age AN ERD ”. vor x ) BR rn et; SR, N ne 1 RL PER EL, & ” En T x x R- RN NIS SIERT SER N \ SERIEN NT N PRO AN\nA N \ Quaan NN, NN I), BALIE > we > —: EFT Zur”) en N August von HAYEKS Flora von Steiermark in zwei Bänden 1. Band, 1908—1911 2. Band, 1. Abteilung, 1911—1914 VERLAG VON GEBRÜDER BORNTRAEGER Berlin W 35, Schöneberger Ufer 12a 2. Band, 2. Abteilung, 1956 AKADEMISCHE DRUCK- U. VERLAGSANSTALT Graz, Leonhardstraße 59 Zum Einkleben in 1. Band (Gesamttitel, Vorwort und Inhaltsverzeichnis) I VORWORT Im Jahre 1838 war die erste und eigentlich einzige Flora von Steiermark unter dem Titel „FLORA STYRIACA“ von Joseph Karl Mary erschienen; denn die nach dem Tode des Autors von seinem Sohn herausgegebene „Flora von Steier- mark“ scheint nur nach einem mit Notizen und Nachträgen versehenen Exemplar des Vaters zusammengestellt zu sein und stellt keineswegs eine kritische Neubearbeitung dar. Und während die übrigen Alpenländer der alten österreichischen Monarchie in den Florenwerken von Rıcnen, DarLA-Torre & SARNTHEIN, DurtscHmID, BECK von MAnnAGETTA UNd PAcHer & JABOR- nesc vortreffliche neuere Florenwerke besaßen und auch die Floren von Salzburg und Krain durch die Arbeiten von Frırscu und Pauuın einer kritischen Sichtung teilhaftig wurden, fehlte für Steiermark jedes neuere Florenwerk. Dabei war die Kennt- nis der Landesflora seit Marys Zeit durch eine große Zahl wertvoller Arbeiten, von denen ich hier nur die von Murmann, StroBL, PERNHOFFER, WEYMAYR, Krasan, Preissmann nennen will, ganz wesentlich bereichert worden. Erst im Jahre 1901 ent- schloß sich der Naturwissenschaftliche Verein für Steiermark in Graz, die Vorarbeiten zu einer Landesflora in Angriff zu nehmen; es wurde vor allem ein wertvoller Zettelkatalog an- gelegt, in welchem alle neueren Funde eingetragen wurden. Der Mangel einer zusammenfassenden Landesflora wurde wie von vielen-anderen auch von mir bei meinen Arbeiten sehr schmerzlich empfunden. Da in Graz anscheinend nie- mand bereit schien, ein Florenwerk zu schreiben, ich selbst aber inzwischen vielfach Gelegenheit gefunden hatte, die Lan- desflora aus eigener Anschauung kennen zu lernen, stellte ich an den Naturwissenschaftlichen Verein das Anerbieten, die Bearbeitung der Flora von Steiermark selbst zu übernehmen. Dieser Vorschlag wurde zu meiner großen Freude nicht nur angenommen, sondern auch von allen Seiten unterstützt. So stellte mir der Naturwissenschaftliche Verein für Steiermark den oben genannten Zettelkatalog zur Verfügung. Herr Ku- stos MARKTANNER-TURNERETSCHER sandte mir das ganze wertvolle Herbarium Stiriacum des Joanneums in Graz zwecks Bear- beitung partienweise zu. Eine große Kollektion, in Obersteier- mark teils von ihm selbst, teils von Harzı, Mary und anderen Botanikern gesammelt, spendete mir 7 Gymnasialdirektor P. Gabriel Sırosr, größere Kollektionen steirischer Pflanzen ver- danke ich Herrn ; Distriktsarzt Dr. H. Sısranskr in Söchau, Bezirksobertierarzt B. Fesr in Murau und Apotheker P. v. Troyer in Stainz; auch den Herren Hofrat Dr. K. Fritsch in Graz, Reg.-Rat Dr. K. Recnıncer in Wien, } Apotheker E. Kurx in Wien, Hilfsämterdirektor L. Dercanc in Wien, Apotheker K. Pırnarscn in Judenburg, Dr. A. Heinrıcn in Fürstenfeld, A. Pıyer in Marburg, Reg.-Rat O. Reıser in Pickerndorf, Ober- IV lehrer Kozsex in Oberburg, verdanke ich Herbarmaterial aus Steiermark; von ganz besonderem Werte für mich war es aber, daß + Hofrat E. Preıssvann in Wien gestattete, sein ganzes an steirischen Pflanzen so reiches Herbar zu meinen Studien zu kenutzen. Die Firma Gebrüder Borntrarcer übernahm bereitwilligst den Verlag und am 1. Juni 1908, also vor gerade 20 Jahren, erschien die erste Lieferung. Bei Beginn des Weltkrieges war das Werk soweit gediehen, daß Ende 1914 der größte Teil, die Pteridophyten, Gymnospermen und Dikotyledonen enthal- tend, erschienen war. Es waren nur mehr die Monokotylen und ein allgemeiner pflanzengeographischer Teil ausständig.... Mit diesen Worten bricht das Manuskript des Vorwortes ab, das der Verfasser seinem handschriftlich eben vollendeten Gesamtwerk mit auf den Weg geben wollte, Wenige Tage später, am 11. Juni 1928, beschloß er sein arbeitsreiches Leben. Er hätte sicherlich noch jene Sätze angefügt, die aus dem Vorwort seiner „Pflanzengeographie von Steiermark“ hier abge- druckt seien: „. . . Als infolge der Kriegsereignisse der weitere Druck dieses Werkes eingestellt wurde, dachte ich freilich nicht, daß dies mehr als eine sich vielleicht auf zwei bis drei Jahre er- streckende Unterbrechung im Erscheinen dieses Werkes be- deuten würde, und ich hoffte noch lange Zeit, daß es der Ehrgeiz der Verlagshandlung nicht zulassen würde, daß dieses Werk ein Torso bleiben werde. Aber auch hierin hatte ich nich getäuscht und bis heute ist es mir nicht gelungen, die Verlagshandlung zu bewegen, wenigstens den etwa sieben Lie- ferungen umfassenden fehlenden Rest des speziellen Teiles, der die Monokotylen umfaßt, herauszugeben. Auf ein Erschei- nen des „Allgemeinen Teiles“ hatte ich, wenn auch schweren Herzens, schon ganz verzichtet. Mit umso größerer Freude ergriff ich die Gelegenheit, als der Naturwissenschaftliche Verein für Steiermark sich erbötig machte, die Herausgabe dieses allgemeinen Teiles in der Form einer selbständigen „Pflanzengeographie von Steiermark“ in Angriff zu nehmen... .“ Der Naturwissenschaftliche Verein für Steiermark, der sich stets als Pate der von Jahr zu Jahr an Ansehen gewinnenden „Flora von Steier- vıark“ betrachtet hat, konnte bereits 1923 einen Sonderband 59/B der Mitteilungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steiermark unter dem Titel erscheinen lassen: HAyEk August, Pflanzengeographie von Stei- ermark. S°, IV 208 Seiten, 4 Tafeln, 2 Karten. Aber das Manuskript des die Monokotylen enthaltenden Teiles der Flora blieb nach Havyeks Tode zunächst in Wien, wanderte dann zu verschiedenen Verlegern und wurde inzwischen von den Wiener Botanikern RONNInGER (f) und namentlich RecHInGer fil. durch mehrere nomenklatorische Änderungen und durch die Aufnahme der in dem 7. bis 11. „Beitrag zur Flora von Steiermark“ von K. Fritsch enthaltenen Funde ergänzt.. Schließlich gelangte das Ma- nuskript aus Berlin nach Graz, RM Den Bemühungen des Naturwissenschaftlichen Vereines für Steier- mark, durch die Herausgabe des Monokotylenbandes das Gesamtwerk HavERs zu vervollständigen, blieb der Erfolg nicht versagt. Das kaum leserliche Manuskript wurde von der technischen Hilfskraft des Institutes für systematische Botanik der Universität, Fräulein ZENKER, sorgfältig in Schreibmaschinenschrift übertragen. Die Drucklegung wurde sodann durch die namhafte finanzielle Hilfe des Landes Steiermark ermöglicht, wofür der Naturwissenschaftliche Verein für Steiermark auch an dieser Stelle seinen ergebensten Dank aussprechen möchte. Ferner unterstützte der Notring der wissenschaftlichen Verbände Österreichs das Vorhaben durch eine Subvention, für die gleichfalls bestens gedankt sei. Besonderer Dank gebührt auch allen anderen Helfern, die das Unternehmen mit Rat und Tat gefördert haben, insbesonders aber der Akademischen Druck- und Verlagsanstalt, die als junger steirischer Verlag die Herausgabe des noch fehlenden Teiles als ihr eigenes Anliegen angesehen hat, nachdem die Fortführung des Werkes durch den bisherigen Verlag nicht mehr möglich war. Von Hayek selbst stammt die gegenüber den früheren Teilen erheb- lich verkürzte Form des Monokotylenbandes. Die ausführlichen Beschrei- bungen und Synonymenlisten aller Taxa hat HAyEr absichtlich wegge- lassen. Er beschränkte sich nur auf die kurzen Bestimmungsschlüssel der Arten und die knappen Hinweise bei infraspezifischen Einheiten. Es war nicht nur ein Akt der Pietät und der Dankbarkeit gegenüber dem Verstorbenen, sondern auch die Erfüllung einer Verpflichtung gegen- über der scientia amabilis, den Schlußband der bekannten „Flora von Steiermark“ in jener Form herauszugeben, die HAyEks Auffassungen ge- treu wiedergeben sollte. Daher wurde der Text im wesentlichen ganz unverändert belassen, auch wenn er den heutigen Ansprüchen nicht mehr voll ‘entsprach. Nur jene selbstverständlichen Angleichungen von verschiedenen Schreibweisen von Ortsnamen usw. wurden durchgeführt, die der Verfasser zweifellos selbst bei der Schlußredaktion noch vorge- nommen hätte. Alle sonstigen Einschübe, die im Manuskript an der ver- schiedenen Handschrift kenntlich waren, wurden durch eckige Klammern [: - .] abgehoben. Um die Benutzung des Werkes zu erleichtern, wurden weiters die noch fehlenden Gattungsverzeichnisse für die erste und zweite Abteilung des 2. Bandes hinzugefügt. Der Naturwissenschaftliche Verein für Steiermark hofft und erwartet, daß mit dem Einsetzen des Schlußsteines in das Gebäude von Hayeks Flora von Steiermark diese mustergültige Gebietsflora um Vieles an Wert gewinnen wird. Denn sie wird stets zu jenen botanischen Werken zählen, die immer wieder zur Hand genommen werden müssen, also zwar älter werden, — aber nicht veralten. Graz, im Juni 1956. Für den Naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark Der Redaktionsausschuß: Univ. Prof. Dr. Otto Härte (als Vereinspräsident) Univ. Dozent Dr. Josef EGGLer (als Schriftleiter) Univ. Prof. Dr. Felix Wıpper (als Fachbearbeiter) VI Inhaltsverzeichnis Erster Band: Pteridophyta, Gymnospermae, Angio- spermae/Dicotyledones/Choripetalae. Nachträge und Verbes- serungen. Namensverzeichnis. ' Lieferung 1, Bogen 1-5 (Seite 1-30) erschien am 1. Juni 1908 Lieferung 2, Bogen 6-10 (S. 81-160) erschien am 15. Juli 1903 Lieferung 3, Bg. 11-15 (S. 161-240) erschien am 29. Aug. 1903 Lieferung 4, Bg. 16-20 (S. 241-320) erschien am 10. Okt. 1908 Lieferung 5, Bg. 21-25 (S. 321-400) erschien am 14. Nov. 1905 Lieferung 6, Bg. 26-30 (S. 401-480) erschien am 30. Dez. 1908 Lieferung 7, Bg. 31-35 (S. 431-560) erschien am 20. Febr. 1909 Lieferung 8, Bg. 36-40 (S. 561-640) erschien am 20. April 1909 Lieferung 9, Bg. 41-45 (S. 641-720) erschien am 16. Juni 1909 Lieferung 10, Bg. 46-50 (S. 721-800) erschien am 14. Aug. 1909 Lieferung 11, Bg. 51-55 (S. 801-880) erschien am 18. Okt. 1909 Lieferung 12, Bg. 56-60 (S. 881-960) erschien am 30. Dez. 1909 Lieferung 13, Bg. 61-65 (S. 961-1040) erschien am 25. Mai 1910 Liefg. 14, Bg. 66-70 (S. 1041-1120) erschien am 6. Aug. 1910 . Liefg. 15, Bg. 71-75 (S. 1121-1200) erschien am 21. Dez. 1910 Liefg. 16, Bg. 76-80 (S. 1201-1271) erschien am 15. April 1911. Zweiter Band — Erste Abteilung: Dicotyle- dones/Sympetalae. (Namensverzeichnis liegt der Zweiten Ab- teilung bei). Lieferung 1, Bogen 1-5 (Seite 1-80) erschien am 15. Juli 1911 Lieferung 2, Bg. 6-10 (Seite 81-160) erschien am 3. Nov. 1911 Lieferung 3, Bg. 11-15 (S. 161-240) erschien am 26. Jan. 1912 Lieferung 4, Bg. 16-20 (S. 241-320) erschien am 30. März 1912 Lieferung 5, Bg. 21-25 (S. 321-400) erschien am 17. Juni 1912 Lieferung 6, Bg. 26-30 (S. 401-480) erschien am 27. Nov. 1912 Lieferung 7, Bg. 31-35 (S. 481-560) erschien am 15. Mai 1913 Lieferung 8, Bg. 36-40 (S. 561-640) erschien am 20. Aug. 1913 Lieferung 9, Bg. 41-45 (S. 641-720) erschien am 23. Jan. 1914 Lieferung 10, Bg. 46-50 (S. 721-800) erschien am 31. Mai 1914 Lieferung 11, Bg. 51-55 (S. 801-865) erschien am 1. Dez. 1914 "Zweiter Band — Zweite Abteilung: Mono- cotyledones. Verzeichnung der Gattungsnamen. (Beilagen: Namensverzeichnis der Ersten Abteilung, Titelblatt des Ge- samtwerkes, Vorwort und Inhaltsverzeichnis). Bogen 1-10 (Seite 1-147) erschien zugleich mit den Beilagen am 15. Juli 1956. Flora von Steiermark Eine systematische Bearbeitung der im Herzogtum Steiermark wildwachsenden oder im Großen gebauten Farn- und Blütenpflanzen nebst einer pflanzengeographischen Schilderung des Landes Mit Benutzung eines vom naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark angelegten Standortskataloges bearbeitet von Dr. August von Hayek Privatdozent an der Universität Wien o Spezieller Teil — Erster Band Mit 23 Textabbildungen LIBRARY NEW YORK BOTANICAL GARDEN. BERLIN VERLAG VON GEBRÜDER BORNTRAEGER W 35 SCHÖNEBERGER UFER 12a 1908— 1911 IX N Es wurden ausgegeben: Bogen 1—5 (S. 1—80) am 1. Juni 1908 81—160) am 15. Juli 1908 ” ” 6-10 (S. 15 (S 16—20 (S. 2195 (S. 26-30 (S. 3135 ($ 36—40 (S. 4145 (S. 46-50 (S. 51-55 (S. 56-60 (S. 61-65 (S. 66—70 (S. 775.8 76-8018. 161— 240) am 241— 320) am 321—400) am 401—480) am 481—560) am 561—640) am 641— 720) am 721—800) am 801— 880) am 881—960) am 29. 10. . November 1908 . Dezember 1908 . Februar 1909 . April 1909 . Juni 1909 . August 1909 . Oktober 1909 30. August 1908 Oktober 1908 Dezember 1909 961-1040) am 25. Mai 1910 1041-1120) am 6. August 1910 1120— 1200) am 21. Dezember 1910 12001271) am 15. April 1911 Flora von Steiermark Eine systematische Bearbeitung der im Herzogtum Steiermark wildwachsenden oder im Großen gebauten Farn- und Blütenpflanzen nebst einer pflanzengeographischen Schilderung des Landes von Dr. August von Hayek Privatdozent an der Universität Wien Erster Band. — Heft]. Ausgegeben am 1. Juni 1908 BERLIN VERLAG VON GEBRÜDER BORNTRAEGER SW 11 GROSSBEEREN STRASSE 9 1908 Trotz ihres außerordentlichen Reichtums hat die Flora der Steier- mark bisher noch keine wissenschaftliche Bearbeitung gefunden. Bei der außerordentlichen Wichtigkeit, die der Flora dieses Landes in pflanzengeographischer Beziehung zukommt, glaubte der Verfasser durch die Abfassung des vorliegenden Werkes einem von allen, die sich mit der Pflanzengeographie Mitteleuropas und speziell der Alpen beschäftigen, lang gefühlten Bedürfnisse Rechnung zu tragen. Bietet eine Bearbeitung der Flora von Steiermark doch im wesentlichen eine solche der ge- samten östlichsten Alpen, da alle drei Hauptzüge der letzteren, die nördlichen und südlichen Kalkalpen, sowie die Zentralalpen innerhalb der Grenzen dieses Landes sowohl zum letzten Male sich zu bedeuten- den Höhen erheben, als auch sich dann allmählich zum westungarischen Hügel- und Tieflande senken. Der südlichste Landesteil hingegen bietet einen hochinteressanten Übergang der mitteleuropäischen zur illyrischen Flora. Die merkwürdigen Beziehungen, die die Flora der östlichen Alpen zu den Hochgebirgsfloren Illyriens und der Karpathen aufweist, sind in bezug auf ihre Wichtigkeit zum Verständnis der Zusammen- setzung der Flora der gesamten Alpen noch lange nicht genügend ge- würdigt. Und in dieser Beziehung verläßliche und, soweit unsere heutigen Kenntnisse reichen, erschöpfende Daten zu liefern, ist einer der Hauptzwecke dieses Werkes. Um diesen Zweck auch wirklich zu erfüllen, hat sich der Autor bestrebt, das Werk durchweg auf der Höhe des heutigen Standes der Wissenschaft zu halten, und insbesondere in systematischer Beziehung den modernen Anschauungen vollauf Rechnung zu tragen. Durch ein- gehende eigene Untersuchungen und Benutzung der einschlägigen Literatur, Anführung reichlicher und genauer Zitate, Literaturhinweise und der wichtigsten wmonographischen Arbeiten, Richtigstellung der Nomen- klatur nach den Wiener Regeln, ausführliche Diagnosen in deutscher Sprache (bei den neu beschriebenen Formen sind die zur Gültigkeit der Publikation nötigen lateinischen Diagnosen in Fußnoten beigefügt) hofft der Autor auch weitgehenden Ansprüchen zu genügen. Auch den Ver- breitungsverhältnissen ist ein weiter Raum gewidmet, um ein auf induk- tivem Wege gewonnenes, den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes (Fortsetzung auf der vierten Seite dieses Umsclilages) Ir LIBRARY NEW YORK BOTANICAL Schlüssel zum Bestimmen der Hauptgruppen. Die ganze Pflanze stellt ein grünes, auf der Oberfläche des Wassers schwimmendes, lanzettliches, linsen- oder scheibenförmiges, mehrere mm im Durchmesser haltendes Körperchen dar, welches an der Unterseite mitunter einen stielartigen Fortsatz trügt. Blätter fehlen: Monocotyledoneae (Lemnaceae). Pflanzen anders beschaffen, mit deutlichem Stengel und Blättern, oder wenigstens eines der beiden Organe deutlich entwickelt 2. 2. Blüten fehlen; die kleinen meist kugeligen, die Sporen enthaltenden Frucht- körper (Sporangien) stehen auf der Unterseite der Blätter in verschieden- gestalteten Gruppen, oder an der Unterseite schildförmiger Blättchen zu Ähren vereint (dann der Stengel deutlich gegliedert‘, oder in den Achseln kleiner Blättchen oft ebenfalls zu Ähren vereint (dann die Pflanze von moosartiger Tracht), seltener an eigenen umgestalteten Blättern (Farne, Schachtelhalme, Bärlappe, Mondraute, sowie eine Sumpfpflanze mit kleeartigen vierzähligen EEG Tee I ne ee De aller Blüten vorhanden. 3. 3. Die Samenknospen frei in den Achseln von oft zapfenartig angeordneten Schuppen, kein geschlossener Fruchtknoten vorhanden. Griffel und Narbe fehlend. Männliche Blüten nur aus zahlreichen kätzchenförmig angeordneten Staubblättern bestehend. Holzgewächse mit quirliger Verzweigung und nadel- oder schuppenförmigen Blättern „Nadelhölzer* . . . . Gymnospermae. Fruchtblätter zu geschlossenen (selten oben offenen; Fruchtknoten, in welchen die Samenknospen eingeschlossen sind, verwachsen. Griffel meist, Narbe stets vorhanden. 4. 4. Nur ein Keimblatt vorhanden. Hauptwurzel meist sehr früh absterbend. Stengel ohne geschlossenen Holzkörper und ohne deutliche Scheidung in Rinde, Holz und Mark. Blätter meist ganzrandig') und parallelnervig, Blüten meist 2-, 3-, 4- oder 6-zählig. Hierher die Gräser, Halbgräser, Binsen, lilien- und lauchartigen Gewächse, Orchideen, Aronstauden sowie mehrere Sumpf- und Wasserpflanzen De EEE kn Won c Monoeotyledoneae. Meist zwei gegenständige Keimblätter vorhanden. Hauptwurzel meist lange bleibend. Am Stengel Rinde, Holzkörper und Mark oft deutlich ge- schieden. Blätter meist netznervig, am Rande oft verschiedenartig gezähnt oder zusammengesetzt. Blüten oft 4- oder 5-zählig . . . Dicotyledoncae. 1) Nur bei einigen untergetauchten Wasserpflanzen gezähnt. Hayek, Flora von Steiermark, l GARDEN, 9 Cormophyta. Bryophyta. Cormophyta 4. Br. Stets vielzellige Pflanzen mit meist deutlicher Gliederung in Stamm und Blätter. Die Zellen der vegetativen Entwicklungsstadien mit Kern und Membran; die Kohlensäure assimilierenden Zellen führen stets Chlorophyll. Eine geschlechtliche Fortpflanzung ist fast ausnahmslos vorhanden. Bei den niedrigen Formen werden die männlichen Fortpflanzungszellen in Antheridien, die weiblichen in Archegonien gebildet, welche von der die geschlechtliche Generation darstellenden Pflanze (Gametophyt) aus- gebildet werden. Aus der befruchteten Eizelle entsteht die ungeschlecht- liche Generation (Sporophyt), welche ungeschlechtliche Sporen ausbildet. Bei den Farnpflanzen ist die geschlechtliche Generation auf einen Vorkeim (Prothallium) reduziert, der bei den höchststehenden Formen nur mehr aus wenigen Zellen besteht, während die ungeschlechtliche Generation mächtig entwickelt ist. Bei den höheren Farnpflanzen zeigen die ungeschlechtlichen Sporen bereits eine geschlechtliche Differenzierung insofern, als die einen (Mikrosporen) nur männliche, die anderen (Makro- sporen) nur weibliche Fortpflanzungsorgane tragende Prothallien ent- wickeln. Bei den Blütenpflanzen ist die Prothalliumbildung völlig rudimentär; den Mikrosporen entsprechen die Pollenkörner, den Makrosporen die später das primäre Endosperm bezw. den Embryosack ausbildende Zelle des Keimkerns der Samenknospe. Cormophyta A. Br. in Aschers, Fl. Brand. I. 23 (1864) erw., Weitst. Hand). Syst. Bot. II. 1. 1 (1903). 1. Abteilung: Archegoniatae Wettst. Archegoniaten. , Generationswechsel in der Ausbildung zweier scharf begrenzter Organkomplexe mit verschiedenen Arten der Fortpflanzung deutlich aus- geprägt. Die geschlechtliche Generation entwickelt sich aus der un- geschlechtlichen Spore erst nach Trennung der letzteren von der Mutter- zelle. Weibliche Fortpflanzungsorgane in Form deutlicher Archegonien, die männlichen stets Spermatozoiden ausgebildend. Archegoniatae Wettst. Handb. Syst. Bot. II. 1. 16 (1903). I. Unterabteilung: Bryophyta Eichl. Moose. Aus den in eigenen Sporenbehältern (Sporaugien) gebildeten un- geschlechtlichen Sporen entwickelt sich, meist durch Vermittlung eines Bryophyta. Pteridophyta. B fädlichen Vorkeimes (Protonema) die geschlechtliche Generation (Game- tophyt), die eigentliche Moospflanze. Diese ist meist deutlich in Stamm und Blätter gegliedert, seltener wie bei zahlreichen Lebermoosen thallus- artig, besitzt keine eigentlichen Wurzeln sondern nur exogene Rhizoiden ; Leitbündel fehlen oder sind von einfachem Bau und enthalten nie Ge- fäße. Dieser Gametophyt entwickelt die Fortpflanzungsorgane und zwar männliche (Antheridien) und weibliche (Archegonien). Letztere sind flaschenförmig, ihr basaler Teil besteht aus einer ein- oder mehrschichtigen Wand und einer Zentralzelle, welche sich später in die Eizelle und die Bauchkanalzelle teilt; der obere langgestreckte „Halsteil“ des Archegoni- ums besteht aus einer einschichtigen Wand und einer zentralen Reihe von Halskanalzellen, die sich vor der Befruchtung auflösen. Aus der Eizelle entwickelt sich nach der Befruchtung durch die in den Antheri- dien gebildeten Spermatozoiden die ungeschlechtliche Generation, der Sporophyt, welche uns die Moosfrucht oder Mooskapsel darstellt und welche mit dem Gametophyten stets in Verbindung bleibt. Dieser Sporophyt entwickelt auf ungeschlechtlichem Wege Sporen, aus welchen wieder die geschlechtliche Generation entsteht. Bryophyta (Cohn in Hedwigia XI. 17 [1871], bloßer Name); Eichl. Syll. 2. Aufl. 13 (1880); Engl. Syll. Gr. Ausg. 43 (1892); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 1. 18 (1903), nicht A. Br. Die Bryophyten sind in diesem Werke nicht behandelt. Eine kritische Laub- moosflora Steiermarks bietet die Arbeit von J. Breidler, „Die Laubmoose Steier- marks“, in Mitt. d. naturw. Ver. f. Steierm. Jahrg. 1893, p. 256, eine Lebermoosflora desselben Autors: „Die Lebermoose Steiermarks“ (ebenda Jahrg. 1891, p. 3). Zum Studium der Laubmoose sind folgende Werke zu empfehlen: Kummer, Führer in die Mooskunde. 3. Aufl. Berlin 1891. Limpricht, Die Laubmoose Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. IV. Band von Rabenhorsts Kryptogamenflora. Leipzig 1890—1907. Roth, Die europäischen Laubmoose. Leipzig 1904—03. Migula, Kryptogamenflora von Deutschland, Österreich und der Schweiz. I. Moose. Gera 1904. Zum Studium der Lebermoose: Kummer, Führer in die Lebermoose und Gefäßkryptogamen. Berlin 1901. Migula, Kryptogamenflora von Deutschland (s. o.). K. Müller, Die Lebermoose. Rabenhorsts Kryptogamentlora, VI. Band. 1906 (im Erscheinen). 5 Pearson, The Hepaticae of the british Isles.. London 1902. 2. Unterabteilung: Pteridophyta Eichl. Farnpflanzen. Aus den in eigenen Sporenbehältern (Sporangien) gebildeten un- geschlechtlichen Sporen entwickelt sich ein kleiner, lagerartiger, laub- TE 4 Pteridophyta. oder knollenförmiger Vorkeim (Prothallium), (Abb. 17, Fig. 1 u. Abb. 18, Fig. 2), welcher männliche (Antheridien) oder weibliche (Archegonien) Geschlechtsorgane oder beide nebeneinander trägt. In den Antheridien (Abb. 17, Fig. 2) entstehen zahl- reiche Spermatozoiden (Abb. 17, Fig. 3). Die Archegonien (Abb. 17, Fig. 4) sind meist flaschenförmig i und bestehen aus einem deut- uunclfllr © < lichen Hals und dem ins Prothal- RR lium eingesenkten Bauchteil, in welchem sich durch Teilung der Zentrallzelle die Eizelle und eine Bauchkanalzelle entwickelt. Aus Abb. 17. 1. Prothallium eines Farnes. p Pro- der Eizelle entwickelt sich nach thallium, rz Rhizoiden, / die junge Farnpflanze, der Befruchtung die mit dem n ee et SE en Se m Prothallium in keiner organi- Da ie Z 2 Se 14 schen Verbindung stehende und Dryopteris Filix mas. A Hals, 5 Bauchkana- dasselbe an Größe weit über- zelle, e Eizelle. 1. u. 2. nach Warming, 3.u. treffende ungeschlechtliche Gene- 4. nach Kny. 2 Joe ration (die Farnpflanze), der Sporophyt (Abb. 17, Fig. 1), welche auf ungeschlechtliche Weise Sporen erzeugt. Der Sporophyt, die eigentliche Farnpflanze, stets mit deutlicher Gliederung in Stamm, Blätter und Wurzeln. Gewebe mit geschlossenen, in der Regel konzentrischen, statt der Gefäße gewöhnlich Tracheiden mit leiterförmigen Verdickungen führenden Leitbündeln. Pteridophyta (Cohn in Hedwigia XI. 18 [1871] bloßer Name); Eichl. Syll. 3. Aufl. 18 (1883); Aschers. Syn. I. 2 (1896); Wettst. Handb. Syst. Bot. II. 1. 50 (1903). Cryptogamae vasculares Brogn. Hist. veg. foss. I. 97 (1828). Acrobrya protophyta Endl. Gen. pl. 58 (1836—40) z.T. Cormophyta A. Br. in Aschers. Fl. Brandenb. 23 (1864). Wicht. Literatur: Milde, Die höheren Sporenpflanzen Deutschlands und der Schweiz (Leipzig 1865), Filices Europae et Atlantidis (Leipzig 1867). Hooker et Baker, Synopsis filieum (London 1868). Luerssen, Die Farnpflanzen oder Gefäb- bündelkryptogamen (Leipzig 1884—1889). Sadebeck in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 1 (1898). Schlüssel zum Bestimmen der Familien. 1. Blätter vierzählig, lang gestielt (Abb. 21, Fig. 1). Sporangien von eigen- artiger fruchtähnlicher Hülle umgeben, zweierlei Sporen (Makro- und Mikro- sporen) enthaltend. Sumpfpflanze . . . 2 2.2.2.2... Marsiliaceae. Landpflanzen mit ungeteilten oder ein- bis mehrfach gefiederten Blättern . 2. Filieinae. 5 2. Stengel gegliedert, an den Knoten von den zu ringsum geschlossenen, ge- zähnten Scheiden verwachsenen kleinen Blättern umgeben (Abb. 21, Fig. 3): Equiselaceae. Stengel nicht gegliedert. Blätter nicht zu Scheiden verwachsen . . . 3. 3. Sporangien an der Unterseite der Blätter oder an eigenen umgestaltenen Blattabschnitten . . . ae Ve Sporangien am Grunde de Blätter einzeln sitzend. Blätter klein, sehr zahlreich, den se dicht bedeckend, Pflanzen daher von moosartiger Ülrudhi ur REED: 4. Jedes fruchtbare Blatt. in zwei "Teile Beteiie der Du it: oder fiederig geteilt, unfruchtbar, der obere nicht laubartig, die Sporangien tragend, dem untern ähnlich gestaltet (Abb. 18, Fig. 1) . . . » . .. Ophioglossaceae. Fruchtbare Blätter nicht in zwei Teile gesondert, überall oder im oberen Teile auf der Unterseite die Sporangien tragend . . . . . Polypodiaceae. 5. Alle Sporangien ur zahlreiche, kleine, gleichgestaltete Sporen enthaltend . . . . 2020... Zycopodiaceae, Sporangien von Sen Bat Bann, welche vier größere Sporen enthalten und Mikrosporangien, welche zahlreiche kleine Sporen enthalten DIA ER a) en Selaginellncene; I. Klasse: Filicinae Prantl. Farne. Blätter im Verhältnis zum Stamm groß, flach, oft geteilt oder zu- sammengesetzt. Stamm meist verhältnismäßig wenig entwickelt, mit dreiseitiger Scheitelzelle wachsend. Sporangien in großer Zahl einem Blatt aufsitzend. Leitbündel konzentrisch-bikollateral, selten kollateral. Prothallien (mit Ausnahme bei den Hydropteridales) deutlich ent- wickelt. Archegonien mit dem Bauchteil eingesenkt, mit deutlichem, von mehreren Halskanalzellen ausgefülltem Hals. Antheridien flaschen- förmig, in ihnen entwickeln sich zahlreiche, zahlreiche Wimpern tragende (polyciliate) Spermatozoiden (Abb. 17, Fig. 3 u. Abb. 18, Fig. 5). Filicinae Prantl Lehrb. d. Bot. 116 (1874); Wettst. Handb. Syst. Bot. II. 1. ö4 (1903). Filicales Engl. Syll. Gr. Ausg. 94 (1892); Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 9 (1898). Wicht. Literatur: Außer den oben genannten Arbeiten: Christ, Die Farn- kräuter der Schweiz (Bern 1900). 1. Unterklasse: Eusporangiatae Goebel. Sporangien aus einer ganzen Gruppe von Epidermiszellen hervor- “gehend. Wand des reifen Sporangiums aus mehreren Zellschichten be- stehend. i Eusporangiatae Goebel in Bot. Zeit. XXXIX. 718 (1881); Wettst. Handb. Syst. Bot. II. 1. 54 (1903). Tuberithallosae Engl. Syll. Gr. Ausg. 56 (1892); ‚Aschers. Syn. I. 101 (1896). 6 Ophioglossaceae. 1. Ordnung: Ophioglossales Sadeb. Sporen gleichartig. Prothallien (Abb. 18, Fig. 2, 5) knöllchenförmig, lang ausdauernd, chlorophyllos, auf der Ober- oder auf der Ober- und Unterseite Antheridien und Archegonien tragend. Blätter wenige oder nur eines, in einen fertilen und einen sterilen Abschnitt geteilt (Abb. 18, Fig. 1). Die Sporangien am Rande der fertilen Blattabschnitte (Abb. 15, Fig. 4). Ophioglossales Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 11 (1899); Wettst. Handb. Syst. Bot. II. 1, 55 (1903). 1. Familie: Ophioglossaceae R. Br. Grundachse kurz, aufrecht. Blätter in der Knospenanlage äufrecht oder an der Spitze hakenförmig gekrümmt oder zurückgebogen, . die fruchtbarenin zwei einander gegen- über stehendeTeile geschieden, der hintere laubig, un- fruchtbar, der vor- dere fruchtbar, eine gestielte Ähre oder Rispe darstellend. Sporangien ohne Xing mit mehr- schichtiger Wand, mit einer queren Spalte aufspringend. Ophioglossaceae R. Br. Prodr. Fl. Nov. Holl. 163 (1810); Maly Fl. Steierm. 5 (1868); Luerss. Farnpfl. 534 (1886); A. et @. Syn. I. 101 (1897); Bitter in Engl. Nat. Pflanzenfam. I. 4. Abb. 18. 1. Botrychium Lunaria, ganze Pflanze etwas ver- kleinert. / fertiler, s steriler Blattabschnitt. — 2. Prothallium von Botrychium, 3 mal vergr. — 3. Dasselbe im Durchsehnitt, 12 mal vergr. «@ Antheridien, ar Archegonien. — 4. Teil { 5 : i 449 (1900). des fertilen Blattabschnittes von B. Lunaria, etwas vergr. — 4 5. Spermatozoid von Botrychium, 1000 mal vergr. (Fig. 2, Wicht. Literatur: 3 u. 5 nach Jeffrey, 1 u. 4 Original.) Milde, Monogr. d. deut- schen Ophioglossaceen in Progr. Realsch. Breslau 1856. Prantl, System. Übers. d. Ophioglossaceen in Ber. d. D. bot. Ges. I. 156 (1885). Ophoglossum. Botryehium. 1. Ophioglossum Z. Natterzunge. Sporangien in einer Reihe an beiden Seiten des schmal linealen, ungeteilten fruchtbaren Blattabschnittes; unfrucht- barer Blattteil ungeteilt, netzig geadert. Ophioglossum L. Sp. pl. Ed. 1. 1062 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 484 (1754); Koch Syn. Ed. 2. 973 (1845); Milde Sporenpfl. 79 (1865); Maly Fl. Steierm. 5. (1868); Hook. et Bak. Syn. fil. 444 (1868); Luerss. Farnpfl. 540 (1887); Aschers. Syn. 1. 102 (1896); Bitter in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 465 (1900); Christ Farnkr. d. Schw. 168 (1900). I. Ophioglossum vulgatum L. Gemeine Natterzunge. Rhizom kurz, meist nur ein Blatt tragend, dieses bis 25 cm hoch, der Stiel etwas länger als der unfruchtbare Abschnitt. Fruchtbarer Blatt- abschnitt den unfruchtbaren meist überragend, lineal, mit jeder- seits 12—40 Sporangien; unfruchtbarer eiförmig, ganzrandig, etwas dicklich, hellgrün, netzig geadert, ohne Mittelnerv. Mai bis Juli. Ophioglossum vulgatum L. Sp. pl. Ed. 1. 1062 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 973 (1845); Milde Monogr. in Progr. Realsch. Bresl. (1856) 19, Sporenpfl. 79 (1865); Hook. et Bak. Syn. fil. 445 (1868); Maly Fl. Steierm. 5 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 63 (1882); Luerss. Farnpfl. 542 (1886); Aschers. Syn. I. 102 (1896); Christ Farnkr. ıl. Schw. 168 (1900). Auf fruchtbaren oder feuchten Wiesen sehr zerstreut bis in die Voralpen. Auf dem Dürrenschöberl bei Admont und dem Tamisch- bachturm; bei Unterlaussa; im Ingeringgraben bei Seckau. Hie und da um Graz, wie am Abhang des Schöckel gegen Radegund, bei Fernitz; im Sulmtale, auf der Hebalm bei Stainz. Im Feistritzgraben bei Windisch-Feistritz, bei Wurmberg, Pettau, Ljubstava; bei Bad Neuhaus, zwischen Windischgraz und Podgorje. 2. Botryehium Sw. Mondraute. Sporangien am Rande des fiederteiligen fruchtbaren Blatt- abschnittes zweireihig entstehend, nicht eingesenkt, später nach innen gewandt. Untruchtbarer Blattabschnitt fiederspaltig oder mehrfach geteilt (Abb. 18, Fig. 1).- Botrychium Si. in Sehrad. Journ. f. Bot. 1800 II. 110 (1801); Koch Syn. Ed. 2. 973 (1845); Milde Sporenpfl. 81 (1865); Hook. et Bak. Syn. fil. 447 (1868): Maly Fl. Steierm. 5 (1868); Zuerss. Farnpfl. 551 (1887); Aschers. Syn. I. 103 (1596); Bilter in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 469 (1900); Christ Farnkr. d. Schw. 170 (1900) Wicht. Literatur: Milde, Monographia Botrychiorum in Verh. zool. bot. Ges. Wien XIX. (1869) 55. Bi) Botrychium. Bestimmungsschlüssel. 1. Unfruchtbarer Blattabschnitt länger als breit, länglich bis dreieckig eiförmig, Stelst kann une 20 en TE Eh Lens DR RE > Unfruchtbarer Blattabschnitt breiter als lang, breit dreieckig, in der Jugendibehaanti. u... „0 cu ee 1 Se re re Zr er > 10 Unfruchtbarer Blattabschnitt einfach fiederteilig mit ungeteilten bis ein- geschnittenen, unten halbmondförmig ausgeschnittenen Fiedern, welche keinen Mittelnerv zeigen . . . . B. Innaria. Unfruchtbarer Blattabschnitt ee ee edersaltigen, mit Mittel- nerv versehenen Abschnitten . . . ° 2.20. . B. ramosum. 3. Unfruchtbarer Blattabschnitt gestielt, tz mit stumpfen Fiederchen: B. Matricariae. Unfruchtbarer Blattabschnitt sitzend, nicht fleischig, mit spitzen, ge- zähnten Fiederchen . . . Be a N RD LNEDE Sekt.1. Eubotrychium Milde. Unfruchtbarer Blattabschnitt beider- seits mit Spaltöffnungen, länglich bis dreieckie, höchstens doppelt fieder- spaltig, stets kahl. Eubotrychium Milde in Verh. zool. bot Ges. (1869) 101 z. T.; Prantl in Ber. D. bot. Ges. (1885) 348; Luerss. Farnpfl. 554; Aschers. Syn. I. 104; Bitter in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 170. I. Botrychium Lunaria (Z.) Sw. Gemeine Mondraute. Rhizom kurz, nur ein Blatt tragend. Blatt bis 30 cm lang, der Stiel dick, grün, am Grunde von braunen Blattscheidenresten umgeben. Steriler Blatt- abschnitt lederig, hellgrün, kahl, gefiedert, mit jederseits 2—9 fast gegenständigen, aus keiligem Grunde halbkreisförmigen, ganzrandigen oder (f. subineisum XKoep. (z. Fl. Mecklenbg. I. 111. [1543]) seicht eingeschnittenen, unten halbmondförmig ausge- sehnittenen, keinen Mittelnerv aufweisenden Abschnitten. Fertiler Blatteil meist im obern Teil des gemeinsamen Stieles entspringend, 2—3-fach gefiedert, den unfruchtbaren meist weit über- ragend. Juni—September. Osmunda Lunaria o. Z. Sp. pl. Ed. 1. 1064 (1755). Botrychium Luna- ria Sw. in Schrad. Journ. f. Bot. 1800, II. 110 (1801); Koch Syn. Ed. 2. 972 (1845); Milde Sporenpfl. 82 (1865), in Verh. zool. bot. Ges. Wien (1869) 101; Maly Fl. Steierm. 5 (1868); Hook. et Bak. Syn. fil. 447 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 63 (1882); Luerss. Farnpfl. 555 (1881); Aschers. Syn. I. 104 (1896); Christ Farnkr. d. Schw. 170 (1900). Auf trockenen Wiesen, Heiden, an Felsen, häufiger auf subalpinen und alpinen Triften bis in die Krummholzregion (1900 m). Bei der Ruine Pflindsberg und auf dem Schoberwiesberg bei Aussee; am Pyhrn- passe, auf dem Pyrgas, Natterriegl, Dürrenschöberl und Kalbling bei Admont, bei Unterlaussa, auf dem Polster bei Vordernberg, der Schön- leiten ober Aflenz; auf der Hohen Veitsch, der Raxalpe, der Kampalpe Botrychium. hi) bei Mürzzuschlag, dem Sonnwendstein, an Felsen zwischen Neuberg und Mürzsteg. Auf dem Hochgolling, im Tuchmaarkar und bei St. Nicolai in der Sölk, uf dem Hochschwung, auf dem Hochalbl und oberhalb Windischdorf bei Seckau. Beim Turracher See, auf der Schlattingwiese bei Murau, am Fuß des Falkenberges bei Judenburg, auf der Stub- und Koralpe; bei der Vorauer Schwaig am Wechsel. Auf Wiesen der Teich- alpe und am Hochlantsch und Schöckel; bei Kirchdorf nächst Pernegg, Peggau, am Hanegger bei Frohnleiten, am Pleschkogel und Buchkogel, bei St. Johann und Paul, am Plabutsch und in der Ragnitz bei Graz, am Grazer Schloßberge; auf der Hebalm und bei Mausegg nächst Stainz. Bei Bad Neuhaus, Wöllan, in den Karawanken auf dem Ursulaberge, der Ovceva und dem Pastirksattel bei Sulzbach; in den Sanntaler Alpen auf der Raducha und dem Steiner Sattel sowie auf der Menina planina bei Oberburg. 2. Botrychium ramosum (Koth) Aschers. Ästige Mondraute. Rhizom kurz, nur ein Blatt tragend. Blatt bis 25 cm lang, der Stiel sehr dick, am Grunde von braunen Scheidenresten umhüllt, grün, unten oft braunrot überlaufen. Steriler Blattabschnitt trübgrün, derb, im Umrisse eiförmig bis länglich, nach oben verschmälert, meist 2—5-paarig fiederspaltig bis fiederteilig, mit fiederspaltigen, von einem deutlichen Mittelnerv durchzogenen Fiedern und stumpfen, eingeschnittenen oder an der Spitze gekerbten Fiederchen. Fruchtbarer Blattabschnitt im obern Teile des gemein- samen Stieles entspringend, ziemlich lang gestielt, den sterilen Teil meist weit überragend, 2—3-fach gefiedert. Juni—September. Osmunda ramosa Roth Tent. fl. Germ. I. 444 (1788). Botrychium ra- mosum Aschers. Fl. Brandenb. I. 906 (1864), Syn. 1. 106 (1896); Christ Farnkr. d. Schw. 173 (1900). Botrychium rutaceum Willd. Sp. pl. V. 62 (1810) z. T.; Fries Novit. Fl. Suec. 16 (1814); Hook. et Bak. Syn. fil. 447 (1868) exkl. 8; Gebh. Verz. d. in Steierm. ges. Pfl. 47 (1821). Botrychium matricariaefolium 4. Br. in Döll Rhein. Fl. 24 (1843); Koch Syn. Ed. 2. 972 (1845); Milde Sporenpfl. 84 (1865), in Verh. zool. bot. Ges. Wien (1869) 123; Maly Fl. Steierm. 5 (1868); Luerss. Farnpfl. 569 (1887); Dominieus in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1893) 371. Auf trockenen Grasplätzen, in lichten Wäldern und Gebüschen sehr selten und nicht in jedem Jahr erscheinend.. Am Südfuße des Falken- berges bei Judenburg (Dominicus!), hier zahlreich; im Walde ober St. Leonhard bei Graz höchst selten (Gebhard), ob jetzt noch?; bei Groß-Florian (Unger). Sekt. 2. Phyllobotrychium Prantl. Unfruchtbarer Blattabschnitt nur unterseits mit Spaltöffnungen, im Umriß dreieckig, mehrfach fiedert. Blätter wenigstens in der Jugend behaart, ro- 5‘ 10 Botryehium. Phyllobotrychium Prant! in Ber. D. bot. Ges. (1885) 348; Luerss. Farnpfl. 555; Aschers. Syn. 1. 109; Biller in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 470. Osmundopteris Milde in Verh. zool. bot. Ges. Wien (1869) 176 z. T. 3. Botrychium Matricariae (Schrk.) Spr. Dreischnittige Mond- raute. Rhizom kurz, meist nur ein Blatt tragend. Blatt bis 25 cm lang, der Stiel sehr kurz, am Grunde meist mit braunen Scheiden- resten, gelblichgrün. Steriler Blattabschnitt meist hellgrün, derb, im Umrisse breit dreieckig, doppelt gefiedert mit fiederspaltigen Fiederchen und breit abgerundeten Abschnitten letzter Ord- nung, in der Jugend dicht weißlich behaart, im Alter kahl, der unterste Abschnitt 1. Ordnung so groß wie der restliche Teil des Blattes. Fer- tiler Blattabschnitt sehr lang gestielt, den sterilen weit überragend, fast am Grunde des gemeinsamen Stieles entspringend, 2- bis ö-fach gefiedert. Juni-September. Osmunda Matricariae Schrk. Baier. Fl. II. 419 (1789). Botryehium Matricariae Spr. Syst. Veget. IV. 23 (1815); Aschers. Syn. I. 109 (1896). B. ru- taceum Sw. in Schrad. Journ. f. Bot. 1800, II. 111 (1801). B. matricarioides Willd. Sp. pl. V. 62 (1810); Maly in Flora (1843) 328. B. rutaefolium A. Br. in Döll Rbein. Fl. 24 (1843); Koch Syn. Ed. 2. 972 (1845); Milde Sporenpfl. 89 (1865); Maly Fl. Steierm. 5 (1868); Zuerss. Farnpfl. 582 (1887). B. ternatum Hook. et Bak:. Syn. fil. 448 (1868) z. T.; Kras. in Mitt. naturw. Ver. f. Steierm. (1893) 399. B. ternatum a. europaeum Milde Fil. Europ. 199 (1867), Verh. d. zool. bot. Ges. (1869) 146. Osmunda Lunaria L. Fl. Suec. Ed. 2. 369 (1755), nicht Spec. pl. Ed. 1. 1064. An trockenen grasigen Stellen, auf Waldblößen, auf nassem Gras- boden, sehr selten. Im Tuchmarkaar bei Klein-Sölk (Strobl), am Roth- kofel bei Turrach (Strobl), am Lichtensteinberge bei Judenburg (Goebbel, Domiünieus)), auf einer Waldblöße am Südabhange des Wechsels am sog. „Saurüssel!“, auf Alpenweiden bei Leoben (Breidler), am Raacher Kogel zwischen Gösting und Judendorf nächst Graz (Krasan!), über St. Wolfgang am Bachergebirge auf nassem Grasboden am Waldwege (Heufler)). 4. Botrychium virginianum (Z.) Sw. Virginische Mondraute. Rhizom kurz, nur ein Blatt treibend. Blätter bis 60 em hoch, ihr Stiel lang, am Grunde von rotbraunen Blattscheidenresten umgeben, oft braunrot überlaufen. Fertiler Blattabschnitt dünn krautig, dreifach gefiedert mit gezähnten bis eingeschnitten-gezähnten Abschnitten letzter Ordnung und stumpfen bis spitzen Zähnen, der unterste Abschnitt so lang, doch meist schmäler als der restliche Teil des Blattes. Blätter in der Knospe behaart, dann kahl. Fertiler Blattabschnitt lang gestielt, den sterilen weit überragend, meist un- Filicales. Polypodiaceae. 11 gefähr an der Basis des sterilen entspringend, doppelt bis drei- fach gefiedert. Osmunda virginiana L. Sp. pl. Ed. 2. 1064 (1763). Botrychium vir- ginianum Sw. in Schrad. Journ. f. Bot. 1800 II. 111 (1801); Milde Sporenpfl. 91 (1865), Verh. d. zool. bot. Ges. (1869) 177; Luerss. Farnpfl. 588 (1887); Aschers. Syn. I. 110 (1896); Hay. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIII. 82 (1903). Botry- chium virginieum Willd. Spee. pl. V. 64 (1810). Botrychium anthemoides Presl! in Abh. böhm. Ges. Wiss. V. Ser. V. 323 (1848). In Wäldern und auf Waldwiesen höchst selten. Auf dem Pyhrn- passe ober Liezen, nahe der oberösterreichischen Grenze (Presl); seither nicht wieder gefunden, doch hat Milde die daselbst gesammelten Exem- plare gesehen. (Vergl. Sporenpflanzen p. 91.) Neuerdings (1902) von O0. Habich! unter der Hundswand nächst dem Hotel Bodenbauer am Fuß des Hochschwab in zahlreichen Exemplaren entdeckt, später aber von .J. Nevole wieder daselbst vergeblich gesucht. 2. Unterklasse: Leptosporangiatae Goebel. Sporangien nur aus einer Epidermiszelle sich entwickelnd. Wand des reifen Sporangiums nur aus einer Zellschichte bestehend. Leptosporangiatae Goebel in Bot. Zeit. XXXIX. 718 (1881); Wettst. Handb. syst. Bot, II. 1. 60 (1903). Planithallosae Engl. Syll. Gr. Ausg. 54 (1892); Aschers. Syn. I. 4 (1896). 1. Ordnung: Filicales (Willd.) Wettst. Sporen gleichartig, das aus ihnen hervorgehende Prothallium flach, chlorophylihaltig (Abb. 17, Fig. 1), auf der Unterseite Antheridien und Archegonien tragend. Meist krautige Gewächse mit (bei unseren Arten) unterirdischem Rhizom und verhält- nismäßig kräftig entwickelten, in der X“ Regel verschiedenartig geteilten, in der Jugend eingerollten Blättern. % Filices Willd. in Nova Acta Acad. ürfurt I. 7 (1802); Aschers. Syn. I. 3 (1896) z. T. Filicales Wettst. Handb. syst. Bot. II. 1. 60 (1905). Eufilicinae Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 9 (1898). p 1. Familie: Polypodiaceae Martüus. Sporangien (Abb. 19) meist Abb. 19. Dryopteris Filix mas. Üben reifes N Dr! Sporangium geschlossen und aufgesprungen gestielt, mit einem an der Ansatz- ! = s 5 se en: AR nach Entleerung der Sporen. Unten Quer- stelle des Stieles unterbrochenen schnitt durch einen Sorus mit dem ober- Ringe, sich durch eine Querspalte ständigen Sehleier. Alle Figuren vergrössert, 12 Polypoldiaceae. öffnend, in Gruppen auf der Unterseite der großen, meist ge- fiederten, den unfruchtbaren gleichen oder von ihnen verschiedenen Blätter, nackt oder von einem verschiedenartig gestalteten Schleier (Indusium) (Abb. 19 unten) bedeckt. Polypodiaceae Martius Icon. select. Cryptog. Brasil. 83 (1824—34); Luerss. Farnpfl. 36 (1884); Maly Fl. v. Steierm. 1 (1868); Aschers. Syn. 7 (1896); Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 139 (1899); Wettst. Handb. Syst. Bot. II. 1. 71 (1900). Sehlüssel zum Bestimmen der &attungen. 1. Fruchtbare Wedel von den unfruchtbaren deutlich verschieden . . . . 2. Fruchtbare und unfruchtbare Wedel gleichgestaltet . »- . » 2... 4. 2. Fruchtbare Wedel 2—4-fach gefiedert, Sori von dem umgerollten Blattrand bedeckt. Sterile Wedel kürzer gestielt, 2—4-fach gefiedert . . Allosorus. Eruchtbare Wedel einfach gefiedert . 2... 3. Unfruchtbare Wedel fiederschnittig mit ganzrandigen Fiedern; fruchtbare be- deutend länger, mit schmäleren Abschnitten . . u. Blechnum. Unfruchtbare Wedel gefiedert mit De Nelken: fruchtbare kleinerer: eu. Onoclea, 4. Sporangien am Rand der Ficderchen) eine nam Reihe bildend, mit doppeltem Schleier, scheinbar vom umgerollten Blattrand bedeckt . Pteridium. Sporangien nicht am Blattrand eine Linie bildend und scheinbar von letzterem "bedeckt . . . . vor Br 5. Schleier bis zum Grunde in ee Riereen Dee ken ee en scheinbar von zahlreichen Haaren umgeben . . . a WNoodsae Schleier nicht in haarfeine Zipfel geteilt, oder nee eonu.cc ( 6. Wedel unterseits von anfangs silbergrauen, später rostbraunen Spreuschuppen dicht bedeckt, oberseits dunkelgrün . . . ae To Wedel unterseits nicht von Spreuschuppen dicht bedeckt ee 7. Blätter fiederteilig mit meist ganzrandigen Abschnitten, Sori lineal . Ceterach. Blätter doppelt fiederschnittig, Sori vor dem Rand der Fiederchen zu einem breiten Band veremigt - » » » 2 2 2 2.20.20... Notholaena. 8. Wedel ungeteilt, zungenförmig . - ER YLREERE Wedel fiederspaltig bis mehrfach Beheder: a cc 9.1Schleier’(wor. der Reite)' vorhanden 2 Schleier fehlend . . . ee ee a EL: 10. Sori eiförmig, rundlich oder ee ae to ll, Son alänglich, lineal@oder. hakentörme = FE Er SE 3 11. Schleier eifürmig, zugespitzt. Zarte Fame . . . 2 2... .. Oytopteris. Schleier schild- oder nierenförmig, größere Fame . .. . Bald: 12. Schleier schildförmig, in der Mitte befestist . . . 2... ee: Schleier durch eine Falte befestigt, daher nierenförmig . . Dryopteris. 13. Kleinere Farne mit dünnem, wenigstens an der Basis schwarzbraunem Blatt- stil. Spreuschuppen durch Verdiekung der Wandzellen gegittert, starr, dunkel, oft borstenföormi£ . » 2» 2. 2 2 nn nn... Asplenium. Große Farne mit 2—3-fach fiederschnittigen Blättern und hellem Stiel. Spreuschuppen hellbraun, weich . , » » vv #2 2002. Athyrium. Polypodium. ; 13 14. Blätter einfach fiederteilig mit ganzrandigen oder gesügten Abschnitten. Blattstiel am Grunde abgegliedertt . . » 2 2 2.2.2.2... Polypodium. Blätter doppelt bis vierfach fiederschnittig . . » 2 2 2 2 2202.15. 15. Blattstiel mindestens so lang als die Spreite. Rhizom dünn, kriechend. Kleinere Fame . .... : . . . Dryopteris. Blattstiel viel kürzer als die Spreite. MRhizom dick, nicht kriechend. Krüftige Farne - 2 B Althyrium. 1. Tribus: Polypodieae Prantl. Sori auf den Nerven sitzend, ohne Receptaculum. Schleier fehlend. Blattstiel gegliedert dem Rhizom aufsitzend. Polypodieae Prantl in Arb. bot. Gart. Breslau I. 17 (1892); Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 302 (1899). Polypodioideae Aschers. Syn. I. 93 (1896). 1. Polypodium Z. Tüpfelfarn. Sori rundlich, am Rücken der Nerven, reihenweise ange- ordnet. Größere Trichome Zellflächen darstellend, schuppenförmig. Blattstielam Grunde gegliedert, Rhizom (bei unserer Art) kriechend. Polypodium Z. Spec. pl. 1. 108 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 485 (1754) z. T.; Maly Fl. Steierm. 1 (1868) z. T.; Hook. et Bak. Syn. fil. 304 (1868) z. T., richtiger Milde Sporenfl. 7 (1865); Luerss. Farnpfl. 52 (1886); Aschers. Syn. I. 93 (1896); Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 306 (1899); Christ Farnkr. d. Schw. 47 (1900). Wicht. Literatur: Mettenius, Über einige Farngattungen. 1. Polypodium in Abh. Senckenberg. Ges. Frankf. II. (1857) 1. I. Polypodium vulgare 2. Gemeiner Tüpfelfarn. Rhizom kriechend, zweizeilig beblättert, Blätter bis 40 cm lang, lang gestielt, krautig, meist überwinternd, hellgrün, im Umriß länglich, tief fieder- teilig mit jederseits bis über 20 ungeteilten Abschnitten. Blatt- stiel etwas kürzer als die Spreite, schmal flügelrandig, gelbgrün. Sori einreihig. Fruktifiziert das ganze Jahr hindurch. Polypodium vulgare ZL. Sp. pl. Ed. 1. 1085 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 974 (1845); Milde Sporenpfl. 7 (1865); Hook. et Bak. Syn. fil. 334 (1868); Maly Fl. Steierm. 1 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 63 (1882); Luerss. Farnpfl. 53 (1884); Aschers. Syn. I. 94 (1896); Christ Farnkr. d. Schw. 47 (1900). Nach der Blattform kann man unterscheiden: «) obtusum Wallr. Abschnitte vorn abgerundet oder rasch zu gespitzt, ganzrandig oder an der Spitze gesägt. Polypodium vulgare 2. obtusum Wallr. Fl. erypt. Germ. 12 (1831); Hausm. Fl. Tirol. 1038 (1851). P. vulgare f. commune u. f. rotundatum Milde in Nova Acta XXVI. 2. 630 u. 631 (1858), Sporenpfl. 7 u. 8; Zuerss. Farn- pil. 56; Aschers. Syn. I. 96. In Wäldern, Gebüschen, an Bächen, in Schluchten, an Felsen, Mauern, gemein bis in die Voralpen. 14 . Notholaena. Allosorus. ß) attenuatum Milde. Blätter lang gestielt mit allmählich zu- gespitzten, gesägten oder gekerbten Abschnitten. Polypodium vulgare f. attenuatum Milde in Nova Act. Leop. Carol. Acad. XXVI. 2. 631 (1858), Sporenpfl. 7; Luerss. Farnpfl. 57; Aschers. Syn. I. 57. An trockeneren Stellen, Felsen, seltener. Am Aufstieg von der Weißwandalm im Schladminger Untertale auf den Steinkaarzinken!, bei Traföß nächst Pernegg auf Serpentin und bei Schwamberg (Preißmann!). 2. Tribus: Pterideae Prantl. Sori länglich bis lineal, längs der Nerven, an ihrem Ende oder auf einer Queranastomose befestigt. Schleier oft fehlend; Blattrand häufig umgeschlagen und die Sori bedeckend. Blattstiel ungegliedert. Pteridinae Pranil. Arb. d. bot. Gart. Breslau I. 17 (1892). Pteridoideae Aschers. Syn. I. 81 (1896); Pterideae Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 254 (1899), 2. Notholaena R. Br. Pelzfarn. Sori schleierlos, den Vorderteil der Nerven einnehmend, diese am Ende nicht verdickt. Blattrand nicht umgeschlagen, alle Blätter gleichgestaltet, unterseits dicht mit Spreuschuppen besetzt. Notholaena R. Br. Prodr. Fl. Nov. Holl. 145 (1810): Endl. Gen. pl. 60 1836); Koch Syn. Ed. 2. 985 (1845); ZLuerss. Farnpfl. 67 (1884); Aschers. Syn. I. 91 (1896); Christ Farnkr. d. Schw. 59 (1900). I. Notholaena Marantae (L.) &. br.. Europäischer Pelzfarn. Rhizom verzweigt. Blätter bis 25 cm lang, lang gestielt, im Umriß länglich, doppelt gefiedert, mit länglichen, an der Spitze abge- rundeten, ganzrandigen oder (die untersten) gelappten oder geöhrlten Fiederchen, oberseits dunkelgrün, kahl, unterseits von anfangs weißlichen, dann rostbraunen, die Sori ganz verdeckenden Spreu- haaren dicht bedeckt. Stiel ungefähr so lang wie die Spreite, braun, reichlich spreuhaarig. Acrostichum Marantae Z. Sp. pl. Ed. 1. 1071 (1753). Notholaena Ma- rantae R. Br. Prodr. Fl. Nov. Holl. 145 (1810); Koch Syn. Ed. 2. 985 (1845); Jur. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. (1860) Abh. 90; ? Maly Fl. Steierm. 4 (1868); Luerss. Farnpfl. 68 (1884); Aschers. Syn. I. 91 (1896); Christ Farnkr. d. Schw. 59 (1900). Gymnogramme Marantae Meit. Fil. hort. Lips. 43 (1856); Milde Sporenpfl. 10 (1865). An heißen, sonnigen Felsabhängen, nur auf Serpentin in der Gulsen bei Kraubath! (Breödler)). 3. Allosorus Bernh. Rollfarn. Sori am Ende der Nerven oder auf einem sie verbindenden Receptaculum, schleierlos, anfangs vomzurückgerollteuBlattrande Allosorus, Pteridium. 15 bedeckt; fruchttragende und unfruchtbare Wedel auffallend verschieden gestaltet. Allosorus Bernh. in Schrad. N. Journ. f. Bot. I. 2. 30 (1806) z. T., richtiger J. Sm. Hist. filic. 166 (1875); Milde Sporenpfl. 10 (1865); Aschers. Syn. I. 86 (1896). Allosurus Endl. Gen. pl. 59 (1836); Maly Fl. Steierm. 3 (1868). Uryptogramme R. Br. in Franklin Narrat. Journey Polar-sea 767 (1823); Hook. et Bak. Syn. fil. 144 (1868); Luerss. Farnpfl. 72 (1884); Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 279 (1899); Christ Farnkr. d. Schw. 56 (1900). Wicht. Literatur: Prantl, Die Farngattungen Cryptogramme und Pellaea in Engl. Jahrb. III. 403 (1883). I. Allosorus crispus (L.) Bernh. Krauser Rollfarn. Rhizom verzweigt. Blätter verschiedengestaltet, unfruchtbare bis 15 cm lang, lang gestielt, im Umriß dreieckig, dreifach gefiedert mit ei- förmigen, gegen den Grund verschmälerten, tief gekerbt-gesägten Ab- schnitten, weich, krautig, hellgrün, der Stiel grün, länger als die Spreite, an der Basis spärlich spreuschuppig. Fruchtbare Blätter viel länger, drei bis vierfach gefiedert mit schmal eiförmigen, am Rande zurückgerollten Abschnitten, der Stiel bräunlich, mehr als doppelt so lang als die Spreite. Juli—September. Osmunda erispa Z. Sp. pl. Ed. 1. 1067 (1753); Allosorus erispus Bernh. in Schrad. N. Journ. f. Bot. I. 2. 30 (1806); Koch Syn. Ed. 2. 985 (1845); Milde Sporenpfl. 11 (1865); Hook. et Bak. Syn. fil. 144 (1868); Aschers. Syn. I. 86 (1896). Allosurus erispus Maly Fl. Steierm. 4 (1868); Strobl. Fl. Adm. II. 64 (1882). Cryptogramme crispa R. Br. in Franklin Narrat. Journ. Polar-sea 76 (1823); Hook, et Bak. Syn. fil. 144 (1868); Zuerss. Farnpfl. 74 (1884); Christ Farnkr. d. Schw. 56 (1900). Im Felsschutt und zwischen Felstrümmern von den höheren Voralpen bis in die Hochalpenregion (1500— 2200 m) auf kalkfreiem Boden. Auf dem Zeiritzkampel und dem Hinkaareck bei Wald. Auf dem Pichlschober, der Gamsspitze und bei der Krahbergalm bei Schladming, auf der Hochwild- stelle, unter der Rettingscharte und am Ostabhang der Trattenscharte, im Putzentale und herab bis zum Schwarzen See in der Sölk; auf dem Hohenwarth und längs des Schöttelbaches bei Oberwölz gegen die Hoch- weberspitze; ober der letzten Plintenalm ober Oppenberg nächst Rotten- mann; am häufigsten in den Seckauer Alpen auf dem Großen Ring- kogel, dem Hochalbl, Seckauer Zinken und Hoch-Reichart. Angeblich auch auf dem Wechsel. 4. Pteridium Seop. Adlerfarn. Sori auf randständigen Verbindungssträngen der Nerven- enden, mit nach außen sich öffnendem zartem innerem und derberem, dem umgerollten Blattrande ähnlichem äußerem Schleier. Blattstiel mit mehreren Leitbündeln. 16 Pteridium. Athyrium. Pteridium Scop. Fl. Carn. Ed. 1. 169 (1760); Kuhn in Van der Deckens Reisen III. 11 (1879); Luerss. Farnpfl. 100 (1884); Aschers. Syn. I. 82 (1896); Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 295 (1899); Christ Farnkr. d. Schw. 54 (1900). Pteris L. Gen. pl. Ed. 5. 484 (1754); Endl. Gen. pl. 61 (1836); Koch Syn. Ed. 2. 984 (1845); Milde Sporenpfl. 15, alle z. T.; Maly Fl. Steierm. 4 (1868). Eupteris Newm. Phytol. II. 278 (1845). I. Pteridium aquilinum (Z.) Kuhn. Gemeiner Adlerfarn. Rhizom kriechend, verzweigt, jeder Ast nur ein Blatt treibend. Blätter bis 2 m lang, ziemlich lang gestielt, die Spreite im Umriß dreieckig, doppelt gefiedert mit fiederteiligen Fiederchen und eiförmigen ganzrandigen Abschnitten letzter Ordnung, weich, hellgrün, kahl. Blatt- stiel kürzer als die Spreite, am Grunde dunkelbraun, wollig, sonst gelb- grün, kahl. August— Oktober. Pteris aquilina Z. Sp. pl. Ed. 1. 1075 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 984 (1845); Milde Sporenpfl. 15 (1865); Hook. et Bak. Syn. fil. 162 (1868): Maly Fl. Steierm. 4 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 64 (1882). Pteridium aquilinum Kuhn in Van der Deckens Reisen III. 11 (1879); Lwerss. Farnpfl. 104 (1884); Aschers. Syn. I. 82 (1896); Christ Farnkr. d. Schw. 54 (1900). Eupteris aquilina Newm. Phytol. II. 278 (1845). In lichten Wäldern, Holzschlägen, an buschigen Abhängen, auf Äckern, bis in die Voralpen (1500 m) gemein. Ändert ab: ß) lanuginosum (Dory) Luerss. Blätter unterseits dicht kurzhaarig. Pteris lanuginosa Bory in Willd. Sp. pl. V. 403 (1880). Pteris aquilina lanuginosa Hook. Spee. fil. II. 196 (1858); Preißm. in Öst. bot. Zeitschr. (1885) 263. Pteridium aquilinum 8 lanuginosum ZLuerss. Fampfl. 107 (1884). An sonnigen steinigen Abhängen, auf Serpentin in der Gulsen bei Kraubath. (Preißmann!) Dieser Farn neigt weniger als andere zu Mißbildungen, eine m. furcatum Bonniger (Verh. d. zool. bot. Ges. [1896] 16) mit an der Spitze gabelspaltigen Wedeln wurde im Kaltenbachgraben bei Spital am Sem- mering beobachtet (Konniger). 3. Tribus: Aspleniinae Prantl. Sori auf flachem Receptaculum seitlich an den fertilen Nerven Schleier intrors, hie und da einzelne extrors, sich öffnend, selten fehlend. Blattstiel ungegliedert. Asplenieae Prantl in Arb. Bot. Gart. Breslau I. 16 (1892); Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 222 (1899). Asplenoideae Aschers. Syn. I. 48 (1896). 5. Athyrium Roth. Frauenfarn. Sori parallel den Seitennerven befestigt, mit haken- förmigem oder fehlendem Schleier, je einer am fertilen Nerven. Spreuschuppen zartzellig. Blattstiel mit zwei oben in Athyrium. 17 ein halbzylindrisches verschmelzenden Leitbündeln. Große Farne mit mehrfach geteilten Blättern. Sterile und fertile Wedel gleichgestaltet. Athyrium Roth Tent. fl. Germ. III. 58 (1800) emend.; Luerss. Farnpfl. 129 (1884); Aschers. Syn. I. 10 (1896); Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 222 (1899); Christ Farnkr. d. Schw. 106 (1900). Asplenii Species Maly Fl. Steierm. 3 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 64 (1882). Wicht. Literatur: Milde Das Genus Athyrium, Bot. Zeit. (1866) 373, Über Athyrium, Asplenium und Verwandte. Bot. Zeit. (1870) 329 ff. I. Athyrium Filix femina (L.) Roth. Gemeiner Frauenfarn. Rhizom kräftig, kurz. Wedel mäßig lang gestielt, bis 2 m lang, mit im Umriß breit lanzettlicher, nach abwärts wenig verschmälerter Spreite, zart, hellgrün, doppelt gefiedert mit spitzen Fiedern und spitzen, ge- sägten bis fiederspaltigen, ausgebreiteten, seltener (f. rhaeticum Moore, Ferns of. Gr. Brit. T. XXX—XXXIV [1857]) zurückgeschlagenen Fiederchen. Blattstiel gelblich, an der Basis dunkler und spärlich spreuhaarig, oberwärts fast bis ganz kahl. Sori länglich, mit hacken- förmigem, gewimpertem, bleibendem Schleier. Juni—Oktober. Polypodium F. femina Z. Sp. pl. Ed. 1. 1090 (1755). Athyrium Filix femina Roth Tent. fl. Germ. III. 65 (1800); Luerss. Farnpfl. 133 (1884); Aschers. Syn. I. 11 (1896); Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 22 (1899); Christ Farnkr. d. Schw. 106 (1900). Aspidium Filix femina Sw. in Schrad. Journ. f. Bot. 1800. II. 41 (1801). Asplenium Filix femina Bernh. in Schrad. Neues Journ. f. Bot. I. 2. 26 (1806); Koch Syn. Ed. 2. 981 (1845); Milde Sporenpfl. 21 (1865); Maly Fl. Steierm. 3 (1868); Hook. et Bak. Syn. filie. 227 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 64 (1882). Nach der Blatteilung kann man folgende Formen unterscheiden: «) dentatum Döll. Fiederchen einfach gesägt. Pflanze meist kleiner. Asplenium Filix femina «. dentata Döll Rhein. Fl.12 (1843). Athyrium Filix femina =. dentatum Döll Fl. Bad. 23 (1857); Milde Sporenpfl. 22; Luerss. Farnpfl. 138; Aschers. Syn. I. 12. 8) fissidens Döll. Fiederchen fiederspaltig, mit an der Spitze 2—3-zähnigen Abschnitten. Pflanze größer. A. Filix femina 8. fissidens Döll Fl. Bad. 24 (1857); Milde Sporenpfl. 22; Luerss. Farnpfl. 138; Aschers. Syn. I. 12. y) multidentatum Döll. Fiederchen fiederspaltig mit rundum gesägten bis fiederspaltigen Abschnitten. Pflanze sehr groß und üppig. Asplenium Filix femina y. multidentata Döll Rhein. Fl. 12 (1843). Athyrium Filix femina y. multidentata Döll Fl. Bad. 24 (1857); „ide Sporenpfl. 22; Luerss. Farnpfl. 141; Aschers. Syn. I. 12. In Wäldern, Holzschlägen, Gebüschen, an steinigen Abhängen, an Bächen, Gräben, gemein bis in die Krummholzregion, die f. rhaetieum im Forstwald bei Söchau und wohl auch anderswo. Eine m. furcatum Hayek, Flora von Steiermark. 2 11 Athyrium. Asplenium. Ronniger (Verh. d. zool. bot. Ges. [1898] 16) mit an der Spitze gegabeltem Wedel wurde am Stuhleck beobachtet. (Bonniger.) 2. Athyrium alpestre (Hoppe) Bylands. Alpen-Frauenfarn, Rhizom kräftig, kurz. Wedel mäßig lang gestielt, bis 1,60 m lang, mit im Umriß breit lanzettlicher, nach abwärts deutlich verschmälerter Spreite, ziemlich zart, sattgrün, doppelt gefiedert mit spitzen Fiedern und fiederspaltigen Fiederchen mit kurz gesägten stumpf- lichen Abschnitten. Blattstiel grünlich, an der Basis dunkler und mäßig spreuhaarig, oberwärts fast bis ganz kahl. Sori in der Jugend undeutlich hakenförmig, später rund, mit kaum bemerkbarem, hin- fälligem, gewimpertem Schleier. August— Oktober. Aspidium alpestre Hoppe Bot. Taschenb. (1805) 206. Athyrium alpestre Rıylands in Moore Ferns of Gr. Brit. and Ireland Nat. Pr. pl. VII. S. (1) (1857); Luerss. Farnpfl. 143 (1884); Aschers. Syn. 1. 14 (1896); Diels in Engl. Nat. Pflanzen- fam. I. 4. 224 (1899). Polypodium alpestre Spreng. Syst. Veg. IV. 2. 320 (1827); Koch Syn. Ed. 2. 974 (1845); Neilr. Nachtr. Fl. Wien 64 (1851, Asplenium alpestre Mett. in Abh. Senckenberg. Ges. II. 198 (1859); Milde Sporenpfl. 23 (1865). Polypodium Rhaeticum Z. Sp. pl. Ed. I. 1091 (1753)?; D. €. Fl. fr. V. 242 (1815). Asplenium Rhaeticum Brügg. Naturg. Beitr. Chur 47 (1874); Heimerl in Verh. zool. bot. Ges. (1884) Abh. 101. Athyrium Rhaeticum D. T. Anl. wissensch. Beob. auf Alpenr. II. 348 (1882). Über die Nomenklatur vergl. Ascherson a. a. O. In lichten Wäldern, Gebüschen, unter Krümmholz, an steinigen Abhängen der höheren Voralpen- und Krummholzregion nicht häufig oder vielfach übersehen. Auf der Trisselwand, dem Loser und dem Röthelstein bei Aussee, am Prebichl; am Gamstein bei Palfau, Hochkor, auf der Schneealpe, am oberen Scheibwald der Raxalpe; auf der Grafenalm am Ruprechtseck, bei Oberwölz, am Schiedeck und Steinkaarzinken bei Schladming, auf der Hoch-Wildstelle, dem Gumpeneck, Unholding; um die Klacklalm bei St. Johann am Tauern, auf dem Hochschwung, in den Seethaler Alpen; auf der Koralpe und dem Wechsel. 6. Asplenium Z. Streifenfarn. Sori an den Seitenadern befestigt, länglich mit länglichem oder hakenförmigem, sich seitlich nach Innen öffnendem Schleier. Spreuschuppen mit starkwandigen Zellen, daher gegittert. Blatt- stiel mit einem oder zwei oben verschmelzenden Leitbündeln. Blätter gefiedert. Meist kleine Farne mit wenigstens an der Basis braunem bis schwarzem Blattstiel. Sterile und fertile Wedel gleichgestaltet. Asplenium ZL. Sp. pl. Ed. 1. 1078 (1753), Gen. plant. Ed. 5. 485 (1754) z. T.; Endl. Gen. pl. 61 (1836) z. T.; Milde Sporenpfl. 20 (1865) z. T.; Maly Fl. Steierm. 3 (1868) z. T.; Luerss. Farnpfl. 148 (1884); Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. 4. 233 (1899); Christ Farnkr. d. Schw. 68 (1900); (Asplenum) Aschers. Syn. 53 (1896) z. T. Asplenium. 19 Wieht. Literatur: Meltenius, Über einige Farngattungen. VI., Asplenium in Abh. d. Senekenb. naturf. Ges. III. 56; Heufler, Asplenii Speeies Europ. in Verh. d. zool. bot. Ver. Wien VI. (1856) 235; Milde, Über Atlıyrium, Asplenium und Verwandte. Bot. Zeit. (1870) 339; Murbeck, Tvenne Asplenier, deras affiniteter och Genesis. Lunds Univ. Arsskr. XXVIL (1890). Bestimmungsschlüssel. 1. Blätter einfach gefiedert, mit rundlich eiförmigen ungeteilten Fiederchen . 2. Blätter mehrfach gefiedert oder handförmig geteilt . » 2 2 22.2. d. 2, Blattstiel nur am Grunde dunkel rotbraun, sonst grün . . „. . A. viride, Blattstiel und -Spindel mindestens bis über die Mitte dunkelrotbraun . 3. 3. Blattspindel der ganzen BREN nach dunkelrotbraun, schmalhäutig geflügelt. Fiedern abstehend . . . 20.20. 4. trichomanes. Blattspindel im obersten Teile | grün, "ungeflügelt. Fiedern zurückgeschlagen : 4A. adulterinum. 4. Blätter unregelmäßig gabelig bis handförmig geteilt mit länglichen, linealen oder rbombisch eifürmigen Abschnitten . . Bean: Blätter doppelt bis mehrfach Benedan mit realer Tanzeiklichen er rhom- bischen Abschnitten . . . ER EG: 5. Blattabschnitte 2—5, lineal, an de ten ualebebunain Gig rekniktent kahl: A. septentrionale. Blattabschnitte meist 2—3, schmal rhombisch eiförmig, dieht drüsig behaart: 4A. Seelosüi. 6. Blattabschnitte am Grunde keilig, eiförmig bis rhombisch, Schleier wimperig gezähntt. . . . ae ‚Au .Bulamuraria. Blattabschnitte lineal ne lanzettlich ui Re NIR Eat ee Pens IR Blätter sehr fein geteilt, mit lineal-keiligen, 2—3-spaltigen Fiederchen: A. fissum. Blätter derber, nicht sehr fein zerteilt. Fiederchen eiförmig oder länglich . 8. 8. Blätter überwinternd, glänzend, lederig. Fiederchen eiförmig oder länglich: 4A. Adiantum nigrum. Blätter nieht überwinternd, feiner geteilt. Fiederchen am Grunde keilig: 4. ceuneifolium. Sekt. 1. Acropteris (Zk.) Aschers. Blätter handförmig oder gabelig in lineale oder keilige Abschnitte geteilt. Acropteris Lk. Hort. Bot. Berol. 56 (1833) als Gattung. Asplenum Sect, Acropteris Aschers. Syn. I. 63 (1896); Diels in Engl. Nat. Pflanzenfam. 1. 4. 235 (1899). 1 I. Asplenium septentrionale(Z.) Hoffm. Nordischer Streifenfarn. Blätter sehr lang gestielt, . ungleich gabelig oder abwechelnd dreischnittig, mit lineal-keiligen, meist 2—5-spaltigen Zipfeln, in den Stiel allmählich übergehend, dunkelgrün, lederig. Stiel gefurcht, nur ganz am Grunde rotbraun, kahl oder sehr spärlich mit kleinen Härchen besetzt. Sporan- gien groß, die ganze Unterseite der Blattabschnitte bedeckend, bei der Reife über den Rand vorquellend, mit hinfälligem Schleier. Fruktifiziert das ganze Jahr hindurch.‘ 30 Asplenium. Acrostichum septentrionale Z. Sp. pl. Ed. 1. 1068 (1753. Asplenium septentrionale Hoffm. Deutschl. Fl. II. 12 (1795); Koch Syn. Ed. 2. 983 (1845); Milde Sporenpfl. 35 (1865); Hook. et Bak. Syn. fil. 198 (1868); Maly Fl. Steierm. 4 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 64; Luerss. Farnpfl. 209 (1885); Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 235 (1899); Christ Farnkr. d. Schw. 102 (1900). Asplenum septen- trionale Aschers. Syn. I. 63 (1896). An Felsen, in Mauerritzen, auf kalkfreiem Boden nicht selten. Bei Schladming an Mauern bei der Talgabelung im Tal und im Untertale;, an Felswänden im Sattentale bei Haus; an Schieferfelsen am Wege in die kleine Sölk; an Felsen bei St. Johann am Tauern, in der Strechen und bei Oppenberg nächst Rottenmann. Im Laßnitztale bei Murau; bei Neumarkt, St. Marein, St. Michael, Mautern, im Gößgraben bei Leoben; auf Serpentin zwischen Kirchdorf und Traföß bei Pernegg und auf Gneiß zwischen Pernegg und Mauthstadt, bei der Ruine Schachen- stein und nächst der Hansenhütte bei Thörl, bei Mürzzuschlag und am Semmering. Bei Schloß Festenburg am Wechsel, am Stiftsberg von Vorau und an Mauern an der Straße von Vorau nach Rohrbach; am Calvarienberge von Pöllau und zwischen Pöllau und Hartberg. Am Plabutsch bei Graz in Felsspalten; häufig bei Köflach und Voitsberg, so in der Kainachenge, im Teigitschgraben, Gößnitzgraben und Salla- graben, bei Deutsch-Landsberg, Stainz; bei Schloß Herberstein nächst Gleisdorf, bei Gleichenberg; an Felsen bei Hl. Geist nächst Leutschach; am Bachergebirge. An der Mauer der St. Georg-Kirche in St. Martin bei Windischgraz. Im Sanntale an Schieferfelsen bei Leutschdort; zwischen Cilli und Montpreis. 0) Asplenium Seelosii Leyb. Dolomit-Streifenfarn. Blätter lang gestielt, bis 10 cm lang, 2—3-schnittig mit rhombisch-keiligen, an der Spitze ge- zähnten bis eingeschnittenen Abschnitten, lederig, dunkelgrün, reichlich drüsen- haarig. Blattstiel am Grunde rotbraun, unten kahl, oberwärts drüsenhaarig. Sori zu 3—5 auf jedem Blattabschnitte, länglich, mit lange bleibendem Schleier. Asplenium Seelosii Leyb. in Flora XXXVIII (1855) 81; Milde Sporenpfl. 36 (1865); Hook. et Bak. Syn. fil. 198 (1868); Fehlner in Öst. bot. Zeitschr. (1883) 355; Luerss. Farnpfl. 214 (1885). Asplenum Seelosii Aschers. Syn. I. 64 (1896). Acrostichum Seelosii Heufler in Verh. zool. bot. Ver. Wien 1856 Abh. 395. Nur im angrenzenden Krain hart über der Landesgrenze in Ritzen der Dolomit- felsen beim Mitalawasserfalle gegenüber der Bahnstation Trifail! (Deschmann), ferner in Ober-Österreich bei Windischgarsten (Fleischmann), in Nieder-Österreich am Göller (Obrist, Vierhapper!). Sekt. 2. Euasplenium Diels. Blätter einfach oder mehrfach gefiedert. Euasplenium Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 235 (1899). Triehomanoi- des und Ruta muraria Aschers. Syn. I. 55 u. 65 (1896). x Asplenium septentrionale X trichomanes Aschers. A. germa- nicum Weis. Blätter lang gestielt, einfach, am Grunde doppelt, gefiedert, Asplenium. 21 mit länglich keiligen, vorwärts gerichteten, meist abwechselnden, ab- gestutzten und vorn mehrfach eingeschnittenen Fiedern, die unteren Fiedern stets gabelig zwei- oder abwechselnd dreischnittig, ihre Abschnitte den oberen gleichgestaltet. Blattstiel im unteren Teile oder der ganzen Länge nach glänzend dunkelbraun, ungeflügelt. Sporangien zu eins bis drei auf jedem Abschnitte, mit ganzrandigem, bleibendem Schleier. Sporen größtenteils fehlschlagend. Juli—Oktober. Von A. septentrionale durch die einfach bis doppelt gefiederten Blätter und den dunklen Blattstiel, von A. trichomanes durch die keiligen, nach vorn gerichteten Fiedern und den oben grünen Blattstiel ver- schieden. Asplenium septentrionale X trichomanes Aschers. Fl. d. Prov. Brandenb. I. 916 (1864); Murb. Tvenne Aspl. 35 (1890); Aschers. Syn. I. 76 (1896). A. germanicum Weis Pl. erypt. fl. Gott. 299 (1770); Heufler in Verh. zool. bot. Ver. Wien (1856) 287; Milde Sporenpfl. 33 (1865); Hook. et Bak. Syn. fil. 212 (1868); Luerss. Farnpfl. 238 (1885): Christ Farnkr. d. Schw. 93 (1900). A. Breynii Betz. Obs. bot. I. 32 (1774); Koch Syn. Ed. 2. 983 (1845); Maly Fl. Steierm. 3 (1868). A. alternifolium Wulf in Jaeg. Miscell. Il. 53 (1781). A. Ruta muraria X septentrionale Bory in L’Institut V. 280 (1821); A. Kern. Ptlanzenleb. II. 574 (1892). Über die Bastardnatur der Pflanze vergl. Zuerssen, Ascherson und Gräbner und Murbeek a. a. O. An Felsen und Mauern, wo die Stammeltern gemeinsam vorkommen, fast überall, aber meist einzeln oder in wenigen Exemplaren. Im Tal und Untertal bei Schladming, an Schieferfelsen am Wege in die kleine Sölk; bei St. Marein, im Gößgraben bei Leoben bis hinter Kaltenbrunn, auf Serpentin zwischen Traföß und Kirchdorf bei Pernegg und auf Gneiß zwischen Pernegg und Mauthstadt, bei der Ruine Schachenstein und nächst der Hansenhütte bei Thörl; bei Vorau; im Gößnitzgraben, Tei- gitschgraben und Sallagraben bei Köflach.h Am Felsen bei Heiligen Geist nächst Leutschach, im Habitgraben im Posruck, bei St. Oswald an der Drau; an Schieferfelsen bei Leutschdorf im Sanntale. 2. Asplenium trichomanes ZL. Schwarzstengeliger Streifen- farn. Blätter bis 25 cm lang, kurz gestielt, einfach gefiedert, mit kleinen, eiförmig rundlichen, oben am Grunde meist schwach geöhrlten, gekerbten bis eingeschnitten gekerbt-gesägten abstehenden Fiedern. Blattstiel und -Spindel glänzend rotbraun bis schwarz, elastisch, nur am Grunde mit spärlichen, dunkeln, meist mit einem Schein- nerven versehenen Spreuhaaren, an den Längskanten der Oberseite schmal häutig durchscheinend geflügelt. Sori länglich, kurz, mit ungefranstem bleibendem Schleier. Sporen hellbraun, mit nicht ge- DD) Asplenium. zähnten, ein unregelmäßiges Maschenwerk bildenden Exosporleisten. Holzkörper des Gefäßbündels nur an Basis vier-, dann dreischenkelig. Fruktifiziert das ganze Jahr hindurch. Asplenium trichomanes Z. Sp. pl. Ed. 1. 1080 (1753) exkl. B; Huds. F. Angl. Ed. 1. 385 (1762); Koch Syn. Ed. 2. 982 (1845); Heufl. in Verh. zool. bot. Ver. Wien (1856) Abh. 268; Milde Sporenpfl. 38 (1865); Hook. et Bak. Syn. fil. 196 (1868); Maly Fl. Steierm. 3 (1868); Zuerss. Farnpfl. 184 (1884); Strobl Fl. Adm. II. 64 (1882); Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 235 (1899); Christ Farnkr. d. Schw. 91 (1900); Aschers. Syn. I. 55 (1896). . An Felsen, Mauern, im Steingerölle, an erdigen Abhängen, in Wäldern, Gebüschen, auf jeder Bodenunterlage bis in die Voralpen ge- mein; auch auf Serpentin bei Kraubath und Kirchdorf. 3. Asplenium adulterinum Milde. Täuschender Streifenfarn. Blätter bis 15 cm lang, kurz gestielt, einfach gefiedert, mit kleinen eiförmig-rundlichen, gekerbt-gesägten, meist zurückgeschlagenen und mit der Oberseite rechtwinkelig nach vorn gedrehten Fiedern. Blattstiel und Blattspindel bis weit über die Mitte hinauf glänzend dunkelrotbraun, spröde, an der Spitze grün, weich, ungeflügelt oder oberseits schwachrinnig, nur am Grunde mit spärlichen dunkeln meist mit Scheinnerven versehenen Spreuschuppen. Sori länglich, kurz, mit ungefranstem Schleier. Sporen hellbraun, mit nicht gezähnten, ein unregelmäßiges Maschenwerk bildenden Exospor- leisten. Holzkörper des Gefäßbündels in der unteren Hälfte vier-, in der oberen dreischenkelig. Juni—Oktober. Asplenium adulterinum Milde Sporenpfl. 40 (1865); Sadeb. in Verh. bot. Ver. Brand. (1872) 78; Luerss. Farnpfl. 165 (1884); Preissm. in Öst. bot. Zeitschr. XXXV. 262 (1885); Aschers. Syn. I. 57 (1896). Asplenium viride var. fallax Heufl. in Verh. zool.-bot. Ver. Wien VI. 261 (1856). Asplenium fallax Dörfl. Herb. norm. 3668, Sched. Cent. XXXVII. 233 (1898). Asplenium tricho- manes X viride Milde Sporenpfl. 166 (1865). Vergl. Sadebeck in Verh. bot. Ver. Brand. (1871) 78; Luerssen Farnpfl. 166; Hofmann in Allg. bot. Zeitschr. (1892) 216; Dörfler Herb. norm. Sched. Cent. XXXVI. 233. An Felsen, steinigen waldigen Abhängen, nur auf Serpentin und Magnesit. Auf Serpentin in der Gulsen bei Kraubath (Juratzka, Preiss- meanm!), auf Magnesit bei Oberdorf in Tragöß (Breidler!); auf Serpentin zwischen Kirchdorf und Tratöß! (Preissmann!) und im Gabrauntale (Freyn!) bei Pernegg und im Reichgraben bei Windisch-Feistritz (Pri- bilsky!). (Bei Bernstein im Eisenburger Comitate.) x Asplenium adulterinum X viride Aschers.. A. Poscharskyanum (Hofm.) Preissm. Blätter bis 15 cm lang, kurz gestielt, einfach ge- fiedert, mit kleinen eiförmig-rundlichen, gekerbt-gesägten, abstehen- [80] © Asplenium. den oder zurückgeschlagenen Fiederchen. Blattstiel und unter- ster Teil der Spindel glänzend dunkelrotbraun, dann aber grün, gefurcht mit wulstigen Rändern und am Grund der Furche mit einem Kiele, nur am Grunde von spärlichen, meist mit Scheinnerven versehenen Spreublättern. Holzkörper des Gefäßbündels etwa bis zur Mitte der Spindel vier-, dann dreischenkelig. Sporen größtenteils fehl- schlagend, Sporangien meist gut entwickelt. Juli—Oktober. Unterscheidet sich von A. adulterinum durch die nur an der Basis rotbraune Spindel und den tiefrinnigen Blattstiel, von A. viride durch die höher hinauf reichende Färbung des Stieles resp. der Spindel und die mit Scheinnerven versehenen Spreuschuppen. Asplenium adulterinum X viride Aschers. Syn. I. 59 (1896); Preissm. n Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1895) 179 (1896). Asplenium viride Subsp. adul- terinum var, A. Poscharskyanum Hofm. in Allg. bot. Zeitschr. (1895) 234. A. Poscharskyanum Preissm. a.a.0. A. viride b. fallax Wünsche Fil. Sax. Ed. 2. 14 (1878), nicht Heufl. Unter den Stammeltern höchst selten; bisher nur in der Gulsen bei Kraubath (Milde) und zwischen Kirchdorf und Traföß bei Pernegg ( Preissmann!)). 4. Asplenium viride Huds. Grünstengliger Streifenfarn. Blätter bis 20 cm lang, kurz gestielt, einfach gefiedert, mit eiförmig- rundlichen, einfach bis doppelt gekerbt-gesägten abstehenden oder (an sonni- gen Stellen) zurückgeschlagenen Fiedern, nicht überwinternd. Blatt- spindel sowie der obere Teil des Stieles weich, grün, nur die Basis des Stieles glänzend dunkelrot, der ganzen Länge nach oberseits tief rinnig mit wulstigen Rändern und einer Längsleiste am Grunde der Furche, nur am Grunde mit spärlichen, dunkeln Spreu- schuppen, welche keinen Scheinnerven zeigen. Sori dem Mittel- nerven genähert, mit ungefranstem Schleier. Sporen dunkelbraun, mit unregelmäßig gezähnten, ein ziemlich regelmäßiges Maschen- werk bildenden Exosporleisten. Leitbündel mit vierschenke- ligem, erst am obersten Teile dreischenkelig werdendem Holz- körper. Asplenium viride Huds. Fl. Angl. Ed. 1. 385 (1762); Koch Syn. Ed. 2. 982 (1845); Heufl. in Verh. zool.-bot. Ver. Wien (1856) Abh. 255; Milde Sporenpfl. 37 (1865); Hook. et Bak. Syn. fil. 195 (1868); Maly Fl. Steierm. 3 (1868); Zuerss. Farnpfl. 157 (1884); Strobl Fl. Adm. II. 64 (1882); Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 235 (1899); Christ Farnkr. d. Schw. 89 (1900); Aschers. Syn. I. 57 (1896). Asplenium triehomanes ß L. Sp. pl. Ed. 1. 1080 (1753). A. intermedium Presl Delic. Prag. I. 232 (1822). An Felsen, in Mauerritzen, bis in die Hochalpenregion (2200 m) häufig. Überall häufig auf Kalkboden, seltener auf Urgestein, wie bei 24 Asplenium. Pichl, Schladming, am Kamp, Schiedeck, Hoch-Golling; am Calvarien- berg bei Seckau, in den Judenburger Alpen, am Calvarienberg von Judenburg, bei der Krumbacher Schwaig auf der Koralpe; auf Serpentin in der Gulsen und im Tanzmeistergraben bei Kraubath und zwischen Kirchdorf und Traföß bei Pernegg. Asplenium fontanum (L). Bernh. (A. Halleri Koch). Nach Heufler auf Grund eines von Zahlbruchner gesammelten Exemplares im, Herbare Host am (oder auf den?) Rottenmanner Tauern. Da die Pflanze daselbst nie mehr wieder gefunden wurde, und ihr Vorkommen in Steiermark auch aus pflanzengeographischen Gründen sehr unwahrscheinlich ist, dürfte der Angabe wohl eine Etikettenverwechslung zu- grunde liegen. 5. Asplenium fissum Kit. Feinblättriger Streifenfarn. Blätter bis 20 cm lang, lang gestielt, im Umriß eilanzettlich, dreifach ge- fiedert mit oft fiederspaltigen Fiederchen und länglich keiligen, an der Spitze mehrfach eingeschnittenen Abschnitten letzter Ordnung. Blattstiel etwa so lang wie die Spreite, unten glänzend dunkelbraun. Sori auf den Abschnitten letzter Ordnung zu 1—3, mit ungefranstem Schleier; zur Reife über den Blattrand vorquellend. Juli—September. Asplenium fissum Kitaib. in Willd. Spec. pl. V. 348 (1810); Koch Syn. 2d. 2. 983 (1845); Milde Sporenpfl. 29 (1865) z. T.; Hook. et Bak. Syn fil. 213 (1868) z. T.; Maly Fl. Steierm. 3 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 64 (1881); Luerss. Farnpfl. 234 (1885); Aschers. Syn. I. 65 (1896). Asplenium cuneatum Schk. Kryptog. Gew. I. 198 (1808); Heufl. in Verh. zool.-bot. Ver. Wien (1856) Abh. 346 z. T., nicht Lam. An Felsen und im Felsschutt in den höheren Voralpen bis in die Hochalpenregion (2000 m) der Kalkalpen sehr zerstreut. Auf dem Schoberwiesberg (Favarger) und der Trisselwand bei Aussee (Melling)), in der Wildnis nächst dem Alt Ausseer See und am Steirertörl im toten Gebirge (Rechinger), am Grimming im großen Kaar oberhalb Trautenfels!, in Felsritzen und an Schneegräben zwischen Pyrgas und Scheibelstein (Strobl), (im Veicheltale bis Windischgarsten), am Wasserfallweg unter- halb des Hochtors (Vierhapper)), am Fuß des Gamsstein bei Johnsbach (Strobl), an der südöstlichen Ecke der Tuiflingmauer zwischen kleinem Buchstein und Tamischbachturm (Baumgartner); auf Voralpen bei Mariazell (Hölzl), Weichselboden (Nevole!), auf der Bisenerzer Höhe (Zechenter, Hölzl!). In den Sanntaler Alpen im Felsschutt am Fuß der Merzlagora nächst der Okreselhütte! (Arasan). x Asplenium Ruta muraria X trichomanes Preissm. A. Preiss- manni Aschers. u. Luerss. Rhizom kurz, dick, vielköpfig. Blätter überwinternd, ihr Stiel halb bis fast so lang wie die Spreite, glänzend Asplenium. 25 rotbraun, die Spindel grün, die Spreite im Umriß länglich lanzettlich, gefiedert, Fiedern jederseits 6—-8, fast gegenständig, die unteren drei- schnittig mit rundlichen bis rhombisch-eiförmigen Abschnitten, die mitt- leren dreilappig, die oberen ungeteilt, kurz rhombisch-eiförmig; Ab- schnitte letzter Ordnung an der Spitze gekerbt-gezähnelt. Unterscheidet sich von Asplenium Ruta muraria durch die schmäleren, viel weniger zerteilten Blätter, von A. trichomanes durch die dreiteiligen unteren Fiedern und die grüne Blattspindel. Asplenium trichomanes X Ruta muraria Preissm. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1895) 118 mit Abbildung; Aschers. u. Luerss. in Allg. bot. Zeitschr. (1895) 222, Aschers. Syn. I. 79 (1896); Hay. in Verh. zool.-bot. Ges. Wien LV. 12 (1905). Asplenium Preissmanni Aschers. u. Luerss. in Allg. bot. Zeitschr. (1895) 222; Dörfl. Herb. norm. 3679. I., Sched. Cent. XXXVII. 237 (1898). Asplenium trichomanes X Ruta muraria Ü. Aspl. Preissmanni Aschers. Syn. I. 50 (1886). Unter den Stammeltern höchst selten, bisher nur in je einem Stock an einem Kalkfelsen in der Bärenschütz bei Mixnitz bei 700 m (Preiss- mann!) und in einer etwas größeren Form in den Sanntaler Alpen zwischen Leutsch und Podvolovleg! [In einer abweichenden Form (A. Reicheliae Dörfl. u. Aschers. in Verh. bot. Ver. Brand. (1895) S. XLVII) im angrenzenden Niederösterreich an der Friedhofsmauer von Unter-Aspang. | 6. Asplenium Ruta muraria Z. Mauerraute. Blätter bis 20 em lang, doppelt, selten dreifach gefiedert mit eiförmigen bis rhom- bischen oder lanzettlichen, in den kurzen Stiel verschmälerten Fiederchen, mehr minder derb, lederig, überwinternd, mattgrün. Blatt- stiel grün, nur an der Basis ein ganz kurzes Stück dunkelbraun. Holz- körper des Leitbündels an der Basis zwei, sich weiter oben zu einem schmetterlingsförmigen, unter der Spreite dreischenkelig werdenden ver- einigend. Sori auf den Fiederchen zu 1—3, mit ausgefressen gezäh- neltem bis gefranstem Schleier. Fruktifiziert das ganze Jahr. Asplenium Ruta muraria L. Sp. pl. Ed. 1. 1081 (1753); Koch Syn. Ed. 2 987 (1895); Heufl. in Verh. zool.-bot. Ver. Wien VI. 329 (1856); Milde Sporenfl. 30 (1865); Hook. et Bak. Syn. fil. 213 (1868); Maly Fl. Steierm. 4 (1868); Strobl Fl. Admont II. 64 (1882); Zuerss. Farnpfl. 218 (1885); Aschers. Syn. I. 68 (1896): Christ Farnkr. d. Schw. 75 (1900). Tritt in folgenden Formen auf: 1. Fiederchen 1—1'/s mal so lang als breit. a) Blätter zart, hellgrün, fast durchscheinend. 96 Asplenium. a. pseudolepidum Hay.'). Blätter nur bis 5 em lang, zart, hellgrün. Gefäßbündel am Grund des Blattstiels nicht rinnig, ohne Sklerenchymzellen. Von A. lepidum durch die mangelnde Drüsenbekleidung verschieden. Asplenium Ruta muraria « pseudolepidum Hay. Fl. Steiern. I. 26 (1908). : . An einem schattigen feuchten Felsblock bei St. Gotthard nächst Graz (Dergane)). b) Blätter derb, trübgrün, überwinternd, Gefäßbündel am Grund «les Stengels rinnig, in der Rinne mit Sklerenchymzellen. ß. Brunfelsii Heufl. Blätter doppelt gefiedert, mit breit- rhombischen, stumpflichen, gekerbten bis eingeschnittenen Fiederchen. Pflanze bis 8 cm hoch. Asplenium Ruta muraria = Brunfelsii Heufl. in Verh. zool.-bot. Ver. Wien VI. 335 (1856); Milde Sporenpfl. 31; Luerss. Farnpfl. 222. An Mauern und Felsen bis in die Voralpen (1200 m) sehr gemein. y: leptophyllum Wallr. Blätter meist dreifach gefiedert, mit 2—3 mm langen, rhombischen bis eiförmigen, etwa 1"/s mal so langen als breiten Abschnitten. Pflanze bis 8 cm hoch, A. Ruta muraria °) leptophyllum Wallr. Fl. Germ. erypt. I. 22 (1831); Heufl. in Verh. zool.-bot. Ver. Wien VI. (1856) Abh. 337; Milde Sporenfl. 31; Zuerss. Farnpfl. 224. Ein Exemplar im Herbar des Johanneum, wahrscheinlich aus der Umgebung von Graz. (Im angrenzenden Krain an Felsen beim Mitala-Wasserfall gegenüber der Station Trifail (Preissmann!). 2. Blattabschnitte 11/;—2 mal so lang als breit. d. pseudo-germanicum Heufl. Blätter doppelt gefiedert, mit deltaförmiger Spreite und schmalrhombischen, gekerbt-gesägten Fiederchen, bis 10 em lang, Stiel etwas länger als die Spreite. A. Ruta muraria var. pseudo-germanicum Heufl. in Verh. zool.-bot. Ges. Wien VI. (1856) 338; Milde Sporenpfl. 31; Luerss. Farnpfl. 223. Von A. Germanicum Weis. durch die grüne Blattspindel leicht zu unterscheiden. In Felsspalten an der Straße von Neuberg bis gegen Kram- pen (Feiller)). ') Folia tenuissima dilute viridia pellueida eglandulosa, bipinnata pinnulis late rhomboideis obtusis erenatis. Fasciculus vascularis basis stipitis non sulcatus, cellulis sclerenchymatieis carens, Asplenium. 27 e. pseudonigrum Heufl. Blätter dreifach gefiedert, mit zahl- reichen, schmal verlängert keilförmigen, abgestutzten, einge- schnitten-gezähnten Abschnitten. Blätter bis 14 cm lang, Stiel doppelt so lang als die Spreite. A, Ruta muraria var. pseudonigrum Heufl. in Verh. zool.-bot. Ver. Wien VI. (1856) 228; Milde Sporenfl. 32; Luerss. Farnpfl. 224. An Felsen bei St. Gotthard bei Graz (Heufler). 7. Asplenium cuneifolium Viv. Serpentin-Streifenfarn. Blätter bis gegen 50 em lang, lang gestielt, glänzendgrün, nicht überwin- ternd, im Umriß dreieckig-eiförmig, ‚spitz, doppelt bis drei- fach geliedert, mit eiförmigen oder lanzettlichen, gegen den Grund keilig verschmälerten, gezähnten, meist rückwärtsgekrümmten Ab- schnitten. Blattstiel viel länger als die Spreite, fast der ganzen Länge nach oder auch noch der untere Teil des Mittelstreifs glänzend rotbraun, flachrinnig, am Grunde mit zwei sich oberwärts vereinigenden Leitbündeln. Sporangien auf den Blattabschnitten zu 2—3, mit ganzrandigem länglichem Schleier. In Bezug auf die Blattform höchst variabel. Juli—-Oktober.- Asplenium euneifolium Viv. Fl. It. fragm. I. 16 (1806). A. Forsteri Sadl. Diss. inaug. sist. deser. pl. epiphyllosp. Hung. 29 (1820); Kern. Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. I. 113 (1881). A. Serpentini Tausch in Flora (1839) 477; Preissm. in Öst. bot. Zeitschr. (1885) 262. A. Adiantum nigrum var. bez. Subsp. Serpentini Koch Syn. Ed. 2. 983 (1845); Heufl. in Verh. zool.-bot. Ver. Wien VI. (1856) 310; Milde Sporenpfl. 26 (1856); ZLuerss. Farnpfl. 275 (1885). Asplenum Adiantum nigrum A. cuneifolium Aschers. Syn. I. 71 (1896); Asplenium Adiantum nigrum 8 angustisectum Neilr. Fl. N. Öst. 17 (1858). An felsigen sonnigen Abhängen, in Felsritzen, nur auf Serpentin. In der Gulsen und im Sommergraben bei Kraubath; im Gabrauntale bei Pernegg, zwischen Kirchdorf und Traföß gegenüber Pernegg bis auf die Spitze des Predigerstuhles; im Reichgraben bei Windisch-Feistritz (bei Bernstein im Eisenburger Comitate). 8. Asplenium Adiantum nigrum L. Schwarzer Streifenfarn. Blätter bis gegen 50 em lang, lang gestielt, lederig, glänzend, immergrün, im Umriß dreieckig, eiförmig, spitz, doppelt bis dreifach gefiedert, mit breit eiförmigen, tief gezähnten, aufwärts gekrümmten Abschnitten. Blattstiel viel länger als die Spreite, fast der ganzen Länge nach oder auch noch der untere Teil des Mittelstreifs glänzend rotbraun, flach rinnig, am Grunde mit zwei, sich oberwärts vereinigenden Leitbündeln. Sporangien auf den Blatt- abschnitten zu 2—3, mit ganzrandigem, länglichem Schleier. August bis‘ September. 38 Asplenium. Ceterach. Asplenium Adiantum nigrum L. Sp. pl. Ed. 1. 1081 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 983 (1845); Hook. et Bak. Syn. fil. 214 (1868); Maly Fl. Steierm. 4 (1868). Asplenium Adiantum nigrum Subsp. nigrum Heufl. in Verh. zool.-bot. Ver. Wien VI. (1856) 310; Milde Sporenpfl. 25 (1865); Luerss. Farnpfl. 270 (1885). Asplenum Adiantum nigrum B. A. nigrum Aschers. Syn. I. 72 (1896). An Felsen, steinigen Abhängen, an Mauern, in Gebüschen, an Baumwurzeln, in Mittel- und Unter-Steiermark zerstreut. In der Vor- alpenregion des Seckauer Zinken; bei St. Gotthard, am Plabutsch und auf der Platte bei Graz; auf dem Kreuzkogel bei Leibnitz, in der „Schlucht“ und am Schloßberge bei Gleichenberg; auf Basalt bei Klech nächst Radkersburg; am windischen Calvarienberg, bei Gams und an der Drau gegenüber Wildhaus bei Marburg; bei Wurmberg und am Stadt- berge von Pettau; am Donatiberge und bei der Ruine ober Markt Rohitsch; auf dem Ölberge bei Rietzdorf a. d. Pack. 7. Geterach Lam. et DO.. Milzfarn. Sori an den Seitenadern befestigt, länglich, mit länglichem, sich nach Innen öffnendem, bei unserer Art verkümmertem Schleier. Spreuschuppen mit starkwandigen Zellen. Blattstiel mit zwei Leitbündeln. Blätter fiederspaltig. Sterile und fertile Wedel gleich gestaltet. Ceterach Lam. et DC. Fl. franc. II. 566 (1805); Willd. Sp. pl. V. 136 (1810); Milde Sporenpfl. 42 (1865); Luerss. Farnpfl. 282 (1885); Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 244 (1899); Christ Farukr. d. Schw. 66 (1900). Grammitis Endl. Gen. pl. 59 (1836) z. T.; Koch Syn. Ed. 2. 974. Asplenum Sect. Ceterach Aschers. I. 53 (1899). Wicht. Literatur: Zuerss. a. a. Ö.; Mettenius Filices hort. Lips. 30. I. Ceterach officinarum DC. Echter Milzfarn. Blätter bis 15 cm lang, kurz gestielt, derb lederig, immergrün, im Umriß läng- lich, gegen die Basis verschmälert, fiederspaltig mit jederseits bis 15 breit eiförmigen, ganzrandigen oder gewellten, abwechselnd stehen- den Abschnitten, oberseits trübgrün, kahl, unterseits sehr dicht von rotbraunen, die Sori ganz verdeckenden Spreuschuppen be- kleidet. Sori auf jedem Abschnitt zu 4—6, mit rudimentärem Schleier. Juli—Oktober. Asplenium Ceterach Z. Sp. pl. Ed. 1. 1080 (1753); Hook. et Bak. Syn. fil. 245 (1868). Ceterach offiecinarum DC. in Lam. u. DC. Fl. franc. Il. 566 (1806); Willd. Sp. pl. V. 136 (1810); Milde Sporenpfl. 42 (1865); Luerss. Farnpfl. 287 (1885); Koebek in Öst. bot. Zeitschr. (1890) 132; Christ Farnkr. d. Schw. 66 (1900). Grammitis Ceterach Sw. Syn. fil. 23 (1806); Koch Syn. Ed. 2. 974 (1845). Ceterach Ceterach Newm. Phyt. App. 5 in Obs. (1851). Asplenum Ceterach Aschers. Syn. I. 53 (1896). Ceterach. Phyllitis. 39 An Mauern, Felsen in Unter-Steiermark, sehr selten. An einer Weingartenmauer in der Gemeinde Großberg bei Sauritsch (Glowack:i) (und im angrenzenden Kroatien am Dreikönigsberge bei Trakostjan); ferner an felsigen schattigen Plätzen des Koteinik bei Cilli, ca. 50—60 m unter der Spitze, wo die von unten hinaufziehenden Felswände auf- hören (Kocbek). 8. Phyllitis Zudw. Hirschzunge. Sori an den Seitenadern befestigt, lineal; Schleier benachbarter Sori sich paarweise gegeneinander öffnend. Spreuschuppen mit stark- wandigen Zellen. Blattstiel mit 1 oder 2 sich oben vereinigenden Leitbündeln. Blätter ungeteilt, sterile und fertile gleichgestaltet. Phyllitis Ludw. Inst. hist. phys. regn. veg. Ed. 2. 142 (1757). Scolopen- drium Sm. in Mem. Acad. Turin V. 410 (1793); Endl. Gen. pl. 62 (1836); Milde Sporenpfl. 17 (1865); Hook. et Bak. Syn. fil. 246 (1868); Maly Fl. Steierm. 4 (1868); Luerss. Farnpfl. 117 (1884); Aschers. Syn. I. 50 (1896); Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 230 (1899); Christ Farnkr. d. Schweiz 64 (1900). I. Phyllitis Scolopendrium (L.) Newm. Gemeine Hirschzunge. Rhizom kräftig, aufsteigend. Blätter bis über 60 em lang, kurz gestielt. Spreite breit lineal oder lineal-lanzettlich, ungeteilt, am Grunde herzförmig, stumpf oder kurz spitz, hellgrün, schwach glänzend, etwas lederig. Blattstiel etwa '/; so lang wie die Spreite, reichlich mit rostbraunen Spreuschuppen besetzt. Sori lineal, schräg zum Mittel- nerven, meist längere und kürzere abwechselnd. Juli—Oktober. Asplenium Scolopendrium L. Sp. pl. Ed. 1. 1079 (1753). Phyllitis Seolopendrium Newm. Hist. brit. Ferns Ed. 2. 10 (1844). Scolopendrium vul- gare Sm. M&m. Acad. Turin V. 410 (1793); Milde Sporenpfl. 18 (1865); Hook. et Bak:. Syn. fil. 246 (1868); Luerss. Farnpfl. 118 (1885); Christ Farnkr. d. Schweiz 64 (1900). Seolopendrium officinarum Sw. in Schrad. Journ. f. Bot. (1800) II. 61 (1801); Koch Syn. Ed. 2. 984 (1845); Maly Fl. Steierm. 4 (1868); Strobl Fl. Admont II. 64 (1882). Scolopendrium Scolopendrium Karst. Deutsche Fl. 277 (1850—1882); Aschers. Syn. I. 51 (1896). In Wäldern, Schluchten, feuchten Gebüschen, an feuchten Felsen, im Gerölle bis in die Krummbholzregion (1800 m), besonders auf Kalk nicht selten. Bei Aussee, Grundelsee, hinter dem Kammersee nächst Aussee; im Toten Gebirge häufig; an Felsen bei Schladming, am Grim- ming, im Gesäuse, im Hartelsgraben und Waaggraben bei Hieflau, bei Spitzenbach nächst St. Gallen, Unterlaussa, in den Voralpen bei Maria- Zell, Mürzsteg, auf der Schnee- und Raxalpe. Bei Peggau, besonders im Badelgraben. Am Herzogberg bei Radkersburg, bei Schloß Ober- Mureck, in einem Brunnenschachte bei Altdörfl; in der Laßnitzklause bei Deutsch-Landsberg, auf der Koralpe, bei Krumbach und Eibiswald. 30 Phyllitis. Blechnum. Am häufigsten in den Bergwäldern Unter-Steiermarks, so bei Marburg, in der Kollos bei Pettau, am Wotsch und Donatiberge, bei Windisch- Landsberg, bei der Ruine Tattenbach und dem Seitzkloster bei Gonobitz, auf der Gonobitzer Gora, dem Kosiak bei Neuhaus, überall bei Cilli, so im Teufelsgraben und am Schloßberg, bei Store, 'Tüffer, Römerhad, Drachenburg, Reichenburg, Videm, Riez, in den Sanntaler Alpen. Neigt im Garten sehr zu Mißbildungen;' wild wurde nur die m. daedalea (Willd. Sp. pl. V. 349 (1810) pro var. Scolopendrii offieinarum) Hay.) mit an der Spitze wiederholt unregelmäßig gegabelter Spreite bei Windisch-Feistritz beobachtet. (Streinz!) 9. Blechnum Z. Rippenfarn. Sori parallel zur Mittelrippe, auf der Innenseite eines durch Anastomose der Sekundärnerven gebildeten Nerven, lineal, mit nach außen sich öffnendem Schleier. Fertile Wedel von den sterilen in Gestalt und Größe sehr abweichend. Blechnum L. Gen. pl. Ed. 5. 485 (1754), richtiger Sm. in M&m. Acad. Turin V. 411 (1793); Endl. Gen. pl. 61 (1836); Koch Syn. Ed. 2. 984 (1845); Milde Sporenpfl. 16 (1865); Maly Fl. Steierm. 4 (1868); Luerss. Farnpfl. 109 (1884); Aschers. Syn. I. 48 (1896); Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 244 (1899); Christ Farnkr. d. Schw. 63 (1900). Lomaria Hook. el Bak. Syn. fil. 174 (1868) z. T. I. Blechnum Spicant (L.) Sm. Gemeiner Rippenfarn. Wurzel- stock kräftig, aufsteigend. Blätter von zweierlei Gestalt; un- fruchtbare sehr kurz gestielt, lederig, glänzend grün, kahl, im Umriß lanzettlich, nach abwärts stark verschmälert, einfach fieder- teilig mit breit linealen, kurz zugespitzten, leicht nach vorn ge- krümmten Abschnitten; fruchtbare bis über doppelt so lang als die sterilen, lang gestielt, einfach gefiedert, mit linealen, sichelig nach vorn gekrümmten, am Rande zurückgerollten Ab- schnitten. Blattstiel braun, nur an der Basis spärlich spreuschuppig, Spindel der fertilen Blätter braun, der sterilen grün. Osmunda Spicant L. Sp. pl. Ed. I. 1066 (1753). Blechnum Spicant Sm. in Mem. Acad. Turin V. 411 (1793); Koch Syn. Ed. 2. 984 (1845); Milde Sporenpfl. 16 (1865); Maly Fl. Steierm. 4 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 64 (1882); Luerss. Farnpfl. 113 (1884); Aschers. Syn. I. 49 (1896); Christ Farnkr. d. Schw. 63 (1900). B. boreale Sw. in Schrad. Jorn. f. Bot. 1800 II. 75 (1801); Gebh. Verz. d. in Steierm. ges. Pfl. 46 (1821). Lomaria spicant Desv. in Mag. d. Ges. Naturf. Freunde Berlin (1811) 325; Hook. et Bal. Syn. fil. 178 (1868). In Wäldern, Holzschlägen, feuchten steinigen Stellen der Berg- und Voralpenregion bis ins Krummholz (1500 m) verbreitet und meist trupp- weise, am häufigsten in einer Höhenlage zwischen 1000 und 1500 m. Dryopteris. 31 4. Tribus: Aspidiinae (Prantl) Diels. Sori am Rücken ober dem Ende der Nerven. Indusium oberständig, allseits oder extrors sich öffnend oder fehlend. Sporen bilateral. Blatt- stiel ungegliedert. Aspidieae Prantl Arb. bot. Gart. Breslau I. 16 (1892). Aspidiinae Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 166 (1899). Aspidiaceae Melten. Fil. horti Lips. 13 (1856); Luerss. Farnpfl, 293 (1885). Aspidioideae Aschers. Syn. I. 9 (1896). 10. Dryopteris Adans. Waldfarn. Sori auf dem Rücken der Nerven auf deutlichem Receptaculum, mit oberständigem, nierenförmigem oder rundlich nierenförmigem, in der Einbuchtung befestigtem Schleier oder schleierlos. Blattstiel mit zwei bandförmigen getrennten oder sich oben vereinigenden oder mit zahl- reichen Leitbündeln. Sterile und fertile Wedel gleichgestaltet. Dryopteris Adans. Fam. II. 20 (1763); 0. Kuntze Rev. Gen. I. 808 (1891), erw. Christens. Ind. fil. V. 250 (1905. Nephrodium Rich. in Mich. Fl. Am. bor. II. 666 (1803); Endl. Gen. pl. 62 (1836—40); Hook. et Bak. Syn. fil. 259 (1868), erw. Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 167 (1896). Lastrea Bory Diet. class. d’hist. nat. VI. 588 (1824). Polystichum Roth Tent. fl. Germ. III. 69 (1800) z. T.; Koch Syn. Ed. 2. 977 (1845); Maly Fl. Steierm. 2 (1868), Phegopteris Fee Gen. fil. 242 (1850); Milde Sporenpfl. 44 (1865); Zuerss. Farnpfl. 294 (1855). Aspidium Sect. Lastrea Luerss. Farnpfl. 360 (1886); Aschers. Syn. I. 24 (1896); Christ Farokr. d. Schw. 131 (1900). Bestimmungsschlüssel. 1. Sori schleierlos . . . . Be N RL N Ct: EC TER] Sori mit nierenförmigem Sahleier er RE 2. Blätter im Umriß dreieckig, das unterste Fiederpaar Hit "brößer als die folgenden . .. . En ANNE: Blätter im Umriß Tinestilich Bi dretöokfe- Tenskekeh 1 unter ee Fiederpaar nicht viel größer als die folgenden . . . . Inn ar. MD. Phegopteris: 3. Blätter kahl. Die untersten Abschnitte 1. Ortmung so groß wie der restliche Teil des Blattes. . . san 32 D. pulchella. Blätter drüsenhaarig. Die en Ahechuitte 1. Ordnung kleiner als der restliche Teil des Blattes . . . Er LH ED:- Bobertiana. 4. Fiederchen ganzrandig bis schwach ie a ee kn Fiederchen gezähnt bis fiederspaltig . . . I FE KU86. Fruchtbare Fiederchen -am Rande eingerollt. Alizoın aan weit kriechend, entfernt beblättert. Blattstiel so lang oder länger als die nach abwärts kaum verschmälerte Spreite . . . ae ED Thehrpteris. Fruchtbare Fiederchen am Bande Bach, Blichnn gedrungen, aufsteigend, Blätter spiralig-büschelig stehend. Blattstiel kürzer als die nach unten Ka verschmälerte Spreite . . . . “2.0... D. monlana, 6. Blätter fiederspaltig, mit Beraten hie era Riedern’, ‚. 27. Blätter vollkommen doppelt- bis dreifach gefiedertt . » 2. 2 22... 8 82 Dryopteris. Blätter kurz gestielt. Fiedern lineal-lanzettlich, zugespitzt; Fiederchen vorn gesägt, Sägezähne nicht stachelspitz . . . N Eilsemar: Blätter lang gestielt. Fiedern a ne Hiederenen dm stachelspitz BEesupL nr 2. 0... D.enstala. 8. Blätter sehr kurz Beshelt, Dee drtisie, Ko: Blattstiel sehr reich mit Spreuhaaren besetzt. Blattspreite im Umriß länglıch lanzettlich . D. rigida. Blätter lang gestielt, drüsig oder drüsenlos, der Blattstiel spärlich bis reich- lieh mit Spreuschuppen besetzt. Blattspreite im Umriß dreieckig eiförmig bis eiförmig länglich. . . . 8 Blattstiel mit blaßbraunen Skat Barlıch a, so ns Be Tänzer als die eilängliche, doppelt fiederschnittige bis fiederteilige Spreite. Blätter und Schleier drüsenlos . . . 2 Daspımulosar Blattstiel mit dunkeln Sprensäappen eich Tchlsch besetzt, länger als die dreieckig-eiförmige, 3—4-fach ae Spreite. Blätter und Schleier meist drüsig . . . . en SED dhlatatar Sekt. 1. Decursivae (Diels) En Fiedern 1. Ordnung bis über die Mitte hinaus eingeschnitten, die Abschnitte gekerbt bis fiederspaltig, die untersten oft der Spindel angewachsen. Sporangien mit einer spitzen Borste versehen. Schleier oft fehlend. Nephrodium Seet. Decursivae Diels in Engl. Nat. Ptlanzenf. 4. 170 (1899). Dryopteris Sect. Decursivae Hay. Fl. Steierm. I. 32 (1908). 1 I. Dryopteris Phegopteris (Z.) Ohristens. Buchenfarn. Rhizom kriechend, unregelmäßig entfernt beblättert. Wedel so lang oder kürzer als ihr Stiel, im Umriß länglich dreieckig, lang zugespitzt, einfach gefiedert, mit fiederspaltigen Fiedern und ganzrandigen oder gekerbten Fiederchen, bis gegen 50 cm hoch, hellgrün, an der Spindel und der Blattunterseite mehr minder dicht mit weißlichen einzelligen Härchen, der Stiel mit hellbraunen Spreuschuppen spärlich .besetzt. Sori dem Rande sehr genähert, hellbraun, schleierlos.. Juni—Oktober. Polypodium Phegopteris Z. Sp. pl. Ed. 1. 1089 (1753); Koch Syn. Ed. 2 974 (1845); Maly Fl. Steierm. 1 (1868); Hook. et Bak. Syn. filic. 309 (1868); a Fl. Adm. II. 63 (1882). Dryopteris Phegopteris Christens. Index fil. V. 28 (1905). Phegopteris polypodioides Fee Gen. fil. 243 (1850); Milde eh 44 (1865); Luerss. Farnpl. 297 (1885). Ph. vulgaris Mett. Fil. hort. Lips. 83 (1856). Aspidium Phegopteris Baumg. Enum. fl. Transs. IV. 29 (1846); Aschers. Syn. I. 23 (1896). Nephrodium Phegopteris Prantl Exkursionsfl. f. Bay. 23 (1884); Diels in Engl. Nat. Pflanzenfam. I. 4. 170 (1899). In Wäldern, an Bächen, Zäunen, unter Gebüsch der Berg- und Vor- alpenregion bis ins Krummholz verbreitet und häufig. Sekt. 2. Furcatoveniae (Diels) Hay. Fiedern 1. Ordnung bis über die Mitte hinaus eingeschnitten; unterste Fiederchen frei. Seiten- adern gegabelt. Schleier vorhanden, nierenförmig. Nephrodium Sect. Furcatoveniae Diels in Engl. Nat. Pflanzenfl. I. 4 172 (1899). Dryopteris Sect. Furcatoveniae Hay. Fl. Steierm. T. 32 (1908), Dryopteris. 33 2. Dryopteris Thelypteris (4) A. Gray. Sumpffarn. Rhizom weit kriechend, entfernt beblättert. Wedel lang gestielt, im Umriß lanzettlich, gegen den Grund nur wenig verschmälert, gefiedert mit fiederschnittigen Fiedern, in der Jugend spärlich spreuschuppig und drüsig, im Alter nur mit spärlichen weißen Härchen besetzt. Fieder- chen spitz, ganzrandig, die der fertilen Wedel am Rande zurückgerollt. Sori dem Rande genähert, Schleier nierenförmig. Blattstiel gelblich- grün, kahl oder am Grunde spärlich spreuschuppig. Juli—Oktober. Acrostichum Thelypteris L. Sp. pl. Ed. 1. 107 (1753). Dryopteris Thelypteris A. Gray Man. 630 (1848). Aspidium Thelypteris Sw. in Schrad. Journ. (1800) II. 40 (1801); Milde Sporenpfl. 61 (1865); Luerss. Farnpfl. 360 (1886); Aschers. Syn. I. 24 (1896); Christ Farnkr. d. Schweiz 149 (1900). Polysti- chum Thelypteris Roth Tent. fl. germ. III. 77 (1800); Koch Syn. Ed. 2. 977 (1845); Maly in Mitt. nat. Ver. Steierm. II. 161 (1864); Fl. Steierm. 2 (1868). Nephrodium Thelypteris Desv. in Ann. soc. Linn. Paris VI. 257 (1827); Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. 1. 4. 172 (1899), Lastrea Thelypteris Presl Tent. Pter. 76 (1836). Auf Mooren, nassen Wiesen, besonders zwischen Schilfrohr, selten. In Ober-Steiermark am Toplitzsee bei Aussee (Aionniger), auf einer Insel im Gaishorner See bei Trieben!, im Sumpf bei Tragöß und auf der Pfarrer- alm bei Jasing (Nevole!). Häufiger in den Niederungen der unteren Mur und Drau, wie bei Hainsdorf nächst Weitersfeld, Marburg, St. Nicolai am Pettauerfelde, Ober-Velovlek, Thurmisch und im Tristel- dorfer Walde bei Pettau. 3. Dryopteris montana (Vogl.) O. Kuntze. Bergfarn. Rhizom gedrungen, aufsteigend, reichblättrig, Wedel kurz gestielt, im Umriß lanzettlich, gegen die Basis durch allmähliches Kürzerwerden der Fiedern stark verschmälert, gefiedert mit fiederspaltigen Segmenten erster und ganzrandigen oder kaum gewellten Seg- menten zweiter Ordnung, hellgrün, weich, unterseits auf den Nerven behaart und mit sitzenden gelben einzelligen Drüsen be- setzte. Sori dem Rande sehr genähert, Schleier sehr hinfällig, nierenförmig, am Rande drüsig gezähnelt. Juli—Oktober. Polypodium montanum Vogl. Diss. sist. Polyp. spec. ignot. Giess. (1781). Dryopteris montana ©. Kuntze Rev. Gen. I. 810 (1891). Nephrodium mon- vanum Bak. in Hook. et Bal. Syn. filie. 271 (1868); Diels in Engl. Nat. Pflanzen- fam. I. 4. 173 (1899). Aspidium montanum Aschers. Fl. Prov. Brand. III. 133 (1859); Milde Sporenpfl. 59 (1865); Strobl Fl. Admont II. 64 (1882); Luerss. Farn- pfl. 366 (1886); Aschers. Syn. I. 25 (1896); Christ Farnkr. d. Schw. 148 (1900). Polypodium Oreopteris Ehrh. Crypt. n. 22; Willd. Prodr. 292 (1787); Ehrh. Beitr. z. Naturk. IV. 4 (1789), Polystichum Oreopteris Lam. et DC. Fl. frang. II. 563 (1805); Koch Syn. Ed. 2. 978 (1845); Maly Fl. Steierm. 2 (1868). Hayek, Flora von Steiermark. 3 34 Dryopteris. In schattigen Berg- und Voralpenwäldern nicht selten und meist gesellig. In Wäldern bei Aussee und Gundelsee; am Lichtmeßberge bei Admont, am Prebichl, auf der Schnee- und Rax-Alpe. Gemein in der ganzen Kette der Zentralalpen bis zum Wechsel, sowie im Bacher- gebirge. Häufig bei Pöllau, Gleisdorf, Kühwiesen, St. Ruprecht, Söchau, Ebersdorf, Ilz, ferner in der Umgebung von Graz bei Frohnleiten, ‚Judendorf, St. Leonhard, Maria-Grün, am Plabutsch, Lustbühel, Hühner- berg, auf der Platte. Im Sugaritzwalde bei Weitersfeld, in den Murauen bei Radkersburg, im Stainztale und bei Negau; bei Podvinzen nächst Pettau; im Sandsteingebiet bei Neuhaus und Hochenegg; bei Pristova nächst Windisch-Landsberg, Praßberg und im Packtale. Hie und da in den Sanntaler Alpen, besonders am Aufstieg von Leutsch zum Bauern- hof Planinsek und am Übergang von Sulzbach nach Vellach. 4. Dryopteris Filix mas (Z.) Schott. Wurmfarn. Rhizom kräftig, aufsteigend, reichblätterig. Wedel bis 140 cm lang, kurz gestielt, mit im Umriß breit lanzettlicher, nach abwärts ziemlich rasch, aber wenig ver- schmälerter Spreite, gefiedert mit fiederschnittigen Fiedern und gekerbt- gesägten, seltener nur an der’ Spitze gezähnelten Fiederchen. Blattstiel und -Spindel reichlicher, die Spreite spärlicher mit rostbraunen Spreu- schuppen bedeckt, die Spreite hellgrün, drüsenlos. Sori dem Rande nicht genähert, mit nierenförmigem, kahlem, derbem, bleibendem Schleier. Juli—Oktober. Polypodium Filix mas Z. Sp. pl. Ed. 1. 1090 (1853). Dryopteris Filix mas Schott Gen. Fil. T. 9 (1834). Nephrodium Filix mas Rich. Cat. med. Paris (1801) 120; Hook. et Bak. Syn. fil. 272 (1868); Diels in Engl. Nat. Pflanzenfam. I. 4. 173 (1899). Aspidium Filix mas Sw in Schrad. Journ. f. Bot. 1800, II. 38 (1801); Mölde Sporenpfl. 51 (1865); Zuerss. Farnpfl. 372 (1886); Strobl Fl. Adm. II. 63 (1882); Aschers. Syn. I. 27 (1896); Christ Farnkr. d. Schw. 132 (1900). Poly- stichum Filix mas Roth Tent. fl. Germ. III. 32 (1800); Koch Syn. Ed. 2. 978 (1845); Maly Fl. Steierm. 2 (1868). Nach dem Grade der Blatteilung kann man folgende Formen unter- scheiden: a) subintegra (Döll.) Hay. Abschnitte letzter Ordnung nur an der Spitze gezähnelt, sonst ganzrandig. Aspidium Filix mas var. subintegrum Döll Fl. Baden 27 (1851); Luerss. Farnpfl. 379 (1886); Aschers. Syn. I. 26 (1896). Aspidium Filix mas f. genuina Milde Nova Acta Leop. Carol. XXVI. II. 508 (1858). Dryopteris Filix mas « subintegra Hay. Fl. Steierm. I. 34 (1908). ß) erenata (Melde) Hay. Abschnitte letzter Ordnung rings ge- kerbt gesägt. Aspidium Filix mas var. erenatum Milde Nova Acta Leop. Carol. XXVI. II. 508 (1858); Aschers. Syn. I. 27 (1896). Aspidium Filix mas var. typica Dryopteris. 35 Luerss. Farnpfl. 377 (1886). Dryopteris Filix mas ßcrenata Hay. Fl. Steierm. I. 35 (1908). y) incisa (Moore) Hay. Fiederchen ringsum eingeschnitten gezähnt bis fast fiederspaltig, die Zähne alle gleich groß. Blattspindel spärlich spreuhaarig. Lastrea Filix mas var. incisa Moore Phytol. III. 137 (1848). Dryopteris Filix mas y incisa Hay. Fl. Steierm. I. 35 (1908). Aspidium affine Fisch. et Mey. in Hohenack. En. Talüsch. 10 (1848). Aspidium Filix mas var. incisum Döll. Fl. Bad. 27 (1857); Luerss. Farnpfl. 383 (1885). Aspidium Filix mas f. affine Aschers. Syn. I. 27 (1896). ö) Heleopteris (Borckh.) Hay. Wie vorige, doch die Blätter sehr groß und schlaf? mit bleichem fast spreuhaarlosem Mittelstreif und breiten sich gegenseitig z. T. deckenden Fiederchen. Polypodium Heleopteris Borckh. in Röm. Arch. I. 3. 319 (1798). Aspi- dium Filix mas var. Heleopteris Milde in Nova Act. Acad. Leop. Carol. XXVI. 2. 510 (1858); Zuerss. Farnpfl. 384 (1885); Aschers. Syn. I. 27 (1896). Dryopteris Filix mas d Heleopteris Hay. Fl. Steierm. I. 35 (1908). &) deorso-lobata (Moore) Hay. Abschnitte letzter Ordnung ringsum tief gekerbt-gesägt bis eingeschnitten, die untersten Segmente ohrförmig vorgezogen. Lastrea Filix mas var. deorso-lobata Moore Ferns of Gr. Brit. XIV—XVI. 7 (1857). Dryopteris Filix mas = deorso-lobata Hay. Fl. Steierm. I. 35 (1908). Aspidium Filix mas var. deorso-lobatum Milde Fil. Eur. 170 (1867); Luerss. Farnpfl. 380 (1886); Aschers. Syn. I. 27 (1896). Als häufige Mißbildung ist endlich zu erwähnen: m. erosa (Schk.) Hay. Blätter an der Spitze und an der Spitze einiger Primärsegmente gabelig oder monströs geteilt, die Fiederchen unregelmäßig gezähnt oder gelappt. Aspidium erosum Schk. Krypt. Gew. I. 46 (1801). Aspidium Filix mas f. erosa Döll Rhein. Fl. 16 (1843); Luerss. Farnpfl. 389 (1886); Ronniger in Verh. 2001. bot. Ges. Wien XLVIII. 16 (1898). Dryopteris Filix mas m. erosa Hay. Fl. Steierm. I. 35 (1908). Aspidium Filix mas monstr. depastum Milde in Nov. Act. Acad. Leop. Carol. XVI. 2. 511 (1858). In Wäldern, Gebüschen, Holzschlägen bis in die Krummholzregion in sämtlichen Formen häufig, nur in den Zentralvoralpen seltener. Die m. erosa bei Schladming, Judenburg, auf dem Stuhleck, bei Stainz, Marburg, am Bachergebirge. x Dryopteris Filix mas X spinulosa (A. Dr.) Ohristens. D. remota (A. Br.) Hay. Rhizom kräftig, reichblätterig. Wedel bis 60 cm lang, mäßig kurz gestielt, der Stiel etwa '/; so lang als die Spreite, doppelt ge- fiedert mit dreieckig-lanzettlichen, spitzen, etwas ungleichhälftigen Fiedern und länglich - eiförmigen, eingeschnittenen bis fieder- spaltigen Fiederchen; Abschnitte letzter Ordnung an der Spitze 3* 36 Dryopteris. stachelspitz gezähnt. Stiel und Spindel von dunkeln Spreuschuppen mäßig reich besetzt, Spreite kahl. Sori dem Rande nicht genähert, mit nierenförmigem, hinfälligem Schleier. Sporen und auch einzelne Sporan- gien abortiert. Juli—Oktober. Aspidium Filix mas X spinulosum A. Br. in Döll Fl. Baden I. 30 (1857); Tuerss. Farnpfl. 394 (1886); Aschers. Syn. I. 35 (1896); Preissm. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1895) 180. Aspidium remotum A. Br. Betr. üb. Ersch. d. Verjüng. 329 (1850); Milde Sporenpfl. 49 (1865); Luerss. Farnpfl. 394 (1886); Preissm. a. a. O. Nephrodium spinulosum 7. remotum Bak. in Hook. et Bak. Syn. filie. 275 (1868). Dryopteris Filix mas X spinulosa Christens. Ind. fil. 90 (1905). Dryopteris remota Hay. Fl. Steierm. I. 36 (1908). Unterscheidet sich von D. Filix mas durch die doppelt gefiederten Blätter und die stachelspitzen Sägezähne, von D. spinulosa durch die weniger tief geteilten, stumpfen Abschnitte 2. Ordnung und die geringere Zähnung derselben. Unter den Stammeltern sehr selten, bisher nur zwischen Aussee und Obertraun (Fonniger), bei Judenburg (Pilhatsch) und in der Lassnitzklause bei Deutschlandsberg (Preissmann!). Einer der drei von Preissmann gesammelten Wedel zeigt an der Spitze eine dreifache Gabelung (m. trifurcata). 5. Dryopteris rigida (Hoffm.) Underw. Starrer Waldfarn. Rhizom kräftig, aufsteigend, reichblätterig. Wedel bis 35 cm lang, kurz gestielt, der Stiel und die Spindel dicht mit rostbraunen Spreu- schuppen besetzt. Spreite im Umriß lanzettlich, gefiedert mit fieder- spaltigen bis fiederschnittigen Fiedern und spitz gekerbt-ge- sägten Fiederchen. Sori dem Rande nicht genähert, mit nieren- förmigem, reichdrüsigem, bleibendem Schleier. Juli—September. Polypodium rigidum Hoffm. Deutschl. Fl. II. 6 (179). Dryopteris rigida Underw. Nat. Ferns. Ed. 4. 116 (1893), nicht A. Gray. Nephrodium rigidum Desv. in Ann. soc. Linn. Paris VI. 261 (1827); Hook. et Bal. Syn. filie. 275 (1868); Diels in Engl. Nat. Pflanzenfam. 173 (1899). Aspidium rigidum Sw. in Schrad. Journ. f. Bot. 1800. II. 37 (1801); Milde Sporenpfl. 48 (1865), Strobl Fl. Adm. Il. 63 (1882); Aschers. Syn. I. 29 (1896). Aspidium rigidum var. bipinnatisecta Milde Fil. Europ. et Atlant. 117 (1867); Luerss. Farnpfl. 408 (1886). Polystichum rigidum Lam. et DO. Fl. franc. II. 560 (1805); Koch Syn. Ed. 2. 979 (1845), Maly Fl. Steierm. 2 (1868). An Felsen, steinigen Abhängen, im Geröll der höheren Voralpen- bis in die Hochalpenregion der Alpen zerstreut, besonders auf Kalk. Nicht selten am Dachsteinplateau,;, am Sarstein und im toten Gebirge; in der Hochtorgruppe am Sulzkaarhund und Hochzinödl; in der Gipfel- region des Scheibelsteines bei Admont. Am häufigsten in den Vordern- berger Alpen und im Schwabenzug, wie am Reichenstein, Wildfeld, der Dryopteris. 37 Krumpenalpe, am Hochschwab und im Dullwitzkar; am Hochkar; auf der Raxalpe in einer Mulde am Abhang der Heukuppe gegen die Lichten- sternalpe. Häufig in den Sanntaler Alpen, so auf der Raducha, Ojstrica, dem Steinersattel, bei der Okreselhütte. Am seltensten im Tauernzuge: am Schwarzen See in der Sölk, auf dem Hohenwart; auch im Rainbach- graben bei Stainz. Sekt. 3. Spinulosae (Diels) Hay. Rhizom aufrecht. Blätter groß. drei- bis vierfach fiederspaltig mit meist fiederspaltigen bis fieder- schnittigen Fiederchen. Schleier nierenförmig, bleibend. Nephrodium Sekt. Spinulosae Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 9. 173 (1899). Dryopteris Sekt. Spinulosae Hay. Fl. Steierm. I. 37 (1908). 6. Dryopteris cristata (L.) A. Gray. Kämmiger Waldfarn. Rhizom aufsteigend, einen lockeren Blattbüschel tragend. Blätter mäßig lang gestielt, im Umriß länglich -lanzettlich, mit entfernt gestellten, dreieckig-lanzettlichen, fiederspaltigen bis fiederteiligen Fiedern und rundum stachelspitz gekerbt-gesägten bis doppelt gesägten Fiederchen. Blattstiel gelblich, mit rostbraunen Spreu- schuppen ziemlich reichlich besetzt, Spindel und Blattunterseite sehr spärlich spreuschuppig. Blätter grün, kahl, bei den fertilen die Fiedern rechtwinklig nach vorn gedreht. Sori groß, mit großem, nierenförmigem, drüsenlosem Schleier. Juli—September. Polypodium eristatum Z. Sp. pl. Ed. 1. 1090 (1753). Dryopteris eristata A. Gray Man. 631 (1848). Aspidium ceristatum Sw. in Schrad. Journ. f. Bot. 1800 II. 37 (1801); Luerss. Farnpfl. 412 (1885); Aschers. Syn. I. 301 (1896); Christ Farnkr. d. Schweiz 145 (1900); Hay. in Öst. bot. Zeitschr. LI. 243 (1901). Poly- stichum eristatum Roth Tent. fl. Germ. III. 84 (1800); Koch Syn. Ed. 2. 978 (1845). Nephrodium cristatum Michx. Fl. bor. Am. II. 269 (1803); Hook. et Bak. Syn. fil. 273 (1868); Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 174 (1899). Auf Torfmooren, in Erlenbrüchen, sehr selten. In Öbersteiermark an austrocknenden Stellen des Torfmoores bei Trieben unter Erlengebüsch |; in Untersteiermark am Brunnwasser bei St. Nicolai am Pettauerfelde und im Sumpfe Pobrez bei Pettau (Glowackz). 7. Dryopteris spinulosa (Müll.) O. Ktze. Dorniger Waldfarn. Wurzelstock aufsteigend, reichblätterig. Wedel lang gestielt, ihr Stiel so lang oder etwas länger als die Spreite, wie diese mit einfarbig hell rostbraunen Spreuschuppen spärlich besetzt. Spreite länglich- eiförmig bis länglich-dreieckig, doppelt gefiedert mit fieder- spaltigen bis -teiligen Fiederchen und stachelspitz gesägten Abschnitten. Fiedern 1. Ordnung entfernt, nicht in eine lange Spitze ausgezogen, das unterste Segment 1. Ordnung stark ungleich- hälftig, das erste obere Segment 2. Ordnung so lang oder länger als 38 Dryopteris. das folgende. Sori dem Rande nicht genähert, Schleier nierenförmig, gleich den Blättern drüsenlos. Juli—September. Polypodium spinulosum Müll. Fl. Dan. XII. 7 (1777). Dryopteris spinulosa O. Ktze Rev. Gen. I. 813 (1891). Aspidium spinulosum Sw. in Sehrad. Journ. f. Bot. 1800 II. 38 (1801). Polystichum spinulosum Strempel Syn. fil. Berol. 30 (1824). Polystichum spinulosum a vulgare Koch Syn. Ed. 2. 979 (1845). Polystichum spinulosum # genuinum Maly Fl. Steierm. 2 (1868). Aspidium spinulosum genuinum Milde'Fil. Europ. 132 (1867); Luerss. Farnpfl. 433 (1886). Aspidium spinulosum » typicum Strobl Fl. Admont 11. 63 (1882. Aspidium spinulosum Subsp. eu-spinulosum Aschers. Syn. I. 32 (1896). Auf Mooren, in lichten Wäldern, Gebüschen, besonders in tieferen Lagen. In Wäldern bei Aussee, Gröbming, auf den Mooren des Enns- tales von Selztal bis zum Gesäuse, auf dem Unterkalbling bei Admont. Bei Predlitz, Murau, Oberwölz, Judenburg, Bruck, Traföß nächst Pernegg, Peggau, Graz, Söchau; in Auen und Erlenbrüchen bei Weitersfeld, Mar- burg, Pettau, Podvinzen. 8. Dryopteris dilatata (Hoffm.) A. Gray. Breiter Waldfarn. Wurzelstock aufsteigend, reichblätterig. Wedel mäßig lang gestielt, ihr Stiel kürzer als die Spreite, wie diese reichlich mit braunen, in der Mitte schwärzlichen Speuschuppen besetzt. Spreite eilänglich bis breit dreieckig-eiförmig, doppelt bis dreifach gefiedert mit meist fiederspaltigen Abschnitten 3. Ordnung und stachelspitz ge- sägten Abschnitten. Segmente 1. Ordnung genähert, meist in eine lange Spitze ausgezogen, das unterste Segment 1. Ordnung ungleich- hälftig. Der erste obere Abschnitt 2. Ordnung meist kürzer als der folgende. Spindel meist reichlich spreuschuppig und drüsig. Sori groß, dem Rande nicht genähert; Schleier nierenförmig, gleich der Spreite spärlich bis ziemlich reichlich drüsig. Juli—September. Polypodium dilatatum und P. tanacetifolium Hoffm. Deutschl. Fl. II. 7 u. 8 (179). Dryopteris dilatata A. Gray Man. 631 (1848. Aspidium dilatatum Sm. Fl. Brit. 1175 (1509). Nephrodium dilatatum Desv. in Ann. soc. Linn. Paris VI. 251 (1827), Aspidium spinulosum D. dilatatum Milde Sporenpfl. 57 (1865). Aspidium spinulosum Subsp. dilatatum Zxerss. Farnpfl. 439 (1886); Aschers. Syn. I. 33 (1896). Aspidium spinulosum 3 dilatatum Strobl Fl. Admont II. 63 (1882). Polystichum spinulosum var. dilatatum Koch Syn. Ed. 2. 975 (1845); Maly Fl. Steierm. 2 (1868). In lichten Wäldern, Holzschlägen, Gebüschen, an Baumstrünken, Felsen und im Felsschutt, seltener auf Mooren, bis in die Krummholz- region; häufig durch ganz Ober- und Mittelsteiermark; in Untersteiermark bisher nur in Bergwäldern bei Bad Neuhaus. Dryopteris. 39 Sekt. 4. Decompositae (Diels) Hay. Rhizom weit kriechend. Wedel dreieckig, doppelt gefiedert. Die unteren Abschnitte 2. Ordnung viel größer als die oberen. Nephrodium Sekt. Decompositae Diels in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 175 (1899). Dryopteris Sekt. Decompositae Hay. Fl. Steierm. I. 39 (1908). 