ir u ur en ne an > e er >» ER weGibsoninv LAT =) „u | zÜ ber Teer —— en essuueelif A 1 zZ d Rz DTM A —— Te Fa Y u en PB De EL VON - FLORA | 4 1 UND DEN INSELN RÜGEN UND USEDOM D.. TH. FR. MARSSON. LEIPZIG, VERLAG VON WILH. ENGELMANN. 1869. NEU-VORPOMMERN FLORA VON NEU-VORPOMMERN UND DEN INSELN RÜGEN UND USEDOM D.. TH. FR. MARSSON. LEIPZIG, VERLAG VON: WILH. ENGELMANN. 1869. in: Kara or - ve a DR 1a A: ARD AN LFE “n ei u . BYE f - = . . u 2, a 0 u. i u Ei [12 m ana Seit dem Erscheinen der Flora pomerano-rugiea von Ch. E. Wei- gel, Stralsund 1769, entbehrte Neu-Vorpommern gänzlich eines Werkes, worin der Pflanzenfreund die heimischen Pflanzen spe- ziell beschrieben fände. Zwar umfasst die von Homann heraus- gegebene „Flora von Pommern, 3 Bd. Cöslin 1828 — 35° auch Neu-Vorpommern, allein der Verfasser hatte hier weder selbst botanisirt, noch zuverlässige Mittheilungen benutzen können, wo- durch denn eine Menge unvermeidlicher Irrthümer in das Buch gelangten. Dazu gesellte sich noch eine ungenügende Pflanzen- kenntniss des Verfassers und eine sehr geringe Vertrautheit mit der botanischen Literatur, die es erklärlich machen, dass selbst eine und dieselbe Art an zwei verschiedenen Stellen des Buches unter zwei verschiedenen Namen beschrieben werden konnte, nämlich Myosurus minimus L., einmal in der 5ten Classe und zum zweiten Male in der 13ten Classe als Ranuneulus Myosurus Afzel. — Nur wenig mehr bereicherte die Schmidt’sche „Flora von Pommern und Rügen, Stettin 1840“ unsere Kenntnisse über das hiesige Gebiet. Schmidt selbst hatte Neu-Vorpommern auch niemals besucht, und seine Angaben darüber beschränken sich auf Standorte, die ihm brieflich besonders durch Hornschuch und den Unterzeichneten mitgetheilt waren Aus solchen Mitthei- lungen verschiedener botanischer Freunde stellte Schmidt seine Flora zusammen und übertrug die Koch’schen Diagnosen auf die mitgetheilten Pflanzennamen, ohne jedoch vorher zu prüfen, ob sie auch Bezug darauf hätten. So kamen denn, weil Koch meh- rere Arten anders benannt hatte, als sie in der Flora sedinensis, die vorzugsweise seinem Buche zu Grunde gelegt wurde, auf- geführt standen, oder die Mittheilungen der Freunde sie angaben, Pflanzen in die Pommersche Flora, die gar nicht in Pommern wachsen, wie z. B. Sedum purpurascens Koch, Allium carina- tum L., Salix bicolor Ehrh. ete. Die Benutzung dieser Flora als Schulbuch auf mehreren Schul-Anstalten der Provinz gab die Veranlassung zu einer zweiten, nach dem Tode Schmidt’s durch Dr. Baumgardt besorgten Auflage. Leider sind auch in dieser erweiten Auflage die meisten Irrthümer stehen geblieben und —noch neue hinzugekommen. JUN 11 IV VORWORT. Was sonst noch über das hiesige Florengebiet bekannt ge- worden ist, beschränkt sich auf kleinere Mittheilungen von Horn- schuch in der Regensburger bot. Zeitung, auf einen Aufsatz über die Flora Rügens von Dr. Baumgardt im Schulprogramm des Pädagogiums zu Putbus von 1845, eine Uebersicht der Flora von Neu-Vorpommern und Rügen von Zabel im Archiv des Ver- eins der Freunde der Naturgeschichte in Meklenburg, Jahrgang 1859, und auf ein Verzeichniss der Gefässpflanzen Neu-Vorpom- merns und Rügens von J. C. Fischer, Stralsund 1861. In diesen Mittheilungen finden sich häufig ältere Angaben ohne nähere Prüfung wiederholt, und so konnten sie von mir nur in so weit benutzt werden, als ich Exemplare von den angeführten Stand- orten zur Untersuchung erlangen konnte. Ich glaubte bei der Abfassung meiner Flora, um eine sichere Grundlage zu gewinnen, nur die Pflanzen berücksichtigen zu können, die ich entweder selbst gesammelt oder von den mir mitgetheilten Standorten ge- sehen habe und welche ich daher als im Gebiete vorkommend verbürgen kann. Ich hatte in einem mehr als 25jährigen Zeit- raume Gelegenheit, das Gebiet nach allen Richtungen botanisch zu durchwandern und die meisten Pflanzen selbst an ihren Stand- orten zu beobachten. Zu den durchsuchtesten Theilen des Ge- biets gehört die Umgegend von Stralsund, Greifswald und meinem früheren Wohnorte Wolgast, wohingegen die Flussthäler der oberen Peene, Trebel und Recknitz, der Dars, sowie die an Naturschön- heiten so reiche Kreideformation Rügens und die entfernteren Aussenküsten der Insel und einige Theile des südlichen Usedoms dem Pflanzenfreunde noch manches Neue und Interessante bieten dürften. Von meinen Freunden, die mich in meinen Forschungen unterstützten, mich häufig auf meinen Wanderungen begleiteten und einen nicht geringen Antheil an dem Zustandekommen dieser Flora beanspruchen können, nenne ich aus früherer Zeit Herrn Professor H. Karsten, gegenwärtig in Wien, und meinen leider zu früh verstorbenen Freund den Apotheker Hugo Schmidt, der- zeit in Stralsund, aus neuerer Zeit die Herren Professor Münter und v. Wakenitz-Boltenhagen, beide in Greifswald, den kürzlich verstorbenen Gärtner Tesch in Boltenhagen, Herrn Ludw. Holtz in Barth, Professor Jessen in Eldena, Gymnasiallehrer J. C. Fischer in Stralsund und den Forstaufseher Zabel jetzt in Buddenhagen bei Wolgast. Besonders bin ich noch meinem Freunde Professor Münter zu grossem Danke für die Bereitwilligkeit verpflichtet, mit welcher er mir die Durchsicht des von ihm angelegten Pom- VORWORT, ni merschen Universitäts-Herbarium gestattete und mir die Revision der in seinem Auftrage von Zabel für dasselbe gesammelten Pflanzen übertrug. In der systematischen Anordnung habe ich, um einen mög- lichst engen Anschluss an Koch’s Synopsis festzuhalten, das Decandolle’sche System zu Grunde gelegt, mir aber einzelne, meist unbedeutende Abänderungen gestattet, wo sie mir durch neuere Untersuchungen geboten schienen. Für die Diagnosen der Gruppen, Gattungen und Arten wählte ich die lateinische Sprache, weil gerade der Werth dieser Sprache für die Charakteristik der Naturkörper ein sehr bedeutender ist, und jeder Gebildete gegenwärtig soviel lateinische Vorkenntnisse besitzt, um sich die lateinischen Kunstausdrücke leicht aneignen zu können, deren Erlernung für gewisse Berufsklassen wie für den Pharmaceuten und Mediziner ja eine Nothwendigkeit wird. Ueberdem ist es ein Irrthum, die deutsche Sprache in der Pflan- zenbeschreibung für so leicht verständlich zu halten, sie ist auch hier’ eine botanisch-deutsche Kunstsprache geworden, und Jedem, der sich nicht damit beschäftigt hat, ebenfalls unverständlich; auch sie muss daher erst erlernt werden. Das deutsche Wort Scheinfrucht, die sehr passende Bezeich- nung fruchtartiger Gebilde, für welches noch kein lateinischer Ausdruck Eingang gefunden hat, übersetzte ich mit pseudocarpium und bediente mich dieses Ausdrucks z. B. bei Rosa, Fragaria, Juniperus, Hippopha&, Carex ete. In der Wahl der Namen bin ich dem Grundsatze gefolgt, dem ältesten Namen stets die Priorität zu lassen und auch bei Pflanzen, die aus einer Gattung in eine andere versetzt wurden, den ursprünglichen Trivialnamen beizubehalten. Im letzteren Falle wurde der ursprüngliche Autor in Klammen hinzugesetzt, z. B. Pulsatilla pratensis (L.) Mill. Auch wenn Arten als solche eingezogen, aber als Varietäten beibehalten wurden, blieb der Artname als Varietätname bestehen, umgekehrt trat einfach der Varietätname in die Rechte des Artnamen. In beiden Fällen wurdeder Autor eingeklammert belassen, im letzteren Falle ihm aber« noch ein „var.“ hinzugefügt. Zum Beispiel bedeutet Salix alba L. d. vitellina (L.), dass Salix vitellina von Linn als besondere Art betrachtet wurde, bei Corydalis cava (L. var.) Schweigg. et Körte zeigt die Kjammer hingegen an, dass die Linne’sche Varietät Fumaria bulbosa «. cava von Schweigger und Körte zur Art er- hobem worden ist. VI VORWORT. Die deutschen Pflanzennamen habe ich nur in so weit auf- genommen, als sie als wirklich eigene Bezeichnungen existiren und nicht bloss Uebersetzungen der lateinischen, systematischen Namen sind. Nicht ohne Interesse schien es mir aber, die pro- vinziellen Pflanzennamen, wie sie sich noch im Munde des Volks erhalten haben, beizufügen und durch Anführungszeichen zu kennzeichnen. Bei der Benennung der Bastarde habe ich die Namen beider Stammarten in alphabetischer Folge durch das Zeichen = ver- bunden und diese Bezeichnung als den Collectivnamen für alle die verschiedenen Formen aufgefasst, die ihren Ursprung der gegenseitigen Befruchtung der beiden Stammarten oder deren hybrider Abkömmlinge verdanken. Sind mehrere Bastarde zwi- schen den beiden Stammarten bekannt, so bezeichnete ich die Form, welche in ihrer Aehnlichkeit die Mitte zwischen beiden Stammarten hält, als forma intermedia, diejenigen Formen aber, welche sich mehr der einen oder der andern Art nähern, uuter- schied ich durch Voransetzung des Wörtchens sub vor den Namen der ähnlicheren Art. Es ist hierdurch möglich, 3 verschiedene Bastarde zu bezeichnen, eine Anzahl, die mir vollkommen ge- nügend erscheint, und wenn man auch bei einigen Pflanzen eine erössere Anzahl von Bastarden zu unterscheiden versucht hat, so sind die Unterschiede zwischen diesen doch so geringfügig und erreichen kaum den Werth solcher Merkmale, die man zur Unterscheidung von Varietäten angewandt hat, dass diese grös- sere Anzahl sich ohne Schwierigkeit auf drei reduziren lässt. Ausser den eigentlich wild wachsenden Pflanzen habe ich auch die wichtigsten Culturpflanzen sowie, wenn auch nur im beschränkten Maasse, die am häufigsten angepflanzten Bäume und Sträuche, welche durch eine vieljährige Cultur bereits ein ge- wisses Bürgerrecht beanspruchen können, mit aufgenommen. Um dem Anfänger das Aufsuchen der Gattungen und dadurch das Bestimmen der Pflanzen zu erleichtern, ist dem Buche ein Schlüssel vorausgeschickt, durch welchen mit Hülfe des Linn@’schen Systems die Gattungen leicht aufgefunden werden können. So möge denn dieses Buch dem Studium der Pflanzenkunde neue Freunde zuführen und dazu beitragen, die Pflanzenschätze unsres Landes immer gründlicher zu erforschen. Greifswald, im October 1868. Der Verfasser. Erklärung der abgeküi'zten Autornamen. A. Br. — Alexander Braun. Adans. — Adanson. Afz. — Afzelius. Ait. — Aiton. Alf. — Alefeldt All. — Allioni Anderss. — Andersson. Andrzj. — Andrzejowsky. Ard. — Arduino. Arrh, — Arrhenius. Aschs. — Ascherson. Bab. — Babington. Balb. — Balbis. Bartl. — Bartling. Bast. — Bastard. Bauh. — Bauhin. Baumg. — Baumgarten. Bieb. — M. v. Bieberstein. Beauvy.’— Pal. de Beauvais. Bell. — Bellardi, Bell Salt. — Bell Salter. Benth — Bentham. Bernh. — Bernhardi. Bert. — Bertoloni. Bess. — Besser. Biv. — Bivona-Bernardi. Bl. et Fing. — Bluff u. Fin- gerhuth. v. Bönng. — v, Bönninghausen. Boerv. — Boerhaave. Bork. — Borkhausen. Brot. — Brotero. Camb. — Cambessedes. Cass — Cassini. Cav. — Cavanilles Cham — Chamisso. Cham. et Schlt. — Chamisso u v. Schlechtendal. Clairv. — Clairville. Coss. et Germ. — Cosson u. Germain. Coult. -- Coulter. Crtz. — Crantz, Curt. — Curtis. Cuss. — Cusson. DC. — De Candolle. Desf — Desfontaines. Desr. — Desrousseaux. Desv. — Desvaux. Deth. — Detharding. Dill — Dillenius. Dougl. — Douglas. Drej. — Drejer. Dub. — Duby. Dum. — Dumortier. Ehrh. — Ehrhart. E. Mey. — E. Meyer. Endl. — Endlicher. Engelm. — Engelmann. F1.Wett. — Flora derWetterau. Forsk. — Forskal. Fr. — Fries. Froel. — Froelich. Gaert. — Gaertner. Gaud. — Gaudin. G. Mey. — G. F. W. Meyer. Gilib. — Gilibert. Greke. — Garcke. Gm. — Gmelin, Gochn. — Gochnat. Godr. — Godron. Good. — Goodenough. Gren. — Grenier. Gris. — Grisebach. Guss. — Gussone, Hall. — Haller. Hartm. — Hartmann. Hayn. — Hayne. H. B. K. — Humboldt, Bon- pland u. Kunth. Heist. — Heister. L’Herit. — L’Heritier. Hoffm. — Hoffmann. Horn. — Hornemann. Huds. — Hudson. Jaeq. — Jacquin. Juss. — Anton Laur. de Jus- sieu. Andr.Juss.— Andrien Jussieu., Jord — Jordan. Kit. — Kitaibel. Kl. et Geke. — Klotsch, u. Garcke. Knth. — Kunth. Koel — Koeler, Kütz. — Kützing. L. — Linne. L. fill. — Linne der Sohn. Lag. — Lagasca. Lap. — Lapeyrouse. Lam. oder Lmk. — Lamarck. Ledeb. — Ledebour. Lehm. — Lehmann. Lej. — Lejeune. Less. — Lessing. Lestib. — Lestiboudois. Leyss. — Leysser. Lightf. — Lightfoot. Liljb. — Liljeblad. Lindl. — Lindley. Lk. — Link. Loisl. — Loiseleur. M. B. — Marschall v. Bieber- stein. M. etK. — Mertens u. Koch. Marss. — Marsson. Mer. — Merat. Mey. — Meyer. Mich. — Micheli. Mill. — Miller. Mnch. — Mönch. I [2] Monn. — Monnier. Moq.-Tand. — Moquin- Tan- don. Müll. — Philip Müller. Murr. — Murray. N.v. E. — Nees v. Esenbeck. Naeg. — Naegeli. Nestl. — Nestler. Nutt. — Nuttall. P. B. — Palisot de Beauyais. P. M. E. — Patze, Meyer u. Elkan, Pall. — Pallas. Parl. — Parlatore. Patr. Br. — Patrick Browne. Pers. — Persoon. Peterm. — Petermann. Pfr. — Pfeiffer, Poir. — Poiret. Poll. — Pollich. Prsl. — Presl. R. Br. — Robert Brown. R.etS.— Römer u. Schultes. Rehb. — Reichenbach. Rehb. fil.— Reichenbach Sohn. Rebent. — Rebentisch. Retz. — Retzius. Rich. — Richard. Riv. — Rivinus. ERKLAERUNGEN, Roehl. — Roehling. Rostk. et Schm. — Rostkovius u. Schmidt. Roz. — Rozier. Rth. — Roth. Salisb. — Salisbury. Schk. — Schkuhr. v.Schlecht.— v.Schlechtendal. Schleich. — Schleicher. Schrad. — Schrader. Schrnk. — Schrank. Schreb. — Schreber. Schuhm. — Schuhmacher, Schult. — Schultes. Schulz-Bip. — C H. Schulz- Zweibrücken. Schultz-Starg. — C.F. Schultz- Stargard. Scop, — Scopoli. Ser. -— Seringe. Sibth. — Sibthorp. Sm. — Smith. Sond. — Sonder. Soy.-Will. — Soyer-Willemet. Spenn. — Spenner. Spr. — Sprengel. St. — Sturm. St. Hil. — Saint Hilaire. Sternb. — Sternberg. Stev. — Steven. Sutt. — Sutton. Sw. — Swartz. Ten. — Tenore. Thuill. — Thuillier. Tourn. — Tournefort. Trin. — Trinius. Vaill. — Vaillant. Vent. — Ventenat. Vill. — Villars. Vis. — Visiani. W. et Gr.— Wimmer u. Gra- bowsky. W.K. — Waldstein u. Kitai- bel. W. et N. — Weihe u. Nees. Wahlb. — Wahlberg. Wahlnbg. — Wahlenberg. Wallr. od. WlIr. — Wallroth. Web. — Weber. Weig. — Weigel. Weinm. — Weinmann. Wib. — Wibel. Wigg. — Wiggers. Willd. u. Wlld. — Willdenow. Wimm. — Wimmer. Wirtg. — Wirtgen. With. — Withering. Wolfg. — Wolfgang. Wulf. — Wulfen. Erklärung der Abkürzungen und Zeichen. (@) eine ljährige Pflanze. [Q) eine 2jährige Pflanze. 4, eine ausdauernde Pflanze. p Baum oder strauchartiges Gewächs. El SETIBB, al Zoll —elnine, h. hoch. , 1. lang. br. breit. Off. officinell. obs. obsolet. Ein deutscher Pflanzenname mit den Anführungszeichen „—“ bezeichnet den hiesigen Volksnamen. % Schlüssel zum leichten Auffinden der Gattungen mit Hülfe des Linne- schen Systems. Bei diesem lediglich für den Anfänger berechneten Schlüssel ist jedes, selbst von der Farbe hergenommene Merkmal benutzt, wenn es nur leicht auf die Gattung führt. Es versteht sich, dass diese Merkmale nur Bezug auf den Umfang der Gattung in dem hie- sigen Gebiete haben und der Anfänger sie daher nicht für wirkliche Gattungs-Charaktere zu halten hat. Die Zahl hinter dem Gattungsnamen giebt die Seite an, wo die Gattung im speziellen Theile des Buches abgehandelt ist. I. Classe. MONANDRIA. Zwitterblüthen mit einem freien Staubgefäss. 1. Ordn. Monogynia. 1 Griffel. Seite 1) Blätter quirlständig, lineal. Wasserpflanze. Hippuris 176 2) Blätter zerstreut, handförmig-gelappt, mit Nebenblättern. Winzige Ackerpflanze. Alchemilla (arvensis) 164 2. Ordn. Digynia. 2 Griffel. 1) Blätter gegenüberstehend. lineal oder länglich. Wasserpflanze. Callitriche 412 2) Stengel aus feischigen, blattlosen Gliedern bestehend. Salzbodenpfl. Salicornia 386 3) Gras mit pfriemlichen Blüthenspelzen. Ackerpfl. Festuca (Sect. Vulpia) 586 lI. Classe.. DIANDRIA. Zwitterblüthen mit 2 freien Staubgefässen. 1. Ordn. Monogynia. 1 Griffel. A. Die ganze Pflanze aus kleinen, auf dem Wasser schwimmenden, mehr oder weni- ger linsenförmigen Körpern bestehend. Lemna 501 B. Pflanzen mit deutlichem Stengel und Blättern. a) Blüthen ohne Blüthenhülle. 1) Salzwasserpfl. mit je 4 lang gestielten, doldigen, schiefeiförmigen Frücht- chen. Ruppia 497 2) Baum mit gefiederten Blättern, vor dem Blattausbruche blühend. Fraxinus 305 3) Binsenartige, hohe Sumpfpflanze, mit grasarligen, am Rande dornig- scharfen Blättern. Cladium 510 b) Kelch vorhanden, Blumenkr. fehlend. Keleh Atheilig. Frucht ein Schötchen. Lepidium (ruderale) 49 I* [4] DIANDRIA — TRIANDRIA. c) Kelch und Blumenkrone vorhanden. f Blumenkrone oberständig. [Ö) Sträucher mit dzähnigem Kelche; nur angepfanzt. 1) Blumenkr. trichterförmig. Ligustrum 2) Blumenkr. präsentirtellerförmig. Syringa [O/O) Krautartige Pflanzen. * Fruchtknoten 1fächerig, mit centralem Samenträger, 1) Blumenkrone gelb, Blätter haarförmig-getheilt, mit Blasen. Wasser- pflanze. Utricularia 2) Blumenkrone blau. Wiesenpfl. Pinguicula *% Fruchtknoten 2fächerig. 1) Blumenkr. 4lappig, der obere Lappen grösser. Veronica *%* Fruchtknoten 4fächerig, in 4 einsamige Früchte zerfallend, 1) Blumenkrone weiss, trichterförmig, 4spaltig. Lyco us 2) Blumenkrone blau, 2lippig. Salvia 2. Ordn. Digynia. 2 Griffel. a) Gräser, nach dem Trocknen wohlriechend. 1) Blüthenstand ährenförmig - zusammengezogen. Anthoxanthum 2) Blüthenstand rispenförmig. Hierochloa b) Salzbodenpfl., aus feischigen, blattlosen Gliedern bestehend. Salicornia III. Classe.. TRIANDRIA. Zwitterblüthen mit 3 freien Staubgefässen. 1. Ordn. Monogynia. 1 Griffel. A. Blüthen vollständig, aus Kelch und Blumenkrone oder aus einem blumenkron= kelchartigen Perigon bestehend. a) Fruchtknoten unterständig. 'F Keleh und Blumenkrone unterschieden. 1) Kelchsaum bei der Fruchtreife zu einer Federkrone entwickelt. Valeriana 2) Kelchsaum zahnförmig. Valerianella jr Perigon gross, schön gelb, 6theilig, blumenkronartig. Iris b) Fruchtknoten oberständig. 1) Kelch 2blätterig. Blumenkrone klein, weiss, derLänge nach gespalten. Montia 2) Perigon 6theilig, spelzenartig, bräunlich. Juncus B. Blüthen unvollständig, in der Achsel spelzenartiger Deckblätter, Perigon aus Bor- sten oder einzelnen Schüppchen bestehend, auch ganz fehlend. Fruchtknoten oberständig. Grasartige Pflanzen, a) Blattscheiden gespalten; Aehrchen pfriemförmig, 1blüthig, in einer verlängerten, dünnen, 1seitigen Hauptähre. Nardus b) Blattscheiden ungespalten; Aehrchen mehrblütbig. Scheingräser. f Spelzen des Aehrchens 2zeilig. 1) Aehrchen vielblüthig, in zusammengesetzter Spirre. Cyperus 2) Aehrcehen wenigblüthig, in ein Köpfchen zusammengedrängt. Schoenus T Spelzen des Aehrchens sich allseitig dachig deckend. * Griffelbasis verdickt, auf der Frucht stehenbleibend und an derselben ein- geschnürt. 1) Aehrehen kopfförmig vereinigt. Rhynchospora 2) Ein einziges gipfelständiges Aehrchen. Heleocharis ** Griffelbasis nicht verdickt und nicht eingeschnürt. (® Perigonborsten nach der Blüthe verlängert, als weisser Schopf das Aehr- chen überragend. Eriophorum [OIO) Perigonborsten klein, nach der Blüthe nicht verlängert, oder ganz fehlend. 1) Die untersten Spelzen des Achrchens kleiner; Frucht eine stachelspitzige Steinfrucht. Cladium 2) Die untersten Spelzen des Aehrchens breiter oder grösser. Scirpus Seite 305 305 371 370 323 354 354 552 552 336 oder TRIANDRIA, [5] 2. Ordn. Digynia. 2 Griffel. (Hierber gehören die meisten Gräser.) Seite I. Aehrchen mit zwitteriger Endblüthe und 1—2 unteren leeren Blüthenspelzen, oder 2 unteren männlichen Blüthen. A. Aehrehen Iblüthig, an der Basis zuweilen mit 2 leeren Blüthenspelzen. a) Aehrchen vom Rücken her zusammengedrückt. Hüllspelzen meist 3. 1) Aehrchen auf langen Stielen, in ausgebreiteter, überhängender Rispe. Cul- tivirt. Panicum (Seet. Miliaria) 549 2) Aehrchen in einseitigen, rispenartig gestellten Aehren. Panicum (Echi- nochloa) 549 3) Aehrchen fast sitzend und aufliegend der platten Spindel linealer, fingerig- gestellter Aehren. Panicum (Digitaria) 549 4) Aehrchen am Grunde mit einer Borste, zu einem dichten, ährenförmigen Blüthenstand vereinigt. Setaria 549 b) Aehrchen von der Seite her zusammengedrückt, an der Basis mit 2 leeren Blüthenspelzen. 1) Blüthenstand ährenförmig zusammengezogen. Phalaris 551 2) Blüthenstand eine Rispe. Digraphis 551 B. Aehrchen 3blüthig, die Endblüthen zwitterig, 3männig, die seitlichen unteren männlich und 2männig. Getrocknet wohlriechend. Hierochloa 552 II. Aehrehen ohne unvollkommene untere Blüthen, dagegen die Endblüthe häufig ver- kümmert und die Aehrchenspindel stielförmig verlängert, an ihrer Spitze öfter rudimentäre, leere Spelzen tragend. ÄA. Aehrehen mehr oder weniger lang gestielt, aber nicht in den Ausschnitten der Spindel sitzend. a) Blüthenspelzen zur Blüthezeit geschlossen, die Narben daher an der Spitze hervortretend. Aehrchen Iblüthig, von der Seite zusammengedrückt. Blüthen- stand eine dichte Scheinähre, i) Hüllspelzen gestutzt und stachelspitzig, am Grunde frei; obere Blütben- spelze vorhanden. Phleum 556 2) Hüllspelzen nicht gestutzt, am Grunde verwachsen; obere Blüthenspelze fehlend. Alopecurus 553 b) Blüthenspelzen zur Blüthezeit geöffnet, die Narben zu beiden Seiten der Spel- zen hervortretend. a) Aehrchen 1blüthig, oft mit stielförmigem Spindelfortsatz. j Aehrchen vom Rücken her schwach zusammengedrückt. Blüthenstand eine Rispe. Milium 558 jr Aehrehen von der Seite zusammengedrückt. * Untere Blüthenspelze am Grunde kahl oder sehr kurz behaart. 1) Untere Hüllspelzen länger als die oberen, Asrostis 558 2) Untere Hüllspelzen kürzer als die oberen. Apera 560 ** Untere Blüthenspelzen am Grunde mit langen Haaren. 1) Obere Blüthenspelzen häutig, 2nervig. Calamagrostis 560 2) Obere Blüthenspelzen knorpelig, Anervig. Ammophila 563 b) Aehrehen 2— vielblütbig, häufig mit stielförmigem Spindelfortsatz, der bis- weilen eine verkümmerte Spelze trägt. + Hüllspelze kürzer als das ganze Aehrchen. * Aehrchenspindel lang behaart. Arundo 565 #** Aehrchenspindel kahl oder nur mit einzelnen Härchen besetzt. OÖ Blüthenspelze auf dem Rücken abgerundet. aa) Aehrchen nur 2blüthig, Spelzen sehr stumpf. Catabrosa 581 bb) Aehrchen 3— mehrblüthig. m] Narben mit ästigen Papillen. Glyceria 580 I) Naıben mit einfachen, meist gezähnelten Papillen. ; 1) Aehrehen länglich bis lineal. Festuca 532 2) Aelırchen rundlich-herzförmig. Briza 579 3) Aehrchen am Grunde mit einem kammförmigen, sterilen Aehr- chen umhüllt, in einer einseitswendigen dichten Scheinähre. Cynosurus 596 ®&C) Blüthensp. aus bauchigem abgerundetem Grunde nach oben kegel- förmig und gekielt. Aechrehen 2—3blüthig. Molinia 579 [OIOIO) Blüthensp. auf dem Rücken gekielt. Aehrchen 3— mehrblüthig. 1) Rispe geknäuelt, Aehrchen auf der einen Seite concav auf der andern convex. Scheiden geschlossen. Dactylis 575 2) Rispe nicht geknäuelt, Aehrchen auf beiden Seiten gleichmäs- sig, unbegrannt. Scheiden offen. Poa 576 +7 Hüllspelzen gross, fast das ganze Aehrchen umschliessend. aa) Untere Blüthensp. auf dem Rücken begrannt. [6] TRIANDRIA — TETRANDRIA. r Seite * Untere Blüthensp. an der Spitze ganz und spitz. 1) Aehrchen 2blüthig, obere Blüthe männlich mit begrannter Spelze, untere Zwitterblüthe mit grannenloser Spelze. Holcus 565 2) Aehrchen 2blüthig, zwitterig, Granne gerade, in der Mitte ge- gliedert, oberes Glied keulenförmig. Weingärtneria 566 ** Untere Blüthenspelze an der Spitze gestutzt und 4zähnig. Deschampsia 567 *%*%* Untere Blüthensp. an der Spitze gespalten, 1) Spindelglieder des Aehrchens unentwickelt, daher die beiden Blüthen neben einander sitzend. Aira 568 2) Die oberen Spindelglieder des Aehrchens verlängert. Avena 569 bb) Untere Blüthensp. auf dem Rücken ohne Granne. * Untere Blüthensp. an der Spitze mehrzähnig. 1) Untere Blüthensp. an der Spitze zerschlitzt und 3spitzig. Was- serpflanze. Graphephorum 574 2) Untere Blüthensp. an der Spitze 2zähnig-ausgerändet, mit einer Stachelspitze in der Ausrandung. Landpf. Sieglingia 573 ** Untere Blüthensp. an der Spitze ganz. 1) Aehrehen 1—2blüthig, das oberste Spindelglied verlängert, mit einem keulenförmigen Rudiment von mehreren leeren Spelzen. Blüthenspelzen auf dem Rücken convex. Melica 574 2) Kein auffallend grosses Rudiment. Blüthenspelzen zusammen- gedrückt - gekielt. Koeleria 572 B. Aehrcehen in den Ausschnitten der Spindel sitzend oder die unteren auf ganz kurzem Stiel fast sitzend. a) Aehrchen einzeln an den Spindel-Ausschnitten. 7 Aehrcehen 1blüthig, ganz den Aushöhlungen der Spindel eingesenkt, eine pfriemlich-runde Aehre darstellend. Lepturus 603 1T Aehrchen 2—mehrblüthig. * Aehrchen mit dem Rücken der Spindel zugewandt, die seitlichen mit 1, das Gipfelährchen mit 2 Hüllspelzen. Lolium 601 #® Aehrchen mit der Seite der Spindel zugewandt. 1) Aehrchen alle sitzend, 3—4blüthig. Triticum 597 2) Aehrchen alle sitzend, 2blüthig, mit einem stielförmigen Spindelfort- satz. Secale 601 3) Aehrchen vielblüthig, die untersten kurz gestiel. Brachypodium 596 b) Aehrchen zu 2, 3 oder 4 an den Spindel-Ausschnitten. ordeum 604 3. Ordn. Trigynia. 3 Griffel. Zeitige Frühlingspflanze mit 5 gezähnelten, weissen Blumenkronblättern. Holosteum 80 IV. Classe. TETRANDRIA. Zwitterblüthen mit 4 freien, gleichlangen Staubgefässen. 1. Ordn. Monogynia. 1 Griffel. Ä. Kelch dem Fruchtknoten angewachsen, mit freiem Saume, von einem kelchartigen Blüthenhüllchen eingeschlossen. Blumenkrone verwachsenblätterig. / a) Blüthenlager rauhhaarig ohne Spreublättchen. Knautia 227 * Stengel wenigstens nach oben zu kleinstachelig. 1) Hüllblätter stechend und länger als die stechenden Spreublättchen. Dipsacus 225 2) Hüllblätter nicht stechend und kürzer als die stechenden Spreublättchen. Cephalaria 225 ** Stengel ganz ohne Stachel, f 1) Blamenkrone 4theiliz. Suceisa 226 2) Blumenkrone Stheilig. Scabiosa 226 B. Kelch dem Fruchtknoten angewachsen, mit freiem Saume, ohne Blüthenhüllchen. Blumenkrone verwachsenblätterig. a) Blätter in 4- oder mehrblätterigen Quirlen. H h 1) Kelchsaum 6zähnig, bleibend. Blumenkrone bläulich. Sherardia 21 2) Kelchsaum undentlich, abfallend. Blumenkrone trichterförmig, weiss. ' Asperula 217 TETRANDRIA — PENTANDRIA. [7] Seite 3) Kelchsaum undeutlich. Blmkr. flach radförmig, weiss oder gelb. Galium 218 b) Blätter nicht in Quirlen. Blüthen in Dolden, weiss. Strauch. Cornus_ 212 C. Kelch und Blumenkrone frei, unterständig. 1) Blüthen in Aehren, Plantago 382 2) Blüthen einzeln, blattwinkelständig. Kleines 1” hohes Pflänzchen. Centunculus 376 D. Blüthenkreise nicht unterschieden, nur ein kelch- oder blumenkronartiges Perigon. 1) Perigon grün, 4spaltig. Blätter einfach. Parietaria 419 2) Perigon grün, 8spaltig. Blätter nierenförmig, gelappt. Alchemilla 164 3) Perigon roth oder grünlich, 4spaltig. Blätter gefiedert. Sanguisorba 165 4) Perigon weiss, 4theilig. Blätter einfach. Majanthemum 469 4. Ordn. Tetragynia. 4 Griffel. fr Blätter gedreit und getheilt. Zeitige Frühlingspflanze. Adoxa 214 Tr Blätter einfach. 1) Strauch mit lederartigen, immergrünen, stacheligen Blättern und 4zähligen, weissen Blüthen. Ilex 304 2) Kleines, zartes, zollhohes Pflänzchen mit 4zähligen Blüthen und Sfächerigem Fruchtknoten. Radiola 101 3) Kleines Pfänzchen mit pfriemlichen Blättern, 4zähligen Blüthen und Ifäche- rigem Fruchtknoten. Sagina 72 4) Wasserpflanzen mit 4zähligen, in dichten Aehren stehenden Blüthen. Potamogeton 489 V. Classe. PENTANDRIA. Zwitterblüthen mit 5 freien Staubgefässen. 1. Ordn. Monogynia. 1 Griffel. A. Fruchtknoten oberständig. I. Kelch und Blumenkrone vorhanden, letztere verwachsenblätterig. f Staubfäden mit den Blumenkronlappen abwechselnd. Blätter gegenständig. a) Zwei Fruchtknoten mit einer gemeinschaftlichen Narbe. 1) Blumenkrone klein, weiss. Vincetoxicum 306 2) Blumenkrone gross, blau oder violett. Vinca 308 b) Ein Ifächeriger Fruchtknoten mit 2 wandständigen Samenträgern. 1) Blumenkrone trichterförmig, weiss oder röthlich überlaufen, Saum 5spaltig, innen gebärtet. Sumpfpflanze. Menyanthes 309 2) Blumenkrone radförmig, gross, gelb. Schwimmende Wasserpflanze. Limnanthemum 309 3) Blumenkrone trtchterförmig, roth. Erythraea 311 jr Staubfäden mit den Blumenkronlappen abwechselnd. Blätter zerstreut. [O) Blätter pfeilförmig. Stengel mehr oder weniger windend. Blumenkr. faltig- 5kantig, ganz. Convolvulus 314 [O/O) Blätter nicht pfeilförmig und der Stengel nicht windend. a) Fruchtknoten 2fächerig, mehreiig. Griffel 1. * Blumenkrone trichterförmig. - 1) Kelch bleibend. Taback. Nicotiana 317 2) Kelch von seiner bleibenden sich vergrössernden Basis ringsum ab- springend. Datura 316 3) Kelch krugförmig-röhrig, bleibend. Kapsel durch einen Deckel auf- springend. Hyoscyamus 317 4) Dorniger Heckenstrauch, angepflanzt. Blumenkrone lila. Beere roıh. Lycium 319 ** Blumenkrone radförmig. 1) Antheren 1fächerig, durch eine Querspalte aufspringend. Verbascum 320 2) Antheren an der Spitze durch 2 Löcher aufspringend. Beere. Solanum 318 b) Fruchtknoten 4theilig, mit 4 eineiigen Fächern in 4 Theilfrüchte zerfallend. * Theilfrüchte 4, mit dem Rücken an den bleibenden Griffel angewachsen. 1) Früchte plattgedrückt, mit der schmäleren Seite an den Griffel ange- wachsen. Fruchtkelch flach zusammengedrückt. Asperugo 342 2) Früchte 3eckig, am Rande weichstachelig. Lappula 343 [8] PENTANDRIA. 3) Früchte plattgedrückt, weichstachelig. Cynoglossum *% Theilfrüchte 4, der unterirdischen Scheibe eingefügt, an der Basis mit einem gedunsenen, gerieften Kinge versehen und innerhalb des Ringes ausgehöhlt. 1) Blumenkrone trichterförmig; Schlundschuppen stumpf. Anchusa 2) Blmkr. walzig-glockig; Schlundschuppen pfriemlich. Symphytum *%% Theilfrüchte 4, der unterständigen Scheibe eingefügt, an der Basis nicht ausgehöhlt. U Blmkr. allmälig glockig erweitert, ohne Schlundschuppen. Echium [JO Blumenkrone triehterförmig, mit deutlich abgesetztem Saume. 1) Schlund behaart ohne Falten. Pulmonaria 2) Schlund mit 5 behaarten Falten. Lithospermum 3) Schlund durch 5 kahle, hohle Höcker verengt. Myosotis irr Staubfäden vor den Blumenkronlappen. Fruchtknoten Ifächerig, mit centra- lem Samenträger, @® Kelch 5zähnig. Blumenkronröhre walzenförmig. Primula ®(® Kelch theilig. 1) Wasserpflanze mit weissen Blumenkronen, Hottonia 2) Sumpf- oder Landpflanzen mir gelben Blumenkronen. Lysimachia 3) Ackerpflanze mit mennigrothen (sehr selten blauen) Bimkr. Anagallis II. Kelch und Blumenkrone vorhanden, letztere mehrblätterig. a) Blumenkrone regelmässig. 1) Staubfäden vor den Blumenkronblättern. Beere. Strauch. Rhamnus 2) Staubfäden mit den Blmkronblättern abwechselnd. Kapselfrucht. Strauch. Evonymus b) Blumenkrone unregelmässig. 1) Kelch grün. Blmkr. gespornt, blau oder blau und gelb und weiss. Viola 2) Kelch und Blumenkrone gelb, ersterer gespornt, Impatiens III. Kelch vorhanden, zuweilen blumenkronartig gefärbt. Blumenkrone fehlend. 1) Blätter gegenständig, ohne Nebenblätter. Kelch rosafleischfarben. Salzboden- pfanze. Glaux 2) Blätter gegenständig, mit häutigen Nebenblättern. Kelch grün. Feldpflanze. Herniaria B. Fruchtknoten unterständig oder halbunterstäudig. I. Keleh und Blumenkrone vorhanden, letztere verwachsenblätterig. a) Sträucher. Blumenkrone etwas unregelmässig. Beere. Lonicera b) Kräuter. ft Fruchtknoten halbunterständig, 1fächerig. Blumenkrone klein, mit 5 zahn- förmigen Schlundschuppen. Samolus ff Fruchtkuoten halbunterständig, 2—Öfächerig. * Blumenkrone bis zur Basis in 5 lineale, anfangs an der Spitze verbundene Zipfel getheilt. 1) Staubfäden pfriemlich; Antheren zusammenhängend. Jasione 2) Staubfäden an der Basis verbreitert; Autheren frei. Phyteuma ** Blumenkrone meist glockig, mit breiten, freien Zipfeln. Campanula II. Kelch und Blumenkrone vorhanden, letztere mehrblätterig und oft sehr klein. 1) Blumenkronblätter und Staubfäden dem Kelchschlunde eingefügt. Sträucher. Ribes 2) Blmkronblätter und Staubfäden dem Rande einer Scheibe eingefügt. Epheu. Hedera 2. Ordn. Digynia. 2 Griffel. A: Fruchtknoten oberständig. I. Kelch und Blumenkrone vorhanden. a) Pflanzen mit gegenständigen Blättern. + Fruchtknoten 2, mit einer beiden gemeinschaftlichen, schildförmigen Narbe. Vincetoxicum +r Fruchtknoten 1, mit 2 gegenständigen Samenträgern. 1) Blumenkronzipfel an der Basis mit 2 fransigen Honiggruben. Sweertia 2) Blumenkronzipfel ohne Honiygruben. Gentiana b) Blattlose Schmarotzerpflanzen mit fadenförmigem, kletterndem Stengel. Cuscuta II. Nur ein kelchartiges Perigon. a) Bäume. Mit geflügelter Nuss. Ulmus b) Kräuter. '} Blätter feischig, in einen Dorn auslaufend. Strandpflanze. Salsola Seite 343 343 344 344 345 346 347 373 377 374 376 105 104 55 102 374 179 215 377 290 290 291 186 211 306 310 310 313 423 385 PENTANDRIA. [9] ++ Blätter feischig, halbeylindrisch, ohne Dorn. Salzbodenpflanze. Suaeda 385 irr Blätter mehr oder weniger verbreitert. ! et. 1) Perigon mit der Frucht verdickt. Staubfäden einem unterständigen, wul- stigen Ringe eingefügt. Runkelrübe. gl Beta 387 2) Perigon nicht verdiekt. Staubfäden dem Perigongrunde eingefügt. Chenopodium 387 ı B: Fruchtknoten unterständig. Blumenkrone 5blätterig. I. Blätter ungetheilt, ganz. 1) Blätter kreisrund-schildförmig, gekerbt. Hydrocotyle 190 2) Blätter linien-lanzettlich. upleurum 197 II. Blätter gelappt, die untersten zuweilen ungetheilt, aber dornig-gezähnt ß Dolde kopflörmig. Eryngium 191 III. Blätter im Umfange kreisrundlich, handförmig-getheilt, aber nicht dornig-gezähnt. Doppeldolde, Döldehen kopflörmig. Sanicula 191 IV. Blätter zusammengesetzt und nicht dornig-gezähnt. [O) Blumenkrone gelb. a) Blattzipfel fadenförmig. Dill. (Cultivirt.) Anethum 204 b) Blattzipfel breit. i 1) Hülle und Hüllchen fehlend. Blattzipfel eiförmig. Pastinaca 204 2) Hülle 1—2blätterig, Hüllchen vielblätterig. Blattzipfel lanzettlich. Peter- silie. (Cultivirt.) Petroselinum 193 [OIO) Blumenkrone grünlich. f ? 1) Stengel kahl, sehr hoch. Blattzipfel gross und breit. Scheiden gross und aufgeblasen. Archangelica 202 2) Stengel steifhaarig. Blattzipfel länglich-lineal. Scheiden nur wenig er- weitert. Heracleum (ß. elegans) 205 [OIOJO) Blumenkrone weiss oder röthlich. ‘+ Früchtehen ohne Rippen, ganz glatt, nur der Schnabel 5rippig- R Hüllchen mehrblätterig. Anthriscus 208 +r Früchte mit glatten Hauptrippen, Nebenrippen fehlend. a) Blumenkronblätter ganz. er 1) Blumenkronblätter eiförmig, sternförmig ausgebreitet. Helosciadium 193 2) Blumenkronblätter run\lich, mit einem eingerollten Spitzchen. Sellerie. Apium 193 b) Blumenkronblätter verkehrt -herzförmig, mit einem kleinen einwärtsgebo- genen Läppchen. a) Kelchrand undeutlich. * Frucht sehr lang geschnäbelt. Scandix 208 ** Frucht ungeschnäbelt. aa) Blätter wiederholt 3theilig‘, Blattzipfel eiförmig. Frucht länglich. Aegopodium 194 bb) Blätter einfach gefiedert, mit rundlichen oder eiförmigen häufig ein- geschnittenen Fiedern. Pimpinella 195 cc) Blätter mehrfach fiedertheilig. & Hüllchen fehlend oder einzelne fädliche Blättchen. 1) Frucht länglich, zusammengedrückt; Thälchen 1striemig. Carum 195 2) Frucht eiförmig, zusammengedrückt; Thälchen mehrstriemig. Pimpinella 195 @=2 Hüllchen mehrblätterig, mit lanzettlichen Blättehen. Frucht länglich-lineal; Thälchen 1striemig. Chaerophyllum 20) b) Kelch deutlich 5zähnig. * Blätter einfach fiedertheilig, Blättchen länglich-eiförmig. Frucht rund- lich-2knöpfig 1) Dolde endständig. Stengel scharfkantig-gefurcht. Wasserpfl. Sium 197 2) Dolde blattgegenständig. Stengel gestreift. Wasserpfl. Berula 196 *% Blätter 3zählig. Blättchen sehr lang, lineal-lanzettlich, scharf gesägt. Falcaria 191 *%%* Blätter mehrfach fiedertheilig. 1) Frucht breit-rundlich 2knöpfig. Stengelbasis durch Querwände fä- cherig Cicuta 19 2) Frucht länglich-eiförmig; Kelchzähne gross. Oenanthe 198 3) Frucht länglich, kurzhaarig-rauh; Kelchzähne pfriemlich, abfallend. Libanotis 200 frr Früchte eiförmig-rundlich, mit wellig-gekerbten Hauptrippen. Stengelbasis rothgetfleckt. Conium 210 frrr Früchte mit geflügelten oder scharf gekielten Hauptrippen oder geflügel- ten Nebenrippen. a) Kelchrand undeutlich, 1) Stengel unten rund, dünn, mit langen gestreiften Blattscheiden. Cnidium 200 2) Stengelrund, gestreift, gabelästig. Hüllchen einseitig hängend. Aethusa 199 Il [10] PENTANDRIA — HEXANDRIA. 3) Stengel furchig-kantig mit geflügelten Kanten. Selinum b) Kelch deutlich 5zähnig. Stengel am Grunde rückwärts steifhaarig. Hüllen und Hüllchen zurück- geschlagen. Laserpitium “tft Früchte vom Rücken mehr oder weniger linsenförmig zusammenge- drückt, mit einem geflügelten Rande umgeben. Hauptrippen fädlich. a) Die geflügelten Fruchtränder klaffend. Stengel rund, gestreift, nach oben kurzhaarig. Angelica b) Die geflügelten Fruchtränder aufeinanderliegend. 1) Stengel wenigstens unten steif behaart. Heracleum 2) Stengel kahl, gefurcht-kantig. Thysselinum 3) Stengel rund, gestreift, kahl. Blattstiel-Verzweigungen zurückgeknickt. Peucedanum +rrrrr Früchte stachelig. j a) Früchte mit kurzem, 5rippigem Schnabel. Stacheln abstehend mit aufwärts gekrümmter Spitze, Anthriscus b) Früchte ohne Schnabel. 1) Nebenrippen geflügelt und lang lreihig bestachelt. Daucus 2) Früchte mit kleinen, einwärts gekrümmten Stacheln dicht besetzt. Torilis 3. Ordn. Trigynia. 3 Griffel. a) Blätter 3-5lappig. Beere. Strauch. Viburnum b) Blätter gefiedert. Beere. Strauch. Sambucus ce) Blätter einfach, gegenständig, ohne Nebenblättor. i) Blumenkronblätter 2theilig. Stellaria (media) 2) Blumenkronblätter gezähnelt. Holosteum d) Blätter einfach, rosettenartig, mit gestielten, rothen Drüsen. Drosera 4. Ordn. Tetragynia. 4 Griffel. Wiesenpflanze mit einer einzigen, grossen, weissen, Sblätterigen Gipfelblüthe. Parnassia 5. Ordn. Pentagynia. 5 Griffel. a) Blätter gegenständig. 1) Blätter pfriemlich-fadenförmig mit Nebenblättern. ‚Spergula (vernalis) 2) Blätter flach, ohne Nebenblätter. Cerastium (semideeandrum) b) Blätter rosettenartig, grundständig. * Blätter mit gestielten, rothen Drüsen. Drosera *% Blätter ohne gestielte Drüsen. 1) Blüthen in einem von Hüllblättern eingeschlossenen Kopfe. Armeria 2) Blüthen in einseitswendigen Aehren. Statice ce) Blätter am Stengel zerstreut. Linum 6. Ordn. Polygynia. Viele Griffel. Keleh und Blumenkrone 5blätterig, hinfällig. Fruchtboden walzig-kegelig verlän- gert. Blätter grundständig, lineal. Myosurus VII. Casse. HEXANDRIA. Zwitterblüthen mit 6 gleich langen, freien Staubgefässen. 1. Ordn. Monogynia. A. Blätter fiedernervig. , ı) Blätter gegenständig. Kleine liegende, ästige Pflanze. Peplis 2) Dorniger Strauch mit zerstreuten Blättern, gelben Blüthen und rothen Beeren. Berberitze. Berberis Seite 201 202 205 204 203 208 206 207 215 214 83 sv 60 61 178 21 HRXANDRIA — OCTANDRIA. 11] Seite B. Rlätter parallelnervig. + Fruchtknoten oberständig. a) Perigon blumenkronartig, 6zähnig oder 6spaltig. * Perigon an der Basis in eine enge stielartige Röhre zusammengezogen. 1) Perigon glockig, gelb. Zweige nadelförmig. Spargel. Asparagus 469 2) Perigon offen, weiss. Anthericum 461 *%* Perigon ohne stielartige Röhre. 1) Perigon kugelig-glockig. Convallaria 468 2) Perigon röhrig. Polygonatum 468 b) Perigon blumenkronartig, 6blätterig. * Antheren aufrecht. Blüthen gelb. Gagea 462 *% Antheren aufliegend. 1) Dolde vor der Blüthe von einer Blüthenscheide bedeckt. ... Allium 465 2) Blüthenscheide fehlend. Ornithogalum 462 ce) Perigon kelchartig, trockenhäutig, bleibend. * Blüthen dicht gedrängt in einem Kolben. Narben ohne Griffel sitzend. Acorus 503 *® Blüthen in Spirren. Griffel mit 3 fädlichen Narben. 1) Kapsel 3fächerig, vielsamig. Juncus 451 2) Kapsel Ifächerig, 3samig. Luzula 459 ++ Fruchtknoten unterständig. 1) Perigon 6blätterig, glockig, die 3 inneren Blmbl. kürzer. Schneeglöckchen. Galanthus 470 2) Perigon unten röhrig, mit 6theiligem, tellerförmigem Saume, am Schlunde mit einer Nebenkrone. Nareissus 471 3. Ordn. Trigynia. 3 Griffel. a) Blätter fiedernervig, mit tutenförmigen Nebenblättern. Dreikantige_ Frucht. Rumex 399 b) Blätter parallelnervig. 1) Früchte 3—6, der ganzen Länge nach verwachsen, zuletzt vom Grunde aus sich lösend. Stengel nackt. Triglochin 449 2) Früchte 3, nur am Grunde verwachsen. Stengel beblättert. Scheuchzeria 419 5. Ordn. Polygynia. 6 und mehr Griffel. Kelch und Blumenkrone 3blätterig. Mehrere Früchte. Alisma 446 VII. Classe. HEPTANDRIA. Zwitterblüthen mit 7 freien Staubfäden. 1. Ordn. Monogynia. 1 Griffel. ; 1) Zartes Pfänzchen mit einfachen Blättern und 7zähliger, weisser Blüthe. Trientalis 376 2) Baum mit gefingerten Blättern und unregelmässiger, 5blätteriger Blumenkrone. Rosskastanie. Aesculus 9 VII. Classe. OCTANDRIA. Zwitterblüthen mit 8 freien Staubgefässen. 1. Ordn. Monogynia. 1 Griffel. A. Fruchtknoten oberständig. + Kelch und Blumenkrone vorhanden, letztere mehrblätterig. a) Kräuter. Bleiche Schmarotzerpflanze ohne Blätter. Monötropa 305 b) Bäume oder Sträucher. 1) Blumenkrone regelmässig. Blätter gelappt. Acer 93 2) Blumenkrone unregelmässig. Blätter gefingert. Aesculus 94 IT? [12] OCTANDRIA — DECANDRIA. 7r Kelch und Blumenkrone vorhanden, letztere verwachsenblätterig, 4theilig. 1) Kelch 4blätterig, länger als die Blumenkrone. Calluna 2) Keleh A4theilig, kürzer als die Blumenkrone Erica irr Ein einfaches gefärbtes Perigon. Blätter mit tutenförmigen Nebenblättern. Polygonum B. Fruchtknoten unterständig. 2 a) Blumenkrone mehrblätterig. Kapselfrucht. Kräuter. 1) Samen nackt. Blumenkrone gelb. " Oenothera 2) Samen haarschopfig. Blumenkrone roth Epilobium b) Blumenkrone verwachsenblätterig. Beerenfrucht. Kleine Sträucher. 2 1) Blumenkrone kugelig oder glockig mit 5zahnigem Rande. Vaccinium 2) Blumenkrone in der Knospe kegelförmig, nachher mit 4 schmalen, zurück- gerollten Zipfeln. Oxycoccus 2. Ordn. Digynia. 2 Griffel. 1) Kräuter mit tutenförmigen Nebenblättern. Polygonum 2) Kräuter mit vielsamiger Frucht. Chrysosplenium 3) Bäume mit 2samiger Flügelfrucht. Ulmus 3. Ordn. Trigynia. 3 Griffel. Kräuter mit tutenförmigen Nebenblättern. 1) Frucht von dem Perigon bedeckt. Polygonum 2) Frucht länger als das Perigon. Buchweizen. Fagopyrum 4. Ordn. Tetragynia. 4 Griffel. r Blätter einfach. 1) Kleines zartes Wasserpflänzchen mit gegenständigen Blättern und achselstän- digen Blüthen. Elatine 2) Waldpfl. mit 4 quirlständigen Blättern und einer gipfelständigen Blüthe. Paris ıy Blätter Sfach-fiedertheilig. Blüthenstand kopflörmig. Staubfäden 4, tief getheilt, daher scheinbar 8. Adoxa IX. Classe. ENNEANDRIA. Zwitterblüthen mit 9 freien Staubgefässen. 3. Ordn. Hexagynia. 6 Griffel. Hohe binsenartige Wasserpflanze, mit doldenförmigen, schönen, rosenrothen Blüthen. Butomus X. Classe. DECANDRIA. Zwitterblüthen mit 10 freien Staubgefässen. 1. Ordn. Monogynia. 1 Griffel, A. Blumenkrone 5- selten 4blätterig. Ohne grüne Blätter. Bleiche Schmarotzerpflanze mit beschupptem Stengel. Monotropa 7 Mit immergrünen, lederartigen Blättern. * Blätter schmal, am Rande zurückgeschlagen, unterseits mit rostbraunem Filze. Strauch. Ledum ** Blätter flach, kahl. aM. 1) Blüthen in einer einseitswendigen Traube. Ramischia 2) Blüthen in einer allseitswendigen Traube. Pirola 423 403 408 86 470 214 448 DECANDRIA. [13] Seite 3) Blüthen in Dolden. ß Chimophila 302 4) Eine einzige endständige Blüthe. Monesis 301 B. Blumenkrone verwachsenblätterig. Kleine Sträucher. Bis + Fruchtknoten unterständig. : Vaccinium 294 +7 Fruchtknoten oberständig. 1) Blätter unterseits weissgrau. Andromeda 29 2) Blätter unterseits grün, hervortretend netzaderig. Arctostaphylos 29 2. Ordn. Digynia. 2 Griffel. A. Blätter wechselständig. Kapsel 2schnäbelig, zwischen den Griffeln mit einem Loche aufspringend. _ Saxifraga 184 B. Blätter gegenständig. + Kelch 5zähnig. Blumenkrone fehlend. Frucht 1samig. Scleranthus 180 jr Kelch 5zähnig. Blumenkrone vorhanden. a) Kelch an der Basis ohne Deckblätter. * Blumenkronblätter aus dem Nagel allmälig verbreitert, Blüthen sehr klein. Gypsophila 69 ** Blumenkronblätter plötzlich in den Nagel zusammengezogen. Blüthen gross. 1) Kelch walzig-stielrund. Sa onaria 63 2) Kelch flügelig-Skantig. accaria 69 b) Kelch an der Basis mit schuppenförmigen Deckblättchen gestützt. s 1) Kelch dünnhäutig, mit 5 zarten, zonenartigen Streifen. Kohlrauschia 70 2) Kelch knorpelig-krautig, gleichmässig vielstreifig. Dianthus 70 3. Ordn. Terigynia. 3 Griffel. A. Kelch verwachsenblätterig, 5zähnie. j 1) Kapsel an der Basis unvollständig-3fächerig. . Silene 64 2) Kapsel ohne Fächer. Elisanthe 66 B. Kelch 5blätterig. 3 ‘r Blätter mit dünnhäutigen Nebenblättern. Spergularia 76 ir Blätter ohne Nebenblätter, a) Blätter eiförmig, spitz, dieklich-feischig. Meerstrandspflanze. Honckenya 73 b) Blätter nicht fleischig * Blumenkronblätter tief ausgerandet oder 2theilig. Stellaria 83 ** Blumenkronblätter ganz oder kaum ausgerandet. © Blätter pfriemlich. Zartes Pfänzchen. Alsine 78 [OIO) Blätter breiter, nicht pfriemlich. F 1) Feldpflanze, mit 2° langen, eiförmigen Blättern. Arenaria 79 2) Pflanze feuchter, schattiger Orte, mit 6--8° langen, eiförmigen Blättern. Moehringia 80 5. Ordn. Pentagynia, 5 Griffel. A. Blätter einfach. Fruchtknoten 1. a) Kelch 5blätterig. 7 Blätter mit häutigen Nebenblättern. Blätter pfriemlich, quirlförmig. Spergula 75 jr Blätter ohne Nebenblätter. © Blätter dicklich, linien-fadenförmig. Sagina (nodosa) 75 @® B'ätter breiter. 3 1) Kapsel an der Spitze mit 10 Zähnen aufspringend. Cerastium 80 2) Kapsel 5klappig, die Klappen an der Spitze gespalten. Malachium 32 b) Kelch verwachsenblätterig, 5zähnig. * Kelchzähne blattartig verlängert. Agrostemna 58 *%* Kelchzähne nicht blattartig verlängert. a) Kelch bauchig. Kapsel mit 10 Zähnen aufspringend. Melandryum 67 b) Kapsel mit 5 Zähnen aufspringend. 1) Stengel pechartig-kleberig. Kapsel unvollständig 5fächerig. Viscaria 67 2) Stengel nicht kleberig. Kapsel Ifächerig. Wiesenpfl. Coronaria 68 B. Blätter einfach, fleischig. Fruchtknoten 5, an der Basis verwachsen. Sedum 181 C. Blätter 3zählig. Fruchtknoten 5fächerig. Blättchen verkehrt-herzförmig. Oxalis 103 [14] DODECANDRIA — ICOSANDRIA. XI. Classe. DODECANDRIA. . Zwitterblüthen mit 11— 20 freien Staubgefässen. 1. Ordn. Monogynia. 1 Griffel. Kelch röhrig, 12zähnig. Blumenkrone 6blätterig, dem Kelchschlunde eingefügt, pur- purroth. Gräben. Lythrum 2. Ordn. Digynia. 2 Griffel. Kelch kreiselförmig mit hakigen Stachelborsten besetzt. Blumenkronblätter gelb, 5. Blätter gefiedert. Agrimonia 3. Ordn. Trigynia. 3 Griffel. Blumenkroubl. zerschlitzt, ungleich. Kapsel Ifächerig, oben oflen. Reseda 4. Ordn. Dodecagynia. 12 Griffel. ; Blätter rosettenförmig, fleischig, verkehrt-eiförmig. Nur auf Dächern. Hauslauch. Sempervivum XII. Classe. ICOSANDRIA. Zwitterblüthen mit 20 und mehr, freien, dem Kelche eingefügten Staubgefässen. 1. Ordn. Monogynia. Il Griffel. 1) Fruchtknoten oberständig, frei. Blätter einfach. Prunus 2) Fruchtknoten unterständig, mit der Kelchröhre verwachsen. Blätter gelappt. Crataegus 2. Ordn. Di-Pentagynia. 2—5 Griftel. 7 Fruchtknoten 1, unterständig, mit der Kelchröhre verwachsen. * Fruchtfächer der beerenartigen Scheinfrucht steinartig. Blätter gelappt. Crataegus ** Fruchtfächer der Scheinfrucht pergamentartig oder häutig. 1) Fächer 1--2samig. Pirus 2) Fächer mehrsamig. Cydonia fr Fruchtknoten mehrere, frei in der Kelchröhre. 1) Fruchtknoten über 5. Blumenkr, weiss. Sträucher. Spiraea 2) Fruchtknoten 2—3. Blumenkr. fehlend. Kraut. Sanguisorba (minor) 3. Ordn. Polygynia. 6 und mehr Griffel. j Kelch 5spaltig mit lreihigen Zipfeln. 1) Die Fruchtknoten in einer krugförmigen, später fleischigen Kelchröhre einge- schlossen. Rosa 2) Die Fruchtknoten auf einem gewölbten Blüthenboden, später zu einer zusammen- gesetzten Beere verbunden. Rubus it Kelch mehrspaltig mit 2reihigen Zipfeln. * Die Griffel endständig, auswachsend, gekniet. Geum Seite 177 163 183 133 166 166 167 168 135 165 161 138 136 ICOSANDRIA — POLYANDRIA. [15] Seite ** Die Griffel seitenständig, verwelkend, nicht gekniet. 1) Fruchtboden saftig, mit den Früchten abfallend. Blmkr. weiss. Frasaria 155 2) Fruchtboden trocken-schwammig, bleibend. Blmkr. schwarzroth. Comafum 156 3) Fruchtboden trocken, fest, nieht vergrössert. Blmkr. gelb, Potentilla 156 XIII. Classe. POLYANDRIA. Zwitterblüthen mit 20 und mehr, freien, dem Fruchtboden eingefügten Staub- gefässen 1. Ordn. Monogynia. 1 Griffel. f Blumenkrone 4blätterig. * Kelch 4blätterig. Blumenkrone weiss. Beere, Actaea 20 ** Kelch 2blätterig. 1) Blmkr. gelb. Kapsel schotenförmig. Chelidonium 25 2) Blmkr. roth (selten weisslich). Kapsel dick, unter der Narbe mit Löchern auf- springend Papaver 24 jr Blumenkrone 5blätterig. i) Baum. (Linde.) Tilia 90 2) Kleines bis 6“ hohes Holzgewächs mit gelber Blmkr. Helianthemum 55 {tr Blmkr. vielblätterig. Wasserpflanzen mit schwimmenden Blättern. 1) Binikrbl. gelb, mit einem Honiggrübcehen auf dem Rücken. Nuphar 22 2) Blmkrbl weiss, ohne Honiggrübchen. Nymphaea 22 2. Ordn. Di-Pentagynia. 2-5 Griffel. 1) Blth. unregelmässig. Das obere der gefärbten Kelchbl. gespornt, die gespornten 2 oberen Blmkrbl. einschliessend. Delphinium 20 2) Blth. regelmässig. Blmkrbl. trichterförmig, nach unten je in einen Sporn vorge- zogen. Aquilegia 20 3. Ordn. Polygynia. Viele Griffel A. Fruchtknoten mehr- oder vieleiig. Kapsel einwärts aufspringend. 1) Kelch 5blätterig, gelb Bilmkr. fehlend. Caltha 19 2) Kelch 10— 114blatterig, gelb, kugelig-zusammenneigend. Blmkrbl. gelb, 5 — 20, klein, mit linealer, flacher Platte. Trollius 19 B. Fruchtknoten leiig. Früchte nussartig, nicht aufspringend. f Kelch und Blmkr. vorhanden, letztere 5- oder mehrblätterig. 1) Kelchbl. am Grunde spornartig verlängert. Fruchtboden walzig-kegelig ver- längert. Myosurus 9 2) Kelchbl. ohne Sporn. Fruchtboden sich nicht verlängernd. Ranunculus 9 ff Blumenkronartiger Kelch. Blmkr. fehlend. a) Blüthenstand rispenförmig. Blüthen sehr klein. Thalictrum 6 b) Blüthen einzeln oder zu 2. ı) Hüllbl, ungetheilt, kelchähnlich dieht unter der Blüthe sitzend. Früchte ungeschwänzt. Hepatica 7 2) Hüllbl, sitzend, fingerartig-vieltheilig. Früchte lang” geschwänzt. Stengel zottig. Pulsatilla 5 3) Hüllbl. gestielt, von der Gestalt der Wurzelbl. Früchte ungeschwänzt. Sten- gel kahl. Anemone 5 [16] DIDYNANMIA, ® XIV. Classe. DIDYNAMIA. Zwitterblüthen mit 4 freien Staubgefässen, wovon 2 länger und 2 kürzer sind. 1. Ordn. Gymnospermia. Fruchtknoten mit 4 leiigen Fächern, in 4 nussartige Theilfrüchte zerfallend. I. Der Griffel auf dem Gipfel des Fruchtknotens. Seite Blätter gegenständig, fiederig-eingeschnitten. Blüthen blass-lila. Verbena 370 II. Der Griffel grundständig zwischen den 4, durch Furchen getrennten Fruchtkno- tenfächern. A. Blumenkrone trichterförmig oder fast glockig, fast regelmässig 4spaltig. 1) Antherenfächer divergirend. Elssholzia 351 2) Antherenfächer parallel. . Mentha 351 B. Blumenkrone scheinbar llippig; Oberlippe nämlich scheinbar fehlend, und da- für zuweilen eine Spalte. 1) Blumenkron-Oberlippe aus 2 sehr kleinen, durch eine Spalte getrennten Zäh- nen bestehend; Unterlippe vlel grösser, 3spaltig. Ajuga 368 2) Blumenkron-Öberlippe aus 2, den Unterlipprändern anliegenden Zipfeln ge- bildet, daher die Unterlippe scheinbar 5lappig. Teucrium 368 C. Blumenkrone deutlich 2lippig. j Staubfäden der Unterlippe anliegend Ausgestäubte Antheren eine runde Scheibe darstellend. (Cultivirt.) Lavandula 355 jr Staubgefässe paarweise entfernt, vor dem Verstäuben divergirend oder con- vergirend, die oberen kürzer. a) Kelch zahnlos, vorn fast bis zur Basis gespalten. Maieran (eultivirt). Majorana 356 b) Kelch gleichmässig 5zähnig. Staubgefässe nach oben auseinanderweichend. Origanum 355 c) Kelch 2lippig. * Staubfäaden nach oben auseinanderweichend. Thymus 356 ** Staubgefässe paarweise mit der Spitze zusammenneigend. 1) Blüthenquirle ohne Hülle von Deckblättchen. Calamintha 357 2) Btüthenquirle mit einer Hülle von zahlreichen, borstenförmigen Deck- blättchen umgeben. Clinopodium 357 *%* Staubgefässe mit der Spitze unter der Oberlippe bogenförmig paarweise gegen einander geneigt. Blumenkrone weiss. (Cultivirt.) Melissa 358 Tr Staubgefässe paarwei.e genähert, parallel unter der Oberlippe, nach dem Verstäuben gekrümmt. (©) Blatter einfach. a) Kelch röhrig, gleiehmässig 5zälhnig. * Die oberen Staubgefässe länger als die unteren. 1) Mittellappen der Blumenkron-Unterlippe concav. Blumenkrone weiss, roth punktirt. Nepeta 358 2) Mittellappen der Unterlippe flach. Blumenkrone blau Glechoma 359 *%* Die unteren Staubgefässe länger als die oberen. a) Mittellappen der Unterlippe gross, verkehrt-herzförmig; Seitenlappen klein, zahnartig. Blumenkrone weiss oder roth. Lamium 359 6) Unterlippe mit 3 spitzen Lappen Blumenkr. gelb. Galeobdolon 361 c) Unterlippe mit 3 stumpfen oder ausgerandeten Lappen. aa) Unterlippe am Grunde beiderseits mit einem hohlen Zahn. An- therenfächer mit einer Klappe aufspringend. Galeopsis 362 bb) Unterlippe ohne hohle Zähne. Antherenfächer mit Längsritzen auf- springend. aa) Zusammenhängender Haarring innerhalb der Blumenkronröhre. 1) Staubgefasse nach dem Verstäuben gedreht und auswärts ge- krümmt Stachys 563 2) Staubgefässe gerade bleibend. Ballota 365 bb) Haarring innerhalb der Blumenkronröhre fehlend.. Betonica 364 b) Kelch mit 10 an der Spitze zurückgekrümmten Zähnen. Blüthen klein, weiss. Marrubium 366 ce) Kelch 2lippig, durch Zusammenneigen der Lippen nach der Blüthe stets geschlossen. 1) Beide Kelchlippen ganzrandig, die Oberlippe mit einer_hohlen auf- gesetzten Schuppe. Scutellaria 366 2) Kelch-Oberlippe 3zähnig, Unterlippe 2zähnig. Prunella 367 [OIO) Blätter handförmig-5lappig, eingeschnitten-gezähnt, die obersten" 3lappig und ganzrandig. Leonurus 366 DIDYNAMIA — TETRADYNAMIA. [17] 2. Ordn. Angiospermia. Der Griffel auf der Spitze des Fruchtknotens. Frucht eine 1—3fächerige Kapsel. I. Chlorophylllose Schmarotzerpflanzen mit Schuppen tragendem Stengel. 3) Blumenkrone vollständig abfallend. Frühlingspflanze. h Lathraea 2) Blumenkrone von der bleibenden Basis ringsum abspringend. Sommerpflanzen. Orobanche II. Pflanzen mit grünen Laubblättern. A. Fruchtknoten oberständig, 2fächerig. j Antheren Ifächerig, quer aufspringend. ke 1) Ueber 1‘ hohe Pflanzen, mit gegenständigen, breiten Blättern und rispigen, grünlich-braunen Blüthen. „Serophularia 2) Kleines, 1—2“ hohes Wasserpflänzchen, mit linien-spatelförmigen Wurzel- blättern und lang gestielten röthlich-weissen Blüthen. Limosella ff Antheren mit2am Grunde spreizenden, oben und unten abgerundeten Fächern, 1) Blmkr. offen, röhrig-glockig, mit schiefem, 4spaltigem Saume. Digitalis 2) Blmkr. röhrig, 2lippig, durch einen aufgeblasenen Gaumen geschlossen, ge- spornt. i Linaria {77 Antheren mit 2 parallelen, am Grunde mit einem Spitzchen versehenen Fächern. a) Kelch 5zähnig, aufgeblasen. Blätter fiedertheilig. Pedicularis b) Kelch 4zähnig. Blätter einfach. * Kelch zusammengedrückt und aufgeblasen. Blüthen gelb. Alectorolophus *% Kelch röhrig oder glockig. a) Blumenkrone durch den 2buckligen Gaumen fast maskirt Samen glatt. Blmkr. gelb. Melampyrum b) Bimkr. rachenförmig. Samen mit Längsrippen. 1) Blmkr. weiss oder bläulich, Lappen der Unterlippe ausgerandet. Euphrasia 2) Blmkr. roth; Lappen der Unterlippe ganz. Odontites B. Fruchtknoten unterständig, 3fächerig. Pflänzchen mit lang kriechendem, fadenförmigem Stengel, kleinen, kreisrundlichen, gegenständigen Blättern und aufrechten, 2blüthigen Aesten. Blmkr_ röthlich- weiss, 5lappig. Linnaea XV. Classe. TETRADYNAMIA. Zwitterblüthen mit 6 freien Staubgefässen, wovon 4 länger sind. 1. Ordn. Siliculosae. Längsdurchmesser der Frucht dem Querdurchmesser gleich oder nicht viel grösser. I. Blumenkrone weiss, nur bei Crambe etwas röthlich. A. Blumenkronblätter ungleich. , Blätter leierförmig-fiederspaltig, rosettenartig am Grunde des Stengels. Teesdalia B. Blumenkronblätter gleich, gespalten. ; 1) Blätter stengelständig. Farsetia 2) Blätter rosettenartig dem Boden angedrückt. Draba C. Blmkrbl. gleich, ganzrandig oder schwach ausgerandet. Schötehen kreisrund, vom Rücken her stark zusammengedrückt (Scheidewand den grösseren Durchmesser bildend). Vielstengelige, sternhaarige Pflanze. Blumenkr. anfangs hellgelb, später weiss. Psilonema fr Schötchen vom Rücken her zusammengedrückt, mehr oder weniger bauchig. 1) Fruchtklappen mit einem Mittelnerv. Blätter klein, ganz oder gelappt. Salzbodenpflanze. Cochlearia 2) Fruchtklappen ohne Mittelnerv. Wurzelblätter sehr gross, eiförmig-länglich, gekerbt. Meerrettig. Roripa (Armoracia) frr Schötchen von der Seite zusammengedrückt. (Scheidewand den kleineren Durchmesser bildend). a) Schötchen aufspringend, glatt. 1) Schötchen rundlich-länglich od. eiförmig, Fruchtfächer Isamig. Lepidium 2) Schötchen verkehrt-herzförmig, besonders gegen die Spitze geflügelt, Frucht- fächer mehrsamig. Thlaspi 3) Schötchen verkehrt-3eckig, flügellos; Fächer vielsamig. Capsella b) Schötchen fast 2knöpfig und runzelie. ‚Pflanze allseitig platt dem Boden angedrückt. Coronopus II Seite 34l 336 216 48 43 [18] TETRADYNAMIA, “er Schötehen der Quere nach 2gliederig, das untere Glied stielförmig und ste- ril, das obere fast kugelig. Bläulich-bereifte Meerstrandspflanze, mit oft etwas röthlichen Blumenblättern, Crambe II. Blumenkrone gelb. A. Obere Blätter pfeilförmig. 1) Schötchen gedunsen, rundlich oder verkehrt-eiförmig, glatt; Fächer mehrsamig. Blumenblätter hellgelb. Camelina 2) Schötchen sehr klein, fast kugelig, netzgrubig, lfächerig, Isamig. Blumen- blätter goldgelb. Vogelia B. Obere Blätter nicht pfeilförmig. 1) Grau-sternhaarig. Blätter alle einfach und ganzrandig. Blumenblätter hellgelb, später weiss. Psilonema 2) Nicht sternhaarig. Blätter mehr oder weniger fiederspaltig, die obersten öfter ganz, Roripa 2. Ordn. Siliquosae. Längsdurchmesser der Frucht viel grösser als der Querdurchmesser. I. Blumenkrone lila. 1) Laubwaldpflanze, mit wagerechtem, fleischig schuppigem Wurzelstock. Dentaria 2) Meerstrandspflanze, mit fleischigen, fiederspaltigen Blättern. Cakile 3) Culturpflanze, mit leierförmigen Blättern. Blmkr. oft verblassend. Schote mit unvollständigen Querwänden, Rettich. Raphanus 'II. Blumenkrone weiss, nur bei Cardamine prat. etwas röthlich. + Blätter meistens, die obersten Stengelblätter wenigstens immer einfach. a) Blätter mit längeren Haaren oder mit Sternhaaren besetzt. 1) Samen Ireihig in jedem Schotenfache. Arabis 2) Samen 2reihig in jedem Schotenfache. Turritis b) Pflanze ganz kahl. Schoten schwach 4kantig. Blätter nieren- und herzförmig. Alliaria ++ Sämmtliche Blätter fiedertheilig. 1) Samen in jedem Schotenfache lreihig. Cardamine 2) Samen in jedem Schotenfache 2reihig. Nasturtium (aquatie) ++ Blätter linienförmig-fiedertheilig. Cultivirt (Rettich). Raphanus III. Blumenkronblätter gelb. + Alle Blätter ungetheilt. 1) Blätter lanzettlich, ausgeschweift-gezähnt, schärflich. Schote ohne Schnabel. Erysimum 2) Blätter eiförmig, buchtig- gezähnt. Schote in einen langen Schnabel aus- laufend. Sinapis (arvensis) +++ Blätter alle oder zum Theil fiederspaltig. a) Samen in jedem Fache in 2 Reihen. 1) Fruchtklappen nervenlos. Nasturtium (silvestre) 2) Fruchtklappen mit deutlichem Mittelnerv. Diplotazis b) Samen in jedem Fache in 1 Reihe. * Schote der Länge nach klappig aufspringend. [O) Blätter leierförmig, mit grossem Endlappen. 1) Griffel kurz. Blätter kahl, grasgrün. Barbaraea 2) Griffel länger als die Schotenbreite. Blätter graugrün oder grün. Klap- pen Inervig. Brassica 3) Griffel einen Schnabel bildend. Klappen mit 3—5 starken Nerven. Sinapsis (alba) [OIO) Blätter schrotsägeförmig oder mehrfach gefiedert. Fruchtklappen 3nervig. Griffel schr kurz. Sisymbrium ** Schote der Quere nach eingeschnürt- gegliedert. Blätter behaart, leierförmig. Raphanistrum Seite 52 4 Sl MONADELPHIA — DIADELPHIA. [19] XVI. Classe. MONADELPHIA. Zwitterblüthen, deren Staubfäden zu einem Bündel verwachsen sind. 1. Ordn. Pentandria. 4—5 verwachsene Staubgefässe. Seite A. Kelch und’ Blumenkrone 5blätterig. i 1) Blumenkrone weiss oder blau. Blätter einfach. Linum 100 2) Blumenkrone roth. Blätter fiedertheilig. Erodium B. Kelch bis zur Mitte 4spaltig, mit 2—öspaltigen Zipfeln. Blumenkrone weiss. k Radiola 101 C. Kelch und Blmkr. verwachsenblätterig. 1 Griffel. Blmkr. gelb. Lysimachia 374 2. Ordn. Decandria. 10 verwachsene Staubgefässe. A. Kelch und Blumenkrone regelmässig 5blätterig. Griftel 5. 7 Blumenkrone roth. 1) Blätter handförmig-gelappt oder getheilt. Geranium 9 2) Blätter fiedertheilig. Erodium 99 jr Blumenkrone weiss, ins Röthliche ziehend oder gelb. Blätter gedreit. Oxalis 10 B. Kelch 5spaltig, Blumenkrone 5blätterig, schmetterlingsförmig. Griffel 1. j Blumenkrone rosenroth. Blätter gedreit. Ononis 109 7r Blumenkrone gelb, nur bei Lupinus ang. blau. * Blätter pfriemförmig, dornig-stechend. Ulex 107 #%* Blätter nicht dornig. 1) Blätter gefingert. Lupinus 108 2) Blätter gefiedert, mit grossem Endlappen. Anthyllis 110 3) Blätter gedreit und einfach. Sarothamnus 107 4) Blätter einfach. Genista 108 5. Ordn. Polyandria. Viele verwachsene Staubgefässe. 1) Kelch doppelt, der äussere 3blätterig. Malva 87 2) Kelch doppelt, der äussere 6—9theilig. Althaea 89 XVIl. Classe. DIADELPHIA. Zwitterblüthen, deren Staubgefässe in 2 Bündel verwachsen sind, oder eins frei und die übrigen verwachsen. 2. Ordn. Hexandria. 6 Staubgefässe. 1) Blumenkronblätter 4, das obere gespornt. Frucht nussartig, Isamig. Blätter ge- theilt. ’ Fumaria 23 « 2) Blumenkronblätter 4, das obere gespornt. Frucht eine 2klappige, vielsamige Kap- sel. Blätter getheilt, Corydalis 26 3. Ordn. Octandria. 8 Staubgefässe, Je 4 und 4 Staubfäden zu 2 Bündeln verwachsen, Blätter ungetheilt. Polygala 62 JII* [20] DIADELPHIA — SYNGENESIA. Seite 4. Ordn. Decandria. 10 Staubgefässe, wovon 9 verwachsen und 1 frei. Schmetterlingsblüthen. I. Blätter 3zählig, die obersten zuweilen einfach. + Schiffehen nebst Griffel und Staubfäden spiralförmig zusammengedreht. Cultivirt (Bohne). Phaseolus 130 ++ Schiffehen und Griffel nicht gedreht. 0) Schiffehen geschnäbelt. 1) Griffel allmälig verschmälert. Hülse lang, stielrundlich, ungeflügelt. Lotus 118 2) Griffel oberwärts verdickt. Hülse lang, mit 4 geflügelten Kanten. Tetragonolobus 119 010 Schiffehen nieht geschnäbelt, spitz oder stumpf. ) Hülse sehr klein, im Kelche verborgen, nicht aufspringend. Blumenkron- blätter verwelkend und bleibend. Trifolium 114 2) Hülse länger als der Kelch, rundlich-eiförmig, aufspringend. Blumenkron- blätter abfallend. Melilotus 112 3) Hülse länger als der Kelch, sichel- oder schneckenartig gewunden, nicht auf- springend. Blumenkronblätter abfallend. Medicago 111 II. Blätter unpaarig-gefiedert. A. Baum, angepflanzt (Akazie). Robinia 120 B. Stauden oder Kräuter. + Schiffehen lang geschnäbelt. Coronilla 131 +7 Schiffehen stumpf. 1) Hülse durch Einbiegung der Näthe der Länge nach mehr oder weniger voll- ständig 2fächerig. Blumenkrone hellgelb. Astragalus 120 2) Hülse gekrümmt, durch Quergliederung mehrfächerig. Blumenkrone röth- lich-weiss. Ornithopus 131 3) Hülse rundlich nussartig, Isamig, dornig-gezähnt. Blumenkrone roth. Cul- tivirt. Onobrychis 132 III. Blätter paarig-gefiedert, statt des EnJblättchens oft mit einer Ranke oder Spitze. + Staubfädenröhre an der Spitze schief abgeschnitten, so dass der freie Theil der oberen Staubfäden viel länger ist als der unteren. 1) Griffel an der Spitze ausserhalb gebärtet oder ringsum behaart. Blättchen bei der Knospung gefalzt. Vicia 121 2) Blättehen bei der Knospung zusammengerollt. Cultivirt. Saubohne Faba 126 3) Griffel flach, innen abwärts behaart. Blätter gefalzt. Cult Linse. Ervum 126 ++ Staubfädenröhre in einem rechten Winkel abgeschnitten, so dass der freie Theil sämmtlicher Staubfäden gleich lang ist. 1) Griffel 3kantig und von der Seite zusammengedrückt, ausserhalb rinnig, an der Spitze bärtig. Cultivirt. (Erbse.) Pisum 127 2) Griffel an der Spitze plattgedrückt, innen abwärts behaart, aussen kahl. Orobus 127 3) Griffel gedreht, dadurch scheinbar von der Seite zusammengedrückt Lathyrus 129 XVII. Classe. POLYADELPHIA. Zwitterblüthen, deren Staubfäden in 3 oder mehrere Bündel verwachsen sind. 1. Ordn. Polyandria. Viele Staubgefässe. Staubfäden in 3—5 Bündel verwachsen. Griffel 3. Blumenkr. gelb. Hypericum 91 XIX. Classe. SYNGENESIA. 5 Antlıeren in eine walzenförmige Röhre verwachsen. Blüthen auf einem ge- meinschaftlichen Blüthenlager in Köpfchen, die von einer gemeinschaftlichen Hülle umgeben sind. 1. Ordn. Polygamia aequalis. Alle Blüthen des Köpfchens Zwitterblüthen und von gleicher Gestalt, I. Alle Blüthen zungenförmig. A. Pappus aus federigen Strahlen gebildet. SYNGENESIA. [21] + Blüthenlager spreublätterig. 1) Pappusstrahlen 2reihig, die inneren federig, die äusseren kürzer und nur rauh. Hypochoeris 2) Pappusstrahlen Ireihig, alle Strahlen federig. Achyrophorus ++ Blüthenlager nackt. a) Hülle Ireihig, aus 8-12 gleichlangen Hüllbl. gebildet. Pappusstrahlen in einander verstrickt. Tragopogon b) Hülle 2reihig oder dachziegelig. * Pappusstrahlen in einander verstrickt. Früchte allmälig zugespitzt, am Grunde mit einer den Nabel umgebenden kurzen Schwiele. Scorzonera ** Pappusstrahlen frei, bei allen Früchten gleich. 1) Stengel beblättert. Pappus abfallend. Picris 2) Stengel blattlos. Pappus bleibend. Leontodon *%%* Pappus der Randfrüchte kurz, kronförmig, der der mittelständigen viel länger und federig. Thrincia B. Pappus aus einfachen Haaren gebildet. + Früchte lang geschnäbelt. a) Stengel beblättert. 1) Früchte mit einem die Basis des Schnabels umgebenden, 5schuppigen Krönchen. Chondrilla 2) Schnabelbasis ohne Krönchen; Früchte zusammengedrückt. Lactuca b) Schaft blattlos, Iköpfig. Rosettenförmige Wurzelblätter. Taraxacum ++ Früchte ungeschnäbelt, zuweilen an der Spitze etwas verdünnt, sehr selten ge- schnabelt. a) Früchte fast flach zusammengedrückt. “Sonchus b) Früchte stielrundlich. 1) Früchte nach oben verdünnt oder geschnäbelt. Blätter meist mit pfeil- förmiger Basis. Crepis 2) Früchte gleichmässig dick, gestutzt. Blätter ohne pfeilförmige Basis. ; Hieracium C. Pappus ein kurzer, häutiger oder schuppiger Rand. a) Blüthen blau. Cichorium b) Blüthen gelb. 1) Stengel beblättert. Lampsana 2) Stengel nackt, unter den Köpfchen keulig verdiekt. Wurzelblätter rosetten- artig. Arnoseris II. Alle Blüthen röhrig. + Blüthenlager nackt. 1) Blätter gegenständig, oft zu 3, 3—5theilig. Eupatorium 2) Blätter am Stengel flügelig herablaufend, dornig-gezähnt. Onopordon ++ Blüthenlager spreublätterig oder borstig. a) Pappusstrahlen an der Basis durch einen Ring verbunden, mit dem Ringe abfallend. 1) Pappusstrahlen am Grunde in gefiederte Aeste getheilt. Carlina 2) Pappusstrahlen einfach, federig. Cirsium 3) Pappusstrahlen einfach, borstenförmig. Carduus b) Pappusstrahlen nicht durch einen Ring verbunden. 1) Hüllbl mit gerader Stachelspitze. Serratula 2) Hüllbl. mit hakig-zurückgekrümmter Stachelspitze. Lapp& 2. Ordn. Polygamia superflua. Randständige Blüthen weiblich, zungen- oder röhrenförmig, die des Mittelfeldes fruchtbare, immer röhrenförmige Zwitterblüthen. I. Randblüthen nicht zungenförmig, sondern röhrig, fädlich oder kurz 2lippig. A. Pappusstrahlen haarförmig. Blüthenlager nackt. + Hülle 1reihig, mit einer sehr kleinen Aussenhülle. 1) Blattloser, vielblüthiger Stengel. Wurzelblätter erst nach der Blüthe er- scheinend. Petasites 2) Stengel beblättert. Senecio 7r Hülle dachziegelig. a) Randblüthen röhrig, 3zähnig. Hüllblättehen mit der Spitze abstehend. Inula (Conyza) b) Randblüthen fadenförmig, gezähnt. Hüllbl. anliegend oder nur die inneren ausgebreitet. Weissfilzige Pflanzen. 1) Hüllbl. krautig, nur am Rande trockenhäutig. Blüthenlager verlängert, fast keulenförmig. Filago 2) Hüllbl, ganz trockenhäutig. Blüthenlager flach. Blüthen gelb oder gelblich. Gnaphalium 232 248 237 252 253 [22] SYNGENESIA. 3) Hüllbl. ganz trockenhäutig. Blüthenlager bei den weibl. Köpfchen kegel- förmig. Pappusstr. bei den männl. Blüäthen keulenförmig verdickt. Blü- then rosenroth oder weiss. Antennaria B. Pappus fehlend oder ein kurzes Krönchen. 1) Köpfchen klein, rispig oder traubig geordnet. Artemisia 2) Köpfchen gross in Doldentrauben. Tanacetum (vulgare) II. Randblüthen zungenförmig, meistens einen von dem Mittelfelde (Scheibe) sich abhebenden Kranz (Strahl) bildend. A. Pappus aus federig-gefransten Spreublättchen bestehend. Strahl weiss, Scheibe gelb (verwildert). Galinsoga B. Pappus der Scheibenblüthen haarförmig. Blüthenlager nackt. j Alle Blüthen des Köpfchens gelb. a) Einköpfiger, mit Schuppen besetzter Schaft, vor dem Ausbruche der Wurzel- blätter erscheinend. Tussilago b) Stengel mehr oder weniger beblättert. * Hüllbl. in 2—3 Reihen, gleich hoch, ohne eine kleine Aussenhülle. Blät- ter gegenständig. Arnica ** Hüllbl. 1reihig, oft mit einer kurzen Aussenhülle am Grunde. Blätter zerstreut. Senecio *** Hüllbl. dachziegelig, ungleich hoch. [O) Antheren nach unten mit 2 borstenförmigen Fortsätzen. 1) Pappus aus gleichgestalteten Haaren bestehend. Inula 2) Die inneren Pappusstrahlen haarförmig, die äusseren zu einem kurzen Krönchen verwachsen. Pulicaria [O/O) Antheren ohne Anhängel. Solidago ‘jr Strahlblüthen von auderer Farbe als die der Scheibe, 1) Strahlblüthen in einfacher Reihe, breit. Aster 2) Strahlblüthen mehrreihig, schmal, nur wenig länger als die Scheibenblüthen. Erigeron C. Pappus fehlend oder ein kleiner Rand. r Blüthenlager spreublätterig. 1) Zunge der Strahlblüthen rundlich-eiförmig, weiss. Achillea 2) Zunge der Strahlblüthen bandförmig, weiss. Anthemis 3) Zunge der Strahlblüthen bandförmig, gelb. Cota ++ Blüthenlager nackt. a) Hüllbl. 2reihig, gleich hoch. Schaft 1köpfig, nackt. Wurzelbl. rosettenförmig. Bellis b) Hüllbl. dachziegelig. 1) Früchte gleichgestaltet, regelmässig längsrippig. Tanacetum 2) Früchte gleichgestaltet, auf dem Rücken convex und ohne Rippen, auf dem concaven Bauche 3rippig. Matricaria 3) Früchte verschiedengestaltet, die der Scheide stielrundlich, längsrippig, die des Strahls zusammengedrückt und 2flügelig. Chrysanthemum 3. Ordn. Polygamia frustranea. Randblüthen weiblich, aber durch Fehlschlagen der Narbe geschlechtslos und unfruchtbar, Scheibenblüthen fruchtbare, röhrige Zwitterblüthen. A. Blüthenlager spreublätterig. A . Randblüthen zungenförmig oder röhrig. Pappus aus 2—4 rückwärts -stacheligen Borsten gebildet. Bidens B. Blüthenlager borstig. In la, Randblüthen schief trichterförmig erweitert, strahlend. Pappusstr. borstenförmig, Centaurea 4. Ordn. Polygamia necessaria. Randblüthen weiblich und fruchtbar; Scheibenblüthen männlich oder unfrucht- bare Zwitterblüthen. Köpfchen traubig-rispig auf blattlosen beschuppten, vor dem Ausbruche der Wurzel- blätter erscheinenden Stengeln. Randblüthen fast fadenförmig, nicht strahlend. Petasites 5. Ordn. Polygamia segregata. Köpfchen 1blüthig in einen gemeinschaftlichen Kopf zusammengestellt. Kopf kugelig. Blätter fiedertheilig, dornig-gezähnt, Echinops Seite 255 240 242 239 239 264 232 GYNANDRIA — MONOECIA. [23] XX. Classe. GYNANDRIA. Staubfäden mit dem Griffel zu einer Säule verwachsen. 1. Ordn. Monandria. Eine Anthere. Seite A. Pflanzen mit grünen Laubblättern. % Lippe mit deutlichem, langem Sporn. ; . f a) Klebdrüsen der beiden Pollenmassen von einem gemeinschaftlichen Beutelchen eingeschlossen. Orchis 473 b) Klebdrüse frei, ohne Beutelchen. 1) Lippe 3lappig. Perigon roth. Gymnadenia 478 2) Lippe ungetheilt, lineal-zungenförmig. Perigon weiss. latanthera 478 yr Lippe ohne Sporn. a) Lippe ungegliedert. * Antheren der Länge nach vorne der Griffelsäule angewachsen. 1) Blüthen sehr klein, grünlich-gelb; Lippe vorwärts gerichtet, an der Basis sackförmig. Herminium 479 2) Blüthen gross, gefärbt. Lippe abwärts gerichtet, an der Basis nicht sack- förmig. Ophrys 477 *% Antheren auf der Spitze der Griffelsäule fast deckelförmig, nur an einer Stelle angewachsen. © Pflanzen mit nur einem grundständigen Blatte. Microstylis 487 [OIO) Pflanzen mit 2 Blättern. 1) Blätter breit-eiförmig, gegenständig, fast in der Mitte des Stengels. Lippe abwärts gerichtet. Listera 484 2) Blätter lanzettlich, gegen den Grund des Stengels. Lippe aufgerichtet. Liparis 486 [OIOIO) Pflanzen mit 3 und mehr grundständigen Blättern. I) Sumpfpflanze, an der Stengelbasis einen Knollen bildend. Malaxis 486 2) Waldpflanze, der Stengel aus einem kriechenden Rhizom aufsteigend. | Goodyera 484 b) Lippe zweigliederig. 1) Der ungestielte Fruchtknoten gedreht, aufrecht. Perigon etwas zusammen- geneigt, gross. Cephalanthera 480 2) Nur der Stiel des nickenden Fruchtknotens gedreht. Perigon offen. \ Epipactis 482 B. Pflanzen bleich, mehr oder weniger gelblich, ohne grüne Laubblätter. Stengel mit Schuppen besetzt. + Lippe nach oben gerichtet, mit aufwärts gebogenem Sporn. Epipogon 480 jr Lippe abwärts gerichtet, spornlos. 1) Lippe vorne 2lappig, mit spreizenden breiten Lappen. Neottia 483 2) Lippe länglich, vorne nicht getheilt. Coralliorrhiza 485 2. Ordn. Diandria. 2 Antheren. Perigon offen, mit bauchig-aufgeblasener, schuhförmiger, gelber Lippe. _ { Cypripedium 488 6. Ordn. Hexandria. 6 Antheren rings um den Griffel. Perigon gelb, röhrenförmig mit zungenförmigem Saume, Blätter herz - nierenförmig. Aristolochia 410 XXI. Classe. MONOECIA. Männliche und weibliche Blüthen auf einer Pflanze. A. Land- oder Sumpfpflanzen. 1) Blüthenstand trugdoldig. Männl. Blüthen zu 10— 15 nur aus je einem nackten Staubgefäss bestehend, von einer gemeinsamen, becherförmigen Hülle umgeben, in deren Mitte ein 3fächeriger Fruchtknoten mit 3 Griffeln, Tithymalus 415 [24] MONOECIA. Seite 2) Blüthenspindel diek und rund, mit sehr kleinen, weisslichen Blüthen besetzt, von einer ovalen, flachen, innen weissen Blüthenscheide umgeben. Alle Blätter grundständig tief herzförmig. Calla 503 B. Untergetauchte oder schwimmende Wasserpflanzen. f Die ganze Pflanze aus mehr oder weniger linsenförmigen, kleinen. auf dem Wasser schwimmenden Körperchen bestehend, Lemna 501 jr Pflanzen mit deutlich entwickelten Blättern. * Blätter fadenförmig mit häutigen Scheiden. Zannichellia 498 ** Blätter linienförmig oder länglich, ganzrandig. 1) Nur im Meere. Zostera 49 2) Nur im süssem Wasser. Callitriche 412 *%%* Blätter länglich-linienförmig, buchtig-dornig-gezähnt. Najas 500 3. Ordn. Triandria. 3 Staubgefässe. A. Blätter grasartig, linienförmig, ungestielt. 1) Männliche Blüthen in endständiger Rispe, weibliche in seitenständigen Kolben. (Cultivirt. Mais.) Zea 547 2) Blüthen nackt, in der Achsel spelzenartiger Deckblätter, die weiblichen von einem mit der Frucht auswachsenden, schlauchförmigen Deckblatte einge- schlossen. Carex 520 3) Blüthen in kugelrunden Köpfen, die weibl. von einem 3blätterigen, schuppen- förmigen Perigon umgeben. Wasserpflanzen. Sparganium 505 4) Blüthen in walzenförmigen, den Stengel umgebenden Kolben; der Fruchtknoten- stiel mit Borsten besetzt. Typha 504 B. Blätter gestielt, mehr oder weniger eiförmig, netzaderig. Blüthen klein, in dichten Knäueln und Aehren. Albersia 398 4, Ordn. Tetrandria. 4 Staubgefässe. A. Bäume. Blüthen in Kätzchen. 1) Blätter ganz. Weibl. Kätzchen holzig. Alnus 430 2) Blätter gelappt. Weibl. Kätzchen beerenartig. (Cultivirt. Maulbeere) Morus 1422 B. Krautartige Pflanzen. 1) Blätter gegenständig, mit Brennhaaren. (Nessel.) Urtica 419 2) Blätter grundständig, lineal. Zarte Wasserpflanze am Rande von Landseen. Litorella 381 5. Ordn. Pentandria — Polyandria. 5 bis viele Staubgefässe. I. Staubgefässe 5. A. Weibl. Blüthen je 2 in einer gemeinschaftlichen, stacheligen, zu einer Schein- frucht auswachsenden Hülle eingeschlossen. : ‚ Blätter herzförmig-3lappig. Xanthium 238 B. Weibl. Blüthen einzeln, meist knäuelförmig genähert. * Männl. und weibl. Blüthen mit 3—5theiligem Perigon. Blätter in der ausge- randeten Spitze kurz stachelspitzig. Albersia 398 *#* Weibl. Blüthen ohne Perigon, von 2 nach der Blüthe vergrösserten Deck- blättern umgeben. 1) Deckblätter ei-, herz- oder spiessförmig oder mehr oder weniger rhombisch, stets gegen die Spitze verschmälert. Atriplex 392 2) Deckblätter deckig- verkehrt - herzförmig. Obione 392 II. Staubgefässe mehr als 5. A. Wasserpflanzen. 1) Blätter quirlförmig, fiedertheilig, mit fädlichen Zipfeln. Kelch und Blumen- krone 4zählig. Myriophyllum 175 2) Blätter quirlförmig, gabelästig, in fädliche Zipfel getheilt. Perigon 10—12blät- terig. Ceratophyllum 411 3) Blätter alle grundständig, pfeilförmig. Kelch und Blumenkrone 3blätterig. _ Sagittaria 447 B. Krautartige Landpflanze. Blätter gefiedert, Blättchen rundlich, tief kerbig-gesägt. Blüthen in Köpfen. Sanguisorba (minor) 165 MONOECIA — DIOECIA. [25] Seite C. Bäume oder Sträucher. Männl. Blüthen oft auch die weiblichen in Kätzchen, y Blätter nadelförmig. 1) Nadeln zu zweien. (Kiefer.) Pinus 610 2) Nadeln einzeln, Akantig. (Cultivirt. Gräser.) Picea 612 3) Nadeln einzeln, flach, unterseits grauweiss. (Cult. Tanne.) Abies 611 4) Nadeln büschelig, im Winter abfallend. (Cult. Lärche.) Larix 612 fr Blätter breit, einfach. * Staubfäden einem 5—9theiligen Perigon eingefügt. 1) Blätter ganz, am Rande zottig-gewimpert. (Buche.) Fagus 425 2) Blätter buchtig-gelappt. (Eiche.) Quercus 425 *% Staubfäden einer einzelnen Perigonschuppe eingefügt. 1) Nuss mit einer 2spaltigen, eingeschnittenen, bleibenden Hülle umgeben. Corylus 426 2) Nuss mit einem 3spaltigen Hüllblatte umgeben. Carpınus 426 3) Nuss auf 2 Seiten häutig geflügelt. Betula 428 {tr Blätter gehedert. Wallnussbaum. Juglans 424 9. Ordn. Polyadelphia. Staubfäden 5, je 2 paarweise verwachsen, der öte frei. Rankende Pflanzen. 1) Antheren in eine Röhre verwachsen. Samen mit gedunsenem Rande. (Cultivirt. Kürbis.) Cucurbita 283 2) Antheren zusammenneigend. Samen mit scharfem Rande. (Cult. Gurke.) { Cucumis 239 3) Antheren frei, bogig. Frucht eine kleine Beere. Bryonia 289 - XXII. Classe. DIOECIA. Männl. Blüthen auf der einen, weibliche auf der anderen Pflanze. 1. Ordn. Monandria. 1 Staubgefäss. 1) Untergetauchte Wasserpflanze mit buchtig-dornig-gezähnten Blättern. Najas 500 2) Kleiner, Kätzchen tragender Baum. (Weide.) Salix (purpurea) 436 2. Ordn. Diandria. 2 Staubgefässe. 1) Kätzchen tragende Bäume oder Sträucher. 1 Griffel mit 2 Narben. (Weide.) Salix 431 2) Die ganze Pflanze aus kleinen, schwimmenden, mehr oder weniger linsenförmigen Körperchen bestehend. Lemna 501 3. Ordn. Triandria. 3 Staubgefässe. 1) Kleiner Strauch mit immergrünen, länglich-linealen Blättern, purpurnen Blüthen und schwarzen Beeren. Empetrum 298 2) Kätzchen tragender Baum oder Strauch, mit länglich-lanzettlichen, drüsig-gesägten Blättern. Salix (amygdalina) 434 3) Kleine, grasartige Wiesenpflanze, mit einer endständigen, kleinen Aehre. Carex (dioica) 522 4) Wiesenpflanze mit gegenständigen, fiedertheiligen Blättern. Valeriana (dioica) 223 — 4, Ordn. Tetrandria. 4 Staubgefässe. 1) Auf Bäumen schmarotzende, gabelästige Pflanze. Blätter lederartig, gegenständig. Viscum 213 2) Frühblühender Strauch der Meeresküste. Blätter nach der Blüthe erscheinend, linienförmig, unterseits silberfarben-schülferig. Beeren roth Hippophae 409 3) Frühblühender, balsamisch-duftender Strauch. Blätter nach der Blüthe erschei- nend, grün, länglich-lanzettlich, gegen die Spitze gesägt. Myrica 427 4) Zum Kichengebrauche cultivirtes Kraut, mit spiess- oder eiförmigen Blättern. Spinacia 391 IV [26] DIOECIA — POLYGAMIA. 5. Ordn. Pentandria. 5 Staubgefässe, Seite a) Krautartige Pflanzen. 1) Culturpflanze mit gefingerten Blättern. (Hanf.) Cannabis 420 2) Pflanze mit windendem Stengel und 3—5lappigen Blättern. (Hopfen.) Humulus 421 3) Pflanzen mit meist delta- oder spiessförmigen Blättern. Weibl. Blüthe von 2 gegenständigen Deckblättern eingeschlossen. Atriplex 392 b) Sträucher oder Bäume. 1) Zweige gegenständig. Blätter rundl.-eiförmig, feingesägt. Rhamnus (cathartica) 105 2) Blätter 3lappig. : Ribes (alpinum) 187 3) Blätter lanzettlich, zugespitzt, feingesägt. Salix (peutandra) 431 7. Ordn. Octandria. 8 Staubgefässe. Blüthen in Kätzchen, die vor dem Blatterausbruche erscheinen. Bäume. (Pappel.) Populus 442 8. Ordn. Enneandria. 9 Staubgefässe. 1) Landpflanze. Blätter gegenständig, eilanzettlich. Mercurialis 418 2) Wasverpflanze. Blätter schwimmend, kreisrund, an der Basis herzförmig- ausge- schnitten. Hydrocharis 445 9. Ordn. Decandria. 10 Staubgefässe. 1) Griffel 3. Blmkr. 5blätterig. Silene (Otites und inflata) 65 und 66 2) Griffel 5. Blmkr. 5blätterig. Melandryum 67 10. Ordn. Dodecandria. 11— 20 Staubgefässe. Aloeartige, untergetauchte Wasserpflanze, mit linien-lanzettlichen Blättern und weissen Blüthen. Stratiotes 444 11. Ordn. Polyandria. Viele Staubgefässe. rf Blätter linienförmig oder nadelförmig, ganzrandig. Sträucher. 2 1) Blätter nadelförmig stechend. Scheinbeere blauschw. (Wachholder.) Juniperus 610 2) Blätter linienförmig, kammförmig-2zeilig. Scheinbeere roth. Taxus 609 ir Blätter linien -lanzettförmig, dornig-gezähnt Aloeartige Wasserpflanze. Stratiotes 444 itr Bäume mit breiten Blättern. (Pappel.) Populus 442 12. Ordn. Monadelphia. Staubfäden in eine Röhre verwachsen, Antheren frei. Wasserpflanze mit schwimmenden, kreisrunden, an der Basis herzförmig ausgeschnit- tenen Blättern und weissen Blüthen. Hydrocharis 445 13. Ordn. Syngenesia. Antheren 5, verwachsen. 1) Kleine Pflanzen, mit rosettenförmigen Auslaufern. Blätter unterseits weissfilzig, verkehrt - eiförmig - spatelförmig.” Köpfe rosa oder weiss. Antennaria 255 2) Ueber 1° hohe Pflanzen mit mehr oder weniger fiederspaltigen, scharf gesägten Blättern und lila- purpurnen Köpfen. Serratula 264 XXIII. Classe. POLYGAMIA. Pflanzen mit Zwitterblüthen und zugleich eingeschlechtigen Blüthen. Die hierher gehörigen Gattungen sind in den vorhergehenden Classen leichter aufzu- finden und daher in diesen zu suchen. Systematische Uebersicht der Familien. PHANEROGAMAE, Paanzen mit Blüthen, welche als wesentlich die zur Fortpflan- zung bestimmten zweifachen Organe enthalten, nämlich: die in einer sackförmigen Erweiterung (Staubbeutel, anthera) der Staubgefässe befindlichen männlichen Pollenzellen (pollen) und die fast immer von verwachsenen Fruchtblättern (Fruchtknoten, ovarium) völlig eingeschlossenen, nur selten nackten, weiblichen Eichen (Samenknöspchen, ovula). Letztere nach der durch das Eindringen der sich schlauchartig verlängernden Pollenzellen in den Eimund bewirkten Befruchtung sich zu wahren Samen ent- wickelnd, welche dann im Innern die Anlage der zukünftigen Pflanze als Keimling (embryo) bereits vorgebildet enthalten. 1. Abth. Angiospermae. Eichen von dem aus einem oder mehreren Fruchtblättern gebildeten, mit einer Narbe zur Aufnahme des Pollens versehenen Fruchtknoten (ovarium) eingeschlossen und sich mit diesem zu wahren Früchten entwickelnd. Keimsack der Eichen vor der Befruchtung einzellig. I. Classe. DICOTYLEDONES. Keimling fast immer mit 2 gegenständigen Keimblättern (nur eins bei Oorydalis, beide verkümmert bei Hypopityaceen und Oro- banchaceen), die sich beim Keimen meistens über den Boden er- heben und zwischen sich die Endknospe tragen. Unteres Ende der hypocotylischen Achse sich stets zu einer wenigstens einige Zeit bleibenden Hauptwurzel verlängernd. Stengel mit fast immer 1 2 Systematische Uebersicht der Familien. kreisförmig angeordneten Gefässbündeln (zerstreut bei Nymphaea- ceen, Papaveraceen und Amarantaceen), wodurch bei mehr- jährigen Stengeln die Bildung eines deutlich begrenzten, aus eoncentrischen Jahresringen bestehenden Holzkörpers und die Scheidung von Mark, Holz und Rinde bedingt wird. Wegen der peripherischen Fortbildung der Gefässbündel zwischen Holz und Bast auch Wachsthum in die Dicke. Blätter meist deutlich in Platte und Blattstiel gesondert, die Platte mit oft vielfach netzförmig verzweigten Nerven, häufig getheilt. Blüthentheile vorherrschend nach der Vier- oder Fünfzahl (4, 5, 8) gebildet, häufig in zwei als Kelch und Blumenkrone getrennten Kreisen. I. Unterclasse. Thalamiflorae.. Blumenkronblätter mehrere getrennt und nebst den Staubgefässen auf dem Fruchtboden und nicht auf dem Kelche eingefügt, seltner nur ein mehrblätteriger Blüthenkreis ausgebildet. Fruchtknoten oberständig. 1. Ranunculaceae 9. Violaceae 17. Hypericaceae 2. Berberidaceae 10. Droseraceae 18. Aceraceae 3. Nymphaeaceae 11. Polygalaceae 19. Hippocastanaceae 4. Papaveraceae 12. Silenaceae 20. Geraniaceae 5. Fumariaceae 13. Alsinaceae 21. Linaceae 6. Crueiferae - 14. Elatinaceae 22. Balsaminaceae 7. Resedaceae 15. Malvaceae 23. Oxalidaceae 8. Cistaceae 16. Tiliaceae. II. Unterclasse. Calyceiflorae. Kelchblätter mehr oder we- niger unter sich verwachsen. Kronblätter und Staubgefässe einer dem Kelchgrunde angewachsenen Scheibe eingefügt, oder der an den Fruchtknoten angewachsene Kelch trägt die Kronblätter und Staubgefässe oder die verwachsenblätterige Blumenkrone. A. Blumenkrone getrenntblätterig. 24. Celastraceae 31. Halorrhagidaceae 38. Grossulariaceae 25. Rhamnaceae 32. Lythraceae 39. Umbelliferae 26. Papilionaceae 33. Portulacaceae 40. Araliaceae 27. Amygdalaceae 34. Paronychiaceae 41. Cornaceae 28. Rosaceae 35. Sceleranthaceae 42. Lioranthaceae. 29. Pomaceae 36. Crassulaceae 30. Onagraceae 37. Saxifragaceae Systematische Uebersicht der Familien. 3 B. Blumenkrone fast immer verwachsenblätterig. T Staubgefässe der Kronröhre eingefügt. 43. Caprifoliaceae 45. Valerianaceae 47. Compositae 44. Rubiaceae 46. Dipsaceae. ir Staubgefässe einem oberständigen, selten unterständigen Ringe eingefügt. 48. Cucurbitaceae 51. Ericaceae 54. Hypopityaceae 49. Campanulaceae 52. Empetraceae 50. Siphonandraceae 53. Rhodoraceae. III. Unterclasse. Corolliflorae. Kelch frei, verwachsenblät- terig. Blumenkrone verwachsenblätterig, unterständig. Staub- gefässe der Blumenkrone eingefügt. Fruchtknoten frei. 55. Aquifoliaceae 61. Solanaceae 67. Lientibulariaceae 56. Oleaceae 62. Scrophulariaceae 68. Primulaceae 57. Asclepiadaceae 63. Orobanchaceae 69. Plumbaginaceae 58. Apocynaceae 64. Boraginaceae 70. Plantaginaceae 59. Gentianaceae 65. Labiatae 60. Convolvulaceae 66. Verbenaceae. IV. Unterelasse. Monochlamydeae. Perigon einfach, ent- weder kelchartig oder blumenkronartig gefärbt. 71. Amarantaceae 77. Callitrichaceae 83. Ulmaceae 72. Polygonaceae 78. Euphorbiaceae 84. Juglandaceae 73. Thymelaceae 79. Acalyphaceae 85. Uupuliferae 74. Elaeagnaceae 80. Urticaceae 86. Myricaceae 75. Aristolochiaceae 81. Cannabaceae 87. Betulaceae 76. Ceratophyllaceae 82. Moraceae 88. Salicaceae. II. Classe.. MONOCOTYLEDONES. Keimling in dem reichlichen Eiweisse meist klein, mit einem scheidenartig-geschlossenen, die Endknospe einschliessenden, selten fehlenden (Orchidaceae) Keimblatte, das mit wenigen Aus- nahmen beim Keimen unter der Erde bleibt. Unteres Ende der hypocotylischen Achse sich in den meisten Fällen nicht zu einer Hauptwurzel verlängernd, sondern von Anfang an beim Keimen Nebenwurzeln entwickelnd. Stengel mit zerstreuten Gefässbün- deln, daher kein zusammenhängender Holzkörper und keine scharfe 1* 4 Systematische Uebersicht der Familien. Sonderung von Mark und Rinde. Blätter häufig mit scheiden- artigem Grunde, nur selten gestielt, in der Regel parallelnervig und fast immer ungetheilt. Blüthentheile vorherrschend nach der Dreizahl (3, 6, 9) gebildet, meist ohne deutlichen Unterschied von Kelch und Blumenkrone. A. Aeusserer Perigonkreis kelchartig. 89. Hydrocharitaceae 90. Alismaceae. B. Perigonkreise gleichartig, bald kelch- bald blumenkronartig. 91. Butomaceae 94. Liliaceae 97. Orchidaceae. 92. Juncaginaceae 95. Amaryllidaceae 93. Juncaceae 96. Iridaceae C. Perigon verkümmert oder ganz fehleud. 98. Najadaceae 100. Araceae 102. Cyperaceae 99. Lemnaceae 101. Typhaceae 103. Gramina. 2. Abth. Gymnospermae. Eichen nackt, ohne fruchtartige Umhüllung, auf unvollkomnen, nicht zu einem Fruchtknoten verwachsenen, offnen, narbenlosen Fruchtblättern, seltner ganz frei, ohne Fruchtblatt auf verkürzten Zweigen gipfelständig. Keimsack schon vor der Befruchtung zu einem dem Vorkeim mancher Cryptogamen ähnlichen Zellkörper ausgebildet. 104. Coniferae. PHANEROGAMAE, 1. Abth. Angiospermae. 1. Classe. DICOTYLEDONES. 1. Fam. RANUNCULACEAE Juss. Keienvlätter 3—6, regelmässig oder unregelmässig, oft blumen- kronartig. Blumenkronblätter 3 oder mehrere, bei manchen Gat- tungen verkleinert oder nectarienartig, oder auch fehlend. Staub- gefässe unterständig, zahlreich, frei; Antheren an der Basis ange- heftet, Fächer mit Längsspalten aufspringend. Frucht- knoten mehrere, jeder einen Griffel tragend, oder mehrere ver- wachsen, oder selten ein einzelner Fruchtknoten. Früchte meist trocken und entweder einsamig und nicht aufspringend oder mehrsamig und kapselartig, selten beerenartig. Keimling klein, im grossen Eiweisse eingeschlossen. Krautartige, selten strauchartige, oft sehr giftige Pflanzen, mit wechselständigen (nur bei den Clematideen gegenständigen), meist vielfach zertheilten Blättern, deren Blattstiel am Grunde scheidenartig erweitert ist, ohne Nebenblätter. Blüthenstand mannigfaltig. Blüthen oft von Hüllblättern umgeben, die sich denselben zuweilen so nähern, dass sie einem Kelche ähnlich erscheinen. Durch den scheidigen Blattstiel sind sie den Umbelliferen ähnlich, im Habitus erinnern manche an die monocotylen Alis- maceen. Sie lieben vorzugsweise die nördliche, gemässigte Zone 6 RANUNCULACEAE. nnd finden sich in der Deutschen Flora besonders reichlich auf den Alpen. A. Antheren auswärts aufspringend. a. Früchte einsamige Achenen. Trib. I. ANEMONEAE. Blumenblätter bei unsern Arten fehlend, meistens ein blumenkronartig gefärbter Kelch. 1. THALICTRUM. 2. HEPATICA. 3. ANEMONE. 4. PULSATILLA. Trib. II. RANUNCULEAE. Blumenblätter an ihrer Basis mit einem Honiggrübehen zuweilen noch mit einem Schüppchen. 5. MYOSURUS. 6. RANUNCULUS,. b. Früchte kapselartig vielsamig. Trib. III. HELLEBOREAE. Kapsel nach innen mit einer Nath aufspringend. 7. CALTHA. 8. TROLLIUS. 9. AQUILEGTA. 10. DELPHINIUM. B. Antheren. einwärts aufspringend. Trib, IV. PAEONIEAE. Frucht eine Beere oder bei exotischen eine Kapsel. 11. ACTAEA. Trib. I. ANEMONEAE DC. Calyeis et corollae aestivatio im- bricata. Petala O (vel plana, squama vel fovea nectarifera de- stituta). Antherae extrorsae. Achaemia plura, semine pendulo. 1. THALICTRUM Tourn. Calyx subcoloratus. Corolla 0. Achaemia plura, 3quetra vel costata, receptaculo minuto disei- formi inserta. XII. Polyg. 1. T. minus L., — caule striato; foliis ternato -supradecom- positis, foliolis subrotundis vel cuneato-obovatis 3—5fidis, auri- ceulis vaginarum brevibus rotundatis patentibus; panicula elongata, ramis patulis; floribus sparsis staminibusque pendulis. 4—T. montanum Wallr. T. collinum Wallr. T. Jacquinianum Koch. T. silvaticum Koch. T. flexuosum Bernh. T. Kochii Fr. T. saxatile DC. ß majus (Jacq.), — robustum; caule crasso, foliolis magnis 4— 6° Jatis longius petiolulatis; panicula maxima saepe flexuosa. — T. majus Jacg. Juni—Juli. Auf trocknen Hügeln, an Wegen, in Wäldern und Ge- büschen, streckenweise. Besonders häufig auf Rügen, um Barth, Tribsees, Wolgast und auf Usedom; die Var. 8%. im Mühlenthal bei Wolgast und auf dem Gnitz auf Usedom. Eine höchst polymorphe Pflanze, deren wandelbare Charaktere zur Auf- stellung von zahlreichen Arten Veranlassung gegeben haban. Bald. war es RANUNCULACEAE. K der hohle oder solide, der mehr oder weniger gestreifte, der schon von der Basis an beblätterte oder an der Basis blattlose, nur beschuppte Stengel, bald die mit Stipellen versehenen Blattstiel-Verzweigungen, oder die Rich- tung der Blattöhrchen, dann die mehr oder weniger abstehenden Rispenäste und endlich die Anzahl der Rippen und die mehr oder weniger verlängerte Gestalt der Früchte, welche zur Umgrenzung der Arten dienen sollten. Alle diese Charaktere sind aber so veränderlich und so wenig beständig beisam- men vereinigt, dass es nicht möglich ist, Arten darauf zu gründen, ja selbst zur Unterscheidung von Abarten sind sie aus demselben Grunde kaum zu gebrauchen. Wurzelstock schief horizontal, fast kriechend und Ausläufer treibend. Stengel 1— 4°‘ diek, 1—4° hoch, häufig bereift und roth überlaufen, we- nigstens unter den Knoten mit hervortretenden Streifen. Blattscheiden mit grossen, runden, am trockenhäutigen Rande meist gewimperten Oehrchen. Die Form der Blättchen sehr veränderlich, mit rundlicher oder keilförmiger Basis, mehr oder weniger tief 3—5spaltig, die Lappen stumpfer oder spitzer, die Unterseite blasser, oft grünlich-grau. Rispenäste ausgebreitet, die un- tersten an der Basis meist beblättert. Blüthen klein, lang gestielt. Kelch blumenkronartig weisslich -gelb, zuweilen roth überlaufen; die gelben, linien- förmigen, gespitzten Antheren von der Länge der Fäden, hängend. Früchte länglich -eiförmig, etwas zusammengedrückt, mit S—12 Längsrippen, die Seitenrippen oft etwas flügelig. 2. T. favum L., — caule sulcato; foliis bipinnatis, foliolis ob- ovato-cuneatis 3fidis, auriculis vaginarum dilatatis oblongo - acu- minatis; panicula subceorymbosa, floribus in apice ramulorum ag- gregatis staminibusque erectis. 4. Juni—Juli. Auf nassen Wiesen, an Ufern, häufig. Wurzelstock kriechend. Stengel 1—3° h., tief gefurcht. Blättchen an der Basis keilförmig, in Grösse und Breite sehr veränderlich, 3lappig, der wittlere Lappen zuweilen wieder 3spaltig, auf der Unterseite blasser. Blü- then weisslich-gelb, büschlig-zusammengedrängt und dadurch von der vor- hergehenden Art leicht zu unterscheiden. Staubfäden über noch einmalso- lang als die gelben, ınbespitzten Antheren. Früchte eiförmig-länglich meist Srippig. 2. HEPATICA Dillen. Involuerum calyeiforme florem ein- gens, 3phyllum, integrum. Cal. corollinus, 6—9sepalus. Corolla 0. Achaenia plura, in capitulum congesta. XIII. Pol. 1. H. triloeba Chaix, — foliis cordato-3lobis, lobis ovatis integerrimis. 4 — Anemone Hepatica L. H. nobilis Rehb. April. In schattigen Laubwäldern und Gebüschen, verbreitet. Die gestauchte Grundachse treibt mehrere 1blüthige blattlose, 2—4 lange, zottige Blüthenstiele und erst später die langgestielten, lederartigen, dunkelgrünen, unterseits oft röthlichen Blätter. Hüllblätter unmittelbar unter der Blüthe, kelehartig, grün, eiförmig. Kelchblätter blumenkronartig, blau, sternförmig ausgebreitet. Früchte länglich, spitz, zottige. — Die in Gärten häufig eultivirte Pflanze hat meist gefüllte rothe Blüthen. — Leberblümchen, Öff. obs. Hb. Hepaticae nob. - & RANUNCULACEAE. 3. ANEMONE Tourn. Involucrum 3phyllum a flore remo- tum. Cal. corollinus, 5—9sepalus. Cor. 0. Achaenia plura, in capitulum congesta, stylo brevi rostrata. XIII. Pol. j 1. A. nemorosa L., — involucri phyllis ternis petiolatis, pe- tiolo phyllum dimidium aequante, phyllis 3fidis, laciniis inciso- dentatis basi cuneatis; flore solitario; sepalis utringue glabris. 4.. April.— Mai. In Wäldern und Gebüschen, gemein. Wurzelstock kriechend, stielrund, bräunlich, von der Dicke einer Raben- feder. Stengel 4—6 h. Wurzelblatt gewöhnlich fehlend, sonst langge- stielt, den Hüllblättern durchaus ähnlich. Hüllblätter 1— 2 weit von der Blüthe entfernt. Kelchblätter meist 6, kahl, weiss, aussen röthlich über- laufen, selten ganz rosenroth. Früchte elliptisch, flaumig, von einem kurzen, kahlen Griffel geschnäbelt. 2. A. ranunculoides L., — involuceri phyllis ternis petiolatis, petiolo phyllo multoties breviore, phyllis 3fidis, laeiniis inciso- dentatis basi cuneatis; floribus subgeminis, sepalis subtus pubescen- tibus. 4. April— Mai. In feuchten Laubwäldern und Gebüschen verbreitet. In allen Theilen der Vorigen sehr ähnlich, aber leicht kenntlich an den kurzgestielten Hüllblättern und den gewöhnlich zu 2 vorhandenen, goldgel- ben, 5blättrigen, auf der Aussenseite nebst den Blüthenstielen flaumig- be- haarten Blüthen. Die Früchte sind durch einen etwas längeren, mehr aus- wärts gekrümmten Griffel geschnäbelt. . 4. PULSATILLA Tourn. Involucrum 3phyllum a flore re- ınotum, multipartitum. Cal. corollinus, 5—9sepalus. Cor. 0. Achaenia numerosa in capitulum congesta, stylo longissimo bar- hbato caudata. XIH. Pol. 1. P. vernalis (L.) Mill., — folis radicalibus ternatis vel pin- natis, foliolis obcordato-vel oblongo-cuneatis 2—3fidis, laeiniis integris vel inciso-2—3dentatis; involucro digitato - multipartito; flore erectiusculo, sepalis 6 campanulato-erectis. 4 — Ane- mone vern. L. April—Mai. In Nadelhölzern und auf Heideboden, nicht verbreitet. Greifswald: im Holze bei Hanshagen und Gladrow (Münter). Wolgast: bei Steinfurt und Giesekenhagen, im Buggower Holz, in der Buddenhäger und Jägerhöfer Forst besonders in der Nähe der Chaussee. Wurzel mehrköpfig. Stengel 3—6‘' h., später höher, zottig, mit einer endständigen Blüthe, ausser der Hülle unbeblättert. Blätter grundständig, rosettenförmig, überwinternd, lederartig, mit breiten Lappen. Hülle lang- zottig, Haare häufig glänzend bräunlich-gelb. Blüthe weiss, aussen rosa oder violett überlaufen und an der äusseren Seite am Grunde und in einem Mittel- streifen abstehend behaart, 1— 1!/2‘ gross. Griffel nach der Blüthe in einen 1” langen zottigen Schwanz auswachsend, die kleine behaarte Frucht krönend. RANUNCULACEAE. 9 2. P. vulgaris Mill., — foliis radicalibus 3 plicato-pinnatifidis, laciniis linearibus acutis; involucro digitato-multipartito; flore erectiusculo, sepalis 6 campanulato -patentibus. 4 — Anemone Pulsatilla L. ß- laciniata Bogenh., — sepalis in lacinias lineares 3 — plu- res digitato-partitis; staminibus saepius in sepala mutatis. April—Mai. Auf trocknen Hügeln und Heideboden, nicht verbreitet. Barth: auf dem Vogelsang mit der Var. 3. (Holtz). Stralsund: bei Martens- dorf (Fischer). Rügen: um Bergen auf dem Rugard und auf Pulitz, am Wege bis zur Jasmunder Fähre, bei Patzig, Banzelvitz, Ralswiek, auf Jas- mund von der Lietzower Fähre bis Spyker verbreitet. Hauptwurzel absteigend, vielköpfig. Stengel zottig, Y/a — 1’ h., mit einer endständigen Blüthe. Blätter erst nach der Blüthe auswachsend, rosetten- förmig grundständig, behaart, sehr fein zertheilt, die Zipfel oft kaum Ya Linie breit. Blüthe 1— 1/2‘ gross, lila oder hell-violett, aussen nebst der Hülle zottig,. aus glockiger Basis sich zuletzt weit öffnend. Blüthenstiel bei der Fruchtreife sehr verlängert. Die zottigen Griffel der Früchte bis 2“ lang. — Küchenschelle. Off. Hb. Pulsatillae. 3. P. pratensis (L.) Mill., — foliis radicalibus 3plicato -pin- natifidis, laciniis linearibus acutis; involucro digitato-multipartito; flore pendulo, sepalis 6 campanulato- conmiventibus apice revolutis. 4. — Anemone prat. L. April—Mai. Auf sonnigen Hügeln, Heiden und in den Dünen der Seeküste, stellenweise häufig. Im Recknitz-Gebiet zwischen Tribsees und Damgarten, z. B. bei Plennin und Wohsen. Rügen: häufig auf Mönchgut, in der Granitz und besonders auf der schmalen Heide. Wolgast: Bolten- hagen, Rappenhagen und Stilow (Tesch), Lubmin und Spandowerhagen. Usedom: Peenemünder Strand, Neppermin und Pudagla und hohe Ufer bei Caminke. Gützkow: an den Bergen bei der Fähre. Lassan: Papenberg. Demmin: häufig (Fischer). Ist der Vorhergehenden sehr ähnlich, unterscheidet sich aber im blü- henden Zustande leicht durch die hängenden, meist etwas kleineren, schwarz violetten, zuweilen grünlich-überlaufenen, aussen weisszottigen, geschlossenen Blüthen, deren Blätter an der Spitze zurückgerollt sind. Die Zipfel der später auswachsenden Wurzelblätter sind auch meist etwas breiter. — Küchenschelle. Off. Hb. Pulsatillae. Trib. IH. RANUNCULEAE DC. Calyeis et corollae aesti- vatio imbricata. Petala basi fovea nectarifera interdum etiam squamula instructa. Antherae extrorsae. Achaenia plura. 5. MYOSURUS Dill. Cal. 5sepalus, sepala basi deorsum in calcar producta. Petala 5, ungue filiformi, lamina basi fovea nectarifera subtubulosa. Achaenia angulata, receptaculo conico- elongato inserta. Semen pendulum. XI. (V.) Pol. 10 RANUNCULACEAE. 1. M. mioimus L., — foliis linearibus; caule 1floro. © et @& — Ranunculus Myosurus Afzel. Mai— Juni. Auf feuchten Aeckern und Triften und überschwemmt ge- wesenen Orten, häufig. Klemes 1—4' hohes Pflänzchen, mit linealen Wurzelblättern und mehreren, oft zahlreichen, 1blüthigen Stengeln. Kelchblätter ausgebreitet, der Sporn an den Stengel angedrückt. Blumenkronblätter grünlich-gelb, sehr klein. Staubgefässe 5—20. Fruchtboden nach der Blüthe in einen walzig kegeligen, 1— 2” langen, dicht mit Früchtehen besetzten Schwanz verlängert. 6. RANUNCULUS L. Cal. 3—5sepalus. Petala 5, rarius plura, ad basin fovea nectarifera instructa, fovea nuda vel squa- mula tecta. Achaenia in capitulum congesta. Semen erectum. XII. Pol. — Hahnenfuss. Sect. 1. Batrachium DC. Flores albi. Fovea nectarifera nuda, non squama tecta, Achaenia transverse rugosa. Plantae aquaticae, * Stamina ovariorum capitulo longiora. 1. R. aquatilis L., — caule obtusangulo; foliis plerumque difformibus, superioribus natantibus subreniformibus 3—5lobatis, lobis antice grosse 2—3crenatis vel integris, foliis submersis furcato -setaceo-multifidis, laciniis flaceidis undique divergenti- bus, rarius foliis omnibus setaceo -multifidis; pedunculis sub apice attenuatis folia natantia aequantibus vel paululum superantibus; fovea nectarifera petalorum ovali eircumeirca marginata; stami- nibus ovariorum capitulo longioribus; stylo subnullo, stigmatibus late rotundatis recurvatis, papillis ovali-oblongis; receptaculo sub- globoso villoso; achaeniis oblique obovatis compressiusculis api- culatis hispidis demum saepe glabrescentibus. & — Batrachium aquat. E. Meyer. e. natans, — foliis superioribus longe petiolatis natantibus 3—5lobatis, lobis integris vel grosse 2—3crenatis, submersis subsessilibus setaceo - multifidis. 1) truncatus Koch, — foliis natantibus basi truncatis. 2) quinquelobus Koch, — fol. nat. obtuse 5lobis, lobis integris. ß. terrestris, — caule brevi adscendente dense folioso; foliis omnibus setaceo-multifidis, laeiniis brevibus rigidulis. Mai— August. In stehenden Gewässern und Bächen, gemein; die Form «. 2) seltner; 8. auf überschwemmt gewesenem Boden besonders am Rande von Tümpeln, weniger häufig. Stengel 1— 2‘, bei #. oft nur wenige Zoll lang, nach oben zu meist ästig, stumpf 4—5kantig und hohl. Die oberen schwimmenden Blätter lang RANUNCULACEAE. 11 gestielt, unterseits häufig mit kleinen anliegenden Härchen, mehr oder we- niger nierenförmig, zuweilen an der Basis fast gestutzt, 3—5lappig, die Lappen abgerundet, ganz oder vome mit 2—3 grossen Kerbzähnen. Die untergetauchten Blätter kurz gestielt oder die oberen fast sitzend, im Um- fange fast nierenförmig oder rund, die Zipfel wiederholt gabelspaltig in feine borstliche Zipfel gespalten und zwar vom Blattstiel an erst 3gabelig, dann wiederholt 3gabelig und zuletzt 2gabelig, nach allen Seiten schlaff abste- hend, beim Herausziehen aus dem Wasser zusammenfallend. Nebenblätter dünnhäutig, scheidenförmig dem Blattstiel angewachsen, in ein frei abstehen- des, rundliches Oehrchen auslaufend, in der Jugend anliegend behaart. Blü- thenstiele den Blättern gegenüberstehend, einzeln, von der Länge des schwim- menden Blattes oder dasselbe etwas überragend, gegen die Spitze ein wenig verdünnt. Blumenblätter weiss, an der Basis gelb, rundlich-verkehrt-eiförmig bis -keilföürmig, in einen ganz kurzen Nagel zusammengezogen, 2—4mal so lang als der Kelch; Honiggrube gelb, oval, ringsum mit einem fast gleich hohen Rande umgeben. Staubgefässe zahlreich, länger als das Fruchtknoten- köpfehen. Griffel sehr kurz und dick, mit breiter, abgerundeter und zurück- gekrümmter Narbe und oval-länglichen Narbenpapillen. Fruchtboden fast kugelig, zottig behaart. Früchte schief verkehrt-eiförmig, schwach zusam- mengedrückt, von der etwas seitlich stehenden Griffelbasis kurz gespitzt, der Quere nach wellig-gerunzelt und besonders auf dem Rücken mit kurzen steifen Haaren besetzt, die bei der Reife oft abfallen. Es soll nach Godron auch bei dieser Art eine Form mit lauter unter- getauchten, borstlich getheilten Blättern vorkommen; sie wurde aber im hie- sigen Gebiete noch nicht gefunden, scheint überhaupt selten zu sein und ist bisher stets mit der folgenden Art verwechselt worden. In wie weit die Namen R. heterophyllus Web., R. peltatus Schrank. R. trichophyllus Chaix, R. capillaceus Thuill., R. panthotrix Bert., R. cae- spitosus Thuill., R. minutus Döll, R. aquatilis var. suceulentus Koch sich auf Formen dieser oder der folgenden Art beziehen, ist nicht zu ermitteln, und ziehe ich es vor, um Irrthümer zu vermeiden, von dem Gebrauche die- ser Namen ganz abzusehen. 2. R. paueistamineus Tausch, — caule obtusangulo; foliis plerumque conformibus submersis furcato -setaceo -multifidis, la- einiis flaceidis undique divergentibus, varius foliis superioribus na- tantibus peltatis profunde 3—5partitis vel ternatis, lobis Zangu- lari-obovatis antice inciso-dentatis vel fissis; pedunculis aequali- bus folia natantia non aequantibus; fovea nectarifera petalorum rotunda inferne margine elevato circumdata; staminibus ovariorum capitulo longioribus; stylo manifesto, stigmatibus oblongis obli- que adscendentibus, papillis elongato-eylindricis; receptaculo subgloboso villoso; achaeniis oblique obovatis compressiuseulis apiculatis hispidis rarius glabrescentibus. 4 — R. trichophyl- lus Godr. a. Petiveri (Koch), — foliis superioribus petiolatis natanti- bus peltatis profunde 3—5partitis, lobis 3angulari-obovatis an- tice inciso-dentatis vel fissis. 12 RANUNCULACEAE. 5. Auitans Godr., — foliis omnibus submersis setaceo - multi- fidis, floribus mediocribus. — R. paucist. Tsch., R. trichophyllus «. fluitans Godr. y. Drouetii (Schultz), — minor, gracillimus; foliis omnibus submersis setaceo -multifidis; floribus minimis; achaeniis minori- bus omnino glabris vix apiculatis. d. terrestris Godr., — caule brevi dense folioso; foliis omni- bus setaceo-multifidis, laeiniis breyibus rigidulis. — R. trichoph. 8. terrestris Godr. Mai— August. In stehenden Gewässern, in der Var. 8. häufig; seltner @., meist mit £. vermischt, in grosser Menge seit mehreren Jahren in der Gremitz bei Wolgast beobachtet; y. bis jetzt nur in Wiesengräben beim Peenemünder Vorwerk gefunden; d. an Grabenrändern bei Zinnowitz auf Usedom. Eine mit der vorhergehenden vielfach verwechselte Art, die im getrock- ten Zustande nicht immer leicht zu erkennen ist. Sie entwickelt denselben Formenkreis; die untergetauchte Form mit lauter fein zertheilten Blättern ist aber die vorherrschende, während es bei R. aquatilis die mit schwim- menden Blättern ist. Hat man die Pflanze in ihren verschiedenen Formen erst einmal richtig erkannt, so wird man sie lebend nicht verwechseln. Sie unterscheidet sich von R. aquatilis durch die gleichmässig dicken, kürzeren, bei der schwimmenden Form die Blattlänge nicht erreichenden Blüthenstiele, kleinere, oft sehr kleine Blüthen, durch das runde, unten mit einem höheren Rande versehene Honiggrübchen, welches bei der vorigen Art eine mehr ovale Gestalt und einen fast gleich hohen Rand besitzt, durch einen etwas längeren Griffel, der bei der Fruchtreife zuweilen verschwindet, mehr anfgerichtete, schmälere Narben und dünnere, längere Narbenpapillen. Die Var. «. Petiveri unterscheidet sich noch hinlänglich durch die Ge- stalt ihrer schwimmenden Blätter. Sie sind fast schildförmig, tief 5lappig, öfter auch gedreit, die Lappen fast 3seitig und vorne tiefer eingeschnitten- gezähnt, dagegen sind die Lappen bei R. aquatilis mehr abgerundet und mit grossen, rundlichen Kerbzähnen versehen. Die Grösse der Blüthen, die Form der Blumenblätter sowie die Zahl der Staubgefässe ist auch bei dieser Art veränderlich; doch sind die Blüthen immer kleiner als bei R. aquatilis. R. Drouetii Schultz stimmt nach einem mir vom Autor mitgetheilten Exemplare völlig mit der hiesigen unter y. aufgeführten Pflanze überein. Sie ist ein in allen Theilen kleinerer R. paueistam. 2. fluitans, nur sind die Früchte von Anfang an völlig kahl, etwas mehr gedunsen und fast ganz ohne Spitze. In dem Jahre, wo ich die Pflanze zuerst sammelte, war sie an ihrem Standorte häufig, in dem darauf folgenden trocknen Jahre aber wegen Wassermangel der Gräben nicht erschienen. Später habe ich den Standort nicht wieder besucht. Die Pflanze verdient noch einer weiteren Beobachtung. 3. R. divaricatus Schrank, — caule 4gono: foliis omnibus conformibus submersis furcato -setaceo-multifidis, laciniis rigidis brevibus, primariis trichotome- caeteris dichotome-ramificatis, omni- bus divaricatim in plamuım orbieulare dispositis: pedunculis folio RANUNCULACEAR. 13 multo longioribus versus apicem attenuatis; fovea nectarifera pe- talorum rotunda inferne elevato-marginata; staminibus ovariorum capitulo longioribus; stylo manifesto, stigmatibus linearibus; re- ceptaculo subgloboso villoso: achaeniis oblique obovatis com- pressiusculis longius apiculatis hispidis saepe glabrescentibus. 4 — R. ecircinatus Sibth, NR. stagnatilis Wallr. Batrach. divar. Wimm. Juni— August. In stehenden und fliessenden Gewässern, sehr häufig; auch im Salzwasser mit der folgenden Art. Eine sehr beständige Art, die noch niemals mit schwimmenden Blättern beobachtet wurde. Sie ist leicht kenntlich an folgenden Merkmalen. Der Stengel ist stark verästelt, in tieferem Wasser oft bis 3° lang, dünn, 4seitig, seltner 3seitig, weniger hohl. Die stets gleichgestalteten Blätter sind fast sitzend, gegen die langen Stengelglieder besonders klein, nur 4—8' im Durehmesser, die Zipfel sind in einer kreisrunden Fläche starr ausgebreitet und bleiben auch nach dem Herausziehen aus dem Wasser in derselben Ebene und ihre Verästelung ist sehr charakteristisch für diese Art. Die 3 Haupt- rippen des sehr kurzen Blattstiels bilden bei ihrem Austritt aus der Scheide 3 divergirende Hauptzipfel, die sich dann gleich über der Basis wieder 2 ga- belig verästeln und diese Bifurcationen wiederholen sich mehrere Male in Zwischenräumen von einer Linie und stets in derselben Ebene. Die Neben- blätter sind dem kurzen Blattstiele der ganzen Länge nach angewachsen und ungeöhrt. Blüthenstiele 6—8mal so lang als die Blätter. Der Griffel ist länger als bei den vorhergehenden Arten, die Narbe schmal-linienförmig und die kleineren Früchte sind von dem deutlichen Griffel länger bespitzt. ** Stamina ovariorum capitulo breviora. 4. R. Baudotii Godr. (1839), — caule tereti; foliis aut diffor- mibus, superioribus natantibus glabris profunde 3 partitis vel ter- natis, lobis cuneatis antice inciso-crenatis vel fissis, submersis fureato-setaceo-multifidis, aut conformibus omnibus submersis setaceo -multifidis; pedunculis folio 2—3plo longioribus versus apicem attenuatis; fovea nectarifera petalorum subrotunda, inferne elevato-marginata; staminibus ovariorum capitulo brevioribus; stylo subnullo, stigmatibus oblongis recurvatis; receptaculo ob- longo-comico pilosulo; achaeniis oblique obovato- semicircularibus apiculatis glabris. 4, e. natans Marss., — foliis superioribus natantibus 3partitis, lobis obovato-cuneatis apice grosse vel inciso-crenatis, in medio plerumque fusco - maculatis. ß. Godronii Marss., — foliis super. natantibus profunde fla- belliformi-3 partitis, lobis 3angulari-cuneatis subpetiolulatis, apice 3—4fidis. — R. Baudotii Godr, Essai sur les Renoncules fig. IV. 14 RANUNCULACEAE. y. marinus (Fries.), — foliis omnibus submersis triehotome setaceo - multifidis, infimis petiolatis. — Batrachium marinum Fr. Nov. fl. suec. mant. III p.51 (1842). R. Baudotii 9. submersus Godr. Flore de France (1848). d. terrestris Godr., — caule brevi; foliis plerumque omnibus setaceo -multifidis, laciniis brevioribus rigidulis. Mai— August. In salzhaltigem Wasser längs der ganzen Küste ver- breitet; «@. in Gräben und vom Seewasser überschwemmten Vertiefungen, häufig, selten an ausgetrockneten Stellen in d. übergehend; 8. mehr ver- einzelt unter der Hauptform und Uebergangsform in y.; y. in tieferem Was- ser, z. B. bei Barth, Wiek bei Greifswald, Mönchgut und in ungeheurer Menge in der Peene so weit das Wasser brakisch ist, ungefähr vom Achter- wasser an bis zum Ausflusse. Diese lange übersehene, charakteristische Art gehört ausschliesslich dem Salzwasser an. Sie zeichnet sich vor allen übrigen Arten aus durch die Kahlheit aller ihrer Theile, durch den runden hohlen Stengel, breit schei- denförmige Nebenblätter, durch die langen, die Blätter um das Doppelte bis Dreifache überragenden Blüthenstiele, durch die kürzeren Staubgefässe, welche die Höhe des Fruchtknotenköpfchens kaum erreichen, es niemals über- ragen, durch den verlängerten, länglich - kegeligen Fruchtboden, der nur dünn mit längeren Haaren besetzt ist und durch die sehr zahlreichen, nach oben zu mehr verbreiterten, eine fast halbkreisförmige Gestalt besitzenden, stets kahlen Früchte. — Im Uebrigen ist die Pflanze in Beziehung auf Grösse, Form der schwimmenden Blätter und Gestalt der B lumenblätter sehr veränderlich. Die Grösse variirt von wenigen Zoll bei d. bis über 3° bei y. Die schwimmenden Blätter sind stets durch die sehr tiefe Theilung und die keilförmigen Lappen ausgezeichnet, bei der Var. «. haben sie in der Mitte häufig einen braunen Flecken. Wenn die Blätter der untergetauchten Form y. einer schnellern Strömung des Wassers ausgesetzt sind, wie es hier an einigen Lokalitäten in der Peene der Fall ist, so strecken sie sich mehr und die Pflanze erhält dann eine nicht geringe Aehnlichkeit mit R. fluitans Lam., der sich aber durch den kahlen, niedrigen Fruchtboden ausser den übrigen Merkmalen sogleich unterscheidet. Godron ertheilt dieser Art einen verlängerten Griffel. Bei genauer Un- tersuchung findet man aber die länglich-eylindrischen Narbenpapillen bis dieht an den Fruchtknoten verbreitet; es kann daher eigentlich nur von einer Narbe die Rede sein. Die Angabe Koch’s sowohl in der Synopsis wie auch in dem Taschen- buche, dass die Staubgefässe länger als das Fruchtknotenköpfcehen sind, be- ruht offenbar auf einem Schreibfehler. R. fluitans Lam. (R. fluviatilis Web. R. peucedanjfolius All.) soll in der Peene und Tollense bei Demmin gefunden sein, was der Lokalität nach sehr wahrscheinlich erscheint. Ich habe aber bisjetzt keine Ex. von dort zur Ansicht bekommen können, und wage es desshalb nicht, die Pflanze un- ter die Bürger unserer Flora aufzunehmen. Sie theilt mit der letzten Art die kurzen Staubgefässe, unterscheidet sich aber von allen vorhergehenden . durch den kahlen Fruchtboden, durch die lang gestreckten fast ‚parallel vor- wärts gerichteten Blattzipfel, meist grössere Blüthen und grössere, ganz kahle, verkehrt-eiförmige, gedunsene, mit einem kleinen, ein wenig unterhalb des abgerundeten Scheitels nach innen zu aufgesetzten Spitzchen versehene Früchte. ' RANUNCULACEAE. 15 Sect. II. EBuranunculus Gr. et Godr. Flores flavi. Fovea nectarifera squamula tecta (excepto R. scelerato) Achaenia plerumque marginata, laevia, tuberculata, muricata vel rugulosa, A,.. Rolia indivisa. 5. R. Flammula L., — caule erecto adscendente vel prostrato saepe radicante multifloro, internodiis reetis; foliis ellipticis lan- ceolatisve, inferioribus in petiolum longum angustatis, superiori- bus sessilibus; achaeniis subrotundo-obovatis turgidis laevibus obsolete marginatis, apiceulo brevi obtusiusculo terminatis &. 5. radicans Nolte, — caule tenuiore prostrato ad nodos radicante; foliis inferioribus lanceolatis, superioribus linearibus; floribus minoribus. — R. reptans Aut. plur. non L. Juni— September. Auf nassen Wiesen, an Teichen und Gräben, über- all gemein. Stengel Ya — 1!/g' h., röhrig, kahl und wenig ästig. Die lang gestielten Wurzelblätter 1— 1/2‘ 1., zuweilen schwach gezähnelt. Blumenblätter gelb, in der Grösse veränderlich. Blüthenstiele gefurcht. Die kleinen, ein wenig zusammengedrückten Früchte mit einem sehr kurzen stumpfen Spitzchen gekrönt. 6. R. reptans L.., — caule filiformi prostrato ad nodos radi- cante, internodiis sursum arcuatis; foliis linearibus inferioribus longe petiolatis; ramis sub-1floris; achaeniis subrotundo -obova- tis turgidis laevibus obsolete marginatis, apiculo reeto apice re- curvato terminatis 4. Juni— August. Am Rande von Seen und Flüssen. Stralsund: am Borgwall- und Pütter-See in grosser Menge. Greifswald: am Jeserschen See (Zbl.). Wolgast: an der Peene zwischen der Schneidemühle und der Cisa, bei Malzow und Zecherin. Usedom: am grossen und kleinen Krebs- see bei Häringsdorf. Ist der Var. 8. der vorigen Art zwar ähnlich, aber in allen Theilen kleiner und unterscheidet sich durch den fadenförmigen, kriechenden, selten über 6‘ langen, an den Knoten wurzelnden Stengel, dessen Glieder einen nach oben gekrümmten Bogen bilden, durch linienförmige, meistens nur 1‘ breite Blätter, wovon sich an den-Knoten gewöhnlich nur eins ausbildet und die zweite Scheide blattlos bleibt, durch viel kleinere Blüthen und durch das längere, am Ende zurückgekrümmte Fruchtspitzchen. Die Pflanze tritt an ihren Standorten jn günstigen Jahren massenhaft auf und überzieht ganze Strecken an den Ufern, bleibt sich aber gleich und geht nicht in R. Flammula über. 7. R. Lingua L., — caule stricte erecto multifloro; foliis elon- gato-lanceolatis subdenticeulatis; achaeniis compressis marginatis laevibus, rostro lato breviter ensiformi. 4, Juni— August. In Gräben, an Teichen und Flüssen, häufig. Stengel 2—4‘ h., an den unteren Knoten quirlförmig wurzelnd und 16 RANUNCULACEAE, Ausläufer treibend, kahl oder behaart. Blätter 4— 12 ]., mit scheidiger Basis sitzend. Blüthenstiele lang, stielrund und glatt, getrocknet gerieft, Blüthen gross, bis 1” im Durchmesser, glänzend goldgelh. 8. R. Ficaria L., — caule adscendente‘; foliis longe petiola- tis subrotumdo-cordatis, inferioribus repandis, superioribus angu- latis; pedunculo terminali; calyce 3sepalo. 4 — Ficaria verna Huds. F. ranunculoides Mönch. März — April. Auf feuchtem, humusreichem Boden, in Wäldern, Gärten und Hecken, häufig. Wurzel theils aus ästigen Fasern, theils aus walzig-keulenförmigen Knollen bestehend. Stengel saftig, aufsteigend, zuweilen wurzelnd, 6 —8'' h. Kelch mitunter mehr als 3 blätterig. Blumenblätter gewöhnlich 9, seltner mehr, schmal elliptisch. Früchte verkehrt - eiförmig, stumpf, nur selten aus- gebildet. Die Pflanze vermehrt sich meistens durch kleine, sich in den Blatt- achseln entwickelnde Knollen. B. Folia divisa, lobata vel multifida. Achaenia laevia, * Peduneulus teres nee suleatus. 9. R. auricomus L., — caule erecto; foliis radicalibus longe petiolatis reniformibus erenatis, 3-multifidis, rarius indivisis, cau- linis sessilibus digitato - partitis, laciniis linearibus divergentibus; achaeniis suborbiculatis ventricoso - convexis anguste marginatis velutinis, rostro umeinato. 4 Mai. In feuchten Laubwäldern und Gebüschen, verbreitet. Wurzelstock abgebissen, dicht mit Fasern besetzt. Stengel bis 1° h., fast ganz kahl, vielblüthig. Gestalt der Blätter sehr veränderlich, bald nie- renförmig ungetheilt, bald 3—5theilig, mit eingeschnittnen Lappen. Blü- thenstiele stielrund nebst den Kelchen mit anliegenden Haaren besetzt. Blüthen goldgelb, die ersten Frühlingsblüthen zuweilen ohne Blumenblätter. Fruchtboden kahl. 10. R. acer L., — caule erecto petiolisque adpresse pilosis; foliis radicalibus longe petiolatis palmato-3—5 partitis, segmentis subrhombeis ineiso-dentatis, dentibus angustis acutis, caulinis conformibus, superioribus sessilibus 3partitis, laciniis linearibus; achaeniis lenticulari-compressis marginatis glaberrimis, rostro brevi subeurvato. 4, Juni— August. Auf Wiesen, Grasplätzen, in Wäldern, gemein. Wurzelstock schief. Stengel 1—2’ h., vielblüthig, mit anliegenden Haa- ren. Blätter in der Mitte oft schwarzbraun gefleckt, unterseits zuweilen stark seidenhaarig. Blüthenstiele stielrund mit anliegenden Haaren. Blu- menblätter mittelgross, goldgelb. Fruchtboden kahl. 11. R. lanuginosus 1.., — caule erecto petiolisgue hürsutis ; foliis radicalibus petiolatis palmato 3—5partitis, segmentis lato- RANUNCULACEAE. 17 obovatis 3fido-ineisis et acute dentatis, caulinis conformibus, su- perioribus 3partitis, laciniis oblongo-lanceolatis; achaeniis lenti- eulari-compressis marginatis, rostro achaenium dimidium sub- aequante apice uncinato-convoluto. 4, Mai— Juni. In schattigen Laubwäldern, verbreitet. Wurzelstock abgebissen, mit zahlreichen dicken Fasern. Stengel 1—3° h.,.nebst den Blattstielen mit langen abstehenden Haaren besetzt, ästig und vielblüthig. Blätter zuweilen mit bräunlichen Flecken. Blüthenstiele stiel- rund, behaart. Blumenblätter dunkelgelb, ziemlich gross. Fruchtboden kahl. Fruchtschnabel mit breiter Basis, an der Spitze hakenförmig eingerollt, fast halbsolang als die Frucht. ** Pedunculus suleatus. 12. R. polyanthemos L., — caule erecto; foliis radicalibus petiolatis palmato-3— 5partitis, segmentis 3fidis vel 3partitis et ineisis, laeiniis sublinearibus; receptaculo setoso; achaeniis lenti- culari-compressis marginatis, rostro brevi uncinato. 4. Juni— Juli. In Wäldern und Gebüschen, hin und wieder. Insel Zingst: Schlossplatz (Zbl.).. Auf Hiddensee und Ummanz (Zbl.). Rügen: Gr. Zicker (Münter), Sellin in der Granitz (Zbl.). Lassan: bei Bauer auf dem rauhen Berge, im Zemitzer Holz (Zbl.). Wolgast: im Jägerhöfer und Buddenhäger Holze. Demmin: Devener llolz. Usedom: Gebüsch an der Nordspitze der Insel. Hat grosse Aehnlichkeit mit R. acer, unterscheidet sich aber leicht durch meist schmälere Blattzipfel, gefurchte Blüthenstiele, grössere Blüthen und einen behaarten Fruchtboden. Die Behaarung des Stengels ist veränderlich, doch ist er unten meistens abstehend-, oben anliegend-behaart. 13. RB. repens L., — caule erecto vel adscendente, stolonibus repentibus; foliis radicalibus longe petiolatis ternatis biternatisque, foliolis 3fidis ineiso - dentatis; calyce patente; achaeniis lenticulari- compressis marginatis subtiliter impresso-punctatis, rostro apice uncinato. 4 Juni— September. Auf Wiesen, an Gräben und feuchten Orten, gemein. Stengel 1—1'/e h., kahl oder abstehend behaart, aus der Achsel der Wurzelblätter liegende, wurzelnde, oft blüthentragende Ausläufer aussendend- Blättchen des dreizähligen Blattes gestielt, das mittlere am längsten gestielt. Früchte umgekehrt-eiförmig, flach zusammengedrückt, durch die Lupe gese - hen, eingedrückt-punktirt, mit schwach gekrümmtem Schnabel. Fruchtboden borstig. — Wegen der 3zähligen Blätter nur mit den beiden Folgenden zu verwechseln, die sich aber sogleich durch den zurückgeschlagenen Kelch unterscheiden. 14. R. bulbosus L., — caule ereeto basi bulbiformi incrassato ; foliis radicalibus petiolatis ternatis biternatisve, foliolis Sfidis in- ciso-dentatis, calyce reflewxo; achaeniis lenticulari- compressis marginatis laevibus, rostro brevissimo apice curvato. 4, Mai— Juni. Auf Aeckern, Hügeln, an Wegen, gemein. 2 18 RANUNCULACEAE. Stengel 6— 10 h., mehr oder weniger behaart, an der Basis verdickt und von den Blattscheiden zwiebelförmig umschlossen, ohne Ausläufer. Kelchblätter völlig zurückgeschlagen, mit der Unterseite dem Blüthenstiele anliegend. Blüthen goldgelb. Früchte fast kreisrund, bei schwacher Ver- grösserung glatt, bei starker aber auch fein punktirt erscheinend, mit sehr kurzem, kaum gekrümmtem Schnabel. Fruchtboden etwas behaart. GC. Folia divisa. Achaenia rugulosa, tuberculata vel echinata. 15. R. sardöus Crntz. (1762), — caule erecto; foliis radiea- libus petiolatis ternatis, foliolis 3—5 partitis ineiso - dentatis; pe- dunculis sulcatis; calyce reflexo; achaeniis lentieulari- compressis marginatis ante marginem serie tuberculorum notatis vel in disco adspersis, rostro brevissimo obliquo. @ — R. Philonotis Ehrh. (1788), R. hirsutus Curt. Mai— August. Auf feuchtem, lehmigem Boden, auf Wiesen, hin und wieder. Hiddensee: bei Grieben. Barth: Frauendorf, Altenhagen und Kenz. Dars: Ahrenshop (Zbl.). Greifswald: Kemnitz, Levenhagen und Neuen- kirchen (Münter). Loitz: Koppel bei Trantow. Anclam: Wolfradtshof (Zbl.). Usedom: zwischen Puddagla und Stoben. Hat die grösste Aehnlichkeit mit R. bulbosus und ist im blühenden Zustande nur schwierig durch den nicht zwiebelig verdickten, mit längeren, horizontal abstehenden Haaren besetzten Stengel, durch die mehr gelblich- grüne Farbe der Blätter, sicher aber durch die Früchte, die vor dem Rande mit einer Reihe kleiner, stumpfer Höckerchen, von welchen sich selten einige auf die Mitte der Frucht verlieren, besetzt sind, dann durch den zwar schie- fen, aber nicht an der Spitze gekrümmten Schnabel, sowie durch die ein- jährige Dauer zu unterscheiden. 16. R. sceleratus L., — caule erecto ramoso; foliis inferio- ribus palmato -3partitis, segmentis cuneatis inciso-crenatis, su- perioribus 3fidis, laciniis linearibus; calyce reflexo; achaeniis minutis obovatis in medio utrinque rugulosis, margine lato in- crassato spongioso obtuso sulco exarato einctis. ® Juni— September. In Gräben, Sümpfen, an Ufern, gemein. Stengel Ya —2‘ h., meistens kahl und sehr ästig. Blätter glänzend, dieklich-saftig. Blüthen klein, eitrongelb. Honiggrube wie bei Batrachium ohne Schuppe. Fruchtknotenköpfchen länglich - walzerförmig. Früchte sehr klein und zahlreich, hellgrün, auf beiden Seiten mit etwas runzlichem Mit- telfelde, das von einem schwammigen, breiten und stumpfen, staft des Kiels von einer feinen Furche durchzogenen Fruchtrande umgeben ist. Griffel fast fehlend. 17. R. arvensis L., — caule erecto; foliis radicalibus integris dentatis vel 3fidis, caulinis ternatis, foliolis petiolulatis 3 — mul- tifidis, laeiniis cuneiformibus vel linearibus; achaeniis magnis plano-eompressis spinosis tuberculatis retieulatisve, margine pro- minulo carinato utringue spinoso dentatove einctis, rostro elon- gato obliquo. © | RANUNCULACEAE. 19 Juni— August. Auf Aeckern zwischen dem Getreide häufig. Stengel Ya—1!/2‘ h. Wurzelblätter verkehrt-eiförmig, in den Blattstiel verschmälert, an der Spitze gezähnt oder 3spaltig, die folgenden immer feiner zertheilt, die obersten mit schmal-linienförmigen Zipfeln. Blü- then blassgelb. Früchte in geringer Zahl, 5—7, gross, bis 3° lang, schief- eiförmig, auf beiden Seiten flach, mit ungleichen pfriemlichen Stacheln be- setzt. Der Rand tritt als eine erhabene Leiste hervor und ist beiderseits mit einer Reihe von längeren und stärkeren Stacheln bewaffnet. Schnabel aus breiter Basis pfriemlich, nur wenig kürzer als die Frucht. — Variürt mit Früchten, welche nur mit stumpfen Höckern besetzt. sind und mit völlig wehrlosen Früchten. Beide Varietäten kommen höchst selten vor und wur- den bei uns noch nicht beobachtet. Trib. III. HELLEBOREAE DC. Calyeis et corollae aesti- vatio imbricata. Petala varia velO. Antherae extrorsae. Cap- sulae folliculares introrsum dehiscentes, pleiospermae. 7. CALTHA L. Calyx corollinus, 5sepalus. Corolla 0. Capsulae 5— 10, introrsum dehiscentes, polyspermae. XIII. Pol. 1. C. palustris L, — caule adscendente; foliis profunde cor- dato-orbicularibus crenatis glabris. 4 April— Juni. Auf nassen Wiesen, an Gräben, gemein. Stengel 1— 1a‘ h. Wurzelblätter lang gestielt, die oberen Stengel- blätter nierenförmig, fast sitzend, der sehr kurze Stiel in eine häutige, um- fassende Scheide verbreitert. Blüthe bis 1° im Durchmesser, goldgelb. — Kuhblume. 8. TROLLIUS L. Cal. corollinus, 5— polysepalus, deeiduus. Petala sepalis minora, unguiculata, lamina linearis plana, basi fovea nectarifera nuda. Capsulae plurimae sessiles polyspermae. XIII. Polyg. 1. T. europaens L., — caule erecto 1floro; foliis palmato- 5partitis, segmentis rhombeis 3fidis incisis serratisque; sepalis 10—14 in globum fere conniventibus. 4 Mai— Juli. Auf nassen Wiesen stellenweise. Sehr häufig im Fluss- gebiet der oberen Peene von Anclam bis Demmin, dann der Trebel und Recknitz. Barth: Redebasser Wiesen, bei Saatel, auf dem Glewitz (Holtz). Rügen: bei Pansewitz, Bergen, in der Garvitz, beim Putbusser Badehaus, bei Sagard. Greifswald: Hanshagen, Grubenhagen, Potthagen, Sanz, Rein- berg (Münter). Wolgast: Steimfurt und Wahlendow (Zbl.), Boltenhagen (Tesch) "und bei Ernsthof. Stengel 1—1?/a' h., kahl. Wurzelblätter lang gestielt, die oberen Sten- gelblätter sitzend. Blüthen einzeln an der Spitze des Stengels, bis 11/2‘ gross, mit gelben kuglig-zusammenneigenden Kelchblättern. Blumenblätter von der Länge der Staubgefässe, 10—16, sehr schmal mit noch schmälerem Nagel, dottergelb. Kapseln zahlreich, mit Querrunzeln und langem Griffel, Pi 20 RANUNCULACEAE. 9. AQUILEGIA Tourn. Cal. corollinus 5sepalus. Petala 5, eueullato -infundibuliformia, deorsum calcarata, margine limbi ob- liqui inter sepala affıxa. Stamina numerosa, interiora sterilia squamaeformia. Capsulae 5 discretae. XII. 5. 1. A. vulgaris L., — foliis 2ternatis, foliolis 3lobis erenatis, crenis rotundatis; ealcaribus apice hamatis, staminibus laminam paulum superantibus. &. Juni— Juli. In Wäldern, auf Hügeln. Rügen: in der Stubnitz auf den Crampasser Bergen, ausserdem hin und wieder verwildert. Wurzelstock mehrköpfig. Stengel oben ästig, 1—3’ h. Wurzelblätter lang gestiek, unterseits graugrün. Blüthen gross, blau oder violett, nickend. Kelchblätter länglig-eiförmig, etwa um ein Drittel länger als die Platte der Blumenblätter. Sporn der Blumenblätter allmälig verschmälert, an der Spitze fast zirkelförmig in einen einwärts gerichteten Haken gekrümmt; die Platte um die Hälfte kürzer als der Sporn. Die innersten Staubgefässe nicht aus- gebildet, in 8—10 lanzettliche, am Rande wellig-krause Schuppen umgeän- dert. — Akelei. 10. DELPHINIUM Tourn. Cal. corollinus 5sepalus, sepa- lum superius calcaratum. Petalum unicum calcaratum, calcare calyeis inclusum (vel petala 4, duo superiora calcarata et calcare calyeis inclusa). Capsulae 1 (3—5), polyspermae. XII. 3. 1. D. Consölida L., — caule divaricatim ramoso; racemis paueifloris, pedicellis braetea longioribus; corolla gamopetala; capsula glabra. @® Juni— September. Auf Ackern, häufig. Stengel 1—2‘ h. Untere Blätter gestielt, dreizählig- vieltheilig, obere sitzend, meistens 3theilig mit linienförmigen Zipfeln. Blüthen azurblau, selten weiss. Sporn bis 1 1. Nur eine Kapsel. Samen kantig, schwarz, mit häutigen Schüppchen dicht bedeckt. — Rittersporn. Trib. IV. PAEONIEAE DC. Antherae introrsae. Bacca (vel capsula pleiosperma). ll. ACTAEA L. Cal. 4sepalus, caducus. Cor. 4petala, pe- tala staminiformia basi nuda. Bacca 1locularis; semina biseria- lia, placentae unilaterali longitudinaliter affıxa. XIIL 1. 1. A. spicata L., — foliis 2ternatis vel ternato-duplicato- pinnatifidis, foliolis ovatis oblongisve inciso -serratis; racemis ova- tis; baceis elliptieis nigris. 4 Mai— Juni. In schattigen Laubwäldern, hin und wieder. Rügen: Gra- nitz, Stubnitz, Bisdamitzer Ufer, Insel Pulitz, Barth; alte Burg bei Löbnitz, BERBERIDACEAE. 21 an der Südwestseite des Hanshäger Holzes (Holtz). Damgarten: Pantlitzer Schlossberg. Tribsees: Cavelsdorf. Wolgast: Mühlenthal. Usedom: Zin- nowitzer Dünenholz, Strekelberg. Stengel 1—3' h., an der Basis von heutigen Schuppen umgeben. Blät- ter 2—3, von dreieckigem Umrisse, das untere sehr gross. Blüthen weiss, in kurzer, gestielter Traube, mit linienförmigen Blumenblättern und einem Fruchtknoten. Beeren glänzend schwarz. Samen plattgedrückt, halbkreis- rund, 5—8, 2reihig auf der einen Seite der Beere. — Christophskraut. \ 2. Fam. BERBERIDACEAE Vent. Kelchblätter 3, 6, 9, in mehreren wechselständigen Kreisen. Blumenblätter und Staubgefässe in gleicher Anzahl mit den Kelch- blättern und vor diesen stehend, selten mehr Blumenblätter als Kelchblätter, unterständig demy,Fruchtknoten eingefügt. An- theren 2fächerig; Fächer nach Aussen mit einer Klappe von der Basis bis zur Spitze elastisch aufspringend. Frucht- knoten einzeln, einfächerig. Frucht eine Beere, seltner eine Kap- sel. Keimling gerade, in der Achse des Eiweisses. Meistens Sträucher mit gelbem Holze, wechselständigen, oft büschelförmig zusammengedrängten, auch zusammengesetzten, häufig dornig-gesägten Blättern. Diese kleine Familie, die in der Europäischen Flora nur _ wenige Repräsentanten zählt, ist durch die vor den Kelchblättern stehenden Blumenhlätter und durch die klappig aufspringenden Antherenfächer vor allen übrigen ausgezeichnet. 1. BERBERIS. 1. BERBERIS L. Cal. 6sepalus. Petala 6, intus basi 2glan- dulosa. Bacca 2—8sperma. VI, 1. 1. B. vulgaris L., — foliis faseieulatis obovatis eiliato - ser- ratis, basi spinis 3partitis; racemis pendulis multifloris. ® Mai— Juni. Auf Hügeln, in Gebüschen. Rügen: in der Bobbiner Kop- pel, schon seit 100 Jahren. Greifswald: im Gladrower und Wrangelsburger Walde (Zbl.). Anclam: im Quilower Walde (Zbl.). Sonst häufig angepflanzt. Strauch 4—6’ h., mit grauer Rinde und gelblichem Holze. Blumen- blätter gelb, concav zusammenneigend. Staubgefässe 6, durch einen äusseren Reiz elastisch auf die Narbe springend, sich dann aber langsam wieder zurückbiegend. Beeren scharlachroth, länglich-walzenförmig, mit 2 längli- chen Samen. — Berberitze. 2» NYMPHAEACEAE. 3. Fam. NYMPHAEACEAE DC. Kelch 4—6blätterig. Blumenkrone regelmässig, vielblätterig. Blumenblätter allmälig in die Staubgefässe übergehend, unterständig oder auf dem den Fruchtknoten überziehenden Blü- thenboden eingefügt. Fruchtknoten 1, mehrfächerig, Fächer viel- eiig; Eichen an den Wänden der Fächer. Frucht eine lederartige Beere. Keimling ausserhalb des Eiweisses im bleibenden Keim- sack eingeschlossen. Wasserpflanzen mit starkem, kriechendem Wurzelstocke, lang gestielten, schwimmenden, lederartigen Blättern und lang gestiel- ten Blüthen, die sich zur Blüthezeit über das Wasser erheben. 1. NYMPHAEA. 2. NUPHAR. . 1. NYMPHAEA L. Calyx 4sepalus, intus coloratus. Pe- tala numerosa fovea nectarifera destituta. Stigma patelliforme, multiradiatum. XII, 1. 1. N. alba L., — foliis subrotundis profunde cordatis inte- gerrimis natantibus; stigmate 10—20radiato. 4 — Castalia spe- ciosa Salisb. C. alba Lk. Juni— August. In stehenden und langsam fliessenden Gewässern, ver- breitet. Blattstiele rund, nebst den Blüthenstielen mit Luftkanälen versehen, wovon die 4 in der Mitte stehenden grösser sind. Blätter schwimmend, lederartig bis 10° im Durchmesser, die ersten untergetauchten dünnhäutig mit fast gestutzter Basis. Nebenblätter lanzettlich, schmal ausgerandet, frei. Blüthen 2—4° im Durchmesser, schneeweiss, wohlriechend. Narbe teller- förmig, gross, vielstrahlig; Strahlen linienförmig, einwärts gekrümmt, gelb, an der Spitze orange. Frucht kugelförmig, mit den Narben der abgefallenen Staubgefässe bis zur Spitze besetzt. Samen von einem dünnhäutigen Sa- menmantel umgeben, eiförmig, glänzend graubraun. — Seerose. Es sind im neuerer Zeit eine grössere Anzahl sehr nahe verwandter Arten aufgestellt worden, denen aber noch die sichere Begründung fehlt. Ich habe in unserem Gebiete noch keine derselben unterscheiden können, empfehle daher die Pflanze der besonderen Aufmerksamkeit der heimischen Botaniker. — Seerose. 2. NUPHAR Sm. Calyx persisteus, 5sepalus, intus colo- ratus. Petala fovea nectarifera dorsali. Stigma orbiculare, inte- gerrimum, repandum vel dentatum. XII, 1. 1. N. luteum (L.) Sm. — foliis natantibus ovalibus profunde cordatis utringue glabris; petiolis versus apicem frigonis; anthe- NYMPHAEACEAE. 25 ris oblongo-linearibus; stigmate plano, profunde umbilicato, inte- gerrimo vel subrepando 10—20radiato. 4 — Nymphaea lutea L. Nenuphar luteum Hayne. Juli— August. In Seen und kleineren stehenden und langsam fliessen- den Gewässern, häufig. Vom Wachsthum der Nymphaea alba. Die schwimmenden Blätter leder- artig, kahl, 6— 8“ 1., auf 1/3 herzförmig eingeschnitten, mit meist genäherten Lappen, die ersten untergetauchten Blätter dünnhäutig mit weit geöffneter Bucht. Blattstiele gegen die Spitze dreikantig, die untere Kante abgerundet, mit zahlreichen Luftkanälen von gleichem Durchmesser, an der Basis häutig- scheidenförmig, ohne ein freies Nebenblatt. Blüthen von veränderlicher Grösse, bis 1/2‘ im Durchmesser, wohlriechend. Blumenblätter 12 — 16, dottergelb, verkehrt-eiförmig oder rundlich, oft fast gestutzt, viel kürzer als die Kelchblätter. Antheren länglich-linienförmig, 3—4mal so lang als breit, mit fast parallelen Fächern. Narbe in der Mitte tief genabelt, gewöhnlich ganzrandig, oder zwischen den Strahlen etwas ausgeschweift; die zahlreichen Strahlen den Narbenrand nicht erreichend. Frucht flaschenförmig, vom stehenbleibenden Kelche umgeben. Samen eiförmig, glänzend gelbbräunlich. -- Mümelken. 2. N. pumilum (Timm v.) DC. — foliis natantibus ovalibus profunde cordatis subtus tenuissime sericeis; petiolis versus api- cem ancipitibus; antheris ovali-subquadratis; stigmate convexo margine stellatim dentato vel sinuato, sub 10radiato. 4 — Nym- phaea lutea var. pumila Timm. N. mwinima Sm. ?. intermedium (Ledeb.), — antheris longioribus, stigmate margine sinuato-repando. — N, intermedium Led. Juli— August. In Landseen, selten. Grimmen: in der Schaafwäsche bei Poggendorf. Franzburg: in einem Solle zwischen Gersdin und Dolgen mit Var. £. (Zbl.). Der Vorigen durchaus ähnlich, aber in allen Theilen um die Hälfte kleiner und verschieden durch die gegen die Spitze zweischneidigen, nicht dreiseitigen Blattstiele, die kleinen, unterseits mit einem sehr feinen, seiden- haarigen Filz besetzten Blätter, durch die kürzeren, fast quadratischen An- theren und durch die convexe, gewöhnlich sternförmig gezahnte Narbe mit einer geringeren Anzahl, fast bis in den Narbenrand auslaufender Narben- strahlen. Man hat bei der Unterscheidung der beiden Nuphar-Arten bisher zuviel Gewicht auf die Gestalt der Narbe und die Länge der Narbenstrahlen ge- legt. Wenn auch die angegebenen Verhältnisse die normalen sind, so nähert sich doch in manchen Exemplaren von N. pumilum die Narbe mehr der des N. luteum. Sie wird mitunter etwas in der Mitte vertieft, der Narbenrand ist we- niger tief getheilt, oft nur buchtig-ausgeschweift und die Narbenstrahlen treten mehr vom Narbenrande zurück. Verlängern sich dann zugleich noch die Anthe- ren etwas aus dem Quadratischen ins Längliche, so entsteht noch eine grössere Hinneigung zu N. luteum, wie bei der Var. #. intermedium. Ob hierbei auch eine hybride Einwirkung von N. luteum, mit welchem N. pumilum häufig zusammen wächst, statthaben mag, wage ich für jetzt noch nicht zu entscheiden. Die Gestalt der Blattstiele und die Behaarung auf der Unter- DA PAPAVERACEAE. seite der Blätter fand ich sehr beständig, und letztere lässt sich auch an getrockneten Exemplaren, die ich von den verschiedensten Standarten Euro- pa’s zu vergleichen Gelegenheit hatte, stets mit Sicherheit erkennen. Der Abstand der Lappen des Blattes von einander ist sehr veränderlich, bald berühren sie sich, bald stehen sie weit auseinander. N. intermedium Ledeb. fl. altaie. II, 274, kann ich nach der von Fries in Summa veget. p. 144 gegebenen, auf den Beobachtungen Anderson’s be- ruhenden Beschreibung, von unserer Var. 8. nicht trennen. Es soll nach Fries die Mitte zwischen N. luteum und N. pumilum halten, steht aber der Beschreibung nach dem N. pumilum entschieden näher. Die grösseren, mehr keiligen und benagelten Blumenblätter und ein gerippter Griffel sollen es hauptisächlich von N. pumilum unterscheiden. Auf die Gestalt der Blu- menblätter dürfte aber wegen ihrer Veränderlichkeit ebensowenig wie auf die Rippen des Griffels viel zu geben sein. Letztere fand ich auch bei manchen getrockneten Exemplaren des hiesigen N. pumilum. Fries gesteht ferner zu, dass die Länge der Antheren auf ein und demselben Individuum varüre, und sie bald fast quadratisch, bald fast noch einmal so lang als breit sind. Wahrscheinlich gehört hierher auch N. Spennerianum Gaud., das schon früher von Döll in der Rheinischen Flora zu N. pumilum gezogen wurde, jetzt von demselben in seiner Flora von Baden aber wieder mit N. lu- teum vereinigt wird. 4. Fam. PAPAVERACEAE DC. Kelch 2blätterig. Blumenkrone regelmässig 4blätterig. Staubgefässe unterständig, 4 oder sehr viele, frei. Fruchtknoten einer, 1fächerig oder unvollständig mehrfächerig. Frucht kapsel- oder schotenartig mit unvollständigen Fächern. Samenleisten zwischen den Klappen oder auf den Wänden der Fächer. Keim- ling sehr klein, gerade, im Eiweisse. Krautartige, selten strauchartige Pflanzen, mit wechselstän- digen Blättern und narkotischen, häufig gefärbten Milchsäften. 1. PAPAVER. 2. CHELIDONIUM. 1. PAPAVER Tourn. Cal. 2sepalus, eaducus. Petala 4. Stamina numerosa. Stigma sessile, 4—20radiatum. Capsula in- complete 4 —20locularis, sub stigmate poris dehiscens. XIII, 1. — Mohn. a) capsula hispida. 1. P. Argemone 1, — foliis 2pinnatifidis; filamentis superne dilatatis; capsula elongato-clavata, setis sparsis erectis hispida. © Juni— August. Auf Aeckern unter dem Getreide, häufig. Stengel Y/a—1’ h., fast einfach, beblättert, nebst den Blättern mit stei- PAPAVERACHAE. 95 fen Haaren zerstreudt besetzt. Zipfel der Blätter lineal-lanzettlich. Blu- menblätter verkehrt-eiförmig, scharlaehroth, an der Basis mit schwarzem Fleck. Staubfäden schwarz - violett. Narbe 4—B5strahlig, Kapsel mit eben- soviel Rippen. Samen schwarzbraun, etwas gekrümmt, der Länge nach regelmässig grubig (ebenso bei den folgenden Arten). b) capsula glabra. 2. P. dubium L., — foliis pinnatifidis, laciniis inciso-denta- tis; filamentis subulatis; capsula celavata in basin sensim attenuta, lobulis stigmatis disjunctis. © Juni— Juli. Auf Feldern, gemein. Stengel 1—3‘ h., oben ästig, unten abstehend-, oben angedrückt -be- haart. Zipfel der Blätter entfernt gezähnt oder selbst fiederspaltig.. Blumen- blätter scharlachroth, gross. Staubfäden schwarz - violett. Kapsel bis 1* 1., wit gewöhnlich 8strahliger Narbe. Narbenläppchen deutlich von einander gesondert. 3. P. Rhoeas L., — foliis pinnatifidis, laciniis ineiso-dentatis; filamentis subulatis; capsula breviter obovata, basi rotundata glabra, lobulis stigmatis margine incumbentibus. © Juni— Juli. Auf Feldern, wie es scheint ursprünglich nicht einheimisch und daher nur selten und meist vereinzelt, so auf Jasmund, Wittow, bei Barth, Greifswald und Lassan; ausser dem Gebiete und nahe unserer Grenze im Demminer Kreise schon häufiger. Unterscheidet sich von der vorhergehenden, sehr ähnlichen Art durch die verkehrt-eiförmige Kapsel und die an den Rändern übereinander liegen- den Narbenläppchen. Ausserdem sind die Blattzipfel meist breiter, die bor- stenförmigen Haare auch an dem Blüthenstiele gewöhnlich abstehend, die Blumenblätter meist grösser und die Narbe 10 — 13strahlig. — Klatsch- rose. Off. Flor. Rhoeados. 4. P. somniferum L., — caule glabro; foliis oblongis inae- qualiter dentatis, superioribus integris, basi cordata amplexi- eaulibus, inferioribus sinuatis; filamentis superne dilatatis; capsula subglobosa glabra. ® Juli— August. In Gärten allgemein eultivirt und verwildert. Meergrün. Blumenblätter weiss, hellgraulich - violett oder röthlich. Die Öeffnungen der Kapsel bald geöffnet, bald geschlossen. Varirt mit weissem und schwarzem Samen. — Off. Semen Papaveris albi. Der Milchsaft der unreifen Kapsel liefert das bekannte Opium. 1. CHELIDONIUM Tourn. Cal. 2sepalus caducus. Pet. 4. Capsula siliquaeformis, 2valvis, 1locularis. Semina placentis 2 intervalvularibus affıxa. XII, 1. 1. C. majus L., — foliis decursive pinnatis, pinnis ovalibus sublobatis crenatis; floribus longe peduneulatis umbellatis. 4 26 FUMARIACEAE. Mai— August. Auf Schutt, an Wegen, Mauern, Hecken, häufig. Stengel ästig, 1—3° h. Blätter ‚oberseits dunkelgrün, unterseits meer- grün, die untersten lang gestielt, herablaufend-gefiedert, die Endfieder 3—5lappig. Blumenblätter gelb. Staubfäden oberwärts breiter. Kapsel schmal linienförmig, 1— 2]. Samen verkehrt-eiförmig, glänzend dunkel-oli- venfarben. Die ganze Pflanze enthält einen scharfen, pommeranzenfarbe- nen Milchsaft. — Schöllkraut. Off. Hb. Chelidonii maj. 5. Fam. FUMARIACEAE DC. Kelch 2blätterig. Blumenkrone unregelmässig 4blätterig, 2lippig, gespornt. Staubgefässe unterständig 6, je 3 und 3 an der Basis verwachsen, die seitlichen Antheren jedes Bündels 1fächerig, die mittlere 2fächerig. Fruchtknoten einer, 1fächerig, 1—mehreiig. Frucht eine schotenförmige Kapsel mit fadenför- migen, randständigen Samenleisten, oder eine einsamige Schliess- frucht. Keimling gerade, an der Basis des fleischigen Eiweisses. Kräuter mit fein zertheilten Blättern und wässerigem Safte. Diese kleine Familie ist den Papaveraceen nahe. verwandt, unterscheidet sich aber leicht durch die unregelmässige Blumen- krone, die verwachsenen Staubfäden und den Mangel des Milch- saftes. 1. CORYDALIS. 2. FUMARIA. 2. CORYDALIS DC. Cal. 2sepalus vel 0. Petala 4, su- perius basi calcaratum. Stamina 6, diadelpha. Capsula sili- quaeformis 2valvis, 1locularis. Semina placentis 2 intervalvula- ribus affıxa. XVII, Hex. 1. C. cava (L. v.) Schweigg. et Körte, — rhizomate tube- roso cavo; caule squama basilari destituto, medio 2phyllo; foliis 2ternatis ineisis; racemo fructifero erecto; bracteis integris; cal- care apice uncinato-curvato. 4 — Fumaria bulbosa «. cava L. F. cava Mill. Corydalis tuberosa DC. C. bulbosa Pers. April— Mai. In Wäldern und Gebüschen, hier und da. Stralsund: am Hohen Graben. Rügen: in der Stubnitz, Dwörsied, Kl. Medars bei Putbus, Vilm und Mönchgut. Barth: Löbnitzer Burg. Greifswald: Elisenhain. Las- san: Bauerberg.° Wolgast: Bach bei Kemnitzerhagen (Tesch). Wurzelstock ein fast kugeliger, hohler Knollen, oft über 1‘ im Durch- messer, auf seiner ganzen Oberfläche mit zerstreueten Wurzelfasern besetzt. Stengel bis 1‘ h., einfach, 2blätterig. Blätter doppelt 3zählig, oberseits bläulich-grün, unterseits blasser, Blättchen 2—3spaltig oder eingeschnitten, FUMARIACEAE. 97 mit länglichen, stumpfen oder spitzen Zipfeln. Trauben endständig, 6—12blü- thig, auch nach der Blüthe aufrecht. Deckblätter oval, ganzrandig. Kelch- blätter sehr klein, purpurroth, zuweilen fehlend. Die beiden äusseren Blu- menblätter violett-purpurroth, an der Spitze ausgerandet, in der Mitte concav, auswendig gekielt, das obere unten in einen langen, an der Spitze hakig gekrümmten Sporn ausgehend, die beiden inneren Blätter weisslich, vorne inwendig mit einem schwarz-purpurnen Flecken, an der Spitze verkehrt- eiförmig, stumpf, auf dem Rücken 3kantig, die Narbe und Antheren kappen- förmig einschliessend. Kapsel ei-lanzettlich, kurzgestielt. Samen glänzend schwarz, mit bandartigem Samenmantel. Keimling (ebenso bei den folgenden Arten) nur mit einem Keimblatte. Aendert auch mit ganz weissen Blüthen ab. 2. C. intermedia (L.v.) P.M. E., — rhizomate tuberoso solido ; caule basi squama instructo, medio 2—3phyllo; foliis 2ternatis ineisis; racemo fructifero nutante, pedicellis capsula 3plo brevio- ribus; bracteis integris; petalis exterioribus truncato - obtusis late emarginato-retusis, interioribus alato-carinatis, ala in angulum acutum ultra apicem petali protracta; stylo adscendente. 4 — Fumaria bulbosa ?. intermedia L. F. intermedia Ehrh, 1791. Corydalis fabacea Pers. 4 April—Mai. In Hainen und Gebüschen, ziemlich verbreitet. Barth: an der Barthe bei Löbnitz und Redebas (Holtz). Stralsund: am Hohen Graben, an der Vogelsang’schen Brücke, Kl. Kordshagen, am Fusssteige nach Gr. Kädingshagen ea, am Pütter See. Rügen: Güstelitz und Kl. Medars bei Putbus, Prora und Stubnitz. Greifswald: Elisenhain, Gru- benhagen und Wampen (Münter). Grimmen: Hohe Holz. Lassan: Bauer- berg. Wolgast: am Bach bei Kühlenhagen, Steinfurt. Demmin: Devener Holz. Diese sowohl wie die folgende Art unterscheiden sich leicht von der Vorhergehenden durch den soliden, nur ganz unten an der Basis mit Wur- zelfasern besetzten, knollenförmigen Wurzelstock, durch das Vorhandensein eines schuppenförmigen Niederblattes über der Stengelbasis, in dessen Achsel öfter ein Zweig entspringt, durch kleinere, ungefähr halbsogrosse Blüthen in armblüthigen, später überhängenden Trauben und durch den geraden, an der Spitze nicht hakig gekrümmten Sporn. Die Blüthen sind trübpurpurroth, die äusseren Blumenblätter an der Spitze gestutzt, weit ausgerandet; die inneren haben einen hohen geflügelten Rückenkiel, dessen Flügel in einen spitzen Winkel über die Spitze des Blumenblattes hinaus vorgezogen ist; auf der inneren Seite unter der Spitze sind sie mit einem dunkelpurnen Flecken versehen. Das untere Blumenblatt besitzt an der Basis über dem Blattstiel einen kleinen und schwachen Höcker. Der Sporn ist walzig-kegelförmig sehr schwach gekrümmt. Einzelne der untersten Deckblätter kommen selten mit einem oder eini- ‘ gen Einschnitten vor, ohne sonst Aehnlichkeit mit denen der folgenden Art zu zeigen. 3. C. pumila (Host) Rehb., — rhizomate tuberoso solido; caule basi squama instructo, medio 2phyllo; foliis 2ternatis inci- sis; racemofruetifero nutante, pedicellis capsula 3plo bre viori- bus; bracteis digitato-partitis; petalis exterioribus apice rotundato- © 28 FUMARIACEAE. obtusis vix retusis suberenulatis, interioribus alato-carinatis, ala usque ad apicem rotundata, neque ultra eum protracta, stylo ad- scendente. %* — Fumaria pumila Host 1831. Corydalis Lobelii Tausch 1839. Bulbocapnos Lobelii Drejer. April—Mai. In Gebüschen, selten. Rügen: nur an der Nordwestküste in der Seehöfer Koppel (Zbl.). Insel Hiddensee: bei Grieben und Kloster. Hat das Ansehen der (€. intermedia und ist von manchen Botanikern nur für eine Form derselben mit fingerig-getheilten Deckblättern gehalten worden. Sie ist aber eine durch die Cultur beständige, bei genauer Untar- suchung der Blüthen leicht zu unterscheidende Art. ° Sie hat meist grössere, breitere und mehr abgerundete Blattzipfel, grössere, tief-fingerig -getheilte Deckblätter, unter denen die etwas grösseren, helleren, gelblich-weissen, nur purpurroth überlaufenen Blüthen versteckt sind. Während bei der ©. intermedia die äusseren Blumenblätter stets tief und breit ausgerandet sind, ist die Spitze hier stumpf, mit einigen undeut- lichen, fast krausen Kerbzähnen, oder wenn etwas ausgerandet, in der Aus- randung wenigstens mit einem Zahn versehen. Die inneren Blumenblätter haben einen Kielflügel, der sich in einem runden Bogen bis zur Spitze fort- setzt, nicht aber über die Spitze hinaus noch in einen spitzen Winkel vor- gezogen ist. Die Blumenkrone tritt in der Mitte ihres unteren Blumenblattes in einem sehr schwachen Buckel vor, und steigt allmälig in einem äusserst stumpfen Winkel auf; bei ©. intermedia ist der Buckel mehr hervortrefend und der Winkel, in dem die Blumenkrone von hier aufsteigt, fast ein rech- ter. Die ganze Gestalt der Blüthe von C. pumila erhält hierdurch und durch den gleichmässiger verdünnten Sporn eine mehr gestreckte Gestalt. Die Samen sind glänzend schwarz, fast nierenförmig, der Samenmantel hat fast die Grösse des Samens und stellt einen eiförmigen, gestreiften, durehsichtig- weissen Flügel dar, der bei €. intermedia viel kleiner, schmäler und mehr keilförmig ist. Die bei uns nicht vorkommende ©. solida Sm., welche von Anfängern wegen der fingerig-getheilten Deckblätter wohl mit C. pumila verwechselt werden könnte, ist weit davon verschieden durch fast noch einmal so grosse, länger gestielte Blüthen, eine aufrechte Fruchttraube, durch den an der Ba- sis des unteren Blumenblattes stärker hervortretenden, einen kurzen Sporn darstellenden Höcker, ferner durch ‘den gekrümmten Sporn und ganz be- sonders durch den zur Blüthezeit in einem rechten Winkel abwärts gekrümmten, dann erst in die Höhe steigenden Griffel, welcher diese Art allein auszeichnet. 2. FUMARIA Tourn. Cal. 2sepalus. Pet. 4, superius basi calearatum. Stamina 6, diadelpha. Achaenium nucamentaceum. XVII. Hex. — Erdrauch. a) Fructus perfeete maturi laeves nec tuberculato-rugulosi. 1. F. capreolata L., — caule scandente; foliis 3nato-de- compositis, laciniis oblongis lanceolatisve mucronulatis; racemis evolutis laxis; sepalis ovatis acutis dentatis, corollam dimidiam subsuperantibus; pedicellis fructiferis recurvatis; achaeniis sub- globosis truncato-obtusis. © Juni— September. Eingeschleppt auf Ballast im Hafen von Wiek bei FUMARIACEAE. 29 Greifswald von Prof. Münter zuerst gefunden. Dürfte durch die neuen Ha- fenbauten vielleicht wieder verschwinden. Stengel 1— 3‘ h., ästig, öfter mit klimmenden Blattstielen. Die stumpf- lichen, stachelspitzigen Blättchenzipfel 1—2“' breit. Blumenkrone 4 lang, weisslich mit schwarz -violetter ‚Spitze, noch einmal so lang als der Kelch. Unteres Blumenblatt an der Spitze mit einem Höcker, welcher sehr schmale, aufrechte, die äusserste Spitze nicht erreichende Ränder besitzt; oberes Blu- menblatt an der Spitze auch mit einem Höcker, dessen nach oben zurück- geschlagene Ränder die äusserste Spitze gleichfalls nicht erreichen. Deck- blättehen fast von der Länge der zurückgekrümmten Fruchtstiele. Früchte kugelig, schwach zusammengedrückt, mit einem feinen kielförmigen Rande umgeben, an der Spitze stumpf- abgestutzt und mit 2 sehr kleinen tiefen Grübchen versehen, welche fast zusammenfliessen und nur durch den kleinen warzenförmigen Griffel - Rest getrennt werden. — Diese Grübchen sind auch bei den übrigen: Arten vorhanden, nur mehr verflacht, uud treten bei den runzlichen Früchten oft nur als kleine glatte Stellen auf. b. Fruetus tubereulato-rugulosi. 2. F. offieinalis L., — caule ramoso; foliis supradecomposi- tis, laciniis lanceolatis linearibusve planis; racemis elongatis multifloris; sepalis ovato-lanceolatis dentatis corolla 3plo brevio- ribus; achaeniis subglobosis transverse latioribns truncato -subre- tusis. © Mai— September. Auf Aeckern und bebautem Boden, sehr häufig. Stengel /a—1’ h., mit aufrechten oder weit abstehenden Aesten. Blät- ter grün oder bläulich-grün, mit breiteren oder schmäleren Zipfeln. Blu- menkrone 21/a — 3 ]., rosenroth, an der Spitze purpurfarben, dreimal so lang als der Kelch. Oberes und unteres Blumenblatt an der Spitze mit einem Höcker versehen, welcher von breiten, abstehenden, bis zur Spitze gehenden Rändern umgeben ist. Deckblätter kaum halb so lang als die Fruchtstiele. Früchte grünlich, runzelig, breiter als lang, oben etwas ein- gedrückt mit 2 flachen Grübchen. — Off. Hb.* Fumariae. 3. F. densiflora DC. (1813), — caule ramoso; foliis supra- decompositis, laciniis anguste linearibus canmaliculatis; racemis densifloris demum elongatis; sepalis subrotundo-ovatis dentatis, corollam dimidiam aequantibus eaque latioribus; achaeniis sub- globosis obtusis. @ — F. micrantha Lag. (1816) F. calycina Bab. Juni— September. Eingeschleppt mit der Vorigen auf Ballast im Ha- fen von Wiek bei Greifswald, von Prof. Münter zuerst gefunden. Die Pflanze ist einer schmalblätterigen Form der F. officinalis nicht unähnlich, unterscheidet sich aber durch die schmal-linienförmigen, rinnigen Blattzipfel, durch die dicht gedrängten, sonst ebenso gefärbten, etwas klei- neren Blüthen, deren breite, aus runder Basis eiförmige, mitunter kaum ge- zähnte Kelchblätter die Blumenkrone umfassen und deren halbe Länge über- ragen, durch die längeren, den Fruchtstiel fast überragenden Deckblättchen und die kugeligen, nicht ausgeschweitten Früchte mit etwas tieferen Grübchen. 30 CRUCIFERAE. 6. Fam. CRUCIFERAE Juss. Kelch 4blätterig, abfallend. Blumenkrone Ahblätterig. Staubgefässe unterständig 6, viermächtig; die 4 längeren paar- weise den äusseren, die 2 kürzeren den, den Klappen entsprechen- den, inneren Kelehblättern gegenüberstehend. Fruchtknoten 1, frei, gewöhnlich 2fächerig, 1—mehreiig mit schmalen zwischen- klappigen, der Scheidewand anliegenden Samenleisten. Narbe oft 2lappig, Lappen mit den Klappen sich kreuzend. Frucht eine Schote oder ein Schötchen, zuweilen nicht aufspringend, seltener eine Gliederfrucht. Samen eiweisslos; Keimling gekrümmt, ölig. Würzelchen bald seitlich den Keimblättern anliegend, im Querschnitte des Samens: ©= (radieula lateralis, cotyledones accumbentes), bald auf dem Rücken des einen Keimblattes, im Querschn.: O || (radieula dorsalis, cotyledones incumbentes), bald von den rinnig gefalteten Keimblättern umgeben, O>> (cotyl. conduplicatae), bald auf den schneckenförmig gebogenen oder auf den mehrfach hin- und hergebogenen Keimblättern lie- gend: Ol ||, Ol I} !| || (cotyl. eireinnatae, eot. replicatae). Kräuter mit wechselständigen Blättern ohne Nebenblätter. Blüthen in ‚endständigen Trauben, welche sich nach dem Ver- blühen verlängern. — Vorzugsweise in der nördlichen gemässig- ten Zone verbreitet. — Sie zeichnen sich durch einen Gehalt an flüchtigen, scharfen, schwefelhaltigen Oelen aus; die Samen ent- halten fettes Oel. A. SILIQUOSAE. Schote lineal oder lineal-lanzettlich, der Länge nach 2klappig auf- springend. Trib. I. BRASSICEAE. Keimblätter der Länge nach rinnig gefaltet, das Würzelchen in der Rinne umschliessend, O>> 1. SINAPIS. 2. BRASSICA. 3. DIPLOTAXIS, Trib. II. CHEIRANTHEAE. Keimblätter flach, ()— oder (&) || , 4. ERYSIMUM. 7. ALLIARIA. 10. CARDAMINE. 3. BARBARAEFA. 8. ARABIS. 11. DENTARITA. 6. SISYMBRIUM. 9. TURRITIS. 12. NASTURTIUM. B. SILICULOSAE. Schötchen nur wenig länger als breit oder mit vorwaltender Breite, 2klappig aufspringend, selten geschlossen. a) LATISEPTAE. Scheidewand so breit wie der grössere Querdurchmesser des Schötchens, daher dieses mehr oder weniger vom Rücken, der Scheidewand parallel, -zusammengedrückt. Trib. III. ALYSSEAE. Keimblätter flach, eo= oder O>. CRUCIFERAE. 3l 13. RORIPA. 15. CAMELINA. 18. PSILONEMA. 14. COCHLEARITA. 16. VOGELIA. 19. FARSETIA. 17. DRABA. b) ANGUSTISEPTAE, Scheidewand schmäler als der Querdurchmesser des Schöt- chens, daher dieses mehr oder weniger von der Seite, der Scheidewand entgegen- gesetzt, zusammengedrückt. Trib. IV. IBERIDEAE. Keimblätter flach, @= oder ®) |] . 20. TEESDALIA. *21. THLASPI. 23. LEPIDIUM. 22. CAPSELLA. Trib. V. BRACHYCARPAE. Keimblätter der Quere nach gefaltet und in der Mitte zurückgeknickt, () || || R 24. CORONOPUS. C. LOMENTACEAE. Schote oder Schötchen der Quere nach sich in einsamige Glieder trennend, die nur bei Raphanus geschlossen bleiben. Trib. VI. CAKILEAE. Keimblätter flach, eo 25. CAKILE. Trib. VI. RAPHANEAE. Keimblätter der Länge nach rinnig gefaltet, das Würzel- chen in der Rinne umschliessend, A 26. CRAMBE. 27. RAPHANISTRUM. 28. RAPHANUS. Trib. I. BRASSICEAE DC. Siliqua linearis vel lineari-ob- longa, 2valvis, dehiscens. Cotyledones medio longitudinaliter plicatae, radiculam amplectentes. 1. SINAPIS Tourn. Siliqua linearis vel lineari-oblonga, ro- strata; valvae convexae, nervis 3—5 rectis, validis. Semina in quoque loculo 1serialia, globosa. Cotyledones apice 2lobae, ca- naliculato-complicatae, radiculam amplectentes. — Senf. 1. S. arvensis L., — foliis ovatis inaequaliter dentatis, infe- rioribus basi auriculatis sublyratisve; calyce horizontaliter pa- tente; siliquis cylindrieis torulosis, valvis valide 3nervüis, rostro aneipiti, siliguam subaequante, nervis aequidistantibus. © ß. orientalis (Murr.), — siliquis retrorsum hispidis. Jum— Juli. Auf Aeckern gemein. £. unter der Hauptform aber selten, bei Stralsund in der Abtshäger Gegend, bei Wolgast in den Anlagen. Stengel 1—3‘ h., etwas steifhaarig. Blätter eiförmig bis länglich, un- gleich und grob-buchtig-gezähnt. Kelch weit abstehend, nebst den Blumen- blättern gelb. Schoten etwa 1“ l., gewöhnlich kahl, seltener in £. mit rück- wärts gerichteten Borsten besetzt. Klappen mit 3 starken Nerven und zwi- schen den Nerven geadert. Schnabel fast von der Länge der Schoten, gerade, kegelförmig, 2schneidig, mit gleich weit von einander abstehenden Nerven durchzogen, an der Basis zuweilen mit einem Samen. Diese braun-, schwarz und glatt. — Ackersenf, Hederich, „Küdick“, 32 CRUCIFERAE, 2. $. alba L., — foliis Zyrato-pinnatifidis, pinnis oblongis inaequaliter grosse sinuato-dentatis; calyce horizontaliter pa- tente; siliquis oblongo-eylindricis torulosis, valvis 5nerviis, ro- stro aneipiti ensiformi, siligquam subaequante, nervis in medio rostri approximatis. © Juni— Juli. Auf Aeckern, ziemlich häufig, Unterscheidet sich von der vorhergehenden Art durch die tief fieder- spaltigen Blätter, blassere Blumen, diekere, mehrnervige Schoten, die fein behaart und ausserdem fast immer noch mit stärkeren, längeren Borsten besetzt sind, und einen breiteren, schwertförmigen Schnabel, dessen Nerven in der Mitte des Schnabels dicht genähert sind. Samen gelb. — Gelber Senf. Off. Semen Erucae, 2. BRASSICA L. Siliqua linearis vel lineari-oblonga, valvae convexae, nervo dorsali recto, lateralibus nullis vel venis in ner- vum lateralem obscurum utringue anastomosantibus. Semina in quoque loculo 1serialia, globosa. Cotyledones reniformes apice 2lobae, canaliculato-complicatae, radiculam amplectentes. 1. B. oleracea L.., — foliis glaueis, inferioribus lyratis- pe- tiolatis, superioribus oblongis sessilibus; racemis ante anthesin elongatis laxis; calyce erecto clauso; staminibus omnibus erectis. © e. acephala DC., — caule elongato tereti; foliis patentibus erispis. — Krauskohl, Grünkohl. ß. sabauda L., — caule tereti abbreviato; foliis bullatis eon- niventibus. — Wirsingkohl, Savoyerkohl. y. capitata L., — caule abbreviato; foliis laevibus concavo- convexis, ante anthesin dense capitato-imbricatis. — Kopfkohl, Weisskohl. d. gongylödes I.., — caule basi sub foliis in globum tumido. — Kohlrabi über der Erde. & botrytis L., — racemis corymboso-fastigiatis carnoso- luxuriantibus. — Blumenkohl. Mai— Juli. An den Küsten West-Europas wild, bei uns im Gärten all- gemein als Gemüse gebauet. Unter den zahlreichen eultivirten Varietäten sind die angeführten die verbreitetsten. Blumen gross, gelb. Schoten fast 4kantig, aufrecht-abstehend. 2. B. rapa L. — foliis radicalibus viridibus, caulinis sub- glaueis, inferioribus Iyratis, superioribus ovatis acuminatis, basi profunde cordata amplexicaulibus; racemis sub anthesi fastigia- tis, floribus apertis alabastra conferta superantibus; calyeibus de- nique horizontaliter patentibus; staminibus brevioribus patulo- adscendentibus, © et © CRUCIFERAE. 33 «. annua Koch, — radice exili. — Sommer-Rübsen. 8. oleifera DO., — radice bienni tenui, siliquis seminibusque -majoribus. — Winter-Rübsen. y. rapifera Metzger, — radice crassa carnosa esculenta. — Weisse Rübe. April — Mai und Juli — August. Als Oel- und Gemüsepflanze allgemein eultivirt und verwildert. Stengel 1—3° h. Trauben während des Aufblühens flach, die geöffne- ten Blüthen höher als die gedrängten Blüthenknospen. Blumenblätter gelb oder etwas grünlich, die Platte etwa so lang wie der Nagel. Schoten auf- recht-abstehend, fast eylindrisch, gegen 2 l., mit etwa % so langem Schnabel. Samen braun, grubig-punktirt. 3. B. Napus L., — foliis glaucis, inferioribus ]yratis, su- perioribus oblongis postice subangustatis, basi cordata dilatata semiamplexicaulibus; racemis laxis sub anthesi elongatis; calyce denique semipatente; staminibus brevioribus patulis adscenden- tibus; siliquis patentibus. ® et © e. annua Koch, — radice tenui annua. — Sommer-Raps. ß. oleifera DC., — radice tenui bienni. — Winter-Raps. y. napobrassica (L.), — radice carnosa tumida esculenta. B. oleracea x napobrassica L. — Erdkohlrabi. Mai — Juni und Juli — August. Als Oel- und Gemüsepflanze allgemein eultivirt. Hat die grösste Aehnlichkeit mit der vorigen Art und ist nur schwer davon zu unterscheiden durch mehr bläulich-bereifte Blätter, durch lockere, schon während des Aufblühens verlängerte Trauben, deren Knospen höher als die geöffneten Blüthen stehen, durch einen nur halb offenen Kelch, kür- zere Nägel der Blumenblätter und durch weiter abstehende, breitgedrückte Schoten mit kürzerem Schnabel. 4. B. nigra (L.) Koch, — foliis omnibus petiolatis, inferiori- bus’ lyratis dentatis, lobo terminali maximo, superioribus lanceo- ‚latis integerrimis; calyce horizontaliter patente; siliguis rachi ad- pressis. ©@ — Sinapis nigra L. Juni— Juli. Auf Aeckern und bebautem Boden, zerstreut. Auf Rügen häufig in den Fischerdörfern. Greifswald: beim Wieker Bollwerk (Münter). Lassan: bei Bauer (Zhl.). Stengel sperrig-ästig, 1— 3° h. Blätter grün, alle gestielt, die unteren leierförmig-fiedertheilig, mit sehr grossem, eiförmigem, 3lappigem oder mehr- buchtigem Endlappen und wenigen kleinen, abwechselnden Seitenlappen, sämmtlich sägezähnig, die obersten Blätter lanzettlich oder fast spiessförmig- 3theilig. Blüthen in sehr verlängerter Traube, gelb. Schoten der Spindel angedrückt, fast 4kantig, 6—9' 1., in einen feinen, geraden Schnabel zu- gespitzt. Samen schwarzbraun, zart netzgrubig. — Schwarzer Senf. Off. Sem. Sinapis. 3 34 CRUCIFERAE 3. DIPLOTAXIS DU. Semina in quoque loculo 2serialia, ovalia vel oblonga, compressa. Cotyledones non 2lobae. Caet. ut Brassicae. 2 . im 1. D. tenuifolia (L.) DC., — caule ramoso folioso, basi suf- fruticoso; foliis glaberrimis pinnatifidis, laciniis linearibus remo- tis, vel foliis subintegris sinuato-dentatis; floribus apertis siliquas juniores superantibus, petalis obovatis breviter unguiculatis; car- pophoro distincto. 4 — Sisymbrium tenuifolium L. Juni — October. Auf wüsten Plätzen, an Ufern, eingeschleppt. Greifs- wald: am Ryck von der Stadt bis Wiek häufig. Wolgast: auf dem ver- längerten neuen Bollwerke. Usedom: an den Molen bei Swinemünde in Menge. Stengel buschig-ästig, aufsteigend, an der Basis fast verholzend, 1— 2° h. Blätter etwas graugrün, fiederspaltig, mit linealen, vorwärts gerichteten, entfernten, meist ganzrandigen Fiederlappen, oberste Blätter häufig unge- theilt. Blüthentraube nach der Blüthe sehr verlängert und locker. Blüthen- stiele noch einmal so lang als die geöffneten Blüthen. Diese 3—4“'1., schön gelb, beim Verblühen bräunlich, wohlriechend, stets die jungen Scho- ten überragend. Blumenblätter verkehrt eiförmig, kurz genagelt. Schoten bis 13° ]. und über 1°‘ br., oben und unten zugespitzt, aufrecht, auf ab- stehenden, nur wenig kürzeren Fruchtstielen und über dem Kelchansatz auf einem deutlichen, stielförmigen Fruchtträger. Samen hellbraun, glatt. 2. D. muralis (L.) DC., — caule herbaceo basi folioso; foliis adsperse pilosis sinuato-dentatis pinnatifidisque, laciniis ovatis oblongisve; floribus apertis siligwis junioribus superatis, petalis late obovatis in unguem cuneate contractis; carpophoro nullo. © — Sisymbrium murale' L. Juni— October. Auf Wällen und Ballasterde eingeschleppt, aber selten und unbeständig. Stralsund: früher an den Wällen zwischen dem Hospi- taler- und Knieper-Thore. Wolgast: an der Fährbrücke auf Ballast. Sie unterscheidet sich von der vorhergehenden Art durch die nur an der Basis beblätterten, etwas behaarten, 1jährigen Stengel, durch breitere, eiföormig-längliche, ganzrandige oder eckig-gezähnte Blattlappen, kürzere Blüthenstiele, kleinere Blüthen, die tiefer als die jungen Schoten stehen und von diesen überragt werden, durch breitere Blumenblätter, die keilig in den Nagel zusammengezogen sind und durch kürzer gestielte Schoten, die über dem Kelchansatz wegen des fehlenden Fruchtträgers sitzend erscheinen. Trib. I. CHEIRANTHEAE Godr. Siliqua linearis vel lineari- lanceolata, 2valvis, dehiscens. Cotyledones planae. 4. ERYSIMUM L. Siliqua linearis Agona; valvae convexae, nervo dorsali solitario prominente carinatae; placentae lineares, prominentes, subearinatae. Semina in quoque loculo 1serialia. Cotyledones planae, radieula dorsalis. CRUCIFERAE. 30 1. E. cheiranthoides L., — caule erecto striguloso; foliis lanceolatis repando - dentieulatis dentatisve scabriuseulis; siliquis erecto-patulis compresso-4gonis, pedicelo duplo longioribus. ® Juli— September. An Wegen, auf Aeckern, allgemein verbreitet. Stengel 1—2’ h. Blätter an der Basis verschmälert, von dichtanlie- genden, 2—Stheiligen Härchen etwas schärflich. Blumen gelb, geruchlos. Fruchttrauben sehr verlängert. Schoten grün, 6— 8" 1. 5. BARBARAEAR.Br. Siliqua linearis, sub4gona; valvae convexae, nervo dorsali solitario carinatae; placentae filiformes, superficiales, non prominentes. Semina in quoque loculo 1serialia. Cotyled. planae; radicula lateralis. 1. B. vulgaris R. Br., — foliis inferioribus lyratis, lobo ter- minali maximo cordato-subrotundo vel ovato, lateralibus sub- 4jugis, foliis summis indivisis obovatis dentatis; petalis calyce duplo longioribus, obovato-cuneatis; stylo conico; siliquis erecto- patulis. © et 4 — Erysimum Barbaraea L. B. lyrata Aschs. ß. arcuata (Opiz), — siliquis junioribus e pedicello subho- rizontali adscendentibus. — B. taurica DC. B. arcuata Rehb. Erysimum arcuatum Opiz. Mai— Juni. Auf Aeckern und an Wegen in der Form £. sehr häufig, seltener die Hauptform auf Wiesen bei Barth und bei Wolgast auf dem Wolfskrug. Stengel 1— 2’ h., steif aufrecht, nach oben zu meist sehr ästig, kahl oder etwas behaart. Wurzelblätter und untere Stengelblätter leierförmig mit grossem, fast 1 langem Endlappen und 2—4 Paaren Seitenlappen, wovon die Länge des obersten Paares die Breite des Endlappens erreicht, zuweilen auch übertrifft. Blüthentrauben mehr oder weniger dichtblüthig. Blumen- blätter goldgelb. Schoten 8—10'* 1., auf mehr oder weniger abstehenden Stielen, mit kegelförmigem Griffel. Samen erhaben-punktirt. Die Var. £. arcuata gilt manchem Botaniker noch für eine besondere Art. Ausser den weniger dicht- und mehr abstehenden Schoten, wodurch die Pflanze in der Tracht etwas abweicht, habe ich trotz mehrjähriger, sorg- fältiger Beobachtung keinen weiteren Unterschied finden können. Es kom- men auch Mittelformen vor, die man eben so gut zu B. vulgaris wie zu B. arcuata rechnen kann. 2. B. strieta Andızj., — foliis inferioribus lyratis, lobo ter- minali maximo oblongo-ovato, lateralibus 2— 3jugis minimis, fo- liis summis indivisis obovatis repando-dentatis; petalis calyce sesqui-longioribus, oblongo-cuneatis; stylo apice dilatato; siliquis erecto-adpressis. @ — B. parviflora Fries. Mai— Juni. Auf Wiesen, an Flussufern, streckenweise; so an der Barthe längs der Recknitz von Tribsees bis Damgarten, längs der Trebel von 3*+ 36 CRUCIFERAE. Grellenberg hei Grimmen bis Demmin. Am Ryck bei Greifswald. An der Peene bei Wolgast zwischen der Schneidemühle und der Cisa, auf den Waschower Wiesen bei Lassan, dann weiter stellenweise über Anklam bis Demmin. Auf Usedom bei Zempin und auf dem Gnitz, Unterscheidet sich leicht von der vorhergehenden Art durch den viel grösseren, mehr länglichen Endlappen und sehr kleine oft fast fehlende Sei- tenlappen, durch kleinere, hellgelbe Blüthen mit schmäleren, keilförmigen Blumenblättern und durch die mit den Fruchtstielen straff aufrechten, der Spindel angedrückten Schoten mit kürzerem, an der Spitze verbreitertem Griffel, der fast die Breite der Schote erreicht und kaum 1’ lang ist, wäh- rend der fast kegelförmige Griffel der vorhergehenden Art die Länge einer Linie erreicht. Die Kelchblätter sind an ihrer Spitze mit einigen zerstreu- ten, längeren Hadren besetzt. 6 SISYMBRIUM L. Siliqua linearis, subeylindrica; valvae nervis 3 longitudinalibus; placentae superficiales, obtusae. Se- mina in quoque loculo 1serialia; funieulus filiformis. Cotyled. planae; rdieula dorsalis vel obliqua. | 1. 8. officinale (L.) Scop., — foliis runcinato-pinnatipartitis cauleque pilosis, laeiniis 2—3jugis oblongis dentatis; siliquis cum pedicello rachi adpressis conico-subulatis pubescentibus. ® — ‚Erysimum offieinale L. : Juni— September. An Wegen, auf Schutt und wüsten Plätzen, häufig. Stengel 1—3° h., steif, mit spreizenden, aufsteigenden Aesten. Blätter schrotsägeartig-fiedertheilig mit 2—3 Paaren ungleich gezähnter Fiederlap- pen, der Endlappen grösser, 3eckig-länglich oder wie die oberen Blätter 3theilig-spiessförmig. Blüthen klein, gelb. Schoten etwa 6" 1., oft violett, kegel-pfriemförmig mit sehr kurzem Griffel, nebst den kurzen, verdiekten Stielen der Spindel dicht angedrückt. Samen länglich, fein punktirt. 2. 8. Sophia L., — foliis 2—3pinnatis pubescentibus, pin- natis lanceolato-linearibus linearibusve; siliquis adscendentibus lineari-fliformibus. © Juni — August. An Wegen, Mauern, auf Schutt, häufig. Diese Art ist leicht kenntlich an den graulich hehaarten, 2— 3fach ge- fiederten Blättern mit linienförmigen, fast fädlichen Fiederläppehen. Blüthen gelb, sehr klein. Schoten von den abstehenden Stielen aufsteigend, fast fa- denförmig, 6—8' ]., kahl, mit schwachen Seitennerven. Samen glatt. 7. ALLIARIA Adans. Siligua sub4gono-cylindrica; valvae convexae, nervo dorsali prominente et venis in nervum lateralem obscurum anastomosantibus; placentae prominentes, subcarinatae. Semina in quoque loculo 1serialia, sulcata; funieulus latiusculus, compressus. Cotyled. planae; radicula dorsalis. 1. A. officinalis Andızj., — foliis indivisis, inferioribus reni- formibus rep@ando-erenatis, superioribus cordato-ovatis, grosse aeute CRUCIFERAE. 37 dentatis; siliquis rigidis subtorulosis. ® — Erysimum Alliaria L. Sisymbrium Alliaria Scop. Mai— Juni. In Wäldern, Gebüschen, an Hecken, häufig. Stengel 1—3‘ h. Blätter gross, mehr oder weniger herzförmig und buchtig-gezähnt, die unteren lang gestielt. Blumenblätter weiss. Schoten entferntstehend, bis 2° 1. u. u br.., von den kurzen, dicken, abstehenden Stielen gerade aufgerichtet, schwach 4kantig-cylindrisch, etwas torulös. 'Sa- men gross, schwarzbraun, der Länge nach gefurcht. — Riecht nach Knoblauch. 8. ARABISL. Siliqua linearis; valvae planae vel convexae, nervo dorsali solitario evidenti vel obsoletiori; placentae filiformes, superficiales, non prominentes. Semina in quoque loculo 1seria- lia. Cotyled. planae; radicula lateralis, rarius dorsalis. 1. A. hirsuta (L.) Scop., — caule simpliei, inferne pilis pa- tentibus hirsuto; foliis oblongis dentieulatis, pube ramosa adsper- sis, radicalibus in petiolum angustatis, caulinis basi auriculato- cordata sessilibus; siliquis cum pedicellis brevibus striete erectis. 4. — Turritis hirsuta L. Mai— Juni. Auf Hügeln, hohen Ufern und in Gebüschen. Rügen: an den Ufern von Jasmund häufig, z. B. bei Bisdamitz, Lohme, Quoltitz, Stubnitz, Sassnitz, Klocker-Ufer. Hiddensee: bei Kloster. Grimmen: bei Stoltenhagen (Zbl.). Demmin: zwischen Waldberg und Seedorf. Stengel 1— 11‘ h., straff aufrecht und meist einfach. Wurzelblätter rosettenförmig, die stengelständigen aufrecht-abstehend, an der sitzenden Basis fast abgestutzt, mit sehr kurzen, fast pfeilförmigen, vom Stengel ab- stehenden Öhrlappen. Blumenblätter weiss. Schoten mit den 2—3‘ lan- gen Stielen straff aufrecht, 1— 1} 1., schmal linienförmig, zusammengedrückt, längsaderig, mit etwas hervortretendem Nerv. Samen glatt, an der Spitze etwas geflügelt. 2. A. Thaliana L., — caule ramoso, inferne piloso; foliis pube ramosa adspersis remote denticulatis, radicalibus oblongo- lanceolatis in petiolum attenuatis, caulinis sessilibus angustiori- bus; siliquis in pedicello patente adscendentibus. @ — Sisymbrium Thalianum Gay et Monnard. Conringia Thal. Rchb. April—Mai. Auf Aeckern und Hügeln, gemein Stengel >—1’ h., zart, häufig schon von der Basis an verästelt, wenig beblättert. Wüurzelblätter rosettenför mig, verkehrt-eiförmig-länglich bis lan- zettlich, die sitzenden Stengelblätter klein, oft nur lanzettlich. Blüthen klein, weiss. Schoten 5-— 9’ ]., von den abstehenden, halbsolangen Fruchtstielen bogenförmig aufsteigend, fadenför mig, von den Seiten schwach zusammen- gedrückt, dadurch fast stumpf-4kantig, mit wenig hervortretendem Mittel- nerv. Samen gelb-bräunlich, ungeflügelt. Wegen des meist rückenständigen Würzelchens wird diese Art’von vie- len Botanikern zu Sisymbrium gezogen; sie gehört aber ihrer natürlichen Verwandtschaft nach zu Arabis. Leider besitzt kein Charakter in dieser Fa- 38 CRUCTFERAE. milie eine solche Beständigkeit, dass damit eonsequent eine Eintheilung durchgeführt werden könnte, und ist auch die Lage des Würzelchens man- chen Unregelmässigkeiten unterworfen. Bei dieser Art liegt das Würzelchen nicht immer gerade auf dem Rücken des Samenlappens, sondern biegt sich häufig der Spalte zu. ' 3. A. arenosa (L.) Scop., — caule ramoso pilis patentibus hirsuto; foliis pube ramosa adspersis, radicalibus petiolatis Iyrato- pinnatifidis, caulinis basin versus attenuatis breviter petiolatis sinuato-dentatis, supremis integerrimis; siliquis patentibus. Q — Sisymbrium arenosum L. Mai— Juni. Auf Sanddünen, hohen Ufern und in Gebüschen, längs der Küste streckenweise. Rügen: an der Ostküste häufig, von Jasmund über die schmale Heide, Thiessow, die Granitz bis nach Mönchgut verbreitet. Greifswald: Aeeker im Rosenthal (Münter). Usedom: in den Dünen längs der ganzen Seeküste von Peenemünde bis Swinemünde sehr häufig, auch auf dem Büchenberg des Gnitzes. Stengel 1—1#‘ h., nach oben zu ästig, zuweilen mit aufsteigenden Nebenstengeln. Wurzelblätter rosettenförmig der Erde angedrückt, leier- förmig-fiederspaltig, mit 6—9 länglichen bis linienförmigen, ganzrandigen oder eckigen Fiederlappen auf jeder Seite, die bald rechtwinkelig abstehen, bald schrotsägenartir rückwärts gerichtet sind, bald nur abstehen, sich mit der Spitze nach vorne kehrend; selten sind die Blätter nur buchtig-gezähnt. Stengelblätter entfernt, kurz gestielt, die unteren zuweilen noch fiederspal- tig, die obersten ganzrandig. Blüthen bis 3“ gross, weiss, helllila oder rosenroth. Schoten abstehend, lineal, 1° l., auf halbsolangen, abstehenden Stielen, mit undeutlichem Mittelnerv. Samen rostbräunlich, gegen die Spitze mit schmalem Flügelrande. 9. TURRITIS Dill. Semina in quoque loculo 2serialia. Cae- tera ut Arabidis. 1. T. glabra L., — glauca; foliis_radicalibus sinuato-denta- tis, pube ramosa adspersis, caulinis glabris integerrimis e basi cordato-sagittata amplexicauli lanceolatis acuminatis; siliguis cum pedicellis brevibus strietissimis. ® — Arabis perfoliata Lam. Juni— Juli. Auf Anhöhen, an Wegen und Waldrändern, häufig. Die ganze Pflanze bläulich bereift. Stengel 1—3' h., einfach, steif aufrecht, von unten bis oben beblättert, kahl, selten unten etwas behaart. Wurzelblätter länglich, an der Basis verschmälert, mit gabelig verästelten Haaren besetzt, zur Blüthezeit meist vertrocknet. Stengelblätter ganz kahl, aus herzpfeilförmiger Basis lang zugespitzt und aufrecht, 1— 1} ]. Blüthen gelblich-weiss. Schoten nebst ihren 6—?7 mal kürzeren Stielen steif auf- recht, der Spindel angedrückt, bis 21°]. Samen klein, rostbräunlich, dun- keler gerandet. > ‚ 10. CARDAMINE L. Siliqua linearis; valvae planae, ener- viae, in maturitate a basi elastice resilientes; placentae lineares, CRUCIFERAF. 39 prominentes, dorso rotundatae. Semina in quoque loculo 1serialia; funiculus filiformis. Cotyled. planae; radicula lateralis. * Petioli bası auriculati. 1. C. impatiens L., — caule angulato folioso; foliis pinnatis, foliolis petiolulatis ovatis vel oblongis 3—-5fidis, laciniis obtusis, foliorum superiorum subsessilibus lanceolatis subintegris, petiolis foliorum caulinorum basi sagittato-auriculatis; petalis minimis vel nullis. © Mai— Juli. In schattigen Wäldern an feuchten Orten, selten. Rügen: in der Stubnitz am Steinbach und in der Schlucht von Stubbenkammer. Stengel 1—1’ h., meist einfach. Blätter zart und dünn, vielpaarig- gefiedert, die oberen Blätter kaum kleiner als die unteren. Blättchen 3— 5spaltig, mit stumpf abgerundeten, ganz kurz stachelspitzigen, am Rande schärflichen Zipfeln; Blättchen der obersten Blätter lanzettlich, fast ganz- randig, nur hinten an der Basis oft mit einem Zahne. Blattstiele an der Basis pfeilförmig-geöhrt, wodurch sich diese Art von allen übrigen unter scheidet. Blüthen klein, etwa 1’ I., die Blumenblätter weiss, früh ab- fallend oder auch ganz fehlend. Schoten in der Richtung ihrer Stiele auf- recht-abstehend mit pfrigmförmig zugespitztem Griffel. Samen gelblich. “= Petioli basi non aurieulati. 2. C. silvatica Link, — caule angulato folioso; foliis pinna- tis, foliolis inferiorum subrotundo-ovatis repandis dentatisve pe- tiolulatis, foliorum superiorum oblongis linearibusve; petalis ob- longo- spathulatis calyce duplo longioribus; staminibus sex; sili- quis in pedicello patulo erectis, stylo latitudinem siliquae aequante. © et © Mai — Juni, zuweilen im Juli und August noch einmal. An schattigen, feuchten Waldstellen und quelligen Orten, hier und da. Dars: auf der Wiese vor dem Waldhäuschen (Zbl.). Barth: im Barth’schen Holze beim Herren- platz (Holtz). Stralsund: Wald bei Abtshagen am Fusssteige nach Winde- brak (Fischer). Rügen: in der Stubnitz sehr häufig, im grossen Holz bei Putbus. Greifswald: Elisenhain (Münter).. Wolgast: Jägerhöfer Wald bei der Brücke. Usedom: bei Swinemünde in der Friedrichsthaler Forst am Zernin Moor. Stengel 6—9' h., oft mit zahlreichen, fast aufrechten Nebenstengeln, etwas schlängelich gebogen, ästig, zerstreut behaart und reichlich beblättert. Wurzelblätter locker rosettenförmig, die Stengelblätter häufig grösser. Blätt- chen gestielt, die der Wurzelblätter rundlich - eiförmig mit grösserem, oft 3—5lappigem Endlappen, die der obersten Blätter schmäler, ‘oft länglich u. sitzend. Blüthen weiss, etwa 2“ ]., kaum von den jungen Schoten über- ragt. Staubgefässe immer 6. Schoten bis 9" l., auf abstehenden Frucht- stielen aufrecht. Griffel kurz, so lang wie die Schotenbreite. -3. C. hirsuta L., — caule angulato parum foliato; foliis pin- natis, foliolis inferiorum subrotundo-ovatis repandis dentatisve . 40 CRUCIFERAE. petiolulatis, foliorum superiorum oblongis linearibusve; petalis ob- longo-spathulatis calyce duplo longioribus; staminibus guatuor ; siliquis pedicellisque erectis; stylo latitudine siliguae breviore. ® — C. multicaulis Hoppe. C. intermedia Horn. April— Mai. An Grabenrändern und feuchten Orten, selten. Wolgast: an den Wiesen hinter der Borgbrücke am Hohendorfer Wege, zwischen der Netzebander Heide und dem rothen Beekbruche. Usedom: Gebüsche an der Zempiner Koppel. Hat grosse Aehnlichkeit mit der vorhergehenden Art, ist aber, einmal richtig erkannt, nicht damit zu verwechseln. Der Stengel ist gewöhnlich ganz "kahl, seltener etwas behaart, meist mit zahlreichen, aufsteigenden Sei- tenstengeln versehen, kaum verästelt und wenig beblättert, nicht schlänglich gebogen. Die Wurzelblätter sind reichlich vorhanden und bilden eine dichte, verhältnissmässig grosse Rosette, die wenigen Stengelhlätter sind klein und haben sehr schmale linienförmige Blättchen. Staubgefässe normal 4, mur selten auch die beiden kürzeren ausgebildet. Die Blüthen sind von den jüngeren Schoten weit überragt, wele he später auch nie eine so verlängerte Fruchttraube bilden, wie bei der vorigen Art. Schoten ebenso wie die Frucht- stiele gerade aufgerichtet, bei Ü. silvatica stehen die Fruchtstiele ab und sind nur die Schoten verade aufgerichtet. Griffel kürzer und dieker, nicht so lang wie die Schote breit ist. Blühet 14 Tage früher als © silvatica. 4. C. pratensis L., — caule tereti superne striato; foliis pin- natis, foliolis foliorum radicalium subrotundis repandis dentatisve petiolulatis, superiorum linearibus integerrimis; petalis obovatis calyce 3plo longioribus; antheris Zuteis; siliquis erectis, stylo subeylindrico obtuso. 4, April— Mai. Auf Wiesen gemein. Stärker als die vorhergehenden Arten. Stengel 1‘ h, röhrig, stielrund, oben schwach gestreift. Blättehen der Wurzelblätter gestielt, fast rundlich, die Endlappen grösser, herz- oder nierenförmig, Blättchen der folgenden Blätter länglich, der oberen lineal. Blüthen 5— 6 1., lila, röthlich oder weiss. Staubfäden halbsolang als die Blumenblätter mit gelben Antheren. Schoten aufrecht mit eylindrischem, kurzem Griffel und dieker, kopfförmiger Narbe. 5. C. amara L., — caule angulato-sulcato; foliis pinnatis, foliolis foliorum radicalium subrotundo-ovatis, superiorum oblon- gis, omnibus angulato-dentatis; petalis obovatis calyce 3plo lon- gioribus; antheris violaceis; siliquis erectis, stylo elongato -sub- ulato. 4, ß- hirta Wimm. et Grab., — caule foliisque hirtis, pedi- cellis glabris. Mai— Juni. Auf Wiesen, in Gräben und Bächen, häufig; /$. auf Rü- gen im Teufelsgrund der Stubnitz. Von der Vorhergehenden durch den kantigen, markig-soliden Stengel, der aus der aufsteigenden Basis wurzelnde Ausläufer treibt, durch breitere, . CRUCIFERAE. ' 41 eckig-gezähnte Blättchen der Stengelblätter, etwas längere Staubgefässe mit violetten Antheren und durch den pfriemlich-zugespitzten Griffel der Schote, leicht zu unterscheiden. r 11. DENTARIA Tourn. Siliqua lanceolato-linearis; valvae planae, enerviae, in maturitate a basi elastice resilientes; placen- tae lineares, prominentes, obtusae. Semina in quoque loculo i1serialia; funiculus dilatato-alatus. Cotyled. subconcavae; radi- cula lateralis. 1. D. bulbifera L., — caule plurifolio; foliis inferioribus pinnatis, superioribus ternatis, summis indivisis, axillis foliorum bulbiferis. 4, Mai— Juni. In schattigen Laubwäldern. Rügen: auf Jasmund in der Stubnitz und an den Ufern bei Bisdamitz häufig. Auf dem grossen Vilm bei Putbus. Wurzelstock horizontal, verlängert, jedes Jahr 11 — 2“ weiter kriechend, weiss, mit fleischigen Zahnschuppen. Stengel endständig, einfach, 1—2' h., ohne Wurzelblätter. Blätter gestielt, Blättehen 1—3” 1., lanzettförmig, ent- fernt-grobsägezähnig. Blattwinkel, besonders der oberen einfachen Blätter mit erbsengrossen, schwarz-violetten Zwiebelchen. Doldentraube 6 —8blü- thig. Blüthen 6° I., rosenroth oder weiss. Schoten sehr selten ausgebildet. 12. NASTURTIUM R. Br. Siliqua linearis, cylindrica vel subcompressa; valvae convexae, enerviae vel nervo dorsali obso- leto; placentae filformes. Semina in ımoque loculo 2serialia. Cotyled. planae; radicula lateralis. 1. N. aquaticum (1L..) Whlnb., — foliis pinnatis, superioribus 3— 7jugis, inferioribus ternatis, foliolis repandis, lateralibus ellip- tieis, terminali ovato-subcordato; siliquis linearibus pedicellum sub- aequantibus. 4. — Sisymbrium Nasturtium aquaticum L. N. of- fieinale R. Br. N. fontanum Aschs. Juni— August. In Gräben, Bächen, an Quellen, häufig. Stengel hohl, aufsteigend, am Grunde liegend und an den Gelenken wurzelnd, oft sehr lang. Blätter 1— 4‘ 1., unpaarig gefiedert; Blattstiele an der Basis geöhrt; Blättchen elliptisch "oder oval, an der Basis zuweilen fast herzförmig. Blüthen weiss, 2—3‘“ 1. Antheren gelb. Fruchttraube sehr verlängert. Schoten linienförmig, fast walzig, etwas bogenförmig, 8— 10'“ 1., mit angedeutetem Mittelnerv und kurzem, dicklichem Griffel, weit abstehend auf den etwa ebensolangen, sperrig-abstehenden oder etwas zu- rückgebogenen Stielen. Samen braun, netzgrubig. — Brunnenkresse. 2. N. silvestre (L.) R. Br., — foliis pinnatis vel pinnatifidis, pinnis oblongo-lanceolatis dentatis pinnatifidisve, foliorum superio- rum saepe linearibus; petalis calyce longioribus; siliquis lineari- 49 CRUCIFERAER. bus pedicellum aequantibus. 4 — Sisymbrium silv. L. Roripa silvestris Rehb. Radicula pinn. Mnch. . . . DM . . Juni— Juli. Auf Wiesen, an Grabenrändern, Teich- und Flussufern, häufig. Stengel niederliegend oder aufsteigend, 1—1’ h., ausgebreitet -ästig. Blätter gefiedert, Fiedern meist schmal, gezähnt oder wieder nedenuen Blumenblätter gelb, noch einmal so lang als der Kelch. Schoten 5— 6°" 1., linienförmig, schwach zusammengedrückt, etwas bogenförmig nebst dem fast gleichlangen Fruchtstiele abstehend. Samen braun, ausgestochen-punktirt. Trib. III. ALYSSEAE Godr. Silicula 2valvis, dehiseens, ra- rius nucamentacea, indehiscens, a dorso dissepimento parallele compressa; dissepimentum latitudine diametri transversalis majo- ris siliculae. Cotyledones planae. 13. RORIPA Scop. Silicula oblonga vel globosa, a dorso compressiuscula; valvae enerviae; placentae filiformes. Cotyle- dones planae; radicula lateralis. 1. BR: palustris (Leyss.) Rehh., — foliis inferioribus Iyratis, superioribus profunde pinnatifidis, laciniis oblongis dentatis; pe- talis calycem aequantibus; silieulis oblongis turgidis, pedicellum subaequantibus; stylo brevi. ® — Sisymbrium palustre EIER: Nasturtium pal. DC. Radicula pal. Mnch. Juni — August. An Gräben, Teichen und stehenden Gewässern, häufig. Stengel niederliegend oder steif aufrecht, 1— 3° h. Wurzelblätter gross, leierförmig -fiederspaltig, später gewöhnlich vertrocknend; Zipfel fast recht- winklich abstehend, eingeschnitten- oder grobgezähnt. Blüthen kaum über 1“ ]. Blumenbl. blassgelb, von der Grösse des Kelches. Schötchen 24 — 3" 1., länglich, gedunsen, stumpf, etwas bogenförmig, ungefähr so lang wie die Stiele. Griffel kaum, 4 1. Samen ausgestochen-punktirt. 2. R. amphibia (L.) Bess. — foliis sessilibus oblongis lan- ceolatisve, basin versus attenuatis, inciso-dentatis denticulatisve, inferioribus lyrato-vel pectinato-ineisis; petalis calyce longioribus; silieulis ovali-subglobosis elliptieisve, pedicello 3—4plo breviori- bus; stylo elongato. 4 — Sisymbrium amphibium L. Nasturtium amph. R. Br. Radicula lancifolia Mnch. Armoracia amph. G. F. Mey. e. indivisa DC., — foliis omnibus integris serratis. #. variifolia DO., — foliis submersis pectinato-pinnatifidis, emersis integris, omnibus exauriculatis. .y. auriculata DC., — foliis basi auriculatis. CRUCIFERAR. 43 Juni— Juli. An Gräben, Fluss- und Teichufern, häufig. «. ausser- halb des Wassers, 8. und y. mehr oder weniger im Wasser, letztere seltener, Stengel 1—3° h., aufsteigend, an der Basis wurzelnd, bei der Wasser- pflanze aufgeblasen-hohl. Blattform nach dem Standorte veränderlich, im Wasser die untersten Blätter kammförmig-fiederspaltig, bei der Landpflanze ganz und nur grobgezähnt. Blumenblätter gelb, um die Hälfte grösser als der Kelch. Schötchen elliptisch, fast kugelich, 14 — 2’ ]., mit fast ebenso langem Griffel, auf wagerecht abstehenden oder niedergebogenen 3 —4mal so langen Stielen. Samen braun, grubig-punktirt. 3. R. Armoracia (L.) Marss., — foliis radicalibus getiolatis ovatis vel oblongis erenatis, caulinis inferioribus pectinato-pin- natifidis, intermediis ovato-lanceolatis erenato - serratis, supremis linearibus subintegerrimis; siliculis subglobosis; stylo brevi. 4 — Cochlearia Armoracia L. Nasturtium Arm. Fries. Armoracia rusticana fl. wett. Juni— Juli. An Zäunen, Gräben und Ufern verwildert nnd ausserdem als „Meerrettig“ cultivirt. Wuzel etwas fleischig, walzenförmig, bis 1’ tief senkrecht absteigend, von scharfem Senfgeschmack. Stengel 1—3’ h., ästig. Wurzelblätter lang- gestielt, bis 1‘ 1., am Rande krauss gekerbt; die Stengelblätter viel kleiner und immer schmäler werdend, die unteren kammförmig gefiedert, die ober- sten fast ganzrandig. Trauben sehr lang, rispig. Blumenblätter weiss, fast doppelt so lang als der Kelch. Schötchen sehr häufig fehlschlagend, ellip- tisch-kugelförmig, 2“ ]., mit kurzem Griffel, auf 4— 5mal längeren Stielen. 14. COCHLEARIA L. Silieula subglobosa vel elliptica, tur- gida; valvae nervo dorsali prominulo; placentae filiformes, in- clusae. Cotyled. planae; radicula plerumque lateralis. — Löf- felkraut. 1. C. danica L., — foliis radicalibus longe petiolatis, late ovatis cordatis subangulatis, caulinis ovato-hastatis sub3lobis, inferioribus petiolatis, supremis in petiolum brevem attenuatis vel basi attenuata sessilibus. © Mai— Juni. Auf Strandwiesen an der Seeküste, hin und wieder. Rü- gen: Halbinsel Wampen am Mählew, dann an der Nordwestküste zwischen Viereege und Breetz und auf der Insel Beuchel (Holtz), zwischen Trent und Freesen (Zbl.), beim Wittower Posthause, in der Seehöfer Koppel (Zbl.), auf der Insel Oehe bei Schaprode (Holtz) und schr häufig auf der Insel Hid- densee zwischen Kloster und Vitte (Holtz und Münter). Kleines zartes Pflänzchen, 2— 6” h., selten höher, mit ästigem Stengel und meist zahlreichen Nebenstengeln. Blätter in der Form etwas veränder- lich, die Wurzelblätter rosettenförmig, lang gestielt, herzförmig, oft etwas eckig, selbst spiessförmig, 3 —4”' lang und fast ebenso breit; die Stengel- blätter spiessförmig, fast 3lappig, selten auch noch eckig, die obersten in einen kurzen Blattstiel verschmälert. Trauben armblüthig, kurz. Blüthen klein, weiss. Schötchen gedunsen-elliptisch, fast kugelich, spitz, netzförmig- 44 CRUCIFERAE. geadert, etwa 2” ]., mit fädlichem Griffel. Fruchtstiele wenig länger als die Schötchen. Samen braun, knötig-rauh. 2. C. anglica L., — foliis radicalibus longe petiolatis ovatis vel ovato-oblongis basi rotundatis vel in petiolum protractis, cau- linis sessilibus, inferioribus oblongis angulato - dentatis integerri- misve, supremis basi profunde cordato-auriculata amplexicaulibus. ® Mai— Juni. Auf Strandwiesen, zwischen Kinnbackenhagen und Wen- disch Langendorf bei Stralsund von Herrn Holtz aufgefunden. In allen Theilen grösser und stärker als die vorhergehende Art; sonst was Blattform und Grösse der Schötchen anbetrifft, sehr veränderlich. Sie unterscheidet sich leicht durch die sitzenden Stengelblätter, welche den Sten- gel mit tief herzförmig-geöhrter Basis umfassen, durch grössere Blüthen, viel grössere, 4 — 6’'' lange, von der Seite zusammengedrückte, aufgeblasene Schötchen und grössere Sameh. Mit der bei uns noch nicht aufgefundenen C. offieinalis L. ist sie viel näher verwandt und in manchen kleinfrüchtigen Formen ihr sehr ähn- lich, so dass sie Griewank (kritische Studien zur Flora Mecklenburgs p. 20) geradezu damit zu einer Species, C. Linnaei, doch gewiss mit Unrecht, vereinigt. Ich habe die ©. anglica 3 Jahre lang aus Samen gezogen und sie hat alle ihre Charaktere unverändert bewahrt, ebenso hat man niemals Uebergänge der €. offieinalis, die als Medieinalpflanze allgemein eultivirt wird, in C. anglica beobachtet. Die C. offieinalis hat tief herzförmige Wur- zelblätter, breitere, rundlich-ovale, plötzlich in den Nagel zusammengezogene Blumenblätter, die etwa noch einmal so lang als der Kelch sind, (bei ©. anglica sind] sie länglich - spatelförmig fast 3mal so lang als der Kelch) ferner kleinere, fast kugeliche,, wenig zusammengedrückte Schötchen, emen kürzeren Griffel und kleinere Samen. 15. CAMELINA Cintz. Silicula turgida obovata vel pyri- formis a dorso compressiuscula, ad marginem depressa; valvae ventricosae, nervo dorsali, apice in processum mucroniformem, stylum arctissime amplectentem, subito attenuatae. Stylus post dehiscentiam a placentis separatus, processui valvae alterius ag- glutinatus. Cotyled. planae; radicula dorsalis. 1. C. microcarpa Andrz., — foliis lanceolatis, integerrimis vel denticulatis basi sagittatis; silieulis obovato - pyriformibus compressis duris, apice rotundato-obtusis, margine compresso an- cipitibus; stylo elongato. © — Ü. silvestris Wallr. Juni— Juli. Auf Aeckern, Hügeln und hohen Ufern, selten. Rügen: Aecker bei Garz, hohe Ufer von Thiessow auf Mönchgut. Greifswald: Klee- felder bei Friedrichshagen (Tesch). Stralsund: Devin. Hat grosse Aehnlichkeit mit der folgenden Art, unterscheidet sich aber durch blassere Blüthen, kleinere, 2— a lange, verkehrt- eiförmig-birnför- mig?, zusammengedrückte, breit und scharf gerandete Schötchen, mit wenig gewölbten, harten, nieht leicht zusammendrückbaren Klappen, die oben ab- gerundet in den ziemlich langen Griffel übergehen. Stengel und Blätter Pr CRUCIFERAE. ’ 45 sind gewöhnlich mit einem kurzen, aus gabelig-ästigen Haaren bestehenden Ueberzug und längeren, steifen Haaren versehen und davon scharf anzufühlen. 2. C. sativa (L.) Orntz., — foliis lanceolatis integerrimis vel dentieulatis basi sagittatis; siliculis obovato-pyriformibus inflatis, apice rotundato-obtusis anguste marginatis, stylo mediocri. © — Myagrum sativ. L. Juni— Juli. Auf Aeckern besonders unter Lein, auch angebaut als Oelpflanze. Stengel 1—2’ h., meist wie die Blätter kahl. Blätter lanzettlich, auch wohl länglich-lanzettlich, gewöhnlich ganzrandig, mit pfeilförmiger Basis stengelumfassend. Blüthen hellgelb. Schötchen bis 4’ ]., sehr schmal ge- randet, die Klappen stark gewölbt, fast aufgeblasen, leicht eindrückbar, netz- aderig-rauh, an der Spitze stumpf mit etwa 4 so langem Griffel. Samen gelb-braun, körnig-punktirt. — Leindotter. I 3. C. dentata (Willd.) Pers., — foliis lineari-oblongis sinuato- dentatis pinnatifidisve, inferioribus sublyrato-pinnatifidis, basi lata sagittatis; siliculis subgloboso-pyriformibus maxime inflatis, apice subretusis; stylo mediocri. © — Myagrum dentatum Willd. Juni— Juli. Auf Leinäckern nicht selten. Vom Ansehen der vorigen Art; die Blätter aber schmäler und länger, buchtig- oder fiederspaltig gezähnt, die unteren meist leierförmig-fiederspal- tig, mit länglicher nicht lanzettlicher Spitze, nach unten zu verschmälert, an der pfeilförmigen Basis selbst wieder verbreitert. Die Schötchen sind etwas grösser, stärker aufgeblasen, mit sehr schmalem, oft eingedrücktem Rande, an der Spitze stumpf und etwas eingedrückt. 16. VOGELIA Med. (1792). Silicula subglobosa, nucamen- tacea, indehiscens, junior 2locularis, dissepimento demum represso 1locularis et abortu 1sperma. Cotyled. planae; radieula dorsalis. 1. V. paniculata (L.) Hornem., — foliis oblongo-lanceolatis, basi sagittata sessilibus; siliculis duris compresso -subglobosis reticulato-foveolatis. &® — Myagrum pan.,L. Rapistrum pan. Gaertn. Neslea pan. Desv. (1813). Juni— Juli. Auf Aeckern unter der Saat verbreitet, obgleich nicht immer häufig. Stengel 1—2' h., nebst den Blättern von kurzen Haaren schärflich. Blätter ganzrandig oder gezähnt, die Wurzelblätter kurz gestielt, die Stengel- blätter mit pfeilförmiger Basis sitzend. Trauben verlängert; Blüthen klein, goldgelb. Schötchen auf 4—5mal so langen Stielen, von der Grösse eines Hanfkorns, mit halb so langem Griffel, zusammengedrückt-kugelig, nussartig, netzgrubig, nicht aufspringend, anfänglich 2fächerig, meistens mit der An- lage zu 4 Samen, von denen aber nur einer zur Ausbildung gelangt und die zarthäutige Scheidewand auf die Seite drückt, wodurch eine lfächerige, lsamige Frucht entsteht. 46 s CRUCIFERAE. 17. DRABA I... Filamenta edentula. Silieula oblonga vel elliptiea, a dorso compressa; valvae planae vel subconvexae, nervo dorsali; loculi polyspermi. Placentae filiformes. Cotyled. planae; radieula lateralis. 1. D. verna L., — caulibus aphyllis; foliis radiealibus rosu- latis ovato-lanceolatis basi attenuatis, pilis ramosis adspersis; petalis 2partitis; silieulis longe pedicellatis, stylo brevissimo. ® — Erophila vulgaris DC. E. verna Meyer. ß. praecox (Stev.), — siliculis minoribus ovalibus vel sub- rotundis. März — Mai. Auf sandigen Feldern, unfruchtbaren Hügeln und an We- gen sehr gemein. £#. auf Hiddensee; auf den Polchower Bergen auf Jas- mund (Zbl.); bei Wolgast auf dem Cisaberge und an den Spitzen Hörnern. (Gewöhnlich mehrstengeliges, 1—-4' hohes Pflänzchen. Stengel blatt- los, meist ästig, mit aufsteigenden Seitenstengeln. Wurzelblätter rosetten- förmig nebst dem unteren Theil des Stengels mit ästigen Gabelhaaren be- setzt, eilanzettlich, lanzettlich oder fast spatelförmig, spitz, ganzrandig oder mit einigen Zähnen. Blumenblätter weiss, tief gespalten. Schötchen in der Gestalt sehr veränderlich, bald lanzettlich und über 3“ 1., bald elliptisch, selbst oval, fast rundlich, nur 14“ ]. wie in 3. Fruchtstiele oft nur wenig länger als die Schötchen, oder auch 2—4mal so lang. — Hunger- blümchen. 18. PSILONEMA C. A. Meyer. Filamenta edentula. Silieula suborbieularis, a dorso compressa; valvae medio convexae, ener- viae; loculi 2spermi. Semina pendula; funieuli liberi. Cotyled. planae; radicula lateralis. Die Gattung unterscheidet sich von Alyssum durch die einfachen, nicht mit einem häutigen Anhängsel versehenen Staubfäden und durch die freien, nicht an der Basis häutig verbreiterten und der Scheidewand angewachse- nen Nabelstränge. Die Drüsen zu beiden Seiten der kurzen Staubfäden sind bei P. calycinum borstenförmig verlängert, diese Borsten sind daher keine Anhängsel der Staubfäden. IP. calyeinum (L.) Meyer, — caulibus adscendentibus; fo- liis incanis oblongo-lanceolatis basi attenuatis; calyce persistente; siliculis orbiculatis emarginatis, pube stellata brevissima incanis. © — Alyssum calyein. L. Mai— Juni. Auf Feldern, besonders auf Kleeäckern, früher selten, sich gegenwärtig aber immer weiter verbreitend. Die ganze Pflanze von kurzen Sternhaaren graugrün. Stengel 2—8 h., einfach oder von unten auf ästig mit aufsteigenden Seitenstengeln, nach oben zu meist dicht beblättert. Blätter klein, fast spatelförmig. Trauben lang, diehtblüthig. Blumenblätter hellgelb, später weiss, spatelförmig, etwas, ausgerandet, um die Hälfte länger als der bleibende, erst bei der Frucht- CRUCIFERAE. 47 reife abfallende Kelch. Schötchen kreisförmig, vorne ausgerandet, mit kur- zem Griffel, 1—1#}““ im Durchmesser; Klappen in der Mitte gewölbt, am Rande flach, mit einer schmalen Hautleiste eingefasst. Samen mit schma- lem Flügelrande umgeben. 19. FARSETIA R. Br. Filamenta dente instructa. Silieula elliptica compressa; valvae convexae enerviae; loculi pleiospermi. Semina 2serialia; funiculi liberi. Cotyled. planae; radicula la- teralis. 1. F. incana (L.) R. Br., — foliis oblongo-lanceolatis, infe- rioribus in petiolum attenuatis; petalis 2fidis; siliculis elliptieis convexo-compressis, pube stellata brevissima incanis. @ — Alys- sum inc. L. Berteroa ine. DC. Juni— August. Auf Hügeln und trocknem, sandigem Boden, an Wegen, streckenweise. In der Umgegend von Barth und Stralsund noch nicht be- obachtet, sonst häufig, besonders auf Rügen, Usedom und um Wolgast. Durch Sternhaare grau oder graugrün. Stengel aufrecht 4—11’ h., ästig. Blätter sitzend,‘ nur die unteren in den Blattstiel verschmälert, bis über 1“ 1. Trauben später sehr verlängert, dichtblüthig. Blumenblätter weiss, fast bis zur Mitte gespalten, doppelt so lang als der Kelch. Längere Staubfäden an der inneren Basis fast zahnartig geflügelt, die kürzeren mit einem verlängerten Zahn versehen. Drüsen eiförmig. Schötchen 3—4"'1., mit etwa halb so langem Griffel. Samen graubraun, mit sehr schmalem, dunklerem Rande. Trib. IV. IBERIDEAE Godr. Silicula 2valvis dehiscens, a latere dissepimento eontrarie compressa; dissepimentum angustius quam diametrus transversalis major siliculae. Cotyledones planae. 20. TEESDALIA R. Br. Filamenta basi interiori squama petaloidea aucta. Silicula a latere compressa, obcordato-subro- tunda; loculi 2spermi; valvae naviculares, dorso alato-carinatae. Cotyl. planae; radie. lateralis. 1. T. nudicaulis (L.) R. Br., — foliis radicalibus rosulatis lyrato-pinnatifidis; petalis inaequalibus. © — T, Iberis DC. Ibe- ris nudicaulis L. ß. integrifolia Marss., — foliis integris, lobo terminali soli- tario ovato-rundato. April—Mai. Auf Aeckern, Hügeln, besonders sandigem Boden, gemein; ß. auf dem Cisaberge bei Wolgast, selten. Gewöhnlich mehrstengelig, 2— 6° h., mit aufsteigenden, fast blattlosen Nebenstengeln. Wurzelblätter rosettenförmig der Erde angedrückt, anfäng- lich spatelförmig, dann buchtig-gezähnt und leierförmig-fiederspaltig. Blu- 48 CRUCIFERAE. menblätter weiss, ungleich, die beiden äusseren grösser. Schötchen fast 2'* br., glänzend, verkehrt - herzförmig-rundlich, muschelförmig eingedrückt, mit fast sitzender Narbe. Fruchtstiel 13 —2mal so lang als das Schöt- chen. — Bei £. ist der Endlappen der Blätter allein ausgebildet, der eine breitere mehr rundliche Form besitzt, wodurch das Pflänzchen ein fremd- artiges Ansehen erhält. ö 21. THLASPI Dill. Filamenta inappendiculata. Silieula a latere compressa, suborbieularis, ovalis vel obovata, apice emar- ginata; valvae navieulares, dorso alatae; loculi pleiospermi.- Co- tyl. planae; radicula lateralis. 1. T. arvense L., — foliis oblongis repando-dentatis, infe- rioribus in petiolum angustatis, caulinis basi sagittata sessilibus; siliceulis obeordato-orbiculatis late alatis. © Juni— September. Auf Aeckern, an Wegen, gemein. Stengel bis 1‘ h., oben ästig. Blätter graugrün, ausgeschweift-gezähnt, oft über 1” 1. Trauben sehr verlängert. Blüthen weiss. Schötchen ver- kehrt-herzförmig-kreisrund, eine fast flache, 5— 6‘ breite Scheibe darstel- lend, ringsum breit geflügelt, auf eben so langen Fruchtstielen. Narbe fast sitzend. Samen 6—8 in jedem Fache, bogig-gefurcht. — Riecht gerie- ben knoblauchartig. 22. CAPSELLA Vent. Silicula obverse. 3angularis vel ob- longa; valvae apterae. Radicula plerumque dorsalis. Caet. ut Thlaspeos. 1. C. Bursa pastöris (L.) Mnch., — foliis radicalibus pinna- tifidis, caulinis superioribus indivisis, basi sagittata sessilibus; siliculis obcordato-3angularibus. @ — Thlaspi Bursa past. L. ß. integrifolia Schl., — foliis omnibus integris vel radicali- bus sinuato-dentatis. Mai— October. Auf Aeckern, an Wegen und Mauern, überall gemein; ß. hin und wieder unter der Hauptform. Stengel 4—1’ h., mehr oder weniger behaart. Wurzelblätter rosetten- förmig, in den Blattstiel verschmälert, bald ganzrandig und nur buchtig-ge- zähnt, bald tief fiederspaltig mit spitzen, ganzrandigen oder gezähnten Fie- derlappen, Stengelblätter gewöhnlich ganzrandig mit pfeilförmiger Basis sitzend. Trauben später verlängert, locker. Blüthen weiss. Schötchen sehr lang gestielt, verkehrt -herzförmig -3eckig, ungeflügelt, von den Näthen zum Rückenkiele schief parallel-aderig, etwa 3° l., mit vielsamigen Fächern. Griffel sehr kurz, in der stumpfen Ausrandung. — Täschelkraut. 23. LEPIDIUM L. Filamenta inappendiculata. Silicula a latere valde compressa, suborbicularis, ovata vel oblonga; valvae naviculares, dorso carinatae vel alatae; loculi 1spermi. Semen ex CRUCIFERAE. 49 apice loculi pendulum, Cotyled. planae; radicula plerumque dorsalis. * Cotyledones tripartitae. 1. L. sativum L., — foliis inferioribus petiolatis irregulariter ineisis lobatis pinnatis bipinnatisve, superioribus sessilibus linea- ribus integris; siliculis rach? adpressis, ovali-suborbiculatis alatis apice emarginatis. © Juni— Juli. Zum Küchengebrauche gebaut. Ganz kahl und bläulich bereift. Stengel 4 — 2‘ h., ästie. Untere Blät- ter verschieden zertheilt, die oberen sitzend, länglich-linienförmig. Blüthen weiss. Schötchen der Spindel angedrückt, fast kreisrund, bis 21“ ]., breit geflügelt. Griffel kürzer als die Ausrandung. Fruchtstiele von der Länge der Schötchen. — Kresse. ** Cotyledones integrae. 2. L. campestre .(L.) R. Br., — cano-pubescens; foliis radi- calibus oblongis in petiolum angustatis, basi sinuato-dentatis, cau- linis lanceolatis denticulatis basi sagittata amplexicaulibus;_ si- lieulis horizontaliter patentibus papuloso-punctatis ovalibus, a medio lato-alatis, apice rotundatis emarginatis. ® — Thlaspi camp. L. Juni— Juli. Auf Aeckern, selten und unbeständig. Greifswald: dicht um Eldena, Rappenhagen (Tesch). Stralsund: Kleefelder bei Abtshagen _ (Zbl.). Wolgast: hinter den Anlagen. Die ganze Pflanze mit einem grauen, flaumigen Ueberzuge bedeckt. Stengel steif aufrecht, bis 1° h., dicht beblättert, oben ästig. Wurzelblätter fast leierförmig, buchtig-gezähnt, in den Blattstiel verschmälert, Stengel- blätter dichtgedrängt, aus breiter, pfeilförmiger Basis lanzettlich. Blüthen weiss, klein. Schötehen schülferig-punktirt, oval, 3° 1., von der Mitte bis‘ zur abgerundeten Spitze geflügelt, auf den wagerecht abstehenden, fast dop- pelt so langen Fruchtstielen aufsteigend. Griffel kaum länger als die spitze Ausrandung. 3. L. ruderale L., — foliis radicalibus petiolatis pinnatis bipinnatisve, laciniis linearibus, superioribus sessilibus indivisis linearibus; floribus 2andris apetalis; silieulis patentibus ovali- suborbiculatis apteris, apice emarginatis. © Juni— August. Auf Schutt, an Wegen und uneultivirten Orten, stel- lenweise; besonders in der Nähe der Seeküste sehr häufig. Von stinkend widerlichem Geruche. Stengel —1’ h., oft schon von unten an mit langen, sperrig-abstehenden Aesten. Wurzelblätter einfach- bis doppelt-fiederspaltig, die obersten Stengelblätter meist ungetheilt und linienförmig. Blumenblätter in der Regel fehlend, sonst gelblich - weiss. Staubgefässe 2, in der Richtung der Scheidewand den Nähten gegenüber- 4 50 CRUCIFERAE. stehend. Schötchen oval-kreisrund, nur 1 ]., ohne Flügel, aber gegen die Spitze mit einem schmalen, scharfen Rande. Narbe in der Ausrandung sitzend. Fruchtstiele mit kurzen Drüsenhaaren, noch einmal so lang als das Schötchen. 4. L. latifolium L., — foliis indivisis dentato-serratis vel subintegerrimis, radicalibus longe petiolatis ovatis, caulinis bre- viter petiolatis ovato-lanceolatis; siliculis patentibus suborbiecula- tis pubescentibus apteris, leviter emarginatis. 4 Juli— August. Am Seestrande auf der Rügenschen Insel Ummanz bei Suhrendorf, von Zabel aufgefunden. Stengel 1—3’ h., ästig, nebst den etwas dicklichen Blättern blaugrün. ‘ Wurzelblätter lang gestielt, eiförmig, stumpf, 2—5‘ ]., Stengelblätter eilan- zettlich oder lanzettlich, in den kurzen Blattstiel zusammengezogen. Blüthen klein, weiss, dicht doldentraubig, zu einer grossen pyramidalen Rispe ange- ordnet. Schötchen fast kreisrund, kaum 1“ ]., kurzflaumig, kaum ausge- randet, mit sitzender, dickköpfiger Narbe. Trib. V. BRACHYCARPAE DC. Silicula non dehiscens, 21o- eularis, angustisepta. Cotyledones medio transversim plicatae. 24. CORONOPUS Hall. Silieula a latere compressa, subdi- dyma, inecomplete vel non dehiscens, 2locularis; loculi 1spermi; valvae ventricosae, reticulatae. Cotyledones lineares, medio trans- versim replicatae. 1. C. Ruellüi All. (1785), — foliis profunde pinnatifidis, pin- nis oblongo-linearibus integris vel pinnatifido-ineisis; pedicellis silicula brevioribus, siliculis eristato-rugosis subreniformibus, basi emarginatis, apice rotundatis, stylo brevi pyramidato. @ — Co- chlearia Coronopus L. Senebiera Coron. Poir. Cor. squama- tus Asch. Juli— September. Auf wüsten Plätzen, an Wegen und Gräben, hin und wieder, aber unbeständig. Rügen: bei der Grahlschen Fähre. Greifs- wald: Wampen, Koos (Münter), Eldena beim Wieker Hafen (Jessen). Wol- gast: auf dem Schlossplatz, an den Schiffsbauhöfen, an der Stadtkoppel. Usedom: am Swineufer bei Swinemünde. Bei Demmin (Zbl.) Die ganze Pflanze vielstengelig, ästig, allseitig hingebreitet und platt dem Boden angedrückt; Stengel 3— 121. Blätter dieklich, etwas bläulich- grün, tief fiederspaltig, mit schmalen, meistens nur vorne fiederig-eingeschnit- tenen Lappen. Blüthentrauben kurz, fast kneuelförmig, den Blättern gegen- ständig. Blüthen klein, weiss. Schötchen etwas länger als ihr kurzer Stiel, zusammengedrückt-nierenförmig, etwa 11’ br., ganz mit zackig-kammförmigen Runzeln bedeckt, mit einem kurzen, pyramidalen Griffel gekrönt, nicht auf- springend. 2. C. didymus (L.) Sm., — foliis profunde pinnatifidis, laci- - CRUCIFERAE. 51 niis linearibus integris vel ineisis; pedicellis silicula Zongioribus; silieulis retieulato-rugosis compressis didymis basi apiceque emar- ginatis, stylo nullo. @ — Lepidium didymum L. Senebiera di- dyma Poir. S. pinnatifida DC. Juli— October. Auf wüsten Plätzen, an Ufern. Greifswald: am Wie- ker Bollwerk (Münter u. Jessen). Wolgast: auf dem Schlossplatz am Peeneufer und bei den Speichern, an den Schiffsbauhöfen und der Hafen- bahn, in manchen Jahren in grosser Menge. Wie die vorige Art dem Boden angedrückt, selten in hohem Grase auf- recht, sonst in allen Theilen feiner und zarter. Die Stengel häufig länger, selbst über 1° ]., zerstreut mit Haaren besetzt. Trauben locker und etwas länger, bis 1‘ ]., mit noch kleineren aber länger gestielten Blüthen, ohne Blumenblätter. Schötchen oben und unten ausgerandet, aus 2 fast rundli- chen, sich klaffend -trennenden, kaum 4“' breiten Hälften bestehend, netz- grubig-runzelig. Griffel fehlend. Von den 6 Staubgefässen dieser Art sind 4 antherenlos und entspre- chen den 4 längeren Staubfäden der Cruciferenblüthe. Die beiden Anthe- rentragenden stehen wie bei Lepidium ruderale, abweichend von dem herr- schenden Stellungs-Verhältnisse, der Placenta gegenüber; die den beiden kurzen Staubfäden entsprechenden fehlen daher ganz. Trib. VI. CAKILEAE DC. Siliqua indehiscens articulata. Cotyledones planae. ’ 25. CAKILE Tourn, Siliqua 2articulata; artieuli indehiscen- tes, 1loculares, 1spermi; articulus inferior persistens, turbinatus ; superior (rostrum) facile secedens, tetragono-anceps. Cotyledo- nes linearcs, planae; radicula lateralis vel obliqua. 1. C. maritima Scop., — foliis pinnatifidis, pinnis linearibus dentatis vel integris; articulo siliguae superiore ensiformi tetra- gono-aneipiti. @ — Bunias Cakile L. Juli— October. Am Seestrande, besonders in den Dünen sehr häufig. Stengel 1—1’ h., vom Grunde an mit zahlreichen, aufsteigenden Aesten, dick und saftig. Blätter fleischig, fiederspaltig mit linealen Zipfeln bis ganz- randig und buchtig-ungleich-gezähnt. Blüthen gross, lila oder hellviolett. Schoten abstehend, 7—10' 1., korkartig-hart, auf kurzen, dicken Stielen; das untere Glied 4kantig-kreiselförmig, an der Spitze plötzlich in einen ab- stehenden Rand erweitert; oberes Glied doppelt so lang als das untere, dolchförmig, vierseitig-zweischneidig, bis 21“ breit, gegen die Basis etwas berdünnt, an der Basis selbst zu einem Rand erweitert. Samen gross, läng- vch, der des unteren Gliedes hängend, im oberen aufrecht, mit kurzer Na- ielschnur. — Meersenf. Trib. VII. RAPHANEAE DC. Siliqua vel silicula indehiscens, articulata. Cotyledones longitudinaliter complicatae. 4* 52 CRUCIFERAE, 26. CRAMBE T'ourn. Silicula 2artieulata, articuli indehiscen- tes; articulus inferior pedicelliformis, sterilis; superior subglobo- sus, 1spermus. ‚Semen a funiculo longo, e fundo loculi adscen- dente, pendulum. Cotyledones subreniformes, longitudinaliter complicatae, radiculam amplectentes. 1. C. maritima L., — caesio -pruinosa; foliis glabris, inferio- ribus subrotundis sinuatis sublobatis undulatis inciso-dentatis; filamentis longioribus apice furcatis. 4, Juni— August. Am Seestrande, selten. Rügen: an der Küste der Stubnitz nördlich von Stubbenkammer, früher auch auf Wittow zwischen Arkona und Varnkewitz, aber in neuster Zeit dort nicht mehr gefunden. Hiddensee: an der Westküste zwischen Kloster und Plogshagen stellenweise (Münter); dann auf Fischland bei Wustrow und Dierhagen (Holtz). Ganz kahl und mit einem bläulichen Reife überzogen. Wurzel dick, vielköpfig, lange unterirdische Ausläufer treibend. Stengel 1,— 3‘ h., fin- gerdick, von unten auf ästig. Blätter kohlartig, fleischig, buchtig- krausge- zähnt und wellig, die unteren zuweilen fiederlappig, im Umfange mehr oder weniger rundlich, die oberen Blätter fast rhombisch. Blüthen weiss oder röthlich, an 4‘ gross, Schötchen auf über 1‘ langen Stielen, das untere Glied steril, einen 1‘ langen Stiel darstellend, das obere eiförmig-kugelig, nussartig, an 4 1. und 3 br., Isamig, mit sitzender Narbe. Samen fast kugelig. — Seekohl. 27. RAPHANISTRUM Tourn. Siliqua elongata, 2Zartieulata; articulus inferior brevissimus‘, plerumque sterilis et obliteratus; superior elongatus, eylindrico-moniliformis, pleiospermus, demum in articulos 1spermos transverse separabilis. Cotyledones longi- tudinaliter complicatae,- radiculam amplectentes. 1. R. arvense (All.) Wallr., — foliis inferioribus lyratis, su- perioribus oblongis integris serrato-dentatis; siliquis eylindrico- moniliformibus striatis stylo rostratis. @ — Raphanus Rapha- nistrum L. Rapistrum arvense All. (1785). Raphanistrum Lamp- sana Gärtn. (1791). R. silvestre Asch. Juni— August. Auf Aeckern unter dem Getreide, gemein. Stengel 1—2’ h., nebst den Blättern zerstreut borstig behaart. Blätter gestielt, die unteren leierförmig-fiedertheilig, die obersten ungetheilt, ungleich- sägezähnig. Kelchblätter aufrecht, geschlossen, meist röthlich. Blüthen gross, gelb mit dunkleren Adern , sehr selten weiss. Schoten 141 —2” 1, auf kurzen Stielen, der Anlage nach 2gliederig, das untere Glied“ meistens zu einem kurzen, kaum 1’ langen Stiel verkümmert, selten mit deutlichen Klappen und Isamig, das obere Glied (eigentlich der Schnabel) eylindrisch- Ba nnomalß, von der Spitze des Griffels überragt, 3— 8samig, zwischen den Samen eingeschnürt und an den Einschnürungen bei der Reife in kno- chenharte,, 1samige Glieder der Quere nach sich trennend. Samen kugelig, bei starker Vergrösserung zart-netzaderig. — Hederich. „Haddick“, CRUCIFERAE. — RESEDACEAE. 93 Die Pflanze hat grosse Aehnlichkeit mit Sinapis arvensis, unterscheidet sich aber leicht davon ausser dem Gattungscharakter durch den röthlichen, aufrechten, fast geschlossenen, nicht aber* weit geöffneten, fast ungefärbten Kelch. ’ 28. RAPHANUS Tourn. Siliqua oblongo-conica, fungoso- coriacea, indehiscens, irregulariter lacunosa, pleiosperma. Coty- ledones longitudinaliter complicatae, radiculam amplectentes. 1. R. sativus L., — foliis inferioribus Iyratis, superioribus oblongis subintegris serrato-dentatis; siliquis oblongo - conieis acuminatis subtorosis. © e. niger DÜ., — radice majore durius carnosa extus nigra. — Rettich. ß- Radiola (Pers.), — radice minore carnosa alba rosea vel violacea. — Radieschen. Juni— August. Allgemein in Gärten eultivirt und hier und da ver- wildert. Stengel 1—2' h., nebst den Blättern zerstreut behaart. Blüthen blass- violett oder weiss mit violetten Adern. Schote länglich-kegelförmig, in den bleibenden Griffel zugespitzt, an 14 I., fast 4’ dick, bei der Reife etwas wulstig, der Länge nach gestreift, innerhalb schwammie mit vielen Lücken, durch die vielbogiee, fast verschwindende Scheidewand scheinbar unregel- mässig querfächerig, sich aber nicht in Glieder trennend und nicht auf- springend. Samen netzgrubig. 1. Fam. RESEDACEAE D(C. Kelch bleibend, 4-6theilig. Blumenkrone unregel- mässig. Staubgefässe meist zahlreich, mit dem Fruchtknoten auf einem, nach einer Seite in eine drüsige Scheibe verbreiterten Fruchtträger eingefügt. Fruchtknoten einer, 1fächerig, an der Spitze offen, aus 3—6 in einen kurzen Griffel endigenden Fruchtblättern gebildet. Samenleisten 3—6, an den Näthen, vieleiig. Frucht bei unseren Arten eine becherförmige, offene Kapsel. Keimling gekrümmt, fast ohne Eiweiss. Pflanzen mit wechselständigen Blättern ohne Nebenblätter, an deren Stelle an der Basis der Blätter oft 2 kleine Drüsen auftreten. 1. RESEDA. 54 RESEDACEAE. — CISTACEAR. 1. RESEDA L. Calyx 4—6sepalus. Petala tot quot sepala, integra vel varie laciniata. Stamina 10—24, carpophoro, superne in discum inaequilaterum dilatato, inserta. Capsula apice aperta, 1locularis; placentae parietales cum stylis alternantes. XI, 3. 1, R. Luteola L, — caule erecto; foliis elongato-lanceolatis integris, basi utrinque. 1dentatis; calyce 4sepalo. &® — Arkopoda lut. Rafinesque. Luteola tinctoria Webb. et Berth. Juni— August. An Wegen, auf Hügeln und wüsten Plätzen, hier und da. Stralsund: auf den Wällen, in den Vorstädten, Chaussee zwischen Pantlitz und Martensdorf, um Pütte. Rügen: Alte Fähre, Bobbin auf Jas- mund. Grimmen: bei Kaschow. Wolgast: zwischen Mökow und Wrangels- burg, bei Boltenhagen nach Kühlenhagen zu. Demmin: Maienkrebs. Der aufrechte Stengel 1—3' h., mit straffen Aesten. Blätter 2—3“ 1. Blüthen in langen Aehren, gedrängt, sitzend. Blumenblätter gelblich-weiss, die Platte der oberen fingerig-zerschlitzt Kapsel sitzend, rundlich-eiförmig, runzelich, unter der Mündung zusammengezogen, spitz-3zähnig, offen. — W au. 2. R. lütea L., — caule diffuso; foliis ambitu 3angularibus, caulinis mediis 2pinnatifidis, superioribus 3fidis; calyce 6sepalo. © Juni — August. Eingeschleppt bei Greifswald auf dem Wieker Ballast- platze (Münter), früher auch bei Swinemünde gefunden. Stengel aufsteigend-ästig, 1—2’ h. Blätter am Rande wellig, in den Blattstiel verschmälert, die unteren zuweilen ganz, die mittleren doppelt-fie- derspaltig mit linealen Zipfeln. Blüthen in endständigen, zuletzt verlänger- ten, Trauben, kurz gestielt, grünlich-gelb. Kapsel von der Länge des Frucht- stieles, länglich, in 3 kurze Ecken mündend. 8. Fam. CISTACEAE Dunal. Kelch 5blätterig, die 3 inneren Kelchblätter bei der Knos- pung zusammengedreht. Blumenblätter 5, hinfällig, bei der Knospung zusammengedreht aber in entgegengesetzter Richtung mit den Kelchblättern. Staubgefässe zahlreich, unter- ständig. Fruchtknoten einer, frei; Griffel einer. Kapsel 1fäche- rig und die Klappen in der Mitte samentragend, oder durch un- vollständige Scheidewände drei- selten mehrfächerig, die Scheide- wände in der Mitte der Klappen. Keimling gekrümmt; Eiweiss meist mehlig. Meist strauchartige, dem Süden Europa’s angehörige Pflanzen. 1. HELIANTHEMUM. CISTACEAE. — VIOLACEAE. 55 1. HELIANTHEMUM Tourn. Cal. 5sepalus, sepalis 2 ex- terioribus minoribus. Petala 5, caduca. Stamina numerosa. Capsula 3valvis, vaivis medio septo incompleto vel nervo pro- minulo seminiferis. XIII 1. 1. H. Chamaeecistus Mill. (1768), — caulibus adscendentibus stipulatis; foliis ovalibus vel lineari-oblongis margine subrevolu- tis; racemis bracteatis; sepalis interioribus obtusis mucronulato- apieulatis. & — H. vulgare Gaertn. (1788). Cistus Helianth. L. Juni— Juli. Auf sonnigen Hügeln, an Waldrändern, nur an der Grenze unseres Gebietes bei Demmin: am Devener Holz, Gipsmühlenberg, Brook. (Zabel). Stengel holzig, aus liegender, vielästiger Basis aufsteigend, 4— 8" |., wie die ganze Pflanze mehr oder weniger behaart. Blätter gegenständig, gestielt, 6 — 9“' 1., mit etwas umgebogenem, gewimpertem Rande, unterseits gewöhnlich filzig. Nebenblätter linien -lanzettlich. Trauben einseitswendig, 4—10blüthig. Blumenblätter gelb, doppelt so lang als der Kelch. Griffel 2—3mal so lang als der Fruchtknoten. Fruchtstiele niedergebogen. Kap- sel vom behaarten Kelche eingeschlossen. 9. Fam. VIOLACEAE DC. Kelch 5blätterig. Blumenkrone 5blätterig, bei den ein- heimischen Arten unregelmässig. Staubgefässe 5, auf einer un- terständigen Scheibe; Antheren dicht dem Fruchtknoten anlie- gend, oft zusammenhängend, nach innen aufspringend, von einem trockenhäutigen Connectiv überragt. Fruchtknoten einer, 1fächerig. Frucht eine ifächerige, 3klappige Kapsel. Samen- leisten in der Mitte der Klappen. Keimling gerade aufrecht, in der Achse des Eiweisses. Pflanzen mit meist wechselständigen, gestielten, einfachen, bei der Knospung eingerollten Blättern und freien Nebenblättern. 1. VIOLA. 1. VIOLA Tourn. Cal. 5sepalus, sepalis basi appendiculatis. Petala 5, inaequalia, inferius basi calcaratum. Stamina 5, duo inferiora basi calcarato-appendiculata; antherae in cylindrum col- locatae. Capsula 1locularis 3valvis, valvis medio seminiferis. V,1. Sect. . Nomimium Gingius. Petala 2 intermedia lateraliter patentia, saepissime ad basin barbata, impar semper imberbe. 56 VIOLACEAR. a) Stigma in patellulam obliguam explanatum. Plantae acaules, peduneulis radiealibus fructiferis erectis, capsula nutante. 1. V. palustris L., — acaulis; foliis cordato -reniformibus cerenulatis glabris, nervis secundariis subtus non prominulis; sti- pulis ovatis acuminatis; pedunculis medio 2bracteatis, fructiferis erectis; sepalis oblongis obtusis enerviis; petalis obovatis, calcare- crasso rotundato recto, appendices calycis vix superante; appen- dieibus staminum ultra basin filamenti »on productis. 4. Mai— Juni. Auf Wiesen, in Torfmooren, häufig.’ Wurzelstock dünn, horizontal, fadenförmige, weit umherkriechende Aus- läufer treibend. Blätter lang gestielt, bis 1° br., erst nach der Blüthe voll- kommen auswachsend. Nebenblätter eiförmig, zugespitzt, drüsig gezähnt, dem Blattstiel nicht angewachsen. Blüthenstiele 1 — 3‘ l., etwa in der Mitte mit 2 kleinen Deckblättchen. Blüthen klein, geruchlos, blasslila oder weiss- lich, das unpaarige Blumenblatt mit violetten Streifen. Anhängsel der bei- den unteren Staubfäden oval, gerade abstehend, nicht abwärts über die Ba- sis des Staubfadens hinaus verlängert. Griffel nach oben etwas verdickt. Narbe in ein schiefes Tellerchen erweitert, welches nach unten in ein kur- zes Schnäbelchen übergeht. Kapsel länglich, stumpf, kahl. 2. V. epipsila Ledeb. — acaulis; foliis cordato-reniformibus crenulatis subtus pilosiusculis, demum glabrescentibus reticulato- venosis, nervis subtus valde prominulis; stipulis ovatis acutis; pedunculis supra medium 2bracteatis, fructiferis erectis; sepalis oblongis obtusis 3nerviis; petalis obovato-oblongis, calcare crasso rotundato incurvato, appendices calycis superante; appendicibus staminum ultra basin filamenti deorsum produetis. 4 — V. sca- nica Fries. Mai— Juni. In den Brüchen längs der Trebel und Recknitz stellen- , weise, sowohl auf der Pommerschen wie auf der Mecklenburgischen Seite, bei Stubbendorf, Bassendorf und Stromsdorf zuerst von Zabel aufgefunden, bei Plennin, im Nütschower Bruch bei Sülz (F. Koch). Eine gute Art, die leicht von V. palustris zu unterscheiden ist. Sie ist grösser, die ebenso gestalteten Blätter sind dünner und ausgezeichnet durch die viel zahlreicheren, netzförmig verästelten Nerven, die auf der Un- terseite der Blätter stark hervortreten, beim getrockneten Blatte aber, gegen das Licht gehalten, durchsichtig erscheinen. Die Nebenblätter sind weniger zugespitzt, die Blüthenstiele stets oberhalb der Mitte mit 2 etwas grösseren, fast gegenständigen Deckblättehen versehen, die Blüthen noch einmal so gross, etwas dunkeler hellblau und die Blumenblätter schmäler. Der schwach gekrümmte, etwas längere Sporn überragt die grösseren, gestutzten Kelch- anhängsel. Die Kelchblätter sind deutlich 3nervig, kaum schmäler als bei V. palustris, deren Kelchblätter äusserlich ganz nervenlos erscheinen. Die Anhängsel der beiden unteren Staubfäden sind abwärts über die Basis der Staubfäden hinab verlängert, während sie bei V. palustris in gleicher Höhe mit der Basis der Staubfäden horizontal abstehen. VIOLACEAE. 57 b) Stigma in rostellum deflexum attenuatum. Plantae acaules, pedunculis radicalibus fructiferis in terram prostratis. 3. V. hirta L., — acaulis; rhizomate stolonibus destituto; fo- liis ovatis oblongisve basi cordatis erenatis pubescentibus, pe- tiolis hirsutis; sepali®» obtusis; pedunculis fructiferis prostratis; capsula subglobosa pubescente. 4, #. fallax Marss., — caudiculis lateralibus magis elongatis substoloniformibus. Mai. In Laubhölzern und Gebüschen streckenweise. Rügen: auf Jas- mund häufig, Mönchgut. Barth: alte Burg. Auf den Anhöhen längs der Recknitz, Trebel und oberen Peene bis Görmin sehr verbreitet. Greifswald: Behrenhöfer Wald (Jessen), Pustower Kirchenholz (Treumann). Anclam: bei Quilow (Zbl.). £. auf den Anhöhen bei Sassnitz auf Rügen (Zbl.). Wurzelstock ziemlich dick, oft mehrköpfig verzweigt, ohne eigentliche Ausläufer. Blattstiele mit abstehenden Haaren dicht besetzt. Die nach der Blüthe nachwachsenden Blätter bedeutend grösser, bis 24 l., beiderseits fein behaart. Untere Nebenblätter eiförmig, obere lanzettlich, etwas spitz, am Rande mit kahlen, kurzen Fransen oder Wimpern. Deckblättchen meist unter der Mitte des Blüthenstiels. Blüthen blass-violett, geruchlos, mit meist ausgerandeten Blumenblättern. Narbe an der Spitze hakenförmig gekrümmt. Die fast kugelige, kurz behaarte Kapsel’an die Erde gedrückt. Wenn die Wurzelköpfe sich etwas verlängern und sich mehr seitlich abzweigen, wie in £., so gleichen sie kurzen Ausläufern. Die Pflanze wird dadurch der V. odorata ähnlich, ohne deshalb in sie überzugehen. Diese kurzen ausläuferartigen Seitenstämme entwickeln gleichzeitig und ebenso reichlich Blätter und Blüthen wie die Hauptstämme. 4. V. odorata L., — acaulis; rhizomate stolonifero, stoloni- bus elongatis; foliis reniformi-cordatis subtus puberulis; sepalis .. obtusis; pedunculis fructiferis prostratis; capsula subglobosa pu- bescente. 4, März— Mai. Auf Hügeln, an Waldrändern, Zäunen und Gebüschen; eigentlich wild wohl nur auf Jasmund, sonst allgemein verwildert in der Nähe der Gärten. Ist der Vorhergehenden durch die hakenförmige Narbe und die nieder- gebogenen Fruchtstiele sehr nahe verwandt, unterscheidet sich aber durch die Anwesenheit der sehr verlängerten, dünnen, wurzelnden, in demselben Jahre meist nicht mehr blühenden Ausläufer, mehr herz-nierenförmige Blät- ter, deren Blattstiele feinflaumhaarig sind und durch die dunkel-violetten, wohlriechenden Blüthen mit ganzrandigen Blumenblättern. — Veilchen. ce) Stigma in rostellum deflexum attenuatum. Plantae caulescentes, pedun- eulis fructiferis erectis, apice cum capsula nutantibus. 5. V. mirabilis L., — caulibus erectis Ifariam petiolisque carina pilosis; foliis reniformi-cordatis breviter acuminatis cre- 58 VIOLACEAR. nulatis; stipulis lanceolatis integris, superioribus subeiliatis; flo- ribus radicalibus corollatis sterilibus, caulinis subapetalis fertili- bus, sepalis lanceolatis acutis. 4 April— Mai. In Laubwäldern und Gebüschen, bis jetzt nur auf Rügen: in den Uferschluchten der Stubnitz, besonders um Stubbenkammer, bei Sassnitz und auf den Crampasser Bergen. 2 Diese Art vermittelt den Uebergang der stengellosen zu den stengel- tragenden Veilchen. Die ersten Frühlingsblüthen stehen auf wurzelständigen Blüthenstielen und haben einen nieht zur Ausbildung gelangenden Frucht- knoten; die später erscheinenden, meistens verkümmerten oder ganz kron- losen Blüthen sind stengelständig und entwickeln eine reife Frucht. — Man erkennt die Pflanze leicht an den breit nieren-herzförmigen, kurz zugespitz- ten Blättern, deren Stiele wie die Stengel mit einer herablaufenden Haar- leiste versehen sind, an den- ganzrandigen Nebenblättern und den hell-lila- farbenen, wohlriechenden Blüthen. 6. V. silvatida Fries, — caule primario abbreviato_ sterili, rosulam foliorum centralem gerente, caulibus florentibus ex axillis foliorum rosulae oreuntibus, foliis inferioribus cordato-obtusis vel subreniformibus, superioribus cordatis breviter acuminatis; stipu- lis membranaceis lanceolatis fimbriatis petiolo multo brevioribus; sepalis lanceolato-acuminatis; -antherarum connectivo ovato acuto; capsula acuta. 4& — V. silvestris Koch non Lam. e. micrantha Döll, — foliis magis cordato-ovatis; floribus minoribus, calcare colorato non sulcato, petalis oblongis. — V. silvestris Rehb. ß. Riviniana (Rchb.), — foliis magis cordato -subrotundis; floribus majoribus pallidioribus, calcare decolore apice-sulco emar- ginato, petalis obovato-oblongis. Mai— Juni. In Wäldern und Gebüschen, in der Var. «. hin und wie- der, in der Var. $. aber sehr häufig. Hauptstengel gestaucht mit verkürzten Stengelgliedern, eine mittelstän- dige, sterile Blattrosette entwickelnd, aus deren Blattachseln mehrere grund- ständige, aufsteigende, blühbare Stengel entspringen. Blätter der Rosette breit-herzförmig bis nierenförmig, die Stengelblätter etwas länger, kurz zu- gespitzt. Nebenblätter fast häutig, fransig-gesägt. Blüthen geruchlos, von veränderlicher Grösse, lila oder blau, der Sporn in der kleinblüthigen Form a. ebenso gefärbt, in der grossblüthigen Form $. meist farblos und mit einer Furche ausgerandet; doch sind diese Verhältnisse ebenso unbeständig wie die Grösse und Breite der Blumenblätter. Das Connecetiv der Antheren trockenhäutig, bräunlich, eiförmig und etwas spitz. Die noch nicht geöffnete Kapsel spitz. — Wald-Veilchen. 7. V. canina L., — caulibus adscendentibus, rosula foliorum centrali nulla; foliis e basi cordata vel subtruncata ovato-oblon- gis in apicem obtusum aequaliter attenuatis; stipulis herbaceis’ VIOLACEAE. 59 lanceolatis fimbriato-serratis petiolo multo brevioribus; sepalis ovato-lanceolatis acuminatis; antherarum connectivo ovali sub- truncato-obtuso apice denticulato; capsula obtusa apieulata. 4 — V. sylvestris Lam. sec. Grenier. e. ericetorum (Schrad.), — humilior; foliis ovato-oblongis, calcare albido. ß. flavicornis (Sm.), — pumila; foliis parvis cordatis, calcare flavido. “y. Jucorum Rchb., — major, erecta; foliis cordato-oblongis floribusque majoribus. Mai— Juni. Auf trockenem, sandigem Boden, sonnigen Hügeln, an Hecken, Waldrändern und in Nadelhölzern, gemein; }y. seltener im Schat- ten der Wälder. Ist der vorhergehenden Art anscheinend sehr ähnlich, aber durch fol- gende Merkmale sicher verschieden. Die Pflanze entwickelt keine verkürzte Hauptachse und es fehlt daher die centrale Blattrosette, aus der bei V. silvatica die blühbaren Stengel entspringen. Sie bildet dagegen im Herbste in den Achseln der untersten Blätter Knospen, von denen sich meist nur einige im nächsten Frühlinge zu blühbaren Stengeln entwickeln; der alte blühende Stengel stirbt im Winter bis zu dem Punkte herab ab, wo die erwähnten Knospen sich bilden, und so werden seine Reste immer über der Stelle gefunden, aus welcher die neuen entsprungen sind. Bei V. sil- vatica findet das Gegentheil statt, indem die abgestorbenen Blüthenstengel sich unter dem Ursprunge der neuen befinden. Die Blätter sind undeutlich gekerbt, an der Basis nicht so tief herzförmig und viet länger, und laufen gleichmässig in eine stumpfe Spitze aus, während sie bei der vorhergehen- den Art eine mehr kreisrundliche Gestalt besitzen und plötzlich kurz zu- gespitzt sind. Die Nebenblätter sind von derberer Beschaffenheit, krautartig und weniger lang-fransig gesägt. Die Blüthen sind etwas kleiner, tief azur- blau, in der Mitte weiss, seltener hellblau; der Sporn ist weiss oder gelb- lich, mit einer Längsfurche versehen; das Connectiv der Antheren oval, sehr stumpf, fast gestutzt, an der Spitze schwach gezähnelt. Die nicht geöffnete Kapsel ist stumpf mit einem kleinen aufgesetzten Spitzchen. Die Pflanze ändert oft in Beziehung auf Höhe des Stengels und Grösse der Blätter und Blüthen sehr ab. Auf magerem Heideboden wird sie wie in 3. kaum 1!‘ gross, entwickelt aber sehr reichlich Blätter und Blüthen bei so verkürzten Stengeln, dass die Blüthenstiele bei oberflächlicher Be- trachtung aus dem Wurzelstocke zu entspringen scheinen. Auf geeignetem Boden werden die Stengel bis 1’ lang. Sect. I. Grammeionium Rchb. Petala 4 superiora sursum direeta et imbricata. d) Stigma magnum urceolatum, utrinque fascieulis pilorum praeditum. 8. V. trieolor L., — caulibus adscendentibus; foliis crenatis, inferioribus cordato-ovatis, superioribus oblongis vel’ lanceolatis; stipulis /yrato-pinnmatifidis, lacinia intermedia elongata cerenulata, lateralibus minoribus linearibus integerrimis; calcare appendici- bus calycis subduplo longiore. ® 60 VIOLACEAE. — DROSERACEAE. «. vulgaris Koch, — corolla calyce duplo longiore violacea et flava. ß. arvensis (Murr.), — corolla calycem aequante albida, pe- talis superioribus colore violacea leviter tinctis. y. maritima (Schwgg.), — diffusa, gracilis glabra, foliis an- gustis, corolla magna tota violacea. Mai — August. Auf Aeckern und Brachen in der Form 3. gemein, sel- tener die Form «.; die Form y. in den Dünen der Seeküste häufig. Eine sehr bekannte und veränderliche Pflanze, die unter dem Namen „„Stiefmütterchen “ in Gärten in zahlreichen Varietäten eultivirt wird. Sie ist m allen ihren Formen besonders durch die grossen, leierförmig - fieder- spaltigen Nebenblätter, durch die 4 aufwärts gerichteten, verkehrt - eiförmi- gen Blumenblätter und den»oberwärts keulenförmigen Griffel mit krugför- miger, ringsum behaarter Narbe charakterisirt. Der Stengel ist bald ein- fach, bald von unten auf ästig, niederliegend, aufsteigend oder fast aufrecht, kahl oder kurz behaart. Die Blätter variiren von der eiförmigen bis schmal- lanzettlichen Form und sind in den ungefähr eben so langen Blattstiel ver- schmälert. Die Farbe und Grösse der Blüthen ist einem grossen Wechsel unterworfen. Bei «. sind die beiden obersten Blumenblätter gewöhnlich dunkel-violett, die seitlichen blasser oder gelblich und violett gesäumt, das unterste gelb, in £. alle weisslich-gelb, die beiden obersten mit violettem Anfluge, in y. sämmtlich violett, die oberen etwas dunkeler. Letztere Strand- form zeichnet sich noch durch einen gracilen-Habitus, meist aufrechte straffe Stengel und sehr schmale Blätter und Nebenblätter aus, die nicht saftiger als bei der Ackerpflanze sind. — Off. Hb. Violae trie. vel Hb. Jaceae. — Stiefmütterchen. 10. Fam. DROSERACEAE DC. Kelch 5blätterig, in der Knospenlage dachziegelig. Blu- menkrone 5blätterig regelmässig. Staubgefässe 5 oder meh- rere, unterständig, frei. Fruchtknoten einer, 1—3fächerig mit wandständigen Samenleisten. Griffel mehrere, mit oft tief getheilten Narben. Kapsel auf dem Rücken der Klappen auf- springend. Keimling gerade, aufrecht. Sumpfflanzen mit einfachen, häufig Drüsen tragenden Blättern. 1. DROSERA. 2. PARNASSTA. 1. DROSERA L. Calyx 5fidus. Petala 5. Stamina 5. Styli 3—5, bipartiti. Capsula polysperma, 1locularis, apice 3—5val- vis, valvis’ medio placentiferis. V,3. — Sonnenthau. 1. D. rotundifolia L., — foliis orbieulatis petiolatis; scapo erecto foliis 3plo longiore. 4, z DROSERACRAFR. 61 - Juli— August. Auf Torfmooren und in Sümpfen, sehr häufig. Schaft 3—6‘ h.. mit einer, selten gabelig getheilten, einseitswendigen Blüthenähre. Blätter sämmtlich wurzelständig, rosettenförmig dem Boden angedrückt, 3— 4“ im Durchmesser, auf langen Stielen mit rothgefärbten, gestielten Drüsen bedeckt. Blüthen sehr klein, weiss. Griffel tief 2theilig, mit keulenförmigen, ungetheilten Narben. Samen glatt, von einer zelligen Samenhaut sackförmig umgeben. 2. D. intermedia Hayne, — foliis obovato-spathulatis petio- latis; scapo basi arcuato-adscendente foliis paulum longiore. 4 — D. longifolia Sm. et L. pro parte. Juli— August. Auf moorigem Heideboden. Auf Rügen verbreitet, Schmale Heide am tiefen Grund, auf der Schaabe und ausserdem von Zabel gefunden in der Baaber Heide auf Mönchgut und in der Conower Heide bei Gingst. Hiddensee: zwischen Neuendorf und Kloster. Stralsund bei Mar- tensdorf am Wege nach Zansebur (Fischer). Greifswald: Kieshof und beim Forsthaus Jager (Tesch). Grimmen: Brehmerhagen (Zbl.).. Lassan: Moor bei Wangelkow (Heinrich). Leicht kenntlich an dem aus bogiger Basis aufsteigenden Schafte, der die Blätter nur wenig überragt. Blätter 3—4'" 1. und 1— 1!‘ br., auf langen Stielen. Die weissen Blüthen fast doppelt so gross als bei der Vo- rigen. Narben ausgerandet. Samen mit eng anschliessender, von papillen- förmigen Wärzchen dicht besetzter Samenhaut. 3. D. anglica Huds., — foliis lineari-cuneatis petiolatis, scapo erecto foliis duplo longiore. 4 — D, longifolia Hayne et L. pro parte. ß. obovata (M. et K.), — foliis obovato-spathulatis vel ob- ovatis. Juli— August. In Sümpfen und Torfmooren. Barth: Neuendorfer Moor (Holtz). + Stralsund: bei Neegast. Greifswald: Kieshof. Wolgast: bei Jägerhof und Neu-Pritzier, Zarnitzer Torfmoor. Leitz: Plestlin (Zbl). Use- dom: Wiesen an der Albeek nahe dem Gothensee, am Kesselsee und auf den Sumpfwiesen gegen den Wolgastsee (Al. Braun), im Moor am Zernin- see. Die Var. £. bei Kieshof bei Greifswald und bei Wolgast im Moor an der Jägerhöfer Försterwohnung mit der Hauptform. Grösser als die Vorige und durch den aufrechten, die Blätter weit überragenden Schaft sogleich zu unterscheiden. Narben 3—5, bald ganz, bald ausgerandet. Samen glatt, stachelspitzig, mit zelliger Samenhaut locker umgeben. 2. PARNASSIA Tourn. Calyx 5partitus. Petala 5. Para- petala 5, setoso-ciliata, glandulifera, petalis opposita. Stam. 5. Stigmata 4, sessilia. Capsula 1locularis, apice 4valvis, valvae medio incomplete septiferae, placentae septis affıxae. V,4. 1. P. palustris L., — foliis radicalibus petiolatis cordatis, caulino amplexicauli. 4, 62 DROSERACEAE. — POLYGALACEAE. Juli— September. Auf Wiesen und moorigem Boden sehr häufig, so- gar auf der weissen Kreide von Stubbenkammer. Wurzel faserig, mehrere einfache, —1’ hohe Stengel treibend, die in = der Mitte ein stengelumfassendes Blatt und eine grosse weisse Endblüthe tragen. Blumenblätter eiförmig, concav, mit durchscheinenden Adern. Ne- benkronblätter verkehrt-eiförmig, grünlieh, etwas vertieft, mit 9—13 drü- sentragenden Borsten gewimpert. Die Staubgefässe biegen sich bei der Be- fruchtung ruckweise zur Narbe und krümmen sich später wieder zurück. Samen mit zelliger Samenhaut locker umgeben. 11. Fam. POLYGALACEAE Juss. Kelch 5blätterig, die beiden inneren seitlichen Kelchblätter (alae) grösser und blumenkronartig. Blumenkrone unregel- mässig, unterständig; Blumenblätter 3 (bei den heimischen Ar- ten), an der Basis untereinander und mit der Staubfädenröhre verwachsen, das vordere grösser, rinnenförmig, die Staubgefässe umschliessend, an der Spitze gefranst. Staubgefässe wenigstens an der Basis in eine oft geschlitzte Röhre verwachsen; An- theren 8, 1fächerig, an der Spitze mit einem Lioche aufspringend. Fruchtknoten frei, 2fächerig. Frucht eine der Scheidewand ent- gegengesetzt zusammengedrückte, 2fächerige Kapsel. Samen hängend mit starker Nabelwulst, Keimling gerade in dem spär- lichen Eiweisse. Pflanzen mit wechselständigen, einfachen, ganzrandigen Blät- tern ohne Nebenblätter. Eine durch ihren Blüthen- und Fruchtbau sehr ausgezeichnete Familie, die in naher Verwandtschaft nur zu den *Tremandra- ceen steht. 1. POLYGALA. 1. POLYGALA L. Calyx 5sepalus persistens, sepala 2 inte- riora maxima, alaeformia, petaloidea. Corolla basi tubulosa, (in nostris) 2labiata, labio superiore 2fido, inferiore fimbriato - eri- stato. Stamina monadelpha apice diadelpha. Capsula plano- compressa, 2locularis, loculis 1spermis. Semen basi arillo 4den- tato einetum. XVL, 3. 1. P. vulgaris L., — foliis alternis lanceolatis, infimis ellipti- cis minoribus; racemis terminalibus multifloris; bracteis laterali- bus pedicello dimidio brevioribus; alis calyeinis 3nerviis, nervis apice vena obligua conjunctis, lateralibus externe areolato-ramu- losis. 4, POLYGALACEAE. — SILENACEAE. 63 Mai— Juni. Auf Wiesen, Triften und grasigen Waldplätzen, sehr häufig* Wurzel dünn, spindelförmig, mehrstengelig. Stengel bald ausgebreitet niederliegend, bald aus sehr verästelter Basis aufsteigend, 4—8“ h. Blät- ter lederartig, die untersten oft sehr klein, alle abwechselnd. Blüthentraube 1—2 1. Deckblättchen zu drei, häutig, abfallend, das mittlere länger, aber kürzer als der Blüthenstiel, an der Spitze der jungen Traube niemals schopfig, die Knospen überragend. Kelchflügel bei der Frucht stehen blei- bend und in’s Grünliche verbleichend, eHiptisch, 3nervig, der mittlere Nerv stärker, in ein kurzes Spitzchen auslaufend, mit den seitlichen an der Spitze durch eine schiefe Ader zusammenfliessend, die seitlichen nach Aussen maschig verästelt. Kapsel platt zusammengedrückt, verkehrt -herzförmig, gewöhnlich kürzer und schmäler als die Kelchflügel, seltener breiter in der Form P. oxyptera (Rchb.), die hier noch nicht beobachtet wurde. Samen schwarz, seidenhaarig. Wenn die Spitzen der Pflanzen vom Vieh abgeweidet werden, ent- wickeln sich oft längere, blühende Seitenäste. Die Pflanze erhält dadurch einige Aehnlichkeit mit P. depressa Wend., die sonst nicht in unserem Ge- biete gefunden wurde. 2. P. amara L., foliis alternis lanceolatis, infimis majoribus obovatis rosulatis; racemis terminalibus multifloris; bracteis late- ralibus pedicello brevioribus; alis calycinis önerviis, nervis apice vix conjunctis, lateralibus externe subsimplieiter ramulosis. 4, ea. austriaca (Crtz.),. — floribus minoribus, alis capsula an- gustioribus et saepe brevioribus. — P. austriaca Rchb. (capsula magis rotundata); P. uliginosa Rchb. (caps. magis cuneata). Mai— Juni. Auf sumpfigen Wiesen und feuchtem Heideboden nur in der Form «., nicht verbreitet und bis jetzt nur stellenweise im Gebiete der Peene von Gützkow bis über Anclam, z. B. bei Lüssow, Quilow (Zbl.), auf den Relzower und Murchiner Peenewiesen (Tesch); nördlicher bei Schmatzin, Carlsburg, Pamitz und Wahlendow (Zbl.). Wird leicht von der vorhergehenden Art unterschieden durch die grossen, verkehrt-eiförmigen, rosettenförmigen Wurzelblätter, die kleineren Blüthen und Früchte und durch die Nerven der Kelchflügel, welche an ihrer Spitze nicht durch schiefe Nervenzweige verbunden sind und von denen die beiden seitlichen Nerven sich nach Aussen meist einfach verzweigen, ohne dass die Verzweigungen Maschen bilden. Die Blüthen sind bei uns stets blau und die Kelchflügel schmäler und ungefähr so lang als die Kapsel. — Die Pflanze hat einen intensiv bitteren Geschmack, während P. vulgaris geschmacklos ist. — Off. Hb. Polygalae amarae. 12. Fam. SILENACEAE DC. Kelch verwachsenblätterig, meist 5zähnig. Blumen- blätter von der Zahl der Kelchzähne und mit ihnen abwechselnd, am Uebergang der Platte in den meistens langen Nagel oft mit Schlundschuppen versehen, zugleich mit den Staubgefässen der 64 SILENACEAEF. Spitze eines mehr oder weniger deutlichen, säulenförmigen Fruchtträgers eingefügt. Staubgefässe meist doppelt soviel als Blumenblätter. Fruchtknoten 1, frei, einfächerig oder an der Basis 3—5fächerig, vieleiig, mit centralem, wenigstens oberwärts freiem Samenträger. Griffel 2—5. Frucht eine mit 4— 10 Zäh- nen aufspringende Kapsel, selten nicht aufspringend und beeren- artig. Samen mit Eiweiss; Keimling um das Eiweiss gekrümmt. Pflanzen mit knotigem Stengel und gegenständigen Blättern ohne Nebenblätter. — Von der folgenden Familie nur durch den verwachsenblätterigen, röhrenförmigen Kelch, die längeren Nägel der Blumenblätter und den mehr verlängerten Fruchtträger ver- schieden. Trib. I. LYCHNIDEAE Al. Br. Kelch mit Commissuralnerven (d. h. Nerven, die an der Grenze zweier Kelchtheile verlaufend beiden zugleich angehören), Narben 3 oder 5. a) Kapsel mit doppelt so viel Zähnen als vorhandene Griffel aufspringend. 1. SILENE. 2. ELISANTHE. 3. MELANDRIUM. b) Kapsel mit eben so viel Zähnen als vorhandene Griffel aufspringend. 4. VISCARITA. 9. CORONARIA. 6. AGROSTEMMA. Trib. II. DIANTHEAE Al, Br. Kelch ohne Commissuralnerven. Narben 2. a) Samen nierenförmig. 4. SAPONARIA. 8. VACCARIA. 9. GYPSOPHILA. b) Samen schildförmig. 10. KOHLRAUSCHIA. 11. DIANTHUS. Trib. I. LYCHNIDEAE Al. Br. Calyx nervis commissurali- bus praeditus. Styli 3 vel 5. Capsula dentibus 5, 6 vel 10 de- hiscens. 1. SILENE L. Calyx 5dentatus, ebracteatus. Petala 5, un- guiculata. Styli 3. Capsula basi 3locularis, apice in dentes 6 dehiscens. Semina reniformia. X,3. a) Petala coronula instructa. 1. S, gallica L., — viscoso-pubescens; foliis oblongis bre- viter apiculatis, inferioribus obovatis; racemis terminalibus ple- rumque geminatis paueifloris, floribus alternis; calyce tubuloso hirsuto, fructifero ovato cum pedicello patente; petalis obovatis integris vel emarginatis, @ SILENACEAE. 65 Juni— Juli. Auf lehmigen Aeckern, eingeschleppt und selten. Barth: zwischen Saatel und Kenz von Herrn Dannenberg gefunden. Stralsund: hei Langendorf (Fischer). ’ Stengel aufrecht, 3—1‘ h., häufig ästig, kurz drüsig-behaart. Blüthen in meist 2 einseitswendigen, wenigblüthigen Trauben. Kelch 10rippig, lang- haarig, mit lanzettlichen spitzen Zähnen, bei der Fruchtreife aufgeschwollen. Blumenblätter weisslich oder röthlich, „zuweilen in der Mitte mit einem hlut- rothen Fleck (S. quinquevulmera L.). Kapsel fast sitzend, von der Länge des Kelches. Samen reihenartig quergestreift, mit breitem, stumpfem, etwas vertieftem Rücken, der sich schirmförmig über die Seitenwände herüberwölbt. 2. 8. nutans 1L., — pubescens, superne glanduloso - viscida; foliis lanceolatis vel elliptieis, inferioribus in petiolum longum deceurrentibus; panieula secunda sub anthesi infracto-nutante, vamis oppositis 3chotomis 3— 7floris; calycibus tubulosis subelavatis; petalis 2fidis. % ß. glabra Schk., — glaberrima vel foliis basi tantum ciliatis. — S. infracta W. et K. Juni— Juli. Auf troeknen Hügeln, hohen Ufern, an Waldrändern, ver- breitet; $. seltener, auf Rügen: Schmale Heide. Usedom: Dünenholz bei Zinnowitz. Wurzel mehrköpfig, sterile Blattbüschel und aufrechte, 1—2° hohe Sten- gel treibend. Blätter gewöhnlich lanzettlich, die stengelständigen sitzend, die der Blattbüschel meistens breiter, oft Meit elliptisch, in einen langen Blattstiel herablaufend. Die überhängende Rispe bei der Fruchtreife gerade aufgerichtet. Kelch 10streifig, mit spitzen Zähnen. Blumenblätter weiss, unterseits graugrünlich gestreift. Antheren violett. Fruchtträger 4 so lang wie die Kapsel. Samen höckerig-punktirt. Die Varietät ist wegen der fehlenden Behaarung von frischgrüner Farbe und hat häufig auch breitere Blätter. ie h) Petala nuda, coronula destituta. 3. $. Otites (L.) Sm., — caule inferne puberulo, superne glabro; foliis inferioribus obovato-lanceolatis apieulatis in petio- lum decurrentibus, superioribus linearibus; panicula subspicata, ramis oppositis vertieillatis; calycibus tubuloso -campanulatis gla- hris; petalis linearibus indivisis. & — Cucubalus Otites L. Juni — August. Auf sandigen Hügeln, in Nadelhölzern, nicht verbreitet. Demmin: in den Kiefern beim alten Schützenhause, bei Vorwerk (Fischer), Devener Holz, Seedorfer Holz. Lassan: Papenberg (Heinrich). Usedom: hei Peenemünde am Holzrande des Seestrandes, Dünenhölzer bei Zinnowitz und Coserow, Hügel hei Caminke. Wurzel mehrköpfig, vielblätterige Blattbüschel und 1—2’ hohe, mit we- nigen, kleinen Blattpaaren versehene Stengel treibend. Blätter kurz flaum- haarig. Rispenäste kurz, wiederholt 3theilige, quirlförmige Trugdolden bil- dend. Blüthen klein, polygamisch. Kelche 10streifig, kahl, mit kurzen, stumpflichen Zähnen. Blumenblätter grünlich, wenig aus dem Kelche her- vorragend, linienförmig und ungetheilt, ohne Schlundsehuppen. Samen mit gefurchtem, scharfkantigem Rücken, streifig-gekörnelt. 5 68:5 SILENACEAE. 4. 8. viscosa (L.) Pers., — viscoso-villosa;, foliis ovato-lan- ceolatis zmdulatis, inferioribus in petiolum decurrentibus; spica elongata, e ramis brevibus oppositis 1—3floris composita;. ca- Iyeibus eylindrieis medio ventricosis; petalis 2fidis. ® — Cucu- balus viscosus L. Juni— Juli... Auf feuchtem Sandboden, bis jetzt nur an der Nordwest- küste der Insel Rügen: auf dem Wittower Bug und den Neu-Bessinschen Insem und auf der Insel Hiddensee bei Plogshagen und Neuendorf. . Stengel straff aufrecht, 1—3’ h. Blätter 11 — 3‘ 1., wellig, sitzend, die unteren schmäler, in den Blattstiel herablaufend, wie die ganze Pflanze kle- berig-zottig. Die verlängerte, 4—1‘’ lange Aehre mit 7—10 Scheinquirlen, aus den gegenüberstehenden, wenigblüthigen, kurzen Aesten gebildet. Kelch 8 1, drüsig-zottig, 10streifig, mit lanzettlichen, stumpfen Zähnen. Blüthen gross ;und weiss. Samen mit convexem Rücken, von spitzen Höckerchen punktirt. 5. 8. inflata (Salisb.) Sm., — glabra glaucescens; foliis elliptieis lanceolatisve acuminatis; panicula terminali subeymosa; calyeibus ovatis inflatis multistriatis retieulato-venosis; petalis 2partitis. 4 — S. venosa Aschs. Cucubalus Behen. L. C. infl. Salisb. Juni— September. Auf trocknen Wiesen, an Wegen und an Wald- rändern häufige. > Stengel aufsteigend-ästig, 1—2’ h. Blätter in Länge und Breite sehr veränderlich. Blüthen gabel- und gipfelständig in wiederholt 3theiligen Trug- dolden, eine lockere oder gedrängte Rispe bildend. Kelch häutig, stark auf- geblasen, vielnervig und mit einem zierlichen Adernetze versehen; Kelchzähne fast 3eckig, spitz. Blüthen polygamisch; Blumenblätter weiss, seltener röth- lich, am Schlunde nackt oder mit 2 Höckerchen. Samen mit fast flachem Rücken, körnig-höckerig. 2. ELISANTHE Fenzl. Capsula 1loceularis. Caet. ut Silenis. 1. E. noctifiora (L.) Döll, — viscoso-villosa; caule superne dichotomo; foliis inferioribus obovatis in petiolum deeurrentibus, caulinis sessilibus, supremis lanceolato-attenuatis; floribus alari- bus terminalibusque; calycibus subventricoso-tubulosis, denti- bus subulato-filiformibus; petalis profunde 2fidis © — Silene noctiflora L. Melandryum noctfl. Fr. Saponaria noct. Fenzl. Juli— September. Auf lehmigen Aeckern, hier und da. Barth: Saatel, Kenz, Carnin (Holtz). Stralsund: Franken- und Tribseer Feld, Andershof (Fischer). Rügen: häufig auf Jasmund und Wittow. Greifswald: bei Kirch- dorf (Arndt). .. Stengel 3 —1‘ h., nebst den Blättern klebrig-drüsenhaarig, oben gabe- lig und wenigblüthig. Kelehe drüsig-langhaarig, 10streifig und etwas netz- aderig, mit pfriemlich-fadenförmigen Zähnen. Blüthen hellfleischfarben, nur des Abends geöffnet. Fruchtträger sehr kurz. Samen dicht höckerig-körnig. — Hat grosse Aehnlichkeit mit Melandryum album, unterscheidet sich aber durch SILENACEARE. 67 die pfriemlichen, nicht lanzettlichen Kelchzähne und durch 3 Griffel und 6 Kapselzähne, während Melandr. 5 Griffel und 10 Kapselzähne besitzt. 3. MELANDRYUM Roehl. Calyx 5dentatus, ebracteatus. ‘ Petala 5, unguiculata. Styli5. Capsula 1locularis, apice in den- tes 10 dehiscens. Semina reniformia. X,5. 1. M. album (Mill.) Gcke., — caule inferne villoso, superne glanduloso-hirto dichotomo; foliis superioribus ovato-lanceolatis sensim acuminatis; capsula ovato-conica, dentibus porreetis. 4 — Lychnis dioica L. pr. parte. L. vespertina Sibth. Melandr. prat. Roehl. L. alba Mill. r Juni— August. An Wegen, auf trocknen Wiesen und Hügeln, häufig. - Stengel 1—3°h., oben gabelig-ästig und nebst den Blüthenstielen kurz drüsig-behaart. Blüthen gabel- und gipfelständig, polygamisch, wohlriechend, gegen Abend sich öffnend. Kelche der männl. Blüthen walzen-keulenförmig, faltig gestreift, der weiblichen aufgeblasen, .mit breit lanzettlichen Zähnen. Blumenblätter gross, weiss, gespalten mit genäherten Lappen und 4theiligem Krönehen am Schlunde. Samen körnig-punktirt. 2. M. rubrum (Weig. v.) Gcke. — villosa, caule superne di- chotomo; foliis superioribus ovatis abrupte acumimaltis; capsula subrotundo-ovata, dentibus revolutis. — L. dioica L. pr. p- L. dioica var. rubra Weigel (1769). L. diurna Sibth. L. rubra P. M. E. Melandr. silvestre Roehl. Mai— Juli. In Gebüschen, an Ufern, in Brüchern, häufig. Eine der vorhergehenden nahe verwandte Art, aber nicht schwer zu unterscheiden durch die frühere Blüthezeit, eine längere, weichere, nicht drüsige Behaarung, breitere, plötzlich zugespitzte Blätter, kleinere, geruch- lose, bei Tage geöffnete, dunkel-rosenrothe Blüthen und eine rundere Kapsel mit zurückgerollten Zähnen. - 4. VISCARIA Rochl. Calyx 5dentatus, ebracteatus. Petala 5, unguiculata. Style 5. Capsula basi 5loeularis, apice dentibus 5, medium carpophyllorum findentibus, dehiscens. Semina reni- formia. X, 5. 1. V. vulgaris Roehl., — caule glabro, superne sub nodis viscido; foliis lineari-lanceolatis glahris, basi lanato-ciliatis; pa- nicula verticillato-racemosa; petalis indivisis coronatis. & — V. purpurea Wimm.. V. viscosa Aschs. Lychnis Viscaria L. Mai— Juni. Auf sonnigen Abhängen, in Gebüschen, hier und da. Barth: Vogelsang (Holtz). Recknitzanhöhen bei Gruel, Plennin und Cavelsdorf. Stralsund: Ufer am Borgwall-See (Fischer) und am Deviner-See. Rügen: Mönchgut und Granitz, Gustow auf dem Papenberg (Fischer). Wolgast: Hohendorfer Mühlenthal, Kühlenhäger Bachufer. Usedom: Gmitz. 5*r 68 SILENACEAE. Wurzel mehrköpfig, sterile Blattbüschel und einen, selten mehrerere, steif aufrechte, 1—2* hohe Stengel treibend. Stengel unter den Knoten von einem braunen, pechartigen Ueberzuge klehrig. Rispenäste kurz, gegenüber- stehend, 3—5hlüthig. Keleh röhrig-glockig, roth überlaufen. Blumenbl. purpurroth, schwach»gekerht, mit 2spaltigem Krönchen am Schlunde. Kapsel auf gleichlangem Fruchtträger, in der unteren Hälfte 5fächerig, fachspaltig mit 5 innen gekielten, zurückgebogenen Zähnen aufspringend. — Pechnelke, 5. CORONARIA 1... Calyx 5dentatus, ebracteatus. Petala 5, ungnieulata; coronula petalorum plana. Styli 5, stigmata papil- losa. Capsula 1locularis, apiece dentibus 5, margines carpophyl- lorum findentibus, dehiseens. Semina reniformia. X, 9. 1. C. flos cucüli (L.) Al. Br., — caule ramisque pubescenti- scabriuseulis; foliis caulinis lineari-lanceolatis; panicula corym- bosa; petalis Afidis, laciniis linearibus divergentibus. & — Lychnis flos euec. L. Agrostemma flos eue. Don. Mai— Juni. Auf nassen Wiesen, gemein. Stengel 1—2* h. Wurzelbl. spatel-lanzettförmig. Kelch glockenförmig, röthlieh, 10Onervig. Blumenbl. rosenroth, selten weiss, 4spaltig, die äusseren Lappen lineal-fädllich, die inneren lineal; Krönchen flach, mit 2 pfriemlichen Zipfeln; Nagel ohne Flügelleisten. Kapsel eiförmig, durch Randtheilung mit 5 zurückgeschlagenen Zähnen aufspringend. Samen mit rundem Rücken und spitzen Höckerehen dicht besetzt. 6. AGROSTEMMA L. Calyx profunde 5partitus, dentibus linearibus foliaceis, ebracteatus. Petala 5, integra, unguieulata. Styli 5, stigmata eircumeirca pilosa. Capsula 1locularis, apice dentibus 5, margines carpophyllorum findentibus, dehiscens. Se- mina reniformia. X,5. 1. A. 'Githago L., — sericeo -hirsuta; foliis lanceolato-linea- ribus; calyeis dentibus corollam bis superantibus; petalis retusis. @ — Githago segetum Desf. Lychnis Githago Lmk. Juni— Juli. Auf Aeckern unter der Saat, gemein. Stengel oben ästig, 1—3' h., sowie die ganze Pflanze von langen an- gedrückten Haaren grau. Blüthen gross, einzeln auf langen Stielen. Kelch lederartig, mit 10 stark hervortretenden Rippen und blattartigen, lanzettlich- linealen, «die Röhre und Krone weit überragenden Zähnen. Blumenbl. pur- purroth mit 3 dunkleren Streifen, ausgeschweift, ohne Krönchen, der untere Theil des Nagels mit Flügelleisten. Kapsel mit 5, vor den Kelehbuchten stehenden Zähnen aufspringend. Samen gross, körnig-höckerig, — Radel. Trib. II. DIANTHEAE Al. Br. Calyx nervis commissurali- bus destitutus. Styli 2. Capsula dentibus 4 dehiscens. 7. SAPONARIA I. Calyx ebracteatus, eylindraceus, 5den- SILENACEAE. 69 tatus, 15 —2Ö5nervius, commissurae inter dentes enerviae. Petala 5, unguiculata. Styli 2. Capsula 1loeularis, apice dentibus 4 dehiscens. Semina reniformia. X, 2. 1. S. offieinalis L., — foliis ovato-lanceolatis 3nerviis; flori- bus fascieulato-eorymbosis. & — Silene Saponaria Fenzl. Juli— August. An Wegen, Zäunen und in Gebüschen, hier und da. Stralsund: am Knieper Kirchhofe, Voigdehagen, bei Pütte, Pantlitz, Elmen- horst. Barth: Saatel. Damgarten: Tribohm,. Rügen: Zirkow und Casnevitz. Wolgast: Mühlenthal, Zamitz, Wehrland. Usedom: Caminke. Wurzelstock weit kriechend, braunroth. Stengel 2—3’ h. Blätter 2— 3° l., Kelch bis 1° 1., eylindrisch, in der Mitte etwas erweitert. Blumen- blätter blassrosenrotli, wohlriechend, spatelförmig, ausgerandet, am Schlunde mit einem 2zähnigen Krönchen. Kapsel länglich. kürzer als der Kelch, auf kurzem Fruchtträger. Samen körnig-punktirt. Varürt mit gefüllten Blüthen. — Seifenkraut. Off. Rad. Saponariae rubrae. 8. VACCARIA Med. Calyx ebracteatus, ventrieoso-pyrami- datus, alato-pentagonus, 5idlentatus, commissurae inter dentes ener- viae, Petala 5, unguiculata, unguibus linearibus. Styli 2. Cap- sula basi incomplete 4loenlaris, apice dentibus 4 dehiscens. Se- mina subglobosa. X, 2. 1. V. parviflora Mnch. (1794), — foliis lanceolatis basi con- natis; floribus haxe corymbosis; calyeibus alato-angulatis; petalis erenulatis nudis. @ — V. pyramidata Fl. Wett. V. vulgaris Host. Saponaria Vaccaria L. Gypsophila Vace. Sm: Juni— Juli. Auf Aeckern unter dem Getreide, besonders auf lehmigem Boden, selten und wohl nur eingeschleppt. Loitz: nahe der Brücke (Mün- ter). Demmin: am Wege nach dem Devener Holz. Stengel aufrecht, oberwärts sehr, oft schon vom Grunde an ästig, 1— 14‘ h. Blätter blaugrün, gegenständig, aus eiförmig-verwachsener Basis lan- zettlich. Blüthen gestielt, gipfel- und gabelständig, locker ebensträussig. Kelch zur Fruchtzeit ei-pyramidenförmig, 5flügelig. Blumenblätter wenig länger als der Kelch, gekerbt, rosenroth, ohne Schlundkrönchen. Kapsel fast sitzend, an der Basis mit 4—5 unvollständigen Fächern, mit einer der- ben, papierartigen, äusseren Fruchtwand, welche sich von der geschlossenen, seidenartigen Innenwand ablöst. Samen körnig-punktirt. 9. GYPSOPHILA L. Calyx ebraeteatus, turbinatus, angula- tus, Sdentatus, commissurae inter dentes late membranaceae. Pe- tala 5, sensim in unguem euneatum attenuata, fauce aperta. Styli 2, Capsula 1locularis, Avalvis. Semina reniformia. X, 2. 1. G. muralis L., — caule erecto subdiehotomo-ramoso; fHo- ribus sparsis subpaniculatis; calycibus turbinatis, dentibus rotun- dato-obtusis, © = G. serotina Hayne, 70 SILENACEAE. Juli— August. Im Getreide, auf Stoppeifeldern, selten. Stralsund: bei Lüdershagen und Voigdehagen, bei Kedingshagen. Greifswald: am Jeser- schen See hinter Kowall. Wolgast: bei Latzow (Zbl.). Der fädliche, ästige Stengel 1-6 h. Blätter lineal. Blüthen klein, auf langen, fädlichen Stielen. Kelch mit 5 starken Nerven. Blumenblätter blass-rosa, mit dunkleren Adern, ausgerandet oder gekerbt. Samen nieren- förmig, kantig mit etwas schnabelförmig vorstehendem Radicularende, fein körnig-punktirt. 10. KOHLRAUSCHIA Kunth. Flores bracteis cartilagineo- scariosis involuerati. Calyx tubulosus, Sdentatus, hyalino-mem- branaceus, obsolete 5zonatus, zonis subtilissime 3nerviis, com- missurae inter zonas latae, enerviae; fructifer lateraliter rumpens. Petala 5, in unguem linearem contraecta. Styli 2. -Capsula et semina ut in Diantho. X, 2. Diese Gattung unterscheidet sich von Dianthus durch den durchschei- nend-dünnhäutigen Kelch, dessen zarte Nervatur durch breite, häutige, ner- venlose Commissuralzonen getrennt wird, während der Kelch bei Dianthus knorpelig-krautig und gleichmässig von zahlr eichen, diehtstehenden Rippen durchzogen ist. Tunica Scop., mit der Al. Braun die Gattung vereinigt, hat einen mehr kreiselförmig - slockigen, von der starken Berippung fast kantig erscheinenden Kelch und Blumenblätter, die allmälig keilförmig in den Na- gel verschmälert sind. Zu Kohlrauschia gehören von Europäischen Arten: K. velutina (Dianthus vel. Guss), K. obeordata (Dianthus obeord. Marg. et Reut.) und K. glumacea (Dianthus glum. Bory et Chaub.). Die Gypsophila dianthoides Sibth. et Sm., welche von Kunth als Kohlrauschia Sibthorpii auch hierher gezogen wird, ist eine Tunica. 1. K. prolifera (L.) Kunth, — caule erecto glabro; floribus capitatis involucri squamis arcte involutis, squamis pellueide car- tilagineo-scariosis, lato-elliptieis obtusissimis, intimis ealyces su- perantibus, exterioribus binis multo brevioribus mucronatis. @ — Dianthus prolifer L. Tunica prolif. Scop. Juli— August. Auf trocknen, sonnigen Hügeln und hohen Ufern, hier und da. Auf Rügen sehr häufig. Stralsund: Ufer des Devinschen Sees. Greifswald: Insel Riems (Münter). Wolgast: Spitze Hörner, Schalensee. Usedom: Crumminer Garzberg®, Ufer zwischen Ziemitz und Neeberg, am Kölpinsee. Anclam: Murchin (Zbl.). Stengel bis 1’ h., einfach oder wenig ästig. Blätter schmal linienför- mig, zugespitzt, unterste etwas spatelförmie. Hüllschuppen 6, paarweise, blass- strohfarben. Kelch sehr langröhrig, häutig, mit 5 grünen, zart-Snervi- gen Streifen. Blumenblätter klein, rosenroth oder lila, die Platte aufrecht- abstehend, verkehrt-eiförmig, etwas ausgeschweift, die Nägel so lang wie der Kelch, mit Flügelleisten. Kapsel beim Reifen den häutigen Kelch auf einer Seite der Länge nach zerreissend. Samen elliptisch, fast flach, fein streifig- erhaben- -punktirt. 11. DIANTHUS L. Flores bracteis involucrati. Calyx tu- bulosus, 5dentatus, cartilagineo-herbaceus, aequaliter et dense SILENACEAE. 1 multicostatus. Petala 5, ad faucem clausam in unguem linearem contracta, Styli2. Capsula 1locularis, apice dentibus 4 dehiscens. Semina peltata, hinc convexiuscula, illine concava’ et carina pro- minula perducta. X, 2. — Nelke. a) Flores aggregati. 1. D. Armeria L., — caulibus erectis foliisque pubescentibus; floribus fasciculatis; squamis calycinis bracteisque herbaceis lan- ceolato-subulatis hörsutis, tubum subaequantibus. © Juli— August. Auf Hügeln, Abhängen und in Gebüschen, selten. Rü- gen: Gross-Zicker, südöstl. Äbhane des Höwt (v. Wakenitz). Loitz: Wege- ränder von Medrow und Langenfelde nach Camper (Zabel). Gützkow: am Seeufer und an den Peeneanhöhen bei Priemen (Zbl... Ranzın bei Züssow (Jessen). Demmim (Tesch). Von allen übrigen Arten durch die weiche Behaarung aller grünen Theile ausgezeichnet. Stengel —1’ h., einfach oder ästig. Blätter linien- förmig, untere stumpf, obere lang zugespitzt; Blattscheiden von der Länge der Blattbreite. Hüllblätter und Kelchschuppen grün, vielstreifig, pfriemlieh- zugespitzt, mit längeren und kürzeren Haaren besetzt, fast so lang wie die dieht behaarte Kelchröhre. Blüthen klein. Blumenblätter eiförmig-länglie h, ungleich gezähnt, hellroth mit dunkleren Punkten. Samen schwarz, punktivt. 2. D. Carthusianorum L., — caulibus erectis foliisque glabris; floribus capitato-aggregatis; squamis calyeinis coriaceis brumneo- scariosis obovatis obtusissimis arzstatis, tubum dimidium super- antibus, involuceri squamis subeonformibus. 4 Juni— August. Auf trocknen Hügeln, bewaldeten Dünen, hier und da. Barth: alte Burg, Galgenberg, Vogelsang, Sandhügel an der Barthe links von der Barthebrücke (Holtz). Tribsees: bei Bassendorf (Zbl.). Rügen: Mönchgut, Granitz, Schmale Heide. Insel Ruden. Usedom: häufig über die ganze Insel verbreitet, besonders in den Dünenwaldungen. Demmin: häufig (Zbl.). Wurzel vielköpfig. Stengel 1—2‘ h., einfach. Blätter linienförmig mit starrer Spitze, 3—5nervig, Scheiden 3—4mal so lang als die Blattbreite. Kelch violett-schwarz oder purpurroth überlaufen. Hüll- und Kelchschuppen braun, aus stumpfer Spitze begrannt, halb so lang als «die Kelchröhre. Blu- menblätter 3eckig-verkehrt- eiförmig, am vorderen Rande gezackt, heller oder dunkler purpurroth. Samen mattschwarz, punktirt.. — Verkümmerte Exempl. kommen auch 1blüthig vor. b) Flores solitarii. 3. D. deltoides L., — caulibus adscendentibus pubescentt- scabris, superne ramosis; floribus solitariis; squamis calyeinis sub- rotundo - ovatis obtusis breviter apieulatis, calyce 4—6plo bre- vioribus; petalis pinnatifido-multipartitis. 4, ; Juli— August. Auf trocknen Hügeln, an Waldrändern und Wegen, häufig, nur in der Stralsunder Gegend selten. 72 SILENACEAE. Stengel fein, zu lockeren Polstern vereinigt, häufig sehr verästelt, 4 —1‘ h. Blätter linienförmig, am Rande schärflich, an der Basis kaum scheidig. Blüthen am Ende der Aeste einzeln. Kelehschuppen hellgrün, wie die Kelche oft roth überlaufen. Blumenblätter roth mit hellen Punkten auf einem dunkleren Querstreifen um den Schlund. sehr selten ganz weiss. 4. D. arenarius L., — caespitoso-multicaulis; caudieulis ad- scendentibus, caulibus plerumque 1floris; foliis linearibus valide Snerviis, nervis lateralibus marginalibus; squamis calyeinis sub- rotundo-ovatis obtusis breviter apieulatis, calycee 3—6plo bre- vioribus; petalis pinnatifido-multipartitis. 4, Juni — September. Auf Sand- und Heideboden, in Nadelhölzern, nur . im südöstlichen Theile des Gebietes, aber hier häufig. Wolgast: Anlagen, Cisaberg, Tannenkamp, und von hier über Cröslin und Ereest bis Spandower- hagen. Usedom: Dünen bei Zinnowitz bis Damerow, Ochsenberg bei Zie- witz und bei der Stadt Usedom in den Kiefern häufig. Eine verhältnissmässig starke, spindelförmige, vielköpfige Wurzel treibt zahlreiche, zu dichten Polstern vereinigte Blattbüschel und 6— 8“ hohe, ein-, selten mehrblüthige Stengel. Blätter grün oder wie die ganze Pflanze graugrün, linienförmig, pfriemförmig zugespitzt, 444 br, bis 11, am Rande schärflich, mit 3 starken Nerven, wovon die Seitennerven randständig sind. Kelche oft roth überlaufen. Blüthen sehr wohlriechend. Blumenbl. weiss, seltner hellrosa, an der Basis auf einem grünlichen Fleck mit weisslichen oder purpurzothen. Haaren besetzt, bis über die Hälfte fiederspaltig-vielthei- lig, so dass nur ein kleines lanzettförmiges , ungetheiltes Feld übrigbleibt. Samen schwarz, sehr fein streifig- punktirt. — Federnelke. 5. D. superbus L., — caule subsolitario ramoso; foliis lan- ceolato-linearibus 3nerviis, nervis lateralibus tenwioribus a mar- gine distantibus; floribus sparsis subcorymbosis; squamis calyeinis subrotundo-ovatis aristato-acuminatis, calyce 3—4Aplo brevioribus; petalis pinnatifido-uultipartitis. 4, . Juli— September. Auf nassen Wiesen, stellenweise häufig. Stralsund: Niederhof. Rügen: auf der Schaabe, beim Putbusser Badehause, Lauter- bach, auf dem Mönchguter Pert. Barth: bei Michelsdorf. Zingst: Strom- wiesen (Holtz). Tribsees: auf den Recknitz- und Trebelwiesen häufie. - Auf den Peenewiesen von Demmin bis Anclam. Lassan: Buggenhagen. Wol- gast: Zarmnitzer Moor, Buddenhagen, Cisawiesen an der Chaussee. Bildet keine dichten Polster wie die vorhergehende Art. Stengel 1— 2% h., einzeln, selten mehrere aus einer Wurzel, an’der Basis aufsteisend und sieh meist bald verästelnd. Blätter breit-Inienförmig bis 21 br,, mit star- kem Mittelnerv und zwei, selten mehreren, dünneren, vom Rande entfernten Seitennerven. Die stumpfen Kelchschuppen in eine kurze Granne zugespitzt. Blumenbl. grösser als bei der vorigen Art, rosa oder lila, sehr tief getheilt, an der Basis mit einem erünlichen” Fleck und von dunkleren rothen Haaren Par. wohlriechend, ALSINACEAE. 13 13. Fam. ALSINACEAE DC. Kelch 4—5blättrig, Kelchblätter mitunter ganz am Grunde etwas verwachsen. Blumenblätter von der Zahl der Kelchblätter und mit ihnen wechselnd, fast nagellos, zugleich mit den Staub- gefässen einer mehr oder weniger unterständigen, drüsigen Scheibe eingefügt. Staubgefässe 10 oder weniger. Frucht- knoten einer, sitzend, 1fächerig, mehreiig, mit centralem, freiem Samenträger. Griffel 2—5, an der Basis getrennt. Kapsel mit eben so vielen oder doppelt se vielen Klappen oder Zähnen als Narben aufspringend. Keimling um das Eiweiss gekrümmt. Pfianzen mit gegenständigen Blättern, meist ohne, selten mit trockenhäutigen Nebenblättern und gabeligem Blüthenstande. Die Familie ist den Silenaceen am nächsten verwandt, steht aber auch wegen der hier beginnenden perigynischen Insertion der Blumenblätter und Staubgefässe in enger Beziehung zu den Paronychiaceen und Scleranthaceen. Trib. I. SABULINEAE. Kapsel nur durch Mitteltheilung der Fruchtblätter auf springend; Klappen von der Zahl der Griffel. v 1. SAGINA. 2. SPERGULA. 3. SPERGEULARITA, 4. HONCKENYA. 5. ALSINE. Trib. I. STELLARIEAE, Kapsel durch Mittel- und Raudtheilung der Fruchtblätter aufspringend; Klappen daher doppelt so viele als Griffel; die Theilung zuweilen nur an der Spitze zahnförmig angedeutet, 6. ARENARIJA. 8. HOLOSTEUM. 10. MALACHIUM. 7. MOEHRINGIA. 9. CERASTIUM. 11. STELLARITA, Trib. I. SABULINEAE Fenzl. Capsula in valvas tot quot styli dehiscens, valvis integerrimis. 1. SAGINA L. Calyx 4—5sepalus. Petala 4—5, integra, saepe obsoleta vel nulla. Stamina 4—5, sepalis oppösita, vel 10 iisdem opposita et alterna. Styli 4—5, cum sepalis alternantes. Folia exstipulata. Sect. I. Saginella Fenzl. Flores 4meri. 1. S. procumbens L., — caule centrali abbreviato sterili, la- teralibus floriferis procumbentibus radicantibus vel adscendenti- bus; foliis linearibus mucronulatis glabris; pedunculis defloratis apice hamatis, fructiferis erectis; sepalis obtusis mutieis. 4 74 ALSINACEAE. Mai— September. Auf feuchten Aeckern, Triften, an Wegen und Grä- ben, gemein. Ganz kahl, der mittlere Stengel verkürzt, mit einer Blattrosette ab- schliessend; blühende Seitenstengel meist zahlreich, fadenförmig, niederlie- gend-aufsteigend, an den Knoten oft wurzelnd. Blätter 4-—-6’ ]., linien- förmig mit kurzer Stachelspitze. Blüthenstiele haarfein, lang, bei der Blüthe aufrecht, nach derselben an der Spitze hakig umgebogen, bei der Frucht- reife wieder aufrecht. Blüthen kaum 1“ gross. Kelchbl. eirund, stumpf, bei der reifen Kapsel gewöhnlich in der Form eines Kreuzes weit abstehend, etwas kürzer als die Kapsel. Blumenblätter weiss, klein, kaum halb so gross als der Kelch. Samen braun, 3eckig-nierenförmig, fein punktirt. Kommt, wiewohl selten, mit einzelnen 5zähligen Blüthen vor. 2. S. apetala L., — caule erecto a basi ramoso, ramis late- ralibus adscendentibus; foliis linearibus aristatis basi ciliatis; pe- duneculis defloratis erectis vix inclinatis; sepalis obtusis, exteriori- bus 2 brevissime cucullato-apiculatis saepe mucronulatis. ® ß. eiliata (Fr.), — foliis demum saepius glabris; pedunculis defloratis nutantibus demum erectis; mucronulo sepalorum ple- rumque longiore. — S. depressa Schultz-Starg. S. patula Jord. Mai— Juli. Auf Aeckern und Hügeln, hier und da. Barth: bei Wob- belkow (Münter), Saatel (Zbl.). Stralsund: Kugelfang, Gr. Damitz, am An- dershöfer Teich (Fischer), Abtshagen (Zbl.). Rügen: bei Boldewitz, Neuen- dorf (Zbl.), Imsel Oje (Münter). "Wolgast: Spitze Hörner, Cisaberg. Loitz : bei Vorbein (Zbl.); 8. bei Stralsund im Kugelfang (Fischer) und bei Wolgast an den Spitzen Hörnern. Ist durch folgende Merkmale von der vorhergehenden Art verschieden. Die centrale Blattrosette fehlt, statt derselben ist der Blüthenstengel mittel- ständig, meist feiner und steif aufr echt, an grossen Exemplaren vom Grunde an ästig, mit aufrechten oder aufsteigenden, aber niemals wurzelnden Aesten, 1—4° h., nach oben zu oft mit kleinen Drüsenhärchen besetzt, die auch auf die Kelehe übergehen. Die Blätter sind mehr pfriemlich zugespitzt, in eine haarfeine Granne auslaufend, am Grunde mit Wimpern besetzt, die wie in 3. auch ganz fehlen können. Die Kelchblätter sind an der Spitze kap- penförmig einwärts gebogen und die beiden äusseren haben ein kleines auf- gesetztes, sich zuweilen haarfein verlängerndes Stachelspitzchen. Die Blu- menblätter sind sehr klein oder fehlen ganz und der Blüthenstiel bleibt nach dem Verblühen aufrecht oder ist an der Spitze kaum geneigt. Der Kelch steht von der Frucht mehr oder weniger ab. 3. 8. maritima Don, — caule simpliei vel a basi ramoso ramisque striete ereetis; foliis linearibus obtusis subapieulatis glabris; pedunculis defloratis semper striete erectis; sepalis cu- eullato-obtusis. © — S. strieta Fries. Juni— September. Auf Strandwiesen längs der ganzen Seeküste, stel- lenweise. Auf dem Zingest und der Insel Hiddensee. * Stralsund: Franken- weide, Parower Haken, Kinnbackenhagen, Wendisch Langendorf. Insel Um- manz. Häufig an der Rügen’ schen Küste. Greifswald: Rosenthal. Usedom: zwischen Zecherin und Hammelstall. ALSINACEAE. 75 Gleicht im Habitus der S. apetala und entbehrt wie diese auch die cen- trale Blattrosette; die Blätter sind aber dieklich, ganz kahl und stumpf, ohne Granne, höchstens mit einem ganz kleinen Spitzchen versehen, die Kelchblätter breit, stumpf-kappenförmig eingezogen, von der Länge der kur- zen, eiförmigen Kapsel und derselben anliegend. Die Blumenblätter fehlen ganz. Die Samen sind etwas mehr streifig-runzlig-punktirt, als bei den vorhergehenden Arten. Sect. II. Spergella Rehb. Flores 5meri. Stam. 10. 4. S. nodösa (L.) Bartl., — caulibus adscendentibus; foliis lineari-subulatis muticis vel submucronulatis, inferioribus longio- ribus confertis, superioribus brevissimis remotis, in eorum axillis fascieulis foliorum glomeriformibus; pedunculis semper erectis; floribus 10andris; petalis calycem duplo superantibus. 4 — Sper- gula nodosa L. Spergella nod. Rchb. 8. glandulosa (Bess.), — planta tota plus minusve pilis mi- nutis glanduliferis obsita. Juli— August. Auf sumpfigen torfigen Wiesen und feuchtem Sand- boden, häufig, #. seltener unter der Hauptform. Die dünne, faserige Wurzel treibt eme centrale Blattrosette und zahl- reiche, oft kreisförmig ausgebreitete, aufsteigende, 2—6‘ hohe Stengel. Blätter dieklich, auf beiden Seiten convex. Die untersten länger als die Stengelelieder, bis 1” ]., die oberen kurz, zuweilen nur 1“ ]., stets mit vanz kleinen, knäuelförmigen Büscheln von Blättern (Zweige mit verkürzten Gliedern) in ihren Achseln, wodurch die Pflanze ein eigenes knotig-quirliges Ansehen erhält. Blüthenstiele lang, stets aufrecht. Blüthen 4—5' gr., mit stumpfen, hautrandigen Kelchblättern und noch einmal so langen weissen Blumenblättern. ’ - 2. SPERGULA L. Cal. 5sepalus. Petala 5, integra. Stam. 5 vel 10. Styli 5, sepalis alterni. Capsula 5valvis; semina len- ticularia, marginata. Folia stipulata, stipulae scariosae. X, 5. 1. 8. arvensis L., — foliis lineari-subulatis spurie fasciceulato- verticillatis, supra convexis, infra sulco exaratis; peduneulis de- floratis refractis; seminibus subgloboso-lenticularibus, ala angu- stissima laevi einctis. © e. sativa (Bönngh.), — seminibus glabris subtilissime punctu- latis. ß. vulgaris- (Bönngh.), — seminibus subtilissime punetulatis et papillis albidis denique brunneis obsessis. y. maxima (Weihe), — seminibus praecedentis sed fere 3plo majoribus, panicula maxima. Juli— October. Auf sandigen Aeckern, an Wegen, häufig, auch ange- baut, y. seltener zwischen Lein, 76 ALSINACEAE. Stengel 3—1’ h., in y. bis über 2° h., nach oben zu nebst den Blüthen- stielen und Kelchen meist drüsig-behaart, in y. oft kahl. Blätter fast 1“ 1., in ihren Achseln Zweige mit verkürzten Gliedern tragend, wodurch die Blätter seheimbar quirlständig werden, an der Basis nicht ver wachsen, mit trocknen, weisshäutigen Nebenblättern. Blumenblätter weiss, kaum länger als der Kelch. Staubgefässe 10. Kapsel kugelig. Samen schwarz mit hellem, sehr schmalem Flügelrande, in 4. und y. mit kleinen weisslichen, später bräun- lichen, keulenförmigen Papillen besetzt. — Spörgel, Spark. 2. 8. vernalis Willd. (1787), — foliis lineari-subulatis spurie fasciculato-vertieillatis subteretibus, subtus non sulcatis; pedun- ceulis defloratis refractis; petalis ovatis; seminibus plano-compres- sis, ala pellueida dilatata radiato-striata einctis, ante alam pa- pilloso-scabris. @ — S. pentandra Koch et Aut. plur. S. Mo- risonii Boreau (1847). April— Mai. Auf Sandboden, hin und wieder. Stralsund: in den vor- maligen Deviner Kiefern (Fischer). Rügen: Drigge im den Kiefern nach der Gustower Wiek hin (Fischer). Greifswald: Ladebow, Potthagen (Münter). Wolgast: an der Eisenbahn zwischen den Anlagen und dem Cisaberge, Bud- denhagen, Jägerhof, Katzow. Usedom: in den Dünenkiefern bei Zinnowitz. Vom Ansehen der Vorigen, graugrün, gewöhnlich ganz kahl. Das oberste Stengelglied sehr lang. Blätter mehr dieklich, etwas kürzer, unter- seits ohne Furche. Kelch- und Blumenblätter breit- eiförmie. Staubgefüsse 10, seltner 6—8. Samen braunschwarz, platt-kreisförmig, mit einem grossen, nicht ganz die Breite des Samens erreichenden, durchsichtigen, blass-bräun- lichen, strahlig-gerieften Flügel umgeben, vor welchem der Same ringsum mit sehr kleinen, weisslichen, erhabenen Pünktchen besetzt ist. 2 Ist bis jetzt fast immer mit der ächten S. pentandra L., deren Ver- breitung vielleicht auch noch bis in unser Gebiet reicht, verwechselt worden. Diese unterscheidet sich von S. vernalis durch schmälere, lanzettliche, sich nicht deckende Blumenblätter, stets 5 Staubgefässe und durch glatte, nicht vor dem Rande mit Pünktchen besetzte Samen, die von einem breiteren, schneeweissen Flügel umgeben sind. 3. SPERGULARIA Pers. Cal, 5sepalus. Petala 5, integra. Stam. 10 vel 5. Styli 3, sepalis 3 exterioribus oppositi. Cap- sula 3valvis. Semina obovata, saepe marginata. Folia stipulata, stipulae scariosae connatae. X, 3. 1. $S. rubra (L.) Presl., — foliis lIineari-Gliformibus maxerona- fis ulringue planis; stipulis acuminalis; vamis apice racemosis, peduneulis defloratis refractis; sepalis lanceolatis obtusis capsu- lam aequantibus; seminibus Bangulato- obovatis compressiusculis scabro-punctatis apteris. @ et © — S. campestris Aschrs. Are- naria rubra «. campestris L. Alsine rubra Whlnbg. Lepi- gonum rbr. Wahlbe. Juni—Septbr. Auf sandigem Boden, Hügeln, Triften, an Wegen, häufig ALSINACEAE. 77 Pfahlwurzel dünn, zahlreiche, 3— 6 1., allseitig. ausgehreitete, nach oben zu drüsig-behaarte, meist mehrgabelig setheilte Stengel treibend. Blät- ter beiderseits flach, mit kurzer Stachelspitze, bald kürzer, bald länger als die Stengelglieder. Nebenblätter weisshäutig, lang zugespitzt, später ge- schlitzt. Kelehblätter concav, mit breitem, weissem Hautrande. Blumenbl. oval, fast so lang wie der Kelch, rosa oder lila. Samen dunkelbraun, drei- eckig- -verkehrt-eiförmig, etwas zusammengedrückt, mit hervortretendem, auf- geschwollenem Rande, schärflich- punktirt, niemals geflügelt. 2. 8. halophila Marss., — foliis lineari-filiformibus submutiecis utrinque convexis; stipulis Sangulari-aculis; yamis apice racemo- sis; pedunculis defloratis refractis; sepalis oblongis petala aequan- tibus et capsula brevioribus; seminibus compressis obovato-subro- tundis sublaevibus apteris vel membranaceo-alatis. © et 4 e. marina L., — seminibus omnibus apteris. — 8. salina Presl. S. marina Griseb. Arenaria rubra ß. marina L. Lepi- gonum medium Koch. 8. heterosperma Fenzl., — seminibus plurimis apteris non- nullis alatis in eadem capsula commixtis. y. media (L.), — seminibus omnibus ala lata membranacea einctis. — S. media Griseb. Arenaria media L. A. marginata DC. Lepigonum marg. Koch. 1) mierantha, — ramosissima multiflora; radice tenui, flo- ribus minoribus; pedunenlis calyeibusque glahris; capsula 2 1. — Lepigonum marginatum Fries Summa veg. p. 156. 2) macrantha, — minus ramosa, pauciflora; radice fusi- formi crassa; floribus majoribus; peduneulis calyeibusque glan- duloso-pilosis; capsula 4 1. — Lieepigonum marinum Wahlhg. fl. Goth. p. 47. Juni— August. Auf salzhaltigem Boden in der Nähe der Küste, in der Form «. marina sehr häufig; 2. seltener unter der Hauptform; y. media mierantha bei Wolgast auf dem Fresendorfer Struck, am Peenemünder Köl- pinsee; y. media 2) macrantha: Dars, Zingst, Hiddensee, Peenewiesen bei Peenemünder (raaze und Carlshagen auf Usedom. - Stärker und fetter als S. rubra. Die Blätter halb stielrund, nicht so spitz; die Nebenblätter breiter und kürzer, in eine 3seitige, öfter gezähnelte Spitze auslaufend, nicht lang zugespitzt. Die Kapsel länger als der Kelch; die Samen mehr flach zusammengedrückt, grösser, eiförmig-rundlich, nicht fast 3eckig-verkehrt-eiförmig, bei mässiger Vergrösserung elatt aber glanzlos, hei starker Vergrösserung mit kleinen rundlichen Wärzchen mehr oder we- niger zerstreut besetzt, auch einzelne am Umfange des Randes schärflich- warzig, entweder ganz ohne Flügel oder mit einem durchscheinend-häutigen, strahlig- gestreiften, am Rande zuweilen eingeschnitten-gezähnelten, breiten Flügel ringsum umgeben. Eine höchst veränderliche Art, bald niederliegend dem Boden angedrückt, bald aufsteigend, ganz kahl oder nach oben zu drüsig behaart. Blüthen hlass- roth oder weiss, von verschiedener Grösse, auf eben so langen oder länge- 78 ALSINACEAE. ren Blüthenstielen. -Kelchblätter breithäutig gerandet, an der Basis zu bei- den Seiten mit einem braunen Punkte. Die Länge der Kapsel sehr schwankend, oft an demselben Exemplare, am längsten und grössten ist sie bei y ma- cerantha, wo sie den Kelch um das Doppelte überragt. Am merkwürdigsten ist die Unbeständigkeit des häutigen Samenflügels, der entweder ganz fehlt, so bei der hier so häufigen Form «. marina, oder nur an einzelnen Samen vorkommt, oder auch sämmtliche Samen der Pflanze ringsum umgiebt, dann auch in der Breite und Gestalt varirt, aber wegen seiner grossen Unbe- ständigkeit nicht zur Unterscheidung von Arten dienen kann, zumal seine Anwesenheit weder durch emen eigenen Habitus der Pflanze noch durch andere beständige Charaktere unterstützt wird. Ich vereinige daher hier die Arenaria rubra 4. marinaL. mit der Ar. media L. zu einer Art, halte es aber bei der grossen, in der Synonymie dieser Arten herrschenden Verwirrung für passend, einen neuen, nicht zu einem Irrthume Veranlassung gebenden Namen zu wählen. 4. HONCKENYA Ehrh. Flores hermaphrodito-dioiei. Cal. ösepalus. Pet. 5, integra. Stam. 10, inter glandulas disco sub- hypogyno inserta; glandulae crassae emarginatae, in flore masculo magis evolutae. Styli 3, sepalis exterioribus oppositi. Capsula :arnosa, Svalvis. Semina maxima, pyriformia, latere uno convexa, altero concava. Folia exstipulata. X, 3. 1. H. peploides (L.) Ehrh., — eaule procumbente, ramis erectis; foliis carnosis ovatis acutis; floribus terminalibus axillaribusque; sepalis ovatis; petalis obovato-spathulatis calycem aequantibus. 4. — Arenaria peploid. L. Alsine pepl. Whlnbg. Halianthus pepl. Fries. Juni— August. Am ganzen Seestrande, besonders in den Dünen sehr häufig. Die ganze Pflanze fleischig und starr, meist gelblichgrün. Stengel ı—1' ]., niederliegend, sehr verzweigt, mit aufrechten Aesten. Blätter sitzend, dieklich-fleischig, eiförmig, 43—3 1., an der Spitze etwas zurück- gekrümmt, die oberen genähert, fast dachig sich deckend und wegen des kreuzweisen Standes besonders an- den nicht blühenden Aesten vierzeilig erscheinend. Blüthen kurzgestielt, einzeln in den Achseln der Zweige und Blätter. Kelchblätter eiförmig, stumpflich, mit undeutlichem Mittelnerv. Blu- menblätter weiss, verkehrt-eirund, etwas kürzer als der Kelch. Staubfäden bei den weibl. Blüthen verkümmert. Kapsel kugelig, 23 — 3" gi, 4—5sa- mnig. Samen bis über 1 ]., schwarz-braun, runzlig-punktirt, birnförmig, auf der einen Seite convex, auf der anderen mit einer oder zwei glatteren Aushöhlungen, durch das Würzelchen etwas geschnäbelt. 5. ALSINE Wahlenb. Cal. 5sepalus. Pet. 5, integra. Stam. 10. Styli 3, sepalis exterioribus oppositi. Capsula usque ad basin 3valvis; semina reniformia. Folia exstipulata. X, 3. 1. A. viscosa Schreb., — glanduloso-pilosa; caule erecto ra- mosissimo; foliis lineari-subulatis; floribus longe pedunculatis; ALSINACEAE, 3) sepalis lanceolato-suhulatis, petala capsulamque superantibus; pe- talis oblongo-lanceolatis. © — Arenaria viscidula Thuill. Sabu- Jina visc. Rehb. Alsine tenuifolia $. viscosa Koch. 8. glabra Marss., — planta tota glaberrima. Mai— August. Auf sandigen Hügeln und Brachfeldern, streckenweise. Barth: Vogelsang, Kenz, Rubitz (Zbl.). Stralsund: Kugelfang, Grünhufe, Langendorf, Zitterpenningshagen (Fischer). Rügen: von Mönchgut längs der Granitz bis zur Prora und Ralswyk sehr häufig. Wolgast: Spitze Hörner, Cisaberg, von Mühlenthal bis Pritzier. Usedom: Crumminer Gaarzberge, häufig auf dem Gmnitz, zwischen Coserow und dem Kölpinsee. 8. auf Aeckern beim Hohendorfer Mühlenthale bei Wolgast, selten. Kleines, feines, 2—4“ hohes, drüsig behaartes, sehr selten ganz kah- les, von der Basis an gabelig-verästeltes Pflänzchen. Die aus breiterer Basis friemlichen Blätter 3nervig, an der Basis scheidenartig zusammengewachsen. Blüthen klein, auf haarfeinen, 3—6mal so langen "Stielen. Kelchblätter lanzettlich-pfriemförmig, Snervig, am Rande häutig. Blumenbl. weiss, läng- lich - lanzettlich, wie die Kapsel kürzer als der Kelch. Samen sehr klein, nierenförmig, runzlig-streifig, auf dem Rücken mit seichter Furche. Mehrere Botaniker betrachten diese Art nur als eine Varietät der A. tenuifolia Whlnbg. und es ist nicht zu läugnen, dass beide sehr nahe ver- wandt sind. Die A. viscosa unterscheidet sich aber durch kleinere Blüthen, durch schmälere Kelchblätter, durch länglich-lanzettliche, nicht ovale Blu- menblätter und eine Kapsel, welche stets "kürzer, nicht aber länger als der Kelch ist. Die Pflanze ist fast immer drüsig behaart und die kahle Form derselben sehr selten, während A. tenuifolia stets kahl gefunden wird. Die A. tenuifolia hat auch einen anderen Verbreitungsbezirk. Sie geht nördlich kaum über das mittlere Deutschland und fehlt in Schweden und dem nörd- lichen Russland, wo sich nur A. viscosa Schreb. findet. Trib. II. STELLARIEAE Fenzl. Capsula duplo numero sty- lorum in valvas integerrimas dehiscens, vel valvis tot quot styli, apice 2fidis. Folia exstipulata. 6. ARENARIAL. Cal. 5sepalus. Pet. 5, integra. Stam. 10. Styli 3. Capsula 6valvis. Semina hilo estrophiolato. X, 3. 1. A, serpyllifolia L., — caulibus adseendentibus dichotomis; foliis ovatis acuminatis sessilibus, inferioribus in petiolum brevem contractis; sepalis lanceolatis acuminatis Inerviis, exterioribus 2 anguste, interioribus late autor -marginatis; petalis calyce brevioribus. © et © Juni— August. Auf Aeckern, Triften, Hügeln, gemein. Vielstengelig, 3— 8” h., schärflich-kurzhaarig. Blätter lederartig, klein, bis 2 ]., getroeknet mehrnervig. Blüthen gestielt, einzeln in den Gabeln der Verästelungen oder seitenständig in den Blattachseln, eine lockere Trug- dolde bildend. Kelchblätter mit 3 kielförmigen Nerven, etwa um die Hälfte länger als die weissen, ovalen Blumenblätter. Kapsel etwas länger als der Kelch, an der Spitze mit 6 Zähnen aufspringend, Samen rundlich-nieren- 80 ALSINACEAE. förmig, knötig-runzlig. — Eine kahle oder drüsig-behaarte Form habe ich hier niemals gefunden. 7. MOEHRINGIA L. Semina laevissima, hilo distinete stro* phiolato. Caet. ut Arenariae. 1. M. trinervia (L.) Clairv., — caule dichotome ramoso; fo- liis ovalis acutis 3—5bnerviis, in petiolum attenuatis; sepalis aeu- tis 3nerviis, nervis approximatis, intermedio carinato; petalis ca- Iyce brevioribus. © — Arenaria 3nervia L. Mai — Juli. An schattigen, feuchten Orten, in Wäldern und Gebüschen, sehr häufig. Stengel aus ästiger Basis aufsteigend, +—1’ h., Blätter dünn, 6 — 8' l., die untersten mit eben so langen Stielen, schr fein behaart. Blüthen gabel- und gipfelständig, auf sehr langen, nach der Blüthe abstehenden und an der Spitze hakenförmig gekrümmten Blüthenstielen. Kelchblätter gewim- pert, mit schärflichem Kiele, länger als die weissen Blumenblätter. Kapsel 6klappig, kürzer als der Kelch. Samen ziemlich gross, rundlich - nierenför- mig, glänzend-schwarzbraun, mit einem hervortretenden, fein eestrichelten Rande und schildförmiger, schwammig-häutiger Nabelwulst. 8. HOLOSTEUM L. Cal. 5sepalus. Pet. 5, subdentata. Stam. 3—5. Styli 3. Caps. apice 6valvis. Semina concava, latere concavo longitudinaliter carina prominente perducta. 1. H. umbellatum L.., — foliis radicalibus rosulatis subspa- thulatis, caulinis ovatis plus minusve connatis; eyma terminali umbellitormi. © April— Mai. Auf Aeckern, sandigen Hügeln, an Wegen, gemein. Stengel mit aufsteigenden Seitenstengeln, 3—6“ h., hei der Fruchtreife viel höher, nach oben zu gewöhnlich drüsig behaart. Wurzelblätter roset- tenförmig genähert, Stengelblätter in wenigen entfernten Paaren, blaugrün. Blüthenstiele Einen lang, von ungleicher Länge, bei der Fruchtreife zurückgeschlagen, nach Austreuung der Samen wieder aufgerichtet. Blu- menbl. weiss, ausgebissen- oezähnt, nebst der Kapsel länger als die eiförmi- sen, hreit- haufrandigen Kelehblätter. Samen gekörnelt, tlach-eonvex-coneav, auf der hohlen Seite mit aufliegendem, kielförmigem Würzelehen. 9. CERASTIUM I... Cal. 5sepalus. Pet. 5, profunde emar- ginata vel 2fida. Stam. 10, 5. Styli 5, sepalis oppositi. Capsula subeylindrica, apice dentibus 10 dehiscens. * Petala calycem aequantia vel eo hreviora. 1. C. glomeratum 'T’huill., — caule ereeto vel adscendente; foliis subrotundis ovalibusque, inferioribus in petiolum angustatis; eymae vamis glomeratis; bracteis ommibus herbaceis sepalisque apice ALSINACEAE. 81 hirsutis; pedicellis fructiferis calycem aequantibus brevioribusque. ® — C. vulgatum L. herb. ©. viscosum L. Spee. ed. 1. C. ‘ovale Pers. Mai— August. Auf Grasplätzen, an feuchten schattigen Orten, an leh- migen Gräben, hier und da. Dars: Prerow (Zbl.). Barth: Löbnitz (Zbl.). Tribsees: in den Recknitz- Waldungen zwischen Plennin und Gruel. Stral- sund: bei Voigdehagen. Rügen: in der Stubnitz. Greifswald: Potthagen und Behrendorf (Münter). Wolgast: Buddenhagen. Gelberün, 6— 8‘ h., dicht drüsig-behaart. Blätter rundlicher als bei den folgenden Arten, 4— 6‘ 1. Deck- und Kelchblätter bis zur krautigen Spitze lang behaart. Blumenbl. so lang wie der Kelch, bis zum vierten Theile 2spaltig, am Nagel mit einigen Wimperchen. Kapsel doppelt so lang als der Kelch, gegen die Spitze schwach gekrümmt. Fruchtstiele gerade, etwa von der Länge des Kelches. Samen teinkörnig- punktirt. 2. C. semidecandrum L., — caule ereeto vel adscendente ; foliis oblongis ovalibusque, inferioribus in petiolum angustatis; ceymae ramulis superioribus confertis; Draeteis ommibus sepalisque semiscariosis apice glabris eroso-dentieulatis; pedicellis defloratis reflexis, fruetiferis ereetis calycee 2—3plove longioribus; semini- bus granulato-punctatis. © April— Juni. Auf Sandboden, Triften und BraChäckern, gemein. Meist vielstengelig mit aufsteigenden Seitenstengeln, 2—6“ h., dicht drüsig-behaart. Blätter mehr länelich als bei der Vorigen. Deck- und Kelch- blätter zur. Hälfte weisshäutig und am lHautrande kahl , letzterer an der Spitze meist GnSBEDISsen- Bezubiit, Blumenbl. wenig kürzer als der Kelch. Staubgefässe 10 oder auch 5. Fruchtstiele 2 —3mal so lang als der Kelch, nach der Blüthe abwärtsgebogen, nach Ausstreuung der Samen wieder auf- gerichtet. Kapsel gekrümmt, fast doppelt so lang als der Kelch. Samen hellbraun, körnig- punktirt. Die Pflanze kommt ohne Drüsen und auch ganz kahl vor. Beide For- men sind, hier noch nicht beobachtet. 3. C. glutinosum Fries, — caule erecto vel adscendente; foliis oblongis ovalibusque, inferioribus in petiolum angustatis; cymae ramulis superioribus confertis; bracteis inferioribus herba- ceis, superioribus calycibusque anguste scarioso-marginatis apice glabris; pedicellis defloratis horizontaliter patentibus, fructiferis erecetis calyce longioribus; seminibus granulato-punctatis. O — C. obseurum Chaub. ©. Lensii et pallens Schultz. ©. Grenieri Schultz. ©. pumilum Curt. ? Mai— Juni. Auf Sandboden, Hügeln, Triften, an Wegen, selten. Hid- densee: Strandwiesen bei Neuendorf (Zbl.). Greifswald: bei Karrendorf (Zbl.), an der Badeanstalt (Arndt). Stralsund: Deich am östlichen Rande der Kupfer- wiese bei Knöchelsöhre und Erhöhungen auf der Fraukenweide (Fischer). Eine der vorhergehenden sehr nahe stehende Art, die sich durch fol- gende Merkmale unterscheidet. Die unteren Deckblätter der ersten und 6 89 ALSINACEAE. zweiten Verästelung der Trugdolde sind entweder ganz krautig oder haben doch nur einen schmalen, häutigen Rand an der Spitze, die oberen sind nebst den Kelchblättern etwas breiter häutig berandet, aber stets viel schmäler als bei der vorhergehenden Art und niemals an der Spitze gezäh- nelt. Die Blüthenstiele sind nach der Blüthe nur auf die Seite geneigt, mit nickendem Kelche, nicht herabgeschlagen, nach Ausstreuung der Samen wieder aufgerichtet, gewöhnlich nur wenig länger als die Kapsel. 4. C. triviale Lk., — caulibus adscendentibus, lateralibus de- ° mum basi radieantibus; foliis oblongis vel ovato-oblongis, infe- rioribus in petiolum angustatis; eymae ramulis superioribus eon- fertis; bracteis sepalisque margine amguste scariosis apice glahris; pedicellis fructiferis ereetis calyce 2—3plove longioribus; se- minibus tubereulatis. © et 4 — C. viscosum L. herb. C. vulga- tum L. spec. pl. pro parte. Mai— September. Auf Wiesen, Triften, Aeckern, gemein. Stärker und grösser als die übrigen Arten, Stengel 1 —1’ h., mit wur- zelnden und überwinternden Seitenstengeln. Blüthen grösser, die Blumen- blätter so lang wie der Kelch. Die Samen noch einmal so gross, rostbraun, mit spitzen Knötehen besetzt. Die untersten Deckblätter kommen öfter sanz krautig vor. Blüht durch Nachtriebe bis in den Herbst hinein. Die Be- haarung dieser Art ist bei uns stets ohne Drüsen. ** Petala calycem duplo superantia. 5. C. arvense L., — caulibus adscendentibus, lateralibus pro- stratis basi radicantibus; foliis lineari-lanceolatis linearibusve; eyma patula pauciflora; bracteis margine scariosis; peduneulis defloratis ereetis apice nutantibus; petalis calyce duplo longiori- bus. 4. Mai— Juni. Auf trocknen Hügeln, Triften, Mauern, an Wegen, sehr häufig. Vor allen Uebrigen ausgezeichnet durch die grossen, weissen, glockigen Blüthen, deren Blumenblätter den Kelch um das Doppelte überragen. Die Stengel 4—6‘ h., mit den unfruchtbaren Seitentrieben oft 1—2' breite, dichte Polster bildend, nebst den etwas zurückgekrümmten Blättern kurz behaart, nach oben zu oft drüsenhaarig. Kapsel etwas gekrümmt, länger als der Kelch. Samen mit Knötchen besetzt. 10. MALACHIUM Fries. Cal. 5sepalus. Pet. 5, bipartita. Stam. 10. Styli 5, sepalis alterni. Capsula ovato-pentagona, Svalvis, valvis apice 2fidis. X, 5. 1. M. aquaticum (L.) Fr, — caule adscendente basi radi- cante; foliis cordato-ovatis acuminatis sessilibus, inferioribus pe- tiolatis; cyma composita diehotome diyaricata, glanduloso-pilosa ALSINACEAE. 83 herbaceo-bracteata; pedunculis post anthesin reflexis apice cer- nuis. 4 — Cerastium ag. L. Larbrea agq. Ser. Juni— August. An feuchten, schattigen Orten, Gräben und Ufern, sehr häufig. Stengel 1—2' h., brüchig, schlaff, zuweilen klimmend, unten kahl, oben drüsig-behaart. Blätter 1—2“ 1., sitzend, an den unfruchtbaren Stengeln gestielt. Deckblätter den Stengelblättern ähnlich, nuf kleiner. Blüthen lang gestielt; Blumenblätter weiss, bis zur Basis gespalten, mit von einander ab- stehenden, linealen Zipfeln, den drüsig behaarten Kelch weit überragend. Kapsel kugelig-eiförmig-5seitig. Samen knötig. Hat grosse Aehnlichkeit mit Stellaria nemorum, unterscheidet sich aber durch die drüsige Behaarung, die sperrig-abstehenden, an der Spitze zu- rückgekrümmten Fruchtstiele, durch 5 Griffel und eine 5klappige Kapsel. 1l- STELLÄRIA L. Cal. 5sepalus. Pet. 5, bifida. Stam. 10,5. Styli 3. Capsula 6valvis. Semina hilo estrophiolato. X, 3. * Caulis teres. 1. $. nemorum L., — caule e basi adscendente erecto tereti villoso; foliis inferioribus petiolatis cordatis acuminatis, superio- ribus sessilibus; eyma terminali effusa herbaceo-bracteata; petalis ealyce duplo longioribus bifidis; columella capsulae lineari- elongata. 4, Mai— Juni. In feuchten, schattigen Laubwäldern und Gebüschen, streckenweise häufig. Tribsees: in den Laubhölzern längs der Recknitz. Stralsund: Parow, Voigdehäger Trift, Bruch bei Niederhof, Abtshagen (Fischer). Greifswald: Elisenhain. Grimmen: zwischen Poggendorf und Boltenhagen. Wolgast: Jägerhöfer und Buddenhäger Holz. Lassan: bei Bauer und Waschow. Stengel 1—2’ h., rund, schlaff, sehr zerbrechlich, am Grunde knieför- mig-aufsteigend, gewöhnlich zottig, selten etwas kahl, die unfruchtbaren Stengel erst nach der Blüthe auswachsend. Blätter gewimpert, 1— 21" 1. Blüthen lang gestielt, ziemlich gross, in eine lockere Trugdolde vereinigt. Kelchblätter lanzettlich, stumpflich. Blumenblätter tief gespalten. Kapsel länglich-eylindrisch, länger als der Kelch. Samen am Rande körnig-schärflich, auf den Seiten mit kammförmigen Runzeln besetzt. — Hat Aehnlichkeit mit Malachium aquaticum. 2. 8. media (L.) Cyrillo (1784), — caule adscendente dicho- tomo tereti 1fariam piloso; foliis ovatis breviter acuminatis pe- tiolatis, superioribus sessilibus; floribus alaribus terminalibusque subeymosis; petalis calycem aequantibus brevioribusque; colu- mella capsulae brevissima. @ et @ — S. media Vill. (1789). Al- sine media L. ß. neglecta (Weihe), — major; floribus majoribus decandris. Blüht das ganze Jahr hindurch. Ueberall gemein, ß. seltener an schattigen, feuchten Orten. 6* 84 ALSINACEAE. Stengel an den unteren Knoten wurzelnd, 4 —1‘ h., durch eine herab- laufende, gliedweise wechselnde Haarleiste vor allen übrigen Arten aus- gezeichnet. Blüthen lang gestielt, Stiele zuletzt zurückgeschlagen. Blumen- blätter weiss, zuweilen fehlend. Staubgefässe 2—5, seltener 10. Kapsel eiförmig, länger als der Kelch. Samen etwas zusammengedrückt, mit con- centrischen Reihen von kammförmigen Runzeln und am Rande von Knöt- chen besetzt. — Die Varietät ist in allen Theilen grösser und erinnert an die vorhergehende Art..— Vogelmiere. ** Caulis 4gonus. 3. 8. Holöstea L, — caule adscendente argute Aangulo; fo- liis connato-sessilibus, e basi latiore anguste lanceolatis longe acuminatis margine carinaque scabris, cyma effusa; bracteis her- baceis; sepalis obsolete nervosis; petalis semibifidis calyce duplo longioribus. 4 Mai— Juni. In Laubwäldern, Gebüschen und Hecken, sehr häufig. Stengel aus kriechender, verzweigter Basis aufsteigend, 1—14‘ h., scharf 4kantig, kahl. Blätter 14 —3‘ l., fast vom Grunde an mit geraden Rändern allmälig in eine lange, feine, härtliche Spitze auslaufend, oberseits grasgrün, unterseits sowie die ganze Pflanze bleichgrün. Blüthen STOSS, 6— 8" im Durchmesser. Kelchblätter eiförmig, s spitz, mit sehr zarten, auf der Oberfläche nieht wahrnehmbaren Nerven. Blumenblätter länglich- ver- kehrt-herzförmig, über die Hälfte 2spaltig. Kapsel kugelig, von der Länge des Kelches. Samen gross, rothbraun, mit grossen, zitzenförmigen Knöt- chen dicht besetzt. . 4. $. glauca With., — caule e basi adscendente erecto 4an- gulo; foliis sessilibus lanceolatis vel lineari-lanceolatis laevissimis; cyma laxa pauciflora; bracteis scariosis margine glabris; sepalis snerviis; petalis 2fidis calyce longioribus. 4 — S. graminea £.L. S. palustris Retz. «. Jatifolia, — foliis infimis oblongis vel oblongo-lanceolatis brevioribus. ß. angustifolia, — foliis omnibus lineari-lanceolatis elongatis. Juni — Juli. Auf sumpfigen Wiesen und Torfmooren, sehr häufig. Durchaus glatt und kahl, schöngrün oder graugrün. Blätter dicklich, bald breiter und halb so lang als die Stengelglieder, bald nur 1° breit und die Stengelglieder überragend. Deckblätter häutig, die unteren zuweilen halbkrautig. Blüthen von veränderlicher Grösse, in armblüthigen Trugdol- den, zuweilen auch einzeln. Kelchblätter lanzettlich zugespitzt, häutig be- randet, önervig. Kapsel eiförmig-länglich, von der Länge des Kelches. Sa- men mit kammförmigen, oft weisslie hen Runzeln. 5. 8. graminea I.., — caule diffuso glabro 4angulo; foliis, sessilibus anguste lanceolatis acutis glabris basi eiliatis; cyma multiflora paniculata divaricata; bracteis scariosis margine ceilia- tis; sepalis Snerviis; petalis calycem aequantibus. 4 ALSINACHAE. 85 Juni — August. Auf Wiesen, Grasplätzen, Hügeln und an Ackerrändern, sehr häufig. Stengel 3—1!’ h., oft fast ganz in eine ausgebreitete, rispenförmige Trugdolde aufgelöst. Blüthen lang gestielt, polygamisch, in der Grösse veränderlich, bei der weiblichen Pflanze um die Hälfte kleiner, bei der gross- blüthigen noch immer viel kleiner als bei der vorhergehenden Art; die Blu- menblätter nicht länger als der Kelch. Deck- und Kelchblätter am Rande zart gewimpert, wodurch sich diese Art besonders auszeichnet. Kapsel etwas länger als der Kelch. Samen mit kammförmigen Runzeln dicht besetzt. 6. $S. uliginosa Murr., — caule diffuso glabro 4gono; foliis sessilibus oblongo-lanceolatis glabris basi eiliatis; eymis pedun- eulatis axillaribus terminalibusque in paniculam laxam dispositis; bracteis scariosis margine glabris; sepalis 3nerviis capsulam aequantibus; petalis calyce brevioribus. 4 — S. graminea y-. L. S. Alsine Reichard. S. aquatica Poll. Larbrea aquat. St. Hil. L. uliginosa Rchb. } Juni— September. Auf sumpfigem Waldboden, an Gräben, häufig. Stengel 3— 8 h., schlaff, nebst den etwas dicklichen Blättern blau- in. Blätter 6— 8 ]. und halb so breit. Rispe aus wenigblüthigen, meist achselständigen, lang gestielten Trugdolden und einzelnen gestielten Gabelblüthen zusammengesetzt, mit häutigen, kahlen Deckblättern. Blüthen klein. Kelch an der Basis mehr trichterförmig in den Blüthenstiel verdünnt; Kelchblätter lanzettlich, nervig, viel länger als die kleinen, 2spaltigen Blu- menblätter und so lang wie die Kapsel. Samen klein, mit kammförmigen, oft weisslichen, faltig-hervortretenden Runzeln dicht besetzt. 7. S. crassifolia Ehrh., — caule diffuso glabro obsolete 4gono ; foliis sessilibus oblongo-lanceolatis lanceolatisve glaberrimis; pe- duneulis solitariis elongatis alaribus axillaribusque non bracteatis; sepalis obsolete 3nerviis capsula brevioribus; petalis calyce sub- dimidio longioribus. & — Larbrea erassif. Rehb. «. latifolia, — foliis oblongis vel oblongo-lanceolatis brevibus. ß. angustifolia, — foliis omnibus anguste linearibus. Juni— August. In Torfsümpfen, hin und wieder. Rügen: am Schmachter- See (Arendt). Dars: in den Mooren des Holzes häufig. Auf den Wiesen längs der Recknitz und Trebel von Damgarten über Tribsees bis Demmin stellenweise häufig. Loitz: Torfmoor beider Walkmühle. Lassan: Buggo- wer Moor (Zbl.).. Wolgast: Katzow (Zbl.), an der Eisenbahn hinter Müh- lenthal, bei Netzeband im rothen Beekbruche; die Form £. seltener unter der Hauptform bei Loitz und Wolgast. Der Vorigen ähnlich, aber zarter; Stengel 3— 8° h., undeutlich 4kan- tig, an der Basis fadenförmige Ausläufer treibend, mit ganz kahlen, in Länge und Breite sehr veränderlichen Blättern. Ist ausserdem an den undentlich änervigen Kelchblättern, die stets kürzer als die Blumenblätter und die Kapsel sind und an den bei der Fruchtreife zurückgeschlagenen, einzeln in den Blattachseln stehenden, niemals mit häutigen Deckblättern versehenen Blüthenstielen leicht zu erkennen. Samen grösser als bei der vorigen Art, die Runzeln meist flacher. 86 ELATINACEAE. — MALVACEAE. 14. Fam. ELATINACEAE Cambess. Kelch 3—5spaltig. Blumenblätter ebensoviele, nebst den Staubgefässen unterständig. Staubgefässe doppelt so viele oder von gleicher Zahl. Fruchtknoten 3—5fächerig mit eben so vie- len Griffeln und kopfförmigen Narben. Frucht eine mehrfächerige, vielsamige, klappig-aufspringende Kapsel, deren Scheidewände mit dem centralen Samenträger verbunden sind. Samen lang, mehr oder weniger gekrümmt, eiweisslos. Kleine, auf überschwemmtem Uferboden wachsende Pflanzen, mit gegen- oder quirlständigen Blättern, ohne Nebenblätter. 1. ELATINE. 1. ELATINE L. Cal. 3—4partitus. Pet. 3, 4. Stamina 3, 4, 6,8. Styli 3—4. Capsula depresso-globosa, 3—4locularis polysperma. Semina eylindracea plerumque curvata. 1. E. Hydröpiper L., — foliis oppositis petiolatis subelliptico- spathulatis ; floribus sessilibus vel brevissime pedunculatis 4pe- talis octandris; seminibus uncinato-eurvatis. @ — E. Schkuhriana Drev. et Hayne. Juni— August. Auf überschwemmtem Uferboden. Bisher nur am Rande des Gr. Krebssees bei.Heringsdorf auf Usedom. Kleines zartes Pflänzehen. Stengel 1—3“ 1., liegend, wurzelnd und verworren verästelt. Blätter 1—1!‘‘ ]., in den mehr oder weniger langen Blattstiel verschmälert. Blüthen abwechselnd sitzend oder sehr kurz gestielt, kaum 1” or., mit 4 fast rundlichen Kelch- und röthlichweissen Blumen- blättern, 4 Griffeln und 8 Staubgefässen. Kapsel fast linsenförmig, 4klap- pig. Samen prismatisch-linienförmig, mit zarten Querrippen, hakenförmig auf sich zurückgekrümmt, der eime Schenkel länger, in der Bucht mit einer ausgespannten, durchsichtigen Haut. — Unter dem Wasser ist die Pflanze meist grösser, die Aeste sind lockerer, die Blätter länger gestielt und die Blüthen sparsamer. 15. Fam. MALVACEAE R.Br. Kelch 3—5spaltig, Zipfel bei der Knospung klappig, oft ein mehrblättriger oder mehrtheiliger Aussenkelch. Blumenblätter so viele als Zipfel des inneren Kelches und mit ihnen wechselnd, bei der Knospung schraubenförmig zusammengedreht. Staub- MALVACEAE. 87 gefässe zahlreich, unterständig, in eine den Blumenblättern an- geheftete Röhre verwachsen; Staubbeutel 1fächerig mit einer Querritze aufspringend. Fruchtknoten mehrfächerig, bisweilen gelappt, mit centralem Samenträger; Griffel von der Zahl der Fächer. Frucht bei unseren Arten eine kuchenförmige Spaltfrucht, in zahlreiche, meist einsamige Theilfrüchte zerfallend, bei auswärtigen Arten auch kapselartig. Samen dem inneren Winkel der Früchtchen angeheftet. Eiweiss spärlig oder fehlend. Keimling gerade, mit unregelmässig zusammengefalteten Keim- blättern. Kraut- oder strauchartige Pflanzen, meist mit sternförmigen Haaren überzogen. Blätter abwechselnd, häufig handförmig ge- lappt mit Nebenblättern. 1, MALVA. 2. ALTHAEA. 1. MALVA L. Cal. duplex, exterior 3sepalus, interior 5fidus. Schizocarpium depresso-globosum, orbiculari-polycarpicum, car- pidiis 1spermis, axi centrali affıxis. XVI,5. * Folia plerumque profunde partita. Flores axillares solitarii, saepe quoque terminales et congesti. 1. M. Alcea L., — caule pilis stellato-ramosis incano; foliis radicalibus cordato-subrotundis lobatis, caulinis palmato-5partitis, laciniis subrhombeis 3fidis inciso-dentatis pinnatifidisve; sepalis calycis exterioris ovatis acutis; carpidiis glabris transverse rugo- sis dorso carinatis, marginibus rotundatis. 4 Juli— September. Auf trocknen Hügeln, an Wegrändern, hier und da. Damgarten: Pantlitz und Plennin. Barth: Löbnitz. Hiddensee: nördl. Theil. Rügen: Drewolke (Zbl.), Wittower Posthaus, Neu -Bessiner Insel. Stralsund: Ufer des Deviner Sees, bei Lüssow (Fischer), Pütte, Pennin. Grimmen: Kaschow. Loitz: bei Trantow. Gützkow: beim Pass. Greifs- wald: auf dem Koos (Münter). Wolgast: zwischen Kühlenhagen und Bol- tenhagen, bei Conerow, Ufer am Trog. Usedom: Ufer bei Neeberg. Stengel aufrecht, stark, 2—3° h., nebst den Blattstielen und unteren Blattflächen mit- angedrückten Sternhaaren bekleidet. Blätter in der Tiefe der Theilung sehr veränderlich. Blüthenstiele blattwinkelständig, einzeln, nebst den Kelchen sternhaarig-feinfilzige. Kelch netzaderig, bei der Frucht- reife sehr vergrössert. Blättchen des Aussenkelches eiförmig, spitz. Blu- menblätter rosenroth mit dunkleren Adern, etwa 1” 1., keilig-verkehrt-herz- förmig. Früchtchen kahl, schwarz, mit rundem, gekieltem Rücken und abge- rundeten Rändern, besonders auf den Seiten strahlig-querrunzelig. 2. M. moschäta L., — caule pilis simplicibus hispido; foliis 88 MALVACEAR. radicalibus cordato-subrotundis lobatis, caulinis profunde 5par- titis, lJaciniis pinnatifidis ineisis pinnatifidisque; sepalis calyeis exterioris lineari-lanceolatis; carpidiis dense villosis dorso rotun- dato ecarinatis. 4 Juli— September. Sehr selten und wohl nur eingeschleppt. Am Ryk- ufer bei Eldena vom verstorbenen Dr. Antz gefunden. Grimmen: im Wit- tenhäger Walde auf einer Schonung und auf Grasplätzen im Glashäger Garten (Zbl.). Ist der vorhergehenden Art ähnlich, aber durch die steifen, abstehen- den, einfachen Haare, durch meist feiner zertheilte Blätter, schmälere, linien- lanzettliche Blättehen des Aussenkelches, etwas kleinere Blüthen und die schwarzen, aber dichtzottigen Früchtchen leicht zu unterscheiden. ** Folia lohata. Flores axillares fascieulatı. 3. M. silvestris L., — caule erecto vel adscendente; foliis cordato-subrotundis 5—7lobis, lobis crenato-dentatis; pedunculis aggregatis, fructiferis erectis calyeibusque pilosis; sepalis calyeis exterioris elliptico- oblongis; petalis calyce multo longioribus; carpidiis dorso planis glabris reticulato-rugosis argute margi- natis. 4, Juli— September. An Wegen, Zäunen, Mauern, sehr häufig. Stengel 1—3‘ h., aufrecht oder aufsteigend, gewöhnlich behaart. Untere Blätter fast nierenförmig mit rundlichen Lappen, die oberen tiefer und spitzer gelappt. Fruchtstiele zu 3—5, aufrecht, kürzer als die Blätter. Blumen- blätter 8— 10 1., länglich-verkehrt-herzförmig, fast 2spaltig, hellpurpurroth mit 3 dumkleren Längslinien. Früchtchen bräunlich-gelb, kahl, mit flachem, tief netzaderig-runzligem Rücken und scharfen Seitenrändern. — Off. Flo- res Malvae. 4. M. rotundifolia L., — caule prostrato-adscendente; foliis subrotundo-reniformibus 5 — Tlobis, lobis crenato-dentatis; pe- dunculis aggregatis, fructiferis declinatis; sepalis calyeis exterio- ris lineari-lanceolatis; petalis calyce 2—3plove longioribus; car- pidiis dorso paulum rotundatis sublaevibus obtuse marginatis. 4 M. neglecta Wallr. M. vulgaris Fr. Juni— September. An Wegen, Mauern, Zäunen, gemein. Stengel ausgebreitet-liegend oder aufsteigend, 4—1!’ 1]. Blätter sehr lang gestielt, mit 5—7 breit-rundlichen, kurzen Lappen. Fruchtstiele zu- rückgeschlagen. Blättchen des Aussenkelches linien-lanzettlich. Blumenbl. blass-röthlich, 3—4"' 1., tief ausgerandet, 2—3mal so lang als der Kelch. Früchtchen bräunlich-gelb, fein behaart, später fast kahl, glatt oder sehr un- deutlich netzaderig, mit etwas abgerundetem Rücken und stumpflichen Sei- tenrändern. — „Pöppelkees“. Off. Hb. Malvae. Linne begriff unter seiner M. rotundifolia sowohl diese wie die folgende Art, wie nachstehende Worte in der flor. suecica beweisen: „apud nos flo- res communiter minores, cor, omnino alba, Stockholmiae autem corolla ma- MALVACEAE. — TILIACEAE. 89 jore purpurascente obvia planta uti apud exteros“. Er betrachtet also Beide als Formen derselben Art. Wenn sich zufällig in seinem Herbarium nur die M. pusilla With. unter dem Namen M. rotundifolia findet, so berechtigt dies hiernach keineswegs, letzteren Namen nur auf diese wenig verbreitete, seltnere Pflanze zu übertragen, wie es mehrere Autoren gethan haben, und eine über ganz Europa verhreitete, gemeine und bekannte offizinelle Pflanze, welche den Namen bisher allgemein geführt hat, mit einem neuen (es würde noch dazu der Name M. neglecta Wallr.- die Priorität haben) zu belegen. 5. M. pusilla With. (1795), — caule prostrato-adscendente; foliis subrotundo-reniformibus 3— 7lobis, lobis erenato - dentatis; pedunculis aggregatis, fructiferis declinatis; sepalis calycis exterio- ris lineari-lanceolatis; pelalis calycem aequantibus; carpidiis dorso planis reticeulato-rugosis argute marginatis. @ et 4 — M. rotun- difolia herb. Linnaei. M. borealis Wallm. M. Henningii Goldb. Juli— September. An Wegen, in Dörfern, selten. Hiddensee: im Dorfe Vitte (Zbl.). Barth: auf dem Hofe Gr. Kirr auf der Insel Kirr (Zbl.), bei der Försterscheune in Planitz (Holtz). Hat ganz das Ansehen der vorhergehenden Art, unterscheidet sich aber leicht durch die kleineren Blüthen, deren fast weisse Blumenblätter den Kelch nicht überragen und durch die auf dem Rücken flachen, stark netz- förmig-runzlichen, mit scharfen Seitenrändern versehenen Theilfrüchte. 2. ALTHAEA L. Calyx duplex; exterior 6— 9fidus, interior 5fidus. Caet. ut Malvae. 1. A. officinalis L., — tota velutino-tomentosa; foliis cordatis ovatisve inaequaliter crenato-serratis, inferioribus 5lobis, superio- ribus 3lobis vel subintegris; pedunculis axillaribus terminalibus- que multifloris, folio multo brevioribus. 4 Juli— September. Auf Wiesen und an Gräben in der Nähe des See- strandes. Dars: an Strandgräben bei Prerow (Zbl.). Usedom: an Graben- ufern an der Peene bei Peenemünde häufig. Wurzelstock stark, innen weiss. Stengel 1—4'h. ., ästig, wie die ganze Pflanze mit einem dichten, sammetartigen, graulich- -grünen Filze überzogen. Blätter apahielt, 2— 4 1. und 134 br., mit 5 kurzen Lappen, die oberen 3lappig oder kantig, fast ganz. Blüthenstiele 1- oder mehrblüthig, kurz, achsel- oder gipfelständig, letztere ährenartig genähert. Zipfel des Aussen- kelches linien-lanzettlich. Blumenbl. blass-rosa, 6—8' 1. und noch einmal so lang als der Kelch, fast 3eckig-keilig, an der Spitze ausgeschweift. An- theren violett. Theilfrüchtchen bräunlich- -grün, auf dem Rücken flach, etwas runzlig und feinfilzig.. — Eibisch. Off. "Radix et Folia ‘Althaeae. 16. Fam. TILIACEAE Juss. Kelch 4—5blättrig, bei der Knospung klappig. Blumen- blätter so viele als Kelchblätter und mit ihnen wechselnd. Staub- 90 TILIACEAE. gefässe zahlreich, unterständig, frei oder vielbrüderig. Antheren einwärts mit Längsritzen aufspringend. Fruchtknoten 4—-10fächerig, mit centralem Samenträger. Frucht kapselartig, oder durch Fehlschlagen eine 1samige Nuss. Keimling gerade, in der Achse des Eiweisses, Unsere Arten Bäume, mit wechselständigen, einfachen Blät- tern und abfallenden Nebenblättern. 1. TILIA, 1. TILIA L. Cal. 5sepalus, deciduus. Petala5. Stam. nu- merosa, libera (vel in exotieis pentadelpha cum staminodiis 5 squamaeformibus). Ovarium 5loculare. Stylus 1. Nux abortu 1locularis, 1—2sperma. XII, 1. — Linde. 1. T. cordata Mill. (1768), — foliis oblique subrotundo-cor- datis acuminatis serratis utringue glabris subtus glaucescentibus et in axillis venarum barbatis; corymbis 5—9floris; lobis stig- matis demum horizontaliter patentibus; nucibus obsolete 4 — 5an- gulatis. — T. europaea var. ce L. T. ulmifolia Scop. (1772). T. parvifolia Ehrh. (1790). Juli. In Wäldern und allgemein angepflanzt. Hoher, dicht belaubter Baum. Blätter oberseits dunkelgrün, unterseits heller, bläulichgrün und kahl, nur in den Achseln der Nerven mit rostfar- benen Bärtchen. Blattstiele meistens länger als die halbe Blattlänge. Eben- sträusse lang gestielt; Stiel mit einem unter der Mitte der Länge nach an- gewachsenen, länglich-lanzettlichen, geaderten, hellgrünlich-gelben Deckblatt. Blumenblätter gelb-weisslich, etwas hohl, radförmig ausgebreitet. Griffel fast so lang wie die Staubfäden. Narbe anfangs kugelrund, zuletzt 5lappig, mit weit ausgebreiteten Lappen. Nüsse verkehrt-eiförmig, fast kugelig, in ein abgestutztes Spitzchen auslaufend, meist etwas schief, mit 4—5 un- deutlichen Kanten, filzig-behaart, wegen ihrer Dünnschaligkeit leicht mit den Fingern zu zerdrücken. — Winterlinde. — Off. Flores Tiliae. 2. T. platyphyllos Scop. (1772), — foliis oblique subrotundo- cordatis acuminatis serratis, subtus molliter hirtis et in axillis venarum barbatis; corymbis 3—4floris; lobis stigmatis erectis; nucibus A—bangulato-costatis. — T. europaea var. L. T. gran- difolia Ehrh. (1790). T. pauciflora Hayne. Juni— Juli. Ursprünglich nicht einheimisch, gegenwärtig hin und wieder angepflanzt. Unterscheidet sich von der vorhergehenden Art durch eine etwas frühere Blüthezeit, durch die unterseits weich-kurzhaarigen Blätter, die wenigblüthi- gen Ebensträusse, mehr gelbgefärbte Blumen, aufrechte Narbenlappen und durch die grösseren, holzigen, deutlich 4— 5kantigen Nüsse. — Sommer- linde. — Off. Flores Tiliae. HYPERICACEAE. 91 17. Fam. HYPERICACEAE Dt. Kelch ungleich 4—5theilig, bleibend. Blumenblätter 4—5, unterständig, bei der Knospung spiralig zusammengedreht. Staubgefässe zahlreich, gewöhnlich in 3—5 Bündel ver- wachsen; Staubbeutel aufliegend. Fruchtknoten mehrfächerig, vieleiig, die Eichen im inneren Winkel der Fächer oder an den einwärts gebogenen Rändern der Fruchtblätter. Frucht eine 1- oder mehrfächerige Kapsel, bei auswärtigen Arten auch eine Beere. Samen eiweisslos. Keimling gerade. Kräuter oder Halbsträucher, mit einfachen, gegenständigen, häufig drüsig punetirten Blättern, ohne Nebenblätter. 1. HYPERICUM. 1. HYPERICUM 1. Calyx 5sepalus. Cor. 5petala. Stam. 3adelpha. Parapetala nulla. Styli 3. Capsula 3loeularis. — Hartheu. * Sepala margine nuda. 1. H. humifusum L., — caulibus prostratis filiformibus sub- aneipitibus; foliis ovali-oblongis, superioribus pellueido-punctatis; sepalis oblongis obtusis mucronulatis. 4, Juni— September. Auf Brachäckern und Triften, häufig. Stengel meist viele aus einer Wurzel, ausgebreitet-niederliegend, faden- förmig, verästelt, 2—8‘ 1., dicht beblättert. Blätter 3— 6 1., fast nur die oberen mit. durchsichtigen Punkten versehen. Blüthen klein, gelb, ge- stielt, ‘einzeln in den oberen Blatt- und Astachseln, seltener trugdoldig ge- nähert. Kelehblättchen länglich, stumpf, zuweilen etwas gezähnelt. Samen länglich-walzenförmig, feingrubig-punktirt. 2. H. perforatum L., — caule erecto tereti lineis 2 promi- nentibus; foliis ovato-oblongis vel oblongis pellueido-punctatis; sepalis lanceolatis acutatis integerrimis. 4. Juni— September. An Wegen, Ackerrändern, in Wäldern und auf Wiesen, gemein. Stengel 1— 2‘ h., rund, mit 2 von Glied zu Glied abwechselnd her- vortretenden Linien. Blätter in der Breite sehr veränderlich, gewöhnlich stark durchscheinend-punktirt, am Rande zurückgerollt. Trugdolden gipfel- ständig, zahlreich. Blumenblätter gelb, noch einmal so lang als der Kelch. Kelchblätter schmal-lanzettlich, spitz. Kapsel auf jeder Klappe mit 2 Längs- streifen, auf den Seiten mit röthlichen Drüsen. Samen länglich-eylindrisch, feingrubig-punktirt. — Johanniskraut. 92 IYPERICACEAE. -— ACERACEAR. 3. H. quadrangulum L., — caule ereeto lineis 4 prominen- tibus subguadrangulari; foliis ovalibus sparse pellueido-punctatis impunctatisve; sepalis elliptieis obtusis integerrimis. & — H. du- bium. Leers. Juli— August. In Wäldern, Gebüschen und auf Wiesen, verbreitet u. meist häufig. Vom Ansehen der vorhergehenden Art, aber leicht zu unterscheiden durch den von 4 erhabenen Linien fast 4kantigen Stengel und durch die kürzeren, elliptischen, abgerundet-stumpfen, nicht schmal-lanzettlichen, spitzen Kelchblätter. Stengel an der Basis mit fadenförmigen, röthlichen, mit Schup- pen besetzten Ausläufern. Kapsel mit vielstreifigen Klappen. 4. H. teträpterum Fries, — caule erecto dangulari, angulis alatis; foliis ovalibus pellucido-punctatis; sepalis lanceolatis acu- minatis integerrimis. 4 — H. quadrangulare Sm. Juli— August. An Gräben, auf Wiesen und Torfmooren, meist häufig. Diese Art ist leicht kenntlich an dem mit 4 geflügelten Kanten ver- sehenen Stengel, den mit breiter, fast halbumfassender Basis sitzenden Blättern, den blassgelben Blüthen, die kleiner als bei der vorigen Art sind, und an den lanzettlichen, zugespitzten Kelchblättern. ** Sepala margine glandulis stipitatis ciliata. 5. H. montanum L., — canle erecto tereti glabro; foliis ovato- oblongis basi subcordata sessilibus, superioribus pellueido-puncta- tis; sepalis lanceolatis acutis bracteisque glanduloso-ciliatis, glan- dulis globosis stipitatis,; seminibus foveolato-punctatis. 4 Juli— August. In Laubwäldern und Gebüschen verbreitet, doch nicht immer häufig. Stengel 1— 3° h., einfach, stielrund und kahl. Blätter wegen der fast herzförmigen, sitzenden Basis fast halbumfassend, die oberen Paare weit von einander entfernt. Blüthen gelb, in gipfelständigen, gedrängten Trug- dolden, die oft kopfförmig zusammengezogen sind. Kelehblätter lanzettlich, lang zugespitzt, nebst den Deckblättern von gestielten, purpurschwarzen, kugeligen Drüsen gewimpert. Samen länglieh-eylindrisch, feingrubig-punktirt. 18. Fam. ACERACEAE DC. Kelch tief 4 — 8spaltig, bei der Knospung mit sich decken- den Zipfeln Blumenblätter von gleicher Zahl mit den Kelch- zipfeln, am Rande einer drüsigen, unterständigen Scheibe eingefügt, selten fehlend. Staubgefässe gewöhnlich 8, auf der Mitte der Scheibe eingefügt. Fruchtknoten 2fächerig, 2lap- pig; Fächer 2eiig. Griffel 1, mit 2 Narben. Frucht eine ACERACEAE. 93 Spaltfrucht, bei der Reife in 2, von einem gabelförmigen Frucht- träger herabhängende, nussartige, Isamige, geflügelte Theil- früchte zerfallend. Samen ohne Eiweiss. Keimling gekrümmt, mit unregelmässig zusammengefalteten Keimblättern. Bäume mit gegenständigen, häufig handförmig-gelappten, aus schuppigen Knospen entspringenden Blättern, ohne Nebenblätter. — Es ist diese Familie durch die unterständige Scheibe nicht allein der folgenden, sondern auch den Crassulaceen, Saxifraga- ceen und Rutaceen verwandt, aber durch den nur aus 2 Frucht- blättern gebildeten Fruchtknoten hinlänglich verschieden. 1. ACER. 1. ACER L. Flores polygami. Cal. 5partitus. Corolla 5pe- tala. Stamina 8, rarius 5—12. Schizocarpium 2alatum. VII, 1. — Ahorn. 1. A. Pseudoplätanus L., — foliis snbtus opacis glauecis pal- mato-5lobis, lobis acuminatis inaequaliter erenato-serratis; race- mis pendulis elongatis basi ramosis; ovariis villosis; staminibus florum masculorum corolla duplo longioribus. £ Mai— Juni. In Laubwäldern hin und wieder, wirklich wild wohl eigent- lich nur an der hohen Seeküste Rügens: an den Ufern von Jasmund, der Granitz und von Mönchgut. Hoher Baum mit grossen dunkelgrünen, unterseits matt-graugrünen und weichhaarigen Blättern. Blüthentrauben lang, hängend, mit behaarten Stie- len. Blüthen grünlich. Fruchtflügel lang, abstehend. — Gemeiner oder weisser Ahorn. 2. A. platanoides L., — foliis subtus viridibus nitidis pal- mato-5lobis, lobis sinuato-3—5dentatis, dentibus acuminato - eu- spidatis; corymbis erectis; ovariis glabris; staminibus florum mas- eulorum corollam aequantibus. % Mai. An denselben Standorten an der Seeküste. Schöner Baum mit grossen, dunkelerünen, unterseits etwas helleren und glänzenden, kahlen Blättern, deren Lappen und Zähne in eine lange Spitze auslaufen. Blüthen grünlich-gelb in aufrechten Ebensträussen, vor dem Blätterausbruche erscheinend. Fruchtflügel divergirend, an 14 1. — Spitz-Ahorn. 3. A. campestre L., — foliis palmato-5lobis, lobis oblongis obtusis integerrimäs, intermedio majore leviter obtuse 3lobo, la- teralibus .integris vel 2—3lobulatis; corymbis erectis; laciniis: 94 ACERACEAE. — HIPPOCASTANACEAE. — GERANIACEAF. calyeis petalisque lingulatis villosis; staminibus florum mase. co- rollam aequantibus. b Mai. In Wäldern und Gebüschen, hier und da. Rügen: Stubnitz, im Grossen Holz bei Putbus, auf dem Vilm. Barth: Saatelsche Busch bei Löbnitz. Damgarten: Hessenburger Wald. Bei Tribsees, Demmin und von da längs der Peene bis Gützkow. Grimmen: im Bremenhäger Wald (Zbl.). } Aestiger Strauch oder kleiner Baum mit korkiger Rinde. Blätter kaum 4 so gross als bei der Vorigen, unterseits an den, Nerven behaart, mit stumpfen, ganzrandigen Lappen. Blüthen grünlich, in aufrechten, kaum die Blattlänge erreichenden Ebensträussen. Fruchtflügel horizontal abstehend. 19. Fam. HIPPOCASTANACEAE DC. Kelch verwachsenblättrig, 5zähnig, Zipfel bei der Knospung sich deckend. Blumenkrone unregelmässig, 4—Sblättrig; Blu- menblätter mit langen Nägeln einer unterständigen Scheibe ein- gefügt. Fruchtknoten 3fächerig; Fächer 2eiig. Kapsel leder- artig, 3fächerig oder durch Fehlschlagen 1fächerig; Klappen in der Mitte die Scheidewände tragend. Samen mit breitem Nabel an der Basis, ohne Eiweiss. Keimblätter dick, zusammen- gewachsen, beim Keimen unter der Erde bleibend. Bäume mit gegenständigen, gefingerten Blättern, ohne Ne- benblätter. 1. AESCULUS. 1. AESCULUS L. Calyx campanulatus, irregulariter 5lobus. Petala 4—5. Stamina deelinato-adscendentia. VII, 1. 1. A. Hippocastanum L.., — foliis digitato-septenatis, foliolis obovato-cuneatis abrupte acuminatis duplicato - erenato- serratis; floribus 5petalis subheptandris. ® Mai. Aus dem nördlichen Theile Ostindiens stammend, jetzt allgemein angepflanzt. Sehöner, dieht belaubter Baum, mit lang gestielten Blättern und auf- rechtem, pyramidalem Blüthenstande. Blumenblätter 5, weiss mit rother und gelber Zeichnung, etwas wellig und weichhaarig. Kapsel gross, leder- artig, igelstachelig, 3fächerig, 3samig. — Rosskastanie. 20. Fam. GERANIACEAE DC. Kelch 5blättrig oder 5theilig, bleibend, Kelechblätter bei der Knospung sich deckend, das hintere bei ausländischen Arten GERANIACEAF. 95 zuweilen mit einem dem Blüthenstiele angewachsenen Sporn. Blumenblätter 5, unterständig, hinfällig. Staubgefässe mit den Blumenblättern eingefügt, gewöhnlich von doppelter Zahl der- selben, an der Basis meistens zu einem Bündel verwachsen, einige bisweilen unfruchtbar. Fruchtknoten 5fächerig; Fächer 2eiig, ringförmig um die Basis eines säulenförmig verlängerten Frucht- bodens (Fruchtträgers) und mit der inneren Naht demselben an- gewachsen, in die dem Fruchtträger angehefteten 5 Griffel schna- belförmig verlängert. Spaltfrucht in 5 Theilfrüchte zerfallend. Theilfrüchte Isamig mit hängenden, der Achse ange- hefteten Samen und bleibenden Griffeln, welche von unten nach oben vom Fruchtträger sich ablösen und unter spiraliger Krümmung die Früchte emporheben. Samen ohne Eiweiss; Keimling gekrümmt, mit gerollten oder ge- falteten Keimblättern. Meist Kräuter, mit in der Regel handförmig getheilten Blät- tern und häutigen Nebenblättern. 1. GERANIUM. 2. ERODIUM. 1. GERANIUM L. Cal. 5sepalus. Cor. 5petala. Stamina 10, basi breviter monadelpha, 5 exteriora majora, basi glandula nectarifera fulta. Styli5. Schizocarpium stylis connatis rostra- tum, 5earpidieum; earpidia 1sperma intus dehiscentia, stylis de- nique elastice a basi ad axis apicem arcuatim revolutis, aristae- formibus, intus glabris. XVI. 3. — Storehschnabel. Sect. . Eugeranium Godr. Calyx explanato-patens Unguis petalorum lamina multo brevior. 1) Grandiflora. Flores mayni. Species perennes. f Carpidia transverse rugosa velplicata. 1. G. phaeum L., — caule erecto superne pedunculisque hir- suto et pubescente; foliis palmato -7fidis, lobis obovato-subrhom- beis ineiso-dentatis; pedunculis geminis defloratis ereetis; petalis explanatis subreflexis subrotundo-obovatis inaequaliter crenulatis ealyce mucronato longioribus; carpidiis transverse plicatis pi- losis. 4 Mai— Juli. An Wegen und in Gebüschen, in Süddeutschland einhei- misch, bei uns nur verwildert. Rügen: bei Altenkirchen (Zbl.). Greifswald: zwischen Kirchdorf und Jager (Jessen). Stengel aufrecht, oberwärts ästig, locker rauhhaarig und nebst den 96 GERANIACEAE. Blüthenstielen ausserdem kurz weichhaarig. Blätter zerstreut-hehaart, die unteren lang gestielt, die oberen fast sitzend, im Umriss eckig, handförmig- 7spaltig, mit rhombisch-verkehrt-eiförmigen, eingeschnitten-gezähnten Lappen. Blüthenstände 2blüthig, Blüthenstiele lang, auch bei der Fruchtreife aufrecht. Kelchblätter länglich, kurz stachelspitzig. Blumenbl. flach-ausgebreitet, fast etwas zurückgebogen, schwarz-violett, rundlich-verkehrt-eiförmig, etwas ge- kerbt, sehr kurz genagelt, an der Basis gebärtet. Staubfäden bis zur Mitte gewimpert. Theilfrüchte querfaltig und behaart. Samen fast glatt. jr Carpidia laevia, caeterum glabra velpilosa, * Petala leviter vel non emarginata, indivisa. 2. G. pratense L., — caule erecto superne peduneulisque glanduloso-piloso, pilis patentibus; foliis palmato-7partitis, lobis rhombeis subpinnatifido-dentatis; peduneulis geminis, defloratis reflexis; petalis obovatis calyce longe aristato duplo longioribus; carpidiis laevibus rostroque glanduloso-pilosis; seminibus foveo- lato-punctatis. 4 Juli— September. Auf fruchtbaren Wiesen und in fenchten Gebüschen, bis jetzt nur bei Greifswald auf den Wiesen am Ryk vor dem Fettenthore von den Herrn Breese und Hempel gefunden. Stengel 1—3° h., aufrecht, beblättert, ästig, unterwärts kurzhaarig, oberwärts nebst den Blüthenstielen und Kelehen abstehend - drüsig-behaart. Blätter im Umriss eckig, tief-handförmig-7theilig, mit rhombischen, fast fie- derspaltigen und eingeschnitten-gezähnten Lappen, die untersten Blätter sehr lang gestielt. Blüthenstiele je 2, nach dem Verblühen abwärts gebo- gen, später oft wieder aufgerichtet. Blumenblätter blau, gross, 8 — 10“ 1., verkehrt-eiförmig, über dem Nagel nur am Rande gewimpert, sonst kahl. Staubfäden aus eiförmigem Grunde plötzlich verschmälert. Theilfrüchte und Schnäbel mit abstehenden Drüsenhaaren. Samen grubig-punktirt. 3. G. palustre L., — caule diffuso superne peduneulisque hirsuto, pilis eglandulosis reversis; foliis palmato-5fidis, lobis sub- rhombeis ineiso-dentatis; pedunceulis geminis, defloratis reflexis; petalis obovatis calyce aristato duplo longioribus; carpidiis läe- vibus pilosis, seminibus foveolato-punctulatis. 4 Juli— September. Auf Wiesen, an Gräben und in feuchten Grebüschen, häufig. Ist der vorhergehenden Art, mit welcher sie die grossen Blüthen theilt, zwar ähnlich, aber sonst leicht kenntlich: an der stets drüsenlosen Behaa- rung, deren Haare an dem oberen Theil des Stengels und an den Blüthen- stielen rückwärts gerichtet sind, an dem mehr ausgebreitet-ästigen Stengel, den weniger tief getheilten Blättern mit breiteren Lappen, an den blut- rothen, beim Verblühen sich im’s Bläuliche ziehenden Blumenblättern, an den lanzettlichen allmälig verschmälerten Staubfäden und den mit kurzen vorwärts-gerichteten Haaren besetzten Früchten und Fruchtschnäbeln. 4. G. sanguineum L., — caule peduneculisque hirsuto, pilis horizontaliter patentibus; foliis palmato-5—7partitis, lobis cuneatis GERANIACEAE. 97 3—5fidis, laciniis Zinearibus acutis; peduneulis solitariüis deflo- ratis subdeclinatis; petalis obovatis emarginatis calyce aristato duplo longioribus; carpidiis laevibus superne setuloso-pilosis, seminibus subtilissime foveolato-punctulatis. 4 Juni — August. Auf sonnigen Hügeln, in Nadelhölzern und Gebüschen, hier und da. Dars: bei Born (Zbl.). Rügen: von Mönchgut durch die Granitz zur Schmalen Heide bis auf die Halbinsel Thiessow verbreitet, Demmin: Gypsmühle (Zbl.).. Usedom: an der Nordspitze der Insel bei Peenemünde und in den Dünenhölzern längs der Seeküste zerstreut. Wegen seiner grossen Blüthen mit den beiden Vorhergehenden ver- wandt, zeichnet sich diese Art durch die horizontal abstehenden, langen, drüsenlosen Haare des Stengels, der Blatt- und Blüthenstiele, durch die verhältnissmässig kleinen, im Umrisse fast nierenförmigen, tief handförmig- getheilten Blätter, mit fast linienförmigen spitzen Zipfelchen und durch die einzeln stehenden Blüthenstiele und blutrothen Blumenblätter aus.- Stengel meist von der Basis an sehr ästig und selten über 1’ h. ** Petala obeordato-2fida. 5. G. pyrenaicum L., — caule petiolisque pubescentibus et subvillosis, superne pedunculis calycibusque glanduloso-pubescen- tibus; foliis ambitu reniformibus 5—9fidis, lobis cuneato-obovatis antice incisis et obtuse crenatis; peduneulis geminis, defloratis declinatis; petalis obcordato-2fidis calyce breviter apieulato duplo longioribus; earpidiis laevibus adpresso-pubescentibus, seminibus laevibus. 4 Juni— Septbr. Auf Grasplätzen, an Zäunen, verwildert. Greifswald: auf dem Walle (Zbl.). Rügen: am Wendorfer Pfarrhofe bei Garz. Ausser- dem nicht selten auf angesäeten Grasplätzen. Hat kleinere, blassere Blüthen als die vorhergehenden Arten und ver- mittelt den Uebergang zu den Kleinblüthigen. Es erinnert im Habitus mehr an G. molle L., von dem es sich durch die grösseren, blasseren Blüthen und die glatten, angedrückt-behaarten, nicht aber querrunzeligen und kah- len Theilfrüchte leicht unterscheidet. Stengel aufrecht, 1—2‘ h. Blätter im Umrisse rundlich-nierenförmig, die keilförmigen Lappen ziemlich dicht aneinander stehend, nur vorne stumpf- kerbig-eingeschnitten. Kelchblätter nur mit ganz kurzer Stachelspitze, kurz- drüsig behaart und gewimpert. Blumenblätter bläulich-roth, 3— 31 1., - keilig-verkehrt-herzförmig, tief und breit ausgerandet, über dem Nagel bei- derseits bärtig. 2) Parviflora. Flores parvi. Species annuae. f Carpidia laevia plerumque pilosa. ” * Semina laevia. 6. G. pusillum L., — caule diffuso petiolisque pilis brevissi- mis subglanduliferis pubescente; foliis ambitu reniformibus 5—9par- titis, lobis cuneatis antice 3—5fidis; pedunculis geminis glandu- loso-pubescentibus; petalis oblongo-obcordatis calycem apicula- - ‘ 98 *" —_ GERANIACEAE. tum villosum aequantibus; carpidiis laevibus adpresso-pubescen- tibus, seminibus laevibus. @ Mai— Herbst. Auf Aeckern, an Wegen und Zäunen, gemein. Ausgezeichnet durch die kurze, drüsig-Haumige Behaarung des Stengels, der Blatt- und Blüthenstiele, welche letztere nach dem Verblühen abwärts geneigt sind, durch die langzottigen Kelche und durch die kleinen, etwa die Grösse des Kelches erreichenden, blass-lilafarbenen, seicht ausgerandeten, über der Basis kaum gewimperten Blumenblätter. * Semina foveolata. 7. G. dissectum L., — caule petiolisque hirtis; foliis palmato- 5— 7partitis, lobis inferiorum multifidis, superiorum trifidis, laci- nulis linearibus; pedunculis geminis folio brevioribus calycibusque glanduloso-villosis; petalis obcordatis calycem aristatum aequan- tibus; carpidiis laevibus rostroque patenter glanduloso-villosis, seminibus foveolatis. ® Juni— Septbr. Auf lehmigen und mergeligen Aeckern, selten. Barth: bei Saatel (Zbl.). Stralsund: am Knieperteich und an der Chaussee zwischen Steinhagen und Abtshagen (Fischer), bei Elmenhorst. Rügen: zwischen Sagard und der Jasmunder Fähre. Greifswald: bei Lewenhagen. Bei Dem- min (Fischer). Stengel von der Basis an mit verlängerten, ausgebreiteten Aesten, 4 — 1’ h., nebst den Blattstielen von abstehenden oder etwas abwärts gerichte- ten Haaren rauh. Blätter im Umriss ziemlich rundlich, tief handförmig- 5— theilig, die Lappen der unteren Blätter an der Basis sehr verschmälert, vorne mehrspaltig mit stumpfen Zipfelehen, die der oberen Blätter lineal- lanzettlich bis lineal und.spitz. Blüthenstiele mit dem Blüthenstandsstiel kürzer als das Blatt, nebst den Kelchen mit horizontal-abstehenden, ziemlich langen Drüsenhaaren, erstere nach der Blüthe niedergebogen. Blumenblätter von der Länge der lang begrannten Kelchblätter, purpurroth, an der Basis bärtig. Früchte glatt, nebst dem Schnabel mit abstehenden Drüsenhaaren besetzt. Samen deutlich wabig-grubig, die Grübchen selbst sehr fein punktirt. 8. G. columbinum L., — caule petiolis pedunculisque retror- sum strigulosis; foliis palmato -5 — 7partitis, lobis inferiorum mul- tifidis, superiorum trifidis vel pinnatifidis, lacinulis linearibus patentibus; pedunculis geminis folio multo longioribus;. petalis obcordatis calycem aristatum aequantibus; carpidiis laevibus gla- bris, rostro brevissime hirtello, seminibus foveolatis. © Juni— Septbr. Auf Aeckern, Hügeln, an Wällen, hin und wieder. Barth: bei Kenz.° Stralsund: am Strande nach Parow, am Abfluss des Pütter Teiches auf der Nordseite der Chaussee (Fischer), am Hohen Graben, Ufer des Devinschen Sees, an der Chaussee bei Brandshagen. Rügen: Mönchgut (Münter), Burgwall bei Garz, auf Jasmund sehr verbreitet. Greifs- wald: Wampen (Münter). Wolgast: bei Buddenhagen. Gützkow: Hügel an den Peenewiesen. Hat grosse Aehnlichkeit mit G. disseetum L., unterscheidet sich aber durch die rückwärts-anliegende, striegelige Behaarung des Stengels, der GERANIACEAE. 99 Blatt- und Blüthenstiele, welche letztere das Blatt weit überragen, durch die mit ebenfalls anliegenden Haaren besetzten Kelche, grössere, hlass-rosen- rothe Blüthen, kahle Theilfrüchte, die nnr an der Nath einzelne längere Haare besitzen und durch den mit sehr kurzen, vorwärts-gerichteten, drüsen- losen Härchen besetzten Schnabel. / if Carpidia transverse rugosa, 9. @. molle L., — caule diffuso petiolisque pubescentibus et pilis patentibus molliter villosis, superne glanduloso-pubescentibus; foliis ambitu reniformibus 5— 9fidis, lobis inferiorum cuneatis antice incisis, superiorum lanceolatis; pedunculis geminis calyci- busque glanduloso- pubescentibus et longe villosis; petalis ob- cordatis calycem apiculatum superantibus; carpidiüs oblique trans- verse rugosis glabris, rostro hirto glandulis intermixtis, seminibus laevibus. @ Es uarbel, Auf Aeckern, Grasplätzen, an Zäunen und Wegen, sehr häufig. Stengel fein, nebst den Blatt-, Blüthenstielen und Kelchen kurz flau- mig, nach oben zu etwas drüsig und zugleich mit langen, weichen Zotten- haaren besetzt. Blätter klein. Blumenblätter grösser und dunkler als bei “ dem sehr ähnlichen G. pusillum L., fast purpurroth und länger als der Kelch, über dem Nagel gewimpert. Früchte ganz kahl, schief-querrunzelig und hierdurch von den vorhergehenden Arten sehr verschieden. Sect. II. Robertium Picard. Calyx erectus. Unguis petalorum laminam aequans vel ea longior. 10. G. Robertianum L., — caule erecto patenter piloso; foliis ternatis 5natisve, foliolis petiolulatis 3fidis pinnatifido-incisis; pe- dunculis geminis; petalis obovato-cuneatis integris longe ungut- culatis calyce aristato longioribus; carpidiis reticulato-rugosis, seminibus laevibus. © et © — Robertium vulgare Picard. Mai— Herbst. In Wäldern, Gebüschen, an Zäunen, auf Schutt, häufig. Die ganze Pflanze oft blutroth und von widerlichem Geruche. Stengel 1—2’ h., stets aufrecht, nebst den Blatt- und Blüthenstielen und Kelchen mit abstehenden längeren Haaren besetzt. Blätter 3—5zählig und dadurch vor allen vorhergehenden Arten ausgezeichnet, die Blättchen wieder 3spaltig und fiederspaltig-eingeschnitten. Kelch glockig. Blumenbl. rosenroth mit 3 hel- leren Streifen, in einen eben so langen Nagel verschmälert. Theilfrüchte an der Spitze querrunzelig, gegen die Basis netzaderig, kahl oder mit eini- gen kurzen Härchen besetzt, sich bei der Reife von dem Schnabel lösend und an weissen, seidenartigen Fäden hängen bleibend. — Ruprechts- kraut. 2. ERODIUM L/’Heritier. Petala aequalia vel inaequalia. Stamina 10, 5 exteriora antherifera basi glandula fulta, interiora sterilia latiora. Styli carpidiorum aristaeformes, intus barbati, denique spiraliter torti. Caet. ut Geranii. — Reiherschnabel. Ts 100 GERANIACEAE. — LINACEAE. 1. E. eicutarium (L.) L’Herit, — pilosum; foliis pinnatis, foliolis subsessilibus pinnatifidis, laciniis ineisis vel dentatis; umbellis multifloris; petalis inaequalibus; staminibus glabris, fer- tilibus basi rotundato-dilatatis. © et @ — Geranium eie. L. Mai— Herbst. Auf Aeckern, Triften, an Wegen, gemein. Mehrstengelig, häufig niederliegend, 4—1‘ h., mehr oder weniger dicht abstehend-behaart. Blätter im Umfange länglich, gefiedert, Blättehen 9— 11, bis über die Mitte fiederspaltig mit eingeschnitten-gezähnten Zipfeln. Dolde meist 6blüthig, lang gestielt. Blumenblätter grösser als die kurz-begrannten Kelchblätter, länglich, ganz, purpurroth, die 2 breiteren über dem Nagel mit einem gelblichen, braunpunktirten Fleck, der auch öfter fehlt. Staub- gefässe kahl, die=5 inneren fruchtbaren aus rundlich-verbreiteter Basis pfriemlich, die äusseren unfruchtbaren lanzettlich und kürzer. Theilfrüchte mit nach zwei entgegengesetzten Seiten gerichteten, steifen Haaren besetzt, an der Spitze mit 2 kahlen Grübchen. Samen glatt. . 21. Fam. LINACEAE DE Kelch 4—5blätterig, bleibend. Blumenblätter —5, unter- ständig, bei der Knospung zusammengerollt. Staubgefässe 4—5, mit den Blumenblättern wechselnd, an der Basis in einen Ring zusammengewachsen, gewöhnlich mit 4—5 dazwischengestellten, verkümmerten, zahnförmigen Staubfäden. Fruchtknoten durch vollständige, aus einer doppelten Haut gebildete und eben so viele unvollständige Scheidewände 8—10- fächerig; Fächer eineiig. Griffel 4—5. Kapsel durch Spal- tung der Scheidewände aufspringend. Samen hängend, eiweiss- loss; Keimling gerade. Pflanzen mit einfachen, ganzrandigen Blättern ohne Neben- plätter. Sie schliessen sich in ihrer Verwandtschaft eng an die Geraniaceen und Oxalidaceen. 1. LINUM. 2. RADIOLA. 1. LINUM L. Calyx 5sepalus. Cor. 5petala. Filamenta 10, basi connata, quorum 5 sterilia, minora, dentiformia, fertilibus alterna. Caps. 5valvis, 10locularis. V,5. 1. L. usitatissimum L., — caule erecto superne ramoso, foliis alternis lanceolatis glabris; sepalis ovatis acuminatis ciliolatis eglandulosis. @ e. vulgare Schübl. et Mart., — elatius; foliis foribus capsu- LINACEAE. — BALSAMINACEAE. 101 lisque minoribus; capsulis celausis; seminibus obseurioribus. — Gemeiner Lein, Flachs. 8. erepitans S. et M., — humilius et ramosius; foliis floribus eapsulisque majoribus; capsulis cum strepitu sponte dehiscenti- bus; seminibus pallidioribus. — Spring-Lein. Juni— August. Auf Aeckern allgemein eultivirt und verwildert. Stengel straff aufrecht, 1—11‘.h. Blätter nervig, bis 1° 1. Kelch- blätter 3—Önervig, fast so lang wie die kugelige, zugespitzte Kapsel. Blu- menbl. blau. Griffel 5, mit keulenförmigen Narben. — Off. Semen Lini. 2. L. cathärticum L., — caule superne dichotomo; foliis oppositis margine scabriusculis, inferioribus obovatis, superioribus lanceolatis; sepalis ellipticis acuminato-acutatis glanduloso-ciliatis. ® — Cathartolinum pratense Rchb. Juni— August. Auf Triften, Wiesen und Torfmooren, häufig. Stengel zart, 3—8“ h. Blätter 3— 4 1., alle gegenständig, nur aus- nahmsweise wechselständig. Blüthen klein, lang gestielt, achsel- und gipfel- ständig, vor der Blüthe überhängend.. Blumenblätter weiss, an der Basis gelblich. Narben kopfig. Kapsel kugelig, von dem fast eben so langen Kelche umgeben. 2. RADIOLA Dill. Cal. Afidus, laeiniis —3dis. Cor. Ape- tala.. Stam. 4, fertilia. Caps. Avalvis, Slocularis. IV, 4. 1. R. linoides Roth (1788), — caule dichotome ramosissimo; foliis sessilibus ovatis acutis © — R. Millegrana Sm. Linum Radiola L, R. multiflora Aschers. Juni— Septemher. Am Rande von Torfmooren und auf feuchtem Sand- boden, besonders in der Nähe der Küste sehr häufig. Kleines, zartes, 1-— 2‘ hohes, von unten an stark gabelig verästeltes Pflänzchen mit haarfeinem Stengel und Aesten. Blätter gegenständig, kaum 1‘ 1. Blüthen sehr klein, kaum 4 or., gestielt, gabelständig und am Ende der Aeste in geknäuelten Trugdolden. Kelchlappen spitz. Blumen- blätter weiss, so lang wie der Kelch. Kapsel kugelig. 22. Fam. BALSAMINACEAE Rich. Kelch 4 — 5blätterig, unregelmässig, hinfällig, das ursprüng- lich hintere, durch Drehung des Blüthenstiels obere Kelchblatt gespornt, grösser als die übrigen. Blumenblätter 4—5, unter- ständig, unregelmässig, die seitlichen paarweise zusammen- gewachsen. Staubgefässe 5, unterständig, mit zusammenhän- genden, den Fruchtknoten mützenartig umschliessen- 102 BALSAMINACEAE. — OXALIDACEAE. den Antheren. Fruchtknoten 5fächerig, vieleiig, mit centralem Samenträger; Narbe sitzend. Frucht gewöhnlich eine Sfächerige, 5klappige Kapsel; Klappen von den Scheidewänden elastisch abspringend und eine 5flügelige Fruchtsäule zurücklassend, selten bei ausländischen Arten eine steinfruchtartige Frucht. Samen hängend, ohne Eiweiss; Keimling gerade, mit dicken Keimblättern. Kräuter mit meist gestielten Blättern, ohne Nebenblätter. — Durch die unregelmässig gebildete Blüthe von den nahe ver- wandten Oxalidaceen und Linaceen verschieden. 1. IMPATIENS. 1. IMPATIENS L. Calyx 4sepalus. Petala 4, per paria con- nata. Stigmata 5, in unum coalita. Caps. 5locularis, valvis a basi ad apicem elastice dissilientibus, introrsum revolutis. V,1. 1. I. Noli tängere 1.., — caule ad nodos tumido; foliis ovatis oblongisve acutis grosse crenato -serratis; racemis axillaribus 3— 6floris; floribus pendulis; cealcare uncinato-recurvo. ® Juli— August. In Laubwäldern, an schattigen Orten, durch das Gebiet ziemlich häufig verbreitet. Stengel 1—2' h., ästig, fast durchscheinend, mit aufgeschwollenen Kno- ten. Blätter gestielt, 3—5‘' l., dünn, unterseits graugrün, Blüthenstiele fadenförmig, kürzer als das Blatt, unter diesem verborgen und abstehend. Blüthen dimorph. Die normal entwickelten Spätsommerblüthen hängend, etwa 1‘ gross, goldgelb, am Schlunde rothpunktirt. Sporn kegelförmig, mit hakenförmig gekrümmter Spitze. Die zuerst sich entwickelnden Blüthen nicht normal, viel kleiner, einer etwa 1‘ langen, geschlossen, länglichen Knospe ähnlich. Blumenblätter weissliche Schüppchen, von der Länge des Pistills. Nach der Befruchtung werden durch die Verlängerung des Ova- riums die dicht zusammenhängenden Kelchblätter, Blumenblätter und Staub- gefässe in der Form einer kleinen Mütze in die Höhe gehoben. Kapsel eylindrisch, 1° ]., bei der Reife durch leise Berührung sogleich zerplatzend. 23. Fam. OXALIDACEAE DC. Kelch 5blätterig oder 5theilig, bleibend. Blumenblätter 5, regelmässig, unterständig, bisweilen’ am Grunde zusammen- hängend, bei der Knospung gedreht. Staubgefässe 10, an der Basis oft verwachsen. Fruchtknoten 5fächerig, Fächer vieleiig mit centralem Samenträger. Griffel 5, fädlich., Frucht bei un- seren Arten kapselartig, auf der Mitte der Fächer durch Längsritzen aufspringend, ohne sich in Klappen zu thei- len; bei ausländischen auch beerenartig. Samen von einem flei- OXALIDACEAE. 103 schigen, elastisch aufspringenden Mantel umgeben. Keim- ling im knorpelig-fleischigem Eiweisse. Kräuter mit häufig knolliger Wurzel und lang gestielten, fingerig getheilten Blättern. 1. OXALIS. 1. OXALIS L. Calyx 5sepalus. Petala 5. Stamina basi bre- viter monadelpha, 5 exteriora minora. Styli 5. Capsula 5gona. X.5. — Sauerklee. 1. 0. Acetosella L., — acaulis, rhizomate repente carnoso- dentato; foliis ternatis, foliolis obeordatis pubescentibus; pedun- eulis 1floris foliis longioribus supra medium 2bracteatis. 4 April—Mai. In schattigen Laubwäldern sehr häufig. Wurzelstock kriechend, mit fleischigen, eiförmigen Schuppen besetzt. Blätter alle wurzelständig, lang gestielt, gedreiet; Blättchen auf kurzen Stie- len, etwas abwärts gerichtet, verkehrt-herzförmig, breiter als lang. Blüthen- stiele wurzelständig, lang, 1blüthig. Blumenblätter gross, 3— 4mal so lang als der Kelch, weiss, roth überlaufen mit durchscheinenden Adern. Kapsel eiförmig-5seitig. Samen zimmtbraun, längsrippig. — Zuweilen entwickelt die Pflanze noch Sommerblüthen; diese sind von den normal entwickelten ganz verschieden, sehr klein, im Moose oder Laube verborgen, auf kurzen, etwa 4'' langen, oben hakenförmig umgebogenen Blüthenstielen, einer geschlosse- nen, 1 Linie langen Blüthenknospe ähnlich. Die Pollenkörner fallen bei diesen Blüthen niemals aus, sondern treiben aus der Anthere Schläuche, durch welche die Antheren mit den Griffeln innig verwebt werden. Die Kapseln dieser Sommerblüthen sind etwas kürzer und stumpfer, 2. 0. strieta L., — caule erecto vel basi decumbente stolo- nifero; foliis ternatis exstipulatis, foliolis obcordatis; racemis 2—5floris folium subaequantibus, pedicellis fructiferis erecto-pa- tulis. 4 r Juni— August. Auf cultivirtem Boden,. besonders auf Gartenland, hin und wieder. Tribsees: zwischen Gemüse bei Semlow. Stralsund: Fran- ken- und Tribseer Vorstadt (Fischer). Rügen: auf dem Wendorfer Pfarr- hofe bei Garz. Greifswald: in Gärten, Park von Ludwigsburg (Jessen). Wolgast: Boltenhagen (Tesch). Stengel —1* h., an der Basis mit unterirdischen, im Herbste an den Enden knollenartig verdickten Ausläufern, einfach oder ästig, fast kahl, mit lang gestielten Blättern reichlich besetzt, ohne Nebenblätter. Blüthen auf aufrecht-abstehenden Stielen; Blumenblätter gelb, abgerundet, noch einmal so lang als der Kelch. Kapsel länglich, zugespitzt, etwas behaart. Samen mit Querrippen. 104 CELASTRACEAE. — RHAMNACEAE, 24. Fam. CELASTRACEAE R.Br. Kelch 4—5spaltig, an der Basis mit einer bodenständigen Scheibe ausgekleidet, bei der Knospung die Zipfel sich deckend. Blumenkrone regelmässig 4—5blätterig. Staubgefässe eben so viele, mit den Blumenblättern abwechselnd und mit die- sen am Rande der Scheibe eingefügt. Fruchtknoten frei, 2—5fächerig; Fächer 1— mehreiig, mit mittelständigem Samen- träger. Frucht eine 2—5klappige Kapsel, auf der Mitte der Fächer aufspringend, selten nicht aufspringend und steinfrucht- artig. Samen aufrecht mit saftigem Samenmantel; Keimling in der Achse des fleischigen Eiweisses mit breiten Keimblättern. Bäume oder Sträucher mit einfachen Blättern und kleinen hinfälligen Nebenblättern. 1. EVONYMUS. 1. EVONYMUS Tourn. Calyx planus, A—5fidus, intus disco peltato tectus. Petala 4—5, ad marginem disei inserta. Stam. 4—5, disco inserta. Stylus 1. Capsula 3 — Bangularis et 3— 5locularis, valvis medio septiferis.. Semina in loculis solitaria, arillo suceulento ad medium vel tota tecta. V,1. 1. E. europaea I,., — ramis 4gonis laevibus; foliis elliptico- lanceolatis serrulatis glabris; petalis oblongis; capsulis sub4lobis obtusangulis; arillo semen totum involvente. P Mai— Juni. In Gebüschen an Waldrändern und Hecken, häufig. Strauch 4—8' h. Jüngere Zweige ‘grün, stumpf 4kantig. Blätter kurz gestielt, 1— 2” 1., elliptisch, an der Basis oft keilförmig, drüsig-gesägt. Blüthen in armblüthigen Trauben lang gestielt. Blumenblätter grünlich. Kapsel rosenroth. Samen weiss, von einem orangefarbenen Samenmantel ganz eingehüllt. — „Spillboom.“ 25. Fam. RHAMNACEAE Juss. Kelch 4 — 5theilig, Zipfel bei der Knospung klappig, ab- fallend, Kelchröhre bleibend, vermittelst einer drüsigen Scheibe dem Fruchtknoten mehr oder weniger angewachsen. Blumen- blätter mit den Kelchzipfeln abwechselnd, dem Kelchschlunde eingefügt. Staubgefässe so viele wie Blumenblätter, diesen RHAMNACEAE. — PAPILIONACEAE. 105 gsegenständig und mit ihnen eingefügt. Fruchtknoten 2 —4- fächerig; Fächer eineiig. Griffel 1, mit mehreren Narben. Frucht eine Steinfrucht oder Spaltfrucht, seltener kapselartig.. Samen aufrecht, mit spärlichem Eiweiss; Keimling gerade, mit flachen Keimblättern. Bäume und Sträucher, mit einfachen Blättern und Neben- blättern. b 1. RHAMNUS,. 1. RHAMNUS L. Cal. urceolatus, limbus 4—5fidus, eir- cumscisso-deciduus. Pet. et stam. margini tubi inserta. Drupa suceulenta vel subsieca, 2—4pyrena; pyrenae cartilagineae, 1sper- mae. V,1. 1. Rh. cathärtica L., — ramis oppositis spinescentibus; foliis petiolatis oppositis ovalibus vel ovatis serrulatis; floribus poly- gamis 4meris; stigmate Afido. ® Mai— Juni. In Laubwäldern, Gebüschen und an Zäunen, häufig. Strauch oder kleiner Baum, mit braungrauer Rinde und beschuppten Knospen. Blätter an der Basis abgerundet, mitunter fast herzförmig, Ner- ven dem Blattrande parallel laufend; Blattstiel 2— 3mal so lang als die abfallenden Nebenblätter. Blüthen grünlichgelb, in armblüthigen, achsel- ständigen sitzenden Trugdolden. Steinbeere erbsengross, schwarz, mit grün- lichem Fleische, auf der napfförmigen Kelchbasis sitzend, 4steinig. Samen mit einer tiefen Längsfurche. — Kreuzdorn. Off. Baccae Spinae cervinae vel Fructus Rhamni cathart. 2. Rh. Frängula L., — ramis alternis inermibus; foliis pe- tiolatis alternis elliptieis integerrimis; floribus hermaphroditis 5meris; stigmate capitato. ® — Frangula Alnus Mill. Mai— Juni. In Laubwäldern und Gebüschen, häufig. Strauch oder kleiner Baum, mit brauner, weiss gefleckter Rinde und ohne Knospenschuppen. Blätter gestielt, fiedernervig. Blüthen klein, weiss. Steinbeere kugelig, anfangs bleich, dann roth, zuletzt schwarz, 2—3steinig. Samen glatt, zusammengedrückt. — Faulbaum. Off. Cort. Frangulae. 26. Fam. PAPILIONACEAE L. Kelch 5theilig, Zipfel mehr oder weniger mit einander ver- wachsen und zuweilen lippig. Blumenkrone dem Kelchgrunde eingefügt, unregelmässig schmetterlingsförmig, 5blätte- rig, das unpaare Blatt grösser (Fahne, vexillum), bei der Knospung die übrigen umfassend, die zwei seitlichen gleichgestaltet (Flügel, 106 PAPILIONACEAE. alae), die beiden unteren mehr oder weniger mit einander ver- wachsen (Schiffehen carina), bei ausländischen sehr selten ein- zelne Blumenblätter fehlschlagend. Staubgefässe mit den Blu- menblättern eingefügt, 10, entweder alle in eine den Fruchtknoten umschliessende Röhre verwachsen (monadelphisch), oder 9 ver- wachsen und eins frei (diadelphisch). Fruchtknoten frei, mit einseitigem Samenträger. Frucht eine Hülse oder Glieder- hülse. Samen eiweisslos; Keimling gerade oder gekrümmt. Kräuter, Sträucher oder Bäume mit wechselständigen, meist zusammengesetzten Blättern und oft sehr ausgebildeten Neben- blättern. Blüthen meist in Trauben, Aehren oder Köpfchen. Eine der artenreichsten Familien des Pflanzenreichs. — XVL. Trib. Io LOTOIDEAE. Hülse 1fächerig oder mit Einwärtsbiegung einer der Näthe der Länge nach 2fächerig. Keimblätter nach der Keimung ziemlich flach und blattartig, über die Erde hervortretend. Subtr. 1. G@ENISTEAE. Flügel der Blumenkrone am oberen Rande faltig-runzelig, Sıaubfäden monadelphisch. Hülse Ifächerig. a) Kelch bis zur Basis 2theilig. 1. ULEX. b) Kelch 2lippig. 2. SSROTHAMNUS. 3. GENISTA. 4. LUPINUS. Subtr. 22 ANTHYLLIDEAE. Flügel nicht runzlig. Staubfäden monadelphisch. 3. ONONIS. 6. ANTHYLLIS,. Subtr. 3. TRIFOLIEAE. Staubfäden diadelphisch. Hülse Ifächerig. Blätter 3zählig. a) Samen nicht durch Zellgewebe getrennt. 7. MEDICAGO. 8. MELILOTUS. 9. TRIFOLIUM. b) Samen durch Zellgewebe getrennt. 10. LOTUS. 11. TETRAGONOLOBUS. Subtr. 4 GALEGEAE. Staubfäden diadelphisch. Hülse lfächerig. Blätter unpaarig-ge- fiedert. 12. ROBINTA. Snbtr. 5. ASTRAGALEAE. Staubfäden diadelphisch. Hülse durch Einbiegung einer der Näthe der Länge nach mehr oder weniger vollständig 2fächerig. Blätter unpaarig- gefiedert. 13. ASTRAGALUS. Trib. H. VICIOIDEAE. Hülse 1fächerig oder mit unvollständigen, aus lockerem, schwammigem Zellgewebe gebildeten Querwänden. Keimblätter auch nach der Keimung dick, mehlig und unter der Erde bleibend. Blätter abgebrochen-gefiedert. Subtr. 1. ERVEAE. Staubfädenröhre an der Spitze schief abgeschnitten, so dass der freie Theil der oberen Staubfäden viel länger ist als der unteren. 14. VICIA. 15. FARA. 16. ERVUM. Subtr. 22 ZATHYREAE. Staubfädenröhre an der Spitze in einem rechten Winkel ab- geschnitten, so dass der freie Theil sämmtlicher Staubfäden gleich lang ist. PAPILIONACEAE. 107 17. PISUM. 18. OROBUS. 19. LATHYRUS. Trib. III. PHASEOLOIDEAE. Hülse 1fächerig oder mit schwammigen Querwänden., Blätter 3zählig, die untersten gegenständig. Keimblätter dick, grün aber nicht blattartig beim Keimen über die Erde tretend. 20. PHASEOLUB. Trib. IV. HEDYSAROIDEAE. Hülse in Fächer oder Glieder quer abgetheilt und, oft in Glieder zerfallend, zuweilen nur Ifächerig, hart und nicht aufspringend. a) Blüthen in Dolden. 21. CORONILLA. 22. ORNITHOPUS. b) Blüthen in Trauben, | 23. ONOBRYCHIS. Trib. I. LOTOIDEAE DC. Legumen 1loculare vel sutura altera introflexa biloculare. Cotyledones planiusculae, per germi- nationem in folia conversae. Subtrib. 1. G@ENISTEAE DC. Alae corollae margine supe- riore eleganter plieato-rugosae. Stamina monadelpha. Legu- men 1loculare. 1. ULEX L. Calyx ad basin usque partito-labiatus, labio superiore 2-, inferiore 3dentato. Stamina monadelpha. Stylus subulatus incurvatus; stigma terminale. Legumen turgidum, oli- gospermum. 1. U. europaeus L., — caule ramosissimo, ramis apice pun- gentibus; foliis subulatis omnibus pungentibus, ramorum radica- lium latioribus lanceolato-linearibus, floralibus pedunculum aequan- tibus; bracteolis pedunculo multo latioribus, ® April— Juni. Auf sandigem Heideboden, bis jetzt nur auf Rügen in der Neuhöfer Koppel bei Pansewitz unweit Gingst von Zabel gefunden. Strauch 2—4° h., fein behaart und sehr ästig. Aeste und Aestchen starr wagerecht abstehend, gefurcht, in einen stechenden Dorn zugespitzt. Blätter den Aestchen ähnlich, abstehend,_ zu 2—3, stechend, 2—5"1. Blüthen in den Blattachseln an der Spitze der Aeste, fast traubig, wohl- riechend, nebst dem seidenhaarigen Kelche gelb. Hülse 4‘ ]., länger als der Kelch, zottig, 2 — 4samig. 2. SAROTHAMNUS Wimm. Cal. 2labiatus, labio superiore 2-, inferiore 3dentato. Stam. monadelpha. Stylus longissimus, eireinato-convolutus, superne incrassatus et latere interiore pla- nus. Stigma terminale, capitatum. Legumen valde compressum. 1. S. scoparius (L.) Koch, — caule ramosissimo; folüs ter- 108 PAPILIONACEAE. natis simplieibusque oblongis; floribus axillaribus solitariis. ® — S. vulgaris Wimm. Spartium scoparium L. Mai — Juni, seltner noch August. Auf Heideboden, an Wegen und in Nadelhölzern, häufig. Strauch 2—6‘ h., mit langen, ruthenförmigen, grünen, kantigen Zwei- sen. Blätter klein, seidenhaarig, die 3zähligen länger gestielt als die ein- fachen. Blumenkrone gross, schön gelb. Kelch klein. Griffel kreisförmig zusammengerollt. Hülsen 14—2‘ ]., schwarz, an den Näthen zottig, — Hasengeil. 3. GENISTA L. Cal. 2labiatus, labio superiore 2-, inferiore ödentato. Carina obtusa. Stam. monadelpha. Stylus subulatus, adscendens. Stigma in apice styli obliguum, introrsum deelive. Liegumen lineari-oblongum, compressum. — Ginster. 1. G. pilosa L., — caulibus procumbentibus adscendentibus- que; foliis obovato-lanceolatis subtus ramis pedunculis calyeibus- que adpresso-pilosis; peduneulis axillaribus solitariis; verillo ca- rinaque sericeis; leguminibus pilosissimis. % Mai— Juni, seltner noch im Aug. und Septbr. Auf trocknem Heide- boden, selten. "Wolgast: im Lühmannsdorfer Kiefernkampe (Zbl.). Anelam: in der Heide zwischen Gr. Büntzow und Pamitz (Zbl.). Stengel 3 —1‘ h., niederliegend. Blätter länglich, klein, oberseits kahl. Blüthen mit einem Blätterbüschel aus derselben Knospe entspringend, gelb, 4—5‘']., Kelch, Fahne und Schiffehen seidenhaärig. Hülse lineal-länglich, mit längeren Haaren dicht besetzt, 5 — 6samig. 2. G. tinetoria L., — caulibus erectis teretibus elevato-striatis glabris, superne adpresso-pubescentibus; foliis lanceolatis vel elliptieis margine pubescentibus; racemis terminalibus; corolla legu- minibusque glabris. k Juni— Juli. Auf Hügeln, Triften, Heideboden und in Wäldern, sehr häufig, Stengel 1—2'h., ästig. Blätter glänzend dunkelgrün, spitz, am Rande zottig gewimpert, bis 1“ 1. Bilüthen gelb, kahl. Hülse kahl, schwarz, bis 1° 1. — Färber-Ginster, „Glösen.“ 4. LUPINUS L. Cal. 2labiatus. Carina rostrata. Stamina monadelpha. Stylus subulatus, adscendens. Stigma capitatum, barbatum. Legumen coriaceum, inter semina tela cellulosa spon- giosa spurie septatum. . 1. L. lüteus L., — foliis digitatis, foliolis oblongis; floribus vertieillato-spicatis sessilibus. ® Juni — Juli. Jetzt allgemein im Grossen "gebaut. PAPILIONACEAE. 109 Stengel bis 2’ h. Blättchen zu 7—9, länglich, die der untersten Blätter verkehrt-eirund, an der Basis verschmälert. Blüthen sitzend, in 3—5 zu einer Aehre angeordneten Quirlen, goldgeb, sehr wohlriechend. Kelch mit 2theiliger Ober- und kurz özähniger Unterlippe. — Gelbe Lupine. 2. L, angustifölius L., — foliis digitatis, foliolis linearibus; floribus axillaribus alternis brevissime pedicellatis. @ Mai— Juni. Unter der vorhergehenden, seltner für sich als Viehfutter gebaut. Leicht kenntlich durch schmälere Blättchen und kleinere blaue Blüthen, in axillären, kurzen, dreiblüthigen Trauben. — Blaue Lupine. Subtr. 22 ANTHYLLIDEAE Koch. AÄlae cor. haud rugoso- plicatae. Stamina monadelpha. ’ 5. ONONIS L. Cal. 5fidus, persistens, fructifer apertus. Ca- rina in rostrum subulatum acuminata. Stamina monadelpha, su- perne latiora. Legumen turgidum, oligospermum. — Hauhechel. 1. O0. spinösa L., — caulibus ereetis adscendentibusque unt- 2fariam villosis sparseque glandulosis, ramulis spinosis; foliis ternatis simplieibusque oblongis stipulisque denticulatis glabrius- eulis; floribus axillaribus solitariis; laciniis calyeis legamine ovato subbrevioribus. 4 — OÖ. campestris Koch et Ziz. Juni— August. Auf Hügeln, an Wegen und unfruchtbaren Orten, nicht allgemein verhreitet. In der Umgegend von Barth und Stralsund nicht selten. Wurzel senkrecht tief in den Boden eindringend, meist einfach und vielköpfig. Stengel 1—2’ h., sperrig-vielästig. Aestchen in einen pfriemlichen Dorn auslaufend, mit einer von Blatt zu Blatt abwechselnd herablaufenden Haarleiste. Blätter meist gegen die Basis verschmälert, gewöhnlich kahl, dreizählig, die obersten einfach. Nebenblätter klein, länglich, spitz. Blüthen sehr kurz gestielt, meist einzeln in den Blattachseln, verlängerte, lockere, beblätterte Aehren bildend. Fahne rosenroth mit purpurrothen Adern, Flü- gel und Schiffehen weiss mit rothen Streifen. Hülsen hellbraun, eiförmig, 3“ 1., etwas länger als die linien -lanzettlichen Kelchzipfel, 2—3samig. Samen dunkel-braun, knötig-rauh. — Off. Rad. Ononidis. 2. 0. repens L., — rhizomate longe repente; caulibus pro- stratis basi saepe radicantibus, ramis adscendentibus ramulisque spinosis vel inermibus undique villosis; foliis ternatis simplieibus- que ovalibus stipulisque dentieulatis glanduloso-pilosis; floribus axillaribus solitariis; laciniis calyeis legumen superantibus. 4 — OÖ. procurrens Wallr. ß- mitis (Gmel.), — ramis inermibus. Juni— Angust. An Wegen, auf sandigem Boden, gemein. Sie ist der Vorigen sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch den meist ästigen und lang kriechenden Wurzelstock mit unterirdischen Ausläufern, 110 PAPILIONACEAE. durch die niederliegenden, an der Basis oft wurzelnden, stärker behaarten, fast allseitig zottigen, oft dornenlosen Stengel, durch breitere, mehr ovale, auf beiden Seiten drüsenhaarige Blätter, grössere Nebenblätter und durch die längeren, (die 2samige Hülse überragenden, stärker behaarten Kelchzipfel. 3. O. arvensis L., — caulibus erectis adscendentibusque in- ermibus villosis; foliis ternatis simplieibusque ovalibus oblongisve stipulisque denticulatis glanduloso-pilosis; floribus axillaribus geminis ad apicem ramorum dense spicato-aggregatis; laciniis ca- lyeis legumen superantibus. 4 — O. hircina Jaeqg. O. altissima Lam. OO. foetens All._ Juni— August. Auf Aeckern und an Wegen, selten; wohl erst in neuerer Zeit durch Kleesaat eingeschleppt. Greifswald: bei Griebenow (Zbl.), unweit der Subzower Tannen (Breese u. Hempel). Der unbewehrten Form der O. repens sehr nahe verwandt, aber aus- gezeichnet durch den nicht kriechenden Wurzelstock, einen robusteren Wuchs, durch aufrechte oder aufstrebende, dickere, mit langen schmierigen Zotten und kürzeren Drüsenhaaren besetzte, stets dornenlose Stengel, meist grössere Blätter und Nebenblätter und besonders durch die am Ende des Stengels und der Aeste befindlichen, kurzen, sehr gedrängten ‚Blüthenähren, deren untere Blüthen stets zu 2 in den Blattachseln stehen. Hat einen starken unangenehmen Bocksgeruch, der aber auch der O. repens nicht ganz fehlt. 6. ANTHYLLIS L. Cal. 5dentatus, fructifer marcescens, clausus, saepe inflatus. Carina obtusa vel breviter acuminata. Stam. monadelpha, superne latiora. Legumen calyce inclusum, oligospermum. — Wundklee. 1. A. Vulneräria L., — foliis impari-pinnatis, radicalium fo- liolis lateralibus minimis vel deficientibus, terminali maximo, cau- linorum foliolis subaequalibus; capitulis involucratis, involucris digitato-partitis; calyce ventricoso breviter 5dentato. 4. 8. maritima (Schwgg.), — sericeo-incana; caule altiore ra- mosissimo; foliis radicalibus subsimplieibus; capitulis numerosis. Juni— August. Auf Hügeln und Triften, hin und wieder, £. am See- strande. Auf Rügen häufig, besonders auf dem östlichen Theile. Barth: alte Burg. Tribsees: Recknitzanhöhen bei Plennin, Semlow, Bassendorf. Greifswald: Hanshagen (Münter), Eldena (Jessen). Wolgast: Mökow. Gütz- kow: beim Passschreiberhause.. Demmin: um Vorwerk (Fischer). Usedom: bei Pudagla. £. in den Dünen der Seeküste besonders auf Rügen und Usedom, häufig. Wurzel mehrköpfig, vielstengelig. Stengel aufsteigend, —1’h. Wur- zelblätter lang gestielt, mit grossem "elliptischem Endblättchen, Seitenblätt- chen klein, auch ganz fehlend, dadurch die Blätter einfach. Blättchen der Stengelblätter länglich oder lanzettlich, sämmtlich unterseits behaart. Blüthen- köpfchen von einer fingerig- getheilten Hülle umgeben. Blüthen gelb, oft roth überlaufen. Kelch bauchig, zottig, mit schiefer Mündung; Kelehzähne PAPILIONACEAE. 111 kurz, die oberen eiförmig, oft roth gefärbt. Hülse ganz vom Kelche ein- geschlossen, gestielt, 2“ 1., fast halbkreisförmig, netzaderig, 1samig. Die Strandform zeichnet sich durch die graue, seidenartige Behaarung des Stengels und der Unterseite der Blätter, durch den gewöhnlich sehr stark verästelten, mit zahlreichen Blüthenköpfchen besetzten Stengel, die weiss-wollig-zottigen, nicht gefärbten Kelche und rein gelbe Blüthen aus; sie erreicht in dem dürren Dünensande oft eine Höhe von 2 Fuss. Subtrib. 3. TRIFOLIEAE DC. Stamina diadelpha. Legu- men 1loculare. Folia ternata. 7. MEDICAGO L. Cal. 5fidus vel 5dentatus. Carina obtusa. Stam. diadelpha, petalis non adnata. Ovarium a basi sursum curvatum, vexillum reflectens. Legumen 1loculare, faleatum, coch- leatum vel reniforme. — Schneckenklee. . * Legumina inermia. 1. M. sativa L., — foliolis cum mucrone emarginatis apice dentatis, foliorum inferiorum obovatis, superiorum lineari-cuneatis; racemis multifloris oblongis; leguminibus inermibus cochleato- eontortis, anfractibus subtribus, obsolete reticulatis adpresse pu- bescentibus. 4. j Juni — August Als Futterkraut angebaut und hier und da verwildert. Stengel 1— 1!’ h., aufrecht oder aufsteigend. Blätter gedreiet, Blätt- chen gestielt, die der untersten Blätter breiter. Nebenblätter lanzett-pfriem- förmig, mitunter gezähnelt. Trauben lang gestielt. Blüthen blau - violett. Hülsen schneckenförmig gewunden, mit 2—3 Windungen, im Mittelpunkte offen. — Luzerne. 2. M. faleata L., — foliolis cum mucrone emarginatis apicem versus dentatis oblongo- vel lineari-cuneatis; racemis multifloris subcapitatis; leguminibus inermibus falcatis retieulato-venosis pu- bescentibus. 4 Juni — August. Auf sonnigen Hügeln, Triften, an Wegen, stellenweise. Rügen: Arkoma, Jasmund und Mönchgut häufig. Auf Hiddensee. Dam- garten: Schlemmin (Zbl.). Stralsund: Wall, auf der Frankenweide (Fischer). Demmin: Berge beim Schiesshause. Usedom: am Holzrande des Peene- münder Seestrandes, Coserow, Swinemünde, hohe Ufer bei Caminke am Haft. Der Vorhergehenden ähnlich. Stengel niederliegend, an der Spitze aufsteigend, 1—2‘]., sehr ästig. Blättchen keilförmig, meistens sehr schmal. Nebenblätter eilanzettförmig, lang zugespitzt, mitunter gezähnelt (M. pro- cumbens Bess.). Blüthen bei uns immer gelb. Hülsen schwach sichelförmig, 6— 8‘ ]., zart netzaderig und behaart. 3. M. lupulina L., — foliolis obovato-cuneatis antice denti- eulatis; capitulis ovalibus densifloris; leguminibus inermibus turgi- dulis apice contortis reniformibus longitudinaliter arcuato-venosis.® 112 PAPILIONACEAE. Juni— Juli. Auf Wiesen, Triften, Feldern, Hügeln und an Wegen, sehr häufig. Behaart. Stengel niederliegend oder aufsteigend, bis 1° 1. Blätter ver- kehrt-eiförmig- -keilig, oft breiter und fast rautenförmig, vorne gestutzt, auch ausgeschweift, mit einer kleinen Stachelspitze. Nebenblätter schief eiförmig, meist etwas gezähnelt. Köpfchen 2—4“ ]., zur Fruchtzeit etwas verlän- gert. Blüthen sehr klein, gelb, sehr kurz gestielt. Hülse schwarz, nieren- förmig, an der Spitze gewunden, etwas über 1° ]., kahl oder drüsig-behaart. Medicago ecorymbifera Schmidt, früher einmal bei Swinemünde gefunden, ist eine monströse Form mit verlängerten Blüthenstielen. ** Legumina spinosa. 4. M. minima (L. var.) Lmk., — foliolis obovato-cuneatis an- tice denticulatis; capitulis 2—6floris; leguminibus spinosis, in formam globi cochleato-contortis, aufractibus subquinis.. @ — M. polymorpha var. minima L. M. hirsuta All. M. rigidula Roth. Mai— Juni. Auf trocknen Hügeln und Aeckern, selten. Rügen: Ban- zelwitzer Berge, hei Bobbin auf Jasmund, Gr. Zicker auf Mönchgut (Zbl.). Halbinsel Wampen am südl. Abhange (F ischer). Greifswald: auf dem Streng (Münter). Wolgast: Spitze Hörner sehr häufig. Demmin: Berge beim Schiess- hause und Trittelvitz (Zbl.). Hat im blühenden Zustande die grösste Aehnlichkeit mit der vorigen Art. Weichhaarig bis zottig. Stengel vom Grunde an ästig, meist ausge- breitet-liegend oder aufsteigend, 2—10“ 1. Blättchen verkehrt-eiförmig- keilig, zuweilen sanft ausgeschweift mit kleiner Stachelspitze. Nebenblätter halbeiförmig, meist gezähnelt. Blüthenköpfchen sehr klein, 2— 6blüthig. Blüthen gelb. Hülse bei der Reife schwarz, in eine 11 — gu grosse Kugel schneekenförmig zusammengewunden ; Windungen 35, dreikielig, Kiele durch 2 Reihen von hakenförmigen, auf 2 Seiten gefurchten Stacheln ver- bunden, 8. MELILOTUS Tourn. Cal. 5dentatus. Corolla decidua, carina obtusa. Stamina diadelpha, petalis non adnata. Ovarium ad stylum usque rectum. Legumen oblongum vel subglobosum, 1—4spermum. Folia ternata. — Steinklee, 1. M. macrorrhizus (W. et K.) Pers., — foliolis argute ser- ratis; stipulis subulato-setaceis integerrimis; racemis elongatis; alis carinaque vexillum aequantibus; leguminibus ovatis muero- natis ad suturam superiorem compressis reticulato-rugosis adpresse pubescentibus. ® — M. officinalis Willd. Trifolium macrorrhiz. Wald. et Kit. Trifol. Melil. offie. y. L. T. officinale Hayne. Juli — September, Auf Wiesen, an Ufern und Gräben, verbreitet, Stengel aufrecht, ästig, 1—4° h, Blättchen der unteren Blätter ver- kehrt- eirund, der oberen länglich-lineal, stumpf, etwas buchtig-spitz-säge- zähnig. » Trauben lang gestielt, lockerhlüthig, nach der Blüthe verlängert, Blüthen goldgelb, wohlriechend, Flügel, Schiffehen und Fahne fast gleich lang, letztere oft braun gestreift. Hülse schwärzlich, an der oberen Nath PAPILIONACRAE. 113 deutlich zusammengedrückt und dadurch scharf gekielt, netzaderig-runzelig, angedrückt-behaart, kaum 2 ], 2. M. officinälis Desr., — foliolis serratis; stipulis subulato- setaceis integerrimis; racemis laxis elongatis; alis carina longio- ribus vexillum subaequantibus; leguminibus ovatis mucronatis tur- gidis transverse rugoso-plicatis glabris. @ — M. Petitpierreanus Willd. M. arvensis Wlir. Trifol. Melilotus office. «. L. Juli— August. Auf Aeckern, besonders zwischen Klee, verbreitet, doch nicht häufig, Unterscheidet sich von der vorhergehenden, ihr sehr ähnlichen Art, durch das kürzere Schiffehen, welches von den längeren Flügeln überragt wird, durch etwas kleinere und längere, gedunsene, nicht aber an der oberen - Nath zusammengedrückte, mehr querfaltig-runzelige, hellbräunliche und ganz kahle Hülsen, — Die Stengel sind am Grunde gewöhnlich niederliegend, die Blättchen auch etwas breiter, die der unteren Blätter oft fast rauten- förmig, die Blüthen gleichfalls wohlriechend, bei uns immer eitrongelb, — Off, Hb, et Flor, Meliloti eitrini, 3. M. albus Desr., — foliolis serratis; stipulis subulato-se- taceis integerrimis; racemis laxiusculis elongatis; alis carinam aequantibus vexillo brevioribus; leguminibus ovatis mucronatis tur- gidis reticulato-rugosis glabris. @ — M. vulgaris Willd. M. leu- cantha Koch. Trif. vulgare Hayne. Trif. Melil. office. $. L. Juli— September, An Wegen und auf Aeckern, häufig, Leicht kenntlich an den kleinen, weissen, fast geruchlosen Blüthen, — Stengel aufrecht, 2—5’h. Blättchen der unteren Blätter fast rautenförmig, der oberen länglich-lanzettlich, Trauben sehr verlängert, Blumenkrone noch einmal so lang als der Kelch, Flügel kaum länger als das Schiffehen, aber kürzer als die Fahne, Hülsen denen von M, officinalis ähnlich, nur etwas kleiner, 1° ], und nur wenig netzaderig-runzelig, 4. M. dentatus (W.etK.) Pers., — foliolis argute subspinu- loso-serratis; stipulis e bası dilatata ineiso-dentata subulatis; alis carina sublongioribus vexillo brevioribus; leguminibus ovatis mucronatis, ad suturam superiorem compressis reticulato-rugosis glabris. ® — Trifolium dentatum Waldst. et Kit. T. Kochianum Hayne. Melil. Kochian. Willd. Juli— August, Auf Strandwiesen und salzhaltigem Boden, selten, Hid- densee: bei Kloster, Rügen: bei Arkona, Stralsund: am Frankenstrand bei der Dänholmbrücke, Greifswald: auf dem Riems (Münter), bei Wam- pen und auf dem Streng (Zbl.), Durch die kleineren, eitrongelben, geruchlosen Blüthen ist diese Art sogleich vor den übrigen gelbblühenden ausgezeichnet, — Blättchen lanzett- lich, die Zähnchen am Rande dichter, mehr kleinen Dörnchen gleichend, Nebenblätter besonders charakteristisch durch die langen, spitzen Zähne an ihrer breiten Basis, Trauben gedrungen, auch bei der Fruchtreife meist 8 114 PAPILIONACEAE, kürzer, mit halb so grossen Blüthen. Die Hülsen haben die (Gestalt wie bei M. macrorrhizus, sind aber ganz kahl, 9. TRIFOLIUM Tourn. Cal. 5fidus vel 5dentatus. Corolla marcescens, persistens; carina obtusa. Stam. diadelpha eum pe- talis plus minusve connata. Legumen ovatum vel oblongum, calyce et corolla marcescente inclusum, rarius dehiscens. Folia ternata. — Klee, 7 Flores ebracteolati. Sectio I. LagÖ6pUus Koch. Calycis faux interne linea elevata callosa et saspe pilosa vel annulo piloso obsita, anthesi peracta plerumque clausa. 1. T. pratense L., — caulibus adscendentibus; foliolis ova- libus vel oblongis subintegerrimis; stipulis ovatis subulato-cuspi- datis; capitulis globosis subgeminis basi involucratis; calyce 10nervio pubescente, dentibus filiformibus ciliatis. 4, ß. maritimum Marss., — villosum; foliolis foliorum superio- rum oblongo-lanceolatis; capitulis solitariis subpeduneulatis; ca- lyeibus dense villosis. Juni— September. Auf Wiesen, grasigen Orten und an Wegen, gemein und ausserdem allgemein ceultivirt; &. an Seeufern in den Dünen, an der Rügen’schen Küste von Jasmund, der Granitz und Mönchgut, sehr häufig auf Usedom am Schlönsee und auf dem Strekelberge, Stengel 1— 2’ h., kahl, zerstreut behaart oder in £. nebst den Blättern zottig, Blättchen meistens oval, stumpf, gestutzt, auch wohl etwas ausge- randet, kaum gezähnelt. Der freie Theil der Nebenblätter aus eiförmiger Basis plötzlich pfriemförmig zugespitzt, mit gewimperter Spitze, Blüthen- köpfchen oval, öfter zu zweien, an der Basis mit einem Hüllblatte. Kelch 1Onervig, behaart, die Mündung durch einen schwieligen Ring verengt, der unterste Kelchzahn länger. Blumenkrone rosenroth bis purpurroth, selten weisslich, Hülse einsamig, — Rother Klee. ,„Kleewer“, Die Var, 8. zeichnet sich durch die zottige Behaarung, etwas schmälere Blättehen und die kurz gestielten, etwas von dem Hüllblatte entfernten, einzeln stehenden Blüthenköpfchen aus und nähert sich dadurch der folgenden Art. Sie wächst in dem dürrsten Sande des Strekelberges sehr üppig und erreicht oft eine Höhe von 2 Fuss, 2. T. medium L., — caulibus adscendentibus flexuoso-ramo- sis; foliolis elliptieis tenuissime dentieculatis; stipulis lanceolatis attenuato-acutis; capitulis globosis solitariis basi nudis; calyce 10nervio glabro, dentibus filiformibus ceiliatis. 4 — T. flexuo- sum Jacq. Juni— August. An Waldrändern. lichten Waldstellen, zwischen Ge- büsch, häufig, Hat Aehnlichkeit mit T. pratense, unterscheidet sich aber durch den hin- und hergebogenen, ästigen Stengel, etwas schmälere Blättchen, durch PAPILIONACEAE, 115 Nebenblätter, deren freier Theil krautig, lanzettlich und allmälig gegen die Spitze verschmälert, nicht aber plötzlich in eine längere pfriemförmige Spitze zugespitzt ist, die Spitzen treten bei T. medium auseinander, bei T. pra- tense neigen sie gegeneinander, ferner durch länger gestielte, am Grunde nicht mit Hüllblättern umgebene Blüthenköpfe und durch die kahlen Kelche. Blumenkrone dunkel-purpurroth, 3. T. alpestre L., — caulibus erectis simplicibus; foliolis oblongo-lanceolatis tenuissime denticulatis; stipulis lanceolato- subulatis; capitulis globosis subgeminis basi involueratis; calyce 20nervio villoso dentibus filiformibus eiliatis. 4 Juni— August. Auf Hügeln, in Wäldern und Gebüschen, häufig. Ist gleichfalls den beiden vorhergehenden Arten nahe verwandt, aber an dem aufrechten, fast einfachen, oben etwas zottigen Stengel, den länge- ren, mehr lanzettlichen Blättchen, den meist zu 2 zusammenstehenden, mit Hüllblättern umgebenen Blüthenköpfen und den zottigen, stets 20nervigen Kelchen leicht zu erkennen. Die Nebenblätter sind bei dieser Art sehr lang. 4. T. arvense L., — villosum; caule erecto ramoso; foliolis laneeolatis vel oblongo-linearibus subintegerrimis apice obtuso mucronatis; stipulis lanceolato-subulatis; capitulis oblongo - eylin- drieis villosis basi nudis; calyce 1Onervio, dentibus setaceis vil- losis corollam superantibus. © Juni— Juli. Auf Aeckern und sandigen Orten gemein. Stengel — 1’ h., gewöhnlich mit aufrechten, geraden, zahlreichen Aesten, wie die ganze Pflanze zottig. Blüthenköpfe lang gestielt, gipfel- und achsel- ständig, anfangs eiförmig dann länglich-walzenförmig, bis 1‘ ]., wegen der zottigen Kelche grau von Ansehen. Kelchschlund schwach behaart. Blüthen klein, weiss oder fleischfarben, von den längeren, zottigen Kelchzähnen über- ragt, wodurch diese Art besonders ausgezeichnet ist. — Mäuseklee., 5. T. striatum L., — villosum; caule ramoso; foliolis antice serrulatis, foliorum inferiorum obovatis vel obcordatis, superiorum oblongo-cuneatis; stipulis ovatis cuspidatis; capitulis ovatis vel ovalibus basi involucratis subsessilibus; calyce 10Onervio hirsuto, fructifero ventricoso, dentibus lanceolato-subulatis mucronatis pa- tentibus rectis. © Juni— Juli. Auf Hügeln, an Wegen, selten. Stralsund: Anhöhen bei Devin (Zbl.). Rügen: bei Boldewitz und Neuendorf und auf der Halbinsel Liddow (Zbl.), um Puttbus bei Güstelitz, Wrechen, Darz, Tribberaz und Serams. Greifswald: Ufer bei Wiek (Münter). Wolgast: Spitze Hörner. Demmin: bei Trittelvitz (Zbl,). Stengel 4— 10 1., meist von der Basis an ästig, häufig niederliegend und aufsteigend. Blättchen mit keiliger Basis, die der unteren Blätter brei- ter, stumpf, mitunter fast verkehrt-herzförmig, vorne gezähnelt und kurz stachelspitzig. Kelch rauhhaarig, Zähne pfriemlich, stachelspitzig, Blumen- krone rosenroth. — Die ovalen, zuletzt länglich-eiförmigen, kaum 1‘' langen, fast sitzenden, an der Basis umhüllten Köpfchen und die bauchigen auf- 8* 116 PAPILIONACEAE, geblasenen Fruchtkelche mit stachelspitzigen , abstehenden Zähnen unter- scheiden diese Art leicht von den übrigen. +r Flores bracteolati. Seet. II. Fragiferum Koch. Flores in capitulo basi involucrato subsessiles. Calyx fructifer ventricoso-inflatus, reticulato-venosus, faux interne denudata. 6. T. fragiferum L., — caule repente; foliolis obovatis vel ovalibus serrulatis; capitulis globosis involucratis axillaribus lon- gissime pedunculatis; calyce fructifero dorso globoso-inflato reti- culato piloso. 4. Juni— September. Auf Wiesen, Triften und Grasplätzen, häufig. Stengel fadenförmig, kahl, kriechend, wurzelnd. Blätter kahl, lang gestielt, mit fast sitzenden, ovalen, vorne etwas gestutzten Blättchen, Nebenblätter lanzett- pfriemförmig. Köpfehen kugelig, 4— 6“ im Durch- messer, an der Basis mit ‚einem vieltheiligen Hüllblatte, auf sehr langen, aufsteigenden, blattwinkelständigen Stielen. Kelch röhrig, netzaderig , fast zottig behaart, nach der Blüthe auf dem Rücken kugelig aufgeblasen. Zähne borstenförmig, die 2 oberen länger. Blumenkrone fleischfarben, = Hat das Ansehen von T, repens, unterscheidet sich aber ausser den übrigen Charakteren schon im blühenden Zustande durch das vieltheilige Involuerum unter jedem Köpfchen. Sect. III. Trifoliast-um DC. Flores in capitulo basi nudo pedicellati. Calyx non inflatus, faux interne denudata, dentes 2 superiores longiores. 7. T. repens L., — caulibus prostratis radicantibus; foliolis obovatis argute serrulatis; stipulis scariosis abrupte cuspidatis; capitulis subglobosis axillaribus peduneulatis, pedunculo longis- simo adscendente; pedicellis defloratis deflexis, interioribus tubum calyeis glabri aequantibus. 4 Juni— September. Auf Wiesen, Triften und an Wegen, gemein und häufig cultivirt. Sehr veränderlich in der Grösse, bald nur fingerlang mit kleinen, 3“ langen Blüthenköpfehen, bald über 1‘ lang mit bis 1° grossen Blüthen- köpfehen, kahl, die Blüthenstielehen mitunter behaart. Blätter lang gestielt, Blättchen verkehrt- -eiförmig, gestutzt, auch wohl ausgeschweift, fast stachel- spitzig-feingesägt. Nebenblätter trockenhäutig, plötzlich in eine feine Spitze zusammengezogen. Köpfchenstiele aus aufsteigender Basis länger als die Blätter, immer blattwinkelständie. Blüthen weiss oder röthlich, Stielchen von der Länge des kahlen Kelches, endlich zurückgeschlagen. Kelchzähne aus breiter Basis lang zugespitzt, die beiden oberen etwas länger, durch eine spitze Bucht von einander getrennt. Hülse 3—4samig. — Weisser Klee. 8. T. hybridum L., — caulibus erectis adscendentibusve; fo- liolis ovalibus serrulatis; stipulis ovatis in apicem acutissimum sensim attenuatis; capitulis subglobosis terminalibus axillaribus- que peduneulatis, pedicellis defloratis deflexis tubo calyeis glabri 2— 3plove longioribus. 4 PAPILIONACEAE. 117 Juni— September. Auf Wiesen, Triften, an Wegen hin und wieder. Stralsund: bei Devin (Zbl.), Richtenberg: zwischen Hövet und Wulfshagen, bei Abtshagen (Zbl.). Greifswald: Hanshagen am Bach, zwischen Eldena und Greifswald (Tesch), Ladebow (Jessem). Züssow: bei Zamekow (Zbl.). Bei Grimmen, Loitz und Nehringen unweit Tribsees (Zbl.), Hat zwar Aehnlichkeit mit T, repens, unterscheidet sich aber leicht durch die aufrechten oder an der Basis aufsteigenden, niemals der Länge nach kriechenden Stengel, die grünlichen, allmälig zugespitzten Nebenblätter, durch die gipfel- und blattwinkelständigen, weniger lang gestielten Blüthen- köpfe, aber länger gestielten Blüthen, deren lanzett-pfriemliche, obere Kelch- zähne durch eine breitere und rundere, nicht aber spitze Bucht geschieden sind. Blumenkrone weiss oder fast rosenroth. 9. T. montänum L., — caulibus erectis adscendentibusve; foliolis ellipticis vel oblongo-lanceolatis argute serrulatis, subtus cauleque pilosis; stipulis ovatis acuminatis; capitulis subglobosis denique ovalibus terminalibus peduneulatis; pedicellis defloratis deflexis tubo calyeis pilosi brevioribus. 4, Juni—- Juli. Auf Triften, Hügeln, an hohen Ufern, verbreitet. Stengel behaart, bis über 1’ h., aufrecht, nur an der Basis etwas auf- steigend. Blättchen elliptisch oder länglich-lanzettlich, bald spitz, bald stumpf, selbst ausgerandet, fein sägezähnig, dicht aderig, die Adern am Rande ver- diekt, unterseits behaart. Blüthenköpfehen meist zu zweien, gipfelständig, gestielt, zuletzt eiförmig. Blüthen weiss, sehr kurz gestielt; Kelch behaart, Zähne fast gleichlang, lanzett-pfriemförmig. Hülse Isamig. Seet. IV. Chronosemium DC. Flores flavi in capitulo longius breviusve pedicel- lati. Calyeis faux interne denudata, dentes 2 superiores breviores. Legumen in calyce stipitatum. 2 10. T. agrärium L., — foliolis obovato-oblongis omnebus sub- sessilibus; stipulis oblongo-lanceolatis; capitulis peduneulatis sub- globosis ovalibusque densifloris; floribus denique defiexis, vexillo cochleariformi sulcato-striato, alis divaricatis; legumine vexillum . dimidium aequante. @ et @ — T. aureum Poll., Godr. Juli— August. An Wegen, Waldrändern, in Gebüschen, verbreitet. Stengel aufrecht, — 1’ h. Blättchen verkehrt-eiförmig-länglich bis lan- zettlich, gestutzt oder leicht ausgerandet, nach vorme zu fein gezähnelt, alle ‘ sehr kurz und gleich lang gestielt. Nebenblätter länglich-lanzettlich, lang zu- gespitzt. Blüthenköpfchen fast oval, zahlreich, blattwinkel- und gipfelstän- " dig. Blumenkrone goldgelb, vertrocknet braun. Kelch kahl, viel kürzer als die Krone, Zähne lanzett-pfriemförmig, die 3 unteren länger, an der Spitze wit einigen Haaren. Fahne vome löffelförmig erweitert, furchig gestreift. Flügel auseinandertretend. Hülse 1samig, gestielt, von der halben Länge der Fahne. Griffel fast so lang wie die Hülse. 11. T. procumbens L., — foliolis obovatis, intermedio Tongius petiolulato; stipulis ovatis acuminatis; capitulis peduneulatis sub- globosis ovalibusque dense multifloris; floribus denique deflexis, 118 PAPILIONACEAE. vexillo cochleariformi sulcato-striato, alis divaricatis; legumine vexillum dimidium aequante. @et @ — T. agrarium Poll. Godr. #. campestre (Schreb.), — capitulis majoribus saturatius lu- teis brevius petiolatis. Ai Juni— August. Auf Triften, Grasplätzen, Hügeln und Aeckern, gemein. Ist dem T. agrarium L. nahe verwandt, doch meist feiner und unter- scheidet sich leicht durch etwas breitere Blättchen, wovon das mittlere stets deutlich länger gestielt ist, breitere, aus eiförmiger Basis zugespitzte Neben- blätter und einen etwas kürzeren Griffel, der etwa 1 so lang wie die Hülse ist. — Sonst ist die Pflanze sehr veränderlich, der Stengel bald aufrecht, fast einfach, bald niederliegend vielästig, die Blüthenköpfe länger oder kürzer gestielt, goldgelb oder schwefelgelb, grösser oder kleiner. Alle diese Ver- änderungen sind höchst unbeständig mit einander verbunden. 12. T. filiforme L., — foliolis obcordato-cuneatis, intermedio longius petiolulato; stipulis ovatis acuminatis; capitulis peduneu- latis laxiuscule plurifloris; floribus denique deflexis; vexillo com- plicalo sublaevi, alis porrectis; legumine vexillo paulo breviore. @ — T. procumbens Poll. Godr. T. minus Relhan. Juni— August. Auf Wiesen und Triften, gemein, Hat die grösste Aehnlichkeit mit der vorigen Art, doch sind die Stengel feiner, fast fadenförmig, zuweilen bis über 1‘ 1., die Blüthenköpfchen kleiner, mit wenigeren, selten über 10 Blüthen, während T. procumbens zwischen 20—40 besitzt, die Fahne ist. zusammengefaltet, kaum gestreift, nicht aber löffelförmig verbreitert und furchig gestreift, die Flügel sind vorwärts ge- richtet, nicht abstehend und die Hülsen grösser und länger, nur wenig kürzer als die Fahne. 10. LOTUS L. Cal. 5fidus vel 5dentatus. Carina adscen- dens, rostrata. Stamina diadelpha. Stylus glaber, sensim atte- nuatus. Legumen lineare, 2valve, in valvas 2 contortibiles dis- siliens, tela cellulosa spurie septatum. Folia ternata. 1. L. cornieulätus L., — caulibus procumbentibus vel ad- scendentibus; umbellis longe pedunculatis suböfloris; dentibus calyeis ante anthesin conniventibus; carina subrhombea reetangule adscendente. 4 — L. arvensis Schkuhr. e. vulgaris, — caulibus firmioribus; foliolis stipulisque ob- ovato-cuneatis subrhombeis. ß. tenuifolius L., — caulibus filiformibus; foliolis stipulisque oblongo-lanceolatis vel oblongo-linearibus. — L. cornieulatus y- tenuifolius L. L. tenuifolius Rehb. L. tenuis Kit. Juli— August. An Wegen, auf Hügeln und Grasplätzen, gemein; #8. auf Salzboden längs der ganzen Küste häufig. . PAPILIONACEAE. 119 Kahl oder behaart. Wurzel senkrecht in den Boden dringend. Stengel 1 —1‘ h., niederliegend oder aufsteigend, etwas kantig. Blätter 3zählig, kurz gestielt, verkehrt-eiförmig-keilig, fast rautenförmig, bei ß. bis in’s Lanzett- liche übergehend, zuweilen von dicklicher Consistenz. Nebenblätter den Blättchen in Form und Consistenz gleichend, mitunter selbst grösser. Dol- den lang gestielt, blattwinkelständig, 5— 6blüthig. Blüthen gelb, bisweilen roth überlaufen, beim Trocknen leicht grün werdend. Kelchzähne fast gleich lang, aus 3eckiger Basis pfriemlich, so lang wie die Röhre, vor dem Auf- blühen zusammenschliessend. Flügel länglich-verkehrt-eiförmig. Schiffchen fast rautenförmig, rechtwinklig aufsteigend. Hülsen lineal, gerade, fast stielrund, in einen kurzen, dornenförmigen Schnabel zusammengezogen. Die Var. $%. wird von Koch wieder als besondere Art aufgeführt, aber nur allein durch etwas schmälere Flügel unterschieden. Die Breite der Flügel ist aber ebenso unbeständig wie die Breite der Blätter und die Ueber- gänge beider Formen lassen sich bei der Häufigkeit ihres Vorkommens an unserer Küste leicht verfolgen. L. uliginosus Schk., — caulibus erectis fistulosis; umbellis longe pedunculatis sub12floris; dentibus calyceis ante anthesin reflexis; carina e basi ovata sensim in rostrum attenuata. 4 — L. major Sm. \ Juli — September. : In Gräben, auf sumpfigen, buschigen Wiesen, häufig. Unterscheidet sich von der vorigen, nahe verwandten Art leicht und sicher, durch den: kriechenden, mit Ausläufern versehenen Wurzelstock, durch die aufrechten, höheren, stärkeren, stielrunden, deutlich röhrigen Stengel, durch reichblüthigere Dolden, aber besonders durch die vor dem Aufblühen zurückgeschlagenen Kelchzähne. Auch ist das Schiffehen mehr allmälig in den Schnabel verschmälert und die Hülse länger und dünner, mit zahlreicheren, kleineren Samen. 11. TETRAGONOLOBUS Scop. Stylus apiee dilatatus. Le- gumen rectum, longitudinaliter 4alatum. Caet. ut Loti. 1. T. siliquosus (L.) Roth, — floribus solitariis longe pedun- eulatis; leguminum alis rectis legumine 4plo angustioribus. 4 — Lotus siliquosus L. Juni— Juli. Auf Triften und Wiesen, bisher nur auf Rügen am Strande von Mönchgut: bei Gager (Zbl.), Gr. Zicker und Reddevitz (Münter). Wurzel mehrköpfig. Stengel 4—10“ h, aufsteigend oder allseitig auf die Erde hingebreitet, an kleinen Exemplaren auch aufrecht, ganz kahl oder mehr oder weniger flaumig. Blätter 3zählig, kurz gestielt; Blättchen rauten- verkehrt-eiförmig, fast keilig, spitzlich, kurzstachelspitzig, ganzrandig, unter- seits meergrün, besonders am Rande mehr oder weniger behaart. Neben- blätter eiförmig, spitzlich, halb so gross als die Blättchen. Blüthenstiele blatt- winkelständig, 4—5mal so lang als das Blatt. Blüthen hellgelb, bis 1” 1., einzeln, selten zu zweien, an der Spitze des Blüthenstiels mit einem 1—3- zähligen Deckblatte gestützt. Hülse hellbraun, 14“ I. u. 2“ br., die schma- len Flügelränder zu beiden Seiten der Näthe, 120 PAPILIONACEAE. Subtr. & GALEGEAE Bronn. Stamina diadelpha. Legumen 1loculare. Folia impari-pinnata. 12. ROBINIAL. Cal. 5dentatus, dentes superiores minores, basi connati. Vexillum suborbieulatum, patenti-reflexum. Carina obtusa. Legumen complanatum, polyspermum. Folia impari- pinnata. 1. R. Pseudacacia L., — foliis impari-pinnatis, aculeis sti- pularibus; racemis elongatis multifloris laxe pendulis; legumini- bus glabris. Juni. Aus Nord-Amerika stammend, jetzt allgemein angepflanzt. Hoher, schnell wachsender Baum. Blättehen 15— 25, gestielt, länglich, oft ausgerandet, kahl. Nebenblätter zu Stacheln ausgebildet. Blüthen weiss, sehr wohlriechend. Hülse braun, kahl. — Weisse Akazie. Subtr. 5. ASTRAGALEAE DC. Stamina diadelpha. Legu- men sutura introflexa longitudinaliter 2loculare vel semibilocu- lare. Folia impari-pinnata. 13. ASTRAGALUS L. Cal. 5dentatus. Carina obtusa. Stam. diadelpha. Legumen sutura inferiore introflexa longitudinaliter 2loculare vel semibiloculare. 1. A. glycyphyllus L, — caule procumbente; foliis 5— Tju- gis, foliolis ovalibus; stipulis acuminato-subulatis; spieis pedun- culatis ovato-oblongis; leguminibus linearibus arcuatis sub3quetris glabris erectis, denique conniventibus. 4 Juni— Juli. In Wäldern, Gebüschen, an hohen Ufern, häufig. Stengel niederliegend oder aufsteigend, fast kahl, 2—4' 1. Blättchen kurz gestielt, oval oder etwas länglich, stumpf mit kleiner Stachelspitze. Nebenblätter gross, «die untersten meist verwachsen, die oberen frei, aus breiter Basis pfriemförmig zugespitzt. Aehren eiförmig bis länglich, bis 2' l., gestielt, kürzer als das Blatt. Blüthen 5—6‘ gr., schmutzig-gelblich, kurz gestielt. Fahne ausgerandet+ 2lappig, länger als die Flügel. Hülsen bräunlich, sanft gekrümmt, fast 3seitig, an der unteren Nath rinnig, zuletzt alle aufrecht zusammenneigend, auf den ersten Blick kahl erscheinend, unter der Lupe betrachtet, mit kurzen Härchen besetzt. 2. A. Cicer L., — caule procumbente; foliis 8—12jugis, fo- liolis oblongo-lanceolatis ovalibusque; stipulis lanceolatis; spieis pedunculatis capitatis ovatis; leguminibus subgloboso-ovatis in- flatis hirsutis erectis. 4, Juni— Juli. Auf Hügeln, hohen Ufern, Triften, nur im südwestlichen PAPILIONACEAE. 121 Theile des Gebietes. Gützkow: am Seeufer (Zbl.). Demmin: Haus Demmin (Fischer), am Cummerower See bei Cummerow und Sommersdorf (Zbl). Stengel —2’ 1., niedergestreckt, an der Spitze aufsteigend, meist an- liegend- -behaart. Nebenblätter auf der dem Blatte entgegengesetzten Seite gewöhnlich mit einander verwachsen. Blüthenähren dicht, 1“ 1. Blüthen etwa 6 1., grünlich-gelb. Kelch mit schwarzen Haaren besetzt. Fahne ausgerandet, wegen der zurückgerollten Seiten sehr schmal erscheinend. Hülse im Kelche” sehr kurz gestielt, erbsengross, aufgeblasen, fast kugelig, mit kurzen schwarzen, borstlichen und längeren weissen, weichen Haaren besetzt. Trib. II. VICIOIDEAE Bronn. Legumen 1loculare vel septis transversis mollibus, e tela cellulosa laxa spumosa confectis, di- visum. Cotyledones crassae, per germinationem immutatae, En terra remanentes. Folia abrupte pinnata. Subtr. 1. ERVEAE. Staminum tubus apice oblique trunca- tus, seu pars libera staminum superiorum longior quam in- feriorum. Li i 14. VICIA L. Cal. 5fidus vel 5dentatus. Stam. diadelpha, subulata, tubus staminum apice oblique truncatus, pars libera staminum superiorum longior quam inferiorum. Stylus filiformis, sub apice in latere exteriore barbatus vel non barbatus, caeterum glaber vel ceircumeirca pilosus. Legumen 1loculare. Foliola in vernatione complicata. — Wicke. Die vielfachen Versuche die Linneischen Gattungen Vieia und Ervum naturgemäss zu begrenzen oder in mehrere Gattungen aufzulösen, haben bis jetzt zu keinem Resultate geführt. Die nach der Behaarung des Griffels getrennten Gattungen sind weder naturgemäss, noch nach diesem Charakter scharf geschieden. Die Uebergänge von dem gebärteten zu dem allseitig behaarten Griffel sind so allmälig, dass bei mehreren Arten aus der Ver- wandtschaft der V. Cracca die Entscheidung schwer wird, ob sie der einen oder anderen Gattung angehören, Es scheint mir daher am besten, die Gattung Vieia im weitesten Begriffe aufrecht zu erhalten und nur Faba Tour. wegen der bei der Knospung umgerollten Blätter zu trennen. A. Flores singuli vel racemi paueiflori longe pedunculati. 1. V. hirsüfa (L.) Koch, — foliis superioribus eirrho termi- natis 4— Sjugis, foliolis linearibus obtusis retusisve mucronatis; stipulis lanceolatis, inferioribus semihastatis; racemis 3— Sfloris folium subaequantibus; leguminibus rhombeo-oblongis 2spermis pubescentibus. @ — Ervum hirs. L. Juni — August. Auf Aeckern, Grasplätzen und in Gebüschen, häufig. Stengel dünn, kantig, ästig, 1—2' h. Blättchen klein, bis 1 br, 122 PAPILIONACEAE. Nebenblätter zuweilen am Grunde gezähnt. Blüthenstiele nebst den Kelchen behaart. Kelchzähne von der Länge der Röhre, die zwei oberen kleiner. Blumenblätter klein, 2— 3‘ ]., weiss mit bläulichen Streifen. Hülse 4—5"" l., schwarz und behaart, mit seitenständiger Spitze und sich dadurch der rhombischen Form nähernd. Samen kugelig, braun und schwarz gefleckt, mit linienförmigem Nabel. 2. V. tetrasperma (L.) Schreb., — foliis superioribus eirrho terminatis 3—5jugis, foliolis linearibus obtusis mucronatis; sti- pulis semihastatis; racemis 1—3floris folium subaequantibus; le- guminibus lineari-oblongis tetraspermis glabris. @ — Ervum te- trasp. L. Juni— Aug. Auf Hügeln und in Gebüschen, zerstreut und unbeständig. Barth: bei Löbnitz. Zingst: Burgwall. Stralsund: Deviner Anlagen (Fsch.), Rügen: Lebbiner Wald (Zbl.), Jägerhof auf Jasmund. Tribsees: Anhöhen bei Bassendorf (Zbl.). Wolgast: Schlossplatz. Usedom: Berge bei Gothen. Demmin: Sommersdorfer Seeufer (Zbl.). Hat das Ansehen der vorhergehenden Art, ist aber stets ganz kahl, die Blätter sind wenig-paarig, die Blättchen niemals ausgerandet, die Trau- ben nur 1— 2blüthig, die Blüthen grösser, die Kelchzähne kürzer als die Röhre und die Hülsen hellbraun und kahl, die Spitze befindet sich fast in der Mitte der Hülse. Samen 4, olivengrün mit schwarzen Punkten. 3. V. monäantha (L.) Koch, — foliis 6—7jugis, foliolis linea- ribus obtusis retusisve; stipulis biformibus, altera lineari integra sessili, altera semilunari setaceo-dentata petiolulata; pedunculis ifloris folium subaequantibus; leguminibus lato-oblongis sub3sper- mis. @ — Ervum mon. L. Juni— August. Hin und wieder als Futterkraut angebaut und mitunter verwildert. Hat auch Aehnlichkeit mit den beiden Vorhergehenden, doch ist der Stengel stärker, die blassvioletten Blüthen und hellbraunen Hülsen sind viel grösser, letztere 1— 14“ ]. und 4— 5‘ br. Ausserdem ist die Pflanze leicht kenntlich an den verschieden gestalteten Nebenblättern, wovon das eine linien-lanzettlich, sitzend und ganzrandig, das andere gestielt, halbmond- förmig und fingerig-langborstig gezähnt ist. B. Racemi multiflori, longe pedunculati. Stylus superne circumeirca aequaliter pilosus, non barbatus. 4. V. silvatica L., — foliis 7 — 9jugis ceirrho 3fido terminatis, foliolis ovatis ve] ellipticis obtusis mucronatis; stipulis semiluna- ribus ineciso-multidentatis, dentibus setaceo-cuspidatis ; racemis multifloris folio longioribus; leguminibus subrhombeo - elongato- oblongis. & — Ervum silv. Peterm. Wiggersia silv. Fl. wett. Juni— August, In Laubwäldern und schattigen Gebüschen, zerstreut. Rügen: häufig auf Jasmund, besonders an den Ufern der Stubnitz, Schan- zenberg in der Prora, im Grossen Putbusser Holz, an den Ufern der Gra- PAPILIONACEAE. 123 nitz, auf dem Perd von Mönchgut. Tribsees: Wälder an der Recknitz bei Plennin und Camitz. Wurzelstock kriechend und verzweigt. Stengel niederliegend oder klet- ternd, 1—5' 1., kantig. Blättchen kurz gestielt, 4— 6” ]. u. 2—3°' br., netzaderig, kahl, an den Stielchen behaart. Trauben lang gestielt, locker, 8—16blüthig. Blüthen 7—8' 1., weiss mit violetten Adern. Hülsen schwärzlich, bis 1" 1., am Gründe verschmälert und im Kelche gestielt, mit aufwärtsgebogener Spitze, 3—5samig. Nabel linienförmig, mehr als den halben Umkreis des dunkelbraunen Samens einnehmend. 5. V. cassübica L., — foliis multijugis eirrho 3fido termina- tis, foliolis ovato-oblongis lanceolatisve obtusis mucronatis; sti- pulis semihastatis integerrimis; racemis multifloris folio breviori- bus; leguminibus subrhombeis 1—2spermis. & — V. multiflora Poll. Ervum cass. Peterm. Juni— August. In Laub- und Nadelhölzern, sehr verbreitet, besonders häufig auf Rügen und Usedom. Die ganze Pflanze mehr oder weniger, selbst zottig behaart. Wurzel- stock kriechend und Ausläufer treibend. Stengel 1—3‘ h. Blättchen we- nigstens unterseits immer behaart, bis 1 ]. und 3—4°' br., kurz gestielt und durchscheinend aderig. Trauben dichtblüthig, gestielt, kürzer oder eben so lang wie das Blatt. Blüthen 5— 6‘ ]., purpurviolett, Fahne mit dunkle- ren Adern, Flügel und Schiffehen an der Basis weiss. Hülsen im Kelche gestielt, fast rautenförmig, bis 9° 1., röthlich-braun, 2samig. Samen braun, schwarz punktirt. Nabel nur 4 vom Umkreis des Samens. 6. V. Cracca L., — foliis sublOjugis eirrho terminatis, fo- liolis oblongis lanceolatis vel linearibus obtusis mucronatis sub- tus sericeo-pubescentibus; stipulis semihastatis integerrimis; race- mis pedunculatis elongatis dense multifloris folium aequantibus longioribusve; calycis dentibus superioribus late 3angulis obsoletis brevissime apiculatis; lamina vexilli longitudine unguis; legumi- nibus rhombeo-linearibus. 4 — Craeca major Godr. et Gren. Juni— August. An Wegen, Zäunen, in Gebüschen und auf Wiesen, sehr häufig. Stengel ästig, 1—3‘ h., angedrückt behaart, selten kahl. Blättchen von länglicher bis linienförmiger Form, bald oberseits kahl und grün, bald grau-seidenhaarig. Trauben lang gestielt, gedrängt-vielblüthig. Kelch kurz schief-glockig, die untersten Zähne am längsten, lanzett-linienförmig, die beiden obersten breit-dreieckig, sehr kurz, oft fast verschwindend. Blüthen 4—5‘' ]., blau oder violett, Fahne mit dunkleren Linien, die Platte der- selben so lang wie der fast gleich breite Nagel. Hülsen bräunlich, im Kelche gestielt, 3— 1“ 1. u. 3‘ br., meist 4samig. Samen braun, schwarz gefleckt, zum dritten Theil vom Nabel umgeben, — Vogelwicke. Breitblätterige Formen mit mehr röthlich-violetten Blüthen haben grosse Aehnlichkeit mit V. cassubica, unterscheiden sich aber leicht durch die . Blättchen, deren stärkere Seitennerven das Blättchen fast gleichlaufend mit dem Mittelnerv durchziehen, während sie sich bei V. cassub. vom Mittelnerv alle schief abzweigen, durch den viel stärker und länger behaarten Griffel 124 * PAPILIONACEAE. und durch die längeren, schmäleren, bräunlichen, nicht aber rothbraunen und kurz rhombischen Hülsen, 7. V. tenuifölia Roth, — foliis sublOjugis ceirrho terminatis, foliolis lanceolatis vel linearibus mucronatis subtus patenter pi- losis; racemis pedunculatis elongatis dense multifloris, folio lon- gioribus; calycis dentibus superioribus late 3angulis subito brevi- ter subulatis; lamina vexilli ungue suo duplo longiore; legumini- bus rhombeo-lineari-oblongis. 4 — Cracca ten. Gren. et Godr. Juni— Juli. Auf Kleeäckern eingeschleppt, bisher nur bei Barth auf Kleeäckern beim Brunnen von Zabel gefunden. Kann leicht mit schmalblätterigen Formen der V. Cracca verwechselt werden. Der Hauptunterschied liegt in der Fahne, deren Platte bei V. te- nuif. bedeutend länger und noch einmal so lang als ihr Nagel ist, von der‘ Stelle an gerechnet, wo der mittlere Nerv des Nagels sich in die Seiten- nerven verzweigt, welche die Fahne durchziehen. Bei V. Cracca ist die Fahne von dieser Stelle an nur so lang wie der Nagel. Die Pflanze hat ausserdem eine mehr abstehende Behaarung der Blätter, etwas länger gestielte Blüthentrauben und etwas dunkler gefärbte Samen, deren Nabel kürzer als bei V. Cracca ist, und kaum den vierten Theil des Samens umgiebt. Die Flügel der Blüthe sind auch auffallend bleicher als die Fahne. 8. V. villösa Roth, — foliis sub8jugis cirrho terminatis, fo- liolis lanceolatis villosis; racemis pedunculatis dense multifloris, folium aequantibus longioribusve; calyeis postice saccati dentibus superioribus subulatis; lamina vexilli ungue suo dimidio breviore; leguminibus rhombeo-oblongis. ® — Cracca vill. Gren. et Godr. Juni— August. Auf Aeckern unter dem Getreide, selten. Um Stral- sund zweimal von Fischer gefunden; bei Wolgast unter Wicken bei Bud- denhagen (Zbl,), Boltenhagen und Kühlenhagen (Tesch); bei Crummin auf Usedom. . Obwohl von Ansehen der V. Cracca, unterscheidet sie sich bei genauerer Betrachtung sehr leicht durch die meist starke, abstehend zottige Behaarung des Stengels und der Blätter, durch den nach hinten sackförmig erweiterten Kelch, der dadurch quer dem Blüthenstiele aufliegt, ferner durch die pfriem- förmigen oberen Kelchzähne, die bei V. Cracca kaum ausgebildet sind und durch die kurze Platte der Fahne, die halb so lang als ihr breiter Nagel ist. Die Blüthen sind meist dunkler gefärbt und haben von dem langen Nagel der Fahne und den übrigen verhältnissmässig längeren Blumenblättern ein langröhriges Ansehen. Die Samen sind sammetartig-purpurschwarz und der Nabel nimmt etwa nur den achten Theil des Samens ein. C. Flores singuli vel 2—5 racemosi breviter pedicellati. Stylus sub apice inlatere exteriore barbatus, caeterum glaber j vel circumeirea pilosus. 9. V. sepium L., — foliis 6 — Sjugis cirrho terminatis, foliolis ovatis oblongisve obtusis mucronatis; racemis axillaribus brevissi- PAPILIONAGRAR. 125 mis sub5floris; leguminibus rhombeo -lineari-oblongis glahris. 4 Wiggersia sep. Fl. wett. Juui— August. An Hecken, in Wäldern und Gebüschen, häufig. Stengel 1— 2’ h., kantig, kahl oder zerstreut behaart. Blättchen 41—1" l. und halb so breit, an der Basis verbreitert, mit stumpfer oder abgestutz- ter Spitze. Nebenblätter halbmondförmig, gezähnelt, mit einem purpur- schwarzen Fleck. Trauben 2—5blüthig, sehr kurz gestielt. Blüthen 6— 8 l., schmutzig-röthlich-violett. Hülsen an der Basis verschmälert, bis 1” 1., 4—6samig, glänzend-schwarz. Samen grünlich, schwarz-gefleckt, Nabel 2 vom Umkreis des Samens einnehmend. 10. V. sativa L., — foliis 5—7jugis eirrho terminatis; folio- lis obovatis vel oblongo-obovatis retusis mucronatis; floribus axillaribus subsessilibus subgeminis; leguminibus linearibus pu- bescentibus, seminibus compresso-globosis. © Juni— Juli. Auf Aeckern häufig gebaut und verwildert, Stengel 1—2’ h., behaart oder fast kahl. Blätter 4—8'' ]., behaart. Nebenbl. halbpfeilförmig, grobgezähnt. Blüthen 1—2, in den Blattwinkeln kurz gestielt. Fahne hellviolettblau mit dunkleren Adern, Flügel violett- purpurn, Schiffehen grünlich-weiss mit-einem schwarzrothen Fleck. Hülsen 14— 2“ ]., matt bräunlich-gelb, netzaderig und kurz weichhaarig. Samen grünlich, schwarz gefleckt. Nabel kaum 4 vom Umkreise des Samens. — Wicke. 11. V. angustifölia All. (1785), — foliis sub5jugis eirrho ter- minatis, foliolis foliorum inferiorum obovatis retusis, superiorum lanceolato-linearibus linearibusve obtusis truncatisve mucronatis; floribus axillaribus subsessilibus subgeminis; leguminibus lineari- bus maturis glabris, seminibus globosis. © e. segetalis (Thuill.), — foliolis foliorum sup. oblongo - vel lanceolato-linearibus. ß. Bobartii (Forster), — foliolis folior. sup. linearibus. Mai— Juli. Auf Aeckern, Hügeln und im Gebüschen, sehr häufig; P. besonders in Nadelhölzern, Hat grosse Aehnlichkeit mit V. sativa, unterscheidet sich aber durch schmälere Blättchen, etwas kleinere, fast einfarbig-purpurrothe Blüthen, schmälere, längere, glänzend-schwarze, zuletzt ganz kahle Hülsen und klei- nere, kugelige Samen, deren Nabel etwa 4 des Samenumfangs einnimmt, 12. V. lathyroides L., — foliis 2—3jugis, inferioribus mu- crone, superioribus eirrho simpliei terminatis, foliolis foliorum inferiorum obcordatis, superiorum oblongis mucronatis; floribus axillaribus subsessilibus solitariis; leguminibus linearibus glabris, seminibus subeubicis grannlato-punctatis. © 1 April — Juni. Auf Triften, kurz begrasten Hügeln, an Wegen, ver- reitet. \ 126 PAPILIONACEAE. Die ganze Pflanze mehr oder weniger behaart. Stengel meist nieder- liegend, vom Grunde an ästig, 2—6“ ]. Blättehen 2—3“ 1. Nebenblätter halbherzförmig, grob-gezähnt. Blüthen einzeln, 2—3“']., violettroth, Hül- sen glänzend schwarz. Samen mit eingedrückten Seiten, fast kubisch, oliven- grün, feinkörnig-punktirt. Nabel oval, sehr klein, an einer Ecke des 'Samens. 15. FABA Tourn. Stylus sub apice in latere exteriore bar- batus, caeterum glaber. Legumen 1loculare, tela laxe cellulosa, spongiosa spurie septatum. Foliola in vernatione convoluta. Caet. ut Viciae. 1. F. vulgaris Moench, — foliis mucrone terminatis, supe- rioribus 2—3jugis, foliolis elliptieis mueronatis; stipulis semi- cordatis; racemis axillaribus brevissimis 2— 4floris; leguminibus subteretibus coriaceis torulosis puberulis. © — Vicia Faba L. Juni— Juli. Zum Küchengebrauch hin und wieder angebaut. Stengel 4kantie, bis 3° h., meist einfach und kahl. Blättchen gross, dieklich, graulich-blassgrün. Nebenblätter am Grunde meist gezähnt. Blü- then bis 1‘ 1., wohlriechend, weiss, die Flügel mit einem grossen, schwarzen Fleck. Hülse 2—4“ ]., schwarz, zwischen den Samen durch schwammiges Zellgewebe geschlossen. Samen 4eckig-länglich, hängend, hellbräunlich, der schwarze Nabel am schmäleren Ende. — Saubohne. 16. ERVUM L. Cal. regulariter 5fidus. Stylus superne com- planatus et in latere interiore a stigmate deorsum longitudinaliter pilosus, latere exteriore glaber. Üaet. ut Viciae. Die Gattung unterscheidet sich von Orobus, mit der sie die Beschaffen- heit des Griffels theilt, durch die schief abgeschnittene Staubfädenröhre und die bei der Knospung in der Richtung des Hauptnervs einfach zusammen- gefalzten Blättchen, während Orobus eine im rechten Winkel quer abge- sehnittene Staubfädenröhre und bei der Knospung zusammengerollte Blätt- chen besitzt. 1. E. Lens L., — foliis superioribus eirrho terminatis sub- 6jugis, foliolis lineari-oblongis obtusis retusisve; stipulis lanceo- latis integerrimis; racemis 1—2floris aristatis pedunculatis folium subaequantibus; calycibus corollam aequantibus; leguminibus subrhombeis 2spermis glabris. © — Lens esculenta Mnch. Ci- cer Lens Willd. Lathyrus Lens Peterm. Juni— Juli. Hin und wieder angebaut. Stengel kantig, ästig. Ranke nur an den oberen Blättern ausgebildet, an den unteren statt derselben eine Borste. Blüthenstielchen der einzelnen Blüthen kürzer als der tief-Stheilige Kelch. Blumenkrone weiss, die Fahne mit blassvioletten Adern. Samen "Zusammengedrückt, mit ziemlich scharfem Rande, in der Regel bräunlich-gelb, seltner dunkelbraun. — Linse. PAPILIONACEAE. 127 Subtr. 2. LATHYREAE. Staminum tubus reetangule trans- verse truncatus seu pars libera omnium staminum aequilonga. 17. PISUM Tourn. Cal. 5fidus vel 5dentatus. Stam. dia- delpha, tubus rectangule transverse truncatus. Stylus subtrique- tro-complicatus, interne carinatus extus canalieulatus. Legumen 1loculare, 2valve. Foliola in vernatione complicata. 1. P. sativum L., — foliis 2jugis, foliolis ovatis integerrimis margine undulatis; stipulis ovato-semicordatis basi inaequaliter dentatis; racemis 1— 3floris; seminibus globosis. © Mai— Juli. Allgemein gebaut. Kletternd, kahl, bis 5° h. Blätter bläulich-grün, mit 3theiliger Ranke. Nebenblätter grösser als die Blättchen. Trauben kurz gestielt. Blüthen gross, ganz weiss oder die Fahne weiss und die Flügel rosenroth. Narbe des rinnenförmig zusammengefalzten Griffels schief abschüssig, eine längliche, gerandete Schüssel darstellend. Samen kugelig, hellgelblich oder hellfleisch- farben, mit lineal-länglichem Nabel. — Gemeine Erbse. 2. P. arvense L., — foliis 2—3jugis, foliolis ovatis crenu- latis; stipulis ovato-semicordatis basi inaequaliter dentatis; race- mis sub2floris; seminibus angulato-impressis. © Juni— Juli. Hin und wieder angebaut. Nur wenig verschieden von der Vorhergehenden durch eine blassviolette, roth geaderte Fahne, purpurrothe Flügel und ein weissliches Schiffchen, be- sonders aber durch die grünlich-grauen, braun gesprenkelten, fast würfel- förmigen Samen, mit etwas breiterem Nabel. — Graue Erbse. 18. OROBUS Tourn. Cal. 5fidus vel Sdentatus. Stam. dia- delplta, tubus rectangule transverse truncatus. Stylus superne complanatus et in latere interiore a stigmate deorsum longitudi- naliter pilosus. Legumen 1loculare, 2valve. Foliola in verna- tione convoluta. Sect. I. Euorobus Döll. Petiolus communis muerone herbaceo terminatus. 1. O0. vernus L., — caule angulato simpliei, foliis 2 —3jugis, foliolis ovatis vel ovato-lanceolatis longe acuminatis subtilissime eiliatis subtus nitidis; vacemis axillaribus plurifloris. 4 — La- thyrus vernus Bernh. Mai— Juni. In schattigen Laubwäldern. Rügen: häufig an den be- waldeten Ufern von Jasmund, in der Stubnitz, Prora, Insel Pulitz, Granitz, Nordperd auf Mönchgut. Tribsees: Wälder an der Recknitz bei Camitz und Plennin. Demmin: Devener Holz. Lassan: rauhe Berg bei Bauer. Use- dom: Glienbergholz bei Zinnowitz, auf dem Gmitz, Laubholz am Strekelberge und nach Kölpin zu. 128 PAPILIONACEAE. Wurzel faserig. Stengel einfach 3—13‘ h. Blättehen 1—3" 1., in der Breite veränderlich, lang zugespitzt, oberseits schön grün aber matt, unterseits heller und glänzend. Nebenblätter halbpfeilförmig, lanzettlich. Blüthentrauben so lang wie das Blatt, 4—6blüthig. Blumenkrone purpur- roth, später blau. Hülsen braun, länglich- linienförmig, 14 1. Samen kugelig oder etwas länglich, Nabel 4 vom Umfange des Samens. 2. O0. niger L., — caule angulato ramoso; foliis sub6jugis, foliolis ovato-oblongis obtusis subtus glaucis opacis; racemis axil- laribus plurifloris. 4 — Lathyrus niger Bernh. Juli. In Laubwäldern und schattigen Gebüschen. Rügen: Schaabe bei Gelm (Zbl.), Stubnitz, Crampas, Dwörsied, Prora, zwischen Bergen und der Jasmunder Fähre, zwischen dem Rugard und der Botstelle und nach Mün- ter auf dem Zicker’schen. Höwt. Tribsees: Lindenbusch bei Semlow, Tri- bohmer Pastoratholz. Demmin: Devener Holz. Usedom: Peenemünde, zwi- schen Heringsdorf und Aalbeck. Wurzel starkfaserig. Stengel ästig, 1—3°h. Blättchen länglich, stumpf, kurz stachelspitzig, unterseits graugrün und glanzlos, 3—1" 1. Nebenblätter lanzettlich-pfriemförmig, die unteren pfeilförmig. Trauben 4—-Sblüthig, lang gestielt. Blumenkrone purpurroth, später blau. Hülsen lineal, fast walzen- förmig, nur schwach zusammengedrückt, 2 1. u. 2 br., schwarz, zwischen den Samen mit schwammigem Zellgewebe. Samen braun gesprenkelt, Nabel 4 vom Umfange des Samens. — Die ganze Pflanze wird beim Trocknen leicht schwarz. 3. O0. tuberösus L., — rhizomate repente ad nodos tube- roso; caule alato; foliis 2—3jugis, foliolis oblongo-lanceolatis linearibusve subtus glaucis opacis; racemis plurifloris. & — La- thyrus montanus Bernh. L. macrorrhizus Wimm ß. linifolius (Reichard), — foliis linearibus angustissimis. — O. tenuifolius Roth. Mai— Juni. In Wäldern, zwischen Gesträuchen sehr häufig, #. unter der Hauptforn verbreitet. Wurzelstock dla ni an den Knoten mit knollenförmigen An- schwellungen. Stengel 4—1’ h., nebst den Blattstielen geflügelt. Blätt- chen unterseits graugrün und glanzlos, 1—1!“ 1, in der Breite sehr ver- änderlich, in 2. oft kaum 1° br., stachelspitzig. Nebenblätter halbpfeilförmig, lanzettlie h. Trauben kaum länger als das Blatt Blumenkrone rosa mit dunkleren Adern, später bläulich. Hülsen 1—1!“ 1., schwarz. Seet. IL. Lathyroides Döll. Petiolus communis eirrho simpliei vel ramoso terminatus. 4. O. paluster (L.) Rehb., — caule alato, petiolis apteris an- guste marginatis; foliis 2— 3jugis, foliolis oblongo -lanceolatis vel lanceolato-linearibus; racemis plurifloris folio longioribus. 4 — Lathyrus palustris L. ß. tenuifolius G. F. Mey, — foliis linearibus angustissimis. Juni— Juli. Auf nassen, sumpfigen Wiesen, allgemein verbreitet; 2. unter der Hauptforun. PAPILIONACEAE. 129 Stengel mehrkantig und 2ilügelig, klimmend. Blattstiele flügellos, in eine einfache oder ästige Ranke auslaufend. Blättchen 1%‘ 1., bald länglich- lanzettlich, 4+—5“' br., bald lineal-lanzettlich und in der schmalsten Form kaum über 1’ br. Nebenblätter halbpfeilförmig, lanzettlich-langzugespitzt. Trauben 2—6blüthie. Blumenkrone röthlich-violett, zuletzt blau. Hülse 1° 1. Samen braun, glatt, kugelig, Nabel 4 des Samenumfanges. 5. O0. maritimus (L.) Rehb., — caule angulato, petiolis apte- ris supra planis; foliis 4—5jugis, foliolis elliptieis; racemis mul- tifloris folium aequantibus. 4 —- Pisum maritimum L. Lathyrus marit. Bigelow. Juli— August. Am Seestrande. Auf den Neu-Bessin’schen Inseln am Wittower Bug und in den Dünen bei Hammelstall auf Usedom. Stengel 1— 3° h., etwas hin- und hergebogen. Blattstiele ungeflügelt, in eine einfache oder ästige Ranke auslaufend. Blätter fast sitzend; Blätt- chen wechselständig, nur selten paarweise gegenständig, elliptisch, stumpflich und stachelspitzig, 1— 13° 1]. u. 6— 9“ br. Nebenbl. halbpfeilförmig-eiför- mig, gross, nur wenig kleiner als die Blättchen. Trauben 8 — 12blüthig, kaum so lang wie das Blatt und meist etwas zurückgekrümmt. Blüthen gross. Kelchzähne lanzettlich, die oberen etwas kleiner. Fahne purpurroth mit carminrothen Adern, Flügel und Schiffehen bleichblau oder lila. Hülsen 2 ]. röthlich-braun, kahl, der Länge nach netzaderig. Samen olivenbraun. Nabel 4 vom Samenumfange. Linne hatte diese Art irrthümlicher Weise in die Gattung Pisum ver- setzt, obgleich der Griffel ganz die Gestalt des Griffels von Orobus paluster besitzt und nicht die geringste Aehnlichkeit mit dem Griffel von Pisum hat. Auch darin stimmt diese Art mit Orobus überein, dass die jungen Blättchen in der Knospenlage zusammengerellt, nicht aber einfach zusammengefalzt wie bei Pisum sind. 6. 0. pratensis (L..) Döll, — caule angulato, petiolis apteris; foliis Ijugis, foliolis lanceolatis; racemis multifloris folio longio- ribus. & — Lathyrus prat. L. Juni — August. Auf Wiesen, in Gebüschen, an Zäunen, sehr häufig. Durch den flügellosen Stengel, die lpaarig gefiederten Blätter, die gel- ben Blüthen und durch die schwarzen, mit schräg verlaufenden Adern ver- sehenen Hülsen, leicht zu erkennen. Die Pflanze ist mehr oder weniger behaart und die Nebenblätter sind sehr gross. 19. LATHYRUS L, Carina, stamina et stylus quadrante eirculi torta, itaque stylus spurie a latere compressus. Caet. ut Orobi. Die Gattung Lathyrus, wie wir sie hier nach dem Vorgange von Rei- chenbach und Döll umgrenzen, beschränkt sich auf die Linne’schen Lathyrus- Arten mit gedrehten Blüthentheilen. . Es sind nämlich das Schiffchen, die Staubgefässe und der Griffel um ein Viertheil eines Kreises gedreht, so dass der Griffel, der sonst ebenso plattgedrückt wie bei Orobus ist, seine Flächen durch die Drehung nach den Seiten richtet und daher scheinbar von der. Seite her zusammengedrückt erscheint. Die Behaarung ist deshalb auch nur auf der einen Seite des Griffels befindlich. b) 130 PAPILIONAGEAE. 1. L. silvester L., — caule petiolisque alatis; foliis Iyugis, foliolis lanceolatis vel lineari-lanceolatis; racemis multifloris folio longioribus; seminibus rugulosis. 4, ge In Wäldern, an Waldrändern und in Gebüschen, ver- reitet. Wurzelstock kriechend. Stengel 3— 8° l., in Gebüschen kletternd, mehr- kantig, 2flügelig, Flügel breiter als der Stengel. Blattstiele etwas schmäler geflügelt, Ipaarig gefiedert, in eine lange, starke, sehr ästige Ranke aus- laufend. Blättehen oft schwach sichelförmie, 3— 6 1., lanzettlich bis linien- lanzettlich, allmälig und lang zugespitzt, zugleich stachelspitzie. Nebenbl. halbpfeilförmig, lineal- pfriemlich. Trauben 4— 10blüthig. Blüthen gross. Kelch kurz-glockig, Zähne aus 3eckiger Basis zugespitzt, die 2 oberen sehr kurz und zusammenneigend. Fahne fleischroth mit dunkleren Adern, an der Basis purpurn, am Rande und auf dem Rücken röthlieh-grün. Flügel und Schiffehen an der Spitze purpum. Hülse 2—21 ]., länglich- lineal, bräunlich-gelb, kahl, der Länge nach netzaderig. Samen schwarzbraun oder olivenfarben und schwarz marmorirt und gewunden- -runzelig; Nabel fast den halben Samen umspannend. \ Trib. III. PHASEOLOIDEAE Bronn. Legumen 1loculare, vel septis spuriis laxe cellulosis transversis inter semina. Cotyledo- nes crassae, supra terram egredientes. Folia ternata, infima opposita. 20. PHASEOLUS L. Calyx bilabiato-Sdentatus. Stylus su- perne barbatus cum staminibus et carina spiraliter contortus. Ovarium basi vaginula ceinetum. Legumen 2valve, isthmis laxe cellulosis subseptatum. 1. P. vulgäris L., — foliis ternatis; foliolis ovatis acumina- tis; racemis pedunculatis folio brevioribus, pedicellis geminis; bracteolis lato-ovatis; leguminibus pendulis laevibus. © «. communis, — caule volubili elato. — P. vulgaris « L. — Schneidebohne, Schminkbohne. ß. nanus (L.), — caule humili vix volubili. — P. nanus L. — Brechbohne, Kriechbohne. Juli — August. In Gärten allgemein kultivirt. Von sehr verschiedener Grösse. Blumenkrone gelblich-weiss. Hülsen bräunlich-gelb, hängend, kaum ein wenig sichelförmig. 2. P. multifiörus Lam., — foliis ternatis, foliolis ovatis acu- minatis; racemis pedunculatis folio longioribus, pedicellis gemi- nis; bracteolis lanceolatis; leguminibus pendulis asperulis. @ et 4, ß. eoceineus (L.), — floribus puniceis, seminibus marmoratis. — P. vulgaris var. coccineus L. PAPILIONACEAE. 151 Juli— August. In Gärten hier und da gezogen. Von der Vorhergehenden durch längere, reichblüthige Trauben, grössere, weisse oder scharlachrothe Blüthen, schmälere Deckblätter und etwas rauhe und mehr sichelförmige Hülsen verschieden. Samen weiss oder in ß. vio- lett-roth mit dunkleren Sprenkeln. Trib. IV. HEDYSAROIDEAE DC. Legumen in loculos arti- eulosve transversim divisum et saepe in articulos dissiliens, in- terdum 1loculare, Ispermum, indehiscens. Cotyledones planius- culae per germinationem in folia conversae. = 21. CORONILLA L. Cal. brevis campanulatus, 5dentatus, dentibus 2 superioribus ultra medium connatis. Carina acumi- nato-rostrata. Stam. diadelpha, filamenta longiora superne dila- tata. Lomentum elongatum rectum vel arcuatum ad genicula contractum, articuli monospermi, 1. C. varia L., — foliis subdecemjugis, foliolis oblongis ob- tusis; stipulis lanceolatis liberis; umbellis longe pedunculatis sub20floris, pedicellis calycis tubo triplo, longioribus. 4, Juni— August. Auf Hügeln, Aeckern, an Wegen, selten. Bei Lassan am Anclamer Wege von Herrn Apoth. Heinrich gefunden; auf Rügen am Rugard (Hempel). Wurzelstock kriechend. Stengel niederliegend oder aufsteigend, kantig, 1—2' h. Blätter unpaarig-gefiedert. Blättchen 11— 21, länglich, stumpf, mit einer kleinen Stachelspitze.. Nebenblätter getrennt. Dolden auf einem das Blatt überragendem Stiele. Blüthen kurz gestielt. Fahne rosenroth, Flügel und Schiffchen weiss, das letztere mit schwarz-purpurnem. Schnabel. Hülse 4kantig-lineal, an den Gelenken eingezogen. Samen rothbraun. 22. ORNITHOPUS L. Cal. tubulosus, 5dentatus, dentibus superioribus basi connatis. Carina rotundato-obtusa non rostrata. Stam. diadelpha, filamenta alterne superne dilatata. Liomentum rectiusculum vel arcuatum ad genicula contractum, artieuli 1spermi. 1. O. perpusillus L., — foliis 7—12jugis; umbellis 3—4floris folio longioribus; calyeis dentibus e basi ovata acuminatis tubo 3plo brevioribus; lomentis falcatis rostratis; rostro articulum aequante. ®@ et © Juni — Juli. Auf sandigen Feldern und Hügeln, gemein. Die ganze Pflanze behaart. Wurzel zahlreiche, niederliegende oder auf- steigende, 4—1‘ hohe Stengel treibend. Blätter unpaarig-gefiedert, Blätt- chen 15— 25, sehr klein, oval bis länglich, fast sitzend. Dolden 3— 4blüthig, von einem gefiederten Blatte gestützt, lang gestielt. Blüthen nur 2 ]., 9* 152 PAPILIONACEAE. sehr kurz gestielt. Flügel und Fahne weisslich, letztere purpurn ge "*. Schiffehen gelblich, über die Kelchzähne hervortretend. Gliederhülsen siche!- förmig gekrümmt, an den Gliedern zusammengezogen, hervortretend-läugs- aderig, etwas weichhaarig, der Schnabel von der Länge des letzten Gliedes. 2. 0. sativus Brotero, — foliis 7—12jugis; umbellis 2—4floris folio duplo longioribus; calycis dentibus subulatis tubum subae- quantibus; lomentis rectiusculis rostratis, rostro articulum supe- rante. © — O. roseus Dufour. Juni— August. In Süd-Europa einheimisch, bei uns in neuerer Zeit als Futterkraut öfter gebaut. Unterscheidet sich von der vorhergehenden Art durch die länger ge- stielten Dolden, fast 3mal grössere Blüthen, mit längeren, pfriemlichen, die Länge der Kelchröhre erreichenden und das Schiffchen überragenden Kelch- zähnen und die etwas länger geschnäbelten Früchte. Die rosenrothe Fahne ist dunkler gestreift und die weissen Flügel sind oft rosenroth überlaufen. — Serradella. Mit der Serradella finden sich oft südeuropäische Pflanzen eingeschleppt, wie z. B. Anthemis mixta L., Polypogon monspeliensis (L.) Desf., die aber im folgenden Jahre wieder verschwinden und sich bis jetzt nicht einge- bürgert haben. 23. ONOBRYCHIS Tourn. Cal. subaequaliter 5fidus. Carina oblique truncata. Stam. diadelpha, filamenta subulata. Legumen indehiscens, Ispermum (lomentum larticulatum), lacunoso-reticu- latum, margine superiore crassiore recto, inferiore tenuiore cur- vato, eristato. 1. 0. viciaefölia Scop. (1772), — foliis 6—12jugis; racemis folio duplo longioribus; alis calyce brevioribus; leguminibus se- miorbieulatis elevato-reticulatis carina discoque spinoso-dentatis. 4. — O. sativa Lam. Hedysarum Onobr. L. Mai— Juli. Bei uns nur selten als Futterkraut gebaut, liebt kalkhalti- gen Boden. Stengel aufsteigend oder aufrecht. Blättchen 13 — 25, länglich-verkehrt- eiförmig bis lineal, unterseits behaart. Traube verlängert und sehr lang gestielt. Blüthen 4‘ ]., rosenroth mit dunkleren Streifen. Kelchzähne dop- pelt so lang wie die Röhre. Fahne meist so lang wie das Schilfchen. Flügel kürzer als die Kelchzähne. Hülsen 3— 5" 1., rundlich, nussartig, behaart, am vorderen Rande gekielt und daselbst sowie auf den Adern der Seiten- flächen dornig-gezähnt, Zähne halb so lang wie die Breite des Kammes. — Esparsette. AMYGDALACEAE. 133 27. Fam. AMYGDALACEAE Juss Kelch 5zähnig, inwendig mit einer Honigscheibe überzogen. Blumenblätter 5, dem Rande der Kelchröhre eingefügt. Staub- gefässe über 20, mit den Blumenblättern eingefügt. Frucht- "knoten 1, frei, 1fächerig, mit 2 hängenden Eichen. Griffel 1, mit einfacher kopfförmiger Narbe. Frucht eine Steinfrucht, durch Fehlschlagen häufig 1samig. Keimling gerade; Eiweiss fehlend. Bäume oder Sträucher mit einfachen wechselständigen Blät- tern und freien, hinfälligen- Nebenblättern. 1. PRUNUS. 1. PRUNUS L. Cal. campanulatus, limbus 5fidus, eircum- seisso-deeiduus. Pet. 5 cum staminibus fauci calycis inserta. Ovarium 1, liberum. Drupa succosa indehiscens; putamen laeve vel sulcatum, foraminulis destitutum. XII, 1. Sect. I. Prunus Tourn. Folia juniora convolutiva. Flores solitarii vel gemini, prae- coces, albi. Drupa glabra, pruina eaesia, facile detergenda, obducta. 1. P. spinösa L., — ramis spinescentibus, ramulis pubescen- tibus; foliis elliptieis vel elliptico-lanceolatis serratis; peduneulis solitarüis glabris; drupis globosis erectis. & ß. coaetanea Wimm. et Grab., — floribus cum foliis coae- taneis. y. stenopetala Marss., — petalis lineari-lanceolatis. April— Mai. In Gebüschen, an Waldrändern und Wegen, sehr häufig; ß. hin und wieder unter der Hauptform; y. Mühlenthal bei Wolgast und auf der Peenemünder Gaatze. Strauch mit sperrigen, dornigen Aesten. Blätter gestielt, jung behaart, später kahl. Blüthen einzeln aus besonderen blattlosen Knospen vor den Blättern, seltener in £. mit den Blättern gleichzeitig erscheinend, auf langen, kahlen Blüthenstielen. Blumenblätter weiss, oval, länglich, in y. bis in’s Lineal-lanzettliche übergehen. Fruchtstein kugelrund. — Schlehe — Off. Flores Acaciae. 2. P. insititia L., — ramis spinescentibus, ramulis velutinis; foliis elliptieis serratis; pedunculis geminis pubescentibus; drupis globosis nutantibus. % Mai. Häufig eultivirt. Strauch oder Baum, der bei der Cultur die Dornen verliert. Durch die behaarten Blüthenstiele und die nickenden, viel grösseren Früchte von der 134 AMYGDALACEAE. vorigen Art verschieden. Früchte röthlich, gelb oder grünlich. — Hunde- pflaume, „Plumme“. . 3. P. domestica L., — ramis inermibus, ramulis glabris; fo- liis elliptieis serratis; pedunculis geminis pubescentibus; drupis oblongis. % Mai. Häufig eultivirt in vielen Abarten,, Baum von mittlerer Höhe. Fruchtstein zusammengedrückt, schief-eiför- mig, mit hervortretenden Nähten. — Zwetsche oder Pflaume. Sect. II. Cerasus Tourn., Folia juniora conduplicata. Flores umbellati cum foliis evoluti vel paulo praecociores, albi. Drupa pruina destituta, glabra. 4. P. avium L., — foliis elliptieis acuminatis rugulosis du- plieato-serratis subtus pubescentibus, petiolo 2glanduloso; umbellis sessilibus. ®? — Cerasus duleis fl. Wett. C. avium Mnch. Mai. Häufig angepflanzt. Ansehnlicher Baum, mit aufrecht abstehenden Zweigen. Blätter weicher als bei der folgenden Art, etwas runzelig. Dolden meist gehäuft. Schuppen der Blüthenknospen blattlos. Steimfrüchte bald grösser, bald kleiner, schwärz- lich-roth oder gelblich, mit süssem Fleisch. — Vogelkirsche, süsse Kirsche. 5. P. Cerasus L., — foliis elliptieis acuminatis duplicato- serratis planis glabris nitidis, petiolo eglanduloso; umbellis sessi- libus. ® — Üerasus acidus fl. Wett. C. vulgaris Mill. Mai. Allgemein angepflanzt und hin und wieder verwildert. Von geringerer Höhe als die vorhergehende Art und von derselben ver- schieden durch sperrige, fast hängende Zweige, durch glatte, glänzende und kahle Blätter, drüsenlose Blattstiele und säuerliche Früchte. Die inneren Schuppen der Blüthenknospen tragen bei dieser Art‘ Blätter. — Saure Kirsche. Seet,. III. Padus Mill. Flores albi, racemosi. Drupa pruina destituta, glabra. 6. P. Padus L., — foliis ellipticis acuminatis serratis glabris ; petiolo 2glanduloso; racemis multifloris pendulis ® — Cerasus 7 Padus DC. Padus avium Mill. Mai. In feuchten Gebüschen und Wäldern, verbreitet. Strauch oder Baum mit grauer Rinde. Blätter schwach-runzelig, etwas vor der Blüthe sich entwickelnd. Blüthen -in langen, hängenden Trauben, weiss, angenehm aber etwas betäubend riechend. Steinfrüchte fast kugelig, erbsengross, glänzend-schwarz, mit grubig-runzeligem Steine. — Ahlkirsche, Faulbaum. ROSACEAE. 135 28. Fam. ROSACEAE Juss. Kelch 4—5spaltig, zuweilen durch Deckblättchen gedoppelt. Blumenblätter der Kelehröhre eingefügt, von der Zahl der Kelchzipfel und mit denselbeu wechselnd, bisweilen ganz fehlend. Staubgefässe von unbestimmter Zahl, mit den Blumenblättern eingefügt. Fruchtknoten frei, gewöhnlich viele, selten einzeln, der Kelchröhre oder dem Kelehgrunde eingefügt, 1fächerig, 1- oder mehreiig. Griffel einzeln auf jedem Fruchtknoten, oft seit- lich. Frucht mannigfaltig, eine Kapsel- oder Schliessfrucht, zu- weilen eine zusammengesetzte Steinfrucht oder eine beerenartige Scheinfrucht. Samen eiweisslos; Keimling gerade. Kräuter oder Sträucher, mit wechselständigen, häufig zu- sammengesetzten Blättern und Nebenblättern: Tfib. I. SPIRAEEAE. Früchte mehrere Kapseln, auf der inneren Seite aufspringend, meist mehrsamig. - 4. SPIRAEA. Trib. II, DRYADEAE. Früchtehen mehrere, nicht aufspringend, schliessfrucht- oder beerenartig, auf einem trocknen ‚oder fleischigen Fruchtboden und mit diesem zuweilen eine Scheinfrucht bildend. Kelehröhre ausgebreitet, flach, . 2. GEUM. | 4. FRAGARIA. 3. RUBUS. > 5, COMARUM. 6. POTENTILLA. Trib. III. ROSEAE. Blumenblätter 5. Schliessfrüchte von der zu einer harten oder beerenförmigen Scheinfrucht umgebildeten Kelchröhre eingeschlossen. 7. ROSA, 8. AGRIMONITA. Trib. IV. SANGUISORBEAE. Blumenkrone fehlend. Schliessfrüchte von dem bis- weilen eine Scheinfrucht bildenden Kelche eingeschlossen. 3 9. ALCHEMILLA. 10. SANGUISOBBA. Trib. I. SPIRAEEAE DC. Capsulae plures, introrsum de- hiscentes. 1. SPIRAEA L. Cal. 5fidus. Petala 5. Stamina numerosa. Capsulae 3—12, 1loculares, introrsum dehiscentes, 2-pleiosper- mae. XIL,5. 1. $. Ulmaria L., — foliis interrupte pinnatis, foliolis ovatis inciso-serratis, terminali majore 3—5fido; cyma terminali com- 136 ROSACEAE. posita prolifera; capsulis glabris contortis. 4 — Ulmaria palu- stris Mönch. e. glauca (Schultz), — foliolis subtus albo-tomentosis. 8. denudata (Prsl.), — foliolis utringue viridibus. Juni— Juli. Auf sumpfigen Wiesen, an Gräben, in Elsbrüchern, sehr häufig; $. seltener unter der Hauptform. Wurzelfasern fadenförmig. Stengel 2—6’ h. Trugdolde ästig, reich- blüthig, proliferirend. Kelch weichhaarig. Blüthen wohlriechend; Blumen- blätter weiss, auf scheibenartig erweiterter Blüthenachse. Kapseln 5—8, zusammengedreht. 2. 8. Filipendula L., — foliis interrupte pinnatis, foliolis oblongo-lanceolatis pinnatifido-ineisis, lobis serratis; eyma termi- nali composita prolifera; capsulis pubescentibus erectis. 4 — Ul- maria Filipendula A. Br. Filipend. vulgaris Mönch. Juni— Juli. Auf Triften, Hügeln und in Gebüschen, hin und wieder. Barth: alte Burg. Tribsees: Anhöhen an der Recknitz bei Camitz und Semlow. Stralsund: Ufer des Devinschen Sees. Rügen: Nesebanzer Strand, Wampen, auf Wittow bei Arkona und Nobbin, Pehrd auf Mönchgut. Greifs- wald: Rosenthal (Jessen), Ludwigsburg (Münter). Gützkow: Hohlweg nach der Fähre zu. Usedom: Peenemünde. Demmin: Kiefern und Wolkow’sche Gipsmühle. Wurzelfasern in der Mitte oder gegen das Ende zu einem länglichen Knollen verdickt. Stengel 1—2'h., einfach, oberwärts fast blattlos. Blät- ter am Grunde des Stengels zahlreich gehäuft. Blumenblätter weiss, zu- weilen röthlich. Blüthenachse klein, Kapseln 5—12, behaart, gerade auf- recht, aneinander gedrückt. In Anlagen und Gärten werden S. salieifolia L., S. carpinifolia Wlld. S. opulifolia L. und andere häufig eultivirt und sind daher bis- weilen verwildert anzutreffen. Trib. II. DRYADEAE Vent. Achaenia plurima sicca vel dru- pacea, receptaculo sicco vel carnoso inserta et cum receptaculo interdum pseudocarpium formantia. Calyeis tubus explanatus. 2. GEUM L. Cal. 10fidus, laciniae 2seriales, exteriores mi- nores. Petala 5. Stamina et ovaria numerosa. Stylus termina- lis articulatus. Receptaculum conico-cylindricum, siccum. Achae- nia articulo styli inferiore persistente coronata. XI, 3. 1. G. urbänum L., — floribus erectis, petalis obovatis; ca- lyce fructifero recurvato; receptaculo fructifero non stipitato; achaeniis pilosis, stylis uncinato-artieulatis, artieulo inferiore glabro superiorem basi pubescentem guater superante. 4, Juni— August. In feuchten Wäldern, Gebüschen und an Zäunen, gemein. ROSACEAR. 137 Wurzelstock dick, abgebissen, von nelkenartigem Geruche. Stengel 1—1}‘ h., oben ästig. Wurzelblätter lang gestielt, unterbrochen-leierförmig gefiedert, Endlappen gross, meist 3lappig. Stengelblätter 3zählig, sämmt- lich ungleich gesägt. Nebenblätter gross, grob gesägt. Blüthen klein, flach geöffnet; Blumenblätter gelb, so lang oder kürzer als der Kelch. — Nel- kenwurz. — Off. Rad. Caryophyllatae. 2. G. rivale L, — floribus nutantibus, petalis lato-obovatis emarginatis longe unguieulatis; calyce fructifero erecto; recepta- eulo fructifero stipitato;, achaeniis pilosis, stylis uncinato-articu- latis, articulo inferiore basi piloso superiorem villosum vix su- peramnte. 4, Mai— Juni. Auf nassen Wiesen, in Gräben und Brüchen, gemein. Diese Art ist leicht kenntlich an den kleineren Nebenblättern, den grösseren Blüthen, deren rothe grosse Kelchzipfel die sehr breiten, lang benagelten, blassgelben und roth geaderten Blumenblätter glockenförmig umschliessen, an dem ganz behaarten, längeren, oberen Griffeleliede und dem lang gestielten Fruchtboden, dessen Stiel das Fruchtköpfehen aus dem Kelche emporhebt. — G. hybridum Wulf. ist eine sich auch hier öfter findende Monstrosität, bei der die Kelchzipfel in grüne Blätter verwandelt sind, welche die aus zahlreichen grösseren Blumenblättern bestehende Blu- menkrone umgeben. G. rivale X urbanum. e. suburbanum, — floribus subnutantibus, petalis subrotun- dis basi cuneatis, calyce fructifero patente; receptaculo fructifero non stipitato; stylis uneinato-artieulatis, artieulo inferiore supe- riorem basi pilosum ter superante 4 — G. intermedium Ehrh. G. rivali-urbanum. G. Meyer. Juni— August. Hin und wieder. Stralsund: Hohe Graben, Zinken- dorf (Fischer). Tribsees: Brüche bei Oberschlag. Rügen: Güstelitzer Holz, Wendorfer Pfarrgarten und Leuenholz bei Garz. Greifswald: Rappenhagen (Tesch). Züssow: Ranzin im Park (Holtz). Dieser Bastard steht dem G. urbanum näher als dem G. rivale, und theilt mit demselben den Habitus und die grösseren Nebenblätter, unter- scheidet sich aber durch etwas grössere Blüthen, durch den nach der Blüthe abstehenden, nicht zurückgeschlagenen Kelch, durch die in einen kurzen Nagel keilförmig zusammengezogenen, gelben Blumenblätter und längere Haare am Grunde des oberen Griffelgliedes. ß. subrivale, — floribus nutantibus, petalis lato-obovatis spa- thulatis, calyce fructifero erecto-patente; receptaculo fructifero breviter stipitato; stylis uncinato-articulatis, articulo inferiore superiorem fere totum pilosum duplo superante. 4, —— G. inter- medium Willd. G. urbano-rivale. G. Meyer. Juni— Juli. In Elsbrüchen, selten. Im Saatel’schen Busch bei Barth von Herrn Holtz gefunden. Erinnert durch die grösseren, gelben, mit röthlichem Anfluge versehenen 138 ROSACEAE. Blüthen und die kleineren Nebenblätter an G. rivale, von dem es sich aber durch den kurz gestielten Fruchtboden, das kürzere obere Griffelglied und die kürzer benagelten Blumenblätter unterscheidet. 3. RUBUS L. Cal. 5fidus. Petala 5. Stamina et ovaria numerosa. Drupae numerosae in drupam compositam suceulen- tam, receptaculo elevato insidentem, magis minusve connatae. XI, Polyg. — Brombeere. Eine der formreichsten und schwierigsten Gattungen des Pflanzenreichs, bei der kaum der Anfang zu einer naturgemässen Umgrenzung der Arten gemacht ist. Alle unsere Brombeeren besitzen eine perennirende Wurzel, die bei den krautartigen Brombeeren jährlich neue sterile und blühende Stengel, bei den strauchartigen hingegen jährlich nur sterile Blätterstengel hervor- treibt, welche verholzen, den Winter über ausdauern, im nächsten Jahre Blüthen und Früchte tragen und dann absterben. Es sind daher bei allen strauchartigen Brombeeren zweierlei Stengel vorhanden, sterile Blätterstengel (Sehösslinge, turiones) und Blüthenstengel. Beide sind zur Bestimmung der Arten nothwendig. Wer Brombeeren sammeln will, muss sich bei Zei- ten daran gewöhnen, ausser einem Blüthenaste stets ein Stück des Schöss- lings am besten aus,der Mitte desselben nebst einigen daran sitzenden Blättern mitzunehmen. Ebenso muss derselbe sein Augenmerk richten auf die Richtung des Schösslings, ob er aufrecht steht und nur mit der Spitze übergebogen ist, oder ob die Spitze zur Erde reicht und fortkriecht, oder ob er ganz niederliest. Die Richtung des Schösslings erkennt man nur deutlich an freistehenden Sträuchern, bei mehreren Arten erst zur Zeit der Fruchtreife; in Gebüschen und Gräben wird die Richtung durch Anlehnen verändert. Von derselben Wichtigkeit ist die Form des Stengels, seine Bekleidung, die Gestalt und Stellung der Sta@heln, die an der Basis des Stengels oft anders gestaltet und gestellt sind, als an der Spitze. Neben den eigentlichen Stacheln finden sich bei mehreren Arten noch feine, oft Drüsen tragende, borstenförmige Stacheln (acieuli), die im zweiten Jahre an dem blühbaren Stengel verschwinden können. Noch sehr gute, nur an der lebenden Fflanze sicher zu erkennende Unterschiede bietet der Kelch in seiner Richtung nach der Blüthezeit, wo er bald zurückgeschlagen, bald nur abstehend oder aufrecht ist, bei der Fruchtreife dann entweder zurück- geschlagen bleibt, oder sich wieder aufrichtet und an die Frucht anlehnt. Bei dem häufigen Durcheinanderwachsen verschiedener Arten hat man sich auch vor Verwechselung der Schösslinge zu hüten. j Die Zahl der hier vorkommenden Arten und Formen ist durch die nachstehende Zusammenstellung keineswegs erschöpft und wird bei weiterer sorgfältiger Nachsuchung gewiss noch vermehrt werden, wenngleich die An- zahl und Mannigfaltigkeit der Arten bei Weitem hinter denen des mittleren und südlichen Deutschlands zurückbleibt. Uebersicht der Arten. I. Strauchartige Brombeeren. Schösslinge im nächsten Jahre blühend. Nebenblätter linienförmig, dem Blattstiele angewachsen, A, SUBERECTI. Schösslinge aufrecht, kahl, nur an der Spitze überhängend, aber nicht wurzelnd. a. Früchte roth. 1, R. Idaeus L. ROSACEAE. 139 b. Früchte Schwarz. 2. R. suberectus And. 3. R. fruticosus L. 4. R. thyrsoideus Wimm. B. RADICANTES, Schösslinge bogenförmig zur Erde geneigt, oder ganz niederliegend, im Herbste an der Spitze wurzelnd. Die beiden untersten Blätter deutlich gestielt. @. Kelch nach der Blüthe und bei der Frucht zurückgeschlagen. [O) Schösslinge ohne Stachelborsten. 5. R. villicaulis Koehl. - 6. R. Münteri Marss. 7. R. vulgaris W, et N. @® Schösslinge mit drüsentragenden Stachelborsten 8. R. Radula W. et N. ß. Kelch nach der Blüthe mehr oder minder zurückgeschlagen, bei der Frucht auf- gerichtet abstehend. 9. R. Sprengelü W.et N. 10. R. macranthelos Marss. 11. R. Bellardi W.et N. ir Die beiden untersten Blätter sitzend. €. Frucht nicht bereift. 12. R. corylifolius Sm. 13. R, maximus Marss. 14. R. nemorosus Hayne. P- Frucht bereift. 15. R. caesius L. II. Krautartige Brombeeren. Nebenblätter stengelständig. 16. R. saxatilis L. 17. R. Chamaemorus L. I. Frutescentes. Turiones anno proximo florentes, stipu- lis linearibus petiolaribus. A. SUBERECTI. Turiones erecti, apice modo arcuato-nutantes, sed apice non radicantes. a. Fructus rubri vel flavescentes. 1. R. Idaeus L., — turionibus erectis apice arcuatis teretibus caesio-pruinosis acieulatis; foliis pinnatis ternatisque subtus niveo- tomentosis; panicula laxa pauciflora, ramis corymbosis, floribus demum nutantibus. ® — W. et N. Rubi germ. t. 47; Hayne Arzneigw. III, 8. ; ß. denudatus Müll., — turionibus 'glabris fere inermibus. y. spinulosus Müll., — turionibus usque ad apicem acieulis cerassioribus longioribus dense munitis. d. trifoliatus (Bell Salt.), — turionum foliis omnibus ternatis. 140 ROSACEAE. Juni— Juli. In Wäldern sehr häufig, die Varietäten unter der Haupt- form; d viel seltener. Schösslinge aufrecht nur an der Spitze bogig übergeneigt, 3 —6’ h., ein- fach, mehr oder weniger dünn flaumig, oder auch ganz kahl, bläulich bereift, mit kleinen nadelförmigen, schwarzrothen Stacheln, bald dicht, bald sehr dünn besetzt, zuweilen ganz stachellos. Blätter gefiedert, mit 5—7, seltener nur mit 3 auf der Unterseite weissfilzigen, eiförmigen, lang zugespitzten, un- regelmässig gesägten Blättchen. Blüthenstiele mit oder ohne Stachelborsten. Kelchzipfel lang zugespitzt, nach der Blüthe zurückgeschlagen. Blumen- blätter klein und weiss. Früchte schön roth, bei der Kultur zuweilen gelb- lich, filzig, sehr wohlschmeckend, von dem kegelförmigen Fruchtboden ab- fallend. — Himbeere. — Off. Acetum et Syr. Rubi Idaei. b. Fructus atro-sanguinei vel atri. 2. R. suberectus Anderson, — turionibus ereetis apice ar- cuatis inferne teretibus supra medium obtusangulis glabris parce aculeatis, aculeis parvis reetis vel subreclinatis conformibus; fo- liis 5 — 7natis utrinque viridibus; ramis floriferis horizontaliter patentibus; panicula pauciflora subfastigiata; calyce inermi viridi tomentoso-marginato, fructifero patulo; staminibus stylos superan- tibus demum radiantibus. ® — And. Transact. of Linn. Soc. XI, t. 16; Engl. Bot. t. 2572; Flora dan. t. 1992; Arrh. monogr. p. 19; Beteke Meklenb. Bromb. p. 13. R. fastigiatus Wirtg. Herb. Rub. Nr. 31 bis. . , ß. polyacanthus Marss., — aculeis creberrimis turiones dense oceupantibus. y. mitis Arrh., — aculeis minoribus rarissimis subinermis. Juni — Anfangs Juli. In Laub- und Nadelhölzern, besonders an Wald- wegen, durch das ganze Gebiet häufig; ß. selten bei Wolgast im Walde beim Jagdkrug; y. unter der Hauptform hin und wieder. Hat in der Form mit 7zähligen Blättern den Habitus des Himbeer- strauches, ist aber sonst dem folgenden R. iruticosus L. viel näher ver- wandt, aber bestimmt eine gute Art. Er unterscheidet sich leicht von letz- terem durch die runden, erst oberhalb der Mitte schwach 5kantigen Schöss- linge, durch die kleineren, kegelförmigen, gleichgestalteten Stacheln, welche gegen die Spitze des Stengels kaum an Grösse zunehmen, und (durch ihre dunkle, fast schwarz-rothe oder violette Farbe gegen den meist grünen, nur in der Sonne matt röthlichen Stengel sehr abstechen, nicht aber wie bei R. fruticosus gegen die Spitze des Stengels grösser, stark zurück- gekrümmt und von grüngelblicher Farbe sind; ferner durch grössere, mehr allmälig und länger zugespitzte, fast ganz kahle und einfach gesägte Blätt- chen, durch die von beiden Seiten des Stengels horizontal abstehenden, kurzen, blühenden Zweige und die längeren Staubfäden, wovon wenigstens die meisten die Griffel überragen und sich zuletzt strahlenförmig ausbreiten. Blüht auch 14 Tage früher und ist zum grössten Theile schon verblüht, wenn R. frueticosus zu blühen anfängt. } Durch Dreitheilung des obersten Blättchens werden die Blätter öfter 7zählig und dadurch denen des R. Idaeus ähnlich. Dies scheint hauptsäch- ROSACEAR. „ 141 lich für mehrere Botaniker die Veranlassung gewesen zu sein, diese Art als einen Bastard von R. fruticosus L. u, R. [daeus anzusehen. Dagegen spricht schon ihr massenhaftes Auftreten an Orten, wo die vermeintlichen Aeltern gar nieht vorkommen, dann ihr kräftiger, die Höhe des R, frutie, oft weit übertreflender Wuchs, sowie die jährliche, reichliche Entwickelung von Früchten. Es ist wohl möglich, dass es auch einen Bastard zwischen den genannten Arten giebt, der mit R. suberectus verwechselt sein mag; mir ist er bis jetzt unbekannt geblieben, Die Var. polyacanthus erhält durch die dicht bestachelten Schöss- linge ein fremdartiges Ansehen; sie geht aber dureh Mittelformen in die Hauptform über. Wahrscheinlich ist R. fissus Lindl. (Babingt. Syn. of the Brit. Rub. p. 7) auf diese Form zu beziehen. R fastigiatus W. etN. Rubi germ. p. 16, t. II ist häufig mit die- ser Art für synonym gehalten worden. Auch passt sowohl die Beschreibung wie die Abbildung der Blüthenzweige genau zu R. suberectus And., wohin- gegen die beiden abgebildeten Stücke des Schesslings nicht damit zu ver- einigen sind* Ich habe lange geglaubt, dass hier eine Verwechselung statt- gefunden, und Weihe den Schössling einer anderen Art dazu abgebildet habe. Allein Wirtgen hat neuerdings den Weiheschen R. fastigiatus mit den abgebildeten Schösslingen wieder aufgefunden und in seinem Herb. Rub. als R fastigiatus Forma I u. II ausgegeben. Diese Exemplare scheinen aber eine viel grössere Verwandtschaft zu R. fruticosus als zu R. suberectus zu besitzen, und muss es weiteren Beobachtungen an der lebenden Pflanze vorbehalten bleiben, ob die Art eine haltbare ist. 3. R. fruticosus L., — turionibus erectis apice arcuato-de- flexis Bangularibus glahris, aculeis validis. inaequalibus; foliis 5natis plicatis utrinque viridibus; ramis floriferis erectis,; panicula corymbosa vel elongata; calyce viridi tomentoso-marginato, fructi- fero patulo;, staminibus stylos vix aequantibus. ® — R. frutico- sus L. Herb., Arrh., Fries, Beteke. R. nitidus W. et N. t. IV. e. plicatus (W. et N.), — panicula racemoso-corymbosa. — R. plicatus W. et N. Rub. germ. t. 1. ß. affinis (W. et N.), — panicula composita magis elongata. — .R. affinis W.etN. Rub. g. t. III u. IIIb, excl. ram. fruct. Juni— Juli. Auf Hügeln, in Wäldern, an Hecken und Wegen, gemein; ß. viel seltener, z. B. auf dem Dars bei Prerow; Usedom: Heringsdorf, Gnitz, an der Hexenheide bei Zinnowitz; Wolgast: Anlagen und Jägerhof. Schösslinge meist einfäch, in einem Bogen überhängend, grün, an sorfni- gen Orten später matt braunroth werdend, 2—4' h., unten mit schwarzen, drüsigen Punkten zerstreut besetzt, der Länge nach 5kantig, auf den Kanten stark bestachelt, auf den Flächen gestreift. Stacheln von der Farbe des Stam- mes mit heller gelblicher Spitze, aus breiter Grundfläche kegelig, au der Basis des Stammes kleiner und fast gerade, gesen die Spitze grösser werdend und mehr gebogen, die obersten sichelförmig. Blätter gestielt, 5zählig-gefingert, sehr selten das oberste Blättchen 3theilig und dadurch das Blatt 7zählig. Blättchen unterseits hellgrün, an den Adern meist etwas behaart und längs derselben gewöhnlich gefaltet, oval, die untersten sehr kurz-, die mittleren länger-, das Endblättchen sehr lang gestielt und aus herzförmiger Basis plötzlich zugespitzt, ungleich scharf-gesägt, mit braunspitzigen Sägezähnen. 142 „ ROSACEAE. Der gemeimschaftliche Blattstiel schwach-, die besonderen stärker gerinnt und bestachelt. Nebenblätter lineal -lanzettlich. Blüthenstengel ziemlich aufrecht, mit aufrechten, oft über 1‘ langen Blüthenzweigen. Diese kantig, mehr oder weniger behaart, mit schwarzen drüsigen Punkten und zerstreu- ten, kleinen, gekrümmten Stacheln besetzt. Blätter 3zählig, die untersten kleiner, die obersten häufig einfach, alle unregelmässig gesägt oder etwas eingeschnitten; die Seitenblättchen sitzend, rautenförmig mit breiter Grund- fläche, oft ohrförmig eingeschnitten. Nebenblätter etwas grösser als an den Schösslingen, geadert und gewimpert. Blüthen bei der Hauptform in locke- ren Doldentrauben, bei £. affınis in mehr ausgebreiteter Rispe. Blüthen- stiele lang, abstehend behaart, fast stachellos. Kelche meist unbestachelt, selten mit einzelnen Stacheln, aussen glänzend grün, aber weissfilzig-gerandet und inwendig filzie; Zipfel oval, lang zugespitzt, nach der Blüthe spreizend- abstehend. Blumenblätter weiss, seltner rosa, verkehrt-eiförmig, bei #. affi- nis meist etwas breiter. Staubfäden fast ebensolang wie die grünlichen Griffel. Steinschaale der Samen fast halbkreisförmig, tief-netzgrubig. Der Fruchtkelch wird von den meisten Autoren „zurückgeschlagen “ angegeben. Ich finde ihn stets nur „spreizend-abstehend “ gerade ebenso wie bei dem verwandten R. subereetus And. Wenn sich auch ausnahms- weise der eine oder andere Kelchzipfel mitunter zurückschlägt, so kommt dasselbe selbst bei Arten vor, denen man einstimmig einen angedrückten Fruchtkelch zuschreibt, wie z.B. bei R. caesius L. R. nitidus W.etN. besteht aus den Uebergangsformen zwischen R. plicatus W. et N. u. R. affinis W, et N. 4. R. thyrsoideus Wimmer (1832), — turionibus erectis apice arcuatis rotundato-bangularibus, lateribus a basi ad apicem ca- naliculatis glabris, aculeis validis rectis subreclinatis; foliis 5natis subtus albo-tomentosis; panicula elongata thyrsoidea; calyce tomen- toso post anthesin et in fructu reflexo &® — Wimm. Fl. v. Schlesien p. 204, Arrh.! Beteke! Wirtgen Herb. Rub. Nr. 5, 33, 69— 73. R. candicans Weihe in Rehb. fl. exe. (1832). R. fruticosus W. et N. Rub. germ. t. VII. R. coarctatus Ph. M. ß. umbrosus Marss., — foliis tenuioribus subtus tenuissime einereo-tomentosis. Juli— August. In Wäldern und Gebüschen, hin und wieder. Rügen: auf Jasmund verbreitet, in der Stubnitz, bei Sassnitz, Dwörsied, in der Granitz bei Schellhorn, bei Putbus am Wege nach Güstelitz. Lassan: auf dem Bauerberg. Wolgast: bei Hohensee und Netzeband. Usedom: Glien- bergholz bei Zinnowitz, Gebüsche an der Gripow, Holz beim Kölpinsee, bei Heringsdorf. $. an schattigen Orten bei Zinnowitz und auf dem Bauerberg. Ein schöner Strauch von 4—6’ Höhe. Schösslinge aufrecht, aus- gewachsen an der Spitze bogenförmig gekrümmt, einfach, ‚meist sehr diek, kantig, mit rinnigen Seiten, ganz kahl, an der Basis mit zer- streuten drüsigen Punkten und kleinen, geraden Stacheln besetzt; Stacheln nach der Mitte zu grösser und stärker, doch nicht sehr zahlreich werdend, aus breiter Grundfläche zusammengedrückt, fast gerade, nur etwas zurück- geneigt, an der Spitze des Schösslings etwas gekrümmt, von der Farbe des Stengels, mit hellgelblicher Spitze. Blätter oft sehr gross, mit schwach rinnigen, etwas behaarten und mit hakenförmig-gekrümmten Stacheln be- ROSACEAE. 