9. Dryopteris pulchella (Salisb.) Hay. Bichenfarn. Rhizom dünn, kriechend, entfernt beblättert. Wedel bis 45 em lang, kürzer als ihr Stiel, im Umriß breit dreieckig, doppelt gefiedert mit gekerbten bis fiederspaltigen Fiederchen; die untersten Abschnitte 1. Ordnung so groß wie der übrige Teil des Blattes, dieses daher dreischnittig. Blätter hellgrün, weich, kahl. Der Stiel strohfarben, mit spärlichen hellen Spreuschuppen besetzt. Sori dem Rande genähert, groß, braun, schleier- los. Juni— Oktober. Polypodium pulchellum Salisb. Prodr. 403 (1796). Dryopteris pul- chella Hay. Fl. Steierm. I. 39 (1908). Polypodium Dryopteris L. Sp. pl. Ed. 1. 1093 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 974 (1845); Maly Fl. Steierm. 1 (1868); Hook. et Bak. Syn. fil. 309 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 63 (1882). Phegopteris Dryop- teris Fee Gen. fil. 243 (1850): Milde Sporenpfl. 45 (1865); Luerss. Farnpfl. 301 (1885). Aspidium Dryopteris Baumg. Enum. stirp. Transs. IV. 29 (1846); ‚Aschers. Syn. I. 21 (1896); Christ Farnkr. d. Schw. 151 (1900, Nephrodium Dryopteris Michx. Fl. bor. Am. II. 270 (1803); Diels in Engl. Nat. Pflanzen- farn I. 4. 175 (1899). Polypodium Dryopteris «a glabrum XNeilr. Fl. Wien 6 (1846). Dryopteris Linnaeana Christens. Ind. fil. V. 275 (1905). In Wäldern, an Felsen, Mauern, im Geröll auf kalkfreiem Boden bis in die Voralpen. Zwischen Aussee und Alt-Aussee. Häufig in der ganzen Zentralkette der Alpen bis zum Wechsel sowie im Bachergebirge, überall bei Vorau, Pöllau, Hartberg, nicht selten in der Umgebung von Graz und westwärts in den rechten Seitentälern der Mur; auf Sandstein bei Neuhaus. In den Sanntaler Alpen über dem Bauernhof Planinsek bei Leutsch und am Übergang von Sulzbach nach Vellach. 10. Dryopteris Robertiana (Hoffın.) Christens. Storchschnabel- farn. Rhizom kriechend, dünn, entfernt beblättert. Wedel bis 50 em lang, die Spreite kürzer als der Stiel, doppelt gefiedert mit ge- kerbten bis fiederspaltigen Fiederchen; die untersten Ab- schnitte 1. Ordnung so groß wie der Teil des restlichen Blatt- abschnittes vom dritten oder vierten Fiederpaar an. Blätter dunkelgrün, weich, schwach drüsig behaart; der Stiel strohfarben mit spärlichen hellen Spreuschuppen besetzt. Sori dem Rande genähert, oft zusammentfließend, schleierlos. ‚JJuni—Oktober. Polypodium Robertianum Hoffm. Deutschl. Fl. II. 20 (1795); Maly Fl. Steierm. 1 (1868). Dryopteris Robertiana Christens. Ind. fil. V. 289 (1905). Phegopteris Robertiana A. Br. in Aschers. Fl, Brand. II. 198 (1859); Milde 40 Dryopteris. Polystichum. Sporenpfl. 45 (1865), Luerss. Farnpfl. 303 (1885. Aspidium Robertianum Luerss. in Aschers. Syn. I. 22 (1896); Christ Farnkr. d. Schw. 152 (1900). Ne- phrodium Robertianum Prantl Exeursionsfl. f. Bay. 24 (1884); Diels. in Engl. Nat. Pflanzenfam. I. 4. 175 (1899). Polypodium calcareum Sm. Fl. Brit. 1117 (1804); Strobl Fl. Adm. II. 163 (1982). Phegopteris calcarea Fee Gen. fil. 243 (1850. Polypodium Dryopteris 8. Robertiana Hook. et Bak. Syn. filie. 309 (1868). P. Dryopteris 3 glandulosum Nelr. Fl. Wien 6 (1846). An Waldrändern, in Gebüschen, an Felsen, Mauern, im Geröll, be sonders auf Kalkboden bis in die Krummholzregion gemein, auch auf Serpentin bei Kraubath und bei Kirchdorf nächst Bruck; selten auf Glimmerschiefer, wie jenseits des Baches bei Klein-Sölk (Strobl) und bei Schwamberg nächst Deutsch- Landsberg (Richter!), am Semmering (Neulreich). 11. Polystichum Roth. Schildfarn. Sori auf dem Rücken der Nerven auf deutlichem Receptaculum, mit oberständigem, kreisrundem, in der Mitte befestigtem Schleier. ARLAANS Abb. 20. Segment 1. Ordnung aus der unteren Hälfte des Wedels von 1. Polystichum aculeatum, 2. P. lobatum, 3. P. Braunii. Nat. Gr. Blätter lederig, Fiedern 1. Ordnung oben (gegen die Blattspitze zu) stärker entwickelt; Fiedern bezw. Fiederchen grannig gezähnt. Polystichum Roth Tent. fl. Germ. III. 69 (1800) z. T.; Schott Gen. fil. I. 9 (1834), richtiger Diels in Engl. Nat. Pflanzenf]. I. 4. 189 (1809). an m Sw. in Schrad. Journ. f. Bot. 1800 II. 4. 19 (1801) z. T.; Koch Syn. Ed. 2. 976 (1845) z. T.; Hool:. Polystichum. 41 et Bak. Syn. fil. 248 (1868); Maly Fl. Steierm. 1 (1868). Aspidium Subg. Poly- stichum Zuerss. larnpfl. 323 (1889), Aspidium Subg. Hypopeltis Aschers. Syn. I. 36 (1896). Bestimmungsschlüssel. 1. Blätter einfach gefiedert, mit lanzettlich sichelförmigen, am Grunde oben ge- öhrlten, spitzen, doppelt stachelspitz gesägten Abschnitten . P. Lonchitis. Blätter: doppeltipetiedertn 1.0 „RE ae a NE ee; 2 Blätter derb, lederig, überwinternd, oberseits glünzend. Das erste obere Fiederchen jeder Fieder bedeutend größer als die übrigen . . . P. lobatum. Blätter nicht lederig, glanzlos. Das erste obere Fiederchen jeder Fieder nicht auffallend größer als die übrigen . . vo 2. 2... 022200 3. Blätter am Grunde stark verschmälert. Fiedern kurz gespitzt, Fiederchen sitzend oder herablaufend . . . . NP Bram. Blätter am Grunde wenig en Biedemi Br zugespitzt, die unteren Fiederchen kurz gestilt . . . ren res nel eadm: I. Polystichum Lonchitis (Z.) Roth. Lanzenschildfarn. Rhizom kräftig, aufsteigend. Wedel sehr kurz gestielt, im Umriß länglich- lanzettlich, gegen die Basis allmählich verschmälert, lederig, derb, glänzend, immergrün, gefiedert mit dreieckig-lanzettlichen, sichel- förmig nach oben gekrümmten, oben an der Basis geöhrlten, kurz grannig doppelt gesägten Fiederchen. Stengel und Spreite von braunen Spreuschuppen ziemlich dicht besetzt. Sori längs dem Mittelnerven angeordnet, mit schildförmigem, lang bleibendem Schleier. Juli— Oktober. Polypodium Lonchitis Z. Sp. pl. Ed. 1. 1088 (1753). Polystichum Lonchitis Roth Tent. fl. Germ. III. 71 (1800). Aspidium Lonchitis Ste. in Schrad. Journ. f. Bot. 1800. II. 30 (1801); Koch Syn. Ed. 2. 976 (1845); Milde Sporenpfl. 62 (1865); Maly Fl. Steierm. 1 (1868); Hook. et Bak. Syn. fil. 250 (1868): Luerss. Farnpfl. 324 (1886), Strobl Fl. Admont II. 63 (1882); Aschers. Syn. I. 37 (1896); Christ Farnkr. d. Schw. 114 (1900). In Wäldern, an Felsen und im Felsschutt, unter Krummholz in der höheren Voralpen- und Krummholzregion (bis 1800 m). Häufig in den nördlichen und südlichen Kalkalpen. Seltener in den Zentralalpen: Auf der steirischen Kalkspitze, dem Schiedeck, Hochgolling, im Sonntags- kaar und auf dem Placken bei Schladming, im Putzentale ober Klein- Sölk, an den Felswänden über dem Sattentale bei Gröbming, auf dem Gumpeneck, im Sunk bei Trieben und in der Strechen bei Rattenmann; im Winterleitentale bei Judenburg, auf der Stubalpe, im Sulm- und Kainachtale, bei Krumbach und Eibiswald; auf dem Hochlantsch. Auch noch auf der Gora bei Gonobitz, auf dem Schloßberge und unter dem Plesucnik bei Cilli. Polystichum lobatum X Lonchitis (Murb.) Hay. P. illyricum Borb.) Hay. Rhizom kurz, dick, aufsteigend. Blätter bis 60 cm lang, kurz 492 Polystichum. gestielt, derb, lederig, glänzend, immergrün, im Umrifß schmal-lanzettlich, gefiedert, Abschnitte lanzettlich, etwas sichelförmig gebogen, die unteren beiderseits an der Basis mit einem bis zur Mittelrippe reichenden Ein- schnitt und überdies eingeschnitten gesägt bis fiederspaltig, die folgenden minder tief eingeschnitten, die oberen ungeteilt, kurz grannig doppelt gesägt. Stengel und Spreite von braunen Spreuschuppen sehr dicht be- setzt. Sori längs des Mittelnerven angeordnet, ‚mit schildförmigem, lang bleibendem Schleier. Sporangien taub, statt der Sporen eine schwarze Masse enthaltend. Unterscheidet sich von Polystichum lobatum durch die ungeteilten oberen und die weniger tief geteilten unteren Fiedern, von P. Lonchitis durch die an der Basis beiderseits einen bis zur Mittelrippe reichenden Einschnitt tragenden, tiefer gezähnten bis fiederlappigen unteren Fiedern, von beiden durch die tauben Sporangien. Aspidium illyrieum Borb. in Öst. bot. Zeitschr. XLI. 354 (1891). Poly- stiehum illyrieum Hay. Fl. Steierm. I. 42 (1908). Aspidium lobatum x Lonchitis Murb. Beitr. Fl. Südbosn. in Lunds Univ. Arsskr. XXVII. 16 (1891). Polystichum lobatum X Lonchitis Hay. Fl. Steierm. Unter den Stammeltern in den nördlichen Kalkalpen. Beim Ödern- thörl im Toten Gebirge (Kechinger); im Grübelkaar des Eisenerzer Reichenstein und bei der Plattenalm am Prebichl (Freyn!) 2. Polystichum lobatum (Huds.) Presi!. Gelappter Schildfarn. Rhizom kräftig, aufsteigend. Blätter bis gegen 1 m lang, kurz gestielt, derb, lederig, glänzend, immergrün, im Umriß lanzettlich, gegen die Basis rasch verschmälert, gefiedert mit fiederschnittigen spitzen Fiedern. Fiederchen nach vorn geneigt, eiförmig, grannig spitz, an der Basis vorn spitz geöhrlt, scharf stachelspitz gesägt, das erste obere jeder Fieder größer als die übrigen (Abb. 20, Fig. 2). Stiel und Spindel von dunkelbraunen Spreuschuppen reichlich besetzt. Sori auf den Nerven rückenständig, mit schildförmigem, ziemlich lang bleibendem Schleier. Juli—Oktober. Polypodium lobatum Huds. Fl. angl. Ed. 1. 390 (1762). Polystichum lobatum Pres! Tent. Pterid. 83 (1836). Aspidium lobatum Sw. in Schrad. Journ, f, Bot. 1800. IL. 37 (1801). A. aculeatum A. lobatum Milde Sporenpfl. 63 (1865). A. aculeatum Subsp. A. lobatum Aschers. Syn. I. 37 (1896). A. lobatum genuinum Zuerss. Farnpfl. 331 (1886). A. aculeatum a. vulgare Döll Rhein. Fl. 10 (1843); Koch Syn. Ed. 2. 976 (1845); Maly Fl. Steierm. 2 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 63 (1882). Polystichum aculeatum Roth Tent. fl. Germ. III. 79 (1800). In Wäldern, Schluchten, an Felsen, im Geröll, von der höheren Berg- bis in die Krummholzregion verbreitet und besonders in den Kalk- voralpen häufig, doch auch in der Zentralkette nicht selten. Polystichum. 43 3. Polystichum aculeatum (/..) Presl. Stachliger Schildfarn. Rhizom kräftig, aufsteigend. Blätter bis 1 m lang, mäßig kurz gestielt, etwas derb, glanzlos, nicht überwinternd, im Umriß lanzettlich, gegen die Basis nicht oder kaum verschmälert, gefiedert mit fiederschnittigen spitzen Fiedern. Fiederchen senkrecht ab- stehend, deutlich gestielt, eiförmig, grannig spitz, am Grunde oben spitz geöhrlt, stachelspitz gesägt bis eingeschnitten, das erste obere jeder Fieder nicht oder kaum größer als die übrigen (Abb. 20, Fig. 1). Stiel und Spindel von braunen Spreuschuppen ziemlich reichlich besetzt. Sori auf den Nerven fast oder ganz endständig, mit schildförmigem, hinfälligem Schleier. Polypodium aculeatum Z. Sp. pl. Ed, 1. 1090 (1753) z. T. Polystichum aculeatum Pres! Tent. Pterid. 83 (1836). Aspidium aculeatum Sw. in Schrad. Journ. f. Bot. 1800. II. 37 (1801); Preissm. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1895) 180; Christ Farnkr. d. Schweiz 121 (1900. Aspidium aculeatum 8 Swartzianum Koch Syn. Ed. 2. 976 (1845), Aspidium aculeatum C. aculeatum Milde Sporenpfl. 66 (1865). Aspidium lobatum & angulare Mett. Fil. hort. Lips. 88 (1856); Maly Fl. Steierm. 2 (1868); Luerss. Farnpfl. 343 (1886), Aspidium aculeatum Subsp. angulare Aschers. Syn. I. 39 (1896). In schattigen Wäldern, feuchten Waldschluchten, selten. In der Laßnitzklause bei Deutsch - Landsberg (Preissmann!), ferner in Unter- steiermark in der Suha bei Riez! und über Podplanina bei Sulzbach (Dergane!) 4. Polystichum Braunii (Spenn.) Fee. Weicher Schildfarn. Rhizom kräftig, aufsteigend. Wedel kurz gestielt, im Umriß lanzettlich, nach abwärts allmählich stark verschmälert, spitz, derb, nicht glänzen(d, sommergrün, gefiedert mit fiederschnittigen Fiedern. Die unteren Fiedern stumpflich, die oberen spitz; Fiederchen sitzend, die oberen herablaufend, dreieckig-eiförmig, vorn stumpf, geöhrlt, stachelspitz, rundum angedrückt stachelspitz gesägt (Abb. 20, Fig. 3). Blattstiel und -Spindel sowie Mittelrippe der Fiedern von hell rostbraunen Spreuschuppen dicht be- deckt, auch die Blattunterseite reichlich spreuhaarig. Sori groß, oft zu- sammenfließend, mit schildförmigem, hinfälligem Schleier. Aspidium Braunii Spenn. Fl. Frib. I. 9 (1825); Luerss. Farnpfl. 350 (1886); Aschers. Syn. I. 39 (1886); Preissm. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1895) 180. Poly- stichum Braunii Fee Gen. Fil. 282 (1854—57). Aspidium aculeatum B. Braunii Milde Sporenpfl. 65 (1865). In schattigen Bergwäldern, feuchten Waldschluchten, an steinigen Abhängen der Voralpen, selten. An den Abhängen der Mandelspitze bei Schladming gegen das Steinriesental!, im . Seewigtale bei Haus zwischen Boden- und Hüttensee!, im Auerlinggraben bei Judenburg (Pilhatsch!), in Bergschluchten bei Pernegg (Preissmann!, Freyn‘), im 44 Woodsia. Ligistgraben, Teigitschgraben und Sallagraben bei Voitsberg (Haring), im Reinbachgraben bei Stainz (Troyer!) und in der Laßnitzklause bei Deutschlandsberg (Preissmann!). Ferner in Wäldern bei Sobot nächst Hohenmauthen (Glowackt) und im Jezeriatale bei Sulzbach! 5. Tribus: Woodsiinae Diels. Sori am Ende oder am Rücken der Nerven. Schleier unter- ständig, allseits oder extrors sich öffnend. Receptaculum oft von Tracheiden durchzogen. Sporen bilateral. Blattstiel über der Insertion gegliedert oder ungegliedert dem Rhizom aufsitzend. Fertile und sterile Wedel gleichgestaltet. Woodsiinae Diels in Engl. Nat. Pflanzenfam. I, 4. 159 (1899). 12. Woodsia R. Dr. Zwergfarn. Sori dem Rücken der Nerven aufsitzend, mit unterständigem, am Rande in lange Wimperhaare zerschlitztem Schleier. Blatt- stiel ungegliedert oder oberhalb der Insertion gegliedert und dann abfallend. Woodsia R. Brown in Transact. of Linn. Soc. XI. 170 (1816); Endl. Gen. plant. 63 (1836—40); Milde Sporenpfl. 75 (1865); Maly Fl. v. Steierm. 1 (1868); Hook. et Bak. Syn. filie. 46 (1868); Luerssen Farnpfl. 495 (1886); Aschers. Syn. I. 44 (1896); Diels in Engl. Nat. Pflanzenfam. I. 4. 160 (1899). I. Woodsia ilvensis (Z.) R. Br. Rötlicher Zwergfarn. Rhizom kräftig, vielköpfig. Blätter in dichten Rasen, bis 25 cm lang, im Um- riß länglich, gefiedert mit regelmäßig fiederspaltigen Fiedern; Fiederchen jederseits 5—8, gekerbt oder ganzrandig. Blattstiel glänzend rotbraun, wie die Blätter reichlich spreuhaarig. Juli—September. Acrostichum ilvense Z. Sp. pl. Ed. I. 1071 (1755). Woodsia ilvensis R. Br. in Transact. of Linn. Soc. XI. 173 (1816). Maly in Mitt. d. naturw. Ver. Steierm. (1864) 151, Fl. v. Steierm. 1 (1868); Hook. et Bak. Syn. Fil. 46 (1868); Preissm. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1895) 91, (1896) 180; Christ Farnkr. d. Schw. 166 (1900). Acrostichum Marantae Haenke in Jacg. Collect. 11. 5 (1788) z. T. Polypodium Arvonieum With. Bot. arrangem. Ed. 3. III. 774 (1796), nicht Sm. Nephrodium rufidulum Michx. Fl. Amer. bor. Il. 269 (1803). Woodsia hyper- borea % rufidula Koch Syn. Ed. 2. 975 (1845); Milde Sporenpfl. 75 (1865); Luerss. Farnpfl. 507 (1886). W. Ilvensis A. W. rufidula Aschers. Syn. I. 45 (1896). An Felsen der Kalkvoralpen höchst selten. Bisher nur an Felsen zwischen den Stationen Hansenhütte und Margarathenhütte im Thörl- graben bei Aflenz! (Wiemann) und bei Seewiesen (Haenke). 2. Woodsia alpina (Bolton) Gray. Alpen-Zwergfarn. Rhizom kurz, 2—3 cm lang, mehrköpfiig. Blätter in diehten Rasen, bis höchstens 15 cm lang, gefiedert mit eiförmigen oder länglich eiförmigen stumpf gelappten oder fiederspaltigen Fiedern, Fiederchen ot Woodsia. Cystopteris. 4: jederseits höchstens 2—4, verkehrt eiförmig, meist ganzrandig. Blattstiel glänzend rotbraun, wie die Blätter reichlich spreuhaarig. Juli bis September. Acrostichum alpinum Bolton Filie. Brit. 76 (1790. Woodsia alpina Gray A nat. arrangem. of brit. pl. II. 17 (1821) z. T.; Tausch in Flora (1839) 480; Krasan in Mitt. naturw. Ver. f. Steierm. (1899) S. LXVI, (1900) 297; Christ Farnkr. d. Schw. 164 (1900). Aerostichum hyperboreum ZLäljebl. in Acta Holm. (1793) 201. Woodsia hyperborea R. Br. in Transaect. of Linn. Soe. XI. 173 (1816); Hook. et Bak, Syn. Fil. 46 (1868). Polypodium arvonicum Sn. Fl. Brit. II. 1115 (1804). Woodsia hyperborea «“ arvonica Koch Syn. Ed. 2. 975 (1845): Milde Sporenpfl. 74 (1865); Luerss. Farnpfl. 502 (1886). W. Ilvensis B. W. al- pina Aschers. Syn. I. 46 (1896). An Felsen der Voralpen bis in die Hochalpenregion der Zentral- alpen sehr selten. Bisher nur an einer Stelle der Frauenalpe bei Murau bei ca. 2000 m (Fest!) sowie an Felsen bei Predlitz (Fest!); ferner in den Karawanken auf dem Kameni vrh bei Laufen an der Grenze von Kärnten (Dergane!) 2 13. ÜOystopteris Dernh. Blasenfarn. Sori dem Rücken der Nerven aufsitzend, mit unterständigem, dem Grund des Rezeptakulums an der Innenseite angehefteten, am Rande und an der Spitze freiem, in der Jugend stark gewölbtem und über den Sorus hinweggebogenem, zuletzt zurückgeschla- genem, eiförmigem, hinfälligem Schleier. Blattstiel ungegliedert. Spreuschuppen zarthäutig. Cystopteris Bernh. in Schrad. Neues Journ. f. Bot. (1806), I. 2. 26; Endl. Gen. pl. 62 (1836—40); Milde Sporenpfl. 67 (1865); Hook. et Bak. Syn. filie. 103 (1868); Maly Fl. Steierm. 3 (1868); Luerss. Farnpfl. 446 (1886); Aschers. Syn. 15 (1896); Diels in Engl. Nat. Pflanzenfam. I. 4. 163 (1899); C'hrist Farnkr. d. Schw. 155 (1900). Cyelopteris Gray A nat. arrangem. of brit. pl. II. 9 (1821). Cystea Sm. Engl. Fl. Ed. 2. IV. 285 (1823). I. Cystopteris fragilis (L.) Bernh. Zerbrechlicher Blasenfarn. Rhizom kurz kriechend, reichblätterig, Wedel im Umriß länglich- lanzettlich, der Stiel kürzer als die Spreite, diese gefiedert mit fiederspaltigen bis doppelt gefiederten Fiedern; die Zähne der Segmente letzter Ordnung spitz, meist ungeteilt und die letzten Nervenendigungen in der Spitze derselben endigend. Spreu- schuppen zeitlich abfallend. Juli—Oktober. Polypodium F. fragile Z. Sp. pl. Ed. 1. 1091 (1753) [gewiß nur Druck- fehler, da es ja „Filix fragilis* heißen müßte. Polypodium fragile Z. Sp. pl. Ed. 2. 1553 (1763). Cystopteris fragilis Bernh. in Schrad. Neues Journ. f. Bot. (1806), I. 2. 26; Koch Syn. Ed. 2. 980 (1845); Hook. et Bak. Syn. filie. 103 (1868); Maly Pl. Steierm. 3 (1868). C. fragilis 8 rupestris Neilr. Nachtr. Fl. Wien 68 46 Cystopteris. (1851). C. fragilis genuina Bernoulli Gefäßpfl. d. Schw. 42 (1857); Mülde Sporenpfl. 67 (1865): Zuerss. Farnpfl. 151 (1886). C. fragilis A. eu-fragilis Aschers. Syn. I. 15 (1896). Cyclopteris fragilis Gray A nat. arrangem. of brit. pl. II. 9 (1821). Cystea fragilis Sm. Engl. Fl. Ed. 2. IV. 285 (1823). Polypodium poly- morphum Vill. Hist. d. pl. du Dauph. III. 847 (1789). €. fragilis « lobulato- dentata Strobl Fl. Adm. II. 64 (1882). Ändert in bezug auf die Teilung der Wedel stark ab. Man kann unterscheiden: a. dentata Hook. Fiedern 1. Ordnung fiederteilig mit gekerbten bis fiederspaltigen Abschnitten. C. fragilis dentata Hook. Spec. fil. I. 198 (1846); Luerssen Farnpfl 455; Aschers. Syn. I. 16; Christ. Farnkr. d. Schw. 157. C. fragilis var. lobulato- dentata Koch Syn. Ed. 2. 980. Polypodium dentatum Dicks. Pl. erypt. Brit. fas. III. 1. (1793). An feuchten Felsen, Quellen, Schluchten, schattigen Wäldern sehr häufig bis in die Krummbholzregion. ß. anthriscifolia (Hoffm.) Koch. Fiedern 1. Ordnung gefiedert, mit fiederspaltigen Abschnitten 2. und gezähnten Abschnitten 3. Ord- nung. Abschnitte 2. Ordnung ziemlich dicht gestellt, eiförmig bis ei- lanzettlich. Polypodium anthriseifolium u. eynapifolium Hofm. Deutschl. Fl. II. 9. (1795). €. fragilis 8. bipinnata 1. anthriseifolia u. 2.cynapifolia Koch Syn. Ed. 2. 980; Aschers. Syn. I. 16. C. fragilis var. anthriseifolia u. var. eynapifolia Luerss. Farnpfl. 456; Christ Farnkr. d. Schw. 156, Ebenso häufig wie obige Form. y. angustata (Sm.) Koch. Fiedern 1. Ordnung fiederspaltig mit entfernten, lanzettlichen, an der Basis keiligen, gezähnten Abschnitten. Cystea angustata Sm. Engl. Fl. Ed. 2. IV. 288 (1823). C. fragilis 2. bipinnata 3. angustata Koch Syn. Ed. 2. 980; Aschers. Syn. I. 16; Christ Farnkr. d. Schw. 157. An schattigen feuchten Orten, selten. In Bergwäldern bei Alten- markt nächst Windischgraz (Preissmann!). 2. Cystopteris regia (L.) Desv. Alpen-Blasenfarn. Rhizom kurz, kriechend, reichblätterig. Wedel im Umriß länglich-lanzett- lich, doppelt bis dreifach gefiedert, mit gezähnten bis fieder- spaltigen Abschnitten letzter Ordnung; die Zähne dieser stumpf, am Scheitel meist stärker oder schwächer ausgerandet bis einge- sehnitten, die Nervenendigungen im Ausschnitt endigend. Blattstiel kürzer oder so lang wie die Spreite. Spreuschuppen zeitlich abfallend. Juli—Oktober. Polypodium regium ZL. Sp. pl. Ed. 1. 1091 (1753). Cystopteris regia Desv. in Ann. Soc. Linn. Paris VI. 264 (1827); Presl! Tent. Pterid. 93 (1836); Koch Cystopteris. 47 Syn. Ed. 2. 980 (1845); Christ Farnkr. d. Schw. 158 (1900). €. fragilis regia Bernoulli Gefüßpfl. d. Schw. 44 (1857). C. fragilis B. regia Aschers. Syn. I. 17 (1896), Polypodium alpinum Wulf. in Jacq. Colleet. II. 171 (1788). Cystop- teris alpina Desv. a. a. O.; Maly Fl. Steierm. 3 (1868); Fritsch Exkursionsfl. f. Öst. 10 (1897). ©. fragilis B. alpina Milde Sporenpfl. 68 (1865). C. fragilis Subsp. alpina Zuerss. Farnpfl. 463 (1886). ©. fragilis 3 alpina Strobl Fl. Ad- mont II. 64 (1882). Man kann folgende Formen unterscheiden: a. fumariaeformis Koch. Fiederchen letzter Ordnung eiförmig bis länglich. Zähne kurz, gedrängt. Cystopteris regia var. fumariiformis Koch Syn. Ed. 2. 980 (1845). Cy- stopteris fragilis B. alpina a regia Milde Sporenpfl. 69 (1865). Cystopteris fragilis Subsp. alpina «a regia ZLwerss. Farnpfl. 466 (1886), Cystopteris fragilis Subsp. regia A fumariiformis Aschers. Syn. I. 18 (1896). 8. alpina (Wulf.) Koch. Fiederchen letzter Ordnung länglich bis lineal, Zähne lineal, entfernt. Polypodium alpinum Wulf. in Jaeg. Collect. II. 171 (1788). Cystopteris regia var. alpina Koch Syn. Ed. 2. 980 (1845). Cystopteris fragilis B. al- pina 8 alpina Milde Sporenpfl. 69 (1865). Cystopteris fragilis Subsp. alpina ß alpina Zwerss. Farnpfl. 467 (1886). Cystopteris fragilis Subsp. regia B. alpina Aschers. Syn. 18 (1896). An Felsen und im Felsschutt der höheren Voralpen- und der Krummholzregion der Kalkalpen häufig. Hier und da auch in den Zentralalpen, wie auf der Kalkspitze und dem Kamp bei Schladming, dem Kumpitzstein bei Seckau und dem Hochreichart. 3. Cystopteris montana (Lam.) Lk. Berg-Blasenfarn. Rhizom dünn, kriechend, mit einzeln entfernt stehenden Blättern. Blätter bis 40 cm hoch, sehr lang gestielt, der Stiel viel länger als die Spreite. Diese im Umrisse dreieckig-eiförmig, doppelt gefiedert mit fiederspaltig-fiederschnittigen spitzen Fiederchen. Unterster Abschnitt erster Ordnung fast so groß wie der übrige Teil des Wedels, auch der erste untere Abschnitt 2. Ordnung viel größer als die übrigen. Spreuschuppen im unteren Teil des Stengels vereinzelt, bleibend. Schleier kahl oder fast kahl. August— Oktober. Polypodium montanum Lam. Fl. franc. I. (23) (1806), nicht Vogler. Cystopteris montana Lk. Hort. Berol. II. 131 (1833); Bernh. in Schrad. Neues Journ. f. Bot. (1806), I. 2. 26;- Koch Syn. Ed. 2. 981 (1845); Milde Sporenpfl. 70 (1865); Hook. et Bak. Syn. fil. 104 (1868); Maly Fl. Steierm. 3 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 64 (1882); Zuerss. Farnpfl. 471 (1886); Aschers. Syn. I. 18 (1896); Christ Farnkr. d. Schw. 161 (1900). Polypodium myrrhidifolium ViZ. Fl. Delph. in Gilib. Syst. pl. Eur. I. 114 (1785), Cyathea montana Sw. in Schrad. Journ, 1800, II. 42 (1801). An feuchten Felsen, an quelligen Stellen, in Waldschluchten der höheren Kalkvoralpen bis in die Krummbholzregion. In der Dachstein- 48 Cystopteris. Onoclea. gruppe und im toten Gebirge, auf dem Saarstein und der Trisselwand bei Aussee, am Abhang des Grimming gegen Klachau; in Wäldern zwischen Steinach und Liezen, unter der Kemetwand bei Admont, am Wasserfallweg in der Hochtorgruppe, auf dem Prebichl, in der Fölz- klamm bei Aflenz; auf der Voralpe und dem Gamstein, beim Toten Weib nächst Mürzsteg, auf der hohen Veitsch, am Schlangenweg und bei den Eishütten auf der Raxalpe. Am Ursulaberg, bei der Okresel- hütte, Leutscher Hütte, am Steinersattel, im Jezeriagraben (und der Bela dolina). Hier und da auch in der Zentralkette, wie am Gstoder, am Schiedeck bei Schladming, am Lerchberg bei St. Georgen ober Murau, im Sunk und im Wolfsgraben bei Trieben. 6. Tribus: Onocleinae Diels. Sori dem Rücken der Nerven aufsitzend. Schleier unter- ständig, extrors sich öffnend. Sporen bilateral. Blattstiel un- gegliedert. Fertile Blätter von den sterilen auffallend ver- schieden, viel kleiner mit bis zur Mittelrippe zurückgerollten Segment- rändern. Onocleinae Diels. in Engl. Nat. Pflanzenfam. I. 4. 164 (1899). 14. Onoclea Z. Straußfarn. Sori rückenständig mit unterständigem, an der Innenseite der Basis des zylindrischen Rezeptakulums und dem benachbarten Blatt- parenchym angehefteten, randwärts freiem und gezähntem Schleier. Fruchtbare Wedel von den unfruchtbaren auffallend ver- schieden, mit bis zum Mittelnery zurückgerollten, die Sori wenig- stens anfangs ganz bedeckenden Segmenträndern. Onoclea Z. Sp. pl. Ed. 1. 1062 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 484 (1754) erw. Milde Sporenpfl. 72 (1865); Hook. et Balk. Syn. filie. 45 (1868); Zuerss. Farnpfl. 480 (1886); Aschers. Syn. 42 (1896). Struthiopteris Willd. Magaz. naturf. Fr. Berl. III. 160 (1809); Endl. Gen. pl. 61 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 5 (1868); Christ Farnkr. d. Schw. 154 (1900). Onoclea und Struthiopteris Diels in Engl. Nat. Pflanzenfam. I. 4. 164 et 166 (1899). I. Onoclea Struthiopteris (/.) Hoffm. Deutscher Straußfarn. Rhizom kräftig, aufrecht, Ausläufer treibend, am Scheitel einen reichen Trichter bis 1/s m hoher Wedel tragend. Sterile Wedel im Umriß verkehrt länglich-eilanzettlich, gefiedert, mit regelmäßig fieder- spaltig bis -teiligen Abschnitten, nach abwärts zu durch allmäh- liche Größenabnahme der Fiedern allmählich verschmälert, hell- grün, in der Jugend unterseits flaumig, später nur an den Nerven behaart. Sterile Wedel viel kürzer, länglich, gefiedert, mit fieder- ÖOsmunda. Hydropterides. 49 spaltigen, bis an den Mittelnerv zurückgerollten, die Sori ganz bedecken- den Segmenten, dunkelbraun. August— Oktober. Osmunda Struthiopteris L. Sp. pl. Ed. 1. 1066 (1753). Onoclea Struthio- pteris Hoffm. Deutschl. Fl. II. 12 (1795); Milde Sporenpfl. 72 (1865); Luerss. Farnpfl. 482 (1886); Aschers. Syn. 1. 43 (1896). Onoclea germanica Hook. et Bak. Syn. filie. 46 (1868). Struthiopteris germanica Willd. Sp. pl. V. 288 (1810); Koch Syn. Ed. 2. 986 (1845); Maly Fl. Steierm. 5 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 64 (1882); Christ. Farnkr. d. Schw. 154 (1900). An Bächen, Flußufern, Auen, zerstreut, aber stets gesellig. Nicht selten in den Tauerntälern, wie im Preuneggtale, im Schladminger Ober- und Untertale und in der Klamm bei Schladming; auch bei Pichl; im Seewigtale, in der Sölk; zwischen Ehrnau und Mautern, am Ingering- bach zwischen Knittelfeld und Bischofsfeld. Ferner im Ennstal an der Einmündung des Johnsbaches und in Auenwäldern bei Hieflau; hier und da im oberen Murtale, besonders in der Umgebung von Judenburg und herabgeschwemmt in den Murauen bei Graz; im Gößgraben bei Leoben; im Zlattengraben bei Pernegg; in den Schluchten an der Süd- seite des Wechsel und abwärts an der Lafnitz bis Beigirtl; am Pinka- bache unterhalb Sinnersdorf, bei Pöllau. Im: Kainach- und Teigitschtale bei Voitsberg; bei der Mühle ober Spielfeld. Im Bachergebirge bei Faal und im Feistritzer und Frauheimer Graben; im Matzelgebirge beim „Ochsenwirt“. Bei Weitenstein, an der Sann zwischen Cilli und Pletro- witsch; im Savetale bei Lichtenwald. 2. Ordnung: Hydropterides Wild. Sporen von zweierlei Art, Makrosporen, aus welchen die weib- lichen chlorophyllhaltigen Prothallien entstehen, und Mikrosporen, aus welchen die chlorophylllosen, nur aus einer vegetativen Zelle und einem zweizelligen Antheridium bestehenden männlichen Prothallien hervor- gehen. Sori in fruchtähnlichen Hüllen (Sporokarpien) (Abb. 21, Fig. 1, 2) eingeschlossen. Hydropterides Willd. in Acta Acad. Erfurt I. 8 (1802), z. T.; Luerss. Farnpfl. 593; Aschers. Syn. I. 111 (1896). Rhizocarpae Batsch Tab. affin. regn. veg. 261 (1802), z. T. Hydropteridineae Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf. 1. 4. 10 (1896). Hydropteridales Weitst. Handb. syst. Bot. Il. 1. 75 (1903). Wiceht. Literatur: Baker, Synopsis of Rhizocarpeae in Journ. of Bot. XXIV. 97 (1886). 2. Familie: Marsiliaceae S. F. Gray. Sporokarpien mehrfächerig, zweigeschlechtlich, aus einem Blattabschnitte hervorgehend, durch Aufquellen des eingeschlossenen gallertigen Gewebes aufspringend. Sumpfpflanzen mit kriechendem, Hayek, Flora von Steiermark. A 50 Marsilia. oberseits zweizeilig beblättertem, unterseits Wurzeln treibendem Stengel und in der Knospenlage eingerollten Blättern. Marsiliaceae $. A. Gray A nat. arrangem. of brit. pl. II. 24 (1821); Zuerss. Farnpfl. 606 (1887); Aschers. Syn. I. 115 (1896); Sadeh. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 403 (1899). Wicht. Literatur: A Braun, Über die Marsiliaceengattungen Marsilia und Pilularia in Monatsber. Berl. Akad. d. Wiss. (1863) 413; Neuere Untersuchungen über die Gattungen Marsilia und Pilularia, ebenda (1870) 653. 1. Marsilia Z. Kleefarn. Blätter lang gestielt, zweipaarig gefiedert mit stark ver- kürzter Spindel, daher vierzählig (Abb. 21, Fig. 1). Sporokarpien einzeln oder zu mehreren auf kurzem Stiele am Grunde des Blattstieles, mit jederseits 2—12 übereinander gestellten, je einen sowohl Mikro- als Makrosporen einschließenden Sorus enthaltenden Fächern (Abb. 21, Fig. 2), zweiklappig aufspringend. Marsilea L. Sp. pl. Ed. 1. 1099 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 485 (1754) z. T.; Koch Syn. Ed. 2. 968 (1845); Milde Sporenpfl. 143 (1856); Luerss. Farnpfl. 607 (1887); Aschers. Syn. I. 116 (1896); Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 417 (1899); Christ Farnkr. d. Schw. 176 (1900). Wieht. Literatur: Hildebrand, Über die Schwimmblätter von Marsilia in Bot. Zeit. (1870) 1. I. Marsilia quadrifolia Z. Vierblättriger Kleefarn. Stengel im Schlamm umherkriechend, dünn, zweizeilig beblättert. Blätter lang gestielt, bis 20 cm lang, vierzählig, mit verkehrt-eiförmig- dreieckigen ganzrandigen Abschnitten, kahl. Sporokarpien zu 1—3, gestielt, dem Blattstiel weit über dem Grunde angefügt, bohnen- förmig, am Rücken mit zwei fast gleichgroßen stumpfen Zähnen, ganz oder fast kahl, schwärzlich. Marsilea quadrifolia Z. Sp. pl. Ed. 1. 1099 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 968 (1845); Aschers. Syn. I. 116 (1896); Christ Farnkr. d. Schw. 176 (1900). M. quadrifoliata Z. Sp. pl. Ed. 2. 1563 (1763); Milde Sporenpfl. 143 (1865); Luerss. Farnpfl. 613 (1887). Tritt je nach dem Wasserstande in zwei Wuchsformen auf: a) natans Aaulf. Blätter sehr lang gestielt, auf der Oberfläche des Wassers schwimmend, unterseits ohne Spaltöffnungen. Pflanze steril. Marsilea quadrifolia f. natans Kaulf. m Abh. nat. Ges. Nürnberg XII. 39 (1899). b) terrestris Hay. Blätter kürzer gestielt, tagsüber ausgebreitet, des Nachts zusammengelegt; Spaltöffnungen beiderseits vorhanden. Marsilea quadrifolia b. terrestris Hay. Fl. Steierm. I. 50 (1908). An Gräben, Teichen, Sümpfen, sehr selten. In einem Tümpel auf einer Anhöhe bei Forst nordwestlich von Wundschuh nächst Wildon Marsilia. Equisetinae. 51 (Breidler). Hie und da im Pettauer Felde: am Turmteich bei Kranichs- feld (Glowacki); in den Teichen bei Podvinzen! und Pazing nächst Pettau (@lowacki), an Tümpeln bei Dornau, St. Marxen, Mesgovetz und Pichel- dorf (Glowaeki). Die f. natans bisher nur bei Podvinzen nächst Pettau! II. Klasse: Equisetinae /’rantl. Schachtelhalme. Blätter im Verhältnis zum Stamme klein, die vegetativen zu gezähnten Scheiden verwachsen (Abb. 21, Fig. 3), die frucht- Abb. 21. 1. Marsilia quadrifolia, Teil einer Pflanze, etwas verkl., 8. Sporokarpien. 2. Sporo- karpium derselben, durchschnitten, etwas vergr. 3. Teil des Stengels von Equisetum palustre mit den zur „Stengelscheide“ verwachsenen Blättern, etwas vergr. 4. Sporophyll aus der Sporangienähre von Equisetum maximum, etwas vergr. 5. Spore von Equisetum maximum mit den Elateren e, stark verer. 6. Querschnitt durch den Stengel von Equisetum palustre, v Vallekularhöhlen, 9 die von einer gemeinsamen Schutzscheide s umgebenen Gefäßbündel mit den Karinalhöhlen, © Zentralhöhle, 7. Sporophyll aus der Ähre von Lycopodium clava- tum, etwas vergr. 8. Längsschnitt durch die Sporangienähre von Selaginella, etwas vergr., mi Miero-, ma Macrosporangien. Fig. ‘2 nach Hanstein, Fig. 5 nach Dodel-Port, Fig. 8 nach Sachs, Fig. 1, 3, 4, 6, 7 Original. baren schildförmig, auf der Innenseite die Sporangien tragend (Abb. 21, Fig. 4), zu endständigen Ähren vereinigt. Stamm gut entwickelt, an der Ansatzstelle der Blätter gegliedert, an der Spitze ohne distinkte Scheitelzelle wachsend. Gefäßbündel konzentrischh von einer 4* 52 Equisetaceae. Equisetum. eigenen oder gemeinsamen Schutzscheide umgeben. Archespor einzellig; Sporen gleichartig. Equisetinae Prantl Lehrb. d. Bot. 116 (1874); Lierss. Farnpfl. 622 (1887); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 1. 54 (1903). Equisetales Trevis. in Bull. Soc. It. d. Se. nat. XIX. 476 (1877); Engl. Syllab. Gr. Ausg. 51 (1892); Sadeb. in Engl: Nat. Pflanzenf. I. 4 (1900). Equisetariae Aschers. Syn. I. 2 u. 118 (1896). 4. Familie: Equisetaceae L. ©. Rich. Sporen gleichartig. Prothallien grün, unregelmäßig ver- zweigt, meist zweihäusig, das männliche kleiner. Sporangien aus einer Gruppe von Epidermiszellen entstehend, mit einschichtiger ring- loser Wand, sich mit einem Längsriß öffnend. Stengel gegliedert, mit einem zentralen Luftgange, gerippt, unterhalb jeder Rippe je ein Gefäßbündel gelagert, welches einen zentralen (karinalen) Luftgang zeigt, peripherwärts zwischen je zwei Gefäßbündeln je ein großer Luft- gang (Vallekularhöhle). Jedes Gefäßbündel wird von einer eigenen oder einer gemeinsamen, oder endlich von einer eigenen und einer gemein- samen Schutzscheide umgeben (Abb. 21, Fig. 6). Epidermis stark ver- kieselt, Schließzellen der Spaltöffnungen von einem Neben- zellenpaare bedeckt. Äste, wenn vorhanden, aus den Furchen des Scheidengrundes hervorbrechend, Stengelscheiden glatt, oder außer den zwischen den Zähnen verlaufenden „Kommissuralfurchen“ noch auf dem Rücken der Zähne mit „Karinalfurchen“. Sporangien- träger meist sechseckig, 5—6 Sporangien tragend. Sporen kugelig, mit vier bei trockener Luft spiralig herumgerollten, bei feuchter ausge- streckten „Elateren“ (Abb. 21, Fig. 5). Equisetaceae L. ©. Rich. in Michx. Fl. bor. amer. II. 281 (1803); Maly Fl. Steierm. 6 (1868); ZLuerss. Farnpfl. 622 (1887); Aschers. Syn. I. 119 (1896); Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 510 (1900); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 1. 83 (1903). 1. Equisetum Z. Sehachtelhalm. Ausdauernde Gewächse mit tief liegendem, reich verzweigtem Rhi- zom, einzelne Verzweigungen desselben oft zu Knollen verdickt, Rhizom- äste aufrecht, dicht unter der Bodenfläche zahlreiche Stengel treibend. Stengel gegliedert, an den Gliedern von den zu geschlossenen Scheiden verwachsenen Blättern besetzt (Abb. 26, Fig. 3), ein- fach oder quirlig verzweigt, mit aus den Furchen des Scheidengrundes auszweigenden Ästen. Equisetum Z. Sp. pl. Ed. 1. 1061 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 484 (1754); Koch Syn. Ed. 2. 964 (1845); Milde Sporenpfl. 96 (1865), Monogr. Equis. in Nov. Act. Acad. Leop. Carol. XXXII. II. (1867); Maly Fl. Steierm. 6 (1868); Luerss. Farnpfl. 622 (1887); Aschers. Syn. I. 119 (1896); Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 544 (1900). Equisetum. 53 Wicht. Literatur: Durval-Jouve, Histoire naturelle des Equisetum de France, Paris, 1864. Milde, Monographia Equisetorum in Nova Acta Acad. Leop. Carol. XXXII. II. (1867). Kaulfuß, Die Pteridophyten des fränkischen Jura und der anstoßenden Keuperlandschaft in Abh. nat. Ges. Nürnberg XII. 1 (1899) (hier zahl- reiche kleine Formen). Bestimmungsschlüssel. eimohttregender Stengal’ "1. 2 Wan SE MR 2. Unfruchtbarer Stengel . . . . Ar ee, 2. Fruchtbare Stengel weiß oder rötlich, nahe" grün, hiohktens zur Zeit der Sporenreife grüne Äste treibend . . . . . N Re EB Fruchtbare Stengel stets grün, ästig oder Arifaahı RSSRU U FA CHEIORENT Er 3. Stengelscheiden 20—30-zähnig. Stengel dick, 20—50 cm hoch . E. maximum. Stengelscheiden höchstens 16-zähnig . . - STE 4. Stengelscheiden oberwärts rostbraun, in 2—4 non gespalten . E. sivatieum. Stengelscheiden 6—16-zähnig . . lat 5. Stengelscheiden grün, mit 10—16 ren ON häutig ER Zähnen, Zähne kürzer als die Scheide . . . 2 2 2 2... BE. pratense. Stengelscheiden weißlich, mit 6—10 schwarzen Zähnen, Zähne länger als die SITE Ss a ee ne nee HRG 127526 Altser ee Se Te: BlittsgRnitz oder Deapitzt, ann ene ne an u ren 15: 7. Stengel tief 6—8-furchig. Scheidenzähne am Rücken mit einer Längsfurche: E. palustre. Stengel seicht 10—20-furchig, glatt. Scheidenzähne am Rücken ohne Furche: E. limosum. 8. Stengel reich quirlig ästig . . - PN oe Vlntn ANIER ee ml Stengel astlos oder mit spärlichen Kae ST ET Ur I A wg 9. Äste wieder reichlich quirlig verzweigt, zart; Stengelscheiden in 2—4 rost- braune Lappen gespalten . . . - 220.2. 2. siluaticum. Äste einfach oder spärlich en Sen geligenden 6—10-zähnig . 10. 10. Stengel beinweiß oder blaßgrünlich, kräftig, 20—30-furchig . E. maximum. Stengel grün . . B Hals sakeraell. 11. Stengelscheiden Se a Baer deutlich ee el Re elle IQ: Stengelscheiden anliegend . SER N er ARRHEN 12. Stengel sehr rauh, Äste kräftig, eeen os 5—8-zähnig: E. ramosissimum. Stengel mäßig rauh. Astscheiden mit drei spitzen Zähnen. Äste zart: E. pratense. 13. Zähne der Stengelscheiden am Rücken ohne Längsfurche. Stengel seicht 20—30-rippig, glatt . . . . - > u 0 0 „EB. limosum. Zähne der SrenelkcHeideh am Rücken mit Längsfätihe. Stengel tief 6—8- DINpIp sPrahlen Tale ieiifr ee 1A, 14. Zähne der SITE lenkerden wEralrch häutig gerandet. Unlerätes Glied der Äste kürzer als die zugehörige Stengelscheide . . . . . . E. palustre. Zähne der Stengelscheide nicht häutig berandet. Unterstes Glied der Äste so lang oder länger als die zugehörige Stengelscheide . . . E. arvense. 15. Stengelrippen am Rücken deutlich (wenn auch schwach) längsfurchig . 16. Stengelrippen am Rücken nicht gefurcht . . » 2: 2 22 22.2. 1% 54 Equisetum. 16. Stengel 8—20-rippig. Stengelscheiden anliegend mit abfallenden Zähnen: E. hiemale. Stengel 6—8-rippig. Stengelscheiden glockig mit bleibenden Zähnen: E. variegatum. 17. Stengelscheiden anliegend, ihre Zähne ohne Längsfurche. Stengel seicht 10—20-rippig, glatt . no, ken ae 0 . E. limosum. Stengelscheiden glockig, nach oben deutlich erweitert . . ..... 18 18. Zähne der Stengelscheiden schwarz mit granniger, oft weißlicher, meist ab- fallender Spitze, kürzer als die Scheide. Stengel graugrün . E. ramosissimum. Zähne der Stengelscheiden lanzettlich, spitz, schwarz, weißlich häutig be- randet, die Spitze nicht abfallend. Stengel grasgrün . . . . E. palustre. 1. Untergattung: Malacocaulon Döll. Nebenzellen der Spaltöffnungen in gleicher Höhe mit den Epidermis- zellen liegend, die Spalte direkt nach außen mündend. Ähre stumpf. Malacocaulon Döll Fl. Baden I. 86 (1857). Equiseta phaneropora Milde in Jahresber. schles. Ges. f. vaterl. Kult. (1861) 138, Sporenpfl. 95 (1865), Monogr. Equis. 136 (1867); Luerss. Farnpfl. 647 (1887); Aschers. Syn. I. 121 (1896). Equisetum (im engeren Sinne) Milde in Bot. Zeitg. (1865) 297. Euequisetum Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf. 1. 4. 545 (1900). Sekt. 1. Equiseta heterophyadica A. Dr. Fertile und sterile Stengel verschieden, fertile bleich, chlorophyllos, ohne Spaltöffnungen. Leitbündel mit äußerer Gesamtschutzscheide. Equiseta heterophyadica A. Br. in Flora (1839) 305; Aschers. Syn. 1. 121 (1896); Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 545 (1900). Subsekt. 1. Equiseta ametabola A. Br. Fertile Stengel vor den sterilen erscheinend, ungefurcht, astlos, nach der Sporenreife absterbend. Equiseta amatebola seu vernalia A. Br. in Flora (1839) 305; Aschers. Syn. I. 124 (1896); Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 545 (1900). Equiseta anomopora Milde in Jahresber. schles. Ges. f. vaterl. Kult. (1861) 138; Zuerss. Farnpfl. 672 (1887). Il. Equisetum arvense Z. Acker-Schachtelhalm. Frucht- tragender Stengel bis 20 cm lang, bleich, rötlich-weiß, mit 3—6 bis 2 cm langen, voneinander entfernten, bauchigen weißen Scheiden, mit 6— 12, der Röhre gleichlangen, schwarzbraunen, oft zu 2—3 zu- sammenhängenden, eine deutliche Karinalfurche zeigenden Zähnen. Unfruchtbarer Stengel bis 40 em hoch, hellgrün, 6—19 (meist etwa 10)-rippig mit fein gekörnelten ungefurchten Rippen, quir- lig verzweigt. Stengelscheiden anliegend, hellgrün, mit schwachen Kommissural- und Karinalfurchen, und 6—19 (meist etwa 10) schmal lanzettlichen, spitzen, schwarzen Zähnen. Stengel meist von unten oder der Mitte an ästig, Äste meist einfach, 4—6-rippig, seltener verzweigt, mit grünen, an den Zähnen häutig geränderten Astscheiden. Equisetum. 55 Erstes Glied der Äste länger als die zugehörige Stengelscheide. Spaltöffnungen in zwei aus 2—5 unregelmäßigen Linien bestehenden Reihen in den Stengelfurchen. März—Mai. Equisetum arvense Z. Sp. pl. Ed. 1. 1061 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 964 (1845); Milde Sporenpfl. 97 (1865), Monogr. Equis. 218 (1867); Maly Fl. Steierm. 6 (1868); Strobl Fl. Adm. 11. 62 (1882); Luerss. Farnpfl. 687 (1887); Aschers. Syn. 1. 128 (1896). Der sterile Stengel zeigt folgende Formen: a) agreste Älge. Stengel aufrecht, unten astlos, Äste unverzweigt. Equisetum arvense a. agreste Klge. Arch. f. Nat. Liv-, Esth- u. Curland. 2. Ser. VIII. 372 (1882); Luerss. Farnpfl. 693; Aschers. Syn. 130. ß) ramulosum Rupr. Stengel aufrecht, kräftig, reichästig, Äste mehr weniger reich verzweigt. E. arvense f. ramulosum Rupr. Symb. ad hist. et geogr. pl. ross. 87 (1845); Luerss. Farnpfl. 693; Aschers. Syn. 133. y) deeumbens @. F. W. Mey. Stengel liegend, an der Spitze aufsteigend, reich verzweigt, mit meist verzweigten, aufsteigenden Ästen. E. arvense f. deecumbens @. F. W. Mey. Chloris Hannov. 666 (1836). E. arvense b. ramulosum f. decumbens Luerss. Farnpfl. 674; Aschers. Syn. 131. Auf Äckern, Sandboden, nassen Wiesen, gemein bis in die Voralpen. 2. Equisetum maximum Zam. Großer Schachtelhalm. Frucht- tragende Stengel bis 35 em lang, elfenbeinweiß, dick, mit 6—15 bis 2'/; em langen, einander genäherten, glockigen, unten hell-, oben dunkelbraunen Scheiden, mit 20—35 pfriemlich-lanzettlichen, sehr spitzen Zähnen. Unfruchtbarer Stengel bis 1m hoch, dick, elfenbeinweiß, flach 20—40-rippig, in den obern */s—*?/4-ästig. Stengelscheiden anliegend, weißlich, bis 2 cm lang, mit feinen Kommissural- und deutlichen Karinalfurchen und 20—40 pfriemlich- lanzettlichen, spitzen Zähnen. Äste meist einfach, 4—5-rippig mit tiefgefurchten Rippen und grünlichen Astscheiden, das unterste Astglied kürzer als die Stengelscheide. Spaltöffnungen im obern Teil des Stengels spärlich, unten fehlend. März, April. Equisetum maximum Lam. Fl. france. I. (7) (1778); Aschers. Syn. I. 125 (1896). Equisetum Telmateia Ehrh. in Hannov. Magazin (1783), 18. Stück, 207 (1783); Milde Sporenpfl. 100 (1865), Monogr. Equis. 240 (1867); Maly Fl. Steierm. 6 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 62 (1882); Luerss. Farnpfl. 673 (1887). Equisetum eburneum Schreb. in Roth Catal. bot. I. 108 (1797); G@ebh. Verz. d. in Steierm. ges. Pfl. 105. Die zahlreichen Formen findet man zusammengestellt bei F. Wirtgen in Dörfl. Herb. norm. Cent. XXXV. Schedae p. 161 (1898). Über Nomenklatur vergl. Milde Monogr. Equis. 258 und Aschers. in Österr. bot. Zeitschr. (1896) 3. 56 Equisetum. An feuchten Waldstellen, in Waldsümpfen, an Gräben, nicht selten. In Wäldern bei Aussee und Grundelsee; beim Kohlenbergwerk an der Ramsauleiten bei Schladming; an der Straße zwischen Liezen und Wörschach, bei Admont, so im Käferwäldchen ober Frauenfeld und am oberen Ausgange des Schafferweges; zwischen Weissenbach und Groß- Reifling, bei Weichselboden. Um Graz am Ruckerlberg, beim Hilm- teiche, bei St. Oswald, auf der Rieß, in den Murauen; bei Lannach nächst Lieboch, bei Eibiswald; bei Brunn nächst Wies, zwischen Leib- nitz und Ehrenhausen, bei Spielfeld, am Herzogberge und Pöllitschberg bei Radkersburg, im Gleichenberger Tale, im Schaufeltale und bei Wald- dorf bei Gleichenberg; bei Marburg, am Bachergebirge bei Faal, im Hügellande bei Pettau und im Kollosgebirge, bei Pöltschach, Ponigl, Rohitsch, Neuhaus, Windischgraz, Cilli, Rann, Wisell; am Übergange von Sulzbach nach Eisenkappel. Ist sehr variabel und zu Mißbildungen geneigt. Bemerkenswerte Formen sind: A. Des fertilen Stengels: ß) frondescens (A. Br.) Aschers. Fertiler Stengel nach der . Sporenreife nicht absterbend, sondern wie der normale sterile Stengel Äste treibend, die Ähre vertrocknend. Equisetum eburneum f. frondescens A. Br. in Sillim. Amer. Journ. XLVI. 84 (1844). E. Telmateia f. frondescens Milde Sporenpfl. 101, Monogr. Equis. 249; Luerss. Farnpfl. 682. E. maximum E. frondescens Aschers. Syn. I. 127. Zwischen Liezen und Wörschach! y) serotinum (A. Br.) F. Wirig. Der dem normalen sterilen gleichende Stengel eine Sporangienähre tragend. Ist von voriger Form dadurch unterschieden, daß nicht der fertile Stengel nach der Sporen- reife Äste treibt, sondern der von Anfang an ästige Stengel eine Ähre trägt. E. eburneum f. serotinum A. Br. in Sillim. Amer. Journ. XLVI. 84 (1844), E. Telmateia f. serotina Milde Sporenpfl. 102, Monogr. Equis. 249. Luerss. Farnpfl. 679. E. maximum F. conforme F. Wirtg. in Aschers. Syn. 1127 (1896). E. maximum a. typieum 3. serotinum F. Wirtg. in Dörfl. Herb. norm. Sched. XXXV. 155 (1898). Im Gebiet noch nicht beobachtet, aber zweifellos vorkommend. ö) polystachyum (Schmitz et Reg.) F. Wirtg. Der wie der normale sterile gestaltete Stengel trägt eine Gipfelähre und außerdem noch mehrere Ährchen an längeren oder kürzeren Ästen. E. Telmateia 7. polystachyum Schmitz w. Regel Fl. Bonn. 11 (1841). E. Telmateia serotinum polystachyum Milde Sporenpfl. 102, Luerss. Equisetum. 57 Farnpfl. 680. E. maximum VI. brevisimile, l. polystachyum F. Wirtg. in Aschers. Syn. 1. 127. E. Telmateia var. pleiostachya Kugl. Exs., Murr in D. Bot. Monatsschr. (1895) 62 (ohne Beschreibung). Ober Gams bei Marburg (Murr). B. Des sterilen Stengels: €) breve (Milde) Aschers. Stengel nur bis 30 cm hoch, mit nur 1—2 cm langen Internodien. E. Telmateia f. brevis Milde in Denkschr. schles. Ges. f. vaterl. Kult. (1853) 188, Sporenpfl. 101, Monogr. Equis. 248; Luerss. Farnpfl. 679. E. maximum var. breve Aschers. Fl. Brand. I. 896 (1864), Syn. 128 (1896). In Wiesengräben bei Walddorf nächst Gleichenberg (Preissmann)). & flagelliforme Hay.'). Steriler Stengel nach oben stark ver- schmälert, in eine bis 10 cm lange, 5—7-gliederige astlose Spitze aus- gezogen. E. maximum £. flagelliforme Hay. Fl. Steierm. I. 57 (1908). Auf nassen Wiesen im Schaufeltale bei Gleichenberg (Preissmann!). Subsekt. 2. Equiseta metabola A. Br. Fertile Stengel meist vor den sterilen erscheinend, anfangs bleich, astlos, nach der Sporenreife die Äste abwerfend und grüne Äste treibend. Equiseta metabola seu subvernalia A. Br. in Flora (1839) 120; Aschers. Syn. I. 121 (1896); Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 545 (1900), Equiseta stichopora Milde in Jahresber. schles. Ges. f. vaterl. Kult. (1861) 138; Zuerss. Farnpfl. 648 (1887). 3. Equisetum pratense Ehrh. Wiesen-Schachtelhalm. Frucht- tragender Stengel rötlich, unten deutlich gerieft, mit 4—S ent- fernt stehenden, trichterig-glockigen, bis 1'/; cm langen hellgrünen Scheiden und langen, pfriemlich spitzen, schwarz-braunen, weiß bis hellbraun häutig berandeten Zähnen, mit deutlichen Kom- missural- und undeutlichen oder fehlenden Karinalfurchen, nach der Sporenreife im untern Teile Äste treibend und die Beschaffenheit der sterilen Stengel annehmend, oberwärts nur unvollkommen ergrünend. Steriler Stengel bis 50 em hoch, bleichgrün, 8—20-, meist aber l5rippig, mit nicht gefurchten Rippen. Stengelscheiden glockig, hellgrün, mit deutlichen Kommissural- und schwachen Karinalfurchen, S—20zähnig, mit spitz pfrimlichen, schwarzen, weiß- häutig geflügelten Zähnen von gleicher Länge wie die Scheide. Stengel meist nur im oberen Teile ästig, Äste 3—5rippig, unver- zweigt, mit grünlichen Astscheiden, ihr unterstes Glied meist kürzer 1) Caulis in parte superiore in acumen elongatum usque ad 10 cm longum eramosum internodiis 5—7 compositum attenuatus. 58 Equisetum. als die Stengelscheide Spaltöffnungen in zwei aus 1—2 Linien be- stehenden getrennten Reihen am Rande der Furchen. April—Juni. Equisetum pratense Ehrh. in Hannöv. Mag. (1784), 9. Stück, 138 (1784); Milde Sporenpfl. 104 (1865), Monogr. Equis. 263 (1867); Luerss. Farnpfl. 660 (1887); Aschers. Syn. I. 122 (1896); Preissm. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1896) CIX. Equisetum umbrosum J. @. F. May. in Willd. Enum. hort. Berol. 1065 (1809); Maly in Flora (1840) 608; Koch Syn. Ed. 2. 965 (1845). An feuchten Waldstellen, in Hohlwegen, Auen, auf feuchten Wiesen, sehr zerstreut. In der Klamm und am Fastenberg bei Schladming, im Gesäuse, auf nassen Wiesen bei Murau, zwischen Oberwölz und St. Peter am Kammerberge, bei Pöllau nächst Oberwölz, am „Oberweg“ bei Juden- burg, an feuchten, buschigen Straßenrändern bei Scheifling, am rechten Murufer zwischen St. Michael und St. Stefan, auf nassen Wiesen unter- halb des Stiftes Seckau; in der Mürzzuschlager Au, im Mürztale zwischen Kapellen und Neuberg, am Steinalpl bei Neuberg und zwischen Neu- berg und Mürzsteg. Auf der Rieß, auf der Nordseite des Ruckerlberges und in der Ragnitz bei Graz, in Auen am rechten Murufer bei Puntigam, im Teigitschgraben bei Gaisfeld nächst Voitsberg und in der Laßnitz- klause bei Deutsch-Landsberg, bei Stainz; bei Cilli. 4. Equisetum silvaticum Z. Wald-Schachtelhalm. Frucht- barer Stengel bis 30 em hoch, bleich, deutlich gefurcht, mit 6—10 bauchigen, am Grunde grünen, oberwärts rotbraunen Scheiden und langen, dunkelbraunen, breit rotbraun häutig geflügelten, zu 2—4 vereint bleibenden Zähnen, schon zur Sporenreife bis fast zur Spitze Äste treibend. Steriler Stengel bis 60 em hoch, bleich- grün, 10—18 (meist etwa 14) rippig mit durch zwei Reihen kleiner Stachelzellen rauhen Riefen. Stengelscheiden hellgrün, mit tiefen Kommissural- und seichten Karinalfurchen, Zähne dunkelbraun, etwas länger als die Scheide, breit rotbraun geflügelt, meist zu 2—4 vereint bleibend und 2—8 große Lappen bildend. Stengel von etwa der Mitte an reich ästig, Äste zart, 4--rippig, 2—3fach quirlig verzweigt, mit grünen, schmalzähnigen Astscheiden; ihr unter- stes Glied meist länger als die Stengelscheiden. Spaltöffnungen in zwei aus 1—2 Linien bestehenden getrennten Reihen am Rande der Furchen. April—Juni. Equisetum silvaticum Z. Sp. pl. Ed. 1. 1061 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 964 (1845); Milde Sporenpfl. 106 (1865), Monogr. Equis. 286 (1867); Maly Fl. Steierm. 7 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 62 (1882); Zuerss. Farnpfl. 648 (1887); Aschers. Syn. I. 121 (1896). In Wäldern, an feuchten Waldstellen, Quellen, in Gebüschen, auf Waldwiesen, bis in die höheren Voralpen verbreitet. Equisetum, 59 Eine m. biceps Milde (Nova Acta Acad. Leop. Carol. XXVI. 2. 433 [1858]) mit gabelig gespaltener Ähre wurde bei Graz beobachtet (Gebhard). Sekt. 2. Equiseta homophyadica A. Pr. Fertile und sterile Sprosse gleichgestaltet und zu gleicher Zeit erscheinend, auch erstere von An- fang an chlorophyllhältig. Leitbündel mit äußerer Gesamtschutzscheide oder jedes von einer eigenen Schutzscheide umgeben. Equiseta homophyadica A. Br. in Flora (1839) 305; Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf, 1. 4. 546 (1900), Equiseta aestivalia A. Br. a. a. O.; Aschers. Syn. I. 132 (1896). 5. Equisetum palustre Z. Sumpf-Schachtelhalm. Stengel aufrecht, grün, tief 4—12- (meist 6—10-) furchig mit wenig rauhen ungefurchten Rippen. Stengelscheiden anliegend, etwa 5 mm lang, mit tiefen Kommissural- und schwachen Karinalfurchen, hellgrün, Zähne kürzer als die Scheide, lanzettlich, spitz, schwarz, schmal weiß- randhäutig. Äste aufrecht abstehend, 5-rippig, selten fehlend. Ast- scheiden grün mit schwarzen Zähnen, unterstes Glied der Äste kürzer als die Stengelscheide. Sporangienähre schwarzbraun, stumpf. Spaltöffnungen in den Furchen ein breites, aus zahlreichen Linien be- stehendes Band bildend. Gefäßbündel von einer gemeinsamen Scheide umgeben. Juli—September. Equisetum palustre Z. Sp. pl. Ed. 1. 1061 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 965; Milde Sporenpfl. 108 (1865), Monogr. Equis. 323 (1867); Maly Fl. Steierm. 7 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 62 (1582); Zuerss. Farnpfl. 704 (1887): Aschers. Syn. I. 132 (1896). Man kann folgende Formen unterscheiden: a. simplicissimum A. Br. Stengel astlos. Equisetum palustre f. simplieissimum A. Br. in Sillim. Amer. ‚Journ. XLVI. 85 (1844); Zuerss. Farnpfl. 712; Aschers. Syn. I. 133. E. palustre f. simplex Milde in Nova Acta Acad. Leop. Carol. XXVI. 2. 460 (1858). ß. verticillatum Milde. Stengel ästig, Äste keine Sporangien- ähren tragend. Equisetum palustre f. vertieillatum Milde in Nov. Act. Acad. Leoy. Carol. XXVI. 2. 460 (1858); Zuerss. Farnpfl. 709: Aschers. Syn. 132. y. polystachyum Weig. Stengel ästig, die Äste alle oder zum Teile Sporangienähren tragend. Equisetum palustre f. polystachyum Weigel Fl. Pom. Rug. 187 (1769): Milde Sporenpfl. 110, Monogr. Equis. 329; Luerss. Farnpfl. 711; Aschers. Syn. I. 133. In Sümpfen, nassen Wiesen, an Seen, Teichen, Ufern, bis in die Voralpen (1400 m) häufig. 6. Equisetum limosum Z. Teich-Schachtelhalm. Stengel bis 1/s m hoch, glatt, dunkelgrün, seicht 10—30- (meist 15—20-) riefig mit sehr fein gerunzelten flachen Rippen, Scheiden an- 60 Equisetum. ’ liegend, grün, glänzend, mit tiefen Kommissural- und ohne Karinal- furchen, Zähne schmal lanzettlich, spitz, schwarz, schmal dunkel- braun-häutig gerandet, kaum über halb so lang als die Scheide. Stengel astlos oder in der oberen Hälfte ästig, Äste aufrecht ab- stehend, 4—11-rippig, Astscheiden grün mit schwarzen Zähnen; unterstes Glied der Äste kürzer als die Stengelscheide. Ähre stumpf, braun. Spaltöffnungen in den Furchen ein breites, atıs zahlreichen Linien be- stehendes Band bildend. Gefäßbündel ohne gemeinsame Schutzscheide, jedes einzelne von einer eigenen Scheide umgeben. Juli—Oktober. Equisetum fluviatile und E. limosum ZL. Sp. pl. Ed. I. 1062 (1753). Equisetum limosum Schk. Krypt. Gew. 2. 175 (1808); Koch Syn. Ed. 2. 965 (1845); Milde Sporenpfl. 111 (1865), Monogr. Equis. 339 (1867); Maly Fl. Steierm. 7 (1868); Strobl Fl. Adm. Il. 62 (1882); Luerss. Farnpfl. 715 (1889). Equisetum fluvia- tile @. F. W. Mey. Chlor. Hannov. 667 (1836); Nym. Consp. fl. Europ. 859 (1878—82). Equisetum Heleocharis Ehrh. Hannöv. Mag. (1783) 286; Aschers. Syn. I. 134 (1896). An Teichen, Seen, Bachufern, in Sümpfen, Mooren bis in die Krummholzregion (1500 m), stellenweise nicht selten und oft in großen Beständen. Bei Aussee, Alt-Aussee, Mitterndorf, bei Schladming und in der Ramsau, im Untertale große Bestände bildend; im Patzenkaar des Schiedeck, am Riesachsee, an den Seen des Seewigtales bei Haus. Ge- mein in den Sümpfen des Ennstales bei Oeblarn, Irdning, Selztal, Ad- mont und des Paltentales, in ungeheuerer Menge am Gaishornsee. Am Erlafsee, im Mitterbacher- und Hechtenseemoor bei Mariazell, in den Mooren der Schneealpe; im Mürztale bei Kindberg, St. Marein, Kapfen- berg. Bei Talheim nächst Murau, am Etrachsee bei Krakaudorf, am Further Teich bei Neumarkt, bei Judenburg, am Winterleitensee und an der Frauenlacke in den Seetaler Alpen; an Teichrändern bei Seckau, im Liesingtale, bei Göss und im Schladnitzgarten bei Leoben; bei Pöllau; auf der Teichalm bei Mixnitz. An allen Teichen der Umgebung von Graz, so bei Waltendorf, Wundschuh, an Wassergräben der ehemaligen Taler Teiche. Bei Eibiswald, Graschuh nächst Stainz. In Wassergräben bei Luttenberg, im Pettauer Felde bei Pettau, Meretinzen, Juvanzen; bei Pöltschach, Ponigl, St. Georgen, Bad Neuhaus, Windischgraz, Store, Cilli; im Cillier Becken bei Pletrowitsch, Fraßlau-Heilenstein. Ist in bezug auf die Verästelung sehr variabel. Man kann dies- bezüglich folgende, oft an einem und demselben Standorte vorkommende Formen unterscheiden: a«. Linnaeanum Döll. Stengel ganz oder fast astlos, 14- bis viel- riefig, kräftig. Equisetum. 61 Equisetum limosum f. Linnaeana Döll Fl. Bad. I. 64 (1855); Milde Sporenpfl. 111 (1865), Monogr. Equis. 340 (1867); Luerss. Farnpfl. 718 (1889). Equisetum limosum Z. Sp. pl. Ed. 1. 1062 (1753). Equisetum Heleocharis B. limosum Aschers. Fl. Brand. I. 900 (1864), Syn. I. 136 (1896). Verbreitet und besonders in den Voralpen häufig und oft fast reine Bestände bildend, wie z. B. noch an der Frauenlacke in den See- taler Alpen, 1780 m. ß. minus A. Br. Stengel astlos, zart, meist nur bis 1,5 mm dick, 8—13-riefig. Equisetum limosum f. minus A. Br. in Sillim. Amer. Journ. XLVI. 86 (1844); Luerss. Farnpfl. 719 (1889). Equisetum uliginosum Mühlenb. in Willd. Sp. pl. V. 4 (1810). Equisetum limosum f. uliginosum Milde Sporenpfl. 112 (1865), Monogr. Equis. 719 (1867); Heimerl in Verh. zool. bot. Ges. XXXI. Abh. 185 (1881). Equisetum Heleocharis B. limosum III. uliginosum Aschers. Syn. I. 136 (1896). Im Naßköhr der Schneealpe (Juratzka) und am Erlafsee bei Maria- zell (Heimer!). y. vertieillatum Döll. Stengel mehr minder reich ästig, die Äste keine Sporangienähren tragend. Equisetum limosum var. vertieillatum Döll Fl. Bad. I. 64 (1855); Luerss. Farnpfl. 720 (1889). Equisetum fluviatile Z. Sp. pl. Ed. 1. 1062 (1753). Equisetum Heleocharis A. fluviatile Aschers. Syn. I. 135 (1896). Die häufigste Form. d. polystachyum Lej. Stengel reich ästig, die Äste alle oder doch die oberen Sporangienähren tragend. Equisetum limosum f. polystachyum Zej. Fl. Spa Il. 274 (1813); Milde Sporenpfl. 112, Monogr. Equis. 343; Luerss. Farnpfl. 720. Equisetum Heleocharis A. fluviatile II. polystachyum Aschers. Syn. I. 136 (1896). Verbreitet. 2. Untergattung: Sclerocaulon Döll. Nebenzellen der Spaltöffnungen unterhalb der Epidermis liegend, Spalte daher nicht direkt nach außen, sondern in einen durch verkieselte Fortsätze der benachbarten Epidermiszellen bis auf eine kleine unregel- mäßige Öffnung ganz bedeckten Vorhof mündend. Ähren spitz. Sclerocaulon Döll Fl. Baden I. 65 (1855). Equiseta eryptopora Milde in Jahresber. schles. Ges. f. vaterl. Kult. (1861) 138, Sporenpfl. 115 (1865), Monogr. Equis. 138 (1867); Zuerss. Farnpfl. 730 (1889); Aschers. Syn. I. 138 (1896). Hip- pochaete Milde Bot. Zeitg. (1865) 297 als Gattung; Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 546 (1900) als Sektion. Sekt. 3. Equiseta ambigua Milde. Spaltöffnungsreihen aus 1—4 Linien gebildet. Stengel sommergrün, mit gewölbten, nicht kantigen Rippen. 62 Equisetum. Equiseta ambigua Milde Sporenpfl. 96 (1865), Monogr. Equis. 172 (1867); Luerss. Farnpfl. 731 (1889); Aschers. Syn. I. 139 (1896); Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 546 (1900). 7. Equisetum ramosissimum Desf. Ästiger Schachtelhalm. Stengel zahlreich, liegend oder aufrecht, bis gegen 1 m lang, grau- grün, 6—20-rippig, mit ungefurchten, rauhen Rippen. Stengel- scheiden bis 10 mm lang, glockig, mit schmalen Kommissural- furchen und deutlich 1—3-furchigen Rippen, Zähne etwa !/; so lang als die Scheidenröhre, aus dreieeckigem Grunde kurz pfriem- lich, am Grunde dunkelbraun, die Spitze weißlich oder bräunlich, die Spitze meist abfallend. Stengel einfach oder ästig, Äste meist lang, aufrecht abstehend, tief 5—8-rippig, das unterste Astglied kaum halb so lang wie die Stengelscheiden. Astscheiden grün, mit braunen weißhäutigen Zähnen. Ähren dunkelbraun, spitz, mit kurzem, die oberste Stengelscheide nicht überragendem Stiel. Juli—Oktober. Equisetum ramosissimum Desf. Fl. Atl. II. 398 (1800); Milde Sporenpfl. 116 (1865), Monogr. Equis. 428 (1867); Luerss. Fampfl. 731 (1889); Aschers. Syn. I. 139 (1896). E. ramosum DC. Syn. pl. fl. Gall. 118 (1806); Maly Fl. Steierm. 7 (1868). E. elongatum Willd. Sp. pl. V. 8 (1810). Hier anscheinend nur die Form: «) virgatum (A. Br.) Milde. Stengel höchstens /s m hoch, bis 2!/; mm dick, 5—11-rippig. Stengelscheiden grün, Spitzen der Zähne weißlich, abfallend. Stengel meist einfach, seltener mehr weniger regel- mäßig ästig mit 2—5-zähligen Astquirlen (= f. gracile [A. Dr. in Flora (1839) 308 als Form des E. ramosum] Milde Sporenpfl. 118 (1865); Luerss. Farnpfl. 738). Equisetum ramosum f. virgatum und f. gracile A. Br. in Flora (1839) 308. E. ramosissimum f. virgatum und f. gracile Milde Sporenpfl. 117 u. 118, Monogr. Equis. 434 u. 437; Luerss. Farnpfl. 736 u. 738. E. pannonicum Kit. in Willd. Sp. pl. V. 6. (1810). E. ramosissimum l.a pannonieum u. b gracile Aschers. Syn. I. 140 (1896). An feuchten, sandigen Stellen, an Ufern, feuchten Abhängen, nicht häufig, nur in Mittel- und Untersteiermark. Am Murufer bei Graz (Maly!), besonders am linken Ufer zwischen Graz und Weinzettel (Preissmann!), bei Marburg (Mal als E. variegatum!, Peyer), St. Johann am Draufelde!, Neuhaus (Reichardt), an der Straße von Tüffer nach Römerbad (KArasan), an sandigen Böschungen im Feistritzgraben bei Drachenburg (Preissmann!) Sekt. 4. Equiseta monosticha Nz/de. Spaltöffnungsreihen nur aus einer Linie gebildet. Stengel überwinternd, mit zweikantigen Rippen. Equisetum. 63 Equiseta monosticha Milde in Jahresber. schles. Ges. f. vaterl. Kult. (1861) 138, Sporenpfl. 96 (1865), Monogr. Equis. 172 (1867); Luerss. Farnpfl. 743 (1889); Aschers. Syn. I. 141 (1896); Sadeb, in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 546 (1900). Subsekt. 1. Equiseta hiemalia Milde. Scheidenzähne frühzeitig abfallend. Leitbündel mit innerer Gesamtschutzscheide. Equiseta hiemalia Milde Monogr. Equis. 173 (1867); Luerss. Farnpfl. 743 (1889); Aschers. Syn. I. 141 (1896); Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 547 (1900). 8. Equisetum hiemale Z. Winter-Schachtelhalm. Stengel aufrecht, dunkelgrün, rauh, bis 1 m hoch, 4—6 mm dick, 8— 34 (meist 12—16)-riefig, mit durch zwei Reihen Kieselhöcker stumpf zweikantigen, kaum rinnigen Rippen. Scheiden bis 15 mm lang, mit engen Kommissuralfurchen und deutlich dreifurchi- gen Rippen, weiß, am Grunde und an der Spitze mit schwarz- brauner Querbinde Zähne amı Grunde schwärzlich, mit schmal pfriemlicher weiß häutig berandeter, sehr früh abfallender Spitze. Stengel fast stets astlos, höchst selten am Grunde armästig. Ähre spitz, braun, sehr kurz gestielt, mit die oberste Scheide nicht überragendem Stiele. Juli—Oktober. Equisetum hyemale Z. Sp. pl. Ed. 1. 1062 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 966 (1845); Milde Sporenpfl. 120 (1865), Mon. Equis. 511 (1867); Maly Fl. Steierm. 7 (1868); Zuerss. Farnpfl. 743 (1889); Aschers. Syn. I. 141 (1896). An sandigen Stellen, Ufern, Straßenrändern, zerstreut. Im Gesäuse nächst Gstatterboden; im Salzatale bei Weichselboden; an der Straße von Unterlausa über den Hengst; am Radmerhals. Bei Judenburg im Murwalde, unter dem Gabelhofer Kreuz und an der Mur, bei St. Michael, Niklasdorf; in der Bärenschütz bei Mixnitz; an feuchten Waldstellen zwischen der Badelwand und Peggau, bei Deutschfeistritz, Übelbach, im Tal und an der Mur bei Graz. Bei Söchau nächst Fürstenfeld; bei Leonroth im Gössnitztale, am Nordabhang des Heiligenberges bei Voits- berg, bei Ruppersdorf nächst Stainz und im Lassnitzgraben bei Deutsch- Landsberg. Bei Maria-Schnee in den Windischen Büheln; auf den Drauinseln, in der Ragosnica, im Pössnitzgraben und bei Weitschach nächst Pettau, zwischen Pöltschach und Ponigl, bei Sibika nächst Windisch-Landsberg. Ändert ab: ß) viride Milde. Zähne der Sterigelscheiden größtenteils bleibend, glatt, ungefurcht. Equisetum hiemale var. viride Milde in Ann. Mus. Lugd. Bat. I. III. 69 (1863); Luerss. Farnpfl. 750 (1889); Aschers. Syn. 142 (1896). Zwischen Söchau und Ruppersdorf nächst Fürstenfeld (Sabransky). 64 Equisetum. y) Schleicheri Melde. Stengel niedriger, Stengelkanten kaum merkbar gefurcht. Stengelscheiden etwas abstehend, ganz grün oder mit angedeuteter bräunlicher Binde an der Spitze und am Grunde. Zähne der Stengelscheiden meist länger bleibend. Equisetum hiemale v. Schleicheri Milde in Ann. Mus. Lugd. Bat. I. 3. 68 (1863), Sporenpfl. 122, Mon. Equis. 521; Zuerss. Farnpfl. 751. Equisetum Moorei Newm. Phytol. V. 19 (1854), Equisetum hiemale B..I.a. Moorei Aschers. Syn. I. 143 (1896). An sandigen Plätzen am linken Murufer unterhalb Graz in Gesell- schaft von E. ramosissimum (Preissmann!)). Subsekt. 2. Equiseta trachyodonta Milde. Scheidenzähne bleibend. Equiseta trachyodonta Milde Monogr. Equis. 173 (1867) z. T.; Luerss. Farnpfl. 761; Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 547 (1900). 9. Equisetum variegatum All. Gescheckter Schachtelhalm. Stengel höchstens 30 cm hoch, gebüschelt, etwa 2 mm dick, graugrün, am Grunde mitunter rostbraun, 5—8-furchig, mit durch zwei Reihen querer Kieselhöcker rauhen, deutlich gefurchten Rippen. Scheiden 5 mm lang, nach oben mäßig glockig er- weitert, mit deutlichen Kommissuralfurchen und meist drei- furchigen Rippen, grün, an der Spitze mit schwarzem Quer- bande; Zähne 1—1'/; mm lang, eiförmig, grannig spitz, schwarz, breit weiß randhäutig, bleibend, die Granne abfallend. Stengel meist einfach, seltener am Grunde mit einigen Ästen. Ähre schwaız, spitz, sitzend, am Grunde von der obersten Scheide umhüllt. Leitbündel mit innerer Gesamtschutzscheide. Juli—September, Equisetum variegatum All. (in Schleich. Catal. pl. Helv. Ed. II. 27 (1807), ohne Beschreibung, und) bei Weber u. Mohr in Bot. Taschenb. auf d. J. 1807, 60; Koch Syn. Ed. 2. 967 (1845); Mülde Sporenpfl. 125 (1865), Monogr. Equis. 571 (1867); Maly Fl. Steierm. 7 (1868) z. T.; Strobl. Fl. Adm. II. 62 (1882); Luerss. Farnpfl. 765 (1889); Aschers. Syn. I. 145 (1896). Im feuchten Sand der Bäche, auf feuchten Wiesen, besonders in den Voralpen, nicht häufig. In der Ramsau, im Ressinggraben, in der Torbachklamm und im Preuneggtale bei Schladming, bei der Tauplitz- alm im Toten Gebirge, am Schafferwege bei Admont, im Mitterbacher und Hechtensee-Moore bei Mariazell, in der Fölz bei Aflenz. Im Ranten- graben bei Murau, am Further Teich bei Neumarkt, bei Pichl nächst Judenburg, St. Michael, auf Sumpfwiesen am Gaishorner See bei Trieben. An der Mur bei Graz; im Überschwemmungsgebiete, am Ufer und auf den Inseln der Drau bei Pettau und im Pettauer Stadtwalde. Bei Pölt- schach, in der Schlucht zwischen Einöd und Weitenstein, bei Windisch- graz, an der Sann bei Sulzbach, Leutsch, Prassberg. Equisetum. Lycopodinae. Lyeopodiaceae. 65 Ändert ab: ß) concolor Milde. Rippen undeutlich gefurcht. Scheiden bis 10 mm lang, gleichfarbig grün, ohne schwarzes Querband. Equisetum variegatum v. concolor Milde in Ann. Mus Lugd. Bat. I. 3. 70 (1863), Sporenpfl. 128 (1865); Luerss. Farnpfl. 773 (1889); Aschers, Syn. I. 147 (1896). Höchst selten an der Mur bei Graz (Milde). III. Klasse: Lycopodinae P’rantl. Bärlappe. Blätter im Verhältnis zum Stamme klein, dicht stehend. Stamm gut entwickelt, monopodial oder dichotom verzweigt, ohne distinkte Scheitelzelle wachsend. Sporangien aus einer Gruppe von Epidermiszellen hervorgehend, an der Blattbasis sitzend, mit mehrschichtiger Wand, ohne Ring. Lycopodinae Pranil Lehrb. d. Bot. 116 (1874); Zuerss. Farnpfl. 781 (1889). Lyeopodiales Engl. Syllab. Gr. Ausg. 58 (1892); Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4 (18985). Lycopodiariae Aschers. Syn. I. 149 (1896). Wicht. Literatur: Außer den S. 4 genannten Werken: Spring, Mono- graphie de la famille des Lycopodiacees in Mem. de l’Acad. roy. de Belg. XV (1842) u. XXIV (1848). Baker, Handbook of Fern-allies. London, 1887. 1. Ordnung: Lyceopodiales Wettst. Sporen sgleichgestaltet. Prothallium verhältnismäßig groß, einhäusig, knöllchen- oder rübenförmig, chlorophyllos oder an der Spitze grün. Blätter ohne Ligula. Spermatozoiden mit zwei Cilien. Lycopodiales Wettst. Handb. syst. Bot. II. 1. 92 (1903). Isosporeae Prantl. Lehrb. d. Bot. 116 (1874); Luerss. Farnpfl. 782 (1889). Isosporae Aschers. Syn. I. 149 (1896). 5. Familie: Lycopodiaceae L. Ü. Rich. Sporangien einzeln auf der Basis der den unfruchtbaren gleichen oder von ihnen verschiedenen Blätter, sich durch eine Quer- spalte öffnend, zahlreiche gleichgestaltete kugeltetraödrische Sporen enthaltend. Lyeopodiaceae L. C. Rich. in Lam. et DC. Fl. frang. II. (1805) z. T., richtiger Meiten. Fil. hort. bot. Lips. 16 (1856); Maly Fl. Steierm. 5 (1868) z. T.; Luerss. Farnpfl. 782 (1889); Aschers. Syn. I. 149 (1896); #. Pritzel in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 563 (1900). 1. Lycopodium Z. Bärlapp. Halbsträucher oder Kräuter mit meist weit umher kriechender Achse, dicht beblättert. Sporangien nierenförmig (Abb. 21, Hayek, Flora von Steiermark. > 66 Lycopodium. Fig. 7), auf von den sterilen abweichend gestalteten Blättern zu Ähren vereinigt oder keine Ähren bildend auf den Laubblättern gleich- gestalteten Blättern. Stengel mit einem von plattenförinigen Holz- körpern durchzogenen Leitbündele Antheridien und Archegonien ins Prothallium eingesenkt. Lyeopodium ZL. Sp. pl. Ed. 1. 1100 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 486 (1754) z. T., richtiger Brogn. Hist d. veget. foss. II. 1 (1828); Endı. Gen. bi 69 (1836) z. ].: Milde Sporenpfl. 131 (1865); Maly Fl. Steierm. 5 (1868); Luerss. Farnpfl. 783 (1889); Aschers. Syn. I. 150 (1896); E. Pritz. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 592 (1900). Bestimmungsschlüssel. 1. Sporangientragende Blätter den übrigen völlig gleichgestaltet, keine Ähre bildend. Stengel vom Grunde an gabelspaltig ätig . . . . L. Selago. Eine, wenn auch mitunter nicht sehr deutliche Sporangienähre vorhanden . 2. 2. Sporangientragende Blätter den unfruchtbaren ähnlich, nur länger. Ähre Dnteutlichegerser © 2020. 2. inundalum. Ähre deutlich, yon Blätter von Sen unfruchtbaren weit ver- schieden . . . a ee Seen REN Ren 3. Ähren einzeln, En bestielt ST: eu ar Jade lea Pa A RT Ähren einzeln oder zu 2—6, ea SB 37 az 0 Se: 4. Blätter abstehend bis zurückgebogen, EaEhelspite vorn ee "L. annotinum. Blätter angedrückt, spitz, ganzrandig, an den Ästen vierreihig . L. alpinum. 5. Blätter der Äste vierreihig, nicht haarspitz. Äste zusammengedrückt: L. complanalum. Blätter schraubig, in ein langes Haar endigend. Äste nicht zusammen- FRA ANAR N Va A do a ae an a I hei. 1. Untergattung: Urostachya E. Pritz. Pflanze vom Grunde aus gabelig ästig, eine mehr minder kriechende Hauptachse nicht vorhanden. Urostachya E. Pritz. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 592 (1900). Hier nur die Sekt. 1. Selago Lam. Sporenblätter den Laubblättern völlig gleichgestaltet, eine Ähre nicht vorhanden. Selago Lam. in Diet. sc. nat. XXVII. 426 (1773); Luerss. Farnpfl. 788 (1889). Selagines Hook. et Greville Bot. Misc. II. 36 (1831); Aschers. Syn. I. 150 (1896). Euselago E. Pritz. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 593 (1900). I. Lycopodium Selagop Z/. Tannen-Bärlapp. Stengel vom Grunde aus gabelig verzweigt, aufsteigend, bis 20 cm hoch. Äste genähert, fast gleich hoch. Blätter dunkelgrün, an sonnigen Stellen gelbgrün, bis 9 mm lang, dicht aufrecht sich deckend, seltener zurückgekrüämmt (f. recurvum Desv. in Ann. Soc. Linn. Paris VI. 180 [1827]), spitz, ganzrandig. Sporangientragende Blätter in der Mitte jedes Jahrestriebes. Juli—Oktober. Lycopodium. 67 Bildet häufig an der Spitze des Stengels Brutknospen in der Form kleiner beblätterter Sprosse. Lycopodium Selago L, Sp. pl. Ed. 1. 1102 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 969 (1845); Milde Sporenpfl. 131 (1865); Maly Fl. Steierm. 5 (1868); Strobl Fl. Admont II. 62 (1882); Luerss. Farnpfl. 788 (1889); Aschers. Syn. I. 151 (1896). In Wäldern, an Baumstümpfen, in Mooren der Voralpen und an Felsen der Alpenregion bis 2500 m verbreitet. Häufig in den Zentral- alpen bis zum Wechsel, seltener auf Kalk, wie am Hochzinödl, am Gamstein bei Palfau, auf dem Hochkar, der hohen Veitsch, der Rax- alpe und dem Hochschwab, in den Sanntaler Alpen, auf dem Wotsch und auf den Bergen bei Neuhaus. Ändert ab: ß) adpressum Desv. Blätter kürzer, dicht angedrückt. Lycopodium Selago f. adpressa Desv. in Ann. soe. Linn. Paris VI (1827) 130; Luerss. Farnpfl. 792 (1889); Aschers. Syn. I. 151 (1896). Auf Mooren bei Admont (Handel-Mazzetti). 2. Untergattung: Rhopalostachya E. Pritz. Die Verzweigung von einer mehr minder weit durch- gehenden Hauptachse ausgehend, daher nur in den jüngeren Teilen gabelig. Sporenblätter zu mehr minder deutlichen Ähren vereint. Rhopalostachya E. Pritz. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 601 (1900). Sekt. 2. Inundata Pak. Kriechende Achse kurz, oft kürzer als die Äste. Sporangientragende Blätter von den unfruchtbaren nur wenig abweichend, Ähre undeutlich. Inundata Bak. bei E. Pritz. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 601 (1900). 2. Lycopodium inundatum Z. Sumpf-Bärlapp. Stengel kurz kriechend, wurzelnd. Äste aufrecht, wenige Zentimeter hoch. Blätter 4—b mm lang, gelblich-grün, lineal-lanzettlich, stumpf, an den Ästen aufrecht abstehend, an dem am Boden kriechenden Stengel von der Erde abgewandt, ganzrandig. Sporangienähre sitzend, un- deutlich, die Sporenblätter von den sterilen schwach ver- schieden, etwas länger und am Grunde schwach verbreitert. Juli bis Oktober. Lycopodium inundatum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 1102 (1753); Milde Sporenpfl. 133 (1865); Strobl Fl. Adm. II. 62 (1882); Luerss. Farnpfl. 799 (1889); Molisch in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1892) CIV. In Torfmooren, meist gesellig, im ganzen aber selten. Auf der „Scheibenwies“ zwischen der Ischlerstraße und dem Sandling und sonst bei Aussee; auf Mooren bei Mitterndorf; (am Prebersee), im Rohrmoos und vor dem Riesachsee bei Schladming und in der Ramsau, bei St. + oO 68 Lycopodium. Nicolai in der Sölk, Liezen, Oppenberg; an sumpfigen Stellen im Bürger- walde von Rottenmann; im Rothmoos bei Weichselboden; im Mitter- bacher und Hechtensee-Moore bei Mariazell. Sekt. 2. Clavata Dak. Stets eine weithin kriechende Hauptachse vorhanden. Sporenblätter von den unfruchtbaren verschieden, bleich, schuppenförmig, zu deutlichen Ähren vereinigt. Clavata Baker bei E. Pritz. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 603 (1900). 3. Lycopodium annotinum Z. Sprossender Bärlapp. Stengel weithin kriechend, mit aufsteigenden bis aufrechten, einfachen oder dichotom geteilten Ästen. Blätter 4—7 mm lang, dunkelgrün, schmal lanzettlich, sehr spitz, ganzrandig oder gezähnelt, abstehend. Sporangienähren sitzend, einzeln, sporangientragende Blätter bleich gelblich-grün, aus breit eiförmigem Grunde lang zugespitzt, am Rande gezähnelt, aufrecht abstehend. Juli—Oktober. Lyeopodium annotinum Z. Sp. pl. Ed. 1. 1103 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 970 (1845); Milde Sporenpfl. 132 (1865); Maly Fl. Steierm. 6 (1868); Strobl Fl. Adm. 62 (1882); Luerss. Farnpfl. 809 (1889); Aschers. Syn. I. 152 (1896). In moosigen Bergwäldern, an Baumstümpfen, im Moose umher- kriechend, bis in die Krummholzregion (1850 m) verbreitet und be- sonders in den Voralpen häufig. 4. Lycopodium clavatum Z2. Gemeiner Bärlapp. Stengel weithin kriechend, mit aufsteigenden bis aufrechten dichotom ge- teilten Ästen. Blätter (ohne die Haarspitze) 5—7 mm lang, dunkel gelblich-grün, aufrecht abstehend, schmal lanzettlich, ganzrandig oder gezähnt, mit einer das Blatt an Länge überragenden haar- förmigen Spitze. Sporangienähren auf langem, von bleichen lanzettlichen haarspitzen Blättchen besetztem Stiele meist zu zweit; sporangientragende Blätter bleich, gelblich, aus breit rundlichem Grunde in eine haarförmige Spitze ausgezogen, am Rande ausgefressen gezähnelt, aufrecht. Juli—Oktober. Lycopodium clavatum Z. Sp. pl. Ed. 1. 1101 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 970 (1845); Milde Sporenpfl. 132 (1865); Maly Fl. Steierm. 6 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 62 (1882); Luerss. Farnpfl. 818 (1889); Aschers. Syn. I. 153 (1896). In moosigen Wäldern, auf Heiden, Bergabhängen, in Hohlwegen, bis in die Krummholzregion verbreitet und meist häufig. 5. Lycopodium alpinum Z. Alpen-Bärlapp. Stengel weit umherkriechend, mit büschelig gruppierten dichotom geteilten, niederliegenden oder aufstrevenden Ästen. Äste stielrund oder schwach zusammengedrückt. Blätter 2—3 mm lang, die ste- rilen alle gleichgestaltet, lanzettlich, stachelspitz, ganzrandig, etwas Lycopodium. 69 seitlich zusammengedrückt, aufrecht oder die untersten etwas ab- stehend, graugrün. Sporangienähren sitzend, einzeln, sporangien- tragende Blätter aus rundlichem Grunde dreieckig, zugespitzt, abstehend. August, September. Lyecopodium alpinum Z. Sp. pl. Ed. 1. 1104 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 157 (1845); Milde Sporenpfl. 134 (1865); Maly Fl. Steierm. 6 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 62 (1882); Luerss. Farnpfl. 838 (1889); Aschers. Syn. I. 156 (1896). L. Chamaecyparissias Kras. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1894) LX, nicht A. Br. Auf grasigen und steinigen Triften von der höheren Voralpen- bis in die Hochalpenregion (1500-2200 m) der Alpen. Häufig in den Zentralalpen bis zum Wechsel; sehr selten hingegen in den nördlichen Kalkalpen, wie auf dem Röthelstein bei Aussee (Rechinger), der Kamm- spitze bei Gröbming (Wibiral!), den Aflenzer Staritzen gegen Mariazell (Baumgartner), auf dem Reiting (Maly); auf Grauwacke am Dürn- schöberl bei Admont (Strobl). In den südlichen Kalkalpen nur auf dem Kameni-vrh bei Laufen (Dergane)). 6. Lycopodium complanatum /L. Flachgedrückter Bärlapp. Stengel weithin kriechend, mit liegenden oder aufrechten reichlich büschlig gabelig verzweigten Ästen. Äste flach zweischneidig zusammengedrückt, Blätter gelblich-grün, deutlich zweige- staltet, vierreihig; die kantenständigen 4—6 mm lang, breit lanzettlich, seitlich zusammengedrückt, gekielt, stachelspitz, an den Stengel an- gedrückt oder mit der Spitze etwas abstehend; die an den Flachseiten d-gabe- ligen, mit lineal-lanzettlichen, aufrecht abstehenden Hochblättern be- der Triebe stehenden viel kleiner, flach-spitz. Ähren auf 2 setzten Stielen zu 2-5, selten einzeln. Sporangientragende Blätter aus breit-rundlichem Grunde kurz zugespitzt, mit abstehender Spitze. August, September. Lycopodium complanatum L. Sp. pl. Ed. 1. 1104 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 971 (1845); Maly Fl. Steierm. 6 (1868); Pernh. in Verh. zool. bot. Ges. (1896) 424; L. anceps Wallr. in Linnaea (1840) 676; Freyn in Öst. bot. Zeitschr. (1900) 487. L. complanatum a. anceps Wilde Sporenpfl. 135 (1865); Luerss. Farnpfl. 824 (1899); Aschers. Syn. I. 155 (1896). In lichten Wäldern, auf Haiden, an buschigen Abhängen, besonders unter Haidekraut, bis in die Voralpen zerstreut. Bei Murau und St. Georgen, im Murwalde zwischen Judenburg und Zeltweg, bei Knittelfeld, am Hoch-Reichart; am Wechsel beim Schwaighof bei Friedberg; bei Pöllau, Ebersdorf nächst Fürstenfeld; am Traiderberg bei Freyenstein nächst Leoben. Im Zlattental bei Pernegg; bei Tobelbad, auf der Platte und dem Lineck bei Graz; häufig bei Stainz und im Sausalgebirge. Im Bachergebirge, besonders bei Rothwein; zerstreut um Pettau; auf Sand- stein bei Bad Neuhaus, Hochenegg; bei Praliberg. 70 Selaginellales. Selaginellaceae. Selaginella. 2. Ordnung: Selaginellales Wettst. Sporen von zweierlei Art, Makrosporen, aus welchen sich die nur wenig aus derselben hervortretenden weiblichen (Archegonien tragenden) Prothallien entwickeln, und Mikrosporen, aus welchen die nur aus dem Antheridium und einer vegetativen Zelle bestehenden männlichen Prothallien hervorgehen. ‘' Blätter mit Ligula. Spermatozoiden mit zwei Cilien. Selaginellales Wettst. Handb. syst. Bot. II. 1. 97 (1903). Heterosporeae Prantl Lehrb. d. Bot. 116 (1874); Luerss. Farnpfl. 844 (1889). Heterosporae Aschers. Syn. I. 149 (1896) alle z. T. 6. Familie: Selaginellaceae Mett. Beiderlei Sporangien ährenartig zusammengestellt; Makro- sporangien vier Makrosporen enthaltend (Abb. 21, Fig. 8). Land- pflanzen mit wohl entwickeltem Stengel und kleinen flachen Blättern. Weibliches Prothallium am Scheitel der Makrospore, welche außerdem ein zur Ernährung des Keimlings dienendes Gewebe enthält. Selaginellaceae Metten. Fil. hort. bot. Lips. 16 (1856) z. T.; richtiger Kanitz A term. növenyrends. ättek. 9 (1874); Luerss. Farnpfl. 862 (1889); Aschers. Syn. 1. 158 (1896); Hieron. et Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 621 (1900). Selaginelleae A. Br. in Aschers. Fl. Brand. I. 25 (1864). 1. Selaginella Spring. Moosfarn. Kräuter mit schlankem, gabelig oder monopodial verzweigtem, an den Verzweigungsstellen wurzelndem Stengel und grünen, kleinen, flachen einnervigen, oberseits mit einer meist früh vertrock- nenden Lingula versehenen Blättern. Mikro- und Makro- sporangien zu einer Ähre vereint, letztere in geringer Zahl oder einzeln am Grunde derselben, 3—4-knöpfig, klappig aufspringend. Mikro- sporangien kugelig bis nierenförmig, durch eine Querspalte sich öffnend. Sporen kugeltetra@drisch. Selaginella Spring in Flora (1838) I. 148; Koch Syn. Ed. 2. 971 (1845); Milde Sporenpfl. 176 (1865); Maly Fl. Steierm. 6 (1868); Luerss. Farnpfl. 863 (1889); Aschers. Syn. I. 159 (1896); Hieron. et Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 669 (1901). Wicht. Literatur: Spring. Monogr. de la fam. des Lycopodiacees II. Pt. (Mem. de l’Acad. roy. de Belg. XXIV, 52 [1848]); Baker A Synopsis of the Genus Selaginella (Journ. of Bot. XXI-XXIII); A. Braun, Revisio Selaginellarum horten- sium (Annal. d. sc. nat. 4. Ser. XIII. 54 [1860)). 1. Untergattung: Euselaginella Warb. Blätter allseitig abstehend, gleichgestaltet. Euselaginella Warb. Monsunia I. 100 (1900). Homoeophyllae Spring in Mart. et Endl. Fl. Bras. I. 118 (1840); Aschers. Syn. I. 159 (1896). Homotropae ” Selaginella. 71 4A. Br. Ind. sem. horti Berol. 1857 app. 11; Luerss. Farnpfl. 866. Homoeophyllum Hieron. et Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 669 (1901). I. Selaginella selaginoides (/,.) 4%. Alpen-Moosfarn. Stengel kriechend, verzweigt, rasenbildend. Äste aufrecht, spiralig be- blättert; Blätter 3—4 mm lang, lanzettlich, spitz, entfernt fransig gezähnt, mit etwas eingerolltem Rande, Ährentragende Äste länger als die übrigen, gelblich-grün. Ähre bis 3 cm lang, dick zylindrisch. Sporangientragende Blätter bis 5 mm lang, etwas breiter und reicher gezähnt als die sterilen. Lycopodium selaginoides Z. Sp. pl. Ed. 1. 1101 (1753); Gebh. Verz. d. in Steierm. ges. Pfl. 151 (1821). Selaginella selaginoides Lk. Fil. spec. hort. Berol. 158 (1841); Aschers. Syn. I. 160 (1896). 8. spinosa Pal. Beawv. Prodr. d. 5. et 6. fam. de l’Aetheogamie 112 (1805); Luerss. Farnpfl. 867 (1889). S. spinu- losa 4A. Br, in Döll Rhein. Fl. 38 (1843); Koch Syn. Ed. 2. 971; Milde Sporenpfl. 137 (1865); Maly Fl. Steierm. 6 (1868); Sörobl Fl. Adm. II. 62 (1882). Auf grasigen und steinigen Triften, im Geröll, an Felsen in der Voralpen- und Alpenregion. Häufig in den nördlichen Kalkalpen, den Karawanken und Sannthaler Alpen, nicht selten in die Täler herab- steigend, wie bei Aussee und im Gesäuse, in der Fölzklamm bei Aflenz, an den Diluvialfelsen an der Salza bei Palfau, beim toten Weib nächst Mürzsteg. Seltener in den Zentralalpen: Am Steinkaar- zinken bei Schladming, am schwarzen See und im Tale von Klein-Sölk; auf dem Hochschwung, Bösenstein, der Hochhaide, am Rottenmanner Tauern, in den Wölzer Tauern, am Dürrnschöberl bei Admont, Zirbitzkogel, dem Hoch-Lantsch. 2. Untergattung: Heterophyllum Hieron. et Sadeb. Blätter schief gekreuzt gegenständig, die beiden einander gegenüber- stehenden Blätter ungleich, Sprosse daher flachgedrückt mit zwei Zeilen kleinerer Ober- und zwei seitlichen Reihen größerer Unterblätter. Heterophyllum Hieron. et Sadeb. in Engl. Nat. Pflanzenf. I. 4. 673 (1901). Heterophyllae Spring in Mart. et Endl. I. II. 118 (1840); Aschers. Syn. I. 160 (1896). Homotropae 4. Br. Ind. Sem. horti Berol. 1857 app. 11 (1858); Luerss. Farnpfl. 867 (1889). Stachygynandrum, Homostachys u. Heterostachys und Boreoselaginella Ward. Monsuia I. 101 ff. (1900). 2. Selaginella helvetica (Z,.) Zi. Schweizer Moosfarn. Stengel am Boden (oder an Felsen, Mauern usw.) angedrückt, gabelig ver- zweigt, flachgedrückt, zart. Randständige Blätter seitlich ab- stehend, breit dreieckig-eiförmig, ganzrandig, 2—5 mm lang, rücken- ständige zweizeilig, angedrückt, halb so groß. Pflanze hellgrün, in Herbste sich lebhaft rot verfärbend. Ähren 1'/%—2 cm lang, dünn 72 Selaginella. Anthophyta. zylindrisch, undeutlich abgesetzt. Sporangientragende Blätter 1,5 mm lang, aufrecht. Mai— August. Lycopodium helveticum Z. Sp. pl. Ed. 1. 1104 (1753). Selaginella helvetica Link Fil. hort. Berol. 159 (1841); Koch Syn. Ed. 2. 971 (1845); Milde Sporenpfl. 137 (1865); Maly Fl. Steierm. 6 (1868); Strobl Fl. Admont II. 62 (1882); Luerss. Farnpfl. 871 (1889); Aschers. Syn. I. 163 (1896). An Felsen, Mauern, auf steinigen Wiesen, in Wäldern, oft größere Strecken überziehend, bis in die Voralpentäler und besonders in letzteren nicht selten. Zwischen Klachau und Steinach, bei Schladming, Gröb- ming, Selztal, Admont; im oberen Tolling- und Hallergraben bei St. Peter-Freyenstein; an Diluvialfelsen der Salza bei Palfau, im Brunn- graben bei Gußwerk, in den Tälern des Hochschwabgebietes, bei Neuberg, Mürzzuschlag, auf dem Semmering. Bei Judenburg, Oberwölz, Seckau, Trieben, Rottenmann, Leoben, Bruck; auf Serpentin bei Kirchdorf nächst Pernegg, bei Wannersdorf nächst Frohnleithen. Auf dem Lantsch, bei Peggau, Gösting, auf dem Schloßberge und in den Murauen bei Graz; bei Weiz. Auf dem Schloßberge von Greisenegg, dem Heiligen Berge bei Salla nächst Voitsberg, bei Stainz. Bei Marburg, am Stadtberge von Pettau, bei Ober-Dollitsch nächst Windischgraz, bei Leutsch, Sulzbach. 2. Abteilung: Anthophyta 4. Br. Blütenpflanzen. Generationswechsel durch immer stärkere Reduktion der geschlecht- lichen Generation verwischt bis fehlend. Von der geschlechtlichen Generation entwickelt sich das Rudiment des weiblichen Prothalliums in der Samenknospe im Verband mit der Mutterpflanze. Weibliche Fortpflanzungsorgane nur bei den niedersten Formen noch als Arche- gonium ausgebildet, die männlichen ebenso nur bei den niedersten Formen Spermatozoiden erzeugend. Pflanzen mit typischer Gliederung in Achse, Blätter und Wurzeln. In eigentümlich umgebildeten Sprossen, den Blüten, entstehen männ- liche und weibliche Fortpflanzungsorgane. In eigentümlich umgestalteten Blättern (Antheren) entstehen durch Teilung der Pollenmutterzellen die Pollenzellen, aus welchen sich der abgesehen von wenigen vegetativen Zellen nur aus dem Pollenschlauch bestehende männliche Vorkeim ent- wickelt. Der weibliche Vorkeim entwickelt sich innerhalb der von 1—2 Hüllen umgebenen Samenknospe, während diese noch mit der Mutterpflanze in Verbindung steht. Innerhalb dieser Samenknospe ent- wickeln sich, bei den Gymnospermen im „primären Endosperm“, bei Anthophyta. Gymnospermae. 713 den Angiospermen im Embryosack, eine oder mehrere Eizellen, von denen aber meist nur eine durch den durch den Pollenschlauch ein- tretenden Spermakern befruchtet wird und sich zum Keimling ent- wickelt. Der Keimling bildet sich weiter innerhalb der ihn umgebenden Hüllen im Zusammenhang mit der Mutterpflanze aus und trennt sich erst bei der Reife von derselben. Er besteht aus dem Würzelchen (Radicula), den Keimblättern (Cotyledones) und dem ein kleines Knöspchen (Plumula) darstellenden Vegetationspunkt. (Gewebe mit oflenen oder geschlossenen, fast stets kollateralen Leitbündeln, die fast immer Gefäße führen. Anthophyta A. Br. in Aschers. Fl. Brand. I. 26 (1864); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 1. 101 (1903). Phanerogamae Brogn. En. genr. eult. Mus. hist. nat. Paris p. XIII. 7. (1843). Siphonogamae Engl. Führ. bot. Gart. Breslau 14 (1886). Embryophyta siphonogama Engl. u. Prantl. Nat. Pflanzenf. II. 1. 1 (1889); 4. u. @. Syn. I. 175 (1897). I. Unterabteilung: Gymnospermae ZLindl. Nacktsamige. Samenknospen auf den nicht zu einem Fruchtknoten verwachsenen Fruchtblättern wenigstens anfangs frei zutage liegend, Griffel und Narbe daher fehlend. Die Pollenzelle gelangt beim Befruchtungsvorgang direkt auf die Mikropyle der Samenknospe, der Pollenschlauch wächst durch dieselbe durch und gelangt zur Eizelle. Die männlichen Blüten bestehen aus oft zahlreichen, meist kätzchenförmig angeordneten Pollenblättern. Die weiblichen Blüten von verschiedenem Bau, meist stehen sie in den Achseln schuppenförmiger Deckblätter zu zapfen- förmigen Infloreszenzen vereint, seltener ohne solche Deckblätter einzeln oder quirlig angeordnet und bestehen meist nur aus dem die Samen- anlage tragenden Fruchtblatt. Die Samenanlagen, die den Makrosporangien der Pteridophyten homolog sind, besitzen 1—2 Integumente, die an einer Stelle eine Öffnung, die Mikropyle, freilassen. Im Inneren der Samenknespe bildet sich das „primäre Endosperm“ aus, welches dem Prothallium homolog ist, in welchem sich in dem der Mikropyle zugewendeten Teile die Ei- zellen in den Archegonien. ausbilden, die noch einen deutlichen Hals und neben der Eizelle eine Bauchkanalzelle enthalten (Abb. 22, Fig. 1). Das der Mikropyle gegenüberliegende Ende der Samenknospe heißt Chalaza. Bei der Befruchtung gelangt die Pollenzelle an die Mikropyle und teilt sich zunächst in zwei Teile, von denen der eine, die „vege- tative Zelle“, zum Pollenschlauch auswächst und in die Samenknospe eindringt, während in der anderen, der „antheridialen Zelle“ weitere 74 Coniferae. Teilungen vor sich gehen, indem sie sich nach Abgabe einer vegetativen Zelle in die zwei generativen Kerne (Abb. 22, Fig. 2) teilt, welche die Befruchtung vollführen und bei niedrigen Formen (Cycadaceae, Ginkgo) noch als Spermatozoiden ausgebildet sind. Gymnospermae Lindl. Nat. syst. Ed. 1. Clavis (1830); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. II. 1. 2 (1889); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 1. 110 (1903). I. Klasse: Coniferae Drogn. Nadelhölzer. Holzgewächse mit meist quirliger Verzweigung. Holz fast ausschließlich aus mit behöften Tüpfeln versehenen Tracheiden bestehend, ohne Gefäße. In der Rinde und den Blättern reichliche Harzgänge. Laubblätter meist lineal, derb, stechend, oft immer- grün. Männliche Blüten aus oft zahlreichen, auf ihrem Rücken mehrere Pollensäcke tragenden Staubblättern (Abb. 22, Fig. 4) ge- Abb. 22. 1. Oberster Teil der Samenanlage von Pinus silvestris, stark vergr.; 2 Integument, n. Nucellus, A Halsteil des Archegoniums, be Bauchkanalzelle, e Eizelle. 2. Pollenkorn von Pinus Laricio nach Austreibung des Pollenschlauches; fl Flugblase, s/ Stielzelle, gk genera- tiver, vk vegetativer Kern. 3. Männliche Blüte von Larix deeidua, nat. Gr. 4. Staubblatt derselben von der Seite und von oben, schwach vergr. 5. Pollenkorn von Pinus silvestris mit den zwei seitlichen Flugblasen. 6. Zapfenschuppe aus den weiblichen Blütenstand von Ahies alba; ( Deckschuppe, f Fruchtschuppe, s Samenanlagen. 7. Zapfenschuppe von Pinus Mughus mit der Apophyse. 8. Weibliche Blüte von Taxus baccata, etwas vergr.; $ die Samenanlage mit der Mikropyle. 9. Weibliche Infloreszenz von ‚Juniperus communis, schwach vergr. 10. Dieselbe im Längsschnitt; s die Samenanlagen. Fig. 1 schematisch nach Straß- burger, Fig. 2 nach Cvulter u. Chamberlain, Fig. 6 nach Beck. Das übrige Original. Taxaceae. Taxus. 75 bildet, kätzchenförmig (Abb. 22, Fig. 3). Weibliche Blüten aus meist zahlreichen Fruchtblättern bestehend, die an ihrer Ober- Hläche zwei oder mehrere Samenknospen tragen (Abb. 22, Fig. 6), meist zu kätzchenartigen Ständen vereint, welche zu trockenen oder fleischigen Zapfen auswachsen; sehr selten die Samenanlagen einzeln am Gipfel des Sprosses. Coniferae Brogn. Orb. Diet. IV. 178 (1849); Eichl. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. II. 1. 28 (1889); A. u. @. Syn. 1. 178 (1897). e Wicht. Literatur: Antoine, Die Coniferen, Wien 1840—47. Gordon and (@rlenning, The pinetum, being a Synopsis of all the coniferous plants at present known, London, 1858; 2. Aufl. 1880. Willkomm, Forstliche Flora von Deutschland und Österreich, Leipzig, 1875; 2. Aufl. 1887. Übersicht der Familien. l. Fruchtstände vollkommene verholzte oder fleischige (Beeren-) Zapfen dar- stellend . . E £ : N: Keine Zapfenbildung. Die Scheinfrucht stellt den nackten, von einem roten fleischigen Samenmantel umgebenen, mit einigen Hüllblättern versehenen Samen dar. Staubgefäbe mit 5—8 Pollensäcken; Blüten zweihäusig. Nadeln flach, Apitaizweireiiigigentellbh ..un.uneuue ua ann Ru Keil Tanacsae. BimEBlätten anwalig" Vertallti 1: ansich aa Al ehren nam Pinnaceke: Blätter gegen- oder quirlständig . » » = 2 2 2 2.2.2... (upressaceae. 1. Familie: Taxaceae Lind!. Blüten ein- oder zweihäusig, die männlichen achselständig, einzeln oder in Blütenständen, Antheren mit 2—8 Pollensäcken. Pollen ohne Flugblasen. Weibliche Blüten einzeln oder zu mehreren in den Achseln von Deckschuppen stehend, bloß aus 1—2 je eine Samenanlage bildenden Fruchtblättern gebildet, ohne Fruchtschuppe (Abb. 22, Fig. 8). Weibliche Blütenstände zur Samenreife keine Zapfen bildend. Samen oft mit fleischigem Samenmantel. Taxaceae Lindl. Nat. syst. Ed. 2. III. 6 (1836); A. u. @. Syn. I. 179 (1897); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 1. 143 (1903). Taxinae L. ©. Rich. in Ann. Mus. XVI. 297 (1810) z. T. Taxoideae Eichl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. II. 1. 66 (1889). l. Taxus Z. Eibe. Bäume mit nur als Langtriebe entwickelten Sprossen und spiralig gestellten Blättern. Blüten zweihäusig, einzeln in den Blatt- achseln vorjähriger Zweige. Männliche Blüten rundlich, Staubblätter mit 5—9 Pollensäckchen. Weibliche Blüte auf einem mit schuppigen Blättern besetzten kurzen Sproß seitenständig, aus der von drei gekreuzten Paaren von Schuppenblättern umhüllten Samenanlage bestehend (Abb. 22, Fig. 8). Reifer Same von dem fleischigen scharlachroten Samıenmantel becherförmig umhüllt, 76 Taxus. Abietaceae. Taxus ZL. Sp. pl. Ed. 1. 1040 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 462 (1754); Endl. Gen. pl. 261 (1838); Koch Syn. Ed. 2. 764 (1844); Maly F}. Steierm. 58 (1868); Willk. Forstl. Fl. Ed. 2. 270 (1887); Eichl. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenfam. II. 1. 112 (1889); A. u. @. Syn. I. 182 (1897). I. Taxus baccata 7. Gemeine Eibe. Bis 15 m hoher Baum von sehr langsamem Wachstum und breit pyramidaler Krone. Rinde rotbraun, später mit rötlichgrauer, sich plattig ablösender Borke überzogen. Blätter lineal-lanzettlich, spitz, bis 355 mm lang und 21/; mm breit, oberseits dunkelgrün, unterseits heller, zweizeilig angeordnet. Samenmantel bis 1 cm lang, scharlachrot. März, April. Taxus baccata Z. Sp. pl. Ed. I. 1040 (1753); Koch Syn. Ed. II. 764; Maly Fl. Steierm. 58 (1568); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 67 (1874); Strobl Fl. Admont I. 13 (1881): Willk. Forstl. Fl. Ed. II. 270 (1887); A. u. @. Syn. I. 184 (1897). In Berg- und Voralpenwäldern, felsigen Schluchten, selten und fast nur auf Kalk. Bei Aussee am Wege zum Schmidgut, ober Alt- Aussee und gegen den Grundelsee zu; auf dem Eibenberg bei Mandling und dem Kulm in der Schladminger Ramsau; bei Schloß Röthelstein, am Schafferwege und bei Hall nächst Admont, bei Unterlaussa, Palfau, Vordernberg, Bruck. Auf der Krebenze bei St. Lambrecht; in der Bärenschütz bei Mixnitz, auf dem Gaisberge und Buchkogel bei Graz (ob jetzt noch?); im Sallagraben bei Köflach und auf dem Franziskaner- kogel bei Lankowitz. Im Bachergebirge auf dem Johannisberge und Käfer bei Marburg, bei St. Heinrich, St. Wolfgang und bei der Zinke- schen Glashütte; auf dem Wotsch bei Pöltschach sowie zerstreut im Matzelgebirge; auf dem Koziak und der Stenica bei Neuhaus, dem Peöounig und in Kosni@ bei Cilli; an den Abhängen nördlich von Leutsch und Sulzbach. 2. Familie: Abietaceae A. Rich. Blüten einhäusig, die männlichen kätzchenförmig, aus zahlreichen Staubblättern bestehend (Abb. 22, Fig. 3), achselständig, einzeln oder in Blütenständen. Staubblätter mit zwei bis vielen Pollensäcken. Pollen- körner mit zwei seitlichen Flugblasen (Abb. 22, Fig. 5). Weibliche Blüten in den Achseln der zu zapfenförmigen Ständen angeordneten „Deckschuppen“, aus I—3 Samenanlagen bestehend, die je eine meist zur „Fruchtschuppe“ verwachsene schuppenförmige Bildung erzeugen (Abb. 22, Fig. 1). Blätter schraubig gestellt. Die weiblichen Blüten- stände zur Samenreife holzige Zapfen bildend. Samen nie mit fleischigeni Samenmantel. 1 u | Abietaceae. Pinus. Abietinae A. Rich. in Ann. Mus. XVI. 298 (1810). Abietineae Lk. in Abh. Berl. Akad. 1827 p. 157 (1830). Pinaceae Lindl. Nat. Syst. Ed. 2 (1836) z. T.; Wettst. Handb. Syst. Bot. IL. 1. 144 (1903). Pinoideae Eichl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. II. I. 65 (1889). Abietoideae A. u. @. Syn. I. 185 (1897). Araucariaceae Strasb. Conif. u. Gnetac. 25 (1872). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. 1. Alle Blätter einzeln stehend, oft zweireihig . . . » ar Blätter zu 2—5 in häutige Scheiden eingeschlossen Kar tele u teils in vielblätterigen Büscheln . . . . ge E ED: 2. Zapfen hängend, -als ganzes abfallend. "Blätter Sudan hiieitalek vierkantig, nicht zweireihig angeordnet . . . ae icea: Zapfen aufrecht, seine Schuppen von der Krehäunlerhenden Achse abfallend. Blätter flach, zweireihig gestellt. . . . ee AdieB. 3. Blätter immergrün, zu zwei bis fünf in Hidıiee Scheiden Bidbekühlonden Pinus. Blätter sommergrün, teils einzeln stehend, teils in reichblättrigen Büscheln Larix. 1. Pinus Z. Föhre. Bäume oder Sträucher mit zweierlei Sprossen, Lang- und Kurztrieben. An den Langtrieben nur häutige, spiralig gestellte Niederblattschuppeu, in deren Achseln die 2—5 Nadeln tragenden Kurz- triebe oder (gegen den Gipfel hin) wieder Langtriebe entspringen; Nadeln daher zu zwei bis fünf von häutigen Scheiden um- schlossen. Männliche Blüten in Ähren am Grunde junger Langtriebe. Weibliche Blütensprosse an den Enden junger Triebe. Zapfen im zweiten oder dritten Jahre reifend. Deckschuppen mit einer scharf begrenzten, an der Außenseite des geschlossenen Zapfens sichtbaren Endfläche (Apo- physe) (Abb. 22, Fig. 7). Pinus L. Sp. pl. Ed. 1. 1000 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 434 (1754) z. T.; Mill. Gard. Diet. 7. Ed. (1759); Maly Fl. Steierm. 58 (1868) z. T.; Willk. Forstl. Fl. Ed. 2. 161 (1887); Eichl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. II. 1. 70 (1889); 4. u. @. Syn. I. 205 (1897); Pinus Seet. Pinus Endl. Gen. pl. 260 (1836). Wicht. Literatur: Willkomm Beiträge zur Forstbotanik in Tharand. Jahrb. XIV. 166 (1861); Beck Die Torfföhren Nieder-Österreichs in Annal. Naturhist. Hof. Mus. Ill. 73 (1888). Bestimmungsschlüssel. 1. Nadeln zu 3—5 in einer Scheide . » 2 2 2 2 nn 0000. 2. Cembra. Nadeln stets’zu zwei in.einer Scheide . . . u. 0 00 02.000 2 2. Niederliegende, knorrig verzweigte Sträucher . . » 2 2 2 222. Aufrechte Bäume . . . a EEE 3. Zapfen rundum gleichmälig, Eungehudee Zentral gestielt . ... P. Mughus. Zapfen mit an der Lichtseite viel stärker ausgebildeten Apophysen, daher schief, exzentrisch gestielt . . . . > 2020. P. Pseudopumilio. 4. Heurige Nadeln blaugrün, 2—6 cm en MZanten meist etwas ungleichmäßig entwickelt. Hünkandi ee > Pr ailnea nie: 7 [0 +} Pinus. Heurige Nadeln dunkelgrün, 8—15 cm lang. Zapfen regelmäßig, groß, wag- rechtgabstenend' Aischb. 3: 31. Asa er ee 20 N EHER Sekt. 1. Strobus D. Don. Aypophyse der Zapfenschuppen ziemlich fach, mit endständigem Nabel. Nadeln an den Kurztrieben meist zu fünf. Zentralstrang der Blätter mit nur einem Gefäßbündel. Strobus D. Don Prodr. Fl. Nepal. 54 (1825); Spach Veg. phan. XI. 396 (1842); Eichl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. II. 1. 73 (15889). Haploxylon Kochne Deutsche Dendrol. 28 (1893); A. u. @. Syn. I. 206 (1897). I. Pinus Cembra Z. Zirbelkiefer. („Zirben“.) Aufrechter, bis 20 m hoher Baum mit pyramidaler Krone und brauner Rinde. Junge Triebe rostgelb filzig. Nadeln zu fünf, steif, dunkelgrün. Weibliche Kätzchen kurz gestielt, violettrot. Zapfen breit eiförmig, stumpf, braun, mit ebenen bis 2 cm breiten Apophysen mit schwach ausgeprägtem Nabel. Samen flügellos, mit eßbarem Kern. Juni, Juli. Pinus Cembra L. Sp. pl. Ed. 1. 1000 (1753), Koch Syn. Ed. 2. 769 (1344); Maly Fl. Steierm. 59 (1868); Strobl Fl. Admont I. 14 (1881); Willk. Forstl. Fl. Ed. 2. 189 (1887); A. u. G. Syn. I. 207 (1897). Pinus montana Lam. Fl. franc. 111. 651 (1794), nicht Miller. Eingesprengt oder in Beständen an der obern Waldgrenze der Hoch- gebirge, meist mit der Fichte und Lärche vermischt die letzten ge- schlossenen Wälder bildend, aber auch oft einzeln über der Waldgrenze, dann oft die abenteuerlichsten Wuchsformen annehmend; selten unter 1700 m, mitunter aber selbst bis 1500 m herabsteigend, und im Gebiet höchstens bis 2100 m ansteigend. In den nördlichen Kalkalpen selten. Am Dachsteinplateau hier und da, am Koppenplateau nächst dem Zinken bei Aussee; schöne reine Bestände am Stoderzinken bei Gröbming. Im Toten Gebirge nur sehr zerstreut nördlich vom Grundelsee; auf dem Hochmölbing; dann in der Hochtorgruppe am Wasserfallweg und bei der Koderalm; am Gamsstein bei Palfau. In den Schladminger und Wölzer Tauern zwar überall häufig, doch nirgends in reinen Beständen. Häufiger in schönen Bäumen am Bösenstein, Hochreichart, Seckauer Zinken. Auch am Eisenhut und sonst im Stangalpenzuge, auf der Frauenalpe, und besonders in den Seethaler Alpen, hier noch in großen Beständen am Ostabhang. Auch auf der Koralpe. Wird be- sonders in den Voralpen oft kultiviert, bekannt ist die schöne Zirben- allee vor dem Schlosse Strechau bei Rottenmann. Sekt. 2. Pinaster Zindl. Apophyse der Zapfenschuppen mehr minder pyramidenförmig mit zentralem Nabel. Nadeln (bei unsern Arten) an den Kurztrieben zu zwei (bis drei). Zentralstrang der Blätter mit zwei Gefäßbündeln. Samen geflügelt. Pinus. 79 Pinaster Endl. Syn. Conif. 166 (1847); Kichl, in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. II. 1. 71 (1889). Diploxylon Koehne Deutsche Dendrol. 30 (1893); A. u. @. Syn. I. 209 (1897). 2. Pinus silvestris 4. Rotföhre. Aufrechter Baum mit anfangs kegelförmiger, im Alter schirmförmiger Krone und gelbroter, sich ab- blätternder Rinde und rotbrauner Borke. Nadeln 2—4 Jahre dauernd, 4—6 cm lang, in der Jugend bläulich, später dunkelgrün, spitz. - Epidermis-Zellen so hoch wie breit. Harzgänge direkt unter der Ober- haut liegend, Zentralstrang ein mächtiges Bündel Sklerenchymzellen ent- haltend. Weibliche Kätzchen an der Spitze der jungen Triebe einzeln oder zu zwei, gestielt, nach dem Verblühen nickend, purpurn. Reife Zapfen gestielt, hängend, aus meist schiefem Grunde kegelig. Apophysen auf der Sonnenseite meist stärker hervorragend, bis 8 mm breit, meist ohne Stachelspitze. Mai, Juni. Pinus silvestris L. Sp. pl. Ed. 1. (1753) 1000 exel. varr.; Antoine Conif. 9 (1840); Koch Syn. Ed. I. 666 (1837); Maly Fl. Steierm. 58 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeog. Steierm. 66 (1874); Strobl Fl. Admont I. 12 (1881); Willk. Forstl. Fl. Ed. 2. 193 (1887); A. u. @. Syn. I. 220 (1897). In Wäldern, teils eingesprengt, teils reine Bestände bildend, in den Voralpen bis 1500 m und in verkrüppelten Exemplaren selbst bis 1750 m ansteigend. In den Voralpenwäldern Obersteiermarks eingesprengt nicht selten, in größeren Beständen im Mühlauer Wäldchen und auf den Torfmooren bei Admont, bei Leoben und Bruck. Wälder bildend auf den das Grazer Becken umgebenden Bergen, dann stellenweise im Bacher- gebirge und am Pettauer Felde, hier zu Auftorstungszwecken kultiviert. Ferner eingesprengt oder in kleineren Beständen durch ganz Mittel- und Untersteiermark, besonders in den Windischen Büheln und im Cillier Berglande. In den Sannthaler Alpen sehr zerstreut, am häufigsten zwischen Leutsch und Sulzbach, im Roban- und Logartale. Bemerkenswerte Formen sind: ß. hamata (Stev.) Willk. Apophysen an der Lichtseite der Zapfen in eine die Breite der Apophyse an Länge überragende Pyramide erhöht; diese an den unteren Schuppen gegen den Grund des Zapfens zurück-, an den oberen gegen die Spitze aufwärts gekrümmt. Pinus hamata Stev. in Bull. soc. nat. Mosc. XI. 52 (1838). P. silvestris f. hamata Willk. Forstl. Fl. Ed. II. 200 (1887); A. u. @. Syn. I. 223 (1897). P. silvestris y rubra Beck Fl. N.-Öst. I. 4 (1890), nicht Mill. Zwischen Leoben und Donawitz (Preissmann!) y. parvifolia Heer. Nadeln nur 2—3 cm lang. Pinus silvestris var. parvifolia Heer in Verh. Schweiz. Nat. Ges. Luzern (1862) 181; A. u. @. Syn. I. 122 (1897). P. silvestris 3. brevifolia Beck Fl. N.-Öst. I. 4 (1890) nieht Zink. so Pinus. Zerstreut, besonders in den Voralpen. Im Steinriesental bei Schlad- ming! (am Prebersee /Vierhapper]), bei Gröbming (Preissmann!)), Friedberg! Eine auffallende Wuchsform ist ferner: l. pendula Casp. Äste schlaff bogig überhängend, in schlängliche verlängerte, locker benadelte Zweige aufgelöst. Stamm bei unserer Form bis zur Spitze astlos und dann in mehrere allseitig bogig übergebogene Äste sich teilend. Hier vielleicht Folge einer einstigen Wipfelverletzung. P.inus silvestris l. pendula Caspary in Schr. phys. ökon. Ges. Königsberg VII. 49. I. 1 (1866); Hay. Sched. fl. stir. exs. 3., 4, p. 3 (1905). Ein alter Baum in einem Holzschlag an den Ramsauleiten bei Schladming! 3. Pinus nigra Arn. Schwarzföhre. Aufrechter Baum mit an- fangs rundlicher, später ausgebreitet schirmförmiger Krone und schwarz- grauer rissiger Rinde. Nadeln S—14 cm lang, dunkelgrün mit stechen- der Spitze. Epidermiszellen so hoch wie breit. Harzgänge von der- selben durch eine grüne Parenchymschichte getrennt. Im Zentralstrang ein mächtiges Sklerenchymbündel. Weibliche Kätzchen sehr kurz ge- stielt, an den Enden der heurigen Triebe einzeln. Zapfen fast sitzend, kegelförmig, bis 7 cm lang, rundum gleichmäßig ausgebildet, mit zentralem Stiel, aufrecht bis schief abwärts abstehend, gelbbraun. Apo- physen bis 15 mm breit, durch eine Querkante geteilt. Pinus nigra Arnold Reise n. Mariazell 8 (1785); Beck Fl. N.-Öst. I. 5 (1890). Pinus Pinaster Sehult. Öst. Fl. II. 295 (1814) nicht Ad. Pinus nigricans Host in Saut. Vers. geogr. bot. Schild. Umgeb. Wiens 23 (1826). Pinus austriaca Höss in Flora (1825) Beibl. 115, Monogr. Schwarzf. (1831). Pinus maritima Koch Syn. Ed. I. 667 (1837) z. T., nicht Zam. Pinus Laricio B austriaca Antoine Conif. 4 (1840); Willk. Forstl. Fl. Ed. 2. 229 (1887). Pinus Laricio Koch Syn. Ed. 2. 767 (1844); Neilr. Fl. N.-Öst. 228 (1859); Maly Fl. Steierm. 59 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 67 (1574). Pinus nigra A. I. Austriaca 4A. u. @. Syn. I. 213 (1897). Im Gebiete wohl nirgends wirklich wild, aber vielfach als Forst- baum kultiviert und fast eingebürgert. Bei Mariazell, zwischen Leoben und Donawitz, auf dem Lantsch, zwischen Weißkirchen und Mühldorf, bei Graz, Voitsberg. Am Bachergebirge bei St. Wolfgang und an den steilen Drauabhängen bei Faal. In größerem Maßstabe aufgeforstet be- sonders im Pettauer Felde, bei Cilli, Tüffer; im Savetale bei Steinbrück, Lichtenwald, Drachenburg, Reichenburg. 4. Pinus Mughus Scop. Krummholzkiefer („Latschen“). Nieder- gestreckter, knorrig verzweigter, bis 4 m hoher Strauch mit schlänglichen, oft unregelmäßig gewundenen Ästen und graubrauner, u w; Co A a es \ le a ; I 7/5 LASER TE 5 k “ Kid KARTEN VA a2 # UWE N 5 N on DRITT Pr ö u IA u N DRLELFEDT il - PriR UN EA U), um ki De u all rn. r - # 5 B Wu f ı MEN a AN ‚ Aue Re In BETEN Dun? er f 2 IR Ir RL r FI BE,) f Fr B 5 j N j Ann a a SIR Be I el Ten n h 5 c iv ik ) sn 9 ee Br an, n i N N a 2 WU i a f - ä Yu u 5 @ & 4 i 3 i Er eh u au, ‚ * 4 AP. 7 . a vr FRE DR m \ T HATT 2 f 2 - * ü N er ur ‚a8 i i Pa (W; ‘ 2 ü u iE I} : 7 f a! ur 4 i Irre Herwig N; - y 2. v- De “7 »u00 FRFFRER, ige» 1 [ ® u ö u u . Flora von Steiermark von August von Hayek Bild derselben zu gewinnen, jedoch ohne sich in eine zwecklose Stand- ortsaufzählung weit verbreiteter Arten einzulassen. Eine, soweit es der Rahmen einer Landesflora gestattet, möglichst eingehende Schilderung der pflanzengeographischen Verhältnisse des Gebietes, die neben Vege- tationsbildern auch eine Vegetationskarte des Landes bringen wird, soll den speziellen Teil entsprechend ergänzen. Durch Berücksichtigung aller dieser Umstände hofft der Verfasser die Arbeit zu einem auch für den Fachmann brauchbaren Nachschlagewerke zu machen. Nachdem eine Landesflora aber auch von weiteren Kreisen, Natur- freunden, Liebhabern und Touristen gern benutzt wird, soll dafür Sorge getragen werden, daß die vorliegende Flora auch diesen alles das bietet, was sie darin suchen. Vor allem soll durch die Einschaltung zahl- reicher Schlüssel nach leicht auffindbaren Merkmalen das Bestimmen der Pflanzen nach Tunlichkeit erleichtert werden, leicht faßliche und dennoch streng wissenschaftliche Beschreibungen sowie Abbildungen schwer zu unterscheidender oder durch das Wort nicht genügend erklär- barer Details dieselben entsprechend ergänzen. Auch die Anführung deutscher Artnamen unter Vermeidung aller sinnlosen Übersetzungen der lateinischen Namen wird manchem willkommen sein. Da endlich eine Landesflora für viele, besonders die am Lande lebenden Pflanzenfreunde oft einen Hauptbestandteil der ihnen zugänglichen Literatur bildet, soll auch diesen Verhältnissen durch eine eingehendere Darstellung der systematischen Beziehungen der Hauptgruppen zueinander, durch An- führung von Monographien sowie andere Literaturnachweise und andere didaktische Behelfe Rechnung getragen werden. Das Werk wird in ungefähr monatlich erscheinenden Lieferungen zu je fünf Druckbogen ausgegeben und dürfte im ganzen etwa 18 Lieferungen umfassen. Nach Schluß des ersten Bandes des speziellen Teiles soll der allgemeine Teil und dann der zweite Band folgen. Da das Manuskript bereits fertig vorliegt, ist eine rasche Aufeinander- folge der Lieferungen gewährleistet. Der Subskriptionspreis des Druck- bogens beträgt 60 Pfennige; nach Vollendung eines Bandes wird der Preis für denselben erhöht. Berlin SW 11 Grossbeeren Straße 9 Gebrüder Borntraeger Flora von Steiermark Eine systematische Bearbeitung der im Herzogtum Steiermark wildwachsenden oder im Großen gebauten Farn- und Blütenpflanzen nebst einer pflanzengeographischen Schilderung des Landes von . Dr. August von Hayek Privatdozent an der Universität Wien Erster Band — Heft2 Ausgegeben am 15. Juli 1908 BERLIN VERLAG VON GEBRÜDER BORNTRAEGER > SW 11 GROSSBEEREN STRASSE 9 1908 Trotz ihres außerordentlichen Reichtums hat die Flora der Steier- mark bisher noch keine wissenschaftliche Bearbeitung gefunden. Bei der außerordentlichen Wichtigkeit, die der Flora dieses Landes in pflanzengeographischer Beziehung zukommt, glaubte der Verfasser durch die Abfassung des vorliegenden Werkes einem von allen, die sich mit der Pflanzengeographie Mitteleuropas und speziell der Alpen beschäftigen, lang gefühlten Bedürfnisse Rechnung zu tragen. Bietet eine Bearbeitung der Flora von Steiermark doch im wesentlichen eine solche der ge- samten: östlichsten Alpen, da alle drei Hauptzüge der letzteren, die nördlichen und südlichen Kalkalpen, sowie die Zentralalpen innerhalb der Grenzen dieses Landes sowohl zum letzten Male sich zu bedeuten- den Höhen erheben, als auch sich dann allmählich zum westungarischen Hügel- und Tieflande senken. Der südlichste Landesteil hingegen bietet einen hochinteressanten Übergang der mitteleuropäischen zur illyrischen Flora. Die merkwürdigen Beziehungen, die die Flora der östlichen Alpen zu den Hochgebirgsfloren Illyriens und der Karpathen aufweist, sind in bezug auf ihre Wichtigkeit zum Verständnis der Zusammen- setzung der Flora der gesamten Alpen noch lange nicht genügend ge- würdig. Und in dieser Beziehung verläßliche und, soweit unsere heutigen Kenntnisse reichen, erschöpfende Daten zu liefern, ist einer der Hauptzwecke dieses Werkes. Um diesen Zweck auch wirklich zu erfüllen, hat sich der Autor bestrebt, das Werk durchweg auf der Höhe des heutigen Standes der Wissenschaft zu halten, und insbesondere in systematischer Beziehung den modernen Anschauungen vollauf Rechnung zu tragen. Durch ein- gehende eigene Untersuchungen und Benutzung der einschlägigen Literatur, Anführung reichlicher und genauer Zitate, Literaturhinweise und der wichtigsten monographischen Arbeiten, Richtigstellung der Nomen- klatur nach den Wiener Regeln, ausführliche Diagnosen in deutscher Sprache (bei den neu beschriebenen Formen sind die zur Gültigkeit der Publikation nötigen lateinischen Diagnosen in Fußnoten beigefügt) hofft der Autor auch weitgehenden Ansprüchen zu genügen. Auch den Ver- breitungsverhältnissen ist ein weiter Raum gewidmet, um ein auf induk- tivem Wege gewonnenes, den tatsächlichen Verhältnissen entsprechendes (Fortsetzung auf der vierten Seite dieses Umschlages) Pinus. 81 nicht abblätternder Rinde. Blätter 3—5 em lang, meist etwas sichel- förmig gekrümmt, dunkelgrürm, stumpflich. Epidermiszellen doppelt so hoch als breit, Harzgänge direkt unter der Oberhaut liegend; Zentral- strang ohne oder mit schwachem Sklerenehymbündel. Weibliche Kätzchen an der Spitze der jungen Triebe quirlig, zahlreich, violett. Reife Zapfen aufrecht oder fast abstehend, fast sitzend, 2—4 em lang, braun, ringsum gleichmäßig ausgebildet, zentral gestielt. Apophysen flach kegelig, durch eine Querkante geteilt, die obere Hälfte erhaben, die untere meist flach oder ausgehöhlt; der Nabel der um die Basis angeordneten in oder unter der Apophysenmitte. Juni, Juli. Pinus Mughus Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 297 (1772); Maly Fl. Steierm. 58 (1868); Strobl Fl. Admont I. 13 (1881); Beck Fl. N.-Öst. 1. 3 (1890). Pinus montana Mill. Gard. Diet. Ed. 8. Pinus No. 5 (1768)? Pinus montana Subsp. Pumilio (z. T.) u. Subsp. Mughus Willk. Forstl. Fl. 175, 177 (1872); A. u. @. Syn. I. 227, 228 (1897). Ist in bezug aut Größe und Gestalt der Zapfen und Ausbildung der Apophysen sehr veränderlich, doch vermag ich die zahlreichen von - Willkomm (Versuch einer Monographie der europ. Krummholzkiefer in MAN OU I9UI Tharander Jahrb. XIV. 166 (1861) und Förstl. Flora 2. Aufl.) unter- schiedenen Formen und selbst die beiden Spezies bez. Subspezies Pumilio und Mughus absolut nicht auseinander zu halten. Meiner Ansicht nach kommt in Steiermark, abgesehen von der folgenden Art, nur eine Krummbholzkiefer vor, sowohl auf Kalk und Schiefer als auch auf Moor- boden, ohne daß Bodenunterlage oder Meereshöhe irgend einen Einfluß auf die Form und Größe der Zapfen hätte. Stets aber ist diese Pflanze durch die rundum gleichmäßig ausgebildeten zentral gestielten Zapfen und den immer strauchigen (knieholzartigen) Wuchs ausgezeichnet. Die baum- förmigen schiefzapfigen Formen der Westalpen (Pinus uncinata Kam.) und der hereynischen Moore (P. uliginosa Neum.) scheinen mir hingegen entschieden verschieden zu sein; nach Prof. V. Schiffner (mündl. Mit- teilung) soll auch die Legföhre der Sudeten, also die echte P. Pumilio Haenke, besonders nach der Wuchsform eine andere Pflanze darstellen, was ich nach Herbarmaterial allein nicht beurteilen kann. Auch die folgende schiefzapfige Form glaube ich abtrennen zu müssen. In den Kalkalpen von etwa 1400 m an, erst gemischt mit der Fichte und Lärche, dann oberhalb der Baumgrenze bis zu einer Höhe von 1900—2000 m reine oft undurchdringliche Bestände bildend, in den Schluchten bis gegen 1000 m und selbst bis in die Täler herabsteigend, wie am Alt-Ausseer See, in der Ramsau bei Schladming, bei Klachau, im Gesäuse, im Laussatale, in der Fölzklamm bei Aflenz, an der Salza bei Palfau. Ferner in großen Beständen in subalpinen Torfmooren, wie Hayek, Flora von Steiermark. 