145 setzten Blattstielen. Blättchen alle gestielt, eiförmig, die untersten meist an der Basis verschmälert, das Endblättehen breiter, oft mit herzförmiger Basis, sämmtlich zugespitzt, oberseits Kahl und glänzend-grün, unterseits mit einem weissen Filze dieht überzogen, der an schattigen Standorten dünner und grauer wird, doch nie ganz verschwindet, alle grob und un- gleich gesägt. Blüthenstengel mit aufrechten, Kantig-gefurchten, 1—2' langen Blüthenzweigen. Rispe meist verlängert, straussartig, selten verkürzt; Aeste und Blüthenstiele graufilzig und zottig, nur zerstreut mit kleinen, gekrümm- ten Stacheln besetzt. Kelche graufilzig, ohne Stachel und Drüsen, nach der Blüthe und bei der Frucht zurückgeschlagen. Blumenblätter länglich, hellrosenroth. Staubfäden länger als die grünlichen Griffel. f Diese Art ist von den vorhergehenden durch die unterseits weissfilzi- gen Blätter und die filzigen, zurückgeschlagenen Fruchtkelche, von den fol- genden aber durch den aufrechten, an der Spitze nieht wurzelnden, kahlen, rinnigen Stengel leicht zu unterscheiden. R. cordifolius W, et N. und R. rhamnifolius W. et N. werden von Einigen. als breitblätterige Formen zu R. thyrsoideus Wimm. gezogen, Weihe lässt aber in der Beschreibung ihre Schösslinge mit der Spitze im Herbste zur Erde reichen und wurzeln, was bei R. thyrsoideus nie statt- findet. Ob hier ein Irrıthum zum Grunde liest, oder ob es nah verwandte Arten mit an der Spitze wurzelnden Schösslingen giebt, können erst weitere Forschungen entscheiden. B. RADICANTES. Turiones arcuato-decumbentes vel toti pro- cumbentes, auctumno apice radicantes. a r Foliola infima evidenter petiolulata. «. Calyx post anthesin et in fructu reflexus. © Turiones non acieulati. 5. R. villicaulis Koehler, — turionibus subsimplicibus ex arcu magno decurvo demum apice procumbentibus inferne tere- tibus a medio 5angularibus pilosis vel glabris, aculeis validis rectiusculis; foliis 5natis subtus albo- vel cinereo-tomentosis, 'fo- liolis omnibus petiolatis acuminatis; panieula composita apice subeorymbosa villoso-tomentosa, aculeis longis falcatis armata; calyce tomentoso post anthesin et in fructu reflexo. BR — W.et N. Rub.. germ. t. XVII; Wirtgen Herb. Rub. Nr. 9, 39, 40. R. rhamnifolius Wirtg. Nr.4. R. discolor Arıh.! J. Lange! Beteke! ß. umbrosus Marss., — foliis tenuioribus subtus einereo- vel subviridi-tomentosis. Juli— August. Auf Hügeln, an Hecken, zwischen Gebüschen, in Laub- und Nadelhölzern, allgemein verbreitet; £. an schattigen Orten der Wälder nicht selten. Schösslinge einfach oder wenig ästig, in einem grossen Bogen über- hängend, erst später mit der Spitze die Erde berührend, darauf fortkriechend und im Herbste an der Spitze wurzelnd, an der Basis rund, dann allmälig 5kantig werdend, auf den Flächen gestreift, gegen die Spitze etwas gefurcht, meist dunkelbraunroth und glänzend, bald mit zerstreuten, abstehenden 144 | ROSACEAE, Haaren und drüsigen Punkten besetzt. bald ganz kahl. Stacheln an der Basis des Schösslings klein, gegen die Mitte gross und stark, aus breiter Basis zusammengedrückt, fast gerade etwas zurückgeneigt, zur Hälfte schön roth, gegen die Spitze gelblich. Blätter oben dunkelgrün, unten entweder dieht-weissfilzig, oder an schattigen Orten dünn- und oft fast grünfilzig. Blättchen eiförmig, das Endblättehen rundlich-oval, gegen die Spitze etwas verbreitert, alle plötzlich zugespitzt. Blattstiele behaart, mit kleinen sichel- förmigen Stacheln besetzt. Blüthenzweige oft über 1‘ 1., aufrecht. Rispe ausgebreitet, oft sehr gross, an der Spitze doldentraubig, nebst den Blüthen- stielen weissfilzig und zottig, mit zahlreichen, langen, gekrümmten, zur Hälfte schön rothen Stacheln bewehrt. Kelche weissfilzig und zottig, öfter mit einigen kleinen Stacheln, aber ohne gestielte Drüsen. Blumenblätter meist etwas röthlich. Staubfäden länger als die grünlichen Griffel. Der R, villieaulis könnte wohl mit R. thyrsoideus verwechselt werden, besonders weil der Schössling sich erst spät aus einem grossen Bogen zur Erde neigt und mit der Spitze fortkriecht, und wohl gar, wenn die Spitze abgebrochen war, nicht zum Wurzeln. gelangt. Doch ist der Schössling niemals der ganzen Länge nach gefurcht und auch fast immer mit einigen Haaren besetzt. Noch sehr charakteristisch für diese Art sind die zahl- reichen, sichelförmigen, zur Hälfte schön rothen Stacheln der Rispenäste und Blüthenstiele. Die von Wirtgen in seinem Herb. Rub. ausgegebenen Ex. des R. vil- licaulis passen in Bezug auf das feinere, fast staubig-filzige Indument der Blätter und Kelche weniger zu unserer nördlichen Pflanze, wenn auch Nr. 9 und 40 sonst nicht weiter davon zu unterscheiden sind. Der unter Nf. 53 ausgegebene R. macroacanthos W. et N., sowie Nr. 77 R. speciosus Ph. M. dürften ebenfalls, wenn nicht noch andere Unterschiede an den le- benden Pflanzen aufgefunden werden, hierher zu rechnen sein, 6. R. Münteri Marss., — turionibus opacis subpruinosis, ex arcu magno decurvo demum apice procumbentibus, ramosissimis, ramis horizontaliter patentibus, a basi ad apicem 5angularibus lateribus sulcatis subglabris, aculeis maximis valde compressis reetiusculis; foliis Bnatis atringue viridibus subglabris, foliolis omnibus, terminali longissime petiolatis, suborbiculatis abrupte acuminatis; panicula elongata pyramidata villoso-tomentosa, acu- leis longis falcatis armata; calyce tomentoso post anthesin et in fructu reflexo. ® Juli— Ausust. In Tan und Nadelhölzern, bis jetzt nur in der Jäger- höfer und Buddenhäger Forst bei Wolgast, aber dort in grosser Menge. Hat eine unverkennbare Aehnlichkeit mit R. villicaulis, und stimmt auch mit ihm in der Richtung der Schösslinge, die ebenfalls aus einem grossen Bogen zur Erde neigen und mit der’ Spitze fortkriechen , überein. Die Schösslinge treiben aber schon im jugendlichen Zustande vor der Blüthe des Strauches zahlreiche, horizontale Aeste, die sich später durch weitere Verästelung so vermehren, dass «der Strauch einen beträchtlichen Raum schirmförmig bedeckt. Dieser Wuchs ist so auffallend, dass man den Strauch schon von Ferne von dem dicht daneben wachsenden R. villicaulis unter- scheidet. Der Stengel ist auch viel stärker, regelmässig 5kantig, auf den Seiten hohlfurchig, graugrünlich, mit rothen grossen Stacheln besetzt, dem ROSACEAR. 145 Lichte ausgesetzt später dunkelroth, aber matt, fast bereift, niemals glän- zend, häufig ganz kahl, oder nur mit einzelnen abstehenden, zerstreuten Härchen. Die Blättchen neigen sich alle mehr oder weniger. der kreis- förmigen Gestalt zu und sind plötzlich zugespitzt, das aus herzförmiger Basis fast kreisrunde Endblättchen ist auffallend lang gestielt; sämmtliche Blättchen sind kleiner als bei R. villicaulis, obgleich der Strauch einen grösseren Umfang einnimmt, beiderseits mattgrün, auf der Unterseite heller, fast kahl, nur an den Nerven mit einzelnen Härchen besetzt. Blüthenzweige zahlreich, aufrecht und lang, reichlich beblättert, die unteren Blätter 5-, die folgenden 3zählig, die obersten sich in die Rispe verlierenden einfach, alle klein, rundlich, ungleich-, oft eingeschnitten gesägt. Rispe pyramidal, gegen die Spitze verschmälert, mit langen, sichelförmigen, rothen, gelbgespitzten Stacheln. Kelche filzig, mit einzelnen Stacheln besetzt. Blumenblätter weiss. Staubfäden viel länger als die grünlichen Griffel. Früchte wohlschmeckend. Ich habe diese Art seit einer Reihe von Jahren beobachtet und in ihren Charakteren beständig gefunden. Der eigenthümliche Wuchs, bedingt durch die stark verästelten, dieken, grau-grünlichen, später mattrothen, stark bestachelten, der Länge nach 5kantigen Schösslinge, die beiderseits matt- grünen, fast kahlen, rundlichen Blätter mit auffallend lang gestielten End- blättehen, sowie die pyramidale Rispe lassen diese Art leicht von der vor- hergehenden unterscheiden. 7. R. vulgaris W. et N., — turionibus subsimplieibus ex areu brevi longe procumbentibus, e basi tereti obtuse Jangularibus pilosulis vel glabris, aculeis validis reetiusculis valde compressis; foliis Snatis utrinque viridibus subtus pubesceutibus, foliolis omni- bus petiolulatis; panieula composita angusta villosa, aculeis te- nuibus longis rectiusculis et reclinatis armata; calyce tomentoso- villoso post anthesin et in fructu reflexo. ß — W.et N. Rubi germ. t. 14. Juli — August. In Laub- und Nadelhölzen. Wolgast: in der Jäger- höfer und Buddenhäger Forst verbreitet. Usedom: im Glienbergholz bei Zinnowitz. Obgleich auch dem R. villieaulis sehr nahe verwandt, so wird doch diese Art bei uns nicht schwer davon unterschieden: durch die mehr lie- gende Richtung der Schösslinge, die nur einen niedrigen, kaum 2‘ hohen Bogen bilden, sich dann gleich niederlegen, oft an 10—15‘ auf der Erde fortkriechen und sich wenig verästeln, oder bei kleineren Sträuchern oft fast ohne Bogen gleich fortkriechen; durch die verhältnissmässig grösse- ren, unterseits grünen, weicher abstehend behaarten, nicht filzigen Blätter, durch die schmälere, weniger filzige, mehr zottige Rispe, mit sperrig-ab- stehenden Aesten, deren Stachel dünner und fast gerade, nur zurückgeneigt, nicht aber sichelförmig sind. Die Blumenblätter sind gewöhnlich etwas röthlich und die Staubfäden länger als die grünlichen Griffel, Die hiesige Pflanze hat stets zerstreute, gestielte Drüsen an den Rispen- ästen, Blüthenstielen und Kelchen, die bei Ex. anderer Gogenden oft fehlen. Es scheint diese Art sich im südlicheren Deutschland formreicher zu ent- wickeln und sich nicht so beständig zu verhalten wie bei uns. Manche dazu gezogenen Formen dürften aber wohl zu R. villicaulis gehören, mit welchem Wimmer den R. vulgaris in der 3. Aufl. der Flora von Schlesien geradezu für synonym erklärt, doch gewiss mit Unrecht, 10 l 146 ROSACHAE. &® Turiones aciculati. 8. R. Radula W. et N., — turionibus arcuato-procumbentibus 5angularibus pilosis, glandulis sparsis et aciculis crebris radulae instar exasperatis aculeatisque, aculeis validis rectis parum recli- natis; foliis 5natis subtus cano-tomentosis, foliolis omnibus pe- tiolulatis; panicula ampla, ramis apice corymbosis, tomentosa glanduloso-aciculosa aculeisque longis rectis et reclinatis armata; calyce glanduloso et tomentoso in fructu reflexo. B — W.etN. Rubi germ. t. 39, Beteke! Arrhenius! Wirtg. Herb. Rub. Nr. 88 et 89. ß. umbrosus Marss., — foliis subtus tenuiter viridi-pubescen- tibus, saepius fere glabrescentibus. Juli— August. In Wäldern, Gebüschen und an Wegen, hier und da. Rügen: häufig auf Jasmund besonders geren die Ufer “der Stubnitz und Dwörsied, in der Granitz, bei Zirkow, hohe Ufer bei Muglitz, bei Putbus in der Medars, bei Güstelitz und auf dem Tannenberg. Wolgast: Netzebander Heide, Bauerberg mit der var. #. Usedom: Gebüsche an der Gripow, Holz beim Kölpinsee, "Heringsdorf und Gothen. Von allen vorhergehenden Arten durch die abstehenden Haare, Drüsen und leicht zerbrechlichen Stachelborsten, die ausser den starken, grösseren Stacheln den ganzen Schössling bedecken und ihm beim Anfühlen eine rauhe, raspelartige Oberfläche geben, leicht zu unterscheiden. Die Schösslinge a gewöhnlich braunroth, aus einem kurzen Bogen niederliegend, bis 101 ang, meist ästig, von der Basis an 5kantig, mit ge- streiften Seiten und etwas entfernten, fast geraden, grossen Stacheln. Blätter „plötzlich zugespitzt, grobgezähnt, mit sehr spitzen Sägezähnen. Das Indu- ment der Unterseite sehr veränderlich, gewöhnlich grau-filzie, mit schwärz- lichem Anfluge, an schattigen Orten dünn grün- -flaumig, oft fast verschwin- dend, und nur an den jungen Blättern der Schösslinge dichter. Rispe meist gross, beblättert, die Aeste weit abstehend, an der Spitze doldentraubig, mit zahlreichen, drüsentragenden Stachelborsten, Haaren und langen, fast. gera- den, nur etwas geneigten, an der Basis röthlichen Stacheln "besetzt. Blu- menblätter blassröthlich oder weiss. Staubfäden länger als die grünlichen Griffel. Kelche zottig-filzig, mit gestielten, die Haare überragenden Drüsen und einzelnen Stachelborsten. ß. Calyx fructifer erectus vel ereeto-patulus. * Turiones non acieulati. 9. R. Sprengelii W. et N., — turionibus ramosis procumben- tibus rotundato-angulatis subteretibus pilosis, aculeis erebris com- planatis reetis et reclinatis, superioribus uncinatis; foliis 5natis ternatisque utrinque viridibus subtus pilosiusculis, foliolis omni- bus petiolulatis; panicula lata diffusa villosa, ramis longis tenui- bus paueifloris, inferioribus patentibus, superioribus pedunculis- ROSACEAE. 147 que divaricatis; calyce villoso, fructifero erecto patulo.. & — W. et N. Rub. germ. t. 10, Beteke! Lange! Wirtg. Hb. Rub. Nr. 51. Juli— August. In Laub- und Nadelhölzern. Stralsund: Martensdorf. Rügen: im grossen Putbusser Holz, besonders nach Ketelshagen und Gü- stelitz zu, in der Medars, am Wege nach Lauterbach, im Holze zwischen Kl. Stresow und Dummertewitz. Greifswald: Hanshagen (Münter). Wolgast: Jägerhöfer und Buddenhäger Forst, häufig. * Usedom: in den Wäldern zwi- schen dem Wocknin- und Krebssee. Eine der beständigsten Arten, die sogleich an der breiten, lockeren Rispe und den schön rosenrothen Blüthen auf langen, dünnen, sperrig-ab- stehenden Blüthenstielen und dem nach der Blüthezeit aufrecht abstehen- - den, nicht zurückgeschlagenen Kelche erkannt wird, Schösslinge auf der Erde niederliegend, sehr ästig, schwach-kantig, fast rund, mit abstehenden Haaren und mittelgrossen, sehr zusammengedrückten und besonders nach oben zu hakig zurückgebogenen Stacheln reichlich be- setzt. Blätter dunkelgrün, unterseits kaum behaart, 5zählig, mit Neigung zum Dreizähligen, im letzteren Falle die unteren Blättchen .häufig mit Sei- tenlappen; das Endblättehen oval, meist aus etwas keiliger Basis schwach rautenförmig und lang zugespitzt. Blüthenzweige aufrecht, behaart, mit hakenförmigen, gelblichen Stacheln. Rispe locker, breit, Aeste lang, dünn, wenigblüthig, die unteren abstehend, die obersten nebst den Blüthenstielen divergirend, fruchtend fast hängend, zottig, mit feinen fast sichelförmigen Stacheln locker besetzt, selten mit einzelnen Drüsenhaaren. Kelchzipfel lang-zugespitzt, zottig, selten mit einzelnen Stacheln oder Drüsenhaaren, nach der Blüthe und bei der Frucht aufrecht-abstehend. Blumenblätter verkehrt-eiförmig, schön rosenroth, selten verblassend. Staubfäden mit gelb- lichen Antheren, kaum so lang wie die Griffel. Frucht von eigenthümlichem Geschmacke. Die süddeutsche Pflanze scheint nicht so reichblüthig wie die hiesige vorzukommen, f 10. R. macranthelos Marss., — turionibus ramosis arcuato- procumbentibus Zeretibus pilosis aciculatis aculeatisque, aculeis tenuibus rectiusculis et reclinatis; foliis 3—5natis utrinque viri- dibus et pilis patentibus molliter pilosis grosse inciso - dentatis, foliolis omnibus petiolulatis latis, terminali subrhombeo-orbiculato abrupte acuminato; panicula ampla apice subeorymbosa foliosa villosa et glanduloso-setosa, aculeis raris tenuibus reclinatis ar- mata; calyce villoso glanduloso, post anthesin reflexo in fructu erecto-patulo. % Juli— August. In der Jägerhöfer und Buddenhäger Forst bei Wolgast sehr verbreitet. Schösslinge aus nicht sehr hohem Bogen lang fortkriechend, oft sehr stark, stielrund, nur gegen die jüngere Spitze etwas kantig, dunkelroth, mit ziemlich langen, abstehenden Haaren und Stachelborsten besetzt. Stacheln nicht sehr dicht, sehr ungleich, dünn, die grössten kaum 2 ]., aus breiter Basis sehr verdünnt, fast gerade und etwas zurückgeneigt, zur Hälfte röth- lich. Blätter dunkelgrün, die jüngeren oft mit röthlichem Anfluge, sehr gross und breit, 3—5zählig, sehr grob eingeschnitten-gezähnt, ausgezeichnet durch eine weiche, abstehende, aber nicht dichte Behaarung auf beiden 10* 148 ROSACEAE. Blattseiten, «die jedoch auf der oberen Seite schwächer ist und an alten Herbstblättern oft verschwindet, die Seitenblättchen an der Basis etwas keilig, das Endblättchen rhombisch-kreisrundlich, häufig fast breiter als lang, plötzlich zugespitzt, bei den 3zähligen Blättern oft alle Blättchen rhombisch. Blüthenzweige aufrecht, oft über 1° ],, stielrund, nur nach oben zu beim Trocknen etwas kantig, bis in die Rispe hinein zottig, mit zerstreuten Drü- senborsten und kleinen zurückgeneigten, dünnen Stacheln, Blätter 3zählig, bis in die Rispe verbreitet, Blättchen gross und breit, mehr oder weniger rhombisch, die seitlichen öfter mit ohrförmigem Einschnitte, Rispe ausge- breitet, gross, an der Spitze doldentraubig: Aeste und Blüthenstiele zottig, (die Drüsenborsten kürzer als die Zotten, die Stacheln dünn und nicht sehr dieht. Kelche dicht-zottig, mit sehr kurz-gestielten Drüsen, selten mit ver- einzelten Stacheln, nach der Blüthe zurückgeschlagen, dann aufgerichtet und die Frucht locker abstehend umgebend. Blumenblätter weiss oder blass- röthlich, oval. Staubfäden länger als die grünlichen Griffel. Ist mit einer anderen hiesigen Art nicht gut zu verwechseln, steht sonst dem R, thyrsiflorus Betcke "Meeklenb. Bromb. p. 53) am Nächsten, den Wimmer (Fl. v, Schles. 3. Aufl.) für genau übereinstimmend mit der Schle- sischen Pflanze erklärt. Nach Exemplaren, die ich der Güte des Herm Dr. Betcke verdanke, muss ich die Mecklenburgische Pflanze aber für verschie- den von dem R. thyrsiflorus W. et N. Rob. germ. t. 34 halten. Der Weihe’sche R. thyrsiflorus steht der Abbildung nach jedenfalls dem R. hirtus W. et K. 1.43 viel näher, und vielleicht hat Godron nicht Unrecht, wenn er ihn damit vereinigt. Die von Wirtgen im Herb, Rub. ausgegebe- nen Exempl. Nr. 58 und 59 sind von der Mecklenburgischen Pflanze kaum zu unterscheiden. R, thyrsiflorus Ph. Müller Flora 1858 Nr, 55 (R. obs- curus Müll, prius) muss der Beschreibung nach wieder etwas Anderes sein. Es scheint mir aus diesen Gründen zweckmässig, den Namen R.thyrsiflorus ganz fallen zu lassen, und schlage ich für die Mecklenburgische und Schle- sische Pflanze den Namen R. Betckei vor. Unser R. maeranthelos unterscheidet sich mın von diesem: durch die breiteren, fast rhombischen, gröber eingeschnitten-gezähnten, beiderseits weicher behaarten Blätter, durch die ausgebreitetere, an der Spitze doldentraubige, bis oben mit grossen, grobgezähnten Blättern besetzte Rispe, durch kürzere Drüsenborsten der Rispenäste, der Blüthenstiele und Kelche, welche die zottige Behaarung nicht überragen und durch die bei der Fruchtreife wieder aufgeriehteten, nicht zurückgeschlagenen Kelche. 11. R. Bellardi W. et N., — turionibus procumbentibus sub- teretibus sparsim pilosis purpureo-glandulosis multiacieulatis, acu- leis parvis tenwibus crebris rectis et reclinatis; foliis 3natis, foliolis utrinque viridibus adpresse pilosis ovato-elliptieis abrupte acu- minato-cuspidatis; panicula abbreviata racemoso-corymbosa, ramis peduneulisque divaricatis et calycibus tomentosis, dense glandulis purpureis aciculis et aculeis reetiuseulis tenuibus vestitis; petalis oblongo-spathulatis; calyce fructifero ereeto-patulo. ß — R. glan- dulosus Arrhenius! Betcke! et Aut. plur. Wirtg. Hb. Rub. Nr. 108. R. hybridus Vill? ß. ferox Marss., — turionibus subangulatis, aculeis crassio- ribus longioribus, aciculis rarioribus, pilis subnullis. ROSACRAR. 149 Juni— Juli. In Wäldern ziemlich verbreitet. Rügen: häufig in der Stubnitz und Granitz. Stralsund: bei Negast (Fischer). Greifswald: Hans- hagen und Grubenhagen (Münter). est Jägerhöfer und Buddenhäger Forst. Lassan: Bauerberg, Usedom: Zinnowitz, Heringsdorf, ß. Hexenheide bei Zinnowitz.- Vor allen übrigen Arten kenntlich an den schwach bereiften, fast run- den, mit zahlreichen kleinen Stacheln, Stachelborsten und gestielten Drüsen und häufig auch steifen Haaren besetzten Schösslingen, an den grossen 3zähligen, beiderseits grünen Blättern, mit elliptischen, in eine lanzettliche, ganzrandige Spitze plötzlich zugespitzten Blättchen und an der kurzen, brei- ten, gespreizten, fast traubigen Rispe. Gewöhnlich steht die oberste Blüthe der Rispe auf einem kürzeren Stiele und tiefer als die nächst unteren. Blumenblätter weiss, durch ihre schmale, fast spatelförmige Gestalt ausge- zeichnet. Staubgefässe viel länger als die grünlichen Griffel. Der Kelch ist niemals zurückgeschlagen, nach der Blüthe und bei der Frucht nur ab- stehend, eher etwas aufgerichtet. Die Var. ß ferox zeichnet sich durch etwas kantige, stärkere, aber nicht so dicht bestachelte, fast haarlose Schösslinge aus. Die Blätter sind meist etwas breiter und runder und kommen auch zuweilen 5zählig vor. Um Irrthümer zu vermeiden habe ich den Namen R’Bellardi W. et\N. vorangestellt. Es ist kaum noch mit Sicherheit festzusetzen, ob sich die Namen R. hybridus Vill. und R, glandulosus Bell. auch wirklich auf diese Art beziehen. jr Foliola infima sessilia. «. Fructus atri non caesio-pruinosi. 12. R. corylifölius Sm. (1800), — turionibus procumbentibus e tereti-obtusangulis subpruinosis glabris vel parce pilosis vel aci- culatis, aculeis mediocribus rectis et subre@linatis varie munitis; foliis 5nato-pedatis rarius ternatis, foliolis infimis sessilibus; pa- nicula apice subcorymbosa; calyce tomentoso in fructu erecto- patulo; staminibus stylos virescentes multo superantibus. RB — R. dumetorum Weihe (1825). R. nemorosus Aut. mult. non Hayne. «. glabratus Weihe, — turionibus non aciculatis glabris, aculeis sparsis; foliolis ovatis saepius inciso-dentatis acuminatis, subtus magis minusve tomentosis, terminali e basi subcordata sensim acuminato; panicula pedunculisque villoso-tomentosis, glandulis sessilibus aculeisque tenuibus sparsis munitis; calycibus cano-tomentosis glandulis sessilibus obsitis. — R. corylifolius Sm. Fl. Brit. II p. 542; Engl. Flora II p. 408; Schmidel icones plant. t. 2 (1793); Engl. Bot. t. 827 (1801). 2) tomentosus W. et N., — foliis subtus albido-tomentosis. 3) Wahlbergii (Arrh.), — robustior, aculeis erebris, pani- cula ampliore, floribus maximis. ß. acieulatus Marss., — turionibus sparsim acieulatis glabris, aculeis crebris; foliolis latis marginibus sese tegentibus, subtus 150 ROSACEAE. pilosulis, terminali e basi subcordata suborbieulato abrupte acu- minato; panicula pedunculisque villo tenui aciculis setisque glan- duliferis numerosis et aculeis rectis tenuibus munitis; calyeibus tomentosis et glanduloso-setosis. . Juni— Juli. In Gebüschen, Hecken und Wäldern, in den beiden Haupt- formen allgemein verbreitet. «. 2) tomentosus in Gebüschen an der Gripow auf Usedom; 3) Wahlpereti in der Prora und Granitz auf Rügen. Eine höchst polymorphe Art, deren beide Hauptformen wohl im Her- barium für besondere Arten gehalten werden könnten, in der freien Natur aber durch zahlreiche Mittelformen in einander übergehen. Schösslinge mehr oder weniger bereift, an der Sonne roth, auf der Erde lang fortkriechend, ästig, an der Basis fast rund, dann bis zur Spitze schwach kantig, mehr oder weniger mit mittelgrossen, geraden und etwas zurück- geneigten Stacheln, in 3. auch mit drüsentragenden Stachelborsten und ein- zelnen Haaren, in «. nur mit grösseren Stacheln besetzt. Blätter 5zählig, die untersten beiden Blättehen sitzend, häufig- mit den seitlichen verwachsen und dadurch zum 3zähligen Blatte neigend, in Gestalt und Behaarung sehr veränderlich, bald, fast kreisrund und wesen der beträchtlichen Breite mit den Rändern sich "segenseitig deckend , plötzlich kurz zugespitzt nnd regel- mässig gesägt, bald an der Basis fast "keilie, eingeschnitten unregelmässig- sägezähnig, das Endblättchen aus eiförmiger oder fast herzförmiger Basis plötzlich oder allmälig und lang zugespitzt. Blüthenzweige aufrecht. Die Blätter derselben ebenso veränderlich wie an den Schösslingen. Blüthen- stand eine mehr oder weniger erweiterte Rispe, an der Spitze "doldentraubie. Kelche graufilzie, bald wie die Aeste und Stiele in «. ganz ohne Stachel und gestielte Drüsen, bald wie in £. mit Stacheln und Drüsenborsten be- setzt, nach der Blüthe abstehend, bei der Frucht aufgerichtek zuweilen der eine oder andere Zipfel zurückgeschlagen. Blumenblätter weiss oder röth- lich, sehr breit, rundlich-oval, plötzlich in den kurzen Nagel zusammen- gezogen. Staubfäden viel länger als die grünlichen Griffel. Frucht blau- schwarz, aus ziemlich grossen, nicht sehr zahlreichen Steinfrüchten zusam- mengesetzt. Sämmtliche Formen stimmen in der frühen Blüthezeit, in den mehr oder weniger bereiften, mit mittelgrossen, fast geraden Stacheln besetzten Schöss- lingen, den beiden untersten sitzenden Blättchen, den grossen Blüthen mit breiten, oft fast rundlichen Blumenblättern und dem aufeerichteten Frucht- kelch überein. Der älteste Name für diese Art ist R, corylifoius Smith, der auch von Weihe eitirt, aber ohne Grund mit R. dumetorum vertauscht wurde. In neuerer Zeit hat zwar Arrhenius (Monogr. Rub. Suce. p, 16) nachzuweisen gesucht, dass nicht diese, sondern die folgende Art der wahre Smithsche R, corylifolius sei, doch kann ich nach Vergleichung der von Smith in der Flor. brit. dazu eitirten Apbllinneen dieser Ansicht nicht beitreten. Sowohl die Abbildung in Schmid. ie. pl. t. 2, wie auch in Engl. Bot. t. 827 geben ganz vortreffliehe Bilder der drüsenlosen Form des Weiheschen R. dumeto- rum. Die Stacheln des Schmiedelschen Bildes sind ziemlich gross und reichlich, in der Engl. Bot. sind sie noch etwas grösser, aber nicht so dicht, und das Colorit der Unterseite der Blätter ist schr hell. Der Arrhe- nius’sche R. corylifolius hat eine ganz andere Bestachelung und passt nicht zu den beiden Abbildungen, scheint auch mehr dem Norden Eur opa’s anzu- gehören und ist im mittleren Deutschland noch nicht gefunden worden, während Schmiedel seine Pflanze eine „planta v ulgatissim a“ nennt. Den R. Wahlbergii Arrh. Monogr. p. 45 muss ich auch zu dieser ROSACEAE. 151 Art ziehen. Dass Arrhenius ihn als Art von seinem R. nemorosus trennte, war ganz natürlich, aber R. nemorosus Arrh. ist die Haynesche Pflanze und nicht R. dumetorum Weihe. Die Form, welche Weihe als R. dumetorum d ferox Rub. germ. XLV B abbildet, bei der die Schösslinge gleich wie Blüthenstiele und Kelche mit Stacheln, Drüsenborsten und Haaren dicht besetzt sind, und die Blu- menblätter eine röthliche Farbe besitzen, wurde bisher hier nicht beobachtet. Unsere drüsenborstige Form aciculatus hat keine so starke Bestachelung, auch fehlen die Haare an den Schösslingen. Zu dieser Art gehören ohne Zweifel noch eine grössere Anzahl der von Wirtgen und Ph. Müller aufgestellten und zum Theil schon in dem Herb. Rub. rhen. ausgegebenen Arten. 13. R. maximus Marss., — turionibus arcuato -procumbenti- bus teretibus glabris non aciculatis, aculeis conformibus parvis subulatis rectis; foliis 3natis 5natisque utrinque viridibus sub- glabris, foliolis infimis sessilibus; panicula depauperata subrace- moso-corymbosa paueiflora folüis floralibus magnis occultata; ca- Iyce viridi piloso tomentoso- marginato post anthesin reflexo in fructu arrecto; staminibus stylos virescentes vix superantibus. % — R. corylifolius Arrhenius! Monogr. Rub. Succ. p. 17, non Smith. Mai— Juni. In Wäldern und Gebüschen. Wolgast: Buddenhäger Forst am Steinfurter Wege. Usedom: Gnitz und durch die Dünenhölzer von Zinnowitz bis in die Plantage bei Swinemünde verbreitet. Diese dem R. corylifolius verwandte, aber von demselben bestimmt verschiedene Art, wurde zuerst von Arrhenius sicher unterschieden und umständlich beschrieben, aber von ihm, wie ich schon bei der vorhergehen- den Art aus den von Smith eitirten Abbildungen zu beweisen versucht habe, mit Unrecht auf die Smithsche Pflanze bezosen. Bei der dadurch noth- wendig gewordenen Namensänderung hatte ich diesen Rubus schon vor Jah- ren nach dem Verfasser der trefflichen Monographie der Schwedischen Brom- beerstr. R. Arrhenii genannt und unter diesem Namen an Freunde vertheilt, bin aber zu meinem Bedauern genöthigt, diesen Namen wieder zurückzu- nehmen, da Joh. Lange in der zweiten. Ausgabe seines a i den Danske Flora, Kjobenhavn 1856— 59“ bereits einen R. Arrhenüi aufge- stellt hat. Ein grosser Strauch, dessen meist sehr starke Schösslinge in einem Bogen zur Erde neigen und oft über 10° fortkriechen. Die -Schösslinge haben, abgesehen von ihrer abweichenden Riehtung, die grösste Aehnliehkeit mit denen des R. suberectus And., sind im Walde sehr lange, bis in den Herbst grün, kaum bereift, rund, "nur geren die Spitze etwas kantig und ‚auchmit denselben kleinen, "kegelförmig- -pfriemlichen, geraden, schwarzrothen Stacheln besetzt, die wegen “der dunklen Farbe von dem grünen Stengel stark abstechen und von der Basis bis zur Spitze des Stengels dieselbe Grösse und Richtung beibehalten. Die Blätter sind 5-, häufiger noch 3zählig, die unteren Blättchen im letzteren Falle oft mit Seitenlappen, sämmtlich sehr gross, besonders das aus herzförmiger Basis zugespitzte Endblättchen (bis 4 1), eingeschnitten-grob- -sägezähnig, unterseits blasser grün und wenig behaart. Die Blüthenzweige stehen aufrecht, sind etwas kantig, wenig be- haart, nur hin und wieder mit sehr kleinen, röthlichen Stacheln und sehr 152 ROSACEAE. reichlich mit auffallend grossen, eingeschnitten-grobgezähnten Blättern be- setzt, wovon die obersten den Blüthenstand fast ganz verbergen. Blüthen- stand armblüthig. Blüthenstiele aus den Achseln der grossen Blätter ent- springend, der unterste fast immer einfach und Iblüthig, die oberen 2— 3blüthig, zusammen eine kleine Doldentraube bildend, schwach zottig-behaart, fast stachellos, mit zerstreuten, sitzenden, schwarzen Drüsen. Kelche grün, behaart, weissfilzig-gerandet, meist mit langen, gespitzten Zipfeln, nach der Blüthe weit abstehend oder zurückgeschlagen, bei der Fruchtreife wieder aufgerichtet, wenn auch einzelne Zipfel mitunter zurückgeschlagen bleiben. Blumenblätter weiss oder röthlich, etwas schmäler als bei der vorhergehen- den Art. Staubfäden so lang oder kaum länger als die grünlichen Griffel. Fruchtsteinchen etwas länger als bei R. corylifolius. Ich habe diesen Strauch an den verschiedenen Standorten’durch eine Reihe von Jahren beobachtet und muss ihn, von der Beständigkeit seiner Charaktere überzeugt, für eime gute Art halten. Die schwarzrothen, oft violetten, von der Basis bis zur Spitze des runden Schösslings gleichgestal- teten, kleinen, pfriemlichen Stacheln, der armblüthige, fast ganz von den grossen Blüthenblättern verborgene Blüthenstand, die geringe Behaarung der Blüthenäste und Kelche, sowie die kürzeren Staubfäden lassen ihn leicht von den Formen des R. corylifolius « glabratus unterscheiden, 14. R. nemorosus Hayne, — turionibus procumbentibus te- retibus viridibus non aciculatis subvillosis, aculeis parvis tenui- bus rectis; foliis rugosis 5natis vel sub3natisve utrinque viridi- bus, foliolis infimis sessilibus; panicula subracemosa angusta; calyce tomentoso in fructu erecto-patulo; staminibus stylos roseo- carneos aequantibus. ® — Hayne Arzneigw. III. t. 10; Arrhenius pro parte. Juni — August. In Laub- und Nadelhölzern. Wolgast: im Walde beim Jagdkrug nahe der Chaussee. Usedom: Gnitz, Dünenholz bei Zinnowitz, Plantage bei Swinemünde. Schösslinge unbereift, grün, an der Sonne etwas matt röthlich, dünn, an starken Ex. selten über 1!‘ dick, rund, gegen die Spitze schwach kantig, kahl oder mehr oder. weniger von weichen Haaren schwach zottig und mit kleinen, sitzenden, schwarzen Drüsen zerstreut besetzt. Stacheln klein, pfriemförmig, gerade, fast horizontal abstehend, von der Farbe des Stengels, daher meist grün, die der Spitze des Schösslings kaum kleiner und schwach zurückgeneigt. Blätter mattgrün, runzlig, 5zählig, seltner 3zählig mit lap- pig-getheilten Seitenblättchen, die beiden untersten Blättchen sitzend, beider- seits grün und schwach behaart. Blattstiel oberseits rinnig. Blüthenzweige rund, aufrecht, oft lang, nebst der Rispe schwach zottig-behaart, mit kleinen, sitzenden, schwarzen, oder einzelnen, kurz-gestielten Drüsen zerstreut be- setzt. Blätter der Zweige 3zählig, Blättchen gross, die unteren sitzend, meist mit Seitenlappen. Rispe klein und schmal, oft einfach traubig. Kelch graufilzig, nach der Blüthe ausgebreitet, bei der Frucht aufrecht-abstehend. Blumenblätter eiförmig, hell-rosenroth, seltner verblassend. Staubfäden so lang wie die rosenrothen oder fleischfarbenen Griffel. Fruchtsteinchen fast grösser als bei den beiden vorhergehenden Arten. Die kleinste der hiesigen Arten der strauchartigen Brombeeren, ausge- zeichnet durch die grünen, dünnen, selten über 6° langen, mit dünnen, klei- nen, gleichförmigen Stacheln besetzten Schösslinge, und besonders leicht zu = ROSACEAF. 153 erkennen an den rosafleischfarbenen Griffeln, die kaum kürzer als die oft ebenso gefärbten Staubfäden sind. - Der R. nemorosus Hayne, schon 1813 von Hayne unterschieden und abgebildet, hat das Schicksal gehabt, bis auf die neueste Zeit verkannt zu werden. Weihe hielt ihn für synonym mit R. corylifolius und also auch mit seinem R. dumetorum und die meisten Autoren sind Weihe gefolgt, ohne weiter die Hayn@’sche Beschreibung und Abbildung berücksichtigt zu haben, ausser, dass einige versuchten, dem Hayne’schen Namen, als einem älteren, die Priorität einzuräumen. Als besondere Art finden wir ihn erst wieder bei Sonder (Flora Hamburg, p. 281) mit dem Citate: Nolte nov. fl, Hols. (non Arrh. nee Godron) und R. pallidus W. et N. Rub» germ. t. 29 aufgeführt. Exemplare der Hamburger Flora, welche ich der Güte des Herrn Dr. Sonder verdanke, so wie Ex. aus Holstein, von Hansen gesammelt, stimmen auch sehr gut mit der eitirten Weihe’schen Abbildung des R. pallidus überein, aber diese Art lässt sich nicht mit R. nemorosus Hayne vereini- gen und gehört wegen der gestielten Seitenblättchen nicht einmal in die nähere Verwandtschaft desselben, Arrhenius ist wohl der Erste nach Hayne, der die Hayne’sche Pflanze wirklich vor sich hatte, als er in der Monogr. Rub. Suec. p. 46 seinen R, nemorosus beschrieb. Es ist dies deutlich er- sichtlich aus der Obs. 5, wo er sagt: „stylos dilute carneos |. testaceo-ful- vos semper observavimus in nostro Rubo nemoroso, sed in nullo alio huiec affınd Rubo; et hic character ita constans nobis visus est, ut ex ipso flore, demtis sepalis et petalis, si adsunt tantummodo styli, dicere possimus, utrum ad Rubum nemorosum an ad alium huic affinem flos, nobis pro- positus, pertineat etc.“ Merkwürdiger Weise zieht nichtsdestoweniger Arrhe- nius zu dieser Art den grüngriffeligen R. dumetorum Weihe mit allen übri- gen. Weihe’schen Varietäten. Man möchte fast glauben, Arrhenius habe diese niemals lebend untersucht und sie nur zur Vervollständigung des Formenkreises auf die Autorität anderer Botaniker, die R. dumetorum für synonym mit R. nemorosus halten, aufgenommen. ß. Fructus caesio-pruinosi. 15. R. caesius L., — turionibus procumbentibus teretibus caesio-pruinosis, aculeis tenwibus subsetaceis munitis; foliis 3natis, rarius 5natis, foliolis infimis sessilibus; panicula depauperata pauciflora subsimpliei; calyce tomentoso fructui caesio-pruinoso adpresso; staminibus stylos virescentes superantibus. ß® — Hayne Arzngw. III, t. 9; W. et N. Bub. germ. 1.46 A,B,C. e. agrestis W.et N.. — turionibus dense aculeolatis; foliis rugulosis ternatis subtus velutino-villosis v. tomentosis. ß. umbrosus Rehb., — turionibus subinermibus, foliis planis subtus tenuissime pubescentibus vel subglabris, foliolo terminali subcordato et sublobato. y. lobatus, — foliolis lobato-ineisis, terminali sub3lobo, utrin- que viridibus. Juni— September. Auf Aeckern, an Wegen, Zäunen, in Gebüschen und Wäldern. 3. im Schatten der Wälder, y. Dünenholz bei Zinnowitz auf Usedom, 154 ROSACEAE, Die Blätter sind in der Gestalt, Consistenz und Behaarung sehr ver- veränderlich, bald runzelig urd lederartig, bald dünn und eben, die Blätt- chen bald rundlich-eiförmig, oft fast stumpf, bald lang zugespitzt, oder auch durch Theilung gelappt. Büthenzweige vollkommen rund, bereift. Kelche grünlich bis weissgrau-filzig, zuweilen nebst den Blüthenstielen mit borsten- förmigen Stacheln und langen Drüsenborsten reichlich besetzt, doch ist ihr Vorhandensein an keine bestimmte Varietät gebunden? Blumenblätter weiss, meist runzelig und etwas ausgerandet. Frucht stets mit grauem Reife über- zogen, aus wenigen und verhältnissmä issig grösseren Steinfrüchten zusam- mengesetzt. Der Fruchtkelch der Frucht angedrückt, nur bei sehr grossen Früchten ausnahmsweise etwas zurückgeschlagen. I. Herbacei. Rhizoma perenne. Caules annui, stipulis caulinis. 16. R. saxatilis L., — caulibus herbaceis hirtis, sterili flagelli- formi, florifero erecto; foliis omnibus 3natis; floribus breviter pedun- culatis subumbellatis; fructibus rubris. & — W.etN.Rub.germ.t.9. Mai— Juni. In Wäldern zwischen Gebüsch ziemlich verbreitet. Stral- sund: Abtshäger und Crummenhäger Holz. Rügen: Stubnitz, Prora, Insel Pulitz und Granitz, sehr verbreitet. Greifswald: Carbow, Rappenhagen (Tesch), Grubenhagen (Münter). Grimmen: im Hohen Holze. Tribsees: Semlower Lindenbusch, Gehölze an der Recknitz. Dars: allgemein verbrei- tet. Wolgast: Mühlenthal, Jägerhöfer und Buddenhäger Forst. Usedom: Glienbergholz bei Zinnowitz, Str ekelberg. Wurzelstock perrennirend und kriechend. Ausläufer beblättert, nieder- liegend, oft bis 3° l., im Herbste an der Spitze wurzelnd und im Winter bis zur Basis absterbend, kurzhaarig, auch wohl mit einzelnen borstenför- ua entfernt stehenden Stacheln besetzt. Blüthenstengel krautig, aufrecht, 4—1]' h., mit zerstreuten oder etwas dichteren kleinen Stacheln. Blätter lang gestielt, alle Szählig, Blättchen rhombisch-eiförmig mit keilförmiger Ba- sis, eingeschnitten-gesägt, das mittlere länger gestielt, die seitenständigen fast sitzend. Nebenblätter stengelständig, die unteren breiter, fast eilanzett- lich, die obersten linienförmig. Blüthen klein, zu 53—8, in gipfel- oder achselständigen Döldchen. Blumenblätter weiss, aufrecht, linienförmig-läng- lich, kaum von der Länge des Kelches. Frucht schön roth, aus nur weni- gen, aber grossen, fast getrennten Steinfrüchten zusammengesetzt, 17. R. Chamaemörus L., — caulibus ereetis simplieibus in- ermibus 1floris; foliis simplieibus reniformibus sub5lobis, floribus magnis dioicis. & — W. et N. Rub. germ. t. 49. Mai. In Torfmooren, bis jetzt nur auf Usedom im Swinemünder Torf- moore, zuerst von Herrn Dr. Bolle entdeckt, hier besonders in der Nähe der Bollenbrücke. Wird durch den bedeutenden Torfstich vielleicht mit der Zeit ausgerottet. — Nach dem Grafen v. Liewen, dereinst Statthalter von Schwedisch-Pommern, soll die Pflanze auf dem Dars vor 100 Jahren all- gemein verbreitet gewesen sein, doch ist es weder meinen noch den ange- strengtesten Nachforschungen meiner botanischen Freunde bisher gelingen, die Pflanze dort aufzufinden. Wenn hier überhaupt nicht eine Verwechse- lung mit dem dort so häufigen R. saxatilis stattgefunden hat, so bleibt das Verschwinden einer ehemals hi iufigen Pflanze jedenfalls merkwürdig. Ist nun dieser Standort auch vorläufig zu streichen, so muss er doch der fer- neren Beachtung der den Dars besuchenden Botaniker anempfohlen bleiben. ROSACEAE. 155 Wurzelstock dünn, lang kriechend, verästelt, aufrechte, einfache, nur 3—6” hohe, einblüthige Stengel treibend, Oberirdische Ausläufer fehlend, Blätter kaum behaart, zwei bis drei, wechselständig, lang gestielt, fast nieren- förmig, etwas im den Blattstiel herablaufend, fast 5lappig, mit stumpfen un- gleich-gesägten Lappen, Blüthen zweihäusig, gross, gipfelständig, gestielt, zuweilen 4zählie, die weibliche meist mit den Rudimenten der Staubfäden versehen, Kelchblätter" eiförmig, behaart, abstehend, Blumenblätter weiss, verkehrt-eiförmig, viel grösser als der Kelch, Frucht gross, zuerst roth dann gelblich, aus wenigen aber grossen Steinfrüchten zusammengesetzt, sehr wohlschmeckend, 4. FRAGÄRIAL. Cal. 10fidus, laciniae 2seriales, exterio- res 5 minores. Pet. 5. Stamina et ovaria numerosa. - Stylus la- teralis deeiduus. Receptaculum post anthesin auctum, denique pseudocarpium carnoso-succulentum, plerumque deeiduum con- stituens. Achaenia receptaculo carnoso immersa. XII, pol. — Erdbeere, 1. F. vesca L., — foliis 3natis, pilis petiolorum et caulis horizontaliter patentibus, pedunculorum lateralium omniumve erectis vel adpressis; calyce fructifero patentissimo vel reflexo. 4, Mai— Juni, In Wäldern, Gebüschen, auf Hügeln, sehr häufig, Lange, fadenförmige, an der Spitze wurzelnde Ausläufer treibend, Blät- ter lang gestielt; Blättchen fast sitzend, oberseits schwach behaart, unter- seits seidenhaarig, fast rauten-eiförmig, oft mit keilförmiger Basis, grob und spitz gezähnt, Blüthen alle zwitterig, lang gestielt, einzeln oder dolden- traubig; Blumenblätter flach, weiss. Staubfäden von der Länge des Frucht- knotenköpfchens, Kelch nach der Blüthe und bei der Fruchtreife weit ab- stehend oder zurückgeschlagen, die äusseren und inneren Kelchblätter gleich lang. Scheinfrucht an der wilden Pflanze fast kugelig, scharlachroth, ab- fallend, von angenehmen Geschmacke, mit kleinen, glatten, eiförmigen, halb- eingesenkten Schliessfrüchtehen bis über die verbreiterte Basis besetzt, 2. F. moschäta Duchesne (1766), — foliis ternatis, pilis pe- tiolorum caulis et pedunculorum horizontaliter patentibus; calyce fructifero patentissimo vel reflexo. & — F. elatior Ehrh. (1792), F. magna Thuill. (1790). Mai— Juni. In Wäldern, Gebüschen, auf Hügeln, seltener, Rügen: bei Ralswiek nach der Jasmunder Fähre zu, Stralsund: Gehölz bei Neu- Preetz (Fischer). Greifswald: bei Potthagen (Tesch). Wolgast: Tannen- kamp und Mühlenthal, Anclam: im Quilower Walde (Zbl,). Züssow: im Ranziner Walde (Zbl.). In allen Theilen grösser als die vorige Art und durch die horizontal abstehenden Haare der Blüthenstiele sogleich zu unterscheiden. Ist zuwei- len unvollkommen zweihäusig. Bei der unfruchtbaren Pflanze sind die Staubfäden fast doppelt so lang als das Fruchtknotenköpfehen und die Blüthen meistens auch grösser. Aeussere Kelchblätter gewöhnlich etwas kürzer als die inneren. Scheinfrucht eiförmig, nur bis an die zusammen- gezogene Basis mit Früchtchen besetzt. 156 ROSACEAE. 3. F. viridis Duchesne (1766), — foliis 3natis, pilis petio- lorum et caulis horizontaliter patentibus, pedunculorum lateralium omniumve erectis vel adpressis; calyce post anthesin connivente pseudocarpio basi angustato adpresso. 4, — F. collina Ehrh. (1792) Mai— Juni. Auf sonnigen Waldplätzen und Hügeln, hier und da. Barth: alte Burg und Burgwall. Damgarten: Schlossplatz bei Pantlitz, Plennin. Hiddensee: nördlicher Theil häufig. Rügen: »Arkona und Strand- ufer der Granitz (Zbl.). Demmin: im Devener Holz. Anclam : bei Quiow (Zbl.). Usedom: Gebüsch an der Nordspitze der Insel, in den Dünenhöl- zern zwischen Zinnowitz und Damerow. Hat die meiste Aehnlichkeit mit F. vesca. Die Blätter sind aber mehr behaart, die Blumenblätter grösser, gelblich-weiss und der Kelch ist nach der Blüthe zusammenneigend und der reifen, an der Basis etwas verengten und an dieser Stelle nicht mit Früchtehen besetzten Scheinfrucht angedrückt, die äusseren Kelchblätter fast etwas länger als die inneren. Die Pflanze ist auch unvollkommen zweihäusig; bei den unfruchtbaren Blüthen sind die Staubfäden noch einmal so lang als das Fruchtknotenköpfchen. In Gärten werden noch häufig eultivirt die F. grandiflora Ehrh. (Ana- nas-Erbeere), die F. virginiana Ehrh. (Himbeer-Erdb.) und die F. chiloen- sis Ehrh. (Chili-Erdb.), ’ 5. COMARUM 1. Petala persistentia. Receptaculum post anthesin auetum, spongiosum. Achaenia receptaculo insidentia sed non immersa. Caet. ut in Fragaria. 1. C. palustre L., — foliis impari-pinnatis, foliolis 5 —7 ob- longo-lanceolatis serratis subtus glauco-sericeis. 4 — Potentilla palustris Scop. P. Comarum Nest. Juni— August. In Torfsümpfen und auf nassen Wiesen, gemein. Stengel aus einem langen, kriechenden Wurzelstocke aufsteigend, 1—2' h. Untere Blätter lang gestielt, mit am Grunde scheidenförmigem Blatt- stiele, gefiedert, die oberen gedreiet, die obersten oft einfach. Blüthen in wenigblüthigen, endständigen Doldentrauben. Kelch gross, die inneren grösseren Zipfel inwendig dunkel purpurbraun. Blumenblätter fast dreimal kleiner als der Kelch, lanzettlich, zugespitzt, purpurbraun, bis zur Frucht- reife bleibend. Fruchtboden bei der Reife eiförmig-kugelig, behaart. Schliess- früchtchen glatt und griffellos. 6. POTENTILLA L. Cal. 8— 10fidus, laciniae 2seriales, ex- teriores minores. Pet. 4—5. Stam. et ovaria numerosa. Stylus lateralis non articulatus, demum marcescens. Receptaculum sic- cum post anthesin non auctum. Achaenia non stylo coronata., XI, Pol. — Fingerkraut. 7 Pinnatifoliae. — Folia pinnata. 1. P. supina L., — caule decumbente dichotomo; foliis pin- natis, foliolis oblongis inciso-serratis; pedunculis axillaribus ROSACERAE. 1 157, solitariis, fruetiferis recurvatis; petalis calycem aequantibus. © et ©. Juli— October. An Gräben, Wegen, auf eultivirtem Boden, sehr selten und unbeständig, Bisher nur bei Stralsund in der Kniepervorstadt und auf der neuen Schiffswerfte von Herrn Fischer gefunden, aber an beiden Stand- orten in den letzten Jahren wieder verschwunden, Stengel niederliegend, seltener etwas aufgerichtet, 3— 1’ lang, gabelig verästelt, nebst den Blüthenstielen mehr oder weniger behaart, Die unteren Blätter aus 7— 11, die oberen meist nur aus 3 mit keilförmiger Basis herab- laufenden Blättchen bestehend.* Nebenblätter eiförmie, ganz. Blüthen ein- zeln, klein, die Blumenblätter blassgelb, so lang wie der Kelch. Früchte sehr klein. kaum etwas runzelig. 2. P. Anserina I.., — caule stoloniformi radicante; foliis in- terrupte pinnatis multijugis, foliolis oblongis argute inciso-ser- ratis; peduneulis axillaribus solitariis; petalis calyce longioribus. 4, e. vulgaris Hayne, — foliis supra viridibus subtus albo- sericeis. ! ß. sericea Hayne, — foliis supra subtusque albo-sericeis. — P. Anserina #. concolor Ser. y. viridis Koch, — foliis utrinque viridibus parce pilosis vel etiam supra glabris. Mai— September. An Wegen, Gräben, Teich- und Flussufern, in der Form «. gemein. /. seltner z. B. Rügen: am Strande der Stubnitz. Stralsund: am Ufer nach Parow zu. Usedom: bei Mölschow und Zempin; y. sehr selten an den Ufern bei Malzow auf Usedom. Stengel 1—2' lang, auf der Erde kriechend und wurzelnd, Blätter kurz gestielt, unterbrochen gefiedert. Die unteren Blättchen kleiner. Ne- benblätter scheidenförmig, vielspaltig. Blüthenstiele von der Länge der or Blätter, Blumenblätter gross, goldgelb. Kelchzipfel zuweilen 2—3 spaltig. Früchtchen fast glatt, mit einer Furche auf dem Rücken. rr Digitifoliae. — Folia digitata vel ternata. * flores Dmeri. 3. P. recta L., — caule erecto pilis elongatis hirsuto simul- que pilis brevibus subtomentoso; foliis 5-rarius 7natis, foliolis oblongis basin versus cuneato-angustatis planis grosse inciso- serratis utringue adpresse pilosis; floribus corymbosis; achaeniis elevate venoso-rugosis carina angustissima- einetis. A, Juni— Juli. Auf offenen Waldstellen bis jetzt nur auf Rügen in der Stubnitz in der Nähe der Oberförsterei von Tesch gefunden. Stengel 1—2’ h., von langen Haaren zottig, ausserdem mit ganz kur- zen, oft drüsentragenden Haaren besetzt. Untere Blätter lang gestielt, obere fast sitzend, Nebenblätter ganz oder eingeschnitten. Blüthen lang gestielt, ziemlich gross. Blumenblätter gelb, von veränderlicher Grösse. Früchte 158 | ROSACEAE. erhaben aderig-runzelig, mit einem schmalen, bleicheren, fast flügeligen Kiele umgeben. i Als Gartenflüchtling fand Herr Fischer in der Kniepervorstadt von Stralsund die P. pilosa Willd. Sie ist der P. recta sehr nahe verwandt und kaum spezifisch davon zu trennen. Die Wurzelblätter sind nur ein wenig breiter, die Runzeln der Früchte flacher und gleich wie der Kiel weniger hervortretend und von der Farbe der Frucht oder etwas dunkeler, nicht aber heller. 4. P. argentea I,., — caulibus grectis vel adscendentibus tomentosis; foliis Bnatis, foliolis e basi cuneata integerrima ob- ovatis inciso-serratis vel pinnatifidis margine revolutis, subtus albo-tomentosis; floribus patenti-corymbosis, pedunculis defloratis strietis; achaeniis obsolete rugulosis immarginatis. 4, ß. dissecta Wlir., — foliolis in lacinias lineares profunde dissectis, supra incanis subtus niveo-tomentosis. Juni—Juli. Auf Mauern, Hügeln, an Wegen, gemein; #. unter der Hauptform bei Stralsund an der Barther Landstrasse und beim Kugelfang von Herrn Fischer gefunden und auf einer Anhöhe bei Fretow. Wurzel vielköpfig, zahlreiche, meist aufsteigende, weissfilzige, 1 —1’ hohe Stengel treibend, Blättchen mit keilförmiger, ganzrandiger Basis, nach oben zu sehr verschieden tief eingeschnitten, unterseits weissfilzig, seltener graufilzig, oberseits grün und glänzend, mitunter auch mit einem dünnen Filze überzogen. Blüthen klein, Blumenblätter eitrongelb, etwas ausgerandet, kaum grösser als der weissfilzige Kelch. Blüthenstiele stets gerade aufrecht. Frücht- chen mit ungerandetem, rundem Rücken, schwach runzelig oder fast glatt. 5. P. verna L., — caulibus e basi prostrata adscendentibus petiolisque hirsutis, pilis erecto-patulis; foliis Bnatis, rarius 3— 7natis, foliolis truncato-obovato-cuneatis ineiso-serratis, margine subtusque vel utrinque pilosis; stipulis infimis anguste linearibus; floribus subcorymbosis; petalis obceordato-cuneatis. 4. Aprii—Mai. Auf sonnigen Hügeln, Triften, in Nadelhölzern, selten. Hiddensee: Strandufer des Dornbusches (Zbl.). Wolgast: am südöstlichen Abhange des Cisaberges und in den Kiefern bei den Anlagen. Usedom: auf dem Gnitz am Neuendorfer Wege beim Büchenberge und auf dem Koppelort. d Wurzel vielköpfig-ästig, zahlreiche, niederliegende, gegen die Spitze aufsteigende, 2—6‘ lange Stengel treibend. Haare der Stengel und Blatt- stiele aufrecht-abstehend, fast seidenhaarig, Blättchen grün, tief gesägt, Sägezähne meist 4 auf jeder Seite, der Endzahn kürzer, wodurch die Blätt- chen gestutzt erscheinen. Blumenblätter gelb und etwas ausgerandet, länger als der behaarte Kelch. Früchte fast glatt, kaum runzelig. 6. P. opaca L., — caulibus e basi prostrata adscendentibus petiolisque willosis, pilis elongatis horizontaliter patentibus; foliis 5—7natis, foliolis oblongo-cuneatis inciso-serratis villosis; stipu- ROSACEAE. 159 lis infimis ovato-lanceolatis; floribus subcorymbosis; petalis sub- rotundo-obcordatis. 4, Mai— Juni. Auf sonnigen Hügeln, Heideboden und in Nadelhölzern, stellenweise. Rügen: Medars bei Putbus, schmale Heide, häufig auf Jas- mund, z. B. Polchower Mühlberg, Bobbiner Koppel, Fahrenberg bei Sass- nitz, am Rande der Stubnitz, an den hohen Ufern bei Bisdamitz, Blandow und Lohme. Tribsees: bei Ueberschlag und in den Recknitzhölzern zer- streut. Grimmen: bei Grellenberg und Zastrow. Greifswald: am Ludwigs- burger Strand (Tesch). Wolgast: zwischen Jägerhof und der Chaussee häufig, Steht der vorigen Art sehr nahe, ist aber leicht durch die weichere, längere, horizontal abstehende Behaarung, die schlankeren Stengel und fei- neren Blüthenstiele, die breiteren Nebenblätter, die schmäleren, weiter nach der Basis hinab gesägten Blättchen und die breiteren nach der Basis zu mehr rundlichen Blumenblätter zu unterscheiden. 7. P. reptans L.., — caulibus stoloniformibus prostratis sim- plieibus ad nodos radicantibus; foliis 5natis, foliolis obovatis vel oblongo-obovatis glabris vel subtus adpresse pilosis grosse ser- ratis; pedunculis axillaribus solitariis elongatis 1floris; achaeniis tuberculatis. 4, Juni— August. An Gräben, Wegen, Teich- und Flussufern und auf Trif- ten, sehr häufig. Stengel 1 — 2’ ],, ausläuferartig, auf der Erde fortkriechend und an den Knoten Wurzel und Blattbüschel treibend, stets einfach. Blätter zu 2—5 an jedem Stengelknoten, sämmtlich lang gestielt und 5zählig. Blättchen fast von der Basis an stumpf- und grobgesägt. Nebenblätter aus fast schei- diger Basis breit lanzettförmig, ganz oder 1—2zähnig. Blüthen gross, blatt- winkelständig, auf langen Blüthenstielen. Blumenblätter verkehrt-herzförmig, goldgelb, länger als der Kelch, Frückte höckerig. — Hat im Wuchse einige Aehnlichkeit mit P. procumbens, unterscheidet sich aber durch die viel grösseren, stets 5zähligen Blüthen, die 5zähligen, gehäuften Blätter und die höckerigen, nicht aber "runzeligen Früchte. * flores 4meri. 8. P. Tormentilla aaa Scop., — caulibus procumbenti- bus erectisve superne ramosis non radicantibus; foliis caulinis Snatis subsessilibus, radicalibus longius petiolatis 3natis Snatisve, foliolis oblongo-cuneatis inciso-serratis basi integerrimis; stipulis digitato-3-multifidis; achaeniis obsolete rugulosis. 4 — Fragaria Tormentilla Crantz (1763). Potentilla silvestris Neck. (1768). Pot. Torm. Scop. (1772), Schrnk. (1789). Tormentilla erecta L. e. vulgaris, — caule gracili plerumque superne ramosissimo; floribus minoribus. ß. fallax Marss., — caule altiore robustiore superne parum ramoso, foliis majoribus, foliolis profunde ineiso-vel pinnatifido- serratis; floribus majoribus.» 160 ROSACEAE. Juni— September. In Wäldern, auf Torfmooren und sumpfigem Hei- deboden, gemein; $. weniger häufig, z. B. Bauerberg bei Lassan, in den Dünenhölzern von Usedom. Eine sehr veränderliche Pflanze. Wurzelstock fast wagerecht, diek-kno- tig, braun, innen röthlich, zahlreiche, meist kreisartig ausgebreitete, aufstei- gende, ästige Stengel treibend. Stengelblätter sitzend oder sehr kurz ge- stielt. Nebenblätter oft gross und fingerig eingeschnitten, «dadurch den Blättchen ähnlich. Blüthen 4zählig, nur ausnahmsweise 5zählig, auf langen Blüthenstielen gabel- und blattwinkelständig, gegen die Spitze des Stengels meist doldentraubig gehäuft. Blumenblätter gelb, am Grunde mit einem safrangelben Fleck. Früchtchen undeutlich aderig-runzelig, oft fast glatt. Die Var. #. zeichnet sich durch einen kräfterigen Wuchs, weniger ästi- gen Stengel, grössere, tief eingeschnittene Blätter und grössere Blüthen aus. Sie findet sich auch im mittleren Deutschland und wird häufig mit P. pro- cumbens verwechselt, von der sie im Sommer nicht immer leicht zu unter- scheiden ist. — Off. Rad, Tormentillae, 9. P, procumbens Sibth., — caulibus procumbentibus superne ramosis, fructiferis ad nodos radieantibus; foliis Snatis vel infi- mis Snatis omnibus petiolatis, foliolis obovato-cuncatis inciso-ser- ratis basi integerrimis; stipulis integris rarius 2 — 3fidis; achae- niis rugosis tuberculatisque. 4. — P. nemoralis Nestl. Tormen- tilla reptans L. e. vulgaris, — foliis majoribus, serraturis foliolorum ovato- lanceolatis acutis. ß. mixta (Nolte), — foliis minoribus, serraturis ovatis obtu- sinseulis. — P. mixta Nolte. P. procumbenti-reptans G. Meyer. Juni— September. An schattigen, feuchten Waldstellen, auf Torfmoo- ren und moorigem Heideboden, hin und wieder. Dars: durch das Holz verbreitet. Zwischen Damgarten und Tribsees in den Laubhölzern längs der Recknitz zerstreut. Stralsund: Torfmoor bei Neu-Ahrenssee, Deviner und Voigdehäger Moor, Sandhagen, an der Chaussee bei Negast und Stein- hagen (Fischer). Greifswald: Wackerow (Münter). Grimmen: bei Bremer-- hagen und Schmitekow (Zbl.). Wolgast: Jägerhöfer und Buddenhäger Forst, Zarnitz. Usedom: Peenemünde, Damerow, Coserow, am Wockninsee bei Uekeritz, in der Friedrichsthaler Forst. #. bei Buddenhagen und bei Bre- merhagen mit der Hauptform. Diese Art ist besonders durch ihre eigenthümliche Fortpflanzungsweise ausgezeichnet. Sie treibt nämlich im Herbste zur Zeit der Fruchtreife an den Knoten des Stengels und des dann meist sehr verzweigten Blüthenstandes Wurzelfasern und Blattrosetten, welche sich nach dem Absterben des Sten- gels zu selbstständigen Pflanzen entwickeln. — Im Sommer ist sie nicht immer leicht von der var. fallax der P. Tormentilla, wenn deren Stengel- blätter etwas mehr gestielt sind, zu unterscheiden. Doch ist bei P. pro- eumbens der Stengel stets niederliegend, die Blätter sind sämmtlich, nur die Stengelblätter kürzer gestielt, die Nebenblätter meist einfach, selten 2—3spaltig, während sie bei P. Tormentilla immer mehrspaltig sind. Die Blüthen sind immer grösser als die der gemeinen Form der vorigen Art und kommen wiewohl selten auch 5zählig vor. Die Früchte haben aderig verzweigte Runzeln und einzelne Höckerchen zwischen denselben. ROSACEAR. 161 Die Var. 3. mixta hat kleinere Blätter, kürzere und breitere Blättchen, deren Sägezähne breiter und stumpfer sind, wodurch die Blätter eine grössere Aehnlichkeit mit denen der P, reptans erhalten, wovon die Pflanze sonst ganz verschieden ist. G. Meyer betrachtet sie als einen Bastard von P. procumbens und P. reptans, aber J. Lange in Copenhagen zog aus Samen der P. mixta die gewöhnliche P. procumbens (Fries Summa veg. 11, 556). Trib. III. ROSEAE DC. Petala 5. Achaenia calycis tubo, demum in pseudocarpium baccatum vel induratum transformato inclusa. 7. ROSA Tourn. Cal. urceolatus, carnosus, ad faucem annulo vel disco glanduloso coarctatus, limbo 5fido, foliaceo. Pet. 5. Ovaria plurima; styli laterales. Pseudocarpium baccatum, e ca- lyeis tubo carnoso, aucto, achaenia includente, ortum. — X, Pol. — Rose. 1. R. canina L., — aculeis conformibus subaequalibus vali- dis falcatis basi valde dilatatis et compressis; foliis pinnatis, fo- liolis elliptieis ovatisve glabris vel subtus pilosulis acute serratis, serraturis superioribus conmiventibus; laciniis calycis pinnatifidis reflexis; pseudocarpiis ovatis vel elliptieis ereetis. 4 «. vulgaris Koch, — petiolis, foliolis, pedunculis et calycis tubo glabris, vel petiolis glandulis remotis adspersis et quando- que subpilosis. ß. dumetorum (Thuill.), — petiolis foliolisque subtus, vel junioribus etiam supra dense pilosis; pedunculis glabris. Juni— Juli. An Hecken und Wegen, auf Anhöhen und in Gebüschen, in der Form «. sehr häufig; 8 seltener, auf Rügen in der Bobbiner Koppel, auf Gr. Zieker und bei Haus Demmin (Zbl.). Strauch 4—6° h.; Stämme steif aufrecht, «ie längeren Aeste an ihrem Ende in einem Bogen überhängend. Stacheln zerstreut, aus sehr verbrei- terter und zusammengedrückter Basis plötzlich zugespitzt, sichelförmig zu- rückgekrümmt und von ziemlich gleicher Grösse. Die 5—7 Blättchen schmäler oder breiter eiförmig, dunkelgrün und glänzend oder mit einem feinen Dufte angehaucht, scharf- meist einfach gesägt, die obersten Säge- zähne mit einwärts neigender Spitze, gewöhnlich ganz kahl, nur in $. unter- seits nebst den Blattstielen dieht behaart. Nebenblätter länglich, die freien Enden .derselben eiförmig, zugespitzt, am Rande drüsig gesägt. Blüthen einzeln, oder zu 3—5doldentraubig, auf bei uns stets kahlen Blüthenstielen. Blumenblätter hellrosa, gross. Scheinfrüchte knorpelig, aufrecht, scharlach- roth. Schliessfrüchtehen eiförmig, kantig, gestielt. — Off. obs. Fruct. Cy- nosbati. — Wilde Rose, 2. R. sepium Thuill., — aculeis subaequalibus validis falcatis basi valde dilatatis et compressis; foliis pinnatis, foliolis elliptico- 11 162 ROSACEAE. lanceolatis, acute duplicato-serratis, serraturis subpatulis subtus rubiginose viscoso- glandulosis; pedunculis calyeibusque glabris, laciniis calyeis pinnatifidis patentibus; pseudocarpiis subgloboso- ovatis erectis. & — R. inodora Fries, R. Kluckii W. et Gr. Juni— Juli. Auf Anhöhen und in Gebüschen, bisher nur auf Usedom in den Dünenhölzern bei Damerow und am Kölpinsee bei Coserow von mir heohachtet. Hält die Mitte zwischen-R. canina und R, rubiginosa und wird von Koch als Varietät zu R. canina, von Grenier zu R. rubiginosa gezogen, von Wirtgen aber entschieden für einen Bastard von beiden erklärt. Die Pflanze nähert sich in der Bestachelung und der Blattform mehr der R. canina, die Blättchen sind lanzettlich, an der Spitze und Basis ver- schmälert, sonst aber verschieden durch zahlreiche, klebrige, rothe Drüsen auf der Unterseite und an den Zähnen, die auch etwas mehr abstehen als bei R. canina. Von der R. rubiginosa, mit der die Pflanze den eigenthüm- lichen balsamischen Geruch theilt, unterscheidet sie sich durch die an der Basis verschmälerten Blätter und durch die ganz kahlen Blüthenstiele und Kelehröhren. Sie entwickelt bei uns jährlich reichliche, reife Früchte und kann daher kein Bastard sein. 3 R. rubiginösa 1.., — aculeis difformibus, majoribus validis faleatis basi dilatatis compressis, minoribus subrectis graciliori- bus; foliis pinnatis, foliolis elliptieis vel ovatis acute duplicato- serratis, serraturis patulis, subtus rubiginose viscoso-glandulosis; peduneulis calyeibnsque glanduloso- aciculatis; laciniis calycis pinnatifidis patentibus; pseudocarpiis subglobosis vel ovatis erectis. 4. ” Juni— Juli. In Gebüschen, Hecken, auf Anhöhen besonders mit leh- migem Untergrunde, ziemlich .häufig. Bildet 3—5‘ hohe, dichte, in einem bräunlichen Grün erscheinende Büsche. Ist sonst leicht kenntlich an den verschieden gestalteten Stacheln des Stammes, an den kleineren, mehr rundlichen, unterseits mit rothbrau- nen, klehrigen Drüsen reichlich besetzten und dadureh balsamisch nach Obst duftenden Blättern, deren Sägezähne abstehen und gleichfalls mit Drüsen besetzt sind, an den kleinen, gesättigt rothen Blüthen und den mit drüsen- tragenden Stachelborsten besetzten Blüthenstielen und Kelchen. Schein- früchte schön scharlachroth. 4. R. tomentosa Sm., — aculeis inaequalibus, majoribus va- lidis subrectis basi compressis, minoribus gracilioribus mixtis; foliis pinnatis, foliolis ovatis vel ellipticis einerascentibus, subtus tomentosis vel pubescentibus, acute duplicato-serratis, serraturis patulis; laciniis calycis pinnatifidis patentibus; pseudocarpiis sub- slobosis cartilagineis erectis. 3. glandulosa, — foliis subtus glandulosis, pseudocarpiis acieulosis. ROSACREAFR. 163 Juni— July. In Gebüschen, auf Hügeln, an Wegen, häufig. $ in der Nähe des Seestrandes, besonders auf Rügen und Usedom. Schon aus der Ferne durch das aschfarbene Grün der Blätter leicht zu unterscheiden. Stacheln lang, fast gerade, die der Blüthenäste etwas mehr gebogen. Blätter oberseits häufig ganz kahl, doch immer aschfarben- hellgrün, unterseits stets behaart, oft dicht graufilzig, in % zwischen dem Filze mit kleinen, gestielten Drüsen reichlich besetzt. Blüthenstiele bei uns immer stachelborstig. Blumenbl. hellroth. Scheinfrucht fast kugelig, ziewel- roth und stets aufrecht. In Gärten werden noch häufig kultivirt uud finden = mitunter als ee verwildert: R, pomifera Herrn. (Hagebutte), R. centifolia L. (Centifolie), R. galliea L. (Essigrose, französische Rose). 8. AGRIMONIA Tourn. Cal. subturbinatus, limbus 5fidus, externe infra limbum spinis hamatis, numerosis, fructus maturi- tate auctis et induratis, armatus. Pet. 5. Stamina numerosa, annulo faueis inserta. Ovaria 2, styli terminales. Achaenia 2 vel abortu 1, calyce aucto, indurato, clauso, pseudocarpium for- mante, inclusa.. — XI, 2. — Odermennig. 1. A. Eupatoria L., — hirsuta; foliis interrupte-pinnatis, foliolis oblongo-lanceolatis inciso-serratis subtus dense eano-hirtis; spieis elongatis virgatis; pseudocarpiis obeonicis vel turbinatis ad basin usque profunde sulcatis, spinis exterioribus patentis- simis. & Juli— August. An Wegen, auf Hügeln und in Gebüschen, sehr häufig. Stengel steif aufrecht, I—4' h. Blätter unterseits dieht grau-kurz- haarig, die unteren Blättchenpaare kleiner, die Zwischenblättchen viel kleiner, alle sitzend, das grössere Endblättehen gestielt. Nebenblätter stengel- umfassend, eingeschnitten- -gesägt. Aechre endständig, ruthenförmig, fruch- tend oft über V lane, mit zahlreichen, zur ückgeschlagenen Fruchtkelchen besetzt. Blüthenstiele sehr kurz, au der Basis mit einem dreitheiligen Deck- blättehen. Kelchröhre am Grunde mit 2 Deckblättchen, anliegend behaart, 10furchig, endlich in eine erhärtete Scheinfrucht umgebildet, mit aufwärts zusammenschliessenden Kelchzipfeln, unterhalb derselben mit zahlreichen, abstehenden, hakigen Domen. Blumenblätter goldgelb, eiförmig. 2. A. odorata Mill., — hirsuta ; foliis interrupte pinnatis, folio- lis oblongo-lanceolatis inciso-serratis subtus pilosis vel glabrius- culis glandulisgque minutis hyalinis adspersis; spieis elongatis virgatis; pseudocarpiis Aemisphaerico-campanulatis ad medium usque leviter sulcatis, spinis exterioribus refractis. & — A. pro- cera Wllr. Juli— August. In Gebüschen, an Wiesen--und Waldrändern, hier und da. Barth: bei Satel und Löbnitz (Zbl.). Tribsees: bei Stubbendorf (Zbl.). Rügen: Spyker und Volksitz auf Jasmund. Greifswald: Fretow (Münter). Wolgast: Boltenhagen, Mühlenthal, weisse Mühle. Lassan: rauhe Berg I1* 164 ROSAGCEAR. (Zbl.). Demmin: Devener Holz. Usedom: Peenemünde, Hammelstall, Gnitz, Damerow, zwischen Pudagla und der Oberförsterei. Der vorhergehenden Art sehr ähnlich, doch verschieden durch die un- terseits hellgrünen, ‚schwach behaarten, "aber mit kleinen, durchsichtigen Drüsen reichlich besetzten Blätter, durch die kürzeren halbkugelig-glocki- gen, nicht aber verkehrt- kegelförmigen Scheinfrüchte, die häufig kahl oder nur mit längeren Haaren besetzt und höchstens bis zur Mitte oder gar nicht gefurcht sind, und deren äussere hakige Dornen nicht bloss abstehen, sondern zur ückgeschlagen sind. Die Blätter verbreiten beim Reiben durch ihre zahlreichen Drüsen einen angenehmen balsamischen Geruch. Trib. IV. SANGUISORBEAE Lindl. Petala nulla. Achaenia calyce, interdum pseudocarpium formante, inclusa. 9. ALCHEMILLA T'ourn. Cal. urceolatus, limbus 8fidus, la- ciniae 2seriales, exteriores minores. Pet.0. Stam. 1—4, annulo faueis inserta. Ovarium 1; stylus lateralis, e basi ovarii adscen- dens; stigma capitatum. Achaenium calycis tubo persistente inelusum. — IV, 1 und J, 1. 1. A. vulgaris L., — foliis reniformibus 7—Wobis, lobis rotundatis serratis; corymbis terminalibus subpaniculatis. 4, glabrata, — subglahbra; foliis tantum ciliatis. ß. hirsuta, — caule, petiolis foliisque hirsutis. y. montana (Willd.), — caule petiolisque hirsutis, foliis sub- tus sericeo-hirsutis. Mai . Auf Triften, Hügeln, an Waldwegen, in den Formen «. und ß. ziemlich häufig; y. auf Jasmund. Wurzelstock holzig, braun. Stengel meist mehrere, aufsteigend, ästig, —1’ h., bald kahl, bald zottig. Wurzelblätter lang-, Stengelblätter kurz- -gestielt, Blätter in der Jugend gefaltet, 5 — Tlappig, Lappen bald rund, bald eiförmig, rundherum gesägt. Nebenblätter gegenständig, scheidig verwachsen, gesägt. Blüthen in gipfelständigen Doldentrauben, gestielt, sehr klein, kaum 1br.; aussen grünlich, innen gelblich. Staubgefässe 4, mit den inneren Kelch- zipfeln abwechselnd. Schliessfrucht eiförmig, spitz. 2. A. arvensis (L.) Se — foliis palmato-3fidis basi cu- neatis, laciniis antice inciso-3—5dentatis; floribus axillaribus glomeratis. © — Aphanes arvensis L. Alchem. Aphanes Leers. Juni— October. Auf Brachäckern und Triften, sehr häufig. Stengel Se oder aufsteigend, 2—6“ h., oft verästelt. Blätter kurz gestielt, 2— 6‘ 1. u. br., seidenhaarig. Nebenblätter gross, rundlich, stengelumfassend und ae ‘dem Blattstiele verwachsen, gezähnt. Blüthen sehr klein, grünlich, lang*behaart, in den Blattachseln zusammengedrängt sitzend. Aeussere Kelchzipfel sehr klein, oft nur zahnförmig. Gewöhnlich nur ein einziges, einem inneren Kelchzipfel gegenständiges Staubgefäss. ROSACEAR. 165 10. SANGUISORBA L. — Calyeis tubus basi 2—3bhractea- tus, apice coaretatus, limbus coloratus 4partitus. Pet. 0. Sta- mina 4 vel numerosa. Ovaria 1—3, stigma capitatum vel peni- ceilliforme. Pseudocarpium e ealyce indurato vel subbaccato for- matum, achaenia 1— 3 includens. IV,1 und XXI, Pol. 1. S. offieinalis L., — foliis impari-pinnatis, foliolis cordato- oblongis serratis; capitulis ovato-oblongis; staminibus 4 calyeis lacinias aequantibus. 4 Juli— August. Auf Wiesen. Bisher nur auf den Peenewiesen bei Rel- zow unweit Anclam, zuerst von Tesch gefunden. Ganz kahl. Wurzelstock fast horizontal. Stengel steif aufrecht, 1 —2' h., oben ästig. Blätter am Grunde des Stengels zusammengedrängt, mit 3—5 kurzgestielten Blättchenpaaren, zuweilen zwischen denselben kleine, ge- zähnte Nebenblättehen. Blüthenköpfe blutroth, einzeln auf langen Stielen, aus zahlreichen, dicht gedrängten Blüthen bestehend. Staubfäden, Griffel und Narben gleichfalls roth. Griffel fadenförmig, mit kopfförmiger Narbe. Scheinfrucht hart, 4kantig, mit glatten Flächen, das en einschliessend. 2. $. minor Scop., — foliis impari-pinnatis, foliolis subro- tundis vel oblongis inciso-crenato-serratis; capitulis subglobosis; staminibus numerosis elongatis. 4 — Poterium Sanguisorba L. Juni— Juli. Auf Hügeln, besonders auf kalkhaltigem Boden. Hidden- see: nördliche Ufergegend. Rügen: bei Zirkow, auf Wittow bei Arkona, besonders häufig auf Jasmund in dem Ufergebiete. Grimmen: bei Kirch- baggendorf (Zbl). Demmin: am Cummerowsee bei Mesiger (Zbl.). Wurzel mehrköpfig. Stengel fast aufrecht, ästig, 4—11’ h., an der Basis gewöhnlich behaart, Blätter 6 —9Ipaarig gefiedert, °in der Jugend oft dicht behaart, später meistens kahl, grün, zuweilen auch unterseits grau- grün. Blüthenköpfchen auf langen Stielen, die untersten Blüthen des Köpf- chens meist männlich, die übrigen weiblich mit eingemischten Zwitterblüthen. Kelchzipfel grün, weiss gerandet, oft ausserhalb roth. Narben pinselförmig, purpurroth. Scheinfrüchte elliptisch-4kantig, auf den Flächen netzförmig- runzelig, 1—2 Früchtehen einschliessend. 29. Fam. POMARIAE Lindl. Kelehröhre mit dem Fruchtknoten verwachsen, Saum 5spaltig. Blumenblätter 5, nebst den 20 —40 in der Knospe einwärts gebogenen Staubgefässen einem, den Kelchschlund um- gebenden Ringe eingefügt. Fruchtknoten einer, 1—5fächerig; Fächer mit 2, oder mehreren aufrechten Eichen. Griffel soviel wie Fächer des Fruchtknotens. Frucht mit der vergrösserten, meist fleischig gewordenen Kelchröhre innig verwachsen, wodurch 166 POMARIAE. eine beeren- oder steinfruchtartige Scheinfrucht gebildet wird. Samen eiweisslos, Keimling gerade. Bäume oder Sträucher mit wechselständigen Blättern und häufig abfallenden Nebenblättern. — Von den Rosaceen unter- scheidet sich diese Familie allein durch den mit der Kelchröhre innig verwachsenen Fruchtknoten. 1. CRATAEGUS, 2. PIRUS. 3. CYDONIA. 1. CRATAEGUS L. Calycis tubus ovario adnatus, limbus 5lidus. Pet. 5. Ovarium 1—5loculare; styli 1—5. Pseudocar- pium drupaceum, e calycis tubo aucto, subcarnoso, carpidia in- cludente, formatum, disco contracto, diametro pseudorarpii trans- versali angustiore, coronatum. Carpidia 1—5, ossea, 1— 2sperma. XII, 2. — Weissdorn. 1. Oxyacantha L., — foliis obovatis basi cuneatis 3—5lobis incisis serratisque; pedunculis calyeibusque glabris, laciniis ca- Iyeinis e basi ovata acuminatis, Horibus 2gynis. ® — Mespilus Oxyacantha Gaertn. Mai — Juni, An Waldrändern, in Gebüschen und Hecken, häufig. Strauch 6 — 10° h., mit sehr verworrenen, oft dornigen Aesten. Blätter hart, glänzend grün, unterseits blasser und zuweilen etwas behaart, an den Jahrestrieben grösser, gröber gesägt und an der Basis weniger keilförmig. Blüthen im Doldentrauben; Blüthenstiele und Kelche stets kahl. Kelch- zipfel aus eiförmiger Basis zugespitzt, fast 3eckig spitz. Blumenbl. rund- lich, weiss, aussen anfangs rosenroth. Griffel 2, seltener 3. Scheinfrüchte ıındlich oder länglich, scharlachroth, an der Spitze mit der von den Kelch- zipfeln eingeschlossenen Scheibe gekrönt, 2—3 knochenharte, einsamige Theilfrüchte einschliessend. 2. C. monögyna Jacq., — foliis obovatis basi cuneatis, pro- funde 3—5fidis vel pinnatifidis, laciniis serratis vel subinteger- vimis; peduneulis calyeibusque villosis, laciniis calyeinis lanceo- lato-acuminatis; Horibus Igynis. ® — Ü. ceyrtostyla Fingerh. Mespilus monogyna Wlid. Juni. An Waldrändern, in Gebüschen und Hecken, häufig. Meist höher als die vorhergehende, sehr nah verwandte Art und etwas später blühend. Unterscheidet sich durch die tiefer gespaltenen Blätter, deren spitze Lappen mehr abstehen und weniger, oft kaum gesägt sind, (durch die zottig behaarten Blüthenstiele und Kelchröhren, die längeren Kelchzipfel, den einzigen Griffel und die einfruchtige, ebenfalls rothe Scheinfrucht. Die Blattform beider Arten variirt bei einem und demselben Strauche oft so sehr, dass es unmöglich ist, damach besondere Abarten zu unterschei- den. Bei (., monogyna kommen in einzelnen Blüthen auch 2 Griffel vor. en POMARIAE. 167 2. PIRUS Tourn. Calyeis tubus ovario adnatus, limbus 5h- dus. Pet.5. Ovarium 2 —5loculare; styli 2—5. Pseudocarpium carnosum, e ealycis tubo aucto, carnoso, carpidia ineludente, for- matum; carpidia utrieuliformia, 2—-5, chartaceo - cartilaginea vel membranacea, disperma vel abortu 1sperma; testa seminis co- riacea. — XH, 3 et5. f Folia simplieia. 1. P. communis L., — foliis petiolatis ovatis obsolete ser- rulatis; siylis liberis; pseudocarpio turbinato basi non umbili- cato. R Mai— Juni. An Wegen, in Wäldern und an hohen Ufern der Küste zerstreut und allgemein in vielen Abarten kultivirt. Hoher Baum mit grauer, sich in länglichen Schuppen ablösender Rinde. Aeste bei dem wilden Baume meist dornig. Blätter lang gestielt, gewöhnlich kurz zugespitzt, undeutlich gesägt, die Sägezähne meist dureh Wimpern verdeckt, in der Jugend auch wohl ganz behaart. Blüthen in Doldentrauben. Kelche bei unserer wilden Pflanze stets wollig behaart, Blumenblätter rundlich, hohl, weiss oder röthlich. Antheren vor der Blüthe purpurroth. Pericarpium der Theilfrüchte pergamentartig. Form der Scheimfrucht bei der ceult. Pflanze sehr veränderlich. — Birnbaunm, 2. P. Malus L., — foliis petiolatis elliptieis vel ovatis ob- tuse serratis; stylis basi connatis; pseudocarpio subgloboso ad insertionem peduneuli umbilicato. B a. acerba (Merat), — foliis junioribus calycibusque glabris. — Malus acerba Merat. Pyrus ac. DC. #. mitis Wllr., — foliis junioribus subtus calycibusque la- natis. — P. Malus DC. Mai— Juni. An Wegen und in Wäldern zerstreut, häufiger an den hohen Seeufern; die var. y; aber seltener auf dem Nordperd von Mönchgut und auf der Insel Oje; ausserdem in vielen Abarten allgemein kultivirt. Baum von geringerer Höhe, im wilden Zustande mit domigen Aesten. Blätter etwas kürzer gestielt, deutlich aber stumpf gesägt, bald ganz kahl und etwas runzelig, bald in der Jugend unterseits wollhaarig. Blumenblätter röthlich. Antheren gelb. Griffel an der Basis verwachsen. — Apfelbaum. ir Folia lobata. 3. P. torminalis (L.) Ehrh., — foliis subeordato-ovatis loba- tis, lobis acuminatis inaequaliter serratis, infimis majoribus pa- tentibus; pseudocarpiis ovalibus. & — Crataegus torm. L. Sor- bus torm. Urntz. Juni. In’ Wäldern und an den hohen Ufern der Seeküste, hin und wieder. In den Wäldern des Dars und Zingst. An den Ufern von Hid- densee, Jasmund und Möncheut und der Insel Oie, 168 POMARIAF. Strauch oder Baum. Blätter lang gestielt, 2—3 lang, aus schwach- herzförmiger oder abgestutzter Basis eiförmig, bis 7lappig, die oberen Lap- pen genähert, die untersten etwas entfernt und weit abstehend, lang zuge- spitzt, in der Jugend filzig, später ganz kahl. Blüthen in Doldentrauben, schmutzig-weiss. Blüthenstiele und Kelche wollig-filzie. Griffel 2—3. Scheinfrucht oval, graubraun, 2—4samig. Pericarpium der Theilfrüchte häutig. — Elsbeere, P. seandica (L. var.) Bab. (Crataegus Aria . scandica L., Sorbus scandiea Fries, Pyrus intermedia Ehrh.) findet sich als einzelner Baum im Pfarrgarten zu Kloster auf der Insel Hiddensee. Wie dieser Baum, der sich hier nirgends weiter in Gärten findet, dort hingekommen sein mag, habe ich nicht erfahren können. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass er auch bei uns wild vorkommt, und vielleicht früher auf der Insel einheimisch war, aber mit Ausrodung der Wälder verschwunden ist. Er dürfte daher in den Küsten-Waldungen "der Insel Rügen aufzusuchen sein. Die Gestalt der Blätter lässt ihn leicht von P. torminalis unterscheiden. Die unterseits weissfilzigen Blätter sind eiförmig-länglich, an der keilförmi- sen Basis fast ganzrandig, sonst scharf gezähnt, mit kurzen, abgerundeten, nach vorne gerichteten Lappen, die nach oben zu immer kleiner werden und gegen die Spitze fast verschwinden. {Tr Folia pinnata. 4. P. aucuparia (1...) Gaertn., — gemmis tomentosis; foliis im- pari-pinnatis, foliolis oblongo-lanceolatis argute serratis; pseu- docarpüs subglobosis. ®£ — Sorbus aucup. L. Mai— Juni. In Wäldern und Gebüschen, häufig. Strauch oder Baum von mittlerer Höhe. Zweige, Blattknospen, Blatt- stiele und Blätter in der Jugend filzig, später kahl werdend. Blättchen 5—7 Paare. Blüthen in Trugdolden, weiss, zuerst von angenehmen, später von unangenehmen Geruche. Blüthenstiele und Kelche fein behaart, selbst tilzig, bei der Fruchtreife meist kahl. Griffel 5—4. Scheinfrüchte fast kugelig, mennigroth, 3samig; Pericarpium der Theilfrüchte häutig. — Eberesche, „Quitsche“, [4 3. CYDONIA Tourn. Carpidia polysperma; testa seminis strato mucilaginoso obducta. Caet. ut Piri. 1. C. vulgaris Pers., — foliis ovatis basi obtusis integerri- nis subtus calyeibusque tomentosis. £ — Pirus Cydonia L. Mai— Juni, Im Schwedenhagen bei Kloster auf Hiddensee eingebürgert (Zbl.), wahrscheinlich vor Jahrhunderten von den Mönchen angepflanzt. Strauch oder kleiner Baum mit abstehenden Aesten. Die jungen Triebe, (lie Blatt- und Blüthenstiele nebst der Unterseite der Blätter filzig. Neben- blätter eirund, drüsig und am Rande gezähnelt. Blüthen einzeln, fast sitzend, am Ende der jungen Triebe, gross, rosenroth. Kelchblätter gross, eirund, spitz, drüsig gesägt. Scheinfrucht gelb, flockig-filzig, von apfel- oder birnförmiger Gestalt, wohlschmeckend. Theilfrüchte mit pergament- artigem Pericarpium, S— 14 braune Samen enthaltend. — Quitte. — Off, Sem. Cydoniae, ONAGRACEAE. 169 30. Fam. ONAGRACEAR Juss. Kelehröhre dem Fruchtknoten angewachsen, oft über denselben verlängert; Saum 4theilig, seltener 2—BStheilig. Blumenblätter von der Zahl der Kelchlappen und mit ihnen wechselnd, dem Kelchschlunde eingefügt, bei der Knospung zu- sammengedreht. Staubgefässe mit den Blumenblättern eingefügt, von gleicher, doppelter, oder um die Hälfte geringerer Zahl. Fruchtknoten 2— mehrfächerig mit mittelständigem Samenträger. Griffel fadenförmig. Frucht eine 2—4fächerige Kapsel, selten nussartig. Samen eiweisslos, Keimling gerade. Kräuter und Sträucher mit einfachen Blättern ohne Neben- blätter. Trib. I. ONAGREAE. Kelchröhre länger als der Fruchtknoten, der freie Theil mit dem 4theiligen Saume abfallend. Frucht eine fachspaltige Kapsel. 1. EPILOBIUM. 2. OENOTHERA. Trib. II. CIRCAEEAE, Kelchröhre über dem Fruchtknoten in einen kurzen Hals zusammengezogen, mit abfallendem, 2spaltigem Saume. Frucht eine nicht aufspringende kleine Nuss. 3. CIRCAEA. Tib. I. ONAGREAE DC. Calycis tubus ovario longior, pars libera cum limbo 4fido deeidua. Fructus capsularis, loculi- cide dehiscens. 1. EPILOBIUM L. Calycis tubus supra ovarium productus, ad ovarii apicem ceircumseissus et cum limbo 4Apartito deciduus. Pet. 4. Stam. 8. Stylus filiformis; stigmata 4 in crucem paten- tia vel in clavam eoalita. Capsula linearis, Alocularis, Avalvis, polysperma; semina comosa. — VIII, 1. — Weidenröschen, Seet. I. Chamaenerium Tausch. Folia sparsa. Corolla explanata. Stamina de- elinata. 1. E. angustifolium L., — foliis elongato-lanceolatis inte- gerrimis vel obsolete glanduloso-denticulatis venosis; racemo elongato; petalis unguiculatis obovatis; stylo denique declinato. 4 — E. spicatum Lam. Chamaenerion ang. Scop. Juli— August. In Gebüschen und Wäldern, besonders Kiefernwäldern, auf torfhaltigem Heideboden, verbreitet, häufig auf Rügen und Usedom. Wurzel mit Adventivknospen und verlängerten Auslänfern. Stengel 170 ONAGRACEAE. 2—4' h., kahl, reich beblättert, fast immer einfach, Blätter sehr kurz ge- a unterseits grau-grün, an grossen Ex. bis 4 1. Traube endständig, lang, locker und reichblüthig. Blüthen gross, bis 1° im Durchmesser; Kelch, Blumenblätter und die abwärts geneigten Staubgefässe hellpurpurroth. Kapsel bis .2 1., mit feinem, weissgrauem Ueberzuge, auf abstehenden, die Kapsellänge nieht erreichenden Stielen. Seet. I. Lysimachium Tausch. Folia inferiora opposita, superiora alterna. Corolla infundibuliformis. Stamina erecta. * Caulis teres, lineis elevatis nullis. 2. E. hirsütum L., — stolonibus auetumnalibus subterraneis elongatis carnosulis; caule ramosissimo tereti laevi villoso; foliis amplexicaulibus basi subdecurrentibus lanceolato-@blongis cuspi- datis denticulato-serratis, serraturis inflexis; stigmatibus patenti- bus. & — E. grandiflorum All. E. amplexicaule Lam. Juni— September. An Gräben, Fluss- und Teichrändern und in feuch- ten Gebüschen, häufig. Im Herbste unterirdische, fleischige, 4—1‘ lange Ausläufer treibend, deren Blätter nur an sehr nassen Standorten auswachsen, gewöhnlich zu länglich-linienförmigen Schuppen verkümmert bleiben und durch lange, spar- sam bewurzelte Internodien getrennt sind. Stengel 2—4‘ h., mit langen Zotten und kürzeren, meist drüsentragenden Haaren bekleidet. Blätter 3—4 1., behaart oder oberseits fast kahl. Blüthen gross, nebst der Sten- gelspitze aufrecht; Kelchzipfel stachelspitzig; Blumenblätter dunkelpurpur- roth. Samen eiförmig-länglich, knötig-punktirt. — Weidenröschen. 3. E. parviflörum (Schreb.) With., — stolonibus aucetumnali- bus brevibus apice rosulatis; caule tereti laevi subsimpliei vil- loso vel pubescente; foliis sessilibus lamceolatis acutis denticula- tis, inferioribus breviter petiolatis; stigmatibus patentibus; semi- nibus obovato-oblongis scabro-punctulatis. 4 — E. hirsutum ?. L. Chamaenerion parv. Schreb. E. pubescens Roth. Juli— August. In Sümpfen und Gräben gemein. Die ganze Pflanze mehr oder weniger grauhaarig. Stengel 1—2' h., nur bei grossen Ex. ästig, die unteren Stengelelieder im Herbste nach der Fruchtreife kurze, seltener bis 2” lange, sich bewurzelnde Ausläufer ent- wickelnd ; Blätter derselben ziemlich von einander entfernt, länglich-spatel- förmig, an der Spitze der Ausläufer zu einer ausgebreiteten Rosette ver- einigt. Stengelblätter mit abgerundeter oder verschmälerter Basis sitzend, aber nicht herablaufend. Die jungen Blüthen mit den Astspitzen aufrecht. Kelchzipfel an der Spitze schwielig. Blumenblätter lila-röthlich, kaum halb so gross wie bei E. hirsutum... Samen scharf-punktirt, kaum 1 lang. 4. E. montanum L., — stolonibus auctumnalibus breviter rosulatis vel subterraneis strobiliformibus non rosulatis; caule tereti puberulo; foliis dbreve petiolatis ovatis vel ovato-oblongis inaequaliter dentato-serratis; stigmatibus patentibus; seminibus oboyato-oblongis scabro-punetulatis. % ONAGRACEAE. 171 Juni— September. In Gebüschen und Wäldern, häufig. Stengel 4+—2° h., kurz behaart, rund ohne erhabene Linien, an der untersten“ Basis im Herbste kurze Sprossen treibend, die meist über der Erde als kleine, 6—8"' grosse, sich schnell bewurzelnde und sich leicht von der Mutterpflanze trennende Blattrosetten, mit etwas dicklichen, auf- wärts gerichteten, breit-elliptischen, spitzen, an der Basis verschmälerten Blättern zum Vorschein kommen, seltener, wenn die Stengelbasis mehr von Lauberde bedeckt ist, unter der Erde bleiben und ohne eine Blattrosette oder Internodien zu entwickeln sich in 1— 2” lange, zapfenförmige, von fleischigen, weisslichen Schuppenblättern dicht dachziegelförmig besetzte Ausläufer verlängern. Stengelblätter fast ganz kahl, nur am Rande und auf den Nerven flaumhaarig. Die jungen Blüthen und Astspitzen überhängend. Blumenblätter blassrosa, so gross wie bei der vorigen Art. — Durch den runden Stengel ohne erhabene Linien und die gestielten, breiten Blätter zeichnet sich diese Art vor allen übrigen aus. 5. E. palustre L., — stolonibus aestivalibus elonmgatis temwi- ter filiformibus demum apice rosuliferis; caule tereti laevi; foliis lanceolatis vel lineari-lanceolatis integerrimis vel subdenticulatis, basi cuneata sessilibus, apice obtusis; stigmatibus in clavam coa- litis; seminibus cumeatis subtilissime punctulatis. 4. ß. Schmidtianum (Rostk.), — foliis elliptico-lanceolatis. Juli— September. In Gräben und Sümpfen, gemein; £. selten, Bud- denhagen bei Wolgast und an der Granitz bei Hagen auf Rügen. Die untersten Stengelglieder treiben den ganzen Sommer zarte, faden- förmige Ausläufer mit langen Internodien, die sich im Herbste noch mehr verlängern und verästeln. Um diese Zeit findet man dann am Ende der Ausläufer und deren Aeste, kleine, fast zapfenförmige, 3— 4° lange Blattrosetten von dicklichen Blättchen, welche mit der ganzen Pflanze absterben, aber an der Spitze eine kleine, kugelige Zwiebel zurücklassen, die im Frühlinge eine neue Pflanze entwickelt. Stengel —11!‘ h., kahl, seltener mit 2 von den Blatträndern herablaufenden, aber nicht hervortre- tenden Streifen von kurzen krausen Haaren, noch seltener ganz kurzhaarig. Blätter nach der Basis zu keilig verschmälert, dadurch scheinbar gestielt, gegen die Spitze gleichfalls verschmälert, die Spitze selbst aber stumpf. Die jungen Blüthen überhängend, mit lilafarbenen Blumenblättern. Samen keilförmig, mit spitzen, erst bei stärkerer Vergrösserung erkennbaren Punk- ten dicht besetzt. E. Schmidtianum Rostk. (Flora Sedin. p. 171, t.1) gehört nach der Beschreibung und Abbildung ohne Zweifel zu E. palustre. Nur weil Rost- kovius in späteren Jahren kleine Ex. des E. chordorrhizum nach verschie- denen Seiten hin (auch ich erhielt solche von ihm) für E. Schmidtianum vertheilt hatte, wurde die Pflanze bald zu E. chordorrhiz. gezogen, bald für einen Bastard gehalten. ** Caulis teres quidem sed lineis elevatis 4 vel 2 oppositis deeurrentibus notatus. 6. E. roseum (Schreb.) Retz., — stolonibus auetumnalibus rosulatis sessilibus; caule lineis Zvel 2 elevatis notato, superne pu- bescente; foliis longius petliolatis elliptieis utringue acutis inae- 172 ONAGRAGEAR. qualiter dentieulato-serratis; stigmatibus in clavam coalitis vel denique patentibus; seminibus obovatis scabro-punctatis. 4 — Chamaenerion roseum Schreb. E. tetragonum Asch. an L? Juli— August. In feuchten Gebüschen, auf Gartenland, an Gräben und Zäunen, verbreitet. Stengel 1— 3‘ h., im Herbste an der unteren Basis mit sitzenden Blatt- rosetten ohne entwickelte Internodien. Blätter derselben oval oder fast kreisrund, auch breiter als lang, dicht gedrängt und ausgebreitet. Stengel- blätter gestielt, Blattstiel bis 4 1., a beiden Seiten in einer erhabenen Linie am Stengel herablaufend, je 2 Linien öfter zusammenfliessend. Die jungen Blüthen und Astspitzen überhängend. Blumenbl. klein, fleisch- rosafarben, von der Länge der ebenso gefärbten Kelchzipfel. Die ganze Pflanze ist häufig roth überlaufen und wegen der gestielten Blätter nur mit E.montanum zu verwechseln, von welchem sie durch die erhabenen Linien des Stengels leicht zu unterscheiden ist. 7. E. chordorrhizum Fr., — stolonibus aestivalibus elongatis remote foliatis apice rosulatis; caule e basi adscendente strieto, lineis 4 vel 2 elevatis notato superne puberulo; foliis sessilibus e basi rotundata sensim lanceolato-angustatis remote denticulatis, inferioribus brevissime petiolatis oblongo-lanceolatis obtusiuseulis; stigmatibus in clavam coalitis; seminibus obovato-oblongis sca- bro-punctatis. 4 — E. virgatum Fr. olim, Wimm.! E. obscurum Rehb. Chamaen. obscurum Schreb.? Juli— September. An Gräben, Wegen und feuchten Orten, selten. Usedom: bei Swinemünde am Wege nach Corswant, bei den Quellen am Fusse des Golms, am Krebssee bei Bansin. Ausläufer bei dieser Art schon zur Blüthezeit vorhanden, meist sehr verlängert, oft in Seitenstengel übergehend, mit entwickelten Internodien, an den Knoten wurzelnd und beblättert, an der Spitze mit einer Blattrosette. Blätter der Rosette ausgebreitet- abstehend oder zur ückgekrümmt, sehr stumpf, länglich-spatelförmig, in die Basis verschmälert, schwach gezähnelt. Stengel aus aufsteigender Basis gerade aufrecht, 1— 2 h. , oft schon vom Grunde an ästig, gegen die Spitze kurz-faumhaarig. Blätter sitzend, die untersten kurz gestielt, aus abgerundeter Basis allmälig verschmälert, entfernt-gezäh- nelt, mit 4 erhabenen Linien, wovon je 2 zusammenfliessen, am Stengel herablaufend. Blüthen und Astspitzen aufrecht. Blumenbl. blassroth, Eine bisher vielfach verwechselte Art, in deren Synonymie eine grosse Verwirrung herrscht. Sie wurde zuerst von Fries, wenn man von dem un- sicheren, vielleicht zur folgenden Art gehörenden Chamaenerion obseurum Schreb. absieht, als besondere Art unter dem Namen E, virgatum aufge- stellt, welchen Namen Fries später mit E. chordorrhizum zu vertauschen vorschlug. Dieser neue Name mit einer von Fries in der Summa veg. p. 177 etwas abgeänderten Beschreibung, die ein ganz besonderes Gewicht auf das kriechende Rhizom legt, gab Griesebach wiederum Veranlassung, in der Fries’schen Pflanze eine ganz besondere, mehr nordische Art zu suchen. Fries sagt nämlich in den Novitiae p. 113 von seinem E. virgatum: „utrum radix repens an caulis potius basi obliquus radicans dieendus in di- versis individuis ambigitur,* hingegen in der Summa veg. p. 177 spricht ONAGRACEAE. 173 er sich ganz bestimmt so aus: „eauwle e basi chordaeformi repente radicante“ und einige Zeilen weiter „ab E. tetragono differt rhizomate longe repente et radicante (saepe ultra spithamam longo)“ Merkwürdiger Weise wird ein kriechendes Rhizom weiter von keinem, uns bekannten Autor erwähnt. Es verhält sich hiermit nun folgendermassen. Das E. chordorrhizum Fr. entwiekelt schon während der Blüthezeit an der Stengelbasis verlängerte Ausläufer, die, wenn sie hinreichend von Erde bedeckt sind, sich der Länge nach bewurzeln, unter günstigen Lokalverhältnissen verholzen, dann den Winter ausdauern und sich so in ein kriechendes Rhizom verwandeln, aus dessen Spitze, der vorjährigen Blattrosette, die neuen Pflanzen emporwachsen. Ich besitze kultivirte, ursprünglich aus hiesigem Samen gezogene Pflanzen, an denen diese Verhältnisse sehr deutlich zu sehen sind. Es sind sämmt- liche Stolonen verholzt und haben an der Spitze neue Pflanzen getrieben, hängen aber noch an ihrer Basis mit dem abgestorbenen, alten Stengel zu- sammen. (Gewöhnlich verholzen die Stolonen nicht, oder nicht ganz, die Internodien verfaulen, und es bewurzelt sich nur die Blattrosette. Solche Ex. zeigen dann kein kriechendes Rhizom, sondern nur einen an der Basis aufsteigenden Stengel. — Reichenbach hat diese Art schon in seiner Flor. excurs, (E. obscurum Rechb.) richtig erkannt und von der folgenden Art unterschieden, Koch verwechselte sie stets mit der folgenden und zuletzt noch mit E. Lamyi Schultz. 8. E. adnatum Griseb., — stolonibus auctumnalibus brevibus dense foliatis; caule strieto glabro lineis 4 elevatis subangulato; foliis sessilibus nitidis e basi rotundata sensim lanceolato-angu- statis denticulato-serratis, inferioribus subpetiolatis; stigmatibus in elavam coalitis; seminibus obovatis scaberrime punctatis. 4, — E. tetragonum Fries et Aut. plur. an L.? E. obscurum Asch. an Schreb.? Juli— September. An Gräben, Wegen und feuchten Orten; bis jetzt nur bei Stralsund am Wege von den Knieperbleichen zur Vogelstange von Herrn Fischer gefunden. Steht der vorhergehenden Art sehr nahe und ist zur Blüthezeit, wenn die Ausläufer noch nicht entwickelt sind, leicht zu verkennen. Die Aus- läufer erscheinen etwas später, meist erst im September, sind kurz, selten bis 2° 1., mit lineal-länglich-spatelförmigen, lang in die Basis verschmäler- ten, aufrechten, bis 2‘ langen Blättern dicht besetzt, ohne an der Spitze eine ausgeprägte Rosette zu bilden. Bei E, chordorrhizum sind die Ausläufer verlängert, die Blattpaare von einander entfernt und die Spitze trägt, eine ausgebreitete Rosette von kürzeren Blättern. Wegen der kurzen, nicht verholzenden Ausläufer bildet sich kein kriechendes Rhizom wie bei der vorhergehenden Art, der Stengel ist daher mehr gerade aufrecht, immer kahl und nicht wie bei der vorigen Art wenigstens nach oben zu kurzhaarig. Die Blätter sind glänzend, mehr in die Länge gestreckt, dichter und schär- fer sägezähnig, mit mehr vorwärts gerichteten Zähnen, sie laufen an ihrer Basis in erhabenen, mitunter geflügelten Linien am Stengel herab, wodurch der Stengel nach oben zu mehr kantig erscheint. Die etwas breiteren Sa- men haben stärkere Knötchen als sie bei den übrigen Arten vorkommen. 2. OENOTHERA L. Scmina apice calva; caet. ut in Epi- lobio. VII,1. — Nachtkerze. 174 ONAGRACEAE. 1. ©. biennis L., — caule scabriusculo subpiloso; foliis ra- dicalibus obovato-elliptieis in petiolum deeurrentibus, caulinis ovato-lanceolatis; petalis stamina superantibus. © Juli— August, An Wegen, Ufern# auf Feldern und Sehutt, hin und wieder verwildert aber unbeständig, bei Greifswald, Wolgast und Swine- münde. Stammt ursprünglich aus Virginien. Wurzel spindelförmig, fleischig, aussen blutroth. Stengel 1—3‘ h., Wurzelblätter rosettenförmig, 13 —2*” lang und 1’ breit, in einen Ei so langen Blattstiel verschmälert, Stengelbl. nach oben zu immer kleiner wer- dend. Blüthen bis 14 im Durchmesser , schwach wohlriechend. Blumenbl, gelb, länger als die "Staubgefässe und halb so lang wie die Kelchröhre. Samen scharf-kantig, dunkelbraun. Trib. I. CIRCAEEAE DC. Calyeis tubus supra ovarium con- traetus, pars libera cum limbo 2lobo deeidua. Fruetus nuca- mentaceus indehiscens. 3. CIRCAEA Tourn. Calyeis tubus supra ovarium in col- lum contractus, pars contracta cum limbo 2lobo deecidua. Pet. 2, obeordato-2loba. Stamina 2. Nux 1 — 2locularis; loeuli 1spermi, seminibus erectis. II, 1. — Hexenkraut. 1. C. lutetiana L., — foliis e basi rotundata ovatis vel ovato- lanceolatis remote denticulatis; bracteis nullös; petalis obcordato- 2lobis basi rotundatis; ovario 2loculari; nucibus obovatis. 4, Juli— August. In Laubwäldern und schattigen, feuchten Gebüschen, häufig, Wurzelstock kriechend, mit unterirdischen fadenförmigen Ausläufern. Stengel 1—2‘ h., mehr oder weniger behaart. Blätter gegenständig, lang gestielt, 11 — 3‘ 1.,;, an der Basis abgerundet, die untersten mitunter ein wenig herzförmig. Trauben verlängert, vielblüthig, gipfelständig, häufig mit Nebentrauben. Blüthenstiele ohne” Deckblättchen. Blumenblätter röthlich- weiss, breiter als lang, tief-herzförmig ausgerandet, an der Basis abgerundet, von der Länge des Kelches. Nüsse umgekehrt eiförmig, mit hakenförmigen Borsten besetzt, auf zurückgebrochenen Stielen, 2samig. 2. C. alpina L., — foliis cordatis repando-dentatis; bracteolis setaceis; petalis 2lobis basi cumeatis; ovario 1loculari; nuecibus oblongo-clavatis. 4, Juli— August. An feuchten Orten schattiger Laubwälder, hin und “wieder. Rügen: Stubnitz. Dars: in den Erlenbrüchen des Holzes verbrei- tet. Wolgast: Buddenhäger Holz. Usedom: bei Peenemünde, am Wocknin- see bei Ueckeritz, bei Pudagla, in der Friedrichsthaler Forst besonders in der Nähe des Zernin. Stengel meist an der Basis aufsteigend, niedrig, selten über 6° hoch. Blätter zart, verhältnissmässig breiter und kürzer als bei C. lutetiana, selten bis.47 lang, an der Basis stets herzförmig und buchtig gezähnt. Blüthen ONAGRACREAE. 175 klein, kaum halb so gross, die Stiele an der Basis mit ganz kleinen, borst- lichen Deckblättehen. Blumenblätter tief 2spaltig, in eine keilige Basis ver- schmälert. Nüsschen ebenfalls kleiner, mehr verlängert-keulenförmig, stets 1samig. C. alpina = lutetiana, — foliis cordato-ovatis cordatisve repando-dentatis; bracteolis setaceis; petalis obeordato-2lobis basi cuneatis; nucibus obovatis: &. — O©. intermedia Ehrh. C. lute- tiana = alpina G. Meyer. Juli— August. In schattigen Laubwäldern an feuchten Orten, selten. Rügen: bei Stubbenkammer im Teufelsgrunde und bei Sassnitz am Bache unter dem Fahrenberge. Hält die Mitte zwischen beiden Arten. Hat mehr den Habitus einer grossen C. alpina und mit ihn die Blätter und borstlichen Deckblättchen gemeinschaftlich; mit der ©. lutetiana kommt sie in der Grösse der Blüthen, deren Blumenblätter sich aber mehr in der Gestalt -der C. alpina nähern, und in den verkehrt-eiförmigen Früchten überein. — Reife Früchte sah ich bisher nicht. 31. Fam. HALLORRHAGIDACEAE R.Br. Kelchröhre dem Fruchtknoten angewachsen, Saum 2—4theilig, mitunter beinahe verschwindend: Blumenblätter feh- lend oder sehr hinfällig. Staubgefässe doppelt, oder ebensoviele wie Blumenblätter, mit denselben dem Kelchschlunde eingefügt, selten nur ein Staubgefäss. Fruchtknoten 1—4fächerig, Fächer leiig, Eichen hängend. Narben fast sitzend, soviele wie Fächer des Fruchtknotens. Frucht eine Spaltfrucht, oder eine steinfrucht- artige Schliessfrucht. Samen hängend; Keimling in der Achse des fleischigen Eiweisses. Meist Wasser- oder Sumpfpflanzen mit gegen- oder quirl- ständigen Blättern ohne Nebenblätter und mit unscheinbaren, in den Blattachseln sitzenden Blüthen. — Sie stehen den Onagraceen sehr nahe und ‘unterscheiden sich nur durch den Habitus, die hängenden Eichen und die Anwesenheit des Eiweisses im Samen. Die Callitrichaceen, gleichfalls sehr nahe verwandt, sind eigent- lich nur durch das gänzliche Fehlen der Blüthenhüllen ver- schieden. 1. MYRIOPHYLLUN. 2. HIPPURIS. 1. MYRIOPHYLLUM Vaill. Monoicum. Mas: Calyeis limbus 4partitus. Pet. 4, caduca. Stam. 8. Fem.: Calyeis tubus Agonus; 176 HALORRHAGIDACEAE, limbus 4 partitus, minor quam in flore masculo. Pet. minima. dentiformia. Stigmata 4, villosa, sessilia. Ovarium 4loeulare. Schizocarpium in carpidia 4 monosperma secedens. XXL, 5. 1. M. vertieillatum L., — foliis verticillatis pinnatipareitis, laciniis setaceis; floribus verticillatis, verticillis axillaribus spica- tisve, bracteis ommibus pectinato-pinnatifidis. 4 «. pinnatiidum Wallr., — bracteis vertieillum longe supe- rantibus. ß. peetinatum (DC.), — bracteis vertieillum subaequantibus. Juli— August. In Gräben, Teichen und stehenden Gewässern, häufig, die Form £. seltener unter der Hauptform. Stengel meist einfach, oft mehrere Fuss lang. Blätter in Quirlen zu 5—6 sitzend, bis auf, die Mittelrippe kammförmig-fiederspaltig, mit borsten- förmigen, etwas entfernten Zipfeln. Aehre über dem Wasser stets aufrecht, 3—6‘ 1., vielquirlig, die obersten Blüthenquirle männlich, die unteren weiblich, die mittleren oft Zwitter. Deckblätter den Stengelblättern ähnlich, aber schmäler, oft bis 9 1., in £ klein, die Blüthen kaum überragend und weniger tief-fiederspaltig DBlumenblätter sehr klein, nebst den Narben ro- senroth. — Die Var. #. hat wegen der kleineren Deckblätter Aehnlichkeit mit M. spicatum, doch sind sämmtliche Deckblätter, auch die der obersten Blüthenquirle, kammförmig-fiederspaltig. 2. M. spieätum L.. — foliis verticillatis pinnatipartitis, laci- niis setaceis; floribus verticillatis, verticillis spicatis, spieis virgi- neis erectis; bracteis inferioribus ineisis verticillum aequantibus ve] paulum superantibus, caeteris ommibus integris verticillo bre- vioribus. 4 . Juli— August. In Teichen, Gräben und fliessenden Gewässern, häufig Der Var. 8. der vorigen Art sehr ähnlich. Der Stengel ästiger, die Blattquirle meist nur 4blätterig, die Dekeblätter kleiner, die Blüthenquirle nicht überragend, dadurch der Blüthenstand mehr ährenförmig, die obersten Deckblätter stets ganzrandig, schuppenartig. ’ 2. HIPPURIS L. Calycis tubus ovario adnatus, limbus ob- soletus, integer. Corolla 0. Stamen 1. Stylus filiformis, antherae sulco receptus. Achaenium subdrupaceum, I], 1. 1. H. vulgaris L., — foliis linearibus 8— 12 verticillatis. 4 ß. fluviatilis Rth., — foliis emersis brevibus, submersis elon- gatis tenuibus flaceidis. Juni. Auf sumpfigen Wiesen, in Gräben und Teichen, häufig. $ in tieferem Wasser, seltener; in der Barthe und Recknitz bei Damgarten, bei Stralsund in den Bleichergräben vor dem Knieperthore, auf Usedom in Gräben zwischen Mölschow und Hammelstall. HALORRHAGIDACEAE — LYTHRACEAE. 177 Wurzelstock lang gegliedert, abwechselnd rechts und links verzweigt. Stengel 1—1} ‘ h., einfach, selten mit einem Aste, gegliedert, bis an die Spitze mit zahlreichen, vielblätterigen Blattquirlen dicht besetzt. Blätter jung aufrecht, später abstehend, etwas dieklich, in & die untergetauchten dünner, fast häutie, 11 — 2 ],, mit deutlich erkennbarem Mittelnerv. Blü- then klein, in den Blattwinkeln sitzend. Kelchsaum undeutlich, zuweilen schwach 2lappig. Anthere roth, in einer Furche den fadenförmigen Griffel umschliessend. Schliessfrucht hellbraun, knorpelig-hart, 32. Fam. LYTHRACEAE Juss. Kelch frei, bleibend, röhren- oder glockenförmig, gezähnt, Zähne in der Knospenlage klappig. Blumenblätter von der Zahl der Kelchzähne, dem Kelchschlunde eingefügt. Staubgefässe unter den Blumenblättern der Kelchröhre eingefügt. Frucht- knoten 1, frei, 2—4fächerig, vieleiig, mit centralem Samenträger. Griffel 1, mit meist einfacher Narbe. Frucht eine vom bleiben- den Kelche eingeschlossene, 1— mehrfächerige, verschieden auf- springende Kapsel. Samen eiweisslos; Keimling gerade. Pflanzen mit stets einfachen Blättern, ohne Nebenblätter. — Von den Onagraceen nur durch den freien, niemals mit dem Kelche verwachsenen Fruchtknoten verschieden. 1. LYTHRUM,. 2. PEPLIS. 1. LYUTHRUM L. Cal. eylindricus, 8—12dentatus, dentes al- terni breviores. Pet. 4—6, fauci calyeis inserta. Stamina petalis numero aequalia vel dupla, in basi vel in medio calyeis tubi in- serta. Capsula 2locularis, apice valvatim dehiscens, polysperma. XI, 1. Weiderich, 1. L. Saliearia L., — foliis oppositis vel verticillatis cordato- lanceolatis sessilibus; floribus verticillato-spicatis; ealycis denti- bus interioribus subulatis exteriores bis superantibus. 4 Juli—Septbr. An Ufern, in Gräben, Sümpfen und Gebüschen, ge- mein. Stengel aufrecht 2—4° h., meist 4kantig und etwas schärflich, oben ästig. Blätter gegenständig, seltener zu 3 und 4 quirlständig, 1—4" |, mehr oder weniger kurzhaarig. Aehren endständig, aus quirlständigen Trug- döldehen gebildet. Blüthendeckblätter röthlich, bald länger, bald kürzer als die Quirle. Kelche kurz gestielt, behaart, mit 12 röthlichen Streifen, die inneren Kelchzähne doppelt so lang als die äusseren. Blumenblätter 6, purpurroth, noch einmal so lang als der Kelch. Staubfäden 12, lang. Griffel von verschiedener Länge, bald vom Kelche eingeschlossen, bald lang hervorragend. Narbe kugelig- "kopflörmig. Kapsel länglich- oval, 12 178 LYTHRACEAE — PORTULACACEAE. 2. PEPLIS L. Cal. brevis, campanulatus, 12dentatus. Pet. 6, minima, fugacia, saepe nulla. Capsula subglobosa, 2locularis, irregulariter rumpens. Caet, ut in Lythro. VI, 1. 1. P. Pörtula L., — foliis oppositis obovatis in petiolum at- tenuatis, floribus axillaribus solitariis subsessilibus. © Juni—Septbr. Auf überschwemmt gewesenen Plätzen, an Ufern von Seen und Tümpeln, häufig. b Stengel sehr ästig, ausgebreitet auf der Erde niederligend und wur- zelnd, 2—6” ]., wie die ganze Pflanze kahl und häufig röthlich angelaufen. Blätter klein, 2—6“' ]. Blüthen röthlich, sehr klein, blattwinkelständig, einzeln, selten durch Ausbildung von Seitenblüthen quirlständig. Die 6 kür- zeren Kelchzähne zurückgeschlagen. Blumenblätter blassroth, zuweilen feh- lend, Kapsel häutig, fast kugelig, kaum 1° 1., aus der Kelchröhre hervor- ragend, 33. Fam. PORTULACACEAE Juss. Kelch 2blätterig, selten 2-5spaltig, zuweilen unten dem Fruchtknoten angewachsen. Blumenblätter 3, 5, 6 getrennt oder in eine kurze Röhre verwachsen, dem Kelchgrunde eingefügt. Staubgefässe bald von der Zahl der Blumenblätter und dann diesen gegenständig, bald ein Mehrfaches derselben, dann der äussere Kreis gegenständig, oder selten weniger. Frucht- knoten 1fächerig, bei ausländischen auch mehrfächerig, mit freiem, mittelständigem Samenträger. Frucht eine verschieden auf- springende Kapsel, selten bei ausländischen nicht aufspringend. Keimling peripherisch um das Eiweiss gekrümmt. Kräuter, seltner Sträucher, mit wechselständigen oder gegen- ständigen, an der Basis häufig verwachsenen Blättern, meist ohne Nebenblätter. -— Die den Blumenblättern gegenständigen, oft mit ihnen zusammenhängenden Staubfäden zeichnen diese Familie vor den verwandten aus. MONTIA. 1. MONTIA Mich. Calyx 2sepalus. Cor. infundibuliformis, tubus uno latere usque ad basin fissus, limbus 5partitus, laciniis 3 minoribus. Stamina 3, ad basin laciniaram minorum inserta et his opposita. Ovarium 1; stylus brevis, stigmata 3. Capsula 1locularis, 3valvis et 3sperma, calyce persistente eincta. III, 1. 1. M. minor Gmel., — caulibus rigidiuseulis ramosissimis; foliis oboyatis vel spathulatis oppositis; floribus peduneulatis; PORTULACACEAE — PARONYCHIACEAE. 179 seminibus Zuberculato-scabris opacis. © — M. fontana L. pro parte. M. arvensis Wllr. Mai— Juni. Auf feuchten Aeckern und überschwemmt gewesenem Sand- boden, selten, aber wohl häufig übersehen. Greifswald: Wackerow (Münter), Eldena (Jessen). Wolgast: Boltenhagen (Tesch), zwischen Ernsthof und der Netzebander Heide. Usedom: Koppelort auf dem Gnitz. Lassan: Stadt- weide (Heinrich). Stengel 2—4'' 1]. aufsteigend oder liegend, vom Grunde an ausgebreitet sabelästig und ganz kahl. Blätter ganzrandig, sitzend, 2—6"' 1. Blüthen klein, weiss, blattachsel- und gipfelständig, auf anfangs geraden, später zurück- gekrümmten Blüthenstielen. Samen linsenförmig, matt schwarz, von zahlrei- chen, kleinen, dicht stehenden Höckerchen rauh. M. rivularis Gmel., welche bis jetzt hier nicht gefunden wurde, un- scheidet sich durch die grösseren, schlafferen Stengel und die glänzenden, sehr fein felderig-punktirten Samen. Wächst auch stets in klarem Wasser und hat Aehnlichkeit mit einer breitblätterigen Callitriche. 34. Fan. PARONYCHIACEAE St. Hilaire. Kelch 5theilig, bleibend. Blumenblätter 5, oft klein und antherenlosen Staubfäden ähnlich, dem Kelchschlunde zwi- schen den Zipfeln eingefügt, auch ganz fehlend. Staubge- fässe von der Zahl der Kelchzipfel, mit den Blumenblättern wechselnd, oder weniger, einer perigynischen Scheibe einge- fügt. Fruchtknoten 1fächerig, mit freiem centralem Samen- träger; Eichen mehrere oder nur eins, an einer vom Grunde des Fruchtknotens aufsteigenden Nabelschnur hängend. Frucht eine mehrsamige Kapsel oder eine schlauchartige Schliessfrucht. Sa- men mit Eiweiss. Keimling peripherisch oder seitlich. Pflanzen mit meist gegenständigen Blättern und trocken- häutigen Nebenblättern. — Diese Familie ist den Alsinaceen durch die Gattungen Spergula und Spergularia sehr nahe ver- wandt und nur durch einen andern Habitus. und den 1fächerigen Fruchtknoten schwer davon zu unterscheiden; zeigt auch grosse Verwandtschaft zu den Amarantaceen. HERNIARIA. 1. HERNIARIA Tourn. 'alyx 5partitus intus subcoloratus. Petala 5, filiformia, laciniis calyeis alternantia, vel nulla. Sta- mina 5. Ovarium globosum; stigmata 2, subsessilia. Achaenium utriculiforme, calyce tectum. V, 1. j22 180 PARONYCHIACEAE — SCLERANTHACEAE. 1. H. glabra L., — caulibus prostratis; foliis ovalibus ellip- tieisve glabris; glomerulis axillaribus multifloris; calyce gla- bro. & Juni — Septbr. Auf trocknen, sandigen Hügeln, Triften und Brachen, sehr häufig, Gelblichgrün. Stengel kahl, oder mit einem sehr kurzen, zarten Haar- überzuge, von der Basis an ästig, nebst den Aesten ausgebreitet - niederlie- gend und dem Boden angedrückt. Blätter fast sitzend, kahl, etwas derb, 1—3"' 1. Nebenblätter sehr klein, häutig, gewimpert. Blüthen in blatt- winkelständigen Knäueln zu 10—12, sehr klein, gelblich-grün, Kelch kahl. Blumenblätter 5, den Staubfäden ähnlich, Die sehr kleine, häutige Schliess- frucht mit einem schwarzen Samen, 35. Fam. SCLERANTHACEAE Lk. Keleh glockig, zuletzt erhärtend; Saum 4—5spaltig; Schlund dureh einen drüsigen Ring verengt. Blumen- blätter fehlend. Staubgefässe vor dem Ringe eingefügt, von dop- pelter Zahl der Kelchzipfel oder weniger. Fruchtknoten 1fäche- rig, 2eiig; Eichen an einem von der Basis der Frucht aufstei- genden Nabelstrang hängend, eins oft fehlschlagend. Griffel 1—2. Schliessfrucht schlauchartig, von der erhärteten Kelchröhre ein- geschlossen. Keimling peripherisch, um das mehlige Eiweiss ge- krümmt. Pflanzen mit gegenständigen, an der Basis unter sich ver- wachsenen Blättern, ohne Nebenblätter. — Von den Alsinaceen durch den Mangel der Blumenkrone und durch die vom erhär- teten Kelche eingeschlossene Frucht verschieden. SCLERANTHUS. 1. SCLERANTHUS L. Calyx campanulatus, ad faucem an- nulo eoaretatus, limbus 5fidus. Cor. 0. Stamina 10, rarius 5 aut 2, fauei inserta. Styli 2. Achaenium utrieuliforme, calyeis tubo indurato inclusum. X, 2. 1. S. annuus L., — floribus subdecandris; calyeis laeiniis ovatis acutis, margine angustissimo membranaceo einctis, frueti- feris patulis. © Juni— August, Auf Aeckern, Hügeln und Triften, gemein. Vielstengelig. Stengel vom Grunde aus verästelt, 3— 6 1., einseitig flaumig behaart, Blätter gegenständig, an der Basis verwachsen, schmal SCLERANTHACEAE — CRASSULACEAE. 181 linienförmig, kurz stachelspitzig. Blüthen sitzend, einzeln in den Gabel- theilungen des Stengels und am Ende der Zweige gehäuft, oft in dichten Knäueln. Deckblätter von veränderlicher Länge, bei uns meistens kürzer als die Blüthen. Fruchtkelch offen. 2. 8. perennis L., — floribus decandris; calycis laciniis ob- longis rotundato-obtusis, margine lato membranaceo einctis, frucli- feris conniventibus. 4, Juni— August. Auf Aeckern, Hügeln und Triften, gemein. Unterscheidet sich von der vorhergehenden Art durch die stumpfen, breit-weisshäutig gerandeten Kelchzipfel, die bei der Fruchtreife zusammen- neigen und einen geschlossenen Kelch bilden. 36. Fam. CRASSULACEAE DC. Kelch meistens 5theilig. Blumenblätter so viele als Kelch- theile und mit ihnen wechselnd, frei, oder an der Basis verwach- sen, dem Kelchgrunde eingefügt. Staubgefässe ebenso viele oder doppelt so viele, mit den Blumenblättern eingefügt. Fruchtknoten von der Zahl der Blumenblätter und ihnen gegenständig, an der Basis mit einem Honigschüppchen versehen, 1fäche- rig, frei, seltner unten verwachsen. Kapseln mehrere, 1fächerig, an der innern Nath aufspringend, frei oder an der Basis unter- einander verwachsen. Samen ausserordentlich klein, mit geradem Keimling im spärlichen Eiweiss. Kraut- seltner strauchartige, saftige Pflanzen, mit fleischigen, fast immer einfachen Blättern, ohne Nebenblätter. — Durch die Symmetrie in der Zahl aller Blüthenblattkreise unterscheidet sich diese Familie besonders von den Saxifragaceen. 1. SEDUM. 2. SEMPERVIVUM. 1. SEDUM L. Calyx 5partitus. Petala 5. Stamina 10. Squa- mae hypogynae 5. Carpidia 5, capsularia,. interne dehiscentia, polysperma. X, 5. Fetthenne. Sect. I. Telephium Koch. — Folia plana. f 1. $. maximum Suter, — foliis planis oppositis ternisve ra- ‚rius sparsis, oblongis ovatisve, inferioribus basi lata sessilibus, superioribus basi cordata subamplexicaulibus, turionum auetum- nalium auriculato - cordatis, omnibus inaequaliter dentato - serra- tis; eyma terminali composita densa. 4 — S. Telephium var. d. et e. ],. 182 CGRASSULAGEAE. August— September. An Wegen, Waldrändern, in Gebüschen, ver- breitet, besonders häufig auf Rügen und Usedom. Wurzeläste rübenföormig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, dick, an der Basis fast verholzend, 4—2’ h. Blätter grün, fleischig, 1—2° 1. Blü- then in einer zusammengesetzien Trugdolde dicht gedrängt, ‚grünlich-weiss, 5—6'' br. Blumenblätter abstehend, an der Spitze rinnig eineedrückt, mit einem kleinen, zusammengedrückten Hörnchen endigend. Die inneren Staubgefässe dicht an der Basis der Blumenblätter eingefügt. Samen läng- lich, an beiden Enden zugespitzt, fein gestreift. Sect. I. Cylindrophyllum Döll. — Folia teretia vel semiteretia. 2. 8. acre L., — caulibus repentibus, ramis e basi adscen- dente erectis” sexfariam imbricato-foliatis; foliis carnosis subo- vatis acutiusculis dorso gibbis, basi truncato-obtusa sessilibus; cyma terminali 2—3fida, ramis paueifioris; seminibus longitudi- naliter subrugulosis. 4, e. genuinum Godr., — planta acerrima, foliis in caulibus floriferis sparsis. — S. acre L. — Mauerpfeffer. ß. sexangulare Godr., — planta vix acris, foliis in caulibus floriferis dense imbricatis, eymae ramis 1—2floris. — S. sexan- gulare L.? Juni— Juli. Auf Hügeln, Mauern und Triften, gemein in beiden Formen. Die dünne Wurzel treibt zahlreiche, kriechende, sterile, im künftigen Jahre blühende Stengel, mit aufsteigenden Aesten und 2—4“ hohen, im Herbste absterbenden Blüthenstengeln. blätter dick, fleischig, 1‘ 1., mit stumpf abgestutzter Basis sitzend, die der nicht blühenden Aeste dieht 6zeilig gestellt. Trugdolde Z—3strahlig, an der Spitze des Stengels, mit aufrecht abstehenden, 2—3blüthigen Aesten. Blüthen gelb. Samen mit einigen Längsrunzeln. "Die Pflanze besitzt bald einen scharfen Geschmack, bald ist sie ge- schmacklos. | 3. 8. boloniense Loisl., — caulibus repentibus, ramis e basi adscendente erectis sexfariam imbricato-foliatis; foliis lineari- terelibus obtusis, basi deorsum subcalcarato -produetis sessilibus; cyma terminali 3fida, ramis 5—6floris; seminibus dense subti- lissime tuberculatis. & — S. sexangulare Koch et Aut. plur. S. mite Aschers. Juni— Juli. Auf Hügeln, Mauern und-Triften, verbreitet, besonders häufig um Wolgast. Ist etwas höher und schlanker und meist reichblüthiger als die vorige Art, von der sie sich leicht durch die stumpfen, schmalen, walzenförmigen, mit abwärts bespitzter fast spornförmiger Basis sitzenden Blätter und die mit sehr kleinen Knötchen dicht besetzten Samen unterscheidet. — Enthält keinen scharfen Stoft. CRASSULACEAE — SAXIFRAGACRAE. 183 4. $. rupestre I.., — caulibus repentibus, ramis e basi ad- scendente ereetis imbricato -foliatis; foliis lineari-subulatis mu- cronatis utringue convexis, basi deorsum calcarato - produetis sessilibus; cyma terminali composita densa, ante anthesin nu- tante; ihn longitudinaliter costatis. 4, ß. reflexum (L.), — foliis laete viridibus, inferioribus recur- vatis. — Trippmadam. Juli— August. Auf sandigen Ikügeln, in Kieferwäldern, streckenweise. Häufig auf den Anhöhen längs der Peene bei Demmin, Ane lam, Lassan, Wolgast und auf Usedom; sonst auch in Menge auf der vormaligen Langen- dorfer Heide bei Stralsund (Fischer), £. nur in Gärten angepflanzt oder verwildert, Blüthenstengel 1—1’ h., steif, mit zerstreuten, leicht abfallenden Blät- tern. Sterile Stengel kriechend, 2—4“ 1., dicht beblättert. Blätter ge- wöhnlich graugrün und meistens 'angedrückt, seltener etwas zurückgehbogen, 3—4'“ ]., kurz stachelspitzig, an der Basis mit einer kurzen, spomnartigen Verlängerung. Trugdolde vor der Blüthe überhängend, zur Blüthezeit auf- recht, mehrfach verästelt, mit meist zurückgekrümmten Aesten. Blumen- blätter goldgelb, seltner blassgelb, rinnig zugespitzt, noch einmal so lang als der Kelch. Samen rothbraun, fast flügelig- -Jängsrippig. 2. SEMPERVIVUM L. Calyx 6—20Opartitus. Pet. 6—20, basi cum staminibus et inter se in corollam gamopetalam con- nexa. Squamae hypogynae et carpidia tot quot petala. XI, 5. 1. 8. teetorum L., — foliis rosularum oblongo-obovatis acu- minato-mucronatis glabris margine eiliatis; petalis stellato-expansis lanceolatis ciliatis, calyce duplo longioribus. 4 Juli— August. Auf Mauern und Dächern aus Aberglauben angepflanzt. Stengel oft über 1‘ h., diek, dieht beblättert. Blätter fleischig, die der Rosetten abstehend, Stengelblätter schmäler und aufrecht, meist röthlich, alle gewimpert. Trugdolde gross, Aeste derselben die kurz gestielten Blü- then in einseitswendigen Trauben tragend. Blumenblätter 12, zuweilen nicht verwachsen, rosa, mit dunkleren Streifen. Staubgefässe 12, roth, sich theilweise in Fruchtknoten umbildend. Honigschuppen sehr kurz, gewölbt. — Hauslauch. 37. Fam. SAXIFRAGACEAE Vent. Kelch 4—B5theilig, zuweilen mit der Basis dem Fruchtknoten angewachsen. Blumenblätter 4—5, selten fehlend, dem Kelche eingefügt. Staubgefässe von gleicher oder doppelter Zahl der Blumenblätter und mit denselben eingefügt. Fruchtknoten 1, frei, oder mit der Kelchröhre verwachsen, oft mit einem drüsigen 184 SAXIFRAGACEAR. = Ringe umgeben, meist 2fächerig, 2schnäbelig, die Scheide- wände durch die einwärts gebogenen Klappen gebildet, Samen- träger mittelständig; oder 1fächerig, die Samenträger am Rande der Klappen, Fächer vieleiig. Griffel gewöhnlich 2, mit schief aufgewachsenen Narben. Frucht eine am inneren Rande der Schnäbel aufspringende Kapsel. Samen mit geradem Keimling und fleischigem Eiweisse. Meist krautartige, vorzugsweise den Gebirgen angehörige Pflanzen, gewöhnlich ohne Nebenblätter. — Von den Crassulaceen durch den aus 2 Fruchtblättern gebildeten Fruchtknoten ver- schieden. 1. SAXIFRAGA. 2. CHRYSOSPLENIUM. 1. SAXIFRAGA L. Calyx 5fidus, liber, vel ovario adnatus et Spartitus. Petala 5. Stamina 10. Styli 2 persistentes. Capsula 2rostris, 2locularis, inter stylos foramine dehiscens, polysperma, placentae in medio dissepimenti. X, 2. Steinbrech. Seet. I. Hirculus Tausch. — Stolones perennantes. Caulis foliatus. Calyx liber, denique refractus. Petala basi 2callosa. 1. S. Hireulus L., — stolonibus subfiliformibus prostralis laxe foliatis; caule e basi adscendente erecto simpliei folioso 1—3floro; foliis lanceolatis integerrimis glabris, infimis in petio- lum attenuatis. 4 August — September. Auf sumpfigen Wiesen, stellenweise. Stralsund: Niederhof. Zwischen Damgarten und Tribsees auf den Recknitzwiesen häufig. Loitz: Peenewiesen bei Trantow. Lassan: Moor hinter dem Teufelsberge (Heinrich). Wolgast: bei dem Bauerhorste und bei Buggow (Zbl.), Cisa- wiesen bei Pritzier zwischen der Chaussee und Eisenbahn. Stengel mit niederliegenden, zarten Ausläufern, 4—9° h,, dicht beblät- tert, mehr oder weniger mit einem rostfarbenen, wolligen Ueberzuge. Blät- ter schmal lanzettlich, an den Ausläufern gestielt. Blüthen 1—3 an der Spitze des Stengels. Blumenblätter länglich, vielnervig, goldgelb, an der Basis mit safrangelben Punkten und 2 spitzen Schwielen, fast 3mal so lang als die zuletzt zurückgeschlagenen, elliptischen, wolligen Kelchzipfel. Sect. II. Nephrophyllum Gaud. — Stolones nulli. Caulis foliatus. Braetea ge- mina ad pedunculorum basin. Calyx ovario semiadnatus, limbus ereetus vel patens. 2. S. tridactylites L., — caule solitario erecto ramoso; fo- liis radicalibus obovato-spathulatis indivisis Blobis vel 3fidis longe petiolatis, caulinis alternis palmato-Bfidis. © Mai. Auf Feldern und Hügeln, verbreitet. Die ganze Pflanze röthlich-drüsig behaart. Stengel 2—-4' h,, vom Grunde an verzweigt und wenig beblättert. Blätter dick, fleischig, 1-6‘ 1, S SAXIFRAGACRAR. 155 Blüthen locker trugdoldig, langgestielt, klein. Blumenblätter weiss, verkehrt- eiförmig, wenig länger als die aufrechten, eiförmigen Kelchlappen. Kapsel unterhalb mit der Kelehröhre verwachsen. Samen scharf punktirt. — An verkümmerten Exemplaren sind die Blätter mitunter sämmtlich ganzrandig (S. minuta Poll.). 3. S. granulata L., — radice fibrosa, fibris fubera parva gem- miformia subglobosa gerentibus; caule solitario erecto superne panieculato - corymboso; foliis radicalibus longe petiolatis renifor- mibus lobato-crenatis, caulinis subsessilibus euneatis 3—5fidis. 4 Mai— Juni, An Wegrändern, auf Triften und Hügeln, zwischen Ge- büsch, häufig. Wurzelfasern dicht, mit zahlreichen, kleinen, röthlichen, runden, knospen- förmigen Knöllchen besetzt. Wurzelblätter gehäuft. Stengel 1—1}‘ h., ästig, nach oben zu fast doldentraubig, wenig beblättert und wie die ganze Pflanze mit einfachen und drüsigen Haaren besetzt. Blüthen lang gestielt, gross. Blumenblätter weiss, aufrecht abstehend, verkehrt-eiförmig fast spa- telförmig, länger als die aufrechten Kelchzipfel. Kapsel mit der Kelchröhre verwachsen. Samen scharf punktirt. 2. CHRYSOSPLENIUM Tourn. Cal. 4fidus, semisuperus, co- loratus. Corolla0. Stamina 8. Styli2. Capsula 2rostris, 1locu- laris, ad medium 2valvis, polysperma, placentae in fundo capsu- lae. VIII, 2. — Milzkraut. 1. C. alternifölium L., — foliis alternis reniformibus profunde erenatis. 4 März — April. An feuchten Orten unter Gebüsch, sehr häufig. Wurzelstock kriechend, Stengel einfach, aufrecht, 3—6 h., glasartig glänzend und zerbrechlich. Blätter zerstreut behaart, die unteren länger gestielt und fast-kreisförmig -nierenförmig, die übrigen wechselständig, mit breiter Basis; gekerbt, die Einschnitte zwischen den Kerben spitz, die Ker- ben selbst meist ausgerandet. Blüthen klein, goldgelb, kurz gestielt, in 1—2 endständigen, von gelb überlaufenen Deckblättern umgebenen Trug- dolden. Kelchzipfel 4, wovon 2 gegenüberstehende kleiner, bei den End- blüthen häufig 5 Zipfel und 10 Staubgefässe. Die aufgesprungene Kapsel einem 4lappigen Becher ähnlich, Samen glänzend. 2. C. oppositifolium L., — foliis oppositis suborbiculatis re- pando -erenatis. 4 Mai— Juni, Auf sumpfigem, quelligem Waldboden, selten. Rügen: in der Stubnitz verbreitet, bei Putbus im grossen Holze in der Nähe des Porstmoores. Kleiner und zarter als die vorige Art. Stengel am Grunde niederliegend und wurzelnd, kaum über 4° h. Blätter sämmtlich gegenständig, kleiner, fast kreisrund, mitunter breiter als lang und ein wenig in den Blattstiel verschmälert, ausgeschweift-kerbig, die Einschnitte zwischen den Kerbzähnen stumpf. Blüthen sehr klein, grünlich-gelb. 186 GROSSULARIAGEAE. 38. Fam. GROSSULARIACEAE DC. Kelch gefärbt, Kelchröhre am Grunde mit dem Frucht- knoten verwachsen, mehr oder weniger über denselben verlängert, Saum 4—5spaltig. Blumenblätter 4-5, zwischen den Kelchzip- feln am Kelchschlunde eingefügt, kürzer als der Kelchsaum und mit ihm welkend ohne abzufallen. Staubgefässe 4—5, mit den Blumenblättern eingefügt und wechselnd. Fruchtknoten 1fä- cherig, vieleiig; Samenträger 2, wand- und gegenständig. Griffel 2—4spaltig. Frucht eine mit dem verwelkten Kelche gekrönte Beere. Samen wagerecht an langen Nabelschnüren, mit gal- lertartiger, äusserer Samenhaut, hornartigem Kiweisse und sehr kleinem Keimling. Sträucher mit wechselständigen, oder büschelförmig zusam- mengedrängten, meist handförmig gelappten Blättern. Blüthen gewöhnlich in Trauben. 2. RIBES. 1. RIBES L. Calyx 5fidus, tubus basi ovario adnatus. Pe- tala 5, minora, fauci calycis inserta. Stamina 5. Stylus 2fidus. Bacca calyce marcescente coronata. — Flores in exotieis inter- dum 4meri. V, 2. Sect. I.- Grossularia DC. Pedunculi 1—3fori. Caules (in nostris) spinosi, spinae ramulum fulerantes. 1. R. Grossularia L., — aculeis sub3partitis; foliis 3—5lobis inciso-erenato-dentatis; peduneulis 1—3lloris bi — tribracteatis; ca- lyce campanulato, laciniis oblongis reflexis; petalis obovatis. P e. glanduloso-setosum Koch, — ovaria et baccae setis glan- duliferis obsita. — R. Grossularia L. ß. Uva crispa (L.), — ovaria pilis brevibus mollibus eglan- dulosis obsita, baccae denique glabrae. — R. Gross. f. pubescens Koch. y. reclinatum (L.), — planta glabra sed petioli et margines foliorum, braetearum et laciniarum calyeis ciliati. — R. Gross. y- glabrum Koch. Sarnen In Gärten allgemein angepflanzt und hin und wieder ver- wildert. Strauch mit ausgebreiteten, zahlreichen Aesten, Stacheln meist 3thei- ig, seltner 1—2theilig. Beere kugelig oder länglich, bald drüsig behaart, GROSSULARTACRAE. 187 bald ganz kahl, schwarzroth, hellroth, weisslich-grün und gelblich variirend, — Stachelbeere, „Stichelbeer“. Sect. I. Ribesia DC. Flores racemosi. Caules inermes, 2. R. alpinum L., — foliis 3lobis ineiso-crenato-serratis sub- tus lueidis; racemis erectis, bracteis lanceolatis pedicello Tongio- ribus; calyce glabro plano, laciniis ovatis; petalis spathulatis. % Mai— Juni. In Laubhölzern hin und wieder, ausserdem häufig in Park- anlagen angepflanzt. Rügen: häufig auf Jasmund, Prora, Insel Pulitz, Halb- insel Thiessow, zwischen Bergen und der Jasmunder Fähre, im grossen Putbusser Holz, Granitz und Mönchgut. Damgarten: Hessenburger Wald. Greifswald: Gladrow und Hanshagen (Münter). Grimmen: Leierhof. An- elam: Quilow (Zbl.). Wolgast: Netzebander Heide (Zbl.). Strauch 3—5' h. Blätter fast kahl, nur mit einzelnen Haaren besetzt, unterseits und länzend, am Grunde gestutzt oder herzförmig, Blü- then diöeisch, klein, weisslich-gelhgerün, die männlichen in 20—30blüthigen, die weiblichen mit unfruchtbaren Staubbeuteln in 3—6blüthigen, aufrechten Trauben. Deckblätter drüsig gewimpert, länger als die Blüthenstiele. Beere roth. — Alpen-Johannisbeere, 1 3. R. nigrum L., — foliis 3—5lobis inciso - erenato - serratis, subtus glanduloso-punctatis; vacemis pendulis, bracteis lanceolato- linearibus pedicello brevioribus; calyce pubescente glanduloso- punctato campanulato, laciniis oblongis recurvatis; petalis ob- longis. R Aprii—Mai. An feuchten Orten in Wäldern und (Gebüschen, ver- breitet. Strauch 4—6° h., von unangenehmem, wanzenartigem Geruche. Blätter unterseits mit kleinen röthlieh- gelben Drüsen reichlich besetzt. Trauben weichhaarig, hängend. Kelchlappen zurückgeschlagen nebst den Blumen- blättern innen roth und oft punktirt. Narbe kurz 2lappig. Beeren schwarz. — Schwarze Johannisbeere. 4. R. rubrum L., — foliis 3—5lobis ineiso- erenato - serratis subtus pubescentibus eglandulosis; racemis pendulis, bracteis -ovatis pedicello brevioribus; calyce glahro pelviformi, laciniis limbi petalisque spathulatis. ® genuinum, — racemis glabriusculis; calyeibus petalisque flavescenti-viridibus glaberrimis. ß. silvestre M. et-K., — racemis pubescentibus, ealyeibus petalisque intus ruhro - variegatis, petalis et filamentis styloque hrevioribus. Mai— Juni. In der Form «. allgemein in Gärten angepflanzt und hier und da in Wäldern und Gebüschen, aber wahrscheinlich nur verwil- dert; die Form 2. selten und bis jetzt nur auf Usedom gefunden, im Peene- münder Holze, in den Gebüschen an der Gripow und im Dünenholze bei Damerow. 188 GROSSULARIACEAE — UMBELLIFERAE. Strauch 4—5' h. Blätter in der Jugend unterseits graufilzie. Trauben hängend. Kelch beekenförmig, in der Hauptform stets kahl und nebst den kleineren Blumenblättern grünlich-gelb. Griffel 2spaltig. Beeren roth, selt- ner weiss, sehr sauer. — Johannisbeere, Die Var. #. silvestre ist durch die in der Jugend grau behaarten Blät- ter, die weichhaarigen Trauben, den etwas tieferen, innen roth gesprenkelten Kelch, dessen Zipfel häufig gewimpert sind und die kürzeren Blumenblätter, Staubgefässe und Griffel ausgezeichnet und nähert sich sehr dem R. pe- traeum Wulf., das sich nur durch einen mehr glockigen Kelch und spitzere Blattzipfel unterscheidet, in der norddeutschen Ebene aber nicht gefunden wurde. 39. Fam. UMBELLIFERAE Juss. Blüthen in Dolden, seltner in Köpfehen. Kelehröhre dem Fruchtknoten angewachsen. Saum 5zähnig oder undeut- lich. Blumenblätter 5, durch Einschlagung der Spitze häufig ausgerandet, in der Knospenlage eingerollt, mit kurzen Nägeln dem Kelchschlunde eingefügt. Staubgefässe 5, mit den Blumen- blättern eingefügt und mit ihnen wechselnd, in der Knospe ein- gerollt. Fruchtknoten einer, 2fächerig, in jedem Fache ein hängendes Eichen. Griffel 2, an der Basis in eine oberständige, die Spitze des Fruchtknotens deckende Scheibe (Stempel- polster, stylopodium) erweitert. Frucht eine Spaltfrucht (schizo- carpium), sich von der Basis gegen die Spitze in 2, an einer fädlichen, 2spaltigen Achse (carpophorum) aufgehängte Theil- früchte (carpidia, mericarpia) trennend, die nur sehr selten verwachsen bleiben. Man unterscheidet bei den Theilfrüchten die Stelle, wo sie aneinander geheftet waren, als Fugenfläche (commissura), die entgegengesetzte äussere Seite als Rücken (dorsum). Der Rücken ist meist mit 5, mehr oder weniger her- vorragenden Längsrippen (Hauptrippen, costae primariae, juga) versehen, wovon 2 die Fugenfläche begrenzen (costae laterales). In den oft vertieften Zwischenräumen (Thälchen, interstitia, valle- culae) finden sich zuweilen noch Nebenrippen (costae secundariae), die selbst die Hauptrippen an Grösse übertreffen können. Aus- serdem enthalten die Zwischenräume sowie die Fugenseite weni- ger hervorspringende, zuweilen dem Fruchtgehäuse eingesenkte und erst auf dem Querschnitte sichtbar werdende, streifenartige Kanälchen (Striemen, vittae), welche Harz und ätherisches Oel einschliessen. Samen in jeder Theilfrucht einer, hängend, meist dem Fruchtgehäuse angewachsen. Eiweiss gross, aussen gewölbt, UMBELLIFERAE. 159 auf der inneren Seite flach, oder von den Seiten eingerollt, oder seltner (bei exotischen Gattungen) halbmondförmig gekrümmt. Keimling klein, an der Spitze des Eiweisses. Krautartige Pflanzen, mit knotigem Stengel, meistens zusam- mengesetzten, wechselständigen Blättern und scheidenförmigem Blattstiele. Blüthenstand mit wenigen Ausnahmen doldenförmig. — Eine sehr natürliche, sowohl durch den Habitus wie durch den Fruchtbau ausgezeichnete, vorzüglich dem gemässigten und kälteren Klima angehörige, artenreiche Familie. V, 2. A. ORTHOSPERMAE. Eiweiss (auch die Theilfrüchte) auf der Fugenseite flach oder convex, aber nie ausgehöhlt. 1) Dolden unvollständig, nicht regelmässig zusammengesetzt, einfach oder zum Köpfchen zusammengezogen. Trib. I. HYDROCOTYLEAE. Dolde unvollständig 3—5blüthig. Spaltfrucht von der Seite lach zusammengedrückt. 1. HYDROCOTYLE. Trib. II. SANICULEAE. Dolde einfach oder kopfförmig. Spaltfrucht auf dem Quer- schnitte fast kreisrund, ohne Haupt- und Nebenrippen, 2. SANICULA. 3. ERYNGIUM. 2) Dolde vollkommen regelmässig zusammengesetzt. a. Theilfrüchte mit 5 Hauptrippen, ohne Nebenrippen. f Spaltfrucht von der Seite zusammengedrückt oder im Querschnitte fast kreisrund. Trib, III. AMMIEAE. Spaltfrucht von der Seite deutlich zusammengedrückt. 4. CICUTA. 9. AEGOPODIUM. 5. APIUM- 10. CARUM. 6. PETROSELINUM. 11. PIMPINELLA. 7. HELOSCHADIUM. 212. BERULA, 8. FALCARIA, 13. SIUM. 14. BUPLEURUM. Trib. IV. SESELINEAE, Spaltfrucht auf dem Querschnitte kreisrund. 15. OENANTHE. 17. LIBANOTIS. 16. AETIIUSA. 18. CNIDIUM. fr Spaltfrucht vom Rücken her zusammengedrückt. Trib. V. ANGELICEAE. Spaltfrucht auf beiden Seiten 2flügelig. 19. SELINUM. 20. ANGELICA. 21. ARCHANGELICA. Trib. VI. PEUCEDANEAE. Spaltfrucht wegen der dicht auf einander liegenden Flügel der beiden Theilfrüchte auf beiden Seiten 1flügelig erscheinend. 22. PEUCEDANUM. 24. ANETHUM. 23. THYSSELINUM. 25. PASTINACA. 26. HERACLEUM. b, Theilfrüchte mit 5 undeutlichen Hauptrippen und 4 stärker hervortretenden Nebenrippen, Trib. VII. THAPSIEAE. Sämmtliche Nebenrippen (bei unserer Gattung) geflügelt, daher die ganze Spaltfrucht Sflügelig. 27. LASERPITIUM. > 190 UMBELLIFERAR. Trib. VIII. DAUCINEAE. Nebenrippen mit Stacheln besetzt. 28. DAUCUS. B. CAMPYLOSPERMAE. Eiweiss (auch die Theilfrüchte) am Rande eingebogen, einge rollt oder auf der Fugenfläche mit einer Längsfurche, Trib. IX. CAUCALINEAE, Theilfrüchte mit 5 fadenförmigen, stachligen Hauptrippen und stachligen Nebenrippen. 29. TORILIS. Trib. X. SCANDICINEAE. Spaltfrucht meist länglich, an der Spitze verdünnt, oder geschnäbelt. Nebenrippen fehlend. 30. SCANDIX. _ 33. ANTHRISCUS. 32. CHAEROPHYLLUM. Trib. XI. SMYRNEAE. Spaltfrucht gedunsen, an der Spitze nicht verdünnt, oder ge- schnäbelt (bei unserer Gattung mit welligen Hauptrippen), 33. CONZUM. Subordo I. ORTHOSPERMAE Koch. Albumen sectione trans- versali teres vel ad latus interius planum vel planiusculum, nee marginibus incurvatum, nee saccato -concavum. Trib. I. HYDROCOTYLEAE Spr. Schizocarpium a latere com- pressum. Albumen antice planiuseulum. Petala patentia, integra, acuta. Umbella imperfecta. 1. HYDROCOTYLE Tourn. Calycis margo obsoletus. Pe- tala ovata, acuta, apice recto. Schizocarpium a latere plano- compressum, 2scutatum. Carpidia evittata, costis 5filiformibus, carinali et lateralibus saepe obsoletis, intermediis carinatis. Um- bella pauciflora simplex. 1. H. vulgaris L., — caule reptante filiformi; foliis petio- latis peltatis orbieulatis duplicato - erenatis; umbellis capitatis suböfloris. 4, Juni— August, In Sümpfen und Gräben, an überschwemmten Orten, sehr häufig. Stengel zart, kriechend, 2—10“ l., aus den Knoten wurzelnd und Blätter und blattlose Blüthenstiele treibend. Blattstiele bis 4 I, doch auch ganz kurz. Blätter 1—1 br., 7—9nervig, Blüthenstiele kürzer als die Blätter, Döldehen kopfförmig, erbsengross, zuweilen proliferirend 2—3 übereinander. Blumenblätter weiss oder röthlich., Spaltfrucht aus 2 schildförmig zusammengedrückten, sich nicht trennenden Theilfrüchten bestehend. Trib. II. SANICULEAE Koch. Schizocarpium seetione trans- versali subteres. Uarpidia costis primariis 5 aequalibus, secunda- riis mullis, vel costis obliteratis teeta squamis aculeisve. Albumen & ” UMBELLIFERAE. 191 sect. transv. semiteres antice planiusculum. Petala ereeta, a me- dio infraeto-emarginata. Umbellae fasciculatae aut capitatae, sim- plices, vel irreyulariter subcompositae, vel umbellulae capitatae. 2. SANICULA Tourn. Calyeis limbus 5partitus. Pet. erecta, eonniventia, medio infracto-inflexa, ad flexuram emarginata et spurie obeordata. Schizocarpium subglobosum, aculeis uneinatis dense teetum. Carpidia ecostata, tenuissime multivittata, connata. Umbella universalis incompleta, umbellulae subcapitatae; flores polygami. 1. 8. europa6a L., — foliis radicalibus palmato-partitis, lobis 3fidis inaequaliter ineiso-serratis; floribus hermaphroditis sessili- bus, masculis brevissime pedicellatis. 4, Juni— Juli. In feuchten Laubwäldern, häufig. Wurzel braunschwarz. Stengel bis 1‘ hoch. Wurzelblätter lang ge- stielt. Stengelblätter 1 —2, kurz gestielt, auch ganz fehlend, Dolde 4— Sstrahlig, mit ungleichen Strahlen und 2 eingeschnittenen Hüllblättern. Döldehen zur Blüthezeit kopflörmig, mit linienförmigen Hüllblättchen. Blumenblätter weiss oder röthlich. Kelchröhre der männlichen Blüthen nicht stachelborstig. Frucht mit langen, aufwärts gerichteten, hakenförmigen Stachelborsten besetzt; Theilfrüchte mit angewachsenem Fruchtträger und sich daher nicht trennend. — Sanikel. 3. ERYNGIUM Tourn. Calyeis limbus 5partitus. Pet. erecta, conniventia, medio infracto-inflexa, ad flexuram emarginata, spurie obeordata vei subbifida. Schizocarpium obovatum sect. transv. subteres, squamatum vel tuberculatum; carpidia ecostata, evittata. . connata. Flores capitati, capitula paleacea, involucro spinoso einecta. Männertreu. 1. E. maritimum L., — albido-glaucum; foliis longe spinoso- dentatis, radicalibus petiolatis cordato-reniformibus 3lobis, caulinis amplexicaulibus palmato-lobatis; involueri phyllis ovatis inciso- dentato-spinosis, capitulum subglobosum excedentibus. 4 Juli— September. Am Seestrande besonders in den Dünen, häufig. Wurzelstock weit umherkriechend. Stengel 1— 2’ h., dick, steif und zer- brechlich, sperrig- vielästig, wie die ganze Pflanze weiss bereift mit durch- schimmerndem bläulichem Grunde. Blätter derb lederartig, mit beiderseits hervortretenden Adern, gelappt und eingeschnitten, steif dornig-grosszähnig. Blüthenköpfe von den grossen, lang dornigen Hüllblättern überragt, meist schön blau, bis 1‘ lang. Kelehzähne domig-zugespitzt, länger als die blauen Blumenblätter, bei der Frucht sternförmig ausgebreitet. Frucht an der Basis beiderseits bucklig, besonders in der Mitte mit stachelspitzigen Schüppchen besetzt, wegen des angewachsenen Fruchtträgers sich nicht in Theilfrüchte trennend. Deckblättchen lang dornig-3spitzig, 192 UMBELLIFERAE. 2. E. planum L., — foliis radicalibus petiolatis indivisis e basi cordata oblongis spinuloso - erenato - dentatis, caulinis mediis sessilibus indivisis, superioribus 3—5 partitis longe spinoso-den-_ tatis; involucri phyllis lineari-lanceolatis remote spinoso-dentatis capitulum ovatum aequantibus. 4, Juli — September, An sandigen Orten und Flussufern, bis jetzt nur auf Ostswine bei Swinemünde. Wurzel lang, spindelig, oben schopfig. Stengel bis über 1° h., nach oben zu doldentraubig verästelt und meist blau oder lila angelaufen. Blätter lederig diek, mit kleinen aber dornig gespitzten Kerbzähnen, die untersten ungetheilt, die obersten tief handförnig 3—5spaltig, mit dünnen, dornigen Zähnen. Blüthenköpfe sehr zahlreich, eirund, meistens ganz blau. Deckblättehen so lang wie die Blüthen, nur die untersten 3spaltig. Trib. II. AMMIEAE Koch. Schizocarpium «a latere eviden- ter compressum et plerumque lateribus contractis subdidymum. Carpidia costis 5, aequalibus, plerumque filiformibus, lateralibus marginantibus. Albumen tereti-vel gibbo-convexum, antice pla- niusculum vel sect. transv. teres. Umbellae perfeetae, compo- sitae. 4. CICUTA L. Calycis margo 5dentatus. Petala apice in- flexo spurie obcordata. Schizocarpium subrotundum, a latere contractum, subdieoceum. Carpidia costis 5 planiusculis, aequa- libus. Interstitia 1vittata, vittae interstitia replentes, vix minus prominulae quam costae; commissura 2vittata. Carpophorum 2partitum. 1. C. virösa L., — caule subterraneo crasso transversim septato; caule tereti fistuloso; foliis 2—3pinnatis, foliolis lineari- lanceolatis acutis, serratis. 4, ß. angustifolia Kit., — laciniis foliorum angustioribus linea- ribus argute serratis vel etiam subintegerrimis. — ©. tenuifolia Froel. Juli— August, In Sümpfen, Gräben und Teichen, häufig; $. hier und da. N Unterirdischer Stengel diek, durch die Höhlen der verkürzten Glieder fächerig -getheilt. Stengel aufrecht, kahl 1—4' h., nebst den Blattstielen rund und röhrig. Blättchen lanzett- bis linienförmig , ungetheilt oder 2— ötheilig, fein und scharf- oder auch eingeschnitten - gesägt, "selten fast ganz- randig. Dolden den Blättern gegenständig. Hülle meist fehlend. Blättchen des Hüllchens zahlreich, linienförmig. Blumenblätter weiss. Frucht klein, fast 2knöpfig, gräulich- braun, mit wagerecht abstehenden Griffeln, die dunk- leren Striemen fast auf gleicher Höhe mit den Rippen. — Wasserschier- ling. Oft. obs. Hb, Cicutae virosae. UMBELLIFERAEF. 193 5. APIUM L. Calyeis margo obsoletus. Pet. in apiculum inflexum acuminata, spurie suborbiculata. Stylopodium depres- sum. Schizocarpium subrotundum, a latere contractum, subdi- coceum. Carpidia costis 5 filiformibus, aequalibus. Interstitia 2—3vittata, dorsalia interdum 1vittata, commissura 2vittata. Car- . pophorum indivisum. 1. A. graveolens L., — caule sulcato; foliis inferioribus pin- natis, foliolis late rhombeis 3partitis, inciso-serratis; superioribus 3natis, foliolis cuneatis, apice incisis dentatisque. © Juli— August. Auf salzhaltigem Boden, besonders Wiesen in der "Nähe des Seestrandes, hin und wieder. Barth: auf Strandwiesen, Fischland (Zbl.), Hiddensee (Zbl.). Stralsund: am Devinschen See. Putbus: bei Neuendorf. Greifswald: Kowall, Leist (Münter), bei der Saline. Wolgast: Fresendorfer Struck. Usedom: Peenemünde, am Schmollensee bei Sellin. Ausserdem häufig zum Küchengebrauche cultivirt. Wurzel bei der wilden Pflanze spindelförmig, ästig, bei der eultivirten verdickt, fast kugelig, fleischig. Stengel 1—2’ h., die unteren Blätter lang gestielt, die oberen sitzend. Dolden theils achselständig und fast sitzend, theils gipfelständig und lang gestielt, S—10strahlig. Hülle und Aulener fehlend. Blumenblätter weiss, klein. Früchte klein, braun. — ellerie. 6. PETROSELINUM Hoffm. Calycis margo obsoletus. Pet. apice inflexo subemarginata, spurie suborbiculata. Stylopodium convexum, breviter conicum. Schizocarpium ovatum, & latere _ contractum, subdieoccum. Carpidia costis 5 filiformibus, aequa- libus. Interstitia 1vittata, commissura 2vittata. Carpophorum 2partitum. 1. P. sativum Hoffm., — caule angulato; foliis inferioribus 3pinnatis, foliolis cuneatis 3fidis dentatisve; superioribus 3natis, foliolis lanceolatis integris 3fidisque. @ — Apium Petrosel. L. Juni— Juli. In Gemüsegärten allgemein angebaut und hin und wieder verwildert. Wurzel lang spindelförmig, fleischig, weiss. Stengel aufrecht, 2—3°h. Blätter glänzend, stark riechend und dadurch von den ähnlichen Blättern der Aethusa Cynapium verschieden. Dolden gestielt, vielstrahlig. Hülle 1—2blätterig; Hüllchen vielblätterig. Blumenblätter grünlich-gelb. Früchte klein, bräunlich-grün. — Petersilie. Off. Sem. Petroselini. 7. HELOSCIADIUM Koch. Calyeis margo obsolete 5denta- tus. Pet. in stellulam expansa, ovata, apice recto vel subincurvo. Schizocarpium ovatum vel oblongum, a latere compressum. Car- 13 194 UMBELLIFERAE. pidia costis 5 prominulis, aequalibus. Interstitia Lvittata, vittae superficiales prominulae. Carpophorum integrum liberum. 1. H. inundäatum (L.) Koch, — caule basi repente; foliis emersis pinnatis, foliolis ceumeiformibus apice 3fidis; submersis capillaceo-multifidis; umbellis oppositifoliis Zradiatis. 4 — Sium inundat. L. Juni — August. In Sümpfen, Gräben und stehenden Gewässern, selten. Nur auf Hiddensee in einem Sumpfe der Griebener Wiesen von Zabel ge- funden. Stengel —1’ ]., schwimmend, oben ästig. Die untergetauchten, haar- förmig-vieltheiligen Blätter im Umfange grösser als die obersten gefiederten Blätter. Blättchen oder Zipfel der letzteren keilförmig, an der Spitze 3thei- lig oder eingeschnitten. Dolde gestielt, mit 2 sperrig abstehenden Strahlen; Döldehen 3—5blüthig. Hülle fehlend, Hüllchen wenigblätterig. Blumen- blätter weiss. Früchte oval-länglich, gelbbraun. 8. FALCARIA Riv. Cal. margo 5dentatus. Pet. apice in- flexo emarginata, spurie obcordata. Stylopodium convexum, mar- gine depresso erenato. Schizocarpium oblongum, a latere com- pressum. Carpidia costis 5 filiformibus, aequalibus. Interstitia lvittata. Carpophorum liberum, 2fidum. 1. F. sioides (Wib.) Aschs., — caule tereti striato; foliis ra- dicalibus simplieibus ternatisque, caulinis ternatis, foliolo inter- medio 3fido, lateralibus 2— 3fidisque, laciniis lineari-lanceolatis dense mueronato-dentato-serratis. — Drepanophyllum sioides Wibel. Sium Falcaria L. Falcaria Rivini Host. Critamus agres- tis Bess. - Juli— August. Auf Aeckern, streckenweise häufig. Rügen: auf Wittow, Jasmund und bei Putbus. Gützkow: nach der Fähre zu. Lassan: bei Pu- low (Zbl.). Wolgast: sehr häufig auf den Stadtäckern, besonders nach den spitzen Hörnern zu. Usedom: Peenemünde, Crummin, Neeberg, Strekelberg, Neppermin, Pudagla und Swinemünde. Demmin: Stuterhof (Fischer). Wurzel tief in den Boden dringend. Stengel steif, 1—2’ h., meist von unten an sperrig-ästig. Blätter blaugrün, gestielt, Blättehen und Abschnitte lineal-lanzettlich, 2—8'' 1, meist etwas sichelförmig, dicht und scharf-gesägt. Dolden gipfelständig, mit zahlreichen, haarfeinen Strahlen. Hüllen und Hüllchen aus mehreren linealen Blättchen zusammengesetzt. Blumenblätter weiss. Frucht schmal-länglieh, bräunlich. 9. AEGOPODIUM L. Calyeis margo obsoletus. Pet. apice inflexo emarginata, spurie obcordata. Schizocarpium a latere compressum, oblongum. Carpidia costis 5 filiformibus. Inter- stitia evittata. Carpophorum setaceum, apice furcatum. UMBELLIFERAR. 195 1. Ae. Podagräria L., — caule sulcato; foliis inferioribus bi- ternatis, superioribus ternatis, foliolis oblongo-ovatis acuminatis argute serratis. %& — Sison Podagraria Sprg. Juni— August. An feuchten Orten, in Wäldern, Hecken und Gebü- schen, sehr häufig. Wurzelstock von der Dicke eines Strohhalms, lang kriechend. Stengel 2—3°h., hohl und meistens kahl. Blattscheiden bauchig. Blättchen der doppelt 3zähligen Blätter 1—3‘ l., eiförmig, zuweilen mit etwas herzförmi- ger Basis. Dolden gipfelständig, gross, vielstrahlig. Hülle und Hüllchen fehlend. Blumenblätter weiss oder etwas röthlich. Frucht dunkelbraun. 10. CARUM L. Calycis margo obsoletus. Pet. apice in- flexo emarginata, spurie obcordata. Schizocarpium a latere com- pressum, oblongum. Carpidia costis 5 filiformibus, aequalibus. Interstitia 1vittata, commissura 2vittata. Carpophorum liberum, apice furcatum. 1. ©. Carvi L., — caule angulato; foliis 2pinnatis, foliolis pinnatifido-multifidis, paribus infimis ad petiolum communem de- cussatis. © * p Mai— Juli. Auf Wiesen, Triften, Hügeln, Aeckern und an Wegen, sehr häufig. Wurzel spindelförmig. Stengel sperrig-ästig, 1—2’ h. Blätter im Um- fange länglich, Blattzipfel lineal, spitz; die unteren Fiederpaare am Haupt- stiel kreuzförmig gestellt. Dolden 8—12strahlig, etwas hohl, meistens ohne Hülle und Hüllchen, selten mit einzelnen fädlichen Hüllblättchen. Blumen- blätter weiss oder röthlich. Frucht länglich, braun, mit breiten Striemen. — Kümmel. Off. Sem. vel Fructus & Ol. Carvi. 11. PIMPINELLA L. Calyeis margo obsoletus. Pet. apice inflexo emarginata, spurie obcordata. Schizocarpium a latere contractum, ovatum. Carpidia costis 5 filiformibus, aequalibus. Interstitia et commissura plurivittata. Carpophorum liberum 2fidum. 1. P. Saxifraga L., — caule tereti tenuiter striato superne subnudo; foliis pinnatis, foliolis ovatis obtusis grosse dentatis lobatis laeiniatisve; stylis sub anthesi ovario brevioribus. 4. «. major Wallr., — foliolis foliorum radicalium ovalibus vel oblongis grosse dentatis, caulinis saepe dissectis. ß. alpestris Wallr., — foliolis fol. rad. e basi cuneata ob- longis ineiso-dentatis et lobatis. y. hireina Leers, — foliolis fol. omnium varie dissectis, la- einiis linearibus. — P. Sax. v. dissectifolia Wallr. 13* 196 UMBELLIFERAR. d. nigra (Willd.), — pubescens, foliolis fol. rad. ovali-ob- longis saepe incisis; radice coeruleo-lactescente. Juli— August. Auf trocknen Hügeln, sonnigen Wiesen, an Wegen und Waldrändern, gemein. £#. besonders in den Dünenwäldern von Usedom. d, nigra zerstreut unter der Hauptform. Eine sehr veränderliche Pflanze, welche in den verschiedenen Formen sowohl kahl wie behaart vorkommt. Wurzel aussen und innen weiss, selt- ner aussen braun, so meistens bei d, bei welcher der Saft der durchschnit- tenen Wurzel in Berührung mit der Luft eine bläuliche Farbe annimmt; sonst ist diese Varietät durch Nichts von einer behaarten Form der Var. « verschieden, und man findet ganz ähnliche Exemplare dicht daneben, welche diese Eigenschaft nicht zeigen. Stengel 1—3' h., hauptsächlich unten be- blättert, oben fast nackt. Blätter mit meist sitzenden, sehr verschieden ge- stalteten und zertheilten Blättehen, die Stengelblätter fast immer doppelt- fiederspaltig. Dolden vor dem Aufblühen niekend, später sehr lang gestielt. Hülle und Hüllchen fehlend. Blumenblätter weiss. Frucht braun, eiförmig, die Zwischenräume mit 3—4 Striemen, etwas runzlig. — Bibernell, Off. Rad. Pimpinellae. 2. P. magna L., — caule angulato-sulcato folioso; foliis pin- natis, foliolis fol. radicalium ovatis acutis grosse serratis lobatis laciniatisve;* stylis ovario longioribus. 4 u Juni— August. In Wäldern und Gebüschen, verbreitet. Diese Art ist der vorigen sehr ähnlich, aber robuster, 2—4° h., gewöhn- lich kahl und viel seltner variirend. Stengel stets tief gefurcht und kantig, nicht rund und fein gestreift wie bei der vorigen Art. Blätter glänzend, grösser, ‚die Blättchen länger und spitzer, scharf und eingeschnitten grob- gesägt, an der Basis öfter mit einigen Lappen, die unteren Paare meist ge- stielt, die der Stengelblätter mehr verlängert, oft länglich - lanzettlich ; ganz fein zertheilte Blätter (var. dissecta) wurden bei uns noch nicht beobachtet. Blumenblätter weiss oder etwas röthlich. Griffel zur Blüthezeit länger als der Fruchtknoten. Frucht braun, eiförmig-länglich. P. glabra Rostk. et Schmidt flor. sedin. p. 133 ist von P. magna L. nieht verschieden. 12. BERULA Koch. Calyeis margo 5dentatus. Pet. apiee inflexo emarginata, spurie obcordata. Schizocarpium ovatum, a latere contractum, subdicoccum. Carpidia costis 5 filiformibus, aequalibus, lateralibus ante marginem positis, multivittata, vittae pericarpio crasso, corticoso tectae. Carpophorum 2partitum, ob- soletum, eruribus carpidiis adnatis. 1. B. angustifölia (L.) Koch, — caule tereti fistuloso; foliis pinnatis, foliolis ovato-oblongis inciso-serratis, terminali 3partito; umbellis pedunculatis oppositifoliis; involuero et involucello po- lyphyllo. & — Sium angustifolium L. Juli— August. In Gräben, Bächen und Sümpfen, sehr häufig. UMBELLIFERAF. 197 Kahl. Stengel am Wurzelhalse Ausläufer treibend, 1—2’ h., rund, schwach gestreift, röhrenförmig hohl und schlaf. Wurzelblätter sehr ver- längert, Blättehen meist mit schiefer Basis sitzend, das Endblättchen stets theilig. Dolden gestielt, vielstrablig, flach. Hüllblätter lanzettlich, häufig fiederspaltig. Blumenblätter weiss. Früchte eiförmig-rund, grau-braun, mit zurückgebogenen Griffeln. Striemen zahlreich unter dem Fruchtgehäuse dem Samen anliegend. 13. SIUM L. Calycis margo 5dentatus. Pet. apice inflexo emarginata, spurie obcordata. Schizocarpium a latere compres- sum, subdieoccum. Carpidia costis 5 aequalibus, lateralibus mar- ginantibus. Interstitia plurivittata, vittis superfieialibus. Carpo- phorum 2partitum. 1. S. latifölium L., — caule strieto angulato; foliis pinnatis, foliolis oblongis lanceolatisve aequaliter argute serratis, terminali simpliei, foliorum submersorum bipinnatifidis multifidisve; invo- luero polyphyllo. 4 Juli— August. In Teichen, Gräben und Flüssen, sehr häufig. Stengel an der Basis mit Ausläufern, 3—4’ h., kantig-gefurcht, markig und hohl. Die wntergetauchten Wurzelblätter (Frühlingsblätter) zerschlitzt oder doppelt-fiederspaltig, die übrigen einfach gefiedert, die unteren lang gestielt und sehr verlängert, Blättchen mit schiefer Basis sitzend, das End- blättehen einfach. Dolden endständig, lang gestielt, gross, vielstrahlig. Hüllblätter lanzettlich. Blumenblätter weiss. Früchte breit-eiförmig, mit weisslich-grünen Rippen; die Schenkel des Fruchtträgers den Theilfrüchten angewachsen. 14. BUPLEURUM Tourn. Calyeis margo obsoletus. Pet. apice lato, truncato vel retuso, involuto, spurie suborbiculata. Stylopodium depressum. Schizocarpium a latere compressum, interdum subdicoceum. Carpidia costis 5 aequalibus, alatis, fili- formibus aut obsoletis, lateralibus marginantibus. Interstitia vit- tata vel evittata. 1. B. tenuissimum L., — caule a basi ramoso panieulato, ramis patulis; foliis Zineari-lanceolatis acuminato- cuspidatis, um- bellis terminalibus inaequaliter Sradiatis, lateralibus incompletis; involucelli phyllis lanceolato-cuspidatis umbellulam 2—5floram excedentibus; carpidiorum costis granulato-crispulis, interstitiis granulato- muricatis. © Juli— September. Auf Wiesen und salzhaltigem Boden in der Nähe des Seestrandes, hier und da. Dars: Darser‘ Ort (Holtz), Fischland bei Wustrow (Zbl.). Stralsund: Frankenweide (Fischer). Greifswald: Rosen- thal (Münter), Insel Koos (Zbl.), Ludwigsburg (Jessen). Rügen: Halbinsel 198 UMBELLIFERAE. Drigge an der Bucht nach Wampen, Neuendorf bei Putbus, auf Mönchgut häufig (Münter); ausserdem von Zabel gefunden an der Bucht bei Rambin, zwischen Trent und Freesen, auf der Schaabe bei Glowe und auf Hidden- see. Usedom: am Kölpinsee bei Peenemünde. Stengel 4—10’ h., vom Grunde an ästig, die untersten Aeste meistens verlängert. Blätter einfach, nervig, ganzrandig, 1— 11’ br. Enddolden 3strahlig, mit Strahlen von. sehr ungleicher Länge; die seitlichen Dolden unvollständig, traubig auseimander gezogen; Döldehen 1—5blüthig. Blüthen gelb, sitzend, von den Hüllchenblättern emgeschlossen. Früchte fast kreis- rund, grünlich -braun, oft roth überlaufen, mit körnig-krausen Rippen und hervortretend-körnigen Zwischenräumen. — Hat den Habitus eines grossen Juneus bufonius. Trib. IV. SESELINEAE Koch. Schizocarpium sect. transv. teres vel teretiusculum. Carpidia jugis 5 filiformibus vel alatis, lateralibus marginantibus, aequalibus vel paulo latioribus. Al- bumen dorso convexum et antice planum, vel subteres. Raphe marginalis vel submarginalis. Umpbella perfecta. 15. OENANTHE L. Calyeis margo Ö5dentatus. Pet. apice inflexo emarginata, spurie obcordata. Schizocarpium oblongum vel subturbinatum, sect. transv. subteres, stylis erectis longis co- ronatum. Carpidia costis 5 convexiusculis, obtusis, lateralibus marginantibus paulo latioribus. Interstitia 1vittata. Carpopho- rum obliteratum. Sect. . Oenanthae verae DC. Radix faseiculata, fibris plus minusve tuberoso- incrassatis. 1. Oe. fistulösa L., — radice fasciculata, fibris napiformibus oblongis filifformibusque; caule stolonifero fistuloso; foliis radi- calibus 2—3pinnatis, caulinis pinnatis petiolo fistuloso brevioribus, foliolis parvis linearibus simplieibus 3fidisque; umbella primaria Zradiata fertili, caeteris 3—Tradiatis abortientibus. 4 Juni— August. In Gräben, auf Wiesen und sumpfigem Boden, häufig. Wurzel büschelförmig, mit fadenförmigen und rübenförmig- verdickten Wurzelfasern. Stengel an der Basis mit dünnen, langen Ausläufern, 1— 14’ h., gestreift, röhrig, mit etwas aufgeblasenen Gliedern, an den Knoten sanft eingeschnürt. Blätter gegen den sehr langen, röhrigen Blattstiel klein, die oberen fast verschwindend. Die erste Gipfeldolde allein fruchtbar, östrahlig, mit starken Strahlen und kugeligen Döldehen; die übrigen Dolden mehrstrahlig, grösser, keine Früchte tragend. Hülle fehlend oder 1blätterig, Hüllchen mehrblätterig. Blüthen weiss, die männlichen grösser als die Zwitterblüthen. Frucht gross, kreiselförmig, mit dicken, verwachsenen, die Zwischenräume bedeckenden Rippen und sehr langen, an der Spitze haken- förmigen Griffeln. UMBELLIFERAE. 199 2. Oe. Lachenalii Gmel., — radice fasciculata, fibris elongato- clavatis filiformibusque; caule inferne tereti superne angulato; foliis inferioribus 2pinnatis, superioribus simplieiter pinnatis pe- tiolo longioribus, foliolis simplieibus vel profunde 3fidis longe et anguste linearibus subfalcatis; umbellis 8—12radiatis. & — Oe. megapolitana Wlld. Oe. rhenana DC. Juli— September, Auf sumpfigen Wiesen, besonders zwischen Rohr in der Nähe der Küste, streckenweise. Auf Rügen häufig; auf Hiddensee bei Kloster. Barth: bei Bodstedt. Dars: häufig bei Born und Ahrenshop. Usedom: Peenemünde, an der Peene bei Malzow, Swinemünde. Wurzelfasern gegen die Spitze keulenförmig verdickt, bis 21], Sten- gel 1—3’ h., an der Basis rund und fein gestreift, nach oben zu kantig und ästig. Unterste Blätter lang gestielt, doppelt gefiedert, mit kurzen lanzettlichen oder keilförmigen Zipfeln, die obersten einfach gefiedert; Blätt- chen lineal, fast sichelförmig, spitz, die der obersten Blätter schmal lineal oft über 1° ]. Dolden gross, lang gestielt, Döldchen vielblüthig, mit lang gestielten Strahlblüthen. Hülle mehrblätterig, Hüllchen von der Länge des Döldchens. Blumenblätter weiss, die der Strahlblüthen durch Einschla- gung der Spitze bis zur Hälfte getheilt. Frucht länglich, an der Basis ver- schmälert, unter dem Kelche etwas zusammengezogen; Griffel kaum halb so lang als die Frucht. Sect. II. Phellandrium L. Radicis fibrae non incrassatae. 3. Oe. aquatica (L.) Lmk., — caule ad basin verticillatim- fibroso ramosissimo, ramis divaricatis; foliis 2—3pinnatis, pe- tiolis partialibus divaricato-refractis, foliolis ovatis pinnatifido- incisis, submersis multifidis, laciniis capillaribus. & — Phellan- drium aquaticum L. Oenanthe Phellandrium Lmk. Juli— August. In Gräben, Teichen und Flüssen, sehr häufig. Wurzel spindelförmig. Stengel mit Ausläufern, die unteren im Schlamme steckenden Knoten Wurze'fasern treibend, 1—4‘ h., dick, rund, gestreift, im unteren Theile lockerzellig solid, oben und in den Aesten hohl. Blätter, meist öfach-gefiedert, die Verästelungen des Blattstiels zurückgebrochen. Dolden den Blättern gegenständig und kurz gestielt, und gipfelständig und lang gestielt. Hülle fehlend; Hüllchen mehrblätterig. Blüthen weiss, regelmässig, die Randblüthen ein wenig grösser. Frucht eiförmig-länglich, braun; Griffel halb so lang als die Frucht. — Wasser- fenchel. — Off. Semen vel Fıactus Phellandrii. 16. AETHUSA L. Calycis margo obsoletus. Pet. apice in- flexo emarginata, spurie obcordata. Schizocarpium ovato-globo- sum. Caipidia costis 5 elevatis, crassis, acute carinatis, latera- libus marginantibus et paulo latioribus, carina subalata einctis. Interstitia 1vittata. 1. Ae. Cynäpium L., — foliis 3pinnatis, foliolis cuneato- rhombeis vel ovatis pinnatifido-ineisis, superioribus confluentibus, 200 UMBELLIFERAE. laeiniis lanceolato -linearibus; @nvolucelli dimidiati phyllis ternis pendulis umbella longioribus. ® Juni— September. An Mauern, Hecken, Wegen und auf Gartenboden, häufig. Wurzel spindelförmig. Stengel 1—3’ h., rund, gestreift, bereift, gabel- ästig, Blätter dunkelgrün, unterseits heller und glänzend, vielfach-zusammen- gesetzt. Dolden gestielt, den Blättern gegenüber und gipfelständig, viel- strahlig. Hülle fehlend; Hüllchenblätter einseitig hängend, meist zu 3, li- neal und spitz, meist länger als das Döldchen. Blumenblätter weiss. Spaltfrucht oval, strohfarben, Rippen dick, die Seitenrippen etwas geflügelt. Striemen der Fugenfläche bogenförmig gekrümmt, sich an der Basis nicht berührend. 17. LIBANOTIS Crantz. Calyceis dentes 5 tenues, subulati, deeidui. Pet. apice inflexo emarginata, spurie leviter obcordata Schizocarpium oblongum, sect. transv. subteres, stylis reflexis‘ coronatum. Carpidia costis 5 elevatis, crassis, corticosis, latera- libus marginantibus paulo latioribus. Interstitia 1—rarius 2— 3vittata. 1. L. montana Crtz. (1767), — caule angulato-sulcato; foliis 2—3pinnatis, foliolis euneato-rhombeis pinnatifido-ineisis, supe- rioribus confluentibus, laciniis lanceolatis mucronatis; invgluero polyphyllo; schizocarpiis hirtis. 4 — Athamanta Libanotis L. Libanotis vulgaris DC. Seseli Libanotis Koch. Juli— September. Auf Hügeln, in Gebüschen und Wäldern, hin und * wieder in der Nähe der Küste. Rügen: in der Stubnitz bei Stubbenkammer und den Wissower Klinten, auf Thiessow an der schmalen Heide, auf Mönch- gut auf dem Nordpehrd und Thiessow. Auf der Insel Oje. Usedom: an der Nordspitze der Insel, in den Dünenhölzern längs der Küste bei Zinnowitz, Damerow, auf dem Streckelberg und bei Uekeritz. Wurzel spindelförmig. Stengel an der Basis schopfig, 2—4' h,, steif, kantig-gefurcht, kahl. Wurzelblätter lang gestielt, oft 1° 1., die obersten Stengelblätter fast sitzend, unterseits bläulich-grün, doppelt und 3fach-gefie- dert, Blättchen häufig herablaufend zusammenfliessend und daher sehr ver- schieden gestaltet, die untersten Blättchenpaare an der Mittelrippe einander kreuzend. Dolden lang gestielt, gross, diehtblüthig, vielstrahlig; Strahlen nebst den Hüll- und Hüllchenblättern und Blüthenstielen kurz behaart. ‚Blumenblätter weiss oder röthlich. Spaltfrucht länglich, kurzhaarig- rauh; Fugenseite 4striemig. j 18. CNIDIUM Cusson. Calycis margo obsoletus. Pet: apice inflexo emarginata spurie obeordata. Schizocarpium seet. transv. subteres. Carpidia costis 5 aequalibus alatis, ala submembrana- cea, lateralibus marginantibus. Interstitia 1vittata. UMBELLIFERAE. 201 *1. C. venösum (Hofim.) Koch, — caule strieto inferne tereti superne sulcato; foliis 2pinnatis, laciniis linearibus vel lanceolato- linearibus apieulatis pellueide venosis punctatisque; vaginis elon- gatis, inferioribus laxis, superioribus caulem arcte involventibus. © — Seseli venosum Hoffm. Selinum lineare Schuhm. En. pa- lustre Rehb. Sel. silvestre L. sec. Fries, Juli— September. Auf feuchten Wiesen und in Gebüschen, selten. Grimmen: in den Schmietekower Kiefern an feuchten Stellen (Zbl.), in der Wittenhäger Forst (Holtz). . Wurzel spindelförmig. Stengel steif aufrecht, 1—35° h., oben ästig, sehr häufig ganz einfach. Untere Blätter wegen der langen, schlaffen Schei- den wie welk herabhängend, die oberen mit langen, den Stengel dicht um- schliessenden, breit weisshäutig gerandeten Scheiden; Zipfel durchsichtig- aderig und punktirt, am Rande schärflich. Dolden lang gestielt, Döldchen convex. Hüll- und Hüllchenblätter borstenförmig. Blumenblätter weiss. Theilfrüchte oval, 5flügelig; Fugenseite 2striemig. Trib. V. ANGELICEAE Koch. Schizocarpium a dorso com- pressum, marginibus carpidiorum dilatatis hiantibus utrinque 2ala- tum. Carpidia costis 5 alatis, vel dorsalibus 3 filiformibus, late- ralibus semper in alam, dorsalibus subduplo latiorem, expansis. Albumen antice planiusculum. 19. SELINUM L. Calyeis margo obsoletus. Pet. apice in- flexo emarginata, spurie obcordata. Schizocarpium a dorso com- pressum, marginibus carpidiorum hiantibus utrinque 2alatum. Carpidia area angusta connexa, costis 5 alatis, ala costarum la- teralium duplo latiore. Interstitia 1vittata, exteriora saepe 2vit- tata. 1. S. Carvifolia L., — caule sulcato-angulato, angulis sub- alatis; foliis sub3pinnatis, foliolis ovato -lanceolatis pinnatifido- incisis, laciniis lanceolato -linearibus. calloso -mucronatis. & — Angelica Carvifolia Spr. ’ nat Auf sumpfigen Wiesen, besonders zwischen Gebüsch, äufig. Stengel steif aufrecht, fast einfach, gefurcht -flügelkantig. Blattstiel an der Basis nur schwach scheidenförmig. Blätter im Umrisse länglich, die fast linienförmigen, kurzen Zipfel mit einer weisslichen, schwieligen Stachel- spitze, am Rande schärflich. Dolden gipfelständig, vielstrahlig; Strahlen kantig, auf der inneren Seite fein kurzhaarig. Hülle gewöhnlich fehlend ; Hüllchenblätter schmal lineal. Blumenblätter weiss oder etwas röthlich. Frucht oval, mit langen zurückgeschlagenen Griffeln. — Hat grosse Aehn- lichkeit mit Cnidium venosum (Hoffm.) Koch und Thysselinum pa- lustre (L.) Hoffm., ist aber von beiden durch den flügelkantig-gefurchten Stengel leicht zu unterscheiden. 202 UMBELLIFERAE, 20. ANGELICA L. Cal. margo obsoletus. Pet. lanceolata acuminata, acumine recto vel incurvato. Schizocarpium a dorso compressum, marginibus carpidiorum hiantibus utringue 2alatum. Carpidia area angusta connexa, costis 3 dorsalibus filiformibus, elevatis, 2 lateralibus in alam membranaceam latiorem dilatatis. Interstitia 1vittata. 1. A. silvestris L., — caule tereti striato inferne glabro, superne cano - pubescente; foliis 2—3pinnatis, foliolis subsessi- libus ovatis vel ovato-lanceolatis serratis, terminali integro trifi- doque. © Juli— August. An Flussufern, auf Wiesen und feuchten Waldplätzen, sehr häufig. Wurzel meist vielköpfig. Stengel 1—4’ h., röhrig, bereift. nach oben zu nebst den Strahlen und Blüthenstielen g.au-kurzhas’ig, Blätter gross, die unteren 4—14’ 1.; Blättchen 1—3“ 1, an der Basis ungleichseitig, fast sitzend, die seitlichen zuweilen 2lappig, das Endblättchen einfach, doch auch 3lappig, häufig mit keilförmiger Basis. Blattscheiden bauchig aufge- blasen, an den unteren Blättern nv” mit der Basis des Blatistiels verwach- sen. Dolden gross, vielstrahlig, Hülle fehlend oder wenigblätterig; Hüll- chenblätter zahlreich, schmal lineal, von der Länge des Döldehens. Blumen- blätter weiss oder röthlich-weiss. Frucht mit breiten Seitenflügeln; Fugen- seite 2striemig. 21. ARCHANGELICA Hoffm. Cal. margo 5dentatus. Pet. elliptica, acuminata, acumine incurvato. Schizocarpium a dorso subcompressum, marginibus carpidiorum hiantibus utrinque 2ala- tum. Carpidia area angusta connexa, costis 5 dorsalibus, cras- siuseulis, carinatis, 2 lateralibus in alam duplo latiorem dilatatis. Semen liberum, vittis numerosis tectum. 1. A. sativa (Mill.) Bess., — caule tereti striato glabro; fo- liis ternato-decompositis vel 2-Spinnatis, foliolis ovatis subrhom- beis inaequaliter argute serratis, terminali tri-lateralibus subbilo- bis, vaginis maximis -saccato -inflatis. ® — A. officinalis Hoffm. Angelica Archang. L. A. sativa Mill. Ju!i— August. In Gräben, an Flussufeıa, auf Wiesen, streckenweise häufig. Auf Rügen besonders gegen die Südküste. Bei Greifswald, Stral- sund und Barth im Küstengebiete häufig, Löngs der Recknitz wnd Trebel bis Grimmen. Längs der Peene von Demmin bis zum Ausflusse bei Peene- münde. Auf Usedom über die ganze Insel verbreitet. Die grösste einheimische Dolde. Wurzel diek, braun, mit starken Wur- zelfasern. Stengel 3—8° h., an der Basis meist purpurroth und oft 2 diek, sehr ästig. Blattstiele mit den grossen, sackförmig aufgeblasenen Scheiden ihrer ganzen Länge nach verwachsen. Untere Blätier oft 2—3'1., Blättehen 2—3° 1., kurz gestielt oder sitzend, häufig mit schiefer Basis, UMBELLIFERAE. 203 zuweilen 2lappig, das Endblättchen 3lappig, bald gestielt mit fast herzför- miger Basis, bald mit keilförmiger Basis zu dem nächstfolgenden herab- laufend. Dolden halbkugelig, gross, 3—6° im Durchmesser, lang gestielt, vielstrahlig. Strahlen etwas schärflich - kurzhaarig. Hülle Iblätterig, ab- fallend; Hüllchenblätter zahlreich, lineal, nebst den Blüthenstielen schärflich- kurzhaarig. Blumenblätter grünlich. Früchte grünlich-gelb, mit grossen Seitenflügeln. Samen dem Fruchtgehäuse nicht angewachsen, freiliegend, braun, mit feinen Oelstriemen dieht bedeckt. — Off, Rad. Angelicae. Wird von Anfängern häufig mit Ang. silvestris verwechselt, unter- scheidet sich aber leicht durch viel grössere, ganz angewachsene Blatt- scheiden, durch grünliche, nicht weisse oder röthlich - weisse Blüthen und durch die freien, nieht dem Fruchtgehäuse angewachsenen Samen. Archangelica litoralis Fries ist nicht von dieser Art verschieden. Trib. VI. PEUCEDANEAE Koch. Schizocarpium a dorso plano-vel’ lenticulari-compressum, margine dilatato cinetum. Car- pidia costis primaris 5 filiformibus, quandoque tenuissimis, late- ralibus margini dilatato contiguis vel in eundem abeuntibus; secundarüs nullis. Albumen complanatum vel dorso convexius- eulum. 22. PEUCEDANUM L. Cal. margo Ö5dentatus. Pet. apice inflexo emarginata, spurie obcordata. Schizocarpium a dorso plano -compressum, margine dilatato, complanato einetum. Car- pidia costis subaequidistantibus; 3 dorsalibus filiformibus, 2 late- ralibus obsoletioribus margini dilatato contiguis vel in eundem abeuntibus. Interstitia 1 — 3vittata, vittae commissurales super- ficiales. 1. P. Oreoselinum (L.) Mönch, — caule tereti striato; foliis 3pinnatis, ramificationibus petioli refracto- divaricatis, foliolis ni- tidis ovatis vel cuneato-subrhombeis, ineiso-vel subpinnatifido- dentatis; involuero polyphyllo reflexo. & — Athamanta Oreose- linum L. Oreoselinum legitimum M. B. Juli— August. Auf sonnigen Anhöhen, besonders in Nadelhölzern, sehr häufig. Wurzel spindelförmig, mit einem faserigen „Schopfe. Stengel 1— 3° h., ästig. Blätter 3fach-gefiedert, die Verästelungen des Blattstiels in einem rechten Winkel abstehend oder zurückgeknickt und niedergebogen, so dass die Blättchen nicht in einer Ebene liegen. Zipfel der Blättchen mit einer knorpeligen Spitze. Dolden lang gestielt. Hülle und Hüllchen zurückgeschlagen, mit linealen Blättchen. Blumenblätter weiss, Frucht vom Rücken her flach zusammengedrückt, rundlich-eiförmig, braun mit hellgelb- lichem Flügelrande. Fugenfläche mit 2 halbkreisförmigen, neben dem Rande hinlaufenden, oberflächlichen Striemen. — Angenehm aromatisch. -— Berg- Petersilie. — Off, obs. Hb. Oreoselini. 204 UMBELLIFERAE. 23. THYSSELINUM Riv. Vittae commissurales pericarpio tectae; caetera ut Peucedani. 1. Th. palüstre (L.) Hoffm., — caule sulcato; foliis 3pinna- tis, foliolis profunde pinnatifidis, laciniis lanceolatis vel linearibus cartilagineo-apieulatis; involucro polyphyllo deflexo. & — Selinum palustre L. Peucedanum pal. Mönch. Juli— August. Auf sumpfigen Wiesen, an Fluss- und Teichrändern zwischen Rohr, sehr häufig. Stengel 1—4’ h., hohl und ästig. Blätter mehrfach - gefiedert, im Um- risse 3eckig, die unteren sehr lang gestielt, Stiele nur an der Basis kurz- scheidig. Zipfel der tief fiederspaltigen Blättchen lanzettlich, selbst etwas länglich bis schmal linienförmig, am Rande schärflich, mit knorpliger Spitze. Dolden gross, lang gestielt, vielstrahlig, Strahlen innen schärflich-kurzhaanig. Hülle zurückgeschlagen nebst dem Hüllchen vielblätterig; Blättehen lanzett- lich, zugespitzt, breit weisshäutig-gerandet. Blumenblätter weiss, Frucht flach-zusammengedrückt, oval, braun, mit sehr kurzen Griffeln; Rippen breit und flach, die Seitenrippen in den schmal geflügelten Rand übergehend, die beiden Fugenstriemen vom Fruchtgehäuse bedeckt. Kleine schmalblätterige Exemplare haben grosse Aehnlichkeit mit Se- linum Carvifolia L., unterscheiden sich aber sogleich durch die breit weisshäutig-gerandeten Hüllblätter und den nicht flügelkantigen Stengel, ausserdem hinreichend durch die Frucht. 24. ANETHUM Tourn. Cal. margo obsoletus. Pet. apice subquadrato, retuso, involuto, spurie subrotunda. Schizocarpium a dorso lentieulari- compressum, margine dilatato, complanato einetum. Carpidia costis aequidistantibus, 3 dorsalibus acute carinatis, 2 lateralibus obsoletioribus in marginem abeuntibus. Interstitia 1vittata, vittae latae, totum interstitium implentes. 1. A. graveolens L., — caule tereti lineato; foliis 2pinnatis, foliolis 3chotomis, laciniis elongato-filiformibus. © Juli— August. In Südeuropa einheimisch, bei uns zum Küchengebrauche gebaut und verwildert. / Die ganze Pflanze bläulich bereift. Stengel 2—3‘ h., weiss-linürt. Blattzipfel fädlich, weissspitzig. Blattscheiden weiss berandet, kurz, an der Spitze beiderseits Oehrehen bildend. Hülle und Hüllchen fehlend. Blumen- blätter gelb. Frucht elliptisch, braun, mit hellerem gelblichem Flügelrande. — Dill. — Off. obs. Sem, vel Fructus et Ol. Anethi. 25. PASTINACA Tourn. Cal. margo obsoletus vel minute dentieulatus. Pet. apiee retuso, involuto, spurie subrotunda. Schizocarpium a dorso plano-compressum, margine dilatato com- planato einetum. Carpidia costis tenuissimis vix elevatis, 3 dor- salibus aequidistantibus, 2 lateralibus conspieue remotis, margini dilatato-alato contiguis. Interstitia 1vittata, vittae lineares, acutae. UMBELLIFERAE. 205 1. P. sativa L., — caule angulato-sulcato; foliis pinnatis supra glabris, subtus puberulis, foliolis ovato-oblongis oblongisve ineisis, erenato-serratis, lateralibus basi lobatis, terminali 3lobo. © Juli— August. An Wegen, Gräben, auf Wiesen, häufig. Wurzel der wilden Pflanze dünn und spindelförmig, der eultivirten diek, rübenförmig und fleischig. Stengel 1—3° h. Blätter oberseits etwas glänzend, unterseits mit wenigen, kurzen Härchen besetzt. Hülle und Hüll- chen ganz fehlend, oder 1— 2blätterig und hinfällig. Dolden lang gestielt, mit schärflichen Strahlen. Blumenblätter gelb. Frucht flach-oval, bräunlich- gelb. — Pastinak. 26. HERACLEUM L. Calyx 5dentatus. Petala apice in- flexo emarginata, spurie obcordata, exteriora saepe radiantia, 2fida. Vittae basin versus dilatatae, subelavatae, abbreviatae. Caetera ut Pastinacae. 1. H. Sphondylium L., — caule suleato hirto; foliis pinnatis vel profunde pinnatifidis scabro-hirsutis, foliolis sinuato -lobatis vel pinnatifidis et palmato-partitis, inaequaliter erenato - serratis; umbellis saepe radiantibus; ovario pubescente vel glabro. 4 ß. elegans (Jacq.), — foliolis profunde pinnatifidis et pal- mato-partitis, laciniis elongato-vel lineari-lanceolatis. Juni— August. An Wegen, Zäunen, in Wäldern, häufig; £. zerstreut unter der Hauptform, besonders häufig in der Plantage bei Swinemünde und bei Wolgast auf den Cisawiesen neben der Chaussee. Wurzel spindelig, etwas ästig, Stengel 2—4‘ h., steifhaarig. Blätter gross, rauhhaarig und schärflich, mit grossen, bauchigen Scheiden, Blättchen verschieden tief eingeschnitten, die Lappen dadurch bald breit eiförmig, bald wie in £. verlängert lanzettlich, mitunter fast linienförmig, Dolden gross, lang gestielt. Hülle wenigblätterig oder fehlend; Hüllchen vielblätterig. Blumenblätter unrein weiss oder etwas röthlich, die randständigen Blüthen in der Regel strahlend, die äusseren Blumenblätter derselben viel grösser und tiefer gespalten. Frucht bräunlich -gelb, flach zusammengedrückt, rundlich- oval, breit geflügelt, an der Spitze und Basis mehr oder weniger ausge- randet. Striemen verkehrt-keulenförmig, auf der Fugenseite 2, ungefähr von der halben Länge der Frucht. Die Varietät hat schmälere Blättchen und Blattzipfel und etwas grün- liche Blüthen, wovon die randständigen weniger oder gar nicht strahlend sind, lässt sich aber wegen der Unbeständigkeit dieser Merkmale nicht spe- zifisch trennen. Wahrscheinlich gehören hierher auch H. sibirieum L. und H. Lecokii Godr. et Gren. “ — Trib. VII. THAPSIEAE Koch. Schizocarpium a dorso com- pressum vel seetione transversali subteres. Carpidia costis pri- marliis 5 filiformibus, quandoque setulosis, Jateralibus plano com- missurali impositis; secundariis 4, interioribus filiformibus, ex- 206 UNBELLIFERAE. terioribus alatis, vel omnibus alatis, itaque carpidia 2alata vel 4alata. Albumen antice planum. 27. LASERPITIUM Tourn. Cal. margo 5dentatus. Pet. apice inflexo emarginata, spurie obcordata. Carpidia costis primariis 5 filiformibus, 3 intermediis dorso, lateralibus plano commissurali impositis; secundariis 4 omnibus alatis, ala inermi. Interstitia sub costis secundariis 1vittata. 1. L. prutenicum L., — caule sulcato-angulato hispido, pilis inferne reversis; foliis 2pinnatis in margine petiolisque hirsutis, foliolis pinnatifidis, laciniis lanceolatis vel lanceolato-linearibus; involucri et involucelli phyllis membranaceo-marginatis reflexis; schizocarpii costis primariis setuloiss. © Juli— September. Auf Wiesen, feuchten Waldstellen und in Gebüschen, hin und wieder. Rügen: Zühlitz und Möllen-Medow bei Bergen (Zbl.), Leuenholz bei Garz, in der Granitz beim Jagdschloss, Kiköwer und Zirkow, auf Mönchgut. Tribsees: Reeknitz-Wiesen bei Wohsen und Plennin (Zbl.). Auf den Wiesen längs der Peene bei Loitz, Gützkow und Anclam. Greifs- wald: Wampen, Potthagen, Behrenhof (Münter). Lassan: Pulow (Zbl.). Wolgast: Hohensee und in der Gremitz. Usedom: von Hammelstall bis Peenemünde. Wurzel spindelförmig. Stengel 1—3° h., am Grunde rückwärts - steif- haarig, oben ästig und öfter fast kahl. Blattstiele und Blättehen am Rande rauhhaarig, selten fast kahl, Zipfel breiter oder schmäler, stachelspitzig. Hüll- und Hüllchenblätter zurückgeschlagen, weisshäutig gerandet und ge- wimpert. Dolden lang gestielt. Strahlen innen kurzhaarig. Blumenblätter weiss, getrocknet gelblich. Frucht oval; die fadenförmigen, kaum hervor- tretenden Hauptrippen mit kurzen steifen Borsten spärlich besetzt, die Nebenrippen mit breiten, häutigen, der Quere nach welligen und zart ge- streiften Flügeln, daher die ganze Frucht Sflügelig, die seitlichen Flügel etwas breiter. Trib. VIII. DAUCINEAE Koch. Schizocarpium a dorso len- tieulari- compressum vel sect. transv. subteres. Carpidia costis primarüs 5 filiformibus (setulosis), lateralibus plano eommissurali impositis; secundariis 4 magis prominulis aculeatis. Albumen antice planiusculum. 28. DAUCUS Tourn. Cal. margo 5dentatus. Pet. apice in- flexo emarginata, spurie obcordata, exteriora radiantia 2fida. Schizocarpium a dorso compressum. Carpidia eostis primariis 5 filiformibus, setiferis, 3 intermediis dorso, 2 lateralibus plano commissurali impositis; secundariis 4 aequalibus alatis, ala 1fariam aculeata. Interstitia sub costis secundaris lvittata. UMBELLIFERAE. 207 1. D. Caröta L., — caule striato hispido; foliis 2—3pinnatis, foliolis pinnatifidis, laciniis lineari-lanceolatis cuspidatis; invo- lueri phyllis 3fidis pinnatifidisque. © Juni— August. Auf Wiesen, Triften, Aeckern, an Wegen, gemein; ausserdem allgemein eultivirt. Wurzel spindelförmig, holzig, weisslich. Stengel 1—3° h. Blätter be- haart. Dolde lang gestielt, nach der Blüthe zusammengezogen und concav vertieft. Hüllblätter zahlreich, 3- oder fiederspaltig, mit linealen, stachel- spitzigen Zipfeln, Hüllchenblätter getheilt oder einfach, weiss gerandet und gewimpert, von der Länge des Döldehens. Blüthen weiss, die Centralblüthe schwarzroth, die randständigen strahlend, Frucht länglich- eiförmig, die Hauptrippen unscheinbar, nur durch feine Borsten kenntlich, die Nebenrippen lang bestachelt, Stacheln von der Länge des Fruchtdurchmessers. — Möhre. Durch die Cultur erhält die Pflanze eine starke, saftige, saffrangelbe Wurzel „Mohrrübe“, Die auf der Halbinsel Dars eultivirte „gäle Wör- tel“ hat eine besondere Berühmtheit. Subordo H. CAMPYLOSPERMAE. Albumen margine inflexum, vel totum involutum, vel ad latus interius sulco longitudinali ex- aratum. Trib. IX. CAUCALINEAE Koch. Schizocarpium a latere con- tractum vel subteres. Carpidia costis primariis 5 filiformibus, setosis vel aculeatis, 3 intermediis dorso, 2 lateralibus plano commissurali impositis; secundariis 4, magis prominulis, aculeatis, vel copia aculeorum, totum interstitium obtegentium, obliteratis. Albumen involutum vel margine inflexum. 29. TORILIS Adans. Cal. margo 5dentatus. - Pet. apice in- flexo emarginata, spurie obecordata, exteriora radiantia, bifida. Schizocarpium a latere contractum. Carpidia costis primariis 5 setulosis, 3 intermediis dorso, 2 lateralibus plano commissurali impositis, secundariis copia aculeorum, interstitium totum oceu- pantium, obliteratis. Interstitia sub costis secundariis 1vittata. 1. T. Anthriscus (L.) Gm., — strigosa; caule erecto ramoso, ramis erecto-patentibus; foliis 2pinnatis, foliolis oblongo-lanceo- latis pinnatifidis vel inciso-serratis; umbellis longe pedunculatis; aculeis carpidiorum incurvis. ® — Tordylium Anthriscus L. Cau- calis Anthr. Spr. Juni— August. An Zäunen, Wegen, in Gebüschen und lichten Wäl- dern, häufig. ‚ Wurzel verbogen spindelförmig. Stengel 1—3’ h., von rückwärts an- liegenden Haaren striegelig. Blätter mit angedrückten Haaren, Zipfel mit einwärts gebogener Stachelspitze, oberste Blätter oft 3zählig. Dolden sehr 208 UMBELLIFERAE. lang gestielt, 5—7strahlig, Hülle und Hüllchen vielblätterig, Blättehen pfriemlich. Blumenblätter weiss oder röthlich. Frucht grünlich, klein, ei- förmig, Rippen kurz-borstig, Nebenrippen durch die zahlreichen, die Zwi- schenräume ganz überdeckenden Stacheln undeutlich; Stacheln klein, ein- wärts gekrümmt, schärflich, mit durchsichtiger, einfacher Spitze, Trib. X. SCANDICINEAE Koch. Schizocarpium a latere evi- denter compressum vel contractum, saepius rostratum. Carpidia costis 5 filiformibus, quandoque alatis, vel basi obliteratis et apice tantum conspicuis, secundariis nullis. Albumen convexum, antice sulco profundo exaratum, vel margine involutum. 30. SCANDIX L. Cal. margo obsoletus. Pet. apice inflexo spurie obovata. Schizocarpium a latere compressum, longissime rostratum. Carpidia costis 5 obtusis aequalibus, lateralibus mar- ginantibus. Interstitia evittata vel obsolete vittata. 1. S. Pecten Veneris L., — multicaulis; foliis 2—3pinnatis, foliolis pinnatifidis vel tenuissime multipartitis, laciniis linearibus; umbella 2—3radiata; rostro schizocarpii a dorso compresso, Di- fariam sursum scabro. @ et © Juni— August. Auf kalkhaltigen Aeckern, selten. Greifswald: bei Wiek (Münter). Rügen: zwischen Arkona und Varnkewitz auf Wittow (Zbl.), auf Jasmund bei Bobbin und Campe. Wurzel mehrköpfig, mehrere Stengel treibend. Stengel 3—8“ h,, von zerstreuten, abstehenden, steifen Haaren schärflich. Blätter mit gewimperten Blattscheiden, sehr fein zertheilt. Dolden den Stengelblättern gegenständig, gestielt, meist 2strahlig; Döldchen 5—10blüthig. Hülle fehlend; Hüllchen mehrblätterig, Blättchen lanzettlich, ganz, oder an der Spitze 2—3spaltig, am Rande schärflich, länger als das kleine Döldehen. Blüthen klein, weiss. Frucht grünlich, 4° 1., mit einem sehr verlängerten, über Zoll langen, vom Rücken zusammengedrückten, 2reihig - aufwärts -schäflichen Schnabel, 31. ANTHRISCUS Hofim. Cal. margo obsoletus. Pet. obo- vata, truncata vel apite inflexo emarginata, saepe brevissima. Schizocarpium a latere contractum, rostratum. Carpidia sub- teretia, ecostata, rostro solum 5costato. 1. A. silvestris (L.) Hoffm., — caule sulcato basi vaginisque piloso apice glabro; foliis glabris vel pilosiuseulis 2—3pinnatis, foliolis ovato-lanceolatis pinnatifidis; umbellae radiis glabris; in- volucellis Sphyllis; schizocarpiis oblongo-lanceolatis glaberrimis, rostro brevissimo quintam fructus partem aequante. & — Chae- rophyllum silvestre L. UMBELLIFERAE. 209 Juni— Juli. An Zäunen, Wegen und in Gebüschen, sehr häufig. Stengel 3-4‘ h., ästig, nur an der Basis behaart, oben kahl. Blätter im Umrisse 3eckig, die unteren sehr lang gestielt und gross, hauptsächlich unterseits an den Hauptnerven behaart. Dolden gestielt, meist zu 3, viel- strahlig, mit kahlen Strahlen. Hülle fehlend; Hüllchen 5blätterig, Blättchen eiförmig, zugespitzt, häutig gerandet und gewimpert, zur Fruchtzeit zurück- geschlagen. Blüthen weiss. Griffel länger als das Stempelpolster. Früchte elänzend schwarz, bei uns immer glatt und ohne warzige Erhöhungen, unter der Lupe sehr fein punktirt. — „Kalwerkropp*. 2. A. Cerefölium (I..) Hoffm., — caule striato supra nodos puberulo; foliis Spinnatis glabris vel subtus pilosiuseulis, foliolis late ovatis pinnatifidis; umbellae radiis pubescentibus, involucellis dimidiatis 2—Sphyllis; schizocarpiis elongato- fusiformibus laevi- bus, rostro eireiter tertiam fructus partem aequante. © — Scan- dix Cerefolium L. Chaerophyllum sativum Lmk. Mai— Juni. An Wegen, Zäunen, in Dörfern, bisher nur in dem Dorfe Göhren auf Mönchgut und am Pritzierschen Chausseehause bei Wolgast ge- funden. Stengel 1—1}‘ h. Blätter aromatisch, klein und zart, im Umrisse breit dreieckig, die Fiedern lang gestielt. Dolden kurz gestielt oder sitzend, 3—Östrahlig, Strahlen behaart. Hülle fehlend ; Hüllchen einseitig 2—3blät- terig, Blättchen lanzettlich, gewimpert. Blüthen klein, weiss. Griffel länger als das Stempelpolster. Frucht auf sehr verdickten Stielen, fast schwarz, schmal spindelförmig, in den kaum halb so langen Schnabel verdünnt, glatt aber sehr fein punktirt. — Kerbel. n 3. A. Scandix (Scop.) Aschrs., — caule striato glabro; foliis 3pinnatis pilosiuseulis, foliolis pinnatifidis, laciniis brevibus ova- tis; umbellae radiis glabris, involucellis dimidiatis 2—3phyllis; schizocarpiis ovatis dense aculeolatis, rostro laevi eireiter quartam fructus partem aequante, & — Caucalis Scandix Scop. Scandix Anthriscus L. Anthriscus vulgaris Pers. Juni— Juli. An Wegen und Zäunen, besonders in der Nähe der Dör- fer, häufig. Stengel 3—2° h., kahl, sehr ästig. Blattscheiden etwas breiter, häutig gerandet und länger wollig gewimpert. Blätter fein zertheilt, die Zipfel atwas stumpf aber stachelspitzig. Dolden den Blättern gegenüber, gestielt, die obersten sitzend. Strahlen kahl. Hülle fehlend; Hüllchenblätter ein- seitig, lanzettlich, lang zugespitzt, gewimpert. Blüthen klein, weiss. Griffel sehr kurz. Frucht eiförmig, bräunlich-grau, Stacheln aus dicker Basis kurz, bestehend, mit aufwärts gekrümmter Spitze; Schnabel kurz, ohne Stacheln. Fruchtstiele verdickt, an der Fıiuchtbasis mit einem Kranze von kurzen Borsten. 32. CHAEROPHYLLUM L. Cal. margo obsoletus. Pet. apice inflexo emarginata, spurie obcordata. Schizocarpium a latere 14 210 UMBELLIFERAE. contraetum. Carpidia costis‘5 obtusissimis, aequalibus, Inter- stitia 1vittata. 1. Ch. temulum L., — caule maculato sub nodis tumido in- ferne hispido, superne hirto; foliis pilosiusculis 2pinnatis, foliolis ovato-oblongis inciso-lobatis, lobis obtusis mucrönulatis subcre- natis; involucelli phyllis eiliatis; stylis patentibus. @ — Myrrhis temula All. Juni—Juli. An Wegen, Zäunen, auf Schutt und in Gebüschen, gemein. Wurzel spindelförmig, verästelt. Stengel 1—3° h., rotb- oder violett- gefleckt, an der Basis mit rückwärts gerichteten Borsten, oben kurz - steif- haarig. Blätter nebst den Blattstielen mit zerstreuten Haaren besetzt. Zip- fel ziemlich breit und stumpf, die der obersten Blätter gleichgestaltet. Hülle fehlend oder 1 blätterig; Hüllchenblätter zurückgeschlagen, eilanzettförmig, zugespitzt und gewimpert. Dolden lang gestielt, vor der Blüthe nickend; Strahlen schärflich. Blumenblätter weiss. Frucht länglich - walzenförmig, bräunlich-grün, kahl; Griffel abstehend, von der Länge des Stempelpolsters. 2. Ch. bulböosum L., — caule maculato sub nodis tumido in- ferne hispido, superne glabro; foliis supradecompositis, foliolis profunde pinnatifidis, laciniis lineari -lanceolatis acutis, follorum superiorum angustissime linearibus; involucelli phyllis glabris; stylis reflexis. @ Myrrhis bulbosa Spr. Juni— Juli. An Wegen, Zäunen, in Gebüschen, selten. Bis jetzt nur bei Greifswald: in der Mühlenvorstadt (Zbl.), im Dorfe Eldena (Tesch) und am Strande hinter Wiek (Jessen). Hat zwar grosse Aehnlichkeit mit der vorigen Art, ist aber durch den oberhalb kahlen Stengel, die feiner zertheilten oberen Stengelblätter, deren Zipfel schmal lineal verlängert sind, sowie durch die kahlen Doldenstrahlen und die gleichfalls kahlen und schmäleren, lanzettförmigen, zugespitzten Hüllchenblätter leicht zu unterscheiden. — Wird zuweilen unter dem Namen „Körbelrübe* in Gärten angebaut, wobei die Wurzel sich knollenförmig verdickt. Trib. XI. SMYRNEAE Koch. Schizocarpium turgidum a la- tere compressum. Carpidia costis 5. Albumen involutum vel antice sulcatum, ideoque sect. transv. semilunare vel complicatum. 33. CONIUM L. Cal. margo obsoletus. Pet. apice brevis- simo inflexo subemarginata, spurie obcosdata. Schizocarpium a latere compressum, late ovatum. Carpidia costis 5 prominulis, undulato-crenulatis, aequalibus, lateralibus marginantibus. Inter- stitia pluristriata, evittata. 1. C. maculatum I., — caule maculato glaberrimo; foliis UMBELLIFERAE — ARALIACEAE. 211 3pinnatis, foliolis ovato-lanceolatis ineiso-dentatis; involucelli dimidiati phyllis umbellula brevioribus. © Juni— August. In Dörfern, an Zäunen, auf Schutthaufen und an un- eultivirten Orten, stellenweise häufig. Ganz kahl. Wurzel spindelförmig, weiss. Stengel 3—6° h., rund und röhrig, feingestreift, rothgefleckt und bereift. Blätter im Umrisse 3eckig, die unteren lang gestielt; Blättchen glänzend -dunkelgrün, die Zähne mit weisser Stachelspitze. Blattstiel röhrig, die Blattstieläste rinnig. Dolden lang gestielt, vielstrahlig, Strahlen innen schärflich. Hülle und Hüllchen 3—5blätterig, Blättchen eilanzettlich, zurückgeschlagen. Blumenblätter weiss. Frucht rundlich-eiförmig, etwas zusammengedrückt, mit wellig-kerbigen Rip- pen. — Schierling. — Off. Hb. Conii mac. Riecht mäuseähnlich-betäubend und ist giftig. Die Blätter dieser wich- tigen Arzneipflanze sind stets ganz kahl, und unterscheiden sich dadurch, sowie durch ihren röhrigen, runden Blattstiel auch bei der nicht blühenden Pflanze von den Blättern ähnlicher Doldenpflanzen. 40. Fam. ARALIACEAE Juss. Kelchröhre mit dem Fruchtknoteu verwachsen, Saum ganz oder gezähnt. Blumenblätter 5, 10 oder mehrere, mit breiter Ba- sis dem Rande einer oberständigen Scheibe eingefügt. Staub- gefässe von gleicher oder doppelter Zahl der Blumenblätter und mit ihnen eingefügt. Fruchtknoten 1, zwei- oder mehrfächerig; Fächer eineiig, mit hängendem Eichen. Griffel 1 oder mehrere. Frucht gewöhnlich beerenartig. Samen hängend, mit geradem Keimling im fleischigen Eiweisse. Sträucher, seltener Bäume oder Stauden, mit gestielten Blät- tern ohne Nebenblätter. Die Araliaceen sind den Umbelliferen am nächsten verwandt, unterscheiden sich aber durch den Blüthenstand, der keine voll- kommene Dolde bildet und durch die gewöhnlich mehrfächerige nicht in Theilfrüchte zerfallende Frucht. 1. IEDERA. ’ ! 1. HEDERA I... Calycis margo superus, elevatus vel den- tatus. Petala 5, 10. Stamina 5, 10. Styli 5, 10, eonniventes vel eonnati. Bacca 5—10locularis. V, 1. 1. H. Helix L., — caule fibrillis radiciformibus scandente; foliis coriaceis glabris nitidis angulato-5lobis, supremis ramulo- rumque florentinm rhombeo-ovatis acuminatis integris; umbellis simplieibus pubescentibus. & i 14* 219 ARALIACEAE — CORNACEAE — LORANTHACEAE. “ September— October. An alten Mauern und Waldbäumen verbreitet, aber selten blühend. Stengel bis in die Gipfel der Bäume kletternd, nur im Alter blühend. Blätter lang gestielt, immergrün, glänzend, oft bunt geadert. Blüthen 5zäh- lig, gr ünlich- -weiss, in meist zahlreich gipfelständigen und traubig angeord- neten, halbkugeligen Dolden. Beeren schwarz, erst im folgenden Frühlinge reifend, mit fehlschlagenden Fächern. Samen mit querrissigem Eiweisse und kleinem Keimling. — Epheu. 41. Fam. CORNACEAE DC. Kelchröhre mit dem Fruchtknoten verwachsen, Saum 4zähnig. Blumenblätter 4, mit breiter Basis am Rande einer oberständigen Scheibe eingefügt. Staubgefässe 4. Griffel 1, Fruchtknoten meist 2fächerig. Frucht eine Steinfrucht, mit meist 2fächerigen Steinen. Das Uebrige wie bei den Araliaceen. Sträucher mit einfachen Blättern, ohne Nebenblätter. 1. CORNUS. 1. CORNUS Tourn. Calyeis limbus superus, 4dentatus. Pe- tala 4. Stam. 4. Stylus 1. Drupa putamine 2loculari, loculis ispermis.! DV, 1. C. sanguinea L., — foliis ovatis vel elliptieis breviter acu- minatis; eymis non involucratis. ® Juni. In Gebüschen und Wäldern, hin und wieder. Auf Rügen häufig, ebenso in den Gehölzen längs der Recknitz und bei Barth. Greifswald: Ludwigsburger Wald. Grimmen: Hohe Holz, Clevenow, Grellenberg (H. Schmidt). Lassan: Bauerberg. Gützkow: nach der Fähre zu. Strauch 4—7’ h. Zweige gerade abstehend, im Herbste und Winter blutroth. Blätter 2—3“ 1., beiderseits grün, im Herbste gelbroth werdend. Blüthen weiss, in flachen Trugdolden. Steinbeere kugelig, erbsengross, schwarz, weiss punktirt. — Hartriegel. In Anlagen findet sich noch häufig C. mas L. und C. stolonifera Michx. angepflanzt. 42. Fam. LORANTHACEAE Don. Kelchröhre dem Fruchtknoten angewachsen. Saum ganzrandig oder gezähnt. Blumenkrone 4—Shlätterig, oder 4—Stheilig, oder ganz fehlend. Staubgefässe soviele wie Blumenblätter und diesen gegenständig und mehr oder weniger angewachsen. Frucht- knoten 1, Ifächerig, leiig. Frucht eine einsamige Beere. .„ LORANTHACEAE — CAPRIFOLIACEAE. 213 Schmarotzerpflanzen, die mit ihren Wurzeln in die Rinde der Bäume eindringen und oft mit ihnen innig verwachsen. Sie gehören bis auf wenige Arten den Tropen an. 1. VISCUM. 1. VISCUM L. Flores unisexuales. Mas: Calyx O0. Cor. 4partita. Antherae corollae laciniis adnatae. Fem: Cal. margo superus, integer. Petala 4. Stigma sessile, obtusum. Bacca lsperma. XXII, 4. 1. V. album L., — caule dichotome ramosissimo; foliis lan- ceolatis obtusis 3—-5nerviis; floribus terminalibus sessilibus sub- quinis glomeratis. ® März— Mai. Auf verschiedenen Bäumen schmarotzend, selten. Dam- garten: bei Todenhagen und Neuenross (Tesch). Grimmen: Quitzin und Abtshagen. Greifswald: auf Pappeln an der Chaussee bei Reinberg und in Falkenhagen (Dr. Fürstenberg). Demmin: Cummerow und Sommersdorf (Zbl.). Lassan: Garten von Vorwerk (Heinrich). Kleiner 1— 83‘ hoher, gegliedert-gabelig-verästelter, immergrüner, grün- lich-gelber Strauch. Blätter lederartig, gegenständig, sitzend, undeutlich parallelnervig. Blüthen klein und unansehnlich, gelbgrün. Beeren erbsen- gross, weiss, mit klebrigem Safte.e. Samen zusammengedrückt, mit grünem Eiweiss. — Mistel. 43. Fam. CAPRIFOLIACEAE Juss. Kelchröhre dem Fruchtknoten angewachsen. Saum oberstän- dig, 2-5theilig oder -zähnig. Blumenkrone verwachsenblätterig, auf dem Fruchtkneten, 4--5spaltig, die Zipfel in der Knos- penlage dachig. Staubgefässe frei, der Röhre der Blumenkrone eingefügt. Fruchtknoten 2—5Hfächerig, Fächer mit 1 oder meh- reren, hängenden Eichen. Frucht eine Beere, die zuweilen aus 2 zusammengewachsenen Fruchtknoten gebildet wird. Keimling in der Achse des Eiweisses. Meistens strauchartige Pflanzen mit gegenständigen Blättern. Trib.I. SAMBUCEAE. Blumenkrone radförmig. Griffel oder Narben 3—5. 1. ADOXA. 2. SAMBUCUS. 3. VIBURNUM. Trib, II. LONICERAE. Blumenkrone röhrig oder zlockig, mit oft unregelmässigem Saume. Ein fadenförmiger Griffel. 4. LONICERA. 5. LINNAEA. 214 CAPRIFOLIACEAE. j Trib. . SAMBUCEAE H. B.K. Cor. regularis rotata. Stig- mata 3—9. 1. ADOXA L. Cal. semisuperus, limbo 2—Bfido persistente. Corolla rotata, tubo brevissimo, limbo d—5partito. Stamina inter lacinias limbi inserta, 4—5, ad basin usque bipartita, eruribus singulis antherae loeulum unicum gerentibus. Styli 4—5. Bacca subsuceosa, medio calycis laciniis appendieulata, apice stylis approximatis terminata, 4—Ösperma. VIII, 4. 1. A. Moschatellina I.., — foliis petiolatis ternatis, foliolis 3hdis ineisisque; capitulo terminali suböfloro. 4 April— Mai. An Zäunen, zwischen Gesträuchen und auf feuchtem Wald- boden, häufig. Wurzelstock kriechend, mit weissen, fleischigen Schuppen und aus de- ren Achseln kriechende, unterirdische, dünne Ausläufer treibend. Stengel 4—8“ h. Wurzelblätter 1—2, langgestielt, Stengelblätter 1 oder 2, gegen- ständig, kurz gestielt, alle gedreit, mit Stheiligen, eingeschnittenen, unter- seits glänzenden Blättchen und stumpflichen Zipfeln. An der Spitze des einfachen Stengels ein fast würfelförmiges, 3—4‘' grosses, 4 — 5blüthiges Köpfehen. Blüthen gelb-grünlich, schwach nach Moschus riechend; die End- blüthe mit 2theiligem Kelche und 4zähligen übrigen Blüthentheilen; die Seitenblüthen mit 3theiligem Kelche und 5zähligen übrigen Blüthentheilen. Staubfäden der Länge nach in 2 Schenkel getheilt, jeder Schenkel mit einem Antherenfache, so dass die doppelte Anzahl von paarweise genäherten, lfächerige Antheren tragenden Staubfäden vorhanden zu sein scheint. Beere grünlich, etwas saftig, in der Mitte vom bleibenden Kelchsaume umgeben, an der Spitze durch die zusammenneigenden Griffel gekrönt. Samen zu- sammengedrückt, häutig gerandet. 2. SAMBÜCUS Tourn. Cal. sub anthesi semisuperus, limbo 5dentato. Cor. rotata, limbo 5fido. Stamina 5. Stylus O, stig- mata 3, sessilia. Bacca calycis limbo evanescente coronata, 3—5sperma. V,3. 1. $. Ebulum L, — caule herbaceo, foliis pinnatis, foliolis oblongo -lanceolatis acuminatis serratis; stipulis foliaceis ovatis serratis; cymae ramis primariis Zernatis. & — Ebulum humile Garcke. Juli— August. An Zäunen, Hügeln und in Gebüschen Mitteldeutsch- lands, bei uns verwildert bei Vietlipp unweit Grimmen (Münter). Wurzelstock weit umherkriechend. Stengel krautartig aufrecht, ästig, gefurcht. Blättchen 5—9. Nebenblätter blattartig, gesägt. Trugdolde stets aufrecht, gross, flach, ihre ersten Verzweigungen zu 3. Blüthen sämmtlich gestielt; Blumenkrone weiss, aussen röthlich, ihre Zipfel in der Knospen- lage klappig. Antheren roth. Beeren schwarz, f CAPRIFOLIACEAE. 215 2. 8. nigra Li., — arborescens; foliis pinnatis, foliolis ovatis acuminatis inaequaliter serratis; stipulis »allis vel verruciformibus; cymae ramis primariis qwinatis. % . Juni— Juli. An Zäunen, in Gebüschen und in der Nähe der Dörfer verwildert und in den Gärten allgemein angepflanzt. Baumartiger Strauch mit grauer, warziger Rinde und starkem, weissem Marke. Blättchen meist 5, lang zugespitzt. Nebenblätter fehlend oder als ein kleines Wärzchen angedeutet. Trugdolde nach der Blüthe hängend, gross, flach, zerstreut-behaart, ihre ersten Verzweigungen zu 5, die seitlichen Blüthen äer letzten Verzweigungen sitzend. Blüthen gelblichweiss, stark riechend, ihre Zipfel in der Knospenlage sich dachig deckend. Antheren gelb. Beeren schwarz-violett, selten grün. — Hollunder, Flieder, „Flehre“. — Off. Flores et Baccae Sambuci. 3. VIBURNUM L. Cal. superus, limbo minuto, ödentato. Cor. rotata, subeampanulata aut tubolosa, limbo 5lobo. Stam. 5. Stigmata 3, sessilia. Bacca monosperma. V, 3. 1. VW. Opulus L., — foliis 3—5lobis, lobis acuminatis grosse dentatis; cymis pedunculatis, floribus exterioribus radiantibus neutris. B Juni. In Laubwäldern und Gebüschen, häufig. Strauch 6—10' h., mit gegenständigen Aesten, Blätter gestielt, aus rundlicher oder etwas herzförmiger Basis 3—Dlappig, die Lappen spitz- und grob-gezähnt. Blattstiele an der Basis mit gestielten Drüsen und abfälligen pfriemlichen Nebenblättern. Trugdolde flach. Blumenkrone der inneren Zwitterblüthen klein, glockenförmig und gelblich, der äusseren geschlechts- losen Blüthen viel grösser, radförmig und schneeweiss. Beere länglich- rund, roth, mit einem einzigen, linsenförmigen Samen. In Gärten wird unter dem Namen „Schneeball“ eine Varietät mit ku- gelförmiger Trugdolde und lauter schneeweissen, grossen, geschlechtslosen Blüthen gezogen. Trib. II. LONICEREAE R. Br. Cor. tubulosa vel campanu- lata, saepe irregularis. Stylus filiformis. 4. LONICERA L. Calyeis limbus 5dentatus. Corolla tubu- losa vel subcampanulata, tubo aequali vel basi gibbo, limbo 2la- biato-5fido. Stam. 5. Stylus filiformis, stigmate capitato sub- 3lobo. Bacca 3locularis vel spurie 1loeularis, oligosperma. V,1. Sect. I. Caprifolium Tourn. Caulis volubilis. Flores capitato-verticillati. Bacca calyce persistente coronata. 1. L. Perielymenum L., — foliis ovatis oblongisve acutis; eapitulis pedunculatis terminalibus. % Juni — August, In Hecken, Gebüschen und Wäldern, häufig. 216 CAPRIFOLTACEAE. Stengel windend, bis über 8°]. Blätter gegenständig, sitzend oder sehr kurz gestielt, 2—3* 1., kahl oder etwas flaumig. Blüthen wohlriechend, in sestielten Köpfen; Blumenkrone über Zoll lang, gelblich, roth überlaufen, aus dünner röhrenförmiger Basis allmälich erweitert und rachenförmig-2lippig, mit zurückgerollten Lippen und tiefer, gespaltener Unterlippe. Staubgefässe und Griffel aus der Blume hervorragend. Beeren roth. — Geisblatt, Jelängerjelieber. In Gärten findet sich das verwandte, an den oberen durehgewachsenen Blättern leicht kenntliche L. Caprifolium L. öfter angepflanzt. Sect. I. Xylosteum Tourn. Caulis ereetus. Flores gemini. Calyeis limbus de eiduus. 2. L. Xylösteum 1, — foliis ovalibus pubescentibus; pedun- culis 2Horis villosis flore sublongioribus, ovariis basi connatis. ® Mai—Juni. In Gebüschen und Laubwäldern, verbreitet; besonders häufig auf Rügen und Usedom. Strauch 3—6° h., mit grauer Rinde und behaarten jungen Zweigen. Blätter weichhaarig, rundlich-oval bis länglieh, 1—1‘ ]. Blüthenstiele ach- selständig, 2blüthig, etwas länger als die Blüthen und kürzer als das Blatt. Blumenkrone 4—6° 1., gelblich-weiss, aussen behaart, tief gespalten, mit kurzer, auf der einen Seite mit einem Buckel versehenen Röhre. Beeren scharlaehroth, gewöhnlich zu 2 verwachsen. ’ 5. LINNAEA Gronov. Calycis limbus superus, Öpartitus, laeiniis demum deciduis. Cor. campanulata 5loba. Stam. 4, di- dynama. Stylus filiformis. Bacca coriacea, abortu I1sperma, bracteis 2, cum fructu auctis, perfecto inclusa et iis ad medium usque adnata. XIV, 2. 1. L. borealis L., — caule filiformi repente; foliis ovali-sub- rotundis; foribus geminis nutantibus. R Juni— Juli. An moosigen Orten, in schattigen Kiefernwäldern, hier und da. Auf dem Dars verbreitet. Greifswald: Hanshäger Holz, hei Stef- fenshagen (v. Wakenitz). Wolgast: im Warsiner und Buddenhäger Walde häufig (Zbl.). Usedom: im Peenemünder Holz und in ungeheurer Menge in den grossen Kiefernhölzern bei der Stadt Usedom. Stengel holzig, fadenförmig, bis 2° 1. im Moose fortkriechend, mit auf- rechten Blüthenästen, nebst den Blättern etwas behaart. Blätter ganz kurz gestielt, gegenständig, etwas lederartig, kreisrund oder oval, 4-5’ im Durchmesser, am Rande mit einigen Kerbzähnen. Die aufrechten Blüthen- äste oben nackt, an der Spitze mit 2 gegenständigen, gestielten, überhän- genden Blüthen. Blüthenstiele 3—6“' l., an der Basis und etwas unter der Blüthe mit 2 kleinen Deckblättehen. Blumenkrone glockenförmig, mit dlappigem Saume, der untere Lappen etwas grösser, weiss, innen purpurn gesprenkelt und geadert, schwach wohlriechend, 3—4‘“ 1. Kelchröhre an der Basis mit 4 kelchartigen Deckblättehen, wovon 2 sehr klein, 2 aber grösser, eiförmig und drüsig behaart sind, mit der Frucht sich noch weiter vergrössern, mit ihr bis zur Hälfte verwachsen und sie ganz einschliessen. Der aus lanzett-pfriemlichen Zipfeln bestehende, oberständige Kelchsaum fällt nach der Blüthe ab. Beere lederartig, bräunlich, durch Fehlschlagen lfächerig. K RUBIACEAE. 217 44, Fam. RUBIACEAR Juss. Kelehröhre mit dem Fruchtknoten verwachsen, Saum ober- ständig, 4+—6lappig, oder undeutlich und an der reifen Frucht verschwindend. Blumenkrone verwachsenblätterig, auf dem Fruchtkuoten, 4 — 6spaltig, bei der Knospung klappig. Staub- gefässe frei, von der Zahl der Blumenzipfel und zwischen diesen eingefügt. Fruchtknoten 2fächerig, Fächer mit einem aufrech- ten Eichen; Griffel 2, am Grunde oft verwachsen. Frucht eine nussartige oder steinfruchtartige Spaltfrucht. Keimling gerade, in der Achse des hornartigen Eiweisses. Meist krautartige Pflanzen, mit häufig quirlständigen Blättern. 1. SHERARDIA. 2. ASPERULA. 3. GALIUM. ' 1. SHERARDIA Dill. Calycis margo 6dentatus. Cor. infun- dibuliformis, limbo 4fido. Stylus bifidus; stigmata capitata. Schizocarpium didymum, calyeis dentibus auctis coronatum. IV,1. 1. 8. arvensis L., — foliis quaternis senisve lanceolatis; fa- seieulis florum terminalibus involucro Sphyllo einetis. @ et © Juni— September. Auf mergeligen Aeckern, hin und wieder. Barth: Saatel. Tribsees: Semlow (Zbl.). Um Stralsund sehr verbreitet. Rügen: bei Putbus, Arkona und sehr häufig auf Jasmund. Greifswald: Güst, Lade- bow und Petershagen (Münter). Gützkow: Ranzin (Jessen). Wolgast: Boltenhagen (Tesch). Stengel 4—6‘ h., vom Grunde an mit zahlreichen, liegenden oder auf- steigenden Aesten, nebst den Blättern von steifen Härchen schärflich. Blät- ter 4-8“ ]., stachelspitzig, die unteren breiter. Blüthen sehr klein, hläu- lich oder lila, zu 4—8 büschlig gehäuft und fast sitzend im Mittelpunkte einer aus 8, an der Basis verwachsenen Quirlblättern bestehenden, fast kahlen, weisslichen Hülle. Früchte schärflich, von den erhärteten, gewim- perten Kelchzähnen gekrönt. ’ 2. ASPERULA L. Calycis nargo obsoletus. Schizocarpium non calycis margine coronatum. Caet. ut Sherardiae. 1. A. odorata L., — foliis senis octonisve lanceolatis glahris, margine carinaque scabris; eorymbis terminalibus pedunculatis; schizocarpiis uneinato-hispidis. 4. 3 latifolia, — foliis obovatis vel oblongis basi attenuatis. Mai— Juni. In schattigen Laubwäldern, häufig. £. auf Jasmund bei Jägerhof und in der Stubnitz; auf Usedom im Holze beim Strekelberge. 918 RUBIACEAE. Wurzelstock lang kriechend. Stengel 1‘ h., einfach. Blätter in Quirlen zu 6—8, lanzettlich, die unteren breiter, in.$. auch die obersten verkehrt- eiförmig, in die Basis verschmälert, Inervig, kurz stachelspitzig, unter jedem Quirl ein Kranz von Haaren. Blüthen weiss, in 2—3, meist 3gabeligen, wenigblüthigen Trugdolden. Theilfrüchte fast kugelig, mit hakigen Bor- sten besetzt. Die getrocknete Pflanze riecht angenehm nach Coumarin. — Waldmeister. — Off. obs. Hb. Matrisilviae. 3. GALIUM L. Calycis margo obsoletus. Cor. rotata, 4fida. Schizocarpium subrotundo-didymum, non calycis margine coro- natum. IV, 1. Sect. Platygalium DC. Inflorescentia terminalis, paniculata, Flores hermaphro- diti. Peduneuli fructiferi reeti. Folia önervia. 1. G. boreale L,, — caule erecto striecto quadrangulari, su- perne paniculato; foliis Anis lanceolatis obtusis muticis Inerviis, margine scabris; pedicellis fructiferis ereeto - patentibus. 4 e. genuinum — schizocarpiis uneinato-hispidis. ö. intermedium Koch, — schizocarpiis setulis brevissimis scabris. y. hyssopifolium (Hoffm.), — schizocarpiis glaberrimis. — G. rubioides Pollieh non L. Juni— August. Auf Wiesen, in Brüchen und Wäldern, verbreitet. Besonders häufig auf den Wiesen des Darses, Zingstes, längs der Recknitz, Trebel und der Peene von Demmin bis Wolgast. Barth: bei Saatel. Stral- sund: bei Negast in Kiefern (Fischer). Rügen: bei Neuenkirchen im Leb- biner Wald (Zbl.). Greifswald: Kieshof (Zbl.). Usedom: im Holze bei Peenemünde und Damerow. ß. und y. auf den Cisawiesen an der Chaussee bei Wolgast. Stengel straff, 1—1%’ h., kahl, flaumig oder schärflich. Blätter 3nervig, in 4blätterigen Quirlen, stumpf ohne Stachelspitze, an den zurückgerollten Rändern schärflich. Rispe dichtblüthig. Blumenkrone weiss. Früchte ge- wöhnlich mit hakenförmigen Borsten besetzt, seltener von ganz kurzen Bor- sten schärflich, oder ganz kahl. Sect. II. Eugalium Koch. Caulis glaber vel pubescens, sed aculeis reflexis desti- utus. Folia Inervia. 2. G. verum L., — caule erecto vel adscendente tereti 4co- stato; foliis octonis duodenis linearibus mucronatis margine revo- lutis subtus puberulis; panicula densiflora, pedicellis fructiferis subhorizontaliter patentibus; corollae laciniis obtusiuseulis bre- vissime apiculatis; schizocarpiis laevibus. 4 Juni— August. Auf Wiesen, Hügeln, Heiden und an Wegen, stellen- weise. Sehr häufig auf Rügen, um Stralsund, auf dem Dars. Wolgast: bei den Anlagen, Warsin und Behnken Tannen. Auf Usedom bei Swine- münde. RUBIACEAE. 219 Stengel 1—2’ h., auf dürrem Boden in der Nähe des Seestrandes kaum 6“ h. und dann zuweilen liegend, durch 4 Rippen undeutlich 4kantig, meist kurz behaart. Blätter zu 8—12 in jedem Quirl, oberseits glänzend und glatt, unterseits kurz flaumig, wegen der zurückgerollten Ränder schmal lineal. Blüthen gelb, selten verblassend, von süsslichem Geruche. — Lab- kraut. G. silvatieum L. wurde in unserem (rebiete bis jetzt vergeblich ge- sucht, findet sich aber in dem benachbarten Mecklenburg-Strelitz und dürfte daher in der Demminer Gegend zu vermuthen sein. 3. G. Mollügo L., caulibus erectis vel procumbentibus 4an- gularibus ad nodos incrassatis; foliis sub8nis oblongo-lanceolatis lanceolatisve mucronatis; panicula ampla, ramis inferioribus ho- rizontaliter patentibus, pedicellis fructiferis valde divaricatis ; co- rollae laciniis cuspidatis; schizocarpiis subrugosis. & — G. ela- tum Thuill. %. insubricum (Gaud.), — panicula depauperata, foliis ple- rumgque latioribus papyraceis. y. hirtum, — planta tota magis minusve hirta. d. ochroleueum (Wulff), — floribus ochroleueis. Juni— August. Auf Wiesen, an Wegen, Gräben und in den Dünen der Seeküste, gemein. 2. in der Stubnitz und Granitz auf Rügen und in den Dünenhölzern von Usedom; y. bei Wolgast: spitze Hörner, Tannenkamp, Buddenhagen; d. unter der Hauptform hier und da. Stengel aufrecht oder aufsteigend, 1—3‘ h., auch liegend und nur we- nige Zoll lang, gewöhnlich glänzend glatt, seltner kurzhaarig, an den Kno- ten etwas geschwollen, mit weit abstehenden Aesten. Blätter in der Breite veränderlich, am Rande scharf, oberseits glänzend, unterseits matt, selten behaart. Rispe bei der Hauptform gross mit weit abstehenden Aesten, in ß. nur aus wenigen kurzen Aesten bestehend. Blumenkrone weiss, seltner wie in d. gelblich. Früchte schwach runzelig, auf spreizenden Stielen. Die Form mit gelblichen Blüthen wird von Vielen für einen Bastard zwischen G. verum und G. Mollugo gehalten, obgleich häufig mit Unrecht, wie das Vorkommen an Standorten, in deren Nähe gar kein G. verum wächst, deutlich zeigt. Dass sonst auch Bastarde zwischen beiden Arten vorkommen, soll hierdurch nicht in Abrede gestellt werden. 4. G. silvestre Poll., — caulibus e basi adcendente erectis vel procumbentibus 4angularibus; foliis suboctonis lineari- eune- atis acuminato-mucronatis, inferioribus obovato-lanceolatis; flori- bus corymboso-paniculatis, pedicellis fructiferis erecto-patentibus; corollae laeiniis acutis; schizocarpiis obsolete granulatis. 4 Juni— Juli. Auf Kleefeldern mit Kleesamen eingeschleppt; bisher nur bei Buddenhagen unweit Wolgast von Zabel beobachtet. Stengel 2*—1’ h., schlaff und dünn, aufrecht, aufsteigend oder liegend, an unserer Pflanze kahl, sonst auch behaart. Blätter fast lineal-keilig, vorne verbreitert, dann allmälig in eine fast grannenartige Stachelspitze zu- gespitzt. Blüthen weiss, in kleinen lang gestielten Trugdolden, die zu- 220 RUBIACEAE. sammen eine armästige, lockere Rispe bilden, wodurch sich diese Art be- sonders auszeichnet. 5. G. saxatile I, — caulibus 4angularibus glabris caespitose prostratis, florigeris adscendentibus; foliis subsenis mueronatis, inferioribus obovatis, superioribus obovato-lanceolatis; floribus corymboso-panieulatis, pedicellis fructiferis erecto-patentibus; corollae laciniis acutis; schizocarpiis dense granulato-scabris 4, — G. hereynieum Weigel. Juni— Juli. Auf moorigem Heideboden, stellenweise. Häufig auf dem Dars, Zingst und bei Barth. Stralsund: Negast, Sandhagen, Zarrendorf, Voigdehagen, Devin (Fischer). Greifswald: Hanshagen (Jessen). Wolgast: im Lühmansdorfer Kiefernkampe (Zbl.). Die kleinste. Art dieser Abtheilung. Stengel fein, wegen der unfrucht baren, zahlreichen Triebe gewöhnlich dichte, flache Polster bildend, die auf- steigenden Blüthenstengel 4—6“ h., selten höher, ganz kahl. Untere Blatt- quirle sehr genähert, mit breiteren Blättern, diese stachelspitzig und am flachen Rande scharf. Blüthen weiss, in kleinen Trugdolden, die eine kurze schmale Rispe bilden. Früchte von dicht stehenden, kleinen Knöt- chen scharf. Sect. 1II. Aparine Gren. Caulis aculeolis deeurvis latiuseulis seaber. Folia Inervia. 6. G. palustre L., — caulibus flaceidis diffusis dangularibus retrorsum scabris; foliis quaternis vel subsenis oblongo-linearibus obtusis mutieis margine scabris; panieula diffusa, pedicellis fructi- feris reetis patentissimis; schizocarpiis sublaevibus. 4 ß. maximum, — caulibus 2—3pedalibus, foliis latioribus sub- polliearibus. y. caespitösum G. Meyer, — humile; caulibus caespitose de- cumbentibus sublaevibus; foliis obovatis vel obovato-oblongis; verticillis valde approximatis. — Meyer fl. han. exe. 264. Juni — August. Auf Wiesen, in Sümpfen und Gräben, gemein. ?. bei Stralsund, Wolgast, auf Usedom hin und wieder; y. auf ausgetrockneten Stellen der Sümpfe. Eine ausserordentlich veränderliche Pflanze. Stengel schlaff, glänzend, nur wenig scharf, bald nur wenige Zoll, bald mehrere Fuss lang. Blätter meist zu 4, oft ungleich, in Breite und Grösse sehr veränderlich, in kleinen Exemplaren oft fast linienförmig, an der stumpfen Spitze stets ohne Stachel- spitze. Blüthen weiss. Antheren purpurfarben. Früchte fast glatt, auf geraden, weit abstehenden Fruchtstielen, — Die Varietät y. bildet wegen der zahlreichen, nicht blühenden, kriechenden Triebe flache Polster, hat breitere Blätter und ist oft ganz glatt. Sie hat grosse Aehnlichkeit mit G. saxatile, von dem sie sich aber sogleich durch den Mangel der Stachelspitze an den Blättern unterscheidet. 7. G. uliginöosum L., — caulibus flaceidis 4angularibus re- trorsum aculeolato-scahbris; foliis subsenis Jineari-lanceolatis cu- P7 RUBIACEAE — VALERIANACEAE. 221 spidato-mucronatis, margine aculeolato-scaberrimis; peduneulis axillaribus denique subpaniculatis, pedicellis fructiferis reetis di- varieatis; schizocarpiis tuberculato - scabris. 4. ß- latifolium, — foliis oblongo-vel obovato-lanceolatis. Juni— Juli. Auf Torfmooren und sumpfigen Wiesen, häufig. 8 Wald- sümpfe der Jägerhöfer Forst bei Wolgast. Leicht kenntlich an den feinen, 4—1‘ hohen Stengeln, welche nebst den stachelspitzigen Blättern von rückwärts gekehrten feinen Stacheln sehr scharf sind, und an den knötig-scharfen Früchten. Der sehr scharfe Rand der Blätter hat 2 Reihen kleiner Stacheln, wovon die der äusseren Reihe rückwärts, die der inneren vorwärts gerichtet sind. Blumenkrone weiss, beim Abfallen grösser als der Fruchtknoten. Antheren gelb. — Die Va- rietät hat wegen der Gestalt der Blätter ganz den Habitus eines grossen G. saxatile, unterscheidet sich aber leicht durch den scharfen Stengel. 8. G. Aparine L., — caulibus flaceidis 4angularibus retror- sum aculeato-scabris; foliis senis octonisve lineari-lanceolatis mucronatis, margine carinaque retrorsum aculeato -scabris; pe- duneulis axillaribus denique subpaniculatis, pedicellis fructiferis rectis divaricatis; schizocarpis hispidis laevibusve corolla majo- ribus. © e. vulgare, — majus; caule ad nodos hirsuto; fructibus ma- ximis uneinato-hispidis. 8- hirsutum, — caule toto vel etiam foliis hirsutis. y. Vaillantii (DC.), — minus; caule ad nodos plerumque glabro; fructibus dimidio minoribus quam in e. — G. infestum W. et K. G. agreste «. echinospermum Wllr. Juni— September. An Zäunen, Hecken, Wegen, auf wüsten Plätzen, in der Form «. häufig; £. in einem Kiefernholze bei Grellenberg unweit Grimmen; y. in Gemüsegärten und auf Kartoffeläckern hin und wieder, aber unbeständig. Stengel im Vergleich zu den vorhergehenden Arten diek, 1—4‘ h., schlaff, kletternd und sich klettenartig an die Kleider anhängend, ästig und stachlich- scharf, an den Gelenken meist etwas zottig, selten ganz zottig. Blätter gegen die Basis verschmälert, 1— 1} “ 1, in der Breite veränderlich. Blüthen kleiner als die Frucht, weiss, achselständig auf ausgespreizt-ästigen Blüthenstielen. Früchte in «. fast von der Grösse einer kleinen Erbse, in y. halb so gross, mit hakigen, an der Basis knotigen Borsten dicht besetzt, doch auch bei einer hier noch nicht gefundenen Form (G. spurium L.) ganz glatt. — „Tunried“. 45. Fam. VALERIANACEAE DC. Kelchröhre mit dem Fruchtknoten verwachsen, Saum ober- ständig, 3—5theilig, anfangs eingerollt, zuletzt in eine Haarkrone 222 VALERIANACEAE. (pappus) ausgebreitet, oder gezähnt, auch wohl verkümmert. 3lumenkrone verwachsenblätterig, auf dem Fruchtknoten, mit 3—5theiligem Saume, häufig unregelmässig, in der Knospenlage dachig. Staubgefässe frei, in der Röhre der Blumenkrone eingefügt, 5 oder weniger. Fruchtsnoten 3fächerig, 2 Fächer leer, im dritten ein hängendes Eichen. Frucht eine l1samige, öfter mit 2 leeren Fächern versehene Nuss. Samen ohne Ei- weiss. Keimling gerade. Krautartige Pflanzen mit gegenständigen Blättern, ohne Ne- benblätter. — Sie stehen der folgenden Familie der Dipsaceen am nächsten, unterscheiden sich aber durch die einzelstehenden Blüthen, durch die Abwesenheit des Hüllchens, durch den 3fä- cherigen Fruchtknoten und das Fehlen des Eiweisses. 1. VALERIANA. 2. VALERIANELLA. 1. VALERIANA L. Calycis limbus minutus, pluridentatus, involutus, post authesin in pappum plumosum expansum auctus. Cor. infandibuliformis, basi gibba, limbo 5fido. Stamina 3. Nux pappo coronata, abortu llocularis, Isperma. III, 1. 1. V. offieinalis I.., — caule sulcato; foliis omnibus pinnatis, foliolis lanceolatis oblongisve dentato -serratis; floribus omnibus hermaphroditis. 4. e. major Koch, — foliolis lanceolatis, inferioribus saepe la- tioribus, omnibus grosse dentato-serratis vel subpinnatifidis. ß. angustifolia (Tausch), — foliolis lanceolato-linearibus sub- integerrimis. Juni— August. Auf Wiesen, in Gebüschen und Wäldern, häufig; % un- ter der Hauptform seltener. Wurzelstock schief, kurz abgebissen, mit zahlreichen, langen Wurzel- fasern und längeren oder kürzeren, zuweilen fast fehlenden Ausläufern. Stengel 2—4‘ h., stark, einfach, häufig behaart. Blätter unpaarig gefiedert, Blättchen 15—21, die der unteren Blätter oft länglich -lanzettlich, die der übrigen lanzettlich bis lineal-lanzettlich, grob sägezähnig, seltener fast fieder- spaltig-gezähnt, auch fast ganzrandig, die oberen öfter etwas zusammen- hängend herablaufend. Trugdolde gedrängt, endständig. Blüthen weiss oder röthlich. Nüsse zusammengedrückt, länglich, allmälig zugespitzt, auf der einen Seite 1rippig, auf der anderen 3rippig, kahl oder etwas behaart, mit fede- rigem Pappus gekrönt. — Die ganze Pflanze, besonders aber die Wurzel hat einen starken, eigenthümlichen Geruch. — Baldrian. — Off. Rad. Va- lerianae. VALERIANACEAE. 223 2. V. dioiea L.., — caule 490no; foliis radicalibus et stolo- num subrotundo -ovatis, ovatis oblongisve integerrimis, caulinis pinnatifidis; floribus diozeis. 4, Mai— Juni. Auf sumpfigen Wiesen, häufig. Wurzelstock mit Ausläufern. Stengel 1—1’ h., aufsteigend. Wurzel- blätter und Blätter der Ausläufer lang gestielt, ganzrandig, die unteren Stengelblätter fast sitzend, leierförmig, die oberen fiederspaltig mit schmalen Fiederlappen und grösserem Endlappen. Trugdolde endständig, die der männlichen Pflanze locker, der weiblichen zusammengezogen-kopfig. Blüthen weiss oder röthlich, die männlichen viel grösser und meist weiss. 2. VALERIANELLA Tourn. Calyeis limbus dentatus vel obsoletus. Cor. infundibuliformis, limbo subaequali 5fido. Stam. 3. Nux calyeis limbo dentato coronata, 3locularis, loculo 1 fertili, 2 vacuis. IH, 1. 1. V. olitöria (L.) Poll., — calyeis limbo minutissimo obso- lete 3dentato; nucibus oblique ovato-orbiculatis compressis, mar- gine postico et antico sulco exaratis, lateribus 2costatis, costa altera tenuissima. @ et @ — Valeriana Locusta olitorio L. V. olitoria Wlld. Fedia olitoria Vahl. Mai— Juni. Auf Aeckern, begrasten Anhöhen, an Wegen, häufig. Stengel 3—12“ h., wiederholt sperrig-gabelig verästelt, eckig, durch rückwärts gewandte, kurze Borsten etwas schärflich. Blätter gewimpert, die unteren länglich oder spatelförmig, die oberen schmäler, zuweilen an der Basis eingeschnitten gezähnt. Blüthen weiss oder bläulich, einzeln in den Gabeltheilungen u. in kleinen, kopfförmigen Trugdolden. Kelchrand bei der Frucht verwischt. Nüsse schief eiförmig-rundlich, von der Seite zusammer.- gedrückt, mit fast flachen Seiten, undeutlich querrunzelig und beiderseits mit 2 ungleich starken Rippen, am hinteren und vorderen Rande mit einer seichten Furche. (Die hintere oder Rückenseite wird durch das fruchtbare „Fach, die vordere oder Bauchseite durch die leeren Fächer angezeigt.) Die beiden leeren Fächer durch eine dünne, oft verschwindende Scheidewand getrennt, Fruchtgehäuse auf dem Rücken des fruchtbaren Faches in eine schwammige Masse verdickt, wodurch der Same fast in die Mitte der Nuss gedrängt wird. — Rapünzel. 2. V. carinata Loisl., — calyce obsolete 1dentato, nucibus oblongis sub4gonis, postice planiusculis in marginem utrinque prominentem dilatatis, medio lateribusque subtiliter 1costatis, antice profunde canaliculatis. © — Fedia earinata Rehb. Mai—Juni. Auf dem Lindenwall von Greifswald von Prof. Münter gefunden, ohne Zweifel eingeschleppt. In allen Theilen der V. olitoria ähnlich, aber durch den Fruchtbau sehr verschieden. Die Nuss ist länglich, fast 4seitig, auf der vorderen Seite mit einer tiefen Rinne ausgehöhlt, auf der entgegengesetzten hinteren Seite schwach gewölbt, fast flach, in einen beiderseits hervorspringenden Rand 224 VALERIANACEAE — DIPSACEAE. verbreitert, in der Mitte und auf den beiden Seitenflächen mit einer faden- förmigen Rippe durchzogen. Die leeren Fächer sind gross, durch eine voll- ständige Scheidewand getrennt, das Fruchtgehäuse des fruchtbaren Faches ist weder schwammig noch verdickt. 3. V. dentata (L.) Poll, — calyeis limbo oblique truncato acuto denticulato; nucibus ovato-conieis postice convexis subtiliter 3costatis, antice planiuseulis, area oblonga intra margines_ele- vatos impressa. © — V. Morisonii DC. Fedia dentata Vahl. Juni— August. Auf Aeckern unter dem Getreide, hier und da. Barth: bei Löbnitz und Saatel. Stralsund: Langendorf, nach Grünhufe zu, Neu- Preetz (Fischer). Greifswald: Kieshof, Wackerdahl (Münter). Wolgast: Ziegelberg, Tannenkamp, Hohendorf, Buddenhagen. Gützkow: Aecker nach der Fähre zu. Loitz: Walkmühle. Usedom: bei Retzow. Höher und steifer als die vorhergehenden Arten, oft über 1° h. Kelch- saum 4 so lang als die Nuss, von vorne nach hinten zu in einen fast 3sei- tigen Zahn schief abgeschnitten und schwach gezähnelt. Nüsse eiförmig- kegelig, hinten auf dem Rücken convex, mit einer Mittelrippe und 2 Seiten- rippen, vorne fast flach, mit einem eingedrückten, länglichen Mittelfelde, welches von einem wulstigen Rande eingefasst ist, worin die beiden leeren Fächer als 2 fadenförmige, von einander abstehende Röhren enthalten sind; die Nuss wird dadurch scheinbar 1fächerie. Eine Abänderung mit behaar- ten Früchten sah ich aus dem hiesigen Gebiete noch nicht. 4. V. rimosa Bastard (1814), — calyeis limbo minuto oblique truncato denticulato; nucibus inflatis subgloboso - ovatis subtiliter 5costatis antice 1sulcatis. © — V. Auricula DO (1815). Fedia Auricula M. et K. Juli— August. Auf Aeckern, selten. Wolgast: Weissmühle (Zbl.). Lassan: bei Pulow (Zbl.). Durch die aufgeblasenen, fast kugeligen Früchte, die auf dem Rücken mit 3, auf jeder Seite mit einer zarten Rippe versehen, auf dem Bauche mit einer schmalen Längsfurche durchzogen sind und durch die aufgebla- senen, leeren Fächer, die viel grösser als das fruchtbare sind, leicht zu erkennen. Kelchsaum dem von V. dentata ähnlich, aber kleiner. 46. Fam. DIPSACEAE DC. Blüthen kopfförmig zusammengedrängt, auf einem gemein- schaftlichen, von einer mehrblätterigen Hülle umgebenen Blüthen- lager (anthoclinium, oder Blüthenboden, receptaculum). Jede ein- zelne Blüthe ausser dem wahren Kelche von einem kelchartigen, am Saume oft trockenhäutigen, stehenbleibenden Blüthenhüllchen (Aussenkelch) umgeben. Kelch mit dem Fruchtknoten verwach- sen, Saum oberständig, becherförmig, ganz oder gezähnt, oft in borstenförmige Zipfel endigend. Blumenkrone verwachsenblät- DIPSACEAR. | 2325 terig, dem Kelchsaume eingefügt, 4—5spaltig, mit dachiger Kno- spung. Staubgefässe 4, tief unten in der Blumenröhre eingefügt- Fruchtknoten 1fächerig, mit einem hängenden Eichen. Frucht eine häutige, vom Kelchsaum gekrönte, von dem Hüllchen ganz eingeschlossene Schliessfrucht. Keimling gerade, in der Achse des Eiweisses. Krautartige Pflanzen, mit meist gegenständigen Blättern, ohne Nebenblätter. — Diese Familie ist besonders durch das besondere Hüllchen, welches jede einzelne Blüthe und Frucht umschliesst, vor den verwandten ausgezeichnet. 1. DIPSACUS. 3. SUCCISA, 2. CEPHALARIA. 4. SCABIOSA. 5. KNAUTIA. 1. DIPSACUS Tourn. Involucri phylla pungentia, paleas anthoclinii superantia. Involucellum calyeiforme, 4gonum, 8sul- catum, limbo brevi dentato vel subintegro. Ualyx, limbo eyathi- formi, dentato vel subintegro. Cor. tubulosa Afida. Achaenium involucello inelusum. IV, 1. 1. D. silvester Mill., — foliis oblongo-lanceolatis crenato- serratis margine glabris vel sparse aculeolatis, radicalibus basi attenuatis, caulinis lato-connatis; capitulis oblongis; involueri phyllis lineari-subulatis arcuato- adscendentibus; paleis aristato- euspidatis rectis. © — D. Fullonum «e. L. Juli— August. Auf Hügeln und an Wegen, selten. Damgarten: bei Saal (Zbl.). Rügen: bei Bobbin und Spyker auf Jasmund, auf dem Burg- wall bei Garz. Stengel 1—4’ h., straff aufrecht, kantig, gefurcht, stachelig. Wurzel- blätter in einen kurzen Blattstiel allmälig verschmälert, Stengelblätter an der Basis zusammengewachsen, zuweilen etwas fiederspaltig, die obersten Blätter schmäler, lang zugespitzt, alle mehr oder weniger unterseits auf der Mittelrippe stachelig. Blüthenköpfe bis 2” ]. Hüllblätter lineal - pfriemlich, mit hervorragender Mittelrippe, stachelig, ungleich lang, aufsteigend, die längsten das Köpfchen oft weit überragend. Spreublätter länglich-keilförmig, grannenartig zugespitzt, entfernt stachlig-gewimpert, die Blüthen weit über- ragend. Kelchsaum becherförmig, dicht behaart. Blumenkrone lila, — Karde. 2. CEPHALARIA Schrd. Involucri phylla paleis anthoelinii breviora vel eas subaequantia. Caet. ut Dipsaci. 1. C. pilosa (L.) Gren., — foliis ovatis dentato-serratis pe- tiolatis, superioribus basi auriculatis; capitulis globosis, involucri 15 296 DIPSAGEAR. phyllis lanceolato -acuminatis deflexis; paleis aristato- cuspidatis longe setoso-ciliatis. & — ÜC. appendieulata Schrd. Dipsacus pi- losus L. Juli— August. An Wegen, Zäunen, in Wäldern und Gebüschen, sel- ten. Barth: in der alten Burg bei Löbnitz (Zbl.). Loitz: im Kronwalde (Zbl.). Rügen: bei Volksitz auf Jasmund. Stengel 2—3° h., kantig, sehr ästig, unten steifhaarig, oben kleinstach- lie. Blätter gestielt, eiförmig, spitz, grob sägezähnig, unterseits auf der Mittelrippe kleinstachelig, die unteren Blätter meist sehr gross, die mittleren etwas in den Blattstiel "herablaufend , die oberen an der Basis mit 2 ohr- förmigen Lappen, Blüthenköpfe 6 944 im Durchmesser, auf langen, steif- borstigen Stielen. Hüllblätter kürzer als das Köpfchen. Spreublätter so lang wie die Blüthen, hohl, verkehrt-eiförmig, plötzlich in eine, von langen steifen Borsten dicht "gewimperte, grannenartige Spitze zugespitzt. Blumen- krone gelblich-weiss. Antheren violett. Hüllchen kürzer als die Kelchröhre. Kelchsaum lang gewimpert. 3. SUCCISA M. et K. Involuerum polyphyllum. Anthocli- nium paleatum. ‚Involucellum calyeiforme, profunde 8sulcatum, limbo 4lobo, herbaceo. Calyx, limbo patelliformi, integerrimo vel dentato, dentibus setaceis. Achaenium involucello inelusum. IV 1. S. pratensis Mnch., — foliis oblongis vel lanceolatis in petiolum attenuatis integerrimis; involucello hirsuto &8sulcato, limbo brevi 4fido; calyce 5setoso. 4 — Scabiosa Suceisa L. Suce. praemorsa Aschrs. Asterocephalus Suce. Wllr. Juli— September. Auf Wiesen und torfhaltigem Boden, sehr häufig. Wurzelstock abgebissen. Stengel und Blätter fast kahl. Blätter läng- lich oder lanzettlich, an der Basis verschmälert, ganzrandig, seltner mit einzelnen, entfernten Zähnen. Köpfchen kugelig. Hüllblätter 2reihig, die äusseren eiför mig, die inneren kleiner, lanzettlich. Spreublätter aus faden- förmigem Stiel lanzettlich, zugespitzt und gewimpert. Blumenkrone gleich- mässig 4theilie, blau, seltner lila. Hüllchen behaart, tief Sfurchig, mit 4zäh- nigem, krautigem Saume. Kelch in 5 schwarze Borsten auslaufend, die noch einmal so lang als der Saum des Hüllchens sind. — Teufels-Abbis. — Off. obs. Rad. Morsus diaboli. 4. SCABIOSA I... Involucellum, limbo campanulato vel ro- tato, scarioso, hyalino. Üaet. ut Suceisae. 1. $. Columbaria L., — foliis faseiculorum- sterilium oblongis obtusis basi attenuatis crenatis integris lyratisve, caulinis inferio- ribus Iyratis, caeteris pinnatifidis, laciniis linearibus; floribus marginalibus radiantibus; involucello 8sulcato, limbo scarioso campanulato; calyce 5setoso. & — Asterocephalus Col. Wlir. DIPSACEAE. 227 * Juli— September. Auf Hügeln, an Wegen, in Wäldern, streckenweise. Sehr häufig um Tribsees, Demmin, Gützkow, auf’Rügen und Usedom. Um Greifswald nur bei Diedrichshagen (Tesch). Hat das Ansehen der Knautia arvensis. Der Stengel ist aber kahl, nur nach oben zu schwach flaumig, die Blätter sind tiefer fiederspaltig, mit schmäleren oft eingeschnittenen Zipfeln und die Blumenkronen stets 5theilig. Das Hüllchen ist zur Fruchtreife borstig behaart, eylindrisch, tief Sfurchig, mit einem grossen, glockenförmigen, trockenhäutigen, von vielen parallelen Nerven durchzogenen Saume. Der Saum des Kelches klein, schüssel- förmig, in 5 lange, braunschwarze Borsten auslaufend, die den Saum des Hüllchens um das 3—4fache überragen. — Es findet sich im hiesigen Ge- biet nur die Hauptform mit lilagefärbter Blumenkrone, die Var. ochro- leuca (L.), deren Blumenkrone gelblich-weiss und deren Fruchtköpfe meist eiförmig sind, kommt erst im mittleren Deutschland vor. 5. KNAUTIA 1. Involucrum polyphyllum. Anthoclinium hirsutum, epaleatum. Involucellum calyeiforme, breviter stipita- tum, eompresso-angulatum, non sulcatum, apice brevissime 4den- tatum. Calyx, limbo eyathiformi 8—16dentato, dentibus setaceis. Cor. 4—5fida. Achaenium involucello inclusum. IV, 1. 1. K. arvensis (L.) Coult., — caule pilis brevissimis subea- nescente hispidoque pilis longioribus; foliis caulinis pinnatifidis, laciniis lineari-lanceolatis distantibus integerrimis, terminali ma- jore; floribus marginalibus radiantibus; involucello compresso- tetragono, apice denticulato; calyce Sdentato. 4 — Scabiosa ar- vensis L. Trichera arv. Schrd. ß. integrifolia G. Meyer, — foliis omnibus integris repando- dentatis vel subintegerrimis. Juli— August. Auf Aeckern, Triften, an Wegen, sehr häufig; 3. auf dem Burgwall bei Barth (Zbl.). Stengel 1—3° h., von sehr kurzen, steifen, anliegenden Haaren etwas grau, ausserdem mit längeren, abstehenden Haaren zerstreut besetzt. Blät- ter behaart, die unteren mehr oder weniger fiederspaltig, gezähnt, selten ganzrandig, die oberen tief fiederspaltig. Blüthenköpfe lang gestielt, flach ‚gewölbt. Hüllblätter eirund -lanzettlich. Blumenkrone 4theilig, lila, zuletzt blau, die randständigen grösser und strahlend, seltner nicht strahlend. Blüthenlager borstig behaart. Hüllchen behaart, zusammengedrückt-4seitig, die Seiten gegen die Spitze grubig vertieft, an der Spitze mit sehr kurzem, meist 4zähnigem Rande. Kelchsaum borstig behaart, becherförmig, in 8 lanzettliche, : borstenförmig-- zugespitzte Zähne getheilt, die fast halb so lang als die Frucht sind. 15* 298 COMPOSITAE. 47. Fam. COMPOSITAE Adans. (Synauthereae Rich. Cassiniaceae Sch. Bip.) Blüthen kopfförmig zusammengedrängt, auf einer gemein- schaftlichen, von einer mehrblätterigen Hülle (involurum) umge- benen, verdickten, häufig scheibenförmig erweiterten Spindel (Blüthenlager, anthoclinium, receptaculum commune L.). Kelch mit dem Fruchtknoten verwachsen; Saum oberständig (Frucht- kelch, pappus), bald trockenhäutig, gelappt, bald in einfache oder federige Haare verlängert, bald nur ein schmaler unmerklicher Rand, zuweilen auch doppelt. Blumenkrone oberständig, ver- wachsenblätterig,. meist röhrig; Saum 5lappig oder 5zähnig, selten Azähnig, bei der Knospung klappig, auch zungenförmig, oder 2lippig, zuweilen verschiedenartig in demselben Blüthen- kopfe. Staubgefässe 5, frei, der Blumenröhre eingefügt und mit deren Lappen wechselnd; Staubbeutel zu einer den Griffel umgebenden Röhre verwachsen, sehr selten frei, an der Spitze, zuweilen auch an der Basis mit Anhängseln, einwärts aufspringend. Fruchtknoten Lfächerig, mit einem aufrechten Eichen; Griffel 2spaltig, Narben 2. Frucht eine Schliessfrucht. Samen ohne Eiweiss mit geradem Keimling. Der Blüthenstand, das Köpfchen (eapitulum), bietet bei die- ser Familie durch die Ungleichartigkeit der in demselben befind- lichen Blüthen besondere Eigenthümlichkeiten. Die Blüthen eines Köpfehens sind entweder alle von demselben Geschlechte, näm- lich alle zwitterig, oder männlich, oder weiblich (eapitulum ho- mogamum); oder die äusseren sind geschlechtslos, oder weiblich, die inneren zwitterig, oder männlich (cap. heterogamum); dann sind sie noch entweder sämmtlich röhrig, oder sämmtlich zungen- förmig, oder die Randblüthen (Strahl, radius) sind zungenförmig, die Scheibenblüthen (Scheibe, discus) röhrig. Kräuter oder Stauden, seltener bei ausländischen Sträucher, mit wässerigem oder milchigem Safte. Blätter meistens wechsel- ständig, seltener gegen- oder quirlständig, ohne Nebenblätter. Die zahlreichste und eine der natürlichsten der phaneroga- mischen Pflanzenfamilien, die beinahe den zehnten Theil aller bekannten Pflanzenarten umfasst und über die ganze Erde ver- breitet ist. COMPOSITAR. 229 A. TUBULIFLORAE. Blüthen sämmtlich röhrig, oder die des Randes zungenförmig. + Griffel unter den Schenkeln nicht knotig-verdickt und daselbst ohne Haarkranz. Trib. I. EUPATORIOIDEAE. Schenkel des Griffels fast stielrund, aussen kurz flaumig. Ä Subtr. 1. EUPATORIEAE. Blüthen sämmtlich zwitterig. 1. EUPATORIUM. Subtr. 2, TUSSILAGINEAE. Blüthen vielehig, oft 2häusig. 2. TUSSILAGO. 3. PETASITES. Trib. II. ASTEROIDEAE. Schenkel des Griffels auswendig fast flach und "kurz flaumig. Subtr. 1. ASTEREAE. Antheren an der Basis ungeschwänzt. 4. ASTER. 6. ERIGERON. 3. SOLIDAGO. 7. BELLIS. Subtr. 2. INULEAE. Antheren an der Basis durch zwei pfriemliche Spitzen ge- schwänzt, 8. INULA. 9. PULICARTA. Trib. III. SENECIONIDEAE. Schenkel des Griffels lineal, an der Spitze pinselförmig und gestutzt. a) Antheren frei. Subtr, 1. AMBROSIEAE. Blüthen Ihäusig, männlich und weiblich in verschiedenen Köpfchen auf derselben Pflanze. 10. XANTHIUM. b) Antheren verwachsen. * Antheren ungeschwänzt. Subtr. 2. HELENIEAE. Pappus aus mehreren Spreublättchen bestehend. 11. GALINSOGA. Subtr. 3. WNELIANTHFAE, Antheren schwärzlich. Pappus aus 2—4 Grannen be- stehend. . 12. BIDENS. Subtr. 4. ANTHEMIDEAE. Antheren gelb. Pappus fehlend, oder kronförmig. 1) Blüthenlager ohne Spreublättchen. «) Früchte ohne Rippen. 13. ARTEMISIA. 8) Früchte mit gleichmässig vertheilten, starken Rippen. 14. TANACETUM. - 15. CHRYSANTHEMUM. y) Früchte auf dem Rücken ohne Rippen, auf dem Bauche mit 3—5 Rippen. 16. MATRICARIA. 2) Blüthenlager mit Spreublättern, 17. ANTHEMIS. 18. COTA. 19. ACHILLEA. Subtr. 5. SENECIONEAE. Pappus aus Haaren bestehend. 20. SENECIO. 21. ARNICA. 230 COMPOSITAE. * Antheren an der Basis durch 2 pfriemliche Spitzen geschwänzt. Subtr. 6. G@NAPHALIEAE. 22. FILAGO. 23. GNAPNWALIUM. 24. ANTENNARIA. Tr Griffei der Zwitterblüthen unter der Theilung knotig verdickt und daselbst meistens mit einem Haarkranze versehen. Trib. IV. CYNAREAE. a) Blüthenköpfchen 1blüthig, zahlreich, auf gemeinschaftlichem Blüthenlager in einen kugelförmigen Kopf zusammengestellt. Subtr. 1. ECHINOPSIDEAE. 25. ECHINOPS. b) Blüthenköpfe vielblüthig. * Blüthen alle röhrig. Subtr. 22 CARDUINEAE. Pappus abfallend, aus einfachen oder federigen, nicht aber ästigen Haaren bestehend. 26. CIRSIUM. 28. ONOPORDON. 27. CARDUUS. 29. LAPPA. Subtr. 3. CARLINEAE. Pappus abfallend, 1reihig, aus ästigen, gehiederten Haaren bestehend. 30. CARLINA. Subtr.4. SERRATULEAE. Pappus bleibend, aus gezähnten Haaren bestehend, mehr- reihig, die innerste Reihe länger. 31. SERRATULA. ** Die Randblüthen geschlechtslos und strahlend. Subtr. 5. CENTAUREAE. Pappus mehrreihig, oder ganz fehlend. 32, CENTAUREA. B. LIGULIFLORAE. Blüthen sämmtlich zwitterig und zungenförmig. Trib. V. CICHORIOIDEAE. Griffel nicht knotig verdickt; Schenkel fädlich, zurück- gerollt, kurz flaumig. * Pappus fehlend, randförmig, oder spreuig-kronförmig. Subtr. 1. LAMPSANEAE, 33. LAMPSANA. 34. ARNOSERIS. 35. CICHORIUM. ** Pappus federig. Subtr. 22 ZEONTODONTE’AE. Pappus federig, mit freien Federhaaren; Pappus der randständigen Früchte zuweilen kronförmig. 36. THRINECIA, - 38. PICRIS. 37. LEONTODON. 39. HYPOCHAERIS. 40. ACHYROPHORUS, Subtr. 3. SCORZONEREAE. TPappus federig, mit verstrickten Federhaaren, 41. TRAGOPOGON. 42. SCORZONERA. *** Pappusstrahlen haarförmig, schärflich. Subtr. 4. CHONDRILLEAE. Früchte geschnäbelt, Schnabel an der Basis mit einem hervorragenden Krönchen, oder mit schuppenförmigen Weichstacheln umgeben. 43, TARAXACUM. 44. CHONDRILLA, COMPOSITAER. 231 Subtr. 5. ZACTUCEAE. Früchte flach zusammengedrückt, schnabellos, oder mit einem an der Basis nicht gekrönten Schnabel. 45. LACTUCA. 46. SONCHUS. Subtr. 6. CREPIDEAE. Früchte stielrund, oder kautig, oder kaum zusammenge- drückt, geschnäbelt, oder schnabellos, 47. CREPIS,. ; 48. HIERACIUM. A. TUBULIFLORAE Endl. Flores omnes tubulosi, vel radii ligulati. Trib. I. EUPATORIOIDEAE Less. Stylus florum hermaphro- ditorum cylindraceus, bifidus, cruribus longis, subteretibus vel clavatis, superne puberulo-papillosis; florum masc. integer vel breviter bifidus, cruribus clavatis. Antherae basi ecaudatae. Subtr. 1. EUPATORIEAE DC. Flores omnes hermaphroditi. 1. EUPATORIUM Tourn. Involucrum imbrieatum, eylindri- cum. Anthoclinium nudum. Flores pauei, omnes hermaphroditi, tubuloso-infundibuliformes. Styli erura elongata, papilloso-pub e- rula.. Achaenia angulata. Pappus pilosus. «- 1. E. cannäbinum L., — foliis petiolatis 3—5partitis, laciniis lanceolatis serratis, intermedia longiore; capitulis corymbosis densis. 4 Juli— August. An feuchten schattigen Orten, an Gräben und Bächen, häufig. Stengel 3—4' h., gestreift, schärflich-behaart. Blätter gegenständig, oft zu 3, 3—5theilig, die oberen fast ganz, den Blättern des Hanfes ähnlich. Köpfchen zahlreich, dicht zusammengedrängt in gipfelständiger Doldentraube, klein, 5—6blüthig. Hüllblättchen stumpf, halb so lang als die blassrothen Blüthen. Früchte olivenbraun, cylindrisch, scharf-5kantig, mit einzelnen , Drüsen besetzt, etwas kürzer als der Pappus. Subtr. 22 TUSSILAGINEAE Less. Flores polygami. 2. TUSSILAGO Tourn. Involucrum 1seriale, basi phyllis. accessoriis paueis, minoribus. Anthoclinium nudum. Gapitulum: heterogamum. Flores disei hermaphroditi, pauci, tubulosi, 5den- tati; marginales feminei, pluriseriales, ligulati. Achaenia eylin- drica, costata. Pappus»pilosus. 1. T. Färfara L., — scapis monocephalis squamosis; foliis subrotundo-cordatis angulatis dentatis, subtus tomentosis. 4. März — April. Auf feuchtem Thon- und Sandboden, an Gräben, Acker- rändern, Fluss- und Seeufern, häufig. 232 COMPOSITAE. Wurzelstock kriechend, Schäfte mehrere aus einer Wurzel, 2--8" h., filzig, einköpfig, mit stumpfen Schuppenblättern besetzt. Wurzelblätter erst nach der Blüthe sich entwickelnd, herzförmig-rundlich, eckig und gezähnt, unterseits weissfilzig; Herzausschnitt breit und offen. Köpfchen nach der Blüthe nickend, später wieder aufrecht. Blumenkrone gelb, Früchte schmal eylindrisch, 5rippig, hellnussbraun, halb so lang als der Pappus. — Huf- lattig. — Off. Folia Farfarae. 3. PETASITES Tourn. Involucrum 1seriale, basi phyllis ac- cessoriis paucis. Authoclinium nudum. Capitula heterogama, dioico-polygama. Flores hermaphroditi steriles, in planta herm. numerosi, in planta fem. pauei in centro capitulorum, limbo co- rollae campanulato 5dentato; flores feminei fertiles, in planta herm. pauci marginales, in planta fem. numerosi pluriseriales, filiformes, limbo oblique abscisso vel subligulato. Achaenia cy- lindriea. Pappus pilosus. 1. P. officinalis Mnch., — foliis late cordatis inaequaliter dentatis, subtus canescentibus, lobis baseos rotundatis; racemo oblongo; stigmatibus florum herm. brevibus ovatis, florum fem. semieylindrieis. & — P. vulgaris Desf. hermaphroditus, — racemo denso ovato-oblongo; capitulis majoribus, supremis subsessilibus; floribus plurimis hermaphro- ditis vel abortu masculis. — Tussilago Petasites L. y . * . ” 1 . . ” femineus, — racemo laxo oblongo; capitulis dimidio mino- ribus, omnibus pedunculatis; floribus plurimis femineis. — Tuss. hybrida L. April— Mai, An Gräben, feuchten Orten, auf quelligem Boden, ver- breitet, die weibliche Pflanze selten und von sehr verschiedenem Ansehen, Wurzelstock knollig und sprossend. Schaft aufrecht, röhrig, 4 —1‘ h., röthlich und mit gleichgefärbten, langen, lanzettlichen Schuppen besetzt. Blätter wurzelständig, später erscheinend, im Sommer oft bis 1° im Durch- messer, unterseits grauhaarig, herzförmig, mit tiefem, an der Basis verbrei- tertem, von einer ‚starken Blattrippe begrenztem Herzausschnitte. Blüthen- stand eine straff aufrechte, längliche Traube, die bei der weiblichen Pflanze mehr verlängert ist und aus kleineren Köpfchen besteht. Hülle und Blü- then trübpurpurroth, Blumenkrone der Zwitterblüthen glockig-triehterförmig 5zähnig, der weiblichen fädlich. Narbenschenkel der Zwitterblüthen kurz eiförmig, der weiblichen Blüthen halbwalzenförmig. 2. P. albus (L.) Gaertn., — foliis subrotundo-cordatis, angu- latis inaequaliter mucronato -dentatis, subtus lanuginoso - tomen- tosis, lobis baseos angulato-rotundatis subeontiguis; racemo ovato vel fastigiato; stigmatibus florum herm. elongatis lineari - lanceo- latis acuminatis. & — Tussilago alba L. (planuta herm.), T. ra- mosa Hoppe (pl. fem.). COMPOSITAR. 233 April— Mai. Am Seestrande der Insel Rügen bei Stubbenkammer und Sassnitz von Dr. Bolle gefunden. Ist von der vorhergehenden Art im blühenden Zustande sogleich durch die gelblich-weissen Blüthen mit den langen, schmalen Narben der Zwitter- blüthen zu unterscheiden. Die nach der Blüthe erscheinenden Blätter sind denen des P. office. sehr ähnlich, doch etwas rundlicher, dabei mehr eckig, mit ausgeprägt stachelspitzigen Zähnen und unterseits weissfilziger; der Herzausschnitt der Blattbasis ist sehr tief, aber so schmal, dass die Lappen mit ihren Rändern sich fast berühren und wird nicht unmittelbar von der untersten Blattrippe begrenzt. Die Zwitterblüthen haben einen ausgebreite- ten Saum, die weiblichen sind fadenförmig und ihre Narbenschenkel viel kleiner und kurz walzenförmig. 3. P. tomentosus (Ehrh.) DU., — foliis subtriangulari-hastato- cordatis inaequaliter denticulatis, subtus niveo-tomentosis, lobis baseos divaricatis subbilobis antice dilatato-ineurvatis; racemo oblongo subeorymboso; stigmatibus flor. herm. brevibus crassis. 4 — Tussilago tomentosa Ehrh. T. spuria Retz (pl. herm.). T. paradoxa Retz (pl. feminea). P. spurius Rchb. April— Mai. An sandigen Fluss- und Meeresufern, streckenweise häu- fig, aber nicht alljährlich blühend. Rügen: auf Mönchgut, dem Nordpehrd, Zicker und Reddewitz. Usedom: in den Dünen längs der ganzen Seeküste sehr häufig, ebenso an den Binnenküsten bei Gellentin und Zecherin, am Achterwasser, auf den Pudaglaer Wiesen, auf dem Gmnitz bei Lüttow. Lassan: auf den Waschower Wiesen, am Bauerberge und stellenweise an der Peene nach Wolgast zu. Diese Pflanze ist leicht kenntlich an den grossen, lederartigen, unter- seits schneeweiss-filzigen, breit dreieckigen, spiess- herzförmigen Blättern, deren Grundlappen vorne verbreitert, 2—3lappig und etwas einwärts ge- krümmt sind und den breiten rundlichen Herzausschnitt mit der untersten Blattrippe begrenzen, ferner an den gelblichen, mit ebenso gefärbten, breiten Schuppen besetzten Schäften, dem mehr doldentraubigen Blüthenstande und den grünlich- weissen Köpfchen. — Der Wurzelstock kriecht oft über 10° weit im Sande fort. Die Blätter sind in der Jugend tutenförmig, die weisse Unterseite nach Aussen eingerollt, auch oberhalb spinnwebig bis weissfilzig. — Es wurde hier bis jetzt nur die weibliche Pflanze beobachtet. Die Blu- menkronen derselben sind fadenförmig, mit kurzer zungenförmiger Spitze und fast weiss. Die Zwitterpflanze, die sich äusserlich sonst kaum unter- scheidet, hat mehr gelblichweisse Blüthen mit kürzeren dieken Narbenschenkeln. Trib. II. ASTEROIDEAE Less. Stylus florum _hermaphrod. eylindraceus, bifidus, eruribus linearibus, extus subplanis et su- perne aequaliter minuteque puberulis. Subtr. 1. ASTEREAE Uass. Antherae ecaudatae. 4. ASTER L. Involucrum imbricatum. Anthoclinium planum, nudum. Flores radii feminei, uniseriales, ligulati (discolores ), disci hermaphroditi, tubulosi. Antherae ecaudatae. Achaenia compressa. Pappus pilosus. 234 COMPOSITAE. 1. A. Tripolium L., — caule superne corymboso-ramoso; fo- liis subcarnosis glabris lineari-lanceolatis subserrulatis integerri- misve; involueri phyllis arete imbricatis, interioribus longioribus obtusis. 4 — Tripolium vulgare N, ab E. August— November. Auf Wiesen und in Sümpfen in der Nähe der Seeküste, besonders am Binnenstrande, sehr häufig. Stengel 4—5' h., kahl, oft stark verästelt. Blätter etwas fleischig, die untersten meist etwas breiter und stumpfer und doppelt gezähnt. Hüll- blättchen angedrückt -dachziegelförmig, 3—4reihig, grün, gewöhnlich mit ro- ther, stumpfer Spitze. Scheibenblüthen gelb. Strahlblüthen schön blau oder lila, noch einmal so lang als die Hülle. Früchte hellbräunlich, an der Basis mit einem Kranz von Haaren, ausserdem mit einzelnen Haaren besetzt. Pappus lang, röthlich-weiss, weich. 2. A. salicifolius Scholler, — caule paniculato, ramis ramu- lisque corymbosis; foliis caulinis sessilibus lanceolatis acutis margine scabris, foliis pedunculorum erectis; involucri phyllis acutis imbricatis apice tantum patulis. & — A. salignus Willd. September — October. An Ufern von Flüssen und Bächen, eingebürgert. Am Teichufer in Wrechen bei Putbus (Zbl.) und am Bache in Hanshagen bei Greifswald (Tesch). Stengel 1—3’ h., steif aufrecht. Blätter lanzettlich, an der Spitze und Basis verschmälert, mit schärflichem, umgebogenem Rande und ausserdem mit einigen entfernten Sägezähnen. Hüllblättchen locker, lineal, spitz, grün. Scheibenblüthen gelb, zuletzt braun; Strahlblüthen weiss oder mit lila- farbenem Anfluge, noch einmal so lang als die Hülle. Früchte mit einzel- nen Haaren besetzt. Pappus etwas steif. 5. SOLIDAGO L. Flores radii concolores. Achaenia tere- tiuscula. Caet. ut Asteris. 1. 8. Virga aurea L., — caule erecto teretiusculo; foliis lanceolatis ovatisve acuminatis serratis in petiolum alatum de- currentibus; racemis erectis pafculatis. 4. Juli— August. In Wäldern und Gebüschen, auf sandigem Heideboden, sehr häufig. Stengel 1— 3’ h., meistens einfach. Blätter gewöhnlich schärflich be- haart, die untersten länger gestielt und meist breiter. Köpfchen in auf- rechten Trauben eine unterbrochene, ährenförmige Rispe bildend, zuweilen nur eine einfache, aufrechte Traube am Ende des Stengels. Hüllblättchen breit hautrandig, die äusseren kürzer und breiter. Blüthen sämmtlich gold- gelb. Strahl 5—8blüthig, länger als die Hülle, mit lineal-länglichen Zungen. Früchte spindelförmig, behaart. 6. ERIGERON 1. Involucrum imbricatum. Anthoelinium nudum. Flores radii feminei, pluriseriales, omnes ligulati, vel GOMPOSITAR. 235 interiores filiformes; disci hermaphroditi, tubulosi. Antherae ecaudatae. Achaenia compressa. Pappus pilosus. 1. E. canadensis L., — caule stricto hirto densissime folioso; foliis hirtis lineari-lanceolatis setoso-ciliatis, infimis remote ser- ratis; panicula elongata polycephala. @ et © Juli— September. Auf Brachäckern, Schutt, wüsten Plätzen und an Wegen, häufig. Aus Nordamerika eingewandert. Stengel 4—4' h. Wurzelblätter gestielt, rosettenförmig, zur Blüthezeit meist verwelkt, Stengelblätter fast sitzend. Blüthenstand eine verlängerte, schmale Rispe. Köpfchen klein, zahlreich, kurz gestielt. Hülle walzen- förmig, grün. Blüthen klein, gelblich - weiss. Strahlblüthen aufrecht, alle zungenförmig, von der Länge der Scheibenblüthen. Früchte länglich, kurz- haarig, mit längerem Pappus. s 2. E. acer L., — caule erecto piloso remote folioso; foliis spathulato-lanceolatis hirsutis, inferioribus in petiolum attenuatis; inflorescentia laxe racemosa denique corymbosa. © Juli— August. An Wegen, auf Triften, Brachäckern und sandigen Hügeln, häufig. : Stengel meist braunroth, 3—1‘ h., nebst den Blättern rauhhaarig. Köpfchen 4 ],, fast 3mal so gross als bei der vorigen Art, auf langen Stielen in endständiger Traube oder Doldentraube. Hülle länglich-eiförmig, mit röthlichen Blättchen. Strahlblüthen lila, aufrecht-abstehend, die äusse- ren zungenförmig, die inneren röhrenförmig, meist länger als die Scheiben- blüthen. Pappus braun -röthlich- weiss, 3mal so lang als die Frucht. — Berufkraut. 7. BELLIS L. Involucrum biseriale, phyllis aequilongis. Anthoclinium conicum, nudum. Flores radii feminei, 1seriales, ligulati; disci hermaphroditi, tubulosi. Antherae ecaudatae. Achaenia plano-compressa, marginata. Pappus nullus. 1. B. perennis L., — foliis obovato-spathulatis erenatis sub- trinerviis; scapo monocephalo. 4 Auf Wiesen, Triften, Aeckern und an Wegen, vom Frühlinge bis zum Winter überall gemein. Wurzelstock vielköpfig, Blattrosetten treibend, aus deren Mitte sich ein 1—4‘ hoher, einköpfiger Schaft erhebt. Blätter mehr oder weniger kerbig gezähnt, zuweilen fast ganzrandig, meist behaart. Hüllblättchen bald läng- lich -lanzettlich, etwas spitz oder stumpflich, bald oval und ganz stumpf abgerundet. Scheibe gelb; Strahl weiss oder rosenroth. Früchte verkehrt- eiförmig, hellbräunlich, sämmtlich von kurzen Haaren flaumig. — Mass- liebe, Gänseblume, „Marlbloom“. Eine in Gärten kultivirte Abart mit lauter zungenförmigen Blüthen ist unter dem Namen Tausendschön bekannt. Subtr. 2. INULEAE (ass. Antherae basi caudatae, 236 COMPOSITAE. 8. INULA I. Involuerum imbrieatum. Anthoelinium nudum. Flores radii feminei, ligulati vel subligulati, disei hermaphroditi, tubulosi. Antherae basi caudatae. Achaenia costata. Pappus pilosus, uniserialis. Sect. I. Corvisartia Merat. Involucri phylla interiora apice dilatata, spathulata. 1. I. Helenium L., — foliis infimis elliptieis acutis sensim in petiolum attenuatis, caulinis cordato-ovatis acuminatis amplexi- caulibus, omnibus inaequaliter dentatis, subtus tomentosis; capi- tulis magnis paucis subcorymbosis; involucri phyllis exterioribus ovatis, interioribus lineari-spathulatis; achaeniis sub4angularibus glabris. & — Corvisartia Helenium Mer. Juli— August. Auf Wiesen, Triften und an Ufern, hin und wieder. Barth: bei Saal (Holtz). Stralsund: am Strande bei Kinnbackenhagen (Holtz). Rügen: bei Zaase unweit Trent, im Erlbruch bei Schweikwitz, am Bach- ufer in Baldereck auf Jasmund (Zbl.), Mönchgut (Münter), bei Putbus am Ufer zwischen Stresow und Muglitz. Greifswald: Neuenkirchener Feld, hinter der Saline an einer Mergelgrube (Münter). Wolgast: Buddenhagen (Zbl.). Anclam: Salchower Koppel (Zbl.). Wurzelstock ästig und dick. Stengel 3—6' h., dick, kantig-gefurcht, schärflich behaart, nach oben zu ästig. Blätter runzlig, unterseits wollig- filzig, die Wurzelblätter über 1° I. und bis 4’ br. Köpfe gross, bis 3 im Durchmesser, lang gestielt. Hülle grün, filzig, die äusseren Blättchen ab- stehend, breit eiförmig, spitz, die folgenden allmälig schmäler werdend, die inneren lederartig, lineal-spatelförmig. Blüthen gelb, Strahl lang, die Hülle überragend. Antherenfächer an der Basis durch eine fiederig-gesägte Borste geschwänzt. Früchte kahl, olivenbräunlich, von den starken Rippen 4—5kan- tig, leistenförmig, unter der Spitze fast etwas dicker. Pappus länger als die Frucht, gelblich; Strahlen steif borstenförmig, zerbrechlich, an der Basis in eine kurze, glatte Röhre verwachsen. — Alandt. — Off. Rad. Helenü vel Enulae. Sect. II. Enula Dub. Involueri phylla interiora apice acuminata. * Flores marginales longe ligulati. 2. I. salieina L., — foliis lanceolatis acuminatis glabris mar- gine scabris remote obsolete dentieulatis integerrimisve sessilibus, superioribus cordato-amplexicaulibus; capitulis paueis subcorym- bosis; involucri phyllis lanceolatis, exterioribus latioribus brevio- ribus; achaeniis glabris. 4. Juli— August. An Waldrändern, in Gebüschen und auf Wiesen, hier und da. Barth: am Güntzer Teich nach Nisdorf zu (Holtz). Rügen: bei Neuenkirchen im Lebbiner Wald, Gross-Zieker auf Möncheut (Zbl.), auf Jasmund am Lenzer Busch, Fahrenberg bei Sassnitz, Wissower Klinten. Grimmen: Waldränder bei Siewertshagen (Zbl.), Usedom: Peenemünde und Gnitzer Strumminwiesen, Stengel 12‘ h., einfach. Blätter pergamentartig, netzaderig, fast glän- zend, abstehend zurückgekrümmt, kahl, nur am Rande scharf, alle sitzend. COMPOSITAR. 937 Köpfe 1—4, die seitenständigen höher. Hüllblättchen wimperig-scharf, die äusseren kürzer und breiter, an der Spitze etwas zurückgekrümmt. Blüthen gelb. Früchte kahl, mit Längsrippen. 3. I. Britännica L., — foliis lanceolatis integerrimis denti- eulatisve, subtus cauleque subtomentoso-villosis, inferioribus in petiolum attenuatis, superioribus basi auriculata amplexicaulibus; capitulis corymbosis; involucri phyllis Zineari-lanceolatis attenuatis aequwilongis villosis; achaeniis hirtis. 4, ß. angustifolia Marss., — foliis elongato -lineari-lanceolatis. Juli— September. An Gräben, Fluss- und Seeufern, auf nassen Wie- sen, verbreitet. 3. am Borgwall See bei Stralsund; in der Granitz auf Rügen und beim Peenemünder Vorwerk. Stengel —1}‘ h., nebst den Blättern zottig. Blätter lanzettlich, zu- weilen verlängert linien-lanzettlich, die unteren gestielt, die oberen mit öhrehenförmiger, häufig gezähnter Basis sitzend. Köpfchen 2—5. Hüll- blättehen locker, zottig, fast lineal, die äusseren so lang wie die inneren. Blüthen gelb, Zungen der Strahlblüthen lang. Früchte klein, kurzhaarig. ** Flores marginales tubulosi, subligulati. 4. I. Conyza DC., — caule superne paniculato-ramoso, ramis corymbosis polycephalis; foliis elliptieis vel elliptico -lanceolatis acutis subtus cauleque temuiter tomentosis, inferioribus petiolatis, superioribus subsessilibus; involucri phyllis exterioribus brevio- ribus patenti-reflexis; lögulis brevissimis. & — Conyza squarrosaL. Juli— August. Auf kalkhaltigen Hügeln, in Gebüschen, selten, Bis jetzt nur auf Rügen an den hohen Ufern bei Crampas und Sassnitz, zuerst von Tesch gefunden. Stengel 2—3° h., steif, oben in eine vielköpfige Rispe verästelt. Blät- ter ziemlich gross, die unteren bis 51. und 14“ br. Köpfe sehr zahlreich, ziemlich klein bis 5°“ 1. Hüllblättehen gewimpert, die äusseren kürzer, ei- förmig-länglich, mit violett oder roth gefärbter, zurückgekrümmter Spitze, die innersten längeren lineal. Blüthen weissgelblich, die randständigen röhrig, ganz kurz zungenförmig- özähnig, von der Länge der Hülle. Früchte schwarz-braun, kurz behaart, bei der Reife zuweilen kahl werdend. 9. PULICARIA Gaertn. Pappus duplex, interior pilosus, elongatus; exterior brevis, eoroniformis, dentatus. Caet. ut Inulae. 1. P. vulgaris Gaertn., — caule paniculato-ramoso; foliis oblongo-lanceolatis basi rotundata semiamplexicaulibus, junioribus cauleque villosis; capitulis lateralibus terminalibusque; radio brevissimo; pappo interiore achaenium aequante. @ — Inula Pu- licaria L. Diplopappus Pul. Bl. et Fing. P. prostrata Aschers. Juli— September. In Dörfern, an feuchten Plätzen, Tümpeln und Tei- chen, verbreitet. 238 GOMPOSITAE, Stengel 3—1‘ h., meist schon von der Basis an verzweigt. Blätter wellenförmig, nebst dem Stengel mehr oder weniger zottig, Köpfchen fast kugelig, bis 5“ im Durchmesser. Hüllblättchen lineal-lanzettlich, pfriemlieh: zugespitzt, locker. Blüthen gelb, die des Strahls aufrecht und nur wenig länger als die der Scheibe. Früchte gerippt, kurz behaart. Aeusserer Pap- pus ein sehr kurzer, kronförmiger, gezähnter Hautrand, die Zähne am Rande meist wieder borstlich eingeschnitten; der innere aus schärflichen Borsten bestehend, die kaum die Länge der Frucht erreichen. 2. P. dysenterica (L.) Gaertn., — caule superne corymboso- panieculato; foliis oblongis vel oblongo-lanceolatis acutis, basi latiore profunde cordata amplexicaulibus, obsolete dentieulatis subtus cano-tomentosis; radio discum multo superante; pappo interiore achaenium duplo superante. 4 — Inula dys. L. Diplo- pappus dys. Bl. et Fing. Juli— September. An feuchten Orten der Dörfer, an Gräben und Fluss- ufern, hin und wieder. Richtenberg: bei Jakobsdorf (Holtz). Stralsund: Pennin, am Strande nach Devin und am Deviner See. Greifswald: Rosen- thal (Münter), Ludwigsburg und Neuendorf (Tesch),. Rügen: zwischen Dranske und Kuhl auf Wittow, bei Sassnitz auf Jasmund, zwischen Muglitz und der Gora bei Putbus. Wolgast: Ernsthof. Usedom: von Malzow über Zecherin, die Gaaze bis Peenemünde in grosser Menge. Demmin: bei Me- drow (Zbl.). Grösser und stärker, nach oben zu mehr weissfilzig und weniger ver- zweigt als die vorige Art; die breite Blattbasis sehr tief herzförmig. Köpf- chen doppelt so gross, mit langen, gelben Strahlblüthen. Der innere Pappus noch einmal so lang als die Frucht, der äussere von dem der vo- rigen Art nicht verschieden. — Von der ihr im Habitus nicht unähnlichen I. Britannica unterscheidet sie sich durch die mit tief herzförmiger Basis sitzenden, unterseits graufilzigen Blätter, kleineren Köpfchen und die pfriem- förmig zugespitzten, nicht blos linealen Hüllblättchen, ausserdem sicher durch den doppelten Pappus. Trib. III. SENECIONIDEAE Less. Stylus florum hermaphro- ditorum eylindraceus, cruribus linearibus, apice penieillatis et truncatis, vel ultra penieillum in conum brevem aut appendiculam elongatam angustam et hispidulam productis. Subtr. 1. AMBROSIEAE Less. - Flores 1sexuales. Capitula monoica vel dioica. Antherae liberae, ecaudatae. Pappus nullus. 10. XANTHIUM T'ourn. Monoicum. Mas: Capitula involuero polyphyllo eineta. Flores clavato-tubulosi. Anthoclinium ceylin- draceum, 'paleatum. Fem.: Flores fem. gemini, filiformi-tubulosi, involuero monophyllo inclusi et cum eo connati. Involuerum demum induratum, pseudocarpium nuciforme, aculeatum, 2loculare referens. Achaenia inclusa. COMPOSITAE. 239 1. X. strumarium L., — caule inermi; foliis cordato - 3lobis inciso-dentatis; pseudocarpiis ovalibus pubescentibus et aculeatis, aculeis apice uncinatis, rostris reetis subeonniventibus. ® Juli— October, Auf wüsten Plätzen, in Dörfern, an Wegen und Zäu- nen, hier und da. Stralsund: am Frankenstrand bei «der Reiferbahn, Kinn- backenhagen (Holtz). Bei Franzburg (Zbl.). Greifswald: Ludwigsburg (Tesch). Wolgast: Ernsthof, Oröslin. Usedom: Peenemünde, Zinnowitz, Zempin am Achterwasser, Garz bei Swinemünde. Demmin: Mesiger (Zbl.). Stengel 1—2' h., stark ästig. Blätter lang gestielt, schärflich, herz- förmig-3lappig, die Lappen eingeschnitten-doppelt-gezähnt. Blüthentrauben gipfel- und blattwinkelständig, die männliehen Köpfehen an der Spitze der Traube. Männliche Blüthen gelberünlich, kurz keulenförmig-röhrig, mit 5lappigem Saume, auf einem verlängerten, spreublätterigen Blüthenlager. Das weibliche Köpfchen nur 2, innig mit der sich vergrössernden Hülle ver- wachsene und in derselben später 2 Fächer bildende Blüthen enthaltend, mit langen hervorstehenden Narben, Hülle später erhärtend, bei der Frucht: reife eine geschlossene, ovale, flaumig-behaarte, mit hakenförmigen Stacheln besetzte, 2fächerige, nussartige Scheinfrucht darstellend, die an der Spitze in 2 gerade, fast parallele Schnäbel ausläuft. Früchte in jedem Fache 1, lanzettlich, schwarzgrau. — Spitzklette. Subtr. 2. HELENIEAE Üass. Antherae ecaudatae. Pappus e paleis pluribus formatus. 11. GALINSOGA Ruiz et Pavon. Involuerum hemisphaericum, 5— 6phyllum. Anthoclinium paleatum. Flores radii sub 5, fe- minei, ligulati; disci hermaphroditi, tubulosi. Achaenia angulata. Pappus paleaceus, paleis acuminatis, plumoso-fimbriatis. 1. G. parviflöra Cav., — foliis oppositis petiolatis late ovatis subdentieulatis. @ — Viborgia Acmella Rth. V. parvifl. K.H.B. Juli— October. Aus Peru stammend, verwildert bei Greifswald vor dem Fetten Thore in der Umgebung des Bahnhofes. Stengel kantig, kahl, 1—2‘ h,, oberwärts 3gabelig verästelt. Blätter bis 13“ ]., gegenständig, kurz gestielt, breit eiförmig, oft an der Basis etwas herzförmig, seicht gezähnt. Blüthenstiele gipfel- und blattwinkelständig, 1—3köpfig. Köpfchen erbsengross, mit gelben Scheibenblüthen und 4—5 kurzen, weissen Strahlblüthen. Der spreublätterige Pappus so lang wie die schwarzbraune, kurz behaarte, kantige, gegen die Basis verdünnte Frucht. Subtr. 3. HELIANTHEAE Less. :Antherae ecaudatae, ni- gricantes. Pappus aristatus (eoroniformis vel nullus). 12. BIDENS I,. Involucrum imbrieatum. Anthoclinium pla- num, paleatum. Flores omnes hermaphroditi, tubulosi, vel radii ligulati et neutri. Antherae ecaudatae. Achaenia compresso- angulata.. Pappus 2—5aristatus, persistens, aristis retrorsum aculeolato - scahris. 240 COMPOSITAER. 1. B. tripartitus L., — foliis petiolatis 3partitis, laciniis lan- ceolatis ineiso-dentatis; capitulis demum ereetis; achaeniis obovato- cuneatis compresso-aneipitibus, marginibus retrorsum aculeo- latis. @ «. discoideus, — floribus omnibus tubulosis. ?. radiatus, — floribus marginalibus ligulatis. y. integer C. Koch, — foliis omnibus simplieibus, ineiso- dentatis. — B. pumilus Rth. si specimina parva monocephala. Juli— September. In Gräben, Bächen und auf Brüchen, sehr häufig. a. Die gewöhnliche Form; $. weniger häufig; y. selten, im Gnitzer Holz auf Usedom und in Sümpfen bei Gützkow. Stengel kahl, gefurcht, 1—3‘ h., ästig. Blätter 3theilig, der mittlere Zipfel länger, mitunter auch 3theilig, wodurch dann das Blatt fiedertheilig erscheint, die obersten Blätter zuweilen einfach, selten wie in y. alle Blät- ter einfach. Köpfchen aufrecht, wenn auch in der Jugend zuweilen etwas niekend, von blattartigen, die Köpfe überragenden Deckblättern umgeben. Hüllblättchen eiförmig, spitz, mit braunröthlichen Linien gestreift, kaum so lang wie die gelben Blüthen. Früchte grünlich-hraun, flach zusammenge- drückt. Pappus aus 2, seltner aus 3 Borsten bestehend. 2. B. cernuus L., — foliis sessilibus basi subeonnatis, lan- ceolatis utringue attenuatis serratis; capitulis demum cernwis; achaeniis euneatis 4gono -ancipitibus, marginibus retrorsum acu- leolatis. © e. discoideus, — floribus omnibus tubulosis. ö. radiatus DC., — flor. marginalibus ligulatis. — Coreopsis Bidens L. Juli— September. An Gräben, in Sümpfen, auf überschwemmt gewe- senem Boden, gemein. Von Ansehen der vorigen Art; verschieden durch die stets einfachen, beiderseits verschmälerten, sitzenden, an der Basis fast zusammengewachsenen Blätter, durch die zuletzt stets nickenden Köpfehen, durch die keiligen, ge- sen die Basis stärker verschmälerten, etwas 4kantig zusammengedrückten Früchte und den gewöhnlich 4grannigen Pappus. — Kleine 1—4‘ hohe, 1köpfige Exemplare bilden B. minimus L, Subtr. 4. ANTHEMIDEAE Üass. Antherae flavae, ecau- datae. Pappus nullus vel coroniformis. | 1) Anthoclinium epaleatum. 13. ARTEMISIA L. Involucrum imbricatum. Anthoelinium epaleatum, glabrum vel villosum. Capitula minuta, heterogama: flores disci hermaphroditi, tubo ceylindrieco, marginales feminei filiformes; vel capitula homogama et flores omnes hermaphroditi. COMPOSITAER. 241 Antherae basi ecaudatae. Achaenia oblonga, eompressiuscula, ecostata, disco epigyno minuto. Pappus nullus. Sect.I. Absinthium Tourn. Capitula heterogama. Anthoclinium pilosum. 1. A. Absinthium L., — caule erecto paniculato; foliis in- cano-subsericeis 2—Spinnatifidis pinnatifidisque, laciniis oblongo- linearibus obtusiusculis, floralibus indivisis; capitulis subglobosis nutantibus; anthoclinio plano hirsuto. & — Absinthium vulgare Gaertn. Juli— September. Auf trocknen, wüsten Plätzen in der Nähe der Dör- fer, häufig; bestimmt wild an den hohen Ufern der Meeresküste. Die ganze Pflanze mehr oder weniger grau seidenhaarig und von sehr bitterem, aromatischem Geschmacke, Stengel 1—3’ h., am Grunde holzig und meist sehr ästig. Wurzelblätter und Blätter der Triebe lang gestielt, bis Sfach fiederspaltig, mit länglich -linienförmigen, stumpflichen Lappen, punktirt, die obersten Blätter einfach. Köpfchen in Rispen, kurz gestielt und nickend. Blüthen gelb. — Wermuth, „Wörmt“. — Off. Hb. Ab- sinthii. Sect. II. Abrotanum Tourn. Capitula heterogama. Anthoclinium nudum. 2. A. vulgaris L., — caule erecto apice paniculato; folis supra glabris, subtus albo-tomentosis pinnatifidis, laciniis oblongo- lanceolatis acuminatis ineisis serratis integrisque, floralibus lineari- lanceolatis indivisis; capitulis subsessilibus oblongis tomentosis; anthoclinio nudo. 4 Juli— August. An Wegen, Zäunen und Ufern, gemein. Stengel aufrecht, 2—4° h., meistens rothbraun. Unterste Blätter ge- stielt, die mittleren und oberen mit geöhrter Basis sitzend, die obersten ganzrandig, sämmtlich oberseits schön grün, unterseits weissfilzig. Köpfchen sehr klein, einzeln oder in Knäueln, zuletzt aufrecht, weissfilzig. Blüthen gelb und röthlich. Blüthenlager wie bei der folgenden Art nackt. — Bei- fuss, „Bifoot“. 3. A. campestris L., — caulibus adscendentibus paniculatis; foliis glabris seu sericeo-canis 2—Spinnatifidis, laciniis ommibus lineari-filiformibus muceronatis, floralibus indivisis; capitulis ova- tis; involueri phyllis interioribus ovalibus. 4, e. vulgaris, — foliis capitulisque glabris vel foliis junioribus subsericeis. ß. sericea Fries, — foliis capitulisque tomentoso - sericeis, eorollis hermaphroditis apice villosis. August— September. An Wegen, auf Hügeln, Triften und Aeckern, gemein. /#. in den Dünen des Seestrandes, besonders auf Usedom häufig. Stengel mehrere, aufsteigend, meist vom Grunde an ästig, 1—5‘ h., häufig roth angelaufen. Blätter oft in der Jugend etwas seidenhaarig, bei 16 342 GOMPOSITAE. «. später ganz kahl, in,#. mit bleibendem, seidenhaarigem Filze, die unter- sten lang gestielt, am Stiele geöhrt, doppelt fiederspaltig, mit 3spaltigen, lineal-fädlichen, stachelspitzigen Zipfeln. Köpfchen sitzend oder kurz gestielt, in einseitswendigen, zu einer weiten Rispe angeordneten Trauben. Innere Hüllblättehen oval, mit breit häutigem Rande. Blüthen bräunlichroth oder röthlichgelb. Die Varietät 8. sericea ist von den Verfassern der flora Sedinensis und der Pommerschen Flora für A.maritima gehalten. Sie unterscheidet sich aber leicht von dieser durch ein viel weniger filziges, mehr seiden- artiges Indument, viel länger fädliche, stachelspitzige, nicht aber kurze, stumpfe Blattzipfel, durch stumpfere, innere Hüllhlättehen, durch unfrucht- bare Scheibenblüthen, die bei A. maritima sämmtlich fruchtbare Zwitter sind und durch die Geruchlosigkeit aller Theile, während A. marit. einen eigen- thümlichen, nicht unangenehmen, aromatischen Geruch und Geschmack besitzt. Sect. III. Seriphidium Bess. Capitula homogama; flores omnes hermaphroditi Anthoelinium nudum. . 4. A. maritima 1.., — caulibus adscendentibus erectisve pa- nieulatis; foliis albo -tomentosis 2—3pinnatis, laciniis linear: -fili- formibus obtusiusculis, floralibus integris; capitulis oblongis; in- volueri phyllis interioribus oblongis. 4 — A. Seriphium Wallr. e. salina (Willd.), — capitulis nutantibus. September — October, Auf Strandwiesen aber nur im nordwestlichen Theile des Gebiets. Barth: auf dem Vogelsang, Kuhweide (Holtz). Zingst: bei Pramort, Stralsund: zwischen Kinnbackenhagen und Wendisch-Langen- dorf (Holtz),. Auf der Insel Oehe bei Schaprode (Holtz) und auf der Insel Heuwiese bei der Insel Ummanz. Die ganze Pflanze wollig - weissfilzig, von stark aromatischem Greruche. Stengel mehrere, aufsteigend selbst liegend, seltner aufrecht, 3—2’ h. Blätter 2—3fach fiederspaltig, mit kurzen, stumpfen, lineal-fädlichen Zipfeln. Aeste der Rispe bei uns abstehend, an der Spitze nickend, mit einseits- wendigen, hängenden, kurz gestielten, eiförmig-länglichen Köpfchen. Hülle filzig, seltner kahl werdend, die inneren Blättchen länglich, stumpf. Blüthen gelb, alle fruchtbare Zwitter, der Frucht schief angeheftet. Die bei uns vorkommende Pflanze stellt die A. salina Willd., die Form mit nickenden Köpfchen, dar. Die A. gallica Willd., eine Form - mit steif aufrechten Aesten und aufrechten Köpfchen ist hier noch nicht beobachtet worden. 14. TANACETUM Tourn. Involuerum imbrieatum. Antho- elinium epaleatum. Capitula heterogama; flores disei hermaphro- diti, tubo eylindrico vel angulato; marginales feminei, 1seriales, tubulosi vel ligulati. Antherae ecaudatae. Achaenia obeonica, aequaliter costata, disco epigyno latitudine achaenii. Pappus breviter coroniformis, vel subnullus. 1. T. vulgare L., — foliis subbipinnatifidis ambitu oblongis, pinnis oblongo-lanceolatis cum rachi inaequaliter inciso-serratis; COMPOSITAR. 243 corymbo composito. 4 — Ohrysanthemum Tanacet. Karsch. Ch. vulgare Bernh. Juli— September. An Wegen, auf Hügeln und in Gebüschen, häufig. Stengel 2—4' h. Blätter 3-6 1., im Umrisse länglich, doppelt oder einfach fiederspaltig, mit kleinen zwischen den Fiederlappen befindlichen, zahnförmigen Läppchen; Hauptfiedern länglich -lanzettlich, gegen die Blatt- basis allmälig kleiner werdend, eingeschnitten-gesägt, Doldentraube dicht. Köpfehen 4— 5‘ br., mit lauter goldgelben, röhrenförmigen Blüthen, die äussersten Randblüthen an der Spitze einseitig-3zähnig, einen Strahl an- deutend. Früchte grünlich-grau, säulen- kreiselförmig, kantig -5rippig, mit Harzpunkten besetzt. Pappus ein kurzer, häutiger, undeutlich gezähnter Rand. — Rainfarn. — Off. Flor. Tanaceti. 2. T. Parthenium (L.) Schultz bip., — foliis pinnatis, infe- rioribus ambitu sub3angulis, pinnis oblongis pinnatifidis, summis confluentibus, lobis obtusiusculis apiculato-dentatis; capitulis corymbosis. 4 — Matricaria Parthen. L. Pyrethrum Parth. Sm. Chrysanthemum Parth. Bernh. Juli — September. An Zäunen und Mauern, in Dörfern und auf wüsten Plätzen, hin und wieder verwildert. Rügen: in den Dörfern auf Jasmund häufig bis in die Stubnitz, an der Granitz in Pantow. Insel Oie. Wolgast: Mühlenthal. Usedom: im Dorfe Coserow und Bannemin. Von widerlichem Geruche. Stengel 1—2' h,, ästig, stark beblättert. Blätter dünn, selten behaart, gestielt, gefiedert oder bis zur Mittelrippe fiedertheilig. Köpfchen in lockerer Doldentraube, bis 3“ br. Scheibenblüthen gelb. Randblüthen sehr veränderlich, bald mit langem, weissem, flachem Strahl, bald röhrenförmig, fast 2lippig und noch weiss, seltener ganz den Scheibenblüthen ähnlich und gelb, Früchte klein, säulen-kreiselförmig, mit 6— 10 weisslichen Rippen, mitunter etwas kantig, die Zwischenräume mit Harzpunkten besetzt. Pappus ein kurzer häutiger Rand. — Mutterkraut. — Off. obs, Hb. Matricariae. 3. T. Leucanthemum (L.) Schultz bip., — foliis inferioribus longe petiolatis obovato-vel rotundato-spathulatis crenatis, caulinis oblongo-lanceolatis serratis in basi semiamplexicauli latiore in- ciso-dentatis; capitulis longe peduneulatis solitariis. & — Chry- santhemum Leucanth. L. Leucanthemum vulgare Lmk. ß-ur ieulatum (Peterm.), — achaeniis marginalibus pappo eoroniformi vel aurieuliformi terminatis. — Chrys. auric. et affıne Peterm. Juni — September. Auf Aeckern, Hügeln, Wiesen und Triften, häufig, ß. Mühlenthal und Schalensee bei Wolgast. Stengel 1— 2° h., meist einfach. Untere Blätter rundlich- eiförmig in den langen Blattstiel spatelförmig zusammengezogen, gekerbt, die folgenden mit immer kürzeren Stielen und mehr verlängerter Platte, die oberen zu- letzt halbstengelumfassend, gegen die Spitze gesägt, an der breiteren Basis eingeschnitten-gezähnt, fast fiederspaltig, Köpfe auf langen fast nackten 16* 244 COMPOSITAF. Stielen, einzeln, gross, mit den langen, weissen Strahlblüthen bis 14 im Durchmesser. Röhre der Scheibenblüthen 4kantig, der Strahlblüthen zu- sammengedrückt-zweiflügelig. Aeussere Hüllblätter mit braunschwarzem Rande, innere mit dünnem Hautrande. Früchte der Scheibe stets, die des Strahls gewöhnlich ohne Pappus, länglich - verkehrt - kegelförmig, mit 8— 10 weisslichen, starken Rippen und braun-schwarzen Zwischenräumen, die des Strahls mehr kantig, etwas gekrümmt, selten wie in 3. mit einem dünnhäu- tigen kron- oder öhrehenförmigen, oft zerschlitzten Pappus gekrönt. ’ 15. CHRYSANTHEMUM L. Achaenia difformia; disei cy- lindrica, aequaliter costata; radii costata, compresso - Squetra, angulis lateralibus alatis, intermedio exalato. Caet. ut Tanaceti. 1. Ch. segetum L., — foliis oblongo-euneatis vel oblongis ineiso-dentatis vel pinnatifidis, superioribus basi cordata amplexi- caulibus; capitulis longe peduneulatis,. © — Xanthophthalmum seg. Schultz bip. Juli— August, Auf Aeckern unter der Saat, sehr häufig, Stengel 1—2° h., einfach oder oben verästelt, wie die ganze Pflanze kahl. Blätter frisch bläulichgrün, länglich, die unteren mehr keilförmig, an der verschmälerten Basis stengelumfassend, eingeschnitten-gezähnt, gegen die Spitze tiefer getheilt, mit der Neigung zur Dreitheilung, zuweilen fast 2fach fiederspaltie; die obersten weniger gezähnt, öfter fast ganzrandig, mit herzförmiger Basis stengelumfassend. Köpfe gross, aufgeblüht an 94 im Durchmesser, mit langen, schön goldgelben Strahl- und ebenso gefärbten Scheibenblüthen, mit innen stark papillösen Zipfeln, Innere Hüllblätter viel länger, länglich, stumpf, fast bis zur Hälfte durchsichtig häutig. Früchte bräunlich- gelb, 1—14 ]., diek säulenförmig, oben etwas dicker, unten und oben gestutzt, mit 10 dicken, sich berührenden Rippen, ohne Pappus und Rand: die des Strahls ebenso gerippt, zusammengedrückt-3kantig, etwas gekrümmt, oben und unten gestutzt, die seitlichen Kanten mit einem brei- ten, dick hornartigen, oben und unten gestutzten, oben nach aussen zu meist in eine scharfe, zahnförmige Ecke vorgezogenen Flügel, selten nur ein Flügel ausgebildet. 16. MATRICARIA L. Involucerum imbrieatum. Anthoclinium epaleatum. Capitula heterogama. Flores disci hermaphroditi, tubulosi, tubo eylindrieo; marginales feminei, 1seriales, ligulati. Antherae ecaudatae. Achaenia conformia, apice truncata, com- pressiuscula, dorso convexo ecostata, ventre concavo 3—Hcostata. Pappus nullus vel coroniformis. 1. M. Chamomilla L., — foliis bipinnatifidis pinnatifidisve glabris, laciniis lineari-setaceis; anthoclinio eylindrico-conico cavo; achaeniis ventre 5costatis, dorso laevibus. © — Chrysanthemum Cham. Bernh. Chamomilla officinalis C. Koch. COMPOSITAE, 245 Juni — August. Auf Aeckern unter dem Getreide, besonders auf Lehm- boden, verbreitet, doch nicht überall; sehr häufig bei Barth und auf der Insel Oie. Hat ganz das Ansehen von Anthemis arvensis, A. Cotula ‚oder Matricaria inodora und wird von Anfängern häufig "damit verwechselt. Von den beiden Anthemis unterscheidet sie sich durch das spreulose, nackte Blüthenlager und die einseitig gerippten Früchte, von M. inodora durch das verlängert-kegelförmige, hohle, nicht aber blos gewölbte und vollmarkige Blüthenlager, durch viel kleinere, nicht mit 2 eingegrabenen Drüsen ver- sehene Früchte und den eigenthümlichen, angenehmen Geruch, welcher der M, inodora fehlt. — Die Früchte der M, Chamomilla sind sehr klein, kaum 4°“ ],, verkehrt-eiförmig-länglich, etwas gekrümmt und ein wenig zusammen- gedrückt, auf dem eonvexen, bräunlichen Rücken rippenlos, auf dem con- eaven Bauche mit 5 weissen fadenförmigen Rippen versehen, an der Spitze schief abgestutzt mit stumpfem Rande, Der Pappus fehlt in der Regel, tritt nur selten bei zwei hier noch nicht beobachteten Formen auf, entweder öhrchenförmig nur auf den Randfrüchten (M. Kochiana Schultz Bip.), oder kronförmig bei den Scheibenfrüchten und scheidenförmig bei den Rand- früchten (M. Courrantiana DC. M. coronata Gay. Chamomilla meridionalis C. Koch). — Kamille, „Kamellen“. — Off. Flor. Chamomillae. 2. M. inodora L., — foliis bi-tripinnatifidis, laciniis lineari- filiformibus; anthoclinio hemisphaerico solido, achaeniis transverse rugulosis, ventre carinato-3costatis, sub apice dorsi 2glandulosis. ®& — Chrysanth. inodorum L. sp. pl. Pyrethrum inod. Sm. Cha- momilla inod. ©. Koch. Tripleurospermum inod. Schultz Bip. Chamaemelum in. Visiani. ß. maritima (L.), — caule valde diffuso; foliorum laeciniis carnosis subteretibus. — M. maritima L. Fries. Pyrethrum mar. Sm. Tripleurospermum mar. Koch Syn. 2 pars III, p. 1026. j y. coronata Marss., — achaeniis pappo coroniformi mem- branaceo lobato terminatis. Juni— September. Auf Aeckern, an Wegen und Ufern, häufig. /, am Meeresstrande. y. selten, am Strande von Wrechen bei Putbus auf Rügen und am Fresendorfer Strande bei Wolgast, Stengel 1—11' h., ästig oder mehrstengelig mit oft ausgebreitet nieder- liegenden Stengeln. Blätter kahl, gie Zipfel lineal-fädlich, spitz, bei £. flei- schig und mehr rundlich. Hüllblättchen länglich, stumpf, mit vertrocknetem, blassem oder schwarzbraunem, gekräuseltem oder glattem Rande. Blüthen- lager vollmarkig, gewölbt. Strahlblüthen weiss, özähnig, doch auch ganz, Früchte in der Grösse sehr veränderlich, 3- oder fast Akantie- kreiselförmig, oben und unten gestutzt, schwarzbraun und querrunzelig, auf “dem convexen Rücken unterhalb der Spitze mit 2 eingegrabenen, später schwarzen Drü- sen, auf dem Bauche mit 3 starken, kielförmigen, hellen, glatten Rippen, an der abgestutzten, breiteren Spitze mit einem scharfen, an den Kanten etwas vorgezogenen Rande umgeben, der in y. zu einem häutigen, kronför- ‚migen, gelappten Pappus auswächst. Die Varietät %. maritima (M, maritima L.) hat den Botanikern stets viel zu schaffen gemacht. Man gab sich die grösste Mühe, sie zu einer selbst- ständigen Art zu erheben. Fries glaubte einen Unterschied in den blassen, 946 COMPOSITAE. ganzrandigen Hüllblättchen zu finden, Koch, der das Fries’sche Merkmal für veränderlich erklärt, in einem viel flacheren Blüthenlager und grösseren Früchten. Sonder hingegen lest nur Gewicht anf den ausgebreitet nieder- liegenden Stengel. Ich finde keins dieser Merkmale beständig. Eine mehr- stengelige Pflanze mit liegenden Stengeln findet sich auch entfernt vom Seestrande, ebenso kommt die Strandpflanze auch mit einzelnen ästigen Stengeln vor. Gleich veränderlich ist die Grösse der Früchte, die an der Strandpflanze bald dicker, bald dünner, bald um die Hälfte länger gefunden werden. Eine eigenthümliche Form ist y. eoronata mit vollständig ausgebildetem, kronförmigem, häutigem Pappus. Sie verhält sich zur Hauptform wie Ma- tricaria Courrantiana DO. zu M. Chamomilla. 2) Anthoelinium paleatum. 17. ANTHEMIS L. Involucrum imbricatum. Anthoelinium elongatum, paleatum. Capitula heterogama. Flores disei herma- phroditi, tubulosi, tubo compresso; marginales feminei, 1seriales, ligulati. Achaenia obconica, aequaliter costata, apice truncata, disco epigyno latitudine achaenii plus minus marginata. Pappus nullus. 1. A. arvensis L., — foliis pubescentibus bipinnatifidis, pin- nulis lineari-lanceolatis bi-tridentatisve mucronatis; paleis lanceo- latis acuminato-mucronatis; achaeniis obtasangulis aequaliter dense costatis. @ — A. arvensis et agrestis Wallr. COhamaemelium arv. All. Juni— October. Auf Aeckern, Brachen, an Wegen, häufig. Stengel 1—1’ h., ausgebreitet ästig, nebst den Blättern weichhaarig. Blätter doppelt-fiederspaltig. Köpfchen lang gestielt, zahlreich. Hüllblätt- ‘chen stumpf, am Rande trockenhäutig, zuletzt an der Spitze zurückgeschla- gen. Blüthenlager zuletzt verlängert-kegelförmig, ganz mit lanzettlichen, plötzlich in eine starre Stachelspitze zugespitzten Spreublättchen besetzt. Strahlblüthen weiss; Scheibe gelb. Früchte graugelblich, undeutlich stumpf- 4—5kantig, verlängert-kreiselförmig, gestutzt, gleichmässig dicht und dick gerippt, mit einem etwas scharfkantigen Rande gekrönt, die randständigen Früchte dicker, fast kreiselförmig, mit mehr gedunsenem, faltig-runzeligem Rande. Pr 2. A. Cötula L., — foliis glabriuseulis bipinnatifidis, pinnulis linearibus integris bi-tridentatisve breviter mucronatis; paleis lineari-subulatis; achaeniis obovato-turbinatis tubereulato-costatis. © — Maruta foetida Cass. Chamaemelium Cotula All. Juni— October. Auf Aeckern, wüsten Plätzen, an Wegen, häufig. Hat grosse Aehnlichkeit mit der Vorigen, unterscheidet sich aber so- gleich durch den widrigen Geruch, durch die fast kahlen Stengel und Blät- ter, durch die an der Spitze stets aufrechten Hüllblätter, durch die kürzeren, -fast pfriemförmigen Spreublättchen, die nur den oberen Theil des kegel- förmigen Blüthenlagers bedecken, dem unteren Theile aber gewöhnlich feh- COMPOSITAR, 247 len und durch die kreiselförmigen, mit höckerigen Längsrippen und an der stumpfen Spitze mit einem kaum hervortretenden, höckerigen, abgerundeten Rande versehenen Früchte. — Hundskamille. 18, COTA Gay. Anthoclinium convexum, paleatum. Achaenia tetragono-compressa, angulis lateralibus subalata, dorso ventreque subtiliter striata, apice truncata. — Caet. ut Anthemidis. 1. C. tinetoria (L.) Gay., — foliis subtus incano-sericeis peetinato-bipinnatifidis, rachi dentata, pinnulis mucronato-serratis ; paleis Zanceolato-rhombeis in mucronem rigidum acuminatis; achae- niis 4gono-compressis obsolete striatis. & — Anthemis tinct. L. 8. discoidea (All.), — floribus omnibus tubulosis, radio nullo. — Chamaemelium disc. All. Juli— September. Auf sonnigen Hügeln, thon- u. kalkhaltigen Aeckern, streckenweise. Barth: alte Burg. Tribsees: Recknitzanhöhen bei Plennin und Trebelanhöhen bei Bassendorf (Zbl), Stralsund: am vormaligen Kleinen Paschenberge (Fischer). Rügen: mit Ausnahme der Gingster Gegend sehr verbreitet, besonders häufig auf Jasmund. Wolgast: Hohendorf und Budden- hagen. £. auf Kleefeldern bei Buddenhagen (Zbl.). Stengel 1—2' h., steif, ästig, grau behaart. Blätter in der Jugend grau seidenhaarig, später oberseits meist kahl, doppelt fiederspaltig, Blatt- spindel vorne ziemlich breit, mit stachelspitzigen Zähnen besetzt. Fiedern fast kammförmig gestellt. Köpfe gross, auf sehr langen Stielen. Blüthen- lager zuletzt halbkugelförmig, mit rinnigen, ziemlich breiten, plötzlich in eine lange Stachelspitze zugespitzten Spreublättchen. Strahl und Scheibe goldgelb. Früchte blass-strohfarben, 4kantig-zusammengedrückt, an den Seitenkanten schmal geflügelt und beiderseits undeutlich 5streifig, auf der gestutzten Spitze mit einem kurzen, aufrechten Hautrande gekrönt. Ormenis mixta (L.) DC. (Anthemis mixta L.) wurde von Herrn Fi- scher bei Langendorf unweit Stralsund auf einem Felde, wo Serradella (Ornithopus sativus Brot.) gestanden hatte, gefunden. Dass diese südeuro- päische Pflanze sich bei uns einbürgern sollte, erscheint mir sehr zweifel- haft. Ueberdem wird die Serradella hier nur höchst selten eultivirt. 19. ACHILLEA Vaill. Anthoclinium planum vel convexum, paleatum. Achaenia oblongo-obovata, compressa, subalata, eco- stata. Pappus nullus. Caet. ut. Anthemidis. 1. A. Millefolium L., — foliis villosis vel subglabris, infe- rioribus petiolatis, caulinis circumscriptione lanceolatis vel sub- linearibus, omnibus 2—Bpinnatifidis, pinnis densis 2-5fidis, laci- nulis Jinearibus ovatisve mucronatis; eorymbo decomposito ; ligulis involuerum dimidium subaequantibus. 4 Juni— October. An Wegen, auf Aeckern und wüsten Plätzen, gemein. 248 COMPOSITAER. Wurzelstock kriechend und lange Ausläufer treibend. Stengel »— 11! h,, kantig. Blätter gewöhnlich zottig, seltner wollie-zottig, noch seltner fast kahl. Köpfchen klein, eilänglich. Hüllblättehen lanzettlich, stumpf, behaart oder kahl, mit hellem oder «dunkelbraunem Rande. Strahlblüthen 4—5, ab- gestutzt verkehrt-eiförmig, schwach 3zähnig wie die Scheibenblüthen weiss, seltner rosenroth, kürzer als die Hülle. Früchte grau, zusammengedrückt, länglich - keilförmig, an der Spitze gestutzt, — Schaafgarbe. — Off. Fol. et Flor. Millefolii. 2. A. Ptarmica L., — foliis glabris integris Tanceolato-linea- ribus vel lingaribus serratis, serraturis mucronatis minute serru- latis subadpressis; corymbo composito; ligulis longitudine invo- lueri. 4 — Ptarmica vulgaris DC. Juli— September. An Gräben, auf Wiesen und in Gebüschen, stellen- weise. Stralsund: Voigdehäger Moor, über Negast, Seemühl, Elimenhorst bis Stoltenhagen. Bei Barth, Damgarten und auf dem Zingst häufig. Greifs- wald: Kieshof. Loitz: Wiesen an der Peene nach Demmin zu. Rügen: Prosnitzer Holz, Güstelitz bei Putbus und bei Bergen. Wolgast: Bolten- hagen. Usedom: Peenemünde. Stengel 1—2’ h. Blätter sitzend, ungetheilt, lineal, lang zugespitzt, oberseits glänzend, gewöhnlich ganz kahl, mit angedrückten, wieder fein ge- sägten Sägezähnen. Strahlblüthen grösser als bei der vorigen Art, von der Länge der Hülle. Spreublättchen länglich, flaumig. Früchte zusammen- gedrückt, von einem schmalen, weissen Flügel fast zweischneidig, Subtr.5. SENECIONEAE Cass. Antherae ecaudatae. Pap- pus pilosus. 20. SENECIO L. Involucrum 1seriale, basi phyllis paueis accessoriis minoribus vel nullis. Anthoclinium nudum. Flores disci hermaphroditi tubulosi, marginales feminei, ligulati, rarius omnes hermaphroditi et tubulosi. Stigmata apice truncato -sub- retusa et penicillata. Achaenia cylindrica, costata. Pappus pi- losus, pluriserialis. Sect. I. Busenecio Godr. Involucrum basi phyllis accessoriis minoribus calyculatum. * Flores omnes tubulosi. 1. S. vulgaris L., — foliis sinuato-pinnatifidis, inferioribus in petiolum attenuatis, superioribus basi auriculata amplexicau- libus, pinnis oblongis obtusis rachi auriculisque inaequaliter den- tatis; involucero glabro, phyllis infimis brevissimis adpressis longe nigro-acutatis; Horibus ommibus tubulosis; achaeniis puberulis. ®@ Mai— September. Auf Aeckern, bebautem Boden und wüsten Plätzen, gemein. Stengel 4—1’ h., einfach oder ästig, fast kahl, Blätter glänzend, ganz kahl oder etwas spinnwebig-behaart, buchtig-fiederspaltig und gezälnt, GOMPOSITAR. 249 Köpfchen gedrängt, fast doldentraubig, ohne Strahl. Hüllblättchen kahl, slänzendgrün, sämmtlich schwarz gespitzt, die untersten sehr klein, ange- drückt, auf den Blüthestiel übergehend. Blüthen gelb, zuletzt vom weissen Pappus überragt. Früchte länglich-linienförmig, zart gerippt und etwas an- gedrückt-flaumig, — Kreuzkraut, „Schwulstkrut“. *= Flores marginales ligulati, ligulis revolutis. 2. 8. silvatieus L., — foliis arachnoideo-pubescentibus pro- funde sinuato-pinnatifidis, pinnis sublinearibus angulato-dentatis subpinnatifidisque, interjectis minoribus; involucro „glabro vel pubescente, phyllis infimis brevissimis adpressis; ligulis revolutis; achaeniis cano-pubescentibus. © Juli — September. Auf Sandboden, in Kiefernwäldern und Schonungen, häufig. Stengel 1—3° h,, oben ästig, fein fast drüsig behaart. Blätter spinn- webig, fiederspaltig, mit fast linienförmigen, kantig-gezähnten oder fast fiederspaltigen Fiedern, die untersten Blätter fast gestielt, die oberen mit geöhrter Basis stengelumfassend, Köpfchen in lockeren Doldentrauben. Hülle vorne zusammengezogen, Hüllblättchen fast kahl, an der Spitze nur schwach-bräunlich, die untersten ausserordentlich kurz. Blüthen gelb, Strahl kurz und zurückgerollt, Früchte grau seidenhaarig. — Riecht eigenthümlich. 3. 8. viscosus L., — foliis profunde pinnatifidis peduneulis involucrisque glanduloso-pilosis viscosis, pinnis oblongis inaequa- liter dentatis subpinnatifidisque; involucri phyllis infimis laxis involuerum dimidium subaequantibus; ligulis revolutis; achaeniis glabris. © Juli— September. Auf Sandboden und uncultivirten Orten, selten. Rügen: bei der Häringspackerei von Gr. Zieker auf Mönchgut (Münter). Lassan: bei Krentzow (Tesch). Demmin: bei Verchen und Mesiger (Zbl.). Usedom: Zinnowitz am Wege nach dem Strande. Hat das Ansehen der vorigen Art, ist aber meist grösser und stärker, nach oben zu klebrig-drüsig behaart und von durchdringendem Geruche. Die Blattfiedern sind etwas breiter, die Köpfe grösser, nicht so dicht bei- sammen, fast rispig gestellt, die zurückgerollten Strahlblüthen zahlreicher, dunkler gelb, die äussersten Hüllblättchen länger und die Früchte braun, stark und dicht gerippt, kahl, nur zuweilen mit einzelnen, sehr kurzen, nur bei starker Vergrösserung wahrnehmbaren Härchen zwischen den Rippen. *** Flores marginales ligulati, ligulis patentibus. 4. $. vernalis W. et K., — caule foliisque floccoso-villosis; foliis sinuato-pinnatifidis, inferioribus petiolatis, caeteris basi auriculata dentata amplexicaulibus, pinnis ovatis obtusis rachique margine erispis dentatisque; involucri phyllis infimis lineari-angu- stissimis 6—12, involuero quadruplo bevioribus; radio patente; achaeniis minute et dense hirtis. © et © 250 COMPOSITAE, Mai — Juni. Auf Feldern, besonders auf Kleeäckern und Brachen, jetzt allgemein verbreitet. Ist durch Schlesischen Kleesamen eingeführt. Die ersten hier beobachteten Exemplare sammelte ich am 20. Mai 1854. Hat Aehnliehkeit mit S. vulgaris, unterscheidet sich aber sogleich durch krause Blätter und die Anwesenheit des schönen, gelben, abstehenden Strahls. Die Hüllblättchen sind ebenso lang, ganz grün, oder schwarz ge- spitzt, die untersten aber schmäler und länger als bei S. vulgaris, die Früchte dichter und stärker angedrückt-behaart, auch ist der Pappus kürzer und wird von den Scheibenblüthen überragt. 5. 8. Jacobaea 1L.., — foliis radicalibus caulinisque inferiori- bus petiolatis oblongo -obovatis basi attenuatis lyratis, caulinis caeteris auricula multipartita amplexicaulibus pinnati-partitis, pinnis angulato - dentatis subpinnatifidisve antice bifidis; corymbo denso, ramis erectis; involucri phyllis infimis 2 brevissimis; achae- niis disci puberulis, radii glabris. © ß. discoideus W. et Gr., — floribus omnibus tubulosis, radio nullo. — S. floseulosus Jord. Juli — September. An Wegen, auf Wiesen, Hügeln und in Gebüschen, sehr häufig. £. im Walde bei Liddow auf Rügen (Zbl.). Wurzelstock abgebissen, langfaserig. Stengel 1—3’ h., steif, oben ästig, kahl oder behaart. Blätter fast kahl, die unteren in den Blattstiel ver- schmälert, leierförinig -fiederspaltig, der Endlappen unregelmässig einge- schnitten, die stengelständigen mit getheilter, ohrförmiger Basis stengelum- fassend, mit kantie eezahnten oder fast fiederspaltigen , vorne 2spaltigen Fiedern, mit weit abstehenden Zipfeln. Köpfchen auf langen, aufrechten Stielen, zu einer dichten Doldentraube vereinigt. Hüllblättchen ei-lanzettlich, kahl mit brandiger Spitze, die untersten sehr kurz, schmal limeal, meist nur 2. Strahl gelb, abstehend. Früchte des Strahls kahl, die der Scheibe von kleinen Härchen fast schärflich. 'Pappus kürzer als die Scheibenblüthen, leicht abfallend. 6. S. erräticus Bertoloni, — foliis lyratis, inferioribus petio- latis, caeteris auricula partita semiamplexicaulibus, pinnis den- tatis subquinis, lateralibus patentissimis, lobo terminali foliorum radicalium maximo cordato-ovato, superiorum euneato; corymbo laxo, ramis squarroso-patentibus; involucri phyllis infimis 2 bre- vissimis; achaeniis disci obsolete puberulis, radii glabris. & — S. barbareae foliis Krocker. Juli— September. Auf nassen Wiesen, durch das ganze Gebiet ver- breitet und oft sehr häufig. Sehr ähnlich dem S. Jacobaea, aber durch die leierförmigen, mit sehr grossem Endlappen versehenen Wurzelblätter und leierförmigen Stengel- blätter, mit entfernt stehenden, verkehrt - eiförmig-länglichen, spreizenden Seitenfiedern, durch die gespreizten Aeste der Doldentraube, durch die grösseren Köpfchen und durch die mit papillenartigen Härchen schwach besetzten Früchte, gut zu unterscheiden. — Der Stengel und Blüthenstand ist vor der Blüthe meistens mit einem weissflockigen Filze überzogen, der ’ COMPOSITAE, 251 nach der Blüthe grösstentheils verschwindet. Die Wurzelblätter mit ihrem grossen, bis über 1 langen, eiförmigen, gezähnten Endlappen sind den Blättern der Barbaraea stricta Andzj. sehr ähnlich. Häufig verkümmern auch wie bei dieser die Seitenlappen und das Blatt wird dadurch einfach. 7. 8, sarracenieus L.., — foliis indivisis glabriusculis oblongo- lanceolatis acutis basi cuneatis dense dentato-serratis, apiculo dentium antrorsum curvato; corymbo polycephalo; achaeniis gla- bris. 4 — S. fluviatilis Wallr. Juli— September, An Ufern in Gebüschen, bis jetzt nur bef Greifs- wald: am Bache in der Nähe des Pfarrgartens in Hanshagen, von Herrn Tesch zuerst gefunden, im Nenenkirchener Felde hinter der Saline in einer Mergelgrube (Münter). Wurzelstock lange Ausläufer treibend. Stengel 2—6' h., kahl, dicht beblättert. Blätter bis 5° 1. und 14° br., die unteren in den Blattstiel verschmälert, die oberen sitzend, dunkelgrün, fast lederartig, dicht säge- zähnig, nur an der keilförmigen Basis gewöhnlich ganzrandig, die verdiekte Spitze der Sägezähne nach vorne gekrümmt. Doldentraube sehr reichblüthig. Hülle länglich-kreiselförmig, nur wenig länger als breit, meist kurz behaart. Hüllblättchen an der Spitze brandig, die untersten lineal, zu 5, etwas kür- zer als die Hülle und abstehend, Blüthen gelb, Strahl 6—-8hlüthig. Früchte länglich-eylindrisch, kahl, Pappus von der Länge der Scheibenblüthen. Sect. II. Cineraria L. Involuerum basi nudum, phyllis minoribus destitutum. 8. 8. paluster (L.) DC., — villosus; foliis lanceolatis semi- amplexicaulibus sinuato-dentatis integerrimisve, infimis vel omni- bus margine undulatis; corymbo polycephalo; achaeniis carinato- costatis; pappo demum valde elongato. @ — Cineraria palustris L. Juni— Juli. Auf Torfmooren, besonders in verlassenen Torfgruben, häufig. Die ganze Pflanze zottig. Stengel 1—3°' h., dick, hohl, einfach oder oben ästig, bis unter den doldentraubigen Aesten dicht beblättert. Blätter gelblichgrün, fast fleischig, breiter oder schmäler lanzettlich, buchtig- selbst eingeschnitten - gezähnt bis ganzrandig und mit mehr oder weniger wellig- krausem Rande. Hülle glockig, Blättchen an der Spitze weisslich, die klei- neren an der Basis der Hülle fehlend. Blüthen hellgelb. Strahl bis 20blüthig, Früchte gelblich, kahl, länglich-cylindrisch, mit 10 kielförmigen, fast un- gleichen Rippen. Pappus bei der Fruchtreife bis zur doppelten Länge der Scheibenblüthen auswachsend. [4 21. ARNICA L. Involucrum 2seriale, Anthocelinium pilosum. Stigmata in floribus disci superne incrassata, apice conico pube- scente terminata. Pappus 1serialis. Caet. ut Senecionis. 1. A. montana L., — caule ereeto 1— oligocephalo; foliis radicalibus obovatis vel obovato-elliptieis rosulatis integerrimis 5—7nerviis; pedunculis involucrisque villosis vel glanduloso- pubescentibus. 4 252 COMPOSTTAR. Juni— Juli. Auf sumpfigen Wiesen und feuchten Waldstellen, hier und da. Um Damgarten (Zbl.). Tribsees: Trebelwiesen. Barth: Carniner Heide, bei Redehbas, Wobbelkow und Saatel (Holtz). Stralsund: zwischen Negast und Seemühl, Pennin, Neu-Elmenhorster Moor. Rügen: Ralswyk und Conower Heide (Zbl.). Greifswald: Diedrichshagen (Tesch), zwischen Lewenhagen und Wackerdahl (Münter). Bei Anclam häufig. Wolgast: Cisa- wiesen bei Schalensee und Ernsthof, Jägerhof, Pamitz. Usedom: Sauzin, Strumminwiesen und Hammelstall. Wurzelstock wagerecht, abgebissen. Stengel 1—2’ h., wenig beblättert, besonders nach oben zu drüsig behaart. Blätter dieklich, ganzrandig, die wurzelständigen rosettenartig dem Boden anliegend, verkehrt- eiförmig bis elliptisch -lanzettlich, gegen die Basis verschmälert, die stengelständigen gegenständig, etwas schmäler. Köpfe 1—5, lang gestielt, aufgeblüht bis über 2‘ im Durchmesser. Hüllblättchen 2reihig, drüsig behaart, linien- lanzettlich mit rother Spitze. Blüthen sämmtlich goldgelb; Strahl bis 1 1., längsstreifig, mit gewöhnlich sterilen Antheren. Früchte bräunlich - grau, verlängert-cylindrisch, 5rippig, mit kurzen, steifen Haaren und kleinen Harz- drüsen besetzt. — Wohlwerlei. — Off. Rad. et Flor. Arnicae. Subtr..6. @GNAPHALIEAE Less. Antherae basi caudatae. 22. FILAGO Tourn. Involucrum imbrieatum, phyllis in pa- leas sensim transientibus. Anthoclinium, apice nudum, inferne tantum paleatum. Flores disci hermaphroditi, tubulosi, fertiles; marginales feminei, filiformes, inter paleas, phyllis involucri si- miles, dispositi. Antherae caudatae. Achaenia compressiuscula. Pappus in floribus herm. pilosus, in floribus fem. marginalibus 1serialis vel nullus. 1. F. germanica L., — tomentoso-lanata; caule dichotomo; foliis lanceolatis; capitulis glomeratis, glomerulis 20—30cephalis alaribus terminalibusque; involucri phyllis cuspidatis, cuspide glabra. @ — Gmnaphalium germ. Huds. Gifola vulgaris Cass. F. canescens Jord. Juli— September. Auf Aeckern und Hügeln, häufig. Graufilzig, selten gelblichfilzig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, wie- derholt gabelästig, 4—1‘ h. Blätter etwa 6‘ 1., den Stengel und die Aeste dicht bedeckend. Köpfchen fast 5kantig, zu 20—830 in fast kugeligen, gelb- lich-wolligen Knäueln; diese 4—6“' im Durchmesser, gabel- und gipfel- ständig. Hüllblättchen länglich, messinggelb, auf dem Rücken wollig-filzig, am Rande häutig, in eine kahle, glänzende, gleichfarbige, fast stechende Spitze zugespitzt. Aeusserste Randblüthen fadenförmig, ohne Pappus. Früchte sehr klein, verkehrt-eiförmig-länglich, braun, drüsig-rauh. Eine Form mit sehr dichtem, grünlichgelbem Filze, etwas breiteren, stumpferen Blättern und Hüllblättern mit purpurmmer Spitze (F. lutescens Jord.) wurde hier noch nicht beobachtet. 2. F. arvensis L., — dense lanata; caule paniculato, ramis erectis abbreviatis; foliis lanceolatis; capitulis glomeratis, glome- COMPOSITAE. 253 rulis 3— 7eephalis lateralibus terminalibusve, folia floralia sub- aequantibus, involueri phyllis obtusiuseulis lanatis, ecarinatis post maturitatem radiatim-divaricatis. © — Gmaphalium arvense Lmk. F. montana Fr. Oeglifa arv. Cass. Juli— September. Auf sandigen Aeckern, häufig. Diese Art zeichnet sich durch die pyramidenförmige Rispe, mit auf- rechten, verkürzten, häufig einfachen Aesten, durch die kleineren wenig- köpfigen, mehr länglichen, weisswolligen Knäuel und die stumpflichen, linien- förmigen, nach der Fruchtreife sternförmig ausgebreiteten Hüllblättchen aus. Die äussersten Hüllblätter sind bis zur Spitze stark wollig, die inneren am Rande und der Spitze häutig und daselbst kahl, kaum etwas bräunlich. Bei den äussersten Randblüthen fehlt gewöhnlich auch der Pappus. 3. F. minima Fries, — tomentoso-sublanata; eaule dichotome ramosissimo, ramis fastigiatis; foliis lineari-lanceolatis minutis adpressis; capitulis glomeratis, glomerulis 2—4cephalis alaribus lateralibus terminalibusque, folia floralia superantibus; involueri phyllis obtusiuseulis lanatis carinatis, post maturitatem radiatim- divaricatis. @ — F. montana DC. Gnaphal. minimum Sm. Oglifa min. Rehb. fil. Juli— September. Auf sandigen Aeckern und Hügeln, sehr häufig. Klein und dünnstengelig, kaum über 6 h., stark sperrig-gabelig verästelt, oft schon von der Basis an. Das Indument weniger wollig als bei der vorigen Art, mehr weisslich-grau-filzig. Knäuel nur 2— 4köpfig, sehr klein. Hüll- blätter gekielt, wollig-filzig, an der Spitze kahl und gelblich, die äusseren breiter, fast eiförmig, nach der Fruchtreife sämmtlich sternförmig ausgebreitet. 23. GNAPHALIUM L. Involuerum imbri :atum, phyllis sca- riosis. Anthoclinium nudum. Flores disei hermaphroditi, tubu- losi, marginales feminei, filiformes, 1—pluriseriales vel nulli. Antherae eaudatae. Achaenia oblonga, compressiuscula. Pappus pilosus, pili filiformes. 1. G. silvatieum L., — caule simplici sericeo-lanato spicato ; foliis subtus albo-lanatis supra demum glabrescentibus, radiealibus lanceolatis basi attenuatis, caulinis angustioribus; capitulis sum- mis subsessilibus, inferioribus in ramulis abbreviatis; involucri phyllis extimis brevissimis. & — G. reetum Sm. Juli— August. In Wäldern, Gebüschen und auf Heideboden, häufig. Stengel 1—1}' h., steif, weissfilzig. Blätter unterseits weisswollig, oberseits kahl werdend. Köpfehen länglich, einzeln oder zu 2 bis 3, gehäuft, kurz gestielt oder auf ästigen Stielen, zu einer meist schon in der Mitte des Stengels beginnenden Blüthenähre zusammengesetzt. Hüllblättchen un- gleich lang, angedrückt, an der Basis grün, häutig, mit glänzendem Rande und brauner, stumpfer Spitze, Blüthen gelblich- weiss. Früchte länglich, schärflich. Pappus zuletzt gelblich, 954 COMPOSITAE. 2. G. uliginöosum L., — caule a basi ramoso diffuso; foliis lanceolato-linearibus basin versus attenuatis canescentibus; capi- tulis glomerato-aggregatis foliosis; achaeniis glabris. ® Juli— September. Auf feuchtem Boden, nassen Aeckern, an Gräben und Ufern, sehr häufig. Stengel von der Basis an mit ausgebreiteten, bogig aufsteigenden Aesten, 1—6 h., weissfilzig. Blätter bei uns stets grau seidenhaarig, ober- seits meist kahl werdend. Köpfchen in blattwinkel- und endständigen, 2— 6köpfigen, von den Blättern überragten, dicht zusammengedrängten Knäueln. Hüllblättchen glänzend häutig, später braun, lanzettlich, die äusseren kürzer und stumpfer. Blüthen gelblich- weiss. Früchte bei uns völlig kahl. Pap- pus 8strahlig. Kahle Formen, die den Ueberzug ganz verloren haben und daher grün erscheinen (Gn. nudum Ehrh. );, fand ich hier bis jetzt nicht. Eine andere Form oder vielleicht Art, G. pilulare Wnbg,, die sich durch die mit kleinen papillenartigen-Härchen besetzten Früchte auszeichnet, wurde auch von mir vergebens gesucht. Sie ist schon bei Stettin gefunden und scheint in manchen Gegenden die herrschende Form zu sein, wie z. B. in Frankreich. Godron sagt in der Flore de France von seinem G. uligi- nosum: „Akenes bruns, finement herisses“. Ebenso nennt Döll in der Flora des Grossherzogthums Baden die Achänen behaart. Die von Huet du Pa- villon in neuester Zeit als @. uliginosum var. prostratum aus der Neapo- litanischen Flora ausgegebenen Exemplare gehören ebenfalls zu G. pilulare, Auch diese Form verliert den Ueberzug und bildet ein G. nudum. Solche Exemplare besitze ich aus der Flora von Magdeburg. 3. G. luteo-album L., — caule simplici vel apice ramoso corymboso; foliis lanuginoso-pubescentibus lanceolatis semiam- plexicaulibus, inferioribus spathulatis obtusis; capitulis glomeratis aphyllis, glomerulis in corymbum congestis; floribus femineis in capitulo numerosis, hermaphroditis paucis centralibus. ® Juli— September. Auf feuchtem Sandboden, in Dorfstrassen, selten. Lassan: am Buggower und am grossen Pinnower See (Zbl.). Usedom: im Dorfe Peenemünde und bei Swinemünde. Stralsund: bei Sandhagen am See (Fischer), Stengel 14—14’ h., seidenhaarig, einfach, oben wenig ästig, oder mehr- stengelig, locker beblättert, gegen die Spitze fast nackt. Blätter grünlich, schwach wollig-flaumig, die oberen mit. breiter stengelumfassender Basis sitzend. Köpfchen in rundlichen Knäueln, wovon meist mehrere zu einer endständigen Doldentraube vereinigt sind. Hüllblättchen eiförmig, stumpf, die inneren schmäler, grün mit breitem, gelblich-weissem, glänzendem, trock- nem Rande. Blüthen gelblich, fast alle weiblich, nur in der Mitte des Köpfchens einige Zwitterblüthen. Früchte braun, länglich, mit kleinen Drü- sen besetzt. Wird von Anfängern leicht mit hlassgelben Formen des G, arena- rium verwechselt, unterscheidet sich aber durch die ljährige Wurzel, durch weniger behaarte, mehr grünliche, an der Basis breitere Blätter, durch grün- lich-weisse, fast kugelige Blüthenknäuel und sicher durch die wenigen, cen- tralen Zwitterblüthen des Köpfchens, die bei Gr. arenarium fast allein das Köpfchen bilden. COMPOSITAE. 255 4. G. arenarium L., — caule simplici apice corymboso; fo- liis utrinque dense tomentosis lineari-lanceolatis sessilibus, infe- rioribus spathulatis obtusis; capitulis glomerato-corymbosis; flo- ribus femineis marginalibus paueis vel nullis. — Helichrysum arenarium DC. ß. aurantiacum Pers., — capitulis rubro - aurantiacis. Juli— September. Auf sandigen Hügeln, in Nadelhölzern und den Dü- nen der Seeküste, häufig. £. in den Dünen von Usedom. Wurzel perennirend, mehrere aufsteigende, einfache, an der Basis fast verholzende, 4— 1° hohe Stengel treibend, die dicht beblättert und nebst den Blättern wollig - graufilzig sind. Köpfchen kugelig, in einer gipfelstän- digen, zusammengesetzten Doldentraube. Hüllblättchen glänzend, strohgelb bis orange, troekenhäutig rauschend, eiförmig, die inneren etwas schmäler und später zurückgekrümmt. Köpfchen lauter Zwitterblüthen, ‚selten ein- zelne weibliche Randblüthen enthaltend. Früchte mit kleinen Wärzchen be- setzt. — Immortelle, „Kattenpoten“. — Off. Flor. Stoechados eitr. Helichrysum kann als Gattung nicht beibehalten werden, weil der Unterschied von Gnaphalium nur in der geringen Zahl der weiblichen Rand- blüthen liegt, sich aber bei den zahlreichen exotischen Gnaphalien alle mög- liehen Abstufungen vom capitulum homogamum, floribus omnibus herma- phroditis bis zum capit. heterogamum, flor. hermaphroditis paueis centralibus vorfinden. 24. ANTENNARIA Gaertn. Capitula homogama dioica. An- thoelinium in capitulis femineis convexo-conicum. Pappus pi- losus, pili in flor. femineis filiformes, in flor. masculis apice clavato-inerassati. Üaet. ut Gnaphalii. 1. A. dioica (L.) Gaertn., — stolonibus prostratis radieamtibus apice rosulatis; caulibus simplieissimis; foliis radicalibus obovato- spathulatis supra glabris subtus niveo-tomentosis, caulinis lineari- lanceolatis adpressis; corymbo terminali denso. & — Gnaphalium dioicum L. Mai— Juni. An Wegen, auf Heiden und trocknen Hügeln, sehr häufig. Wurzelstock kriechend, mit behlätterten, oft mehrere Zoll langen Aus- läufern. Stengel 2—6‘ h., einfach, weissfilzig, Köpfe kurz gestielt, in ein- ' facher endständiger Doldentraube, die weiblichen länglich, die männlichen kugelig. Hüllhlättchen lanzettförmig und spatelförmig, stumpf oder etwas ausgebissen, die äusseren spitzer und filzig, wie die Blüthen weiss, rosa oder purpurroth. Pappushaare der männlichen Blüthen gegen die Spitze flach-keulenförmig-verdickt und kerbig-schärflich. Trib. IV. CYNAREAE Less. Stylus florum hermaphroditorum apice sub ipsius eruribus nodoso-incrassatus saepeque ad nodum hirto-pubescens. 256 GOMPOSITAFE. Subtr. 1. ECHILNOPSIDEAE Cass. Capitula 1flora, invo- luerata, numerosa, in caput sphaericum congesta. 25. ECHINOPS IL. Capitula 1flora in caput sphaericum congesta. Anthoclinium commune globosum. Involucellum ob- longum imbricatum, basi setosum, phyllis interioribus paleaceis. Achaenia eylindrica, sericeo-villosa. Pappus setosus, radiis bre- vibus, liberis vel plus minusve in coronulam connatis. 1. E. sphaerocephalus L., — foliis pinnatifidis supra sub- viscide pubescentibus, subtus lanato - tomentosis. einerascentibus, laciniis oblongo-obovatis sinuatis spinuloso-dentatis. 4. August, Aus Südeuropa stammend; an Wegen, auf altem Gemäuer, verwildert. Rügen: an Mauern bei Bobhin und Spyker auf Jasmund (Zbl.), Greifswald: hinter der Saline in einer Mergelgrube des Neuenkirchener Feldes (Münter). Stengel 2—4° h. Blätter 4—8“ 1., fiederspaltig, mit buchtig-dornig- gezähnten Lappen, die oberen stengelumfassend. Köpfchen nur durch eine Blüthe vertreten, aber zahlreich auf einem gemeinschaftlichen, kugeligen Blüthenlager in einen kugeligen, bis 2” grossen, bläulichen Kopf zweiter Ordnung zusammengestellt. Hüllchen ausserhalb mit Borsten von der halben Länge der spreuigen Hüllblättchen besetzt, die mittleren HMüllblättehen drü- sig behaart, die inneren lanzettlich, kahl, gefranst und in eine pfriemförmige Spitze zusammengezogen, Blumenkrone blassbläulich. Früchte fast keil- förmig, mit gelben, glänzenden, anliegenden Haaren dicht besetzt. Pappus kronförmig, aus kurzen, flachen, zart gewimperten, fast verwachsenen Haaren gebildet, Subtr. 22 CARDUINEAE ass. Flores omnes tubulosi et hermaphroditi, vel rarius dioici homogami. Pappus pilosus aut plumosus (nec vero ramosus), deciduus. 26. CIRSIUM Tourn. Involucrum imbrieatum, phyllis spi- nescentibus. Anthoclinium setoso-paleatum. Flores hermaphro- diti vel dioici homogami, omnes tubulosi. Pappus plumvsus, deeiduus, radii basi annulo eonjuncti. Sect. I. Eriölepis Cass. Folia supra spinulose-hirta. Corollae limbus ad medium 5Sfidus. Pappus corolla semper brevior. 1. C. lanceolatum (L.) Scop., — foliis decurrentibus supra spinuloso-hirtis, subtus arachnoideo-sublanatis sinuato-pinnatifidis, pinnis divaricato-bifidis, anteriore basi saepe lobatis, laeiniis lobisque spina valida terminatis; capitulis magnis arachnoideis; involucri phyllis Zanceolato-subulatis spina longa patente termi- natis. @ — Carduus lanc. L. Cnicus lanc. Willd. COMPOSITAE. 257 Juli— August. An Wegen, auf Aeckern und Schutt, gemein. Stengel 2—4° h. Blätter in dornigen Flügeln herablaufend, oberseits dornig steifhaarig, unterseits schwach spinnwebig-flockig bis spinnwebig- weissfilzig, mehr oder weniger tief buchtig-fiederspaltig; Fiedern gespreizt- 2spaltig, an der vorderen Basis oft noch mit kürzeren Lappen, sämmtlich mit gelblichen Dornen gespitzt. Köpfe aufrecht, eiförmig bis kugelig, etwa 14“ 1., oft zahlreich, aber meist einzeln stehend. Hüllblättchen aus pfriem- förmiger Spitze in einen langen, abstehenden Dorn verdünnt. Blüthen hell- purpurroth. Früchte länglich, zusammengedrückt, grau-gelblich, Sect. II. Onötrophe Cass. Folia supra non’ spinuloso-hirta, Corollae limbus ad medium 5fidus. Pappus corolla semper brevior. * Folia decurrentia, 2. C. palustre (L.) Scop., — foliis penitus decurrentibus spar- sim pilosis profunde pinnatifidis, pinnis 2—B3fidis vel 2—Blobatis, laciniis lobisque spinoso-ciliatis et spina valida terminatis; capi- tulis numerosis parvis racemoso -glomeratis ebracteatis; involueri phyllis adpressis oblongis viscoso-carinatis, muerone brevi pa- tente terminatis. © — Carduus pal. L. Cnicus pal. Willd. Juni— August. Auf Wiesen, feuchten Waldstellen und in Brüchen, häufig. Stengel 2—6° h., steif aufrecht, meist einfach, von den lang herab- laufenden Blättern kraus-dornig-geflügelt. Wurzelblätter rosettenförmig, nebst den Stengelblättern zerstreut behaart, oft fast kahl, am Rande dornig gewimpert, an den Spitzen der Lappen mit längeren Dornen. Köpfchen klein, länglich, etwa 4” 1., an der Spitze des Stengels knäuelförmig gehäuft und fast sitzend. Hüllblättehen mit einem schwarz-purpurnen, klebrigen Kiele auf dem Rücken, die äusseren etwas breiter und etwas länger stachel- spitzig. Blumenkrone roth, die Röhre kürzer als der Saum. Früchte weiss- lich, lineal-länglich. C. oleraceum << palustre, suboleraceum, — caule folioso; foliis inferioribus decurren- tibus profunde pinnatifidis, pinnis oblongis dentatis vel-rarius %fidis, spinoso-ciliatis, superioribus basi subamplexicaulibus bre- viter decurrentibus integris vel sinuato-lobatis; capitulis nume- rosis parvis glomeratis subbracteatis, bracteis lanceolatis capitula subaequantibus, vel linearibus brevioribus; involueri phyllis ob- longo-elongatis dorso subviscosis, spinula molli patente termi- natis. & — C. palustri-oleraceum Nägeli. C. hybridum et lac- teum Koch. Juli— August. Auf nassen Wiesen, in Brüchen, selten. Wolgast: in Erlenbrüchen bei Zemitz (Zbl.). In der Form der Blätter neigt die Pflanze mehr zu C. oleraceum, doch sind die Blätter schmäler, länger dornig-gewimpert und die untersten etwas herablaufend, Die Köpfe halten in der Grösse die Mitte zwischen 17 958 GOMPOSITAER. den beiden Stammpflanzen, stehen gedrängt und sind stets von mehr oder weniger entwickelten Deckblättern gestützt, die aber immer schmäler und kleiner als bei C. oleraceum sind. Blumenkrone gelblich-weiss, zuweilen schwach röthlich, Griffel purpurroth. ** Tolia non decurrentia. 3. C. acaule (L.) All., — caule brevissimo submullo; foliis non deeurrentibus glabris sinuato-pinnatifidis, pinnis late ovatis angulato-3—4fidis, lobis spinoso -ciliatis spinaque valida termi- natis; capitulo solitario in peduneulo subradieali; involueri phyl- lis adpressis glabris ecarinatis, exterioribus e basi lata triangulari- lanceolatis breviter mucronatis; corollae tubo limbum superante. 4. — Carduus acaulis L. Cnicus acaulis Willd. ß. dubium (Willd.), — caule magis elongato folioso. — CUnicus dubius Willd. Carduus Roseni Vill. Cirs. ac. var. caulescens Pers. Juli— September. Auf trocknen Wiesen, Triften und Hügeln, ver- breitet. $. in den Anlagen bei Wolgast. Blätter rosettenartig dem Boden angedrückt, fast kahl, kraus tiefbuchtig- fiederspaltig, Fiedern halbkreisrundlieh bis eiförmig, fast Szackig. Ein ein- ziges Köpfehen, sehr selten 2—3, aus der Mitte der Blattrosette meist nur 1° h. hervortretend, nur in der selten vorkommenden Varietät 8. auf mehr verlängertem Stiele. Aeussere Hüllblätter breiter, innere länger, gefärbt, alle kurz stachelspitzig. Blumenkrone roth, die Röhre länger als der Saum. C. acaule X oleraceum. a. subacaule, — caule folioso; foliis subsessilibus subsinuato- pinnatifidis, pinnis ovatis 2—Bfidis spinoso -ciliatis; peduneulis parum elongatis foliosis, capitulis plerumque solitariis bracteatis, bracteis lineari-lanceolatis non decoloratis spinoso- denticulatis; involucri phyllis ‚oblongo-lanceolatis apiece patente mucronatis; corollae tubo limbo subbreviore. & — C. oleraceo-acaule Hampe. Juli— August, Auf Wiesen zwischen den Stammpflanzen, selten. Greifs- wald: Wiese am Elisenhain beim Schiessstande und beim Moornele unweit Ludwigsburg (Jessen). 1—1]’ h. Hat grosse Aehnlichkeit mit C. acaule 3. dubium, unter- scheidet sich aber durch minder breite Blattfiedern, mehrere, schmale, dornig- gezähnte Deckhlätter, weniger breite, an der Spitze etwas "abstehende Hüll- blätter und gelbliche, seltner röthliche Blüthen mit etwas kürzerer Röhre. ß. suboleraceum, — caule folioso; foliis subamplexicaulibus pinnatifidis, pinnis oblongis 2—rarius 3fidis spinoso -ciliatis; pe- duneulis plerumque elongatis foliosis, capitulis subcongestis brac- teatis, bracteis lineart-oblongis spinoso-dentieulatis; involucri phyllis oblongo-lanceolatis elongatis apiee patente mucronatis; COMPOSITAE. 259 corollae tubo limbo vix breviore. 4. — C. rigens Wallr, ©, de- coloratum Koch. Juli— August. Auf Wiesen mit dem vorhergehenden Bastard von Dr. Jessen gefunden. Wegen der längeren Blattfiedern, die meist nur 2lappig sind und wegen der meist gehäuften, von mehreren schmalen, aber nicht bleichen Deckblättern umgebenen Köpfe neigt die Pflanze mehr zu C. oleraceum. Blüthen stets gelblich-weiss. 4. C. oleraceum (L.) Scop., — foliis subglahris non deeur- rentibus inaequaliter spinuloso-ciliatis, inferioribus alato-petiolatis pinnatifidis, pinnis oblongo-lanceolatis dentatis, caulinis superio- ribus basi auriculata amplexicaulibus; capitulis comgestis bracteatis, bracteis magnis ovatis vel oblongis decoloribus; involucri phyllis lanceolatis earinatis in spinam mollem patentem sensim attenuatis; eorollae tubo limbo breviore. 4 — Cnicus oleraec. L. Juli— August. Auf nassen Wiesen, an Gräben und Bächen, häufig, Die ganze Pflanze blassgrün und den anderen Arten weniger ähnlich. Stengel 1—4' h. Blätter gross, tief fiederspaltig, die unteren lang gestielt, die oberen mit geöhrter, stengelumfassender Basis sitzend, meist weniger getheilt. Köpfchen 1'' 1., gehäuft, von grossen, bleichen , weissgelblichen, meist ganzen, dornig- gezähnten Deckblättern umgeben und dadurch leicht von allen ührigen Arten zu unterscheiden. Blüthen gelblich-weiss. Früchte länglich, zusammengedrückt, röthlich oder gelblich-weiss. 5. C. heterophyllum (L.) All., — foliis non decurrentibus supra glabris subtus niveo-tomentosis spinuloso-ciliatis, inferioribus in petiolum lato-alatum basi auriculato-dilatatum contractis, cau- linis superioribus amplexicaulibus, omnibus lanceolatis vel ellipti- co-lanceolatis acuminatis integris vel intermediis subpinnatifido- incisis, laciniis lanceolatis antrorsum directis; capitulis termina- libus solitariis ebracteatis; involueri phyllis adpressis in spinam brevem acuminatis. & — Carduus heteroph. L. Juni— Juli. Auf Wiesen und in Gebüschen, Bis jetzt nur bei Stral- sund in einem, in den letzten Jahren ausgerodeten Laubgebüsche der süd- lichen Martenscdorfer Kiefern von Herrn Fischer gefunden. Ist vielleicht in der Gegend von Martensdorf noch weiter verbreitert. Eine schöne Distel; ausgezeichnet durch den starken, steifen, 2—3’ ho- hen Stengel, mit sehr langen, lanzettlichen, unterseits schneeweissen Blät- tern, und durch 2—5 einzelstehende, grosse, dunkel-purpurrothe, meist lang gestielte Köpfe, Die mittleren Stengelblätter sind häufig vorne fiederspaltig, die Fiedern meist lang und stets nach vorne gerichtet. Die angedrückten Hüllblättchen lanzettlich, fast kahl, am Grunde grünlich, nach vorn kasta- nienbraun, in einen kleinen und schwachen Dorn auslaufend. Sect. IH. Cephalanöplus Necker. Folia supra non spinuloso-hirta. Corollae limbus usque ad basin Spartitus. Pappus post anthesin corollam emarcidam superans, Ar 260 GOMPOSITAE. 6. C. arvense (L..) Scop., — foliis subdecurrentibus supra glabriusculis oblongo-lanceolatis spinuloso-eiliatis subintegris vel sinuato-pinnatifidis, pinnis subdentatis interdum lobatis, apice lobisque spina validiore terminatis; capitulis abortu dioieis ehrac- teatis paniculato-corymbosis; involucri phyllis adpressis sub apice carinatis breviter mucronatis. 4, — Serratula arv. L. Carduus arv. Curt. ß. incanum (Fischer), — foliis subtus niveo-tomentosis. — C. argenteum Vest. y. setosum (M. B.), — caule exalato; foliis planis integris dentatis vel breviter lobatis. — Serratula complanata Schweigg. Juli — September. Auf Aeckern, wüsten Plätzen, an Wegen, gemein. ß. um Carrin bei Wolgast, y. bei Fresendorf unweit Wolgast. Wurzelstock kriechend, ästig, Adventivknospen treibend. Stengel 2— 4’ h., beblättert. Blätter gewöhnlich kraus wellig - tief- fiederspaltig, seltner in y. flach und nur etwas buchtig, unterseits kahl, spinnwebig oder weiss- filzige. Köpfchen klein, etwa 8° ]., eiförmig, rispig-doldentraubig. Aeussere Hüllblätter viel breiter, 3eckig-lanzettlich. Blüthen rosa oder lila mit langer Röhre. Pappus schmutzig-weiss, bei der Blüthe kurz, den Saum der Blu- menkrone kaum erreichend, nach der Blüthe denselben weit überragend. Früchte länglich, zusammengedrückt, bräunlich-weiss. — Distel. 27. CARDUUS L. Pappus pilosus, deeiduus, radii scabrius- culi, basi annulo conjuncti. Caet. ut Cirsii. — Distel. 1. C. erispus L., — foliis decurrentibus supra sparsim pilosis, subtus lanato-tomentosis oblongis sinuato-pinnatifidis, pinnis ova- tis 2—3lobis dentatisque, lobis dentibusque spinuloso-eiliatis spinaque validiore terminatis; capitulis aggregatis solitariisque, pedunculis brevibus anguste spinoso-alatis. © Juli— August. An Gräben, Wegen, Zäunen und in Gebüschen, häufig. Stengel ästig, 2—5‘ h., kraus- und dornig-geflügelt. Blätter oberseits dunkelgrün, unterseits weisslich wollig-filzig, die unteren tiefer fiederspaltig. Blüthenköpfe fast kugelig, auf schmal dornig-geflügelten an der Spitze öfter nackten Stielen. Aeussere Hüllblättchen aus breiterem Grunde lineal, all- mälig in einen Dorn zugespitzt, angedrückt, über der Mitte gekielt und ab- stehend, innere wehrlos. Blüthen purpurroth. Früchte bräunlich-grau, ver- kehrt-eiförmig-länglich, an der gestutzten Spitze berandet, mit zarten Quer- runzeln und feinen Längsrillen. 2. C. acanthoides L., — foliis longe decurrentibus glabris vel subtus in venis villosis profunde pinnatifidis, pinnis ovatis subpalmato-3fidis dentatisque spinuloso-ciliatis, lobis dentibusque spina valida terminatis; capitulis subsolitariis, peduneulis brevibus crispato-spinoso-alatis. © COMPOSITAE. 261 Juli— August. An Wegen, auf Aeckern und wüsten Plätzen, hier und da. Damgarten: Aecker bei Camitz (Zbl.), Um Stralsund verbreitet (Fi- scher). Wolgast: bei Boltenhagen (Tesch), bei Netzeband, am Buddenhäger Bahnhofe, Anclam: bei Quilow und Polzin (Zbl.). Loitz: bei Vorbein und Pustow (Zbl.). Demmin: bei Volksdorf (Zbl.). Hat grosse Aehnlichkeit mit der vorigen Art, unterscheidet sich aber von derselben, durch die kraus- und breiter geflügelten, mit stärkeren Dor- nen besetzten Stengel und Blüthenstiele, durch die tiefer eingeschnittenen, härteren, gelblich-grünen, unterseits nicht weissfilzigen, fast kahlen, aber mit stärkeren Dornen bewehrten Blätter und durch die meist einzelstehenden etwas grössern Köpfchen mit mehr bogenförmig abstehenden Hüllblättehen. — Die Früchte sind nicht verschieden; mehr oder weniger runzelige Früchte finden sich in einem und demselben Köpfchen beider Arten, 3. C. nutans L., — foliis decurrentibus supra glabriusculis subtus in venis villosis profunde pinnatifidis, pinnis ovatis sub- palmato-3fidis dentatisque spinuloso-ciliatis, lobis dentibusque spina valida terminatis; capitulis solitariis nutantibus, pedunculo aptero; involucri phyllis lanceolatis in spinam validam acuminatis, exterioribus refracto-patentibus. ©& Juni— September. Auf Aeckern, an Wegen und uncultivirten Orten, sehr häufig. Es ist diese Art leicht kenntlich an den einzeln stehenden, grossen, niedergedrückt -kugeligen, überhängend-nickenden Köpfen, den graufilzigen flügellosen Blüthenstielen und an den äusseren, über der breiteren Basis zusammengeschnürten und zurückgebrochenen Hüllblättern. Blüthen purpur- roth, selten verblassend. C.pyenocephalus Jacgq., vor 50 Jahren einmal bei Swinemünde auf Ballasterde gefunden, hat sich als eingeschleppte Pflanze nicht gehalten. 38. ONOPORDON Vaill. Anthoclinium fayosum. Caet. ut Cardui. 1. 0. Acanthium L., — caule foliis deceurrentibus late spinoso- alato; foliis oblongis sinuatis dentato-spinosis arachnoideo-lanatis; involucri phyllis e basi ovata lineari-subulatis, exterioribus pa- tentissimis. © Juni— August. An Wegen, auf wüsten Plätzen, häufig. Mehr oder weniger wollig. Stengel 1—6’ h., durch die herablaufenden Blätter sehr breit dornig getlügelt. Blätter steif, bis 1° 1. Blüthenköpfe meist einzeln, aufrecht, niedergedrückt-kugelig, bis 14 im Durchmesser, auf breit geflügelten Stielen. Blüthen hellpurpurroth, Früchte kastanien- braun, verhehrt-eiförmig, undeutlich 4kantig-zusammengedrückt, stark quer- runzelig, mit 5—9 feinen Längsrippen. 29. LAPPA Tourn. Involuerum imbrieatum, phyllis mucrone uneinato terminatis. Anthoclinium setoso-paleatum. Flores her- 262 CGOMPOSITAE. maphroditi, omnes tubulosi. Pappus pilosus, brevis, pili scabrius- culi, basi non connati. — Klette. 1. L. offieinalis All. (1785), — capitulis subcorymbosis; invo- lueris glabriuseulis, phyllis lineari subulatis apice uneinatis omni- bus minutissime paleaceo-eiliatis, interioribus linearibus in spinam uncinatam vel rectiusculam acuminatis subradiantibus; corolla glabra sensim in tubum angustata; antheris apice acuminatis. © — L. major Gaertn. (1791). Arctium majus Schk. A. Lappa L. ex parte. L. glabra £. Lmk. Juli— August. An Wegen, auf Hügeln und unbebauten Orten, häufig. Stengel 3—6° h., sehr ästig. Wurzelblätter sehr gross, lang gestielt, herz - eiförmig, stumpfzähnig oder grob gekerbt, unterseits graufilzig, die oberen eiförmig. Köpfchen gestielt, fast kugelig, bis 14 im Durchmesser, einen doldentraubigen Blüthenstand bildend. Hüllblätter fast immer kahl, meistens grün, seltner roth, aus linienförmiger Basis lang pfriemförmig in einen gelbbräunlichen, hakenförmigen Dom zugespitzt, die innersten breiter, linienförmig, mehr häutig, in eine kurze, hakige oder fast gerade Stachel- spitze endigend, an der Spitze fast strahlend, sämmtliche Blättehen gewim- pert, die Wimpern aus äusserst kleinen, löffelförmigen Spreublättchen be- stehend. Blumenkrone hell- oder dunkelpurpurroth, kahl, der erweiterte Theil allmälig in die Röhre verengt und kürzer als die Röhre. Antheren blau, allmälig aber fein zugespitzt. Früchte länglich-keilförmig, mit Längs- rippen, besonders gesen die Spitze runzelig, braun -grau mit schwarzen Flecken. Pappus aus steifen, brüchigen, ungleich langen, schärflichen Haa- ren bestehend, etwa Kalb so lang als die Frucht. — Off. Rad. Bardanae. 2. L. minor (Schk.) DC. — capitulis subracemosis; involueris arachmoideo- subvillosis, phyllis subulatis apice uneinatis omnibus scabro-ciliatis, interioribus reetis linearibus in spinam uncinatam vel rectiuseulam acuminatis; corolla glabra sensim in tubum angu- stata; antheris apice mucronulatis. © — L. glabra var. a Lmk. Arctium minus Schk. Juli— August. An Wegen, auf wüsten Plätzen, häufig. Hat die grösste Aehnlichkeit mit der vorigen Art, ist aber in allen Theilen kleiner. Die mehr traubenförmig stehenden Köpfchen sind halb so gross, die Hüllblätter etwas spinnwebig, sämmtlich am Rande äusserst fein stachlig-gewimpert, die innersten Blätter meist an der Spitze purpurroth und nicht strahlend; der erweiterte Theil der Blumenkrone ist ungefähr ebenso lang wie der untere röhrenförmige; die Antheren haben ein kleines aufgesetztes Spitzchen und die Früchte sind etwas kürzer und mehr runzelig, Kommt auch mit weissen Blüthen vor. — Of. Rad, Bardanae. 3. L. tomentosa I,mk., — capitulis subeorymbosis; involueris arachnoideo-lanatis, phyllis subulatis apice uneinatis minutissime paleaceo- ciliatis, interioribus lanceolatis scabro - eiliatis in apice obtusiusculo erispulo breviter mucronatis subradiantibus; corolla “. COMPOSITAE, 263 apice glandulosa, subito in tubum contracta; antheris apice mu- eronulatis. @ — Arctium Bardana Willd. A. tomentosum Schk. ß. calva Fischer, — involueris totis glahris. Juli— Ausust. An Wegen, Zäunen, auf wüsten Plätzen, verbreitet, aber nicht so häufig wie die Vorhergehenden. $. Um Stralsund (Fischer) und bei Boltenhagen unweit Wolgast. Ist von den beiden vorhergehenden Arten, auch wenn die Hülle ihr dicht spinnwebig-filziges Indument verloren hat und wie in £. ganz kahl geworden ist, noch immer leicht durch die folgenden Merkmale zu unter- scheiden, Die äusseren Hüllblätter haben die Wimpern der L. officinalis, die inneren die der L. minor. Die inneren sind ausserdem stumpfer an der rothen, etwas krausen Spitze mit einer kurzen aufgesetzten Stachelspitze versehen, Die Blumenkrone ist an der Spitze drüsig und plötzlich in die Röhre zusammengezogen, die Erweiterung hat «die Länge der Röhre. Die Früchte sind kürzer, runzeliger, an der Spitze breiter gestutzt und der kür- zere Pappus ist etwa nur 4 so lang als die Frucht. — Of. Rad. Bardanae. Die zwischen den Lappa Arten beobachteten Bastarde bedürfen einer wiederholten, genaueren Prüfung. Bei der Veränderlichkeit der bisher zur Unterscheidung der Arten benutzten Charaktere des Blüthenstandes, der Grösse und Behaarung der Köpfchen, können die vermeintlichen Bastarde in vielen Fällen gewiss nur auf Formen der verschiedenen Arten zurück- geführt werden. Subtr. 3. CARLINEAE Cass. Flores omnes tubulosi, her- maphroditi. Pappus 1serialis, ramosus, deeiduus. 30. CARLINA Tourn. Involucrum imbrieatum, phyllis in- timis radiantibus, scariosis, eoloratis. Anthoclinium paleatum, paleis apice fissis. Flores hermaphroditi, omnes tubulosi. Pap- pus deeiduus, radii supra basin in ramulos plumosos divisi, basi in annulum eonnati. 1. C. vulgaris L., — caule 2—pleiocephalo subeorymboso; foliis lanceolatis sinuatis dentato-spinosis; involueri phyllis ex- terioribus bipinnatifido-spinosis, interioribus lanceolato-linearibus radiantibus albidoflavis. 4, Juli— August, Auf sonnigen Hügeln und trocknen Triften, verbreitet. Stengel 3—14 h., beblättert, filzig. Blätter kalıl oder unterseits spinn- webig-filzig, die untersten nach der Basis zu verschmälert, die obersten kürzer, halbstengelumfassend. Köpfchen meist wenige, doldentraubig. Deck- blätter kürzer als die Köpfchen. Innere Hüllblätter rauschend, glänzend weisslich - gelb, strahlend, lanzettlich-Imeal, ganzrandig, viel länger als die äusseren Doppelt- fiedertheiligen. Pappusstrahlen über der Basis in 3—4 federige Aeste getheilt. Früchte lang seidenhaarig, Haare über die Frucht hinausreichend und scheinbar einen äusseren Pappus bildend. Subtr. 4. SERRATULEAE Cass. Flores omnes tubulosi, 964 COMPOSITAE. plerumgue hermaphroditi. Pappus persistens, pilosus (vel plumosus) pluriserialis, serie intima caeteris longiore. 31. SERRATULAL. Involuerum imbricatum. Anthoclinium setoso-paleatum. Flores omnes tubulosi, hermaphroditi vel dioici. Pappus persistens, pilosus, pluriserialis, radiis scabriusculis, in- timis longioribus. 1. S. tinetoria L., — foliis argute serratis integris, Iyratis pinnatifidisve; capitulis corymbosis, floribus saepe dioieis. & — Carduus tinetorius Scop. ß. integrifolia, — foliis omnibus integris spinuloso - serratis, superioribus tantum basi vix pinnatifidis. Juli— September. Auf Wiesen, in Wäldern und Gebüschen, verbreitet. ß. Wolgast: auf den Cisawiesen an der Chaussee und auf den ‘Wiesen bei der Peenemünder Scheide. Stengel 1—3‘ h. Blätter schärflich, kahl, gewöhnlich sämmtlich fieder- spaltig; die Wurzelblätter lang gestielt, länglich, die oberen länglich-lanzett- lich, sitzend, meist leierförmig- -fiederspaltig, seltner wie in ß. ganz und nur an der Basis mit ein paar kurzen Fiedertheilungen. Köpfchen klein, läng- lich, doldentraubig. Hüllblätter angedrückt, an der Spitze meist purpur- violett, die äusseren breiter, eiförmig- dreiec »kig, nach innen zu allmälig schmäler werdend, die innersten länglich- lineal. Blumenkrone purpurn- -ila. Früchte länglich-Iinienförmie, hellbraun. Pappus gelblich, — Scharte. Subtr. 5. CENTAUREEAE Less. Flores hermaphroditi vel marginales neutri. Pappus persistens pluriserialis, serie ra- diorum penultima caeteris longiore; vel pappus nullus. 32. CENTAUREA I. Involucrum imbrieatum. Anthoclinium setoso-paleatum. Capitula heterogama; flores marginales neutri, radiati, disci hermaphroditi, tubulosi. Achaenia compressa, hilo basilari laterali. Pappus pluriserialis, setosus, setis scabriuseulis, inaequalibus, serie penultima longiore; rarius nullus. Sect. I. Jacea Juss. Involucri phylla appendice scariosa terminata, integra vel fim- briato-partita, fimbria ultima setacea, caeteris non crassiore, nee rigidiore. 1. C. Jacea L., — foliis lanceolatis integris vel inferioribus remote sinuatis pinnatifidisve; phyllorum appendicibus scariosis concavis ovatis vel subrotundis integris lacerisve. 4, ß. humilis Schrank., — caule 1—3pollicari monocephalo. — C. Jacea v. pygmaea Aschers. Juli— August. An Wegen, auf Wiesen und Triften, sehr häufig. $, auf Strandwiesen beim Peenemünder Vorwerk auf Usedom. COMPOSITAE, 265 Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 3° h., vielästig, in $, einfach und nur wenige Zoll hoch. Blätter lanzettlich, meist ganzrandig, schärflich und schärflich gewimpert, die untersten in den Blattstiel verschmälert und zu- weilen fiederspaltig, die oberen sitzend. Köpfchen eiförmig-kugelig. Hüll- blätter grünlich oder bräunlich, das Anhängsel eiförmig-rundlich, hohl, trockenhäutig, glänzend glatt, mit braunem Mittelfelde, bei den innersten Blättehen meist ganzrandig, bei den äusseren Blättchen zerschlitzt, oft fran- sig. Blüthen trüb hellpurpurn; Strahlblüthen zerschlitzt. Frucht länglich, behaart, weisslich, ohne Pappus. Sect. II. Cyanus L. Appendix vei margo apieis phyllorum involucri scariosus, fimbriato-fissus, fimbria terminali latiore vel validiore, saepe spinulosa. 2. C. Cyanus L, — foliis linearibus integris, infimis obovato- lanceolatis basi dentatis vel subtrifidis; involuceri phyllis margi- natis serrato-fimbriatis. © Juli — August. Unter dem Getreide, gemein. Stengel 1—2' h., ästig, nebst den Blättern zerstreut flockig- filzig. Köpfchen langgestielt, eiförmig. Aeussere Hüllblättehen mit meist purpur- braunem oder schwärzlichem Rande und weissglänzenden, sägezahnartigen Fransen, die innersten verlängert, an den Seitenrändern ganz. Strahlblüthen azurblau, zerschlitzt, Scheibenblüthen violett, selten alle weiss, Früchte gelblich-weiss, flaumig, kaum länger als der purpurgraue Pappus. — Korn- blume, „Trämse“. 3. C. Scabiosa L., — caule superne ramoso; foliis pinnatfi- fidis bipinnatifidisque, laciniis lanceolatis integerrimis dentatisve; phyllorum appendieibus nigro-fuscis Sangulis acutis longe fim- briato-ciliatis; pappo achaenium subaequante. 4, Juli— August. An Aeckern, Wegen, auf Hügeln, sehr häufig. Stengel 2—4’ h. Blätter gewöhnlich schärflich und meist doppelt- fiederspaltig, die Wurzelblätter oft leierförmig- fiedertheilig, die Fiederläpp- chen in eine knorpelige Spitze endigend; seltner einfach -fiederspaltig mit ganzrandigen Lappen. Köpfchen fast kugelförmig, gross, einzeln auf nack- ten Stielen. Hüllblättehen angedrückt, meist etwas wollig, in ein 3seitiges, schwarzbraunes, kammförmig-fransiges Anhängsel zugespitzt. Blüthen trüb- purpurroth, selten weiss. Früchte grau oder zuletzt schwärzlich, stark zu- sammengedrückt, mit ebenso langem, bräunlichem Pappus. 4. C. paniculata Jacg. (1776), — caule paniculato- ramöso; foliis radicalibus plerumque bipinnatis, caulinis simplieiter pin- natis, laeiniis linearibus, rameis saepe indivisis linearibus; phyl- lorum appendicibus macula 3angulari atrata utrinque paulum decurrente notatis, longe fimbriato-ciliatis; pappo achaenium di- midium aequante. @ — Ü. maculosa Lmk. (1783). Juli— August. Auf Anhöhen, an Wegen, selten. Stralsund: am Wege durch die Erdgrube im Tribseer Felde (Fischer). Lassan: am Papenberge (Heinrich). Auf Usedom beim Lootsenthurm von Swinemünde. 266 COMPOSITAE. Schärflich-kurz-behaart. Stengel 1—2° h., meist sperrig-ästie. Blätter mit sehr schmalen, linienförmigen Fiederlappen. Köpfehen viel kleiner als bei der vorigen Art, mehr rundlich-eiförmie. Ilüllblättehen grünlich, er- haben 5nervig, in ein 3seitiges, schwarzbraunes, beiderseits etwas herab- laufendes, lang pfriemförmig- gefranstes, etwas stachelspitziges Anhängsel zugespitzt. Blüthen lila oder hell-purpurn. Früchte grau, zerstreut-flaumig, gestreift, mit etwas kürzerem, weisslichem Pappus. Sect. III. Calcitrapa Lmk. Involueri phylla non fimbriata, sed apice in spinam palmatam vel pinnatam producta, 5. C. solstitialis L., — caule ramoso; foliis canescentibus lineari-lanceolatis, radicalibus Iyratis; capitulis terminalibus soli- tariis; involueri phyllis palmato-spinosis, spina intermedia validiore et multo longiore capitulum superante. © Juli— October. Auf Aeckern, besonders unter Klee und Luzerne und, mit deren Samen eingeschleppt, selten und unbeständig. Stralsund: bei Ahrendsee und Neu-Elmenhorst (Holtz). Graufilzig. Stengel 1—2’ h., meist sehr ästig, von den herablaufenden Blättern schmal geflügelt. Wurzelblätter leierförmig-fiedertheilig, die übrigen lineal und ganzrandig, stachelspitzig. Hüllblätter bleiehgrün, locker wollig, die mittleren mit einem starken, 6 — 9" langen, nicht gerimnten, gelblichen Endstachel. Blüthen eitrongelb. Pappus länger als die Frucht. Centaurea Caleitrapa L., vor Jahren einmal als Flüchtling bei Swinemünde beobachtet, ist schon längst wieder verschwunden. B. LIGULIFLORAE. Flores omnes ligulati. Trib. V. CICHORIOIDEAE (Vaill.). Capitula homogama. Flo- res omnes hermaphroditi et ligulati. Stylus non artieulatus; erura styli filiformia, revoluta, puberula. Subtr. 1. LAMPSANEAE Less. Anthoclinium epaleatum. Pappus brevis, radiis complanatis, obtusis, connatis, vel co- roniformis, vel nullus. 33. LAMPSANA Tourn. Involuerum 1seriale, 8$—-10phyllum, basi phyllis paueis acessoriis, minoribus, fructiferum immutatum. Anthoclinium nudum. Achaenia compressa, multicostata, loco pappi margine obsoleto terminata. 1. L. communis L., — caule ereeto apice paniculato; foliis dentatis, inferioribus Iyratis; involucro glabro. ® Juni— September. An Wegen, Zäunen und unbebauten Orten, sehr häufig. Stengel 2—3°’ h., unten kurzhaarig, nach oben zu kahl. Blätter un- gleich eckig -gezähnt, die unteren leierförmig-fiedertheilig, in den Blattstiel COMPOSITAE. 267 herablaufend, mit grossem, eiförmigem Endlappen; die oberen Blätter läng- lich, die obersten lanzettlich. Köpfchen klein, wenieblüthig. Hülle kantig- walzenförmig, später etwas glockig. Blüthen schwefelgelb, länger als die Hülle, Früchte blassbräunlich- grün, leicht abfallend, zusammengedrückt, verkehrt-lanzettlich, schwach gekrümmt, 18 —20rippig mit 5 mehr hervor- tretenden Rippen, statt des Pappus mit einem sehr kleinen, kurzen Rande “ gekrönt. 34, ARNOSERIS Gärtn. Involucrum 1seriale, polyphyllum, basi phyllis accessoriis paucis, minimis, fructiferum globose con- nivens. Anthoclinium nudum, foveolatum. Achaenia compresso- 5eona, 10costata, margine Bangulari, arguto terminata. 1. A. minima (L.) Lk., — foliis omnibus radicalibus obovato- oblongis obtusis dentatis; caulibus aphyllis 1—3cephalis; pedun- culis superne clavato-incrassatis fistulosis. © — A. pusilla Gärtn. Hyoseris minima L. Juli— September. Auf sandigen Aeckern, verbreitet, Blätter alle wurzelständig, rosettenartig. Stengel mehrere aus einer Wurzel, 3—12° h,, unten fädlich, nach oben zu stärker und gabelig in 2—5 gegen die Spitze keulenförmig verdickte, röhrige Blüthenstiele ver- ästelt. Köpfehen klein, Hülle anfangs eiförmig, später kugelig - bauchig zusammenneigend; Hüllblätter gekielt, mehlstaubig-flaumig. Grübehenränder des Blüthenlagers ausgebissen-gezähnelt. Blüthen gelb. Früchte bräunlich- grün, klein, länglich, abgestutzt, 10rippig, durch 5 mehr hervortretende kippen fast 5kantig, zwischen den Rippen runzelig- warzig. Pappusrand sehr klein. 35. CICHORIUM Tourn. Involuerum duplex, exterius 5phyl- Iym, interius Sphyllum. Anthoclinium epaleatum, favosum. Achae- nia prismatica. Pappus coroniformis, radiis 2—3serialibus, com- planatis, squamuli-vel setuliformibus. 1. C. Intybus L., — foliis inferioribus runeinatis, floralibus e basi latiore semiamplexicauli lanceolatis; capitulis lateralibus binis pluribusve aggregatis sessilibus, terminalibus solitariis pe- dunculatis; pappo achaenio multoties breviore. 4 ß. sativa, — major; foliis radicalibus eaulinisque inferioribus latioribus semper indivisis leviter dentatis. Juli— August. An Wegen, Ackerrändern, auf Hügeln, sehr häufig. ß. auf der Ilalbinsel Dars, dem Zingst und in der Barther Gegend in gros- ser Menge eultivirt. Wurzel spindelig-walzig, die der eultivirten Pflanze bedeutend grösser und stärker. Stengel aufrecht, 2—3' h., sperrig-ästig, Blätter unterseits wie der Stengel steifhaarig. Aeussere Hüllblätter von der Mitte an ab- stehend-zurückgebogen. Blüthen blau, selten röthlich oder blass, viel lünger 268 COMPOSITARE, als die Hülle. Früchte dunkelbraun, dick keilförmig, oben und unten ge- stutzt, die randständigen zusammengedrückt-3kantig, etwas gekrümmt, die mittleren 4— Dkantig, alle fein gerippt und zart querrunzelie. Pappus sehr kurz, 2reihig, Strahlen schuppenförmig, stumpflich, scharf gezähnelt, zum Theil bor stlich verschmälert. — Cichorie, „Zigurn“. — Obs. Rad. Cichorüi. Subtr. 22 LEONTODONTEAE Schultz Bip. Anthoelinium nudum vel paleatum. Pappus achaeniorum omnium plumo- sus, pilis radiorum lateralibus liberis, vel pappus biformis et tune achaeniorum marginalium brevis, coroniformis. 36. THRINCIA Roth. Involuerum imbricatum vel subbi- serial. Anthoclinium nudum. Achaenia disci apice attenuata, subrostrata.. Pappus achaeniorum marginalium brevis, coroni- formis, laciniato-denticulatus; disci biserialis, series exterior e@ setis brevibus, series interior e radiis longioribus, plumosis, basi latioribus, formata. 1. T. hirta Rth., — rhizomate brevi praemorso fibris filifor- mibus abscondito; foliis sinuato-dentatis pinnatifidisve. & — T. Leysseri WlIr. T. hispida Rehb. Hedypnois hirta Sm. Juli— September. Auf Triften und salzhaltigen Wiesen, nicht ver- breitet. Bei Barth, auf dem Dars und Zingst, stellenweise in grosser Menge. Wolgast: bei der Boltenhäger Mühle (Tesch). Die einjährige Wurzel spindelig-fadenförmig, später absterbend und einen abgebissenen, durch die langen, fadenförmigen Wurzelfasern verbor- genen Wurzelstock zurücklassend. Blätter alle wurzelst: ändig, meist rosetten- förmig dem Boden angedrückt, gewöhnlich behaart. Stengel mehrere, 3— 8° h., nackt, einköpfig, unter dem Köpfchen verdickt und vor der Blüthe niekend. Hülle meist kahl, die äusseren Hüllblätter viel kleiner. Blüthen gelb, die Randblüthen unterseits mit blaugrauem Streifen. Früchte stiel- rund, die randständigen grau-bräunlich, schwach 5rippig, querrunzelig, mit kurzem, trockenhäutigem, ungleich gezähntem Krönchen, Früchte der Scheibe hellbraun, 10 — 12rippig, scharfwarzig, in einen kurzen Schnabel, der nur wenig dünner als die Frucht selbst ist, zusammengezogen. Von den sehr ähnlichen Leontodon- und Hypochoeris-Arten unterscheidet sich die Pflanze schon im blühenden Zustande leicht durch den blaugrauen Streifen der Randblüthen und die meist schwärzlich beran- deten Hüllblätter. 37. LEONTODON L. Involuerum imbrieatum. Anthoclinium nudum. Achaenia disci apice attenuata, subrostrata. Pappus persistens conformis, radiis basi scariosis, latioribus, omnibus aequalibus et plumosis, vel exterioribus piliformibus. 1. L. auetumnalis L., — rhizomate praemorso undique fibroso; foliis pinnatifidis vel dentatis; caule nudo 1—pleiocephalo, pe- COMPOSITAE, 269 dunculis superne squamosis; capitulis ante anthesin erectis; pappi radiis omnibus plumosis in basi lanceolata serrulatis. 4 — Apar- gia auct. Willd. Oporina auct. Don. ß. pratensis (Lk.), — involuero pedunculisque superne dense hirsutis, pilis fuscescentibus vel nigricantibus. — Apargia prat. Lk. Juli— September. Auf Aeckern, Triften, Wiesen und an Wegen, ge- mein. 2. unter der Hauptform. Stengel 1—1’h., oben meist mehrköpfig. Blätter lanzettlich oder läng- lich-lanzettlich, bald buchtig- oder zerschlitzt-fiederspaltig, bald nur buchtig- gezähnt und selbst fast ganzrandig, kahl oder mit einfachen, zerstreuten, längeren Haaren besetzt. Blüthenstiele unterhalb des stets aufrechten Köpf- chens verdickt, mit schuppenförmigen Deckblättchen besetzt. Hülle bald kahl, bald zottig behaart. Blüthen goldgelb, die äusseren unterseits mit einem röthlichen Streifen. Griffel im getrockneten Zustande schmutzig-grün. Früchte stielrund, längsrippig und scharf querrunzelig, die inneren an der Spitze etwas verdünnt und dadurch schwach geschnäbelt. Pappus bräunlich- weiss, Strahlen lreihig, federig, an der Basis breiter und schärflich, zuweilen noch mit einigen kurzen, borstenförmigen, äusseren Strahlen. 2. L, proteiformis Vill., — rhizomate praemorso a basi fibris validis obsesso; foliis oblongo-lanceolatis dentatis runcinatis pin- natifidisve, caule aphyllo monocephalo nudo vel squamis 1—2 ad- sperso; capitulo ante anthesin nutante; pappi radiis interioribus plumosis in basi latiore serrulatis, extimis brevioribus scabris. 4 e. hispidus (L.), — foliis, caulibus involucrisque, vel solis foliis hirtis, pilis 2—3fureatis. — Apargia hisp. Willd. ß. hastilis (L.), — foliis, caulibus involucrisque glabris, vel pilis paueis adspersis. Juni— September, Auf Wiesen, Triften, Hügeln und in Wäldern, sehr häufig; %. weniger häufig. Hat ganz das Ansehen der vorigen Art, unterscheidet sich aber durch die stets einköpfigen Stengel, durch das vor der Blüthe nickende Köpfchen, durch die nackten, oder nur mit 1—2 schuppenförmigen Deckblättchen ver- sehenen Blüthenstiele und durch die äusseren, etwas kürzeren, borstlichen, schärflichen, aber nicht federigen Pappusstrahlen. Der Griffel ist auch im getrockneten Zustande stets gelb. 38. PICRIS L. Involucrum imbrieatum. Anthoclinium nu- dum. Achaenia apice attenuata vel sub pappo constricta. Pap- pus conformis deciduus, radii basi in annulum connati, interiores basi paulum latiores, plumosi, exteriores pauciores, piliformes. 1. P, hieracioides L., — hispida; foliis oblongo -lanceolatis dentatis vel subsinuatis, caulinis intermediis basi truncata vel hastata subamplexicaulibus; capitulis in caule ramisque termina- libus corymbosis; involueri phyllis exterioribus patentibus. 4 270 COMPOSITAE. Juli — August. Auf Aeckern, an Wegen, Gräben, hier und da. Barth: Wobbelkower Koppel (Holtz). Stralsund: Seeufer bei Lüssow, an der Chaussee bei Teschenhagen (Fischer), Rügen: Wrechen und Krakvitz bei Putbus, Gr.-Zickersches Höwt auf Mönchgut (Zbl.). Wolgast: Kühlenhagen. Loitz: bei Drosedow und am Stadtwald, Demmin: Volksdorf (Zbl,). Gütz- kow: am Seeufer. Anclam: Wegränder bei Büntzow und bei Liepen (Zbl.). Stengel 1—3° h., steif aufrecht, nebst den Blättern mit steifen, borsten- förmigen, an der Spitze oft hakigen Haaren besetzt, nach oben zu ästig. Untere Blätter in den Blattstiel verschmälert, 3—4“ I. Blüthenköpfe aus- gebreitet bis 1‘ im Durchmesser. Hüllblätter schwärzlich-grün, auf dem tücken meist steifhaarig, am Rande kahl, die äusseren abstehend. Blüthen goldgelb. Früchte kastanienbraun, etwas zusammengedrückt, lanzettlich, unter dem leicht abfallenden Pappus zusammengezogen, mit Längsrippen und der Quere nach dicht gestreift. 39. HYPOCHOERIS L. Involuerum imbricatum. Anthoeli- nium paleatum, paleis deciduis. Achaenia rostrata vel erostrata. Pappus biserialis, radii interiores plumosi, exteriores breviores, setiformes, scabri. 1. H. glabra L., — caule ramoso glabro aphyllo 1—pleio- cephalo; foliis radicalibus oblongo-lanceolatis sinuato-dentatis vel runcinatis plerumque glabris; floribus marginalibus involuerum aequantibus; achaeniis centralibus longe rostratis, marginalibus erostratis. © Juni— Juli. Auf sandigen Aeckern, häufig. Stengel #—1’ h,, blattlos.. Wurzelblätter rosettenförmig, meist schrot- sägeförmig und ganz kahl, nur selten spärlich behaart, unterseits graugrün. Blüthenköpfchen. klein, vor der Blüthe nickend. Hülle walzie. Blüthen gelb, nicht länger als die Hülle. Spreublättehen dünnhäutig, meist von der Länge der inneren Hüllblättchen, pfriemlich zugespitzt, zur Fruchtzeit leicht abfallend. Früchte kastanienbraun, spindelförmig, 15rippig, knötig-scharf, die mittleren lang geschnäbelt, die randständigen gestutzt und ungeschnäbelt, oder selten bei einer hier noch nicht gefundenen Form (A. Balbisii Loisl.) verkümmernd, so dass die ausgebildeten daher sämmtlich geschnäbelt er- scheinen. 2. H. radicata L., — caule ramoso glabro aphyllo pleioce- phalo; foliis radicalibus oblongis vel oblongo-lanceolatis sinuato- dentatis vel runcinatis hirtis; floribus marginalibus imvoluerum superantibus; achaeniis ommibus longe rostratis. 4. Juli— September. An Wegen, auf trocknen Wiesen und Aeckern, gemein. Diese Art ist von der vorigen durch grössere Blüthenköpfe, deren Randblüthen die Hüllblätter überragen, durch lauter geschnäbelte Früchte und fast immer rauhhaarige Wurzelblätter, leicht zu unterscheiden, Die Blüthen sind dunkler goldgelb, die äusseren aussen dunkelblaugrau. GOMPOSITAR. 271 40. ACHYROPHORUS Scop. Pappus 1serialis, radii omnes plumosi. Caet. ut Hypochoeridis. 1. A. maculatus (L.) Scop., — caule 1—3cephalo subunifolio hispido; foliis radicalibus ovato-oblongis dentatis; involueri phyl- lis intermediis apice tomentoso - marginatis. 4 — Hypochoeris mac. L. Juli— August. Auf Heideboden, Hügeln, in Nadelhölzern, verbreitet; besonders häufig auf Rügen und Usedom. Wurzel verlängert, mit zerstreuten, feinen Fasern. Stengel steifhaarig, 1—3’ h., einfach oder mit 2-3 verlängerten, einköpfigen Aesten, fast blatt- los. Wurzelblätter rosettenartig, gross bis g l. und 14,” br., gewöhnlich oberseits röthlich- oder schwarz-gelleekt. Köpfchen bis 1” im Durchmesser. THüllblättchen schwarz-grün, auf dem Rücken mehr oder weniger steifhaarig, stumpflich, gegen die Spitze filzig gewimpert. Blüthen goldgelb, die rand- ständigen länger als die Hülle. Blüthenlager zuletzt seicht erubie. Spreu- blättehen länger als die Hülle, lineal, in eine lange, etwas flaumige Haar- spitze auslaufend. Früchte dunkelbraun, 3‘ ]., gefurcht und schärflich- runzlig, gegen die Basis verdünnt, mit der Spitze allmälig in einen langen, schärflichen Schnabel verlaufend. Pappusstrahlen Ireihig, alle federig, leicht abfallend. Subtr. 3. SCORZONEREAE Schultz. Bip. Anthoclinium epaleatum. Pappus achaeniorum omnium plumosus, plumulis radiorum intertextis; vel achaeniorum omnium simplex, radiis serrulato -scabris et basi intus villosis, villis intertextis; vel achaeniorum marginalium paleaceus. 41. TRAGOPÖGON L. Involuerum simplex, 8— 16phyllum, phyllis subaequalibus, basi connatis. Anthoclinium nudum. Achaenia sensim in rostrum attenuata. Pappus conformis plu- mosus, plumulis radiorum intertextis. — Bocksbart. 1. T. pratensis L., — foliis amplexicaulibus supra basin va- sinato- dilatatis linearibus subulato -attenuatis, apice reflexis vel contortis; pedunculis sub capitulo paulum incrassatis; involucro sub8phyllo, phyllis supra basin transverse impressis; achaeniis marginalibus tubereulato-scabris, rostrum filiforme aequantibus. © Mai— Juni. Auf Grasplätzen, Triften, an Wegen, häufig. Stengel 2—3° h., steif, reichbeblättert, ästig. Aeste meist Iköpfig. Blätter halbstengelumfassend, über der Basis scheidig erweitert, dann rinnen- förmig, scharf gekielt, sehr lang, zuweilen etwas wellig, an der Spitze meist zurückgebogen oder gedreht. Blüthenstiele röhrig, gleich diek, nur unter der Hülle ein wenig "dieker, aber stets dünner als die Basis der Blüthen- hülle. Köpfchen nur in den Morgenstunden geöffnet. Blüthen gelb, so lang oder etwas kürzer als die Hülle, Früchte olivenfarben, mit dem ebenso 272 GOMPOSITAE. langen, fädlichen Schnabel fast 1“ 1, die randständigen etwas gekrümmt, Skantig mit schwachen Längsrippen, auf der ganzen Oberfläche knötig-rauh. Pappus gelblich-weiss, mit verstrickten Federhaaren, 2. T. major Jacg., — foliis e basi semiamplexicauli lanceo- lato-linearibus subulato-attenuatis; pedunculis sursum sensim in- crassatis, sub anthesi involueri basin cerassitie aequantibus; invo- lucro 8—12phyllo; capitulo superne concavo; achaeniis margina- libus squamuloso-muricatis rostrum filiforme subaequantibus. © Mai— Juni. Auf Grasplätzen und Hügeln, selten. Greifswald: auf dem Walle zwischen dem Fetten- und Fleischer - Thore (Tesch). Wolgast: bei Boltenhagen am Wege nach Kühlenhagen (Tesch). Unterscheidet sich von der vorigen Art durch die flachen, nicht über der Basis scheidig-erweiterten und rinnenförmigen Blätter, die keulenförmig vefdickten Blüthenstiele, durch die glatten, nicht in eine Falte eingeknickten Hüllblätter und durch die schuppig-kurzstachligen Randfrüchte. Auch sind die blassgelben Blüthen fast nur halb so lang als die Hülle und das Köpf- chen ist innen concav. T. floccosus W.K., früher einmal auf Ostswine bei Swinemünde ge- funden, ist nicht mehr vorkanden. 42. SCORZONERA I. Involuerum imbrieatum. Anthoelinium nudum. Achaenia apicem versus attenuata, erostrata, callo basi- lari, hilum eingente, brevissimo. Pappus conformis, plumosus, plumulis radiorum intertextis. 1. 8. humilis L., — foliis radicalibus elliptico -lanceolatis, lanceolatis vel linearibus, caulinis 2—3 linearibus; caule lanato 1—3cephalo; involueri phyllis exterioribus ovato-lanceolatis ob- tusis; floribus marginalibus involucro duplo longioribus. & — S. lanata Schrok. S. plantaginea Schleich. ß. latifolia, — foliis radicalibus late elliptico-lanceolatis, lon- gitudine eirciter 3plo ipsorum latitudinem superantibus. y. angustifolia, — foliis radicalibus omnibus angustis lineari- lanceolatis vel sublinearibus. Mai— Juni. Auf trocknen und nassen’Wiesen, Hügeln und Heideboden, hier und da. Auf dem Dars sehr verbreitet. Barth: auf dem Vogelsang. Tribsees: Recknitzwiesen bei Wohsen und Plennin. Richtenberg: zwischen Oebelitz und der Leplower Mühle (Fischer). Stralsund: bei den Martens- dorfer Kiefern (Fischer), Rügen: bei Gingst und Sellin (Zbl.). Greifswald: Hanshagen und beim Epistelberge (Jessen). Wolgast: zwischen den Anlagen und dem Cisaberge mit der Var. y,, Pritzier, Ernsthöfer Tannenkamp, Netze- bander Heide, Warsiner Tannen, Fresendorfer Struck. Usedom: sehr häufig auf Wiesen bei Carlshagen, der Scheide, Gaaz und Peenemünde und in der Usedomer Heide. £. bei Carlshagen auf Usedom. Stengel 3”—14‘ h., in der Jugend ganz, später nur oberwärts mit flockiger Wolle bekleidet. Wurzelblätter meist kürzer als der Stengel, in COMPOSITAE. 273 der Breite von 2”’—2‘" variirend, mit Längsnerven versehen, in den Blatt- stiel verlaufend. Blüthen gelb, die randständigen die Hülle weit überragend. Früchte hellbraun, 5kantig, 10rippig, nach Koch und Bischoff auf den Rippen . ganz glatt; ich fand die Früchte stets fein erhaben punktirt, die Punkte fliessen häufig zusammen und die Rippen und Zwischenräume werden dann zart querrunzelig. 2. $. purpurea L., — capitum radicalium coma fibrosa ; fo- lüis radicalibus linearibus; eaule foliato monocephalo vel apice ramoso et 2—4cephalo; involucri phyllis exterioribus ovato -lan- ceolatis; floribus marginalibus involuero subduplo longioribus. 4 Mai— Juli. Auf Triften und trocknen Hügeln, selten. Bis jetzt nur bei Demmin beim Pulverhäuschen in der Nähe der Peene und auf den Sand- bergen am alten Schützenhause von Herrn Jungnickel gefunden. Wurzelköpfe von den in Fasern aufgelösten Ueberresten der vorjährigen Blätter faserschopfig. Stengel —1}' h., unter den Köpfen meist etwas filzig-wollig. Wurzelblätter kaum 2‘ br., in den Blattstiel verschmälert ; Stengelblätter aus breiter Basis lineal. Hülle fast walzig, von sehr kurzen, sternförmigen Haaren flaumig. Blüthen heller oder dunkler rosenroth. Früchte 10rippig, Rippen glatt, zuweilen etwas runzelig. Die Früchte schei- nen glatt und runzelig gerade so wie die vorige Art abzuändern, und ge- hört daher S. rosea W. K. wohl ohne Zweifel zu S. purpurea L. Subtr. + CHONDRILLEAE Koch. Anthoclinium epalea- tum. Achaenia rostrata; rostrum basi squamulis verticillatis, coronulam effieientibus, vel muricibus ceinetum. Pappus pi- losus. 43. TARAXACUM Juss. Involucrum imbricatum vel 2seriale. Anthoelinium nudum, Flores multiseriales. Achaenia tetragono- eompressa, superne tuberculato-vel squamuloso-muricata, in api- eulum eoncolorem attenuata et ultra id in rostrum filiforme, albidum elongata. Pappus pilosus. 1. T. offieinale Weber, — foliis obovato-lanceolatis in pe- tiolum attenuatis runcinatis, lobis subtriangularibus rachique sub- dentatis; involucri phyllis exterioribus lanceolatis vel ovatis re- flexis patulis vel erecto-adpressis, interioribus linearibus capitulum fruetiferum aequantibus; achaeniis cinereo-olivaceis lineari-obova- tis apice squamuloso-muricatis, in apiculum concolorem achaenio 5—bplove brevius subito contractis. & — T. dens leonis Desf. T. vulgare Schrk. Leontodon Taraxacum L. «. genuinum Koch, — involucri phyllis exterioribus anguste lanceolatis vel ovato-lanceolatis reflexis. 18 974 GOMPOSITAE. 3. laevigatum (Willd.), — involueri phyllis exterioribus ova- tis acuminatis adpressis vel laxe erecto-patulis. — Leeontodon lae- vigatus Willd. Mai— Herbst. Auf Wiesen, Triften, Hügeln, Aeckern, an Wegen und Gräben, gemein. . seltner, auf dem Fresendorfer Struck bei Wolgast und auf den Wiesen am Erlenbruch bei Mölschow auf Usedom. Wurzel walzig-spindelig, wenig ästig, Blätter alle wurzelständig, meist rosettenförmig dem Boden angedrückt, bald ganz kahl, bald mit längeren oder kürzeren Haaren zerstreut besetzt, im Umrisse verkehrt- eilörmig-lanzett- lich, in den Blattstiel allmälig herablaufend, schrotsägeförmig - fiederspaltig, selten die später erscheinenden ganz; die Lappen genähert, fast 3eckig, meist wieder gezähnelt. Schäfte lköpfig, mehrere aus einer Wurzel, 6 — 8° h., aufrecht oder aufsteigend, kahl oder wollig-flockig. Die äusseren Hüllblätter bei der Hauptform schmal oder breit lanzettlich, ganz zurück- geschlagen, in #. breiter, eiförmig oder eiförmig-lanzettlich, dieht anliegend oder locker aufrecht-abstehend; die inneren aufrecht-anliegend, lineal, mit stumpfer, häutiger, meist dunkel gefärbter, oft etwas krauser, 2- oder mehr- zähniger oder ganzer Spitze, unterhalb der Spitze häufig ein oder mehrere höckerartige Hörnchen (T. eornieulatum Aut.). Blüthen und Narben gelb. Früchte wegen der zuletzt ganz zurückgeschlagenen Hülle nach allen Seiten vom Blüthenlager strahlig abstehend und mit ihrem Pappus eine weissliche Kugel bildend, lineal- verkehrt- eirund, 4kantig - zusammengedrückt, mit dich- ten, ungleichen Längsrippen und beiderseits mit 2 tieferen, sich bis in die Vorspitze fortsetzenden Furchen versehen, gegen die Spitze schuppig-klein- stachlig, in der Mitte knötig, nach der Basis zu fast glatt werdend, graulich- olivengrün, in eine Afurchige, glatte, gleichfarbige Vorspitze von dem öten bis Gten Theile der eignen Länge plötzlich zusammengezogen, die Vorspitze dann in den weissen fast haarfeinen Schnabel verdünnt, welcher länger als die Frucht mit der Vorspitze ist. Bei dem noch nicht ausgebreiteten Frucht- köpfehen haben die inneren Hüllblätter die Länge des Köpfchens, so dass der Pappus die Hüllblätter nicht überragt. — Löwenzahn, „Botter- bloom“. — Of. Rad. et Herba Taraxaci. 2. T. erythrospermum Andız., — foliis lanceolatis in petio- lum attenuatis runcinato -pinnatifidis, lobis e basi lata elongatis sublinearibus rachique subdentatis; involucri phyllis exterioribus lanceolatis vel ovatis reflexis vel patulis, interioribus linearibus capitulo fructifero brevioribus; achaeniis rufis anguste obovato- oblongis versus apicem muricatis, in apiculum concolorem 2—Bplove brevius subito contractis. 4, Mai— Juni, Auf Aeckern und an Wegen, um Wolgast und auf dem nördlichen Usedom häufig, dann auf der Insel Oie. Ist wahrscheinlich wei- ter verbreitet und nur bisher übersehen worden. Die Pflanze ist schon «durch die meistens feiner zertheilten Blätter, deren dicht stehende Lappen aus kurzer, breiter Basis linienförmig aus- laufen, von dem daneben wachsenden T. offieinale leicht zu unterscheiden. Ausserdem ist sie verschieden durch die lebhaft braunrothen, etwas stärker zusammengedrückten und mehr weichstachligen Früchte, «deren braunroth gefärbte, plötzlie h vorgezogene Spitze viel länger ist und den dritten Theil, zuweilen fast die Hälfte der Fruchtlänge erreicht; dann durch die kürzeren GOMPOSITAE. 275 inneren Hüllblätter, die bei dem noch nicht ausgebreiteten Köpfchen nur die Basis des Pappus erreichen, so «ass der Pappus die Hülle überragt, nicht aber wie bei der vorhergehenden Art von der Länge der Hüllblätter ist. Die äusseren Hüllblätter sind bald ganz zurückgeschlagen, bald nur locker abstehend und im letzteren Falle gewöhnlich etwas breiter. Die Spitze der inneren Hüllblätter ist sehr häufig mit hornförmigen Höckern besetzt, und wird dadurch gleichfalls eine forma eornieulata gebildet. T. glaueescens (Leont. M. B.) gehört wahrscheinlich als eine ge- hörnte Form mit graugrünen Blättern und Hüllen zu dieser Art. An der hiesigen Pflanze beobachtete ich bis jetzt nur grasgrüne Blätter und Hüllen. Ob die Farbe der Früchte veränderlich ist, muss erst durch weitere Gultur- Versuche festgestellt werden. Ledebour legt auf die Farbe keinen Werth und zieht unsere Art zu T. caucasicum DC. 3. T. paludosum (Scop.) Crepin, — foliis lanceolatis vel sub- linearibus in petiolum attenuatis integris vel sinuato-runcinatis, lobis linearibus subintegris; involucri phyllis exterioribus ovatis breviter acuminalis ommibus adpressis, interioribus linearibus capi- tulum fructiferum aegquantibus; achaeniis cinereo - virescentibus lineari-obovatis apice tuberculato -muriculatis, in apiculum con- eolorem achaenio 2 — 3plove brevius sensim altenuatis. & — He- dypnois paludosa Scop. (1772). Leontodon salinus Poll. (1777). L. palustris Sm. (1799). L. lividus W.K. Taraxae. palustre DC. e. ereetum (Hoppe), — foliis subruneinato - sinuato - pinnati- fidis. — L. erectum Hoppe. Mai. Auf salzhaltigen Wiesen längs «der ganzen Küste, sehr häufig, aber nur in der Form «. Man erkennt diese Art leicht au «den etwas fleischigen, im Umrisse schmäleren Blättern, die in der schrotsägeförmigen Form, wie sie hier al- lein gefunden wird, viel schmälere, «durch eine weite Bucht von einander getrennte, fast immer ganzrandige, selten nur mit einzelnen stumpfen Zäh- nen versehene Blattlappen besitzen; — (lie Pflanze des Innlandes 3. salinum (Poll.) hat häufiger lineale, ganzrandige oder nur mit einzelnen Zähnen ver- sehene Blätter — ferner an den breit eiförmigen, kurz und stumpf zuge- spitzten, angedrückten, nicht zurückgeschlagenen, äusseren Hüllblättern, meist helleren gelben Blüthen und an den etwas längeren, weniger zusam- mengedrückten, grau-grünlichen Früchten, «die nur an der Spitze und viel schwächer knötig-weichstachlig sind und sich allmälig in die ziemlich lange, oft fast die Hälfte der Fruchtlänge erreichende, verhältnissmässig breitere Vorspitze verschmälern, wodurch die Früchte eine mehr gestreckte, spindel- förmige Gestalt erlangen. Die inneren linienförmigen Hüllblätter haben bei den noch nicht ausgebreiteten Fruchtköpfen (lie Länge des Pappus_ wie bei T. offieinale Web. Ist durehaus Frühlingsptlanze und anfangs Juni schon verblüht, wäh- rend T. offieinale fast das ganze Jahr in Blüthe gefunden wird. Dass die Pflanze wirklich spezifisch verschieden von T. offie. ist, beweist die grosse Beständigkeit, in der sie hier in Millionen von Exemplaren im ersten Früh- linge die Strandwiesen bedeckt, ohne Uebergänge in T. offie. zu zeigen. Jede einzelne Frucht genügt schon, die Art zu erkennen. Die äusseren 15“ 276 COMPOSITAE. Hüllblätter habe ich bei dieser Art niemals zurückgeschlagen gefunden. Der haarfeine Fruchtschnabel (Pappusstiel) ist immer viel länger als die Frucht mit der gefärbten Vorspitze. Letzterer Charakter unterscheidet sie beson- ders von dem verwandten, aber bestimmt verschiedenen T. tenuifolium Hoppe, das bis jetzt nur im südl. Littorale beobachtet wurde. 44. CHONDRILLA Tourn. Involucrum sub8phyllum, basi phyllis accessoriis minoribus. Anthoclinium nudum. Flores 2se- riales. Achaenia sub5gona, costata, superne squamuloso - muri- cata et coronula 5squamulata, basin rostri filiformis cingente, terminata. Pappus pilosus. 1. Ch. juncea L.., — foliis radicalibus oblongis runcinatis, caulinis superioribus -lanceolatis linearibusve; ramis virgatis; ca- pitulis lateralibus terminalibusque solitariis geminis pluribusve. 4, ß. latifolia (M. B.), — foliis superioribus latioribus lanceo- latis vel elliptico-lanceolatis. — Ü. rigens Rehbh. Juli— September. Auf sandigen Feldern, trocknen Hügeln und hohen Ufern, hier und da. Rügen: auf Mönchgut und bei Sellin. Demmin: Maien- krebs. Lassan: Jamitzower Mühle. Wolgast: Trog und ‚spitze Hörner, Aecker bei der weissen Mühle. Usedom: "längs der Seeküste von Peene- münde bis Swinemünde, besonders in den Dünen, verbreitet. 8. auf Use- dom bei Malzow und Neeberg, Stengel 2—-3° h., steif aufrecht mit ruthenförmigen Zweigen, meist kahl, nur an der Basis mit starken, abwärts gerichteten Borsten besetzt. Wur- zelblätter zur Blüthezeit gewöhnlich schon vertrocknet, schrotsägeförmig oder fiederspaltig, in den getlügelten Blattstiel verlaufend; die übrigen Blätter sitzend, dicklich, in der Regel schmal linienförmig, seltner breiter und lan- zettlich, häufig stachelspitzie entfernt gezähnelt (Ch. acanthophylla Borkh.). Köpfchen sitzend oder kurzgestielt, walzenförmig, zur Blüthezeit etwa 4 1. Blüthen gelb. Früchte hell bräunlie h-grau, lineal-keulenförmig, ande 5kantig; Rippen gegen die Basis oft verwischt, gegen «die Spitze zu knötig- feinstachlig; auf der Spitze der Frucht ein aus D sc :huppenförmigen Zähnen gebildetes Krönchen. Schnabel so lang oder etwas länger als die Frucht. Subtr. 5. LACTUCEAE Koch. Anthoclinium epaleatum. Achaenia compressa erostrata vel rostrata, rostro basi nudo. Pappus pilosus. 45. LACTUCA L. Involuerum imbrieatum. Anthoelinium nudum. Flores 5—18, 1—3seriales. Achaenia plano-compressa, rostro filiformi terminata. Pappus pilosus. — Lattich. 1. L. Scariola L., — foliis basi sagittatis amplexicaulibus ovali-oblongis runeinato-pinnatifidis, rarius integris, mucronato- dentatis; panicula pyramidato-elongata ; achaeniis oblongo-cuneatis COMPOSITAR. 977 utrinque 5eostatis, anguste apice latiuscule marginatis et setuloso- puberulis. © ß. augustana (All.), — foliis indivisis integris. — L. virosa Hayne Arzneigw. 1, t. 27. Scehkuhr bot. Handb. III, t. 217. Juli— September. Auf wüsten Plätzen, an Wegen und Mauern, selten. Hiddensee: in Kloster (Zbl.). Greifswald: Stadtwall. Stralsund: vor dem Franken und Knieper Thore mit Var. 2. Stengel 2-—-4' h., an der Basis mit steifen Borsten besetzt. Blätter fast vertikal, mit den Rändern nach oben und unten gerichtet, am Kiel der Unterseite bald stachlig, bald unbewehrt, gewöhnlich fiederspaltig -schrot- sägeförmig und stachelspitzig- gezähnt, selten ungetheilt und ganz; die ober- sten Stengelblätter stets ungetheilt, aus pfeilförmiger Basis lineal - lanzett- lich. Rispe pyramidenförmig - verlängert. Blüthen gelb. Früchte oliven- bräunlich, häufig mit schwarzbraunen Flecken, länglich-keilförmig, flach-zu- sammengedrückt, auf beiden Seiten mit 5 zarten Rippen, der Rand gegen die Spitze fast fügelig verbreitert und nebst den Rippen nach der Spitze zu von kleinen, starren Härchen fläumlich. Schnabel weiss, ungef fähn von der Länge der Frucht. Hayne hat die ganzblätterige Spielart für L. virosa L. gehalten und sie als solche abgebildet. Die ächte L. virosa unterscheidet sie h aber durch horizontal stehende, ganze oder buchtige, ungleich stachelspitzig - gezähnte Blätter und ganz schwarze, mehr verkehrt - eirunde Früchte, die mit einem ziemlich breiten, querrunzeligen Flügelrande umgeben sind, auf jeder Seite 7 fädliche Rippen besitzen und zwischen diesen mit zarten Querrunzeln und ausserdem gegen die Spitze zu mit kurzen dornartigen Borsten ver- sehen sind. 2. L. sativa L., — foliis basi cordato-sagittatis amplexicau- libus ovali-oblongis integris vel runeinato -pinnatifidis; panicula dilatata corymboso - fastigiata; achaeniis obovato-ceumeatis utrinque 6—10costatis vix marginatis apicem versus puberulis. © et © «, sativa, — foliis integris, inferioribus apice rotundatis. ß. laciniata (Roth? — foliis runeinato-pinnatifidis, inferio- ribus saepe multifido-bipinnatifidis. Juli — August. In Gärten allgemein angebaut. Diese Art, welche wie die vorige mit ganzen und ungetheilten Blättern abändert, ist neuerdings von Bischoff für eine durch langjährige Cultur ver- änderte L. Scariola erklärt worden. Wenn auch nicht die grosse Ver- wandtschaft beider Pflanzen zu verkennen ist, so lässt sich diese Art doch durch die ausgebreitete, gegipfelte, fast doldentraubige Rispe, die bei den verschiedensten Spielarten sich immer gleich bleibt, leicht erkennen. Ferner sind die Früchte heller, meist silbergrau, an der Spitze stets breiter, daher verkehrt-eiförmig-keilig, dabei kaum "serandet und von sehr zarten Härchen fläumlich, — Die zahlreichen in Gärten cultivirten Abänderungen lassen sich den beiden angeführten Spielarten unterordnen. — Kopfsalat. 2. L. muralis (L.) Less., — foliis petiolatis Iyrato-pinnatifidis, laciniis ovatis angulato-dentatis, petiolo marginato basi auriculata 278 COMPOSITAE. ve] sagittata amplexiecauli; panieula squarrosa; achaeniis utrinque 5costatis anguste marginatis apicem versus scabriuseulis. 4 — Prenanthes muralis L. Chondrilla mur. Lmk. Mycelis angulosa Cass. Phoenixopus mur. Koch. Juli— September. In Wäldern, an Hecken, Mauern und auf Schutt, häufig. Stengel 1—5° h,, mit bläulichem Reife. Blätter dünn, unterseits grau- grün, leierförmig-fiedertheilig; Endlappen grösser, fast spiessförmig -3lappig mit 3eckigem Mittellappen, Hülle walzenförmig, 5blätterie, an der Basis mit einigen kleinen Nebenschüppchen. Blüthen gelb, einreihig zu 5 in je- dem Köpfchen. Früchte länglich-keilförmig, schwarz, schmal berandet, Rip- pen undentlich querrunzelig, gegen die Spitze etwas schärflich. Schnabel 4 so lang als «die Frucht. 46. SONCHUS L. Involucrum imbrieatum. Anthoclinium nudum. Flores numerosi, multiseriales. Achaenia compressa, apice truncata, erostrata. Pappus pilosus, mollis, flexilis. 1. S. oleraceus L., — caule ramoso, ramis apice umbellato- corymbosis; foliis oblongis runcinato-pinnatifidis integrisve, cau- linis basi cordatis, aurieulis acuminatis; achaeniis angustissime marginatis transverse rugosis utringue 3costatis. @ — S. laevis vill. Juni— September. Anf Aeckern und angebautem Boden, sehr häufig. Stengel 1—3' h., kahl. Blätter glanzlos, unterseits graugrün, gewöhn- lich schrotsägeförmig -fiederspaltig, mit 3eckigem Endlappen, seltner nur buchtig oder fast ganz, stets ungleich weichstachlig- gezähnt, die untersten in einen breit berandeten, halbstengelumfassenden B lattstiel her "abgezogen, (die übrigen an der Basis tief herzför mig stengelumfassend, mit zugespitzten Lappen. Blüthenstiele und Hüllen in der Jugend mit flockiger Wolle be- kleidet, später kahl, letztere nach der Blüthe.an der Basis stark bauchig angeschwollen und über derselben kegelig zusammengezogen. Blüthen hell- gelb. Früchte länglich -lanzettlich, selbbraun, merrunzelig, auf jeder Seite mit 3 fädlichen Rippen, die äusseren Rippen zuweilen doppelt. 2. S. asper All., — caule ramoso, ramis apice umbellato- corymbosis; foliis ovali-oblongis integris vel subruncinatis, cau- linis basi cordatis, auriculis rotundatis; achaeniis marginatis lae- vibus utringue 3costatis. © — S. fallax Wllr. Juni— September. Auf Grartenboden, an Wegen, sehr häufig. Von Ansehen und Grösse der vorigen Art, doch etwas steifer, die Blätter dieker, meist ganz, selten getheilt, mit zahlreichen stechenden Zäh- nen, oberseits stets glänzend, die ohrförmigen Lappen an der Basis der Stengelblätter gerundet, nicht zugespitzt: die ganz flach zusammengedrück- ten Früchte etwas kürzer ei- lanzettlich, etwas breiter gerandet aber nicht querrunzelig. COMPOSITAR. 279 3. 8. arvensis L., — caule subsimpliei apice corymboso; foliis oblongis lanceolatisve runcinato -sinuatis vel pinnatifidis, caulinis basi cordatis; achaeniis oblongis compressis transverse rugulosis anguste marginatis, utrinque 5costatis, costis aequa- libus. 4. «. vulgaris, — involuceris peduneulisque glanduloso-pilosis. ß- intermedius Brückn., — involueris pedunculisque glahris. — S. uliginosus M. B. S. arvensis y. laevipes Koch. S. mari- timus L. amoen. non spec. pl. y. integrifolius Fl. dan., — caule 1— 3cephalo, foliis omni- bus integris, involucris pedunculisque glanduloso -pilosis vel glabris. Juni— August. Auf Aeckeın, Wiesen, an Wegen, gemein. ß. ver- breitet, besonders auf Wiesen längs der Trebel und Peene und im Küsten- gebiete. y. in der drüsigen Form auf dem Zingst, ganz kahl in den Dünen am Kölpinsee bei Coserow und am Schlönsee bei Heringsdorf auf Usedom. Wurzel Adventivknospen treibend. Stengel 1—3°' h., kahl, bei der Hauptform oben und besonders in der Doldentraube mit goldgelben, drüsen- tragenden Haaren. Blätter oberseits glänzend, wnterseits graugrün, alle Uebergänge vom Fiederspaltigen, Schrotsägeförmigen bis zum Ganzrandigen zeigend, dornspitzig ungleich gezähnt, die oberen Blätter ganz. Köpfchen bei der Blüthe bis 2“ im Durchmesser. Acussere Hüllblätter eirund-lan- zettlich, die inneren lineal-lanzettlich, bei der Hauptform drüsenhaarig. Blüthen goldgelb. Früchte kastanienbraun, länglich, zusammengedrückt und schmal gerandet, beiderseits mit 5 gleichstarken Rippen und nebst diesen feinknötig-querrunzelig, 4. S. paluster L., — caule simpliei apice corymboso; foliis runcinato-pinnatifidis, laciniis lanceolatis acuminatis, eaulinis basi sagittatis; achaeniis oblongo -linearibus sub4gono - compressis ob- solete rugulosis margine tumido cerasso einctis, utrinque 5costatis, costis önaequalibus, media erassa prominula, reliquis obsoletis. 4 Juli— September. In Gräben, auf sumpfigen Wiesen, selten. Stral- sund: Niederhof. Greifswald: Rosenthal. Wolgast: Boltenhagen (Tesch). Lassan: Waschower Wiesen. Usedom: Peenemünde, Gnitz und bei Neu- Puddagla. Wird von Anfängern häufig mit der vorigen Art verwechselt, ist aber an folgenden Merkmalen leicht zu unterscheiden. Der Stengel ist höher, 4—8' h,, an der Basis oft über 1” dick. Die Blätter sind am Grunde pfeil- förmig, schrotsägeförmig-fiederspaltig, die Zipfel lanzettlich bis lineal, der Endlappen sehr lang hervorgezogen; die obersten ungetheilt, aus pfeilför- miger Basis lanzett - -Jinienförmig, sämmtlich gleichmässig dieht dornspitzig- gezähnelt. Die Köpfchen sind kleiner, aber zu einer viel grösseren Dolden- traube vereinigt, die Hüllen mit schwarzen Drüsenhaaren besetzt, die Blüthen heller gelb. Die Früchte sind blass strohgelb, zuweilen mit röthlichem An- fluge, länglich-lineal, um 4 länger, wegen des gedunsenen Randes und der hervortretenden,, starken Mittelrippe fast Akantig-zusammengedrückt, die Seitenrippen und Querrunzeln treten nur schwach hervor. 280 GOMPOSITAE. Subtr. 6. OREPIDEAE Koch. Anthoclinium epaleatum, ra- rius setosum. Achaenia teretiuscula erostrata vel rostrata. Pappus pilosus. 47. CREPIS I.. Involuerum biseriale, phyllis exterioribus brevioribus, vel subimbrieatum. Anthoclinium nudum vel pilosum. Achaenia teretiuscula vel subeompressa apice attenuata vel bre- vius longiusve rostrata. Pappus pilosus. Seet. I. Barkhausia Mnch. Achaenia disei vel omnia longe rostrata. 1. C. setösa Hall. fil., — caule ereeto ramoso; foliis oblongis basi sagittata inciso-(dentata amplexicauli sessilibus integris vel radicalibus pinnatifido-runeinatis; capitulis subcorymbosis ante anthesin erectis; involueri phyllis pedunculisqgue rigide setosis; achaeniis longe rostratis, pappo involuerum vix superante. Od — Barkhausia set. DUO. Juli— September. Auf Brachen und Kleeäckern, eingeschleppt, selten und unbeständig. Stralsund: bei Neu-Elmenhorst (Holtz). Stengel oft mehrere, — 11’ h, bald kahl, bald steifborstig. Stengel- blätter mit pfeilförmiger, eingeschnitten- gezähnter oder fiederspaltiger Basis stengelumfassend sitzend, sonst ganz oder etwas gez ‚ähnelt, die Wurzelblät- ter meist sc hrotsägeförmig- fiederspaltig. Hüllblätter nur wenig kürzer als der Pappus, grün, stark gekielt, lineal, zugespitzt, die kürzeren äusseren abstehend, sämmtlich nebst den Köpfehenstielen mit steifen längeren Bor- sten mehr oder weniger besetzt. Blüthen gelb. Früchte gelblich - grau mit 10 schärflichen Rippen, nur wenig länger als der unterhalb der Spitze wieder etwas verdickte schärfliche Schnabel, Seet. II. Alethocrepis Bisch. Annuae vel biennes. Canlis foliatus. Achaenia erostrata vel obsolete rostrata. 2. C. virens Vill., — caule corymbose ramoso; foliis radiea- libus lanceolatis dentatis vel runcinato-pinnatifidis, caulinis su- perioribus linearibus planis sessilibus basi sagittatis; involucri phyllis pubescentibus, exterioribus linearibus laxe accumbentibus, interioribus in superficie interiore glabris; anthoclinio glabro; a lineari-oblongis apice paulum attenuatis glabris. © et @& — CU. polymorpha Wlir. ß. pectinata, — foliis caulinis inferioribus et mediis pectinato- pinnatipartitis, laciniis anguste linearibus. y. diffusa (DC.), — minor, caespitosa; @aule diffuso debili a basi ramosissimo; foliis lanceolato-linearibus subintegerrimis, pe- duneulis filiformibus. Juni — August. Auf Triften, an Wegen und in Gebüschen sehr häufig: ß. hin und wieder; y. auf sandigen Aeckern. COMPOSITAE. 281 Stengel 1—1}’ h., in y. oft nur wenige Zolle, fast ganz kahl. Blätter gewöhnlich kahl, mit flachen Rändern, in der Zertheilung sehr veränderlich, die wurzelständigen in einen rinnigen Blattstiel verschmälert, die Stengel- blätter mit kurz pfeilförmiger Basis sitzend, die obersten Blätter spiess- förmie und ganz. Blüthenköpfe auf «dünnen oberwärts nicht verdiekten Stielen, klen, 4—5“' I. Hülle grün oder von angedrückten Sternhärchen etwas graufilzie, zuweilen drüsenhaarig, die äusseren Hüllblätter locker an- liegend, die inneren auf der Innenfläche kahl. Blüthenlager kahl. Blüthen nebst den Narben gelb. Früchte grau-gelblich, etwa 1‘ 1., 10rippig, an der glatten Spitze kaum verdünnt. Pappus rein weiss. 3. C. tectorum L.., — caule corymbose ramoso; foliis radi- calibus lanceolatis dentatis vel runcinato-pinnatifidis, caulinis superioribus linearibus sessilibus, basi sagittatis, margine revo- lutis integerrimis; involucri phyllis pedunenlisque cano-pubescen- tibus, exterioribus lineari-subulatis patulis, interioribus in super- ficie interiore adpresse puberulis; anthoclinio breviter setuloso; achaeniis apice attenuato-contractis subrostratis, rostro scabrius- culo. @ et © ß- segetalis Roth, — foliis radicalibus integris vel subden- tatis, eaulinis integerrimis. — 0. strieta Schultz Starg. Juni — August. Auf Aeckern, Triften, an Wegen, gemein; $. unter der Saat nicht selten. Wird häufig mit der ihr sehr Ähnlichen ©. virens verwechselt, unter- scheidet sich aber leicht durch die oberen linienförmigen, stets am Rande zurückgerollten Stengelblätter, die oberwärts etwas verdickten Köpfehen- stiele, durch die abstehenden äusseren Hüllblätter, durch das kurz borstige, nicht kahle, Blüthenlager, die schwärzlich-grünen Narben und durch die fast doppelt längeren, kastanienbraunen Früchte, «die in eine kurze, schnabel- artige, schärfliche Spitze verdünnt sind. 4. C. biennis I:, — caule superne corymbose ramoso; foliis runcinato-pinnatifidis, caulinis sessilibus subamplexicaulibus pla- nis basi auriculato-dentatis, summis integerrimis; involueri phyllis oblongo-linearibus obtusiuseulis cano-pubescentibus, exterioribus patulis, interioribus superficie interiore sericeo-pubescentibus; an- thoclinio piloso; achaeniis apice tenuioribus. © Juni— Juli. Auf nassen Wiesen, hier und da. Barth: Trebbin (Holtz). Stralsund: Abtshagen (Zbl.). Rügen: bei Neuenkirchen im Lebbiner Walde (Zbl,). Verbreiteter auf den Peenewiesen bei Loitz und Demmm und an der Recknitz bei Tribsees. In allen Theilen grösser als die beiden vorigen Arten, Stengel 14 — 3' h., an der Basis meist von steifen Haaren scharf, Blätter beiderseits steifhaarig, im Umrisse lanzettlich, mit öhrehenförmig-gezähnter Basis sten- gelumfassend. Hüllblätter mehr oder weniger grau, mit oder ohne steife Haare auf dem Rücken, die äusseren abstehend, die inneren auf ihrer In- nenseite seidenhaarig. Köpfe bis 9“ 1. und aufgeblüht bis über 1 im 282 COMPOSITAE, Durchmesser. Blüthenlager behaart. Narben gelb. Früchte gelblich-braun, 2 |, an der Spitze etwas verdünnt, meist 13rippig, die Rippen der äus- seren Früchte gewöhnlich oberwärts etwas runzelig-schärflich. Seet. III. Intybus Fr. Perennes. Caulis aphyllus scapiformis. Folia radiealia ro- sulata. 5. C. praemorsa (L.) Tausch, — caule aphyllo scapiformi; foliis ovali-oblongis basi angustatis dentieulatis pubescentibus; racemo terminali basi plerumque composito, pedunceulis infe- rioribns 2—3cephalis, superioribus monocephalis. 4 — Hieracium praemorsum L. Intybus praem. Fries. Geracium praem. Rehb. Juni. Auf halkhaltigen Hügeln, in Gebüschen, selten, Rügen: in der Granitz bei Sellin, am Rande der Stubnitz auf den Bergen bei Crampas und Sassnitz. Wurzelstock abgebissen, Blätter alle wurzelständig, oval, länglich bis länglich -lanzettlich, entfernt gezähnelt, kurzhaarig und gewimpert. Stengel 1—2° h., in einer gipfelständigen Traube endigend, deren untere Blüthen- stiele meist mehrköpfig sind. Hülle fast walzige. Blüthenlager kahl. Blü- then gelb. Früchte schmal lineal, etwa 2’ ], braun, an der helleren Spitze etwas verdünnt, 10—13rippig. Seet. IV. Succisocrepis Schultz Bip. Perennes, Caulis foliosus. Rhizoma prae- morsum. 6. C paludosa (L..) Mnch., — caule foliato ramoso superne corymboso; foliis glabris, inferioribus oblongis runcinato-dentatis basi in petiolum attenuatis, superioribus ovato -lanceolatis basi eordatis amplexicaulibus remote dentatis apice integerrimis longe acuminatis; involueri phyllis nigro-glanduloso-pilosis, exterioribus brevioribus; pappo fragili flavescente. 4 — Hieracium paludosum L. Aracium pal. Monn. Geracium pal. Rehh. Juni— Juli. Auf feuchten sumpfigen Wiesen und auf schattigen Wald- stellen, häufig. Wurzel abgebissen. Stengel 1—3‘ h. Blätter dünn, nach der Basis zu tiefer buchtig gezähnt mit rückwärts gekehrten Zähnen, die mit herz- spiessförmiger Basis sitzenden Stengelblätter in eine lange, ganzrandige Spitze vorgezogen. Köpfchen gross, aufgeblüht etwa 1“ im Durchmesser. Hülle fast glockig, schwärzlich-grün. Blüthen gelb. Blüthenlager kahl. Früchte blass grau-bräunlich, 2° 1., lineal, an der Spitze etwas verdünnt, 10rippig mit abwechselnd stärkeren Rippen. Pappus gelblichweiss, sehr zerbrechlich, wodurch diese Art sich den Hieracium-Arten nähert. 48. HIERACIUM Tourn. Involuerum imbriecatum. Antho- elinium epaleatum. Achaenia eolumnaria, apice truncata, semper erostrata. Pappus fragilis. — Habichtskraut. Sect.I. Pilosella Fries. Innovatio per stolones. Radii pappi tenuissimi, 1seriales. 1. H. Pilosella L., — stolonibus elongatis prostratis; caule COMPOSITAE. 283 strieto aphyllo monmocephalo; foliis spathulatis vel obovato-lanceo- latis utrinque setosis subtus incano-tomentosis. 4, #. pilosum, — caulibus canescentibus et pilis elongatis hir- sutis; involueris pilis basi nigris elongatis longe villosis. Juni— September. An Wegen, auf sandigen, unfruchtbaren Hügeln und in Nadelhölzern, gemein. /. hin und wieder mit der Hauptform. Wurzelstock horizontal. Ausläufer meist sehr lang und dünn, an der Spitze aufsteigend, zuweilen auch Blüthenstengel treibend. Blätter unter- seits graufilzig und noch mit längeren, an der Basis dichter stehenden Bor- stenhaaren besetzt. Blüthenstengel 4—10‘ h., einköpfig, von sternförmigen Haaren graufilzig, in %. ausserdem mit sehr langen Haaren besetzt. Hülle mit sehr veränderlicher Behaarung, die Haare an der Basis schwarz und häufig mit schwarzen Drüsenhaaren vermischt. Blüthen hellgelb, die rand- ständigen auf der Aussenseite röthlich gestreift, Früchte dunkel kastanien- braun, 10rippig, Rippen an der Spitze in eine kurze zahnförmige Ecke hervorgezogen, wodurch ein kleiner Kranz unter dem Pappus gebildet wird. Das bei uns nicht vorkommende H. Peleterianum Merat, von Koch und anderen Botanikern zu H Pilosella gezogen, hat grosse Aehnlichkeit mit der Var. £., unterscheidet sich aber durch einen etwas andern Habitus, eine dicht zottige Behaarung, durch ganz kurze, mit grossen, aufrechten Blättern versehene Ausläufer, die bei H, Pilos. immer sehr verlängert sind, und dureh eine frühere Blüthezeit. Wirtgeen, der die Pflanze schon 30 Jahre beobachtet hat, hält sie für eine selbstständige Art. 2. H. Aurieula L., — stolonibus elongatis prostratis; foliis lanceolato-spathulatis glaueis utrinque nudis basin versus Setoso- eiliatis; caule subunifolio apice 2—5rcephalo-corymboso; pedun- eulis fructiferis arceuato-adseendentibus. % — H. dubium Willd. H. Lactucella WliIr. Juni— Juli. Auf Wiesen und Grasplätzen, häufig. Stengel schaftartig, 4—10" h., nackt oder einblätterig, mit 2—3, sel- tener mehreren Köpfchen. Blätter bläulich-grün, beiderseits kahl, nur am Rande entfernt-, geeen die Basis und oft an den Ausläufern dichter lang- haarig gewimpert. Köpfchen klein, kurz gestielt und sehr genähert. Hülle und Blüthenstiele mit schwarzen Drüsenhaaren besetzt. Blüthen hellgelb. 3. H. pratense Tausch, — caule pauecifolio pilis elongatis gracilibus hirsuto, superne corymboque nigro-piloso, pilis glan- duliferis setosisque; foliis oblongo-lanceolatis viridibus, pilis longis gracilibus hirsutis, pube stellulata destitutis vel infra par- cins adspersis; corymbo polycephalo in anthesi glomerato-con- tracto. & — H. collinum Auct. non Gochn. Juni— Juli. Auf Wiesen und Grasplätzen, selten. Damgarten: Weg- ränder bei Daskow (Zbl.). Stralsund: Wiesen bei Neu-Elmenhorst (Holtz), am Crummenhäger See (Zbl.). Greifswald: bei Diedrichshagen und Koiten- hagen an der Chaussee (Tesch).. Grimmen: bei Drosedow, Vorbein und Kandelin (Zbl.). Gützkow: auf einer Wiese zwischen Brechen und den Wycker Tannen. Rügen: bei Lobbe (Tesch). 284 COMPOSITAR. Mit oder ohne Ausläufer. Stengel 1—-2° h. Man erkennt diese Art nicht schwer an dem knäuelförmig zusammengezogenen Blüthenstande und an den schwarzen Hüllen, welche nebst den Stielen mit schwarzen Drüsen- haaren und mit bis über die Mitte schwarz gefärbten Borsten besetzt sind. Stengel etwas weich, hohl, die ziemlich weichen Haare länger als sein Durch- inesser. Blüthen hellgoldgelb. 4. H. echioides Lumnitzer, — caule pube stellulata dense cano setisque rigidis longioribus hispido maultifolio; foliis lanceo- latis in petiolum attenuatis subtus stellato-pubescentibus et utrin- que setis validis elongatis hispidis; corymbo polycephalo fasti- giato; involucris peduncnlisque eanis simulque longe villosis. © «. verum, — setis caulis et foliorum erectis vel subaccum- bentibus; capitulis majoribus, involucris dense albo -villosis. — H. echioides W. K. pl. rar. Hung. p. 87. t. 85. ß. setigerum (Tausch), — setis caulis et foliorum patentibus; capitulis minoribus, involueris minus villosis paululum nigres- centibus. Juli— September. Auf Hügeln, in Gebüschen, an Waldrändern, selten. Die Var. «. bis jetzt nur auf Usedom in den Gebüschen an der Nordspitze der Insel und am Waldrande an den Peenemünder Strandwiesen. ß. seti- gerum bei Barth: auf dem Kirchhofe, der alten Burg und im Hohlwege nach Stralsund zu (Holtz); Rügen: auf dem Gross Zickerschen Höwt auf Mönch- gut (Münter) und an den hohen Ufern der Westküste von Thiessow an der schmalen Heide. Meist mit kurzen, in blühende Seitenstengel auswachsenden Ausläufern. Stengel 1—3° h., mehr oder weniger beblättert, nebst den Blättern mit kur- zem, sternförmigem Flaume und langen steifen Borsten besetzt, die in «. mehr aufrecht anliegend, in 3. weit abstehend sind. Blätter an der Basis des Stengels lanzettlich, in den Blattstiel verschmälert, «die übrigen linien- lanzettlich, den Stengel zuweilen bis zum Blüthenstande bedeckend. Dol- dentraube vielköpfig, bei kräftigen Exempl. sich zuweilen rispig auflösend. Köpfchenstiele aufrecht, nebst den Hüllen wie der Stengel behaart, ohne Drüsenhaare. Hüllblätter blassgrün, die inneren an der Spitze stumpf, langzottig, die Zotten an der Basis mehr oder weniger schwarz. Blüthen dottergelb, in der Mitte aussen zottig, die Haare unregelmässig gekrümmt und gegliedert. Griffel gegen die Spitze scharf gezähnelt. Narbe rein gelb, mit scharf gespitzten Papillen. Früchte dunkelkastanienbraun. Die Var. «., welche mit der Abb. in Waldst, et Kit. pl, Hung. ganz übereinstimmt, zeichnet sich durch die aufwärts gerichteten, fast halban- liegenden Borsten des Stengels, sowie durch etwas grössere Köpfehen und durch die mit langen weissen Zotten dicht besetzten Hüllen aus. Die Hüll- zotten sind nur an der untersten Basis schwarz, stehen aber so dicht, dass die ganze Hülle weisszottie erscheint. Zuweilen werden im Alter oder bei getrockneten Exemplaren die Haare braungelb, doch ist diese Eigenthün- lichkeit bei Exempl. desselben Standortes sehr unbeständig. Die Var. 2. erhält sich zwar aus Samen gezogen bei der Cultur, ist aber sonst so unbedeutend verschieden, dass man sie nieht gut spezifisch trennen kann, Die Behaarung ist weniger stark, die langen Borsten stehen mehr ab, die Köpfehen sind etwas kleiner und die Hüllen mit weniger dicht COMPOSITAR. 285 stehenden, kürzeren, fast bis zur Hälfte schwarz gefärbten Haaren besetzt, so dass die Hüllen dunkler, mehr schwärzlich-grau aussehen. Sect. II. Pulmonaria Fries. Innovatio per rosulas radieales. Folia radicalia ro- sulata, persistentia. Radii pappi inacquales, riyidi. 5. H. murorum L., — caule scapiformi subunifolio apice corymboso; foliis viridibus subtus margineque hirsutis, radiealibus rosulatis petiolatis ovatis subcordatis remote dentatis, dentibus baseos profundioribus retroversis; eorymbi ramis arcualo- adscen- dentibus, peduneulis involucrisque pube stellulata canescentibus pilisque nigris saepe glanduliferis hirtis. & — H. praecox Schultz Bip. Juni— Juli. In Wäldern und Gebüschen, häufig. Stengel 1—2° h., in der Mitte mit einem, oft auch ganz fehlenden Blatte, an der Basis nebst den Blättern «der Blattrosette rauhhaarig, Blätter grün oder blaugrün, unterseits blasser, «die wurzelständigen gestielt, aus breiter, meist herzförmiger Basis eiförmig, spitz, mit entfernten Zähnen, die an der Blattbasis grösser, mehr genähert und mit der Spitze abwärts ge- richtet sind. Mit Ausnahme der Basis sind die Blätter auch zuweilen ganz- randie. Doldentraube mit abstehenden, bogig aufsteigenden Aesten. Blüthen goldgelb, schwach behaart. Früchte braunschwarz, Pappusstrahlen schmutzig- weiss, von ungleicher Länge. 6. H. vulgatum Fries, — caule plurifolio apice corymboso; foliis subtus margineque hirsutis ovato-lanceolatis oblongisve bası angustatis, radicalibus rosulatis dentatis, dentibus baseos pro- fundioribus antrorsum versis caulinisque inferioribus petiolatis, superioribus subsessilibus; eorymbi ramis arrectis; pedunculis involuerisque pube stellulata canescentibus pilisque nigris saepe glanduliferis hirtis. & — H. silvaticum Aut. mult. #. maculatum (Sm.), — foliis dense nigro- striato - macu- latis. — Juni— Juli, In Wäldern und Gebüschen, gemein. /. hier und da, 7. B. Garz auf Rügen. Hat sehr grosse Aehnlichkeit mit H. murorum und ist, wenn der Stengel weniger beblättert ist, nicht immer leicht davon zu unterscheiden. Vielleicht sind solche Exemplare Bastarde zwischen beiden Arten, worüber noch sichere Beobachtungen fehlen Das H. vulgatum unterscheidet sich hauptsächlich durch den mehr beblätterten Stengel, meist schmälere, etwas in den Blattstiel verschmälerte, nicht an der Basis breitere und fast herz- förmige Blätter, deren Zähne vorwärts nicht rückwärts gerichtet sind und mehr aufwärts gerichtete Blüthenäste, so wie eine etwas spätere Blüthezeit. Die Behaarung der Blüthenstiele und Hüllen ist ebenso veränderlich wie bei H. murorum; bald sind Drüsenhaare vorhanden, bald fehlen sie. Die schmalblätterigen Formen haben noch grosse Aehnlichkeit mit H. laevigatum Willd., unterscheiden sich aber sicher durch die An- wesenheit der überwinternden Blattrosetten, deren Blätter sich meist noch 286 GOMPOSITAE. während der Blüthezeit der Pflanze erhalten. H.laev igatum entwickelt an der unterirdischen Axe nur geschlossene Knospen, die im folgenden Jahre gleich zu beblätterten Stengeln auswachsen. Sect. 1II. Accipitrina Fr. Innovatio per gemmas clausas. Gemmae anno sequente in caules excerescentes, sed rosulas foliorum radicalium steriles nunguam proferentes. 7. H. sabaudum L., — caule rigido multifolio scabriuseulo hirsuto vel subglabro, superne paniculato-ramoso, ramis subco- rymbosis; foliis ovatis ovato-lanceolatis lanceolatisve remote den- tatis, inferioribus in petiolum brevem attenuatis, superioribus basi latiore rotundata vel subcordata sessilibus; pedunculis canes- centibus; involucri phyllis adpressis demum plerumque nigrican- libus. 4, e. australe Döll, — foliis latioribus ovatis, mediis et supe- rioribus sessilibus basi cordata subamplexicaulibus; eapitulis ma- joribus. — H. sabaudum L. Spec 8. boreale (Fries), — foliis ovato-lanceolatis lanceolatisve superioribus basi latiore subcordata sessilibus. — H. sabaudum I. Flor. ‚süeec. y. eomeinnum (Jord.), — foliis lanceolatis in medio caulis numerosis et valde approximatis, inferioribus basi longe attenua- tis. — H. coneinnum Jord. et H. vagum Jord. d. virescens (Sonder), — foliis lanceolatis numerosis saepius in medio caulis approximatis; involucri phyllis viridibus, siccitate immautatis. August— October. In Wäldern und Gebüschen, in der Form $. häufig. «. seltener bei Wolgast: Mühlenthal, Hohensee, Netzebander lleide. y. im Hohenseer Holze bei Wolgast. d. an schattigen Orten; Wolgast: in der Jägerhöfer Forst, im Wahlendower Holz; Usedom: bei Heringsdorf. Wurzelstock ohne Blattrosetten, gegen den Herbst unterirdische Knospen treibend, die im künftigen Jahre ohne, Blattrosetten zu bilden, zu einem reichblätterigen Stengel "auswachsen. Stengel 1—4° h., steif aufrecht, dicht beblättert und wie die Blätter meist rauhhaarig und schärflich. Blätter mit wenigen, entfernten Zähnen, in der Form ausserordentlich veränderlich, vom breit Eiförmigen bis zum schmal Lanzettlichen variirend, in der Mitte des Stengels zuweilen gehäuft wie in y. oder auch in d., die oberen verhältniss- mässig breiter und sitzend, öfter halbstengelumfassend. Rispe meist gross, an der Spitze doldentraubig, doch wenn auch selten nur 2— —B5köpfig. Blü- thenstiele ziemlich lang, dünnfilzig-graulich, mit einigen schmalen Deck- blättchen versehen, w elehe allmälie in die Hüllblätter übergehen. Hüllblätter ohne Drüsenhaare, gewöhnlich kahl, gleichfarbig-dunkelgrün, zuletzt schwarz werdend, selten hellerün und unverändert bleibend wie in d. Früchte fast schwarz. Pappus gelblich- weiss. 8. H. laevigatum Willd., — caule rigido multifolio hirsuto vel subglabro superne ri a foliis lanceolatis vel lineari-lan- GOMPOSITAE. 287 ceolatis medio paucidentatis, inferioribus in petiolum brevem at- tenuatis, superioribus subsessilibus; panicula apice corymbosa, pedunculis canescentibus; involucri- phyllis adpressis subhirtis margine pallidis. & — H. rigidum Hartm. H. rigidum et triden- tatum Fries. 8- eoronopifolium Koch, — foliis elongatis anguste lanceo- latis, ‚utrinque dentibus 2-4 elongatis. Juli— August. In Wäldern und auf Heideboden, häufig. 3. auf Rü- gen: in der Prora und (Granitz bei Aalbeck; bei Wolgast in der Netzebander Heide, Steht in der Mitte zwischen H. sabaudum L. und H. umbellatumL. Von jenem unterscheidet es sich durch die schmäleren, lanzettförmigen Blätter, wovon die oberen mit schmälerer Basis sitzend sind, durch kleinere Köpf- chen, meist kurzhaarige, am Rande blasse, nicht gleichmässig schwarzgrüne Huüllblättchen, sowie durch die um wenigstens 14 Tage frühere Blüthezeit. Von H. umbellatum ist es verschieden durch breitere, länger zugespitzte Blätter, durch die Form des Blüthenstandes und durch die angedrückten, nieht aber an der Spitze zurückgekrümmten äusseren Hüllblätter. Hat ausserdem grosse Aehnlichkeit mit H. vulgatum, welches aber stets an der Basis mit Blattrosetten versehen ist, die dem H. rigidum feh- len, wenn auch zuweilen die untersten Stengelblätter etwas gedrängter stehen, Die Var. 3. zeichnet sich durch sehr verlängerte, schmale Blätter aus, die auf beiden Seiten mit 2—4 verlängerten, linienföürmigen 3—5‘' langen, nach vorne gekrümmten Zähnen versehen sind. 9. H. umbellatum L., — caule rigido scabriusceulo subglabro dense folioso superne ramoso, ramis ultimis umbellatis; foliis lineari-lanceolatis linearibusque integerrimis vel medio subden- tatis, inferioribus in petiolum brevem attenuatis; involucri phyllis glabriuseulis unicoloribus demum nigricantibus upice recurvis. 4, #. linariaefolium G. Meyer, — foliis angustissimis lineam vix latis integerrimis. — H. umbellatum y- angustifolium Koch. y. coronopifolium (Bernhardi), — foliis margine utrinque den- tibus 2—3 elongatis. d. latifolium Sonder, — foliis elongate oblongo -lanceolatis dente uno alterove lato sub3angulari instructis. Juli— September, In Wäldern, an Wegen, auf Heideboden und in den Dünen der Seeküste, sehr häufig. #. hin und wieder unter der Hauptform. y. bei Mölschow auf Usedom. d. in der Nähe der Seeküste, auf Rügen in der schmalen Heide, auf Usedom bei Peenemünde und am Streckelberge. Ist durch die schmalen, lederartigen, unterseits mit hervortretenden Nerven versehenen Blätter, durch die in einer Dolde endigende Rispe und die mit der Spitze zurückgekrümmten, zuletzt gleichfarbig schwarzgrünen, kahlen Hüllblätter leicht zu erkennen. 288 GCOMPOSITAE — CUCURBITACEAE. Die Var. d. latifolium hat wegen ihrer oft bis über $” breiten un- teren Stengelblätter einige Aehnlichkeit mit manchen Formen von H, laevi- gatum Willd, 48. Fam. CUCURBITACEAE Juss. Blüthen ein- oder zweihäusig, sehr selten zwitterig. Kelch- röhre der weiblichen Blüthe dem Fruchtknoten angewachsen, mit dlappigem Saume. Blumenkrone regelmässig, mit wenigen Aus- nahmen verwachsenblätterig, 5lappig oder 5theilig, dem Kelch- saume innig angewachsen. Staubgefässe 5, seltner weniger, frei oder verwachsen, dem Grunde der Blumenkrone eingefügt, mit meist gewundenen Antheren. Fruchtknoten 3—5fächerig, mit wandständigen Samenträgern, selten Ifächerig mit hängendem Eichen; Griffel kurz, 3spaltig; Narben dick, gelappt. Frucht eine fleischige oder trockne, mehrfächerige, sehr selten lfächerige Beere. Samen ohne Eiweiss mit geradem Keimling. Meist kletternde Pflanzen, mit spiraligen Ranken und wech- selständigen Blättern, ohne Nebenblätter. Die vielfältige Verwandtschaft dieser Familie zu andern Fa- milien macht es schwierig, ihr in der systematischen Anordnung einer Localflora einen geeigneten Platz zu geben. Sieht man mehr auf den Blüthenbau, so tritt wegen der fast immer ver- wachsenblätterigen Blumenkrone und des mit dem Fruchtknoten verwachsenen Kelches eine unverkennbare Verwandtschaft mit den Campanulaceen hervor, und dürfte daher eine Stellung neben diesen um so passender sein, als andere ihr verwandte Familien in der hiesigen und europäischen Flora nicht vertreten sind. 1. CUCURBITA. 2. CUCUMIS. 3. BRYONIA. 1. CUCURBITA L. Cal. ödentatus. Cor. 5fida. Mas.: Sta- mina 5; filamenta 3adelpha, superne coalita; antherae in eylin- drum connatae. Fem.: Stylus 3fidus, stigmata 2lfida. Bacca cor- ticata, 3—5locularis. Semina margine tumido eincta. XXI, 9. 1. €. Pepo L., — caule hispido scandente, eirrhis ramosis; foliis cordatis subölobis asperis; baceis subglobosis ovalibusque laevibus. © CUCURBITACEAE — CAMPANULACEAE. 289 Juni— August. In Gärten häufig eultivirt, aus Mittelasien stammend. Blumenkrone trichterförmig-glockig, mit aufrechtem Saume, gross, dotter- gelb. Früchte grün oder gelblich, auch gestreift, oft sehr gross und über 1‘ im Durchmesser, — Kürbis. 2. CUCUMIS L. Antherae conniventes. Semina margine acuto cinceta. Caet. ut Cucurbitae. 1. C. sativus L., — caule hispido scandente, eirrhis simpli- eibus; foliis ecordatis Bangulatis, angulis acutis; baceis oblongis tubereculatis. ® Juni— August. In Gärten häufig eultivirt, aus Asien stammend. Blumenkrone dottergelb. Fruchtknoten so lang oder länger als die Blumenkrone, Frucht länglich, meist mehr oder minder warzig, mit drei sehr stark abgerundeten, durch die Mitte der Fruchtblätter gebildeten Kan- ten. — Gurke. 3. BRYONIA L. Cal. 5dentatus. Cor. 5partita. Mas.: Sta- mina 5, 3adelpha, antherae flexuosae. Fem.: Stylus 3fidus. Bacca globosa, Slocularis, loculis 2—oligospermis. XXI, 9. 1. B. alba L., — foliis cordatis 5lobis dentatis calloso-aspe- ris; floribus corymbosis monoicis, calycibus femineis corollam aequantibus, filamentis stigmatibusque glabris. 4 Juni— August. In Hecken und Zäunen der Dörfer, verbreitet. Wurzel gross, rübenförmig. Stengel klimmend, rankend, kantig, 6 — 10' 1. Blätter gestielt, den Ranken gegenständig, 5—lappig, oberseits von schwieligen Erhabenheiten scharf, Doldentrauben wenigblüthig, lang gestielt, blattwinkelständig. Blumenkrone grünlich-hellgelb, die weibliche kleiner, Staubfäden kahl, mit pommeranzenfarbenen, bogigen Antheren. Beere erb- sengross, kugelrund, schwarz, — Zaunrübe, — Off. obs. Rad. Bryoniae. B. dioica L. durch 2häusige, grössere Blüthen, kleinere Kelchzipfel der weiblichen Blüthe, durch behaarte Staubfäden und Narben, sowie durch rothe Beeren ausgezeichnet, wird bei Swinemünde angegeben, hat von mir aber dort nicht wieder aufgefunden werden können. 49, Fam. CAMPANULACEAE Juss. Kelchröhre ganz oder zum Theil mit dem Fruchtknoten ver- wachsen, Saum meist 5spaltig. Blumenkrone verwachsenblät- terig, regelmässig oder sehr selten bei ausländischen Gattungen unregelmässig, dem Kelche oder einer oberständigen Scheibe ein- gefügt. Staubgefässe 5, vor der Blumenkrone dem Rande der Scheibe eingefügt und mit deren Zipfeln wechselnd; Antheren 19 290 CAMPANULACEAE. frei, bisweilen zusammenklebend. Fruchtknoten 2 — 5fächerig; Samenträger mittelständig. Griffel 1, mit 2— 5theiliger Narbe. Frucht eine 2—5fächerige, vielsamige Kapsel, mit Klap- pen oder Löcher aufspringend. Keimling gerade, in der Mitte des Eiweisses. Kräuter oder Stauden, oft Milchsaft führend, mit wechsel- sehr selten gegenständigen Blättern, ohne Nebenblätter. 1. JASIONE. 2. PHYTEUMA. 3. CAMPANULA, 1. JASIONE L. Flores in capitulum involueratum collecti. Corolla 5partita, laeiniis linearibus primum coalitis, denique a basi ad apicem solutis. Filamenta subulata; antherae cohaeren- tes. Capsula 2locularis apice foramine dehiscens. V, 1. 1. J. montana L., — radice simpliei multicauli; foliis linea- ribus vel oblongo-linearibus margine undulatis. © ß. litoralis Fr., — caulibus digitalibus undique prostratis et apice tantum adscendentibus. Juni— Juli. Auf sandigen Anhöhen, in Nadelhölzern, auf Heideboden, gemein. 2. hin und wieder in den Dünen des Seestrandes und auf Sand- boden. Stengel —1}‘ h., meist mehrere aus einer Wurzel, häufig einfach, liegend oder aufsteigend, der mittlere aufrecht. Blätter 4—1” ]., wie der Stengel mit längeren, steiferen Haaren besetzt oder auch kahl, lineal bis länglich-Iineal, mitunter etwas spatelförmig, mit welligem fast ausgeschweif- tem Rande. Köpfchen lang gestielt, von sehr veränderlicher Grösse. Hülle vielblätterig, halb so lang als das Köpfchen, äussere Blättchen eilanzettlich bis lanzettlich und etwas gezähnelt, innere schmäler. Blumenkrone blau, mit linealen aufrechten Lappen. Kapsel kreiselförmig, an der Spitze mit einer Querspalte aufspringend. “ 2. PHYTEUMA L. Corolla 5partita, laciniis linearibus pri- mum coalitis, denique a basi ad apicem solutis. Filamenta basi dilatata; antherae liberae. Capsula 2--3locularis, foraminibus lateralibus dehiscens. V,1. 1. Ph. spicatum L., — foliis duplicato - erenato-serratis, in- ferioribus longe petiolatis cordato-ovatis, intermediis brevius pe- tiolatis, supremis sessilibus sublinearibus; bracteis linearibus; spica oblonga. 4, Juni— Juli. In schattigen Laubwäldern, hier und da. Tribsees: Tri- bohmer Pastoratholz, Semlower Lindenbusch, in den Recknitzhölzern zwi- schen Plennin und Wohsen. Damgarten: bei Hessenburg. Rügen: Stubnitz, CAMPANULAGEAE. 991 Bisdamitzer Ufer, Granitz, im Holz bei Putbus. Greifswald: Hanshagen (Tesch). Wolgast: Jägerhöfer Forst. Lassan: bei Pinnow und Klotzow. Demmin: im Devener Holz. Wurzel rübenförmig, fleischig. Stengel 1—2’h., einfach, kahl. Untere Blätter lang- die mittleren kürzer gestielt, die obersten sitzend, die unter- sten rundlich bis länglich-eiförmig mit tief herzförmiger Basis. Aehre dicht- und reichblüthig, 194 l., eiförmig, später fast eylindrisch. Blüthen bei uns stets blassgelb oder weisslich, mit linealen Deckblättchen. Kapsel pa- pierartig, 5kantig, 2fächerig. 3. CAMPANULA L. Corolla campanulata, 5partita. Fila- menta basi dilatata, subhemisphaerico-conniventia fundumque corollae elaudentia; antherae liberae. Capsula 2—3locularis, foraminibus lateralibus dehiscens. V,1. — Glockenblume. * Flores peduneulati. Capsula nutans. 1. C. rapunculoides L., — caule teretiusculo scabrido; foliis inaequaliter serratis subhirtis, inferioribus subcordatis longe pe- tiolatis, superioribus sessilibus lanceolatis; racemo terminali elon- gato secundo, pedunculis 1floris; calyeis laciniis lineari-lanceolatis demum reflexis. 4 Juni— August. An Wegen, Ackerrändern, in Wäldern und Gebüschen, häufig. Wurzel mit rübenförmig verdiekten Fasern, wagerechte, unterirdische Ausläufer treibend. Stengel 1—3’ h., stumpfkantig, fast rund. Blätter auf den Nerven schärflich , die untersten. zur Blüthezeit meist verwelkt. Trau- ben bis 1°1., einseitswendig. Blüthen nickend, Blumenkrone kegelig-glockig, am Rande gewimpert. Kapsel an der Basis aufspringend. 2. C. Trachelium L., — caule argute angulato hispido; foliis grosse duplicato-serratis hispidis, inferioribus longe petiolatis cor- datis ovatisve acutis, superioribus oblongis acuminatis sessilibus; pedungulis axillaribus 1—3floris in racemum dispositis; calycis laeiniis ovato-lanceolatis erectis; seminibus oblongis compressis. 4, Juli— August. In Wäldern und Gebüschen, häufig. Wurzel mit fleischig verdiekten Fasern, ohne Ausläufer. Stengel 1— 3° h., scharfkantig und meist steifhaarig wie die Blätter. Unterste Blätter aus herzförmiger Basis fast 3eckig, spitz, die obersten mehr zugespitzt, alle mit sehr grössen Sägezähnen, oft eingeschnitten gesägt. Blüthen aufrecht, einzeln oder zu 2—5 auf einem cemeinschaftlichen Stiele in den Achseln der Blüthenblätter, eine entferntblüthige, zuweilen ästige Traube bildend. Blumenkrone gross, 1—1!}‘ 1,, länglich- -glockig, blau, am Saume etwas bär- tig. Fruchtknoten und Kelchzipfel meist steifhaarig, seltner kahl. Kapsel an der Basis aufspringend. Samen länglich, zusammengedrückt, bräunlich, 3. C. latifolia L., — caule teretiusculo glabro; feliis grosse duplicato-serratis puberulis, inferioribus longe petiolatis cordato- 192 292 CAMPANULACEAE. oblongis, superioribus ovatis vel oblongo-lanceolatis subsessilibus; peduneulis axillaribus Ifloris in racemum dispositis; calyeis la- ciniis ovato-lanceolatis erectis; seminibus oblongis compressis alato-marginalis. 4 Juli. In schattigen Laubwäldern und feuchten Gebüschen, hier und da. Damgarten: bei Daskow (Zbl.). Barth: Saatelsche Busch (Zbl.). Stral- sund: Hohe Graben, Andershöfer Strand, Zinkendorf, Abtshagen (Fischer). Greifswald: Elisenhain (Münter), Grimmen: Poggendorf, hohe Holz, Grel- lenberg. Wolgast: Boltenhagen (Tesch), rothe Bäkbruch bei Netzeband. Rügen: Trent und Neuenkirchen (Zbl.), auf Jasmund bei Sassnitz und Crampas, in der Medars bei Putbus. Hat das Ansehen der vorigen Art, unterscheidet sich aber durch den stumpfkantigen, fast runden, kahlen Stengel, grössere und viel breitere, bis 5“ 7], und 3“ br., mehr in den Blattstiel verlaufende, nur ganz kurz be- Raarie Blätter, sehr grosse bis 2° lange Blumenkronen und etwas grössere, hellere Samen, die mit einem noch helleren , dieklichen Flügelrande um- geben sind, der bei der vorigen Art kaum angedeutet ist. 4. C. rotundifolia L., — foliis radicalibus longe petiolatis ovatis cordatis reniformibusque crenato-serratis, caulinis inferio- ribus lanceolatis, caeteris linearibus integerrimis; floribus subpani- culatis demum nutantibus, calycis laciniis lineari-subulatis. 4 Juni— August. Auf sonnigen Hügeln, Aeckern, Wiesen und an We- gen, gemein. Stengel aufsteigend oder aufrecht, 3—13’ h., gewöhnlich ganz kahl. Wurzelblätter 3— HZ l., mehr oder weniger herzförmig, sehr lang gestielt, bei der blühenden a. häufig verwelkt oder schon ganz verschwunden. Stengelblätter meist lang, gegen die Spitze des Stengels allmälig schmäler werdend und ganzrandig. Blüthenstand eine vielblüthige Rispe, die auch wenigblüthig und fast traubie erscheint. Deckblätter klein, fadenförmig. Blumenkrone glockig, blau, selten weiss. Kapsel nickend, an der Basis aufspringend. ** Flores pedunculati. Capsula erecta. 5. C. patula L, — foliis crenatis, radiealibus oblonge- ob- ovatis vel oblongis in petiolum decurrentibus, caulinis lineari- lanceolatis sessilibus; panicula patula subeorymbosa, ramis superne divisis; floribus erectis, calycis laciniis lineari-subulatis. © Juni— August. An Waldrändern, Wegen und auf Hügeln, verbreitet. Stengel 1—2’ h, etwas kantig, unten mit kurzen, steifen, abwärts ge- richteten Haaren. Untere Blätter verkehrt - eiförmig -länglich in den Blatt- stiel verschmälert, gekerbt, häufig behaart, die oberen lineal - lanzettlich. Rispenäste weit abstehend, an der Spitze verzweigt, Blumenkrone violett, trichterförmig-glockig, an der Basis stark verdünnt, Kapsel aufrecht, unter dem Kelchrande aufspringend, 6. ©. Rapunculus L., — foliis erenatis, radicalibus oblongo- obovatis in petiolum decurrentibus, caulinis lineari-lanceolatis; CAMPANULACEAE — SIPHÖNANDRACEAH. 293 panicula subracemosa, ramulis basi divisis; floribus erectis, caly- eis laciniis subulatis. © Juni — August. Auf Hügeln, an Ackerrändern und Wesen, selten. Tribsees: bei Nehringen an der Trebel (Zbl.). Grimmen: Chausseegraben bei Poggendorf (Zbl.). Greifswald: Eldenaer Ruinen (Jessen). Rügen: bei Spyker auf Mauern. Anclam: Wegränder bei Kl. Büntzow (Zbl.). Erinnert wegen des verlängerten Blüthenstandes im Habitus an C. ra- punculoides, steht aber sonst der vorhergehenden Art sehr nahe und unterscheidet sich hauptsächlich nur durch die schmale fast traubigen Rispe, die bei Ö. patula abstehend, fast doldentraubig ist und durch die rüben- förmige, fast fleischige Wurzel. Die Kelchzipfel sind noch etwas schmäler: pfriemlich und die seitlichen Blüthenstiele haben nur an der Basis kleine Deckblättchen, während sich bei C. patula häufig oberhalb der Mitte des Stiels 2 kleine Deckblättchen vorfinden. 7. C. persicifolia L., — caule simplieci glaberrimo; foliis re- mote minute serratis, radicalibus oblongo-obovatis in petiolum sensim decurrentibus, caulinis lineari-lanceolatis sessilibus; ra- cemo paucifloro; laciniis calyeis lineari-lanceolatis. 4, Juni— Juli. In Laubwäldern und Gebüschen, häufig. Wurzelstock schief oder horizontal. Stengel ganz kahl, bis 3° h., ein- fach. Blätter sehr schmal linien-lanzettlich, die unteren nur gegen die Spitze breiter. Traube 3—5blüthig. Blüthen lang gestielt, gross, 14“ L., blassblau, mit langen zugespitzten Kelchzipfeln. Kapsel aufrecht, unter dem Kelchrande aufspringend. *** T]ores sessiles. 8. C. glomerata L., — caule angulato; foliis minute crenatis, radicalibus subcordato-ovatis vel ovato-lanceolatis, caulimis supe- rioribus basi cordata amplexicauli sessilibus; floribus sessilibus in capitula terminalia et axillaria congestis. 4. Juli— August. Auf Hügeln, in Wäldern und Gebüschen, verbreitet. Ist leicht kenntlich an den dunkelblauen, sitzenden, in end- und achsel- ständig® Köpfchen zusammengedrängten Blüthen, die eine länglich-glocken- förmige, 4—1‘ lange Blumenkrone besitzen. Kapsel aufrecht, an der Basis aufsprineend. Stengel und Blätter zerstreut mit kurzen Haaren besetzt. Eine filzige Behaarung, wie sie bei der Pflanze des mittleren und südlichen Deutschlands auf dem Stengel und der Unterseite der Blätter öfter vor- kommt, beobachtete ich hier nicht. > 50. Fam. SIPHONANDRACEAR Klotsch. Kelch frei oder mit dem Fruchtknoten verwachsen, 4—5zäh- nig. Blumenkrone verwachsenblätterig, regelmässig, abfällig. Staubgefässe mit den Kronlappen abwechselnd, am Rande einer 294 SIPHONANDRACEAE. Scheibe oder der Blumenkrone eingefügt; Antheren oft mit sporn- förmigen Anhängseln, die Fächer an der Spitze durch ein Loch oder eine mehr oder weniger verlängerte Oeffnung aufspringend ; Pollenkörner zu 4 tetraedrisch verbunden. Fruchtknoten mehr- fächerig, mit centralen Samenträgern. Griffel einfach. Frucht unter- oder oberständig, eine Beere, Steinfrucht oder fachspaltige Kapsel. Keimling klein, vom Eiweiss eingeschlossen. Kleine Sträucher, mit lederartigen, wechselständigen, häufig immergrünen Blättern und mit von Schuppen bedeckten Blatt- und Blüthenknospen. Trib. I. VACCINIEAE. Frucht unterständig, eine Beere oder Steinfrucht. 1. VACCINIUM. 2. OXYCOCCUS. Trib. II. ARBUTEAE. Frucht oberständig, eine Beere oder Steinfrucht. 3. ARCTOSTAPHYLOS. Trib. III. ANDROMEDEAE. Frucht eine oberständige, auf dem Rücken der Fächer aufspringende Kapsel. 4. ANDROMEDA. Trib. I. VACCINIEAE DC. Ovarium inferum, calyeis tubo adnatum. Bacca vel Drupa. 1. VACCINIUM L. Calycis tubus ovario adnatus, limbo ple- rumque 5dentato. Corolla globosa, ovata, vel campanulata, limbo 5dentato. Ovarium disco epigyno plano aut convexo coronatum. Bacca globosa. VII, 1. Sect. I. Myrtillus Koch. Folia deeidua. 1. V. Myrtillus L., — foliis deeiduis ovatis minute serralis glabris; ramis argute angulatis; peduneulis axillaribus solitariis 1floris; corolla globosa. ® Mai — Juni. In Wäldern, auf Heideboden, sehr häufig. Strauch 1—2° h., grün, mit scharfkantigen Zweigen. Blüthen einzeln, gleich nach dem Ausbruche der Blätter erscheinend, gestielt, niekend, blass- roth, kugelig, mit ungetheiltem Kelchsaume. Beeren blauschwarz, bläulich bereift, mit dunkelrothem Safte. — Heidelbeere, „Biecksbeere*“. — Off. Baccae Myrtillorum. 2. V. uliginosum L., — foliis deeiduis obovatis integerrimis, subtus glaueis reticulatis; ramis Zeretibus; pedunculis aggregatis axillaribus nutantibus; corolla ovata. R Mai— Juni. In Mooren, besonders in Waldbrüchen der Nadelhölzer, verbreitet, doch nicht überall. SIPHONANDRACEAE. 295 Strauch etwas grösser und stärker als die vorige Art. Hat mehr blau- grüne, etwas grössere, ganzrandige Blätter 2 runde Zweige, gehäufte, 1blü- thige Blüthenstiele, 5zähnige Kelche und eiförmige, blassrothe Kronen und grössere bläulich bereifte Beeren mit einem erünlich - wässrigen Safte. — „Bullgrawen“ Sect. II. Vitis idaea Koch. Folia sempervirentia. 3. V. Vitis idaea L., — foliis sempervirentibus obovatis ob- tusis margine revolutis denticulatis subtus punctatis; vacemis ter- minalibus nutantibus; corolla campanulata. £ — Vitis idaea punc- tata Mnch. Mai— Juni. Auf Heideboden, in Nadelhölzern, besonders in der Nähe der Seeküste oft ganze Strecken bedeckend, wie z. B. auf Usedom und dem Dars. Kleiner Strauch 3—7'' h, mit rundlichen Aesten. Blätter dick leder- artig, oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits blass und punktirt, mit zurückgerolltem, schwach gezähneltem Rande. Blüthen in gipfelständigen überhängenden Trauben hlassr oth oder weiss, glockenförmig, bis zum Drittel ihrer Länge in ovale Lappen getheilt. Beere scharlachroth. — Preissel- beere, „Linjong“. 2. OXYCOCCUS Tourn. Corolla in alabastro conica, deinde Apartita, laciniis revolutis. Caet. ut Vaceinii. 1. O. palustris Pers., — caule repente, ramis filiformibus prostratis; foliis sempervirentibus ovatis acutis margine revolutis subtus albo-cinereis; floribus longe pedunculatis nutantibus, co- rolla rotata. £? — Vaceinium Oxyc. L. Schollera Oxye. Roth. Mai— August. Auf Torfmooren zwischen Sphagnum, sehr häufig. Ein kleiner, zarter, niederliegender Strauch, der mit seinen fadenför- migen Aesten auf den Sumpfmoosen unsrer Moore weit umherkriecht. Blät- ter lederartig, etwa 3° 1., oberseits glänzend grün, nnterseits weisslich- aschfarben, mit kielför migem Mittelnerv. Blüthen klein, auf langen dunkel- rothen Stielen nickend, Krone rosenroth, durch die 4 länglichen zurückge- schlagenen Zipfel radförmig. Beere dunkelpurpurroth, verhältnissmässig gross. — Moosbeere, „Kramsbeere“ (auf Rügen). Trib. I. ARBUTEAE DC. Ovarium liberum, superum. Bacca vel drupa. 3. ARCTOSTAPHYLOS Adans. Cal. 5partitus hypogynus. Cor. campanulata. Antherae ovatae, apice reflexo-biaristatae. Drupa 5pyrena, pyrenis monospermis. X, 1. 1. A. Uva ursi (L.) Spr., — caulibus prostratis; foliis ob- ovato-oblongis basi angustatis integerrimis sempervirentibus reti- eulato-venosis; racemis terminalibus brevibus. b — A. offieinalis Wim. et Grab. Arbutus Uva ursi L. 996 SIPHONANDRACEAE — ERICACEAR. Mai— Juni. Auf sandigem Meideboden und in Nadelhölzern, nicht verbreitet. Rügen: auf der Baaber Heide auf Mönchgut und auf der schma- len Heide, häufig. Usedom: zwischen Heringsdorf und Albeck häufig. Kleiner immergrüner Strauch, mit langen niederliegenden Stengeln und aufsteigenden, flaumigen jüngeren Aesten. Blätter lederartig, glänzend dunkelgrün, kurz gestielt, unterseits blasser und netzaderig. Blüthen zu 5—8 in gedrängten Trauben an der Spitze der Aeste; Krone eiförmig- glockig, mit kurzen zur ückgeschlagenen Lappen, röthlie h- weiss. Antheren an der Spitze mit 2 rückwärts gebogenen, abstehenden, grannenartigen An- hängseln. Steinbeere dunkelpurpurroth, — Bärentraube. — Off, Folia Uvae ursi. Trib. III. ANDROMEDEAE DC. Ovarium liberum, superum. Capsula loculieide dehiscens. ’ 4. ANDROMEDA L. Cor. urceolata. Antherae apice 2ari- statae. Oapsula 5loeularis, loculieide 5valvis, dissepimento in medio valvarum; loculi polyspermi. X,1. 1. A. polifolia L., — foliis lineari-lanceolatis margine revo- lutis, subtus glaueis; floribus terminalibus longe peduneulatis subumbellatis. & Mai— Juni. In Torfsümpfen, verbreitet. Strauch mit langem, kriechendem Wurzelstock und aufsteigenden, ästi- gen Stengeln, —1’ h. Blätter bis 1° 1., oberseits glänzend grün, unter- seits weiss- oder blaugrau. Blüthen an "der Spitze der Acste zu 2—5 doldentraubig gehäuft, auf langen, an der Basis mit lanzettlichen Deckblätt- chen versehenen Blüthenstielen nickend: Krone krusförmig nebst Kelch und Blüthenstielen schön rosenroth gefärbt. Antheren an der Spitze mit 2 auf- rechten Grannen. Chamaedaphne calyculata (Andromeda L.) Mnch. wächst nicht bei Greifswald. Der Versuch eines schon verstorbenen Botanikers den Strauch bei Behrenhof anzupflanzen, ist nicht gelungen. 51. Fam. ERICACEAE Klotsch. Blüthen zwitterig, regelmässig. Kelch unterständig. Blumen- krone unterständig verwachsenblätterig, bleibend und wel- kend. Staubgefässe mit der Blümenkrone eingefügt oder der- selben angewachsen; Antheren durch Löcher oder kurze Spalten aufspringend ; Pollenkörner zu 4 tetraedrisch verbunden. Frucht- ‘"knoten mehrfächerig, mit centralen Samenträgern. Griffel einfach. Frucht oberständig. Keimling vom Eiweiss eingeschlossen, Immergrüne Sträucher, mit nadelförmigen, gewöhnlich quirl- ständigen Blättern und schuppenlosen Blatt- und Blüthen- ERIGAGEAE. 297 knospen. — Hierdurch sowie durch die stehenbleibende Blu- menkrone unterscheidet sich diese Familie von der vorhergehen- den. — Sie hat ihre grösste Verbreitung auf dem Cap der guten Hoffnung und nur wenige Repräsentanten in der europäischen Flora. 1. CALLUNA. 2. ERICA. 1. CALLUNA Salisb. Calyx Asepalus, corolla longior. Co- rolla Afida. Capsula Alocularis, Avalvis; dissepimenta a valvis disjuneta, columellae adnata, suturis opposita. VIIL, 1. 1. C. vulgaris (L.) Salisb., — foliis decussate oppositis im- bricatis linearibus sub3ögonis, basi sagittatis; floribus racemosis secundis. ß — Erica vulgaris L. Juli — en Auf Sand- und Moorboden, in Nadelhölzern, gemein, Strauch 4—2°' h., mit zahlreichen, aufsteigenden Aesten. Blätter kaum 1“ 1, dicht dachie Azeilig, öfters bewimpert. Blüthen kurz gestielt, am Ende (des Stengels in emseitswendigen Trauben. Kelch länger als die Krone, beide trockenhäutig, lila-rosenroth oder weiss; die Kelchbasis von 4 gekreuzten, grünen, kelchartigen Deckblättchen gestützt. Antherenfächer oben spitz, oberwärts schief nach innen durch eine kurze Längsspalte auf- springend. — Heidekraut. 2. ERICA L. Cal. profunde Apartitus corolla brevior. Co- rolla limbo Afido. Capsula 4locularis, loculicide Avalvis, valvis medio septiferis. VIII, 1. 1. E. Teträlix L., — foliis Anis linearibus margine revolutis eiliatis patentibus; floribus terminalibus capitato -umbellatis; co- rolla urceolato-ovata Adentata, antheris aristatis inclusis. B — Tetralix septentrionalis E. Meyer. Juli — August. Auf Torfmooren und sumpfigem Heideboden, stellen- weise häufig. Damgarten: im Recknitzgebiet. Barth: nach Bodstedt zu, Cummerowsche Heide. Stralsund: Negast, Zarrendorf, Zitterpennigshagen. Häufig auf dem Dars, Zingst, Hiddensee und Rügen, hier besonders um Bergen, Gingst, auf der Schaabe und schmalen Heide. Greifswald: Kies- hof. Anclam: Peenewiesen. Usedom: auf der ganzen Insel, besonders in der Nähe der Küste sehr häufig. Strauch 3—1’ h., sehr verästelt. Blätter sehr kurz gestielt, 2—3” 1, zu 4 quirlständig, wie die Stengel feinhaarig und von längeren Drüsen- borsten gewimpert. Blüthen gestielt, an der "Spitze der Zweige zu 5—16 kopflörmig gehäuft. Blumenkrone schön rosenroth, selten weiss, krugförmig, viel länger als die drüsig lang gewimperten, grünen Kelchzipfel. Antheren an der Basis begrannt; Fächer je zweier Nachbar-Antheren durch die Rän- der der eiförmigen Löcher lose verwachsen, beim Verstäuben sich lösend. 998 EMPETRACEAE — RHODORACEAR. 52. Fam. EMPETRACEAFE Nüutt. Blüthen eingeschlechtig, sehr selten zwitterig, regelmässig. Kelch und Blumenkrone 3- seltner 2blätterig, unterständig. Staub- gefüsse dem Fruchtboden eingefügt. Fruchtknoten frei, auf einer fleischigen Scheibe sitzend, 2—3, 6—9fächerig. Fächer leiig, mit aufsteigenden Eichen. Griffel kurz, mit strahlig-lappiger Narbe. Frucht eine Steinfrucht. Keimling gerade in der Achse des Eiweisses. Kleine meist niederliegende, immergrüne Sträucher vom An- sehen einer Erica, mit kleinen nadelförmigen, wechselständigen Blättern ohne Nebenblätter. 1. EMPETRUM. 1. EMPETRUM Touın. Flores dioici. Calyx 3sepalus. Co- rolla 3petala. Mas.: Stamina 3. Fem.: Stylus brevis; stigma 6—9radiatum. Drupa globosa, 6—9pyrena. XXI, 3. 1. E. nigrum L., — procumbens; foliis coriaceis nitidis ob- longo-linearibus subtus albo-impresso -carinatis; stigmate 9Yra- diato. R Mai— Juni. Auf moorigem Heideboden, in moosigen Kiefernwäldern, verbreitet, besonders in der Nähe der Küste sehr häufig und oft grosse Strecken bedeckend, wie z. B. auf dem Dars. Kleiner, niederliegender Strauch, mit aufsteigenden, dicht mit fast quirl- ständigen, abstehenden Blättern besetzten, rothbraunen Aesten. Blätter sehr kurz gestielt, lederartig, beiderseits glänzend-immergrün, 2— 3“ ]., linien- förmig oder etwas länglich, stumpflich, am Rande oft etwas rauh, innen hohl, unterseits convex und von einer eingedrückten, weissen oder röthlichen Linie durchzogen, in der bei älteren Blättern oft eine Spalte entsteht, die mit dem inneren Hohlraum des Blattes communicirt. Blüthen klein, sitzend, einzeln in den Blattachseln der Zweigspitzen, am Grunde von meist 5 grün- lichen Deckblättchen umgeben. Blumenblätter länglich- verkehrt - eiförmig, der männlichen Blüthe rosa, der weiblichen purpurn. Staubfäden lang, mit purpurnen Antheren. Griffel sehr kurz, mit 9strahliger Narbe. Stein- frucht schwarz, von der Grösse der Blaubeere und ihr ähnlich. 53. Fam. RHODORACEARE Klotsch. Blumenkrone verwachsen- oder mehrblätterig mit einer Nei- gung zur Unregelmässigkeit, abfällig. Antheren unbewehrt, mit bis zur Spitze verbundenen Fächern, auf dem Scheitel durch RHODORACEAE — HYPOPITYACEAE. 299 Löcher aufspringend; Pollenkörner mit klebrigen Fäden durch- webt. Frucht eine scheidewandspaltige, oberständige Kapsel- Keimling im Eiweiss eingeschlossen. Sträucher mit wechselständigen Blättern und Blatt- und Blüthenknospen, die mit grossen Hüllschuppen zapfenför- mig bekleidet sind. 1. LEDUM., 1. LEDUM L. Calyx minutus, 5dentatus. Cor. 5petala. An- therae apice poris 2 dehiscentes. Caps. 5locularis, a basi ad apicem in valvas 5 dehiscens; dissepimenta e marginibus valva- rum introflexis. Placentae 5, ex apice columellae dependentes. X, 1. 1. L. palustre L., — foliis linearibus margine revolutis sub- tus ramulisque ferrugineo-tomentosis; floribus corymbosis. % Mai— Juni. Auf Torfmooren und in Waldsümpfen, häufig. Strauch 2—4' h., von starkem, betäubendem Geruche. Blätter leder- artig, 1—11” 1., oberseits grün mit zurückgerolltem Rande, unterseits nebst den kurzen Blattstielen und jungen Zweigen mit einem rostfarbenen Filze bekleidet, Blüthen weiss, am Ende der Zweige auf langen, dünnen, drü- sigen Stielen, doldentraubig vereinigt. Kapsel hängend. Same von einer grosszellig-lockeren Samenhaut umgeben. — Porst, „Post“. 54. Fam. HYPOPITYACEAE Klotsch. Blumenkrone mehrblätterig, abfallend. Staubgefässe 10—8; Antheren 2- seltner 1fächerig, an der Spitze mit Löchern, oder die Ifächerigen mit einer Querspalte aufspringend; Pollenkörner kugelig, zu 2—4 verbunden, oder einzeln, eiförmig-3kantig. Fruchtknoten mehrfächerig; Griffel einfach. Frucht eine ober- ständige, fachspaltige Kapsel. Samen von einer grosszelligen Samenhaut locker umgeben. Keimling ohne Cotyledonen. Stauden mit beschuppten Blüthen- und Blattknospen und wechsel- oder quirlständigen Blättern oder ganz blattlos. — Durch den Mangel der Cotyledonen ist diese kleine Familie von den drei vorhergehen hinreichend verschieden. a) Pflanzen mit grünen, lederartigen Laubblättern. 3. PIROLA. 3. CHIMOPHILA. 2. MONESIS. 4. RAMISCHIA, 300 HYPOPITYACEAE. b) Bleichgelbe Schmarotzerpflauzen, Stengel statt der Blätter mit Schuppen besetzt. 5. MOXNOTROPA. 1. PIROLA Tourn. Cal. 5partitus, ecallosus. Petala5. Stam. 10 subulata, conniventia; antherae poris dehiscentes, grana pol- linis quaterna. Nectarium nullum. Stylus elongatus. Capsula 5locularis, rimis 5 loeulieide dehiseens, margines rimarum fihris spiralibus arachnoideis connexi. Semina minutissima; testa utrin- que producta, laxa, reticulato-cellulosa. X,1. j Stamina sursum curvata, adscendentia. 1. P. rotundifolia L., — laciniis calyeis lanceolatis acumi- natis apice recurvatis, corollam dimidiam aequantibus; staminibus sursum curvatis; stylo declinato apice arcuato. 4 — Thelaia ro- tundf. Ahlefeldt. Juni— Juli. In Laub- und Nadelhölzern, verbreitet. Wurzelstock wie bei allen übrigen Arten lang kriechend. Stengel 1 1’ h., am Grunde mit einer Blattrosette, weiter oben mit einigen entfer en länglichen oder lanzettlichen Schuppen versehen. Blätter lang gestielt, lederartig, eirundlich, entfernt schwach gekerbt. Trauben allseitswendig, steif aufrecht, reichblüthig. Blüthen fast wagerecht abstehend, wohlriechend. Deckblätter lanzettlich, fast lünger als die Blüthenstiele. Kelchzipfel lan- zettlich, allmälig zugespitzt, fast über halb so lang als die weisse, zuweilen etwas röthliche ausgebreitete Blumenkrone. Staubfäden aufsteigend, nach oben gekrümmt. Die kleinen Oeffnungen der Antherenfächer an der Spitze kurzer Röhrchen. Griffel weit hervorstehend, niedergebogen, gegen die Spitze sanft aufwärts gekrümmt. Narbe dünner als das allmälig etwas ver- diekte und abgestutzte Ende des Griffels, mit 5 aufrechten Strahlen, die eine kleine, kurze, an der Basis mit einem ringförmigen Rande umgebene Säule bilden. Die Spalten der aufgesprungenen Kapsel mit spinnwebigen Fäden überwebt, die sich bei stärkerer Vergrösserung als die aus dem Mit- telnerv stammenden Spiralfasern zu erkennen geben. 2. P. chlorantha Sw., — laciniis calyeis late ovatis acutis adpressis, eorolla Aplo brevioribus; staminibus adscendentibus; stylo declinato apice arcuato. 4 — Telaia chlor. Alf. P. asari- folia Radius. P. media Hayne non Sw. Juni— Juli. In Laub- und Nadelhölzern, hier und da. Rügen: bei Putbus in den Kiefern am Casnevitzer Wege, in der Stubnitz und Granitz. Greifswald: Hanshagen und Diedrichshagen. Wolgast: Ernsthöfer Tannen- kamp. Usedom: häufig in den Dünenhölzern längs der ganzen Küste. Etwas kleiner als die vorige Art. Trauben entfernt- und wenigblüthig. Deckblätter länger als die Blüthenstiele. Kelehzipfel breit eiförmig, spitz, fast 3eckig, der etwa 4mal längeren, gelbgrünlichen, nicht sehr weit geöffne- ten Krone angedrückt. Die kleinen Oeffnungen der Antherenfächer auf ver- hältnissmässig langen, deutlich abgesetzten, etwas gekrümmten Röhrchen, die etwa + so lang als die Antheren sind, während bei P. rotundifolia ihre Länge nur den 6ten oder Sten Theil der "Antheren beträgt. HYPOPITYACEAE. 301 ir Stamina aequaliter eonniventia. 3. P. media Sw., — laciniis calycis ovato-lanceolatis; sta- minibus aequaliter conniventibus, antheris oblongis; stylo recto subobliguo ovario longiore, annulo apieis styli stigmate latiore. 4. — Amelia media Alf. Juni — Juli. In Laub- und Nadelhölzern, bis jetzt nur auf Usedom im Kiefernwalde zwischen Heringsdorf und Swinemünde von dem bereits ver- storbenen Sanitätsrathe Dr. Metsch aus Schleusingen gefunden, der die Güte hatte, mir Exemplare von diesem Standorte mitzutheilen. Hat das Ansehen einer grossblüthigen P. minor. Die Blüthen sind fast noch einmal so gross, die Antheren viel länger als breit, mit kleineren Öeffnungen. Der längere Griffel ist zwar gerade, aber etwas schief nach unten gerichtet und der Narbenring breiter als die aus 5 kleinen, aufrechten Lappen bestehende Narbe selbst. Von P. rotundifolia unterscheidet sie sich durch kleinere, röthlich-weisse, kugelig-glockig zusammenneigende Blu- menblätter und niemals nach oben gekrümmte, sondern gleichmässig zum Griffel zusammenneigende Staubfäden und den geraden, nicht bogenförmig gekrümmten Griffel. 4. P. minor L., — laciniis calycis ovatis acuminatis; stami- nibus aequaliter conniventibus; antheris ovatis; stylo recto per- pendiculari ovario breviore, stigmate radiatim 5lobato latitudinem styli superante. & — P. rosea Sm. Amelia minor Alf. Juni— Juli. In Laub- und Nadelhölzern, häufig. Diese Art wird leicht an der dicht- und kleinblüthigen Traube erkannt. Kelchzipfel häufig dunkelroth, aus breiter Basis zugespitzt und etwas brei- ter als bei der vorigen Art. Blumenblätter kugelig-zusammenneigend, kaum geöffnet, rosenroth oder weiss. Antheren eiförmig, fast ebenso breit wie lang, mit verhältnissmässig grossen Oeffnungen. Griffel von der Krone ein- geschlossen, viel kürzer als die Kapsel; Narbe mit dieken, strahlig ausge- breiteten Narbenlappen, die den Durchmesser des Griffels überragen. 2. MONESIS Salisb. Calyeis laciniae extus basi callo in- structae. Stamina 10, basi 3gono-incrassata, infra medium geni- eulatim extrorsum flexa et radiatim expansa. Margines rimarum capsulae glabri. Caet. ut Pirolae. 1. M. uniflora (L.) P.M.E., — caule 7floro; foliis subrotun- dis remote dentieulatis longe petiolatis. 4 — M. grandiflora Sa- lib. Pyrola unifl. L. Chimophila unifl. Fries. Juni In Laub- und Nadelhölzern, hier und da. Barth: Stadtforst (Zbl.).. Dars: im Holze verbreitet. Greifswald: Gristow (Münter), Hans- hagen. Wolgast: Ernsthöfer Tannenkamp, Jägerhöfer und Buddenhäger Forst. Lassan: Buggenhagen (Heinrich). Demmin: Devener Holz. Rügen: bei Cartzitz (Zbl.), Prora, schmale Heide und Granitz. Usedom: in den Dünenhölzern längs de: ganzen Küste stellenweise. Wurzelstock lang kriechend. Blätter wuızelständig, in 1—2 Quirlen 302 IIYPOPITYACEAE. übereinander. Stengel 3— 6‘ h., mit 1—2 breiten Schüppehen und einer einzigen gipfelständigen, .. wohlriechenden, etwas überhängenden, grossen Blüthe. Kelchzipfel an der Basis ausserhalb mit einer Schwiele versehen, zart gewimpert. Krone weiss, radförmig ausgebreitet. Staubfäden unten zum öten Theile stumpf 3kantig verdickt, die Basis des Fruchtknotens um- schliessend, dann knieförmig zurückgebogen und ausgebreitet den Blumen- blättern flach anliesend, oft zu 2 oder 3 genähert. Antherenröhrehen ver- längert, eng, etwas gekrümmt und divergirend. Narbe auf langem, gradem Griffel, mit 5 grossen, aufrechten Narbenlappen. Kapsel aufrecht, mit kah- len Spalten. 3. CHIMOPHILA Pursh. Stamina 10 e basi trigona medio dilatata et extrorsum eurvata. Nectarium cupuliforme, basin ova- rii eingens. Stylus brevis, incrassatus, e fovea ovarii paulo pro- minulus. Margines rimarum capsulae glabri. Caet. ut Pirolae. 1. Ch. umbellata (L.) Nutt., — foliis euneato-lanceolatis ser- ratis; floribus umbellatis. 4 — Pirola umb. L. Juli— August. In Nadelhölzern, hier und da. Rügen: bei Putbus in den Kiefern am Casnevitzer Wege, in der Granitz von Albeck bis Mönch- gut. Greifswald: Hanshagen und Rappenhäger Holz (Tesch). Wolgast: Ernsthöfer Tannenkamp. Lassan: Wangelkow (Heinrich). Usedom: in den Dünenhölzern längs der Seeküste, stellenweise. Stengel —8° h., aus kriechendem Wurzelstock aufsteigend. Blätter gegen die Mitte des Stengels meist in 2 waregelmässigen Quirlen, dick lederartig, glänzend, in einen sehr kurzen Blattstiel keilförmig verschmälert, gegen die breitere, stumpfe Spitze grob- und scharf-gesägt. Dolde oder Doldentraube gipfelständig, aus 3—6 ziemlich lang gestielten, rosenrothen, weit geöffneten Blüthen bestehend. Staubfäden von der schildförmig ver- breiterten und gewimperten Mitte an zurückgekrümmt. Antheren violett, mit kurzen Röhrchen. Griffel kurz, in eine Grube des Fruchtknotens zu- rückgezogen, mit grosser, kreisförmiger, 5eckiger, grüner Narbe. Frucht- knoten an der Basis von einem napflörmigen Neetarium umgeben. Kapsel mit kahlen Spalten. 4. RAMISCHIA Opitz. Grana pollinis discreta. Neetarium annuliforme 10fidum, basin ovarii eingens. Caet. ut Pirolae. R. secunda (L.) Greke., — foliis ovatis acutis; racemo secundo. 4 — R. secundiflora Opitz. Pirola sec. L. Actino- eyclus secundus Klotsch. Juni— Juli. In Laub- und Nadelhölzern, verbreitet. Stengel 4—6” h. Blätter am Stengel höher hinaufgerückt als bei den vorhergehenden Arten, mehr eiförmig-länglich, spitz, kerbig-gesägt. Trauben einseitswendig, an der Spitze häufig etwas übergebogen, dieht- und klein- blüthig. Kelchzipfel breit-eiförmig, am Rande wimperig gefranst. Blumen- blätter grünlich-weiss oder gelblich, aufgerichtet- zusammenneigend, eine fast geschlossene Blume bildend. Drüsen des Nectariums mit den gleichmässig zusammenneigenden Staubfäden abwechselnd, der Basis des Fruchtknotens HYPOPITYACEAE. 303 anliegend. Antheren mit zarten Papillen dicht besetzt, mit weiten Oeff- nungen ohne Röhrchen. Griffel länger als die Blufnenkrons, mit ausgebrei- teten Narben. Pollen aus getrennten Körnchen bestehend. Spalten der Kapsel mit spinnwebartigen Fäden überwebt. 5. MONOTROPA L. Cal. 2—5sepalus. Pet. 4—5, basi sac- cato-calcarata, nectarifera. Stamina subulata, S—10; antherarum loculi confluentes, rima communi transversa dehiscentes; grana pollinis discreta. Glandulae hypogynae 10, per paria basin sta- minum alternatim ambientes. Capsula 5locularis, loculicide de- hiseens. Semina minutissima; testa utrinque producta, laxa, reti- culato-cellulosa. X, 1. M. Hypöpitys L., — corolla oblonga, petalis staminibus styloque hirsutis; capsula oblonga. 4 — Hypop. multiflora Scop. Juni— Juli. In Wäldern, auf den Wurzeln von Eichen, Buchen und Kiefern schmarotzend, verbreitet. Die ganze Pflanze durchscheinend bleichgelb, saftig und zerbrechlich, ohne Laubblätter, beim Troeknen schwarz und von vanillenartigem Geruche, mit einem aus zackig- ästigen, nestartig verzweigten, fleischigen Wurzelfasern gebildeten Wurzelstocke. "Stengel 1 We RB. einfach, reichlich mit länglichen, fast halbumfassend-sitzenden Schuppen besetzt. Traube zuerst überhängend, bei der Fruchtreife aufrecht, mit schuppenförmigen, breiten Deckblättern. Endblüthe 5zählig und 10männig, die übrigen meist 4zählig und Smännig. Blumen- und Deckblätter an der Spitze öfter etwas ausgebissen, gewimpert, erstere innen nebst Staubfäden und Griffel struppig behaart. Narbe trich- terförmig, dunkelgelb, auf der Unterseite mit einem Kranze abstehender Haare. Kapsel länglich, mit fast ebenso langem Griffel. 2. M. glabra Bernh., — corolla ovali, petalis staminibus sty- loque glaberrimis vel pilis paueis adspersis; capsula subglobosa. 4 — M. Hypophegea Wllr. Hypopitys glabra DC. Juni— Juli. In Laub- und Nadelhölzern, streckenweise. Rügen: durch die Granitz bis Sellin verbreitet, Usedom: häufig in den Dünenhölzern längs der ganzen Seeküste. Sie unterscheidet sich von der vorigen, ihr sehr ähnlichen Art durch einen zierlichen, niedrigern Wuchs, eine meist armblüthige Traube, eine kürzere Blumenkrone, die daher mehr glockig-oval erscheint, durch kahle oder nur mit einzelnen Haaren zerstreut besetzte Blumenblätter, Staubfäden und Griffel, welcher letztere stets kürzer ist und durch eine fast kugelige Kapsel. — Die Pflanze tritt hier in den Dünenhölzern Usedoms oft massen- haft auf, sowohl allein wie auch mit der andern Art gemischt, ich habe aber niemals Uebergänge zwischen beiden Arten finden können. 304 AQUIFOLIACBAE — OLEACRAE. 55. Fam. AQUIFOLIACEAE DC. Kelch 4-6zähnig oder -spaltig, in der Knospenlage dachig. Blumenkrone unterständig, regelmässig, 4—6theilig, Zipfel in der Knospung dachig. Staubgefässe der Blumenkrone eingefügt und mit deren Zipfeln wechselnd. Fruchtknoten 2— 6fächerig, Fä- cher mit einem hängenden Eichen. Narben fast sitzend, gelappt. Frucht eine 2—mehrfächerige Steinfrucht. Keimling klein, gerade, an der Spitze des grossen, fleischigen Eiweisses. Bäume oder immergrüne Sträucher, mit meist Akantigen Aesten und lederartigen, glänzenden Blättern, ohne Nebenblätter. 1. ILEX. 1. ILEX L. Cal. 4—Sdentatus. Cor. 4—(5)partita, rotata. Stigmata 4—(5), subsessilia. Drupa 4—(5)pyrena. IV, 4. 1. I. Aquifolium L., — foliis alternis ovatis acutis glabris lucidis spinoso-dentatis integerrimisve spinaque terminatis; flori- bus axillaribus subcorymbosis. ® Mai— Juni. In Wäldern, an hohen Ufern und auf Heideboden, stellen- weise häufig. In den Recknitzhölzern bei Tribsees und Damgarten. Auf dem Dars und Zingst sehr verbreitet. Stralsund: Abtshäger Holz und Kinn- backenhagen. Hiddensee: nördl. Ufer. Rügen: Mönchgut, Prora, schmale Heide, Thiessow an der schm. Heide, auf der schmalen " Landenge zwischen Tetzitz und Liddow und häufiger noch auf Jasmund. Auf den nördlichen Ufern der Greifswalder Oie. Immergrüner, sehr ästiger Strauch oder kleiner Baum. Blätter knor- pelig-lederartig, oberseits glänzend dunkelgrün, mit wellig-buchtigem Rande und grossen in einen Dorn auslaufenden Zähnen, auch ganzrandig und nur an der Spitze mit einem Dorn. Blüthen weiss oder röthlich, blattwinkel- ständig, büschlig -doldentraubig. Steinbeere erbsengross, scharlachroth. — Stechpalme, Hülsenbusch. e 56. Fam. OLEACEAE Lindl. Kelch gezähnt oder getheilt. Blumenkrone unterständig, regelmässig, verwachsenblätterig mit 4spaltigem Saume, oder 4blätterig, in der Knospenlage klappig, nebst dem Kelche auch ganz fehlend. Staubgefässe 2, der Kronröhre eingefügt, oder 2 Kronblätter verbindend. Fruchtknoten 2fächerig, Fächer mit 2 neben einander häugenden Eichen. Frucht kapsel- OLEACEAE. 305 beeren- oder steinfruchtartig. Keimling gerade, in der Achse des fleischigen Eiweisses. Bäume oder Sträucher, mit gegenständigen Aesten und Blät- tern, ohne Nebenblätter. — Von den nahestehenden Jasmineen durch die hängenden nicht aufrechten Eichen und die Anwesen- heit des Eiweisses verschieden. Trib. I. OLEINEAE. Frucht stein- oder beerenartig. 1. LIGUSTRUM. Trib. I LILACEAE. Frucht trocken, 2. SYRINGA. 3. FRAXINUS. Trib. I. OLEINEAE Don. Fructus carnosus. 1. LIGUSTRUM Tourn. Cal. Adentatus. Cor. infundibuli- formis, limbo 4fido. Bacca 2locularis, loculi membrana tenuissima vestiti, sub2spermi. II, 1. 1. L. vulgare L., — foliis oblongo-lanceolatis glabris; thyrso terminali. ® Juni— Juli. Im Strandufer von Hiddensee und bei Bobbin auf Jas- mund verwildert, sonst allgemein zu Hecken angepflanzt. Strauch 4—7’ h., mit kurz gestielten, glänzend dunkelgrünen Blättern. Blüthen weiss, von süsslichem Geruche, in gipfelständigen, dichten Sträussen. Beere erbsengross, erst roth, später schwarz. — Hartriegel. Trib. II. LILACEAE Vent. Fructus sicecus. 2. SYRINGA L. Cal. A4dentatus. Cor. infundibuliformis, limbo 4fido. Capsula 2locularis, 2valvis, 1—2sperma. I, 1. 1. $. vulgaris L., — foliis cordato-ovatis acuminatis. ® Mai. Aus Persien stammend, in Gärten und Anlagen allgemein an- gepflanzt. Baumartiger Strauch, 8-16’ h. Blüthen in gipfelständigen Sträussen, blau, lila, violett, weiss, sehr wohlriechend. — Gemeiner Flieder. 3. FRAXINUS Tourn. Flores polygami. Cal. 0 (vel 4part.). Cor. 0, (vel 2—4petala). Stamina 2. Fructus compressus, inde- hiscens, superne ala termiatus, 2locularis vel abortu 1locularis, loeulis 1spermis. II, 1. 1. F. excelsior L., — foliis pinnatis 3—6jugis, foliolis sub- sessilibus lanceolato-oblongis acuminatis serratis. 20 306 OÖLEAGEAE — ASUCLEPIADACEAE. April. In Dörfern und an Wegen allgemein angepflanzt. Hoher Baum. Knospen sammetartig-schwarz, fast 4kantig. Zweige und Blätter gegenständig. Blüthenrispen vor dem Erscheinen der Blätter aus den Seitenknospen der dieken Endzweige hervorbrechend, anfangs büsehlig, später schlaff verlängert. Die dicke, 2lappige Narbe nebst den Antheren dunkelpurpurroth. Früchte grau-bräunlich, lanzettlich -länglich, an der Spitze lang geflügelt, Isamig. — Esche. 57. Fam. ASCLEPIADACEAE R. Br. Kelch 5theilig. Blumenkrone unterständig, abfallend, verwach- senblätterig, mit 5spaltigem, in der Knospe meist gedrehtem Saume. Staubgefässe 5, im Grunde der Blumenkrone eingefügt, selten frei, gewöhnlich flach verbreitert und verwachsen, nach aussen mit einem Kranz verschiedengestalteter, oft fleischiger Anhänge (corona staminea). Staubbeutel bei unsern Arten 2fächerig, in 2 Längsspalten aufspringend. Blüthenstaub zu 2 bestimmt ge- formten, wachsartigen Massen (pollinia) verbunden, von denen die zweier benachbarter Staubbeutel sich paarweise an die 5 Drüsen der Narbe anhängen; bei fremden Arten auch aus zahlreichen, theilweise verbundenen Körnern bestehend. Frucht- knoten 2. Griffel 2, durch eine gemeinschaftliche, scheibenför- mige, mit 5 drüsigen Kanten versehene Narbe verbunden. Frucht: 2 einfächerige Balgkapseln, wovon oft eine fehlschlägt, mit einem nahtständigen, später freien Samenträger. Samen zahlreich dicht übereinander hängend, meist mit einem Haarschopfe am Nabel. Keimling gerade, Eiweiss spärlich. Kraut- oder strauchartige, oft windende Pflanzen, mit mil- chigem Safte und meist gegenständigen Blättern, ohne Neben- blätter. Sie sind der folgenden Familie nahe verwandt, unter- scheiden sich aber von derselben durch den zu bestimmt ge- formten Massen verbundenen Blüthenstaub, welche Eigenthüm- lichkeit sie nur noch mit den Orchideen gemeinschaftlich haben. Sie gehören den Tropen an, und nur wenige Arten verlieren sich in die gemässigten Zonen. 1. VINCETOXICUM. 1, VINCETOXICUM Mönch. Cal. 5partitus. Cor. rotata, profunde 5partita. Corona staminea cupuliformis, carnosa, 5loba. Antherae 5, appendice membranacea terminatae, Pollinia pen- «dula, postea stigmatis glandularum processibus adglutinata. Ova- ASGLEPIADACEAR. 307 ria 2. Stigma stylis duobus comune, placentiforme, subpenta- gonum. Capsulae folliculares 1—2. Sem. comosa. V,1. 1. V. offieinale Mnch., — caule erecto subsimplici 2fa- riam pubescente; foliis oppositis, inferioribus cordato-ovatis, su- perioribus ovatis acuminatis; eymis axillaribus peduneulatis, co- rolla glabra. 4 — Asclepias Vincetoxicum L. Vincetoxicum album Aschs. Cynanchum Vince. R. Br. Juni— August. Auf trocknen Hügeln, hohen Ufern und in Gebüschen, stellenweise. Auf dem Dars. Rügen: Banzelwitzer Berge (Zbl.), auf Wittow bei Arkona, zwischen Vitte und Goore, auf Jasmund verbreitet, schmale Heide, Thiessow an der schmalen Heide, Prora, Nordpehrd und Zicker auf Mönchgut, Gora bei Putbus. Im Reeknitzgebiete zwischen Tribsees und Dam- garten. Greifswald: auf dem Streng und Riems. Wolgast: spitze Hörner. Usedom: Nordspitze der Insel, sehr häufig am Strekelberg und bei Coserow. Wurzelstock aufsteigend, vielköpfig, mit zahlreichen, langen, starken, weisslichen Wurzelfasern. Stengel 1—2' h., meist einfach, aufrecht, an der Spitze zuweilen schwach sewunden. Blätter kurz gestielt, gegenständig, sanzrandig, am Rande und auf den Nerven unterseits kurzhaarig, die unter- sten herzförmig, die mittleren herzeiförmig, zugespitzt, die obersten aus ei- förmiger Basis lane zugespitzt. Blüthen klein, in ziemlich lang gestielten, blattwinkelständieen, einfachen oder zusammengesetzten doldenartigen Trug- dolden. Blumenkrone kahl, weiss, mit 5 länglichen, ausgebreiteten Zipfeln; Staubfädenkrone gelblich-weiss, halbsolang. Balgkapseln je 2, eine oft fehl- schlagend, lanzettlich- -kegelförmig, lang zugespitzt, bräunlich- -gelb, bis 2” 1. Samen dunkelbraun, eiförmig, zusammengedrückt, mit schmalem Flügel- rande und mit einem Schopfe seidenartiger langer "Haare an der Spitze, — Schwalbenwurz. — Off, obs. Rad. Vincetoxici. - Die Staubfädenkrone ist bei dieser Art in ihrer Gestalt veränderlich. In wie weit diese Abänderungen Beständigkeit besitzen, um darauf beson- dere Arten, wie es von Bischoff geschehen ist, gründen zu können, muss noch weiteren Forschungen vorbehalten bleiben. Soweit die Beobachtungen von Irmisch (Verhandlungen d. botanischen Vereins f. d. Prov. Brandenburg 1859, S. 41 und Taf. 1) reichen, scheint eine grosse Beständigkeit gerade nicht vorhanden zu sein. Die verschiedenen von Irmisch unterschiedenen Formen der Staubfädenkrone, wie sie wahrscheinlich auch im hiesigen Ge- biete bei genauerer Nachsuchung gefunden werden, sind folgende: 1. Staubfädenkrone, von oben gesehen, fast einen Kreis bildend, auf 3 ihrer Höhe 5spaltig, mit an einander liegenden Rändern der rund- lich-eiförmigen, stumpflichen, innen schwach gewölbten Lappen. — C. laxum Döll.? C. Vincetoxieum Bischoff? Irmisch Fig. 1. Staubfädenkrone, von oben gesehen, einen stumpfeckigen Stern bil- dend, auf 4 ihrer Höhe 5spaltig, aber die Spalten durch eine Ver- bindungshaut, welche an der Spitze öfter in ein Zähnchen ausgeht, fast ganz ausgefüllt, so dass die Krone nur seicht 5lappig erscheint, Lappen innen wulstig. — ’,. Jaxum Bisch. C. Vincetoxicum Döll. Irmisch Fig. 2, 3. Staubfädenkrone, von oben gesehen, einen tief getheilten Stern bil- dend, auf 4 ihrer Höhe 5spaltig, mit von einander abstehenden ei- förmigen, spitzlichen, innen sehr wulstigen Lappen. — Irmisch Fig. 3. Die bis jetzt von mir untersuchten Pflanzen des Strekelberges gehören zur 2ten Form. 2 20* 308 APOCYNACEAE — GENTIANACEAF. 58. Fam. APOCYNACEAE R. Br. Kelch 5theilig. Blumenkrone unterständig, abfallend, regel- mässig, verwachsenblätterig, 5spaltig, in der Knospe schief gedreht. Staubgefässe 5, frei, der Blumenkrone eingefügt. Staub- beutel durch Längsritzen aufspringend, den pulverigen Blü- thenstaub unmittelbar an die Narbe abgebend. Fruchtknoten und Griffel einer, mit einer Narbe, oder 2 Fruchtknoten und 1 oder 2 Griffel, aber nur eine beiden gemeinschaftliche Narbe. Frucht kapsel- beeren- oder steinfruchtartig. Eiweiss fleischig oder knorpelig, selten fehlend. Keimling gerade. 3äume oder Sträucher, selten Stauden, häufig mit Milch- säften. Blätter gegenständig, selten quirlständig, ohne deutliche Nebenblätter. 1. VINCA. 1. VINCA L. Cal. 5 partitus. Cor. aestivatione contorta, hypocrateriformis, fauce pentagona nuda, limbus 5partitus, laci- niis apice oblique truncatis. Stamina superne cochleari-dilatata cum antheris supra pistillum fornicatim conniventia. Stylus 1, ovariis duobus communis, superne in discum stigmaticum dila- tatus, ultra stigma in conum pilosum produetus. Capsulae folli- culares geminae. Sem. nuda. V,1. 1. V. minor L., — caulibus prostratis repentibus, ramis flori- feris erectis; foliis ovato-lanceolatis vel ellipticis; calyeis laciniis ‚glabris. 4 April— Mai. In Wäldern, selten. Tribsees: im Buchenwalde bei Stub- bendorf (Zbl.). Greifswald: im Kiefernholze bei Hanshagen (Tesch). Dem- min: in den Kiefern (Fischer). Stengel niederliegend, rankenförmig kriechend. Blätter gegenständig, lederartig, glänzend immergrün, meistens elliptisch, am Rande kahl. Blüthen einzeln in den Blattwinkeln, lang gestielt, gross, blau, violett oder selten weiss, mit kahlen, lanzettlichen, stumpfen Kelchlappen und schief abgestutz- ten Kronlappen. — Sinngrün, Immergrün. 59. Fam. GENTIANACEAE Juss. Kelch getheilt, bleibend. Blumenkrone unterständig, meist verwelkend, verwachsenblätterig, 4—8theilig. Staubgefässe der GENTIANACEAE. 309 Blumenkrone eingefügt, von der Zahl der Kronzipfel und mit ihnen wechselnd. Fruchtknoten frei, oft gestielt, 1— 2fächerig, mit 2 theilweise oder ganz verwachsenen Griffeln. Frucht eine 1— 2fächerige, 2klappige Kapsel, selten eine vielsamige Beere. Samen zahlreich, bei der Ifächerigen Kapsel an die einwärts ge- bogenen Ränder der Fruchtblätter, bei der 2fächerigen an die centralen Samenträger angeheftet. Keimling klein, in der Achse des fleischigen Eiweisses. Kräuter oder Stauden, mit meist gegenständigen, ganzran- digen Blättern, ohne Nebenblätter. Trib. I. MENYANTHEAE. Lappen der Blumenkrone in der Knospe klappig-einge- schlagen. Blätter wechselständig. 1. MENYANTHES. 2. LIMNANTHEMUM. Trib. II. GENTIANEAE. Lappen der Blumenkrone in der Knospe rechts gedreht, Blätter gegenständig, 3. SWEERTIA. 4. GENTIANA. 5. ERYTHRAEA,. Trib. I. MENYANTHEAE Griseb. Corollae aestivatio indu- plieativa. Folia infima alterna. 1. MENYANTHES Tourn. Cal. 5Spartitus. Cor. infundibuli- formis, limbo 5partito intus barbato. Ovarium disco eiliato im- positum. Caps. 1locularis, 2yalvis, valvis medio longitudinaliter seminiferis. V,1. 1. M. trifoliata L., — foliis ternatis, foliolis ovalibus; race- mis densifloris. 4 Mai— Juni. In Sümpfen und Gräben, gemein. Wurzelstock kriechend, gegliedert. Blätter auf langen an der Basis scheidigen Stielen, gedreit, mit fast sitzenden, ovalen, kerbig-geschweiften oder ganzrandigen Blättchen. Schaft —1’ h. Traube endständig, viel- und diehtblüthig, mit breiten, häutigen Deckblättern. Blumenkrone weiss, oft roth überlaufen, mit lanzettlichen spitzen Zipfeln, innen fransig-gebärtet. Samen linsenförmig, glänzend. — Fieberklee, „Dreeblatt*. — Of. Folia Trifolü fibr. 2. LIMNANTHEMUM Gm. Cal. 5partitus. Cor. rotata, limbo 5partito intus barbato vel eiliato. Glandulae 5, cum staminibus alternantes, ad basin ovarii. Caps. 1locularis, irregulariter rum- pens, valvis margine seminiferis. V,1. 1. L. nymphaeoides (L.) Lk., — foliis natantibus cordato- 310 GENTIANACHAE. orbieulatis; umbellis axillaribus sessilibus. 4 — Menyanthes nymph. L. Villarsia nymph. Vent. Limn. peltatum Gm. Juli— August. In Flüssen. Im Gebiete bis jetzt nur in der Peene, von Lassan über Bauer, Wolgast, Malzow bis Zecherin. Wurzelstock lang kriechend, rund, gegliedert. Stengel ästig, unterge- taucht. Blätter lang gestielt, schwimmend, mit tiefem, schmalem Herzaus- schnitt am Grunde, fast schildförmig-kreisrund, 3— 6“ im Durchmesser, lederartig, unterseits drüsig punktirt, die obersten gevenständig. Blüthen lang gestielt, in den Blattwinkeln der obersten Blätter doldenartig gehäuft. Blumenkronen zart, leicht verwelkend, schön gelb, über 1° im Durchmesser, fast noch einmal so lang als die Iinien-lanzettlichen Kelchzipfel, Kronlappen am Grunde gebärtet, verkehrt-eiförmig, mit breiten, häutigen, faltigen, ein- wärts gebogenen und bewimperten Rändern. Samen zusammengedrückt, am Rande gewimpert. Trib. I. GENTIANEAE Endl. Corollae laciniae aestivatione dextrorsum contortae. Folia opposita. 3. SWEERTIA L. Cal. Spartitus. Cor. rotata, lIimbo plano 5partito, laciniis basi foveis 2 nectariferis ambitu fimbriatis. Stam. 5, fanei corollae inter lacinias inserta; antherae immutatae. Caps. 1locularis. V, 2. 1. S. perennis L., — foliis infimis longe petiolatis alternis, supremis in petiolum brevem sensim attenuatis oppositis; pani- cula spicata terminali, peduneulis snbalato-4gonis. 4, Ausust— September. Auf nassen Wiesen, in Torfbrüchen, nur im Flussgebiete der Recknitz, Trebel und der südlichen Peene von Demmin bis Anclam, stellenweise in Menge. Wurzel faserig. Stengel 1—2’ h., einfach. Wurzel- und untere Sten- gelblätter wechselständig, elliptisch oder eiförmig, 2—3° 1., auf langen ge- flügelten Stielen; obere Stengelblätter gegenständig, eiförmig-länglich, meist spitz, in einen kurzen, breiten, halbstengelumfassenden Blattstiel herablau- fend. Blüthen gestielt, gegenständig, im endständiger, meist ährenförmiger, schmaler Rispe. Kelchzipfel lineal. Blumenkrone radförmig, 8— 10‘ im Durchmesser, schmutzig violett und dunkler getüpfelt, mit lanzettlichen spitzen Zipfeln, die an der Basis mit 2 am Rande fransig- gewimperten Honiggruben versehen sind. Samen zusammengedrückt, geflügelt. 4. GENTIANA Tourn. Cal. A—5fidus vel dimidiato-spatha- ceus. Cor. tubulosa vel campanulata, limbo 4—5fido. Stamina corollae inserta. Antherae defloratae immutatae. Stigmata 2. Caps. 1locularis. V,2. — Enzian. f Faux corollae nuda. 1. G. Pneumonanthe L., — foliis brevissime vaginantibus GENTIANACRAE. 311 lanceolato-linearibus obtusiusculis; calyce aequaliter 5fido; corolla infundibuliformi - campanulata 5fida, fauce nuda. 4, Juli— August. Auf Wiesen und moorigen Heiden, streckenweise häufig. Zwischen Stralsund und Barth sehr verbreitet. Im Neuendorfer Moor bei Damgarten und stellenweise auf den Wiesen der Recknitz und Trebel. Loitz: bei Toitz. Anclam: Wiesen gegen Relzow und am grossen Pinnower See. Greifswald: Potthagen und Weitenhagen (Münter). Rügen: bei Gingst in der Conower, Mönchvitzer und Kubbelkower Heide (Zbl.). Usedom: bei Swinemünde. Stengel 1—1’ h., stumpf 4kantig, ein- bis mehrblüthig. Blätter lan- zettlich bis Iineal, 1—3nervig, am Rande etwas umgerollt, je 2 in eine ganz kurze Scheide verwachsen, die untersten schuppenförmig. Blüthen gestielt, einzeln in den Blattwinkeln der oberen Blätter und gipfelständie; Blumenkrone dunkel azurblau, bis 14“ 1., die Röhre innen mit 5 hellen grünpunktirten Streifen, aussen mit 5 grünen Streifen. Antheren etwas mit einander verklebt. Kapsel lang gestielt. +r Faux corollae harbata. 2. G. campestris L., — foliis caulinis sessilibus ovato-lanceo- latis acutis, radicalibus spathulatis subpetiolatis; calyce inaequa- liter 5fido, laciniis duabus exterioribus latioribus lato-elliptieis. @ August— October. Auf Viehtriften, begrasten Hügeln, offnen Wald- plätzen, verbreitet, dloch durch die Cultur jährlich mehr verdrängt. Stengel 2—8'' h., 4kantig, gewöhnlich sehr ästig und vielblüthig, selten 1blüthig. Blüthen vestielt; Blumenkrone mit 4— —5lappigem Saume, dunkel blau - violett, selten verblassend. Kelch 4spaltig, die. 2 äusseren Lappen grösser, breit- elliptisch, die inneren lanzettförmig. — Sehr häufig ist die sanze Pflanze violett oder roth überlaufen. 3. G. Amarella L., — foliis caulinis sessilibus e basi latiore lanceolatis vel lineari-lanceolatis acutis, radicalibus spathulatis; calyce aequaliter 5fido, laciniis lanceolato-linearibus. ® August — September. Auf Viehtriften, Wiesen und kurzbegrasten Plätzen, hier und da. Stralsund: Rennbahn. Barth: bei Saatel und auf den Treb- binwiesen, Carniner Heide, Velgaster Heide, bei Host (Holtz). Rügen: bei Glowe, Gr. Kubbelkow, Lanken (Zbl.), in der Garvitz bei Putbus und auf Hiddensee. Wolgast: Boltenhagen (Tesch). Bei Anclam und Jarmen auf den Peenewiesen. Usedom: bei Mölschow und Zecherin, Damerow, Zempin und am Kölpinsee bei Coserow. Hat grosse Aehnlichkeit mit der vorigen Art, ist aber zarter und leicht kenntlich an den fast gleich grossen, lanzett-linienförmigen Kelchzipfeln. Blüthen kleiner, dunkelviolett, öfter röthlich oder grünlich. Samen sehr zart runzelig-punktirt. Kommt sowohl lblüthig wie vom Grunde an ver- ästelt vor. Koch ertheilt dieser Art irrthümlicher Weise eine gestielte Kapsel, sie ist aber grade wie bei G. campestris fast sitzend. 9. ERYTHRAEA Rich. Cal. 5fidus. Cor. infundibuliformis, limbo 5fido. Stamina corollae inserta; antherae defloratae spi- 312 GENTIANACEAE. raliter tortae. Caps. marginibus valvarum inflexis subbilocu- laris. V,2. 