6 LIBRARY NEW YORK BOTANICAI UARDEN 15377 Pinus. Larix. bei Aussce, Mitterndorf, in der Ramsau bei Schladming, in den Mooren des Ennstales bei Admont und des Paltentales bei Trieben, am Mitter- bacher- und Hechtensee-Moor bei Mariazell. Viel seltener in den Zentral- alpen: Auf der Kalkspitze, dem Kamp und Schiedeck und im Gigler- tale bis unter den Landauer-See bei Schladming; vereinzelt auf dem Hoch-Golling, der Hoch-Wildstelle, Planei bei Schladming, dem Saleck, Gumpeneck, am Ruprechtseck bei Krakaudorf; häufiger in den Rotten- manner Tauern, wie auf dem Bösenstein, der Hochhaide, dem Hoch-Reichart und Seckauer Zinken; auch auf der Plesch bei Admont. Hier und da im Stangalpenzuge und den Seetaler Alpen, am Wechsel. Auch in Mooren des Bachergebirges in 1300 m Höhe. 5. Pinus Pseudopumilio (Wzllk.) Beck. Schiefzapfige Krumm- holzkiefer. Niedergestreckter, knorrig verzweigter, bis 4 m hoher Strauch mit grauer Rinde. Blätter 3—5 em lang, meist etwas sichel- förmig gekrümmt, dunkelgrün, stumpflich. Epidermiszellen doppelt so hoch als breit, Harzgänge direkt unter der Oberhaut liegend; Zentral- strang ohne oder mit schwachem Sklerenchymbündel. Weibliche Kätz- chen an der Spitze der jungen Triebe quirlig, zahlreich, violett. Ein- jährige Zapfen eiförmig. Reife Zapfen fast sitzend, wagrecht abstehend, ungleichmäßig, an der Lichtseite stärker ausgebildet, exzentrisch gestielt. Apophysen braun, die an der Lichtseite im Außenfelde stark verdickt und gebuckelt mit außenliegendem, etwas niedergedrücktem Nabel, aber nicht stark pyramidenförmig erhöht. Juni. Pinus montana var. Pseudopumilio, var. rotundata £. gibba und y. mughoides Willk. Forstl. Flora 2. Aufl. 214—215 (1887). Pinus Pseudopumilio Beck Fl. N.-Öst. I. 5 (1891). Bisher nur in der Krummholzregion der Raxalpe (Beck). 2. Larix Mall. Lärche. Bäume mit zweierlei Sprossen, Lang- und Kurztrieben. An den Langtrieben die Nadeln einzeln, spiralig gestielt; die Kurztriebe am Grunde schuppenförmige Niederblätter tragend, einen dichten Büschel Nadeln entwickelnd. Männliche Blüten an den Kurztrieben einzeln, endständig; weibliche Kätzchen ebenfalls an den Kurztrieben, mit blatt- artigen, die nierenförmigen Fruchtschuppen zur Blütezeit überragenden, später verkümmernden Deckschuppen. Zapfen als Ganzes abfallend. Larix Mill. Gard. Diet. Ed. 7. (1759) z. T.; Lam. u. DC. Fl. franc. III. 276 (1805); Eichl. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. II. 1. 75 (1889); A. u. @. Syn. I. 202 (1897). I. Larix decidua Mill. Europäische Lärche. Aufrechter Baum von bis 50 m Höhe mit reicher pyramidaler Krone und außen Larix. 83 grau-, innen rotbrauner Borke. Nadeln sommergrün, weich, hell- grün, die der Langtriebe bis 3, die der Kurztriebe 11/;—2'/s em lang, letztere in Büscheln zu 20—40. Weibliche Kätzchen gestielt, wie die männlichen einzeln an den Kurztrieben, mit purpurroten Deck- schuppen. Zapfen kurz gestielt oder fast sitzend, abstehend oder abwärts gekrümmt, als Ganzes abfallend, bis 3 cm lang, hellbraun. Samen geflügelt. Pinus Larix Z. Sp. pl. Ed. 1. 1001 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 769 (1844); Maly Fl. Steierm. 59 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 67 (1874). Larix deeidua Mill. Gard. Diet. Ed.8. No. 1 (1768), Larix europaea Lam. et DC. Fl. franc. III. 277 (1805); Strobl Fl. Admont I. 14 (1881); Willk. Forst]. Fl. Ed. 2. 140 (1887). Larix communis Lk. in Abh. Berl. Akad. (1827) 184. Abies Larix Lam. Illustr. III. 368 (1823). Larix Larix Karst. Deutsche Fl. 1. Aufl. I. 326 (1880—83); A. u. @. Syn. I. 203 (1897). In den Voralpenwäldern Obersteiermarks, südwärts bis Peggau, teils eingesprengt, teils in kleineren oder größeren Beständen bis zur Wald- grenze auf Kalk und Schiefer sehr häufig, ebenso in den Sannthaler Alpen und von da ostwärts im Cillier Bergland, besonders in höheren Lagen nicht selten; auch im Bachergebirge und bei Weitenstein. Ferner im Grazer Becken und auch sonst als Waldbaum allenthalben gepflanzt. Ändert ab: 8) alba (Carr.) Hay. Weibliche Zapfen zur Blütezeit schneeweiß. Larix europaea var. alba Carr. Trait. Conif. Ed. I. 277 (1855); Willk. Forstl. Fl. Ed. 2. 243 (1887). Larix deeidua 8 alba Hay Fl. Steierm. I. 83 (1908). In Wäldern bei Neuberg! und wohl noch anderswo. Eine bemerkenswerte Wuchsform ist ferner: l. virgata (Hempel u. Wilhelm) Hay. Der Baum unregelmäßig verästelt. Die Äste rundum dicht mit nadeltragenden Kurztrieben besetzt (Abb. 23). Larix europaea var. virgata Hempel u. Wilhelm, Bäume u. Sträucher d. Waldes I. 113, Fig. 57 (1889). Larix decidua |. virgata Hay Fl. Steierm. I. 83 (1908). Ein ca. 100 jähriger Baum bei Rottenmann nahe dem Ufer des Strechen- baches! Abb. 23. Larix deeidua m. virgafa bei Rottenmann. 6* 34 Picea. 3. Pieea Dietr. Fichte. Bäume. Sprosse nur als Langtriebe ausgebildet. Nadeln einzeln in spiraliger Anordnung. Blütensprosse einzeln in den Achseln der Nadeln vorjähriger Triebe. Weibliche Blütenstände mit verkümmerten Deck- und großen lederartigen Fruchtschuppen. Zapfen hängend, als Ganzes abfallend. Samen geflügelt. Picea Dietr. Fl. Berlin 97 (1824); Link in Abh. Berl. Akad. (1827) 179; Eichl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. II. 1. 77 (1889); A. u. @. Syn. I. 199 (1897). Wicht. Literatur: Teplouchoff, Ein Beitrag zur Kenntnis der sibirischen Fichte. Bullet. Soe. imp. natur. Moscou (1868) III. 244 (1869). Purkyne, Über zwei in Europa wachsende Fichtenformen. Allg. Forst- u. Jagdzeitung LIII. 1 (1877). Schröter, Über die Vielgestaltigkeit der Fichte (Picea excelsa Lk.). Viertel- jahresschr. naturf. Ges. Zürich XLIII. 125 (1898). Il. Picea excelsa (Lam. et DO.) Lk. Gemeine Fichte („Feichten‘“). Bis 50 m hoher Baum mit reicher pyramidenförmiger Krone und rötlich- brauner kleinschuppiger Rinde. Nadeln rundum um die Zweige verteilt, aufrecht abstehend, vierkantig oder seitlich zusammengedrückt, bis 25 mm lang, dunkelgrün, an den rückseitigen oder allen vier Seiten mit einer Längsfurche, spitz. Zapfen im ersten Jahre purpurrot (f. erythrocarpa (Purk. in Allg. Forst- u. Jagdztg. LIII [1877] 5 als Art) A. u. @. Syn. I. 198 [1897]) oder hellgrün (f. chlorocarpa [Purk. 1. e. als Art] A. u. @. l. e.) (nach meinen Beobachtungen lediglich ein Albino). Zapfen 10 bis 20 em lang, walzlich, hellbraun, hängend. Zapfenschuppen gegen die schwach ausgerandete oder gezähnelte Spitze etwas verschmälert. Mai. Pinus excelsa Lam. Fl. franc. II. 202 (1778), Picea excelsa Link in Linnaea (1841) 577; Willk. Forstl. Fl. Ed. 2. 67 (1887); A. u. @. Syn. I. 197 (1897); Schröter in Vierteljahresschr. nat. Ges. Zürich XLIII. 125 (1898). Pinus Abies L. Sp. pl. Ed. 1. 1002 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 769 (1844): Maly Fl. Steierm. 59 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 67 (1874). Abies Picea Mill. Diet. Ed. 8. Abies No. 3 (1768), nicht Bluff. u. Fingerh. Pinus Picea Du Roi Obs. bot. 37 (1771), nicht L. Picea vulgaris Lk. in Abh. Berl. Akad. 1827 p- 180 (1830). Picea Abies Karst. Deutsche Fl. 325 (1880—83); Hay. u. Paulin in Abh. zool. bot. Ges. Wien IV. 2. 76 (1907), ein zu Verwechslungen Anlaß gebender und darum wohl fallen zu lassender Name. Bildet in den Voralpen überall bis zur Baumgrenze ausgedehnte Waldbestände, ebenso im Bachergebirge. Häufig ferner auf allen Bergen des Grazer Beckens und in ganz Oststeiermark, auch hier vielfach wald- bildend. Häufig auch überall im südsteirischen Berglande und über- haupt nur in den Niederungen der unteren Mur und Drau, wenigstens ursprünglich, fehlend. Wird auch vielfach zu Aufforstungszwecken und in Gärten gepflanzt. Eine auffallende Wuchsform ist: Picea. Abies. 85 l. viminalis (Sparrman) Casp. Hängefichte. Nebenäste ver- längert, schlaff herabhängend. Pinus viminalis Sparrman bei Alströmer in Svensk Vetensk. Akad. Handl. XXXII. 310 T. VIII, IX (1777). Picea excelsa ]. viminalis Casp. in Schr. phys. ökon. Ges. Königsberg XIV. 126 (1873); A. u. @. Syn. I. 197 (1897). Bei Oberburg (Kocbek). Gern in Gärten und Anlagen kultiviert. Bemerkenswerter scheint die Rasse: b. fenniea (Feg.) Schröt. Zapfenschuppen verkehrt eiförmig, vorn abgerundet und fein gezähnelt; unbedeckter Teil der Schuppe flach oder gewölbt. Pinus Abies var. fennica Reg. in Gartenfl. XII. 95 (1863). Picea excelsa var. fenniea Schröt. in Vierteljahresschr. nat. Ges. Zürich XLIIL. 139 (1898). Picea Abies var. medioxima Nyl. in Bull. soc. bot. France X. 501 (1863). In den höheren Lagen der Voralpen, bisher nur auf dem Wechsel (Beck); aber wohl noch anderswo. 4. Abies Mill. Tanne. Bäume. Sprosse nur als Langtriebe ausgebildet. Nadeln einzeln in spiraliger Anordnung. Blütensprosse in den Achseln der Nadeln vor- jähriger Triebe. Zapfen aufrecht, mit rundlichen, plötzlich lang zu- gespitzten, die Fruchtschuppen auch zur Fruchtzeit überragenden Deck- schuppen; die Schuppen bei der Reife von der stehenbleibenden Spindel sich ablösend. Abies Mill. Gard. Diet. Ed. 7 (1759) z. T.; Dietr. Fl. Berl. 793 (1829); Eichl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. II. 1. 81 (1889); A. u. @. Syn. I. 189 (1897). I. Abies alba Mill. Weißtanne. Bis 60 m hoher Baum mit pyramidenförmiger bis zylindrischer Krone und glatter weißgrauer Rinde. Nadeln einzeln, die des Hauptstammes spitz, die der Äste zweizeilig ge- richtet bis fast auf der Oberseite gleichmäßig verteilt (aber nie nach unten gerichtet), bis 30 mm lang, flach, bis 3 mm breit, stumpf, an der Spitze abgestutzt bis ausgerandet, oben dunkelgrün, unten blasser mit 2 weißen Längsstreifen. Zapfen bis 20 cm lang, aufrecht, dunkelbraun. Mai, Juni. Abies alba Mill. Gard. Diet. Ed. 8. Abies No. 1 (1768); A. u. @. Syn. I. 191 (1897). Pinus Picea Z. Sp. pl. Ed. 1. 1001 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 769 (1844); Maly 1. Steierm. 59 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 67 (1874). Pinus Abies Du Roi Obs. bot. 39 (1771), nicht Z. Pinus pectinata Lam. Fl. franc. Il. 202 (1778. Abies pectinata Lam. et DC. Fl. franc. III. 276 (1805); Strobl Fl. Admont I. 14 (1881); Willk. Forstl. Fl. Ed. 2. 112 (1857). Abies Picea bluff et Fingerh. Comp. fl. germ. Ed. 1. II. 591 (1825); Hayek u. Paulin in Abh. zool. bot. Ges. Wien IV. 2. 78 (1907), nicht Mill. s6 Abies. Cupressaceae. Juniperus. In Wäldern eingesprengt, seltener in reinen Beständen. In den Voralpen Obersteiermarks sehr zerstreut, meist einzeln und selten über 1200 m ansteigend; in den Schladminger Tauern fehlend und erst im Tale von Klein-Sölk auftretend. Auf den Bergen des Grazer Beckens einzeln oder in kleinen Beständen, besonders bei St. Gotthard und Gösting, ebenso in Nordoststeiermark und auf den Ausläufern des Kor- alpenzuges. Am Bachergebirge sehr häufig und besonders bei Faal, Windisch-Feistritz und Reifnig große, oft urwaldähnliche Bestände bildend; in reinen Beständen ferner auf den Bergen bei Neuhaus und Hohenegg, besonders auf Sandstein. Einzeln oder gruppenweise auch in allen Bergwäldern Südsteiermarks; in den Sannthaler Alpen nicht selten eingesprengt; auf dem Pavlicsattel bei Sulzbach auch in fast reinen Beständen. Ändert ab: ß) spinescens Beck. Die Nadeln der Seitentriebe kurz zugespitzt. Abies alba var. spinescens Deck in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI Sitzungsber. 45 (1891). Am Abhang des Tressenstein gegen Alt-Aussee (konniger). 3. Familie: Cupressaceae ZL. ©. Rich. Blüten ein- oder zweihäusig. Männliche Blüten klein, kätzchen- förmig, end- oder achselständig; Antheren mit 3—8 Pollensäcken. Pollen ohne Flugblasen. Weibliche Blüten (Abb. 22, Fig. 9 u. 10) aus mehreren wirtelig angeordneten, je eine bis mehrere Samenknospen tragenden Fruchtblättern bestehend, stets endständig, einzeln. Laubblätter gegen- oder quirlständig. Aus den Blüten entwickeln sich holzige oder fleischige Fruchtzapfen. Holzgewächse. Cupressinae L. C. Rich. in Ann. Mus. Paris XVI. 289 (1810). Cupressa- ceae Wetist. Handb. Syst. Bot. II. 1. 150 (1903). Coniferae-Pinoideae- Cupressineae Eichl. in Engl. u. Prantl. Nat. Pflanzenf. II. 1. 65 (1889). Pina- ceae Unterfam. Cupressoideae A. u. @. Syn. I. 236 (1897). 1. Juniperus Z. Wacholder. Blüten zweihäusig oder unvollkommen einhäusig Männliche Blüten eiförmig, aus zahlreichen, 5—7 Pollensäcke tragenden Staubblättern ge- bildet. Weibliche Blüten aus drei bis vielen gekreuzt gegenständigen, sich dachziegelig deckenden Fruchtblättern gebildet (Abb. 22, Fig. 9 u. 10), die zur Reifezeit fleischig werden und eine fleischige beerenartige Frucht („Beerenzapfen“) bilden. Samen einzeln auf dem Fruchtblatt, un- geflügelt. Bäume oder Sträucher mit gegen- oder zu dreien quirlständigen nadel- oder schuppenförmigen Blättern. Juniperus. 87 Juniperus Z. Sp. pl. Ed. 1. 1038 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 461 (1754); Endl. Gen. pl. 258 (1836); Koch. Syn. Ed. 2. 765 (1844); Maly Fl. Steierm. 58 (1868); Willk. Forstl. Fl. Ed. 2. 251 (1887); Kichl. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. Il. 1. 101 (1889); A. u. @. Syn. I. 241 (1897). Wicht. Literatur: Spach, Revision des Juniperus in Ann. d. se. nat. 2. Ser. XVI. 282 (1841). Antoine, Die Cupressineen-Gattungen Arceuthos, Juniperus und Sabina. Wien, 1857. Sekt. 1. Oxycedrus Spach. Blattquirle dreizählig. Blätter nadelförmig, am Rücken ohne Harzdrüse. Beerenzapfen aus drei Schuppen gebildet, sitzend. Oxycedrus Spach in Ann. sc. nat. 2. Ser. XVI. 288 (1841); Endl. Syn. Conif. 9 (1847); Willk. Forstl. Fl. Ed. 2. 253 (1887); Eichl. in Engl. Nat. Pflanzenf. 11. I 101 (1889); A. u. @. Syn. I. 242. Juniperus (als Gattung) Ant. Arceuthos, Juni- perus und Sabina 8 (1867). I. Juniperus communis 2. Gemeiner Wachholder. Strauch, seltener kleiner Baum von bis 5 m Höhe. Blätter schmal lanzettlich, 10—20 mm lang und 1—2 (meist 1'/s mm) breit, graugrün, ober- seits seicht gefurcht bis konkav, stechend spitz. Die hypodermale Bastschicht der Unterseite zwei-, an den Kanten vierschichtig, auf der Oberseite jederseits bis über '/ der Blattbreite übergreifend, ferner meist auf der Oberseite ein kleines Bastbündel längs der Mittel- linie. Harzgang sehr groß, an die Epidermis und fast an das Gefäß- bündel anstoßend. Blattquirle 2—6 mm voneinander entfernt, Blätter abstehend oder etwas zurückgebogen. Männliche Blüten einzeln, am Grunde von zwei Quirlen kleiner dreieckiger Hochblätter gestützt. Beerenzapfen schwarz, blaubereift, 6—S mm im Durchmesser. April bis Mai. Juniperus communis L. Sp. pl. Ed. 1. 1040 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 765 (1844); Maly Fl. Steierm. 58 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 66 (1874); Strobl Fl. Admont I. 13 (1881); Willk. Forstl. Fl. Ed. 2. 263 (1887). Juniperus communis x. vulgarisu. 8. arborescens Spach Ann. se. nat. XVI. 189—90 (1841). Juniperus communis A. u. @. Syn. I. 243 (1597) exkl. B. In Wäldern, au buschigen Abhängen, auf Hutweiden, verbreitet und meist häufig, in den Voralpen bis 1200 m und mitunter, wie bei Murau, selbst bis 1600 m ansteigend. 2. Juniperus nana Willd. Zwergwacholder. Niederliegender Strauch mit knorrig verzweigten Ästen. Blätter lanzettlich, 3—6 mm lang und 1—2 mm breit, graugrün, oberseits konkav und meist blaugrün überlaufen, spitz, mehr weniger stark nach aufwärts gekrümmt. Das hypodermale Sklerenchym ein-, an den Kanten stellenweise zweireihig, an der Unterseite längs des Mittelnerven meist unterbrochen, auf der Oberseite bis zu '/; der Blattbreite übergreifend. 88 Juniperus. Bastbündel an der Oberseite längs der Mittellinie fehlend; Harzgang klein, von der Epidermis und dem Gefäßbündel durch grünes Paren- chym getrennt. Männliche Blüten einzeln, am Grunde von zwei Quirlen kleiner dreieckiger Hochblätter gestützt. Beerenzapfen schwaız, blau bereift, 8S—9 mm im Durchmesser, fast so lang oder länger als die Nadeln. Juniperus nana Willd. Sp. pl. IV. 854 (1805);' Koch Syn. Ed. 2. 763 (1844); Maly Fl. Steierm. 55 (1868); Willk. Forstl. Fl. Ed. 2. 267 (1887). Juniperus communis b. nana A. u. @. Syn. I. 246 (1897). Juniperus sibirica Burgsd. Anleit. No. 277 (1787) (nomen seminudum); Beck Fl. N. Öst. I. 9 (1890). Juni- perus alpina Strobl Fl. Admont I. 13 (1881). Juniperus communis f. alpina Gaud. Fl. Helv. VI. 301 (1830); Spach in Ann. se. nat. XVI. 290 (1841). An Felsen in der Krummholzregion der Kalkalpen, stets gesellig, in typischer Form aber selten und bisher mit Sicherheit nur am Dach- stein!, Saarstein bei Aussee!, Stoderzinken bei Gröbming!, Hochkaar (Kerner) (am Oetscher) und in den Sannthaler Alpen! Viel häufiger ist hingegen die Form b) montana (A:t.) Hay. Nadeln bis 10 mm lang, spitz, auf- wärts gebogen, seltener fast abstehend. Hypodermales Sklerenchym am Rücken nicht unterbrochen, nach oben bis auf '/, der Blattbreite über- greifend. Harzgang an das Parenchym anstoßend. Juniperus communis var. montana Ai. Hort. Kew. III. 414 (1789); Spach in Ann. se. nat. XVI. 290 (1841). Juniperus nana b. montana Hay. Fl. Steierm. I. 88 (1908). Juniperus sibirica ». montana Beck Fl. N. Österr. I. 9 (1890). Juniperus intermedia Schur Verh. Siebenb. naturw. Ver. II. 169 (1851); Wettst. Sitzungsber. Akad. Wiss. Wien. math. naturw. Kl. XCVI. 332 (1887); Fritsch in Verh. zool. bot. Ges. Wien (1898) 249, Preissm. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1898) LXIV. Juniperus communis x nana Weltst. a. a. 0.332 (1587). Juni- perus communis e. prostrata Wällk. Forstl. Fl. Ed. 2. 264 (1887). In der höheren Voralpen- und Krummholzregion, bis 2400 m an- steigend. In den nördlichen Kalkalpen in der Dachsteingruppe, am Grimming, im Toten Gebirge und den Ennstaler Alpen bis zum Hoch- schwab und der Wildalpe bei Maria-Zell, nach Osten zu seltener, ferner am Lantsch und Schöckel.e Gemein in der Tauernkette, ferner im Stangalpenzug, den Seetaler Alpen, der Koralpe und auch noch am Rappelkogel der Stubalpe. Auch im Hofmoore bei Admont im Enns- tale (?, vielleicht zur typischen Form gehörig). Sekt 2. Sabina Spach. Blattquirle meist zweizählig. Blätter schuppenförmig, am Rücken mit Harzdrüse. Beerenzapfen aus drei bis neun Schuppen gebildet. Sabina Spach in Ann. sc. nat. XVI. 291 (1841); Willk. Forstl. Fl. Ed. 2. 252 (1887); Eichl. in Engl. Nat. Pflanzenf. Il. 1. 102 (1889); A. u. @. Syn. I. 250 (1897). Juniperus. Angiospermae. 39 3. Juniperus Sabina /. Sebenbaum. Niederliegender Strauch mit ausgebreiteten oder aufsteigenden Ästen. Blätter schuppenförmig, breit rhombisch-eiförmig, stumpf bis spitz, konvex, angedrückt, vierreihig dachig, 1—3 mm lang, mit großer Harzdrüse am Rücken. Blüten zwei-, seltener einhäusig. Männliche Blüten sitzend oder kurz gestielt. Beerenzapfen auf bis 5 mm langem hakig nach abwärts ge- bogenem Stiel, bis 9 mm groß, schwarzblau, blau bereift. Mai. Juniperus Sabina ZL. Sp. pl. Ed. 1. 1039 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 765 (1844), Maly 1]. Steierm. 58 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 66 (1874); Strobl Fl. Admont I. 13 (1881); Willk. Forstl. Fl. Ed. 2. 254 (1887); A. u. @. Syn. I. 252 (1897). Juniperus foetida Spach in Ann. sc. nat. 2. Ser. XVI. 294 (1841) zT. Sabina vulgaris Ant. Arceuthos, Juniperus u. Sabina 58 (1857). Sabina officinalis Garcke Fl. Nord- u. Mittel-Deutschl. Ed. IV. 387 (1858). An buschigen felsigen Abhängen der Alpen und Voralpen, für Steiermark im wilden Zustande noch nicht mit Sicherheit nachggwiesen (aber am Oetscher in Nieder-Österreich vorkommend), dann an Weinberg- rändern Untersteiermarks, auch hier wohl nur verwildert, da die Pflanze häufig in Bauerngärten kultiviert wird. Bei Maria-Zell (Hölzl); am Kalb- ling bei Admont (Angelis), am Abhang des-Mauterner Berges bei Mau- tern gegen das Magdwiesental (Kübler). Dann bei Heiligen Geist nächst Marburg (Fürstenwärther!), in den Weinbergen bei Luttenberg (@eb- hard); bei Prekorje nächst Cilli! 2. Unterabteilung: Angiospermae 4. Dr. et Döll. Bedecktsamige. Samenknospen in den zu einem Fruchtknoten verwachsenen Frucht- blättern eingeschlossen. Dem Fruchtknoten sitzt die zur Aufnahme des Pollens bestimmte „Narbe“ entweder direkt auf oder ist durch einen verlängerten Halsteil, den „Griffel“, von derselben getrennt. Die Pollen- zellen gelangen auf die Narbe, der Pollenschlauch wächst durch den Griffelkanal und dringt durch die Mikropyle in die Samenknospe ein; nur in seltenen Fällen wächst der Pollenschlauch durch das Gewebe des Fruchtknotens und der Samenknospe und dringt durch das Chalaza- ende in dieselbe ein. In dem Kern (Nucellus) der mit einer oder zwei Hüllen umgebenen Samenknospe entwickelt sich vor der Befruchtung kein dem weiblichen Prothallium homologes „primäres Endosperm“, sondern eine der daselbst: gebildeten Zellen entwickelt sich zum Embryosack (Abb. 24, Fig. 1). Dieser enthält an der der Mikropyle zugewendeten Seite drei Zellen bezw. Kerne, die Eizelle und die beiden Synergiden, in dem der Chalaza zugewendeten Ende ebenfalls drei Kerne, die Antipoden; un- 90 Angiospermae. gefähr in der Mitte liegen zwei weitere Kerne, die Polkerne (Abb. 24, Fig. 1). Im Pollenschlauch entwickeln sich, abgesehen vom vegetativen Kerne, zwei niemals als Spermato- zoiden ausgebildete generative Kerne. Bei der Befruchtung verschmilzt der eine derselben mit der Eizelle, aus der sich dann der Keimling entwickelt. In vielen Fällen verschmilzt der zweite generative männ- liche Kern mit den Polkernen, woraus sich dann ein zur Ernährung des jungen Keim- Abb. 24. Be I U N lings dienendes Gewebe, das ak Korenößent. (ae ne - a , ASE Bdosperm, entwickelt (.dop- en Ye nm, elle Befruchtung‘“)'). Seltener Samenknospe. 5. Durchschnitt durch den Frucht- geht ein solches Nährgewebe knoten von Urtica mit grundständiger aufrechter aus dem Nucellus hervor („Peri- orthotroper Samenknospe. 6. Durchschnitt durch — mL “ uf SIND. J sperm “). anatroper Samenknospe. 7. Durchschnitt durch Die Blüten der Angio- den Fruchtknoten von Erica mit hängenden ana- Spermen enthalten entweder und epitropen, introrsen Samenknospen. Pollen- und Fruchtblätter (Zwit- terblüten) oder nur eines von beiden (eingeschlechtliche Blüten). Pollen- (männliche) und Frucht- (weib- liche) Blüten finden sich entweder auf derselben Pflanze (einhäusige Gewächse) oder auf verschiedenen Individuen (zweihäusige Gewächse); finden sich neben Zwitterblüten noch eingeschlechtliche auf derselben Pflanze, nennt man letztere polygam. Die Fruchtblätter schließen ent- weder alle zu einem einzigen Fruchtknoten zusammen (synkarpes) oder jedes einzelne ist für sich zu einem Fruchtknoten ausgebildet (apocarpes Gynoeceum). Die die Samenknospen tragenden „Plazenten“ sind entweder am Rande (marginale) oder auf der Fläche (parietale) der Fruchtblätter oder in der Mitte am Boden des Fruchtknotens (zentrale Plazentation) inseriert. Die Samenknospe ist entweder gerade und die Mikropyle über der Anheftungsstelle, „orthotrop“ (Abb. 24, Fig. 2), oder aber gerade und dem Samenstrang seitlich angewachsen, so daß die Mikropyle neben der den Fruchtknoten von Anemone mit hängender ') Über die entwicklungsgeschichtlichen Beziehungen des Embryosackes zum Prothallium der Farne bezw. dem primären Endosperm der Gymnospermen vergl. Porsch, Versuch einer phylogenetischen Erklärung des Embryosackes und der doppelten Befruchtung der Angiospermen. (Jena 1907.) Angiospermae. Dicotyledones. 91 Anheftungsstelle liegt, „anatrop“ (Abb. 24, Fig. 5 u. 6), seltener selbst gekrümmt, „campylotrop“ (Abb. 24, Fig. 4). Ist sie aufwärts ge- richtet, heißt sie aufsteigend, im gegenteiligen Falle absteigend bezw. hängend. Ist die Mikropyle nach oben gewendet, heißt Samenknospe epitrop, bei abwärts gerichteter Mikropyle apotrop; eine nach außen ge- wendete Samenknospe heißt extrors, eine nach innen gewendete intrors (Abb. 24, Fig. 7). Die Pollenblätter oder Staubblätter bestehen aus dem Staubfaden (Filament) und der in ihrem Inneren den Pollen bildenden Anthere, welche aus zwei durch das Connectiv verbundenen Antherenhälften (Thecae) besteht, deren jede wieder zwei Fächer (oder Pollensäcke) besitzt. Die Pollensäcke sehen entweder nach innen (introrse Antheren) oder nach außen (extrorse Antheren). Die Blüten besitzen meist noch neben den Staub- und Frucht- blättern besondere Blätter, die Blütenhülle. Die Blätter derselben sind entweder alle gleichgestaltet (Perigon) oder aus verschiedenartig aus- gebildeten Kreisen gebildet. Meist ist dann der äußere Kreis grün und blattartig und wird dann Kelch (Calyx) genannt, während der innere oft lebhaft gefärbt ist und Blumenkrone (Corolle) heißt. Die Blätter der Blütenhülle sind entweder unter sich frei oder die je eines Kreises miteinander verwachsen. Die Außenwand des Fruchtknotens liegt ent- weder innerhalb der Blüten frei (oberständiger Fruchtknoten) oder der- selbe liegt in einer becherförmigen Aushöhlung des Blütenbodens und seine Außenwand ist mit demselben verwachsen (unterständiger Frucht- knoten). Angiospermae A. Br. et Döll in Döll Fl. Baden 104 (1857); Engl. in Engl. u. Pranti Nat. Pflanzenf. II. 1. 128 (1889); A. u. @. Syn. I. 262 (1897); Wellst. Handb. syst. Bot. II. 1. 110 (1903), II. 2. 1 (1907). I. Klasse: Dicotyledones Juss. Blattkeimer. Keimling mit zwei gegenständigen, die Plumula zwischen sich einschließenden flachen Keimblättern. (Nur bei einigen Schmarotzerpflanzen sind -die Keimblätter nicht entwickelt und der Keimling unregelmäßig dick walzlich gestaltet.) Blätter verschiedenartig gestaltet, nicht selten gelappt, geteilt, oder hand- oder fiederförmig zu- sammengesetzt, am Rande häufig gekerbt, gesägt oder gezähnt, meist mit deutlichem Blattstiele. Blüten aus einer wechseinden Zahl von Blattkreisen gebildet; die äußeren, die Blütenhülle darstellenden Kreise meist fünf- oder viergliederig, die Blätter derselben oft untereinander Dicotyledones. verwachsen. Holzgewächse, Kräuter oder Stauden. Stamm mit radiär angeordneten, offenen (ein Kambium führenden) Gefäßbündeln. Dicotyledones Juss. Gen. pl. 70 (1789); DO. Syst. I. 123 (1824); Weltst. Handb. syst. Bot. II. 2. 210 (1907). Acramphibrya Endl. Gen. pl. 258 (1837) z. T. Tabelle zum Bestimmen der Familien. Blütenhülle einfach oder fehlend . . . . ren | 32; Blütenlrülle aus Kelch und Blumenkrone hestchena ee ...58. Blüten in einem birnförmigen fleischigen ausgehöhlten Fruchtkörer (Feige) eingeschlossen . . - er, Moraceae. Blüten nicht in einen ruchtkörper Ehen a a Blüten eingeschlechtlich, ein- oder zweihäusig . » » 2» 2 2... 4 Blüten zwitterig oder neben Zwitterblüten auch eingeschlechtliche Blüten VOrhandena 3 uch ee a a ee Lee ET er re Te Holzrewächse®.... . c ce be er 7 KrräutenfodengStauden. 272 sr rs er Bere Br Er 3" Blättergrepenständig . . 2. rer Er Er re Blätter wechselständig . . . . air 3: Auf Holzgewächsen ch mare ab] Sträucher a on eettakinn ganzrandigen Blätternser ee ern gr Poranlageizen Nicht hnanelzönde Blume ab Sträue Ber a a ee Eee Fruchtknoten einfächerig. Staubblätter zwei . . . 2. ‚Oleacene: Fruchtknoten zweifächerig mit geflügelten Fächern. Staubblätter 3—6: Aceraceae. Blütensteinhäusigäur..= „tee En are rn Be Ser An) Blüten szweihäusies [22.2 Ara Mar re. ar Er. Der Br > Staubbläatter 6 1oW:_ 2.02: er re EL EEE Staubblätter 4—5 tg Al, Narben drei. Weibliche Blüten von einer ler fragen Hülle umgeben. Blätterfeinfach 2. . . Fagaceae. Narben zwei. Weibliche Blüten ie nechertörebe Hülle. Blätter gefiedert: Juglandaceae. Männliche Blüten in hängenden SE weibliche in kleinen Kätzchen oder zu wenigen beisammen . . 2.0. Betulaceae. Männliche und weibliche Blüten in fassen nicht hängenden Kätzchen: Moraceae. Blütenhülle fehlend, Blüten zu dichten Kätzchen vereint nackt in den Achseln der Kätzehenschuppen. Blätter nie schülfeig . . . . . . Salicaceae. Blütenhülle aus 2 Blättern bestehend oder röhrig. Blüten nicht in Kätzchen. Blätter schülferig Mr > 20.20. Elaeagnaceae. (4) Wasserpflanzen mit fein kerteilten ninetandigen IBlätternÜ er lern Blätter nicht fein zerteilt und quirlständig . . . 3 15h Blätter wiederholt gabelspaltig. Blüten einzeln in ib es: Ceratophyllaceae. Blätter fiederteilig. Blüten in Quirlen oder endständigen Ähren: Halorrhagidaceae. Wasser- oder Sumpfpflanzen mit gegenständigen ungeteilten Blättern. . 16. ItandptlanzengerW Er en Bis Er en.) a Erelr r eT Dicotyledones. 93 s Vier Staubblätter. Blütenhülle fehlend . . . 2»... . Callitrichaceae. Nur ein Staubblatt. Blütenhülle vorhanden . . . Onagraceae (Ludwigia). Narbe pinselförmig oder kopfig und mit kurzen Fransen besetzt . . . 18. Narbe nicht pinselförmig oder mit Fransen besetzt. . . . ee 20: Blätter gefiedert. Blütenhülle vierteilig . . . . Bosaceae re). Blätter ungeteilt . . . . SRRIEE SALAEF IE. SEELO! Blätter mit häutigen Atantärhigen Nebenblatischäiden: .. Polygonaceae. Blütter ohne oder mit freien Nebenblättern . . ee UFRCOCERE, Fruchtknoten dreifächerig. Staubblätter 9— 12, She in einer gemeinsamen becherförmigen Hülle eine nackte kurz gestielte weibliche und mehrere aus nur je einem Staubblatt bestehende männliche Blüten . . . Euphorbiaceae. Fruchtknoten einfächerig. Staubblätter 1—5, nicht mit einer weiblichen Blüte in einer gemeinsamen Hülle . : 21. Windende Pflanze mit handförmig een Blättern: Cannabinaceae (Humulus). Pflanze nicht windend $ 22. Kraut mit tief handförmig geteilten Blättern End eehinal anzekiiieen Ab- schnitten . . . on nn... Cannabinaceae (Cannabis). Blätter ungeteilt bie ep et ee Männliche Blüten zu mehreren in einem von einer "Hülle Ebtgebenet Köpfchen, weibliche zu zweien in einer außen widerhackigen Hülle: Compositae (Xanthium). LO TENTTOHTATEIRSOPECH ErIesP Rear Rs Bee Er Em Eu ER BER 2: BE BI E Ol ZEEWERONSOES TE ee ee N we EN EN 5 20% Kräuter oder Stauden . . - » Se nr Pe oe 25. Kletternder Strauch mit Dekade en Blättern. Blüten mit zahlreichen Staub- blättern und Fruchtknoten . . 2... . . Ranuneulaceae (Clematis). Nicht kletternde Sträucher oder Bäume. Staubblätter höchstens acht . 26. 26. Blätter gegenständig, gefiedert - » » » 2 2... Oleaceae (Fraxinus). JRR EBENE WECHRBISTÄNGNDTE ne Fee a ee RE BD: 27. Blätter silberig schülferig, ganzrandig . . » .». 2... Pinlaeknnbenn, Biattensnichtüschülterio:" ve ms a 2 728: ERIBRNATDEnL ÜrEIE 2 ee N Er, BEER NT NEE N Anncardiacene. Narben 1-2 .. R ehr © Sa ER 29. Narben 2. Blütenhülle A ke Bäume, Erler Sträucher mit gesägten I UREITD Eee r BI un En U mzacere: Eine Narbe. Blütenhülle 4teilig. atrhehen mit länglichen eigen Blättern . . . ee Re THMElüeAREze: 30. Blätter ng Ren NL urn aa: a Bo Blätter gegen- oder ea er Pros ae 31. Blätter ungeteilt . . . '. Eee. OD: Blätter hand- oder fieder förmig geteilt Re UNI GD. 32. Nur ein Staubblatt vorhanden. Blüten in den Biekdcheeit Sumpf- oder 33. „Wasserpflanzen . . . 2... Halorrhagidaceae (Hippuris) Staubblätter 3—6. Blüten | in en Trugdolden. Landpflanzen: Rubiaceae, Wasserpflanzen mit zahlreichen fein zerteilten Blättern: Halorrhagidaceae (Myriophyllum). 34. 35. 36. 37. 38. 48. 49. Dieotyledones. Landpflanzen mit einem Wirtel handförmig geteilter Blätter. Ranuneulaceae (Anemone). Fruchtknoten ganz oder halb unterständig. . . . Be. 2% Fruchtknoten oberständig, wenn in den Elotenbaden re nicht mit demselben@verwächsen ... + ame rı . Griffel zwei. . - 0 : ö . 86. Nur ein Griffel area, air mitunter an der Spree Kate al mehrere Narben tragend . . . . a: 3 Bille Blätter nierenförmig, al, En x ae (Chrysosplenn Blätter verschiedenartig gelappt, geteilt oder zusammengesetzt, wenn ungeteilt, ganzrandig und nicht nierenföormig . . a. Umbelliferae. Blüten in einem von Hochblättern umhüllten Köpfehen. Staubblätter 5, die Staubbeutel zu einer Röhre verwachsen . . . 200.200. Compositae. Blüten nicht in einem Köpfehen. Staubbeutel kei URS a. aleh Staubblätter 6 oder 12. Stauden mit herz- oder a han Blättern: Aristolochiaceae. Staubblähtergll—D,. .. 2.) 7 sr Re En re Blätter&wechselständig-... #2 A en en DE" Blütterögevenständig _.....2 „2 0 Ser I Blätterälimeal-lanzettlich‘ 5. 2 sr u S@nlalzeeae Blätter anders gestaltet . . . AT en. Rosaceae. Staubblätter 4. Blüten einzeln, Detkenıkelkiändig Önagraceae (Ludwigia). Staubblätter 3. Blüten in ae Trugdolden . . . . . Valerianaceae, SAYEBlAItersgezenständig”. Tor Mr Er Be 34 Blätterswechselständig - 1. 1. es Blätter groß, eilanzettlich. Pflanze mit Milchsaft. (Scheinbare) Blütenhülle krug- oder becherförmig . . . > 20.00. Zuphorbiaceae. Blätter klein, eiförmig oder ac. Pflanzen a Milchsaft. Blütenhülle freiblätterig, nicht becherförmig . . 20.0. Caryophyllaceae. Blätter am Grunde mit einer häutigen, len. Stengel dütenförmig umgebenden Blattscheide . . . a ro HRRUREGFA Blätter ohne solche Blattscheide EL. 2% Blattstiel am Grunde mit Nebenblättern . » x» 2 2 2 .. Rosaceae. Nebenblätter&tehlendeser 2. 2.2 1. Sr Er Be er 3 Mehrere Fruchtknoten vorhanden . . ». 2... 2 2.2. Rununculaceae. Nur ein Fruchtknoten . . . a Tr Wenigstens die unteren Blätter ficderfäruie, a Bi Roi Crueiferae. Blätter ungeteilt =. 2.» 2 Eee ee Pflanzen mit weißem Milchsaft. (Scheinbare) Blütenhülle ee am Rande mit 4 ovalen oder halbmondförmigen Drüsen . . . Euphorbiaceae. Pflanzen ohne Milchsaft. Blütenhülle anders beschafffen . . 2... 49. Blütenhülle mit langer Röhre und 4spaltigem Saum . . . Thymelueaceae. Blütenhülle mit sehr kurzer oder fehlender Röhre . . . . BER. il); Blüten in den Blättern gegenüber stehenden Trauben 27 en. Blütenstände nicht den Blättern gegenüber stehend, ährig, geknäuelt oder ne 000 a 2 0er 6 Bl: Nanber pinscllönmegegrc 22 2 en ÜnICREeRE Narnbernichtapingelfonupee. 2 2 a Er er ne Dicotyledones. 95 52. Alle Blüten mit Blütenhülle, einem Deckblatt und zwei Vorblüttern. Blätter flach, rhombisch oder eiförmig . . Denen Amaranihaccae. Alle Blüten ohne Vorblätter, oder nur äle weiblichen mit zwei Vorblättern, dann aber ohne Blütenhülle, oder endlich alle Blüten mit einem Deckblatt und zwei Vorblättern, dann aber die Blätter lineal-pfriemlich Chenopodiaceae, 53. (1) Blumenkronzipfel an der Spitze zusammenhängend . . .» ».... .. 54. Blumenkronzipfel an der Spitze frei . - » u 2 2 2 a 0 0000. DD. 54. Strauch mit gelappten Blättern und Rauken . . . Ampelidaceae (Vitis). Krautige Pflanzen mit ungeteilten Blättern und ohne Ranken: Campanulaceae (Phyteuma). 55. Kronblätter untereinander frei . . . ak N RE Rh] Kronblütter wenigstens am Grunde artAtnenilee las let 56. Blumenkrone unregelmäßig (zygomorph) . » » 2 2 2 2 nn nn. DT. Blumenkrone regelmäßig Kn, u LE a Dee) 57. Blüten gespont . . . . EN 2 re a De Eike tlip PEETIODIA HS ee a ee ee 58. Blätter ungeteilt . . . .- BEP BER RR AR ET DON Blätter hand- oder Kleine te, geteilt oder zusammengesetzt 60. 50. Kelch der Krone ähnlich beschaffen, gelb. . . . . . . Balsaminaceae. Kelch grün, fünfblättrig. Blumenkrone verschieden gefärbt . Violaceae, 60. Staubblätter in zwei Bündel verwachsen. Blüten rot, gelb oder weiß: Papaveraeccae. Staubblätter frei, zahlreich. Blüten blau oder violett . . Ranunculaceae. 61. Staubblätter 8-10, entweder die Füden aller in ein dem Fruchtknoten um- gebendes Bündel verwachsen oder neun verwachsen, das zehnte frei. Unterstes Bra DIEREERChITTCHentGrmugan ee ler a a 62. Staubfäden nieht in ein Bündel verwachsen. Unterstes Kronblatt nicht schiffehenförmig . . AU EN FAN DES 62. Kelch eecheen inte vöhrig Bi ae Staubblätter zehn: Leguminosae. Kelchblätter frei, die zwei seitlichen groß, flügelförmig. Staubblätter acht: Polygalaceae. 63. Bäume mit zusammengesetzten Blättern . » 2 2 2 2 nenn. 64 Kräuter, Stauden oder Halbsträucher ER ee ern 60: 64. Blätter gegenständig, gefingert. Blumenkrone A, 5 blätterig: Hippocastanaceae. Blätter einfach bis doppelt gefiedert. Äste dornig. Leguminosae (Gleditschia). GE StanpDlätterhmehr. alaızehns 2.0 2 le esse a 66. Staubblätter 5-8 . . . - . 68. 66. Mehrere (selten nur ein) nleitiraike as oke Brucitknoten handen. Kelch blumenblattartig, die Kronblätter einschließend: Ranunculaceae (Aconitum). Nur ein 3-6 lappiger Fruchtknoten vorhanden. Kelch die Blumenkrone nieht einschließend . . . . co Sl 06% 67. Blüten ansehnlich, blaß lila allen rosenrot. “ Blätter reilark mit durch- scheinenden Punkten Sa a Rutaceae. Blüten klein. Blätter ungetailt oder alas, ohne durchscheinende Punkte ET RE DORSN I 69. Dieotyledones. Fruchtknoten unterständig. Staubblätter fünf. Blüten in Dolden: Umbelliferae. Fruchtknoten oberständig. Staubblätter meist sechs. Blüten in Doldentrauben: Crueiferae. (56) Wasserpflanzen mit untergetauchten, quirlständigen, fein zerteilten Blättern: Halorrhagidaceeae. Pflanze anders beschaffen. . - . 2»... as Sl, © 70. Blüten eingeschlechtlich, ein- oder zweihäusig . » » 2.2.0... 7. Biutenszwüttenie. 2 38 Holzsewächse, © > 0 0. 00 re 7 Kräuterüoder Stauden = |... 0. ten ee Kronblätter drei. Blätter nadelföürmig . . 2... Zimpeiraceae. Kronblätter mehr als drei. Blätter nicht adelorne Es o. BjätterJgegenständig . 0 2 Gr Ei Blätter wechselständig FE N ee, TI: . Auf Laubbäumen schmarotzender Strauch mit ungeteilten Blättern: Loranthaceae (Loranthus). Nicht schmarotzende Bäume mit gefiederten Blättern. Oleaceae (Fraxinus). 75. Staubblätter vor den Kronblättern stehend. Blätter ungeteilt. Bhamnaceae. Staubblätter zwischen den Kronblättern stehend. Blätter handförmig gelappt: Saxifragaceae (Ribes). 76 SaBlättergunveteiltb 2... 2 ut Dee ee ri, Blätter zusammengesetzt . . . SEITE NE innen: (Aruncus). 77. Blätter wechselständig. Kelch freiblätterig Sr 2. Crassulaceae. Blätter gegenständig. Kelch röhrig, er ekenblaena . Caryophyllaceae. 78° Eiruchtkmotenfoberständig. en kr a Re 79 Fruchtknoten En io Er RER no, 0 SE 79. Kelchblätter zwei . . - RE TE EAN EEE: ‚Kelehblättersmehr.als'zwei? Eee 80. Blätter ganz und ne wenigstens zum Teil gegenständig. Blüten kleinerer er. il Blätter Bern 8 Enter wechselständieh Blüten groß . Papaveraceae, 81. Kronblätter drei. Fruchtknoten 2—3fächerig . -» » » . . Elalinaceae, Kronblätter fünf. Fruchtknoten einfächerig . . . » . . Portulacaceae. sl, Holzgewächse nr ee ee ee ee 72 Kräuter oder Stauden . - . k ld: 83. Blätter klein, nadel- oder lmpen fürn‘ KR and Kronblätter je fünf. Narben dei . . - ee euer EI Tinnaracaeeren Blätter nicht nadel- Oder enetog en et. 90 kl 84. Mit Ranken kletternder Strauch . . » 2 2.2.2.2... Ampelidaceae. KemenRankensvorhandent. 2. 85. MBlätterfdorniegp erahnen. 1. N re 2 rn Blätter nichtwdomipggezahnt.. 2, 2 86. Blüten gelb. Blätter sommergrün . . 2. 2.2.2.2... Berberidaecae. Blüten weiß. Blätter immergrün . 2. 2 2 2.2.2.2... Aquifoliaceae. SYamBättergoepenständi pr Er ee 93 Blätter wechselstandie en Dieotyledones. 97 anmBlätter göfiedert 7... 0. m Staplnjleacene. Blätter nicht gefiedert . . . » A, EUR . 89. 89. Staubblätter 4—5, vor- den Kronblättern eh u a Staubblätter zwischen den Kronblättern stehend, oder mehr als fünf . 90. 90. Fruchtknoten zweifücherig mit flachen oft geflügelten Fächern. Staubblätter meist 8. Blätter meist handförmig gelappt . - i . Aceraceae. Fruchtknoten 4—5fücherig. Staubblätter 4—5. Blätter che gelappt: Celastraceae. 91. Staubblätter 3-5. Fruchtknoten ge: mit drei Griffeln Anacardiaceae. Staubblätter zehn oder mehr . . . h - RG: 92. Staubblätter zehn. Blätter lineal, immergrün, unten 1 EelBeiien Erieaceae (Ledum). BtaunBlättergmehr alas, zehn, 1 98: 9. Kelchblätter am Grunde miteinander verwachsen . . 2... Rosaceae. Kelchblütter frei . . - . 94 94. Blüten in von einem Nügelartigen Deckblatt getützten Trugdolden. "Blätter. herzförmig . . BR Tiliaceae. Blütenstand ohne flügelförmiges Deckblatt. Blütter nicht herzförmig . 9. Bus Blätter geliedert » na a. nun aa era a Simarubaceae. Blätter ungeteilt . . - - ar Cistaceae. 96. (82) Fruchtknoten in jeder Blüte zwei ik Fl RE MONTE In jeder Blüte nur ein Fruchtknoten . . . 22738. 4101. 97. Blätter mit Nebenblättern. Kron- und Staubblätter aa Ba des förmig ausgehöhlten Blütenbodens eingefügt . ». ». » 2... BRosaceae. Nepenblätterstehlend ee ze ke Se RL teen Sa 98: SBmnsttauhhlättermehrrals’ zehn A.iur. es. se a aan, 99. Staubblätter weniger als zehn . . . all) 98. Staubblätter genau doppelt so viele all Kronblätter. Hrochtkngien soviel wie Kronblätter. Blätter flescig . . .. . 2 2. „ Orassulaceae. Staubblätter und Fruchtblätter in BE Anzahl. Blätter nicht fleischig, meist gelappt oder geteilt . » » 2 2.2.2... Ranuneulaceae. IUDSWEruchtkuotenzwei or, 0 ee een nn Samifragacene: Fruchtknoten 4—5 . - 2 20. . Orassulaceae. 101. Kronblätter drei. Kleine Sormpipflanzen, Int Beben Blättern: Elatinaceae. Kronblätter mehr als drei. . . . ie Fur. 102: 102. Bleiche wachsgelbe Pflanze ohne grüne Blätter alaR® es Mnaene). Pflanze mit grünen Blätten . . . ee 410. 103. Blätter dreizählig mit verkehrt- herefärgs ea Teilblätte De . . Omalidaceae. Blästertandersrpestaltetisr@ er kumtsteerne ru. Verka ee Ashe li 104, BE Hitler 10 anne ame wur chls in, si: 108. Staubhläktenimehrsalsszahnieg- u: nero ee ns naar. 119: 105. Blätter ungeteilt . . . . Bee 2er se 2 106: Blätter verschiedenartig ze de nt Te ER al 106. Blätter gegenständig.. . . . SUN TORTE Blätter wechselständig oder nur ee Blätter ae 17.109; 107. Nur ein Griffel mit einer Narbe. Kelch röhrig . . .» . . . ZLythraceae. Mehrere Griffel oder mehrere sitzende Narben vorhanden . . . . . 108. Hayek, Flora von Steiermark. 98 Dieotyledones. 108. Staubfäden am Grunde verwachsen. Fruchtknoten mehrfächerig. Kelchblätter Saal 6 5-0.0. 0 den vo. u. u Dnnaceke. Staubfäden frei. Fruchtknoten einfächerig. Kelch frei- oder verwachsen- blätterig . . RER a Car) opimjllaeene: 109. Nur ein Griffel mit einer Narbe re Er ee ae cz NE Mehrere Grittel. oder mehrere Narben? "2.2 EEE Er: 110. Blüten einzeln in den Blattwinkeln sitzend . . 2... .. . Lythraceae. Blüten nicht in den Blattwinkeln sitzend . . . . er il. 111. Staubblätter fünf, zwischen ihnen fünf ee ana drüsig gafranfe Staminodien . . . . A (Parnassia). Staubblätter mehr oder weniger an fünf ee A 112. Staubblätter sechs, davon vier länger, zwei kürzer, KelLen nur zwei su vier: Crueiferae. Staubblätter 8-10 . . . .. . Pirolaceae. 113. Kelch triehterig-röhrig. trockene Blüten in Naseheenı Köpfchen. Blätter grundständig, lineal . . . . 220. Plumbaginaceae. Kelch nicht trockenhäutig, fünfteilig ben fünfblätterig ee 2. 1lilt, 114. Staubfäden am Grunde verwachsen. Griffel fünf. Stengel beblättert: Linaceae. Staubfäden am Grunde fri . . » 6 en Silit 115. Griffel drei oder fünf. Blätter nur Banane mit en roten Didsens haaren@besetzta ga. ....:: -- 0 Re re. SER EPD)NOSErACFGER Griffel zwei oder vier. Blätter ohne rote Drüsenhaare . . Sawifragaceae. 116. (105) Staubblätter vier. In der Blumenkrone vier große kapuzenförmige Nektarien. Blätter doppelt dreizählig . - - „2 2. Berberidaceae. Nektarien nicht u oder fehlend. Staubblätter meist mehr als Ver - - - eo, Ahle 117. Staubblätter che) Haven vier © ange zwei ee Kron- und Kelchblätter jJesynere ö 5 NE Orc enae: Staubblätter ale Be weniger als ih Aaukrae fc let 118. Griffel zwei. Staubblätter zehn. Kelch- und Kronblätter je ‚fünf: Saxifragaceae. Nur ein Griffel vorhanden. Staubblätter zehn, davon fünf mitunter ohne Antheren. Frucht in fünf lang geschnäbelte Teilfrüchte zerfallend: Geraniaceae. 119. (104) Staubfäden in eine Röhre oder in mehrere Bündel verwachsen . . 120. Staubfädenstreieer el li], 120. Blätter gegenständig, ondie‘ "Staubfäden am Grunde i in drei De fünf Bündel verwachsen . . . . EN NEEN, Blätter wechselständig, nicht unsre "Staubfüden in eine den Griffel umgebende Röhre verwachsen . . . . 2 22... =Malvaceaes 121. Wasserpflanzen mit großen herzförmigen een Blättern: Niymphaeaceae. Land- oder Sumpfpflanzen . ARE or . 122. 122. Blätter gefiedert. Blüten in Trauben . . . . 2.2.2.2... Rosaceae. Blätter ungeteillt . . . - N ET REEL 123. Kelch röhrig, acht- oder eng: "Blüten a RENTE Kelchblätter frei, Blüten gelb . . -». . 2... 2 2 2.0. Cistaceae. Dicotyledones. 99 DBEWENRHOl2OBwächge.n Fon co 5 0 5 N TE 9.120. Kranter oder. Staudentler cr... en os Ne ER 80, BeumeStanbhlätter A—10! \-. © ne An ee 196, Staupblätter mehr'als’zehn: ’.. „o.. ... Sec ku nn Em 100, 126. Mit Haftwurzeln kletternder Strauch mit immergrünen Blättern. Araliaceae. Nicht kletternde Sträucher ".. „na FIT. em. 127; 127. Blätter handförmig gelappt . . : : 2 2 2.. Sansa (Ribes). Blätter nicht gelappt . » x. 2... ee. OB: 128. Staubblütter vor den Kronblättern stehend. Griffel 3—4- Heilig oder ungeteilt, dann aber fünf Staubblätter vorhanden . . . > 20.0. . Rhamnaceae. Staubblütter vier, zwischen den Kronblättern daher Griffel ungeteilt: Cornaceae. 129. (125) Blätter gegenstündig . -» -» » . . . Sazwöfragaceae (Philadelphus). Blätter wechselständig . - . - re RM Rosacege: 130. (124) Griffel einer, Staubblätter zwei, vier de ad a a 111 Griffel zwei. Staubblätter fünf oder zehn . . . . 2 3 Be 5188: 131. Schwimmende Wasserpflanze mit rautenförmigen Blättern. Staubblätter vier: Hydrocaryaceae. Land- oder Sumpfpflanzen. Staubblätter zwei oder acht . . . Onagraceae. 132. Staubblätter zehn. Blüten in Trugdolden .. . . . . . Sawifragaceae. Staubblätter fünf. Blüten in Dolden oder in Köpfchen . . . Umbelliferae. 133. (55) Stengel rötlich oder gelblichweiß, ohne grüne Laubblätter . . . 134. Gruner Blätter; vorhanden... 2.0... SIMENE RE RG: 134. Stengel fädlich, windend. Blüten in Knüueln.. . Convolvulaceae (Cuscuta). Stengel nieht windend . . . - ME BERLIN. 130. 135. Blüten regelmäßig. Blütenstand rend TE rei Pirtlalsige (Monotropa). Bittanezweilipnipe. 2 202 0 ER OFODENChACEGE: 136. (133) Blätter quirlig.. . . . - er ee Blätter gegen- oder Re ee nur grundständig Blätter vor- handen . . ! ER. mr. SE Loß: 137. Blütter Habanrntig getan. Blüten grün, in einem henikren Köpfchen: Sazxifragaceae (Adoxa). IBIRGREN ON FOLBIIDEN Rn. Tr a ER RITTT ENEIR ENDE ENT age. De Rrüchikndten: unteratandipr te ee 189: IRFUCHERNOTtENM Oneratundsgr me. Ban al SIRRELIESE AUF U FREUNIER UBER 1477, BPEIOISDEWAOHBE EI gie ee ee re ee. LAO: IKrauter oderistauuen ak TOREU BAU IE IHR N ER RR IT. 140. Blätter gegenständig - - -» » 2 2 2.2.2.2... Caprifoliaceae. Blätter wechselständig .._ . - - Se BDricaceae. 141. Blüten in dichten, von einer senken Hülle Annie Köpfchen . 142. 143. Blüten nicht in dichten, von einer mehrblätterigen Hülle umgebenen LS TE En he euere hen Can c Dire Mer Nee ei RER N 3 . Staubblätter fünf. Staubbeutel ganz oder am Grunde zu einer Röhre ver- wachsen . . . a a RE ERETSPAID TAB Staubblätter vier, frei NN 811, 771420:277.3 Kelch fünfteilig, grün . . - EN Campanulaceae. Kelch schuppig, haar- oder Torlentennie, nie grün . . . . Compositae. 7° 100 Dieotyledones. 144. Blätter gegenständio” 2 ee rrVolerianacege: Blätter wechselständig . . - - Se A ee ee 145. Staubblätter 8-10. Antheren gehört a ee ee SRIEMILZEREN Staubblätter fünf . . . . ech ler. ech TS LO 146. Pflanze mit Wickelranken. Blüten. enrsanhleehtiioh 2. Queurbilaceae. Pflanze ohne Wickelranken. Blüten zwitterig . . . . . Campanulaceae. 147.138), Stanbblatter- zehn: (oder_mehr 222 2: SE NE Ep ER: Staubbläftergweniger) als'zehn a. re 148% Blütten@gesporntgn 2 2 Ber SE ROnUMCHLACERER Blüteneniehtspespornt . 7. Er zes gr 149!9,MehrerenEimmchtknoten 5. an EN OTTESULTEERER Nur ein Fruchtknoten . . . Se Se nl 150. Blumenkrone unregelmäßig, chmekterlihnsfönnig, Staubfäden zu einer Röhre verwachsen . . - a NEED, Blumenkrone relmäßig ER ee) re een Er De VE 151. Kelch zweispaltig . - - RE EROTÜITRABEREN Keleh 4—5-zähnig bis aloe RE N ic 4 11502). 152. Staubblätter dem Blütenboden ac Antheren gehört. Fruchtknoten mehrfächeig . - . ö . . . Ericaceae. Staubblätter der Kronröhre ne Antheren che gehärnk Fruchtknoten einfächerig . . . ee el EHRINÜLALEAER 153. (147) Blüten egelinäßig eomermn) Er En Blüten regelmäßig (strahlig) . - - e EHE oo lo: . 154. Staubblätter 6—8, in 1-2 Bündel orrscheen a ci 1laln; Staubblätter 2—5, frei . - - EEE ne 155. Blüten gespornt. Blätter a et un nn. Papaveracene. Blüten ungespornt. Blätter ungeteillt. - ». » 2 2.2.2... Polygalaceae. 156: Staubblätterätünfeger = + 22 age Er re Eee A Staubblätter 2-4. . . . . ale late): 157. Fruchtknoten vierteilig. Blüten ie zellen rosa en Borraginaceae (Echium). Fruchtknoten ungeteilt . . . - a 158. Antheren einfächerig. Blüten ec ee 'Staubfäden wollig: Serophulariaceae. Antheren zweifächerig. Blüten meist netzaderig. Staubfäden nicht wollig: Solanaceae. 159. (156) Fruchtknoten vier oder ein Fruchtknoten mit vier Nähten. Griffel einer, in’ der, Mitte deröbez.des Eruchtknotens2 2 27.27 All Eee: Fruchtknoten einer, ungeteilt, oder zwei . . Be 5 160. Ein 4fächeriger Fruchtknoten. Blüten in langen Aue, Blätter fiederspaltig: Verbenaceae. Vier Fruchtknoten. Wenn die Blüten in langen Ähren, dann die Blätter nichtefiederspaltireene 2072 Er rer Pabzataen 161,@Stanbblätterrzweiewe 170,0 ee Staubblätterı vier@ese u... 20 0 Se 162. Blumenkrone gespormt - » - > 2 2 2 220202020... Ütrieulariaceae. Blumenkrone nicht gespornt 0 are En Serophülarzaeeae: 168. 164. 176. 178. 179. 180. Dieotyledones. Choripetalae. 101 Blüten klein, blau, in kugeligen Köpfchen . . » . . . Globulariaceae. Blüten nicht in kugeligen Köpfchen oe cine 02... Serophulariaceae. USB)akım. Fruchtknnten eigene ne a. 160. Krunlüksioten D—4Ar 5 Mare se 0 ee re 0 L79: HoalsrewKohue.“.) "Nomen au ur 7000 VE 2 WE ERBE > 1206. ECRLOO- Kränter. oder Stauden. "m. rs sel zurae ee EN 08: BEnStAunDlätter Zwei”, u 2 ne Re een, OTRACERE, BtHUDUIALLer A — BE Ro Erna ee ER RR re EL ERRLET . Blätter dornig gezähnt. Fruchtknoten mit vier sitzenden Narben: Aquifoliaceae. Blätter nicht dornig gezähnt. Ein Griffel mit einer Narbe . . Ericaceae. Stang eluwindendimm.: Mn rt ee ee N Convolvulaceae. Stenzölinichtswindende si Se ee SW 168: . Staubblätter zwei. . : N ee Staubblätter mehr als zwei . . 170: Blüten klein, in dichten Ähren Oder Ray Köpfchen ein“ Blüten nicht in dichten Ähren oder Köpfchen oder groß . . . . . 173. . Blumenkrone 4spaltig, trockenhäutig . » » 2... - Planlaginasee, Blumenkrone 5spaltig, nicht trockenhäutig . . 172: . Kelch fünfzähnig, oben trockenhäutig, Blüten rot. Blätter Imeal Plumbaginaceae. Kelch fünfspaltig, nicht trockenhäutig, Blüten blau. Blätter nicht lineal. Globulariacceae. Blätter gefiedert . . . . RE lm ar ERNEHLTAE Blätter ungeteilt oder msn ihn a ee eh Fruchtknoten dreifächerig, Narben drei an... Polemoniaceae. Fruchtknoten zwei (selten mehr-Jfächerig. Narben zwei. . . . . . 175. 5. Blüten in dichten Wiekeln. Staubblätter aus der Blüte weit herausragend. Hwydrophyllaceae. Blüten nicht in dichten Wickeln. Staubblätter nicht aus der Blüte heraus- FARandEe 20... Solanaceae. Staubblätter so le wie eo au vor ein stehend. Fruchtknoten einfächerig . . . on. 2 Primulaceae. Staubblätter zwischen aa Krbndip kit Bene: at oder weniger als diese. 177. . Staubblätter vier, davon zwei länger, zwei Be Blüten sehr klein: Serophulariaceae (Lindernia). Staubblätter alle gleich lang oder mehr als vier . . . LTE: Fruchtknoten ungeteilt. Blätter wenigstens teilweise ande oder aber draisählig? aan a Kar ; = 0020. Gentianaceae. Fruchtknoten vierteilig. Blätter ie Borhedletiudig, Borraginaceae. Blätter wechselständig . . . » 2 „2.2.2.2... 0... Borraginaceae. Bidttankroganständip ern. he he 2: ELBA. Blüten einzeln, radförmig, blau . . . ih K- EEE Blüten in Soldenähnlinhen Blütenständen, weiß ae rötlich Asclepiadaceae. 1. Unterklasse: Choripetalae Eichl. Blütenhülle fehlend oder vorhanden und dann einfach oder doppelt, in Kelch und Blumenkrone differenziert. Blumenkrone 102 Choripetalae. Monochlamydeae. Betulaceae. meist vom Kelch verschieden, oft lebhaft gefärbt, und fast immer getrenntblätterig. Staubblätter nahezu immer dem Blütenboden ein- gefügt. Samenknospen meist mit zwei Integumenten. Choripetalae Eichl. Blütendiagr. II. 2 (1878), Syll. 4. Aufl. 39 (1886); Wettst. Handb. syst. Bot. Il. 2. 210 (1907). Apetalae und Dialypetalae Endl. Gen. pl. 264 u. 762 (1836—40). Archichlamydeae Engl. Führ. bot. Gart. Breslau 30 (1886), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. II. 1. 3 (1889). I. Hauptgruppe: Monochlamydeae (DC.) Wettst. Blütenhülle fehlend oder einfach, nur bei den höchststehenden Formen in Kelch und Blumenkrone gegliedert. Blüten sehr häufig ein- geschlechtlich; Übertragung des Pollens meist durch den Wind. Der Pollenschlauch wächst häufig statt durch den Griffelkanal durch das Gewebe des Fruchtknotens und tritt mitunter durch die Chalaza in die Samenknospe ein (Chalazogamie). Vorherrschend Holzgewächse. Monochlamydeae DC. Syst. I. 124 (1819); Wettst. Handb. syst. Bot. Il. 2. 213 (1907). Apetalae Endl. Gen. pl. 264 (1836—40). 1. Ordnung: Querciflorae Warm. Blüten eingeschlechtlich, einhäusig, selten zwitterig, meist mit ein- facher Blütenhülle. Staubblätter wenige bis zahlreich, oft vor den Blättern der Blütenhülle eingefügt. Männliche Blüten in Kätzchen. Fruchtknoten unterständig, aus 2—6 Fruchtblättern gebildet, mit 1—2 Samenknospen in jedem Fache. Frucht meist nuß- artig, einsamig, Samen ohne Nährgewebe. Bäume oder Sträucher mit ungeteilten oder gelappten bis fiederspaltigen schraubig gestellten Blättern, mit Nebenblättern. Der Pollenschlauch wächst durch das Gewebe des Fruchtknotens und gelangt oft durch die Chalaza zur Samenknospe. Quereiflorae Warm. Syst. Bot. Ed. 2. 240 (1891). Juliflorae Endl. Gen. pl. 270 (1837) z. T. Fagales Engl. Syll. Gr. Ansg. 94 (1892); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 215 (1907). 1. Familie: Betulaceae (Kchb.) bartl. Blüten einhäusig, in kätzchenartigen Blütenständen. Blütenhülle einfach, frei oder verwachsenblättrig, hochblattartig, oderfehlend. Männliche Blüten den Tragblättern aufgewachsen, mit 2—10 Staubblättern, ohne Rudiment eines Stempels (Abb. 25, Fig. 1, 3). Fruchtknoten unterständig (oder die Blütenhülle der weiblichen Blüten fehlend, am Grunde zweifächerig, in jedem Betulaceae, 103 Fache eine hängende anatrope Samenknospe. Griffel zwei. Das Vorblatt der weiblichen Blüte entweder mit dem Tragblatt verwachsen, oder am Grunde der Frucht eine Hülle bildend. Frucht eine einsamige, oft geflügelte Schließ frucht (Nuß). Holz- gewächse mit ungeteil- ten Blättern und ab- fallenden Nebenblättern. Betulaceae KRechb. Consp. 83 (1828) als Tri- r BR Prater Annentausae: Bartl Abb. 25. 1. Männliche, 2. Weibliche Blütengruppe von z . Ord. nat. 99 (1830) als Fa- Carpinus Betulus, von innen gesehen, etwas vergr. 3. Weib- liches Kätzchen von Corylus Avellana, nat. Gr. 4. Frucht von ÖOstrya carpinifolia, in der sackförmigen Hülle ein- milie erw.; Maly Fl. Steierm. 60 (1868) erw.; : Pranll in Engl. u. Prantl geschlossen. 5. Männliche Blütengruppe von Alnus rotundi- Nat. Pflanzenf. III. 1. 38 folia.. 6. Weibliche Blütengruppe von DBetula pendula. (1889); Weztst. Handb. syst 7. Weibliche Blüte von Quercus Robur. 8. Männliche Blüte Bot II 2. 215 (1907) von Castanea sativa.. 9. Männliche Blüte von Salix ligu- .. & strina mit vorderer und hinterer Diskusdrüse. 10. Weib- Wicht. Literatur: H. Winkler, Betulaceae in Engler, Das Pflanzenreich IV. 61 (1904). liche Blüte von Salix aurita mit vorderer Diskusdrüse. 11. Männliche Blüte von Salix purpurea. 12. Weibliche Blüte von Populus tremula. Tabelle zum Bestimmen der Gattungen. 1. Männliche Blüten zu dreien in der Achsel der Deckschuppe, jede mit Blüten- hülle, Staubblätter meist 2-4 . . . . a MER: Männliche Blüten ohne ee en in an Nolelk der Deren Staubblätter 2-12 . . . : ORSRENER WE) 2. Blütenhülle der männlichen Blüte ee Der des Frucht- kätzchens dreiteilig, abfällig . . . . ung Behula. Blütenhülle der männlichen Blüte 3-5 blätterig.. Deckschuppen des Frucht- knotens ungeteilt, verholzend, stehen bleibend. . . ae Alnus. 3. Weibliche Blüten in knospenähnlichen Blütenständen. Frucht eine große Nuß mit zerschlitzter becherförmiger Hülle. Vor dem Laubausbruch blühend: Corylus. Weibliche Blüten in lockeren Kätzchen. Frucht klein. Mit oder nach dem LERBESELSER NG ee en ee 1 TE ER RERR N. 4. Männliche Kätzchen etwa 4—6 mal so lang als dick. Fruchthülle dreilappig. Carpinus. Männliche Kätzchen viermal länger als diek. Fruchthülle ungeteilt, sack- LONG 104 Betulaceae. Betula. 1. Tribus: Betuleae (Döll) Aschers. Männliche Blüten mit Blütenhülle, in dreiblütigen Dicha- sien auf dem Deckblatt. Weibliche Blüten ohne Blütenhülle, ihre Vorblätter dem Deckblatt angewachsen, sich nicht zu einer Fruchthülle vergrößernd. Xylophytae Trib. Betuleae Döll Zur Erkl. d. Laubknosp. d. Amentac. 10 (1848). Betulaceae Trib. Betuleae Aschers. Fl. Brand. 619 (1864); Pranil in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 41 (1889); H. Winkl. Betulac. 56 (1904). 1. Betula Z. Birke. Männliche Blüten mit zweiblättriger Blütenhülle, zu dreien in den Achseln gestielter schildförmiger Deckschuppen zu hängenden Kätzchen angeordnet. Staubblätter zwei, zweispaltig, mit je zwei Antheren. Weibliche Blüten nackt, zu dreien in den Achseln dreilappiger Deckschuppen, mit mit den Deckschuppen verwachsenen Vorblättchen (Abb. 25, Fig. 6), in Kätzchen. Deckschuppen nicht verholzend, zur Zeit der Fruchtreife abfallend. Frucht zweiflügelig. Holzgewächse mit schraubig gestellten Blättern. Betula Z. Sp. pl. Ed. 1. 981 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 422 (1754) z. T.; Gärtn. De fruct. Il. 53 (1791); Endl. Gen. pl. 172 (1836 —40); Koch Syn. Ed. 2. 760 (1844) ; Maly Fl. Steierm. 60 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 43 (1889), H. Winkl. Betulae. 56 (1904). Wicht. Literatur: Spach, Revisio Betulacearum in Ann. sc. nat. Ser. 2. XV. 182 (1841); Regel, Monographia Betulacearum in Mem. soe. nat. Moscou XIII. (1861). Hier nur die Sekt. 1. Eubetula Rey. Fruchtkätzchen kugelig bis kurz walzlich, einzeln. Fruchtflügel höchstens so breit wie die Kätzchenschuppen. Eubetula Reg. in Mem. soe. nat. Mose. XIII. 74 (1861); H. Winkl. Betulae. 57 (1904). Subsekt. 1. Albae Rey. Männliche Kätzchen hängend. Blätter mit höchstens 6—7 stärkeren Seitennerven. Albae Reg. in Mem. soc. nat. Mose. XXXVIII 396 (1865) erw., in DC. Prodr. XVI. 2.162 (1868); Pranil in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf, III. 1. 44 (1889); H. Winkl. Betulae. 74 (1904). I. Betula pendula Roth. Weißbirke Bis 20 m hoher Baum mit schneeweißer, sich in dünnen Lagen ablösender Borke. Blätter dreieckig bis rhombisch, spitz, an der Basis abgestutzt oder keilförmig, scharf doppelt gesägt, kahl, oberseits dunkelgrün, glatt, unterseits hellgrün, mit kleinen sitzenden Drüsen bestreut. Heurige Zweige kahl, Zweige meist dicht warzig. Männliche Kätzchen sitzend, länglich walzig, bis 10 cm lang, hängend, mit braunen Deckschuppen und gelben Antheren; weibliche gestiel, 1—2 cm lang, dichtblütig, Betula. 105 grün. Fruchtkätzchen bis 4 cm lang und 1 em dick, hellbraun. Frucht- flügel fast doppelt so breit als die Frucht. April, Mai. Betula pendula Roth Tent. fl. germ. I. 405 (1788). Betula alba L. Sp. pl. Ed. 1. 982 (1753) z. T.; Koch Syn. Ed. 2. 760 (1844); Maly Fl. Steierm. 60 (1868). Betula verrucosa KEhrh. Beitr. z. Naturk. VI. 98 (1791); Strobl Fl. Ad- mont I. 92 (1844). Betula ovata @ebh. Verz. in Steierm. ges. Pfl. 45 (1821), nicht ©. Koch. Betula alba ». deltoidea Neilr. Fl. N.-Öst. 235 (1858); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 68 (1874). In Wäldern, an buschigen Abhängen, auf Wiesen, Mooren, einzeln oder in kleinen Gruppen, seltener in kleinen Beständen, sehr häufig bis in die Voralpen (1200 m). x Betula pendula X tomentosa Hay. B. Aschersoniana Hay. Baum mit schneeweißer, in dünnen Lagen sich ablösender Borke. Blätter rhombisch eiförmig, spitz, an der Basis abgerundet, doppelt gesägt, oberseits dunkelgrün, kahl, unterseits hellgrün, kahl oder in Blattwinkeln etwas behaart. Heurige Zweige etwas behaart. Männliche Kätzchen sitzend, länglich walzlich, hängend, mit braunen Deckschuppen und gelben Antheren, weibliehe gestielt, 1—2 em lang, dichtblütig, grün. Fruchtkätzchen bis 4 em lang und 1 cm dick, hell- braun. Fruchtflügel so breit oder etwas breiter als die Frucht. Mai. Unterscheidet sich von Betula pendula durch die behaarten heu- rigen Zweige, die an der Basis mehr rundlichen, unterseits mitunter etwas behaarten Blätter und die schmalen Fruchtflügel, von B. tomen- tosa durch die unterseits fast kahlen, mehr rhombischen Blätter. Betula pendula X tomentosa Hay. Fl. Steierm. I. 105 (1908). Betula alba x verrucosa Wettst. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XL. S. B. 69 (1890) ohne Beschreibung. Betula pubescens X verrucosa A. u. @. Fl. nordostdeutsch. Flachl. 253 (1898— 1899); H. Winkl. Betulac. 94 (1904). Betula Aschersoniana Hay. Fl. Steierm. I. 105 (1908). Betula hybrida Weltst. a. a. O., nicht Bechst. in Diana I. 80 (1895) (vgl. H. Winkler Betulac. 77). Unter den Stammeltern bei Admont (Weltstein). 2. Betula tomentosa Feith u. Abel. Ruchbirke. Bis 20 m hoher Baum oder Strauch mit schneeweißer, sich in dünnen Lagen ablösender Borke. Blätter dreieckig-eiförmig bis rundlich, spitz, an der Basis zugerundet oder schwach keilig, doppelt gesägt, ober- seits dunkelgrün, kahl, unterseits hellgrün, wenigstens am Mittel- nerven und in den Blattwinkeln flaumig, und auf der Fläche mit kleinen sitzenden Drüsen bestreut. Heurige Zweige flaumig. Männliche Kätzchen sitzend, länglich walzlich, hängend, bis 3 cm lang, mit braunen Deckschuppen und gelben Antheren; weibliche ge- stielt, 1—2 cm lang, dichtblütig, grün. Fruchtkätzchen bis 4 cm 106 Betula. Alnus. lang und 1 cm dick, hellbraun. Fruchtflügel so breit wie die Frucht. April, Mai. Betula tomentosa Reith u. Abel, Abb. 100 wild. Holzarten I. 17 (1790). Betula pubescens Ehrh. Beitr. z. Naturk. VI. 98 (1793); H. Winkl. Be- tulac. 181 (1904). Betula alba L. Sp. pl. Ed. 1. 982 (1753) z. T., Strobl Fl. Ad- mont I. 42 (1881); Fritsch Excursionsfl. 162 (1897). Betula odorata Bechst. in Diana I. 74 (1797). Betula alba ß. ovata Neilr. Fl. N.-Öst. 255 (1858); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 68 (1874). In Mooren, feuchten Wäldern, bis in die Voralpen (1200 m). Bei Aussee, Mitterndorf, in der Ramsau bei Schladming; bei Admont, be- sonders im Hofmoore, im Moor bei Trieben. Bei Krakauebene, Seckau. Vereinzelt im Walde zwischen St. Johann und Maria Trost bei Graz. Im Torfmoor bei St. Lorenzen im Bachergebirge; bei Cilli. Subsekt. 2. Nanae Reg. Männliche Kätzchen aufrecht. Blätter klein, mit 1—11 Seitennerven. Nanae Reg. in DO. Prodr. XVI. 2. 161 (1868); H. Winkl. Betulac. 69 (1904). Sect. Humiles Koehne Dendrol. 107 (1893); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflan- zenf. III. 1. 45 (1889). 3. Betula nana L. Zwergbirke. Kleiner, bis 50 cm hoher Strauch mit dichtflaumigen, einjährigen Zweigen. Blätter sehr kurz gestielt, fast kreisrund, stumpf, in Jen Stiel kurz keilig ver- schmälert, tief gekerbt gesägt, kahl, mit unterseits deutlich vor- springendem Adernetz. Männliche Kätzchen sitzend, aufrecht, kurz walzlich, 0,5—1,5 em lang, mit braunen Deckschuppen und gelben Antheren; weibliche fast sitzend, eiförmig, etwa '/s em lang, grün. Fruchttragende Kätzchen sehr kurz gestielt, eiförmig, hell- braun, mit‘dreispaltigen Deckschuppen. Fruchtflügel halb so breit als die Frucht. Mai, Juni. Betula nana Z. Sp. pl. Ed. 1. 983 (1753); Koch Syn. Ed. 2, 761 (1844); Maly Fl. Steierm. 60 (1868); Strobl Fl. Admont I. 42 (1881); H. Winkl. Betulae. 69 (1904). In alpinen Mooren der Zentralalpen (1500—1900), selten. Auf dem Lasaberge ((Vierhapper) und Einötzen (Fest!) bei Einach und bei der Payeralpe auf dem Gstoder (Fest!) nächst Murau. Im obersten Moore der Turracher Alm (Prohaska), auf dem Rinsennock (Fest) und den Gräben des Eisenhut (Schreiner). In den Seethaler Alpen (Welwitsch! Reichardt!), besonders am Winterleitensee (Strobl). 2. Alnus Gärtn. Erle. Männliche Blüten mit vierteiligem Perigon, zudreien in den Achseln gestielter schildförmiger Deekschuppen (Abb. 25, Fig. 5) zu hängenden Kätzchen angeordnet. Staubblätter vier, zweispaltig, Alnus. 107 mit acht Antheren. Weibliche Blüten nackt, zu dreien in den Achseln ungeteilter Deeckschuppen, mit mit den Deckschuppen verwachsenen Vorblättern, in Kätzchen. Deckschuppen ver- holzend, nach der Fruchtreif& stehen bleibend und kleine Zapfen bildend. Frucht zweiflügelig. Holzgewächse mit schraubig gestellten Blättern. Alnus Gärtn. De Fruct. II. 54 (1791); Endl. Gen. pl. 278 (1836); Koch Syn. Ed. 2. 762 (1844); Maly Fl. Steierm. 60 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. IIL. 1. 45 (1889); H. Winkl. Betulae. 101 (1904). Wicht. Literatur: Spach, Revisio Betulacearum in Ann. Sc. nat. Ser. 2. XV. 182 (1841); Regel, Monographia Betulacearum (Moskau 1861). Sekt. 1. Alnobetula Koch. Weibliche Kätzchen traubig auf einem erst im Frühjahr entfalteten Zweige. Blütenhülle der männlichen Blüten undeutlich, oft unvollständig, freiblättrig. Alnobetula Koch. Syn. Ed. 1. 663 (1837); H. Winkl. Betulac. 102 (1904). Alnaster Spach in Ann. sc. nat. Ser. 2. XV. 200 (1841) als Gattung; Alnus Sekt. Alnaster Pranll in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 25 (1899). Il. Alnus viridis (V:ll.) DC. Grünerle Bis 2,5 m hoher Strauch mit kantigen kahlen Zweigen. Blätter gestielt, breit eiförmig. spitz oder zugespitzt, an der Basis abgerundet oder schwach herz- förmig, doppelt gesägt, in der Jugend drüsig-klebrig, im Alter kahl, oder unterseits an den Nerven behaart, oberseits dunkelgrün, unter- seits etwas heller, meist bis 5 cm lang und mit 5—6 Seitennerven, seltener 6—9 em lang und mit 6—10 Seitennerven (f. grandifolia Beck Fl. N.-Öst. I. 263 [1889], oder nur 1—2 em lang (f. micro- phylla Murr in Deutsch. bot. Monatsschr. (1895) 61). Kätzchen mit den Blättern zugleich hervorbrechend. Männliche Blüten mit 3—Steiliger Blütenhülle. Weibliche Kätzchen traubig auf erst im Früh- jahr sich entwickelnden Zweigen. Zapfen 10—15 mm lang. Betula viridis Vzll. Hist. pl. Dauph. I. 374 (1786). Alnus viridis DC. Fl. frang. III. 304 (1805); Koch Syn. Ed. 2. 762 (1844); Maly Fl. Steierm. 60 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 69 (1874); Strobl Fl. Admont I. 43 (1881). Betula Alnobetula Ehrh. Beitr. z. Naturk. Il. 72 (1788). Betula ovata Schrk. Bayer. Fl. I. 419 (1793). Alnus alpina Borkh. Handb. d. Forst- bot. I. 477 (1800). Alnaster viridis Spach in Ann. sc. Ser. 2 XV. 201 (1841) Alnus corylifolia A. Kern. in Strobl. Fl. Admont I. 43 (1881). Alnus Alno- betula Hart. Naturgesch. forstl. Kulturpfl. 372 (1851); H. Winkl. Betulae. 105 (1904). In der Berg- und Voralpen- bis in die Krummholzregion, ziemlich verbreitet. In der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen stellenweise, teils allein, teils in Gesellschaft von Krummholz, alpinen Weiden, Sor- bus Chamaemespilus u. a. in der Krummholzregion an freien Hängen 108 ‚ Alnus. und in Schluchten Gebüsche bildend. In den Zentralalpen an freien Hängen, in Schluchten, an Bächen, ausgedehnte Bestände in der Krummholzregion bildend und bis über 2000 m ansteigend, aber auch in tieferen Lagen bis in die Täler herab in Wäldern, an Bächen, an Waldrändern und in Gebüschen sehr häufig. Gemein ferner in ganz Nordoststeiermark bei Friedberg, Vorau, Pöllau; bei Leoben, Bruck, Pernegg, Peggau; gemein bei Graz, besonders östlich der Mur, aber auch am Plabutsch und Reinerkogel. Bei St. Georgen a. d. Stiefing, am Schloßberge von Ehrenhausen, bei Stainz, häufig im Posruck bei den drei Teichen und bei Gams nächst Marburg und besonders am Bachergebirge; bei Ankenstein. Auf den Kalkbergen Südsteiermarks im ganzen seltener und meist nur in höheren Lagen. Bei Ponigl, Neuhaus, Cilli, Tüffer; in Föhrenwäldern bei Greis; am Bahndamm bei Pletro- witsch; auf der Merzlica; bei Prassberg; in den Karawanken. In den Sanntaler Alpen auf steirischer Seite nur bei Sulzbach, besonders am Pastirk- und Pavlicsattel. Sekt. 2. Glethra Koch. Weibliche Kätzchen sich schon im Herbste entwickelnd und im Knospenzustand überwinternd. Blütenhülle der männlichen Blüten vierspaltig, deutlich. Clethra Koch Syn. Ed. 1. 663 (1837). Gymnothyrsus Spach in Ann. Se. nat. Ser. 2. XV.204 (1841); Pranil in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 46 (1889). 2. Alnus rotundifolia Mill. Schwarzerle. Bis über 20 m hoher Baum oder Strauch mit graubrauner glatter Rinde. Blätter gestielt, breit verkehrt-eiförmig, gegen die Basis schwach zugerundet, stumpf und meist an der Spitze ausgerandet, am Rande schwach wellig buchtig und unregelmäßig gesägt, kahl oder unterseits an den Nerven schwach behaart und in den Winkeln der Seitennerven gebärtet, in der Jugend klebrig, oberseits dunkelgrün, unterseits etwas heller. Kätzchen vor dem Laubausbruch blühend. Männliche Kätzchen mit braunen Deckschuppen und gelben Antheren. Weibliche Kätz- chen und die bis 2 cm langen Zapfen deutlich gestielt. Februar, März. Alnus rotundifolia Mill. Abridg. of the Gard. Diet. 6 (1771). Betula Alnus ». glutinosa Z. Sp. pl. Ed. 1. 983 (1753). Alnus glutinosa @ärtn. De Fruet. 54 (1791); Koch Syn. Ed. 2. 763 (1844); Maly Fl. Steierm. 60 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 69 (1874); Strobl Fl. Admont I. 43 (1881); H. Winkl. Betulac. 116 (1904). Alnus vulgaris Pers. Syn. II. 550 (1807). An Bächen, Ufern, auf Mooren, einzeln oder in kleineren Be- ständen. In Obersteiermark nur zerstreut in den Mooren bei Aussee, Admont und Trieben, bei Maria-Zell, Vordernberg, Leoben, Seckau Alnus. 109 Bruck. Häufig in Mittel- und Untersteiermark, doch kaum über 600 bis 700 m ansteigend. x Alnus incana x rotundifolia Hay. A. pubescens Tausch. Meist strauchig. Blätter gestielt, eiförmig bis verkehrt eiförmig, stumpflich, schwach wellig gelappt und unregelmäßig gesägt, nicht klebrig, ober- seits dunkelgrün, kahl, unterseits heller grün bis graugrün, an den Nerven oder auch an der Fläche behaart bis schwach filzig. Kätzchen vor dem Laubausbruch blühend; die männlichen mit braunen Deck- schuppen und gelben Antheren, die weiblichen kurz, aber deutlich gestielt. Unterscheidet sich von Alnus rotundifolia durch nicht klebrige, weniger stumpfe, unterseits oft blaugrüne, behaarte bis schwach filzige Blätter und kürzer gestielte weibliche Kätzchen, von Alnus incana durch stumpfere, unterseits schwächer behaarte, mitunter selbst grüne Blätter und kurz gestielte weibliche Kätzchen. Alnus pubescens Tausch in Flora XVII. (1834) 520; Koch Syn. Ed. 2. 763 (1844). Alnus incana X rotundifolia Hay. Fl. Steierm. I. 109 (1908). Alnus glutinosa X incana Krause in Jahresber. schles. Ges. (1845) 58; H. Winkl. Betulac. 128 (1904). Alnus spuria Callier in Jahresb. schles. Ges. für vaterl. Kult. LXIX. 2. 81 (1891). Über Formen vergl. Callier in Deutsche bot. Monatsschr. 1889 und in Jahres- ber. schl. Ges. f. vaterl. Kultur LXIX. 2. (1892). Unter den Stammeltern, bisher nur an der Sulm bei Leibnitz (Krasan). 3. Alnus incana (ZL.) Willd. Grauerle. Bis 10 m hoher Baum oder Strauch mit weißgrauer glatter Rinde und flaumigen einjährigen Zweigen. Blätter gestielt, eiförmig, zugespitzt, an der Basis abge- rundet, grob doppelt gesägt, oberseits kahl, dunkelgrün, unter- seits graugrün, graufilzig, im Alter verkahlend. Kätzchen vor dem Laubausbruch blühend; die männlichen mit braunen Deckschuppen und gelben Antheren; die weiblichen und die bis 2 cm langen Zapfen sitzend. Februar, März. Betula Alnus 2. incana Z. Sp. pl. Ed. 1. 983 (1753). Alnus incana Willd. Sp. pl. IV. 335 (1805); DC. Fl. franc. III. 304 (1805); Koch Syn. Ed. 2. 762 (1844); Maly Fl. Steierm. 60 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 69 (1874); Strobl Fl. Admont I. 43 (1881). Betula incana Roth Tent. fl. Germ. II. 2. 477 (1793). Alnus glutinosa Niess! in Öst. bot. Zeitschr. VIII. (1858) 127. An Ufern, in Auen, Wäldern. In den Voralpen an feuchten Hängen und an den Bächen und Flüssen oft ausgedehnte Bestände bildend. Ferner in den Auen der Mürz und der Mur und ihrer Nebenflüsse bis Wildon, der Drau bis Sauritsch. Häufig am Bachergebirge; am Donati- berge bei Rohitsch; in den Auen der Sann abwärts bis Steinbrück, an der Save. 110 Carpinus. Tribus 2. Coryleae (Meissn.) Aschers. Männliche Blüten ohne Blütenhülle, einzeln in der Achsel der Deck- schuppen. Weibliche Blüten mit unscheinbarer oberständiger Blütenhülle, ihr Vorblatt sich zu einer der Frucht angewachsenen becher-, sack- oder flügelförmigen Hülle ausbildend. Cupuliferae Trib. Coryleae Meissn. Syst. 346 (1841). Betulaceae Trib. Coryleae Aschers. Fl. Brand 618 (1864); Prantl in Engler u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 41 (1889); H. Winkl. Betulae. 19 (1904). Corylaceae Warm. Handb.'syst. Bot. 242 (1890). 3. Carpinus Z. Hainbuche. Männliche Blüten ohne Blütenhülle, einzeln in den Achseln eiför- miger Deckschuppen (Abb. 25, Fig. 1) zu hängenden Kätzchen an- geordnet, ohne Vorblätter. Staubblätter 4—10, Staubfäden zwei- teilig. Weibliche Blüten mit unscheinbarem Perigon, zu zweien in den Achseln hinfälliger lanzettlicher Deckschuppen (Abb. 25, Fig. 2) zu lockeren Kätzchen angeordnet, jede Blüte mit einem ovalen oder dreilappigen, später zur offenen eiförmigen oder drei- teiligen Fruchthülle sich ausbildenden Vorblatt. Bäume oder Sträucher mit schraubig gestellten, längs der Seitennerven gefalteten Blättern. Männliche Kätzchen endständig an blattlosen oder armblättrigen Kurztrieben, weibliche endständig an Langtrieben. Carpinus Z. Sp. pl. Ed. 1. 998 (1753) z. T.; Gen. pl. Ed. 5. 432 (1754) z. T., Endl. Gen. pl. 274 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 738 (1844); Maly Fl. Steierm. 61 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 42 (1889); H. Winkler Betulaec. 24 (1904). I. Carpinus Betulus Z. Weißbuche Bis 25 m hoher Baum mit glatter, weißgrauer Rinde. Blätter gestielt, oval, in der Mitte am breitesten, am Grunde schwach herzförmig oder zugerundet, spitz, doppelt gesägt, in der Jugend schwach seidig behaart, im Alter kahl oder mit einigen Härchen besetzt. Männliche Kätzchen kurz walz- lich, bis 4 cm lang, mit gelblichen am Rande rotbraunen Deck- schuppen; weibliche schlaff, lockerblütig, mit grünen Deckschuppen und purpurnen Narben. Fruchthülle groß, hellgrün, dreiteilig, der Mittellappen 3—4 mal so lang als die seitlichen, alle entfernt stumpf gesägt. April, Mai. Carpinus Betulus Z. Sp. pl. Ed. 1. 998 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 738 (1844); Maly Fl. Steierm. 61 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 69 (1874); Strobl Fl. Admont I. 43 (1881); Winkler Betulac. 29 (1904). In Laubwäldern, au buschigen Abhängen, einzeln oder in kleineren Beständen. Häufig in ganz Mittel- und Untersteiermark; in Obersteiermark nur bei Bruck. Wird auch häufig in Hecken und Spalieren kultiviert, Ostrya. Corylus. 111 4. Ostrya Scop. Hopfenbuche. Männliche Blüten ohne Blütenhülle, einzeln in den Achseln eiförmiger Deckschuppen zu hängenden Kätzchen angeordnet, ohne Vorblätter. Staubblätter 4—10, Staubfäden zweiteilig. Weib- liche Blüten mit unscheinbarem Perigon, zu zweien in den Achseln hinfälliger lanzettlicher Deekschuppen zu lockeren Kätzchen angeordnet, jede Blüte mit einem ovalen, später zur ovalen, sackförmigen Fruchthülle (Abb. 25, Fig. 4) sich ausbildenden Vorblatt. Bäume oder Sträucher mit schraubig gestellten, längs der Seitennerven gefalteten Blättern. Männliche und weibliche Kätzchen endständig an Langtrieben. Ostrya Scop. Fl. Carn. Ed. 1. 414 (1760), Ed. 2. II. 244 (1772); Koch Syn. Ed. 2. 138 (1844); Maly Fl. Steierm. 61 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 43 (1889); H. Winkl. Betulac. 20 (1904). I. Ostrya carpinifolia Scop. Bis 10 m hoher Baum oder Strauch mit glatter, weißgrauer Rinde. Blätter gestielt, eiförmig, unter der Mitte am breitesten, spitz, an der Basis zugerundet und schwach herzförmig, scharf doppelt gesägt, in der Jugend anliegend behaart, im Alter kahl. Männliche Kätzchen verlängert walzlich, bis 12 cm lang; mit gelbgrünen, an der Spitze rotbraunen Deckschuppen; weibliche dünn, ziemlich dichtblütig, mit grünen behaarten Deckschuppen und rötlichen Narben. Fruchthülle groß, sackförmig, eiförmig, unge- teilt, gelblich, der Fruchtstand dem des Hopfens nicht unähnlich. April. Östrya carpinifolia Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 244 (1772); Maly Fl. Steierm. 61 (1868); Fritsch in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1904) 105 (1905). Car- pinus Ostrya Z. Sp. pl. Ed. 1. 998 (1753). Ostrya vulgaris Willd. Sp. pl. IV. 469 (1805). Ostrya italica Spach Hist. nat. veg. XI. 216 (1842). Ostrya Östrya Sargent, Silva N. Am. IX. 32 (1896); €. K. Schneid. Handb. Laubholzk. 142 (1904). Ostrya italica Subsp. carpinifolia Winkl. Betulac. 22 (1904). Östrya virginiana Subsp. carpinifolia Fritsch a. a. 0. In Laubwäldern, an sonnigen buschigen Abhängen, an Felsen, in Mittel- und besonders in Untersteiermark. In der Weizklamm bei Weiz (Preissmann!) An den Abhängen an der Drau bei Marburg; auf dem Wotsch und Donatiberge, auf der Gonobitzer Gora, bei Weitenstein, Neuhaus, in der Hudna-lukna bei Wöllan, auf dem Dostberge bei Cilli. In der Talenge von Prassberg; bei Sulzbach. Häufig bei Tüffer, Trifail, Steinbrück, Montpreis, Wisell, Drachenburg. 5. Corylus Z. Haselnuss. Männliche Blüten ohne Blütenhülle, mit je zwei eiförmigen Vorblättern, einzeln in den Achseln breit eiförmiger Deck- 112 Corylas. schuppen zu hängenden Kätzchen angeordnet. Staubblätter vier, mit zweiteiligen Staubfäden. Weibliche Blüten mit unschein- barem Perigon, zu zweien in den Achseln hinfälliger Deck- schuppen zu knospenförmigen Blütenständen angeordnet, mit einem ovalen, später zur becherförmigen Fruchthülle sich ausbildenden Vorblatt. Sträucher oder Bäume mit .schraubig ge- stellten, in der Knospenlage längs des Mittelnerven gefalteten Blättern. Blüten an den vorjährigen Zweigen. Corylus L. Sp. pl. Ed. 1. 998 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 433 (1754); Endl. Gen. pl. 274 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 738 (1844); Maly Fl. Steierm. 61 (1868); Pranil in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 43 (1889); Winkl. Betulac. 44 (1904). Wicht. Literatur: @öschke, Die Haselnuß, ihre Arten und ihre Kultur. (Berlin 1887). I. Corylus Avellana Z.’ Gemeine Haselnuß. Bis 6 m hoher Strauch mit in der Jugend schwach flaumigen Zweigen. Blätter im Umriß breit verkehrt eiförmig bis fast kreisrund, abgestutzt mit plötzlich aufgesetzter schmaler Spitze, am Grunde schwach herz- förmig und oft etwas ungleichhälftig, grob doppelt gesägt, oberseits zerstreut behaart, unterseits besonders an den Nerven flaumig. Kätz- chen vor dem Laubausbruch blühend, männliche länglich walzlich, hängend, bis S cm lang, mit gelbbraunen, flaumigen Deckschuppen; weibliche sehr klein, knospenförmig, aufrecht, sitzend, dunkelbraun mit purpurnen Narben. Frucht kirschengroß, rotbraun, Fruchthülle krautig, grün, glockig, am Rande zerschlitzt, kürzer als die Frucht. Februar, März. Corylus Avellana Z. Sp. pl. Ed. 1. 998 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 738 (1844); Maly Fl. Steierm. 61 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 70 (1874); Strobl Fl. Admont I. 43 (1881); Winkl. Betulac. 46 (1904). An buschigen Abhängen, in Wäldern, an Bächen, häufig bis in die Voralpen (1200 m), auf Kalk selbst bis in die Krummholzregion. 2. Corylus maxima Mill. Lambertsnuß. Bis 5 m hoher Strauch mit in der Jugend schwach flaumigen Zweigen. Blätter breit ei- förmig rundlich, rasch zugespitzt, am Grunde herzförmig, doppelt gesägt, oberseits fast kahl, unterseits an den Nerven behaart. Kätz- chen vor dem Laubausbruch blühend; männliche länglich walzlich, hängend, bis 8 cm lang, mit gelbbraunen flaumigen Deckschuppen, weibliche sehr klein, knospenförmig, sitzend, aufrecht, dunkelbraun mit purpurnen Narben. Frucht kirschengroß, fast walzlich,;, Frucht- hülle krautig, grün, walzlich, an der Spitze verengt, am Rande zerschlitzt, länger als die Frucht. Februar, März, Corylus. Fagaceae. 113 Corylus maxima Mill. Gard. Diet. Ed. VIII. No.3 (1768). H. Winkl. Betulac. 51 (1904), Corylus Avellana y. rubra Lam. Eneyel. meth. V. 496 (1804). Corylus tubulosa Willd. Sp. pl. IV. 470 (1805); Maly Fl. Steierm. 61 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 70 (1874). Hie und da der Früchte wegen in Gärten kultiviert und ab und zu an Zäunen und in Obstgärten verwildernd, wie bei Vordernberg (Praesens); bei Kötsch nächst Marburg, Pöltschach (Murmann). Stammt aus Istrien und dem Orient. 4. Familie: Fagaceae Engl. Blüten getrennt geschlechtlich, meist einhäusig, oft in Kätz- chen. Blütenhülle einfach, hochblattartig, verwachsenblätterig. Männliche Blüten einzeln oder in Dichasien in den Achseln von Deckschuppen zu Kätzchen angeordnet, mit ungeteilten Staub- gefäßen, ohne oder mit rudimentärem Stempel. Fruchtknoten unter- ständig, am Grunde 3- oder 6fächerig, mit je zwei hängenden anatropen Samenknospen in jedem Fache. Griffel drei. Weibliche Blüten einzeln oder zu mehreren von einer mitzahlreichen Schuppen besetzten ringförmigen Achsenwucherung umgeben (Abb. 25, Fig. 7), die später zu einem die einzelne oder mehrere Früchte umgebenden Fruchtbecher heranwächst. Frucht eine einsamige Nuß. Holzgewächse mit schraubig gestellten, ungeteilten bis fieder- teiligen Blättern und abfälligen Nebenblättern. Fagaceae Engl. Führ. d. d. bot. Gart. Bresl. 31 (1886); Prantl in Engl. u. Prantl Nat Pflanzenf. III. 1. 47 (1889). Cupuliferae Trib. Quercinae Benth. et Hook Gen. pl. III. 403 (1880), Cupuliferae Unterfam. Fageae Beck Fl. N. Öst. IT. 269 (1890). Cupuliferae Warm. Syst. Bot. Ed. 2. 243 (1891). Tabelle zum Bestimmen der Gattungen. 1. Männliche Blüten in fast kugeligen Kätzchen. Weibliche Blüten zu zweien in einem gemeinsamen Fruchtbecher, dieser vierklappig aufspringend, reich- stachlig. Blätter ganzrandig oder schwach wellig. . . . . . . Fagus. Männliche Blüten in verlängerten Kätzchen. Blätter gezühnt eder gelappt 2. Weibliche Blüten zu zweien oder mehreren in gemeinsamem Fruchtbecher, am Grunde der männlichen Kätzchen. Fruchtbecher vierklappig aufspringend, stachlig, Blätter gezähntt . . . nr... Castanea. Weibliche Blüten einzeln im Kaichepächer, in en Blütenständen. Fruchtbecher näpfchenförmig, nicht aufspringend. Blätter fiederlappig: Quercus. 1D 1. Tribus: Fageae Prantl. Weibliche Blüten in zweiblütigen langgestielten Dichasien in den Achseln der Laubblätter. Frucht dreikantig. Fageae Pranil in Engl. u. Pranil. Nat. Pflanzenf. III. 1. 52 (1889). Hayek, Flora von Steiermark. 8 114 Fagus. 1. Fagus Z. Buche. Männliche Blüten in langgestielten, kugeligen, reich- blütigen Dichasien („Kätzchen“), mit glockiger, zottiger, 5—7spal- tiger Blütenhülle und 4—15 Staubblättern, oft mit rudimentärem Frucht- knoten. Weibliche Blüten zu zweien in einem tief vierspaltigen weichstachligen Fruchtbecher, an langem 'Stiele, mit sechsspaltiger haariger oberständiger Blütenhülle. Frucht eine dreikantige Nuß, in vierklappig aufspringender stachliger Fruchthülle. Fagus L. Sp. pl. Ed. 1. 242 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 432 (1754); Koch Syn. Ed. 2. 736 (1844); Maly Fl. Steierm. 62 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 53 (1889). I. Fagus silvatica Z. Rotbuche. Bis 30 m hoher Baum mit hellgrauer glatter Rinde. Blätter eiförmig, spitz, an der Basis ab- gerundet, am Rande schwach wellig, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits etwas heller, beiderseits kahl, in der Jugend am Rande seidig wimperig. Männliche Kätzchen fast kugelig, lang gestielt, hängend. Weibliche Blütenstände kurz gestielt, aufrecht. Frucht- hülle eiförmig vierkantig, weichstachlig, vierklappig auf- springend; Frucht dreikantig, rotbraun, glänzend. Fagus silvatica L. Sp. pl. Ed. 1. 242 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 746 (1844); Maly Fl. Steierm. 62 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 70 (1874); Strobl Fl. Admont I. 43 (1881). In Wäldern einzeln oder in kleineren oder größeren Beständen. In den Wäldern der nördlichen Kalkalpen überall eingesprengt oder in kleineren Gruppen, bis 1400 m ansteigend; am seltensten am Südabhang der Dachsteingruppe; in größeren Beständen aber selten, wie bei Aussee, vor der Kochenalm bei Admont und am Abhang der Koderalm gegen Johnsbach, im Hochschwabgebiete, hier in verkrüppelter Form bis 1500 m ansteigend. In den niederen Tauern, im Stangalpenzuge und den See- thaler Alpen fast gänzlich fehlend; am häufigsten noch an den Hängen gegen das Murtal und seiner Seitentäler, wie bei Judenburg, am Cal- varienberge bei Seckau; in den Schladminger Tauern ein einziger alter Baum am Aufstieg von der Weißwandalm zum Riessachsee, und bei Groß-Sölk. Auch im übrigen Gebiet der Zentralalpen, wie auf der Koralpe, Pack- und Stubalpe und im Wechselgebiete nur sehr zerstreut, wie am Nordabhang des Grössingberges bei Mühldorf, am Wechsel bei Mönichkirchen. Häufiger bei Leoben, Bruck, Frohnleiten. Bei Graz teils eingesprengt, teils aber auch, wie besonders im Zuge des Plabutsch, ausgedehnte Wälder bildend. In großen Beständen ferner bei Gleichen- berg, Klöch, Radkersburg. In ganz Südsteiermark der vorzüglichste Waldbaum, in prächtigen, meilenweite Strecken überziehenden Beständen Fagus. (Castanea. 115 am Posruck, in den windischen Büheln und am Bachergebirge, sowie im ganzen südsteirischen Berglande bei Pöltschach, Rohitsch, Windisch- Landsberg, Gonobitz, Neuhaus, Weitenstein, Windischgraz, Cilli, Tüffer, Steinbrück, Reichenburg, Drachenburg, Rann, Franz, Prassberg, Ober- burg. In den Sannthaler Alpen überall häufig und besonders in den Talschlüssen des Roban-Kot, Logar- und ‚Jezeriatales (und am ganzen Südabhange) bestandbildend; allenthalb aber auch in strauchiger ver- krüppelter Form bis zur Baumgrenze (1700 m) ansteigend. 2. Tribus: Castaneae Prantl. Weibliche Blüten einzeln oder in Dichasien in den Achseln von Kätzchenschuppen. Frucht an den Seiten abgerundet. Castaneae Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 52 (1889). 2. Castanea Mill. Kastanie. Männliche Blüten zu mehreren in köpfehenförmigen Dichasien, welche zu langen unterbrochenen Kätzchen angeordnet sind, mit 6blätteriger Blütenhülle und 8S—12 Staubblättern (Abb. 25, Fig. 8). Weibliche Blüten einzeln oder zu 2—3, mit gemeinsamer, dicht von lanzettlichen schuppenförmigen Blättchen besetzter Fruchthülle, am Grunde der männlichen Kätzchen sitzend, mit oberständigem, 5—Sspaltigem, glockigem Perigon. Narben 5—8. Fruchthülle die Früchte völlig umschließend, dicht weichstachlig. Früchte halb- kugelig, bespitzt, braun mit großer hellgrauer Anheftungsstelle. Castanea Mill. Gard. Diet. Ed. 7 (1759); Adans. Fam. II. 375 (1772); Endl. Gen. pl. 275 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 62 (1868); Prantl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 1. 54 (1889). Wicht. Literatur: Arn. Engler, Über Verbreitung, Standortsansprüche und Geschichte der Castanea vesca Gärtn. in der Zentralschweiz. Ber. d. schweiz. bot Ges. XI. (1904) 23. I. Castanea sativa Mill. Edelkastanie. Bis über 20 m hoher Baum mit glatter, im Alter rissiger Rinde. Blätter gestielt, länglich- lanzettlich, zugespitzt, an der Basis abgerundet bis schwach herzförmig, ausgeschweift und stachelspitz gezähnt, kahl, glänzend, dunkel- grün, unterseits heller. Kätzchen verlängert, unterbrochen, auf- recht, an der Basis mit weiblichen, sonst mit männlichen Blüten. Früchte halbkugelig, braun, Fruchtbecher dicht weichstach- lig, braungrün. Juni, Juli. Castanea sativa Mill. Gard. Diet. Ed. 8 Castanea No. 1 (1768); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 70 (1874). Fagus Castanea ZL. Sp. pl. Ed. 1 977 (1753). Castanea vulgaris Lam. Encyel. möth. I. 708 (1783); Koch Syn. s* 116 Castanea. Quercus. Ed. 2 736 (1844); Maly Fl. Steierm. 62 (1868). Castanea vesca Gärtn. De fruct. I. 181 T. 37 (1788). Castanea Castanea Äarst. Deutschl. Fl. Ed. 2. II. 25 (1895). In Laub- und Mischwäldern, teils einzeln, teils in kleineren Gruppen. Bei Graz hie und da auf dem Rosenberge und der Platte, bei Maria- Grün, Maria-Trost, im Eggwalde, bei Andritz, auf dem Plabutsch. Auf dem Arnstein bei Voitsberg, auf dem Wöllmisberge, im Teigitschgraben, bei Ligist, bei Deutsch-Landsberg, Stainz. Auf dem Schloßberge von Wildon, bei der Riegersburg, bei Gleichenberg. Häufiger in Südsteier- mark und hier einen wichtigen Bestandteil der Laubmischwälder bildend. Bei Radkersburg zu beiden Seiten des Murtales und in den windischen Büheln. Häufig in Laubwäldern bei Marburg dies- und jenseits der Drau, und im ganzen Bachergebirge, oft in prächtigen, 8—10 m im Umfang messenden Bäumen, wie beim Gehöft Wedenigg und bei Ober- Pickern. Prächtige alte Bäume auch auf dem Wotsch und dem Donati- berge, an der Südseite des letzteren reine Bestände bildend. Häufig in allen Bergwäldern bei Gonobitz, Rohitsch, Windisch-Landsberg, Neuhaus, Hochenegg, Cilli, Greis, Trifail, Franz, Rietzdorf, Praßberg, teils einzeln, teils in kleineren Gruppen. 3. Quereus Z. Eiche. Männliche Blüten einzeln in Kätzchen ohne Deckblätter. Blütenhülle 6—-8teilig, Staubgefäße 6—10 mit kurzen Staubfäden. Weibliche Blüten jede einzeln in einem unmerklichen von schup- pigen Blättchen umgebenen Fruchtbecher (Abb. 25, Fig. 7), einzeln oder in lockerblütigen, mitunter sehr verkürzten Kätzchen. Perigon oberständig, undeutlich gezähnt, klein. Narben 3—4. Frucht eine eiförmige bis zylindrische glatte einsamige Nuß. Fruchthülle napf- oder becherförmig, die Frucht am Grunde umschließend, schuppig. Quereus Z. Sp. pl. Ed. 1. 994 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 431 (1754); Endl. Gen. pl. 274 (1836); Koch Syn. Ed. 2. 736 (1844); Maly Fl. Steierm. 61 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. Ill. 1. 55 (1889). Wicht. Literatur: Kotschy, Die Eichen Europas und des Orients (Wien, 1859—62). L. v. Fakas-Vukotinovic, OÖ hrastovih zupanje Belovarske in Rad ju- goslav. Akad. XXII (1873), 1., Novae formae quercuum Oroaticarum et alia addenda ad floram Croaticam, 1. ec. LI. (1880), 1., Formae quercuum Croaticarum in ditione Zagrabiensi provenientes, ]. ce. LIX (1883), 1. Lasch, Die Eichenformen der mär- kischen Wälder, Botan. Zeitung XV (1857) 409. V.v. Borbas, Quercus Budenziana et species botryobalanorum, Termesz. Füzetek XIII. Pars I. (1890), 26. L. Si- monkai, Quercus et querceta Hungariae, (Budapest, 1890). Quercus. 117 Bestimmungsschlüssel. 1. Blattlappen stachelspitz. Blätter unterseits flaumig. Schuppen der Frucht- hülle verlängert, lineal, abstehend oder zurückgebogen . . . . Qu. Cerris. Blattlappen abgerundet. Schuppen der Fruchthülle dreieckig, angedrückt . 2. 2. Junge Zweige und Knospenschuppen flaumig. Blätter unterseits filzig oder wenigstens auf den Nerven behaart, kurz gestielt. Früchte sitzend: Qu. lanuginosa. Junge Zweige und Knospenschuppen nicht flaumig . » » x 2... 3. Blätter ziemlich lang gestielt, unterseits Pr Früchte sitzend oder sehr kurz gestielt . . . . : 2. Qu. sessiliflora. Blätter sehr kurz gestielt, ganz Ba, Früchte an gemeinsamem langem Stiele: Qu. Robur. Sekt. 1. Aegilops Fchb. Schuppen des Fruchtbechers verlängert, abstehend oder zurückgebogen. Frucht im zweiten Jahre reifend. Aegilops Rehb. Fl. Germ. exc. 177 (1830). Cerris Spach Hist. veg. phan. XI. 166 (1842); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. Ill. 1. 57 (1889). Quercus Cerris L. Zerreiche. Bis 20 m hoher Baum mit brauner rissiger Rinde und dicht flaumigen heurigen Zweigen. Blätter mäßig lang gestielt, im Umriß länglich oder verkehrt eiförmig, buchtig fiederlappig mit dreieckigen spitzen, länglich lanzett- lichen, gezähnten, oder (f. austriaca Willd. Sp. pl. IV. 454 [1805] als Art, Wenzig in Berl. bot. Jahrb. IV. [1886] 211 als Var.) kurz drei- eckigen Abschnitten. Blätter in der Jugend beiderseits graufilzig, erwachsen oben kahl, dunkelgrün, unterseits wenig heller, stern- haarig oder kahl. Nebenblätter lineal, pfriemlich, filzig, bleibend. Männliche Kätzchen hängend, lockerblütig, in seitenständigen Büscheln; Perigonblätter länglich, stumpflich. Weibliche Blüten an den heurigen Zweigen einzeln oder zu 2—5 end- und blattwinkelständig sitzend oder an kurzen gemeinsamen, bei der Fruchtreife bis 2 cm langen Stielen. Früchte im zweiten Jahre reifend, daher an den vor- jährigen Zweigen seitenständig, bis 3 cm lang, walzlich eiförmig. Schuppen des Fruchtbechers lineal-pfriemlich, bis über Ilcm lang, gedreht, sparrig abstehend. Mai. Quercus Cerris L. Sp. pl. Ed. 1. 997 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 737 (1844); Maly Fl. Steierm. 61 (1868). Quercus austriaca mr. Querc. Hung. 12 (1890). In Wäldern, an steinigen, buschigen Abhängen, im östlichen Teile Südsteiermarks. Bei Kapfenstein nächst Gleichenberg, (Karlsdorf nächst Radkersburg). Auf dem Gabernig und Wotsch bei Pöltschach, auf dem Donatiberge und bei Rohitsch. Am Hum bei Tüffer, bei Adelsbach, Wisell, Montpreis, hier einen fast reinen Bestand bildend. Sekt. 2. Robur Rchb. Schuppen des Fruchtbechers nicht ver- längert, angedrückt. Frucht im ersten Jahre reifend. un | Quereus. Robur ERchb. Fl. Germ. exe. 177 (1831); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 57 (1889). 2. Quercus lanuginosa (Zam.) Thuill. Weichhaarige Eiche. Strauch oder bis 20 m hoher Baum mit rissiger brauner Rinde und dicht flaumigen heurigen Zweigen und Knospenschuppen. Blätter kurz gestielt, mit bis 1 cm langen 'sternhaarig-filzigen Blatt- stielen, im Umriß verkehrt eiförmig, buchtig fiederlappig, mit ab- gerundeten, mitunter nochmals buchtig eingeschnittenen Lappen; in der Jugend beiderseits filzig, erwachsen oberseits trübgrün, kahl oder spärlich sternhaarig, unterseits graugrün, an den Nerven kraus behaart, auf der Fläche angedrückt sternhaarig filzig, mitunter verkahlend. Nebenblätter abfällig. Männliche Kätzchen hängend, locker- blütig, in seitenständigen Büscheln. Männliche Perigonblätter schmal, zugespitzt. Weibliche Blüten einzeln oder zu 2—5 an den heurigen Zweigen end- und blattwinkelständig sitzend oder am kurzen, gemein- samen Stiel ährenförmig gehäuft. Früchte im ersten Jahre reifend, da- her blattwinkelständig, eiförmig, sitzend oder an sehr kurzem Stiel. Schuppen des Fruchtbechers angedrückt, länglich-dreieckig, flaumig. Quereus Robur lanuginosa Lam. Encyel. meth. I. 717 (1785). Quercus lanuginosa Thuill. Fl. env. Paris Ed. 2. 502 (1799); Beck Fl. N. Öst. I. 270 (1890). Quereus pubescens Willd. Sp. pl. IV. 456 (1805); Maly Fl. Steierm. 61 (1868). Ist besonders bezüglich der Blattform sehr veränderlich. Die wichtigsten Formen sind: a) Früchte sitzend: «@. brachyphylloides (Wiesb.) Gürke. Blätter kurz gestielt, ver- kehrt eiförmig, mit breiten kurzen abgerundeten Lappen, an der Basis ungleich, schwach herzförmig. Quereus pubescens f. brachyphylloides Wiesb. ap. Vuk. in Rad jugosl. Akad. LI (1880) 19. Quercus lanuginosa var. brachyphylloides Gürke Pl. eur. II. 62 (1897). 8. castaneifolia (Vuk.) Gürke. Blätter ziemlich lang gestielt, oval, gegen den Grund wenig verschmälert, mit ungeteilten breit drei- eckigen stumpfen Lappen. Querceus castaneifolia Vuk. in Öst. bot. Zeitschr. XXX (1880) 152, nicht C. A. Mey. Quercus pubescens f. castaneifolia Kras. in Ber. Deutsch. bot. Ges. III (1885) 375. Quercus lanuginosa var. castaneifolia Gürke Pl. Europ. II. 63 (1897). y. longiloba (Vuk.) Gürke. Blätter länglich, tief fiederlappig mit oft fast bis zur Mittelrippe reichenden Buchten und wellig gekerbten Lappen. Quereus. 119 Quereus longiloba Vuk. Quere. Croat. 14 (1885). Quercus pubescens f. longiloba Kras. in Ber. Deutsch. bot. Ges. III (1885) 375. Querceus lanu- ginosa var. longiloba Gürke Pl. Europ. II. 63 (1897). d. pinnatifida (Vuk.) Gürke. Blätter verkehrt eiförmig, tief fieder- spaltig, mit zwei- bis dreilappigen Abschnitten. \ Quereus pinnatifida Vuk. in Öst. bot. Zeitschr. XXIX. (1879) 185. Quer- cus pubescens f. pinnatifida Vuk. in Rad. jugoslav. Akad. LI (1880) 16. Quercus lanuginosa var. pinnatifida Gürke Pl. Europ. II. 64 (1897). e. crispa (Vuk.) Gürke. Blätter verkehrt eiförmig, tief fieder- lappig, mit gekerbten, am Rande wellig krausen Abschnitten. Quereus pubescens f. erispa Vuk. ]. c. LI (1880) 18. Quercus lanu- ginosa var. crispa Gürke Pl. Europ. Il. 63 (1897). b) Früchte auf kurzem, bis 2cm langem, gemeinsamem Stiel: t. Wormastinyi (Vuk.) Gürke. Blätter breit verkehrt eiförmig, mit kurzen, stumpfen, breiten Lappen. Quercus Wormastinyi Vuk. Form. Quere. Croat. 16 (1885). Quercus pubescens f. Wormastinyi Kras. in Ber. Deutsch. bot. Ges. III (1895) 375. Quercus lanuginosa var. Wormastinyi Gürke Pl. Europ. Il. 64 (1897). n. ilieifolia (Vuk.) Gürke. Blätter verkehrt eiförmig, mit drei- eckigen, spitzlichen, vorwärts-gerichteten Lappen. Quercus ilicifolia Vuk. Form. Quere. Croat. 15 (1885). Quercus pubes- cens f. ilieifolia Aras. in Ber. Deutsch. bot. Ges. III (1885) 375. Quercus lanuginosa var. ilicifolia @ürke Pl. Europ. Il. 63 (1897). % lacera (Vuk.) Gürke. Blätter oval, tief gelappt, mit unregel- mäßig eingeschnittenen Lappen. Quereus lacera Vuk. in Öst. bot. Zeitschr. XXX (1880) 152. Quercus pubescens f. lacera Kras. in Ber. Deutsch. bot. Ges. III (1885) 375. Quercus lanuginosa var. lacera Gürke Pl. Europ. II. 63 (1897). An Waldrändern, an buschigen steinigen Abhängen, an trockenen, sonnigen Hügeln, einzeln oder in kleineren Beständen, stets auf Kalk, in Mittel- und Untersteiermark. Bildet einen wichtigen Bestandteil der pannonischen Buschformationen. In der Umgebung von Graz bei Gösting, auf dem Plabutsch, bei St. Gotthard, Weinzödl. Häufiger in Unter- steiermark bei Stattenberg nächst Windisch-Landsberg, auf der Gora bei Gonobitz, bei Neuhaus, Weitenstein, in der Talenge unter Praßberg, auf allen Kalkbergen bei Cilli, Tüffer, Römerbad, Trifail, Drachenburg, Reichenburg. x Quercus lanuginosa X sessiliflora Simk. Q. Streimii Heuff. Strauch oder Baum mit brauner rissiger Rinde; heurige Zweige und Knospenschuppen flaumig. Blätter kurz gestielt, mit etwa 1 cm langem Stiel, verkehrt eiförmig, tief buchtig fiederlappig mit unregelmäßig buchtigen oder lappigen Abschnitten, in der Jugend beiderseits filzig, 190 Quereus. erwachsen oberseits trübgrün, kahl, unterseits auf den Nerven abstehend behaart, auf der Fläche mäßig dicht sternhaarig. Männliche Kätzchen hängend, locker blütig, in seitenständigen Büscheln; weibliche Blüten einzeln oder zu 2—5 an den heurigen Zweigen end- und blattwinkel- ständig sitzend. Früchte im ersten Jahr reifend, daher blattwinkel- ständig, sitzend. Schuppen des Fruchtbechers angedrückt, länglich dreieckig, flaumig. Mai. Unterscheidet sich von @. lanuginosa durch die im Alter unter- seits nur schwach sternhaarigen, kürzer gestielten Blätter, von Q@. Robur durch die in der Jugend filzigen, später wenigstens unterseits stern- haarigen länger gestielten Blätter und flaumige Knospenschuppen. Quereus sessiliflora X sublanuginosa Simk. Enum. fl. Transsilv. 489 (1887) erw. Quercus lanuginosa X sessiliflora Beck Fl. N.-Öst. I. 271 (1890). Quereus Streimii Heuff. in Wacht. Zeitschr. f. Natur- u. Heilk. I. 97 (1850); Vuk. Form. Quere. Croat. 17 (1855). Quercus pubescens ß. Streimii Heuff. in Verh. zool. bot. Ges. Wien VIII. 195 (1858); Kras. in Ber. Deutsch. bot. Ges. III. 375 (1885). Bei Graz (Krasan). Eine abweichende Form ist b) Tiszae (Sömk. et Fek.) Hay. Blätter lang gestielt mit 1,5 bis 2,5 em langem Stiel, im Umriß oval oder verkehrt eiförmig, seicht ge- lappt mit abgerundeten vorwärts gerichteten Lappen. Quercus Tiszae Simk et Fek. in Erd. Lapok XXVI. 39 (1887). Quercus lanuginosa X sessiliflora b. Tiszae Hay. Fl. Steierm. I. 120 (1908). Auf der Spitze des Veternik bei Drachenburg (Preissmann)). 3. Quercus sessiliflora Salisb. Traubeneiche. Bis über 30 m hoher Baum mit graubrauner rissiger Rinde. Heurige Zweige und Knospenschuppen kahl. Blätter gestielt, mit 1—2'/s cm langem Blattstiel, oval oder verkehrt eiförmig, buchtig fiederlappig, ober- seits kahl, glatt, etwas glänzend, unterseits fein angedrückt stern- haarig. Männliche Kätzchen hängend, lockerblütig, in seitenständigen Büscheln. Weibliche Blüten einzeln oder zu 2—5 an den heurigen Zweigen sitzend oder auf sehr kurzem gemeinsamem Stiele. Früchte eiförmig, im ersten Jahre reifend, daher blattwinkelständig, sitzend oder kurz gestielt. Schuppen des Fruchtbechers ange- drückt, dreieckig, flaumig. Mai. Quercus sessiliflora Salisb. Prodr. stirp. hort. Chap. Allert. vig 392 (1796); Koch Syn. Ed. 2. 763 (1844); Maly Fl. Steierm. 61 (1868). Quercus Robur ß. L. Fl. Suec. 340 (175.).,. Quereus Robur Rehb. Fl. Germ. exe. 177 (1830) excl. var. Quercus aurea Sömk. Querc. Hung. 9 (1899). Quercus sublobata Simk. in 4. Kern. Sched. ad. fl. exs. Austro-Hung. IX. 95 (1902). Quereus. 121 Sehr veränderlicher Baum, dessen wichtigste im Gebiete beobach- teten Abänderungen sind: a) aurea Wierzb. Blätter im Umriß oval, gegen die Basis wenig verschmälert, am Grunde abgerundet, deutlich oder kaum herzförmig, oft ungleich hälftig, mit 4 seits ziemlich dicht sternhaarig, derb, lederig. Schuppen des Frucht- bechers deutlich gebuckelt, fast kahl. Querceus aurea Wierzb. in Sched!; Rehb, Icon. XII. 9 (1850). Quercus sessiliflora 7. aurea Wierzb. ap. Heuff. in Verh. zool. bot. Ges. VIII. (1858) 195. In Wäldern zerstreut und selten. Auf der Platte und zwischen Maria Trost und dem Hilmteiche bei Graz (Preissmann!), auf dem Veternik bei Drachenburg (Preissmann!). b) angulata (Vuk.) Gürke. Blätter im Umriß keilig verkehrt eiförmig, gegen die Basis allmählich verschmälert, am Grunde in den Blattstiel keilig vorgezogen, mit 5—7 vorwärts gerichteten abgerundet dreieckigen Lappen jederseits, unterseits ziemlich dicht stern- haarig, etwas weniger derb. Schuppen des Fruchtbechers nicht oder schwach gebuckelt, flaumig. Querceus angulata Vuk. in Öst. bot. Zeitschr. XXIX (1879) 187, Form. quere. Croat. 19, Fig. 16 (1885). Quercus sessiliflora var. angulata Gürke Pl. Europ. 59 (1897). Im Gebiete die verbreitetste Form. In den Voralpen sehr zer- streut und nur einzeln in wärmeren Lagen, wie beim Antoneum im Murwald unter Judenburg, bei Oberwölz, Turnau nächst Aflenz; am Fuß des Wechsel bei Friedberg, im Lammingtale bei Bruck, bei Eibis- wald. Im Grazer Becken häufig eingesprengt oder in kleineren Be- ständen, nordwärts bis Mixnitz. Hie und da in Nordoststeiermark bei Pöllau, Anger, Söchau, Ebersdorf, Fürstenfeld. Bei Gleichenberg, Rad- kersburg; verbreitet bei Marburg, aber meist nur einzeln oder in kleineren Gruppen. Häufiger in Südsteiermark, stellenweise auch größere Be- stände bildend. Auf dem Wotsch bei Pöltschach, bei Neuhaus, Hohen- egg, Cilli, Greis, Tüffer, in der Talenge bei Praßberg. Hierher als weitere Form: ß) lobulata Christ. Blätter schmal, unregelmäßig ausgefressen gelappt mit umgeschlagenen Buchtenrändern. Quercus sessiliflora var. lobulata Christ in Sehinz u. Kell. Fl. d. Schweiz 2. Aufl. II. 59 (1906). Bei Ebersdorf und Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky). x Quercus Robur X sessiliflora (@ürke. 0. hybrida Bechst. Bis über 30 m hoher Baum mit graubrauner, rissiger Rinde. Heurige Zweige und Knospenschuppen kahl, Blätter kurz gestielt mit 0,5—1 cm 5 Lappen jederseits, unter- 122 Quercus. langem Stiel, verkehrt eiförmig, gegen die Basis verschmälert, am Grunde herzförmig und oft ungleichhälftig, buchtig fiederlappig mit abgerundeten Lappen, oberseits kahl, glatt, unterseits sehr spärlich mit zarten ange- drückten Sternhaaren besetzt. Männliche Kätzchen hängend, locker- blütig, in seitenständigen Büscheln; weibliche Blüten einzeln oder zu 2—5 auf kurzem gemeinsamem Stiele. Früchte eiförmig, im 1. Jahre reifend, daher blattwinkelständig. Schuppen des Fruchtbechers an- gedrückt, dreieckig, flaumig. Mai. Unterscheidet sich von Quercus sessiliflora durch kürzer gestielte, fast kahle Blätter und gestielte Früchte, von @. Robur durch etwas länger gestielte, unterseits zerstreut sternhaarige Blätter und den kürzeren Fruchtstiel. Quercus hybrida Beehst. in Sylvan. (1816) 23. Quercus Robur X sessi- liflora Gürke Pl. Europ. II. 58 (1897). Quercus Robori-germanica Lasch in Bot. Zeitg. XV. 418 (1857). Unter den Stammeltern, bisher nur in Bergwäldern bei Ponigl, östlich von Cilli in 450 m. M.H. (Preissmann!). 4. Quercus Robur Z. Stieleiche. Bis 50 m hoher Baum mit graubrauner, rissiger Rinde; heurige Zweige und Knospenschuppen kahl. Blätter verkehrt eiförmig, gegen die Basis verschmälert, sehr kurz gestielt oder fast sitzend mit höchstens 6 mm lan- gem Blattstiel, buchtig fiederlappig mit stumpfen etwas vor- wärts gerichteten Lappen, selten am Rande wellig kraus (f. crispa Lasch in Bot. Zeit. XV. (1857) 415), oberseits kahl, glatt, etwas glän- zend, unterseits etwas heller, matt, völlig kahl oder höchstens an den Nerven mit einzelnen Härchen besetzt. Nebenblätter hinfällig. Männliche Kätzchen lockerblütig, hängend, in blattachselständigen Büscheln. Weibliche Blüten einzeln oder zu 2—5 auf gemein- samem bis 3 cm langem Stiel sitzend, zu lockeren Ähren angeordnet. Früchte eiförmig, 11/ —2 mal so lang als breit, auf gemeinsamem Stiele einzeln oder in Büscheln sitzend, Fruchtstiel '/s bis höchstens ebenso lang wie die Blätter. Schuppen des Fruchtbechers an- gedrückt, dreieckig, flaumig. Mai. Quercus Robur Z. Sp. pl. Ed. 1. 996 (1753); Beck Fl. N.-Öst. I. 271 (1890). Quereus Robur ». L. Fl. Suec. 340 (175). Quercus fructipendula sSchrk. Baier. F]. I. 666 (1789). Querceus pedunculata Ehrh. Ind. arb. et frut. Beitr. V. 161 (1790); Koch Syn. Ed. 2. 737 (1844); Maly Fl. Steierm. 61 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 70 (1874); Strobl Fl. Admont I. 43 (1881). Quercus germanica Lasch in Bot. Zeit. XV. (1857) 413. In Wäldern, seltener in Auen, teils einzeln, teils in kleineren oder größeren Beständen, In den Voralpen Obersteiermarks sehr zerstreut Quereus. 123 und stets einzeln, wie bei Eselsbach nächst Aussee, in der Ramsau bei Schladming, bei Gröbming, an der Enns bei Admont, bei Rottenmann, Kapfenberg, Seckau. Bei Bruck, Frohnleiten; häufig auf allen Bergen der Umgebung von Graz einzeln oder in kleineren Beständen, hie und da auch in den Murauen. Zerstreut bei Köflach, Voitsberg, sowie in ganz Mittelsteiermark. Ausgedehnte Waldungen bildend in den windischen Büheln und im Stainztale, sowie im unteren Mur- und Drautale bei Radkersburg, Pettau, Friedau, Sauritsch. Bei Marburg und am Bacher- gebirge sehr zerstreut, häufig dagegen in ganz Untersteiermark bei Pölt- schach, Rohitsch, Windisch-Landsberg, Gonobitz, Neuhaus, Weitenstein, Windischgraz, Hochenegg, Cilli, Praßberg, Tüffer, Steinbrück, Trifail, Rann (hier in großen Beständen), Drachenburg, fehlt hingegen in den Sanntaler Alpen und im obersten Sanntale von Laufen aufwärts. Die f. crispa bei Graz (Maly!). Ändert ab: 8. longipetiolata Schröt. Blattstiel verlängert, 25 mm lang. Quereus Robur var. longipetiolata Schröt. in Schinz u. Kell. Fl. Schweiz 2. Aufl. II. 58 (1906). Nicht selten bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky). Bemerkenswertere Formen sind: b) tubulosa (Schur) Gürke. Früchte walzlich, 2—2'/; em lang und höchstens 1 cm dick. Quereus pedunculata var. tubulosa Schur Sert. Fl. Transsilv. 67 (1853). Quereus Robur g. tubulosa @ürke Pl. Europ. 56 (1897). Quercus steno- carpa Vuk in Öst. bot. Zeitschr. XXIX. 188 (1879). Bei Ponigl (Preissmann!). c) brevipes (Heuff.) Beck. Gemeinsamer Fruchtstiel kurz, höch- stens 2 cm lang. Quercus brevipes Heuff. in Wacht. Zeitschr. f. Natur- u. Heilkunde 1. (1850) 99. Quercus pedunculata ß. brevipes Heuff. in Verh. zool. bot. Ges. VIII. (1858) 195. Quercus Robur 7. brevipes Beck Fl. N.-Öst. I. 271 (1890). An der Sauritscher Straße bei Ankenstein, bei Hölldorf nächst Pöltschach, Fautsch, bei Windisch-Landsberg, Ponigl (Preissmann!). d) australis (Heuff.) Gürke. Gemeinsamer Fruchtstiel sehr ver- längert, so lang oder länger als die Blätter, hängend. Quercus pedunculata var. australis Heuff. in Wacht. Zeitschr. f. Nat.- u. Heilk. I. 99 (1850). Quercus Robur e. australis @ürke Pl. Europ. 55 (1897). Quercus germanica var. longepedunculata Lasch in Bot. Zeitg. XV. 414 (1857). Quercus hiemalis Stev. in Bull. soc. nat. Mose. XLV. 395 (1857); Borb. in Term. füz. XIII. 1. 30 (1890); Preissm. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1890) CX (1891). Quereus filipendula Schloss. et Vuk. in Öst. bot. Zeitschr. XVII. 404 (1867). Quercus australis A, Kern. in Öst. bot. Zeitschr. XXVI. 233 (1876). 124 Juglandiflorae. Juglandaceae. Juglans An der Straße auf der Rieß nächst Graz und bei Ponigl nächst Gilli (Preissmann!). 2. Ordnung. Juglandiflorae Warm. Blüten eingeschlechtlich, einhäusig, ‚ohne oder mit einfacher hochblattartiger Blütenhülle.e. Männliche Blüten mit 2—40 Staub- gefäßen, stets in meist lockeren Ähren. Fruchtknoten aus einem oder zwei Fruchtblättern gebildet, stets einfächerig, mit einer, meist grundständigen und orthotropen, selten wandständigen und am- phitropen Samenknospe. Frucht eine Steinfrucht. Sträucher oder Bäume, selten Halbsträucher mit meist spiralig gestellten, un- geteilten oder gefiederten Blättern ohne Nebenblätter. Juglandiflorae Warm. Syst. Bot, Ed. 2. 246 (1891). Juglandinae Engl. Führer durch d. bot. Gart. Bresl. 31 (1886); Beck Fl. N.-Öst. I. 272 (1892). Jug- landales Engl. Syll. Gr. Ausg. 93 (1892); Wettst. Handb. Syst. Bot. II. 2. 219 (1907). 3. Familie: Juglandaceae DC. Blüten einhäusig. Männliche Blüten in reichblütigen Kätz- chen, jede von einer Deckschuppe und zwei Vorblättchen gestützt, mit 3—5 freien Blütenhüllblättern oder nackt, mit 3—40 Staub- blättern. Weibliche Blüten in meist armblütigen kopfigen oder ährigen Blütenständen, mit 2—4blättriger, selten fehlender, un- scheinbarer Blütenhülle. Fruchtknoten unterständig, aus zwei Fruchtblättern bestehend, mit zwei Narben und einer grundständigen orthotropen Samenknospe. Frucht eine einsamige Steinfrucht. Same dünnschalig, gelappt. Bäume mit schraubig gestellten, meist un- paarig gefiederten Blättern ohne Nebenblätter. Juglandeae DC. Theor. elem. 215 (1813); Maly Fl. Steierm. 62 (1868), Juglandaceae Lindl. Nat. Syst. Ed. 2. 180 (1836); Engl. Nat. Pflanzenf. III. 1. 19 (1889); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 219 (1907). Wichtige Literatur: €. De Candolle, Memoire sur la famille des Juglandees in Annal. d. sc. nat. 4. ser. XVIII. p. 5 (1862). 1. Juglans Z. Wallnub. Einhäusig, Männliche Blüten in reichblütigen Kätzchen, mit 3—5 freien grünlichen Blütenhüllblättern und 8—40 Staub- blättern. Weibliche Blüten in endständigen 1—12 blütigen Ähren, mit oberständiger vierspaltiger unscheinbarer Blüten- hülle. Narbenlappen innen papillös gefranst. Steinfrucht mit flei- schiger aufspringender Außen- und holziger, runzeliger, innen un- Juglans. Salieiflorae. Salicaceae, 125 vollkommener 2—4fächeriger Innenschale. Bäume mit unpaarig gefiederten Blättern. Juglans L. Sp. pl. Ed. 1. 997 (1753), Gen. pl. Ed. 5 431 (1754); Endl. Gen. pl. 1126 (1837); Koch Syn. Ed. 2. 735 (1844); Maly Fl. Steierm. 62 (1868); Engl. Nat. Pflanzenf. III. 1. 24 (1889). I. Juglans regia Z. Edle Wallnuß. Bis 20 m hoher Baum mit glatter, hellgraubrauner, im Alter rissiger Rinde. Blätter unpaarig gefiedert, mit 1—5 Paaren breit elliptischer, bis 15 cm langer, undeutlich gestielter, kurz bespitzter ganzrandiger Fiederblättchen, in der Jugend drüsig punktiert, später kahl, aromatisch riechend. Männliche Kätzchen sitzend, hängend, bis 10 cm lang, sehr dicht- blütig; Blüten kurz gestielt, grün. Weibliche Blüten grün, aufrecht, in 1—1Oblütigen aufrechten lockeren endständigen Ähren. Früchte kugelig, glatt, grün. Mai. Juglans regia L. Sp. pl. Ed. 1. 997 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 735 (1844); Maly Fl. Steierm. 62 (1868); Strobl Fl. Admont II. 49 (1882). Wird wegen der ölreichen eßbaren Früchte und des wertvollen Holzes allgemein bis in die Voralpentäler (S00O-m) in Gärten und Wein- gärten kultiviert und findet sich ab und zu verwildert vor, so bei Frauenberg nächst Admont, Wannersdorf nächst Frohnleiten, Graz; bei Gleichenberg, Bad Neuhaus, Cilli, an der Sann bei Sulzbach, Tüffer und Römerbad. 3. Ordnung: Salieiflorae Warn. Blüten eingeschlechtlich, zweihäusig, ohne Blütenhülle. Männliche Blüten mit zwei bis zahlreichen Staubgefäßen, in Ähren. Weibliche Blüten in Ähren, mit einem aus zwei Frucht- blättern bestehenden, stets einfächerigen, zahlreiche wandständigen anatropen Samenknospen enthaltenden Fruchtknoten. Frucht eine zweiklappige Kapsel mit zahlreichen, mit basalem Haarschopf ver- sehenen Samen. Bäume oder Sträucher mit ungeteilten bis gelappten schraubig gestellten Blättern mit Nepvenblättern. Salieiflorae Warm. Syst. Bot. Ed. 2. 238 (1891); Beek Fl. N.-Öst. I. 273 (1899). Salicales Engl. Führer durch d. bot. Gart. Breslau 31 (1886), Syllab. Gr. Ausg. 94 (1892); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 210 (1907). 4. Familie: Salicaceae L. ©. Rich. Weidenartige. Blüten zweihäusig, in Kätzchen, von ganzrandigen, gesägten oder zerschlitzten Stützschuppen gestützt, ohne Blütenhülle (Abb. 25, Figg. 9, 10, 11), aber mit becherförmigem oder zu einzelnen zahn- 126 Salicaceae. Populus. oder lappenartigen Schuppen reduziertem Diskus versehen (Abb. 25, Fig. 12). Männliche Blüten mit zwei bis zahlreichen freien oder ver- wachsenen Staubblättern. Fruchtknoten oberständig, aus zwei Fruchtblättern bestehend, mit zwei Reihen zahlreicher anatroper Samen- knospen. Frucht eine zweispaltige Kapsel. Samen ohne Nähr- gewebe, mit basalem, sich aus den verlängerten Haaren des Samen- stranges bildendem Haarschopf. Holzgewächse mit spiralig gestellten Blättern mit Nebenblättern. Saliecineae L. ©. Rich. in Ach. Rich. Elem. de bot. Ed. IV. 560 (1828); Maly Fl. Steierm. 64 (1868). Salicaceae Lindl. Nat. Syst. Ed. 2. 186 (1836); Pax in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 1. 29 (1889); Weitst. Handb. syst. Bot. II. 2. 210 (1907). Tabelle zum Bestimmen der Gattungen: 1. Staubblätter 2—5. Deckschuppen ganzrandig (Abb. 25, Figg. 9, 10, 11). Kätzchen aufrecht . . . SEE: a Staubblätter 4—30. Deckschuppen gern Baer Berachlake (Abb. 25, Fig. 12). Kätzchen hängend . . . . a ee Re Br BonUlwe: 1. Populus Z. Pappel. Zweihäusig. Blüten vor den Blättern sich entwickelnd, in hän- genden Kätzchen, von einer gezähnten oder zerschlitzten Deck- schuppe gestützt. Discus becherförmig, schief abgestutzt (Abb. 25, Fig. 12), Staubblätter 4—30. Fruchtknoten gestielt mit kurzem Griffel und doppelt zweispaltiger, also vierteiliger, oder zer- schlitzter Narbe. Kapsel kahl. Laubknospen von mehreren, meist sehr harzreichen Schuppen umhüllt. Bäume. Populus Z. Sp. pl. Ed. 1. 1034 (1753); Gen. pl. Ed. 5. 456 (1754); Endl. Gen. pl. 290 (1837); Koch Syn. Ed. 2. 759 (1844); Maly Fl. Steierm. 67 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflauzenf. III. 1. 35 (1889). Wicht. Literatur: L. A. Dode, Extrait d’une monographie inedite du genre „Populus“ in Bull. soc. d’hist. nat. d’Autun XVIII (1905). Bestimmungsschlüssel. 1. Blühende Pflanze 2. Pflanze mit erwachsenen Blättern 5. 2. Deekschuppen zottig gewimpert . 3. Deckschuppen kahl oder fast kahl 0 oo 4. 3. Deekschuppen tief handförmig eingeschnitten, Bankeibran : .B ren Deckschuppen kurz gezähnt, hellbraun . . » 2. 2 2 2.2... P. alba. 4. Deekschuppen mit purpurbraunen Fransen . . » 2. 2 2.2... P. nigra. Deckschuppen einfarbig hellbraun . . . . are. 2b. balsamıfenaz 5. Blätter dreieckig bis rautenförmig oder ee spitz, gekerbt-gesägt . 6. Blätter rundlich bis eiförmig, stumpflich bis spitz, gelappt, wellig buchtig oder stumpf wellieupesäptäee 2... ne Populus. 127 6. Blätter aus keilfürmigem oder gestutztem Grunde dreieckig oder rhombisch, mit kahlen Zähnen . . an. BANMTG. Blätter aus abgerundetem Bande eifrig ode er enelie h, Zähne anfangs etwas flaumig . . 0 0. P. balsamifera. 7. Blattstiel Hölllebane so Her wie Ale EN Blätter eiförmig oder lappig, in der Jugend unten weißfilzig, später verkahlend . . . . . P. alba. Blattstiel länger als die Spreite. Blätter rundlich, nicht weißfilzig: P. tremula. Sekt.1. Leuce Duby. Deckschuppen der Blüten gewimpert bis zottig. Staubgefäße 4—8. Blattknospen kurz haarig, selten harzig. Junge Triebe kurzhaarig oder kahl. Leuce Duby Bot. Gall. I. 427 (1828); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 35 (1889). I. Populus alba Z. Silberpappel. Mächtiger, bis über 30 m hoher Baum mit hell graugelber, im Alter rissiger Rinde. Blätter eiförmig, 5—8 cm lang, länger als breit, so lang oder länger als ihr Stiel, am Grunde abgerundet keilig, spitzlich, entfernt grob buchtig stumpfzähnig, die der Blatt- und Stocktriebe aus herz- förmigem Grunde handförmig 5—9lappig; Blätter oberseits in der Jugend graufilzig, dann kahl, unterseits erst dicht weißfilzig, all- mählich verkahlend und im Alter kahl und silbergrau glänzend. Knospenschuppen kurz haarig, nicht klebrig. Junge Triebe filzig. Männliche Kätzchen 3—5 cm lang, dick, weibliche etwas kürzer. Deck- schuppen hellbraun, am Rande unregelmäßig gezähnelt und dicht zottig gewimpert. Staubblätter 8, Antheren erst lichtpurpurn, dann gelb, nach dem Verstäuben schwärzlich. Fruchtknoten deutlich gestielt. Narbenlappen meist zweiteilig. März, April. Populus alba Z. Sp. pl. Ed. 1. 