1. E. Centaurium (I..) Pers., — caule simpliei; foliis radi- calibus rosulatis ovalibus vel ovali-spathulatis, caulinis ovali- oblongis subönerviis; cyma terminali composita demum laxiuscula semper fastigiata,; corollae laciniis ovalibus, antheris lönearibus. © — Gentiana Cent. L. Chironia Cent. DC. Juli— September. Auf Wiesen, Weideplätzen und an grasigen Orten, verbreitet. ‚Stengel bis über 1’ h., von herablaufenden Flügelleisten Akantig, oben in eine grosse Trugdolde gabelig verästelt, selten ein ganz einfacher ein- oder wenieblüthiger Stengel. Wurzelblätter rosettenartig; Stengelblätter oval bis länglich, 5—Tnervig, die Blüthenblätter ei-lanzettlich, zugespitzt. Blüthen der Trugdöldchen büschlig-zusammengedrängt, sehr kurz gestielt oder fast sitzend, nach dem Verblühen etwas locker aber immer gleich hoch. Kelch viel kürzer als die Kronröhre, mit linealen Zipfeln. Blumenkrone rosa- oder fleischroth, mit ovalen Lappen. Antheren linienförmig mit paral- lelen Fächern. Samen wie bei den folgenden Arten netzgrubig-runzlig. — Tausendgüldenkraut. — Off. Hb. Gentaurii minoris. 2. E. litoralis (Sm.) Fries., — multicaulis vel caule simpliei; foliis radicalibus rosulatis lineari-spathulatis, caulinis linearibus ve] lineari-oblongis obtusis subönerviis; cyma terminali primum fastigiata, demum in ramos erectos paniculato-elongatos remote florigeros soluta; corollae laciniis ovalibus, antheris lineari-ob- longis. © — Chironia lit. Sm. Erythr. compressa Hayne. E.an- gustifolia Wlir. E. linarifolia Aut. non Pers. ß. latifolia Marss., — foliis oblongis vel oblongo-lanceolatis. Juli— September. Auf Strandwiesen, salzhaltigem Boden, in feuchten Dünengründen, längs der ganzen Küste häufig. 2. in den Dünen von Usedom. Meist kleiner als die vorige Art, gewöhnlich vielstengelig, die Blätter schmäler fast zungenförmig und die Trugdolde nach der Blüthe in verlän- gerte Aeste mit auseinander gerückten "Blüthen aufgelöst. Blumenkrone schön dunkel rosenroth, bei uns niemals fleischroth. Die Länge des Kelchs sehr veränderlich, bald erreicht er die Länge der Kronröhre, bald ist er nur halb so lang; beide Verhältnisse finden sieh oft auf derselben Pflanze. An- theren 3—4mal so lang als breit. Einblüthige Exemplare mit ganz einfachem Stengel finden sich bei die- ser Art ziemlich häufig. Die Var. %. latifolia nähert sich durch ihre breiten Blätter der vori- gen Art, unterscheidet sich aber leicht durch den grossen, rispig verlänger- ten Blüthenstand. Sie erreicht eine Höhe von 1}‘. E. linarifolia Pers, ist nach dem auf authentische Exemplare ge- stützten Urtheile von Fries auf E.tenuifolia Griseb. zu beziehen (Summa veg. I], p. 554) und der Name hat für diese Art die Priorität. GENTIANACEAE — CONVOLVULACEAE. 313 3. E. pulchella (Sw.) Fries., — caule plerumque toto in cy- mam Jaxam soluto; foliis ovatis 5nerviis, radicalibus rosulatis naullis; floribus alaribus terminalibusque cymam laxam amplissi- mam rcferentibus; corollae laciniis oblongo-lanceolatis, antheris oblongis. © et © — Gentiana pulch. Sw. Chironia inaperta Willd. Erythr. ramosissima Pers. Juli— September. Auf Wiesen, Triften, an Gräben, verbreitet, beson- ders in der Nähe der Küste in Gesellschaft der vorigen Art. Zeichnet sich durch den Mangel der rosettenartigen Wurzelblätter, den ort ganz in sperrige Gabeläste aufgelösten, scharf 4kantigen, niedrigen, —4‘' hohen Stengel mit breiten, eiförmigen Blättern, durch "die gestielten, alt stehenden, kleinen, fleischfarbenen Blüthen, mit schmäleren, läng- lich-lanzettlichen Zipfeln und durch die länglichen, nur noch einmal so lan- gen als breiten Antheren aus. Die Blüthen öffnen sich nur des Mittags. Der Stengel ist oft schon von der Basis an in zahlreiche Aeste aufgelöst und bildet einen kleinen, 1-3‘ hohen, dichten Busch; dann kommt er wie- der ganz einfach und 1blüthig vor. Mehrstengelige Exemplare wie bei den enderen beiden Arten beobachtete ich niemals. 60. Fam. CONVOLVULACEAE Vent. Kelch 5theilig, bleibend. Blumenkrone unterständig, ver- wachsenblätterig mit 5lappigem Saume, in der Knospe meist faltig zusammengedreht. Staubgefässe 5, dem Grunde der Blumenröhre eingefügt, und mit deren Lappen wechselnd. Frucht- knoten 2—4fächerig, selten fast lfächerig; Fächer mit 1—2 auf- rechten Eichen. Griffel 1, bisweilen getheilt. Frucht eine 2—4Afä- cherige Kapsel, Scheidewände unvollständig, selten 1fächerig oder beerenartig. Samen wenige, an der Basis der Mittel- säule. Eiweiss spärlich. Keimling mit runzelfaltigen Keim- blättern, oder ohne Keimblätter und schneckenförmig gedreht. Kraut- oder strauchartige, meist windende und Milchsaft füh- rende Pflanzen. Blätter wechselständig, sehr häufig herzförmig und ganzrandig, ohne Nebenblätter, bei den Cuscuteen ganz fehlend. Trib. I. CONVOLVULEAE. Pflanzen mit Laubblättern und runzelfaltigen Keim- blättern, 1. CONVOLVULUS. Trib. II. CUSCUTEAE, Schmarotzerpflanzen ohne Blätter. Keimling schneckenför- mig gedreht ohne Keimblätter, 2, CUSCUTA. 314 CONVOLVULACEAE. Trib. I. _CONVOLVULEAE Choisy. Plantae foliis et cotyle- donibus foliaceis conduplieato - corrugatis praeditae. 1. CONVOLVULUS L. Cal. 5fidus. Cor. infundibuliformi- campanulata, angulato-sub5loba, 5plicata. Stylus indivisus, stig- mata 2. Caps. 2locularis vel subbilocularis, loculis 2spermis. V,1.— Winde. 1. C. sepium L., — foliis cordato -sagittatis, auriculis trun- catis saepe dentatis; pedunculis Agonis 1floris; bracteis 2 corda- tis calycem ineludentibus. 4 — Ualystegia sepium R. Br. Juni— September. An Zäunen, in Gebüschen, auf feuchtem und sumpfi- sem Boden, verbreitet. Ausläufer treibend. Stengel links gewunden, 4—8’‘ hoch emporkletternd. Blätter gestielt, 2—4" 1., an der Basis oft ebenso breit, aus tief herzförmi- ger Basis pfeilförmig, mit abgestutzten und zackigen Oehrehen. Blüthen gross, 2° ]., weiss, geruchlos. Kelchlappen spitz, von 2 herzförmigen, an- gedrückten Deckblättern eingeschlossen. Kapsel unvollkommen 2fächerig, mit 10—16 Spalten aufspringend. 2. C. arvensis L., — foliis sagittatis; pedunculis superne teretibus subifloris; bracteis minutis linearibus a flore remotis. 4, Juni — August. Auf Aeckern, an Wegen und Ufern, gemein. In allen Theilen kleiner als C. sepium. Wurzel mit Adventivknospen. Stengel links gewunden, ästig, 1— 2‘ ]., meist kriechend. Blätter gestielt, 1—1!“ ]., mit meist spitzen Oehrchen. Blüthenstiele einseitswendig, 1— 2blüthig, mit 2 sehr kleinen von den Blüthen entfernten Deckblättchen. Kelchlappen stumpf. Blumenkrone weiss oder fleischfarben, aussen mit 5 rothen Streifen, wohlriechend. Kapsel eiförmig spitz, 2fächerig, 2klappig zerreissend. — Ackerwinde. Trib. II. CUSCUTEAE Lk. Plantae aphyllae parasiticae. Embryo indivisus, filiformis, circa albumen spiraliter eonvolutus, acotyledoneus. 2. CUSCUTA Tourn. Cal. d4—5fidus. Cor. campanulata vel urceolata, 4—5fida. Styli 2 vell. Caps. circumseissa. — Uaulis filiformis, aphyllus. V, 2. y Stigmatibus lineari- filiformibus. 1. C. europaea lL.., — caule ramoso; calyce campanulato 5lobo; corollae tubo eylindrico limbum aequante, squamulis erectis tubo adpressis lacinulatis; stylis ovarium aequantibus, stigmatibus li- neari-filiformibus. ® CONVOLVULACEAR. 315 Juli— August. Auf Nesseln, Hanf, besonders aber auf Hopfen, ver- breitet. Stengel häufig roth, fädlich, ästig. Blüthenknäuel kugelig, 10—20blü- thie, am Grunde mit einem Deckblatte. Blüthen weiss oder röthlich. Kelch saftig, nicht ganz bis zur Mitte 5spaltig. Kronröhre eylindrisch, später et- was bauchig, so lang wie die spitzen Saumzipfel. Schüppchen tief unter- halb der Staubfäden, sehr klein und zart, der Kronröhre angedrückt, diver- girend 2spaltig oder unregelmässig zerschlitzt, zuweilen fast verkümmert. Kapsel rundlich, über der Basis ringsherum aufspringend. Samen 2, ver- hältnissmässig gross, mit zellig - grubiger Samenhaut. 2. C. Trifolii Bab., — caule ramoso; calyce campanulato- infundibuliformi tubum corollae subaequante; tubo corollae in- fundibuliformi limbum aequante squamis apice convergentibus celauso; stylis ovario sublongioribus, stigmatibus longioribus fili- formibus. © — C. minor ?. Trifolii Choisy. _ — Juli— August. Auf Klee und wohl mit Kleesaat eingeschleppt, selten. Stralsund: bei Bookhagen (Zbl.). Loitz: bei Vorbein, Gülzow und Rakow (Zbl.). Wolgast: bei Boltenhagen (Tesch). Von der €. europaea durch die an der Spitze zusammenneigenden, die Blumenröhre verschliessenden Schüppchen leicht zu unterscheiden. Sehr nahe verwandt ist sie aber mit C. EpithymumL. und nur durch unbedeutende Merkmale, deren Beständigkeit von manchen Botanikern in Zweifel gezogen wird, von ihr verschieden. Es war mir bisher nicht ver- gönnt, beide Pflanzen im lebenden Zustande vergleichen zu können, da G. Epithymum noch nicht in unserem Gebiete gefunden wurde. Babington und Grenier führen sie als Art auf und unterscheiden sie durch die der Kronröhre angedrückten, nicht ausgebreiteten Kelchzipfel, einen etwas län- geren Kelch, besonders aber auch durch die Schüppchen, welche zwar con- vergiren und die Kronröhre verschliessen, an der Basis aber durch einen Zwischenraum getrennt sind, weshalb sie den Fruchtknoten nicht vollständig decken, während sie bei C. Epithymum dicht zusammenstehen. Ich fand an der hiesigen C. Trifolii den Kelch der Blumenkrone an- gedrückt, der mehr glockenförmig als trichterförmig ist. Die Blumenschüpp- chen sind durch eine runde Bucht von einander getrennt, die Griffel min- destens so lang wie der Fruchtknoten, fast parallel aufrecht, die langen purpurbraunen Narben aber divergirend, ungefähr von der Länge der Staub- füden, mit schwach entwickelten, fast flachen, kreisförmigen Narbenpapillen. Samen wie bei C. europaea grubig punktirt, nicht glatt, wie Grenier von beiden Arten behauptet. Tr Stigmatibus oblongo - capitatis. 3. C. Epilindum Weihe, — caule subramoso; calyce profunde 5partito, laciniis dorso carinatis; corollae tubo subgloboso lim- bum bis superante, squamis erectis tubo adpressis lacinulatis; stylis ovario brevioribus, stigmatibus crassioribus oblongo - capi- tatis. © — C. densiflora Soy. Will. Epilinella euseutoides Pfr. Juli— August. Auf Lein schmarotzend, in manchen Jahren häufig. Der Stengel meist einfach. Blüthenknäuel ohne Deckblatt. Blüthen 316 CONVOLVULACEAE — SOLANACEAE. weiss, durch den tief getheilten Kelch mit breiten, eiförmigen, auf dem Rücken gekielten Lappen und die bauchige, grosse Kronröhre ausgezeichnet. Schüppchen klein, wimperig zerschlitzt, der Röhre angedrückt. Griffel nur den öten Theil so lang als der Fruchtknoten, mit viel längeren, dickeren, länglich - kopfförmigen Narben. 61. Fam. SOLANACEAE Juss. Kelch frei, meist 5spaltig, bleibend oder an der Basis sich ringsum ablösend. Blumenkrone unterständig, verwachsenblätte- rig, regelmässig, selten (bei ausländischen) etwas unregelmässig, mit meist 5spaltigem Saume, in der Knospenlage gefaltet oder eingeschlagen. Staubgefässe 5, der Kronröhre eingefügt und mit deren Zipfeln wechselnd. Fruchtknoten 2fächerig oder durch eine falsche Scheidewand 4fächerig, vieleiig; Samenträger dick, mittelständig. Griffel 1, mit einfacher oder 2lappiger Narbe. Frucht kapsel- oder beerenartig. Samen zusammengedrückt, häufig nierenförmig. Keimling im fleischigen Eiweisse, bei unsern Ar- ten stets gekrümmt. Kräuter oder Stauden, seltner Sträucher, mit wechselstän- digen Blättern, ohne Nebenblätter. — Die Solanaceen stehen in sehr naher Verwandtschaft zu den Serophulariaceen. Die faltige Knospenlage, die meist regelmässige Blumenkrone, die vorherr- schende Fünfzahl der Staubgefässe und der mit Ausnahme we- niger Arten stets gekrümmte Keimling zeichnen sie besonders vor ihnen aus. Trib. I. DATUREAE. Kapsel 2—4fächerig, 2—4klappig aufspringend, 1. DATURA. 2. NICOTIANA,. Trib, II. HYOSCYAMEAE. Kapsel 2fächerig mit ringsum abspringendem Deckel. 3. HYOSCYAMUS. Trib. III, SOLANEAE. Frucht beerenartig, nicht aufspringend. 4. SOLANUM. 9. LYCIUM, Trib. I. DATUREAE Endl. Capsula 2—4loenlaris, 2- Avalvis. 1. DATURA L. Cal. deeiduus, basi orbieulari persistente. Corolla infundibuliformis, limbo plieato 5lobo. Stigma 2lamella- tum. Caps. semi4locnlaris, 4valvis, polysperma. V,1.— Stech- apfel. SOLANACEAE. 317 1. D. Stramonium L., — foliis ovatis inaequaliter sinuato- dentatis glabris; capsulis spinosis. ® Juli— August. Auf Schütt und an uneultivirten Orten, verbreitet, aber höchst unbeständig. Aus Asien stammend, aber schon seit Jahrhunderten eingebürgert. Stengel 1—4’ h., kahl, sperrig-gabelästig. Blätter gross, dunkelgrün, tief buchtig- oder eckig-gezähnt. Blüthen gabel- oder blattwinkelständig, kurz gestielt; Blumenkrone wohlriechend, weiss, 2—3” 1. Kapsel aufrecht, gross, dieht stachelig. Samen braunschwarz, höckerig punktirt und grubig eingedrückt. Die ganze Pflanze riecht unangenehm betäubend. — Off. Fol. et Sem. Stramonii. 2. NICOTIANA I... Cal. persistens. Cor. infundibuliformis, limbo plicato, 5lobo. Stigma capitatum. Caps. apice 4Avalvis,' 2—4locularis, polysperma. V,1.— Taback. 1. N. rustica L., — foliis petiolatis ovatis integerrimis; tubo corollae cylindrico calycem superante, limbi lobis subrotundis obtusis. ® Juli— September. Hin und wieder im Grossen eultivirt. Klebrig-kurzhaarig. Stengel 2—3° h. Blüthen kurz gestielt. Kelch- lappen eiförmig spitz, wenig kürzer als die grünlich-gelbe Blumenkrone. — Bauerntaback. Trib. II. HYOSCYAMEAE Endl. Caps. 2locularis, operculo eircumseissa. 3. HYOSCYAMUS Tourn. Cal. persistens. Cor. infundibuli- formis, limbo 5lobo. Caps. e basi ventricosa angustata 2locu- laris, apice operculo eircumseissa. V,1. 1. H. niger L., — viscido-hirsutus; foliis ovato-oblongis pin- natifido -sinuatis, infimis petiolatis, caulinis semiamplexicaulibus, floralibus utringue 1—-2dentatis; floribus spicatis. © Juni— August. Auf Schutt, wüsten Plätzen, an Zäunen und Ufern, verbreitet. Die ganze Pflanze klebrig -zottig und von widrigem Geruche. Wurzel rübenförmig, weiss. Stengel 1—3‘ h., dick und holzig. Blätter verschieden tief buchtig-gezähnt. Blüthen ährenförmig, fast sitzend, in den Winkeln der viel grösseren Blüthenblätter. Kelchlappen stachelspitzig. Blumenkrone unrein gelb, mit dunkel violettem Adernetze, am Schlunde innen ganz vio- lett. Kapsel vom Kelche eingeschlossen, durch einen kleinen Deckel auf- springend. Samen klein, graugrünlich, grubig-punktirt. — Bilsenkraut. „Dullbillen“. — Off. Fol. et Sem. Hyoscyami. Die ljährige Pflanze, die sich durch einen niedrigen, meist einfachen Stengel und weniger buchtige, oft einfache Blätter auszeichnet, wurde im Gebiete noch nicht beobachtet. Es gehört dazu H. agrestis W. etK. und wenn das violette Adernetz den Blumen fehlt H. pallidus Kit. 315 SOLANACEAE. Trib. III. SOLANEAE Endl. Fructus baccatus, non dehiscens. 4. SOLANUM L. Cor. rotata. Antherae conniventes apice poris 2 dehiscentes. Bacca. 1. 8. nigrum L., — caule herbaceo; foliis petiolatis ovatis subdeltoideis repandis angulato-vel sinuato-dentatis; floribus simplieiter corymbosis; peduneculis apice incrassatis deflexis; bac- eis globosis. ®@ e. melanocarpum, — foliis cauleque superne adpresse-pilosis vel subglabris; baceis nigris. — S. nigrum Bernh. ß. ehlorocarpum (Spenner), — ramis foliisque subglabris; baceis maturis luteo -viridibus. — Speecimina humilia: S. humile Bernh. y. miniatum (Bernh.), — foliis cauleque patenti-subvillosis, baceis rubris. — Juni— September. Auf Schutt, wüsten Plätzen, Aeckern, an Ufern und Wegen, in der Hauptform «. häufig; £. auf Ballast an der Fährbrücke bei Wolgast; y. am Parower Haken bei Stralsund. Stengel 1—3' h., ästig; Aeste zusammengedrückt-kantig, die Kanten oft flügelie- scharf und stachelzähnig, bald nebst den Blättern ganz kahl, bald mehr oder weniger mit anliegenden Haaren besetzt. Blätter widerlich riechend, mehr oder minder tief buchtig. Blüthen m einfachen 5 — 7blü- thigen, gestielten Doldentrauben, klein und weiss. Griffel nach unten zottig. Beere kugelrund, schwarz, gelbgrün, gelb oder roth. — Noch eine mehr be- haarte Abart mit orangegelben Beeren 8. villosum Lmk. wurde bei uns noch nicht gefunden. Manche Botaniker betrachten die Abarten als besondere Species, doch gewiss mit Unrecht. Ohne die Farbe der Beeren lassen sich diese Arten dann nicht unterscheiden und die Behaarung ist zu veränderlich, als dass sie ein Merkmal zur Unterscheidung abgeben könnte. Finden wir doch auch bei S. Dulcamara eine ganz behaarte Form, «die dann mit demselben Rechte als Species getrennt werden müsste 2. S. Dulcamara L., — caule fruticoso flexuoso; foliis ovato- cordatis integerrimis superioribus auriculato-hastatis; Noribus co- rymbosis, pedunculis apice inerassatis; baccis ovato-oblongis. 4 ?. marinum Bab., — caule superne foliisque pilis incurvatis accumbentibus obsitis. Juni— August. In Hecken, feuchten Grebüschen, Gräben, häufig. . bei Swinemünde auf den Moolen. Stengel holzig, öfter geschlängelt und windend, 4—10°h. Blätter sanzrandie, die oberen gewöhnlich mit 2 spiessförmig divergirenden Oehr- chen zugespitzt. Blüthen nickend, violett, am Grunde jedes Zipfels mit 2 grünen Flecken. Griffel kahl. Beere roth, eiförmig-länglich. — Bitter- süss. — Ofl. Stipites Dulcamarae. SOLANACEAE — SCROPHULARIACEAE. 319 Die schwach behaarte Form dieser Art %. marinum ist nicht zu ver- wechseln mit 8. tomentosum Koch (S. litorale Raab), das sich durch eine graue, dichte und zottige Behaarung aller Theile auszeichnet und sich zur Hauptform verhält wie S. villosum Lmk. zu S. nigrum, aber bei Swinemünde, wie Koch irrthümlicherweise angiebt, nicht vorkommt. 3. 8. tuberosum L., — caule herbaceo; foliis pinnatis, fo- liolis inaequalibus, alternis minutis; corymbis terminalibus, co- rolla 5angulata. 4 Juni— Juli. Im Grossen allgemein angebaut, Stammt aus Amerika. Unterirdische Stengelglieder (Keime) Knollen tragend. Blüthenstiele ge- gliedert. Blumenkrone deckig, violett, weiss oder röthlich, Beere kugelig, grün oder gelblich. — Kartoffel, „Irdtüffel“. 5. LYCIUM L. Cor. infundibuliformis. Antherae longitudi- naliter dehiscentes. Bacca. V,1. 1. L. barbarum L., — foliis oblongis vel lanceolatis basi attenuatis; tubo corollae limbum aequante. B Juni— Juli. Zu Hecken allgemein angepflanzt und verwildert; stammt aus Südeuropa. Dorniger Strauch, 4—6° h., mit herabgebogenen, dünnen, ruthenförmi- gen, kantigen Zweigen. Blätter ganzrandig, in den kurzen Blattstiel ver- schmälert. Blüthen in den Blattwinkeln gestielt und gehäuft. Blumenkrone lila, am Schlunde filzig. Beere elliptisch, roth — Bocksdorn. 62. Fam. SCROPHULARIACEAE R. Br. Kelch 5- seltner 4theilig. Blumenkrone unterständig, ver- wachsenblätterig, meist 2lippig, seltner 4- oder mehrtheilig, Lap- pen in der Knospenlage dachig. Staubgefässe der Kronröhre eingefügt, am häufigsten 4 didynamisch, seltner 5 oder 2. Frucht- knoten frei, 2fächerig, Samenträger mittelständig mit der Scheide- wand verbunden, seiten durch Schwinden der Scheidewand 1fä- cherig. Griffel 1, mit einfacher oder 2lappiger Narbe. Frucht eine Kapsel, bei ausländischen Arten zuweilen eine Beere. Keim- ling gerade, selten schwach gekrümmt, von verschiedener Lage im fleischigen Eiweisse. Kräuter oder Stauden mit meist einfachen Blättern, ohne Nebenblätter. — Stehen den Solanaceen am nächsten. Trib. I. VERBASCEAE. Blumenkrone mit kurzer Röhre und ungleiechem, ötheiligem Saume, Antherenfächer an der Basis auseinanderweichend, oben zusammenfliessend, durch eine gemeinschaftliche Ritze aufspringend, daher 1fächerig erscheinend. 320 SCROPHULARIACEAE. 1. VERBASCUM. 2. SCROPHULARIA. 3. LIMOSELLA. Trib, II. ANTIRRHINEAE. Blumenkrone bald fast radförmig oder maskirt oder ra- chenförmig. Staubgefässe 4 didynamisch, oder 2. Antherenfächer durch Längsritzen auf- springend, an der Basis abgerundet. 4. VERONICA. 9. DIGITALIS., 6. LINARIA. Trib. III. RHINANTHEAE. Blumenkrone röhrig, mit 2lippigem Saume. Staubge- fässe 4 didynamisch. Antherenfächer durch Längsritzen aufspringend, an der Basis spitz oder stachelspitzig. 7. MELAMPYRUM. 9. ALECTOROLOPHUS., 8. PEDICULARIS 10. EUPHRASIA. 11. ODONTITES. Trib. I. VERBASCEAE Benth. Antherae basi affıxae, 1locu- lares, apice transversim dehiscentes. 1. VERBASCUM L. Cal. 5fidus. Cor. rotata, limbus 5lobus, subinaequalis. Stam. 5, inaequalia. Caps. 2locularis, apice septi- cide 2valvis. V,1. — Wollkraut, Königskerze. 7 Folia penitus a folio ad folium decurrentia. 1. V. Thapsus L., — foliis dense tomentosis crenatis, omni- bus decurrentibus infimis oblongis basi angustatis, superioribus sensim minoribus ovatis vel ovato-lanceolatis acutis; spica densa elongata solitaria, pedicellis brevissimis; filamentis 3 albo-lanatis, 2 longioribus subglabris anthera sua hinc breviter decurrente Zplo longioribus; stigmate capitato. &@ — V. Schraderi Meyer. Juli— August. Auf Hügeln, hohen Ufern, an Wegen, verbreitet; be- sonders häufig auf Rügen und Usedom. Stengel 2—5’ h., einfach, straff aufrecht. Blätter gross, lang herab- laufend, beiderseits mit einem gelhblich-grauen Filze dieht bekleidet, die Haare des Filzes quirlförmig verästelt. Blüthen wohlriechend, in einer dich- ten, später sehr verlängerten, straffen, einfachen Aehre, kurz gestielt, meist zu 3 dicht gedrängt. Kelchzipfel länglich, spitz, filzig. Blumenkrone gelb, radförmig, etwas hohl, 6—8° im Durchmesser. Kürzere Staubfäden weiss- wollig, die beiden längeren kahl oder oben spärlich behaart, 4mal so lang als ihre auf der einen Seite kurz herablaufenden, saffrangelben Antheren. Narbe kopflörmig. Samen länglich, oben und unten abgestutzt, schwarz- braun, mit Längsreihen von Höckern besetzt. 2. V. thapsiforme Schrad., — foliis tomentosis erenatis, omni- bus decurrentibus, infimis obovatis basi angustatis, superioribus sensim minoribus ovato-lanceolatis acutis; spica densa elongata solitaria, pedicellis brevissimis; filamentis 3 «albo-lanatis, 2 lon- gioribus subglabris anthera sua hinc longe decurrente subduplo SCROPHULARIACEAE, 321 longioribus; stigmate spathulato utrinque longe decurrente. © — V. Thapsus Meyer. Juli— August. An denselben Standorten, nicht verbreitet; mit Sicher- heit bis jetzt nur in der Umgegend von Demmin, aber hier häufig. Der vorhergehenden Art sehr ähnlich; die Blumenkrone aber fast noch einmal so gross, flach ausgebreitet und von stärkerem Geruc he; die längeren Staubfäden kürzer, kaum doppelt so lang als ihre auf der einen Seite lang herablaufende Antheren ; die Narbe zu beiden Seiten der Griffelspitze lang herablaufend und dadurch spatelförmig. — Of. Flores Verbasei. tr Folia breviter decurrentia. V. nigrum << Thapsus. e. subthapsus, — foliis cerenulatis utringue dense tomentosis, caulinis ovato-lanceolatis semidecurrentibus; spieis pyramidato- panieulatis; floribus parvis; filamentis violaceo-lanatis, antheris omnibus aequalibus; stigmate capitato. " Juli— August. Auf offnen Waldplätzen zwischen Coserow und dem fe} Kölpinsee auf Usedom. Dieser Bastard steht durch sein gelblich-graufilziges Indument und die etwas herablaufenden, sitzenden Blätter dem V. Thapsus sehr nahe, un- terscheidet sich aber, durch die in eine Rispe gestellten Aehren und die violette Wolle der Staubfäden. #. intermedium, — foliis crenulatis tomentosis, inferioribus elliptico-oblongis petiolatis, caulinis intermediis oblongo-lanceo- latis basi attenwatis, superioribus breviter deeurrentibus; spica subsolitaria densa, floribus parvis; filamentis violaceo-lanatis, antheris omnibus aequalibus; stigmate capitato. — V. collinum Schrad. V. Thapso-nigrum Schiede. V. nigro-Thapsus Wirte. Juli — August. An den Ufern des Lindengrundes bei Wolgast. Hält die Mitte zwischen beiden Eltern. Nähert sich in der Blattform mehr dem V.nigrum, während der Blüthenstand an V. Thapsus erinnert. Ein dritter, bei uns noch nicht beobachteter Bastard y. subnigrum (V. Thapso-nigrum Wirtg. V. Thomaeanum Wirtg. olim) steht durch die unteren herzeiförmigen, gestielten Blätter dem V. nigrum noch viel näher. V. nigrum << thapsiforme. e. subnigrum, — foliis crenatis breviter decurrentibus tomen- tosis, superioribus cuspidatis; caule superne acute angulato; flo- ribus magnis; filamentis violaceo-lanatis, antheris filam. longiorum oblongis decurrentibus. — V. thapsiformi-nigrum Schiede. V. adul- terinum Koch. Juli— August. An Wegen und auf Hügeln; bei Trittelvitz und Ver- chen unweit Demmin von Zabel gefunden. Von den Bastarden des V. Thapsus durch die grösseren, gelben Blu- 21 392 SCROPHULARIACEAE. men und die ungleichen Antheren, wovon die der längeren Staubfäden et- was herablaufen, nicht schwer zu unterscheiden. +rr Folia non decurrentia. 3. V. Lychnitis L., — foliis crenatis supra glabriusculis, sub- tus pulverulento-tomentosis, inferioribus elliptieis in petiolum atte- nuatis, superioribus sessilibus ovato-acuminatis; ramis spicatis pyramidato-paniculatis; filamentis albo-lanatis. © ß. album (Mill.,, — Noribus albis. Juli— August. An Mauern, auf Hügeln; bis jetzt nur in der weiss- blüthigen Form bei Spyker auf Rügen. Stengel 2—3’ h., oben kantig und ästig. Blätter oberseits grün, fast kahl, unterseits weissgrau, mit kurzem Filze. Blüthen in zahlreichen, unter- brochenen, zusammen eine pyramidenförmige Rispe bildenden Aehren. Blumenkrone flach radförmig, gelb, gegen den Schlund violettgefleckt, oder wie bei uns ganz weiss. Sämmtliche Staubfäden weisswollig behaart. An- theren alle gleich. Narbe kopfförmig, kugelig. 4. V. nigrum L., — foliis crenatis supra glabriusceulis subtus , fo) tenuiter tomentosis, inferioribus longe petiolatis cordato-ovatis vel cordato-oblongis, superioribus subsessilibus ovato-oblongis; spica elongata simpliei vel ramosa; filamentis purpureo-lanatis. 4 Juli— August. An Wegen, Zäunen, in Dörfern, auf Hügeln, häufig. Diese Art ist leicht kenntlich an den lang gestielten, an der Basis herz- förmigen, unterseits dünnfilzigen unteren Stengelblättern und an den mit purpurvioletter Wolle bekleideten Staubfäden. Blumenkrone klein, gelb, am Schlunde violett gefleckt. Narbe abgerundet, an der Seite des Griffels etwas herablaufend. Samen braun, oval, oben und unten gestutzt, mit Längsreihen von Höckern. 2. SCROPHULARIA Tourn. Cal. 5fidus. Corollae tubus bre- vis inflatus, limbus subbilabiato-5lobus, lobo inferiore reflexo. Stam. 4 didynama, saepe cum rudimento staminis quinti (stami- nodio) ad basin labii superioris. < Caps. 2locularis, septieide 2valvis. XIV, 2. 1. S. nodosa I., — caule argute Sangulari, petiolis exalatis; foliis ovato-oblongis basi subcordatis duplieato-serratis; corymbis laxis in panicnlam elongato-oblongam dispositis; laciniis ealyeis ovatis angustissime membranaceo-marginatis; staminodio trans- verse oblongo subemarginato. 4. Juni— August. An feuchten Orten, in Gebüschen und Wäldern, häufig. Mit unterirdischen, an der Spitze sich kmollenartig verdiekenden Aus- läufern. Stengel 1—3‘ h., kahl, scharf 4kantig, einfach. Blätter gegenstän- dig, 2—4“ 1, meist doppelt gesägt, die unteren Sägezähne häufig verlän- SCROPHULARIACEAE. sr} 323 gert. Blüthen klein, gestielt, in lockeren, zu einer ‚verlängert länglichen Rispe angeordneten Doldentrauben. Blumenkrone trüb gelblichgrün, braun überlaufen. Staubfadenrudiment querlänglich, schwach ausgerandet. Kap- sel eiförmig, spitz, länger als der Kelch. Samen braunschwarz, Jänglich, mit Längsrippen und Querrunzeln. — Hat wie die folgende Art einen un- angenehmen Geruch. 2. S. Ehrharti Stev., — caule petiolisque lato-alatis, foliis ovato-oblongis basi subcordatis serratis; corymbis laxis in pani- culam elongatam dispositis; laciniis calyeis subrotundis late mem- branaceo- marginatis; staminodio obcordato-2lobo, lobis divari- catis. 4 — S. aquatica Aut. plur. non L.! S. alata Aschrs. Juni— August. An Bächen, Gräben und Teichen, verbreitet. Der vorigen Art sehr ähnlich, aber leicht zu unterscheiden: durch den 4kantigen, an den Kanten breit geflügelten Stengel und geflügelte Blatt- stiele, durch die fast runden, mit breitem, etwas kerbigem Hautrande um- gebenen Kelchzipfel und durch das 2lappige Staubfadenrudiment. Blumen- krone grün, braunroth überlaufen. Die Ausläufer besitzen bei dieser Art keine entwickelten Stengelglieder und erscheinen im Herbste als kleine Blatt- rosetten an der untersten Stengelbasis. 3. LIMOSELLA L. Cal. 5fidus. Cor. 5fida, laciniis aequa- libus. Stam. 4 didynama; antherae subglobosae 1loculares, apice transversim glehiscentes. Uaps. 1locularis, placenta centrali libera et basi tantum dissepimento brevissimo adnata. XIV, 2. 1. L. aquatica L., — foliis lineari-vel lanceolato - spathulatis longe petiolatis, petiolis pedunculos superantibus. ® Juli— September. Auf überschwemmtem Boden, am Rande von Tüm- peln, Teichen und Flüssen, hier und da. Barth: bei Divitz (Zbl.). Franz- burg: Neumühler Teich (Holtz). Stralsund: an der Lache vor Martensdorf (Fischer), am Borgwallsee bei Pennin. Rügen: bei Glowe und Putgarten (Zbl.). Greifswald: bei Neuenkirchen und Leist (Münter). Wolgast: Tüm- pel bei Pritzier und Hohendorf, am Ufer der Peene bei Malzow. Kleimes, stengelloses, 1—2“ hohes Pflänzehen, mit fadenförmigen, wur- zelnden, Blattbüschel und Blüthen treibenden Ausläufern. Blätter schmal spatelförmig, 3- seltner nervig, büschlig gehäuft, auf langen an der Basis scheidigen Blattstielen. Blüthen klein, 1“ 1., gestielt, in den Blattwinkeln. Blüthenstiele kürzer als die Blattstiele. Kelch häutig, mit spitzen Zipfeln. Blumenkrone röhrig-glockig, grünlich, mit röthlich-weissem Saume. Antheren dunkelviolett. Kapsel rundlich, grösser als der Kelch. Samen länglich, der Länge nach gefurcht, mit zarten Querstreifen. Trib. II. ANTIRRHINEAE Chavannes. Antherae dorso af- fixae, 2loculares, loculi basi rotundati, rima longitudinali dehis- eentes. . 4, VERONICA L. Cal. 4—5partitus. Cor. rotata, limbus 21* 324 SCROPHULARIACEAE. 4fıdus, lacinia superiore majore. Stam. 2. Stigma integrum. Caps. emarginata, 2locularis, angustisepta. II, 1. — Ehrenpreis. Sect. I. Chamaedrys Koch. Racemi omnes axillares. Corollae tubus brevissimus. a. Calyx 4partitus. 1. V. sceutellata L., — foliis sessilibus lanceolato-linearibus acutis minute retrorsum denticulatis; racemis axillaribus alternis, pedieellis capillaribus fructiferis divaricatis; capsula compressa emarginato-2loba transverse sublatiori. 4, ß. pilosa Vahl, — caule, pedunculis vel calyce quoque mar- gineque capsularum villosis. — V. parmularia Poitou et Turpin. Juni— August. In Gräben, Sümpfen, auf nassen Wiesen, verbreitet; ß. hin und wieder unter der Hauptform. Stengel 1—14‘ h., aufsteigend, dünn und schwach, gewöhnlich wie die ganze Pflanze kahl. Blätter gegenständig, sitzend, entfernt rückwärts drüsig- gesägt oder fast ganzrandig. Trauben nur in der Achsel des einen Blattes je eines Blattpaares. Blüthen entfernt, lang gestielt, mit viel kürzeren lan- zettlichen Deckblättchen. Blumenkrone weiss mit röthlichen oder bläulichen Adern Kapsel auf den abwärts gebogenen Stielen aufwärts gerichtet, fast flach zusammengedrückt, wenigsamig. 2. V. Anagallis L., — foliis basi semiamplexicauli sessilibus oblongo-lanceolatis vel lanceolatis acutis obsolete serratis; race- mis axillaribus oppositis, pedicellis fructiferis patentibus; capsula subrotunda leviter emarginata. 4, Juni — August. In Gräben, am Rande von Teichen und Flüssen, häufig. Stengel 1—2' h., fast 4kantig, aufrecht, seltner aufsteigend, nebst den Blättern kahl. Blätter spitz, gewöhnlich gesägt, doch auch fast ganzrandig. Trauben gegenständig, in der Achsel beider Blätter eines Blattpaares, locker- blüthig, meist sehr lang und straf. Blüthenstiele meist so lang wie die lanzettlichen Deckblätter. Blumenkrone blasslila oder weisslich mit dunkleren Adern. Kapsel schwach zusammengedrückt, fast rund, seicht aus- gerandet, vielsamig. 3. V. Beccabunga L., — foliis Dbreve petiolatis rotundato- ovalibus oblongisve obtusis crenato-serratis; racemis axillaribus oppositis, pedicellis fructiferis patentibus; capsula subrotunda turgida leviter emarginata. 4 Juni— August. In Bächen, Quellen, Gräben, Tümpeln, sehr häufig. Wird von Anfängern häufig mit der vorigen Art verwechselt, hat aber einen fast stielrunden Stengel, viel breitere, stumpfe, meist ovale und stets gestielte Blätter und eine dunkelblaue, selten röthliche Blumenkrone. Die Blätter sind mitunter nur stumpf gekerbt und werden selbst fast ganzrandig. ” 4. V. Chamaedrys L., — caule adscendente bifariam piloso ; foliis subsessilibus ovatis inciso-crenato-serratis rugosis; racemis SCROPHULARIACEAR. 3935 axillaribus oppositis laxis, pedicellis fructiferis adscendentibus capsula 3angulari-obcordata emarginatä ciliata longioribus. 4 Mai— Juni. Auf Grasplätzen, an Wegen, in Wäldern, sehr häufig. ı Stengel aufsteigend, —13‘ h., mit 2 von Glied.zu Glied abwechseln- den Haarleisten. Blätter Tunzelig,, mit veränderlicher Behaarung, an der Basis mitunter etwas herzförmig. Blüthen lang gestielt, mit kurzen lanzett- lichen Deckblättern. ®lumenkrone gross, himmelblau mit dunkleren Adern, selten verblasst. Kapsel vom Kelche überragt. 5. V. montana L., — caule e basi repente adscendente spar- sim piloso; foliis longe petiolatis ovatis grosse crenato -serratis; racemis axillaribus laxis paucifloris, pedicellis fructiferis paten- tibus; capsula plano-compressa reniformi transverse latiori basi apiceque emarginata ciliata. 4, Mai— Juni. In schattigen Laubwäldern, hier und da. Tribsees: For- kenbecker Holz (Fischer). Damgarten: Hessenburger Holz. Stralsund: Abts- hagen im diesseitigen Walde (Fsch.). Rügen: häufig in der Stubnitz, in der Dwörsied am Tripper Bach, im Puttbuser Holz. Greifswald: Elisen- hain (Münter). Demmin: Devener Holz. Hat den Habitus der vorigen Art, ist aber kleiner und zarter, der Sten- gel allseitig behaart; Blätter mit deutlichem, bis 4” langemrStiele. Trauben meist nur in der Achsel eines Blattes je eines Paares, 2 —4blüthig, sehr locker. Blumenkrone bläulichweiss, mit dunkleren Adern. — Besonders aus- gezeichnet ist diese Art durch die grosse, häutige, flach zusammengedrückte, breit nierenförmige, unten und oben auscerandete, gewimperte Kapsel. 6. V. offieinalis L., —- caule procumbente apice adscendente hirto-pubescente; foliis breviter petiolatis obovatis elliptieisve serratis; racemis axillaribus dense multifloris, pedicellis fructiferis erectis capsula Sangulari-obeordata retusa brevioribus. 4 Juni— August. In Wäldern, auf Triften und Heideboden, sehr häufig. Stengel niederliegend, verästelt, bis 2° 1., wie die ganze Pflanze von 5 5 ’ ) ’ 5 kurzen, steifen Haaren rauhhaarie. Blätter in den kurzen Blattstiel herab- laufend, gesägt, an der Spitze und Basis meist ganzrandige. Trauben viel- I 8 - blüthie, am Grunde locker. Blüthen kurz gestielt, mit längerem Deckblatte. 0) io) b) > Blumenkrone blassblau mit dunkleren Adern. Kapsel behaart, abgerundet 3eckig, sanft ausgeschweift. Findet sich ausnahmsweise auch mit einer gipfelständigen Tı jaube. — Ehrenpreis‘ „Ihrenpries“. — Off. obs. Herba Veronicae. b. Calyx 5partitus, laeinia quinta minuta. 2: v. latifolia L., — caulibus erectis vel e basi arcuata ad- scendentibus; foliis De e basi subeordata ovatis oblongisve ineiso -serratis; racemis axillaribus, pedicellis erectis; calyeibus 5fidis; capsula compressa subrotundo-obcordata acute emargi- nata. 4 — VW. Teucrium L.? 326 SCROPHULARIACEAE. Juni — Juli. Auf Hügeln, in Gebüschen und an Waldrändern, strecken- weise. Rügen: häufig auf Mönehgut, dem Zicker, Thiessow und Nordpehrd bis Sellin. Ruden: Nordspitze der Insel. Usedom: von Peenemünde durch das Holz bis zum Seestrande und längs der Dünen bis zur Gaaze verbreitet. Demmin: bei Trittelvitz und Sommersdorf (Zbl.), im Devener Holze. Wurzelstock kriechend. Stengel aus kurzer bogiger Basis gerade auf- recht, bis 14° h., nebst den Blättern mehr oder weniger kraus-weichhaarig. Blätter sitzend, grob eingeschnitten - gesägt, breit eiförmig mit fast herzför- miger Basis bis länglich “mit fast keiliger Basis. Trauben gegenständig, in den Achseln der oberen Blattpaare lang gestielt, verlängert und reichblüthig. Blumenkrone verhältnissmässig gross, azurblau, die Röhre innen behaart. Kelchzipfel ungleich, lineal. Blüthenstiele meist länger als die lanzett-li- nealen Deckblättehen und die zusammengedrückte, fast kreisförmige, spitz ausgerandete, den Kelch kaum überragende Kapsel. Die V. prostrata (der Schmidtschen Flora von Usedom gehört zu V. latifolia, die ächte V. prostrata L. wurde im Gebiete bis jetzt ver- gebens gesucht. Sect. II. Pseudo -Lysimachium Koch. Racemus terminalis et saepe plures se- eundarii laterales. Corollae tubus eylindrieus, diametro suo transversali longior. 8. V. longifolia L., — foliis petiolatis oppositis binis ternis quaternisve ex ovata vel subcordata basi lanceolatis sensim longe acuminatis acute serralis; racemis terminalibus elongatis densi- floris; capsula subrotunda turgida emarginata. 4, Juli— August. Auf Wiesen im Gebiete der südlichen Peene, stellen- weise bei Gützkow, Jarmen und Anclam. Wurzelstock kurz kriechend. Stengel 1—3‘ h., meist aufrecht, nebst den Blättern mehr oder weniger kraus-weichhaarig. Blätter in der Breite sehr veränderlich, aus fast herzförmiger, oder eiförmiger, selbst keilförmiger Basis lanzettlich bis lanzettlich-linienförmig, bis zur verlängerten Spitze spitz- ungleich-, am Grunde fast doppelt-gesägt. "Traube verlängert und sehr dieht- blüthig, endständig, ausserdem öfter einige seitenständige. Deckblättchen pfriemlich. Blüthenstiele meist kürzer als der kurz- -zottiee Kelch. Blumen- krone blau. Kapsel klein, aufgedunsen, fast rund und ausgerandet. Formen mit ganz kahlen Blättern (V. glabra Scehrad.) oder am Grunde keilförmigen Blättern (V. media Schr.) wurden hier nicht gefunden. 9. V. spicata L., — foliis petiolatis oppositis ovatis lanceo- latisve erenato-serratis apice integerrimis, inferioribus obtusis; racemo terminali subsolitario densifloro; capsula subrotunda tur- gida emarginata. 4, Juli— August. Auf trocknen Anhöhen, Triften, selten. Tribsees: Tre- belanhöhen bei Bassendorf (Zbl.). Barth: Vogelsang an sandigen Bergen Pruchten gegenüber (Holtz). Lassan: am Knüppeldamm bei Zarrenthin (Tesch). Demmin: Sandberge beim alten Schützenhause, Mecklenburger Berge. Von der vorhergehenden Art durch meist breitere, stumpfliche, nicht lang zugespitzte Blätter, die mit stumpflichen, kerbigen Sägezähnen nicht ganz bis zur Spitze versehen sind und durch meist nur eine "einzelne, end- ständige, dichtblüthige Aehre verschieden. SCROPHULARIACEAE. 327 Die Pflanze ist sonst in der Behaarung und Breite der Blätter sehr veränderlich. Blumenkrone himmelblau. Deckblättehen fast von der Länge des Kelches. Sect. III. Veronicastrum Koch. Racemi in caule ramisque terminales. Corollae tubus brevissimus. Folia caulina sensim in bracteas transeunt. a. Semina plana, peltata. 10. V. serpillifolia L., — foliis ovatis oblongisve suberenatis, floralibus superioribus lineari-oblongis; caule ramisque multifloris laxe racemosis; pedicellis erectis calycem aequantibus; capsula compressa obreniformi transverse latiore emarginata, stylo elon- gato. 4. Mai— September. Auf Aeckern, Hügeln, Triften und an Wegen, häufig. Stengel aufsteigend, oft am Grunde ästig, oberwärts gewöhnlich einfach, 3—8” h. Blätter kahl, kurz gestielt, dicklich, eiförmig, die untersten klei- ner, fast rund, sämmtlich gekerbt, oder fast ganzrandig. Blumenkrone bläu- lieh-weiss mit dunkleren Adern. Kapsel mit langem Griffel und meist wie der Kelch drüsig-gewimpert. 11. V. arvensis L., — foliis cordato-ovatis inciso-crenatis, floralibus superioribus lanceolatis integerrimis, caule ramisque multifloris laxe racemosis; pedicellis erecetis calyce brevioribus ; capsula compressa obcordato-biloba, stylo fissuram paulo super- ante. @ et © Mai— September. Auf Aeckern und Hügeln, sehr häufig. Stengel 5—8“ h., aufrecht, die seitenständigen Aeste aufsteigend, rauh- haarig; Blätter eingeschnitten-gekerbt, an kleinen Exemplaren oft ganzrandig. Blüthen sehr kurz gestielt. Blumenkrone klein, hellblau. Kapsel gewim- pert, mit kurzem, die tiefe Ausrandung wenig überragendem Griffel. 12. V. verna L., — foliis pinnati-partitis, infimis ovatis in- tegris, floralibus sublinearibus; caule ramisque dense multifloris - racemoso-spicatis; pedicellis erectis calyce brevioribus; capsula compressa late obcordata emarginata, stylo emarginaturam ae- quante. © et © April— Juni. Auf Aeckern, sonnigen Hügeln, an Wegen, häufig. Stengel 1—4“ h., steif aufrecht, meist von der Basis an mit zahlrei- chen, straffen, aufrechten Aesten, nebst den Blättern drüsig-behaart. Blät- ter fast fingerig-fiederspaltig. Blumenkrone sehr klein, dunkelblau. Kapsel kurz gewimpert, fast breiter als hoch, mit tiefer aber etwas stumpfer Aus- randung. b. Semina concava, pelviformia. 13. V. triphylla L., — foliis infimis ovatis integris, mediis digitato-3—bpartitis, foralibus 3partitis lanceolatisve; caule ra- misque multifloris laxe racemosis; pedicellis adseendentibus ca- 328 SCROPHULARTACEAE. Iyce longioribus; capsula Zurgida subrotundo-obcordata acute emarginata. @ et © April—Mai. Auf Aeckern und bebautem Boden, sehr häufig. Drüsig-behaart. Stengel 2—6“ h., meist vom Grunde an mit abste- henden Aesten. Blätter dieklich, dunkelgrün, oft roth überlaufen, die un- tersten gestielt, eiförmig, kerbig gesägt, die folgenden fingerig-3—Ötheilig. Trauben locker. Blüthen lang gestielt. Blumenkrone azurblau. Kapsel ge- dunsen, drüsig-behaart; Griffel wenig über die Ausrandung hervortretend. Samen auf der einen Seite convex auf der andern concav, beckenförmig wie bei den folgenden Arten. Seet. Iv. Alsinoides. Peduneuli axillares solitarii, fructiferi reflexi. Folia Noralia inferioribus eonformia. Plantae deeumbentes. 14. V. agrestis L., — foliis cordato-oblongis serrato-crena- tis; peduneulis axillaribus solitariis folium subaequantibus, fructi- feris reflexis; calyeis laciniis oblongis obtusiuseulis sparsim pilosis; capsula carinata turgida obreniformi-subrotunda acute emarginata, pilis glanduliferis ereetis longioribus sparsim pilosa. © et & — V. didyma Tenore pr. parte. ß- calyeida Fries, — laeiniis calyeis ineisis. April— September. Auf Aeckern und bebautem Boden, häufig; $. im Bauwieker Hohlwege bei Wolgast Stengel niederliegend, von der Basis an verzweigt, 4—1’ l., nebst den Blättern mehr oder weniger behaart. Blumenkrone weiss, mit schwachen bläulichen Streifen, der obere Lappen öfter blassblau oder röthlieh. Staub- fäden unten in der mit einem Haarkranze versehenen Kronröhre eingefügt. Kelchlappen länglich, stumpf, zerstreut behaart und gewimpert, selten wie in 8. mehr oder weniger tief eingeschnitten. Kapsel rundlich-verkehrt-nie- renförmig, etwas zusammengedrückt, fast 2kugelig, am Rande gekielt, mit aufrechten, längeren Drüsenhaaren zerstreut besetzt, 4—8samig. Griffel kaum,so lang wie der Ausschnitt der Kapsel. Samen gelblich-weiss, becken- förmig-ausgehöhlt, querrunzelig. 15. V. opäca Fries, — foliis subrotundo -ovatis subcordatis serrato-crenatis; peduneulis axillaribus solitariis folium subaequan- tibus, fructiferis reflexis; calyeis laciniis oblongis vel subspathu- latis obtusis villosis; capsula carinata turgida obreniformi trans- verse latiore acute emarginata dense pubescente, pilis brevissimis subincurvis eglandulosis paueisque longioribus glanduliferis inter- mizxtis. © et © Mai— September. Auf Aeckern und bebautem Boden, hier und da. Damgarten: bei Pantlitz und Gruel. Barth: bei Frauendorf und Wobbel- kow. Stralsund: auf dem Stadtfelde, bei Voigdehagen (Fischer). Rügen: Nesebanz, Grahl, Altefähr (Fischer), bei Sassnitz. Greifswald: bei Eldena (Jessen). Wolgast: Aecker bei der Stadtkoppel und bei der Mühle am Ernsthöfer Wege. Ist‘ sehr leicht mit der vorhergehenden Art zu verwechseln, unterschei- SCROPHULARIACEAER. 329 det sich aber durch mehr rundliche Blätter, durch die einfarbig-tiefblauen und dunkler gestreiften Blumenlappen und die der Quere nach breitere, mit ganz kurzen, etwas gekrümmten, drüsenlosen, mit einzelnen längeren Drüsenhaaren untermischten Haaren dicht besetzte Kapsel, die beim Trock- nen dadurch ein graues Ansehen erhält. Die Kelchlappen neigen sich mehr der spatelförmigen Gestalt zu, und sind stärker behaart, fast zottig. Die Einfügung der Staubfäden ist wie bei der vorigen Art, der Griffel etwas länger als der Kapselausschnitt. 16. V. polita Fries, — foliis cordato -ovatis üneiso-serrato- crenatis; peduneulis axillaribus solitariis folium subaequantibus, fructiferis reflexis; calycis laciniis ovatis acutis subglabris mar- gine brevissime eiliatis; capsula subecarinata turgida obreniformi acute emarginata dense pubescente, pilis brevissimis eglandulosis paueisque longioribus glanduliferis intermiztis. © et © — V. di- dyma Ten. pr. parte. Mai— September. Auf Aeckem und bebautem Boden, ziemlich selten. Barth: Planitz und Löbnitz (Zbl.). Stralsund: Wälle, Vorstädte, Stadtfeld (Fischer). Rügen: Altefähr, Kl. Bandelvitz (Fischer), auf Jasmund bei Baldereck, Campe und Koosdorf. Greifswald: vor dem Fleischerthore, bei Griebenow (Münter). ®Wolgast: bei den Farbholzmühlen. Usedom: bei Retzow. Diese Art zeichnet sich aus durch tiefer, fast eingeschnitten gekerbte Blätter, durch breit eiförmige, spitze Kelchlappen, die nur am Rande kurz gewimpert, sonst fast kahl erscheinen und mit sehr stark hervortretenden Nerven durchzogen sind, und ferner durch die tief blaue Blumenkrone, deren kleinerer Lappen häufig hellblau ist. Die Behaarung der Kapsel ist der der vorigen Art ähnlich, im Ganzen noch etwas kürzer; die Fächer sind mehr baue hig-kugelig, fast ohne Kiel am Rande und ohne hervortretende Nerven. Der Griffel ist etwas kürzer als der Kapselausschnitt. 17. V. persica Poir. (1808), — foliis ovatis subcordatts pro- funde crenato-serratis; pedunculis axillaribus solitariis folium superantibus, fructiferis reflexis; calyeis laciniis ovato-lanceolatis eiliatis; capsula argute carınata turgida compressa transverse la- tiore obtuse emarginata, lobis divaricatis, venis elevatis reticulata pilisque sparsis glanduliferis obsita. © — V. Buxbaumii Ten. (1811). V. hospita M. et K. Mai— September. Auf Aeckern und bebautem Boden, selten. Rügen: bei Bobbin auf Jasmund (Zbl.). Stralsund: Tribseer- Vorstadt, Stadtfeld am neuen Kirchhofe bei Knöchelsöhre (Fischer). Wolgast: Boltenhagen an Zäunen bei der Gärtnerwohnung (Tesch). Demmin: Aecker am Mühlen- graben neben dem Wege nach Vorwerk. In allen Theilen grösser als die vorhergehenden Arten, oft über 11. Die Blüthenstiele besonders die oberen länger als die Blätter. Blumenkrone gross, himmelblau mit dunkleren Streifen. Die Kapsel besonders ausge- zeichnet, sehr breit, etwas zusammengedrückt und scharf gekielt, hervor- tretend - netzaderig, in einen stumpfen Winkel ausgerandet, wodurch die 330 SCROPHULARIACEAE. Lappen der Kapsel sperrig auseinanderstehen, mit wenigen längeren Drüsen- haaren bestreut. Griffel lang. 18. V. hederifolia L., — foliis cordato -rotundatis erenato- sub5lobis; pedunculis axillaribus solitariis folium subaequantibus, fructiferis reflexis; calyeis laciniis cordatis conmiventibus capsula turgida eubico-subglobosa vix emarginata longioribus. © et © April— Mai. Auf Aeckern und bebautem Boden, gemein, Weichhaarig. Stengel niederliegend. Blätter herzförmig-rundlich, tief gekerbt, fast lappig, der Endlappen gross und breit. Blumenkrone blass- blau oder weisslich, viel kleiner als der Kelch. Kelchlappen herzförmig, steif gewimpert, gleichmässig zusammenneigend, dadurch einen fast 4seitigen Kelch bildend. Kapsel kahl, aufgetrieben kugelig, an den Näthen etwas eingezogen, oben eingedrückt, daher schwach 4lappig. Samen gross, schwarz- braun. r Gratiola offieinalis L. im vorigen Jahrhundert von Weigel auf Wiesen am Knieperteiche bei Stralsund gesammelt, ist seit dieser Zeit dort nicht mehr gefunden worden. Ebenso ist die Pflanze auf der Insel Usedom, wo sie von Kölpin auch im vergangenen Jahrhundert ohne nähere Angabe des Standorts „in humidiuseulis“ angegeben wird, bis jetzt vergeblich gesucht. 5. DIGITALIS Tourn. Cal. 5partitus. Cor. tubuloso -cam- panulata, limbo obliquo Afido, sublabiato, labio superiore emar- ginato. Stam. 4, didynama; antherarum loeuli divaricati. Stigma 2fidum. Caps. 2locularis. XIV, 2. — Fingerhut. 1. D. ambigua Murr., — foliis oblongo-lanceolatis serratis, inferioribus in petiolum attenuatis, superioribus basi ovata semi- amplexicaulibus; laeiniis ealyeis lanceolatis; corolla campanulata glanduloso-pubescente. 4 — D. ochroleuca Jeq. D. grandiflora Lmk. Juni—Juli. In schattigen Laubwäldern, bis jetzt nur im Lindenbusch bei Plennin unweit Tribsees. Stengel 1—4' h., einfach, nach oben zu nebst den Blüthenstielen drü- sig-behaart. Blätter flaumig oder fast kahl und nur an den Nerven behaart, nach oben zu allmälig kleiner werdend, die wurzelständigen 6—10“ 1. Blü- then in einseitswendiger, verlängerter, endständiger Traube, nickend, über 1“ 1. Blumenkrone trüb-schwefelgelb, inwendig mit einem undeutlichen, rothbraunen Adernetze; Oberlippe sehr stumpf und breit, ausgeschweift- 3zähnig oder seichtbuchtig; Zipfel der Unterlippe kurz 3eckig mit grösserem, stumpfem ‘oder spitzlichem Mittellappen. Kapsel länglich, 4furchig. 6. LINARIA Tourn. Cal. 5partitus. Cor. personata, basi calcarata, labio superiore 2fido, inferiore Sfido, palato inflato- eonvexo faucem claudente. Stam. 4, didynama. Caps. apice in valvulas 2 dehiscens, remanente arcu stilifero, dissepimentum tegente; valvulae integrae vel 3fidae. XIV,2. SCROPHULARIACEAE. 331 1. L. Elatine (1..) Mill., — caulibus filiformibus prostratis; foliis sparsis ovato-hastatis acutis, inferioribus ovatis; peduneulis elongatis solitariis axillaribus glabris; seminibus gyroso-plicato- rugosis. © — Antirrhinum Elatine L. Juli — September. Auf lehmigen und mergeligen Aeckern, selten. Greifs- wald: bei Steffenshagen (Zbl.). Stengel von der Basis an in fädliche, niederliegende Aeste getheilt, 1—1‘1., langhaarig. Blätter kurz gestielt, mehr oder weniger behaart, breit spiessförmig, die untersten meist ganz und eiförmig. Blüthenstiele blatt- winkelständig, dünn und kahl, 2—-3mal länger als die Blätter. Blumenkrone klein, an der Basis weisslich, mit violetter Oberlippe und gelber Unterlippe ; Sporn abwärts gebogen. Samen braun, rundlich, faltig-runzelig. 2. L. minor (L.) Desf., — glanduloso-pilosa; caule ereeto ramoso; foliis lanceolatis obtusis in petiolum attenuatis, inferio- ribus oppositis, superioribus alternis linearibus; floribus solitariis axillaribus subracemosis; seminibus oblongis sulcatis. © — An- tirrhinum minus L. Juli — September. Auf kalkhaltigen und thonigen Aeckern, nicht ver- breitet. Barth: bei Saatel und Carnin. Rügen: auf Wittow, besonders an den Ufern bei Arcona, auf Jasmund häufig. Stengel aufrecht, 3—8“ h., sperrig-ästig, wie die ganze Pflanze kurz drüsig-behaart. Blätter schmal, stumpf, die unteren etwas breiter, fast spa- telförmig und gegenständig. Blüthen klein, gestielt, einzeln in den Blatt- winkeln, fast traubig. Blumenkrone blass-violett mit gelblich-weisser, bräun- lich gestreifter Lippe. Samen braun, länglich, tief gefurcht. 3. L. vulgaris (I..) Mill., — caule erecto subsimpliei; foliis confertis lanceolato-linearibus acutis; vacemo terminali denso; seminibus planis ala orbieulari einetis medio tuberceulato- scabris. 4. — Antirrhinum Linaria L. Juli — September. An Wegen, auf Aeckern, in Dünen, sehr häufig. Wurzelstock kriechend. Stengel 1—2’ h., aufrecht, kahl, gewöhnlich einfach, dicht mit den lanzettlinealen, spitzen Blättern bedeckt. Diese 1— 2“ ]., önervig, mit hervortretendem Mittelnerv und etwas zurückgeschlagenen Rändern. Trauben gedrungen, gipfelständig, mit drüsig-flaumiger Spindel und Blüthenstielen. Blumenkrone gross, gelb mit saffrangelbem Gaumen. Samen flach, nebst dem breiten Flügelrande schwarz,, in der Mitte knötig- scharf. Trib. III. RHINANTHEAE DC. Antherae dorso affıxaey 2lo- culares, loculi basi mucronati, rima longitudinali dehiscentes. i 7. MELAMPYRUM Tourn. Cal. tubuloso-campanulatus, 4par- titus. Cor. subpersonata, 2labiata, lJabio superiore galeato, com- presso, margine replicato, inferiore bigibbo, 3dentato. Stam. 4, 332 SCROPHULARTACEAE. didynama. Ovarium basi glandula instructum. Caps. 2locularis, loculis 1—2spermis. Sem. laevia. XIV,2. — Wachtelweizen. 1. M. eristatum L., — spicis Zangularibus dense imbricatis; bracteis cordatis sursum complicatis pectinato - dentatis, acumine integerrimo recurvato. ®& Juli— August. Auf Waldwiesen, in Gebüschen, selten. Auf den Tran- tower Peenewiesen bei Loitz zuerst von Hornschuch gefunden. Stengel bis 1° h., mit abstehenden, gegenständigen Aesten. Blätter sitzend, lanzettlich-Ineal, 1—2“ 1. Deckblätter rosa, selten grünlich-weiss, starr, mit zurückgekrümmter, ganzrandiger, gefalteter Spitze, dachig sich deckend, eine 4kantige, diehte Aehre bildend. Blumenkrone weisslich, ge- gen die Spitze weissgelb, mit dottergelber Unterlippe, selten röthlich, mit gelber Unterlippe. 2. M. arvense L., — spicis conicis vagis; bracteis ovato- lanceolatis acuminatis pinnatifido-dentatis, dentibus subulatis; ca- Iyeibus pubescenti-scabris tubum corollae subaequantibus. © Juli— August. Auf Aeckern unter dem Getreide. Um Stralsund und “ Greifswald noch nicht beobachtet, sonst durch das Gebiet verbreitet. Stengel —1’ h. Blätter sitzend oder kurz gestielt, lanzettlich oder Iimienlanzettlich, die oberen am Grunde spiessförmig oder lang gezähnt. Aehre etwas locker, kegelförmig, allseitswendig. Deckblätter purpurroth, aufrecht-abstehend, borstlich-fiederspaltig-gezähnt, unterseits Zreihig schwarz- punktirt. Kelchzähne borstlich zugespitzt. Blumenkrone purpurroth, mit einem weissen Ringe an der Röhre und mit gelber Basis der Unterlippe. .. . . 4 . 3. M. nemorosum L., — spieis laxis secundis; bracteis cor- datis laciniato - dentatis, acumine integerrimo; calyeibus hirsutis corollam dimidiam subaequantibus. © Juni— Juli. In Laubwäldern und Gebüschen, häufig. Blätter breiter als bei den übrigen Arten, eiförmig bis eilanzettlich, die obersten am Grunde fast spiessförmig gezi ähnt. Blüthen entfernt, eine lockere einseitswendige Aehre bildend. Die obersten Deckblätter schopfig, ohne Blüthen, tief azurblau oder violett, selten weisslich-grün. Kelchzähne lanzett-- pfriemförmig,; abstehend. Blumenkrone goldgelb, mit rostbrauner Röhre oder bei der Abänderung mit weissgrünlie hen Deekblättern ganz gelb. „Dag un Nacht“. e M. pratense L., — spicis laxis secundis; braeteis lanceo- latis utringue her calyeibus glabris corolla 3plo bre- vioribus; corollae tubo recto, fauce celausa. ® ß- fallax, — bracteis integerrimis. Juni— August. Auf Waldwiesen, in Laub- und Nadelhölzern, sehr häufie; 3. im den Dünenhölzern bei Peenemünde auf Usedom. Stengel aufrecht oder aufsteigend, —1’ h., mit langen, fast wagerecht ausgebreiteten Aesten. Blätter lanzettlich oder lanzettlich-lineal. Achre sehr SCROPHULARIACEAE. 339 lockerblüthig, einseitswendig. Deckblätter den Blättern ähnlich, nur kleiner, grün, die obersten mit 1—2 lang vorgezogenen Zähnen an jeder Seite der Basis, dadurch fast spiessförmig. Blüthen wagerecht abstehend. Blumen- krone weiss, vorne gelb, selten ganz gelb; Röhre gerade, der Schlund ge- schlossen. Kelch kahl, mit kurzen, aufsteigenden Zähnen. Die Abänderung 2. fallax hat durch ihre ganzrandigen Deckblätter grosse Aehnlichkeit mit dem bei uns nicht vorkommenden M. silvaticum L., welches sich jedoch durch kleinere, mehr aufrechte Blüthen und Kelch- zähne, die die Länge der gekrümmten Blumenkrone erreichen und den off- nen Schlund der Blumenkrone unterscheidet. 8. PEDICULARIS Tourn. Cal. inflatus, inaequaliter 5den- tatus. Cor. ringens, 2labiata, labio superiore compresso, emar- ginato, inferiore 3lobo. Stam. 4, didynama. Caps. 2locularis, pleiosperma. Semina ovato-3gona, scrobiculata, lateraliter affıxa. XIV, 2. — Läusekraut. 1. P. palustris L, — eaule erecto a basi ramoso; foliis pin- natis, pinnis oblongis subpinnatifido-lobulatis, lobulis crenatis; calyce 2lobo, lobis erispule ineiso-dentatis; corollae labii inferioris lobo intermedio minore. © Mai— Juli. Auf sumpfigen Wiesen, in Gräben, sehr häufig. Stengel 4—1}' h., wie die ganze Pflanze mehr oder weniger purpur- roth überlaufen, von der Basis an ästig. Blätter dunkelgrün, 1—2* |.; Zähne der Läppchen weiss-schwielig. Blüthen kurz gestielt in den Blatt- winkeln der obersten Blätter, lockere Aehren bildend. Kelch grün oder röthlich, 2lippig, nach der Blüthe stark aufgeblasen. Blumenkrone rosen- roth. Öberlippe von der Länge der Unterlippe, fast sichelförmig, in der Mitte ihrer Länge beiderseits mit einem Zahne, mit einem kurzen, sestutzten und gezähnelten Schnabel; der miftlere Lappen der Unterlippe kleiner als die seitlichen. 2. P. silvatica L., — caule primario erecto simplici fere a basi florigero, secundariis prostratis; foliis pinnatis, pinnis ob- longis subpinnatifido-lobulatis, lobulis 2—3dentatis; calyce Sden- tato, dentibus inciso-dentatis; corollae labii inferioris lobis «equa- libus. © et 4. Mai— Juli. Auf Wiesen und moorigem Heideboden, häufig. Kleiner als die vorige Art, mit einfachem 3—6“ hohem Hauptstengel und kurzen, niederliegend- aufsteigenden Nebenstengeln. Ausserdem ver- schieden durch den 5zähnigen Kelch und die längere Oberlippe, welche die in gleich breite Lappen tief getheilte Unterlippe weit überragt und unter- halb der ganzrandigen, gestutzten Spitze mit zwei 3eckig-pfriemlichen Zäh- nen versehen ist. Blumenkrone schön rosenroth. 3. P. Sceptrum Carolinum L., — caule erecto simplici; fo- liis pinnatifidis, pinnis ovato-oblongis obtusis profunde rotundato- 334 SCROPHULARIACEAR. crenatis, erenaturis erenulatis; calyce 5dentato, dentibus inaequa- liter dentato-cerenatis; fauce corollae labiüis conniventibus clausa. 4 August— September. In Torfbrüchen, stellenweise im Gebiete der Recknitz und südlichen Peene. Tribsees: längs der Recknitz bei Plennin und Wohsen. Anclam: Peenewiesen gegen Relzow. Loitz: in den Peene- mooren bei Trantow und Plestlin. Demmin: bei Cummerow (Zbl.). Stengel straff aufrecht, 1— 3° h., einfach und kahl. Wurzelblätter ge- häuft, gross, gestielt; Stengelblätter wenige, klein. Aehre verlängert, end- ständig. Deckblätter eiförmig, feingekerbt, wenig länger als der Kelch. Blumenkrone gross, bis 13“ ]., gelb, die Unterlippe an der Spitze blutroth; Kronröhre in einen elockigen, dureh die zusammenneigenden, gleichlangen Lippen geschlossenen Schlund erweitert; Oberlippe siehelförmig , stumpf, zahnlos. — Eine Prachtpflanze, die sich durch ihre Grösse und den ge- schlossenen Blumenschlund von allen übrigen Arten unterscheidet. f 9. ALECTOROLOPHUS Haller. Cal. inflatus, 4dentatus. Cor. ringens, labio superiore compresso, 2dentato, inferiore 3lobo. Stam. 4, didynama. Caps. compressa, 2locularis. Semina com- presso-plana, suborbiculata, alata. XIV, 2. 1. A. major (Ehrh.) Rehb., — bracteis decoloribus pallidis inciso-serratis, serraturis infimis elongatis; tubo corollae subeur- vato calycem aequante, dente in utroque latere labii superioris oblongo truncato; stylo demum exserto. © — A. grandiflorus Wllr. Rhinanthus Crista galli var. # L. Rh. major Ehrh. ß. angustifolius Fries, — ramosissimus; foliis multo angu- stioribus linearibus, floribus minoribus. Juni— August. Auf Wiesen, Triften und Aeckern, gemein; £. auf Usedom am Schlönsee in grosser Menge und bei Swinemünde in der Nähe der Dünen. Stengel 1—1}' h., meist schwarz gestreift oder getüpfelt. Blätter schärflich, länglich- Janzettlich, gesägt, Deckblätter eiförmig, zugespitzt, mit Ausnahme des eingeschnitten gesägten Randes blass -weisslich, mit verlän- gerten Sägezähnen. Blüthen "sehr kurz vestielt, in endständiger Aehre. Kelche weisslich - grün, kahl, netzaderig, bauchig-rund aber von der Seite stark zusammengedrückt. Krone gelb, nur die beiden länglichen Zähne unter der Spitze der Oberlippe blau oder violett; Kronröhre etwas aufwärts gekrümmt und so lang wie der Kelch. Griffel behaart, an der Spitze kahl, zuletzt aus der Oberlippe hervorragend. Samen mit breiterem oder schmä- lerem Flügel; flügellose, wie sie nach Fries und Sonder vorkommen sollen, sah ich noch nicht. — „Klöterjakob“. Die Var. #. zeichnet sich durch einen sehr ästigen, bis 14‘ hohen Sten- gel, durch sehr schmale, fast linienförmige Blätter, länger zugespitzte, meist röthlich-geaderte Deckblätter und kleinere Blüthen aus. Sie erhält dadurch einen andern Habitus, ist aber sonst nicht verschieden und kommt massen- haft an ihrem Standorte vor. 2. A. minor (Ehrh.) W. et Grab., — bracteis concoloribus SCROPHULARIACEAE. 838 ineiso-serratis, serraturis infimis elongatis; tubo corollae recto calyce breviore, dente in utroque latere labii superioris lato bre- vissimo truncato; stylo incluse. @ — A. parviflorus WliIr. Rhi- nanthus Christa galli « L. R. minor Ehrh. Juni— August. Auf Wiesen und Triften, hier und da. Bei Barth und Damgarten verbreitet. Stralsund: Voigdehäger Moor, Teschenhagen, Chaussee von Grünhufe bis Martensdorf, Negast, Abtshagen (Fischer). Greifswald: Wackerow, Kieshof, Rosenthal (Münter). Rügen: Ummanz und Venz (Zhl.), beim Puttbuser Badehause. Loitz: bei der Walkmühle. Usedom: bei Mölschow. Hat grosse Achnlichkeit mit der vorigen Art, ist aber in allen Theilen kleiner. Die Deckblätter grün, oft braun überlaufen; die Blumenkrone dunk- ler gelb, fast nur halb so gross, die Röhre kürzer als der Kelch und nicht gekrümmt; der Zahn der Oberlippe kürzer und breiter, violett oder verblasst und der bis zur Spitze behaarte Griffel stets eingeschlossen. 10. EUPHRASIA Tourn. Cal. tubuloso-campanulatus, 4fidus. Cor. ringens, 2labiata, labio superiore galeato, emarginato, infe- riore 3fido, lobis emarginatis vel 2lobis. Stam. 4, didynama. Antherarum loculi staminum breviorum inaequaliter mucronati, muerones in loculo exteriore longius producti. Capsula compressa, emarginata, pleiosperma. Semina pendula, longitudinaliter co- stata. XIV, 2. — Augentrost. 1. E. Rostkoviana Hayne (1823), — caule ramoso superne cum foliis calyeibusque glanduloso-pilosis; foliis ovatis utrinque grosse subddentatis, dentibus acutis foliorum floralium muero- natis; capsula oblongo-obovata. © — E. offieinalis Aut. plur., L. ex parte. E. office. «. pratensis Fries. | Juli— September. Auf Wiesen, nicht verbreitet; bisher nur bei Wol- gast auf den Cisawiesen zwischen der Chaussee und Eisenbahn und im Pentiner Torfmoor bei Gützkow beobachtet, aber an diesen Standorten in Menge. Stengel 3—8” h,, meistens von der Basis an in Aeste zertheilt, unter- wärts mit rückwärts gekrümmten, einfachen Haaren, nach oben zu ausser- dem mjt abstehenden, gegliederten, drüsentragenden Haaren besetzt. Blätter hellgrün, mehr oder weniger behaart, fast sitzend, eiförmig, tief grob ge- zähnt, der Endzahn breiter, sämmtliche Zähne spitz. Die Blüthenblätter häufig gegenständig, oft rautenförmig-eiförmig, abstehend -drüsenhaarig, mit stachelspitzigen Zähnen. Blüthen in den Blattwinkeln fast sitzend, mit drüsenhaarigen Kelchen. Kronen weiss, mit violetten Streifen, im Schlunde gelb, die Oberlippe häufig lila. Kapsel ungefähr von der Kelchlänge, läng- lich - verkehrt - eiförmig', seicht ausgerandet, von der bleibenden Griffelbasis stachelspitzig, oberwärts etwas behaart. Samen länglich, mit starken, fast flügeligen, weissen Längsrippen und braunen, zart quergestreiften Zwischen- räumen. Bis auf die Grösse der Blüthen ist die Pflanze sehr beständig. 336 SCROPHULARIAGCEAE. Neuere Botaniker erblicken in dieser Art die ächte E. offieinalisL,, während Hayne und ältere Botaniker sie in der folgenden Art zu finden glauben. Linne unterschied beide Arten nicht besonders, der Name ist daher eolleetiv zu nehmen. Will man ihn aber einer der beiden Arten las- sen, so kommt er mit grösserem Rechte der folgenden Art zu, welche als (lie in Schweden häufigere von Linne vorzugsweise „in paseuis aridis“ ge- sammelt sein dürfte, während E. Rostkoviana in Schweden nur in einem Theile Gothlands wächst. 2. E. nemorosa (Pers. var.) v. Bönngh., — caule ramoso cum foliis calyeibusque adpresso-pubescentibus vel subglabris eglandu- losis; foliis ovatis basi cuneatis utrinque grosse 5dentatis, den- tibus foliorum floralium aeuminato-cuspidatis; capsula lineari-ob- longa.. © — E. officinalis #. nemorosa Pers. E. offic. Hayne. L. ex parte. ß. gracilis Fries, — foliis angustioribus oblongis basi cunea- tis; ramis erectis strietis; corollis parvis. Juli— September. Auf Wiesen, Triften, Hügeln, in Laub- und Nadel- hölzern, gemein; ß. auf troeknem Heideboden und in Nadelhölzern hin und wieder. Ist steifer und dunkler glänzend-grün als die vorhergehende Art; der Stengel meist purpurbraun, von einem kurzen, krausen, rückwärts - anlie- genden Ueberzuge flaumig, aber nirgends finden sich gegliederte Drüsen- haare auf der Pflanze. Die Blätter sind oft ganz kahl, die Zähne der Blüthenblätter länger, in eine lange, fast grannenförmige Spitze allmälig übergehend. Die Blumenkrone ist in der Grösse sehr veränderlich, gewöhn- lich hell-violett oder blänlich, sonst ebenso gezeichnet wie bei E. Rostko- viana, die Kapsel schmäler und länger überragt ein wenig den meistens ganz kahlen und glänzenden Kelch. Ist viel veränderlicher in der Blattform und Grösse der Blüthen, als die vorhergehende Art, geht aber nicht in dieselbe über. Eine besonders ausgezeichnete Abänderung ist 3. gracilis Fries. Sie hat straff aufrechte, dünne Stengel und Aeste, schmälere, an der Basis keilige Blüthenblätter und kleinere Blüthen und ist das Erzeugniss eines sterilen Heidebodens. Die Uebergänge in die Hauptform lassen sich deutlich verfolgen. ’ 11. ODONTITES Rivin. Labium superius compressum, in- ferius 3lobum, lobis integris. Antherarum loculi omnes aequa- liter mueronati. Caet. ut Euphrasiae. 1. O0. vulgaris Moench., — caule ramoso; foliis lanceolato- linearibus remote serratis; spieis densifloris, virgineis apice cer- nuis; bracteis ovato-lanceolatis inferioribus flore longioribus ; corolla dense pubescente ciliata, laciniis labii inferioris oblongo- spathulatis; capsula oblongo-obovata calycem subaequante. © — O. verna Rehb. Euphrasia Odontites L. E. Odontites (rubra) Pers. Bartsia Odontites Sm. SCROPHULARIACEAE. 337 Juli— September. Auf Aeckern, Wiesen, an Wegen, sehr häufig. Stengel —1’ h., meist schon von der Basis an sehr ästig, mit ab- wärts angedrückten Haaren dicht besetzt. Blätter sitzend, aus breiter Basis allmälig gegen die Spitze verschmälert, entfernt stumpf-sägezähnig, vorwärts schärflich behaart. Blüthen einzeln in den Winkeln der blattartigen Deck- blätter, wovon (die unteren die Blüthen überragen, die obersten aber nur die Kelchlänge erreichen, einseitswendige, an der Spitze niekende Aehren bildend. Kelch bis zur Mitte 4spaltig. Blumenkrone fleischroth, am Schlunde purpurroth, ausserhalb von knotigen Haaren dicht flaumig und gewimpert. Antheren bräunlich-gelb, an der Insertionsstelle mit fast keulenförmigen, knotigen Haaren, an der Spitze mit Haaren, die Büschel von Drüsen tragen, wodurch die Antheren zusammengeklebt werden. Kapsel länglich-verkehrt- eiförmig, behaart, ungefähr von der Länge des Kelches. Samen eiförmig, weisslich, mit flügeligen Längsrippen und sehr zarten Querstreifen. Die Herbstform, welche noch im September in üppigen, oft über 1‘ hohen Exemplaren auf unsern Wiesen reichlich blüht, ist nicht von der Sommerpflanze der Felder verschieden. O. serotina (Lmk.) Rchb. ist offenbar eine andere Pflanze, die mehr dem Süden Europa’s angehört, und sich kaum nach Norddeutschland verlieren dürfte. 2. 0. litoralis Fries, — caule simpliei; foliis ovato-oblongis oblongisve carnosulis, remote crenatis; spieis lawifloris, virgineis strietis, bracteis ovato-oblongis florem subaequantibus; corolla puberula pilis incurvis vix ciliolata, laciniis labii inferioris ovali- oblongis; capsula ovali-obovata calycem superante. @ — OÖ. verna Drejer non Rchb. Mai— Juni. Auf Strandwiesen längs der ganzen Küste, sehr häufig und ganze Wiesenstrecken roth überziehend. Unterscheidet sich von der vorhergehenden Art durch folgende Merk- male, Der Stengel ist niedrig und zart, nur 3—6“ h., fast immer einfach, nur selten mit einzelnen Aesten versehen. Die Blätter sind breiter, läng- lich, stumpf, etwas fleischig und leicht zerbrechlich. Die Blüthenähre ist kurz und nicht so diehtblüthig, mit breiteren und kürzeren Deckblättern als die Blüthen. Die Kelchzähne sind breiter, fast eiförmig-3eckig, meist we- niger behaart; die Blumenkronen grösser, schön rosenroth, am Schlunde dunkel purpurroth, weniger behaart und gewimpert; die Zipfel der Unter- lippe breiter; die Staubfäden bis zum Schlunde mit der Kronröhre ver- wachsen; die anfangs röthlichen später braungelben Antheren etwas kürzer als bei der vorhergehenden Art, mehr oval und weniger zusammengeklebt; Griffel von der Länge der Staubfäden. Die grössere und breitere Kapsel überragt den Kelch um ein Drittel bis zur Hälfte. — Blüht viel früher und ist meist schon verblüht, wenn die vorhergehende Art zu blühen anfängt. Sonder hält E. verna Bell. für ein älteres Synonym von E.litoralis Fries. Vergleicht man aber die betreffende Beschreibung Bellardi’s (App. ad flor. ped. 1791 in Mem, de l’Academie royale des sciences de Turin vol. V, p. 239), wo es heisst: „foliis ovato-lanceolatis dentatis, bracteis flore longioribus“ und weiter: „differt E. verna ab E. Odontites ut E. lutea ab E. linifolia L.“, und was den Standort betrifft: „naseitur inter segetes prope Duriam Turinensem, vulgarem vidi in campis prope Cantellam“, so ergiebt sich, dass die Beschreibung viel besser auf eine breitblätterige E. Odontites passt, wozu sie auch von Bertoloni und Grenier gezogen wird. Sehr merk- 22 338 SCROPHULARIACEAE — OROBANCHACEAE. e würdig würde es ausserdem sein, wenn eine auf den Feldern Oberitaliens wachsende Pflanze nach Ueberspringung viel passender Lokalitäten erst wieder auf den salzhaltigen Strandwiesen der Ostseeküste erschiene. 63. Fam. OROBANCHACEAE Rich. Kelch bleibend, 4—5spaltig, auch 2bhlätterig. Blumenkrone glockig oder röhrig, mit 5theiligem, 2lippigem, in der Knospe dachigem Saume. Staubgefässe 4, didynamisch, der Kronröhre eingefügt. Antheren 2fächerig, mit an der Basis stachelspitzigen Fächern. Fruchtknoten frei, 1fächerig, mit 2—4 wandstän- digen Samenträgern; Griffel einfach, mit kopfförmiger, 2lappiger Narbe. Kapsel Ifächerig, mit zahlreichen, sehr kleinen Samen. Keimling klein, in dem reichlichen Eiweisse neben dem Nabel. Schmarotzergewächse ohne grüne Laubblätter, statt deren mit anders gefärbten Schuppen besetzt. — Diese Familie ist von der vorigen nur durch die 1fächerige Kapsel und die wandstän- digen Samenträger verschieden. 1. OROBANCHE. 2. LATHRAEA, 1. OROBANCHE L. Cal. bractea unica fultus, disepalus, sepalis saepe bifidis. Cor. ringens, deflorata basi circumscissa remanente secedens, labio superiore emarginato vel 2lobo, infe- riore 3lobo. Stam. 4, didynama. Caps. 1locularis, placentis pa- rietalibus oppositis, incomplete 2valvis, valvis basi et apice co- haerentibus. XIV, 2. 1. O. caryophyllacea Sm., — sepalis latis subaequaliter bi- fidis antice basi connatis, tubum corollae dimidium aequantibus; corolla e basi sensim ampliata campanulata dorso curvata, labiis inaequaliter denticulatis, superiore galeato vix emarginato, labii inferioris laciniis ovatis rotundatis subaequalibus; staminibus su- pra basin corollae insertis, latere interiore dense pilosis, superne styloque glanduloso-pilosis; stigmate atropurpureo velutino. & — OÖ. Galii Duby. Juni. In der Nähe der Seeküste stellenweise häufig; auf Galium Mol- lugo schmarotzend. Auf Hiddensee und Wittow häufig; auf dem Pehrd von Mönchgut und bei Sellin. Greifswald: Insel Riems (Münter). Wolgast: an der Nordostecke des Tannenkamp. Usedom: in den Dünen längs der gan- zen Seeküste häufig. Stengel bis 1‘ h., einfach, mit zerstreuten, lanzettlichen Schuppen be- OROBANCHACEAE. 339 setzt und wie die ganze Pflanze mehr oder-weniger drüsenhaarig. Blüthen in endständiger Aehre, bis 1” 1., mit fast ebenso langen, lanzett - linienför- migen Deckblättern. Kelchblätter vorne an der Basis verwachsen, breit, in 2 fast gleiche, parallele, spitze Zipfel gespalten, die von einem stärkeren Hauptnerv und mehreren Nebennerven durchzogen sind, halb so lang als die Kronröhre. Blumenkrone glockig, mit gekrümmtem Rücken und erwei- terter Mündung, aussen dicht drüsig-behaart, innen bis auf die Lippen kahl. Lippen ungleich- fast kraus-gezähnelt und drüsig-gewimpert, die obere helm- förmig, sehr breit, kaum ausgerandet, mit vorwärts gerichtetem, später ab- stehendem, selbst zurückgebogenem Rande; die 3 Lappen der Unterlippe fast gleich, eckig-rundlich-eiförmig, mit einwärts gebogenen Rändern, wo- durch sie viel schmäler erscheinen Staubfäden über der Basis der Röhre eingefügt, auf der inneren Seite dicht behaart, oberhalb wie der längere Griffel drüsenhaarig. Antheren purpurbraun, nach dem Trocknen dunkel- braun. Narbe sperrig-2kugelig, dunkelpurpurn, von länglich - eylindrischen Papillen sammetartig. Samen ausserordentlich klein, glänzend schwarzbraun, netzgrubig. — Riecht schwach nelkenartig. Die Pflanze ändert ab mit dicht und entfernt stehenden, mehr oder weniger grossen Blüthen, besonders aber in der Färbung. Die gewöhnlichste Farbe der ganzen Pflanze ist ein Rosenroth mit bräunlich-rothem Ueberlauf, die Grundfarbe geht aber ins Weisse und Gelbe über, ja es kommen ganz gelbe Exemplare vor. Die Farbe der Narbe fand ich dagegen, so zahlreiche Exemplare ich auch bei dem massenhaften Vorkommen der Pflanze in mei- ner Nähe zu untersuchen Gelegenheit hatte, sehr beständig dunkelpurpurn, fast schwarz-roth oder bei gelblichen Exemplaren mit einem dunkelbraunen Tone, aber niemals gelb. Wenn einige Botaniker die Farbe der Narbe vom hellsten Schwefelgelb bis zum dunkelsten Rothbraun variiren sehen, so sind die Bedingungen noch zu erforschen, unter denen in einzelnen Gegenden eine solche Veränderlichkeit stattfindet, in anderen wieder nicht. Vielleicht hat die Nährpflanze auf die Farbe der Narbe Einfluss. 2. 0. Epithymum DÜC., — sepalis indivisis lanceolatis sub- ulato-acuminatis discretis, tubum corollae subaequantibus; corolla campanulata dorso leviter curvato, labiis inaequaliter denticulatis, superiore galeato subbilobo, lobis patentibus, labii inferioris la- einiis inaequalibus, intermedia sublongiore; staminibus supra basin corollae insertis, inferne sparsim pilosis, apice styloque parce glanduloso -pilosis; stigmate atropurpureo velutino. & — O. sparsiflora Wlir. Juli. Auf Thymus Serpyllum schmarotzend. Bis jetzt nur bei Demmin auf den Sandbergen beim alten Schützenhause gefunden. Steht der vorhergehenden Art am nächsten, unterscheidet sich aber durch geringere Grösse (5—6” h.), durch kleinere, drüsig-behaarte Blüthen, durch stets getrennte, längere, lanzett-pfriemliche, die Kronröhre an Länge fast erreichende Kelchblättchen und etwas tiefer eingefügte und mehr zer- streut behaarte Staubfäden. In den Gegenden, wo die Pflanze häufiger vorkommt, ist sie ebenfalls sehr veränderlich. Um die Pflanze von der vorhergehenden Art zu unter- scheiden, legt Koch noch besonderes Gewicht auf die grösseren mehr ab- stehenden Lappen der Oberlippe und auf den grösseren Mittellappen der Unterlippe, der noch einmal so lang als die seitenständigen sein soll. Ich 22* 340 i OROBANCHACEAE, finde diese Merkmale bei beiden Arten so veränderlich, dass sie nicht zur Unterscheidung angewandt werden können. 3. O. pallidiflora Wimm. et Grab. (1829), — sepalis indivisis e basi lata lineari-acuminatis tubo corollae paulo brevioribus; corolla ventricoso-campanulata dorso leviter arcuata, labio supe- riore bifido, inferiore deflexo profunde 3lobo; staminibus supra basin corollae insertis styloque glabris; stigmatis lobis glabris. 4& — 0. Cirsii Fries (1842). O. Mathesii v. Schl. Juli. Auf Cirsium oleraceum. Sehr selten auf einer Wiese im Elisen- hain bei Greifswald. Wurde mir zuerst vom Herrn Prof. Münter mitgetheilt. Zeichnet sich durch die aus breiter Basis linienförmig zugespitzten, ungetheilten, von einem mehr hervortretenden Hauptnerv Inervig erschei- nenden Kelchblätter, durch die kurze, bauchig-glockige, auf dem Rücken sanft bogenförmige, bräunlich-gelbe, aussen ziemlich kahle Blumenkrone und durch die meist ganz kahlen Staubgefässe und Griffel aus. Die hiesige Pflanze stimmt ganz mit der von Fries für seine O0. Cirsii (Fr. Mant. II, p. 57 und Summ. veg. p. 193) gegebenen Diagnose überein. An den wenigen hier bis jetzt gefundenen Exemplaren sind die Kelchblätter ungetheilt und Staubgefässe und Griffel völlig kahl. Exemplare der O. pal- lidifl. W. et Gr. bei Pyritz von Meyer und bei Frankfurt a. O0. von Buek gesammelt, sind von der hiesigen Pflanze nicht zu unterscheiden. An der schlesischen Pflanze haben die Kelchblätter mitunter noch einen zweiten inneren, kurzen Zipfel, der auch bei der ostpreussischen Pflanze von Cas- ary angedeutet wird und die Narbe ist sattkastanienroth; bei der hiesigen flanze fand ich sie lebhaft gelb. Zu dieser Art wird von Al. Braun und Ascherson auch O0. procera Koch gezogen. Nach den mir vorliegenden, von Döll bei Mannheim gesammelten Exemplaren, die mit der von Zeyher nach Schwetzinger Exemplaren entworfenen Beschreibung und Abbildung völlig übereinstimmen, hat die badische Pflanze eine schmälere, mehr röh- renförmige Blumenkrone und erhält dadurch ein etwas abweichendes An- sehen, so dass die Vereinigung mit der OÖ. pallidiflora mir zweifelhaft erscheint. Sollte sich die Gestalt der Blumenkrone wirklich so veränderlich zeigen, so würde ausser O. procera auch wohl noch O. Scabiosae dazu zu ziehen sein. 4. 0. elatior Sutton, — sepalis subaequaliter bifidis tubo corollae paulo brevioribus; corolla e basi erecta tubulosa dorso arcuata, labiis crenulato-crispis, superiore porrecto emarginato, labii inferioris lobis rotundato-ovalibus subaequalibus, staminibus infra medium corollae insertis latere interiore a basi ad medium villosis, superne styloque pilis paucis glanduliferis obsitis; stig- mate flavo, lobis globosis glabris. 4 — O. major L. sec. Fries. OÖ. stigmatodes Wimmer. ‘ Juni— Juli. In dem Hohlwege an der Sundischen Mühle bei Barth, auf Centaurea Scabiosa, sehr selten. Zuerst im Jahre 1835 von mir ge- funden; fehlt in manchen Jahren gänzlich und erscheint dann wieder ver- einzelt; meine letzten Exemplare sind aus dem Jahre 1855. OROBANCHACEAE — BORRAGINACEAE. 341 Gelbbräunlich. Stengel 1—3° h., an der Basis oft sehr diek, zart drü- senhaarig. Aehre dichtblüthig, 6—10“ I. Kelchblätter bis zur Mitte ge- spalten, die Zipfel lanzettlich zugespitzt, mit starkem Mittelneryv und undeut- lichen Seitennerven. Blumenkrone bräunlich, roth überlaufen, röhrig, aus aufrechter Basis bogig gekrümmt, ausserhalb drüsig-flaumig, innen kahl, nur an der Basis etwas behaart; die Lippen kraus gekerbt, beide vorwärts gerichtet, die Unterlippe 3lappig. Staubfäden innerhalb besonders nach unten zu dicht zottig. Antheren gelblich- weiss, nach dem Trocknen hell- gelbbräunlich. Narben schön gelb, mit kahlen, kugeligen Lappen; Narben- papillen wenig hervortretend, flach gewölbt, weshalb die Narbe nicht sam- metartig erscheint. Nach Fries ist diese Pflanze die ächte Linne’sche OÖ. major.. Da- gegen betrachtet G. F. Meyer nach Ausweiss von Ehrhardtschen, zu Linne's Zeiten in Schweden gesammelten Exemplaren, die O.caryophyllacea Sm. als O. major L., und Babington sucht gar die O0. major L. in O. ra- pum Thuill. Nach so abweichenden Ansichten ist es bestimmt das Beste, den Namen ©. major ganz aufzugeben, und für unsere Pflanze den Sutton’ schen Namen wieder einzuführen. Hiermit ist auch 0. stigmatodes Wim- mer nach dessen eignem Zeugnisse in seiner Flora von Schlesien 3. Aufl. p. 414 synonym, womit freilich die Angabe Wimmers, dass die Narbe sam- metartig sein soll, nicht gut übereinstimmt. 2. LATHRAEA L. Cal. Afidus. Cor. cum basi integra de- cidua. Ovarium antice basi glandula libera fultum. Caet. ut Orobanches. 1. L. Squamäria L., — caule simpliei, racemo cernuo se- eundo. 4. April—Mai. In schattigen Laubwäldern, auf den Wurzeln verschie- dener Holzgewächse schmarotzend, verbreitet. Fleischige, blassrosenrothe Schmarotzerpflanze. Wurzelstock weiss, wal- zig, vielästig, mit grossen, fleischigen Schuppenblättern bedeckt. Stengel meist mehrere aus einem Wurzelstocke, 6—10” h., mit häutigen, eiförmigen, stumpfen Schuppen. Blüthen kurz gestielt, im einseitswendigen, oben niekenden Trauben. Deckblätter den Stengelschuppen ähnlich. Kelche weiss, behaart. Oberlippe der Blumenkrone fast helmförmig, seicht ausge- randet, rosenröthlich, Unterlippe kleiner, 3lappig, weiss, ' 64. Fam. BORRAGINACEAER Juss. Kelch bleibend, 5- selten 4spaltig. Blumenkrone unterstän- dig, verwachsenblätierig, mit Sspaltigem, regelmässigem oder etwas ungleichem Saume; Blumenkronschlund oft mit Haar- büscheln oder Schuppen versehen. Staubgefässe 5, der Krone eingefügt und mit deren Lappen wechselnd. Fruchtknoten auf einer unterständigen Scheibe, gewöhnlich 4, eineiig; oder 2, zweifächerig mit eineiigen Fächern; selten 1 Fruchtknoten, bei 342 BORRAGINACEAE. der Reife in 4 nussartige Theilfrüchte zerfallend. Griffel 1, den Fruchtknoten gemeinschaftlich und aus deren Mitte entsprin- gend und vermittelst der Scheibe mit ihnen zusammenhängend. Frucht: 4 freie, vom Kelche eingeschlossene Achenen. Samen eiweisslos. Keimling gerade. Kräuter, Stauden, seltner Sträucher, meist mit steifen Haaren bekleidet, mit wechselständigen, einfachen Blättern, ohne Nebenblätter. Blüthen selten einzeln, gewöhnlich in Trauben, die vor der Blüthe spiralig eingerollt sind. — Durch den Frucht- bau den Labiaten nahe verwandt. Trib. I. CYNOGLOSSEAE. Achenen 4, ohne Höhlung am Grunde, der bleibenden Griffelbasis angewachsen. 1. ASPERU6O. 2. LAPPULA. 3. CYNOGELOSSUM. Trib II. ANCHUSEAE. Achenen 4, der unterständigen Scheibe eingefügt, an der Basis mit einer von einem gedunsenen Rande umgebenen Höhle. Griffel frei. 4. ANCHUSA, 5. SYMPHYTUM. Trib. III. LITHOSPERMEAE. Achenen 4 oder 2, der unterständigen Scheibe ein- gefügt, an der Basis nicht ausgehöhlt, sondern mit einer flachen oder etwas convexen Fläche angeheflet. Griffel frei. 6. ECHIUM. 8. LITHOSPERMUM. 7. PULMONARIA, 9. MYOSOTIS. Trib. I. CYNOGLOSSEAE DC. Achaenia 4 vel 2, stylo per- sistenti adnata. ! m . 1. ASPERUGO Tourn. Cal. 5 fidus, fructifer auctus, com- presso-clausus, laciniis planis, sinuato-dentatis. Achaenia 4, com- pressa, verruculosa, latere interiore stylo adnata. V,1. 1. A. procumbens L.., — foliis spinuloso-dentieulatis oblongis basi angustatis, inferioribus petiolatis; floribus axillaribus bre- vissime peduneulatis. © Mai— Juni. In Dörfern, an Mauern, Zäunen, Wegrändern, verbreitet. Stengel mit seinen ausgebreiteten Aesten niederliegend, oft mehrere Fuss lang, an den Kanten von kleinen, zurückgekrümmten Stacheln scharf. Blätter besonders am Rande stachlig-borstig, die unteren wechselständig, die oberen sitzend und gegenständig, oft zu3—4. Blüthen klein, anfangs purpurviolett, dann blau mit weisser Röhre und Schlundschuppen, blatt- winkelständig, sehr kurz gestielt, die Stiele bei der Frucht zurückgekrümmt. Kelch netzadrig, gewimpert, bei der Fruchtreife sehr vergrössert, mit pa- rallel zusammengedrückten, buchtig-gezähnten Lappen. Früchte vom Frucht- träger herabhängend, grau, warzig-punktirt, BORRAGINACEAE. 343 2. LAPPULA Rupp. Cal. 5partitus. Achaenia 4, pyrami- dato-3quetra, margine glochidiata, angulo interiore stylo ad- nata. V,1. 1. L. Myosotis Mönch. (1794), — foliis lanceolatis incumbenti- pilosis; pedunculis fructiferis erectis; achaeniis margine aculeis glochidiatis biserialibus, disco lateribusque tubereulatis.. © — Myosotis Lappula L. Echinospermum Lappula Lehm. (1818). Juni— August. Auf Schutt, an Mauern und Wegen, selten. Rügen: auf dem Walle von Arkona, früher auch bei Quoltitz auf Jasmund. Dem- min: an der westlichen Stadtmauer (Fischer), Stengel aufrecht, bis 1‘ h., grauzottig, oben ästig. Blätter schmal lan- zettlich, anliegend steifhaarig und gewimpert. Blüthentrauben später ver- längert. Blüthen klein, blau, auf sehr kurzen, stets aufrechten Stielen. Kelchzipfel lineal. Früchte graubraun, am Rande mit einer doppelten Reihe widerhakiger Stacheln, im Mittelfelde mit hellen Wärzchen besetzt. 3. CYNOGLOSSUM L. Cal. 5fidus. Achaenia 4, ovato-sub- rotunda, depressa, glochidiata, latere interiore stylo adnata. V,1. 1. C. officinale L., — foliis tenuiter cano-tomentosis, infe- rioribus elliptieis in petiolum angustatis, superioribus e basi sub- cordata semiamplexicauli lanceolatis acutis; achaeniis antice pla- nis margine crassiusculo prominulo cinetis. © Mai— Juli. Auf trocknen Hügeln, wüsten Plätzen, an Zäunen und Wegen, verbreitet. Wurzel rübenförmig, Die ganze Pflanze mit einem dünnen, grauen Filze mehr oder weniger überzogen. Stengel 1—3' h., ästig. Blätter lang, spitz, die unteren 6—8“ 1., die oberen 2—4“ ]., mit oft wellenförmigem Rande. Trauben einseitswendig, ohne Deckblätter. Fruchtstiel etwas nickend. Blumenkrone dunkel-purpurbraun, zuletzt fast violett, kaum länger als der Kelch. Früchte niedergedrückt, fast kugelig, mit verdicktem Rande um- zogen und widerhakigen Stacheln besetzt. Riecht unangenehm mäuseartig. — Hundszunge. — Off. obs. Rad. Cynoglossi. Trib. I. ANCHUSEAE DC. Achaenia 4, disco hypogyno inserta, basi annulo tumido, plicato instructa et intra annulum excavata. Stylus liber. 4. ANCHUSA 1. Cor. infundibuliformis, faux fornieibus 5 obtusis eclausa. Achaenia 4, libera, basi excavata ibidemque margine tumido, plicato-striato praedita. V,1. 1. A. officinalis L., — foliis lanceolatis hispidis; calyeis la- einiis acutiusculis; tubo corollae recto. © 344 BORRAGINACRAR. Mai— August. Auf trocknen Hügeln, sandigen Aeckern und an We- gen, häufig. Stengel 1—3’ h., mit abstehenden, langen, steifen Haaren besetzt. Blätter bis 2“ 1., angedrückt steif-behaart, die unteren gegen die Basis ver- schmälert, die oberen aus eiförmiger Basis zugespitzt. Blüthentrauben ein- seitswendig, gabelig verästelt. Haare des Blüthenstandes und Kelches ab- stehend. Blüthen kurz gestielt. Blumenkrone tief blau oder violett, selten weiss, mit hellen, sammetartigen Schlundschuppen und gerader Röhre. Früchte schief, warzig-höckerig und grossgrubig-runzelig, mit ausgehöhlter, von einem dieken, quergefalteten Rande umgebener Basis auf der Scheibe befestigt. — Ochsenzunge. 2. A. arvensis (L.) M. B., — foliis lanceolatis repando - den- tieulatis hispidis; tubo corollae in medio curvato. ® — Lycopsis arvensis L. Juni— August. Auf Aeckern unter der Saat, gemein. Stengel 3—13' h., aufrecht, steifborstig. Blätter striegelig-steifhaarig, die unteren in den Blattstiel verschmi llert, die oberen mit halbstengelum- fassender Basis sitzend, mit ausgeschweiftem, zuweilen wellenförmigem Rande. Blumenkrone klein, hellblau, mit weissen, rauhhaarigen Sehlundschuppen, die Röhre in der Mitte knieförmig gebogen und aufwärts gekrümmt. Früchte wie bei der vorigen Art. 5. SYMPHYTUM I. Corolla cylindrieo -campanulata; faux fornieibus 5 lanceolato-subulatis, margine glanduloso-dentatis, in conum eonniventibus clausa. Achaenia 4, libera, basi excavata ibidemque margine tumido, plicato-striato praedita. V,1 1. S. offieinale L., — caule ramoso hispido; foliis scabris decurrentibus, inferioribus ovato-lanceolatis in petiolum angustatis, superioribus floralibusque lanceolatis. 4, Mai — Juni. Auf Wiesen, an Gräben, Bächen und Flüssen, häufig. Wurzel spindelförmig, verästelt, aussen schwarz, innen weiss. Stengel aufrecht, 1— 3° h., borstig behaart, von den herablaufenden Blättern ge- flügelt. Blätter von ganz kurzen Borsten scharf, die wurzelständigen 4 — 1'1. Kelchzipfel schmal, bald aufwärts gerichtet, bald abstehend (S. patens Sibth.). Blumenkrone purpurviolett, hellroth, auch weiss, Zähne des Sau- mes später zurückgekrümmt. Antheren doppelt so lang als die Träger. Schlundschuppen etwa so lang wie die Staubgefässe, drüsig- gezähnelt und in einen Kegel zusammenneigend. Griffel bald länger, bald kürzer als die Krone. — Schwarzwurzel. — Off. Rad. Consolidae. Trib. III. LITHOSPERMEAE DC. Achaenia 4 vel 2, disco hypogyno inserta, basi non excavata, sed area plana vel con- vexiuscula affıxa. Stylus liber. 6. ECHIUM Tourn. Cor, campanulata vel a basi sensim BORRAGINACEAFR. 345 ampliata; faux fornieibus destituta. Achaenia 4, libera, area basi- lari 3angulari, plana affıxa. 1. E. vulgare L., — setoso-hispidum; foliis lanceolatis; ra- cemis abbreviatis lateralibus indivisis in paniculam pyramidato- elongataın dispositis; stylo apice 2fido. © Juni— August, An Wegen, auf Aeckern und trocknen, sonnigen Hü- geln, häufig. Wurzel lang spindelförmig. Stengel 1—3° h, wie die ganze Pflanze mit steifen Borstenhaaren besetzt. Wurzelblätter in den Blattstiel ver- schmälert. Die einseitigen Blüthentrauben genähert, anfänglich an der Spitze zurückgekrümmt und kurz, später verlängert und in eine verlängerte, pyra- midenförmige Rispe geordnet. Blumenkrone erst röthlich, dann schön azur- blau, selten weiss; die Röhre kaum so lang wie der Kelch; der Saum un- regelmässig 5lappig. Staubfäden auseinanderstehend, sowie der Griffel von veränderlicher Länge. Früchte schwärzlich, spitz, ungleich knötig. 7. PULMONARIA Tourn. Cal. pentagono-tubulosus, 5den- tatus. Cor. infundibuliformis, fauce pilosa, fornieibus destituta. Achaenia 4, libera, basi plana. V,1. 1. P. offieinslis L., — foliis capitum radiealium sterilium ex- terioribus subeordato - ovatis acuminatis longe petiolatis, petiolis anguste alatis; foliis caulinis inferioribus elliptieis basi angustatis, superioribus ovato-oblongis basi semiamplexicauli sessilibus. 4 #. maculosa Hayne, — foliis maculis albidis saepe confluen- tibus notatis. — P. saccharata Koch, Gren. et Godr., non Miller! P. grandiflora Rostk. et Schmidt. P. affınis Jord. April— Mai. In Laubwäldern und Gebüschen, häufig; $. auf Rügen, besonders Jasmund, in den Laubhölzern bei Barth und Franzbure und längs der Recknitz zwischen Damgarten und Tribsees, stellenweise häufig. Wurzel mehrköpfig, mehrere Stengel und sterile Blattbüschel treibend, deren Blätter aber erst nach der Blüthe auswachsen. Die ganze Pflanze rauhhaarig, mit zwischen gemengten Drüsenhaaren. Stengel 1—1'h. Blät- ter der Blattbüschel ausgewachsen 3—6* l., die äusseren an der Basis meist herzförmig und zugleich in den schmal seflügelten Blattstiel plötzlich zusammengezogen, oft auch weniger herzförmig und mehr eiförmig. Die Stengelblätter sitzend oder fast herablaufend, die unteren an der Basis stark verschmälert, fast spatelförmig, die obersten breiter, eiförmig oder länglich-eiförmig. Trauben ie zu 2—3, wenigblüthie. Kelch von der Länge der "Kronröhre, prismatisch, „7 Zelchzähne eiförmig-Seckig. Krone zuerst hellpurpurn, dann blau, mit einem Haarringe im Schlunde,, in der Grösse veränderlich. Staubfäden bei mehr männlichen Exemplaren am Haar- ringe oder bei mehr weiblichen an der Basis der Kronröhre eingefügt, im ersteren Falle ist der Griffel ganz kurz, im letzteren Falle von der Länge der Röhre und die Blumenkrone grösser. Früchte schief-eiförmig, spitz, glatt, glänzend grünlich -schwarz, zuweilen von feinen Härchen zerstreut Hlaumig. _ Lungenkrant. — Of. obs Hb. Pulmonariae. 346 BORRAGINACEAE. Die Varietät mit gefleckten Blättern ist dieselbe Pflanze, welche von Rostkovius und Schmidt im Schrei vor Garz bei Stettin gefunden und in der Flora Sedinensis als P. grandiflora Poir. beschrieben, von Koch aber für P. saccharata Miller erklärt wurde. Dass P. saccharata Miller etwas Anderes sein muss, erhellt, wie Herr Dr. Schultz zuerst ermittelt hat (Arch. de la Flore de France et All. p- 321), aus der eigenen Angabe Miller’s, wonach seine P. saccharata lanzettliche Blätter besitzen soll, und Schultz hält diese daher für eine Form der P. angustifolia L. mit gefleckten Blättern. Eine andere Frage ist dann, ob die P, saccharata Koch, wozu auch P. saccharata Gren. et Godr. und nach dem Citat der Flore de France auch P. affinis Jord. gehört, als eine besondere Art zu betrachten ist. Ich muss diese Frage verneinen. Der angegebene einzige Unterschied von P. officinalis , dass die äusseren Blätter der nicht blühenden Blatt- büschel in den schmal geflügelten Blattstiel plötzlich zusammengezogen sein sollen, ist keinesweges ein beständiger Charakter; die Blätter sind ebenso häufig gerade so herzförmig wie bei der Hauptform von P. offieinalis und bei dieser finden sich ebenso gestaltete Blätter wie bei P. saecharata, Seit mehreren Jahren eultivire ich beide Pflanzen neben einander im Garten, habe aber ausser den gefleckten Blättern keinen beständigen Charakter auf- finden können. 2. P. angustifolia L., — foliis capitum radiealium sterilium elliptieo-lanceolatis lanceolatisgue in petiolum alatum decurren- tibus, foliis caulinis ovato-lanceolatis lanceolatisve. & — P. azu- rea Bess. April— Mai. In Laubhölzern, sehr selten; bis jetzt nur im Semlower Lindenbusch bei Tribsees von dem verstorbenen Billich gefunden. Ist von P. offiemalis dureh die lanzettlichen, allmälig in den Blattstiel verschmälerten Blattbüschel-Blätter, durch schmälere Stengelblätter und ab- gerundet-stumpfe Früchte nicht schwer zu unterscheiden. Am Schlunde der Blumenkrone findet sich bald ein Haarring, bald fehlt derselbe gänzlich. 8. LITHOSPERMUM Tourn. Cal. 5partitus; caetera ut Pul- monariae. — Faux corollae fornieibus pubescentibus vel plieis 5 pilosis paulo coaretata. V,1 1. L. offieinale L., — caule ramosissimo; foliis lanceolatis acutis nervosis scabris; achaeniis laevissimis nitidis. 4, Juni— Juli. Auf steinigen Hügeln, hohen Ufern und in Gebüschen, hier und da. Rügen: bei Quoltitz, auf den Banzelvitzer Bergen, an den -Ufern der Jasmunder Küste, Arkona, hohe Ufer von Hiddensee. Stralsund: am hohen Graben, Andershöfer Strandufer. Greifswald: Oldenhagen (Mün- ter), früher an der Stadtmauer und auf dem Walle. Wolgast: an den nordwestlichen Peeneufern des Schlossplatzes. Tribsees: bei Nehringen an der Trebel (Zbl.).. Demmin: Haus Demmin. Loitz: auf dem alten Schloss- platze früher sehr häufig, durch das Abtragen der Erdwälle jetzt fast ganz verschwunden. Stengel aufrecht, 1— 2° h., ästig und dicht beblättert, scharf. Blätter mit hervortretenden, verzweigten Nerven, von anliegenden, auf weisslichen Knötchen sitzenden, steifen Haaren schärflich. Blüthen klein, sehr kurz BORRAGINACEAE. 347 gestielt, in beblätterten Trauben. Blumenkrone grünlich - weiss; die Röhre kürzer als der Kelch; der Schlund offen, durch 5, an der Spitze 2bucklige, behaarte Schlundfalten etwas verengt. Früchte schief-eiförmig, spitz, glatt und glänzend perlweiss. — Steinsaamen. — Off. obs. Semen Milii solis, 2. L. arvense L., — caule apice ramoso; foliis lanceolatis obtusiuseulis pilis adpressis hirtis, inferioribus antice latioribus; achaeniis opacis rug0so - tuberceulatis. @ — KRahytispermum ar- vense Lk. Juni— Juli. Auf Aeckern, gemein. Selten mit hellblauen Blumen- kronen, so auf Hiddensee und bei Gr.-Zicker auf Rügen von Münter ge- funden. Stengel fast einfach, nur oben verästelt, an der Basis meist mit Neben- stengeln. Blätter weniger scharf behaart, gewöhnlich nur mit einem Mittel- nerv durchzogen. Blumenkrone klein, weiss, sehr selten hellblau. Kron- röhre länger als der Kelch; Schlund offen, durch 5 behaarte Falten etwas verengt. Früchte matt braun, runzelig -knötig. 9. MYOSOTIS I. -Cal. 5fidus. Cor. infundibuliformis vel hypoecrateriformis, aestivatione contorta; faux fornieibus glabris coarctata. Achaenia 4, libera, laevissima, latere interiore obtuse carinata, area subbasilari, minuta disco aflıxa. V,1.— Vergiss- meinnicht. * Calyces adpresse pilosi, pilis apice non uneinatis. 1. M. palustris (I. var.) With., — rhizomate obliquo repente; caule angulato; foliis caulinis oblongo-lanceolatis acutiusculis; racemis aphyllis; calyce 5dentato adpresse piloso, fructifero aperto; stylo calycem subaequante. & — M. scorpioides £. pa- lustris L. Mai— Juli. In Sümpfen, Gräben, auf Wiesen, gemein. Wurzelstock schief kriechend. Stengel im Herbste an der Basis mit Ausläufern, häufig mit kurzer, kriechender Basis, 1—2‘ h., durch erhabene, von den Blättern herablaufende Linien kantig, oben verästelt, mit abstehen- den oder anliegenden Haaren besetzt, auch ganz kahl. Blätter länglich- lanzettlich, etwas spitz, an der Basis meist etwas verschmälert, angedrückt behaart. ‚Trauben später sehr verlängert, ganz blattlos. Kelche zur Frucht- zeit offen, nebst den 2—3mal so langen Blüthenstielen angedrückt behaart. Blumenkrone unter allen Arten am grössten, schön himmelblau, selten lila oder weiss, mit gelben höckerförmigen Schlundschuppen und stumpfen oder ausgerandeten Saumlappen Griffel ungefähr so lang wie der Kelch. Früchte glänzend schwarz. 2. M. caespitosa Schultz Strg., — radice fibrosa; caule tere- tiusculo; foliis caulinis lineari-oblongis obtusis; racemis basti foliatis; calyce 5fido adpresse piloso, fructifero aperto; stylo brevissimo. © 348 BORRAGINACEAE. Juni— Juli. Auf feuchten Wiesen, besonders auf Torfmooren, häufig. Theilt mit der vorigen Art den nassen Standort und die angedrückte Behaarung der Kelche, unterscheidet sich sonst aber durch den gewöhnlich schon von der Basis an verästelten Stengel, der fast rund und nicht mit erhabenen, sondern eingedrückten, von den Blättern herablaufenden Linien versehen ist, durch stumpfere Blätter und halb so grosse Blüthen, mit tiefer getheilten Kelchen und kürzerem Griffel. Hat ausserdem eine faserige Wur- zel und treibt keine Ausläufer; auch sind die Trauben am Grunde fast immer mit einigen Blättern versehen, zwischen denen die untersten Blüthen stehen. ** Galyces pilosi, pilis patulis, inferioribus apiee uncinatis. a. Peduneulis fructiferis calycem aequantibus vel superantibus. 3. M. silvatica (Ehrh. var.) Hoffm., — pedicellis fructiferis calycem aequantibus vel sublongioribus; calyeibus profunde 5fidis patulo-pilosis, pilis baseos divaricatis uneinatis, laeiniis calyeis fructiferi ereeto-conniventibus; corollae limbo plano. 4 — M. scor- pioides silvatica Ehrh. Mai— Juni. In Laubhölzern und an feuchten, schattigen Orten; bis jetzt nur auf Rügen gefunden: auf dem Nordpehrd von Möncheut, Insel Pu- litz und häufig auf Jasmund besonders in der Stubnitz. Stengel 1—1!’ h., an der Basis meist mit aufsteigenden Nebenstengeln. Wurzelblätter länglich - eiförmig, gestielt; Stengelblätter länglich - lanzettlich, sitzend, behaart und gewimpert. Blüthen fast so gross wie bei M. palu- stris, schön himmelblau, selten weiss, mit flach ausgebreitetem Saume. Fruchtkelch fast bis zur Basis gespalten, Kelchzähne aufrecht oder etwas zusammengeneigt. — Hat den Habitus der M. palustris, von welcher sie sich sogleich durch die abstehenden, hakigen Haare des Kelches unter- scheidet. 4. M. intermedia Lk., — pedicellis fructiferis calyce duplo 3plove longioribus; calyeibus profunde 5fidis, fructiferis elausis patulo-pilosis, pilis uncinatis; corollae limbo concavo. © Juni— August. Auf Aeckern und in Wäldern, häufig. Unterscheidet sich von der vorigen Art durch kleinere Blüthen mit con- cavem Blumenkronsaume, viel längere Fruchtstiele und durch die im frischen Zustande geschlossenen Fruchtkelche. Der Stengel ist etwas steif, gewöhn- lich schon von der Basis an verästelt. 5. M. hispida Schldl. pat., — racemis aphyllis; pedicellis "fructiferis horizontaliter patentibus calycem aequantibus; calyeibus dfidis, fructiferis apertis patulo-pilosis, pilis baseos divaricatis uncinatis; corollae tubo incluso. © — M. collina Rehb. Mai — Juli. Auf Hügeln und sonnigen Grasplätzen, häufig. Leicht kenntlich an den schlaffen, 6—10“ hohen, wenig verästelten Stengeln, den entferntblüthigen, blattlosen Trauben, den fast horizontal abstehenden Fruchtstielen, welche die Länge des rundlichen, offnen Frucht- kelches erreichen und an der kurzen, vom Kelche eingeschlossenen Kron- BORRAGINACEAE — LABIATAE. 349 röhre, Blüthen noch kleiner als bei den vorhergehenden Arten, erst etwas röthlich, dann dunkelblau. b. Peduneulis fructiferis calyce brevioribus. 6. M. versicolor (Pers. var.) Sm., — racemis aphyllis; pedi- cellis fructiferis erecto-patulis calyce subbrevioribus; calycibus 5fidis, fructiferis elausis pilosis, pilis baseos divaricatis uncinatis; corollae tubo demum calyce duplo longiore. @ — M. arvensis c. versicolor Pers. M. scorpioides collina Ehrh.? Mai— Juli. Auf Aeckern und Hügeln, häufig. Diese Art zeichnet sich besonders durch den Farbenwechsel der Blu- menkrone aus, die im jugendlichen Zustande gelb ist, später blau und zu- letzt violett wird. Die Kelche sind etwas grösser und mehr länglich als bei den vorletzten beiden Arten und etwas kürzer gestielt, mit aufrecht- abstehenden Stielen. Die Kronröhre ist im entwickelten Zustande noch einmal so lang als der Kelch; die ganze Pflanze überhaupt etwas stärker und gewöhnlich sehr verästelt. 7. M. strieta Lk. (1819), — racemis basi foliatis; pedicellis fruc- tiferis erectis calyce brevioribus; calycibus öfidis, fructiferis elausis pilosis, pilis baseos divaricatis uncinatis; tubo corollae incluso. @ — M. arenaria Schrd. (1819). M. arvensis Rehb. Mai— Juni. Auf Aeckern, Hügeln und Grasplätzen, gemein. Die kleinste Art, selten über 6“ h., gewöhnlich vielstengelig und von der Basis an stark verästelt. Ausgezeichnet durch die steifen, am Grunde beblätterten, fast an der Basis des Stengels beginnenden Trauben und die fast sitzenden, aufrechten, geschlossenen, kürzeren, länglichen Fruchtkelche. nen blau, sehr klein, mit kurzer vom Kelche eingeschlossener öhre. 65. Fam. LABIATAR Jus. Kelch bleibend, röhrig, meist 5zähnig, oft2lippig. Blumenkrone unterständig, verwachsenblätterig, unregelmässig 4—5spaltig, meist 2lippig. Staubgefässe der Blumenkrone eingefügt, 4 didynamisch, oder 2. Fruchtknoten 4, frei, einer unterständigen Scheibe ein- gefügt, Ifächerig, leiig. Griffel 1, den Fruchtknoten gemeinschaft- lich und aus deren Mitte entspringend. Frucht: 4 freie, vom Kelche eingeschlossene Achenen, selten durch Fehlschlagen we- niger. Samen aufrecht; Eiweiss fast fehlend. Keimling gerade, selten gekrümmt. Kräuter, Stauden oder Sträucher mit Akantigem Stengel und gegen- selten quirlständigen Blättern, ohne Nebenblätter. — 350 LABIATAE. Durch die unregelmässige Blumenkrone, die 4 didynamischen Staubgefässe, die aufrechten Samen, den Akantigen Stengel und die gegenständigen Blätter unterscheidet sich diese Familie von den Borraginaceen, mit denen sie im Fruchtbau sehr viele Aehn- lichkeit besitzt. A. Blumenkrone trichterförmig oder fast glockig, fast regelmässig 4spaltig. Trib, I. MENTHEAE. Staubfäden fast gleich, gerade, von einander entfernt. 1. ELSSHOLZIA. 2. MENTHA. 3. LYCOPUS. B. Blumenkrone 2lippig, mit abgesetzter Röhre. a) Staubfäden 2. Trib. II. MONARDEAE. Staubfäden 2, unter der gewölbten Oberlippe parallel, 4. SALVIA. b) Staubfäden 4, der Unterlippe anliegend. Trib. III. OCYMEAE, Antheren nierenförmig mit zusammenfliessenden Fächern, durch eine halbkreisförmige Ritze aufspringend und dann eine runde Scheibe darstellend. 5. LAVANDULA. c) Staubfäden 4, paarweise entfernt, vor dem Verstäuben divergirend oder convergirend die oberen kürzer. z Trib. IV. SATUREJEAE. Antherenfächer dem verbreiterten Connectiv schief ange- wachsen, an der Basis divergirend; oder an der Spitze zusammenstossend, an der Basis in einer geraden Linie divergirend und durch eine gemeinschaftliche Ritze aufspringend, 6. ORIGANUM. 8. THYMUS. 10. CLINOPODIUM. 7. MAJORANA. 9. CALAMINTHA. 11. MELISSA. d) Staubfäden 4, paarweise genähert, parallel unter der Oberlippe, nach dem Verblüben zuweilen gekrümmt. f Kelch röhrig, gleichmässig 5zähnig. Trib. V. NEPETEAE. Die 2 oberen Staubfäden länger als die unteren. 12. NEPETA. 13. GLECHOMA. Trib. VI. STACHYDEAE. Die 2 unteren Staubfäden länger als die oberen, 14. LAMIUM. 18. BETONICA. 15, GALEOBDOLON. 19. BALLOTA. 16. GALEOPSIS. 20, LEONURUS. 17. STACHYS. 21. MARRUBIUM. 1T Kelch 2lippig, durch Zusammenneigen der Lippen nach der Blüthe platt geschlossen. Trib. VII. SCUTELLARIEAE. Oberlippe helmartig. 22. SCUTELLARIA. 23. PRUNELLA. €. Blumenkrone (scheinbar) 1lippig. Trib. VIll. AJUGEAE. Kelch 5zähnig. Oberlippe sehr klein, fast fehleud. 24. AJUGA. 25. TEUCRKIUM. Trib. I. MENTHEAE Benth. Cor. subcampanulata vel infun- dibuliformis, limbo 4fido, lobis subaequalibus. Stamina distantia, recta; antherarum loculi paralleli vel divaricati. LABIATAE. 351 1. ELSSHOLZIA Willd. Cal. 5dentatus. Cor. subaequalis, 4fida, lobo superiore suberecto, subconcavo, emarginato, inferio- ribus patulis. Stam. distantia, reeta, superne divergentia; anthe- rarum loculi plane divergentes. XIV, 1. 1. E. Patrini (Lepechin) Garcke, — foliis petiolatis ovatis oblongisve utringue angustatis dentato-serratis; spieis secundis, bracteis subrotundo-ovatis euspidatis eiliatis secundis. @ — Men- tha Patrini Lep. (1783). E. ceristata Willd. (1790). Juli— August. Auf Aeckern, an Wegen und in Dörfern, hier und da eingebürgert. In Barth und Divitz (Zabel). Greifswald: auf Aeckern bei Eldena (Antz). Anclam: in Pinnow (Zbl.). Demmin: Meesiger (Zbl.). Use- dom: am Swinemünder Moor, im Dorfe Caminke und Heringsdorf. Stengel 1— 14‘ h., kahl. Blätter lang gestielt, grob sägezähnig, spitz. Aehren 1-8” 1., an der Spitze des Stengels und der Aeste, aus dicht ge- drängten Blüthenquirlen zusammengesetzt, einseitswendig; die den Rücken des Aehrchens deckenden Brakteen rundlich-eiförmig, plötzlich in eine kurze Stachelspitze zugespitzt. Blumenkrone blasslila, behaart. 2. MENTHA L. Cal. aequaliter 5dentatus, fauce intus pilis non clausa. Cor. infundibuliformis subaequaliter 4fıda, lacinia superiore emarginata. Stam. 4, distantia, reeta, superne diver- gentia; antherarum loculi paralleli. Achaenia ovalia, apice ro- tundata. XIV, 1. — Minze. a. Corolla intus glabra. 1. M. silvestris L., — foliis subsessilibus ovatis oblongo- ovatis vel ovato-lanceolatis dentato -serratis, subtus tomentosis; spieis eylindrieis, bracteis lineari-subulatis; calyeibus breviter campanulatis; achaeniis reticulato-rugosis. 4 — M.nemorosa Wlld, Juli— September. In Gebüschen, an Gräben und Wegen; nur bei Wolgast: am Wege zwischen Boltenhagen und Kühlenhagen (Tesch), bei Hohendorf und Mühlenthal. Stengel am Grunde mit Ausläufern, 1—3’ h., nach oben zu ästig, wie die ganze Pflanze mehr oder weniger zottig. Blätter fast sitzend, bei uns meist breit, zuweilen an der Basis etwas herzförmig, oberseits behaart oder fast kahl, unterseits filzig bis weissfilzig. Aehren walzenförmig, mit meist sehr dicht stehenden Blüthenquirlen. Deckblätter lineal-pfriemlich, behaart. Kelch kurz glockenförmig, dicht behaart, schwach gerippt, bei der Frucht- reife etwas bauchig, oberwärts ein wenig verengt; Zähne lineal - pfriemlich, zuletzt etwas zusammenneigend. Blumenkrone lila, klein, noch einmal so lang als der Kelch, innen kahl, aussen an den gerade vorgestreckten Lappen flaumig. Früchte röthlieh-braun, 3seitig-rundlich, zart netzaderig-runzlig, fast flach wabig, an der Spitze zuweilen mit einzelnen Borsten oder Pa- pillen. — Riecht unangenehm minzartig. — Bei ihrem beschränkten Vor- kommen ändert die Pflanze hier sehr wenig ab; die hiesige Form ist die M. nemorosa Wlld. 552 LABIATAE. 2. M. viridis L., — foliis subsessilibus oblongo-lanceolatis vel lanceolatis utrinque glabris serratis; spieis lineari-eylindrieis interruptis, bracteis lineari subulatis; calycibus breviter campa- nulatis; achaeniis obsolete ruguloso-punctatis sublaevibus. 4, August — September. An Ufern, Gräben und Wegen, hier und da. Stralsund: am Negaster See (Holtz), Steinhagen um den Dorfteich, am Knieperstrand diesseits des Lootsensteins (Fischer), am Voigdehäger See. Rügen: bei Jarnitz (Zbl.), am Schmachter See bei Binz und häufiger auf Jasmund zwischen Sagard und der Stubnitz. Wolgast: am Wege zwischen Boltenhagen und Kühlenhagen (Tesch). Lassan: am Pinnower See (Zbl.). Demmin: an der westlichen Stadtmauer (Fischer), am Cummerower See ge- gen Meesiger (Zbl.). Wird von einigen Botanikern nur für eine kahle Form der vorigen Art gehalten, unterscheidet sich aber ausser der Kahlheit des Stengels und der Blätter durch meist schmälere, schön dunkelgrüne Blätter und durch run- zelig-punktirte nicht aber netzaderige Früchte, sowie durch einen angeneh- men, pfefferminzartigen Geruch. Der Kelch ist mit Harzdrüsen besetzt, kahl, nur die Zähne lang gewimpert. — Wirtgen nennt die Früchte dieser und der folgenden Arten „ganz glatt“. Diese Bezeichnung passt nur für sehr schwache Vergrösserungen. Betrachtet man sie unter einer so starken Vergrösserung, das man das wabige Netz der M. silvestris deutlich er- kennen kann, so erscheinen auch die Früchte der M. viridis und pipe- rita mit kleinen unregelmässigen, runzelig-punktförmigen Erhabenheiten besetzt. Eine mitunter eultivirte Varietät dieser Art, die M. erispata Schrader (Krauseminze), mit breiteren, krausen, tief eingeschnitten-gesägten Blättern, bildet jetzt vorzugsweise die Folia Menthae erisp. der Apotheken. 3. M. piperita L., — foliis petiolatis ovato-oblongis vel ovato- lanceolatis serratis glabriuseulis; spieis oblongo-eylindrieis inter- ruptis, bracteis lineari-lanceolatis; calycibus tubuloso-infundibuli- formibus; achaeniis obsolete ruguloso -punctatis. 4, } Juli— September. In Gärten allgemein zum Arzneigebrauche als „Pfeffer- minze“ eultivirt. Scheint nur in England wirklich wild vorzukommen. Hat die meiste Aehnlichkeit mit M. viridis, ist aber verschieden durch die gestielten Blätter und die viel längeren, röhrig-triehterförmigen, nicht bauchigen, sonst auch kahlen und harzdrüsigen, gefurchten Kelche, mit ge- rade vorgestreckten, lanzett-pfriemlichen, gewimperten Zähnen. — „Päpe- münt“. — Off. Folia Menthae pip. b. Corolla intus pilosa. 4. M. aquatica L., — foliis petiolatis ovatis serratis; floribus vertieillatis, vertieillis terminalibus capitatis; calyeibus tubuloso- infundibuliformibus, dentibus e basi 3angulari subulatis; achaeniis obsolete ruguloso- verruculosis papillatis. 4 ß. subspieata (Weihe), — vertieillis numerosis subspicatis. Juli— September. An Ufern, Gräben und in Sümpfen, gemein; 2. bei Stralsund am Borgwall-See und auf Rügen bei Tribberatz. LABIATAE. 353 Stengel am Grunde mit Ausläufern, 1—3‘ h., aufrecht oder aufsteigend, einfach oder ästie, gewöhnlich rückwärts rauhhaarig. Blätter sämmtlich gestielt, mehr oder weniger behaart, gesägt, gegen die Basis meist ganz- randie. Endständige Blüthenquirle zu einem Köpfchen verbunden, unter- halb desselben noch ein oder mehrere Quirle in den Blattwinkeln. Kelche behaart, gefurcht, röhrig-trichterförmig; die Zähne aus breiter Basis pfriem- lich zugespitzt und gerade vorgestreckt, am Rande und Kiele gewimpert. Blumenkrone lila, aussen und innen behaart. Früchte 3seitig-oval, undeut- lich runzelig- kleinwarzig und gegen die Spitze mit zerstreuten, sehr kleinen Papillen besetzt. Die Var. 3. hat wegen der zahlreichen, ährenförmig gestellten Blüthen- quirle ein etwas abweichendes Ansehen und ist gewöhnlich nach oben zu weisszottig behaart. Eine ganz kahle Abänderung von angenehmem, eitronartigem Geruche, die M. eitrata Ehrh. wurde hier noch nicht beobachtet. 5. M. arvensis L., — foliis petiolatis ovatis elliptieisve ser- ratis; verticillis ommibus remotis globosis azillaribus; calycibus breve campanulatis, dentibus 3angulari-ovatis aeque latis ac lon- gis; achaeniis laeviusculis punetatis. 4, Juli— September. Auf feuchten Aeckern, an Gräben und Ufern, gemein. Gewöhnlich kleiner als die vorhergehende Art, oft kaum 6“ h. Leicht kenntlich an den kurzen, glockigen, zur Fruchtreife aufgeblasenen Kelchen, deren Zähne fast 3eckig und so lang wie breit sind, an den Blüthenquirlen, welche sämmtlich in den Blattwinkeln sitzen und an der mit Blättern en- digenden Stengelspitze. Die Früchte sind ziemlich glatt, erscheinen aber ‚ bei mässiger Vergrösserung fein punktirt. Kahle Formen sah ich auch von dieser Art im Gebiete bisher nicht. M. aquatica = arvensis. e. subaquatica, — foliis petiolatis ovatis elliptieisve serratis; verticillis axillaribus, inferioribus remotis, superioribus approxi- matis; foliis floralibus minoribus, supremis verticillos vix superan- tibus; calyeibus tubuloso-infundibuliformibus, dentibus e basi 3an- gulari subulatis. 4 — M. arvensi-aquatica Wirtg. Juli— September. An Ufern, Gräben, auf Wiesen, häufig. Nähert sich durch die kleineren Blüthenstandsblätter, welche die gegen die Spitze des Stengels genäherten Blüthenquirle nur wenig überragen und einen mehr ährenförmigen Blüthenstand hervorbringen, der M. aquatica, mit der auch die Kelchform übereinstimmt. Die Früchte, welche sich nur selten vereinzelt ausbilden, haben eine etwas runzelige Oberfläche. Die Pflanze ist wie die Stammältern bei uns stets behaart. ß. subarvensis, — foliis petiolatis ovatis elliptieisve serratis; verticillis axillaribus ommnibus remotis; foliis floralibus verticillos longe superantibus; calyeibus infundibuliformibus, dentibus e basi 3angulari acuminatis. 4 — M. sativa L. M, aquatico -arvensis Wirte. 23 >04 LABIATAE. Juli— September. An Ufern, Gräben, auf Wiesen, gemein. Hat ganz den Hahitus der M. arvensis und theilt mit derselben die srossen Blüthenstandshlätter und entfernten Blüthenquirle, unterscheidet sieh aber durch die längeren Kelche mit länger zugespitzten Zähnen. Ein- zelne zur Ausbildung gelangende Früchte sind weniger runzelig und nähern sich mehr denen der M. arvensis. ’ — 3. LYCOPUS I. Stamina 2, fertilia, recta, divergentia; ru- dimenta staminum 2 brevissima vel nulla. Achaenia apice trun- cata. ÜCaet. ut Menthae. II, 1. 1. L. europaeus I.., — foliis petiolatis ovato-lanceolatis grosse ineiso - dentato-serratis, inferioribus basi subpinnatifidis. 4 Juni— August. An Teichen, Gräben, auf Wiesen und an feuchten, schattigen Orten, sehr häufig. Stengel 1—3' h. Blätter femhaarig, selten ganz kahl, an der Spitze und Basis verschmälert, tief und grob sägezähnie, die untersten fast fieder- spaltig. Blüthenquirle kopfförmig, blattwinkelständie. Blüthen sehr klein. Kelchzipfel zugespitzt, stac BD DLag Blumenkrone weiss, mit rothen Punk- ten; der mittlere Zipfel der Unterlippe gerade vorgestree kt, fast 4eckig, ge- stutzt, noch einmal so an als die Seitenzipfel. Staubfäden- Rudimente aus einem Knötchen oder kurzen Fädchen bestehend, zuweilen gänzlich feh- lend. Früchte keilig-4kantig, oben gestutzt, nach aussen scharfkantig, nach innen abschüssig und innerhalb drüsig. Trib. II. MONARDEAE Benth. Cor. 2labiata. Stam. 2, fer- tilia, sub labio corollae superiore parallela. 4. SALVIAL. Cal. 2labiatus. Cor. ringens. »Stam. 2, fer- tilia; eonneetivum antherarum filamentiforme, adscendens, apice loculum antherae unicum gerens, pöstiee loeulo altero sterili vel nullo. IL, 1. — Salvei. 1. 8. pratensis L., — caule superne bracteis ealyeibus co- rollisque viscoso-pilosis; foliis ovatis oblongisve duplieato-erenatis rugosis subtus pubescentibus, radicalibus basi cordatis petiolatis, caulinis pauecis, superioribus multo minoribus amplexicaulibus; vertieillis disjunetis subsexfloris. 4 Auf Wiesen, Hügeln und an Wegen, bisher nur bei Dem- min: bei den Kiefern, Vorwerk, Devener Holz, Gipsmühlen, Roidin, Som- mersdorf (Fischer und Zbl.). Steneel 1—-3° h. Wurzelblätter bis 5“ l., lang gestielt, mit herzför- miger Basis, zuweilen 3lappig, runzelig und eingeschnitten doppelt-gekerbt. Deekbl: itter grün, eiförmig, zugespitzt, kürzer als der Kelch, wie dieser und die Blumenkrone schmierig behaart. Oberlippe des Kelches 3zähnig; Zähne eiförmig, stachelspitzig, zusammenneigend; Unterlippe 2spaltig "Blumen- krone gross, 8-10 1., gesättigt dunkelblau oder violett, selten verblassend. Oberlippe länger als die Unterlippe. Staubfäden kürzer als die Kronen. LABIATAE. 355 Trib. Ill. OCYMEAE Benth. Cor. 2labiata. Stam. declinata. Antherae reniformes, 1loculares, rima semieirculari dehiscentes, polline emisso patellulam orbicularem, planam exhibentes. 3. LAVANDULA L. Cal. inaequaliter 5dentatus, fructifer dentibus conniventibus clausus. Cor. 2labiata, labio superiore 2fido, inferiore 3fido. Stam. inclusa; antherae reniformes, 1locu- lares, in patellulam orbieularem planam dehiscentes. XIV,1 Lavendel. 1. L. officinalis Chaix (1787), — foliis lineari-lanceolatis in- tegerrimis, Junioribus canis margine revolutis; spica interrupta, braeteis rhombeo- ovatis acuminato-cuspidatis, supremis calyce brevioribus. & — L. Spiea «. L. L. angustifölia Mönch. L. ve- ra DC. Juli— August. In Gärten allgemein angepflanzt. Kleiner, 1‘ hoher, angenehm duftender Strauch. Deckblätter braun. Kelch feinfilzig, mit ganz kurzen zugerundeten Zähnen. Blumenkrone veil- chenblau. — Off. Flor. Lavandulae. Trib. IV. SATUREJEAE Benth. Cor. 2labiata. Stam. 4, di- stantia atque vel superne divergentia, vel sub labio corollae su- periore conniventia. Antherarum loculi connectivo dilatato ob- lique adnati, denigque basi divergentes, apice sejuncti; vel con- juneti et rima amBobus communi dehiscentes. 6. ORIGANUML. Cal. aequaliter 5dentatus, fauce barbata. Cor. 2labiata; labium superius rectum, emarginatum; inferius Sfidum. Stamina distantia, superne patula; antherarum loculi disjuneti, eonnectivo dilatato, sub3angulari utrinque oblique ad- nati. — Flores bracteis magnis calycem tegentibus. XIV, 1 1. 0. vulgare L,., — foliis petiolatis ovatis; spieis capitatis in apice ramorum subcorymbosis, braeteis latere interiore eglan- dulosis; ealyce aequaliter 5dentato. 4, Juli— August. Auf Hügeln, in Hohlwegen und Gebüschen, besonders auf thonigem Boden häufig, in den sandigen Theilen unsers Gebiets nur sparsam. Stengel 1— 2° h,, meist purpurroth und behaart. Blätter ganzrandig oder schwach gez ähnelt, oberseits dunkelgrün, unterseits blass, spärlich be- haart. Achren” kopflörmig an der Spitze des Stengels und der Aeste zu Doldentrauben vereinigt, die zusammen eine Rispe bilden. Deckblätter pur- purroth, länglich - eiförmig, am Rande gewimpert, von wechselnder Länge. Blüthen polygamisch, die männlichen grösser. Kelch glockig-5zähnig. Krone 23* 356 LABIATAE. hell- oder dunkelpurpurn, selten weiss. Staubgefässe in der weiblichen Blüthe kürzer, bei der männlichen länger als die Krone. — Dost. — Off. obs. Hb. Origani vulg. 7. MAJORANA Moench. Cal. antice fere ad basin fissus, postice in laminam latam productus, fauce nuda.: Caet. ut Origani. 1. M. hortensis Moench, — foliis petiolatis elliptieis obtusis utrinque cano-tomentosis; spieis tetragono-subglobosis compaetis ternatis sessilibus; calyce antice profunde fisso edentulo. ®@ et 4 — O. Majorana L. Juli— August. In Gärten allgemein als Küchenkraut eultivirt, stammt aus dem nördlichen Afrika. Die ganze Pflanze grauhaarig, von starkem, angenehm aromatischem Geruche. Aehren von der Grösse einer Erbse, zu 3 beisammen sitzend. Deckblätter sehr dicht, quer breiter, an der Basis keilförmig, vorn abgerun- det, graufilzig drüsig, dachziegelartig die Kelche deckend. Kelche blattartig, vorne fast bis zur Basis gespalten; zahnlos. Blumenkrone sehr klein, weiss. — Maieran. — Off. Hb. Majoranae. 8. THYMUS L. Cal. 2labiatus, labio superiore 3dentato, inferiore 2dentato, fauce villis clausa. Stamina distantia superne patula. Flores verticillato-spicati, minute bracteati. Caet. ut Origani. 1. Th. Serpyllum L., — caulibus repentibus undique puberulis, ramis erectis; foliis planis obovato-lanceolatis "obtusis basi atte- nuatis ciliatis coriaceis nervosis; verticillis capitatis; achaeniis rugulosis. & — Th. angustifolius Pers. Juli— August. Auf sonnigen Hügeln, Heiden und dürrem Sandboden, sehr häufig. Stengel kriechend, mit feinen Wurzelfasern befestigt, oft grosse Polster bildend, die sterilen Stengel oft weit fortlaufend; Aeste aufrecht, allseitig von rückwärts gekrümmten lärchen kurz flaumig. Blätter in der Breite veränderlich, selbst keilig-linienförmig, stets gegen die Basis verschmälert und daselbst mit langen Wimpern versehen, drüsig punktirt und unterseits mit hervortretenden Nerven. Blüthen polygamisch, in kopflörmigen End- quirlen. Kelchzähne lang bewimpert, nebst den gewimperten Deckblättern meist roth. Blumenkronen rosenroth, selten weiss, mit längeren oder kür- zeren Staubgefässen; bei den ganz weiblichen Blüthen sind die Staubfäden nur durch 4 kleine, fast sitzende Knötehen angedeutet. — Feldkümmel. — Of. Hb. Serpylli. 2. Th. Chamaedrys Fries, — caulibus diffusis adscendentibus erectisque bi-quadrifariam pilosis; foliis planis ovatis vel ob- longis petiolatis; verticillis spicatis capitatisque; achaeniis ob- solete punctulatis. 4 — Th. Serpyllum Pers. LABIATAE. 357 Juli— August. Auf sonnigen Hügeln, Brachäckern und Sandboden, nicht ganz so häufig wie die vorhergehende Art. Grösser und stärker als Th. Serpyllum, Stengel liegend oder aufstei- gend, der Hauptstengel öfter aufrecht, unregelmässig verästelt, nur auf den gegenständigen Kanten behaart. Blätter von dünnerer Textur, mit schwä- cheren Nerven, breiter, deutlicher gestielt, mit einzelnen Wimpern am Blatt- stiel, selten am Blatte selbst. Unter dem Endköpfehen meist noch einige Blüthenquirle. — Wenn auch die Breite der Blätter bei beiden Arten ver- änderlich ist, so lassen sie sich doch bei uns gleich wie in Schweden stets ohne Schwierigkeit unterscheiden. Im südlichen Deutschland und Südeuropa scheint sich ein grösserer Formenkreis zu entwickeln. Ob diese wirklich Uebergangsformen oder Bastarde sind, muss noch ferneren Untersuchungen vorbehalten bleiben. — Quendel, Feldkümmel. — Off. Hb. Serpylli. 3. Th. vulgaris L., — caule erecto; foliis oblongo-ovatis vel angustioribus margine revolutis, in axillis fascieulatis; verticillis subspicatis. 4, | Juni— Juli. In Gärten allgemein zum Küchengebrauche eultivirt. Stengel aufrecht, 6—8” h., sehr ästie. Blätter am Rande umgerollt, in den Blattwinkeln mit kleinen gestauchten Aesten, deren gekreuzte Blätter büschelförmig genähert sind. Blumenkrone blassröthlich, — Thymian. — Off. Hb. Thymi. 9. CALAMINTHA Mnch. Stamina superne arcuato -conni- ventia. Caet. ut Tihymi. 1. C. Acinos (L..) Clairv., — caule erecto vel basi adscen- dente; foliis petiolatis ovatis vel ovato-lanceolatis serratis; verti- eillis 6floris. © et © — Thymus Acinos L. Acinos thymoides Mnch. Melissa Acinos Benth. Juni— August. Auf Hügeln, Aeckern, an Wegen, sehr häufig. Stengel —1’ h., flaumig, auf 2 Seiten dichter behaart, meist von der Basis an ästig. Blätter klein, eiförmig, bis elliptisch-lanzettlich. Blüthen- quirle zahlreich, aus 3— 6 kurzgestielten Blüthen bestehend, mit sehr klei- nen Deekblättchen. Kelche am Grunde unterseits bauchig, zur Fruchtreife unter der geschlossenen Mündung eingeschnürt. Schlund durch einen Haar- kranz geschlossen. Blumenkrone hellviolett oder lila, die Unterlippe mit einem weissen, violett punktirten Flecken. 10. CLINOPODIUM I... Flores involucro, e bracteis setaceis composito, verticillum nee singulos flores sustinente, cincti. Caet. ut Calaminthae. 1. C. vulgare I., — caule erecto villoso; foliis petiolatis ovatis remote serratis; verticillis multifloris, bracteis setaceis his- pidulis vertieillos involucrantibus. 4 — Calamintha Clinop. Spenn. Melissa C]. Benth. 358 LABIATAR. Juli— Ansust. In Wäldern, Gebüschen, auf Hügeln, häufig. Stengel 1—2’ h., ans kurz gebogener Basis aufrecht, mit fadenförmi- gen unterirdischen Ausläufern, meist einfach und wie die ganze Pflanze zottie. Blätter 1L—2* 1., gestielt, am Grunde ganzrandig, nach vorne ent- fernt sägezähnig. Blüthengquirle vielblüthbige, in den Achseln der obersten Blätter und endständig, von zahlreichen pfriemlichen, mit den Kelchen steif gewimperten und ebenso langen Deckblättern hüllenförmig umgeben. Kelch langzottig, mit gekrümmter, aber unter den stachelspitzigen Zähnen nieht verengter Röhre. Der Schlund nicht durch Haare geschlossen. Krone hell- purpurn, mit 2 weisslichen behaarten Streifen am Schlunde, noch einmal so lang wie. der Kelch. } 11. MELISSA Rivin. Cal. 2labiatus, supra planus, dentibus lateralibus labii superioris in carinam, per tubum deeurrentem, plieatis. Stam. distantia, apicibus sub labio superiore arenato- eonniventibus; antherarum loculi apice eonnexi, demum divari- cati, rima communi dehiscentes. XIV, 1. 1. M. offieinalis I.., — caule erecto ramoso; foliis ovatis crenato-serratis, inferioribus basi subcordatis; vertieillis axillaribus, dimidiatis secundis, bracteis ovatis. 4 Juli — August. In Gärten zum Arzneigebrauche enltivirt, aus dem Sü- den stammend. Stengel 1—2’ h., etwas weichhaarig. Blätter gestielt, grobkerbig-gesägt. Blüthenquirle gestielt, einseitswendig, 4—Sblüthig. Die 3 oberen Kelchzipfel klein. Blumenkrone weiss, mit gewölbter ausgerandeter Oberlippe und 3lap- piger Unterlippe. — Riecht angenehm eitronartig. — Melisse, Citron- melisse. — Of. Folia Melissae., Trib. V. NEPETEAE Benth. Cor. 2labiata. Stamina sub labio corollae superiore parallela, approximata, deflorata quan- doque deflexa, superiora longiora. 12. NEPETAL. Cal. subaequaliter 5dentatus. Cor. 2labiata, labium superius planum, reetum, bifidum; inferius 3lobum, lobo intermedio maximo, rotundato, valde concavo. Stam. approxi- mata, inferiora breviora, sub labio superiore parallela, deflorata extrorsum curvata. 1. N. Cataria L., — foliis petiolatis cordato - ovatis acntis profunde dentato-serratis, subtus cano-tomentosis; verticillis pe- dunenlatis dense multifloris subspieatis; achaeniis laeviuseulis glabris. A, Juli— August. An Dorfstrassen, Zäunen und Wegrändern. verbreitet. Stengel aufrecht, 1— 3° h., etwas ästig, mit einem zarten, weissgrauen Ueberzuge, Blätter oberseits mattgrün, etwas runzelig, unterseits kurz grau- LABIATAR. 359 filzie. Blüthenquirle kurz gestielt, viel- und diehtblüthig, an der Spitze des Steneels und der Aeste fast ährenförmige genähert. Kelch graufilzie, unter der schiefen Mündung etwas zusammengezogen; Zähne pfriemlich. Blumen- krone weisslich, die hohle am Rande gekerbte Unterlippe mit purpurnen Punkten. Früchte schwarzbraun, elatt, bei stärkerer Vergrösserung fein punktirt. — Riecht stark aber nicht angenehm, hat aber oft auch einen Citronengeruch. ’ 13. GLECHOMA 1... Labium inferius corollae 3lobum, lobo intermedio obcordato plano. Antherae per paria in formam cru- cis approximatae. Caet. ut Nepetae. 1. G. hederacea I.., — foliis petiolatis reniformibus erenatis, superioribus subeordatis; vertieillis axillaribns sub6floris. 4 — Nepeta Glechoma Benth. April— Mai. An Zäunen, Mauern, Weeen und in Gebüschen, gemein. Stengel liesend, wurzelnd, mit einfachen, aufrechten, 4—1’ hohen Aesten, mehr oder weniger behaart Blätter lang gestielt, nierenförmig. Kelchzähne aus eiförmiger oder lanzettlicher Basis erannig zugespitzt. Blumenkrone 2—4mal so lang als der Kelch, blau oder lila, mit dunkleren Punkten, die Unterlippe an der Basis mit etwas keuligen, weissen Haaren. — Gunder- mann, „Huder“, — Off. obs. Hb. Hecderae terrestris. Trib. VI. STACHYDEAE Benth. Cor. 2labiata. Stam. sub labio eorollae superiore parallela, approximata, deflorata quan- doque deflexa, inferiora longiora. 14. LAMIUM L. Cal. subaequaliter Sdentatus. Cor. 2labiata, labium superius fornicatum, inferius 3fidum, laeiniis lateralibus minimis, dentiformibus; intermedia magna obecordata. Stam. ap- proximata, sub labio superiore parallela; antherarum loculi demum divaricati, rima communi longitudinali dehiscentes. XIV, 1. 1. L. album L., — foliis ovalo-cordatis acuminatis inaequa- liter grosse serratis petiolatis; tubo corollae curvato supra basin eum crena dilatato, sub erena constrieto intusque piloso-annulato, strietura annuloque . obligue adscendentibus; laciniis lateralibus labii inferioris 2—ddentatis, dente unico subulato-elongato; galea hirsuta. 4, April— October. An Dorfstrassen, Mauern, Zäunen und auf wüsten Plätzen, gemein, Stengel 1—2' h., an der Basis kriechend. Blätter runzelige, bis 2" L., die unteren lang-, die oberen kurzgestielt. Blüthenquirle vielblüthig. Blu- menkrone gross, weiss, mit gelblichweisser, am Grunde hell-olivenbraun ge- fleckter Unterlippe: Röhre unter der sackförmigen Erweiterung mit einer 360 LABIATAE. schräg aufsteigenden Einschnürung und inwendig mit einem ebenfalls schrä- sen Haarkranze. Antheren schwarz, bärtig. — „Doownettel.“ — Of. obs. Flor. Lamii alb. 2. L. amplexicaule L., — foliis subrotundo- reniformibus in- aequaliter grosse crenatis, inferioribus petiolatis, superioribus sessilibus «amplexicaulibus sublobatis; dentibus calyeis ante et post anthesin conmiventibus; tubo corollae recto. @ et © Mai— October. An Zäunen, auf Aeckern und bebautem Boden, sehr häufig. ‘ Vielstengelig, 1—1' h. Stengelglieder in der Mitte des Stengels lang. Blätter meist breiter als lang, die ober 'sten sitzend und stengelumfassend, gekerbt und gewöhnlich gelappt. Blüthenquirle vielblüthig. Kelch mit ziemlich langen Haaren dicht besetzt und davon grau, die Zähne zur Frucht- zeit zusammenneigend. Blumenkrone hellpurpurroth mit dunkleren Punkten und Sprenkeln; die Seitenlappen der Unterlippe mit 1—2 kleineren Zähnen ; Kronröhre lang und dünn, innen ohne Haarkranz. Antheren braun, gebärtet. Früchte olivenbraun mit weissen, fast warzigen Sprenkeln, länglich, ungleich öseitig, durch eine kleine, schiefe Fläche abgestutzt. — Die Frühlingspflanze init verkümmerten Blumenkronen bildet das L. amplexicaule var, clande- stinum Rehb. L. amplexicaule < purpureum, — foliis inaequaliter grosse crenatis, inferioribus cordato-ovatis vel subrotundis petiolatis, superioribus cordato-reniformibus inciso-crenatis petiolo dilatato brevissimo subsessilibus; dentibus calyeis post anthesin patentibus; tubo corollae recto. @ — L. intermedium Fries. L. purpureo- amplexicaule G. Meyer. Mai— Juli. Auf Aeckern unter den Stammältern, meist vereinzelt und selten. Tribsees: bei Zarrentin. Um Stralsund in neuerer Zeit von Herrn Fischer ziemlich häufig gefunden. Rügen: bei Darz. Hat den Habitus der vorhergehenden Art; doch neigen die Blätter et- was zur herzförmigen Form, die obersten sind weniger "gelappt, auf ganz kurzen verbreiterten Stielen fast sitzend, aber nicht "stengelumfassend wie bei L. amplexicaule. Die Kelche sind grösser, mehr denen des L. pur- pureum ähnlich, mit zerstreuten, etwas steifen Haaren besetzt, die Zähne nach der Blüthe auseinander stehend. 3. L. disseetum With., — foliis inaequaliter @neiso - erenatis lobatisque, inferioribus cordato-subrotundis petiolatis, superioribus confertis late ovatis subrhombeis brevius petiolatis, petiolo dila- tato; dentibus calycis post anthesin patentibus; tubo corollae recto sub apice ventricoso - dilatato. © et © — L. purpureum P. hybridum Vill. L. ineisum Wlld. L. guestphalicum Weihe. L. am- plexicaule-purpureum G. Meyer. L. confertum Fr. Mai— Juni. Auf Aeckern, stellenweise häufig, so auf Rügen, um Stral- sund, Franzburg, Greifswald und Wolgast. LABIATAE. 361 Diese Art unterscheidet sich von dem ihr sehr nahe stehenden L. pur- pureum leicht durch die Gestalt der Blätter. Die untersten Blätter sind denen des L. purp. ähnlich, die übrigen eingeschnitten gekerbt und meist auch gelappt, breit eiförmig, fast 3eckig mit keilförmiger Basis in den Blatt- stiel verschmälert, wodurch sie oft eine fast rhombische Gestalt annehmen; schon die allerobersten jungen Blätter haben diese Form, während sie bei L. purp. an der Basis herzförmig sind. Die Blumenkrone ist auch etwas kleiner, mit wenigen blassen Sprenkeln auf der Unterlippe, die Kronröhre länger, inwendig bei uns stets mit einem Haarkranze versehen, der bei schwedischen Exemplaren jedoch nach Fries fehlt, gegen die Spitze bauchig erweitert, die Erweiterung aber kleiner, etwa 4 der Kronröhre erreichend und nicht nach unten sackförmig und fast die Hälfte der Kronröhre ein- nehmend. Früchte wie bei L. purpureum. 4. L. purpureum L., — foliis ovato-cordatis obtusis inaequa- liter erenato-dentatis petiolatis, superioribus confertis brevius petiolatis; dentibus calyeis post anthesin patentibus; tubo corollae ad basin angustato et subeurvato saupra medium saccato - ventri- 050, ®& et © April— October. Auf Aeckern und bebautem Boden, an Zäunen und Hecken, gemein. Stengel 4—1’ h., meist von der Basis an ästig. Blätter runzelig, fein behaart, die unteren kleiner und rundlich, die oberen kurz gestielt, in der Breite veränderlich, die obersten jüngsten stets mit herzförmiger Basis. Blumenkrone hellpurpurroth mit dunkleren Punkten und Sprenkeln; Röhre innen über der Basis mit einem Haarkranze, unter demselben etwas verengt und schwach gekrümmt, die bauchige Erweiterung der Röhre schon über deren Mitte beginnend, nach unten zu sackförmig ausgebuchtet; Seitenlappen der Unterlippe 2zähnig, der obere Zahn pfriemlich verlängert. Antheren gebärtet, fast schwarz mit ziegelrothem Pollen. Früchte verkehrt-eiförmig, scharf 3kantig, mit einer grossen schiefen Fläche abgestutzt. — Riecht un- angenehm. 15. GALEOBDOLON Huds. Labium inferius eorollae 3fidum, laciniae omnes lanceolato-acutae, subaequales. Caet. ut Lamii. 1. G. luteum Huds., — foliis petiolatis cordato-ovatis erenato- dentatis pilosis; laciniis labii inferioris corolläe subaequalibus lanceolato-acutis. & — Galeopsis Galeobdolon L. Lamium Ga- leobdolon Orantz. Mai — Juni. In Laubwäldern und Gebüschen, verbreitet. Stengel an der Basis mit kriechenden, beblätterten Ausläufern, sonst einfach, rückwärts behaart. Blätter ungleich kerbig - sägezähnig, besonders die unteren lang gestielt, die oberen häufig schmäler, zuweilen hellgefleckt. Blüthenquirle 6—Sblüthig. Blumenkrone gross, gelb, der mittlere Lappen der Unterlippe überall, die seitenständigen an der Basis dottergelb mit bräunlichen Flecken, Röhre inwendig mit schrägem Haarkranz, unter der Mitte zusammengezogen. 362 LABIATAE. 16. GALEOPSIS I. Cal. subaequaliter Sdentatus. Cor. 2la- biata, labium superius forniecatum, inferius Sfdum, basi utrinque dente cavo acnto notatum, lacinia intermedia obtusa vel emar- ginata. Stam, approximata, sub labio superiore parallela; anthe- rarum loeuli divaricati, valvulis transversim dehiscentes. XIV,1 1. G. Ladanum L;., — caule pilis deorsum adpressis mollibus pubescente, sub nodis non incrassato; foliis petiolatis oblongo- lanceolatis vel lineari-lanceolatis serratis subintegerrimisque. © latifolia (Hoffn.), — foliis oblongo-vel ovato -lanceolatis. Juli— August. Auf sandigen Aeckern, verbreitet. Stengel aufrecht, durch kreuzweise abstehende Aeste pyramidenförmig, 1—]’ h. Blätter in der Breite veränderlich, bei uns nur in der breiten Form, wenigstens unterseits behaart. Kelch behaart, Zähne in eine Granne auslaufend. Blüthenquirle reichblüthig. Blumenkrone hellpurpurroth, mit einem velblichweissen, purpurgefleckten Hofe auf der Basis der Unterlippe; Kronröhre bei der hiesigen Pflanze wenigstens 2mal so lang als der Kelch; Oberlippe ausgerandet und etwas gekerbt. Antheren gelb, Kleinblüthige (G. intermedia Vill.) und ganz schmalblätterige (G. ca- nescens Schult et G. angustifolia Ehrh.) Formen, die meist auch mehr grau- kurzhaarige sind, wurden bisher hier nicht beobachtet. 2. G. Tetrahit L., — caule sub nodis inerassato retrorsum hispido; foliis petiolatis oblongo-ovatis acuminatis grosse serratis; tubo corollae ealycem aequante vel breviore; lacinia intermedia Jabii inferioris subquadrata erenulata vel leviter emarginata. © ß- bifida (v. Bönngh.), — lacinia intermedia .labii inferioris angeustiore apice emarginata serius margine revoluta. Juli — August. Auf Aeckern, Schutthaufen, an Zäunen, Waldrändern und in Gebüschen, mit der Var. $. häufige. Stengel 1—3° h., wie bei den folgenden Arten unter den Knoten ver- dickt, entweder ganz "oder nur unten den Knoten mit rückwärts gerichteten, steifen Haaren besetzt. Blätter mehr oder weniger behaart. Blüthenquirle reiehblüthig, die obersten sehr genähert. Deckblättehen stachelspitzig, kürzer als der Kelch. Kelchzähne in eine lange Granne auslaufend. Blumenkrone von sehr verschiedener Grösse, hellpurpurn oder weiss, mit einem gelben, purpurgefleckten Hof an der Basis der Unterlippe; Kronröhre von der "Länge des Kelches, bei den kleinblüthigen Formen kürzer; der mittlere Lappen . der Unterlippe fast 4eckig, häufig mit zurückgeschlagenen Rändern, die seit- lichen abgerundet. Antheren grünlich, behaart. 3. G. speciosa Mill. (1768), — caule sub nodis inerassato hispido; foliis oblongo-ovatis acuminatis; tubo corollae calycem bis superante, lacinia intermedia labii a rotundato-quadrata plana erenulata vel emarginata. © — G. versieolor Curt. (1777). G. cannabinh Roth. LABIATAE. 363 Juli— August. Auf Aeckern, an Wesen und in Gebüschen, verbreitet. Hat von allen Arten die grössten und in ihrer Farbe beständigsten Blüthen. Blumenkrone 8—10° 1., schwefelgelb, die Seitenlappen der am Grunde dunkeleelben Unterlippe von der Mitte an weiss, der mitt- lere sehr breit, violett, weiss gesäumt, die Kronröhre wenigstens 2mal so lang als der Kelch. 17. STACHYS L. Cal. subaequaliter Sdentatus. Cor. 2labiata, labium superius concavum; inferius 3fidum, laciniis obtusis, inter- media majore obovata emarginata. Stamina approximata, paral- lela, deflorata contorta et extrorsum eurvata; antherarum loeuli demum divaricati, rima communi dehiscentes. Annulus pilosus in tubo corollae. Achaenia rotundato-obtusa. XIV, 1. — Ziest. 1. S. silvatica L., — caule hirsuto superne ramoso et glan- duloso-piloso; foliis Zonge petiolatis late eordato-ovatis acuminatis erenato-serratis hirsutis; vertieillis sexfloris; eorollis ealyce duplo longioribus. 4 Juni— August. An Zäunen, in Wäldern und Gebüschen, häufig. Unterirdische, stets fadenförmige Ausläufer treibend. Stengel 1—3' Blätter bis auf die obersten Blüthenblätter alle lang gestielt, 2—5“ 1. und 1-3" br. Die 6blüthigen Quirle zahlreich, zu endständigen Aehren ge- ordnet. Kelehzähne aus 3eckiger Basis pfriemlich - stachelspitzig. Blumen- krone braun-purpurroth, die Unterlippe weisslich marmorirt. Röhre walzen- förmig. 2. 8. palustris L., — caule simpliei hispido vel retrorsum hirto; foliis e basi cordata Tlanceolatis acutis cerenato-serratis, in- finis breviter petiolatis, superioribus sessilibus; vertieillis 6 —12flo- ris; eorollis ealyee duplo longioribus, tubo versus faucem dila- tato. 4. ‚Juli — August. An Gräben, Ufern und auf feuchten Aeckern, sehr häufig. Wurzelstock kriechend, tief eindringend, mit unterirdischen in der er- sten Zeit fadenförmigen, später an der Spitze knollenförmig verdiekten Aus- läufern. Stengel steif’anfrecht, meist einfach, 1—3‘ h., mit abwärts gerich- teten, kürzeren oder längeren Haaren besetzt, unterhalb der Knoten zuweilen fast zottig. Blätter 2—4* |., kaum bis 1° br., nur die untersten mit kurzem Stiel, in der Behaarung veränderlich. Kelchzähne aus 3eckiger Basis pfriem- lich und stacheispitzig. Blumenkrone trübrosenroth, die Unterlippe weiss marmorirt; Blumenkronröhre vom Haarringe an bis zum Schlunde erweitert. S. palustris < silvatiea. e. subpalustris, — caule retrorsum hispido; foliis petiolatis e basi cordata ovato-vel ohlongo-lanceolatis acuminatis erenato- 364 LABIATAE. serratis; vertieillis 6—12floris; corollis calyce duplo longioribus, tubo versus faucem dilatato. & — S. ambigua Sm. Juli— August. An feuchten Orten, in Gebüschen, sehr selten; nur einmal im Hohendorfer Mühlenthale bei Wolgast in der Nähe des Mühlen- teiches gefunden. Hat den Habitus der S. palustris, nur sind die Blätter gestielt, grösser und breiter und die Blumenkrone dunkler-purpurn. 3. 8. arvensis L, — caule hispido basti ramoso, ramis ad- scendentibus; foliis petiolatis cordato-ovatis rotundato- obtusis, floralibus sessilibus angustioribus; verticillis 6floris; calyeibus corollam subaequantibus. © Juli— August. Auf lehmigen und mergeligen Aeckern; auf Rügen häufig, sonst hier und da. Barth: Löbnitz und Saatel (Zbl.), Martensdorf (Holtz). Stralsund: an der Westseite des hohen Grabens (Fischer). Greifs- wald: bei Koitenhagen (Jessen). Wolgast: Boltenhagen, Aecker an der Stadt- koppel. Stengel 4—10“ h., schon von der Basis an mit aufsteigenden langen Aesten. Blätter lang gestielt, aus herzförmiger Basis rundlich - eiförmig, 4—1“ ].,, die obersten Blüthenblätter länglich, am Grunde verschmälert, sitzend, öfter mit einer kurzen Stachelspitze. Kelchzähne steifhaarig, lan- zettlich, stachelspitzig. Blumenkrone klein, blassrosa, mit purpurnen Punk- ten auf der Unterlippe. — Hat im Habitus Aehnlichkeit mit Lamium pur- pureum. 4. 8, recta L., — caule foliisque hirtis; foliis oblongis lan- ceolatisve basi attenuatis, inferioribus petiolatis, omnibus crenatis, floralibus saperioribus ovatis acuminatis integerrimis aristatis; calycibus hirsutis, dentibus ımucrone glabro terminatis, corollae tubum subaequantibus. 4, Juni — September. Auf sonnigen Hügeln, in trocknen Wäldern, selten. Tribsees: 'Trebel- Anhöhen bei Bassendorf (Zbl.). Demmin: Devener Holz (Tesch), Mecklenburger Berge (Münter). Wurzelstock mehrköpfig. Stengel 1—2‘ h., wie die Blätter mit mehr oder weniger abstehenden, steiflichen Haaren bekleidet. Blätter aus ver- schmälerter Basis, 1—2“ 1., die der unteren, entfernten Blüthenquirle den Stengelblättern ähnlich, die der obersten allmälig in kleine, breit-eiförmige, ganzrandige Deckblätter übergehend, wovon die obersten in eine glatte, knorpelige Granne endigen. Blüthenquirle eine lange, schmale Aehre bil- dend. Blumenkrone gelb, am Schlunde mit purpurnen Längsstreifen, die Unterlippe purpurn punktirt und gestrichelt. 4 18. BETONICA L. Stamina deflorata recta, nee contorta, nec curvata. Annulus pilorum in tubo corollae nullus. Üaet. ut Stachydis. 1. B. officinalis L., — 'caule simplici striete erecto; foliis e basi cordata oblongis ovatisve grosse dentato-crenatis, inferio- LABIATAE. 365 ribus longe petiolatis; spica oblonga basi interrupta, calyce ave- no. & — Stachys Betonica Benth. e. hirta (Leysser), — caule hirto, calyeibus hirsutis. Juni— August. Auf Wiesen, in Gebüschen und Wäldern” nur in der Form «. hirta strichweise häufig. Im Flussgebiete der Barthe, Recknitz, Trebel und oberen Peene bis über Anclam hinaus, stellenweise häufig. Richtenberg: bei Millienhagen (Fischer). Grimmen: Caschow (Fischer). Gütz- kow: am See und bei Ranzin. Woleast: Hohenfelde und Pritziersche Cisa- wiesen an der Chaussee. Stengel einfach, straff aufrecht, 1— 2° h., bei uns stets steif behaart. Blätter entfernt stehend, gestielt, mehr oder weniger behaart, 2—4* |. Blüthenquirle zu einer länglichen Aehre dicht veremigt, die untersten Quirle etwas entfernt. Kelch rauhhaarig, aderlos, mit stachelspitzigen Zähnen. Blumenkrone hellpurpurn. Staubgefässe die halbe Länge der Oberlippe kaum erreichend. — Formen mit kahlem Stengel und Kelchen (B. offieinalis Leyss. B. legitima Lk. B. off. $. glabrata Koch) kommen in unserm Ge- biete nicht vor. — Off. obs. Hb. Betonicae. 19. BALLOTA Tourm. Cal. plicato-costatus. Stamina de- florata recta, nec contorta, nec curvata. Caet. ut Stachydis. 1. B. nigra L, — foliis ovatis, inferioribus subcordatis cre- nato-dentatis. 4, e. urtieifolia (Ortmann), — dentibus calycis lanceolato - sub- ulatis aristatis. ß- ruderalis Sw., — dentibus calycis e basi ovata attenuato- aristatis. — B. vulgaris Lk. y. foetida (Lmk.), — dentibus calycis dilatato - rotundatis mucronatis. — B. borealis Schweigg. Juli— September. Auf Schutt, an uneultivirten Orten, an Wegen und Ufern; 3. allgemein verbreitet und häufig; «. seltner, bei Wolgast in Müh- lenthal; y. an den Ufern der Peene bei Wolgast, besonders auf dem Schloss- platz und bei Swinemünde. Stengel 1—3° h., ästig, mehr oder weniger behaart. Blätter kurz ge- stielt, eirund, bald spitz, bald vorne abgerundet und fast rundlich, so häufig in y., mit stumpfen oder spitzen Kerbzähnen und sehr veränderlicher Be- haarung. Blüthenquirle blattwinkelständig. Kelche behaart, 1Orippig und faltig-furchig, gegen die Zähne mehr oder weniger netzaderig; Zähne 5, alle Uebersänge von der lanzettlichen bis zur breitrunden Gestalt durchlaufend, bald mit längerer, allmälig in die Zähne verschmälerter Granne wie in «. und ß., bald mit kurzer, aufgesetzter, stark abgebogener Granne wie in y. Blumenkrone purpurroth, blassroth, selten weiss. B. foetida Lmk. wird von Fries und andern Botanikern noch immer als eine besondere Species angesehen, «doch ist dies nur im Herbarium mög- lich; in der freien Natur kann man alle Uebergänge der Kelchzähne von a. bis y. verfolgen. 366 LABIATAE. 20. LEONURUS L. Laciniae labii corollae inferioris ob- tusae, demum in unam acutam revolutae. Achaenia apice piano Jangulari truncata. Oaet. ut Stachydis. 1. L. Cardiaca L., — foliis inferioribus palmato-5fidis ineiso- dentatis, superioribus integerrimis 3lobis basi cuneatis. 4. Juli— September. Auf Schutt, an Wegen und Zäunen, häufig. Stengel steif aufrecht, ästig, 1—3° h. Blätter alle gestielt, unterseits flaumig, die untersten herzförmig oder eiförmig, handförmig - Dlappie und eingese hnitten -sezähnt, die obersten ganzrandig, Slappig, die Lappen alle zugespitzt. Blüthenquirle zahlreich, blattwinkelständig. Kelch kahl mit be- grannten Zähnen. Blumenkrone röthlich-weiss, die Oberlippe aussen zottig, die Unterlippe gelblich- weiss und purpurn - punktirt, die Seitenlappen so zurückgerollt, dass die Lippe nur aus einem einzigen Zipfel zu bestehen scheint. Früchte scharf 3kantig, auf der abgestutzten, berandeten Spitze tlaumig. 21. MARRUBIUM L. Cal. 10— (ö)dentatus. Cor. 2labiata, labium superius rectum, planiusculum, inferius 3fidum. Stamina cum stylo in tubo corollae abseondita; antherarum loculi demum divaricati, rima longitudinali communi dehiscentes. Annulus pi- lorum interruptus ad insertionem staminum. Achaenia apice plano triangulari truncata. 1. M. vulgare L., — caule albo-tomentoso a basi ramoso foliis ovatis vel subrotundo-ovatis in petiolum deeurrentibus cre- nato-serratis rugosis subtus toımentosis; calyeibus 10dentatis vil- losis, dentibus braeteisque subulato-spinosis, spinis glabris apice unecinato-revolutis. 4. Juli— September. Auf Schutt, wüsten Plätzen, an Zäunen und We- gen, häufig. Stengel 1—2' h., vom Grunde an mit einfachen, aufsteigenden Aesten, wie die ganze Pflanze mehr oder weniger weissfilzie. Blätter dieklich, run- zelig und unterseits netzaderig, die untersten an der Basis fast herzförmig und länger gestielt. Blüthenquirle blattwinkelständig, entfernt, fast kugelie. Kelche zottig-behaart, 10zähnig, die Zähne abwechselnd länger, in eine glatte, hakenförmig zurückgerollte Dornspitze auslaufend. Blumenkrone klein, weiss. — Andorn. — Off. Hb. Marrubii. Trib. VII. SCUTELLARIEAE Benth. Cal. fructifer labiis in- cumbentibus complanato-clausus. Cor. 2labiata. Stam. sub labio corollae superiore parallela. 22. SCUTELLARIA L. Cal. 2labiatus, labiis integris, squama concava pone labium superius, finetifer apice compresso-clausus. LABIATAR. 367 Corollae labium superius concavum, 3fidum, inferius indivisum. Stam. approximata, sub labio corollae superiore parallela, apice antrorsum curvata. XIV,1. 1. 8. galerieulata L., — foliis oblongo-lanceolatis basi cor- datis remote crenato-serratis; floribus axillaribus oppositis se- eundis; tubo corollae basi fere rectangulo-curvato calyce mul- toties longiore. 4 ß. pubescens Benth., — calyeibus dense foliisque subtus praecipue ad nervos pubescentibus. Juli — August. An Gräben, Fluss- und Seeufern und in Waldsümpfen, sehr häufig; 3. im Rothen Bäkbruch bei Netzeband unweit Wolgast. Stengel aufrecht, 1—1}‘ h. Blätter kurz gestielt, aus herzförmiger Basis länglich- lanzettlich, kahl, seltner unterhalb besonder rs auf den Nerven flaumig. "Blüthen blattwinkelständig, einseitswendig, Kelche kahl, selten wie in 2. dicht flaumig. Blumenkrone kornhlau mit fast geschlossenem Schlunde. Früchte rundlich, bräunlich-gelb, dicht mit Knötchen besetzt. 23. PRUNELLAL. Cal. 2labiatus, fructifer eompresso-clau- sus. Corollae labium superius concavum, inferius 3fidum. Stam. approximata, sub labio corollae superiore parallela, apice denti- era... XIV, 1. 1. P. vulgaris B., — foliis petiolatis oblongo-ovatis integer- rimis dentatisve; dentibus labii superioris calycis brevissimis truncatis mucronatis, labii inferioris ovato-lanceolatis acuminato- mucronatis parce ciliolatis; staminibus longioribus apice dente spiniformi instructis. 4 ß. parviflora (Poir.), — floribus vix calyce longioribus. Juni— August. Auf Wiesen, Triften, an Wegen, gemein; £. seltner, auch mit weissen Blumenkronen, so auf den westlichen Ufern der Insel Vie. Stengel am Grunde aufsteigend und wurzelnd, 4—12“ h. Blüthen- quirle zu einer länglichen, kopflörmigen, von 2 sitzenden, nierenförmigen und zugespitzten Blättern gestützten Aehre vereinigt. Kelch zusammenge- drückt-geschlossen, die drei Zähne der Oberlippe sehr kurz und breit, plötz- lich in ein kurzes, feines Stachelspitzchen zusammengezogen, die seiten- ständigen, zugleich randständigen gekielt, die in zwei begrannte Zähne ge- spaltene Unterlippe umfassend, Blumenkrone violett oder röthlich, selten weiss, gewöhnlich noch einmal so lang als der Kelch, seltner den Kelch kaum überragend. Früchte braun, länelich, an beiden Enden, abgerundet, zusammengedrückt- schwach3seitig, auf den Kanten und in der Nitte der grösseren Seite mit einer seichten Furche, am Nabel mit einer kleinen, weissen, öhrchenförmigen Wulst. Trib. VIII. AJUGEAE Benth. Corolla 1labiata, labium su- perius subnullum vel brevissimum et profunde fissum. 368 LABIATAE. 24. AJUGA L. Cor marcescens, cum stylo persistens; la- bium superius brevissimum, minute 2lobum, inferius 3fidum, mul- toties majus. Annulus pilosus in tubo corollae. Stam. approxi- mata, parallela, exserta. XIV, 1. 1. A. reptans L., — subglabra; stolonibus repentibus; foliis obovatis oblongisve repandis vel suberenatis, radicalibus in pe- tiolum decurrentibus, caulinis superioribus sessilibus. 4 Juni— Juli. Auf Wiesen, an Gräben und feuchten Waldplätzen, stel- lenweise häufig. Rügen: im Berger Holz bei Putbus. Stralsund: Herren- wiese, um den Vogelsang, am Ufer nach Devin. Dann häufig über Franz- burg und Barth nach Damgarten, ebenso auf den Wiesen und in den Vor- hölzern längs der Reknitz und Trebel. Grimmen: bei Papenhagen, Sieverts- hagen und Abtshagen. Loitz: Kronwald (Zbl.). Greifswald: Gladrower Kronholz (Münter). Wolgast: Buddenhäger Holz (Zbl.). Stengel — 1‘ h., an der Basis lange, beblätterte Ausläufer treibend. Wurzelblätter rosettenförmig, nebst den Blättern der Ausläufer gestielt und in den Blattstiel herablaufend, die oberen Stengelblätter sitzend. Blüthen- blätter ganzrandig, oft blau oder violett überlaufen. Blüthenquirle zahlreich, 6—12blüthig. Blumenkrone kornblau oder violett, selten verblassend. Staub- fäden gegen die Spitze behaart. Früchte rundlich, netzgrubig. Bei Pastitz im grossen Holze bei Putbus findet sich eine Ajuga mit ganz kurzen, rosettenförmigen Ausläufern. Die Gestalt der Blätter und Blüthenblätter ist wie bei A. reptans, die Behaarung wie bei A. gene- vensis, nur etwas schwächer. Zabel fand die Pflanze nur in wenigen Exemplaren, und es ist nicht unwahrscheinlich, dass sie ein Basard von beiden Arten ist. Ich empfehle sie der ferneren Beobachtung der in der Nähe wohnenden Botaniker. 2. A. genevensis L., — villosa; stolonibus nullis; foliis ob- longis vel obovato-cuneatis crenatis vel inciso-dentatis, radicalibus minoribus in petiolum decurrentihbus, floralibus sub3lobis, supremis vertieillo brevioribus. 4 Juni— Juli. Auf Hügeln, Weideplätzen, an Wegen und in Wäldern, häufig. Durch die zottige Behaarung, das Fehlen der Ausläufer und durch die meist ölappigen Blüthenblätter von der vorhergehenden Art leicht zu unter- scheiden. 25. TEUCRIUM L. Corolla cum stylo deeidua; labium su- perius 2partitum, laciniis margini labii inferioris impositis; an- nulus in tubo corollae nullus. Uaet. ut Ajugae. 1. T. Scorodonia L., — foliis petiolatis cordato-ovatis vel cordato-oblongis, erenato -serratis rugosis; racemis pedunculatis terminalibus axillaribusque secundis; calyeis dente superiore la- tiore ovato. & — Scorodonia heteromalla Mnch. ß LABIATAE — VERBENACEAR. 369 Juli— August. In Wäldern; nur auf Rügen in der Granitz zwischen Hagen und Binz in der Nähe des Schmachter Sees. Wurzelstock lang kriechend und ästig. Stengel 1—2' h., ästig und behaart. Trauben reichblüthig, 3—6“ I. Blüthen einzeln in den Achseln kleiner, eiförmiger Deckbhlätter, einseitswendig. Kelch an der Basis bauchig, 2lippig; Oberlippe aus einem breiten, eiförmigen Zahn gebildet; Unterlippe 4zähnig, mit begrannten Zähnen. Blumenkrone weissgelb, am Schlunde ins Grünliche ziehend. Früchte fast kugelig, glatt. 2. T. Scordium L., — foliis sessilibus oblongis vel oblongo- lanceolatis grosse dentato-serratis; vertieillis awillaribus pauei- floris; calyeis dentibus subaequalibus. 4, Juli— August. Auf sumpfigen, nassen Wiesen, hier und da. Stral- sund: Kupferwiese, um den Knieperteich, bei Stadtkoppel, Deviner Moor (Fischer), bei Moysahl am Borgwall See (Zbl.), an der Aalbäk bei Nien- hagen und bei Niedermützkow (Holtz). Richtenberg: bei Hövet an der Barthe nicht weit von der Barthebrücke. Greifswald: Wiesen an der Stralsunder Chaussee (Münter). Grimmen: bei Strelow und Glewitz (Zbl) Demmin: Peenewiesen beim Devener Holz. Gützkow: bei Ranzin (Jessen). Rügen: bei Ventz und Sielentz unweit Gingst (Zbl.). Wurzelstock kriechend, «dünn, mit Ausläufern. Stengel zottig, —1!'h. Blätter sitzend, länglich bis länglich-lanzettlich, grob sägezähnig, am Grunde meist ganzrandig. Blüthenquirle 4blüthig, sämmtlich in den Blattachseln der Stengelblätter. Kelchzähne fast gleich gross, eiförmig-3eckig, kurz ge- spitzt. Blumenkrone hellpurpurn. Früchte eiförmig, netzig-runzelig. — Off. obs. Hb. Scordii. 66. Fam. VERBENACEAE Juss. Kelch röhrig, bleibend. Blumenkrone unterständig, verwach- senblätterig, röhrig, mit ungleichem, 4—5theiligem Saume. Staub- gefässe meist 4, didynamisch, oder 2, der Blumenkrone eingefügt. Fruchtknoten frei, 2—4fächerig; Fächer mit 1—2 aufrechten Eichen. Griffel 1, gipfelständig. Frucht steinfruchtartig, 4 einsamige Steine enthaltend, oder in 4 achenenartige Theil- früchte zerfallend. Samen fast eiweisslos. Keimling gerade. Kräuter oder Sträucher, mit meist gegen- oder quirlständigen Blättern, ohne Nebenblätter. — Diese tropische, nur durch we- nige Arten in Europa vertretene Familie unterscheidet sich von den nahe verwandten Labiaten durch den gipfelständigen Griffel auf einem einzigen, erst bei der Fruchtreife sich zuweilen in mehrere Theilfrüchte trennenden Fruchtknoten. 1. VERBENA. 24 370 VERBENACEAE — LENTIBULARIACEAEF. -.“ t- VERBENA L. Cal. 4—5fidus. Cor. hypocrateriformis, limbo 5lobo, subbilabiato. Schizocarpium in carpidia 4 nuca- mentacea dilabens. XIV,1. 1. V. offieinalis L., — foliis ovato-oblongis subpinnatifido- ineisis dentatisque in petiolum Jatum contraetis; spieis filiformi- bus panieulatis. @ Juli— September. Auf Schutt, an Mauern, Zäunen und Wegen, häufig. Stengel 1—2° h., aufrecht, $kantig, mit gegenständigen, abstehenden Zweigen. Blätter gegenständig, schärflich, 2—3* 1., fiederig - eingeschnitten oder fast Stheilig. Aehren lang, «dünn, entfernt-blüthig, end- und achsel- ständige, eine grosse lockere Rispe bildend. Blüthen klein, sitzend, blass- röthlich oder lila. Kelch röhrie, fast 4seitir, mit 4 kurzen, eiförmigen, spitzen Zähnen und einem ganz kleinen hinteren Zahn. Theilfrüchte braun, aussen mit Längsrippen, die gegen die Spitze anastomosiren, innen klein- warzig punktirt. — Eisenhart. 67. Fam. LENTIBULARIACEAE Rich. Kelch 2blätterig oder lippig-5theilig. Blumenkrone unter- ständig, verwachsenblätterig, maskirt oder 2lippig, gespornt. Staubgefässe 2, dem Grunde der Blumenkrone eingefügt. Fruchtknoten frei, 1fächerig, mit centralem, freiem, kurzem Samenträger. Griffel 1, kurz und dick. Frucht kapselartig. Samen eiweisslos; Keimling aufrecht, oft ungetheilt. Sumpf- oder Wasserpflanzen, mit einzelnen oder traubigen Blüthen auf nacktem Schafte. Blätter einfach oder getheilt und dann häufig mit luftführenden, blasenförmigen Schläuchen besetzt. — Durch den centralen Samenträger den Primulaceen, durch den Blüthenbau den Scrophulariaceen verwandt, von beiden aber durch die eiweisslosen Samen verschieden. 1. PINGUICULA. 2. UTRICULARIA,. ’ 1. PINGUICULA Tourn. Cal. profunde 2labiatus, labium superius 3fidum, inferius 2fidum. Cor. ringens, calcarata. Caps. 2valvis. IL 1. 1. P. vulgaris L., — foliis radicalibus ovalibus margine in- volutis; calcare subulato; capsula ovata. 4, Juni— August. Auf Moorwiesen, häufig. Blätter rosettenförmig dem Boden angedrückt, fleischig, klebrig, hell- grün. Schaft drüsenhaarig, einzeln oder zu. 2—5, selten über 4“ h., mit LENTIBULARIACEAE. . 371 einer einzigen, nickenden Blüthe. Blumenkrone dunkel violett, mit blassem, zöttigem Gaumen; Oberlippe 2-, Unterlippe 3lappig, mit stumpfen Lappen. Sporn kürzer als die Blumenkrone. Narbe fast 2lappig. Kapsel länger als die kleinen, eiförmigen Kelchzipfel. 2. UTRICULARIA L. Cal. 2sepalus. Cor. personata, cal- earata. Caps. demum irregulariter rumpens.. IL, 1. Sect. I. Isophyllum Marss. Folia omnia conformia, perfecta. 1. U. vulgaris L., — foliis undique patentibus pinnato-multi- partitis vesiculiferis, OLE capillaribus remote spinuloso-ciliatis; labio corollae superiore subrotundo-ovato obsolete 3lobo palatum inflatum aequante, calcare oblongo-conico descendente. 4, Juni— August. In Gräben und Torfgruben, häufig. Untergetaucht, frei im Wasser schwimmend, durch Winterknospen, die sich an den Enden der Zweige bilden, ausdauernd. Blätter im Umrisse ei- förmig, 2—Bfach gefiedert- vieltheilig, fast alle zahlreiche, blasenartige, schief- eiförmige, meist luffführende, oft röthliche, selbst blaue Schläuche an den Zipfeln tragend. Diese haarförmig, entfernt dornig-gewimpert, Dörnchen oft gepaart. Schaft 6—10” h., über die Oberfläche des Wassers hervor-. ragend, mit einigen kleinen, eiförmigen Schuppen, an der Spitze mit 6— 12blüthiger Tr aube. Blüthenstiele wenigstens 3mal so lang als das Deck- blättehen, nebst Kelch und Sporn meist bräunlichroth. Kelchlappen eiför- mig, stumpf, der untere ausgerandet. Blumenkrone leicht abfallend, dotter- gelb; der Gaumen mit orangefarbenen Streifen, fast 2lappig-gewölbt, den Schlund schliessend, ungefähr von der Höhe der undeutlich- -3lappigen Ober- lippe; Unterlippe g gestutzt, mit zurückgeschlagenen Rändern. Sporn länglich- kegelförmig, mehrmals länger als dick, von der Unterlippe abstehend. An- theren aneinanderliegend,, fast zusammengekleht. Narbe ungleich 2lippig, die untere Lippe gewimpert. h Seet. II. Heterophyllum Marss. Folia difformia, perfecta et. imperfeeta rudi- mentaria seorsim' in ramis propriis collocata. 2. U.intermedia Hayne, — foliis perfectis distichis repetito 2—3chotome-partitis non vesiculiferis, laciniis lineari- setaceis spinuloso-serrulatis, fol. rudimentariis vesiculiferis; labio corollae superiore integro palatum inflatum duplo superante, inferiore plano; calcare subulato labio inferiori adpresso. & — U. media Schumacher. Juni— August. Auf Torfmooren in Torflöchern, selten; bis jetzt nur im Pentiner Torfmoore bei Gützkow von mir gefunden, vermuthlich aber im Peene- und Recknitz-Thale weiter verbreitet. Hält in der Grösse die Mitte zwischen den andern beiden Arten. Ist sonst schon im nicht blühenden Zustande durch die dicht 2zeiligen, kürzen, breiteren, im Umrisse nierenförmigen, wiederholt gabelig getheilten, kleinen Blätter, mit etwas breiteren, dornig-gesägten Zipfeln, die keine Schläuche tragen, leicht zu erkennen. Die Schläuche, welche etwas kleiner, als bei U. vulgaris sind, sitzen an den oft nur zu einzelnen Zipfeln verkümmer- ten, unvollkommenen Blättern auf besonderen Zweigen, die daher fast blatt- 24* 372 LENTIBULARIACEAE — PRIMULACEAE. los erscheinen, an ihrer Spitze aber oft wieder in Zweige mit vollkommenen Blättern auswachsen. Blüthen zu 2—6, die Blüthenstiele zur Fruchtzeit aufrecht oder abstehend. Blumenkrone hellgelb, die ungetheilte Oberlippe doppelt so lang als der Gaumen, beide purpurn gestreift, die Unterlippe flach und abgerundet. Sporn pfriemförmig zugespitzt, der Unterlippe an- liegend und fast so lang wie diese. 3. U. minor L., — foliis perfeetis et rudimentariis vesieuli- feris, perfectis undique patentibus repetito diehotome- partitis, laciniis setaceis integerrimis; labio corollae superiore emarginato palatum depressum aeguante, inferiore marginibus revoluto, .cal- care brevissimo subconico. 4 Juni— August. In Torflöchern und Wiesengräben, häufig. In allen Theilen kleiner und feiner als die letzte Art, mit der sie sonst die meiste Aehnlichkeit besitzt. Schläuche sehr klein, sowohl auf den voll- kommnen wie auf den verkümmerten Blättern vorhanden. Letztere wie bei U. intermedia auf besonderen Zweigen, die aber an ihrem Ende nicht in Zweige mit vollkommnen Blättern auswachsen. Blattzipfel haarfein, ganz- randig ohne Dörnchen am Rande. Blüthen klein. Kelehlappen rundlich, zugespitzt. Blumenkrone blassgelb, der Gaumen oft braunroth gestreift; Öberlippe ausgerandet, so lang wie der flache, den Schlund nicht schlies- sende Gaumen; Unterlippe mit zuletzt breit zurückgeschlagenen Rändern; Sporn ein kurzer Höcker. Fruchtstiele herabgebogen. 68. Fam. PRIMULACEAE Vent. Kelch frei, seltner der Basis des Fruchtknotens angewachsen, 4—5- seltner mehrtheilig oder -zähnig. Blumenkrone unterstän- dig, verwachsenblätterig, regelmässig, meist 4—5spaltig, selten fehlend. Staubgefässe der Blumenkrone eingefügt, deren Lappen an Zahl gleich und denselben gegenständig. Fruchtknoten Ifächerig, vieleiig, mit freiem, centralem Samenträger. Griffel 1. Frucht kapselartig. Samen meist schildförmig. Kein- ling gerade, häufig wagerecht im fleischigen Eiweisse. Kräuter oder Stauden mit sehr verschieden gestalteten und gestellten Blättern, ohne Nebenblätter. — Diese Familie ist durch die vor den Blumenlappen stehenden Staubgefässe und den freien, centralen Samenträger hinlänglich ausgezeichnet. Trib. I. PRIMULEAE. Kapsel klappig aufspringend. Samen schildförmig, mit wag- rechtem Keimling. 1. PRIMULA. 3. LYSIMACHIA. 2. GLAUX. 4. TRIENTALIS. Trib. II. ANAGALLIDEAE. Kapsel deckelförmig ringsum aufspringend. Samen schildförmig, mit wagrechtem Keimling. 9. CENTUNCULUS. 6. ANAGALLIS. PRIMULACEAE. 373 Trib. III. HOTTONIEAE. Kapsel durch 5 Längsspalten aufspringend. Samen mit aufrechtem Keimling. 7. HOTTONTA. Trib. IV. SAMOLEAE. Kapsel zur Hälfte mit dem Kelche verwachsen, klappig auf- springend. Samen mit aufrechtem Keimling. 8. SAMOLUS. Trib. I. PRIMULEAE Endl. Capsula valvatim dehiscens. Se- mina embryone transverso, hilo ventrali. 1. PRIMULA L. Cal. 5fidus. Cor. hypocrateriformis vel infundibuliformis, limbus 5fidus, faux fornieibus praedita vel nuda. Caps. 5—10valvis, polysperma. V,1. — Schlüsselblume. Seet. I. Aleurita Dub. Folia juniora revolutiva subtus farina adspersa. Calyx 1eres. 1. P. farinosa L., — foliis obovato-lanceolatis vel spathulatis obtuse erenatis glabris subtus farinosis; umbella multiflora, in- volucri foliolis linearibus basi saccato-inerassatis; calyeis dentibus oblongis obtusiusculis tubum subaequantibus, corollae tubo bre- vioribus. & Mai— Juni. Auf torfigen, sumpfigen Wiesen, hier und da. Rügen: auf Mönchgut bei der Försterei (Zbl.). Barth: auf einer Wiese des Glewitz nach dem Trebbin zu (Holtz). Zwischen Damgarten und Tribsees auf den Recknitzwiesen. Im Gebiete der Peene: häufig bei Loitz, Gützkow und Anclam. Lassan: auf den Wiesen von Vorwerk bis Waschow, _Greifs- wald: Wiesen zwischen der Stadt und Wackerow. Züssow: bei Pamitz. Wolgast: im Wolfskrug. Wurzelblätter rösettenartig, 1—1}“ 1., unterseits sowie auch der Schaft unter der Dolde nebst den Kelehen mehr oder weniger mehlig bestäubt. Schaft 4—10“ h. Blumenkrone lila, getrocknet blau; Saum flach, mit tief ausgerandeten Lappen; Schlund gelb, mit kurzen Schlundschuppen. Die Staubgefässe sind bald höher, bald tiefer in der Blumenkronröhre eingefügt, im letzteren Falle ist der Griffel länger. Dieselben Verhältnisse finden sich auch bei den übrigen Arten. Sset. II. Primulastrum Dub. Folia juniora revolutiva rugosa, farina destituta. Ca- lyx argute angulatus. 2. P. offieinalis (L. var.) Jacq., — foliis ovatis subcordatisve in petiolum alatum dentatum decurrentibus rugosis undulato- crenatis subtus scapo umbellaque velutinis; umbella multiflora; dentibus calyeis inflati ovatis; corollae limbo concavo. & — P. veris «. officinalis L. Mai. Auf Hügeln, Grasplätzen und in Gebüschen, häufig, doch hier und da durch die folgende vertreten, Ueberzug der Pflanze fein sammetartig. Schaft —1’ h. Hüllblätter aus eiförmiger Basis pfriemlich. Kelch weisslich-gelbgrün, in der Mitte er- 374 PRIMULACEAE. weitert. Blüthen niekend, wohlriechend. Blnmenkrone schön eitrongelb mit saffrangelben Flecken am Schlunde, Saumlappen hohl, schwach ausgerandet. Kapsel länglich, kürzer als der Kelch. — Primel. 3. P. elatior (L. var.) Jacq., — foliis ovato-oblongis ovatisve in petiolum alatum dentatum deceurrentibus rugosis undulato- dentatis, subtus scapo umbellaque hirto - pubescentibus; umbella pluriflora; dentibus calyeis superne ampliati ovato- acuminatis; corollae limbo plano. 4 — P. veris £. elatior L. Mai. In Lanbhölzern und Gebüschen, strichweise häufig. Bei Barth und auf Rügen häufig. Stralsund: im Abtshäger Wald (Fischer). Gützkow: an den Bergen nach der Peene zu. Wolgast: im Buddenhäger Holze am Steinfurter Wese. Unterscheidet sich von der P. offieinalis durch einen aus längeren steiferen Haaren bestehenden Ueberzug, kaum überhängende Blüthenstiele’ einen kürzeren, nach der Spitze zu erweiterten Kelch, mit längeren zuge’ spitzten Zähnen, (durch grössere, fast geruchlose, blassschw efelgelbe Blumen kronen, mit einem dotter ‚elben. Ringe am Schlunde und einem breiten, fla_ chen Saume. — Primel. — Sie wird in unsern Gärten in zahlreichen Varietäten eultivirt. 2. GLAUX Tourn. Cal. campanulatus, 5fidus, coloratus. Cor. nulla. Stam. 5, in fundo ealyeis inserta, laciniis ejusdem alterna. Caps. 5valvis. V,1. 1. G. maritima L., — foliis oblongo-lanceolatis sessilibus integerrimis; florfbus axillaribus subsessilibus. 4. Mai— Juni. Auf feuchtem, salzhaltigem Boden, besonders auf Strand- wiesen, sehr häufig. - Stengel an der Basis verzweigt niederliegend und wurzelnd, auch auf- recht und einfach, 2— 8 ]|,, kahl. Blätter etwas fleischig, öfter graugrün, eingedrückt punktirt, dicht gekreuzt gegenständig, die oberen oft wechsel- ständig. Bluthen klein. Kelch blumenkronartig, fleischfarben, am Grunde dunkelpurpurroth, mit ausgebreiteten, stumpfen Zipfen. Kapsel kugelig, 4— 5samig. 3. LYSIMACHIA 1. Cal. 5partitus. Cor. rotata, 5partita. Stam. 5, libera vel basi connata, in basi corollae inserta. Caps. bvalyis. V,1. Sect. I. Naumburgia Mnech, ‚Flores in racemis densis axillaribus. Dens parvus inter lacinias eorollae. 1. L. thyrsiflora L., — caule erecto simplici basi radicante; foliis sessilibus oppositis verticillatisve elongato-lanceolatis; ra- cemis azxillaribus pedunculatis folio brevioribus; corollae laciniis lineari-lanceolatis. 4 — Naumburgia thyrsfl. Rehb. N. ua Mnch. Thyrsanthus palustris Schrak. PRIMUTACERAE. 375 Juni— Juli. An Gräben, Teichen und in Sümpfen, verbreitet. Stengel 1—2'h. Blätter schwarzroth-punktirt, 2—83“ 1. Blüthentrauben länglich, auf zolllangen Stielen. Blumenkrone klein, gelb, nebst dem Kelche roth punktirt, mit einem Zahne zwischen den Zipfeln. Staubgefässe hervor- ragend, an der Basis etwas verwachsen. Seet. II. Lysimachiastrum Dub. Flores axillares, panieulati, vertieillati vel soli- tarii. Sinus inter corollae lacinias edentuli. 2. L. vulgaris L,, — caule erecto; foliis oppositis vertieilla- tisve breviter petiolatis oblongo-lanceolatis ovatisve subtus pu- bescentibus; racemis terminalibus pamiculatis; corollae laciniis ovatis. 4 Juni— August. In Sümpfen, Gräben und Elsbrüchen, häufig. Wurzel in Sümpfen mit langen Ausläufern. Stengel 2—4’ h. Blätter schwarz punktirt, an 3° 1. Kelchzipfel lanzettlich, lang zugespitzt, kaum halb so lang als die Blumenkrone, kurz gewimpert "und roth gerandet, ohne drüsige Punkte. Blumenkrone gross, goldgelb. Fruchtknoten von den bis zur Hälfte verwachsenen Staubfäden bedeckt. 3. L. Nummularia L., — caule prostrato repente; foliis oppo- sitis petiolatis cordato -subrotundis; peduneulis axillaribus soli- tariis, varius binis; laciniis calycis e basi cordata sensim acu- minatis. 4, Juni— Juli. Auf feuchtem, schattigem Boden, an Grabenrändern, in Elsbrüchen, verbreitet. Kahl. Stengel bis 1’ 1., auf dem an fortkriechend, einfach oder an der Basis verzweigt. Blätter kurz gestielt, —1“” im Durchmesser , braun punktirt, mit schwieliger Spitze. Blüthenstiele 1blüthig, selten länger als das Blatt. Blumenkrone gross, fast 1” im Durchmesser, mit eirund- -ovalen Zipfeln, eitrongelb, nebst dem Kelche roth punktirt, mehr oder weniger, wohlriechend. Staubfäden an der Basis kurz ringförmig verwachsen. .. 4. L,nemorum L., — caule prostrato; foliis oppositis petio- latis ovatis vel subcordatis acutis; peduneulis axillaribus soli- tariis capillaribus; laciniis calyeis lineari-subulatis. 4. — Ephe- merum nem. Rchb. Juni— Juli. An feuchten Stellen in Laubwäldern, hier und da, Grim- men: Wittenhäger Helz. Wolgast: Jägerhöfer Forst am Wrangelsburger Wege, . Demmin: Devener Holz. Rügen: verbreitet, in der Medars bei Putbus, Boldewitzer Holz, Schellhorn in der Granitz, auch häufig auf Jas- mund, besonders in der Stubnitz. Stengel kahl, 4—1’ ., niederliegend, mit aufsteigenden Aesten. Blü- thenstiele haarfein, viel länger als die Blätter, bei der Fruchtreife bogig niedergebeugt. Blumenkrone klein, kaum 4 so gross als bei der vorigen, Art, goldgelb, mit breit eiförmigen Zipfeln. Staubfäden ganz frei. ‘Kapsel durch Spaltung des bleibenden Griffels aufspringend, durch Zusammenhang der Klappen häufig 2klappig. — Hat den Habitus einer Anagallis. 376 PRIMULACEAR. 4. TRIENTALIS Rupp. Cal. profunde 5 — 9partitus. Cor. rotata, 4—9partita. Stam. 5—9; antherae defloratae revolutae. Caps. 5—9valvis, valvis denique revolutis. Semina enticula areo- lata, laxa involuta. VII, 1. 1. T. europaea L., — foliis verticillato-congestis ovali-lanceo- latis integerrimis, peduneulis longis 1floris. 4. Mai— Juni. In Wäldern, besonders in Kiefernhölzern, häufig. Wurzelstock dünn, kriechend. Stengel 6— 8” h., einfach, fein, nach oben zu mit quirlförmig zusammengedrängten Blättern, unten fast nackt, mit 1— 2 sehr kleinen, rundlichen Blättehen. Blüthen auf 1—2“ langen, aus den Achseln der Blätter entspringenden Stielen, in der Regel 7zählig. Blumenkrone weiss, zuweilen roth überlaufen, sternförmig ausgebreitet. Kapsel erbsengross, Klappen öfter zusammenhängend. Samen schwarz, netzgrubig-punktirt, von einer weissen, maschigen Haut schlaff umgeben, wodurch die Samen silbergrau erscheinen. Trib. II. ANAGALLIDEAE Endl. Capsula transversim oper- eulo eirecumseissa. Semina embryone transverso, hilo centrali. 5. CENTUNCULUS Dill. Cal. Apartitus. Corollae tubus sub- slobosus, limbus Apartitus, patens. Stam. 4, ad faucem inserta. Caps. eircumseissa. IV, 1. 1. C. minimus 1.., — foliis alternis ovatis acutis integerrimis; floribus subsessilibus. @ — Anagallis Cent. Afzel. oO Juni — September. Auf feuchten Sand- und Lehmäckern, an Graben- vändern, verbreitet und besonders in der Nähe der Küste häufig, nur wegen seiner Kleinheit leicht zu übersehen. Kahl. Stengel 1-3“ h, einfach oder ästig. Blätter fast sitzend, bis 2], Blüthen sehr klein, einzeln in den Blattachseln fast sitzend. Kelch- lappen linien-lanzettlich, pfriemlich zugespitzt, länger als die röthlich-weisse Blumenkrone. Kapsel kugelig, kürzer als der Kelch. 6. ANAGALLIS Tourn. Cal. 5partitus. Cor. rotata, 5par- tita. Stam. 5, basi corollae inserta. V,1.— Gauchheil. 1. A. arvensis l.., — foliis oppositis ternisve sessilibus ova- tis acutis; pedunculis folia subsuperantibus; laciniis corollae ca- lyce sublongioribus. © et © «. phoenicea (Scop.), — corolla miniata vel carnea, laciniis dense glanduloso-ciliatis. £. coerulea (Schreb.), — corolla coerulea, laciniis vix glan- duloso-ciliatis, PRIMULACEAE. 377 Juni— October. Auf Aeckern und bebautem Boden, in der Spielart «. häufig, $. sehr selten und nur auf Lehmäckern bei Lebbin unweit Neuen- kirchen auf Rügen von Zabel gefunden. Kahl. Stengel 4kantig, ausgebreitet ästig, liegend oder aufsteigend, 3—6“ h. Blätter bis 4“ 1, dieklich, 3nervig, unterseits schwarz-punktirt. Blüthenstiele fein, nach der Blüthe zurückgebogen. Kelchzipfel lanzettlich, zugespitzt, hautrandig. Blumenkrone in « mennigroth, am Schlunde blut- roth, seltner fleischfarben; die Kronzipfel am vorderen Rande meist ge- kerbt und mit drüsentragenden Wimpern dicht besetzt, welche bei der blau- blüthigen Varietät $. meistens fehlen. Kapsel kugelig, vielsamig. Samen 3seitig, netzaderig. Trib. IH. HOTTONIEAE Endl. Capsula rimis 5 longitudi- nalibus dehiscens. Semina embryone ereeto, hilo basilari. 7. HOTTONIA Boerhv. Cal. 5partitus. Cor. hypocrateri- formis, limbus 5fidus. Stam. 5. Caps. rimis 5 longitudinalibus dehiscens. V,1. 1. H. palustris L., — foliis pectinato- pinnatifidis; floribus vertieillatis peduneulatis; corolla calycem multo superante. 4, - Mai— Juni. In Gräben und Sümpfen, sehr häufig. Stengel mit seinen Aesten und Blättern untergetaucht, die oberen Blät- ter am Grunde des Blüthenschaftes rosettenförmig zusammengedrängt und schwimmend, Blattzipfel lineal-pfriemlich. Blüthenschaft $—-12“ h., mit un- gefähr 6 mehrblüthigen, zur Fruchtreife gleich weit von einander entfernten Blüthenquirlen. Blumenkrone weiss oder hellrosa, am Schlunde gelb. Fruchtstiele zurückgebogen. — Die Staubfäden sind wie bei Primula bald höher, bald tiefer in der Kronröhre eingefügt, und richtet sich hiernach auch die Länge des Griffels. Trib. IV. SAMOLEAE Endl. Capsula semisupera, dentibus dehiscens. Semina embryone erecto, hilo basilari. 8. SAMOLUS Tourn. Cal. semisuperus, 5fidus. Corollae tu- bus breviter campanulatus, limbus 5partitus, patentissimus. For- nices 5 dentiformes ad faucem corollae. Stam. 5. Caps. calyei adnata, apice dentibus 5 dehiscens. V,1. 1. $. Valerandi L., — foliis infimis obovato -spathulatis ob- tusis rosulatis, supremis obovatis sessilibus; racemis denique elon- gatis, pedicellis medio bracteatis. 4 Juli— September. Auf salzhaltigem Boden in der Nähe des Seestran- des, besonders an Gräben und auf Wiesen, hin und wieder. Dars: zwi- schen Prerow und dem Leuchtthurm. Barth: Viehweide nach dem Vogel- sang zu (Holtz). Stralsund: Devin, Damitz. Greifswald: Ryckwiesen vor dem Fetten Thore, auf dem Kamp (Hempel und Breese), bei Wiek (Münter), 378 PRIMULACEAE — PLUMBAGINACEAE. Rügen: Gustow, bei Stedar, schmale Heide, auf Mönchgut zwischen Baabe und Reddewitz, zwischen Lobbe und Zieker. Wolgast: an der Peene bei den Spitzen Hörnern, Fresendorfer Struck. Usedom: beim Peenemünder Vor- werk, Zecherin, zwischen Zempin und Damerow, bei Swinemünde. Kahl. Wurzel faserig. Stengel —1’ h., steif aufrecht, einfach oder wenig ästig. Blätter ein wenig fleischig, öfter etwas graugrün. Trauben anfangs fast doldentraubig, zuletzt sehr verlängert. Blüthenstiele lang, zu- letzt aufrecht-abstehend, in der Mitte mit einem lanzettlichen Deckblättchen und von da aufwärts-geknickt. Blüthen klein, mit Seckigen, spitzen Kelch- lappen. Blumenkrone weiss, am Schlunde gelb, zwischen den Lappen mit einem zahnförmigen Läppchen, einen zweiten inneren Kronblattkreis an- deutend. Kapsel kugelig, unten dem Kelche angewachsen, an der Spitze mit 5 zurückrollenden Zähnen aufspringend. Samen sehr klein, fast 3eckig. 69. Fam. PLUMBAGINACEAE Juss. Kelch röhrig, 5zähnig, 5faltig, bleibend. Blumenkrone unterständig, regelmässig, entweder verwachsenblätterig mit 5spal- tigem Saume, oder 5blätterig mit benagelten, unten schwach verbundenen Blumenblättern, in der Knospe gedreht. Staubge- fässe 5, bei der verwachsenblätterigen Blumenkrone auf dem Fruchtboden, bei der mehrblätterigen den Nägeln der Blumen- krone angewachsen. Fruchtknoten frei, lfächerig, leiig; Eichen von einer freivom Grunde aufsteigenden Nabelschnur hängend. Griffel 5, selten 3 oder 4, oder 1 Griffel mit 5 Nar- ben. Frucht eine an der Spitze aufspringende Kapsel oder eine häutige Schlauchfrucht. Keimling gerade, im spärlichen, meh- lien Eiweisse. Stauden oder Sträucher, mit meist wurzelständigen, rosetten- förmigen Blättern, ohne Nebenblätter. 1. ARMERIA. 2. STATICE. 1. ARMERIA Willd. Flores faseiculati, in capitulum soli- tarium, involucratum collecti; involuerum scariosum, sursum pleio- phyllum, deorsum in vaginam tubulosam produetum. Cal. infun- dibuliformis, scariose 5dentatus, persistens. Stamina et styli 5. Achaenium utrieuliforme, cealycis tubo inelusum. V,1. 1. A. vulgaris Willd., — foliis linearibus uninerviis; involucri phyllis interioribus obtusissimis; calyce ad nervos villoso. 4, «, elongata Hoflim., — caule 1—2pedali glabro; folüs ci-, liatis vel etiam puberulis; involucri phyllis extimis lanceolato- PLUMBAGINACEAE. 319 euspidatis capitulum longe superantibus; ealyce ad nervos vil- loso. — A. elongata Koch. Statice Arm. elong. Hoffm. 2) pubescens, — caule inferne puberulo; foliis eiliatis. ß. intermedia, — caule subpedali glabro; foliis eiliatis vel etiam puberulis; involueri phyllis extimis ceuspidatis vel mucro- natis capitulum vix aequantibus; calyce ad nervos villoso. 2) purpurea (Koch), — tota glabra, floribus purpureis. — A. purpurea Koch. y. maritima (Mill.), — caule 1—Spollicari; involucri phyllis extimis muticis vel mucrone herbaceo acuminatis capitulo multo brevioribus. — Statice mar. Mill. Armer. mar. Willd. 1) genuina, — caule foliisque pubescentibus; calyce ad nervos et in interstitiis villoso. 2) pubescens, — caule glabro, foliis eiliatis, vel foliis glabris et caule pubescente; calyce ad nervos (huc A. ex- pansa Wallr.), vel saepius etiam in interstitiis villoso. — Forma humilis 1—3pollicaris. A. humilis Lk. 5) glabra, — caule foliisque omnino glabris. Mai— August. Auf Grasplätzen, Hügeln, an Wegen, besonders in der Varietät «. häufig; «. 2) in der Netzebander Heide bei Wolgast; £. an den- selben Standorten wie «. verbreitet; 8. 2) am Rande der Zecheriner Wiesen bei Wolgast; y. auf Strandwiesen längs der Seeküste häufig, oft ganze Wiesen- strecken roth überziehend; die Formen 1) 2) 3) vermischt, doch 3) glabra am häufigsten; die y. 1) genuina wird häufig in Gärten als Einfassung von Beeten gezogen. x Wurzel spindelförmig, vielköpfig, zahlreiche sterile Blattbüschel und ZIERUSIE, lköpfige Blüthenstengel treibend. Blätter srasartig linienförmig, — 11“ br., spitzlich oder stumpflich, mit einem durehlaufenden Hauptnerv Am oft auch noch mit 2, an der Basis schwach angedeuteten Seitennerven, kahl, gewimpert oder zugleich auch flaumig, sämmtlich wurzelständig, ro- settenförmig gehäuft und meist schlaff dem Boden anliegend. Blüthenstengel in der Grösse von 1” —2‘ variirend, kahl oder behaart, an der Spitze das 4 —3“ orosse Blüthenköpfchen tragend. Hüllblätter des Köpfchens grössten- iheils trockenhäutig, später bräunlich, die inneren sehr stumpf, die äusseren bald aus eiförmiger Basis lanzettlich verlängert und in eine krautige, das Köpfchen oft weit überragende Spitze auslaufend, bald breiter und den Um- fang des Köpfchens nicht erreichend, bald ganz kurz, breit eiförmig, mit kurzer, krautiger Stachelspitze oder auch ganz wehrlos. Das Köpfchen aus. dieht gedrängten, kurzen Blüthenbüscheln zusammengesetzt; jede Blüthe einem kurzen, zuweilen die Kelchröhrenlänge erreichenden Stiele schief an- gewachsen, von einem durchsichtig-trockenhäutigen Deckblatte gestützt. Kelchröhre 10nervig, die kantig-hervortretenden Nerven mit vorwärts ge- richteten, etwas steifen Haaren besetzt, die Zwischenräume kahl oder auch behaart; der Saum erweitert, ausgebreitet, durchsichtig-trockenhäutig, weiss, in 5, aus breiter Basis meist plötzlich in eine kurze Granne zugespitzte 380 PLUMBAGINACEAE. Zähne getheilt. Blumenkrone rosa oder purpurroth, später lila, die Kron- zipfel fast gestutzt, meist etwas ausgerandet oder gekerbt. Fruchtgehäuse schlauchförmig, an der Spitze 5buckelig, an der dünnhäutigen Basis sich mehrspaltig ablösend und den länglichen, braunen, etwas zusammengedrück- ten, hängenden Samen mützenförmig umgebend. — Grasnelke, Engli- sches Gras. Die Formen dieser vielgestalteten Pflanze gehen durch zahlreiche Mittel- formen in einander über und wenn auch einzelne Formen, wie die Var. maritima, durch die Cultur eine gewisse Beständigkeit erlangen können, so findet man doch an der wilden Pflanze eine solche Veränderlichkeit der Charaktere, dass eine Trennung dieser Formen als besondere Arten nicht gerechtfertigt erscheint. ’ 2. STATICE L. Flores spicati, spieis seeundis. Involucrum nullum. Caet. ut Armeriae. 1. $. Limonium L., — foliis oblongis vel oblongo-lanceolatis mucronatis in petiolum longum attenuatis; caule ramoso - paniecu- lato, ramis ereeto-patentibus subcorymbosis, spieis demum recur- vis, floribus dense approximatis ereeto-secundis bracteatis, bractea exteriore vacua ovata breviter acuminato-mucronata. & — S. Li- monium scanica Fries. S. pseudo-Limonium Rehb. S. Behen Drejer. Angust— September. Am Seestrande, besonders auf moorigen Strand- wiesen, nieht verbreitet. Rügen: am Binnenstrande bei Breege auf Wittow (Holtz). Insel Zingst: bei Pramort, Sundische Wiese, zwischen dem Dorfe Zingst und Prerow, Prerower Stromwiesen; auf der Insel Kirr. Wurzel diek, mehrköpfig. Blätter sämmtlich wurzelständig, lederartig, graugrün, mehr oder weniger fein schwarz punktirt, mit einem in eine Stachelspitze verlaufenden Nerv und schwachen Adern. Stengel —2° h., rundlich, zuweilen schon von der Basis an rispig verästelt, die Aeste dol- dentraubig gestellt, etwas zurückgekrümmt, oberseits einseitig die dicht ge- drängten, aufrechten Blüthen tragend. Blüthen einzeln oder zu 2, von 3 fast schuppenförmigen Deckblättchen umgeben; das äussere Deckblättchen klein, etwas kürzer als das mittlere, eiförmig, fast stachelspitzig zugespitzt, das innerste gross mit breitem, trockenhäutigem, stumpfem Rande, den Kelch bis 3 seiner Länge umschliessend, Kelch an der Basis mit einzelnen steifen Haaren und 2 steifhaarigen Nerven; Zähne eiförmig-3eckig, öfter schwach gezähnelt, lila. Blumenkrone himmelblau. — Riecht getrocknet unangenehm, an Chenopodium Vulvaria erinnernd. Eine dieser sehr nahe verwandte, aber unsere Küste wohl nicht mehr erreichende, nordische Art ist S. rariflora Drejer (S. Limonium bahu- -siensis Fries). Sie unterscheidet sich durch mehr aufrechte, weniger ge- krümmte Blüthenähren und durch die stumpfen, breiten, fast kreisförmigen äusseren Deckblättchen und längere, wellig-kerbige Kelchzähne. PLANTAGINACHRAE, 3s1 70. Fam. PLANTAGINACEAE Juss. Kelch 4theilig, selten 3theilig, bleibend. Blumenkrone unter- ständig, regelmässig, verwachsenblätterig, trockenhäutig, mit meist 4spaltigem Saume. Staubgefässe 4, der Kronröhre oder dem Fruchtboden eingefügt, in der Knospe einwärts gebogen. Fruchtknoten frei, Ifächerig, oder durch einen centralen, gefü- gelten Samenträger 2—4fächerig; Fächer mit 1 oder mehreren Eichen. Griffel 1. Frucht eine Achene oder eine ringsum auf- springende Kapsel. Keimling gerade, in der Achse des fleischi- gen Eiweisses. Kräuter oder Stauden mit zahlreichen Wurzelblättern und schaftartigem Stengel, ohne Nebenblätter. Blüthen zuweilen 1- oder 2häusig. 1. LITORELLA. 2. PLANTAGO. 1. LITORELLA Bergius. Flores monoici, masculi pedunceu- lati. Cal. 4sepalus. Cor. tubus eylindricus, limbus 4partitus. Stamina 4, receptaculo inserta. Flores feminei ad basin pedun- culi masculorum sessiles. Cal. 3—4sepalus.” Cor. ventricoso- tubulosa, ore 3—4dentato contracta. Achaenium. XXI, 4. 1. L. uniflöra (1..) Aschs., — foliis semiteretibus subulatis; scapis masculis 1floris. 4 — Plantago uniflora L. (1755). Lit. juncea Berg (1768). L. lacustris L. mant. (1771). Juni— Juli. Am Rande von Seen und Teichen, auf überschwemmtem Boden, zerstreut. Rügen: bei Golm auf der Schaabe (Zbl.). Stralsund: am Crummenhä iger See bei der Fischerwohnung. Miltzow: am ‚Jeserschen See (Zbl.). Grimmen: Schaafwäsche bei Poggendorf. Loitz: am Hohen See bei Gülzow (Zbl.).. Lassan: am Buggower See (Zbl.). Wolgast: an den Tümpeln zwischen Schalensee und Netzeband. Usedom: Kl. und Gr. Krebssee bei Bansin. Ein 2—3“ hohes Pflänzchen, mit fadenförmigen Ausläufern und lineal- pfriemförmigen, oberseits flachen, am Grunde rinnenförmigen, unteren breit- scheidenförmigen Blättern und mehreren fast ebenso langen, Iblüthigen, grundständigen Blüthenstielen. Blumenkrone der männlichen Blüthen gelb- lich-weiss, länger als der Kelch. Staubfäden die Krone 4—6mal überragend, anfangs aufrecht, nachher herabhängend. Weibliche Blüthen in den Blatt- scheiden versteckt, an der Basis des männlichen Blüthenstiels sitzend. Frucht länglich, runzlig, braun und sehr hart. — Bei hohem Wasserstande kommt die "Pflanze nicht zur Blüthe, die Blätter werden dann viel dicker, fast stielrund, steif-aufrecht, zuweilen bis 6” |. 382 PLANTAGINACEAE. ’ 2. PLANTAGOL. Flores hermaphroditi. Cal. profunde Apar- titus. Cor. hypocrateriformis, limbus 4partitus, demum reflexus. Stam. 4, corollae tubo inserta. Capsula eircumscissa, placentam liberam 2—4alataın ineludens, eoque 2—4locularis. IV, 1. Sect. I. Arnoglossum Endl. Corollae tubus zlaber et laevis. Semina latere in- teriore plana. 1. P. major L., — foliis petiolatis ovatis oblongisve 5 — 9uer- viis glabriuseulis; scapo tereti obsolete striato; spica lineari-cy- lindrica elongata densa, bracteis ovatis. 4 Juni— October. An Wegen, auf Fusssteigen und Grassplätzen, gemein. Wurzel abgebissen mit langen Fasern. Aehrenstiele schaftartig, seit- lich aus den Achseln der rosettenförmig auf dem Boden ausgebreiteten Blätter entspringend, in ihrer Länge wie «die Aehre selbst sehr veränderlich. Blätter bis 3° br. und 4“ l., am Rande schwach ausgeschweift, jung etwas faltig und schwach gerollt. Deckblätter von der Länge des Kelches, am Rande häutig. Blumenkrone blass-bräunlich, kahl, die Zipfel stumpf. Staub- fäden weiss; Antheren violett. Kapselfächer 3—8samig. — Wegebreit. 2. P. media L., — foliis in petiolum brevem latum contractis ovato-oblongis T7—Mmerviis utrinque pubescentibus subdenticulatis; scapo tereti leviter striato; spica oblongo-cylindrica densa, brac- teis ovatis glabris. 4 8. longifolia G. Meyer, — foliis oblongo-lanceolatis in pe- tiolum longum attenuatis. Mai— Juni. Auf Wiesen, Triften, an Wegen und Waldrändern, nieht so häufig wie die vorige Art; %. im Mühlenthal bei Wolgast. Unterscheidet sich von P. major durch" die verlängerte Wurzel, die kurz gestielten Blätter, höhere Schäfte, «die kürzere, zugespitzte, mehr ge- drungene, röthliche Aehre mit viel längeren, lilafarbenen Staubfäden und gelben Antheren und durch die 1samigen Kapselfächer. Die Var. #. erhält durch ihre lang gestielten Blätter ein etwas fremd- artiges Ansehen. Ich besitze Exemplare, deren Blätter mit ihrem Blattstiele 10“ lang sind. Seet. II. Lagöpus Godr. Corollie tubus glaber et laevis. Semina latere interiore eanalieulata. 3. P. lanceolata L., — foliis lanceolatis utrinque attenuatis 3—6nerviis glabris hirsutisve subdentieulatis; scapo angulato- sulcato; spica ovata vel oblonga densa, bracteis ovatis attenuato- acuminatis; calyeis laciniis 2 anterioribus connatis obtusiusculis, posterioribus argute carinatis acutis. 4, 8. dubia (Liljebl.), — foliis scapisque pilis longis hirsutissi- mis. — P. lanata Portschl. P. lanc. y. lauuginosa Koch. Mai— September. An Wegen, auf Wiesen, Triften und Aeckern, ge- mein; $. auf trocknem Sandboden, hier und da. PLANTAGINACEAE. 383 Eine in Grösse, Behaarung und Form der Aehren sehr veränderliche Pflanze. Schaft von 2“ bis über 1° h. Blätter lineal-lanzettlich bis breit- lanzettlich. Aehren bald eylindrisch, bald fast kugelig. Deckblättchen ge- wöhnlich kahl, bei %. auf dem Mittelnerv mit längeren Haaren besetzt. Die hinteren Kelchzipfel kahnförmig, auf den fast geflügelten, braunen Kielen gegen die Spitze lang gewimpert, F vorderen kahl oder gewimpert. Blu- menkrone durchscheinend, die Zipfel mit bräunlicher Mittellinie. Staubfäden gelblich-weiss. Griffel oft ausserordentlich lang. Kapsel 2samig. Seect. III. Corönopus (Tourn.). Corollae tubus pilosus. Semina latere interiore plana. 4. P. maritima L., — foliis linearibus subtus convexis utrin- que attenuatis integerrimis subdentatisve Snerviis; scapo tereti; spica lineari-elongata eylindrica densa, bracteis carnosis ovatis acutis; calycis laciniis posterioribus argute carinatis; corollae tubo puberulo. 4, ß. dentata (Roth), — foliis dentibus aliquot linearibus elon- gatis instructis. Juni — August. Auf salzhaltigem Boden in der Nähe der Küste, be- sonders auf Strandwiesen, sehr häufig; ß. unter der Hauptform hin und wieder. Wurzel spindelförmig, vielköpfig. Blätter fleischig und schlaf, oft kaum 1“ br., bei uns meistens kahl, zuweilen nur an der Basis gewimpert. Schaft 2u_f! h., mit kurzen, angedrückten Haaren besetzt. Die hinteren Kelch- zipfel mit scharfem, wimperie - gezähneltem Kiel. Kapselfächer ungetheilt, 1samig. 5. P. Corönopus L., — foliis pinnatifidis vel pinnatifido-den- tatis, laciniis dentibusve remotis; scapo tereti; spica lineari-elon- gata cylindrica vel oblonga; bracteis ovatis acıminato-cuspidatis; calycis laciniis posterioribus alato -carinatis, ala membranacea ciliata; corollae tubo basi puberulo. © ß. tenuifolia, — foliorum rachi pinnisque angustissime li- nearibus. y. integrata Godr., — foliis linearibus subintegris. Juni— August. ‘Auf salzhaltigen Triften und feuchtem Sandboden in der Nähe der Küste, sehr verbreitet; $. besonders auf Usedom; y. verein- zelt unter der Hauptform. Eine in der Behaarung, Blattform und Länge der Aehren, Deckblättchen und Griffel sehr veränderliche Pflanze. Wurzel spindelförmig. Blätter hier stets rauhhaarig, etwas fleischig, rosettenförmig dem Boden anliegend, sel- ten bei üppigen, zwischen längerem Grase wachsenden Exemplaren aufge- richtet, linienförmig oder linien-lanzettlich, fiederspaltig, selbst doppeltfieder- spaltig oder nur gezähnt; die Fiedern und Zähne meist schr entfernt, nebst der Blattspindel von sehr veränderlicher Breite, in 8. oft nur az br. Schafte 2— 6“ h., aufsteigend, nur bei sehr üppigen Exemplaren aufrecht, angedrückt behaart. Aehre 1—21“ ]. Deckblätter meist von der Länge des Kelches, zuweilen mit viel längerer Spitze. Kelchzipfel grünlich, breit 384 AMARANTACKEAR. hautrandig, die hinteren mit schmal häutig-geflügeltem und gewimpertem Kiele. Griffel mitunter ausserordentlich lang. Kapsel eiförmig, stumpf; Fächer durch -eine falsche Scheidewand in zwei lsamire Abtheilungen ge- theilt. i ‚ 71. Fam. AMARANTACEAE Juss. Blüthen zwitterig, 1- oder 2häusig, auch vielehig, ganz ohne Deckblätter, oder mit 1—3 Deckblättchen versehen. Perigon unterständig, 3—5theilig, bei den weiblichen Blüthen auch feh- lend, gefärbt oder ungefärbt, krautig oder trockenhäutig, bei der Fruchtreife zuweilen vergrössert. Staubgefässe in der Regel 5, seltener weniger, an der Basis mitunter verwachsen, dem Frucht- boden oder dem Grunde der Perigonzipfel eingefügt und diesen gegenständig; Antheren (bei unsern Arten) 2fächerig, sonst auch 1fächerig. Fruchtknoten 1, 1fächerig, 1- oder mehreiig; Eichen im Grunde des Fruchtknotens angeheftet. Griffel 1, oft fehlend; Narben 2 oder mehrere. Frucht eine 1- oder mehrsamige, nicht oder unregelmässig zerreissende Schlauchfrucht, oder eine Ache- ne, zuweilen von dem vergrösserten und verschieden veränder- ten Perigon umgeben und mit diesem eine Scheinfrucht bildend, selten eine ringsumschnittene Kapsel. Eiweiss mehlig, mitunter fast verschwindend. Keimling gekrümmt, hufeisenförmig, ring- förmig oder spiralig. Kräuter, Stauden oder Sträucher von sehr verschiedenem Habitus, mit wechsel- oder gegenständigen Blättern, ohne Neben- blätter, auch blattlos, mit bald schön gefärbten, bald kleinen, ganz unscheinenden Blüthen. — Ich vereinige hier, wie es auch schon v. Klinggräff gethan hat, bei dem Mangel jedes durch- greifenden Unterscheidungs-Merkmales die Amarantaceen Juss. mit den Ohenopodeen Vent. in eine Familie. 4 A. Blüthen ganz ohne Deckblätter. Perigon kelchartig. j Keimling spiralförmig gewunden, Eiweiss fehlend oder sehr klein, Trib. I. SALSOLEAE. Blüthen zwitterig. Stengel ungegliedert. 1. SUAEDA. 2. SALSOLA. iT Keimling ringförmig, im Umfange des Samens das Eiweiss umgebend, Trib. II. SALICORNIEAE Stengel gegliedert, fleischig. Blätter fehlend. 3. SALICORNTA. Trib. II. CHENOPODIEAE. Stengel ungegliedert. Blätter verhanden, Blüthen zwitterig, alle gleichgestaltet. 4. BETA. 9. CHENOPODIUM. AMARANTACRAFR. 385 B. Zwitterblüthen stets ohne Deekblätter, die weiblichen häufig ohne Perigon und mit 2 gegenständigen Deckblättern. Trib. IV. SPINACIEAE. Stengel ungegliedert. Blätter vorhanden. Blüthen getrenn- ten Geschlechts, die weiblichen verschieden gestaltet. 6. SPINACIA. 7. OBIONE. 8. ATRIPLEX, C. Alle Blüthen durch Deckblätter gestützt. Trib. V. AMARANTEAE. 9, ALBERSIA, Trib. I. SALSOLEAE C. A. Meyer. Caulis non artieulatus. Flores hermaphroditi ebracteati. Embryo spiralis. Albumen nul- lum, rarissime parcum. 1. SUAEDA Forsk. Flores hermaphroditi. Perigonium 5par- titum, laciniis aequalibus, crassiusculis, laevibus. Stam. 5. Stigm. 2—3. Achaenium pericarpio tenuissime membranaceo. Semen horizontale vel verticale, testa crustacea fragili. Embryo plano- spiralis. V, 2. 1. $. maritima (L.) Dumort., — caule herbaceo diffuso ra- mosissimo; foliis semicylindrieis acutiuseulis; floribus axillaribus 2— 3glomerulatis; seminibus horizontalibus lentieularibus nitidis marginem versus subtiliter striato-punctulatis. © — Chenopodium mar. L. Schoberia mar. ©. A. Meyer. Chenopodina mar. Moq.- Tand. August— October. Auf salzhaltirem Boden am Seestrande und an Salinen, hier und da häufig. Zingst: zwischen dem Dorfe Zingst und Pre- row, bei Pramort. Hiddensee: bei Kloster. Auf der Insel Ort bei Ummanz. Stralsund: Frankenweide, am Strande zwischen Kinnbackenhagen und Wen- disch-Langendorf (Holtz). Rügen: Schaabe, Mönchgut, Drigge am Mählen, Altefähr. Greifswald: Saline, Wiek, auf dem Koos (Münter). Wolgast: Freesendorfer Struck. Usedom: Peenemünder Vorwerk, bei der Gaatz und bei Swinemünde, Stengel aufrecht, aufsteigend oder liegend, 4—1’ h., von der Basis an ästig, kahl. Blätter bläulichgrün oder wie die ganze Pflanze roth über- laufen, fleischig, halbwalzenförmig, 4—1“ 1. Blüthen klein, grünlich, in den Blattachseln zu 2—3 knäuelförmig sitzend. Perigonzipfel gekielt. Narben 2, ganz kurz. Samen linsenförmig, mit scharfem Rande, fast ge- schnäbelt, glänzend braunschwarz, gegen den Rand sehr zart streifig-punktirt. 2. SALSOLA I. Flores hermaphroditi. Perigonium profunde 5partitum, laciniis demum dorso transversim alatis. Stam. 5. Stigm. 2. Achaenium depressum, perigonio capsulari et stellatim 5alato vestitum. Semen horizontale, Embryo conico-spiralis, viridis. V,2. 25 386 AMARANTACEAE. 1. 8. Kalil., — caule diffuso ramosissimo hirto vel glabro; foliis subulatis subsemiamplexicaulibus apice spinosis; floribus axillaribus solitariis sessilibus; perigonii fructiferi laciniis carti- lagineis apice acuminatis membranaceis, dorso medio transversim alatis. © e. vulgaris Koch, — alis perigoniü fructiferi magnis dilatatis obovatis vel subreniformibus nervosis margine sinuato-erosis. ß. Tragus (L.), — alis perigonii fruct. brevissimis marginem cartilagineum referentibus. — S. Tragus L. Juli— September. Am Seestrande, besonders in den Dünen, häufig; ß. auf Usedom unter der Hauptform. Stengel 1—2° h., mit zahlreichen, ausgebreiteten, steifen Aesten, bald ganz kahl, bald nebst den Blättern kurz steif behaart. Blätter wechsel- ständig, fleischig,, pfriemförmig, oberhalb etwas flach, mit breiter Basis sitzend, fast halbumfassend, dornig-gespitzt, die unteren 1—2“ 1.; die Blüthenblätter viel kürzer, fast 3eckig-lanzettlich, mit langer pfriemlicher Spitze. Perigonzipfel nach der Blüthe knorpelig - häutig, zugespitzt, in der Mitte des Rückens der Quere nach geflügelt; Flügel fast nierenförmig, nervig- gestreift, öfter röthlich, meistens so Tane wie die Perigonzipfel, zu- weilen wie in ß. sehr verkürzt und auf einen knorpeligen Rand veduzirt, oft beide Flügelformen auf derselben Pflanze. Griffel dick, etwa so lang wie (die aufrechten, dicklichen Narben. Die behaarte Form dieser Art ist von dem Verfasser der Pommerschen Flora für Kochia hirsuta Nolte gehalten worden, eine Pflanze, die an unsrer Küste bisher vergebens gesucht wurde. Trib. II. SALICORNIEAE Dumort. Flores hermaphroditi, omnes conformes. Embryo annularis, periphericus; albumen co- piosum, centrale. Caulis articulatus. Folia plerumque nulla. 3. SALICORNIA Tourn. Flores ternati, racheos excavatio- nibus immersi, spicatim approximati. Perigonium utriculatum, fungoso-carnosum, rima apertum. Stam. 1—2. Styli 2. Achae- nium compressum, perigonio clauso inclusum. Semen verticale, testa membranacea; radicula infera subhorizontalis. II, 1. 1. S. herbacea L,, — caule herbaceo - suceulento articulato ramoso, articulis elongatis eylindrieis sursum incrassato-subeom- pressis apice emarginatis, spieis breviter pedunculatis crassius- eulis eyfindrieis apice attenuatis multiartieulatis, artieulis utrin- aue 3foris, perigoniis in Sangulum dispositis. ® August — September. Am Seestrande, besonders auf salzhaltigem, kah- lem Wiesenboden, hin und wieder und meist in Gesellschaft von Suaeda maritima. Zingst: Pramort, bei dem Dorfe Zingst. Stralsund: Franken- weide, Dänholm, Hiddensee: Kloster. Auf der Insel Ort bei Ummanz. AMARANTACEAE. 387 Rügen: Drigge am Mählen, Mönchgut. Greifswald: an der Saline. Wol- gast: Freesendorfer Struck. Usedom: bei Peenemünder Vorwerk, bei der Gaatz, Zecherin. Stengel aufrecht, aufsteigend oder niederliegend, meist schon von der Basis an sehr ästig, 2—12“ h., blattlos, wie die ganze Pflanze aus fleischigen, eylindrischen, aufwärts verdickten, etwas zusammengedrückten, an der Spitze ausgerandeten und mit einer ganz kurzen, häutigen Scheide versehenen Glie- dern bestehend. Blüthenähren end- und seitenständig, den Stengelgliedern ähnlich, auf kurzen, fleischigen, dieken Stielen, eylindrisch, gegen die Spitze verdünnt, mit fleischiger, aus zahlreichen, kurzen Gliedern bestehender Spin- del, der die kleinen Blüthen eingesenkt sind. Diese zu beiden Seiten des Gliedes je 3 in ein Dreieck gestellt. Perigon 3— 4seitig, schwammig- flei- schig, durch eine Ritze geöffnet. Früchte länglich, flaumig-behaart. Trib. III. CHENOPODIEAE Mogq.-Tand. Flores hermaphro- diti, conformes. Embryo annularis. Caulis continuus non arti- culatus. Folia plana, plus minus Sangulari-rhomboidea. 4. BETA Tourn. Flores hermaphroditi. Perigonium 5fidum. Stam. 5, annulo carnoso, ovarium ceingenti, inserta. Stigm. 2. Achaenium depressum, inferne perigonio adnatum, pericarpio crassiusculo indurato. Semen horizontale. 1. B. vulgaris L., — foliis radicalibus petiolatis ovato-ob- longis subcordatis in petiolum deceurrentibus, caulinis subsessilibus rhombeo-ovatis; spieis longiusculis angustis paniculatis. © et © Juli— September. Häufig angebaut, sowohl in Gärten als „Beet“, wie auf freiem Felde als „Runkelrübe, Zuckerrübe“. Wurzel bei der wilden, hier nicht vorkommenden Pflanze dünn und hart, bei der eultivirten fleischig, oft sehr saftig, in Gestalt und Farbe sehr veränderlich, weiss, gelb und dunkelroth. Stengel 2—4’ h. Wurzelblätter lang gestielt und sehr gross, dick, mit hervortretenden Nerven, oft purpur- roth und am Rande wellig. Stengelblätter klein. Blüthen grünlich, je 3—4 eng verwachsen zu sitzenden Knäueln, die schmale Aehren bilden, welche wiederum rispig angeordnet sind. Perigonzipfel bei der Fruchtreife nach Innen gekrümmt, mit gekielter Mittelrippe. 5. CHENOPODIUM Tourn. Flores hermaphroditi. Perigo- nium 5fidum, abortu 3—4fidum, dorso inappendiculatum. Stam. 5, in basi perigonii inserta. Stigm. 2. Achaenium perigonio inclusum, pericarpio membranaceo. Semen horizontale vel verti- cale, testa crustacea fragili. V, 2. Sect. . Euchenopodium Gren. Semina omnia horizontalia. * Foliis integerrimis. 1. C. polyspermum L., — foliis ovatis vel ovato-oblongis in- tegerrimis mueronulatis; glomerulis spicatis vel subeymosis; peri- 25* 388 AMARANTACEAFR. gonio fructifero patente; seminibus nitidis obsolete striolato- punetatis. 0) e. cymosum Chevalier, — glomerulis subeymosis. ß- acutifolium (Kit.), — glomerulis subspieatis. Juli— September. Auf bebautem Boden, besonders Gartenland, zer- streut, aber in manchen Jahren häufig, besonders um Barth, Stralsund und Greifswald. Stengel liegend oder aufrecht, meist von der Basis an ästig, bis über Ivan: Blätter gestielt, abstehend, beiderseits grün, häufig roth überlaufen. Blüthenknäuel bald in Aehren, bald in Trugdolden, achsel- und gipfelständig. Perigonzipfel elliptisch, ungekielt, von der Frucht abstehend. Samen glän- zend schwarz, bei stärkerer Vergrösserung streifig-punktirt, alle horizontal. 2. C. Vulvaria 1., — foliis rhombeo-ovatis integerrimis cano- lepidotis; glomerulis subspicatis; perigonio fructifero clauso; se- minibus nitidis subtilissime striolato -rugulosis. @ — Ü olidum Curt. ©. foetidum Lam. Juli— September. An Mauern, auf Schutt, in Dorfstrassen, selten und unbeständie. Stralsund: früher an der Stadtmauer zwischen dem Tribseer und Küter T'hore. Wolgast: an der Stadtmauer und an der Fährbrücke. Die ganze Pflanze graugrün und mehr oder weniger weiss-schülferig bestäubt, von durehdringend stinkendem Geruche nach fauler Heringslaake. As meist niederliesend, ausgebreitet-ästig mit aufsteigenden Aesten, 1—1’h. Blätter klen, 6—9'* ]., besonders unterseits weiss - schülferig, Blüthenknäuel in achsel- und endständigen, zuweilen eine Rispe bildenden Aehren. Perigon die Frucht dicht einschliessend. Samen glänzend schwarz, bei stärkerer Vergrösserung zart streifig-runzelig. ** Foliis dentatis, sinuatis vel incisis. 3. C. album L., — foliis »hombeo-ovatis vel oblongis basi cu- neatis sinuato-dentatis interdum subintegris, superioribus oblongis vel lanceolato-linearibus integerrimis; glomerulis spieato-panicu- latis vel eymosis subaphyllis; pericarpio membranaceo laevius- eulo; seminibus nitidis sublaevibus obsolete striolato -rugulosis margine acutis. ©@ — C. viride L. e. spicatum Koch, — glomerulis spicatis in paniculam dispositis. ß. eymigerum Koch, — glomerulis eymosis. y. lanceolatum (Mühlb.), — foliis oblongis vellanceolatis integris. Juli— September. Auf bebautem Boden, an Wegen und Mauern, mit den Formen gemein. Stengel 1—3° h., mit grünen Streifen, meist ästig. Blätter in Gestalt und Farbe sehr veränderlic h, gewöhnlich rhombisch - eiförmig, an der Basis keilig, buchtig oder auseebissen- gezähnt, seltner schmäler und ganzrandig, bald grün (G viride L.), bald graugrün oder weissschülferig. Blüthenstand sehr veränderlich; Blüthenknäuel in der Grösse verschieden, bis erbsengross, bald in schmalen, zu einer Rispe angeordneten Aehren, bald trugdoldig. AMARANTACRAE. 389 Perigonzipfel auf dem Rücken gekielt, die Frucht eng umschliessend. Fruchtgehäuse ein schwach punktirtes Häutchen. Samen etwas scharfrandig, glänzend schwarz, bei stärkerer Vergrösserung streifig-runzelig. 4. C. ürbicum L., — foliis utringue viridibus friangularibus sinuato-dentatis, summis lanceolato-linearibus subintegris; glome- rulis densis longe spicato-paniculatis, spicis striete erectis aphyl- lis; perigonio fructifero ecarinato; pericarpio foveolato-ruguloso, seminibus nitidis obsolete striolato-rugulosis margine obtusis. © Juli— September. An Wegen, auf Schutt, in Dörfern, zerstreut und nicht häufig. Zingster Weide (Holtz). Stralsund: Frankenvorstadt (Fischer). Rügen: bei Putgarten auf Wittow, Tribberaz. Greifswald: Neuenkirchen, Öldenhagen, Grubenhagen, Eldena (Münter). Wolgast: an der Stadtkoppel, Fährbrücke, Buddenhagen. Usedom: Garz bei Swinemünde. Stengel 1—3' h. Blätter gestielt, gewöhnlich glänzend grün, 3eckig, spitz, am Grunde in den Blattstiel vorgezogen, mehr oder weniger buchtig gezähnt. Blüthenknäuel in achsel- und gipfelständigen, steif aufrechten, fast mit dem Stengel parallelen Aehren, die zusammen eine schmale Rispe bilden, woran die Pflanze leicht erkannt wird. Fruchtgehäuse tief grubig- runzelig, matt braunschwarz. Die Samen hingegen glänzend schwarz, stumpf- randig, fast glatt, erst bei stärkerer Vergrösserung etwas streifig-runzelig. 5. C. muräle L., — foliis nitidis utrinque viridibus rhombeo- ovatis acutis inaequaliter acute dentatis; glomerulis divaricato- eymosis subaphyllis; pericarpio verruculoso -punctato; seminibus opacis punctato-rugulosis carinato-marginatis. © Juli— September. An Wegen, auf Schutt, in Dörfern, sehr häufig. Diese Art wird leicht unterschieden: durch den sehr ästigen Stengel, die glänzend grünen Blätter, welche bis zur Spitze des Stengels grob und spitz gezähnt, an der keiligen Basis aber ganzrandig sind, durch die zu einer weiten Rispe angeordneten, meist achselständigen Trugdolden, durch das bräunliche, warzig-punktirte Fruchtgehäuse und durch die mattschwarzen, runzlig-punktirten, mit einem kielförmigen Rande umgebenen. Samen. , . a .. . . 07° D . 6. C. hybridum L., — foliis utringue viridibus cordatis in apicem longum integerrimum protractis, utringue angulato-2—3den- tatis; glomerulis cymoso-paniculatis; perigonio fructifero cari- nato; pericarpio rugoso; seminibus opacis foveolato - punctatis. © Juli— September. An Wegen, Mauern, auf Schutt, verbreitet. Stengel 1—3° h., meist ästig. Blätter von allen Arten am grössten, 2—4“ ]., herzförmig, lang zugespitzt, beiderseits mit 2--3 breiten und .meist zugespitzten Zähnen, die obersten oft spiessförmig. Blüthenknäuel in achsel- und gipfelständigen, sperrigen Trugdolden, die zu einer weit abstehenden Rispe angeordnet sind. Fruchtgehäuse grünlich, etwas runzelig. Samen verhältnissmässig gross, matt schwarz, grubig-punktirt. — Riecht etwas be- täubend, an Datura erinnernd. Sect. II. Orthosporum C. A. Meyer. Semina omnia verticalia vel verticalia et horizontalia in eadem planta. 390 AMARANTACRAE. 7. C. glaucum L., — foliis oblongis vel ovato-oblongis obtusis remote dentatis vel sinuato-angulatis, subtus farinoso- glaueis; glomerulis spicato-paniculatis; perigonio fructifero ecarinato sub- laevi; seminibus plurimis horizontalibus nitidis medio subtiliter punctato-rugulosis margine laevibus. ®@ — Blitum glaueum Koch. Juli— September. An feuchten Orten in Dörfern, an Gräben und Ufern, besonders auf salzhaltigem Boden, häufig. Stengel —11’ h., diek und saftig, meist von unten an ausgebreitet- ästig. Blätter bis 1“ 1., oberseits schön grün, unterseits mehlig- graugrün, mit buchtig-eckigem, zuweilen auch ganzrandigem, oft welligem Rande. Blüthenknäuel in achsel- und gipfelständigen, einfachen, kurzen "Aehren, die zu einer aufrechten Rispe angeordnet sind. Perigon 3—4- und 5theilig. Fruchtgehäuse grün oder röthlich, dünn, fast olatt, schwach punktirt. Sa- men klein, glänzend dunkel braun, an dem scharfen Rande völlig glatt, die grössere Zahl horizontal, nur ein Theil vertikal. 8. C. rubrum L., — foliis nitidis vhombeo- deltoideis subha- statis sinuato-dentatis, dentibus elongatis; glomerulis spicatis; perigonio fructifero ecarinato; seminibus plurimis vertiealibus nitidis obsolete striolato- punctulatis, margine obtusis. © — Bli- tum rubrum Rehb. Orthosporum rubrum Nees. Agathophytum rubrum Rchb. > ß. botryoides (Sm.), — caule procumbente vel adscendente; foliis rhombeis vel ovato-rhombeis, interdum sublanceolatis, sub- integris erassis, infimis Sangulari-hastatis, spieis laxis subaphyllis. — Ühenop. botr. Sm. Juli— September. In Dörfern, an Wegen, Ufern, auf feuchtem, salz- haltigem Boden, häufig; 8. auf Strandwiesen beim Peenemünder Vorwerk. Stengel 1—2° h, dick, meist von der Basis an ästig, oft liegend und aufsteigend, wie die ganze Pflanze häufig roth angelaufen. Blätter glänzend, oft fleischig dick, in Grösse und Gestalt sehr veränderlich. Blüthenknäuel in achsel- und gipfelständigen, zusammengesetzten, kurzen, gedrungenen, beblätterten Aehren. Perigon der Frucht anliegend, trocken oder zuweilen etwas fleischig, 2— 3theilig, das der Gipfelblüthe "meist 5theilig und mit 5 Staubgefässen, die übrigen Blüthen mit 1—3 Staubgefässen. Narben kurz. Brüchtachause sehr dünnhäutig, glatt. Samen sehr klein, glänzend braun- schwarz, bei stärkerer Vergrösserung vom Nabel ab streifig- punktirt, verti- kal, die der 5zähligen Gipfelblüthe horizontal. Die Varietät %. botryoides (Sm.) hat ein abweichendes Ansehen und us einem kleinen ©. polyspermum nicht unähnlich. Der Stengel ist nur — 6“ h., niederliegend oder aufsteigend, die Blätter sind fast ganzrandig, Fin Blüthenähren locker traubig, fast "blattlos und die Samen etwas grösser als bei der Hauptform. Von Ö. "polyspermum unterscheidet sich die Pflanze durch die vertikalen Samen mit dicht anliegendem Perigon. 9. C. bonus Henricus L, — foliis hastato-Sangularibus inte- gris; glomerulis in spicam terminalem compositam aphyllamgque AMARANTACHAR. 391 digestis; stigmatibus elongatis filiformibus; seminibus verticalibus nitidis striolato-punctulatis margine obtusis. 4 — Blitum bon. Henr. Rehb. Agathophytum bon. Henr. Mogq.-Tand. Orthospo- rum bon. Henr. Nees. Juni— September. An Zäunen, Wegen, auf Schutt, häufig. Wurzel etwas rübenartig, tief in den Boden dringend. Blätter gelberün, 3eckig-spiessförmig, mit bogig. zurückgekrümmten Spiessecken und etwas welligem Rande. Aehren einen langen, blattlosen, dichten, grünlichen Blü- thenschweif bildend. Perigon krautig. Narben 2—3, spreizend, aus ver- breiterter und verwachsener Basis sehr verlängert und zugespitzt. Mittel- blüthen 5zählig, die seitlichen mit 2—3 Staubgefässen und öfter weiblich. Fruchtgehäuse glatt. Samen alle vertikal, über noch einmal so gross als bei der vorhergehenden Art, glänzend braunschwarz. Trib. IV. SPINACIEAE Dum. ‘Flores dielini, interdum ab- ortu polygami, masculi et feminei dissimiles.. Embryo annularis. Caulis continuus. Folia plana, saepius plus minus triangulari- hastata. 6. SPINACIA Toourn. Flores masculi ut Atriplieis. Perigo- nium femineum ventricoso-tubulosum, 2—4fidum aut dentatum, lobis oppositis demum coalitis et pseudocarpium induratum men- tientibus. Styli 4. Achaenium compressum, pericarpio tenuis- simo. Semen verticale, testa tenui membranacea; radicula in- fera.. XXIL, 4. a 1. 8. oleracea 1., — foliis sagittatis integris, superioribus hastatis vel lanceolatis; pseudocarpiis urceolatis spinoso-cornutis, eornieulis 2—3 longiuseulis explanatis squarrosis. @ et O — S. oleracea «. L. S. spinosa Mnch. Juni— August. Zum Küchengebrauche eultivirt. Stammt aus dem Orient. Stengel 1—1!’ h., ästig. Blätter 2—4* 1., gestielt, lebhaft grün, pfeil- förmig, die. untersten an der Basis zuweilen schrotsägeförmig, die oberen spiessförmig oder lanzettlich, viel länger zugespitzt als die übrigen. Blü- thenknäuel grünlich, bei der männlichen Pflanze in unterbrochenen, unbe- blätterten, end- und achselständigen Aehren, bei der weiblichen Pflanze unmittelbar in den Achseln der Blätter. Scheinfrüchte sitzend, 1—14 ' 1., zusammengedrückt- oder 3kantig-krugförmig, in 2—5 weit ausgebreitete, dornförmige, innen rinnenförmige Hörnchen auslaufend. Samen hellbraun, glanzlos. — Spinat, Winterspinat. 2. 8. glabra Mill., — foliis sagittatis oblongo-ovatis supe- rioribus basi euneatis; psendocarpiis compresso-subglobosis in- ermibus. © et © — 8. oleracea ß. L. S. inermis Mnch. 392 AMARANTACEAF. Juni — August. Gleichfalls als Gemüse gebaut. Unterscheidet sich von der vorhergehenden Art durch breitere, mehr länglich-eiförmige Blätter und die ganz wehrlosen, fast kugeligen, nur etwas zusammengedrückten Scheinfrüchte. — Sommerspinat, Holländischer Spinat. 7. OBIONE Gaertn. Flores mase. ut Atriplieis. Flores fe- minei 2bracteati; bracteae connatae, demum auctae, suberoso- induratae, fructum includentes et pseudocarpium compressum, subcapsulare formantes. Perigonium nullum. Styli 2. Achae- nium compressum, pericarpio tenuissime membranaceo. Semen verticale, pendulum, radicula exserto-porreeta rostellatum; testa submembranacea. XXI,5 1. O0. pedunculata (L.) Moq.-Tand., — foliis infimis obovatis, caeteris oblongo-lanceolatis basi attenuatis obtusis integerrimis incano - furfuraceis; pseudocarpiis longe pedicellatis obverse 3an- gularibus emarginato-2lobis, denticulo interjeeto, dorso laevibus. © — A. pedune. L. Halimus pedune. Wallr. Diotis atriplicoi- des M. B. August— October, Auf salzhaltigem Boden in der Nähe des Seestran- des, hier und da. Zingst: zwischen dem Dorfe Zingst und den Dünen, bei Pramort. Rügen: auf der Halbinsel Drigge auf den Wiesen am Mählen. Greifswald: bei Karrendorf und Fretow “(Zbl.), bei der Saline auf dem Rosenthal. Stengel 4—6“ h., selten höher, meist aufsteigend, etwas hin- und her- gebogen und sehr ästig. Blätter wie die ganze Pflanze grau-mehlig-schül- ferig, 3—1“ 1, länglich, in den kurzen Blattstiel verschmälert, etwas dick, die oberen schmäler. Blüthen geknäuelt, in gipfel- und achselständigen Aehren, die weiblichen durch die, Verlängerung des Fruchtstiels zuletzt fast traubig. Fruchtstiel 2° —1“ l. Die beiden Deckblätter der weiblichen Blüthe völlig verwachsen zu einer 1—2'" langen, zusammengedrückten, ver- kehrt- 3eckigen, ausgerandet-2lappigen, mit stumpfen, an "der Spitze ge- wöhnlich etwas zurückgebogenen Lappen und in der Ausrandung mit einem Zahne versehenen Scheinfrucht, die einem Schötchen der Capsella Bursa pastoris sehr ähnlich sieht. Samen verhältnissmässig gross, von dem aufsteigenden Samenstiel herabhängend, mit fast häutiger Samenschale, grü- nem Embryo und durchsichtigem Eiweisse. 8. ATRIPLEX Tourn. Flores monoiei rarius dioiei (in pau- eis spec. hermaphroditis mixti). Masculi vel hermaphr.: perigo- nium 3—5partitum; stam. 3—5, receptaeulo inserta. Flor. feminei bibracteati, bracteae oppositae, erectae, adpressae, basi saepius connatae, demum auctae et fructum oceultantes. Styli2. Achae- nium compressum, pericarpio tenuissime membranaceo. Semen AMARANTACEAE. 393 verticale, in hermaphroditis horizontale, radieula infera vel late- ralis subadscendens; testa suberustacea. XXI, 5. Die die weibliche Blüthe umschliessenden beiden Deekblätter werden bei dieser und der vorhergehenden Gattung noch von den meisten Botani- kern als Perigonblätter angesehen. Dagegen spricht das Vorkommen eines deutlichen, wenn auch verkümmerten Perigons, wie es bei einer ausländi- schen Gattung „Exomis“ von Moquin-Tandon nachgewiesen ist, dann das Auftreten mehrerer Blüthen mit ihren Deckblättehen, ich zählte deren bis 5, neben einer völlig ausgebildeten Frucht und innerhalb der vermeintlichen Perigonblätter, die auch an üppigen Exemplaren des A. hastatum unserer Seeküste sich oft so vergrössern, dass sie in Gestalt und Grösse sich kaum von den übrigen Blättern unterscheiden lassen. Seet. I. Dichospermum Dumort. Flores polygami; in femineis bracteae fructi- ferae liberae, semen verticale; in hermaphroditis perigonium 3—5phyllum et semen ho- rizontale. 1. A. hortense L., — foliis cordato-triangularibus integerri- mis vel basin versus grosse dentatis utringue viridibus, superio- ribus ovato-lanceolatis subhastatis; bracteis membranaceis sub- rotundo-ovatis acutiusculis integerrimis reticulato-venosis. @ Juli— September. In Gärten allgemein als Unkraut verwildert, öfter als Gemüse gebaut. Soll aus der Tartarei stammen. Stengel 1—3' h. Blätter gross, bis 5" l., beiderseits lebhaft grün. Blüthen fast sitzend, geknäuelt, in achsel- und endständigen Aehren. Deck- blätter bis zur Basis frei, häutig, rundlich-eiförmig, ganzrandig und netz- aderig. Samen stark zusammengedrückt, am Rande stumpf, bräunlich, — Die ganze Pflanze ist bisweilen blutroth gefärbt. — Melde, 2. A. nitens Schk., — foliis Sangularibus sensim acuminatis sinuato-dentatis, supra viridibus nitidis, subtus argenteo-lepidotis, inferioribus subhastatis, summis lanceolatis; bracteis membranaceo- herbaceis ovatis acutis integerrimis reticulato - venosis. @ — A. acuminata W. K. A. Hermanni Willemet. Juli— September. Auf wüsten Plätzen, Wällen, an Wegen, selten und unbeständig. Stralsund: Wälle am Frankenthore und in den Vorstädten. Loitz: am Hafen. Steht der vorigen Art zwar sehr nahe, ist aber doch durch die länger zugespitzten, tiefer buchtig-gezähnten, oberseits glänzend grünen, unterseits silbergrau-schülferigen Blätter und die etwas mehr eiförmigen, schwach zu- gespitzten Deckblätter nicht schwer zu unterscheiden. Sect. II. Tentliopsis Dumort. Flores monoici, hermaphroditi nulli. Bracteae basi connatae. Semen verticale. 7 Bracteae basi tantum connatae. 3. A. litorale L., — foliis lineari-lanceolatis linearibusque, inferioribus plerumque dentatis, supremis integerrimis; spieis strietis erectis; bracteis late Sangulari-ovatis dentieulatis dorso- que tuberculatis. ® 394 AMARANTACEAF. ?. marinum (L.), — foliis latioribus obtusiusculis sinuato- dentatis. — A. marina L. y. angustissimum Marss., — foliis omnibus angustissime li- nearibus saepe semicylindrieis integerrimis. d. rhynchotheca Fischer, — braeteis magnis in apicem inte- grum angustum elongatis et apice hiantibus. Juli— September. Auf Strandwiesen und feuchtem, kiesigem Boden in der,Nähe des Seestrandes, verbreitet; 8. und y. seltner zwischen der Haupt- form; d. Dänholm bei Stralsund (Fischer), an der Fährbrücke bei Wolgast und auf der Insel Oie. h Vor allen übrigen Arten durch das Fehlen der Spiesszähne an den schmalen, linien-lanzettlichen Blättern ausgezeichnet. — Stengel 1— 2° h., meist sehr ästig, mit aufrechten, straffen Aesten. Blätter grün, oder grün- lich -schülferig, oft fleischig und fast ganzrandig, Inervig, in den Blattstie] allmälig verschmälert. Deckblätter oft weiss-schülferig und braunroth, 1 1., in d. oft bis 6 I., mit den Spitzen häufig auseinanderstehend, gezähnt und auf dem Rücken immer knötig, stets sitzend und fast bis zur Basis frei. Samen glänzend schwarz und undeutlich punktirt. Die Varietät d. rhynchotheca ist durch die grossen, oft fleischigen, in einen lineal-länglichen, stumpfen, ganzrandigen Schnabel verlängerten und an der Spitze weit klaffenden Deckblätter besonders merkwürdig. 4. A. patulum L.., — foliis inferioribus e basi euneata ha- stato-ovatis vel hastato-lanceolatis saepe dentatis, superioribus lanceolatis integerrimis, supremis linearibus; bracteis hastato- rhombeis. ® e. angustifolium (Sm.), — spieis laxis subsimplieibus; brac- teis fructu majoribus plerumque laevibus. ß. erectum (Huds.), — spieis densis paniculatis; bracteis fructum aequantibus valide convexis et plerumque muricatis. — A. patula #. mierocarpa Koch. y. pedicellatum Marss., — floribus defloratis plus minus pe- dicellatis, bracteis fructu saepe multo majoribus et elongatis ha- statis elevato-nervosis. Juli — September. An Wegen, Mauern, Dorfstrassen, auf Schutthaufen, häufig in der Form «. und ß.; y- auf Baggererde an der Fährbrücke bei Wolgast. Stengel 4—3° h., aufrecht oder etwas niederliegend, oft von der Basis an ästig, mit weit abstehenden Aesten. Die unteren Blätter bis 2” 1., meist spiessförmig-lanzettlich, an der Basis keilig, mit vorwärts gerichteten Spiess- ecken,, ganzrandig oder schwach gezähnelt, die übrigen lanzettlich, selten spiessförmig, die obersten fast lineal. Aehren straf. Deckblätter an der keiligen Basis verwachsen, meist grün, etwas weisslich -schülferig, spiess- förmig-rhombisch mit spiessförmig vorgezogenen Seitenecken, ganzrandig oder "gezähnelt, auf dem Rücken glatt oder höc kerig - weic hstac helig, die Frucht kaum überragend oder 2—4mal so lang. Samen glänzend runzlie- punktirt. AMARANTACEAR. 395 Die Varietät y. hat ganz spiessförmige, mit hervortretenden Nerven durchzogene Fruchtdeckblätter, wovon besonders die unteren achselständi- gen, sehr grossen, mit einem verlängerten 2—6' langen Stiel versehen sind. 5. A. hastätum L., — foliis Sangulari-hastatis basi truncatis integerrimis vel sinuato -dentatis, supremis integerrimis; braeteis 3angularibus integerrimis denticulatisve. @ — A. latifolia Wahlenb. A. patula Sm. non L. e. mierospermum (W. K.), — foliis viridibus; bracteis parvis fruetum aequantibus, integerrimis (A. ruderalis Wallr.), vel denti- Eulatis et dorso muricatis (A. deltoidea Bab.). ß. triangulare (Willd.), — fol. subtus vel utrinqgue lepidoto- incanis; bracteis fructum aequantibus vel paulo longioribus ovato- 3angularibus integerrimis vel denticulatis, dorso laevibus vel mu- rieulatis. — A. patula v. salina Wallr. A. prostrata Bouch. A. oppositifolia DC. A. Sackii Rostk. et Schm. y. validum M. et K, — bracteis fructu majoribus pro parte maximis saepius carnosis integerrimis vel denticulatis. d. venosum Marss., — bracteis majoribus submembranaceo- herbaceis subeordato -3angulis fere latioribus quam longis, ele- ganter et dense reticulato-venosis, margine denticulatis et dorso plerumque non tuberculatis. € longipes (Drejer), — floribus interrupte spicatis foliatis, defloratis plus minus pedunculatis; bracteis magnis hastato -3an- gularibus saepe elongatis, basi acuminato-dentatis, dorso elevato- nervosis. — A. longipes Dre). flor. havn. p. 107. Juli— September. An Wegen, Zäunen, auf wüsten Plätzen, häufig; ß. triangulare in der Nähe der Küste auf kiesigem und moorigem Boden, sehr häufig; y. validum auf fettem Boden; d. venosum am Peeneufer bei Peenemünde, sehr selten; & longipes beim Peenemünder Vorwerk und auf dem Zingst bei Pramort. Eine höchst vielgestaltete Art, bei welcher kein einziger Theil eine be- ständige Form bewahrt. Sie unterscheidet sich von der vorigen Art durch breitere, häufig gegenständige, mehr spiessförmig-3eckige, an der Basis ge- stutzte, nicht keilig in den Blattstiel verschmälerte Blätter, deren beide Spiessecken spreizend abstehen, selbst öfter etwas rückwärts gerichtet sind und durch die im Allgemeinen mehr 3eckige Form der Deckblätter. Der Stengel ist bald aufrecht oder aufsteigend, bald liegend, selbst mit seinen zahlreichen, gespreizten Aesten dem Boden angedrückt, so häufig bei £. triangulare, Die Blätter sind bald beiderseits grün, bald und be- sonders bei der Strandform grau-schülferig, grob-gezähnt mit gespreizten, zu- weilen etwas rückwärts gebogenen Spiessecken, auch schwach gezähnelt und ausser den Spiessecken selbst ganzrandig, am Seestrande zuweilen dick fleischig und leicht zerbrechlich, die unteren häufig gegenständig, die ober- 396 AMARANTAGCEAR. sten schmäleren verlieren häufig ihre Spiessecken. Deckblätter normal 3eckig, nur an der gestutzten Basis verwachsen, mitunter etwas in einen Stiel verschmälert, am abgerundeten oder geraden Rande gezähnelt oder ganzrandig, auf dem Rücken knötig-weichstachelig oder glatt, in der Grösse von 1° —#“ variirend, im letzteren Falle meist lanzettlich zugespitzt und den Blättern ähnlich. Samen in der Grösse sehr veränderlich und je nach derselben mehr oder weniger runzelig-punktirt, schwach glänzend, braun- schwarz. Unter den Abänderungen sind die auffallendsten: - d. venosum, Aehren dichtblüthig; Deckblätter bis über 2° im Durch- messer, fast herzförmig-3eckig, breiter als lang, mit einem zierlichen, stark hervortretenden Adernetze, am Rande mit einzelnen sehr kurzen, aber spitzen Zähnchen. ' &. longipes, zeichnet sich durch die bei der Fruchtreife mehr oder weniger gestielten Blüthen aus, wovon die achselständigen einen oft mehrere Linien langen Stiel besitzen. Die Deckblätter sind spiessförmig - 3eckig, an den Seitenecken mit 1—2 zuweilen verlängerten Zähnen, sonst ganz- randig und oft sehr verlängert bis 6° l., auf dem Rücken mit hervortre- tenden Hauptnerven, meist ohne Höcker und Weichstachel. — Drejer stellte sein A. longipes nur nach getrockneten Exemplaren und als zweifelhafte Art auf. Dass es keine wirkliche Art ist, beweisen sowohl die Uebergangs- formen in die Hauptart, wie auch das Vorkommen ähnlicher, paralleler Formen bei A. patulum L. und A. calotheca Rafn. 6. A. calotheca (Rafn) Fries, — foliis Sangulari-hastatis sinuato-dentatis, superioribus hastato -lanceolatis, supremis inte- gris; bracteis hastato-Sangularibus laciniato-dentatis, dentibus elon- gatis acuminatis subulatisque, dorso elevato-venosis. @ — A. ha- stata Koch. A. hastata v. calotheca Rafn. A. laciniata L. fl. Suec. non Spec. pl. £. pedicellatum Marss., — floribus defloratis plus minus pe- dicellatis, bracteis magnis valde elongatis versus apicem inte- gerrimis. Juli— September. Auf salzhaltigem Boden in der Nähe der Küste, selten und unbeständig. Zingst: bei Pramort mit $. Stralsund: Franken- strand und Dänholm. Rügen: Alte Fähre und Grahlsche Fähre. Greifs- wald: am Hafen bei Eldena. Usedom: Westmole bei Swinemünde. Hat die grösste Verwandtschaft mit der vorhergehenden Art, ist aber leicht kenntlich an den grossen, häutig-krautigen, stark geaderten, tief zer- schlitzt - gezähnten Deckblättern, deren weit abstehende Zähne zugespitzt oder pfriemlich und von ungleicher Länge sind. Die Pflanze ist bei uns meistens ganz grün. Die Blätter sind tief buchtig-gezähnt, mit Spiessecken, die oft über die gestutzte Blattbasis zurückeekrümmt sind. Bei der Haupt- form sind die Deckblätter fast sitzend, 2—4‘" ]., mehr 3eckig, meist bis zur Spitze zerschlitzt-gezähnt, an der Basis kaum verwachsen. — Die Var. 2. pedicellatum hat mehr oder weniger lang gestielte Blüthen und zuge- spitzte, oft sehr verlängerte, bis 4“ lange, gegen die Spitze ganzrandige Deckblätter, AMARANTACEAE. 