1034 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 759 (1844); Maly Fl. Steierm. 67 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 74 (1874). In Auen, an Ufern, besonders längs der größeren Flüsse in Mittel- und Untersteiermark. An der Mur bei Zeltweg, Knittelfeld, häufig in den Murauen bei Graz und abwärts bei Wildon, Radkersburg, Lutten- berg; in der Klause bei Gleichenberg und deren Seitentälern. An der Drau von Marburg abwärts bis zur Landesgrenze; auch an den "Ab- hängen des Bachergebirges; bei Pöltschach, Neuhaus. An der Sann bei Cilli, Tüffer, Römerbad; im Savetale. x Populus alba x tremula Krause. P. canescens (4Ait.) Sm. Bis 10 m hoher Baum oder Strauch mit gelbgrauer, im Alter rissiger Rinde. Blätter eirundlich bis fast kreisrund, etwa so lang oder wenig kürzer als ihr Stiel, am Grunde abgerundet oder schwach keilig, spitzlich, entfernt grob buchtig stumpfzähnig, oberseits 128 Populus. kahl, unterseits in der Jugend weißfilzig, der Filz rasch schwin- dend, dann kahl, hellgrün. Knospenschuppen schwach behaart. Männliche Kätzchen 3—5 cm lang, dick, weibliche etwas kürzer. Deck- schuppen braun, am Rande ziemlich tief unregelmäßig gezähnt bis zerschlitzt. Staubgefäße 8, Antheren erst licht purpurn, dann gelb, nach dem Verstäuben schwärzlich. -Fruchtknoten kurz gestielt; Narbenlappen 2—4teilig, oft unregelmäßig geteilt und verflacht. März, April. Unterscheidet sich von der Populus alba durch die breiteren Blätter, den rasch schwindenden Filz der Blattunterseite und die dunkelbraunen tiefer eingeschnittenen Kätzchenschuppen; von P. tremula durch die in der Jugend filzigen, kürzer gestielten entfernter gezähnten Blätter und die nicht klebrigen Knospenschuppen. Populus alba a. canescens A;it. Hort. Kew. III. 405 (1789). Populus canescens Sm. Fl. Brit. III. 1080 (1804), Fritsch in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1901) LXIII (1902). Populus alba X tremula Ärause in Jahresb. Schles. Ges. f. vaterl. Kult. (1848) 130; Neülr. in Verh. zool. bot. Ver. Wien I. (1851) 120. Bisher nur in den Murauen bei Puntigam unterhalb Graz (Fritsch). 2. Populus tremula Z. Zitterpappel. Strauch oder bis 10 m hoher Baum mit glatter, grauweißer Rinde Blätter eiförmig bis fast kreisrund, etwa so lang wie breit, kürzer oder so lang wie ihr Stiel, 3—7 cm lang, an der Basis abgerundet oder schwach keilig, stumpf, kurz zugespitzt, ausgeschweift stumpf gezähnt, kahl, nur in der Jugend seidig behaart, beiderseits gleichfarbig, die Blätter der Wurzeltriebe herzförmig, gesägt, samt den Stielen kurz weichhaarig bis zottig. Junge Triebe und Blattstiele kahl. Knospenschuppen kahl, klebrig. Männliche Kätzchen 4—7 cm lang, dick, weibliche kürzer. Kätzchenschuppen dunkelbraun, handförmig zerschlitzt und dicht zottig gewimpert. Staubgefäße acht, purpurn, nach dem Verstäuben schwärzlich. Fruchtknoten sehr kurz gestielt, Narbenlappen zwei- bis vierteilig. März, April. Populus tremula Z. Sp. pl. Ed. 1. 1043 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 759 (1844); Maly Fl. Steierm. 67 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 75 (1874); Strobl Fl. Admont I. 47 (1881). In Laubwäldern, Hainen, Vorhölzern, an buschigen Abhängen, bis in die Voralpen (900 m) verbreitet. Ändert ab: ß. villosa (Lang.) Koch. Blätter samt den Blattstielen in der Jugend beiderseits, später nur unterseits seidig wollig. Populus villosa Zäng in Syllab. Soc. Ratisb. I. 185 (1843). Populus tremula 2 villosa Koch Syn. Ed. 2. 759 (1844); Beck Fl. N. Österr. I. 305 (1889); [86 > Populus. 1 Freyn in Österr. bot Zeitschr. L (1900) 444. Populus albo-tremula 2, sericea Neilr. Fl. N. Österr. 269 (1858). Bei Maria-Trost nächst Graz in Holzschlägen ober dem Himmel- reich sowie gegen das Stiftingtal (Freyn). Sekt. 2. Ageiros Duby. Deckschuppen der Blüten kahl. Staub- blätter 12—30. Knospenschuppen und junge Triebe kahl, harzig. Blätter kahl, beiderseits grün. Ageiros Duby Bot. Gall. I. 427 (1828); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 35 (1889). 3. Populus nigra Z. Schwarzpappel. Bis 25 m hoher kräftiger Baum mit graugelber, im Alter rissiger Rinde und ausgebreiteten abstehenden Ästen. Blätter aus abgestutzter bis stumpf keiliger Basis dreieckig-eiförmig bis rautenförmig, 6—10 cm lang, allmählich zugespitzt, am Rande kerbsägig, beiderseits gleichfarbig, kahl oder in der Jugend schwach behaart, etwa so lang wie ihr zusammen- gedrückter Stiel. Junge Triebe und Blattknospen kahl, harzig kleberig. Kätzchen an der Spitze der Zweige gehäuft, die männlichen dicht, bis 9 cm lang, die weiblichen bis 5 cm lang. Kätzchenschuppen handförmig zerschlitzt, kahl,' hellbraun. Staubgefäße 12—30, Antheren purpurn, nach dem Verstäuben schwärzlich. Fruchtknoten deutlich gestielt, Narbenlappen stark verbreitert, vierspaltig, auf dem Fruchtknoten aufliegend. März, April. Populus nigra L. Sp. pl. Ed. 1. 1034 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 760 (1844); Maly F}. Steierm. 67 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 75 (1874); Strobl Fl. Admont I. 47 (1881). In Auen, an Ufern, auf Sandbänken, besonders längs der größeren Flüsse, oft größere Bestände bildend. An der Enns von Admont ab- wärts, hier nur strauchig; an der Mur von Knittelfeld an zerstreut, häufig aber bei Graz, Wildon, Mureck, Radkersburg, Luttenberg; an der Drau bei Marburg zerstreut, weiter abwärts dann häufig; sehr häufig an der unteren Sann und der Save. Als Kulturrasse gehört hierher: b) italica Dur.-Harbk. Pyramidenpappel. Bis über 30 m hoher Baum mit aufrechten Ästen und pyramidenförmiger oder ver- längert walzlicher Krone. Populus nigra var. italica Duroi-Harbk. Wilde Baumz. II. 141 (1772). Populus dilatata 4Ait. Hort Kew. III. 466 (1789). Populus pyramidalis Rozier Cours d’agrie. VII. 619 (1790?); Koch Syn. Ed. 2. 716 (1844); Maly Fl. Steierm. 67 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 75 (1874); Strobl Fl. Ad- mont I. 47 (1861). Populus pyramidata Mnch. Meth. 339 (1794). An Straßen, in Alleen, an Häusern, Kapellen allgemein gepflanzt, aber fast nur in männlichen Exemplaren. Weibliche Bäume, die aber Hayek, Flora von Steiermark. 9 130 Populus. Salıx. auch zeitweise männliche Kätzchen tragen sollen, vor dem Friedhofe in Marburg (Murr). Soll aus der Krim stammen. Sekt. 3. Tacamahaca Spach. Deckschuppen der Blüten kahl. Staubgefäße 20—30. Knospenschuppen und junge Triebe kahl, harzig. Blätter kahl, unterseits weißlich. Tacamahaca Spach Hist. veg. phan. X. 32 (1881); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 35 (1888). 4. Populus balsamifera /. Balsampappel. Bis 20 m hoher Baum mit graubrauner Rinde. Blätter aus abgerundetem Grunde eiförmig bis länglich, zugespitzt, am Rande kerbsägig, ober- seits dunkelgrün mit deutlichem dunkeln Adernetz, in der Jugend an den Nerven und Zähnen schwach kurzhaarig, später kahl, länger als der zusammengedrückte, kahle, in der Jugend schwach flaumige Blattstiel. Kätzchen dichtblütig, die männlichen bis 10 cm lang, die weiblichen kürzer. Kätzchenschuppen hellbraun, kahl, fein wimperig gezähnt. Staubgefäße 20—30, Antheren purpurn, nach dem Verstäuben schwärzlich. Fruchtknoten deutlich gestielt, Narbenlappen verschiedenartig zerteilt, lappig, groß, rot. Populus balsamifera Z. Sp. pl. Ed. 1. 1034 (1753). Hie und da in Alleen, Gärten und Parkanlagen kultiviert, und leicht verwildernd, wie beim „Hofbauer“ bei Schladming! 2. Salix Z. Weide. Zweihäusig. Blüten vor oder gleichzeitig mit den Blättern sich entwickelnd, in aufrechten Kätzchen, von einer ganzrandigen Deckschuppe gestützt (Abb. 25, Fig. 9, 10, 11). Discus auf 1—2 Zähne reduziert (Abb. 25, Fig. 9, 11) oder, selten, becherförmig und gelappt. Staubgefäße 2—8, frei oder verwachsen. Fruchtknoten ge- stielt oder fast sitzend, mit mäßig langem bis fehlendem Griffel und doppelt zweispaltiger Narbe. Kapsel kahl oder behaart. Laubknospen nur von einer Schuppe bedeckt. Bäume, Sträucher oder Zwergsträucher. Salix Z. Sp. pl. Ed. 1. 1051 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 447 (1754); Endl. Gen. pl. 390 (1836); Koch Syn. Ed. 2. 739 (1844); Maly Fl. Steierm. 64 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 36 (1889). Wicht. Literatur: A. Kerner, Niederösterreichische Weiden in Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien X. 3. 179 (1860). Andersson, Monographia Salicum in Kg]. svenska Vetensk. Akad. Handl. VI. 1 (1867). Wimmer, Salices Europaeae. Vratis- laviae 1866. A. et E. @. Camus, Classification des Saules d’Europe et Monographie des Saules de France (Paris, 1904). Bestimmungsschlüssel. (©) 1. Blühende Pflanze se ee Pflanze mit völlig/erwachsenen "Blättern „es Fre er ea Salix. 131 [9 "Deckschuppen einfarbig gelb oder nur an der Spitze schwach rötlich . 3. Deckschuppen ausgesprochen zweifarbig, an der Spitze rotbraun bis Buhwärzlioht.. i.;, SFÜREISGL ER NH AN SE RE RR ZU RR RE. 3. Kätzchen endständig. Kriechende Zwergsträucher der Alpenregion . . 36. Köarzchen- seitenständig+.. . hr Bm EI A Bmertunliche. Weiders u RUE. SERBIEN ER RR > ierbliche; Weider. +... ...ms. 0.0000: 2 Ma ee ERBEN IIND. BREStaubnlätter zweis ur. Koh. ne du) 20, Be DIRT En ER a IS IRFT 20% Staubblätter drei . . . . an: 6. Am Blütenboden eine vordere und eine ee Disknedräish (Abb. 25 5, Fig. OT: Am Blütenboden nur eine Drüse (Abb. 25, Fig.10). . ». » 2 2.2...8 7. Deckschuppen an der Spitze lang gewimpert. Blätter kahl. . 8. fragilis. Deckschuppen am Grunde kraus behaart, an u Spitze kahl. Blätter seidig behaart‘. . . . a Salba: . Kätzchen schlank, ae bern vor dei aaleruhrash blühend. Blätter unterseits weißfilzig. Staubfäden am Grunde miteinander verwachsen: S. incana. Kätzchen eiförmig, mit den Blättern ee hervorbrechend. Blätter nicht filzig. Staubbfäden frei . - . ie: Hu unSihaslala. . (4) Am Blütenboden eine vordere und eine Kine Diskusdrüse vorhanden: S. fragilis. Am Blütenboden nur eine Diskusdrüse (Abb. 25, an 10) url 210: 10. Griffel sehr kurz oder fehlend . . . . fe ASS TL: Griffel verlängert, schlank . . Des ee re een l2: 11. Blätter in der Jugend seidig Hehe re Re en Ss Talba: Blätter kahl 2.2... U RR Ren „eroD: 12. Fruchtknoten sitzend oder äußerst Br geil : S. arbuscula. Fruchtknoten deutlich gestielt . . . - sr: 13. Kätzchen schlank, meist gekrümmt. Blätter ee ce S. incana. Kätzchen gedrungen. Blätter kahl . . » 2 2 2 2.2.2.2..9. glabra. ren 2)E Männliche. Waldealli un. nuhsstreft San ern ua en he ld: ‘Weibliche Weide .1...... .. : - Spa 228: 15. Staubfäden der ganzen Länge Be ae dar scheinbar nur ein 16. 1W. 18. 19. Staubblatt mit vier Antheren vorhanden (Abb. 25, Fig. a ..S. purpurea. Staubblätter zwei, frei!) . . ne en Mu ae Fe all Kätzchen vor dem Daher sach an een ae NET: Kätzchen gleichzeitig mit oder nach den Blättern herv Eee 39: Junge Blätter (in der Knospe) grün oder dicht seidig behaart, nicht zip... u... reinen. 18: Junge Blätter (in Eee Roc) Das oh ie ER 19. Kätzchen sehr groß, dicht seidig zottig. Junge Blätter a Br Karonpe) grün, etwas seidig behaart. Zweige meist blau bereift . . S. daphnoides. Kätzchen etwas schlanker. Junge Blätter (in der Knospe) unterseits dicht seidig behaart bis seidig filzig. Zweige nicht bereit . . . S. viminalis. Kätzchen sehr groß, 3—4"/, em lang. . » 2 2 2 2.2.2... 8. caprea. Biützohen: höahstenn,2 am lang... u. Sn elmeeneuhetfefge 70208 ‘) Bastarde der S. purpurea haben meist z. T. verwachsene Staubfäden. 9* 132 Salix. 20. Knospenschuppen und blühende Zweige dicht flaumig . . . S. ceinerea. Knospenschuppen kahl . . . . . eo will 21. Kätzchen an der Basis von 4—7 Blättchen en al Sale. Kätzchen an der Basis von 2—3 Blättchen gestützt . . 2 2 2..2...22. 22. Einjährige Zweige und Staubfäden kahl . . . 2 2.2... 8. süesiaca. Einjährige Zweige meist flaumig. Staubfäden behaart . . S. grandifolia. 23. Gritteleverlängert, dünn re Griffel sehr kurz oder fehlend . . . horn Zeh 24. Fruchtknoten kahl oder schwach aaa BU O 5 Zr Fruchtknoten filzig . . » Re u. . Zlle 25. Fruchtknoten sitzend oder ie ra Beil: RE © 0% Fruchtknoten lang gestilt . . . » eo or 50.5 ek 26. Kätzchen vor den Blättern Bessarhreehend Zweige meist blau bereift. Aufrechter Strauch oder Baum . . . > 20.20. 8. daphnoides. Kätzchen gleichzeitig mit oder nach den Blättern hervorbrechend. Alpine Zwergsträucher . . .» ki 3620 0, Dh 27. Fruchtknoten sitzend oder Sehe Be oh Mod no Zeh Rruchtknoten deutlich” gestielt SrssrEEr Er A 28. Aufrechter Strauch tieferer Lagen. Kützchen meist vor den Blättern er- scheinend, letztere lineal-lanzettlich, unterseits dicht seidig. S. viminalis. Niedrige Alpensträucher. Kätzchen gleichzeitig mit oder nach den Blättern erscheinend, Blätter nicht lineallanzettich . . „2. 2. 2... 2.70. 29. (23) Fruchtknoten kahl. . . . » 2 2 nn nn nn... 8. silesiaca. Bruchtknotenstilzige. 2 2 Se ESG er 305@Eruchtknoten®@sitzend. 2 sn a a. S. purpurea. 38. 34. 35. 36. 37. 38. 39. Eirıchtlknoten@deutlich. gestie te nr le Blüten vor oder gleichzeitig mit den Blättern hervorbrechend, letztere ei- förmig bis verkehrt-eiförmig länglich, in der Jugend filzig . . » . . 32. Blüten mit den Blättern gleichzeitig hervorbrechend, letztere lanzettlich, unterseits seidig glänzend behaart . . . . ARE 6 : Kätzchen am Grunde von 2—3 Blättehen Beetiltzt En Der en Kätzchen am Grunde von 4—7 Blättchen gestützt . . . kun bi Kätzchen groß, bis vier cm Bi vor dem Laubausbruch blühend. Blühende Iweigerkahli Armen a A oben @ERD. Kätzchen höchstens drei em re ER eine 0 BE Knospenschuppen und blühende Zweige dicht Aöumig B 8. einerea. Knospenschuppen und meist auch die blühenden Zweige kahl. . 9. aurila. Blühende Zweige kahl. Blätter beiderseits gleichfarbig . . . S. silesiaea. Blühende Zweige flaumig. Blätter unterseits blaugrün . . $. grandifolia. (8) Blätter unterseits blaugrün, netzaderig. Kapsel filzig S. retieulata. Blätter unterseits grasgrün. Kapsel kahl . . . . . . 2... 2.2.2.3. Blätter gesägt, fast kreistund . . . . u... 8. herbacea. Blätter ganzrandig, länglich keilig bis Verkehr, eiförmig ara ish Blätter 102 0immlang ER Sr eiane Blätter 4-6 mm lang . . . . re sörpylhifolig (1) Niedergestreckte oft knorrig erraible Sträucher der Kr und Alpenregion . . ® 2 eK ,.-© 40. Aufrechte Sträucher Ma Bäume, kellener kriechende Sträucher der Ebene und Bergregion mit verlängerten, geraden, oft ruthenförmigen Ästen . dl. Salix. 133 40. Blätter ganzrandig oder nur an der Spitze schwach gezähnelt . . . 4. Blätter deutlich gesägt . - .» ee 41. Blätter unterseits blaugrün oder weiße Baal Natel 42, Blätter unterseits grasgrün . - 4. 42. Blätter lang gestielt, oval bis Weka RN ni a nee ganlen Adernetz . . . . urn, St. relieulala Blätter kurzgestielt, ee nur 2 Bailannerren Toripeingend 13.2448» 43. Blätter unterseits weißfilzig - - » «2» 2 22 2 200.20... helvelica, Blätter. uinterseita!blaugrünchereitt „nv. ea sr. welt. vd, 44. Blätter auch in der Jugend völlig kahl, keilig-eiförmig, u oder aus- gerandet. Kätzchenschuppen einfarbig . . . » BG, Blätter in der Jugend seidig behaart, eiförmig bis ka, Az Kätzchen- Bohüppen zweifarbig - » > on u ne wre 0 en. . „ae dargumi. BER BlAttars dl Grm lang na ee et, ei: S. serpyllifolia. Blätters10 20mm langer sun mania ae in. nad rer relnsn. AomBiätter unterseits.blaugrün, . . .... win. Anus male. 47. Blätter unterseits grasgrün . - .« 49. 47. Blätter beim Trocknen schwarz orlande En stark tr S. glabra. Blätter beim Trocknen nicht schwarz SE oberseits nicht sehr stark glänzend . . . . . 48. 48. Heurige und stnfährige Tai Hanse, "Nebenblätter eat onen: S. haslala. Heurige und einjährige Zweige kahl. Nebenblätter fehlend . SS. arbuseula. 49. Blätter groß, 3—5 em lang, elliptisch-lanzettlich bis verkehrt-eilänglich, spitz: S. Mielichhoferi. Blättercklein, 13cm lang. suuunede nl onen Baar a0: 50. Blätter breit verkehrt-eiförmig, fast kreisrund, stumpf. FEB hen aypen einfarbig. „ii... a... S:ıherbacea. Blätter verkehrt- eifärmig hie verkehrt. eilanzettlich, ae zugespitzt: S. Myrsinites. 51. (39) Blätter kahl oder höchstens in der Jugend schwach seidig behaart . 52. Blätter .verschiedenartig behaart, wenigstens unterseits an den Nerven flaumig oder in der Jugend reichlich behaart . . . ern 628 . Blätter länglich oder lanzettlich, beidendig verse buillene, in Fe Mitte am breitesten. Adernetz unterseits wenig deutlich, nur die Sekundärnerven vortretend . . . . ask NoB: Blätter verkehrt- eifrig: länglich, ker erig, oe en lanzettlich, ober der Mitte am breitesten oder breit elliptisch. .Adernetz unterseits meist deutlich . . . RE een, 07. 53. Blätter auch in der ad ganz kahl za wer: SE Eee Wer. Blätter wenigstens im eingerollten Zustande Be Seien 56. 54. Blätter allmählich zugeschweift zugespitzt. Nebenblätter a ed S. fragilis. Blätter beiderseits ziemlich rasch verschmälert. Nebenblätter meist vor- handen.'. . . ERBEN ALT six: .ubb- 55. Blätter unterseits elark N bereitt a a re en tenuiflora. Blätter unterseits grün, unbereift . » 2 2 2 2 2.2.2... .8. ligusitrina. 60. 61. er} D 66. Salix. Blätter breit lanzettlich, im Alter kahl. Zweige meist blau bereift: S. daphnoides. Blätter schmal auch im Alter meist etwas behaart. Zweige nicht bereite: ER SENT (52) Blätter 4—8 en so ae ale breit: it bis ; 22 Seitennerven . . . 58. Blätter höchstens 2'/, mal so lang als breit, mit 10—16 Seitennerven . 60. Blättersrundum gesägt; (.) =. lm ie Sinne Saure ed: Blätter schmal, ganzrandig, nur gegen die Spitze zugesägt . . 5. purpurea. Blätter unterseits blaugrün, bereift. Zweige meist blau bereift: S. daphnoides. Blätter unterseits grasgrün. Zweige unbereift . - . . S. Mielichhoferi. Blätter ganzrandig oder nur gegen die Spitze zu gesägt. Nebenblätter vor- handen u 0. 1 a AR BVEE DS WEIL Blätter gesägt, selten ganzrandig und dann Nebenblätter fehlend. . . 61. Blätter beim Trocknen nicht schwarz werdend, oberseits nicht sehr stark glänzend. Fruchtknoten filzig . . . 220. 8. Arbuseula. Blätter beim Trocknen schwarz dene Aneskeiks stark glänzend. Frucht- knotentkahler ı le 2 m as alabras (51) Blätter länglich oder Insel: Tanzeiteh in Me Mitte am breitenten ..o Blätter verkehrt-eiföürmig oder verkehrt-eilanzettlich, ober der Mitte am breitesten, oder, verkehrt-elliptische 2 rn re . Blätter lineal, unterseits weißfilzig, glanzlos . . » » 2... 8. incana. Haarkleid der Blätter seidig oder atlasartig glänzend . . .» . 2... 64. NiedriesgortäkriechendeNStränchers a re Aufrechte Sträucher oder Bume . . . .... 3.12% WEISE 6H® Blätter lanzettlich, 3—10 mal so lang als breit, in eine gerade Spitze ver- schmälert. Kätzchen fast a zur Zeit der Fruchtreife sich nicht ver- längernd . . Ser 2.0.0.8. angustifolia. Blätter Terre lien Fe Si, oe 5 ea so are als breit, am Rande etwas zurückgerollt, in ein abwärts gekrümmtes Spitzchen Tasch zusammen- gezogen. Kätzehen eiförmig, zur Fruchtzeit sich verlängernd . . S. repens. Blätter lanzettlich, unterseits seidig behaart . . . .» 2.2... 8. alba. Blätter lineal-lanzettlich bis lineal, unterseits dicht angedrückt behaart und atlasartie schimmernd. 2 Sriminalss (62) Blätter unterseits filzig . . . „68. Blätter unterseits nur an den Nerven haha sonst ka a feinfiaumig Sl Blätter "unterseits weißlilie » 2 200m u un uishelvelica. Blätter unterseits graufilzig bis grün. . . ns Blätter verkehrt-eiföürmig, 1—2 mal so lang als breit en 1 SMaurelan Blätter 24), 4 mal''so, lang’ als. breit. 2 nn rd Ein- und zweijährige Zweige dichtflaumig. Blätter verkehrt-eilänglich: S. einerea. Ein- und zweijährige Zweige kahl. Blätter breit elliptisch . . . S. caprea. Blätter unterseits grün, elliptisch bis länglich-verkehrt-eiförmig SS. silesiaca. Blätter unterseits seegrün . . . . .'... o ET: Blätter länglich-verkehrt-eiförmig, beim Trocknen nieht achwart werdend. Griffel sehr kurz . . . 2.2.0.8. grandifolia. Blätter ‚verkehrt-eiförmig abs Aliperdah, bein Mracknen schwarz werdend. Grittellwerlängert, schlanke. EI SnigricamE Salix. 135 73. (25) Blätter kahl, unterseits grasgrün, beim Trocknen nicht schwarz werdend: S. Mielichhoferi. Blätter wenigstens in der Jugend reichlich behaart, unterseits blaugrün, beim Trocknen schwarz werdend . . . . en ae LLNETNICANS. 74. (27) Blätter kahl, ganzrandig oder nur an der Spitze gesägt . S. haslata. Blätter wenigstens in der Jugend ziemlich reichlich behaart, meist gesägt: S. nigricans. Sekt. 1. Amerina Fr. Kätzchenschuppen einfarbig gelbgrün. Staubgefäße 2—8. Wenigstens in der männlichen Blüte zwei Diskus- zähne. Fruchtknoten kahl. Griffel sehr kurz. Aufrechte Bäume oder Sträucher mit seitenständigen Kätzchen. Amerina Fr. Nov. Fl. Suec. I. 37 (1832). Chloriteae A. Kern.. in Verh. zool. bot. Ges. X. (1860) 44. z.T. Pleiandrae Anderss. Mon. Sal. 1 (1865); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 36 (1889). Subsekt. 1. Fragiles (Koch) A. Kern. Männliche und weibliche Blüte mit zwei Diskusdrüsen (Abb. 29, Fig. 9). Kätzchenschuppen vor der Fruchtreife abfallend. Blätter in der Jugend klebrig. Fragiles Koch De Sal. Eur. Comm. 13 (1828) z. T. als Sektion; Kern. in Verh. zool. bot. Ges. X. (1860) 45.; Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 36 (1889). I. Salix fragilis Z. Bruchweide. Strauch oder bis 12 m hoher Baum mit an der Ansatzstelle brüchigen, hellbraunen Zweigen. Blätter gestielt, lanzettlich bis länglich lanzettlich, zugespitzt, 4—6 mal so lang als breit, ringsum fein gesägt, nur in der Knospe schwach seidig behaart, später ganz kahl, in der Jugend klebrig, oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits blasser; Blätter der heurigen kätzchentragenden Zweige ganzrandig. Nebenblätter halb herzförmig, gesägt, klein, meist fehlend. Kätzchen mit den Blättern zugleich hervorbrechend, kurz gestielt, länglich walzlich. Deckschuppen einfarbig gelbgrün, überall dicht .zottig, vor der Fruchtreife abfallend. Sowohl die männlichen als die weiblichen Blüten mit einer vorderen und einer hinteren Diskusdrüse. Staubblätter zwei, frei, Antheren gelb. Fruchtknoten kahl, gestielt, der Stiel doppelt bis dreimal so lang als die vordere Diskusdrüse. _ Griffel kurz, Narbenlappen abstehend. April, Mai. Salix fragilis Z. Sp. pl. Ed. 1 1017 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 740 (1844); 4. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 184 (1860); Wimm. Sal. Eur. 19 (1866); Anderss. Mon. Sal. 41 (1867); Maly Fl. Steierm. 64 (1868); Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 72 (1868). An Flüssen, Bächen, in Auen, häufig bis in die Voralpentäler (800 m), fehlt jedoch im Flußgebiet der Traun und der Enns. 136 Salıx. Ändert ab: ß. discolor Neilr. Blätter unterseits blaugrün, meist schmal. Salix fragilis ß. discolor Neilr. Fl. N.-Öst. 253 (1858) z. T.; A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 184 (1860); Anderss. Mon. Sal. 42 (1867). Salix fragilior und S. fragilissima Host. Salix 6, 7, T. 20—23 (1827). Seltener, wie bei Graz (Malyy)). Subsekt. 2. Amygdalinae (Koch) Anderss. Männliche Blüten mit zwei, weibliche mit einer Diskusdrüse. Kätzchenschuppen abfallend oder bleibend. Blätter in der Jugend nicht klebrig. Sekt. Amygdalinae Koch De Sal. Eur. Comm. 17 (1828 erw. Subsekt. Amygdalinae Anderss. Mon. Sal. 19 (1867) erw. Subsekt. Triandrae Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 36 (1889). x Salix alba x fragilis Artschl. S. rubens Schrk. Strauch oder bis 12 m hoher Baum mit an der Ansatzstelle meist etwas brüchigen hellbraunen Zweigen. Blätter gestielt, lanzettlich bis länglich-lanzettlich, zugespitzt, 4—6 mal so lang als breit, ringsum fein gesägt, in der Jugend seidig behaart, nicht klebrig, später kahl oder besonders am Mittelnerven schwach behaart, oberseits dunkelgrün, unterseits heller oder bläulichgrün. Kätzchen mit den Blättern zugleich hervorbrechend, Jläng- lich, walzlich, gestielt. Deckschuppen einfarbig gelbgrün, behaart oder an der Spitze kahl, vor der Fruchtreife abfallend. Die männlichen Blüten mit zwei, die weiblichen mit einer Diskusdrüse. Staubblätter zwei, frei. Fruchtknoten kahl, kurz gestielt, der Stiel höchstens doppelt so lang als die Diskusdrüse. Griffel kurz, Narbenlappen abstehend. April, Mai. Unterscheidet sich von Salix alba durch schwächer behaarte, im Alter mehr minder kahle Blätter, an der Spitze oft behaarte Deck- schuppen und länger gestielte Fruchtknoten, von S. fragilis durch in der Jugend behaarte und nicht klebrige Blätter, schwächer behaarte Deck- schuppen und kürzer gestielte Fruchtknoten. Salix alba-fragilis Ritschl Fl. Poson. 206 (1850); Wimm. Sal. Europ. 133 (1866); Anderss. Mon. Sal. 43 (1867). Salix rubens Schrk. Bayr. Fl. I. 226 (1789). Salix fragilis y. Russeliana Koch Syn. Ed. 1. 643 (1537); ob S. Russeliana Sm. Engl. Bot. IV. 186 (1828)? Salix palustris Anderss. Mon. Sal. 43 (1867). Zeigt folgende drei Formen: a. discolor (Kern.) Hay. Kätzchenschuppen an der Spitze ge- wimpert. Blätter unterseits blaugrün, im Alter kahl. Salix excelsior a. discolor A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. X. 185 (1860). Salix rubens a. discolor Hay. Fl. Steierm. I. 136 (1908). Salix excel- sior Host Salix 8 T. 28, 29 (1827), Salix rubens f. excelsior Hay. Sched. ad. fl. stir. exs. 3, 4. p. 6 (1905). Salix fragilis-alba b. glabra Wimm. Sal. Europ. 133 (1866). Salix. 137 Unter den Stammeltern bei Murau (Fest/), am Abhang des Öberges bei Graz (Fritsch), und wohl noch anderswo. ß-. viridis (Fr.) Hay. Kätzchenschuppon an der Spitze gewimpert. Blätter unterseits hellgrün, im Alter kahl. Salix viridis Fr. Nov. Fl. Suec. Ed. 2. 283 (1828). Salix rubens ß. vi- ridis Hay. Fl. Steierm. I. 137 (1908). Salix excelsior ß. viridis A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 185 (1860). Salix fragilis a. viridis Wimm. Sal. Eur. 133 (1866). Unter den Stammeltern bei Graz (Maly!) y. vestita Wimm. Kätzchenschuppen an der Spitze kahl. Blätter unterseits blaugrün, auch im erwachsenen Zustande noch behaart. Salix fragilis-alba c. vestita Wimm. Sal. Europ. 133 (1866). Salix palustris Host Salix 7 T. 24, 25 (1828); A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 185 (1860). Salix subfragilis X alba A. Kern. a. a. 0. Unter den Stammeltern wohl nicht selten, aber noch wenig be- obachtet. Bei Murau (Fest!), Graz (Maly!), Eibiswald (Melling!), Lovrecan (Murmann). Auch häufig kultiviert. 2. Salix alba L. Silberweide. Strauch oder bis gegen 30 m hoher Baum mit hellbraunen oder dotter- bis orangegelben (f. vitel- lina L. Sp. pl. Ed. I. 1016 (1753) als Art, Ser. Saul. Suisse 83 (1815) als Var.) nicht brüchigen Zweigen. Blätter länglich-lanzettlich bis lanzettlich, zugespitzt, beiderseits gleichmäßig verschmälert, rund- um fein gesägt, in der Jugend beiderseits dieht glänzend seiden- haarig, später oberseits dunkelgrün, kahl, unterseits blau- grün, seidenhaarig, seltener beiderseits dicht seidenhaarig (f. argentea Wimm. Sal. Eur. 17 (1866)) oder auch unterseits fast kahl (f. coerulea Sm. Engl. Bot. t. 2431 (1812) als Art, Koch Syn. Ed. I. 644 (1837) als Var.). Nebenblätter fehlend.. Kätzchen mit den Blättern zu- gleich hervorbrechend, länglich walzlich, gestielt. Deckschuppen einfarbig gelbgrün, an der Basis dieht kraus behaart, an der Spitze kahl, vor der Fruchtreife abfallend.. Männliche Blüten mit einer vorderen und hinteren, weibliche nur mit einer hinteren Diskusdrüse. Staubgefäße zwei, frei. Fruchtknoten kahl, sitzend oder unmerklich gestielt. Griffel kurz, Narbenlappen ab- stehend. April, Mai. Salix alba Z. Sp. pl. Ed. 1. 1021 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 741 (1844); A.. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. X. (1860) 186; Wimm. Sal. Eur. 16 (1866); Maly Fl. Steierm. 64 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 72 (1868); Strobl Fl. Admont I. 44 (1881). An Ufern, besonders längs der größeren Flüsse, an Wiesenrändern, Wegen, sehr’häufig bis in die Voralpentäler (900 m). 138 Salix. 3. Salix tenuiflora Host’. Dünnährige Weide. Bis 5 m hoher Strauch mit dunkelrotbraunen, nicht brüchigen Zweigen. Blätter breit lanzettlich bis verkehrt eilanzettlich, 2'/,—4 mal so lang als breit, in oder ober der Mitte am breitesten, zugespitzt, gegen die Basis rasch zugerundet, rundum fein gesägt, kahl, oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits hell blaugrün bereift. Nebenblätter meist vorhanden, groß, halbherzförmig, gezähnelt, unterseits bereift. Kätzchen mit den Blättern zugleich hervorbrechend, länglich dünn walzlich, gestielt. Deckschuppen einfarbig gelbgrün, an der Basis kraus behaart, sonst kahl, nicht abfallend. Männliche Blüten mit einer vorderen und hinteren, weibliche nur mit einer hinteren Diskusdrüse. Staubgefäße drei, frei. Frucht- knoten sehr kurz gestielt, kahl; Griffel fehlend; Narbenlappen ab- stehend. April, Mai, und einzeln bis in den Juli. Salix tenuiflora Host. Salix p. 2 t. 7, 8 (1828). Salix venusta Host. Salix 3, t. 9, 10. Salix amygdalina 2. discolor Maly F]. Steierm. 65 (1868); Strobl Fl. Admont 44 (1881), non alior. An Bächen, Flüssen, in Auen, an feuchten Wiesenrändern. An der Traun bei Aussee, sehr häufig an der Enns und ihren Nebenflüssen bei Schladming, Oeblarn, Stainach, Selztal, Admont, Trieben; an der Mur und ihren Zuflüssen bei Murau und abwärts bis Graz und Rad- kersburg, zwischen Cilli und Hochenegg. 4. Salix ligustrina Host. Ligusterblättrige Weide. Bis 7 m hoher Strauch mit hellbraunen, nicht brüchigen Zweigen. Blätter lanzettlich bis eilanzettlich, 4—6'/s mal so lang als breit, zu- gespitzt, in oder unter der Mitte am breitesten, rundum scharf fein ge- sägt, kahl, oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits etwas blasser. Nebenblätter meist fehlend. Kätzchen zugleich mit den Blättern hervorbrechend, länglich dünn walzlich, gestielt. Deckschuppen einfarbig gelbgrün, an der Basis kraus behaart, sonst kahl, nicht abfallend. Männliche Blüten mit einer vorderen und hinteren, weibliche nur mit einer hinteren Diskusdrüse. Staubblätter drei, frei. Fruchtknoten sehr kurz gestielt, kahl; Narben- lappen abstehend. April, Mai. Salix ligustrina Host. Salix 4 T. 15 (1828). Salix amygdalina var. concolor Wimm. et Grab. Fl. Siles. III. 262 (1829); Koch Syn. Ed. 2. 772 (1844); 4A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 192 (1860). Salix triandra ZL. Sp. pl. Ed. 1. 1016 (1753) z. T.? Diese und die vorige Art gehören zu jener Formengruppe, die von den Autoren gewöhnlich unter dem Namen Salix amygdalina oder 8. triandra zusammengefaßt wird. Dieser Formenkomplex ist aber keines- Salix.- 139 wegs ein einheitlicher, sondern bedarf noch eines sehr eingehenden Studiums der denselben zusammensetzenden Arten. Sicher ist die Pfanze der steirischen Voralpen mit der nordischen S. triandra keines- wegs identisch und spaltet sich überdies in zwei Parallelformen, eine mit gleichfarbigen und eine mit unterseits lebhaft blaugrünen Blättern, die gewiß einen bedeutend höheren Wert haben als die betr. Parallel- formen der $. fragilis und im wesentlichen getrennte Gebiete be- wohnen. An Ufern, Flüssen, in Auen, bis in die Voralpentäler zerstreut. An der Mürz von Neuberg abwärts, an der Mur bei Frohnleiten, Graz, Puntigam; bei Eibiswald, Marburg und im Bachergebirge, bei Pölt- schach, Bad Neuhaus, und wohl weiter verbreitet. Sekt. 2. Pruinosae Koch. Kätzchenschuppen zweifarbig, an der Spitze dunkler. In der männlichen und in der weiblichen Blüte nur eine lineale Diskusdrüse. Staubblätter zwei, frei, nach dem Verstäuben gelb. Fruchtknoten sitzend, kahl, in den dünnen Griffel vorgezogen. Narben fädlich, ungeteilt, spreizend. Pruinosae Koch De Sal. Eur. Comm. 22 (1825); A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 230 (1860). 5. Salix daphnoides Vil. Schimmel-Weide. Strauch oder bis $ m hoher Baum mit kahlen, braunen, mehr minder intensiv hecht- blau bereiften Zweigen. Blätter länglich lanzettlich, 3—5 mal so lang als breit, rasch zugespitzt, gesägt, in der Jugend schwach weiß bis rost- braun seidenhaarig, im Alter kahl, oberseits glänzend dunkel- grün, unterseits matt, blaugrün. Nebenblätter meist fehlend. Kätzchen vor dem Laubausbruch erscheinend, sitzend, dicht länglich walzlich, vor dem Aufblühen in einen dichten seidigen Pelz gehüllt. Deckschuppen zweifarbig, an der Basis rötlichgelb, an der Spitze schwärzlich, lang und dicht seidig zottig. Staub- blätter zwei, frei, Antheren gelb. Fruchtknoten sitzend oder sehr kurz gestielt, kahl; Griffel zart, verlängert, Narbenlappen ab- stehend, nach dem Verblühen zusammenneigend. März, April. Salix daphnoides Vill. Hist. d. pl. d. Dauph. III. 765 (1789); Koch Syn. Ed. 2. 743 (1844); Kern. in Verh. zool. bot. Ges. X. (1860) 230; Wimm. Sal. Eur. 4 (1866); Maly Fl. Steierm. 65 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 73 (1874); Strobl Fl. Admont I. 44 (1881). Salix cinerea Willd. Berl. Baumz. Ed. I. 350 (1796), nicht L. Salix praecox Hoppe in Willd. Sp. pl. IV. 670 (1805). An Ufern, Wiesenrändern, an Wegen, Straßen und Waldrändern, besonders in den Voralpentälern. Bei Aussee, im Ennstale bei Schlad- ming (und ober Mandling gegen Filzmoos), Gröbming; im Tale von 140 Salix. Klein-Sölk, an den toten Ennsarmen und den Ennssümpfen, sowie am Lichtmeßberge bei Admont, im Gesäuse, im Paltentale und Johnsbach- tale. Bei Oberwölz und in den Tälern der Wölzer Tauern bis gegen 1300 m; im Murtale häufig bei Knittelfeld, Marein, St. Lorenzen, Kraubath, Leoben; an der Mürz bei Neuberg und Langenwang. Bei Krems im Kainachtale, Eibiswald, Stainz. Bei Graz im Tal und auf dem Ruckerlberge. Bei den drei Teichen nächst Marburg; im. Bacher- gebirge am St. Lorenzener Bache, bei Windenau, Rosswein. Bei Pettau; zwischen Cilli und Hochenegg. Häufig bei Bauernhäusern kultiviert und an manchen der obigen Standorte vielleicht nur verwildert. x Salix daphnoides X cinerea Wol. S. Mariana Wol. Niedriger Strauch mit braunen, im ersten Jahre flaumigen Zweigen. Blätter lanzettlich, 3—4 mal so lang als breit, in der Mitte am breitesten, ziemlich kurz zugespitzt, ziemlich scharf gesägt, in der Jugend filzig, im Alter oberseits sattgrün, kahl, etwas glänzend, unterseits bläulich grün, an den Nerven seidig zottig. Seitennerven 11—14, ziemlich deutlich vorragend, oberseits nicht ein- gesenkt. Nebenblätter eiförmig. Unterscheidet sich von Salix daphnoides durch breitere, unterseits an den Nerven seidig-zottige Blätter und flaumig einjährige Zweige, von S. ecinerea durch oberseits kahle, unterseits nur an den Nerven behaarte, schmälere, schärfer gesägte Blätter. Von der sehr ähnlichen S. sordida Kern. (purpurea X cinerea) durch die schärfere Serratur der in, nicht ober der Mitte breitesten Blätter, deren glänzende Oberseite und die seidig glänzende Behaarung verschieden. Salix Mariana Wol. in Österr. bot. Zeitschr. XXXVIIl. (1888) 226. Salıx einerea X daphnoides Wor. ]. ce. Ein nicht blühender Strauch am Wege zwischen St. Lorenzen a. d. Mur und St. Marein am Fuße des Hohen Zinken (Woloszezak). Sekt. 3. Viminales Koch. Kätzchenschuppen zweifarbig, an der Spitze dunkler. Sowohl in der männlichen als in der weiblichen Blüte ein kurzer gelber Diskuszahn. Staubblätter zwei, frei. Fruchtknoten sitzend oder kurz gestielt; Griffel verlängert. Narbenlappen ungeteilt. Viminales Koch De Sal. Europ. Comm. 27 (1828); A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 210 (1860); Pax in Engl. u. Prantl nat. Pflanzenf. III. 1. 37 (1889), 6. Salix viminalis 2. Korbweide Bis 5 m hoher Strauch mit verlängerten, gelbgrünen, in der Jugend etwas flaumigen, dann kahlen Zweigen. Blätter kurz gestielt, lineal oder lineal-lanzettlich, etwa 10 mal so lang als breit, bis 15 cm lang, unter der Mitte am Salix. 141 breitesten, lang zugespitzt, ganzrandig, am Rande etwas zurückgerollt, oberseits trübgrün, kahl, unterseits dicht silberig seidig- filzig, atlasartig glänzend. Kätzchen vor den Blättern hervorbrechend, sitzend, länglich-walzlich, die männlichen bis 4, die weiblichen bis 3 cm lang. Deckschuppen rötlichgelb, an der Spitze schwärzlich, dicht seidig zottig. Staubgefäße zwei, Staubfäden frei, kahl. Fruchtknoten sitzend, seidig filzig, in den verlängerten Griffel vorgezogen; Narbenlappen ungeteilt, verlängert, auswärts gebogen. April. Salix viminalis L. Sp. pl. Ed. 1. 1021 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 746 (1844); A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. X. (1860) 211; Wimm. Sal. Eur. 36 (1866); Maly Fl. Steierm. 65 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 73 (1874). An Ufern, besonders längs der größeren Flüsse, in Auen, in Mittel- und Untersteiermark. Bei Graz hie und da, besonders an der Mur, bei St. Leonhard, im Stiftingtale, in der Ragnitz, auf dem Ruckerlberge und Rosenberge, meist nur kultiviert. Im Sausalgebirge; an der Mur bei Wildon. An der Drau bei Mahrenberg, Wildhaus, Wurmberg, Pettau, im Pettauerfelde bei Pettau, Haidin. Im Bachergebirge bei Windenau, Hausambacher. An der Wogleina und Sann bei Cilli, Tüffer ; im Savetale. Kultiviert auch bei Trieben. x Salix cinerea X viminalis Wimm. S. dasyclados Wimm. Strauch mit graubraunen dicht filzigen ein- und zweijährigen Zweigen. Blätter kurz gestielt, länglich-lanzettlich, 5—6'/; mal so lang als breit, lang zu- gespitzt, sehr groß, bis 10 cm lang und 3'/s em breit, schwach wellig gezähnelt, in der Jugend beiderseits seidig filzig, im Alter oberseits dunkelgrün, spärlich behaart, unterseits graugrün angedrückt flaumig. Kätzchen vor den Blättern hervorbrechend, sitzend, die männlichen walzlich, 3,5—4 cm lang, die weiblichen länglich, 2,5—5 em lang. Deckschuppen an der Basis rötlichgelb, an der Spitze schwärzlich, dicht seidig zottig. Staubblätter zwei, frei. Fruchtknoten sehr kurz gestielt, seidig filzig. Griffel verlängert, Narbenlappen meist ungeteilt. April. Unterscheidet sich von Salix einerea durch die lanzettlichen, lang zugespitzten schwächer behaarten Blätter, den fast sitzenden Frucht- knoten und den verlängerten Griffel, von $S. viminalis durch die filzigen Zweige, die breiteren unterseits nicht schimmernden Blätter und den etwas gestielten Fruchtknoten. Salix einereo-viminalis Wimm. in Flora XXXI. 318 (1848), Sal. Europ. 181 (1866) erw. Salix dasyclados Wimm. in Flora XXXII. 35 (1849); A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 217 (1860). Salix longifolia Wimm. Sal. Europ. 42 (1866), nicht Host, nicht Mühlenb. Ein nicht blühender Strauch am Ufer des Kroisbaches in der Schubertstraße in Graz (ob jetzt noch?) (Preissmann!) 142 Salix. Sekt. 4. Capreae Koch. Kätzchenschuppen wenigstens der männ- lichen Blüte zweifarbig, Staubblätter zwei, frei. Sowohl in der männ- lichen als in der weiblichen Blüte ein kurzer gelber Diskuszahn. Griffel vorhanden, Fruchtknoten gestielt, kahl oder behaart (Abb. 25, Fig. 10). Antheren nach dem Verstäuben gelb. Aufrechte Sträucher oder Bäume mit seitenständigen Kätzchen. Capreae Koch De Sal. Europ. Comm. 31 (1828). Subsekt. 1. Rugosae Rehb. Griffel kurz. Blätter meist behaart. Rugosae Rehb. Fl. Germ. exc. 169 (1831) erw. . 7. Salix silesiaca Wil!d. Schlesische Weide. Bis über 1 m hoher Strauch mit hellbraunen kahlen Zweigen. Einjährige Zweige und Kätzchenschuppen kahl. Blätter kurz gestielt, bis doppelt so lang als breit, eiförmig bis länglich verkehrt-eiförmig, in oder etwas über die Mitte am breitesten, mit 12—18 Seiternerven, rasch zugespitzt, wellig gezähnt, in der Jugend besonders unter- seits graufilzig, im Alter oberseits kahl, dunkelgrün, unter- seits an den Nerven spärlich behaart, wenig heller, mit stark vorspringendem Adernetz. Nebenblätter meist vorhanden, halbherz- förmig, gezähnelt. Kätzchen sitzend, von 2—3 Blättchen gestützt, vor den Blättern hervorbrechend, die männlichen kurz eiförmig, 1,5—2 em lang, die weiblichen etwas länger. Deckschuppen gelb- lich, an der Spitze purpurmn bis schwärzlich, dicht seidig behaart. Staubgefäße zwei, Staubfäden kahl. Fruchtknoten lang gestielt, kahl bis filzig. Griffel kurz, Narbenlappen zweilappig, abstehend. April, Mai. Salix Silesiaca Willd. Sp. pl. IV. 660 (1805); Koch Syn. Ed. 2. 749 (1844); Wimm. Sal. Eur. 60 (1866); Maly Fl. Steierm. 65 (1868); Strobl Fl. Admont. I. 45 (1881). An Ufern, in Auen, Gebüschen, in den Voralpen (800—1800 m) sehr selten. An der Mur bei Murau (/est!); vielleicht auch am Auf- stieg vom oberen Bösensteinsee auf den Bösenstein (Strobl). x Salix silesiaca X caprea Wimm. S. subcaprea Anderss. Niedriger Strauch mit braunen kahlen Zweigen. Knospenschuppen kahl, heurige Zweige etwas flaumig. Blätter kurz gestielt, eiförmig, beid- endig verschmälert, 1'/;—2 mal so lang als breit, wellig gezähnt, mit 10—15 Seitennerven, in der Jugend besonders unterseits filzig, im Alter oberseits dunkelgrün, kahl, unterseits fast gleich- farbig, dünn graufilzig. Nebenblätter meist fehlend. Kätzchen vor den Blättern hervorbrechend, sitzend, die männlichen eiförmig, etwa 1,5 cm lang, die weiblichen dick walzlich, 2—2,5 em lang. Deck- schuppen gelblich, an der Spitze purpurn bis schwärzlich, dicht Salıx. 143 seidig behaart. Staubgefäße zwei, frei, Staubfäden kahl. Frucht- knoten lang gestielt, dicht filzig. Griffel kurz, Narbenlappen zweilappig, abstehend. April, Mai. Unterscheidet sich von $. silesiaca durch breitere, unten dünn- filzige Blätter, von S. caprea durch dünner filzige Blätter mit einer ge- ringeren Zahl von Seitennerven und kleinere Kätzchen. Salix caprea-silesiaca Wimm. in Flora XXXII. 43 (1849), Sal. Eur. 208 (1866). Salix subcaprea Anderss. Monogr. sal. 67 (1867). Unter den Stammeltern, am Ufer der Mur bei Murau (Fest!). 8. Salix grandifolia Ser. Großblättrige Weide. Bis 2 m hoher Strauch mit hellbraunen Zweigen. Heurige und einjährige Zweige flaumig; Knospenschuppen kahl oder etwas flaumig. Blätter kurz gestielt, verkehrt-eiförmig-länglich, ober der Mitte am breitesten, 2—4 mal so lang als breit, mit 10—1S Seitennerven, ganzrandig bis wellig gezähnt, in der Jugend beiderseits seidig filzig, im Alter oberseits kahl, glatt, dunkelgrün, unterseits heller, graugrün, an den Nerven flaumig, mit deutlich vor- ragendem Adernetz. Kätzchen mit den Blättern gleichzeitig hervorbrechend, kurz gestielt, an der Basis von 2—3 Blättchen gestützt, die männlichen eiförmig, 1—1,5 em lang, die weiblichen dicht walzlich, bis 2 em lang. Deckschuppen gelblich, an der Spitze braunrot bis schwärzlich, seidig zottig, Staubgefäße zwei, frei, Staubfäden etwas behaart, Fruchtknoten lang gestielt, dicht filzig; Griffel sehr kurz, Narbenlappen zweilappig, abstehend. April, Mai. Salix grandifolia Ser. Ess. Saul. Suiss. 20 (1815); Koch Syn. Ed. 2. 750 (1844); A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. X. (1860) 243; Wimm. Sal. Eur. 64 (1866); Maly Fl. Steierm. 65 (1868); Strobl Fl. Admont I. 45 (1881). Salix monandra Host Sal. 22, t. 71, 72 (1828). An Waldrändern, buschigen Abhängen, Ufern, in Schluchten der Voralpen bis in die Krummbholzregion. Sehr häufig im ganzen Zuge der nördlichen Kalkalpen und im Lantschgebiete, bei Peggau, ferner am Plabutsch und. bei St. Leonhard bei Graz, in der Weizklamm. In den Tälern und Schluchten der Zentralalpen ebenfalls verbreitet, doch minder häufig. In Untersteiermark im Bachergebirge bei St. Lorenzen, auf dem Donatiberge bei Rohitsch, auf dem Kosiak bei Neuhaus und bei Schönstein und in der Hudna lukna nächst Wöllan, überall in den Karawanken und Sanntaler Alpen. Ändert ab: 8. pubescens Anderss. Blätter oberseits dicht grau behaart. 144 Salix. Salix grandifolia 1. pubescens Anderss. Mon. Sal. 61 (1867). Salix grandifolia ß. lanata Gaud. Fl. Helv. V. 248 (1829). Salix grandifolia ß. albicans Deck Fl. N. Öst. I. 292 (1889), nicht Salix albicans Bonj. in Ser. Essai Saul. Suiss. 21 (1815). Auf der Raxalpe (Beck). x Salix grandifolia X caprea A. Kern. $. macrophylla A. Kern. Strauch mit braunen Zweigen. Heurige und meist auch die einjährigen Zweige flaumig, Knospenschuppen kahl. Blätter kurz gestielt, elliptisch bis verkehrt eiförmig, in oder etwas ober der Mitte am breitesten, 1'/—2'V/s; mal so lang als breit, mit 10—14 Seitennerven, ganzrandig bis wellig gezähnt, in der Jugend | beiderseits seidig filzig, im Alter oberseits kahl, unterseits dünn filzig, graugrün. Blüten vor den Blättern hervor- brechend, kurz gestiel, am Kätzchenstiele 3—6 Blättchen tra- gend; die ‚männlichen eiförmig, 1,5—2,5 cm lang, die weiblichen walz- lich, 1,5—2,5 em lang. Deckschuppen gelblich, an der Spitze braunrot bis schwärzlich, dicht seidig zottig. Staubgefäße zwei, frei, Staubfäden schwach behaart bis kahl. Fruchtknoten lang ge- stielt, dieht filzig, Griffel sehr kurz, Narbenlappen zweilappig, abstehend oder zusammenneigend. April. Unterscheidet sich von Salix caprea durch dünner filzige Blätter mit einer größeren Zahl von Seitennerven und deutlicher vorspriegendem Adernetz sowie den deutlichen Griffel, von S. grandifolia durch die kahlen einjährigen Äste, mehr elliptische, unterseits filzige Blätter und reicher beblätterte Kätzchenstiele. Salix supergrandifolia X caprea und S. subgrandifolia X caprea A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 246, 247 (1860). Salix caprea-gran- difolia Wimm. Sal. europ. 201 (1866). Salix macrophylla 4. Kern. a. a. 0. 247 (1866). Unter den Stammeltern, bisher nur ein weiblicher Strauch auf dem Plabutsch (Rainer!) und bei St. Leonhard bei Graz (Maly!). Angeblich auch bei Murau und im Schöttelgraben bei Oberwölz (Krasan). x Salix aurita x grandifolia Aern. S. limnogena Kern. Strauch mit dunkel graubraunen, kahlen oder im ersten Jahre ‘schwach flaumigen Zweigen und kahlen Knospenschuppen. Blätter kurz gestielt, verkehrt eiförmig, 2—2V/s mal so lang als breit, kurz zugespitzt, gegen den Grund lang verschmälert, schwach wellig gezähnelt, mit S—14 Seiten- nerven, in der Jugend beiderseits seidig zottig, erwachsen oben dunkel- grün, kahl, unterseits blaugrün, an den Nerven reichlich behaart. Nebenblätter fast stets vorhanden, nicht auffallend groß, halbherzförmig. Kätzchen vor den Blättern sich entwickelnd, kurz gestielt, an der Salix. 145 Basis von 2—4 Blättchen gestützt. Weibliche Kätzchen walzlich, 2 em lang. Deckschuppen an der Basis gelblich, an der Spitze braunrot bis schwärzlich, seidig zottig. Fruchtknoten lang gestielt, dicht filzig. Griffel fehlend; Narbenlappen zweilappig, abstehend. Mai. Unterscheidet sich von Salix aurita durch verhältnismäßig längere, im Alter oberseits kahle, unterseits nur an den Nerven behaarte Blätter und kleinere Nebenblätter, von S. grandifolia durch kleinere, verhältnis- mäßig kürzere, unterseits dichter behaarte Blätter und größere, stets vorhandene Nebenblätter. Salix limnogena (aurita x grandiflora) A. Kern. in Öst. bot. Zeitschr. XIV. (1864) 187; Hayek Sched. ad fl. Stir. exs. Lief. 1. u. 2. 22 (1904). Ein weiblicher Strauch unter den Stammeltern bei Spital am Semmering (Lechinger!). x Salix cinerea X grandifolia Wol. S. scrobigera Wol. Bis 2 m hoher reichästiger Strauch mit bis ins 2. Jahr dicht kurz- flaumigen Zweigen und flaumigen Knospenschuppen. Blätter verkehrt-eilänglich, 3—4 mal so lang als breit, ober der Mitte am breitesten, mit 10—16 Seitennerven, in der Jugend beiderseits dicht behaart, erwachsen oberseits kahl, trübgrün, unterseits see- bis graugrün, mit deutlich vorragendem Adernetz, an den Nerven reichlich behaart, auf der Fläche kahl oder schwach flaumig. Kätzchen vor oder mit den Blättern zugleich sich entwickelnd, an der Basis von 3—6 Blättchen gestützt, die männlichen eiförmig, 2—3 em lang, die weiblichen dicht walzlich. Deckschuppen an der Basis rötlich- gelb, an der Spitze schwärzlich, dicht zottig. Staubblätter zwei, frei, an der Basis behaart. Fruchtknoten gestielt, dicht filzig, Griffel sehr kurz. April. Unterscheidet sich von Salix cinerea durch die unterseits nicht geschlossen filzigen Blätter und die von nur 3—6 Blättchen gestützten Kätzchen, von S. grandifolia durch flaumige Knospenschuppen, dichter behaarte Blattunterseiten und zahlreichere Kätzchenstützblätter. Salix einerea X grandifolia Wo. in Öst. bot. Zeitschr. XXXVI. 74 (1886); L. in K. Rech. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1905) 149 (1906) Salix scro- bigera Wor. a. a. O. Mit den Stammeltern mehrfach um Aussee, so auf einer Wiese am Fuß des Saarstein, bei der Ortschaft Saarstein, am Fuß des Sommers- berghügels, bei der Wasnerin und an der alten Straße zwischen Aussee und Grundelsee (L. u. K. Rechinger). 9. Salix cinerea Z. Aschgraue Weide. Bis 2 m hoher reich- ästiger Strauch mit bis ins zweite Jahr dicht kurzflaumigen Hayek, Flora von Steiermark. 10 146 Salıx. Zweigen und dicht flaumigen Knospenschuppen. Blätter ver- kehrt eilänglich, 2/s—3 mal so lang als breit, ober der Mitte am breitesten, mit 10—15 Seitennerven, in der Jugend beider- seits dicht seidig filzig, erwachsen oberseits bräunlichgrün, fein und dicht anliegend behaart, unterseits graugrün, dicht geschlossen filzig, mit deutlich vorragendem Adernetz. Kätzchen vor oder mit den Blättern gleichzeitig sich entwickelnd, sitzend, an der Basis von 4—7 Blättchen gestützt, die männlichen eiförmig, 2 bis 3 cm lang, die weiblichen dicht walzlich, 2—4 cm lang. Deck- schuppen an der Basis rötlichgelb, an der Spitze schwärzlich, lang zottig. Staubblätter zwei, frei, an der Basis behaart oder kahl. Fruchtknoten gestielt, dicht filzig, Griffel sehr kurz, Narben- lappen ausgerandet bis zweilappig, aufrecht abstehend. April. Salix cinerea Z. Sp. pl. Ed. 1. 1021 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 748 (1844); A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. X. (1860) 250; Wimm. Sal. Eur. 47 (1866); Maly Fl. Steierm. 65 (1868); Strobl Fl. Admont I. 45 (1881). Salix lanata Vill. Hist. pl. Dauph. III. 777 (1789), nicht L. Salix Hoffmanniana Bluff et Fingerh. Comp. Fl. Germ. II. 568 (1825). Salix polymorpha Host. Sal. 21, t. 68, 70 (1828). Auf nassen Wiesen, in Mooren, an Gräben, Ufern, sumpfigen Stellen, häufig bis in die Voralpen (1300 m). Ändert ab: ß. brevifolia Anderss. Blätter verkehrt eirund, weniger als doppelt so lang als breit. Salix cinerea var. brevifolia Anderss. Monogr. Sal. 72 (1867). Salıx cinerea ß. aquatica Strobl Fl. Admont I. 45 (1881), nicht Smith. Vor dem Hofmoore bei Admont (Strobl). Noch häufiger als bei anderen Orten findet man bei dieser Weide eingeschlechtliche Kätzchen mit den mannigfaltigsten Übergängen von Staubblättern in Fruchtblätter. (Salix polymorpha Host. Sal. 21, t. 68, 70 [1828]. Salix polygama Schultz in Wimm. Sal. Enr. 49 [1566]. Salix cinerea f. degenerans Sirobl Fl. Admont I. 45 [1881].) x Salix cinerea X nigricans Wimm. $. Vaudensis Forb. Strauch mit braunen Ästen. Einjährige Zweige kahl, Knospenschuppen schwach flaumig. Blätter verkehrt-eilänglich, 2—2"/; mal so lang als breit, über der Mitte am breitesten, mit 10—14 Seitennerven, wellig gezähnt, in der Jugend beiderseits seidig filzig, im Alter oberseits trübgrün, kahl oder sehr schwach behaart, unterseits graugrün, nur an den Nerven behaart oder auf der ganzen Fläche dünn filzig, mit stark vorspringendem Ader- netz. Nebenblätter meist vorhanden, halb herzförmig. Kätzchen mit Salix. 147 den Blättern zugleich hervorbrechend, männliche eiwalzlich, 2—3 cm lang, weibliche kurz gestielt, 2,5—3 em lang. Deckschuppen gelblich, an der Spitze rostbraun bis schwärzlich, kraus behaart. Fruchtknoten gestielt, filzig. Griffel mäßig lang, Narbenlappen aufrecht bis zusammen- neigend. Mai. Unterscheidet sich von 8. einerea durch die kahlen einjährigen Zweige, schwächer behaarte Kätzchenschuppen und mehr elliptische Blätter, von S. nigricans durch die unterseits behaarten bis filzigen Blätter und flaumige Knospenschuppen. Salix einerea-nigricans Wimm. in Denkschr. schles. Ges. f. vaterl. Kult. (1853) 166, Sal. Europ. 224 (1866). Salix Vaudensis Ford. Sal. Wob. No. 117 (1828), nicht A. Kern. Ein nicht blühender Strauch im Torfmoor bei Krungel nächst Mitterndorf! 10. Salix aurita Z. Ohrweide. Bis 1 m hoher Strauch mit graubraunen, kahlen oder im ersten Jahre schwach flaumigen Zweigen und kahlen Knospenschuppen. Blätter kurz gestielt, ver- kehrt eiförmig bis fast rundlich, 1'/s—2 mal so. lang als breit, stumpf oder kurz zugespitzt, wellig gezähnt, mit 6—12 Seitennerven, in der Jugend beiderseits seidig zottig, erwachsen oben trüb- grün, matt, flaumig, unterseits graugrün, dicht filzig. Neben- blätter fast stets vorhanden, groß, halbherzförmig oder nierenförmig. Kätzchen meist vor den Blättern sich entwickelnd, sitzend oder kurz gestielt, an der Basis von 4—7 Blättcehen gestützt, die männlichen eiförmig bis walzlich, 1—2 em lang, die weiblichen eiförmig, !/a—1'/; em lang. Deckschuppen an der Basis gelblich, an der Spitze rotbraun bis schwärzlich, behaart. Staubgefäße zwei, frei, Staubfäden kahl oder an der Basis behaart. Fruchtknoten lang gestielt, dicht filzig; Griffel fehlend; Narbenlappen sitzend, ausgerandet bis zweilappig, aufrecht abstehend. April, Mai. Salix aurita Z. Sp. pl. Ed. 1. 1019 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 750 (1844); A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. X. (1860) 253; Wimm. Sal. Eur. 51 (1866); Maly Fl. Steierm. 65 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 74 (1874); Strobl Fl. Admont I. 45 (1881). Salix ulmifolia Vil. Hist. pl. Dauph. III. 776 (1789). Salix uliginosa Willd. Enum. hort. Berol. II. 1007 (1809), Salix hetero- phylla Host. Sal. 26, t. 87, 88 (1828). Auf nassen Wiesen, in Mooren, an Gräben, an Wiesen- und Wald- rändern, an buschigen Abhängen, besonders auf kalkfreiem Boden. In der Ramsau bei Schladming; im Ennstal bei Liezen, Selztal, Frauenberg, Admont, im Gesäuse, auf der Stumpfnagler- und nächst der Kochenalm bei Admont; im Laffawald bei Gstatterboden; am Abhang der Hochhaide 10* 148 Salıx. gegen St. Lorenzen; im Strechautale bei Rottenmann, bei Seckau. Bei Spital am Semmering, Krieglach, Kapfenberg. Häufig am Wechsel (bis 1500 m); bei Friedberg, Vorau, Wenigzell, Hartberg. Bei Graz bei St. Leonhard, in der Ragnitz, bei Maria-Trost, St. Veith, Andritz, zwischen Tobelbad und Premstetten. Sehr häufig bei Stainz, Eibiswald und an den Abhängen der Koralpe. Bei Spielfeld, Pössnitz, Marburg, Pettau, Sauritsch; häufig am Bachergebirge. Bei Bad Neuhaus, Windischgraz, Prassberg; im Logartale bei Sulzbach. Il. Salix caprea 7. Sahlweide. Strauch oder niedriger, bis 8 cm hoher Baum. Einjährige Zweige und Knospenschuppen kahl. Blätter breit eiförmig oder elliptisch, in der Mitte am brei- testen, 1—2!/s mal so lang als breit, wellig gezähnt, 6—10 Seiten- nerven, in der Jugend beiderseits seidig-filzig, im Alter oben kahl, dunkelgrün, matt, unterseits graugrün bis weißlich, dicht filzig. Nebenblätter oft vorhanden, halb nierenförmig. Kätz- chen vor den Blättern erscheinend, sitzend, an der Basis von 4—7 Blättehen gestützt. die männlichen eiförmig, 3—4!/s cm lang, die weiblichen walzlich, 1/„—4 cm lang, Deckschuppen rötlich, an der Spitze schwärzlich, dicht lang zottig. Staubblätter zwei, frei, Staub- fäden kahl. Fruchtknoten lang gestielt, dicht filzig, Griffel fehlend. Narbenlappen sitzend, ausgerandet, zusammenneigend. März, April. Salix caprea L. Sp. pl. Ed. 1. 1019 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 750 (1844); A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 253 (1860); Wimm. Sal. Europ. 55 (1866); Maly Fl. Steierm. 65 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 74 (1874); Strobl Fl. Admont I. 45 (1881). In lichten Wäldern, Holzschlägen, an buschigen Abhängen, häufig bis in die Voralpen (1400 m). Subsekt. 2. Nigricantes (A. Kern.) Hay. Griffel verlängert. Blätter kahl oder behaart, beim Vertrocknen schwarz werdend. Staub- fäden behaart. Sekt. Nigricantes A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. X. (1860) 255. Ca- preae Subsekt. Nigricantes Hay. Steierm. I. 148 (1908). 12. Salix glabra Scop. Kahle Weide. Niedriger, bis 1 m hoher, oft knorrig verzweigter Strauch, mit hellbraunen kahlen, kurzen Ästen. Heurige Zweige und Knospenschuppen kahl. Blätter kuz gestielt, ver- kehrt eiförmig bis verkehrt eilanzettlich, stumpf bis spitzlich, fein scharf gesägt, kahl, oberseits glänzend grün, unterseits matt, blaugrün, bereift, mit deutlich vorspringenden Mittel- und Seitennerven, beim Trocknen schwarz werdend. Neben- blätter fehlend.. Männliche Kätzchen sitzend, walzlich eiförmig, Deckschuppen gelblich, an der Spitze rostbraun, lang behaart. Salix. 149 Staubgefäße zwei, frei. Staubfäden behaart. Weibliche Kätzchen kurz gestielt, kurz walzlihe; Deckschuppen einfarbig grünlich gelb, schwach behaart. Fruchtknoten kahl, deutlich gestielt. Griffel verlängert, Narbenlappen ausgerandet bis zweispaltig, ab- stehend. Mai, Juni. Salix glabra Scop. Fl. Carn. Ed, 2. II. 255 (1772); Koch Syn. Ed. 2. 752 (1844); A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. X. (1860) 255; Wimm. Sal. Eur. 81 (1866); Maly Fl. Steierm. 65 (1868); Strobl Fl. Admont I. 45 (1881). Salix phyliei- folia Wulf. in Jacg. Collect. II. 139 (1788), nicht L. Salix Wulfeniana Willd. Sp. pl. IV. 660 (1805). Salix corruscans Willd. ]. c. 681 (1805). Im Felsschutt, besonders längs der Gießbäche, unter Alpenrosen, Krummholz, von den höheren Voralpen bis in die Krummholzregion (2000 m) und längs der Bäche auch tiefer herabsteigend. Verbreitet in der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen (fehlt jedoch am Lantsch und Schökel), sowie in den Sanntaler Alpen und Karawanken. Selten auf Kalk in den Zentralalpen, wie in den Seethaler Alpen (Hatzi), auf der Koralpe (Graf). x Salix caprea X nigricans F. Brunner. $. latifolia Forb. Strauch nıt kahlen einjährigen Zweigen. Blätter gestielt, breit ellip- tisch oder verkehrt eiförmig, kurz zugespitzt, gekerbt, in der Jugend filzig, erwachsen oberseits mattgrün, etwas flaumig, unterseits bläu- lichgraugrün, weichhaarig-fHaumig, mit stark vorspringendem Adernetz. Kätzchen vor oder gleichzeitig mit den Blättern hervorbrechend, eiförmig; Deckschuppen schwärzlich, an der Spitze rötlich, behaart. Fruchtknoten gestielt, weiß filzig, Griffel verlängert, Narbenlappen länglich-eiförmig, abstehend. April. Unterscheidet sich von Salix caprea durch kleinere, schwächer be- haarte Blätter und den verlängerten Griffel, von S. nigricans durch größere, mehr elliptische, oberseits flaumige, unterseits dichter behaarte Blätter und den filzigen Fruchtknoten. Salix latifolia Forb. Salicet. Woburn. N. 115 (1828). Salix caprea- nigricans F. Brunner in Döll Fl. Baden 519 (1859); Wimm. Sal. Eur. 226 (1866). Salix badensis Döll Fl. Bad. 519 (1859). Bei Jauring nächst Aflenz (Krasan). x Salix aurita X nigricans White. S. coriacea Schleich. Nie- driger Strauch mit anfangs filzigen, bald verkahlenden heurigen und kahlen einjährigen Zweigen. Blätter kurz gestielt, verkehrt-eirundlich, kurz zugespitzt, an der Basis abgerundet, in der Jugend dicht filzig, im Alter oberseits kahl, unterseits blaugrün, mit deutlich vortretendem Adernetz, an den Nerven flaumig. Nebenblätter klein. Kätzchen mit den Blättern zugleich hervorbrechend; Deckschuppen an der Basis röt- 150 Salıx. lich, an der Spitze schwärzlich. Staubblätter zwei, frei. Fruchtknoten gestielt, filzig, mit kurzem Griffel. April, Mai. Unterscheidet sich von Salix aurita durch unterseits nur an den Nerven behaarte, etwas schmälere Blärter, kleinere Nebenblätter und den Griffel, von S. nigricans durch stumpfere, unterseits reicher behaarte und besonders in der Jugend dicht filzige Blätter und den filzigen Fruchtknoten. : Salix nigricans X aurita White in Journ. of Bot. XXVII. 266 (1889); Freyn in Öst. bot. Zeitschr. L. 444 (1900). Salix coriacea Schleich. in Forb. Salicet. Woburn. No. 112 (1829). Unter den Stammeltern selten. Am Leopoldsteiner See bei Eisen- erz (Freyn!), auf Wiesen bei Greith nächst Weichselboden (Nevole). 13. Salix nigricans Sm. Schwärzliche Weide. Bis 4 m hoher Strauch mit graubraunen kahlen oder flaumigen Zweigen; heurige Zweige und Knospenschuppen flaumig. Blätter kurz gestielt, verkehrt-eiförmig, verkehrt-lanzettlich oder elliptisch, meist ober der Mitte am breitesten mit 8—12 Seitennerven, fein gezähnt bis fast ganzrandig, in der Jugend beiderseits seidig-filzig, im Alter oberseits kahl, unterseits kahl oder an den Nerven behaart, blaugrün, mit stark vortretendem Adernetz; beim Vertrocknen schwarz werdend. Nebenblätter meist vorhanden, groß, halbherzförmig bis halbkreisförmig, gezähnelt. Kätzchen zugleich mit den Blättern sich entwickelnd, eiförmig walzlich, die männlichen etwa zwei, die weiblichen 1—2 cm lang. Deckschuppen gelblich, an der Spitze rostbraun bis schwärzlich, lang zottig behaart. Staubgefäße zwei, die Staubfäden am Grunde behaart. Fruchtknoten deutlich gestielt, meist kahl, Griffel verlängert, Narbenlappen ausgerandet bis zweilappig, abstehend. April, Mai. Salix nigricans Sm. in Transact. Linn. soc. VI. (1802) 120; Koch Syn. Ed. 2. 749 (1844); A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. X. (1860) 258; Maly Fl. Steierm. 66 (1868); Strobl Fl. Admont I. 45 (1881). Salix myrsinites Hoffm. Hist. Sal. I. 71 (1787), nicht Z. Salix hastata Hoppe in Vill. Hist. pl. Dauph. III. 774 (1789), nicht L. Äußerst formenreiche Pflanze: a) Fruchtknoten kahl. 1. Blätter rundlich, höchstens 1°/; mal so lang als breit, an der Basis seicht herzförmig. a. rotundifolia A. Kern. Blätter kreisrund bis breit eiförmig, an der Basis seicht herzförmig, unterseits blaugrün, behaart. Salix nigricans a. rotundifolia A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 259 (1860). Salix aurita Host. Salix 24 T. 78 (1828), nicht L. Auf dem Preiner Gscheid der Raxalpe (A. Kerner). Salix. 151 2. Blätter an der Basis nicht herzförmig. X Blätter höchstens 2,5 em lang. ß. microphylla (@Gaud.) Hay. Blätter 2—2,5 em lang, elliptisch, unterseits blaugrün. . Salix phylieifolia microphylla @aud. Fl. Helv. V. 221 (1828). Salix nigricans ß. mierophylla Hay. Fl. Steierm. I. 151 (1908). Salix nigricans var. parvifolia Wimm. Sal. Eur. 73 (1866). Bei der Ortschaft Saarstein nächst Aussee (Kechinger). xx Blätter länger als 2,5 cm. y. ovata (Gaud.) Hay. Blätter elliptisch, eiförmig bis verkehrt . eiförmig, 1'/;—2 mal so lang als breit, kerbsägig, unterseits blaugrün, an den Nerven behaart, selten kahl. Salix phylieifolia var. ovata Gaud. Fl. Helv. V. 221 (1828). Salix nigricans y. ovata Hay. Fl. Steierm. Salix ovata Host. Salix 23 T. 74, 75 (1828). Salix glaucescens Host a. a. O. T. 76. 77 (mit unterseits kahlen Blättern). Salix nigricans d. glaucescens A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 259 (1860). An Ufern, Gräben, auf Torfmooren, bis in die Krumholzregion. Gemein bei Aussee, Mitterndorf, sowie im Flußgebiet der Enns, ferner im Mürztale und an der oberen Mur bis Bruck. Auch auf dem Ruckerl- berge bei Graz. d. parietariaefolia (Host.) A. Kern. Blätter länglich-elliptisch bis verkehrt eilänglich, 2—2'/s mal so lang als breit, schmal und meist scharf gesägt, unterseits blaugrün, an den Nerven behaart. Salix parietariaefolia Host Salix 26, T. 85, 86 (1828). Salix nigricans e. parietariaefolia A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 259 (1860); L. u. K. Rech. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1905) 150 (1906). Salix nigricans var. lancifolia Wimm. Sal. Europ. 73 (1866). Seltener. Bei der Ortschaft Saarstein nächst Aussee (Rechinger); bei Trieben (Statzer!), Gaishorn! 2. Fruchtknoten filzig. &. eriocarpa Koch. Fruchtknoten filzig. Blätter eiförmig bis verkehrt-eiförmig, unterseits blaugrün. Salix nigricans ß. eriocarpa Koch. Syn. Ed. 1. 651 (1837); A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 259 (1860). Salix rupestris Sm. Engl. Bot. XXXII. No. 2342 (1812). Salix nigricans yar. rupestris Wimm. Sal. Europ. 73 (1866). Salix nigricans var. hebecarpa Anderss. Mon. Sal. 129 (1867.) Selten. Bei Murau (Fest!); an der Mürz bei Kapellen (A. Kerner). 14. Salix Mielichhoferi Saut. Tauern-Weide. Niedriger Strauch mit gelbbraunen kahlen Zweigen und kahlen Knospenschuppen. Blätter verkehrt eiförmig bis verkehrt-eilanzettlich, zugespitzt, fein gesägt, 152 Salix. in der Jugend höchstens am Mittelnerven behaart, im Alter kahl, oberseits glänzend grün, unterseits gleichfarbig, matt, mit deutlich vortretenden Mittel- und Seitennerven, Seitennerven 10—15. Kätzchen mit den Blättern zugleich sich entwickelnd, sitzend, eiförmig, die männlichen etwa 2, die weiblichen bis 1,5 cm lang; Deckschuppen gelblich, an der Spitze rotbraun, lang behaart. Staubgefäße zwei, frei, am Grunde behaart. Fruchtknoten deut- lich gestielt, kahl; Griffel verlängert, Narbenlappen zweispaltig, abstehend. Juni. Salix Mielichhoferi Saut. in Flora XXXII. (1849) 662; A. et J. Kern. Herb. österr. Weiden. Dec. VII. 61, 62 (1862?). Salix punctata Saut. in Flora XXXII. (1849) 494, nicht Wahlenbg. An Alpenbächen und in Mooren in der Krummholzregion der Zentralalpen. Bisher nur in den Seetaler Alpen im Winterleitentale bei 2000 m (Pilhatsch!) und im angrenzenden Salzburg im Überling- moore am Wadschober im Lungau (V?erhapper). Subsekt. 3. Hastatae A. Kern. Griffel verlängert. Blätter kahl, beim Vertrocknen nicht schwarz werdend. Staubfäden kahl. Sekt. Hastatae A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. X. (1860) 261. Capreae Subsekt. Hastatae Hay. F]. Steierm. I. 152 (1908). 15. Salix hastata Z. Spießblätterige Weide. Strauch mit rotbraunen kahlen oder schwach behaarten Zweigen. Knospen- schuppen kahl, heurige und einjährige Zweige flaumig. Blätter kurz gestielt, verkehrt eiförmig, stumpflich bis schwach zugespitzt, ganz- randig oder gegen die Spitze zu klein gesägt, kahl, oberseits hellgrün, matt, unterseits bläulich bereift, mit schwach vor- tretendem Adernetz. Nebenblätter fast stets vorhanden, eiförmig, gezähnt. Kätzchen dichtblütig, die männlichen sitzend, eiförmig, ca. 2 cm lang, die weiblichen walzlich-eiförmig, kurz gestielt, 2—8 cm lang. Deckschupen rötlich gelb, an den weiblichen Blüten an der Spitze rotbraun bis schwärzlich, dicht zottig. Staub- gefäße zwei, frei. Staubfäden kahl. Fruchtknoten deutlich ge- stielt, kahl; Griffel verlängert, Narbenlappen zweispaltig, aufrecht abstehend, Juni. Salix hastata Z. Sp. pl. Ed. 1. 1017 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 750 (1844); Wimm. Sal. Eur. 83 (1868); Strobl Fl. Admont I. 46 (1881). Salix Pontederae Yill. Hist. pl. Dauph. III. 766 (1759). Salix elegans Host. Sal. 29 t. 97 (1828). Salix phylicifolia Strobl in Ost. bot. Zeitschr. XIX. (1869) 47, nicht L. Hier nur die Form: b. subalpina Anderss. Bis 1 m hoher Strauch. Blätter gegen die Basis verschmälert oder schwach zugerundet. Nebenblätter klein, Kätzchen mit den Blättern zugleich hervorbrechend. Salix. 153 Salix hastata b. subalpina Anderss. Monogr. sal. 172 (1867); Strobl Fl. Admont I. 46 (1881). An steinigen grasigen Abhängen, unter Erlen- und Weidengebüsch und Krummholz der höheren Voralpen- und Krummholzregion der nördlichen Kalk- und der Zentralalpen zerstreut und selten. Auf der Pitz bei Admont (Hatzi), an der Ostseite des Sulzkaarhund bei Hieflau (Strobl!) sowie am oberen Wasserfallweg über das Ennseck bis gegen die Koderalm (Vierhapper!). In den Niederen Tauern auf dem Hohen- warth (Strobl) und dem Hochschwung bei Rottenmann (Strobl); in den Murauer Alpen auf dem Rotkofel (Strobl) und Winterthaler Nock (Pacher); in den Seetaler Alpen auf dem Hochfeld (Strobl) und im Winterleithentale (Pilhatsch!). Sekt.5. Canae A. Kern. Kätzchenschuppen einfarbig gelb oder an der Spitze schwach rötlich. Staubblätter zwei, die Staubfäden im unteren Teile miteinander verwachsen. Sowohl in der männlichen als in der weiblichen Blüte eine kleine gelbe Torusdrüse. Fruchtknoten ge- stielt, Griffel verlängert. Canae 4. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 222 (1860); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 36 (1889) 16. Salix incana Schrk. Grauweide. Bis 5 m hoher reich ver- ästelter Strauch mit dunkelrotbraunen kahlen Zweigen. Blätter lineal- lanzettlich bis lineal, 6—12 mal so lang als breit, lang zugespitzt, am Rande ausgeschweift gezähnelt und zurückgerolt, in der Jugend beiderseits weiß filzig, im Alter oberseits fast kahl, dunkelgrün, unterseits mit Ausnahme des vorragenden kahlen Mittelnerven dicht weiß filzig, matt. Kätzchen vor oder gleichzeitig mit den "Blättern hervorbrechend, fast sitzend, meist gekrümmt, dünn walzlich, 1,5—4 cm lang. Deckschuppen am Rande gewimpert, gleichfarbig, die der männlichen Blüten gelb, mitunter an der Spitze etwas rötlich, die der weiblichen Blüten gelbgrün. Staubgefäße zwei, Staubfäden behaart, an der Basis miteinander verwachsen. Fruchtknoten kahl, gestielt. Griffel verlängert. Narbenlappen zweiteilig, zurückgebogen. April, Mai. Salix incana Schrk. Baier. Fl. I. 230 (1789); Koch. Syn. Ed. 2. 747 (1844); 4A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. X. (1860) 226; Wimm. Sal. Eur. 25 (1866); Maly Fl. Steierm. 65 (1868); Strobl Fl. Admont I. 44 (1881). Salix riparia Willd. Sp. pl. IV. 698 (1805); Host Sal. 17, t. 58, 59 (1828). Im Kies der Alpenbäche, am Ufer und auf Schotterbänken der größeren Flüsse, an felsigen Abhängen. In den nördlichen und süd- lichen Kalkvoralpen (bis 1200 m) gemein und längs der Alpenbäche große Bestände bildend. Ferner längs der Enns, Mürz, an der Mur 154 Salıx. von Murau bis Graz; an der Sann von Sulzbach abwärts bis Praßberg und Fraßlau, an der Pack bei Ritzdorf. Auf den Kalkbergen Unter- steiermarks zerstreut bei Cilli, Neuhaus, in der Hudna lukna bei Wöllau, bei Steinbrück, Drachenburg. Im Gebiet der Zentralalpen im Untertal bei Schladming. Sekt. 6. Meliteae A. Kern. Kätzschenschuppen zweifarbig. Staub- gefäße zwei, frei oder miteinander verwachsen. Sowohl in der männ- lichen als in der weiblichen Blüte ein sehr kurzer, abgestutzter Diskus- zahn. Antheren anfangs rot, dann gelb, nach dem Verstäuben schwärz- lich. Griffel sehr kurz oder fehlend. Aufrechte oder kriechende Sträucher mit seitenständigen Kätzchen und beim Verwelken meist schwarzwerden- den Blättern. Meliteae A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. X. (1860) 53. Subsekt. 1. Purpureae (Koch) A. Kern. Staubfäden wenigstens teilweise miteinander verwachsen. Aufrechte Sträucher. Sekt. Purpureae Koch De Sal. Europ. Comm. 24 (1828). Meliteae Subsekt. Purpureae A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 55 (1860). x Salix purpurea X viminalis Wimm. $.rubra Huds. Bis 3 m hoher Strauch mit verlängerten, gelbgrünen, kahlen oder in der Jugend etwas flaumigen Zweigen. Blätter kurz gestielt, lanzettlich, in oder über der Mitte am breitesten, 6—8 mal so lang als breit, gegen die Spitze fein gesägt, sonst ganzrandig, oberseits kahl, unterseits hellgrün oder bläulichgrün, mit feinen, den Seitennerven parallelen Härchen besetzt und schwach seidig glänzend. Kätzchen vor den Blättern hervor- brechend, sitzend, walzlich, die männlichen 2—4, die weiblichen 1,5 bis 4 cm lang. Deckschuppen an der Basis rötlichgelb, an der Spitze schwärzlich, seidig zottig. Staubblätter zwei, die Staubfäden verschieden hoch miteinander verwachsen. Fruchtknoten sitzend, seidig filzig; Griffel kurz, Narbenlappen ungeteilt. Unterscheidet sich von Salix purpurea durch die nicht bis zur Spitze verwachsenen Staubfäden, die unterseits anliegend behaarten Blätter und den kurzen Griffel, von $. viminalis durch die wenigstens am Grunde miteinander verwachsenen Staubfäden, die anfangs roten Antheren, die unterseits schwächer behaarten, kürzeren Blätter und den kürzeren Griffel. Salix rubra Huds. Fl. Angl. I. 1017 (1762); Koch Syn. Ed. 2. 745 (1844); A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 220 (1860). Salix viminalis-pur- purea Winm. Fl. Schles. Nachtr. 476 (1845); A. Kern. a. a. O.; Wimm. Sal. Europ. 173 (1866). Salix concolor Host Sal. 10. t. 85 (1828). Bisher nur an der Wogleina in Cilli! Salix. 155 Der der S. viminalis näherstehende Form ist: ß) sericea Koch. Blätter lineal-lanzettlich, zugespitzt, unterseits- graugrün, silberig schimmernd, dünn seidig filzig. Griffel fädlich. Salix rubra sericea Koch Syn. Ed. 1 647 (1837), Ed. 2. 745 (1844), nicht Salix sericea Vill. Salix rubra a. viminaloides Gren. Godr. Fl. frang. II. 129 (1851). Salix elaeagnifolia Tausch in Sched. und bei A. Kern in Verh. zool. bot. Ges. Wieu X. 219 (1860). Salix viminalis c. sericea Wimm. Sal. Europ. 174 (1866). Mit der vorigen an mehreren Sträuchern an der Wogleina bei Gili! x Salix grandifolia X purpurea A. Kern. S. austriaca Host. Bis 2 m hoher Strauch mit gelblichen bis braunen kahlen Zweigen. Blätter verkehrt-eilanzettlich, 3'/; mal so lang als breit, kurz zu- gespitzt, gesägt, in der Jugend filzig, erwachsen oberseits kahl, unterseits blaugrün, kahl, mit vortretendem Adernetz. Kätz- chen vor oder mit den Blättern zugleich hervorbrechend, sehr kurz ge- stielt, kurz walzlich. Deckschuppen an der Basis rötlichgelb, an der Spitze schwärzlich, seidig zottig,. Staubblätter zwei, die Staubfäden zu zwei Dritteln ihrer Länge miteinander ver- wachsen. Fruchtknoten gestielt, filzig, Griffel sehr kurz. Mai. Unterscheidet sich von Salix grandifolia durch die verwachsenen Staubfäden, die anfangs roten Antheren und die schmäleren oberseits glänzenden Blätter, von. S. purpurea durch die in der Jugend filzigen, breiteren, unterseits netzadrigen Blätter, die nicht bis zur Spitze ver- wachsenen Antheren und den gestielten Fruchtknoten. Salix austriaca Host Salix 19, t. 64, 65 (1818); A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 259 (1860). Salix superpurpurea x grandifolia A. Kern. a.a. OÖ. Salix grandifolia x purpurea Gürke Pl. Europ. II. 42 (1893). Am Bachrande nächst der Ischer Straße bei Aussee (Rechinger!) und an einem kleinen Bach auf der Höhe des Preiner Gscheids ober Kapellen (A. Kerner). x Salix caprea X purpurea Wömm. $. Wimmeriana Gren. Godr. Aufrechter Strauch mit kahlen, gelbgrünen Zweigen. Blätter kurz ge- stielt, elliptisch bis verkehrt-eilänglich, dreimal so lang als breit, in der Jugend filzig, im Alter oberseits dunkelgrün, kahl, glänzend, unterseits bläulichgrün mit vortretendem Adernetz, zer- streut behaart. Kätzchen vor den Blättern hervorbrechend, walzlich, die weiblichen 3"/„—4 mal länger als breit. Kätzchenschuppen an der Spitze schwarzpurpurn, zottig, Staubfäden bis zur Mitte mit- einander verwachsen. Fruchtknoten kurz gestielt, seidig filzig, Griffel fehlend, Narbenlappen ungeteilt, zusammenneigend. April. 156 Salix. Unterscheidet sich von Salix caprea durch die schmäleren, oberseits glänzend kahlen Blättern, die verwachsenen Staubfäden und kürzer gestielte Fruchtknoten, von S. purpurea durch breitere, unterseits erhaben netzadrige Blätter, nur bis zur Hälfte verwachsene Staubfäden und ge- stielte Fruchtknoten. Salix caprea x purpurea Wimm. in Flora (1849) 41. Salix Wimme- riana Gren. Godr. Fl. france. III. 130 (1851). Salix discolor Host. Salix 18 t. 60. 61 (1828), nicht Wahlendb. Salix mauternensis A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 261 (1860). Bisher nur ein weiblicher Strauch nächst dem Bahnhofe von Lie- boch (Fritsch). x Salix cinerea X purpurea Wimm. $. sordida A. Kern. Nie- driger Strauch mit dicht flaumigen graubraunen ein- und zweijährigen Zweigen. Blätter kurz gestielt, länglich-verkehrt-eiförmig, kurz zugespitzt, -wellig gezähnt, in der Jugend beiderseitz seidig-Alzig, im Alter oberseits trübgrün, kahl oder spärlich flaumig, unterseits graugrün, mit deutlich vorspringendem Adernetz, rauhhaarig-filzig, mit 11—15 Seitennerven jederseits. Kätzchen vor den Blättern hervor- brechend, sitzend, die männlichen kurz walzlichh 2—2"/s cm lang, die weiblichen walzlichh, 2—3'/s cm lang. Deckschuppen an der Basis rötlichgelb, an der Spitze schwärzlich, dicht behaart. Staubfäden bis über die Mitte miteinander verwachsen, Antheren erst hellpurpurn, dann gelb, nach dem Verstäuben schwärzlich. Fruchtknoten gestielt, filzig, Griffel sehr kurz, Narbenlappen ungeteilt, abstehend. April. Unterscheidet sich von Salix einerea durch schmälere Blätter, die verwachsenen Staubfäden, und die kürzer gestielten Fruchtknoten, von S. purpurea durch die breiten, unterseits netzadrigen und filzigen Blätter, die nicht bis zur Spitze verwachsenen Staubfäden und den gestielten Fruchtknoten. Salix sordida A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 257 (1860). Salix Pontederana Koch. Syn. Ed. 1. 646 (1837), nicht Vill., nicht Willd. Salix pur- pureo-cinerea Wimm. Fl. Schl. Ed. 2. Nachtr. 477 (1845), Sal. Europ. 162 (1866). Salix Pontederana var. sordida Anderss. in DC. Prodr. XVI. 2. 213 (1868). Unter den Stammeltern anscheinend nicht gerade selten. Am Aus- fluß des Leonharditeiches bei Murau Jg (Fest!); am Wege von St. Lo- renzen a. d. Mur nach St. Marein (Woloszezak), bei Krumbach und Arnfels nächst Eibiswald (Melling!) x Salix aurita x purpurea Wimm. $. dichroa Döll. Niedriger Strauch mit rotbraunen, kahlen Zweigen. Blätter länglich-verkehrt- eiförmig, 2—3 mal so lang als breit, gegen die Spitze zu wellig gesägt, in der Jugend beiderseits seidig-filzig, im Alter oberseits trübgrün, kahl Salix. 157 oder spärlich flaumig, unterseits graugrün, zottig-filzig, mit deutlich vor- ragendem Adernetz und 6—10 Seitennerven. Kätzchen vor den Blättern hervorbrechend, sitzend, Deckschuppen an der Basis rotgelb, an der Spitze schwärzlich, zottige. Männliche Kätzchen kurz walzlich, bis 2 em lang, Staubfäden. bis zur Mitte miteinander verwachsen, Antheren erst rot, dann gelb, nach dem Verstäuben schwärzlich. Weibliche Kätzchen 1,5—2 cm lang. Fruchtknoten ziemlich lang gestielt, Narbenlappen sehr kurz, ungeteilt. April. Unterscheidet sich von Salix aurita durch schmälere, oberseits kahle Blätter und verwachsene Staubfäden, von S. purpurea durch breitere, unterseits filzige Blätter mit vorragendem Adernetz, nur bis zur Hälfte verwachsene Staubfäden und gestielte Fruchtknoten. Salix aurita-purpurea Wimm. Fl. Schl. Ed. 2. Nachtr. 478 (1845), Sal. Europ. 165 (1866). Salix dichroa Döll. Fl. Baden 511 (1859). Salix auritoi- des A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 257 (1860). Ein männlicher Strauch auf dem Ruckerlberge bei Graz (Preissmann!) x Salix incana X purpurea Wimm. $. Wichurae Pok. Strauch mit kahlen hellbraunen bis rotbraunen Ästen, Blätter schmal lanzett- lich, in oder ober der Mitte am breitesten, 6—8 mal so lang als breit, in der Jugend oberseits graufilzig, unterseits dicht matt weißfilzig, er- wachsen oberseits kahl, unterseits bläulichgrün, auf der ganzen Fläche oder wenigstens längs der Nerven dünn weiß filzig. Kätzchen vor den Blättern hervorbrechend, sitzend, dünn walzlich, oft etwas gekrümmt. Deckschuppen an der Basis gelb, an der Spitze schwärzlich, behaart. Staublätter zwei, bis zur’oder über die Mitte miteinander verwachsen, Antheren erst rot, dann gelb, nach dem Verstäuben schwärzlich. Frucht- knoten kurz gestielt, filzig, Griffel sehr kurz, Narbenlappen ungeteilt, abstehend. April, Mai. Unterscheidet sich von Salix incana durch breitere, gegen die Spitze etwas verbreiterte, unterseits dünner filzige Blätter, die zwei- farbigen Deckschuppen, höher hinauf verwachsene Staubfäden und den fast fehlenden Griffel, von S. purpurea durch schmälere, unterseits mehr minder weißfilzige Blätter, nicht bis zur Spitze verwachsene Staub- fäden und deutlich gestielte Fruchtknoten. Salix purpurea-incana Wimm. in Denkschr. schles. Ges. vaterl. Kult. XXIV. 125 (1847), Sal. Europ. 156 (1866). Salix bifida Wulf. Fl. Norica phan. 780 (1858). Salix Wichurae Pokorny Österr. Holzpfl. 97 T. 20 (1864). In einer Hecke an der Straße zwischen Trieben und Gaishorn! in der Fölz bei Aflenz (Herder), und in den Murauen bei Graz. (Preissmann!) 158 Salıx. 17. Salix purpurea Z. Purpurweide. Bis 5 m hoher Strauch mit glänzenden, rotbraunen Zweigen. Blätter schmal, verkehrt- eilanzettlich, ober der Mitte am breitesten, 5—8 mal so lang als breit, gegen die Spitze zu fein gesägt, in der Jugend spär- lich seidenhaarig, im Alter kahl, unterseits blaugrün, matt. Kätzchen vor den Blättern hervorbrechend, dünn walzlich, 1,5—4,5 em lang. Deckschuppen rotgelb, an der Spitze schwärz- lich, dicht behaart. Staubgefäße zwei, die Staubfäden der ganzen Länge nach miteinander verwachsen (Abb. 25, Fig. 11); Antheren purpurn, dann gelb, nach dem Verstäuben schwärzlich. Frucht- knoten sitzend, dicht filzig, Griffel fehlend; Narbenlappen sitzend, ungeteilt, kurz. April. Salix purpurea Z. Sp. pl. Ed. 1. 1017 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 744 (1844); A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. X. (1860) 272; Wimm. Sal. Eur. 29 (1866); Maly Fl. Steierm. 65 (1868); Strobl Fl. Admont I. 44 (1881). An Ufern, in Auen, auf nassen Wiesen, im Sand der Flüsse, hier meist die erste Strauchvegetation und später allein oder mit anderen Weiden oft Massenvegetation bildend, gemein bis in die Voralpen (1200 m). x $. purpurea X repens Wimm. S. Doniana Sm. Niedriger Strauch mit aufrechtem oder mehr minder kriechendem Stamm und ruten- förmigen aufrechten kahlen Zweigen. Blätter sehr kurz gestielt, lan- zettlich, gegen die Spitze zu meist etwas verbreitert, spitz, gegen die Basis ganzrandig, von der Mitte an gesägt, oberseits kahl, glänzend, unterseits blaugrün, schwach anliegend seidig be- haart, verkahlend, mit S—12 undeutlichen Seitennerven. Kätzchen vor oder mit den Blättern zugleich hervorbrechend, sitzend, die männ- lichen kurz zylindrisch, die weiblichen eiwalzlich. Deckschuppen rötlich, gegen die Spitze schwärzlich, zottig. Staubblätter zwei, mit bis gegen die Mitte verwachsenen Staubfäden, Antheren erst purpurn, dann gelb, nach dem Verblühen schwärzlich. Frucht- knoten kurz gestielt, filzig, Narbenlappen sitzend, aufrecht, un- geteilt. April, Mai. Unterscheidet sich von Salix purpurea durch den niedrigen Wuchs, unterseits etwas seidig behaarte Blätter, kürzere Kätzchen, nicht bis zur Spitze behaarte Staubfäden und gestielte Fruchtknoten, von S. repens durch den mehr aufrechten Wuchs, gegen die Spitze etwas verbreiterte Blätter, größere Kätzchen, am Grunde verwachsene Staubfäden. Salix Doniana Sm. Engl. Fl. IV. 213 (1828). Salix repens-purpurea Wimm. Fl. Schles. Ed. 2. Nachtr. 482 (1845); X. u. L. Rech. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1905) 149 (1906). Salix. 159 Unter den Stammeltern auf einer Sumpfwiese beim Teichschloß nächst Aussee (Rechinger) und angeblich in der Ramsau bei Schlad- ming (Krasan). Subsekt. 2. Incubaceae (Fr.) A. Kern. Staubfäden frei. Krie- chende niedrige Sträucher. Vetrix 4. Incubaceae Fr. Nov. Fl. Suec. I. 38 (1832). Meliteaea. In- eubaceae A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 264 (1860). Repentes Pax in Engl. u. Pranil. Nat. Pflanzenf. III. 1. 37 (1889). x Salix cinerea X repens Wimm. S. subsericea Döll. Niedriger Strauch mit schlanken, graubraunen, bis ins zweite Jahr rundum kurz flaumigen Zweigen. Blätter kurz gestielt, länglich-elliptisch, etwa 3 mal so lang als breit, in oder etwas über der Mitte am breitesten, in der Jugend beiderseits seidig filzig, erwachsen oberseits trübgrün, glänzend, schwach flaumig, unterseits graugrün, dicht anliegend behaart und schwach seidig-filzig. Nebenblätter fehlend. Kätzchen vor den Blätter her- vorbrechend, sitzend oder kurz gestielt und von wenigen kleinen Blätt- chen gestützt, eiförmig, Deckschuppen rotgelb, an der Spitze schwärzlich, dicht zottig. Fruchtknoten lang gestielt, lzig, Narben sitzend, aufrecht abstehend, zweiteilig. Unterscheidet sich von Salix einerea durch mehr elliptische, spitzere, oberseits fast kahle, unterseits dünner filzige und schwach seidig glän- zende Blätter, von S. repens durch viel größere, breitere, oberseits oft selbst im Alter schwach filzige, unterseits viel dichter behaarte und nur schwach seidig glänzende Blätter und flaumige einjährige Zweige. Salix cinerea-repens Wimm. in Denkschr. schles. Ges. vaterl. Kult. (1853) 171, Sal. Europ. 236 (1866). Salix subsericea Döll. Fl. Bad. II. 517 (1859). Salix cinerea X incubacea Hay. Sched. fl. stir. exs. 7., 8., p. 9 (1906). Unter den Stammeltern auf Sumpfwiesen bei der Wasnerin nächst Aussee (Rechinger!). x Salix incana X repens Wimm. et Krause. $. subalpina Forb. Niedriger Strauch mit aufrechtem oder kriechendem Stamm und bis ins zweite Jahr rundum flaumigen Ästen. Blätter sehr kurz ge- stielt, lineal-lanzettlich oder lanzettlich, 5—6 mal so lang als breit, bis 3,5 cm lang und 6 mm breit, spitz, in der Mitte am breitesten, am Rande schwach zurückgerollt, oberseits in der Jugend filzig, später kahl, dunkelgrün, unterseits anliegend weißgrau filzig, schwach seidig glänzend. Kätzchen vor den Blättern hervorbrechend, auf kurzem beblättertem Stiele, länglich-walzlich, meist schwach gekrümmt; Deckschuppen rot- gelb, gegen die Spitze zu purpurn, am Rücken behaart. Staubblätter zwei, frei, mit behaarten Staubfäden. Fruchtknoten lang gestielt, filzig; Griffel verlängert, Narbenlappen zweiteilig, aufrecht-abstehend. Mai. 160 Salix. Unterscheidet sich von Salix incana durch die viel kleineren, unter- seits etwas seidigen Blätter und die zweifarbigen Kätzchenschuppen, von S. repens durch die unterseits grauweiß-filzigen, in der Jugend auch oberseits filzigen Blätter und den verlängerten Griffel. Salix repens-incana Wimm. et Krause in Wimm. Sal. Europ. 155 (1866). Salix subalpina Forb. Sal. Woburn. 185 (1829). Salix ineana x ineubacea Hay. Sched. ad fl. stir. exs. 7., 8., p- 9 (1906). Unter den Stammeltern an sumpfigen Stellen am Fuß des Kulm- berges in der Ramsau bei Schladming! x Salix angustifolia X aurita Hay. $. Krasanii Hay.'). Nie- driger Strauch mit rotbraunen, bis ins zweite Jahr etwas flaumigen Zweigen. Blätter kurz gestielt, länglich-elliptisch, 2,5—5 cm lang, etwa dreimal so lang als breit, beidendig rasch verschmälert, wellig gezähnelt, oberseits dunkelgrün, in der Jugend dünn filzig, später matt, sehr schwach flaumig, unterseits intensiv blaugrün, mit stark vortretendem Adernetz, in der Jugend reichlich anlie- gend behaart, zuletzt verkahlend. Nebenblätter klein, halbherz- förmig, bleibend. Unterscheidet sich von Salix aurita durch die schmäleren, länglich elliptischen, die größte Breite in der Blattmitte aufweisenden, unterseits lebhaft blaugrünen, zuletzt verkahlenden Blätter und kleinere Neben- blätter, von S. angustifolia durch die in der Jugend flaumigen Zweige, größere und breitere, in der Jugend auch oberseits filzigen Blätter mit unterseits vortretendem Adernetz und die wenig seidige Behaarung der Blattunterseite. Salix angustifolia X aurita (S. KraSanii) Hay. Fl. Steierm. I. 160 (1908). Salix ambigua (repens X aurita) Kras. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1894) p. LXXIX. (1895), nicht S. ambigua Ehrh., welche = S. aurita X repens. Unter den Stammeltern auf einer feuchten Wiese bei Praßberg (Krasan!). 18. Salix angustifolia Wu/f. Schmalblättrige Weide. Nie- driger, bis 50 cm hoher Strauch mit kriechendem Stamm und bogig aufsteigenden, im ersten Jahre behaarten, dann kahlen Zweigen. Blätter sehr kurz gestielt, lanzettlich bis lineal-lanzettlich, 3—10 mal mal so lang als breit, in der Mitte am breitesten, beidendig zu- 1) Frutex parvus ramis fuseis initio puberulis, seeundo anno glabrescentibus. Folia brevissime pedunculata, oblongo-elliptica, 25—5 em longa, latitudine eireiter ter longiora, utringue subito attenuata, undulato-serrata, in pagina superiore initio tenuiter tomentosa, deinde obseure viridia, opaca, tenuissime puberula, in pagina inferiore intense glauca, reti venoso prominulo, dense adpresso pilosa, demum gla- brescentia. Stipulae parvae, semicordatae, persistentes. Flora von Steiermark von August von Hayek Bild derselben zu gewinnen, jedoch ohne sich in eine zwecklose Stand- ortsaufzählung weit verbreiteter Arten einzulassen. Eine, soweit es der Rahmen einer Landesflora gestattet, möglichst eingehende Schilderung der pflanzengeographischen Verhältnisse des Gebietes, die neben Vege- tationsbildern auch eine Vegetationskarte des Landes bringen wird, soll den speziellen Teil entsprechend ergänzen. .Durch Berücksichtigung aller dieser Umstände hofft der Verfasser die Arbeit zu einem auch für den Fachmann brauchbaren Nachschlagewerke zu machen. Nachdem eine Landesflora aber auch von weiteren Kreisen, Natur- freunden, Liebhabern und Touristen gern benutzt wird, soll dafür Sorge getragen werden, daß die vorliegende Flora auch diesen alles das bietet, was sie darin suchen. Vor allem soll durch die Einschaltung zahl- reicher Schlüssel nach leicht auffindbaren Merkmalen das Bestimmen der Pflanzen nach Tunlichkeit erleichtert werden, leicht faßliche und dennoch streng wissenschaftliche Beschreibungen sowie Abbildungen schwer zu unterscheidender oder durch das Wort nicht genügend erklär- barer Details dieselben entsprechend ergänzen. Auch die Anführung deutscher Artnamen unter Vermeidung aller sinnlosen Übersetzungen der lateinischen Namen wird manchem willkommen sein. Da endlich eine Landesflora für viele, besonders die am Lande lebenden Pflanzenfreunde oft einen Hauptbestandteil der ihnen zugänglichen Literatur bildet, soll auch diesen Verhältnissen durch eine eingehendere Darstellung der systematischen Beziehungen der Hauptgruppen zueinander, durch An- führung von Monographien sowie andere Literaturnachweise und andere didaktische Behelfe Rechnung getragen werden. Das Werk wird in ungefähr monatlich erscheinenden Lieferungen zu je fünf Druckbogen ausgegeben und dürfte im ganzen etwa 18 Lieferungen umfassen. Nach Schluß des ersten Bandes des speziellen Teiles soll der allgemeine Teil und dann der zweite Band folgen. Da das Manuskript bereits fertig vorliegt, ist eine rasche Aufeinander- folge der Lieferungen gewährleistet. Der Subskriptionspreis des Druck- bogens beträgt 60 Pfennige; nach Vollendung eines Bandes wird der Preis für denselben erhöht. Berlin SW 11 Grossbeeren Straße 9 Gebrüder Borntraeger Flora von Steiermark Eine systematische Bearbeitung der im Herzogtum Steiermark wildwachsenden oder im Großen gebauten Farn- und Blütenpflanzen nebst einer pflanzengeographischen Schilderung des Landes Mit Benutzung eines vom naturwissenschaftlichen Verein in Steiermark angelegten Standortskataloges bearbeitet von Dr. August von Hayek Privatdozent an der Universität Wien Erster Band — Heft 3 Ausgegeben am 29. August 1908 BERLIN VERLAG VON GEBRÜDER BORNTRAEGER SW 11 GROSSBEEREN STRASSE 9 1908 LA A A u H In SEE Zn EEE Bi u Salıx. 161 gespitzt, flach, in der Jugend beiderseits seidig, im Alter ober- seits kahl, grün, unterseits blaugrün, angedrückt seidig be- haart bis seidig filzig.. Kätzchen gleichzeitig mit den Blättern hervorbrechend, sitzend, eiförmig oder fast kugelig, die männ- lichen bis 1,5, die weiblichen etwa 1 cm lang, bei der Frucht- reife nur wenig länger. Deckschuppen schwärzlich, gegen die Basis heller, dicht abstehend behaart. Staubgefäße zwei, frei, Antheren erst rot, dann gelb, zuletzt schwärzlich. Fruchtknoten ziemlich lang gestielt, seidig-filzig; Griffel sehr kurz; Narben- lappen ausgerandet bis zweispaltig, aufrecht abstehend. April, Mai. Salix angustifolia Wulf. in Jaeg. Coll. III. 48 (1789), nicht Willd. Salix rosmarinifolia Rehb. Fl. Germ. exe. 167 (1831); Koch Syn. Ed. 1. 656 (1837), Ed. 2. 755 (1844), nicht Z. Salix tenuis Host Sal. 14, t. 47, 48 (1828). Salix litoralis Host Salix 15, t. 49, 50 (1828). Salix repens 2. rosmarinifolia 4A. Kern. in Verl. zool. bot. Ges. X. (1860) 266. Auf nassen Wiesen in Untersteiermark, zerstreut. Im Kuschnitza- tale bei Radkersburg (Dominzieus); zwischen Hochenegg und Kirch- stetten!, bei Praßberg (Krasan!). 19. Salix repens Z. Moor-Weide. Niedriger, bis 30 cm hoher Strauch mit kriechendem Stamm und bogig aufsteigenden, im ersten Jahr behaarten, dann kahlen Zweigen. Blätter sehr kurz ge- stielt, lanzettlich bis eiförmig, 3—5 mal so lang als breit, schwach zugespitzt oder stumpflich und durch ein kleines zurückgekrümmtes Spitzchen kurz bespitzt, am Rande zurück- gerollt, in der Jugend beiderseits seidig behaart, im Alter ober- seits kahl oder spärlich anliegend behaart, unterseits seidig filzig. Kätzchen gleichzeitig mit den Blättern hervorbrechend, sitzend, eiförmig bis länglich eiförmig, die männlichen 1,5—2, die weib- lichen bis 1 cm lang, zur Fruchtreife deutlich verlängert. Deckschuppen schwärzlich, gegen die Basis heller, dicht abstehend be- haart. Staubblätter zwei, frei; Antheren erst rot, dann gelb, nach dem Verstäuben schwärzlich. Fruchtknoten ziemlich lang gestielt, seidig filzig. Griffel sehr kurz, Narbenlappen ausgerandet bis zweispaltig, auf- recht abstehend. April, Mai. Salix repens Z. Sp. pl. Ed. 1. 1020 (1753); Rehb. Fl. Germ. exe. 167 (1831) z. T.; Maly Fl. Steierm. 66 (1868). Salix repens a. vulgaris und ß. fusca Koch Syn. Ed. 1. 656 (1837), Ed. 2. 755 (1844), wenigstens z. T. Salix repens 1. eylindrica A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. X. 268 (1866). Salix eylin- drica Hay. in Öst. bot. Zeitschr. LI. 252 (1901). Salix pratensis Host Salix 15, T. 51 (1828). Bisher ist weder der Formenkreis der Salix repens genügend geklärt, noch auch die richtige Nomenklatur dieser und der vorigen Art sichergestellt. Linne Hayek, Flora von Steiermark. 11 LIBRARY NEW YORk BOTANICA GARDEN, 162 Salix. unterschied aus der Verwandtschaft der S. repens 5 Arten: arenaria, incubacea, repens, fusca und rosmarinifolia, die heute kaum mehr mit Sicherheit zu deuten sind, zumal die Exemplare in Linnes Herbar oft mit seinen Diagnosen nicht in Einklang zu bringen sind. Auch die späteren Autoren konnten keine Klarheit in die Sache bringen. Ich habe für oben beschriebene Art früher den Namen S. in- cubacea anwenden zu müssen geglaubt, doch da Linn& derselben ausdrücklich Neben- blätter zuschreibt, dürfte ihm (im Gegensatz zu den Exemplaren in seinem Herbar, conf. Andersson Monogr. Sal. 120) doch ein Bastard mit einer Art der Capreae vor- gelegen sein. Salix rosmarinifolia bezieht sich wahrscheinlich auf den Bastard von S. repens mit viminalis, S. fusca ist eine auffallend breitblätterige Form (oder Rasse) der S. repens, wie sie hier nicht vorkommt, und S. arenaria scheint auf einer Kon- fusion mit S. Lapponum zu beruhen. Auf nassen Wiesen, in Mooren, bis in die Voralpen (1500 m). Bei Aussee, Mitterndorf, in der Ramsau bei Schladming; in allen Mooren des Ennstales bei Selztal, Admont und des Paltentales bei Trieben und Gaishorn. Bei Murau und auf der Frauenalpe, bei Krakauschatten. In der Umgebung von Graz bei St. Leonhard, hinter dem Lustbühel, bei Premstetten, Hitzendorf, Fernitz. Bei Hohenburg im Kainachtale, Groß Florian, Lemsitz bei Stainz. Sekt. 6. Frigidae Koch. Kätzchenschuppen zweifarbig. Staub- blätter zwei, frei. Antheren nach dem Verstäuben gelb oder schwärz- lich. Sowohl in der männlichen als in der weiblichen Blüte ein läng- licher Diskuszahn. Fruchtknoten sitzend oder sehr kurz gestielt. Griffel verlängert. Niedrige, oft kriechende, reich verzweigte Alpensträucher mit seitenständigen Kätzchen. Frigidae Koch De Sal. Eur. Comm. 58 (1828), Syn. Ed. 1. 657 (1837), Ed. 2. 756 (1844). Subsekt. 1. Arbusculae (A. Kern.) Hay. Blätter unterseits blaugrün, matt, filzig bis kahl. Antheren nach dem Verblühen gelb. Fruchtknoten filzig. Arbusculae A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. (1860) 48. Sekt. Frigidae Subsekt. Arbusculae Hay. Fl. Steierm. I. 162 (1908). 20. Salix helvetica Vil!. Schweizer Weide. Niedriger reichästiger Strauch mit schwarzbraunen, kahlen Zweigen. Blätter sehr kurz ge- stielt, länglich-verkehrt-eiförmig, 3—4 mal so lang als breit, vorn kurz zugespitzt, ganzrandig, oberseits in der Jugend locker spinnwebig-filzig, später kahl, dunkelgrün, matt, unterseits weißfilzig, in der Jugend von seidigen Haaren überdeckt. Kätzchen mit den Blättern gleichzeitig hervorbrechend, gestielt, die männlichen eilänglich, bis 25 mm lang, die weiblichen walzlich, 3—5 cm lang. Deckschuppen abgestutzt, rotbraun, an der Spitze schwärzlich, lang zottig. Staubgefäße zwei, frei. Frucht- Salix. 163 knoten sitzend, dicht weiß filzig; Griffel ziemlich lang, kahl, Narben- lappen zweispaltig, auseinanderfahrend, Juni, Juli. Salix Helvetica Vill. hist. pl. Dauph. 738 (1789); Wimm. Sal. Eur. 89 (1866). Salix tomentosa Host Sal. 28 (1828) z. T. (die steirische Pflanze). Salix lapponum Koch Syn. Ed. 1. 658 (1837), Ed. 2. 757 (1844); Maly Fl. Steierm. 66 (1868), Strobl Fl. Adm. I. 46 (1881), nicht L. An feuchten moorigen Stellen, an Alpenbächen, in der Hochalpen- region (1900—2300 m) der Zentralalpen, sehr selten. Nur auf der Stangalpe (Pacher!) und in den Seethaler Alpen im obersten Teile des Winterleitentales (Pilhatsch!). 2l. Salix Arbuscula Z. Bäumchen- Weide. Niedriger, bis 50 cm hoher, reichverzweigter Strauch mit rotbraunen oder gelben kahlen glatten Zweigen. Blätter kurz gestielt, breit lanzettlich bis verkehrt-eiförmig, 2—2"/s mal so lang als breit, stumpflich oder kurz zugespitzt, ganzrandig oder entfernt kerbsägig, in der Ju- gend schwach seidenhaarig, im Alter kahl, oberseits grasgrün, etwas glänzend, unterseits matt, blaugrün, beim Vertrocknen nicht schwarz werdend. Kätzchen mit den Blättern zugleich hervorbrechend, gestielt, der Stiel beblättert. Männliche Kätzchen länglich,* bis 2,5 cm lang, weibliche walzlich, 1,5—3 em lang. Deckschuppen an der Basis gelblich, an der Spitze rotbraun bis dunkelpurpurn, lang zottig. Staubgefäße zwei, frei. Fruchtknoten sehr kurz gestielt, weiß filzig, Griffel verlängert, Narbenlappen zweispaltig, fädlich, abstehend, Juni, Juli. Salix Arbuseula L. Sp. pl. Ed. I. 1018 (1753) z. T.; Koch Syn. Ed. 1. 67 (1837), Ed. 2. 756 (1844); Wimm. Sal. Eur. 102 (1866); Maly Fl. Steierm. 66 (1868); Strobl Fl. Admont I. 56 (1881). Salix glauca Willd. Berl. Baumz. 388 (1796), nieht Vell. Salix prunifolia Sm. Fl. brit. III. 1054 (1804), Salix Waldsteiniana Wälld. Sp. pl. IV. 679 (1805). Salix pulchella Host Sal. 30, t. 98 (1828). Salix flavescens Host]. c. 31, t. 101 (1828). Salix arbuscula 1. Waldsteiniana A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. X. (1860) 206. An steinigen, grasigen Abhängen, unter Krummholz und Alpenrosen, in der Krummholz- und Hochalpenregion (1700—2200 m) der Kalk- alpen. Verbreitet in der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen, sowie auf dem Lantsch, und in den Karawanken und Sannthaler Alpen. Sehr selten hingegen in den Zentralalpen: An der Nordseite des Hochschwung bei Rottenmann bei 1770 m (Strobl), auf dem Pleschaits bei Oberwölz (Krasan), auf der Krebenze bei St. Lambrecht (Steyrer). Ändert ab: ß. formosa (Willd.) Wimm. Blätter größer, schmäler, entfernt gesägt. Salix formosa Wäilld. Sp. pl. IV. 680 (1805). Salix arbuscula ß. for- mosa Wimm. Sal. Eur. 105 (1866). 112 164 Salız. Nicht selten. Auf dem Dachstein, in der Hochthorgruppe, am Hochschwab. ü Subsekt. 2. Myrtosalix (A. Kern.) Hay. Blätter unterseits grün, glänzend, kahl. Antheren nach dem Verblühen schwärzlich. Frucht- knoten erst schwach behaart, dann kahl. Myrtosalix A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. X. (1860) 47. Frigidae Subsekt. Myrtosalix Hay. Fl. Steierm. I. 164 (1908). 22. Salix Jacquini Host. Alpen-Weide. Niedriger Strauch mit am Boden aufliegendem Stamm und hingestreckten oder etwas aufstrebenden. rotbraunen Zweigen. Blätter kurz gestielt, verkehrt. eiförmig, 1\/s—2 mal so lang als breit, kurz zugespitzt, ganz- randig, in der Jugend locker seidig-wollig behaart, im Alter kahl, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits wenig heller, elänzend. Kätzchen mit den Blättern zugleich hervorbrechend, lang gestielt mit 4—6 blättrigem Stiel, eiförmig bis zylindrisch, bis 2 cm lang. Deckschuppen purpurn, gegen die Spitze schwärzlich, lang zottig. Staubgefäße zwei, frei. Fruchtknoten sehr kurz gestielt, schwach behaart, später kahl; Griffel zart, verlängert. Narbenlappen zweilappig, aufrecht abstehend, purpurn. Juni, Juli. Salix Jaequini Host Syn. pl. Austr. 529 (1797). Salix alpina sScop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 225 (1772)? Salix fusca Jaeg. Fl. Austr. V. t. 409 (1778), nicht L. Salix Jacquiniana Willd. Sp. pl. IV. 692 (1805); Strobl Fl. Admont I. 46 (1881). Salix Myrsinites var. Jacquiniana Koch Syn. Ed. 2. 758 (1844); 4A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. (1860) 203. Salix Myrsinites «. in- tegrifolia Neir. Fl. N.-Östr. 266 (1858); Maly Fl. Steierm. 66 (1868). Salix Mysinites ß. Jacquini Wimm. Sal. Eur. 99 (1866). Auf Alpentriften, an grasigen steinigen Hängen, in der höheren Krummholz- und der Hochalpenregion der Kalkalpen (1700—2400 m). Häufig in der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen und auf dem Lantsch, sowie in den Zentralalpen auf Kalk auf der Stubalpe und der Krebenze. Sehr selten in tieferen Lagen herabgeschwemmt, wie auf der Buchauerschütt am Fuß des Buchstein (Strobl) und in der Bären- schütz bei Mixnitz (Wettstern). In den Karawanken auf dem Ursula- berge (Herder), in den Sannthaler Alpen auf der Raduha (Krasan!), Ojstrical (und dem Grintovz). 23. Salix Myrsinites /. Myrtenblättrige Weide. Niedriger Strauch mit am Boden aufliegendem Stamm und hingestreckten oder etwas aufstrebenden braunen Zweigen. Blätter kurz gestielt, verkehrt eiförmig, 1,5—2 mal so lang als breit, kurz zugespitzt, in der Jugend seidig behaart, bald kahl werdend, drüsig ge- sägt, oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits wenig heller, glän- Salix. 165 zend. Kätzchen mit den Blättern‘ gleichzeitig hervorbrechend, lang ge- stielt mit 4—6 blättrigem Stiel, eiförmig bis zylindrisch, bis 2 cm lang. Deckschuppen purpurn, gegen die Spitze schwärzlich,. lang zottig. Staubgefäße zwei, frei. Fruchtknoten sehr kurz gestielt, schwach behaart, später kahl. Griffel zart, verlängert, Narben- lappen zweilappig, aufrecht abstehend, purpurn. Juni, Juli. Salix Myrsinites Z. Sp. pl. Ed. 1 1018 (1755). Salix dubia Sut. Fl. Helv. II. 183 (1802), nicht Anderss. Salix arbutifolia Willd. Sp. pl. IV. 692 (1805). Salix Myrsinites ß. serrata Neilr. Fl. N.-Öst. 266 (1858); A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. (1860) 204. In der Krummholzregion der Zentralalpen, angeblich auf der Kor- alpe (A. Graf). Sekt. 7. Glaciales Koch. Kätzchenschuppen fast stets einfarbig. Staubgefäße zwei, frei. In der männlichen Blüte zwei, in der weib- lichen eine Diskusdrüse, oder der Diskus als gelappter Becher aus- gebildet. Antheren nach dem Verstäuben gelb. Niedrige, kriechende Alpensträucher mit an seitlichen Zweigen endständigen Kätzchen. Glaciales Koch De Sal. Eur. Comm. 61 (1829), Syn. Ed. 1. 660 (1837), Ed. 2. 758 (1844). Chamelix Fr. Nov. Fl. Suec. I. 37 (1832). Subsekt. 1. Retusae (A. Kern.) Hay. In der männlichen Blüte zwei, in der weiblichen ein Diskuszahn. Retusae 4. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. X. (1860) 46. Glaciales Subsekt. Retusae Hay. Fl. Steierm. I. 165 (1908). x Salix glabra X retusa A. Kern. S. Fenzliana A. Kern. Niederliegender Strauch mit aufsteigenden kahlen Zweigen. Blätter sehr kurz gestielt, verkehrt ei- förmig, stumpf oder ausgerandet, in den Blattstiel verschmälert, ringsum gesägt, kahl, oberseits glänzend grün, unterseits matt, schwach blaugrün, unterseits mit schwach vortretenden Nerven. Männlich Kätzchen gestielt, schlank, 20—30-blütig, mit einer vorderen und einer hinteren Diskusdrüse. Deckschuppen einfarbig gelb- grün, anfangs gewimpert, dann kahl. Staubgefäße zwei, frei, Stanbfäden an der Basis behaart. Juni. Unterscheidet sich von Salix glabra durch den liegenden Stamm, die keiligen, stumpfen oder ausgerandeten Blätter und die zwei Diskuszähne enthaltenden männ- lichen Blüten, von S. retusa durch die gesägten, unterseits bläulichen Blätter und die behaarten Staubfäden. Salix superretusa-glabra 4. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. (1860) 195. Salix Fenzliana A. Kern. ]. c. Nur im angrenzenden Ober-Österreich ober der Lagelsbergalpe am Warscheneck (J. Kerner). x Salix Jacquini X retusa J. Kern. $. retusoides J. Kern. Kleiner Strauch mit kriechendem Stamm und niederliegenden, kahlen oder im ersten Jahre schwach behaarten Zweigen. Blätter verkehrt- eiförmig, an der Spitze abgerundet oder ausgerandet, in den kurzen 166 Salix. Stiel verschmälert, zweimal so lang als breit, ganzrandig, in der Jugend am Rande und rückwärts am Mittelnerven wimperig-seidenhaarig, im Alter kahl. Kätzchen endständig, bis 2 cm lang. Deckschuppen pur- purn, an der Spitze schwarz, zottig. Staubblätter zwei, frei. Frucht- knoten kahl oder anfangs schwach behaart. Griffel sehr kurz, Narben- lappen zweiteilig, abstehend. Juni, Juli. Unterscheidet sich von Salix Jacquini durch die stumpfen oder aus- gerandeten, kürzer gestielten Blätter, von S. retusa durch breitere in der Jugend behaarte Blätter und die dunklen behaarten Deckschuppen. Salix retusa X Jacquiniana J. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XII. 1121 (1862). Salix retusoides J. Kern. a. a. O0. Salix retuso-Myrsinites Neilr. Nachtr. Fl. Wien 39 (1851). Am Schlangenweg der Raxalpe (Nezlreich). Der S. retusa noch näher steht: b. semiretusa Beck. Deckschuppen einfarbig gelb, schwach be- haart. Salix retusa X Jacquiniana b. 8. semiretusa Beck Fl. N.-Öst. I. 278 (1890). Auf der Raxalpe (Beck); auf der Hohen Veitsch unweit des Graf- Meran-Schutzhauses (Habl!). 24. Salix retusa ZL. Stumpfblättrige Weide Nieder- gestreckter Strauch mit kriechendem Stamm und ausgebreiteten glatten, kahlen Zweigen. Blätter keilig-verkehrt-eiförmig, stumpf oder ausgerandet, allmählich in den sehr kurzen Stiel verschmälert, kahl, glänzend, beiderseits dunkelgrün, 1I—2 cm lang. Kätzchen mit den Blättern zugleich hervorbrechend, an den Spitzen der Zweige, gestielt, lockerblütig, eiförmig, bis 1 cm lang. Deckschuppen ein- farbig gelb, kahl. Staubgefäße zwei, frei. Fruchtknoten kurz gestielt, kahl; Griffel sehr kurz, Narbenlappen zweiteilig, abstehend. Juni, Juli. Salix retusa Z. Sp. pl. Ed. 2. 1445 (1763); Host Sal. t. 103 (1828); Koch Syn. Ed. 2. 759 (1844); A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. (1860) 196. Wimm. Sal. Eur. 121 (1866); Maly Fl. Steierm. 66 (1868); Strobl Fl. Admont I. 46. Auf steinigen Triften, an Felsen, in der höheren Krummholz- und Hochalpenregion (1900—2600 m) der Kalk- und Zentralalpen. Häufig in der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen, auf dem Lantsch, in den Niederen Tauern, im Stangalpenzuge, in den Seethaler Alpen, auf der Kor- und Stubalpe, in den Sannthaler Alpen. 25. Salix serpyllifolia Scop. Quendelblättrige Weide. Nie- driger, knorrig verzweigter Strauch mit liegenden Stamm und Salıx. 167 kahlen, kurzen Zweigen. Blätter kurz gestielt, verkehrt eiförmig- rundlich, ausgerandet, in den kurzen Stiel rasch verschmälert, kahl, glänzend, beiderseits dunkelgrün, 4—6 mm lang. Kätz- chen mit den Blättern zugleich hervorbrechend, an den Spiten der Zweige sitzend oder kurz gestielt, I—6blütig. Deckschuppen gelb- grün, kahl. Staubgefäße zwei, frei; Fruchtknoten kurz ge- stielt, kahl; Griffel sehr kurz, Narbenlappen zweiteilig, abstehend. Juni, Juli. Salix serpyllifolia Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 255 (1772). Salix retusa var. serpyllifolia Koch Syn. Ed. 1. 660 (1837), Ed. 2. 759 (1844); A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. (1860) 198; Wimm. Sal. Eur. 123 (1866); Maly Fl. Steierm. 66 (1868); Strobl Fl. Admont I. 46 (1881). An steinigen Stellen in der Hochalpenregion (1900—2600 m). In den nördlichen Kalkalpen auf der Scheichenspitze bei Schladming, dem Kalbling bei Admont, in den Johnsbacher Alpen und auf der Schön- leiten- und Mitteralpe im Hochschwabgebiete. Zerstreut in der ganzen Tauernkette, wie bei den Giglerseen nächst Schladming, im Tuch- markaar bei Klein-Sölk, auf dem Ruprechtseck, Hohenwart, Greim, Hochschwung, Bösenstein, der Hochhaide,. dem Ringkogel bei Seckau und dem Seckauer Zinken. Ferner im Stangalpenzuge auf dem Roth- . kogel und in den Seethaler Alpen auf dem Zirbitzkogel. 26. Salix herbacea 7. Krautige Weide Stamm holzig, auf oder unter der Erde kriechend, dünn, mit aufstrebenden kurzen, im ersten Jahre manchmal etwas behaarten Zweigen. Blätter sehr kurz gestielt, rundlich-eiförmig bis kreisrund, S—20 mm lang, an der Basis abgerundet bis herzförmig, stumpf oder ausgerandet, ringsum kerbsägig, beiderseits kahl, dunkelgrün. Kätzchen mit den Blättern zugleich hervorbrechend, arm- und lockerblütig, an den Enden der Zweige sehr kurz gestielt, mit zweiblättrigem Stiele. Deckschuppen gelbgrün, kahl oder behaart. Staubgefäße zwei, frei. Fruchtknoten sehr kurz gestielt, kahl, Griffel sehr kurz, Narbenlappen zweispaltig, abstehend. Juli, August. Salix herbacea L. Sp. pl. Ed. 1. 1018 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 759 (1844); Maly Fl. Steierm. 66 (1868); Strobl Fl. Admont I. 46 (1881). Auf alpinen, etwas feuchten Triften, besonders am schmelzenden Schnee, an steinigen Abhängen, in der Hochalpenregion (1900—2700 m). In den nördlichen Kalkalpen bisher nur auf dem Dachstein (Simonyy, Kerner), besonders auf dem Plateau „Am Stein“! und der Feister- scharte!, auf der Spitze des Pyrgas (Strobl sen.) und der Raxalpe (Jaequin). In den Niederen Tauern besonders im westlichen Teile häufig. Auf der steirischen Kalkspitze, dem Schiedeck, Vetterngebirge, 168 Salix. Urtieiflorae. Hochgolling, im Klafterkessel, auf dem Waldhorn, Kieseck, Preber, der Hochwildstelle und dem Höchstein; im Tuchmarkaar, auf der Schaf- kaarlspitze und dem Kessel bei Klein-Sölk, dem Hohen Konallstein, Goadeck, Unholding, dem Hochhorn, Hohenwarth, Hoch - Reichart, Seckauer Zinken, Bösenstein. In den Murauer Alpen auf dem Eisen- hut, Winterthaler Nock und der Krebenze; in den Seethaler Alpen. Subsekt. 2. Reticulatae (Pax) Hay. Diskus als becherförmiger geschlitzter Ring ausgebildet. Sekt. Reticulatae Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 36 (1889). Glaciales Subsekt. Reticulatae Hay. Fl. Steierm. I. 168 (1908). Chamitea 4. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. 273 (1860) als Gattung. 27. Salix reticulata 7. Netzblättrige Weide. Niedriges Sträuch- lein mit kriechendem Stamm und niederliegenden rotbraunen kahlen Zweigen. Blätter ziemlich lang gestielt, elliptisch bis kreisrund, 1,5—4 em lang, stumpf, an der Basis abgerundet bis herzförmig, in der Jugend seidig behaart, im Alter kahl, oberseits trübgrün, unterseits weißlich graugrün mit stark vorspringendem Ader- netz und bogig gegen die Spitze verlaufenden Sekundärnerven. Kätz- chen nach dem Laubausbruch blühend, lang gestielt, bis 2 cm lang, ziemlich dichtblütig. Deckschuppen einfarbig, rosenrot, außen kahl, innen kurzhaarig. Diskus becherförmig. Staubgefäße zwei, frei. Fruchtknoten sitzend, dicht filzig. Griffel sehr kurz, Narbenlappen zweilappig, abstehend. Juni, Juli. Salix reticulata Z. Sp. pl. Ed. I. 1018 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 758 (1844); Wimm. Sal. Eur. 129 (1866); Maly Fl. Steierm. 66 (1868); Strobl Fl. Admont I. 46 (1881). Chamitea reticulata A. Kern. in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. (1860) 275. An steinigen felsigen Abhängen, im Geröll, auf Alpentriften, in der höheren Krummholz- und Hochalpenregion (1600—2600 m). Ver- breitet in der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen, fehlt hingegen auf dem Lantsch und Schökel. In den Zentralalpen sehr zerstreut und fast nur auf Kalk, wie auf der steirischen Kalkspitze, dem Schiedeck, Gumpeneck, auf der Eiskaarspitze bei Oberwölz, dem Hohenwarth und Hochschwung. Ferner auf dem Rothkofel bei Turrach, dem Rinsen- nock, Eisenhut, Winterthaler Nock, auf der Krebenze; auf dem Zirbitz- kogel in den Seethaler Alpen; auf der Stubalpe westlich vom Brand- kogel. Fehlt in den südlichen Kalkalpen. 4. Ordnung: Urticiflorae Beck. Blüten eingeschlechtlich, seltener zwitterig oder polygam, in cymösen, oft kätzchenförmigen Infloreszenzen, oder einzeln. Blütenhülle einfach, Urtieiflorae. Moraceae. Morus. 169 4—6blätterig mit freien oder verwachsenen Abschnitten, unscheinbar. Staubblätter so viel wie Blütenhüllblätter und vor denselben stehend. Fruchtknoten oberständig, aus 1—2 Fruchtblättern gebildet, einfächerig, mit einer grundständigen oder von der Spitze herabhängenden Samen- knospe, letztere mit zwei Integumenten. Frucht eine Schließfrucht, Samen meist mit Nährgewebe. Holzgewächse oder krautige Pflanzen mit gestielten Blättern und Nebenblättern. Urticiflorae Beck. Fl. N.-Öst. I. 305 (1890). Urticinae Eichl. Syll. 1. Aufl. 18 (1876). Urticales Engl. Syll. Gr. Ausg. 95 (1892); Weltst. Handb. syst. Bot. 1I. 2. 222 (1907). 5. Familie: Moraceae Lindl. Blüten eingeschlechtlich, mit 2—4 blätteriger Blütenhülle, in köpfchenförmigen Blütenständen oder auf der becher- bis krugförmig erweiterten Blütenstandsachse. Perigonblätter der männlichen Blüte meist vier, frei oder verwachsen.- Staubblätter ebensoviele, vor den- selben stehend. Perigonblätter der weiblichen Blüte vier, oft bei der Fruchtreife anschwellend und eine fleischige Fruchthülle bildend. Fruchtknoten einfächerig, mit einer von der Spitze herabhängenden anatropen oder kampylotropen Samenknospe. Griffel 1—2, Frucht klein, dünnwandig. Holzgewächse mit Milchsaft. Moraceae Lindl. Veg. Kingd. Ed. 2. 266 (1897); Wettst. Handb. Syst. Bot. II. 2. 222 (1907). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. 1. Blüten im Inneren eines birnförmigen Fruchtkörpers (Feige). Blätter tief Basltonnie®gelappt 7.0 220. Pe en ne SEHICUS: Blüten in Ähren. Blätter ungeteilt oder seicht gelappt . . . . . Morus. 1. Unterfamilie: Moroideae Engl. Staubblätter in der Knospenlage einwärts gebogen. Perigon der weiblichen Blüten zur Fruchtzeit meist fleischig. Blätter in der Knospen- lage gefaltet. Moroideae Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 72 (1889). 1. Morus Z. Maulbeerbaum. Blüten ein- oder zweihäusig, sowohl die männlichen als die weib- lichen in eiförmigen oder kurz walzlichen Scheinähren. Männliche Blüten mit vierteiligem Perigon und vier Staubblättern. Weibliche Perigonblätter frei, zur Reifezeit fleischig werdend und die Frucht ganz umgebend, wodurch der ganze Fruchtstand zu einer fleischigen Sammel- frucht, „Maulbeere“, wird. Fruchtknoten zweifächerig, das eine Fach 170 Morus. Ficus. fehlschlagend. Bäume mit wechselständigen Blättern und freien ab- fälligen Nebenblättern. Morus L. Sp. pl. Ed. 1. 986 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 424 (1754); Endl. Gen. pl. 278 (1836); Koch. Syn. Ed. 2. 734 (1844); Maly Fl. Steierm. 63 (1868); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 72 (1889). I. Morus alba 7. Weißer Maulbeerbaum. Bis 10 m hoher Baum oder Strauch mit hellgraubrauner, ziemlich glatter Rinde. Blätter gestielt, eiförmig, spitz oder zugespitzt, an der Basis abgerundet oder herzförmig, ungeteilt oder unregelmäßig ausgeschnitten oder lappig bis handförmig gelappt, hellgrün, fast kahl, oberseits etwas glänzend. Männliche Ähren länglich walzlich, weibliche eiförmig länglich, etwa so lang wie ihr Stiel. Perigone und Narben kahl. Sammelfrucht weiß, süßlich-fade. Mai. Morus alba L. Sp. pl. Ed. 1. 896 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 734 (1844); Maly Fl. Steierm. 63 (1868). Stammt aus China und wird in tieferen Lagen häufig sowohl in Anlagen wie auch als Alleebaum und in Hecken kultiviert und findet sich ab und zu in halbverwildertem Zustande, wie bei Gösting nächst Graz (Krasan), Marburg (Peyer). 2. Morus nigra Z. Schwarzer Maulbeerbaum. Bis 15 m hoher Baum mit graubrauner rissiger Rinde. Blätter gestielt, eiförmig, spitz oder zugespitzt, am Grunde abgerundet oder herzförmig, ungeteilt oder unregelmäßig ausgeschnitten oder lappig, ungleich grob gesägt, dunkel- grün, oberseits durch angedrückte Haare rauh, unterseits dicht weichhaarig. Männliche Ähren länglich walzlich, weibliche ei- förmig, länger als ihr Stiel. Perigon am Rand behaart, Narben gewimpert. Sammelfrucht purpurschwarz, wohlschineckend. Morus nigra L. Sp. pl. Ed. 1. 986 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 734 (1844); Maly Fl. Steierm. 63 (1868). Wird in Mittel- und Süd-Steiermark häufig in Gärten, in der Nähe von Gehöften, seltener als Alleebaum kultiviert. Stammt aus Persien. 2. Unterfamilie: Artocarpoideae Engl. Staubblätter in der Knospenlage gerade, Perigon der weiblichen Blüten zur Fruchtzeit fleischig oder trocken. Blüten meist in oder auf fleischigen Rezeptakeln. Artocarpoideae Engl. in Engl. u. Prantil Nat. Pflanzenf. III. 1. 70 (1889); Wettst. Handb. Syst. Bot. II. 2. 223 (1907). 2. Ficus Z. Feigenbaum. Blüten eingeschlechtlich, ein- oder zweihäusig, in dem birn- förmigen, fleischigen, innen hohlen Blütenboden (Receptaculum) Fieus, Cannabinaceae. 171 eingeschlossen. Männliche Blüten mit 2—6-spaltiger oder -teiliger Blütenhülle und einem oder zwei Staubblättern, mitunter mit einem Fruchtknotenrudiment. Weibliche Blütenhülle ungeteilt oder 2—6-spaltig, oft verkümmert; Fruchtknoten meist schief, mit exzentrischem Griffel. Die weiblichen Blüten von zweierlei Gestalt, teils langgriffelig und unfruchtbar (Gallenblüten), teils kurzgriffelig und frucht- bar (Fruchtblüten). Die Befruchtung erfolgt durch Gallwespen, welche in die Gallenblüten ihre Eier legen. Receptaculum zur Reife fleischig. Milchsaft führende, oft kletternde, mitunter Haftwurzeln oder Luftwurzeln treibende Bäume oder Sträucher. Ficus L. Sp. pl. Ed. 1. 1013 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 481 (1754); Koch Syn. Ed. 2. 734 (1844); Maly Fl. Steierm. 63 (1868); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 89 (1889). . Wicht. Literatur: Über Befruchtung der Feigen vergl. Solms-Laubach, Die Herkunft, Domestikation und Verbreitung des gewöhnlichen Feigenbaumes, in Abh. Kgl. Ges. Wissensch. Göttingen 1882. Müller, Caprificus und Feigenbaum, in Kos- mos VI. S. 342 (1886). Il. Ficus Carica Z. Gemeiner Feigenbaum. Meist niedriger (wenigstens in unseren Gegenden) Baum mit-weit ausgebreiteten Ästen. Blätter ziemlich lang gestielt, im Umkreis rundlich, tief handförmig fünfspaltig mit runden Buchten und gegen die Spitze zu ver- breiteten und grob gekerbten Abschnitten, oberseits dunkelgrün, durch kleine Börstehen rauh, unterseits heller, wie der Blattstiel angedrückt weichhaarig. Receptaculum birnförmig; Blüten einhäusig, männ- liche Blüten und langgriffelige (unfruchtbare) weibliche Blüten einerseits, kurzgriffelige (fruchtbare) andrerseits in getrennten Rezeptakeln. Staub- blätter zwei; männliche Blütenhülle 3—4-spaltig. Reife Rezeptakeln grün, braun oder violett bis schwarz, mit grünem oder rotem Fleisch, wohlschmeckend. Mai, Juni. Ficus Carica Z. Sp. pl. Ed. 1. 1059 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 734 (1844); Maly F]. Steierm. 63 (1868); Reiser Holzgew. Umg. Marburg 5 (1885). Wird in Südsteiermark, wo die Pflanze den Winter im Freien überdauert, nicht selten der wohlschmeckenden Früchte halber in Gärten kultiviert und findet sich an der Südseite des Schlosses Stattenberg wahrscheinlich seit dem Jahre 1690 verwildert vor (Pittoni), doch war 18585 nur ein Strauch mehr vorhanden (keiser). Stammt aus den öst- lichen Mittelmeerländern. 6. Familie: Cannabinaceae Endl. Blüten eingeschlechtlich, in rispigen, köpfchen- oder kätzchen- förmigen zymösen Blütenständen. Perigonblätter der männlichen u 172 Cannabinaceae. Humulus. Blüte fünf, Staubblätter sechs, Staubfäden in der Knospenlage gerade. Perigon der weiblichen Blüten becherförmig, zur Fruchtzeit nicht fleischig. Fruchtknoten mit einer vom Scheitel herabhängenden Abb. 25. 1. Männliche Blüte von Urtica dioeea. 2. Längsschnitt durch die weibliche Blüte von Urtica dioeca. 3. Grundriß einer weiblichen Teilinfloreszenz von Humulus Lupulus; st st die als Deckblätter fungierenden Nebenblätter des rudimentären Blattes b; w, B, y, d Vorblätter. 4. Blüte, 5. Frucht von Ulmus laevis. 6. Weibliche Blütengruppe von Vis- cum album. 7. Längsschnitt durch eine männliche Blüte von Viseum album; @ Antheren. 8. Frucht von Thesium linifolium. 9. Frucht von Thesium alpinum; 9 das eingerollte Fruchtperigon. Fig. 2 und 7 nach Beck, Fig. 3 nach Eichler, Fig. 6 nach Thome, Fig. 1, 4, 5, 8, 9 Original. kampylo- und epitropen Samenknospe; Narben zwei. Krautige Pflanzen ohne Milchsaft. Cannabineae Endl. Gen. pl. 286 (1836—40). Cannabinaceae Lindl. Veg. Kingd. 265 (1847); Wettst. Handb. Syst. Bot. II. 2. 225 (1907), Moraceae- Cannabinoideae Engl. in Engl. u. Prantl. Nat. Pflanzenf. III. 1. 96 (1889). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. 1. Schlingpflanze mit gelappten Blättern . . . 2. 2 2.2.2... Humulus. Aufrechte Pflanze mit gefingerten Blättern . . . 2 2... . Cannabis. 1. Humulus Z. Hopfen. Zweihäusig. Männliche Blüten mit fünfteiliger Blütenhülle und fünf Staubblättern, in zu achselständigen Trauben angeordneten Wickeln. Weib- liche Blüten mit ungeteilter, den Fruchtknoten eng umschließender Blütenhülle, zu vieren in von zwei, den Nebenblättern eines unter- drückten Blattes entsprechenden Stützblättern gedeckten Doppel- wickeln (Abb. 26, Fig. 3), welche zu zapfenförmigen Blütenständen vereint sind. Stützblätter sich zur Fruchtzeit stark vergrößernd, ei- _ Humulus. Cannabis. 173 förmige, am Grunde von gelben Harzdrüsen bedeckte Fruchtschuppen bildend. Narben zwei. Frucht eine eiförmige Nuß. Samen mit schneckenförmig eingerolltem Keimling. Humulus Z. Sp. pl. Ed. 1. 1028 a Gen. pl. Ed. 5. 453 (1754); Endl, Gen. pl. 286 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 733 (1844); Maly F Fl. Steierm. 64 (1868); Engl in Engl"u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 96 (1889). I. Humulus Lupulus Z. Gemeiner Hopfen. Aus dauernde Schlingpflanze mit bis 5 m langem, links windendem, zerstreut mit zweispitzigen Klimmhaaren besetztem Stengel. Blätter ziemlich lang gestielt, im Umriß herzförmig, etwa bis zur Mitte hand- förmig 3—5-spaltig, mit stumpfen Buchten und spitzen, bei den mittleren oberwärts verbreiterten Lappen, rundum scharf und grob gesägt, oberseits durch angedrückte Borsten rauh, unter- seits von sitzenden gelben Drüsen besetzt. Männliche Blütenstände end- und seitenständig, mit etwa 3 mm langen Blüten. Weibliche Schein- ähren in blattachselständigen Trugdolden. Fruchtstände eiförmig, zapfenähnlich, Deckschuppen eiförmig, 1,5 cm lang, gelblich. Juli bis August. Humulus Lupulus Z. Sp. pl. Ed. 1. 1028 (1753); Koch Syn. Ed. 2.733 (1844); Maly Fl. Steierm. 64 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 72 (1874); Strobl Fl. Admont I. 44 (1881). An Ufern, in Auen, Gebüschen, häufig bis in die Voralpentäler (800 m). Wird auch wegen der in der Bierbrauerei verwendeten Zapfen besonders bei Neuhaus und im Cillier Becken bei Hochenegg, Cilli, Sachsenfeld, Praßberg, auf Feldern gebaut. 2. Cannabis Z. Hanf. Zweihäusig. Männliche Blüten mit fünfteiliger Blütenhülle und fünf Staubblättern, in unregelmäßigen rispenähnlichen Trugdolden. Weib- liche Blütenhülle becherförmig, den Fruchtknoten am Grunde um- schließend; Narben zwei. Weibliche Blüten zu zweien in den Achseln kleiner Laubblätter und zu Trauben angeordnet, jede Blüte mit einem kapuzenförmig eingerollten Tragblatt. Frucht eine dünnschalige, außen netzig aderige, von der elsizend glatten Deckschuppe umhüllte Nuß. Cannabis ZL. Sp. pl. Ed. 1. 1027 Ar Gen. pl. Ed. 5. 453 (1754); Endl. Gen. pl. 286 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 733 (1844); Maly Fl. Steierm. 64 (1868); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 97 (1889). Cannabis sativa 2. Gemeiner Hanf. Einjährig. Stengel auf- aufrecht, bis 1,5 m hoch, gefurcht, von angedrückten Borsten rauh. Blätter gestielt, handförmig 3—9-zählig, mit sitzenden lanzett- 174 Cannabis. Ulmaceae. Ulmus. lichen, spitzen, scharf gesägten Abschnitten; oberseits zerstreut angedrückt borstig und drüsig punktiert, unterseits angedrückt weich- haarig. Männliche Blütenstände end- und seitenständig, Perigon- blätter grün, weißrandig, behaart, stumpf, 4 mm lang. Weibliche Scheinähren zu einer endständigen beblätterten Ähre zu- sammengestellt.e Nuß 5 mm lang, graubraun, glänzend. Juli, August. Cannabis sativa Z. Sp. pl. Ed. 1. 1027 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 733 (1844); Maly Fl. Steierm. 64 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 71 (1874); Strobl Fl. Admont I. 44 (1881). Wird als Gespinnstpflanze sowie wegen der ölreichen, auch als Vogelfutter verwendeten Früchte nicht selten auf Feldern gebaut und findet sich ab und zu auf wüsten Plätzen, an Zäunen, in der Nähe menschlicher Wohnungen und auf Brachen verwildert vor. Stammt aus Südasien. 6. Familie: Ulmaceae Mird. Blüten getrennt geschlechtlich oder zwitterig, mit einfacher 3—8, meist 4 viele wie Perigonblätter und vor denselben stehend, seltener doppelt so viele. Fruchtknoten oberständig, aus zwei Fruchtblättern gebildet, einfächerig mit einer vom Scheitel herabhängenden anatropen Samenknospe. Narben zwei. Frucht eine einsamige Nuß oder Steinfrucht. Holzgewächse ohne Milchsaft mit zweizeilig gestellten ungeteilten Blättern. Ulmaceae Mirb. Elem. II. 905 (1815); Maly Fl. Steierm. 62 (1868); Engl. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 1. 59 (1889); Weltst. Handb. Syst. Bot. II. 5Sblättriger Blütenhülle. Staubblätter meist ebenso- Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen: 1. Blüten in Büscheln. Frucht eine geflügelte Nuß . . . . 2... Ulmus. Blüten einzeln oder zu 2-4. Steinfrucht . . . 2 2. 2 2.2... Oelis. 1. Unterfamilie: Ulmoideae (Lindl.) Engl. Blüten in den Achseln von schuppenförmigen Niederblättern. Frucht eine Nuß. Keimling gerade. Ulmeae Lindl. Veg. Kingd. 580 (1847); Benih. et Hook. Gen. pl. III. 343 (1880) als Tribus der Urticaceae. Ulmoideae Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 61. (1889). Ulmaceae Endl. Gen. pl. 275 (1837). 1. Ulmus Z. Ulme, Rüster. Blüten zwitterig, in büscheligen, in den Achseln schuppiger Niederblätter stehenden Trugdolden. Blütenhülle (Abb. 25. Fig. 4), 5—6-, seltener 4- oder $-teilig; Staubblätter ebensoviel wie Perigonzipfel Ulmus. 175 und vor denselben stehend. Antheren extrors. Fruchtknoten von der Seite zusammengedrückt, ein- (oder ausnahmsweise zwei-)fächerig, jedes Fach mit einer von der Spitze herabhängenden anatropen Samenknospe. Frucht eine rundum geflügelte, an der Spitze ausgeschnittene Nuß (Abb. 25, Fig. 5). Bäume mit zweizeilig gestellten am Grunde ungleich- hälftigen Blättern und vor den Blättern sich entfaltenden Blüten. Ulmus Z. Sp. pl. Ed. 1. 225 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 105 (1754); Endl. Gen. pl. 276 (1836); Koch Syn. Ed. II. 734 (1844); Maly Fl. Steierm. 62 (1868); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 62 (1889). Wicht. Literatur: Planchon, Sur les Ulmacees in Ann. sc. nat. Ser. 3. X. 244 (1844) und in DC. Prodr. XVII. 154. Sekt. 1. Dryoptelea Spach. Blätter abfallend. Blütenstiele kurz. Dryoptelea Spach in Ann. sc. nat. Ser. 2. XV. 361 (1841); Engl. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 1. 62 (1889). I. Ulmus glabra Mill. Feldulme. Bis 20 m hoher Baum mit brauner, rissiger Rinde, und, besonders an strauchigen Exemplaren, mit- unter durch Korkleisten geflügelten Zweigen (f. suberosa Moench Verz. Weissenst. 136 (1785) als Art, Neilr. Fl. Wien 165 (1846) als Var.). Blütter kurz gestielt, verkehrt eiförmig, zugespitzt, an der Basis stark ungleichhälftig, doppelt gesägt, oberseits glatt, kahl oder von ganz vereinzelten Borsten besetzt, unterseits in den Winkeln der Adern weiß gebärtet. Blüten fast sitzend, in kugeligen Büscheln; Perigon braunrot, am Rande weiß gewimpert. Frucht bis 17 mm lang, verkehrt eiförmig, ringsum breit geflügelt, kahl, Same im oberen Teile der Frucht liegend. März, April. Ulmus glabra Mill. Gard. Diet. Ed. 8. No. 4 (1768); A. Kern. Sched. ad. fl. exs. Austro.-Hung. I. 99 (1881), nicht Huds. Fl. Angl. Ed. I. 95 (1762). Ulmus campestris L. Sp. pl. Ed. 1. 225 (1755). Ulmus campestris ß. glabra undy. suberosa Neilr. Fl. Wien 165 (1846); Maly Fl. Steierm. 62 (1868). Ulmus cam- pestris ß. glabra Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 70 (1874). Ulmus corylifolia, U. tiliaefolia, U. tortuosa Host Fl. Austr. 329, 330 (1827). In Auen, an Waldrändern, besonders längs der größeren Flüsse. Bei Graz an den Mühlgängen und besonders in den Murauen, auch am Plabutsch und an der Straße nach Maria-Trost; bei Wetzelsdorf und Baierdorf; in den Murauen bei Puntigam, Abtissendorf und abwärts bei Wildon, Ehrenhausen, Radkersburg; bei Gleichenberg, auch im Hügel- lande bei Radkersburg nicht selten. Hie und da in der Umgebung von Marburg und im Bachergebirge, in den Drauauen von Marburg ab- wärts. In den windischen Büheln bei Hl. Dreifaltigkeit. Bei Bad Neu- haus, Cilli, in den Auen der unteren Sann und Save. 2. Ulmus scabra Mill. Bergulme. Bis 15 m hoher Baum mit brauner rissiger Rinde. Blätter sehr kurz gestielt, verkehrt eiförmig, zu- 176 Ulmus. gespitzt, an der Basis ungleichhälftig, doppelt gesägt, oberseits durch angedrückte Borsten rauh, unterseits an den Nerven ab- stehend behaart. Blüten fast sitzend, in kugeligen Büscheln, Peri- gon braunrot, am Rande rostbraun gewimpert. Frucht bis 23 mm lang, ringsum breit geflügelt, kahl. Same in der Mitte der Frucht liegend. März, April. Ulmus scabra Mill. Gard. Diet. Ed. 8. No. 2 (1768). Ulmus eampestris L. Sp. pl. Ed. I. 95 (1753) z. T.; A. Kern. Sched. ad Fl. exs. Austro-Hung. I. 98 (1881). Ulmus glabra Huds. Fl. Angl. Ed. I. 95 (1762). Ulmus montana With. Bot. arrangem. veg. Gr. Brit. Ed. 3. II. 279 (1776), Ulmus campestris a. scabra Neilr. Fl. Wien 165 (1846); Maly Fl. Steierm. 62 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 70 (1874). ? In Bergwäldern, an Waldrändern, buschigen Abhängen, bis in die Voralpen (1100 m). Bei Aussee, am Ressingbach in der Schladminger Ramsau, bei Gröbming, im Paß Stein, bei Admont ober dem alten Kalkofen am Weg zur Weberalm und am Lichtmeßberge, am Gesäuse- Eingang. Bei Murau, Judenburg, Gusterheim, Oberwölz, Seckau, zwischen Mürzzuschlag und Spital, bei Pernegg. Am Tregistbach und am Heiligen Berge bei Voitsberg, am Arnstein im Teigitschgraben und im Krenn- graben sowie bei Piber nächst Voitsberg. Auf dem Grazer Schloßberge, bei Leibnitz; auf dem Schloßhügel von Ober-Mureck, am hohen Mur- ufer und am Herzogberge bei Radkersburg. Bei Marburg am Pyramiden- berge; im Bachergebirge bei Maria-Rast, Lembach; bei Pöltschach. Wird auch häufig in Anlagen und als Alleebaum kultiviert. Sekt. 2. Oreoptelea Spach. Blätter abfallend. Blüten lang gestielt. Oreoptelea Spach in Ann. sc. nat. Ser. 2. XV. 363 (1841); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 62 (1889). 3. Ulmus laevis Pall. Flatterulme. Bis 20 m hoher Baum mit brauner, rissiger Rinde. Blätter kurz gestielt, verkehrt eiförmig, zu- gespitzt, an der Basis stark ungleichhäftig, doppelt gesägt, oberseits kahl oder sehr spärlich behaart, unterseits angedruckt flaumig weichhaarig. Blüten lang gestielt, in seitenständigen Büscheln, grünlich mit rotbraunem Rande und rotbraunen Wimpern. Frucht bis 1,2 cm lang, breit eiförmig, ringsum dicht gewimpert. März, April. Ulmus laevis Pall. Fl. Ross. I. 75 (1784). Ulmus pedunculata Foug. in Me&m. de l’ac. sc. nat. Paris (1784) 211; Beck Fl. N.-Öst. I. 313 (1890). Ulmus effusa Willd. Fl. Berol. Prodr. 97 (1787); Koch Syn. Ed. 2. 755 (1844); Maly Fl. Steierm. 62 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 70 (1874). Ulmus ciliata Ehrh. Beitr. VI. 88 (1791). Ulmus racemosa Borckh. Forstbot. V. 851 (1803). In den Auen größerer Flüsse, in Laubwäldern, zerstreut. Bei Peggau, auf dem Schloßberge und dem Plabutsch bei Graz, in den Auen Ulmus. Celtis. 177 der Mur bei Graz, Puntigam, Abtissendorf, Mureck, Radkersburg. Bei Gleichenberg. An der Drau bei Mahrenberg, Marburg, Pettau; im Bachergebirge bei Pickerndorf, Frauheim, zwischen Faal und Maria-Rast; bei Bad Neuhaus; an der Sann zwischen Cilli und Tütffer. 2. Unterfamilie: Celtoideae (Gaudich.) Engl. Blüten in den Achseln der Laubblätter. Frucht eine Steinfrucht. Keimling gekrümmt. CGeltideae @audich. in Freye. Voy. bot. 507 (1826) als Tribus der Urticaceae; Link Handb. II. 441 (1831). Celtoideae Engl. in Engl. u. Prantl. Nat. Pflanzenf. III. 1. 63 (1889). 2. Geltis Z. Zürgelbaum. Blüten teils zwitterig und einzeln, teils männlich und in arm- blütigen Büscheln in den Achseln der Laubblätter. Blütenhüllblätter meist fünf, fast ganz frei, Staubgefäße ebensoviel und vor den Perigon- blättern stehend. Antheren intrors. Fruchtknoten kegelig oder eiförmig, einfächerig, mit einer von der Spitze herabhängenden anatropen Samenknospe. Griffel sehr kurz. Narben zwei. Frucht eine einsamige fleischige Steinfrucht. Celtis Z. Sp. pl. Ed. 1. 1043 (1754), Gen. pl. Ed. 5. 467 (1754); Koch Syn. Ed. 2. 735 (1844); Maly Fl. Steierm. 62 (1868); Engl. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 1. 63 (1889). Wicht. Literatur: Spach Revisio Celtidum genuinarum in Ann. sc. nat. Ser. 2. XVI. 34 (1841). I. Celtis australis Z. Europäischer Zürgelbaum. Bis über 20 m hoher Baum mit grauer, rissiger Rinde. Blätter eiförmig, lang zugespitzt, an der Basis kurz keilig und schief; scharf einfach bis doppelt gesägt, oberseits durch zerstreute anliegende Börstchen rauh, unter- seits flaumig weichhaarig. Zwitterblüten einzeln in den Blatt- achseln, lang gestielt, männliche in 3—5blütigen Büscheln, etwas kürzer gestielt. Perigonblätter rostbraun, am Rande gezähnelt und schwach wimperig. Frucht bis kirschengroß, schwarzblau, bereift, genieß- bar. .Mai. Celtis australis Z. Sp. pl. Ed. 1. 1043 (1752); Koch Syn. Ed. 2. 735 (1844); Maly Fl. Steierm. 62 (1868). Celtis lutea Pers. Syn. I. 292 (1805). An sonnigen buschigen Abhängen, im südöstlichsten Steiermark, sehr selten. Bei Cilli (Praesens!), Gairach (Kiegler), Montpreis (Nagy). In Wäldern bei St. Peter nächst Marburg (Murr), hier wohl nur ver- wildert. Wird auch häufig in Anlagen kultiviert. 2. Celtis occidentalis ZL. Amerikanischer Zürgelbaum. Bis über 20 m hoher Baum mit grauer rissiger Rinde. Blätter eiförmig, Hayek, Flora von Steiermark. 12 178 Celtis. Urticaceae. Urtica. lang zugespitz, an der Basis abgerundet oder schwach keilig, etwas schief, einfach scharf gesägt oder oft an einer Seite ganzrandig, oberseits durch zerstreute anliegende Borsten rauh, unter- seits an den Nerven behaart. Zwitterblüten einzeln in den Blatt- achseln, mäßig lang gestielt, männliche in 3—5blütigen Büscheln. Blüten- hüllblätter rostbraun, an der Spitze weiß gewimpert. Frucht rötlich- braun, nicht wohlschmeckend. Celtis oceidentalis ZL. Sp. pl. Ed. 1. 1044 (1753). Stammt aus dem östlichen Nordamerika und wird häufig in An- lagen kultiviert und findet sich dann ab und zu halb verwildert, wie am Grazer Schloßberge (Zügler), bei Marburg (Melling!), Tüffer (Präsens!). 8. Familie: Urticaceae Endl. Blüten eingeschlechtlich, zwitterig oder polygam, in cymösen, oft zu Rispen oder Kätzchen vereinten Knäueln oder Köpfchen. Blüten- hülle meist vierblättrig, Staubblätter vier, in der Knospenlage ein- gekrümmt. Fruchtknoten einfächerig mit einer grundständigen, ortho- tropen Samenknospe. Griffel einer, Narbe federig, pinsel- oder spreng- wedelförmig. Frucht eine einsamige Nuß. Keimling gerade, Same mit Nährgewebe. Krautige Pflanzen ohne Milchsaft. Urticaceae Endl. Gen. pl. 282 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 63 (1868); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 76 (1889); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 226 (1907). Wicht. Literatur: Weddel, Monographie de la famille des Urticees. (Paris, 1856). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. 1. Blätter gesägt oder gezähnt, mit Brennhaaren . . . . » . . . Drlea. Blätter ganzrandig, ohne Brennhaare . .» . 2 2...2.... Parietaria. 1. Tribus: Urereae G@audieh. Pflanze mit Brennhaaren. Männnliche Blütenhülle 4—-5teilig, weibliche vierteilig.. Frucht kahl. Urereae Gaudich. in Freye. Voy. bot. 496 (1826); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. II. 1. 103 (1889). 1. Urtiea Z. Brennessel. Blüten eingeschlechtlich, ein- oder zweihäusig, in zu Scheinähren vereinigten knäuelförmigen Trugdolden. Männliche Blüten mit vier- _ teiliger Blütenhülle und becherförmigem Fruchtknotenrudiment, und "vier Staubblättern (Abb. 25, Fig. 1). Weibliche Blüte mit zwei Urtica. 179 kleinen äußeren und zwei größeren inneren Blütenhüllblättern. Griffel sehr kurz, Narbe kopfig, pinselförmig behaart (Abb. 25, Fig. 2). Einjährige oder ausdauernde Gewächse mit gegenständigen Blättern und freien oder verwachsenen Nebenblättern. Urtica L. Sp. pl. Ed. 1. 983 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 423 (1754); Endl. Gen. pl. 283 (1836); Koch Syn. Ed. 2. 732 (1844); Maly Fl. Steierm. 63 (1868); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 104 (1889). I. Urtica urens Z. Kleine Brennessel. Einjährig. Stengel aufrecht, vierkantig, bis 50 cm hoch, einfach oder ästig, mit Brenn- borsten besetzt. Blätter gegenständig, gestielt, oval, an der Basis kurz keilig oder zugerundet, stumpflich, ringsum tief gezähnt, mit angedrückten Brennborsten besetzt. Nebenblätter frei. Blüten ein- häusig, männliche und weibliche Blüten gemischt in kurzen, lockeren, aufrechten oder abstehenden Scheinähren. Juni—September. Urtica urens Z. Sp. pl. Ed. 1. 984 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 732 (1844); Maly Fl. Steierm. 63 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 71 (1874); Strobl Fl. Admont I. 44. (1881). Urtica minor Lam. Fl. france. II. 194 (1778). Urtica monoica @ilib. Ex. phyt. II. 45 (1792). f In Auen, Gebüschen, an Häusern, Straßen, Wegen, in Blumen- und Gemüsegärten, häufig bis in die Voralpen (Steirersee-Alm im Toten Gebirge 1500 m). 2. Urtica oblongata Koch. Eiblättrige Brennessel. Ein- jährig. Stengel aufrecht, bis 1,20 m hoch, vierkantig, ästig. Blätter gegenständig, gestielt, länglich, zugespitzt, an der Basis keil- förmig und ganzrandig, sonst grob gekerbt-gesägt. Blüten in langgestielten lockeren Scheinähren, welche meist so lang wie der Blatt- stiel sind. August. Eine zweifelhafte, nie mehr wieder gesammelte Art, die ich nur auf Kochs Autorität aufnehme. Wahrscheinlich ein Bastard von Urtica urens mit U. dioica. Urtica oblongata Koch in Flora XXV. (1842) 255; Maly Fl. Steierm. 63 (1868). Wurde im Jahre 1833 von Zechenter an einem Gartenzaune bei Weichselstätten nächst Hochenegg in Gesellschaft von Urtica dioica und Urtica urens entdeckt, seither jedoch nicht wieder gefunden. 3. Urtica dioica 2. Große Brennessel. Ausdauernd. Wurzel- stock stielrund, ästig, kriechend. Stengel aufrecht, einfach, vierkantig, bis 1,5 m hoch, kurzhaarig mit eingemischten Brennborsten. Blätter gegenständig, gestielt, eiförmig bis länglich, spitz, an der Basis herzförmig oder abgerundet, grob gesägt, beiderseits angedrückt kurzhaarig mit eingemischten Brennborsten. Nebenblätter frei. Blüten 12* 180 Urtica. Parietaria. zweihäusig, in lockeren, hängenden, gestielten Scheinähren. Juni bis September. Urtica dioica L. Sp. pl. Ed. 1. 984 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 732 (1844); Maly Fl. Steierm. 63 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 71 (1874); Strobl Fl. Admont I. 44 (1881). An Häusern, Zäunen, in der Nähe menschlicher Wohnungen, ferner in Auen, an feuchten Waldstellen, in Schluchten, höchst gemein bis in die Voralpen, in der Nähe der Alpenhütten auch in der Krummholz- region, hie und da durch das Vieh selbst bis in die Hochalpenregion verschleppt. Urtica pilulifera Z. Sp. pl. Ed. 1. 983 (1753); Maly Fl. Steierm. 63, durch in langgestielten kugeligen Köpfchen stehende weibliche Blüten ausgezeichnet, wurde vorübergehend bei Graz (Weymayr) und Sulzbach (Zechenter) eingeschleppt beobachtet. 3%. Tribus: Parietarieae Gaudich. Pflanze ohne Brennhaare. Männliche Blütenhülle vierteilig, weib- liche röhrig mit vierspaltigem Saume. Staubblätter 4—5. Vorblätter häufig zu einem Involucrum vereint. Parietarieae Gaudich. in Freye. Voy. bot. 501 (1826); Engl. in Engl u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 103 (1889). 2. Parietaria Z. Glaskraut. Blüten polygam, in knäuelförmigen, blattwinkelständigen Trug- dolden. Männliche Blüten mit vierblättriger Blütenhülle und vier Staubblättern. Weibliche Blütenhülle röhrig-bauchig, an der Spitze vierzähnig. Griffel kurz, Narbe sprengwedelförmig. Frucht in der Blütenhülle eingeschlossen bleibend. Ausdauernde Gewächse mit schraubig gestellten Blättern ohne Nebenblätter. Parietaria Z. Sp. pl. Ed. 1. 1052 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 471 (1754); Endl. Gen. pl. 284 (1836); Koch Syn. Ed. 2. 732 (1844); Maly Fl. Steierm. 64 (1868); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 115 (1889). I. Parietaria officinalis Z. Aufrechtes Glaskraut. Ausdauernd, Wurzelstock kurz, vielköpfig. Stengel aufrecht, einfach, bis 1 m hoch, kurz flaumig, brüchig. Blätter gestielt, eiförmig bis lanzettlich, bis 10 cm lang, lang zugespitzt, an der Basis verschmälert, ganzrandig, spärlich behaart. Blütenknäuel kugelig, kürzer als der Blattstiel. Deck- blätter kürzer als die Blüten, sitzend. Juni—September. Parietaria officinalis Z. Sp. pl. Ed. 1. 1052 (1753); Maly Fl. Steierm. 64 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 71 (1868). Parietaria muralis Salisb. Prodr. 69 (1796). Parietaria erecta M. K. Deutschl. Fl. Ed. 3. I. 825 (1823); Koch Syn. Ed. 2. 733 (1844). Parietaria officinalis ß. ereeta Weda. in Arch. Mus. hist. nat. Par. II. 507 (1856—57). Parietaria. Loranthiflorae. 181 In Auen, feuchten Gebüschen, an Zäunen, auf Schutt, in niederen Gegenden zerstreut, meist gesellig. Bei Peggau am Weg zur Peggauer Wand. Bei Graz am Fuß des Schloßberges, am Wege nach St. Gotthard, an der Wiener Straße, am Rosenberge, an der Mur bei Kalvarien. Am Bahndamm von Wildon; bei Riegersburg. Häufig in der Umgebung von Radkersburg, so an der Straße nach Öber-Radkersburg, an der Halbenrainerstraße, beim Jägerwirt, beim Gut Fahrenbüchel in Pöllitsch- berg; auf dem Burghügel bei Klöch. An der Drau bei Melling nächst Marburg, bei St. Magdalena; nicht selten bei Pettau, Friedau; auf dem Wotsch. Bei Bad Neuhaus, "Weitenstein, bei Cilli an der Sann, auf dem Schloß- und Nicolaiberge, bei Rann, (bei Sagor). 2. Parietaria judaica Z. Ästiges Glaskraut. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, vielköpfig. Stengel bis 40 cm hoch, aufrecht, auf- steigend oder niedergestreckt, reich ästig, flaumig. Blätter gestielt, ei- förmig oder elliptischh, 2—3 cm lang, zugespitzt, an der Basis ver- schmälert, ganzrandig, am Rande gewimpert. Blütenknäuel kugelig, viel kürzer als die Blattstiele. Deckblätter kürzer als die Blüten, herab- laufend. Parietaria judaica ZL. Sp. pl. Ed. 2. 1492 (1763). Parietaria rami- flora Mnch. Meth. 327 (1794). Parietaria diffusa M. K. Deutschl. Fl. I. 827 (1823); Koch Syn. Ed. 2. 733 (1844); Maly Fl. Steierm. 64 (1868). Parietaria officinalis a. diffusa Wedd. in Arch. Mus. hist. nat. Paris IX. 507 (1856—57). Parietaria officinalis b, ramiflora Aschers. Fl. Brand. 610 (1864). Nur in Graz auf dem Schloßberge in der Nähe des Uhrturmes (Maly! Molisch!) und zwischen dem Paulustore und dem Karmeliter- platz (Krasan). 5. Ordnung: Loranthiflorae Beck. Blüten ein- oder zweigeschlechtlich, strahlig. Blütenhülle einfach, sehr selten in Kelch und Blumenkrone gegliedert. Staub- blätter so viel wie Blütenhüllblätter und vor denselben stehend, selten doppelt so viele. Fruchtknoten aus 2—3 Fruchtblättern ge- bildet, unterständig, dreifächerig, jedes Fruchtblatt trägt eine vom Scheitel oder einer freien zentralen Plazenta herabhängende Samen- knospe, oft aber die Samenknospen gar nicht ausgegliedert, sondern die Embryosäcke in das Innere des Fruchtknotens erfüllendem Zellgewebe eingeschlossen. Frucht eine einsamige Beere oder Nuß. Meist Blätter tragende, grüne Schmarotzerpflanzen. Loranthiflora Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 599 (1892). Santalales Engl. Syll. Gr. Ausg. 98 (1892); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 229 (1907). 182 Santalaceae. Thesium. 9. Familie: Santalaceae R. Br. Blüten zwitterig, selten eingeschlechtlich, strahlig. Blütenhülle meist einfach, blumenkron- oder kelchartig, aus 3—6 oft verwachsenen Blättern gebildet. Staubblätter so viel wie Perigonblätter und diesen am Grunde eingefügt. Antberen intrors, mit Längsspalten aufspringend. Fruchtknoten unterständig oder halbunterständig, selten oberständig, aus 3—6 Fruchtblättern, gebildet, mit zentraler, 3—6 nackte hängende Samenknospen tragender Plazenta. Ein epi- gyner oder perigyner Diskus meist deutlich ausgebildet. Narbe kopfig oder lappig, Griffel vorhanden. Frucht nuß- oder pflaumenartig, einsamig. Same ohne Schale, Keimling gerade, Nährgewebe reichlich. Meist schmarotzende Kräuter oder Holzgewächse mit meist ungeteilten Blättern ohne Nebenblätter. Santalaceae R. Br. Prodr. Fl. Nov. Holl. 350 (1810); Endl. Gen. pl. 325 (1837); Koch Syn. Ed. 2. 716 (1844); Maly Fl. Steierm. 73 (1868); Hieron. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 202 (1889); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 230 (1907). 1. Thesium Z. Leinblatt. Blütten zwitterig, in rispenartigen Trugdolden öder Trauben. Blütenhülle röhrig-trichterig, 4—5-spaltig, blumenkronartig, am Grunde jedes Perigonzipfels ein Staubblatt. Fruchtknoten unter- ständig, aus drei Fruchtblättern gebildet, einfächerig, mit 2—3 Samenknospen. Frucht eine vom einwärts gerolltem Perigon gekrönte Steinfrucht (Abb. 25, Fig. 8 u. 9). Ausdauernde Schma- rotzerpflanzen mit Saugnäpfen an den Wurzeln und grünen, ungeteilten, schraubig gestellten Blättern. Thesium Z. Sp. pl. Ed. 1. 207 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 97 (1754); Endl. Gen. pl. 325 (1837); Koch Syn. Ed. 2. 716 (1844); Maly Fl. Steierm. 73 (1868); Hieron. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 224 (1889). Bestimmungsschlüssel. 1. Perigon an der Frucht bis zum Grunde eingerollt und vielmal kürzer als diese (Abb. 25, Hievö) re eo. 2% Perigon an der Frucht nur an der an gl ei so ra oder länger alsfdieselbe, (Abb. 25, E12 S)ERaer Er ee Er 2. Pflanze gelbgrün. Wurzelstock Ausläufer treibend. Blätter ein- bis undeut- Irch@dremervisi. 00.000 ee te a TERN Um ORT Pflanze sattgrün. Ausläufer fehlen. Blätter 3—-5-nervig . . Th. bavarum. 3. Perigon vierspaltig. Traube meist einseits-wendig . . . . Th. alpinum. Perigon fünfspaltig. Traube allseits-wendiig . . . . . . Th. pratense. Sekt. 1. Euthesium Griseb. Perigon innen kahl, nur an der Insertionsstelle der Staubblätter einen kleinen Haarschopf tragend. Thesium. 183 Euthesium @riseb. Spieil. Fl. rumel. et bithyn. II. 322 (1844); Hieron. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 225 (1889). I. Thesium bavarum Schrk. DBerg-Leinblatt. Ausdauernd, Wurzelstock ästig, vielköpfig, ohne Ausläufer. Stengel aufrecht, bis 80 cm hoch, kantig, kahl. Blätter lineal-lanzettlich, sitzend, 2—6 mm breit, spitz, ganzrandig, 3—5-nervig, kahl. Blüten in zu einer pyramidalen Rispe zusammengestellten Trugdolden, jede Blüte von einem Deckblatt und zwei Vorblättern gestützt. Perigon glockig, bis über die Mitte fünfspaltig, innen weiß, außen grün. Frucht ellipsoidisch, drei- mal so lang als der bis zum Grunde eingerollte Perigonsaum. Juni, Juli. Thesium bavarum Schrk. Baier. Reise 129 (1787), Thesium montanum Ehrh. Beitr. V. 175 (1790), bloßer Name; Hoffm. Deutschl. Fl. I. 82 (1791); Koch Syn. Ed. 2. 716 (1844); Maly Fl. Steierm. 73 (1868). Thesium linophyllum 2. maius Neilr. Fl. N.-Öst. 301 (1858); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 85 (1874). Thesium linophyllum Z. Sp. pl. Ed. 1. 207 (1753) z. T. Auf Wiesen, an steinigen buschigen Abhängen, Waldrändern, an Felsen, zerstreut bis in die Voralpen (1200 m). Auf Wiesen bei Murau, bei Judenburg, an lichten Waldstellen der Lehne unter dem Jesuiter- walde bei Freyenstein nächst Leoben; auf dem Polster bei Vordernberg, an Waldrändern ober Eggenberg, am Plabutsch und Florianiberge bei Graz. Bei Altenmarkt nächst Fürstenfeld, Stainz. In der Umgebung von Radkersburg in den windischen Büheln am Pöllitschberg, Plippitz- berg, Weigelsberg; bei St. Urbani und am Pyramidenberge bei Marburg; bei Ankenstein, zwischen Groß-Sonntag und Friedau. Am Bacher- gebirge bei Maria in der Wüste. Auf dem Wotsch gegen Pöltschach, auf der Gora bei Gonobitz, am Kosiak und in der Teufelsschlucht ber Bad Neuhaus, in der Schlucht bei Weitenstein; bei Praßberg, am Ölberg bei Rietzdorf, bei Sulzbach; bei Cilli, Trifail, auf der Merzlica, bei Steinbrück. 2. Thesium linifolium Schrk. Gemeines Leinblatt. Wurzelstock ästig, vielköpfig, unterirdische, gelbliche, zerbrechliche Ausläufer treibend. Stengel aufrecht oder aufsteigend, kantig, kahl. . Blätter sitzend, lineal-lanzettlich, 1—4 mm breit, ein- oder undeutlich drei- nervig, spitz, kahl, gelblichgrün. Blüten in zu einer pyramidalen Rispe zusammengestellten Trugdolden. Jede Blüte von einem Deckblatt und zwei Vorblättern gestützt. Perigon glockig, bis über die Mitte fünf- spaltig, innen weiß, außen grün. Frucht ellipsoidisch, dreimal so lang als der bis zum Grunde eingerollte Perigonsaum. Juni— August. Thesium linifolium Schrk. Baier. Reise 129 (1786). Thesium lino- phyllum Z. Sp. pl. Ed. 1. 207 (1753) z. T. Thesium intermedium Schrad. 184 Thesium. Spieil. Fl. Germ. 27 (1794); Koch Syn. Ed. 2. 716 (1844); Maly Fl. Steierm. 73 (1868). Thesium linophyllum var. intermedium Wallr. in DC. Prodr. XIV. 645 (1857). Thesium linophyllum «. minus Neilr. Fl. N.-Öst. 300 (1858); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 84 (1874). Auf trockenen Wiesen, an sonnigen Abhängen, zerstreut. Bei St. Gotthard, St. Martin und auf dem Plabutsch bei Graz; auf dem Herzog- berge bei Radkersburg. Bei Wolfzettel und auf der Drauinsel nächst Marburg; bei Schleinitz, Hausambacher, Frauheim. Bei Pöltschach und auf dem Wotsch; bei Neuhaus, Cilli, zwischen Steinbrück und Trifail. 3. Thesium pratense Ehrh. Wiesen-Leinblatt. Ausdauernd, Wurzelstock ästig, vielköpfig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, kantig gestreift, kahl. Blätter lineal, 1—2 mm breit, sitzend, spitz, 1—3-nervig, gelbgrün, ganzrandig, kahl. Blüten in allseits-wendiger, einfacher oder im unteren Teile trugdoldig verzweigter Traube; jede Blüte von einem Deckblatt und zwei Vorblättern gestützt. Perigon trichterig, bis über die Mitte fünfspaltig, innen weißlich, außen grün. Frucht ellipsoidisch, so lang oder kürzer als der nur an der Spitze ein- gerollte Perigonsaum. Juni, Juli. Thesium pratense Ehrh. Beitr. V. 175 (1790), bloßer Name, und in Schrad. Spieil. 26 (1794); Koch Syn. Ed. 2. 718 (1844); Maly Fl. Steierm. 73 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 85 (1874). Thesium decumbens @mel. Fl. Bad. I. 549 (1806). Auf Wiesen, in lichten Wäldern, an buschigen Abhängen; in Süd- steiermark zerstreut. Bei Gams und im Thesenwalde bei Marburg; im Bachergebirge bei Lembach, St. Leonhard, Frauheim; bei Maria-Neustift, Leskovetz; ab Abhange des Wotsch gegen Pöltschach, bei Bad Neuhaus. 4. Thesium alpinum Z. Alpen-Leinblatt. Ausdauernd; Wurzel- stock ästig, vielköpfig. Stengel aufrecht, aufsteigend oder liegend, kantig gefurcht, kahl. Blätter sitzend, schmal lineal, 1—2 mm breit, spitz, ein-, selten dreinervig, ganzrandig, kahl, grasgrün. Blüten in meist ganz einfacher einseitswendiger Traube, selten die untersten Äste trug- doldig verzweigt. Jede Blüte von einem Deckblatt und zwei Vorblättern gestützt. Perigon trichterig, kaum bis zur Hälfte vierspaltig, innen weiß, außen grünlich. Frucht ellipsoidisch oder fast kugelig, so lang oder kürzer als der nur an der Spitze eingerollte Perigonsaum. Juli, August. Thesium alpinum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 207 (1753); Koch Syn. Ed, 2. 718 (1844); Maly Fl. Steierm. 73 (1768); Strobl Fl. Admont I. 50 (1881). Steinreitera se- cunda Op. Sezn. 93 (1852). Thesium ramosum Maly Fl. Steierm. 73 (1868). Auf Wiesen, an Waldrändern, buschigen Abhängen. Verbreitet in Kalkvoralpen von der Talsohle bis in die Krummholzregion (2000 m), Thesium. Loranthaceae. 185 ferner auf den die Mur begleitenden Kalkbergen bei Frohnleiten, Peggau ; auf dem Lantsch, Schöckel und Geierkogel; bei Gösting nächst Graz, in der Weizklamm. Auch auf Serpentin bei Kirchdorf nächst Pernegg. Auf dem Wotsch bei Pöltschach. In den Zentralalpen seltener: Auf dem Hoch-Golling, am Riessach-See bei Schladming; am Stierkaarsee und auf dem Soaleck bei Klein-Sölk; in den Wölzer-Tauern und ober der Pölser Alm am Hohenwarth, im Sunk bei Trieben; an den Bösen- steinseen und auf der Hochhaide, häufig auf den Seckauer Alpen. Ferner auf der Krebenze und am Brandriegel und Kreiskogel in den Seethaler Alpen, auf der langen Wiese auf der Koralpe. Ändert ab: ß. tenuifolium (Saut.) A. DC. Blüten allseitswendig, Blütenstand ästig. Thesium tenuifolium Saut. in Koch Syn. Ed. 2. 718 (1844). Thesium alpinum var. tenuifolium A. DC. in DC. Prodr. XIV. 641 (1845). Thesium alpinum var. vagum Duftschm. Fl. Ob.-Öst. 406 (1878). Im Kandlergraben bei Weichselboden (Nevole). 10. Familie: Loranthaceae D. Don. Blüten zwitterig oder getrennt geschlechtlich, mit einfacher Blütenhülle; Blütenachse meist becherförmig und oft die Blüten als Kelchsaum umgebend, mit dem Fruchtknoten vollständig verwachsen. Blütenhüllblätter 4—6, aus zwei Kreisen bestehend, hoehblattartig oder blumenkronartig, frei oder verwachsen. Staubblätter so viel wie Blütenhüllblätter und vor denselben stehend. Frucht- knoten in den Blütenboden eingesenkt, meist ohne Aus- gliederung der Plazenten und Samenknospen. Frucht eine Beere. Keimling mit 2—6 Keimblättern, im Nährgewebe eingeschlossen. Meist auf Bäumen schmarotzende Sträucher oder Halbsträucher mit gegen- ständigen grünen Blättern, Loranthaceae D. Don Prodr. Fl. Nepal. 142 (1825); Endl. Gen. pl. 799 (1844); Koch Syn. Ed. 2. 354 (1844); Maly Fl. Steierm. 171 (1868); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 156 (1889); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 230 (1907). Viscinae Batsch Tab. aff. 240 (1802) z. T. (umfaßt u. a. auch Rhizo- phora!) Wicht. Literatur: De Candolle, M&moire sur la famille des Loranthacdes (Paris, 1830). Baillon, M&moire sur les Loranthacdes in Adansonia II, 330, III, 50 (1861—62). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. 1. Blüten in lockeren Trauben oder Ähren. Blätter dunkelgrün, abfällig; Loranthus. Blüten in sitzenden Knüueln. Blätter gelbgrün, überwinternd . . Viscum. 186 Loranthus. Viscum. 1. Unterfamilie: Loranthoideae Engl. Blütenachse unterhalb der Blüte eine einen Kelch vortäuschende Wucherung (Calyculus) bildend. Loranthaceae-Loranthoideae Engl. in Engl. u. Prantl nat. Pflanzenf. III. 1. 177 (1889). 1. Loranthus Z. Riemenblume. Blüten zwitterig, polygam oder eingeschlechtlich, Blüten- hüllblätter 4—6, frei oder am Grunde verwachsen, in der Knospe klappig. Kelchsaum kurz, gezähnt. Staubblätter soviel wie Blütenhüllblätter und vor denselben auf ihrem unteren Teile eingefügt, mit unbeweglichen länglichen Antheren und gegen die Spitze nicht verschmälerten Staubfäden. Fruchtknoten unterständig, Griffel fädlich mit kopfförmiger Narbe. Frucht eine Beere. Same mit stielrundem Keimling und reichlichem Nährgewebe. Loranthus L. Gen. pl. Ed. 5. 154 (1754); Endl. Gen. pl. S01 (1836); Koch Syn. Ed. 2. 355 (1844); Maly Fl. Steierm. 172 (1868); Engl. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 1. 183 (1889). I. Loranthus europaeus Jacg. Eichenmistel. Auf Bäumen schmarotzender, bis '/; m hoher Strauch mit gabelig verzweigten dunkel- braunen Zweigen. Blätter gegenständig, kurz gestielt, verkehrt-ei- länglich, stumpf, in den Blattstiel verschmälert, ganzrandig, lederig, dunkelgrün, abfällig. Blüten zweihäusig, in endständigen hängen- den Trauben. Perigonblätter 3—4 mm lang, frei, grünlichgelb. Beeren birnförmig-kugelig, sattgelb. Mai, Juni. Fruchtreife im November. Loranthus europaeus Jacg. Enum. Stirp. Vindob. 230 (1762); L. Sp. pl. Ed. 2 1672 (1763); Koch Syn. Ed. 2 355 (1843); Maly Fl. Steierm. 172 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 158 (1874). Auf Eichen, seltener auf Edelkastanien schmarotzend, in Süd- steiermark zerstreut. Hie und da in den Windischen Büheln, bei Marburg, Wurmberg, Pettau, Sauritsch, Lovrecan, Monsberg, Stattenberg; bei Bad Neuhaus, Cilli, über der Talenge von Praßberg. 2. Unterfamilie: Viscoideae Engl. Blütenachse unterhalb der Blüte keine kelchartige Wucherung bildend. Loranthaceae-Viscoideae Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 177. (1889). 2. Visecum ZL. Mistel. Blüten ein- oder zweihäusig. Blütenhülle der männlichen Blüte mit sehr kurzer Röhre und 3—4 freien Abschnitten. Staubgefäße so- Viscum. 187 viel wie Perigonzipfel, die Antheren mit den Perigonzipfeln vollständig verwachsen, innen sich mit zahlreichen Poren öffnend (Abb. 25, Fig. 7). _ Weibliche Blüte (Abb. 25, Fig. 6) mit sehr schmalem Perigonsaum, Fruchtknoten unterständig, mit dick polsterförmiger Narbe. Frucht eine einsamige Scheinbeere mit dicker Schleimschicht. Same mit 1—3 Keim- lingen in reichlichem Nährgewebe. Viscum Z. Sp. pl. Ed. I. 1023 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 448 (1754); Endl. Gen. pl. 801 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 354 (1843); Maly Fl. Steierm. 171 (1868); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 193 (1889). Wicht. Literatur: R. Keller, Beitrüge zur schweizerischen Phanerogamen- flora. II. Die Coniferenmistel. Bot. Zentralbl. XLIV (1890) No. 48. Il. Viscum album Z. Weiße Mistel. Auf Bäumen schmarotzen- der Strauch mit gabelig verzweigten grünbraunen Zweigen. Blätter gegenständig, sitzend, verkehrt-eilanzettlich, 2,5—5 mal so lang als breit, stumpf, gegen die Basis verschmälert, ganzrandig, kahl, lederig, gelbgrün, überwinternd. Blüten zweihäusig, zu 3—5 in sitzenden Trugdolden (Abb. 25, Fig. 6). Perigonblätter gelbgrün. Beere so breit oder breiter als lang, meist weiß, am Narbenansatz oft schwach eingesenkt; Same oval oder dreikantig bis verkehrt-herz- förmig, mit flachen Seiten, so lang wie breit, zwei Keim- linge enthaltend. Viscum album Z. Sp. pl. Ed. 1. 1023 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 354 (1843); Maly Fl. Steierm. 171 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 158 (1874) z. T.; Strobl Fl. Admont II. 97 (1882). Viscum album var. platyspermum R. Kell. in Bot. Zentralbl. XLIV. 283 (1890). Schmarotzt auf Laubhölzern, besonders auf Pappeln, Weiden, Ahornen, Eschen und Obstbäumen (insbesondere Pirus-, Sorbus- und Crataegus-Arten). Verbreitet bis in die Voralpentäler. Ändert ab: ß. chrysococcum Sabr. Reife Beeren gelb. Viscum album var. chrysococcum Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 72 (1908). Auf Birnbäumen im Kohlgraben bei Söchau nächst Fürstenfeld. 2. Viscum laxum Boiss. Reut. Nadelholz-Mistel. Auf Bäumen schmarotzender Strauch mit gabelig verzweigten grünbraunen Zweigen. Blätter gegenständig, sitzend, lanzettlich oder verkehrt-eilanzett- lich, 3—5,5 mal so lang als breit, stumpf, gegen die Basis ver- schmälert, ganzrandig, kahl, lederig, gelbgrün, überwinternd. Blüten zweihäusig, zu 3—5 in sitzenden Trugdolden. Perigonblätter gelbgrün. Beeren länger als breit, gelb oder weiß. Same oval oder ei- 188 Viseum. Polygoniflorae. Polygonaceae. förmig, mit stark gewölbten Seitenflächen, nur einen Keim- ling enthaltend. ß Viscum laxum Boiss. et Reut. Diagn. pl. nov. Hisp. 16 (1842). Viscum album var. laxum Fiek Fl. Schles. 192 (1881. Viscum album var. hypo- sphaerospermum AR. Kell. in Bot. Zentralbl. XLIV. 283 (1890). Viscum album ß. austriacum Beek Fl. N.-Öst. II. 1. 604 (1892). Hier in folgenden Formen: a. Pini (Wiesb.) Hay. Blätter schmal, lanzettlich, 4—5,5 mal so lang als breit. Beeren weiß. .Viseum austriacum «. Pini Wiesb. in Deutsche bot. Monatsschr. (1884) 60. Viscum laxum «a Pini Hay. Fl. Steierm. I. 188 (1908). Viscum austriacum Wiesb. in Gen. Doubl. Verz. schles. bot. Tauschver. 1882/83. Viscum album var. hyposphaerospermum f. angustifolia R. Kell. in Bot. Zentralbl. XLIV. 283 (1890). Auf Pinus silvestris schmarotzend, bisher nur in der Umgebung von Graz bei Weinzödl, St. Gotthard und Straßgang (Fritsch) und bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky). ß. Abietis (Wiesb.) Hay. Blätter verkehrt-eilanzettlich, 2,5—3 mal so lang als breit. Beeren weiß. Viscum austriacum ß. Abietis Wiesb. in Deutsche bot. Monatsschr. (1884) 60. Viseum laxum ß. Abietis Hay. Fl. Steierm. I. 188 (1908). Viscum album var. hyposphaerospermum f. latifolia R. Kell. in Bot. Zentralbl. XLIV. 283 (1890). Schmarotzt auf Weißtannen. Bisher nur auf dem Frauenkogel bei Graz (Fritsch). 6. Ordnung: Polygoniflorae Beck. Blüten strahlig, ein- oder zweigeschlechtlich. Blütenhüllblätter 3—6, zyklisch in 1—2 Wirteln oder spiralig angeordnet. Staubblätter 6—9. Fruchtknoten oberständig, aus 2—4 Fruchtblättern ge- bildet, einfächerig, mit einer meist aufrechten grundständi- gen Samenknospe. Same mit reichlichem Nährgewebe. Polygoniflorae Beck Fl. N. Öst. I. 315 (1890). Polygonales Engl. Syll. Gr. Ausg. 101 (1892); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 236 (1907) 11. Familie: Polygonaceae Juss. Blüten strahlig, ein- oder zweigeschlechtlich, mitunter mit in einer Schraubenlinie angeordneten Blättern. Blütenhülle meist einfach, blumenkron- oder kelchartig, 3—6-blätterig. Staubblätter 5—9 oder mehr, in einem oder zwei Kreisen, oft die einzelnen Blätter jedes Kreises verdoppelt. Fruchtknoten oberständig, Polygonaceae. Rumex. 189 aus zwei oder drei Fruchtblättern gebildet, einfächerig, am Grunde eine einzige gerade epitrope Samenknospe tragend. Griffel 2—3. Frucht eine 2—3- kantige Nuß. Keimling gerade oder gekrümmt, in, reichlichen Nährgewebe. Meist krautige Gewächse mit schraubig gestellten Blätter und den Stengel dütenförmig umgebenden Nebenblättern (Ochreae) (Abb. 26, Fig. 1). Polygoneae Juss. Gen. 82 (1774); Endl. Gen. pl. 304 (1837); Malıy FF). Steierm. 70 (1868). Po- lygonaceae Lindl. iNat. Syst. Ed. 2. 211 (1836); Damm. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 1a. 17 (1891). Abb. 26. 1. Stengelknoten von Polygonum Persicaria mit der dütenförmigen Blattscheide (Ochrea) n. 2—10 Fruchtperigone von Rumex-Arten. 2. R. alpinus. 3. R. aquaticus. 4. R. erispus. 5. R. Hydrolapathum. 6. R. conglomeratus. 7. R. sanguineus. 8. R. obtusi- folius Subsp. silvester. 9. R. obtusifolius Subsp. Friesii. 10. R. maritimus. Nat. Gr. Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. 1. Blüten zwitterig oder eingeschlechtlich.. Staubblätter vier bis sechs. Narbe DEN ÄT TEE N ARTEN N co EU Te Ir Blüten stets zwitterig. Staubgefäße 5—8. Narbe kopfig . . . ».... 3. 2. Blütenhüllblätter sechs. Griffel drei. Frucht dreikantig . . . . Rumen. Blütenhüllblätter vier. Griffel zwei. Frucht flach, geflügellt . . Oxyria. 3. Blätter herzförmig-pfeilförmig, Stengel nicht windend . . . Fagopyrum. Blätter länglich, oder wenn herzförmig-pfeilförmig, der Stengel windend: Polygonum. 1. Unterfamilie: Rumicoideae Engl. Perigonblätter und Staubgefäße in Kreisen angeordnet. Perigon kelchartig, aus zwei meist dreigliederigen Kreisen gebildet. Rumicoideae Engl. Syll. Gr. Ausg. 101 (1892); Damm. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 8 (1891). 1. Rumex Z. Ampfer. Blüten zwitterig, vielehig oder zweihäusig, in zymösen, oft rispig angeordneten Scheinquirlen. Blütenhülle aus zwei dreiblätterigen Kreisen gebildet, kelehartig, die drei inneren Blätter meist größer als die äußeren, zur Fruchtzeit stets vergrößert und die Frucht eng umschließend. Staub- blätter sechs, aus einem dreigliederigem, mit den inneren Perigonzipfeln abwechselnden Kreise mit verdoppelten Gliedern bestehend. Griffel drei, herabgeschlagen, mit pinselförmigen Narben. Frucht dreikantig. Keimling etwas gekrümmt, seitlich an einer Fläche des hornigen Nähr- gewebes. 190 Rumex. Rnmex Z. Sp. pl. Ed. 1. 333 (1753), Gen. pl. Ed. 5 156 (1754); Endl. Gen. pl. 308 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 704 (1844); Maly Fl. Steierm. 70 (1868); Damm. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 17 (1891). Wicht. Literatur: Campdera, Monographie du genre Rumex. (Paris 1819). Haussknecht, Hybride Rumex in Mitt. geogr. Ges. Thüring. III. 1. 56 (1884), Über einige Rumex-Arten in Mitt. Thüring. bot. Ver. N. F. H. 1. 31 (1892). Rechinger, Beitrag zur Kenntnis der Gattung Rumex in Österr. bot. Zeitschr. XLI. 400, XLII. 17, 50 (1891—92). Murbeck, Die mordenzophischen Formen der Gattung Rumex in Bot. Notiser 1899 p. 1. Bestimmungsschlüssel. 1. Blüten zwitterig. Blätter an der Basis abgerundet oder herzförmig. . 2. Blüten ee oder 4 Blätter an der Basis pfeil- oder spieß- förmig . ODE en soire, w ©6 2. Alle Dertgonstprel Mehtelentoe RE: io. 8 Einer oder alle inneren Zipfel des Each lpengons eine a tragend CAIDbE 26H EI. 10). en 5 rare Re le ee ER ET 3. Untere Blätter eiförmig-länglich, spitz, am Grunde herzförmig. Fruchtstiele gegen die Spitze allmählich verdickt, unter der Frucht nicht eingeschnürt: R. aquatieus. Untere Blätter breit eiförmig, stumpf oder spitzlich, am Grunde abgerundet oder herzförmig. Fruchtstiele gegen die Spitze allmählich verdickt und unter der.Erucht eingeschnürt 2 u 2 re almimURs 4. Nur eines der drei inneren Perigonblätter eine Schwiele tragend, lineal-läng- licht em. u: ER ER2 sangumeus: Alle drei inneren Per poabläer am Rücken eine Schwiele tragend . . 5. 5. Alle oder doch die meisten Blütenquirle von Blättern gestützt . . . 6. Blütenquirle blattlos, oder nur die untersten von Blättern gestützt . . 7. 6. Die drei inneren Perigonzipfel beiderseits mit zwei borstlichen Zähnen: R. maritimus. Die drei inneren Perigonzipfel ganzrandig . . . . . . .R. conglomeratus. 7. Innere Perigonzipfel viel länger als breit, beiderseits deutlich, wenn auch mitunter schwach gezähnt . . . . en n R. obtusifolius. Innere Perigonzipfel wenig länger A Be, ande a 0 tet 8. Blattstiele oberseits flach . . ». 2 2 2 2 20202. R. hydrolapathum. Blattstiele oberseits ring . . ou... nn nn ER. emspus. 9. Blüten teils zwitterig, teils mämllich . . . 2 2 2.2.2.2... R. sculatus. Blüten zweihäusig . . role lornedtialce 0 Al) 10. Innere Perigonblätter scherielenen. Blätter lineal oder lanzettlich, am Grunde spießförmig . . 6 2... .R. Acetosella. Innere Perigonblätter am ls er einer een gerclagenen Schwiele. Blätter pfeilfürmig . - en 11. Blätter fast nervenlos, dicklich. "Stengel, blattlos ei 1-2-hlättrig: R. nivalis. Blätter geadert. Stengel beblättert . . » 2 2. 2... 1% 12. Dütenförmige Nebenblätter ganzrandig . . . ee .R arifolius, Dütenförmige Nebenblätter am Rande gefranst oder zerschlitzt. R. Acetosa. Rumex. i 191 Sekt. 1. Lapathum Meissn. Blüten zwitterig. Blätter an der Basis abgerundet oder herzförmig. Pflanzen ohne säuerlichen Geschmack. Lapathum Meissn. in DC. Prodr. XIV. 42 (1856); Damm. in Engl. u, Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 18 (1891). I. Rumex alpinus Z. Alpen-Ampfer. Ausdauernd; Wurzelstock knotig, derb, schief, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, ge- rillt, kahl. Untere Blätter lang gestielt, breit eiförmig, bis 20 em lang, am Grunde abgerundet oder herzförmig, spitzlich oder stumpf, am Rande etwas wellig und mitunter klein gekerbt, die oberen breit lanzettlich, kurz gestielt, in den Blattstiel rasch ver- schmälert, alle kahl. Blüten in zu zusammengesetzten Trauben an- geordneten, blattlosen oder unten spärlich durchblätterten Scheinquirlen. Innere Perigonzipfel zur Fruchtzeit breit dreieckig-eiförmig, 6 mm lang, 4 mm breit, ganzrandig oder undeutlich gezähnelt, netzaderig, schwielenlos (Abb. 26, Fig. 2). Fruchtstiele gegen die Spitze verbreitert, unter der Frucht eingeschnürt. Juli bis September. Rumex alpinus L. Sp. pl. Ed. 1. 334 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 707 (1844); Maly Fl. Steierm. 71 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 84 (1874); Strobl Fl. Admont I. 48 (1881). Lapathum alpinum Lam. Fl. frang. III. 7. (1778). An sumpfigen Stellen in der Krummholz- und höheren Voralpen- region, besonders in der Nähe der Alpenhütten oft massenhaft und hier oft auch als Schweinefutter kultiviert, gemein durch die ganze Alpen- kette; auch am Bachergebirge bei der Zmollnigkapelle und bei St. Jodok nächst Neuhaus; herabgeschwemmt im Thörlgraben bei Kapfenberg. 2. Rumex aquaticus Z. Wasser-Ampfer. Ausdauernd; Wurzel- stock ästig, derb. Stengel aufrecht, bis 1,5 m hoch, gerillt, kahl. Untere Blätter lang gestielt, bis 30 cm lang, dreieckig-herz- förmig, an der Basis ausgeschweift erweitert und dadurch fast geöhrlt, meist klein gekerbt, die oberen eilänglich bis lanzettlich, allmählich kürzer gestielt. Blüten zwitterig in zu einer verzweigten blatt- losen Traube zusammengestellten Scheinquirlen. Innere Perigon- zipfel zur Fruchtzeit rhombisch-eiförmig bis herzförmig, 5 mm lang und 3Vs mm breit, netzig aderig, schwielenlos (Abb. 26, Fig. 3). Fruchtstiele gegen die Spitze verbreitert, unter der Frucht nicht eingeschnürt. Juli, August. Rumex aquaticus Z. Sp. pl. Ed. 1. 336 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 707 (1844); Maly FF. Steierm. 71 (1868); Strobl Fl. Admont 1. 48 (1881). Lapathum aqua- ticum Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 263 (1772). An Ufern, Gräben, Sümpfen, in Mooren, nicht überall. Bei Schlad- ming; an der Salza im Paß Stein bei Mitterndorf; in den Sümpfen der 192 Rumex. Enns bei Selztal, Admont, und der Palten bei Rottenmann, Trieben und Gaishorn. In Sümpfen bei Niederwölz; an der Mur bei Kraubath, St. Lorenzen, St. Michael, Bruck; bei Mühldorf nächst Obdach; im Mürztale von St. Marein bis Bruck. In der Umgebung von Graz bei Judendorf, an den Mühlgängen, bei der Weinzödlbrücke, in den Mur- auen bei Puntigam, Karlau, Liebenau, Feldkirchen, Abtissendorf; bei Premstetten, Wundschuh, Werndorf; in den Murauen bei Weitersfeld. 3. Rumex crispus Z. Krauser Ampfer. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, mit spindelig ästiger Wurzel. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch. gerillt, kahl. Untere Blätter mäßig lang gestielt, länglich bis länglich-lanzettlich, an der Basis rasch verschmälert bis schwach herzförmig, stumpf oder spitz, obere länglich, stumpf, kürzer gestielt, alle am Rande wellig kraus. Blattstiele oberseits rinnig. Blüten zwitterig, in zu gedrungenen blattlosen Trauben zusammengestellten Scheinquirlen. Innere Perigonblätter zur Fruchtzeit rundlich-eiförmig bis fast herzförmig, 5 mm lang und 4 mm breit, ganzrandig, stumpf, netzaderig, jedes eine deutliche Schwiele tragend, eine der drei Schwielen meist stärker entwickelt als die zwei übrigen (Abb. 26, Fig. 4). Juli, August. Rumex cerispus L. Sp. pl. Ed. 1. 335 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 706 (1844); Maly F]. Steierm. 71 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 84 (1874); Strobl Fl. Admont I. 48 (1881). Lapathum cerispum Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 161 (1712. Rumex Patientia var. crispus O. Kuntze Rev. gen. 560 (1891). Ru- mex Patientia Maly Fl. Steierm. 71 (1868). Auf Sumpfwiesen, an Gräben, Teichen, an Wegrändern, auf Schutt und wüsten Plätzen, sehr häufig bis in die Voralpentäler. Ändert ab: ß. unicallosus Peterm. Nur ein Perigonzipfel eine Schwiele tragend. Rumex erispus ß. unicallosus Peterm. Fl. Lips. 266 (1836). Rumex erispus ß. nudivalvis Meissn. in DC. Prodr. XIV. 1. 45 (1856). Im Stiftingtal bei Graz (Preissmann!). 4. Rumex Hydrolapathum Auds. Großer Ampfer. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, fleischig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 1,5 m hoch, gerillt, kahl, meist purpurbraun. Untere Blätter gestielt, länglich, groß, ohne Stiel bis über 50 cm lang, in den Blatt- stiel verschmälert, spitz oder zugespitzt, am Rande wellig, flach. Blattstiel oberseits flach. Blüten zwitterig, in zu gedrungenen blattlosen Trauben zusammengestellten Scheinquirlen. Innere Perigonblätter zur Fruchtzeit dreieckig-eiförmig, groß, 7—S8 Rumex. 193 mm lang und 6 mm breit, ganzrandig, stumpf, netzig-aderig, jedes eine Schwiele tragend (Abb. 26, Fig. 5). Juli, August. Rumex hydrolapathum Huds. Fl. Angl. Ed. 2. 154 (1778); Koch Syn. Ed. 2. 707 (1844); Maly Fl. Steierm. 71 (1868). Rumex aquaticus Sm. Fl. Brit. I. 394 (1800), nicht Z. Rumex maximus @mel. Fl. Baden II. 99 (1806), nicht L. An Gräben, Sümpfen, im stehenden Wasser, angeblich bei Bad Neuhaus (KReichardl). 5. Rumex conglomeratus Murr. Geknäuelter Ampfer. Aus- dauernd; Wurzelstock ästig. Stengel aufrecht, gerillt, bis 80 em hoch, kahl. Untere Blätter gestielt, eilänglich, am Grunde herz- förmig, stumpf oder spitz, wellig gekerbt oder ganzrandig, obere ei- lanzettlich bis lanzettlich, allmählich kürzer gestielt, alle kahl. Blüten zwitterig, in zu unterbrochenen, wenigstens unten durch- blätterten Trauben angeordneten Scheinquirlen. Innere Perigon- blätter zur Fruchtzeit lineal länglich, stumpf, 3 mm lang, 1—1,5 mm breit, ganzrandig, jedes mit einer großen rundlichen Schwiele (Abb. 26, Fig. 6). Juli—September. Rumex conglomeratus Murr. Prodr. Stirp. Gött. 52 (1770); Koch Syn. Ed. 2. 704 (1844); Maly Fl. Steierm. 70 (1868); Mwurm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 82 (1874); Strobl Fl. Admont 48 (1881). Rumex glomeratus Schreb. Spieil. Fl. Lips. 64 (1771. Rumex Nemolapathum Ehrh. Beitr. I. 181 (1787) z. T. Rumex undulatus Schrk. Baier. Fl. I. 625 (1789). Rumex paludosus With. Bot. Arr. Brit. pl. Ed. 3. Il. 354 (1796). Rumex acutus $m. Fl. Brit. I. 391 (1800), nicht L. An feuchten Stellen, Gräben, in Sümpfen, auf Schutt und wüsten Plätzen bis in die Voralpen verbreitet und hie und da selbst noch um die Alpenhütten. x Rumex. conglomeratus X sanguineus Hausskn. R. Ruhmeri Hausskn. Ausdauernd; Wurzelstock ästig. Stengel aufrecht, gerillt, ‚bis SO cm hoch, kahl. Untere Blätter gestielt, länglich bis eiförmig, am Grunde herzförmig, obere kürzer gestielt bis fast sitzend, eilanzett- lich, alle kahl. Blüten zwitterig, in zu unterbrochenen, wenigstens unten durchblätterten Trauben angeordneten Scheingquirlen. Innere Perigonblätter zur Fruchtzeit lineal-länglich, 3 mm lang, 1—1,5 mm breit, ganzrandig, stumpf, mit länglich-rundlichen, ungleich großen Schwielen. Fast alle Blüten unfruchtbar. Unterscheidet sich von Rumex conglomeratus durch die ungleich großen Schwielen der Perigonzipfel, von R. sanguineus durch die reicher durchblätterten Scheinähren und die ungleichen, aber auf allen Perigon- zipfeln auftretenden Schwielen, von beiden durch die Unfruchtbarkeit. Hayek, Flora von Steiermark. 13 194 Rumex. Rumex conglomeratus X sanguineus Hausskn. in Mitt. Geogr. Ges. Thüring. III. 73 (1885); ech. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1904) 151 (1905). Ru- mex Ruhmeri Hausskn. a. a. 0. Unter den Stammeltern bei Alt-Aussee (Rechinger). 6. Rumex sanguineus /. Hain-Ampfer. Ausdauernd; Wurzel- stock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, gerillt, kahl. Untere Blätter gestielt, länglich bis eiförmig, am Grunde ab- gestutzt oder herzförmig, spitz, obere kürzer gestielt bis fast sitzend, eilanzettlich, spitz, alle kahl. Blüten zwitterig, in zu unterbrochenen, blattlosen oder höchstens am Grunde durchblätterten Trauben zusammengestellten Scheinquirlen. Innere Perigonblätter zur Fruchtzeit lineal-!änglich, 3 mm lang, 1—1,5 mm breit, ganz- randig, stumpf, nur eines eine Schwiele tragend (Abb. 26, Fig. 7). Juli, August. Rumex sanguineus L. Sp. pl. Ed. 1. 337 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 705 (1844). Rumex Nemolapathum Ehrh. Beitr. I. 181 (1757) z. T. Lapathum sanguineum Mnch. Meth. 354 (1794). Rumex viridis Sm. Fl. Brit. I. 390 (1800). Rumex condylodes M. B. Fl. Taur. Cauc. I. 288 (1808), Rumex nemorosus Schrad. in Willd. Enum. hort. Berol. 397 (1809); Maly Fl. Steierm. 70 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. .83 (1874). In Auen, Gebüschen, an feuchten Stellen, selten. Bei Alt-Aussee (Rechinger). Westlich von Gösting bei Graz (Melling!). In Gräben am Bahndamme bei Kranichsfeld (Murmann); bei Ankenstein und Sauritsch (Murmann); bei Cilli (Tomaschek). x R. aquaticus X obtusifolius Hausskn. R. platyphyllus Aresch. Ausdauernd; Wurzelstock ästig. Stengel aufrecht, bis über 1 m hoch, gerillt, kahl. Untere Blätter gestielt, eiföürmig, am Grunde tief herz- förmig, die oberen kürzer gestielt, eilanzettlich, spitz. Blüten zwitterig, lang gestielt, in zu lockeren, blattlosen oder am Grunde durch- blätterten Trauben zusammengestellten Scheinquirlen. Innere Perigonzipfel zur Fruchtzeit dreieckig eiförmig, 5 mm lang, von der Basis gegen die Spitze gleichmäßig verschmälert, breit abgestumpft, ganzrandig oder ungleichmäßig gezähnelt, schwielenlos oder mit angedeuteten Schwielen. Unterscheidet sich von Rumex aquaticus durch schmälere Blätter, mehr gedrungene Trauben, von der Basis gegen die Spitze gleichmäßig verschmälerte, mitunter gezähnelte oder Andeutungen von Schwielen tragende Fruchtklappen, von R. obtusifolius durch die fast ganzrandigen, schwielenlosen Fruchtperigone. Rumex platyphyllos Aresch. in Öfvers. Vet. Akad. Stockh. XIX. 73 (1862). Rumex aquaticus X obtusifolius Hausskn. in Mitt. geogr. Ges. Thüring. III. Rumex. 195 66 (1885); Rech. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1904) 151 (1905). Rumex Schmidtii Hausskn. a. a. 0. Unter den Stammeltern bei Rottenmann (Flechinger). x Rumex crispus X obtusifolius @. F. W. Mey. R. pratensis M. K. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, gerillt, bis 1 m hoch, kahl. Untere Blätter gestielt, länglich, an der Basis in den Blattstiel verschmälert, abgerundet oder herz- förmig, spitz, am Rande wellig gekerbt, obere lanzettlich, spitz, kürzer gestielt. Blüten zwitterig, in zu unterwärts mitunter etwas durch- blätterten unterbrochenen Trauben zusammengestellten Schein- quirlen. Innere Perigonblätter zur Fruchtzeit herzeiförmig, . 5mm lang und 4mm breit, am Grunde beiderseits mit 3—9 dreieckigen bis pfriemlichen Zähnen, gegen die Spitze ganz- randig, netzig aderig, eines oder alle eine Schwiele tragend. Fruchtbarkeit vermindert, zur Fruchtzeit kleine und große Perigone regellos durcheinander gemischt. Juli, August. Unterscheidet sich von Rumex erispus durch breitere, schwächer wellige Blätter und am Rande gezähnte innere Perigonzipfel, von R. ob- tusifolius durch viel breitere, meist schwächer gezähnte Perigonzipfel und schmälere Blätter. Rumex pratensis M. K. in Röhl. Deutschl. Fl. Ed. 3. II. 609 (1826); Koch Syn. Ed. 2. 706 (1844); Maly Fl. Steierm. 71 (1868). Rumex cerispo-obtusi- folius @. F. W. Mey. Fl. Hann. 469 (1828); Meissn. in DC. Prodr. XIV. 54 (1856). Rumex cristatus Wallr. Sched. cerit. 163 (1822), nicht DC. Rumex Oxyla- pathum Wallr. in Fr. Nov. Fl. Suec. Ed. 2. 101 (1828). Rumex adulterinus Wallr. in Linnaea XIV (1840) 567. Rumex obtusifolius ». cristatus XNeilr. Fl. Wien 198 (1846); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 83 (1874). Unter den Stammeltern, anscheinend nicht selten. Bei Maria- Zell (Maly), Bruck (Marktanner!), Peggau (Melling!), nicht selten in und um Graz (Krasan), wie in der Kalvarienau (Maly!), bei Maria- Grün (Preissmann!). Bei Pößnitz, St. Peter nächst Marburg, Kranichs- feld (Murmann); bei Sauritsch (Murmann), Pöltschach (Murmann), Cilli (Rechinger). 7. Rumex obtusifolius Z. Stumpfblätteriger Ampfer. Aus- dauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 1,20 m hoch, gerillt, kahl. Untere Blätter gestielt, eiförmig, am Grunde abgerundet bis herzförmig, stumpf bis spitzlich, obere eilanzett- lich, kürzer gestielt, spitz. Blüten zwitterig, in zu gedrungenen unter- wärts durchblätterten Trauben zusammengestellten Scheinquirlen. Innere Perigonblätter zur Fruchtzeit dreieckig-eiförmig, länger als breit, 4—5 mm lang und 3—4 mm breit, beider- 13* 196 Rumex. seits schwach oder deutlich 3—9-zähnig, netzig aderig, meist alle schwielentragend. Juli, August. Rumex obtasifolius ZL. Sp. pl. Ed. 1. 335 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 706 (1844); Maly Fl. Steierm. 70 (1868); Rechinger in Öst. bot. Zeitschr. XLII. 19 (1892). Lapathum obtusifolium Mnch. Meth. 356 (1792). Zerfällt in zwei Unterarten: A. Subsp. Friesii (@ren. Godr.) Rech. ‚Innere Perigonblätter zur Fruchtzeit 4,5 mm lang und 4 mm breit, dreieckig, an der Spitze nicht vorgezogen, beiderseits mit 3—9 deutlichen, spitzen, 1—2 mm langen Zähnen (Abb. 26, Fig. 9). Rumex Friesii @ren. @odr. Fl. de France III. 36 (1855. Rumex obtu- sifolius Subsp. Friesii Rech. in Öst. bot. Zeitschr. XLII. 20 (1892), Rumex Oxylapathum @Güeldenst. Reisen II. 291 (1791. Rumex obtusifolius var. agrestis Fr. Nov. Fl. Suec. Ed. 2. 99 (1832); Neilr. Fl. Wien 198 (1846). Ru- mex obtusifolius «. genuinus Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 83 (1874). An feuchten Stellen, Ufern, Gräben, auf Schutt und wüsten Plätzen. In Obersteiermark bei Alt-Aussee, Bruck, Mixnitz; häufig bei Graz und von da südwärts durch ganz Mittel- und Untersteiermark. B. Subsp. silvester (Lam.) Rech. Innere Perigonzipfel zur Frucht- zeit 4—5 mm lang und 3—3,5 mm breit, in eine Spitze vorgezogen, am Rande undeutlich gezähnelt bis fast ganzrandig (Abb. 26, Fig. 8). Lapathum silvestre Lam. Fl. france. III. 4 (1778). Rumex obtusi- folius Subsp. silvester Rech. in Öst. bot. Zeitschr. XLII. 20 (1892). Rumex silvester Wallr. Sched. 161 (1822). Rumex laevigatus Willd. in Spreng. Syst. II. 159 (1825. Rumex obtusifolius ß. microcarpus Döll Rhein. Fl. 304 (1843). Rumex obtusifolius y. silvestris Neilr. Fl. Wien 198 (1846). An Gräben, feuchten Stellen, an Straßenrändern, wüsten Plätzen. Bei Aussee, Grundelsee (bis auf die Langmoosalm auf dem Röthelsteine, ca. 1500 m); häufig bei Schladming, Öblarn; auf der Schulteringwiese bei Admont, bei Rottenmann, Gaishorn. In der Umgebung von Aflenz; im Fröschnitzgraben bei Spital am Semmering. In Obersteiermark wohl weiter verbreitet. Scheint in Mittel- und Unter-Steiermark zu fehlen oder mindestens selten zu sein. 8. Rumex maritimus Z. Strand-Ampfer. Zweijährig; Wurzel spindelig, ästig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, gerillt, kahl. Untere Blätter länglich, gestielt, spitz, in den Blattstiel ver- schmälert, oft wellig, obere lanzettlich, spitz, in den kurzen Stiel verschmälert. Blüten in zu gedrungenen, durchblätterten Trauben zusammengestellten Scheinquirlen. Innere Perigonblätter zur Fruchtzeit eiförmig, 2,5 mm lang und 1 mm breit, jeder- seits mit zwei pfriemlich-borstlichen, verlängerten, bis über Rumex. 197 2 mm langen Zähnen, netzaderig, jedes eine Schwiele tragend (Abb. 26, Fig. 10). Rumex maritimus Z. Sp. pl. Ed. 1. 335 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 704 (1844); Maly Fl. Steierm. 70 (1868). Rumex aureus Mill. Gard. Diet. Ed. 8. Nr. 7 (1768). Rumex anthoxanthus Murr. Prodr. Stirp. Gött. 52 (1770). Lapathum minus Lam. Fl. franc. III. 4 (1778). Lapathum maritimum Mnch. Meth. 355 (1794). An Teichen, Ufern, in Sümpfen, selten. Bisher nur in der Um- gebung von Graz an Teichen am Wege nach Maria-Trost (Mal), bei St. Leonhardt (Weymayr) und St. Mörten (Verbniak!). Sekt. 2. Acetosa Ächb. Blüten vielehig oder zweihäusig. Blätter pfeil- oder spießförmig. Pflanze infolge des Gehaltes an Oxalsäure von- säuerlichem Geschmack. Acetosa Rehb. Fl. Germ. exe. 568 (1832). Acetosella u. Acetosa Meissn. in DC. Prodr. XIV. 1. 63 (1856). Acetosella Damm. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 1a. 19 (1891). 9. Rumex scutatus Z. Schildblätteriger Ampfer. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, vielköpfig, rasig, oft mit verlängerten, im Geröll kriechenden Köpfen. Stengel aufrecht, bis 40 em hoch, oft hin- und hergebogen, gerillt, kahl. Blätter lang gestielt, dreieckig, ei- förmig oder geigenförmig, spitz bis stumpflich, an der Basis spießförmig bis fast gerade abgestutzt, ganzrandig, kahl, mattgrün. Blüten teils zwitterig, teils männlich, in zu lockeren _ blattlosen Trauben zusammengestellten Scheinquitlen. Innere Perigon- blätter rundlich herzförmig, 6 mm lang, ganzrandig, stumpf, schwielenlos. Rumex scutatus Z. Sp. pl. Ed. 1. 337 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 707 (1844); Maly Fl. Steierm. 71 (1868); Strobl Fl. Admont I. 48 (1881). Rumex alpestris Jacg. Enum. stirp. Vindob. 62 (1762). Lapathum alpestre Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 261 (1772). Lapathum seutatum Lam. Fl. franc. III. 6 (1778). Im Felsschutte der Krummholzregion und überall bis in die Täler herabgeschwemmt. In den Tauern am Hoch-Golling und herab bis ins Steinriesental und Untertal, in den Kaaren des Zwerfen- und Elendberges, des Waldhorns und der Hoch-Wildstelle, am Aufstieg vom Schwarzen- See in der Sölk zur Putzentaler Alm; im Tale von Klein-Sölk; im Sattentale; am Hochschwung. In den Kalkalpen meist nur die Form ß. glaucus (Jaegq.). Stengel und Blätter blaugrün bereift. Rumex glaucus Jacg. Collect. I. 63 (1786). Rumex scutatus var. glau- cus Gaud. Fl. Helv. II. 589 (1828); Strobl Fl. Admont I. 48 (1881). Im Felsschutt und im Geröll der nördlichen und südlichen Kalk- alpen gemein und überall bis in die Täler herabgeschwemmt, wie z. B. im Paß Stein bei Mitterndorf, im Gesäuse und Johnsbachtale, bei Unter- 198 Rumex. lausa, im Salzatal, den Tälern des Hochschwabgebietes, im Logartal bei Sulzbach. Die Kulturform ist b. hortensis Gaud. Blätter stark blau bereift, dicker, saftiger, die ganze Pflanze größer. Rumex scutatus var. hortensis Gaud. Fl. Helv. II. 589 (1828). Wird in Gemüsegärten als „französischer Sauerampfer“ häufig kultiviert und kommt an Mauern, auf Erdauswürfen ab und zu ver- wildert vor, wie in und um Graz (Weymayr), bei Baierdorf (Fritsch). 10. Rumex Acetosella Z. Kleiner Sauerampfer. Ausdauernd; Wurzelstock dünn, mehrköpfig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, kahl, beblättertt. Untere Blätter gestielt, obere sitzend, lanzettlich bis lineal, mit wagrecht abstehenden oder nach vorn ge- bogenen, durch eine tiefe Bucht von der Blattfläche ge- schiedenen lanzettlichen, seltener (f. multifidus Z. Sp. pl. Ed. I. 482 [1763] als Art, DC. Fl. france. II. 378 [1805] als Var.) handförmig zwei- bis vierspaltigen Spießecken, selten ohne solche (f. integrifolius Wallr. Sched. crit. 186 [1822]). Blüten zweihäusig, in zu einfachen oder verzweigten, blattlosen unterbrochenen Trauben zusammengestellten Scheinquirlen. Innere Perigonblätter zur Fruchtzeit eiförmig, 1,5 mm lang, netzaderig, schwielenlos, mit der Frucht nicht ver- wachsen, äußere angedrückt, alle grünlich, mit hellen- oder (f. rubro- punctatus Beek Fl. N.-Öst. I. 316 [1890]) dunkelroten Drüsen besetzt. Mai—Juli. Rumex Acetosella L. Sp. pl. Ed. 1. 338 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 710 (1844); Maly Fl. Steierm. 71 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 84 (1874); Strobl Fl. Admont I. 49 (1881). Acetosa Acetosella Mill. Gard. Diet. Ed. 8. Nr. 2 (1768). Lapathum Acetosella Seop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 261 (1772). Auf trockenen Wiesen, an Rainen, Mauern, Bahndämmen, auf Schotter und im Geröll, auf Sandbänken, verbreitet bis in die Krumm- holzregion, besonders auf kalkfreiem Boden. Il. Rumex nivalis Heg. Schnee-Ampfer. Ausdauernd; Wurzel- stock holzig, vielköpfig. Stengel aufrecht, aufsteigend oder nieder- liegend, bis 20 em hoch, nur am Grunde beblättert, kahl. Grund- ständige Blätter gestielt, die äußeren rundlich-eiförmig, stumpf, am Grunde abgestutzt und mit zwei kurz dreieckigen Spießecken; die inneren länglich, stumpf oder spitzlich mit pfeil- förmigem Grunde, alle dicklich, fast nervenlos; Blüten zweihäusig, in zu blattlosen lockeren Trauben zusammengestellten Scheinquirlen. Innere Perigonblätter zur Fruchtzeit rundlich herzförmig, Rumex. 199 ganzrandig, an der Basis mit je einer herabgebogenen Schwiele, die äußeren zurückgeschlagen. Juli August. Rumex nivalis Heg. in Heg. u. Heer. Fl. d. Schweiz. 345 (1840); Koch Syn. Ed. 2. 707 (1844); Britt. in Verh. zool. bot. Ges. XII (1862), Abh. 1019; Hay. Sched. ad fl. stir. exs. 1. 2. p. 7 (1904). Auf steinigen Triften und im Felsschutt in der Hochalpenregion (1900— 2200 m) der nördlichen Kalkalpen. Im Todten Gebirge im Feuertale am Abstieg vom Hohen Priel nach Grundelsee (Gönzberger!), ferner in der Hochschwabgruppe am Fuß des Hochwart zwischen Speik- boden und den Hundsböden!, auf dem Ebenstein und im Sattel zwischen Ebenstein und Polster (Nevole!). Angeblich auch auf dem Hohen Pyrgas (Brittinger). 12. Rumex Acetosa Z/. Sauer-Ampfer. Ausdauerd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, gerillt, kahl, beblättert. Untere Blätter gestielt, obere sitzend, alle ei- förmig, am Grunde pfeilförmig, mit abwärts gerichteten, spitzen Öhrchen, ganzrandig, kahl, fiedernervig, die unteren stumpflich, die oberen spitz. Tuten am Rande zerschlitzt- gezähnt. Blüten zweihäusig, in zu blattlosen zusammengesetzten Trauben angeordneten Scheinquirlen. Innere Perigonzipfel zur Fruchtzeit herzeiförmig, stumpf, ganzrandig, netzaderig, am Grunde mit je einer kleinen Schwiele, äußere zurückgeschlagen. Weibliche Blüten rot, selten weißlich. Rumex Acetosa Z. Sp. pl. Ed. 1. 337 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 708 (1844); Maly Fl. Steierm. 71 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 84 (1874); Strobl Fl. Admont I. 48 (1881). Acetosa pratensis Mill. Gard. Diet. Ed. 8. Nr. 1. (1768). Lapathum Acetosa Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 260 (1772). Rumex Acetosa a. sagittatus Neilr. Fl. N.-Öst. 294 (1858). Zerfällt in zwei Unterarten: A. Subsp. Acetosa (ZL.) Hay. Trauben unterbrochen, lockerblütig. Perigon zur Fruchtzeit 3,5 mm lang. Mai—Juli. Rumex Acetosa L. Sp. pl. Ed. 1. 337 (1753); Rech. in Öst. bot. Zeitschr. XLII. 52 (1892). Rumex Acetosa Subsp. Acetosa Hay. Fl. Steierm. I. 199 (1908). Auf Wiesen, an Rainen, gemein bis in die Krummholzregion. B. Subsp. thyrsiflorus (Fingerh.) Hay. Trauben nicht unter- brochen, reich- und dichtblütig. Perigon zur Fruchtzeit kaum 2 mm lang. Rumex thyrsiflorus Fingerh. in Linnaea IV. 380 (1829); Rech. in Ost. bot. Zeitschr. XLII. 53 (1892). Rumex Acetosa Subsp. thyrsiflorus Hay. Fl. Steierm. T. 199 (1908). Wahrscheinlich bei Graz. Erliegt im Herbar des Johanneums zu Graz ohne" Standortsangabe. 200 Rumex. Oxyria. 15. Rumex arifolius All. Spießblätteriger Ampfer. Aus- dauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis Im hoch, gerillt, kahl, beblättert, oberwärts oft ästig. Untere Blätter gestielt, obere sitzend, alle eiförmig, an der Basis abgestutzt oder breit ausgeschnitten, mit kurz dreieckigen, seitlich abstehenden Spießecken, strahlig 5—7-nervig, ganzrandig, kahl, die unteren stumpflich, die oberen spitz. Tuten ganzrandig. Blüten zweihäusig, in zu meist unterbrochenen, blattlosen, verzweigten Trauben angeordneten Scheinquirlen. Innere Perigonzipfel zur Fruchtzeit herzeiförmig, stumpf, ganzrandig, netzaderig, am Grunde mit je einer kleinen Schwiele, äußere zurückgeschlagen. Juli, August. Rumex arifolius All. Fl. Pedem. II. 204 (1785); Koch Syn. Ed. 2. 708 (1844); Maly Fl. Steierm. 71 (1868); Strobl Fl. Admont I. 48 (1881). Acetosa alpina Mill. Gard. Diet. Ed. 8. Nr. 5 (1768. Rumex montanus Desf. Tabl. (de l’ecole bot. Ed. 2. 48 (1815). Acetosa arifolia Schur in Verh. Siebenb. Ver. Naturw. IV. 64 (1853). Rumex acetosa y. arifolius Neilr. Nachtr. Fl. Wien 128 1851); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 84 (1874). Auf Wiesen, an buschigen Abhängen, unter Voralpengekräut. Häufig in den ganzen Voralpen bis in die Krummholzregion, sowohl auf Kalk, wie auf Urgestein; auch am Bachergebirge bei Lembach und Windenau, und auf der Gonobitzer Gora. 2. Oxyria Aal. Säuerling. Blüten zwitterig, in cymösen, rispig angeordneten Scheinquirlen. Blütenhülle aus zwei zweiblätterigen Kreisen gebildet, kelch- artig, die zwei inneren Perigonblätter größer, zur Fruchtzeit die Frucht eng umschließend. Staubgefäße vier, aus einem zweigliederigen, mit den inneren Perigonzipfeln abwechselndem Kreise mit verdoppelten Gliedern bestehend. Griffel zwei, herabgeschlagen, mit pinsel- förmigen Narben. Frucht flachgedrückt, zweiflügelig. Keim- ling schwach gekrümmt, seitlich an einer Fläche des hornigen Nähr- gewebes. Oxyria Hill Hort. Kew. 158 (1769); Koch Syn. Ed. 2. 710, (1844); Maly Fl. Steierm. 71 (1868); Damm. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 19 (1893). I. Oxyria digyna (ZL.) Hill. Alpen-Säuerling. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, vielköpfig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 30 cm hoch, blattlos, kahl. Blätter lang gestielt, breit herzförmig oder nierenförmig, stumpf, ganzrandig oder entfernt, oft lappig, gekerbt, kahl, dunkelgrün. Blüten zwitterig, in zu einer endständigen Rispe zusammengesetzten Scheinquirlen. Innere Perigonblätter zur Fruchtzeit eiförmig, viel kleiner als die fast kreisrunde, Oxyria. Polygonum. sam ringsum breit häutig geflügelte, etwa 3 mm lange, hell rot- braune Frucht. Juli, August. Rumex digynus Z. Sp. pl. Ed. 1. 337 (1753); Gebh. Verz. in Steierm. ges. Pfl. 229 (1821). Oxyria digyna Hill Hort. Kew. 158 (1769); Koch Syn. Ed. 2. 710 (1844); Maly Fl. Steierm. 71 (1868); Strobl Fl. Admont I. 49 (1881). Acetosa digyna Mill. Gard. Diet. Ed. 8. Nr. 4 (1768). Lapathum digynum Lam. Fl. frang III. 6 (1778). Oxyria reniformis Hook. Fl. Scot. 111 (1821). An feuchten felsigen Abhängen, im Geröll, auf steinigen Triften, in der Hochalpenregion der Zentralalpen (2000—2500 m). Verbreitet in der ganzen Kette der Niederen Tauern, nach Osten zu seltener; ferner in den Murauer Alpen auf dem Eisenhut und dem Wintertaler Nock. Angeblich auch auf den Kalkalpen bei Aussee (Niessl). 2. Unterfamilie: Polygonoideae Engl. Perigonblätter und Staubgefäße meist in Spiralen angeordnet. Perigon meist blumenkronartig, verwachsenblätterig. Polygonoideae Engl. Syll. Gr. Ausg. 102 (1892); Damm. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 8 (1893). , 3. Polygonum Z. Knöterich. Blüten zwitterig, in Ähren oder einzeln oder in Büscheln blattwinkelständig, meist mit spiralig angeordneten Perigon- und Staubblättern. Blütenhülle einfach, meist blumenkronartig, röhrig oder trichterig, 4—6-lappig, zur Zeit der Fruchtreife die Frucht umhüllend, oft am Rücken geflügelt. Staubgefäße 5—8, frei, der Blütenhülle oder einem ringförmigen Diskus angewachsen. Fruchtknoten frei, aus 2—3 Fruchtblättern gebildet; Griffel zwei oder drei, verschieden hoch miteinander verwachsen, Narben köpfchenförmig. Frucht dreikantig oder flach; Keim- ling gekrümmt, im Nährgewebe eingeschlossen oder seitlich; Keimblätter schmal, nicht gefaltet. Polygonum Z. Sp. pl. Ed. 1. 359 (1753); Gen. pl. Ed. 5. 170 (1754); Endl. Gen. pl. 306 (1837); Koch Syn. Ed. 2. 710 (1844); Maly Fl. Steierm. 72 (1868); Damm. in Engl. u. Prantl Nat. Pflauzenf. III. 1a. 25 (1893). Wicht. Literatur: Meissner, Monographiae generis Polygoni Prodromaus, Genf, 1826. F. Schullz, Polygonum persicaria, mite, minus et leurs hybrides in Schultz, Arch. d. fl. (1854—55) 138. J. Schuster, Versuch einer natürlichen Syste- matik des Polygonum lapathifolium L. in Mitteil. d. bayr. bot. Ges. II. p. 50 (1907). Bestimmungsschlüssel. [7 1. Stengel windend. Blätter dreieckig, herz-pfeilförmig . Stengel nicht windend. Blätter niemals herz-pfeilföürmig. » » » . . 3. 202 Polygonum. S) Die drei inneren Perigonblätter zur Fruchtzeit am Rücken häutig geflügelt: P. dumetorum. Die drei inneren Perigonblätter zur Fruchtzeit am Rücken stumpf gekielt: P. Convolvulus. 3. Blüten in Ähren, Rispen oder Trauben . . » . 2.2... Az Blüten einzeln in den Blattachsln . . . ». 22... ..P. avieulare. 4. Blütenin@Rispen?.oderJ-Tranbenwegr un. Se RE 3 Blüten in Ähren . . . © Ds 5. Rispen oder Trauben Mattwinkelständig. Blätter Dr ea am Grunde abgestutzt . . . E 2 nn. BD. cuspidatum: Rispe endständig. Blätter ch am en ale P. alpinum. 6. Wasserpflanze mit schwimmenden Blättern . . . . . . P. amphibium. Landpflanzen . . . © ee. lc 7. Ausdauernde Arten vl; wenigen nen en Afızen sd Einjährige Arten mit meist en dichten oder lockeren, meist nickenden oder hängenden Ähren . . . 10: 8. Die Ähre enthält im unteren Teile an Stelle der "Blüten a nr P. viviparum. Ähre ohne Brutknospen . . TER Borken. 0 9. Blattstiel der unteren Blätter geflügelt: engel ed Staubblätter achte: ENG 0. P. Bistoria. Blattstiel nicht eflügelt. eneal eh beblättert. Staubblätter fünf: P. amphibium. 10.2 Ähren dick, gedrungen, walzlich. odersovales 22 22 ri Ähren dünn, loekerblütig, lineal . . . . ler 11. Blütenstiele und Perigon meist drüsig rauh. ENepenhlatischerden kahl, Rande kurz gewimpert . . . . . Rn He erathsfon Blütenstiele und Perigon drüsenlos. Nebenbladtscheiden meist steifhaarig, am Randezlang& gewimpert. 2 Er Bersicama 12.7 Rerisonf@drüsigs punktierter re ERZ HN NTOHIE Perigon drüsenlos . . . . Salae 13. Blätter beidendig abe schälen te Reutlichen Seitennersene P. mite. Blätter mit fast parallelen Seitenrändern, an der Basis ziemlich rasch zu- gerundet. Seitennerven undeutich . -. . 2. 2 2... 2... P. mimus. Sekt. 1. Bistorta. /. Blüten einzeln oder zu wenigen in den Achseln von auf die tutenförmigen Nebenblätter reduzierten Blättern in einer dichten endständigen Scheinähre. Stengel einfach. Perigon- und Staubblätter schraubig angeordnet, erstere am Rücken nicht gekielt. Griffel bis zur Basis zweispaltig.. Keimling im Samen seitlich, seiten-, selten rückenwurzelig. Bistorta Z. Sp. pl. Ed. 1. 360 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 710 (1844). I. Polygonum viviparum Z. Otterwurz. Ausdauernd; Wurzel- stock wagrecht, verschiedenartig gekrümmt, dick walzlich. Stengel aufrecht, bis 25 cm hoch, selten höher, kahl, einfach. Untere Blätter Polygonum. 203 lang gestielt, eilanzettlich, an der Basis abgerundet, spitz, ganzrandig, der Blattstiel nicht geflügelt, die oberen Blätter sitzend, lanzettlich, am Rande zurückgerollt, alle derb, dunkelgrün, unter- seits blaugrün, beiderseits kahl. Tuten kahl. Blüten in dünnwalz- licher, endständiger, aufrechter, in der unteren Hälfte statt der Blüten Zwiebelknospen tragender Ähre. Perigon fünfspaltig, 3 mm lang, weiß, seltener rötlich, Staubblätter meist acht, aus der Blüte herausragend. Frucht 2,5 mm lang, dunkelbraun, glänzend. Polygonum viviparum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 360 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 711 (1844); Maly Fl. Steierm. 72 (1868); Strobl Fl. Admont I. 49 (1881). Bistorta vivipara S. F. Gray Nat. arrangem. brit. pl. II. 268 (1821). Auf Alpentriften, Weiden, steinigen Abhängen von der höheren Voralpen- bis in die Hochalpenregion (900—2500 m). Gemein in der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen und auf dem Lantsch, in den Karawanken und Sanntaler Alpen, ferner in den Niederen Tauern, im Stangalpenzuge, auf der Kor-, Stub-, Grössing- und Glein-Alpe. Häufig auch in die Täler herabsteigend, wie bei Aussee, im Ennstale bei Admont, in den Schluchten des Hochschwab, bei Neuberg, bei Wöllmersdorf nächst Judenburg, in den Tälern der Sanntaler Alpen: Herabgeschwemmt auch in den Murauen bei Feldkirchen, Puntigam und Abtissendorf nächst Graz. 2. Polygonum Bistorta L. Natterwurz. Ausdauernd; Wurzel- stock wagrecht, verschiedenartig, meist S-förmig gekrümmt, dick walzlich, rotbraun. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, einfach, kahl. Grundständige Blätter lang gestielt, eilänglich, lanzettlich, oder länglich, an der Basis plötzlich in den geflügelten Blatt- stiel zugeschweift, spitz, am Rande fein gekerbt und wellig kraus, nicht zurückgerollt, die oberen sitzend, ebenso gestaltet, alle oberseits kahl, unterseits seegrün, kahl oder zerstreut behaart. Tuten kahl. Blüten in dichter, walzlicher, endständiger Ähre, ohne Zwiebel- knospen. Perigon 3 mm lang, rosenrot, Staubblätter meist acht, aus der Blüte hervorragend. Frucht 4 mm lang, dunkelbraun, glänzend. Juni— August. Polygonum Bistorta L. Sp. pl. Ed. 1. 360 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 710 (1844); Maly Fl. Steierm. 72 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 80 (1874); Strobl Fl. Admont I. 49 (1881). Bistorta maior S. F. Gray Nat. arrangem. brit. pl. II. 267 (1821). Auf feuchten Wiesen, besonders der Voralpen, meist gesellig. Überall bei Aussee, in der Schladminger Ramsau und im Ennstale bei Schlad- ming, Öblarn, Liezen, Wörschach, Selztal, Admont, im Paltentale bei Trieben, Gaishorn und im Laussatale. Überall im Hochschwabgebiete, bei Maria-Zell, im Thörlgraben, Salza- und Mürztale, am Semmering. 204 Polygonum, Am Rottenmanner Tauern, bei Seckau, im Murtale von Judenburg bis Leoben, im Schladnitzgraben und bei Göss nächst Leoben, in der Lamming bei Bruck, auf dem Lantsch. Im Feistritztale bei Fürstenfeld, an der Safen bei Pöllau. Im Modriachgraben bei Voitsberg, bei Graz im Kainach- tale, bei Maria-Trost, in der Ragnitz, bei Feldkirchen, Fernitz und an der Mur abwärts bei Wildon, Gamlitz; häufig in der Umgebung von Radkersburg, wie an der Nordseite des Rotlahnbodenwaldes, bei Pridahof, im Kuschnitzatale bei Windisch-Goritz, nächst dem Prillinghofe bei Brunnsee. Bei Pößnitz, Marburg; im Pettauerfelde bei Pettau, Friedau; häufig im Bachergebirge. Sekt. 2. Persicaria /. Blüten einzeln oder zu wenigen in den Achseln von bis auf die tutenförmigen Nebenblätter reduzierten Blättern in dichten oder lockeren gestielten Scheinähren. Stengel ästig. Perigon- und Staubblätter schraubig angeordnet, erstere am Rücken nicht gekielt. Griffel bis zur oder über die Mitte zweispaltig. Keimling im Samen seitlich, seiten- oder rückenwurzelig. Persicaria ZL. Sp. pl. Ed. 1. 360 Asa): Damm. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 1a. 27 (1891). 3. Polygonum amphibium Z. Wasser-Knöterich. Ausdauernd; Wurzelstock kriechend, ästig, stielrund. Stengel aufsteigend oder flutend, einfach oder ästig, kahl oder angedrückt borstig. Blätter gestielt, länglich oder lanzettlich, an der Basis rasch zusammen- gezogen, abgerundet oder herzförmig, spitz oder stumpf, am Rande von feinen Borsten rauh, sonst kahl. Tuten kahl oder steifhaarig, gewimpert. Blüten in dichten, walzlichen, aufrechten Ähren. Perigon 4 mm lang, rosenrot, wie die Ähren- und Blütenstiele drüsen- los. Staubgefäße fünf. Frucht 3,5 mm lang, schwarz, glänzend. Polygonum amphibium Z. Sp. pl. Ed. 1. 361 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 711 (1844); Maly Fl. Steierm. 72 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 80 (1874); Strobl Fl. Admont I. 49 (1881). Persicaria amphibia S. F. Gray Nat. arrangem. brit. pl. II. 268 (1821). Tritt in zwei Standortsformen auf: a. natans Mnch. Stengel im Wasser flutend, kahl. Blätter ziemlich lang gestielt, an der Oberfläche des Wassers schwimmend, lederig, kahl. Tuten kahl. Ähren lang gestielt, aus dem Wasser herausragend. Polygonum amphibium o. natans Mnch. Enum. pl. Hass. 28 (1777); Maly Fl. Steierm. 72 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 80 (1874); Strobl Fl. Admont I. 49 (1881). In stehendem Wasser, in Lachen, Teichen, toten Flußarmen, ver- breitet bis in die Voralpentäler. Polygonum. 205 Bei sinkendem Wasserstand werden die Blätter und Tuten am Rande beborstet, der Stengel kriecht im Schlamm, — f. aquaticum Wallr. Sched. crit. 190 (1822) (= coenosum Koch Syn. Ed. 1. 615 [1837]; Maly Fl. Steierm. 72; Murm. Beitr. Pflanzengeogr. 80; Strobl Fl. Admont I. 49). 8. terrestre Leers. Stengel aufsteigend bis aufrecht, einfach oder wenig ästig. Blätter kurz gestielt, wie die Tuten am Rande beborstet. Polygonum amphibium var. terrestre Leers Fl. Herborn. 99 (1775); Maly Fl. Steierm. 72 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 80 (1874); Strobl Fl. Admont I. 48 (1881). An Gräben, Teichrändern, Rainen, auf Äckern, zerstreut. Beim Teichschloß nächst Aussee, bei Schladming, Admont; sehr häufig bei Aflenz; im Lattental bei Pernegg; längs der Straße bei Voitsberg. Bei Graz zwischen Judendorf und Gösting und an der Mur ober der Wein- zödlbrücke. Bei Melling nächst Marburg; am Bachergebirge bei Frau- heim, Maria in der Wüste; bei Friedau. 4. Polygonum Persicaria Z. Floh-Knöterich. Einjährig. Stengel aufrecht, bis S0 cm hoch, reich ästig, kahl. Blätter gestielt, lanzettlich, spitz, ganzrandig, kahl, mitunter mit schwarzem Mittel- fleck. Nebenblattscheiden anliegend borstig behaart, am Rande lang borstig gewimpert, Wimpern bis 6 mm lang. Blüten in dicken, walzlichen, aufrechten oder niekenden, nicht überhängen- den Ähren. Perigon fünfspaltig, 2,5—3 mm lang, rosenrot, wie die Ähren- und Blütenstiele drüsenlos. Nerven der Perigonzipfel parallel oder spitzwinkelig gegabelt. Frucht 2,5 mm lang, dreikantig, schwarz, glänzend. Juli—September. Polygonum Persicaria L. Sp. pl. Ed. 1 361 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 711 (1844); Maly Fl. Steierm. 72 (1868); Strobl Fl. Admont I. 49 (1881). Persicaria mitis Gilib. Exerc. phyt. II. 431 (1792). Polygonum Persicaria «a. densi- florum Neilr. Fl. Wien 203 (1847); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 81 (1874). Auf Schutt, wüsten Plätzen, an Gräben, auf feuchten Äckern, häufig bis in die Voralpentäler. 5. Polygonum lapathifolium Z. Gemeiner Knöterich. Einjährig. Stengel aufrecht, aufsteigend oder liegend, bis 1 m hoch, reich ästig, kahl. Blätter gestielt, lanzettlich bis eiförmig, ganzrandig, spitz, kahl oder am Mittelnerv anliegend borstig behaart. Nebenblattscheiden kahl, am Rande fein wimperig mit höchstens 1 mm langen Wimpern oder kahl. Blüten in dicken, walzlichen, aufrechten oder nickenden, nicht überhängenden Ähren. Perigon fünf- spaltig, 3 mm lang, rosenrot, weiß oder grünlich, wie die Ähren- und Blütenstiele mehr minder drüsig-rauh. Nerven der Perigonzipfel an der 2306 Polygonum. Spitze ankerförmig gegabelt. Frucht 3,5 mm lang, schwarz, glänzend. Polygonum lapathifolium Z. Sp. pl. Ed. 1. 360 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 711 (1844); Maly Fl. Steierm. 72 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 80 (1874). Polygonum nodosum Pers. Syn. I. 440 (1805). Polygonum tomen- tosum Strobl Fl. Admont I. 49 (1881). Persicaria lapathifolia $. F, Gray Nat. arrangem. brit. pl. 270 (1821). Sehr formenreiche Pflanze; hier jedoch bisher nur die Subsp. A. verum J. Schust. Im Blattparenchym zahlreiche Kristalldrusen (von Calciumoxalat), Blätter daher besonders unterseits rauh punktiert. Polygonum lapathifolium Subsp. verum J. Schuster in Mitt. bayr. bot. Ges. II. 4. 52 (1907). Hier folgende Formen: a. viride Sael. Blätter lanzettlich, lang zugespitzt, fast kahl, beiderseits grün. Stengel aufrecht oder aufsteigend mit langen Inter- nodien. Polygonum lapathifolium f. viridis $Sael. .Herb. Mus. Fenn. Ed. 2. I. 131 (1889). Polygonum lapathifolium Subsp. verum a. normale J. Schust. in Mitt. bayr. bot. Ges. II. 4. 52 (1907). Auf Äckern, in Gärten, auf wüsten Plätzen, häufig bis in die Voralpen. 38. ovatum A. Br. Stengel liegend, an den Knoten stark verdickt, mit verkürzten Internodien. Blätter eilanzettlich bis eiförmig, fast kahl, beiderseits grün. Polygonum lapathifolium var. ovatum 4. br. in Flora (1824) 362. Polygonum nodosum Pers. Syn. I. 440 (1805). Polygonum lapathifolium x. nodosum Beck Fl. N.-Öst. I. 323 (1890); J. Schust. in Mitt. bayr. bot. Ges. II. 4. 55 (1907). An Gräben, Ufern, sandigen Stellen, auch auf Äckern nicht selten. y. incanum (Schmedt) Koch. Blätter unterseits graufilzig, lanzettlich. Stengel aufrecht oder aufsteigend, mit verlängerten Internodien. Polygonum incanum Schmidt Fl. bo@m. IV. 90 (1793—94). Polygonum lapathifolium var. inecanum Koch Syn. Ed. 1. 617 (1837). Polygonum tomentosum Schrk. Bayer. Fl. I. 669 (1789). Polygonum lapathifolium Subsp. verum g. incanum und h. tomentosum .J. Schuster in Mitt. bayr. bot. Ges. II. 4. 56 (1907). In Sümpfen, Gräben, an Teichen, auf feuchten Äckern, zerstreut. An den Stiftsteichen und den Ennsarmen bei Admont, auf Äckern bei Seckau; um Graz; an der Safen bei Pöllau; an den Teichen bei Podvinzen nächst Pettau. Die Subsp. puncetatum (G@remli Excursionsfl. der Schweiz 7. Aufl. 356. [1894] als Var.) J. Schuster in Mitt. bayr. bot. Ges. II. Polygonum. 207 4. 56 (1907) mit durch im Blattparenchym gelegene Öllücken durch- scheinend punktierten Blättern und die Subsp. negleectum J. Schuster a. a. OÖ. 56 ohne Kristalldrusen und ohne Öllücken in den Blättern wurden im Gebiete bisher nicht beobachtet, dürften aber wohl vorkommen. 6. Polygonum Hydropiper 4. Wasserpfeffer. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, ästig, kahl. Blätter gestielt, eilanzettlich, spitz, ganzrandig, kahl. Tuten kahl oder fast kahl, am Rande. zerstreut borstig gewimpert. Blüten in lockeren, fädlichen, überhängenden Ähren; Perigon fünfspaltig, 2,5 mm lang, drüsig punktiert, grünlichweiß. Staubblätter sechs. Frucht 2,5 mm lang, dreikantig, schwarzbraun, matt. Alle Teile der Pflanze von brennendem, pfefferartigem Geschmack. August, September. Polygonum Hydropiper L. Sp. pl. Ed. 1. 361 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 712 (1868); Maly Fl. Steierm. 72 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 82 (1874); Strobl Fl. Admont I. 49 (1881). Persicaria acris @ilib. Exerc. phyt. II. 431 (1792). Persicaria Hydropiper Opiz Sezn. 72 (1852). An überschwemmten Stellen, Pfützen, Teichen, Gräben, an feuchten Waldstellen, auf Äckern, wüsten Plätzen, stets gesellig, sehr häufig bis in die Voralpentäler. 7. Polygonum mite Schrk. Milder Knöterich. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 80 cm hoch, ästig, kahl. Blätter gestielt, lanzettlich, beidendig verschmälert, spitz, ganzrandig, deutlich fiedernervig, kahl. Tuten anliegend borstig behaart, am Rande lang borstig gewimpert, Wimpern bis 6 mm lang. Blüten in lockeren, fädlichen, überhängenden Ähren. Perigon fünf- spaltig, drüsenlos, rosenrot, selten weiß, 3 mm lang. Staubblätter meist fünf. Frucht 2,5 mm lang, dreikantig, schwarz, glänzend. Pflanze ohne pfefterartigen Geschmack. Juli—September. Polygonum mite Schrk. Bayer. Fl. I. 668 (1789); Koch Syn. Ed. 2. 712 (1844); Maly Fl. Steierm. 72 (1868), nicht Pers. Polygonum laxiflorum Whe. in Flora IX. 746 (1826). Polygonum Persicaria ß. laxiflorum Neilr. Fl. Wien 203 (1847); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 81 (1874). Persicaria laxiflora Opiz Sezn. 72 (1852). An Gräben, Teichen, sumpfigen Stellen, auf Schutt und wüsten Plätzen, nicht selten. Bei Aussee, Seckau; häufig in und um Graz, bei Pöllau, bei Hainsdorf nächst Weitersfeld, bei Marburg, Frauheim, im ganzen Pettauerfelde, bei Cilli, Sulzbach, und wohl weiter verbreitet. 8. Polygonum minus Huds. Kleiner Knöterich. Einjährig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, oft an den Gelenken wurzelnd, bis 20 cm hoch, einfach oder wenig ästig, kahl. Blätter sehr kurz ge- stielt, lineal-lanzettlich mit fast parallelen Seitenrändern, 208 Polygonum. spitz, ganzrandig, etwas dicklich, undeutlich nervig, kahl. Tuten angedrückt borstig behaart oder fast kahl, am Rande lang borstig gewimpert:. Blüten in lockeren, fädlichen, über- hängenden Ähren. Perigon fünfspaltig, 2 mm lang, grünlich oder rosenrot, drüsenlos. Staubgefäße meist sechs. Frucht kaum 2 mm lang, dreikantig, schwarz, glänzend. August, September. Polygonum minus Huds. Fl. Angl. Ed. 1. I, 148 (1762); Koch Syn. Ed. 2. 712 (1844); Maly Fl. Steierm. 72 (1868); Strobl Fl. Admont I. 49 (1881). Poly- gonum pusillum Lam. Fl. france. III. 235 (1778). Polygonum angustifolium Roth Tent. fl. Germ. II. 1. 453 (1791). Polygonum Persicaria y. angusti- folium Neilr. Fl. Wien 204 (1847); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 81 (1874). Persicaria minor Opiz Sezn. 72 (1852). An Gräben, Teichen, Sümpfen, besonders in den Auen größerer Flüsse. An einem Teich bei Aussee; an den Ennsarmen und in den Mooren bei Admont und an den Teichen im Admonter Stiftsgarten, in den Sümpfen des Paltenthales bei St. Lorenzen und Trieben. Häufig bei Graz, so im Tal, bei St. Leonhard, in der Ragnitz, auf dem Ruckerl- berge und in den Murauen; bei Stainz; an der Drau bei Melling nächst Marburg und Friedau. Bei Bad Neuhaus, im Sannthale von Cilli bis Steinbrück und im Savethale. Sekt. 3. Avicularia Meissn. Blüten einzeln oder in Büscheln in den Blattachseln. Zweige rutenförmig mit kleinen Blättern. Perigon- und Staubblätter schraubig angeordnet. Keimling seitlich, rücken- wurzelig. Perigonblätter am Rücken nicht gekielt. Avicularia Meissn. Mon. Polyg. prodr. 88 (1826); Damm. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 27 (1891). 9. Polygonum aviculare Z. Vogel-Knöterich. Einjährig. Wurzel spindelig, ästig. Stengel aufrecht, aufsteigend oder niederliegend, bis 50 cm lang, reichästig, kahl. Blätter sitzend oder sehr kurz ge- stielt, lineal, lanzettlich oder elliptisch, spitz oder stumpf, ganz- randig, auch die obersten länger als die Blüten. Tuten zwei- spaltig, am Rande zerschlitzt. Blüten einzeln oder zu 2—4 in den Blattachseln; Perigon etwa 2 mm lang, fünfspaltig, grün mit weißem oder rotem Rande; Staubblätter acht. Frucht dreikantig, 3 mm lang, matt. Juni—Oktober. Polygonum aviculare ZL. Sp. pl. Ed. 1. 362 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 712 (1844); Maly Fl. Steierm. 72 (1868); Murn. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 82 (1874); Strobl Fl. Admont I. 49 (1881). Polygonum procumbens @ilib. Exerc. phyt. II. 434 (1792). Polygonum Centinodium Lam. Fl. franc. III. 237 (1805). An Wegen, Rainen, in Dörfern, auf trockenen Grasplätzen, Äckern, sehr gemein bis in die Voralpen. Polygonum. 209 Sehr veränderliche Pflanze. Auffallende Formen sind: ß. erectum (Koth) Ledeb. Stengel ganz aufrecht. Polygonum erectum Roth Tent. fl. Germ. 455 (1789), nicht L. Poly- gonum aviculare var. erectum Ledeb. Fl. Ross. III. 532 (1849—50); Strobl Fl. Admont I. 49 (1881). Bei Admont (Strobl), Öblarn (Witasek). y. monspeliense (ThzEb.) Aschers. Blätter höchstens doppelt so lang als breit, stumpf. Polygonum monspeliense Thieb. in Pers. Syn. I. 439 (1805). Poly- gonum aviculare var. Monspeliense Aschers. Fl. Brand. 591 (1864). Poly- gonum aviculare ß. latifolium Strobl Fl. Admont I. 49 (1881). Bei Admont (Strobl), Puntigam bei Graz (Melling). d. neglectum (Bess.) Aschers. Blätter schmal lineal, 1—2 mm breit, gestielt. Polygonum neglectum Bess. Enum. pl. Volh. 45 (1821). Polygonum aviculare var. neglectum Aschers. Fl. Brand. 591 (1864), Polygonum avicu- lare var. stenophyllum Schur Enum. pl. Transsilv. 586 (1866). Am Bahndamme bei Friedau (Murmann). Polygonum Bellardi Al. (Fl. Ped. II. 205 [1785] T. 90 f£.2., Murr in Deutsche bot. Monatsschr. [1895] 61) von vorigem durch verlängert rutenförmige Äste und scheinbar blattlose oberste Blütenquirle verschieden, wurde bei den Ziegeleien von St. Leonhard bei Graz (Verbniak!) und bei Marburg (Murr) vorüber- gehend eingeschleppt beobachtet. Sekt. 4. Aconogonum Meissn. Blumenblätter schraubig ange- ordnet. Keimling zuletzt gekrümmt, rücken-wurzelig, mit breit flachen Keimblättern. Blüten in Ähren oder Rispen. Aconogonum Meissn. Mon. Polyg. 43, 55 (1826), in DC. Prodr. XIV. 136 (1856). 10. Polygonum alpinum All. Alpenknöterich. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, dick. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, einfach oder kurz ästig, kahl. Blätter lanzettlich, beidendig verschmälert, spitz, in den kurzen Stiel zugeschweift, ganzrandig, oberseits dunkelgrün, kahl, unterseits blasser, schwach flaumig bis fast kahl, am Rande kurz ge- wimpert. Nebenblattscheiden kurz rauhhaarig. Blüten in endständigen reichästigen Rispen, sehr kurz gestielt. Perigon 2—2,5 mm lang, weiß oder rötlich. Juni, Juli. Polygonum alpinum All. Fl. Ped. II. 206 (1785); Koch Syn. Ed. 2. 713 (1844). Polygonum polymorphum y. alpinum Ledeb. Fl. Ross. II. 524 (184951). An grasigen Stellen der Zentralvoralpen, bisher nur auf den Aus- läufern der Brucker Hochalpe (Helm). Hayek, Flora von Steiermark. 14 210 Polygonum. Sekt. 5. Pleuropterus (Z’urez.) Benth. Hook. Blüten in rispig verzweigten Trauben. Perigon- und Staubblätter schraubig angeordnet; äußere Perigonblätter am Rücken gekielt. Narbenlappen schildförmig oder gewimpert. Pleuropterus 7urez. in Bull. soc. Nat. Moscou XXI. 1. 587 (1848) als Gattung. Polygonum Sekt. Pleuropterus Bentk. Hook. Gen. pl. III. 99 (1876); Damm. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 29 (1891). Il. Polygonum cuspidatum Sieb. u. Zuce. Japanischer Knöte- rich. Ausdauernd, kriechende Ausläufer treibend. Stengel auf- recht, reich ästig, bis 2 m hoch, mit kahlen, zickzackförmig hin- und hergebogenen Zweigen. Blätter gestielt, breiteiförmig, geschweift zugespitzt, an der Basis breit abgestutzt und zuletzt plötzlich in den Stiel kurz zusammengezogen, kahl, oberseits dunkelgrün, unterseits heller, etwas bläulich, mit vortretenden Adern. Blüten auf ca. 5 mm langen Stielen in rispig verzweigten. in den Blattwinkeln sitzenden Trauben. Blütenstandsachsen reichlich kurzhaarig. Perigon weiß oder schwach rötlich, kaum 2 mm lang. Staubblätter 7 bis 8. Narbenlappen fein gewimpert. Frucht dreikantig, klein, glänzend. Polygonum cuspidatum Sieb. u. Zuce. Fl. japon. fam. II. 84 (1846); K. u. L. Rech. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1905) 151 (1906). Polygonum Sieboldi De Vriese in Nederl. kruitk. Arch. II. 254 (1848). Aus Japan stammende Gartenzierpflanze, die ab und zu verwildert und sich in den letzten Jahren einzubürgern scheint. Wurde beobachtet: mehrfach um Aussee und Alt-Aussee (Kechinger), an der Mur bei Graz (Fritsch), am Stainzerbache bei Stainz (Troyer!), an der Sann bei Cilli! Sekt. 6. Tiniaria Meissn. Blüten gebüschelt in den Blattachseln oder in lockeren Ähren oder Trauben. Stengel windend mit herz- oder pfeilförmigen Blättern. Keimling seitlich, seitenwurzelig. Perigon- und Staubblätter schraubig angeordnet, Perigonblätter am Rücken gekielt. Tiniaria Meissn. Monogr. Polyg. 62 (1826); Damm. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 29 (1893). 12. Polygonum Convolvulus Z. Windender Knöterich. Ein- jährig; Stengel rechts windend, dünn, bis 1 m lang. Blätter gestielt, aus pfeilföürmigem Grunde dreieckig-eiförmig, zuge- schweift gespitzt, kahl. Tuten kahl. Blüten zu 2—6 in den Blatt- achseln oder in armblütigen, endständigen Ähren. Staubgefäße acht. Perigonzipfel am Rücken stumpf gekielt, ungeflügelt, Blüten grünlichweiß. Frucht schwarz, matt. Juli—September. Polygonum. Fagopyrum. 211 Polygonum Convolvulus Z. Sp. pl. Ed. 1. 364 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 713 (1844); Maly Fl. Steierm. 72 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 82 (1874); Strobl Fl. Admont I. 49 (1881). Auf Äckern, bebautem Boden, in Weingärten, häufig bis in die Voralpentäler, 13. Polygonum dumetorum L. Hecken-Knöterich. Einjährig; Stengel rechts windend, bis 3 m lang, kahl. Blätter gestielt, aus pfeilföürmigem Grunde dreieckig-eiförmig, zugeschweift ge- spitzt, ganzrandig, kahl. Blüten zu 2—5 in den Blattachseln und in lockeren endständigen Trauben. Staubblätter acht. Perigonzipfel am Rücken gekielt und breit häutig geflügelt, Flügel über 2 mm breit. Perigon grünlichweiß. Frucht schwarz, glänzend. Polygonum dumetorum Z. Sp. pl. Ed. 2. 521 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 713 (1844); Maly Fl. Steierm. 73 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 82 (1874); Strobl Fl. Admont I. 49 (1881). Fagopyrum dumetorum Schreb. Spieil. fl. Lips. 42 (1771). An Hecken, Zäunen, Gebüschen, Weingartenrändern, verbreitet bis in die Voralpen (1000 m). 4. Fagopyrum Gärtn. Buchweizen. Blüten zwitterig, in kurzen, doldentraubig angeordneten Trauben. Blütenhülle einfach, blumenkronartig, trichterig, fünfspaltig, zur Zeit der Fruchtreife die Frucht umhüllend und kürzer als diese, am Rücken nicht gekielt. Staubblätter acht, frei, einem ring- förmigen Diskus eingefügt. Griffel drei, miteinander verwachsen, Narben kopfförmig. Frucht dreikantig. Keimling gerade im Nährgewebe eingeschlossen, Keimblätter breit, gefaltet. Fagopyrum Gärtn. De fruct. II. 182 (1791); Damm. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 29 (1893). I. Fagopyrum sagittatum Gib. Gemeiner Buchweizen. Ein- jährig; Stengel aufrecht, wenigästig, bis 60 cm hoch, kurz einzeilig behaart. Blätter aus breitpfeilförmiger Basis dreieckig, spitz, ganz- randig, kahl, die unteren gestielt, die oberen sitzend. Blüten in kurzen, zu endständigen Doldentrauben zusammengestellten Trauben. Perigon 4 mm lang, weiß oder rosenrot. Frucht 6 mm lang, schwarz- braun. Juli—September. Polygonum Fagopyrum L. Sp. pl. Ed. 1. 522 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 713 (1844); Maly Fl. Steierm. 73 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 82 (1874). Fagopyrum sagittatum @ilib. Exerc. phyt. II. 435 (1792). Fagopyrum esculentum Mnch. Meth. 290 (1794); Strobl Fl. Admont I. 50 (1881). Wird wegen der mehlreichen Früchte (Haidenmehl) sowie als Bienen- pflanze allgemein, besonders im Pettauer Felde und Cillier Becken, 14* 212 Fagopyrum. Hamamelidales. Platanaceae. seltener in Öbersteiermark, als zweite Frucht gebaut und kommt ab und zu auf Schutt, wüsten Plätzen, an Düngerstätten verwildert vor. Stammt wahrscheinlich aus Zentralasien. 2. Fagopyrum tataricum (Z.) Gaertn. Tatarischer Buch- weizen. Einjährig; Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, wenigästig, wie die Traubenstiele kurz einzeilig behaart. Blätter aus breitpfeil- förmigem Grunde dreieckig, spitz, ganzrandig, kahl, die unteren gestielt, die oberen sitzend. Blüten in kurzen, lockeren, einzelnen oder zu 2—3 endständigen Trauben. Perigon grünlich-braun, 2 mm lang. Frucht 6 mm lang, dunkelbraun. Juli, August. Polygonum tataricum L. Sp. pl. Ed. 1. 364 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 713 (1844); Maly Fl. Steierm. 73 (1868). Fagopyrum tataricum Gaertn. De fruct. II. 182 (1791). Fagopyrum subdentatum Gilib. Excerc. phyt. II. 436 (1792). Fagopyrum rotundatum Bab. in Transact. Linn. Soc. XVII. 117 (1841). Als Unkraut unter Buchweizen und unter Getreide, stellenweise nicht selten, wie am Semmering, bei Graz, Lassnitz, Mureck, Radkers- burg, Pöltschach, Hochenegg. Wird auch ab und zu an Stelle des vorigen gebaut. 7. Ordnung: Hamamelidales Wettst. Blüten eingeschlechtlich oder zwitterig, ohne oder mit einfacher oder doppelter Blütenhülle. Staubblätter 4—8. Fruchtblätter meist zwei (selten nur eines), jedes für sich zu einem Fruchtknoten geschlossen oder zusammen einen Fruchtknoten bildend. In jedem Frucktknotenfache eine bis zahlreiche hängende Samenknospen. Holzgewächse mit meist einfachen Blättern und Nebenblättern. Hamamelidales Weitst. Handb. syst. Bot. II. 2. 240 (1907). 12. Familie: Platanaceae Lindl. Blüten eingeschlechtlich, einhäusig, in ährenförmig angeordneten kugeligen Köpfchen. Blütenhülle in Kelch und Blumenkrone gegliedert, 3-, 4-, 6-, oder S-zählig. Staubblätter so viele wie Kelchblätter und vor denselben stehend, mit kurzem, dickem Staubfaden und langer, dicker Anthere, deren Connectif in ein dach- förmiges Schildchen erweitert ist. Fruchtblätter frei, vor den Kron- blättern stehend, mit je 1—2 fast orthotropen Samenknospen. Frucht- schale mit dem Samen zu einer Karyopse verwachsen. Samen- knospen mit 2 Integumenten. Nährgewebe spärlich. Platanaceae Lindl. Nat. Syst. Ed. 2. 187 (1836); Niedenzu in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 137 (1891); 4. u. @. Syn. VI. 1, 20 (1900); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 242 (1907). Platanus. 213 Wicht. Literatur: Schönland, Entwicklung der Blüten und Früchte bei den Platanen in Engler’s Jahrb. IV. 308 (1883). I. Platanus Z. Platane. Blüten einhäusig, in dichten kugeligen, ährig angeord- neten, lang herabhängenden Köpfchen. Männliche Blüten mit 3—6 Kelch- und Kronblättern. Kelchblätter klein, schuppenförmig, behaart, Kronblätter länger als die Kelchblätter, keilig, zwei davon kleiner oder fehlend. Weibliche Blüten mit meist 4 Kelch- und Kron- blättern und mit ebensoviel kleinen Staminodien. Frucht- blätter 3—6, oberständig, frei, am Grunde von Haaren umgeben. Griffel lineal, an der Spitze umgebogen. Frucht eine einsamige Schließfrucht (Karyopse). Bäume mit handnervig gelappten, wechselständigen Blättern ohne Nebenblätter und sich in breiten Schuppen ablösender Borke. Platanus Z. Sp. pl. Ed. 1. 998 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 433 (1754); Niedenzu in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 140 (1891); A. u. @. Syn. VI. 1. 3. (1900). Wiceht. Literatur: Janko, Abstammung der Platanen in Engler’s bot. Jahrb. XI. 412 (1890). F. Jaennicke, Studien über die Gattung Platanus in Nova Acta Leop. Carol. LXXVII. Nr. 2 (1899). I. Platanus orientalis Z. Orientalische Platane Bis 25 m hoher Baum. Blätter bis weit über die Mitte 5—7-spaltig, am Grunde meist keilförmig, unterseits kahl. Abschnitte entfernt grob gezähnt oder fast ganzrandig, am Grunde oft verschmälert, viel länger als breit. Fruchtköpfchen meist 3—6. Platanus orientalis Z. Sp. pl. Ed. 1. 999 (1753) A. u. @. Syn. VI. 1. 4 (1900). Wird hie und da in Gärten und als Alleebaum kultiviert. Auf der Balkanhalbinsel und in Vorderasien einheimisch. 2. Platanus acerifolia Wil!d. Ahornblätterige Platane. Bis über 20 m hoher Baum. Blätter gestielt, bis etwa zur Mitte 5-, seltener 3-lJappig, am Grunde gestutzt, ausgerandet oder herzförmig, unterseits kahl. Lappen am Grunde schmäler als lang, dreieckig bis eiförmig, entfernt grob gezähnt. Fruchtköpfchen meist zwei. Platanus acerifolia Willd. Sp. pl. IV. 474 (1805); A. u. @. Syn. VI. 1.4 (1900, Platanus orientalis var. acerifolia Ait. Hort. Kew. Ed. 1. III. 364 (1789). Platanus vulgaris 3. acerifolia Spach in Ann. se. nat. 2. Ser. XV. 292 (1841). Platanus occidentalis X orientalis ©. K. Schneid. Ill. Handb. Laubholzk. I. 437 (1906). 214 Platanus. Tricoceae. Euphorbiaceae. Sehr häufig in Alleen, Gärten und Parkanlagen kultiviert. Unbe- kannter Herkunft, höchstwahrscheinlich ein Bastard von Platanus orientalis mit der hier kaum kultivierten amerikanischen P. occidentalis L. 8. Ordnung: Tricoceae Bartl. Blüten fast immer eingeschlechtlich, ohne oder mit einfacher, seltener mit doppelter Blütenhülle. Staubblätter in wechselnder Zahl. Fruchtknoten oberständig, aus drei Fruchtblättern gebildet, in jedem Fache 1—2 hängende, ana- und epitrope, extrorse Samen- knospen. Kräuter oder Holzgewächse, meist mit Nebenblättern. Tricoccae Bartl. Ord. nat. 367 (1830) z. T. Eichl. Blütendiagr. II. 385 (1878); Wetist. Handb. syst. Bot. II. 2. 242 (1907). 13. Familie: Euphorbiaceae Juss. Blüten eingeschlechtlich, meist strahlig.. Blütenhülle fehlend oder einfach, selten in Kelch und Blumenkrone gegliedert. Staub- blätter eines bis viele; Antherenhälften zweifächerig. In den männlichen Blüten oft ein verschieden gestalteter Diskus, mitunter auch ein Fruchtknotenrudiment vorhanden. Fruchtblätter meist drei, zu einem geschlossenen oberständigen Fruchtknoten vereint. Griffel frei oder mehr minder verwachsen, oft geteilt. In jedem Fruchtknoten- fach nebeneinander je zwei hängende, ana- und epitrope Samenknospen, deren Mikropylarende von einem eigenartigen, an der Befestigungsstelle des Samenstranges entspringenden Gewebe, dem Ob- turator (Abb. 27, Fig. 4) bedeckt ist. Frucht meist trocken, in meist drei Teilfrüchtchen zerfallend, selten eine Schließfrucht oder eine Beere. Samen an der Mikropyle oft mit einem deutlichen Anhängsel (Caruncula). Keimling gerade oder gekrümmt, in reichlichem Nähr- gewebe, mit meist breiten Keimblättern. Meist Milchsaft führende Pflanzen mit schraubig gestellten Blättern. Euphorbiae B. Juss. in Hort. Trian. Nr. 63 (1759); A. L. Juss. Gen. pl. 384 (1789). Euphorbiaceae J. St. Hil. Expos. Il. 276 (1805); Endl. Gen. pl. 1107 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 74 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 1 (1890); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 243 (1907). Tithymali Adans. Fam. II. 346 (1763). Wicht. Literatur: Klotzsch, Tricoccae in Monatsber. Berl. Acad. (1859) 236. Baillon, Etude generale du groupe des Euphorbiacees (Paris, 1858). Doissier und Müller Arg. in DC. Prodr. XV. 2. (1866). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. 1. Blüten scheinbar zwitterig, indem in einer gemeinschaftlichen Hülle mehrere aus nur einem Staubgefäße bestehende männliche und eine aus einem Frucht- Euphorbiaceae. Mereurialis. 215 knoten bestehende weibliche Blüte sich finden. Narben drei. Blätter oft ganzrandig . .. . 0... Euphorbia. Blüten zweihäusig. Mruchöinelen ni zwei en Narben. Blätter gesägt oder. gezälint ., « 0 u 00 0a te eine 1 Morcumalis. 1. Tribus: Acalypheae Müll. Arg. Männliche und weibliche Blüten nicht in einer gemeinsamen Hülle eingeschlossen. Staubblätter in der Knospe nicht nach innen gebogen. Blüten in Trauben, Ähren oder Rispen. Acalypheae Müller Arg. in Bot. Zeitung (1864) 324; Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 41 (1890). 1. Mereurialis Z. Bingelkraut. Blüten meist zweihäusig, Männliche Blüten in unter- brochenen aufrechten Ähren, mit 3—4-teiligem Kelch und 8—12 Staubblättern, ohne Blumenkrone. Weibliche Blüten einzeln oder in Büscheln oder kurzen aufrechten Trauben, mit dreiblättrigem Kelch und 2—3 fädlichen Staminodien; Fruchtknoten zweifächerig, mit zwei gezähnelten, sitzenden Narben. Jedes Fruchtknotenfach mit einer introrsen Samenknospe, Frucht in zwei sich vom Mittelsäulchen ablösende Teilfrüchtcehen zerfallend. Arillus des Samens eine zweilappige Caruncula bildend oder als dünnes Häutchen den Samen fast ganz umhüllend. Krautige Pflanzen ohne Milchsaft mit gegenständigen Blättern und sehr kleinen Nebenblättern. Mercurialis L. Sp. pl. Ed. 1. ne 753), Gen. pl. Ed. 5. 998 (1754); Endl. Gen. pl. 1111 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2 181 Fr Maly Fl. Steierm. 77 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. Im. 9 (1890). Wicht. Literatur: Müller Arg. in De Prodr. XV. 2. p. 794ff. (1866). Haussknecht in Mitt. Thüring. bot. Ver. N. F. III. IV. (1893). Vollmann in Ber. bayr. bot. Ges. Regensburg, VII. N. F. I. 57 (1898). I. Mercurialis annua L. Gemeines Bingelkraut. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, vom Grund an reich ästig, kahl. Blätter gestielt, eiförmig bis eilänglich, stumpf bis spitzlich, grob kerb- sägig, kahl. Blüten zweihäusig; männliche in unterbrochenen, blatt- achselständigen Ähren, klein, Perigonzipfel 1—1,5 mm lang, grünlich; weibliche zu 1—3 blattwinkelständig, kurz gestielt oder sitzend. Kapsel 2,5—3 mm lang, borstig.. Same fast kugelig, 2 mm lang, warzig-grubig. Juli—Oktober. Mercurialisannua Z. Sp. pl. Ed. 1 1035 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 732 (1844); Maly Fl. Steierm. 77 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 189 (1874). 216 Mercurialis. In Gärten, auf Schutt, wüsten Plätzen niedriger Gegenden. Nicht selten in und um Graz, bei Radkersburg, Marburg und im Pettauerfelde; bei Neuhaus, Cilli, Tüffer, Trifail. 2. Mercurialis perennis Z. Ausdauerndes Bingelkraut. Aus- dauernd; Wurzelstock stielrund, ästig, kriechend, stellenweise knotig verdickt. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, einfach, kahl oder zerstreut flaumig, unten nackt, nur oben beblättert. Blätter ge- stielt, elliptisch bis eiförmig, 2—3 mal so lang als breit, spitz, am Grunde in den Stiel rasch verschmälert oder abgerundet, kerb- sägig, kahl oder zerstreut flaumig. Blüten zweihäusig; männliche in unterbrochenen blattachselständigen Ähren; Perigon grün, 2 mm lang; weibliche in kurz gestielten armblütigen Ähren. Frucht zwei- knotig, 4—5 mm lang, borstig, Same fast kugelig, grubig-runzelig, 3 mm lang. April, Mai. Mercurialis perennis Z. Sp. pl. Ed. 1. 1035 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 731 (1844); Maly Fl. Steierm. 77 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 189 (1874); Strobl Fl. Admont II. 49 (1882). Mercurialis longifolia Host Fl. Austr. II. 666 (1831). r In Wäldern, feuchten Gebüschen, an Bächen, verbreitet bis in die Voralpen (1200 m) und besonders auf Kalkboden häufig; in Nordost- steiermark nur auf Basalt bei Stein nächst Fürstenfeld. 