397 + Bracteae usque ad medium connatae demum basi cartilagineo-induratae. 7. A. Babingtonii Woods, — foliis Sangulari-hastatis saepius sub3lobo - hastatis supremis hastato -lanceolatis petiolatis; spieis foliatis; bracteis rhombeis aceutis a basi ad medium connatis et basi cartilagineo-induratis, margine dentieulatis. © — A. erassi- folia Fries non Meyer. e. microtheca Marss., — foliis 3angulari-hastatis sinuato- dentatis; bracteis parvis 1— 14’ longis. — A. rosea Bab. Mo- nogr..Atr.'p. 13, t. I, £f. 9. ß. macrotheca Marss., — foliis hastatis plerumque integer- rimis; bracteis magnis 3—5'’’ longis. August— September. An der Seeküste streckenweise. Rügen: an der Küste von Wittow, Jasmund und der schmalen Heide in beiden Formen. Usedom: am Strande beim Peenemünder Vorwerk in der Form «. Die ganze Pflanze mehr oder weniger graugrün und mehlig-weissschül- ferig, gewöhnlich schon von der Basis an verästelt, mit weit abstehenden, besonders in 3. sehr verlängerten und oft niedergestreckten Aesten. Blätter mehr oder weniger 3eckig-spiessförmig, buchtig- gezähnt, doch auch ganz- randig, sämmtlich gestielt, die oberen Janzettlich, zuweilen mit verlängerten Spiesszähnen und keilförmig in den Blattstiel verschmälert und dann fast 3lappig erscheinend. Deekblätter breit-rhombisch, bis zur Mitte verwachsen, an der Basis zuletzt knorpelig- verdickt und weisslich-gelb, die nicht ver- wachsenen, geraden Ränder gezähnelt, «der oft schwärzliche Rücken glatt oder knötig- weichstachelie. Samen verhältnissmässig gross, braun, glänzend aber etwas runzelig. — Ist durch die fast zu einer Scheinfrucht verwach- senen Deckblätter von A. hastatum L., dem sie sonst der Tracht nach sehr ähnlich ist, und dufch die schmäleren, 3eckig-spiessförmigen Blätter von A. roseum L. nicht schwer zu unterscheiden. 8. A. röseum L., — foliis subrhombeis vel rotundato - ovatis inaequaliter sinuato-dentatis incanis subtus subargenteo-lepidotis, supremis ovatis vel oblongis sessilibus; spieis interruptis foliatis; bracteis latis rhombeo-ovatis a basi ad medium albo-cartilagineis connatisgue, margine angulato-dentatis. @ — A. alba Scop. Juli— September. An Wegen, Dorfstrassen und auf wüsten Plätzen; bis jetzt nur auf Usedom gefunden: in den Dörfern Coserow, Uekeritz und Garz bei Swinemünde. Stengel 1—2° h., weisslich-grün, buschig - vielästig, mit gespreizten Aesten, alle übrigen Theile der Pflanze mehr oder weniger grau und mehlig- schülferig. Blätter rhombisch-eiförmig, buchtig- und ungleich- eckig- -oezähnt. Aehren kurz, steif, unterbrochen, fast bis zur "Spitze beblättert. Deckblätter rhombisch - eiförmie , fast breiter als lang, fast bis zur Mitte knorpelig- ver- wachsen, weisslich, die nicht verwachsenen, grünen Ränder eckig-gezähnelt, auf dem Rücken erhaben önervig, oft höckerige. Samen kaum geschnäbelt, (dunkelbraun, schwach glänzend, punktirt- -runzelig. — Eine bei uns sehr be- ständige Art. 398 AMARANTACEAE — POLYGONACEAE. Trib. V. AMARANTEAE. Flores omnes bracteis fulti. 9. ALBERSIA Kunth. Flores monoieci. Perigonium 3-raris- sime 5partitum. Stam. 3 (5). Stigmata 3 filiformia. Achaenium pericarpio coriaceo vel subcarnoso. Semen verticale, testa eru- stacea. Embryo annularis, periphericus. XXL, 3. 1. A. Blitum (L..) Kunth, — foliis longe petiolatis ovatis vel ovato-subrhombeis obtusissimis apice retusis vel emarginatis; glo- merulis axillaribus subrotundis, terminalibus in spicam elongatam dispositis. © — Amarantus adscendens Loisl. A. Blitum L. Euxolus viridis Moq.-Tand, Juli— September. In den Strassen der Städte und Dörfer, an Rinn- steinen, auf eultivirtem Boden, hin und wieder, Barth: am Wieker Thor, Baustellen nach dem Burgwall zu. Greifswald (Zabel). Wolgast: Bolten- hagen (Tesch), an der Wolgaster Fährbrücke. Swinemünde: in den Hafen- strassen. Demmin: an der westlichen Stadtmauer (Fischer). Stengel aufsteigend oder niederliegend, mit ausgebreiteten Aesten, kahl, 1—1’h. Blätter lang gestielt, die oberen meist grösser, an der stumpfen und ausgerandeten Spitze mit einer sehr kurzen Stachelspitze, am Rande öfter wellig. Blüthen sehr klein, grünlich, zu blattwinkelständigen Knäueln vereinigt, die endständigen Knäuel genähert, eine hlattlose, fast kegelförmige Aehre bildend. Deckblätter 3eckig-lanzettlich, meist kürzer als das Perigon. Die lanzettlichen spitzlichen Perigonzipfel kürzer als die grünliche Frucht. Samen vertical, linsenförmig, glänzend schwarz. 72. Fam. POLYGONACEAR Juss. Perigon unterständig, 5—6theilig. Staubgefässe dem Grunde des Perigons eingefügt. Fruchtknoten 1, 1fächerig, mit einem srundständigen Eichen. Griffel 2—4, mit oft pinselförmigen Narben. Frucht meist ein 3kantiges oder linsenförmiges Ache- nium, häufig von den inneren Perigonzipfeln dicht umschlossen. Keimling ziemlich gerade oder gekrümmt, in der Mitte oder am Umfange des mehligen Eiweisses. Kräuter, seltner Stauden. Stengel gegliedert mit sehr ent- wickelten Knoten und meist wechselständigen Blättern. Blatt- stiel mit scheidenförmiger Basis oder mit tutenförmigen, innerhalb des Blattstiels den Stengel umgebenden Nebenblättern _ (Scheiden, Tuten; ochreae) und hierdurch vorzugsweise von der vorigen Familie zu unterscheiden. 1. RUMEX. 2. POLYGONUM. 3. FAGOPYRUM. POLYGONACEAE, 399 1. RUMEXL. Perigonium ad basin 6partitum, laeiniis 3 in- terioribus majoribus eonniventibus. Stamina 6, per paria laeiniis perigonii exterioribus opposita. Styli 3; stigmata penicillata. Achaenium 3gonum, laciniis tribus interioribus perigonii obtec- tum. VI, 3. — Ampfer. Seet. I. Läapathum Tourn. Flores hermaphroditi (polygami). Styli liberi. Folia basi non hastata nee sagittata. + Laeiniae perigonii fructiferi interiores elongatae in apicem protractae. 1. R. maritimus L, — foliis Tanceolato-linearibus in petiolum attenuatis; verticillis folio fultis approximatis, superioribus con- fluentibus; laciniis perigonii fruetiferi interioribus subrhombeis in apicem lanceolatum integerrimum protractis, omnibus calliferis, utrinque setaceo- bidentatis, dentibus longitudinem laciniae attin- gentibus vel superantibus. © et © — R. aureus With. Juli— September. Am Seestrande, aber auch an Teich- und Fluss- ufern, auf Wiesen und Torfinooren, häufig. Pflanze 1—11‘ h., vielästig, bei der Fruchtreife goldgelb überlaufen. Blätter lanzett-linienförmig mit etwas welligem Rande, 3—6“ 1. Blüthen- quirle vielblüthig, die unteren entfernt, die oberen genähert, zuletzt zu- sammenfliessend, lange, rispenförmige Trauben bildend. Blüthenstiele ge- gliedert, oberes Glied mit der Frucht abfallend, 4—8mal so lang als das untere stehenbleibende. Innere Perigonzipfel bei der Fruchtreife schmal rhombisch, fast deltaförmig, in eine lanzettliche, ganzrandige Spitze verlän- gert, netzaderig, sämmtlich mit einer linien-lanzettlichen Schwiele versehen, auf jeder Seite mit 2 abstehenden, langen, borstlichen Zähnen, die die Länge des Perigonzipfels erreichen und oft übertreffen. 2. R. paluster Sm., — foliis elongato-lanceolatis in petiolum attenuatis; vertieillis folio fultis approximatis; laciniis perigonü fructiferi interioribus ovato-oblongis in apicem lanceolatum inte- gerrimum protraetis, omnibus ealliferis, utrinque subulato-2—3den- tatis, dentibus latitudine laciniae brevioribus. © — R. limosus Thuill. Juli— September. Auf Wiesen, an Teich- und Flussufern, besonders in der Nähe der Küste sehr häufig. Wird leicht mit der vorhergehenden, ihr sehr ähnlichen Art verwech- selt, unterscheidet sich aber durch die beträchtlichere Grösse, — der Sten- gel wird bis 3° h. und die Wurzelblätter bis 1‘ 1, — durch grössere und breitere Perigonzipfel, kürzere, die Breite des Zipfels kaum erreichende, pfriemliche Zähne, durch mehr hervortretende, breitere, längliche, meist weissliche Schwielen und fast noch einmal so grosse Früchte. Auch sind die Fruchtstiele etwas dieker, das obere Glied ist verhältnissmässig kürzer, nur 2—4mal so lang als das untere. Die Pflanze ist grün, wird später braun, aber nicht gelb. i 400 POLYGONACHEAF. 3. R. obtusifolius I, — foliis inferioribus cordato-ovatis vel cordato-oblongis, summis lanceolatis; vertieillis remotiusculis aphyl- lis, inferioribus tantum foliatis; laciniis perigonii fructiferi inte- rioribus oblongo-3angularibus in apicem integerrimum oblongum protractis reticulato - venosis. omnibus calliferis utrinque dentatis, dentibus subulatis acutisve. 4 — R. Friesii Gren. et Godr. R. obtusifolius Wallr. Juni— August. An Wegen, Zäunen, Gräben und auf Wiesen, sehr häufig. Stengel 2—4’ h., ästig, meist kahl. Wurzelblätter gross, lang gestielt, aus herzförmiger Basis eiförmig bis länglich, stumpf oder etwas spitz; Stengelblätter allmälig schmäler werdend, eilanzettförmig, die obersten lan- zettlich. Obere Blüthenquirle ohne Blätter. Blüthenstiele unter der Mitte gegliedert. Innere Perigonzipfel mit vorgezogener, länglicher, stumpfer, ganzrandiger Spitze, am Rande nach unten gezähnt, mit spitzen oder pfriem- lichen, meist ungleichen Zähnen. Schwielen eiförmig, spitz, auf allen Pe- rigonzipfeln, die eine meist grösser. — Grindwurzel. — Off. obs. Rad. Lapathi acuti. Eine bei uns noch nicht gefundene Abart oder vielleicht eigne Art mit a, weniger gezähnten, fast ganzrandigen Perigonzipfeln ist R. sil- estris Wallr., abgebildet in Hayne Arzneigw. XII, 1. Fries, der diese Abb für eine eigne Species hält, glaubt darin den wahren R. obtusi- folius Linne zu erkennen, erklärt hingegen den R. obtusifolius Wallr. und der meisten Autoren für R. divariec atus L. Mit viel grösserer Wahr- scheinlichkeit ist aber R. divaricatusL. nur für eine Form des R. pul- cher zu halten. Grenier und Godron, welche den R. silvestris Wallr. mit Fries für den Linne’schen R. obtusifolius, den Wallroth’schen R. obtusifolius aber nicht für den Linn@'schen R. divariecatus halten, haben sich daher veranlasst gesehen, den Wallroth’schen R, obtusifolius mit dem Namen R. Friesii zu taufen. R. crispus = obtusifolius. «. subobtusifolius, — foliis inferioribus cordato-oblongis cae- teris ovato-lanceolatis, supremis lanceolatis, vertieillis infimis tantum foliatis; laciniis perigonii fruct. interioribus inaequalibus cordato-ovatis in apicem 3angularem integerrimum productis, anteriore vel omnibus calliferis, retieulato-venosis, utrinque den- tatis. 4 — Juli— August. Unter den Stammältern, selten. Wolgast: Mühlenthal, Buddenhagen, Netzeband. Usedom: auf dem Gnitz am Zinnowitzer Wege im Holze. Hat den Habitus der vorigen Art, neigt sich aber durch die breiten Perigonzipfel zu R. erispus. Die Pflanze unterscheidet sich von dem ihr am nächsten stehenden R. obtusifolius durch mehr längliche Wurzel- blätter, breitere, ungleiche, stark netzaderige, eingeschnitten gezähnte Peri- gonzipfel, wovon gewöhnlich nur der grössere eine Schwiele trägt. Die Zähne sind sehr ungleich, mitunter ist der eine oder andere pfriemlich zu- gespitzt. POLYGONACEAE. 401 £. suberispus, — foliis inferioribus e basi subcordata elongato- oblongis vel sublanceolatis margine suberispis, caeteris lanceolatis ; vexticillis aphyllis; laeiniis perigonii fruct. interioribus inaequa- libus cordato-ovatis in apicem 3angularem integerrimum productis, anteriore vel omnibus calliferis, reticulato-venosis, utrinque bre- viter inciso-dentatis. %& — R. cristatus Wallr. R. pratensis M. etK. R. Oxylapathum Brandt et Ratzb. in Hayne Arzn. XII, 2. R. acutus Fries. Juli— August. Unter den Stammältern, sehr selten. Nur einmal von Zabel in Buddenhagen bei Wolgast gefunden. Steht wegen der längeren, aus herzförmiger Basis länglich-lanzettlichen Wurzelblätter dem R. erispus viel näher, Die Perigonzipfel sind meistens sehr ungleich, der vordere, grössere und breitere und meist allein schwie- lentragende verdeckt die beiden anderen etwas schmäleren fast schildförmig. Die Zähne sind sehr kurz aber meist spitz. 4. R. conglomeratus Murr., — foliis infimis cordato-vel ovato- oblongis, supremis lanceolatis; vertieillis remotis folio fultis, su- premis tantum nudis; laciniis perigonii fruct. interioribus lineari- oblongis oblusis integerrimis, omnibus calliferis. & — R. Nemo- lapathum Ehrh. R. acutus Sm. Juli— September. An Wegen, Zäunen, Ufern und in feuchten Gebü- schen, häufig. Stengel 1—2° h., mit abstehenden, steifen Aesten. Wurzelblätter aus fast herzförmiger Basis länglich, die mittleren Stengelblätter länglich - lan- zettlich, zugespitzt, die oberen lanzettlich. Blüthenquirle entfernt, mit Aus- nahme der obersten alle beblättert. Blüthenstiele unter der Mitte geglie- dert. Perigonzipfel klein, lineal-länglich, ganzrandig und stumpf, alle mit eiförmiger, sehr hervortretender Schwiele besetzt. 5. R. sanguineus L., — foliis infimis cordato-oblongis vel subpanduriformibus, supremis lanceolatis; verticillis remotis, omni- bus nudis vel infimis folio fultis; laciniis perigonii fruct. interio- ribus lineari-oblongis obtusis integerrimis, unica callifera. & — R. nemorosus Schrad. R. Nemolapathum Wallr. e. viridis (Sm.), — caule, petiolis et costis foliorum viridibus. Juli— August. In Laubwäldern, an feuchten schattigen Orten, hin und wieder. Damgarten: Püttnitz. Stralsund: Negast. Rügen: Stubnitz. Greifswald: Elisenhain. Insel Oie. Wolgast: Jägerhöfer Forst. Usedom: Friedrichsthaler Forst. Vom Ansehen der vorhergehenden, ihr sehr ähnlichen Art, aber schlan- ker, die Aeste mehr aufwärts gerichtet, die Blüthenquirle nicht so reich- blüthig, meist blattlos, die Gliederung der Blüthenstiele mehr nach der Basis gerückt und von den Perigonzipfeln nur der vordere mit einer gros- va fast kugeligen, weisslichen Schwiele besetzt, die andern beiden schwie- lenlos. 26 402 POLYGONACEAE. Eine Abart mit blutrothem Stengel, Blattstielen und Blattrippen, den ursprünglichen R. sanguwineus L. darstellend, wurde hier noch nicht beobachtet. jr Laeiniae perigonii fructiferi interiores dilatatae, non in apicem angustatae. 6. R. erispus L., — foliis Zanceolatis acutis undulato-crispis; verticillis approximatis aphyllis; laeiniis perigonii fructiferi inte- rioribus subrotundo-ovatis basi subcordatis obtusis integerrimis vel basi subdentieulatis, una vel omnibus ealliferis. 4. Juli— September. An Wegen, Gräben, auf Wiesen, gemein. Stengel 2—4 h., mit aufrechten Aesten. Wurzelblätter bis 1° 1., wellig- kraus, an der verschmälerten Basis meistens ungleich ‘und öfter etwas zu= rückgeschlagen herzförmig. _Blüthenquirle sehr genähert, fast blattlos. _In- nere Perigonzipfel gross, häutig, netzaderig, rundlich- eiförmig, an. der Basis schwach herzförmie, sanzrandie oder schwach gezähnelt, nur einer oder alle mit einer eiförmigen Schwiele besetzt. 7. R. Patientia L., — foliis radicalibus caulinisque inferio- ribus ovato-Tanceolatis planis acuminatis, petiolis canaliculatis; vertieillis approximatis contiguis aphyllis ; laeiniis perigonii fruct. interioribus subrotundo-cordatis integerrimis, znica callifera. 4, Juli— August. In Gärten eultivirt als nuelis ah Babe In Südeuropa einheimisch. Zeichnet sich durch die flachen, nur am Rande etwas welligen, eilan- zettlichen, zugespitzten Blätter, die plötzlich in einen 'rinnigen Blattstiel zusammengezogen sind, sowie durch die kreisförmigen, an der Basis herz- förmigen, dünnhäutigen, schön netzaderigen und blassgrünen, meist rosen- roth überlaufenen Perigonzipfel aus, von denen nur einer mit einer eiför- migen Schwiele verschen ist. 2 8. R. Hydrolapathum Huds., — foliis eoriaceis lanceolatis acuminaltis basi in petiolum anguslatis margine undulato-crenulatis; petiolis supra planis; vertieillis approximatis contiguis aphyllis dense racemoso-paniculatis; laeiniis perigoniü fruet: interioribus ovato-Sangularibus integerrimis vel basi subdenticulatis, ommnibus calliferis. 4 — R. aquaticus Sm. non Linne. Juli — September. In stehenden Gewässern, Gräben und Teichen, häufig. Die grösste unsrer Arten. Stengel 3—6° h., steif aufrecht, dick, tief gefurcht, nach oben ästig. Wurzelblätter 1— 1!‘ 1. und bis 4“ br,, etwas dieklich, fast lederartig, lanzettlich, zugespitzt, wellig-gekerbt, an der Basis verschmälert und allmälig in den langen, oberseits flachen -Blattstiel herab- laufend. Blüthenquirle dicht genähert, ineinanderlaufend, in grossen dicht- traubigen Rispen. Blüthenstiele unter der Mitte gegliedert, mit wenig her- vortretendem Knie. Innere Perigonzipfel eiförmig-3eckig, meist ganzrandig, fast knorpelig, netzaderig-runzelig, jeder Zipfel- mit-einer grossen, "länglichen Schwiele besetzt. POLYGONACEAE 4053 R. aquatieus L. (R. Hippolapathum Fr.) ist in unserem Gebiete noch nicht gefunden, dürfte es aber an der südlichen Peene vielleicht noch erreichen. Er wird leicht an den flachen, an der Basis herzförmigen Blät- tern und den schwielenlosen Perigonzipfeln erkannt. Seet. II. Acetösa Tourn, Flores dioiei. Styli ovarii angulis superne accreti. Fo- lia hastata vel sagittata. 9. R. Acetösa L., — foliis ovatis vel oblongis acutis sagit- tato-hastatis; laeiniis perigonii fruetiferi interioribus cordato-sub- rotundis membranaceis integerrimis callo brevi squamaeformi de- flexo praeditis achaenio multo majoribus, exterioribus refraclis. 4 — R. Pseudoacetosa Bert. Juni— Juli. Auf Wiesen, Grasplätzen, an Wegen, sehr häufig. Stengel 1—2° h., einfach. Blätter 1-3“ 1., etwas dicklich, eiförmig bis länglich, die unteren stumpf, spiess- oder pfeilförmig. Scheiden gezähnt oder fransig-eingeschnitten. Blüthenquirle in blattlosen Rispen. Blüthen- stiele gegen die Mitte gegliedert. Aeussere Perigonzipfel klein und zurück- geschlagen, innere häutig, stark netzaderig, 13—2“' gross, häufig rosenroth, die Frucht um das Doppelte überragend, fast kreisförmig mit herzförmiger oder etwas gestutzter Basis und daselbst mit einer kleinen, fast schuppen- förmigen, zurückgeschlagenen Schwiele. 10. R. hispanicus Koch, — foliis obovato-oblongis rotundato- obtusis sagittato-hastatis; laciniis perigonii fruct. interioribus ovatis callo oblongo ultra dimidiam laciniam exeurrente praeditis, exterioribus refractis. 4 — R. Acetosa Bertol. Juni. Vaterland unbekannt; in Gärten als Gemüse gebaut. „Sauer- ampfer“. Von der vorhergehenden Art durch die gegen die Spitze verhreiterten, daher verkehrt-eiförmigen, länglichen, ganz stumpfen Blätter und dureh die längliche, grössere Schwiele der Perigonzipfel verschieden. — Ich habe a gr Sa in hiesigen Gärten gleich wie Koch nur die männliche Pflanze beobachtet. 11. R. Acetosella L., — foliis lanceolatis linearibusve hasta- tis; laeiniis perigonii fruct. interioribus ovatis integerrimis callo destitutis achaenium subaequantibus, exterioribus erectis adpressis. 4, Juni— Juli. An Wegen, auf Aeckern,. Hügeln und Triften, gemein. Kaum halb so gross als R. Acetosa L. und in allen Theilen kleiner, mit lang kriechendem Wurzelstock und feinem oft fadenförmigem Stengel. Aeussere Perigonzipfel aufrecht, den inneren angedrückt; diese kaum’ 4 1, eiförmig, fast so gross wie die Frucht, derbhäutig, undeutlich netzaderig und nebst den ungegliederten Blüthenstielen drüsig-punktirt. Die ganze Pflanze ist häufig blutroth. 2. POLYGONUM L. Perigonium 4—5partitum, subregulare, superne coloratum. Stamina 5—8. Styli 3 vel 2, saepe basi connati; stigmata capitata. Achaenium 3gonum vel compressum, 26* 404 POLYGONACRAER. perigonio persistente teetum. Embryo lateralis; cotyledones pla- nae, angustae. VIII 1. Sect. I. Bistorta Tourn. Caulis simplieissimus, spica solitaria terminatus. Styli 3, elongati; stigmata minutissima. 1. P, Bistorta L., — caule simplieissimo; foliis inferioribus ovato-oblongis basi subcordatis undulatis in petiolum alatum con- tractis; spica solitaria densa eylindrica. 4, Juni— Juli. Auf nassen, torfigen Wiesen, häufig. Wurzelstock dick, wurmförmig gekrümmt. Stengel 1—3° h., stets ganz einfach. Blätter wellig, unterseits graugrün, die unteren lang gestielt, 3— 4“ ]., aus etwas herzförmiger oder gestutzter Basis in den geflügelten Blatt- stiel zusammengezogen, die oberen schmäler, zugespitzt und mit fast halb- umfassender Basis sitzend. Scheiden kahl, ungewimpert. Aehre 1—2* |., dichtblüthig, an der Spitze des oben fast nackten Stengels. Perigon rosen- roth oder fleischfarben, Smännig. Frucht 3kantig, glänzend glatt. Sect. II. Persicaria Tourn. Caulis ramosus, rami singuli spica terminati. Styli basi connati; stigmata magna capitata. j Spieae eylindricae densiflorae. 2. P. amphibium L., — rhizomate repente; foliis petiolatis oblongis vel oblongo-lanceolatis basi rotundatis; spicis densis oblongo-cylindrieis, floribus pentandris. 4, e. natans Mnch., — caule submerso; foliis natantibus longe petiolatis latioribus subglabris. ß. terrestre Leers, — caule erecto vel adscendente; foliis breve petiolatis angustioribus saepe elongato-lanceolatis pubes- centi-scabris; spica subsolitaria. Juni— August. In Teichen und stehenden Gewässern, häufig; $. am Rande von Seen und auf überschwemmt gewesenem Boden, seltner. Wurzelstock lang kriechend und ästig. Stengel bei «. fluthend, oft mehrere Fuss lang, an den Knoten wurzelnd. Blätter etwas lederartig, in e. mit mehreren Zoll langen Stielen, in 2. kurz gestielt, oft fast sitzend, in der Breite sehr veränderlich, an der häufig etwas schiefen Basis abge- rundet. Scheiden verlängert, kahl oder behaart, gewimpert oder nackt. Aehre dick, in #. dünner und häufig einzeln. Perigon rosenroth, drüsenlos. Frueht eiförmig, zusammengedrückt, glänzend. 3. P. lapathifolium L., — foliis petiolatis ovato-lanceolatis vel lanceolatis basi attenuatis; vaginis Dbreviter ciliatis; spieis densis oblongo-cylindricis obtusis;, floribus hexandris; perigonüis peduneulisque glanduloso -scabris. © ß. nodosum (Pers.), — caule ad nodos tumido plerumque sanguineo-maculato, floribus achaeniisque subminoribus. y. incanum (Schmidt), — foliis subtus canescenti-tomentosis. POLYGONACERAE. 405 Juli— September. An Wegen, Gräben und auf Aeckern, gemein; ß. ziemlich verbreitet; y. seltner unter der Hauptform. Eine sehr veränderliche Pflanze. Stengel 1—2°' h., bald blassgrün, bald nebst den Blattstielen und Scheiden mehr oder weniger purpurn über- laufen, an den meist angeschwollenen Knoten oft roth gefleckt. Blätter in Grösse und Gestalt sehr veränderlich, häufig in der Mitte mit einem huf- eisenförmigen, braunen oder schwarzen Flecken, zuweilen unterseits fein grau-filzig. Scheiden kahl oder etwas kurzhaarig, kurz und fein gewimpert. Perigon und Blüthenstiele mehr oder weniger drüsig-rauh, grünlich oder rosenroth. Griffel 2. Früchte glänzend-schwarzbraun, fast kreisförmig, kurz gespitzt, zusammengedrückt, mit concaven . Flächen. 4. P. Persicäria L., — foliis breviter petiolatis ovato-lanceo- latis lanceolatisve basi attenuatis; vaginis pilosis longe eiliatis; spieis oblongo-eylindrieis densis erectis; floribus hexandris; pe- rigoniis pedunculisque eglandulosis. © Juli— September. An Wegen, auf Aeckern, Gartenland und wüsten Plätzen, sehr häufig. Ist der vorhergehenden Art sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch die behaarten, lang gewimperten Scheiden und die drüsenlose Perigone und Blüthenstiele. Die Blätter sind auch nicht so lang gestielt, die Aehren meist kürzer, die Perigone gewöhnlich hellroth, die Früchte glänzend’schwarz, entweder 3kantig mit concaven Flächen oder zusammengedrückt, an der Basis etwas bucklig, beide Formen oft auf derselben Pflanze. ‘r Spicae laxae, tenues subfiliformes. 5. P. Hydröpiper L., — foliis subpetiolatis ovato-lanceolatis vel lanceolatis basi attenuatis; vaginis subglabris mediocriter ei- liatis, floralibus brevissime vel non ciliatis; spieis lawis filifor- mibus basi interruptis arcuato-nutantibus; Noribus hexandris; pe- rigoniis glanduloso-punctatis; achaeniis opacis subtilissime rugu- loso- punctatis. © Juli— September. An Gräben, Teichen und feuchten Orten, gemein. Stengel aufrecht, 1—3' h., meist schon von der Basis an ästig. Blätter etwas wellig, öfter mit einem schwarzen Flecken. Scheiden fast kahl, mit mittelmässig langen, steifen Wimpern, öfter vermischt mit einzelnen kurzen Wimpern. Aehren lockerblüthig, fast fädlich, überhängend. Perigon grün- lich-weiss, an der Spitze röthlich, drüsig-punktirt. Früchte schwarz, glanz- los, unter der Lupe chagrinartig-punktirt, theils 3kantig, theils eiförmig und zusammengedrückt, auf beiden Flächen mit seichtem Buckel. — Hat einen pfefferartigen, beissenden Geschmack. — Wasserpfeffer. 6. P. mite Schrnk., — foliis lanceolatis vel oblongo-lanceo- latis; vaginis hirsutis longe eiliatis; spieis laxis filiformibus ar- cuato-nutantibus subpeduneulatis; perigoniis eglandulosis; achae- niis subopaeis obsolete punctulatis. © — P. dubium Stein, P, 406 POLYGONACEAE. Braunii Bl. et Fing. P. Hydropiperi-Persicaria Meisn. P. laxi- florum Weihe. P. hybridum Chaubard. Juli— September. An Gräben, Pfützen, feuchten Stellen, sehr selten. Im Walde bei Boltenhagen bei Wolgast von Tesch gefunden. Von der vorhergehenden Art nur durch die mehr behaarten und lang gewimperten Scheiden, sowie durch die drüsenlose Perigone und Blüthen- stiele verschieden. Die Früchte sind nicht ganz so matt und die Punkte treten auch weniger hervor. Die Pflanze hat gleich wie die folgende Art keine Schärfe. 7. P. minus Huds., — foliis lanceolato-linearibus antice sen- sim attenuatis, caulinis basi rotundatis, rameis basi. acutioribus, vaginis adpresse pilosis longe ciliatis; spieis filiformibus laxis erectiuseulis; floribus pentandris; perigoniis eglandulosis; achae- niis nitidis laevibus. © — P. angustifolium Roth. ß. elatum, — caule robustiore, foliis longioribus elongato- lanceolatis. Juli— September. An Gräben, Teichen, auf moorigen Wiesen, häufig; ß- unter der Hauptform hin und wieder. In allen Theilen kleiner und schlanker als die beiden Vorhergehenden. Es wird-diese Art besonders leicht erkannt: durch die schmal lanzettlichen, aus einer rundlichen Basis fast gleich breiten, gegen die Mitte hin kaum breiter werdenden und von da bis zur Spitze lang und allmälig verschmä- lerten Blätter, durch die doppelt kleineren, rosenrothen, drüsenlosen Blüthen und dureh die viel kleineren, stark glänzend schwarzen, glatten Früchte. Die Var. 8. ist robuster, hat etwas breitere und viel längere Blätter, wovon die grössten über 3“ ]. werden und erinnert dadurch mehr an P. mite, unter welchem Namen ich die Pflanze aus verschieden anderen Ge- senden empfing, von dem sie sich aber durch die kleineren Blüthen und die glänzenden kleinen Früchte sogleich unterscheidet. Sect. III. Avicularia Meisn. Flores in axillis foliorum faseiculati, spieas inter- ruptas formantes. Styli 3, liberi, brevissimi; stigmata minutissima. 8. P. aviculare L., — caule procumbente vel adscendente ramoso, ramis ad apicem usque foliatis; foliis ovalibus oblongo- lanceolatis lanceolatisve, vaginis bifidis demum laceris; floribus fasciculatis brevissime pedicellatis axillaribus; achaeniis ruguloso- striatis. @ — Gentinodium avieulare Drejer. ß. triviale Rehb., — caule folioso, foliis latioribus rare vel oblongis obtusis. y. negleetum Bess., — caule filiformi-ramoso; foliis minori- bus anguste lanceolatis acutis. d. polyenemum Rehb., — ramis duris ‚procumbentibus sub- aphyllis, foliis floribusque in apice ramulorum congestis. Juli— September. Auf Aeckern, Schutthaufen, an Wegen, Strassen und Rinnsteinen, gemein; d, an Ufern in der Nähe der Küste, seltner. POLYGONAGEAE. | 407 Stengel schon vonder: Basis an sehr ästig, ausgebreitet liegend, auch aufsteigend und in hohem Grase selbst aufrecht. Blätter sehr kurz gestielt, in Grösse und Breite sehr veränderlich, bald kaum 6° 'L.,:bald über 1“ 1. Scheiden trockenhäutig weiss, anfangs 2spaltig, später vieltheilig zerschlitzt. Blüthen 8männig, grünlich oder weiss, an der Spitze röthlich, zu 2—4 in den Blattachseln” büschelförmie zusammengedrängt. Früchte 3kantig, braun, fast matt, der Länge nach mit zarten runzelieen Streifen. Seet. IV. Tiniaria Meisn. Caulis volubilis. Flores in axillis foliorum faseieulati, Stylus 1, brevis; stigmata 3. 9. P. Convölvulus L., — caule*herbaceo volubili striato-an- gulato; foliis cordato -sagittatis; fascieulis florum axillaribus et terminalibus laxe racemosis; laciniis perigenii » exterioribus ca- rinatis; achaenüs opacis ruguloso-striolatis. ® — Tiniaria Con- volvulus Drejer. Juli— September. Auf Aeckern und bebautem Boden, gemein. Stengel windend, kantig, 1—3° h. Blätter lang gestielt, die unteren herzförmig, zugespitzt, die übrigen herz- pfeilförmig, : 1—2 l. Scheiden ganz nackt. Blüthen zu 3—6 in Büscheln in den Blattachseln und an den Spitzen der Aeste, oft sehr verlängerte, lockere Trauben bildend. Blüthen- stiele Kürzer als das Fruchtperigon, nahe unter demselben gegliedert. Pe- rigon grün, am Rande und inwendig' weiss, die 3 äusseren Zipfel gekielt, mehlig-papillös. Früchte schwarz, glanzlos, mit sehr zarten, runzeligen Längsstreifen. 10. P. dumetorum L., — caule herbaceo volubili striato; foliis cordato -sagittatis; fascieulis florum axillaribus et termina- libus laxe racemosis; laciniis perigonii 3 exterioribus carina late membranaceo-alatis; achaeniis nitidis laevibus. ®& — Tiniaria dumet. Drejer. Juli— September. In Zäunen, Hecken und Gebüschen, verbreitet; be- sonders häufig auf Rügen und Usedom. Stärker als die sehr nahe stehende, vorhergehende Art, oit 4— und stärker windend. Ist leicht zu unterscheiden: durch den nur schwach ge- streiften Stengel, durch längere, unterhalb der Mitte gegliederte Fruchtstiele, durch die äusseren Zipfel des Fruchtperigons, welehe auf dem Kiele mit einem breiten, häufigen, in den Fruchtstiel herablaufenden Flügel versehen sind und durch die glänzend schwarzen, glatten Früchte. U 3. FAGOPYRUM Tourn. Achaenium perigonio longius. Em- bryo centralis, eotyledonibus latis, induplieatis. Caet. ut Polygoni. 1. F. esculentum Mneh., — caule erecto; foliis sagittato- cordatis acuminatis; racemis axillaribus simplieibus, terminalibus corymbosis; achaeniis 3gonis acuminatis laevibus, angulis argutis integerrimis. © — Polygonum Fagop. L. 408 POLYGONACEAE — THYMELAEACEAE. Juli— August. Aus Mittelasien stammend; bei uns sehr häufig auf leichtem Boden angebaut. Stengel 1—2' h., meist ästig. Blätter lang gestielt, aus herz-pfeilför- miger Basis plötzlich zugespitzt, mitunter etwas eckig. Blüthen Smännig, weiss oder rosenroth, in lang gestielten achsel- und gipfelständigen Trauben, die gipfelständigen doldentraubig vereinigt. Früchte 3kantig, zugespitzt, init ganzrandigen, scharfen Kanten und glatten Flächen, vom Fruchtperigon kaum bis zur Hälfte umgeben. — Buchweizen. 2. F. tatarieum (L.) Gärtn., — caule ereeto; foliis sagittato- cordatis breviter acuminatis; "racemis axillaribus et terminalibus solitariis; achaeniis 3gonis acutis verruculoso-rugulosis, angulis repando-dentatis. © — Polygonum tatar. L. F. dentatum Mnch. Juli— August. Unter dem Vorigen und auf Kartoffelfeldern, meist ein- zeln und sehr zerstreut. Stammt aus Sibirien und ist mit dem Buchweizen eingeschleppt. Hat grosse Aehnlichkeit mit dem Buchweizen. Die Blätter sind aber kürzer gespitzt, die Blüthen kleiner, grünlich, in lang gestielten, einzeln stehenden, unterbrochenen Trauben, wovon die gipfelständigen niemals eine Doldentraube bilden. Die Früchte sind matt graubraun, an den Kanten mit 2—3 stumpfen, oft wenig- ausgebildeten Zähnen versehen, auf den Flächen etwas warzig-runzelig und in der Mitte mit einer Längsfurche ver- sehen, vom Fruchtperigon nur an der Basis umgeben. 73. Fam. THYMELAEACEAE Adans. Perigon unterständig, gefärbt, röhrenförmig, mit 4- selten 5spaltigem Saume. Staubgefässe dem Perigonschlunde oder der Röhre eingefügt, meist von doppelter Zahl der Perigon- zipfel; Antheren durch Längsspalten aufspringend. Fruchtknoten frei, Ifächerig, leiig, mit hängendem Eichen. Griffel 1, mit einer Narbe. Frucht trocken oder beerenartig. Keimling gerade; das Eiweiss meist fehlend. Sträucher, seltner Kräuter. Blätter ungetheilt, ohne Neben- blätter. — Von den verwandten Elaeagnaceen durch den hän- genden Samen leicht zu unterscheiden. 1. DAPHNE. 1. DAPHNE I. Perigonium eorollinum, deeiduum, tubo ey- lindrico vel infundibuliformi, limbo 4Afido. Filamenta brevissima. Bacea. VII, 1. 1. D. Mezereum L., — foliis oblongo-lanceolatis basi euneato- attenuatis glabris; floribus lateralibus sessilibus subternis, laciniis THYMELAEACEAE — :ELAEAGNACEAE. 409 perigonii ovatis. ß — Thymelaea Mez. Scop. Mezereum offici- narum ©. A. Meyer. März — April. In schattigen Laubwäldern, bis jetzt nur im Quilower Walde bei Anclam von Zabel gefunden. Ein 1—3‘ hoher, aufrechter Strauch, mit grauer, runzeliger, mit braunen Wärzchen bestreuter Rinde. Blätter abfallend, abwechselnd, ganz kurz ge- stielt, unterseits graugrün. Blüthen rosenroth, sehr wohlriechend, meist zu 3 in den Achselstellen der vorjährigen Blätter sitzend und sich vor der Entfaltung der Blätter entwickelnd. Perigonzipfel eiförmig, senkrecht ab- stehend, so lang wie die aussen zottige Röhre. Beeren erbsengross, ei- förmig, scharlachroth. — Sehr giftig. — Kellerhals, Seidelbast. — Oft. Cort. Mezerei. 74. Fam. ELAEAGNACEAE R. Br. Perigon unterständig, 2—4spaltig oder -blätterig. Staub- gefässe dem Perigonschlunde oder einer, die Perigonröhre über- ziehenden Scheibe eingefügt, von gleicher Zahl der Zipfel und mit denselben wechselnd; oder doppelt so viele. Fruchtknoten frei, von der Perigonröhre eingeschlossen, mit einem aufrechten Eichen. Griffel 1, mit einer Narbe. Frucht nussartig, von dem fleischig gewordenen Perigon umgeben und eine steinfruchtartige Scheinfrucht bildend. Keimling gerade; Eiweiss spärlich. Bäume oder Sträucher, mit oft dornigen Aesten, und silber- weiss- oder bräunlich-schülferigen Blättern, ohne Nebenblätter. Blüthen häufig eingeschlechtig. 1. HIPPOPHAE. 1. HIPPOPHAE L. Flores dioieci, in axillis squamarum ra- mulorum hornotinorum. Mas.: Perigonium diphyllum, phyllis apice cohaerentibus. Stamina 4. Fem.: Perigonium tubulosum, apice 2fidum. Pseudocarpium drupaceum, e perigonio aucto et succulento, nucem includente, formatum. XXL, 4. 1. H. rhamnoides L., — foliis lineari -lanceolatis subtus ar- genteo-lepidotis. P April— Mai. An hohen Ufern der Seeküste, stellenweise in grosser Menge. Hiddensee: nördliches Ufer. Häufig an den hohen östlichen Kü- sten Rügens: auf Mönchgut, Ufer der Granitz, Halbinsel Thiessow an der schmalen Heide und besonders auf Jasmund, dann an dem Ufer zwischen Vieregge und Breetz (Holtz). Insel Oie: nordwestliches Ufer. Usedom: hohe Ufer bei Caminke am Haft. 410 ELAEAGNACEAE — ARISTOLOCHIAGEAH. Ein sehr ästiger, 4—10° hoher Strauch oder kleiner Baum. Zweige meist mit einem Dorn endigend, nebst Blättern und Blüthen von silber- glänzenden, oft bräunlichen, sternförmigen Schüppchen schülferig. Blätter 1—11“ ]., oberseits im Alter fast kahl und grün, unterseits weissschülferig. Blüthen kurz vor den Blättern erscheinend, in den Achseln der unteren Schuppen der jungen Zweige, aus deren Spitze die jungen Blattbüschel entspringen; die männlichen kätzchenartig zusammengedrängt. Das männ- liche Perigon rostfarben, aus zwei hohlen, kugelig zusammenneigenden, an der Spitze verwachsenen Perigonblättern gebildet. Weibliche Blüthen un- scheinend, zwischen den Schuppen der Zweige versteckt. Fruchtknoten mit einer verlängerten, gefurchten Narbe. Perigon inwendig gelblich, zur Zeit der Fruchtreife vergrössert und saftig, die Nuss überziehend, eine ei- förmige, orangefarbene, 2—3' grosse, steinfruchtartige Scheinfrucht bildend. Nuss länglich, zusammengedrückt, glänzend schwarzbraun, beiderseits mit einer Furche. — Seedorn. 75. Fam. ARISTOLOCHIACEAR Juss. Perigonröhre mit dem Fruchtknoten verwachsen. Saum oberständig, zungenförmig oder 2—3lappig, in der Knospen- lage klappig. Staubgefässe meist 6 oder 12, mit sehr kurzen Fäden, einer dem Fruchtknoten .aufsitzenden Scheibe eingefügt, oder mit der Griffelbasis verwachsen; Antheren auswärts auf- springend. Fruchtknoten 3—6fächerig, mit mittelständigen, viel- eiigen Samenträgern. Griffel säulenförmig, mit meist 6strahliger Narbe. Frucht kapsel- oder beerenartig, meist mit dem Perigon gekrönt. Keimling sehr klein, an der Basis des knorpeligen Ei- weisses. Stauden oder Halbsträucher, mit abwechselnden, gestielten, häufig herzförmigen Blättern, meist ohne Nebenblätter. 1. ARISTOLOCHIA. 1. ARISTOLOCHIA Tourn. Perigonium coloratum, tubulosum, apice oblique in ligulam dilatatum, tubo basi ventricoso. An- therae 6, sessiles, sub stigmate 6radiato adnatae. Capsula 6locu- laris. XX, 6. 1. A. Clematitis L., — caule erecto; foliis profunde eordatis petiolatis glabris; floribus axillaribus fascieulatis. 4. Jun. An Zäunen, Wällen, selten und ursprünglich nicht eigentlich wild. Rügen: im Spykerschen Garten (Zabel). Greifswald: am Stadtwall zwischen dem Fleischer- und Mühlenthore, daselbst sehon 1769 von Kölpm beobachtet, Hanshäger Pfarrgarten und Wrangelsburg (Tesch). Demmin: bei Verchen (Fischer). ARISTOLOCHIACEAE — CERATOPHYLLACEAE. 411 Wurzelstock kriechend. Stengel 2—4'h., einfach, etwas hin- und her- gebogen Blätter lang gestielt, rundlich herzförmig, mit tiefem Herzaus- schnitte, 2—4“ 1. und br., am Rande schärflich. Blüthen auf 1blüthigen Stielen, büschelförmig in den Blattachseln, gelb. Perigonröhre gerade, in der Mitte etwas verdünnt, mit zungenförmigem Saume. Kapsel rundlich oder fast birnförmig, von der Grösse einer Wallnuss. — Osterluzei. — Obs. Off. Rad. Aristolsch. vulg. 76. Fam. CERATOPHYLLACEAE Gray. Blüthen 1häusig. Männliche: Perigon 10—12blätterig, Blät- ter lineal, abgestutzt, 2—3spitzig. Antheren 12 —16, sitzend, 3spitzig, 2fächerig. Weibliche Blüthen: Perigon wie bei der männlichen Blüthe. Fruchtknoten 1, lfächerig, mit einem hän- senden Eichen. Griffel pfriemlich. Frucht eine durch den blei- benden Griffel stachelspitzige Nuss. Same hängend, mit spär- lichem Eiweisse. Keimling grün, mit 2 Keimblättern und sehr entwickeltem Knöspchen, dessen erste Blätter sich mit den Keim- blättern kreuzen. Untergetauchte Wasserpflanzen, mit quirlständigen, in fäd- liche Zipfel gabelig-getheilten Blättern und einzelnen, in den Blattachseln sitzenden Blüthen. — Diese nur aus einer Gattung bestehende Familie erinnert durch ihren Habitus an Najas und Chara, steht aber sonst zu keiner anderen Familie in naher Be- ziehung. 1. CERATOPHYLLUM. 1. CERATOPHYLLUM L. Character generis idem atque fa- miliae. XXL5. 1. C. demersum L., — foliis vertieillatis dichotome in laeci- nias 2—4 lineari-filiformes spinuloso-dentieulatas divisis; nucibus oblongo-ovalibus irispinosis, spinis ad basin 2 deflexis, terminali fructum aequante vel superante. 4 — C. oxyacanthum Cham. £- apieulatum (Cham.), — spinis baseos abbreviatis in tuber- cula minutis. Juli— September. In Gräben, Teichen und Flüssen, sehr häufig; £. unter der Hauptform vereinzelt. Die ganze Pflanze untergetaucht, schwärzlich-grün. ‚Stengel lang, faden- förmig, oben in zahlreiche, dicht beblätterte Aeste getheilt. Blätterquirle gegen die Spitze der Aeste sehr genähert und kegelförmig zusammenneigend. Blätter starr und brüchig, 1—2fach gabeltheilig, mit 2—4 lineal -fädlichen, dornig gezähnelten Zipfeln. Blüthen unscheinend klein, in den Blattachseln 412 CERATOPHYLLACEAE — CALLITRICHACEAE, versteckt sitzend. Nuss fast sitzend, länglich-oval, 2—21‘“ ]., schwarzgrün, ödornig, Dornen von verschiedener Länge, der an der Spitze zuweilen noch einmal so lang als die Frucht, die beiden erundständigen abwärts gebogen oder gekrümmt, in der Grösse sehr veränderlich, mitunter wie in £. nur höckerförmig ausgebildet. Oft unfruchtbar, 2. C. submersum L., — foliis verticillatis ter diehotome in lacinias 5—S setaceas spinuloso -dentieulatas divisis; nucibus ovalibus basi inermibus apice breviter mucronatis. A — Ü. mu- ticum Cham. Juli— September. In Gräben, Teichen, Flüssen, selten. Rügen: bei Gingst in einem Pfuhle in der Nähe der Lehmkuhlen (Zbl.). Greifswald: auf dem Rosenthal. Züssow: im Canal bei Carlsburg (Tesch). Vom Ansehen der vorigen Art. Die Blätter meist heller grün, schlaf- fer, meist 3mal gabeltheilig, mit feineren, zarter dornig-gezähnelten Zipfeln. Die Früchte mehr oval, an der Basis unbewehrt, nur an der Spitze mit kurzer Stachelspitze, auf der Oberfläche frisch meist glatt, getrocknet ge- wöhnlich warzig punktirt. 17. Fam. CALLITRICHACEAE Link. Blüthen eingeschlechtig, meist durch 2 gegenständige, sichel- förmige, durchscheinende Deckblättehen gestützt. Perigon feh- lend. Staubgefäss 1; Anthere nierenförmig, Afächerig, durch eine halbkreisförmige Spalte quer aufspringend. Fruchtknoten 1, 4lap- pig und 4fächerig, Fächer mit einem hängenden, am inneren Win- kel befestigten Eichen. Narben 2, fädlich. Frucht: eine in 4 nussartige Theilfrüchte zerfallende Spaltfrucht. Keimling gerade, in der Achse des fleischigen Eiweisses. Zarte, oft nur mit den blühenden Spitzen auftauchende Was- serpflanzen, mit gegenständigen Blättern, ohne Nebenblätter. Blüthen unscheinend, einzeln in den Blattachseln. 2. CALLITRICHE. 1. CALLITRICHE L. Character seneris idem atque fami- haesERXxT.1: a. Foliis basi angustioribus, supremis plerumque latioribus rosulatis 3pli- nervüs; floribus bracteolatis. 1. C. verna L., — foliis basi paulo angustioribus linearibus, superioribus plerumque latioribus spathulatis vel obovato-spathu- latis, supremis saepius approximatis et rosulatis; polline elliptico; CALLITRICHACEAE. 413 stigmatibus erectis medioeribus subpersistentibus; carpidiis argute- carinatis. © et 4 — C. vernalis Kütz. e. minima (Hoppe), — subterrestris, 1— 2pollicaris; foliis omnibus sublinearibus, supremis non rosulatis. ß- eaespitosa (Schultz Starg.), — subterrestris, 3—6pollitaris, caespitose repens; foliis supremis obovato-spathulatis subrosulatis. y. stellata (Hoppe), — aquatica; foliis submersis linearibus, supremis latioribus rosulatis. — Forma tota submersa sterilis, foliis omnibus linearibus: C. angustifolia Hoppe. Mai— Herbst. In Bächen, Gräben und stehenden Gewässern, sehr häufig; «. und 2. auf überschwemmtem Boden, besonders am Rande von Tümpeln. - Stengel fädlich, zart und schlaff, meist ästig, nach der Tiefe des Was- sers von verschiedener Länge, auf fast ausgetrocknetem Boden nur wenige Zoll lang und dann kriechend. Blätter gegenständig, nach Gestalt und Grösse sehr veränderlich, von 41“ l., meistens an derselben Pflanze verschieden, die unteren des untergetauchten Stengels schmäler, oft linien- förmig und Inervig, stumpf, häufig ausgerandet und kurz 2spitzie ,‚ die ober- sten breiter, spatelförmig, 3fachnervig, bei der Wasserform schwimmend und rosettenförmig zusammengedrängt. Blüthen in den Blattachseln, einzeln, eingeschlechtig, die der obersten Blätter meist männlich, selten beide Ge- schlechter neben einander. Deckblättchen weisshäutie - durchscheinend, auf- recht, etwas gekrümmt und zusammenneigend, die Länge der jungen Frucht kaum erreichend. Staubfaden später sehr verlängert. Pollen kurz-elliptisch. Fruchtknoten sitzend, seltener sehr kurz gestielt, mit 2 fädlichen, aufrechten, bis 2mal so langen, selten ganz abfallenden Narben. Frucht im Umriss kreisrundlich, doch öfter etwas länger als breit, zusammengedrückt, an der Spitze und Basis ausgerandet, aus 4 kreuzförmig gestellten aber paarweise genäherten, mit einem scharfen Kiel umzogenen "Theilfrüchten bestehend, 2. C. hamulata Kütz., — foliis basi angustioribus, inferiori- bus linearibus, superioribus plerumque latioribus obovato-spathu- latis, supremis rosulatis; polline subgloboso; stigmatibus longis- simis divaricatis demum reflexo-adpressis deciduis; carpidiis argute carinatis. © et 4 Juni— Herbst. In Bächen und Gräben. Um Wolgast häufig und wahr- scheinlich allgemein verbreitet. Ist hier bis jetzt nur in der Wasserform mit oberen schwimmenden, verkehrt-eiförmig-spatelförmigen, rosettenförmigen Blättern beobachtet. Un- terscheidet sich von C. verna durch die sehr langen, die junge Frucht meist um das 6—8fache überragenden, spreizenden, dann zurückgeschlagen- angedrückten, zuletzt aber abfallenden Narben, den mehr kugeligen Pollen und die etwas grösseren, kreisrundlichen, fast breiteren Früchte, deren Theil- früchte mit einem scharfen, fast einen schmalen Flügel bildenden Kiel um- zogen sind. — Die Deckblättchen sind bei der hiesigen Form sehr gross, sichelförmig gekrümmt und überragen die junge Frucht. Bei andern Formen sollen sie aber sehr veränderlich sein, ja selbst ganz fehlen können. Ob zu dieser Art wirklich, die C. brutia Petagna als kürzer-lineal- 414 CALLITRICHACEAE. blätterige Form gehört, wie Hegelmäier nach Gussone’s Mittheilung annimmt, oder ob sie eine Form von GC. auetumnalis L. oder Ö. truncata Juss., wie andere meinen, sei, ist schwer-zu entscheiden, wenigstens scheint mir eine Zurückstellung des Namens C. hamulata Kütz. gegen C. brutia Petagna zur Zeit nicht gerechtfertigt. Sun: stagnalis Scop., — foliis basi angustioribus rotundato- vel obovato-spathulatis, supremis subrosulatis; polline globoso; stigmatibus mediocribus erecto-patentibus saepe demum reflewis persistentibus; carpidiis alato-carinatis. © et 4, e. microphylla Kütz., — subterrestris; foliis omnibus rotun- dato-obovatis vel obovato-spathulatis minoribus. ß. platycarpa (Kütz.), — aquatica; foliis submersis linearibus, supremis obovatis vel spathulatis. Juni — Herbst. In Pfützen, auf schlammigem Boden und sumpfigen Waldwegen; in der Form «. häufig auf Usedom: in den Wäldern bei Peene- münde, Scheide, Hammelstall und Pudagla; Rügen: in der Stubnitz und gewiss weiter verbreitet; ß. bei Eldena. Bildet in der Form «. kleine, 4—8“ grosse Rasen von niederliegend- kriechenden, zarten, verästelten Stengeln, ähnlich den Formen «. und ß. der C.verna L. Die Blätter sind aber breiter, rundlich - verkehrt - eiförmig bis spatelförmig, an der Spitze des Stengels kaum zu einer Rosette vereinigt; sämmtlich äfac hnervig, stumpf oder schwach ausgerandet. Bei der Form 2. werden die Stengel durch das tiefere Wasser mehr verlängert und die un- tergetauchten Blätter verschmälern sich bis ins Linienförmige, die obersten breiten treten mehr zu einer Rosette zusammen. Deckblättchen klein. Pol- len ganz kugelförmig. Narben etwas länger als die Frucht, aufrecht-ab- stehend, später oft zurückgeschlagen, vertrocknend und bleibend. Frucht grösser 'als bei den vorhergehenden Arten, im Umrisse kreisrund, stark zu- sammengedrückt, in der Mitte fast eingedrückt- genabelt, an der Spitze und Basis tief aber schmal ausgerandet; Theilfrüchte breit flügelig-gekielt, die Kielflügel die untere Ausrandung beeränzend und sich fast bis zur. nabel- förmigen Vertiefung in der Mitte der Frucht hinaufziehend. b. Foliis basi paulo latioribus, omnibus linearibus Inervis, supremis non rosulatis; floribus ebracteolatis. 4. C. auctumnalis L., — foliis basi paulo latioribus omnibus submersis aequalibus linearibus apice retusis, supremis non Tosu- latis; bracteolis nullis; stigmatibus divaricatis mox reflexo- ad- pressis deciduis; carpidiis alato-carinatis. 4 — C. virens Gold- bach. C. decussata Lk. Juni— Herbst. In stehenden und langsam fliessenden Gewässern, stets ganz unter Wasser, nicht verbreitet, aber an ihren Standorten häufig. Stral- sund: häufig im Franken- und Knieperteich, Kupfermühlenteich, "Knieper- Mühlengraben und Mühlenteich, im Mühlengraben oberhalb Grarbodenhagen, sowie im Borgwallsee von Herrn Fischer gefunden. Lassan: in einer alten Torfgrube auf der Weide (Heinrich). Anclam: in der Peene (Lauer). Eine in Deutschland vielfach verwechselte, sehr beständige Art, die JALLITRICHACEAE — EUPHORBIACEAE. 415 niemals breitere, rosettenartige Blätter entwickelt. Sie kann daher wegen der stets gleichgestalteten, linienförmigen Blätter nur mit den Formen der vorherge henden "Arten, die auch lauter linienförmige Blätter besitzen, ver- wechselt werden. Die Blätter der C. auetum nalis L. sind aber aus brei- ter nicht schmälerer Basis linienförmige, an der Spitze ausgeschweift und kurz 2spitzig, stets Inervig, die Blattpaare meist sehr genähert. Deckblätt- ehen fehlend. Blüthen beider Geschlechter h: iufig neben einander in der- selben Blattachsel. Narben ziemlich lang, sich bald zurückschlagend und dann abfallend. Früchte sehr reichlich vorhanden, fast noch grösser und von derselben Gestalt wie bei C. stagnalis. Die Pflanze ist gewöhnlich nur 4—6“ h., wird aber auch über 1° h., sehr vielästig und bildet kleine Büsche unter Wasser, die sich durch die gesättiot-grüne, beim Trocknen sich ins Schwärzliche ziehende Farbe aus- zeichnen. 78. Fam. EUPHORBIACEAE Juss. Blüthen 1häusig, meistens unvollständig; eine weibliche und eine unbestimmte Anzahl männlicher Blüthen von einer gemeinschaftlichen, kelchartigen, 2—7thei- ligen Hülle (involuerum) umgeben, deren Zipfel (wenigstens bei unsern Arten) mit 4—5 kronblattartigen, drüsigen Anhängseln abwechseln. Blumenkrone bei unsern Arten stets fehlend. Männ- liche Blüthe: aus einem, durch eine Gliederung dem Blüthenstiele aufsitzenden Staubgefässe gebildet; Staubbeutel 2fächerig. Weib- liche Blüthe; Griffel oder Narben getheilt. Fruchtknoten meist gestielt, 3fächerig, Fächer leiig. Frucht eine Spaltfrucht, aus 3, von der centralen Achse abspringenden Tkeilfrüchten bestehend. Samen hängend, mit krustiger Schaale. Keimling gerade, in der Achse des fleischigen Eiweisses. Kräuter, Sträucher oder Bäume, mit meist einfachen, wechsel- ständigen Blättern oder ganz blattlos und von ae Ge- stalt, scharfe Milchsäfte enthaltend. Sie sind am zahlreichsten unter den Tropen, besonders Amerika’s verbreitet, bei uns nur durch eine Gattung vertreten. 1. TITHYMALUS. * 2 TITHYMALUS Tourn. Involuerum floriferum :ampanu- latum, apice 8— 10fidum, lobi 4—5 introrsi membranacei, lobi 4—5 extrorsi disco carnoso nectarifluo (glandula) suborbieulari vel semilunari teeti. Flores masc. 10— 20, e stamine solitario, pedicello articulatim imposito, formati, ad basin involueri inserti, 416 EUPHORBIACEAE. bracteolis lanceolatis eiliatis fulti. Flos fem. solitarius, in cen- tro involucri pedicellatus. Schizocarpium in carpidia 3, ab axi dehiscentia, secedens. Caulis foliatus, non articulatus. XXL, 1. — Wolfsmilch. Sect. I. Galarrheus Haw. Glandulae involueri floriferi suborbiculatae vel trans- verse ovales. 1. T. helioscöpius (L.) Scop., — foliis obovatis basi cuneatis antice serratis; umbella 5radiata, radiis 3chotomis, ramulis dicho- tomis; schizocarpio laevi, seminibus favoso-reticulatis. © — Eu- phorbia hel. L. Juni— September. Auf Aeckern und Gartenland, häufig. Gelbgrün. Stengel aufrecht oder aufsteigend, 4—1’ h., einfach oder am Grunde ästig, zerstreut behaart. Blätter mit keilförmiger Basis sitzend, die unteren kleiner. Hüllblätter der meist 5strahligen Dolde nebst den Hüllchenblättern den Stengelblättern gleichgestaltet. Drüsen der Blüthen- hülle 'quer-oval, gelb. Samen fast kugelig, matt olivenbraun, netzgrubig. 2. T. paluster (L.) Kl. et Greke., — foliis lanceolatis inte- gerrimis subdenticulatisve; umbella multiradiata, radiis 2—3fidis; schizocarpio verrucoso, seminibus laevibus. 4 — Euphorbia pal. L. Juni— Juli. Auf sumpfigen Wiesen, selten. Anclam: auf den Peene- wiesen beim Libbnower Mühlengraben (Tesch). Usedom: auf den Wiesen zwischen Pudagla und der Oberförsterei. Wurzelstock vielköpfig, meist mehrere, buschförmig vereinigte Stengel treibend. Stengel oft purpurroth, dick, hohl, 2—4’° h., nach der Blüthe vielästig, die unfruchtbaren Aeste dann den Blüthenstand weit überragend. Blätter lanzettlich, meist stumpf, mit verschmälerter Basis sitzend, 13—2“ 1., die der unfruchtbaren Aeste kleiner, schmäler, bis lineal-lanzettlich, öfter kurz gestielt. Dolde unregelmässig vielstrahlig. Hüllchenblätter breit ellip- tisch, am Grunde verschmälert. Drüsen quer-oval, braungelb, Frucht mit kleinen, länglichen Wärzchen besetzt. Samen glänzend glatt, grauweiss. — Die Pflanze hat das Ansehen eines jungen Weidenbusches. Sect. II. Esula Haw. Glandulae involucri floriferi semilunares vel bicornes. i Semina laevia. 3. T. Cyparissias (L.) Scop., — foliis anguste linearibus in- tegerrimis glabris, rameis angustissimis; umbella multiradiata, ra- diis iterato-bifidis; glandulis bicornibus; carpidiis dorso subtiliter punctulato-scabris. 4 — Euphorbia Cyp. L. Mai— Juni. Auf Feldern und Hügeln, erst in neuerer Zeit eingebür- gert und noch selten. Wolgast: auf dem Rasen in den Anlagen, bei Rap- penhagen am Hohlen Berg und auf dem Boltenhäger Felde von Tesch ge- funden. Lassan: bei Lentschow (Heinrich). Wurzel absteigend und weit verzweigt-kriechend. Stengel 1--1' h., unterhalb des Blüthenstandes meist mit unfruchtbaren Aesten. Blätter glanzlos, gelbgrün, mit einem bläulichen Anfluge, schmal lineal, fast gleich- EUPHORBIACEAE — ACALYPHACEAE, > breit. Hüllblätter den Stengelblättern gleich; Hüllchenblätter delta-herz- förmig oder delta-rautenförmig, meist kurz und fein gespitzt, gelblich, zu- weilen im Alter purpurn überlaufen. Frucht punktirt-rauh. Samen gelb- braun, glatt. — Die Unterseite der Blätter ist oft mit einem Blattpilze (Aecidium Euphorbiae Pers.) besetzt, wodurch die Blätter kürzer und breiter werden, die Stengel aber verkrüppeln und unfruchtbar bleiben. 4. T. Esula (L.) Scop., — foliis lanceolatis vel lineari-lanceo- latis basin versus attenuatis integerrimis glabris, rameis subspa- thulatis; umbella multiradiata, radiis iterato-bifidis; glandulis bi- eornibus; carpidiis dorso subtiliter punctulato-scahris. & — Eu- phorbia Es. L. Juni— Juli. An Ackerrändern, auf Hügeln, sehr selten und bis jetzt nur von Herrn Holtz auf dem Rugard bei Bergen auf Rügen gefunden. Der vorhergehenden Art sehr nahe stehend, aber meist grösser und kräftiger und gewöhnlich dunkler grün; hauptsächlich nur durch die mehr lanzettlichen, nach dem Grunde verschmälerten, aber über der Mitte am breitesten, meist stumpflichen Blätter verschieden. Tr Semina angulata et foveolata. 5. T. Peplus (L.) Gärtn., — foliis petiolatis obovatis obtusis- simis integerrimis; umbella 3radiata, radiis dichotomis; glandulis bicornibus; carpidiis dorso 2carinatis; seminibus oblongo - hexa- gonis inaequaliter foveolatis. @ — E. Peplus L. Juli— August. Auf bebautem Boden, besonders Gartenland, häufig, Stengel 4—8“ h., einfach. Blätter bläulich-grün, in den Blattstiel plötz- lich keilförmig verschmälert, die untersten fast kreisförmig. Hüllblätter der östrahligen Dolde den Stengelblättern gleichgestaltet; Hüllchenblätter schief- eiförmig, stachelspitzig. Drüsen gelblich-weiss, mit ziemlich langen, faden- förmigen Hörnchen versehen Theilfrüchte auf dem Rücken mit 2 fast flügeligen Kielen. Samen länglich-6seitig, die beiden inneren durch eine schmale Furche getrennten Seiten mit je einer länglichen Grube, die übri- gen 4 Seiten mit je 3 und 4 rundlichen Grübchen; der Same selbst weiss- grau, die Grübchen braun. - 79. Fam. ACALYPHACEAR Bartl. Blüthen 1- selten 2häusig, ohne Hülle und drüsige Anhängsel, mit oder ohne Blumenblätter. Perigon in der weiblichen Blüthe stets vorhanden. Staubgefässe meist in unbestimmter Zahl; Ru- ‚dimente des zweiten Geschlechts in der normal entwickelten Ge- schlechtsblüthe fehlend. Fruchtknoten 3fächerig oder 1 — 4fä- cherig; Fächer leiig. Frucht eine Spaltfrucht, aus 2—4, von der centralen Achse abspringenden Theilfrüchten gebildet. : 27 418 ACALYPHACEAE — URTICGACEAE. Kräuter, Sträucher oder Bäume, von den Euphorbiaceen durch das Fehlen der mit drüsigen Anhängseln versehenen Hülle verschieden. 1. MERCURTALIS. 1. MERCURIALIS Tourn. Flores monoiei vel dioiei. Pe- rigonium 3—rarius dpartitum. Mase.: Stamina 9—12. Fem.: Sty- lus brevis; stigmata 2, elongata. Schizocarpium i in carpidia 2, isperma secedens. XII, 8. — Bingelkraut. 1. M. perennis L., — caule simplieissimo inferne nudo; foliis petiolatis ovato-oblongis lanceolatisve crenato=serratis, floribus femineis longe peduneulatıs. 4. Mai. In schattigen Laubwäldern und Gebüschen, verbreitet. Wurzelstock dünn, lang kriechend. Stengel einfach, unten rund und fast nackt, oben fast 4kantig und mit genäherten Blattpaaren. Blätter dunkelgrün, gegenständig, schärflich-feinbehaart, 2—3“ 1., mit kleinen Ne- benblättern. Männliche Blüthen klein, in lang gestielten, achselständigen, unterbrochenen Aehren sitzend, grünlie h, 6— 9männig. Weibliche Blüthen auf langen Stielen, meist zu 2—3. Spaltfrucht aus 2 kugeligen, aufsprin- genden, grünborstigen Theilfrüchten bestehend. Samen rundlich, ausge- stochen-punktirt, grauweiss. 2. M. annua 1, — caule ramoso; foliis petiolatis ovato-lan- eeolatis erenato-serratis; floribus femineis subsessilibus. ®& Juni — October. Auf Gartenland und feuchtem, humusreichem Boden, selten und höchst unbeständig. Stralsund: Fı anken- und Knieper- -Vorstadt (Fischer). Greifswald: in Gärten und auf Schutt. Wolgast: Boltenhagen (Tesch), bei der Wolgaster Fährbmicke. Wurzel spindelförmig-faserig. Stengel von der Basis an ästig und beblättert, selten einfach, 4 194 h, vierkantig. Blätter meistens schmäler und heller grün und die" borstig -höckerigen Theilfrüchte kleiner als bei der vorigen Art. Männliche Blüthen 12männie; weibliche meistens nur einzeln auf sehr kurzen Stielen. — Bingelkraut. — Off. obs. Hb. Mercurialis. 80. Fam. URTICACEAE Endl. Blüthen 1—2häusig oder vielehig. Männliche Blüthen: Peri- gon kelchartig, regelmässig tief 4—5theilig. Staubgefässe dem Perigongrunde eingefügt, von der Zahl der Zipfel und denselben gegenständig, in der Knospe eingeschlagen, beim Aufblühen elastisch zurückspringend. Fruchtknoten verkümmert. Weib- liche Blüthen: Perigon kelchartig, 2—4—5theilig, mit meist un- gleichen Zipfelu, selten ungetheilt. Fruchtknoten frei, 1fächerig, URTICACEAE. 419 mit einem aufrechten Eichen; Narben oft seitlich. Frucht nussartig, oder durch das fleischig gewordene Perigon eine bee- renartige Scheinfrucht. Keimling gerade, in der Achse des flei- schigen Eiweisses, Kräuter oder Sträucher, häufig mit Brennhaaren bedeckt, mit gegen- oder wechselständigen Blättern und freien, zuweilen abfallenden Nebenblättern. Die Familie gehört besonders den Tropen an. 1. URTICA. 2. PARIETARIA, 1. URTICA Tourn. Flores monoieci vel dioiei. Perigonium 4partitum, laeiniis 2 exterioribus floris feminei minimis, saepe cadueis, interioribus majoribus in fructu persistentibus. Stam. 4, ante anthesin inflexa, filamenta elastice resilientia. Stigma sessile, capitato-penicillatum. Achaenium perigonii laciniis duabus ma- joribus tectum. XXI, 4. — Nessel. 1. U. urens L., — monoica; foliis oppositis ovalibus acutis ineiso- dentatis; panieulis axillaribus geminatis petiolo brevio- ribus. © Juli— September. An Mauern, Hecken, Wegen, auf Schutt und be- bautem Boden, gemein. Stengel 1—1‘ h., nebst den gestielten, bis 1“ langen Blättern mit Brennhaaren besetzt. Die achselständigen Blüthenrispen kürzer als der Blattstiel. Blüthen grünlich. Weibliches Perigon tief 4theilig, die 2 äus- sersten Zipfel sehr klein und hinfällig, die beiden inneren gross und blei- bend, die eiförmige, zusammengedrückte, glänzend olivenbraune Schliess- frucht bedeckend. — Brennnessel, „Nettel“. 2. U. dioica L., — dioica; foliis oppositis oblongo-cordatis acuminatis grosse serratis; paniculis axillaribus geminatis petiolo longioribus. 4, | Juli— September. An Hecken, Gräben, in Gebüschen und auf wüsten Plätzen, sehr häufig. Wurzel mit unterirdischen Ausläufern, Stengel 2—4‘ h. Blätter aus herzförmiger Basis zugespitzt, dunkel mattgrün, mit Brennhaaren besetzt, 2—3“ ]. Blüthenrispen hängend, länger als der Blattstiel. 2. PARIETARIA Tourn. Flores polygami. Perigonium flo- rum masc. et hermäphr. campanulatum, 4fidum, in flore femineo utrieuliforme, apice 4dentatum, persistens. Stamina 4, ante an- thesin inflexa, filamenta elastice resilientia. Stylus filiformis, 27* 420 URTICACEAE — CANNABACEAE. stigmate capitato -penieillato. Achaenium perigonio tunicatum. IV TER ARE, 1. P. offieinalis L., — caule ereeto simpliei; foliis alternis petiolatis oblongo -ovatis, basi apiceque acuminatis, integerrimis utringue scabro-punctatis; eymis glomeratis axillaribus; perigonio fruetifero achaenium aequante. 4 — P. erecta M. et K. Juli— October. An Mauern und Zäunen, immer mehr verschwindend. Greifswald: an der nördlichen Stadtmauer bis vor wenigen Jahren noch sehr häufig. Früher auch an der Stadtmauer und den Festungswerken von Stral- sund und an der Mauer neben der Bleiche bei der Stadtkoppel von Wolgast. Stengel 1—2‘ h. Blätter lang gestielt, bis 24“ 1., von sehr kurzen, steifen Härchen schärflich, öfachnervig. Trugdolden zahlreich, wiederholt gabelästig, in der Form eines haselnussgrossen Knäuels an der Blattstiel- basis den Stengel umgebend. Blüthen grünlich, sehr klein, die achselstän- digen weiblich, die seitlichen zwitterig, die äussersten meist männlich. Deck- blättchen kürzer als die Blüthen, sitzend, bei der weiblichen Blüthe einzeln, bei der Zwitterblüthe zu 2—5. Frucht eiförmig, glänzend schwarz, von dem ebenso grossen, glockenförmigen Perigon umschlossen. 81. Fam. CANNABACEAE Endl. Blüthen 2häusig. Männliche Blüthe: Perigon krautig, 5theilig oder 5hblätterig. Staubgefässe 5, den Perigonblättern gegenständig und an deren Basis eingefügt, mit sehr kurzen Staubfäden. Weib- liche Blüthe: Perigon deckblattartig, mit der Basis den Frucht- knoten umfassend, oder einer gespaltenen Blüthenscheide ähnlich. Fruchtknoten 1fächerig, mit einem hängenden Eichen und 2 fädlichen Narben. Frucht eine nussartige Achene. Samen ohne Eiweiss; Keimling haken- oder spiralförmig gekrümmt. Kräuter mit wässrigem Safte und gegenständigen Blättern mit Nebenblättern. — Die Cannabaceen unterscheiden sich von den Urticaceen, mit denen sie gewöhnlich vereinigt wurden, hin- länglich durch die in der Knospe nicht eingeschlagenen Staub- fäden, durch den Bau des weiblichen Perigons, durch den hän- genden eiweisslosen Samen und den gekrümmten, nicht geraden Keimling. 1. CANNABIS. 2. HUMULUS. » 1. CANNABIS T'ourn. Flores dioici. Mase.: Perigonium 5par- titum. Stamina 5. Fem.: Perigonium Iphyllum, spathaeforme. Stigmata 2, filiformia. Nux perigonio obtectum. XXII, 5. CANNABACEAE — MORACEAE. 421 1. €. sativa L., — foliis petiolatis oppositis digitatis, foliolis 5—9 anguste lanceolatis basi apiceque attenuatis, grosse serratis.® Juli— August. Stammt aus Indien; wird im Grossen angebaut und findet sich hier und da verwildert. Die ganze Pflanze schärflich - kurzhaarig, 2—3'h. Blätter bis 6“ gr. Blüthen erünlich, die männlichen in blattlosen, achsel- und endständigen, rispigen "Trauben, die weiblichen in kurzen, aufrechten, achselständigen Aehren, zu 2 in den Achseln kleiner Deckblättehen sitzend. Frucht rund- lich - eiförmig, glänzend grau. — Hanf, „Hemp“. — Off. Sem. Cannabis. 2. HUMULUS L. Flores dioiei. Mase.: Perigonium 5par- titum. Stamina 5. „Flores feminei in amento dense bracteato; bracteae plerumque 2florae, exerescentes, demum maximae, sca- riosae. Perigonium basin ovarii arcte amplectens. Achaenium perigonio inclusum. XXII, 5. 1. H. Lüpulus L., — caule volubili angulato scabro; foliis petiolatis cordatis 3—5lobis serratis scabris. & Juli— August. In Hecken, Zäunen und Waldgebüschen, häufig, Der rechts gewundene Stengel bis 10° h. Blätter gross, lang gestielt, tief buchtig herzförmig, I 5lappig,, scharf und grob gesägt. Männliche Blüthenrispen hängend. Weibliche Blüthen in kleinen kopflörmigen, auf- rechten Kätzchen, lie bei der Fruchtreife sich bis über 1“ vergrössern, und ein aus grossen, trockenhäutigen, bräunlichen Deckblättern bestehendes, ei- förmiges, niedergebogenes Kätzchen bilden. Deckblätter und das die harte Frucht ganz überziehende Perigon an der Basis mit kleinen, gelben, balsa- mischen Harzdrüsen besetzt. — Hopfen. — Off. Glandulae (Lupulin) et Strobuli Lupuli. 82. Fam. MORACHEAE. Blüthen 1—2häusig, in Aehren oder Trauben. Männliche Blüthe: Perigon 3—4theilig oder fehlend. Staubgefässe 3—4, den Perigonlappen gegenständig und an deren Basis eingefügt, mit ziemlich langen Staubfäden. Weibliche Blüthen auf einem flachen oder birnförmig geschlossenen Blüthenlager. Perigon 4blätterig oder 5spaltig. Fruchtknoten 1, Ifächerig, leiig, oder 2fächerig und dann das kleinere Fach leer, mit einem einfachen oder 2theiligen Griffel. Frucht eine Achene, von dem fleischig gewordenen Perigon umgeben, zuweilen mehrere zu einer zu- sammengesetzten Scheinfrucht verwachsen, oder auch in das flei- schige Blüthenlager eingesenkt, oder ganz von demselben ein- geschlossen, eine birnförmige Scheinfrucht bildend. Keimling gekrümmt, innerhalb des fleischigen Eiweisses. 499 MORACEAE — ULMACHEAR. Bäume oder Sträucher, häufig Milchsäfte führend, mit gan- zen, getheilten oder gelappten Blättern und abfallenden Neben- blättern. Sie gehören hauptsächlich den Tropen an. Auch die Feige Fieus CaricaL. gehört zu dieser Familie. Von den Urti- caceen sind sie besonders durch den gekrümmten Keimling ver- schieden, 1. MORUS. 1. MORUS Tourn. Flores monoieci vel dioici. Perigonium Apartitum. Mase.: Stam. 4. Fem.: Ovarium 2loculare, loculis lovulatis. Styli 2. Pseudocarpium eomposito-baceatum, e peri- goniis succulentis et connatis, nuces includentibus, formatum. XXL 4. 1. M. alba L., — foliis cordatis basi inaequalibus ovatis in- tegris lobatisve serratis; spicis femineis pedunculum subaequan- tibus; perigoniis margine glabris; stigmatibus glabris breviter papillosis. ® Juni. Stammt aus dem Orient, wird jetzt schon allgemein der Seiden- zucht wegen cultivirt. Ein mittelhoher Baum. Blätter in Grösse und Gestalt sehr veränder- lich. Blüthen dieht gedrängt, ohne Deckblätter, eine 6—8' lange, längliche Aehre bildend, die zum Theil ausschliesslich weiblich oder männlich ist. Die weiblichen Aehren in den Achseln der unteren, die männlichen in den Achseln der oberen Blätter der Zweige. Scheinkeere einer Brombeere nicht unähnlich, weiss, von süssem Geschmacke, aus den saftig gewordenen und verwachsenen Perigonen des ganzen Aehrchens gebildet. Nüsschen hart, lsamig. — Weisse Maulbeere. 83. Fam. ULMACEAE Mirbel. Blüthen zwitterig oder durch Verkümmerung eingeschlechtig, in Büscheln. Perigon meist etwas gefärbt, glockenförmig, mit 4—5spaltigem, seltner 8spaltigem Saume. Staubgefässe dem Perigongrunde eingefügt, von der Zahl der Lappen und den- selben gegenständig, selten mehrere. Fruchtknoten frei, 2fächerig, oder durch unvollständige Ausbildung der Scheidewand 1fächerig; Fächer mit einem hängenden Eichen. Griffel 2. Frucht eine häufig geflügelte, stets Isamige Nuss. Samen hängend, ohne Ei- weiss. Keimling gerade. Bäume oder Sträucher mit wechselständigen, einfachen Blät- tern und hinfälligen Nebenblättern. 21. ULMUS. ULMACEAE — JUGLANDACEAE. 423 1. ULMUS Tourn. Flores hermaphroditi. Perigonium cam- panulatum, 4—5dentatum, marcescens. Stam. 4, 5, 12. Styli 2. Nux abortu 1locularis, ala membranacea cincta. V,2. 1. U. campestris L., — foliis ovatis acuminatis basi inaequa- libus duplicato-serratis; floribus faseieulatis subsessilibus; nucibus late alatis glabris. b #. suberosa (Ehrh.), — cortice ramorum plus minusve sub- eroso -alato. April. In Wäldern und häufig angepflanzt; £. vereinzelt und wohl nur angepflanzt. Baum, oft von bedeutender Höhe, mit anfangs glatter, später rissiger Rinde, mit Anlage zur Korkbildung. "Blätter in der Breite und Behaarung veränderlich, öfter ganz kahl, an der einen Seite etwas am Blattstiel herab- laufend. Blüthen vor den Blättern erscheinend, klein und sitzend, in seit- lichen, kleinen, sitzenden Büscheln. Perigon mit röthlichen Zipfeln. Flügel- nuss fast kreisförmig, 5—7'' ]., der Flügel breit, kahl, an der Spitze ge- spalten. — Rüster. — Oft. obs. Cort. Ulmi interior, 2. U. pedunculata Fougeroux (1784), — foliis ovatis basi in- aequalibus duplicato-serratis; floribus pedunculatis pendulis; nu- cibus late alatis, ala villoso-eiliata. ® — U. effusa Willd. (1787). U. eiliata Ehrh. April. In Wäldern, zerstreut und hin und wieder angepflanzt, vielleicht ursprünglich gar nicht wild. Unterscheidet sich von der vorhergehenden Art durch die lang gestiel- ten, hängenden Blüthen und die ebenfalls lang gestielten, am Flügelrande zottig- gewimperten Nüsse, die meist etwas kleiner und mehr oval sind. Perigon purpurroth. 84. Fam. JUGLANDACEAE DE. Blüthen eingeschlechtige. Männliche Blüthen in Kätzchen. Perigon 2—6theilig, einem Deckblättchen angewachsen. Staub- gefässe 5 oder zahlreich, mit kurzen Staubfäden. Weibliche Blü- then einzeln, oder zu 2 oder 3 an der Spitze der Aestchen, selten traubig, mit oder ohne Deckblättchen. Kelchröhre dem Fruchtknoten angewachsen, Saum oberständig, mit 3—5 sehr klei- nen, meist abfallenden Lappen. Blumenblätter 4, sehr klein, zwischen den Kelchläppchen eingefügt und abfallend, oder ganz fehlend. Fruchtknoten uuterständig, halb 2— 4fächerig, leiig, mit aufrechtem Eichen. Griffel 1—2. Frucht eine falsche Stein- frucht, gebildet aus einer 2klappigen oder nicht aufspringenden 494 JUGLANDACEAE — CUPULIFERAE. Nuss, die von der ausgewachsenen, lederartig oder fleischig ge- wordenen Kelchröhre überzogen ist. Samen mit häutiger Samen- haut, eiweisslos, mit Neischigen, 2lappigen, runzlig -gefalteten Keimblättern. Bäume mit wechselständigen, gefiederten Blättern, ohne Ne- benblätter. 1. JUGLANS, 1. JUGLANS L. Flores monoieci, masculi amentacei. Peri- gonium fl. masc. 6partitum. Stamina numerosa. Flores feminei bini ternive in apice ramulorum. Calycis tubus ovario adnatus, apice 4dentatus. Petala 4, minima, herbacea. Stigmata 2, lan- ceolata. Nux calyce aucto, subcarnoso obducta, pseudocarpium drupaceum formans. XXI, 5. 1. J. regia L., — foliis impari-pinnatis, foliolis ovatis acu- minatis integerrimis vel subserratis. b Mai. Stammt aus dem Orient, jetzt allgemein angepflanzt. Hoher Baum. Blätter unpaarig-gefiedert, 5— 11blätterig, angenehm riechend. Männliche Kätzchen 3—4“ 1. Weibliche Blüthen unscheinbar, zu 2—3 an der Spitze der Aeste. Narben federbuschartig, zurückgekrümmt. Frucht eine falsche Steinfrucht, gebildet durch die Kelchröhre, welche mit der Nuss auswächst und diese als eine lederartige, fleischige, grüne, in mehrere Stücke zerreissende Schaale überzieht. Nuss eiförmig - kugelig, runzlig, 2näthig, durch 2 senkrechte, sich rechtwinklig kreuzende, unvollstän- dige Scheidewände unvollkommen Afächerie. — W allnus sbaum, „Wall- nöt“. — Off. Folia Juglandis. 85. Fam. CUPULIFERAE Rich. Blüthen eingeschlechtig. Männliche Blüthen in walzen- oder kegelförmigen Kätzchen. Perigon zuweilen fehlend, bei einigen schuppenförmig, verwachsenblätterig und 2theilig, bei andern kelchförmig, 4—6—mehrtheilig. Staubgefässe mehrere, dem Pe- rigon oder dem Deckblättchen eingefügt. Weibliche Blüthen in Kätzchen oder gehäuft, oder auch einzeln, von einer Hülle um- geben. Perigon dem Fruchtknoten angewachsen, Saum ober- ständig, sehr klein, gezähnelt, oft verschwindend. Fruchtknoten 2—6fächerig; Fächer mit 1—2 hängenden Eichen. Narben 2—6, oft verwachsen. Frucht eine Nuss, durch Fehlschlagen 1fächerig und lsamig, von der vergrösserten Hülle umgeben, zuweilen CUPULIFERAE. 425 von derselben ganz eingeschlossen und in eine Scheinfrucht ver- ändert. Samen hängend, ohne Eiweiss. Bäume oder Sträucher, mit einfachen Blättern und freien, abfallenden Nebenblättern. — Diese Familie ist durch die eigen- thümliche, die weibliche Blüthe einschliessende Hülle, die bei der Fruchtreife sich vergrössert und die Frucht theilweise oder ganz einschliesst, vor den verwandten Familien ausgezeichnet. 1. FAGUS. 3. CORYLUS. 2. QUERCUS. 4, CARPINUS. 1. FAGUS Tourn. Flores monoici. Masc.: Amentum sub- gelobosum; bracteae minutae, deciduae. Perigonium 5— 6fidum, campanulatum. Stamina 10—12. Fem.: Flores bini, involucro communi 4fido eineti. Ovarium perigonio parvo, dentato coro- natum, 3loculare, loculis 2ovulatis. Stigmata 3, elongata. Nu- ces 2, 1—rarius 2spermae, involucro aucto ligneo-indurato, pseu- docarpium capsulare, Avalve formante, inclusae. XXI, 5. 1. F. silvatica L., — foliis ovatis glabris obsolete vel repando- dentatis, margine ciliatis. % Mai. Einer unserer schönsten Waldbäume, der vorzugsweise unsere Laubwälder bildet. Hoher Baum, mit glatter, grauer Rinde und abstehenden Aesten, Blät- ter bei der Knospung flach und querfaltig, zottig-gewimpert, im Alter leder- artig, oft ganz kahl. Männliche Kätzchen fast kugelig, auf langen, zottigen Stielen hängend. Perigon röthlichbraun, mit länglich-lanzettlichen Lappen. Weibliche Kätzchen kurz gestielt, aufrecht, 2blüthig. Blüthen von linien- förmigen Hüllblättern umgeben, die später zu einer holzigen, bräunlichen, weichstacheligen Hülle verwachsen, welche als eine kapselartige, 4klappig aufspringende Scheinfrucht die beiden scharf 3kantigen, braunen, glänzenden Nüsse einschliesst. — Rothbuche, „Bök“. Eine Abart mit rothbraunen Blättern wird in Parks öfter als „Blut- buche“ angepflanzt. 2. QUERCUS Tourn. Flores monoici. Masc.: Amentum fili- forme, interruptum, ebracteatum. Perigonium 5— 9partitum. Sta- mina 5—9. Fem.: Flores solitarii, involuero gemmiformi, poly- phyllo eincti. Ovarium perigonio minuto, 4- 6dentato eoronatum, 3loculare, loculis 2ovulatis. Stigmata 3—5. Nux monosperma, basi involucro indurato, cupuliformi eineta. XXI, 5. — Eiche. 1. @. Robur L., — foliis subsessilibus obovato-oblongis pin- natifido-sinuatis basi emarginatis glabris; pedunculo communi fructifero petiolum multo superante. d® — Q. pedunculata Ehrh. 426 CUPULIFERAE. Mai. Der herrschende Waldbaum unserer Eichenwälder. Hoher Baum mit rundlicher Krone. Blätter kurz gestielt, fast sitzend, beiderseits ganz kahl, oder selten unterseits mit einzelnen, zerstreuten Här- chen, verkehrt-eiförmig-länglich, mit abgerundeter, oft ausgerandeter Spitze, an der zusammengezogenen Basis herzförmig-ausgerandet. Männliche Kätz- chen grünlich-gelb, mit den Blättern zugleich erscheinend. Weibliche Blü- then aus den Achseln der oberen Laubblätter entspringend, zu 5—4, traubig an einer gemeinschaftlichen Spindel sitzend, röthlich, mit 3—5 deutlichen Griffeln und purpurrothen Narben. Der Fruchtstand lang gestielt. Nuss länglich -eiförmig, oben eingedrückt oder abgerundet, mit kurzer Spitze, in becherförmiger Hülle. Diese halbkugelig, anliegend warzig-schuppig, sehr kurz flaumig. — Stieleiche, „Ehk“. — Off. Cort. et glandes Quercus. 2. @. sessiliflöra Sm., — foliis petiolatis obovato-oblongis profunde sinuatis, basi cumeatis, subtus dense et brevissime stellato- pubescentibus; pedunculo fructifero communi petiolo breviore. R — @. Robur #.,L. ‚Q.;sessilis Ehrh. Mai. Nicht häufig und meist vereinzelt; bildet bei uns keine Wälder. Hat eine mehr längliche Krone, länger gestielte Blätter, die in eine keilförmige Basis auslaufen, oberseits kahl, unterseits mit einem sehr kur- zen, dichten, sternförmigen Flaum bedeckt sind. Die Früchte sitzen auf einer verkürzten Spindel dicht knäuelförmig zusammen und werden vom Blattstiel weit überragt. — Steineiche, Traubeneiche. — Of, Cort. et Glandes Quercus. In andern Gegenden scheint diese Art mit der vorhergehenden Bastarde zu bilden. 3. CORYLUS Tourn. Flores monoiei. Mase.: Amentum cy- lindraceum, braeteatum. Perigonium squamaeforme, bifidum, brac- teae interne adnatum. Stamina 8, perigonio squamaeformi medio inserta. Fem.: Amentum gemmiforme, squamae inferiores vacuae, superiores 1—2florae. Ovarium 2loculare, perigonio minutissimo coronatum, involucro 2phyllo lacero einetum. Stigmata 2, fili- formia. Nux 1sperma, involucro foliaceo aueto inclusum. XXI], 5. 1. C. Avellana L., — foliis subrotundis cordatis acuminatis; involucro fructus campanulato lacero-dentato et laciniato, laeiniis patulis. ® Februar— März. In Gebüschen und Wäldern, sehr häufige. Strauch 6-12 h., mit braungrauer Rinde. Jüngere Zweige und Blatt- stiele mit braunen, drüsentragenden Borsten besetzt. Blätter ungleich grob- gezähnt, rauhhaarig. Kätzchen lange vor dem Blätterausbruch erscheinend, die männlichen hängend, gelblich, zu 2—4, die weiblichen knospenförmig, mit purpurrothen, fadenförmigen Narben. Fruchthülle blattartig, gewöhnlich länger als die Nuss. — Haselnuss, „Nöt*. 4, CARPINUS Tourn. Flores monoiei. Masc.: Amentum CUPULIFERAE — MYRICACEAE. 427 eylindraceum, braeteatum; bracteae basi staminiferae. Stamina 6—12. Fem.: Amentum laxiflorum; braecteae deciduae, 2florae. Flores singuli bractea involucrali 3fida vel angulata fulti. Ova- rium 2loculare, perigonio 6dentato coronatum. Stigmata 2, fili- formia. Nux 1sperma, bractea involucrali aucta suffulta. NXT, 5. 1. 0. Betulus L.., — foliis ovato-elliptieis duplicato-serratis; bractea involucrali 3fida, lacinia intermedia elongata. PR Mai. In Laubwäldern, Gebüschen und lecken, häufie. Mittelgrosser Baum, mit weissgrauer, glatter Rinde und hartem, weissem Holze. Blätter in der Richtung der Seitennerven etwas faltige. Männliche Kätzchen hängend, bräunlich, mit rundlich - eiförmigen Schuppen. Narben blassroth. Nuss steinhart, gerippt, an der Spitze gezähnelt, 4]. Hüll- blatt 14“ 1., mit gezähnelten oder ganzrandigen Lappen. — Weiss- oder Hainbuche, „Wittbök“. 86. Fam. MYRICACEAE A. Rich. Blüthen eingeschlechtig, in Kätzchen, in der Achsel schuppen- förmiger Deckblättchen. Männliche Blüthen: Perigon fehlend. Staubgefässe 2—8. Weibliche Blüthen: Perigon aus 2—6, unter- ständigen, an der Basis dem Fruchtknoten angewachsenen Schüpp- chen bestehend. Fruchtknoten 1fächerig, mit einem aufrech- ten, geradläufigen Eichen. Griffel sehr kurz, mit 2 langen, fädlichen Narben. Frucht nussartig, durch die vergrösserten, mitunter fleischig gewordenen, angewachsenen Perigonschuppen in eine steinfruchtartige Scheinfrucht verändert. Samen ohne Eiweiss. Sträucher mit wechselständigen, einfachen, harzig-punctirten Blättern und abfallenden Nebenblättern. — Von der folgenden Familie nur durch den Ifächerigen Fruchtknoten und das auf- rechte geradläufige Eichen verschieden. 1. MYRICA. 1. MYRICA I... Flores mono-dioici, rarius hermaphroditi. Bracteae amenti 1florae. Masc.: Stamina 4—8, in basi bracteae inserta, libera vel basi connata. Fem.: Ovarium basi squamulis perigonialibus 2—4 suflultum, bracteae adnatum. Stigmata elon- gata. Pseudocarpium drupaceum, Ispermum. XXII, 4. 1. M. Gale L., — foliis lanceolatis basi angustafis apice ser- 428 MYRICACEAE — BETULACEAE. ratis; amentis masculis oblongo-cylindrieis,. bracteis concavis acutis; amentis femineis minoribus ovatis. B April. Auf moorigem Heideboden in der Nähe der Küste, strecken- weise sehr häufig. Auf dem Dars und Zingst häufig. Barth: Herrmans- häger und Neuendorfer Heide (Holtz). Rügen: Kubbelkower Moor bei Ber- gen (Zbl.), auf Mönchgut häufig. Wolgast: Wiesen am Cisaberge, in der Gremitz, Lubmin, Warsin, Wusterhusen. Lassan: Waschower Wiesen. An- clam: Peenewiesen. Usedom: über die ganze Insel sehr verbreitet. Kleiner, sehr ästiger, 1—4° hoher Strauch, mit rothbraunen, brüchigen Zweigen, die Jüngeren Blätterzweige behaart. Blätter kurz gestielt, leder- artig, 1—1}“ 1,, schön grün, unterseits mit zartem, rostrothem Filze, beider- seits von kleinen, gelben, elänzenden Harzdrüsen mehr oder weniger punk- tirt und dadurch balsamisch duftend. Kätzchen lange vor den Blättern er- scheinend, sitzend, aufrecht, die männlichen länglich-eylindrisch, 4* ]. Deck- schuppen lebhaft rothbraun, breit 3eckig, plötzlich in die Basis zusammen- gezogen, hohl und spitz. Staubfäden meist 4. Weibliche Kätzchen oval, klein, 1— 2‘ 1. Narben lang, schön purpurroth. Frucht mit den beiden vergrösserten Perigonschuppen verwachsen, und dadurch in eine kleine, steinfruchtartige, mit Drüsen besetzte, gelbliche Scheinfrucht umgeändert. — Findet sich auch mit Zwitterblüthen, die bald 2, bald 4 Staubgefässe be- sitzen. Solche Kätzchen stehen in der Grösse zwischen den männlichen und weiblichen in der Mitte und sind an den rothen Narben schon von Ferne zu erkennen. 87. Fam. BETULACEAE Rich. Blüthen Ihäusig, in Kätzchen, in der Achsel schuppenför- miger Deckblättchen. Männliche Blüthen: Deckblättchen schild- förmig mit Nebenschüppchen, 3blüthig. Perigon 1bhlätterig, schup- penförmig, oder kelchförmig, 3—4blätterig. Staubgefässe 2—4, dem Perigongrunde eingefügt. Weibliche Blüthen: Deckblättchen mit oder ohne Nebenschüppehen, ganz oder 3lappig, 2—3blüthig, mit der Frucht auswachsend. Perigon fehlend. Fruchtknoten zu 2—3 unter jedem Deckblättchen, 2fächerig; Fächer mit einem hängenden Eichen. Narben 2. Frucht eine durch Fehlschlagen 1fächerige, 1samige Nuss. Samen ohne Eiweiss. Bäume oder Sträucher mit wechselständigen, einfachen Blät- tern und freien, abfallenden Nebenblättern. 1. BETULA. 2. ALNUS. 1. BETULA Tourn. Flores monoiei. Mase.: Braeteae amenti peltatae, squamis accessoriis 2 praeditae, 3florae. Perigonium iphyllum squamaeforme, basi 2andrum; loculi antherarum fila- mento 2fido disjuneti. Fem.: Braeteae amenti 3lobae, 3florae, BETULACEAE. 429 deeiduae. Perigonium nullum. Ovarium 2loculare. Nux alata, 1locularis, Isperma. XXI, 5. — Birke, „Bark“. 1. B. verrucösa Ehrh., — turionibus ramulisque junioribus resinoso-verrucosis glabris; foliis rhombeo-3angularibus, turionum deltoideis longe acnminatis duplicato -serratis glabris; amentis fructiferis longe pedunculatis; nucibus elliptieis utringue mem- branaceo-alatis, ala nuce ipsa duplo latiore apicemque stigmatum attingente vel superante. ® — B. alba Koch et Aut. mult. #- pendula (Roth), — ramis pendulis. Mai. In Brüchen und Wäldern, sehr häufig; #. unter der Hauptform und als „Hängebirke“ öfter angepflanzt. s Ein ziemlich hoher Baum, in Brüchen oft nur strauchartig, in der Ju- gend mit weisser, glatter, abblätternder, im Alter rissiger Rinde; die Jungen Zweige und Stockausschläge mehr oder weniger, meist reichlich, mit Harz- wärzchen besetzt, sonst kahl. Blätter immer kahl, stets lang zugespitzt, rhombisch- Zeckig, die der Stockausschläge und oft auch die jüngeren delta- förmig nit gestutzter Basis, beiderseits dicht mit sehr kleinen, balsamisch duftenden Harzwärzchen besetzt, die im Alter vertrocknen. Männliche Kätz- chen gewöhnlich zu 3 sitzend, die weiblichen ziemlich lang gestielt und bei der Fruchtreife gewöhnlich hängend, in Länge und Dicke 'sehr veränderlich, ungefähr 1“ 1. Die schuppenförmigen, erünlich- gelben Deckblätter der weib- lichen Kätzchen später hornartig verdickt, 3lappig, der mittlere Lappen zungenförmig, die seitlichen etwas abwärts gekrümmt, rundlich oder etwas eckig, in der Gestalt und Behaarung veränderlich. Nüsschen 1° 1., hell- braun, zusammengedrückt-elliptisch, an der Spitze mit einigen Härchen, auf beiden Seiten mit einem grossen, durchsichtig-häutigen Flügel, der sich bis zur Spitze der Narben erweitert und diese noch oft überragt. 2. B. pubescens Ehrh. (1791), — turionibus ramulisque ju- nioribus pubescentibus; foliis ovatis vel rhombeo-ovatis acutis, turionum subcordato-ovatis, duplicato - serratis, junioribus saepius pubescentibus, adultis plerumque glabris sed in venarum awillis barbatis; amentis fructiferis longe pedunculatis; nucibus obovato- elliptieis utringue membranaceo-alatis, ala latitudinem apicemque nucis subsuperante stigmatibus breviore. d — B. odorata Bechst. (1797). B. carpathica Willd. (1805). B. glutinosa Wallr. B. alba L. sec. Fries. B. davurica Hentze non Pallas. Mai. In Brüchen und Wäldern, häufig. Hat zwar grosse Aehnlichkeit mit der vorhergehenden Art, ist aber, ein- mal richtig erkannt, gut davon zu unter scheiden. Sie hat mehr eiförmige, weniger zugespitzte, an den Stockausschlägen fast herz -eiförmige Blätter, die in der Jugend mehr oder weniger, an den Stockausschlägen immer be- haart sind, und wenn sie im Alter "kahl werden, doch in den Nervenachseln gebärtet bleiben; ferner kleinere, mehr eiförmige, an der Spitze reichlicher behaarte, nicht so breit und gross geflügelte Nüsschen, deren Flügel auch nur die Basis der Narben erreicht, oder wenn er die Nüsschen etwas überragt, stets 430 BETULACEAE. kürzer als die Narben selbst bleibt. Die Seitenlappen der Deckschuppen sind bald rundlich, bald abgestutzt oder ausgeschweift, in der Form sehr veränderlich, häufig gewimpert. B. ambigua Hmpe., B. odorata Bechst., B. carpathica Willd. und B. glutinosa Wallr. sind nicht einmal als Varietäten aufzuführen, da die denselben beigelegten unbedeutenden Unterschiede sich auf demselben Baum verejnigt vorfinden. Wenn dennoch von einigen Botanikern die Existenz mehrerer Arten in Deutschland aus der Verwandtschaft der B. albaL. be- hauptet wird, so liegt der Gedanke nahe, dass diese Bastarde zwischen B. verrucosa und B. pubescens, oder zwischen diesen und der einen oder andern Nordamerikanischen, oftmals in Parks angepflanzten Art gewesen sind. 3. B. hümilis Schrank, — foliis subrotundo- ovatis ovatisve inaequaliter crenato-dentatis, siecatis subtus elevate reticulato- venosis; amentis fructiferis subsessilibus erectis; nueibus utrinque membranaceo-alatis, ala nuce dimidio angustiore apicemque ipsius vix superante. ß — DB. fruticosa Willd. et Aut. mult. non Pallas. Mai. In Torfbrüchen, streckenweise. Auf den Wiesen längs der Reck- nitz, Trebel und oberen Peene von Demmin bis Anclam stellenweise häufig. Strauch 2—4' h. Zweige graubraun, mit zahlreichen, weisslichen Wärz- chen besetzt, die sich zuweilen auch auf die Blätter verbreiten, die I jährigen Zweige zugleich etwas weichhaarig. Blätter kurz gestielt, 4—1“ 1., rundlich - eiförmig, "niemals gespitzt, ungleich- und ziemlich gross kerbie- spitzzähnig, unterseits wie bei den vorhergehenden Arten netzaderig, die Adern aber nach dem Trocknen bei dieser Art mehr hervortretend. Frucht- kätzchen aufrecht, fast sitzend, 4—6‘' 1. Deckschuppen fingerig-3spaltig, die Lappen fast gleich, länglieh, abgestutzt, auseinanderstehend aber vor- wärts gerichtet. Nüsschen klein, rundlich- oval, an der Spitze etwas behaart, mit schmalem Flügelrande. 2. ALNUS Tourn. Flores monoici. Masc.: Bracteae amenti peltatae, squamis accessoriis 4 praeditae, Sflorae. Perigonium 4fidum (vel 3phyllum). Stamina 4, filamenta indivisa; autherae 2loculares. Fem.: Bracteae amenti squamis 4 adnatis, in fructu auctae, euneato-obovatae, lignescentes et persistentes, 2florae. Perigonium nullum. Nux eompressa, 1sperma. XXI,4 — Erle. 1. A. glutinösa (L. var.) Gärtn., — foliis subrotundis obtu- sissimis retusis basi cuneatis, margine lobulatis et serratis, gla- bris, axillis venarum subtus barbatis; amentis fructiferis longe peduneulatis. &® — Betula Alnus «. elutinosa L. April. In Brüchen und Wäldern, oft grosse Bestände bildend. Mittelhoher Baum, «durch das Abholzen der Stämme in den Brüchen häufig strauchartig ausschlagend, mit schwarzbrauner Rinde, das frische Holz orangenfarben. Blätter dunkelgrün, glänzend, im jungen Zustande klebrig. Kätzchen lang gestielt, traubig, die weiblichen aufrecht, rothbraun, BETULACEAE — SALICACEAE. 431 oval, mit verholzenden Deckschuppen. Nüsschen platt gedrückt, braun, rundlich-kantig, scharfrandig aber nicht geflügelt. — Erle, Else, „Eller“. In Parks finden sich auch Formen mit eingeschnittenen, selbst fieder- spaltigen Blättern. 2. A. incana (L. var.) DÜ., — foliis ovatis acutis vel breviter acuminatis sublobato-ineisis argute duplicato-serratis, subtus glau- cis pubescentibus vel subtomentosis; amentis fructiferis subsessili- bus. &£ — Betula Alnus £. incana L. April. Ursprünglich nicht wild, wird jetzt aber häufig in Brüchen an- gepflanzt und bildet mitunter schon ansehnliche Bestände. Der gewöhnlichen Erle ähnlich, aber durch die graue Rinde, die mehr eiförmigen, spitzeren, unterseits behaarten Blätter und die fast knäuelförmig zusammensitzenden Fruchtkätzehen leicht zu unterscheiden. Die Nüsschen sind mehr elliptisch, völlig platt gedrückt und mit einem breiten, kaum et- was durchscheinenden Rande umgeben. — Weisserle. 88. Fam. SALICACEAE Rich. Blüthen 2häusig, in Kätzchen, einzeln in der Achsel schup- penförmiger Deckblättchen. Perigon zu 1 oder 2, an der Basis der Staubfäden und des Fruchtknotens befindlichen, drüsenför- migen Stielchen verkümmert, oder becherförmig. Staubgefässe von sehr verschiedener Zahl. Fruchtknoten 1, frei, lfächerig, vieleiig, am Grunde mit 2 wandständigen, kurzen Samenträgern. Narben 2, oft gespalten. Frucht eine 2klappige Kapsel. Samen zahlreich, aufrecht, haarschopfig, ohne Eiweiss. Keimling gerade. Bäume oder Sträucher, mit wechselständigen, einfachen Blät- tern und bleibenden oder abfallenden Nebenblättern. — Durch die klappig aufspringende Kapsel und die haarschopfigen Samen von den vorhergehenden Familien leicht zu unterscheiden. 1. SALIX. 2. POPULUS. 1. SALIX Tourn. Flores dioici. Bracteae amenti integrae. Stamina et pistilla perigonio loco basi glandulis 1—2 fulta. Stigmata 2, Capsula 2valvis, valvis revolutis. Semina minuta, basi pilis comosa. XXII, 2. — Weide, „Wied“. Sect. I. F'ragiles Fries. Amenta coaetanea, pedunculata. Bracteae amenti luteo- virides. Glandulae 2, oppositae, vel in floribus fem. glandula uniea. Stamina 2—10. i Bracteae ante fructus maturitatem cadueae. 1. S. pentandra L., — foliis ovato-oblongis vel oblongo-lan- 432 SALICACEAE. ceolatis acuminatis omnibus dense glanduloso -serrulatis glaber- rimis; petiolo superne multiglanduloso; stipulis ovato-oblongis aequilateris rechs; staminibus 5—10; capsulis ovato-conieis atte- nuatis glabris breviter pedicellatis, pedicello glandulam bis super- ante; stylo mediocri, stigmatibus erassiuseulis 2fidis. ß —- Seringe Salic. exsice. No. 13 et49. Wimmer et Krause Herb. Salie. No. 49 et 50. S. polyandra Schrank. Mai— Juni. In Wäldern, Brüchen, an Ufern, häufig. Strauch oder Baum. Rinde der Zweige braun und glänzend, «die jungen grünen Triebe und die jungen ganz kahlen Blätter und Knospen gleich wie mit einem glänzenden Firmiss überzogen, klebrig und balsamisch duftend. Blätter oberseits dunkelgrün, stark glänzend, unterseits heller und matter, 2—4 ]., bis über 1“ br., sämmtlich, auch die des Kätzchenstiels drüsig- gesägt. Blattstiel kurz, oben rinnig und mit 4 oder mehreren grünen Drü- sen besetzt. Nebenblättchen häufig fehlend. Kätzchen länglich-walzenförmig, die männlichen dick, goldgelb, selten über 13“ 1., auf beblätterten, langen Stielen, mit den Blättern zugleich erscheinend. Deckblättchen hellgelb, zottig, ausserhalb gegen die Spitze kahl, in der Regel vor der Fruchtreife abfallend. Staubfäden an der Basis zottig. Honigdrüsen 2, die inneren gewöhnlich 2lappig oder unregelmässig gezähnt, oft beide verwachsen und halbbecherförmig. Samen dünn, länglich-linienförmig, in eine weissliche Spitze zugespitzt, unter derselben braunroth geringelt. — Aendert ab mit breiteren oder schmäleren, länger oder kürzer zugespitzten Blättern, sowie mit längeren oder kürzeren Kätzchen. — Lorbeerweide. — Off. obs. Gort. Salieis laur. 2. 8. fragilis L., — foliis lanceolatis acuminatis utrinque glaberrimis glanduloso-serratis, pedunculorum amenti integerrimis ; petiolo subbiglanduloso; stipulis semicordatis; staminibus 2; brac- teis hirsutis; capsulis ovato-conicis glabris pedicellatis, pedicello glandulam bis terve superante; stylo mediocri, stigmatibus cras- siuseulis 2fidis. b — Sering. Sal. exs. No.12. Wimmer et Krause Herb. Sal. No. 89. Mai. An Wiesenrändern und Wegen, häufiger angepflanzt. Strauch oder ansehnlicher Baum, mit braunen oder gelben, weit ab- stehenden, brüchigen Zweigen, Blätter bis 5“ l. und 3“ br., oberteits glän- zendgrün, unterseits matt, blass oder etwas blaugrün, drüsig gesägt, aber die der Kätzchenstiele ganzrandig. Die beiden Drüsen des Blattstiels wach- sen bei üppigen Trieben zuweilen in kleine, lanzettliche Blättchen aus. Kätzchen locker, dünner und länger als bei S. pentandra. Deckblättchen nebst Spindel lang behaart. Die innere Drüse ganz und stumpf. Samen länglich, stumpf, mit kaum angedeuteter, länglicher Spitze. — Bruchweide. — Off. obs. Cort. Salicis. S. fragilis << pentandra, subpentandra, — foliis oblongo-lanceolatis Jonge acuminatis dense glanduloso -serrulatis glaberrimis; petiolo superne multi- SALICACGEAE. 4353 glanduloso; stipulis semicordatis obliguis; staminibus 5—5; Cap- sulis ovato-conicis attenuatis glabris pedicellatis, pedicello glan- dulam bis terve superante; stylo mediocri, stigmatibus emargi- natis. ß — 8. cuspidata Schultz. S. Friesii Kerner. 8. fragili- pentandra Wimmer et Kr. Herb. Sal. No. 29 et 104. Mai— Juni. In Brüchen, auch wohl mitunter angepflanzt, selten. Barth: im Saatelschen Busch (Zbl.). Stralsund: am Örummenhäger See (Zbl.). Lassan: bei Wehrland (Zbl.). Loitz: im Trantower Moor. Dieser Bastard unterscheidet sich von S. pentandraL durch längere und länger zugespitzte Blätter, breitere, schief herzförmige Nebenblätter, durch eine geringere Zahl, meist 5— 4 Staubgefässe und «durch die etwas länger gestielte Kapsel. 8. fr aeilis L. hat noch schmälere und längere Blätter, deren Blattstiele nur mit 2 Drüsen besetzt sind, ganzrandige Blätter an den Kätzchenstielen und stets nur 2 Staubgefässe. Die hiesige Pflanze ist eleiehwie die Mecklenburger, wovon ich Hermm Dr. Betcke in Penzlin sehr reichliche Exemplare in allen Zuständen verdanke, der S. pentandra entschieden ähnlicher und theilt auch mit ihr die Gestalt der Samen, die für S. pentandra so charakteristisch ist. 3. 8. alba L., — foliis lanceolatis acuminatis glanduloso- serrulatis sublus vel ulrinque argenteo sericeis; petiolo subbiglan- duloso; stipulis lanceolato-linearibus; staminibus 2; capsulis ee glabris sessilibus; stylo brevi, stigmatibus emargi- natis. ß — Seringe Sal. exs. No. 10 Wimmer et Krause Herb. Sal. No. 90 et 136. ß. argentea, — foliis utrinque argenteo-sericeis. y. eoerulea (Sm.), — foliis adultis glabratis, subtus glaucis vix sericeis. d. vitellina (L.), — ramıis vitellinis vel subminiatis. Mai. An Wegen, Ufern, auf Wiesen und in Dörfern, häufig und häufig angepflanzt. Wird ein hoher Baum, mit aschgrauer, rissiger Stammrinde und grauen, braunen oder dottergelben, selbst mennigrothen, " weniger brüchigen Zweigen. Blätter in der Jugend nicht klebrig, beiderseits silberglänzend- seidenhaarig, häufiger im Alter oberseits kahl werdend, seltner auch unterseits fast kahl, bis 3“ 1. und 4-6“ br. Nebenblättchen klein, selten vorhanden. Deck- blättehen gegen die Spitze wenig kraushaarig, ziemlich lange bleibend. Honigdrüsen bei der männlichen Blüthe 2, bei der weiblichen 1, sehr kurz und gestutzt. Die kahle, kurzgrifflige Kapsel sitzend, mit kaum bemerk- barem Stielehen. Samen sich leicht von den Haaren trennend, länglich, nach oben zu verbreitert, fast abgestutzt-stumpf, mit einer sehr kleinen, aufgesetzten, weisslichen Spitze. — Ist durch die silberglänzende Behaarung der Blätter oder bei den kahlen Formen durch die erünlich - graue Farbe derselben, ferner durch die sitzende Kapsel und die eigenthümliche Gestalt der Samen stets sicher zu erkennen. — Silberweide. 28 434 SALICAGEAE. S. alba = pentandra. «. subalba, — foliis lanceolatis aeuminatis glanduloso-serru- latis subtus subsericeis; petiolo 2—4glanduloso; stipulis lanceolato- linearibus; staminibus 4. ® Mai. Angepflanzt in 2 männlichen Stämmem in einem Solle in Bud- denhagen bei Wolgast (Zbl.). Ist der S. alba = fragilis sehr ähnlich, nur sind die Blätter etwas breiter und lang zugespitzt, unterseits von kleinen Seidenhaaren grau-grün- lich. Die männlichen Kätzchen sind dichtblüthig, verlängert schmal - eylin- drisch, bis über 2* 1, und jede Blüthe enthält 4 Staubgefässe. Die weib- liche Pflanze wurde noch nicht beobachtet. $. alba < fragilis. «. subalba, — foliis lanceolatis acuminatis glanduloso-serru- latis, junioribus subsericeis, adultis glabris; stipulis nullis vel ovato-lanceolatis; staminibus 2; capsulis ovato-conieis pedieellatis, pedicello glandulam superante; stigmatibus emarginatis. R — S. fragilis-alba Wimmer et Krause Herb. Sal. No. 102 et 103. S. Russeliana Sm. S. viridis Fries. S. palustris Host. Mai. Zerstreut, meist angepflanzt. Hat mehr den Habitus der S. alba und ist im Herbste ganz kahl.. Die Nebenblätter fehlen häufig, oder sind, wenn vorhanden, breiter als bei S. alba, fast eiförmig -lanzettlich. Die Kapsel ist fast so lang gestielt wie bei S. fragilis L., wodurch man sie leicht von S. alba unterscheidet. Pflanzen, bei denen die Blätter in der Jugend etwas behaart sind, stellen die S. Russeliana Sm. und der meisten Autoren dar. — Hierher gehört auch sicher S. viridis Fries (Summa veg. p. 204), sowohl der Beschrei- bung nach, wie nach in der Gegend von Berlin gesammelten Exemplaren, die ich der Güte des Herrn Bauer verdanke, und die von Andersson für die wahre S. viridis Fr. erklärt wurden. Sie stimmen auch mit den von Wimmer in seinem Herb. Sal. unter S. fragilis = alba ausgegebenen Exemplaren überein. Die Blätter sind nicht immer auf beiden Seiten rm, sondern oft unterseits etwas graugrün, wie sie Sonder auch an den von Fries selbst erhaltenen Exemplaren fand. S. babylonica L., aus dem Oriente stammend, besonders auf Kirch- höfen als Trauerweide angepflanzt, unterscheidet sich von S. alba durch die hängenden Zweige, die lineal-lanzettlichen, lang zugespitzten, scharf ge- sägten, kahlen, unterseits graugrünen Blätter und die fast kahlen, schief länglich-lanzettlichen oder sichelförmigen Nebenblätter. Es ist nur der weib- liche Baum bei uns bekannt. fr Bracteae persistentes. 4. S. amygadälina 1,., — foliis oblongis vel oblongo - lanceo- latis acutis vel breviter acuminatis glanduloso -serratis glaberri- mis; petiolo 2rlanduloso; stipulis semicordatis; staminibus 3; bracteis apice glabris; capsulis ovato-conicis glahris pedicellatis, SALICACEAE. 435 pedieello glandulam bis terve superante, stigmatibus subsessilibus emarginatis. B «. discolor Koch, — foliis subtus glaucis. — S. amygdalina L. Seringe Sal. exs. No. 28 et 48. Wimmer et Krause Herb. Sal. No. 51 et 122. #. triandra (L.), — foliis utringue viridibus, subtus palli- dioribus. — 8. triandra L. Seringe No. 7 et 29. Wimmer et Krause Herb. Sal. No. 38. April—Mai. An Flussufern und Gräben, in der Var. «, häufig, als ß. seltner. Strauchartig, 5—10' h. Rinde der älteren Stämme fetzenweise ab- blätternd. Wird leicht erkannt an den stets kahlen, nur kurz gespitzten Blättern, den grossen, fast immer vorhandenen, breiten, schief herzförmigen, gekerbten Nebenblättern, an den stehenbleibenden, gegen die Spitze kahlen Deekblättehen, den 3 Staubfäden und den lang gestielten, mit fast sitzen- den, wagereeht abstehenden Narben versehenen Kapseln. Honigdrüsen bei der männlichen Blüthe 2, bei der weiblichen 1, eiförmig, stumpf. Samen etwas kürzer als bei S. alba, gestutzt, mit einem kleinen aufgesetzten Spitzchen. — Anch bei dieser Art wachsen zuweilen, wie bei S. fragilis, die beiden Drüsen des Blattstiels blattartig aus, so dass die Blätter dadurch geöhrt erscheinen. — Mandelweide. Sect. II. Pruinosae Koch. Amenta praecoeia sessilia. Bracteae amenti apice dis- eolores. Glandula 1. Stamina 2, antherae defloratae luteae. Rami juniores plerumque coeruleo-pruinosi. 5. 8. daphnoides Vill., — foliis oblongo-lanceolatis vel lan- ceolatis acuminatis glanduloso-serratis, adultis glaberrimis subtus glaueis; stipulis semicordatis dentatis; bracteis longe villosis; capsulis ovato-conieis compressiuseulis; stylo elongato, stigma- tibus lineari-oblongis indivisis. &£ — Seringe Sal. exs. No. 20. Wimm. et Kr. Herb. Sal. No. 37 mas. S. praecox Hoppe. «. pedicellata Marss., — capsula pedicellata, pedicello glan- dulam aequante. — S. daphnoides Wimm. et Kr. Herb. Sal. No. 28. April— Mai. An der Seeküste streckenweise häufig. Rügen: Ufer der Stubnitz, Granitz und von da nach Mönchgut über den Nordpehrd bis Lobbe verbreitet. Usedom: in den Dünen längs der ganzen Seeküste häufig. Strauch oder Baum. Blätter 2—4* 1. und 1—1“ br., in der Jugend bei uns nur selten nebst den Blattstielen mit einzelnen Härchen besetzt, später ganz kahl und oberseits glänzend grün. Zweige zuletzt braunroth, selbst blutroth, mit einem bläulich-weissen Reife überzogen, der an den jungen, grünen Zweigen noch fehlt, aber oft schon beim Trocknen derselben hervortritt. Nebenblätter halbherzförmig, oft fehlend. Kätzchen sitzend, sehr früh vor dem Ausbruch der Blätter erscheinend, die männlichen sehr dick, mit kahlen Staubfäden, die weiblichen meist genähert und bogenförmig auf- wärts gekrümmt, wegen der langzottigen, die Narben überragenden Behaa- rung der Deckblättchen ganz weisswollig aussehend. Deekblätter bleibend, am Grunde heller, gegen die Spitze schwarzroth. Kapsel gewöhnlich kahl, 28” 436 SALICACEAE. bei der süddeutschen Pflanze stets sitzend, so dass die linienförmige Drüse über die Kapselbasis hinaufreicht, bei uns hingegen immer gestielt, der Stiel so lang wie (die Drüse und fast über % so lang als die Kapsel Narben purpurroth. Samen der Schweizer Pflanze schmal länglich, nach oben etwas breiter und abgerundet-stumpf. — Beim Trocknen entwickelt die Pflanze einen sehr starken, dem Papier lange anhaftenden Geruch nach salieyliger Säure. Diese schöne Weide, die sich schon von Ferne durch die oberseits stark glänzend grünen Blätter, die rothen, bläulich - weiss bereiften Zweige erkennen lässt und sich ausserdem durch den eigenthümlichen, fast betäu- bend starken Geruch, den sie beim Trocknen annimmt, vor allen übrigen Arten auszeichnet, unterscheidet sich in der hiesigen Pflanze von der echten S, daphnoides Vill. durch die ziemlich lang gestielten Kapseln, so dass es mir bei der Wichtigkeit, welche man diesem Charakter bei der Unter- scheidung der Weidenarten beilegt, früher zweifelhaft schien, ob die hiesige Weide wirklich zu der Villars’schen S. daphnoides, deren Kapsel von dien Autoren fast übereinstimmend sitzend angegeben werden und es auch wirklich sind, zu rechnen sei. Da sich aber ausser dem Fehlen der Be- haarung der jüngeren Blätter und Zweige weder habituelle noch andere Unterschiede finden, die eine spezifische Trennung erforderlich machen wür- den, so trage ich kein Bedenken, sie als Var, pedicellata der Hauptform unterzuordnen. Uebrigens kommt diese Art auch anderswo mit gestielten Kapseln vor, wie die Abbildung in Reichenbach’s fl. germ. No. 1253 und die von Wimmer in seinem Herb. Sal. unter No. 28 ausgegebenen Exem- plare beweisen. Sollte vielleicht die Unfruchtbarkeit der weiblichen Pflanze auf die Entwicklung des Ovariumstiels Einfluss haben? Ich habe nämlich bisher in hiesiger Gegend nur weibliche Pflanzen finden können, die bei dem Mangel einer Befruchtung niemals reife Samen entwickeln. Die Weide ändert in andern Gegenden noch mit dicht grau behaarten, jun- sen Zweigen und Blattstielen ab. Es ist dies S.cinerea Willd. nicht Linne! S. pomeranica Willd. wird gewöhnlich als eine Var. der S. daph- noides Vill. mit dünneren Kätzchen aufgeführt. Wildenow selbst hat aber nie eine Beschreibung dieser Weide gegeben. Der Name findet sich zuerst ohne Beschreibung in dem nach Willdenow’s Tode von v. Schlechtendahl herausgegebenen Supplementum zur Enumerat. plant. hort. reg. p. 66. Erst Link führt sie in der Enum. pl. h. reg. Ber. altera mit folgender Diagnose auf: „rami pubescentes. Fol. pet. 3" longi pubescentes, lamina 3" 4" longa. Amenta praecocia multo tenuiora ac in pr. (S. praecox Hoppe), squamis villosis Stylus elongatus.* Eine solche Weide mit viel dünneren Kätz- chen habe ich in Pommern, wo sie wild nur an der Küste vorkommt, bis Jetzt nicht gesehen. Eine der S. daphnoides Vill. sehr nahe verwandte Weide ist noch die S. acutifolia Willd. Sie ist eigentlich allein dureh schmälere Blätter und Nehenblätter von ihr verschieden. Ursprünglich ist sie keine deutsche Pflanze, und findet sich nur hin und wieder und meistens in männlichen Exemplaren angepflanzt. Ob sie eine von S. daphn. verschiedene Art ist, wage ich nicht zu unterscheiden, da ich gut ausgebildete weibliche Exem- plare noch nicht zur Untersuchung erhalten konnte. Seet. III. Purpureae Koch. Amenta praecocia, sessilia, fructifera subpedunculata, Braeteae amenti apice discolores. Glandula 1. Filamenta staminum duorum in unum connata; Antherae purpureae, defloratae nigrae. E 6. $. purpurea L., — foliis lanceolatis sunrsum latioribus ar- SALICACRAR. 437 gute serrulatis breviter acuminatis einerascenti-viridibus; amentis tenuibus gracilibus; filamentis ad apicem usque connatis; capsulis ovatis tomentosis sessilibus, stylo Drevissimo, stigmatibus ovatis. & — S. monandra Hofim. Seringe Sal. exs. No. 24. Wimm. et Kr. Herb. Sal. No. 52. April —Mai. An Ufern, Gräben und in Brüchen, zerstreut und ange- pflanzt, wie es scheint ursprünglich nicht wild. Ein selten über 10° hoher Strauch, mit aufrechten oder abstehenden, ruthenförmigen, grünlich-grauen, gelblichen oder röthlichen Zweigen. Blätter von einem ins Graue spielenden, matten Grün, mit eigenthümlichem, fett- artigem Lunn unterseits meist bläulich- -grün, kurz gestielt, häufig gegen- überstehend, 1—3“ 1. Nebenblätter lanzettlich, gewöhnlich fehlend. Kätz- chen fast > abwärts gekrümmt, sitzend, bei den männlichen die beiden Staubfüden bis zur Spitze verwachsen, mit anfangs röthlichen, während des Stäubens gelblichen,. zuletzt schwärzlichen Antheren; die weiblichen Kätz- chen dünn und zierlich, sehr diehtblüthig, selten über 1“ ]., später kurz sestielt und an der B asis mit einigen Blättehen. Deckblättchen klein, be- haart, an der Spitze röthlich, trocken schwarz. Drüse länglich, gestutzt, kurz. Kapseln sitzend, eiförmig, seidenartig-filzig, mit sehr kurzem, un- deutlichem Griffel und kl affenden, wenig zurückgerollten Fruchtklappen. Sa- men länglich und stumpf. Seet. IV. Viminales Koch. Amenta praecocia, sessilia, fructifera subpedunculata; bracteae apice discolores. Glandula 1. Stamina 2; antherae defloratae luteae. Capsulae sessiles. Rami viminei, longissimi, non pruinosi. 7. 8. viminalis L., — fgliis elongato-lineari- lanceolatis acu- minatis integerrimis subrepandis margine revolutis, subtus ar- genteo-sericeis; stipulis linearibus; capsulis ovato-conieis tomen- tosis sessilibus; stylo elongato, stigmatibus filiformibus. — Seringe Sal. exs. No. 25 et 43. Wimmer et Krause Hb. Sal. No. 126, 127, 128. ß. tenuifolia Kerner, — foliis anguste linearibus. April —Mai. An Flussufern, Gräben, in Brüchen, verbreitet und häufig angepflanzt; %. in den Dünen der Insel Usedom bei Zinnowitz. Strauch bis 10° h., mit langen, ruthenförmigen, braungrauen oder gelb- lichen Zweigen, die im jüngsten Zustande mit einem sammetartigen Haar- überzuge bedeckt sind. Blätter 4-6“ 1. und 4— 6 br., in #. kaum 2" br., oberseits trüb dunkelgrün, unterseits mit silberglänzend - schillernden, in der Richtung der Nerven anliegenden Haaren dicht bekleidet. Neben- blätter linienförmie, kürzer als die Blattstiele. Kätzchen mehr oder weniger sitzend, an der Basis mit einigen kleinen Blättern, eylindrisch, selten über 14“ 1. Deckblättehen röthlichbraun, gegen die Spitze schwarz, von langen, weissen Haaren zottig. Drüse sehr lang und dünn, gebogen, fast bis zur Hälfte der sitzenden Kapsel hinaufreie hend. Griffel länger als die faden- förmigen, fast ungetheilten Narben. Samen länglich, gleich diek, an der Spitze gestutzt, mit einem aufgesetzten Spitzchen. — Korbweide. 438 SALICACEAE. Sect. V. Capreae Koch. Amenta praecoeia, sessilia, fructifera peduneulata; brac- teae amenti apice discolores. Glandula 1. Stamina 2; antherae defloratae luteae. Cap- sulae pedicellatae. — Rami diffusi, saepe torulosi. S. Caprea << viminalis. ß. subviminalis, — foliis lanceolatis acuminatis supra glabris, subtus sericeo-tomentosis; capsulis conico-elongatis tomentosis breviter pedicellatis; stylo mediocri, stigmatibus filiformibus sub- bifidis. d — S. viminalis-Caprea ?. angustifolia Wimm. Wimm. et Kr. Herb. Sal. 32, 74, 118. April— Mai. Am Schmachter See bei Binz auf Rügen von Zabel ge- funden. Unser Bastard ist der S. viminalis durch die lanzettliche Blattform und die seidenartige Behaarung der Unterseite der Blätter näher verwandt, von derselben aber durch die gestielte Kapsel und die kürzeren Griffel leicht zu unterscheiden. S. Caprea hat viel breitere und anders gestaltete Blät- ter und eine noch viel länger gestielte Kapsel. Ein anderer Bastard zwi- schen beiden Arten, welcher der S. Caprea näher steht, ist hier noch nicht beobachtet. 8. 8. cinerea L., — ramis junioribus gemmisque velutino- pubescentibus; foliis oblongo-obovatis vel obovato-lanmceolatis bre- viter acuminatis undulato-serratis einereo -viridibus supra pubes- centibus subtus fomentosis; stipulis reniformibus; capsulis conico- elongatis tomentosis longe pedicellatis; stylo brevissimo, stigma- tibus oblongis bifidis. £ — Wimm. et Kr. Hb. Sal. No. 57, 58. ß. angustifolia Döll, — foliis obovato-lanceolatis versus basin euneatis. April— Mai. Auf Wiesen, in Brüchen, an Gräben, sehr häufig; ß. in der Netzebander Heide bei Wolgast und bei Mölschow auf Usedom. Strauch von 6—10‘° Höhe. Jüngere Zweige und Knospenschuppen sammetartig-graufilzig. Blätter in der Breite veränderlich, mit kurzer, ge- rader Spitze, 11—3“ 1., auch oberseits behaart und aschfarbig-grün, unter- seits mit stark hervortretendem Adernetze. Nebenblätter nierenförmig, ge- zähnt, meistens reichlich entwickelt. Deckblättchen gegen die Spitze schwarz, lang-zottig. Staubfäden am Grunde behaart. Stiel der Kapsel ungefähr 4mal so lang als die kurze, gestutzte Drüse. Samen linienförmig - länglich, stumpf, mit kurzer aufgesetzter Spitze, Die Varietät 8. angustifolia Döll kommt der S. viminalis-cine- rea, wie sie Wimmer im Herb. Sal. unter Nr. 23 und 24 ausgegeben hat, sehr nahe, nur sind die Blätter bei derselben Grösse nach der Spitze um ein Geringes breiter und bewahren dadurch so entsehieden den Typus der Blattform der S. einerea, dass ich an eine hybride Einwirkung der ‚S. vimi- nalis nicht glauben mag. Die Knospenschuppen sind wie bei der Haupt- form auch deutlich behaart. 9. 8. Caprea L., — ramis junioribus gemmisque. glabris; fo- liis ovatis ellipticisve recurvato-acutis undulato-erenatis sapra SALICACEAE. 439 glabris subtus laxe tomentosis subglaueis; stipulis reniformibus; capsulis e basi ovata conico-elongatis tomentosis longe pedicel- latis; stylo brevissimo, stigmatibus ovatis subbifidis. ® — Seringe Sal. exs. No. 6..Wimm. et Kr. Hb. Sal. No. 40, 55, 56. ß. eordifolia Lasch, — foliis magnis ovalibus basi subeordatis. oblongata Sonder, — foliis oblongis basi apiceque angu- statis. — Wimm. et Kr. No. 56. d. parvifolia Rehb., — foliis minoribus ovatis subintegerri- mis. — Rechb. icon. 2027. April—Mai. An Gräben, Wegen, in Wäldern und Dörfern, gemein; y. und d. in den Dünen von Usedom; #. bei Wolgast in Mühlenthal und der Netzebander Heide, auf Rügen an den Ufern der Granitz und des Pehrd. Häufiger ein kleiner Baum als Strauch, mit grünlich-grauen oder bräun- lichen, abstehenden Aesten. Unterscheidet sich von der vorhergehenden, sehr ähnlichen Art: durch die etwas grösseren, kahlen, fast glänzenden Knospenschuppen, durch die im Ganzen mehr eiförmigen, oberseits kahlen und grünen, unterseits mehr locker graufilzigen Blätter mit zurückgekrümm- ter Spitze und durch die meist etwas länger gestielten Kapseln. Die Blatt- form variirt von der breit-ovalen, fast rundlichen bis zur länglichen Form, mit fast herzförmiger bis keilförmiger Basis; alle diese Formen gehen inein- ander über. In y. erreichen die Blätter eine Länge von 3—34“, in d. von 1—11”, in $. eine Breite von 2—2}”. Gewöhnlich sind sie etwas dick, in d. fast lederartix und das Adernetz tritt auf der Unterseite des Blattes we- sen der etwas längeren Behaarung nicht ganz so stark hervor. Die jüngeren Sommertriebe und Knospen sind öfter mit einem sammetartigen Flaume bekleidet, den sie aber bis zum Winter verlieren; im Frühlinge vor dem Blattausbruche erscheinen die Knospen völlig kahl und etwas glänzend. — Sahlweide. 10. 8. aurita L., — foliis obovatis vel obovato-oblongis basi cumeatis recurvato-dpiculatis undulato-serratis rugosis supra pube- rulis subtus glauco-tomentosis; stipulis reniformibus; capsulis eonico-elongatis tomentosis longe pedicellatis; stylo brevissimo, stigmatibus ovatis emarginatis. ß — Seringe Sal. exs. 5 et 37. Wimm. et Kr. Hb. Sal. No. 25, 99, 143. ß. orbiculata G F. Meyer, — humilis, foliis subrotundo-obo- vatis minoribus. y. uliginosa (Willd.), — elatior, foliis oblongo-obovatis ma- joribus. Aprii—Mai. In Brüchen, an Wiesenrändern und Gräben und auf feuchtem Heideboden, gemein. Ein niedriger, nur 2—5' hoher Strauch, mit zahlreichen, verworren sperrig-ästigen, dünnen, mattgrauen oder kastanienbraunen , im jüngsten Zustande oft schwach behaarten Zweigen, kahlen oder in der Jugend weich- haarigen Knospen, kleinen, selten 1” Länge erreichenden, unterseits netz- grubig -runzeligen Blättern, die unter der zurückgekrümmten Spitze am 440 SALICACHAH. breitesten sind und in eine keilförmiee Basis verlaufen. Deckblättehen oberwärts rostbraun, öfter fast schwärzlich. Kapselstiel 3—4mal so lang als die Drüse. Die Var. eladostemma Hayne, deren Staubfäden bis über die Mitte verwachsen sind, wurde im Gebiete noch nicht beobachtet. S. aurita << repens. e. subaurita, — foliis obovato-elliptieis vel obovato-lanceo- latis recurvato-apiculatis remote dentieulatis vel integerrimis subtus rugulosis et tomentosulis; stipulis semiovatis; capsulis ovato-conieis tomentosis longe pedicellatis; stylo brevi, stigma- tibus ovatis emarginatis. ß — S. plieata Fr. et S. incubaea Fr. April— Mai. Unter den Stammeltern. Am Schmachter See bei Binz auf Rügen. Ein kleiner, 1—2° hoher Strauch, mit etwas abstehenden Zweigen, der sich von S. aurita L. durch kleinere, schmälere, weniger runzelige, unter- seits mehr seidenartig-filzige Blätter und schmälere Nebenblätter unterscheidet. ß. subrepens, — foliis elliptieis recurvato-apiculatis subinte- gerrimis subtus sericeis vix rugulosis; stipulis semiovatis; cap- sulis ovato-conieis tomentosis longe pedicellatis; stylo brevi, stigmatibu, ovatis emarginatis. bB — S. ambigua Ehrh. Wimm. et Kr. Hb. Sl. No. 20, 35, 36. April—Maı. Unter den Stammältern, ziemlich verbreitet, besonders in den Dünen von Rügen und Usedom. Neigt durch die mehr elliptische Form der Blätter, deren Behaarung mehr anliegend und seidenartig ist, entschieden der S. repens L. zu, von deren grossblätterigen Formen sie sich durch die breiteren, mehr eiförmigen Nebenblätter sogleich unterscheiden lässt. ” 11. 8. repens L., — foliis ovalibus ovatis elliptieis lanceo- latis vel lineari-lanceolatis, margine subdeflexis integerrimis vel remote glanduloso-denticulatis, subtus sericeis; stipulis lanceolatis; amentis subrotundis vel oblongis breviter pedunculatis; capsulis ovato-conieis longe pedicellatis tomentosis rarius glabris, stylo brevi, stigmatibus ovatis bifidis. £ — S. polymorpha Ehrh. Se- ringe Sal. exs. No. 11 et 36. Wimm. et Kr. Hb. Sal. No. 13 et 142. A. Latifoliae, — foliis ovalibus oyatis vel elliptieis recurvato- apieulatis. e. vulgaris. — foliis latis subtus sericeis; capsulis tomentosis. ß- Finmarchica (Koch), — foliis ovalibus glabris, superio- ribus novellis sericeis; capsulis glabris. y. argentea (Sm.), — foliis ovalibus vel elliptieis supra ei- nereo-viridibus, subtus vel supra subtusque dense argenteo-sericeis. SALICACEAE. 441 d. leioearpa G. Meyer, — foliis elliptieis subtus sericeis vel glabrescentibus; capsulis glabris. B. Angustifoliae, — foliis lanceolatis vel linearibus acuminatis, apiculo subrecto. & Janceolata, — foliis lanceolatis vel lineari-lanceolatis longe acuminatis majoribus. & rosmarinifolia (Koch), — foliis linearibus minoribus dense congestis. April— Mai. In Brüchen, Torfmooren, auf Heide- und Sandboden, sehr häufig; ß. bisher nur in den Dünen des südlichen 'T'heils der Insel Hidden- see; y. in den Dünen der Seeküste häufig; d, auf der schmalen Heide von Rügen und bei Hammelstall auf Usedom; &. und & in Brüchen, besonders in den Flussthälern der Peene, Trebel und Recknitz. Ist unter den hiesigen Weiden die kleinste und unter allen die viel- gestaltetste Art, dass sie den ihr schon von Ehrhardt beigelesten Namen S. poly morpha mit Recht verdient, Die Blätter variiren von der rundlich- ovalen bis zur schmal -Iinienförmigen Gestalt in einem Verhältnisse, wie es kaum bei einer anderen Pflanzenart wieder vorkommt, aber diese Formen sind dureh zahlreiche und allmälig übergehende Mittelformen miteinander so verbunden, dass man sich vergebens abmühen würde, einzelne auffallende Formen spezifisch zu trennen, wie z. B. die Var. rosmarinifolia, die nach Vielen als besondere Art gilt, obgleich sich kein beständiges Merkmal zur Unterscheidung vorfindet. Sie bildet kleine Büsche von 4—2', selten 3° Höhe, deren Stämmechen bald ausgebreitet-vielästig sind, bald aus kriechender, wurzelnder Basis bogig aufsteigen, mit gr ünlie hen, bräunlichen oder gelblichen Zweigen, wo- von die jüngeren Triebe nebst den Knospen meist behaart sind. Die Länge der Blätter wechselt von 4’ — 2“. Einer ebenso grossen Veränderlichkeit ist die Behaarung unterworfen. Sie erreicht ihren Höhepunkt in der Var. argentea, bei der die Blätter oft beiderseits silberweiss behaart sind, nur sehr selten verschwindet sie ganz, so dass auch die Blätter unterseits kahl erscheinen. Die Gestalt der Kätzchen ist bald kugelig, 4"'1., bald eiförmig oder länelich bis 9* 1. Die Deekblätter sind stets behaart, bräunlich mit schwarzer Spitze. Die kahlen Staubfäden haben oft roth überlaufene, nach dem Verstäuben braungelbe Antheren. Die Kapsel ist ziemlich lang gestielt, behaart, meist filzig, sehr selten kahl, der Griffel kurz aber deutlich, mit meist purpurrothen Narben. Samen länglich, abgerundet-stumpf, S. repens << viminalis, — foliis lineari-lanceolatis margine remote dentieulatis vel integerrimis, junioribus utringue sericeis, adultis supra glabris opaeis, subtus sericeis argenteo - micantibus; stipulis lineari-lanceolatis; amentis oblongo - eylindrieis vel eylin- drieis; capsulis longe pedicellatis tomentosis, stylo medioeri. R — 8. angustifolia Fries et Koch. April— Mai. Auf Rügen bei Binz am Schmachter See von Zabel ge- funden. Hat das Ansehen einer niedrigen und kleinblätterigen S. viminalis L., aber auch viele Aehnlichkeit mit S. repens Var. &. lanceolata. Ist von 442 SALICACEAE. Letzterer nach der Fruchtreife besonders durch den 'schimmernden Glanz der Unterseite der Blätter zu unterscheiden, der, wie wir durch Kerner wissen, grade wie bei S. viminalis L. durch die theils dem Mittelnerv, theils den Fiedernerven in paralleler Richtung folgenden, ganz kurzen Haa- re hervorgebracht wird. Bei S. repens sind die Haare, auch wenn sie in geringer Menge erscheinen, länger und mit dem Mittelnerv parallel, so dass sie quer über die Seitennerven verlaufen. Die Fruchtkätzchen sind länger und mehr eylindrisch als bei S. repens, die Kapseln aber gestielt, wodurch sie sich wieder von S. viminalis unterscheidet. Es tritt dieser Bastard in 2 Formen auf, wovon die S. repens X viminalis «. subrepens die häufigere zu sein scheint, Diese hat einen kürzeren Griffel und wird durch die im Herb. Sal. unter No. 144 von Lasch ausgegebenen Exemplare dargestellt. Zu der Form S. repens X vimi- nalis ß. subviminalis, die sich durch mehr eylindrische Kätzchen und einen viel längeren Griffel auszeichnet, gehört die Pflanze, welche Sonder in der fl. Hamb. p. 544 als S. aneustifolia Wulf. aufführt, sowie ein Bastard, den Herr Bauer in Berlin als Weide ohne Namen in der Köniegl. Landesbaumschule vorfand: und mir sütigst mittheilte. Zu welcher von beiden Formen die hiesige Pflanze gehört, wage ich wegen Mangel von Fruchtkätzehen noch nicht zu entscheiden. h Was Linne unter S. rosmarinifolia, S. fusca, S. incubaea, 8. arenaria verstand, ist nicht mehr mit Sicherheit zu ergründen, weshalb es besser scheint, sowohl diese wie noch viele andere unsichere Weiden- Synonyme unberücksichtigt zu lassen. 2. POPULUS Tourn. Flores dioici. Bbracteae amenti ineisae. Perigonium ceyathiforme. Stamina 8—30, perigonio inserta. Stig- mata 2. Capsula 2valvis. Semina minuta, basi pilis comosa. XXI 7. — Pappel. Seet. I... Leuce Duby. Ramuli juniores tomentosi. Bracteae amenti eiliatae, Sta- mina eirciter 8. 1. P. alba L., — foliis cordato-subrotundis angulato-lobatis subtus ramulisque niveo-tomentosis, ramulorum jJuniorum faurionum- que palmato-5lobis; bracteis amenti apice crenatis ciliatis. &£ — P. nivea Willd. April— Mai. An Wegen und in Dörfern, hin und wieder angepflanzt. Hoher, starker Baum, mit hellgrauer im Alter rissiger Rinde. Aeste ausgebreitet, im Alter kahl. Knospen filzig, nicht klebrig. Blätter gestielt, 2—3" ]. und br., oberseits «dunkelgrün, unterseits schneeweiss - filzig, die der jüngeren Zweige und Stockausschli ige tief 3—5lappig, an der Basis meist etwas herzförmig. Kätzchen frühzeitig, cylindrisch, die männlichen dieker als die weiblichen. Deckblätter grünlich-gelb oder rostfarben, en gekerbt und sparsam zottig- gewimpert. Narben gelb, verlängert, in je fädlich-lineale Schenkel getheilt, Kapsel gestielt, kahl. — Silberpap NT P. alba = tremula, — foliis subrotundo-ovatis angulato-den- tatis subtus ramulisque einereo-tomentosis saepius glabrescentibus, ramulorum juniorum turionumque cordato- ovatis indtvisis; brac- SALICACEAE. 443 teis amenti apice fissis eiliatis. & — P. hybrida M. B. P. ca- nescens Sm. April—Mai. In Dörfern und an Wegen, allgemein angepflanzt. Hält die Mitte zwischen der vorhergehenden und folgenden Art und ist nach Krause ein Bastard von Beiden. Wenngleich dem von anderer Seite widersprochen wird, so scheint mir doch die Bastardnatur des Baumes eine grosse Wahrscheinlichkeit für sich zu haben, weil die Behaarung und Ge- stalt der Blätter sehr veränderlich ist, und sich bald mehr der einen, bald der andern Art nähert. Die Blätter sind weniger tief gelappt als bei P. alba L., meist nur eckig-gezähnt oder ausgeschweift und nicht so dicht- und weissfilzig, sondern mehr locker- und eraufilzig und werden mitunter ganz. kahl. 2. P. tremula L., — foliis suborbiculatis repando - dentatis utrinque ramulisque glabris, turionum et plantarum juniorum ovatis vel cordato-ovatis acutis; bracteis amenti digitato -ineisis dense villoso - eiliatis. ® April— Mai. An Wegen und in Wäldern häufig. Ist unter den Pap- peln die einzige bei uns wirklich einheimische Art. Ein ziemlich hoher, oft auch strauchartiger Baum, mit grauer Rinde. Knospen kahl, glänzend braun und etwas klebrie. Blätter wegen des lan- gen, dünnen "Blattstiels schr beweglich, beiderseits grün und gewöhnlich kahl, oder in der Jugend zuweilen seidenhaarig, seltner auch im "Alter bei- derseits angedrückt- behaart (P. villosa Lang), im Umrisse fast kreisförmig, bogig stumpf- oder spitz-gezähnt. Deckblätter braun, fingerig getheilt, mit langen, grauweissen Haaren gewimpert. Narben purpurn, meist in mehrere, fadenförmige Lappen getheilt. — Zitterpappel, Espe. Sect. II. Aigeiros Duby. Ramuli et turiones glabri. Bracteae amenti glabrae. Sta- mina 12—30. 3. P. nigra L., — ramis patentibus; folis triangulari - ovatis basi truncatis acuminatis obtuse serratis glabris. ® April, An Wegen, Ufern und in Dörfern, allgemein angepflanzt. Ein hoher, sehr schnellwüchsiger Baum, mit ausgebreitet abstehenden Aesten. Knospen klebrig und wohlriechend. Blätter lang gestielt, gewöhn- lich länger als breit, an der Basis fast gestutzt oder etwas keilförmig, zu- weilen ein wenig herzförmig ,‚ auf beiden Seiten grün und ganz kahl, mit schwielig-sägezähnigem Rande. Deckblätter gelberün, in fadenförmige "Lap- pen zerschlitzt, kahl. Antheren purpurn. Narben seicht gelappt, meist Seckig - 3lappig. — Schwarzpappel. 4. P. italiea Mnch., — ramis erectis; foliis rhombeis acumi- natis obtuse serratis glabris. ®? — P. pyramidalis Rozier. April. Im Oriente einheimisch. An Wegen, allgemein angepflanzt. Wird ein sehr hoher Baum. Aeste aufrecht, gestreckt, eine sehr ver- längerte, schmale Krone bildend, und daran sehon aus weiter Ferne leicht zu erkennen. Die Blätter sind meist breiter als lang, mehr rautenförmig, an der Basis mit dem Blattstiel einen sehr stumpfen Winkel bildend. Weib- liche Bäume gehören zu den Seltenheiten. 444 HYDROCHARITACEAE. 3. Classe. MONOCOTYLEDONES. 89. Fam. HYDROCHARITACEAR (C. Rich. Kelch oberständig, 3blätterig, krautige. Blumenkrone 3blätterig, regelmässig. Staubgefässe frei, 3 oder mehrere. Frucht- knoten mit der Kelchröhre verwachsen, unterständig, 1- oder mehrfächerig, vieleiig; Samenträger wandständig. Griffel 3—6, meist 2spaltig. Frucht nieht aufspringend, inwendig breiig, 1— mehrfächerig. Samen ohne Eiweiss. Keimling gerade, mit ver- diektem Würzelehen und sehr entwickeltem Federchen. Wasserpflanzen mit schwimmenden oder untergetauchten Blät- tern und meistens 2häusigen, von einer Blüthenhülle eingeschlos- senen Blüthen. — Durch den Habitus den Alismaceen und Buto- maceen verwandt, aber durch den unterständigen Fruchtknoten verschieden. 1. STRATIOTES. 2. HYDROCHARIS. 1. STRATIOTES L. Flores dioiei. Cal. Spartitus. Cor. 3pe- tala. Mase.: Stamina fertilia 12 vel plura, sterilia exteriora nu- merosa, breviora. Fem.: Calycis tubus ovario adnatus. Fila- menta sterilia numerosa. Styli 6, stigmatibus bifidis. Bacea he- xagona, 6locularis; loeuli oligospermi. XXI, 10. 1. S. aloides L., — foliis lineari-lanceolatis triquetro-canali- eulatis versus apicem planis. 4 Juli— August. In stehenden Gewässern, Gräben und Torflöchern, all- gemein verbreitet. Untergetauchte Wasserpflanze, vom Habitus einer Alo&, mit langen, dünnen Ausläufern auf dem Grunde des Wassers. Blätter alle wurzelstän- dig, sitzend, zu einer dichten Rosetten vereinigt, schwarzgrün, bogig auf- recht, steif, zerbrechlich, am Rande dornig-gezähnt, 4—1‘ 1. Blüthenschaft in den Blattachseln, kürzer als die Blätter, zweischneidig, an der Basis schmäler, nach oben verbreitert und daselbst mit einer 2blätterigen, zu- sammengedrückten Blüthenhülle, aus welcher sich eine, selten zwei weibliche, fast sitzende, oder mehrere männliche, gestielte, an der Basis mit einem dünnhäutigen, scheidigen Deckblatte versehene Blüthen entwickeln. Hüll- blätter gekielt, mit oft dornig-gezähntem Kiel. Blumenblätter der männlichen Blüthe rundlich, sehr zart, weiss, 1“ 1., die der weiblichen Blüthe verkehrt- herzförmig und etwas kleiner. Frucht im rechten Winkel aus der Scheide gebogen. Samen in eine breiartige Masse eingebettet; Zellen der obersten Schicht sich in Spiralfasern autlösend. HYDROCHARITACEAE — ALISMACEAE. 445 2. HYDROCHARIS L. Flores dioiei. Cal. Spartitus. Cor. 3petala. Mase.: Stamina fertilia 9, trieyclica, sterilia 3 interiora; filamenta connata, apice libera. Fem.: Calycis tubus ovario adnatus. Filamenta sterilia 6, filiformia, per paria sepalis oppo- sita. Glandulae nectariferae carnosae 3 ad basin petalorum in- teriorem. Styli 3, crassi, stigmatibus 2fidis. Bacca subsexlocu- laris. XXL, 8. 1. H. Morsus ranae L., — foliis cordato-reniformibus inte- gerrimis. 4 Juli — August. In stehenden Gewässern, häufig. Stengel untergetaucht, lang, rund, auf der Oberfläche des Wassers schwimmende Büschel treibend, welche am Grunde der Blattstiele faden- förmige, sich verlängernde Adventivwurzeln und aus den Blattachseln wieder fadenförmige Ausläufer entwickeln, die an ihrer Spitze eine von 2 häutigen Nebenblättern eingeschlossene, längliche Knospe eines neuen Büschels bilden. Blätter lang gestielt, schwimmend, etwas lederartig, oben glänzend, unter- seits gewöhnlich röthlich, etwa 1“ ]. und br., mit 2 grossen, durchscheinen- den, innerhalb des Blattstiels übereinander greifenden Nebenblättern. Männ- liche Blüthenstengel in einer Höhe von 14—2“ aus einer 2blätterigen, häu- tigen Blüthenhülle 2—5, nach einander einzeln hervorkommende, gestielte Blüthen entwiekelnd. Blumenkrone weiss, 6—8”’ im Durchmesser. Weib- liche Blüthen lang gestielt, einzeln, am Grunde des Stiels mit einer sitzen- den Blüthenhülle. Beere mit zahlreichen Samen in einer schleimigen Gal- lerte. Zellen der obersten Schicht der Samenhaut sich in zierliche Spiral- zellen auflösend, Die Pflanze hat im nicht blühenden Zustande in ihrem Wuchse grosse Aehnlichkeit mit Limnanthemum nymphaeoides Lk., unterscheidet sich aber sogleich durch die Anwesenheit der Nebenblätter und dann durch eine andere Nervatur der Blätter. 90. Fam. ALISMACEAE C. Rich. Kelch unterständig, 3blätterig, krautig. Blumenkrone 3blätterig, regelmässig. Staubgefässe unterständig, frei, 6 oder zahlreich; Antheren bei den Zwitterblüthen einwärts-, bei den übrigen auswärts aufspringend. Fruchtknoten 3—6, oder viele, jeder mit einem Griffel, 1—2eiig; Eichen an der inneren Natlı übereinanderliegend. Narbe einfach. Frucht: mehrere kreis- oder kopfförmig zusammengedrängte, 1—2samige Nüsschen. Samen ohne Eiweiss, mit gekrümmtem Keimling. Wasser- oder Sumpfpflanzen, mit meist blattlosem Stengel und gitternervigen gestielten Wurzelblättern. 1. ALISMA, 2. SAGITTARIA, 446 ALISMACEAR. 1. ALISMA Riv. Flores hermaphroditi. Cal. 3sepalus. Cor. Spetala, petalis aestivatione involutis. Stamina 6, antheris in- trorsis. Achaenia plurima, verticillato-vel eapitato-congesta. VL, 5. 1. A. Plantago L., — caule florifero aphyllo verticillato- paniculato; foliis radicalibus longe petiolatis subeordatis ovatis lanceolatis linearibusve; achaeniis compressis oblongis, apice ro- tundato-obtusis, dorso I—2sulcatis, ventre medio styliferis, in ca- pitulum annulare subtrigonum dense aggregatis. 4 [olo) e. vulgare Karsch, — foliis cordato-ovatis ovatisve 5—7nerviis. . lanceolatum (With.), — foliis lanceolatis acuminatis in petiolum attenuatis, 3—5nerviis. y. graminifolium (Ehrh.), — foliis omnibus linearibus lon- gissimis. Juli— August. In Gräben und stehenden Gewässern, gemein; 8. an minder nassen Stellen und weniger häufig; y. in tiefem Wasser, nicht ver- breitet, aber an seinen Standorten meist h: iufig, so: Knieper- -Mühlengraben bei Stralsund (Fischer), in der Peene besonders um Wolgast in grosser Menge, Bildet polsterförmige Büsche. Blätter sämmtlich wurzelständig, rosetten- förmig, mit starken Längsnerven, von sehr veränderlicher Gestalt. Die keimende Pflanze treibt zuerst nur schmale, linienförmige Blätter, die folgen- den Blätter nehmen eine immer breitere Gestalt an, die bis ins "Herzförmige geht und erreichen eine Länge von 3“ bei einer Breite von 1“. In sehr tiefem Wasser bildet sich die Form y. mit lauter linienförmigen, 1—3' lan- gen Blättern aus, die nur selten eine Andeutung von einer schmalen Platte besitzen. Diese Varietit hat ein so fremdartiges Ansehen, dass man sie für eine eigne Species halten könnte, wenn man nicht in flacherem Wasser die deutlichen Uebergänge fände. Stengel —4° h,, 3seitig, in eine pyra- midenförmige, aus quirlständigen Aesten gebildete Rispe verzweigt; Aeste an der Basis mit häutigen Deckblättern. Blumenblätter weiss, oft nit röth- lichem Anfluge, am Nagel gelb. Früchte zusammengedrückt, mit ihren flachen Seiten zu einem schwach öseitigen Ringe zusammengedränet. 2. A. ranunculoides L., — caule aphyllo; foliis radiealibus lanceolato-linearibus petiolatis; floribus umbellatis vel verticillato- biumbellatis; achaeniis oblique elliptieis breviter acuminato- ro- stratis angulatis, dorso costis 3 crassis, ventre costis 2 valde ap- proximatis notatis, in capitulum globosum congestis. %& — Echi- nodorus ranunc. Engelm. ß. sparganiifolium Fries, — foliis praelongis natantibus li- nearibus membranaceis. — Fr. Mant. III, p. 183. y. repens (Cav.), — caulibus lateralibus repentibus, ad nodos saepius radicantibus et foliiferis. Juli— October. An Ufern von Landseen, auf überschwemmten Plätzen ALISMACEAE. 447 und Sumpfboden, selten aber gesellige. Stralsund: am Crummenhäger See in der Nähe der Fischerwohnung. Rügen: an der Jasmunder Fähre, auf der schmalen Heide in der Nähe von tiefen Grund mit Var. y. Hiddensee: in Sümpfen bei Grieben (Zbl.). Wolgast: in Strandgräben bei Spandower- hagen zugleich mit Var. ß. (Zbl.). Stengel 1—1’h., in £. bis über 2° h., blattlos, auf schlammigem Boden die seitlichen Stengel zuweilen liegend und an den Knoten wurzelnd und selbst Blätter treibend wie in y. Wurzelblätter von der Höhe des Stengels, lang gestielt, die Platte etwa 3“ br. und bis 5“ 1.; selten wie in 2. in tie- fem Wasser die Platte nicht ausgebildet, der Blattstiel verbreitert und in über 1‘ lange, grasartig-linienförmige, fast häutige Blätter umgebildet, ähnlich wie bei A. Plantago y. graminifolium. Blumenblätter weiss oder röth- lich, am Nagel gelb. — Die Pflanze ‚hat Aehnlichkeit mit einer schmal- blätterigen A. Plantago, unterscheidet sich aber sogleich dureh den dol- digen Blüthenstand und die in ein kugeliges Köpfchen zusammengedrängten, in der Gestalt ganz abweichenden Früchte, 3. A. natans L., — caule fluitante ad nodos foliato; foliis radicalibus linearibus, caulinis longe petiolatis ovalibus oblongisve natantibus; floribus ad nodos caulis solitariis vel ternis Dnatisve subumbellatis; achaeniis oblongis obtusis maueronato -rostellatis 12—15costatis patulis. * — Echinodorus natans Engelm. ß- sparganiifolium Fries, — foliis omnibus linearibus mem- branaceis. y. repens Rchb., — caule ad nodos radicante, foliis omnibus ovalibus coriaceis petiolatis. Juni— September. In Seen und Tümpeln, hin und wieder; y. an trocken gewordenen Ufern. Greifswald: in einem Tümpel zwischen der Stadt und Potthagen (Tesch). Grimmen: bei Gützkow und Rakow (Zbl.), in der Schmiete- kower Schaafwäsche. Wolgast: in einem Tümpel zwischen Wrangelsburg und Carbow und bei Lodmannshagen mit #. (Tesch), in den Tümpeln und Seen zwischen Schalensee, Katzow und Netzeband häufig; hier auch die Var. y. Stengel fadenförmig, 4—1’ 1, schwimmend, auf flachen Stellen auch an den Knoten wurzelnd. Wurzelblätter untergetaucht, linienförmig, gras- artig, zart, 2—6* 1.; Stengelblätter lang gestielt, mit schwimmender, ovaler oder länglicher, am Grunde und der Spitze abgerundeter, —3“ langer Platte. Blüthen grösser als bei den vorhergehenden Arten, mit weissen, an der Basis gelben Blumenblättern. Fruchtstiele nickend, mit einem Köpf- chen von abstehenden, vielrippigen Früchten. 2. SAGITTARIA L. Flores monoici. Cal. 3partitus. Cor. 3petala, petalis aestivatione imbricatis. Stamina numerosa, an- theris extrorsis. Achaenia numerosa, pericarpio utrieuliformi alato, receptaculo globoso imposita. XXL, 5. 1. 8. sagittifolia L., — foliis profunde sagittatis longe pe- tiolatis. 4 448 ALISMACEAE — BUTOMACEAE. Juli— August. In wasserreichen Gräben, Flüssen, Seen und Tümpeln, verbreitet. Blätter sämmtlich wurzelständig, von äusserst veränderlicher Form, die untersten linienförmig ohne Platte, die folgenden lang gestielt mit tief pfeilförmiger, meist auf dem Wasser schwimmender Platte. In tiefem Was- ser bleiben die Blätter sämmtlich linienförmig, aber die Pfianze gelangt nicht zur völligen Entwickelung und blüht dann niemals (Var. valisnerii- folia Cosson et Germain). Uebergangsformen zwischen den grasartigen und pfeilförmigen Blättern, in denen die Platte länglich - eiförmig und mit kurzen, stumpflichen Pfeillappen versehen ist (S. heterophylla Schreb.), finden sich öfter an derselben Pflanze, ebenso ganz schmale, nur wenige Linien breite Pfeillappen, die länger als das Blatt mit Ausschluss derselben sind. Dr. Bolle bezeichnet eine Form, bei der ausschliesslich diese schmalen Blätter vorkommen als Var. gracilis. Stengel 1—4' h., 3kantig, mit einer convexen Seite. Blüthen gestielt, in entfernten, meist 3zähligen Quirlen, eine endständige Traube bildend. Die obersten Quirle männlich, die unter- sten weiblich. Deckblätter an der Basis der Blüthenstiele, häutig. Blumen- blätter weiss, mit röthlichem Nagel. Fruchtköpfe fast kugelig; die Früchte zusammengedrückt, von einem breiten, häutigen, an der Spitze durch die Griffelbasis etwas schief geschnäbelten Flügel umgeben. — Pfeilkraut. 91. Fam. BUTOMACEAE (C. Rich. Perigon unterständig, 6blätterig, blumenkronartig, in 2 Krei- sen, der äussere Kreis bei ausländischen Arten zuweilen kelch- artig. Staubgefässe unterständig, 9 oder mehrere; Antheren ein- wärts aufspringend. Fruchtknoten 6 oder mehrere, an der Basis meist verwachsen, Ifächerig, vieleiig; Eichen auf einem netz- förmigen, die ganze innere Fläche des Fruchtknotens überziehenden Samenträger. Frucht trocken, in mehrere kapselartige Theilfrüchte sich auflösend. Samen ohne Eiweiss, mit geradem oder gekrümmtem Keimling. Ausdauernde Sumpfpflanzen, mit blattlosem Blüthenstengel und scheidigen Wurzelblättern. — Diese kleine Familie ist durch die auf ihrer ganzen Innenfläche zahlreiche Samen tragenden Früchte vor den übrigen ausgezeichnet. 1. BUTOMUS. ’ 1. BUTOMUS Tourn. Perigonium corollinum, dieyclice 6phyl- lum. Stamina 9. Capsulae 6, inferne connatae, introrsum dehis- centes, polyspermae. IX, 3. 1. B. umbellatus L., — foliis linearibus canalieulato-3quetris; umbella terminali. 4 BUTOMACEAE — JUNCAGINACKAE. 449 Juni— August. In Gräben, Teichen und Flüssen, verbreitet. Wurzelstock kurz, wagerecht, mit gedrängt stehenden Blätterbüscheln besetzt. Blüthenstengel rund, 2—4° h., etwas die Blätter überragend. Die endständige Dolde mit meist 3blätteriger, häutiger Hülle. Blüthen ungleich lang gestielt, gross, schön rosenroth, die rundlichen stumpfen, concaven Perigonblätter mit dunkel purpurnem Mittelstreifen. Kapseln schief ge- schnäbelt. Samen mit gekerbten Längsrippen. 92. Fam. JUNCAGINACEAE C. Rich. Perigon unterständig, 6blätterig, kelchartig oder etwas ge- färbt. Staubgefässe 6, unterständig, Antheren auswärts auf- springend. Fruchtknoten 3—6, an der Basis, oder der ganzen Länge nach verwachsen, 1—2eiig, Eichen nebeneinanderliegend. Frucht in 3-—-6, meist an der innern Nath aufspringende Theil- früchte sich auflösend. Samen ohne Eiweiss mit geradem Keimling. Sumpfpflanzen mit schmal-linienförmigen Blättern und trau- bigem oder ährigem Blüthenstande. — Von den Alismaceen durch die Gleichförmigkeit beider Perigonkreise, die aufspringenden Theilfrüchte und einen fremdartigen Habitus verschieden. 1. SCHEUCHZERIA. 2. TBIGLOCHIN. 1. SCHEUCHZERIA L. Perigonium profunde 6partitum. Stamina 6, antherae in filamentis gracilibus basi affıxae, apice connectivo apiculatis. Ovaria 3—6, biovulata. Stigmata in apice ovarii extrorsum oblique adnata. Carpidia 3— 6, inflata, diver- gentia, basi connata. VI, 3, 1. S. palustris L., — caule erecto flexuoso; foliis distichis linearibus basi vaginantibus; racemo laxo 3—B8floro. 4 Mai— Juni. In tiefen Sümpfen zwischen Sphagnum, verbreitet. Wurzelstock gelblich - weiss, gegliedert, kriechend. Stengel beblättert, 6—9“ h., unten von weisshäutigen Scheiden der abgestorbenen Blätter um- geben. Blätter schmal-lineal, steif, halbrund, oberhalb flach, gegen die Basis schief rinnig, an der Spitze mit einem Grübchen versehen, die unteren später den Stengel überragend. Blüthen ziemlich lang gestielt, in lockerer, endständiger Traube. Perigonzipfel grünlich-gelb, die inneren schmäler. Theilfrüchte schief-eiförmig, olivenbraun, sternförmig- divergirend, nur an der Basis verwachsen, 1— 2samig. 2. TRIGLÖCHIN Riv. Perigonium herbaceum, 6phyllum. Stamina 6, antherae subsessiles, dorso affıxae. Ovarium 3—6lo- eulare, stigmatibus sessilibus. Carpidia follieularia 3—6, axi 29 450 JUNCAGINACEAE — JUNCACEAE. centrali aflıxa, denique basi soluta et angulo interiore longitudi- naliter dehiscentia. VI, 3. 1. T. maritima L., — peduneulis ereecto-patentibus; schizo- carpiis ovatis angulatis in carpidia sex secedentibus. 4, Juni— August. Auf Wiesen, besonders salzhaltigen, sehr häufig. Wurzelstock kurz, schief oder wagerecht, mit den Ueberresten der weis- sen, vertrockneten Blattscheiden dicht besetzt. Blüthenstengel 4—1’ h., fast blattlos, an der Basis mit zahlreichen, eine grundständige Rosette bil- denden Blattbüscheln von halb stielrunden, zwiebelartig-scheidigen Blättern umgeben. Blatthäutchen lang vorgezogen und gestutzt. Blüthen kurz ge- stielt, in dichtblüthigen, dünnen, bei der Fruchtreife an 6“ langen Trauben. Perigonblätter rundlich und concav, grün, weisshäutig -gerandet, oberwärts röthlich. Früchte eiförmig, Gkantig, 9], etwas abstehend; Theilfrüchte unter der zurückgekrümmten Narbe etwas eingeschnürt, am Rande flügelig- scharfkantig, der "Länge nach sich ablösend. 2. T. palustris L., — peduneulis rachi adpressis; schizocar- piis lineari-clavatis, versus basin attenwaltis, in carpidia 3 sece- dentibus. 4 Juni— September. Auf Wiesen, häufig. Niedriger und schmächtiger als die vorige Art. Traube nur 2—4" 1. Durch die linienförmig- keuligen, 4'“]., an der Basis verdünnten, der Spin- del angedrückten Früchte, welche nur ind, sich an der Basis zuerst haken- förmig "ablösende Theilfrüchte zerfallen, leicht zu erkennen. 9. Fam. JUNCACEAE Bartl. Perigon unterständig, trockenhäutig, 6hlätterig in 2 Kreisen, bleibend. Staubgefässe 6, seltner 3, den Perigon- blättern gegenständig. Fruchtknoten 1, 1—3fächerig; Griffel 1, mit 3 fädlichen Narben. Kapsel 1— Sfächerig, 3klappig, 3—mehr- samig. Keimling vom fleischigen Eiweisse eingeschlossen. Meist ausdauernde Pflanzen, häufig mit kriechendem Wurzel- stocke und einfachem, oft knotigem Stengel. Blätter wechsel- ständig, aus scheidiger Basis linienförmig oder stielrundlich. Blüthen in Spirren, meist mit mehreren trockenhäutigen Deck- blättern. — Von den nahe verwandten Liliaceen nur durch das trockenhäutige, balgartige Perigon und einen den Üyperaceen ähnlichen Habitus verschieden 1. JUXNCUS. 2. LUZULA. JUNCACEAE. 451 1. JUNCUS Tourn. Perigonium herbaceo-scariosum, 6phyllum. Stamina 6, rarius 3. Capsula 3locularis, 3valvis, polysperma, valvis medio septiferis. VI,1. — Binse. Sect. I. Lateriflori Fr. Caules steriles fertilesque subulati, basi vaginis apbyllis. Anthela pseudolateralis. Testa seminis nucleo conformis. 7 Triandri, stylus brevissimus subnullus. 1. J. communis E. Meyer, — caule nudo laevissimo nitido, exsiccato subtilissime striato, medulla continua farcto; anthela pseudolaterali decomposita; perigonii phyllis anguste lanceolatis acutissimis; capsula obovata impresso-retusa, styli basi abbreviata foveolae insidente terminata. & — J. laevis Wallr. e. econglomeratus (L.), — anthela conglomerata. ß. effusus (L.), — anthela effusa. Juni— August. In Gräben und an feuchten Orten, gemein; «. viel häufiger als ߣ. Wurzelstock schief horizontal, verzweigt, grosse Polster bildend. Stengel dicht gedrängt, steif aufrecht, 1L—53° h., grün, glänzend glatt, zart liniirt, ohne erhabene Streifen, im trocknen Zustande von den hervortretenden Li- nien sehr fein gestreift, am Grunde mit bräunlich - gelben oder röthlichen, glanzlosen, stumpfen, aber häufig in eine Borste (als Rudiment einer Platte) endigenden Scheiden umgeben. Spirre endständig, aber scheinbar seiten- ständig, indem das aufrechte Hüllblatt als Fortsetzung des Stengels erscheint, bald mit locker entfernten, längeren oder sehr langen (J. effusus £. pro- lifer Sond.) Aesten, bald wie in «. dicht knäuelförmig zusammengezogen. Staubgefässe stets 3. Perigon von der Farbe und Länge der bleichen oder bräunlichen Kapsel. Diese verkehrt-eiförmig-3kantig, oben gestutzt und etwas eingedrückt, mit ganz kurzer, in der Vertiefung sitzender Griffelbasis. Samen eiförmig, etwas gebogen, hellbraun, zwischen den Längsrunzeln mit feinen Querrunzeln. 2. J. Leersii Marss., — caule nudo subtiliter striato opaco versus apicem asperulo, medulla continua farcto; anthela pseudo- laterali decomposita conglomerata; perigonii phyllis anguste lan- ceolatis acutissimis; capsula obovata retusa, styli basi mamillae elevatae insidente terminata. 4 — J. conglomeratus Lieers et Koch, non Linne. Juni— August. An Gräben, auf Moorboden und feuchten Orten, selten aber gesellig. Stralsund: Sandgrube im Tribseer Felde, Parower Aussen- koppel, bei Negast im Walde (Fischer). Greifswald: bei Ladebow und El- dena (Jessen). Wolgast: Jägerhöfer und Buddenhäger Forst, in der Gremitz. Usedom: am Gr. Krebssee unter den hohen Ufern. Diese Art unterscheidet sich von J. communis «. conglomeratus, be- sonders im frischen Zustande, sehr leicht und sicher. Der Stengel ist mattgrün, deutlich erhaben gestreift, mit etwas schärflichen Streifen, weshalb der Stengel sich besonders nach der Spirre zu rauh anfühlt. Der Stengel des J. communis ist dagegen glänzend grün und ganz glatt, seine bleichen und dunkelgrünen Linien liegen in der Ebene der Oberfläche und treten erst im trocknen Zu- 99 > 452 JUNCACEAER. stande etwas als feine Streifen hervor, die dann aber immer viel enger’ zahlreicher und niedriger sind. Die Kapsel hat dieselbe Gestalt wie bei J. comm., der ganz kurze Griffelrest sitzt aber auf einem, sich aus der Vertiefung erhebenden Höckerchen, während er sich bei J. comm. aus der Vertiefung selbst erhebt. Die Samen fand ich etwas dünner und die Quer- runzeln viel deutlicher als gerade Linien ausgeprägt. Der Blüthenstand ist fast immer zusammengezogen. Linne unterschied seinen J. econelomeratus von J. effusus nur durch die Gestalt des Blüthenstandes, nämlich: „eapitulo laterali und pani- eula laterali*. In der Flor. suee. sagt er noch von J. conglomeratus: „Sequenti (J. effus.) admodum affinis sed flores in capitulum collecti nec in paniculam effusi, modo sufficiant pro distincta specie“. Nachdem darauf Leers (fl. Herb. t. 13, 1) den Namen J. conglomeratus auf eine Art über- tragen hatte, die ausser dem kopfförmigen Blüthenstande sich noch durch andere Merkmale von J. effusus unterschied, so wurde allgemein bis heute diese Leers’sche Pflanze für den Linne’schen J. conglomeratus genommen, und wenn bei manchen Botanikern Zweifel darüber entstanden, ob J. conglom. wirklich spezifisch von J. effusus verschieden sei, so war der Grund zu diesem Zweifel meistens in der steten Verwechselung der Linne@'schen mit der Leers’schen Pflanze zu suchen. E. Meyer, der zuerst (Monogr. gen, Junei 1819) die Vereinigung beider Linne’schen Arten zu seinem J. com- munis vornahm, ist auch in späteren Jahren dieser Ansicht treu geblieben und macht noch in Ledeb. fl. ross. IV, p. 222 die Bemerkung, dass J. con- elomer. von seinem natürlichen Standorte in den Garten versetzt, sich in J. effusus verwandelt habe. Auch G. F. Meyer behauptet in der Flor. Han- nov., «dass beide nur durch den Boden erzeugte Formen seien. Er führt zum Beweise an, dass er in einem Graben am Unterharze, dem Quellwasser zugeführt war, J. eflusus sammelte, wo ein Jahr vorher nach Austrocknung des Frühjahrregenwassers nur J. conglom. zu sehen war. Dazu kommt, setzt er hinzu, dass «iese Zusammenziehung eines ausgebreiteten Blüthen- standes ganz auf gleiche Weise bei den mehrsten übrigen Arten dieser und der Gattung Luzula eintritt. Aehnliche Beobachtungen hatte auch Wallroth gemacht und daher beide Arten unter dem Namen J. laevis vereinigt (Sched. p. 143). Ich kann aus diesen, mir durchaus glaubwürdigen Beob- achtungen nur den Schluss ziehen, dass der J. conglom. der beiden Meyer und Wallroth’s nur eine durch den zusammengezogenen Blüthenstand ver- schiedene Form von J. effusus, also der wahre J. conglomeratus Linne's ge- wesen ist, dass aber der J. conglomeratus Leers’s und Koch’s sich ihren Beobachtungen entzogen hat. Letzterer ist in Deutschland viel seltener, fehlt vielleicht ganz in manchen Gegenden, ist aber stets mit J. communis «. conglomeratus (L.), einer, wie es scheint, im nördlichen Deutschland sehr häufigen Form, verwechselt worden, und so fast in allen Floren als „gemein“ aufgeführt. Er bildet eine durchaus beständige Art, die sich durch die Cultur nieht verändert. Pflanzen, die ich vor 5 Jahren aus einem benach- barten Moore in den Garten auf trocknen Boden verpflanzte, haben alle ihre Charaktere unverändert bewahrt. Um ferneren Verwechselungen vorzubeu- gen, scheint es mir passend, den Linne'schen Namen J. conglomeratus im Linne’schen Sinne für die Form des J. communis mit zusammengezogenem Blüthenstande zu conserviren, welche Form bei uns viel häufiger ist als J. effusus, den Leers’schen J. eonglomeratus aber mit einem neuen Namen „J. Leersii“ zu belegen. iT Hexandri, stylus manifestus. 3. J. glauceus Ehrh., — caule nudo profunde striato glauco, JUNCACEAE. 453 medulla loculoso-interrupta praedito; anthela pseudolaterali de- eomposita; perigonii phyllis lanceolato-cuspidatis; capsula ellip- tica muceronata. 4 — J. inflexus Leers. Juni — August. An Gräben und feuchten Orten, häufig. Der horizontal verästelte Wurzelstock bildet dichte, erosse Polster. Stengel graugrün, 1— 2‘ h., mit einem von zahlreichen, kleinen Luftlücken unterbrochenen Marke versehen und tief gestreift. Die blattlosen Scheiden purpurkastanienbraun, stark glänzend. Spirre vielblüthig, meistens kasta- nienbraun. Staubgefässe 6. Kapsel kastanienbraun, von dem deutlichen Griffel stachelspitzig. Perigonblätter gelbbraun, die äusseren länger als die inneren, so lang oder etwas kürzer als die Kapsel. Samen diek, schief- eiförmig, zwischen den Längsrunzeln mit zarten Querrunzeln. J. communis < glaucus E. Meyer, — caule nudo subtiliter striato medulla continua farcto; anthela pseudolaterali decompo- sita; perigonii phyllis anguste lanceolatis acutissimis; capsula obovata obtusa mucronata. & — J. efluso-glaucus Schuizl. et Frickh. J. diffusus Hoppe. Juni— Juli. Mit den Stammältern, selten aber gesellige. Loitz: am Rande des Trantower Moors. Dieser Bastard hält die Mitte zwischen J. communis und J. gelaueus und hat mit letzterem die glänzend purpur-kastanienbraunen Scheiden gemein. Der Stengel ist aber grasgrün, nicht graugrün, feingestreift und vollmarkig. Von J. communis unterscheidet er sich durch die Farbe der Scheiden, 6 Staubgefässe und einen deutlichen Griffel. Die Kapsel gelangt selten zur Ausbildung. 4. J. baltieus Willd., — rhizomate longe repente; caule nudo laevissimo siecato obsolete striato, medulla continua fareto; an- thela pseudolaterali deecomposita laxa; perigonii phyllis ovato- lanceolatis exterioribus mucronatis, interioribus acutis; capsula ovali-elliptica mucronata. 4 — J. helodes Lk. J. glaucus £- li- toralis Wahlenb. Juni— Juli. Auf feuchtem Sandboden am Seestrande, besonders in Dünengründen, streckenweise häufig. Dars und Zingst, besonders nach Pra- mort zu häufig. Hiddensee: Dünen des südlichen Theils. Rügen: auf der Insel Neu-Bessin, auf Wittow bei Breege und Juliusruh, auf der Schaabe bei Glowe, auf der schmalen Heide. Usedom: in den Dünen längs der ganzen Seeküste verbreitet. Von allen Vorhergehenden durch den oft mehrere Fuss lang fortkrie- chenden, dünnen Wurzelstock, mit sehr genäherten, 1—1}‘ hohen, steif aufreehten,, grünen Stengeln verschieden. Die blattlosen Scheiden dunkel strohgelb, glänzend. Perigonblätter breit hautrandig, sonst dunkelbraun mit grünlichem _Mittelnerv, etwa so lang wie die breit- elliptische, stachelspitzige, hellbraune Kapsel. Kapsel und Samen noch einmal so gross als bei J. glau- eus; die Samen dick -eiförmig, unregelmässig zart- maschig-- runzelig. 454 JUNCACEAE. - {Tr Hexandri, stylus subnullus. 5. J. filiformis L., — rhizomate repente; eaule nudo filiformi subincurvo laevi, siceato subtiliter striato; anthela pseudolaterali subsimpliei paueiflora,; perigonii phyllis lanceolatis acutis; cap- sula subglobosa obtusissima breviter mucronata. 4, Juni— Juli. Auf Moorboden, bis jetzt nur bei Greifswald im Kieshofer Moor gefunden (Münter). Wurzelstock dünn, kriechend, sehr genäherte, grüne, dünne, fast faden- förmige, 1—1’ hohe, etwas übergebogene Stengel "treibend. Scheiden bräun- lich- gelb, die oberen häufig eine kurze, rinnige Platte entwickelnd. Spirre ein fast einfach doldentraubiges, 5— Sblüthiges Köpfchen bildend, wegen des sehr verlängerten, den Stengel scheinbar fortsetzenden Hüllblattes seit- lich fast in der Mitte des Stengels. Perigon und Kapsel fast gleich lang, gelblich-grün, seltner bräunlich. Samen maschig-runzelig. Sect. II. Acuti Fries. Caules steriles fertilesque subulati, basi vaginis foliiferis praediti. Anthela terminalis. Testa seminis utrinque in sacculum relaxata. 6. J. maritimus Lmk., — caule basi foliato, foliis teretibus pungentibus enodibus; anthela terminali decomposita erecta; peri- sonii phyllis lanceolatis, exterioribus subulato - acutissimis, inte- rioribus acutis, capsulam elliptico-3gonam mucronatam aequan- tibus. 4 — J. rigidus Destf. Juli— August. Auf Wiesen am Seestrande, stellenweise häufig. Insel Kirr (Zbl.). Zingst: zwischen dem Dorfe Zingst und Prerow, bei Pramott. Hiddensee: bei Kloster. Rügen: beim Wittower Posthaus, bei Glowe, schmale Heide. Halbinsel Wampen, auf Mönchgut bei Zieker. Greifswald: bei Karrendorf (Zbl.). Wolgast: Fresendorfer Struck. Usedom: von der Peenemünder Gaatze bis Carlshagen. Wurzelstock dick, kurz krieehend und verästelt, diehte Polster bildend. Stengel 13—3° h, aufrecht, sehr steif, vollmarkig, grün und glatt. Scheiden braun, häufig purpurroth überlaufen, die untersten blattlos, die oberste oder die beiden obersten mit stielrunden, stechenden, vollmarkigen, bis 14‘ langen Blättern. Spirre 2—4“ ]., wenig kürzer als ihr äusseres, stechendes Hüll- blatt, aufrecht, zusammengesetzt, die äusseren Spirrenäste sehr verlängert, mit 2— 3” langen Stielen, die besonderen Spirren dicht büschelförmig. Perigonblätter wegen der eingeschlagenen Ränder spitzer erscheimend, stroh- gelb, oft mit röthlichem Antluge, die Kapsel ganz einschliessend. Sect. III. Articulati Fr. Caules foliati, steriles nulli. Folia teretiuscula, loculoso- fistulosa. Anthela terminalis; flores in capitula plerumque numerosa congesti. 7 Hexandri. 7. J. lamprocärpus Ehrh., — caule 2—-3folio; vaginis foliis- que fereti-compressis, foliis loculoso -fistulosis; anthela terminali deeomposita patente vel divaricata; perigoniü phyllis aegwilongis lanceolatis, exterioribus maeronulatis, interioribus aentis capsula ovato-lanceolata mucronata brevioribus. & — J. articulatus L. pr. parte. JUNCACEAE, 455 ?. fluitans Koch, — caule fluitante demum ad nodos radi- eante. Juli— August. Auf Wiesen, an Gräben und feuchten Orten, gemein; ß. in wasserreichen Gräben und Torfgruben. Wurzelstock kurz kriechend, meist dünne Polster bildend. Stengel 4 11‘ h., etwas zusammengedrückt, an der Basis häufig aufsteigend (J. Er. scendens Host). Blätter schlaf glatt, wie die Scheiden schwach zusam- mengedrückt-rundlich, mit langen Luftlücken und nach dem Trocknen Äusser- lich wahrnembaren Querwänden versehen. Spirre zusammengesetzt, mit verlängerten, abstehenden oder spreizenden, das Hüllblatt überragenden Ae- sten. "Blüthenköpfchen reichblüthig, zahlreich und etwas voneinander ent- fernt. Perigonblätter spitz, die äusseren stachelspitzie, alle gleich lang. Kapsel Skantig, glänzend kastanienbraun oder schwarzbraun, seltner hell- braun. Samen "Verkehrt- eiförmig, maschig-netzförmig -runzlig, die Maschen sehr zart quer liniirt. — Die Grösse und Anzahl der Köpfchen ist bei dieser Art sehr veränderlich. J. silvatieus Reichard (J. aceutiflorus Ehrh.) scheint unserem Ge- biete gänzlich zu fehlen. Er ist an den lanzettlichen, lang zugespitzten, stachelspitzigen, am Ende meist auswärts gebogenen Periconblättern, die kürzer als die längliche, zugespitzte Kapsel sind, leicht zu erkennen. 8. J. alpinus Vill., — caule 2folio; vaginis dorso acutangulis; foliis tereti-compressis loculoso-fistulosis; anthela terminali com- posita erecta; perigonii phyllis aequilongis rofundato-obtusis, ex- terioribus sub apice mucromulatis capsula ovato-oblonga mucro- nata brevioribus. & — J. fusco-ater Schreb. J. ustulatus Hoppe. J. nodulosus Wahlenb. Juli— August. Auf sumpfigen Wiesen und feuchtem Sandboden, am Ufer von Landseen und Tümpeln, durch das ganze Gebiet verbreitet. Ist dem J. Jamprocarpus zwar sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch die auf dem Rücken scharfkantigen Blattscheiden, eine kleinere, zier- lichere Spirre mit aufrechten Aesten und kleineren Köpfehen und besonders durch die kürzeren, abgerundet-stumpfen Perigonblätter, wovon nur die äusseren mit einer kleinen, meist abgesetzten Stachelspitze versehen sind. Durch Einschlagung der Ränder erscheinen die Perigonblätter auch bei dieser Art zuweilen schmäler und spitzer als sie wirklich sind. Die Anzahl der Blüthen in den Köpfchen ist in der Regel etwas geringer als bei der vorhergehenden Art, sonst ändert diese Art gleichfalls schr in der Zahl, Grösse und Farbe der Köpfchen. Der eigentliche J. alpinus Vill. ist eine armblüthige, nur mit 2—4 Köpfchen versehene Alpenform, wie sie hier noch nicht "beobachtet wurde. Die Form der norddeutschen Ebene hat stets eine zusammengesetzte, viel- köpfige Spirre, 9. J. obtusiflörus Ehrh., — caule 2—3folio; vaginis foliisque leretibus, foliis loculoso-fistulosis; anthela terminali decomposita divaricata; perigonii phyllis aequalibus rotundato-oblusis capsulam triquetro-ovatam acutam subaequantibus. A, 456 JUNCACEAR. Juli— August. Auf Torfmooren und sumpfigen Wiesen, häufig. Robuster als die beiden vorhergehenden Arten, bis 3° h., schon von Ferne an der weisslichen, erst bei der Fruchtreife gelbbräunlichen, sprei- zenden Spirre, deren äussere Aeste zurückgebrochen sind, zu erkennen. Ausserdem durch den stärkeren, länger fortkriechenden Wurzelstock, durch die auf dem Rücken ganz runden Scheiden, wovon die untersten gelblich- weissen stets blattlos sind und durch die abgerundet-stumpfen, an der Spitze kappenförmig eingezogenen PerigonblätteP leicht zu unterscheiden Samen netzaderig, zart punktirt. Tr Triandri (rarissime hexandri). 10. J. supinus Mönch, — caule filiformi, foliis subsetaceis supra anguste canaliculatis; anthelae terminalis ramis elongatis subsimplieibus, capitulis remotis; perigoni phyllis lanceolatis, exterioribus acutis, interioribus obtusiusculis capsula oblonga obtusa mucronata subbrevioribus. & — J. setifolius Ehrh. J. subvertieillatus Wulf. ß. uliginosus (Roth), — caulibus deeumbentibus radicantibus. y. fuitans (Lmk.), — caulibus elongatis fluitantibus; capi- tulis saepius fasciculo foliorum comosis. d. pygmaeus, — caule 1—2pollicari; anthela depauperata 1—2cephala. Juli— August. Auf überschwemmt gewesenem Boden, sumpfigen Wie- sen, in Torfmooren, häufig; y. in Gräben und wasserreichen Torfgruben häufig; d. auf feuchtem Heideboden bei Hammelstall auf Usedom. Wurzel faserig, kleine Polster von Blattbüscheln und Stengeln bildend. Stengel 1— 9“ h., in y. bis über 1’ 1., an der Basis etwas angeschwollen, fädlich, aufsteigend oder niederliegend, die äusseren oft auswärts gebogen und an den Knoten wurzelnd. Blätter grösstentheils wurzelständig, fast borstlich, unterseits convex, oberseits mit einer schmalen Rinne, mit undeut- lichen Querwänden. Spirre mit sehr verlängerten, wenig getheilten und nicht zahlreichen Aesten, selten wie in y auf 1 oder 2 übereinander ste- hende Köpfchen reduzirt. Köpfchen mehrblüthig, sehr entfernt stehend, in der Grösse veränderlich, bleich, grünlich oder hellbraun, häufig Büschel von Blättern schopflörmig entwickelnd. Staubgefässe 3, sehr selten 6. Kapsel stumpf, stachelspitzig, von nicht ganz durchgehenden Scheidewänden halb 3fächerig. * Sect. IV. Squarrosi Fr. Caules nudi vel foliati, steriles nulli. Folia canaliculata vel plana non loculosa. Flores capitati. 11. J. capitatus Weig., — caule nıdo strieto filiformi; foliis omnibus radicalibus setaceis canalieulatis; capitulis 1—3, termi- nali (infimo) sessili, caeteris pedunculatis; perigonii phyllis ex- terioribus ovato-lanceolatis acuminato-cuspidatis, interioribus acu- tis brevioribus, omnibus capsula ovata obtusa longioribus. © — J. ericetorum Poll. J. triandrus Gouan. +J. gracilis Roth. JUNCACEAE. 457 Juni — August. In ausgetrockneten Gräben, an feuchten, sandigen Or- ten, besonders in der Nähe der Küste verbreitet. Schmutzig-grün, häufig ganz rothbraun. Stengel meist in Mehrzahl, 1—5“ h. und länger als die borstlichen Wurzelblätter. Ein endständiges, kugeliges, 4—10blüthiges Köpfchen, oft von einem, selten von 2 aufrechten, verschieden lang gestielten Köpfchen überragt. Das unterste Hüllblatt steif aufrecht, seltner abstehend, länger als das Köpfchen und ungefähr von der Länge des Stiels des oberen Köpfchens. Perigonblätter häutig - durchschei- nend, die äusseren etwas länger mit zurückgebogener, pfriemförmiger Spitze, grünlich oder rothbraun. Staubgefässe 3. Die dicke, eiförmige, stumpfe Kapsel mit kurzer aufgesetzter Spitze, ganz im Perigon verborgen. Samen- haut regelmässig netzförmig. +r Flores solitarüi. 12. J. bufonius L., — caule foliato; foliis lineari - setaceis basi canaliculatis; ramis anthelae elongatis bifidis erectis, floribus remotis; perigonii phyllis Zanceolatis subulato-acuminatis, exterio- ribus longioribus capsulam oblongam rotundato- obtusam breviter mucronatam superantibus. ® ß- congestus (Schousboe), — anthelae ramis abbreviatis, flo- ribus binis —4nis approximatis fascieulatis. — J. hybridus Brot. J. insulanus Viv. J. faseiculatus Bert. Juni — August. In ausgetrockneten Gräben, auf feuchtem Sand-, Moor- und Heideboden, gemein; #. verbreitet, besonders in der Nähe der Küste. Bald grün, bald bräunlich, von 2”—1’ h. Spirre verhältnissmässig gross, fast die halbe Höhe der Pflanze einnehmend. Blüthen sitzend oder kurz gestielt, meist einzeln und weit von einander entfernt, in ß. zu2—4 büschelförmig genähert, wodurch die Pflanze einen fremdartigen Habitus erhält. Perigonblätter breit weisshäutig-gerandet, die äusseren pfriemlich zugespitzt und meistens viel länger als die Kapsel, die inneren kürzer als die äusseren, weniger zugespitzt, die Kapsel etwas oder kaum überragend. Kapsel in der Grösse veränderlich, grünlich oder braun, länglich, am Grunde etwas verschmälert, sehr stumpf und ganz kurz stachelspitzig. Samen gelb- braun, kugelig-oval, mit erst bei stärkerer Vergrösserung erkennbaren, zahl- reichen, dichtstehenden, oft maschig- verzweigten, zarten Längsrunzeln und noch feineren Querlinien dazwischen. J. ranarius Perrier et Songeon hat kürzere, weniger zugespitzte Pe- rigonblätter, wovon die äusseren nur die Länge der Kapsel erreichen oder sie kaum überragen, die inneren aber noch etwas kürzer sind. Ob die Pflanze wirklich spezifisch von J. bufonius L. verschieden ist, müssen erst weitere Beobachtungen entscheiden. Sie liebt Salzboden und soll auch auf Usedom bei Heringsdorf gefunden sein. Die von mir daselbst und auf anderen Salzstellen der Küste gesammelten Exemplare stimmen nicht ganz mit Original-Exemplaren von Perrier überein, welche gleichmässig kurze Perigonblätter besitzen, während bei der hiesigen Pflanze längere und kür- zere auf demselben Exemplare vorkommen. 13. J. Tenageia Ehrh., — caule 1—2folio; foliis subsetaceis basi canaliculatis; ramis anthelae elongatis bifidis patulis, flori- 458 JUNCACEAR. bus solitariis remotis; perigonii phyllis ovato-lanceolatis acutis mucronatis capsulam subglobosam obtusissimam mucronulatam aequantibus vel paululum superantibus. © — J. Vaillantii Thuill. Juli— August. Auf feuchtem Lehm- und Sandboden, am Rande von Seen und Tümpeln, bisher nur bei Wolgast an den Tümpeln bei Hohen- dorf, Pritzier, Netzeband und Nonnendorf. Der vorhergehenden Art zwar nahe verwandt, aber durch den feineren Stengel, die mehr abstehenden, feineren Spirrenäste, kleinere Blüthen mit breiteren, ziemlich flachen, braunen, weisshäutig gerandeten, mit grünem Mittelnerv versehenen Perigonblättern, durch die "kastanienbraune, kugelige Kapsel und dünnere, längliche, etwas gekrümmte, wegen der weiter von einander abstehenden Längs- und Querrunzeln netzartig gezeichnete Samen leicht zu unterscheiden. 14. squarrosus L., — caule nudo subangulato strieto, basi foliorum vaginis ineluso; foliis linearibus canalieulatis patentibus rigidis; anthela terminali, ramis erectis apice corymbosis; peri- gonii phyllis ovato-lanceolatis capsulam obovatam obtusam bre- viter mueronatam aequantibus. % Juli— August. Auf sandigem Heide- und Moorboden, feuchten Wald- stellen, an Sumpfrändern, häufig. Wurzel mit langen Fasern, vielköpfig, diehte Polster von zahlreichen Blattbüscheln und wenigen Stengeln bildend. Stengel steif, stumpfkantig, 1—1#’h. Die starren, w eitabstehenden Wurzelblätter umgeben die Stengel- basis” mit ihren breiten, häutigen Scheiden. Blüthen ziemlich gross. Peri- gonblätter bräunlich, breit weiss- -hautrandig. Staubgefüsse 6; Antheren 3— 4mal so lang als ihre Fäden. Kapsel mit sehr kurzer Spitze. Samen ka- stanienbraun, der Länge nach netzgrubig. 15. J. compressus Jacq., — caule subeompresso 1 — 2folio; foliis radicalibus caulinisque linearibus canaliculatis; anthela ter- minali, ramis erectis; perigonii phyllis ovato-oblongis obtusissimis capsula subglobosa brevioribus. & — J. bulbosus Aut. ß. Gerardi (Loisl.), — floribus eastaneis, stylo longiore ova- rium aequante. — J. bottnicus Wahlenb. J. coenosus Bichen. J. consanguineng K. et Z. 2) sparsiflorus, — anthela elongata, floribus valde remotis. Juni— Juli. Auf Triften und Wiesen, an Wegen und Grabenrändern, häufig; £. in der Nähe der Küste, besonders auf Strandwiesen gemein, oft ganze 'Wiesenstrecken bedeekend und unfruchtbar machend; #. 2) am See- strande bei Stubbenkammer auf Rügen. Wurzelstock kriechend, dünn. Stengel 1—1!’ h., gewöhnlich nur mit einem schmalen, rinnenförmigen Blatte in der Mitte des 'Stengels, am Grunde mit mehreren, an der Basis sich scheidenförmig umschliessenden Wurzel- blättern. Spirre ziemlich locker, mit aufrechten Aesten, Blüthen einzeln aber meist genähert, theils sitzend, theils gestielt. Perigonblätter gelbbraun oder kastanienbraun, mit grünem Mittelnery und weisshäutig- serandet, die JUNCACEAE. 459 äusseren an der Spitze kappenförmig einwärts gekrümmt, die inneren sehr stumpf, bald halb so lang, bald kaum kürzer als die Kapsel. Griffel zur Blüthezeit halb so lang als der Fruchtknoten, in $. etwas mehr verlängert. Narben fleischroth bis purpurroth. Kapsel kugelig, öfter schwach 3kantig, von der Griffelbasis kaum gespitzt. Samen verkehrt -eiförmig, mit Längs- runzeln und zwischen denselben mit Querlinien. Die meisten Botaniker betrachten die Var. £. Gerardi (Loisl.) noch als eine besondere Art. Abgesehen davon, dass die Pflanze nicht die ge- ringste habituelle Verschiedenheit bietet, so besitzt auch keins der für die spezifische Trennung angeführten Merkmale, wie Länge des Griffels, Ver- hältniss der Kapsel zur Perigonlänge, irgend eine Beständigkeit. Die mehr dunkle, kastanienbraune Färbung des Perigons und der etwas längere Griffel scheint in dem Salzgehalt des Bodens seinen Grund zu haben, doch finden sich am Seestrande auch ganz blasse Formen mit langem und kurzem Perigon. Die Var. 8. 2) sparsiflorus zeichnet sich durch die sehr verlängerte Spirre mit sehr entfernt stehenden, meistens lang gestielten Blüthen aus, wodurch sie ein anderes Aussehen erhält. 2. LUZULA Desr. Capsula 1locularis, 3valvis, valvis septo destitutis, Sperma. Caet. ut Junci. j Semina apice appendieula magna eristaeformi. 1. L. pilosa (L.) Willd., — foliis radiealibus lanceolato-linea- ribus margine pilis longis eiliatis; anthela subumbellata, ramis elongatis 1—3Noris post anthesin patentibus vel refractis; perigonii phyllis acutissimis capsula brevioribus. 4 — L. vernalis Desv. Juncus vern. Ehrh. J. pilos. e. L. April— Mai. In Laub- und Nadelhölzern, häufig. Wurzel büschelig, lockere Polster bildend. Stengel —1’ h., mit 3 kurzen Blättern. Wurzelblätter später auswachsend, am Rande mit langen, weissen, zerstreuten Haaren besetzt. Spirre länger als das Hüllblatt; Spir- renäste fast doldentraubig gestellt, 1—Sblüthig, nach der Blüthe abstehend oder zurückgeschlagen; Blüthen von einander entfernt Die Gipfelblüthe der mehrblüthigen Spirrenäste meist kurz-, die seitlichen lang gestielt. Perigonblätter lanzettlich, spitz, gleich lang, kastanienbraun und weiss ge- randet, kürzer als die 3kantig-eiförmige, mehrsamige, stumpfe, mit einer kurzen Spitze versehene Kapsel. Samen dunkelbraun, mit einem etwa ebenso langen, weissen, sichelförmigen Anhängel an der Spitze, if Semina basi appendiceula conica. 2. L. campestris (L.) DC., — foliis linearibus margine pi- losis denique glabris; spieis pluribus ovatis subumbellatis, termi- nali subsessili, lateralibus pedunculatis demum cernuis; perigonii phyllis acuminatis mueronulatis capsulam ovato-subglobosam ob- tusam muceronulatam subsuperantibus; anthera deflorata filamen- tum ter-- quater superante. 4, — J. eampestris «- L. 460 JUNGACEAE. April— Mai. Auf Grasplätzen, sonnigen Hügeln und Heideboden, an lichten Waldstellen, gemein. Wurzelstock mit bogenförmigen, kurzen Ausläufern, lockere Polster bil- dend. Blätter Imienförmig, in der Jugend mit langen Haaren besetzt. Aeh- ren vielblüthig, 3—5, eiförmig oder fast kugelig, die seitlichen lang gestielt und mehr oder weniger nickend, eine fast doldenartige Spirre bildend. Perigonblätter kastanienbraun, weisshäutig -gerandet, länglich -lanzettlich, kurz zugespitzt, fast gleich lang und etwas länger als die Kapsel. Diese verkehrt - eiförmig -kugelig, schwach 3kantig, mit einem kurzen aufgesetzten Spitzchen. Samen maschig-längsrunzelig, Anhängsel weiss, breit und stumpf- kegelförmig, halb so lang als der Same. Die ausgestäubte Anthere 3—4mal so lang als ihr Staubfaden. 3. L. multiflora (Ehrh.) Lejeune, — foliis linearibus margine pilosis denique glabris; spieis pluribus ovatis subumbellatis, ter- minali subsessili, lateralibus peduneulatis, omnibus erectis; peri- gonii phyllis acuminatis mucronulatis aequilongis capsulam ovato- subglobosam obtusam mucronulatam superantibus; anthera deflo- rata filamentum eirciter bis superante. 4 — NL. erecta Desv. J. multiflorus Ehrh. Mai— Juni. In Laub- und Nadelhölzern, auf moorigem Heideboden, verbreitet. Der Vorigen sehr ähnlich, aber einmal richtig erkannt, recht gut zu unterscheiden. Sie blüht fast einen Monat später und bildet grössere Pol- ster ohne Ausläufer. Die Stengel sind steifer und höher, bis über 15‘ h., die Blätter breiter, die Blüthenähren zahlreicher, länger gestielt, mit auf- rechten Stielen und die ausgestäubte Anthere ist nur etwa 2mal so lang als ihr Faden. 4. L. pallescens (Wahlenb.) Bess., — foliis linearibus mar- gine pilosis denique glabris; spieis pluribus ovatis subumbellatis terminali subsessili, lateralibus pedunculatis, omnibus erectis; perigonii phyllis exterioribus oblongo-lanceolatis acuminatis, in- terioribus ovato-lanceolatis Dbrevioribus, omnibus mucronulatis capsulam ovato-subglobosam obtusam mucronulatam ‚subsuperan- tibus, anthera deflorata filamento subduplo breviore. 4 — J. pal- lescens Wahlenb. L. ereeta y- mierantha v. Schlecht. Mai— Juni. In lichten Wäldern, auf etwas feuchten oder trocknen, grasigen Plätzen, selten. Stralsund: Parower Aussenkoppel, Zarrendorf (Fischer). Demmin: im Devener Holze (Zbl.), Wurde bisher meistens als Abart von L. multiflora Lej. angesehen, scheint aber doch eine gute Art zu sein. Der Wuchs ist zierlicher, der Stengel schlaff, die sehr zahlreichen Aehren sind von blassgelblicher Farbe, etwa von derselben Grösse, die Blüthen aber kleiner und die Perigonblätter von ungleicher Länge, die inneren etwas breiter, kürzer und weniger zuge- spitzt, aber sämmtlich etwas länger als die Kapsel und die ausgestäubten Antheren ungefähr um die Hälfte kürzer als ihr Faden. JUNCACEAE — LILIACEAE. 461 Eine andere bis jetzt auch nur für eine Abart der L. multiflora Lej. gehaltene, aber ausschliesslich dem Hochgebirge angehörige Art ist L. su- detica (Willd.) Presl. (L. nigrieans Pohl, Juncus sud. Willd.). Sie hat die kleinen Blüthen und das Perigon der L. pallescens, nur sind die Aehren schwarzbraun, weniger zahlreich und wegen der häufig verkürz- ten Aehrenstiele oft knäuelförmig zusammengedrängt. Die ausgestäubten Antheren sind noch viel kürzer als bei L. pall,, etwa nur 4—4 so lang als ihr Faden und das Anhängsel der Samen ist sehr klein, kaum } so gross als der Same, während es bei den drei vorhergehenden Arten die halbe Länge desselben erreicht. 94. Fam. LILIACEAE Di. Perigon unterständig, blumenkronartig, 4—6—Sthei- lig oder -blätterig. Staubgefässe von der Zahl der Perigonzipfel, dem Fruchtboden oder dem Perigon eingefügt; Antheren ein- wärts aufspringend. Fruchtknoten frei, Sfächerig, mehreiig; Eichen im eentralen Winkel der Fächer angeheftet. Griffel 1-3. Frucht eine 3fächerige Kapsel, oder Sfächerige, zuweilen durch Fehl- schlagen 1fächerige Beere. Keimling im fleischigen Eiweisse. Pflanzen mit meist Zwiebel oder Knollen tragender Wurzel oder kriechendem Wurzelstock und mit an der Basis scheidigen Blättern. Trib. I. LILIEAE. Frucht eine Kapsel. 1. ANTHERICUM. 3. GAGEA. 2. ORNITHOGALUM. 4. ALLIUM. Trib. 11. ASPARAGEAE. Frucht eine Beere. 5. POLYGONATUM. 7. MAJANTHEMUM. 6. CONVALLARIA, 8. ASPARAGUS. 9. PARIS. Trib. I. LILIEAE Kunth. Fructus capsularis. 1. ANTHERICUM L. Perigonium profunde 6partitum, pa- tens, basi in tubum pedicelliformem, teretem, cum pedicello arti- culatum contractum. Stamina apici receptaculi stipitiformis in- serta; filamenta subulata; antherae dorso affıxae. Stylus indivi- sus. Semina angulata. VI,1. 1. A. Liliägo L., — foliis radiealibus linearibus canaliculatis erectis; caule aphyllo simplicissimo apice racemoso; stylo decli- nato; capsula sub3gono-ovata acuta. 4 — Phalangium Lil. Schreb, 462 LILIACEAE. Juni— Juli. Auf trocknen Hügeln, in Wäldern und Gebüschen, selten. Tribsees: Plenniner Laubholz (Billich’s Herbarium). Greifswald: bei Carbow (Tesch). Wolgast: auf dem Fresendorfer Struck. Wurzelstock kurz walzenförmig, mit starken Wurzelfasern. Blüthen- stengel 1—2° h., aufrecht, einfach, an der Basis von den Scheiden der zahlreichen, linienförmigen, 4 — 1’ langen Wurzelblätter umschlossen, Blü- then traubig, an der Spitze des Stengels. Blüthenstiele aufrecht-abstehend. Deekblätter lineal-pfriemlich. Perigon weiss, weit ausgebreitet. Griffel am Grunde etwas abwärts geneigt, so lang wie das Perigon. Kapsel 3kantig- eiförmig, spitz und kurz stachelspitzig. Samen schwarz, kantig, chagrin- artig -punktirt. 2. A. ramosum L., — foliis radicalibus linearibus canalicu- latis erectis; caule aphyllo apice paniculato-ramoso ; stylo recto; capsula sub3gono-globosa obtusa mucronata. 4 — Phalangium ramosum Lmk. Juli— August. Auf Hügeln, in Wäldern und Gebüschen, nicht ver- breitet. Wolgast: bei Hohenfelde (Zbl.). Usedom: in den Dünenwaldungen längs der Seeküste stellenweise, z. B. Peenemünde, Zinnowitz, Damerow, Heringsdorf. Demmin: Sandberge beim Schützenhause und Devener Holz. Unterscheidet sich von dem sehr ähnlichen A. Liliago L. durch den meist höheren Stengel, den ästigen, selten einfach werdenden Blüthenstand, etwas kleinere Blüthen, den geraden Griffel und die schwach öseitige, ku- gelige, stumpfe aber stachelspitzige Kapsel. 2. ORNITHOGALUM L. Perigonium 6phyllum, patens. Sta- mina receptaculo inserta vel parum basi perigonii adhaerentia; antherae dorso affıxae. Stylus indivisus, stigma obtusum. Se- mina subglobosa vel angulata. — Flores albi vel subvirides; spatha nulla. VL, 1. 1. 0. umbellatum L., — foliis linearibus canaliculatis; flori- bus corymbosis; pedunculis fructiferis inferioribus hortzontaliter patentibus, fructu adscendente; perigonii phyllis obtusiuseulis; staminibus edentulis. 4 Mai— Anfangs Juni. Auf Aeckern, selten. Greifswald: bei Kl,-Ladebow (Münter). Wolgast: Aecker beim Cisaberge, beim Tannenkamp und Zie- gelberg. Wurzel zwiebeltragend. Stengel 6—8“ h. Blätter zuletzt länger als der Stengel, innen mit einem weissen Mittelstreifen. Blüthenstiel 1—2“ 1., mit häutigen Deckblättern. Perigon sternförmig ausgebreitet, milchweiss, aussen mit grünen Rückenstreifen. Staubfäden blattartig breit lanzettlich, mit pfriemlicher Spitze. Kapsel elliptisch, gestutzt, 6rippig. ’ 3. GAGEA Salisb. Perigonium 6phyllum, superne patens, marcescens et cum staminibus persistens. Antherae basi in fo- LILIAGEAE. 4653 veola filamento affıxae. Stylus indivisus. Semina subglobosa. — Flores flavi extus subvirides; spatha nulla. VI, 1. + Bulbi 3, horizontales, nudi, neque tunica communi inclusi. 1. G. pratensis (Pers.) Schult., — folio radicali solitario 1i- neari, basi apiceque attenuato plano argute carinato, foliis in- volueralibus inferioribus approximatis suboppositis lineari-lanceo- latis; pedunculis glabris simplieibus subumbellatis; perigoni phyllis lineari-oblongis. & — Ornithogalum prat. Pers. O. steno- petalum Fr. Gagea sten. Rehb. April—Mai. Auf Aeckern, Grasplätzen, an Wegen, häufig. Zwiebeln 3, gesondert, länglich, ohne gemeinschaftliche Zwiebelhaut, die eine ältere, 9jährige Zwiebel mit locker anliegender Zwiebelhaut und Wurzelfasern versehen, trägt den Stengel und das Wurzelblatt, die beiden andern sind 1jährig, kleiner, an der Basis eingeschnürt, fast gestielt, hori- zontal abstehend, ohne Wurzelfasern und Blätter; ausser “den grossen Zwiebeln bilden sich häufig zahlreiche, sehr kleine, verkehrt-eiförmige Brut- zwiebeln. Wurzelblatt in der Mitte etwa 2‘ br., länger als der Stengel. Das unterste Blüthenhüllblatt den Blüthenstand überragend, öfter etwas vom Blüthenstand entfernt und mit einer Zwiebel in seiner Achsel. Blüthen 3—6, auf 1—2“ langen, kahlen Blüthenstielen, die fast doldenartig zusam- menstehen. Perigonblätter innen glänzend-, aussen mattgelb, mit grünem Rückenstreifen, ebenso bei den folgenden Arten. Griffel kaum länger als die Staubgefässe. +r Bulbi 2, tunica communi inclusi. 2. G. arvensis (Pers.) Schult., — foliis radicalibus 2 lineari- bus canaliculatis obtuse carinatis recurvis, foliis involucralibus inferioribus lineari-lanceolatis suboppositis; peduneulis corymbosis villosis; perigonii phyllis lanceolatis acutis. 4 — Ornith. arvense Pers. O. villosum M. B. April— Mai. Auf Aeckern, an Wegrändern, nicht so häufig. Stralsund: an der Voigdehäger Trift (Fischer), Ufer am Knieperstrand nach Parow zu. Greifswald: auf Aeckern häufig (Münter). Wolgast: Aecker beim Ernsthöfer Tannenkamp. Loitz: bei Vorbein und Gülzow (Zbl.). Zwiebeln 2, aufrecht, rundlich, von einer gemeinschaftlichen Zwiebel- haut eingeschlossen, die kleinere Zwiebel erst im nächsten Jahre zur Blüthe gelangend. Stengel 2—4“ h. Blätter schmäler als bei der Vorigen. Blü- thenstand 3— Sblüthig,, die Blüthenstiele nebst den Rändern der oberen Blüthenhüllblätter, den Deckblättern und dem unteren Theil der Aussen- seite der Perigonblätter zottig behaart, wodurch sich diese Art sogleich von den übrigen unterscheidet. Griffel kaum länger als die Staubgefässe. 3. G. spathacea (Hayne) Salisb., — foliis radicalibus 2 erectis filiformibus semiteretibus, folio involuerali solitario lanceolato spa- thaeformi ab umbella pauciflora remoto; peduneculis glabris; peri- 464 LILIACEAE. gonii phyllis oblongo-lanceolatis eueullato-oblusis. 4 — Ornitho- galum spath. Hayne. April— Mai. In Laubhölzern und Gebüschen, hier und da. Barth: Spoldershäger und Gätkenhäger Koppel (Holtz), Altenhagen und Löbnitz (Zbl). Stralsund: Voigdehagen, Pennin, Kädingshagen, Parow, Kinnbacken- hagen. Rügen: Kl. Kubbelkow bei Bergen, Leuenholz bei Garz, Prora Dwörsied und Stubnitz. Greifswald: Eldenaer Holz (Jessen), Rappenhagen am Bach (Tesch). Wolgast: Seeufer hinter Mühlenthal, Milchhorst, Waschow. Loitz: Seedorfer Holz. Die blühende Zwiebel hat an ihrer Basis oft zahlreiche, kleine Brut- zwiebel. Stengel —1’ h. Blätter fadenförmig, halbstielrund, oben etwas flach oder schwach rinnig. Das unterste Blüthenhüllblatt blüthenscheiden- förmig, in eine stielrunde Spitze auslaufend, vom Blüthenstande etwas ent- fernt und denselben kaum überragend. Griffel viel länger als die Staub- gefässe. Perigonblätter an der Spitze kappenförmig zusammengezogen, stumpfer und kürzer als bei den andern Arten. 4. G. minima (L.) Schult., — folio radicali solitario erecto lineari supra subtusque plano vel subcanaliculato, folio involu- erali inimo lanceolato spathaeformi ab umbella pauciflora remoto; peduneulis glabris; perigonii phyllis lineari-lanceolatis acuminatis. 4. — Ornithogalum min. L. ©. Sternbergii Hoppe. April— Mai. In Wäldern und Gebüschen, selten. Bis jetzt nur im Gehölz der alten Burg bei Löbnitz unweit Barth von Herrn Holtz gefunden. Der Vorhergehenden am nächsten verwandt, aber zarter und kleiner, nur 4—6“ h., durch das linienförmige, flache, nieht runde Blatt, die schmal linien-lanzettlichen, zugespitzten, an der Spitze etwas zurückgebogenen Pe- rigonblätter und den kürzeren, die Staubgefässe wenig überragenden Griffel leicht zu unterscheiden; ausserdem noch vor allen übrigen Arten durch die rostbraune, der Länge nach zierlich gestreifte und in den Zwischenräumen mit zarten Querlinien versehene Zwiebelhaut ausgezeichnet. +rr Bulbus uniceus, tunicatus. 5. G. silvatica (Pers.) Loudon, — folio radicali solitario e basi attenuata lanceolato -lineari in apicem cucullato -tubulosum acuminato plano, subtus argute 3carinato, foliis involucralibus 2 inferioribus suboppositis; pedunculis umbellatis glabris; perigonü phyllis oblongis obtusis. & — Ornithog. luteum L. pr. parte. O. silvaticum Pers. G. lutea Schultes. April—Mai. In Wäldern und Gebüschen, häufig. Graugrün, robuster als die andern Arten, nur eine, eiförmige, umhüllte Zwiebel treibend. Wird schon leicht an dem einzelnen, flachen, 3—5‘' breiten, in eine kapuzenförmig-röhrige Spitze zusammengezogenen Wurzel- blatte erkannt. Die Blüthenhüllblätter sind am Rande mit zerstreuten, flockigen Härchen besetzt. Griffel so lang wie die Staubgefässe. Frucht- knoten scharf 3kantig. LILIACEAE. 465 4. ALLIUM L. Perigonium 6phyllum, campanulatum vel pa- tens. Stamina basi phyllorum perigonii adhaerentia et magis minusve basi sua in membranam connata; antherae dorso affıxae. Stylus indivisus, liber, gynobasicus, e tubo centrali ovarii emer- gens. Semina angulata. Spatha 1—2phylla, umbellam ante an- thesin ineludens. VI,1. j Stamina omnia simplieia, edentula, a. Folia plana. 1. A. ursinum L., — caule nudo 3gono; foliis radicalibus lopge petiolatis elliptico-lanceolatis; spatha 1phylla 2—3fida per- sistente; umbella laxa planiuscula capsulifera; staminibus eden- tulis perigonio brevioribus. 4 — Ophioscörodon urs. Wallr. Mai— Juni. In schattigen Laubwäldern, Auf dem Gr. Vilm bei Putbus und auf der Greifswalder Insel Oie, hier früher sehr häufig, aber mit dem Verschwinden des Wäldchens immer mehr abnehmend. Zwiebel lanzettlich-walzenförmig, senkrecht, mit einer durchscheinenden Zwiebelhaut. Blüthenstengel 1—14’ h., am Grunde mit 2 lang gestielten Wurzelblättern, wovon das eine dem Stengel, das andere dem Seitentriebe angehört. Blätter 1—2“ br. und bis 6“ ]., in einen ebenso langen Stiel plötzlich zusammengezogen, umgewendet, die dunkelgrüne Unterseite dem Himmel, die glanzlose, bläulich - bereifte Oberseite dem Boden zugewandt. Perigon schneeweiss, mit schmal lanzettlichen Perigonblättern. Kapsel tief öfurchig. — Riecht stark nach Knoblauch. 2. A. acutängulum Schrad., — caule superne acutangulo; foliis planis linearibus subtus Önerviis nervo medio prominente argute carinatis; spatha 2—3fida umbella duplo breviore; um- bella subfastigiata capsulifera; staminibus edentulis perigonium aequantibus. 4 — A. angulosum Poll. Juli— August. Auf sandigen Grasplätzen, an Ufern und Dämmen, nur n Swinemünde, auf den Wiesen am Ausfluss der Swine und auf den olen. Wurzelstock schief oder wagerecht, meist mehrere Stengel treibend. Blattbasen nur wenig verdickt, daher keine eigentliche Zwiebel bildend. Stengel nackt, zur Seite des Blattbüschels und nebst diesem von gemein- schaftlichen häutigen Scheiden umgeben. Blätter bis 2° br., durch den hervortretenden Mittelnerv unterseits scharf gekielt. Perigon rosenroth, ei- glockenförmig, mit spitzlichen, länglich - lanzettlichen Perigonblättern, von den Staubgefässen kaum überragt. 3. A. fallax Schultes, — caule superne acutangulo; foliis pla- nis linearibus subtus obsolete nervosis ecarinatis; spatha 2—-3fida umbella duplo breviore; umbella subrotunda capsulifera; stami- nibus edentulis perigonium superantibus. 4 — A. angulosum var. fallax Don. A. senescens et montanum Schmidt. 30 466 LILIACEAR. Juli— August. Auf sonnigen Hügeln, besonders auf Sandboden, nur bei Demmin: bei den Kiefern (Fischer) und bei der Wollkow’schen Gipsmühle (Jungnickel). Ist von A. acutangulum Schrd. nur durch die kiellosen Blätter, bei denen der Mittelnerv nicht stärker als die übrigen Nerven hervortritt, und durch die längeren, das Perigon überragenden Staubfäden verschieden. b..Folia teretiuscula. 4. A. oleraceum L., — caule tereti ad medium foliato; foliis semiteretibus canaliculatis apicem versus planis; spatha 2phylla persistente umbellam longe superante; umbella bulbifera laxa; staminibus edentulis perigonium subaequantibus. & — Codono- prasum olerac. Rchb. Juli— August. An Wegen, auf Hügeln und Feldern, häufig. Zwiebel einfach, kugelig-eiförmig. Stengel 1—?2’ h., bis zur Mitte be- scheidet und beblättert. Blätter bis 2° br., meist von der Länge des Stengels, bei uns stets röhrig, nur durch die enge, sich gegen die Spitze allmälig verflachende Rinne halbrund erscheinend, unterseits schärflich-viel- streifig. Dolde Blüthen und Zwiebel tragend. Blüthenscheide aus breiter Basis lang geschnäbelt, die eine Hälfte "länger und die Dolde weit über- ragend. Blüthen auf langen überhängenden Stielen, blassroth und meist. grün überlaufen. Perigonblätter stumpflich, mit auslaufender, meist in einem kleinen Spitzchen endigender Mittelrippe, ungefähr von der Länge der Staub- gefässe. ir Stamina interiora 3cuspidata. a. Folia fistulosa, teretia. 5. A. vineale L., — caule ad medium foliato; foliis fistulosis supra anguste canaliculatis; umbella florifera et bulbifera; stami- nibus perigonio longioribus, interioribus 3euspidatis. & — A. are- narium L. sec. Fries. Juli— August. Auf trocknen Hügeln und sandigen Feldern, verbreitet und sehr häufig um Wolgast und auf Usedom. Zwiebel von mehreren gestielten, von den vertrockneten Zwiebelhäuten gemeinschaftlich eingeschlossenen Brutzwiebeln umgeben. Stengel 1—3' h schlank. Blätter bis zur Mitte des Stengels, zur Blüthezeit meist vertrock- net. Dolde kugelig, reichblüthig und zwiebeltragend, zuweilen ohne Blüthen nur zwiebeltragend. Blüthenscheide aus breiter Basis in eine pfriemliche Spitze verschmälert, zur Blüthezeit abfallend. Perigon heller oder dunkler violett-purpurn. Die mittlere Spitze des 3spitzigen” Staubfadens fast von der Länge der seitlichen Spitzen und kaum länger als der ungetheilte Theil des Fadens. 6. A. Cepa L., — caule basi foliato infra medium ventricoso- inflato; foliis teretibus fistulosis ventrieosis; umbella capsulifera globosa. 4 Juni — August, Zum Küchengebrauche allgemein cultivirt, LILIACEAE. 467 Zwiekel platt-kugelig, mit rothgelben äusseren Häuten. Stengel 2—5° h. Blüthen grünlich. Staubgefässe länger als das Perigon, die äusseren pfriem- lich, an der Basis etwas breiter, die inneren an der Basis sehr breit, 3spitzig, die Mittelspitze viel länger als der ungetheilte Theil und die noch kürzeren, zahnförmigen Seitenspitzen. — Zwiebel, „Ziepolle“. b. Folia plana. 7. A. Scorodöprasum L., — caule ad medium foliato; foliis planis lato-linearibus margine carinzque scabris; vaginis com- pressis dorso argute carinatis; umbella bulbifera; staminibus peri- gonio brevioribus, interioribus 3cuspidatis. 4 Juli— August. Auf Hügeln, hohen Ufern und in Gebüschen, hier und da. Barth: alte Burg. Stralsund: Hohe Graben, Andershöfer und Deviner Strand, Niederhof (Fischer), am Pütter- und Borgwall-See. Greifswald: bei Leist, Insel Riems und Streng (Münter). Hiddensee: hohe Ufer. Rü- gen: auf Jasmund bei CGrampas, auf Mönchgut an den hohen Ufern auf Thiessow und bei Lobbe. Insel Oie. Wolgast: beim Ernsthöfer Tannen- kamp. Usedom: Nordspitze der Insel, Strekelber.. Demmin: Sommers- dorfer Seeufer. Zwiebel von einigen violettbraunen, von den vertrockneten Zwiebel- häuten gemeinschaftlich eingeschlossenen Brutzwiebeln umgeben. Stengel 2—3' h., rund, mit langen, auf dem Rücken scharf gekielten Blattscheiden. Blätter 4—8°” br. Blüthenscheide 2blätterig, plötzlich zugespitzt, kürzer als die kugelige Dolde. Blüthen dunkelpurpurroth, mit dunkel violett-braunen Zwiebeln untermischt, Perigonblätter auf dem Rücken rauh. Mittlere Spitze des 3theiligen Staubfadens halb so lang als die seitlichen Spitzen und als der ungetheilte Theil des Fadens. 8. A. sativum L., — .caule ad medium foliato; foliis planis lato-linearibus subcanaliculatis; vaginis dorso vix carinatis; spatha iphylla longissime rostrata umbellam bulbiferam excedente; stami- nibus perigonio brevioribus, interioribus 3cuspidatis. 4 Juli— August. In Gärten cultivirt. Zwiebel von einer grossen Anzahl, von den vertrockneten Zwiebel- häuten gemeinschaftlich eingeschlossenen, mehr oder weniger eiförmigen Brutzwiebeln umgeben. Stengel bis 2° h., vor der Blüthe ringförmig zu- sammengebogen. Blüthenscheide ungetheilt, in eine lange pfriemliche, den Blüthenstand weit überragende Spitze zusammengezogen. Blüthenstand arm- blüthig, mitunter nur zwiebeltragend. Perigon unrein weiss oder roth über- laufen. Die 3 Spitzen der inneren Staubfäden fast gleich lang. — Knob- Jauch. 9. A. Porrum L., — caule ad medium foliato; foliis planis oblongo-lanceolatis; spatha calyptriformi elongata umbellam glo- bosam capsuliferam excedente; staminibus perigonio paulo lon- gioribus, interioribus 3cuspidatis. 4 Juni— Juli. Zum Küchengebrauche cultivirt. Zwiebel fleischig, an ihrer Spitze mit 1—2, in den aufgeschwollenen Blattscheiden verborgenen Brutzwiebeln. Blätter deutlich 2zeilig. Perigon 30* 468 LILITACEAE. weisslich oder röthlich. Mittlere Spitze des 3theiligen Staubfadens halb so lang als der ungetheilte Theil des Fadens, weit kürzer als die aus breiterer Basis fadenförmigen, hin- und hergebogenen seitlichen Spitzen. — Porrei, > ep “ „Burre“. Trib. II o. ASPARAGEAE Endl. Fruetus baccatus. H Ri un . ” ” ” 5. POLYGONATUM Tourn. Perigonium eylindrico-tubulosum, 6dentatum, dentibus erectis. Stamina 6, medio perigonii inserta. Stylus simplex. Bacca 3locularis. VI, 1. 1. P. offieinale All., — caule angulato; foliis semiamplexi- caulibus alternis elliptieis vel elliptico -lanceolatis obtusiusculis ; pedunculis axillaribus 1—rarius 2floris; filamentis glabris. 4, — P. anceps Mnch. P. vulgare Desf. Convallaria Pol. L. Mai— Juni. In Laubwäldern und Gebüschen, besonders auf Hügeln, stellenweise häufig. Hiddensee: Schwedenhager Ufer. Rügen: Jasmund besonders in der Stubnitz, Prora, Banzelvitzer Berge, Granitz und häufig auf Mönchgut. Tribsees: kkecknitzwälder bei Canitz und Plennin. Demmin: Gipsmühlenberg. Anelam: Murchin (Zbl.). Usedom: in den Dünenhölzern längs der ganzen Seeküste verbreitet. Wurzelstock horizontal, durch Einschnürungen knotig, weiss, mit den kreisrunden Narben früherer Stengel bedeckt. Stengel kantig, 1—1!’ h., oben überhängend, an der Basis mit 1—2 häutigen Scheidenblättern, nach oben zu beblättert. Blätter fast sitzend, abwechselnd-2zeilie, unterseits graugrün, bis 3“ ]. und über 1“ br. Blüthen in den Achseln der Laub- blätter und unter diesen hängend. Perigon schwachbauchis-röhrenförmig, in der Mitte am weitesten, bis $“ l., weiss mit grünem Saume. Beeren kugelig, schwarzblau. — Off. obs. Rad. Sigilli Salamonis. 2. P. multiflörum (L.) All., — caule tereti; foliis semiamplexi- caulibus alternis elliptieis vel elliptico-lanceolatis; pedunculis axillaribus 3—5floris; filamentis pilosis. 4 — Convallaria mult. L. Mai— Juni. In Laubwäldern und Gebüschen, häufig. . Unterscheidet sich leicht von der vorhergehenden Art durch den run- den, meist höheren Stengel, die mehrblüthigen Blüthenstiele und durch die in der Mitte etwas verengten dünneren Perigone, deren Zähne innen nebst den Staubfäden behaart sind. ’ 6. CONVALLARIA IL. Perigonium globoso-campanulatum, limbo 6fido recurvo. Stamina 6, basi perigonii inserta. Stylus brevis, crassus. Bacca 3locularis. VI,1. 1. C. majalis L., — foliis radicalibus 2 elliptieis vel elliptico- lanceolatis longe petiolatis; caule florifero basi vaginato aphyllo semitereti apice racemoso, floribus nutantibus. 4 LILIACEAE. 469 Mai— Juni. In Wäldern und Gebüschen, verbreitet. Wurzelstock kriechend, dünn, mit langen Fasern besetzt und Ausläufer treibend. Blüthenstengel 3—1’h., unbeblättert, an der Basis von blattlosen Scheiden umhüllt, welche zugleich die einander scheidenförmig umfassenden Blattstiele der beiden Wurzelblätter umschliessen, an der Spitze eine ein- seitswendige Traube von 5—10 hängenden, sehr wohlriechenden Blüthen tragend. Blüthenstiele mit etwa ebenso langen, häutigen Deckblättchen. Perigon weiss. Beere kugelig, scharlachroth. — Maiblume, „Liljen- confalgen “. — Of obs. Flor. Liliorum Convallium. 7. MAJANTHEMUM Web. (1780). Perigonium profunde 4par- titum, laciniis horizontaliter patentibus vel reflexis. Stamina 4, basi perigonii inserta. Stylus 1. Bacca abortu 2locularis. IV,1 1. M. bifolium (L.) Schmidt, — caule bifolio, foliis alternis petiolatis cordato-acuminatis. & — M. Convallaria Web. Con- vallaria bif. L. Smilacina bif. Desf. Mai— Juni. In Laub- und Nadelhölzern, sehr häufig. Wurzelstock fadenförmig, kriechend, oft Ausläufer treibend. Stengel 4—8“ h., am Grunde mit einigen häutigen Scheiden, unterhalb des Blüthen- standes mit 2 etwas genäherten, gestielten, tief herzförmigen B lättern. Traube endständig, walzenförmig, mit zahlreichen, kleinen, weissen, wohlriechenden Blüthen. Beere kugelig, erst weiss mit rothen Punkten, zuletzt ganz roth. 8. ASPARAGUS L. Flores abortu dioiei. Perigonium cam- panulatum, apice 6partitum, basi in tubum angustum saepe pedi- celliformem contractum. Stam. 6, medio perigonii inserta. Stylus brevissimus, stigmatibus 3, reflexis. Baccae loculi 2spermi. VL1. 1. A. officinalis L., — caule herbaceo tereti erecto pyrami- dato-ramoso, ramulis fasciculatis setaceis laevibus; tubo perigonii feminei limbum dimidium aequante. & — A.altilis Aschs. A. of- fieinalis y. altilis L. Juni— Juli. An sandigen Orten, besonders in den Dünen der See- küste, stellenweise häufig. Auf dem Dars bei Ahrenshop, auf Hiddensee, Wittow, Mönchgut, in den Dünen der ganzen Küste von Usedom. Ausser- dem auf der alten Burg bei Barth, am Tannenkamp bei Wolgast und bei Demmin. Wurzelstock wagerecht, mit sehr langen, grösstentheils abwärts gehenden Wurzelfasern besetzt. Stengel aufrecht, schlank, 3—4' h., grün, pyramiden- förmig verzweigt, die letzten Verzweieungen grösstentheils büschelförmig, zu Sr 9 zusammenstehend und nadelförmigen Blättern ähnlich. Blätter schuppenförmig, am Grunde des Stengels genähert, fleischig, die oberen entfernt, die am Grunde der Aeste befindlichen sehr klein, trockenhäutigen, kleinen 'Nebenblättern ähnlich. Blüthenstiele achselständie, meist zu 2, "mit der Perigonröhre gegliedert. Die stielförmige Röhre des grünlich - gelben Perigons bei der männlichen Blüthe von der Länge des oberen olockigen Theils, bei der weiblichen ungefähr halb so lang als derselbe. Antberen 470 LILIACEAE — AMARILLIDACEAE. mit stumpfer, ganzer Spitze, ungefähr so lang wie die Träger. Beeren ku- gelig, roth. Die jungen, fleischigen, beschuppten, weissen Sprossen sind unter dem Namen „Spargel“ ein allgemein beliebtes, in Gärten gebautes Gemüse. 9. PARIS L. Perigonium horizontaliter patens, ad basin usque 8—10partitum, laeiniis angustis, interioribus angustissime linearibus. Stam. 8, basi perigonii inserta; filamenta supra an- theram in eonnectivum subulatum, longissimum prolongata. Styli 4—5, filiformes. Bacea 4locularis. VIII, 4. 1. P. quadrifolius L., — foliis Anis; laciniis perigonii exte- rioribus lanceolatis interiores lineari-subulatas superantibus. 4 Mai — Juni. In schattigen Laubwäldern, verbreitet. Wurzelstock sehr lang kriechend, fast einfach. Stengel 4 —1‘ h., nie- mals ästig, unterhalb seiner einzigen, gipfelständigen Blüthe mit einem Quirl von 4& elliptischen, 2—3“ langen Blättern. Aeussere Perigonzipfel lanzett- lich, zugespitzt, grün, die inneren kürzer, schmal-linienförmig, gelblich. Griffel zur ückgeschlagen, nebst dem Fruchtknoten purpurfarben. Beere ku- gelig, blauschwarz. — Einbeere. — Wird für giftig gehalten, obgleich die Giftigkeit durch keine sichere Beobachtung erwiesen ist. Die Pflanze kommt, wenngleich höchst selten, auch mit 5 Blättern und 5zähliren Blüthentheilen vor, 9. Fam. AMARILLIDACEAE R. Br. Perigon oberständig, blumenkronartig, 6blätterig oder 6spaltig. Staubgefässe 6, dem Fruchtboden oder dem Perigon eingefügt; Antheren einwärts aufspringend. Fruchtknoten unter- ständig, 3fächerig, 1—vieleiig. Frucht eine Kapsel. Keimling in der Achse des fleischigen Eiweisses. Zwiebelgewächse mit meist blattlosem Blüthenstengel und scheidigen Wurzelblättern. Blüthen vor dem Aufblühen von häu- tigen, scheidigen Hüllblättern eingeschlossen. 1. GALANTHUS. 2. NARCISSUS. 1. GALANTHUS I... Perigonium 6partitum, laciniis 3 exte- rioribus patentibus, 3 interioribus erectis, emarginatis, brevioribus. Antherae rostratae, apice poris 2 dehiscentes. VI, 1. 1. G. nivalis L., — foliis 2 linearibus carinatis; caule plerum- que 1floro. 4 AMARILLIDACEAE — IRIDACEAE. 471 Februar— März. In Gärten allgemein angepflanzt und aus denselben auf Grasplätzen oft verwildert. Zwiebel kugelig-eiförmig. Blätter blaugrün, kürzer als der Stengel. Blüthenscheide weisshäutig, mit 2 grünen Kielen. Perigon schneeweiss, die “ inneren Zipfel aussen oberwärts mit einem grünen Fleck, innen gelbgrün gestreift, — Schneeglöckchen. 2. NARCISSUS L. Perigonium hypocrateriforme, limbo re- gulari, 6partito. Paracorolla campanulata, fauci perigoni inserta. Stamina tubo inserta, alterna breviora. VI 1. 1. N. Pseudo-Narcissus L., — caule compresso-aneipiti 1floro; paracorolla eylindrico-campanulata margine undulata et inaequa- liter crenata lacinias perigonii aequante. 4. April— Mai. Auf buschigen Wiesen, nur bei Franzburg in der Koppel an der Barthe links am Wege von Altenhagen nach Hövet (Holtz); sonst häufig in Gärten und verwildert. Zwiebel fast kugelig. Blätter lineal, stumpf, blaugrün, ungefähr so lang wie der Stengel. Stengel bis über 1‘ h. Blüthen einzeln, oberhalb der Blüthenscheide kurz gestielt, nickend, gross, gelb, mit trichterförmiger Peri- gonröhre. Nebenkrone dottergelb, eylindrisch -glockig, faltig-gekerbt, unge- fähr so lang wie die eiförmigen Perigonlappen. — Gelbe Narzisse. 96. Fam. IRIDACEAE Juss. Perigon oberständig, blumenkronartig, 6theilig. Staub- gefässe drei, der Basis der äussern Perigonzipfel oder dem Fruchtboden eingefügt; Antheren aus wärts aufspringend. Frucht- knoten 3fächerig, vieleiig. Griffel einfach, mit 3, häufig blumen- blattartigen Narben. Frucht eine 3fächerige, fachspaltig-3klappige Kapsel, Klappen die Scheidewand tragend. Keimling im flei- schigen oder knorpeligen Eiweisse. Ausdauernde Pflanzen mit meist knolligem Wurzelstock und häufig reitend-schwertförmigen Blättern. 1. IRIS. 1. IRIS L. Perigonium basi tubulosum, 6partitum, laeiniis exterioribus reflexis, interioribus erectis. Stylus brevis, Sgonus; stigmata 3 petaloidea, apice 2labiata, labio superiore bifido, in- feriore emarginato vel integro. Semina compressa. III 1. 1. I. Pseudäcorus L., — foliis ensiformibus lanceolato-linea- ribus caulem teretem subaequantibus; perigonii laciniis exterio- 472 IRIDACEAE — ORCHIDACEAE. ribus ovatis lato-unguiculatis imberbibus, interioribus Zlinearibus angustioribus brevioribusque quam stigmata. 4 — Xiphion Ps. Parlatore. Juni— Juli. In Sümpfen, Gräben, an Ufern, häufige. Wurzelstock wagerecht, dick, schwammig-holzig. Stengel 2—3°h. Blätter 1—1}“ br., grau bereift. Blüthen in Mehrzahl, die Deckblätter der untersten krautig. Perigon gross, schön gelb, die äusseren Abschnitte ei- förmig, in einen halb so langen Nagel plötzlich zusammengezogen, oberseits in der Mitte am Grunde dunkelgelb mit rothbraunem Adernetz. Lappen der Narbenoberlippe spitz. Kapsel länglich-walzenförmig, Skantig, bespitzt. 97. Fam. ORCHIDACEAE Juss. Perigon oberständig, blumenkronartig, aus 2 3zähligen Krei- sen bestehend, unregelmässig, meist rachenförmig oder lippig; die 3 äusseren Zipfel und 2 von den inneren häufig helmartig zusammenneigend, der dritte innere, in Gestalt und Richtung verschieden, durch Drehung des Fruchtknotens oft nach unten gewandt, zuweilen in einen Sporn erweitert, die Lippe (labellum) bildend. Staubfäden mit dem Griffel zu einem säulenförmigen Körper, der Griffelsäule (gynostemium) innig verwachsen. An- theren der Anlage nach 3, in den meisten Fällen nur die mitt- lere ausgebildet, selten die 2 seitenständigen fruchtbar und die mittlere fehlschlagend, bald mit getrennten Fächern der Länge nach der Griffelsäule angewachsen, bald in einer Grube (andro- elinium) der Säulenspitze angeheftet oder beweglich und deckel- förmig. Pollen meist zu 2—4 bestimmt geformten Massen (polli- naria) verbunden, deren einzelne Körnchen bald durch spinn- webige, elastische Fäden einem längeren oder kürzeren, gemein- schaftlichen, am Ende zu einer Klebdrüse (retinaculum) verdickten Stiele (caudieula) angeheftet, bald wachsartig zusammengeklebt, bald mehlartig und leicht trennbar sind. Fruchtknoten 1, 1fä- cherig, mit 3 wandständigen, vieleiigen Samenträgern. Griffel- säule über der Narbe oft mit einem spitzen oder plattenförmigen Vorsprunge (Schnäbelchen, rostellum). Narbe als eine klebrige Platte oder Vertiefung auf der vorderen oder oberen Seite der Griffelsäule, zuweilen mit einem die Klebdrüse der Pollinarien einschliessenden Beutelchen (bursieula) versehen. Frucht eine mit 3 Längsspalten aufspringende Kapsel. Samen ausserordent- lich klein, von einer lockerzelligen, hyalinen Samenhaut schlaf umgeben, ohne Eiweiss. ORCHIDACEAE. 473 Pflanzen mit büschlig-faserigen, oft Knollen tragenden Wur- zeln, oder einem kriechenden Wurzelstock. Blätter häufig wurzel- ständig, mit scheidiger Basis, mitunter auf chlorophylilose Schup- pen redueirt. Blüthen gewöhnlich in Trauben oder Achren, mit einfachen Deckblättern. — Sie sind vorzugsweise in den Tropen einheimisch. Trib. I. OPHRYDEAE. Anthere I; Fächer getrennt, aufrecht, der Länge nach vorne der Griffelsäule angewachsen. Pollinarien gestielt, an der Basis des Stiels durch eine Klebdrüse der Narbe angeheftet; Pollen durch spinnwebige Fäden dem Stiele angewachsen. a. Klebdrüsen in einem Beutelchen. 1. ORCHIS. ®. OPHRYS. b. Klebdrüsen unbedeckt, ohne Beutelchen, 3. GYMNADENITA. 4. PLATANTHERA, 9 WERMINIUM. Trib. II. EPIPOGONEAE. Anthere 1, an der Basis angewachsen, auf der Spitze der Griffelsäule deckelförmig beweglich. Pollinarien gestielt. 6. EPIPOGON. Trib. III. NEOTTIEAE. Authere 1, mit ihrer Basis auf der Spitze der Griffelsäule befestigt, bleibend und welkend, endlich frei. Pollinarien ungestielt; Pollen pulverig, körnig oder etwas breiig. a. Lippe gegliedert. 7. CEPHALANTHERA. 8. EPIPACTIS. b. Lippe ungegliedert. 9. NEOTTIA. 10. LISTERA. 11. GOODYERA. Trib. IV. MALAXIDEAE. Anthere 1, endständig auf der Spitze der Griffelsäule, beweglich, abfallend. Pollinarien ungestielt; Pollen wachsartig. 12. CORALLIORRHIZA. 14. MALAXIS. 213. LIPARIS. 15. MICROS'TTYLIS. Trib. V. CYPRIPEDIEAE. Antheren 2, seitenständig, die mittlere verkümmert. 16. CYPRIPEDIUM. Trib. I. OPHRYDEAE Lindl. Anthera 1 erecta, gynostemio antice tota adnata, 2locularis, loculis discretis. Pollinaria cau- diculata, e polline lobulato -conglobato, elastice cohaerente for- mata, basi retinaculo affıxa. 1. ORCHIS L. Perigonium ringens. Labellum patens, par- titum, lobatum vel subintegrum, postice calcaratum, gynostemio ad antheram usque adnatum. Antherae loculi disereti, paralleli, inferne aceumbentes cum interjecto processu rostellari. Pollinaria 2 caudiculata, basi retinaculis 2, bursicula unica communi inelu- sis, affıxa. Ovarium contortum. XX, 1. — Knabenkraut. 474 ORCHIDACEAE. Sect. I. Herorchis Lindl. Perigonii laciniae externae conniventes galeatae. j Bracteae minimae, ovario multo breviores. Tubera indivisa. 1. 0. purpürea Huds., — perigonii laeiniis in galeam conni- ventibus, labello 3partito, laciniis lateralibus linearibus, intermedia a basi sensim dilatata 2loba cum interjecto denticulo, lobis latis subtruncatis antice eroso-crenulatis, calcare ovarium dimidium aequante. & — O. militaris £. L. ©. fusca Jacq. O. ustulata Weigel (Flora pomerano-rugica p. 164) non L. Mai— Juni. In Laubhölzern und Gebüschen auf Kalkboden; nur auf der Rügenschen Halbinsel Jasmund, besonders an den Kreideufern der Stubnitz verbreitet, am häufigsten bei Sassnitz. Knollen kugelförmig oder länglich. Stengel 1—2’ h, Blätter dicklich, stark glänzend, länglich, mit kappenförmiger Spitze, die oberen scheiden- artig den Stengel umfassend. Achre dicht, 3—6“ 1. Deckblätter häutig, inervig, sehr kurz. Perigonzipfel aussen dunkelbraun- -purpurroth mit dunk- leren Streifen und Flecken, innen hellroth oder grünlich-weiss und purpurn gefleckt, eiförmig, spitz. Lippe hellrosa, mit dunkleren Adern und dunkel- purpurnen, aus Büscheln kleiner Härchen bestehenden Punkten bestreut, tief 3theilig, die Seitenzipfel weit abstehend, linienförmig, fast gleich breit mit abgestutzter, gekerbter Spitze, der mittlere Zipfel von der Basis all- mälig gegen die Spitze verbreitert und 2lappig, mit dazwischen liegendem Zähnchen; Lappen stets breiter als die Seitenzipfel, meist gestutzt und aus- gebissen gekerbt. Die Breite und Länge der Lappen ist etwas veränderlich, grade wie auch bei andern Orchisarten , doch fand ich solche verschieden gebildeten Lippen bei uns auf derselben Pflanze mit den normal gebildeten. Ob die als besondere Varietäten abgegrenzten O.hybrida v. Bönngh. und OÖ. moravica Jacq., wovon die erstere den Uebergang zu OÖ. militaris vermitteln soll, nicht vielleicht besser als Bastardformen zu betrachten wä- ren, muss ich Andern zu beurtheilen überlassen, die Gelegenheit haben, diese Formen in ihren Gegenden zu beobachten. — Riecht getrocknet fast wie Anthoxanthum angenehm nach Coumarin. 2. O0. militaris L. fl. suee., — perigonii laciniis in galeam conniventibus, labello 3partito, laciniis lateralibus linearibus, inter- media lineari antice subito dilatata 2loba cum interjecto denti- culo, lobis oblongis divaricatis apice integris vel suberenulatis, calcare ovarium dimidium aequante. & — 0. Rivini Gouan. ©. cinerea Schrk. Mai— Juni. Auf Wiesen und Hügeln, auf mergeligem oder kalkhaltigem Boden, sehr selten; bisher nur bei Stralsund in der Sandgrube im Tribseer Felde von Herrn Fischer gefunden. Der Vorigen sehr ähnlich, aber meist in allen Theilen kleiner; Helm und Sporn etwas länger, ersterer aussen helllila oder aschfarben, innen mit dunkleren Streifen; Lippe in der Mitte weiss oder röthlich, mit dunkel purpurnen Haarbüscheln, der Mittelzipfel vorme plötzlich verbreitert (hierdurch hauptsächlich verschieden), mit länglichen, spreizenden, meist ab- gerundeten und ganzrandigen, doch auch fein gekerbten Lappen. — Riecht gleichfalls nach Coumarin. ORCHIDACRAE. 475 fr Bracteae ovarium subaequantes. Tubera indivisa. 3. 0. Morio L., — perigonii laciniis obtusis in galeam conni- ventibus, labello dilatato 3lobo, lobis lateralibus latis rotundatis, intermedio minore truncato emarginato, calcare obtuso adscen- dente vel horizontali ovarium subaequante. 4. Mai— Juni. Auf Wiesen und in Gebüschen, durch das Gebiet ver- breitet, besonders häufig in der Granitz auf Rügen, auch hier mit weissen Blüthen. Knollen kugelrund. Stengel 3—8“ h. Blätter lineal-länglich, untere genähert, meist bogig zurückgekrümmt, obere den Stengel scheidenartig um- schliessend. Aehre 1—2“ ]., eiförmig, locker, 5—8blüthig. Perigon purpur- roth, hellroth oder weiss; Helmzipfel mit grünen Streifen; Lippe mit ge- flecktem Mittelfelde. Sporn keulenförmig, stumpf. Deckblätter ei-lanzettlich, häutig, von der Farbe des Perigons, die oberen Inervig, die unteren nervig, so lang wie der Fruchtknoten. Pollen blaugrünlich. — Off. Tubera vel rad. Salep. Seet. I. Androrchis Lindl. Perigonii laciniae laterales patentes vel reflexae. y Bracteae submembranaceae. Tubera indivisa, globosa vel oblonga. 4. OÖ. mascula L., — foliis oblongo-lanceolatis; bracteis Iner- vis; perigonii laciniis lateralibus demum reflexis, labello profunde 3lobo, lobis latis erenulatis, intermedio cum dente interjecto emar- ginato, calcare ovarium aegquante. 4, Mai— Juni. Auf Wiesen, Waldplätzen und Hügeln, streckenweise. Damgarten: bei Hessenburg. Tribsees: bei Bisdorf (Fischer). Richtenberg: auf den Barthewiesen von Hövet bis Löbnitz. Stralsund: Holz bei Kinn- backenhagen. Rügen: Garftitz (Zbl.), zwischen Bergen und der Jasmunder Fähre, Ralswiek, Rugard, Insel Pulitz und häufig auf Jasmund, besonders an den hohen Kreideufern der Seeküste. Greifswald: Koitenhäger Wald (Arndt). Insel Oie. Knollen kugelig. Stengel —11‘ h., steif. Untere Blätter genähert, die oberen scheidenartig den Stengel umfassend, nebst dem Stengel häufig purpurroth gefleckt. Aehre locker- aber reichblüthig, zuletzt verlängert, Deekblätter Inervig, selten mit 2 schwachen Seitennerven, lanzettlich, zuge- spitzt, rotlı gefärbt, von der Länge des Fruchtknotens. Perigon purpurroth. die beiden inneren Perigonzipfel kürzer als der mittlere äussere, die beiden seitlichen zurückgebogen, sämmtlich bald stumpfer, bald spitzer; Lippe mit breiten, gezähnelten Lappen, die Seitenlappen abgerundet, der mittlere ge- stutzt, in der Mitte gegen die weissliche Basis mit purpurnen Punkten und von kleinen Papillen flaumig. Sporn horizontal oder aufsteigend, stumpf. — Riecht frisch unangenehm nach Wanzen. — Off. Rad. Salep. 5. 0. palustris Jacgq., — foliis lanceolato-linearibus elongatis; spica elongata laxa; bracteis 3—plurinerviis ovario longioribus; perigonii laciniis lateralibus reflexis, labello magno dilatato 3lobo, lobo intermedio lateralibus aequilongo vel longiore emarginato, calcare ovario breviore. 4 — O.laxiflora Lmk. £. palustris Koch. Juni— Juli. Auf nassen Wiesen, sehr selten. Greifswald: auf dem 476 ORCHIDACEAE. Rosenthal (Hornschuch 1837), in neuerer Zeit nicht mehr gefunden. Usedom: auf den Wiesen zwischen Zinnowitz und Bannemin bis jetzt nur in einem Exemplare gefunden. Demmin: im Eichholz (Brückner 1812), Peenewiesen bei Verchen (Zbl.). Knollen kugelig. Stengel 1—1}’h., schlank, beblättert. Blätter lineal- lanzettlich, vom Grunde an verschmälert. Aehre 3—4* ]., lockerblüthig. Deckblätter lineal-lanzettlich, zugespitzt, 3—Önervig, wenigstens die unteren aderig, länger als der Fruchtknoten. Blüthen gross, lila-purpurrroth, mit weissem Schlunde; Lippe gross und breit, vorne 3lappig, der Mittellappen kleiner, ausgerandet, nur wenig vor den abgerundeten und zurückgeschla- genen Seitenlappen vorstehend. Sporn aufsteigend oder horizontal. O0. laxiflora Lmk., zu welcher unsere Pflanze von Koch und andern Botanikern gezogen wird, gehört ausschliesslich dem Süden an, und dürfte doch spezifisch verschieden sein. + Bracteae herbaceae, plurinerviae, venosae. Tubera palmata. 6. 0. latifolia L., — caule fistuloso; foliis patulis utrinque viridibus e basi angustiore medio latioribus apice acutis, inferio- ribus ovalibus oblongisve obtusis; spica ante anthesin oblonga; bracteis supremis flores aequantibus; perigonii laciniis lateralibus sursum reflexis, labello 5lobo.. 4& — O. majalis Rehb. Mai— Juni, Auf Wiesen, gemein. Knollen zusammengedrückt, handförmig getheilt, die Theilungen an der Spitze oft lang fadenförmig verlängert. Stengel schon vor der Blüthezeit röhrig, 3—11° h. Blätter gewöhnlich schwarz gefleckt, vom Stengel ab- stehend, breit lanzettlich, an “der Basis schmäler als in der Mitte, spitz mit ein weni& zusammengezogener Spitze, die untersten breiter und stumpfer, die obersten schmäler, meist den unteren Theil der Aehre berührend. Aehre vor und nach der Blüthe länglich, diehtblüthig. Deckblätter an ihrer Basis am breitesten, 3nervig und netzaderig, oft vefärbt, die untersten gewöhnlich länger, die obersten ziemlich so lang wie die Blüthen. Perigon lilapurpurn, seltner hellroth, die Lippe mit vielfach gekrümmten und "unterbrochenen dunkleren Linien und Punkten, deutlich 3lappig, mit rhombischen, zurück- geschlagenen Seiten- und kleinerem Mittellappen, der letztere etwas länger vorgezogen, bald spitz, bald stumpf, selbst gekerbt. Sporn schief abwärts gerichtet, kegelförmig, kürzer als der Fruchtknoten. — „Düwelsklaven“. N 7. 0. incarnäta L., — caule fistuloso; foliis erectis utrinque viridibus e basi lata elongato-lanceolatis sensim acuminatis; spica ante anthesin oblonga; bracteis omnibus flores superantibus; perigonii laciniis lateralibus sursum reflexis, labello sub3lobo. 4. — ©. angustifolia W. et Gr. ß- ochroleuca Wüstnei, — perigoniis albido-flavis, labello medio flavo. Juni— Juli. Auf nassen Wiesen und Mooren, verbreitet und meist häufig. £. selten unter der Hauptform. Rügen: im Serpin bei Putbus. ORCHIDACRAE. 477 Loitz: Peenewiesen bei Trantow. Wolgast: rothe Bäkbruch bei Netzeband und in der Gremitz. Steht der O. latifolia L. sehr nahe, unterscheidet sich aber durch die spätere Blüthezeit, durch die steif aufrechten, schmäleren, längeren, aus breitem Grunde allmälig bis zu der deutlich kappenförmig zusammengezo- genen Spitze verschmälerten, meistens ungefleckten Blätter, wovon die oberen die Basis der Aehre, häufig die ganze Aehre überragen; ferner durch die länseren obersten Deckblätter und die nur undeutlich 3lappige, oft ganze und nur unregelmässig wellig gezähnte Lippe. Die Farbe der Blüthen ist meistens heller als bei ©. latifolia L., gewöhnlich blassroth oder fleisch- farben, seltner ganz weiss und noch seltner gelb, in den letzteren beiden Fällen fehlt eine dunklere Zeichnung auf der Lippe gänzlich. 8. O. maculata L., — caule anthesi solido ; foliis subtus glauco- viridibus, inferioribus oblongis vel oblongo-lanceolatis, superio- ribus plerumque minutis lanceolato-subulatis; spiea ante anthesin pyramidato-conica, braeteis inferioribus flore sublongioribus; peri- gonii laciniis lateralibus demum sursum reflexo-patentibus, labello 3lobo. 4, Juni— Juli. Auf Waldwiesen, in feuchten Gebüschen, häufig. Sie unterscheidet sich von den beiden Vorhergehenden durch die unter- seits glänzend grau-grünen, oberseits meist braun gefleckten Blätter und die vor der Blüthe pyramidenförmig-kegelive Aehre, welche sich erst bei der Blüthe verlängert und eine mehr länglich-eylindrische Gestalt annimmt. Dann ist der Stengel gewöhnlich solid, nicht hohl, obgleich man ihn nach der Blüthezeit bei recht üppigen Exemplaren oft deutlich röhrig findet. Ferner sind die Blätter meist zahlreicher, die obersten weit kleiner und pfriemförmig zugespitzt, den Deckblättern ähnlich. Die Blüthen sind fast immer hellrosa oder lila, mit dunkleren Linien und verschwimmenden Punkten. 2. OPHRYS L. Labellum ecalcaratum. Pollinaria 2, caudi- culata, basi retinaculis 2, bursiculis duabus distinctis inclusis, affıxa. Ovarium plerumque non contortum. Caet. ut Orchidis. XX, 1. i 1. 0. muscifera Huds., — perigonii laciniis lateralibus inter- nis angustissime linearibus velutinis, labello oblongo 3lobo bre- viter velutino macula in medio subquadrata glabra notato, lobis lateralibus brevibus lanceolatis, intermedio majore oblongo apice bifido. & — O.insectifera «. myodesL. pr. parte. O. myodes Jacq. Juni. Auf sumpfigen Wiesen, selten. Auf den Peenewiesen zwischen Gützkow und Loitz, bei Pentin, Vierow und Trantow. Knollen kugelig. Stengel bis 1° h. Blätter wenige, länglich bis lan- zettlich, spitz, am Grunde des Stengels genähert. Aehre mit 3—8 ent- fernten Blüthen, Aeussere Perigonzipfel länglich, grün, der mittlere an der Spitze verbreitert und kappenförmig eingebogen, die seitlichen inneren fäd- lich-linienförmig, braun; Lippe doppelt so lang als das Perigon, sammet- artig-schwarzpurpurn, mit bläulich-aschgrauem, kahlem Mittelfleck, kurzen 478 ORCHIDACEAE. lanzettlichen Seitenlappen und grossem, länglichem, an der Spitze gespal- tenem Mittellappen. 3. GYMNADENIA R. Br. Pollinaria caudiculata, retinaculis nudis, bursicula destitutis. Caet. ut Orchidis. 1. G. conop&a (L.) R. Br., — spica cylindrica; perigonii la- einiis exterioribus patentissimis, labello 3lobo, lobis ovatis ob- tusis, calcare filiformi ovarium longe excedente; retinaculis lan- ceolatis caudieulis lateraliter affıxis. 4 — Orchis conopsea L. #. densiflora (Wahlenb.), — robusta, foliis latioribus, spica elongata densiflora. — G. anisoloba Peterm. Juni— Juli. Auf Wiesen und in Gebüschen, hier und da. Rügen: Strandufer der Stubnitz. Auf den Trebelwiesen bei Bassendorf unweit Trib- sees (Zbl.) und bei Vorland und Quitzin unweit Grimmen. Auf den Peene- wiesen von Loitz bis Gützkow und bei Anclam. Wolgast: bei Boltenhagen, Giesekenhagen und Buggow (Zbl.). Usedom: auf dem Strekelberge. #. un- ter der Hauptform, besonders aber in der Stubnitz und auf dem Strekelberge. Knollen handförmig getheilt, etwas zusammengedrückt. Stengel 1—14’h., beblättert. Untere Blätter lanzett-linienförmig, sehr lang, genähert, die obersten deckblattartig.. Aehre 3—6“ ]., vielblüthig. Blüthen klein, hell- purpurroth, mehr oder weniger wohlriechend. Lappen der Lippe gleich lang. Sporn fadenförmig, gebogen, fast doppelt so lang als der Fruchtknoten. Klebdrüsen lanzettlich, den Pollinarienstielen seitlich angeheftet. Deckblätter meist länger als der Fruchtknoten. 4. PLATANTHERA Rich. Perigonium ringens; labellum sublineare, indivisum, calcaratum. Staminodia magna rotundata. Pollinaria 2, caudiculata, retinaculis disciformibus, nudis, bursi- cula destitutis. XX, 1. 1. P. bifolia (L.) Rehb., — foliis infimis 2 oblongis, caeteris minutis subbracteiformibus; labello indiviso ligulato, calcare fili- formi ovario subduplo longiore; antherae loculis parallelis, con- nectivo stigmate duplo longiore. 4 — Orchis bifolia L. Habe- naria bif. R. Br. Platanthera solstitialis v. Bönngh. Conopsidium stenantherum Wallr. Juni— Juli. Auf Wiesen, moorigem Heideboden, in Wäldern und Ge- büschen, häufig. Knollen länglich, später in eine dünne Wurzel verschmälert. Stengel 1—13‘h,kantig. Die untersten Blätter breit-oval oder länglich, gross, sehr ge- nähert, fast gegenständig, die übrigen kleiner, deckblattähnlich. Aehre 3—6* 1. Blüthen sehr wohlriechend, an Maiblumen erinnernd, weiss, die Unterlippe und Sporn oft grünlich. Der oberste Perigonzipfel stumpf 3eckig, die bei- den inneren länglich-lineal, stumpf, fast noch einmal so lang als die Griffel- säule. Länge der bandförmigen, ungetheilten Unterlippe sehr veränderlich. ORCHIDACEAE. 479 Sporn spitzlich, meist etwas keulenförmig, sehr lang. Antherenfächer stets parallel, das Connectiv rinnenförmig hohl, noch einmal so lang als die hohle, fast halbringförmige, beinahe geschlossene Narbenfläche. 2. P. montana (Schmidt) Rchb. fil,, — foliis infimis 2 ob- longis caeteris subbraeteiformibus; labello indiviso ligulato, cal- care ovario duplo longiore filiformi subclavato; antherae loculis inferne divergentibus, connectivo stigmate breviore. A — Orchis montana Schmidt. Platanthera chlorantha Custer. P. Wanckelii Rchb. fil. Conopsidium platantherum Wallr. Juni— Juli. Auf Wiesen, in Wäldern und Gebüschen, fast ebenso häufig wie die vorige Art, auch beide Arten unter einander wachsend. Bisher vielfach mit der vorigen Art verwechselt. Hat etwas grössere, ganz weisse oder grünlich-weisse Blüthen von schwächerem Geruche, einen mehr keulig verdickten Sporn, breitere Perigonzipfel, wovon die inneren nur wenig länger als die Griffelsäule sind und Antherenfächer, die an der Basis weit divergiren, nicht aber wie bei P. bifolia parallel sind, wodurch eine weit grössere, ausgebreitete, nur wenig hohle, fast halbmondförmige Narben- fläche entsteht. 5. HERMINIUM R. Br. Perigonium campanulatum, labellum porrectum, 3lobum, basi saccatum. Staminodia magna. Polli- naria 2, brevissime caudiculata, retinaculis cucullato-concavis, bursieula destitutis. Ovarium contortum. XX, 1. 1. H, Monorchis (L.) R. Br., — perigonii laciniis interioribus ovato-ligulatis medio utringue obtusangulis, labello hastato-3fido, laciniis lateralibus attenuatis brevibus, intermedia elongato-ligu- lata. 4 — Ophrys Monorchis L. Juni— Juli. Auf Wiesen, nicht verbreitet. Gützkow: beim Pentiner Fischerhause (Breest und Hempel). Rügen: auf Jasmund bei Bobbin und Bal- dereck häufig (Zbl.), bei Cartzitz nach Zirmoisel zu unweit Bergen (Zbl.), dann häufig zwischen Garftitz, Altensien und Sellin (Meyer und Zbl.). Nur eine einzige, kugelige Knolle am blühenden Stengel. Jüngere Knollen 1—2, erst nach der Bkithe sich an der Spitze eines wagerechten, mehrere Zoll langen, aus der Achsel der untersten Scheidenblätter ent- springenden Ausläufers bildend. Stengel 4—8“ h., steif aufrecht, am Grunde mit 2 genäherten, fast gegenständigen, länglich-lanzettlichen Blättern und zuweilen einem dritten, kleineren, in der Mitte des Stengels. Aehre lineal, dicht, mit kleinen, zahlreichen, grünlich- gelben, wohlriechenden Blüthen. Oberster Perigonzipfel länglich, die seitlichen äusseren etwas schmäler, die beiden inneren von der Basis bis zur Mitte verbreitert, dann plötzlich ver- schmälert, wodurch sich auf beiden Seiten eine oft fast lappenförmige Kante bildet. Lippe vorwärts gerichtet, an der Basis sackartig-hohl, spiessförmig- ötheilig, die seitlichen Zipfel kurz, schmal und abstehend, der mittlere ver- längert zungenförmig. Staminodien sehr gross, rundlich. 480 ORCHIDACEAE. Trib. II. EPIPOGONEAE Parl. Anthera 1, basi affıxa, in apice gynostemii opereuliformis, mobilis. Pollinaria lobulata cau- dieulata. 6. EPIPOGON Gmel. Perigonium resupinatum, patens. La- bellum superum, erectum, 3lobum, basi saccato-calcaratum. An- thera subrotunda, tumida, apiei gynostemii excavato, margine lo- bato immersa. Stigma tabulae instar ad gynostemii basin pro- minulum. Pollinaria 2, longe caudiculata, lobulata, glandulae Sangulae communi affıxa. Ovarium non contortum. — Plantae aphyllae. XX, 1. 1. E. aphyllus (Schmidt) Sw., — aphyllus; caule vaginato paueifloro. & — Orchis aphylla Schmidt. Satyrium Epipogum L. Epipogium Gmelini Rich. j Juli— August. In schattigen Buchenwäldern im abgefallenen Laube, selten. Rügen in der Stubnitz, bald truppweise, bald einzeln, zwar ver- breitet, aber in manchen Jahren sehr selten. Usedom: Buchenwälder am Langen Berg bei Heringsdorf (Al. Braun und Hanstein). Wurzelstock korallenartig verästelt, fleischig, gewöhnlich mehrere stiel- förmige Aeste entsendend, aus welchen sich auf knollenförmig verdickter Basis die blattlosen, mit wenigen, häutigen, stumpfen Scheiden versehenen, durchscheinend bleichgelben, oft röthlich überlaufenen, 3—8“ hohen Stengel entwickeln. Blüthen 3—5, gross, weissgelb, umgewandt. Deckblätter häutig, breit-eiförmig. Lippe weiss, nach oben gerichtet, 3lappig, die beiden Seiten- läppchen klein, länglich, abstehend, der Mittellappen sehr gross, länglich- eiförmig, fast eckig, in der Mitte vertieft und innen beiderseit mit 2—3 rothwarzigen Längsleisten. Sporn kurz, röthlich oder lila, sackförmig_ er- weitert und knieförmig aufwärts gerichtet. Griffelsäule kurz, in; der Mitte zusammengeschnürt. Antherenlager gipfelständig, ausgehöhlt, mit gelapptem Rande umgeben. Pollinarien lang gestielt, die Stiele am Grunde entsprin- gend und über die Pollenmasse hingebogen, einer gemeinschaftlichen, gros- sen, deckigen Drüse angeheftet. Pollen gelappt, grosskörnig. Trib. II. NEOTTIEAE Lindl. Anthera 1, basi affıxa, in apice gynostemii opereuliformis, mobilis, persistens. Pollinaria non caudiculata, demum glandulae stigmatis adglutinata; pollen granulatum vel subpulposum rarius lobulato-conglobatum. 7. CEPHALANTHERA Rich. Labellum medio constrietum, articulatum; articulum inferius cum gynostemio parallelum, sac- cato-concavum. Anthera terminalis, opereuliformis, mobilis, apiei gynostemii postice elevato, attenuato, dorso affıxa. Glandulae loco margo stigmatis tumidus. Ovarium tortum. XX, 1. 1. C rubra (L.) Rich., — foliis lanceolatis; ovario pubescente; ÖRCHIDACEAE. 481 laeiniis perigonii omnibus acuminatis, articulo labelli anteriore e basi lata ovata acuminato. 4 — Serapias rubra L. Epipactis rubra All. Juni— Juli. In Laubwäldern, nicht verbreitet. Rügen: im der Stubnitz und Granitz. Usedom: am Strekelberge. Demmin: im Devener Holz. Wurzelstock lang, fast perpendikulär in die Erde gehend, mit büschlig-fa- serigen Verzweigungen. Stengel 1—2’ h., schlank, etwas überhängend, ober- halb nebst den Fruchtknoten kurzhaarig. Untere Deckblätter länger als der Fruchtknoten, die oberen ebenso lang oder kürzer. Aehre 6— 12blüthig. Blüthen gross, schön rosenroth. Lippe weiss, unteres Glied hohl, mit ab- stehenden Seitenöhrchen, vorderes Glied aus sehr breiter Basis allmälig zu- gespitzt, mit zurückgekrümmter, purpurroth gesäumter Spitze und krausen, gelblichen Längsleisten. Griffelsäule auf der Spitze mit einem ausgehöhlten, am Rande 3zähnigen Antherenlager, dessen hinterem, verlängertem Zahne die Anthere deckelförmig angeheftet ist. Pollinarien 4, zu 2 verbunden. Narbendrüse fehlend. 2. C. grandiflöra (Scop.) Bab., — foliis ovatis vel oblongo- lanceolatis; bracteis ovarium glabrum superantibus; laciniis peri- gonii omnibus obtusis, articulo labelli anteriore eordato -3angulo transverse latiore. 