3. Mercurialis ovata Sternbg. u. Hoppe. Eiblätteriges Bingel- kraut. Ausdauernd. Wurzelstock stielrund, ästig, kriechend, stellenweise knotig verdickt. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, ein- fach, kahl oder flaumig, unten nackt, nur oben beblättert. Blätter sitzend oder äußerst kurz (bis 2 mm lang) gestielt, eiförmig oder elliptisch, so lang bis doppelt so lang als breit, spitz, mit verschmälertem oder abgerundetem, die untersten mitunter selbst mit herzförmigem Grunde sitzend, kerbsägig, zerstreut anliegend behaart bis fast kahl. Blüten zweihäusig, die männlichen in unterbrochenen, blatt- achselständigen Ähren, mit grünem, 2 mm langem Perigon, die weib- lichen in kurz gestielten armblütigen Ähren. Frucht zwei- knotig, 4 mm lang, dicht gelblich borstig. Same fast kugelig, 2,5 mm lang, grubig punktiert. April, Mai. Mercurialis ovata Sterndbg. et Hoppe in Denkschr. Regensb. bot. Gesellsch. I. 170, T.4 (1815); Koch Syn. Ed. 2. 732 (1844); Maly Fl. Steierm. 77 (1868). Mer- curialis perennis y. ovata Müll. Arg. in DC. Prodr. XV. 2. 796 (1866). In Wäldern, an steinigen, buschigen Abhängen in Mittel- und Untersteiermark, nur auf Kalk. Auf dem Plabutsch bei Graz nicht selten. Auf dem Wotsch bei Pöltschach; auf dem Schloßberge von Mercnrialis. Buphorbia. 217 Weitenstein, bei Neuhaus. Auf dem Hum bei Tüffer, bei Steinbrück, Trifail. 2. Tribus: Euphorbieae Boiss. Zahlreiche männliche, aus nur je einem gegliederten Staubblatt be- stehende männliche und eine weibliche Blüte in einer gemeinsamen Hülle (Cyathium) eingeschlossen. Antherenhälfte getrennt, quer auf- springend. Staubblätter in der Knospe nicht nach innen gebogen. Euphorbieae Boiss. in DC. Prodr. XV. 2. 4 (1866); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 102 (1890). 2. Euphorbia Z. Woltfsmilch. Blüten scheinbar zwitterig, nämlich in krug- oder kreisel- förmigen Hüllen (Cyathium) eine weibliche und zahlreiche männliche Blüten eingeschlossen (Abb. 27, Fig. 1. Cyathium 5-zähnig, zwischen den Zähnen vier drüsenartige Scheiben tra- gend. Weibliche Blüte im Cyathium zentral, gestielt, mit oberständigem dreifächerigem Fruchtknoten und am Grunde oft mit kleiner, meist scheibenförmiger Hülle; um diese herum fünf Gruppen männlicher Blüten, jede derselben aus 2- mehr- mal fünfwickelig angeordneten, aus einem einzigen am Grunde geglieder- ten Staubblatt bestehenden Blüten Ann vana® 1. Oyalıkdn von. Euphorhie zusammengesetzt (Abb. 27, Fig. 2, 3). yerrucosa. c Cyathium, d Drüse am Griffel drei, meist zweispalti.. In Rande desselben, g weibliche, @ männ- jedem Fruchtknotenfach eine hängen- liche Blüten. 2. Diagramm desselben. de, ana- und epitrope introrse Samen- Buchstaben wie oben. 3. Eine Gruppe ß e männlicher Blüten aus dem (Cyathium knospe, deren Mikropyle von AnSH von Euphorbia Cyparissias. 4. Längs- „Obturator“ (Abb. 27, Fig. 4) bedeckt schnitt durch den Fruchtknoten von E. ist. Frucht wandspaltig in drei Cyparissias, s Samenanlage, 0 Obturator. sich vom Mittelsäulchen los- 3 u. 4 nach Beck, 1 u. 2 Original. lösende Teilfrüchtchen zer- fallend. Same mit einem Anhängsel (Caruncula) an der Mikropyle, Keimling gerade. Milchsaft führende Kräuter mit in mehrstrahligen Trugdolden angeordneten Cyathien. Euphorbia L. Sp. pl. Ed. 1. 450 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 536 (1754); Endl. Gen. pl. 1108 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 722 (1844); Maly Fl. Steierm. 74 213 Euphorbia. (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 103 (1890). Tithymalus Adans. Fam. II. 355 (1763). Wicht. Literatur: Roeper, Enumeratio Euphorbiarum, quae in Germania et Pannonia gignuntur (Goettingae 1824). Boissier in DC. Prodr. XV. 2 (1866). Thel- lung, Die in Europa bisher beobachteten Euphorbia-Arten der Sektion Anisophyllum in Bull. herb. Boiss. Ser. 2. VII. 741 (1907). 10. 11. 12. 13. 14. 15. Bestimmungsschlüssel. Drüsen des Cyathiums (der becherförmigen gemeinsamen Blütenhülle) quer- oval . . AR 2. Drüsen des Cyaliane Halbmondtorner oder neakte Bao Ih Kapsel mit halbkugeligen oder kurz walzlichen Warzen besetzt 3. Kapsel glatt oder etwas knotig punktiert ° . . . 2» 2 2.2.2 .0..10. . Endständige Trugdolde vielstrahig . . . 2» 2.2.2.2... .E. palustris. Eindständige Nrugdolde’3—5-strahlig 2 22 2 net: Stengel abstehend weichhaarig . . » » 2 2 2.2.2... BE. polychroma. Stengel kahl oder schwach behaart . . . ea 8 Ein- bis zweijährige Kräuter mit spindeliger wo “ Blätter der Hüllchen fein gezähnelt, zugespitzt . . - ed (ih Ausdauernde Pflanzen. Blätter der Hüllchen amp I Warzen der 2 mm langen Kapsel kurz walzlich .. . . . . _E. strica, Warzen der 3 mm langen Kapsel halbkugelig . . . . . E. platyphyllos. Blätter der Hüllchen an der Basis gestutzt oder herzföürmig . . .. 8 Blätter der Hüllchen an der Basis abgerundet oder verschmälett. . . 9. Stengel stielrund. Blätter der Hüllchen länglich dreieckig, länger als breit. Kapsel behaart . . . 0. 0. 2. duleie. Stengel kantig gestreift. Blätter den Hüllchen dreteee adiN höchstens so lang als breit. Kapsel kahlar 220.20. 2. angulata. Blätter ganzrandig. Äste der en, Dolde Ing ae Blätter der Hüllchen ganzrandig . . . . _E. carniolica. Blätter meist fein gesägt. Äste Ba einigen Trugdolde 2—3-spaltig, mit zweispaltigen Ästchen. Blätter der Hüllchen fein gesägt . E. verrucosa. (2) Pflanze einjährig, kahl . . . . en nr. HShelLOSLopE Pflanze ausdauernd, mehr minder Bahaarl Eh r6 a il Blätter länglich, bis 20 mm breit. Kapsel Ba De in Ze Jugend zer- streut behaart . . . . . Z. villosa. Blätter verkehrt- eich 18 — 301 mm ale, Kerl ahgtenend weichhaarig; E. austriaca. (1) Blätter der Hüllchen paarweise zu einem fast kreisförmigen Blatt zu- sammengewachsen. Blätter in der Mitte des Stengels rosettig gehäuft: E. amıygdaloides. Blätter der Hüllchen frei . . . EOS. 118: Stengelblätter gekreuzt as er er DAR 38 Stengelblätter wechselständig . . ee let, Endständige Trugdolde vielstrahlig. Pelknsen nd Se ES Endständige Trugdolde 3—5-strahlig. Pflanzen einjährig . . . . . 18. Blätter aus abgerundetem Grunde eiförmig bis länglich, 10—25 mm breit: E. lueida. Blätterhöchstensalllemmaibreite cc oe Euphorbia. 219 16. Blätter genau lineal, die der nicht blühenden seitlichen Sprosse schmäler: E. Cyparissias. Blätter nicht genau lineal, alle gleichbreit . . . . Eu T; 17. Blätter im obersten Drittel am breitesten, aus a kalllerg, Grunde ver- kehrt lanzettlich . . . » - een Bsulg. Blätter lanzettlich, unter den in a Mitte am rretteaten . 0 EB. virgata. 18. Blätter der Hüllchen lineal, spitz - »- » » x 2 2 2 u 2. BD, emgua. Blätter der Hüllchen ei- bis nierenföormig - » » » 2 2 2 2.2.0.9. 19. Blätter verkehrt-eiförmig bis fast kreisrund, Be ER HT Blätter lanzettlich, keilig oder lineal . . . . . el) 20. Trugdolde meist fünfstrahlig. Blätter der Hüllchen aus Pd Grunde breit dreieckig. Same grubig-netzig ausgestochen . . . . . E. segetalis. Trugdolde meist 3—4-strahlig. Blätter der Hüllchen schief herzförmig. Same mit vier Reihen kurzer Querfurchen . » . 22.2.2... E,. falcata. Hier nur die Sekt. Tithymalus (Scop.) Koch. Stengel krautig oder strauchig, niemals sukkulent. Blätter deutlich entwickelt, meist schraubig an- geordnet. Drüsen des Cyathiums 4—5, rundlich bis zweihörnig. Tithymalus Scop. Fl. Carn. Ed. 2. 332 (1772), als Gattung. Euphorbia Sekt. Tithymalus Koch Syn. Ed. 1. 726 (1837); Boiss. in DC. Prodr. XV. 2. 99 (1866). Subsekt. 1. Decussatae Bozss. Stengelbiätter gekreuzt gegen- ständig. Drüsen des Cyathiums zweihörnig. Decussatae Dies: in DC. Prodr. XV. 2. 99 (1866); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 109 (1896). 1. Fell De L. Springwurz. Einjährig. Stengel auf- recht, bis 1,3 m hoch, kahl. Blätter gekreuzt gegenständig, läng- lich, mit breit abgerundetem oder schwach herzförmigem Grunde sitzend, ganzrandig, zugespitzt, kahl. Blätter der Hülle den Stengel- blättern ähnlich. Trugdolde zweistrahlig, wiederholt zweispaltig. Blätter der Hüllchen breit dreieckig-eiförmig, mit herzförmigem Grunde sitzend, spitz. Cyathium 4 mm lang, Drüsen desselben halbmondförmig, gelb. Kapsel dreikantig, S—12 mm lang, glatt. Same eiförmig, ge- runzelt, 5 mm lang, mit gewölbter Caruncula. Juli, August. Euphorbia Lathyris L. Sp. pl. Ed. 1. 457 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 731 (1844); Maly Fl. Steierm. 76 (1868). Tithymalus Lathyris Mnch. Meth. 668 (1794). Hie und da in Bauerngärten kultiviert und ab und zu verwildernd, wie bei Stainz (Troyer), St. Peter nächst Marburg (Murr), an den Felsen unter der Ruine Klöch bei Radkersburg (Gebhard!), bei Cilli (Toma- schek, Pischek). Subsekt. 2. Galarrhoei Boiss. Blätter wechselständig, ohne Nebenblätter. Drüsen der Cyathien queroval oder trapezförmig. 220 Euphorbia. Galarrhoei Boiss. in DC. Prodr. XV. 2.113 (1866); Pax in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 5. 110. Sekt. Helioseopia Roeper in Duby Bot. gall. I. 413 (1828). 2. Euphorbia palustris Z. Sumpf-Wolfsmilch. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, dick, senkrecht, mehrköpfig, weit kriechende unterirdische Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, bis 1,5 m hoch, hohl, oben ästig, kahl, die oberen Äste schließlich den Stengel über- ragend, meist steril. Blätter lanzettlich oder länglich-lanzettlich, sitzend, stumpf oder spitz, ganzrandig oder vorn klein gesägt, kahl, bläulich- grün. Trugdolden an der Stengelspitze traubig angeordnet, die endständige fünf- bis vielstrahlig, mit dreigabeligen Ästen und zweigabeligen Ästchen. Blätter der Hülle oval, stumpf. Blätter der Hüllchen verkehrt-eirund oder oval, stumpf oder spitz, gelb. Drüsen der Blütenhülle queroval, wachsgelb. Kapsel kahl, 5—6 mm lang, mit kurzwalzlichen Warzen besetzt. Same eiförmig-rundlich, glatt, graubraun, 3—3,5 mm lang, mit rundlicher, erhabener Caruncula. Mai, Juni. Euphorbia palustris Z. Sp. pl. Ed. 1. 462 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 726 (1844); Maly Fl. Steierm. 75 (1868). Tithymalus fruticosus @ilb. Fl. Lith. IV. 206 (1782). Tithymalus palustris Hill Hort. Kew. 172 (1768). Auf Sumpfwiesen, nur in den Niederungen der unteren Mur bei Radkersburg und Luttenberg (Malıy, Preissmann!). 3. Euphorbia villosa W. X. Zottige Wolfsmilch. Ausdauernd; Wurzelstock dick walzlich, senkrecht, mehrköpfig, weit kriechende unter- irdische Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, kahl oder behaart. Blätter oval bis länglich, mit verschmälertem Grunde sitzend oder sehr kurz gestielt, stumpf, oberseits kahl oder spär- lich behaart, unterseits weichhaarig, 10—20 mm breit, die oberen vorn klein gezähnelt. Blätter der Hülle breit oval, abgerundet oder spitzlich; Döldchen traubig angeordnet, die endständige Trugdolde fünf- bis mehrstrahlig, Blätter der Hüllchen breit verkehrt-eiförmig, stumpf, gelb». Cyathium 3 mm lang, mit querovalen, gelben Drüsen. Kapsel glatt, 3—3,5 mm lang, seicht gefurcht, kahl oder anfangs mit spärlichen Härchen besetzt. Same eiförmig-kugelig, 2—2,5 mm lang, glatt, mit warzenförmiger Caruncula. Mai, Juni. Euphorbia villosa W. K. in Willd. Sp. pl. II. 909 (1799), Deser. et Icon. pl. rar. Hung. I. 96, T. 93 (1802). Euphorbia pilosa L. Sp. pl. Ed. 1. 460 (1753) z. T.?; Maly Fl. Steierm. 75 (1868) z. T. Euphorbia procera M. B. Fl. Taur. Cauc. I. 378 (1808). Euphorbia procera «. Koch Syn. Ed. 2. 726 (1844). Euphorbia pilosa a. leiocarpa Neilr. Fl. N.-Öst. 846 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 180 (1874). Euphorbia. 221 Äuf nassen Wiesen, selten. Bei Altenmarkt nächst Fürstenfeld (Verbniak!), Luttenberg (Malıy); bei den Türkenhügeln nächst Hausam- bacher (Murmann), nächst dem Bahnhofe von Ponigl (Murmann), bei Rohitsch (Froelich). 4. Euphorbia austriaca A. Kern. Österreichische Wolfsmilch. Ausdauernd; Wurzelstock dick walzlich, senkrecht, mehrköpfig, weit kriechende unterirdische Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, bis 80 cm hoch, kahl. Blätter verkehrt-eilänglich, stumpf, gegen die Basis allmählich verschmälert, sitzend oder kurz gestielt, ganzrandig, 18—30 mm breit, oberseits kahl, unterseits weichhaarig. Außer der endständigen Trugdolde einzelne Döldchen in den obersten Blatt- achseln. Blätter der Hülle verkehrt-eiförmig, stumpf, mit verschmälerter Basis sitzend. Blätter der Hüllchen verkehrt-einförmig oder oval, gelb- grün. Cyathien 4—5 mm lang, Drüsen derselben queroval, stumpf. Kapsel 4 mm lang, glatt oder zerstreut warzig, abstehend weich- haarig. Samen eiförmig-kugelig, 2,5—3 mm lang, glatt, mit nieren- förmiger Caruneula. Juli, August. Euphorbia austriaca A. Kern. in Öst. bot. Zeitschr. XXV. 397 (1875), Schedae ad fl. exs. Austro-Hung. III. 62 (1884). Euphorbia procera ß. tricho- carpa Koch Syn. Ed. 1. 629 (1837) z. T., Ed. 2. 726 (1844) z. T. Euphorbia pilosa y. trichocarpa Neilr. Fl. N.-Öst. 847 (1859) z. T.; Strobl Fl. Admont II. 48 (1882). Euphorbia pilosa 3. lasiocarpa Neilr. a. a. O., nicht Euphorbia villosa Klotzsch, ©. Koch. Auf kräuterreichen Stellen, Waldblößen, an Gießbächen, von der höheren Voralpen- bis in die Krummholzregion (1300—1900 m) der nördlichen Kalkalpen vom Todten Gebirge bis ins Quellgebiet der Salza zerstreut und mitunter bis in die Täler herabgeschwemmt. Häufig bei Aussee, wie bei der Pfeiferalm am Saarstein, am Röthelstein, unter dem Ödernthörl und am Wildensee im Todten Gebirge; am Wege von Klachau zum Steirersee; in der Warscheneckgruppe, besonders um die Lang- poltneralm bei Liezen. Im Gesäuse und Johnsbachtale und auf allen Kalkalpen des Gesäuses, südwärts bis Radmer und bis zum Radmerhals. Im Grüblkaar des Eisenerzer Reichenstein und am Westabhang des Hochschwab zwischen Trofeng und Neuwaldeck; auf der Eisenerzer Höhe. Bei Oberlaussa; auf dem Hochkahr (Dürnstein und Oetscher); (bei Neu- haus nächst Mariazell); auf dem großen Zellerhut. 5. Euphorbia polychroma A. Kern. Bunte Wolfsmilch. Aus- dauernd; Wurzelstock dick, ästig, mehrköpfig, senkrecht. Stengel auf- recht, am Grunde einfach, bis 50 cm hoch, weichzottig. Blätter verkehrt-eilänglich oder elliptisch, mit verschmälerter Basis sitzend, [80] ID [50] Euphorbia. stumpf, ganzrandig, unterseits ziemlich dicht, oberseits zerstreut weich- haarig. Trugdolde endständig, meist fünfstrahlig. Blätter der Hülle oval oder verkehrt-eiförmig, stumpf, gelb, die der Hüllchen elliptisch, ausgerandet. Cyathium 3—4 mm lang, bis zur Hälfte fünfspaltig, mit querovalen wachsgelben Drüsen. Kapsel eikugelig, 4 mm lang, mit dünnwalzlichen, gekrümmten, an der Spitze roten Warzen dicht besetzt. Same eikugelig, glatt oder undeutlich runzelig, 2,5 mm lang, mit nierenförmiger, warziger Caruncula. Mai—Juli. Euphorbia polychroma A. Kern. in Öst. bot. Zeitschr. XXV. 395 (1875). Euphorbia epithymoides Jaeg. Observ. 43 (1764); Koch Syn. Ed. 2. 725 (1844); Maly Fl. Steierm. 75 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 188 (1874), nicht L. Euphorbia fragifera Maly Fl. Steierm. 75 (1868), nicht Jan. A An Waldrändern, an buschigen Abhängen, auf Waldblößen, in Gebüschen in Untersteiermark. Nicht selten in der Umgebung von Marburg, wie bei St. Egydi, Pößnitz, Wolfzettel, St. Peter, Gams, am Leitersberge und Schlapfen. Bei Wurmberg, auf dem Stadtberg und Grajenaberge bei Pettau, bei Friedau, Großsonntag. Bei Maria-Neustift, Pöltschach, Grobelno, Rohitsch, Windisch-Landsberg; häufig bei Neuhaus, Cilli, Trifail, Tüffer, Gairach, Reifenstein, Rann. Angeblich auch auf dem Hermannsberge bei Gleichenberg (Prasil). 6. Euphorbia verrucosa Z. Warzige Wolfsmilch. Ausdauernd; Wurzelstock dick, walzlich, senkrecht, mehrköpfig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 30 cm hoch, kahl, an der Basis ästig, d. h. mehrere Stengel aus den Blattachseln des abgestorbenen vorjährigen Stengels entspringend. Blätter länglich-elliptisch oder verkehrt-eilänglich, mit verschmälerter Basis sitzend, stumpf oder spitz, ganzrandig oder sehr fein gesägt, kahl oder besonders unterseits behaart. Trugdolde end- ständig, meist fünfstrahlig, mit 2—3-gabeligen Ästen und 2-gabeligen Ästehen. Blätter der Hülle breit elliptisch, spitz, gelb, die der Hüllchen breit elliptisch bis verkehrt-eirund, stumpf oder spitz, fein gesägt. Cyathien 3 mm lang, Drüsen derselben queroval, wachsgelb. Kapsel kugelig, 3—4 mm lang, mit halbkugeligen oder kurzwalzlichen Warzen dicht besetzt, kahl. Same kugelig, 2—2,5 mm lang, glatt oder rauh, mit nierenförmiger Caruncula. Mai, Juni. Euphorbia verrucosa Z. Sp. pl. Ed. 1. 459 (1753) z. T.; Jaeg. Enum. stirp. Vindob. 82 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 725 (1844); Maly Fl. Steierm. 75 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 48 (1882). Euphorbia duleis Sm. Fl. Graeca Sipth. V. 50. Tab. 464 (1825); Rehb. Fl. Germ. exc. 757 (1832), nicht Z. Tithymalus verrucosus Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 336.(1772). Auf Wiesen, Grasplätzen, nicht selten bis in die Voralpentäler. Im Gesäuse, am Fuß des Gamsstein und ober der Gstattmayervoralpe Euphorbia. 223 am Scheiblstein bei Admont, am Fuß des Tamischbachturmes; bei Ober- laussa; auf der Krebenze bei St. Lambrecht. Bei Graz zerstreut, wie bei Gratwein, Eggenberg, auf dem Plabutsch, bei Hörgas. Häufiger bei Klech, Luttenberg; bei Ankenstein, Wurmberg, Pettau. Gemein in Untersteiermark bei Pöltschach und auf dem Wotsch, bei Windisch- Landsberg, Gonobitz, Cilli, Greis, Tüffer, Römerbad, Gairach, Steinbrück, Trifail, Praßberg. 7. Euphorbia carniolica Jacg. Krainer Wolfsmilch. Aus- dauernd; Wurzelstock walzlich, knotig, wagrecht. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, am Grunde einfach, kahl. Blätter keilig-verkehrt- eilänglich, mit verschmälerter Basis sitzend oder kurz gestielt, stumpf oder zugespitzt, kahl oder unterseits zerstreut behaart. In den oberen Blattachseln mitunter einige langgestielte Döldchen. Endständige Trug- dolde fünfstrahlig, mit langen, oft überhängenden, zweigabeligen Ästen. Blätter der Hülle verkehrt-eiförmig bis verkehrt-eilänglich, zu- gespitzt, ganzrandig, grün, die der Hüllchen elliptisch bis eiförmig, an der Basis zugerundet oder rasch verschmälert, kurz gestielt, grün oder gelbgrün. Cyathien 3 mm lang, mit querovalen, wachs- gelben Drüsen. Kapsel 5 mm lang, mit zerstreuten halbkugeligen Wärzchen besetzt oder fast glatt. Samen 4 mm lang, glatt, mit schuppenförmiger Caruncula. April—Juni. Euphorbia carnioliea .‚Jaeg. Fl. Austr. Icon. V. App. 34, T. 14 (1778); Koch Syn. Ed. 2. 725 (1844); Maly Fl. Steierm. 75 (1868). Tithymalus pilosus Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 576, T. 21 (1772). Tithymalus carniolicus Klotzsch et Garcke Tricoccae 77 (1859). In Wäldern, Gebüschen, an buschigen Abhängen, in Holzschlägen Südsteiermarks bis in die Voralpen (1100 m). Am Fuß des Donatiberges bei Rohitsch; sehr häufig überall bei Neuhaus, Cilli, Pletrowitsch, Tüffer, Römerbad, Gairach, Steinbrück, Freienstein, Trifail, bis auf den Gipfel der Merzlica, im Feistritzgraben bei Drachenburg. 8. Euphorbia angulata Jacg. Kantige Wolfsmilch. Aus- dauernd; Wurzelstock walzlich, ästig, wagrecht kriechend, stellenweise knotig verdickt. Stengel aufrecht, bis 45 cm hoch, oberwärts kantig, kahl. Blätter verkehrt-eilänglich oder elliptisch, mit verschmälerter Basis sitzend, stumpf oder stumpflich, vorn fein gesägt, kahl. Trugdolde fünfstrahlig mit langen, 1—2-mal gegabelten Ästen. Blätter der Hülle breit eiförmig bis elliptisch, spitzlich, die der Hüllchen aus herz- förmiger oder gestutzter Basis dreieckig rundlich, so breit oder breiter als lang. Cyathien 2 mm lang, mit querovalen, grünlichen, später roten Drüsen. Kapsel 2,5 mm lang, kahl, mit zerstreuten 294 Euphorbia. halbkugeligen Warzen besetzt. Same glatt, 2 mm lang, mit kurz- kegeliger Caruncula. Mai, Juni. Euphorbia angulata Jacg. Collect. II. 309 (1788); Koch Syn. Ed, 2, 724 (1844); Maly Fl. Steierm. 75 (1868). Tithymalus angulatus Klotzsch u. Garcke Tricoccae 77 (1859). In Wäldern, an steinigen, buschigen Abhängen. In Obersteiermark nur zerstreut bei Aussee (?) (Prohaska), am Falkenberge bei Judenburg und bei Bruck. Häufiger in Mittel- und Untersteiermark. Zwischen Peggau und Semriach; häufig in der Umgebung von Graz, wie bei Tal, bei St. Gotthard, im Annagraben und Stiftingtale, auf dem Plabutsch, auf dem Buchkogel, im Höllgraben, am Wege nach Neudorf; am Calvarien- berge und bei Fernberg nächst Stainz. Bei Fehring, Fürstenfeld, Rad- kersburg; bei Marburg im Burgwalde, bei den drei Teichen und am Deutschen Calvarienberge. Auf dem Wotsch und dem Donatiberge; bei Rohitsch; auf der Gora bei Gonobitz; bei Neuhaus, Windischgraz, Cilli, Tüffer, Römerbad, Steinbrück. 9. Euphorbia dulcis Z. Süße Wolfsmilch. Ausdauernd; Wurzelstock dick walzlich, hin- und hergebogen, kriechend. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, stielrund, zerstreut behaart. Blätter ver- kehrt-eilänglich oder länglich, mit verschmälerter Basis sitzend oder kurz gestielt, stumpf, ganzrandig, oberseits kahl, unterseits zerstreut weichhaarig bis fast kahl. Trugdolde 4—5-strahlig mit ungeteilten oder gegabelten Ästen. Blätter der Hülle länglich bis breit lanzettlich, spitzlich, grün, die der Hüllchen aus herzförmiger oder gestutzter Basis länglich-dreieckig, länger als breit, grün. Cyathien 2 mm lang, mit querovalen, erst rotgelben, später dunkelpurpurnen Drüsen. Kapsel 3 mm lang, mit zerstreuten halbkugeligen Warzen be- setzt, zerstreut behaart. Mai, Juni. Euphorbia dulcis Z. Sp. pl. Ed. 1. 457 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 724 (1844); Maly Fl. Steierm. 75 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 188 (1874); Strobl Fl. Admont II. 48 (1882). Tithymalus dulcis Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 334 (1772). Euphorbia solisequa Rechb. Fl. Germ. exc. 756 (1832). In Wäldern, Gebüschen. In Obersteiermark zerstreut bei Aussee, Admont, Groß-Reifling, Neuberg, Frohnleithen. Verbreitet durch ganz Mittel- und Untersteiermark. 10. Euphorbia strieta Z. Steife Wolfsmilch. Ein- bis zwei- jährig. Stengel aufrecht, bis 70 cm hoch, kahl. Blätter mit ver- schmälerter Basis sitzend, fein gesägt, kahl oder zerstreut behaart, die untersten verkehrt-eiförmig, die mittleren verkehrt-eilanzettlich, die oberen lanzettlich. Unter der endständigen Dolde meist zahl- reiche lang gestielte blattachselständige Döldcehen. Endständige Euphorbia, 225 Dolde fünfstrahlig mit meist dreigabeligen Ästen und zweigabeligen Ästehen. Blätter der Hülle verkehrt lanzettlich bis eiförmig, fein gesägt, spitz, die der Hüllchen aus gestutzter oder seicht herzförmiger Basis dreieckig-eiförmig, zugespitzt, fein gezähnelt. Cyathien 2 mm lang, meist kahl, mit querovalen, wachsgelben Drüsen. Kapsel 2 mm lang, kahl, mit kurzwalzlichen Warzen ziemlich dicht besetzt. Same 1,5 mm lang, braun, glänzend, mit nieren- oder halbmondförmiger Caruncula. Juni, Juli. Euphorbia strieta Z. Syst. nat. Ed. 10 1049 (1759); Koch Syn. Ed. 2. 723 (1844); Maly Fl. Steierm. 74 (1868). Euphorbia serrulata Thuill. Fl. env. Paris Ed. 2. 237 (1799). Euphorbia platyphyllos ß. strieta Duby Bot. gall. I. 413 (1828); Neilr. Fl. Wien 577 (1846); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 187 (1874). Tithymalus strietus Klotzsch u. Garcke in Garcke Fl. N.- u. M.-Deutschl. 4. Aufl. 290 (1858). Euphorbia platyphyllos Strobl Fl. Admont II. 48 (1882) nicht L. Auf Sumpfwiesen, an feuchten Waldstellen, Wegrändern, nicht selten bis in die Voralpen. Zwischen Aussee und Grundelsee, bei Ad- mont, Frauenberg, Mühlau, Hall; bei Aflenz, zwischen Wildalpen und Weichselboden, bei Neuberg. Bei Übelbach, bei Gösting nächst Graz am Wege von der Ruine auf den Frauenkegel, und in den Murauen von Graz. Bei Ebersdorf nächst Söchau, Fürstenfeld, St. Georgen an der Stiefing. Nicht selten bei Marburg, Gams, St. Peter, St. Lorenzen im Draufeld, Hig. Dreifaltigkeit in Windisch-Büheln, Friedau. Bei Pöltschach, Gonobitz, Windischgraz, Neuhaus, bei der Hudna Lukna nächst Wöllan; häufig bei Praßberg, Rohitsch, Cilli, (Ratschach). Il. Euphorbia platyphyllos Z. Flachblätterige Wolfsmilch. Einjährig. Stengel aufrecht, bis S0 cm hoch, kahl. Blätter mit ver- schmälerter Basis sitzend, fein gesägt, zerstreut behaart, die unteren verkehrt-eiförmig, die mittleren verkehrt-eilanzettlich, die oberen breit lanzettlich. Unter der endständigen Trugdolde meist nur wenige achselständige Döldchen. Endständige Trugdolde fünf- strahlig, mit meist wiederholt mehrspaltigen, langen Ästen. Blätter der Hülle eiförmig oder verkehrt-eiförmig, spitz, die der Hüllchen aus breit gestutztem oder seicht herzförmigem Grunde breit dreieckig rundlich, stachelspitzig. Cyathien 2,5 mm lang, außen meist behaart, mit querovalen, gelben Drüsen. Kapsel 3 mm lang, mit zerstreuten halbkugeligen Warzen besetzt. Same 2 mm lang, glatt, braun, glänzend, mit nierenförmiger Caruncula. Juli, August. Euphorbia platyphyllos Z. Sp. pl. Ed. 1. 460 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 723 (1844); Maly Fl. Steierm. 75 (1868), Tithymalus platyphyllus Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 337 (1772). Euphorbia platyphyllos a. vulgaris Neilr. Fl. Wien 577 (1846); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 187 (1874). Hayek, Flora von Steiermark. 15 226 Euphorbia. Auf Wiesen, an Rainen, Wegrändern, in Gebüschen, seltener als vorige. Bei Aussee, bei Gratwein, hie und da bei Graz, besonders auf dem Plabutsch; bei Fürstenfeld. Auf dem Anger in Laafeld bei Rad- kersburg; bei Ehrenhausen, Pößnitz, Groß-Sonntag; häufig um Marburg, Pettau. Bei Rohitsch, Cilli, St. Xaveri nächst Oberburg. 12. Euphorbia helioscopia Z. Sommer-Wolfsmilch. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, einfach, selten am Grunde ästig, zer- streut behaart. Blätter keilig- verkehrt-eiförmig bis rundlich, sitzend, kahl, abgerundet stumpf, vorn gezähnt. Trugdolde fünf- strahlig, ihre Äste viel kürzer bis fast so lang wie der Stengel, zwei- bis dreimal zwei- bis dreigabelig. Blätter der Hülle breit keilig verkehrt-eiförmig, stumpf, vorn gezähnelt, die der Hüllchen ei- förmig oder schief verkehrt-eiförmig, stumpf. Cyathien 3 mm lang, mit wachsgelben, querovalen Drüsen. Kapsel 3 mm lang, kahl, glatt. Same eikugelig, 2—2,5 mm lang, bienenzellig ausgestochen, mit rundlicher Caruncula. April—Oktober. Euphorbia helioscopia ZL. Sp. pl. Ed. 1. 459 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 723 (1844); Maly F]. Steierm. 74 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 187 (1874); Strobl Fl. Admont II. 48 (1882). Tithymalus helioscopius Scop. Fl. Carn. Ed. 2. T. 387 (1772). Auf Brachen, Äckern, an Straßenrändern, auf wüsten und bebauten Plätzen sehr häufig bis in die Voralpentäler. Subsekt. 3. Esulae (Roep.) Boiss. Drüsen des Cyathiums halb- mondförmig oder zweihörnig. Blätter wechselständig. Esula Roep. in Duby Bot. Gall. I. 414 (1828) als Sektion. Esulae Boiss. in DC. Prodr. XV. 2. 138 (1866); Pax in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 5. 110 (1895). 13. Euphorbia virgata W. K. Rutenförmige Wolfsmilch. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, mehrköpfig, mitunter kurz kriechend. Stengel aufrecht, bis S0 cm hoch, kahl, aus den oberen Blattachseln oft sterile Ästehen treibend. Blätter lanzettlich oder lineal-lanzett- lich, sitzend, nahe dem Grunde oder in der Mitte am breitesten, gegen die Spitze allmählich verschmälert, ganzrandig, kahl. Unter der Hauptdolde zahlreiche Döldchen in den oberen Blattachseln. Endständige Dolde vielstrahlig mit einfachen Ästen. Blätter der Hülle eiförmig, zugespitzt, die der Hüllchen breit herzförmig, zugespitzt, breiter als lang, gelbgrün. Cyathien 3 mm lang, mit gelben, 2-hörnigen, an den Spitzen oft verbreiterten Drüsen. Kapsel 2,5—3 mm lang, tief dreifurchig, kahl, schwach netzig-warzig. Same 2 mm lang, glatt, fast kugelig, mit nierenförmiger Caruncula.. Mai—August. Euphorbia. 227 Euphorbia virgata W. K. Deser. et Icon. pl. rar. Hung. II. 176, T. 162 (1805); Koch Syn. Ed. 2. 728 (1844); Maly Fl. Steierm. 76 (1868). Tithymalus virgatus Klotzsch u. Garcke Tricoce. 236 (1859). An grasigen Stellen, an Ufern, Wegrändern, buschigen Plätzen in Untersteiermark zerstreut, besonders längs der kroatischen Grenze. Bei Ankenstein, Sauritsch, Rohitsch, Windisch-Landsberg; bei Neuhaus, Cilli. In Obersteiermark nicht selten an Straßen, Bahndämmen zufällig (wahr- scheinlich aus der Wiener Gegend) eingeschleppt, wie bei Admont, St. Lorenzen ob Murau und St. Lorenzen bei Knittelfeld, Leoben. 14. Euphorbia Esula Z. Gemeine Wolfsmilch. Ausdauernd; Wurzel spindelig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, meist ästig mit sterilen Seitenästen, unten nackt. Blätter verkehrt-lanzett- lich, gegen den Grund allmählich verschmälert, im obersten Drittel am breitesten, 3—10 mm breit, ganzrandig, stumpf, kahl. Haupt- dolde vielstrahlig mit ungeteilten oder zweigabeligen Ästen, unter der- selben in den Blattachseln meist mehrere Döldchen. Blätter der Hülle eilanzettlich, zugespitzt, die der Hüllchen aus abgerundeter Basis breit rhombisch oder queroval, kurz zugespitzt, breiter als lang, gelbgrün. Cyathium 2,5 mm lang, mit zweihörnigen, gelben oder grünen Drüsen. Kapsel 3 mm lang, tief dreifurchig, kahl, am Rücken der Teilfrüchtehen fein runzelig-warzig. Same 2 mm lang, rundlich-eiförmig, glatt, mit nierenförmiger Caruncula. Juni— August. Euphorbia Esula Z. Sp. pl. Ed. 1. 461 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 728 (1844); Maly Fl. Steierm. 76 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 188 (1874); Strobl Fl. Admont. II. 49 (1882). Tithymalus Esula Mnch. Meth. 668 (1794). Auf grasigen Plätzen, an Rainen, Wegrändern, auf wüsten Plätzen bis in die Voralpentäler. In Obersteiermark zerstreut bei Aussee, Admont, häufig im ganzen Murtale, bei Aflenz, Kapfenberg. Verbreitet und meist häufig durch ganz Mittel- und Untersteiermark. 15. Euphorbia Cyparissias L. Cypressen-Wolfsmilch. Aus- dauernd; Wurzelstock kurz, kriechend, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 30 cm hoch, am Grunde von trockenhäutigen schuppenförmigen Niederblättern besetzt, oben ästig mit sterilen, dicht beblätterten, zuletzt verlängerten Ästen. Blätter lineal oder keilig-lineal, 1—3 mm breit, an den Ästen schmäler, ganzrandig, stumpf oder spitz, kahl. Endständige Trugdolde vielstrahlig mit meist ungeteilten Ästen. Blätter der Hülle lineal, stumpf, die der Hüllchen rhombisch oder herzförmig-dreieckig, breiter als lang, gelb, zuletzt oft rot. Cyathien 3 mm lang, mit halbmondförmigen, wachsgelben Drüsen. Kapsel 3 mm lang, kahl, tief dreifurchig, am Rücken der Fächer er- 15° 2238 Euphorbia. haben punktiert. Samen 2 mm lang, glatt, grau, mit nierenförmiger Caruneula. April—Juni, oft im Herbst ein zweites Mal. Euphorbia Cyparissias L. Sp. pl. Ed. 1. 461 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 728 (1844); Maly Fl. Steierm. 76 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 188 (1874); Strobl Fl. Admont II. 48 (1882). Tithymalus Cyparissias Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 339 (1772). Auf Wiesen, an grasigen trockenen Abhängen, an Dämmen, Rainen, an Felsen, gemein bis in die Voralpen (1200 m). Euphorbia lueida W. K. Glänzende Wolfsmilch. Ausdauernd; Wurzel- stock kurz kriechend, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 1,20 m hoch, kräftig, oben ästig mit sterilen, dicht beblätterten Ästen, kahl. Blätter lanzettlich, 10—25 mm breit, sitzend, gegen die Spitze allmählich verschmälert, stumpf oder spitzlich, ganzrandig, kahl, oberseits etwas glänzend, unterseits bläulichgrün. Unter der endständigen Trugdolde mehrere achselständige Döldchen. Endständige Trugdolde vielstrahlig mit zweimal zweigabeligen Ästen. Blätter der Hülle eiförmig, ganzrandig, stumpf bis spitzlich, die der Hüllchen breit herzförmig, breiter als lang, stumpf oder spitz, gelb. Cyathien 3—4 mm lang, mit halbmond- förmigen, wachsgelben Drüsen. Kapsel 3 mm lang, tief dreifurchig, kahl, auf dem Rücken der Teilfrüchtchen erhaben punktiert. Same fast kugelig, glatt, 2,5 mm lang, mit scheibenförmiger Caruncula. Euphorbia lucida W. K. Deser. et Icon. pl. rar. Hung. I. 54, T. 54 (1802); Koch Syn. Ed. 2. 728 (1844); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 188 (1874). Tithymalus lucidus Älotzsch u. Garcke in Garcke Fl. N.- u. M.-Deutschl. 4. Aufl. 292 (1858). Bisher nur im angrenzenden Kroatien hart außerhalb der Landesgrenze in den Sümpfen am rechten Ufer der Drau zwischen Friedau und Sauritsch (Murmann), wahrscheinlich aber bei Sauritsch auch auf steirischem Boden. Euphorbia Gerardiana Jacq. (Fl. Austr. Icon. V. 17, T. 436 [1778]) bei Tüffer (Praesens nach Maly in Mitt. naturw. Ver. Steierm. II [1864] 146); trotz eines vor- handenen angeblichen Belegexemplares gewiß irrig. Euphorbia saxatilis Jacq. (Fl. Austr. Icon. IV. 23, T. 345 [1776)). Bei Tüffer (Zechenter nach Maly Fl. v. Steierm. 76) und Römerbad (Schaubach, Die Deutschen Alpen V. 339). Beide Angaben gewiß falsch. 16. Euphorbia amygdaloides Z. Mandelblätterige Wolfsmilch. Ausdauernd; Wurzelstock mehrköpfig, ästig. Stengel aufsteigend, bis 80 cm hoch, am Grunde sterile Blattsprosse treibend, unten nackt, in der Mitte eine Blattrosette tragend, oben entfernt beblättert, zerstreut rostbraun behaart bis fast kahl. Blätter der sterilen Sprosse und der Rosette verkehrt-eilanzettlich, rasch zugespitzt, ganzrandig, die oberen Stengelblätter kleiner, verkehrt-eilänglich bis verkehrt-eiförmig, alle kahl. Endständige Trugdolde fünf- bis mehrstrahlig, mit zweispaltigen Ästen, unter derselben zahlreiche kleinere Döldchen in den Blattachseln. Blätter der Hülle verkehrt-eirundlich, stumpf oder zugespitzt, die der Hüllchen queroval, paarweise am Grunde in ein rundliches Blatt Euphorbia. 229 verwachsen, gelbgrün. Cyathien 3—4 mm lang, mit zweihörnigen, gelben oder purpurnen Drüsen. Kapsel 4 mm lang, tief dreifurchig, kahl, glatt. Same eirundlich, 2—2,5 mm lang, glatt, mit lappen- törmiger Caruncula. April—Juni. Euphorbia amygdaloides L. Sp. pl. Ed. 1. 463 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 727 (1844); Maly Fl. Steierm. 76 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 188 (1874); Strobl Fl. Admont II. 48 (1882). Euphorbia silvatica Jacg. Fl. Austr. Icon. IV. 23, T. 375 (1776). Tithymalus amygdaloides Hill Hort. Kew. 172/4 (1768). In Wäldern bis in die Voralpen. Sehr häufig in der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen bis zum Semmering, auch bei St. Peter- Freyenstein, Bruck, Voitsberg, Übelbach. Ferner überall in der Lantsch- und Schökelgruppe und auf allen Kalkbergen der Umgebung von Peggau und Graz. Bei Gleichenberg; bei Mahrenberg am Posruck; hie und da bei Marburg, besonders am Lembacher Kalvarienberge, in den Windischen Büheln bei Wolfszettel und (ehemals) auf der Felberinsel; am Bacher- gebirge bei Pickerndorf. Gemein in allen Wäldern der Kalkberge Süd- steiermarks bei Pöltschach, Rohitsch, Gonobitz, Weitenstein, Neuhaus, Windischgraz, Cilli, Tüffer, Steinbrück, Trifail, Praßberg bis in die Karawanken und Sanntaler Alpen. 17. Euphorbia exigua Z. Kleine Wolfsmilch. Einjährig. Stengel aufrecht oder liegend, einfach oder am Grunde ästig, bis 20 cm hoch, kahl. Blätter lineal, mit herzförmigem oder rasch verschmäler- tem Grunde sitzend, ganzrandig, spitz oder (f. truncata Koch Syn. Ed. 1. 635 [1837], E. exigua f. retusa Neilr. Fl. Wien 584 [1846], nicht Z.) gestutzt bis ausgerandet und stachelspitz. Trugdolde 3—5-strahlig, mit langen, wiederholt zweigabeligen Ästen, meist länger als der Stengel. Blätter der Hülle den Stengelblättern gleich- gestaltet, die der Hüllchen aus verbreiterter oft herzförmiger Basis lanzettlich bis lineal, spitz bis ausgerandet. Cyathien 1 mm lang, mit zweihörnigen, gelben Drüsen. Kapsel 2—2,5 mm lang, kahl, glatt. Same 1,5 mm lang, warzig runzelig, mit kleiner, war- ziger Caruncula. Juli—Oktober. Euphorbia exigua «a. acuta L. Sp. pl. Ed. 1. 456 (1753). Euphorbia exigua Jaeg. En. stirp. Vind. 82 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 731 (1844); Maly Fl. Steierm. 76 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 189 (1874). Tithymalus exiguus Mch. Meth. 667 (1794). Auf Äckern und Brachen niedriger Gegenden. In Obersteiermark nur zufällig eingeschleppt, wie beim Bahnhofe von Bruck. Hie und da bei Graz, besonders gegen Eggenberg. Bei Fürstenfeld, Gleichenberg, Kapfenstein, Krenn nächst Voitsberg. Gemein im Tale der unteren 2330 Euphorbia. Mur bei Luttenberg, in den windischen Büheln und im Pettauer Felde; auch bei Neuhaus. 18. Euphorbia falcata Z. Sichelblätterige Wolfsmilch. Ein- jährig. Stengel aufrecht oder liegend, vom Grunde an ästig, bis 30 cm hoch, kahl. Blätter keilig-verkehrt-lanzettlich, mit ver- schmälertem Grunde sitzend, ganzrandig, kahl, die untersten stumpf oder ausgerandet, die übrigen spitz. Endständige Trugdolde 3—5-strahlig, mit langen, wiederholt unregelmäßig zweigabeligen Ästen. Blätter der Hülle verkehrt-eilanzettlich, zugespitzt, stachelspitz, die der Hüllehen aus abgerundetem Grunde schief eiförmig oder ei- förmig-dreieckig, zugespitzt, stachelspitz. Cyathien 1,5 mm lang, mit zweihörnigen gelben Drüsen. Kapsel 2 mm lang, kahl, glatt. Samen vierkantig-tonnenförmig, mit kurz querfurchigen Flächen und kleiner warziger Caruncula. Juli—Oktober. Euphorbia falcata ZL. Sp. pl. Ed. 1. 456 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 731 (1844); Maly Fl. Steierm. 77 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 188 (1874). Tithymalus falcatus Klotzsch u. Garcke in Garcke Fl. N.- u. M.-Deutschl. 4. Aufl. 292 (1858). Auf Äckern, Brachen, in den Ebenen Untersteiermarks, nicht häufig. Bei Pobersch nächst Marburg (Murmann), häufiger im unteren Pettauer Felde bei Zirkowitz, Moschganzen, Haidin, Pettau (Murmann); bei Neu- haus (Maly}). 19. Euphorbia Peplus Z. Garten-Wolfsmilch. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 30 cm hoch, meist vom Grunde an ästig, kahl. Blätter kurz gestielt, aus keilig zugeschweifter Basis verkehrt- eiförmig bis fast kreisrund, ganzrandig, stumpf, kahl. Endständige Trugdolde meist dreistrahlig, mit wiederholt zweigabeligen Ästen. Blätter der Hülle kurz gestielt, aus keiligem Grunde breit ver- kehrt-eiförmig, stumpf, die der Hüllchen sehr kurz gestielt oder sitzend, aus gestutztem oder plötzlich zusammengezogenem Grunde schief-eiförmig oder eiförmig, stumpf. Cyathien 1,5 mm lang, mit zweihörnigen, gelben Drüsen. Kapsel 2 mm lang, kahl, auf dem Rücken der Teilfrüchtchen mit je zwei flügelartigen Längsleisten. Same sechskantig-eiförmig, auf zwei Seiten mit kurzer tiefer Längsfurche, auf den vier andern mit je einer Reihe tiefer Grübchen, 1,5 mm lang, grün. Juli—Oktober. Euphorbia Peplus L. Sp. pl. Ed. 1. 456 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 730 (1844); Maly Fl. Steierm. 76 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 189 (1874); Strobl Fl. Admont II. 49 (1882). Tithymalus rotundifolius Gild. Fl. Lith. IV. 208 (1782). Tithymalus Peplus Gärtn. De fruct. et semin. III. 115. T. 107 f. 2 (1794). Euphorbia. Buxaceae. Buxus. 231 Auf bebautem Land, in Blumen- und Gemüsegärten, auf wüsten Stellen sehr häufig bis in die Voralpen, aber kaum über 700 m an- steigend und sowohl im obersten Ennstale bei Schladming als im ober- sten Murtale bei Murau anscheinend fehlend. 20. Euphorbia segetalis 4. Saat-Wolfsmilch. Einjährig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 1 m hoch, einfach, kahl. Blätter lineal oder lineal-lanzettlich, sitzend, zugespitzt und stachelspitz, ganzrandig, kahl, blaugrün, die obersten gleich wie die Hülle elliptisch, spitz. Endständige Trugdolde fünfstrahlig mit 1—2 mal zweigabeligen Ästen, unter derselben oft noch einige blattachselständige Döldchen. Blätter der Hüllchen aus abgerundetem Grunde breit dreieckig, breiter als lang, kurz zugespitzt. Cyathien 1,5 mm lang, mit zweihörnigen, gelben Drüsen. Kapsel kahl, ohne Längsleisten, fein punktiert, 3,5 mm lang. Same eiförmig, 2,5—3 mm lang, grubig- netzig ausgestochen, grau, mit kurz kegeliger Caruncula. Juni, Juli. Euphorbia segetalis L. Sp. pl. Ed. 1. 458 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 730 (1844); Maly Fl. Steierm. 76 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 188 (1874). Tithymalus cinerascens Mnch. Meth. 668 (1794). Tithymalus segetalis Lam. Fl. frang. III. 90 (1778). Auf Äckern in Untersteiermark, selten. Zwischen Friedau und Polstrau (Murmann); angeblich auch bei Luttenberg, Ankenstein und Pettau (Gebhard). 14. Familie: Buxaceae Dum. Blüten eingeschlechtlich, strahlig.. Blütenhülle einfach oder fehlend. Staubblätter vier, vor den Perigonzipfeln stehend, oder zahlreich; in den männlichen Blüten oft ein Fruchtknotenrudiment. Discus fehlend. Fruchtknoten meist drei-, selten 2—4- fächerig. Griffel frei oder am Grunde verwachsen, meist bleibend. In jedem Fruchtknotenfach 1—2 hängende, ana- und apotrope introrse Samenknospen. Frucht eine Steinfrucht oder fachspaltige Kapsel. Keimling gerade, zentral im Nährgewebe. Buxaceae Dum. Comm. bot. 54 (1822); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzen- fam. III. 5. 130 (1891); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 250 (1907). Celastraceae Ser. Buxeae Baill. Hist. pl. VI. 47 (1875). - Euphorbiaceae Trib. Buxeae Rchb. Consp. 196 (1828), Benth. Hook. Gen. pl. III. 243 (1876). Wicht. Literatur: Baillon, Monographie des Buxacdes et des Stylocerees (Paris, 1859). 1. Buxus Z. Buchsbaum. Blüten in Ähren oder Köpfchen, einhäusig, in jedem Blüten- stand die endständige Blüte weiblich, die übrigen männlich. 232 3uxus. (entrospermae. Männliche Blüte ohne Vorblätter, mit vier Perigonblättern, vier vor denselben stehenden Staubblättern mit zuletzt herabgekrümm- ten Antheren und kleinem Fruchtknotenrudiment. Weibliche Blüte von Vorblättern umgeben, mit wechselnder Zahl von Perigonblättern. Fruchtknoten dreifächerig, Griffel drei, frei, kurz und dick. Frucht eine fachspaltige, durch die bleibenden Griffel dreihörnige, drei- fächerige Kapsel, In jedem Fruchtknotenfach zwei Samenknospen. Same dreischneidig, länglich, mit kleiner Caruncula. Nährgewebe fast tleischig. Ästige Sträucher mit immergrünen Blättern und in achselständigen Köpfchen oder Ähren stehenden Blüten. Buxus Z. Sp. pl. Ed. 1. 983 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 422 (1754); Endl. Gen. pl. 1123 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 722 (1844); Pax in Engl. u. Pranll Nat. Pflanzenf. III. 5. 133 (1897). I. Buxus sempervirens 2. Immergrüner Buchsbaum. Strauch oder niedriger Baum mit in der Jugend etwas behaarten, später kahlen Zweigen. Blätter kurz gestielt, elliptisch oder eiförmig, spitz, stumpf oder ausgerandet, ganzrandig, immergrün, lederig, oberseits dunkel-, unterseits blasser grün, kahl. Blüten in blattachsel- ständigen Knäueln, 2 mm lang, grünlich-gelb. Kapsel 7—8 mm lang, netzig-runzelig. Same 5—6 mm lang. März, April. Buxus sempervirens L. Sp. pl. Ed. 1. 983 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 722 (1844); Strobl Fl. Admont II. 48 (1882). In Gärten und auf Friedhöfen häufig kultiviert und in aufgelassenen Parkanlagen mitunter halb verwildert, wie bei Schloß Strechau bei Rottenmann (Strobl). 9. Ordnung: Oentrospermae Kichl. Blüten strahlig, ein- oder zweigeschlechtlich, mit in einer Schraubenlinie oder in Kreisen angeordneten Blättern. Blütenhüll- blätter gleichartig oder ungleichartig, in Kelch und Blumenkrone gegliedert. Staubblätter oft so viel wie Blütenhüllblätter und vor diesen stehend, oft aber auch weniger oder zahlreich. Frucht- knoten oberständig, meist einfächerig, mit einer bis zahl- reichen meist kampylotropen, zentralen Samenknospen. Same mit Nährgewebe (Perisperm), Keimling gekrümmt. Centrospermae Eichl. Syll. 28 (1880) z. T., Blütendiagr. II. 71 (1887); Beck Fl. N.-Österr. I. 325 (1890); Engl. Syll. Gr. Ausg. 102 (1892); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 250 (1907). Chenopodiaceae. 233 15. Familie: Chenopodiaceae Vent. Blüten strahlig, mit einfacher Blütenhülle und mit spiralig angeordneten Perigon- und Staubblättern, seltener nackt. Staubblätter soviel wie Perigonblätter und vor diesen stehend, oder weniger, d © Abb. 28. 1. Längsschnitt durch die Blüte von Chenopodium Bonus Henricus. 2. Längs- schnitt durch das Fruchtperigon mit der Frucht von ©. Bonus Henricus mit aufrechtem Samen. 3. Längsschnitt durch das Fruchtperigon mit der Frucht von €. album mit wag- rechtem Samen. 4. Fruchtzweig von Atriplex nitens mit beiderlei Fruchtformen, nat. Gr. 5. Frucht derselben ohne Perigon mit den zwei vergrößerten Vorblättern. 6. Zweite Frucht- form derselben mit fünfteiligem Perigon. 7. Blüte von Polyenemum maius. 8. Blüte von Amarantus retroflexus. d Deckblatt, v Vorblätter, 5 Blütenhüllblätter, f Fruchtknoten. 9. Frucht von Montia rivularis. 10. Längsschnitt durch den Samen derselben. Fig. 1 u. 10 nach Beck, das übrige Original. Alle Figuren, wo nicht anders angegeben, vergrößert. in der Knospe einwärts gebogen. Fruchtknoten aus zwei, seltener 3—5 Fruchtblättern gebildet, oberständig, einfächerig, mit einer grundständigen Samenknospe. Frucht eine Nuß oder eine mit einem Deckel sich öffnende Kapsel. Keimling gekrümmt. Kräuter oder Stauden mit spiralig gestellten ungeteilten Blättern ohne Neben- blätter und mit unscheinbaren Blüten. Chenopodeae Vent. Tabl. II. 253 (1794); Koch Syn. Ed. 2. 692 (1844); Maly Fl. Steierm. 67 (1868). Chenopodiaceae Lindl. Nat. Syst. Ed. 2. 208 (1836); Volk. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 36 (1892); Wettst. Handb. syst. Bot. 1I. 2. 250 (1907). Salsolaceae Moqu. in DC. Prodr. XIII. 2. 41 (1856). Blita Adans. Fam. II. 258 (1763) z.T. (Umfaßt u. a. auch Piper und Parie- taria.) Wicht. Literatur: Moguin in DC. Prodr. XIII. 2. 41ff. (1856). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. [9 I ANKER NET En aan rn re oe Wr Er rt Bintenkein-toderszweihäunieiin. ee he Te tolle al A RE EN: 2334 Chenopodiaceae. Beta. 2. Blätter flach, verschieden gestaltet, aber nicht lineal-lanzettlich . . . 3. Blätter lineal-lanzettlich, walzlich oder pfriemlich . . ». 2. 2.2... & 3. Die Blüten jedes Knäuels am Grunde miteinander verwachsen. „. . Beta. Blüten frei . . . ee te MORENODDANIAE 4. Blätter dormnig en ne a N ER ERETEIEIR: Blätter/nichtfdorniestachelspitze 22 re Blüten dicht wollig-zottig . . . 2 Ehchmopsjlon: Blüten kahl oder schwach a. en ao ee NT 6. Blüten zweihäusig. Narben'vier 2 000 u un nn Spmacıa. Blütenveınhäusig. Narbenrzwei. nm ur ner Aep)er or 1. Unterfamilie: Atriplicoideae Hay. Keimling ringförmig gebogen, das Nährgewebe ganz oder halb um- fassend. Atriplicoideae Hay. Fl. Steierm. I. 234 (1908), Cycelolobeae ©. A. Mey. in Ledeb. F]. Alt. I. 370 (1829); Mogu. in DC. Prodr. XIII. 2. 48 (1849); Volk. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 52 (1892). 1. Tribus: Beteae Mogu. Blüten zwitterig, in traubig angeordneten trugdoldigen Knäueln. Blütenhüllblätter fast bis zum Grunde frei. Staubblätter meist fünf, am Grunde zu einem häutigen Ringe vereinigt. Frucht sich mit einem Deckel öffnend. Beteae Mogu. in DC. Prodr. XIII. 2. 49 (1849) z. T.; Volk. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 54 (1893). 1. Beta Z. Runkelrübe. Blüten zwitterig, in ährig angeordneten trugdoldigen Knäueln, die Blüten jedes Knäuels miteinander am Grunde verwachsen, jede Blüte mit zwei kleinen Vorblättern. Blütenhüll- blätter fünf, am Grunde miteinander sowie mit dem Frucht- knoten verwachsen, am Rücken gekielt, erst ausgebreitet, dann kugelig zusammenneigend, bei der Fruchtreife an der Basis er- härtend. Staubblätter fünf, vor den Perigonblättern stehend, die Staubfäden an der Basis zu einem kleinen Diskus ver- schmolzen. Fruchtknoten schwach dreikantig; Narbe dreilappig, fast sitzend. Kräuter mit flachen Blättern und fleischiger Wurzel. Beta L. Sp. pl. Ed. 1. 222 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 103 (1754); Endl. Gen. pl. 295 (1837); Koch Syn. Ed. 2. 699 (1844); Maly Fl. Steierm. 68 (1868); Volk. in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 1a. 56 (1893). I. Beta vulgaris 7. Gebaute Runkelrübe. Ein- oder zwei- jährig; Wurzel fleischig, rübenförmig. Stengel aufrecht, bis über lm hoch, ästig, kantig gefurcht, kahl. Untere Blätter gestielt, ei- förmig, stumpf, an der Basis herzförmig oder in den Blattstiel zu- Beta. 235 sammengezogen, obere eilänglich oder eiförmig, spitz, kürzer gestielt bis sitzend, alle am Rande ausgeschweift wellig, kahl. Blütenknäuel in verlängerten, beblätterten, oft verzweigten Ähren. Perigon fünf- teilig, grün. Narbe eiförmig. Beta vulgaris Z. Sp. pl. Ed. 1. 222 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 699 (1844); Maly Fl. Steierm. 68 (1868); Strobl Fl. Admont I. 47 (1881). Die wichtigsten Kulturrassen sind: a. Cicla Z. Mangold. Wurzel kaum dicker als der Stengel; Blätter breit und dickrippig. Beta vulgaris n. Cicla Z. Sp. pl. Ed. 1. 222 (1753). Wird hie und da, im ganzen selten, in Küchengärten gebaut. Die Blätter werden als Spinat genossen. b. rubra DO. Rote Rübe. Wurzel dick, fleischig, blutrot, ge- kocht genießbar. Stengel und Blätter rot überlaufen. Beta vulgaris vär. rubra DC. Fl. franc. III. 383 (1805). Beta vulgaris eruenta Alef. Landw. Fl. 279 (1866). In Gemüsegärten und auf Äckern der genießbaren Wurzel halber gebaut. c. lutea DC. Burgunder Rübe. Wurzel dick, fleischig, un- genießbar, gelb. Blätter und Stengel grün. Beta vulgaris var. lutea DC. Fl. frang. III. 383 (1805). Wird als Viehfutter allgemein, besonders in Mittel- und Süd- steiermark, auf Äckern gebaut. d. incarnata Meissn. Wurzel dick, fleischig, ungenießbar, rot. Blätter grün, mitunter mit roten Rippen. Beta vulgaris var. incarnata Meissn. in DC. Prodr. XIII. 2. 56 (1849). Als Viehfutter gebaut. e. alba DC. Wurzel dick, fleischig, weiß, nicht besonders zucker- reich, wie bei allen obigen Sorten weit aus der Erde hervorragend. Beta vulgaris var. alba DC. Fl. franc. III. 383 (1805). Hie und da als Viehfutter gebaut. f. saccharifera Alef. Zuckerrübe Wurzel dick, fleischig, weiß, sehr zuckerreich, nur wenig über die Erde hervorragend. Beta vulgaris saccharifera Alef. Landw. Flora 281 (1866); Lange Handb. Dansk. Fl. Ed. 4. 275 (1886—88). Wird hier nur selten gebaut. Die Runkelrübe stammt höchst wahrscheinlich von der an den Küsten des Mittelmeeres einheimischen Beta maritima Z. Sp. pl. Ed. 2. 322 (1763) ab. 236 Chenopodium. 2. Tribus: Chenopodieae ©. A. Mey. Blüten zwitterig, ohne Vorblätter, in ährig-rispig oder trugdoldig- rispig angeordneten Knäueln. Blütenhüllblätter fünf, am Grunde mit- einander verwachsen. Staubblätter 1—5, frei oder am Grunde zu einem polsterförmigen Ring verwachsen. Frucht nicht aufspringend. Chenopodieae (©. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. I. 371 (1821); Engl. Syll. Gr. Ausg. 103 (1892); Volk. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 58 (1892). 2. Chenopodium Z. Gänsefub. Blüten zwitterig oder einzelne eingeschlechtlich, in verschieden- artig angeordneten Knäueln, frei. Blütenhüllblätter fünf, oft am Rücken verdickt oder gekielt, am Grunde miteinander verwachsen, Staubblätter 1—5, frei, und dem Grunde der Blütenhülle eingefügt, oder am Grunde zu einem fleischigen Diskus vereinigt. Fruchtknoten niedergedrückt kugelig oder eiförmig; Narben zwei, selten 3—5, Griffel kurz oder fehlend (Abb. 28, Fig. 1). Frucht von der Blütenhülle eingeschlossen, oft von zweierlei Gestalt, teils flach, linsen- förmig, mit wagrechten Samen, teils von der Seite zusammengedrückt, mit aufrechten Samen (Abb. 28, Fig. 2 u. 3). Chenopodium ZL. Sp. pl. Ed. 1. 218 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 103 (1754); Koch Syn. Ed. 2. 696 (1868), erw. Aschers. Fl. Brand. 566 (1864); Volk. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 61 (1892). Wiceht. Literatur: Krasan, Fragmente aus der Flora von Steiermark in Mitt. d. nat. Ver. f. Steierm. (1893) 226 (1894). Murr J., Über einige kritische Chenopodium-Formen in Deutsche bot. Monatsschr. XIV. 32 (1896). Nachwort zu meiner Abhandlung: Über einige kritische Chenopodium-Formen in Allg. bot. Zeitschr. (1900) 202. Zur Chenopodium-Frage in Deutsche bot. Monatsschr. XIX. 37 (1901). Versuch einer natürlichen Gliederung der mitteleuropäischen Formen des Chenopodium album L. in Ascherson-Festschr. 216 (1904). Scholz, Studien über Chenopodium opulifolium Schrader, C. fieifolium Sm. und C. album ZL. in Österr. bot. Zeitschr. L. 49 (1900). Bestimmungsschlüssel. 1. Blätter ganzrandig . . SS ee 22 Fir ee Blätter buchtig gezähnelt De Hedsrspallig EEE: 0 2. Blätter dreieckig-spießförmig . ». » » 2.2.2.2... 0. Bonus Henrieus. Blätter nicht spießförmig . . en na ©; 3. Blätter eilänglich, kahl, nicht uehlie "bestäubt nn. ©. polyspermum. Blätter mehlig bestäubt: ES lc silence: 0 4. Blätter eiförmig bis länglich . . . . . 2.2.0 album. Blätter rautenförmig. Pflanze stark iderlich, Ei Hesd 2. ©. Vulvaria. 5. Pflanze drüsig-laumig . . ee ee Pflanze kahl oder mehlig bestäubt, nieht de Haunie a. T- 6. Blätter buchtig fiederspaltig . . . . EB OLIES Blätter lanzettlich, die unteren buchtig gezähnt “2000. ©. ambrosioides. m Chenopodium. 237 7. Blätter am Grunde herzfürmig, dreieckig-eiförmig, beiderseits mit 2—3 großen Zähhn . . . ee ee ln, "Aybridum. Blätter nicht herzförmig DR Sac aD 8. Blätter grasgrün, oft glänzend, a bir nahme ER REN NO: Blätter beiderseits oder nur unterseits mehlig bestäubt . » x»... 13. 9. Alle Blütenknäuel blattwinkelständig . . . -» 2... Oh. fohosum. Die oberen Blütenknäuel zu Ähren, Trugdalden oder Rispen zusammen- Bestellt Va es re Sons 5 DL. 10. Frucht en von 1 hen zusammengeirückt (Abb. 98, Fig. 3). Perigon- und Staubblätter fünf . . . ; elle Frucht von der Seite Een sinn (Abt. 28, Fig. 2). Blütenhüllblätter meist 2—8, Staubblätter meist I . . . 2 2 2 2 ea 0 0000. I 11. Blüten in steifen, aufrechten Ähren . 2. 2 2 2.2.2.2... Ch. urbieum. Blütenknäuel in Trugdolden Bez 0. Ch. murale: 12. Blätter rhombisch, ER u gezähnt. Blütenknäuel i in zusammengesetzten Ähren. . . » sch en. = Ch. rubrum. Blätter en ie ee Blütenknäuel kugelig, in einer ein- FRCHenFÄhTEr GEN ee erlle > 20.2. Ch. capitatum. 13. Untere Blätter dreilappig, mit une en Mittel- und abstehenden Kurzen Seitenlappen-. . 2. 2 2 2.0 0 ehe .0 0... Ch. serolinum. Blöntensnichtudreilappige rer en el. TA, 14. Blätter länglich, deutlich zweifarbig, oberseits dunkelgrün, unten bläulichgrau: Ch. glauceum. Blätter nicht deutlich zweifarbig . . . . an 1} 15. Blätter rundlich-rautenförmig, stumpf, an lat . ch. EN Blätter rautenförmig, dreieckig oder et at oder stumpf, buchtig ge- zähnt oder ganzrandig . . . » E Ch allngm: Sekt. 1. Chenopodiastrum Alle Bakhen wagrecht, Frucht daher von oben zusammengedrückt, linsenförmig (Abb. 28, Fig. 3). Blütenhülle zur Fruchtzeit nicht fleischig werdend. Pflanze ohne Drüsenhaare. Chenopodiastrum Mogu. in DC. Prodr. XIII. 2. 61 (1849); Volk. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 61 (1892). I. Chenopodium polyspermum Z. Vielsamiger Gänsefuß. Ein- jährig. Stengel niederliegend, aufsteigend oder aufrecht, bis 60 cm lang, stumpfkantig gestreift, kahl, reichästig. Blätter gestielt, eiförmig oder eiförmig-länglich, spitz oder stumpf, ganzrandig, grasgrün, kahl. Blütenknäuel klein, in blattlosen zusammengesetzten Ähren oder in ausgespreizten Trugdolden. Perigonblätter fünf, kaum 1 mm lang, grün, zur Fruchtzeit abstehend. Staubgefäße fünf. Frucht von oben zusammengedrückt, kreisförmig-nierenförmig, schwarz, glänzend, fein punktiert, Same wagrecht. August, September. Chenopodium polyspermum Z. Sp. pl. Ed. 1. 220 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 697 (1844); Maly Fl. Steierm. 68 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 77 (1874); Strobl Fl. Admont I. 47 (1881). 238 Chenopodium. Ändert ab: @. cymoso-spicatum Koch. Blütenknäuel in aufrechten, ver- zweigten Ähren. Blätter spitz. Chenopodium polyspermum $. eymoso-spicatum Koch Syn. Ed. 1. 607 (1837). Chenopodium acutifolium Sm. Engl. Bot. XXI. T. 1481 (1805). Chenopodium polyspermum $. spicato-racemosum Koch Syn. Ed. 2. 697 (1844). Chenopodium polyspermum var. acutifolium Aschers. Fl. Brand. 568 (1864). ß. obtusifolium Beck. Blütenknäuel in aufrechten, verzweigten Ähren. Blätter stumpf, oft ausgerandet. Chenopodium polyspermum £. obtusifolium Beck Fl. N.-Öst. I. 330 (1890). y. eymosum Öhevall. Blütenknäuel in lockeren, zweispaltigen Trugdolden. Blätter meist spitz. Chenopodium polyspermum var. cymosum Chevall. Fl. Paris Ed. 2. III. 285 (1836, Chenopodium polyspermum o. cymoso-racemosum Koch Syn. Ed. 1. 607 (1837), Ed. 2. 697 (1844). In Gemüsegärten, Weingärten, auf Brachen, Äckern, verbreitet bis in die Voralpentäler. 2. Chenopodium Vulvaria Z. Stinkender Gänsefuß. Einjährig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 40 cm hoch, stumpfkantig gestreift, kahl, reichästig. Blätter gestielt, breit rhombisch-eiförmig, stumpf oder spitzlich, ganzrandig, blaugrün, kahl, mehlig bestäubt. Blütenknäuel in kurzen verzweigten endständigen Ähren. Perigon- blätter fünf, zur Zeit der Fruchtreife aufrecht, dicht mehlig bestäubt. Staubblätter fünf. Frucht von oben zusammengedrückt, linsenförmig, schwarz, glatt, glänzend. Samen wagrecht. Die ganze Pflanze höchst unangenehm nach fauler Häringslake riechend. Chenopodium Vulvaria Z. Sp. pl. Ed. 1. 220 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 697 (1844); Maly Fl. Steierm. 68 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 78 (1874). Chenopodium foetidum Lam. Fl. france. III. 244 (1778), nicht Schrad. Chenopodium olidum Curt. Fl. Lond. V. T. 20 (1777—87). In Straßen, an Häusern, Stallungen, Düngerstätten. In Steinhaus am Semmering. Hie und da in und um Graz, besonders beim städtischen Schlachthause und an der Mur gegen Calvarien zu; in Krems bei Voits- berg; in Söchau, Radkersburg und Ober-Radkersburg. Häufiger in und um Marburg, bei Pettau, Friedau, Sauritsch; bei Cilli, Tüffer. 3. Chenopodium serotinum ZL. Feigenblätteriger Gänsefuß. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, ästig, stumpfkantig, kahl. Blätter gestielt, länglich, an der Basis keilig, dreilappig, Seiten- lappen dreieckig, wagrecht oder schief abstehend, kurz, Mittellappen Chenopodium. 239 mehrmals länger als die Seitenlappen, mit fast parallelen Rändern, grobgezähnt, stumpf. Blätter grün oder schwach mehlig bestäubt. Erste Blätter über den Keimblättern lineal. Blütenknäuel in lockeren, unregel- mäßig verzweigten, aufrechten Scheinähren. Perigonblätter fünf, mehlig bestäubt, schmal gelb berandet; Staubblätter fünf. Frucht von oben zusammengedrückt, linsenförmig, am Rande stumpflich abge- rundet, 0,7—1 mm breit, eingedrückt punktiert; Keimling wag- recht. Juli—September. Chenopodium serotinum L. Cent. pl. II. 12 (1756), Amoen. acad. IV. 309 (1759) z. T.; Huds. Fl. Angl. Ed. 2. 106 (1778); Schinz u. Thell. in Bull. herb. Boiss. 2. Ser. VII. 402 (1907). Chenopodium ficifolium Sm. Fl. Brit. I. 276 (1800); Koch Syn. Ed. 2. 697 (1844). Auf Schutt und wüsten Plätzen. In Graz auf dem „Kleinen Glacis“ in der Nähe des ehemaligen Johanneum-Gartens im Jahre 1394 in Menge, seither wieder verschwunden; dürfte aber in Graz wohl noch vorkommen. Ist in Ost-, Mittel- und Süd-Europa verbreitet. 4. Chenopodium album Z. Weißer Gänsefuß. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, stumpfkantig, verzweigt, kahl. Blätter gestielt, länglich, dreieckig, rhombisch oder lanzettlich, seltener schwach dreilappig, kahl, wenigstens unterseits mehlig be- stäubt. Erste Blätter über den Keimblättern etwa so lang wie breit. Blütenknäuel in Trugdolden oder Ähren. Perigonblätter fünf, mehlig bestäubt, gelb berandet; Staubblätter fünf. Frucht von oben her zusammengedrückt, 1—1,5 mm breit, am Rande gekielt, schwarzbraun, rauh. Juli— Oktober. Chenopodium album ZL. Sp. pl. Ed. 1. 219 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 696 (1844); Maly Fl. Steierm. 68 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 77 (1878). Zerfällt in zwei Unterarten: Subsp. A. striatum (Kras.) Murr. Stengel sparrig ästig, fast stets violettrot gestreift. Blätter länglich, stumpf, fast parallelrandig, ganzrandig oder schwach ausgebissen gezähnelt, mit rotem Rande, oberseits glatt, fast glänzend, grün, unterseits mehlig bestäubt. Seiten- nerven am Ende dem Blattrande meist ein Stück parallel ver- laufend und miteinander anastomisierend. Blütenknäuel in steifen, unterbrochenen Ähren. Perigonblätter breit gelbrandig, mehlig bestäubt. Chenopodium album var. striatum Krasan in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1893) 254. Chenopodium album subsp. striatum Murr in Ascherson-Festschr. 222 (1904). Chenopodium purpurascens £. lanceolatum Mog. Tand. in DC. Prodr. XIII. 67. (1849), nicht Ch. lanceolatum Mühlend. Chenopodium opuli- folium J. Murr in Deutsche bot. Monatsschr. IX. (1891) 145, XII. (1893) 9. Chenopodium striatum J. Murr in Deutsche bot. Monatsschr. XIV. (1896) 32. 240 Chenopodium. Auf Schutt, wüsten Plätzen, in Straßen. Bisher häufig in und um Graz, bei Söchau nächst Fürstenfeld, Marburg, aber gewiß weiter ver- breitet. Hierher noch folgende Formen: 8. mierophyllum Coss. et @erm. Blätter klein, ganzrandig bis scharf ausgebissen gezähnelt, unterseits oder beiderseits bestäubt. Blüten- knäuel klein, gelblich-grün. / Chenopodium album var. mierophyllum Coss. et Germ. Fl. env. Paris II. 451 (1845). Chenopodium glomerulosum Rehb. Fl. Germ. exc. 579 (1832). Chenopodium album subsp. glomerulosum Murr in Ascherson-Festschr. 223 (1904). Chenopodium striatiforme Murr in Deutsche bot. Monatsschr. (1901) 51. Mit der typischen Form (Murr). Ist vielleicht z. T. Ch. striatum x album. y. pseudo-Borbasii (J. Murr) Hay. Blätter deltoidisch-eiförmig, mehr minder gleichmäßig stumpfbuchtig gezähnt. Blütenknäuel klein, gelblichgrün, in steifen unterbrochenen Ähren. Chenopodium pseudo-Borbasii Murr in Deutsche bot. Monatsschr. (1901) 5l. Chenopodium album subsp. pseudo-Borbasii Murr in Ascherson-Festschr. 225 (1904). Chenopodium album var. Pseudo-Borbasii Hay Fl. Steierm. I. 240 (1908). Chenopodium Borbasii J. Murr in Deutsche bot. Monatsschr. (1896) 35 z. T. Bei Marburg (Murr). d. viridescens (St. Am.) Gürke. Blätter spitz, scharf gezähnt. Blütenknäuel klein, gelblich. Chenopodium viridescens St. Amans Fl. Agen. 105 (1821). Cheno- podium album f. viridescens @ürke Pl. Europ. II. 131 (1897). Chenopodium paganum Echb. Fl. Germ. exe. 579 (1832). Chenopodium praeacutum J. Murr in Deutsche bot. Monatsschr. (1901) 52. Chenopodium album subsp. viridescens Murr in Ascherson-Festschr. 226 (1904). Bei Marburg (Murr). Subsp. B. album (L.) Murr. Stengel einfach oder ästig, meist grün. Blätter lanzettlich, dreieckig oder rhombisch, spitz, ganzrandig oder gezähnt, matt, meist beiderseits mehlig bestäubt, ohne roten Rand. Chenopodium album ZL. Sp. pl. Ed. 2. 219 (1753); Maly F]. Steierm. 68 (1868) z. T.; Strobl Fl. Admont I. 47 (1881). Chenopodium album subsp. album Murr in Ascherson-Festschr. 217 (1904) erw. Chenopodium album grex album und grex viride Murr a. a. OÖ. 217, 220 (1904). Sehr veränderliche Pflanze. Die wichtigsten Formen sind: a. candicans (Lam.) Mog. Stengel einfach, unverzweigt oder mit wenigen aufrechten Ästen. Blätter rhombisch-eiförmig, grob gezähnt, dicht mehlig bestäubt. Blütenknäuel in dichten zusammengesetzten Ahren. EN | GE Flora von Steiermark Eine systematische Bearbeitung der im Herzogtum Steiermark wildwachsenden oder im Großen gebauten Farn- und Blütenpflanzen nebst einer pflanzengeographischen Schilderung des Landes Mit Benutzung eines vom naturwissenschaftlichen Verein in Steiermark angelegten Standortskataloges bearbeitet von Dr. August von Hayek Privatdozent an der Universität Wien Erster Band — Heft 4 Ausgegeben am 10. Oktober 1908 BERLIN VERLAG VON GEBRÜDER BORNTRAEGER SW 11 GROSSBEEREN STRASSE 9 1908 Chenopodium. 241 Chenopodium candicans Lam. Fl. franc. III. 248 (1778). Chenopodium album var. candicans Mog. Tand. in DC. Prodr. XIII. 2. 71 (1849); Murr in Ascherson-Festschr. 217 (1904). Chenopodium album var. farinosum Äras. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1903) 254. In und um Graz (Krasan!, Melling!) ß. spieatum Koch. Stengel ästig. Blätter rhombisch, grob ge- zähnt, der unterste Zahn meist größer als die übrigen. Pflanze mäßig mehlig bestäubt. Blütenknäuel in Ähren. Chenopodium album «. spiecatum Koch Syn. Ed. 1. 606 (1837), Ed. 2. 696 (1844). Chenopodium album £. heterophyllum XNeilr. Fl. Wien 190 (1847). Chenopodium album var. subhastatum Äras. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1893) 255. Auf Schutt, wüsten Plätzen, in Dörfern, an Straßen, auf Äckern, sehr gemein bis in die Voralpen. y. oblongum Neilr. Pflanze rispig ästig. Blätter lanzettlich, ganzrandig. Blütenknäuel in lockerer Ähre. Chenopodium album ». oblongum Neilr, Fl. Wien 199 (1546). Cheno- podium lanceolatum Mühlenbg. in Willd. Enum. hort. Berol. I. 291 (1809). Chenopodium album var. lanceolatum Aschers. Fl. Brand. 570 (1864). Cheno- podium album «a. oblongifolium Neilr. Fl. N.-Öst. 28 (1858). Chenopodium album var. paniculatum XÄras. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1893) 254. Bisher nur bei Graz (Krasan). d. cymigerum Koch. Blätter rhombisch bis lanzettlich, wenig gezähnt. Blütenknäuel in ausgespreizten lockeren Trugdolden. Chenopodium album var. cymigerum Koch Syn. Ed. 1. 606 (1837), Ed. 2. 696 (1844); Kras. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1893) 254. Chenopodium album var. viride Mog. Tand. in DO. Prodr. XIII. 2. 71 (1849), Chenopodium album subsp. viride Murr in Ascherson-Festschr. 220 (1904), ob Chenopodium viride L.? Auf wüsten Plätzen, in Dörfern, gemein bis in die Voralpen. 5. Chenopodium opulifolium Schrad. Schneeballblätteriger Gänsefuß. Einjährig. Stengel stumpfkantig, bis 60 cm hoch, kahl, reich- ästig. Blätter gestielt, dieht mehlig bestäubt, im Umriß breit rhombisch, so breit wie lang, kurz dreilappig, mit kurzen, meist stumpf zweizähnigen Seiten- und breit- und kurz-keiligem, stumpf gezähntem oder ganzrandigem, stumpfem Mittellappen. Erste Blätter nach den Keimblättern dreieckig-eiförmig, breiter als lang. Blütenknäuel in ziemlich dichten, verzweigten Ähren. Perigonblätter &fünf, mitunter am Rücken gekielt, dicht mehlig bestäubt; Staubblätter fünf. Frucht von oben her zusammengedrückt, linsenförmig, &scharfrandig, glänzend, schwarz, sehr fein punktiert; Keimling ©® wagrecht. = Hayek, Flora von Steiermark. 16 = LIBRAR\ NEW YORK BOTANICAI GARDEN, 242 Chenopodium. Chenopodium opulifolium Schrad. in Koch et Ziz Catal. pl. Palat. 6 (1814), DC. Fl. franc. V. 372 (1815); Koch Syn. Ed. 2. 697 (1844); Maly Fl. Steierm. 68 (1868). Chenopodium viride Z. Sp. pl. Ed. 1. 219 (1753) z. T.; Lois. Fl. Gall. I. 145 (1806. Chenopodium album var. opulifolium @. F. W. Mey. Chlor. Hann. 465 (1836); Kras. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. XXX. 254 (1893). Chenopodium album var. betulifolium Murr in Deutsch. bot. Monatsschr. XII. (1894) 65. Chenopodium opulifolium var. betulifolium X album Murr in Deutsch. bot. Monatsschr. XIV. (1896) 37. Chenopodium Preissmanni Murr ih Deutsch. bot. Monatsschr. XIX (1901) 40. Auf wüsten Plätzen, Schutt, an Straßen, bisher nur in und um Graz, wie auf dem Schloßberge (Preissmann!); an der Mur gegen das städtische Schlachthaus (Wulfen, Krasan!), im Stiftingtale (Preissmann!) 6. Chenopodium murale 7. Mauer-Gänsefuß. Einjährig. Stengel aufrecht, stumpfkantig, bis 50 cm hoch, reichästig, mit abstehenden Ästen, kahl. Blätter dreieckig, rhombisch oder eiförmig, spitz, am Grunde kurz keilig oder abgestutzt, grob unregelmäßig gezähnt, glänzend, grün, nicht mehlig bestäubt. Blüten- knäuel in lockeren, ausgesperrten Trugdolden. Perigonblätter fünf, grün; Staubblätter fünf. Frucht von oben her zusammen- gedrückt, linsenförmig, 1 mm breit, am Rande scharf gekielt, schwarzbraun, fein punktiert, mattglänzend; Keimling wagrecht. Chenopodium murale Z. Sp. pl. Ed. 1. 219 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 696 (1844); Maly Fl. Steierm. 68 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 77 (1874). An Mauern, Häusern, auf Schutt, wüsten Plätzen. Bei Mixnitz; in und um Graz, am häufigsten beim Linienamtsgebäude bei St. Leon- hard, auf den Lagerplätzen an der Mur, beim städtischen Schlachthause. Bei Melling und Roßwein nächst Marburg, Cilli; in Untersteiermark wohl weiter verbreitet. 7. Chenopodium urbicum L. Steifer Gänsefuß. Einjährig. Stengel steif aufrecht, einfach oder ästig mit aufrechten Ästen. kahl. Blätter gestielt, dreieckig, an der Basis abgestutzt oder nur wenig vorgezogen, ausgeschweift gezähnt, spitz, kahl. Blütenknäuel in dichten aufrechten verzweigten end- und blattwinkelständigen Ähren. Perigonblätter fünf, grün. Frucht von oben her zusammengedrückt, linsenförmig, 1 mm breit, am Rande stumpf, schwarz, matt, fein punktiert; Keimling wagrecht. Chenopodium urbicum L. Sp. pl. Ed. 1. 218 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 696 (1844); Maly Fl. Steierm. 68 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 76 (1874); Strobl Fl. Admont I. 47 (1881). Chenopodium deltoideum Lam. Fl. franc. III. 249 (1778). Auf Schutt, an Wegen, Zäunen, in Dörfern. Bei Admont, Unz- markt, Vordernberg, Bruck; hie und da in und um Graz, wie bei Eggen- Chenopodium. 243 berg, St. Leonhard und bei den Lagerplätzen an der Mur; bei Leibnitz, Stainz; in Waldsdorf, Köhldorf und beim Johannisbrunnen bei Gleichen- berg; bei Radkersburg, Luttenberg, Cilli. 8. intermedium (M. K.) Koch. Blätter dreieckig rhombisch bis rautenförmig, an der Basis keilig, buchtig gezähnt mit spitzen, oft vor- gezogenen Zähnen. Chenopodium intermedium M. K. Deutschl. Fl. II. 297 (1826). Cheno- podium urbicum var. intermedium Koch Syn. Ed. 1. 605 (1837). Cheno- podium rhombifolium Mühlenb. in Willd. Enum. hort. bot. Berol. 288 (1809). Chenopodium urbicum var. rhombifolium Mogu. Chenop. Enum. 32 (1840); Neilr, Fl. N.-Öst. 279 (1858); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 76 (1874). In Dörfern, an Häusern, auf wüsten Plätzen, in Auen, im unteren Pettauerfelde, besonders bei Friedau und Sauritsch (Murmann). Auch bei Graz (Krasan!) 8. Chenopodium hybridum L. Giftiger Gänsefuß. Einjährig. Stengel aufrecht, stumpfkantig, bis 1 m hoch, kahl, ästig. Blätter gestielt, im Umriß dreieckig-eiförmig, lang zugespitzt, an der Basis herzförmig, beiderseits buchtig 2—3-zähnig, dunkel- grün, glänzend, kahl. Blütenknäuel in verzweigten end- ständigen Ähren oder Trugdolden. Perigonblätter fünf, dunkel- grün, gelblich berandet. Staubblätter fünf. Frucht von oben her zusammengedrückt, linsenförmig, am Rande geschärft gekielt, 1,5 mm breit, schwarz, runzelig punktiert; Keimling wagrecht. Juli bis September. Chenopodium hybridum Z. Sp. pl. Ed. 1. 219 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 696 (1844); Maly Fl. Steierm. 68 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 76 (1874); Strobl Fl. Admont I. 47 (1881). Chenopodium angulosum Lam. Fl. franc. III. 249 (1778). In Dörfern, an Häusern, auf Schutt, an Düngerstätten, in Haus- und Küchengärten. In Öbersteiermark hie und da in Aussee, Schlad- ming, Admont, Rottenmann, Murau, Unzmarkt, Mixnitz; häufig in ganz Mittel- und Unter-Steiermark. Sekt. 2. Ambrina (Spach.) Volkens. Alle Samen wagrecht, Frucht daher von oben zusammengedrückt, linsenförmig, Blütenhülle zur Frucht- zeit nicht fleischig werdend. Blätter und Fruchtknoten, nicht aber die Blütenhülle drüsenhaarig. Ambrina Spach Hist. nat. veg. V. 295 (1836) als Gattung; Volk. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 1a. 61 (1893) als Sektion. 9. Chenopodium ambrosioides 7. Wohlriechender Gänsefuß. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, stumpfkantig, einfach oder wenigästig, drüsig behaart. Blätter kurz gestielt, länglich- 16* 244 Chenopodium. rhombisch bis lanzettlich, in den Stiel keilig verschmälert, grob gezähnt oder die oberen ganzrandig, mit wohlriechenden Drüsenhaaren besetzt. Blütenknäuel in kurzen, beblätterten Ähren. Perigon fünfblätterig, drüsenlos, grün. Staubgefäße fünf. Frucht von oben zusammengedrückt, linsenförmig, 0,3 mm breit, am Rande stumpf, glatt, glänzend schwarz; Keimling wagrecht. Chenopodium ambrosioides L. Sp. pl. Ed. 1. 219 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 698 (1844); Maly Fl. Steierm. 69 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 78 (1874). Ambrina ambrosioides Spach Hist. nat. veg. V. 297 (1836). Stammt aus den Mittelmeerländern und Zentralasien, wird häufig zum Arzneigebrauche („Jesuitentee“) in Gärten kultiviert und verwildert leicht, so ehemals (1818 und 1819) an der Mur zwischen Liebenau und Engelsdorf bei Graz. Häufig und als eingebürgert zu betrachten im südöstlichen Steiermark: in allen Dörfern zwischen Straß und Radkersburg (Mal), bei Licherndorf nächst Mureck (Verbniak!), Marburg (Maly!), bei Ankenstein, St. Barbara, Sauritsch (Murmann). Sekt. 3. Botrys Koch. Alle Samen wagrecht, Frucht daher von oben zusammengedrückt, linsenförmig. Blütenhülle zur Fruchtzeit nicht tleischig werdend. Blätter und Blütenhülle, nicht aber der Fruchtknoten drüsenhaarig. Botrys Koch Syn. Ed. 1. 607 (1837), Ed. 2. 698 (1844). Botryois Mogu. in DC. Prodr. XIII. 2. 72 (1849) z. T. Botrydium Spach Hist. nat. veg. V. 298 (1836) als Gattung; Volk. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 61 (1893) als Sektion. 10. Chenopodium Botrys /. Flaumiger Gänsefuß. Einjährig. Stengel niederliegend, aufsteigend oder aufrecht, stumpfkantig, reich- ästig, drüsig flaumig. Blätter gestielt, im Umriß länglich bis eiförmig, buchtig fiederspaltig mit stumpfen Lappen, die obersten lanzettlich, ganzrandig, alle dicht drüsig flaumig. Blütenknäuel in dichten verzweigten beblätterten Trauben. Perigon fünfspaltig, grün, drüsig flaumig; Staubgefäße fünf. Frucht von oben her zusammengedrückt, linsenförmig, 0,6 mm breit, am Rande scharf, schwarz, glänzend; Keimling wagrecht. Chenopodium Botrys Z. Sp. pl. Ed. 1. 219 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 698 (1844); Maly Fl. Steierm. 69 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 78 (1874). Botrydium aromaticum Spach Hist. nat. Veg. V. 299 (1836). Stammt aus Asien, Nordafrika und den Mittelmeerländern und kommt auf Sandbänken, im Schotter der Flüsse, auf wüsten Plätzen mitunter verwildert vor. Bei Murau (Malyy); an der Mur am Wege von Graz nach Feldkirchen (Gebhard). Auf Schotterbänken des Murarmes in der Laafelder Au bei Radkersburg (Dominieus); an der Drau bei Chenopodium. 245 Melling (Murmann) und St. Josef (Praesens!) nächst Marburg, bei Heiligen-Dreifaltigkeit nächst Negau (Verbniak!), Pettau (Petrasch). Sekt. 4. Morocarpus (Nnch.) Aschers. Samen alle senkrecht — Frucht daher von der Seite zusammengedrückt — oder an den End- verzweigungen auch wagrecht. Perigon zur Fruchtzeit fleischig werdend. Pflanze drüsenlos. Morocorpus Mnch. Meth. 342 (1794) als Gattung. Chenopodium Sekt. Morocarpus Aschers. Fl. Brand. 572 (1864). Blitum L. Gen. pl. Ed. 5. 6 (1754). als Gattung, Volk. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. la. 61 (1892) als Sektion. Il. Chenopodium foliosum (Meh.) Aschers. Erdbeerspinat. Ein- jährig. Stengel aufrecht, stumpfkantig, bis 40 cm hoch, ästig, kahl. Blätter kurz gestielt, rhombisch-spießförmig, spitz, scharf buchtig gezähnt oder fast ganzrandig, fast kahl. Blütenknäuel kugelig, einzeln blattwinkelständig. Perigon drei-, seltener 4—5-teilig, zur Fruchtzeit fleischig, rot; Staubblatt eines. Frucht von der Seite zusammengedrückt, fast nierenförmig, etwa 1 mm breit, schwarz, matt. Juni—August. Blitum virgatum L. Sp. pl. Ed. 1. 4 (1755); Koch Syn. 698 (1844); Maly Fl. Steierm. 69 (1868). Morocarpus foliosus Mech. Meth. 342 (1794). Cheno- podium foliosum Aschers. Fl. Brandenb. 472 (1864). Chenopodium virgatum Jessen Deutsch. Excursionsfl. 300 (1879), nicht T’hunbg. Wird hie und da in Küchengärten kultiviert und wurde in Wein- gärten in Luttenberg verwildert beobachtet (Verbniak!). 12. Chenopodium capitatum (Z.) Aschers. Rotfrüchtiger Gänse- fuß. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 60 em hoch, stumpfkantig, kahl, einfach oderwenig ästig. Blätter gestielt, dreieckig-spießförmig, an der Basis ausgebuchtet und dann kurz in den Stiel vor- gezogen, spitz, einzelne grobe Zähne tragend, fast kahl. Blüten- knäuel kugelig, die unteren einzeln in den Blattachseln, die oberen in dichter oder unterbrochener endständiger Ähre. Perigon der seitlichen Blüten drei-, der Gipfelblüten 4—5-teilig, zur Fruchtzeit fleischig, rot. Staubblätter in den Gipfelblüten 4—5, in den seitlichen nur eines. Frucht von der Seite zusammengedrückt, oval, 0,8 mm lang, schwarzbraun, matt; Keimling vertikal. Blitum capitatum Z. Sp. pl. Ed. 1. 4 (1753); Maly Fl. Steierm. 69 (1868). Chenopodium capitatum Aschers. Fl. Brandenb. 572 (1864). Morocarpus ca- pitatus Mnch. Meth. 342 (1794). Hie und da vorübergehend bei Admont (Strobl), Rottenmann (Sar- tori) und in den Gassen von Graz (Maly!), wie bei den Holzlagern an der Mur (Weymayr); beim städtischen Schlachthause (Molisch!). 246 Chenopodium. Sekt. 5. Orthosporum (C©. A. Mey.) Hay. Samen an den End- verzweigungen wagrecht, sonst senkrecht. Perigon zur Zeit der Frucht- reife nicht fleischig. Pflanze nicht drüsenhaarig. Blitum Sekt. Orthosporum (©. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. I. 13 (1829). Chenopodium Sekt. Orthosporum Hay. Fl. Steierm. I. 246 (1908). Pseudo- blitum Benth. et Hook. Gen. pl. III. 52 (1876); Volk. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 61 (1893). - 13. Chenopodium rubrum L. Roter Gänsefuß. Einjährig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, einfach oder ästig, stumpfkantig, kahl. Blätter rhombisch-eiförmig, in den Blattstiel keilig verschmälert, spitz, grob buchtig gezähnt, glänzend, grün, kahl. Blütenknäuel in verzweigten dichten Ähren. Perigon der Gipfelblüte jedes Knäuels fünfspaltig, der übrigen 2—3- spaltig, grün; Staubgefäße in der Gipfelblüte fünf, in den übrigen 2—3. Frucht der Gipfelblüte von oben, die der Seitenblüten von der Seite zusammengedrückt, linsenförmig, am Rande stumpf, kaum 1 mm breit, glänzend, schwarz, fein punktiert. Chenopodium rubrum Z. Sp. pl. Ed. 1. 218 (1753); Hay. in Öst. bot. Zeitschr. XLIX (1899) 103. Blitum polymorphum €C. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. I. 13 (1829); Beck Fl. N.-Öst. I. 333 (1890). Blitum rubrum C. A. Mey in Ledeb. Fl. Alt. I. 11 (1829). An Häusern, in Straßen, auf wüsten Plätzen, nur zufällig und vor- übergehend. In Vorau!; auf den Bauplätzen der Johanneumgründe (Krasan!) und beim Hilmteiche in Graz (Fritsch). 14. Chenopodium glaucum Z. Zweifarbiger Gänsefuß Ein- jährig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 40 cm hoch, stumpfkantig, kahl, meist vom Grunde aus ästig, oft rot überlaufen. Blätter ge- stielt, länglich-keilig, stumpf, grob buchtig gezähnt, kahl, oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits hell blaugrün und mehlig bestäubt. Blütenknäuel in dichten verzweigten Ähren. Peri- gone 2-, 3-, 4- und 5-spaltig, gelblich-grün. Früchte teils von der Seite zusammengedrückt mit senkrechtem Keimling, teils von oben zusammengedrückt mit wagrechtem Keimling, linsen- förmig, kaum 1 mm breit, am Rande scharf gekielt, schwarz, glänzend, sehr fein punktiert. Juli—Oktober. Chenopodium glaucum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 220 (1753); Maly Fl. Steierm. 68 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 77 (1874). Blitum glaucum Koch Syn. Ed. 1. 608 (1837), Ed. 2. 699 (1844). Orthosporum glaucum Pelerm. Fl. Bienitz 94 (1841). An Straßen, Häusern, auf Schutt, wüsten Plätzen. In Obersteier- mark sehr zerstreut und zufällig, wie bei Turnau nächst Aflenz, Nieder- Chenopodium. Spinacia. 247 und Oberwölz, Mixnitz. Sehr gemein innerhalb der Stadt Graz. Ferner bei Spielfeld, Gleichenberg, Marburg, Hausambacher, Schleinitz; bei Friedau, Sauritsch. Sekt. 6. Agathophyton (Mogu.) Moqu. Samen alle senkrecht. Blütenhülle zur Zeit der Fruchtreife nicht fleischig. Pflanze drüsenlos. Narben sehr groß. Ausdauernde Arten. Agathophyton Mogu. in Ann. sc. nat. 2, Ser. I. 291 (1834) als Gattung, in DO. Prodr. XIII. 2. 84 (1849) als Sektion; Volk. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 61 (1895). 15. Chenopodium Bonus Henricus Z. Guter Heinrich. Aus- dauernd; Wurzelstock fleischig, dick, mehrköpfig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, einfach oder ästig, kahl. Blätter gestielt, dreieckig- spießförmig, ganzrandig oder wellig-buchtig, kahl, in der Jugend mehlig bestäubt, später grün. DBlütenknäuel in reich- blütigen, verzweigten, endständigen Ähren. Perigon fünfspaltig, grün, etwas mehlig bestreut; Staubgefäße fünf. Frucht von der Seite zusammengedrückt, linsenförmig,: 1,2 mm breit, am Rande stumpf, schwarz, glänzend, sehr fein punktiert. Keimling vertikal. Juni— August. Chenopodium Bonus Henricus Z. Sp. pl. Ed. 1. 218 (1753); Maly Fl. Steierm. 68 (1868): Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 76 (1874); Strobl Fl. Ad- mont I. 47 (1881). Blitum Bonus Henricus (€. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. I. 11 (1829); Koch Syn. Ed. 2. 698 (1844). Orthosporum Bonus Henricus 7. Nees Gen. fl. Germ. Monochl. n. 58 (1835). Agathophyton Bonus Henriceus Moqu. in Ann. sc, nat. Ser. 2. I. 291 (1834). An Wegen, Häusern, in Dörfern, auf wüsten Plätzen, gemein bis in die Voralpen und zu den Sennhütten der Alpen, durch das Weide- vieh selbst bis in die Hochalpeuregion (2000 m) verschleppt. 3. Tribus: Spinacieae Dumort. Blüten eingeschlechtig oder polygam, die weiblichen meist mit zwei Vorblättern und ohne Blütenhülle. Staubblätter 1—5, am Grunde zu einem Scheibcehen vereinigt. Frucht nicht aufspringend. Spinacieae Dumort. Fl. Belg. 20 (1827); Moqu. in DC. Prodr. XIII. 2. 88 (1849). Atripliceae ©. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. I. 371 (1829); Volk. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 64 (1892). 3. Spinacia Z. Spinat. Blüten zweihäusig, mit einzelnen Zwitterblüten unter- mischt, in meist ährig angeordneten Knäueln, frei. Männliche Blüten mit 4—-Öteiliger häutiger Blütenhülle, ohne Vor- blätter; weibliche nackt, mit zwei krautigen zu einer den 248 Spinacia. Atriplex. Fruchtknoten umschließenden Hülle verwachsenen, nur an der Spitze freien Vorblättern. Staubblätter 4—5, an der Basis zusammen- hängend. Fruchtknoten zusammengedrückt, Narben 4—5, lang faden- förmig. Frucht in der verhärteten Hülle eingeschlossen, sich nicht öffnend. Same aufrecht, Keimling ringförmig, das Nährgewebe um- schließend. Kräuter mit flachen, schraubig gestellten Blättern. Spinacia Z. Sp. pl. Ed. 1. 1027 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 452 (1754); Endl. Gen. pl. 294 (1837); Koch Syn. Ed. 2. 700 (1844); Maly Fl. Steierm. 67 (1868); Volk. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 64 (1893). I. Spinacia oleracea L. Gebauter Spinat. Ein- oder zwei, jährig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, ästig, kahl. Blätter gestielt, eiförmig bis dreieckig, an der Basis pfeil- bis spießförmig oder ab- gerundet bis herzförmig, ganzrandig, spitz, kahl, hellgrün. Männ- liche Blütenknäuel in blattlosen, weibliche in beblätterten unterbrochenen Ähren. Fruchthülle hart, oft mit 2—4 sprei- zenden Stacheln versehen. Mai—September. Spinacia oleracea Z. Sp. pl. Ed. 1. 1027 (1753); Maly Fl. Steierm. 67 (1868); ‚Strobl Fl. Admont I. 47 (1881). Wird allgemein in Küchengärten, seltener auf freiem Felde als Gemüsepflanze gebaut. Stammt wahrscheinlich aus dem Orient. Die wichtigsten Kulturformen sind: a. glabra (Meill.) Gürke. Blätter beiderseits spießförmig zwei- zähnig. Fruchthülle wehrlos. Spinacia glabra Mill. Gard. Diet. Ed. 8. Nr. 2 (1768). Spinacia olera- cea b. glabra @ürke Pl. Europ. II. 138 (1897). Spinacia inermis Mnch. Meth. 318 (1794). Spinacia oleracea Erfurtensis Alef. Landw. Fl. 274 (1866). 8. hiemalis Alef. Blätter am Grunde abgerundet, nicht spieß- förmig. Fruchthülle wehrlos. Spinacia oleracea hiemalis Alef. Landw. Fl. 274 (1866). y. Moenchii Alef. Blätter an der Basis abgerundet, nicht spieß- förmig. Fruchthülle an der Spitze 2—4-dornig. Spinacia oleracea Moenchii Alef. Landw. Fl. 274 (1866). Spinacia spinosa Mnch. Meth. 318 (1794). d. Kochii Alef. Blätter spießförmig. Fruchthülle an der Spitze 2—4-dornig. Spinacia oleracea Kochii Alef. Landw. Fl. 274 (1866). 4. Atriplex Z. Melde. Blüten ein- oder zweihäusig, mit einzelnen Zwitterblüten untermischt, in meist ährig angeordneten Knäueln. Blütenhülle der männlichen und Zwitterblüten 3—5-teilig, krautig oder häutig. Atriplex. 249 Weibliche Blüten nackt, mit zwei meist dreieckigen, bei der Fruchtreife meist vergrößerten, am Grunde miteinander verwachsenen oft erhärtenden Vorblättern (Abb. 28, Fig. 5), selten auch einzelne weibliche Blüten mit 3—5-spaltigem Perigon und ohne Vorblätter. Staub- blätter 3—5, an der Basis miteinander verbunden. Fruchtknoten ei- förmig bis niedergedrückt kugelig. Narben zwei, selten drei, pfriemlich oder fädlich. Frucht häutig. Samen aufrecht, seltener zum Teil wagrecht. Embryo das ringförmige Nährgewebe umfassend. Kräuter oder Stauden mit schraubig gestellten oder gegenständigen flachen Blättern. Atriplex Z. Sp. pl. Ed. 1. 1052 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 472 (1754); Endl. Gen. pl. 293 (1837); Koch Syn. Ed. 2. 701 (1844); Maly Fl. Steierm. 67 (1868); Volk. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 64 (1893). Bestimmungsschlüssel, 1. Blätter beiderseits grün, nicht oder spärlich schülferig_ . . »..2..2 Blätter unterseits silbergrau schülferig . 2. nn na. 2. Blätter am Grunde herzförmie u. men. A. horlense. Blättersam Crrunde micht 'herztönmig 2 ne. 3. Blätter am Grunde quer abgeschnitten . . . u. . A. lanfolium. Blätter am Grunde keilig (und meist pie ER: d. 4. Vorblätter der Frucht ganzrandig . . . . en A A. ebenen. Vorblätter der Frucht jederseits am Grunde a einem Zahn 4A. patulum. DE BlAttenatlnaiackigi en en Alemitens. Blatter-ranten- oder elfönmig. = 0 ns An roseum: Sekt. 1. Dichospermum Dum. Weibliche Blüten von zweierlei Gestalt, teils mit vertikalem Samen, ohne Blütenhülle, mit zwei Vor- blättern, teils mit horizontalem Samen, mit 3—5-teiligem Perigon, ohne Vorblätter (Abb. 28, Fig. 4). r Dichospermum Dum. Fl. Belg. 21 (1827); Volk. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 1a. 65 (189). Euatriplex €. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. IV. 304 (1833). I. Atriplex nitens Schk. Glänzende Melde. Einjährig. Stengel aufrecht, bis über 1 m hoch, gelblich, stumpfkantig, kahl, ästig. Blätter gestielt, dreieckig oder dreieckig-spießförmig, am Grunde abgestutzt bis herzförmig, grob buchtig, stumpf- zähnig, oberseits kahl, glänzend, grün, unterseits silbergrau schülferig. Blüten in zu ästigen, zur Fruchtzeit oft nickenden Ähren zusammengestellten Knäueln, gelbgrün. Vorblätter der Frucht breit eiförmig, spitz, ganzrandig, S—10 mm lang, kahl, netzaderig, bis an die Basis frei. Juli, August. Atriplex nitens Schkuhr Handb. III. 541 (1803); Rebent. Prodr. Fl. Neo- march. .126 (1804); Koch Syn. Ed. 2. 701 (1844); Maly Fl. Steierm. 67 (1868). Atriplex acuminata W. K. Descr. et Icon. pl. rar, Hung. II. 107 (1805). 250 Atriplex. Nur auf dem Grazer Schloßberge an der Südseite unter den alten Festungsmauern (Maly!). 2. Atriplex hortense 7. Garten-Melde. Einjährig. Stengel auf- recht, bis 1,5 m hoch, stumpfkantig, kahl, ästig. Blätter gestielt, dreieckig oder dreieckig-länglich, an der Basis herzförmig mit abgerundeten oder spießförmig vorgezogenen Seitenlappen, ganzrandig oder grob buchtig gezähnt, kahl oder schwach mehlig bestäubt. Blüten in zu bei der Fruchtreife überhängenden ästigen Ähren angeordneten Knäueln. Vorblätter der Frucht fast kreisrund, stumpf, bis 10 mm lang, ganzrandig, kahl, netzaderig, bis an die Basis frei. Juli, August. Atriplex hortensis Z. Sp. pl. Ed. 1. 1053 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 701 (1844); Maly Fl. Steierm. 67 (1868). Wird hie und da, besonders in Bauerngärten, als Gemüsepflanze gebaut und kommt mitunter auf Schutt und wüsten Plätzen verwildert vor, wie beim Bahnhof von St. Michael nächst Leoben!, bei Graz (Maly!, Weymayr). Stammt aus Zentralasien. Eine häufig gebaute Kulturrasse ist ß. rubra (COr.) Moqu. Die ganze Pflanze dunkelrot. Atriplex rubra Cr. Inst. rei herb. I. 206 (1766). Atriplex hortensis var. rubra Mogu. Chenop. Enum. 52 (1840). Atriplex hortensis ß. Z. Sp. pl. Ed. 1. 1053 (1753). Sekt. 2. Teutliopsis Dum. Weibliche Blüten alle ohne Blüten- hülle, mit zwei Vorblättern und aufrechten Samen. Teutliopsis Dum. Fl. Belg. 20 (1827); Volk. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 65 (1893). Schizotheca (. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. IV. 306 (1833) als Sektion; Lindl.. Veg. Kingd. 513 (1847), Celak. Prodr. Fl. Böhm. 147 (1871) als Gattung. 3. Atriplex roseum Z. Rosenmelde. Einjährig. Stengel auf- steigend, bis 60 cm hoch, stumpfkantig, kahl, gelblich, vom Grunde an ausgespreizt ästig. Blätter kurz gestielt, rhombisch bis eiförmig, stumpf oder spitzlich, ungleich grob gezähnt, beiderseits oder nur unterseits grau schülferig. Blütenknäuel in unterbrochenen Ähren und blattwinkelständig. Vorblätter der Frucht breit drei- eckig-rhombisch,h am Rande beiderseits kurz 2—4 zähnig, netzaderig, bis zur Mitte knorpelig und mit der Frucht ver- wachsen, kahl, gelblichgrün. Juli, August. Atriplex rosea Z. Sp. pl. Ed. 2. 1493 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 703 (1844). Atriplex alba Scop. Delic. faun. et fl. Insubr. II. 16 (1787). Atriplex albi- cans Bess. Prim. Fl. Galie. I. 194 (1809), nicht Ai. Schizotheca rosea Fourr. in Ann. soc. Linn. Lyon N. S. XVII (1869) 143; Beck Fl. N.-Öst. I. 336 (1890). Teutliopsis rosea Celak. in Öst. bot. Zeitschr. XXII (1872) 169, Atriplex. 251 An trockenen, sonnigen Abhängen, an Weingartenrändern, bisher nur am Wotsch bei Rohitsch (Streinz!). 4. Atriplex hastatum Z. Spießblätterige Melde. Einjährig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 50 cm hoch, stumpfkantig, kahl, reichästig. Blätter gestielt, dreieckig-spießförmig, spitz, an der Basis gerade abgestutzt, mit breit dreieckigen, wagrecht ab- stehenden Spießecken, ganzrandig oder entfernt gezähnt, kahl, grün. Blütenknäuel in endständigen verzweigten Ähren. Vor- blätter der Frucht krautig, im unteren Teile miteinander verwachsen, dreieckig-eiförmig, durch einen kurzen Zahn- beiderseits am Grunde spießförmig, 5—7 mm lang, glatt oder mit höckerförmigen Anhängseln auf der Fläche, grün oder grauschülferig. Juli, August. Atriplex hastata L. Sp. pl. Ed. 1. 1053 (1753). Atriplex latifolia Wahlenb. Fl. Suec. II. 660 (1824—26); Koch Syn. Ed. 2. 702 (1844); Maly Fl. Steierm. 67 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 75 (1874), nicht Sm. Schizotheca hastata Fourr. in Ann. Soc. Linn. Lyon. N. S. XVII (1869) 143; Beck Fl. N.-Öst. I. 334 (1890). Teutliopsis hastata Celak. in Öst. bot. Zeit- schr. XXII (1872) 168. Auf wüsten Plätzen, Schutt, an Häusern, in Dörfern. Hie und da bei Graz, besonders bei Eggenberg; bei Marburg, Melling, St. Peter, Roßwein, im Gamsergraben; am Damm der Südbahn bei Kranichsfeld; am Bahnhofe von Pragerhof, bei Friedau. 5. Atriplex patulum Z. Gemeine Melde. Einjährig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 30 cm hoch, stumpfkantig, kahl, reich- ästig. Blätter gestielt, die unteren aus keiligem Grunde dreilappig- spießförmig, mit vorgezogenem, spitzem, meist grob ge- zähntem Mittellappen, die oberen lanzettlich, ganzrandig oder ge- zähnt, alle kahl, grün. Blütenknäuel in unterbrochenen, meist blatt- losen Ähren. Vorblätter der Frucht krautig, am Grunde mit- einander verwachsen, 5—7 mm lang, dreieckig-rautenförmig, durch einen kurzen Zahn beiderseits über dem Grunde spieß- förmig, glatt oder mit höckerförmigen Anhängseln auf der Fläche, grün oder grauschülferig. Juli, August. Atriplex patula Z. Sp. pl. Ed. 1. 1053 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 702 (1844); Maly Fl. Steierm. 67 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 75 (1874); Strobl Fl. Admont I. 47 (1881). Atriplex angustifolia Sm. Fl. Brit. 1092 (1804). Schizotheca patula Fourr. in Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVvIl (1869) 143; Beck Fl. N.-Öst. I. 335 (1891). Teutliopsis patula Celak. in Öst. bot, Zeitschr, XXII (1872) 168, 252 Atriplex. Ändert ab: 8. microcarpum Koch. WVorblätter der Frucht höchstens 4 mm lang, konvex, am Rücken mit zahlreichen Anhängseln. Atriplex patula £. mierocarpa Koch Syn. Ed. 1. 610 (1837). Atriplex angustifolia «. appendiculata Nelr. Fl. Wien 184 (1847). Schizotheca patula £. microtheca Beck Fl. N.-Öst. I. 335 (1891). y. angustissimum (Wallr.) Beckh. Alle, Blätter lanzettlich, ganz- randig. Vorblätter der Frucht wie bei voriger. Atriplex angustifolia var. angustissima Wallr. Sched. crit. 116 (1822). Atriplex patulum var. angustissimum Beckh. Fl. Westph. 759 (1895). Schi- zotheca patula var. angustissima Celak. Prodr. Fl. Böhm. 149 (1871); Beck Fl. N.-Öst. I. 335 (1890). Auf unbebautem Boden, an Häusern, in Dörfern, auf wüsten Plätzen, sehr häufig bis in die Voralpentäler. 6. Atriplex oblongifolium W. X. Länglichblätterige Melde. Einjährig. Stengel aufrecht, bis SO cm hoch, stumpfkantig, kahl oder mehlig bestäubt, ästig, mit aufrechten Ästen. Blätter kurz gestielt, länglich-rhombisch, grob buchtig gezähnt, mitunter durch den längeren untersten Zahn beiderseits etwas spießförmig, die oberen oft ganzrandig, alle grün oder besonders unterseits grau- schülferig. Blüten in unterbrochenen, zur Fruchtzeit oft überhängenden Ähren. Vorblätter der Frucht krautig, an der Basis mitein- ander verwachsen, breit rhombisch-eiförmig, 6—7 mm lang, ganzrandig, auf der Fläche ohne Anhängsel, schülferig. Juli, August. Atriplex oblongifolia W. K. Deser. et Icon. pl. rar. Hung. III. 278. Atriplex mierosperma W.K.a. a. 0. t. 211 (1812). Atriplex tataricum Schk. Bot. Handb. Ed. 2. IV. 331 (1808); Koch Syn. Ed. 2. 701 (1844); Mogu. in DO. Prodr. XIII. 2. 96 (1849), nicht L. Atriplex campestris Koch et Ziz Cat. pl. Palat. 24 (1814). Schizotheca tatariea C’elak. Prodr. Fl. Böhm. 149 (1871); Beck Fl. N.-Öst. I. 334 (1891). Teutliopsis oblongifolia Celak. in Öst. bot. Zeitschr. XXII (1872) 168. An Häusern, Weingartenrändern, auf wüsten Plätzen, höchst selten. Bisher nur in den windischen Büheln beim Bauernhofe Verbanic in Triebein bei St. Benedicten (Verbniak!). 4. Tribus: Camphorosmeae Moqu. Blüten zwitterig, oft mit eingeschlechtigen untermischt, in zymösen oder ährigen Blütenständen. Blütenhülle vorhanden, häutig, die Blätter derselben höchstens bis zur Mitte frei, oft an der Basis verhärtend. Staubblätter 4—5, frei und der Basis der Blütenhülle eingefügt, seltener an der Basis zu einem Ringe verwachsen, Frucht nicht aufspringend, Vorblätter fehlen, Echinopsilon. Kochia. 253 Camphorosmeae Mogu. Chenop. Enum. 83 (1840); Volk. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 68 (1893). 5. Echinopsilon Mogqu. Steppenmelde. Blüten zwitterig, mit einzelnen weiblichen untermischt, in blattachselständigen, zu Ähren angeordneten Knäueln, frei. Blütenhülle krug- oder kreiselförmig, fünfzähnig oder -Jappig, häutig, an der Frucht nicht verhärtend, jedoch am Rücken der Zipfel fünf Dornen oder Höcker tragend. Staubblätter fünf, am Grunde der Blütenhülle eingefügt. Narben 2—3, fadenförmig. Samen wagrecht. Keimling das Nährgewebe ringförmig umschließend. Kräuter mit sitzenden, flachen, meist behaarten schmalen Blättern. Echinopsilon Mogu. in Ann. sc. nat. Ser. 2. 1I. 127 (1837), in DC. Prodr. XIII. 2. 134 (1849). Bassia All. Misc. Taur. III. 177 (1776), nieht L. Maut. II. 555 (1771). Bassia Sekt. Echinopsilon Volk. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. II. 1. 70 (1893). I. Echinopsilon hyssopifolium (Pall) Moqu. Ysopblätterige Steppenmelde. Einjährig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 80 em hoch, besonders oberwärts angedrückt flaumig, reich- ästig. Blätter sitzend, schmal verkehrt-eilänglich, stumpf, ganzrandig, angedrückt behaart. Blüten zu zwei bis drei in blatt- achselständigen, zu dichten beblätterten Ähren zusammengestellten Knäueln. Blütenhülle dicht wollig-zottig, zur Zeit der Frucht- reife fünf pfriemliche, etwas hakige Dornen von der Länge der Perigonröhre tragend. September, Oktober. Salsola hyssopifolia Pall. Reise I. 491 (1771). Echinopsilon hyssopi- folium Mogu. Chenop. Enum. 87 (1840). Willemetia lanata Maerkl. in Schrad. Journ. III. 1. 330 (1800. Suaeda hyssopifolia Pall. Illustr. pl. 44 (1803). Kochia hyssopifolia Schrad. N. Journ. III. 86 (1809); Kras. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1893) LXXIV. Salsola lanata Vahl in Hornem. Hort. Hafn. 259 (1813). Echinopsilon lanatus Mogu. in Ann. sc. nat. Ser. 2. II. 127 (1834). Bassia hyssopifolia Volk. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 70 (1893). Wurde seit mehreren Jahren an den Anschüttungen längs der Mur nächst dem städt. Schlachthause in Graz beobachtet (Krasan!, Preiss- mann!). Stammt aus den Steppen Südrußlands und Zentralasiens. 6. Kochia Roth. Strandkraut. Blüten zwitterig, mit einzelnen weiblichen untermischt, einzeln oder zu mehreren blattachselständig. Blütenhülle kugelig oder krugförmig, mit fünf einwärts gebogenen Zipfeln, häutig, zur Zeit der Fruchtreife am Rücken der Zipfel fünf quere, häutige, oft zu einem queren Ring verschmelzende 954 Kochia. Polyenemum. Flügel tragend. Staubblätter fünf, frei. Fruchtknoten breit eiförmig. Griffel einer mit 2—3 Narben. Same wagrecht. Keimling ring- förmig das Nährgewebe umschließend. Kräuter mit schraubig gestellten, schmalen, meist behaarten Blättern. Kochia Roth in Schrad. Journ. I. 2. 307 (1800); Endl. Gen. pl. 296 (1837); Koch Syn. Ed. 2. 695 (1844); Maly Fl. Steierm. 69 (1868). I. Kochia scoparia (ZL.) Schrad. Begen-Strandkraut. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, oberwärts flaumig, mit zahl- reichen, aufrechten, ruthenförmigen Ästen. Blätter gestielt, lineal- lanzettlich, spitz, in den Stiel allmählich verschmälert, ganzrandig, kahl oder schwach anliegend behaart. Blüten einzeln oder zu wenigen blattachselständig. Perigon zur Fruchtzeit über 2 mm lang, kahl oder behaart, mit breit dreieckigen, nicht zusammen- fließenden, dünnhäutigen, undeutlichen Flügeln. Juli bis September. Chenopodium scoparium ZL. Sp. pl. Ed. 1. 221 (1753). Kochia scoparia Schrad. in N. Journ. III. 3—4, 85 (1809); Koch Syn. Ed. 2. 695 (1844); Maly Fl. Steierm. 69 (1868). Salsola scoparia M. B. in M&m. soc. Nat. Mose. I. 144 (1811). Wird ab und zu, besonders in Bauerngärten, als „Besenkraut“ kultiviert, und kommt hie und da auf Schutt, wüsten Plätzen, an Weingartenrändern verwildert vor, wie in und um Graz, Waltendorf, Feldbach, Fürstenfeld, Söchau; bei Radkersburg in Pöllitschberg, Kapellen, Janischberg; bei Marburg. 5. Tribus: Polyenemeae (Dum.) Engl. Blüten einzeln in den Blattachseln, mit zwei großen Vorblättern. Blütenhüllblätter fast frei. Staubgefäße am Grunde zu einem häutigen Ringe vereinigt. Frucht nicht aufspringend. Polyenemeae Dum. Fl. Belg. 22 (1827), als Tribus der Paronychieae; Engl. Syll. Gr. Ausg. 102 (1892), als Tribus der Chenopodiaceae; Volk. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 52 (1895), als Tribus der Amaranthaceae. 7. Polyenemum Z. Knorpelkraut. Blüten zwitterig, einzeln in den Blattachseln, von zwei Vorblättern gestützt. Blütenhüllblätter fünf, fast frei, aufrecht, sich breit dachig deckend, pfriemlich-lanzettlich, häutig, einnervig. Staubgefäße meist drei, am Grunde zu einem häutigen Ring vereinigt. Fruchtknoten eiförmig, zusammengedrückt, mit einem nach der Befruchtung auftretenden gürtelförmigen Wulst, von welchem aus das Wachstum nur nach abwärts stattfindet, so daß der Wulst an der reifen Frucht als ringförmiges Knötchen erscheint. Kräuter oder Stauden mit pfriemlich walzlichen Blättern. Polyenemum. Amaranthaceae. 255 Polyenemum Z. Sp. pl. Ed. 1. 35 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 22 (1754); Endl. Gen. pl. 302 (1837); Koch. Syn. Ed. 2. 694 (1844); Maly Fl. Steierm. 70 (1868); Volk. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. la. 53 (1893). I. Polycnemum maius (Döll) A. Br. Großes Knorpelkraut. Einjährig. Stengel vom Grunde an ästig, niederliegend oder auf- steigend, bis 20 cm hoch, warzig-flaumig. Blätter pfriemlich- lineal, am Rücken abgerundet, oberseits rinnig, dornig stachel- spitz, 0,5 mm dick und bis über 1 cm lang, graugrün, kahl. Deck- blätter der Blüten bis 15 mm lang, mehrmals länger als die Blütenhülle. Vorblätter lanzettlich-pfriemlich, häutig, fast doppelt so lang als die Blüte. Perigon fünfblätterig, trockenhäutig, 1,5 mm lang. Staubgefäße drei. ‘ Frucht flach, rundlich, runzlig punktiert, grauschwarz. Juli—September. Polyenemum arvense b. maius Döll Rhein. Fl. 287 (1843). Polyene- mum maius 4. Br. in Koch Taschenb. 436 (1844), Polyenemum arvense Maly Fl. Steierm. 70 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 78 (1874), nicht L. Polyenemum arvense oa. minus Pernh. in Verh. zool. bot. Ges. XLIV (1896) 416. Auf sandigen Äckern, Hügeln, sehr zerstreut. In der Schottergrube beim Stifte Seckau (Pernhoffer!). Hie und da in der Umgebung von Marburg, wie beim ehemaligen Kadetteninstitute, bei Rothwein und beim Lembacher Calvarienberge (Murmann); bei Freistein (Praesens!)). 2. Unterfamilie: Salsoloideae Hay. Keimling spiralig gekrümmt. Nährgewebe fehlend oder spärlich und durch den Keimling in zwei Hälften geteilt. Salsoloideae Hay. Fl. Steierm. I. 255. (1908). Spirolobeae €. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. I. 370 (1829). Suaeda maritima (L.) Dum. (Fl. Belg. 22 (1827); Chenopodium mari- timum Z. Sp. pl. Ed. 1. 221 (1753); Schoberia maritima (€. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. I. 400 (1829), Maly Fl. Steierm. 69) soll am Ufer der Sann zwischen Cilli und Tüffer vorkommen, was ich trotz eines sog. „Belegexemplares“ für irrig halte. Salsola Kali L. (Sp. pl. Ed. 1. 222 (1753), Maly Fl. Steierm. 69) wird von Reichardt für die Flora von Neuhaus aufgeführt. Wurde sonst von niemandem in Steiermark gefunden und dürfte die Angabe auf einem Gedächtnisfehler beruhen. 16. Familie: Amaranthaceae R. Br. Blüten strahlig, meist zwitterig, mit einfacher Blütenhülle und mit spiralig angeordneten Perigon- und Staubblättern. Blütenhülle trocken- häutig, mitunter gefärbt, jede Blüte stets mit zwei Vorblättern. Staubblätter 1—5, vor den Perigonblättern stehend, dem Blütenboden eingefügt und oft am Grunde miteinander vereint. Fruchtknoten aus 2—3 Fruchtblättern gebildet, oberständig, einfächerig, 256 Amaranthaceae. Amaranthus. mit einer oder mehreren aufrechten oder an langem Funi- culus hängenden Samenknospen. Griffel einer, einfach oder 2—3- spaltig. Frucht eine Kapsel, Nuß oder Beere. Same linsen- oder nierenförmig; Keimling ringförmig das mehlige Nährgewebe umschließend. Amaranthaceae R. Br. Prodr. Fl. Nov. Holl. I. 413 (1810); Mogu. in DC. Prodr. XIII. 2. 231 (1849); Maly Fl. Steierm. 70 (1860); Schinz in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 1a. 91 (1893). Wicht. Literatur: Moquin-Tandon in De Candolle Prodr. XIH. 2. 231 (1849). 1. Amaranthus Z. Fuchssehwanz. Blüten (Abb. 28, Fig. 8) zwitterig oder polygam, mit je zwei Vorblättern, in zu dichten oder lockeren, oft gelappten Schein- ähren zusammengestellten Knäueln. Perigonblätter 1—5, meist drei oder fünf, fast bis zum Grunde frei, trockenhäutig, zur Zeit der Fruchtreife am Grunde oft erhärtend. Staubblätter so viele wie Perigonblätter und vor diesen stehend, frei; Antheren vierfächerig. Fruchtknoten eiförmig; Griffel kurz oder fehlend; Narben 2—3, papillös. Frucht entweder eine geschlossen blei- bende Nuß oder eine sich mittels eines Deckels oder durch Längs- oder Querrisse Öffnende Kapsel. Same linsenförmig. Einjährige Kräuter mit wechselständigen, flachen Blättern ohne Neben- blätter. Amaranthus Z. Sp. pl. Ed... E (1753), Gen. pl. Ed. 5. 427 (1753); Endl. Gen. pl. 303 (1837); Koch Syn. Ed. 2. 690 (1844); Maly Fl. Steierm. 70 (1868); Schinz in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 102 (1893). Bestimmungsschlüssel. 1. Perigon- und Staubblätter fünf. Vorblätter länger als die Blütenhülle . 2. Perigon- und Staubblätter drei. Vorblätter so lang oder kürzer als die Blütenhülle . . . ae oc © 2. Vorblätter doppelt so jene SIR, gie Blütenhülle. Blütenstand gedrungen: 4A. retroflewus. Vorblätter wenig länger als die Blütenhülle. Blütenstand locker . A. patulus. 3. Stengel oberwärts fein behaart . »- ». 2» 2 2. 2 eo 2 0. „A. deflemus. Stengel kahl . . . . ac hr 0-5, 2 4. Frucht mit einem Deckel Sich öffnend, Vorblätter so lang wie die Blüten- külleren se: Bi Frucht nicht nen. “ Vorblätter ee er Bi Blütenhülle: 4A. viridis. 5. Alle Blütenknäuel blattachselständig . . » © 2» 2.2.2... 4. silvester. Die oberen Blütenknäuel zu einer Ähre vereinigt. . . . 4A. commutatus. Sekt. 1. Euamaranthus Moqu. Perigonblätter drei bis fünf. Frucht mit einem Deckel sich öffnend. Euamaranthus Mogu. in DC. Prodr. XIII. 2. 255 (1849). Amaranthus. 257 I. Amaranthus retroflexus /. Rauhhaariger Fuchsschwanz. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, kurz rauhhaarig, ein- fach oder ästig. Blätter lang gestielt, rhombisch-eiförmig, ganz- randig, spitz, mit stumpfer Spitze, kahl. Blütenknäuel in dichten verzweigten endständigen Ähren. Vorblätter doppelt so lang als die Blütenhülle, fast dornig stachelspitz. Peri- gonblätter fünf, lineal-länglich, 2 mm lang, weiß mit grünem Rücken- streif. Staubgefäße fünf. Frucht mit einem Deckel sich öffnend. Same linsenförmig, scharfrandig, glänzend schwarz. ‚Juli—September. Amaranthus retroflexus L. Sp. pl. Ed. 1. 991 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 691 (1844); Maly Fl. Steierm. 70 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 79 (1874); Strobl Fl. Admont I. 48 (1881, Amaranthus spicatus Lam. Fl. fran«. II. 192 (1753). Auf wüsten Plätzen, Schutt, schlechten Wiesen, an Häusern, Straßen. Bei Trieben, Mixnitz, Frohnleithen, Peggau; gemein in und um Graz, sowie in ganz Untersteiermark. 2. Amaranthus patulus Bert. Ausgebreiteter Fuchsschwanz. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 1,20 m hoch, kurzhaarig, ästig mit abstehenden Ästen. Blätter lang gestielt, rhombisch-ei- förmig, ganzrandig, spitz, mit stumpfer Spitze, kahl. Blüten- knäuel in etwas lockeren, verzweigten, endständigen Ähren. Vorblätter wenig länger als die Blütenhülle, fast dornig stachelspitz. Perigonblätter fünf, eiförmig, stachelspitz, weiß mit grünem Rückenstreif. Staubgefäße fünf. Frucht mit einem Deckel sich öffnend. Same linsenförmig, am Rande scharfkantig, glänzend schwarz. Juli—September. Amaranthus patulus Bert. Comm. Neap. 171 (1837); Murr in Deutsch. bot. Monatsschr. (1893) 9. Amaranthus spicatus Rehb. Fl. Germ. exe. 585 (1832), nicht Lam. Am Rande von Maisäckern bei Marburg gegen den Mellinghof zu (Murr), wahrscheinlich nur zufällig eingeschleppt. 3. Amaranthus commutatus A. Kern. Kleinsamiger Fuchs- schwanz. Einjährig. Stengel niedergestreckt oder aufsteigend, kahl, bis 40 cm lang, ästig. Blätter lang gestielt, rhombisch-ei- förmig, spitz, stumpf oder ausgerandet, kahl. Blütenknäuel blattwinkelständig, die obersten zu kurzen blattlosen Ähren vereinigt. Vorblätter etwa so lang wie die Blütenhülle, lanzett- lich, spitz. Perigonblätter drei, eilanzettlich, spitz, 1,5 mm lang, weißlich mit grünem Rückenstreif. Staubblätter drei. Kapsel mit einem Deckel sich öfinend. Same linsenförmig, 1 mm breit, am Rande stumpf, schwarz, glänzend. Juli—September. Hayek, Flora von Steiermark. 17 258 Amaranthus. Amaranthus commutatus A. Kern. in Öst. bot. Zeitschr. XXV (1875) 194. Amaranthus prostratus Bast. Fl. Maine et Loire 344 (1809), nicht Balb. Amaranthus Blitum ß. prostratus Fenzl. in Ledeb. Fl. ross. III. 858 (1849—51). Amaranthus Blitum 8. ecommutatus Beek Fl. N.-Öst. I. 342 (1890). Ama- ranthus graecizans c. commutatus Gürke Pl. Eur. II. 173 (1899). An Wegen, Häusern, auf wüsten Plätzen, bisher nur in und um Graz, hier häufig (Krasan). 4. Amaranthus silvester Des/. Wilder Fuchsschwanz. Einjährig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 50 em hoch, vom Grunde an ästig, kahl. Blätter lang gestielt, rhombisch-eiförmig, spitz, stumpf oder ausgerandet, ganzrandig, kahl. Blütenknäuel alle blattachselständig. Vorblätter etwa so lang wie die Blüten- hülle, lanzettlich, spitz. Perigonblätter drei, eilanzettlich, spitz, 1,5 mm lang, weißlich mit grünem Rückenstreif. Staubblätter drei. Kapsel mit einem Deckel sich öffnend. Same linsenförmig, 1,3 mm breit, am Rande scharfkantig gekielt, schwarz, glänzend, Juli—September. Amaranthus silvestris Desf. Tabl. Hort. Paris Ed. 1. 44 (1804); Koch Syn. Ed. 2. 690 (1844); Maly Fl. Steierm. 70 (1868. Amaranthus Blitum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 990 (1753) z. T.; Mogu. in DC. Prodr. XIII. 2. 263 (1849). Ama- ranthus Blitum ß. silvestris Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 79 (1874). An Wegen, Rainen, in Äckern und Gärten, auf Schutt und wüsten Plätzen. Bei St. Lambrecht. Häufig in und um Graz, bei Eggenberg, Waltendorf, Krems im Kainachtale; bei Radkersburg, Marburg; am Bachergebirge bei Hausambacher, Schleinitz, Frauheim; bei Ankenstein, St. Marxen nächst Pettau, Ponigl, Cilli, Tüffer, Römerbad, Trifail. Sekt. 2. Pyxidium Mogu. Perigonblätter drei. Frucht nicht auf- springend. Sekt. Pyxidium Mogu. in DC. Prodr. XIII. 2. 262 (1849), Euxolus Rafin. Fl. Tellur. 42 (1836) als Gattung. Albersia Kunth Fl. Berol. II. 144 (1838) als Gattung; Neilr. Fl. N.-Öst. 287 (1858) als Sektion. 5. Amaranthus deflexus Z. Niederliegender Fuchsschwanz. Einjährig. Stengel niedergestreckt, bis 50 cm lang, oberwärts sowie die Blattstiele fein behaart, ästig. Blätter gestielt, rhombisch-eiförmig bis länglich-rhombisch, stumpf oder aus- gerandet, kahl oder schwach behaart, der Blattstiel fein behaart. Blütenknäuel blattwinkelständig, die obersten zu einer dichten blattlosen Ähre zusammengestellt. Vorblätter etwa so lang wie die Blütenhülle, lanzettlich, spitz. Perigonblätter drei, eilanzettlich, 2 mm lang, weißlich mit grünem Rückenstreif. Frucht nicht aufspringend. Same ei-linsenförmig, am Rande stumpf, schwarz, glänzend. Juli—September. Amaranthus. Phytolaccaceae, 259 Amaranthus deflexus Z. Mant. II. 275 (1771). Amaranthus prostratus Bell, in Balb. Misc. bot. in M&m. Ac. soc. Turin. VII. 386 (1804). Euxolus deflexus Rafin. Fl. Tellur. III. 42 (1836); Mogqu. in DC. Prodr. XII. 2. 275 (1549), Amaranthus Blitum 7. prostratus Murm, Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 49 (1874), nicht Fenzl. Nur zufällig aus den Mittelmeerländern eingeschleppt, an der Süd- bahn bei Pragerhof in der Richtung gegen Pöltschach (Murmann). 6. Amaranthus viridis /. Grüner Fuchsschwanz. Einjährig; Stengel aufrecht, aufsteigend oder niederliegend, bis 30 cm hoch, kahl, ästig. Blätter lang gestielt, breit rhombisch- eiförmig, stumpf, meist an der Spitze ausgerandet, selten spitzlich, ganzrandig, kahl. Blütenknäuel teils blattachselständig, teils zu einer endständigen gedrungenen, blattlosen Ähre ver- einigt. Vorblätter viel kürzer als die Blütenhülle, eilanzettlich, spitz. Perigonblätter drei, 3 mm lang, grünlich-weißß mit grünem Rücken- streif. Frucht nicht aufspringend. Same linsenförmig, konvex, 1,3 mm breit, am Rande stumpf, schwarz, glänzend. Juli—September. Amaranthus viridis L. Sp. pl. Ed. 2. 1405 (1763). Amaranthus Blitum L. Sp. pl. Ed. 1. 990 (1753) z. T.; Koch Syn. Ed. 1. 601 (1837), Ed. 2. 690 (1844); Maly Pl. Steierm. 70 (1868). Albersia Blitum Ath. Fl. Berol. Ed. 2. II. 144 (1838). Euxolus viridis Mogu. in DC. Prodr. XIII. 2. 273 (1849). Albersia viridis Monladon Syn. Fl. Jur. sept. 260 (1856). Euxolus Blitum Gren. Fl. M. Jurass. 652 (1865). Amaranthus Blitum ». genuinus Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 79 (1874). An Wegen, auf Schutt, wüsten Plätzen, in Gärten und Weingärten, Bei St. Lambrecht, Pernegg, Mixnitz; häufig in und um Graz; bei Altenmarkt nächst Fürstenfeld; nicht selten in Unter-Steiermark bei Marburg, Pettau, Neuhaus, Hohenegg, Cilli, Tüffer, Steinbrück, Trifail. 17. Familie: Phytolaccaceae Zindl. Blüten strahlig, zwitterig oder durch Verkümmerung eingeschlecht- lich, mit meist einfacher Blütenhülle und in Kreisen angeordneten Blüten- und Staubblättern. Blütenhülle aus 4—5 freien oder nur an der Basis verbundenen Blättern bestehend, bleibend. Staub- blätter soviele wie Perigonblätter oder zahlreich. Fruchtknoten (fast immer) oberständig, aus einem Fruchtblatt gebildet und ein- fächerig, oder aus mehreren Fruchtblättern zusammengesetzt und mehrfächerig, in jedem Fache eine einzige amphitrope oder campylotrope Samenknospe an der Bauchnaht. Griffel so viele wie Fruchtblätter. Frucht eine Beere, Schließfrucht oder Kapsel. Samen mit mehligem Nährgewebe, Keimling gekrümmt. Kräuter oder 17* 260 Phytolaccaceae. Phytolacea. Portulacaceae. Holzgewächse mit ungeteilten, meist schraubig gestellten Blättern ohne Nebenblätter. Phytolaccaceae Lindl. Nat. Syst. II. 210 (1836) erw.; Endl. Gen. pl. 975 (1837); Moqu. in DC. Prodr. XIII. 2. 1 (1849); Heimerl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 1 (1889). 1. Phytolaeca Z. Kermes. Blüten zwitterig, strahlig, in Trauben. Perigon fünf- blätterig, kelchartig. Staubblätter 10—20. Fruchtblätter 4—15, meist 7—10, frei oder verwachsen, mit gleich viel Griffeln. Frucht eine Beere. Samenschale meist glänzend schwarz. Kräuter oder Holzgewächse mit schraubig gestellten Blättern. Phytolacca Z. Sp. pl. Ed. 1. 441 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 200 (1754); Endl. Gen. pl. 977 (1837); Koch Syn. Ed. 2. 691 (1844); Heimerl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 1b. 10 (1889). I. Phytolacca americana Z. Echter Kermes. Ausdauernd; Wurzel dick, rübenförmig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 2,5 m hoch, stielrund, ästig, kahl. Blätter kurz gestielt, eilan- zettlich, spitz, ganzrandig, kahl. Blütentrauben am sympodial verzweigten Stengel endständig, daher scheinbar den Blättern gegenüberstehend, länglich, dichtblütig. Perigonblätter eiförmig, stumpf, grünlich, 3 mm lang. Staubblätter 10. Griffel 10. Beeren 10-furchig, flach kugelig, bis 10 mm breit, dunkelrot, später schwarz. Juli, August. Phytolacca americana L. Sp. pl. Ed. 1. 441 (1753) excl. ß. Phytolacca decandra ZL. Sp. pl. Ed. 2. 631 (1768); Koch Syn. Ed. 2. 691 (1844). Hie und da verwildernd, wie im Jahre 1893 im Lerchwalde ober dem Hilmteiche bei Graz (Preissmann!) (jetzt wieder verschwunden), ferner bei Oisnitz nächst Stainz (Fritsch) und an Zäunen bei Gonobitz (B. Fleischer). Wird auch ab und zu wegen der zum Färben von Wein und von Zuckerwaren verwendeten Früchte gebaut. Stammt aus Nordamerika. 18. Familie: Portulacaceae DC. Blüten strahlig, zwitterig, mit in Kreisen angeordneten Blüten- und Staubblättern. Blütenhülle in Kelch und Krone gegliedert; Kelch meist zweiblätterig; Kronblätter 4—5, hinfällig. Staub- blätter fünf, vor den Kronblättern stehend, seltener 10 oder zahlreich. Fruchtknoten oberständig oder halb unterständig, aus 3—5 Fruchtblättern gebildet, einfächerig, mit zwei bis vielen campylotropen, an einer grundständigen Zentral- Portulacaceae. Montia. 261 plazenta stehenden Samenknospen. Griffel so viele wie Frucht- blätter. Frucht eine in Klappen oder mit Deckel sich öffnende Kapsel. Keimling schwach gekrümmt oder fast ringförmig das Nähr- gewebe umfassend. (Abb. 28, Fig. 10). Kräuter oder Halbsträucher mit gegenständigen Blättern und trockenhäutigen oder zu Haarbüscheln umgewandelten Nebenblättern. Portulacaceae DC. Theor. elem. 246 (1819); Endl. Gen. pl. 946 (1837); Maly Fl. Steierm. 209 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 51 (1889). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen: 1. Fruchtknoten oberständig. Blüten weiß. Kelchblätter frei . . . Monlia. Fruchtknoten halb unterständig. Blüten gelb. Kelchblätter am Grunde ver- wachsen : Portulaca. 1. Montia Z. Quellkraut. Blüten zwitterig, gestielt, in blattachselständigen Winkeln. Kelchblätter zwei, frei, eiförmig, krautig, bleibend. Kronblätter fünf, ungleich groß, zwei größer, drei kleiner, am Grunde in eine kurze, an einer Seite gespaltene Röhre verwachsen. Staubblätter drei, den kleineren Kronblättern am Grunde eingefügt. Fruchtknoten oberständig, einfächerig. Griffel drei. Frucht eine dreiklappige Kapsel (Abb. 28, Fig. 9). Same gewölbt nierenförmig, mit ringförmigem Keimling. Zarte Gewächse mit gegenständigen Blättern. Montia Z. Sp. pl. Ed. 1. 87. (1753); Gen. pl. Ed. 5. 38 (1754); Endl. Gen. pl. 951 (1837); Koch Syn. Ed. 2. 278 (1844); Maly Fl. Steierm. 210 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 58 (1889). I. Montia minor Gmel. Kleines Quellkraut. Einjährig; Stengel aufrecht, bis 10 cm lang, kahl. Blätter sitzend, länglich- spatelförmig, stumpf, ganzrandig, kahl. Blüten in end- und blattwinkel- ständigen Wickeln. Blumenkrone weiß. Kapsel 1,5 mm lang, um ein Drittel länger als der Kelch. Same 0,5—1 mm lang, schwarz, matt, höckerig-warzig. Montia minor Gmel. Fl. Bad. I. 301 (1805); Koch Syn. Ed. 2. 444 (1844). Montia fontana ZL. Sp. pl. Ed. 1. 87 (1753) z. T.; Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 177 (1874. Montia fontana ß. erecta Pers. Syn. I. 111 (1805). Montia fontana v. minor Schrad. Fl. Germ. I. 414 (1806); Maly Fl. Steierm. 210 (1868). Montia arvensis Wallr. in Linnaea XIV (1840) 547. An feuchten, sandigen Stellen, an Ufern, Gräben, selten. Bei Murau (Fest); an der Drau bei Mahrenberg (Murmann); im Bachergebirge im Laßnitzgraben bei Lembach (Murmann). 2. Montia rivularis Gel. Gemeines Quellkraut. Ausdauernd; Wurzelstock fädlich, kriechend, vielstengelig. Stengel nieder- 262 Montia. Portulaca. liegend oder flutend, bis 20 cm lang, kahl. Blätter sitzend, länglich-spatelförmig, stumpf, ganzrandig, kahl. Blüten in end- und blattachselständigen Wickeln. Blumenkrone weiß. Kapsel 1,7—2 mm lang, fast doppelt so lang als der Kelch. Same 1 mm lang, schwarz- braun, glänzend, flach warzig. Montia rivularis @mel. Fl. Bad. I. 301 (1805); Koch Syn. Ed. 2. 445 (1844); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 177 (1874); Strobl Fl. Admont II. 41 (1882). Montia fontana ZL. Sp. pl. Ed. 1. 87 (1753) z. T. Montia repens Gmel. Fl. Bad. I. 301 (1805). Montia fontana >. repens Pers. Syn. I. 111 (1805). Montia rivularis ß. maior Schrad. Fl. Germ. 415 (1806); Maly Fl. Steierm. 210 (1868). Montia fontana ß. rivularis BDoennigh. Prodr. fl. Monast. 12 (1824). An feuchten quelligen Stellen, an Bächen, Teichen, Pfützen, be- sonders in den Voralpen. In der Kleinen Sölk am Schwarzenbache und Sölkerbach sowie am Wege zum Schwarzen See, an den Teichen bei Hohentauern; an einem Alpenbache unter der Kotalpe am Bösenstein, am Steinamandl und bei der Schaunitzeralm im Triebentale; am Hohen Ringkogel, Seckauer Zinken und in Teichen bei Seckau; auf dem Eisenhut; am Wege von St. Oswald auf die Hebalpe; im Veitschgraben bei Mitterdorf; bei Trofaiach, Vordernberg, bei St. Lambrecht. Bei Pettau. 2. Portulaca Z. Portulak. Blüten zwitterig, sitzend, zu 1—3 genähert. Kelch zwei- spaltig, die Zipfel zugleich mit dem Kapseldeckel abfallend und die becherförmige Kelchröhre stehen bleibend. Kron- blätter 4—6, meist fünf, frei, nach der Blütezeit gallertig werdend. Staubblätter 4—15. Fruchtknoten in den Blütenboden etwas ein- gesenkt, halbunterständig, einfächerig, mit zahlreichen, an einer freien oft in 3—8 Äste geteilten Zentralplazenta eingefügten, campylo- und amphitropen Samenknospen. Griffel 3—S-spaltig, Kapsel mit einem Deckel sich öffnend. Kräuter mit gegen- oder wechsel- ständigen, fleischigen Blättern. Portulaca Z. Sp. pl. Ed. 1. 445 (1753); Gen. pl. Ed. 5. 204 (1754); Endl. Gen. pl. 949 (1838); Koch Syn. Ed. 2. 278 (1844); Maly Fl. Steierm. 209 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 58 (1889). Il. Portulaca oleracea /7. Gemeiner Portulak. Einjährig. Stengel niederliegend oder aufsteigend, bis 20 cm hoch, vom Grunde aus ästig, kahl. Blätter wechselständig oder die oberen fast gegenständig, sitzend, keilig-verkehrt-eiförmig, stumpf, ganz- randig, etwas fleischig, kahl. Blüten zu 2—3 zwischen den Gabelästen oder zwischen zwei Blättern stehend. Kelchblätter stumpf gekielt. Kronblätter gelb, 1,5 mm lang. Kapsel 3—7 mm Portulaca. Caryophyllaceae. 263 lang, in einem Deckel sich Ööffnend. Samen 0,7 mm breit, schwarz, warzig. Juni—September. Portulaca oleracea L. Sp. pl. Ed. 1. 445 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 278 (1844); Maly Fl. Steierm. 209 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 177 (1874). An Wegen, Häusern, in Gärten, auf Äckern, in Weingärten. Nicht ‘selten in und um Graz; ferner bei Marburg, Frauheim, Schleinitz, Hausambacher; bei Pettau, Sauritsch, Hochenegg. Y 19. Familie: Caryophyllaceae Torr. et Gray. Blüten strahlig, meist zwitterig, mit in Kreisen angeordneten Blumen- und Staubblättern. Blütenhülle in Kelch und Blumenkrone gegliedert, selten letztere fehlend. Kelchblätter 4—5, frei oder verwachsen, Kronblätter 4—5, meist genagelt. Staubblätter fünfin einem Kreise oder zehninzweiKreisen, selten weniger. Fruchtknoten ober- ständig, mitunter ge- stielt, aus fünf, selten weniger, Frucht- blättern gebildet, einfächerig, selte- ner unvollkommen oder vollkommen gefächert. Samen- knospen zahlreich, Abb. 20. 1. Längsschnitt durch die Blüte von Minuartia auf grundständiger setacea, etwas vergr. 2. Frucht von Cerastium semide- oder kurzer freier candrum, etwas vergr. 3. Längsschnitt durch die Blüte Zentralplazenta von Seleranthus perennis. 4. Kronblatt von Lyclinis Flos campylotrop Keltener eueuli, nat. Gr.; 2 Nebenkrone. 5. Querschnitt durch den \ er Fruchtknoten von Silene. 6. Blüte von Dianthus sylvester, anatrop (Abb. 29, Fig. 5). nat. Gr.,; % Kelchsehuppen. 7. Frucht von Silene Frucht eine an der Hayekiana. Spitze mit Zähnen oder unregelmäßig aufspringende Kapsel, seltener eine Schließfrucht oder Beere. Same mit Nährgewebe, Keimling fast gerade oder gekrümmt. Kräuter oder Halbsträucher mit meist gegenständigen Blättern, mit oder ohne Nebenblätter, Blüten in meist zweispaltigen Trugdolden, selten einzeln. 264 Caryophyllaceae. Caryophyllaceae Torr. et Gray Fl. North Amer. I. 175 (1833—40); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 61 (1889); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 1. 260 (1907). Caryophylleae Fenzl in Endl. Gen. pl. 955 (1838). Wicht. Literatur: Vierhapper, Die systematische Stellung der Gattung Scleranthus in Österr. bot. Zeitschr. LVII. S. 41 (1907). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. 1. Kelch verwachsenblätterig, röhrig oder glockig, 5—-6-zähnig . . .. 2. Kelchblätter frei, 4—5 . . en a 2. Kelch am Grunde von 2—4 schuppenförmigen Blättehen (Kelchschuppen) um- geben(Abb429, Rign 6) zer ar ee 3 Kelchschuppen fehlen . . . a, #% 3. Die einzelnen Kelchblätter duch krockenhkutige Streifen niteinander ver- bunden, dreinervig : a YEEoErE Am Kelch keine en, die einzelnen "Kelchblätter trennenden Streifen Wsi ch bar Lara zn 4. Griffel zwei. . . An Done Salronkir re oc 5 Griffel drei oder fünf a a Lernen Rasa bes Mae Men 5. Kelch bauchig, fünfkantig. . . - A ch VAERTIAD, Kelch glockig oder röhrig, nicht en Er: ons; I (el: 6. Frucht eine Beere. Stengel liegend oder Bee 0.2. Quecubalus. Frucht eine Kapsel . . . 07 Us 7. Blüten groß. Platte der Kronblätter am nude mit »chüppchenteree Nebenkrone . . . N N BEUTE Sayonana Blüten klein. Kronblätter ‚ehe Nebsukrone a a NT. 8. (4) Kronblätter am Grunde der Platte mit einem schüppchenförmigen Krönchen (END b=129 aaHlı 7rA) mr REN eo N). Kronblättergfohne@Krönchen wu nd: 9. Narben ringsum behaart. Nägel der Blumenkrone mit längsverlaufenden IEllü ze] e1 sten War re GT OStEnaTEE Narben kahl. Nägel der Blumenkrone ohne Flügelleisten . . . . sSilene. 10. Nägel der Blumenkrone mit längs verlaufenden Flügelleisten. Niedrige Alpenpflanze mit großen Blüten . . ». 2. 2. 2% 2... Saponaria. . Nägel der Blumenkrone ohne Flügelleisten -. ». . » 2. .... 11. 11. Fruchtknoten und Kapsel einfächerig.. . - eg. 12. Fruchtknoten und Kapsel am Grunde En IS rnen 3— 5- fächerig eh 12. Kronblätter an der Spitze 4—5-zähnig . » » » =... „ Heliosperma. Kronblätter zweispaltig oder tief vierteilig. . - - ol 13. Blüten zwitterig. Kapsel mit 3—6, meist fünf Zähnen en: Lychnis. Blüten zweihäusig. Kapsel mit 6—16, meist zehn Zähnen aufspringend: Melandryum. 14. Griffel meist drei. Kapsel mit doppelt soviel Zähnen aufspringend als Griffel vorhanden sind . . . . .» ; u kin Stone; Griffel meist fünf. Kapsel mit ar Zähnen ern wie Griffel vor- handen sind . . ö ON KRIATT: 15. (1) Blätter mit eckenhäntipen Nebenblättern. EL EOS 5. 1 Nebenblätteräfehlenwerge 2. 25,7 22, re er re Caryophyllaceae. 265 16. Blätter gegenständig oder scheinbar quirig . » 2 2 2 222.2. .17. Alle Blätter wechselständig ,. . 200 kun ua NL Corrigiola. 17. Blumenkrone borstlich oder fehlend . . » » 2 2 2.2.2... Herniaria. Blumenkrone normal entwickelt a... a. ne. an. IE 18. Blätter scheinbar gebüschelt oder quirlig. Blüten weiß . . . . Spergula. Blätter gegenständig. Blüten rosenrot oder lila . . . . . . Spergularia. EuEmS)eBlunenkrone fahlend Mei... SE ERHLEIER. Das) 020, Blumenkrone vorhanden . . . er lei 20. Frucht einsamig, nicht dnfenringend; "Kelchblätter ae erhärtend und mit der Frucht abfallend . . . . 0 0 0.0. ‚Seleranlius. Frucht eine mehrsamige eh Karel Eee ee Mr zul, a Be Se re ER 7} Griffel Je I: : b one 22. Kapsel mit drei, Balaner 4 5 Klnpen end) Blätter piriemlioh lineal: Minuarlia. Kapsel mit sechs oder mehr Klappen art Blätter flach, lanzettlich bis eiförmig . . rn. Stelland: 23. Kapsel bis zum are A ae A arbieh gerade. Blätter schmal Ines’ 7... e .. Sagina. Kapsel an der ie s—10- ae a here, (au 29, Eig. 2). Blätter lineal-lanzettlich bis eiföürmig . . 2 0.0. Cerastium. 24. (19) Kronblätter zweispaltig oder tief een re en aorehR Kronblätter ungetilt . . . . 06, 25. Kapsel kugelig bis ellipsoidisch, In über ie Mitte a Bade one] Kanye als Griffel vorhanden sind, aufspringend. Griffel drei, seltener 2, 4 oder 5: Stellaria. Kapsel walzlich, oft etwas gekrümmt, an der Spitze mit doppelt soviel kurzen Zähnen als Griffel vorhanden sind, aufspringend. Griffel fünf, seltener drei: Cerastium. 26. Griffel 2 BED BR 79, 0. ER LO , BERRORROHREE NT 2 BY Griffel Dun Le DR 0: 27. Kapsel mit drei elenterllen Klkppii Aakeprin gend 2 u . Minuarla. Kapsel mit vier oder sechs ungeteilten oder mit zwei oder drei zweispaltigen Klappen aufspringend . . . . . SE N ae 28. Kronblätter an der Spitze en abet Staubblätter 3—5: Holosteum. Kronblätter ganzrandig. Staubblätter acht oder zehn. . . . 14129. BON NSamelmntsAnhängseli un ls 11lle ee He rishe site an NamejohnerAnhänssellg. =. .7...,0.0h oe Eee. ars. zı Arenaria. Sutan), Blätter fädlich-Jineal 0.0. mn. ‚Sagina. Blätter schmal lanzettlich. . . „ur own u u... .., Moenchia. 1. Unterfamilie: Paronychioideae (St. Hil.) Fenal. Kelchblätter frei. Frucht eine trockene, einsamige Schließfrucht. Blätter schraubig oder gegenständig, mit Nebenblättern. Paronychieae St. Hil. in Bull. soc. philom. (1815) 38, als Familie. Pa- ronychiaceae LK. Handb. II. 420 (1831). op hy llaseRe Unterordn. Pa- ronychieae Fenzl in Endl.. Gen. pl. 955 (1836—40); Eichl. Syll. 2. Aufl. 27 (1880). 266 Herniaria. Caryophyllaceae-Alsinoideae-Paronychieae Pax in Engl. u. Prantl, Nat. Pflanzenf. III. 1b. 69, 88 (1889). l. Herniaria Z. Bruchkraut. Blüten zwitterig, in blattachselständigen Knäueln. Kelch- blätter fünf, krautig, konkav. Kronblätter fünf, haarförmig oder borstlich, selten fehlend. Staubblätter 3—5,, Griffel zwei. Frucht häutig, einsamig, nicht aufspringend, von den Kelchblättern ein- geschlossen. Same scharfkantig, glänzend schwarz; Keimling ringförmig. Herniaria L. Sp. pl. Ed. 1. 218 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 103 (1754); Koch Syn. Ed. 2. 279 (1843); Maly Fl. Steierm. 210 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 91 (1889). I. Herniaria glabra /. Kahles Bruchkraut. Ein- bis mehr- jährig. Stengel zahlreich, flach ausgebreitet, reich ästig, kahl oder schwach kurzhaarig, bis 30 cm lang. Blätter breit eiförmig bis lanzett- lich, bis 5 mm lang, stumpf oder etwas spitz, kahl, die unteren gegen-, die oberen wechselständig, kahl. Blüten in 5—12-blütigen blattachsel- ständigen, gegen die Spitze der Äste zu ährenförmig gehäuften Knäueln. Kelch gelbgrün, etwa 0,7 mm lang, kahl, Kelchzipfel stumpf, kürzer als die reife Frucht. Juli— September. Herniaria glabra L. Sp. pl. Ed. 1. 218 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 280 (1843); Maly Fl. Steierm. 210 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 177 (1874); Strobl Fl. Admont II. 41 (1882). Herniaria vulgaris Spr. Syst. I. 919 (1825). Herniaria vulgaris var. glabra Griess. Kl. bot. Schrift. 210 (1836). Herniaria arenaria var. glabra O. Kuntze Taschenfl. Leipz. 224 (1867). An trockenen, sandigen Stellen, an Wegrändern, besonders im Kies der Bäche und Flüsse, verbreitet bis in die Voralpen. 2. Herniaria hirsuta 7. Behaartes Bruchkraut. Zwei- bis mehrjährig, Stengel zahlreich, flach ausgebreitet, bis 25 cm lang, aus- gebreitet, ästig, kurz steifhaarig. Blätter lanzettlich bis eiförmig, bis 5 mm lang, stumpf oder spitzlich, mehr minder dicht kurz steif- haarig, graugrün, die unteren gegen-, die oberen wechselständig. Blüten in 5—10-blütigen, blattachselständigen, an der Spitze der Äste ähren- förmig gehäuften Knäueln. Kelch fast 1 mm lang, kurz steifhaarig, Kelchzipfel spitz, alle oder die äußeren mit borstlicher Stachelspitze. Juli—September. Herniaria hirsuta Z. Sp. pl. Ed. 1. 218 (1753); Koch Syn. Ed 2. 280 (1843); Maly Fl. Steierm. 210 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 177 (1874. Paronychia pubescens DC. Fl. france. III. 403 (1805). Herniaria vulgaris var. hirsuta Griess. Kl. bot. Schrift. 210 (1836). Herniaria arenaria yar. hirsuta O. Kuntze Taschenfl. Leipz. 224 (1867), Herniaria. Corrigiola. Spergularia. 267 Auf sandigen Äckern, Brachen, sandigen Plätzen, nur im östlichen Pettauerfelde und auf den dasselbe begrenzenden Hügeln bei Groß- sonntag (Verbniak!, Murmann), bei Meretinzen, Sauritsch (Murmann). 2. Corrigiola Z. Hirschsprung. Blüten zwitterig, in geknäuelten, end- und blattwinkelständigen Wickeln. Kelchblätter fünf, abgerundet, häutig berandet. Blumen- kronblätter fünf, verkehrt-eiförmig. Staubblätter fünf, Griffel drei, Fruchtknoten halbunterständig. Frucht dreikantig, hartschalig, von den Kelchblättern eingeschlossen. Same dünnschalig; Keimling ring- förmig. Corrigiola L. Sp. pl. Ed. 1. 271 (1753); Gen. pl. Ed. 6. 121 (1764); Koch Syn. Ed. 2. 279 (1844); Endl. Gen. pl. 956 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 210 (1868); Pax in Engl. u. Prant! Nat. Pflanzenf. III. 1b. 90 (1889). I. Corrigiola litoralis Z. Strand-Hirschsprung. Einjährig. Stengel zahlreich, liegend, bis 15 em lang, kahl. Blätter wechsel- ständig, sitzend, keilig-länglich, ganzrandig, spitz bis stumpflich; Nebenblätter häutig, halbpfeilförmig, zugespitzt. Blüten in kleinen end- und seitenständigen Knäueln,; Kelchblätter kaum 1 mm lang, stumpf, grünlich, weißhäutig berandet. Kronblätter kürzer als der Kelch, weiß. Frucht etwa 1 mm lang, vom Kelch eingeschlossen. Juli, August. Corrigiola litoralis Z. Sp. pl. Ed. 1. 271 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 279 (1844); Maly Fl. Steierm. 210 (1868). An feuchten sandigen Stellen, auf feuchgen sandigen Äckern, auf Flußschotter, nur in den windischen Büheln und im Pettauer Felde. Bei Luttenberg (Melling!), Kokorie ober Malleck (Verbniak!), Sagorofzen (Graf); bei Pragerhof gegen Schikola (Murr). 2. Unterfamilie: Polycarpoideae Baill. Kelchblätter frei. Frucht eine mit Zähnen sich öffnende mehr- samige Kapsel. Blätter mit Nebenblättern. Polycarpeae Baill. Hist. de pl. IX. 81.(1888). 1. Tribus: Sperguleae Pax. Griffel vom Grunde aus frei. Kronblätter meist so lang oder länger als der Kelch. Sperguleae Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 69, 85 (1898). 3. Spergularia Pers. Schuppenmiere. Blüten zwitterig, in armblütigen Dichasien. Kelchblätter fünf, frei, am Rücken nicht gekielt. Kronblätter fünf, ungeteilt, weiß oder 268 Spergularia. Spergula. rosenrot. Staubblätter 5—10. Fruchtknoten einfächerig, mit zahlreichen Samenknospen. Griffel meist drei, frei. Frucht eine dreiklappig auf- springende Kapsel. Samen birnförmig oder flach, oft mit Hautrand. Blätter gegenständig mit häutigen Nebenblättern. Spergularia Pers. Syn. I. 504 (1805), Endl. Gen. pl. 982 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 211 (1868). Lepigonum Fries Nov. Fl. Suec. Mant. III. 32 (1842). Tissa Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 85 (1869). Wicht. Literatur: Kindberg, Monographia generis Lepigoni, Upsala, 1863. Sampaio, Gen. Spergularia in Ann. Acad. Polytechn. Coimbra 1904. I. Spergularia campestris (Z.) Aschers. Feld-Schuppenmiere. Ein- bis zweijährig. Stengel meist zahlreich, liegend oder aufsteigend, bis 25 cm lang, unten kahl, oben drüsig-flaumig. Blätter schmal lineal, etwa 0,5 mm breit, beiderseits flach, stachelspitz, etwas fleischig, kahl; Nebenblätter aus eiförmigem Grunde zugespitzt, weiß, trockenhäutig. Kelchblätter eiförmig, 4 mm lang, grün, trockenhäutig berandet, drüsig- flaumig. Blumenkronblätter kürzer als der Kelch, rosenrot oder blaß- lila. Kapsel so lang oder wenig länger als der Kelch, Same drei- eckig birnförmig, 0,83 mm lang, warzig rauh, ungeflügelt. Juni— September. Arenaria rubra o. campestris Z. Sp. pl. Ed. 1. 413 (1753). Arenaria campestris All. Fl. Ped. II. 114 (1785). Spergularia campestris Aschers. in Bot. Zeit. XVII. 292 (1859). Alsine rubra «a. Cr. Instit. II. 407 (1766). Sper- gularia rubra Presl Fl. Cech. 91 (1819); Maly Fl. Steierm. 211 (1868); Murm Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 178 (1874); Strobl Fl. Admont 11. 42 (1882). Lepi- gonum rubrum Wahlbg. Fl. Gothob. 45 (1820—24); Koch Syn. Ed. 2. 121 (1843). Buda rubra Dum. Fl. Belg. 110 (1827). Tissa rubra Pax in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 1b. 85 (1889). Alsine rubra Hiern in Journ. of Bot. XXXVII. 318 (1899). An Rainen, Wegrändern, sandigen grasigen Plätzen zerstreut. An Wegrändern unterhalb Oeblarn; bei der Ziegelbrennerei und auf dem Lichtmeßberge bei Admont, bei Schwarzenbach im Paltentale. Bei der Waldsäge am Fuß des Hoch-Reichart, bei der Sägemühle nächst Seckau; bei Knittelfeld. Im Wechselgebiete. Bei Hohenburg im Kainachtale, Ligist, Eibiswald. Zerstreut um Graz, so am Wege von St. Leonhard nach Maria-Trost, auf dem Ruckerlberge, Rosenberge, der Platte, am Wege in die Neuholdau, in den Murauen, im Parke der Industriehalle und auf Schuttplätzen beim städt. Schlachthause in der Stadt selbst. Bei den Ziegeleien Großferien nächst Fürstenfeld; bei Weitersfeld; im Dechantshofe zu Radkersburg; bei Pettau, Podvinzen, Friedau; bei Melling nächst Marburg. 4. Spergula Z. Spark. Blüten zwitterig, in lockeren Dichasien. Kelchblätter fünf, frei. Kronblätter fünf, ungeteilt. Staubblätter 5—10. Fruchtknoten ein- Spergula. 269 fächerig, Griffel fünf. Frucht eine fünfklappig aufspringende Kapsel. Same linsenförmig, zusammmengedrückt; mit geschärftem oder geflügeltem Rande. Blätter gegenständig, mit häutigen Nebenblättern, in den Achseln sitzende sterile Blattsprosse und daher die Blätter scheinbar quirlig. Spergula Z. Sp. pl. Ed. 1.440 (1753); Gen. pl. Ed. 5. 189 (1754); Endl. Gen. pl. 962 (1836—40); Koch Syn. Ed. II. 120 (1843); Maly Fl. Steierm. 211 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 85 (1889). I. Spergula arvensis /. Ackerspark. Einjährig. Stengel meist zahlreich, aufsteigend, bis 40 cm hoch, kahl. Blätter gegenständig und in den Blattachseln Blattbüschel tragend, daher scheinbar quirlig, lineal, stumpflich, oben konvex, unten von einer Längsfurche durchzogen. Nebenblätter trockenhäutig. Blüten in endständigen lockeren Trugdolden, lang gestielt; Blütenstiele nach dem Verblühen herabgeschlagen. Kelchblätter breit eiförmig, stumpf, 3—4 mm lang, grün, schmal rand- häutig; Kronblätter ungeteilt, weiß, etwas länger als der Kelch. Staub- blätter 10. Kapsel fast kugelig, länger als der Kelch. Same kugelig- linsenförmig, 1 mm breit, mit schmalem geschärftem Rande, mit kurzen walzlichen weißlichen, später bräunlichen Wärzchen besetzt. Juni—September. Spergula arvensis Z. Sp. pl. Ed. 1. 440 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 120 (1844); Maly Fl. Steierm. 211 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 47 (1874); Strobl Fl. Admont II. 42 (1882). Stellaria arvensis Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 318 (1772). Spergula decandra Gilib Fl. Lith. II. 156 (1784). Sper- gula vulgaris Boenn. Prodr. Fl. Monast. 135 (1824). Auf Äckern, unter dem Getreide, häufig bis in die Voralpen. Etwas abweichende Formen sind: b. maxima (Weihe) M. K. Die Pflanzen bis 60 cm hoch, üppig; Same 1,5 mm breit, Spergula maxima Weihe in Arch. Deutsch. Apoth. Ver. VIII. (1824) 51 und in Op. Naturalient. 140 (1824). Spergula arvensis var. maxima M.K. Deutschl. Fl. III. 360 (1831). Hie- und da, wie bei Schwamberg (Preissmann!) und Lembach nächst Marburg (Murr). c. sativa (DBoenn.) M. K. Pflanze meist zarter und unverzweigt. Same 1 mm breit, fein punktiert, ohne Warzen. Spergula sativa Boenn. Prodr. Fl. Monast. 135 (1824). Spergula arvensis var. sativa M. K. Deutschl. Fl. II. 360 (1831). Spergula arvensis ß. leiosperma Celak. in Sitzungsb. böhm. Ges. Wiss. (1881) 30. Wird (oder wurde wenigstens) bei Maria-Rast, Pulsgau, Windenau, Pettau als Futterpflanze gebaut, und findet sich ab und zu auf Äckern, Brachen, wie bei St. Leonhard nächst Graz (Melling!). 970 Cerastioideae. Minuartia. 3. Unterfamilie: Cerastioideae Baill. Kelchblätter frei. Frucht eine mit Zähnen aufspringende Kapsel, selten eine einsamige Schließfrucht. Nebenblätter fehlend. Cerastieae Baill. Hist. pl. IX. 81 (1888). Alsineae Ser. in DC. Prodr. I. 388 (1824) als Tribus; Fenzl in Endl. Gen. pl. 95 (1836—40) als Unterfamilie (z. T.). Alsinoideae Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 69 (1889); Vierh. in Öst. bot. Zeitschr. LVII. 96 (1907). Alsineae DC. Fl. france. IV. 766 (1805) als Familie; Maly Fl. Steierm. 211 (1868). 1. Tribus: Stellarieae Hay"). Kelchblätter bis zum Grunde frei. Frucht eine mit Zähnen auf- springende Kapsel. Stellarieae Hay Fl. Steierm. I. 270 (1908). 5. Minuartia Z. Miere. Blüten (Abb. 29, Fig. 1) meist zwitterig, in lockeren oder geknäuelten Dichasien, selten einzeln, endständig. Kelchblätter 4—5, frei. Kron- blätter 4—5, ungeteilt, selten fehlend. Staubblätter doppelt so viele als Kelchblätter, zwischen ihnen kurze, fleischige oder häutige, ausgerandete oder geteilte Diskuszähne. Griffel 3—4. Kapsel ein- fächerig, sich mit so viel Zähnen als Griffel vorhanden sind, öffnend, die Griffel auf den Zähnen stehend. Same warzig oder stachlig, selten gerillt, ohne Anhängsel. Minuartia Z. Sp. pl. Ed. 1. 89 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 39 (1754); erw. Sehinz u. Thellung in Bull. Herb. Boiss. 2. Ser. VII. 402 (1907). ne Wahlenb. Fl. Lapp. 127, 129 (1812); Fenzl in Endl. Gen. pl. 964 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2 122 (1844); Maly Fl. Steierm. 211 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. Ill. 1b. 82 (1889), nicht Z. (welche = Delia Dum.). Bestimmungsschlüssel: 1. Blüten vierzählig. Dieht rasige Alpenpflanze . . . . . . M. aretioides. Blüten fünfzählig . . . ee mai an ro 2. Kelchblätter grün, alkmackt le oo Bl Kelchblätter weiß mit zwei grünen Ren ran AREMiyselzcen: 3% Einjähriger PKrautb a ee Verena: Ausdauernde Pflanzen . . nee. 0) 2) 4. Kronblätter fast doppelt so ie 2 Mes Kelch rege Be er 15: Kronblütter nicht oder wenig länger als der Kelch oder fehlend rn, lo 5. Blätter nervenlos . . . De ekcun. (eb Blätter wenigstens en ochnet dentirch ne nn SEM. ausiniaca. 6. Blütenstiele und Kelch drüsig behaart . ». . » 2»... M. liniflora. Blütenstiele und Kelch drüsenlos . . » 2.2.2.2.2.... M. laricifolia. !) Sepala ad basin usque libera. Capsula dentibus dehiscens plurisperma. Minuartia. 271 7. Kelchblätter ISO Kronblätter fädlich oder fehlend. Polsterförmige Alpen- pflanze . . . 3 RE) RE. EEE tr. Ari rl. BEROFGER: Kelchblätter Die; Kronblättenslanzarhlioheerer na ee re. 8. Blütter nach einer Seite sichelförmig gekrümmt, Kelchblätter undeutlich DE narnvTBa ee BEE ee TELUNDG: Blätter gerade. Kelchblätter mit drei hervortretenden Nerven . . ... 9 9. Stengel trugdoldig verzweigt, drei- bis vielblütig . . . » . . M. verna. Stengel kurz, Blüten 1-4 . . . » I ee MA Gerands Sekt. 1. Minuartieae (J'enz/) Er Blütenstand locker oder ge- drungen. Kelch weiß, häutig, mit zwei grünen Rückenstreifen. Ein- jährige oder ausdauernde Arten. Alsine Sekt. Minuartieae Fenzl in Endl. Gen. pl. 964 (1836—40). Minu- artia Sekt. Minuartieae Hay. Fl. Steierm. I. 271 (1908). Minuartia L. Gen. pl. Ed. 5. 39 (1754) als Gattung z. T.; Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 16, 82 (1889) als Sektion. I. Minuartia setacea (Thwzll.) Hay. Borstliche Miere. Aus- dauernd; dicht rasig. Stengel zahlreich, bis 15 em hoch, unten schwach kurzhaarig, oben kahl. Blätter fädlich-pfriemlich, spitz, schwach dreinervig, gegen die Basis zu kurz gewimpert. Blüten in lockeren endständigen, meist 3—6 blütigen Trugdolden. Blütenstiele kahl. Kelch- blätter eiförmig, spitz, 2,5—3 mm lang, milchweiß mit grünem, durch den weißen Mittelnerven längs geteiltem Mittelstreif. Kronblätter elliptisch, weiß, etwas länger als der Kelch. Diskus- drüsen fehlend. Kapsel so lang wie der Kelch. Same warzig, 0,7 mm breit. Juni, Juli. Arenaria setacea De Fl. env. Paris Ed. 2. 220 (1799). Minuartia setacea, Hay. Fl. Steierm. I. 271 (1908). Alsine setacea M. K. Deutschl. Fl. IV. 286 (1831); Koch Syn. En 2. 124 (1844); Maly in Mitt. nat. Ver. Steierm, (1864) 133, Fl. Steierm. 212 (1868). Sabulina setacea Rehb. Fl. Germ. exe. 786 (1832). Unsere Pflanze gehört zu: - ß. banatica (Heuff.) Hay. Kelchblätter bis 4 mm lang, fein zu- gespitzt. Kronblätter kaum so lang wie der Kelch. Sabulina banatica Heuff. in Rehb. Fl. Germ. exe. 785 (1832). Minuartia setacea ß. banatica Hay. Fl. Steierm. I. 271 (1908). Alsine banatica Bluff et Fingerh. Comp. Fl. Germ. Ed. 2. II. 99 (1837). Alsine setacea ß. banatica Heuff in Verh. zool. bot. Ges. Wien VIII. Abh. 74 (1858). An Kalkfelsen, nur an der „Peggauer Wand“ hinter Peggau! (Maly!) Sekt. 2. Tryphane (Fenzl) Hay. Ausdauernd, dicht rasig. Blüten- stand locker. Kelchblätter eiförmig, spitz, 5—7nervig, grün, häutig berandet. Blüten fünfzählig. Blätter pfriemlich, die unteren dicht gedrängt. 272 Minuartia. Alsine Sekt. Tryphane Fenzl in Endl. Gen. pl. 964 (1836—40); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 82 (1889). Minuartia Sekt. Tryphane Hay. Fl. Steierm. I. 272 (1908). 2. Minuartia verna (L.) Hiern. Frühlingsmiere. Ausdauernd, dicht rasig, verholzende Stämmchen treibend. Stengel zahlreich, bis 15 cm hoch, kahl. Blätter lineal-pfriemlich, dreinervig, spitzlich, aufrecht. Blüten in lockerer, endständiger, meist vier- bis viel- blütiger Trugdolde; Blütenstiele drüsig-flaumig. Kelchblätter eiförmig, 4 mm lang, spitz, grün, schmal weißhäutig berandet, erhaben dreinervig. Kronblätter elliptisch, so lang wie der Kelch, weiß. Kapsel so lang (f. mierocarpa Beck Fl. N.-Öst. I. 359 (1890) als Form der Alsine verna) oder etwas länger (f. macrocarpa Beck a. a. 0.) als der Kelch. Same 0,6 mm lang, warzig. Mai, Juni. Arenaria verna ZL. Mant. 1. 72 (1767). Minuartia verna Hiern in Journ. of Bot. XXXVII. 320 (1899). Alsine verna Wahlend. Fl. Lapp. 12 (1812); Bartl et Wendl. Beitr. II. 63 (1825); Koch Syn. Ed. 2. 124 (1843) exel. 2. Alsine verna ». collina Neilr. Nachtr. Fl. Wien 278 (1851); Maly Fl. Steierm. 212 (1868). Sabulina verna Rchb. Fl. Germ. exc. 788 (1832). An trockenen grasigen Abhängen, an sandigen Stellen, sehr selten. Auf sandigen Hügeln bei Marburg (Ziegler), bei Ober-Dollitsch nächst Wöllan (Krasan), bei Montpreis (Maly). 3. Minuartia Gerardi (Willd.) Hay. Alpen-Miere. Ausdauernd, dichte Rasen bildend. Stengel zahlreich, aufsteigend oder aufrecht, bis 10 cm hoch, kahl. Blätter pfriemlich-lanzettlich, spitzlich, flach, getrocknet dreinervig, aufrecht. Blüten in 1—3blütigen Trugdolden; Blütenstiele zerstreut drüsig-fHaumig. Kelchblätter eiförmig, 5 mm lang, spitz, grün oder violett überlaufen, weißhäutig berandet, erhaben dreinervig. Kronblätter elliptisch, wenig länger als der Kelch, weiß. Kapsel wenig länger als der Kelch. Same fast 1 mm lang, warzig. Juli, August. Arenaria Gerardi Willd. Sp. pl. II. 729 (1799). Minuartia Gerardi Hay. Fl. Steierm. I. 272 (1908). Arenaria liniflora Jacg. Fl. Austr. V. 22, T. 445 (1778), nicht Z. Alsine Gerardi Wahlenb. Fl. Carp. 132 (1814); Strobl Fl. Admont II. 42 (1882). Alsine verna ß. alpina Koch Syn. Ed. 1. 114 (1837), Ed. 2. 124 (1543); Maly Fl. Steierm. 212 (1868). Sabulina Gerardi Kehb. Fl. Germ. exe. 788 (1832). Tryphane Gerardi Rehb. Icon. Fl. Germ. et Helv. V. 29 (1842). Auf Alpentriften, an felsigen Abhängen und im Felsschutte in der Krummholz- und Hochalpenregion (1700—2800 m). Gemein in der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen sowie der Karawanken und Sanntaler Alpen, hie und da auch in die Täler herabgeschwemmt, wie im Gesäuse und im St. Ilgnertale am Hochschwab; ferner auf dem Minuartia. 273 Lantsch. In den Zentralalpen zerstreut. Häufig in den Niederen Tauern auf dem Hoch-Golling, Greifenberg, Waldhorn, Preber; auf dem Gumpen- eck, dem Pleschaits bei Oberwölz, Hohenwarth; auf dem Hochalbl bei Seckau, dem Hoch-Reichart; am Wege vom Steinamandl bei Rottenmann zu den Drei Stecken; im Stangalpenzuge auf dem Eisenhut, Rinsennock, Gregerlnock, Rothkofel; auf der Krebenze. 4. Minuartia recurva (All.) Schinz u. Thellung. Sichelblätterige Miere. Ausdauernd, dichte, oft polsterförmige Rasen bildend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 8 cm hoch, kahl. Blätter pfriemlich-lineal, schwach von der Seite zusammengedrückt, stumpf, nach einer Seite sichelig gekrümmt, getrocknet drei- nervig. Blüten in 1—3blütigen Trugdolden; Blütenstiele drüsig-flaumig. Kelchblätter eiförmig, 4,5 mm lang, zugespitzt, grün oder violett über- laufen, weiß randhäutig, undeutlich 5—T7nervig. Kronblätter verkehrt-eiförmig, so lang wie die Kelchblätter, weiß. Kapsel etwas länger als der Kelch; Same 1 mm lang, glatt. Juli, August. Arenaria recurva All. Fl. Ped. Il. 113 (1785). Minuartia recurva Schin: u. Thellung in Bull. Herb. Boiss. 2. Ser. VII. 404 (1907). Alsine reeurva Wahlenb. Helv. 87 (1813); Koch Syn. Ed. 2. 124 (1843). Tryphane recurva Rehb. Icon. Fl. Germ. et Helv. V. 29 (1842). Auf steinigen Alpentriften, an Felsen in der Hochalpenregion der Zentralalpen (1900—2400 m), nur auf Kalk, sehr selten. Auf dem Rothkofel bei Turrach (Fürstenwärther im Herbare des Johanneum!) (und im angrenzenden Kärnten auf dem Rodresnock und der Torwand [Pacher]). Angeblich auch auf der Krebenze bei St. Lambrecht (Graf). Sekt. 3. Sabulineae (Fenzl) Hay. Einjährige Arten. Blütenstand locker trugdoldig. Blüten fünfzählig. Kelchblätter 3—5nervig, grün, häutig berandet. Blätter pfriemlich, dreinervig. Alsine Sekt. Sabulineae Fenzl in Endl. Gen. pl. 964 (1836—40); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 82 (1889). Minuartia Sekt. Sabulineae Hay. Fl. Steierm. I. 273 (1908). 5. Minuartia tenuifolia (L.) FHiern. Feinblätterige Miere. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 20 cm hoch, ästig, kahl. Blätter pfriemlich-lineal, dreinervig, stachelspitz. Blüten in lockeren, rispenartigen Dichasien, lang gestielt; Blütenstiele kahl. Kelchblätter eilanzettlich, sehr spitz, 4 mm lang, grün, weiß randhäutig, drei- nervig, kahl. Kronblätter etwa halb so lang als der Kelch, weiß. Kapsel länger als der Kelch. Same 0,5 mm lang, gerillt. Mai, Juni. Arenaria tenuifolia ZL. Sp. pl. Ed. 1. 424 (1755). Minuartia tenuifolia Hiern in Journ. of bot. XXXVI. 321 (1899). Sabulina tenuifolia Reichenb. Hayek, Flora von Steiermark. 18 274 Minuartia. Fl. Germ. exc. 785 (1832) Alsine tenuifolia Cr. Instit. II. 47 (1766); Maly Fl. Steierm. 212 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 178 (1874). Auf Haiden, an trockenen Waldrändern, auf Äckern, selten. Bei Lembach (Diet!!) und im Wäldchen beim ehemaligen Kadetten-Institute bei Marburg (Murmann), auf schotterigen Äckern zwischen Schloß Windenau und dem Südbahndamme (Murmann); bei Schloß Stattenberg (Praesens). Sekt. 4. Acutiflorae (Fenzl) Hay. Ausdauernd, locker rasig. Kelchblätter eiförmig, fein zugespitzt, dreinervig. Blüten fünfzählig. Blätter lineal oder länglich verkehrt eiförmig, getrocknet dreinervig. Alsine Sekt. Acutiflorae Fenzl in Endl. Gen. pl. 964 (1836—40); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 83 (1889). Minuartia Sekt. Acutiflorae Hay. F]. Steierm. I. 274 (1908). Neumayera Rehb. Icon. Fl. Germ. et Helv. V. 30 (1842) als Gattung. 6. Minuartia austriaca (‚Jacq.) Hay. Österreichische Miere. Ansdauernd, locker rasig. Stengel zahlreich, aufrecht, bis 20 cm hoch, kahl. Blätter schmal lineal-lanzettlich, 0,5 mm breit, spitz, getrocknet dreinervig. Blüten langgestielt in lockeren, 1—3blütigen Trug- dolden; Blütenstiele kahl oder oberwärts schwach drüsig-Haumig. Kelehblätter eiförmig, fein zugespitzt, 5 mm lang, grün, an der Basis schmal randhäutig, erhaben dreinervig, kahl. Kronblätter länglich verkehrt eiförmig, doppelt so lang als der Kelch, weiß. Kapsel doppelt so lang als der Kelch. Same 1,3 mm lang, warzig. Juni, Juli. Arenaria austriaca Jaeg. Fl. Austr. III. 39, T. 270 (1775). Minuartia austriaca Hay. Fl. Steierm. I. 274 (1908). Alsine austriaca Wahlenb. Fl. Lapp. 129 (1812); M. K. Deutschl. Fl. III. 280 (1831); Koch Syn. Ed. 2. 123 (1844); Maly Fl. Steierm. 212 (1868); Strobl Fl. Admont II. 42 (1882. Neumayera austriaca KRchb. Icon. Fl. Germ. et Helv. V. 30 (1832). Sabulina austriaca Rehb. Fl. Germ. exc. 787 (1832). An Felsen und im Felsschutte in der höheren Voralpen- und Krumm- holzregsion (1400—1900 m), häufig in der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen, in den Karawanken und Sanntaler Alpen, sowie auf dem Lantsch. Sekt. 5. Spectabiles (Zenz!) Hay. Ausdauernd, locker rasig. Kelchblätter eiförmig, stumpf, drei- bis mehrnervig. Blüten fünfzählig. Blumenblätter groß, ausgerandet. Blätter getrocknet einnervig oder nervenlos. Alsine Sekt. Spectabiles Fenzl in Endl. Gen. pl. 964 (1836—40); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 83 (1889). Minuartia Sekt. Spectabiles Hay. Fl. Steierm. I. 274 (1908). Wierzbickia Rehb. Icon. Fl. Germ. et Helv. V. 30 (1842) als Gattung. Minuartia. 275 7. Minuartia laricifolia (L.) Schinz u. T’hellung. Großblütige Miere. Ausdauernd, locker rasig. Stengel zahlreich, bis 20 cm hoch, meist ästig, liegend oder aufsteigend, unten kahl, oben kurz drüsen- los flaumig. Blätter lineal, 0,5 mm breit, spitzlich, sichelig ge- krümmt, auch getrocknet nervenlos oder an der Basis einnervig. Blüten in wenigblütigen Trugdolden, kurz gestielt; Blütenstiele auf- recht, dicht kurz drüsenlos flaumig. Kelchblätter eiförmig, stumpf, 7 mm lang, kurz flaumig, grün, schmal randhäutig, Kelch an der Basis gestutz. Kronblätter 12 mm lang, viel länger als der Kelch, länglich verkehrt-eiförmig, ausgerandet, weiß. Kapsel um fast die Hälfte länger als der Kelch; Same 1 mm lang, am Rand dicht lang warzig. Juli, August. Arenaria laricifolia L. Sp. pl. Ed. 1. 424 (1753) (z. T.?) Minuartia larieifolia Schinz u. Thellung in Bull. Herb. Boiss. Ser. 2. VII. 403 (1907). Arenaria striata L. Amoen. Acad. IV. 315 (1756), nicht All. Vill. Alsine laricifolia Or. Inst. II. 407 (1766); Koch Syn. Ed. 2. 123 (1843). Alsine larieifolia ». puberula Neilr. Nachtr. Fl. Wien 278 (1851); Maly Fl. Steierm. 212 (1868). Alsine striata Gren. in Mem. soc. Doubs (1841) 33 T. 1. £. 1. Wierzbickia striata Rechb. Icon. Fl. Germ. et Helv. V. 30. I. 211 (1842). Sabulina striata Rehb. Fl. Germ. exe. 789 (1832) ?Cerastium filiforme Vest in Flora (1820) 353. Conf. Hayek in Allg. bot. Zeitschr. (1906) 153. An Felsen und im Felsschutte in der Voralpen- und Krummholz- region im östlichen Teile der nördlichen Kalkalpen. Am Leopoldsteiner See bei Eisenerz, bei Vordernberg. Auf dem Hochkahr, bei Wildalpen, Weichselboden, Wegscheid, Seewiesen, in der Fölz und im Buchberger- tale am Hochschwab, bei Frein und auf der Ameiswiese; auf der Gries- leiten und im Geflötz der Raxalpe bis auf den Wetterkogel. Ferner auch in der Umgebung von Graz auf dem Sattelberge und Wolfsattel, in der Raabklamm bei Gutenberg. 8. Minuartia liniflora (L.) Hay. Leinblütige Miere. Aus- dauernd, locker rasig. Stengel zahlreich, aufsteigend bis aufrecht, bis 25 cm hoch, unten zerstreut kurziıaarig, oben dicht drüsig flau- mig. Blätter schmal lineal, 0,5 mıı breit, spitzlich, meist gerade, stumpf, auch getrocknet nervenlos, am Rande wenigstens an der Basis kurz drüsig gewimpert. Blüten in wenigblütigen Trugdolden, ziemlich kurz gestielt, Blütenstiele aufrecht abstehend, dicht drüsig flaumig. Kelchblätter eiförmig, stumpf, 6 mm lang, schwach drei- nervig, grün, sehr schmal randhäutig, dicht drüsig flaumig. Kronblätter länglich-verkehrt-eiförmig, ausgerandet, viel länger als der Kelch, 10 mm lang, weiß. Kapsel fast doppelt so lang als der Kelch; Same 1,5 mm lang, am Rande dicht lang warzig. Juni, Juli. 18* 276 Minuartia. Arenaria liniflora L. Sp. pl. Ed. 2. 607 (1763). Minuartia liniflora Hay. Fl. Steierm. I. 276 (1908). Alsine striata Cr. Inst. II. 408 (1766). Are naria capillacea All. Fl. Pedem. Il. 365 (1785). Arenaria striata Vüll. Hist. pl. Dauph. III. 630 (1789), nicht L. Sabulina laricifolia Rehb. Fl. Germ. exc. 789 (1832). Alsine laricifolia 2. glandulosa Koch Syn. Ed. I. 113 (1837), Ed. II. 123 (1843); Maly Fl. Steierm. 212 (1868. Alsine liniflora Heg. Fl. Schweiz 421 (1840). Alsine larieifolia Gren. in Mem. soc. Doubs (1841) 33; Fleischm. in Verh. zool. bot. Ver. III. (1853) 195, nicht Crants. Wierzbickia larieifolia Rehb. Icon. fl. Germ. et Helv. V. 30 (1842). Alsine Bauhinorum Gay in @Gren. et Godr. Fl. France I. 253 (1848). Wierzbickia liniflora Fourr. in Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVI. 347 (1868). An Kalkfelsen in Südsteiermark, angeblich bei Steinbrück (Fleisch- mann). (Vergl. Hayek in Englers bot. Jahrb. XXXVII. p. 356 (1906). Sekt. 6. Cherleria (Z.) Hay. Ausdauernd, polsterförmige Rasen bildend. Kelchblätter eiförmig, stumpf, drei- bis mehrnervig. Blumen- blätter fehlend oder fädlich. Blüten fünfzählig. Blätter dreikantig. Cherleria Z. Sp. pl. Ed. 1. 425 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 194 (1754) als Gattung. Minuartia Sekt. Cherleria Hay. Fl. Steierm. I. 276 (1908). Alsine Sekt. Cherleriae Fenzl. in Endl. Gen. pl. 964 (1836-40); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 83 (1889). 9. Minuartia sedoides (Z.) Hiern. Polsterförmige Miere. Ausdauernd, dichte polsterförmige, aus säulenförmigen Stämm- chen gebildete Rasen bildend. Blätter lineal, gekielt und am Rande verdickt und dadurch fast dreikantig, stumpf, am Rande rauh. Blüten einzeln, endständig, sitzend oder kurz gestielt. Kelchblätter fünf, eiförmig, stumpf, 2,5 mm lang, hellgrün, dreinervig, kahl. Kronblätter fehlend oder fädlich. Kapsel doppelt so lang als der Kelch. Same 0,7 mm lang, schwach warzig. Juli, August. Cherleria sedoides Z. Sp. pl. Ed. 1. 425 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 126 (1843); Maly Fl. Steierm. 212 (1868). Minuartia sedoides Hiern in Journ. of Bot. XXX VII. 320 (1899). Alsine sedoides Kitt. Taschenh. Fl. Deutschl. Ed. 2. 997 (1844), nicht Froel. in Koch Syn. Ed. 1. 114 (1837). Alsine Cherleria Peterm. Deutschl. Fl. 85 (1846—49). Alsine Cherleri @ren. et Godr. Fl. franc. I. 253 (1847). Auf steinigen Alpentriften, :n Felsen, in der Krummholz- und Hochalpenregion. Sehr häufig in den nördlichen und südlichen Kalk- alpen (1500 —2500 m), ferner in den Niederen Tauern (2000—2863 m), in den Murauer Alpen und auf der Koralpe. Fehlt auf dem Lantsch und Schökel. Ändert ab: ß. eiliata (Hut.) Hay. Blätter am Rande wimperig gefranst. Cherleria sedoides var. ciliata Hut. in Dalla-Torre Anl. Best. Alpen- pfl. 77 (1882). Minuartia sedoides 8. ciliata Hay Fl. Steierm. I. 276 (1908). Alsine Cherleri var. ciliata Wohlf. in Hallier-Koch Syn. 276 (1890). Minuartia. Arenaria. DU. In den Sannthaler Alpen auf der Raduha (Zechenter!), an Felsen „Na Sedele“! und auf dem Steiner Sattel (@. Mayr). Sekt. 7. Aretoideae (Fenz!) Hay. Ausdauernd, polsterförmige Rasen bildend. Blüten vierzählig, einzeln, endständig. Blätter oval bis lanzettlich. Alsine Sekt. Aretioideae Fenzl in Endl. Gen. pl. 964 (1836—40). Minu- artia Sekt. Aretioideae Hay. Fl. Steierm. I. 277 (1908). Sommerauera Hoppe in Flora II. 26 (1819). Alsine Sekt. Siebera Pax in Engl. u. Pranil. Nat. Pflanzenf. III. Ib. 53 (1889). 10. Minuartia aretioides (Portenschl.) Schinz u. Thellung. Moos- primelartige Miere. Ausdauernd, dichte, polsterförmige, aus säulenförmigen Stämmchen zusammengesetzte Rasen bildend. Blätter dicht dachig, eiförmig, 1 mm breit und etwa 2 mm lang, stumpf, erhaben dreinervig. Kelchblätter vier, eiförmig, stumpf, erhaben dreinervig, 2,5 mm lang, grün. Kronblätter vier, läng- lich verkehrt-eiförmig, etwa um die Hälfte länger als der Kelch, im Sonnenschein ausgebreitet, weiß, hinfällig. Staubblätter acht, aus dem Kelch herausragend. Kapsel wenig länger als der Kelch, zweiklappig. Same 1 mm lang, dicht warzig. Juli, August. Arenaria aretioides Portenschl. bei Hoppe in Flora II (1819) 20. Minu- artia aretioides Schinz u. Thellung in Bull. Herb. Boiss. 2. Ser. VII. 403 (1907). Cherleria oetandra Sieb. Fl. Austr. exs. Nr. 149 (1813), bloßer Name. Siebera cherlerioides Schrad. in Sieb. Fl. Austr. exs. Nr. 149 (1813), bloßer Name; Hoppe in Flora II (1819) 24. Sommerauera quadrifaria Hoppe in Flora II (1819) 26. Siebera argentea Sieud. Nomencel. bot. Ed. I. 777 (1821). Cherleria imbri- cata Ser. in DC. Prodr. I. 421 (1824). Alsine aretioides \/. et K. in Roehl. Deutschl. Fl. Ed. 3. III. 277 (1831); Koch Syn. Ed. 2. 122 (1843); Maly Fl. Steierm. 211 (1868); Strobl Fl. Admont II. 42 (1882). Alsine octandra A. Kern. Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. II. 85 (1882). An Felsen und im Felsschutte in der Hochalpenregion (2000 bis 2800 m) der nördlichen Kalkalpen. Auf dem Dachstein, der Scheichen- spitze, dem Eselstein, Sinabell, Grimming; im Todten Gebirge; auf dem Hochmölbing, dem Pyrgas, Scheiblstein, Hexenthurm, Buchstein; auf dem Sparafeld, Festkogel, Hochthor; auf dem Reiting, Trenchtling und Hochschwab. 6. Arenaria Z. Sandkraut. Blüten zwitterig, in Trugdolden oder einzeln. Kelchblätter fünf, frei. Kronblätter fünf, ungeteilt. Staubblätter zehn, zwischen ihnen deutliche fleischige Diskusdrüsen. Grifffel 3—5. Kapsel ein- fächerig, sich mit doppelt so viel Zähnen als Griffel vor- 278 Arenaria. handen sind, öffnend. Same linsenförmig, reihig warzig, ohne An- hängsel. Arenaria Z. Sp. pl. Ed. 1. 423 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 193 (1754) z. T.; M. K Deutschl. Fl. III. 262 (1831); Fenzl in Endl. Gen. pl. 967 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 127 (1843); Maly Fl. Steierm. 213 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 84 (1889). Wicht. Literatur: Williams, A revision of the genus Arenaria in Journ. of Linn. soce. XXXIII. 326 (1897) Bestimmungsschlüssel. 1. Kronblätter kürzer als der Kelch. Einjährige Pflanze . . A. serpyllifolia. Kronblätter länger als der Kelch. Ausdauernde Arten . » 2... 2. Blätter pfriemlich-lanzettlich . . . . 2 2.2.2.2... 4. grandiflora. Blättenäbreity lanzettlichäbis rundliche 2 Sr. eo Eee 3 3. Blätter rundlich, stumpf . . . . en ee een A BITLOTGE Blätter breit lanzettlich bis SE Spitze Sr Algerlate Sekt. 1. Euthalia Fenzl. Kelchblätter krautig oder lederig, mit gerader oder a Spitze. Kronblätter stumpf oder aus- gerandet. Diskusdrüsen undeutlich oder fehlend. Kapsel mit sechs oder drei zweiklappigen Zähnen sich öffnend. Euthalia Fenzl in Endl. Gen. pl. 967 (1836—40). Subgen. Euarenaria Will. in Journ. Linn. Soc. XXXIII. 333 (1897). 5 I. Arenaria grandiflora Z. Großblütiges Sandkraut. Aus- dauernd, ziemlich dicht rasig. Stengel zahlreich, aufstrebend, bis 10 cm hoch, kurz flaumig. Blätter pfriemlich-lineal, spitz, einnervig, am Grunde kurz gewimpert. Blüten lang gestielt, meist einzeln, selten in 2—3-blütigen Trugdolden. Blütenstiele dicht drüsig flaumig. Kelchblätter eiförmig, 6 mm lang, rasch zugespitzt mit kurz gran- niger Spitze, schwach dreinervig, grün, weißhäutig berandet, an der Basis drüsig flaumig. Kronblätter länglich verkehrt-eiförmig, stumpf, doppelt so lang als der Kelch, weiß. Griffel drei. Kapsel etwas länger als der Kelch. Same 1,5 mm breit, flach warzig. Juni, Juli. Arenaria grandiflora L. Syst. nat. Ed. 10. 1034 (1759); All. Fl. Pedem. I. 113 (1785); Koch Syn. Ed. 2. 128 (1843); Maly Fl. Steierm. 214 (1868). Alsine grandiflora Cr. Inst. Il. 408 (1766). Sabulina capillacea Rchb. Fl. Germ. exc. 786 (1832). An Felsen und im Felsschutte in der Krummholzregion der nörd- lichen Kalkalpen, selten. Auf der Raxalpe in der Griesleiten, am Wetterkogelsteige, Reisthalersteig!| und am Schlangenwege (Dolliner, Neilreich, Richter!), auf dem Reiting (Khek!) und auf dem Hochturm bei Prebichl (Kristof). 2. Arenaria serpyllifolia 2. Gemeines Sandkraut. Einjährig. Stengel liegend oder aufsteigend, bis 15 cm lang, kurz flaumig, reich Arenaria. 279 ästig. Blätter sitzend, breit eiförmig, beiderseits verschmälert, ganzrandig, zerstreut kurzhaarig. Blüten mäßig lang gestielt, in in Winkel endigenden Dichasien. Blütenstiele kurz flaumig und oft zerstreut drüsenhaarig, Kelchblätter eiförmig, sehr spitz, 2,5 mm lang, grün, kurz flaumig, breit weiß randhäutig. Kronblätter halb so lang als der Kelch. Narben drei. Kapsel kugelig-eiförmig, etwas länger als der Kelch, 3 mm lang; Same 0,6 mm lang, höckerig-warzig. Mai— September. Arenaria serpyllifolia Z. Sp. pl. Ed. 1. 424 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 128 (1843); Maly Fl. Steierm. 213 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 178 (1874); Strobl Fl. Admont II. 42 (1882). Stellaria serpyllifolia Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 319 (1772). Auf Äckern, in Gärten, an Wegrändern, sandigen Plätzen, auf Schutt, häufig bis in die Voralpen (1500 m). Ändert ab: ß. viscidula Roth. Kelche, Blütenstiele und Blätter mehr minder reichlich drüsenhaarig. Arenaria serpyllifolia var. viscidula Roth En. II. 318 (1827). Arenaria serpyllifolia ß. glutinosa M. K. Deutschl. Fl.!III. 166 (1831). An Rainen bei Katsch nächst Murau (Fest), im Sanntale bei Cilli (Wettstein!) und wohl noch anderswo. Sekt. 2. Pentadenaria (Will.) Gürke. Kelchblätter krautig oder lederig, an der Spitze aufrecht oder zurückgebogen. Kronblätter stumpf, ungeteilt. Diskus fünflappig, in fünf Diskusdrüsen ausgezogen. Kapsel mit sechs oder mit drei zweispaltigen Klappen sich öffnend. Pentadenaria Will. in Journ. Linn. Soc. XXXIII. 334 (1897) als Subgenus: Gürke Fl. Europ. II. 274 (1900) als Sektion. 3. Arenaria ciliata 7. Gewimpertes Sandkraut. Aus- dauernd, dicht rasig. Stengel bis 5 cm hoch, kurz flaumig. Blätter sitzend, eilanzettlich, etwa 2 mm breit und 4—6 mm lang, stumpf zugespitzt, schwach nervig, am Rande entfernt fransig gewimpert. Blüten einzeln, selten zu zweien, endständig, kurz gestielt; Blütenstiele kurz flaumig. Kelchblätter eilanzettlich, spitz, 5 mm lang, schwach dreinervig, grün, schmal randhäutig. Kronblätter doppelt so lang als der Kelch, breit lanzettlich, spitz, weiß. Kapsel so lang wie der Kelch; Same 1 mm lang, flach warzig. Juli, August. Arenaria ciliata Z. Sp. pl. Ed. 1. 425 (1753)" exkl. ß. et y.; Fritsch Exkursionsfl. 206 (1897). Arenaria ciliata und A. multicaulis Wulf. in Jacq. Collect. I. t. 16 et 17 (1786). Arenaria ciliata ß. frigida M. K. Deutschl. Fl. III. 267 (1831); Koch Syn. Ed. 2. 128 (1843). Arenaria eiliata =. pauci- flora Neilr. Nachtr. Fl. Wien 280 (1851); Maly Fl. Steierm. 213 (1868). Are- 380 Arenaria. Moehringia. naria multicaulis Strobl Fl. Adm. II. 43 (1882); Beck Fl. N.-Öst. I. 362 (1890), nicht Linne. Auf Alpentriften, steinigen Weiden, in der Hochalpenregion der Kalk- und Zentralalpen (1500—2400 m), zerstreut. Auf dem Kalbling und Sparafeld, dem Pyrgas und Scheiblingstein bei Admont; auf dem teiting, dem Eisenerzer Reichenstein, dem Wildfeld bei Trofoiach; häufig auf dem Hochschwab, der Hohen Veitsch, der Schnee- und Rax- alpe.. In den Niederen Tauern auf der Gollingscharte, im Tuchmar- kaar und auf der Seekaarspitze bei Klein-Sölk, auf dem Ruprechtseck, dem Hohenwarth, Hochreichart und Hochschwung. Nicht selten im Stangalpenzuge auf dem Eisenhut, Rothkofel, Gregerlnock, Rinsennock, Reisseck und Kilnprein; in den Seethaler Alpen. Häufig in den Sannthaler Alpen. 4. Arenaria biflora Z. Zweiblütiges Sandkraut. Ausdauernd, locker rasig, verlängerte kriechende Stämmchen treibend; Stengel sehr verkürzt, dicht beblättert. Blätter breit verkehrt eiförmig- rundlich, gegen die Basis plötzlich verschmälert, abgerundet, stumpf, kahl oder an der Basis etwas gewimpert. Blüten einzeln oder zu zweien, sehr kurz gestielt, Blütenstiele kahl, drüsig rauh. Kelchblätter breit eiförmig, 4 mm lang, spitz, einnervig, kahl, grün, schmal weiß randhäutig.. Kronblätter verkehrt-eiförmig, etwas länger als der Kelch, weiß. Griffel drei. Kapsel so lang wie der Kelch; Same 1 mm lang, flach warzig. Juli—September. Arenaria biflora ZL. Mant. I. 71 (1767); Koch Syn. Ed. 2. 128 (1843); Malıy Fl. Steierm. 213 (1868); Strobl Fl. Admont II. 43 (1882). In Schneetälchen, an Felsen und im Felsschutte in der Krummholz- und Hochalpenregion (1700—2700 m) der Zentralalpen. Sehr häufig in den Niederen Tauern, im Stangalpenzuge und in den Seethaler Alpen; ferner auf der Koralpe, Stubalpe und dem Grössing. 7. Moehringia Z. Nabelmiere. Blüten zwitterig, in Trugdolden oder einzeln. Kelchblätter 4—5, frei. Kronblätter 4—5, ungeteilt. Staubblätter acht oder zehn. Griffel 2—4. Kapsel einfächerig, kugelig oder eiförmig, mit doppelt so viel Klappen als Griffel vorhanden sind, aufspringend. Same linsen- oder nierenförmig, beiderseits konvex, am Nabel mit schuppenförmigem, sternförmigem oder zottigem Arillus. Moehringia Z. Sp. pl. Ed. 1. 359 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 170 (1754) erw.; M. K. Deutschl. Fl. III. 271 (1831); Endl. Gen. pl. 968 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 126 (1843); Maly Fl. Steierm. 213 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 84 (1889). Moehringia. 281 Wiceht. Literatur: Hayek, Über eine neue Moehringia in Verh. zool. bot. Ges. Wien LII. 147 (1902). Bestimmungsschlüssel. BsiBlütenwiersählig =" sc abo va ee elta 2. AM: mlRcOeG: Blüten fünfzählig . . - - N 2 2. Wenigstens die untersten Blätter elliptise h ode ae RR > Alle Blätter Jineal . . . - Lei Tre 3. Blüten kurz gestielt. Blätter act fleise Br rn . . M. ciliala. Blüten lang gestielt. Wenigstens die unteren Blätter fleischig .. M. Malyi. 4. Alle Blätter eiförmig . - ME immeruin: Nur die untersten Blätter eitürmig na elkipusch, die oberen lanzettlich: M. diversifolia. I. Moehringia trinervia (Z.) Clairv. Dreinervige Nabelmiere. Ein- bis mehrjährig. Stengel mehrere, aufsteigend oder liegend, bis 40 cm hoch, zart, fein flaumig. Blätter kurz gestielt, die untersten spatelig, die mittleren und oberen eiförmig, spitz, 3—5-nervig, am Rande gewimpert. Blüten fünfzählig, einzeln in den Blatt- achseln auf langen schwach flaumigen Stielen, in beblätterten lockeren Trugdolden. Kelchblätter eiförmig, fein zugespitzt, meist mit breitem grünem Mittelstreif. Kronblätter Ys—!/s so lang als der Kelch, weiß. Griffel drei. Kapsel kürzer als der Kelch. Same scharfrandig, 1 mm breit, mit kleinem Anhängsel. Mai—Juli. Arenaria trinervia L. Sp. pl. Ed. 1.423 (1753). Moehringia trinervia Clairv. Man. Herb. 150 (1811); M. K, Deutschl. Fl. III. 273 (1831); Koch Syn. Ed. 2. 127 (1843); Maly Fl. Steierm. 213 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 178 (1874); Strobl Fl. Admont II. 42 (1882). In Wäldern, Auen, feuchten Schluchten, unter Gebüsch, an Zäunen, Mauern, häufig bis in die Voralpen. 2. Moehringia diversifolia Doll. Verschiedenblätterige Nabel- miere. Ausdauernd, locker rasig; Stengel zahlreich, ästig, schlaff, kahl. Blätter kahl, die untersten eiförmig, spitz, lang gestielt, ganzrandig, die mittleren und oberen lanzettlich, in den Stiel all- mählich verschmälert, spitz. Blüten fünfzählig, auf langen zarten Stielen in lockeren wenigblütigen Dichasien. Kelchblätter breit eiförmig, häutig berandet, die äußeren zugespitzt, die inneren stumpf. Kronblätter ungeteilt, so lang wie der Kelch. Griffel drei. Kapsel kugelig, etwas kürzer als der Kelch. Same scharfrandig, kaum 1 mm breit, mit kleinem Anhängsel. Juli—Oktober. Moehringia diversifolia Doll. bei Koch in Flora XXII. 2 (1839): Koch Syn. Ed. 2. 127 (1843); Maly Fl. Steierm. 213 (1868). Über Wuchsformen vergl. Preissmann in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1895) 104 (1896). 282 Moehringia. In Felsspalten und im Felsschutte feuchter Bergschluchten, gern in Gesellschaft von Saxifraga paradoxa. Verbreitet an den Abhängen der Glein-, Stub- und Koralpe, wie im Rachaugraben am Nordabhange der Gleinalpe und auf dem Sattelkogel beim Sattelwirt und östlich da- von (Domönicus), im Gössgraben bei Leoben (Hähnel!, Freyn!, Preiss- mann!); im Holzgraben bei Bruck (Fürstenwärther), im Sallagraben bei Köflach (Pittoni!), in der Kainachenge zwischen Voitsberg und Gaisfeld und im Teigitschgraben (Domönieus, Preissmann!), bei Krems a. d. Kainach (Fritsch, Krasan!), im Gössnitzgraben zwischen Leonroth und der Teigitschmühle (Dominiceus), am Ufer des Ligistbaches bei Unterwald (Derganc); bei der Bodenhütte auf der Koralpe (Preissmann)), in der Lassnitzklause bei Deutsch-Landsberg (Preissmann!) und zwischen Deutsch-Landsberg und Weitersteld (Des Enffans), an der Straße bei Parfus nächst Trahütten (Özegka), im Gamsgraben, Sauerbrunngraben und bei Agenofzen nächst Stainz (Troyer!), bei Arnstein (Dergane). Ferner an den Südgehängen des Rennfeld bei Bruck (Dergane), in der Breitenau und auf dem Lantsch (Alexander) und in Untersteiermark bei Gairach (Graf). |Im angrenzenden Krain im Savetale bei Ratschach (Dolliner)). 3. Moehringia Malyi Hay. Steierische Nabelmiere Aus- dauernd; Stengel zahlreich, ästig, bis 20 cm lang, ästig, kahl, brüchig. Unterste Blätter fleischig, halbstielrund, kurz, kaum 5 mm lang, oberseits gefurcht, mittlere und obere lineal, viel länger, gegen die Spitze schwach verbreitert, flach, nervenlos, fleischig, zugespitzt, bläulichgrün, kahl. Blüten fünfzählig, langgestielt in ein- bis wenig- blütigen Trugdolden. Kelchblätter eiförmig, 3 mm lang, undeutlich 1—3-nervig, kurz zugespitzt, stumpflich, grün, weißhäutig berandet. Kronblätter eilanzettlich, etwas länger als der Kelch, weiß. Kapsel kugelig-eiförmig, etwas länger als der Kelch. Same 1 mm lang, glatt, glänzend, mit weißlichem gefranstem Anhängsel. Moehringia Malyi Hayek in Verh. zool. bot. Ges. Wien LII (1902) 148. Moehringia Ponae Alexander in Ann. and mag. nat. hist. XVII (1846) 462, XVIII (1896) 94; Maly in Flora (1842) 462, Fl. Steierm. 213 (1868), nicht Fenzl. In den Ritzen steiler Kalkfelsen zerstreut. Bei Freyenstein nächst Leoben oberhalb des Einganges zum oberen Tolling-Graben (Hähnel, Freyn); im Thörlgraben und an der Rothwand bei Aflenz (Breiten- lohner, Fürstenwärther!), auf dem Lantsch (Maly) und an Felsen am Wege von der Köhlerhütte in der Bärenschütz bei Mixnitz zum Schwaigerbauer (Palla); bei Burg Rabenstein (Molöisch) und am Wan- nersdorfer Kogel bei Frohnleiten (Strobl). An der Badlwand und Moehringia. 283 Peggauer Wand bei Peggau! (Alexander, Maly!) und gegenüber bei Deutsch-Feistritz (Malıy); bei St. Stefan am Gratkorn (Janchen), in der Raabklamm bei Arzberg (Alexander). Ferner in Untersteiermark bei Wisell nächst Rann (Alexander). 4. Moehringia ciliata (Scop.) Dalla-Torre. Gewimperte Nabel: miere. Ausdauernd; verlängerte kriechende, lockerrasige Stämmchen treibend. Stengel liegend, bis 10 cm lang, kahl oder oberwärts schwach kurzhaarig. Blätter lineal, etwa 0,7 mm breit, und höchstens 8 mm lang, dicklich, nervenlos oder getrocknet schwach dreinervig, spitzlich, an der Basis kurz gewimpert. In den Blattachseln sterile Blattbüschel. Blüten fünfzählig, mäßig lang gestielt in 1—3- blütigen Trugdolden; Blütenstiel bis 15 mm lang, kahl. Kelchblätter eiförmig, 3 mm lang, kurz zugespitzt, schwach 1—3-nervig, grün, weiß- randig. Kronblätter lanzettlich, schmäler und um die Hälfte länger als die Kelchblätter, weiß. Kapsel etwas länger als der Kelch. Same 1,2 mm lang, sehr fein punktiert, mit kleinem gefranstem An- hängsel. Juni, Juli. Stellaria ciliata Scop. Fl. Carn. Ed. 2x I. 315 (1772). Moehringia eiliata Dalla-Torre Anl. Best. Alpenpfl. 78 (1882), Arenaria polygonoides Wulf. in Jaeg. Collect. I. 241 (1786). Stellaria biflora Host Syn. pl. Austr. 243 (1797), nicht Wulf. Moehringia polygonoides M. K. Deutschl. Fl. III. 272 (1831); Koch Syn. Ed. 2. 126 (1843); Maly Fl. Steierm. 213 (1868); Strobl Fl. Admont II. 42 (1882). Sabulina polygonoides Rechb. Fl. Germ. exe. 790 (1832). An feuchten, felsigen Stellen, im Felsschutte, in der Krummholz- und Hochalpenregion (1700—2200 m) der nördlichen und südlichen Kalkalpen verbreitet und sehr häufig im Geröll der Alpenbäche bis in die Täler herabgeschwemmt, wie im Gesäuse, im Johnsbachtale, in den Schluchten des Hochschwab und den Tälern der Sanntaler Alpen. x Moehringia ciliata X muscosa A. Kern. M. hybrida A. Kern. Ausdauernd, locker rasig. Stengel zahlreich, liegend, bis 10 cm lang, kahl. Blätter lineal, 0,7 mm breit und bis 12 mm lang, kahl, spitzlich; in den Blattachseln sterile Blattbüschel. Blüten fünfzählig, mit einigen vierzähligen untermischt, mäßig lang gestielt in 1—5- blütigen Trugdolden; Blütenstiele bis 15 mm lang, kahl. Kelchblätter 3—4 mm lang, stumpflich bis spitz, einnervig, grün, weißrandig. Kron- blätter eilanzettlich, etwas länger und meist breiter als die Kelch- blätter. Kapsel etwas länger als der Kelch. Der Pollen zu etwa \, sterile Körner enthaltend. Unterscheidet sich von M. ceiliata durch längere Blätter, zum Teil vierzählige Blüten, und breitere, kürzere Kronblätter; von M. muscosa durch die sterilen Blattsprosse in den Blattachseln, kürzere Blütenstiele 984 Moehringia. Sagina. und Blätter und die größtenteils fünfzähligen Blüten. Im Habitus meist der M. ciliata näherstehend. Moehringia hybrida (ciliata x muscosa) A. Kern bei Handel-Mazzetti in Österr. bot. Zeitschr. LIII. (1903) 362; Handel-Mazzetti in Dörfler, Sched. ad Herb. norm. XLV. 135 (1903). Unter den Stammeltern, bisher nur auf dem Hochschwab zwischen Sonnschien- und Hörndlbodenalpe in etwa 1550 m Meereshöhe (Handel- Mazzetti!) und auf der Schneealpe am Grat ober der Dirtlerschlucht (Handel-Mazzetti!). 5. Moehringia muscosa /. Moosmiere. Ausdauernd; Stengel zahlreich, bis 20 em lang, schlaff, liegend oder hängend. Blätter schmal lineal, 0,5—1 mm breit und bis über 3 cm lang, spitz, nicht fleischig, nervenlos oder einnervig. Blüten vierzählig, in lockeren, zwei- bis vielblütigen Trugdolden, Blütenstiele bis 25 mm lang, kahl. Kelchblätter eiförmig, zugespitzt oder spitz, 3 mm lang, einnervig, grün, weißrandig. Kronblätter eilanzettlich, breiter und um die Hälfte länger als die Kelchblätter. Kapsel so lang wie der Kelch. Same 1 mm lang, glatt, glänzend, mit scheibenförmigem gezähntem Anhängsel. Juni— August. Moehringia muscosa L. Sp. pl. Ed. 1. 359 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 126 (1843); Maly Fl. Steierm. 213 (1868); Strodl Fl. Admont II. 42 (1882). An Felsen, Mauern, moosigen Stellen, gemein in den nördlichen und südlichen Kalkvoralpen bis in die Krummholzregion; ferner überall auf den Kalkbergen Südsteiermarks. Auch auf Serpentin bei Kirchdorf nächst Pernegg, bei Plankenwarth, Straßengel und Gösting bei Graz. Im Gebiet der Zentralalpen in der Klamm bei Schladming, in der Sölk, im Veitlgraben bei Admont, Strechengraben bei Rottenmann, Wolfsgraben bei Trieben, auf dem Gregerlnock bei Turrach, bei Murau, Judenburg, im Steinmüllergraben bei Seckau; bei Wald, im Krengraben und Piber- graben bei Köflach. Ändert ab: 8. filifolia Deck. Blätter fädlich-lineal, kaum so breit als der Stengel. Moehringia muscosa £. filifolia Beek Fl. N.-Öst. I. 361 (1890). Im Mürztale bei Mürzsteg (konniger). $. Sagina Z. Mastkraut. Blüten zwitterig, meist einzeln, lang gestielt. Kelchblätter 4—5, Kronblätter ebensoviele oder fehlend. Staubblätter so viel oder doppelt so viel als Kelchblätter. Kapsel einfächerig, bis zum Sagina. 285 Grunde 4—5spaltig, die Klappen vor den Kelchblättern stehend. Samen zahlreich, eiförmig, ” aa Seite abgeflacht. Er gekrümmt. Sagina L. Sp. pl. Ed. 1. 128 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 62 (1754); Endl. Gen. pl. 963 (1836-40); Koch Syn. 2. 117 (1843); a . Steierm. 211 (1868); Pax in Engl. u. Pranti Nat. Pflanzenf. III. 1b. 81 (1889). Bestimmungsschlüssel. enlütenevaerzählie en cn er. S.proaumDins: Blüten fünfzählig . . . » a EEE 2. Kronblätter doppelt so lang BR en Kelch ee a EL NMOAREGE Kronblätter höchstens so lang wie der Kelch . . . 2 2 222.2. 3. Blütenstiele und Kelch flaumig - - - » 2 2 .2.2.2.2.2..8. subulata. Blütenstiele und Kelch kahl . . . . 2 2 2 2 2.2.2...8. saginoides. Sekt. 1. Spergella (Fchb.) Fenzl. Blüten fünfzählig. Staub- blätter 5 oder 10. Kapsel fünfklappig. Spergella Rehb. in Mössl. Handb. Ed. 2. I. LXV. (1828) als Gattung; Fenzl in Endl. Gen. pl. 963 (1836—40) als Sektion; Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. Ill. 1b. 81 (1889). I. Sagina nodosa (ZL.) Fenzl. Knotiges Mastkraut. Ausdauernd. Stengel zahlreich, aufsteigend oder aufrecht, bis 15 cm hoch, ästig, kahl oder oben zerstreut drüsig. Blätter schmal lineal, stachelspitz, kahl, die oberen stark verkürzt und in den Blattachseln sterile Blattsprosse tragend. Blüten mäßig lang gestielt, einzeln oder in armblütigen Trug- dolden; Blütenstiele kahl oder zerstreut drüsig. Kelchblätter fünf, 3 mm lang, eiförmig, stumpf, grün, schmal weißrandig, an der Basis meist drüsenhaarig. Kronblätter fünf, doppelt so lang als der Kelch, elliptisch, weiß. Kapsel etwas länger als der Kelch; Same 0,3 mm lang. Juni— August. Spergula nodosa L. Sp. pl. Ed. 1. 440 (1753). Sagina nodosa Fenzl Verbr. Alsin. Tab. ad p. 18 (1833); Koch Syn. Ed. 2. 120 (1843); Maly Fl. Steierm. 211 (1868); Strobl Fl. Admont II. 42 (1882). Spergella nodosa Rchb. Fl. Germ. exc. 795 (1832). ; Hier anscheinend nur: ß. glandulosa (Dess.) Aschers. Oberer Teil des Stengels und Blütenstiele mehr minder reichlich drüsenhaarig. Spergula glandulosa Bess. Prim. Fl. Galic. I. 298 (1809). Spergula nodosa ß. glandulosa Pres! Fl. Cech. 98 (1819). Sagina nodosa var. glan- dulosa Aschers. Fl. Brand. I. 97 (1864); Strobl Fl. Admont II. 42 (1882). Sper- gula nodosa 8. pubescens M. K. Deutschl. Fl. III. 362 (1831). Sagina nodosa ß. pubescens Koch Syn. Ed. 2. 120 (1843). Spergella glandulifera Schur Enum. pl. Transsilv. 109 (1866). An feuchten, sandigen Stellen, im Bachkies und an Ufern, sehr zerstreut. An der Griesmayerlache bei Admont (Angelis) (ehemals); 256 Sagina. bei Eisenerz, Wildalpen, Weichselboden, Maria-Zell, Wegscheid (am unteren Scheibwald der Raxalpe und im Naßtale). 2. Sagina subulata (Sw.) Presl. Pfriemliches Mastkraut. Einjährig. Stengel zahlreich, liegend oder aufsteigend, bis 10 cm hoch, kahl oder oben zerstreut drüsig flaumig. Blätter schmal lineal, zerstreut drüsig flaumig mit bis über 1 mm langer borstlicher Stachel- spitze. Blüten fünfzählig, auf langen, drüsig-laumigen Stielen einzeln, blattwinkelständig. Kelchblätter 2 mm lang, eiförmig, stumpf, drüsig flaumig, grün, sehr schmal weißrandig. Kronblätter fast so lang wie der Kelch, eiförmig, weiß. Staubblätter fünf. Kapsel so lang wie der Kelch; Same 0,1 mm lang. Juni, Juli. Spergula subulata Sw. in Kgl. Svensk Vetensk. Acad. Handl. (1789) 45. Sagina subulata Presi Fl. Sie. I. 158 (1826); Koch Syn. Ed. 2. 118 (1843); Maly Fl. Steierm. 211 (1868). Spergula saginoides $. subulata M. K. Deutschl. Fl. III. 364 (1831). Alsine saginoides var. mucronata @. F. W. Mey. Chlor. Hann. 206 (1836). An Waldrändern, auf feuchten Wiesen, in Untersteiermark. An trockenen Waldrändern bei Pobersch nächst Marburg!, und an feuchten Stellen bei Stattenberg (Maly)). 3. Sagina sagineides (L.) Dalla Torre. Felsen-Mastkraut. Ausdauernd; Stengel zahlreich, liegend oder aufsteigend, bis 10 cm lang, kahl. Blätter schmal lineal, mit kurzer borstlicher Stachelspitze, kahl. Blüten fünfzählig, auf langem fädlichem kahlem Stiel einzeln in den Blattachseln. Kelchblätter 3 mm lang, eiförmig, stumpf, grün, kahl. Kronblätter kürzer als der Kelch, eiförmig, weiß. Staub- blätter meist 10. Fruchtstiele an der Spitze oft hackig umgebogen. Kapsel doppelt so lang als der Kelch. Same 0,3 mm lang. Spergula saginoides Z. Sp. pl. Ed. 1. 441 (1753). Sagina saginoides Dalla Torre Anl. Best. Alpenpfl. 189 (1882), Alsine saginoides Cr. Inst. II. 408 (1766). Spergella saginoides Rehb. Fl. Germ. exc. 794 (1832). Sagina Linnaei Presl Rel. Haenk. II. 14 (1813); Strobl Fl. Admont II. 41 (1882). Sper- gula saxatilis Wimm. Fl. Schles. 193 (1832). Sagina Spergella Fenzl Verbr. Als. Tab. ad p. 18 (1833). Sagina saxatilis Wimm. Fl. Schles. Ed. 2. 75 (1844); Koch Syn. Ed. 2. 119 (1843); Maly Fl. Steierm. 211 (1868). Spergella saxatilis Schur Enum. pl. Transs. 109 (1866). Auf Alpentriften, an feuchten quelligen Stellen, häufig in der höheren Voralpen- und Krummholzregion, und hie und da selbst in den Voralpentälern, wie bei Admont, Trieben, Weichselboden, Maria-Zell. Sekt. 2. Saginella #enz!. Blüten vierzählig. Staubblätter vier. Kapsel vierspaltig. Saginella Fenzl in Endl. Gen. pl. 963 (1836—40); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 81 (1889). Sagina. Moenchia. Be 3 287 4. Sagina procumbens L. Gemeines Mastkraut. Einjährig. Stengel zahlreich, niederliegend oder aufsteigend, kahl. Blätter schmal lineal, mit sehr kurzer borstlicher Stachelspitze, kahl. Blüten vier- zählig, auf langem kahlem Stiel einzeln in den Blattachseln. Kelch- blätter breit eiförmig, stumpf, 2 mm lang, schwach einnervig, hellgrün, gegen den Rand heller. Kronblätter viel kürzer als der Kelch, weiß, oder fehlend. Kapsel etwas länger als der Kelch; Same 0,3 mm lang. Sagina procumbens Z. Sp. pl. Ed. 1. 128 (1753) excel. ß. u. y., Sp. pl. Ed. 2. 185 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 118 (1843); Maly Fl. Steierm. 211 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 178 (1874); Strobl Fl. Admont II. 41 (1882). Auf Äckern, sandigen Wiesen, an Waldrändern, auf Sumpfwiesen, verbreitet bis in die Voralpen. Ändert ab: ß. eiliata (Neilr.) Hausm. Blätter wenigstens teilweise kurzzähnig gewimpert. Sagina procumbens ß. ciliata Neir. Fl. Wien 534 (1846), Sagina bryoides Froel. in Rchb. Fl. Germ. exc. 793 (1832). Sagina procumbens var. bryoides Hausm. Fl. Tirol I. 132 (1851). Bei Krumbach nächst Eibiswald (Feiller, Melling!). 9, Moenehia Zhrh. Weißmiere. Blüten zwitterig, in lockeren Trugdolden oder einzeln; end- ständig. Kelehblätter 4—5; Kronblätter 4—5; ungeteilt. Staub- blätter 4, S oder 10. Griffel 4—5; Kapsel einfächerig, an der Spitze mit doppelt so viel Zähnen als Griffel vorhanden sind, aufspringend. Same vierkantig, mit einer Längsfurche an der Bauchseite. Moenchia Ehrh. Beitr. II. 188 (1788); Koch Syn. Ed. 2. 132 (1843); Maly Fl. Steierm. 215 (1868); Pax in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. ib. 81 (1889). I. Moenchia mantica (L.) Bartl. Fünfzählige Weißmiere. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 30 cm hoch, einfach, kahl. Blätter lineal lanzettlich, spitz, kahl. Blüten lang gestielt in lockeren, wenig- blütigen Trugdolden, Blütenstiele kahl. Blüten fünfzählig. Kelch- blätter 6—8 mm lang, eiförmig, spitz, grün, breit durchsichtig berandet. Kronblätter um die Hälfte länger als der Kelch, verkehrt- eilanzettlich, stumpf, weiß. Staubblätter 10. Griffel fast gerade. Kapsel so lang wie der Kelch. Same 0,5 mm lang. Mai, Juni. Cerastium manticum Z. Cent. pl. II. 18 (1756). Moenchia mantica Bartl. Cat. sem. hort. Götting. (1839) 5; Koch Ed. 2. 132 (1843); Maly Fl. Steierm. 215 (1868). Malachium manticum Rehb. Fl. Germ. exc. 745 (1832). Cerastium glaucum «. manticum Gren. in Mem. soc. Emul. Doubs I. (1841) 47. 288 Moenchia. Holosteum. Auf Wiesen, Äckern, trockenen grasigen Abhängen, im Südosten des Gebietes, zerstreut. Bei Gleichenberg (Prasil); auf feuchten Äckern zwischen Kaltenbrunn und Podone nächst Radkersburg (Dominieus), bei Groß-Sonntag (Verbniak!), Wurmberg (Dietl); an der Straße bei Grajanece nächst Pettau (Alexander, Dietl!). Bei Stattenberg (Pittoni), bei der Gayboldschen Fournierfabrik bei Cilli (Zhrlich). Wohl nur zufällig eingeschleppt beim Eisenmagazin nächst Eibiswald (Heiler!) und am Murufer bei Graz (Krasan). j Ändert ab: 8. violascens Azn. Blüten hellblau. Moenchia mantica var. violascens Azn. in Bull. soc. bot. France XLIV. 166 (1897). Cerastium coeruleum Boiss. Diagn. Ser. 1. I. 53 (1842). Mala- chium coeruleum Jaub. et Spach Ill. pl. or. III. T. 232 (1847). Moenchia coerulea Boiss. Diagn. Ser. I. 8. 104 (1849. Moenchia mantica f. coerulea - Janch. in Mitt. nat. Ver. a. d. Univ. Wien V. 59 (1907). Am Rande von Getreidefeldern auf Anhöhen nordwestlich von Friedau (Janchen!). 10. Holosteunn Z. Spurre. Blüten zwitterig, in endständiger Trugdolde. Kelchblätter fünf. Kronblätter fünf, ungeteilt, an der Spitze ausgebissen gezähnelt. Staubblätter drei oder fünf, Griffel drei, seltener vier bis fünf. Kapsel einfächerig, eiwalzlich, mit doppelt so viel Zähnen als Griffel vorhanden sind, aufspringend. Same schildförmig, auf einer Seite konvex, auf der anderen konkav. Holosteum L. Sp. pl. Ed. 1. 88 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 39 (1754); Fenzl in Endl. Gen. pl. 968 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 129 (1843); Maly Fl. Steierm. 214 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. S0 (1889). I. Holosteum umbellatum 2. Doldige Spurre. Einjährig. Stengel meist mehrere, aufsteigend oder aufrecht, bis 25 em hoch, kahl. Blätter eiförmig, spitzlich, am Rande drüsig gewimpert, blaugrün. Blüten ungleich langgestielt in endständiger doldenähnlicher Trug- dolde. Blütenstiele kahl oder drüsenhaarig (f. glandulosum V:s. Stirp. Dalm. 37 (1826), = H. Heuffelii Wierzb. in Flora XXV. (1824) 1. 264), nach dem Verblühen herabgeschlagen. Kelchblätter eiförmig, grün, mitunter violett überlaufen, durchsichtig häutig berandet. Kronblätter länger als der Kelch, vorn ausgebissen gezähnelt. Kapsel eiförmig- walzlich, länger als der Kelch. Samen 0,5 mm breit, runzelig punktiert. April—Juni. Holosteum umbellatum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 88 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 129 (1843); Maly Fl. Steierm. 214 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 178 Holosteum. Stellari ia. 289 (1874). Cerastium umbellatum Cr. Inst. II. 401 (1766). Alsine umbellata Lam. Fl. franc. III. 45 (1778). Auf Wiesen, an Rainen, Bahndämmen, zerstreut. Am Bahndamm der Neuberger Bahn bei Mürzzuschlag; bei Bruck; zwischen Gratwein und Stübing; hie und da in und um Graz, besonders bei St. Gotthard, Gösting, auf dem Rainerkogel, Rosenberge, der Platte. Bei Pöllau, Fürstenfeld; bei Marburg, Lembach, Hausambacher, Pettau; bei Ponigl, Bad Neuhaus, Weitenstein. 11. Stellaria 2. Sternmiere. Blüten zwitterig, in lockeren Trugdolden. Kelchblätter 5, Kron- blätter 5, tief ausgerandet, zweispaltig oder zweiteilig, selten fehlend. Staubblätter 10, seltener 5 oder weniger. Griffel 3 oder 5. Kapsel einfächerig, kugelig, bei 3 Griffeln mit 6 bis zur Mitte reichen- den, bei 5 Griffeln mit 5 zweizähnigen Klappen aufspringend. Same nierenförmig, am Rande mit Reihen rundlicher Schüppchen besetzt, ohne Anhängsel. Stellaria Z. Sp. pl. Ed. 1. 421 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 193 (1754) erw.; Endl. Gen. pl. 696 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 129 (184: a) Maly Fl. Satan, 214 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 79 (1889). Wicht. Literatur: Murbeck, Die nordeuropäischen Formen der Gattung Stellaria in Botan. Notiser 1899. p. 193. Bestimmungsschlüssel. BEN ATHONStunE BEN tan. te ve a arkaır- 106. aruatica: Narben drei . . . ee an 5 AS 2. Wenigstens die ee Blätter herafirmig a RE 0 ee RB} Blätter nie herzförmig u ES ee 2 3. Die die untersten Äste resehn Blätter and oder sehr kurz gestielt. Samen am Rande mit kurzen Papillen besetzt . . . . . . St. nemorum. Die die untersten Äste stützenden Blätter lang gestielt. Same am Rande von verlängerten Papillen besetzt . . . 2 2.2.2.2... 8t. glochidosperma. BEStenelsstielnonnd! 5 0 1a reed: Stengel vierkantig . . - 32 0 A e Ze re ER iR 5. Blätter eiförmig, die unteren an 2 re 16: Blätter elliptisch, sitzend, Wurzelstock Knöllchen ae . . St. bulbosa. 6. Griffel von der Basis an abstehend. Kronblätter fehlend . . . St. apetala. Griffel aufrecht, nur an der Spitze auswärts gebogen. Kronblätter meist vor- VERTEE en A EE oue TRSe S DSERnnRlätken B— Wa er tn ee en. 6 Medid, Staubblätter 10 . . . . ea. „nsl..neglecta. 8. Kronblätter doppelt so I a den Kelch ee 2 .8t. holosiea. Kronblätter kürzer oder so lang wie der Kelch . . - - N 9. Kronblütter so lang wie der Kelch, Deckblätter höher st. graminea. Kronblütter viel kürzer als der Kelch, Deckblätter krautig . St. uliginosa. Hayek, Flora von Steiermark. 19 290 Stellaria. 1. Untergattung: Myosoton (Mnch.) Pax. Griffel 5; Kapsel an der Spitze mit 5 zweispaltigen Zähnen sich öffnend. Myosoton Mnch. Meth. 225 (1794) als Gattung; Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 79 (1889) als Untergattung. Gattung Malachia (um) Fr. Fl. Hall. 77 (1817); Koch Syn. Ed. 2. 132 (1843); Maly F]. Steierm. 215 (1868). I. Stellaria aquatica (L.) Scop. Wassermiere. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, kriechend, bleich, zerbrechlich. Stengel liegend oder klimmend, bis 1 m lang, schlaff, zerbrechlich, unten kahl, oben drüsig-Haumig. Blätter eiförmig, an der Basis abgerundet oder schwach herzförmig, kahl, ganzrandig, die unteren gestielt, die oberen sitzend. Blüten in lockeren durchblätterten Trugdolden; Blütenstiele dicht drüsenhaarig, nach dem Verblühen herabgeschlagen. Kelchblätter eiförmig, spitz, 7” mm lang, grün, sehr schmal häutig be- randet, flaumig und drüsenhaarig. Kronblätter so lang wie der Kelch, zweiteilig, weiß. Kapsel etwas länger als der Kelch; Same 0,5 mm lang, dicht warzig. Juni—September. Cerastium aquaticum Z. Sp. pl. Ed. 1. 439 (1753). Stellaria aquatica Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 319 (1772); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 79 (1889). Myosoton aquaticum Mnch. Meth. 225 (1794). Malachia aquatica Fr. Fl. Hall. 77 (1817). Larbrea aquatica Ser. in DC. Prodr. I. 395 (1824). Malachium aquaticum Rchb. Fl. Germ. exe. 795 (1832); Koch Syn. Ed. 2. 132 (1843); Maly Fl. Steierm. 215 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 181 (1874); Strobl Fl. Admont II. 43 (1882). An Ufern, in feuchten Gebüschen, Auen. In Obersteiermark zer- streut bei Admont, am Aufstieg von Eisenerz auf den Hochschwab, bei Vordernberg, Niederwölz, Frohnleiten, Peggau; verbreitet in ganz Mittel- und Untersteiermark. 2. Untergattung: Eustellaria Pax. Griffel zwei bis drei; Kapsel mit vier oder sechs Klappen sich öffnend. Eustellaria Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 79 (1889). Sekt. 1. Eustellaria Fenzl. Kelch-, Kron- und Staubblätter je fünf. Griffel drei, Kapsel mit sechs Klappen sich öffnend. Kapsel vielsamig. Eustellaria Fenzl in Endl. Gen. pl. 969 (1836—40). Stellaria propria Pax in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 1b. 79 (1889). Subsekt. 1. Petiolares Fenzl. Blätter eiförmig oder elliptisch, wenigstens die unteren gestielt. Petiolares Fenzl in Endl. Gen. pl. 969 (1836—40); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 79 (1889). Stellaria. 291 2. Stellaria nemorum Z. Wald-Sternmiere. Ausdauernd; Wurzelstock kriechend, ästig, blaß, zerbrechlich. Stengel bis 1 m lang, liegend, aufsteigend oder klimmend, ringsum oder zweizeilig zer- streut behaart, ästig. Blätter eiförmig, zerstreut behaart, spitz, die unterhalb der ersten Verzweigung stehenden am Grunde herz- förmig, gestielt, ihr Stiel kürzer als die Spreite, die die unter- sten Äste stützenden und die oberen mit abgerundeter Basis sitzend. Blüten in armblütigen Trugdolden; Deckblätter allmählich an Größe abnehmend. Blütenstiele drüsig flaumig, nach dem Verblühen abstehend und hakig gebogen. Kelchblätter eilanzettlich, spitz, 6 mm lang, kahl, nur am Grunde drüsenhaarig, grün, schmal weiß randhäutig. Kronblätter doppelt so lang als der Kelch, zweiteilig. Staubblätter 10, Antheren weißlich. Kapsel wenig länger als der Kelch; Same 1 mm lang, im Umkreise mit rundlichen oder eiförmigen Papillen besetzt. Juni, Juli. Stellaria nemorum Z. Sp. pl Ed. 1. 421 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 129 (1843); Maly Fl. Steierm. 214 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 178 (1874); Strobl Fl. Admont 1I. 43 (1882). Stellaria montana Pierrat in Soe. bot. Rochel. Compt. rendus II (1879) 58 (1880). Stellaria nemorum Subsp. St. montana Murb. Bot. Notis. (1899) 201. In Wäldern, Gebüschen, Auen. Verbreitet in ganz Obersteiermark und besonders auf Urgebirgsboden häufig, fehlt aber bei Aussee; ferner in den Schluchten des Koralpenzuges, im Bachergebirge und im ganzen südsteirischen Berglande. In der Umgebung von Graz bei Peggau, Semriach, im Lantsch- und Schöckelgebiete, und herabgeschwemmt in den Murauen bei Puntigam, Schönau. Bei Fürstenfeld, Herberstein, Stainz, St. Georgen a. d. Stiefing. 3. Stellaria glochidosperma (Murb.) Freyn. Strahlsamige Sternmiere. Ausdauernd; Wurzelstock kriechend, ästig, blaß, zer- brechlich. Stengel bis 60 cm lang, liegend, aufsteigend oder klimmend, unten zerstreut behaart, oben drüsig flaumig. Blätter dreieckig-eiförmig, zugespitzt, unterseits an den Nerven behaart, die unter der ersten Verzweigung stehenden und auch die die untersten Äste stützenden herzförmig, gestielt, ihr Stiel wenigstens an den untersten so lang oder länger als ihre Spreite, die oberen mit abgerundeter Basis sitzend. Blüten in armblütigen Trugdolden; obere Deckblätter plötzlich zu kleinen weißlichen Bracteen reduziert; Blütenstiele drüsig-flaumig, nach dem Verblühen abstehend und hackig gebogen. Kelchblätter eilanzettlich, spitz, 5 mm lang, kahl, grün, schmal randhäutig. Kronblätter doppelt so lang als der Kelch. Kapsel etwas länger als der Kelch; Same 1,2 mm lang, am Umkreise mit langen, 19* 292 Stellaria. zylindrischen, an der Spitze mit einem Kreise von Widerhäckchen versehenen Papillen besetzt. Juni, Juli. Stellaria nemorum Subsp. St. glochidosperma Murb. Beitr. Kenntn. Fl. Südbosn. u. Herzeg. 156 (1891), in Bot. Notis. (1899) 200. Stellaria glochido- sperma Freyn in Öst. bot. Zeitschr. XLII (1892) 358. In feuchten Waldschluchten, Gebüschen, Holzschlägen, selten. In der Laßnitzklause bei Deutsch-Landsberg (Preissmann!), auf dem Donatiberge bei Rohitsch!; in Holzschlägen am Rekakogel des Bacher- gebirges (O. Sömony); an der Hudnalukna bei Wöllan (Ebner, Preiss- mann!) (am Mitala-Wasserfall gegenüber der Bahnstation Trifail!). 4. Stellaria neglecta Wh. Große Sternmiere. Zweijährig. Stengel aufsteigend, bis 50 em hoch, einreihig behaart. Blätter eiförmig, zugespitzt, ganzrandig, kahl, die unteren gestielt, die oberen sitzend, alle an der Basis abgerundet oder die untern in den Stiel zugeschweift. Blüten in lockeren Trugdolden, Blütenstiele nach dem Verblühen zurück- gebogen, flaumig oder kahl (£. Elisabethae [F. Schultz Arch. fl. 302 (1861) als Art]. Kelchblätter 5 mm lang, eiförmig, stumpflich, grün, sehr schmal randhäutig, flaumig oder kahl. Staubblätter 10, Antheren purpurn. Kronblätter zweiteilig, so lang oder länger als der Kelch, weiß. Griffel 1,5 mm lang, aufrecht, erst an der Spitze zurück- gebogen. Kapsel etwas länger als der Kelch; Same 1,2 mm lang, dunkelbraun bis schwarz, mit hohen kegelförmigen Papillen besetzt. Mai— Juli. Stellaria negleeta Wh. in Bluff et Fingerh. Comp. Fl. Germ. Ed. 1. I. 560 (1825). Stellaria latifolia DC. Fl. franc. Suppl. 614 (1815), nicht Pers. Stellaria media ß. maior Koch Syn. Ed. 1. 118 (1837), Ed. 2. 129 (1843). Stellaria media «a. decandra Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I. 377 (1842); Neilr. Fl. Wien 559 (1846); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 179 (1874). Stellaria media Subsp. St. neglecta Murb. in Bot. Notis. (1899) 199. In Gebüschen, Auen, Wäldern, auf wüsten Plätzen, bisher nur bei Sauritsch nächst Friedau (Murmann), aber wohl weiter verbreitet. 5. Stellaria media (Z.) Cyrill. Hühnerdarm. Einjährig. Stengel zahlreich, niederliegend oder aufsteigend, bis 40 cm lang, einreihig behaart. Blätter eiförmig, spitz oder zugespitzt, ganzrandig, kahl oder am Grunde gewimpert, die unteren gestielt, die oberen sitzend, alle an der Basis abgerundet. Blüten in lockeren oder geknäuelten wenig- blütigen Trugdolden; Blütenstiele flaumig, nach dem Verblühen herab- geschlagen. Kelchblätter eiförmig, 4—5 mm lang, stumpflich, grün, weißrandig, kahl. Staubblätter 3—7; Antheren rotviolett. Griffel bis 1 mm lang, aufrecht, gegen die Spitze bogenförmig auseinander weichend. Kronblätter zweiteilig, kürzer als der Kelch, selten N an Stellaria, 293 fehlend (f. apetala M. K. Deutschl. Fl. III. 253 (1831), nicht Stel- laria apetala Ueria). Kapsel etwas länger als der Kelch. Same 1 mm lang, braunrot bis schwarz, mit niedrigen rundlichen Höckern besetzt. März—November. Alsine media L. Sp. pl. Ed. 1. 272 (1755). Stellaria media Cyrill. Char. Comm. 36 (1784); Vill. hist. pl. Dauph. III. 615 (1787); Koch Syn. Ed. 2. 129 (1843), exel. ß.; Maly Fl. Steierm. 214 (1868) excl. ß.; Strobl Fl. Admont II. 43 (1882). Cerastium medium Cr. Inst. II. 401 (1766). Alsine vulgaris Mch. Meth. 228 (1794). Stellaria media a. oligandra Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I. 377 (1842); Neilr. Fl. Wien 539 (1846); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 179 (1874). Auf Äckern, wüsten und bebauten Plätzen, in Dörfern, in der Nähe menschlicher Wohnungen, gemein bis in die Voralpen und selbst noch um die Almhütten in der Krummbholzregion. 6. Stellaria apetala Ucria. Blumenblattlose Sternmiere. Einjährig. Stengel zahlreich, liegend oder aufsteigend, bis 20 cm hoch, schwach einreihig behaart. Blätter eiförmig, spitz, etwas gelblich- grün, kahl, die unteren gestielt, die oberen sitzend; alle an der Basis abgerundet oder die untern in den ‘Stiel zugeschweift. Blüten in armblütigen, oft gedrängten Trugdolden; Blütenstiele drüsig flaumig, nach dem Verblühen herabgebogen. Kelchblätter 4—5 mm lang, eiförmig, spitzlich, grün, schmal randhäutig, drüsig-flaumig. Kronblätter fehlend. Staubblätter 2—3; Antheren grauviolett. Griffel höchstens 0,5 mm lang, schon an der Basis fast horizontal abstehend. Kapsel länglich, etwas länger als der Kelch; Same 0,85 mm lang, blaß gelblich-braun, mit niedrigen Warzen besetzt. Juni, Juli. Stellaria apetala Ueria in Roem. Arch. I. 1. 68 (1796); Murb. in Bot. Notis. (1899) 195. Alsine pallida Dum. Fl. Belg. 109 (1828). Stellaria Boraeana Jord. Pugill. pl. nov. 33 (1852). Stellaria pallida Pire in Bull. Soe. bot. Belg. II (1863) 43; J. Murr in Deutsche bot. Monatsschr. (1892) 131. Stellaria media Subsp. St. pallida A. u. @. Fl. Nordostd. Flachl. 310 (1898). Angeblich an Mauern bei Gams nächst Marburg (J. Murr). Subsekt 2. Insignes Fenzl. Blätter eiförmig oder länglich, in einen kurzen Blattstiel allmählich verschmälert. Stengel vierkantig. Insignes Fenzl in Endl. Gen. pl. 969 (1836—40); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 79 (1889). 7. Stellaria bulbosa Wulf. Knollige Sternmiere. Ausdauernd; Wurzelstock fädlich, kriechend, zerbrechlich, mit rübenförmig ver- diekten Wurzelknöllchen besetzt. Stengel liegend, zart, vierkantig, einreihig behaart, zerbrechlich, bis 15 em lang. Blätter elliptisch, spitz, die unteren in einen kurzen Stiel allmählich verschmälert, die oberen mit verschmälerter. Basis sitzend. Blüten einzeln, blatt- 294 Stellaria. winkelständig, lang gestielt, Blütenstiele einreihig flaumig, nach dem Verblühen herabgebogen. Kelchblätter eilanzettlich, 4 mm lang, zu- gespitzt, grün, kahl. Kronblätter fast so lang wie der Kelch, zweispaltig, weiß. Griffel aufrecht, Kapsel kugelig, so lang wie der Kelch. Same 1,5 mm lang, fein höckerig. April, Mai. Stellaria bulbosa Wulf. in Jaeg. Colleet. III. 21 (1789); Koch Syn. Ed. 2. 130 (1843); Maly Fl. Steierm. 214 (1868). Stellaria diehotoma Scop. Fl. Carn. Ed. II. 1. 314 (1772), nicht Linne. An quelligen Waldstellen, in feuchten Bergschluchten, an schattigen Stellen, zerstreut und selten. Im Kainachtale bei Krems (Fürsten- wärther!) und in der Schlucht zwischen Schitting und Gasselberg bei Krems (Preissmann!); am Neuratbach, bei Mitteregg, Graschuh, Marhof und Pichling und im Gamsgraben nächst Stainz (T’royer!), am Bach- ufer nahe dem Fuß des Eichberges bei Eibiswald (Melling! Feeller), im Wäldchen bei Trezelsdorf nächst Groß-Florian (F. Unger!). Ferner an Bächen in Roßwein bei Marburg (Murr) und auf dem Leisberge bei Gilli (Krasan). Subsekt. 3. Holosteae Fenzl. Blätter lanzettlich oder lineal, sitzend, am Rande fein borstlich gewimpert. Stengel vierkantig. Deck- blätter krautig. Holosteae Fenzl in Endl. Gen. pl. 969 (1836—40); Pax in Engl. u. Pranlil Nat. Pflanzenf. III. 1b. 79 (1889). 8. Stellaria holostea 7. Großblütige Sternmiere. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, locker rasig kurz kriechend, zerbrechlich. Stengel aufsteigend, bis 50 em hoch, scharf vierkantig, kahl. Blätter lanzettlich, lang zugespitzt, mit kurz verschmälerter Basis sitzend, fein kurz borstlich gewimpert. Blüten lang gestielt in lockeren reich- blütigen Trugdolden; Blütenstiele kurz flaumig, nach dem Verblühen an der Spitze herabgebogen. Kelchblätter eiförmig, spitz, $ mm lang, hellgrün, sehr schmal häutig berandet, kahl. Kronblätter zweispaltig, doppelt so lang als der Kelch, weiß. Kapsel kugelig, 6 mm lang. Same 2 mm lang, rotbraun, zerstreut mit höckerigen Papillen besetzt. April, Mai. Stellaria holostea Z. Sp. pl. Ed. 1. 422 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 130 (1843); Maly Fl. Steierm. 214 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 179 (1874). Cerastium holosteum Cr. Inst. II. 401 (1766). In Laubwäldern, Gebüschen, an Waldrändern. In Obersteiermark nur bei Bruck a. d. Mur!; verbreitet und häufig durch ganz Mittel- und Untersteiermark. Subsekt. 4. Larbreae Fenzl. Blätter lanzettlich oder lineal, sitzend, ungewimpert. Stengel vierkantig., Deckblätter trockenhäutig. LU LUDLLLLULULUUUU U UP Stellaria. 295 Larbreae Fenzl in Endl. Gen. pl. 969 (1836—40); Pax in Engl. u. Pranti Nat. Pflanzenf. III. 1b. 79. 9. Stellaria graminea L. Grasblätterige Sternmiere. Aus- dauernd; Wurzelstock ästig, locker rasig, zerbrechlich. Stengel liegend oder aufsteigend, vierkantig, kahl. Blätter lineal oder lineal- lanzettlich, spitz, mit verschmälerter Basis sitzend, an der Basis meist kurz gewimpert, sonst kahl. Blüten lang gestielt in lockeren, aus- gesperrt-ästigen Trugdolden, Blütenstiele kahl, nach dem Verblühen an der Spitze abwärts gekrümmt. Kelehblätter lanzettlich, spitz, 5 mm lang, dreinervig, grün, häutig berandet. Kronblätter zweiteilig, so lang wie der Kelch. Frucht fast doppelt so lang als der Kelch; Same 1 mm lang, -braunrot, kurz warzig, Mai—August. Stellaria graminea L. Sp. pl. Ed. 1. 422 (1753), excl. B. und y.; Koch Syn. Ed. 2. 130 (1843); Maly Fl. Steierm. 214 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 179 (1874); Strobl Fl. Admont II. 43 (1882). Cerastium gramineum Cr. Inst. II. 401 (1766). Larbrea graminea Fuss Fl. Transsilv. 119 (1866). An Waldrändern, Gebüschen, Rainen, auf Wiesen, in Auen, gemein bis in die höheren Voralpen; fehlt bei Aussee. 10. Stellaria uliginosa Murr. Wasser-Sternmiere. Ausdauernd, locker rasig, zerbrechliche kriechende Stämmchen treibend. Stengel liegend, aufsteigend oder aufrecht, bis 35 cm lang, vierkantig, kahl, ästig. Blätter elliptisch oder verkehrt eilanzettlich, spitz, mit verschmälerter Basis sitzend, kahl, blänlichgrün. Blüten mäßig lang gestielt in wenigblütigen lockeren Trugdolden ; Blütenstiele kahl, nach dem Verblühen hackig nach abwärts gebogen. Kelchblätter eilanzettlich, spitz, 3 mm lang, grün, schwach dreinervig. Blumenblätter zweispaltig, viel kürzer als der Kelch. Kapsel etwas länger als der Kelch; Same 0,3 mm lang, dunkelbraun, warzig. Juni, Juli. Stellaria uliginosa Murr. Prodr. Stirp. Gott. 55 (1770); Koch Syn. Ed. 2. 131 (1843); Maly Fl. Steierm. 215 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 179 (1874); Strobl Fl. Admont II. 43 (1882). Stellaria graminea 7. L. Sp. pl. Ed. I. 422 (1753). Stellaria Alsine Reich. Fl. Moeno-Francof. I. 86 (1772). Stellaria Dilleniana Leers Fl. Herborn. 107 (1775). Stellaria aquatica Poll. Hist. pl. Palat. I. 422 (1776). Stellaria hypericifolia Weber in Wigg. Prim. fl. Holsat. 34 (1780), Larbrea uliginosa Rehb. Icon. fl. Germ. et Helv. V. 36 (1842). An nassen Waldstellen, an Bächen, in Mooren, besonders auf kalk- freiem Boden. Bei Aschbach nächst Wegschaid bei Mariazell. Im Rohrmoos bei Schladming; im Seewigtale bei Haus; in den Mooren des Enns- und Paltentales, in der Sölk; bei der Kotalpe am Bösenstein, an den Fischteichen von Hohentauern. Bei Seckau, Zeiring, im Seetale bei Judenburg, bei St. Lambrecht, auf der Koralpe; bei Schwamberg, Stainz, 296 Stellaria. (Cerastium. Krenn, Ligist, Eibiswald, St. Oswald, im Kaltenbachgraben bei Spital, auf dem Wechsel, in der Safen bei Pöllau. Bei Maria-Grün und im Stiftingtale nächst Graz. Im Bachergebirge bei St. Lorenzen, Maria- Rast; bei Marburg, Sauritsch nächst Friedau; bei Ponigl, Neuhaus, Schönstein, Laufen. Ändert ab: ' ß. alpicola Beck. Pflanze niedrig; Trugdolden 1—3-blütig. Stellaria uliginosa ß. alpicola Beck Fl. N.-Öst. I. 364 (1890). An nassen Stellen bei der Vorauer Schwaig auf dem Wechsel! 12. Gerastium Z. Hornkraut’). Blüten zwitterig, in meist lockeren Dichasien. Kelchblätter 5, Kronblätter 5, ausgeschnitten oder zweispaltig. Staubblätter meist 10, selten 5. (Selten unter die fünfzähligen Blüten vierzählige eingemischt). Griffel 3 oder 5 und dann vor den Kelchblättern stehend. Kapsel (Abb. 29 Fig. 2) einfächerig, eiwalzlich oder zylindrisch, an der Spitze mit doppelt so viel kurzen, gleich- langen Zähnen aufspringend als Griffel vorhanden sind. Same nierenförmig, warzig, Keimling fast ringförmig. Cerastium L. Sp. pl. 1. 437 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 199 (1754); Fenzl in Endl. Gen. pl. 969 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 132 (1843); Maly Fl. Steierm. 215 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 80 (1889). Wicht. Literatur: Fenzl in Ledebour Flora Rossica I. p. 396 ff. (1842); Grenier, Monographia de Üerastio (Verontione 1841); Schultz, Revue des especes du genre Cerastium in Arch. d. fl. (1842) 22. B. Stein, Drei Cerastien, in Österr. bot. Zeitschr. XX VIII (1878) 18. Mwurbeek, De nordeuropeiska formerna af slägtet Cerastium in Bot. Notis. (1898) p. 241ff.; Williams, Enumeration provisoire des especes du genre Cerastium in Bull. de l’herbier Boissier VI (1898) 893 ff. Bestimmungsschlüssel. 1. Kronblätter viel länger als der Kelch . . . . in 2 Kronblätter kürzer bis so lang oder unbedeutend langen al der era 11. DA GırıttelllmeishRdreee. N aReo Corp n Griffel fünf . & 3. Wenigstens die unteren Deckblätter ee ohne trookenhäutigen Rand Deckblätter breit trockenhäutig berandet 4. Blütenstand reichblütig. Untere Blätter deutlich Eos Blütenstand 1—3-blütig. Alpenpflanzen 5. Blätter elliptisch, spitz, weich, zerstreut behaart, ii Een notes in den amp wi! Stiel zusammengezogen . . . 2.2... 6. silwalicum. Blätter eiförmig, stumpflich, dicht be De Kanon nicht plötzlich in den Stiel zusammengezogen . . » :» 2 2 2 m 2 2 2 0... 0. sonlieum. !) Der größte Teil des mir vorliegenden Herbarmateriales wurde von Herrn Prof. Dr. Correns in Leipzig revidiert, wofür ihm hiermit der herzlichste Dank ausgesprochen sei. ar Öerastium. 297 6. Alle Deckblätter ganz krautig. Kelchblätter stumpflich . . €. uniflorum. Die oberen Deckblätter schmal trockenhäutig berandet. Kelchblätter sehr Bpilz HI eh 2 RN N a RER She a Ute 7. Pflanze lang alle a N WA AR a CHEINLLOBIUM: Pflanze kurzhaarig . . . nn CH alinum: 8. In den Blattachseln keine len late, Same etwa 2 mm breit: ©. carinlhiacum. In den Blattachseln sterile an (Blattbüschel). Same etwa I mm N Er RE 9. Fruchtstiele steif aukenit Achte Be ee Me» a U MUERITES Fruchtstiele mehr minder deutlich hackig gebogen . . .» 2» 2.2... 10 10. Blätter verkehrt lanzettlich, kahl, nur am Grunde gewimpert . (©. rigidum. Blätter behaart . . . Ä Be OTarvenBer 11. Keleh- und Deckblätter bis zur Spitze ee tee Brei; Kelehblätter an der trockenhäutigen Spitze kahl . . . . Se le: 12. Fruchtstiele so lang oder kürzer als der Kelch. Staubfäden kahl C. viscosum. Fruchtstiele zwei- bis dreimal so lang als der Kelch. Staubfäden behaart: ©. brachypelalum. 13. Blütenstiele nach dem Verblühen herabgeschlagen . . . C. semidecandrum. Blütenstiele nach dem Verblühen nicht herabgeschlagen . . . . . . 14. 14. Pflanze einjährig, drüsenhaarig . . » » 2» 2 2.2.2.2... 0. pumilum. Pflanze ausdauernd . . . . ern: 15. Blätter länglich, lanzettlich Br eilörnig Blütenstiele Ba: oder drüsig: C. vulgatum. Blätter breit eiförmig bis rundlich, reich behaart. Blütenstiele drüsenlos: ©. fonlanum. Sekt. 1. Dichodon (Bartl.) Neilr. Griffel drei. Kapsel sechs- zähnig, die Zähne aufrecht oder abstehend, selten am Rande etwas zurückgerollt. Stellaria Sekt. Diehodon Bart! in M. K. Deutschl. Fl. III. 260 (1831). -Cerastium Sekt. Dichodon Neilr. Fl. N.-Öst. 797 (1859); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 80 (1889). Cerastium cerastioides (L.) Britton. Dreigriffeliges Horn- kraut. Ausdauernd, locker rasig, kurz kriechende Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 10 cm hoch, dünn, kahl oder einreihig behaart, einfach. Blätter eilanzettlich, stumpf, die oberen breiter, spitz, kahl. Blüten in endständiger lockerer 1—3-blütiger Trugdolde Deckblätter eilanzettlich, krautig, kahl. Blütenstiele schwach flaumig, 2—3mal so lang als der Kelch, nach dem Ver- blühen herabgeschlagen. Kelchblätter eilanzettlich, stumpf, 5—6 mm lang, kahl, grün, mit häutigem durchsichtigem Rande. Kronblätter um die Hälfte länger als der Kelch, tief ausgerandet. Griffel drei. Kapsel doppelt so lang als der Kelch, mit sechs Zähnen sich öffnend; Same 0,7 mm breit. Juni— August. 298 Cerastium. Stellaria cerastioides Z. Sp. pl. Ed. 1. 422 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 189 (1843); Maly Fl. Steierm. 214 (1868); Strobl F). Admont II. 43 (1882). Cerastium cerastioides Britton in Mem. Torr. Club V. 150 (1894). Cerastium trigynum Vill. Prosp. 48 (1779); Hist. pl. Dauph. III. 645 (1789); Murb. in Bot. Notis. (1898) 243. Cerastium stellarioides Hartm. Handb. Scand. Fl. Ed. 1. 181 (1820). Dichodon cerastioides Rechb. Icon. fl. Germ. et Helv. VI. 34 (1842). An feuchten quelligen Stellen, auf feuchten Alpentriften, in der Krummbholzregion, sehr zerstreut. In den nördlichen Kalkalpen auf dem Eisenerzer Reichenstein (Fürstenwärther) [und im angrenzenden Nieder- österreich auf der Raxalpe gegen das Bärenloch zu (#. Winkler). In den Niederen Tauern im oberen Giglertal, im Patzenkaar des Schiedeck und auf dem Vogelsang bei Schladming, im Lämmerkaar des Waldhorn, auf dem Höchstein, auf dem Goadeck und dem Hohen Knallstein; auf dem Gstoder, auf der Grafenalpe bei Krakaudorf; auf dem Greim bei Oberwölz, dem Hohenwarth; am Wege vom Kottentalertörl in den Seckauer Alpen ins Ingeringtal; an den Bösenstein-Seen, dem Gmeinsee, Grünsee und ober der Singsdorfer Alm auf der Hochhaide. Im Stang- alpenzuge auf dem Königstuhl und Rotkofel; in den Seetaler Alpen, besonders im Seetale. Sekt. 2. Orthodon Ser. Griffel fünf; Kapsel zehnzähnig, die Zähne gerade oder abstehend oder zurückgerollt. Orthodon Ser. in DC. Prodr. I. 415. (1824); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 80 (1889). Subsekt. 1. Schizodonta Wil. Ausdauernd. Deckblätter krautig, nicht trockenhäutig berandet. Blütenstiele nach dem Verblühen abstehend, dann aufrecht. Kapselzähne nicht zurückgerollt. Schizodonta Will. in Bull. herb. Boiss. VI. 895 (1892). 2. Cerastium uniflorum Murzth. Einblütiges Hornkraut. Aus- dauernd, dichte Rasen bildend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 12 cm hoch, kurz zottig. Blätter eilanzettlich bis lanzettlich, 3—5mal so lang als breit, weich, stumpf, dicht zottig. Blüten in 1—3-blütigen Trugdolden. Deckblätter, wenn vorhanden, krautig, ohne Hautrand. Blütenstiele dicht abstehend kurzhaarig und zerstreut drüsig, nach dem Verblühen abstehend, dann aufgerichtet, zur Fruchtzeit 2—4mal so lang als die Frucht. Kelchblätter eiförmig, spitzlich, 7 mm lang, drüsig flaumig, grün, schmal randhäutig. Kronblätter fast doppelt so lang als der Kelch, tief herzförmig ausgerandet, weiß. Kapsel eng, fast doppelt so lang als der Kelch. Same 1,3 mm breit, sternwarzig. Juli—September. Cerastium uniflorum Murith Guide bot. Valais 60 (1810); Stein in Öst. bot. Zeitschr. XXVIII (1878) 23; Strobl Fl. Admont II. 44 (1882). Cerastium lt a u ei N Cerastium. 299 glaciale Gaud. bei Ser. in DC. Prodr. I. 419 (1824). Cerastium latifolium d. glaciale Koch Syn. Ed. 1. 123 (1837), Ed. 2. 134 (1843). Cerastium lati- folium Maly Fl. Steierm. 216 (1868), nicht L. Auf steinigen Alpentriften, an Felsen und im Felsschutte, in der Hochalpenregion der Zentralalpen (2000—2863 m). Sehr häufig in den Niederen Tauern, im Stangalpenzuge und in den Seetaler Alpen und auf den letzten Erhebungen meist tonangebend. Etwas abweichend ist die Kalkrasse: b. Hegelmaieri Correns'‘). Blätter etwas breiter, spitz, derber, etwas bläulichgrün. Cerastium uniflorum b. Hegelmaieri Correns in Hay. Fl. Steierm. I. 299 (1908). Cerastium latifolium Stein in Öst. bot. Zeitschr. XX VIII. 22 (1878); Strobl Fl. Admont II. 44 (1882); Hay. Sched. Fl. Stir. exs. 7. 8. p. 11 (1906), nicht Linne. Cerastium latifolium Z. (Sp. pl. Ed. 1. 439) unterscheidet sich durch größere, schärfer zugespitzte Blätter, fast doppelt so große Blüten und die am Grunde aufgetriebene Kapsel. Auf steinigen Alpgntriften und im Felsschutte in der Hochalpen- region der nördlichen Kalkalpen. Verbreitet in der Dachsteingruppe und auf dem Grimming; ferner im Todten Gebirge, auf dem Reiting, Buchstein, angeblich auch auf der Raxalpe. Subsekt. 2. Alpina Hay.”).. Deckblätter trockenhäutig berandet. In den Blattachseln keine sterilen Blattsprosse. Blütenstiele nach dem Verblühen abstehend oder herabgeschlagen. Kapselzähne bei der Reife zurückgerollt. Kapsel gerade. Alpina Hay. Fl. Steierm. I. 299 (1908). 3. Cerastium villosum Baumg. Wolliges Hornkraut. Aus- dauernd, locker rasig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 15 cm lang, dicht wollig zottig. Blätter eiförmig bis länglich, stumpf, dicht abstehend wollig zottig. Blüten in 1—3-blütigen Trugdolden. Deck- blätter eilanzettlich, krautig, gegen die Spitze schmal trockenhäutig berandet. Blütenstiele abstehend zottig und bisweilen drüsig, nach dem Verblühen wagrecht abstehend. Kelchblätter eilanzettlich, spitz, $S mm lang, zottig, trockenhäutig berandet. Kronblätter tief herzförmig aus- gerandet, um die Hälfte länger als der Kelch, weiß. Kapsel doppelt so lang als der Kelch, gerade; Same 1,2 mm lang, warzig. Juli bis September. !) Folia paulo latiora, acuta, rigidiora, subglaucescentia. ®) Bracteae scarioso-marginata. Fasciculi foliorum steriles in axillis desunt. Peduneuli post anthesin patentes vel reflexi. Dentes capsulae maturae ‚revolutae. Capsula recta. 300 Cerastium. Cerastium villosum Baumg. Enum. stirp. Transs. I. 424 (1816). Cera- stium lanatum Lam. Encyel. meth. I. 680 (1783—S4) z. T.; Strobl Fl. Admont II. 43 (1882). Cerastium alpinum var. lanatum Heg. Reise 154 (1825); Koch Syn. Ed. 2. 135 (1843); Maly Fl. Steierm. 217 (1868). Cerastium mutabile alpinum %. Janatum Gren. Monogr. Cerast. 72 (1841). Cerastium bombycinum Schur En. pl. Transs. 123 (1866). An Felsen, auf steinigen Alpentriften, in der Hochalpenregion der Zentralalpen, zerstreut. Auf dem Hoch-Golling, der Kaiserscharte bei Klein-Sölk, dem Pliemitzzinken bei Gröbming, auf dem Hohenwart, Hoch-Reichart, Seckauer Zinken, Saukogel, Griesstein, Hochschwung, auf der Hochhaide bei Rottenmann. Auf dem Rinsennock bei Turrach, dem Eisenhut und der Krebenze, in den Seetaler Alpen. 4. Cerastium alpinum Z. Alpen-Hornkraut. Ausdauernd, locker rasig. Stengel aufsteigend oder aufrecht; bis 20 cm lang, dicht kurz- haarig. Blätter eiförmig, spitz, beiderseits behaart und dicht gewimpert. Blüten in 1—5-blütigen Trugdolden. Deckblätter lanzettlich, gegen die Spitze trockenhäutig berandet. Blütenstiele dicht abstehend kurzhaarig und meist zerstreut drüsig, nach dem Ver- blühen wagrecht abstehend. Kelchblätter eilanzettlich, spitz, 7—8 mm lang, behaart, breit trockenhäutig berandet. Kronblätter tief herz- förmig ausgerandet, um mehr als die Hälfte länger als der Kelch. Kapsel fast doppelt so lang als der Kelch; Same 1,2 mm breit, warzig. Juli—September. Cerastium alpinum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 438 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 135 (1843) excl. 8. u. y.; Strobl Fl. Admont II. 43 (1882), Centunculus alpinus Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 321 (1772). Cerastium mutabile alpinum Gren. Monogr. Cerast. 71 (1841). Cerastium alpinum a. hirsutum Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I. 411 (1842). Cerastium alpinum a. villosum Maly Fl. Steierm. 216 (1868). An Felsen, auf steinigen Triften, in der Hochalpenregion der Zentralalpen, zerstreut. Auf der Steirischen Kalkspitze, dem Kamp und Schiedeck bei Schladming, dem Hoch-Golling, Preber, der Hoch- Wildstelle, auf dem Krahbergzinken und bei der Preintaler Hütte bei Schladming; am Wege von der Stofferalmscharte bei Klein-Sölk zum Kessel und auf der Gamskarlscharte; auf dem Goadeck, Hoch-Reichart und dem Seckauer Zinken, auf dem Speikkogel der Gleinalpe. Angeblich auch auf dem Hochschwab (Hillebrand, Steininger). 5. Cerastium carinthiacum Ves!. Kärtner Hornkraut. Aus- dauernd, locker rasig. Stengel aufsteigend, bis 20 cm hoch, kurzhaarig, einfach oder ästig. Blätter eiförmig bis eilanzettlich, seltener lanzettlich bis lineal (f. lanceolatum Britt. in Rchb. Icon. fl. Germ. et Helv. -— ee. Cerastium. 301 II. 111 [1842]), kahl. In den Blattachseln keine sterilen Blatt- sprosse. Blüten in sparrig verzweigten, ein- bis vielblütigen Trugdolden; Deckblätter kurz eiförmig, trockenhäutig berandet. Blütenstiele kurz- haarig, oft mit eingestreuten Drüsenhaaren, nach dem Verblühen wag- recht abstehend oder zurückgeschlagen, zur Fruchtzeit aufrecht. Kelch- blätter eiförmig stumpf, 5 mm lang, kahl, trockenhäutig berandet. Kronblätter herzförmig ausgerandet, mehr als doppelt so lang als der Kelch. Kapsel fast 2'/; mal so lang als der Kelch, gerade. Same 1,8 mm breit, warzig. Juli—September. Cerastium carinthiacum Vest in Bot. Zeitg. VI (1807) 120, und in Hoppe Neues Bot. Taschenb. (1808) 229; Maly Fl. Steierm. 216 (1868); Strobl Fl. Admont 1I. 44 (1882). Cerastium ovatum Hoppe in Willd. Enum. hort. bot. Berol. I. 493 (1809); Koch Syn. Ed. 2. 135 (1843). Cerastium mutabile ovatum G@ren. Monogr. Cerast. 72 (1842). Auf steinigen Triften, an Felsen und im Geröll in der Krummbholz- und Hochalpenregion (1600—2200 m) sowohl der nördlichen als der südlichen Kalkalpen häufig (fehlt jedoch im Lantsch- und Schöckel- gebiete), und überall auf Schutthalden bis in die Täler herabgeschwemmt, wie in den Schluchten ober der Schladminger Ramsau, im Gesäuse und Johnsbachtale und deren Seitenschluchten, im Salzatale, in den Tälern des Hochschwabgebietes und der Sanntaler Alpen. Ändert ab: ß. rutilum (Fenzl) Beck. Blütenstiele und Kelche dicht drüsen- haarig. Cerastium ovatum ß. rutilum Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I. 415 (1842). Cerastium Carinthiacum y. rutilum Beck Fl. N.-Öst. I. 368 (1890). Selten. Auf dem Grimming, der Raxalpe Subsekt. 3. Arvensia Hay.'). Ausdauernd. Deckblätter häutig berandet. In den Blattachseln sterile Blattsprosse vorhanden. Kapsel gerade oder gekrümmt. Arvensia Hay. Fl. Steierm. I. 301 (1908). 6. Cerastium rupestre KÄras. Felsen-Hornkraut. Ausdauernd, dicht rasig. Stengel aufrecht, bis 15 cm hoch, zerstreut kurzhaarig. Blätter lineal oder lineal-lanzettlich, stumpflich, kahl; in den Blatt- achseln sterile Blattsprosse. Blüten in 1—5-blütigen Trugdolden; die untersten Deckblätter eiförmig oder eilanzettlich, oft breiter als die oberen Stengelblätter, krautig, mitunter schmal häutig gerandet; die oberen viel kleiner, eilanzettlich, trockenhäutig berandet. Blütenstiele ?) Species perennes. Bracteae scarioso-marginatae. In axillis fascieuli foliorum steriles. Capsula recta vel curvata. 302 Cerastium. steif aufrecht, abstehend kurzhaarig, nach dem Verblühen aufrecht, auch an der Spitze nicht umgebogen. Kelchblätter eilanzettlich, spitz, 6 mm lang, am Rücken etwas behaart, breit trockenhäutig be- randet. Kronblätter zweispaltig, fast doppelt so lang als der Kelch. Kapsel über doppelt so lang als der Kelch, gerade; Same 1 mm lang, warzig. Juli, August. Cerastium rupestre Äras. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1894) 308 (1895). Cerastium arvense 8. glabrescens E. Weiss in Öst. bot. Zeitschr. IX. 125 (1859), nicht Neilr. Cerastium arvense q. rupestre Gürke Pl. Europ. II. 219 (1897). Cerastium ovirense A. Kern in Schedis, „Boiss.“ in Kolb Alpenpfl. 84 (1890), ohne Beschreibung! An Felsen und im Felsschutt in der Hochalpenregion (1900— 2400 m) der Sanntaler Alpen. Auf der Raduha (E. Weiss, Krasan!), auf dem Veliki vrh!, der Ojstrica!, Planjava!, dem Dedec!, der Brana!, dem Sanntaler Sattel! 7. Cerastium rigidum (Scop.) Vitm. Steifes Hornkraut. Aus- dauernd, locker rasig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 20 em hoch, kahl oder etwas flaumig. Blätter verkehrt-lanzettlich, im vorderen Drittel am breitesten, spitz, an der Basis oder bis zur Spitze kurz gewimpert, sonst kahl; in den Blattachseln sterile Blattsprosse mit linealen steifen Blättern. Blüten in ein- bis viel- blütigen lockeren Trugdolden; Deckblätter eilanzettlich, breit häutig berandet und am Rande gewimpert. Blütenstiele dicht kurzhaarig oder (f. Beckianum [Hand. Mazz. et Stadlm. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 433 (1905) als Art] Janch. in Öst. bot. Zeitschr. LVIII [1908] 163) kurz drüsenhaarig, nach dem Verblühen abstehend und an der Spitze umgebogen, die Frucht daher mit dem Stiel einen stumpfen Winkel bildend. Kelchblätter 6 mm lang, eiförmig, spitz, kurzhaarig oder drüsig, breit häutig berandet. Kronblätter tief ausgerandet, doppelt so lang als der Kelch, weiß. Kapsel etwas länger als der Kelch, aufwärts gebogen. Samen 0,3 mm lang, spitz, warzig. Juli, August. Gentunculus rigidus Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 322 (1772). Cerastium rigi- dum Vitm. Summa plant. III. 137 (1789); Hand. Mazz. et Stadlm. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 433 (1905), nicht Tenore. Cerastium strietum Haenke in Jacq. Col- lect. II. 765 (1788), nieht Linne. Cerastium arvense var. strietum Gaud. Fl. Helv. III. 245 (1828); Koch Syn. Ed. 1. 124 (1837), Ed. 2. 135 (1843); Strobl Fl. Admont II. 43 (1882). Cerastium arvense var. glabrescens Neilr. Fl. N.-Öst. 798 (1858); Maly Fl. Steierm. 216 (1868). Cerastium arvense 2. alpicola Fenzl in Ledeb. Fl. ross. I. 413 (1842). Cerastium alpicolum Hayek in Abh. zool. bot. Ges. Wien IV. 2. 92 (1907). Auf steinigen Alpentriften, an Felsen, an quelligen Stellen in der höheren Voralpen- und Krummholzregion nicht selten. In den nörd- LT EU UN UL 0008 Cerastium. 303 lichen Kalkalpen bei Aussee, auf dem Scheibelstein bei Admont, im Gesäuse und Johnsbachtale, in der Hochtorgruppe, auf dem Zeiritzkampel, Reiting, Eisenerzer Reichenstein, Prebichl, auf der Hohen Veitsch, der Schnee- und Raxalpe. In den Niederen Tauern in den Wölzer Tauern, besonders auf dem Hohenwarth und Gumpeneck, in der Hochschwarza bei Irdning bis auf das Hochhorn, auf dem Hochschwung bei Rottenmann, dem Hochalbl und Zinken bei Seckau; in den Murauer Alpen auf dem Eisenhut, Rotkofel, der Turracher Höhe und der Krebenze. In den Sanntaler Alpen auf dem Steiner Sattel. 8. Cerastium arvense ZL. Acker-Hornkraut. Ausdauernd; locker rasig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 30 em hoch. Blätter lanzettlich oder lineal, mehr minder anliegend behaart bis grau-flaumig; in den Blattachseln sterile Blattsprosse. Blüten in meist verästelten mehrblütigen Trugdolden; Deckblätter behaart, eilanzettlich, trockenhäutig berandet und am Rande gewimpert. Blüten- stiele drüsig-flaumig, nach dem Verblühen abstehend und an der Spitze umgebogen, die Frucht daher mit dem Stiel einen stumpfen Winkel bildend. Kelchblätter eiförmig, 6 mm lang, grün, häutig be- randet, am Rücken spärlich drüsig flaumig. Kronblätter doppelt so lang als der Kelch, bei rein weiblichen Exemplaren auch nur ebenso lang (= f. brachypetalum Öelak Prodr. Fl. Böhm. 498 [1875], f. parvi- florum Murr in Deutsche bot. Monatsschr. X [1892] 132), zweispaltig. Kapsel um ein Drittel länger als der Kelch; Same 1 mm lang, spitz, warzig. April—Juli. Cerastium arvense ZL. Sp. pl. Ed. 1. 438 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 135 (1843) excel. var. Centunculus arvensis Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 321 (1772). Cerastium mutabile arvense Gren. Monogr. Cerast. 68 (1842). Cerastium arvense «. genuinum Neilr. Nachtr. Fl. Wien 284 (1851). Cerastium arvense a. hirtum Neilr. Fl. N.-Öst. 799 (1858); Maly Fl. Steierm. 216 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 180 (1874). Cerastium arvense a. hirtum und ß. eiliatum Strobl Fl. Admont II. 43 (1881). Auf Wiesen, an Rainen, Waldrändern, häufig bis in die Voralpen. Die f. brachypetalum bei Lembach und Gams nächst Marburg (Murr). Eine auffallende Form ist: b. adenophorum Hay.'). Stengel kurzhaarig und besonders oben dicht drüsenhaarig. Blätter zerstreut gewimpert und reichlich drüsig behaart. Cerastium arvense b. adenophorum Hay. Fl. Steierm. I. 303 (1908). !) Caulis breviter pilosus et imprimis in parte superiore dense glanduloso- pilosus. Folia eiliata et dense glanduloso-pilosa. 304 Cerastium. An steinigen Waldrändern bei Peggau! und auf Wiesen bei Gösting nächst Graz! Subsekt. 4. Vulgata Hay. Mehrjährig. Deckblätter trocken- häutig berandet oder die unteren krautig. Kapsel gekrümmt. Vulgata Hay. Fl. Steierm. I. 304 (1908). 9. Cerastium silvaticum W. X. Wald-Hornkraut. Ausdauernd; kriechende, locker beblätterte Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend, unten fast kahl, oben kurzflaumig und drüsig. Blätter weich, dunkelgrün, zerstreut behaart und am Rande gewimpert, die unteren spatelig-eiförmig, spitz, rasch in den Stiel zusammen- gezogen, die oberen sitzend, eiförmig, spitz. Blüten in reich- ästigen lockeren Trugdolden; die unteren Deckblätter krautig, den Laubblättern gleichgestaltet, die oberen eilanzettlich, häutig berandet. Blütenstiele dicht kurz abstehend behaart und drüsig, nach dem Ver- blühen abstehend und an der Spitze hackig abwärts gebogen. Kelchblätter 6 mm lang, eilanzettlich, spitz, am Grunde drüsenhaarig, sehr schmal häutig berandet. Kronblätter tief zweispaltig, um mehr als die Hälfte länger als der Kelch, weiß. Kapsel schwach ge- krümmt, etwas länger als der Kelch; Same eiförmig, 1,2 mm lang, warzig. Juni, Juli. Cerastium silvaticum W. K. Deser. et Ic. pl. rar. Hung. I. 100 T. 97 (1802); Maly Fl. Steierm. 216 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 180 (1877). Cerastium umbrosum äKit. bei Kanitz in Linnaea XXXII. 515 (1863). In schattigen Wäldern, unter Gebüsch, an Ufern, in Untersteiermark nicht selten. Bei Pößnitz; im Wiener Graben und Gamser Graben und an den drei Teichen bei Marburg; bei Wurmberg, Pettau, Sauritsch. Im Bachergebirge bei Maria in der Wüste, Hausambacher, Schleinitz, Windisch-Graz. Bei Pöltschach und auf dem Wotsch, bei Rohitsch, Neuhaus, Hochenegg, Cilli, Pletrowitsch, Tüffer, Reifenstein, Drachenburg, Trifail, zwischen Riezdorf und Praßberg. In Mittelsteiermark nur auf den Kögelbergen bei Fürstenfeld (Sabransky!). Cerastium sonticum Beck. Isonzotal-Hornkraut. Zweijährig, zahlreiche blühende Stengel, aber keine oberirdische Innovationssprosse ausbildend. Stengel aufsteigend, bis 40 em hoch, unten schwächer, oben dichter abstehend kurzhaarig und oben reich drüsig. Blätter derb, hellgrün, dicht behaart und gewimpert, die unteren verkehrt-eilanzettlich, in den kurzen Stiel allmählich verschmälert, die oberen eilanzettlich bis eiförmig, sitzend. Blüten in reich ästigen, ausgesperrten Trugdolden; die unteren Deekblätter krautig, den Laubblättern gleichgestaltet, die oberen trockenhäutig berandet. Blütenstiele dieht abstehend kurzhaarig und drüsig, nach dem Verblühen abstehend uud an der Spitze etwas hackig gebogen, zuletzt wieder gerade. Kelchblätter 5 mm lang, eilanzettlich, stumpf, drüsig-flaumig, breit trockenhäutig berandet. Kronblätter mehr als doppelt so lang als der Kelch, herz- Öerastium. 305 förmig ausgerandet, weiß. Kapsel um etwa !/, länger als der Kelch, schwach ge- krümmt. Same I mm breit, fast tetraedrisch, an den Kanten länger, an den Flächen kürzer warzig. Mai, Juni. Cerastium sonticum Beck in Öst. bot. Zeitschr. LVIII. 1 (1908). Cera- stium silvaticum forma Uechtr. in Öst. bot. Zeitschr. XVIII. 76 (1868). Cera- stium silvaticum var, carniolicum Preissm. Herb. An feuchten Kalkfelsen, bisher nur im angrenzenden Krain in Menge am Mitalawasserfall gegenüber der Bahnstation Trifail! (Deschmann!, Preissmann!). 10. Cerastium vulgatum Z. Gemeines Hornkraut. Ausdauernd, kurze beblätterte Sprosse und blühende Stengel treibend. Stengel auf- steigend oder aufrecht, oft an der Basis wurzelnd, kurzhaarig. Blätter länglich eiförmig bis lanzettlich, spitz oder stumpf, die unteren all- mählich in den Stiel verschmälert, die oberen sitzend. Blüten in an- fangs gedrungener, später lockerer ein- bis vielblütiger Trugdolde. Deckblätter häutig berandet oder die untersten krautig, den Laubblättern gleichgestaltet. Blütenstiele dicht kurzhaarig, nach dem Verblühen seit- lich abstehend und an der Spitze hackig eingebogen, zuletzt aufrecht, so lang oder 2—3 mal länger als die Frucht. Kelchblätter eilanzettlich, spitz, 5—6 mm lang, häutig berandet, am Rücken behaart. Kron- blätter so lang oder kaum länger als der Kelch, zweispaltig. Kapsel doppelt so lang als der Kelch, aufwärts gekrümmt. Same 0,35 mm lang, flach warzig. Mai—August. Cerastium vulgatum L. Sp. pl. Ed. 2. 267 (1763), nicht Fl. Suec. Ed. 2, 158 (1755), nicht ZL. Herbar; Strobl Fl. Admont II. 43 (1882). Cerastium cae- spitosum Gilib. Fl. Lith. V. 159 (1781). Cerastium triviale Link. Enum. hort. Berol. I. 433 (1820); Koch Syn. Ed. 2. 133 (1843): Maly Fl. Steierm. 215 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 180 (1874). Cerastium vulgare Hartm. Scand. Fl. Ed. 1. 182 (1820). Formenreiche Pflanze: @. hirsutum Zr. Blätter und Stengel behaart. Blütenstiele drüsenlos. Cerastium vulgatum ». hirsutum Fr. Nov. Fl. Suec. Ed. 2. 