4 — Serapias grandifl. Scop. S. Lonchophyllum L. fil. Epipactis pallens Sw. Cephalanthera pallens Rich. Juni— Juli. In Laubwäldern, nur auf Rügen: in der Stubnitz, beson- ders an den Kreideufern und in den benachbarten Hölzern bei Nipmerow und Quoltitz, in der Granitz bei Sellin. Wurzelstock der Vorigen, aber mehr horizontal. Stengel 1—14' h, steif aufrecht. Deckblätter lanzettlich, die untersten laubblattartig und die Blüthen überragend Blüthen aufrecht, hellgelblich-weiss; die Lippe kürzer = die übrigen Perigonzipfel, innen gelb, mit stark hervorragenden Längs- eisten. 3. C. Xiphophyllum (L. fil.) Rehb. fil., — foliis distichis elon- gato-lanceolatis acutis superioribus lanceolato-linearibus; bracteis ovario glabro multo brevioribus; laciniis perigonii exterioribus acutis, articulo labelli anteriore abbreviato obtuse 3angulo trans- verse latiore obtusissimo. & — Serapias Xiphophyllum L. fil. Epipactis ensifolia Schmidt. Cephal. ensif. Rich. Mai— Juni. In schattigen Laubwäldern, nur in der Stubnitz auf Rü- gen, besonders an den Kreideufern. Ganz nahe unsrer Grenze, aber schon auf Mecklenburgischem Boden, auch bei Brudersdorf am Fusssteige nach Levin unweit Demmin (E. Boll). Der vorhergehenden Art ähnlich, blüht aber fast einen Monat früher. Hat 2zeilige, schmälere, längere, etwas rinnenförmige Blätter, die nach oben noch an Länge zunehmen, sehr kleine Deckblätter, wovon nur selten die untersten die Länge des Fruchtknotens erreichen, weisse Blüthen und eine kurze, sehr stumpfe, innen mit einem gelben Fleck versehene Lippe. ol 482 ORCHIDACEAE. 8. EPIPACTIS Rich. Perigonium campanulatum. Labellum medio constrietum, articulatum, cum gynostemio recetangulum. Anthera terminalis erectiuscula, gynostemii apiei postice declivo affıxa, rostello accumbens. Glandula stigmatis in apice rostelli globosa. Grana pollinis terna, quaterna. Sect. I. Euepipactis Irmisch. Articulum labelli inferius saceato-concavum. 1. E. latifolia (L.) All., — foliis subrotundo-ovatis ovatis vel ovato-lanceolatis; articulo labelli anteriore e basi subeordata acuminato, apice recurvo, gibbis baseos 2 obsoletis laevibus; stig- mate transverse oblongo; capsulis oblongis in pedicellum angu- statis. 4 — Serapias Helleborine «. latifolia L. Epipactis Helle- borine viridans et varians Crtz. E. viridiflora Rchb. Juli— August. In schattigen Laubhölzern, feuchten Gebüschen, auch in Nadelhölzern und auf Dünen, verbreitet, Wurzelstock dünn, schief absteigend, mit dieken Wurzelfasern. Stengel 1—2'h., nach oben zu meist kurz flaumig. Blätter in der Gestalt ver- änderlich, die untersten kleiner und kürzer, die mittleren am grössten und breitesten, nach oben zu allmälig schmäler werdend und sich den Deck- blättern nähernd, gewöhnlich länger als die Internodien, selbst noch einmal so lang. Aehre dünn, 4+—1’ ]., meist einseitswendig. Untere Deckblätter meist viel länger als die Blüthen. Perigon offen, Zipfel eiförmig -länglich spitz, grün und purpurroth überlaufen oder auch ganz grün (E. viridi- flora Rchb.); hinteres Glied der Lippe vorn mit enger Mündung, auf seiner ganzen Fläche Honig abscheidend, schwarzbraun oder dunkelroth, vorderes Glied rosa oder lila, häufig weiss berandet, an der Basis mit 2 glatten, oft fast verschwindenden Höckern. Anthere breit, fast 3kantig, aufrecht auf der nach hinten abschüssigen Spitze der Griffelsäule. Kapsel länglich, in den Fruchtstiel allmälig übergehend. 2. E.rubiginosa (Crtz. var.) Gaud., — foliis ovatis vel ovato- lanceolatis; articulo labelli anteriore e basi subcordata acuminato, apice recurvo, gibbis baseos plicato-tuberculatis; stigmate qua- drato; eapsulis aequaliter ovali-oblongis. 4 — E. Helleborine v. rubiginosa Crtz. E. atrorubens Schultes. E. media Fries. Juni— Juli. Auf sandigen Dünen und hohen Ufern der Seeküste, stel- lenweise. Rügen: auf Kreidebergen und Ufern von Jasmund, besonders der Stubnitz und bei Crampass und Sassnitz, Ufer der Granitz bei Kiköwer. Usedom: in den Dünen längs der ganzen Seeküste, stellenweise in zahl- loser Menge. Trotz der Untersuchungen von Irmisch und der Ansichten von Reichen- bach fil. kann ich mich nicht überzeugen, «dass diese Pflanze nur eine Va- rietät der vorigen Art sein soll. Seit Jahren habe ich sie auf den mir benachbarten Dünen der Insel Usedom, wo sie in vielen Tausenden von Exemplaren in seltener Ueppigkeit vegetirt und eine Grösse von oft über 2' erreicht, beobachtet, aber niemals Uebergänge in die auf demselben Bo- den dazwischen wachsende E. latifolia bemerkt; die Pflanze bleibt sich immer gleich, auch wenn sie wie häufig von ihrem sonnigen Standorte in ORCHIDACEAE. 483 die benachbarten Dünenwaldungen wandert und ist im frischen Zustande stets leicht zu erkennen. — Sie ist häufig ganz dunkelroth überlaufen. Die Blüthen sind dunkel purpurroth mit einem Stich ins Violette, welche Farbe an manchen Exemplaren verblasst oder wohl ins Braunrothe übergeht, klei- ner als bei E. latifolia, die Knospen mehr kugelig und plötzlich in eine Spitze zusammengezogen; das vordere Glied der Lippe ist etwas heller, lebhafter roth, an der Basis mit 2 krauss-knötig-gefalteten Buckeln versehen, die gegen die Spitze des Gliedes häufig zusammenfliessen und dann eine fast 3seitige Fläche bedecken. Die Anthere ist kürzer, oval, die Narben- fläche quadratisch, nicht aber der Quere nach breiter und fast ein Rechteck bildend. Die Kapsel ist kleiner, oval bis länglich-oval, an der Basis plötz- lich in den Fruchtstiel zusammengezogen und die Samenhaut fast um die ., Hälfte kürzer als bei E. latifolia. — Riecht angenehm vanillenartig mit einem Beigeruch nach Nelken, während E. latifolia einen baldrianartigen Geruch besitzt, und blüht auch ein wenig früher. Sect. II. Artrochilium Irmisch. Articulum labelli inferius subplanum, utrinque aurieulatum. 3. E. palustris (L. var.) Crtz., — foliis lanceolatis vel ob- longo -lanceolatis; artieulo labelli inferiore utrinque auriculato, articulo anteriore subrotundo obtuso erenulato. 4 — Serapias Hel- leborine n. palustris L. S. longifolia L. pr. parte. S. palustris Scop. E. longifolia Schmidt. Juli— August. Auf sumpfigen Wiesen und in feuchten Dünengründen, verbreitet. Stengel an der Basis mit Ausläufern, 1—2’ h., oben kurz flaumig. Blätter lanzettlich, die unteren meist etwas breiter und kürzer. Aehre ein- seitswendig, locker. Blüthen gross, aussen röthlich graugrün, innen hell fleischfarben, roth überlaufen; Lippe weiss, unteres Glied fast flach, vom mit 2 kurz-3eckigen, vorspringenden Öhrlappen, roth gestreift, mit gelben, verdickten, Honig absondernden Mittelstreifen, vorderes Glied fast flach und rund, kraus-gekerbt, mit rothen Adern und am Grunde mit 2 gelben her- vorragenden Längsleisten. 9. NEOTTIA L. Perigonium subgaleatum. Labellum por- rectum, basi concavum, apice 2lobum. Anthera terminalis libera, margini posteriori gynostemii elongati inserta, rostello lamellato, integro incumbens. Pollinaria 2, bipartita, glandulae hyalinae communi affıxa. Pollen farinaceum. — Plantae aphyllae. 1. N. Nidus avis (L.) Rich, — aphylla; caule vaginato; la- bello e basi saccato-concava in apicem 2lobum elongato, lobis oblongis divaricatis. & — Ophrys Nidus avis L. Neottidium N. a. v. Schl. Juni. In schattigen Laubwäldern, verbreitet, besonders häufig auf Rü- gen und Usedom. Wurzelstock wagerecht, kurz, aus vielen dieken, fleischigen, nestartig in einander verflochtenen Wurzelfasern gebildet. Stengel 1—1}’ h., seitlich 3? 484 ORCHIDACEAE. aus dem Wurzelstock entspringend, wie die,ganze blattlose Pflanze bräunlich- fleischfarben, mit 4—5 locker anliegenden, stumpfen Scheiden. Aehre dicht- und vielblüthig, 3—5“ 1. Deckblätter lanzettlich, länger als der Blüthen- stiel. Perigonzipfel länglich, die seitlichen inneren am Grunde keilförmig, helmartig-zusammenneigend. Lippe aus breiter, sackförmig-hohler Basis zungenförmig in eine 2lappige Spitze verlängert, deren längliche, abgestutzte, etwas zurückgekrümmte Lappen auseinander stehen. Griffelsäule verlängert, mit zungenförmigem Schnäbelchen, auf dem die Anthere liegt. 10. LISTERA R. Br. Labellum planum, deflexum. Anthera »processui gynostemii brevis terminali, postieo inserta. Plantae foliosae. Caet. ut Neottiae. 1. L. ovata (L..) R. Br., — caule 2folio, foliis ovatis oppo- sitis; Jabello cuneato-ligulato profunde 2fido. 4, — Ophrys ovata L. Neottia ovata Bl. et Fing. Mai— Juni. - In schattigen Laubwäldern, feuchten Gebüschen und auf Waldwiesen, verbreitet. Wurzelstock dünn, kriechend, mit langen Wurzelfasern besetzt, daher fast büschelig. Stengel 12h. Die beiden gegenständigen, rundeiförmigen Blätter unter der Mitte des Stengels. Aehre dünn und schmal, 4—1‘1, vielblüthig. Blüthen klein, grün; Lippe hängend, aus schmälerer Basis breit bandförmig, in 2 lineale Lappen tief gespalten, in der Mitte mit einer grünen, starken Längsschwiele versehen, welche zuweilen noch als kurzer Zahn in die Spalte hineinragt. Griffelsäule sehr kurz und dick, hinten in einen gewölbten Fortsatz verlängert, in dessen Mitte die Anthere befestigt ist. Deckblätter eiförmig, spitz, "sehr kurz. 2. L. cordata (L.) R. Br., — caule graecili 2folio, foliis sub- cordatis oppositis; labello oblongo-ligulato profunde divaricato- 2fido, basi utrinque lobulo dentiformi. 4 — Ophrys cordata L. Neottia e. Rich. Juni. Auf moosigen, beschatteten Abhängen in Kiefernhölzern, bisher nur auf Rügen in der Granitz nördlich von Albeck nahe den Dünen in Ge- sellschaft von Empetrum, an einer Stelle, aber in grosser Menge. In allen Theilen kleiner und zarter als die vorige Art. Stengel fast fadenförmig, nur 3—8” h. Die beiden gegenständigen, sitzenden, fast Seckigen, am herzförmigen Grunde etwas keilförmig verschmälerten Blätter fast in der Mitte des Stengels. Aehre locker 6— 1Oblüthie. Blüthen sehr klein, bräunlich - grün. Lippe violett- purpurn, breit lineal, verlängert, tief gespalten, mit linienför migen, spitzen, spreizenden Schenkeln und oft mit einem Zwischenzähnchen, an der Basis beiderseits mit je einem, abstehenden, linealen, zugespitzten Zähnchen. Griffelsäule sehr kurz, hinten mit einem kurzen Fortsatz, dessen Spitze die Anthere trägt. [4 11. GOODYERA R. Br. Perigonium ringens. Labellum in- clusum, inferne saccatum, antice recuryvum. Anthera terminalis, postiea, stipitata, rostello bieorni accumbens. Pollinaria 2, de- ORCHIDACEAE. 485 mum glandulae stigmatis magnae affıxa. Pollen lobulato -conglo- batum, elastice cohaerens. 1. G. repens (L.) R. Br., — foliis radicalibus ovatis retieu- latis petiolatis, caulinis lineari-subulatis vaginantibus; spica sub- secunda multiflora glanduloso-pubescente; labello abbreviato basi saccato, apice ligulato -attenuato recurvato. 4 — Satyrium re- pens L. Neottia r. Sw. Jwi— August. An moosigen Stellen in Nadelhölzern, streckenweise. Dars: durch das Holz verbreitet. Rügen: häufig in der Granitz. Greifs- wald: Hanshäger Holz nahe der Chaussee, Rappenhagen. Wolgast: Warsin, Jägerhöfer und Buddenhäger Forst. Usedom: in den Dünenhölzern längs der ganzen Küste stellenweise sehr häufig, Friedrichsthaler Forst bei Swine- münde. Demmin: in den ersten Kiefern bei Vorwerk (Fischer), Devener Holz. Wurzelstock kriechend, kurz gegliedert, rosettentragende Ausläufer trei- bend. Stengel aus aufsteigender Basis aufrecht, —10“ h., nach oben zu nebst der Aehre drüsig behaart. Blätter am Grunde des Stengels rosetten- artig zusammengedrängt, 3—1* 1., elliptisch, dieklich, mit starken Queradern zwischen den Längsnerven, in einen kurzen Blattstiel verschmälert. Aehre schmal, spitz, mit etwas gedrehter Spindel. Blüthen einseitswendig, klein, wohlriechend, aussen grünlich, innen weiss. Aeussere 3 Perigonzipfel läng- lich, die seitlichen aus breiter, hohler Basis zugespitzt, abstehend, die beiden inneren schmäler; Lippe vorwärts gerichtet, steif, an der Basis bauchig- sackförmig, in eine kurze, zungenförmige, rinnige, zurückgebogene Spitze verschmälert. Deckblätter lanzettlich, länger als die behaarten, zur Blüthe- zeit schwach gedrehten Fruchtknoten. Trib IV. MALAXIDEAE Lindl. Anthera 1, in apice gyno- stemii opereuliformis libera, mobilis et decidua. Pollinaria non caudiculata. Pollen ceraceum. 12. CORALLIORRHIZA Hall. Perigonium ringens, laciniae laterales externae sub labelli basi callo conjunctae. Gynostemium eurvatum, rostello laminaeformi. Anthera terminalis 2locularis, loculi transversim 2locellati. Pollinaria 4, polline ceraceo. Plan- tae aphyllae. 1. C. innäta R. Br., — caule aphyllo vaginato; perigonii la- ciniis lateralibus deflexis, labello oblongo obtuso longitudinaliter 2calloso sub3lobo, lobis lateralibus minutis obtusis subdentifor- mibus. 4 — Ophrys Corallorrhiza L. Cymbidium Cor. Sw. Corall. Halleri Rich. Juni. Zwischen abgefallenem Laube in schattigen Buchenwäldern, aber auch in Torfsümpfen, selbst fast schwimmend unter Sphagnum, hier und da truppweise. Tribsees: in den Recknitzmooren bei Plennin. Stralsund: 486 z ORCHIDACEAE. Negaster Moor. Greifswald: Kieshofer Moor (Hempel und Breese). Rügen: durch die ganze Stubnitz verbreitet, in der Granitz bis Sellin. Wolgast: Torfmoor bei Jägerhof. Usedom: häufig in dem Laubholze zwischen dem Strekelberg und Kölpinsee. Wurzelstock korallenartig verzweigt, die Zerzweigungen öfter fast 2zeilig. Stengel 4—8“ h., wie die ganze Pflanze bleich gelblich-grün, mit 2—4 lockeren, stumpflichen, blattlosen Scheiden besetzt. Aehre locker 4— 8blü- thig. Blüthen klein, auf kurzen gedrehten Stielen aufrecht abstehend. Deck- blätter sehr klein, 3eckig, oft abgestutzt und mehrzähnig. Perigonzipfel keilig-lanzettlich, grünlich-gelb, an der Spitze oft röthlich. Lippe weiss, mit purpurrothen Flecken, länglich, zuweilen an der Spitze ausgerandet, auf jeder Seite m der Mitte mit einem nach vorne gerichteten, zahnförmigen, * oft ganz verschwindenden, stumpfen Läppchen. Anthere abfallend, nieren- förmig, mit 2 Hauptfächern, die wieder der Quere nach getheilt sind und quer aufspringen. Kapsel verhältnissmässig gross, hängend. C. ericetorum Drejer ist wegen der Veränderlichkeit der Unterschei- dungsmerkmale nicht einmal als Varietät zu trennen. Krausgekerbte Rippen finden sich auf dem Fruchtknoten der gewöhnlichen Pflanze bald mehr bald weniger ausgebildet, ohne dass die Pflanze sonst weiter verschieden wäre; ebenso veränderlich ist die Gestalt der Lippe, die bald deutlich 3lappig, bald fast ganzrandig ist. 13. LIPARIS Rich. Perigonium resupinatum. Labellum su- perum, erectum. Gynostemium elongatum, arcuatum, semiteres, versus apicem alatum. Anthera terminalis, 2loeularis. Polli- naria 4, bina collateralia. Rostellum horizontale. Glandulae 2, tubereuliformes, post anthesin obliteratae. 1. L. Loeselii (L.) Rich., — caule 3quetro bifolio; foliis ob- longo-lanceolatis; spiea paueciflora; perigonii laeiniis angustis subaequalibus patentibus, labello oblongo erenulato. 4 — Ophrys Loes. L. Malaxis Loes. Sw. Sturmia Loes. Rchb. Juni. In Sümpfen zwischen Sphagnum, hier und da. Stralsund: im Negaster Moor, am Richtenberger See. Greifswald: bei Jager (Arndt), im Behrenhöfer Moor (Tesch). Loitz: Trantower Moor. Lassan: am Wahlen- dower See (Zbl.), Torfmoor bei Lentschow und am grossen Pinnower See (Zbl.). Wolgast: zwischen Katzow und Jägerhof (Tesch). Rügen: am Schmachter See bei Binz (Zbl.), in der Garvitz bei Putbus, Altenkamp (Meyer), Altensien (Wellmann). Stengel am Grunde mit seitlicher, zwiebelartiger Knolle, 4—6“ h. Die beiden länglichen, oder länglich-lanzettlichen Blätter fast gegenständig. Aehre locker 3—8blüthig. Blüthen klein, grünlich-gelb, umgewandt; die 3 äusseren Perigonzipfel linien-lanzettlich, etwas gerollt, die inneren schmäler. Lippe von der Länge der Perigonzipfel, aufgerichtet, grünlich-gelb, eiförmig- länglich, stumpf, mit etwas gekerbtem oder welligem Rande. Griffelsäule verlängert, halbstielrund, einwärts gekrümmt, nach oben zu fast 2flügelig. 14. MALAXIS Sw. Perigonium resupinatum. Labellum su- perum erectum. Gynostemium breve, erassum, reetum. Rostellum ORCHIDACEAE. 487 erectum 3dentatum. Anthera terminalis, 2locularis. Pollinaria 4, per paria incumbentia, glandulae stigmatis affixa. 1. M. paludösa (L.) Sw., — caule 4—5gono, inferne 3—4- folio; perigonii laciniis exterioribus ovatis, duabus interioribus lateralibus brevioribus minoribusque oblongis apice reflexis, la- bello oblongo-ovato brevi. & — Ophrys pal. L. Juli— August. In schwammigen Torfsümpfen zwischen Moospolstern, hier und da. Rügen: Serpin und Altenkamp bei Putbus. Stralsund: im Negaster Moor. Greifswald: bei Kieshof und Behrenhof (Hornschuch). Loitz: 4 Trantower Moor. Lassan: am Wahlendower See (Zbl.).. Wolgast: Moor bei der Jägerhöfer Försterwohnung. Usedom: in dem nördlichen Moore am Gr. Krebssee bei Häringsdorf. Vorjährige Knollen durch ein längeres, oft mehrere Zoll langes, stiel- förmiges, senkrechtes Rhizom mit dem Blüthenstengel verbunden. Stengel 2—8“ h. Blätter klein, etwas dicklich, rundlich -eiförmig bis länglich oder spatelförmig, 3—7 nervig, in den Achseln, am Blattrande und an der Spitze häufig Adventivknospen entwickelnd. Aehre schmal, 2—3“ l., vielblüthig, Blüthen klein, grünlich-gelb. Deckblätter lanzettlich, so lang wie die ge- drehten Blüthenstiele. Die beiden äusseren Perigonzipfel nebst der etwas kleineren Lippe aufrecht, der dritte Zipfel hängend, alle eiförmig spitz, die beiden inneren viel kleiner und kürzer, länglich, mit zurückgeschlagener Spitze; Lippe dicklich, breit-eiförmig, an der Basis mit eingebogenen Rän- dern, dadurch fast löffelförmig, mit Längsleisten versehen. 15. MICROSTYLIS Lindl. Pollinaria 4, eollateralia. Caet. ut Malaxidis. 1. M. monophylia (L.) Lindl., — caule 3—5gono monophyllo; perigonii laciniis exterioribus lanceolatis acuminatis, 2 interioribus longe linearibus, labello basi concavo ovato utringue auriculato abrupte lanceolato-acuminato. & — Ophrys monophyllos L. Malaxis mon. Sw. Juli. In Laub- und Nadelhölzern, geme auf lockerem, sandigem Boden nahe der Seeküste. Rügen: an den hohen Ufern der Granitz von Kiköwer bis Sellin und auf dem südlichen Abhange des Nordpehrds auf Mönchgut, Usedom: am Strekelberge. Knollen grade wie bei Liparis seitlich an der Stengelbasis. Stengel 3—10“ h., zart, mit 2—3 verlängerten Scheiden, wovon die oberste in der Regel allein ein Blatt treibt; seltener entwickelt die zweite Scheide auch ein Blatt, dann gelangt das Blatt der obersten nicht zur völligen Ausbildung und bleibt kleiner und schmäler. Blatt eiförmig oder elliptisch, 1—3“ 1., von zahlreichen parallelen Nerven durchzogen. Aehre sehr dünn, 1—3“ 1., mit zahlreichen, sehr kleinen, grünlichen Blüthen. Deckblätter lanzettlich von der Länge des gedrehten Blüthenstiels oder kürzer. Die beiden äusseren Perigon- zipfel nebst der gleichlangen Lippe nach oben gerichtet, der 3te äussere nach unten gewandt, alle aus lanzettlicher Basis zugespitzt, der untere an der Basis mit etwas zurückgerollten Rändern, wodurch er schmäler erscheint, 488 ÖRCHIDAUEAE — NAJADACEAE. die inneren eben so lang, linienförmig, fast fädlich, seitlich abstehend. Lippe aus eiförmiger, hohler, häutig geöhrter Basis plötzlich schmal zugespitzt, der Rand der Basis schwach gekerbt. Antherenlager mit gezähntem Rande. Narbenhöhle taschenförmig, Pollinarien nebeneinander liegend. — Nach Hegetschweiler sollen die Blüthen nach Fischen riechen; ich fand sie bei uns völlig geruchlos. Trib. V. CYPRIPEDIEAE Lindl. Antherae laterales 2, media sterilis. 16. CYPRIPEDIUM L. Perigonium patens, laciniis 4. La- “bellum inflatum, calceoliforme. Gynostemium apice 3fidum, lobis lateralibus antheras, intermedio stigma et staminodium geren- tibus. 1. C. Caleeolus L., — caule folioso, foliis elliptieis acumina- tis; staminodio stipitato 4, Mai — Juni. Auf Kalkboden in schattigen Laubwäldern und Gebüschen, nur auf der Rügenschen Halbinsel Jasmund, besonders an den Kreideufern der Seeküste, namentlich der Stubnitz verbreitet, seltner in den der Küste benachbarten Gebüschen. Wurzelstock kurz kriechend, ziemlich dick, hin und her gebogen, mit zahlreichen, langen Wurzelfasern besetzt. Stengel 1—1}‘ h., meistens 1- seltner 2—3blüthig. Blätter 2zeilig, an der Basis scheidig, 14—2“ br. und 3—6“ 1. Die prachtvolle grosse Blüthe hängend. Perigonzipfel 4, sämmt- lich purpurbraun, der obere äussere eilanzettlich, spitz, der untere fast gleich gestaltet, meist an der Spitze 2spaltig und eigentlich durch Verwach- sung zweier äusserer Zipfel gebildet, die beiden seitlichen inneren lanzett- lich -lineal, lang zugespitzt, öfter gedreht. Lippe bis 1“ lang, schuhförmig aufgeblasen, vorne abgerundet mit einspringenden Falten, eitrongelb, innen mit rothen Punkten. Griffelsäule kurz, nach vorne übergebogen, Stheilig, die Seitenzipfel kurz, unterseits mit je einer Anthere. besetzt, der mittlere in einen kurzen Stiel verlängert, die Narbe und das sie bedeckende Stami- nodium tragend. Pollenkörnchen einzeln. 98. Fam. NAJADACEAE Rich. Blüthen zwitterig oder eingeschlechtig. Perigon verkümmert, unterständig, meist ganz fehlend. Staubgefässe 1-4. Antheren oft mit getrennten Fächern und stark entwickeltem Connectiv. Fruchtknoten i oder mehrere, zuweilen nach der Blüthe gestielt, ifächerig, leiig. Frucht nuss- oder steinfruchtartig. Samen ohne Eiweiss. Keimling gerade oder gekrümmt. Fluthende oder untergetauchte Wasserpflanzen mit geglie- dertem Stengel, meist wechselständigen Blättern und blattwinkel- ständigen Nebenblättern. NAJADACEAR. 489 Trib. I. POTAMEAE. Fruchtknoten mehrere, meist 4. Pollen kugelig oder hantel- förmig. 1. POTAMOGETON. 2. RUPPIA, 3. ZANNICHELLIA. Trib. II. ZOSTEREAE. Fruchtknoten einzeln. Pollen aus confervenartigen Fäden bestehend. 4. ZOSTERA. Trib, III. NAJADEAE. Fruchtknoten 1. Pollen Kkugelig. 9. NAJAS. Trib. I. POTAMEAE Juss. Ovaria plura, plerumque quaterna. Pollen globosum vel ansaeforme. 1. POTAMOGETON Tour. Flores hermaphroditi. Perigo- nium nullum. Stamina 4, antherae biloculares, eonnectivis magnis squamaeformibus, perigonium 4phyllum aemulantibus. Pollen globosum. Ovaria 4; styli nulli. Achaenia 4, sessilia IV, 4. — Laichkraut. Sect. I. Plantaginifolii Fr. Folia medio latiora. Stipulae intraaxillares liberae. + Folia omnia longe petiolata, integerrima. 1. P. natans L., — foliis omnibus longe petiolatis, natanti- bus coriaceis ovalibus oblongisve basi subcordatis, petiolis supra planis submersis plerumque aphyllis; peduneulis aequalibus; achaeniis dorso obtusis. 4, Juli— August. In stehenden Gewässern, sehr häufig. Stengel 2—5' 1. Schwimmende Blätter dick lederartig, mitunter bräun- lich, oval oder länglich, stumpf oder spitzlich, am Grunde meist schwach herzförmig, bis 3“ 1. und über 14“ br., untergetauchte sehr schmal und dünnhäutig, zur Blüthezeit meist schon verfault und nur die Blattstiele mit ihren achselständigen, häutigen Nebenblättern übriglassend. Aehrenstiele etwa so dick wie der Stengel, bis zur Spitze gleich dick. Conneectiv der Antheren rhombisch -rundlich, lang gestielt, bräunlich-grün. Früchte schwach zusammengedrückt, auf dem Rücken stumpf. +r Folia submersa sessilia, vel breviter petiolata, integerrima. * pedunculis aequalibus versus apicem non inerassatis. 2. P. alpinus Balbis (1804), — caule subsimplici; foliis na- tantibus coriaceis oblongis obovatis vel oblongo-spathulatis in petiolum attenuatis, saepe deficientibus, submersis sessilibus mem- branaceis lanceolatis basi apiceque attenuatis obtusiusculis mar- gine laevibus; pedunculis aequalibus; achaeniis lenticeulari- com- pressis dorso acute carinatis. 4, — P. semipellueidus Koch et Ziz. (1814). P. rufescens Schrd. (1815). 490. NAJADACEAE. #. spathulatus (Marss.), — foliis plurimis natantibus oblongo- spathulatis in petiolum longum attenuatis. y. obscurus (DC.), — foliis omnibus submersis sessilibus lanceolatis. — P. obscurum DC. P. obtusus Du Croz. d. lacustris (Marss.), — caule internodiisque valde elongatis; foliis natantibus minimis saepe deficientibus, submersis augustis elongato- vel lineari-lanceolatis undulatis. Juni— August. In stehenden und fliessenden Gewässern, verbreitet und besonders häufig im Peenegebiete. $%. spathulatus, bei Wolgast im Bache zwischen der Netzebander Haide und dem rothen Bäkbruch. y. obseurus, in Sümpfen und Wiesengräben, unter der Hauptform seltener. d. lacustris, im Kl. Krebssee bei Häringsdorf auf Usedom. Die untergetauchten Blätter wechselständig, nach beiden Enden ver- schmälert, 3—5“ 1., durchsichtig hellgrün, zuweilen etwas wellig, am Rande glatt, mit deutlichem Mittelstreifnetz, die schwimmenden gegenständig, die ersten den untergetauchten ähnlich, aber kürzer und dicker, die folgenden lederartig, undurchsichtig hellgrün, viel kürzer‘als die untergetauchten, oval bis spatelförmig, stumpf, in einen kürzeren oder längeren Blattstiel allmälig verschmälert, beim Trocknen fast immer nebst dem oberen Stengeltheile roth werdend. Aehrenstiel lang, oft dicker als der Stengel. Früchte häufig röthlich, eiförmig, kurz zugespitzt, stark zusammengedrückt und scharf gekielt. 8. spathulatus hat sehr zahlreiche schwimmende, sehr lang gestielte, längliche oder länglich -spatelförmige, auch nach dem Trocknen grün blei- bende Blätter, während die untergetauchten bei der Fruchtreife meist schon zerstört sind. Solche Ex. sehen dem P. spathulatus Schrad. täuschend ähnlich, gehen aber durch Mittelformen in die Stammform über und sind das Erzeugniss eines schnell strömenden Wassers. Ob P. spathulatus Schrad. als besondere Art zu halten, oder ob er doch nur Form des P. al- pinus, oder wie F. Schultz meint, gar ein Bastard zwischen diesem und P. polygonifolius Pourret ist, mögen die Botaniker der Rheinpfalz, wo die Pflanze häufiger wächst, aufzuklären suchen. Die Var. d.lacustris erhält durch den dünnen, 2—4‘ langen Stengel mit sehr verlängerten, oft bis 6“ langen’ Internodien und die schmalen, am Rande welligen Blätter ein fremdartiges Ansehen. Die schwimmenden Blätter sind sehr klein und fehlen gewöhnlich ganz. Die Bildung dieser Form scheint durch das tiefe Wasser bedingt zu werden. 3. P. praelongus Wulfen, — caule ramoso flexuoso; foliis omnibus submersis oblongo-lanceolatis basi ovata semiamplexi- caulibus apice cucullato-contractis margine laevibus; peduneulis aequalibus; achaeniis compressis dorso acute carinatis. & — P. flexicaulis Deth. Juli— August. In Flüssen und Teichen; bis jetzt nur im Hohendorfer Mühlenteiche bei Wolgast gefunden. Durch den weisslichen, knickig gebogenen, sehr langen und ästigen Stengel, die schön grünen, 4—5“ langen, aus halbstengelumfassender Basis länglich -lanzettlichen, in eine kappenförmige Spitze stumpf zusammen- NAJADACEAE. 491 gezogenen Blätter mit sehr langen Nebenblättern, von allen übrigen Arten leicht zu unterscheiden. — Früchte halbkreisförmig, zusammengedrückt, trocken”auf dem Rücken fast flügelig gekielt, an der Spitze des fast gerad- linigen Innenrandes kurz gespitzt. 4. P. perfoliatus L., — caule ramoso; foliis ovatis vel ovato- oblongis obtusis cordato-amplexicaulibus margine scabriusculis; peduneulis aequalibus; achaeniis compressis dorso obtusis. 4 Juli— August. In Seen und Flüssen häufig. Stengel sehr lang und weisslich, besonders nach oben zu vielfach ver- ästelt. Ist leicht kenntlich an den breiten, kurzen, nur sehr selten etwas verlängerten, mit herzförmiger Basis stengelumfassenden, am Rande schärf- lichen Blättern und den kurzen Nebenblättern. An den nicht blühenden Zweigen stehen (die Blätter meistens sehr dicht übereinander und verleihen der Pflanze ein eigenthümliches Ansehen. Früchte weisslich, schief verkehrt- eiförmig, zusammengedrückt mit stumpfem Rücken und kurz gespitzt. P. lucens = perfoliatus, — caule ramoso; foliis oblongis vel oblongo-elliptieis obtusis mucronatis sessilibus margine scabrius- eulis; peduneulis subaequalibus. 4, Juli— August. Bis jetzt nur an dem westlichen Ufer des Borgwallsees bei Stralsund beobachtet. Hält die Mitte zwischen der vorhergehenden und folgenden Art, unter- scheidet sich von ersterer durch längere, 2-3“ lange, an der Basis abge- rundet-stumpfe, aber nicht herzförmige Blätter, von P. lucens durch die sitzenden aber nicht gestielten und nicht auf beiden Enden verschmälerten Blätter. Die hiesige Pflanze stimmt auch ganz gut mit Holstein’schen und Hamburger Exemplaren des P. decipiens Nolte überein, nur dass dieser glattrandige Blätter besitzt. Für die Bastardnatur beider Pflanzen spricht ferner das vereinzelte, seltene Vorkommen und der Umstand, dass die Früchte nicht zur völligen Ausbildung gelangen. Ob der Nolte'sche P. de- eipiens dieselben Stammältern wie die hiesige Pflanze hat, oder, wie Dr. Ascherson glaubt, ein P. Jucens < praelongus ist, muss ich dahingestellt sein lassen. Unsere Pflanze kann nicht wohl von P. praelongus abstammen, da diese Art im Borgwallsee bisher nicht beobachtet wurde; die kurzen Nebenblätter nähern sich auch viel mehr denen des P. perfoliatus als des P. praelongus, der sehr entwickelte, lange Nebenblätter besitzt. Die Pflanze verdient jedenfalls eine weitere sorgfältige Beobachtung. *= pedunculis versus apicem inerassatis, caule crassioribus. 5. P. Iucens L., — caule ramoso; foliis oblongis vel oblongo- lanceolatis lanceolatisve in petiolum brevem angustatis mucronatis margine serrulato-scabris; pedunculis versus apicem incrassatis; achaeniis eompressis dorso obtusis leviter carinatis. 4 8. acuminatus (Schuhm.), — foliis elongato-lanceolatis longe euspidatis. — P. cornutum Presl. 492 NAJADACEAE. Juli — August. In Seen und Flüssen, verhreitet; $. unter der Haupt- form, besonders schön bei Greifswald beim Kamp (Breese). Die grösste und kräftigste Art. Die Blätter sämmtlich untergetaucht, kurz gestielt, in der Länge von einigen Zollen bis 1° variirend, lebhaft grün, glänzend, gross netzartig-geadert, mit starkem Mittelnerv, oft am Grunde wellig, am Rande dornig - gezähnelt-rauh, an der bald stumpfen bald zuge- spitzten Spitze stachelspitzig, die Stachelspitze von verschiedener Länge, in ß. oft über Zoll lang, an den untersten Blättern zuweilen bis zum Ver- schwinden der Blattfläche verlängert. Nebenblätter gross und grün. Aehren- stiele nach der oft über 2“ langen Aehre hin verdickt und dicker als der Stengel. Früchte grösser als bei den übrigen Arten, schief eiförmig und kurz gespitzt. 6. P. gramineus L., — caule ramosissimo; foliis natantibus lanceolatis vel ovalibus coriaceis longe petiolatis vel plane de- ficientibus, submersis membranaceis lanceolatis acuminatis basi angustata sessilibus margine scabriuseulis; peduneulis versus ar cem incrassatis, achaeniis compressis dorso obtusis exsiccatis ca rinatis. & — P. heterophyllus Schreb. P. Proteus ce. hetero. phyllus Cham. et v. Schlecht. e. graminifolius (Fr.), — foliis omnibus submersis lineari- lanceolatis, supremis breviter petiolatis. — P. gramineus L. ß. heterophyllus Fr., — foliis submersis rigidis recurvatis, supremis natantibus longe petiolatis ovalibus vel elliptieis. y. terrestris G. Meyer, — caule brevissimo, foliis omnibus ovalibus vel elliptieis brevissime petiolatis. Juli— August. In stehenden, seltener fliessenden Gewässern, verbreitet. a. seltener besonders in Gräben; 8. am häufigsten besonders in Landseen; y. an ausgetrockneten Seeufern, meistens steril bleibend. Durch den sehr ästigen, feinen Stengel, die schmalen, meist etwas krausen, zur ückgekrümmten , "mit schmaler Basis sitzenden, untergetauchten Blätter, die breit ovalen oder elliptischen, oft mit einem Spitzchen versehe- nen, kaum 1“ langen, dick lederartigen, gewöhnlich sehr lang gestielten schwimmenden Blätter und die im Verhältnis zum Stengel sehr dicken Aehrenstiele leicht zu erkennen. Früchte klein, schief eiförmig, fast halb- kreisförmig, stumpf gekielt, kurz gespitzt. 7. P. nitens Web., — caule ramosissimo; foliis fere omnibus submersis, supremis oblongis lanceolatisve in petiolum attenuatis, rarius natantibus et subcoriaceis, caeteris membranaceis oblongo- lanceolatis vel lanceolatis basi rotundata semiamplexicaulibus margine scabriusculis; pedunculis versus apicem subincrassatis; achaeniis compressis subcarinatis. & — P. curvifolius Hartm. P. Proteus d. eurvifol. Cham. et v. Schlecht. Juli— August. In Landseen, selten. Stralsund: Borgwallsee (Holtz.), Lassan: in einem See zwischen Papendorf und Pulow (Zbl.), Usedom: am östlichen Ufer des Schmollensees, NAJADACEAE. N 495 Ist dem P. gramineus sehr nahe verwandt und nur durch die am Grunde breiteren, 'halbstengelumfassenden unteren und durch die in den kurzen Blattstiel verschmälerten obersten Blätter verschieden. Eigentliche schwimmende, lederartige Blätter finden sich bei dieser Art höchst selten; sie haben dann die Gestalt der weniger ausgebildeten schwimmenden Blätter der vorigen Art, sind stets lanzettlich uml nach beiden Enden verschmälert und sehr kurz gestielt. *:#* Tolia omnia submersa undulato-dentata. 8. P. erispus L., — caule compresso ramoso; foliis omnibus submersis sessilibus oblongo-linearibus undulato-erispis_ denti- culatis; spieis brevibus paucifloris; achaeniis compressis longe rostratis. 4, Juni— August. In Gräben, Teichen und Flüssen, verbreitet. Stengel und Aeste ein wenig zusammengedrückt, meist röthlich - weiss. Blätter mit abgerundeter, oft herzförmiger Basis sitzend, länglich - linien- förmig mit fast parallelen Seitenrändern, an der Spitze stumpf, zuweilen mit einer kleinen Stachelspitze, wellig-kraus, kleingezähnt, an den sterilen Aesten mitunter flach (P, serrulatus Schrd.), mit sehr entfernten Quer- nerven. Aehren lang gestielt, kurz, kaum 4“ 1. Früchte gross, zusammen- gedrückt-eiförmig, in einen ziemlich langen, gekrümmten Schnabel all- mälig zugespitzt, auf dem Rücken stumpf gekielt. Die Pflanze ist oft röth- lich überlaufen. Sect. II. Chloephylli Koch. Folia omnia exacte linearia, submersa, Stipulae intra- axillares, a folio discretae. + caule alato-complanato subfoliaceo, foliis multinervüs. 9. P. compressus L., — caule alato-complanato; foliis linea- ribus breviter acuminato -mucronatis multinervüs; spieis eylindri- cis 10—15floris longe pedunculatis; achaeniis oblique obovatis dorso obtuse carinatis. , — P. zosterifolius Schuhm. P, com- planatum Willd. Juli— August. In Flüssen, Seen und Tümpeln. In der Recknitz, T'rebel und oberen Peene häufig. Stralsund: schwarze See bei Steinhagen (Holtz), Pantlitz, Knieper-Mühlengraben und -Teich (Fischer). Wolgast: in dem grossen Tümpel bei Pritzier südlich der Chaussee und im Hohendorfer Mühlenteiche. Usedom: Kl. Krebssee bei Heringsdorf. Ist die grösste und stärkste Art dieser Abtheilung. Stengel sehr lang, ästig, flach zusammengedrückt, die obersten Glieder fast so breit wie die Blätter. Diese dunkelgrün, oft über 6“ l., vielnervig und mit 3—5 stärkeren Nerven versehen. Die ceylindrische Fruchtähre viel kürzer als ihr Stiel. Früchte schief-eiförmig, mit kurzem, fast geradem Schnabel. 10. P. acutifolius Lk., — caule alato-complanato; foliis Tinea- ribus longe acuminato - cuspidatis multinervüs; spieis ovatis 4—6floris breve pedunculatis; achaeniis semiorbicularibus com- 494 NAJADACEAE. pressis acute carinatis. 4, — P. compressus DC. P, laticaule Wahlenb. Juli— August. In Gräben, Teichen, Tümpeln und Mergelgruben, hier und da. Stralsund: Mergelgruben bei Steinhagen (Holtz) und Abtshagen (Zbl.), Wolgast: in einem Solle bei Latzow (Zbl.), Tümpel bei Boltenhagen (Tesch). Demmin: in einem Bache auf dem Wege nach dem Seedorfer Holz (Jungnickel), Buschmühle (Zbl.). Durch den gedrängten Wuchs und die zwischen den Blättern versteck- ten, kurzgestielten und wenigblüthigen Aehren ausgezeichnet. Die Blätter sind meist hellgrün, kürzer als bei der vorhergehenden Art, aber länger gespitzt, an der Basis meist mit 1—2 Höckern (Anfänge von Wurzeln nach Irmisch), die Aehrenstiele so lang wie die kurze Aehre, die Früchte breiter, halbkreisrund, auf dem Rücken scharf gekielt, auf den Seiten flach, mit mässig langem und etwas zurückgekrümmtem Schnabel am oberen Ende des unten mit einem höckerförmigen Vorsprunge versehenen, fast geradlinigen Innenrandes. [2] +} caule compresso vel teretiusculo subfiliformi, folis 3—5nerviis, basi 2tuberculatis. 11. P. obtusifolius M. et K., — caule compresso marginibus rotundato; foliis linearibus obtusis breviter mucronulatis 3—Snerviis; pedunculis spieam fructiferam continuam densam aequantibus; achaeniis oblique ovalibus carinatis. 4 — P. compressum Roth. P. gramineum Sm. Juli— August. In Teichen, Gräben und Torfgruben, verbreitet. Hat den Habitus von P. acutifolius, von dem er sich durch den Mangel der zahlreichen Längsnerven der Blätter sogleich unterscheidet. Blätter gegen die Basis etwas verschmälert, mit 2 Höckern, die Seitennerven sehr zart und dem Rande genähert. Aehre eiförmig, dichtblüthig, so lang wie ihr zusammengedrückter Stiel. Die Früchte haben in der Form Aehn- ichkeit mit denen von P. compressus, nur sind sie etwas deutlicher gekielt. 12. P. mucronatus Schrad., — caule sub4gono - compresso ; foliis linearibus breviter acuminatis mucronatis 3—önerviis, sti- pulis 2fidis; pedunculis apice paulum incrassatis spica fructifera interrupta pauciflora sub3plo longioribus; achaeniis oblique ova- libus compressis obtuse carinatis, 4 — P.compressus Sm. Ocd. Rehb. P. pusillus «. major Koch. P. Oederi G. Meyer. Juli— August. In Flüssen, Seen, Gräben, selten. Stralsund: Knieper- teich und Knieper-Mühlengraben bei Grünhufe (Fischer). Lassan: in der Peene (Heinrich). Hält die Mitte zwischen P. obtusifolius und P. pusillus und ist von Ersterem durch die viel längeren Aehrenstiele, von Beiden aber durch den fast 4seitig-zusammengedrückten Stengel, die bis auf die Basis in 2 seitliche Hälften gespaltenen Nebenblätter und die lockere, unterbrochene Fruchtähre verschieden. Die Blätter sind breiter als bei einem grossen P. NAJADACEAE, 495 pusillus, fast immer 5nervig, mit schwachen Seitennerven, die Nebenblätter dünnhäutig, die Aehrenstiele oberwärts etwas verdickt und die Früchte klein und kurzgeschnäbelt. 13. P. pusillus L., — caule filiformi teretiusculo; foliis tenu- issime membranaceis anguste linearibus acutato - mucronulatis önerviis, stipulis non fissis; pedunceulis spica 4—Sflora duplo 3plove longioribus; achaeniis oblique ovalibus compressis dorso obtusis. 4. ß. tenuissimus (M. et K.), — foliis angustissime linearibus, quandoque vix quartam lineae partem latis. Juli— September. In Gräben und stehenden Gewässern, häufig, selt- ner in Teichen und Flüssen. $%. am Ausfluss der Peene in der Spandower- häger Wiek und in Gräben der Strumminwiesen auf Usedom. In allen Theilen feiner und kleiner als die vorhergehenden Arten. An dem fadenförmigen, fast stielrunden, kaum zusammengedrückten Stengel, den nicht gespaltenen Nebenblättern, den schmalen, linienförmigen, mit 2 schwachen Seitennerven versehenen Blättern und dem fadenförmigen Aehren- stiele leicht zu erkennen. Früchte sehr klein, schief oval, kurz geschnäbelt. 14. P. rütilus Wolfgang, — caule filiformi compresso; foliis angustissime linearibus attenuato - cuspidatis SInerviis, stipulis fibrosis; pedunculis spica 6—8flora longioribus; achaeniis oblique ovalibus compressis dorso obtusis. 4 — P. caespitosus Nolte. Juli— August. In Landseen, sehr selten. In der nördlichen Ecke des grossen Krebssees bei Häringsdorf auf Usedom. Dem P. pusillus sehr ähnlich, aber einmal richtig erkannt, auch im sterilen Zustande nicht zu verwechseln. Der Stengel ist deutlich zusammen- gedrückt, oberwärts wenig, desto mehr am Grunde verästelt, die unteren Stengelglieder sind sehr kurz und von den sich in lange Fasern auflösen- den, verhältnissmässig langen Nebenblättern umhüllt, wodurch diese Art besonders ausgezeichnet ist; bei P. pusillus sind die Nebenblätter dünn- häutig, ohne hervortretende Längsfasern und viel kürzer als die unteren langen Stengelglieder. Die sehr schmalen Blätter laufen allmälig in eine lange Spitze aus, und die beiden Seitennerven sind verhältnissmässig stark ausgebildet. Die Früchte finde ich nicht von denen des P. pusillus ver- schieden. Die Pflanze nimmt im Alter öfter eine röthliche Farbe an, daher der Name, bleibt aber häufig auch ganz grün. 15. P. trichoides Cham. et v. Schlecht., — caule filiformi Zere- tiusculo; foliis angustissime linearibus Inerviis; pedunculis spica 4—S8flora saepe interrupta duplo 3plove longioribus; achaeniis semiorbicularibus compressis obtuse carinatis. 4 — P. monogynus Gay. P. tuberculatus Gu£pin. Juli— August. In Gräben, Tümpeln und Torflöchern, selten. In einem Solle bei Franzburg (Zbl.) und in einer Mergelgrube auf dem Boltenhäger Felde unweit Wolgast (Tesch). 496 NAJADACEAE. Die Pflanze hat das Ansehen eines sehr feinblätterigen P. pusillus, ist aber starrer und brüchiger, getrocknet gewöhnlich schwärzlich. Stengel sehr ästig, oft mit büschelförmigen Zweigen in den Blattachseln. Blätter fast borstenförmig - linienförmig, “mit starkem Mittelnerv und 2 sehr zarten, nur bei stärkerer Vergrösserung erkennbaren Seitennerven, so dass die Blätter Inervig erscheinen. Gewöhnlich bildet sich in jeder Blüthe nur ein Fruchtknoten aus. Früchte denen des P. acutifolius Lk. sehr ähnlich, nur kleiner, aber grösser als bei P. pusillus L, fast halbkreisrund, zu- sammengedrückt', mit kurzem, fast geradem Schnabel, unten an der fast geraden "Innenseite mit einem höckerförmigen Vorsprunge, auf dem Rücken zuweilen höckerig - gezähnt. Sect. III. Coleophylli Koch. Folia omnia exacte linearia, submersa, basi cum stipulis in vaginam connata. 16. P. pectinätus L., — caule teretiusculo; foliis angustissime linearibus acutissimis I—önerviis transverse venosis; spicis inter- ruptis longe pedunculatis; achaeniis semiorbicularibus compressi- usculis dorso rotundato -obtusis. 4, ß. scoparius Wallr., — ramis supremis approximatis fasci- culato - scoparüis. Juli— August. In Flüssen, Seen, Gräben und Meeresbuchten, sowohl in süssem wie in salzigem Wasser; ß. hauptsächlich in salzhaltigen Gräben längs der Küste. Bildet Ausläufer mit knollenförmig verdiekten Endgliedern. Stengel oft sehr lang, weisslich, fast stielrund. Blätter gewöhnlich borstlich und“ Iner- vig, seltner schmal - lineal und dann öfter Snervig, mit dicklichen, im rechten Winkel abgehenden Queradern, oberseits flach mit schwach rinnigem Grunde, unterseits mehr oder weniger gewölbt, an der verschmälerten Spitze stachel- spitzig, die unteren zuweilen etwas stumpflich, sämmtlich an der Basis mit dem Nebenblatte zu einer engen Scheide verwachsen, welche oben als ein gespaltenes Blatthäutchen frei wird. Aehre bis 2“ 1. ,‚ auf fadenförmigem, weisslichem, meist sehr langem Stiel, mit sehr entfernt stehenden Frucht- quirlen. Früchte gross, gelbbraun, fast steinfruchtartig, getrocknet stark runzelig, halbkreisförmig, nur schwach zusammengedrückt. Der Rücken ab- gerundet - stumpf, der kurze Schnabel an dem oberen Ende des geradlinigen Innenrandes. In mehr strömendem und tieferem Wasser, in Flüssen, bleibt die Pflanze öfter steril; die Stengel sind dann dicker, weitläufig verästelt, die Blätter länger und breiter, bis über 1° br. und meist mit mehreren Seitennerven versehen. Solche Exemplare bilden dann den P. interruptus Kit. (P. Vaillanti R. & Schult., P. vaginalis Fischer [Verz. d. Gefässpfl. Neuvor- pommerns und Rügens ». 40] ) "und wurden in der Tollensee bei Demmin von Herm Fischer in Menge beobachtet. 17. P. marinus L., — caule teretiusculo filiformi; foliis lineari- filiformibus acutiusculis 1nerviis; spica interrupta longe pedun- culata; achaeniis obovatis obtusis erostratis. 4, — P. setaceum Schuhm. P. filiformis Pers. P. fasciculatus Wolfe. NAJADACEAR. 497 Juli— August. In Landseen mit süssem Wasser, seltner in geschützten Meeresbuchten. Rügen: im Kl. Jasmunder Bodden (Dr. E. Boll). Stralsund: im Borgwallsee (Zbl.). Lassan: im Gr, Pinnower See fZbl.). Usedom: im Gr. Krebssee. Hat den Habitus des P. peetinatus 8. secoparius, ist aber viel zarter und kleiner, kaum 4° h. und blüht und fructifieirt unter dem Wasser. Stengel nur am Grunde dicht gabelästig. Blätter sehr schmal, fast faden- förmig, verhältnissmässig lang, zwar spitz, aber ohne Stachelspitze. Aehre lang gestielt, aus meistens 3 sehr entfernten Fruchtquirlen bestehend. Früchte kaum halb so gross als bei P. peetinatus, bräunlich, verkehrt eiförmig, fast rundlich, ohne Kiele, an der stumpfen Spitze mit, sitzender, nieht hervortretender Narbe und hierdurch vor allen übrigen Arten aus- gezeichnet. 2. RUPPIA L. Flores hermaphroditi, 2, rarius plures, alterni sessiles in peduneulo communi filiformi, primum folii vagina in- eluso, demum exserto. Perigonium nullum. Antherae 2, magnae, subsessiles, 2loculares; loculi discreti dorso filamento obsoleto squamaeformi aflixi; pollen ansaeforme. Ovaria 4, primum ses- silia, demum carpophoro exerescente stipitata; stigmata sessilia, peltata.. Achaenia 4, gibba, carpophoris longis stipitata. II, 4. 1. R. spiralis Dumort., — peduneulo eommuni longissimo spiraliter contorto, folium pluries superante; antherarum loculis oblongis; achaeniis oblique gibbo-ovatis. & — R. maritima Koch. L. ex parte. August— October. In Salzwasser, in geschützten Meeresbuchten und tieferen Gräben, hier und da. Zingst: im Zingster Strom beim Dorfe Zingst. Stralsund: Frankenweide (Fischer), am Knieperstrand. Rügen: im Spyker- schen See auf Jasmund, bei Gross-Zicker auf Mönehaut, am Vilm, im Mählen zwischen Drigge und Wampen. a ale bei der Insel Koos. Stengel fadenförmig, sehr verästelt, 1—1’ l., oben fluthend, unten an den Knoten wurzelnd, Blätter a abwechselnd, nur die beiden dem Blüthenstande vorhergehenden fast gegenständig, lineal-fadenförmig, 1nervig, a der Basis in eine "ster 1eelumfassende, häutige Scheide verbreitert. Blüthen 2, genähert, abwechselnd "sitzend an einem gemeinschaftlichen Stiele, der zur Bldihezeit von den Blattscheiden eingeschlossen ist, sich nach der Blüthe verlängert und zu einem meist spiralie- gedrehten, die Blätter weit über- ragenden, bis 6“ langen Blüthenstandsstiel auswächst und an seiner Spitze die beiden Fruchtdolden trägt. Antheren fast sitzend, 2, wegen der ge- trennten Fächer scheinbar 4, die 4 sitzenden verkehrt- kegelförmigen Frucht- knoten umgebend; Fächer länglich. Fruchtknoten nach der Blüthe auf 'stielförmig verlängerten, bei der Fruchtreife bis 3“ langen Fruchtträgern, wodurch die Früchte einen doldenförmigen Stand erhalten. Früchte matt- grün oder schwärzlich, schief eiförmig - bueklig, an der Spitze ein wenig ver- dünnt, Es ist kaum einem Zweifel unterworfen, «dass Linn& vorzugsweise die folgende Art unter seiner R. maritima verstanden hat, wie nach dem Zeug- nisse Hartmann’s auch die in Linne’s Herbarium aufbewahrten Exemplare beweisen. Soll daher der Name R. maritima bestehen bleiben, so würde er . 32 495 NAJADACEAE. mit grösserem Rechte der R. rostellata Koch gebühren. Besser schien es mir aber, den Namen R. maritima als Collectiv - Bezeichnung für beide Arten ganz fallen zu lassen. 2. R. rostellata Koch, — peduneulo communi folio breviore saepius curvato; antherarum loculis subglobosis; achaeniis sub- semilunari-gibbo-ovatis. & — NR. maritima L. ex parte. R. marit. ?. minor M. et K. ß. brachypus (Gay), — carpophoris brevissimis achaenium ae- quantibus vel paulum superantibus. August— October. In salzhaltigem Wasser am Seestrande und in dessen Nähe, in Gräben, Lachen und auf überschwemmten Sandbänken, längs der vanzen Küste verbreitet, viel häufiger als die vorige Art und oft massenhaft auftretend. Der vorhergehenden Art sehr ähnlich, aber kleiner und zarter und be- stimmt spezifisch verschieden: «durch schmälere Blattscheiden, durch die kurz gestielten Blüthenstände, «deren 3—13* langer Stiel die Länge des Blattes nicht übertrifft und nicht spiralig gedreht ist, durch die rundliche Form der Antherenfächer und dureh die aus eiförmiger Basis fast halbmond- förmigschiefen, buckligen und etwas länger gese hnäbelten, nur selten mehr oder weniger fast geraden Früchte. Ich habe niemals Uebergänge zu der vorhergehenden Art gesehen, und wenn auch zuweilen die Fruchtform der der R. spiralis ähnlich wird, so ist dies doch die Ausnahme und «ie schiefe Form die Regel; die übrigen Cha- raktere fand ich durchaus beständig, selbst wenn beide Arten, wie z. B. bei Zingst, vermischt zusammenwachsen. Die Var, $#. brachypus verdient kaum als Abart getrennt zu werden, da sich oft auf derselben Pflanze Blüthenstände mit kurz und lang gestielten Früchten vorfinden. 3. ZANNICHELLIA Mich. Flores monoiei, singuli vel mas- euli et feminei in eadem vagina sessiles. Mas: Perigonium nul- lum. Stamen 1; filamentum filiforme ; anthera 2—4loeularis; pollen slobosum. Fem: Perigonium campanulatum, membranaceum. Ovaria 4, styli persistentes; stigmata oblique peltata. Achaenia subquatuor, rostrata, dorso subdentata. XXL, 1. 1. Z. palustris L., — foliis lineari—filiformibus basi mem- branaceo - vaginantibus; achaeniis oblongis compressis stylo rostratis. 4 e. genuina (Aschrs.), — achaeniis subsessilibus stylum duplo superantibus vel longioribus. — Z. palustris Koch et Aut. plur. 2. major et repens v. Bönningh. ß. pedicellata Wahlenb., — achaeniis pedicellatis stylum aequantibus. — Z. pedicellata Fr. Z. pedunculata Rehb. Z. maritima Nolte. NAJADACHEAE. 499 Juli— Septbr. Die Var. «. genuina nur in süssem Wasser, in Land- seen, Teichen, Tümpeln, selten. Damgarten: in einem Teiche bei Gruel (Zbl.). Lassan: im grossen Pinnower See. Usedom: in dem Krebssee bei Heringsdorf. %. pedicellata in salzhaltigem Wasser, in geschützten Meeres- buchten, in Gräben und Lachen, längs der ganzen Küste verbreitet. Stengel fadenförmig, stielrund, ästig, kriechend, die Aeste in flachem Wasser liegend, an den Knoten häufig w urzelnd (Z. repens v. Bönngh.), in tie- ferem Wasser aufrecht und oberwärts Authend (Z.ma)jorv. Bönngh.) und dann oft über 1° 1. Blätter dunkelgrün, zuweilen bräunlich, schmal linienförmig, fast fadenförmig, Inervie, unten abwee hselnd, oben gegenständig oder fast zu dreien, in der scheidigen Basis die Blüthen einschliessend. Anthere auf mehr oder weniger langem, fadenförmigem Träger, 2—4fächerig, bei pedi- cellata meistens 4fächerig. Narben gross, schildförmig, am Rande gekerbt, ausgeschweift oder wie gewöhnlich bei der Salzwasserpflanze sanzrandie. Früchte in den Blattwinkeln zu 4 doldenförmig vereinigt, wovon oft 2 fehl- schlagen, fast sitzend oder auf kurzen, die Fruchtlänge nicht erreichenden, stielförmigen Fruchtträgern, auch das Fruchtdöldehen oft besonders wieder kurz gestielt, schmal länglich, etwas zusammengedrückt, durch einen kurzen oder fast ebenso langen Tadenförmigen Griffel zeschnäbelt, auf dem etwas ge- krümmten Rücken, seltner auch auf der geraden Innenseite (2. gibberosa Rehb.) mit einem Hügeligen, oft kammförmig gezähnten Kiele, dessen Zähne nach Zerstörung der Flügelhaut als kleine rechtwinklig abstehende Dörnchen zum Vorschein kommen. Die beiden Formen dieser Art werden noch häufig als besondere Arten angesehen, doch ist es mir bis jetzt nicht gelungen, einen constanten Cha- rakter aufzufinden, wodurch sie sich immer sicher unterscheiden lassen; die Länge des Griffels, die Kerbung der Narbe und die Anzahl der Antheren- fächer sind höchst veränderlich, wenn sie auch bei der einen Form mehr ausgeprägt auftreten als bei der anderen. Z. polyearpa Nolte sah ich noch nicht aus unserem Gebiete, soll aber bei Swinemünde gefunden sein. Sie unterscheidet sich nur durch den sehr kurzen Griffel (etwa 4 der Fruchtlänge) und dürfte kaum als Varietät von «. genuina zu trennen sein. Trib. IL. ZOSTEREAE Juss. Ovaria singula. Pollen fili- forme. 4. ZOSTERA L.. Spatha peduneulata, plana, in folium ter- minata. Flores in latere superiore rachidis folüformis, linearis, spatha inelusae, alternatim sessiles. Perigonium nullum. Anthe- rarum loculi disereti, latere affixi, sessiles, primum connectivo angusto conjuncti, demum connectivo evanescente liberi. Pollen filiforme. Ovaria singula, sub apice aflixa; stylus 1; stigmata 2, epapillosa. Achaenium. XXL, 1. 1. Z. marina L.., — foliis multinerviis, nervis validioribus 5; spathae peduneulo superne latiore; achaeniis costatis. 4. Mai—Juli. Auf sandigem Meeresgrunde an der ganzen Küste häufig; wird in grossen Massen an's Ufer geworfen. 32* 500 NAJADACEAE. % Stengel aus kriechender, an den Knoten wurzelnder Basis aufsteigend, nebst den Aesten oberwärts fluthend, 1—4' ]., zusammengedrückt. Blätter lang linienförmig, stumpflich, an der unfruchtbaren Pflanze oft bis 2’1. und bis 3° br., an der fruchtbaren viel kürzer und schmäler, vielnervig, mit 5 stärkeren Hauptnerven, wovon die beiden äusseren dicht am Rande stehen und daher leicht übersehen werden. Blüthenscheiden einem Blatte ähnlich, der Länge nach gespalten, auf kurzen, nach oben zu allmälig verbrei- terten. Stielen, die bis 2“ lange, linienförmige, blattartige, häutige Blü- thenspindel einschliessend. ‘ Blüthen nackt, nur auf der oberen Seite der Spindel sitzend, aus einzelnen Staubgefässen und Fruchtknoten be- stehend. Die beiden Antherenhälften in der Jugend durch ein schmales, fast fadenförmiges, zuletzt verschwindendes Conneetiv verbunden, abwechselnd mit den Fruchtknoten zu beiden Seiten des Mittelnervs der Spindel mit ihrem Rücken angeheftet. Pollen aus langen zarten Fäden gebildet. Frucht- knoten allmälig in einen kurzen, in 2 fadenförmige Narben gespaltenen Griffel zugespitzt. Frucht oval, mit zahlreichen Längsrippen. — Seegras, „See-dang“. Trib. III. NAJADEAE Lk. Ovarium solitarium. Pollen globosum. 5. NAJAS I. Flores mono -dioiei, in axillis foliorum sessiles. Mas: Spatha membranacea, stamen unicum arete inclJudens. An- thera 4loeularis, 4valvim dehiscens; pollen globosum. Fem: Spatha nulla. Ovarium sessile; styli 2—3 filiformes. Achaenium sub- drupaceum. XXL, 1. r 1. N. marina L., — foliis oblongo-linearibus sinuato-aculeato- dentatis, vaginis integerrimis. © — N. major Roth. N. mono- sperma et tetrasperma Willd. Ittnera Najas Gmel. Juli— Septbr.. In salzigem und süssem Wasser, in geschützten Meeres- buchten, Flüssen und Landseen; an der ganzen Binnenküste und in der Peene und deren Buchten vom Achterwasser bis zum Ausflusse stellenweise sehr häufig, dann in Landseen: im Wostevitzer See auf Jasmund (Zbl.); auf Usedom: im Schloensee, Schmollensee und Mölschower See. Starre, sg RLERDTIDE, untergetauchte Wasserpflanze. Stengel federdick, sehr ästig, 4—2’ h., die unteren Glieder sehr lang, die untersten häufig lierend ı an den Knoten wurzelnd, die oberen kurz, mit einzelnen Stachel- zähnen besetzt oder ganz unbewehrt. Blätter gegenständig oder zu 3 ge- nähert, mit kurzer, sehr verbreiteter, eanzrandiger Scheide "sitzend, länglich- linienförmig, 1—11” ]., ohne Nerven, etwas wellig und weitbuchtig- gross- vezähnt, die Zähne in einer Stachelspitze endigend, die obersten 2 Seiten- zähne dem Endzahne meist sehr genähert, seltner dav on entfernt (im letzteren Falle, wenn die Pflanze lauter solche Blätter besitzt und die Scheiden auch noch mit dem einen oder anderen Zahne versehen sind, entsteht die kaum als besondere Form zu betrachtende N. intermedia Wolfgang). Blüthen 2häusig, einzeln in den Blattachseln sitzend. Blüthenscheide der männl. Bl. häutig, röhrig-becherförmig, die Antheren einschliessend, zuletzt un- regelmässig zerreissend und sich zurückschlagend. Anthere auf einem kurzen, dieken Stiele mit 4 sich von der Pollenmasse zurückrollenden Klappen auf- springend. Frucht elliptisch- kegelförmie, hart, mit 2—3 Griffeln gekrönt. LEMNACEAR. 501 99. Fam. LEMNACEAE Duby. Blüthen zwitterig, in der Randspalte des blattartig ausge- breiteten Stengelgliedes. Perigon dünnhäutig, zusammengedrückt, unregelmässig zerreissend. Staubgefässe 1-2, von ungleicher Länge, unterständig; Antheren mit 2, fast kugeligen, getrennten, von. einander abstehenden Fächern. Fruchtknoten einer, 1— mehreiig, mit trichterförmiger Narbe. Frucht 1samig und nicht aufspringend, oder mehrsamig und unregelmässig quer zerreissend. Keimling gerade, in der Achse des spärlichen Eiweisses. Kleine, kaum eine oder nur wenige Linien grosse, im Sommer frei auf der Oberfläche des Wassers schwimmende, im Winter auf dem Grunde ruhende Pflänzchen, aus 2 oder mehreren, platten, blattartigen, aus einer Randspalte des Mutterzweiges hervor- sprossenden Stengelgliedern bestehend, ohne Blätter, mit faden- förmigen, frei im Wasser hinabhängenden Wurzeln, oder bei einer "Art (Lemna arrhiza L.) ganz wurzellos. — Schliesst sich durch die Gattung Pistia eng an die Araceae. 1. LEMNA. 1. LEMNAL. Character familiae. — Wasserlinse, „Enten- flot“. j 1. L. trisulea L., — submersa; radieibus solitariis; articulis utrinque planis oppositis oblongo-lanceolatis versus apicem denti- eulatis basi denique in petiolum longum contractis. 4, Mai— Juni. In Gräben und stehenden Gewässern, gemein. Untergetaucht, zur Blüthezeit schwimmend. Die blattähnlichen Stengel- glieder schön hellgrün, im Alter schwarzgrün, länglich - lanzettlich, etwa 3" l., gegen die Spitze buchtig fein gezähnelt, mit einigen Längsnerven, in einen erst später auswachsenden, langen, flachen Stiel verdünnt, die jüngeren aus 2 gegenüberstehenden Spalten eines älteren Gliedes hervorsprossend und mit diesem zu einem Kreuze vereinigt, in oft gabelig zusammenhängenden, vielfach verzweigten Gruppen; jedes Stengelglied unterseits mit einer faden- förmigen Wurzel versehen. Die blühenden Glieder etwas kleiner und stumpfer, mehr länglich mit einwärts gebogener Spitze, wodurch sie fast abgestutzt erscheinen. Blüthen in einer seitlichen Spalte des Gliedes. Frucht schlauch- artig, mit einem horizontalen Samen. 2. L. minor L., — natans; radieibus solitariis; articulis utrin- que plamis obovatis sessilibus. 4, 502 LEMNACEAR. — ARACEAR. : 2 x ’ - Mai— Juni. In Gräben und stehenden Gewässern, sehr gemein. Glieder zu 3—4 ohne Stiel vereinigt, schwimmend, sehr klein, etwa 1" ]., eiförmig oder etwas rundlich, auf beiden Seiten flach, unterseits blassgrün, mit einer einzigen, sehr langen, fadenförmigen Wurzel. Staub- fäden fädlich. Frucht mit horizontalem Samen. 3. L. gibba L.., — natans, radieibus solitariis; artieulis supra planis sabtus spongioso-converis sessilibus. 4 — Telmatophace gibba Schleiden. Mai— Juni. In stehenden Gewässern, viel seltener als die übrigen, meist einzeln und höchst selten blühend. Durch die oberseifs flachen, unterseits aber schwammig aufseschwollen- convexen Glieder von L. minor leicht zu unterscheiden. Staubfäden in der Mitte verbreitert. Frucht der Quere nach zerreissend, mit 2 oder mehreren aufrechten Samen. — Ich habe noch keine Frucht-Exemplare zur Ansicht er- halten können. 4. L. polyrrhiza l.., — natans; radieibus faseiculatis; arti- eulis utringue planis suborbiculato-obovatis incluse subpetiolatis. 4 — Spirodela polyrrhiza Schleiden. Mai— Juni. In stehenden Gewässern, verbreitet aber nicht häufig. Ist bis jetzt hier niemals blühend gefunden. { Zeichnet sich durch die verhältnissmässig grossen, bis 2" Jansen, kreisrundlich - eiförmigen, zuweilen etwas kantigen, zu 3—5 durch ganz kurze, eingeschlossene Stiele vereinigten, handförmig genervten, schön grünen, unterseits meist purpnurbraunen Glieder aus, die mit zahlreichen, aus einem Punkte entspringenden, fadenförmigen Wurzeln versehen sind. Blüthen und Früchte sind bei der Seltenheit ihres Vorkommens noch sehr ungenügend bekannt. Die Früchte sollen mit denen der L. gibba übereinstimmen. 100. Fam. ARACEAE Juss. Blüthen zwitterig oder eingeschlechtig, auf einer fleischi- sen Blüthenspindel (Kolben, spadix) zusammengedrängt, dieselbe ganz odertheilweise dicht bedeckend; Kolben häufig von einer Blüthenscheide eingeschlossen. Perigon bald gänzlich fehlend, bald schuppenförmig, oder nur wenig ausgebildet. Staubgefässe mehrere, frei oder verwachsen; Antheren auswärts aufspringend. Fruchtknoten 1—mehrfächerig, 1—mehreiig. Frucht nicht aufspringend, meist beerenartig. Keimling in der Achse des Eiweisses. Meist krautartige Pflanzen, mit knolligem oder kriechendem, Stärkemehl haltigem Wurzelstocke. Blätter an der Basis schei- dig, oft mit grosser Platte. ARACRAR. 503 Trib. I. CALLEARE. Blüten ohne Perigon. ; 1. CALLA, Trib. II. ACOREAE. Perigon vorhanden, 2, ACORUS. Trib. I. CALLEAE Schott. Flores perigonio destituti. 1. CALLA L. Spatha monophylla explanata. Spadix eylin- drieus, ad apicem usque staminibus et paucioribus ovarlis his intermixtis teetus. Perigonium nullum. Stamina numero inde- finita; antherae diddymae. Stigma sessile. Bacca pleiosperma. RIh 1. C. palustris L., — foliis eordatis longe petiolatis; spatha plana. 4, Juni— August. In Waldsümpfen, an sumpfigen Ufern, verbreitet doch nicht häufig. Wurzelstock kriechend, an den Knoten wurzelnd, in einen 6—9” hohen Blüthenstengel aufsteigend. Blätter alle wurzelständig, lang gestielt, glän- zend, breit herzförmig, plötzlich in eine kurze, stielrunde Spitze zugespitzt, die Blattstiele an der Basis mit langem, stumpfem Blatthäutchen. Blüthen- scheide oval, mit stielrunder Spitze, innen weiss, länger als der länglich- eylindrische, stumpfe Kolben. Beeren korallenroth. Soll giftig sein. Trib. I. ACOREAE Schott. Flores perigonio praediti. ’ 2%. ACORUS L. Spadix pseudo-lateralis, eylindrieo-conieus ’ ) floribus hermaphroditis undiqne dense teetus. Perieronium hexa- oO phyllum. Stam. 6, filiformia. Stigma obtusum, sessile. Fruetus angulatus, 2—3spermus. VI, 1. 1. A. Calamus L., — caule apice in folium involucrale lon- gissimum prolongato. q Juni— Juli. An Ufern von Seen und Flüssen, in wasserreichen Grä- ben, häufig, \ Wurzelstock kriechend, diek, schwammig-holzig, von den Blattnarben geringelt. Stengel blattähnlich, 2—4‘ h., zusammengedrückt-3kantig, die eine den Blüthenkolben tragende Seite rinnig. Blätter alle wurzelständig, sich scheidenförmig-2zeilig umfassend, schwertförmig, spitz, ziemlich so lang wie der Stengel. Kolben gelblich- grün, endständie, aber wegen. des auf- rechten, vielmal längeren, die Fortsetzung des Stengels bildenden Hüllblattes scheinbar seitenständig. Perigonblätter erünlich, länglich, mit eimwärts ge- bogener Spitze. Die Pflanze entwickelt in Deutschland niemals reife Früchte, was zu der keineswegs begründeten Annahme geführt hat, sie sei bei uns nicht ursprünglich wild und erst im 16ten Jahrhundert aus dem Oriente ein- geführt und verwildert. Kalmus. Off. Rad. vel Rhiz. Calami. 504 TYPHACEAR. 101. Fam. TYPHACEAE Juss. Blüthen einhäusig, diehtgedrängtincylindrischen, scheinbar kolbenförmigen oder kugeligen Achren, die oberen Aehren männlich, die unteren weiblich. Perigon aus Schuppen oder Borsten gebildet. Staubgefässe frei oder an der Basis verwachsen. Fruchtknoten frei, mit einem hän- genden Eichen. Frucht eine Achene. Keimling gerade, in der Achse des fleischigen Eiweisses. Wasser- oder Sumpfpflanzen, mit knotenlosem Stengel und 2zeiligen, linienförmigen, mit offenen Scheiden versehenen Blättern. — Diese kleine, nur aus 2 Gattungen bestehende Familie ist durch die 1samige Frucht und das schuppen- oder borstenför- mige Perigon den Öyperaceen nahe verwandt, nähert sich aber dureh den Habitus den Araceen und noch mehr den exotischen Pandanaceen. 1. TYPHA, 2. SPABGANIUM. 1. TYPHA Tourn. Spicae densae, eylindriecae, superimposi- tae, inferior feminea, superior mascula. Folia involueralia deei- dua. Mas: Filamenta basi plus minusve eonnata; antherae -line- ares apice connectivo superatae. Flores feminei saepius neutris mixti. Ovarium denique longe stipitatum, stipite setis perigoni- alibus elongatis obsesso; stylus filiformis; stigma ovatum, lingui- forme vel lineare. Achaenium utrieulatum. XXI, 3. — Rohr- kolben, „Bullenpäse“. 1. T. angustifolia L., — foliis linearibus inferne subcanali- eulatis extus convexiusculis; spica mascula a feminea remota; floribus femineis basi bractea capillari apice subspathulato - dila- tata setas aequante fultis; stigmate filiformi-lineari setas supe- rante. 4, Juni-- Juli. In stehenden und fliessenden Gewässern, verbreitet, be- sonders in den Buchten des Binnenstrandes und der Peene sehr häufig. Mit verlängerten, unterirdischen Ausläufern. Stengel 3—7'h., bis gegen den Blüthenstand mit den langen Scheiden der ihn überragenden Blätter bedeckt. Blätter grün, lederartig, bandförmig-lineal, 2—4°" br., stumpflich. Blüthenstand aus einer männlichen und einer, selten 2 weiblichen, denselben einfachen Hauptstengel umgebenden und übereinanderstehenden, eylindrischen, 4—6“ langen, dichtblüthigen Aehren bestehend; die männliche Achre über der weiblichen, von einem blattartigen Hüllblatte am Grunde umgeben, von mehreren kleineren unterbrochen, welche sämmtlich bald abfallen; die weib- TYPHACEAE. 505 liche Aehre 1— 2° von der männlichen entfernt. Weibliche Blüthen von einem haarförmigen, langen, in eine braune, spatelförmige Spitze verbreiterten Deck- blatte gestützt. Fruchtknoten länglich, später lang gestielt; ‚der Stiel mit zahlreichen, langen, farblosen, an der etwas keulenförmig verdiekten Spitze schwach bräunlich gefärbten Perigonborsten besetzt. Griffel lang, mit schmal- linienförmiger, rothbrauner Narbe, welche nebst den Spitzen der Deckblätter und der Perigonborsten der Aehre die rothbraune Farbe und die plüsch- artige Oberfläche ertheilt. Die geschlechtslosen Blüthen den weiblichen zahl- ‚reich beigemischt, aus einem sehr lang gestielten, an dem Stiele mit Borsten- besetzten, spatelförmig-keuligen, bräunlichen Körper (Rudiment eines Frucht- knotens) bestehend, der an seinem stumpfen Ende mit einer kurzen Stachel- spitze, als Rudiment eines Griffels, versehen ist, Frucht mit häutigem Pericarpium. 2. T. latifolia L., — foliis lato-linearibus planis; spica mas- cula feminea contigua; floribus femineis bractea .. destitutis; stig- mate oblique spathulato vel rhombeo-Tanceolato setas superante. 4 Juni— Juli. In Seen, Sümpfen und tiefen Gräben, häufig. Unterscheidet sich von der vorhergehenden Art: durch eine robustere Gestalt, breitere, bis 1“ breite, flachere, blaugrüne Blätter, doppelt so dicke, dunklere, fast braunschwarze, weibliche Aehren, die mit der männlichen meistens zusammenstossen, durch breitere Narben und die farblosen, an der ‚Spitze nicht verdickten und gefärbten Perisonborsten sowie durch das Feh- len der haarförmigen Deckblätter. Die unfiuchtbaren Blüthen sind von den fruchtbaren nur durch etwas schmälere Narben wenig verschieden. 2. SPARGANIUM Tourn. Spicae globoso -capitatae plures, inferiores femineae. Mas: Perigonium polyphyllum, seariosum. Stam. 3—8, filamentis elongatis, saepius basi connatis. Fem: Perigonium 3phyllum, scariosum. Ovarium sessile. Achaenium ‚subdrupaceum. XXL, 1. 1. S. ramosum Huds., — foliis basi 3quetris, lateribus con- cavis; inflorescentia ramosa, capitulis masculis numerosis in apiee caulis et ramorum terminalibus; stigmate lineari; achaeniis sessi- libus late obverse pyramidatis angulatis breviter abrupte rostratis. 4 — S. erectum « L. Juni— August. In Gräben, Sümpfen und Seen, hätifig. Stengel 2—4° h., mit langen, an der Basis scheidenförmigen, aufrecht “abstehenden, linienförmigen, stumpfen, 4—6‘ breiten Blättern, oben in einen rispenförmigen Blüthenstand verästelt Aeste hin- und hergebogen, an der Basis mit einem langen Blatte gestützt. Blüthenköpfe an den Aesten übereinander sitzend, die weibl. 2—4, etwas von einander entfernt, gross, im Fruchtzustande bis 3“ im Durchmesser, die männl. viel kleiner, mehr genähert und zahlreicher an der Spitze der Aeste. Perigonblätter der weibl. Blüthe länglich, abgerundet-stumpf, an der Spitze etwas einwärtsgebogen. Früchte bräunlich-grün, einer dieken, 3—Dkantigen, umgekehrten Pyramide äbnlieh, an der stumpfen Spitze plötzlich in einen Schnabel zugespitzt, der etwa den. dritten Theil der Fruchtlänge erreicht. 506 TYPHACEAE — CYPERACEAE. 2. S. simplex Huds., — foliis basi 3quetris lateribus plamis ; inflorescentia simpliei racemosa, capitulis maseulis terminalibus 5—10; stigmate lineari; achaeniis stöpitatis ellipsoideis basi apice- que attenuatis longe subulato-rostratis. 4, — S. ereetum P. L. ß. fluitans Gren., — caule superne fluitante; foliis valde elongatis tenuioribus natantibus. Juni — August. In Gräben, Sümpfen und Seen, verbreitet; $, in tiefe- rem Wasser, bei Stralsund im Knieper Mühlengraben (Fischer), in einem Graben bei Zemitz unweit Wolgast (Zbl.). Dem Vorhergehenden im Habitus sehr ähnlich, aber etwas schmäch- tiger und gewöhnlich kleiner. Blätter meist schmäler mit flachen Seiten. Blüthenköpfe einzeln, die untersten weiblichen auf langen Stielen, welche zum Theil mit dem Hauptstengel verwachsen sind, so dass die Köpfe meistens etwas über der Achsel der Blüthenstandsblätter zu entspringen scheinen; die oberen weiblichen und die männlichen sitzend. Früchte gestielt, elliptisch mit undeutlichen Kanten, in der Mitte mit einer seichten Einschnürung, am Grunde in einen Stiel allmälig verdünnt, an der Spitze in einen langen, pfriemförmigen Schnabel zugespitzt. 3. 8. minimum Fries, — foliis deenmbentibus vel natantibus planis; inflorescentia simpliei racemosa, capitulo masculo termi- nali solitario; stigmate oblongo obliquo; achaeniis subsessilibus late ellipsoideis basi apiceque attenuatis breviter rostratis. 4, — S. natans Sm. et Aut. plur. non L. Juni— August. In Torfgruben und tiefen Sümpfen, durch das ganze Gebiet verbreitet. Klein und zart, 4° selten über 1° h,, mit langem, fadenförmigem, krie- chendem Rhizom. Blätter bleiehgrün, sehr schlaf, linienförmig, alle flach, stumpflich, in tieferem Wasser auf der Oberfläche schwimmend. Blüthen- köpfehen meistens nur 3, das oberste männlich (sehr selten ein zweites männliches), die beiden unteren weiblich, sitzend, zuweilen das unterste etwas gestielt, beide durch Blätter gestützt, klein, im Fruchtzustande nur 4°" im Durchmesser. Früchte fast sitzend, blassgrünlich, wie bei $S. sim- plex oben und unten verdünnt, aber kleiner, kürzer und verhältnissmässig dicker, in einen nur kurzen Schnabel zugespitzt. Diese Art ist lange für das Linne’sche S. natans gehalten worden, bis Fries zeigte, dass die Linne@'sche, in den tieferen Sümpfen Lapplands vorkommende Pflanze eine andere Art sei, die dem $S. simplex viel näher verwandt ist. 102. Fam. CYPERACEAE Juss. Blüthen zwitterig oder eingeschlechtig, in der Achsel spelzen- artiger, dicht zusammengedrängter, Aehrchen bildender Deck- blättehen (Spelzen, paleae). Perigon fehlend oder uuvollständig, aus Borsten oder Schuppen gebildet. Staubgefüsse unterständig, meistens 3; Antheren an der Basis befestigt. Fruchtknoten 1; CYPERACEAR. 507 Griffel 1, mit 2—3 Narben. Frucht eine nussartige Achene, die zuweilen noch von einer, zu einem krugförmigen Schlauche ver- wachsenen Blüthenspelze eingeschlossen ist und mit Werselben als- eine Scheinfrucht abfällt. Keimling sehr klein, ausserhalb des meist mehligen Eiweisses in der Nähe des Nabels liegend. Krantartige, meist ausdauernde Pflanzen, mit büschlig - fase- riger Wurzel oder kriechendem, geeliedertem - Wurzelstocke. Stengel gewöhnlich kantig und knotenlos, mit linienförmigen Blättern auf meist geschlossenen Scheiden. Aehrehen bald ein- zeln endständig, bald kopfförmig zusammengedränet oder zu einer zusammengesetzten Spirre vereinigt. — Die Pflanzen dieser Fa- milie besitzen einen den Gräsern sehr ähnlichen Habitus, unter- scheiden sich aber von ihnen durch die geschlossenen Blatt- scheiden, das Fehlen des Blatthäutchens, durch die aufrechten Antheren und die Anordnung der Aechrchenspelzen. Trib. I. CYPEREAE. Blüthen zwitterig. Spelzen der Aehrchen zweizeilig. 1. CYPERUS. 2. SCHOENUS, Trib. II. SCIRPEAE. Blüthen zwitterig. Spelzen der Aehrchen sieh allseitig da- chig deckend, 3. RHYNCHOSPORA. 5. HELEOCHARIS. 4. CLADIUM. 6. SCIRPUS. 7. ERIOPHORUM. Trib, 111. CARICEAE. Blüthen eingeschlechtig. 8. CAREX, Trib. I. CYPEREAE Koch. Flores hermaphroditi. Paleae distichae. 1, CYPERUS I... Spiculae multiflorae, eompressae. Paleae distichae, imbrieatae, aequales, carinatae, omnes floriferae vel rarius infimae vacuae. Perigonium nullum. Stamina 2—3. Stig- mata 2—3. — Racheola alata. II, 1. 1. C. fuscus L., — caule Sgquelro; capitulis longius breviusve peduneulatis in anthelam compositam dispositis; spienlis laneeo- lato-linearibus; paleis ovato-oblongis acntiuseulis; stägmatibus 3; achaeniis argute 3quetris. © Juli— Septbr. An nassen, sumpfigen Orten, am Rande von Seen und Tümpeln, hin und wieder aber unbeständig. Stralsund: Parow, Pennin, Rügen: Gustower Torfmoor (Fischer). Greifswald: Rappenhäger Bruch (Tesch). Gützkow: im Waldsumpfe des Holzes am Anclamer Wege. Lassan : Park von Buggenhagen, Demmin: am See bei Verchen (Zbl.). Usedom: am Schmollensee. 508 CYPERACEAE, Wurzel faserig, oft dichte Polster bildend. Stengel 3-8” h., schief aufrecht, scharf Skantig, nur an der Basis beblättert. Blätter bald länger, bald kürzer als die Stengel. Hüllblätter blattartig, meist zu 3 am Grunde der Spirre und dieselbe weit überragend. Aehrchen braunschwarz, seltner grünlich (C. vireseens Hoffm.), oft mehrere gestielte, seitliche Köpfe bil- dend. Spelzen der fruchtenden Aehrehen etwas abstehend, mit oft grünem Mittelnerv. Frucht länglich - eiförmig, scharf 3kantig. 2. C. flavescens L., — caule obtuse 3gono; spieulis in anthe- lam capituliformem congestis sessilibus pedunculatisve lanceo- lato-linearibus; paleis ovato-oblongis dense imbricatis; stigma- tibus 2; achaeniis subrotundo - obovatis compressis. @ — Pycreus flav, Rchb. Juli— Septbr. Auf feuchtem Sandboden, am Rande von Seen und Tümpeln, selten. Usedom: am nördlichen Ufer des Grossen Krebssees bei Heringsdorf. In früherer Zeit im Buggenhäger Park bei Lassan. Schmächtiger als die’ vorhergehende Art. Durch die meist schmäleren Blätter, den stumpfkantigen Stengel, die gelbbräunlichen etwas grösseren Aehrchen, die 2 Narben und die verkehrt-eiförmige, fast kreisrundliche, zusammengedrückte Frucht leicht zu unterscheiden. 2. SCHOENUS L. Spiculae pauciflorae. Paleae 6—9, ob- scurius distichae, infimae 3—4 vacuae minores. Perigonium nullum vel e setis 3—6 hypogynis formatum. Stigmata 3. III, 1. 1. 8. nigricans L., — capitulo terminali ovato e spieulis 5—10 eomposito; folio involucrali infimo oblique adscendente longe foliaceo - cuspidato, capitulum multo superante; paleis carina scabris. 4, — Chaetospora nigra Kunth. Juni—Juli. Auf torfhaltigen Wiesen, selten aber gesellig. Anelam: Peene-Wiesen bei Relzow und Immenstädt (Tesch). Usedom: bei Herings- dorf. Häufiger bei Demmin: auf den Wiesen an der oberen Peene, aber meist schon auf Mecklenburgischem Gebiete bei Aalbude und am Cumme- rower See bis Neukalen (Zbl.). Dichte Polster bildend. Stengel rund, gestreift, 1—1}’h., an der Basis mit schwarzbraunen, glänzenden Scheiden. Blätter borstenförmig, flach rinnig, die halbe Länge des Stengels überragend. Blüthenkopf gipfelständig, 4—5'* ]., schwarzbraun, aus 5—10, zwei- bis dreiblüthigen Aehrchen zu- sammengesetzt. Hüllblatt des untersten Aehrchens aufrecht-abstehend, aus breiter, trockenhäutiger Basis plötzlich in eine krautige, den Kopf über- ragende Spitze zugespitzt, meist auch das des zweiten Aehrchens mit krau- tige Spitze. Spelzen mit schärflichem Kiele. Perigonborsten klein, schärf- lich, häufig fehlend. Frucht elliptisch-kugelig, schwach 3kantig, glänzend weiss, mit abfallendem Griffel. 2 8. ferrugineus L., — capitulo terminali ovato e spieulis 2—5 composito; folio involucrali infimo striete erecto mucronato CYPERACEAR. 509 capitulum aequante; paleis laevibus. 4 — Chaetospora ferr. Rehb. Streblidia ferr. Lk. Juni— Juli. Auf torfhaltigen und sumpfigen Wiesen, nicht verbreitet. An der Recknitz bei Plennin; an der Trebel bei Nehringen (Zbl.). Häufiger im Peenegebiete, bei Anclam auf den Wiesen bei Relzow und Immenstädt; von Randow bis Loitz und an der oberen Peene bei Aalbude (Zbl.). Der vorhergehenden Art sehr ähnlich. Unterscheidet sich durch die sehr kurzen, oft nur wenige Linien langen, niemals die halbe Länge des Stengels erreichenden, pfriemlichen Blätter, dureh den ar mährigen Blüthen- kopf, mit kürzerem, den Kopf nicht oder kaum überragendem lHüllblatte, dureh die ganz olatten Spelzen und durch die stete Anwesenheit von 4—6 schärflichen, die Frucht überragenden Perigonborsten. Der Stengel an seiner Basis sowie die Blattscheiden "und Spelzen sind zuweilen . rostbraun über- laufen. Trib. I. SCIRPEAE Koch. Flores hermaphroditi. Paleae undique imbricatae. 3. RHYNCHOSPORA Vahl. Spiculae paueciflorae. Paleae undique imbricatae, 3—7, inferiores 3—4 minores, vacuae. Peri- gonii setae inclusae. Stigmata 2. Achaenium 2convexum, basi styli dilatata, eompresso- conica, persistente et cum achaenio ar- ticulata rostratum. III, 1. 1. R. alba (L.) Vahl, — radice fibrosa; foliis planis; an- thelis capitatis, terminali folia involueralia subaequante; perigonü setis retrorsum scabris basi pilosis achaenio vix longioribus; stylo laevi. & — Schoenus alb. L. Juli— Septbr. Auf Torfmooren und sumpfigen Wiesen, hier und da. Bei Barth und im Recknitzgebiete verbreitet. Stralsund: zwischen Negast und Seemühl. Rügen: Stubnitz, Prora, Sümpfe des Grossen Putbusser Holzes. Greifswald: Kieshof, Jager (Münter), Behrenhöfer Moor. Wolgast: Sümpfe zwischen Katzow, Jägerhof und Neu-Pritzier, in der Buddenhäger Forst, Zamnitzer Torfmoor. “Usedom: häufig bei Peenemünde, Zinnowitz, bei Swinemünde am Kesselsee (Al. Braun) und in den Waldsümpfen an der Chaussee nach dem Golm zu. Meist nur dünne Polster. bildend. Stengel 3seitig, bis 1° h. Blätter schmal -linienförmig, flach. Aehrehen zu einer gipfelständigen und meist 1—2 seitenständigen, in der Achsel der obersten Blätter auf langem Stiele stehenden, kleinen kopfförmigen , 3—5' grossen Spirren vereinigt. Hüll- blätter so lang oder wenig kürzer als die "Spirre. Aehrehen weiss, später röthlieh oder bräunlich überlaufen , 2blüthig. Perigonborsten &=10, rück- wärts schärflich, bei der Fruchtreife zuweilen olatt werdend, an der Basis behaart, ungefähr so lang wie die verkehrt- eiförmige, zusammengedrückte, sraugelbliche Frucht. Griffelbasis glatt, von der Frucht abgegrenzt. Narben 2, kürzer als der Griffel. 510 CYPERACEAE. R. fusca (L.) R. et S., — rhizomate repente; foliis com- plicato-selaceis; anthelis ty terminali folio involuerali in- fimo multoties superata; perigonii setis antrorsum scabris achaenio duplo longioribus; stylo basi margine scabro. 4 — Schoenus fnse Er. Juni Auf sandigem Moorboden, .an Sumpfrändern , nieht ver- breitet. Stralsund: bei Pennin (Breest und Hempel). Auf Rügen nicht selten: in «der Conower Heide bei Gingst (Zbl.), Kubbelkower Heide bei Bergen (Zbl.), Schaabe, schmale Heide und Prora, Baaber lleide auf Mönch- gut und auf Hiddensee. Durch die gefalzten, fast fadenförmigen Blätter, durch die dunkelbraunen Spirrenköpfe, wovon «der gipfelständige von dem unteren Hüllblatte weit überragt wird, durch viel längere, aufwärts scharfe Perigonborsten und durch die grüne, am Rande schärtliche Griffelbasis und längere Narben leicht von der vorhergehenden Art zu unterscheiden. Bildet wegen «des kriechenden, fadenförmigen Wurzelstocks öfter einen zusammenhängenden Rasenteppich. 4. CLADIUM Patr. Br. Spieulae 1—2florae. Paleae undique imbricatae subsex, 3 infimae minores vacuae. Perigonium nullum. Stamina 2 rarius 3. Drupa exsucca, in styli basin persistentem sensim attenuata ct ea rostrata, putamine osseo, crasso, tri- sulce,, , ITT,.1. 1. C. Mariscus (L.) R. Br., — caule tereti laevi folioso; foliorum marginibus carinaque aculeolato - scaberrimis; anthela deeomposita terminali pluribusque lateralibus, spieulis capitato- glomeratis. 4 — Schoenus Mar. L. Cladium sermanicum Schrad. Juni— Juli. In Landseen und Torfsümpfen, hin und wieder häufige. An den Seen beim Darsser Ort. Auf den Recknitz-, Trebel- und Peene- wiesen bis (rützkow. Rügen: am Schmachter See besonders bei Binz, bei Dollahn und im Tribberatzer Torfmoor. Greifswald: Rosenthal und Behren- höfer Moor. Jsedom: Peenemünde, Strumminwiesen bei Crummin, am Wockninsee. Wurzelstock dick, kriechend, Ausläufer treibend. Stengel 2—6° h., steif, knotig, beblättert. Blätter fast von der Länge des Stengels, auf langen, gest hlossenen Se heiden, steif, breit - linienförmie, rinnie, in eine sehr lange, Skantige Spitze verschmälert, am Kiele und den Rändern stachlig- scharf. Spirren mehrfach zusammengesetzt, die letzten Verzweigungen kopfartig ZU- sammengedrängt, die eine Spirre end-, die übrigen seitlich in den Achseln der oberen langscheidigen Blätter, lang -, oft eingeschlossen sestielt, einen bis 1° langen, schmalen, rispigen Blüthenstand bildend. Aechrehen 2blü- thige, die untere Blüthe oft männlich; Spelzen dünnhäutig, gelbbraun. Steinfrucht eiförmig, im Querschnitt rundlich, in die Griffelbasis schnabel- förmig zugespitzt, die äussere Schicht des Pericarpiums glänzend braun, die mittlere frisch fast fleischig, trocken zerreiblich, die innere ein graubräun- CYPERACEAE. ll licher, runzliger, schwach Sfurchiger Stein der in seiner glänzenden Höhle den Samen einschliesst. 5. HELEOCHARIS R. Br. Spicula terminalis solitaria. Paleae undique imbricatae, infimae 1—2 latiores, saepe vacuae. Perigoniü setae inelusae. Achaenium basi styli persistente indurata et cum achaenio contrieto -articulata coronatum. IIL 1. Diese Gattung hat ganz den Habitus der ersten Section „Monosta- chyi“ der folgenden Gattung, unterscheidet sich aber von dieser durch den an der Basis verdickten, durch eine Einschnürung vom Fruchtknoten ge- trennten Griffel, dessen verdickter Theil erhärtet und auf der Frucht stehen bleibt. Sie ist zwar eine rein künstliche, doch dureh den angerebenen Character immer sicher zu unterscheiden und daher ebenso berechtigt wie viele andere Gattungen in den natürlichsten Familien, namentlich der Gräser. a. stigmata 2. 1. H. palustris (L.) R. Br., — spicula terminali oblongo- lanceolata; paleis ovato-lanceolatis acutiusculis, infimis 2 latio- ribus oppositis basin dimidiam spieulae amplectentibus; achaenio obovato eompresso punctato marginibus rotundato-obtuso; peri- gonii setis achaenium multo superantibus. 4 — Seirpus pal L. 8. major Sonder, — caule elato; spicula elongato- lanceolata. y. arenaria Sonder, — caulibus abbreviatis saepe curvatis, spieula breviore oblonga vel ovata. Juni— August. In Sümpfen, Gräben, an Ufern und auf Wiesen, gemein; ß. mehr im Wasser; y. auf magerem, nassem Sandboden. Wurzelstock dünn, kriechend und vielfach verzweigt. Stengel meist 1‘ h., in 3 oft über 2° h., in y oft kaum 4° h., von sehr veränderlicher Dicke, rund oder schwach zusammengedrückt, zart längsstreifig, bläulich-grün, fast slanzlos, unbeblättert, an der Basis mit blattlosen, braunen, purpurroth über- laufenen Scheiden. Das endständige Aehrehen braun, 4--6 ]., in & bis 1” l. Spelzen mit grünem Nittelnerv und trockenhäutigem Rande, die bei- den untersten meist ohne Blüthen, etwas breiter und stumpfer als die übrigen, serenüberstehend, jede eine Hälfte der Achrehenbasis umfassend. Narben 2 Borsten 4—6, rückwärts schärflich, viel länger als die bräunlich - gelbe, glatte, unter der Lupe punktirt erscheinende, verkehrt- eiförmige etwas zu- sammengedrückte Frucht. Griffelbasis durch eine Einschnürung rundherum von der "Frucht gelöst, einem kurzen, fast deltaförmigen Kegel "Ähnlich, 2. H. uniglümis (Lk.) Schult., — spicula terminali ovato-oblonga, paleis ovato-oblongis, infima multo latiore basin spiculae penitus amplectente; achaenio obovato compresso punctato marginibus rotundato-obtuso; perigonii setis achaenium subaequantibus. 4, — Seirpus unigl. Lk. 512 CYPERACEAR. ß. pumila v. Boenningh., — caulibus abbreviatis 4—6Guncia- libus rigidioribus, spieula brevi. Juni— August. Auf Wiesen, an Gräben und Ufern, häufig, besonders in der Nähe der Küste ganze Wiesenstrecken überziehend, ß. auf mageren Strandwiesen. Lässt sich von der vorhergehenden, sehr ähnlichen Art leicht dureh die schlankeren, glänzend grasgrünen, glatten, beim Trocknen meist gelb wer- dlenden Stengel, durch die dunkelkastanienbraunen, oft fast schwärzlichen, kürzeren, meist etwas seitlich abstehenden Aehrehen, durch die unterste, die Aehrchenbasis ganz umfassende, auch viel breiter trockenhäutige Spelze und durch die kürzeren, die Fruchtlänge kaum erreichenden Perigonborsten leicht unterscheiden. Uebergänge zu der vorhergehenden Art habe ich niemals beobachtet. Die unterste Spelze ist für diese Art so charaeteristisch, dass die Art schon im jugendlichen Zustande vor der Entwickelung des Aehrehens durch die einzelne, kappenförmige Spelze, welche das Ende des Stengels bedeckt, er- kannt wird. Die Form %. hat im blühenden Zustande auch grosse Aehnlichkeit mit Seirpus paueiflorus Lightf., doch ist bei diesem die unterste Spelze viel grösser und länger und übertrifft die halbe Länge des Aehrchens, wäh- rend sie bei H. uniglumis viel kürzer als die übrigen Spelzen ist und nur die unterste Basis des Achrchens bedeckt. Durch die Früchte sind beide Arten sonst weit verschieden. b. stigmata 3. 3. H. acicularis (L.) R. Br., — caule setaceo sulcato; spieula terminali ovato-lanceolata; paleis obtusiuseulis infima basin spi- culae penitus ampleetente; achaenio oblongo subtereti longitudi- naliter costato et subtilissime tramsversim striolato; perigonii setis brevibus deeiduis. 4 — Seirpus ac. L. Seirpidium ac. Nees. Juni— Septbr. Auf überschwemmtem Boden, am Rande von Seen und Flüssen, verbreitet, oft ziemliche Strecken überziehend. Wurzelstock fadenförmig kriechend, den Boden dicht rasenförmig ver- filzend. Stengel 2—6“ h., in tieferem Wasser sich oft bis 1'1. verlängernd und unfrachtbar bleibend, borstenförmig, von meistens 4 Furchen kantig, am Grunde mit blattlosen Scheiden. Aehrchen klein 2—3 1, 4—6blüthig, röthlich- grün, die, unterste Spelze von der Grösse (der übrigen, aber die Achrchenbasis ganz umfassend. Frucht länglich, am Grunde etwas verdünnt, fast stielrund, weisslich, mit 8—10 Längsrippen und zahlreichen kleinen Querstreifen; die bleibende Griffelbasis klein, grünlich. Perigonborsten 2—4, rückwärts-rauh, sehr kurz und bald abfallend. 6. SCIRPUS Toourn. Spiculae multiflorae solitariae, geminae vel plures varie dispositae. Paleae undique imbricatae, infimae 1—2 latiores et plerumque vacuae. Perigonii setae plerumque 6 vel nullae, inelusae. Achaenium obtusum vel basi styli non articulata mucronatum. III, 1. CYPERACEAR. 513 Sect. I. Monostachyi Fr. Spieula terminalis solitaria. 1. 8. parvulus R. et Sch., — stolonibus capillaribus apice tuberiferis; caule tereti loculoso - fistuloso, vaginis tenuissime membranaceis aphyllis; spieula oblongo-ovata; paleis obtusis mutieis; perigonii setis retrorsum scabris achaenium obovatum 3gonum superantibus. 4 — S. humilis Wallr. 8. nanus Spr. Limnochloa parv. Rehh. August— October. Am Rande flacher, geschützter Meeresbuchten und an Landseen mit salzhaltigem Wasser, stellenweise in Menge. Auf dem Dars an den Seen der Nordspitze, am Zingster Strom; verbreitet am Saaler Bodden, z. B. bei Püttnitz, Saal, Neuendorf, am Strande bei Bresewitz (Holtz.). Bei Greifswald an der Küste des Boddens von Eldena bis zum Fresendorfer Struck stellenweise. Auf Usedom am südlichen Ufer des Peenemünder Kölpinsees. Zartes, 1—1}“ hohes Pflänzchen, vom Ansehen der H. acicularis. Wurzel faserig, die Stengelbasis im Herbste mit haarfeinen, hyalinen, 1—9* langen Ausläufern, die an der Spitze eine, einem schwach gekrümmten, bräunlichen, 13 “ langen Horne ähnliche Knolle tragen, welche innen ganz mit kleinkörnigem Stärkmehl angefüllt ist und in der pfriemlichen Spitze die Knospe enthält. Stengel rund, an der Basis nebst den zarthäutigen, blattlosen Scheiden farblos, aus 2—3 Längsröhren gebildet, die wieder durch zarte Querwände abgetheilt sind, wodurch diese Art vor allen übrigen aus- gezeichnet ist. Aehrchen klein, 1° l., bleich grünlich-gelb, 3—4blüthig, die beiden unteren stumpfen Spelzen nur wenig länger als die anderen. Narben 3. Frucht graugelblich, verkehrt-eiförmig, 3kantig, glatt, von einem kurzen Spitzchen gekrönt und von den rückwärts -rauhen Perigonborsten überragt. 2. $. pauciflörus Lightf., — caule tereti laevi, vaginis aphyllis; spicula ovata; paleis obtusis muticis, infima majori spiculam pe- nitus amplectente; perigonii setis retrorsum scabris achaenio brevioribus; achaenio obovato 3gono basi styli 3quetra apieu- lato. 4 — Sc. Baeothryon Ehrh. Se. campestris Roth. Baeo- thryon Halleri Nees. Heleocharis pauc. Lk. Limnochloa paueifl. Wimm. Mai— Juni. Auf sumpfigen Wiesen, an Grabenrändern und Ufern von Landseen, verbreitet. Wurzel faserig, lockere Polster bildend, im Herbste mit kurzen Aus- läufern. Stengel 2—9“ h., rund und ungestreift. Scheiden blattlos, schief abgestutzt, die unteren braun. Aehrehen 2—3' I, 4—Tblüthig, kastanien- braun. Spelzen mit trockenhäutigem Rande, die beiden untersten den übri- gen ähnlich und gleichfalls blüthentragend, aber grösser, die unterste fast so lang wie das Aehrchen und die Basis desselben ganz umfassend, auch an der Spitze häutig ohne auslaufenden Nerv. Narben 3. Frucht breit verkehrt-eiförmig, 3kantig, glänzend grau-weisslich, fein punktirt, in eine kurze, 3kantige, schwarze, pyramidenförmige Spitze plötzlich zugespitzt. Perigonborsten rückwärts-rauh. 33 514 CYPERACEAE. 3. 8. caespitosus L., — caule tereti sulcato-striato, vagina suprema breviter foliifera; spieula ovata, paleis obtusis, 2 infimis majoribus spieulam aequantibus et ejus basin fere amplectentibus in mueronem crassiusceulum subfoliaceum attenuatis; perigonii setis laevibus achaenium multo superantibus; achaenio compresso- 3gono breviter apiculato. 4 — Heleocharis caesp. Lk. Lim- nochloa caesp. Rehb. Mai— Juli. Auf Torfmooren und torfhaltigem Heideboden, besonders nach der Küste zu. verbreitet. Dichte Polster bildend, grösser und kräftiger als die vorhergehende Art und leicht von derselben zu unterscheiden: «durch den furchig- gestreiften Stengel, dessen untere Scheiden gelblich - weiss und blattlos sind, dessen obere grüne Scheide aber mit einem linienförmigen, stumpfen, 2-3‘ lan- gen Blatte versehen ist, «durch das hell rostbraune kurze Aehrchen, durch die viel grösseren untersten Spelzen, die in eine blattartige, stumpf- abge- rundete, mehrrippige Stachelspitze verschmälert sind und das Aehrchen fast ganz umfassen, und durch die ganz glatten, langen Perigonborsten. Die Spelzen fallen bei der Fruchtreife leicht ab. Die Früchte sind verkehrt- eiförmig, schwach 3seitig, zusammengedrückt, glänzend grau, von einer sehr kurzen Stachelspitze gekrönt. Die Pflanze hat im Habitus auch Aehnlichkeit mit einem blühenden Eriophorum alpinum I. Sect. IL, Cladantheli Fr. Anthela pseudolateralis, folium involucrale inferius majus, ereetum, eontinnationem caulis referens. a. Paleae apice integrae, mucronatae. 4. 8. setäceus L., — caule setaceo tereti; spienlis geminis ternisve spurie lateralibus sessilibus folio involuerali brevioribus; paleis obtusis muceronatis; stigmatibus 3; achaenio subrotundo- obovato compressiusculo sub3ögono mucronato longitudinaliter costato et transversim subtilissime striolato. ® — Isolepis set, R. Br. Juli— September. In ausgetrockneten Gräben, auf überschwemmten Plätzen, an Ufern, hier und da, aber unbeständig. Rügen: bei Gingst, Sellin, auf der Schaabe (Münter). Stralsund: Voigdehagen, Negast, See- mühl, Moysahl, Pennin, Borgwall, Abtshagen, Zinkendorf, bei Martensdorf am Wege nach Zansebur (Fischer). Greifswald: am Jeserschen See, bei Leist, Strohkamp bei KEldena (Münter). Wolgast: unter dem Cisaberge (Münter), unter den Anlagen am Graben der die Eisenbahn schneidet, Gräben bei Ernsthof, an den Tümpeln zwischen Schalensee und Netzeband. Usedom: bei Mölschow am Wege nach Hammelstall, am Grossen Krebssee bei Heringsdorf. Wurzel faserig, dichte Polster bildend. Stengel 2—6“ h., mit 1—2 röthlichen, meist blattlosen oder ganz kurz beblätterten Scheiden. Das untere Hüllblatt borstenförmig, längsfurchig, den Stengel scheinbar fort- setzend, vielmal kürzer als der Stengel, 2--4mal so lang als die kleine, kopfförmige Spirre, zuletzt gekrümmt abstehend. Staubgefässe 2. Spelzen CYPERACEAE. 515 länglich-eiförmig, purpurbraun, mit einem grünen, in eine kurze, dicke Stachelspitze auslaufenden Mittelnerv. Früchte bräunlich. rundlich-verkehrt- eiförmig, etwas zusammengedrückt und schwach 3seitig, grade wie die Früchte von Heleocharis acicularis mit Längsrippen und zarten Querstreifen versehen. Perigonborsten fehlend b. Paleae apice cum mucrone emarginatae, 5. $. lacustris L., — caule tereti vöridi; anthela composita spurie laterali, spieularum fascieulis pedunculatis sessilibusque;, folio involuerali infimo erecto anthelam vix superante vel ea breviore; paleis Zaevibus fimbriatis cum mucrone emarginatis; stigmatibus 3; achaenio 3g0no mucronato. 4, Juni— Juli. In langsam fliessenden und stehenden Gewässern, beson- ders in Landseen, häufig. Wunzelstock dick, kriechend. Stengel 2—8° h., an der Basis finger- dick, stielrund, grasgrün, die unteren Scheiden hlattlos, die obersten bis 6° lange, rinnige Blätter tragend. Spirren 2—3“ 1., scheinbar seitenständig, aus gestielten und zum Theil sitzenden, kopfartigen Aehrenbüscheln zu- sammengesetzt. Unteres Hüllblatt am Grunde rinnig, oberwärts stielrund, stechend, aufrecht, ungefähr von der Länge der Spirre oder etwas kürzer. Aehrchen länglich oder eiförmig, rostbraun. Spelzen glatt oder mit verein- zelten erhabenen Punkten, häufig querrunzelig, am Rande gefranst, breit -ei- förmig, an der Spitze ausgerandet-2lappig, mit abgerundeten Lappen, in der Ausrandung stachelspitzig. Antheren mit weich - stachlig - gebärteter Spitze. Narben 3 Frucht glänzend dunkelgrau, breit verkehrt - eiförmig, zusammen- gedrückt 3kantig, stachelspitzig, so lang wie die 6 rückwärts feinstacheligen Perigonborsten. — Binse. 6. S. Tabernaemontani Gım., — caule tereti glauco: authela eomposita spurie laterali, spienlarum fasciculis peduneulatis sessi- libusque; folio involucrali infimo erecto anthelam vix superante vel ea breviore; paleis punctato-scabris fimbriatis cum mucrone emarginatis; stigmatibus 2; achaenio compresso subtrigone con- vexo. 4, — S. glaucus Sm. Juni— Juli. Verbreitet, liebt gerne salzhaltiges Wasser, daher sehr häufig an der Küste in Gräben und geschützten Buchten des Binnenstrandes, olt grosse Strecken der Ufer umsäumend. Steht dem S. lacustris sehr nahe und wird von manchen Botanikern nur als Abart «desselben angesehen. Ich habe die Pflanze hier stets sehr beständig gefunden und sie lässt sich unschwer unterscheiden durch den (dünneren, immer blaugrünen Stengel, meist kleinere Spirren und Aehrchen, durch die von erhabenen purpur-brännlichen Punkten rauhen Spelzen, durch die an der Spitze kahlen oder fast kahlen Antheren, durch 2 Narben und kleinere mehr zusammengedrückte, planconvexe Früchte. — Binse. 7. 8. pungens Vahl, — caule Sguetro; anthela eonglomerata spurie laterali, spieulis omnibus sessilibus; folio involuerali in- 99% v9" 516 _ CYPERACEAE. fimo erecto anthelam longe superante; paleis margine fimbriatis cum mucrone emarginatis, lobulis acutis; stigmatibus 2; achaenio plano-convexo. 4 — 8. Rothii Hoppe. ß. monostachys (Sonder.), — spieula solitaria. Juli— August. Auf Wiesen und an Ufern, nur auf Usedom: am Schlön- see bei Heringsdorf und auf den Wiesen an der Westmole bei Swinemünde, in Menge; ß. vereinzelt unter der Hauptform. Eine ausgezeichnete Art, die mit keiner der übrigen hiesigen Arten "verwechselt werden kann. Wurzelstock lang kriechend, braun. Stengel 1—1}° h., dünn, 3kantig mit hohlen Seiten. Die beiden oberen Scheiden mit 3kantig-rinnigen, starren Blättern. Aehrchen 3—5, seltner nur 1, sämmtlich sitzend und zu einer kleinen kopfförmigen, seitlichen Spirre zu- sammengedrängt. Das unterste Hüllblatt dem Stengel ähnlich und diesen gleichsam über den Blüthenstand 2—6“ lang fortsetzend. Spelzen zimmt- braun, die Zipfel der Ausrandung spitz. Antheren in eine pfriemliche, stachelwimperige Spitze auslaufend, Frucht grünlich - gelb, verkehrt - eiförmig- rundlich, planconvex zusammengedrückt, sehr kurz gespitzt. Perigonborsten wenige, sehr kurz, auch ganz fehlend. Sect. III. Phyllantheli Fr. Anthela terminalis, composita. Folia involueralia plura, gramineo-plana, inferius non majus. 8. $. maritimus L., — caule 3quetro folioso; anthela eompo- sita, spicularum fascieulis peduneulatis sessilibusque; foliis involu- cralibus planis; paleis apice 2fidis, laciniis acutis dentieulatis, e@ fissura cuspidatis; perigonii setis retrorsum scabris achaenio bre- vioribus. 4, ß- macrostachys (Willd), — spienlis elongatis subpolli- earibus. y. eompactus (Hoffm.), — spieulis omnibus sessilibus con- glomeratis. d. monostachys (Sonder), — spieula solitaria. Juni— September. In Gräben, an Ufern, in der Nähe der Küste, ge- mein; die Varietäten unter der Hauptform, d. am seltensten. Wurzelstock kriechend und Ausläufer treibend, mit nussgrossen, knollen- förmigen Verdiekungen. Stengel 1—4' h., scharf 3kantig, ganz beblättert. Blätter flach, gekielt, bis 2‘ br., die oberen meist den Stengel überragend. Spirre gipfelständig, Aehrehenbüschel aus 2—S Aehrehen gebildet, die seit- lichen lang gestielt, die mittleren meist sitzend, seltner sämmtliche Aehrchen sitzend und knäuelförmig zusammengedrängt. Hüllblätter den Stengelblättern ähnlich, meist länger als die Spirre. Aehrehen braun, eirund, oder auch wie in 8. walzenförmig, von 4—1“ Länge. Spelzen rundlich -eiförmig, an der Spitze 2spaltig, ınit langer Stachelspitze aus der Spalte, die Lappen spitz und gezähnelt. Narben 3. Frucht glänzend braun, verkehrt - eiförmig, schwach -3seitig- planeonvex. GYPERACEAE. 517 9. S. silvaticus L., — caule 3gono folioso; anthela supra- decomposita, spicularum fascieulis longe peduneulatis sessilibus- que, spieulis ovatis binis ternis capitato- congestis; foliis involu- eralibus planis; paleis obtusis nervo excurrente mucronulatis; perigonii setis retrorsum scabris achaenio sublongioribus. 4, Juni— Juli. Auf Wiesen, in quelligen Gebüschen, an Gräben und Ufern, häufig. Wurzelstock walzenförmig, kriechend mit kurzen Ausläufern. Stengel, 1—3° h., 3kantig, mit runden Seiten, beblättert, die oberen Knoten unbe- deckt, über die Blattscheiden hervorragend. Blätter lanzettlich -linienförmig, gekielt, 4—6' br. Aehrchen klein, 13—2‘“ ]., eirund, schwärzlich - grün, zu 3—5 knäuelförmig gehäuft. Spelzen mit einem grünen, gewöhnlich in eine ganz kurze Stachelspitze auslaufenden Mittelnerv. Früchte verkehrt- eiförmig, Skantig, hellgelblich, sehr klein und kaum 3 1. 10. 8. radicans Schk., — stolonibus cauliformibus demum arcuato-deflexis et apice radicantibus; caule 3gono folioso; an- thela supradecomposita, spieularum faseiculis longe peduneulatis sessilibusque, spiculis ovato-lanceolatis solitariis pedicellatis; foliis involucralibus planis; paleis obtusis mutieis; perigonii setis contortis laevibus apice denticulatis achaenio plus duplo longio- ribus. 4, Juni— Juli. Auf überschwemmtem Boden an Ufern von Seen und Tümpeln, bis jetzt nur am Hohen See bei Gülzow unweit Loitz von Zabel gefunden. Hat ganz den Habitus der vorigen Art und auch die schwarz - grüne Farbe der Aehrchen, ist jedoch schlanker und treibt gleich nach der Blüthe stengelähnliche Ausläufer, die sich später in einem Bogen zur Erde neigen und an der Spitze wurzeln. Die Aehrcehen sind länger, bis 3“ 1.. mit Aus- nahme der mittelständigen sitzenden ziemlich lang gestielt, fast immer ein- zeln, nur sehr selten zu 2. Der Mittelnerv der Spelze verschwindet vor der stumpfen Spitze, während er bei der vorigen Art in eine kurze Stachelspitze ausläuft. Die geschlängelten Perigonborsten sind 2—3mal so lang als die Frucht, glatt und nur gegen die Spitzen mit einzelnen, rückwärts gerichteten Stachelzähnchen besetzt. Seet. IV. Blysmus Panzer. Spieulae approximatae, in spicam terminalem, disticham dispositae. 11. S. compressus (L.) Pers., — foliis linearibus supra medium carinatis; spica composita disticha terminali, spiculis 6—8fNloris palea infima longioribus; perigonii setis retrorsum scabris; achae- nio late obovato compresso. 4 — Schoenus compr. L. Seirp, Carieis Retz. Blysmus compr. Panz. Juni— Juli. Auf Triften, Wiesen, an Gräben, verbreitet, 518 CYPERACEAE Wurzelstock kriechend. Stengel 4—1’ h., stumpf 3seitie. Blätter von der Länge des Stengels, flach, fast rinnig, unterseits über der Mitte gekielt, am Rande schärflich. Aehre länglich, bis 1“ 1., zuweilen durch einen unteren Seitenast etwas ästie, zweizeilig, rosthraun, durch ein blattartiges Hüllblatt von sehr veränderlicher Länge gestützt. Aehrehen 6—12, 6—8blüthie. Narben 2. Frucht braun, zusammengedrückt, breit verkehrt-eiförmig, an der Basis verschmälert, mit langem Griffel gekrönt. Perigonborsten rück- wärts schärflich, fast noch einmal so lang als die Firneht. 12. $. rufus (Huds.) Schrad., — foliis lineari-teretibus ecari- natis ; spiea composita disticha terminali, spieulis 2—3floris paleam infimam aeguantibus; perigonii setis erecto-puberulis plerumque nullis; achaenio Zanceolato compressiuseulo. 4, — Schoenus ruf. Huds. Blysmus ruf. Lk. Mai— Juni. Auf salzhaltigen Wiesen im Verlaufe der ganzen Küste, häufig. Ist der vorhergehenden Art sehr ähnlich, aber verschieden durch einen meist niedrigern, runden Stengel, durch halbrunde, unterseits nicht gekielte, oberseits schwach häutig -rinnige, glatte Blätter, durch kleinere, meist kürzere Aehren mit wenigblüthigen Aehrchen, dessen unterste Spelze das ganze Aehrehen einhüllt, und durch gelbliche, wenig zusammengedrückte, lanzett- liche, oben und unten verschmälerte Früchte, die fast noch einmal so lang (fast 2 1.) als bei S. eompressus sind. Die Perigonborsten sind selten vorhanden. Die Aehre hat die Farbe der vorhergehenden Art, wird aber bei (der Fruchtreife dunkelkastanienbraun. 7. ERIOPHORUM 1. Spicula terminalis, vel plures pedun- eulatae, sublaterales. Paleae undique imbricatae, persistentes. Perigonii setae demum in lanam densam, paleis multoties longiorem et achaenium involventem excerescentes. III, 1. Wollgras. * Spieula terminalis, solitaria, 1. E. alpinoum L., — rhizomate repente; caule 3quetro scabro, vaginis superioribus foliiferis, foliis brevissimis; spicula solitaria oblonga pauciflora; perigonii setis sub6 demum in lanam erispulo-fleeuosam elongatis. 4 — Linagrostis alp. Scop. Lim- nochloa alp. Drejer. Mai— Juni. In Torfsümpfen, selten. Stralsund: im Negaster Moor. Grimmen: im Neu-Elmenhorster Moor (Holtz). Rügen: auf dem’ Serpin und Porstmoore bei Putbus (Meyer). Wurzelstock kriechend und stark verzweigt. Stengel aus kurzer, bogi- ger Basis aufrecht, zur Blüthezeit 3—4“ h,, später gegen 1° h., nur an der Basis bescheidet, die oberen Scheiden mit ganz kurzen, anliegenden, 3kan- tig-pfriemlichen, schärflichen Blättern. Das gipfelständige Aehrchen hell- rostbräunlich, klein, 2 ]., mit einem ebenso gefärbten Hüliblatte, dessen grüner Mittelnerv in eine starke, pfriemliche, stumpfe, das Aehrchen nicht überragende Spitze ausläuft. Narben 2—3. Frucht braun, verkehrt-eiförmig, CYPERACEAE. 3, scharf 3kantig, stachelspitzig. Die weisse, krause, sehr lockere Wolle etwa mal so lang als das Aehrchen. Hat zur Blüthezeit grosse Aehnlichkeit mit Seirpus caespitosus L., unterscheidet sich aber ausser den übrigen Kennzeichen sogleich durch den 3kantigen, seharfen Stengel und durch die Wolle. 2. E. vaginatum L., — radice caespitosa; caule inferne tereti superne 3gono laevi; foliis margine scabris, vaginis superioribus ventricosis aphyllis; spicula solitaria ovato-oblonga multiflora; perigonii setis numerosis demum in lanam rectam densam elon® gatis. 4, April— Mai. Auf Torfmooren und in Waldsümpfen, häufig. Grosse, dichte Polster bildend. Stengel zuletzt bis 14° h. Wurzelblätter und untere Stengelblätter fadenförmig, oberseits rinnig, unterseits scharf - gekielt, Stengelblätter mit bauchig-aufgeblasenen, gestreiften, oft röthlichen Scheiden, die beiden obersten Scheiden schief abgestutzt, ohne Blätter oder nur mit blattartiger Spitze. Aehrchen oval bis länglich, 10—12“' 1. Spelzen schwärzlich - grau, mit breitem, trockenhäutigem, farblosem Rande, lanzettlich, lang zugespitzt. Narben 3. Die dichte Wolle aus langen, geraden Fäden bestehend. =®= Anthela terminalis, spieulae plures peduneulatae, demum nutantes. 3. E. polystächyum L., — caule teretiuseulo, foliis linearibus canalieulatis apice 3quetris; spieulis pluribus, peduneulis laevi- bus. — E. angustifolium Roth. April— Mai. Auf Torfmooren und sumpfigen Wiesen, gemein. Locker polsterförmig, mit kurzen, schiefen Ausläufern. Stengel 1—2' h., untere Scheiden hellbraun. Blätter lineal, rinnig-gekielt, am Rande etwas rauh. Spirre zuletzt ihre Hüllblätter überragend. Aehrehen 3—5, gestielt oder die mittleren sitzend, eiförmig oder länglich, die Aehrchenstiele ganz glatt. Spelzen eiförmig-lanzettlich, zugespitzt, röthlich-grau. Frucht schwarzbraun, verkehrt-eiförmig-länglich, scharf 3kantig, ganz kurz stachel- spitzig. 4. E. latifolium Hoppe, — caule 3gono; foliis planis apice 3quetris; spieulis pluribus, pedunculis scabris. & — E. polysta- chyum £#. L. Fl. Suec. Mai— Juni. Auf nassen Wiesen und Torfmooren, verbreitet. Durch den mehr polsterförmigen Wuchs, den Mangel der Ausläufer, durch breitere, 3—4.“' breite, flache, unterseits gekielte Blätter, kleinere, meist zahlreichere Aehrchen und durch die von vorwärts gerichteten, kleinen Häkchen schärflichen Aehrchenstiele von der vorhergehenden Art leicht zu unterscheiden, 590 OYPERACRAE. - 5. E. gracile Koch, — caule sub3gono; foliis angustissimis Squetris; spieulis pluribus, peduneulis tomentoso- scabriusculis. 4, — E. triquetrum Hoppe. E. polystachyum y. L. Fl. Suec. Mai— Juni. In Torfgruben und tiefen Sümpfen, meistens in’Gesellschaft von Carex filiformis und Sphagnum. Ist leicht zu erkennen an dem langen, kriechenden Wurzelstock, den dünnen, schmächtigen, selten über 1° langen Stengeln, den sehr schmalen, kaum 1°“ breiten, schwach-rinnigen, 3kantigen, bis über 1° langen Wurzel- blättern, an den kürzer gestielten und kleineren Aehrehen und besonders an den schärflig-filzigen Aehrchenstielen. Die Spelzen sind grün, nach oben bräunlich, stumpf und mehrnervig, die Früchte schmal-länglich - keilförmig, ökantig, nicht stachelspitzig. Trib. III. CARICEAE Nees. Flores menoiei rarius dioiei. 8. CAREX Mich. Flores unisexuales, paleis imbricatis fulti, in spieulas multifloras dispositi. Perigonium nullum. Flos mase: Stamina 3. Flos femineus spathella utrieuliformi persistente inclusus. Stylus 1; stigmata 2—3. Achaenium spathella aucta inclusum, pseudocarpium utrieuliforme referens.. XXI, 3. — Segge. Die Carices lassen sich in den allermeisten Fällen erst sicher im . fruchtenden Zustande bestimmen, es sind daher die Beschreibungen nur auf die fruchtende Pflanze zu beziehen. Auch bezeichnen bei dieser Gattung die Monate nicht die Blüthe-, sondern die Fruchtzeit. Uebersicht der Arten. J. MONOSTACHYAE Fr. Ein einziges Aehrchen au der Spitze des Stengels. 1. C. dioica L. 2, C. pulicaris L. II. HOMOSTACHYAE Fr. Achrchen sämmtlich oder der grössere Theil Blüthen beiderlei Geschlechts enthaltend, fast gleichgestaltet, meistens genähert und eine oft unter- brochene Aehre, seltner eine Rispe bildend. * Wurzelstock lang kriechend. Narben 2. 3. ©. chordorrhiza Ehrh. 5. C. arenaria L. 4. C. disticha Huds. 6. C. praecox Schrb. *% Wurzel faserig, Polster bildend. Narben 2. ‘f Aechrchen an der Spitze männlich. (®) Achre grünlich; Scheinfrüchte sperrig-abstehend. 7. ©. vulpina L. 8. C. muricata L. @® Achre braun, oft braun und weiss gescheckt; Scheinfr. aufrecht. 9. 0. teretiuscula Good. 10. C. paradoxa Willd. 11. C. paniculata L. CYPERACEAE. 521 ij Achrchen an der Basis männlich. 12. C. leporina L. 15. 0. canesc (ns... 13. ©. echinata Murr. 16. C. remota L. 14. ©. elongata L. ©. remota < muricata Ritschl. 11I. HETEROSTACHYAE Fr. Aehrehen getrennten Geschlechts, das Endährchen oder die obersten männlich, die übrigen weiblich, sehr selten das Endährcehen auch an der Spitze weiblich. 1. Scheinfrüchte ohne Schnabel oder mit einem sehr kurzen, stielrundlichen, gestutz- ten, ausgerandeten, aber nieht gespaltenen Schnabel. A. Narben 2. Scheinfrüchte flach zusammengedrückt. * Untere Blattscheiden netzfaserig-zerreissend. 17. C. strieta Good. 15. caespitosa L. ** Untere.Blattscheiden ganz, nicht netzfaserig-zerreissend. 19. ©. Goodenoughiü Gay. 20. C. gracilis Curt. B. Narben 3. Scheinfrüchte mehr oder weniger 3kantig. * Scheinfrüchte kahl. j Hüllblätter ohne Scheiden. 21. ©. Buxbaumi Wahlenb. 22. C. limosa L. ir Büllblätter wenigstens die unteren mehr oder weniger langscheidig. [O) Blätter und Scheiden kahl. 23. ©. panicea L. 25. ©. pendula Huds. 24. C. flacca Schreb. 26. CO. strigosa Huds. @® Blätter und Scheiden weichhaarig. 27. C. pallescens L. ** Scheinfrüchte behaart. 7 Hüllblätter nicht oder kaum scheidig. Weibliche Aehrchen kugelig bis eiförmig- länglich und dichtblüthig. 28. C. pilulifera L. 29. C. ericetorum Poll. 30. CO, verna Vill. if Hüllblätter ganz scheidenförmig. Aehrcehen linienförmig- dünn, lockerblüthig. 31. C. digitata L. 2. Scheinfrüchte mit deutlichem, 2spitzigem oder 2zähnigem Schnabel. Narben 3. * Scheinfrüchte kahl. fi Hüllblatt des untersten Aehrchens mit langer Scheide. a. Spelzen spitzlich, aber ohne Stachelspitze. 2. C. flava L. 33. C. fulva Good. b. Spelzen mit Stachelspitze. 34. O©. distans L. 36. C. silvatica Huds. 35. 0. extensa Good. 37. C. Pseudo-Oyperus L. 522 CYPERACEAE. yy Hüllblätter ohne Scheide, 38. O. rostrata With. 40. ©. riparia Curt, 39. C. vesicaria L. 41. ©. acutiformis Ehrh. ## Scheinfrüchte behaart. 42. 0. filiformis L. 43. ©. hirta L. Sect. . Monostachyae Fr. Spieula terminalis solitaria. 1. C. dioica L., — rhizomate repente; foliis eaulibusque lae- vibus; spieula terminali solitaria dioica; stigmatibus 2; pseudo- carpiis patentibus ovatis maultinereiis. 4 — Ü. laevis Hoppe. Vignea d. Rehb. Mai— Juni, Anf Moorwiesen, verbreitet. Wurzelstock dünn, kriechend und Ausläufer treibend. Stengel 3—8“ h. rundlich, nebst den fadenförmigen, fast rinnig-3seitiren Blättern glatt- Männliche Aehrchen Jänelie ch-linienförmig, 6—8° ]., weibliche Aehrehen (dunkler braun, mehr oval, —4"' ]. Spelzen eiförmig, rostbraun, weisshäu- tig gerandet. Scheinfrüchte zuletzt weit abstehend, br aun, zusammengedrückt- eiförmig, in einen kurzen, schärflichen Schnabel verschmälert, vielnervig. Die männlichen Aehrchen entwickeln zuweilen an der Basis einige weibliche Blüthen (U. Metteniana Lehm. ©. dioiea var. isogyna Fr.) 2. C. pulicaris L., — radice caespitosa; foliis setaceis; spi- eula terminali solitaria androgyna superne maseula; stigmatibus 2; pseudocarpiis remotis lanceolatis utrinque attenuatis emervüis demum reflexis, paleis deeiduis. 4 — €. psyllophora Ehrh. Vignea pul. Rehh. Mai— Juni. Auf nassen, moorigen Wiesen. hier und da. Barth: Trebbin und Vogelsang (Holtz.). Stralsund: Voigdehäger Moor, am See bei Sandhagen, Negast (Fischer), Neu -Elmenhorst beim Schäferkathen (Holtz.). Greifswald: Ladebow, Hohemühl, Moore bei Potthagen und Grubenhagen (Hornschuch und Münter). Wolgast: Wiesen an «er Cisa, in der Gremitz. Lassan: beim Waschower Fischerhause (Heinrich). Anelam: auf den Peene- wiesen. Sehr ausgezeichnet «durch den unteren, weiblichen, lockerblüthigen Theil les Aehrchens, dessen oberer männlicher Theil wegen der dicht anliegenden Spelzen als eine pfriemenförmige Spitze erscheint. Scheinfrüchte 4—8, wegen der abgefallenen Spelzen sehr locker stehend und etwas zurückge- schlagen, lanzettlich, an der Spitze und Basis verdünnt, glänzend dunkel- braun und nervenlos. Bildet loekere Polster. Stengel 4— 8“ h. Innerhalb der Scheinfrucht an der äusseren Basis der Frucht findet sich bei dieser Art sehr häufig ein kurzer, borstenförmiger Spindelfortsatz. Seet. II. Homostachyae Fr. Spieulae plures androgynae, in spieam continuam vel interruptam, rarius in paniculam dispositae. “ Rhizoma repens. Stigmata 2. CYPERACEAE. 523 3. €. chordorrhiza Ehrh., — rhizomate longe repente; eaule laevi; spieulis androgynis apice maseulis in capitulum ovatum aggregatis; pseudocarpiis ovalibus nervoso -striatis in rostrum laeve apice scarioso - emarginatum contractis. A, — C. funiformis Clairv. Vignea chord. Rehb. Juni. In Moostorfsümpfen, sehr selten, bis jetzt nur im Negaster Moor bei Stralsund gefunden. Wurzelstock kriechend und vielfach verzweigt, sterile Blattbüschel und sehief aufsteigende, 6—10“ hohe, glatte Stengel treibend. Blätter viel kürzer als der Stengel, rinnig, am Rande etwas schärflich. Aehrehen wenigblüthig, zu 3—5 in ein 3-4" grosses, rundlich -eiförmiges Köpfchen vereinigt. Spelzen eiförmig, spitz, gelbbräunlich. Seheinfrucht hellgelblichbraun, oval, innen fast flach. aussen stark gewölbt, in einen glatten, dünnen, an der Spitze trockenhäutigen und ausgerandeten Schnabel zusammengezogen. 4. C. disticha Huds., — rhizomate longe repente; caule an- gulis scabro; spica oblonga dense vel inferne interrupta, spieulis supremis et inferioribus femineis, intermediis masculis; pseudo- carpiis ovatis plano-convexis nervosis margine angusto serrulato- scabro einetis, sensim in rostrum 2dentatum scabro- marginatum acuminatis. 4 — ©. intermedia Good. Vienea int. Rehb. Mai— Juni. Auf sumpfigen Wiesen, häufig. Hat erosse Aehnliehkeit mit der folgenden Art, ist aber leicht davon zu unterscheiden durch ihr beständiges Vorkommen auf nassen Wiesen und dureh die mur mit einem ganz schmalen, fein - gesägt-schärflichen Rande umgebenen Scheinfrüchte, welehe bei ©. arenaria J. einen über der Mitte stumpfwinklich hervortretenden, breiten, sich in den Schnabel fortsetzenden Flügel besitzen. Ist auch meist robuster, 1—3° h. und die Aehren sind gewöhnlich schmäler und länger. In der Regel sind zwar die mittleren Aehrehen männ- lieh und die unteren und oberen weiblich, doch kommen auch die mittleren Aehrehen am Grunde weiblich und die oberen männlich (C. repens Bell.) vor, selten finden sich bei einzelnen Ex, lauter weibliche Aehrchen. 5. C. arenaria I.., — rhizomate longe repente; spica sub- ovata vel oblonga densa rarius interrupta, spiculis superioribus masculis, inferioribus femineis, intermediis apice masculis; pseudo- carpiis ovatis compresse plano-convexis nervosis, a medio ala dilatata serrulato-scabra in rostrum 2 >fidum discenache einctis. 4, ß. remota Marss., — eaule elato gracili apice nutante; spi- culis inferioribus 2—3 remotis; folio involucrali plerumque longissimo. y. pseudoarenaria (Rchb.), — tota tenuior gracilior; spieulis omnibus androgynis fere totis femineis. 524 CYPERACEAE. Mai— Juni. Auf Sandboden, besonders im Flugsande der Seeküste, gemein; 2. in der Netzebander Heide bei Wolgast und in den Dünen von Usedom; y. an den Ufern bei der Wolgaster Fähre. Wurzelstock sehr lang oft bis 10° 1. kriechend, verzweigt, mit schwarz- braunen, faserigen, langen Scheidenresten bedeckt. Stengel 4—1‘ h., ober- wärts an den Kanten schärflich. Aehre meistens gedrungen, länglich, un- gefähr 1“ 1. Aehrehen 6—12, gelblich, eiförmig oder länglich, die unteren weiblich, die obersten in der Regel männlich, «ie mittleren an der Spitze männlich, doch wechseln «diese Verhältnisse grade wie bei der vorhergehen- den Art. Spelzen eiförmig-lanzettlich, fein zugespitzt, ungefähr von der Länge der Scheinfrucht, gelbbraun mit grünem Mittelstreif, weisshäutig ge- randet. Scheinfrüchte hellgelbbräunlich, mit 5—9 starken Nerven, von der Mitte an mit einem breiten, stumpfwinklich hervortretenden, feingesägt- schärflichen, sich in den 2spaltigen Schnabel fortsetzenden, grünen Flügel umgeben. Hüllblatt des untersten Aehrehens mehr entwickelt, doch von sehr veränderlicher Länge, mit pfriemlicher, krautiger Spitze. — Off. obs. Rad. Carieis aren. Die Var. #. remota zeichnet sich durch höhere, oft über 14‘ hohe, schlan- kere, an der Spitze überhängende Stengel und eine bis über 2“ lange Aehre aus, deren 2—3 untere Aehrchen oft 4“ weit von einanderstehen, wodurch die Pflanze einen fremdartigen Habitus erhält. Das Hüllblatt des untersten Aehrchens ist oft sehr lang und überragt die ganze Aehre. Die Var. pseudoarenaria (Rchb.) kann ich nur für eine schmächtige Form der ©. arenaria L. halten. Dass grade die androgynischen, fast weiblichen Aehrchen im Verein mit einem dünneren Wurzelstock, niedrigeren Stengel und schmäleren Blättern auftreten, hat Veranlassung gegeben, sie für eine besondere Art zu halten. Doch sind die angegebenen Merkmale sämmtlich höchst veränderlich. Im Habitus erinnert sie auch an die var. ligerica (Gay) der folgenden Art. 6. C. praecox Schreb. (1771), — rhizomate longe repente; spica ovali vel oblonga densa, spiculis basi masculis oblongis; pseudocarpiis oblongo-ovatis plano-compressis nervosis in TO- strum 2fidum acuminatis margineque anguste alato serrulato-ciliato in rostri apicem excurrente einctis. 4 — Ü. Schreberi Schrank. (1789). ß. ligerica (Gay), — robustior; spica minus densa; ala pseudocarpiorum paululum latiore. — C. ligerina Boreau. Mai— Juni. Auf sonnigen Hügeln und ‘Sandboden, selten. Rügen: auf der Schaabe Breege gegenüber (Holtz). Demmin: bei der Wolkowschen Gipsmühle (Tesch). £. auf Hiddensee im Schwedenhagen (Zbl.). Hat die grösste Aehnlichkeit mit GC. arenaria L., ist aber in allen Theilen schmächtiger und der Wurzelstock dünner; die Blätter sind schmä- ler, die Aehrehen dünner, mehr dunkelbraun, meist nur 3—6, an der Basis und nicht an der Spitze männlich und die kleineren Früchte haben einen schmäleren Flügelrand, der schon über der Basis beginnt. Die Var. ligerica (Gay) ist nach der Beschreibung in der Flore de France III. p. 392 sowie nach den von F. Schultz im Herbarium normale Cent. 4. No. 374 ausgegebenen Exemplaren nichts weiter als eine robuste Ü praecox Schreb. (C. Schreberi Schrnk), deren zahlreiche Aehrchen etwas CYPERACEAE. 525 weniger gedrängt stehen und deren Scheinfrüchte einen etwas breiteren Flügelrand besitzen. Von der ihr sehr ähnlichen Var. pseudoarenaria (Rechb.) der vorhergehenden Art, mit der sie gewöhnlich für synonym ge- halten wird, unterscheidet sie sich durch die an der Basis männlichen Aehrchen. ** Radix fibroso-caespitosa. Stigmata 2, T Spieulae apice masculae. @ spiea virescente, pseudocarpiis squarrosis. 7. C. vulpina L, — caule 3quetro angulis scaberrimo, late- ribus concavis; spica oblonga densa vel interrupta, spiculis apice masculis; pseudocarpiis squarroso-patentibus ovatis plano -con- vexis subalato-marginatis in rostrum 2fidum margine dense serru- lato-scabrum acuminatis 5—8nerviis, paleis cuspidatis. 4, a. nemorosa (Rebent.), — spica pallida interrupta; paleis virescenti-albidis margine pallide brunneis. Juni— Juli, Auf Wiesen, an Gräben und Bächen, häufig; $. an schat- tiren Orten, seltner als die Hauptform. Grasgrün. Stengel 1—2' h., steif und ziemlich stark, scharf 3kantig, mit concaven Seiten. Blätter 3—4‘ br., am Rande und Kiele scharf. Aehren grünlich oder hellgelbbräunlich, steif und diek, gedrungen, seltener unterbrochen, bis 2° 1., die einzelnen Aehrchen fast kugelig. Hüllblätter borstenförmig, in der Länge sehr veränderlich. Spelzen gelbbräunlich mit grünen Mittelstreifen, in #. ganz verblasst, etwas kürzer als die Scheinfrüchte. Diese ausserhalb mit 5—8 starken Nerven, auf der flachen Innenseite nerven- los, hellgelbbräunlich. 8. C. muricata L., — caule 390n0 angulis superne scabro, spica oblonga densa vel elongata interrupta, spiculis apice mas- eulis; pseudocarpiis squarroso-patentibus ovatis plano-convexis in rostrum margine dense serrulato-scabrum acuminatis enerveis vel basi obsolete nervosis; paleis mucronatis. 4, 5. virens (Lmk ), — spica basi interrupta, paleis pallidiori- bus; pseudocarpiis viridibus. — C. nemorosa Lumnitzer. y. divulsa (Good.), — caule gracili apice subnutante; spica elongata, spieulis inferioribus remotis virescentibus; pseudocarpiis minus squarrosis. Mai— Juni. Auf Waldboden, Hügeln, an Wiesenrändern und Wegen, verbreitet; $. unter der Hauptform an mehr schattigen Orten. y. seltner; Rügen: auf Jasmund am Rande der Stubnitz bei Ranzow und Hagen (Zbl.) und auf dem Zickerschen Höwt von Mönchgut (Zbl.). Insel Oje: an den Ufern beim Leuchtthurm. Demmin: sonnige Anberge (Münter).. 596 CYPERACEAR. Feiner als die vorhergehende Art, in der Hauptform kaum 1° h., die Form 3. und y. höher. Stengel 3seitig, mit flachen, fast convexen Flächen und mur oben scharf. Blätter halb so breit. Aehre gedrungen, oft kaum 1“ 1, in 2. und y. unterbrochen, bis 3” 1, mit entfernt stehenden Aehrchen, Spelzen hellbraun mit grünem Mittelstreif, bei 3. und y. ganz grünlich und blasser, oft weisslich. Scheinfrüchte nervenlos oder an der Basis undeutlich gestreift, grün, meist braun überlaufen. Die Var. y. divulsa (Good.) wird von Vielen noch für eine besondere Art gehalten, die Unterscheidungsmerkmale sind aber so unbeständig, dass man oft Pflanzen vor sich hat, von denen man nicht weiss, ob man sie zu C. muricata L. oder ©. divulsa Good. rechnen soll. Als Unterschiede werden gewöhnlich angeführt: der schlanke, an der Spitze überhängende Stengel, die entferntstehenden, meist kleineren Aehrcehen und mehr aufrecht- abstehende Scheinfrüchte. Die entferntstehenden Aehrehen bedingen aber auch das Ueberhängen des Stengels, der meistens höher als bei der Haupt- forın ist. Ein ganz ähnliches Verhältniss finden wir bei der var. 8. remota von C. arenaria L., die sich auch in der Tracht ähnlich zur Hauptform ver- hält. Die Grösse und Richtung der Scheinfrüchte ist sehr veränderlich, kleinere Scheinfrüchte kommen auch bei der Hauptform vor und so bleibt denn kein einziges‘ sicheres Unterscheidungsinerkmal übrig. Die Var. 2. virens (Lmk.) umfasst die Uebergangsformen. ) spica fuscescente, pseudocarpiis erectis. 9. C. teretiüseula Good., — caule gracili 3gono, lateribus con- vexiusculis; spiea composita densa, spieulis apice masculis; pseudo- carpiis ereetis ovatis gibbo-convexis extus medio leriter Isulcatis basi binerviis in rostrum latum 2dentatum margine serrulato-sca- brum attennatis. 4 — U. diandra Roth. (Der Name ist zwar elwas älter, beruht aber auf einer irrthümlichen Annahıne.) Mai— Juni. Auf sumpfigen Wiesen, verbreitet. Nicht so dieht polsterförmig und meist etwas kleiner als die beiden fol- senden Arten. Untere vertrocknete Blattscheiden grauschwärzlich. Stengel 1—1!’ h., unten rundlich, oben 3seitig mit convexen Seiten. Blätter sehr schmal, gekielt. Aehre bis 1“ I,, buntscheckig-kastanienbraun, aus einer dicht zusammengezogenen Rispe gebildet. Spelzen eiförmig, kurz zugespitzt, braun mit weissem Hautrande, von der Länge der Scheinfrüchte. Diese glänzend hellbraun, auf der Innenseite glatt, auf der Aussenseite mit einer seichten, helleren Furche, «die von 2 starken, kurzen, über der Basis sich oft theilenden Nerven beerenzt wird. Schnabel fast länger als der untere, verdickte Theil der Schemfrucht, aus breiter Basis sich allmälie ver- schmälernd. In der Jugend ist bei dieser Art die schlauchförmige Blüthenspelze meistens gespalten, die Spalte verwächst später, oft aber nicht vollständig, so dass man noch an der reifen Scheinfrucht in der helleren, seiehten Furche häufig den einen, freien Rand der Blüthenspelze erkennen kann. Es ist daher eigentlich falsch, die Aussenseite der Scheinfrucht den Rücken zu nennen, man müsste sie vielmehr als Bauchseite bezeichnen. Wird leicht mit den beiden folgenden Arten verwechselt. 10. C. paradöxa Willd., — caule superne 3quetro; spica de- CYPERACRAE. 527 composita subpaniculata laxa, spieulis apice maseulis; pseudo- carpiis subgloboso - ovatis adfringue 6—1nervoso- costatis in rostrum angustum 2dentatum scabro -marginatum contractis. 4, Mai— Juni. Auf sumpfigen Wiesen, in Torfmooren, verbreitet. Wächst in dichten Polstern und ist durch die etwas rispenförmige, meist schmälere und lockere, wegen des meist fehlenden oder doch sehr schmalen, weissen Hautrandes der Spelzen mehr rostbraune Aehre, mit ge- wöhnlich aufrechten Rispenästen, durch die hellbraunen, wenig glänzenden, beiderseits von fast rippenförmigen, dunkleren Nerven gestreiften Schein- früchte und besonders durch die in lange Fasern sich auflösenden, glänzend- schwarzen Reste der vorjährigen Blattscheiden, welche die Pflanze am Grunde ınit einem’ Faserschopf umgeben, von der vorhergehenden und folgenden Art leicht zu unterscheiden. j 11. C. paniculäta l.., — caule 3quetro; spica decomposita panieulata, spieulis apice maseculis; pseudocarpiis ovatis gibbo- eonvexis basi substriatis in vostrum 2dentatum scabro-mareinatum attenuatis. 4, ß. simplicior Anders., — spiea angusta; ramis simplieibus brevibus arreetis. Mai — Juni. Auf sumpfigen Wiesen, an Gräben und Teichufern, häufig; £. seltner und vereinzelt unter «der Hauptform auf Rügen und Usedom. Ist grösser und stärker als die beiden Vorhergehenden, 2-4° h., hat breitere, 3—5' breite Blätter, eine grössere 3—4“ lange und ästigere Aehre und sehr breit weisshäutig gerandete Spelzen, wodurch die Aehre sehr bunt- scheckig erscheint. Die Scheinfrüchte sind fast glatt, nur an der Basis mit schwach angedeuteten Nerven versehen. Die Var. 3. simplieior hat Aehnlichkeit mit C. paradoxa, unter- scheidet sich aber sogleich durch das Fehlen «des Faserschopfes an der Stengelbasis. jr Spieulae basi mascnlae. 12. C. leporina I.., — spica composita, spieulis basi mascu- lis sub6 alternis confertis oralibus; pseudocarpiis ovatis erectis plano- convexiuseulis nervoso-striafis in rostrum 2dentatum atte- nuatis margineque alato scabro in rostri apicem excurrente einetis, 4 — U. ovalis Good. Mai— Juni. Auf Wiesen, an Wegen und feuchten, unfruehtbaren Orten, häufig. khizom schief, dichte, feste Polster bildend. Stengel nur unterwärts beblättert, länger als die mässig breiten Blätter, stumpfkantig, nur unter der Aehre etwas schärflich. Untere Scheiden bräunlich - gelb. Aehrchen dick- oval, 3—4“' ]., braun, weist sehr genähert. Scheinfrüchte blassbräunlich, von der Länge der hellbraunen, weisshäutig gerandeten, mit grünem Mittel- nery versehenen Spelzen. Hüllblätter den Spelzen ähnlich, kürzer als das 528 CYPERACEAE. Aehrchen, das des untersten Aehrehens zuweilen in eine krautige, pfriem- liche Spitze verlängert. 13. C. echinata Murr. (1770), — spica composita, spieulis basi masculis 3—5 remotiusculis subglobosis; pseudocarpiis stel- latim squarroso-patentibus plano-convexis marginatis e basi ovata in rostrum 3dentatum scabrum sensim attenuatis extus subtiliter plurinerviis. & — C. Leersii Willd. (1787). C. stellulata Good. (1794). Mai— Juni. Auf Wiesen, sehr häufig. Dichte Polster bildend. Stengel —1’‘ h., starr, glatt, nur unter der Aehre etwas schärflich. Aehrehen grünlich, später bräunlich, die seitlichen rundlich, 2° gross, das endständige aus schmalem, keilförmigem , imänn- lichem Grunde rundlich verkehrt - eiförmig. Scheinfrüchte grün, am Grunde bräunlich, sternförmig auseinanderstehend, fast noch einmal so lang als die breit eiförmigen, bräunlichen, weissrandigen, mit grünem Mittelnerv ver- sehenen Spelzen, auf der Aussenseite nervig-gestreift, auf der Innenseite nervenlos. Die kurzen Hüllblätter den Spelzen ähnlich, das unterste zu- weilen mit krautiger Spitze. 14. C. elongata L., — spica composita, spieulis basi mascu- jis 8-12 alternis approximatis eylindrico-oblongis; pseudocarpiis demum patentibus subrecurvis lanceolatis compressiuseulis in ro- strum breve subintegrum scabriusculum sensim attenuatis adringue dense costato-multinervüs. 4 — C. Gebhardi Schk. Mai— Juni. Auf sumpfigen Wiesen, an feuchten, schattigen Orten, verbreitet. Stengel 1—2' h., scharf 3kantig. Blätter etwas schlaff, fast von der Länge des Stengels und 1} “ br. Aehre 2— a bräunlichen, etwas genäherten, 3—4'" langen Aehrchen zusammengesetzt. Unterstes Hüllblatt zuweilen krautig. Seheinfrüchte bräunlich , etwas nach aussen gekrümmt, lanzettlich,, mit kurzem, nicht abgesetztem Schnabel, beiderseits mit stark hervorragenden zahlreichen Nerven, länger als die bräunlichen Spelzen. 15. C. canescens L., — spica composita, spiculis basi mas- eulis 5—6, inferioribus remotiusculis oblongis ovalibus vel sub- globosis; pseudocarpiis erecto -patentibus ovatis plano-convexi- useulis leviter striatis rostro brevi subintegro scabriusculo apieu- latis. 4 — C. curta Good. Mai— Juni. Auf Wiesen, in Gräben und Sümpfen, sehr häufig. Wird leicht an den kleinen, bleichen, grünlich-grauen, später zuweilen etwas gelblichen Aehrehen erkannt. Wächst in ziemlich dichten Polstern. Stengel 1—1}‘ h., stwopfkantig, unter der Aehre schärflich, mit fast ebenso langen, graugrünen Blättern. Aehrchen etwas entfernt oder genähert, läng- lich bis fast kugelig, 3—4“ 1. Scheinfrüchte sehr klein, dieht, grünlich- weiss, durch einen kurzen, kaum ausgerandeten Schnabel gespitzt, etwas GYPERACEAE, 529 länger als die breiten, weisslichen oder etwas gelblichen, grünkieligen Spelzen. Die untersten Hüllblätter zuweilen pfriemlich - borstenförmig verlängert. 16. C. remota L., — caule gracili debili nutante 3gono su- perne scabriusculo; spica composita, spiculis basi masculis 6—8 ovatis alternis, inferioribus 3—4 remotis folüis involucralibus caulem superantibus suffultis; pseudocarpiis erectis ovatis plano-convexis extus subtiliter striatis, in rostrum 2dentatum scabrum acumi- natis. 4 Juni— Juli. In Laubwäldern und an feuchten, schattigen Orten, ver- breitet. Die ganze Pflanze nebst den Aehrchen grün. Stengel schlank und dünn, 1—2’ h., 3seitig mit etwas convexen Seiten, oberhalb an den Kanten etwas schärflich, meist mit überhängenden Aehrchen. Unterste Blätter kurz, obere lang, schlaff, doch kürzer als der Stengel. Aehrchen klein, bis 3° 1., die unteren oft über 1“ von einander entfernt, von sehr langen, blattartigen Hüll- blättern gestützt, das oberste Aehrehen mit langem, keulenförmigem, männl. Grunde. Scheinfrüchte weisslich, der Schnabel grün, länger als die weiss- lichen, selten rothbräunlich überlaufenen, mit einem grünen Mittelnerv ver- sehenen, eiförmigen, zugespitzten Spelzen. C. muricata < remota Ritschl., — caule stricte erecto superne scabro; spica composita, spiculis plerumque basi masculis 6—8 ovatis alternis, inferioribus compositis remotis, infimis foliis in- volucralibus strietis caulem saepe superantibus suffultis; pseudo- carpiis erectis ovatis plano-convexis extus subtiliter striatis in rostrum 2dentatum scabrum acuminatis. & — C. axillaris Good. Juni— Juli. Auf Wiesen, in feuchten Gebüschen, selten. Tribsees: auf den Recknitzwiesen bei Wohsen von Herrn Holtz gefunden. Loitz: Peene- wiesen Zeitlow gegenüber (Münter). Ist der €. remota sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch einen steiferen, stärkeren Stengel, breitere Blätter und etwas grössere Aehrchen, wovon die unteren, entfernteren aus 3—4 dicht kopfförmig vereinigten Aehrchen zusammengesetzt sind. Die Aehrchen sind zuweilen auch an der Spitze männlich. Die Länge der Hüllblätter ist sehr veränderlich. Sect. III. Heterostachyae Fr. Spieulae sexu distincetae, terminalis vel supremae masculae, reliquae femineae; rarius terminalis androgyna. 1) CYRTOSTOMAE Fr. Pseudocarpia erostrata vel rostello bre- vissimo tereti truncato vel oblique emarginato apiculata. A. Distigmaticae. Stigmata 2. Pseudocarpia compressa. 17. C. strieta Good., — radice dense caespitosa; caule foliis- que striete erectis scabris, foliorum vaginis omnibus reticulato- fibrillosis; spiculis masculis 1—2, femineis 2—3 elongato-cylin- 34 530 5 CYPERACEAE. drieis striete erectis subsessilibus; foliis involucralibus basi auri- eulatis, infimo spiculam subaequante; pseudocarpiis late elliptieis plano-compressis 5—7/nerviis paleas superantibus. % — C. caespitosa Gay. ß. fallax Marss., — foliis angustissimis, vaginis parcius fibril- losis; pseudocarpiis latis subrotundo - elliptieis. Mai— Juni. In Sümpfen und auf nassen Wiesen, häufig. #. bei Hammel- stall auf Usedom. Bildet grosse, dichte Polster ohne Ausläufer. Stengel 11—3° hoch, straff aufrecht, meist nur unten mit kurzen, etwas bläulich-grünen Blättern und blattreichen, sterilen Blattbüscheln versehen. Blattscheiden netzfaserig zerreissend, die untersten vertrockneten blass gelblich-grau. Blätter ziem- lich flachrinnig, mit scharfen, sich beim Trocknen zurückbiegenden Rändern. Hüllblätter ziemlich klein, wenigstens das unterste blattartig und ungefähr so lang wie das Aehrchen, am Grunde mit 2 länglichen, trockenhäutigen, mehr oder weniger schwärzlichen Oehrchen den Stengel umfassend. Weib- liche Aehrchen bis 11“ ]., die oberen an der Spitze öfter männlich. Schein- früchte dicht gedränst und bald abfallend, mattgrün, selten schwärzlich, flach zusammengedrückt, mehr oder weniger breit elliptisch, 5—7nervig, die Seitennerven fast randständig; der Schnabel ein kurzes, stielrundliches, un- getheiltes Spitzchen. Spelzen länglich -lanzettlich, braunschwarz mit grünem Mittelnerv, meist kürzer und viel schmäler als die Scheinfrüchte. Die Var. . fallax besitzt ein sehr undeutliches Fasernetz und wird dadurch der C. Goodenoughii y. turfosa ähnlich, unterscheidet sich aber durch den eigenthümlichen, kräftigen Habitus und den dicht polsterförmigen Wuchs, ohne Ausläufer. 18. C. caespitösa L., — radice dense caespitosa; caule foliisque subflaceidis, vaginis foliorum inferiorum reticulato-fibril- losis; spiculis approximatis, mascula solitaria, femineis 2—3 ob- longis erectis subsessilibus; foliis involucralibus basi auriculatis, infimo foliaceo spicula breviori; pseudocarpiis elliptieis utringue convexiusculis enerviis paleas superantibus. *& — C. pacifica Drejer. ©. Drejeri O. F. Lang. Mai — Juni. Auf sumpfigen Wiesen, streckenweise; häufig auf den Wiesen des Darsses, längs der Recknitz, Trebel und der oberen Peene (Zbl.). Greifswald: bei Jager (Arndt). Ist der ©. Goodenoughii viel ähnlicher als der C. strieta, mit welcher letzteren sie den dichtpolsterigen Wuchs und das Fasernetz der Blattscheiden gemeinschaftlich besitzt, doch ist dieses viel weniger entwickelt und beschränkt sich nur auf die untersten Scheiden. Die schlanken, dünnen, etwas überhängenden, selten über 1‘ hohen Stengel, die schlaffen, schmalen, freudig grünen Blätter, die kleinen kurzen, 4—6‘“* langen, meist sehr ge- näherten, bräunlichen Aehrchen mit sehr kurzen, grossöhrigen Hüllblättern, ganz besonders aber die kastanienbraunen, oft purpurroth überlaufenen, unteren Blattscheiden zeichnen diese Art vor den übrigen verwandten aus, Die Scheinfrüchte sind auf beiden Seiten mehr convex, nervenlos, fein punktirt (bei hinreichend starker Vergrösserung lassen sich aber auch bei CYPERACEAER. 531 den übrigen Arten der Distigmaticae feine erhabene Punkte erkennen) und meist von bräunlich-grüner Farbe. 19. C. Goodenoughii *) Gay (1839), — rhizomate laxe caespitoso stolonifero; caule basi foliato, vaginis foliorum integris; spicula mascula solitaria, femineis 2—4 erectis oblongis vel elongato- eylindrieis subsessilibus; foliis involucralibus basi auriculatis, in- fimo spicam subaequante vel superante; pseudocarpiis subrotundis vel elliptico-ovatis plano-convexis obsolete plurinerviis paleas obtusas superantibus. 4 — C. caespitosa Aut. plur. non L. C. vulgaris Fr. (1842). -ß. juncea Fr., — elongata, gracilis; foliis angustissimis sub- convolutis longissimis strietis; spiculis subdistantibus. y. turfosa (Fr.), — elata, gracilis; foliis planiusculis, vaginis subfibrillosis, spiculis fem. gracilibus arrectis. Mai— Juni. Auf Triften, Wiesen und in Sümpfen, gemein, £. bei Mölschow und Hammelstall auf Usedom. y. Wolgast: Waldsümpfe beim Jagdkrug. Usedom: bei Hammelstall und auf den Strumminwiesen. Eine sehr veränderliche Pflanze. Stengel 4—1'h, schlank, ie in einen schwachen Bogen gekrümmt. Blätter graugrünlich oder grün, bald mehr oder weniger flach, bald rinnig und beim Trocknen mit den Rn ein- gerollt. Scheiden ganz, bräunlich- grau. Hüllblätter gewöhnlich kürzer als der Stengel, doch denselben auch weit “überragend. Aehrchen länglich-eylindrisch, selbst oval-länglich, 4—1“ 1., mehr oder weniger von einander entfernt und meist sitzend. lichte breit- elliptisch - eiförmig, selbst fast rundlich, aussen gewölbt, innen flach, mit schwachen Nerven, gewöhnlich grün, selten rostfarben oder schwarz, etwas länger als die stumpfen, eiförmig- länglichen, schmäleren, braunschwarzen Spelzen. Von den beiden Vorhergehenden durch den Ausläufer treibenden Wurzel- stock und durch die ganzen, nicht netziaserig zerreissenden Scheiden un- schwer zu unterscheiden. Die Var. y. turfosa Fr. erinnert in ihrem Habitus an C. strieta Good., auch trennen sich beim Zerreissen der trocknen Scheiden einzelne Fasern ab, doch treibt die Pflanze stets kurze Ausläufer und der schlanke, oft bis über 2° hohe Stengel ist höher hinauf beblättert und mit sehr lang- blättrigen, sterilen Blattbüscheln versehen. Die weiblichen Aehrchen stehen straff aufrecht, sind schlank eylindrisch, oft über 14“ I. 20. €. gracilis Curt., — rhizomate stolonifero ; caule scaberrimo foliato, foliis latis planis flaceidis, vaginis integris; spiculis mas- culis 2—3, femineis 3—5 elongato-cylindrieis nutantibus, inferio- ribus peduneculatis; foliis involuceralibus foliaceis latis basi auri- culatis, infimo caulem superante; pseudocarpiis ovato - elliptieis *) sprich Guddenowii; Goodenough ist der Name eines Englischen Bo- tanikers, der sich um die Unterscheidung der Carices grosse Verdienste er- worben hat. 34* 532 CYPERACEAE. vel subrotundis utrinque subinflato-comvexis obsolete nervosis paleas acutas subaequantibus. & — Ü. acuta Aut. plur. L. pr. parte. Mai— Juni. Auf sumpfigen Wiesen, in Gräben, häufig. Durch die kriechenden Ausläufer, den steifen, an der Spitze zur Blüthe- zeit übergebogenen, scharf ökantigen, 1—3’ hohen Stengel, die langen, 2—4' breiten, ziemlich flachen, beim Trocknen am Rande zurückgebogenen Blätter mit ganzen Scheiden, durch die 2-3 männlichen und zahlreicheren weib- lichen, 11—2“ langen Aehrchen, wovon die unteren meistens gestielt sind, unschwer zu erkennen. Die Scheinfrüchte sind meistens gelbgrünlich oder bräunlich, etwas gedunsen, unter der Lupe zart erhaben punktirt, so lang oder etwas kürzer als die schmäleren, spitzen, selbst stachelspitzigen, lan- zettlichen, violett-schwarzen, meistens mit grünem Mittelstreifen versehenen Spelzen. B. Tristigmaticae. Stigmata 3. Pseudocarpia subögona. * Leiocarpae Lang. Pseudocarpia glabra. j folia involueralia non vaginantia. 21. C. Buxbaumii Wahlenb., — foliorum vaginis reticulato- fibrosis; spicula terminali androgyna obovata inferne mascula, reliquis sub3 femineis oblongo-cylindrieis sessilibus, infima re- motiore breviter pedunculata; foliis involucralibus anguste foliaceis basi auriculis caulem amplectentibus, infimo caulem subaequante; pseudocarpiis ellipsoideis 3gonis nervosis rostello brevissimo apiculatis, paleas mucronatas subaequantibus. & — C. polygama Schk. C. subulata Schuhm. Juni— Juli. Auf sumpfigen Wiesen, bisher nur auf den Peenewiesen bei Aalbude unweit Demmin von Zabel gefunden, aber wahrscheinlich im Peenegebiete weiter verbreitet. Wurzelstock kriechend, mit verlängerten, unterirdischen Ausläufern, ausser den Blüthenstengeln kurze, sterile Blattbüschel treibend. Stengel steif aufrecht, 3kantig, "oberwärts scharf, 1—2° h., wie die etwas steifen, . schmalen Blätter bläulich-grün. Untere Blattscheiden purpurroth überlaufen, in lange Fasern netzförmig zerreissend. Das Endährchen verkehrt - eiförmig, an der Spitze weiblich, am Grunde männlich, zuweilen ganz weiblich, nur in seltenen Fällen ganz männlich und dann viel schmäler, die Seitenährchen 3—4, kurz cylindrisch, das unterste etwas weiter entfernt und nur allein kurz gestielt, die übrigen sitzend. Hüllblätter an der Basis ziemlich gross geöhrt, mit den Oehrchen den Stengel umfassend und öfter fast kurzschei- dig. Scheinfrüchte grünlich, elliptisch - ökantig, stark nervig und fein punk- tirt, kaum geschnäbelt. Spelzen roth- oder schwarzbraun mit grünem Mittel- streif, eiförmig bis lanzettlich, mit kürzerer oder längerer Stachelspitze. 22. C. limösa L., — foliis anguste linearibus canaliculatis; spieula mascula solitaria, femineis 1—2 oblongis densifloris longe tenniterque pedunculatis pendulisque; foliis involucralibus anguste CYPERACEAE. 533 foliaceis basi aurieulis caulem ampleetentibus; pseudocarpiis obo- vato - elliptieis sub5gono-plano-compressis multinerviis rostello brevissimo apiculatis paleas mucronatas aequantibus. 4 Juni—Juli. In tiefen Sümpfen, gerne in alten Torfgruben zwischen Sphagnum, verbreitet. Wurzelstock lang kriechend und Ausläufer treibend. Stengel schlank, 1—1}‘ h, mehr oder weniger schärflich. Blätter sehr schmal, fast zusammen- gefalzt-rinnig, scharf und starr, bläulich- grün. Männliches Aehrchen einzeln, dünn eylindriseh, gerade aufrecht, nur die weiblichen auf langen, dünnen Stielen hängend, oval oder elliptisch, 6—10“' ]. Hüllblätter meist kürzer als die Aehrchen, mit den Oehrchen den Stengel umfassend. Scheinfrüchte graugrün, plattgedrückt. Spelzen breiteiförmig, stachelspitzig, rothbraun, mit grünem Mittelstreif. Zuweilen verlängern sich bei dieser Art die Oehrchen der Hüllblätter, verwachsen etwas und stellen eine ganz kurze Scheide dar. Solche Ex., wie sie sich einzeln fast an allen Standorten finden, hielt Hornschuch für C. laxa Whlb., eine nordische Art, welche bisher nur in den Sümpfen Lapplands beobachtet wurde und wenn auch der C. limosa nahe verwandt, sich doch durch die sehr verlängerten Hüllblattscheiden leicht unterscheidet. rr folia involueralia vaginantia. 23. C. panicea L., — rhizomate stolonifero; spicula mascula solitaria, femineis 1—3 remotis erectis eylindrieis laxifloris, infima exserte pedunculata; foliis involucralibus longe vaginantibus; pseudocarpiis inflatis subgloboso-owatis glabris rostello brevissimo apiculatis. 4, Mai— Juni. Auf feuchten Wiesen, gemein. Wurzelstock mit kriechenden Ausläufern. Stengel am Grunde aufsteigend, bis 1° h., glatt. Blätter bläulich -hellgrün, bis 14‘ br., ziemlich steif, viel kürzer als der Stengel. Aehrehen bis 1“ 1., lockerblüthig. Scheinfrüchte gedunsen, grün oder gelbgrün, undeutlich nervig, länger als die breit-ei- förmigen, spitzen, purpurbraunen , mit hellem oder grünem Mittelstreif ver- sehenen, öfter auch weisshautrandigen Spelzen. 24. C. flacca Schreb. (1771), — rhizomate stolonifero,; spieulis masc. sub 2, femineis 2—3 remotis eylindrieis densifloris longe pedunculatis denique pendulis; foliis involueralibus infimis Dreviter vaginantibus; pseudocarpiis rotundato-elliptieis utrinque convexis punctato-scabriusceulis rostello brevissimo truncato apiculatis. 4 — (0. glauca Scop. (1772). C. recurva Huds. (1778). Juni— Juli. Auf Triften, Hügeln, an Wegen, häufig. Die Pflanze erinnert im Habitus an ©. Goodenoughii Gay und C. gracilis Curt., ist aber davon durch die 3 Narben, die mehr convexen Scheinfrüchte und die graugrünen, starren Blätter leicht zu unterscheiden. Stengel bis 1° h., glatt, meist etwas übergebogen. Blätter bis 2 br., starr. Das unterste Hüllblatt meistens das männl. Aehrehen erreichend, an 534 CGYPERACEAR. der Basis bald ziemlich lang, bald sehr kurz bescheidet. Aehrehen sehr dichtblüthig, bis 1” 1. Scheinfrüchte grünlichbraun bis schwarzbraun, nerven- los, punktirt, gegen die Spitze zu von kleinen, mit der Lupe wahrnehm- baren Borsten rauh, die zuweilen auch ganz fehlen. Spelzen dunkelbraun, mit grünem, öfter in eine Stachelspitze auslaufendem Mittelnerv und blassem Rande. Die weiblichen Aehrchen kommen bei dieser Art öfter an der Spitze männlich vor, 25. C. pendula Huds. (1762), — radice fibroso - caespitosa ; foliis lanceolato-linearibus; spicula mascula solitaria, femineis 3—6 remotis elongato-cylindricis densifloris pedunculatis denique pendulis; foliis involucralibus longe foliaceis et longissime vagi- nantibus; pseudocarpiis Squetro-ellipsoideis membranaceis glabris rostello brevissimo emarginato apieculatis. 4 — Ü. maxima Scop. (1772)., C. agastachys Ehrh. Juni— August. An quelligen Waldstellen, an Waldbächen; bis jetzt nur in den Uferschluchten der Stubnitz auf Rügen stellenweise. Eine iurch ihre Grösse, ihre zahlreichen, breiten Blätter und lang ge- stielten, hängenden, sehr langen, dünnen, grünlichen Aehrchen ausgezeich- nete, mit keiner andern zu verwechselnde Art. Stengel 2—4’ h, glatt oder kaum etwas schärflich, bis zur Aehre be- blättert. Blätter oft bis über 4“ br., sehr spitz, flach, mit einem mittleren unterseits und 2 oberseits vorspringenden Kielen, unterseits etwas bläulich- grün. Hüllblätter nur wenig schmäler als die Blätter, die unteren mit bis 2“ Jangen Scheiden, welche die Aehrchenstiele zum grössten Theile ein- schliessen. Aehrcehen schlank eylindrisch, 2—5* 1. und nur 2,‘ dick, bogenförmig . hängend, mit diehtgedrängten Scheinfrüchten. Diese klein, häutig, etwas aufgeblasen, Skantig-ellipsoidisch, glatt und hellgrün, mit kurzem, ausgerandetem Schnäbelchen. Spelzen länglich, zugespitzt, rothbraun mit grünem, in eine Stachelspitze auslaufendem "Mittelnerv, kaum so lang wie die Scheinfrüchte. 26. C. strigöosa Huds., — rlıizomate stolonifero; foliis late linea- ribus; spicula mascula solitaria, femineis plerumque 4 distantibus cernuis gracilibus Zawifloris, inferioribus exserte peduneulatis, foliis involucralibus vaginantibus; pseudocarpiis oblongo-lanceo- latis 3gonis membranaceis nervosis glabris rostello brevissimo oblique truncato apieulatis. 4 — Ü. leptostachys Ehrh. Juni— Juli. In Laubwäldern an schattigen, feuchten Orten, bis jetzt nur bei Abtshagen unweit Stralsund von Zabel gefunden. Ganz grün und in allen Theilen kleiner als die vorhergehende Art und durch die sehr dünnen, lockerblüthigen Aehrehen, durch die grünen, von vielen erhabenen Nerven gestreiften Scheinfrüchte und durch die weisshäu- tigen, in der Mitte grüngestreiften , zugespitzten Spelzen leicht zu unter- scheiden. Hat auch im Habitus erosse Aehnlichkeit mit ©. silvatiea Huds., welche aber durch die lang geschnäbelten, nervenlosen Scheinfrüchte sehr verschieden ist, CYPERACEAE. 535 27. C. pallescens L., — radice caespitosa; foliis vaginisque inferioribus pubescentibus; spicula mascula solitaria, femineis 2—3 subapproximatis oblongis vel ovalibus densifloris subeernuis exserte peduneulatis; foliis involucralibus vaginantibus; pseudocarpiis oblongo-ellipsoideis subögonis rotundato -obtusis erostratis obso- lete nervosis. 4 Mai— Juni. Auf feuchten Waldstellen, in Wiesengebüschen, verbreitet. Durch die flaumhaarigen Blätter und Blattscheiden, die sich so nur noch bei der sonst sehr verschiedenen ©. hirta L. finden und durch die grünen, ellipsoidischen, schnabellosen, abgerundet- stumpfen Scheinfrüchte vor allen übrigen Arten kenntlich. Bildet lockere Polster. Stengel bis 1° h., oberwärts scharf. Hüllblätter .oft am Grunde querwellig, das unterste meist das männl. Aehrchen über- ragend. Weibl. Aehrchen grün oder gelbbrün, bis 5’ ]. Spelzen bleich- grün, oder-rostfarben überlaufen, eiförmig, kurz stachelspitzig. #* Lasiocarpae. Pseudocarpia pubescentia. r folia involucralia non vel brevissime vaginantia; spieulae femineae densi- florae subglobosae vel ovato-oblongae. 28. C. pilulifera L., — radice fibroso -caespitosa; spieula mascula solitaria, femineis 2—5 valde approximatis subglobosis sessilibus; folio invol, infimo lineari-subulato foliaceo non vagi- nante; pseudocarpiis subglobosis 3gonis pubescentibus breviter rostratis paleas mucronulatas superantibus. 4 — C. decumbens Ehrh. Mai— Juni. Auf trocknen Waldstellen, Hügeln und Heideboden, häufig. Dichte Polster ohne Ausläufer bildend. Stengel 1—1’ h., aufrecht, schlaff, bei der Fruchtreife gewöhnlich abwärts gekrümmt. Unteres Hüllblatt blattartig grün, aufrecht abstehend, ohne Scheide. Weibl. Aehrchen meist dicht gedrängt, dem männl. sehr genähert, fast kugelig, bis 3° 1. Schein- früchte graugrün oder gelbbräunlich, kurzhaarig, an der Basis plötzlich ver- dünnt, an der Spitze in einen kurzen, ausgerandeten Schnabel zusammen- gezogen, Spelzen breit-eiförmig, spitz und stachelspitzig, braun, mit grünem Mittelnerv und weissem Hautrande. 29. C. erieetöorum Pollich, — rhizomate stolonifero; spicula mascula solitaria, femineis I—2 approximatis ovalibus sessilibus; foliis involucralibus scariosis amplexicaulibus acutis aristatisve; pseudocarpiis obovatis 3gonis pubescentibus, rostello brevissimo imposito, paleas obovatas obtussissimas ciliatas aeyuantibus. 4, — C. eiliata Willd. C. montana Leers non L. April— Mai. In Nadelhölzern und auf trocknen, sandigen Hügeln, sehr häufig. Unterscheidet sich von allen übrigen Arten unseres Gebietes ausser den 536 CYPERACEAE. übrigen Merkmalen leicht durch die braunen, stumpfen, mit einem gewim- perten und oft zerschlitzten, weissen Hautrande umgebenen Spelzen. Wurzelstock verzweigt, mit kurzen Ausläufern. Stengel aufsteigend, 4—3° h. Blätter ziemlich breit lineal, starr, meist etwas zurückgekrümmt. Aehrchen bis 4 ]. Hüllblätter kürzer als das Aehrchen, trockenhäutig, kastanienbraun, meist in eine pfriemliche Spitze zusammengezogen, mit ab- gerundeten Oehrchen stengelumfassend. Scheinfrüchte grünlich -grau, fein behaart. Spelzen mit einem unter der Spitze verschwindenden Mittelnerv. 30. C. verna Vill. (1785), — rhizomate stolonifero; spicula mascula solitaria, femineis 1— 3 approximatis oblongis sessilibus vel infima pedunculata; foliis invol. margine membranaceis foliaceo- cuspidatis basi breviter vaginantibus; pseudocarpiis obovatis ögonis pubescentibus breviter rostratis paleas mucronatas aequan- tibus. 4 — C. praecox Jaeq. (1778) non Schreb. C. stoloni- fera Ehrh. April— Mai. Auf Triften, Hügeln, an Wegen, häufig. Hat die meiste Verwandtschaft zu C. pilulifera L., ist aber hinrei- chend verschieden durch die kurzen Ausläufer, durch die geraden, auf- rechten Stengel, die mehr länglichen, bräunlichen Aehrchen, durch die an der Basis häutigen, meist scheidigen, unteren Hüllblätter und durch die all- mälig in einen kurzen Schnabel zulaufenden Scheimfrüchte. Jacquin hat diese Art nur irrthümlieh unter dem Schreber’schen Namen C. praecox abgebildet, wesshalb der Name C. praecox der von Schreber ursprünglich benannten Art (der Schkuhrschen C. Schreberi) verbleiben muss. ++ folia involueralia vaginantia; spieulae laxiflorae lineari- elongatae. 31. C. digitata L., — radice fibroso-caespitosa; spicula mascula solitaria sessili, femineis sub3 linearibus laxifloris re- motiusculis pedunculatis, pedunculis folio involucerali vaginae- formi inclusis; pseudocarpiis obovato -cuneatis 3gonis pubescen- tibus rostello brevissimo apiculatis paleas trumcato-obtusas sub- mucronulatas aequantibus. 4, Mai. In schattigen Laubwäldern, verbreitet. Lockere Polster mit perennirender, centraler Blattrosette. Stengel seit- lich aus den Achseln der älteren Blätter der Rosette entspringend, 4‘ selt- ner bis 1° h, dünn und schlaff, fast nackt, nur am Grunde blattlose oder nur mit einem Spitzchen versehene purpurrothe Scheiden tragend. Blätter der Rosette lebhaft grün, die Höhe der Stengel erreichend. Aehrchen 6—8‘' ]., lineal, mit lockerstehenden, nicht zahlreichen Scheinfrüchten, das oberste weibliche Aehrchen das männliche überragend. Hüllblätter ganz scheidenförmig, rothbraun, hautrandig, mit grünem, gewöhnlich in eine kurze Stachelspitze auslaufendem Mittelnerv. Scheinfrüchte kurzhaarig, Skantig, gegen die kahle Basis verschmälert. Spelzen sehr breit, abgerundet-abge- stutzt, rothbraun mit grünem Mittelstreif und weisshäutigem Rande, meist mit kurzer Stachelspitze. CYPERACEAE. 537 ı 2) ODONTOSTOMAE Fr. Pseudocarpia rostro evidentiorti 2cus- pidato, bifido vel 2dentato terminata. — Stigmata 3. * Pseudocarpia glabra; folia involucralia inferiora longe vaginantia. 32. C. flava L., — spicula mascula solitaria, femineis 2—3 subgloboso - ovatis rarius oblongo - cylindrieis superioribus approxi- matis subsessilibus, infima plerumque incluse pedunculata; foliis invol. vaginantibus denique patentissimis vel refractis; pseudo- earpiis squarroso - patentibus obovatis inflatis plurinerviis in rostrum recurvatum vel rectiusculum 2dentatum margine scabriusculum subito attenuatis, paleas ovatas acutiusculas superantibus. 4 A. genuina, — pseudocarpiis majoribus, rostro longiori re- eurvato. — C. flava Aut. e. vulgaris Döll, — caule 4—1pedali; foliis numerosis- simis latis plerumque caulem superantibus; spiculis approxi- matis; pseudocarpiis maximis longirostribus. ß. lepidocarpa (Tausch), — caule 3—-ultrapedali; foliis angustioribus plerumque caule brevioribus; spiculis subglo- boso-ovatis approximatis; pseudocarpiis paululum minori- bus. — C. lipsiensis Peterm. y. Marssoni (Auersw.), — caule subpedali, foliis longis; spieulis oblongo -cylindrieis remotiuseulis, infima exserte pe- dunculata plerumque longe remota. — C. Marssoni Auers- wald Bot. Zeit. 1852 p. 409. C. flava var. remota Marsson olim in sched. B. Oederi (Ehrh.), — pseudocarpiis minoribus, rostro bre- ) I ) viori rectiusculo. e. elatior (Anderss.), — caule gracili strieto —1pedali; foliis angustissimis canaliculato-involutis caule brevioribus vel eum aequantibus. p. vulgaris, — caule 1—6pollicari; foliis angustis pla- niusculis caulem plerumque superantibus; spicula infima sacpe longe remota. y. eyperoides Marss., — caule 2—6pollicari; foliis latis planis plerumque curvatis cum foliis invol. caulem multo su- perantibus; spieulis oblongis 4—6 dense capitato - aggregatis basi saepe ramosis. 538 CYPERACEAFR. Juni— August. Auf Torfmooren, sumpfigen Wiesen, am Ufer von Seen und Tümpeln in den Formen A. genuina ß. lepidocarpa und B. Öederi $. vulgaris sehr häufig; A. «. vulgaris, selten: auf Rügen bei Garz; um Wolgast bei Neu-Pritzier. y. Marssoni: Waldsümpfe in der Jäger- höfer Forst bei Wolgast. B. Oederi «. elatior: auf Usedom bei Hammel- stall, Gnitz, Zempin, Pudagla, auf Rügen in der Granitz. y. eyperoi- des: Stralsund: am Crummenhäger und Borgwall-See; Rügen: auf der schmalen Heide; Usedom: am Kölpinsee bei Coserow. Eine sehr vielgestaltete Art, deren auch im Habitus oft höchst auffallende Formen bei der grossen Veränderlichkeit der zu ihrer Unterscheidung be- nutzten Merkmale sich jeder schärferen Abgrenzung entziehen und durch zahlreiche Mittelformen in einander übergehen. Dichte Polster bildend, Die ganze Pflanze gelbgrün, die unteren Schei- den bräunlich-gelb. Stengel bald nur wenige Zoll, bald über 1° h., glatt oder oberwärts ein wenig rauh. Blätter bald viel kürzer als der Stengel, bald die Länge der Aehre erreichend und sie besonders bei den kleineren Formen oft übertreffend, etwas steif, —14 br. und sehr lang. zugespitzt. Hüllblätter blattartig, wenigstens das unterste sehr lang und abstehend oder zurückgebogen, oft sehr langscheidig. Aehrchen von der kugelig- eiförmigen bis zur länglich - eylindrischen. Gestalt varürend, die beiden obersten meist sehr genähert. Scheinfrüchte sperrig-abstehend, grünlich - gelb, etwas aufgeblasen, eiförmig bis fast kugelig, mit oft stark hervortretenden Nerven, in den mehr oder weniger langen, bald zurückgebogenen, selbst zurückgeknickten, bald ziemlich geraden, am Rande fein» ‚rauhen, 2zähnigen Schnabel plötzlich zu- gespitzt. Spelzen kürzer als die Scheinfrüchte, breit- länglich - eiförmig, etwas spitzlich, hellrostfarben mit grünem Mittelstreif, Unter den grossfrüchtigen Formen mit längerem, mehr zurückgebogenem Schnabel zeichnen sich besonders aus: e. vulgaris, welche durch die zahlreichen, bis 11” breiten u. langen Blätter und “unteren Hüllblätter, die den Stengel überragen, sowie durch die grossen, langschnäbeligen, reichlich 2‘ grossen Scheinfrüchte ausgezeichnet ist. Wird bis über 1° h. y. Marssoni, erinnert wegen ihrer länglich-eylindrischen, bis 4* langen Aehrehen im Habitus an C. pallescens, mit der sie bei genauerer Be- trachtung sonst keine Verwandtschaft hat. Der Stengel wird bis 1° h., das unterste Aehrchen ist gewöhnlich 2—4“ weit von den übrigen entfernt und mit einem sehr langscheidigen Hüllblatt versehen. Auerswald wurde durch den Habitus veranlasst, sie für eine eigene Art zu halten, hat sich später aber, nachdem ich ihm die Uebergangsfor men mitgetheilt hatte, von der Un- haltbarkeit derselben überzeugt. Die kleinfrüchtigen Formen wurden bis jetzt von vielen Botanikern zu einer eignen Art C. Oederi Ehrh. zusammengezogen, die sich von der ächten Ö. flava L. noch durch den kürzeren, mehr aufrechten Schnabel unterscheiden sollte. Die Länge und Richtung des Schnabels ist aber eben so veränderlich wie die Grösse der Scheinfrucht und bei der eigentlichen C. flava ist der Schnabel auch nicht immer zurückgebogen, so dass es nicht möglich ist, die ©. Oederi Ehrh. als Art aufrecht zu erhalten. Auch die Blätter zeigen eine gleiche Veränderlichkeit. Sehr schmal und rinnig, fast mit den Rändern zusammenneigend finden sie sich vereinigt mit einem schlanken, geraden Stengel bei @. elatior Anderss., welche Form in man- chen Ex. den Habitus von C. extensa Good. annimmt, Eine ausgezeichnete Form bildet noch die C. OQederi y. eyperoides, Sie besitzt bei geringer (2—6“) Grösse verhältnissmässig breite, fast flache und sehr lange Blätter und Hüllblätter, die den Stengel weit überragen; CYPERAGEAEF. 539 dabei sind die zahlreichen, oft an der Basis ästigen Aehrchen dicht kopf- förmig zusammengedrängt, wodurch die langen Hüllblätter dichter zusammen- rücken und oft ein involucrum wie bei einem Öyperus zu bilden scheinen, mit dem die Pflanze auch im Habitus Aehnlichkeit erhält. 33. C. fulva Good., — ligula oppositifolia brevi obtusa; spi- cula mascula solitaria, femineis 2—3 ovato-oblongis remotiusculis, infima longe remota exserte pedunculata; foliis invol. ereetis longe vaginantibus; pseudocarpiis ovatis subinflatis costato-nervosis in rostrum reetum 2dentatum margine scabrum attenuatis, paleas acutiusceulas superantibus. 4 — C. Hornschuchiana Hoppe. C. biformis «. fertilis F. Schultz. C. speirostachya Sm. Juni—Juli. Auf Torfmooren und sumpfigen Wiesen, streckenweise häufig. Barth: Vogelsang und an der Barthe bei Redebas (Holtz). Stral- sund: Abtshagen, Negast, Voigdehäger Moor (Fischer). Greifswald: Kieshof, zwischen Hohemühl und Helmshagen (Hornschuch). Häufiger auf den Wiesen längs der Recknitz, Trebel und oberen Peene bis Anclam. Usedom: zwi- schen Mölschow und Zecherin. Steht in der Mitte zwischen C. flava und €. distans, ist aber letz- terer im Habitus näher verwandt. Von €. flava unterscheidet sie sich durch die Anwesenheit eines kurzen, bräunlichen Blatthäutchens an der dem Blatte gegenüberstehenden Seite der Scheide, dureh entfernter stehende, bräunliche, eiförmig -längliche Aehrchen, deren langscheidige Hüllblätter viel kürzer sina und fast aufrecht stehen, durch aufrechte Schnäbel der Schein- früchte und durch kastanienbraune, weisshäutig-gerandete Spelzen. C. distans hat viel längere, noch mehr von einander entfernte Aehrchen und Spelzen, die durch eine schärfliche Stachelspitze gekrönt sind. Sie bildet lockere Polster mit kurzen, bogenförmig-aufsteigenden Aus- läufern. Stengel bis 11° h., bald glatt, bald oberwärts schärflich, von der Mitte abwärts beblättert, viel länger als die schmalen, schwach bläulich- grünen Blätter, Scheinfrüchte bräunlich-grün mit starken Längsrippen. — In seltenen Fällen sind einzelne Aehrehen an der Basis etwas ästig. C. fulva Good. bildet mit C. flavaL. einen Bastard (C. fulva Aut. mult. GC. flava = Hornschuchiana F. Schultz. C. biformis ß. sterilis F. Schultz), der auch in unserem Gebiete gefunden sein soll, mir aber noch nicht zu Gesicht gekommen ist, und daher zwischen den Stammältern auf- zusuchen ist. Seine Farbe ist mehr gelb-grün, besonders die der Blätter, die Aehrchen sind mehr genähert und die gelblichen, gewöhnlich hohlen, sterilen Scheinfrüchte mehr abstehend und die Spelzen rostfarben. 34. C. distans L., — caule laevi; ligula oppositifolia oblonga ; spicula maseula solitaria, femineis plerumque 3 erectis oblongo- Cylindricis densifloris ommibus longe remotis, infima exserte pe- dunculata ; foliis invol. longe vaginantibus; pseudocarpiis sub3gono- ovatis costato-nervosis in rostrum reetum 2dentatum laeviusculum attenuatis paleas ovatas mucrone scabro terminatas superan- tibus. 4, 540 CYPERACEAE. Juni— Juli. Auf sumpfigen, besonders salzhaltigen Wiesen längs der ganzen Küste, häufig, Dichte Polster bildend. Stengel 1—2’ h., schlank und glatt, meist nur unterwärts beblättert. Blätter graugrün, mit einem Jlänglichen, gestutzten Blatthäutehen an der Spitze der Scheide. Hüllblätter lang, gerade aufrecht. Aehrchen bis 1“ ]., weit von einander entfernt, grünlich oder bräunlich. Scheinfrüchte aufrecht-abstehend, bräunlich-grün, zuweilen roth punk- tirt, der Schnabel fast glatt, die Zähne desselben auf der Innenseite fein schärflich -gewimpert. Spelzen braun, weisshäutig-gerandet, ziemlich stumpf, mit grünem in eine schärfliche Stachelspitze auslaufendem Mittelnerv. — Die obersten weiblichen Aehrchen sind öfter an der Spitze oder auch am Grunde oder in der Mitte männlich. Auch kommen Ex. mit an der Basis ästigen Aehrchen vor (C. distans Hampeana Rchb.). 35. C. extensa Good., — caule laevissimo; foliis foliisque involucralibus angustissime linearibus involuto - canaliculatis; spi- cula mascula solitaria, femineis 3—4 ovatis vel oblongis densi- floris, superioribus congestis sessilibus, infima brevius longiusve remota incluse pedunculata; foliis invol. longissimis caulem multo superantibus denique patentissimis, infimo breviter vaginante; pseudocarpiis ovatis 3gono-convexis costato-nervosis in rostrum rectum breve emarginato-2dentatum laeve sensim attenuatis paleas obtusas mucrone scabro terminatas superantibus. 4 — C. nervosa Desf. Juni— August, Auf Strandwiesen und auf kiesigem Boden an der Seeküste, hin und wieder. Barth: Weststrand der Halbinsel Bresewitz und Trebbinwiesen (Holtz). Zingst: beim Dorfe Zingst und auf der Sundischen Wiese. Rügen: auf dem kl. Werder bei Gross - Zicker auf Mönchgut (Münter), am Kl. Jasmunder Bodden auf der Halbinsel Thiessow und auf den Neu- Bessinschen Inseln beim Wittower Posthause. Greifswald: auf den Inseln Riems und Streng (Münter), auf den Karrendorfer Wiesen und dem Rosen- thal (Zbl.) Usedom: beim Peenemünder Vorwerk. Dichte Polster bildend. Stengel —1!‘ h., schlank, zähe, rundlich und ganz glatt. Blätter blassgrün, sehr schmal linienförmig, rinnig mit etwas eingerollten Rändern, lang, steif und häufig gekrümmt; die Scheiden ohne hervortretendes Blatthäutehen. Aehrchen 4—8“' ]., das unterste meist ent- fernt, oft am Grunde des Stengels. Hüllblätter den Blättern ähnlich, sehr lang, den Stengel überragend, später weit abstehend oder zurückgekrümmt. Scheinfrüchte bräunlich-grau oder etwas grünlich, zuweilen roth punktirt ; der Schnabel nur kurz, am Rande glatt, innerhalb der zusammenneigenden Zähnchen wie bei C, distans schärflich -gewimpert. Spelzen rothbräunlich mit grünem Mittelstreif und schärflicher Stachelspitze. — Durch die stachel- spitzigen Spelzen von (C, flava und C. fulva, durch die oberen dicht zu- sammengedrängten Aehrchen und die langen, den Stengel weit überragenden Hüllblätter ausserdem von ©. distans leicht zu unterscheiden. 36. C. silvatica Huds., — foliis lato-linearibus; spicula mas- cula solitaria, femineis 3—4 remotis longe pedunculatis pendulis eylindrieis laxifloris; foliis invol. longe vaginantibus eaule bre- CYPERACEAE, 541 vioribus; pseudocarpiis 3gono-ellipsoideis enerviis in rostrum lineare 2fidum attenuatis paleas hyalino-membranaceas subae- quantibus. & — C. patula Scop. ‘C. Drymeja Ehrh. Juni— Juli. In Laubwäldern, gerne an quelligen Stellen, verbreitet. Bildet lockere Rasen mit seitlichen, oft etwas aufsteigenden Blattbüschel- trieben. Stengel glatt, 1—2°’ h., schwach überhängend, beblättert. Blätter freudig- grün, ziemlich breit, mit einem mittleren unterseits und zwei ober- seits hervorspringenden Kielen. Aehrchen blassgrün, schlank, bis 11“ 1. und 11‘ dick, sehr lockerblüthig, auf langen Stielen hängend. Schein- früchte dunkelgrün, oft etwas bräunlich, ausser den Kielen nervenlos, in einen langen, dünnen, glatten Schnabel verschmälert. Spelzen lanzettlich, durchsichtig- weisshäutig, mit einem grünen, allmälig in eine schärfliche Stachelspitze auslaufenden Mittelnerv. 37. C. Pseudo-Cyperus L., — caule 3quetro scabro; spicula masc. solitaria, femineis 4—6 longe pedunculatis pendulis eylin- dricis densifloris; foliis invol. breviter auriculato-vaginantibus, inferioribus caulem longe superantibus; pseudocarpiis squarroso- patentibus sub3gono -ovato-lanceolatis multicostatis in rostrum longum 2cuspidatum attenuatis, paleis lineari-subulatis antice serrulato -scabris. & Juni— Juli. In Gräben, Teichen, auf sumpfigen Wiesen, häufig. Ziemlich dichte Polster bildend. Stengel 1—3' h., scharf 3kantig. Blätter flach, gekielt, 3—6° br., am Rande scharf, nebst den breiten Hüll- blättern länger als der Stengel. Aehrehen ziemlich genähert, erst aufrecht, dann hängend, cylindrisch, blassgrün, 1—2“ 1. Scheinfrüchte sperrig-ab- stehend, zuletzt zurückgekrümmt, glänzend-grün, dünn, allmälig in einen langen Schnabel verschmälert, mit starken, dichtstehenden Längsrippen. Spelzen hellgrün, lineal- pfriemlich, vorne gesägt-schärflich, an der untersten Basis mit trockenhäutigem Rande, nur wenig kürzer als die Scheinfrüchte. ** Pseudocarpia glabra; folia involucr. evaginata. 38. C. rostrata With. (1787), — caule 3g0no obtusangulo laevi; spieulis masce. 1—3, femineis 2—3 remotis eylindrieis densifloris erectis, inferioribus breviter pedunculatis; foliis invol. evaginatis caulem superantibus; pseudocarpiis patentissimis subgloboso - inflatis nervosis in rostrum filiforme 2cuspidatum subito contractis. 4 — C. vesicaria 8. L. C. ampullacea Good. (1794). C. obtusangula Ehrh. Juni— Juli. In Gräben und Sümpfen, gemein. Wurzelstock tief im Schlamme kriechend. Stengel 1—2’ h., dünn, stumpfkantig und glatt. Blätter graugrün, sehr lang und schmal, rinnig, untere Scheiden braun, oft purpurn überlaufen, etwas netzfaserig zerreissend. Aehrehen 13—2“ ]. Scheinfrüchte glänzend grünlich-gelb, aufgeblasen, dünnhäutig, aussen meist 7nervig, in einen langen, fast fadenförmigen Schna- bel zusammengeschnürt. Spelzen kastanienbraun mit hellerem Rande und Mittelstreifen, lanzettlich, spitz, etwas kürzer als die Scheinfrüchte, 542 CYPERACEAE. 39. C. vesicaria L., — caule 3quetro superne saltem scaberrimo ; spiculis masc. 1—3, femineis 2—3 remotis oblongo-cylindrieis densifloris, inferioribus pedunculatis erectis vel nutantibus; foliis invol. evaginatis caulem aequantibus; pseudocarpiis patulis ovato- conicis inflatis nervosis in rostrum 2cuspidatum sensim attenuatis. 4, Juni— Juli. In Gräben, auf Wiesen und Torfmooren, häufig. a | i 2 5 E Von der vorhergehenden Art durch die grasgrünen, meist breiteren, flachen Blätter, durch den scharf-3kantigen Stengel und die allmälig in den Schnabel verschmälerten Scheinfrüchte leicht zu unterscheiden. 40. C. riparia Curt., — caule 3quetro scabro; spiculis masc, 3—5, femineis 3—4 cylindrieis crassis densifloris erectis sessili- bus pedunculatisve; foliis invol. evaginatis vel breviter aurieulato- amplectentibus; pseudocarpiis ovato-conicis utringue convexis tenuiter multinerviis in rostrum breve latum acute 2dentatum transeuntibus; paleis spicularum masc. et fem. cuspidatis. 4, — (. crassa Ehrh. Jani. In wasserreichen Gräben, an Fluss- und Teichufern; verbreitet. Die stärkste und grösste Art der Gattung. Treibt starke, lange, unter- irdische Ausläufer. Stengel steif, 2-5‘ h. Blätter fast so lang wie der Stengel, flach, 3—6 “‘ br., unterseits graugrün, sehr stark gitterzellig. Schei- den in der Mitte netzfaserig-zerreissend. Aehrchen fingerdick, 2—3“ |. Scheinfrüchte bis 3“ ]., bräunlich-grün oder gelblich, mit dichtstehenden, zahlreichen, feinen Längsnerven und kurzem, breitem Schnabel, dessen dorn- förmige Zähne auseinanderstehen, Spelzen der männl. Aehrchen dunkel- purpurbraun, die der weibl. braun mit grünem Mittelstreif, sämmtlich gleich- gestaltet, eiförmig, in eine lange, schärfliche Spitze auslaufend. Die meisten Floristen schreiben der C. riparia geschlossene, nicht netzfaserig-zerreissende Scheiden zu. Nur Dr. Ascherson erwähnt in seiner Flora der Provinz Brandenburg p. 794 einer bei „Finkenkrug“ gesammelter Pflanze, die netzfaserige Scheiden besass. Merkwürdiger Weise finde ich bei allen, im hiesigen Gebiete gesammelten Pflanzen netzfaserige Scheiden mit sehr deutlichem, von starken Fasern gebildetem Netze. Sollte dies wohl deshalb übersehen sein, weil die Scheiden schwerer als bei den übrigen Arten zu zerreissen scheinen und das Netz sich gewöhnlich nur auf den mittleren Theil der Scheide beschränkt? 41. C. acutiformis Ehrh. (1785), — caule 3quetro scabro; spieulis masc. 2—-3, femineis 2—3 cylindrieis erectis densifloris sessilibus pedunculatisve; foliis invol. caulem superantibus evagi- natis; pseudocarpiis ovatis vel ovato - oblongis sub3gono-compressis nervosis in rostrum breve emarginato- 2dentatum transeuntibus; paleis spicularum masc. oblongo -lanceolatis, inferioribus obtusis, superioribus cuspidatis. & — C. acuta Curt. C. paludosa Good. (1794). CYPERACEAE. 543 ?. spadicea (Roth 1793), — paleis longius cuspidatis pseudo- carpia fere duplo superantibus. — ©. Kochiana DC. Juni— Juli. Auf sumpfigen Wiesen, in Gräben und an Ufern, häufig; ß- nicht selten unter der Hauptform “ Wurzelstock kriechend. Stengel steif, 2-3‘ h. Blätter graugrün, von der Länge des Stengels, flach, 3—5‘' br. Scheiden netzfaserig -zerreissend, die unteren oft purpurn überlaufen. Aehrchen bis 2“ 1. Scheinfrüchte olivengrün oder bräunlich, etwas zusammengedrückt; Schnabel kurz und schmal, mit 2 kurzen Zähnchen ausgerandet. Spelzen der männl. Aehrchen dunkelpurpurbraun, länglich -lanzettlich, die unteren stumpf, die oberen in eine pfriemliche, schärfliche Spitze auslaufend; Spelzen der weibl. Aehrchen schwarzbraun mit grünem Mittelstreif, lanzettlich, spitz, oder in eine mehr oder weniger lange, pfriemliche, schärfliche Spitze wie in £. allmälig zuge- spitzt, beide Formen zuweilen auf demselben Aehrchen. Hat das Ansehen von C. strieta Good. oder C. graeilis Curt. (C. acuta Aut.) und mit ersterer auch das Fasernetz der Scheiden gemein- schaftlich, unterscheidet sich aber von Beiden durch die 3 Narben und den zweizähnigen Schnabel. Auch der C. riparia Curt. ist sie sehr ähnlich, doch sind die Aehrehen dünner, die unteren Spelzen der männl. Aehrchen stumpf, nur die oberen stachelspitzig, während sie bei C. riparia sämmt- lich in eine lange Spitze auslaufen; ferner ist der Schnabel der Schein- früchte kürzer und schmäler und die kleine Ausrandung nur von 2 ganz kurzen Zähnchen begrenzt, wo hingegen bei C. riparia die Ausrandung viel breiter ist und die dormartigen Zähnchen weiter auseinanderstehen. **% Pseudocarpia hirta. 42. C. filiformis L., — caule obtusangulo; foliis canaliculato- fliformibus vaginisque glabris; spieulis masc. 1—2, femineis 1—3 remotis oblongis sessilibus vel infima subpedunculata; foliis invol. canaliculato -filifformibus, infimo saepe breviter auriculato - vagi- nante; pseudocarpis ovato-elliptieis turgidis hirto-pubescentibus in rostrum breve 2cuspidatum transeuntibus. & — U. lasiocarpa Ehrh. C. splendida Willd. Juni— Juli. In tiefen Sümpfen, alten, verlassenen, wasserreichen Torf- gruben an oft unzugänglichen Stellen, verbreitet. Wurzelstock lang umherkriechend. Stengel 1—3' h., dünn, stumpfkantig, nach oben zu meist etwas schärflich, später überhängend, am Grunde von einigen gelbbräunlichen, glänzenden Scheidenblättern umgeben. Blätter grau- grün, fadenförmig-rinnig, wenig breiter als der Stengel. Scheiden netz- faserig-zerreissend. Hüllblätter an der Basis geöhrt, das unterste oft kurz scheidig, meist länger als der Stengel. Aehrchen bis 1“ l., braun, ziemlich weit voneinander entfernt. Scheinfrüchte bräunlich-grau, glänzend, mit kurzen, steifen Haaren dicht besetzt. Spelzen purpurbraun mit hellem Mittel- streif, stachelspitzig oder kurz begrannt. 43. C. hirta L., — caule 3quetro; foliis planis vaginisque pilosis; spiculis masc. 2, femineis 2—3 remotis erectis oblongo- eylindrieis, infima pedunculata; folio invol. infimo longe vagi- 544 CYPERACEAE. nante; pseudocarpiis ovatis hirtis in rostrum 2cuspidatum acu- minatis. 4, 2 ß. hirtaeformis Pers., — foliis vaginisque glabris. Juni. An Wegen, auf Triften und feuchtem Sandboden, sehr häufig; f. hin und wieder unter der Hauptform. Wurzelstock lang kriechend, mit den faserigen Scheidenresten bedeckt. Stengel beblättert, 4—2° h., nach oben zu etwas schärflich. Blätter gras- grün, lang, flach, 2--3‘' br., untere Scheiden blass - bräunlich, oft purpurn überlaufen, ohne Fasernetz. Aehrchen bis 1“ l., sehr weit von einander entfernt. Scheinfrüchte längsrippig, gelbgrün, behaart, mit tief 2spaltigem Schnabel. Spelzen grünlich, mit häutigem Rande, zuweilen nebst den Scheinfrüchten bräunlich überlaufen, in eine lange, gesägt-schärfliche gran- nenartige Spitze auslaufend. 103. Fam. GRAMINA Juss. Blüthen zwitterig, selten eingeschlechtig, in Aehrchen, welche zu einfachen oder zusammengesetzten Aehren, Trauben oder Rispen vereinigt, bisweilen auch den Vertiefungen der verdickten Hauptspindel eingesenkt sind. Das Aehrchen (spieula) aus einer oder mehreren Blüthen gebildet, jede Blüthe von 2 gegenüber- und fast auf derselben Höhe stehenden, spreuartigen Deckblättchen (Blüthenspelzen, paleae) eingeschlossen , wovon selten das obere fehlt. Untere Blüthenspelze (palea inferior) gewöhnlich mehr- nervig, der Mittelnerv öfter in eine Granne (arista) verlaufend; obere (Vorspelze, palea superior) 2nervig, selten mit einem Mittel- nerv, meist zarter als die untere und die Blüthe zunächst um- schliessend. Jedes Aehrchen an der Basis von 2 spreuartigen Hüll- blättchen (Hüllspelzen, glumae, auch Balgklappen genannt) um- geben, die sich gleichfalls, aber nicht in derselben Höhe gegenüber- stehen und nur selten fehlen. Sämmtliche Spelzen mit den einge- schlossenen Blüthen der gemeinschaftlichen Aehrchenspindel 2zeilig eingefügt. Die obersten oder untersten Blüthen des Aehrchens oft regelmässig nicht ausgebildet, die leeren Spelzen dann zuweilen den übrigen unähnlich. Perigon fehlend oder auf 2, seltner 1 oder 3 zarte, kleine Schüppchen reducirt. Staubgefässe unter- ständig, 3, seltner 2 oder bei ausländischen 6; Antheren in der Mitte angeheftet. Fruchtknoten 1, mit 2 selten an der Basis verwachsenen Griffeln, sehr selten 1 Griffel. Narben durch 1- oder 2reihig angeordnete Papillen entweder federförmig und an der Basis der Blüthenspelzen seitlich hervortretend (stigmata GRAMINA. 545 plumosa), oder auf etwas verlängertem Griffel gegen die Spitze mit oft gezähnelten Papillen allseitig besetzt und über der Mitte der Blüthenspelzen hervortretend, sprengwedelförmig (stigm. aspergilliformia), oder auf sehr verlängertem Griffel locker mit kurzen Papillen besetzt und an der Spitze der Blüthenspelzen hervortretend, fadenförmig (stigm. filiformia). Frucht eine Achene, die zuweilen mit den Spelzen zu einer Scheinfrucht ver- wächst. Keimling am Grunde der Vorderseite des mehligen Ei- weisses; das Keimblatt mit einer schildförmigen Verbreiterung dem Eiweiss anliegend. Meist krautartige, nur in der heissen Zone baumartige Pflan- zen, mit faseriger Wurzel oder gegliedertem Wurzelstock. Stengel knotig-gegliedert. Blätter linienförmig, auf langen, meist ge- ‚schlitzten Scheiden, deren innere Haut am Grunde der Platte in ein Blatthäutchen (ligula) hervortritt. — Die Gräser bilden sowohl an Arten wie besonders an Individuen die zahlreichste Familie unseres Klima’s und bedecken wegen ihres gesellschaft- lichen Zussmmenlebens oft ganze Strecken (unsere Wiesen). Zu ihnen gehören die für den Menschen wichtigsten Culturpflanzen, unsere Getreidearten. I. Blüthen einhäusig, die männlichen in endständigen Rispen, Trib. I. OLYREAE. Spelzen der männlichen Aehrchen denen der weibliehen nnähnlich. 1. ZEA. II. Blüthen zwitterig, oder theils zwitterig und theils eingeschlechtig in demselben Achrchen. A. Aehrehen mit zwitteriger Endblüthe und 1—2 unteren männl. Blüthen, oder 1—2 unteren, leeren Spelzen; das Aehrehen also nach der Spitze zu mehr entwickelt. Trib. II. PANICEAE. Achrehen vom Rücken her zusammengedrückt, 1blüthig, an der Basis meist noch mit einer verkümmerten Blüthe. Hüllspelzen meist 3. 2. PANICUM. 3. SETARTA. Trib. II. PHALARIDEAE. Achrchen von der Seite her zusammengedrückt iblüthig, an der Basis mit 1—2 männl. Blüthen, oder 1—2 leeren Blüthenspelzen. 4. PHALARIS, 6. ANTHOXANTHUNM. 9. DIGRAPHIS. 7. WIEROCHLOA. B. Aehrehen ohne unvollkommene untere Blüthen, dagegen die Endblüthen häufig verkümmert und die Aehrehenspindel stielförmig verlängert, an deren Spitze öfter eine rudimentäre, leere Blüthenspelze; das Aechrehen also am Grunde mehr ent- wickelt. j Aehrehen mehr oder weniger lang gestielt, aber nicht in den Ausschnitten der Spindel sitzend, 35 546 GRAMINA. [O) Spelzen zur Blüthezeit geschlossen, die Narbe daher an der Spitze hervortretend. Trib. IV. ALOPECUREAE. Aehrchen von der Seite zusammengedrückt, Ihblüthig, Narben verlängert, fädlich, aus der Spitze des Aehrchens hervortretend. 8 ALOPECURUS. 9. PHLEUM. @@ Spelzen zur Blüthezeit geöffnet, die Narben zu beiden Seiten der Spelzen her- vortretend. * Aehrchen Iblüthig, öfter mit stielförmigem Spindelfortsatz. Trib. V. STIPEAE. Aehrchen convex oder stielrundlich, 1blüthig. Hüllspelzen gross, länger als die Blüthenspelzen. Frucht von den erhärteten, Knorpeligen Spelzen dicht eingewickelt. 10. MILLUNM. Trib. VI. AGROSTIDEAE. Achrchen von der Seite zusammengedrückt, 1blüthig. 31. AGROSTIS. 13. CALAMAGROSTIS. 212. APERA. 24. AUMOPHILA. “% Aehrchen 2—vielblüthig, häufig mit stielförmigem Spindelfortsatz, der bisweilen ver- kümmerte Blüthenspelzen trägt. Trib. VII. ARUNDINEAE. Aehrchen 2—mehrblüthig. Aehrchenspindel lang be- haart. Hüllspelzen kürzer als das Aehrchen. Griffel lang; Narben über der Mitte der Blüthenspelzen zu beiden Seiten hervortretend. 35. ARUNDO®O. Trib. VIII. AVENEAE. Aehrchen 2—mehrblüthig. Hüllspelzen gross, fast das ganze Aehrchen umschliessend. Griffel sehr kurz; Narben am Grunde der Blüthen- spelzen seitlich hervortretend. a) Untere Blüthenspelzen auf dem Rücken begrannt. @&. Untere Blüthensp. an der Spitze ganz und spitz. 16. HOLCUS. 17. WEINGAERTNERFA. ß- Untere Blüthensp. an der Spitze 2- oder mehrzähnig. 18. DESCHAMPSIA. 19. AIRA. 20. AVENA. b) Untere Blüthensp. auf dem Rücken nicht begrannt. 21. KOELERIFA. 23. GRAPHEPHORUM. 22. SIEGLINGIA. 24. MELICA. Trib. IX. FESTUCEAE. Aechrehen 2—-vielblüthig. Hüllsp. kürzer als die nächste Blüthensp. Griffel sehr kurz. Narben am Grunde der Blüthenspelzen zu beiden Seiten hervortretend. a) Untere Blüthensp. zusammengedrückt, gekielt. 25. DAUTYLIS. 26. POA. b) Untere Blüthensp. auf dem Rücken stielrundlich - convex. 27. BRIZA. 30. CATABROSA. 28. MOLINTA. 31. FESTUCA. 29. GLYCERTA, 32, EYNOSURUS, GRAMINA. 547 ff Aehrchen in den Spindel- Ausschnitten sitzend oder auf sehr kurzen Stielen fast sitzend, eine 2zeilige oder einseitswendige Aehre bildend. Trib. X. HORDEEAE. Aehrchen in den Spindel- Ausschnitten sitzend oder sehr kurz gestielt, 1— vielblüthig. Griffel 2, sehr kurz; Narben am Grunde der Blüthen- spelzen hervortretend. a) Aehrchen einzeln an den Spindel-Ausschnitten. 33. BRACHYPODIUM. 35. SECALE 34. TRITICUM. 36. LOLIUM. 34. LEPTURUS. b) Aehrchen mehrere, zu 2, 3, 4 in den Spindel-Ausschnitten sitzend, 38. HORDEUM. Trib. XI. NARDEAE. Aehrchen Iblüthig, in den Spindel- Ausschnitten sitzend. Griffel 1, mit einer fadenförmigen, aus der Spitze des Aehrehens hervortretenden Narbe, 39. NARDUS. Trib. I. OLYREAE Nees v. Esenb. Flores monoiei, masculi et feminei non in eadem spicula. Glumae et paleae florum mas- eulorum glumis paleisque florum fem. dissimiles. 1. ZEA 1. Flores masc. terminales, racemoso - paniculati. Spieulae 2florae. Glumae 2, herbaceae, lanceolatae, subaequales, muticae. Perigonii squamae carnosae, truncatae. — Flores fe- minei rachi carnosae seriatim inserti, spicam densam, axillarem formantes. Spiculae Iflorae cum rudimeuto floris inferioris. Glumae 3, breves, dilatatae. Paleae carnoso - membranaceae. Stylus 1 longissimus, stigmate 2fido. Achaenia subrotundo-reni- formia, in series 8—16, per paria approximatas disposita et rachi earnosae inserta. — XXI, 3. Mais. Z. Mays lı., — foliis elongato-lanceolatis planis deinde pendulis, ligula brevi truncata ciliata. © Juli— Herbst. Stammt aus Südamerika und wird als Futtergras hin und wieder angebaut. Stengel 3—10' h., dick und mit Mark erfüllt. Blätter hellgrün, sehr lang, am Rande zart gewimpert. Männl. Aehrchen behaart, meist hellviolett, überlaufen. Die beiden unteren N des weiblichen Aehrchens flei- schig, oberwärts häutig, gewimpert, die unterste ausgerandet, die zweite ge- stutzt, die dritte durchsichtig - häufig, oft eine verkümmerte obere Blüthen- spelze i in ihrer Achsel tragend; die breite untere Blüthenspelze kurz gespitzt. Fruchtähren kolbenförmig (Maiskolben), von zahlreichen, blattlosen Scheiden eingewickelt, in den Achseln der mittleren Stengelblätter, Früchte glänzend, aussen meist dunkelgelb, seltner roth, grünlich oder weisslich., — Mais, Türkischer Weizen. Trib. II. PANICEAE Kunth. Spiculae a dorso compressae, postice couvexae, antice planiusculae, /florae vel Iflorae cum 35* 548 GRAMINA. rudimento floris inferioris. Glumae 3, infima minima, saepe de- ficiens. Styli elongati; stigmata aspergilliformia. 2. PANICUM 1.. Spiculae a dorso ecompressae, antice planae, iflorae vel 1florae cum rudimento floris inferioris. Glumae 3, infima minima, saepe deficiens, suprema saepius florem masculum vel paleam super. rudimentariam includens. Paleae cartilagineae vel coriaceae. Styli 2. Seet. I. Digitaria Heister. Spieulae in rachi plana, lineari, unilateraliter et plerum- que geminatim dispositae, brevissime pedicellatae vel subsessiles. Spicae lineares, digi- tato - congestae. 1. P. sanguinäle L., — foliis vaginisque inferioribus pilosis; spieis linearibus 4—6 digitatis, spiculis oblongo-lanceolatis; paleis glumam tertiam glabram margine pubescentem aequantibus, glumam secundam duplo superantibus. © — Digitaria sang. Scop. Pas- palum sang. Lmk. Syntherisma vulgare Schrad. Juli— Herbst. Auf Gartenland eingebürgert, aber nicht verbreitet, meist vereinzelt und unbeständig. Dunkelgraugrün; die Aehren, oft auch die ganze Pflanze violett über- laufen. Stengel zahlreich, in verschiedenen Richtungen ausgebreitet, 4—1!‘ h., anfangs niederliegend, dann gekniet-aufsteigend oder aufrecht, gegen die Basis öfter wurzelnd und etwas ästig, glatt und kahl. Blätter breit-linienförmig, oft plötzlich in die Spitze zusammengezogen, nebst den unteren Blattscheiden mehr oder weniger kurzhaarig und mit einzelnen län- geren Haaren bestreut. Blatthäutchen gestutzt. Aehren linienförmig, zu 4— 6 fingerförmig genähert. Spindel plattgedrückt, ein wenig wellig, ınit deutlicher Mittelrippe, am Rande schärflich. Aehrchen an der unteren Seite der Aehrenspindel kurz gestielt, meistens zu 2 an einem Zweige, das end- ständige länger-, das seitenständige kurz gestielt, mattgrün, auch ganz vio- lett, nur eine Zwitterblüthe mit purpurnen Narben enthaltend. Die unterste Hüllspelze sehr klein, die zweite schmal lanzettlich, an der Spitze behaart, etwa halb so lang als die dritte oberste, länglich-lanzettliche, nervige, am Rande flaumige, sonst kahle Hüllspelze. Blüthenspelzen von der Länge der dritten Hüllspelze, pergamentartig, glatt (bei stärkerer Vergrösserung längs- streifig-chagrinirt). — Bluthirse. 2. P. humifüsum (Rich.) Knth., — foliis vaginisque glabris; spieis linearibus 2—4 digitatis, spiculis elliptico - ovatis; paleis glumas duas superiores pubescentes ad nervos tantum glabras aequantibus. @ — Digitaria filiformis Koehl. (1802). D. humi- fusa Rich. (1805). Paspalum ambiguum DC. Syntherisma gla- brum Schrad. (1806). Panic. glabrum Gaud. P. lineare Krock. non L. P. filiforme Greke non L. r Juli— Herbst. Auf sandigen Aeckern, Hügeln, an Wegen, sehr häufig. Gewöhnlich ausgebreitet-niederliegend und dem Boden angedrückt. Ist GRAMINA. 549 der vorigen Art sehr ähnlich, aber meist kleiner; die etwas schmäleren Blätter und Scheiden sind ganz kahl, die Aehrehen etwas kürzer und ver- hältnissmässig breiter, die beiden oberen Hüllspelzen von gleicher Länge und Gestalt, elliptisch-eiförmig, flaumig behaart, nur an den Nerven kahl und eben so lang wie die Blüthenspelzen. Die unterste Hüllspelze besteht aus einem verkümmerten, kaum wahrnehmbaren Schüppchen, oder fehlt auch gänzlich. Seet. II. Echinöchloa P. B. Spieulae breviter pedunculatae, panieulatae; pani- eula e spieis simplicibus vel compositis unilateralibus formata. Gluma tertia mneronata vel aristata. 3. P. erus galli L., — panicula e spieis unilateralibus alternis oppositisque compositis formata, spiculis approximatis, rachi basi Bangulari. © — Echinochloa crus galli P. B. Oplismenus crus &. Knth. «. brevisetum Döll, — gluma tertia mucronata vel breviter aristata. ß. longisetum Döll, — gluma tertia longe aristata. Juli— Herbst. Auf bebautem Boden, an Weg- und Grabenrändern, verbreitet; beide Formen unter einander. Stengel 4—14' h., aufrecht oder gekniet-aufsteigend. Blätter lanzett- lich-lineal, am Rande vorwärts schärflich, nebst den Scheiden kahl. Blatt- häutchen fehlend, Rispe aufrecht, mehr oder weniger dicht gelappt, mit dicht genäherten Aehrehen, Rispenäste und Aehrehenstiele kurz - steifhaarig und mit einzelnen längeren Haaren besetzt. Aehrchen eiförmig-elliptisch. Die unterste Hüllspelze breit-eiförmig, spitz, nervig, viel kürzer als die beiden oberen gleichlangen, länglich - eiförmigen, zugespitzten, auf den Nerven kurz -steifhaarigen Hüllspelzen; die dritte, häufig begrannte Hüllspelze meist mit einer verkümmerten oberen Blüthenspelze in ihrer Achsel. Blüthen- spelzen der Zwitterbl. glänzend-knorpelig. Seet. III. Miliaria Trin. Spiculae longe pedunculatae, panieulatae. 4. P. miliaceum L., — foliis lanceolato -linearibus vaginisque pilosis; paniceula ampla effusa cernua; glumis acuminato - mucro- natis. © Juni — September. Aus Asien stammend, hin und wieder cultivirt. Stengel 1-3' h. Blätter zerstreut- behaart; Scheiden von auf Höcker- chen sitzenden Haaren rauchhaarig. Blatthäutchen kurz, sich in Haare auf- lösend. Aeste der überhängenden Rispe rückwärts-scharf. Aehrchen grün- lich oder hellgelb, seltner schwärzlich, elliptisch- eiförmig. Hüllspelzen ei- förmig, kurz zugespitzt, mehrnervig, die zweite am längsten, die dritte meist mit einer männlichen Blüthe und einer verkümmerten, oberen Blüthenspelze in ihrer Achsel. Blüthensp. der Zwitterblüthe gleichlang, etwas kürzer als die dritte Hüllspelze, gelbglänzend, schwachnervig. — Hirse, 3. SETARIA P. B. Spieulae setis aristaeformibus, e ramu- lis paniculae sterilibus ortis, involueratae. Panicula in nostris spieiformis, eylindriea. Caet. ut Panici. 550 GRAMINA. 1. 8. viridis (L.) P. B., — panicula spieiformi eylindrica densa; setis involueralibus sursum scabris; paleis floris hermaphr. obsolete rugulosis glumas duas superiores aequantibus. © — Pa- nicum vir. L. Pennisetum vir. R. Br. Juni— Herbst. Auf Aeckern, sehr gemein. Grasgrün; Stengel meist zahlreich, niederliegend, aufsteigend oder auf- recht, 2*—14#‘ h. Blätter vorwärts schärflich; Scheidenränder an der Mün- dung lang gewimpert; Blatthäutchen aus einzelnen Haaren gebildet. Rispe zu einer Jänglichen, bis schmal - eylindrischen, —1};“ langen, dichten Schein- ähre zusammengezogen. Borsten meist viel länger als die kleinen, länglich- elliptischen, grünen Aehrehen, von vorwärts gerichteten, kleinen Stacheln scharf. Unterste Hüllspelze eiförmig, zugespitzt, etwa 4 so lang als die gleichlangen, länglichen, mehrnervigen beiden oberen, wovon die oberste eine etwa halbsolange, verkümmerte, häutige obere Blüthenspelze in ihrer Achsel trägt. Blüthenspelzen der Zwitterblüthe pergamentartig, undeutlich querrunzelig, von der Länge der beiden oberen Hüllspelzen. Narben purpurn. 2. 8. verticillata (L.) P. B., — panicula spieiformi anguste cylindrica basi saepe interrupta; setis involucralibus retrorsum scabris; paleis floris herm. obsolete rugulosis glumas duas supe- riores aequantibus. (d — Panicum vert. L. Pennisetum vert. R. Br. Juni— Herbst. Auf Gartenland, unbeständig und nicht verbreitet, bis- her bei Greifswald, Eldena und Garlsburg (Tesch) beobachtet. Der vorhergehenden Art sehr ähnlich; doch sind die Blätter schärfer, die Scheinähre ist länger, meist 2—3“ 1., lockerer, öfter unterbrochen, die Hüllborsten sind kürzer und durch rückwärts gerichtete Stachelehen sehr scharf. Die Grösse und Gestalt der Aehrchen, Hüll- und Blüthenspelzen ist sonst grade wie bei S. viridis, nur die in der Achsel der obersten Hüllspelze befindliche, verkümmerte obere Blüthenspelze ist etwas kürzer, nur etwa 4 so lang als die Hüllspelze. 3. 8. glauca (L.) P. B., — panicula spieiformi ovali vel cey- lindrica densa; setis involuceralibus sursum scabris; paleis floris herm. transverse rugosis glumam tertiam aequantibus, glaumam secundam duplo superantibus. © — Panieum glaucum L. Penni- setum gl. R. Br. Juli—Herbst. Auf Aeckern verbreitet, doch weniger häufig als 8. vi- rUdıs PB. Durch die graugrüne Farbe, die meist kürzeren, oft ovalen Scheinähren, die zahlreichen, langen, mehr abstehenden, zuletzt fuchsrothen Borsten, die etwas grösseren, mehr eiförmigen, auf der Unterseite stärker gewölbten Aehrchen und durch die kurze zweite Hüllspelze, die etwa nur die Hälfte der unteren Blüthenspelze bedeckt und deren tiefe, zierliche Querrunzeln offen erkennen lässt, leicht von den beiden vorhergehender. Arten zu unter- scheiden. Die verkümmerte obere Blüthenspelze der fehlgeschlagenen, un- teren Blüthe ist bei dieser Art grösser und nur wenig kürzer als die dritte Hüllspelze. GRAMINA. 551 Trib. IL PHALARIDEAE Knth. Spiceulae a latere compres- sae, 1florae cum paleis vacuis 1—2 inferioribus rudimentariis vel cum flore masculo solitario binisve inferioribus sessilibus. Paleae flor. herm. plerumque nitentes. Styli longi; stigmata ex apice spieulae emergentia. 4. PHALARIS L. Panicula dense spiciformis. Spieulae latere interiori concavae, 1florae cum paleis vacuis rudimentariis 1—2 lateralibus. Glumae 2, subaequales, naviculares, alato - cari- natae, spieulam includentes. Palea inferior foris herm. mutica, cartilaginea. Styli longi; stigmata subplumosa. 1. P. canariensis L., — panieula spieiformi ovali; glumis acuminatis carina alatis, ala integerrima; paleis vacuis rudimen- tariis 2 palea inferiore floris herm. adpresso -pilosa dimidio brevioribus. © Juni — Herbst. Auf Schutt und Gartenauswurf, in der Nähe von Dör- fern, hin und wieder verwildert, aber unbeständig; in Südeuropa einheimisch. Mehrstengelig, 4+—1’ h., Stengel gekniet-aufsteigend. Blätter mässig breit, obere Scheiden aufgeblasen, mit verlängerten Blatthäutehen. Schein- ähre dicht, 1—1}* 1., grün und weisslich gescheckt. Hüllspelzen fast noch einmal so lang als die untere Blüthenspelze, mit breit-geflügeltem Kiel und auf beiden Seiten mit einem starken Nerv, pergamentartig, grünlich - weiss, am Kiel und dem angrenzenden Theil des Flügels dunkelgrün, Blüthen- spelzen dünnhäutig, angedrückt- behaart, noch einmal so lang als die beiden schmal-lanzettlichen, gewimperten,, leeren Spelzen. — Kanariengras; die Frucht ist unter dem Namen Kanariensamen bekannt. ' 5. DIGRAPHIS Trin. Spiculae utringue convexae, panicu- latae. Glumae carinatae, carina non alatae. Caet. ut Phalaridis. 1. D. arundinacea (L.) Trin., — panicula ramosa sub an- thesi patente, spieulis fasciculato - congestis; paleis vacuis 2 ru- dimentariis linearibus pilosis palea inferiore floris herm. dimidio brevioribus. 4 —- Phalaris arund. L. Arundo colorata Willd. Baldingera col. fl. Wett. B. arundinacea Dum. ß. pieta (L.), — foliis albo-striatis. — Phalaris arund. £. pietaL. Juni— Juli. An Ufern und sumpfigen, schattigen Orten, häufig; $. nur in Gärten unter dem Namen „Bandgras“ eultivirt. Wurzelstock kriechend und Ausläufer treibend. Stengel 3—6° hoch. Blätter ziemlich breit, graugrün, steif, am Rande schärflich. Rispe gelappt, einseitswendig, während der Blüthezeit ausgebreitet, bleich, röthlich oder violett überlaufen. Hüllspelzen länglich - lanzettlich, ungeflügelt, an den Nerven gewimpert. Untere Blüthenspelze glänzend, etwas knorpelig, solang 552 GRAMINA. wie die pergamentartige, 2kielige, etwas gewimperte obere Blüthensp. Die beiden unteren leeren Spelzen wenig entwickelt, kleine, linienförmige, lang behaarte Schüppehen darstellend. 6. ANTHOXANTHUM L. Spiculae Iflorae cum paleis vacuis 2 inferioribus, pilosis, dorso aristatis, apice emarginatis. Glumae 2, valde inaequales, inferior dimidio brevior, superior spieulam totam involvens. Palea inferior floris herm. 2andri mutica, sub- rotunda, paleam superiorem inerviam includens. Styli longj; stigmata filiformia, disticho-pilosa, ex apice spiculae emergen- tia. — DJ, 2. 1. A. odorätum L., — panicula spieiformi oblongo -lanceo- lata laxa; paleis vacuis 2 inferioribus hirsutis, dorso aristatis, gluma superiore dimidio brevioribus. 4, ß. villosum Loisl., — foliis, vaginis, pedicellis paniculae glumisque plus minus villosis. Mai— Juni. Auf Wiesen, Triften und in Wäldern, gemein; £. seltner im Wolgaster Tannenkamp. Dicht polsterförmig. Stengel zahlreich, 1—2° h., glatt. Blätter etwas schmal, zuweilen am "Grunde gewimpert, die unteren Scheiden oft behaart. Blatthäutehen zerschlitzt. Rispe locker ährenförmig, glänzend grün, oft bräunlich, 3—14“ 1. Aehrchen lanzettlich -pfriemförmig. Hüllspelzen dünn- häufig, fein punktirt, zugespitzt, fast stachelspitzig, die untere Inervig, halb so lang als die obere, diese önervig, das Aehrchen gänzlich einwickelnd. Die beiden leeren Blüthenspelzen häutig, bräunlich, fast gleich lang und halb so lang als die obere Hüllspelze, an der stumpfen abgerundeten Spitze ausgerandet-2lappig, angedrückt langhaarig, die unterste über der Mitte mit gerader Granne, die obere über der Basis mit längerer, geknieter, unten gedrehter, die obere Hüllspelze überragender Granne. Untere Blüthenspelze der Zwitterbl. klein, ungefähr um 4 kürzer als die leeren Spelzen, glänzend, sehr breit, fast rund, aber fast spindelförmig zusammengerollt; obere Blü- thensp, von der unteren ganz eingeschlossen, linienförmig, mit einem Mittel- nerv, selten noch mit 2 schwachen Seitennerven. — Ruchgras. — Ertheilt wegen seines Coumaringehalts dem Heu den bekannten angenehmen Geruch, der sich aber erst beim Trocknen der Pflanze entwickelt. 7. HIEROCHLOA Gmel. Spiculae paniculatae 3florae, flores 2 inferiores subsessiles, masculi, 3andri, supremus hermaphrodi- tus et 2ander. Glumae 2, subaequales, magnae, spieulam inelu- dentes. Paleae inf. muticae vel aristatae; paleae superiores florum masc. 2carinatae, floris herm. lcarinatae. Styli longi; stigmata subplumosa, ex apice spiculae emergentia. 1. H. odoräta (L.) Wahlenb., — panicula divaricata, pedi- cellis spieularum glabris; palea inf, floris herm. mutica, paleis GRAMINA. 553 florum mase. sub apice brevissime aristatis vel muticis. %& — Holcus odoratus L. H. borealis Schrad. Hierochloa bor. R. et 8. Mai— Juni. Auf Wiesen,-an Ufern, hin und wieder und meist gesellig. Dars: zwischen Born und Ahrenshoop (Holtz). Stralsund: am Strande nach Devin zu (Fischer). Wolgast: Peenewiesen am rauhen Berg, häufig. Usedom: Koppelort auf dem Gnitz, sehr häufig auf den Wiesen zwischen Mölschow und Hammelstall besonders in der Nähe des Elsbruches und des Sees. Anelam: Peenewiesen gegen Relzow. Wurzelstock dünn und lang kriechend, zahlreiche Ausläufer treibend. Stengel 1—1}‘ h., meist nur unterwärts beblättert. Blätter am Rande schärflich, oberseits graugrün, matt, unterseits glänzend und lebhaft grün, die des Stengels sehr kurz, lanzettlich bis eiförmig, die der nicht blühenden Triebe sehr verlängert und lang zugespitzt. Rispe länglich -eiförmig, mit glatten und kahlen, oft geschlängelten Aehrchenstielen. Aehrchen glänzend, im Umriss fast leierförmig. Hüllspelzen dünnhäutig, glänzend, grün, später bräunlich -strohgelb, oft violett überlaufen, fast gleichlang und von der Grösse des Aehrchens, länglich -eiförmig, kurz zugespitzt, wit auswärts ge- bogener Spitze. Untere Blüthenspelze der Zwitterblüthe glatt und glänzend, unbegrannt, gegen die Spitze behaart, nur wenig länger als die Inervige obere Blüthenspelze, deren Nerv sich zuweilen theilt, so dass 2 sehr ge- näherte vorhanden zu sein scheinen. Die unteren Blüthenspelzen der beiden unteren männl. Blüthen länglich, dunkelbraun, rauh-punktirt, am Rande gewimpert, unter der häutigen Spitze mit einer sehr kurzen, auch öfter ganz fehlenden Granne, die 2kielige, an den Kielen schärfliche, eben so lange, obere Blüthensp. umschliessend. — Riecht getrocknet wie Anthoxanthum nach Coumarin. Trib. IV. ALOPECUREAE Koch. Spiceulae a latere com- pressae, Iflorae, saepius cum processu racheolae pedicelliformi (rudimento floris superioris). Glumae 2, paleas aequantes vel superantes. Styli saepius connati; stigmata elongata filiformia, pilosa, ex apice spiculae egredientia. 8. ALOPECURUS L. Spieulae 1florae, in paniculam spiei- formem, densam dispositae. Glumae aequales, carinato-compressae basi connatae. Palea inferior utriceuliformis, ventre fissa, dorso aristata; palea superior nulla. Styli saepius connati, longi; stigmata elongata, pilosa, ex apice spieulae egredientia. a. glumis carina superne alatis, eiliolato -scabris. 1. A. agrestis L., — panicula spieiformi eylindrica basi apiceque attenuata; glumis ad medium usque connatis lanceolatis acuminatis carina superne alata brevissime ciliolato-scabris; palea dorso aristata, arista eenieulata spieulam longe superante, © 554 GRAMINA. Juni— Juli. Auf lehmigen Aeckern, an Wegen, zerstreut. Barth: der Nähe des Brunnens, Kirchhof, alte Burg (Zbl.). Stralsund: Yolodelinet am Wege nach Gr. Kedingshagen (Fischer). Rügen: Altefähre. Greifswald: in der Vorstadt vor dem Mühlenthor, an der Chaussee bei den Neuendorfer Tannen, Levenhagen (Münter). Bei Demmin häufig (Zbl.). Usedom: Gel- lentin bei der Stadt Usedom, Vorstädte von Swinemünde. Wurzel 1jährig, faserig, dichte Polster bildend. Stengel 1—2’ h., oft gekniet-aufsteigend, oberwärts nebst den Scheiden etwas rückwärts -rauh; Blatthäutchen ziemlich lang. Scheinähre 2—4“ ]., schmal, oben und unten verdünnt, mit sich dicht deckenden Aehrehen. Aehrchen grün oder violett überlaufen, grösser als bei den folgenden Arten, fast 3° l., zul—2 an einem Aste. Hüllspelzen gleichlang, bis zur Mitte verwachsen, an dem flügelig- scharfen Kiel mit sehr kurzen, nur mit der Loupe wahrnehmbaren Wimper- chen, sonst kahl, mit den Spitzen zusammenneigend und dem Aehrehen eine elliptische Form gebend, so lang wie die spitze Blüthenspelze. Granne über der Basis der Blüthenspelze eingefüst, gekniet, das Aehrehen wenig- stens um das Doppelte überragend. Die beiden Griffel getrennt, an der untersten Basis kaum verwachsen. b. glumis carina non alatis, longe villoso - ciliatis. 2. A. pratensis L., — rhizomate obliquo vel breviter repente; ligula drevi truncata; panicula spieiformi cylindrieca obtusa; glumis infra medium connatis carina villoso-ciliatis lanceolatis acutis apice rectis vel subeonniventibus; palea lanceolata acuta dorso aristata; stylis connaltis. 4, e. vulgaris, — arista supra basin paleae inf. egrediente geni- culata glumas duplo superante. ß. acrochaetus Marss., — arista vix vel non geniculata supra medium paleae inf. egrediente vel subapicali glumas fere duplo superante. Mai— Juli. Auf Wiesen, besonders im Innern des Gebietes verbreitet, an der Küste fehlend und durch die folgende Art vertreten. £. bis jetzt nur auf der Stadtkoppel bei Wolgast. Bei uns stets grasgrün. Wurzelstock schief, zuweilen kurz kriechend, nur dünne Polster bildend. Stengel 1—3°’ h,, aufrecht, seltner knieförmig aufsteigend, nebst den Scheiden, wovon die obersten zuweilen etwas auf- geblasen sind, glatt. Blatthäutchen kurz, abgestutzt, Scheinähre eylindrisch, an der Basis meist etwas verschmälert, an der Spitze abgerundet- stumpf, weisslich-grün oder schwärzlich - violett. überlaufen, 1—3“ ]. Aehrchen bis 2 ],, dicht übereinander gedrängt, zu 4—10 an einem Aste. Hüllspelzen a bis zur Mitte verwachsen, gleichlang, önervig, an dem scharfen Kiele lang -zottig gewimpert, an den Seitennerven kurzhaarig, mit vorgestreckten oder etwas zusammenneigenden Spitzen, von der Länge der Blüthenspelze. Diese schlauchförmig, bis unter der Mitte gespalten, mit lanzettlicher Spitze, auf dem Rücken begannt, die Granne gewöhnlich oberhalb der Basis des Rückens eingefügt, gekniet, doppelt so lang als das Aehrchen, seltner wie in 8. über der Mitte des Rückens entspringend oder auch bis zur Spitze der Spelze dem Kiele angewachsen und dann ganz gerade und nicht gekniet, GRAMINA. 555 aber auch das Aehrehen weit überragend. Die beiden Griffel fast bis zu den Narben verwachsen. 3. A. arundinaceus Poir. (1808), — rhizomate repente et stolones longos emittente; ligula elongata; panicula spiciformi eylindriea obtusa; glumis infra medium connatis carina villoso -ciliatis lan- eeolatis acutis apice divergentibus; palea oblique truncata acutius- eula dorso aristata; stylis connatis. 4, — A. ruthenicus Weinm. (1810). A. nigricans Hornem. (1813). p. exserens Griseb., — glumis paleam aequantibus, arista geniculata supra basin paleae egrediente glumas duplo superante. Mai— Juli. Auf Salzwiesen längs der ganzen Küste verbreitet, stellen- weise häufig, aber nur in der Form ß. exserens Griseb. Eine vielfach verwechselte, aber durch die Cultur beständig bleibende, gut zu unterscheidende Art, von Grösse und Ansehen des A. pratensis, in der Gestalt der Aehrchen sich mehr dem A. geniculatus L. nähernd. Die ganze Pflanze ist graugrün-bereift, meist steifer und kräftiger als A. pratensis. Der kriechende Wurzelstock treibt zahlreiche, oft über 1’ lange Ausläufer und bildet dichte, grosse Polster. Das Blatthäutchen ist länger, besonders an den oberen Scheiden sehr verlängert, nicht aber ge- stutzt. Die Scheinähren sind wie bei der vorigen Art bald rein blassgrün, bald schwärzlich - violett überlaufen, die Hüllspelzen weniger zugespitzt, mit ihren Spitzen divergirend, nicht aber gerade vorgestreckt oder etwas zusammen- neigend. Die Blüthenspelze ist breiter, die Spitze schräg abgestutzt, an der hiesigen Pflanze von der Länge der Hüllspelzen. Die Granne ist bei der hier allein vorkommenden Form 8. exserens Griseb. ebenso wie bei A, pratensis «. vulgaris oberhalb der Basis des Rückens eingefügt, gekniet und doppelt so lang als die Hüllspelzen; sonst ist die Höhe der Einfügung sehr veränderlich. Die in Russland verbreitetste Form, die ich als @. ruthenicus bezeichnen will, und worauf sich auch A. nigricans Hornem. bezieht, hat eine viel kürzere Granne, welche die Hüllspelzen gar nicht oder nur wenig überragt, kaum gekniet ist und aus der Mitte des Rückens oder ein wenig höher entspringt. Die Blüthenspelze ist bei dieser Form auch etwas kürzer als die Hüllspelzen. Von der folgenden Art, mit welcher der A. arundinaceusPoir. auch wohl verwechselt werden könnte, unterscheidet er sich durch die Grösse aller Theile und besonders der Aehrehen, durch die fast bis zur Mitte, nicht aber bloss an der Basis zusammengewachsenen Hüllenspelzen und durch die bis zu den Narben verwachsenen Griffel, welche bei A. geniculatus fast ganz getrennt sind. 4. A geniculätus L., — radice dense fibrosa; caulibus geni- eulato-adscendentibus; panicula spieiformi eylindriea; glumis basi tantum connatis villoso - ciliatis elliptico -lanceolatis obtusius- eulis apice subdivergentibus; palea obtusa supra basin aristata, arista genieulata inferne laevi glumas fere duplo superante; stylis disceretis. © Juli— Herbst. In Gräben, Sümpfen, auf Wiesen, gemein, 556 GRAMINA. Stengel 4—1° h., oft polsterförmig, meist aus liegender, knieförmiger Basis aufsteigend, wie die ganze Pflanze graugrün. ‘Obere Blattscheiden öfter aufgeblasen. Blatthäutchen verlängert. Scheinähre 1—11“ 1., häufig mit violettem Anfluge. Aehrehen 1” 15 eiförmig-länglich, an der Spitze offen, nicht zusammengezogen, ebenso breit wie in der Mitte. Hüllspelzen nur an der Basis verwachsen, mit lang gewimperten Kielen und schief ab- gestutzt-stumpflichen, etwas auswärts gerichteten, häutigen Spitzen, so lang wie die stumpfe Blüthenspelze. Granne oberhalb der Basis des Rückens der” Blüthenspelze eingefügt, fast 2mal so lang als die Hüllspelzen, gekniet, unterhalb des Knies gedreht und glatt, oberhalb desselben schärflich. An- theren hellgelb, oft blassviolett überlaufen, nach dem Ausstäuben bräunlich. Die Griffel fast ganz getrennt. 5. A. fulvus Sm., — radice dense fibrosa; caulibus genieu- lato-adscendentibus; panicula spiciformi eylindrica angustissima; glumis basi tantum connatis ceiliatis elliptico-lanceolatis rotun- dato-obtusis apice subconmiventibus; palea obtusa e medio ari- stata, arista recta a basi ad apicem scabra inclusa vel glumas excedente; stylis diseretis. @ — A. paludosus P. B. Mai— August. An Ufern von Teichen, Tümpeln und Gräben, verbreitet, doch nicht überall häufig. Wird von manchen Botanikern nur als Abart des A. geniculatusL. betrachtet, ist aber durch mehrere beständige Merkmale charakterisirt und bestimmt eine gute Art. Er unterscheidet sich durch bläulich-bereifte Scheiden, aber grüne Blätter, durch die schmäleren, dadurch länger erschei- nenden Scheinähren und auch etwas kleinere Aehrchen, durch die Hüll- spelzen, welche einen gekrümmten Rücken besitzen, mit den abgerundet- stumpfen Spitzen mehr zusammenneigen und dem Aehrchen eine elliptische Form geben, durch eine etwas längere, fast bis zur Mitte mit ihren Rändern schlauchförmig verwachsene Blüthenspelze,, ferner durch die gerade, nicht gekniete, schon von der Basis an schärfliche, zartere Granne, die meist etwas höher, ungefähr in der Mitte der Blüthenspelze entspringt und das Aehrehen gewöhnlich nur wenig überragt, und durch die zuletzt rostgelben Antheren. 9. PHLEUM L. Spiculae in paniculam spieiformem dispo- sitae, 1florae, saepius cum processu racheolae pedicelliformi (ru- dimento floris superioris). Glumae carinato-compressae, aequales nervo dorsali excurrente mucronatae, paleis longiores. Palea inferior membranacea, superiorem amplectens. Perigonii squamae 2. Sect. I. Euphleum Griseb. Processus racheolae ad basin paleae sup. nullus. 1. P. pratense L., — panicula spieiformi eylindracea; glumis oblongis transverse trumcatis in aristam subito contractis carina hispido-ciliatis. 4 ß. nodosum (L.), — caule basi nodoso- incrassato. y. macrochaetum Döll, — aristis glumas aequantibus vel superantibus. GRAMINA. 557 Juni— Juli. Auf Wiesen, Triften, an Wegen, gemein. £. auf mehr thonigem Boden hin und wieder. y. auf Feldern bei Wolgast. Stengel 1—3° h., am Grunde zuweilen gekniet, bei £. knollig verdickt, von sterilen Blätterbüscheln umgeben. Scheinähre dichtblüthig, gleichbreit- eylindrisch, stumpf, ihre Verzweigungen unterwärts mit der Achse verwach- sen, 1—2“ ]., selten länger. Hüllspelzen kielig- zusammengedrückt, länglich, mit breiten, dünnhäutigen Rändern, an dem geraden Kiele steifhaarig, lang gewimpert, bis auf die in eine Granne auslaufende, gegen die Spitze etwas auswärts gebogene Kielrippe quer abgestutzt; Granne bald kürzer, bald länger, gewöhnlich 4 so lang als die Hüllspelzen, seltner wie bei #. länger. Untere Blüthenspelze gestutzt und gezähnelt, 5—9nervig, ungefähr halb so lang als die Hüllspelzen. — Liesch- oder Timotheegras. Sect. II. Chilöchloa P. B. Processus racheolae pedicelliformis ad basin paleae superioris, n 2. P. Boehmeri Wib., — rhizomate multieipite subrepente; panicula spieiformi eylindracea; glumis lineari-oblongis oblique truncatis acuminato-muceronatis carina scabris. & — P. phala- roides Koel. Phalaris phleoides L. Chilochloa Boehmeri P. B. ß. interruptum Zbl., — panicula lobato -interrupta. Juni— Juli. Auf sonnigen Hügeln, hohen Ufern, an Wegen, strecken- weise. Rügen: Wittow (Zbl.), von der Halbinsel Thiessow über die schmale Heide durch die Granitz und Sellin nach Mönchgut verbreitet, auf dem Vilm bei Putbus. Barth: Kirchhof. Reeknitz- Anhöhen bei Plennin, an der Trebel bei Bassendorf. Demmin: an den Kiefern (Fischer). Gützkow: am Hohlweg nach der Fähre, am hohen Seeufer. Lassan: bei Buggenhagen (Heinrich), Krenzow (Tesch). Usedom: Hohe Ufer des Gnitz, Streckelberg, Pudagla, Stoben und Neppermin bis zu den Ufern bei Caminke. 3. Rügen: bei Sellin (Zbl.) und auf Zieker von Mönchgut. Wurzelstock vielköpfig, oft kurz kriechend, meist dichte Polster von zahl- reichen Stengeln und Blätterbüscheln bildend. Stengel 1—2' h., an der Basis öfter aufsteigend, wie die ganze Pflanze mehr oder weniger graugrün. Scheinähren 1—3“ 1., schmal eylindrisch, an der Spitze etwas verdünnt, am Grunde zuweilen lappig-unterbrochen und daselbst öfter mit verkümmerten Aehrchen besetzt. Hüllspelzen grün, von erhabenen Punkten rauh, weisslich gerandet, schief abgestutzt und zugespitzt -stachelspitzig, der Rücken etwas gebogen mit schärflichem Kiele. Blüthenspelzen viel kleiner, die untere breit-eiförmig, 5nervig, mit kurzen Härchen besetzt. 3. P. arenarium L., — radice fibrosa annua; panicula spici- formi ovali vel oblonga basi attenuata; glumis lanceolatis in cus- pidem sensim acuminatis carina hispido- ciliatis. @ — Chilochloa ar. P. B. Achnodon aren. Lk. Juni— Juli. Auf Sandboden, sehr selten und bis jetzt nur auf san- an raklen des Dornbusches auf der Insel Hiddensee von Zabel ge- . Stengel 4—10“ h., oft mehrere aus einer Wurzel, ohne sterile Blätter- büschel. Blätter kurz, die untersten Scheiden weisshäutig. Scheinähre länglich, stumpf, an der Basis verdünnt, nur 6—9“' 1., graugrün, bald gelb 558 GRAMINA. werdend. Hüllspelzen grösser als bei den vorhergehenden Arten, in eine gerade Spitze allmälig zugespitzt,- am Kiele steif- kammartig lang gewimpert, an den Rändern kurz behaart. Blüthenspelzen fast 3mal kürzer, behaart, sehr breit, gestutzt und gezähnelt. Trib. V. STIPEAE Koch. Spiculae convexae, a dorso pau- lum compressae vel teretes, Iflorae. Glumae magnae. Styli breves; stigmata plumosa e latere spieulae emergentia. Achaenium paleis induratis, cartilagineis vel chartaceis arcte involutum. 10. MILIUM L. Spieulae panieulatae, 1florae. Glumae con- vexae vel a dorso subcompressae, paleis longiores. Palea in- ferior ovata, ventricoso-convexa, mutica, sicut superior chartacea. Perigonii squamae 2, carnosae. Achaenium paleis induratis arete involutum. 1. M, effüsum L., — caule laevi; foliis lanceolato -linearibus; panicula laxa, ramis semiverticillatis horizontaliter patentibus glumisque laevibus. 4, Mai— Juni. In schattigen Laubwäldern, häufig. > Wurzelstock kriechend, mehrere etwas von einander entfernte, lockere Polster bildend. Stengel 2—4°h., nebst den Scheiden glatt. Blätter am Rande schärflich, flach, bis 4“ breit, in der Knospenlage gerollt. Blatthäutchen lang, gezähnelt. Rispe gross, sehr locker, mit wagrecht abstehenden, später abwärts gebogenen, haarfeinen, schlänglichen Aesten und kleinen, grünen Aehrchen. Hüllspelzen eiförmig, gleichlang, 3nervig, wenig länger als die Blüthenspelzen. Diese glänzend papierartig, mit kaum erkennbaren Nerven. Frucht von den erhärteten Spelzen eingeschlossen und mit denselben ab- fallend. — Entwickelt getrocknet einen schwachen Coumaringeruch. Trib. VI. AGROSTIDEAE Knth. Spieulae a latere magis minusve compressae, /florae, saepius cum processu racheolae pedicelliformi. Styli breves vel nulli; stigmata plumosa, ad basin spieulae egredientia. 11. AGROSTIS L. Spiculae paniculatae, iflorae. Glumae inaequales, carinatae, acutae, muticae, inferior paulo major, paleis sublongiores. Paleae hyalino-membranaceae, nodo racheolae obliteratae brevissime barbato insidentes, inferior mutica vel dorso aristata, superior interdum deficiens. Styli brevissimi; stigmata plumosa ad basin spiculae egredientia. Sect. I. Euagrostis Godr. Palea superior non defieciens. Folia plana, in verna_ tione conyoluta. 1. A. alba L., — rhizomate repente stolonifero; foliis linea- GRAMINA. 559 ribus planis, ligula producta oblonga; panieula florifera oblongo- conica, ramis patentibus, ramulis ad latera ramorum et deorsum vergentibus, fructifera contracta, ramis pedicellisque scabris. 4 — A. stolonifera Koch. ß. gigantea Gaud., — robustior; foliis latioribus; panicula ampla valde multiflora. y. maritima G. Mey., — humilis, adscendens; foliis rigidio- ribus; panicula compacta subspieiformi. Juni— August. Auf Wiesen, in Gräben, Wäldern und an Wegen, gemein. £. an den Ufern der Stubnitz auf Rügen und auf dem Strekelberge auf Usedom; y. auf feuchtem Dünensande der Seeküste auf Usedom und dem Dars und Zingst. - Wurzelstock mehr oder weniger Ausläufer treibend. Stengel meist aus liegender Basis 1—3’h. Blätter grasgrün, schmal, schärflich. Blatthäutchen verlängert, länglich. Rispe im Umfange länglich -kegelförmig. Hüllspelzen länglich, spitz, Inervig, am Kiele schärflich. Untere Blüthenspelze 3—5- nervig, an der Spitze gezähnelt, öfter fast stachelspitzig; obere Blüthenspelze etwas mehr als halb so lang, farblos -häutig, lineal, an der Spitze schwach gezähnelt, am Grunde zu beiden Seiten mit einem, nur durch eine Loupe bemerkbaren Büschel sehr kurzer Haare. — Fioringras. Variirt mit stärkeren oder schwächeren Stengeln, grösserer (bis 1° 1. in ß. gigantea Gaud.) oder kleinerer (in y. maritima Mey. oft kaum 1“ 1.), bald bleicher gelbgrüner, bald roth oder violett überlaufener Rispe, die bei der Fruchtreife an schwachen Exemplaren ganz zusammengezogen ist, während sich bei starken Ex. nur die kleineren Aeste an die Hauptäste an- legen, wodurch sich diese Art von der folgenden besonders unterscheidet. Formen mit begrannter, unterer Blüthenspelze sind hier bis jetzt nicht beobachtet worden. 2. A. vulgaris With., — rhizomate breviter stolonifero; foliis omnibus linearibus planis; ligula brevi truncata; panieula ambitu oblongo-ovata, florifera et fructifera patentissima, ramulis divari- catis undique vergentibus scabriuseulis. 4, Juni— August. Am Wegen, auf Brachen, in Nadelhölzern, sehr häufig Der vorigen Art ausserordentlich ähnlich und leicht damit zu verwech- seln. Unterscheidet’sich von ihr durch die breitere, länglich - eiförmige Ge- stalt der auch nach der Blüthe ausgebreitet bleibenden Rispe, durch das kurze, abgestutzte Blatthäutchen und durch eine etwas kleinere, nicht die halbe Länge der unteren Blüthenspelze erreichende obere Blüthenspelze. Die Pflanze ist meist zarter und nicht so hoch, hat nur ganz kurze Ausläufer, welche selbst mitunter fehlen können. Die Rispe ist gewöhnlich purpur- violett überlaufen, nur sehr selten grünlich. — Fioringras, Sect. II. Trichodium Michaux. Palea superior plerumque defieciens. Folia radi- alia complicato - setacea. 3. A. canina L., — foliis radiealibus setaceis, eaulinis linea- ribus plerumque planis, ligula oblonga; panicula diffusa ovata, 560 GRAMINA. ramis scabris divergentibus, deflorata contrata; palea inf. dorso aristata apice denticulata, palea sup. nulla vel minima. 4 — Triechodium can. Schrad. e. vulgata Döll, — arista geniculata infra medium dorsi paleae egrediente et glumas superante. ß. pudica Döll., — arista brevi subrecta supra medium dorsi paleae egrediente et glumas non excedente. y. stolonifera Marss., — stolonibus elongatis apice foliorum fasciculos gerentibus. i Juni— August. Auf Wiesen und sumpfigem Waldboden, in der Haupt- form verbreitet; %. in den Dünenhölzern auf Usedom; y. auf feuchtem Sand- boden unter den Anlagen bei Wolgast. Von der ähnlichen A. vulgaris With. durch die diehten Büschel feiner, borstenförmiger, wenigstens in der Knospenlage zusammengefalteter Wurzel- blätter, durch das längliche, vorgezogene Blatthäutchen und die bei uns stets auf dem Rücken begrannte untere Blüthenspelze leicht zu unterscheiden. — Der Stengel ist zuweilen an der Basis etwas liegend und wurzelt dann meistens an dem Knoten. Verlängerte Ausläufer kommen nur selten bei dieser Art vor, sie sind aber immer sehr charakteristisch durch die Blätter- büschel von borstlichen Blättern, die sie an ihrer Spitze tragen. Die Rispe ist gewöhnlich purpurviolett. Die meist gekniete Granne der unteren Blü- thenspelze varürt sehr in ihrer Länge, fehlt aber bei unserer Pflanze niemals. Die obere Blüthenspelze ist zu einem ganz kleinen, zarten Schüppchen ver- kümmert oder fehlt gänzlich. ! nn ” ” . ” ” . 12. APERA Adans. Gluma inferior minor. Palea inferior chartacea sub apice longe aristata. Processus racheolae pedi- celliformis ad basin paleae superioris. Caet. ut Agrostidis. 1. A. spiea venti (L.) P.B., — foliis planis; panieula ampla diffusa; palea inf. sub apice longe aristata, arista paleam ter quaterve superante. @ — Agrostis spica v. L. Anemagrostis sp. v. Trin. Mühlenbergia sp. v. Trin. Juni— Juli. Unter dem Getreide, auf Brachen und an uneultivirten Orten, gemein. Stengel mehrere, 1—3° h., aufrecht oder am Grunde knieförmig - auf- steigend. Blätter flach; Blatthäutchen länglich, geschlitzt. Rispe meist sehr gross. Untere Hüllspelze 1-, obere nervig. Untere Blüthenspelze von etwas derber Consistenz, erünlich, gegen die Spitze schärflich, mit 3—4mal so langer, oft etwas schlänglicher, dicht unter der Spitze entspringender Granne. Obere Blüthensp. fast so lang wie die untere, an der Basis mit einem kleinen stielförmigen Spindelfortsatz und 2 Büscheln sehr kurzer Haare an dem Knoten. 13. CALAMAGROSTIS Adans. Spieulae paniculatae, 1florae, saepe cum processu racheolae pedicelliformi. Glumae inaequales, GRAMINA. 561 carinatae, acutae, inferior paulo major, paleas superantes. Paleae hyalino-membranaceae, basi pilis longioribus, e nodo racheolae obliteratae oreuntibus cinctae, inferior apice vel dorso aristata, superior 2nervia. Styli brevissimi; stigmata subplumosa ad basin spieulae egredientia. y arista dorsali geniculata. 1. C. arundinacea (L.) Roth, — panicula angusta strieta laxa patente; glumis lanceolatis acuminatis; palea inf. supra basin aristata, arista geniculata paleam duplo superante, pilis brevibus paleae quartam partem aequantibus. 4 — Agrostis arund. L. Arundo silvatica Schrad. Calam. silvatica DC. Deyeuxia silv. Knth. Juli— August. In Laubwäldern, verbreitet; besonders häufig auf Rügen und Usedom. Wurzelstock kurz kriechend, ziemlich dichte Polster bildend. Stengel 2—4' h., nur unter der Rispe etwas schärflich. Untere Blattscheiden ge- wöhnlich behaart, seltner auch die linienförmigen, flachen Blätter. Blatt- häutehen länglich, stumpf. Rispe schmal, 4—6“ 1., grünlich, öfter röthlich überlaufen. Aehrehen 2—24‘ 1. Hüllspelzen lanzettlich, zugespitzt, fast gleichlang. Untere Blüthenspelze kürzer als die Hüllspelzen, an der Spitze ausgerandet-gezähnelt, kaum länger als die obere Blüthenspelze. Granne über der Basis der Spelze eingefügt, in der Mitte gekniet und viel länger als die Hüllspelzen. Haare nur ! so lang als die untere Blüthenspelze; der stielförmige Spindelfortsatz an der Spitze gebärtet, mit den Haaren die halbe, obere onen. überragend. fr arista dorsali recta. 2. C. neglecta (Ehrh.) Fr., — panicula angusta strieta densa; glumis lato-lanceolatis acutis fructiferis clausis; palea inf. in medio dorsi aristata, arista recta paleam circiter aequante; pilis palea inf. brevioribus. , — Arundo neglecta Ehrh. (17%). A. strieta Timm (1795). Cal. strieta Nutt. Deyeuxia negl. Knth. #. fallax Bauer, — arista palea sua breviore, pilis paleam dimidiam aequantibus. Juni— August. In Torfsümpfen, auf Moorwiesen, häufig; £. auf den Cisawiesen bei Wolgast. Diese Art zeichnet sich besonders durch die schmale, straffe, ziemlich dichte, nach der Blüthe zusammengezogene Rispe und durch die kleinen, nur etwa 1° grossen, meist gegen die Spitze braunen und in der Mitte violett gefleckten Aehrchen aus. Stengel 1—2° h. Blätter schmal, die der unteren Triebe fadenförmig zusammengerollt. Hüllspelzen breit- lanzettlich, wenig spitz, kaum länger als die ausgerandet-4spitzige untere Blüthensp. Granne ungefähr von der Länge ihrer Spelze und auf der Mitte des Rückens derselben eingefügt, zuweilen länger, die Spelzen überragend und dann meist etwas unter Mitte eingefügt, zuweilen auch kürzer als die Spelze. Haare gewöhn- 36 562 GRAMINA. lich um den dritten Theil kürzer als die untere Blüthenspelze, bei der kurzgrannigen Form oft noch kürzer und nur die halbe Länge der Spelze erreichend. Der stielförmige, an der Spitze pinselartig behaarte Spindel- fortsatz ist von den Haaren eingeschlossen, 3. C. lanceolata Roth, — panicula laxa aequaliter diffusa denique nutante; glumis anguste lanceolatis acuminatis, fructi- feris divaricato-apertis; palea inf. ex apieis fissura brevissime aristalta, arista recta fissuram paululum 'superante; pilis paleam superantibus. & — Arundo Calamagrostis L. Juni— August. Auf Wiesen, in Elsbrüchen und Waldsümpfen‘, sehr häufig. Stengelblätter schlaff, flach, die der Ausläufer zusammengerollt; Blatt- häutchen kurz, gestutzt und zerschlitzt. Rispe schlaff, während der Blüthe gleichmässig ausgebreitet, mit dünnen Aesten, schmutzig-purpurn oder violett, seltner im Schatten röthlich-weiss oder blass-grünlich (Arundo can- scens Web., Cal. Gaudiniana Rehb.). Aehrehen 14—2“' ]. Hüllspelzen bei der Fruchtreife spreizend. Untere Blüthenspelze 4 kürzer als die Hüll- spelzen, ganz von (den längeren Haaren eingehüllt, durchsichtig-häutig, an der Spitze mit einer kurzen Spalte und in derselben mit einer leicht zu übersehenden, kurzen, geraden, zarten Granne, welche die Spalte nur wenig überragt. Ein Spindelfortsatz ist nicht vorhanden. 4. C. epigeios (L.) Roth, — panicula strieta glomerato- lobata; glumis lanceolatis in apicem subulatum compressum acu- minatis, fructiferis subelausis; palea inf. e medio dorsi aristata, arista recta; pilis paleam superantibus. 4 — Arundo epigeiosL. ß. glauca (Rchb.), — panicula laxa pallide glauco -viridi, arista paleam multo superante. y. densiflora Ledeb., — panicula angusta subspiciformi- co- arctata. Juni— August. An Wegen, sandigen Ufern, in trockenen Wäldern und auf sonnigen Hügeln, häufig; %. an schattigen Waldstellen beim Schmachter See in der Granitz auf Rügen; y. am Strande bei Lobbe auf Mönchgut. Leicht kenntlich an dem steiferen, dickeren, höheren, 2—5‘ hohen, schärflichen Stengel, den breiteren, flacheren, am Rande schärflichen Blät- tern, an der steifen, geknäuelt-lappigen, meist purpurbraun oder schwärz- lich - violett überlaufenen Rispe, den grösseren, über 2‘ grossen Aehrchen, den pfriemförmig zugespitzten, bei der Fruchtreife fast geschlossenen Hüll- spelzen und an der geraden, aus der Mitte des Rückens der an der Spitze tief gespaltenen, unteren Blüthenspelze hervortretenden Granne, (ie bald nur wenig länger als ihre Spelze ist, bald dieselbe fast um die Hälfte überragt. Die Rispe wird zuweilen bis 1‘ lang, ihre Aeste sind gleich wie die Kiele der Hüllspelzen viel schärfer als bei den anderen Arten. Die untere Blüthen- spelze ist nur halb so lang als die Hüllspelzen, «lie obere viel kürzer als die untere. Die Haare erreichen die Länge der Hüllspelzen. Der Spindelfort- satz fehlt gewöhnlich, seltner ist er als ein ganz kurzes, aber unbehaartes Stielchen vorhanden. GRAMINA. 563 14. AMMOPHILA lost. Glumae sabaequales, inferior pau- lulum minor. Paleae glumis homogencae, cartilagineae, superior Anervia. Panicula coarctato-contracta, subspieiformis. Caet. ut Calamagrostidis. 1. A. arenaria (L.) Lk., — foliis convolutis supra velutinis; panieula spieiformi conferta basi apiceque attenuata; glumis lan- ceolatis acutis; palea inf. ex apicis fissura brevissime aristata, pilis tertiam vel quartam partem paleae aequantibus. & — Arundo aren. L. Psamma aren. R. &S. Ammophila arundinacea Host. Juni— August. In den Dünen der Seeküste, gemein; stellenweise auch an sandigen Orten des Binnenstrandes und in der Nähe der Küste. Die ganze Pflanze hell graugrün. Wurzelstock weit umherkriechend, gegliedert. Stengel steif, 2—53°h. Blätter der nicht blühenden Triebe sehr lang, eingerollt, stechend, auf der Oberfläche an den stark hervortretenden Rippen mit zahlreichen, kurzen, weichen Haaren dicht besetzt, und dadurch sammetartig anzufühlen Blatthäutchen der unteren Blätter bis 1” 1., zuge- spitzt und zerschlitzt. Rispe ährenförmig, dicht, in der Mitte am breitesten, nach beiden Enden verdünnt, grünlich - weiss, später gelblich. Untere Hüll- spelze 1-, obere 3nervig. Die untere Blüthenspelze nur wenig kürzer als (die Hüllspelzen, an der Spitze mit 2 Zähnchen, zwischen denen sich der Mittelnerv in eine kurze, dicke, «die Spitze kaum überragende, etwas aus- wärts gebogene Granne fortsetzt; die obere Blüthensp. kaum kürzer als die untere und ebenso knorpelig, mit 4 grünen Nerven versehen, wovon die beiden äusseren unterhalb der Spitze verschwinden, die beiden inneren, ge- näherten Kielnerven die auf dem Rücken befindliche schmale Furche be- grenzen, in welcher der stielförmige, gegen die Spitze lang behaarte Spindel- fortsatz liegt. Haare bei unserer Pflanze nur 4 bis 4 so lang als die Blüthenspelzen. — Strandhafer. Im südlichen Europa findet sich eine von unserer nordischen Pflanze etwas verschiedene Form. Sie hat eine schmälere, etwas lockere, mehr gleichmässig eylindrische, nicht in der Mitte so stark verdickte Scheinähre und längere Haare am Spindelknoten, die selbst die halbe Länge der Blüthen- spelzen erreichen. Sie lässt sich daher als Var. australis wohl unter- scheiden, und dürfte am Mittelländischen Meere vielleicht die vorherrschende Form sein. Ammophila arenaria = Calamagrostis epigeios, — foliis convolutis supra scabriusculo - hirtis; panicula spieiformi lanceolata sublobata; glumis lanceolatis in apicem subulatwm attenuatis; palea inf. ex apieis fissura breviter aristata, pilis paleam inf. dimidiam aequantibus. 4, «. subarenaria, — glumis subaequalibus; palea sup. cartila- ginea Anervia, paleam inferiorem subaequante. — Arundo baltica Flügge. A. maritima Agardh. Ammophila balt. Lk. Psamma balt. R. & S. Calamagrostis balt. Schrad. 36* 564 GRAMINA. s ® ß. subepigeios, — spiculis minoribus; «lumis aequalibus; arista infra fissuram apieis paleae inf. inserta; palea sup. sub- membranacea tertia parte palea inf. breviore 2nervia, nervis la- teralibus obliteratis. Juni — August. In den Dünen der Seeküste und an sandigen Orten des Binnenstrandes, hin und wieder. «. subarenaria am verbreitetsten, auf dem Dars, Zingst, Rügen, bei Greifswald auf dem Riems und bei Wiek, an der Küste des Boddens bei Fresendorf, auf Usedom längs der ganzen Seeküste stellenweise häufig. %. subepigeios viel seltner; beim Leuchtthurm auf dem Dars, auf Usedom bei Peenemünde und Zinnowitz. Die Ammophila baltica (Flügge) Lk. ist, wie Nolte schon früher vermuthet hat, ohne Zweifel ein Bastard von Ammophila arenaria und Calamagrostis epigeios, und spricht dafür sowohl die beständige Un- fruchtbarkeit der Pflanze als auch das Vorkommen eines zweiten, der Ca- lamagrostis epigeios noch näher stehenden Bastards von beiden Arten. Wegen der purpurbraunen oder violett überlaufenen, breiteren, etwas ge- lappten Rispe erinnert die Ammophila baltica mehr an Cal. epigeios und wird hierdurch schon aus der Ferne leicht von der stets in Gesellschaft mit ihr wachsenden, bleichen A. arenaria unterschieden, mit welcher sie sonst den lang umherkriechenden Wurzelstock, die langen, zusammengerollten, steifen, stechenden Blätter und das lange Blatthäutchen theilt. Sonst ist sie hinreichend von ihr verschieden. Die Haare auf der Oberseite der Blätter sind weniger dicht stehend, kürzer und steifer und mit kleinen Spitzchen untermischt, wodurch die Oberfläche beim Anfühlen vorwärts schärflich erscheint. Die Hüll- und Blüthenspelzen sind am Kiele schärfer, gegen die Spitze mehr pfriemförmig - verschmälert, während sie bei A. aren. fast bis zur Spitze gleich breit sind; die aus der Spalte der Spitze der unteren Blüthenspelze entspringende Granne ist gerade, nicht so steif und überragt etwas die beiden Seitenspitzen; die Haare des Spindelknotens sind halb so lang als die Blüthenspelzen und umschliessen den lang behaarten kurzen Spindelfortsatz. — Der Bastard «. subarenaria ist die eigent- liche Ammophila baltica der Autoren und bewahrt wegen der etwas kürzeren, unteren Hüllspelze und wegen der knorpeligen Beschaffenheit der oberen, 4nervigen Blüthenspelze noch den Ammophila- Charakter, der bei dem zweiten Bastard 8. subepigeios schon verloren geht, während dieser wegen der häutigen Beschaffenheit der oberen Blüthenspelze, deren Seiten- nerven entweder ganz fehlen oder nur an der Basis angedeutet sind und der in der Grösse nicht mehr verschiedenen Hüllspelzen schon den Cha- rakter einer Calamagrostis besitzt, und ausserdem durch die deutlicher ge- lappte Rispe, die kleineren Aehrchen, die etwas tiefer unter der Spalte eingefügte Granne und die mindestens um den dritten Theil kürzere obere Blüthenspelze der Galam. epigeios viel ähnlicher ist, sich aber sogleich durch die eingerollten, langen, stechenden, oberseits kurzhaarig -schärflichen Blätter, das lange Blatthäutchen und durch die kürzeren Haare des Spindel- knotens, welche nur die halbe Länge der Blüthenspelzen erreichen, von der- selben unterscheidet. Trib. VII. ARUNDINEAE Kunth. Spiculae a latere com- pressae, 2—multiflorae. Glumae inter se paululum remotae, palea proxima subbreviores. Racheolae articuli infra paleas sericeo- GRAMINA. 565 pilosi. Styli elongati; stigmata aspergilliformia in medio vel supra medium palearum emergentia. 15. ARUNDO L. Spiculae 3—5florae, paniculatae, flore in- fimo masculo, caeteris hermaphroditis. Glumae inter se paululum remotae, spicula breviores, inferior minor. Paleae floris masc. basi nudae, florum hermaphr. basi pilis longis, sericeis, ex ra- cheola orientibus einctae. 1. A. Phragmites L., — panicula effusa; spieulis 4—5floris, glumis valde inaequalibus. 4 — Phragmites communis Trin. Juli— Septbr. In stehenden Gewässern, an Fluss- und Teichufern, sehr häufig, auch in Salzwasser an geschützten Stellen der Binnenküste, Blaugrün. Wurzelstock weit und breit umherkriechend. Stengel dick und steif, 4—12° h. Blätter starr, flach, in eine lange Spitze verschmälert, an grossen Ex. oft über 1° 1. Blatthäutchen zart, sich in abfallende Wim- pern auflösend. Rispe abstehend, oft bis 1‘ 1. Hüllspelzen violettbräunlich, länglich -lanzettlich, spitz, die obere doppelt so lang als die untere und höher eingefügt. Die untere Blüthenspelze lineal, pfriemlich zugespitzt, noch einmal so lang als die obere Spelze. Aehrchenspindel mit langen Seiden- haaren von der Länge der unteren Blüthenspelze dicht besetzt, nur das unterste Glied des Aehrchens kahl. — Rohr. Trib. VII. AVENEAE Knth. Spieulae 2—multiflorae, flore supremo saepe tabescente. Glumae magnae, spiculam fere inclu- dentes. Styli brevissimi; stigmata 2, plumosa, ad basin palearum utringue egredientia. Perigonii squamae 2. A. Palea inf. apice integra acuta, plerumque dorso aristata. 16. HOLCUS 1.. Spiculae paniculatae 2—rarius florae, flos infimus hermaphroditus, superior masculus; articuli racheolae elongati, infimus curvato-adscendens. Glumae membranaceae, subaequales, carinatae. Palea inf. apice integra, acutiuscula, floris herm. infimi mutica, floris masc. superioris dorso aristata. Palea sup. apice sub3loba. Achaenium liberum, a latere compressius- culum, ventre parum sulcatum. — Honiggras, 1. H. lanätus L., — radice fibrosa; caule vaginisque einereo- pubescentibus; arista paleae floris mase. recurvata glumis inclusa. 4 — Avena lan. Koel. Juni— August. Auf Wiesen, Triften, Brachäckern und an Waldrändern, gemein. 566 GRAMINA. Stengel 1—2’ h., nebst den Scheiden und Blättern mit feinen, weichen Haaren dicht besetzt. Rispe meist etwas zusammengezogen, mit weich- haarieen Aesten, gewöhnlich hellpurpurn überlaufen, an schattigen Orten grünlich- weiss und meist lockerer (Holeus argenteus R. & S.). Aehr- chen 2’ 1. Hüllspelzen häutig - durchsichtig, punktirt-rauh, auch behaart, am Kiele gewimpert, breit oval, häufig mit kurzer Stachelspitze, die untere 1-, die obere 3nervig. Untere Blüthenspelzen knorpelig-glänzend, stumpf, die der Zwitterblüthe etwas breiter. Granne auf dem oberen Rückentheil der männl. Blüthenspelze entspringend, dieklich, hakenförmig zurückgekrümmt oder durch Drehung einwärts gekrümmt, die Hüllspelzen nicht überragend. 2. H. mollis L., — rhizomate repente; caule vaginisque gla- briusculis; arista paleae floris mase. geniculato-inflexa glumas excedente. 4 — Avena mollis Koel. Juli— August. In Wäldern und Gebüschen, verbreitet. Dureh den kriechenden Wurzelstock, die fast kahlen, nur an den Knoten behaarten Stengel, fast kahlen Scheiden, die schmälere Rispe, mit mehr aufrechten Aesten und grösseren, gelblichen, an der Basis oft violett über- laufenen Aehrehen und durch den langbehaarten Knoten der unteren Blüthe, sowie durch die gekniete, schärfliche Granne, welche die zugespitzten Hüll- spelzen weit überragt, von der vorhergehenden Art leicht zu unterscheiden. Be hy WEINGAERTNERIA Bernh. Spiculae paniculatae, 2florae cum processu racheolae pedicelliformi; flores hermaphroditi; ar- ticulus racheolae inferior obliteratus, superior elongatus, pilosus. Glumae subaequales, carinatae, spiculam includentes. Palea inf. apice integra, acuta, dorso aristata, arista recta medio articulata, artieulo inferiore striato, coronula pilorum terminato, superiore clavato. Pales superior apice 3loba. Achaenium ventre sulco filiformi notatum, paleis membranaceis tunicatum. 1. W. canescens (L..) Bernh., — foliis eomplicato - setaceis; panieula florente patula ante et post anthesin conferta, ramis brevibus fere a basi spiculiferis. 4 — Aira can. L. Corynepho- rus can. P. B. Avena can. Web. Juni— August. Auf unfruchtbarem, sandigem Boden, gemein, oft ganze Sandstrecken bedeckend. Stengel 4—1’ h., mit den zahlreichen, sterilen Blattbüscheln dichte Polster bildend. Blätter gefalzt- borstlich, nebst den Scheiden schärflich u. graugrün, die Scheiden oft purpurn überlaufen. Rispe 1-2“ 1., zur Blüthe- zeit zugespitzt-länglich, mit aufrecht-abstehenden Aesten, die kürzeren von unten an mit: Aehrchen besetzt. Aehrchen blassgrün - weisslich, häufig rosa überlaufen. Blüthenspelzen an der Basis von den Haaren des Spindel- knotens umgeben, die Haare des untersten Knotens etwa nur ! so Jang als die Spelze, die des obersten Knotens etwas länger, der Spindelfortsatz lang gebärtet. Die untere Blüthenspelze undeutlich 4nervig, in der Mitte mit einer Furche, der Mittelnerv gleich über der Basis in die Granne verlaufend. GRAMINA. 567 Granne gerade, in der Mitte gegliedert, an der Gliederungsstelle von einem Kranze spreuiger Härchen umgeben, das untere dickere Glied purpurbraun, mit Längsstreifen, das obere dünner, weisslich, gegen die Spitze keulen- förmig verdickt. Antheren purpurviolett. B. Palea inf, apice 2dentata vel truncata pluridentata. 18. DESCHAMPSIA P.B. Spiculae paniculatae, 2florae cum processu racheolae pedicelliformi, rarius 3florae; articulus racheo- lae infimus obliteratus, superiores elongati. Glumae subaequales carinatae, spiculam fere ineludentes. Palea inf. membranacea, apice truncata, 4dentata, dorso rotundato aristata. Achaenium compresso -teretiusculum, exsulcum, liberum. 1. D. caespitosa (L.) P. B., — foliis supra scaberrimis; pa- nicula pyramidata effusa, ramis inferioribus subquinis; articulo superiore et processu racheolae paleam inf. dimidiam aequante; arista setacea recta subbasilari paleam subsuperante. 4 — Aira caespitosa L. Campella caesp. Lk. p. altissima (Iımk.), — glumis paleisque viridi-flavescentibus albo -marginatis. — Aira caesp. #. pallida Koch. Juni — Juli. Auf Wiesen, Triften und in Gebüschen, häufig. 3. Schatten- form, an moorigen Waldstellen. Stengel 1—3' h., häufig knieförmig- aufsteigend, glatt, mit den peren- nirenden Blattbüscheln dichte Polster bildend. Blätter starr, flach, mit oberseits stark hervortretenden, sehr scharfen Nerven. Blatthäutchen läng- lich, an den oberen Blättern spitz. Rispe pyraınidenförmig, Aeste derselben schärflich, horizontal abstehend, abwechselnd zweizeilig, die unteren meist zu 5, seltner weniger oder mehr. Aehrehen 11‘ ]., glänzend bräunlich - weiss, meist violett überlaufen, in #. grünlich oder blassgelblich. Hüllspelzen läng- lich, die untere Inervig, kürzer, die obere änervig, die Spitze des Aehrchens nicht erreichend. Aehrchenspindel mit langen borstenförmigen Haaren, am Knoten unter den Blüthenspelzen gebärtet; oberes Spindelglied von der Länge der halben Blüthenspelze, der Spindelfortsatz oft noch länger und lang. behaart. Untere Blüthenspelze an der abgestutzten Spitze 4zähnie, über der Basis begrannt. Granne ungefähr von der Länge ihrer Spelze oder dieselbe nur wenig überragend, schwach gedreht und undeutlich gekniet, weisslich. 2. D. discolor (Thuill.) R. et Sch., — foliis angustissimis planis vel complicatis; ligula elongala attenwato-acuta,; panicula patente, ramis inferioribus geminis; articulo superiore et pro- cessu racheolae paleam inf. dimidiam aequante; palea inf. apice retusa Adentata, dentibus exterioribus majoribus; arista geniculato- torta paleam duplo superante; achaenio ovato. 4, — Aira disco- lor Thuill. D. Thuilleri Godr. et Gren. A. uliginosa Weihe. 568 GRAMINA. Augnst— September. Auf Moorboden, bis jetzt nur auf Rügen bei Gelm auf der Schaabe von Münter und Zabel gefunden. Sicher eine gute Art. In Grösse, Form und Färbung der Aehrchen der vorhergehenden Art ähnlich, in allen übrigen Theilen aber der folgenden D. flexuosa viel näher verwandt. Sie unterscheidet sich von letzterer durch den dicht polsterförmigen Wuchs, durch die zwar häufig gefalzten, aber doch nicht rund-fadenförmigen, meist graugrünen Blätter, durch das längere, schmälere, spitze Blatthäutehen, besonders gut an den sterilen Blattbüscheln zu erkennen, durch die kleineren, etwa 14 “‘ langen, violett, grün und gelb gefleckten Aehrehen, deren oberes Spindelglied sowie dessen Fortsatz die Länge der halben Blüthenspelze erreichen, durch die stumpfe- ren, ziemlich gleichen Hüllspelzen, die wegen der mehr verlängerten Spindel das Aehrchen nicht ganz einschliessen, dann durch die Spitze der unteren Blüthenspelzen, die wegen der mehr längeren, äusseren Zähne ausgeschweift erscheint und durch die kleine, kaum }‘ lange, eiförmige, kurz bespitzte Frucht. Blüht von allen unseren Gräsern am spätesten. 3. D. flexuosa (L..) Trin., — foliis tereti - filiformibus; ligula oblonga truncata; panicula patente, ramis flexuosis, inferioribus geminis; articulo racheolae superiore palea inf. 6—-Splo breviore, processu rach. brevissimo barbato; palea inf. apice rotundato- truncata 4dentata, arista geniculato-torta paleam subduplo supe- rante; achaenio fusiformi. & — Aira flexuosa L. Avena fl. M. et K. Juni— August. Auf Heiden, Hügeln, in Nadelhölzern, sehr häufig. Locker polsterförmig,, öfter mit fast kriechenden Trieben. Stengel 1—2' h. Blätter borstenförmig-gefalzt, graugrün, etwas schärflich. Blatt- häutchen länglich, an den unteren Blättern “gestutzt, an den oberen oft spitzlich.. Rispe locker, mit abstehenden, meist paarweise gestellten Haupt- zweigen, die nebst den Theilungen oft geschlängelt sind. Aehrchen 2°“ 1., blass oder violett überlaufen, auf ungefähr eben so langen Stielen. Hüll- spelzen ungleich, so lang wie das Aehrehen, lang zugespitzt. Aehrchen- spindel borstlich-behaart, das obere Glied bei dieser Art weniger entwickelt, nur 4 oder 4 so lang als die Blüthenspelze; der Spindelfortsatz sehr kurz, nur als Haarbüschel an der Basis der oberen Blüthenspelze auftretend. Spitze der unteren Blüthenspelze gezähnelt, äussere Zähne kleiner, so dass die Spitze dadurch mehr abgerundet erscheint. Granne über der Basis der Spelze entspringend, gekniet, der untere Theil bräunlich, die Blüthenspelze fast um das Doppelte überragend. Frucht verlängert-spindelförmig, über 1 nlang: 19. AIRA L. Spiculae paniculatae, 2florae; articuli racheo- lae obliterati et flores subsessiles, collaterales, processus racheo- lae nullus. Glumae aequales, carinatae, Inerviae, spiculam om- nino oceultantes. Palea inferior chartacea, apice bifida, dorso rotundato aristata; palea sup. 2dentata. Achaenium subfusiforme, ventre sulco profundo notatum, paleis demum induratis tunicatum. Mit dieser Gattung ist die südeuropäische Airopsis P. B., wozu A. globosa Desv. gehört, am nächsten verwandt, aber durch die GRAMINA. 569 Form der Spelzen und Frucht hinreichend verschieden. Antinoria Parl. steht wegen des verlängerten zweiten Spindelgliedes der Gattung Des- champsia viel näher. Von Avena unterscheidet sich Aira durch die gleichgestalteten, Inervigen, das Aehrcehen ganz umschliessenden Hüllspelzen, durch die unentwickelten Glieder der Aehrchenspindel, weswegen die beiden Blüthen fast nebeneinander sitzen und durch das Fehlen des Spindelfort- satzes. Die Aehrchen sind bei allen Arten sehr klein. 1. A. caryophyllea L., — panicula lava ambitu ovata, ramis patentibus, spieulis in ramulorum apice subcongestis. Get & — Avena car. Web. Airopsis .car. Fr. Juni— Juli. Auf sandigen Feldern, Heiden und Dünen, häufig. Vielstengelig. Die ganze Pflanze dünn und zart, 4—10“ h., weisslich- fleischfarben, oder grünlich und rosenroth überlaufen. Blätter kurz, gefalzt- borstenförmig. Rispe 1—2“ 1., mit meist paarweisen, ausgebreiteten, nur gegen die Spitze mit Aehrchen besetzten Aesten. Aehrchen 1‘ l. Hüll- spelzen durchsichtig-häutig, beide Inervig, gleichgestaltet, das Aehrchen völlig einschliessend. Untere Blüthenspelzen pergamentartig, bräunlich, punktirt-schärflich, allmälig in 2 grannenartige Spitzen verschmälert, auf dem Rücken begrannt. Granne gekniet, fast noch einmal so lang als die Hüllspelzen. Spindelknoten mit kurzen, weissen, die Basis der Blüthen- spelzen umgebenden Haaren dicht besetzt. 2. A. praecox L,., — panicula spiciformi - contracta eylindrico- oblonga. ® — Avena praec. P. B. Avena pusilla Web. Airop- sis praecox Fries. Mai— Juni. Auf Heiden und Hügeln, in lichten Nadelhölzern, häufig. Kleiner als die vorige Art, 2—6“ h, selten höher, gewöhnlich sehr viel- stengelige Polster bildend. Unterscheidet sich leicht durch die kleine, 4—1“ lange, ährenförmig-zusammengezogene, längliche, anfangs hellgrüne, später bräunlich-grüne Rispe. Die Aehrehen sind fast ein wenig grösser, die Blüthenspelzen kaum kürzer als die Hüllspelzen und die Spitzen der unteren Blüthenspelzen allmälig in 2 ziemlich lange Grannen auslaufend. Rücken- granne gekniet und nicht verschieden. x 20. AVENAL. Spiculae paniculatae, 2—pluriflorae; artieuli racheolae plerumque pilosi, longiores rarius breviores, processus racheolae pedicelliformis saepe cum paleis rudimentariis. Flores hermaphroditi, rarius infimus masculus. Glumae subaequales magnae. Palea inf. coriacea, apice 2fida, dorso rotundato ari- stata, arista geniculata, basi torta; palea sup. apice 2dentata. Achaenium elongatum, apice pilosum, ventre sulco notatum, paleis coriaceis involutum. — Hafer. Sect. I. Buavena Godr. Spiculae defloratae pendulae. Glumae 5—11nerviae. Flores hermaphroditi. * palea inf. apice 2dentata. 1. A. sativa L., — panicula aegquali patente; spieulis plerum- 570 GRAMINA. que 2floris; glumis 5—11nerviis spieulam superantibus; racheola glabra vel articulo infimo breviter piloso; paleis inf. glabris apice 2dentatis dentieulatisque muticis vel palea floris inferioris dorso aristata. © Juli — August. Allgemein angebaut. Blätter in der Knospenlage gerollt. Blatthäutchen stumpf. Aehrchen zuletzt hängend, hellgrün. Glieder der Aehrehenspindel sich nicht trennend, das untere Glied nur spärlich mit kurzen Borstenhaaren besetzt. Untere Blüthenspelzen gelblichweiss, lanzettlich, gegen die Spitze verschmälert, trockenhäutig-2zähnig, aussen öfter mit Seitenzähnchen, unbegrannt, selten die der untersten Blüthe mit einer Rückengranne; obere Blüthenspelzen wie bei den übrigen Arten dieser Abtheilung kurz kammförmig gewimpert. — Kommt wiewohl selten mit 3blüthigen Aehrehen vor. — Gemeiner oder Rispenhafer, 2. A. orientalis Schreb., — panicula contracta secunda ; spi- culis plerumque 2floris; glumis 5—11nerviis spiculam superanti- bus; racheola glabra, paleis inf. glabris apice 2dentatis denti- culatisque mutieis, vel palea floris inferioris dorso aristata. © Juli. Zuweilen cultivirt. Nur durch die einseitswendige, zusammengezogene, schmale Rispe mit anliegenden Aesten von dem gemeinen Hafer verschieden. — Türkischer oder Fahnenhafer. 3. A. fatua I,., — panicula aequali patente; spiculis sub3- floris; glumis 7—9nerviis spiculam superantibus; racheola dense setosa, articulis demum secedentibus; paleis inf. plerumque inferne setosis dorso aristatis apice acute 2dentatis. & Juli — August. Unter dem Getreide, sehr zerstreut und selten. Wird von allen hiesigen einjährigen Haferarten leicht durch die mit langen, borstenförmigen, häufig rostbräunlichen Haaren besetzte Aehrchen- spindel, deren Glieder sich bei der Reife leicht von einander trennen und ausfallen und «ie starke, gekniete, an dem unteren gedrehten Theile braun gefärbte Granne ohne Schwierigkeit unterschieden Die unteren Blüthen- spelzen sind von erhabenen Pünktchen rauh, ıneist bräunlich, doch auch gelblichweiss und mit ebenso gefärbten, langen Haaren vom Grunde bis zur Mitte besetzt, seltner auch ganz kahl; die beiden kurzen Zähne der trocken- häutigen Spitze sind sehr fein gespitzt und öfter mit Seitenzähnen versehen, — Wind- oder Flughafer. ** palea inf. apice longe 2aristata. 4. A. strigösa Schreb., — panieula subsecunda; spieulis ple- rumque 2floris; glumis 7—9nerviis spiculam aequantibus; racheola gelabra, articulo superiore sub apice fasciculo pilorum brevi; paleis inf. versus apicem scabriusculis dorso aristatis apice 2fidis, laciniis aristatis. '® GRAMINA. HT Juli— August. Häufig zwischen Hafer, Die unteren Blüthenspelzen endigen bei dieser Art in zwei pfriemliche Zipfel, welche allmälig in eine lange, feine, bräunliche Granne verlaufen, die an der Basis gewöhnlich mit einem pfriemlichen Seitenzähnchen ver- sehen ist, Die knieförmige Rückengranne ist noch viel länger als die beiden Grannen der Spelzenspitze und an ihrem unteren, gedrehten Theile braun, oft auch am oberen Theile bräunlich. Die Blüthenspelzen sind gegen die schärfliche Spitze öfter mit längeren, borstlichen Haaren zerstreut besetzt. Das obere Glied der Aehrehenspindel ist nur unter der Spitze kurz und dicht behaart, sonst gleich wie das untere Glied und der Spindelfortsatz kahl. — Sand- oder Rauhhafer, Sect. II. Arrhenätherum P.B. Spiculae defloratae erectae. Glumae 1—3nerviae. Flos inferior masculus, superior hermaphroditus. 5. A. elatior I., — panicula elongata post anthesin con- tracta; spiculis 2floris; palea inf. floris masculi dorso aristata, floris hermaphroditi mutica vel sub apice aristata.. 4 — Arrhe- natherum elatius M. et K. Arrh. avenaceum P. B. Holcus ave- naceus Scop. ß. biaristata (Peterm.), — arista paleae floris hermaphr. elongata saepe geniculata. — Arrhenatherum biarist. Peterm. Juni— August. Auf Triften, Hügeln, an Ufern und lichten Waldstellen, verbreitet. £. Glienbergholz bei Zinnowitz auf Usedom. Locker polsterförmig. Stengel meist mehrere, 2—4° h., aufrecht oder am Grunde aufsteigend. Blätter flach, oberwärts schärflich, in der Knospen- lage gerollt, mit gezähneltem Blatthäutchen. Aehrchen mittelgross, grün, zuweilen violett überlaufen. Hüllspelzen dünnhäutig, die untere Imervig, viel kürzer und schmäler als die obere önervige. Glieder der Aehrchen- spindel dicht borstig behaart, sehr verkürzt, fast schwielenförmig, nur der Spindelfortsatz verlängert und kahl, an der Spitze mit einem knopfförmigen Rudiment. Untere Blüthenspelzen etwas dick, 7nervig, an der Spitze kurz 2zähnig, die der oberen Blüthe oft auch beide mit einzelnen, längeren Haaren besetzt. Die gekniete Granne der männl. Blüthe auf der Mitte des Spelzen- rückens, noch einmal so lang als die Spelze, die untere Blüthenspelze der oberen Blüthe entweder grannenlos oder mit sehr kurzer Granne unterhalb der Spitze, seltner wie in 2. mit längerer, gerader oder etwas geknieter Granne, die dann der Mitte des Rückens näher gerückt ist. Eine Abänderung dieser Art, bei welcher die untersten, kurzen Stengel- glieder knollenförmig verdickt sind, Var. tuberosa (Gil), wurde hier noch nicht beobacbtet. Sect. III. Avenastrum Koch. Spieulae defloratae ereetae. Glumae 1-—3nerviae. Flores hermaphroditi. 6. A. pubescens Huds., — foliis planis vaginisque inferiori- bus villosis; panicula aequali angusta, ramis inferioribus sub- quinis; spieulis sub3floris; paleis inf. apicem versus albo -scariosis dorso aristatis. 4 572 GRAMINA. Juni—Juli. Auf Wiesen, Hügeln, an Wegen, häufig. Locker polsterförmig mit etwas kriechendem Wurzelstock. Stengel glatt, 1—3' h. Blätter in der Knospenlage gefaltet, die untersten nebst den Scheiden kurz -zottig. Rispe länglich, etwas zusammengezogen. Aeste fast glatt, die unteren zu 3—D, nur wenige, 1—3, silberweiss und violett oder bräunlich gescheckte, 5“ lange Aehrchen tragend. Untere Hüllspelze Iner- vig, kürzer, obere önervig, so lang wie die sämmtlich begrannten Blüthen- spelzen. Aehrchenspindel behaart, das untere Glied verkürzt, dieübrigen ver - längert, «die Haare des untersten Gliedes kurz, des zweiten und dritten Gliedes die halbe Länge der Blüthenspelze erreichend. Untere Blüthen- spelzen schwachnervig, an der Spitze trockenhäutig und zerschlitzt, in der Mitte des Rückens mit einer geknieten, das Aehrchen weit überragenden, violett-braunen Granne. Obere Blüthenspelzen an den Kielen kahl. 7. A. pratensis L., — foliis vaginisque scabris; panicula eon- tracta subracemosa, ramis inferioribus geminis, superioribus soli- tariis; spiculis 3—5floris; paleis apicem versus albo-scariosis dorso aristatis. 4. Juni— Juli. Auf Hügeln, an Wegen und in trocknen Wäldern, häufig. Stengel 1-5‘ h., mit den Blattbüscheln dichte Polster bildend. Blätter schmal, zusammengefaltet, oberseits graugrün, nebst den Scheiden schärflich. Rispe schmal, an der Spitze traubig, die unteren Aeste zu zwei, meist nur 1—3 Aehrchen tragend. Aehrchen grösser als bei der vorhergehenden Art, 3—5blüthig. Hüllspelzen beide 3nervig, silberweiss, blassroth überlaufen. Glieder der Aehrchenspindel mit Ausnahme des untersten sehr verlängert, unter den Blüthenspelzen dicht behaart, sonst fast kahl, die Haare etwa nur Yıo so lang als die Spelzen. Die unteren Blüthenspelzen an der lang- trockenhäutigen Spitze gespalten und gezähnelt; die oberen an den Kielen kurz gewimpert. C. Palea inf. dorso non aristata. 21. KOELERIA Pers. Spiculae 2— pluriflorae, a latere valde compressae, in paniculam spieiformem contractae. Glumae com- presso -carinatae, inferior minor. Palea inf. compresso -carinata, apice integra, mutica, ve] 2dentata et ex emarginatura aristata. Achaenium a latere compressum, liberum, glabrum. 1. K cristata (L.) Pers., — viridis; foliis planis longiuseule ciliatis, nervis foliorum supra glabris vel pilis solitariis longiori- bus obsitis; panicula spieiformi basi interrupta; spieulis 2—4- floris; palea inf. acuminata mutica vel mucronata. 4, — Aira erist. L. sp. ed. 1. Poa crist. L. syst. ed. 2. Airochloa crist. Lk. Juni— Juli. Auf Triften und Hügeln, nur an der südwestlichen Grenze unseres Gebiets, bei Demmin an den Sandbergen beim Schiesshause. Wurzel vielköpfig, dichte Polster bildend. Stengel 1—2’ h., am Grunde knieförmig aufsteigend und von den vertrockneten, sich nicht in Fasern auf- lösenden Blattscheiden umhüllt, unter der Rispe kurz weichhaarig. Blätter GRAMINA. 573 grün, in der Knospenlage gefalzt, dann flach, am Rande schärflich, von zerstreuten, längeren Haaren gewimpert und auf den sonst kahlen Nerven mit einzelnen langen Haaren besetzt, die Wurzelblätter öfter zottig. Scheiden meist behaart. Scheinähre 13—3“ l., meist schmal und dicht, an der Basis häufig unterbrochen. Aehrehen gelblichweiss glänzend, 2—3blüthig, 13—8'' lang. Die untere Blüthenspelze zusammengedrückt - gekielt, den Hüllspelzen ähnlich, zugespitzt, zuweilen in eine Stachelspitze verlaufend. Spindelknoten kurz gebärtet. 2. K. glauca (Schk.) DC., — glauca; foliis subcarinatis, nervis foliorum supra pilis numerosis brevissimis rigidulis densis- sime obsitis; panicula spieiformi; spieulis 1—3floris; palea inf. oblusiuscula mutica vel mucronulo apiei obtuso imposito instructa. 4. — Poa glauca Schk. Aira gl. Schrad. Airochloa gl. Lk. ß. lobata Marss., — panicula spiciformi lobato - interrupta. Juni — Juli. Auf sandigen Hügeln, hohen Ufern, nicht verbreitet. Rügen: von Binz durch die Granitz über Sellin bis Nordpehrd auf Mönch- gut, stellenweise häufig. Usedom: Ufer bei Caminke am Hafl. 2. bei Sellin auf Rügen. Der vorigen Art sehr ähnlich, aber die ganze Pflanze graugrün. Die Blätter steifer und kürzer, die zahlreichen, dicht stehenden Wurzelblätter meist etwas zurückgebogen, ohne alle längeren Haare, aber auf der Ober- fläche an den Nerven mit zahlreichen, sehr kurzen, steifen Härchen und haarförmigen Pünktchen dicht besetzt. Die Blätter verhalten sich in dieser Beziehung zu der vorhergehenden Art, wie die von Triticum junceum L. zu Tr. repens. Die Aehrchen sind etwas kleiner, meist 2blüthig, grün- lich- oder bräunlichweiss und die unteren Blüthenspelzen etwas stumpfer, meist mit aufgesetzter kleiner Spitze. 22. SIEGLINGIA Bernh. Spiculae racemoso- paniculatae, 3—5florae. Glumae ventricoso-convexae, spiculam totam am- pleetentes. Racheola ad nodos barbata. Palea inf. subeartila- ginea, dorso eonvexa, apice 2dentato -emarginata et inter dentes mucronata. Stigmata subsessilia, papillis simplieibus. Achae- nium convexo-planum, liberum. 1. $. decumbens (L.) Bernh. (1800), — caulibus decumben- tibus sub anthesi adscendentibus; foliis planis, vaginis longe pi- losis, ligula in pilos soluta. 4 — Festuca dee. L. Poa dec. Scop. Danthonia dec. DO. Triodia dee. P. B. (1812). Juni— Juli. Auf Hügeln, Heiden, trocknem Moorboden und in lichten Nadelhölzern, häufig. Dicht -polsterförmig. Stengel anfangs im Kreise niederliegend, später aufsteigend, glatt, etwas steif, 3—1’ h. Blätter starr. Scheiden gerippt, von langen Haaren gewimpert und meist auch zerstreut behaart. Blatthäut- chen aus längeren und kürzeren Haaren gebildet. Rispe klein, traubig, etwa 1“ 1, nur aus 4—12 Aehrchen zusammengesetzt, Aehrchen klein, glänzend 574 GRAMINA. weisslich-grün, oft violett überlaufen. Hüllspelzen mit stark hervortreten- dem Mittelnerv, etwas steif, länger als das Aehrehen. Untere Blüthenspelze knorpelig, undeutlich 7nervig, am Rande unterhalb der Mitte behaart, die kurze Stachelspitze der ausgerandeten Spitze mitunter fast verschwindend. Spindelknoten unter den Blüthenspelzen kurz gebärtet. 23. GRAPHEPHORUM Desr. Spiculae paniculatae, 3—5- florae. Glumae lato-lanceolatae, acuminatae, superior major, spieulam aeyuans. Racheola ad nodos barbata. Palea inf. dorso convexa, apice 3cuspidata, sublacera. Stigmata subsessilia, pa- pillis simplieibus. Achaenium liberum, ventre sulcatum. Von Festuca, wozu Koch unsere Art zieht, durch die grossen, fast das Aehrchen umschliessenden Hüllspelzen, durch die 3spitzige untere Blüthenspelze, deren parallele Hauptnerven in die 3 Spitzen auslaufen und durch die kurzen Haarbüschel unter den Blüthenspelzen verschieden und der vorhergehenden Gattung viel näher verwandt. Die ebenfalls nahe ste- hende Gattung Glyceria unterscheidet sich durch die ästigen und nicht einfachen Narbenpapillen. 1. G. festucaceum (Willd.) A. Gray, — rhizomate longe re- pente; panicula laxa diffusa demum apice nutante. 4, — Aira arund. Liljeblad non L. Festuca arund. Lilj. non Schreb. Arundo festucacea Willd. (1809). Donax festuc. P.B. D. borealis Trin. Festuca borealis M.etK. F. donacina Wahlenb. Scolochloa festuc. Lk Fluminia arundinacea Fries. Gr. arund. Aschs. Juni— Juli. In Landseen und Flüssen, meist zwischen Rohr versteckt, bis jetzt nur im Gebiete der oberen Peene, aber wahrscheinlich weiter ver- breitet. Demmin: bei Trittelvitz (Zbl.). Gützkow: im Gützkower See und bei der Gützkower Fähre (Münter). Ein 3—6° hohes, schönes Gras, vom Ansehen der Glyceria aqua- tica Wahlb. Wurzelstock lang kriechend und gegliedert. Blätter am Rande scharf, an der Basis auf beiden Seiten mit einem rostbraunen Fleck, die unteren 1—14’ ]. und lang zugespitzt. Scheiden kahl, fast den ganzen Stengel einhüllend, offen; Blatthäutchen länglich, gestutzt und meist zer- schlitzt. Rispe sehr gross, locker, die Hauptspindel unterwärts rundlich, oberwärts 3kantig, Aeste aufrecht abstehend, zu 2—3, am Grunde nackt. Aehrehen 3—4blüthig, 3° 1., gelblich-grün, öfter violett überlaufen. Hüllsp. önervig, der Mittelnerv bis in die feine Spitze verlaufend. Untere Blüthensp. 7nervig, die 3 Hauptnerven fast parallel in die 3 Spitzen auslaufend, die äusseren Spitzen zuweilen mit seitlichen Zähnchen und fast zerschlitzt. Spindelknoten unterhalb der Blüthenspelzen von 2 Bündeln kurzer Haare gebärtet. Obere Blüthenspelze 2spitzig, an den Kielen dicht-gewimpert, so Jang oder etwas länger als die untere Spelze. Frucht an der Spitze behaart. U € ” ” 24. MELICA L. Spiculae 1—2florae; articulus supremus racheolae glabrae elongatus, apice rudimenta conglomerata pa- learum vacuarum plurium gerens. Glumae magnae, membranaceae, GRAMINA. 575 dorso convexae. Palea inf. cartilaginea, convexa, obtusa, mutica. Styli mediocri; papilli stigmatum ramosi. Achaenium oblongum, ventre sulcatum. 1. M. uniflöra Retz., — ligula brevi eylindrica in latere folio opposito subulato-elongata ; panicula depauperata laxa subsecunda, ramis patulis remotis; spiculis ereetis ovatis Ifloris. 4, Juni— Juli. In schattigen Laubwäldern, verbreitet. Wurzelstock fast fadenförmig, kriechend. Stengel 1—2' h. Blätter breit-linienförmig, in der Knospenlage gerollt., Scheiden 4kantig, geschlossen. Blatthäutchen röhrenförmig, sehr kurz, gestutzt, der Blattfläche gegenüber in ein lanzett-pfriemliches Anhängsel verlängert. Rispe mit sehr entfernten, aufrecht- abstehenden, haarfeinen, 1—2ährigen Aesten. Hüllspelzen purpur- braun, an der Spitze weisslich. Untere Blüthenspelze weisslich - grün, knor- pelig, mit 5—7 dicken Nerven. Die Rudimente der Blüthenspelzen an der Spitze des obersten verlängerten Spindelgliedes zu einem fast keulenförmigen Körper vereinigt. 2. M. nutans 1L.., — ligula brevissima truncata; panicula laxa in racemum simplicem contracta; spieulis pendulis ovatis 2floris. 4, Mai— Juni. In schattigen Laubwäldern, zerstreut und nicht häufig. Rügen: in der Stubnitz und Granitz. Tribsees: in den Gehölzen an der Recknitz besonders bei Plennin. Demmin: Devensche Holz. Lassan: Pulow (Heinrich). Wolgast: Carbow und Jägerhof, Usedom: Dünenholz bei ‘ Zinnowitz. Durch das gestutzte, sehr kurze Blatthäutchen, die kurze, lockere, traubenförmig zusammengezogene Rispe, mit etwas grösseren, 2blüthigen Aehrchen und durch die an der Spitze schmal-trockenhäutigen, unteren Blüthenspelzen leicht zu unterscheiden. Die Hüllspelzen sind unter der Mitte ebenfalls purpurbraun oder violett, die Blüthenspelzen grünlich, das Rudiment der oberen Blüthenspelzen hat eine gelb -bräunliche Farbe. Trib. IX. FESTUCEAE Knth. Spiculae pedicellatae, 2— multiflorae, flore supremo saepe tabescente. Glumae palea pro- vima breviores. Styli brevissimi; stigmata 2, plumosa, ad basin palearum utrinque egredientia. A. Palea inf. compressa, carinata. 25. DACTYLIS L. Spieulae 3—multiflorae, compressae, uno latere concavae, altero convexae, in paniculam glomerato -lobatam saepe contraetam, secundam dispositae. Glumae inaequilaterae, spieula breviores, superior minor. Palea inf. compresso -carinata, ex apice integro vel emarginato breviter aristata. Achaenium liberum, glabrum. 576 GRAMINA. 1. D. glomerata L., — radice caespitosa; paniculae ramis inferioribus elongatis basi nudis; palea inf. Snervia. 4 — Festuca glom. Vill. ß. hirta, — vaginis dense hirtis; paleis carina longe eiliatis ad nervos pilosulis. y. lobata Drejer, — gracilis; ramis paniculae pallidae erectis; spiculis minoribus, paleis inf. carina subtilissime scabris caeterum laevibus. — D. glom. var. nemorosa Kl. et Richt. var. decal- vata Döll. Juni— August. Auf trocknen Wiesen, Hügeln, an Wegen und in Ge- büschen, gemein. £. Mühlenthal bei Wolgast. y. in schattigen Laubwäldern, im Devener Holze bei Demmin. Dicht-polsterförmig, gras- oder etwas graugrün. Stengel 1—2’ h., die unteren Stengelblätter zur Blüthezeit meist schon vertrocknet. Scheiden geschlossen, zusammengedrückt, nach oben zu schärflich, mit langem, her- nach zerschlitztem Blatthäutchen. Rispe in der Grösse sehr veränderlich, selten fast kopfförmig zusammengezogen, die Aeste meist weit abstehend, an der Basis nackt und ohne Nebenäste, mit geknäuelten, einseitswendigen, 3—4blüthigen, grünen Aehrchen Hüllspelzen weisslich, dünnhäutig, untere 1-, obere önervig. Untere Blüthensp. pergamentartig, Önervig, in eine kurze, grannenartige Stachelspitze zugespitzt, zuweilen an der Spitze ausgerandet und aus der Ausrandung kurz begrannt, auf dem Kiele länger oder kürzer steifhaarig-gewimpert, auf den Seiten mehr oder weniger rauh. Die Var. lobata Drejer ist eine Form schattiger Wälder, aber durch den Habitus sehr verschieden. Sie besitzt einen schlanken, oft über 2‘ hohen Stengel, sehr lange, dunkelgrüne Blätter, aber eine bleiche, ärmährige Rispe mit fast aufrechten Zweigen. Die Spelzen sind fast ganz glatt und nur an den Kielen sehr zart schärflich. 26. POAL. Spiculae paniculatae, 2—multiflorae, compressae. Glumae acutae, carinatae, palea proxima breviores. Paleae cum articulo racheolae, denique articulatim secedentis, deciduae; palea inf. ovata vel ovato-lanceolata, compresso-carinata acuta, mu- tica, nervis parallelis. Achaenium liberum, teretiusculo-Sgonum, exsulcum. Sect. . Leptoneurae Döll Nervi palearum inf. obsoleti. T gluma inferior 1-, superior önervia, 1. P. annua L., — ligulis superioribus oblongis; panicula secunda divaricata; ramis solitariis vel geminis denique deflexis; spieulis oblongo-ovatis 3—6floris; paleis carina inferne pube- scentibus, nervis lateralibus glabris vel etiam sericeo - pubescen- tibus. © et © Das ganze Jahr hindurch, auf bebautem und unbebautem Boden, an Wegen und auf Strassenpflaster, gemein. GRAMINA. 577 Bildet Polster von Stengeln und Blattbüscheln, die gewöhnlich noch in demselben Jahre Blüthenstengel treiben, aber auch öfter bis zum folgenden Jahre ausdauern. Stengel anfangs niederliegend, später aufsteigend, glatt, 4—8“ h. Blatthäutchen der unteren Blätter kurz, meist stumpf, der obereit länglich. Rispe locker, pyramidal. Hüllspelzen glatt, die untere, kürzere 1-, die obere önervig. Untere Blüthenspelzen länglich - eiförmig, weisshäutig- gerandet, meist stumpf, selbst gestutzt, doch auch spitzlich, undeutlich 5- nervig, der Kielnerv unter der Mitte, gewöhnlich auch die beiden Rand- nerven seidig-pflaumhaarig, seltner sämmtliche Nerven flaumig; ganz kahle Spelzen wurden bei uns noch nicht beobachtet. Die Aehrehen sind entweder ganz grün oder grün und violett gefleckt. ir glumae änerviae. 2. P. nemorälis L., — radice fibrosa vel breviter stolonifera; caule Zeretiusculo folioso; ligula brevissima subnulla; panicula effusa subsecunda, ramis scabris, inferioribus 2—5; spieulis ob- longo-lanceolatis 2—4Afloris; paleis lanceolatis acutis obsolete nervosis, inferne carina nervoque marginali pubescentibus. 4, e. vulgaris Gaud., — gramineo-viridis; caulibus debilibus cum panicula laxa nutantibus; spieulis 2floris rarius’ 1floris. ß. rigidula Koch, — obscure viridis; caulibus rigidis cum vaginis scabriusculis; panicula magis erecta, spiculis 3—5floris, paleis lana connexis. Juni— Juli. In Wäldern verbreitet, $%. an feuchten Waldstellen in der Granitz auf Rügen, Stengel 1—2°’h., in lockeren Polstern, auch einzeln, fein und schwach. Blätter 3—1“‘ br. Blatthäutchen ganz kurz, gestutzt, öfter fast fehlend, Rispe meist länglich, nach der Blüthe zusammengezogen, schlaff, mit je 2—5 Aesten. Aehrchen meist weisslich- grün, wenigblüthig, selbst Iblüthig aber mit einem Spindelfortsatz, der ein Knöpfchen rudimentärer Spelzen trägt. Hüllspelzen beide 3nervig, sehr spitz zulaufend. Aehrchenspindel behaart, unter den Spelzen bald ohne bald mit längeren krausen Woll- haaren. Untere Blüthenspelzen lanzettlich, stumpflich, unter der Spitze öfter mit gelblichem Flecken und mit mehr oder weniger hervortretenden Haar- streifen auf den Kiel- und Randnerven. 3. P. palustris Roth (1789), — radice fibrosa vel breviter stolonifera; caule teretiusculo folioso; ligula oblonga acuta; pa- nicula effusa aequali, ramis scabris, inferioribus plerumque 5; spieulis ovato-oblongis 3—5floris; paleis oblongo-lanceolatis ob- tusiusculis obsolete nervosis, inferne carina nervoque marginali pubescentibus. 4 — P. serotina Ehrh. Cal. exs, (1791). P. fertilis Host (1805). Juni— September. Auf Wiesen, an Ufern, verbreitet, doch nicht grade häufig. 37 578 GRAMINA. Von der vorhergehenden, ihr sehr ähnlichen Art hauptsächlich nur durch das verlängerte, längliche, spitze, oft zerschlitzte Blatthäutchen verschieden. Die Pflanze ist meist etwas steifer, die unteren Blüthenspelzen 'sind etwas stumpfer, gegen die Spitze breiter, mehr länglich und mit einem gelb-bräun- lichen Flecken versehen. 4. P. compressa L., — rhizomate repente stolonifero; caule basi geniculato cum vaginis ancipiti- compresso; ligula brevi trun- cata; panicula subsecunda angısta, vyamis brevibus scabris, infe- rioribus 2-5; spieulis ovato-oblongis 4—9floris; paleis obsolete nervosis inferne carina nervoque marginali vix pubescentibus. 4 ß. Langiana (Rchb.), — caule elatiore; panicula effusa majore Juni— Juli. Auf lehmigen Hügeln, Mauern und an Wegrändern, verbreitet. Die ganze Pflanze dunkel bläulich-grün und starr. Stengel 1—2° h., nebst den Scheiden plattgedrückt-zweischneidig, die oberste Scheide meist länger als ihr Blatt. Rispe 1—14“ 1., schmal-länglich, einseitig, mit kurzen Aesten, selten wie in $. ausgebreitet und grösser. Hüllspelzen lanzettlich, spitz, etwas ungleich lang. Untere Blüthenspelzen stumpflich, oben am Rande weiss -trockenhäutig, sonst grün, oberwärts oft gelblich, bräunlich oder violett. an der Basis meistens mit etwas Wollhaar verbunden. Sect. II. Pachyneurae Aschs. Nervi palearum inf. prominentes. 5. P. pratensis L., — radice caespitosa longe stolonifera; caule vaginisque laevibus; ligula truncata; panicula patente, spi- culis ovatis 3—Öfloris; paleis elevato-nervosis inferne carina nervoque marginali pubescentibus. 4 — P. glabra Ehrh. e. vulgaris Döll, — caule compressiusculo; foliis viridibus planis. ß. anceps Gaud., — caule elato cum vaginis fere aneipiti- compresso, foliis latis. y. humilis (Ehrh.), — glauca, caule humili, foliis brevioribus planis. d. angustifolia (L.), — foliis fasciculorum eomplicato - setaceis longis, caulinis carinato - planis. Mai— Juli. Auf Wiesen, Triften, in Wäldern, gemein. £. seltner, auf den Wiesen an der Schneidemühle bei Wolgast; y. besonders auf Strand- wiesen, häufig; d. an trocknen Orten, besonders an Wegen, nicht selten. Eine sehr veränderliche Pflanze. Stengel 1—2° h., iny. oft nur 4—8" h., oben rundlich, unten etwas zusammengedrückt. Blätter dunkelerün, oder wie in y. graugrün, bald flach und in den entwickeltsten Formen bis 2‘ br., bald in d. fast fadenförmig zusammengefalzt, mit glatten Scheiden. Blatthäutchen gestutzt, das der oberen Blätter etwas länger. Rispe meist pyramidal, die unteren Aeste zu 35—5. Aehrchen grün, häufig violett über- laufen. Untere Hüllspelze 1-, obere 3nervig, am Kiele schärflich. Untere GRAMINA. 579 Blüthenspelzen länglich, spitz, unter der Basis mit langen Wollhaaren ver- bunden, mit 5 hervortretenden Nerven, wovon der Kiel- und Randnerv gegen die Basis flaumig behaart ist. Obere Blüthenspelzen an den Kielen fein gewimpert. 6. P. trivialis L., — radice fibroso-caespitosa; caule vagi- nisque scabris; ligula oblonga acuta; panicula patente, spieulis ovatis suböfloris; paleis elevato-nervosis glabris inferne carina pubescentibus. 4 Juni— Juli. Auf Wiesen, an Gräben und Ufern, verbreitet. Durch den schärflichen Stengel, die schärflichen, zusammengedrückten Scheiden und das verlängerte, spitze Blatthäutchen von der vorhergehenden Art verschieden. Die Aehrchen sind gewöhnlich 3blüthig, die unteren Blüthenspelzen nur am Kiele gegen die Basis fein behaart, unter der Basis mit einem Bündel zusammengelegter Wollhaare versehen, die bei der Blüthen- spelze der obersten Blüthe meistens fehlen, wesshalb beim ersten Anblick das ganze Aehrchen kahl erscheint. B. Palea inferior dorso tereti-convexa. 27. BRIZA L. Spiculae paniculatae, 3—multiflorae, com- pressae, subcordatae. Glumae obtusae, basi ventricosae, palea proxima breviores. Palea inf. ovalis, ventricosa, basi subcordata, apice rotundato-obtusa, mutica. Papilli stigmatis simplices. Achaenium a dorso compressum, paleae super. adhaerens. 1. B. media L., — ligula brevissima truncata; panicula erecta patente, spieulis subeordato -ovatis 5—9floris. 4, Juni—Juli. Auf Wiesen, gemein. Wurzelstock kurz, wagerecht oder aufsteigend. Stengel glatt, —1° h. Rispenäste fädlich, hin- und hergebogen, zitternd. Aehrchen hängend, glatt und glänzend, grün und violett mit weisshäutigem Rande, daher sehr bunt- scheckig. — Durch die breiten, an der Basis herzförmigen Aehrchen und die ebenso gestalteten Spelzen ist dies Gras vor allen übrigen kenntlich. 28.. MOLINIA Schrank. Spieulae paniculatae, 2—5florae, compressae; racheola breviter pilosa. Palea inf. e basi utriculi- formi conico-acuminata; palea sup. dorso ventricosa, versus apicem attenuata. Stigmata plumosa. Achaenium oblongum, ventre sulcatum. f 1. M, coerulea (1..) Mnch., — caulibus longe nudis enodibus, inferne tantum foliatis; panicula plerumque coaretata; spieulis sub3floris mutieis. 4 — Aira coer. L. sp. Melica eoer. L. mant. Enodium coer. Gaud. 37* 580 GRAMINA. ß. arundinacea (Schrk.), — ramis panieulae longioribus erecto- patentibus, spieulis pallidis virescentibus. — M. altissima et sil- vatica Lk. Juli— Septbr. Auf moorigen, etwas feuchten Wiesen und Heideboden, häufig; $. mehr auf moorigem Waidboden, verbeitet. Wurzel faserig, mit dicken, langen Wurzelfasern, dichte Polster bildend. Stengel 1—5' h., steif aufrecht, nur am Grunde beblättert und gleich über der Wurzel mit 1—3 dicht übereinander stehenden Knoten, sonst ganz knotenlos. Blatthäutchen kurz, aus zahlreichen kurzen Haaren bestehend. Rispe straff, meist zusammengezogen und schmal, mit langen anliegenden, seltner wie in $. abstehenden Aesten. Aehrchen blau - violett, seltner blass- grünlich in $., 2—3blüthig, die oberste Blüthe häufig nicht ausgebildet, nur als Rudiment von Spelzen auf dem obersten sehr verlängerten Spindelgliede. Untere Blüthenspelze 3nervig, spitz, so lang wie die auf dem Rücken bau- chige obere Spelze. Antheren und Narben purpur-violett. — „Marl“, 29. GLYCERIA R. Br. Rachis primaria inflorescentiae tri- angularis vel subsemiteres. Spiculae paniculatae,, multiflorae. Glumae membranaceae, palea proxima breviores. Palea inferior dorso rotundato-convexa, apice obtusa vel acutiuscula, mutica, nervis parallelis. Styli longiusculi; stigmata plumosa, papillis ramosis. Achaenium liberum, dorso convexum, ventre sulcatum. 1. G. flüitans (L.) R. Br., — vaginis compresso- ancipitibus; panicula subsecunda, spiculis ramis adpressis elongato-linearibus subeylindricis 7—12floris; paleis inf. oblongis acutiusculis vel apice Screnatis, nervis prominentibus. % — Festuca fluit. L. Hydrochloa et Molinia fl. Hartm. a. acutiflora Döll, — panicula elongata secunda, ramis sub- geminis sub anthesi Dee paleis inf. erleheot na apice acutiusculis. — Glyc. fluitans Aut. plur. ß. plieata Fries, — panicula subaequali apice nutaute, ramis inferioribus 3—5; paleis inf. ovali-oblongis apice obtusissimis sub3erenatis. — Gl. plicata Fries. Gl. fuitans d. obtusiflora Sond. y. loliacea (Huds.), — panicula in racemum simplicem re- dueta; spiculis breviter pedicellatis, fructiferis rachi communi adpressis. — Gl. fluit. var. triticea Fr. Festuca lol. Huds. Juni— August. In Gräben, Teichen, auf nassen Wiesen, gemein; ß. zwar verbreitet, doch nicht ganz so häufig; y. seltner, bei Gützkow auf den Wiesen an der Stadt. Grasgrün. Wurzelstock kriechend mit schief aufsteigender, an den Knoten wurzelnder Stengelbasis. Stengel 1—3' h., etwas zusammengedrückt. Schei- GRAMINA. 581 (den geschlossen, zusammengedrückt-2schneidie, mit langem, zerschlitztem Blatthäutchen. Blätter 2-4 br. .„ an der Spitze kappenförmig zusammen- gezogen, in der Knospenlage gefalzt, die unteren oft sehr verlängert und auf dem Wasser schwimmend. Rispe lang und schmal, ihre Aeste der Zahl und Richtung nach veränderlich, vor und nach der Blüthe angedrückt während derselben wagerecht abstehend, in y. sogar eine einfache Traube bildend. Aehrchen weiss-grün, 5—10“' l., fast lineal-eylindrisch. Hüll- spelzen klein, eiförmig, Inervig. Untere Blüthenspelzen in der Gestalt vom länglich - Lanzettlichen bis zum länglich- Ovalen abändernd, unter der weiss- häutigen, bald etwas spitzen, bald stumpfen und mit 3 Kerbzähnen ver- sehenen Spitze meist violett angelaufen, mit 7 stark hervortretenden Nerven. Obere Blüthenspelze an den Kielen gegen die Spitze fast geflügelt und schärflich. Frucht eiförmig, braun, mit tiefer Furche. — Schwaden. Die Abänderungen lassen sich in ihren extremen Formen leicht unter- scheiden und könnten wohl für eigene Arten gehalten werden, wenn sie nicht durch zahlreiche Mittelformen in einander übergingen. 2. G. aquatica (L.) Wahlb., — vaginis cylindrieis; panicula ampla ramosissima strieta, spiculis oblongis compressiusculis 5— 9floris; paleis inf. ovali-oblongis obtusissimis, nervis prominulis. 4 — Poa aq. L. P. altissima Mnch. Hydrochloa ag. Hartm. Gl. speetabilis M. et K. Juli— August. An Flussufern, Gräben und Teichen, häufig. Schönes 3—5‘ hohes Gras. Wurzelstock kriechend. Stengel aufrecht, stark. Blätter steif, 4-5“ br. Scheiden rund -cylindrisch, auf dem Rücken gekielt, unter der Biatilasis beiderseits mit einem rostbraunen Flecken. Blatt- häutehen sehr kurz, gestutzt. Rispe sehr gross, länglich-pyramidal, 3—1’1, ziemlich dicht- und vielästig; Aeste vielährig, nach allen Seiten aufrecht- abstehend. Aehrchen hellgrün, zuletzt bräunlich, oft violett überlaufen, länglich, 3—4' 1. Untere Blüthenspelzen etwas rauh, stark Trippig. 30. CATABROSA P. B. Spieulae 2— rarius 1florae absque rudimento floris superioris. Palea inf. truncato-obtusa; superior subventricosa, dorso paululum impressa. Styli brevissimi, stig- mata plumosa, papillis simplieibus vel 2fidis. Achaenium com- pressiusculum, exsulcum, liberum. Üaet. ut Glyceriae. 1. C. aquatica (L.) P. B., — panicula aequali diffusa, spi- eulis 1—2floris; gluma superiore truncato -rotundata; paleis inf. latis apice truncatis erenulatis Snerviis, nervis prominulis: 4, — Aira ag. L. Molinia ag. Wib. Poa airoides Koel. Glyceria ag. Presl. Gl. airoides Rehb. 5 Juni— August. In Sümpfen, Gräben, auf quelligem Boden, ver- reitet. Wurzelstock kriechend, in die aufsteigende, wurzelnde Stengelbasis über- gehend, Stengel 4—14‘ h., nebst den bis etwa zur Mitte geschlossenen Scheiden furchig gestreift, Blätter ziemlich breit, weich, mit kappenförmig 582 GRAMINA. zusammengezogener Spitze. Blatthäutchen eiförmig, spitz. Rispe mit dicker, stielrundlicher Hauptspindel; Aeste zu 4 bis 8. Aehrchen meist bräunlich- violett überlaufen. Hüllspelzen klein, häutig, die untere Inervig, die obere erössere verkehrt-eiförmig, an der Spitze ausgebissen-gezähnelt, 3nervig. Untere Blüthenspelze mit gestutzter und gekerbter, weisshäutiger Spitze und 3 starken und parallelen Nerven. Obere Blüthenspelze an den Nerven kahl. Koch hat vor vielen Jahren einmal auf der Rheinfläche eine üppig ent- wickelte Form mit vielblüthigen Aehrehen gefunden, die aber nach ihm von Niemand weiter beobachtet wurde. Nun giebt Zabel in seinem Verzeich- nisse der Neu-Vorpommerschen Pflanzen auch diese Form unter dem Namen Var. multifloseulosa auf fettem Boden bei Barth an, allein diese An- gabe beruht auf einer falschen Bestimmung und die fragliche Pflanze ge- hört gar nicht zu dieser Art, sondern ist Festuca (Glyceria) distans Knth. 31. FESTUCA L. Rachis primaria inflorescentiae triangu- laris vel teretiuscula. Spiculae plerumgue paniculatae, 3—multi- florae. Glumae palea proxima breviores, inaequales, inferior minor. Palea inf. dorso rotundato -convexa, nervo medio obso- leto vel carinali, aristata rarius mutica, superior carinis ciliata. Stigmata plumosa, subsessilia, papillis simplieibus. Achaenium ventre impresso-planum vel sulcatum. Es ist den vielseitigen Bemühungen der Botaniker bis jetzt nicht ge- lungen, ein constantes Merkmal aufzufinden, wodurch die Gattungen Festuca L. und Bromus L. unterschieden werden könnten. In der Umgrenzung, wie sie Koch und die neueren Floristen festgehalten haben, lässt sich auch keine habituelle Verschiedenheit erkennen, die weit mehr bei den einzelnen Sec- tionen der Gattungen hervortritt und daher auch zur Abtrennung dieser in besondere Gattungen, wie Atropis, Scleropoa, Vulpia, Schedono- rus Veranlassung gegeben hat. Die Einfügung der Narben an der Seite des Fruchtknotens bei Bromus, die Kunth zuerst zur Trennung der Gattung 3romus von Festuca anwandte, ist ein rein künstlicher Charakter, der oft nah verwandte Arten trennt und nur in einzelnen Sectionen mit dem Ha- bitus zusammenfällt. Ueberdem findet ein so allmäliger Uebergang von den sipfelständigen zu den seitenständigen Narben statt, dass, wenn man alle Arten, bei denen seitenständige zu erkennen sind, zu Bromus brächte, noch eine grössere Anzahl entschiedener Festuca-Arten, wie F. elatior L., F. silvatica Vill., F. gigantea Vill. zu Bromus wandern müssten, Wird nun auch durch Abtrennung einzelner Sectionen zu besonderen Gattungen eine natürlichere Gruppirung der Arten möglich, so entbehren diese Gat- tungen doch wieder aller durchgreifender Merkmale, wodurch sie als Solche unterschieden werden könnten. Ich halte es daher für zweckmässiger, die Gattung Bromus mit Festuca zu vereinigen, und auch noch, wie es bereits von Kunth geschehen ist, die Glyceria- Arten mit einfachen Narbenpapillen, die Grisebach unter einer besonderen Gattung Atropis zusammenfasst, hin- zuzuziehen. Wenn auch Letztere eine unverkennbare Aehnlichkeit mit Glyceria besitzen, so ist die sehr veränderliche Forın der Spitze der Blüthen- spelze in dieser Gattung kein hinreichendes Moment, um sie von Festuca generisch zu trennen. GRAMINA. 583 Uebersicht der Arten. A. Untere Blüthenspelzen breit und abgerundet-stumpf, unbegrannt. Frucht frei, innen schwach vertieft. Seet. I. Atropis. 1. F. distans Knth. 2. IF. thalassica Knth. 3. F. procumbens Knth. B. Untere Blüthenspelzen gegen die Spitze verschmälert, häufig aus oder unterhalb der öfter gespaltenen Spitze begrannt. Frucht der oberen Blüthenspelze angewachsen, meist innen gefurcht. j Untere Hüllspelze 1-, obere 1—3nervig. * Rispenäste unter den Aehrchen keulenförmig verdickt. Blüthen meist Imännig. Sect. II, Vulpia. Blätter borstenförmig gefalzt. Blatthäutchen mit 2 Oehrchen, 4. F. Pseudomyurus Soyer- Will. 5. F. sciuroides Roth. +" Rispenäste unter den Aehrchen nicht oder kaum verdickt. Blüthen 3männig. a) Obere Blüthenspelze auf den Kielen zart und kurz gewimpert. Seet. III. Bufestuca. Blätter, wenigstens die untersten, borstenförmig zusammen- gefaltet. Blatthäutchen mit 2 den Stengel umfassenden Oehrchen. 6. F. ovina L. 7. F. heterophylla Lmk. 8. F. rubra L. Sect. IV. Schedonorus. Blätter flach. Blatthäutchen meist ohne Oehrchen. @€. Untere Blüthenspelzen nicht oder sehr kurz begrannt. 9. F. arundinacea Schreb. 10. F. elatior L. F. elatior < Lolium perenne. 11. F. silvatica Vell. PP. Untere Blüthenspelzen lang begrannt. 12. F. gigantea Vill. 13. F. aspera M, et K. 14. F\. inermis DO. b) Obere Blüthenspelze auf den Kielen von entfernten kleinen Borsten kammförmig gewimpert. Sect. V. EHubromus. Aehrchen gegen die Spitze während und nach der Blüthe breiter. 15. F. sterilis Jess. 16. F. tectorum Jess. jf Untere Hüllspelze 3—5-, obere 5—Tnervig. Sect. VI. Zeobromus. Untere Blüthenspelzen unterhalb der Spitze begrannt, obere an den Kielen von steifen Borsten entfernt kammförmig gewimpert. 17. F\. secalina Marss. 19. F. racemosa Marss. 18. F. mollis Marss. 20, F. arvensis Marss. T; \ Sect. I. Atropis Rupr. Spieulae teretiusculae demum compressae. Palea inf. apice scariosa, rotundato -obtusa vel truneata, interdum sub3crenata, mutica; superior carinis ciliolata. Ovarium glabrum. Achaenium liberum ventre impressum, 584 GRAMINA. Nervi paleae inferioris 5 obsoleti. 1. F. distans (L.) Knth., — radice fibrosa; caulibus sterilibus auctumnalibus erectis; panicula laxa, ramis patentibus, fructiferis deflexis; spiculis oblongo-linearibus A—6floris; paleis inf. trun- cato-obtusis obsolete nervosis. 4, — Poa dist. L. P. salina Poll. Hydrochloa dist. Hartm. Glyceria dist. Wahlenb. Puceinellia dist. Parlat. Atropis dist. Griseb. «a. vulgaris, — foliis planis; paleis inf. truncato - obtusis. £. capillaris (Lilj.),, — humilior et dense caespitosa; foliis plerumque convolutis; ramis paniculae erectiuseulis; glumis pa- leisque acutioribus. — F. capill. Lilj. Glyceria distans 2. are- naria Wbg. Gl. dist. var. pulvinata Fries. Juni— Herbst. Auf Dungstellen in Dörfern hin und wieder, aber sehr häufig auf feuchtem, salzhaltigem Boden längs der ganzen Küste; £. seltner, meist im Seewasser, am Aussenstrand bei Peenemünde auf Usedom. Bald grün, bald bläulich-grün. Wurzel faserig, meist dichte Polster von blühenden Stengeln und Blätterbüscheln bildend, aber im Herbste nie- mals kriechende Ausläufer treibend. Stengel zuweilen mit knieförmiger Basis aufsteigend, meist aufrecht, 1—1}‘ h. Blätter in der Regel flach und ober- seits schärflich; Scheiden nur am Grunde geschlossen. Blatthäutchen etwas lang. Rispe locker pyramidal, undeutlich einseitswendig, mit rundlicher Hauptspindel. Aeste dünn, schärflich, zur Blüthezeit abstehend, nach der- selben zurückgeschlagen, doch mitunter auch aufrecht, die unteren meist zu 4, an der Basis nackt. Aehrchen anfangs stielrundlich, 2—3 1. und 4—6- blüthig. Hüllspelzen sehr ungleich, fast ganz trockenhäutig, mehr oder weniger stumpf, die untere 1-, die obere önervig. Untere Blüthenspelzen oval -länglich, convex, stumpf oder abgestutzt, am Ende öfters unregelmässig gekerbt, mit schwach angedeuteten Nerven, an der Basis von kurzen, zum Theil aus dem Spindelknoten entspringenden, anliegenden Härchen umgeben, die sich auch über den untersten Theil der beiden äussersten Nerven ver- breiten. Obere Blüthenspelze an den Kielen oberhalb der Mitte vorwärts schärflich. Griffel etwas seitlich unterhalb der Spitze des Fruchtknotens eingefügt. Frucht frei, spindelförmig, innen mit breiter und seichter Furche, Hat den Habitus einer Poa, unterscheidet sich aber durch die auf dem Rücken convexen und nicht zusammengedrückt-gekielten, unteren Blüthen- spelzen. Catabrosa aquatica, welche auch grosse Aehnlichkeit besitzt, lässt sich ausser den Gattungsmerkmalen, an den stark hervortretenden Nerven der Blüthenspelzen leicht erkennen. 2. F. thalassica Kuth., — radice fibroso - caespitosa; caulibus sterilibus auctummalibus elongatis repentibus et ad nodos incrassa- tos radicantibus; panicula patente, fructifera contracta,; spieulis oblongis 5—-Sfloris, paleis inf. obtusis vel sub3crenatis et acutius- culis obsolete nervosis. 4 — Poa maritima Huds. Glyceria marit. Wahlb. Molinia marit. Hartm. Festuca mar. C. Koch nec DÜ. Atropis mar. Griseb. GRAMINA. 585 Juli— Herbst. An der Seeküste und an Salinen, hin und wieder. Barth: Trebbin und Vogelsang (Holtz).. Zingst: Prerower Stromwiesen (Holtz). Hiddensee: bei Kloster. Stralsund: am Strande bei den Schiffs- werften und auf der Frankenweide. Greifswald: zwischen Wackerow und der-Stadt (Münter), bei der Saline, bei Wiek und bei Karrendorf, Wolgast: bei Fresendorf und bei Peenemünde. Ist der vorhergehenden Art besonders zur Blüthezeit sehr ähnlich, unterscheidet sich aber durch eine meist schmälere Rispe, deren fast stets glatte Aeste nach der Blüthezeit nicht zurückgeschlagen sind, sondern auf- recht stehen oder der Spindel anliegen, ferner durch grössere bis 4" lange Aehrehen, schmälere, weniger stumpfe, oft etwas spitzliche untere Blüthen- spelzen und durch feinere und etwas längere Wimpern an den Kielen der oberen Blüthenspelzen, ganz besonders aber durch die im Späthherbste zu Ausläufern auswachsenden, nicht blühenden Stengel, die sich oft 1—2' ver- längern, auf der Erde fortkriechen, sich gegen die Spitze verzweigen und an den angeschwollenen Knoten Wurzeln und Blattrosetten treiben. Die Blätter sind gewöhnlich graugrün und meist stärker und zäher als bei F. distans. Grisebach (Ledeb. fl. ross. IV, p. 390) hält die Mecklenburgische Glyceria maritima Roeper & Detharding nicht für Gl. maritima Wahlb., sondern für Gl. Borreri Engl. Bot. 2797 (Gl. conferta Fries Mant. Il, p. 10. Sclerochloa Borreri Babington Man. of Br. bot. ed. 4, p. 404). Die Mecklenburgische Pflanze stimmt aber sowohl mit der hiesigen, wie mit den Pflanzen von den übrigen deutschen Küstenpunkten völlig überein, so dass wir nach Grisebach es nur mit Gl. Borreri zu thun hätten. Diese An- nahme beruht aber jedenfalls auf einer Täuschung. Die deutsche Pflanze entwickelt stets im Späthherbste lange ausläuferartige Stengel, wodurch die Pflanze immer sicher erkannt wird; zur Blüthezeit fehlen diese Ausläufer oder es sind nur selten Anfänge davon vorhanden und dann könnte die Pflanze wohl für Gl. Borreri gehalten werden, welche nach Babington, Godron und Fries keine Ausläufer besitzen soll, mir der Beschreibung nach aber nur eine Form der F. distans mit etwas spitzeren Blüthensp. und weniger zurückgeschlagenen Rispenästen zu sein scheint. Die Anzahl und Richtung der Rispenäste ist bei F. distans und F. thalassica nicht so sehr beständig, als dass bei der Unterscheidung beider Arten viel darauf zu geben wäre. 1r Nervi paleae inf. 5 prominentes. 3. F. procumbens (Curt.) Kutlı., — panicula ovata coarclata subsecunda, ramis brevibus rigidis erectis usque ad basin spi- euliferis; spieulis oblongo - linearibus 3—4floris, compressiusculis; paleis inf. subtruncato - obtusis, nervis 5 prominentibus. @ — Poa proe. Curt. Poa rupestris With. Selerochloa proc. P.B. Gly- ceria proc. Sm. Juni— Juli. Auf Ballast- und Baggererde an der Fährbrücke bei Wolgast eingeschleppt, aber selten und unbeständig. Graugrün. Die ganze Pflanze starr und steif, niederliegend-vielstenge- lich. Stengel 4—6“ h. Blätter flach, kurz, mit langen, etwas aufgeblasenen, nur an der Basis geschlossenen Scheiden. Aehre 1—1}* ]., mit kurzen, starren, genäherten, aufrechten, 2zeilig-einseitswendigen Aesten, die bis zur Basis mit Aehrchen besetzt sind, die untersten Aeste zu 2—3. Aehrchen 536 GRAMINA. länglich -lineal, etwas zusammengedrückt, bis 4’ ]., 3—4blüthig. Hüllsp. weisshäutig gerandet, die untere eiförmig, 3nervig, die obere viel länger, stumpf oder "ausgerandet, Snervig. Untere Blüthenspelzen grün, elliptisch, abgerundet stumpf, fast gestutzt, selbst ausgebissen, mit stark hervortretenden Nerven, wovon der mittlere meist in eine ganz kleine Stachelspitze ausläuft, an der Basis über dem Spindelknoten mit einigen Seidenhärchen wie bei F. distans. Obere Blüthenspelzen an den Kielen mit vorwärts gerichteten, kurzen, dornigen Wimperchen. Frucht frei, dünn-spindelförmig, im reifen Zustande fast ohne Furche, stielrundlich. Ist einer jugendlichen Poa annua nicht unähnlich, aber schon durch die Rigidität aller Theile davon leicht zu unterscheiden. Seet. II. Vulpia Gmel. Spieulae demum sursum dilatatae, in ramulis erassiusculis vel etiam apice clavato -incrassatis, floribus plerumque monandris. Glumae valde inae- quales, inf. 1-, superior 3nervia. Paleae inf. subulatae longearistatae, superiores carinis ci- liatae. Ovarium glabrum. Stigmata terminalia. Achaenium paleae superiori adnatum, sul- catum. Radix annua. 4. F. Pseudomyürus Soyer-Willemet, — caule ad paniculam usque vaginis tecto; panicula secunda spieiformi-contracta elon- gata apice arcuato-nutante, ramis erectis, infimis panicula multo brevioribus; gluma inferiore minima; paleis inf. lanceolatis subu- lato-attenuatis longe aristatis arista brevioribus scabris. @ et © — F. Myurus Poll. et Aut. mult. Vulpia Myurus Gmel. Myga- lurus caudatus Lk. V. Pseudomyurus Rehb. Juni— Herbst. Auf sandigen Hügeln und Aeckern, bis jetzt nur bei Hohensee unweit Wolgast von Zabel gefunden. Vielstengelig. Stengel bis 1’ h., glatt, aufrecht oder an der Basis knie- förmig aufsteigend, bis zur Rispe von den glatten Scheiden eingehüllt. Blatthäutchen "Zöhrig. Rispe lang und schmal , ährenförmig - zusammen- gezogen, einseitig, an der einfach -traubigen Spitze überhängend, die Aeste aufrecht, anliegend, der unterste Ast vielmal kürzer als die Rispe. Aehrchen hellgrün , zuletzt bräunlich, kurz gestielt, 4—5blüthig. Hüllspelzen lineal- lanzettlich,, die obere kurz begrannt, Znervig, nur die Mitte der ihr anlie- genden Bläthenspelze erreichend, untere Hüllsp. in der Grösse veränderlich, höchstens } 1 so lang als die obere, häufig aber sehr klein. Untere Blüthen- spelzen aus lanzettlicher Basis pfriemförmig g, allmälig in eine lange, schärf- liche Granne zugespitzt, undeutlich önervig, vorwärts-rauh. Obere Blüthen- spelzen an den Kielen von der Mitte an wimperig- schärflich. Staubfaden 1. Frucht fast linienförmig, der Blüthenspelze anklebend, innen tief gefurcht. 5. F. seiuroides Roth, — caule superne nudo; panicula spici- formi - contraeta, subsimpliei abbreviata erecta, ramis erectis, in- fimo dimidium paniculae subaeguante; gluma inf. superiore di- midio breviore; paleis inf. lanceolatis subulato - attenuatis longe aristatis arista brevioribus scabris.. @ — F. bromoides Sm. non L. Mygalurus brom. Lk. Vulpia seiuroides Rehb. V. brom. Lk. Juni— Juli. An denselben Standorten, selten. Züssow: bei Ranzin GRAMINA. 587 zwischen dem Hofe und dem Walde (Jessen). Usedom: bei Mölschow auf Feldern am Wolgaster Wege. Der vorhergehenden Art szhr ähnlich und damit leicht zu verwechseln, aber durch folgende Merkmale zu erkennen. Die Stengel sind dünner und niedriger, 3—9“ h., selten höher, weit aus den Blattscheiden hervorragend ; die Rispe ist viel kürzer, 1—1}“ lang, armästig, aufrecht und grösstentheils traubig, der unterste Ast etwa halb so lang als die Rispe und öfter etwas entfernt. Die etwas grösseren Aehrchen haben ein wenig längere und dünnere Stiele und die obere Hüllspelze ist etwas breiter und doppelt so lang als die untere und fast so lang wie die ihr anliegende Blüthenspelze mit Aus- schluss der Granne. Seect. III. Bufestuca Griseb. Spiculae compressae, floribus 3andris. Gluma inf. 1-, superior dnervia. Palea inf. lanceolata acuta, saepe aristata, superior carinis eiliolata. Ovarium glabrum. Stigmata terminalia. Achaenium paleae superiori adnatum, ventre sul- catum. Folia inferiora complicato -setacea, ligula brevis 2aurita. F 6. F. ovina L., — radice caespitoso-fibrosa; foliis omnibus complicato-setaceis, vaginis integris non fibrillosis; paniceula de- mum contracta, ramis solitariis, spiculis 4—8floris; paleis lanceo- latis aristatis muticisve. 4, e. vulgaris Koch, — humilis; foliis viridibus tenuibus saepius scabriusculis; spiculis minoribus, paleis aristatis. ß. duriuseula (L.), — elatior; foliis viridibus rigidioribus; spieulis majoribus; paleis longius aristatis. y. glauca (Lmk.), — glauca, elatior, rigidior; foliis laevissi- mis rigidulis pungentibus; paleis aristatis. Juni— Juli. Auf sandigen Triften, an Wegen, in Wäldern, gemein; ß. mehr an schattigen Orten; y. besonders in den Dünen der Seeküste. Wurzel faserig, dichte Polster bildend. Stengel 3—1’ h., glatt oder unter der Rispe rauh. Blätter sämmtlich zusammengefalzt - borstenförmig, die Wurzelblätter bald kurz und etwas zurückgekrümmt, bald länger und schlaffer,, schärflich oder ganz glatt; Blatthäutchen zweiöhrig; Scheiden weisslich, auch im vertrockneten Zustande sich nicht in Fasern auflösend. Rispe mit meist einseitswendigen, zur Blüthezeit abstehenden, später sich der Spindel anlegenden, einzeln stehenden Aesten, der erste Nebenast bei den untersten Aesten meist etwas über der Basis abgehend. Aehrchen ei- förmig oder länglich, gewöhnlich grün auch roth oder violett überlaufen, in y. bläulichgrün. Hüllspelzen lanzettlich-lineal, spitz, ungleich. Die unteren Blüthenspelzen schmallanzettlich, spitz, undeutlich genervt, meist gegen die Spitze schärflich, selten mit zerstreuten Härchen besetzt, mehr oder weniger lang begrannt. Obere Blüthenspelzen an den Kielen sehr fein schärflich. Eine höchst vielgestaltete Art, die in den Alpen noch einen grösseren Formenkreis entwickelt. Sie ist im hiesigen Gebiete bisher nur mit be- grannten Spelzen beobachtet worden. 7. F. heterophylla I,mk., — radice caespitoso-fibrosa; foliis radicalibus compflicato-setaceis, caulinis planis, vaginis demum 588 GRAMINA. fibrillosis; panicula demum contracta, ramis inferioribus geminis; ’ spieulis 4—5floris; paleis lanceolatis aristatis. 4 — F. hetero- phylla Haenke. F. nemorum Leyss. F. duriuscula L? syst. ed. XII. Juni— Juli. In schattigen Laubwäldern und Gebüschen, bis jetzt nur im Buddenhäger Holze bei Wolgast gefunden, gewiss weiter verbreitet und nur übersehen. Hält die Mitte zwischen der vorhergehenden und folgenden Art. Von ersterer, mit der sie den dieht-polsterförmigen Wuchs theilt, unterscheidet sie sich durch meist höhere Stengel, längere Wurzelblätter und eine schlaflere Rispe, besonders aber durch die flachen Stengelblätter und die zuletzt bräun- lichen, sich in lange Fasern auflösenden, unteren Blattscheiden, welche bei F. ovina stets weisslich bleiben und sich nicht in Fasern auflösen. Die folgende Art, welche auch gewöhnlich flache Stengelblätter besitzt, ist durch den kriechenden, Ausläufer treibenden Wurzelstock stets sicher zu unter- scheiden. Es wird neuerdings der Name F. duriusculaL. von einigen Botanikern wieder dem Namen F. heterophylla Lmk. vorangestellt. Linne verstand darunter in seinen früheren Schriften jedenfalls die grosse Form $. der F ovina, später (Syst. nat ed. XID) wegen der Bezeichnung „foliis caulinis planis“ aber eine andere Pflanze. Ob diese nun F. heterophylla Lmk., eine in Schweden gar nicht vorkommende Pflanze, oder eine Form von F. rubra gewesen ist, wird stets zweifelhaft bleiben, und daher ist es besser, den Namen F. duriuscula in der alten Linne’schen Auffassung bei- zubehalten. 8. F. rubra L., — rhizomate repente et stolonifero caespites laxos agente; foliis radicalibus complicato-setaceis, caulinis planis vel subinvolutis, vaginis demum fibrillosis; panicula sub antlıesi patente, ramis inferioribus geminis; spieulis 4—10floris; paleis lanceolatis aristatis. 4 ce. vulgaris, — spiculis omnino glabris. ß. dumetorum (L.), — glumis glabris; paleis inf. villo brevi adspersis. — F. rubra £. villosa Koch. y. arenaria (Osbeck), — foliis radicalibus elongatis; spieulis majoribus 7—12floris, glumis glabris, paleis dense lanuginoso- villosis. — F. cinerea DC. F. rubra y. lanuginosa Koch. d, subceaespitosa Sonder, — stolonibus abbreviatis. Juni— August. Auf trocknen Triften, Sandfeldern, an Wegen, sehr häufig; 8. und d. unter der Hauptform vereinzelt; y. in den Dünen der See- küste, besonders auf Usedom häufig. Leicht kenntlich an dem oft lang kriechenden, lange unterirdische Aus- läufer treibenden Wurzelstock. Ist grösser und meist auch stärker als die beiden vorhergehenden Arten, mattgrün oder graugrün; die Blattscheiden sind bräunlich oder zuweilen purpurn überlaufen und lösen sich am Grunde zuletzt in Fasern auf; die Aehrchen sind häufig roth oder violett überlaufen, die Blüthenspelzen etwas breiter und mehr genähert; die Granne hat un- gefähr die halbe Länge der Spelzen, GRAMINA. 589 Die Var. y. arenaria ist ein durch den lang kriechenden Wurzelstock, dureh. die langen, steifen und stechenden, meist graugrünen Blätter, die grösseren, vielblüthigen Aehrchen mit ihren wollig-zottigen Blüthenspelzen ausgezeichnete Form, die ausschliesslich der Meeresküste angehört. Die Var. d. subeaespitosa hat wegen der kurzen Ausläufer, die leichter übersehen werden, grosse Aehnlichkeit mit F. heterophylla für die sie auch oft gehalten worden ist. Sect. IV. Schedonorus P. B. Ovarium glabrum vel apice pilosum. Stigmata ter- minalia vel sub apice ovarii inserta. Folia plana; ligula plerumque non ?aurita. Caet. ut Eufestucae. + Paleae inf. muticae vel breviter aristatae. 9. F. arundinacea Schreb., — foliis planis; ligula brevissima; panicula diffusa nutante, ramis geminis ramulosis spiculas 5—15 gerentibus; spieulis ovato-lanceolatis «—floris; paleis mutieis vel sub apice mucronatis; ovario glabro. 4, — F. elatior Sm. Bromus littoreus Retz. B. arund. Rth. F. littorea Whbg. Schenodorus elatior P. B. Juni— Juli. Auf Wiesen, an Gräben, Ufern und in feuchten Gebüschen, häufig. Lockere Polster bildend. Stengel 2—4’ h., glatt. Blätter breit-lineal, 2—3' br., am Rande schärflich. Scheiden meist glatt. Blatthäutchen sehr kurz, gestutzt. Rispe gross, an der Spitze überhängend, zur Blüthezeit weit ausgebreitet; Aeste zu zwei, der eine nur wenig kürzer, beide mit zahlreichen Aehrchen. Diese 4—6' 1., ei-lanzettlich, etwas zusammengedrückt, ge- wöhnlich röthlich- violett überlaufen. Hüllspelzen lineal, spitz, die obere nur etwas länger. Untere Blüthenspelzen breit - weisshäutig-gerandet, Önervig, stumpflich und 2zähnig, wehrlos oder unter der Spitze kurz begrannt. Obere Blüthenspelze an den Kielen ganz kurz gewimpert. 10. F. elatior L., — foliis planis; ligula brevissima; panicula subsecunda ante et post anthesin contracta, ramis geminis, altero brevissimo spiculam unam vel duas, altero ramoso spiculas 3—4 gerente; spieulis lineari-oblongis 6—10Ofloris; paleis inf. mutieis vel sub apice mucronatis; ovario glabro. 4, — F. pratensis Huds. Bromus pratensis Spr. Schedonorus pratensis P. B. ß. pseudololiacea Fr., — panicula subracemosa angusta, ramis simplieibus superioribus spiculam unam gerentibus. — F. loliacea Aut. mult. non Huds. y. fasciculata Sond., — ramis paniculae abbreviatis, spiculis approximatis fascieulatis. Juni — Juli. Auf Wiesen, Grasplätzen und an Gräben, häufig; £. und y. unter der Hauptform vereinzelt. Ist der vorhergehenden Art sehr ähnlich, die Stengel sind aber meist 590 GRAMINA. schlanker, die Rispe ist schmäler, vor und nach der Blüthe zusammengezogen, mit kurzen, meist glatten Aesten, von denen je einer kürzer ist und nur 1—2 Aehrchen trägt. Die Aehrchen sind auch schmäler, fast walzenförmig, länger als bei der vorigen Art, 6—7“' ]., meist mehrblüthiger und gewöhn- - lich gelblich-grün, seltner fast schwärzlich überlaufen. Untere Blüthensp. schwachnervig, obere an den Kielen schärflich, breiter und gegen die Spitze nicht allmälig verschmälert. Griffel etwas unter der Spitze des Fruchtknotens entspringend. Die Form 8. pseudololiacea Fr., ausgezeichnet durch die fast trauben- förmige schmale Rispe, deren unterste Aeste allein mehr als 1 Aehrchen tragen, wird häufig mit dem Bastard aus Festuca elatior und Lolium perenne verwechselt, unterscheidet sich aber durch die länger gestielten, nicht mit einer Kante zur Hauptspindel gewendeten Aehrchen. Sie erinnert im Habitus an Glyceria fluitans y. loliacea Huds. y. fascieulata Sond. hat wegen der büschelförmig zusammengedrängten Aehrchen eine viel dichtere Rispe, deren unterste kurze Aeste zuweilen mehr als 2 Aehrchen tragen. Festuca elatior < Lolium perenne, — foliis planis angustis; ligula brevi; spica simpliei disticha subnutante, spieulis oblongis 6—12floris subsessilibus rachi subeontrariis, glumis inaequalibus, inferiore in spiculis infimis saepe rudimentaria. 4, — Festuca loliacea Ourt. et Aut. mult. F. elongata Ehrh. Lolium festuca- ceum Lk. Brachypodium loliac. Fr. Juni — Juli. Auf Wiesen und Grasplätzen bei Stralsund in der Kupfer- wiese und am Hohen Graben von Fischer gefunden. Locker-rasenförmig. Stengel aus aufsteigendem Grunde aufrecht, glatt. Blätter schmal, in der Jugend etwas gerollt, Blüthenstand eine lockere Aehre mit 3—4seitiger Spindel. Aehrchen zweizeilig, abwechselnd, die ober- sten fast sitzend, die unteren sehr kurz gestielt und zuweilen mit einem Nebenährchen, schief zur Anheftungsfläche ihres Stiels. Hüllspelzen lanzett- lich, gegen die Spitze trockenhäutig, die untere 1—3nervig, an den untersten Aehrchen meist verkümmert, die obern 83—Önervig. Untere Blüthenspelzen länglich, stumpflich, fast immer unbegrannt. Dieser Bastard, der häufig als eine besondere Art betrachtet wurde, ausserdem vielfach mit F. elatior var. pseudololiacea und Glyceria fluitans var. loliacea verwechselt wurde, hat den Habitus eines Lolium perenne, von dem er durch die kurz gestielten Aehrchen und die wenig- stens an den oberen Aehrchen ausgebildete untere Hüllspelze verschieden ist. Von der Festuca elatior unterscheidet er sich durch die fast sitzen- den, mit einer Kante gegen die Spindel gewendeten Aehrchen, von der Glyceria noch durch die stielrundlichen, gespaltenen Scheiden und die schwachnervigen Blüthenspelzen. 11. F. silvätica (Poll.) Vill., — foliis planis lanceolato-linea- ribus subtus viridibus supra glaweis; vaginis scabriusculis, infimis aphyllis; ligula oblonga obtusa; panicula diffusa ramosissima; spieulis lanceolato - oblongis suböfloris ; paleis acuminato - acutatis mutieis scabro-punctatis; ovario apice piloso. & — Poa silvat. GRAMINA. 591 Poll. P. trinervata Ehrh. F. calamaria Sm. Schedonorus silv. IEERU 5 Juni— Juli. In schattigen Laubwäldern. Rügen: in der Stubnitz. Stralsund: Abtshäger Laubwald (Fischer). Greifswald: Koitenhäger Wald nördlich vom Ebertsberge (Jessen). Loitz: im Kronwald (Zabel). Usedom: Glienbergholz bei Zinnowitz. Wurzelstock kurz kriechend, Stengel und sterile Blattbüschel treibend. Stengel 1—3° h., an der Basis von weisslichen, schuppenförmigen, in eine kurze Spitze (Rudiment des Blattes) auslaufenden Blattscheiden umgeben. Obere Blattscheiden scharf. Blätter 5—8' br., unterseits lebhaft dunkel- grün, oberseits graugrün, am Rande sehr scharf. Blatthäutehen lärglich. Rispe ausgebreitet, nach der Blüthe überhängend, Aeste dünn, die unteren zu 2—3. Aehrchen blassgrün, klein, bis 4’ I, Hüllspelzen lineal, sehr ungleich, beide Inervig. Untere Blüthenspelzen Önervig, mit 3 hervorragen- den Nerven, schärflich, in eine feine Spitze zugespitzt, aber grannenlos. Griffel etwas seitlich unter der behaarten Spitze des Fruchtknotens ein- gefügt. +r Paleae inf. longe aristatae. 12. F. gigantea (L.) Vill., — foliis lanceolato -linearibus, vaginis scabriusculis; panicula patentissima apice nutante, ramis scabris flaceidis; spieulis 3—8floris; paleis inf. scabro -punctatis sub apice aristatis, aristis fleauosis palea duplo longioribus; ovario glabro. 4 — Bromus gig. L. Jnni— August. In Wäldern und Gebüschen, verbreitet. Locker -polsterförmig. Stengel 2—4‘ h., glatt. Blätter sehr lang, bis 6° br., am Rande wie die Scheiden schärflich, oberseits matt-, unterseits glänzend dunkelgrün. Blatthäutchen kurz gestutzt, stark geöhrt. Rispe gross, oft bis 1° 1., mit 3seitiger Spindel und überhängenden, langen, meist zu 2 stehenden Aesten. Aehrchen länglich-lanzettlich, zusammengedrückt, hell- grün. Hüllspelzen lineal, zugespitzt, fast ganz trockenhäutig. Untere Blüthenspelzen schwach 5nervig, allmälig in eine trockenhäutige Spitze ver- schmälert und unter derselben mit einer langen, weisslichen, dünnen, etwas schlänglichen und schärflichen Granne. Obere Blüthensp. an den Kielen sehr fein schärflich. Fruchtknoten an der Spitze kahl, mit deutlich seiten- ständigen Griffeln. 13. F. aspera (Murr.) M. et K., — foliis late linearibus vaginisque hirsutis; panicula laxa nutante; spiculis lanceolato- linearibus 6—9floris, paleis inf. lanceolato-linearibus acuminatis sub apice 2dentato aristatis, aristis recetis palea brevioribus; ovario apice piloso. 4, — Bromus asper Murr. B. nemoralis Huds. B. hirsutus Curt. Schedonorus asper Fr. B. serotinus Beneken. Juni— Juli In schattigen Laubwäldern, nicht verbreitet. Rügen: in der Granitz und Stubnitz. Stralsund: im Abtshäger Laubwalde häufig (Fischer), Greifswald: Elisenhain am scharfen Ort (Jessen). Loitz: im Kronwald. Usedom: Dünenholz bei Zinnowitz. 592 GRAMINA. Wurzel faserig, dichte Polster bildend. Stengel 2-5’ h. Blätter 2— 3“ br., dunkelgrün, mehr oder weniger behaart. Untere oft auch die oberen Scheiden von abwärts gerichteten langen Haaren rauchhaarig. Rispe schlaf und schmal, zuletzt überhängend, die Zahl der Aeste sehr veränderlich, zu 2—5. Aehrchen schmal, 1—1}“ 1., grün, seltner violett überlaufen. Untere Blüthenspelzen an den Seiten mit längeren anliegenden Haaren, 5nervig, die beiden mittleren Nerven undeutlich. Granne fast so lang wie ihre Spelze. Obere Blüthenspelze an den Kielen von etwas längeren Härchen wimperig- schärflich. Griffel unterhalb der behaarten Spitze des Fruchtknotens einge- fügt. — B. serotinus Benek. lässt sich kaum als Varietät trennen. 14. F. inermis (Lieyss.) DC., — rhizomate repente; foliis va- ginisque glabris; panicula aequali subdensa erecta ; spiculis lineari- lanceolatis 6—10floris; paleis inf. lanceolatis obtusis mutieis vel ex apicis emarginatura breviter mucronato -aristatis; ovario apice piloso. 4 — Bromus inerm. Leysser. Schedonorus inerm. P. B. F. speciosa Schreb. F. Leysseri Mönch. Juni— Juli. Auf lehmigem Boden, an Wegen, auf Wiesen, sehr selten und bis jetzt nur einmal bei Gingst auf Rügen von Weihe gefunden, Durch den kriechenden, Ausläufer treibenden Wurzelstock, die kahlen, etwas rauhen Scheiden und Blätter, welche in der Knospenlage gerollt sind, die längliche, etwas zusammengezogene Rispe mit aufrechten Aesten, durch die bräunlich- gelbgrünen, kahlen Aehrchen, deren Spelzen stumpf, meistens wehrlos und nur selten aus der stumpfen Spitze mit kurzer Granne ver- sehen sind, leicht zu erkennen. Seet. V’. EBubromus Godr. Spiculae compressae versus apicem dilatatae, floribus 3andris. Gluma inf.1-, superior 3nervia. Palea inf. sub apice fisso longe aristata, superior carinis setis rigidulis pectinato-ciliata. Ovarium apice pilosum. Stigmata infra apicem ovarii inserta. Achaenium paleae superiori adnatum, ventre sulcatum. 15. F. sterilis (L.) Jessen, — caule glabro; foliis pubescen- tibus; panicula diffusa laxa denique nutante, ramis elongatis scabris; spiculis oblongo-cuneatis glabris; paleis inf. lineari-sub- ulatis apice fissis, ex fissura aristatis, aristis paleam superanti- bus. © et © — Bromus ster. L. Schedonorus st. Fr. Zerna st. Panz. Mai— August. Auf sandigen Feldern, an Wegen, Waldrändern und Mauern, verbreitet. Stengel meist mehrere, 1—2' h., kahl. Blätter oberhalb und meist auch die untersten Scheiden flaumhaarig. Rispe sehr gross, schlaff, allseitig ausgebreitet, an der Spitze zuletzt niekend, mit schärflichen Aesten. Aehr- chen kahl, keilförmig, 7—10blütbig, über 1“ 1. Untere Blüthensp. schärf- lich, mit stark hervorragenden Nerven, fast pfriemförmig zugespitzt, an der sespaltenen Spitze mit lineal-pfriemlichen Spaltzähnen und starker, aus der Spitze entspringender Granne, die länger als die Spelze ist. Obere Blüthen- spelze an den Kielen mit etwas entfernten, steifen Wimpern besetzt. Frucht GRAMINA. 593 tief gefurcht. — Die Aehrchen fallen wegen der Leichtigkeit, mit der sich die Spindelglieder bei dieser und der folgenden Art von einander trennen, bald aus. 16. F. tectorum (L.) Jessen, — caule apice foliisque pubes- centibus; panicula secunda nutante, ramis pubescentibus; spiculis lineari-cuneatis molliter pilosis pendulis; paleis inf. lanceolato- linearibus apice fissis, infra fissuram aristatis, aristis paleam ae- quantibus. @ et @ — Bromus tect. L. Schedonorus tect. Fr. #. glabrata Marss., — spieulis glabris. Mai— Juli. An unfruchtbaren Orten, auf Sandfeldern, hohen Ufern und Mauern, verbreitet; 8. seltner; auf Mönchgut an den hohen Ufern von Thiessow und Lobbe; auf Usedom an der Peenemünder Scheide. Kleiner als die vorhergehende Art, selten über 1‘h. Blätter und Schei- den weichhaarig, die Scheiden gewöhnlich noch mit längeren Haaren besetzt. Rispe mehr zusammengezogen, einseitswendig, weichhaarig. Aehrchen klei- ner und schmäler, mit längeren, weichen Haaren besetzt, nur selten kahl, erünlich, durch den breiten Hautrand der Spelzen glänzend, zuletzt purpur- röthlich. Untere Blüthenspelzen gegen die Spitze weniger verschmälert, in etwas breitere, lanzettförmige Spaltzähne auslaufend und mit einer weit un- ter der Spitze entspringenden Granne, äie fast die Länge der Spelzen be- sitzt, versehen. Obere Blüthenspelzen an den Kielen mit sehr langen und zugleich einigen kurzen Wimpern besetzt. Frucht seicht gefurcht. Die 4-5 obersten Blüthen des Aehrchens schlagen bei dieser Art öfter fehl. Es sind an deren Stelle dann nur die etwas verkleinerten, begrannten, unteren Blüthenspelzen ausgebildet, die wegen einer geringen Drehung der Aehrehenspindel ihre zweizeilige Stellung scheinbar aufgeben und dem Aehr- chen ein eigenthümliches, büschelförmiges Ansehen verleihen. Diese hier gar nicht selten vorkommende, monströse Form ist der Bromus aborti- florus Saint-Amans, Sect. VI. Zeobromus Griseb. Spieulae sursum angustatae. Gluma inf. 3—5-, su- perior 5—7nervia. Palea inf. sub apice bifido aristata, superior carinis setis rigidulis peetinato-eiliata. Stigmata infra apicem ovarii inserta. Ovarium apice pilosum. Achae- nium ventre impresso-planum vel sulcatum. 17. F. secalina (L.) Marss., — vaginis glabris; panicula pa- tente demum contraeta; spiculis oblongis; paleis lato - elliptieis breviter aristatis vel mutieis, fructiferis margine inflexis subtere- tibus remotiusculis, paleam superiorem aequantibus. © et © — Bromus secal. L. Serrafalcus secal. Godr. Juni—Juli. Auf Aeckern unter dem Getreide, verbreitet. Stengel 1—3‘ h., kahl, an den Knoten öfter weichhaarig. Blätter mit zerstreuten Haaren besetzt, oberhalb und am Rande schärflich, mit kahlen, schärflichen Scheiden. Blatthäutchen kurz und stumpf. Rispe oft sehr gross, die unteren Aeste zu 4—6. Aehrehen 7— 12blüthig, länglich oder länglich-lanzettlich. Untere Blüthenspelzen etwas von einander entfernt, knorpelig, länglich, stumpf, mit bogenförmigen, nicht winkelig hervorsprin- genden Seitenrändern, bei der Fruchtreife stielrund eingerollt, mit sich be- rührenden Rändern, mit 7 nicht hervortretenden Nerven, der Mittelnerv 38 594 GRAMINA. unterhalb der gespaltenen Spitze in eine oft etwas geschlängelte, kurze Granne verlaufend, die mitunter auch ganz fehlt. Obere Blüthenspelze von (der Länge der unteren, an den Kielen von entfernten, langen, steifen Bor- sten kammförmig gewimpert. Frucht gefurcht. Grosse Exemplare mit sehr vielblüthigen Aehrchen stellen den Bro- mus grossus Desf. dar. Eine Form mit behaarten Aehrchen (Br. velu- tinus Schrad.) wurde im hiesigen Gebiete nicht beobachtet. Diese Art ist von den folgenden durch die kahlen Scheiden und die bei der Fruchtreife fast stielrund zusammengerollten, etwas von einander entfernten und sich daher nicht deckenden unteren Blüthenspelzen und die längere obere Blüthenspelze leicht zu unterscheiden. 18. F. mollis (L.) Marss., — foliis vaginisque pubescentibus; panieula erecta, deflorata contracta; spieulis ovato-oblongis ple- rumque molliter pilosis; paleis inf. lato-ellipticis demum elevato- nervosis, fruetiferis margine imbricatim se tegentibus sub apice aristatis, paleam superiorem superantibus. @ et @ — Bromus mollis L. Serrafalcus moll. Parl, ß. hordeacea (lL..), — humilior, saepe humillima et subcae- spitosa; spiculis glabris vel etiam scabriusculis. — Bromus hor- deaceus L. et Fries. B. mollis £. glabratus Döll. Mai— Juli. An Wegen, auf Aeckern, Wiesen und Triften, gemein; £. auf trocknen Hügeln, nicht selten. Stengel 4—14’ h., Blätter, Scheiden und Aehrchen bei der gemeinen Hauptform mit weichen Haaren dicht besetzt, wodurch die Pflanze einen graugrünen Anflug erhält. Rispe mit kurzen aufrechten Aesten, gleich nach der Blüthe zusammengezogen, oft klein, oval, nur 1“ ]., selbst auf 1—2 Aehrchen redueirt (Br. nanus Weig.). Untere Blüthenspelzen in der Regel weichhaarig, ihr Rand trockenhäutig, etwa bis zur Hälfte schmal um- geschlagen, wodurch die Seitenränder schwach stumpfwinkelig erscheinen, sehr genähert, bei der Fruchtreife einander mit den flachen Rändern auf- liegend deckend, mit stark hervorspringenden Nerven versehen. Grannen vorgestreckt, ungefähr so lang wie ihre an der Spitze meist gespaltene Spelze. Obere Blüthenspelze kürzer als die untere. Diese Art ändert ab mit ganz kahlen, selbst glänzenden Aehrchen. Sie ist dann meist kleiner, die Rispe mehr zusammengezogen, kürzer, oval, und ist die Pflanze zugleich vielstengelig, was bei der 2jährigen Pflanze häufig zutrifft, so stellt sie den Br. hordeaceus Fries! dar, welcher nach Fries eine besondere Art sein soll, sich aber durch nichts von der kahlen Form unterscheidet. Bei uns ist diese kahle Form das Erzeugniss eines sonnigen, dürren Bodens, wie auch schon Linne den Standort seines Br. hordeaceus „habitat in eollibus aridissimis sabulosis“ sehr bezeichnend angiebt. Die F. mollis ist trotz ihrer grossen Veränderlichkeit eine gute Art und wird in allen Formen leicht erkannt durch die ihr eigenthümliche, fast häutige Consistenz der Hüll- und Blüthenspelzen, deren Nerven besonders an getrockneten Exemplaren rippenförmig hervortreten, während die Spelzen der übrigen Arten eine mehr knorpelige Beschaffenheit besitzen und die Nerven nicht über die Oberfläche hervortreten. 19. F racemosa (1..) Marss., — foliis vaginisque inferioribus GRAMINA. 595 pilosis; panicula erecta /axa, deflorata subnutante; spieulis ovato- oblongis glabris; paleis inf. cartilagineis lato-elliptieis non elevato- nervosis, fructiferis margine imbricatim se tegentibus, sub apice aristatis, paleam superiorem superantibus. @ et © «. pratensis Döll, — panicula plerumque angusta saepius subracemosa; spieulis brevioribus 4 — Sfloris; paleis inf. ovato- elliptieis margine rotundatis. — Bromus racem. L. et Aut. plur. a. commutata (Schrad.), — panicula majore; spieulis longio- ribus 6—10floris; paleis inf. ellipticis margine supra medium an- gulum obtusum exhibentibus. — Bromus commutatus Schrad. B. pratensis Ehrh. Juni — Juli. Auf feuchten Wiesen, zerstreut. Dars: Wiesen um Pre- row. Barth: Wiesen an der Chaussee zwischen Wobbelkow und Löbnitz. Greifswald: Eldenaer Wiesen (Jessen), Kieshof und Karrendorf. Rügen: bei Venz unweit Bergen (Zbl.). Loitz: auf den Peenewiesen zwischen der Glashütte und der Walkmühle. #. mehr auf trocknem Boden, bis jetzt nur einmal auf dem Schlossplatze bei Wolgast von mir gefunden, Ist leicht mit kahlen Formen der vorigen, ihr sehr nahe stehenden ‚Art zu verwechseln, aber durch die lockere, oft fast traubige, zuletzt etwas über- hängende Rispe, mit längeren, häufig einfachen Aesten und durch die knor- peligen, mit nicht hervortretenden Nerven versehenen Blüthenspelzen ohne Schwierigkeit zu unterscheiden. Die Aehrchen sind grün oder etwas grau- grün, die Spelzen gegen die Spitze häufig gelblich, auch wohl violett über- laufen. Die Var. $. commutata (Schrad.) wird noch von Vielen als eine be- sondere Art angesehen. Sie ist von der Hauptform nur durch etwas län- gere, meist mehrblüthige Aehrehen und etwas gestrecktere, weniger breit- abgerundete, am Rande einen etwas stumpflichen Winkel bildende Blüthen- spelzen kaum verschieden, und geht durch Mittelformen in die Hauptform über. 20. F. arvensis (L.) Marss., — foliis vaginisque pilosis; pa- nicula erecta patente, fructifera apice nutante, ramis inferioribus elougatis patentissimis; spiculis lanceolatis glabris; paleis inf. elliptico-lanceolatis, fructiferis laxe imbricatis, sub apice bipartito aristatis, paleam sup. aeguantibus. & et © — Bromus arv. L. B. versicolor Poll. Serrafalcus arv. Godr. Juni— Juli. An Wegen, auf Aeckern, gerne auf mergeligem Boden, seh: zerstreut. Rügen: auf Mönchgut häufig (Münter), auf Jasmund, beson- ders bei Sassnitz. Wolgast: Ufer des Schlossplatzes. Demmin: auf Aeckern häufig (Zbl.). Eine durch ihre grosse, ausgebreitete, schlanke Rispe, deren untere, sehr verlängerte, an der Basis nackte Aeste weit abstehen, sowie durch schmälere, lanzettliche Aehrchen und schmälere, elliptisch-lanzettliche, zu- gespitzte untere Blüthenspelzen von der Länge der oberen Spelzen aus- gezeichnete Art. Die Aehrchen sind häufig purpurviolett überlaufen, die Seitenränder wie bei den vorhergehenden Arten ein wenig eingeschlagen 38* 596 GRAMINA. und daher etwas stumpfwinkelig, die Granne ist tief unter der gespaltenen Spitze eingefügt, meist von der Länge ihrer Spelzen und im trocknen Zu- stande gewöhnlich etwas auswärts gebogen. 32. CYNOSURUS L. Panicula spiciformis secunda. Spieulae 2—Hllorae, compressae, basi spicula sterili, e paleis vacuis, nu- merosis, pectinatim distichis formata, fultae. Caet. ut Festucae. 1. C. eristatus L., — panicula spiciformi lineari strieta se- cunda, paleis inf. cuspidatis. 4 Juni— Juli. Auf Wiesen, gemein. Ziemlich dicht polsterförmig. Stengel 3—2' h., glatt. Blätter kurz, schmal, flach. Blatthäutchen kurz, gestutzt. Scheinähre 1” 1. und 3—4"* hr., einseitswendig, gelappt, mit hin- und hergebogener Spindel. Aehrchen grün, sehr kurz gestielt, an der Basis von einem kammartigen, sterilen Aehrcehen umhüllt, 3=5blüthig. Hüllspelzen stachelspitzig. Untere Blüthen- spelzen auf dem Rücken abgerundet, gegen die Spitze schärflich-rauh, all- mälig in eine Stachelspitze verschmälert. Spelzen der sterilen Aehrchen genähert, lineal, gekielt und schärflich, kurz stachelspitzig. Antheren vio- lett. — Kammgras. Trib. X. HORDEEAE Kunth. Spiculae 1—multifiorae, flo- ribus terminalibus saepe tabescentibus, ad exeisuras racheos arti- culatae sessiles vel rarius brevissime pedicellatae, in spicam di- sticham vel secundam dispositae. Styli 2, brevissimi; stigmata plumosa ad basin paleae egredientia. 33. BRACHYPODIUM P. B. Spiculae in racheos excisuris brevissime pedicellatae. Caet. ut Pritiei. 1. B. pinnatum (L.) P. B., — rhizomate repente; foliis rigidis ; spica erecta, spiculis florentibus patentissimis; aristis palea bre- vioribus. & — Bromus pinnatus L. Triticum pinn. Mnch. T. bromoides Web. Festuca pinn. Mnch. . Juni— August. Auf thon- und kalkhaltigem Boden, nicht häufig. Rü- gen: Reddevitzer Höwt (Münter), Halbinsel Thiessow an der schmalen Heide, Wissower Klinken in der Stubnitz. Auf den Anhöhen längs der Recknitz und Trebel stellenweise. (Gützkow: am Ufer des See's. Wolgast: Ziegel- berg. Demmin: Gipsmühlenberg (Tesch), Devener Holz, Volksdorf und Sommerscdorfer Seeufer (Zbl.). Die ganze Pflanze starr, gelblich-grün, mit oft weit kriechendem Wur- zelstock. Stengel 1—3° h., an den Knoten meist behaart. Blätter flach, lineal, schärflich und wie die Scheiden bald behaart, bald kahl. Blatthäut- chen kurz zerschlitzt. Aehrchen 6-10, in einer zweizeiligen Aehre an den Spindelausschnitten auf einem kaum 4‘ Jangen, dicken Stiel, zur Blüthe- zeit fast horizontal abstehend, vor und nach derselben aufgerichtet, lineal, nur wenig zusammengedrückt, bis 10° 1. und 1‘ br., 8—12blüthig, bei GRAMINA. 597 uns stets an den Seiten kurz steifhaarig. Hüllspelzen lanzettlich, die un- tere kleiner, 3—-Önervig, die obere 7nervig. Untere Blüthenspelze länglich- lanzettlich, aus der Spitze begrannt, die Grannen kürzer als ihre Spelze, Snervig, die Nerven gegen die Basis undeutlich. Obere Blüthenspelze an den fast parallelen Kielen kammförmig gewimpert. 2. B. silvaticum (Huds.) P. B., — radice fibrosa; foliis flac- eidis; spiea subnutante, spieulis erectis; aristis palea longiori- bus. * — Bromus pinn. ß. L. Festuca silvatica Huds. (1762). Bromus gracilis Weig. Triticum silv. Mneh. (1775). Festuca erac. Mnch. (1794). Juli— August. In Laubwäldern und Gebüschen, verbreitet, Durch die lebhaft grüne Farbe, «die faserige Wurzel ohne Ausläufer, durch die etwas breiteren, lanzettlich-linealen, schlaf überhängenden Blätter, welche nebst den Scheiden reichlich behaart sind, ferner dureh die niekende Aehre, mit aufrechten, länger begrannten Aehrchen leicht zu unterscheiden. — Die Kielwimpern der oberen Blüthenspelze sind gegen die Spitze sehr lang, verschwinden aber gegen die Basis fast gänzlich. 34. TRITICUM L. Spica disticha; spieulae compressae, so- litariae, 2— multiflorae, in racheos subquadrangularis exeisuris sessiles, rachi parallelae (latere rachin speetantes). Glumae 2, inaequales, plurinerviae, paleis homogencae. Ovarium plerumque apice pilosum. Stigmata terminalia. Achaenium liberum vel adnatum. Seet. I. Cereale Griseb Spiculae valde approximatae, ventricoso-turgidae. Glumae ovatae vel oblongae. 1. T. vulgare Vill., — spica tetragono-imbricata, rachi tenaci; spieulis 3—4floris; glumis ventricosis ovatis truncatis dorso ro- tundato-convexis sub apice compresso-carinatis late mucronatis, paleas subaequantibus. © et © — T. cereale Schrank. e. aestivum (1L.), — paleis longe aristatis. ß. hibernum (L.), — paleis muticis vel submutieis. y. velutinum Schübl., — spieculis velutinis. Juni— Juli. Allgemein cultivirt. Aehrchen gedunsen, breit, 3—4blüthie. Die untersten Glieder der Aehrchenspindel sehr kurz, das oberste verlängert und nur leere Spelzen tragend. Hüll- und untere Blüthenspelzen knorpelig, gleich gebildet. Frucht frei, den Spelzen nicht anhängend. — Variirt mit mehr oder minder ge- drängten, weissgelben, gelbröthlichen , bräunlichen, selbst schwärzlichen, kahlen oder behaarten Aehrehen. — Gemeiner Weizen, Sommerwei- zen, Winterweizen. Doch ist der Sommerweizen im Widerspruch mit der Linne’ schen Bezeichnung gewöhnlich unbegrannt und der Winterweizen begrannt. Andere Weizenarten werden im hiesigen Gebiete nicht gebaut. 598 GRAMINA. Sect. II. Agropyrum P. B. Spiculae non ventricoso -turgidae. Glumae lanceo- latae vel lineari - oblongae. 2. T. janceum L.., — rhizomate repente; foliis supra molliter densissime brevissimeque velutinis; spiea demum nutante, rachi laevissima fragili; glumis oblongo-lanceolatis 9—11nerviis apice truncato-obtusis spieulam dimidiam superantibus; paleis inf. ob- tusis saepe mucronulatis. 4 — Agropyrum junc. P. B. Juni— Juli. An der sandigen Meeresküste, stellenweise häufig. Rügen: Dünen bei Albeck und auf Mönchmt. Auf den Inseln Zingst, Hiddensee, dem Ruden und auf dem Koos bei Greifswald. An der Küste des Boddens bei Fresendorf. Auf Usedom längs der ganzen Seeküste stellenweise häufig. Die ganze Pflanze meergrün, oft weiss-bereift und glatt. Wurzelstock lang kriechend und ausläufertreibend. Stengel 3—1#’ h., vor der Blüthe straff, später durch die Schwere der verhältnissmässig grossen Aehrchen etwas überhängend. Blätter zusammengerollt, stechend, oberseits auf den dieken, rippenförmigen, dichtstehenden Nerven mit zahlreichen, kurzen Här- chen dicht besetzt und dadurch sammetartig, unterseits ganz kahl und glatt. Aehre 3—6* ]., mit glatter, sehr leicht zerbrechlicher Hauptspindel. Aehr- chen schmal rhombisch, 7— 10“ 1, 5—Sblüthig, die untersten etwas ent- fernt. Hüll- und Blüthenspelzen länglich-lanzettlich, zuweilen ungleichseitig, stumpf, sogar gestutzt, der Mittelnerv oft in eine kurze, dicke Stachelspitze verlängert, beide auf dem Rücken abgerundet, die Hüllspelzen etwa 3 so lang als das Aehrehen, mit stark hervortretenden fast rippenförmigen Ner- ven, die unteren Blüthenspelzen schwachnervig. Obere Blüthenspelzen an den fast flügeligen Kielen dicht und kurz gewimpert. Man erkennt diese Art leicht an den zusammengerollten, stechenden, oberseits sammetartigen, sonst glatten, zähen Blättern, den grossen Aehr- chen mit stumpfen Spelzen und an der zerbrechlichen, bei der Berührung in die einzelnen Glieder zerfallenden Hauptspindel. Triticum junceeum = Hordeum (Elymus) arenarium, — rhi- zomate repente; foliis supra densissime brevissimeque velutinis scabriusculisque; spica crassa strieta, rachi tenaci; glumis anguste lanceolatis acuminatis 5—7nerviis glabris, spiculam dimidiam superantibus; paleis inf. lanceolatis acuminatis obtusiusculis mu- ticis vel submucronatis a basi ultra medium racheolaque pilosis. 4 — T. strietum Dethard. Consp. plant. Megap. p. 11. Juni— September. An der sandigen Seeküste zwischen den Stamm- ltern, selten. Greifswald: auf der Insel Koos und Riems (Zbl.). Wolgast: am Strande bei Fresendorf. Die auffallende Aehnlichkeit des Trit. strietum Deth. mit Elymus arenarius L. veranlasste schon Röper (Verzeichniss der Gräser Mecklen- burgs. 1840. p. 13) die Vermuthung auszusprechen, dass die Pflanze ein Bastard sei, wobei er es unentschieden liess, ob sie einer Kreuzung zwischen Tr. acutum und Elymus oder zwischen diesem und Tr. junceum ihr Dasein verdanke. Meine Beobachtungen können die Vermuthung Röper’s nur bestätigen. Nachdem ich mich auch für die Bastardnatur des T. acu- tum DC. aussprechen muss, scheint es mir nicht zweifelhaft, dass T. jun- ceum zu den Eltern des T. strietum gehört. Die Bastardnatur wird GRAMINA. 599 noch dadurch deutlicher, das sich oft, besonders an den oberen Aehrchen, eine dritte Hüllspelze ausbildet. Sie entspringt auf der äusseren Seite des Aehrchens, ist meist etwas kleiner und erreicht oft nur die halbe Länge der anderen Hüllspelzen. Bei einem Aehrchen habe ich sogar eine vierte Hüllspelze auf derselben äusseren Seite des Aehrchens neben der dritten ausgebildet gefunden. Dies fand ich nicht nur bei der hiesigen Pflanze, sondern auch sowohl bei Mecklenburgischen Exemplaren vom Detharding- schen Standorte bei Warnemünde als auch bei Hinterpommerschen Exempl. von der Küste bei Colberg. Die Pflanzen dieser verschiedenen Standorte gleichen sich sonst vollkommen und die Einwirkung des Elymus arenarius ist deutlich zu erkennen. Stengel 1—3° h., dick und steif. Blätter wie die ganze Pflanze grau- grün bereift, breit, an der Spitze eingerollt und stechend, oberseits auf den dicken Nerven mit zahlreichen ganz kleinen, steifen Härchen dicht besetzt und daher etwas schärflich-sammetartig. Aehre steif, bis 8“ I., die Spindel an den fast flügeligen Seitenkanten schärflich, sonst kahl. Aehrchen sehr genähert, 3—1“ 1, 5blüthig. Hüll- und Blüthenspelzen schmal lanzettlich, zugespitzt, an der Spitze selbst stumpflich, oder mit kurzer, dicker Stachel- spitze; die Hüllspelzen ganz kahl, stark 5— 7nervig; die Aehrchenspindel nebst den unteren Blüthenspelzen bis unterhalb der kahlen Spitze, ähnlich wie bei Elymus, kurz behaart. Obere Blüthenspelze an den Kielen wim- perig -schärflich. Durch einen eigenthümlichen, kräftigen, an Hordeum (Elymus) arenarium erinnernden Habitus und die grossen Aehrchen, mit den bis über die Mitte behaarten Blüthenspelzen, ist die Pflanze von den übrigen Arten dieser Abtheilung auffallend verschieden. 3. T. repens L., — rhizomate repente; foliis supra in nervös tenwibus serie simplici punctorum acutorum scabris; spica stricta, spieulis dense confertis, rachi tenaei; glumis lanceolatis acumi- natis 5—Tnerviis; paleis inf. acuminatis muticis vel aristatis. 4, — Agropyrum rep. P. B. «, vulgare Döll, — viride, glabrum; glumis paleisque mu- ticis vel submucronatis. ß. aristatum Döll, — glabrum, plerumque viride; glumis paleisque brevius (T. dumetorum Schreb. T. Vaillantianum Wul- fen) vel longius (T. Leersianum Schreb.) aristatis. b. glaucum Döll, — totum glaucum; foliis rigidioribus saepius involutis pungentibus. y. hirsutum Marss., — vaginis inferioribus pilis patentibus hirsutis, foliis inf. plerumque subtus pubescentibus. a. viride, — totum viride; rachi saepius dense pubescente. b. caesium (Presl), — glauco-caesium; rachi saepius dense pubescente. — T. caesium Presl. Juni— September. Ueberall gemein, in der begrannten Form am häu- figsten, die graugrüne Form auf dürrem Boden besonders am Seestrande; y. hirsutum verbreitet, sowohl in der grünen wie in der graugrünen Form, mit dicht behaarter Spindel gar nicht selten, 600 GRAMINA. Eine höchst veränderliche Art, die sich aber m allen Formen durch die feinen Nerven auf der Oberfläche der Blätter, welche nur mit einer Reihe scharfer Punkte besetzt sind und durch die breiter lanzettlichen, ziemlich breit hautrandigen, zugespitzten, stets spitzen, oft begrannten Spel- zen auszeichnet. — Sonst ist die Pflanze bald grün, bald graugrün, selbst bläulichweiss bereift, die Blätter sind flach oder eingerollt, oberseits mehr oder weniger schärflich, dabei aber behaart oder auch kahl, die Spindel ist bald ganz kahl und glatt, bald am Rande scharf, zuweilen auch dicht be- haart, die Aehrehen sind grösser oder kleiner, in der Regel 5blüthig und die Spelzen an der hiesigen Pflanze meistens begrannt. Die Pflanze än- dert am Seestrande nicht mehr ab als im Binnenlande und besondere Strand- formen weiss ich nicht aufzuführen. Das T. repens b. maritimum Koch et Ziz, wie es im Flugsande bei Mainz wächst, kommt weder an unsrer noch an einer anderen Seeküste vor und trägt seinen Namen mit Unrecht. Uebrigens ist diese Pflanze durch kürzere, meist nur önervige Hüllspelzen, unbeerannte Blüthenspelzen und völlig eingerollte, steife Blätter auffallend verste hieden und vielleicht als besondere Art zu trennen, worüber weitere Beobachtungen an ihrem Standorte entscheiden müssen. — Quecke. Oft. Rad. Graminis. T. junceum .< repens, — rhizomate repente; foliis supra in nervis crassis punctis acutis numerosis densis scabris; spica stricta; glumis lineari-lanceolatis acutis vel obtusiusceulis 7 — 9nerviis spieulam dimidiam superantibus; paleis inf. lineari-lanceolatis acutis vel obtusiuseulis mutieis breviterve aristatis. 4 — T. acu- tum DC. | e. subjunceum, — rigidum; foliis demum convolutis; rachi subfragili; glumis paleisque obtusissimis saepius ex apice sub- emarginato mucronatis. — T. acutum Fries. Agropyrum obtu- sangulum Lange. ß. subrepens, — plerumque viride et flaceidum; rachi tenaeci; glumis paleisque inf. acutis saepe mucronatis. — T. acutum Aut. plur. T. laxum Fr. T. affine Deth. b. megastachym Fr., — spica valde elongata et multi- spieulosa; spieulis majoribus Sfloris. c. pubescens, — rachi dense pubescente. d. glaucum, — glauco-pruinosum; foliis demum eonvolutis, spieulis minoribus saepe approximatis. Juni-- Juli. An der sandigen Seeküste, besonders in den Dünen in der Form 2. verbreitet. «. subjunceum bis jetzt nur auf dem Wieker Ballast- platze bei Greifswald von Prof. Münter gefunden; 8. subrepens b. mega- stachyum auf dem Zingst, am Bodden bei Fresendorf und an der Seeküste von Usedom unter der Hauptform; e. pubescens bei Fresendorf und auf Usedom; d. glaucum auf der Südapitze der Insel Ruden. Theilt «die Charaktere der beiden Stammeltern und manche wohl durch wiederholte Kreuzung entstandenen Formen sind den Eltern ausserordent- lich ähnlich, aber von Beiden durch die dieken Nerven auf der Oberfläche der Blätter, welche mit zahlreichen Reihen kleiner, spitzer Punkte besetzt GRAMINA. 601 sind, die sich jedoch nicht wie bei T. junceum borstenförmig verlängern und bei den dem T. repens sich nähernden Formen immer undeutlicher werden, verschieden. Die Hüll- und Blüthenspelzen sind schmäler - lanzett- lich und weniger zugespitzt als bei T. repens. Die Pflanze kommt grün und graugrün, mit flachen und etwas eingerollten, auf der Oberfläche selbst mit längeren Haaren zerstreut besetzten Blättern, kleineren und sehr grossen fast Zoll langen Aehrchen, kahler und dicht behaarter Spindel vor. Was mir als T. pungens Pers. bisher von unseren norddeutschen Küsten zu Gesichte kam, gehörte Alles zu diesem Bastard und höchst wahrscheinlich verhält sich die südeuropäische Pflanze ebenso. 35. SECALE Tourn. Spiculae 2florae cum processu racheo- lae pedicelliformi, artieuli racheolae obliterati et flores sessiles collaterales.. Glumae subulatae, tenues, paleis non homogeneae, inerviae, carinatae. Caet. ut Tritici. 1. S. cereäle L., — rachi tenaci; glumis spieula brevioribus. © — Triticum cer. Aschers. Mai— Juni. Ueberall als hauptsächlichste Brodfrucht eultivirt. Vater- land unbekannt. Kahl, graugrün, 2—6' h. Aehre mit gedrängten sich deckenden Aehr- chen, nickend, bis 6“ 1. Hüllspelzen linien-pfriemförmig, Inervig, fast häufig, der ganzen Länge nach gekielt. Untere Blüthenspelze 3nervig, sehr un- gleichseitig gekielt, lanzettlich, lang begrannt, am Kiele steifborstig und kürzer neben dem vom Kiele entfernten Rande gewimpert. Obere Blüthen- spelze an den Kielen kurz- und steif-gewimpert. Spindelfortsatz ein zarter Stiel ohne Spelzen-Rudimente, der zuweilen nach Döll in nassen Jahren eine dritte Blüthe trägt. Frucht frei. — Roggen. 36. LOLIUM L. Spica disticha, complanata. Spieulae soli- tariae, pluriflorae, in racheos exeisuris sessiles, rachi contrariae (dorso rachin spectantes). Gluma 1, in spieula terminali glu- mae 2. Stigmata terminalia. Ovarium glabrum. Seet. I. Eulolium Godr. Radix perennis, caules florentes et fasciculos foliorum steriles agens. Paleae inf. lanceolatae, herbaceo - membranaceae, 1. L. perenne L., — foliis novellis simplieiter plicatis; gluma 7—9nervia paleam proximam paululum superante; paleis lanceo- latis obtusiusculis vel acutis. 4 e. vulgare Sond., — spieulis 7—10foris. ß. multiflorum Sond., — robustum; spiculis 10—16floris. y. tenue (L.), — gracile; spieulis 3—5floris. Juni— Herbst. Auf trocknen Wiesen, Triften, an Wegen, gemein und als Rasengras häufig angesäet; y. auf dürrem Boden nicht selten. Wurzel faserig, mit zahlreichen, ausdauernden, kurzen, aufsteigenden Blattbüscheln. Stengel 4—1}‘ h., glatt, an der Basis aufsteigend. Blätter 602 GRAMINA. in der Knospenlage einfach gefalzt. Aehrchen aufrecht, sehr genähert, in Grösse und Anzahl sowie auch in der Zahl der Blüthen sehr variirend. Hüllspelze lanzettlich, mit 7—9 rippenförmigen Nerven, nur wenig länger als die ihr anliegende Blüthenspelze, Diese lanzettlich, hautrandig, auf dem Rücken abgerundet, mit wenig hervortretenden Nerven, stumpflich, bei uns stets unbewehrt. Obere Blüthenspelze an den Kielen schärflich. — Eng- lisches Raygras. Diese Art entwickelt nicht selten monströse Formen mit ästigem Blü- thenstande (L. compositum Thuill.). 2. L. multiflorum Lmk., — foliis novellis convolutis; gluma 7nervia palea proxima paululum Dbreviore; paleis lanceolatis ple- rumque aristatis. 4 — L. Boucheanum Knth. L. italicum A. Br. ß. muticum DC., — paleis omnibus muticis. Juni— August Hin und wieder als Futtergras angebaut, auch einge- schleppt auf Kleeäckern; £. unter der eultivirten Pflanze nicht selten. Unterscheidet sich von der vorhergehenden Art sogleich durch die in der Jugend eingerollten, nicht aber einfach gefalzten, etwas weicheren, ober- seits schärflichen Blätter, durch meist zahlreichere, mehr abstehende, häufig reichblüthige Aehrchen, deren 7nervige Hüllspelze etwas kürzer als die ihr anliegende Blüthenspelze ist und durch die etwas unterhalb der kurz 2lap- pigen Spitze in der Regel begrannten Blüthenspelzen. Die Hauptspindel der Aehre ist etwas schärflich und im reifen Zustande gleichwie die Aehr- chenspindel sehr zerbrechlich. — Italienisches Raygras. Sect. II. Craepalia Schrank. Radix annua non nisi caules floriferos agens. Paleae inf, oblongae, basi cartilagineae, 3. L. remotum Schrank, — gluma 5—”7nervia spieula paulo breviore; spiculis demum lato-ellipticis 4—8floris; paleis inf. ellip- tieis muticis vel subaristatis, fructiferis turgidis palea superiore angustioribus. © — L. arvense Schrad. non With. L. linicolum A.Br. L. linicola Sond. Juni— August. Auf Aeckern unter dem Flachs, verbreitet, Hält die Mitte zwischen L. perenne und L, temulentum, steht aber letzterem viel näher. Von Ersterem durch die einjährige Dauer, das Fehlen der ausdauernden Blattbüschel, durch die viel längere Hüllspelze und durch die breiteren, mehr knorpeligen unteren Blüthenspelzen, welche die noch breitere obere Blüthenspelze nicht ganz umschliessen, ohne Schwie- rigkeit zu unterscheiden. Von der letzteren Art ist es verschieden durch den schmächtigen Wuchs, eine häufiger 5nervige Hüllspelze, die kürzer als das Aehrchen ist, und durch die fast grannenlosen Blüthenspelzen. 4. L. temulentum L., — gluma 7nervia spiculam aequante vel superante; spieulis oblongis 5—8floris; paleis inf. elliptieis longius breviusve aristatis, fructiferis turgidis palea sup. angu- stioribus. © — ÜCraepalia tem. Schrank. / Juni— Juli. Unter dem Sommerkorn, besonders Hafer, verbreitet, doch grade nicht häufig. GRAMINA. 603 Ist in allen Theilen grösser und stärker als die vorhergehende Art. Stengel an der Basis gewöhnlich ästig. Blätter oberseits schärflich, mif fast glatten Scheiden. Hauptspindel dicker und schärflich, die fast ebene Hüllspelze so lang oder länger als das Aehrchen, die Grannen unter der Spitze der Blüthenspelze entspringend und meist länger als diese — Tau- mellolch. — Wird fast allgemein für giftig gehalten, doch ist die Giftigkeit durchaus nicht erwiesen und beruht wahrscheinlich auf einer Täuschung. 37 LEPTURUS R. Br. Spica disticha, subulato-teres. Spi- culae solitariae, excavationibus racheos immersae, 1florae, rarius cum processu racheolae pedicelliformi. Glumae 2 (rarius 1) colla- terales, paleas membranaceas ineludentes. Achaenium liberum. 1. L. filiformis (Roth) Trin., — spiea tereti paulum com- pressa aequaliter tenui erecta vel subeurvata; glumis 2 paleas aequantibus vel vix superantibus. © — Rottboellia fil. Roth. Rottboellia ereeta Savi. Ophiurus fil. R. et Sch. Juli— August. Auf Strandwiesen und feuchten, sandigen Uferstellen, bisher nur auf Rügen: am nördlichen Ufer des Gross-Zickerschen Höwt bei Gager auf Mönchgut (Münter und Zabel) und in der Nähe des Dorfes Zicker (Jessen). Wurzel faserig, zahlreiche, dünne, meist aus verästelter, liegender Basis aufsteigende, 2—6“ hohe, nur ausnahmsweise bis 1‘ hohe Stengel treibend. Blätter kurz, zuletzt eingerollt, mit etwas nach oben zu erweiterten Scheiden. Blatthäutchen kurz und gestutzt. Aehre bis zur Spitze gleichmässig stiel- rund, nur ganz wenig zusammengedrückt, kaum dicker als der Stengel, 1-2“ |, sanft gekrümmt oder gerade. Hauptspindel furchig-gestreift, das Endglied später leicht abbrechend. Aehrchen Iblüthig, in den tiefen Aus- schnitten der Spindel abwechselnd 2zeilig, eingesenkt sitzend und kaum vor der Spindel hervorragend. Hüllspelzen lederartig, schmal hautrandig, läng- lich- linienförmig, spitz, 3- und Önervig, beide gleich lang und vorne neben einander stehend, die eine mit dem Rande die andere bedeckend, nur bei dem Gipfelährehen gegenüberstehend. Die beiden Blüthenspelzen fast gleich lang, durchscheinend -häutig, kaum kürzer als die Hüllspelzen, die untere mit einem zarten, grünen Mittelnerv, die obere mit 2 zarten, farblosen Ner- ven, an ihrer Basis mit einem stielförmigen Spindelfortsatz. . Eine sehr nahe verwandte Art, L.incurvatus (Aegilops inc. L.) Trin. wurde in unsrem Gebiete und wie ich glaube überhaupt an den Nord- deutschen Küsten noch nicht gefunden. Was ich von Exemplaren der Hol- steinschen, Oldenburgischen und Mecklenburgischen Küste bis jetzt sah, gehörte Alles zu L. filiformis Trin., dessen oft ebenso stark gekrümmte Aehre zur Verwechselung mit L. incurvatus Veranlassung gegeben hat. Der ächte L. incurvatus (L.) Trin. hat einen andern Habitus, ist robuster, nach oben zu mehr verästelt und der Stengel fast ganz mit Blatt- scheiden und Blättern bedeckt, die Aehre ist dicker, gegen die Spitze pfriem- förmig verdünnt, nicht aber gleichmässig dünn wie bei L. filiformis, mei- stens halbkreisförmig gekrümmt, obgleich auch ganz gerade Aehren vor- kommen, das oberste Glied der Spindel bricht nicht leicht ab, die unteren Glieder sind weniger gefurcht, fast glatt und stecken häufig noch in der sehr erweiterten, fast aufgeblasenen Blattscheide des obersten, der Aehre 604 GRAMINA. dicht genäherten Blattes und endlich sind die Hüllspelzen länger und über- vagen die Blüthenspelze mindestens um den dritten Theil. 38. HORDEUM Tourn. Spica disticha, subeylindriea. Spi- culae binae, ternae, quaternae rarius senae, in racheos excisuris sessiles, 1—pluriflorae. Flores spicularum lateralium saepius mas- euli vel tabescentes. Glumae binae ante spiculam positae, omnes involueri instar spieularum glomerulum antice eingentes. Paleae inf. plerumque aristatae. Ovarium apice pilosum. Achaenium adhaerens vel liberum. Die beiden Linne’schen Gattungen Hordeum und Elymus sind nur durch die Zahl der Blüthen verschieden, lassen sich aber bei der Unbestän- diekeit dieses Charakters nicht aufrecht erhalten. Schon Mönch vereinigte beide Gattungen in eine, und obgleich kaum ein späterer Schriftsteller ihre Haltbarkeit vertheidigte, so hat doch in neuester Zeit erst wieder Ascherson ihre Vereinigung ausgeführt. Seet. I. Crithe Döll. Rachis tenax. Spieulae Iflorae cum processu racheolae ari- staeformi, omnes hermaphroditae vel laterales masculae. Paleae inf. florum hermaphr. aristatae, florum masculorum muticae, 1. H. vulgare L., — spiculis omnibus sessilibus et herma- phroditis, fructiferis 6fariam dispositis, seriebus binis utrinque prominentibus, paleis inf. omnibus longe aristatis. © et @ — H. polystichum «. vulgare Döll. Juni— Juli. Allgemein eultivirt. Vaterland unbekannt. Stengel nebst den Blättern etwas schärflich. Aehre später übergeneigt, die 4 seitlichen Aehrehenreihen etwas abstehend, die beiden mittleren Rei- hen anliegend und weniger hervortretend, die Aehre daher fast 4kantig. Hüllspelzen lineal- -pfriemförmieg, mit der Granne etwa so lang wie die 5ner- vige untere Blüthenspelze ohne deren Granne. Grannen der Blüthenspelzen 34" 1. — Gerste, „Gasten“. 2. H. hexastichum L., — spieulis omnibus sessilibus herma- phroditis, fructiferis aequaliter 6fariam dispositis, paleis inf. omnibus longe aristatis. © — H. polystichum 2. hexast. Döll. Juni—Juli. Seltner eultivirt, öfter einzeln unter andern Getreide-Arten. Unterscheidet sich von der vorhergehenden Art nur durch kürzere, diekere, gleichförmig 6zeilige Aehren und etwas kürzere Grannen. — Sechs- zeilige Gerste. 3. H. distichum L., — spiculis intermediis sessilibus herma- phroditis ovatis, paleis inf. aristatis, spieulis lateralibus breviter pedicellatis masculis linearibus, paleis inf. muticis. © Juni. Häufig eultivirt. Aehre von den nicht mit Aehrehen besetzten Seiten zusammengedrückt:; die mittleren Aehrehen allein fruchtbar und daher an der Fruchtähre zwei GRAMINA. 605 hervorragende Reihen bildend; Seitenährehen kurz gestielt, männlich, mit unbegrannten Blüthenspelzen. Frucht grösser als bei H. vulgare. — Som- mergerste. Zweizeilige Gerste. Seet. II. Hordeastrum Döll. Spieulae Ilorae cum processu racheolae aristae- formi, laterales masculae vel neutrae et breviter pedicellatae. Paleae inf. omnium spicu- larum aristatae. 4. H. murinum L., — glumis spieulae intermediae lineari- lanceolatis longe eiliatis, gluma exteriore spieularum lateralium setacea scabra, interiore lineari-setacea basin versus margine ceiliata. © et © Juni— Herbst. An Wegen, Mauern, Zäunen und auf Schutt, häufig. Wurzel faserig, zahlreiche gekniet-aufsteigende, bis 1‘ hohe Stengel treibend. Blätter kahl oder mit einzelnen Haaren besetzt. Blattscheiden locker anliegend, die oberen etwas bauchig. Blatthäutchen kurz gestutzt. Aehre 1—35“ ]., mit zerbrechlicher Fruchtspindel, das Mittelährehen sitzend, die seitlichen männlichen oder geschlechtslosen gestielt. Hüll- und untere Blüthenspelzen lang begrannt; Hüllspelzen des Mittelährehens nervig, an beiden "Rändern lang gewimpert, äussere Hüllspelzen der Seitenährehen borstlich, Inervig, innere etwas breiter, nervig, auf dem inneren Rande länger-, auf dem äusseren kurz- oder gar nicht gewimpert. Untere Blüthen- spelze mit glattem, rundem Rücken. Ich habe die Pflanze im Gebiete auch an der Seeküste bis jetzt nur ' grasgrün gesehen, wiewohl sie an der Meeresküste auch graugrün vorkommen soll, var. "glaucesc ens Reichb. 5. H. secalinum Schreb., — glumis spicularum ommium se- taceis scabris sed glabris. 4 — H. pratense Huds. H. nodosum Sm. ß. maritimum (Roth), — paleis inferioribus spieularum la- teralium rarius etiam spieulae intermediae pilis aliquot obsitis. — H. Rothii Lk. Juli— September. Auf Wiesen und Triften im Verlaufe der ganzen Küste verbreitet und stellenweise sehr häufig; #. oft die vorherrschende Form. e Höher und schlanker als die vorhergehende Art, grasgrün oder etwas bläulich-grün. Stengel aufrecht, mit kurzen, schmalen Blättern, oberhalb nackt. Blattscheiden anliegend, die untersten behaart, die oberen kahl. Aehre dunkelgrün, schmal, 1—11“ ]. Aehrchen kleiner als bei H. murinum. Sämmtliche Hüllspelzen borstenförmig, Inervig, in eine Granne verlaufend, schärflich, aber nicht gewimpert. Blüthenspelzen begrannt, die Granne der des Mittelährchens länger, die Grannen der der Seitenährchen kürzer als die Hüllspelzen. Blüthenspelzen gewöhnlich ganz kahl, zuweilen wie in 2. die der Seitenährchen, seltner auch die des Mittelährchens, gegen die Spitze mit einzelnen Haaren zerstreut besetzt. Das H. maritimum der Pommerschen Floristen gehört auch zu dieser Art, das ächte H. maritimum With. wurde noch nieht in Pommern ge- funden. 606 GRAMINA. Sect. III. Cuviera Koel. Spiculae Iforae cum processu racheolae pedicelliformi paleam rudimentariam gerente vel 2florae, omnes hermaphroditae, subsessiles. Paleae inf. omnium spicularum aristatae. 6. H. europaeum (L.) All., — foliis planis, vaginis inf. vil- losis; spieulis 1—rarius 2floris; glumis lineari-subulatis paleisque aristatis. 4 — Elymus eur. L. (1767). H. cylindricum Murr. (1770). H. sylvaticum Huds. (1778). Cuviera eur. Koel. Juli— August. In schattigen Laubwäldern, selten. Rügen: in der Stubnitz, zerstreut. Stralsund: im Abtshäger Laubholze (Fischer). Eldena: Koitenhäger Wald nördl. vom Ebertsberge (Jessen). Grasgrün, lockere Polster bildend, mit überwinternden Blätterbüscheln. Stengel 1—3° h. Blätter breit, dunkelgrün, die unteren Scheiden durch abwärts gerichtete Haare etwas zottig, die oberen schärflich. Aehre dicht, 13—2“ ., mit zäher nicht zerbrechlicher Spindel. Aehrchen je 3, ganz kurz aber gleich lang gestielt, an der Spitze der Spindel nur ein Gipfelährchen, lblüthig mit borstenartigem Spindelfortsatz, der meist eine verkümmerte Spelze, seltner eine zweite Blüthe trägt. Hüllspelzen lineal-pfriemlich, be- grannt, kahl aber schärflich. Untere Blüthenspelze lanzettlich, in eine Granne von der 2—3fachen Länge der Spelze und von der doppelten der Grannen der Hüllspelzen auslaufend, mit undeutlichen, nur gegen die Spitze mehr hervortretenden Nerven und von kleinen spitzen, zerstreuten Stachel- chen etwas schärflich. Sect. IV. Elymus L. Spiculae pluriflorae, omnes hermaphroditae. Paleae in spe- cie nostra non aristatae. 7. H. arenarium (L.) Aschers, — caesio-glaucum ; foliis supra dense velutinis denique convolutis rigidis; vaginis glabris; spiea strieta elongata, spiculis 3—4floris in medio spicae ternis; glumis lanceolatis acuminatis carina ciliatis; paleis inf. oblongo -lanceo- latis pubescentibus. & — Elymus arenarius L. Hord. villosum Mönch. Juni— August. In den Dünen der Seeküste häufig, auch an sandigen Orten des Binnenstrandes. Die ganze Pflanze bläulich-grau, fast bereif. Wurzelstock weit krie- chend und Ausläufer treibend. Stengel 2—4° h., dick und steif, ganz glatt. Blätter starr und stechend, mässig breit, später eingerollt, unterseits glatt, oberseits auf den dicken Nerven mit zahlreichen, steifen Härchen dicht be- setzt. Scheiden glatt und kahl. Blatthäutchen gestutzt und gewimpert. Aehre steif, —1' 1. Aehrchen meist 3blüthig, die unteren und oberen zu 2, die mittleren zu 3 und ein Gipfelährchen. Hüllspelzen lanzettlich, zuge- spitzt, kahl, am Kiele gewimpert oder auch gegen die Spitze etwas behaart und gewimpert. Aehrchenspindel nebst den länglich -lanzettlichen, unteren Blüthenspelzen dicht- fast kurzzottig behaart, das oberste Glied eine ver- kümmerte Blüthe oder nur Spelzenrudimente tragend. Obere Blüthenspelzen an den Kielen gewimpert. Aehnlich wie Lolium perenne L. zeigt auch diese Art zuweilen mon- ströse Formen mit ästiger Aehre. Trib. XI. NARDEAE Nees. Spiculae solitariae in excava- GRAMINA. 607 tionibus racheos sessiles. Stylus 1; stigma 1, filiforme, pubescens, ex apice spiculae egrediens. 39. NARDUS L. Spiculae 1florae, alternae, in excavationi- bus laterum duorum racheos 3angularis sessiles. Glumae nullae. Palea inf. carinata, subtrigona, subulata, paleam sup. membrana- ceam includens. Stylus 1, stigma simplex, elongatum, pubescens. Achaenium 3angulare, fusiforme. 1. N. strieta L., — caulibus dense caespitosis; foliis seta- ceis, 4 f Juni— Juli. Auf trocknen Wiesen, unfruchtbaren Triften und lichten Waldstellen, häufig. Dicht zusammengedrängte Polster bildend. Stengel —1‘ h., oben nackt, an der Basis mit weisslichen Scheiden und starren, bläulich-grünen, borstenförmigen, Blättern umgeben. Aehre gerade, 2—3* 1, einseitswendig. Aehrchen stahlblau überlaufen, anfangs der Spindel angedrückt, später ab- stehend. Untere Blüthenspelze lineal-pfriemlich, fast 3seitig, am Kiele und den Seitenrändern schärflich, in eine kurze schärfliche Granne auslaufend. Obere Blüthenspelzen lineal, ganz von der unteren eingeschlossen. 608 CONIFERAE. 2. Abth. Gymnospermae. 104. Fam. CONIFERAE. Blüthen eingeschlechtig. Männl. Blüthen in Kätzehen ohne Deckblätter; Staubgefässe meist mehrere, verwachsen; Antheren 2—mehrfächerig, häufig von einem schuppen- oder schildförmigen Connectiv überragt. — Weibl. Blüthen mit oder ohne Deck- schuppen, gewöhnlich in Kätzchen, selten einzeln an der Spitze von verkürzten Zweigen. Perigon fehlend. Kein wahrer Frucht- knoten, sondern nackte Eichen auf flachen, sich niemals schlies- senden, narbenlosen Fruchtblättern, die in einzelnen ausländischen Gattungen auch ganz fehlen. Statt der Frucht nackte Samen, auf den verholzten Fruchtblättern sitzend, selten eine beeren- artige Scheinfrucht, aus einem oder mehreren verwachsenen und fleischig gewordenen Fruchtblättern oder dem fleischig gewor- denen’ Samenträger gebildet. Keimling mit 2 oder mehreren, wirtelständigen Keimblättern, aufrecht in der Achse des fleischi- gen Eiweisses, Harzreiche, über die ganze Erde verbreitete Bäume oder Sträucher, mit in der Regel immergrünen, Inervigen oder parallel- nervigen, meist nadelförmigen Blättern. — Die Nadelhölzer zeich- nen sich vor allen übrigen Familien durch das offene, nicht zu einem geschlossenen Fruchtknoten zusammengewachsene, narben- lose Fruchtblatt aus, wodurch die Eichen stets nackt erscheinen. Die nackten Eichen theilt diese Familie noch mit der tropischen Familie der Cycadaceae, die aber sonst durch einen ganz frem- den Habitus mehr zu den Palmen und Farnen neigen. Trib. I. TAXINEAE. Weibl. Blüthe aus einem einzigen, auf einem kleinen Zweige sipfelständigen, sitzenden, nackten, aufrechten Eichen bestehend. Fruchtblatt oder Samen- träger, wenn vorhanden, zuletzt fleischig. 1. TAXUS. CONIFERAE. 609 Trib. II. CUPRESSINEAE. Weibl. Blüthen aus gewöhnlich mehreren, aufrechten, der Basis schuppenförmiger Fruchtblätter -eingefügten Eichen bestehend. Fruchtblätter bei der Reife oft verwachsend und eine beerenartige Scheinfrucht bildend. 2. JUNIPERUS. Trib 11L. ABIETINEAE. Weibl. Blüthen in mit schuppenförmigen Deckblättern ver- sehenen Kätzchen. Eichen umgekehrt, je 2 nebeneinander, dem verholzenden Frucht- blatte angewachsen. 3. PINUS. 9. PICEA, 4. ABIES. 6. LARIX. Trib. I. TAXINEAE Rich. Flores dioiei, masculi amentacei. Filamentum brevissimum, in connectivum squamulaeforme vel pel- tatum dilatatum; antherarum loculi discereti, conneetivo adnati. Flores feminei solitarii, ovulum erectum. Pseudocarpium baccatum. 1. TAXUS Tourn. Flores dioiei, masculi amentacei, ebrac- teati. Antherae S—multiloculares, loculis connectivo peltato sub- tus adnatis. Flores feminei solitarii, basi bracteati. Ovulum erectum, nudum, carpophyllo minimo disciformi insidens. Semen testa nucamentacea praeditum, carpophyllo denique in cupulam succeulentam, drupam aemulantem, mutato, eircumdatum. XXII, 9. 1. T. baccata L., — foliis approximatis distichis linearibus acutis. ® April, In schattigen Wäldern, jetzt nur noch in den Uferschluchten der Stubnitz auf Rügen, früher wie es scheint sehr verbreitet, wie noch die Namen „Ibenhorst, Ibenbruch“ andeuten, aber durelr die Waldeultur ausgerottet. Auf dem Dars, wo die Pflanze häufig gewesen zu sein scheint, finden sich noch jetzt „Stubben * als Ueberreste dieker Stämme, wovon vielleicht noch einzelne lebend erhalten sein mögen. Baum von mässiger Grösse oder ein sehr ästiger Strauch mit wagerecht abstehenden Zweigen. Blätter lineal, spitz, immergrün, lederartig, 1rippig, oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits hellgrün, matt, nach zwei gegen- überliegenden Seiten gewendet. Blüthen an kurzen, beschuppten, unter den blättern versteckten Seitenzweigen. Männl. Kätzchen kugelförmig, 1—2' ]., kurz gestielt, gelb. Das schildförmige Connectiv der Anthere einer Deck- schuppe ähnlich. Weibl. Blüthen aus einem einzigen, aufrechten, nackten Eichen gebildet, auf einem sehr kleinen, scheibenförmigen Fruehtblatte sitzend, welches später auswächst, fleischig wird und den reifen, steinharten Samen als ein ofluer, scharlachrother, saftiger Becher umgiebt. — Eibe. Trib. II. CUPRESSINEAE Rich. Flores saepius dioici, mas- euli amentacei, ebracteati. Stamina rachi amenti undique inserta, subhorizontalia; filamentum brevissimum in connectivum squamae- forme vel excentrice peltatum subtus antheriferum productum. Flores feminei capitato-congesti. Ovula ad basin carpophylli 39 610 CONIFERAE. sessilia, erecta. Pseudocarpium baccatum, e carpophyllis pluri- bus carnoso-incrassatis arete conniventibus vel margine connatis formatum. 2. JUNIPERUS L. Flores dioiei, masculi amentacei, ebrac- teati. Antherae 4—7loculares, loculis margini connectivi excen- trice peltati subtus adnatis. Flores feminei terminales, terni, lovulati, ovulis ereetis. Semina testa nucamentacea praedita, carpophyllis connatis et carnoso-incrassatis, pseudocarpium bae- catum referentibus, inelusa. AXXII. 1. J. communis I.., — foliis ternis patentissimis lineari-subn- latis mucronatis pungentibus, supra leviter canaliculatis, subtus obtuse carinatis. k April— Mai. In Nadelhölzern, auf Heideboden, häufig. Strauch von 2—8° Höhe, selten baumartig, mit sperrig abstehenden, bräunlichen Zweigen. Blätter in abwechselnd-3zähligen Quirlen, immergrün, bis 4” ]., steif und stechend, oberseits flachrinnig und bläulichgrün, unter- seits dunkelgrün, stumpf-gekielt, der Kiel mit einer Längsfurche. Kätzchen klein, in den Blattachseln. Die weibl. Blüthen an der Spitze sehr kurzer, blattachselständiger, beschuppter Zweige, aus 3 nackten Eichen bestehend, welche von 3, an der Basis verwachsenen Fruchtblättern umgeben sind, die bei der Samenreife noch weiter verwachsen, fleischig werden und als kugelförmige Scheinbeere die steinharten Samen einschliessen. Diese Schein- heere bedarf 2 Jahre zu ihrer Entwicklung; im ersten Jahre ist sie grün, im 2ten zuletzt schwarzblau mit bläulichem Reife überzogen. — Wach- holder, „Knirk“. — Off. Fructus (Baccae) Juniperi. Trib. III. ABIETINEAE Rich. Flores monoici, masculi et feminei amentacei. Stamina ebraecteata, rachi undique conferte inserta; filamenta brevissima, superne in conneetivum squamae- forme, ereetum vel inflexum producta. Fem.: Carpophylla squa- maeformia, rachi undique inserta, imbricata, plerumque bracteae persistenti adnata. Ovula sub yuovis carpophyllo gemina, colla- teralia, inversa. Semina alata, inversa, carpophyllis lignosis vel coriaceis obtecta. 3. PINUS Tourn. Amenta mascula circum basin ramulorum nondum evolutorum spicato-aggregata. Antherae 2loculares, lo- eulis longitudinaliter dehiscentibus, connectivo cristaeformi ter- minatae. Amenta feminea bracteis et carpophyllis squamaefor- mibus imbricata. Ovula ad basin carpophyllorum lignescentium gemina, collateralia, apice suo deorsum spectantia, ore denticu- lato instructa. Carpophylla strobili lignosi persistentia, apice CONIFERAE. 6ll area incrassata, umbonata praedita. Semina alata. Folia semper- virentia gemina plurave fasciculata. XXI, 2. 1. P. silvestris L., — foliis geminis glaueis; strobilis ovato- conieis peduneulatis, peduneulo recurvato. b Mai. Auf Sandboden, vorzugsweise unsre Wälder bildend. Baum über 100° h., mit quirligen Zweigen und brauner, in dünnen Schichten sich ablösender Rinde. Blätter immergrün, steif nadelförmig, 2—3" ]., je 2an der Basis von einer kurzen, häutigen Scheide umschlossen. Männl. Kätzchen schwefelgelb, eiförmig, zahlreich ährenförmig- gehäuft um die junge, erst nach der Blüthe fortwachsende Zweigachse gestellt. Die jungen Zapfen kugelig-elliptisch, auf einem hakenförmig - zurückgekrümmten Stiele; die sich dachziegelförmig deckenden Fruchtblätter auswendig mit einer kurzen, breiten, ausgerandeten Deckschuppe versehen. Zapfen erst nach 2 Jahren reifend, in ersten Jahre nur die Grösse einer Bohne er- reichend, im 2ten sein Wachsthum im Juli, seine vollständige Reife aber erst im October beendigend, dann ei-kegelförmig, 141 —2“ ]., graubraun. Die entwickelten Fruchtblätter holzig, länglich, gegen die Spitze keulen- förmig verdickt, mit einer 4seitigen, in der Mitte genabelten Fläche abge- stutzt. Samen in einer seichten Höhlung des Fruchtblattes, elliptisch, ge- flügelt, mit lanzettlichem, 3mal so langem Flügel. — Kiefer, „Danne“. Of. Gemmae (Turiones) Pini. 4. ABIES T'ourn. Amenta maseula versus apicem ramorum aggregata. Antherarum loculi transverse dehiscentes. Carpo- phylla strobili apice tenuiora, cum seminibus et bracteis de rachi persistente deeidua. Folia sempervirentia, solitaria, plana. Caet. ut Pini. 1. A. alba Mill. (1768), — foliis solitariis ramulorum disti- chis emarginatis planis, subtus albo-bilineatis; strobilis eylindrieis ereetis; earpophyllis obtusissimis adpressis. & — Pinus Picea L. P. pectinata Lmk (1778). P. Abies Du Roi. A. peetinata DC. Mai. Ursprünglich nicht einheimisch, aber öfter angepflanzt. Baum über 100° h, mithellaschgrauer, meist glatter Rinde, horizontal ab- stehenden Aesten, flach ausgebreiteten jüngeren Zweigen und zuletzt kuppel- törmiger Krone. Blätter lineal, flach, an den Hauptzweigen gleichmässig nach allen Seiten gerichtet, an den jüngeren Nebenzweigen kammförmig- 2zeilig, spitzwinkelig-ausgerandet, bis 1” 1., oberseits glänzend - dunkelgrün, unterseits mit 2 bläulich- weissen Längsstreifen zwischen dem Mittelnerv und dem Rande. Männl. Kätzchen einzeln aber zahlreich zwischen den Blättern der jungen Zweigspitzen; die weiblichen länger, die Deckschuppen lineal-keilförmig mit gefranstem Rande und plötzlich zugespitzter, zurück- gebogener Spitze. Zapfen aufrecht, walzenförmig, 4—6“ 1., im ersten Herbste zur Reife gelangend. Fruchtblätter aus keilförmiger Basis nach oben zu sehr verbreitert, rundlich abgestutzt, mit den Samen und Deckschuppen von der stehenbleibenden Spindel abfallend. Samen unregelmässig 3kantig, mit grossem, nach oben verhreitertem, schief abgestutztem Flügel. — Weiss- oder Edeltanne. 39* 612 GONIFERAE. 5. PICEA Lk. Anmenta mascula versus apicem ramorum sparsa, lateralia et terminalia. Antherarum loculi longitudina- liter dehiscentes. Carpophylla strobili apice tenuiora, persistentia. Folia sempervirentia, solitaria, subtetragona. Caet. ut Pini. 1. P. excelsa (L,mk.) Lk., — foliis solitariis compresso- te- tragonis mucronatis viridibus; strobilis oblongo-cylindrieis pen- dulis; carpophyllis apice eroso-dentieulatis. &® — Pinus Abies L. Abies Picea Mill. Pin. excelsa Lmk. (1780). Pin. Picea Du Roi. Abies excelsa Poir. Pic. vulgaris Lk. Mai. Nicht einheimisch, aber häufig angepflanzt und in Wäldern oft kleine Bestände bildend. Ein schöner Baum, der «die Höhe der Weisstanne erreicht, mit röth- licher Rinde, etwas herabhängenden Zweigen und kegelförmiger Krone. Blätter nadelförmig, zusammengedrückt-4kantig, kurz stachelspitzig, dunkel- grün, an den Hauptzweigen allseitig, an den Nebenzweigen von der Unter- seite weggewandt. Weibl. Kätzchen violettroth, aufrecht. Zapfen rostbräun- lich, hängend, bis 6“ l., im ersten Jahre reifend, aber erst im folgenden Frühlinge abfallend, Fruchtschuppen eiförmig-rhombisch, an der Spitze stumpf und gezähnelt, die Deckschuppen sehr klein, lanzettlich, gezähnelt, bei der Samenreife nicht mehr vorhanden. Samen verkehrt - eiförmig, kaum halb so lang als ihre gegen das Ende 1seitig zugerundeten Flügel. — Rothtanne, Fichte, „Gräne“. 6. LARIX Tourn. Amenta mascula in ramis lateralia. Anu- therarum loculi longitudinaliter dehiscentes. Carpophylla strobili apice tenuiora, persistentia. Folia decidua, plurima, fasciculata. 1. L. decidua Mill., — foliis primum fascieulatis acicularibus subeanaliculatis deeiduis; strobilis ovatis erectis, carpophyllis rotundatis subretusis. PB — Pinus Larix L. Abies Lar. Poir. Larix europaea DC. April —Mai. Häufig angepflanzt. Baum bis 100° h., mit horizontal abstehenden, bogigen Zweigen und pyramidenförmiger Krone. Blätter zu 15—30 hüschelförmig, an den jün- geren Trieben einzeln, nadelförmig, weich, krautartig, freudig hellgrün, etwa 1“ 1., im Winter abfallend. Männl. Kätzchen kugelig-eiförmig, gelb, ‚bis 4‘ |, am Grunde von zahlreichen, rostbraunen Schuppen umgehen; weib- ‘ yurpurroth. Zapfen eiförmig, braun — 1,“ 1. Fruchthlätter kreis- liche purpurroth. Zapf förmig, | ‚1-1%“ 1. Fruchtblätter krei rundlieh, die Deckschuppen klein, geigenförmig, lang-stachelspitzig. Samen verkehrt- eiförmig, halb so lang als ihre Flügel. — Lärche. — Of. Tere- binthina larieina seu veneta. Seite Verbesserungen. 6 Zeile 19 v. unten ist hinter subeoloratus einzuschalten : 4—hsepalus. 6 21 22 27 28 36 7 125 139 156 175 175 176 202 206 208 218 228 232 243 259 272 307 312 sl 365 368 443 488 ” b> ” 18 und 20 v. unten liess: Achaenia statt Achaemia. v. oben liess: häutigen statt heutigen, v. unten liess: persistens statt persisteus. v. unten liess: dunkelpurpurnen statt dunkelpurnen. v. unten liess: trunecato statt truucato. v. unten liess: pinnulis statt pinnatis. _ v, unten liess: multipartitis statt uultipartitis. v. unten liess: granulato statt grannlato. u. 17 v. oben liess: Blättchen statt Blätter. v. oben liess: Quilow statt Quiow. v. oben liess: ihr statt ihn. v. oben liess: HALORRHAGIDACEAE statt HALLOR- RHAGIDACEAE. v. oben liess: pinnatipartitis statt pinnatipareitis. v. unten liess: A. officinalis Hoffm. statt A. sativa (Mill) Bess. v. oben liess: setulosis statt setuloiss, v. unten liess: schärflichen statt schäflichen. v. unten liess: tutus statt utus. v. oben liess: Synanthereae statt Synauthereae. v. oben liess: Anthoclinium statt Authoclinium. v. unten liess: 3. aurieulatum (Peterm.). v. unten liess: verbreitet statt verbreitert. v. oben liess: vorhanden statt vorkanden. v, oben liess: commune statt comune. v. oben liess: V,1 statt V,2. v, unten liess: L. vulgaris Mill. statt L. vulgaris (L.) Mill. u. 2 v. oben liess: avenio statt aveno, v. unten liess: Bastard statt Basard. v. unten füge hinzu: Italienische oder Pyramiden- Pappel. v. unten füge hinzu: Frauenschuh. 614 Seite 490 Zeile 492 495 498 516 537 551 559 561 562 600 (9) (10) (15) (16) ı Y. v. . unten liess: Aschrs. statt (Aschrs.). . 14 v. oben liess: Sonder statt (Sonder). ar SE o eK" ori Tore) . a Di S VERBESSERUNGEN. 5 v. oben liess: Marss. statt (Marrs.) oben liess: Fr. statt (Fr.). oben liess: M. et K. statt (M. et K.). unten liess: Anderss. statt (Anderss ). . unten liess: 1, statt (L.). . 4 v. unten liess: radiealia statt radialia. . unten liess: unter der Mitte statt unter Mitte. . 16 v. oben liess: canescens statt canscens. . unten liess: megastachyum statt megastachym. . oben liess: 73 statt 72. . unten liess: VI. Classe statt VII. Casse, . unten liess: 10 statt 9. ‚, unten liess: 363 statt 563. Register. (Die cursiv gedruckten Namen sind Synonyme.) Abies Tourn. 611. (25). alba Mill. 611. excelsa Poir 612, Larix Porr 612. pectinata DO, 611. Picea Mill. 612. Absinthium vulgare Gaertn. 241. Acalyphaceae Bartl. 417. Acer L. 95..(11). Agrimonia procera Wallr. 163. Agropyrum junceum P. B. 598. obtusangulum Lange 600. repens P.B. 599. Agrostemma L. 68. (13). flos cueulö Don 68. Githago IL. 68. Agrostis L. 558. (5). alba I. 558. campestre L. 95. platanoides L. 93. Pseudoplatanus L. 95. Aceraceae DC. 9. Achillea Vaill. 247. (22). Millefolium L. 247. Ptarmica L. 248. Achnodon arenarius \k. 5 Achyrophorus Scop. 271. (2 57. | 1). maculatus (L.) Scop. 271. ß. gigantea Gaud. 559. y. maritima G. Mey. 559. arundinacea L. 561. canina L. 559. «. vulgaris Döll. 560. ß. pudica Döll. 560. y. stolonifera Marss. 560. spica venti I... 560. stolonifera Koch 559. vulgaris With. 559. Ahlkirsche 134. Acinos thymoides Mnch 357. Ahorn 93. Acorus 1. 508. (11). Calamus IL. 503. Ackersenf 31. Ackerwinde 314. Actaea L. 20. (15). spieata L. 20. Actinocyclus secundus Kl. 302. Adoxa 1. 214. (7) u. (12). Moschatellina L. 214. Aecopodium L. 194. (9). Podagraria L. 195. Aesculus L. 94. (11). Hippocastanum L. 94. | Aethusa L. 199. (9). | Cynapium L. 199. | Agathophytum bonus Henricus Mogq. rubrum Rchb. 390. [391. Agrimonia Tourn. 163. (14). | Eupatoria L. 163. odorata Mill. 163, Aira L. 568. (6). aquatica 1. 581. arundinacea Ljbl. 574. caespitosa L. 567. ß- pallida Koch 567. canescens L.. 566. caryophyllacea 1. 569. coerulea 1. 579. eristata L. 572. discolor Thuill. 567. flexuosa L. 568. glauca Schrad. 573. praecox L. 569. uliginosa Weihe 567. Airochloa ceristata Lk. 572. glauca Lk. 573. Airopsis P.B 568 caryophyllacea Fr. 569. praecox Fr. 569, 616 Ajugn 1. 368. (16). genevensis I. 368. veptans I. 368. Akazie, weisse 120. Akelei 20. Alandt 236. Albersia Knth. 398. (24). Blitum (I..) Knth. 398. Alchemilla Toum. 164. (8) u. (). Aphanes Leers 164. arvensis (l..) Seop. 164. vulgaris I. 164. «. plabrata 164. P. hirsuta 164. y. montana (Willd.) 164. Aleetorolophus Hall. 334. (ID. grandiflorus Wallr. 534. major (Khrh.) Rehb. 334. ß. angnstifolius Pr. 334 minor (lihrh ) W. et Gr, 334. parviflorus Wall. 335. Alismacene 0, Rich, 449. Alisma Riv. 446 (11). natans I. A447. p. sparganifolium Fr. 417. y. vepens Rehb. 447. Plantago 1. A440. e, vuloare Karsch 446 p. Janeeolatum (With) 446. y. graminifolium (Iihrh) 446. rununenloides 14 446. p. sparganifolum Fr, 446. y, vepens (Cav) 446. Alliaria Adans. 36. (18), Allıum 1, 465. (11). acntangulum Sehrd. A605. angulosam Voll AGD. arenarium 1. A606. Gepa 1. 466. fallax Schult 469. monltanum Scehm, AGD. oleracenm 1, A466. Porrum I. 467. satıvum I. 467, Seorodoprasum I. AGT. senescens Sehm AD. ursinum b. 46, vineale I. 466, Alnus Tonrn. 430. 24). incana (l» v) DO. 431. elutinosa (1. v.) Gaertn. 430. Alopeeurus I. 553. (5). agrestis I. D5B. arundinaceus Poir. DDD. ß. exserens -Gris. D5D. REGISTER. ' Alopee. fulvus Sm. 556. genieulatus L. DD. nigricans Horn. 555. paludosis P. B. 556. pratensis I. D54. «, vulgaris DD4. rulhenicus Weinm. DDD. Alsinaceae DO. 73. Alsine Wahlnb. 78. (13) media 1. 8. peploides Whlnb. 79. rubra Whlnb. 76. lenwifolia Whlnb. 79. ß. viscosa Koch 79. viscosa Schreh. 78. ß glabra Marss. 79. Althaea I. 89: (19). olfeinalis I. 89, Alyssum calyelnım 1. 40. incanım L. AT, Amarantaceae Juss. 384. Amarantus adscendens Blitum 1. 598. Amarillidaceae R. Br, 470, Amelia media Alt, 301. minor Alf, 301. Ammophila Host. 563. (5) arenaria 1) Ik. 569. arenara > Unlamagrostis ce. subarenania D63. ß- subepigeios D64 arundinacea 56», baltieca ik. 568. Ampfer 39. Amygedlalacene ‚uss Anaeallis Toum. 3756. arvensis 1. 370. «, phoenicen (Seop ) 376. p. everulen (Schreb.) 370. Centuneulus Afz. D76. Anelınsa 1. 343. (8). arvensis (L.) M. B. 344. offieinalis L. 348. Andorn 3606. Andromeda 1. 296. (13) ealyeulata 1. 2906. polifolia IL», 290. 133. (8). Anemone Tourm. 8. (15). Hepatica”\.. 7. nemorosa L. 8. pratensis 1.9. Pulsatilla \.. 9. ranunenloides L. 8. vernalis I. 8. ß. aerochaelus Marss. 554. laoisl. Anemagrostis spica venti Trin. 398. eploelos [569. 5). REGISTER. 617 Anethum Toum. 204. (9). eraveolens L. 204. Angelica L. 202. (10). Archangelica 1. 202. Carvifolia Spr. 201. sativa Mill. 202. silvestris I. 202. Antennaria Gaertn. 255. (22). dioica (L.) Gaertn. 259. Anthemis I. 246. (22). agrestis Wallr. 246. arvensis L_ 240. Cotula I. 246. mixta I. 247. tinetoria L. 247. ß. diseoidea (All.) 247. Anthericum IL 461. (11). Liliago L. 461. ramosum L. 462. Anthoxanthum L. 552. (4). odoratum L. 552. ß- villosum Lois. 552. Anthriseus Hoffm. 208. (9) u 10). ('erefolium (1..) Hoffin. 209. Seandix (Scop.) Aschrs. 209. silvestris (l..) Hoffin. 208. vulgaris Pers, 209. Anthyllis I. 110. (19). \Vulneraria I. 110. ß. maritima (Schweg.) 110. Antinoria Parl. 569. Antirrhinum Elatine L. 331. Linaria I. 331. minus L. 331. Apargia auctumnalis Wild 269. hispida Wild. 209. pratensis Lk. 269. Apera Adans. 560. (D). spica venti (L.) P. B. 560. Apfelbaum 167. Aphanes arvensis L. 164. Apium L. 193. (9). graveolens I. 193. Petroselinum L. 193. Apoeynaceae R. Br. 308. Aquifoliaceae DE. 304. Aquilegia Tourn. 20. (15). vulgaris L. 20. Arabis L. 37. (18). arenosa (L.) Scop. 88. hirsuta (L.) Seop. 37. perfoliata Lam. 38 Thaliana L. 37. Araceae Juss. 502. Aracium paludosum Monn. 232. Araliaceae Juss. 211. Arbutus wva urst 1. 295. Archangelica Hoffin. 202. (9). litoralis Fr. 208. offieinalis Hoflm. 202 u. 619. sativa Bess. 202. Arctium Bardana Wild. 263. Lappa 1. 262. majus Schk. 262, minus Schk. 262. tomentosum Schk. 269. Arctostaphylos Adans. 295. (13). offieinalis W. et Gr. 295. Uva ursi (L.) Spr. 295. Arenaria L. 79. (13). marginata DO. 17. media L. 77. peploides L. 78. rubra «. campestris L. 76. ß. marina 1. 77. serpillifolia L. 79. trinervia L. 80. viscidula Thuill. 79. Aristolochiaceae Juss. 410. Aristolochia Touren. 410. (23). (lematitis DL 410. Arkopoda lutea Raf. 54. Armeria Willd. 378. (10). vulgaris Willd. 378. c«. elongata Hoffin. 379. 2. pubescens 379. ß intermedia 379. 2, purpurea (Koch) 379. y. maritima (Mill.) 379. 1. genuina 879. 2. pubestens 379. 3. glabra 379. humilis Lk. 379. Armoracia amphibtia G. IF. Mey. 42. rustieana fl. Wett. 43. Amica L. 2512 (22). montana L. 251. Amoseris Gaertn. 267. (21). minima (L) Lk 267, pusilla Gaertn. 267. Arrhenatherum avenaceum P. B. elatius M. et K. 571. [571. biaristatum Pet. 571. Artemisia L. 240. (22). Absinthium L. 241. campestris L. 241. | «. vulearis 241. ß. sericea Fr. 241. gallica Wilkl. 242, maritima 1. 242. «. salina (Willd.) 242. Seriphium Wallr. 242, 618 Arundo L. 565. (5). arenaria 1. 563. baltica Flügge 563. Calamagrostis 1. 562. camescens Web. 562. colorata Wib. 551. epigeios 1.. 562. festucacea Willd. 574. maritima Agardh. 563. neglecta Ehrh. 561. Phragmites 1.. 565. silvatica Schrad. 561. strieta Timm. 561. Asclepiadaceae R. Br. 306. Asclepias Vincetoxieum 1. 307. Asparagus L. 469. (11). altılıs Aschers. 469. offieinalis L. 469. Asperugo Tourn. 342. (7). proeumbens I. 342. Asperula 1. 217. (6). odorata IL. 217. ß. latifolia 217. Aster L. 233. (22). salicifolius Scholl. 234. salignus Willd. 234. Tripolium L. 234. Asterocephalus Columbarius Wallr. [226. Succisa Wallr. 226. Astragalus IL. 120. (20). Cicer L. 120. elyeyphyllus L. 120. Athamanta Libanotis T.. 200. Oreoselinum L. 203. Atriplex Toum 392. (24). acuminata W.K, 393. alba Scop. 397. Babingtonii Woods. 397. e. mierotheca Marss. 397. ß. macrotheca Marss. 397. calotheca (Rafn.) Fr. 396. ß. pedicellatum Marss. 396. erassifolia Ir. 397. deltoidea Bab. 595. hastata Koch 396. hastatum L. 395. «. mierospermum (W.K.) 395, ß- triangulare (Willd,) 395. y. validum M. et K. 395. d. venosum Marss. 395. &. longipes (Drej.) 395. Hermannı Willem. 393. hortense I.. 393 laciniata L. fl. succ. 396. latifolia Whlnh. 395. litorale I.. 395. REGISTER. Atriplex #2. marinum (L.) 394 y. angustissimum Marss. 394. d. rhynchotheca Fischer 394. longipes Drej. 395. nitens Schk. 393. oppositifolium DU. 395. patula Sm. 395. patulum IL. 394 «e, angustifolium (Sm.) 394. ß. ereetum (Huds.) 394. y. pedicellatum Marss. 394. var. salina Wallr. 395. pedunculata 1... 392. prostrata Bouch. 395. rosea Bab. 397. roseum L. 397. ruderalis Wallr. 395. Sackit Rost. et Schm. 395. Atropis distans Gris. 584, maritima Gris. 584. Anugentrost 335. Avena L. 569. (6). canescens Web. 566. caryophyllacea Web. 569. elatior L. 571. ß. biaristata (Pet.) 571. fatua 1. 570. fleeuosa W.K. 568. lanata \oel. 565. mollis Koel. 566. orientalis I. 570. praecox P.B. 569. pratensis L. 572. pubescens Huds. 571. pusilla Web. 569. saliva 1.. 569. strieosa Schreb. 570. Baeothryon Halleri Nees 513. Bärentraube 296. Baldingera arundinac. Dum. 591. colorata fl. Wett. 551. Baldrian 222. 3allota Tourn. 365. (16). borealis Schwgz. 365. nigra L. 365. e. urtieifolia (Ortmann) 365. 5. ruderalis Sw. 365. y. foetida (I,mk ) 365. vulgaris Lk. 365. Balsaminaceae Rich. 101. Barbaraea R. Br. 55. (18). arcuata Iechb. 35. Iyrata Aschrs. 35. parviflora Fr. 35. strieta Andz. 35. REGISTER. Barbaraea taurica DE. 39. vulgaris R. Br, 55. ß. arcuata (Opiz) 55. Bark 429. Barkhausia setosa DU. 280. Bartsia Odontites Sm. 336. Batrachium aquatile E. Mey. 10. divaricatum Wimm. 13. marinum Fr. 14. Beet 387. Beifuss 245. Bellis L. 235. (22). perennis L. 235. Berberidaceae Vent. 21. Berberis L 21. (10). vulgaris L. 21. Berberitze 21. 3erg-Petersilie 203. Berteroa incana DC. AT. Berufkraut 235. Berula Koch 196. (9). angustifolia (L.) Koch 196. Beta Tourn. 387. (9). vulgaris I. 387. Betonica L. 364. (16). offieinalis L. 364. . @e. hirta (Leyss.) 365 Betula Tourn. 428. alba Koch 429, Alnus «. glutinosa 1. 430. ß. incana 431. ambigua Hmp. 430. carpathica Willd. 429, davurica Hentze 429. fruticosa Willd. 430 glutinosa Wallr. 429. humilis Schrnk. 430. odorata Bechst. 429. pubescens Ehrh. 429. verrucosa Ehrh. 429. ß. pendula (Roth) 429 Betulaceae Rich. 428. Bibernell 196. Bicksbeere 294. Bidens L. 239. (22). cernuus L. 240. «. discoideus 240. ß. radiatus 240. minimus L. 240. _ pumilus Roth. 240. tripartitus IL. 240. e. discoideus 240. ß. radiatus 240. y. integer ©. Kech 240, Bilsenkraut 317. Bingelkraut 418. 619 Binse 451. Birke 429. Birnbaum 167. Bittersüss 318, Blitum bonus Henricus Rehb. 391. glauceum Koch 390. rubrum ee SR Blumenkohl 32, Blutbuche 425. Bluthirse 548. BDlysmus compressus Panz. 517. rufus Ik. 518. Bocksbaart 271. Bohne 130. Bök 425. Borraginaceae Juss. 341. 3otterbloom 274. Brachypodium P. B. 596. (6). loliaceum Fr. 590. pinnatum (L.) P. B. 596. silvatienm (Huds.) P. B. 597, Brassica 1. 32. (18). Napus 1. 33. e. annua Koch 33. ß. oleifera DE. 33. y. napobrassica (L.) 33. nigra (L) Koch 33. oleracea L. 32. a. acephala DC. 32. ß. sabauda L. 32, y. eapitata 1. 32 Ö. gongylodes L. 32. & botrytis L. 32 rapa 1. 32. e. annua Koch 33. ß. oleifera DC. 33. y. rapifera Metzg. 33. Brechbohne 130. Brennessel 419. Briza DL. 579. (): minor L. 579. Brombeere 138. Bromus abortiflorus Saint- Amans arundinaceus Rth. 589. [593. arvensis L. 595. asper Murr. 591. commutatus Schrad. 595. giganteus L. 591. gracilis Weig. 597. grossus Desf. 594. hirsutus Curt. 591. hordeaceus L. 594. inermis Leyss. 592. litoralis Retz. 589. mollis L. 594. ß. glaber Döll. 594, 620 REGISTER. B. nemoralis Huds. 591. | 6. verna «. minima (Hoppe) 413. pinnatus L. 5%. ß. eaespitosa (Schultz St.) 413. pratensis Ihrh. 598. y. stellata (Hoppe) 413. pratensis Spr. 589. vernalis Ktz. 415. racemosus L. 595. virns Goldb. 414. secalinus L. 593. Callitrichaceae Lk. 412. serotinus Ben. 591. Calluna Salisb. 297. (12). sterilis L. 592. vulgaris (L.) SIsb. 297. tectorum L. 593. Caltha L. 19. (15). versicolor Poll. 595. palustris L. 19. jruchweide 432. Calystegia sepium R.Br. 314. ;runnenkresse 41. Camelina Crntz. 44. (18). Bryonia L. 289, (25). dentata (Willd.) Pers. 45. alba L. 289. mierocarpa Andz. 44. dioica L. 289. sativa (L.) Crmtz. 45. 3uchweizen 408. silvestris Wallr. 44. Bulbocapnos Lobelii Dre). 28. Campanula L. 291. (8). Bullenpäse 504. glomerata 1, 293. Bulleraven 295. latifolia L. 291. Bunias Cakile L, 51. patula L. 292. Bupleurum Tourn 197. (9). persicifolia L. 293. tenuissimum L. 197. rapunenloides L. 291. Burre 468. Rapuneulus L. 292. 3utomaceae Rich. 448. rotundifolia L. 292. Butomus Tourn. 448. (12). Trachelium L. 291. umbellatus I, 448. Campanulaceae Juss. 28). Campella campestris Lk. 567. Cakile Tourn. 51. (18). Uannabaceae Endl. 420. maritima Seop. 51. Cannabis Tonrm. 420. Calamagrostis Adans. 560. (D). sativa L. 427. arındinacea (L.) Rth 561. Caprifoliaceae Juss. 213. baltica Schrad. 563. Capsella Vent. 48. (17). epigeios (L.) Rth 562. Bursa past. Mnch. 48 ß. glauca (Rehb ) 562. ?. integrifolia Schl. 48. y. densiflora Led. 56: 2. Cardamine L. 38. (18). Gaudiniana Rchb, 56 amara L. 40. lanceolata Rth. 562. ß. hirta W. et Gr. 40. neglecta (Ehrh) Fr. 561. hirsuta L. 39. ß- fallax Bauer 561. impatiens L. 39. silvatica DU. 561. intermedia Horn. #). stricta Nutt. 561. multicaulis Hoppe 4). Calamintha Mnch 357. (16). pratensis L. 40 Acinos (L.) Clairv. 357. silvatica Lk. 39. Clinopodium Spenn. 357. Carduus L. 260. (21). Calla L. 503. (24). acanthoides L 260. palustris L. 503. acaulis L. 258. Callitriche L. 412. (3) u. (24). arvensis Curt. 260. angustifolia Hoppe 413. erispus L. 260. anctumnalis L. 414. heterophyllus L 259. brutia Fetagna 413. lanceolatus 1. 256. decussata Lk. 414. nutans L. 261. hamulata Ktz 413. palustris 1. 257. £ stagnalis Scop. 414. pyenocephalus Jeq. 261. it. en Kütz. 414. kosenü Vill. 258. ß. platycarpa Ktz. 414. Carex Mich. 520. (24), verna L. 413. acuta Aut. 532. REGISTER. Car. aceuta Curt. 52. acutiformis Ehrh. 542. agastachys Ehrh. 524. ampullacea Good. 541, arenaria L. 523. ß. remota Marss. 523. y. pseudoarenaria (ehh.) 523. axtllaris Good. 529. biformis Schultz 539. Buxbaumii Whlnb, 532. caespitosa L. 530. caespitosa Gay. DV. caespitosa Aut. 531. canescens L, 528. ehordorrhiza Ehrh. 523. eiliata Willd. 535 crassa Ehrh. 542. eurta Good. 528. decumbens Ehrh. 535. diandra Roth 526. digitata L. 536. dioica L. 522. distans L. 539. disticha Huds. 523. divulsa Good. 526. Drejeri Lang. 530. Drymeja Ehrh. 541. echinata Murr. 528. elongata L. 528. ericetorum Poll. 525. extensa (rood. 540. filiformis L. 543. flacca Schreb. 532. tlava L. 537. A. genuina 5937. e. vulgaris Döll. 557. ß. lepidocarpa (Tausch) 537. y. Marssoni (Auersw.)@97. B. Oederi (Ehrh ) 537. «. elatior (And.) 597. ß. vulgaris 537. y. eyperoides Marss. 537, [ulva Good. 539 funiformis Olairv. 523. Gebhardt Schk. 528. glauca Scop. 539. Goodenoughii Gay. Dal. ß. juncea Fr. 531. y. turfosa (Fr.) 531. eracilis Curt, 531. hirta L. 543. ß. hirtaeformis Pers. 5tt. Hornschuchiana Hoppe 559. intermedia Good. 523. Kochiana DO. 543. laevis Hoppe 522. Car. lasiocarpa Ehrh. 549. laxa Whlnb. 553. Leersii Willd. 528. lepidocarpa T'sch 53T. leporina L. 527. leptostachys Ehrh. 534. ligerica Gay. 524. ligerina boreau 524 limosa L. 532. lipsiensis Pet 5837. Marssoni Auersw. 537. maxima Scop. 534. montana Leers. 535. muricata L. 525. 3. virens (Lmk.) 525. y. divulsa (Good.) 525. muricata = remota Ritschl nemorosa Lumn. 525. nervosa Desf. 540. obtusangula Ehrh. 541. Oederi Ehrh. 537. ovalis Good. 527. pacifica Dre). 530. pallescens L. 535. paludosa Good. 512. panicea L. 588. panieulata L. 527, ß. simplieior And. 527. paradoxa Willd. 526. patula Scop 541. pendula Huds. 534. pilulifera L. 555. polygama Schk. 552 praecox Schreb. 5214. ß. ligerier (Gay.) 521. praecox Jacgq. 536. pseudoarenaria Rehb. 523. Pseudo-Öyperus L. 511. psyllophora Ehrh. 522. pulicaris L. 522. recurva Huds. 559: remota L, 529. riparia Ourt. 542. rostrata With 541. Schreberi Schrnk. 524. silvatiea Iluds. 59, spadiceau th. 542. speirostachya Sm. 53). splendens Wild. 5453. stellulata Good. 528. stolonifera Ehrh. 596. strieta Good. 529. ß. fallax Marss. 530. strigosa Huds. 534. subulata Schuhm,. 532. teretiuscula Good. 526. 62 529, l 622 Car. turfosa Fr. 531. verna Vill. 536. vesicaria L. 542. vulgaris Fr. 531. virens Lam. 525. vulpina L. 525. ß. nemorosa (Rehnt,) 525. Carlina Tourn. 263. (21). vulgaris L. 269. Carpinus Tourn. 426. (25). Betulus L_ 427. Carum E. 195. (9). Carvi L. 19. Castalia alba \,k. 22. speciosa Salsb. 22. Catabrosa P. B. 581. (5). aquatica (L.) P.B. 581. Cathartolinum pratense Rehb. 101. | Caucalis Anthriscus Spr. 207. Scandix Scop. 209. Celastraceae R. Br. 104. Centaurea L. 264 (22). Caleitrapa L. 266. Cyanus L. 265. Jacea L. 264. ß- humilis Schruk. 264. maculosa Lmk. 265. paniculata Jacq. 265, Scabiosa L. 265. solstitialis L. 266. Centinodium aviculare Drej. 406. Centuneulus Dill. 376. (7). minimus L. 376. Cephalanthera Rich. 480. (23). ensifolia Rich. 481. grandiflora (Scop.) Bab. 481. pallens Rich. 481. rubra (L.) Rich. 480. Xiphophyllum (L. fil.) Rehb. til. | 481. Cephalaria Schrd. 225. (6). appendiculata Schrd. 226. pilosa (L.) Gren. 225. Cerastium L. 80. (10) u. (13). aquatıcum 1. 83. arvense I,. 82. glomeratum Thuill. 80. elutinosum Fr. 81. Grenieri Schultz 81. Lensii Schultz 81. obscurum Chaub. 81. ovale Pers. 81. pallens Schultz 81. pumilum Ourt.? 81. semidecandrum L. 81. triviale Lk.£82. viscosum L. 81 u. 32. REGISTER. Cerast. vulgatum L. 81 u. 82. Cerasus acidus fl. Wett. 134. avium Mnch. 134. duleis fl. Wett. 134. Padus DC. 134 vulgaris Mill. 134 Ceratophyllaceae Gray 411, Ceratophylium L. 411. (24). demersum L. 411, ß. apieulatum (Cham.) 411. muticum Cham. 412. oryacanthum Cham. 411. submersum L. 412. Chaerophyllun 1. 209. (9). bulbosum L. 210. sativum Lmk. 209. silvestre L. 208. temulum L. 210. Chaetosyora ferruginea Rth. 509. nigricans Knth. 508. Chamaedaphne ealyeulata Mnch. 296. Chamaemelium arvense All. 246. Cotula Ali. 246. discoideum All. 247. inodorum Vise. 245. Chamaenerion angustifol. Scop. 169. obscurum Schreb.? 172. parviflorum Schreb. 170. roseum Schrb. 172. Chamomilla inodora C. Koch 245. offieinalis ©. Koch 244. Chelidonium Tourn. 25. (15). majus L. 25, Chenopodina maritima Moq. 385. Chenopodium Tourn. 387. (9). album L. 388. a. spieatum Koch 388. Aseymigerum Koch 388. y. lanceolatum (Mühlh.) 388. bonus Henrieus L. 390. botryoides Sm. 390. foetidum Lam. 8588. glaueum L. 390. hybridum L 389, maritimum L. 385. murale L. 389 olidum Curt. 388: polyspermum L. 887. ce. cymosum Chev. 388. ß. acutifolium (Kit.) 388. rubrum L. 890. 8. botryoides (Sın ) 390. urbicum L. 389. viride L. 388. Vulvaria L. 388. Ohtlochloa arenaria P.B. 587. Chil. Boehmeri P. B. 557. Chimophila Prsh. 302. (13). umbellata (L.) Nutt. 302. uniflora Fr. 301. Chironia Centaurium DC. 312. inaperta Willd. 313. litoralis Sm. 312. Chondrilla Tourn. 276. (21). acanthophylla Borkh. 276. juncea L. 276. 3: latifolia (M. B.) 276. muralis Lmk. 278. rigens Rchb. 276. Christofskraut 21. Chrysanthemum L. 244. (22). affine Peterin. 245. aurieulatum Pet. 243. Ohamomilla Bernh 244, inodorum L. 245. Leucanthemum L. 249. Parthenium Bernh. 243. segetum L. 244. Tanacetum Karsch 243. vulgare Bernh. 243. Chrysosplenium Tourn. 185. alternifolium IL. 185, oppositifolium L. 185. Cicer Lens Willd. 126. Cichorie 268, Ciehorium Tourn. 267. (21). Intybus L, 267. ß. sativa 267. Cieuta L. 192 (9). tenuifolia Froeb. 192. virosa L. 192, ß. augustifolia Rit. 192. Cineraria palustris L. 251. Circaea Tourn. 174. alpina L. 174. alpina X lutetiana 175. intermedia Ehrh. 175. lutetiana L. 174. Cirsium Tourn. 256. (21). acaule (L.) All. 258. ß. dubium (Willd.) 258. Var. caulescens Pers. 258. acaule = oleraceum 258. e. subacaule 258. ß- suboleraceum 258. argenteum Vest. 260. arvense (L.) Scop. 260, ß- incanum (Fischer) 260. y. setosum (M. B.) 260. decoloratum Koch 259. heterophyllum (L) All. 259. hybridum Koch 257. REGISTER Cirsium Zacteum Koch 257. lanceolatum (L) Scop. 256. oleraceum (L.) Scop. 259. oleraceum = palustre 257. palustre (L.) Scop. 257. palustri-oleraceum Näg. 257. Cistaceae Dunal 54. Cistus Helianthemum L. 55. Citronmelisse 358. Cladium Ptr. Br. 510. (3) u. (4). germanicum Schrad. 510. Mariseus (L.) R Br. 510. Clinopodium .L. 257. (16). vulgare L. 257. CUnteus dubius Willd. 528. lanceolatus Willd. 256. oleraceus L. 259. palusiris Wild. 251. Cnidium Cuss. 200. (9). palustre Rehb 251. venosum (Hoffm.) Koch 201. Cochlearia L. 43. (17). anglica L. 44. Armoracia l. 45. Coronopus 1. 50 (lanica L. 44, offieinalis L. 44. Oodonoprasum oleraceum Rehb, 466. Comarum L. 156 (15). palustre L_ 156. Compositae Adans. 228. Coniferae 608. Conium L. 210. (9). ınaculatum L. 210. Conopsidium platantherum Wallr. stenantherum Wallr. 478. [479. Conringia Thaliana Rehb. 57. Convallaria L. 468. (11). bifolia 1,. 468. majalis I. 468. multiflora L. 468. Polygonatum L. 468. Convolvulaceae Vent »13. Convolvulus L. 814. (7). arvensis L. 314. sepium L. 314. Conyza squarrosa L. 237. Coralliorrhiza Hall. 485. (23). ericetorum Dre). 486. Halleri Rich. 485. innata R Br. 489. Coreopsis Bidens L. 24. Uornaceae DC. 212. Cornus Tourm. 212. (7). sanguinea I. 212. Voronaria L. 65 (13). 624 REGISTER. Coron. flos Cueuli (L.) A Br. 68. | Cueurb Pepo L. 288. Coronilla L. 131. (20). Cueurbitaceae Juss. 288. varia L. 131. Cupuliferae Rich. 424. Coronopus Hall. 50. (17). Cuscuta Tourn. 314. (8). didymus (L.) Sm. 50. densiflora Soy. 315. Ruellii All. 50. Epilinum Weih. 315. squamatus Aschs. 50. | Epithymum L. 315. Corvisartia Helenium Mer. 236. europaea L. 314. Corydalis DC. 26. (19). minor ß. Trifoliüi Chois. 315. bulbosa Pers. 26. Trifolii Bab. 315. cava (L. v.) Schwg. et K. 26. uviera europaea Koel. 606. fabacea Pers. 27. | Cydonia Tourn. 168. (14). intermedia (L. v.) P.M.E. 27. vulgaris Pers. 168. Lobelüi Tsch. 28, Cymbidium Corallorrhiza Sw. 485. pumila (Host.) Rehb. 27. Oynanchum Vincetoxicum R. Br. solida Sm. 28. Cynoglossum L. 343. (8). [307. tuberosa DU. 26. | . officinale L. 348. Corylus Tourn. 426. (25). Cynosurus L. 596. (5). Avellana L. 426. eristatus L. 596. Corynephorus canescens P.B 566. , Cyperaceae Juss. 506. Cota Gay 247. (22). Cyperus L. 507. (4). tinetoria (L.) Gay 247. flavescens L. 508. ß- discoidea (All) 247. | fuscus L. 507. Cracca major Godr. et Gren. 123. virescens Hoffm. BUS. tenuifolia Godr. et Gr. 123. ı Cypripedium L. 488. (23). villosa Godr. et Gr. 124. Calceolus L. 488. Craepalia temula Schrnk. 602 Crambe Tourn. 52. (18). | Dactylis L. 575. (8). maritima L. 52. | elomerata L. 576. Crassulaceae DC. 181. ß. hirta 576. Crataegus L. 166. (14). y. lobata Drej. 576. cyrtostyla Fing. 166. | var decalvatıa Döll. 576. monogyna Jacq. 166. | „ nemorosa Kl.et Richt. 570. Oxyacantha L. 166. ' Danthonia decumbens DC. 573. torminalis L. 167, | Daphne L. 408. Crepis L. 280. (21). | Mezereum L. 408. biennis L. 281. Datura L. 316. (7). paludosa (L.) Mneh. 282. | Stramonium L. 317. polymorpha Wallr. 280. ' Daueus Tourn. 206. (10). Carota L. 207. Dejeuxia negleeta Knth, 561. silvatica Knth. S6l. Delphinium Tourn. 20. (15) praemorsa (L.) Tseh 232. setosa Hall. til. 280. strieta Schultz St. 281. tectorum L. 281. ß. segetalis Roth 281. | Consolida L 20. virens Vill. 280. Dentaria Tourn. 41. (18). ß. peetinata 280. | bulbifera L. 41. y. diffusa (DC.) 280. | Deschampsia P. B. 567. (6). Oritamus agrestis Bess 194. caespitosa (L) P.B. 567. Cruciferae Juss. 30. ß altissima (Lmk.) 567. Cueubalus Behen L. 66. | diseolor (Thuill.) R. et S. 567. inflatus Salib. 66. flexuosa (L.) Trin. 568. Otites L. 65. Thuilleri Godr. et Gren. 56T. viscosus L. 66. | Dianthus L. 70. (13) Cueumiskl. 289. (25). arenarius L. 72. sativus L. 289. Armeria L. 71. Cueurbita L. 288. (25). Carthusianorum L. 71. REGISTER. 625 Dianth, deltoides L. 71. prolifer L. 70. superbus L. 72. Dieotyledones 5. Digitalis Tourn. 330. (17). ambigua Murr. 330, grandiflora Lmk. 330. ochroleuca Jacq. 330. Digitaria filiformis Koel. 548. humifusa Rich. 548. sanguinalis Scop. 548. Digraphis Trin. 551. (5). arundinacea (L.) Trin. 551. ß. pieta 551. Dill 204. Diotis atriplicoides M. B. 392. Diplopappus dysenter. Bl.et F.238. Pulicaria Bl. et F. 237. Diplotaxis DC. 34. (18). muralis (L.) DC. 34. tenuifolia (l..) DC. 34. Dipsaceae DC. 224. Dipsacus Tourn. 225. (6). Fullonum «. L. 225. püosus L. 226. silvester Mill. 225. Distel 260. Doownettel 360. Donax borealis Trin. 574. festucaceus P. B. 574. Dost 356. Draba L. 46. (17). verna L. 46. ß. praecox (Stev.) 46. Dreeblatt 309. Drepanophyllum sioides Wib. 194. Drosera L. 60. (10 anglica Huds. 61. ß. obovata (M. et K.) 61. intermedia Hayne 61. longifolia Hayne u. L. 61. rotundifolia L. 60. Droseraceae DO. 60. Düvelsklaven 476. Dullbillen 317. Eberesche 168. Ebuhum humile Greke. 214. Echinochloa Crus Galli P. B. 549. Echinodorus natans Engelm. 441. ranunculoides Engelm. 446. Echinops L. 256. (22). sphaerocephalus L. 256. Echinospermum Lappula Echium Tour. 344. (8). vulgare L. 345. Lehm. [343. Edeltanne 611. Ehk 426. Ehrenpreis 324 und 325. Eibe 609. Eibisch 89. Eiche 425. Einbeere 470. Eisenhart 370. Elaeagnaceae R. Br. 409. Elatine L. 86. (12). Hydropiper L. 86. . Schkuhriana Drev. et Hayn. S6. Elatinaceae Camb, 86. Elisanthe Fnzl. 66. (13). noetiflora (L.) Döll. 66. Eller 431. Elsbeere 168. Elssholzia Willd. 351. (16). cristata Wlld. 351. Patrini (Lep.) Greke. 351. Elymus arenarius L, 606. europaeus L. 606- Empetraceae Nutt. 298. Empetrum Tourn. 298. nierum L. 298. Englisch Gras 380. Englischer Spinat 402. Enodium coeruleum Gaud. 579. Entenflot 501. Enzian 310. Ephemerum nemorum Jchb. 375. Epheu 212. Epilinella cuscutoides Pfr. 315. Epilobium L. 169. (12). adnatum Griseb. 173. angustifolium L. 169. chodorrhizum Fr. 172. grandiflorum All. 170. hirsutum L. 170. montanum L. 170. obscurum Aschrs. 173. obscurum Jchb. 172. palustre L. 171. ß. Schmidtianum (Rostk.) 171. parviflorum (Schreb.) With. 170, pubescens Roth 170. roseum (Schreb.) Retz. 171. Schmidtianum Rostk. 171. tetragonum Aschrs. 172. tetragonum Fries 173. virgatum Fr. 172. Epipactis Rich. 482. (23). atrorubens Schult. 482. ensifolia Schm. 481. Helleborine var. rubig. Orntz. 482. 40 626 Epip. Helleborine Var. viridans et varians Ortz. 482. latifolia (L.) All. 482. longifolia Schm. 483. pallens Sw. 481. palustris (L. v.) Crtz. 483. rubiginosa (Örtz. v.) Gaud. 482. rubra All. 481. viridiflora Bechb. 482. Epipogon Gm. 480. (23). aphyllus (Schm.) Sw. 480. @Gmelini Rich. 480. Erbse 127. Erdbeere 155. Erdkohlrabi 33. Erdrauch 28. Erica L. 297. (12). Tetralix L. 297. vulgaris L. 297. Erieaceae Kl. 296. Erigeron L. 234. (22). acer L. 235. canadensis L. 235. Eriophorum L. 518. (4). alpmum L. 518. angustifokum Rth. 519. gracile Koch 520. latifolium Hoppe 519. polystachyum L. 519. triquetrum Hoppe 520. vasinatum L. 519. Erle 450 und 431. Erodium L’Herit. 99. (19). ciecutarium (L.) L’Herit. 100. Erophila verna E. Mey. 46. vulgaris DC. 46. Ervum L. 126. (20). cassubieum Petm. 123. hirsutum L. 121. Lens L. 126. monanthos L. 122. siwaticum Petm. 122. tetraspermum L. 122. Eryngium Tourn. 191. (9). maritimum L. 191. planum L. 192. Erysimum L. 34. Alliaria L. 87. arcuatum Opiz 35. Barbarea L. 35. cheiranthoides L. 35. offieinale L. 36. Erythraea Rich. 311. (7). angustifolia Wallr, 312. Centaurium (L.) Pers. 312. compressa Hayne 312. REGISTER. Erythr. linarifolia Aut. 312. litoralis (Sm.) Fr. 312. ß- latifolia Marss. 312. pulchella (Sw.) Fr. 313. ramosissima Pers, 313. Esche 305. Esparsette 132. Espe 443. Eupatorium Tourn. 231. (21). cannabinum L. 231. Euphorbia Cyparissias L. 416. Esula L. 417. helioscopia L. 416. palustris L. 416. Peplus L. 417. Euphorbiaceae Juss. 415. Euphrasia Tourn. 335. (17). litoralis Fr. 337. nemorosa (Pers. v.) v. Bönn. 336. ß. gracilis Fr. 336. Odontites L. 336. Odont. rubra Pers. 336. offieinalis Aut. 335. offie. Hayne 336 offie. «. pratensis Fr. 335. Rostkoviana llayne 385. verna Bell. 337. Euxolus viridis Moq. 598. Evonymus Tourn. 104. (8). europaeus L. 104. Faba Tourn. 126. (20). vulgaris Mneh. 126. Fagopyrum Tourn. 407. (12). eseulentum Mneh. 407. tataricum (L.) Grin. 408. Fagus Tourn. 425. silvatica L. 425. Falcaria Riv. 194, (9). Rivini Host. 194. sioides (Wib.) Aschs. 194. Farsetia R. Br. 47. (17). incana (L.) R. Br. 47. Faulbaum 105 und 134. Fedia Auricula DC. 224. carinata Rehb. 223. dentata Vahl 224. olitoria Vahl 223. Festuca L. 582. (3) u. (5). arenaria Osbeck 588. arundinacea Lily. 574. arundinacea Schrb, 580. arvensis (L.) Marss. 595. aspera (Murr.) M. et K. 591, borealis M. et K. 574. bromoides Sm. 586. REGISTER. 627 Fest. calamaria Sm. 591. cinerea DO. 588. decumbens L. 573. distans (1.) Knth. 584. e. vulearis 584. 3. ecapillaris (Lilj.) 584. donacina Wahlnb. 574. duriuscula L.? 588. elatior L. 589. ß. pseudololiacea Fr. 589. y. fascieulata Sond. 539. elatior Sm. 589. elatior = Lolium perenne 590, elongata Ehrh. 590. fluitans L. 580. gigantea (L.) Vill. 591. gracilis Mnch. 597. heterophylla Lmk. 587. inermis (Leyss.) DC. 592. Leysseri Mnch. 592. littorea Whbg. 589. loliacea Aut. mult. 589. loliacea Curt. 590. loliacea Huds 580. maritima ©. Koch 584. mollis (L.) Marss. 594. ß. hordeacea (L.) 594. Myurus Poll, 586. nemorum Leyss. 588. ovina L. 587. «. vulgaris Koch 5897. £. duriuseula (L.) 587. y. glauca (Lmk.) 587. pinnata Mneh. 596. pratensis Huds. 589. proeumbens (Curt.) Knth. 585. Pseudomyurus Soy. Will. 586. racemosa (L.) Marss. 594. «. pratensis (Döll) 595. 8. commutata (Schrd.) 595. rubra L. 588. «. vulgaris 588. ß. dumetorum (L.) 588. y. arenaria (Osbeck) 588. d. subeaespitosa Sond. 588, var. lanuginosa Koch 588. vıllosa Koch 588. seiuroides Rth. 586. secalina (L.) Marss. 598. silvatica Huds. 597. silvatica (Poll.) Vill. 590. speciosa Schrb. 592. sterilis (L.) Jess. 592. teetorum (L.) Jess. 593. 8. glabrata Marss. 593. thalassica Knth. 584. Feldkümmel 356 und 357. Fetthenne 181. Ficaria ranunculoides Mnch. 16. verna Huds. 16. Fichte 612. Fieberklee 309. $ Filago Tourn. 252. (21). arvensis L. 222. canescens Jord. 252 germanica L. 252. lutescens Jord. 232. minima Fr. 253. montana DO. 253. Filipendula vulgaris Mnch. 136. Fingerhut 330. Fingerkraut 156. Fioringras 559. Flachs 101. Flehre 215. Flieder 215. Flughafer 570. Fluminia arundinacea Fr. 574. Fragaria'L. 155. (15). collina Ihrh. 156. elatior Ehrh. 155. magna Thuill. 155. moschata Duch. 155. Tormentilla Ortz. 159. vesca' L. 155. viridis Duch. 156. Frangula Alnus Mill. 105. Frauenschuh 488. Fraxinus Tourn. 305. (3). excelsior L. 305. Fumaria Tourn. 23. (19). bulbosa «. cava L. 26. ß- intermedia L. 27. calyeina :bab. 2). capreolata L. 28. cava Mill. 26. densiflora DC. 29. intermedia Ehrh. 27. mierantha Lag. 29. offieinalis L. 29. pumila Host. 28. Fumariaceae DC. 26. Gäle Wörtel 207. Gänseblume 235. Gagea Salisb. 462. (11). arvensis (Pers,) Schult. 463. lutew Schult. 464. minima (L.) Schult. 464. pratensis (Pers.) Schult. 463. silvatica (Pers.) Loud. 464. spathacea (Hayne) Salisb. 468. 40 628 REGISTER. Gag. stenopetala Rehb. 469. | Gent. pulchella Sw. 313. Galanthus L. 470. (11). Gentianaceae Juss. 308. nivalis L. 470. Galeobdolon Huds. 361. (16). luteum Huds. 361. Galeopsis lı. 362. (16). cannabina Roth 362. Galeobdolon L. 361. Ladanum L. 362. Geracium paludosum Rehb. 282. praemorsum Rehb. 282. Geraniaceae DO. 94. Geranium L. 95. (19). cieutarium L. 100. columbinum L. 98. dissectum L. 98. molle L. 99. palustre L. 96. phaeum L. 95. ß. bifida (v. Bönn.) 362. pratense L. 96. versicolor Curt. 362. pusillum L. 97 Galinsoga Ruiz. et Pav. 239. (22). pyrenaicum L. 97, parviflora Cav. 239. Robertianum L. 99. Galium L. 218. (7). sanguineum L. 96. agreste «. echinospermum Wallr. | (Gerste 604 Aparine L. 221. [221. | Geum L. 136 (14). a. vulgare 221. intermedium Ehrh, 137. ß. hirsutum 221. intermedium Willd. 137. y. Vaillantii (DC.) 221, rivale L. 137. boreale L. 218. rivale X urbanum 157. a. genuinum 218. e. suburbanum 137. 3. intermedium Koch 218. ß. subrivale 157. y. hyssopifolium (Hoffm ) 218. urbanum L. 136. elatum Thuill. 219. - urbano-rivale G@. Mey. 157. hercynieum Weig. 220. Gifola vulgaris Cass. 252. infestum W. et K. 221. Ginster 108 Mollugo L. 218. Githago segetum Dsf. 68. ß. Imsubrieum Gaud. 219. Glaux Tourn. 374. (8). y. hirtum 219. maritima L_ 374. d. ochroleueum (Wulff) 219. Glechoma L. 359. (16). palustre L. 220. hederacea L. 359. ß. maximum 220. Glockenblume 291. y. caespitosum G. Mey. 220, Glösen 108. rubioides Poll. 218. Glyceria R Br. 580. (5). saxatile L. 220. airoides Rehb. 581. silvatieum L. 219, aquatica (L.) Wahlb. 581. silvestre Poll. 219. aquatica Prsl. 581. uliginosum L. 220. Borreri Engl. Bot. 589. ß. latifolium 221. distans Wahlnb. 584. verum L. 218. var. arenaria Wbg. 584. Gauchheil 376. „ pulvinata Fr. 584. Geisblatt 216. fluitans (L.) R. Br. 580. Gelbe Narzisse 471. «a. acutiflora Döll 580. Gelber Senf 32. ß- plicata Fr. 580. Gemeiner Flieder 305. y. loliacea (Huds.) 580. Genista L. 108. (19). var. obtusiflora Sond. 580. pilosa L. 108. „ triticea Fr. 580. tinetoria L. 108. maritima Wahlb. 5%4. Gentiana Tourn. 310. (8). plicata Fr. 580. Amarella L. 311. procumbens Sm. 585. campestris L. 311. spectabilis M. et K. 581. Centaurium L. 312. Gnaphalium L. 253. (21). Pneumonanthe L. 310, arenarium L. 255. «a. latifolia (Hoflin.) 362. speciosa Mill. 362. Tetrahit L. 362. REGISTER. 629 Gnaph. aren. £. aurantiacum Pers. arvense Lmk. 253. [255- dioicum L. 255. germanicum Huds. 252. Iuteo-album IL. 254. minimum Sm. 253. nudum Ehrh. 254. pilulare Whnbe. 254, rectum Sm. 253. silvaticum L. 253. uliginosum L. 254. Goodyera R. Br. 484 (23). repens (L,) R. Br. 485. Gräne 612. Gramina Juss. 544. Graphephorum Desv. 574. (6). arundinaceum Aschs. 574. festucaceum (Willd.) A. Gray 574. Grasnelke 380. Gratiola offieinalis L. 330. Grindwurzel 400. Grossulariaceae DO. 186. Grünkohl 32. Gundermann 359. Gurke 289. Gymnadenia R. Br. 478. (23). anısoloba Ptm. 478. conopea (L.) R. Br. 478, ß. densiflora (Wahlnb.) 478. Gymnospermae 608. Gypsophila L. 69. (13). muralis L. 69. serotina Hayne 69. Vaccaria Sm. 69. Habenarra bifolia R. Br. 478. Habichtskraut 282, Haddick 52. Hängebirke 429. Hafer, gemeiner u. Türkischer, 570. Hagebutte 163. Hahnenfuss 10. Hainbuche 427. Halianthus peploides Fr. 78. Halimus pedunculatus Wallr. 392. Halorrhagidaceae R. Br. 175. Hanf 421, Hartheu 91. Hartriegel 212. Haselnuss 426. Hasengeil 108. Hauhechel 109. Hauslauch 183. Hedera L. 211. (8). Helix L. 211. Hederich 31 und 52. Hedypnois hirta Sm. 268. paludosa Scop. 275. Hedysarum Onobrychis L. 132. Heidekraut 297. Heidelbeere 294, Heleocharis R. Br. 511. (4). acieularis (L.) R. Br. 512. caespitosa Lk. 514. palustris (L.) R. Br, 511. ß. major Sond. 511. y. arenaria Sond. 511. paueiflora Lk. 513. uniglumis (l.k.) Schult.) 511. ß. pumila Bönn. 512. Helianthemum Tourn. 55. (15). Chamaeeistus Mill. 55. vulgare Gärtn. 55. Helichrysum arenarium DC. 255. Helioseiadium Koch 195 (9). inundatum (L.) Koch 194. Hepatica Dill. 7. (15). nobilis Rehb. 7. triloba Chaix 7. Hemp 421. Heracleum L. 205. (9) u. (10). Sphondylium L. 205. ß. elegans (Jacg.) 205. Herminium R. Br. 479. (23). Monorchis (L.) R. Br. 479. Herniaria Tourn. 179. (8). glabra L. 180. Hexenkraut 174. Hieracium Tourn. 282. (21). Auricula L. 283. boreale Fr. 286. collinum Aut. 288. concinnum Jord. 286. dubium Willd. 283. echioides Lumn. 284, «. verum 284. ß. setigerum (Tausch) 284. Lactucella Wallr. 283. laevigatum Willd. 286. ß. eoronopifol. Koch 287. murorum L. 285. paludosum L. 282, Peleterianum Mer. 283. Pilosella L. 282. ß. pilosum 283. praecox Schultz-Bip. 285. praemorsum L. 282, pratense Tausch 283. rigidum Hartm. 287. sabaudum L. 286. «. australe Döll 286. ß. boreale (Fr.) 286. 630 Hier. sab. y. eoneinnum (Jord.) 286. d. virescens (Sond.) 286. silvaticum Aut. 285. tridentatum Fr. 287. umbellatum L. 287. ß. linariaefol. G. Mey. 287. y. eoronopifol. (Bernh.) 287. d. latifolium Sond. 287. var. angustifol. Koch 287. vagum Jord. 286. vulgatum Fr. 285. ß. maculatum (Sm) 285. Hierochloa Gm. 552. (4) u. (B). borealis R. et S. 559. odorata (L.) Wahlnb. 5598. Himbeere 140. Hippocastanaceae DC. 94. Hippopha& L. 409. rhamnoides L 409. Hippuris L. 176. (3). vulgaris L. 176. ß. fluviatilis Rth. 176. Hirse 449. Holeus L. 565. (6). argenteus R. et Sch. 566. avenaceus Scop. D71. borealis Schrad. 553. lanatus L. 569, mollis L. 566. odoratus L. 553. Holländischer Spinat 392. Hollunder 215. Holosteum 1. 80. (6) u. (10). umbellatum L. 80. Honckenya Ehrh. 78. (13). peploides (l..) Ehrh. 78. Honiggras 562. Hopfen 421. Hordeum Tourn. 604. (6). arenarium (L.) Aschs. 606. eylindricum Murr. 606. distichum L. 604. europaeum (l..) All. 606. hexastichum L. 604. maritimum With. 605, murinum L. 605. nodosum Sm. 605. polystichum Doll 604. e. vulgare Döll 604. ß. hewastychum Döll 604. pratense Huds. 609. ‚Rothiül Lk. 605. secalinum Schreb. 605. ß. maritinuum (Rth.) 605. syWwaticum Huds. 606. villosum Mnch. 6006. REGISTER. Hord. vulgare L. 604. Hottonia Boerh. 377. (8): palustris 377. Huder 359. Hülsenbusch 304. Huflattich 232. Humulus L. 421. Lupulus L. 421. IHundskamille 247. IHundspflaume 134. Hundszunge 345. IHungerblume 46. Hydrocharis L. 445. Morsus ranae L. 445. Ilydrocharitaceae Rich. 444, Hydrochloa aquatica Hartım. 581. distans Hartm. 584. fluitans Hartm. 580, Hydrocotyle Tourn. 190. (9). vulgare L. 190. Hyoseyamus Tourn. 317. (7). agrestis W. et K. 517. niger L. 317. pallidus Kit. 517. Hyoseris minima L. 267. Hypericaceae DC. 91. Hypericum L. 91. (20). dubium Leers 92. humifusum L. 91. montanıum L. 92. perforatum L. 91. quadrangulare Sm. 92. quadrangulum L. 92. tetrapterum Fr. 92. Ilypochoeris L. 270. (21). glabra 270. maculata L. 271. radieata L. 270. Hypopityaceae Kl. 249. Hypopitys glabra DO. 309. multiflora Scop. 303. Jasione L. 290. (8). montana L. 290. ß. litoralis Fr. 290. Iberis nudicaulis L 47. Je länger je lieber 216. Ihrenpries 325. llex IE 304. (7). Aquifolium L. 304, Immersrün 308. Immortelle 255. Impatiens L. 102. (8). Noli tangere L. 102. Intybus praemorsus Fr. 282. Inula L. 236. (21) u. (22). REGISTER. 651 In. Britanniea L. 237. ß. angustifolia Marss. 237. Conyza DO. 237. dysenterica L. 238. Helenium L. 236. Pulicaria L. 237. saliema L. 236. Johannisbeere 188. Johannisbeere, schwarze, 187. Johanniskraut 91. Irdtüffel 319. Iridaceae Juss. 471. Iris L. 471. (4). Pseudacorus 471. Isolepis setacea R. Br. 514. Italienische Pappel 443. Ittnera Najas Gm. 500. Juglandaceae DC. 423. Juglans L. 424. regia L. 424. Juncaceae Bartl. 450. _ Juncaginaceae Rich. 449. Juneus Tourn. 451. (B u. (11). acutiflorus Ichrh. 455. alpinus Vill. 455. arbeulatus L. pr. p. 454. baltieus Willd. 458. bottnicus Whnbg. 458. bufonius L. 457. ß. eongestus (Schousb ) 457. bulbosus Aut. A58. campestris «a. L. 459. capitatus Weig, 456. coenosus Bichen. 458. communis BE. Mey. 451. ce. conglomeratus (1..) 451. ß. elfusus (L.) 451. communis = glaucus E, Mey. 453. eompressus Jacq. 458. ß. Gerardi (Loisl.) 458. 2. sparsiflorus 458. conglomeratus L. 451. conglomeratus Leers et Koch 451. eonsanguineus K. et Z. 458. diffusus Hoppe 453. effuso-glaucus Schnzl, 453. effusus L. 451. ericetorum Poll. 456 filiformis L. 454. fusco-ater Schrb. A455. Gerardi Loisl. 458. glaueus Ehrh. 452. gracilis Roth 456. helodes Lk. 453. inflewus Leers 458. Jamprocarpus Ehrh. 454. June. lampr. . fluitans Koch 455. Leersii Marss. 451. maritimus Lmk. 454. multiflorus Ehrh. 460. nodulosus Whlnb. 455. obtusiflorus Ehrh. 455. pallescens Whinb. 460. pilosus a. L. 459. ranarius Perr. et Song. 457. rigidus Dsf. 454. setifolius Ehrh. 456. silvaticus Reich. 455. squarrosus L. 458. subvertieillatus Wulf. 4506. supinus Mnch. 456. ß. uligimosus (Rth.) 456. -y. fluitans (Lmk.) 456. d. pygmaeus 456. Tenageia Ehrh. 457. triandrus Gouan 456. uliginosus Rth. 456. ustulatus Hpp. 455. Vaillantei Thuill. 458. vernales Ehrh. 459. Juniperus L. 610. communis L. 610. Kalmus 503. Kalwerkropp 209, Kamellen 245. Kamille 245. Kammeras 596. Kanariengras 551. Karde 225. Kartolfel 319. Kattenpoten 255. Kellerhals 409. Kerbel 209. Kiefer 611. Kirsche, saure und süsse, 1514. Klatschrose 25, Klee 114. Kleewer 114. Klette 262. Klöterjakob 354. Knabenkraut 473. Knautia L. 227. (6). arvensis (L.) Coult. 227. ß. integrifolia G. Mey. 22 Knirk 610. Knoblauch 467. Kochia hirsuta Nolte 386. Koeleria Pers. 572. (6). eristata (L.) Pers. 572. glauca (Schk.) DC. 573. ß. lobata Marss. 573. =] 632 Königskerze 320. Körbelrübe 210. Kohl 32. Kohlrabi 32. Kohlrauschia Knth. 70. (13). "prolifera (L.) Knth. 70. Kopfkohl 32. Kopfsalat 277. Korbweide 437. Kornblume 265. Kramsbeere 29. Krauseminze 352. Krauskohl 32. Kresse 49. Kreuzdorn 105. Kreuzkraut 249. Küchenschelle 9, Küdick 31. Kuhblume 19. Labiatae Juss. 349. Lactuca L. 276. (21). muralis (L) Less. 277. sativa L. 277. a. sativa 277. 8. laciniata (Roth) 277. Scariola L. 276. £. angustana (All.) virosa L. 277. [277. virosa Hayne 277. Lärche 612. Läusekraut 333. Laichkraut 489. Lamium 359. (16). album L. 359. amplexicaule L. 360. amplexicaule = purpureum 360. confertum Fr. 360. disseetum With. 360. Galeobdolon Ortz. 561. guestphalicum Weihe 360. incisum Wild. 360. intermedium Fr. 360. purpureum L. 361. purp. 8. hybridum Vil. 360, Lampsana Tourn. 266. (21). communis L. 266. Lappa Tourn. 261. (21). glabra «. et 8. Lmk. 262. major Gaertn. 262. minor (Schk.) DC. 262. offieinalis All. 262. tomentosa Lmk. 262. ß. ealva Fischer 263. Lappula Rupp. 343. (7). Myosotis Mnch. 343. Larbrea aquatica Ser. 83. REGISTER. Larbrea aquatica St. Hil. 85. crassifolia Rehb. 85. uliginosa Rchb. 85. Larix Tourn. 612. (25). decidua Mill. 612. europaea DC. 612. Laserpitium Tourn. 206. (10). prutenicum (L.) 206. Lathraea L. 341. (17). Squamaria 341. Lathyrus L. 129. (20). Lens Petrm. 126. macrorrhizus Wimm. 128. maritimus Big. 129. montanus Bernh. 128. niger Bernh. 128. palustris L. 128. pratensis L. 129. silvester L, 130. vernus Bernh. 127. Lattich 276. Lavandula L. 355. (16). angustifolia Mnch. 355. offieinalis Chaix 355. Spica «. L. 355. vera DC. 355. Lavendel 355. Leberblume 7. Ledum L. 299. (12). palustre L. 299. Lein 101. Leindotter 45- Lemna L. 501. (3) u. (24). gibba L. 502. minor L. 501. polyrrhiza L. 502. trisulea L. 501. Lemnaceae Duby 501. Lens esculenta Mnch. 126. Lentibulariaceae Rich. 370. Leontodon L. 268. (21). auetumnalis L. 268. 3. pratensis (Lk.) 269. corniculatus Aut. 274. erectum Hpp. 275. glaucescens M. B. 275. laevigatus Willd. 274. lividus W. K. 275. palustris Sm. 275. proteiformis Vill. 269. «. hispidus (L.) 269. 3. hastilis (L.) 269. salinus Poll. 275. Taraxacum L. 273. Leonurus L. 366. (16). Cardiaca L. 366. REGISTER, Lepidium L. 48. (3) u. (17). campestre (L) R..Br. 49. didymum L. 51. latifolium L. 50. ruderale L. 49. sativum L. 49. Lepigorum marginatum Koch 17. marginatum Fries 77. marinum Whlb. 77. medium Koch 77. rubrum Whlb. 76. Lepturus R. Br, 603. (6). filiformis (Roth) Trin. 603. incurvatus (L) Trin. 603. Leucanthemum vulgare Lmk. 243. Libanotis Crtz. 200. (9). montana Crtz. 200. vulgaris DC. 200. _ Ligustrum Tourn. 305. (4). vulgare L. 305. Liliaceae DC. 461. Liljeneonfalgen 469. Limnanthemum Gm. 309. (7). nymphaeoides (L.) Ik. 309. peltatum Gm. 310. Limnochloa alpina Drej. 518. caespitosa Rchb. 514. parvula Rehb. 513. paueiflora Wim. 513. Limosella L. 323. (17). aquatica L. 323. Linaceae DC 100 Linagrostis alpina Scop. 518. Linaria Tourn. 330. (17). Elatine (L.) Mill. (331). minor (L.) Dsf. 331. vulgaris Mill. 331. Linde 90. Linjong 295. Linnaea Gron. 216. (17). borealis L. 216. Linse 126. Linum L. 100. (10) u. (19). cathartieum L. 101. usitatissimum L. 100. e. vulgare Schübl. et Mart. 100. ß. erepitans S et M. 101. Liparis Rich. 486. (23). Loeselii (L.) Rich. 486. Lischgras 557. Listera R. Br. 484. (23). cordata (L.) R. Br. 484, ovata (L) R. Br. 484. Lithospermum Tourn. 346. (8). arvense L. 347. offieinale L. 346. 633 Litorella Berg. 381. (24). juncea Berg. 331. lacustris L. 381: uniflora (L.) Aschs. 381. Löffelkraut 43. Löwenzahn 274. Lolium L. 601. (6). arvense Schrad. 602. Boucheanum Knth. 602. compositum Thuill. 602. festucaceum Lk. 590. ttalicum A. br. 602. linicola Sond. 602. multiflorum Lmk. 602. ß. muticum DC. 602. perenne L. 601. e. vulgare Sond. 601. ß. multiflorum Sond. 601. y. tenue (L) 601. remotum Schmk. 602. temulentum L. 602. Lonicera L. 215. (8). Caprifolium L. 216. Perielymenum L. 215 Xylosteum L. 216. Loranthaceae Don. 212. Lorbeerweide 432. Lotus L, 118. (20). cornieulatus L. 118, e. vulgaris 118. ß. tenuifolius 118. major Sm. 119. siliquosus L. 119. tenuifolius Rehb. 118. tenwis Kit. 118. uliginosus Schk. 119, Lungenkraut 345. Lupine 109. Lupinus L. 108. (19). angustifolius L, 109. luteus L. 108. Luteola tinctoria Webb. et Berth. Luzerne 111. [54. Luzula Desf. 459. (11). campestris (L.) DC. 459. erecta Desv. 460, ß. mierantha v. Schl. 460. multiflora (Ehrh) Lej. 460. nigricans Pohl 461. pallescens (Whlnb.) Bess. 460. pilosa (L.) Willd. 459. sudetica (Willd.) Prsl. 461. vernalis Desv. 459. Lychnis alba Mill. 67. dioica L. 67. var. rubra Weig. 67. 634 Lychn. diurna Libth. 67. flos euculi L. 68. Githago Lmk. 68. rvubra P. M. E. 61. vespertina Sibth. 67. Viscaria L. 67. Lyeium L. 319. (7). barbarum L. 319. Lycopsis arvensis L 344. l,ycopus L. 354. (4). europaeus L. 354. Lysimachia L, 374. (8) u. (19). nemorum L. 375. Nummularia L. 375. thyrsiflora L. 374. vulgaris L. 375. Lythraceae Juss. 177. Lythrum L. 177. (14). Salicaria L. 177. Männertreu 191. Mänseklee 115. Majanthemum Web. 469. (7). bifolium (L.) Schm. 469. Convallaria Web, 469. Maiblume 469. Maieran 356. Mais 547. Majorana Mnch. 356. (16). hortensis Mnch. 356. Malachium Fr. 82. (13). aquaticum (L.) Fr. 82. Malaxis Sw. 486. (25). Loeselii Sw. 486. monophyllos Sw. 487. paludosa (L.) Sw. 487. Malus acerba Mer. 167. Malva 87. (19). Alcea L. 87. borealis Wallm. 89. Heninngiü Goldb. 89. moschata L, 87. neglecta Wallr. 88. pusilla With. 89. rotundifolia L. et Aut. 88. silvestris L. 88. vulgaris Fr. 88. Malvaceae R, Br, 86. Mandelweide 435. Marlbloom 235. Marl 580. Marrubium L. 366. (16). vulgare L, 366. Maruta foetida Cass. 246. Massliebe 235. Matricaria L. 244. (22). REGISTER. Matrie. Chamomilla L. 244. inodora L. 245. ß. maritima (L.) 245. y. coronata Marss. 245. maritima (L.) Fr. 245. Parthenium L. 243, Mauerpfeffer 132. Maulbeere, weisse, 422. Medicago L. 111. (20). corymbifera Schm. 112. faleata L. 111. hirsuta All. 112. lupulina L. 111. minima (L. v.) Lmk. 112. rigidula Roth 112. satıva L. 111. Meerkohl 52. Meerrettig 43. Meersenf 51. arvense L. 332, eristatum L. 332. nemorosum L. 332. pratense L. 332. ß- fallax 332. Melandryum Roechl. 67. (13). album (Mill.) Greke 67. noctiflorum Ir. 66. pratense Rochl. 67. siwestre Rochl. 67. Melde 393. Meliea L. 574. (6). coerulea L. 579. nutans L. 575. uniflora Netz 575. Melilotus Tourn. 112. (20). albus Desr. 113. arvensis Wallr. 113. Kochianus Wild. 113. leucantha Koch 113. offieinaks Desr. 113. offieinalis Willd. 112. vulgaris Wild. 113. Melissa Riv, 358. (16). Acinos Benth. 357. Clinopodium Benth. 357. oftieinalis L. 358. Melisse 858. Mentha L. 351. (16). aquatica L. 352. ß- subspicata (Weihe) 352. polymorpha v. minima L. 112. Melampyrum Tour. 331. (17). rubrum (Weig. v.) Greke 67. dentatus (W. et K.) Pers: 115. maerorrhizus (W. et K ) Pers. 112. Petitpierreanus Wild. 113. REGISTER. Menth. aquatica = arvensis 353. «. subaquatica 353. ß. subarvensis 353. arvensis L, 353. citrata Ehrh. 353. erispata Schrad. 353. nemorosa Wild. 351. Patrini Lep. 351. piperita L. 352. sativa L. 353. silvestris L. 551. viridis L. 352. Menyanthes Tourn. 309. (7). nymphoides L. 310. trifoliata L. 309. Mereurialis Tourn. 418. (26). annua L. 418. perennis L. 418. Mespilus monogyna Willd. 166. Oxyacantha Gaertn. 166. Mezereum officinale ©. A. Mey. 409. Mierostylis Lindl. 487. (23). monophylla (1.) Lindl. 487. Milium L. 558. (5). eflusum L. 558. Milzkraut 185. Minze 351. Mistel 213. Moehringia 1. 80. (13). trinervia (L.) Clairv. 80. Möhre 207. Mohrrübe 207. Mohn 24. Molinia 579. (5). altissima Lk. 5°0. aquatica Wib. 581. coerulea (l.) Mnch. 579. 3. arundinacea (Schrk.) 580. fluitans Hartm. 580. silvatica Lk. 580. Monesis Salisb. 301. (13). grandiflora Salisb. 301. uniflora (L.) P. M. E. 301. Monoecotyledones 444. Monotropa L. 303. (11) u. (12). glabra Bermh. 303. Hypophegea Wllr. 303. Hypopitys L. 803. Montia Mich. 178. (4). arvensis Wallr. 179. fontana L. 179. minor Gm. 178. rivularis Gm. 179. Moosbeere 295. Moraceae 421. Morus Tourn. 422. (24). 635 Mor. alba L. 422. Muehlenbergia spica venti Trin. Mümmelken 23. [560, Mutterkraut 243. Myagrum dentatum Wild. 45. panieulatum L. 45. sativum L. 45. Mycelis angulosa Cass. 278. Mygalurus bromoides Lk. 586. caudatus Lk. 586. Myosotis L. 347, (8). arenaria Schrad. 349. arvensis Rehb. 349. arv. ce. versicolor Pers. 349. caespitosa Schultz-St. 347, eollina Rehb. 348. hispida Schl. pat. 348. intermedia Lk. 348. Lappula L. 348. palustris (L. v.) With. 347. scorpioides ß. palustr. L. 347. scorpioides silvatica Ehrh. 348. silvatiea (Ehrh. v.) Hoffm. 349. strieta Lk. 349. versicolor (Pers. v.) Sm. 349. Myosurus Dill. 9. (10) u. (15). minimus Li. 10. Myrica L. 427. Gale L. 49T. Myricaceae Rich. 427. Myriophyllum Vaill. 175. (24). spieatum L. 176. vertieillatum L. 176. «. pinnatifidum Wallr. 176. ß. peetinatum (DE.) 176. Myrrhis bulbosa Spr. 210. temula All. 210. Nachtkerze 173. Nachtschatten 318. Najadaceae Rich. 488. Najas L. 500. (24). intermedia Wolfg. 500. major Roth 500. marina L. 500. monosperma Wild. 500, tetrasperma Wild. 500. Nareissus L. 471. (11). Pseudo-Nareissus L. 471. Nardus L. 607. (4). strieta 1. 607. Narzisse, gelbe, 471. Nasturtium R. Br. 41. (18). amphibium R. Br. 42. aquaticum (L.) Whlnb. 41. Armoracia Ir. 48. 636 REGISTER. Nast. fontanum Aschs. 41. Öleaceae Lndl. 304. offieinale R. Br. 41. Onagraceae Juss. 169. palustre DO. 42. Önobrycehis Tourn. 132. (20). silvestre (L.) R. Br. 41. sativa Lam. 132 Naumburgia guttata Mnch. 574. vicjaefolia Scop. 132. thyrsiflora Rehb. 574. Önonis L. 109. (19). Nelke 71. altissima Lam. 110, Nelkenwurz 137. arvensis L 110. Nenuphur luteum Hayne 28. campestris K. et Z. 109. Neottia L. 483. (23). foetens Al, 110. cordata Rich. 484. hireina Jaeg. 110. Nidus avis (L.) Rich. 483. procurrens Wallr. 109. ovata Bl. et F. 484. repens L. 109. repens Sw. 485. ß. mitis (Gm.) 109. Neottiaium Nidus avis v. Schl. 483. spinosa L. 109. Nepeta L. 358. (16). Önopordon Vaill. 261. (21). Cataria L. 358. Acanthium L. 261. Glechoma Benth. 359. Ophioscorodon ursinum Wallr. 465. Neslea paniculata Desv. 45. Ophiurus fiiformis R. et Sch. 603. Nessel 419. Ophrys L. 477. (23). Nettel 419. cordata L. 484. Nieotiana L. 317. (7). corallorrhiza L. 485. rustica L. 317. insectifera «. myodes L. 417. Nöt 426. Loeselii L. 486. Nuphar Sm. 22. (15). monophyllos L. 487. intermedium Led. 23. Monorchis L. 479. luteum (L.) Sm. 22. muscifera Huds 477. pumilum (Tim. v.) DC. 23. myodes Jacgq. 417. ß. intermedium (Led,) 23. Nidus avis L. 483. Nymphaea L. 22. (15). ovata L. 484. alba L. 2. paludosa L. 487. lutea L. 23. Oplismenus erus galli Knth. 549. var. pumila Tim. 23. Oporina auctumnalis Don 269. minima Sm. 23. Orchidaceae Juss. 472. Nymphaeaceae DC. 22. Orchis L. 473. (23). angustifolia W. et Gr. 416. Obione Gaertn. 392. (24). aphylla Schm. 480. peduneulata (L.) Moq. 392. bifolia L. 418. Ochsenzunge 344. einerea Schrk. 474. Odermennig 163. conopsea L. 478. Odontites Riv. 336 (17): fusca Jacg. 474. litoralis Fr. 337. incarnata L. 476: verna Drej. 337. ß. ochroleuca Wüstn. 476. verna Kehb. 356. latifolia L_ 476. vulgaris Mnch. 336. laxiflora Lmk. 476. Oenanthe L. 198. (9). laxiflora B. palustris Koch 475. aquatica (L.) Lmk. 199, maculata L. 477. fistulosa L. 198. majalis Rehb. 476. Lachenalii Gm. 199. mascula L. 475. megapolitana Weilld. 199. militaris L. 474. Phellandrium Lmk. 199. montana Schm, 479. rhenana DO. 19. Morio L. 475. Oenothera L. 173. (12). palustris Jaeg. 475. biennis L. 174. purpurea Huds. 474. Oglifa arvensis Cass. 253. Rivini Gouan 474. minima kehb. fil. 253. Oreoselinum legitimum M. B. 203. REGISTER. Origanum L. 255. (16). Majorana L. 256. vulgare L. 255. Örmenis mixta (L.) DC. 247. Ornithogalum L. 462. (11). arvense Pers 463. luteum L. 464. minimum L. 464. pratense Pers. 463, silvaticum Pers. 464. spathaceum Hayne 463. stenopetalum Ir. 463. Sternbergiüt Hoppe 464. umbellatum L. 462. vıllosum M. B, 463. Ormithopus L. 151. (20). perpusillus L. 131. roseus Dnf. 132. sativus Brot. 132. ÖOrobanchaceae Rich, 338. Orobanche L. 338. (17). caryophyllacea Sm, 338. Cirsü Fr. 540. elatior Sutt. 340. Epithymum DC. 339. Galii Dub. 338. major L. 340 Mathesii v. Schl. 340. pallidiflora W. et Gr. 540. sparsiflora Wallr. 339. stigmatodes Wim. 340. Orobus Tourn. 127. (20). maritimus (L.) Rehb, 129. niger L. 128. paluster (L.) Rehb. 128. ß- tenuifolius Mey. 128. pratensis (L.) Döll. 129. tenurfolius Rth. 128 tuberosus L. 128. ß. linifolius (Reich.) 128. vernus L. 127. Orthosporum bonus Henricus Nees rubrum Nces 3%. [391. Österluzei 411. Oxalidaceae DC. 102. Oxalis L. 103 (13) u. (19). Acetosella L. 103. strieta L. 108. Oxyeoecus Tourn. 295. (12). palustris Pers. 295. Päpemünt 352. Fadus avium Mill. 134. Panicum L. 548. (5). crus Galli L. 549. «. brevisetum Döll 549. 637 Pan, e. G. £. longisetum Döll 549. filiforme Greke 548. glabrum Gaud. 548. glauceum L. 550. humifusum (Rich.) Knth. 548. lineare Krock. 548. miliaceum IL. 549, sanguinale L. 548. vertieillatum L. 550. viride L. 550, Papaver Tourn. 24. (15). Argemone L. 24. dubium L. 25. Rhoeas L. 25. somniferum L. 25. Papaveraceae DO. 24. Papilionaceae L. 105. Pappel 442. Parietaria Tourn 419. (7). erecta M. ei K. 420. offieinalis L. 420. Paris L. 470. (12). quadrifolius L. 470. Parnassia Tourn. 61. (10). palustris L. 61. Paronychiaceae St. Hil. 179. Paspalum ambiguum DC. 548. sanguinale Lmk. 548. Pastinaca Tourn. 204, (9). sativa L. 205. Pastinak 68. Pedieularis Tourn. 333. (17). palustris L. 333. Sceptrum Carolinum 333. silvatica L. 333 Pennisetum glaucum R. br. 550. verticeillatum R. Dr. 550. viride R. Br. 550. Peplis L. 178. (10). Portula 178. Petasites Tourn. 232. (21) u. (22). albus (L.) Gaertn. 232. offieinalis Mnch. 232. spurius Rchb. 233. tomentosus (Ehrh.) DC. 235. vulgaris Desf. 232. Petersilie 193. Petroselinum Hoffm. 193. (9). sativum Hoffm. 193. Peucedanum L. 203. (10). Oreoselinum (L.) Mnch. 203. palustre Mnch. 204. Pfefferminze 352. Pfeilkraut 448. Pflaume 134. Phalangium Liliago Schreb. 461. 638 Phal. ramosum Lmk. 462. Phalaris L. 551. (5). arundinacea L. 51. canariensis L. 551. phleoides L. 597. piecta L. 551. Phaseolus L. 130. (20). multiflorus Lam. 130. ß. ceoceineus (L.) 130. nanus L 130. vulgaris L. 150. «. communis 130. ß. nanus (L.) 130. vulgaris var. coccineus L.. 150. Phellandrium aquaticum L. 199. Phleum L. 556. (5). arenarium L. 557. Boehmeri Wib. 557 ß. interruptum Zabel 557. phalaroides Koel. 557. pratense L. 556. 3. nodosum (L.) 556. y. macrochaetum Döll 556. Phoenixopus muralis Koch 278. Phragmites communis Trin. 565. Phyteuma L. 290. (8). spieatum L. 290. Picea Lk. 612. (25). excelsa (lL,mk.) Lk. 612. vulgaris Lk. 612. Pieris L. 269. (21). hieracioides L. 269. Pimpinella L. 195. (9). glabra Rost. et Schm. 196. magna L. 196. Saxifraga L. 195. «. major Wallr. 195. 3. alpestris Wallr. 195. y. hircina Leers. 195. d. nigra (Willd.) 196. Pinguieula Tourm. 370. (4). vulearis L. 370. Pinus Tourn. 610. (25). Abies Du Roi 611. Abies L. 612. excelsa Lmk. 612. Darix 1. 612: pectinata Lmk. 611. Picea L. 611. Picea Du Roi 612. silvestris L. 611. Pirola Tourn. 300. (12). asarifolia Rad. 300. chlorantha Sw. 300. media Hayne 300. media Sw. 301. | REGISTER. Pir. minor L. 301. rosea Sm. 301. rotundifolia L. 300. secunda L. 302 umbellata L. 302. uniflora L. 301. Pirus L. 167. (14). acerba DC. 167. aucuparia (L.) Gaertn 168. eommunis L. 167. Cydonia L. 168. Malus L. 167. a. acerba (Mer.) 167. P- mitis Wallr. 167. seandiea (L. v.) Bab. 168. torminalis (L.) Ehrh. 167. Pisum Tourn. 127. (20). arvense L. 127. maritimum L. 129. sativum L. 127. Plantaginaceae Juss. 381. Plantago L. 382. (7). Coronopus L. 383. ß. tenuifolia 383. y. integrata Godr. 383. lanceolata L. 382. ß. dubia (Lilj.) 382. lanceolata y. lanuginosa Koch lanata Portschl. 382. [382. major L. 382. maritima L. 883. ß. dentata (Rth.) 383. media L. 382. ß. longifolia G. Mey. 382. unıflora L. 381. Platanthera Rich. 478. (23). bifolia (L.) Rehb. 478. chlorantha Cust. 479. montana (Schm.) Rehb. fil. 479. solstitialis v. Bönn. 478. Wanckelüi Rchb. fü. 479. Plumme 154. Plumbaginaceae Juss. 378. Poa %.976..(3) airoides Koel. 581. altissima Mnch. 581. annua L. 576. aquatica L. 581. compressa L. 578. ß. Langeana (Rehb,) 578. cristata L. 572. distans L. 584. decumbens Scop. 573. fertilis Host. 577. glauca Schk. 573. maritima Huds. 584. Poa nemoralis L. 577. «@. vulgaris Gaud. 977. ß. rigidula Koch 977. palustris Roth 577. pratensis L. 578. ae. vulgaris Döll 578. ß. anceps Gaud, 578. y. humilis (Ehrh.) 578. d. angustifolia (L.) 978. procumbens Curt. 585. rupestris With 585. salina Poll. 584. serotina Ehrl. D7T. silvatica Poll. 59%. trinervata Ehrh. 591. trivialis L. 579. Pöppelkäs 88. Polygala L. 62. (19). amara L, 63. e. austriaca (Crtz.) 63. uliginosa Rehb. 63. vulgaris L. 62. Polygalaceae Juss. 62. Polygonaceae Juss. 398. Polygonatum Tourn. 468. (11). anceps Mnch. 468. multiflorum (L.) All. 468. offieinale All. 468. vulgare Dsf. 468. Polygonum L. 403. (12). amphibium L. 404. «. natans Mnch. 404. ß. terrestre Leers 404, angustifolium Roth 406. aviculare L. 406. 3. triviale Rehb. 406. y. neglectum Bess. 406. d. polyenemum Rehb. 406. Bistorta L. 404. z Brauniü Bl, et F. 406. Convolvulus L. 407. dubium Stein 405. dumetorum L. 407. Fagopyrum L. 407. hybridum Chaub. 406. Hydropiper L. 405. REGISTER. 639 Hydropiperi- Persicaria Meisn. lapathifolium L. 404. 3. nodosum (Pers.) 404. - y. incanum (Schmidt) 404. laxiflorum Weihe 406. minus Huds. 406. ?. elatum 406. mite Schrank. 4u5. Persicaria L. 405. tataricum L. 408. [406. Pomariae Lindl. 169. Populus Tourn. 442. alba L. 442. alba = tremula 442. canescens Sm. 445. hybrida M. B. 443. italica Mnch. 443. nigra L. 445. nivea Willd. 442. pyramidalis Roz 443. tremula L. 443. Porrei 468. Porst 299. Portulacaceae Juss. 178. Post 299. Potamogeton L. 489. (7). acutifolius Lk. 493. alpinus Balb. 489. $. spathulatus Marss. 490. y. obseurus (DC.) 490. d. lacustris Marss. 490. caespitosus Nolte 495. complanatum Welld. 493. compressus DC. 494. compressus L. 495. compressum Roth 494. compressus Sm. 494. cornutum Prsl. 491. erispus L. 493. curvifolius Hartm. 492. decipiens Nolte 491. fascteulatus Wolfg. 496. filiformis Pers. 496. flexicaulis Deth. 490. gramineus L. 492. «. graminifolius Fr, 492. ß- heterophyllus Fr. 492. y. terrestris G. Mey. 492, interruptus Kit. 4906. laticaule Whlnb. 494. lucens L. 491. ß. acuminatus (Schuhm.) 491. lucens X perfoliatus 491. marinus L. 496. monogynus Gay 495. mucronatus Schrad. 494. natans L. 489. nitens Web. 492. obscurum DO. 490. obtusifolius M. et K. 494. obtusus Du COroz 49%. Oederi G. Mey. 494. peetinatus L. 496. ß. seoparius Wallr. 496. perfoliatus L. 491. praelongus Wulf. 490. 640 Pot. Proteus d. curvifolius Cham. ce. heterophyllus Cham. 492. [492. pusillus L. 495. ß- tenuissimus M. et K. 495. pusillus «. major Koch 494. rufescens Schrad. 459. rutilus Wolfg. 495. semipellucidus Koch et Z. 489. setaceum Schuhm. 496. trichoides Cham. 495. tuberculatus Guep. 495. zosterifokus Schuhm. 493. Potentilla L. 156. (15). Anserina L. 157. @. vulgaris Hayne 157. ß. sericea Hayne 157. y. viridis Koch 157. argentea L. 158. ß. disseeta Wallr. 158. Comarum Nestl. 156. mixta Nolte 160. nemoralis Nestl. 160. opaca L. 158. palustris Scop. 156. procumbens Sibth. 160. «. vulgaris 160. ß. mixta (Nolte) 160. procumbenti-reptans G. Mey. 160. recta L. 157. reptans L. 159. silvestris Neck. 159. supina L. 156, Tormentilla (Crtz.) Scop. 159. «. vulgaris 159. ß. fallax Marss. 159. verna L. 158. Poterium Sanguisorba L. 165. Preisselbeere 295. Prenanthes muralis L. 278. Primel 374. Primula L. 373. (8). elatior (L. v.) Jacg. 374. farinosa L. 373. offieinalis (L. v.) Jacq. 373, veris a. officin. L. 373. ß. elatior L. 374. Primulaceae Vent. 372. Prunella L. 367. (16). vulgaris L. 367. ß. parvitlora (Poir.) 367. Prunus L. 133. (14). avium L. 134. Cerasus L. 134. domestica L. 134. insititia L. 133. Padus L. 134. REGISTER. Prun. spinosa L. 133. ß. coaetanea W. et Gr. 133. y. stencpetala Marss. 133. Psamma arenaria R. et S. 569. baltica R. et S. 569. Psilonema ©. A. Mey. 46. (17) u (18). calyeinum (L.) Mey. 46. Ptarmica vulgaris DC. 248. Puccinellia distans Parl. 584. Pulicaria Gaertn. 237. (22). dysenterica (L.) Gaertn. 238. prostrata Aschs. 237. vulgaris Gaertn. 237. Pulmonaria Tourn. 345. (8). affınis Jord. 345. angustifolia L. 346. azurea Bess. 346. grandiflora Rostk. et Schm. 345. offieinalis L. 345. ß. maculosa Hayn. 345. saccharata Koch 345. Pulsatilla Tourn. 8. (15). pratensis (L.) Mill. 9. vernalis (L.) Mill. 8. vulgaris Mill 9. ß laciniata Bognh. 9. Pycereus flavescens Rehb. 508. Pyrethrum inodorum Sm. 245. maritimum Sm. 245. Parthenium Sm. 243. Pyrola vide Pirola. Pyrus vide Pirus. Quecke 600. Quendel 357. Quercus Tourn. 425. (25). pedunculata Ehrh. 425. Robur L. 425. sessiliflora Sm. 426. sessiis Ehrh. 426. Quitsche 168. Quitte 168. Radel 68. Radicula lancifolia Mnch. 42. palustris Mnch. 42. pinnata Mnch. 42. Radieschen 53. Radiola Dill 101. (7) u. (19). linoides Rth. 101. Millegrana Sm. 101. multiflora Aschs. 101. Rainfarn 243. Ramischia Opiz. 302. (12). secunda (L.) Greke 302. secundiflora Opiz 302. Ranunculaceae Juss 5. Ranunculus L. 10. (15). acer L. 16. aquatilis L. 10, «. natans 10. 1. truneatus Koch 10. 2. quinquelobus Koch 10, ß. terrestris 10. arvensis L. 18. auricomus L. 16. Baudotii Godr. 13. «. natans Marss. 13. ß. Godronii Marss. 13. y. marinus (Fr.) 14. d. terrestris Godr. 14. submersus Godr. 14. bulbosus L. 17. caespitosus Thuill. 11. captllaceus Thuill. 11. eircinatus Sibth 13. divaricatus Schrnk. 12. Drouetü Schultz 12. Ficaria L. 16. Flammula L. 15. ß. radicans Nolte 15. fluitans Lam. 14. fluviatilis Web. 14. heterophyllus Web. 11. hirsutus Qurt. 18. lanuginosus L. 16. Lingua L. 15. minutus Döll 11, Myosurus Afz. 10. panthotrix Bert. 11. paueistamineus Tsch. 11. «. Petiveri (Koch) 11. £. fluitans (Godr.) 12. y. Drouetii (Schultz) 12. d. terrestris Godr. 12. peltatus Schrnk. 11. peucedanifolius Al. 14. Philonotis Ehrh. 18. polyanthemos L. 17. repens L. 17. reptans L. 15. sardous Crtz. 18. sceleratus 1,. 18. stagnatilis Wallr. 13. trichophyllus Chaix 11. trichophyllus Godr. 11. Raphanistrum Tourn. 52. (18). arvense (All.) Wallr. 52. Lampsana Gaertn. 52 silvestre Aschs. 52. Raphanus Tourn. 53. (18). Raphanistrum L. 52, REGISTER. 641 Raphan. sativus L 53. «a. niger DU. 53. ß. Radiola (Pers) 53. Rapistrum arvense All. 52. paniculatum Gaertn. 45. Raps 33. Rapunzel 223. Rauhhafer 571. Raygras, engl., 602. R italien. 602. Reiherschnabel 99. Reseda L. 54. (14). lutea L 54. Luteola L. 54. Resedaceae DC. 53. Rettich 53. Rhamnaceae Juss. 104. Rhanmus L, 105. (8). cathartiea L. 105. Frangula L, 105. Rhinanthus Orista galli «. L. 335. Crista galli ß. L. 334. major Ehrh. 334. minor Ehrh. 355. Rhodoraceae Kl. 298. Rhynchospora Vahl 509. (4). alba (L.) Vahl 509. fusca (L.) R. et S. 510. Rhytispermum arvense Lk. 347. Ribes L. 181. (8). alpinum L. 187. Grossularia L. 186. «. glanduloso-setosum Koch 186. 8. Uva erispa (L.) 186, y. reclimnatum (L.) 186. nigrum L. 187. rubrum L. 187 «. genuinum 187. ß. silvestre M, et K. 187. Rispenhafer 570. Rittersporn 20. Robertium vulgare Pie. 99, Robinia L. 120. (20). Pseudacacia L. 120. Roggen 601. Rohr 565. Rohrkolben 504. Roripa Scop. 42. (17) u. (18). amphibia L. (Bess.) 42. Armorareia (1) Marss. 43. palustris (Leyss.) Rehb. 42. silvestris Rchb. 22. Rosa Tourn. 161. (14). canina L. 161. ea. vulgaris Koch 161. ö. dumetorum (Thuill.) 161. 41 642 Rosa inodora Fries 162. Kluckü W. et Gr. 162. rubiginosa L. 162. sepium Thuill. 161. tomentosa Sm. 162. ß. glandulosa 162. Rosaceae Juss. 135. Rose 161. Rosskastanie 94. Rothbuche 612, Rother Klee 114. Rothtanne 612. Rotboellia erecta Savi 603. filiformis Rth. 603. Rubiaceae DOC. 217. Rubus L. 138. (14). affinis W. et N. 141. Bellardi W. et N. 148. ß: ferox Marss. 148. Betekei Marss 148. caesius L. 153. a. agrestis W. et N. 153. ß. umbrosus Rehb. 1593. y. lobatus 1593. candicans Weih. 142. Chamaemorus L. 154. coarctatus Ph. Müll. 142. cordifolius W. et N. 148. corylifolius Arrh. 151. corylifolius Sm. 149. a. glabratus Weihe 149. >. tomentosus W. et N. 149. 3. Wahlbergii (Arrh.) 149. ß. aciculatus Marss, 149. disceolor Arrh. 143. dumetorum Weihe 149. fastigiatus W. et N. 141. fruticosus L. 141. «. plicatus (W. et N.) 141. 8. affinis (W. et N.) 141. fruticosus W. et N. 142. glandulosus Arrh. et Aut. 148. hybridus Vil.? 148. Idaeus L. 139. 3. denudatus Müll. 159. y. spinulosus Müll. 139. d. trifoliatus (Bell Salt.) 139. macranthelos Marss. 147, maximus Marss. 151. Münteri Marss. 144. nemorosus Aut. 149. nemorosus Hayne 152. nitidus W. et N. 142. plicatus W. et N. 141. Radula W. et N. 146. ß. umbrosus Marss. 146. REGISTER. tub. rhamnifolius W. et N. 143. saxatilis L. 154. Sprengelii W. et N. 146. subereetus And. 140. ß. polyacanthus Marss. 140. y. mitis Arrh. 140. thyrsiflorus Detcke 148. thyrsoideus Wimm. 142. ß. umbrosus Marss. 142. villieaulis Koel 143. . ß. umbrosus Marss. 143. vulgaris W. et N. 145. Wahlbergiüi Arrh. 150. Ruchgras 552. Rübe 33. Rübsen 33. Rüster 423. Rumex L. 399. (11). Acetosa Bert. 403. Acetosa L. 403. Acetosella L. 403. acutus Fr. 401. acutus Sm. 401. aquatieus L. 403. aquaticus Sm. 402. aureus With. 399. conglomeratus Murr. 401. erispus L. 402. erispus = obtusifolius 400. cristatus Wallr. 401. Friesüi Gren. et Godr. 400. hispaniecus Koch 403. Hydrolapathum Huds. 402. limosus Thuill. 399. maritimus L. 399. Nemolapathum Ehrh. 401. Nemolapathum Wallr. 401. nemorosus Schrad. 401. obtusifolius L. 400. Oxylapathum Br. et Rtzb. 401. palustris Sm. 399. Patientia L. 402. pratensis M. et K. 401. Pseudoacetosa Bert. 403. sanguineus L. 401. «. viridis (Sm.) 401. siwestris Wallr. 400. Runkelrübe 387. Ruppia L, 497. (3). maritima Koch 497. marttima L. 497 u. 498. rostellata Koch 498. ß. brachypus (Gay) 498. spiralis Dum. 497. Ruprechtskraut 99. REGISTER. 643 Sabulina viscosa Rehb. 79. Sal. polyandra Schrnk. 432. Sagina L. 73. (7) u. (13). pomeranica Willd. 436. apetala L. 74. praecox Hoppe 455. ß. eiliata (Fr.) 74. purpurea L. 436. depressa Schultz 74. repens L. 440. maritima Don 74. e. vulgaris 440. nodosa (L.) Bartl. 75. | 3. Finnmarchica (Koch) 440. 8 glandulosa (Bess.) 75. y. argentea (Sm.) 440. patula Jord. 74. d, leiocarpa Mey 441. procumbens L 73. &. lanceolata 441. strieta Fr. 74. & rosmarinifolia (Koch) 441. Sagittaria L. 447. (24). repens < viminalis 441. sagittifolia 1. 447. rosmarinifolia Koch 441. Sahlweide 439. Russeliana Sm. 434. Salat 977. viminalis L. 437. Salicaceae Rich. 431. 8. tenuifolia Kern. 437. Salicornia Tourn. 386 (3) u. (4). viridis Fr. 434. herbacea L. 386. Salsola L. 385. (8). Salix Tourn. 431. Kali L. 386. acutifolia Willd. 436. «. vulgaris Koch 386. alba L 433. ß. Tragus (L.) 386. ß. argentea 433. Salvia L. 354. (4). y. coerulea (Sm.) 433. pratensis L_ 354. d. vitellina (L,) 433. Salwei 354. alba = pentandra «. subalba 434. | Sambucus Tourn. 214. (10). ambigua Ehrh. 440. Ebulum L. 214. amygdalina L. 434. nigra L, 215. «. discolor Koch 435. Samolus Tourn. 3877. (8). ß. triandra (1) 435. Valerandi L. 377. angustifolia Fr. 441, Sandhafer 571. aurita 1. 439. Sanguisorba L. 165. (7), (19 u. (24). ß. orbieulata Mey. 439. minor Scop. 165. y. uliginosa (Willd.) 439. offieinalis L. 165. aurita = repens 440. Sanicula Tourn. 191. (9). «. subaurita 440. europaea L. 191. $. subrepens 440. Sanikel 191. babylonica L. 434. Saponaria L. 68. (13). Caprea L. 438. noctiflora Fl. 66. ß. eordifolia Lasch 439. offieimalis I. 69. y. oblongata Sond. 439 Vaccaria L. 69. d. parvifolia Rehb. 439. Sarothamnus Wimm. 107. (19). cinerea L. 438. scoparius (L.) Koch 107. 8. angustifolia Döll 438. vulgaris Wimm. 108. cuspidata Schultz 433. Satyrium Epipogium L. 480. daphnoides Vill. 435. repens L. 485. «a. pedicellata Marss, 455. Saubohne 126. fragilis L. 432. Sauerampfer 409. fragilis-alba Wimm. et Kr. 434. | Sauerklee 103. fragilis = pentandra 432. Savoyerkohl 32. subpentandra 432. Saxifraga L. 184. (13). Friesii Kern. 455. granulata L. 185. inceubaea Fr. 440. Hirculus L. 184. monandra Hoffm. 437. tridactylites 184. palustris Host. 434. Saxifragaceae Vent. 183, pentandra L. 431. Scabiosa L. 226. (6). plicata Fr. 440. arvensis L. 227. 41* 644 REGISTER, Seab. Columbaria L. 226. Succeisa L. 226. Scandix L. 208. (9). Anthriseus L. 209. Cerefolium L. 209. Pecten Veneris L. 208. Schaafgarbe 248. Scharte 264. Schedonorus asper Fr. 591. elatior P. B. 589. inermis P. B. 592. pratensis P. B 589. siwatieus P. B. 591. sterilis Fr. 592. tectorum Fr. 593. Scheuchzeria L. 449. (11). palustris L. 449. . Schierline 211. Schlehe 133. Schminkbohne 130. Schneckenklee 111. Schneeball 215. Schneeglöckchen 471. Schoberia maritima C. Mey. 385. Schöllkraut 26. Schoenus L. 508. (4). albus L. 509. compressus L. 507. ferrugineus L. 508. fusceus L. 510. Mariscus L. 510. nigricans 1. 508. rufus Huds. 518. Schollera Oxycoccus Rth. 295. Schwaden 581. Schwalbenwurz 307. Schwarzpappel 443. Schwarzer Senf 33. Schwarzwurz 344. Schwulstkrut 249, Scirpidium aciculare Nees 512. Scirpus Tourn. 512. (4). acieularis L. 512. Baeothryon Ehrh. 513. caespitosus L. 514. campestris Rth. 513. Carieis Retz. 517. compressus (L.) Pers. 517. glaucus Sm. 515. humilis Wallr. 513. lacustris L. 515. maritimus L. 516. ß. macrostachys (Willd.) 516. y. compactus (Hoffm.) 516. d. monostachys Sond. 516. nanus Spr. 513. Seirp. palustris L. 511. parvulus R, et Sch. 513. paueiflorus Lightf. 513. pungens Vahl 515. ß. monostachys Sond. 516. radicans Schk. 517. Rothii Hoppe 516. rufus (Huds.) Schrad, 518. setaceus L. 514. silvaticus L 517. Tabernaemontani Gm. 515. uniglumis Lk. 511. Scleranthaceae Lk. 180. Scleranthus L. 180. (13). annuus L. 180. perennis L. 181. Selerochloa procumbens P. B. 585. Seolochloa festucacea Lk. 574. Scorodonia heteromalla Mnch. 368. Sceorzonera L. 272. (21). humilis L. 272. ß. latifolia 272. y. angustifolia 272, purpurea L. 273. Scrophularia Tourn, 322. (17). alata Aschrs. 523. aquatica Aut. 323. Ehrharti Stev. 323. nodosa L. 322. Scrophulariaceae R. Br. 319. Scutellaria L. 366. (16). galerieulata L. 367. -?. pubescens Benth. 367. Secale L. 601. (6). cereale L. 601. Sedum L. 181. (13). acre L. 182. «. genuinum Godr. 182. 8 sexangulare Godr. 182. boloniense Loisl. 182. maximum Sut. 181. mite Aschrs. 132. rupestre L. 183. 3. reflexum (L.) 183. sexangulare L ? 182. Telephium L, 181. Seedang 500. Seedorn 410. Seegras 500. Seekohl 52. Seerose 2. Segge 520. Seidelbast 409. Seifenkraut 69. Selinum L. 201. (10). Carvifolia L. 201. REGISTER. Selin. lineare Schuhm. 201. palustre L. 204. silvestre L.? 201. Sellerie 193. Sempervivum L. 185. (14). teetorum L. 183. Senebiera Coronopus Poir. 50. didyma Pers. 51. pinnatifida DC. 51. Senecio L. 248. (21) u. (22). barbareae follis Krock. 250. erraticus Bert. 250. floseulosus Jord. 250. flwviatilis Wallr. 251. Jacobaea L. 250 ß. discoideus W. et Gr, 250. paluster (L.) DC. 251. sarracenieus L. 251. silvaticus L. 249. vernalis W. et K. 249. viscosus L. 249. vulgaris L. 248. Senf 32. Serapias grandiflora Scop. 481. Helleborine «. latif. L. 432. n. palustr. L. 485. var, rubiginosa Ortz. 482. „ varians Crtz. 482. „ viridans Ortz. 482. Lonchophyllum L. fil. 481. longifolia L. 483. palustris Scop. 483. rubra Scop. 481. Xiphophyllum L. fil. 481. Serradella 132. Serrafalcus arvensis Godr. 59. mollis Farl. 594. secalinus Godr. 593. Serratula L. 264. (21). arvensis L. 260. complanata Schwgg. 260. tinetoria L. 264. 8. integrifolia 264 Seseli Libanotis Koch 200. venosum Hoffm. 201. Setaria P. B. 549. (5). glauca (L.) P. B. 550. verticillata (L.) P. B. 550. viridis (L.) P. B. 550. Sherardia Dill. 217. (6). arvensis L, 217. Sieglingia Bernh. 573. (6). deeumbens (L.) Bernh. 573. Silberpappel 442. Silberweide 433. Silenaceae DC. 63. Silene L. 64. (13). gallica L. 64. inflata (Salisb.) Sm. 66. infracta W. et K. 65. noctiflora L. 66. nutans L. 65. ß. glabra Schk. 65. Ötites (L.) Sm. 65. venosa Aschrs. 66. viscosa (L.) Pers. 66. Sinapis Tourn. 31. (18). alba L. 32. arvensis L. 31. ß. orientalis (Murr.) 31. nigra L. 33. Sinngrün 308. Siphonandraceae Kl. 193. Sison Podagraria Spr. 195. Sisymbrium L. 36. (18). Alliaria Scop. 37. amphibium L. 42. arenosum L. 38. murale L. 34. Nasturtium aquat. L. 41. offieinale (L.) Scop. 36. palustre Leyss. 42. silvestre L. 42. Sophia L. 36. tenuifolium L. 34. Thalianum Gay et Monn. 37. Sium (L.) 197. (9). angustifolium L. 196. Falcaria L. 19. inundatum L. 194. latifolium L. 197. Smilacina bifolia Dsf. 469. Solanaceae Juss. 316. Solanum L. 318. (7). Dulcamara L. 318. ß. marinum Bab. 318. humile Bernh. 318. litorale Raab. 319. nigrum L. 318. «@. melanocarpum 318. ß. ehlorecarpum (Spenn.) 318. y. miniatum (Bernh.) 318. tuberosum L. 319. Solidago L. 234. (22). Virga aurea L. 234. Sommerlinde 90. Sominerspinat 392. Sonchus L. 278. (21). arvensis L. 279. «a. vulgaris 279. ß. intermedius Brückn. 279. y. integrifolius fl. dan. 279. 646 Sonch. arv. var. laevipes Koch 279. asper All. 278. fallax Wallr. 278. maritimus L. 279. oleraceus L. 278. paluster L. 279. uliginosus M. B. 279. | Sonnenthau 60. | Sorbus aucuparia L. 168. torminalis Ortz. 167. Sparganium Tourn. 505. (24). erectum L. «. u. ß. DUB u. 506. minimum Fr. 506. natans Aut. 506. ramosum Huds. 505. simplex Huds 506. ß. fluitans Gren. 506. Spargel 470. Spark 76. Spartium scoparium L. 108. Spergella nodosa Rehb. 75. Spergula L. 75. (10) u. (13). arvensis L. 75. «. sativa (Bönn.) 75. ß. vulgaris (Bönn.) 75. y. maxima (Weihe) 75. Morisoniti Bor. 76. nodosa L. 75. pentandra Koch 76. vernalis Willd. 76. Spergularia Pers. 76. (13). campestris Aschrs. 76. halophila Marss. 77. «. marina L. 77. 3. heterosperma Fnzl. 77. y. media (L.) 77. 1. mierantha 77. 2. macrantha 77. marina Griseb. 77. media Griseb. 77. wubra (L.) Prsl. 76. salina Prsl. 77. Spillbaum 104. Spinacia Tourn. 391. glabra Mill. 391. inermis Mnch. 391. oleracea L. 391. spinosa Mnch. 591. Spinat 391. Spiraea L. 135. (14). Filipendula L. 136. Ulmaria L. 139. e. glauca (Schultz) 136. 3. denudata (Prsl.) 156. Spirodela polyrrhiza Schleid. 502. Spitz-Ahorn 95. REGISTER. Spitzklette 239. Spörgel 76. Stachelbeere 187. Stachys L. 363. (16). ambigua Sm. 364. arvensis L. 364. Betonica Benth. 365. palustris L. 369. palustris = silvatica 363. «. subpalustris 363. recta L. 364. silvatica L. 363. Statice L. 380. (10). Armeria elongata Hoffm. 379. Behen Drej. 380. Limonium L. 380. maritima Mil. 579. Pseudo-Limonium Rchb. 380. rariflora Drej. 380. Stechapfel 316. Stechpalme 304. Steinbrech 184. Steineiche 426. Steinklee 112. Steinsame 347. Stellaria L. 83. (10) u. (13). Alsine Reich. 85. aquatica Poll. 85. crassifolia Ehrh. 85. «. latifolia 85. ß. angustifolia 85. glauca With. 84. e. latifolia 84. ß. angustifolia 84. graminea L. 84. Holostea L. 84. media (L.) Cyrill. 83. ß. neglecta (Weihe) 83. nemorum L. 83. palustris Retz 34. uliginosa Murr. 85. Stichelbeer 187. Stiefmütterchen 60. Stieleiche 426. Storchschnabel 95. Strandhafer 563. Stratiotes L. 444. aloides L 444. Streblidia ferruginea Lk. 509. Sturmia Loeseliü Rehb. 486. Suaeda Forsk. 385. (9). maritima (L.) Dum. 385. Suceisa M. et K. 226. (6). praemorsa Aschrs. 226. pratensis Mnch. 226. Sweertia L. 310. (8). REGISTER. Sweert. perennis L. 310. Symphytum L. 344. (8). offieinale L. 344. Synanthereae Bich. 228. Syntherisma glabrum Schrad. 548. vulgare Schrad. 548. Syringa L. 305. (4). vulgaris L_ 305. Taback 317. Täschelkraut 48 Tanacetum Tourn. 242. (22). Leucanthemum (L.) Schultz 243. ß. aurieulatum (Pet.) 243. Parthenium (L,) Schultz 243. vulgare L. 242. Taraxacum Juss. 275. 22). dens lconis Dsf. 275. caucasicum DC. 275. glaucescens (M. B.) 275. erythrospermum Andrz. 274. offieinale Web. 273. «. genuinum Koch 273. ß. laevigatum (Willd.) 274. paludosum (Scop.) Crepin 275. «. erectum (Hoppe) 275. palustre DC. 275. vulgare Schrk. 273. Taumellolch 603. Tausendgüldenkraut 312. Tausendschön 235. Taxus Tourn. 609. baccata L. 609. Teesdalia R. Br. 47. (17). Iberis DC. 41. nudicaulis (L.) R. Br. 47. ß. integrifolia Marss. 47. Telmatophace gibba Schleid 502. Tetragonolobus Seop. 119. (20). siliquosus (L.) Rth. 119. Tetralix septentrionalis E. Meyer Teuerium L. 368. (16). [297. Scordium L 369. Scorodonia L. 368. Teufelsabbiss 226. Thalietrum Tourn. 6 (15). collinum Wallr. 6. flavum L. 7. flexuosum Bernh. 6. Jacquinianum Koch 6. Kochüt Fr. 6. minus L. 6. ß- majus (Jacgq.) 6. montanum Wallr. 6. saxatile DO. 6. silvaticum Koch 6. 647 Thelaia chlorantha Alf. 300. rotundifolia Alf. 500. Thlaspi Dill. 48. (17). arvense L. 48. Bursa pastoris L. 48. campestre L. 49. Thrincia Rth. 268. (21). hirta Rth. 268. hispida Rehb. 268. Leysseri Wallr. 268. Thymelaea Mezereum Scop. 409. Thymelaeaceae Adans 408. Thymian 357. Thymus L. 356. (16). Acinos L. 357. angustifolius Pers. 356. Chamaedrys Fr. 356. Serpyllum L. 356. Serpyllum Pers. 556. vulgaris L. 357. Thyrsanthus palustris Schnk. 374. Thysselinum Riv. 204. (10). palustre (L.) Hoffm. 204 Tilia L. 90. (15): cordata Mill. 90. grandifolia Ehrh. 90. parvifolia Ehrh. I. paueiflora Hayne RW. platyphyllos Scop. W. ulmifolia Scop. W. Tiliaceae Juss. 89. Timotheegras 557. Tiniaria Convolvulus Drej. 407. dumetorum Drej. 407. Tithymalus Tourn. 415. (23). Cyparissias (L.) Scop. 416. Esula (L.) Scop. 417. helioscopia (L.) Scop. 416. paluster (L.) Kl. et G. 416. Peplus (L.) Gaertn. 417. Tordylium Anithriscus L. 207. Torilis Adans. 207. (10). Anthriseus (L.) Gm 207. Tormentilla erecta L. 159. reptans L. 160. - Trämse 265 Tragopogon L. 271. (21). floccosus W. et K. 272. major Jacg. 272. pratensis L. 271. Trauerweide 434. Trichera arvensis Schrad. 227. Trichodium caninum Schrad. 560. Trientalis Rupp. 376. (11). europaea L. 376. Trifoium Tourn. 114. (20). 643 Trif. agrarıum L. 117. agrarium Poll. 118. alpestre L. 115. arvense IL. 115. aureum Poll. 117. dentatum W. et K. 119. filiforme L. 118. flexuosum Jaeq. 114. fragiferum L. 116. hybridum L. 116. Kochtanum Hayne 113. macrorrhizum W. et K. 112. medium 1.114. Melilotus off. L. 112 u. 113. minus Reih. 118. montanum L. 117. pratense L. 114. ß. maritimum Marss. 114. proceumbens L. 117. ß. eampestre (Schreb.) 118. procumbens Folt. 118. repens L. 116. striatum L. 115. vulgare Hayne 115. Triglochin Riv 449. (11). maritima L. 450. palustris L: 450. Triodia decumbens P. B. 573. Tripleurospermum inodorum Schltz maritimum Koch 245. [245. Trippmadam 183. Tripolium vulgare Nees 234. Triticum L. 597. (6). acutum Fr u. DO. 600. affine Deth. 600. bromoides Web. 596. caesium Prsi. 599. cereale Aschrs. 601. cereale Schrnk. 597. dumetorum Schreb. 599. junceum L. 598. junceeum = Hordeum arenarium Junceum < repens 600. [598. «. subjunceum 600. ß. subrepens 600. b. megastachyum Fr. 600. c. pubescens 600. d. glaucum 600. laxum Ir. 600. Leerstanum Schreb. 599. pinnatum Mnch. 596. pungens Pers. 601. repens L. 599. «. vulgare Döll 599. ß. aristatum Döll 599. b. glaucum Döll 599. REGISTER. Trit. rep. y. hirsutum Marss. 599. a. viride 599. b. caesium (Prsl.) 599. silvaticum Mnch. 597. strietum Deth. 598. Vaillantianum Wulf. 599. vuleare Vill. 597. «a. aestivum (L.) 597. ß- hibernum (L.) 597. y. velutinum Schöbl. 597. Trollius L. 19. (15). europaeus 19. Türkischer Weizen 547. Tunica prolifera Scop. 70. Tunried 221. Turritis-Dill. 38. (18). glabra L. 38. hirsuta L. 37. Tussilago Tourn. 231. (22). alba L. 232. Farfara L. 231. hybrida L. 232. paradoxa Retz. 233. Petasites L. 232. ramosa Hoppe 232. spuria Retz. 233. tomentosa Ehrh. 233. Typha Tourn. 504. (24). angustifolia L. 504. latifolia L. 504. Typhaceae Juss. 504. Ulex L. 107. (19). europaeus L. 107. Ulmaceae Mirb. 422. Ulmaria Filipendula A. Br. 136. palustris Mnch. 136. Ulmus Tourn. 423. (8). campestris L. 423. ß. suberosa (Ehrh.) 423. effusa Wild. 423. pedunculata Foug. 423. Umbelliferae Juss. 188. Urtica Tourn. 419. (24). dioica L. 419. urens L. 419. Urticaceae Endl. 418. Utrieularia L. 371. (4). intermedia Hayne 371. media Schuhm. 371. minor L. 372. vulgaris L. 371. Vaccaria Med. 69. (13). parviflora Mnch. 69. pyramidata fl. Wett. 69. REGISTER. 549 Vaec. vulgaris Host. 69. Vaceinium L. 294. (12) u. (13). Myrtillus L. 294. Oxycoceus L. 295. uliginosum L. 294. Vitis idaea L. 295. Valeriana L. 222. (4). dioica L. 223. Locusta olitoria L. 223. offieinalis L. 222. «. major Koch 222. ß. angustifolia (Tausch) 222. Valerianaceae DC. 221. Valerianella Tourn. 223. (4). Auricula DO. 224. carinata Loisl. 223. dentata (L.) Poll. 224. Morisonii DO. 224. olitoria (L.) Poll. 223. rimosa Bast. 224. Veilchen 57. Verbascum L. 320. (7). adulterinum Koch 321. collinum Schrad. 321. Lychnitis L. 322. 8. album .(Mill,) 323; nigrum L. 322. nigrum << thapsiforme 321. «. subnigrum 321. nigrum = Thapsus 321. «. subthapsus 321. 8. intermedium 321. Schrader? Mey. 320. thapsiforme Schrad. 320. Thapsus L. 320. Thapsus Mey. 321. Thapso-nigrum Schiede 321. Verbena L. 370. (16). offieinalis L. 370. Verbenaceae Juss. 369. Vergissmeinnicht 347. Veronica L. 323. (4). agrestis L. 328. ß. ealycida Fr. 328. Anagallis L. 324. arvensis L. 327. Beccabunga L. 324. Buxbaumii Ten. 329. Chamaedrys L. 324. didyma Ten. 328 u. 329. hederifolia L. 330. hospita M. et K. 329. latifolia L. 325. longifolia L. 326. montana L. 325. offieinalis L. 325. Veron. opaca Fr. 328. parmularia Port. et Turp. 324. persica Poir. 329. polita Fr. 329. scutellata L. 324. ß- pilosa Vahl. 324. serpillifolia L. 327. spicata L. 326. Teucrium L.? 325. triphylla L. 327. verna L. 327. Viborgia Aemella Rth. 239. parvrflora H. B. K. 239. Viburnum L. 215. (10). Opulus L. 215. Vieia L. 121. (20). angustifolia All. 125. e. segetalis (Thuill.) 125. ß. Bobartii (Forster) 125. cassubica L. 123. Cracca L. 123. Faba L. 126. hirsuta (L.) Koch 121. lathyroides L. 125. monantha (L.) Koch 122. multiflora Poll. 123. sativa L. 125. sepium L. 124. silvatica L. 122. tenuifolia Rth. 124. tetrasperma (L.) Schreb. 122. villosa Rth. 124. Vignea chordorrhiza Rchb. 523. dioica Rehb. 522. intermedia Rchb. 523. pulicaris Rehb. 522. Villarsia nymphaeoides Vent. 310. Vineca L. 308. (7). minor L. 308. Vincetoxicum Mnch. 306. (7) u. (8). album Aschrs. 307. lacum Bisch. 307. offieinale Mnch. 307. Viola Tourn. 55. (8). canina L. 58. «. ericetorum (Schrad.) 59. ß. flavicornis (Sm.) 59. y. lucorum Rchb. 59. epipsila Led. 56. hirta L. 57. ß. fallax Marss. 57. mirabilis L. 57. odorata L. 57. palustris L. 56. scanica Fr. 56. silvatica Fr. 58. 650 Viola silv. «. mierantha Döll 58. | 3. Riviniana (Rehb.) 58. silvestris Koch 58._ silvestris Lam. 59. tricolor L. 59. e. vulgaris Koch 60. ß. arvensis Murr.) 60. y. maritima (Schwgg.) 60. Violaceae DC. 55. Viscaria Roehl. 67. (13). purpurea Wimm. 67. viscosa Aschrs. 67. vulgaris Roehl. 67. Viscum L. 213. album L. 213. Vitis idaea punctata Mnch. 295. Vogelia Med. 45. (18). panieulata (L.) Horn. 45. Vogelkirsche 134. Vogelmiere 84. Vogelwicke 123. Vulpia bromoides Lk. 586. Myurus Gm. 586. Pseudomyurus Rchb. 586. sciuroides Rchb. 586. Wachholder 610. Wachtelweizen 332. Waldmeister 218. Waldveilchen 58. Wallnöt 424. Wallnussbaum 424. Wasserfenchel 199. Wasserlinse 501. Wasserpfeffer 405. Wasserschierling 192. Wau 54. Wegebreit 382. Weide 431. Weidenröschen 169. Weiderich 177. Weingärtneria Bernh. 566. (6). canescens (L.) Bernh. 566. Weissbuche 427. Weissdorn 166. Weisserle 431. Weisser Klee 116. Weisstanne 611. Weizen 597. REGISTER. Wermuth 241. Wicke 121 u. 125. Wied 431. 3 Wiggersia silvatica Fl, wett. 122. sepium Fl. wett. 125. Winde 314. Windhafer 570. Winterlinde 90. Winterspinat 391. Winterraps 393. Winterrübsen 33. Wirsingkohl 32. Wittbök 497. Wörmt 241. Wohlwerlei 252. Wolfsmilch 416. Wollgras 568. Wollkraut 320. Wundklee 110. Xanthium Tourn. 238. (24). strumarium L. 239. 4. Xanthophthalmum segetum Schultz Xiphion Pseudacorus Parl. 412. Zannichellia Mich. 498. (24). major Bönn. 498. maritima Nolte 498. palustris L. 498. «. genuina Asch. 498. 3. pedicellata Whlnb. 498. palustris Koch 498. pedicellata Fr. 498. pedunculata Rchb. 498. polycarpa Nolte 499. repens Bönn. 498. Zaunrübe 289. Zea L. 547. (24). Mays L. 547. Zerna sterilis Panz. 592. Ziepolle 467. Ziest 363. Zigurn 268. Zitterpappel 443. Zostera L. 499. (24). marina L. 499. Zuckerrübe 387. Zwetsche 134. Zwiebel 467. Druck von G@. Bernstein in Berlin, Behrenstrasse 56. N ” a | Bei Wilhelm Engelmann in Leipzig _ist-seeben erschienen und in allen Buchhandlungen zu baben. Allgemeine MORPHOLOGIE der Pflanzen Wilhelm ee ord. Prof. der Botanik an der Universität Heidelbere. Auch unter dem Titel: Handbuch der physiologischen Botanik, in Verbindung mit A. de Bary, Th. Irmisch und J. Sachs heraus- gegeben von Wilhelm Hofmeister. 1.Bd. 2. Abthlg. Mit 134 Holzschn. gr. 8. 1868. brosch. 1 Thlr. 26 Ngr. Die ferneren” bis jetzt erschienenen Bände enthalten: 1. Band. 1. Abtheilung. Die Lehre von der Pflanzenzelle von Wilhelm Hofmeister, Mit 57 Holzschnitten. 1867. 3 Thlr. De 1. Abtheilung. Morphologie und Physiologie der Pilze, Flechten und Myxomiceten von Dr. A. de Barg. Mit 101 Holzschnitten und 1 Kupfertafel. 1866. 2 Thlr. 16 Ngr. 4. - Handbuch der Experimentalphysiologie der Pflanzen. Unter- suchungen über die allgemeinsten Lebensbedingungen der Pflanzen und die Functionen ihrer Organe. Von Jul. Sachs. Mit 53 Holzschnitten. 1865. 3 Thlr. 20 Ngr. --— x ee Lehrbuch der BOTANIK nach dem gegenwärtigen Stand der Wissenschaft bearbeitet von Dr. Julius Sachs, ordentl, Professor der Botanik in Freiburg im Br. Mit 358 Abbildungen in Holzschniitt. gr. 8. 1868. broch. Preis: 4 Thlr. 10 Ngr. Druck von G. Bernstein in Berlin. “ 2 ._ en Bet ne ET "Fir er Em. Du er 7% ar) SE Er ET EN EN uw Sin Ye he K ER arsson, Theodor Fr/Flora von Neu-V gen orpom ! ä "a « . 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