125 (1828): Strobl Fl. Admont II. 43 (1882). Cerastium triviale ». hirsutum Neilr. Fl. N.-Öst. 789 (1859); Maly Fl. Steierm. 215 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 180 (1874). Cerastium triviale a. pratense Celak. Prodr. Fl. Böhm. 498 (1875). Auf Wiesen, an Grasplätzen, unkultivierten Orten, häufig bis in die Voralpentäler. 8. glandulosum (Boenn.) Gren. Blätter behaart, länger als die Hälfte der Stengelinternodien. Blütenstiele und Kelche drüsenhaarig. Cerastium viscosum ß. glandulosum Boennigh. Prodr. Fl. Monast. Nr. 565 (1824). Cerastium vulgatum e. glandulosum Gren. Mon. Üerast. 39 (1842); Strobl Fl. Admont II. 43 (1882). Cerastium triviale var. viscosum Hayek, Flora von Steiermark. 20 306 Cerastium. M. K. Deutschl. Fl. III. 336 (1831). Cerastium triviale var. glandulosum Rehb. Fl. Germ. exc. 796 (1832); Neilr. Fl. N.-Öst. 798 (1859); Maly Fl. Steierm. 215 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 180 (1874), Cerastium cae- spitosum f. glandulosum Hay. Sched. Fl. stir. exs. 7., 8. p. 11 (1906). An feuchten Stellen, unter Gebüsch, auf Wiesen, Brachen, zerstreut bei Schladming, Admont, auf dem Rainerkogel bei Graz; bei Marburg, Melling, Pettau. y. gracile Hay. Blätter zerstreut gewimpert oder fast kahl, kürzer als die halben Stengelinternodien. Stengel meist einreihig behaart. Blütenstiele drüsenhaarig. Cerastium vulgatum f. gracile Hay. in Öst. bot. Zeitschr. LIII. 167 (1903). An steinigen grasigen Stellen der höheren Voralpen bis in die Krummholzregion der Zentralalpen. Im Steinriesentale! und am Fuß der Mandelspitze (Eberwein!) bei Schladming, im Schwarzseetale bei Klein Sölk!, auf dem Gstoder bei Murau (Vierhapper!). d. holosteoides (Fr.) Wahlenb. Blätter ganz kahl oder nur zer- streut gewimpert. Stengel einreihig behaart. Blütenstiele drüsenlos. Cerastium holosteoides Fr. Nov. Fl. Suec. Ed. 1. 32 (1814—23). Cera- stium vulgatum $. holosteoides Wahlenb. Fl. Suec. 289 (1824—26); Cera- stium triviale 3. holosteoides Rechb. Fl. Germ. exc. 796 (1832). Cerastium triviale 7. glabratum Neilr. Fl. N.-Öst. 798 (1859); Maly Fl. Steierm. 215 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 180 (1874). Zerstreut in Untersteiermark bei Lembach nächst Marburg, Hausam- bacher, Friedau, Allerheiligen, Sauritsch. Il. Cerastium fontanum Baumg. Quell-Hornkraut. Aus- dauernd, locker rasig. Stengel aufsteigend, bis 15 cm hoch, dicht kurz zottig, drüsenlos. Blätter eiförmig bis fast kreisrund, stumpf, dicht kurzhaarig und gewimpert. Blüten in gedrängter drei- bis mehrblütiger Trugdolde; Deckblätter eiförmig, behaart, am Rande trockenhäutig, gewimpert; die untersten oft krautig, den Laubblättern gleichgestaltet. Blütenstiele dicht kurz zottig, drüsenlos, nach dem Verblühen abstehend und an der Spitze hackig abwärts gebogen, zuletzt aufrecht. Kelchblätter eilanzettlich, spitz, be- haart, breit häutig berandet. Kronblätter kürzer als der Kelch, zwei- spaltig.. Kapsel wenig länger als der Kelch, schwach aufwärts ge- krümmt; Same 0,8 mm lang, flach warzig. Juli, August. Cerastium fontanum Daumg. Enum. Stirp. Transs. I. 425 (1816). Cera- stium Sturmianum Hayek iu Öst. bot. Zeitschr. LIII (1903) 169. Cerastium triviale var. alpina Sturm Deutschl. Fl. H. 63 (1829); Koch Syn. Ed. 2. 134 (1843). In der Krummholz- und Hochalpenregion (1700—2000 m), mit Sicherheit bisher nur auf dem Schiedeck bei Schladming! und in den Sanntaler Alpen auf dem Sattel zwischen Dedec und Beli vrh!. Üerastium. 307 Subsekt. 5. Fugacia Fenzl. Pflanzen einjährig. Sterile Blatt-- sprosse fehlen. Fugacia Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I. 403 (1842); Murb. in Bot. Notis. (1898) 254. 12. Cerastium viscosum /L. Geknäueltes Hornkraut. Ein- jährig. Stengel aufrecht, bis 25 cm hoch, kurz flaumig und drüsen- haarig. Blätter eiförmig bis rundlich, stumpf, anliegend behaart und gewimpert. Blüten in ausgebreiteten, in ihren letzten Auszweigungen fast geknäuelten Dichasien; Deckblätter krautig, bis zur Spitze langhaarig und gewimpert. Blütenstiele drüsig-flaumig, zur Frucht- zeit hackig gebogen und kürzer oder so lang wie der Kelch. Kelchblätter 4 mm lang, eilanzettlich, spitz, schmal häutig berandet, drüsenhaarig und bis zur Spitze langhaarig gewimpert. Kron- blätter kürzer als der Kelch, an der Basis gewimpert. Staubblätter kahl. Kapsel schmal, schwach aufwärts gekrümmt, fast doppelt so lang als der Kelch. Same 0,4 mm lang, hellbraun, fein warzig. April—Juni. Cerastium viseosum L. Sp. pl. Ed. 1. 437 (1753); Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I. 404 (1842); Strobl Fl. Admont II. 43 (1882); Beck Fl. N.-Öst. I. 367 (1890). Cerastium glomeratum 7huwill. Fl. env. Paris Ed. 2. 226 (1799); Koch Syn. Ed. 2. 132 (1843); Maly Fl. Steierm. 215 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 179 (1874). Cerastium vulgatum L. Fl. Suec. Ed. 2. 158 (1755), nicht Sp. pl. Ed. 2. 267 (1763). Auf Wiesen, Grasplätzen, an Rainen, trockenen Abhängen, häufig bis in die Voralpen. 13. Cerastium brachypetalum Desp. Kleinblütiges Hornkraut. Einjährig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 30 cm hoch, dicht abstehend behaart. Blätter eiförmig bis lanzettlich, spitz oder stumpf, anliegend grau behaart und gewimpert. Blüten in wiederholt ästigen Dichasien; Deckblätter krautig, bis zur Spitze abstehend be- haart; Blütenstiele dicht abstehend behaart, zur Fruchtzeit etwas abstehend und an der Spitze hackig gebogen, 2—3 mal so lang als die Frucht. -Kelchblätter eilanzettlich, spitz, 4 mm lang, schmal randhäutig, bis zur Spitze lang behaart und gewimpert; Kron- blätter so lang oder kürzer als der Kelch, an der Basis gewimpert. Staubblätter gewimpert. Kapsel um "/; länger als der Kelch, schwach aufwärts gebogen. Same 0,3 mm lang, rotbraun, fein warzig. April, Mai. Cerastium brachypetalum Desportes in Pers. Syn. I. 520 (1805); Koch Syn. Ed. 2. 132 (1843); Maly Fl. Steierm. 215 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 179 (1874); Murb. in Bot. Notis. (1898) 254. Cerastium barbulatum Wahlenb. Fl. Carp. 137 (1844). Cerastium strigosum Fr. Fl. Hall. 78 (1817— 18). An grasigen buschigen Stellen, an Wegen, Rainen, Weingarten- rändern, auf Wiesen. Beim Sauerbrunnen bei Pölshals; bei Bruck an 20* 308 Cerastium. der Mur, bei Krems im Kainachtale; gemein in der Umgebung von Graz. Bei Wildon, Ehrenhausen, Gamlitz; bei Lembach und Gams nächst Marburg, bei Mahrenberg; überall am Bachergebirge. Bei Prager- hof, Windisch-Feistritz, Pettau, Pöltschach; bei Neuhaus, Weitenstein, Hochenegg, Cilli, Tüffer, Trifail, Leutsch. Ändert ab: 8. glandulosum Koch. Blütenstiele und Kelche, oft auch der obere Teil des Stengels, von langen drüsentragenden und drüsenlosen Haaren dicht besetzt. Cerastium brachypetalum 8. glandulosum Koch Syn. Ed. 1. 121 (1837), Ed. 2. 132 (1843). Cerastium brachypetalum y. visecidum Gren. Monogr. Cerast. 37 (1841. Cerastium tauricum Spreng. Nov. prov. 10 (1819). Cera- stinum brachypetalum var. tauricum A. Kern Sched. fl. exs. Austro-hung. II. 81 (1882). An ähnlichen Stellen wie die drüsenlose Form und oft mit ihr vermischt, nicht selten. Auf dem Kalvarienberge bei Bruck. Bei Graz bei Weinzödl, Gösting, Autal, im Stiftingtale, auf dem Rosenberge, Schloßberge und Plabutsch; bei Wildon. Bei Krems im Kainachtale, Eibiswald. Auf dem Gabernig bei Pöltschach; zwischen Cilli und Pletrowitsch, bei Tüffer. 14. Cerastium pumilum Curt. Niedriges Hornkraut. Ein- jährig. Stengel aufrecht, bis 20 cm hoch, abstehend kurzhaarig und drüsig. Blätter eiförmig bis eilanzettlich, stumpf, viel kürzer als die Stengelinternodien, behaart. Blüten in drei- bis mehrblütigen Dichasien; Deckblätter eiförmig, krautig, ohne oder die oberen mit trockenhäutigem Rand, kurzhaarig und drüsig; Blütenstiele drüsig und kurzhaarig, nach dem Verblühen aufrecht oder abstehend, nicht zurückgeschlagen, an der Spitze hackig umgebogen. Kelchblätter eiförmig, spitz, 4—5 mm lang, häutig berandet, kurz- haarig und drüsig, am Rande und an der Spitze kahl. Kron- blätter etwas länger als der Kelch, bis über ein Drittel ihrer Länge zweispaltig, kahl. Staubblätter zehn. Kapsel fast doppelt so lang wie der Kelch, aufwärts gekrümmt. Same 0,3 mm lang, dunkelbraun, fein warzig. April—Juni. Cerastium pumilum Curt. Fl. Londin. Fasc. VI. Nr. 30 (1777—87); Strobl Fl. Admont II. 43 (1882); Murb. in Bot. Notis. (1898) 261. Cerastium obseurum Chaub. in St. Amans Fl. Agen. 180 (1821). Cerastium Grenieri F. Sehltz Fl. Gall. et Germ. exs. Cent. I. Introd. 6 (1836). Cerastium glutino- sum “. obseurum Koch Syn. Ed. 2. 133 (1845). Cerastium semidecandrum ß. herbaceo-bracteatum Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I. 406 (1842) z. T.; Neilr. Fl. N.-Öst. 798 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 180 (1874). Cerastium u a ei Üerastium. 309 glutinosum Maly Fl. Steierm. 215 (1868). Cerastium semidecandrum £ß. pumilum Beck Fl. N.-Öst. I. 366 (1890). Auf trockenen grasigen Plätzen, an Rainen, Mauern, in Holz- schlägen, sehr zerstreut. In Holzschlägen bei Oeblarn a. d. Enns; bei der Ziegelbrennerei bei Admont; bei St. Leonhard nächst Graz; am Pyramidenberge und Lembacher Kalvarienberge bei Marburg; bei Maria- Rast, Schleinitz und Frauheim am Bachergebirge; bei Bad Neuhaus. 15. Cerastium semidecandrum Z. Fünfmänniges Hornkraut. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 15 cm hoch, kurzhäarig und drüsig. Blätter eiförmig bis eilanzettlich, stumpf, viel kürzer als die Stengel- internodien, behaart. Blüten in drei- bis mehrblütigen Trugdolden; Deckblätter krautig, trockenhäutig berandet, kurzhaarig und drüsig, am Rande und an der Spitze kahl. Blütenstiele drüsig und kurzhaarig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen, gerade oder an der Spitze schwach hackig gekrümmt. Kelchblätter eiförmig, spitz, 3 mm lang, breit häutig berandet, kurzhaarig und drüsig, am Rande und an der Spitze kahl. Kronblätter kürzer als der Kelch, zweispaltig, kahl. Staubblätter kahl. Kapsel fast doppelt so lang als der Kelch, aufwärts gekrümmt; Same 0,3 mm lang, hell- braun, fein warzig. April, Mai. Cerastium semidecandrum Z. Sp. pl. Ed. 1. 438 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 133 (1843); Maly Fl. Steierm. 215 (1868); Murb. in Bot. Notis. (1898) 266. Cen- tuneulus semidecandrus Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 321 (1772). Cerastium viscidum Zi. Enum. hort. Berol. I. 433 (1821. Cerastium pellucidum Chaub. in St. Amans Fl. Agen. 181 (1821). Cerastium semidecandrum na. scarioso-bracteatum Fenzl in Ledeb. Fl. Ross. I. 405 (1842); Neilr. Fl. N.-Öst. 797 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 179 (1874). Cerastium semi- decandrum a. scariosum (elak. Prodr. Fl. Böhm. 497 (1875). Cerastium semidecandrum y. obseurum Beck Fl. N.-Öst. I. 366 (1890), nicht Cerastium obseurum Chaub. Auf trockenen Grasplätzen, an steinigen schotterigen Stellen, an Rainen, Wegen, Ackerrändern. Bei Pöls nächst Judenburg. Häufig bei Graz, wie zwischen Stübing und Gratwein, bei St. Gotthard, Wein- zödl, Gösting, im Tal, in den Murauen, auf dem Ruckerlberge; bei Wildon, Leibnitz; bei Gams nächst Marburg, bei Roßwein, Hausam- bacher, Schleinitz. Bei Cilli, Tüffer, Steinbrück, Trifail. 2. Tribus: Scelerantheae (ZLk.) Hay. Kelchblätter am Grunde becherförmig vereint, Fruchtknoten daher unterständig. Frucht eine einsamige Schließfrucht. Sclerantheae Lk. Enum. hort. Berol. I. 417 (1819. Alsinoideae Sclerantheae Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. IIl. 1b. 69 (1889). Cera- stioideae Trib. Sclerantheae Hay. Fl. Steierm. I. 309 (1908). 310 Sceleranthus. 13. Seleranthus Z. Knäuel. Blüten (Abb. 29, Fig. 3) zwitterig, in geknäuelten Trugdolden. Kelch fünfzähig, knorpelig erhärtend und die Frucht fest um- schließend. Kronblätter fehlen. Staubblätter 5 oder 10, oft auch weniger. Fruchtknoten an der Spitze 2—4-höckerig, halb unterständig, von der Kelchröhre umschlossen. Griffel zwei, Narben keulig. Frucht einsamig, häutig, nicht aufspringend, im knorpelig erhärtenden Kelch eingeschlossen und mit diesem abfallend. Keimling hufeisen- förmig. Seleranthus Z. Sp. pl. Ed. 1. 406 (1753) Gen. pl. Ed. 5. 190 (1754); Koch Syn. Ed. 2. 281 (1844); Endl. Gen. pl. 963 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 210 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 92 (1889). Wieht. Literatur: X. Knaf: Über Scleranthus intermedius Kitt. in Österr. bot. Zeitschr. XXII. (1872) 182. I. Scleranthus perennis Z. Ausdauernder Knäuel. Zwei- bis mehrjährig. Stengel zahlreich, aufsteigend oder aufrecht, am Grunde verholzt und mit abgestorbenen Blattresten besetzt, reich ver- zweigt, einzeilig kurz behaart. Blätter gegenständig, halbstielrund, pfriemlich, spitz, am Grunde häutig scheidig verbunden, graugrün. Kelchzipfel dreieckig, stumpf, innen weiß, außen grün, mit breitem, gegen die Spitze breiter werdendem weißem Hautrande, zur Blütezeit aufrecht, zur Fruchtzeit aufrecht oder etwas zusammen- neigend, der Hautrand kahnförmig einwärts gebogen. Mai— Herbst. Scleranthus perennis Z. Sp. pl. Ed. 1. 406 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 281 (1844); Maly Fl. Steierm. 210 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 178 (1874). Auf sandigen Hügeln, an Wegen, in Weingärten, nicht häufig und nur auf kalkfreiem Boden. Bei St. Veith und Lustbühel ober Graz; bei Melling und St. Peter nächst Marburg, bei Pettau; am Bachergebirge bei Windenau, Hausambacher, Frauheim. 2. Scleranthus alpestris Hay.'). Alpen-Knäuel. Ausdauernd, rasige, von vertrockneten Blättern besetzte Stämmchen treibend. Stengel aufrecht, bis 10 cm hoch, kurz zweizeilig behaart, oberwärts wickelig verzweigt. Blätter gegenständig, halbstielrund, pfriemlich, spitz, am Grunde häutig kurzscheidig verbunden, graugrün. !) Perennis, caudiculos caespitosos foliis emarcidis obtectos emittens. Caulis erectus, ad 10 cm altus, breviter bifariam pilosus, supra circinno-ramosus. Folia opposita semiteretia, subulata, acuta, basi membranacea breviter vaginata coalita, incano-viridia. Flores in glomerulos breviter pedunculatos axillares terminalesque dispositi. Sepala subulato triangularia, acuta, margine membranaceo angusto apicem versus non dilatato, in planta fructifera erecta, tubo calycis aequilonga. Seleranthus. 311 Blüten in kurzgestielten, end- und blattwinkelständigen Knäueln. Kelch- zipfel pfriemlich-dreieckig, spitz, mit schmalem, gegen die Spitze nicht verbreitertem Hautrande, zur Fruchtzeit aufrecht oder etwas zusammenneigend, so lang wie die Kelchröhre. Juli, August. Unterscheidet sich von Sel. annuus Z., Sel. collinus Horn., Sel. verticillatus 7'sch., Sel. comosus und Sel. divaricatus Dum. durch den ausdauernden Wuchs und die aufrechten Stengel, von Sel. annuus v. congestus ÄK. Knaf durch die höchstens am Grunde verholzten Stengel und die nicht auffallend kleinen Blüten, von Sel. uneinatus Schur durch die nicht an der Spitze hackig einwärts gekrümmten Kelchzipfel, von Sel. perennis Z., neglectus Roch. und Sel. diehotomus Schur endlich durch die nur schmal randhäutigen Kelchzipfel. Scleranthus alpestris Hayek Fl. Steierm. I. 310 (1908). Auf trockenen Wiesen, an Waldrändern in den Zentralalpen (800 bis 1400 m), selten. Bisher nur bei Schladming am Fuß der Ramsau! und auf Wiesen beim Bauernhofe Aigner auf der Planei! sowie an Waldrändern am Aufstiege von Spital am Semmering auf die Kampalpe (Handel-Mazzetti!). 3. Scleranthus annuus Z. Acker-Knäuel. Ein- bis zwei- jährig. Stengel meist zahlreich, niederliegend oder aufsteigend bis aufrecht, wickelig verzweigt, kurzhaarig bis fast kahl. Blätter gegen- ständig, halbstielrund, lineal-pfriemlich, spitz, am Grunde kurz häutig scheidig verbunden. Blüten in end- und blattwinkelständigen Knäueln. Kelchzipfel pfriemlich dreieckig, spitz, mit schmalem, gegen die Spitze nicht verbreitertem Hautrande, zur Fruchtzeit aufrecht abstehend, so lang oder länger als die Kelchröhre. Scleranthus annuus Z. Sp. pl. Ed. 1. 406 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 284 (1844); Maly Fl. Steierm. 210 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. 178 (1874); Strobl Fl. Admont II. 41 (1882). Tritt in zwei sehr auffallenden Wuchsformen (oder Unterarten?) auf: a. annotinus Achb. Einjährig. Stengel aufrecht, wickelig verzweigt; die scheinbaren Seitenäste (Endsprosse) verkürzt, oft nur Blätter tragend, die scheinbare Verlängerung des Hauptstengels (Achselsprosse) verlängert und wiederholt in ähnlicher Weise verzweigt. Die ganze Verzweigung daher einfach, traubenartig. Scleranthus annuus «. annotinus Rehb. Fl. Germ. exc. 565 (1830—32). Seleranthus annuus 3. laxus Neilr. Fl. N.-Öst. 783 (1859). Sceleranthus annuus a. fastigiatus Celak. Prodr. Fl. Böhm. 487 (1875). b. hibernus Rchb. Ein- oder zweijährig. Stengel niederliegend oder aufsteigend, reichlich wickelig verzweigt, sowohl die End- als auch 312 Seleranthus. Gypsophila. die Seitenzweige wiederholt verzweigt, die ganze Verzweigung daher rispig-trugdoldig. i Seleranthus annuus ß. hibernus Rchb. Fl. Germ. exc. 565 (1830 — 32). Seleranthus annuus o. caespitosus Neilr. Fl. N.-Öst. 783 (1859). Scleranthus r annuus $. polycarpus Celak. Prodr. Fl. Böhm. 487 (1875). Auf Äckern, Brachen, Stoppelfeldern, auf sandigen Wiesen, an tainen, Wegrändern, beide Formen häufig bis in die Voralpentäler und besonders in niedrigen Gegenden gemein. 4. Unterfamilie: Silenoideae (DC.) Pax. Kelchblätter zu einer Röhre verwachsen. Kronblätter lang genagelt. Frucht eine mit Zähnen aufspringende Kapsel, selten eine Beere. Sileneae DC. Prodr. I. 351 (1824) als Tribus; Bartl. Beitr. II. 160 (1825) als Familie. Silenoideae Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenfam. II. 1b. 69 (1889); WVierh. in Öst. bot. Zeitschr. LVII. 96 (1907). 1. Tribus: Diantheae A. Br. Kelch 5—65-nervig, ohne Commissuralnerven, d.h. die Verbindungs- linie zweier Kelchblätter immer zwischen zwei Nerven fallend. Narben meist zwei. Diantheae A. Br. in Flora (1843) I. 377; Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 74 (1889). 14. @ypsophila Z. Gypskraut. Blüten zwitterig, in meist reichblütigen Trugdolden. Kelch glockig, fünfspaltig oder fünfzähnig, am Grunde ohne Vorblätter, Kelchblätter ein- bis dreinervig, durch trockenhäutige Streifen von einander getrennt. Platte der Kronblätter ohne Krönchen, in den Nagel all- mählich verschmälert. Griffel zwei, selten drei. Kapsel einfächerig, mit vier oder sechs Zähnen aufspringend. Same nierenförmig-kugelig. Gypsophila Z. Sp. pl. Ed. 1 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 191 (1754); Fenzl in Endl. Gen. pl. 971 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 101 (1843); Maly Fl. Steieım. 216 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 75 (1889). Wicht. Literatur: Fenzl in Ledebour Fl. Ross. I. 288 (1842); Williams, Revision of the genus Gypsophila in Journ. of botany (1889) 321. Sekt. 1. Eugypsophila Borss. Ausdauernde Arten. Kelch kurz glockig, kurz fünfzähnig. Würzelchen des Keimlings nicht verlängert. Eugypsophila Boiss. Fl. or. I. 534 (1867); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 75 (1889). I. Gypsophila repens Z. Kriechendes Gypskraut. Ausdauernd; Wurzelstock rasig, liegende ästige Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend, einfach oder oben ästig, bis 20 cm hoch, kahl. Blätter sitzend, lineal, 1,5—2,5 mm breit, ganzrandig, spitz, kahl, blaugrün. Gypsophila. 313 Blüten in endständigen reichblütigen Dichasien. Kelch glockig, 4—5 mm lang, grün oder rötlich mit weißen häutigen Verbindungsstreifen zwischen den Kelchblättern. Platte der Kronblätter länglich-eiförmig, vorn etwas ausgerandet, blaß rosenfarben. Kapsel kaum länger als der Kelch. Same 1,5 mm breit, stachlig warzig. Juli, August. j Gypsophila repens 7. Sp. pl. Ed. 1. 407 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 101 (1843); Maly Fl. Steierm. 216 (1868); Strobl Fl. Admont II. 44 (1882). An Felsen und im Felsschutte in der Krummholz- und Hochalpen- region (1200—2000 m) der nördlichen Kalkalpen, nach Osten zu seltener werdend, am seltensten auf der Schneealpe (nächst dem Naßköhr), auf der Raxalpe (in der Griesleiten, auf den Abstürzen des Haferfeldes gegen die kleine Naß, und von hier durch das Bärenloch über die Keilwand bis ins Reistal), und im Hochschwabgebiete (bisher nur am Polster bei Vordernberg). Häufig auf dem Lantsch und herabgeschwemmt in der Bärenschütz bei Mixnitz. Hie und da, besonders auf Kalk, auch in der Tauernkette, so im Steinriesentale am Hoch-Golling; am Nordfuß der Mandelspitze bei Schladming, an den Felswänden ober dem Satten- tale bei Klein-Sölk, auf dem Gumpeneck, dem Pleschaits bei Ober-Wölz, bei der Heinzelhube nächst Pusterwald; im Sunk und am Triebenstein bei Trieben; in Felsschluchten bei St. Lambrecht. In den Sanntaler Alpen seltener, am Wege von der Korosicahütte zur Sedlica, auf der Planjava, Rinka, dem Steiner Sattel. Gypsophila scorzonerifolia DC. (Prod. I. 352 (1824); Kras. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1890) 229, G. perfoliata Beck Fl. N.-Öst. I. (1890) 371, nieht Z.) wurde ehemals (Ende der achtziger Jahre) auf dem Grazer Schloßberge ausgesäet und hat sich daselbst einige Jahre erhalten, ist aber längst wieder verschwunden. Sekt. 2. Dichoglottis (Fisch. et Mey.) Pax. Ausdauernde oder einjährige Arten. Kelch glockig, tief fünfspaltig. Würzelchen des Keimlings nicht verlängert. Diehoglottis Fisch. e! Mey. Ind. sem. hort. Petrop. I. 25 (1838) als Gattung; Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 75 (1889) als Sektion. 2. Gypsophila elegans M. B. Schönes Gypskraut. Einjährig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 40 em hoch, vom Grunde an reich ästig, kahl. Blätter lanzettlich, 1,5—3 mm breit, sitzend, spitz, ganzrandig, bläulich-grün, kahl. Blüten in reich verzweigten, lockeren, über die ganze Pflanze zerstreuten Trugdolden, lang gestielt. Kelch glockig, 3 mm lang, bis zur Hälfte fünfspaltig, mit stumpfen, häutig berandeten Zähnen; Kelchblätter grün oder rötlich überlaufen, durch weiße häutige Streifen mit einander verbunden. Kronblätter keilig-länglich, vorn ausgerandet, blaß rosenrot. Kapsel 314 Gypsophila. Tunica. rundlich-eiförmig, wenig länger als der Kelch. Same warzig gerillt, 1 mm breit. Juli, August. Gypsophila elegans M. B. Fl. Tauro-Cauc. I. 319 (1802); Molisch in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1892) CIV. Gypsophila producta Stapf Ergebn. Pollak’schen Exp. Persien in- Denkschr. Akad. Wissensch. Wien. Math. nat. Cl. LI. 280 (1886). Zufällig eingeschleppt, auf Äckern bei Passail nächst Weiz (Molisch). Stammt aus Südrußland und Westasien. Wird auch mitunter in Gärten kultiviert. Sekt. 3. Macrorrhizaea Boiss. Einjährige Arten. Würzelchen des Keimlings verlängert. Macrorrhizaea Boiss. Fl. orient. I. 536 (1867); Pax in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzengeogr. III. 1b. 75 (1889). 3. Gypsophila muralis Z. Mauer-Gypskraut. Einjährig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, vom Grunde an reich ästig, bis 15 cm hoch, kahl. Blätter sitzend, lanzettlich bis lineal, 0,5—1,5 mm breit, spitz, ganzrandig, kahl. Blüten in über die ganze Pflanze zerstreuten Trugdolden. Kelch glockigs, 4 mm lang, grün mit weißen häutigen Verbindungsstreifen zwischen den Kelchblättern; Kelch- zähne kurz, spitz. Platte der Kronblätter 2 mm lang, gestutzt oder schwach ausgerandet, hell lila. Kapsel so lang wie der Kelch. Same 0,5 mm breit, schwach warzig. Juni—September. Gypsophila muralis Z. Sp. pl. Ed. 1. 408 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 102 (1843); Maly Fl. Steierm. 217 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 152 (1874); Strobl Fl. Admont II. 44 (1882). An feuchten Stellen, an Gräben, Lachen, auf feuchten Äckern, an Wegrändern, zerstreut und mancherorts nicht selten. Am Lichtmeßberge bei Admont ober Dittmannsdorf; bei Neuhofen nächst Seckau; bei Mürz- zuschlag, Bruck, hie und da in und um Graz, besonders am Ruckerl- berge; bei Ponigl nächst Werndorf, im Kainachtale; bei Eibiswald, Stainz, bei Pöllau, Fürstenfeld. Bei Marburg; am Bachergebirge zwischen Lembach und Maria-Rast; bei Frauheim, Friedau. Bei Cilli, Tüffer, Trifail. 15. Tunica Scop. Felsennelke. Blüten zwitterig, in Dichasien oder Büscheln, am Grunde meist von zwei oder vier schuppenförmigen Vorblättern umgeben. Kelch röhrig oder glockig, fünfzähnig; Kelchblätter 1—3-nervig, durch trockenhäutige Verbindungsstreifen von einander getrennt. Platte der Kronblätter am Grunde ohne Krönchen. Griffel zwei. Kapsel ein- fächerig, in vier Zähnen aufspringend. Same schildförmig; Keimling gerade. Tunica. 315 Tunica Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 298 (1772) z. T.; M. K. Deutschl. Fl. IIl. 182 (1831); Koch Syn. Ed. 2. 102 (1843); Maly Fl. Steierm. 217 (1868); Pas in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. IIl. 1b. 76 (1889). Sekt. 1. Pseudodianthus A. Br. Kronblätter keilig in den Nagel verschmälert Blüten meist einzeln. Pseudodianthus A. Br. in Flora (1843) 384; Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 76 (1889) Sekt. Eutunica Boiss. Fl. or. I. 518 (1867). Imperatia Mch. Meth. 60 (1794) als Gattung. Il. Tunica saxifraga (L.) Scop. Gemeine Felsennelke. Aus- dauernd, dicht rasig. Stengel niederliegend oder aufsteigend, bis 35 cm „lang, kahl, ästig. Blätter sitzend, kurz scheidig, lineal, 0,5 mm breit, spitz, kahl. Blüten an den Verzweigungen des Stengels einzeln, kurz gestielt. Kelch 4 mm lang, röhrig-glockig, am Grunde von einem Paar Kelchschuppen umgeben; Kelchblätter grün, einnervig, durch weiße häutige Streifen mit einander verbunden. Kelchzähne stumpf, häutig berandet, schwach wimperig. Platte der Kronblätter 3—4 mm lang, allmählich in den Nagel verschmälert, vorn ausgerandet, blaß lila. Kapsel keulig-eiförmig, kaum so lang wie der Kelch. Same warzig gerillt. Juni—September. Dianthus saxifragus L. Sp. pl. Ed. 1. 413 (1753); Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 181 (1874). Tunica saxifraga Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 300 (1772); Koch Syn. Ed. 2. 102 (1843); Maly Fl. Steierm. 217 (1868). Gypsophila saxifraga L. Syst. nat. Ed. 10. 1028 (1759), Sp. pl. Ed. 2. 584 (1763). Imperatia filiformis Mech. Meth. 60 (1794). Auf trockenen Wiesen, an steinigen Stellen, an Felsen. In Ober- steiermark sehr zerstreut und nur im Murtale und seinen Seitentälern bei Unzmarkt, Neumarkt, Stretweg, im Oberweggraben bei Judenburg, bei Kraubath, St. Michael, Freyenstein nächst Leoben, Bruck. Häufig auf den das Murtal begleitenden Kalkbergen bei Frohnleiten, Peggau, Graz, besonders bei St. Gotthard und Gösting und am Grazer Schloß- berge; in den Murauen bei Puntigam und Abtissendorf. Auf dem Schloßberge und Zigöllerkogel bei Voitsberg, auf dem Kirchberg bei Köflach. Auf dem Schloßberge von Gleichenberg, am Herzogberge bei Radkersburg. Bei Maria-Neustift, Sauritsch, am Bachergebirge bei Lembach, Roßwein, nächst dem Bahnhofe St. Lorenzen. Häufig auf allen Kalk- und Dolomitbergen Südsteiermarks bis in die Voralpen (Nadel bei Sulzbach!). Sekt. 2. Kohlrauschia (Kunth) A. Br. Blüten in Köpfchen. Platte der Kronblätter vom Nagel deutlich abgesetzt. Kohlrauschia Kunth Fl. Berol. Ed. 2. I. 108 (1838) als Gattung. Dian- thus Sectio Kohlrauschia Fenzl in Endl. Gen. pl. 971 (1836—40). Tunica 316 Tunica. Dianthus. Sectio Kohlrauschia A. Br. in Flora (1843) 385; Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 76 (1889). 2. Tunica prolifera (Z.) Scop. Sprossende Felsennelke. Ein- jährig. Stengel mehrere, aufrecht, bis 50 cm hoch, einfach, kahl. Blätter lineal-lanzettlich, am Grunde kurz scheidig verwachsen, 1—2 mm breit, spitz, am Rande rauh. Blüten in von trockenhäutigen, breit eiförmigen, das Köpfchen fast ganz einhüllenden Deck- schuppen umgebenen Köpfchen. Kelch 10—12 mm lang, auf- geblasen röhrig, von gleichlangen trockenhäutigen Kelchschuppen ein- gehüllt; Kelchblätter blaßgrün, durch undeutliche häutige Streifen von einander getrennt. Platte der Kronblätter vom Nagel deutlich? abgesetzt, 2—3 mm lang, lila, vorn abgestutzt. Kapsel kürzer als der Kelch, bei der Reife denselben zerreißend. Same 1,5 mm breit, fein warzig gerillt. Juli, August. Dianthus prolifer ZL. Sp. pl. Ed. 1. 410 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 102 (1843). Tunica prolifera Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 299 (1772). Kohlrauschia prolifera Kunth Fl. Berol. Ed. 2. I. 108 (1838). An steinigen, trockenen Abhängen, sehr selten. Bei Fehring (Josch). Am Schloßberge von Arnfels bei Eibiswald (Feiller!); auf dem Schutt der Ruinen bei Neuhaus und Weitenstein (Aeichardt). (Im angrenzenden Niederösterreich bei Schottwien und am Fuß des Knappenberges bei Reichenau). 16. Dianthus Z. Nelke. Blüten (Abb. 29, Fig. 6) zwitterig, einzeln, in Büscheln oder Dichasien, am Grunde von ein bis zwei Paaren schuppenförmiger Vorblätter (Kelch- schuppen) umgeben. Kelch röhrig, fünfzähnig; Kelchblätter 7—11-nervig, häutige Verbindungsstreifen fehlend. Platte der Kronblätter rasch in den Nagel zusammengezogen, vorn meist gezähnt bis zerschlitzt. Staub- blätter 10. Narben zwei. Kapsel einfächerig, mit vier Zähnen auf- springend. Same flach, oval oder länglich. Keimling gerade. Dianthus L. Sp. pl. Ed. 1. 409 (1753) Gen. pl. Ed. 5. 191 (1754); Fenzl in Endl. Gen. pl. 971 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 102 (1843); Maly Fl. Steierm. 217 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 76 (1868). Wicht. Literatur: Williams, Enumeratio specierum varietatumque generis Dianthus in Journ. of botany XXIII (1885) 340, A Monograph of the genus Dian- thus Linn. in Journ. of Linn. Soc. XXIX (1893) 346. Vierhapper, Zur Systematik und geographischen Verbreitung einer alpinen Diantbus-Gruppe in Sitzungsber. Akad. Wissensch. Wien Math. naturw. Cl. CVII. 1. 1057 (1898). Zur systematischen Stellung des Dianthus caesius Sm in Österr. bot. Zeitschr. LI. 361 (1901). Dianthus. 317 [S) be | 10. lık, 13. 14. Bestimmungsschlüssel. Blüten einzeln, endständig oder in lockeren Trugdolden oder Wickeln . 2. Blüten sehr kurz gestielt in einem endständigen zwei- bis vielblütigen Köpfchen. . . . ur: ; ee Platte der Elanerktöne am Bande Pe: RT R DET Platte der Blumenkrone gezühnt bis ganzrandig . . - . er Wenigstens die äußeren Kelchschuppen lanzettlich, mit blattartiger Spitze, mindestens Y, so lang wie der Kelch. . . . . te Fo Kelchschuppen kurz zugespitzt, nie blattartig, viel ur als = Kelch . 5. Stengel hoch, mehrblütig. Blätter grasgrün, gleich den Kelchschuppen lang fein zugespitzt . . . 2020. D. monspessulanus. Stengel fast stets anblüke N Blätter nicht besonders fein zugespitzt, oft bläulich bereift . . . » ZEN: ne. Sternberg. Stengel rispig zwei- bis viel- (oki nur ein- )blütig. Platte der Kronblätter sehr fein und tief zerschlitzt. Unter Stengelblätter schmal lanzettlich: D. superbus. Stengel ein- (selten zwei-)blütig. Platte der Kronblätter bis zu etwa !/, ihrer Breite zerschlitzt. Blätter lneal . ». .... : Deere Nägel der Blumenkrone aus dem Kelch en. Blätter blaugrün: D. blandus. Nägel der Blumenkrone nicht aus dem Kelcli herausragend. Blätter nicht oder nur schwach blaugrün . . . SH ONDER. (2) Pflanze fein flaumig behaart. Stengel Ehelig istig, vielblütig: D. deltoides. Pflanze kahl . ... a owner Kelchschuppen braun, köckenhäatie mit taufgstser priemlicher Spitze. 14. Kelchschuppen grün . . . . 0: Kelchschuppen viel kürzer als den Kelch. Pflanze oe mehrblütig: D. silvester. Kelchschuppen mehr als halb so lang als der Kelch. Pflanze niedrig, ein- buug. . « 10. Platte der Kronblätter 9—101 mm SEE, Stengel ER Bas er me Blätter. Kelchschuppen so lang wie der Kelch . . . . 202. Di glacialis. Platte der Kronblätter 15—18 mm lang. Be ae länger als die Blätter. Kelchscehuppen kürzer als der Kelch . . . nr DE alirimts: (1) Kelchschuppen krautig, allmählich eo al Kelchschuppen trockenhäutig, mit plötzlich aufgesetzter pfriemlicher Spitze . . . ld: Kelchschuppen fe ER so Tan Br ab den) Kelch 3 on alkeh Kelchsehuppen eiförmig, kurz zugespitzt, kürzer als der Kelch . D. collinus. Pflanze dicht flaumig. Blätter lneal . . 2. 2.2.2. .... D. Armeria. Pflanze kahl. Blätter breit lanzettlich -. . » » 2 2.2... D. barbalus. Blätter drei- bis mehrnervig, die der sterilen Blattsprosse I—2 mm breit. Kelchschuppen dunkelbraun, (ohne die Spitze) kürzer als der halbe Kelch: D. Carthusianorum. Blätter dreinervig, die der sterilen Sprosse 0,5—1 mm breit. Kelchschuppen gelbbraun, (ohne die Spitze) länger als der halbe Kelch . . D. tenuifolius. 318 Dianthus. Sekt. 1. Caryophyllum Will. Blüten einzeln oder in lockeren Wickeln. Kelchschuppen trockenhäutig, kurz; Kelch zylindrisch, mit nicht stark hervortretenden Nerven. Platte der Kronblätter am Grunde nicht bebärtet, vorn ganzrandig oder gezähnt. Kapsel eiförmig oder länglich. Blätter spitz. Caryophyllum Will in Journ. of bot. XXIII. 345 (1885), in Journ. of Linn. Soc. XXIX. 356, 432 (1893). Leiopetali Boiss Fl, or. I. 484 (1867) z. T. I. Dianthus silvester Wu/f. Geruchlose Nelke. Ausdauernd, dicht rasig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, kahl, stielrund. Grund- ständige Blätter in dichter Rosette, aufrecht, lineal, 1—2 mm breit, spitz, am Rande rauh, grasgrün. Stengelblätter lineal, spitz, 1—2 mm breit, scheidig sitzend, Scheiden bis 5 mm lang. Blüten einzeln, end- ständig oder lang gestielt in 2—4-blütigen lockeren Wickeln. Kelch- schuppen vier, krautig-lederig, blaßgrün, etwa 5 mm lang, breit ab- gerundet bis abgestutzt und in ein ganz kurzes Spitzchen plötzlich vor- gezogen, dem Kelche angedrückt oder die unteren etwas entfernt. Kelch zylindrischh 20—27 mm lang, blaßgrün, schwach längsnervig, kahl, manchmal rötlich überlaufen; Kelchzähne länglich-dreieckig, häutig be- randet, stachelspitz. Platten der Kronblätter 12—15 mm lang, am Grunde nicht bebärtet, vorn kurz gezähnt, lebhaft rosenrot bis hell purpurn. Blüten schwach wohlriechend. Juni, Juli. a Dianthus silvestris Wulf. in Jacg. Collect. I. 237 (1786); Koch Syn. Ed. 2 105 (1843); Maly Fl. Steierm. 218 (1868). Dianthus Caryophyllus ©. inodorus L. Sp. pl. Ed. 1. 410 (1753). Dianthus inodorus A. Kern. Sched. ad fl. exs. Austro-hung. II. 69 (1882). Dianthus Caryophyllus Subsp. silvestris Rouy et Foue. Fl. France III. 193 (1896). An Felsen, steinigen buschigen Abhängen der Kalk- und Dolomit- berge Südsteiermarks bis in die Voralpen. Auf dem Wotsch und im Höllgraben bei Pöltschach, auf dem Donatiberge bei Rohitsch; bei Ober- Dollitsch nächst Windischgraz, in der Hudna lukna bei Wöllan, in der Schlucht bei Einöd nächst Weitenstein und in der Talenge bei Stern- stein nächst Hochenegg. Auf dem Kamnik und Koteenik bei Cilli; überall im Sanntale bei Tüffer, Römerbad, Steinbrück, bei Gairach, Trifail, auf der Velka planina bei Franz, in den Schluchten der Sann- taler Alpen. Die Alpenform ist ß. uniflorus Gaud. Stengel niedrig, meist einblütig. Kelch 15—20 mm lang. Dianthus silvestris $. uniflorus G@aud. Fl. Helv. III. 151 (1828). Dianthus silvestris ß. humilior Koch Syn. Ed. 1. 97 (1837), Ed. 2. 106 (1843). Dianthus Scheuchzeri Rehb. Fl. Germ. exc. 810 (1832). Dianthus inodorus Dianthus. 319 var. brevicalyx Beck Fl. Südbosn. in Annal. nat. Hofnun. Wien II. 63 (1887). Dianthus silvestris 3. brevicalyx Will. in Journ. Linn. Soe. XXIX. 436 (1893). Auf Alpentriften in der Krummholz- und Hochalpenregion (1600 bis 2000 m) der Sanntaler Alpen, zerstreut. Auf der Raduha (E. Weiss), der Ojstrica (Paulin) und dem Steiner Sattel! (Paulin). Sekt. 2. Fimbriati Boiss. Blüten einzeln oder in lockeren Wickeln. Kelchschuppen verschieden gestaltet, Kelch zylindrisch, mit nicht stark vortretenden Nerven. Platte der Kronblätter am Grunde bebärtet, vorn zerschlitzt oder tief gezähnt. Blätter oft blaugrün. Fimbriati Boiss. Fl. or. I. 492 (1867). Fimbriatum Will. in Journ. of Bot. soc. XXIII. 343 (1885), in Journ. of Linn. Soc. XXIX. 354, 390 (1893). 2. Dianthus Hoppei Portenschl.').. Federnelke. Ausdauernd, ziemlich locker rasig. Blätter lineal, 1—1,5 mm breit, gegen die Spitze allmählich verschmälert, 5—7-nervig, am Rande rauh bis fein spitz ge- sägt, grasgrün, unbereift oder kaum bereift, die der Rosetten bis 5 cm lang, die Stengelblätter kürzer, meist wagrecht abstehend, am Grunde kurz häutig-scheidig verbunden; Blattscheiden etwa 2 mm lang. Blüten einzeln, endständig. Kelchschuppen vier, eiförmig, plötzlich kurz zu- gespitzt, krautig, schmal trockenhäutig berandet, Y;—\/ı so lang wie der etwa 3 cm lange, schmal zylindrische, an der Sonnenseite oft röt- lich überlaufene Kelch. Blüten heller oder dunkler rosenrot, Nägel der Blumenkrone nicht aus dem Kelch herausragend, ihre Platte 13—18 mm lang, vorn bis zu etwa '/s unxegelmäßig fein zerschlitzt. Kapsel zylin- drisch, kürzer als der Kelch. Ende Mai—Juli. Unterscheidet sich von Dianthus Neilreichii (= D. plumarius Neilr. Fl. Wien 375 [1847], Beek Fl. N.-Öst. I. 375) durch die unbereiften !) Perennis, sublaxe caespitosus. Folia linearia, 1—1,5 mm lata, apicem versus sensim attenuata, 5—7 nervia, margine aspera vel minutissime acute serrata, viri- dia, non vel vix pruinosa; rosularia usque ad 5 em alta, caulina breviora, plerumque horizontaliter patentia, basi breviter scarioso vaginato-coalita; vaginae ca. 2 mm longae. Caules quadranguli erecti usque ad 25 cm alti plerumque uniflori. Flores singulares. Squamae calycinae 4, ovatae, subito breviter acuminatae, herbaceae, anguste scarioso marginatae, calyce circiter 3 em longo anguste cylindraceo quin- quies quaterve breviores. Flores rosei, ungues corollae calyce non longiores, lanıina 13—18 mm longa, antice usque ad tertiam partem irregulariter tenuiterque laceratae. Der Name Dianthus plumarius ist für eine bestimmte Form der Federnelken kaum anwendbar, gewiß aber nicht auf die Pflanze der Wiener Kalkberge. Denn Dianthus plumarius L. Sp. pl. Ed. 1.411 umfaßt außer D. arenarius fast alle Feder- nelken inkl. D. plumarius und D. monspessulanus. und in Sp. pl. Ed. fügt Linne nicht das auf D. Neilreichii sondern das auf D. Lumnitzeri bezügliche Zitat aus Clusius bei, sodaß, wenn dies nicht Anlaß zu fortwährenden Verwechslungen gäbe, letztere als D. plumarius zu bezeichnen wäre. 320 > Dianthus. meist schmäleren Blätter, schmälere Kelche und feiner zerschlitzte Petalen, von D. praecox Kit. in Willd. En. horti Berol. Suppl. 24 vor allem durch die stets rosenroten und niemals rein weißen Blüten, von D. blandus durch die unbereiften Blätter und die den Kelch nicht über- ragenden Nägel der Kronblätter. Dianthus Hoppii Portenschl. in Gebh. Verz. d. in Steierm. ges. Pfl. 96 (1821), bloßer Name, und in Hayek Fl. Steierm. I. 320 (1908). Dianthus pluma- rius Maly Fl. stir. 20 (1838), Flora von Steiermark 218 (1868) z. T. An Felsen und sonnigen steinigen Abhängen sehr zerstreut bis in die Voralpen, nur auf Kalk. Auf der Krebenze bei St. Lambrecht (Steyrer!), dem Lichtensteinberge (Dominicus, Preissmann!), dem Hölzelkogel, bei Burg Eppenstein und bei Oberweng nächst Judenburg (Dominieus). Auf der Friesingwand bei St. Peter Freyenstein (Freyn) (? ob nicht folgender). An den Felsen des Jungfernsprunges bei Gösting nächst Graz!, in der Raabklamm bei Gutenberg (Alexander) und in der Weizklamm bei Weiz! Ferner in Untersteiermark auf dem Donati- berge bei Rohitsch (Unger!). 3. Dianthus blandus (Rchb.) Hay. Zierliche Nelke. Ausdauernd; ziemlich dicht rasig. Blätter lineal, 1—1,5 mm breit, gegen die Spitze allmählich verschmälert, 5—7-nervig, am Rande rauh, lebhaft blau- grün, die der Rosetten bis fünf cm lang, die Stengelblätter kürzer, aufrecht oder schief abstehend, am Grunde kurz häutig-scheidig ver- bunden; Blattscheiden etwa zwei mm lang. Blüten einzeln, endständig. Kelchschuppen vier, eiförmig, plötzlich kurz zugespitzt, krautig, schmal trockenhäutig berandet, Y/,—"ı so lang wie der 2,5 cm lange, schmal zylindrische Kelch. Nägel der Blumenkrone den Kelch weit (bis über fünf mm) überragend, ihre Platte vorn bis zu "/; unregelmäßig fein zerschlitzt, hell rosenfarben, am Grunde dunkler bebärtet. Juni bis August. Dianthus plumarius var. blandus Rchb. Icon. Fl. Germ. et Helv. VI. 45 T. CCLVII.f. 5030 (1841. Dianthus blandus (Rchb. Fl. Germ. exe. 807 (1832), bloßer Name); Hayek Sched. ad fl. stir. exs. 4. u. 5. Lief. 10 (1906). Dian- thus plumarius Maly Fl. Steierm. 218 (1868) z. T.; Strobl Fl. Admont II. 44 (1882), nicht Zinne. An Felsen und insbesondere im Felsschutt der Voralpen- und Krummholzregion der nördlichen Kalkalpen und häufig bis in die Täler herabsteigend. In der Dachsteingruppe im Feisterkaar ober der Schlad- minger Ramsau mit D. Sternbergii!, auf dem Sonnwendkogel bei Gröb- ming (Prohaska) und am Eingang ins Gröbmingwinkel (Strobl), im Paß Stein bei Mitterndorf!; beim Steyrersee im Todten Gebirge (Prohaska). ee en re EEE ee Flora von Steiermark Eine systematische Bearbeitung der im Herzogtum Steiermark wildwachsenden oder im Großen gebauten Farn- und Blütenpflanzen nebst einer pflanzengeographischen Schilderung des Landes Mit Benutzung eines vom naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark angelegten Standortskataloges bearbeitet von Dr. August von Hayek Privatdozent an der Universität Wien Erster Band — Heft5 Ausgegeben am 14. November 1908 BERLIN VERLAG VON GEBRÜDER BORNTRAEGER SW 11 GROSSBEEREN STRASSE 9 1908 von & Dianthus. 321 In den Ennstaler Alpen am Ardningbach bei Admont (Strobl), im Johns- bachtale am Leierbach und im Gesäuse!, am großen Buchstein! 4. Dianthus Sternbergii Sieb. Dolomiten-Nelke. Ausdauernd, ziemlich dicht rasig. Blätter lineal, gegen die Spitze allmählich ver- schmälert, 1—2 mm breit, spitz, grasgrün oder etwas bläulich bereift, die der Rosette bis 5 em lang, die Stengelblätter kürzer, wagrecht ab- stehend, am Grunde kurz häutig-scheidig verbunden; Blattscheiden 1—2 mm lang. Blüten einzeln, endständig, sehr selten zu zweien. Kelehschuppen vier, aus eiförmiger Basis lanzettlich, spitz, krautig, ®/, bis über halb so lang als der etwa 2,5 cm lange, zylindrische, an der Sonnenseite rot überlaufene Kelch. Blüten rosenrot, am Schlund schwärzlich gebärtet, Nägel der Kronblätter aus dem Kelch nicht hervor ragend, die Platte derselben 12—15 mm lang, vorn bis fast zur Hälfte unregelmäßig fein geschlitzt. Juli, August. Dianthus Sternbergii Sieb. (Sched, ad fl. Austr. exs. [1811], bloßer Name), in A. Kern Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. II. 75 (1882). Tunica arenaria Seop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 301 (1772), nieht Dianthus arenarius L. Dian- thus alpestris Hoppe in Sturm Deutschl. Fl. H:28 (1809), nicht Balb. Dian- thus monspessulanus y. alpicola Koch Syn. Ed. 1. 99 (1837); E, Weiss in Öst. bot. Zeitschr. IX. 131 (1859). Dianthus monspessulanus Maly Fl. Steierm. 218 (1868), nicht Linne, Im Felsschutt in der Voralpen- und Krummholzregion (900—2000 m) der Kalkalpen. In den nördlichen Kalkalpen nur in.der Dachsteingruppe auf den Schutthalden unter dem Tor- und Dachstein!, in der Schwad- ring!, auf dem Brandriedel! und im Feisterkaar ober der Schladminger Ramsau!, hier mit D. blandus. Sehr verbreitet und häufig überall in den Sanntaler Alpen südlich der Sann!, und auch noch auf dem Boskowetz ober Praßberg (Krasan). 5. Dianthus monspessulanus Z. Französische Nelke. Aus- dauernd, lockerrasig. Blätter lineal-Janzettlich, 1—3 mm breit, lang zugespitzt, grasgrün, die der Rosette bis 6 cm lang, die stengelständigen kurz scheidig sitzend, Blattscheiden kaum 2 mm lang. Stengel auf- steigend oder aufrecht, bis 40 cm hoch; Blüten meist zu 2—5 in ziemlich gedrängten Wickeln, seltener einzeln, endständig. Kelch- schuppen aus eilanzettlicher Basis pfriemlich-lanzettlich, krautig, lang zugespitzt, mindestens halb so lang als der zylindrische, ca. 2 cm lange, blaßgrüne oder an der Sonnenseite rötlich R) > überlaufene Kelch. Platte der Kronblätter 12—18 mm lang, vorn MAN OU 19 bis fast zur Hälfte fein unregelmäßig zerschlitzt, an der Basis schwach hell gebärtet, weiß oder blaß rosenrot. Juni, Juli. Hayek, Flora von Steiermark. 21 LIBRAR NEW YOl BOTANIC GARDE! 322 Dianthus. Dianthus monspessulanus Z. Amoen. acad. IV. 313 (1759); Koch Syn. Ed. 2. 108 (1843) exel. y.; Preissm. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1895) 101; Kras. Aus d. Fl. v. Steierm. 30 (1896). Dianthus monspeliacus L. Syst. nat. Ed. 10 1029 (1758—59). Dianthus acuminatus Tausch in Syll. Ratisb. II. 242 (1828). Dianthus Waldsteinii Sternb. in Flora IX. Beibl. 73 (1826). An Waldrändern, buschigen Abhängen, bisher nur im Feistritzgraben bei Drachenburg und an der Straße von Drachenburg nach Hörberg (Preissmann!). / 6. Dianthus superbus Z. Pracht-Nelke. Ausdauernd, sehr locker rasig. Blätter schmal lanzettlich, beidendig verschmälert, kurz scheidig sitzend mit kaum 2 mm langen Scheiden, die unteren 3—5 mm breit, stumpflich, die oberen schmäler, spitz, alle grasgrün, kahl, die der Rosetten sehr locker gestellt. Stengel aufrecht, bis 60 em hoch, stielrund, kahl, oberwärts ästig oder einfach, Blüten in lockeren rispenähnlichen Wickeln, selten einzeln, endständig. Kelchschuppen meist vier, eiförmig, mit plötzlich aufgesetzter kurzer Spitze, etwa '/ı so lang als der schmal zylindrische, etwa 3 cm lange Kelch. Platte der Kronblätter bis weit über die Mitte fein unregelmäßig zerschlitzt, am Grunde gebärtet, die Nägel aus dem Kelch herausragend. Juli, August. Dianthus superbus Z. Fl. Suee. Ed. 2. 146 (1755), Amoen. acad. IV. 272 (1759), Sp. pl. Ed. 2. 589 (1763): Koch Syn. Ed. 2. 107 (1843); Maly Fl. Steierm. 218 (1868). Zerfällt in zwei Unterarten: Subsp. A. superbus (ZL.) Hay. Blüten zahlreich in lockeren rispenähnlichen Wickeln. Kelch blaßgrün oder an der Sonnenseite rötlich überlaufen. Platte der Kronblätter 15—18 mm lang, blaß bläulich- rosenrot, mit grünlichen Nägeln, fast bis zum Grunde zerschlitzt, an der Basis hell, seltener schwärzlich, gebärtet. Dianthus superbus Z. Fl. Suec. Ed. 2. 146 (1755) nach den Synonymen; Rehb. Fl. Germ. exe. 808 (1832) exel. var., Icon. Fl. Germ. et Helv. VI. 46 T. CCIX Fig. 5032 (1844); A. Kern Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. II. 78 (1883); Preissm. in Mitt. nat. Ver. Steierm, (1895) 101. Dianthus superbus Subsp. superbus Hay. Fl. Steierm. I. 322 (1908). Dianthus plumarius @ebh. Verz. in Steierm. ges. Pfl. 96 (1821), nicht Linne. Auf nassen Wiesen in tieferen Lagen, sehr zerstreut. Bei St. Peter- Freyenstein nächst Leoben, auf Wiesen an der Bahn bei Bruck; bei der Ruine Peggau; im Lattengraben bei Judendorf, auf dem Rannachberge und (ehemals) außer St. Leonhard bei Graz. An Teichrändern bei Pöllau, an Waldrändern bei Sebersdorf zwischen Hartberg und Fürsten- feld; häufig bei St. Peter am Ottersbach, so z. B. auf dem Höhenzuge des Calvarienberges bis zum „Steinpoltl“. Dianthus. 323 Subsp. B. speciosus (/ichb.) Hay. Blüten zu 2—6 in ge- drängten Wickeln. Kelch weiter, violett. Platte der Kronblätter 15—25 mm lang, lebhaft rosenrot bis fast purpurn, mit grünlichen Nägeln, bis über die Mitte fein zerschlitzt, an der Basis schwärzlich gebärtet. Dianthus superbus ß. speeiosus Rehb. Fl. Germ. exe. 808 (1832). Dian- thus superbus Subsp. speciosus Hay. Sched. ad fl. stir. exs. 11. u. 12, Lief. 9 (1907). Dianthus speciosus Rehb. Icon. fl. Germ. et Helv. VI. T. CCLX, Fig. 5032b (1844); A. Kern Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. II. 77 (1883). Dianthus superbus Z. Fl. Suec. Ed. 2. 146 (1755) nach den Standorten. Dianthus Wim- meri Wichura in Verh. Schles. Ges. f. vaterl. Kult. (1844) 75. Auf Wiesen der höheren Voralpen- bis in die Krummholzregion (1000—2000 m) der Zentralalpen, nicht überall, aber stellenweise massen- haft. In den Niederen Tauern auf der Dörfleralpe bei St. Ruprecht, auf dem Preber, im Schöttelgraben bei Oberwölz und auf dem Greim, bei der Mooralpe am Hohenwarth, in den Seckauer Alpen auf dem Ringkogel, Seckauer Zinken und Marangerkogel und deren Vorbergen, auf dem Fötteleck bei Gaishorn und bei St. Johann am Tauern. In den Murauer Alpen auf dem Stangnock, der Turracher Alm, der Frauen- wiese und Schlatingwiese bei Marein. In den Seetaler Alpen stellenweise sehr häufig, besonders auf der Wenzelalpe; massenhaft auf der Koralpe, der Hirschegger-, Stub-, Glein- und Grössingalpe. Auch bei Eisenerz und St. Peter-Freyenstein. Sekt. 3. Barbulatum W7ll. Blüten einzeln oder in lockeren Trug- dolden, selten in köpfchenförmigen Büscheln. Kelchschuppen krautig. Kelch kahl, mit nicht stark hervortretenden Nerven. Platte der Kron- blätter am Grunde gebärtet, vorn gezähnelt. Blattscheiden kurz. Barbulatum Wäill. in Journ. of bot. XXIII (1885) 344, in Journ. of Linn, soc. XXIX (1893) 355, 412; Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 77, Vierh. in Sitzungsber. Ak. Wien. math. nat. Cl. CVII. 1. 1064 (1898). Dentati Boiss. Fl. or. I. 498 (1867) z. T. Subsekt. 1. Asperi Vierh. Locker rasig. Stengel rauh oder be- haart. Stengelblätter meist kürzer als die Internodien, gegen die Spitze nicht verbreitert. Kelchschuppen zwei bis zahlreich, die obersten dem Kelch angedrückt, halb so lang bis länger als der Kelch, krautig. Blüten meist in rispigen Trugdolden. Asperi Vierh. in Sitzungsber. Ak. Wien. math. nat. cı. CV. 1. 1067. 7. Dianthus deltoides Z. Wiesen-Nelke. Ausdauernd, locker rasig. Stengel aufsteigend, bis 40 em hoch, kurzhaarig-rauh, gabel- spaltig ästig. Unterste Blätter länglich spatelig, zur Blütezeit meist verwelkt, mittlere und obere lineal-lanzettlich, spitz, etwa so lang wie 21* 324 Dianthus. die Internodien, 1—2 mm breit, am Rande und unterseits am Mittel- nerven kurzhaarig rauh, kurz scheidig sitzend, Scheide kaum so lang wie die Breite der Blätter. Blüten lang gestielt in aus- gesperrten lockeren gabelspaltigen Trugdolden. Kelehschuppen meist zwei, krautig, eiförmig mit pfriemlicher Spitze, halb so lang wie der Kelch, kahl. Kelch zylindrisch, 12—15 mm lang, kahl, grün oder rötlich überlaufen, Kelehzähne dreieckig lanzettlich. Platte der Kron- blätter 6—8 mm lang, vorn kurz gezähnt, am Grunde schwach bebärtet, purpurn, gegen die Basis weiß gefleckt. Dianthus deltoides L. Sp. pl. Ed. 1. 411 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 105 (1843); Maly Fl. Steierm. 218 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 181 (1874). Caryophyllus deltoides Mech. Meth. 59 (1794). Auf Wiesen, an Rainen, Waldrändern, zerstreut und mancherorts häufig, auf Kalk fehlend. An Rainen bei Murau. Bei Graz am Rainer- kogel, im Ragnitztale; bei St. Leonhard und im Stiftingtale; bei Prem- stetten, Wundschuh, Werndorf. Sehr häufig in Nordost-Steiermark bei Friedberg, Vorau, Pöllau, Hartberg, Altenmarkt, Fürstenfeld, Burgau. Bei Radkersburg, Halbenrain, Windisch-Goritz, Zelting, bei Leibnitz. Bei Mahrenberg; am Pyramidenberge und Calvarienberge von Marburg; am Bachergebirge bei Wuchern, Hausambacher, Frauheim. Auf dem Schafs- berge von Cilli. Subsekt. 2. Alpini Vierh. Mehr minder dichte Rasen bildend. Stengel blattlos oder wenig blätterig, ein- bis fünfblütig, stets kahl. Grundständige Blätter eine Rosette bildend und oft länger als die Stengel- blätter. Blätter stets gegen die Spitze verbreitert, die unteren stumpf. Kelchschuppen krautig, meist länger als der halbe Kelch, das oberste Paar dem Kelche angedrückt. Alpini Vierh. in Sitzungsb. Ak. Wien. math. nat. Cl. CVIT. 1. 1067 (1898). 8. Dianthus alpinus Z. Alpen-Nelke. Ausdauernd, dicht rasig. Stengel bis 20 cm hoch, zwei bis fünf entfernte Blattpaare tragend, kahl, meist einblütig. Blätter der Rosette verkehrt-eilänglich bis verkehrt- lanzettlich, 1,5—4 mm breit, stumpf, Stengelblätter lineal, gegen die Spitze schwach verbreitert, stumpf, alle 1—3-nervig, kahl, am Rande rauh. Kelchschuppen zwei oder vier, krautig, aus eiförmiger Basis allmählich zugespitzt, etwas zurückgebogen, länger als der halbe Kelch, kahl. Kelch zylindrisch, 15—17 mm lang, grün oder purpurn, kahl; Kelchzähne breit eilanzettlich. Platte der Kronblätter 15 bis 18 mm lang, vorn unregelmäßig gezähnt, purpurn, weiß gesprenkelt und gezeichnet, sehr selten weiß, am Grunde schwach gebärtet. Juni bis August. Dianthus. 325 Dianthus alpinus Z. Sp. pl. Ed. 1. 412 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 105 (1843); Maly Fl. Steierm. 217 (1868); Strobl Fl. Admont II. 44 (1882); Vierh. Sitzungsb. Ak. Wien. math. nat. Cl. OVII. 1. 1089 (1898). Dianthus alpinus a. typicus Will. in Journ. of Linn. Soc. XXIX. 419 (1893). Auf Wiesen, steinigen Triften in der höheren Voralpen- bis in die Hochalpenregion der nördlichen Kalkalpen (1000— 2250 m). Im Toten Gebirge zerstreut bei Aussee, besonders auf dem Schönberg; auf dem Tragl bei Mitterndorf, den Tauplitzalmen, dem Hochmölbing und Mitter- berge bei Liezen; weiter ostwärts in der ganzen Kette gemein bis zum Semmering und Sonnwendstein. Fehlt auf dem Lantsch und Schöckel. 9. Dianthus glacialis Hüänke. Gletscher-Nelke. Ausdauernd, dicht rasig. Stengel bis acht cm hoch, ein bis vier Blattpaare tragend, kahl, meist einblütig. Blätter der Rosette lineal, dicklich, meist länger als der Stengel, 2—5 cm lang, 2 mm breit, gegen die Spitze kaum verbreitert, stumpf, Stengelblätter schmäler und kürzer, oft die Blüte überragend, alle ein- oder undeutlich dreinervig, amı Rande rauh. Kelchschuppen krautig, aus eiförmiger Basis allmählich in eine lange Spitze verschmälert, so lang wie der Kelch, kahl. Kelch zylindrisch, 12—16 mm lang, grün oder purpurn, kahl; Kelch- zähne breit lanzettlich, zugespitzt. Platte der Kronblätter 9 bis 10 mm lang, vorn unregelmäßig gezähnt, purpurn, am Grunde schwach gebärtet. Juli, August. Dianthus glacialis Haenke in Jaeqg. Collect. II. 84 (1788); Koch Syn. Ed. 2. 105 (1843); Maly Fl. Steierm. 219 (1868); VWierh. in Sitzungsber. Ak. Wien. math. nat. Cl. CVII. 1. 1114 (1898). Dianthus alpinus ß. glacialis Willd. Sp. pl. IL. 683 (1799). Dianthus glacialis «. typicus Will. in Journ. of Linn. Soc. XXIX. (1893) 429. Auf grasigen Triften in der Hochalpenregion der Zentralalpen sehr selten. Nur in den Niederen Tauern auf dem Preber (Hinterhuber), dem Hohenwarth (Gassner!) und dem benachbarten Bemlerschober (Steyrer!), und auf dem Greim (Ärasan), ferner im Stangalpenzuge auf dem Eisenhut (Steyrer, Melling)). Subsekt. 3. Glauei Vierh. Locker bis dicht rasig; eine grund- ständige Rosette meist fehlend. Stengelblätter meist so lang oder länger als die Internodien, spitz, gegen die Spitze nicht verbreitert. Kelch- schuppen meist krautig, Blüten in rispigen oder in köpfchenartigen Trugdolden. Glauci Vierh. in Sitz. Ber. Akad. Wiss. Wien. math. nat. Cl. CVII. Abt. 1. 1067 (1898). 10. Dianthus collinus W. X. Hügel-Nelke. Ausdauernd, locker rasig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, einfach oder wenig ästig, 326 Dianthus. oberwärts kurzhaarig rauh. Blätter lanzettlich, 5—8 mm breit, spitz, kurzscheidig sitzend, mit etwa zwei mm langen Scheiden, drei- bis mehrnervig, beiderseits kurzhaarig-rauh. Blüten kurz sestielt in 2—8-blütigen end- und seitenständigen Büscheln. Kelehschuppen krautig, aus eiförmiger Basis plötzlich zugespitzt, halb so lang bis fast so lang wie die Kelchröhre, am Rande rauh, das oberste Paar dem Kelche angedrückt. Kelch zylindrisch, 14—17 mm lang, längsnervig, kahl, hellgrün, selten rötlich überlaufen. Platte der Kronblätter 7—9 mnı lang, vorn ziemlich tief unregelmäßig gezähnt, purpurn. Juni, Juli. Dianthus collinus W. K. Deser. et Icon. pl. rar. Hung. I. 36 (1802); Maly Fl. Steierm. 217 (1868). Dianthus Seguieri 7. collinus Koch Syn. Ed. 1. 96 (1837), Ed. 2. 104 (1843). Auf Wiesen, buschigen Hügeln, nur im Südosten des Gebietes. Am Wege von Ankenstein nach Leskowitz, bei Sauritsch, im Matzel- gebirge (Gebhard), auf Hügeln bei Pettau (Gebhard), bei Tüffer (Praesens!). Subsekt. 4 Macrolepides (Well) Hay. Locker rasig, Blatt- rosetten fehlen. Stengelblätter so lang oder länger als die Internodien, breit. Kelchschuppen krautig, lang zugespitzt. Blüten in dichten Büscheln. Carthusianum Subsekt. Macrolepides Will. in Journ. of Bot. XXIII. 341 (1885). Barbulatum Subsekt. Macrolepides Hay. Fl. Steierm. I. 326 (1908). Il. Dianthus barbatus Z. Bart-Nelke. Ausdauernd; Stengel mehrere, aufrecht, bis 70 cm hoch, einfach oder an der Spitze wenig ästig, kahl. Blätter breit lanzettlich bis eilanzettlich, 5—18 mm breit, beidendig verschmälert, mit scheidigem Grunde sitzend mit 5—S mm langer Scheide, mehrnervig, kahl. Blüten sehr kurz gestielt in 3—580-blütigen Büscheln. Kelchschuppen meist vier, krautig, aus eilanzettlicher Basis lang grannig zugespitzt, so lang wie die Kelchröhre, aufrecht, oder die äußeren zurückgebogen, grün. Kelch zylindrischh, 15—15 mm lang, schwach längsnervig, grün, an der Spitze meist violett, kahl; Kelchzähne schmal lanzettlich, lang grannig zugespitzt. Platte der Kronblätter 5—7 mm lang, vorn gezähnelt, purpurn. Juli, August. Dianthus barbatus L. Sp. pl. Ed. 1. 409 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 103 (1843); Maly Fl. Steierm. 217 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 181 (1874). An Waldrändern, in Gebüschen, auf Waldwiesen, in Mittel- und Untersteiermark stellenweise häufig. Bei Übelbach; bei Puch nächst Pöllau, Fürstenfeld, Söchau, Blumau, Fehring, Ilz, Weiz, St. Ruprecht, Dianthus. 327 Gleisdorf und westwärts bis Hönigtal bei Graz. Bei Graschuh nächst Stainz, Wildon, Ehrenhausen, Leibnitz, Mureck. Überall in den windischen Büheln bei Spielfeld, Marburg, Radkersburg, Zelting; häufig im Bachergebirge. Gemein in ganz Untersteiermark bis in die Voralpen (Logartal bei Sulzbach), Wird auch häufig in Gärten kultiviert. Sekt. 4. Carthusiani Boöss. Blüten in köpfehenförmigen Büscheln. Kelchschuppen trockenhäutig, kürzer als der Kelch, meist mit pfriemlicher Spitze. Kelch kahl, seine Nerven nicht stark hervortretend. Platte der Blumenkrone am Grunde meist gebärtet, vorn meist gezähnt. Blattscheiden lang. Carthusiani Boiss. Fl. orient. I. 509 (1867) Carthusianum Will. in Journ. of Bot. XXIII. 340 (1885). 12. Dianthus Carthusianorum ZL. Karthäuser-Nelke. Ausdauernd, dicht rasig, Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, kahl, wenigstens oben deutlich vierkantig. Blätter 2—3 mm breit, lineal, spitz, scheidig- sitzend, fünf- bis vielnervig, kahl, die der sterilen Sprosse schmäler, 1—2 mm breit. Blattscheiden bis 15 mm lang. Blüten zu 3—15 in endständigen Köpfchen. Köpfchen stützende Blätter vier, krautig oder trockenhäutig. Kelchschuppen lederig-trockenhäutig (meist ziemlich dunkel) braun, eiförmig mit plötzlich aufgesetzter pfriemlicher Spitze, etwas länger als der halbe Kelch. Kelch zylindrisch, 14—18 mm lang, längsnervig, kahl, ganz oder wenigstens an der Spitze dunkel purpurbraun. Kelchzähne dreieckig, sehr spitz. Platte der Kronblätter 6—12 mm lang, gezähnt, purpurn, an der Basis schwach gebärtet. Juni— August. Dianthus Carthusianorum Z. Sp. pl. Ed. 1. 409 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 103 (1843); Maly Fl. Steierm. 217 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 181 (1874); Strobl Fl. Admont Il. 44 (1882). Zerfällt in zahireiche, noch lange nicht genügend geklärte Formen: a. alpestris Neilr. Stengel bis 40 cm hoch. Blüten zu 2—6. Kelchschuppen dunkel, abgerundet, lang grannig bespitzt; Köpfchen stützende Blätter oft krautig. Platte der Kronblätter 10—12 mm lang, tief rosenrot bis purpurn. Dianthus Carthusianorum y. alpestris Neür. Fl. N.-Öst. 805 (1858). Dianthus Carthusianorum y. typicus Beck Fl. N.-Öst. I. 373 (1890) excl. Syn. Auf Alpenwiesen, unter Voralpengekräute, an Felsen und im Fels- schutt in der höheren Voralpen- und Krummholzregion der nördlichen Kalkalpen ziemlich verbreitet; hie und da auch in den Zentralalpen, wie am Wege von der Weißwandalm bei Schladming zum Riesachsee und am See selbst, an den Felswänden ober dem Sattentale bei Klein- Sölk; bei St. Johann am Tauern; auf dem Rotkofel bei Turrach. 328 Dianthus. b. pratensis Neilr. Stengel bis 60 cm hoch, Blüten in 2—10-, meist sechsblütigen Köpfchen. Kelchschuppen abgerundet, dunkel, grannig bespitzt; Köpfchen stützende Blätter meist trockenhäutig. Platte der Kronblätter 6—10 mm lang, purpurn. Dianthus Carthusianorum ß. pratensis Neitr. Fl. N.-Öst. 805 (1858); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 181 (1874). Auf Wiesen, an Rainen, Waldrändern, besonders auf Kalkboden häufig. Überall bei Aussee, Alt-Aussee, Grundelsee; bei Admont, Johns- bach, Mariazell; bei Murau, Obdach, Knittelfeld, St. Marein, Kraubath, St. Michael, Leoben, Bruck. Bei Friedberg, St. Lorenzen am Wechsel; gemein bei Mixnitz, Frohnleiten, Peggau, Gratwein, Graz. Bei Voitsberg, Stainz, Wildon, Gleichenberg; bei Marburg und am Bachergebirge. Zer- streut durch ganz Südsteiermark bei Rohitsch, Neuhaus, Riez, Cilli, Tüffer, Trifail, Drachenburg, Rann. Als Mißbildung gehört hierher: m. dissolutus Osswald u. Sag. Stengel bis 60 cm hoch. Blüten teils einzeln, teils zu zweien in gabelspaltigen lockeren Trugdolden. Dianthus Carthusianorum var. dissolutus Osswald u. Sag. in Mitt. bot. Ver. Thüring. N. F. VI. 23 (1895). An Waldrändern am Kalvarienberge bei Stainz (Preissmann!). ce. latifolius @ris. u. Schenk. Stengel bis 60 cm hoch. Blüten in 10-—-15-blütigen Köpfchen. Kelchschuppen dunkelbraun, kurz grannig besetzt. Kelch an der Basis oft hell. Platte der Kronblätter 6— 10 mm lang, tief purpurn. Dianthus Carthusianorum var. latifolius Grieseb. u. Schenk Iter hung. in Wiegsm. Arch. XVIII. 300 (1852. Dianthus Carthusianorum $ß. sub- fastigiatus Schur En. pl. Transs. 92 (1866). Dianthus atrorubens Paulin Beitr. Veg. Verh. Krains II. 138 (1902) nicht All. Vergl. Hayek in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 406 (1904). In Obersteiermark am Serpentinstock in der Gulsen bei Kraubath! In Untersteiermark bei Windenau nächst Marburg, Pettau; auf dem Donatiberge bei Rohitsch; bei Cilli, Tüffer, Trifail, Drachenburg; vielfach in die vorige Form übergehend. Dianthus Carthusianorum ». nanus „Neilr.“ soll nach Murmann bei Friedau, Allerheiligen und Sauritsch vorkommen. Ob darunter nur die niedrige ein- bis wenigblütige Hungerform des D. Carthusianorum, oder aber eine der mit letzterem verwandten kleinblütigen Arten, etwa D. Pontederae Kern. oder D. croaticus Borb. zu verstehen sei, bleibt unaufgeklärt. Belege liegen keine vor, und weder Dergane noch ich haben in diesem Gebiete einen hierher gehörigen Dianthus beobachtet. 13. Dianthus tenuifolius Schur. Feinblätterige Nelke. Aus- dauernd; sehr dicht rasig oder, im Felsschutt, verlängerte, kriechende Stämmchen treibend. Stengel sehr zahlreich, bis 25 em Dianthus. 329 hoch, vierkantig, kahl. Stengelblätter schmal lineal, I—2 mm breit, spitz, dreinervig, die der sterilen Sprosse schmäler, 0,5 —1 mm breit. Blüten zu 1—4 in endständigen Köpfchen. Köpfchen stützende Blätter krautig oder trockenhäutig. Deckschuppen trocken- häutig, hellbraun, eiförmig, breit abgerundet mit plötzlich aufgesetzter, grannig pfriemlicher Spitze, mehr als halb bis fast so lang als der Kelch. Kelch zylindrisch, kahl, grün, an der Spitze, selten ganz, braungrün; Kelchzähne lanzettlich-dreieckig, spitz. Platte der Kronblätter S—12 mm lang, an der Basis schwach oder nicht gebärtet, lebhaft dunkel rosenrot. Juni— August. Dianthus tenuifolius Schur (in Öst. bot. Zeitschr. VIII. [1858] 22, bloßer Name) in Mitt. siebenb. nat. Ver. Naturw. X. 143 (1859). Dianthus chloae- phyllus Schur En. pl. Transs. 117 (1866). Dianthus Carthusianorum var. nanus Strobl Fl. Admont II. 44! nicht Ser. An Felsen und im Felsschutt, auf Magnesit (Pignolith) im Sunk bei Trieben! und auf Serpentin im Tanzmeistergraben bei Kraubath (Preissmann!) und bei Kirchdorf nächst Pernegg! (Preissmann!). Sekt. 5. Armerium Will. Blüten in köpfchenförmigen Büscheln. Deckschuppen krautig. Kelch zylindrisch, gegen die Spitze verengt, erhaben längsnervig, behaart. Platte der Kronblätter am Grunde gebärtet, vorn gezähnelt. Armerium Wöll. in Journ. of Bot. XXIII. 340 (1885), in Journ. of Linn. Soc. XXIX. (1893); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 77 (1889). x Dianthus Armeria X deltoides Rchb. D. Hellwigii Borb. Zwei- bis mehrjährig, blühende Stengel und sterile Sprosse treibend. Stengel aufrecht, bis 60 em hoch, oben behaart und gabelspaltig ästig. Blätter lineal, 2—4 mm breit, behaart. Blüten teils einzeln, teils in armblütigen Büscheln zu rispigen Trugdolden angeordnet. Kelchschuppen krautig, halb so lang bis so lang wie der Kelch, behaart. Kelch röhrig, 12—15 mm lang, weichhaarig. Platte der Kronblätter 6—8 mm lang, vorn ge- zähnelt, purpurn, meist gefleckt. Juli, August. Unterscheidet sich von Dianthus Armeria durch den ausdauernden Wuchs, die einzeln oder zu wenigen stehenden Blüten, die kurzen Kelch- schuppen und größere Blüten, von D. deltoides durch die Behaarung des Stengels, der Kelchschuppen und des Kelches, die teilweise gebüschelt stehenden Blüten und längere Kelchschuppen. Dianthus Armeria X deltoides Rehb. Icon. fl. Germ. et Helv. III. 138 T. 163 (1842—43); Preissm. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1895) 102 (1896). Dian- thus Hellwigii Borb. in Ujabb. Jelen. Magy. (1875) nach Gürke, in Math. term. Közl, XII. No. 4 (1875); Preissm. a. a. 0, 30 Dianthus. Unter den Stammeltern -an Waldrändern bei Fürstenfeld im Buch- wald gegen den Hofberg (Preissmann!)). Die dem D. deltoides näher stehende Form ist: b. Preissmanni AHary.'). Zweijährig. Blätter am Rande und Mittel- nery rauh, sonst kahl. Kelchschuppen so lang wie der Kelch. Dianthus Hellwigii 8. Preissmanni Hay. Fl. Steierm. I. 330 (1908). Dianthus Hellwigii forma 1 Preissm. a. a. 0. Mit voriger bei Fürstenfeld (Preissmann!). 14. Diantnus Armeria Z. Büschelnelke. Zweijährig; Stengel aufrecht, bis 80 cm hoch, einfach oder oberwärts wenig ästig, ober- wärts flaumig. Blätter lineal, 1—3 mm breit, 3—5-nervig, unterseits etwas flaumig, kurz scheidig sitzend, die Scheide kürzer als die Breite der Blätter. Blüten sitzend oder sehr kurz gestielt in 2—10-blütigen Büscheln, Kelchschuppen laubig, lanzettlich-pfriemlich, so lang wie die Kelchröhre, dicht flaumig. Kelch 13—15 mm lang, zylindrisch, gegen die Spitze allmählich verengt, erhaben längs- nervig, dicht flaumig, grün oder rötlich überlaufen. Platte der Kronblätter 4—5 mm lang, länglich verkehrt-eiförmig, vorn gezähnt, hellpurpurn. Kapsel etwas kürzer als der Kelch. Same 1,5 mm breit. Juni, Juli. Dianthus Armeria Z. Sp. pl. Ed. 1. 410 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 103 (1843); Maly Fl. Steierm. 217 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 181 (1874). Caryophyllus Armeria ch. Meth. 59 (1794). In lichten Wäldern, an Waldrändern, buschigen Abhängen zerstreut und meist einzeln. In Öbersteiermark am Fuß der Ramsau bei Schlad- ming, zwischen Gaishorn und Treglwang, bei Aflenz, Übelbach. Häufiger in Mittel- und Untersteiermark: In der Umgebung von Graz am Fuß des Rainerkogels, bei Wenisbuch nächst Mariatrost, St. Leonhard, in der Ragnitz und im Stiftingtale, auf dem Buchkogel. Bei Lobming nächst Voitsberg, Oberlatein nächst Wies, beim Bahnhofe von Lieboch, im Sulmtale bei Schwamberg; bei Stainz, im Sausalgebirge bei Hohenburg, zwischen Köpling und Söding. Bei Pöllau, Fürstenfeld, Feldbach; auf Basalt bei Klöch; am Herzogberge bei Radkersburg und zwischen Rad- kersburg und Luttenberg, bei Windischgoritz. Bei Marburg, Pettau, Maria-Neustift, Wurmberg, Friedau, Sauritsch; am Bachergebirge bei Frauheim, Windischgraz. Bei Rohittch, Sauerbrunn, Neuhaus, Hohenegg; im Finstertale bei Cilli; im Sanntale zwischen Leutsch und Laufen und bei Praßberg. ‘) Biennis. Folia margine et nervo mediano aspera, caeterum glabra. Squamae calycinae calyce aequilongae, Vaccaria. en 11. Vacearia Medie. Kuhkraut. Blüten zwitterig, in lockeren Dichasien. Kelch bauchig-eiförmig, scharf fünfkantig, ohne Kelchschuppen, fünfzähnig. Platte der Kronblätter eiförmig oder länglich, am Grunde ohne Krönchen, ihr Nagel mit Flügelleisten versehen. Griffel zwei. Kapsel am Grunde unvollkommen vierfächerig, mit vier Zähnen sich öffnend, ihre innere Schichte papierartig, sich bei der Reife von der äußeren trennend. Same kugelig. Keimling gekrümmt. Vaccaria Medie. Phil. bot. I. 96 (1789); Meh. Meth. 63 (1794); Pax in Engl. u. Prant! Nat. Pflanzenf. III. 1b. 76 (1889). Saponaria Sekt. Vaccaria DC. Prodr. I. 365 (1824). I. Vaccaria parviflora Mech. Kleinblütiges Kuhkraut. Ein- jährig. Stengel aufrecht, bis 60 em hoch, kahl. Blätter aus breit ab- gerundet sitzender und kurz scheidig verwachsener Basis eiförmig bis länglich, spitz, kahl, blaugrün. Blüten in lockeren, reich verzweigten Dichasien. Kelch bauchig eiförmig, 12—14 mm lang, scharf fünfkantig, kahl, blaßgrün, an den Kanten dunkler. Nägel der Blumenkrone aus dem Kelch nicht herausragend, ihre Platte 3—4 mm lang, keilig-verkehrt eiförmig, abgerundet oder schwach ausgerandet, blaß rosenrot. Juli, August. Saponaria Vaccaria L. Sp. pl. Ed. 1. 409 (1753) z. T.; Maly Fl. Steierm, 218 (1868) z. T.; Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 182 (1874). Vaccari parviflora Mech. Meth. 63 (1794); Fritsch Excursionsfl. 196 (1897). Vaeccaria pyramidata @. M. Sch. Fl. Wetterau II. 88 (1800). Vaccaria vulgaris Host Fl. Austr. I. 518 (1832) z. T. ö Unter dem Getreide, in Brachen, in Weingärten, zerstreut und unbeständig. Bei Aussee; auf dem Semmering; im Schulgarten von Seckau. Hie und da in und um Graz; bei Marburg, Gams, St. Peter; im Pettauerfelde bei Lendorf, Wochau, Zirkovitz, Friedau; am Bacher- gebirge bei Schleinitz, Frauheim, Windischgraz; bei Bad Neuhaus. 2. Vaccaria grandiflora (FÜsch.) Jaub. et Spach. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 60 em hoch, kahl. Blätter aus breit eiförmig sitzender und kurz scheidig verwachsener Basis eiförmig bis länglich, spitz, kahl, blaugrün. Blüten in lockeren, reich verzweigten Dichasien. Kelch bauchig eiförmig, 13—15 mm lang, scharf fünfkantig, blaßgrün, an den Kanten dunkler. Nägel der Blumenkrone deutlich aus dem Kelch herausragend, ihre Platte 6—8 mm lang, verkehrt-eiförmig, ausgerandet, hell rosenrot. Juli, August. Saponaria Vaccaria ZL. Sp. pl. Ed. 1. 409 (1753) z. T.,; Maly Fl. Steierm. 218 (1868) z. T. Saponaria Vaccaria $. grandiflora Fisch. in DC. Prodr. 1, Vaccaria. Saponaria. os © 18) 565 (1824). Vaccaria grandiflora Jaub. et Spach Ill. pl. or. III. T. 231 (1847—50); Fritsch Excursionsfl. 196 (1897). Auf Äckern, Brachen, nur zufällig und vorübergehend bei Graz, wie auf der Schweinstratte (Maly!); am Steinfelde (Melling!). 12. Saponaria Z. Seifenkraut. Blüten zwitterig, in Dichasien oder einzeln, endständig. Kelch bauchig röhrig, fünfzähnig, 15—25-nervig. Platte der Blumenkrone mit oder ohne Krönchen, ihr Nagel mit Flügelleisten. Narben zwei oder drei. Staubblätter 10. Fruchtknoten einfächerig, mit doppelt so viel Zähnen als Narben vorhanden sind, aufspringend. Same flach nierenförmig; Keimling kreisförmig gekrümmt. Saponaria L. Sp. pl. Ed. 1. 408 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 191 (1754); Koch Syn. Ed. 2. 108 (1843); Maly Fl. Steierm. 218 (1868); emend. Fenzl in Endl. Gen. pl. 972 (1836—40). Sekt. 1. Bootia (Neck.) Ser. Blüten in Dichasien; Blumenkron- platte mit Krönchen. Griffel zwei. Bootia Neck. Del. Gall. Belg. I. 193 (1768) als Gattung. Saponaria Sekt. Bootia Ser. in DC. Prodr. I. 365 (1824); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 78 (1889). I. Saponaria officinalis Z. Gemeines Seifenkraut. Ausdauernd; Wurzelstock kriechend, walzlich. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 60 cm hoch, fein flaumig. Blätter elliptisch bis eilanzett- lich, beidendig verschmälert, spitz, ganzrandig, fast kahl. Blüten in end- und blattwinkelständigen, gedrungenen, ebensträußigen Trug- dolden. Kelch 18—22 mm lang, röhrig, blaßgrün, zerstreut behaart. Platte der Kronblätter keilig-verkehrt eiförmig, etwa 1,5 cm lang, blaß- lila oder fast weiß, am Grunde mit zerschlitztem Krönchen. Kapsel so lang wie der Kelch. Same 1,35 mm breit, schwarz. Juli, August. Saponaria officinalis Z. Sp. pl. Ed. 1. 408 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 108 (1843); Maly Fl. Steierm. 218 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 182 (1874); Strobl Fl. Almont II. 44 (1882), Saponaria nervosa Gilib. Fl. Lith. V. 163 (1781). In Auen, im Sande der Flüsse, an Ufern, in Gebüschen. In Ober- steiermark zerstreut bei Kainisch nächst Aussee, Admont, Wildalpen, Aflenz, im Murtale bei Predlitz, Leoben, Bruck, Frohnleithen; häufig in ganz Mittel- und Untersteiermark. Sekt. 2. Chamaesaponaria Hay.'). Blüten einzeln, endständig. Blumenkronplatte mit Krönchen. Griffel drei. ı) Flores singuli, terminales. Lamina petalorum basi coronata. Styli tres. Saponaria. Cucubalus. 333 2. Saponaria pumila (St. Lay.) Janch. Alpen-Seifenkraut. Ausdauernd, dichte polsterförmige Rasen bildend. Blätter lineal, gegen die Spitze zu schwach verbreitert, stumpf, etwas fleischig, am Rande rauh. Blüten sehr kurz gestielt oder fast sitzend, im Rasen eingesenkt. Kelch röhrig-glockig, 13—15 mm lang, stumpf- zähnig, kurzhaarig, grün, oft rot überlaufen. Platte der Kronblätter 7—9 mm lang, aus keiligem Grunde breit eiförmig, oft ausgerandet, am Grunde mit ungeteiltem Krönchen, lebhaft rosenrot. Kapsel kürzer als der Kelch; Same braun, 2 mm breit. August, September. Silene pumila St. Lag. in Ann. soc. bot. Lyon VII. 135 (1880), Saponaria pumila Janch. in Mitt. nat. Ver. Univ. Wien V. 90 (1907). Cucubalus Pumilio L. Mant. 71 (1767), Lychnis Pumilio $cop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 513 (1772). Silene Pumilio Wulf. in Jaeg. Fl. Austr. V. App. 26. T. II. (1778); Koch Syn. Ed. 2. 112 (1843); Maly Fl. Steierm. 220 (1868); Strobl Fl. Admont II. 44 (1882). Saponaria Pumilio Fenzl in Boiss. Diagn. II. 8. 74 (1849); Rohrb. Monogr. Silene 234 (1868), nicht Boiss. Diagn. I. 1. 18 (1842)! Auf dürren Alpentriften, besonders zwischen Carex curvula oder in Rasen der Loiseleuria procumbens, in der Krummholz- und Hoch- alpenregion (1900—2600 m) der Zentralalpen, kalkmeidend. Gemein in der Tauernkette, im Stangalpenzuge, den Seetaleralpen, auf der Koralpe, Stub-, Glein- und Grössingalpe, fehlt hingegen auf dem Rennfeld, Stuhleck und Wechsel. 2. Tribus: Lychnideae A. Bı. Kelch 10-, 20-, 30- oder 60-nervig, mit Commissuralnerven, d. i. Nerven, die in der Verbindungslinie zweier Kelchblätter liegen. Blumen- krone und Staubblätter sowie Fruchtknoten häufig einem stielförmigen Internodium aufsitzend. Narben meist drei oder fünf. Lycehnideae A. Br. in Flora (1843) I. 366; Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 69 (1889). : Wiceht. Literatur: Rohrbach, Synopsis der Lychnideen in Linnaea XXXVI (186970) 170 ff. 13. Cucubalus Z. Taubenkropf. Blüten zwitterig, einzeln oder in armblütigen Dichasien. Kelch kurz glockig, beekenförmig erweitert, undeutlich gerippt, fünfzähnig, mit ungleich großen Zähnen. Kronblätter ausgebreitet, ihre Platte zurückgerollt, tief zweispaltig, am Grunde mit kurzem Krönchen. Staubblätter 10. Fruchtknoten kugelig, fast dreifächerig. Narben drei. Frucht eine einfächerige Beere. Cucubalus Z. Sp. pl. Ed. 1. 413 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 192 (1754) nur zum kleinsten Teil, richtiger Scop. Introd. 331 (1777); Endl. Gen. pl. 974 (1836—40); 334 Cucubalus. Viscaria. Koch Syn. Ed. 203 (1843); Maly Fl. Steierm. 218 (1868); Pax in Engl. u. Pranll Nat. Pflanzenf. III. 1b. 74 (1889). Seribaea Roehl. Deutschl. Fl. 2. Aufl. 265 (1812). Lychnanthos Gmel. in Nov. Comm. Acad. Petrop. XIV. 1. 525 (1770). I. Cucubalus baccifer 2. Gemeiner Traubenkropf. Aus- dauernd; Wurzelstock stielrund, ästig, kriechend. Stengel schlaff, liegend oder kletternd, bis 1,5 m lang, ausgesperrt ästig, kurz flaumig. Blätter kurz gestielt, eiförmig, spitz, ganzrandig, zerstreut kurz flaumig. Blüten in armblütigen Trugdolden. Kelch glockig-becken- förmig, etwa 15 mm lang, die Zähne etwa doppelt so lang als die Röhre. Platte der Kronblätter 6—8 mm lang, zurückgerollt, zwei- spaltig, grünlichweiß. Beere blau, zuletzt schwarz, 6—8 mm breit. Cuceubalus baceifer Z. Sp. pl. Ed. 1. 414 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 108 (1843); Maly Fl. Steierm. 218 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 183 (1874). Lycehnanthos volubilis @mel. Nov. Comm. Acad. Petrop. XIV. 1. 525 (1770). Lycehnis baccifera Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 306 (1772). Viscago baccifera Vest Man. bot. 668 (1805). Seribaea divaricata Röhl. Deutschl. Fl. 2. Aufl. 265 (1812). In Auen, Gebüschen, an Zäunen, Hecken, in Mittel- und Unter- steiermark. Zwischen Rein und Gratwein; bei Judendorf; bei Graz auf dem Rainerkogel, bei Andritz, an der Maria-Troster Straße, am Hilm- teich, auf der Platte, bei St. Leonhard, in den Murauen bei Puntigam; bei Waltendorf, Leibnitz, Ehrenhausen, Weitersfeld, Gleichenberg, Pöllau. Bei der Ruine Krems bei Kainach, am Wege von Voitsberg in den Greissnegger Wald, zwischen Voitsberg und Köflach; bei Deutsch-Lands- berg, am Stainzerbach bei Stainz. Häufig in der Umgebung von Rad- kersburg, wie im Radkersburger Stadtgraben, bei Glasbach, Laafeld, Zelting, im Kerschbachgraben; an der Drau bei Pettau, bei St. Peter, Wurmberg, Groß-Sonntag; am Leitersberge bei Marburg, bei Wildhaus, Gams; bei Pristova nächst Windisch-Landsberg; am Bachergebirge bei Maria-Rast, Frauheim. Bei Neuhaus, Windisch-Graz, Cilli, Tüffer, Stein- brück, Trifail. 14. Viscaria Roehl. Pechnelke, Blüten zwitterig, in traubig angeordneten büscheligen Trugdolden. Kelch walzlich-keulig, zehnnervig, kurz fünfzähnig. Platte der Kron- blätter verkehrt eiförmig, oft ausgerandet, ihr Nagel ohne Flügel- leisten. Staubblätter zehn. Narben fünf. Kapsel am Grunde fünffächerig, mit fünf Zähnen aufspringend. Same zusammen- gedrückt nierenförmig. Viscaria Roehl. Deutschl. Fl. II. 37 (1796); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 70 (1889). Lycehnis z. T. Koch Syn. Ed. 2. 115 (1844); Maly Fl. Steierm. 222 (1868), | | Viscaria. Silene. 335 I. Viscaria viscosa (Scop.) Aschers. Gemeine Pechnelke. Aus- dauernd; Wurzelstock mehrköpfig, rasig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, kahl oder schwach behaart, unter den Gelenken klebrig geringelt. Blätter lineal-lanzettlich, bis 1 cm breit, an der Basis spinnwebig-wollig gewimpert, sonst kahl. Kelch 1—1,5 em lang, keulig-walzlich, kahl oder etwas flaumig, mit eiförwigen spitzen Zähnen, trüb rot überlaufen. Platte der Blumenkrone 6—9 mm lang, vorn oft ausgerandet, hellpurpurn. Kapsel eiförmig, etwas länger als ihr Stiel, den Kelch zerreißend. Same 0,5 mm breit, warzig. Lycehnis viscosa Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 306 (1772). Viscaria viscosa Aschers. Fl. Brand. II. Fl. Berlin 22 (1859). Lychnis Viscaria Z. Sp. pl. Ed. 1. 436 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 115 (1843); Maly Fl. Steierm. 222 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 183 (1874); Strobl Fi. Admont II. 45 (1882). Vis- caria vulgaris Roehl. Deutschl. Fl. Ed. 2. II. 275 (1812—13). An Waldrändern, in Holzschlägen, auf Wiesen, bis in die Voralpen verbreitet, mit Vorliebe auf kalkfreiem Boden. In Obersteiermark nicht selten in den Tälern der Zentralvoralpen, im Mur- und Mürztale und auch im Törlgraben bei Kapfenberg. Verbreitet durch ganz Mittel- und Untersteiermark, fehlt aber in den Sanntaler Alpen. 15. Silene Z. Leimkraut. Blüten zwitterig oder polygam, in Wickeln oder Trugdolden. Kelch röhrig bis aufgeblasen glockig, 10-, 20-, 30- oder 60-nervig. Kronblätter mit oder ohne Krönchen, ihre Platte vorn meist ausgerandet oder zweispaltig, der Nagel ohne Flügelleisten. Staubblätter zehn. Fruchtknoten an der Basis drei- bis fünf-, oberwärts ein- fächerig, mit doppelt so viel Zähnen als Griffel vorhanden sind, aufspringend. Griffel drei, seltener vier bis fünf. Same rundlich oder nierenförmig. Silene Z. Sp. pl. Ed. 1. 416 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 193 (1754); Koch Syn. %d. 2. 109 (1843); Maly Fl. Steierm. 218 (1868); Pax iu Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 70 (1889). Wicht. Literatur: Rohrbach, Monographie der Gattung Silene (Leipzig, 1868). Vierhapper in Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien LI. (1891) 558 ff. Bestimmungsschlüssel. 1. Kelch aufgeblasen, 20—30-nervig, netzaderig_ . » » 2 2 22. Kelchzi0-nervie, miehtraufgeblasen 2 gruen. Seen ih 2. Blätter eiföürmig, am Rande kurz zähnig-wimperig . . . . . 8. bosniaca. Blätter am Rande ganz kahl . . . . ie 3. Stengel aufrecht; Blätter lanzettlich; Blütenstand vielblütig . 8. venosa. Stengel liegend oder aufsteigend. Blätter eiförmig, klein. Blütenstand 1—3- LU ÄNUFE DE N ER a I hr re: en SEN Be > 58777777: 336 Silene. 4. Dichtrasige Alpenpflanze mit sehr kurzem oder fast fehlendem Stengel, Blüten einzeln, kurz gestielt oder sitzend, rosenrot, selten weiß . . . S. acaulis. Bel gut entwickelt . . . . 2 5. Blüten in einzelnen oder gepaarten erben Dichen Wickeln - 8. gallica. Blüten in Trucdolden oderzeinzeln® 7.2 es 6. Blüten einzeln, endständig, lang gestielt . . » » » 2... 8. Hayekiana. Blüten in Tasdelden RT rl Be no. 11: 7. Blüten in lockeren oder dichten Sollen Trugdolden 2 2 FEB Trugdolden zu endständigen Trauben oder Rispen angeordnet . . . . 11. 8. Pflanze ganz kahl . . . . a 5 © Pflanze kurz flaumig; Aatlhere Kraut En: SM lnrend: 9. Blütenstiele viel kürzer als der Kelch. Blüten in fast ebensträußigen Trug- doldenwre.se. ERS SEAHHTEENEGER Blütenstiele viel enger als der Kelch ee Alt 10. Pflanze blaugrün, nicht klebrig. Blüten klein, weiß ee a: S. rupestris. Pflanze nicht blaugrün. Stengel oben klebrig beringelt. Blüten mittelgroß, hellpurpurn er er a SCHI ZE 11. KelchYganzr kahl Re a Kelch behaart oder drüsig . . a 0 116% 12. Kelch keulig walzlich, 20—24 mm en NS LONG Kelch röhrig glockig, 4-5 mm lang . . ». » . 2 2... ...8. OÖhles. 13. Kelch am Grunde abgestutzt oder genabelt . . . . cl, Kelch am Grunde allmählich verschmälert. Ganze Pflanze drüsig se haare „Blüten grünlichweiß 2 Sr Seisdınona: 11 Blütenwnzc ken re N SEEHTLITERE BlütenWaumech ee Se ld: 15. Trugdolden armblütig. Grundblätter verkehrt eilanzettlich, spitz S. ilalica. Trugdolden reich und dicht blütig. Grundblätter verkehrt eiförmig: 5. nemoralis. 1. Untergattung: Behen (Meh.) Rohrb. Kelch aufgeblasen, 10—20-nervig, netzaderig. Kronblätter in der Knospenlage dachig. Behen Mech. Meth. 709 (1794) als Gattung. Silene Subg. Behen Rohrb. Mon. Silene 66, 77 (1868); Pax in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 1b. 70 (1889). Silene bosniaca (Beck) Hand. Mazz. Bosnisches Leimkraut. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufsteigend, bis 1 m hoch, kahl, ästig. Untere Blätter kurz gestielt, verkehrt-eiförmig, in den Stiel verschmälert, zugespitzt, obere sitzend, eilanzettlich bis breit eiförmig, spitz, alle blaugrün, am Rande kurz zähnig- wimperig, sonst kahl. Blüten zweihäusig-vielehig, in endständigen, mehr minder ausgesperrt ästigen, lockeren Trugdolden. Kelch aufgeblasen-glockig, 13—1S mm lang, mit kurzen breit dreieckigen Zähnen, 20-nervig, netzaderig, grünlichweiß, mitunter rötlich überlaufen. Platte der Blumenkrone an der Basis zweihöckerig, zweispaltig, weiß Silene. 337 oder blals rosenrot. Kapsel im Kelch eingeschlossen, eikugelig, so lang wie der Fruchtträger. Same 12—15 mm breit, dicht kurz stachelig. Silene Cucubalus var. bosniaca Beck Fl. Süd-Bosn. in Annal. nat. Hofmus. Wien VI. 333 (1891). Silene bosniaca Hand. Mazz. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 428 (1905). Silene inflata B. ciliata ». latifolia Reichenb. Fl. germ. exe. 823 (1832), Teon. fl. germ. et helv. VI. 54 T. CCCI. Fig. 5120 (1844). Silene inflata var. glauca Preissm. in Öst. bot. Zeitschr. XXXV. 263 (1885). Silene Antelopum Freyn in Öst. bot. Zeitschr. XLVIII. 225 (1898), nieht Vest. Silene inflata a. latifolia und ß. ciliata ÄKras. Aus d. Fl. v. Steierm. 35, 36 (1896). Silene venosa var. puberula Murb. Beitr. fl. Südbosn. in Lunds Univ.-Arsskr. XXVII. 162 (1891), aber kaum Silene puberula Jord. Silene venosa var. latifolia und var. Antelopum K. Maly in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 188 (1904). Silene latifolia Hay. in Öst. bot. Zeitschr. LIT. 439 (1902), nicht Poiret, nicht Rendle u. Britten. In Wäldern, an buschigen Abhängen, auf Wiesen, an Felsen, unter Krummholz, besonders in den Voralpen bis gegen 2000 m. Im Feister- kaar ober der Schladminger Ramsau, in der Krummbholzregion des öst- lichen Hochschwabgebietes. Häufig in den Zentralalpen, besonders in den Niederen Tauern: In den Kaaren des Wildkaarstein, Klafferkessel und Waldhorn, im Ober- und Untertale und auf dem Fastenberge bei Schladming, im Seewigtale bei Haus, auf dem Gumpeneck bei Öblarn, dem Hohenwart, Hochschwung und auf der Hochhaide bei Rottenmann. Ferner auf Serpentin bei Kraubath und Kirchdorf nächst Pernegg. Bei: Graz auf dem Jungfernsprung bei Gösting und bei St. Gotthard. Im südsteirischen Berglande auf dem Wotsch, der Gora bei Gonobitz, dem Hum bei Tüffer; in den Tälern der Sanntaler Alpen. 2. Silene venosa (Gzlib.) Aschers. Aufgeblasenes Leimkraut. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, vielköpfig. Stengel aufrecht oder auf- steigend, bis 60 cm hoch, kahl, einfach oder ästig. Blätter lanzett- lich bis eilanzettlich, 3—6 cm lang, die unteren kurz gestielt, die oberen sitzend, völlig kahl, bläulichgrün. Blüten vielehig-zwei- häusig, in endständigen, reichblütigen Trugdolden. Kelch aufgeblasen glockig, 13—15 mm lang, mit breit dreieckigen Zähnen, 20-nervig, grünlichweiß, mitunter rötlich überlaufen. Platte der Blumenkrone an der Basis zweihöckerig, zweispaltig, weiß, seltener rosenrot. Kapsel im Kelch eingeschlossen, breit eiförmig, länger als ihr Träger. Same 1,2—1,5 mm breit, dicht kurz stachelig. Juni—September. Cucubalus venosus Gilib. Fl. Lith. II. 165 (1781). Silene venosa Aschers. Fl. Brand. II. Fl. Berlin 23 (1859); Fritsch Exeursionsfl. f. Österr. 191 (1897). Cucubalus Behen Z, Sp. pl. Ed. 1. 414 (1755). Behen vulgaris Mneh. Meth. 709 (1794). Cucubalus inflatus Salisb. Prodr. 362 (1796). Silene Cueu- balus Wibel Prim. Fl. Werth. 241 (1799); Rohrb. Mon. Silene 84 (1868); Beck Fl. N.-Öst. I. 381 (1890). Silene inflata Sm. Fl. Brit. 467 (1800); Koch Syn. Hayek, Flora von Steiermark. 22 338 Silene. Ed. 2. 112 (1843) excel. var.; Maly Fl. Steierm. 219 (1868) exel. &.; Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 182 (1874); Strobl Fl. Admont II. 44 (1882). Silene Behen Wirzen En. pl. off. Fenn. 36 (1837), nicht L. Silene vulgaris Garcke Fl. N.- u. M.-Deutschl. Ed. 9. 64 (1869). Silene inflata y. oleracea Rchb. Fl. germ. exc. 823 (1832); Kras. Aus d. Fl. v. Steierm. 35 (1896). Silene infläta a. pratensis Neilr. Fl. N.-Öst. 843 (1859). Silene latifolia Rendle u. Britten List brit. Seed. pl. 5 (1907), nicht Poiret, nicht Hayek, ob Cucubalus lati- folius Mall? Auf Wiesen und an grasigen Abhängen sehr häufig bis in die Voralpen. 3. Silene alpina (Lam.) Thom. Alpen-Leimkraut. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, dicht rasig, oft im Gerölle kriechend. Stengel niederliegend oder aufsteigend, oft kreisförmig ausgebreitet, bis 25 cm hoch, kahl. Blätter breit lanzettlich bis eiförmig, ein bis höchstens zwei cm lang, zugespitzt, die oberen sitzend, die unteren kurz gestielt, ganzrandig, völlig kahl, blaugrün. Blüten vielehig-zweihäusig, in 1—3-blütigen endständigen Trugdolden. Kelch glockig aufgeblasen, 12—14 mm lang, 20-nervig, netzaderig, mit breit dreieckigen Zähnen, grünlich-weiß, meist rötlich überlaufen. Platte der Kronblätter am Grunde zweihöckerig, zweispaltig, weiß oder rosenrot, meist violett geadert. Kapsel im Kelch eingeschlossen, kugelig eiförmig, länger als ihr Träger. Same 1,5—2 mm breit, feinwarzig. Cuceubalus alpinus Lam. Encyel. meth. II. 200 (1786). Silene inflata d. alpina M. K. in Roehl. Deutschl. Fl. Ed. 3. III. 236 (1831); Heg. u. Heer Fl. Schweiz 417 (1840); Koch Syn. Ed. 2. 112 (1843); Maly Fl. Steierm. 219 (1868); Kras. Aus d. Fl. v. Steierm. 36 (1896). Silene alpina Thom. Cat. pl. Suisse 45 (1837), bloßer Name, und in Strobl Fl. Admont in Jahresber. Staatsgymn. Melk (1882) 44; Hay. in Öst. bot. Zeitschr. LI. (1901) 252. Cueubalus glaucus Willd. Enum. hort. bot. Berol. Suppl. 24 (1831). Silene inflata A. glabra £. glauca Rehb. Fl. Germ. exc. 823 (1832). Silene glareosa Jord. Pug. pl. nov. 31 (1852). Im Felsschutte und Gerölle in der Krummholzregion der Kalkalpen sehr häufig und auf allen Schutthalden bis in die Täler herabsteigend, wie bei Aussee, im Paß Stein bei Mitterndorf, bei Gröbming, im Gesäuse und Johnsbachtale, im Salza- und Mürztale und in den Schluchten des Hochschwab, in den Tälern der Sanntaler Alpen. 2. Uutergattung: Eusilene Rohrb. Kelch nicht aufgeblasen, 10.nervig. Kronblätter in der Knospenlage abwechselnd gedreht. Eusilene Rohrb. Monogr. Silene 67, 89 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 71 (1889). Sekt. 1. S$tachymorpha Otth. Blüten kurz gestielt oder sitzend, in einfachen oder Doppelwickeln. un BE Ze Zn Zu un Silene. 339 Stachymorpha Olly in DC. Prodr. I. 371 (1824), Cineinnosilene Rohrb. Monogr. Silene 67, 93 (1868); Pax in Engl. u. Prantl! Nat. Pflanzenf. TIT. ip. 71. 4. Silene gallica /. Französisches Leimkraut. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, kurzflaumig, oberwärts drüsig- kleberig, einfach oder reich ästig. Untere Blätter gestielt, verkehrt- eilänglich, stumpf, allmählich in den Blattstiel verschmälert, ganzrandig, die obere sitzend, verkehrt-eilanzettlich, spitz, gegen die Basis ver- schmälert, alle kurzllaumig und zerstreut langhaarig. Blüten zwitterig, in verlängerten aufrechten, einzelnen oder paarigen Wickeln, kurz gestielt, aufrecht. Kelch ei-walzlich, 10 mm lang, weißlich mit 10 grünen Nerven, ohne Queradern, drüsig-flaumig, an den Nerven langhaarig, zur Fruchtzeit ctwas vergrößert, aufrecht, abstehend oder die unteren zurückgeschlagen. Platte der Kronblätter breit verkehrt eiförmig, 2—3 mm lang, ganzrandig, gezähnelt oder ausgerandet, an der Basis mit gezähneltem Krönchen, weiß oder blaß. rosenrot. Kapsel im Kelch eingeschlossen, 8 mm lang. Same nierenförmig, 1 mm lang. Juni— August. Silene gallica Z. Sp. pl. Ed. 1. 417 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 109 (18-3); Maly Fl. Steierm. 219 (1868); Rohrb. Monogr. Silene 96 (1868). Lyehnis cerastioides Seop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 309 (1772). Cucubalus sylvestris «a. Lam. Fl. frang. III. 28 (1778). Silene cerastioides All. Fl. Pedem. II. 79 (1785), nicht L. Silene silvestris Schott in Rehb. Fl. Germ. exc. 812 (1832). Auf Äckern, in Weingärten, auf wüsten Plätzen, zerstreut und unbeständig. Zwischen Vorau und St. Lorenzen am Wechsel; bei Graz, besonders bei .St. Radegund, Algersdorf; zwischen Ligist und Krotendorf, bei Krems an d. Kainach, Eibiswald, Stainz, Greiseneck, Kapfenstein, Gleichenberg, Stattenberg. Häufig bei Marburg und im Pettauerfelde bei Ankenstein, Sauritsch, Pettau, Puchdorf; bei Rohitsch, Hochenegg, Reifenstein nächst Cilli. Ändert ab: ß. anglica (L.) M. K. Pflanze ausgesperrt ästig. Blüten länger gestielt, die unteren zur Zeit der Fruchtreife oft zurückgeschlagen. Silene anglica L. Sp. pl. Ed. 1. 416 (1753); Murr in Deutsche bot. Monatsschr. (1891) 146. Silene gallica var. anglica M. K. Deutschl. Fl. IIT. 25 (1830); Koch Syn. Ed. 2. 109 (1843). Silene gallica $. divaricata Gren. Godr. Fl. Franc. I. 206 (1848) z. T. In einem Garten in Eibiswald (Feiller!); ferner hie und da bei Marburg und im Pettauer Felde, wie bei Pickerndorf, Rothwein, zwischen St. Leonhard und Haidin (Murr). Silene dichotoma Ehrh. (Beitr. VII [1772] 144) wurde von mir auf einer Wiese in der Ramsau bei Schladming in einem Exemplar zufällig eingeschleppt beobachtet. 22* 340 Silene. Sekt. 2. Dichasiosilene Rohrb. Blüten in mehr weniger zusammen- gesetzten zweispaltigen Trugdolden (Dichasien) oder einzeln. Dichasiosilene Rohrb. Monogr. Silene 70, 124 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 71 (1889). Subsekt. 1. Macranthae Kohrb. Dichasien 1—3-blütig. Kelch mehr weniger keulig. Narben drei. Pflanzen ausdauernd. Macranthae. Rohrb. Monogr. Silene 69, 124 Ye; Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 71 (1889). 5. Silene Hayekiana Hand. Mazz. u. Janch. Karst-Leimkraut. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, rasig, Stengel zahlreich aufsteigend oder aufrecht, 20—40 cm hoch, am Grunde ästig, kahl. Blätter lineal, 1—1,5 mm breit, bis 3 cm lang, spitz, kahl. Blüten auf langem Stiele aufrecht, einzeln oder zu zweien endständig. Kelch schmal keulig, 11—14 mm lang, weißlich, zehnnervig, kurz fünfzähnig. Platte der Blumenkrone tief zweispaltig, 5—7 mm lang, innen gelblich oder rötlich weiß, außen schmutzig grünlich, am Grunde ohne Krönchen, die Nägel zu Ende der Blütezeit weit aus dem Kelch herausragend. Kapsel fast 10 mm lang, kürzer als ihr Träger, zur Zeit der Reife über den Kelch hervorgehoben (Abb. 29, Fig. 6). Same flach, 1,2 mm breit, braun. Silene Hayekiana Hand. Mazz. u. Janch. in Österr. bot. Zeitschr. LV. 430 (1905). Silene Saxifraga Maly Fl. Stir. 21 (1838), Fl. Steierm. 220 (1868), nicht L. Silene frutieulosa Rohrb. Mon. Silene 139 (1868) z. T., nicht Sieb. Silene dalmatica Hay. in Öst. bot. Zeitschr. LI. 295 (1901), nicht Scheele. Über die Gruppe der Silene Saxifraga vergl. Hayek in Öst. bot. Zeitschr. LI. 295 (1901) und in Magy. bot. Lapok (1903) 337, Simonkai in Magy. bot. Lapok (1903) 203. Handel-Mazzelli u. Janchen in Öst. bot. Zeitschr. LV. 430 (1905). Vierhapper in Mitt. nat. Ver. a. d. Univ. Wien IV. 48 (1906). An Felsen, buschigen steinigen Abhängen, in den Kalkvoralpen Südsteiermarks. In der Schlucht bei Einöd bei Weitenstein! (Maly!), in den Schluchten der Sanntaler Alpen und im Sanntale zwischen Sulzbach und Leutsch!, auf dem Hum bei Tüffer!, bei Römerbad (Fürstenwärter!). (Am Mitalawasserfall gegenüber der Station Trifail! [@raf!, Preissmann!)). Silene Saxifraga L. (Sp. pl. 241), von voriger durch kürzere Kelche und den Kelch nicht überragende Kapsel verschieden, soll nach Maly und Beck (Fl. N.- Öst. I. 381) bei Weichselboden und auf der Wildalpe bei Mariazell vorkommen. Jedenfalls mit Heliosperma alpestre verwechselt. Subsekt. 2. Nanosilene Aohrb. Blüten einzeln, endständig. Kelch kurz keulig. Narben drei. Ausdauernde niedrige Alpenpflanzen. Nanosilene Rohrb. Monogr. Silene 71, 143 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 71 (1889), alle z.T., d.h. mit Ausschluß von S. dina- rica Spr. ae EL U UL Silene. 341 6. Silene acaulis /. Stengelloses Leimkraut. Ausdauernd, mehr minder dichte polsterförmige Rasen bildend. Stengel kurz, dicht beblättert, oft säulchenförmig. Blätter pfriemlich lineal, kahl spitz, einnervig. Blüten sitzend oder gestielt, einzeln, end- ständig. Kelch kurz keulig walzlich, 4—10 mm lang, zehnnervig, grün, oft rot überlaufen, fünfzähnig, die Kelchzähne etwa halb so lang wie die Röhre. Platte der Kronblätter eiförmig, am Grunde ohne Krönchen. Kapsel kugelig bis eiförmig, im Kelch eingeschlossen oder denselben überragend. Same nierenförmig, am Rücken mit einer Längs- furche, höckerig gerippt. Juli—September. Cuceubalus acaulis Z. Sp. pl. Ed, 1. 415 (1753). Silene acaulis L. Sp. pl. Ed. 2. 603 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 115 (1843); Maly Fl. Steierm. 220 (1868); Rohrb. Monogr. Silene 143 (1868). Lychnis acaulis Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 306 (1772). Tritt hier in zwei Unterarten auf: Subsp. A. norica Vierh. Dicht rasig, Blätter aufrecht abstehend, 4—10 mm lang. Blüten sitzend oder ganz kurz gestielt. Kelch an der Basis genabelt oder abgestutzt- 4—5 mm lang. Kronblätter hell rosenrot, sehr selten weiß. Kapsel elliptisch, 4—7 mm lang, wenig länger bis doppelt so lang als der Kelch; Blütenstiel zur Frucht- zeit mitunter verlängert und etwas länger als die Kapsel. Silene acaulis Subsp. norica Vierh. in Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien LI. (1901) 560. Silene acaulis ß. exscapa Koch Syn. Ed. 1. 106 (1837), Ed. 2. 115 (1843). Silene exscapa Strobl Fl. Admont II. 45 (1882), nicht All. Auf steinigen Alpentriften, an felsigen Hängen, in der Hochalpen- region der Zentralalpen (2000—2700 m). Gemein in den Niederen Tauern, im Stangalpenzuge, ferner auf der Koralpe und am Roßkogel der Gleinalpe, stets nur auf Urgestein. Ferner auf tiefgründigem Humus am Plateau des Hochschwab (Vierhapper). Subsp. B. longiscapa (A. Kern.) Hay. Dicht oder etwas lockerer rasig. Blätter aufrecht abstehend, oft etwas zurückgekrümmt, 6—12 mm lang, Blüten kürzer oder länger gestielt. Kelch an der Basis abgerundet oder abgestutzt, 5—8 mm lang. Kronblätter lebhaft rosenrot, selten weiß. Kapsel ellipiischh 6—8 mm lang, stets länger als der Kelch. Silene longiscapa A. Kern. Herb. und bei Vierh. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LI. (1901) 561. Silene acaulis Subsp. longiscapa Hay. Fl. Steierm. 1. 341 (1908). Silene acaulis £. vulgaris und y. pedunculosa Rchb. Fl. Germ. exe. 816 (1832) z. T. Silene acaulis Strobl Fl. Admont Il. 45 (1882). Gemein in der Krummholz- und Hochalpenregion (1600—2400 m) der nördlichen und südlichen Kalkalpen, sowie auf dem Lantsch, und auf Kalk auch in den Zentralalpen, so auf der steirischen Kalkspitze, 349 Silene. dem Kamp, Schiedeck, bei dem Giglerseen bei Schladming, auf dem Hohenwarth, Gumpeneck. Im östlichsten Teile der nördlichen Kalk- alpen, besonders auf der Hohen-Veitsch, der Schnee- und Raxalpe, dem Lantsch, sowie in den Karawanken und Sanntaler Alpen vorwiegend in der Form ß. dianthifolia Achb. Rasen lockerer. Blätter breiter, bis 15 mm lang. Kelch bis 10 mm lang. Blüten meist lang gestielt, der Schaft oft ein Blattpaar tragend. Silene acaulis 2. dianthifolia Kehb. Fl. Germ. exe. 816 (1832), wenigstens z. T., nicht Silene dianthifolia Oli in DC. Prodr. I. 373 (1824). Silene pan- nonica Vierh. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LI. 562 (1901). Subsekt. 3. Brachyanthae Kohrb. Blüten in lockeren reich zu- sammengesetzten Dichasien. Kelch glockig oder kurz keulig. Narben drei. Brachyanthae KRohrb. Monogr. Silene 71, 145 (1868); Pax in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 1b. 72 (1889). 7. Silene rupestris Z. Felsen-Leimkraut. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, ästig, mehrköpfig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 25 cm hoch, reichästig, kahl. Blätter eilanzettlich, sitzend, spitz, ganzrandig, blaugrün, kahl. Blüten lang gestielt in lockeren Dichasien. Kelch 5—7 mm lang, kurz verkehrt-kegelig-glockig, an der Basis etwas gestutzt, blaßgrün, zehnnervig, kahl, fünfzähnig, Kelchzähne etwa halb so lang wie die Röhre, stumpf. Platte der Kronblätter keilig-eiförmig, 2—3 mm lang, tief ausgerandet, am Grunde ohne Krönchen, blaß rosenrot oder weiß. Kapsel ellipsoidisch, etwa 6 mm lang, im Kelch eingeschlossen bleibend und bei der Reife denselben oft zerreißend. Same nierenförmig, am Rücken abgerundet, an den Flächen gekörnelt, braun. Juli, August. Silene rupestris Z. Sp. pl. Ed. 1. 421 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 713 (1844); Maly Fl. Steierm. 220 (1868); Rohrb. Monogr. Silene 147 (1868); Strobl Fl. Admont II. 45 (1882). An trockenen grasigen Abhängen, an Waldrändern, in Holzschlägen, an Felsen, in den Urgebirgsvoralpen von der Talsohle bis in die Alpen- region (2200 m). Sehr häufig im ganzen Grauwackenzuge von der Schladminger Ramsau bis nach Leoben, im ganzen Tauernzuge, im Stangalpenzuge, den Seetaler Alpen, im Gebiete der Kor-, Stub-, Grös- sing- und Gleinalpe; auch im Gebiete des Lantsch bei Schüsserlbrunn und auf dem Schöckel. Bei Cilli (Özegka), wahrscheinlich auf Trachyt. Subsekt. 4. Compactae Rohrb. Blüten in dichten, fast ge- knäuelten Dichasien. Nerven des Kelches an der Spitze gabelig sich miteinander vereinigend. Narben drei. EEE ER Silene. 343 Compactae Rohrb. Monogr. Silene 71, 149 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. Ill. 1b. 72 (1889). 8. Silene Armeria /. Garten-Leimkraut. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, oberwärts gabelspaltig ästig, kahl. Blätter mit stengel-umfassender Basis sitzend, eiförmig, zugespitzt, ganzrandig, kahl, blaugrün. Blüten kurz gestielt in dichtblütigen Dicha- sien. Kelch länglich keulig, 12—16 mm lang, gelblich grün, oft rot überlaufen, zehnnervig, kurz fünfzähnig. Platte der Kronblätter 5—7 mm lang, eiförmig, abgerundet oder schwach ausgerandet, an der Basis mit vorgezogenem zweizähnigem Krönchen, hellpurpurn. Kapsel auf langem Träger, im Kelch eingeschlossen bleibend, fast zylindrisch, etwa S mm lang. Samen klein, nierenförmig, am Rücken schwach rinnig, gekörnelt. Juni, Juli. Silene Armeria ZL. Sp. pl. Ed. 1. 420 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 113 (1844); Maly Fl. Steierm. 220 (1868); Rohrb. Monogr. Silene 149 (1868), Lychnis Ar- moraria Scop. Fl. Carn. Ed. 2. 1. 310 (1772). Cucubalus fascieulatus Lam. Fl. franc. 27 (1778). Häufig in Zier- und Bauerngärten kultiviert und leicht verwildernd. Wurde beobachtet: Bei Seckau; hin und wieder um Graz, bei Weiz, (bei Dobrova an der Mies gegenüber Unter-Drauburg), am Bahnhof von Radkersburg, in Weingärten um Marburg, bei Kirchstätten nächst Hochenegg. Stammt aus Südeuropa. Subsekt. 5. Leiocalycinae Rohrb. Blüten in lockeren arm- blütigen Dichasien. Kelch zur Fruchtzeit an der Spitze verengt. Narben drei. Leiocalycinae Rohrb, Mon; Silene 73, 167 (1868); Pax in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 1b. 72 (1889). 9. Silene eretica 4. Kretensisches Leimkraut. Zweijährig. Stengel zahlreich, aufrecht, bis 30 cm hoch, an der Basis behaart, sonst kahl, gabelspaltig ästig. Grundständige Blätter spatelig eiförmig, stumpf, in den gewimperten Stiel rasch verschmälert, kahl. Stengel- blätter lanzettlich, spitz, kahl. Blüten auf langem, unter dem Kelch klebrigem Stiel in armblütigen Dichasien. Kelch röhrig-glockig, an der Spitze verengt, etwa 10 mm lang, kahl, hell- grün mit zehn purpurnen Nerven, ohne Quceradern, fünfzähnig; Zähne spitz, häutig berandet, etwa "/; so lang als die Röhre. Platte der Kronblätter 4—5 mm lang, kurz zweispaltig, am Grunde mit bis zur Basis zweispaltigen spitzen Krönchen, rosenrot. Kapsel kuge- lig-eiförmig, 10—12 mm lang, vielmal länger als ihr Träger, bei der Reife im Kelch eingeschlossen bleibend und denselben oft 344 Silene. zerreißend. Same nierenförmig, am Rücken schwach rinnig, an den Seiten höckerig. Juni, Juli. Silene eretica L. Sp. pl. Ed. 1. 420 (1753); Rohrb. Monogr. Silene 167 (1868). Silene parviflora Mnch. Meth. 708 (1794). Hier nur die Subsp. annulata (Thore) Hay. Einjährig. Stengel einzeln, bis 70cm hoch, reich ästig, ohne grundständige Blattrosette. Blumen- kronblätter kleiner, mitunter fehlend. Kapsel fast kugelig, 10 mm lang, ihr Träger kaum 2 mm lang. Silene annulata Thore Essay Chlor. Landes 173 (1868); Koch Syn. Ed. 2. 113 (1844); Maly Fl. Steierm. 220 (1868). Silene cretica Subsp. annulata Hay. Fl. Steierm. I. 344 (1908). Silene rubella Suffren Cat. pl. Frioul 14 (1802); Alexander in Ann. and mag. nat. hist. XVII (1842) 460, nicht Z. Silene inaperta Maly Fl. Styr. 21 (1838). Silene cretica ß. annulata Rohrb. Mon. Silene 167 (1868). Auf Leinäckern in Untersteiermark hie und da. Bei Gleichenberg (Maly), Ankenstein (Alexander), Wurmberg (Alexander), bei Statten- berg (Dietl!, Maly!), Wisell (Maly), Drachenburg (Preissmann)). 10. Silene linicola Gmel. Flachsfelder-Leimkraut. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, ästig, kurzhaarig flaumig. Untere Blätter gestielt, spatelig-lanzettlich, in den Stiel verschmälert, obere lanzettlich, sitzend, alle besonders unterseits an den Nerven kurzhaarig-flaumig. Blüten lang gestielt in lockeren arm- blütigen Dichasien. Kelch röhrig-glockig, an der Spitze verengt, etwa 12 mm. lang, grünlichweiß mit zehn grünen Nerven, ohne Queradern, kurzhaarig-rauh, fünfzähnig; Zähne etwa 1 mm lang, stumpf. Platte der Kronblätter 2 mm lang, ausgerandet, mit zwei- teiligem spitzen Krönchen, hellrosenrot. Kapsel etwa 10 mm lang, ungefähr so lang wie ihr Träger, kei der Reife den Kelch zer- reißend. Same nierenförmig, am Rücken rinnig, mit konkav aus- geschweiften Seitenflächen. Juni, Juli. Silene linicola Gmel. Fl. Bad. IV. 304 (1826); Koch Syn. Ed. 2. 113 (1843); Maly Fl. Steierm. 220 (1868); Rohrb. Monogr. Silene 171 (1868). Silene strieta Spr. Syst. II. 412 (1825), nicht L. Auf Leinfeldern in Untersteiermark hie und da und meist vorüber- gehend. Bei Gleichenberg (Prasil), Trautmannsdorf (Verbniak!). Sekt. 3. Otites Ofth. Blüten in einfachen Trauben oder in traubig oder rispig angeordneten Trugdolden. Otites Ollh in DC. Prodr. I. 369 (1824). Botryosilene Rohrb. Monogr. Silene 73, 175 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 72 (1889). Subsekt. 1. Selerocalycinae (Rohrb.) Hay. Kelch lederig, kahl, länglich-keulig. _ Silene. 345 Botryosilene Subsekt. Selerocalycinae Rohrb. Monogr. Silene 73, 174 (1868); Pax in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. Ill. 1b. 73 (1889). Otites Subsekt. Scle- rocalycinae Hay. Fl. Steierm. I. 344 (1908). Il. Silene longiflora Ehrh. Langblütiges Leimkraut. Aus- dauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 30 em hoch, kahl, oberwärts stark klebrig. Blätter lanzettlich, spitz, die unteren in den langen Stiel allmählich verschmälert, die oberen sitzend, alle kahl. Blüten ziemlich lang gestielt in lockeren Rispen, aufrecht, jeder Blütenstiel mit einem Paar Vorblättern. Kelch länglich keulig, 20—24 mm lang, am Grunde ringförmig vor- gezogen, kahl, grünlichweiß mit zehn rötlichen Nerven, fünfzähnig, Kelehzähne 2—3 mm lang, am Rande fransig gewimpert, drei spitz, zwei stumpf, Platte der Kronblätter etwa 1 cm lang, tief zweispaltig, am Grunde mit verlängertem zweiteiligem spitzem Krön- chen, weiß oder rötlich. Kapsel länglich, etwa so lang wie ihr Träger, im Kelch eingeschlossen. Same nierenförmig, am Rücken höckerig und rinnig, an den Seiten flach. Juli, August. Silene longiflora Ehrh. Beitr. VII. 144 (1792); Rohrb. Monogr. Silene 178 (1868). Silene bupleuroides Ledeb. Fl. Ross. I. 324 (1842), nicht L. Zufällig verwildert an der Westseite des Grazer Schloßberges (Preiss- mann!, Hatle!). Stammt aus Ungarn und dem Oriente. Subsekt. 2. Otiteae (kohrb.) Hay. Kelch häutig. Blüten in zymösen Scheinquirlen. Botryosilene Subsekt. Otiteae Rohrb. Monogr. Silene 75, 199 (1868); Pax in Engl. u. Pranll Nat. Pflanzenf. III. 1b. 72 (1889). Otites Subsekt. Otiteae Hay. Fl. Steierm. I. 345 (1908). 12. Silene Otites (L.) Sm. Ohrlöffel-Leimkraut. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, kurzhaarig. Untere Blätter spatelig, in den Stiel allmählich ver- schmälert, die oberen verkehrt-eilanzettlich bis lineal, alle dicht kurz- haarig. Blüten vielehig-zweihäusig, in traubig angeordneten, stark verkürzten, Scheinquirlen ähnlichen Trugdolden, hie und da die unteren Traubenäste verlängert, aufrecht. Kelch kurz keulig-glockig, 4—5 mm lang, undeutlich zehnnervig, kahl, grün, fünfzähnig, mit kurzen stumpfen Zähnen. Platte der Kronblätter 1—2 mm lang, länglich-spatelig, grünlichgelb. Kapsel eiförmig, länger als ihr Träger, den Kelch etwas überragend. Same nierenförmig, am Rücken rinnig, an den Flächen gekörnelt. Mai, Juni. Cucubalus Otites L. Sp. pl. Ed. 1. 415 (1753). Silene Otites Sm. Fl. Brit. II. 469 (1800); Koch Syn. Ed. 2. 111 (1843); Maly Fl. Steierm. 219 (1868). Silene Pseudotites Preissm. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1895) 100, nicht Bess. 346 Silene. An trockenen, grasigen Abhängen, selten. Am Serpentinstock bei Kraubath (Pittoni, Verbniak!, Preissmann!); am Schöckel bei Graz (Praesens!); bei Bad Neuhaus (Keichardt). Subsekt. 3. Nutantes (Aohrb.) Hay. Kelch häutig. Blüten nickend in traubig angeordneten Trugdolden. Nägel der Kronblätter und Staubfäden kahl. Botryosilene Subsekt. Nutantes Rohrb. Monogr. Silene 76, 214 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. Ill. 1b. 73 (1889). Otites Subsekt. Nu- tantes Hay. Fl. Steierm. I. 346 (1908). 13. Silene viridiflora /. Grünblütiges Leimkraut. Aus- dauernd; Wurzelstock ästig, vielköpfig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, dieht flaumig und oberwärts drüsig klebrig. Untere Blätter länglich spatelig, in den langen Stiel allmählich verschmälert, mittlere breit eiförmig, spitz, mit verschmälerter Basis sitzend, obere lanzettlich, alle flaumig kurzhaarig. Blüten in langgestielten, rispig an- geordneten Trugdolden, mäßig lang gestielt, meist nickend. Blütenstiele meist mit zwei Vorblättern, etwa so lang wie der Kelch, dicht drüsig-flaumig. Kelch walzlich-eiförmig, 15—20 mm lang, in den Stiel allmählich verschmälert, drüsig-flaumig, grünlichweiß mit zehn grünen Nerven, kurz fünfzähnig. Platte der Kronblätter 8-10 mm lang, tief zweispaltig, am Grunde mit zwei- teiligem Krönchen, innen grünlichweiß, außen grün. Kapsel ei- förmig, auf sehr kurzem Träger im aufgeblasenen Fruchtkelch ein- geschlossen. Same nierenförmig, am Rücken seicht rinnig, an den Flächen höckerig. Juli, August. Silene viridiflora L. Sp. pl. Ed. 2. 597 (1763); Maly in Ost. bot. Wochen- bl. III (1853) 275, Fl. Steierm. 219 (1868); Rohrb. Monogr. Silene 214 (1868). Silene nutans var. livida Maly Fl. Steierm. 219 (1868), nicht Olth. In Wäldern, an buschigen Abhängen, selten. Am Bachergebirge (Maly!); auf dem Wotsch (Maly!) und am Wege von Pöltschach nach Windisch-Landsberg (Murr). An einem Hohlwege bei Klanzberg nächst Bad Neuhaus (Keichardt). Im Savetale bei Trifail (Fleischmann). (Im Feistritztale bei Stein!) 14. Silene nutans Z. Nickendes Leimkraut. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, dicht flaumig und oberwärts drüsig-klebrig. Untere Blätter spatelig-lanzettlich, in den Stiel verschmälert, mittlere und obere spatelig- lanzettlich bis lanzettlich, spitz, alle schwach behaart und am tande dicht kurz wimperig. Blüten in kurz gestielten, rispig angeordneten Trugdolden, ziemlich kurz gestielt, nickend, Chenopodium. 347 Blütenstiele ungefähr so lang wie der Kelch, drüsig-faumig, meist mit zwei Vorblättern. Kelch walzlich-eiförmig, etwa 10 mm lang, an der Basis vom Stiel deutlich abgesetzt und genabelt, drüsig behaart, weißlich mit 10 dunklen Nerven, kurz fünfzähnig. Platte der Kronblätter etwa 5 mm lang, tief zweispaltig mit linealen Zipfeln, an der Basis mit zweiteiligem spitzem Krönchen, weiß, selten blaßrötlich; die Nägel der Blumenkrone aus dem Kelch hervorragend. Kapsel eikugelig, auf kurzem Träger, im Kelch eingeschlossen. Same nierenförmig, am Rücken rinnig, an den Seitenflächen höckerig. Silene nutans L. Sp. pl. Ed. 1. 417 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 110 (1843); Maly Fl. Steierm. 219 (1868) exel. var.; Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 182 (1874); Strobl Fl. Admont II. 119 (1882). Lychnis nutans Seop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 310 (1772). Cucubalus nutans Lam. Fl. franc. Ill. 35 (1772). Auf Wiesen, an Waldrändern, an steinigen buschigen Abhängen, - gemein bis in die höheren Voralpen (1400 m). Subsekt. 4. Italicae Rohrb. Kelch häutig. Blüten aufrecht, in traubig angeordneten Trugdolden. Staubfäden kahl. Botryosilene Subsekt. Italicae Rohrb. Monogr. Silene 77, 218 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 73 (1889). Otites Subsekt. Italicae Hay. Fl. Steierm. I. 347 (1908). 15. Silene italica (Z.) Pers. Italienisches Leimkraut. Aus- dauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, flaumig rauh, klebrig beringelt. Untere Blätter lanzett- lich oder spatelig-lanzettlich, spitz, in den Stiel allmählich ver- schmälert, mittlere und obere lanzettlich bis lineal-lanzettlich, sitzend, spitz, alle dicht kurzhaarig. Blüten aufrecht, in lang- gestielten, rispig angeordneten armblütigen Trugdolden, kurz gestielt, der Blütenstiel schwach drüsig-flaumig, kürzer bis so lang als der Kelch. Kelch länglich keulig, 15—18 mm lang, an der Basis plötzlich abgestutzt, 10-nervig, grünlichweiß, mitunter rötlich überlaufen, drüsig-flaumig, fünfzähnig. Platte der Kronblätter herz- eiförmig, bis zur Hälfte zweispaltig, 6—8 mm lang, weiß, am Grunde mit öhrchenförmigem zweiteiligem Krönchen. Kapsel eiförmig, kürzer als ihr Träger, im Kelch eingeschlossen. Same nierenförmig, am Rücken seicht rinnig, an den Flächen gekörnelt. Mai, Juni. Cucubalus italicus L. Sp. Ed. 2. 593 (1763). Silene italica Pers. Syn. I. 498 (1805); Koch Syn. Ed. 2. 110 (1843); Rohrb. Monogr. Silene 218 (1868) excl. var.; Kras. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1890) 229. Am Grazer Schloßberge, ehemals ausgesät, jetzt verwildert. Stammt aus den Mittelmeerländern. 348 Silene. Heliosperma. 16. Silene nemoralis W. K. Wald-Leimkraut. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 1,20 m hoch, kurz flaumig und oberwärts klebrig beringelt. Untere Blätter breit eiförmig, in den Stiel rasch verschmälert, spitz, mittlere ver- kehrt-eilanzettlich, obere lanzettlich bis lineal, spitz, alle dicht kurz flaumig. Blüten aufrecht, in dichtblütigen, langgestielten, rispig angeordneten Trugdolden; Blütenstiele viel kürzer als der Kelch, drüsig flaumig. Kelch länglich keulig, 16—20 mm lang, an der Basis plötzlich abgestutzt, 10-nervig, weißlich, meist violett überlaufen und mit violetten Nerven, fünfzähnig. Platte der Kronblätter herzeiförmig, bis zur Hälfte zweispaltig, 6—10 mm lang, weißlich, am Grunde mit öhrchenförmigem, zweiteiligem Krönchen. Kapsel eiförmig, kürzer als ihr Träger, im Kelch eingeschlossen. Same nierenförmig, am Rücken seicht rinnig, an den Flächen gekörnelt. Mai, Juni. Silene nemoralis W. K. Deser. et Icon. pl. rar. Hung. III. 271 (1812); Koch Syn. Ed. 2. 110 (1843); Maly Fl. Steierm. 218 (1868); Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. 182 (1874). Cucubalus floccosus KFicin. Fl. Dresd. Ed. 2. I. 313 (1821). Silene cana Ollh in DC. Prodr. I. 352 (1824). Silene italica var. nemoralis Heuff. in Verh. zool. bot. Ges. Wien VIII. (1858) 36. Silene italica ß. floccosa ‚Kohrb. Monogr. Silene 220 (1868). Auf Wiesen, an Waldrändern, in Gebüschen, besonders in Mittel- steiermark. Bei Murau. Am Fuß des Reiting; bei Leoben, bei Freyen- stein bis auf den Gipfel des Kulmberges; am Glorietteberge bei Bruck; im Mürztale zwischen Mürzzuschlag und Krieglach; sehr häufig bei Peggau, Gratwein, Stübing, Rein, Judendorf; in der Umgebung von Graz bei Gösting, St. Gotthard, St. Oswald, St. Martin, auf dem Schloß- berge, in den Murauen. Bei Köflach im Krenngraben und Södingtale, im Kainachtale bei Voitsberg. Bei Anger, Weiz. In den windischen Büheln am Schloßberge von Ober-Radkersburg, bei Kellersberg, Weigels- berg, Negau. In Untersteiermark sehr zerstreut: Bei Neuhaus, Tüffer; im Savetale bei Trifail. 16. Heliosperma Rechb. Strahlensame. Blüten zwitterig, in lockeren Trugdolden, selten einzeln. Kelch röhrig-glockig, undeutlich, 10-nervig. Kronblätter mit kurzem Krönchen, ihre Platte vorn vierzähnig, ihr Nagel ohne Flügel- leisten. Staubblätter 10. Fruchtknoten durchaus einfächerig, mit soviel Zähnen, als Narben vorhanden sind, aufspringend. Narben drei, selten fünf. Same nierenförmig, flach, am Rücken mit zwei Reihen dicht beisammen stehender strahlenförmiger Anhängsel. Heliosperma. 349 Silene Sectio Heliosperma Rehb. Fl. Germ. exe. 812 (1832). Heliosperma Rehb. Repert. herb. 206 (1841); A. Br. in Flora (1843) 372; Maly Fl. Steierm. 220 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 73 (1889). I. Heliosperma eriophorum Jur. Wolliger Strahlensame. Aus- dauernd; Wurzelstock ästig, vielköpfig. Stengel zahlreich, aufsteigend oder aufrecht, bis 25 cm hoch, von der Mitte an ästig, wie die Blätter von langen Drüsenhaaren und Wollhaaren besetzt. Blätter lanzettlich, spitz. Blüten in ausgespreizten, armblütigen Dichasien, lang gestielt. Kelch kreiselförmig, fünf mm lang, kurz fünfzähnig, undeutlich 10-nervig, hellgrün. Platte der Kronblätter eiförmig, 3—4 mm lang, vorn kurz vierzähnig, weiß. Kapsel kurz eiförmig auf kurzem Träger, im Kelch eingeschlossen. Mai, Juni. Heliosperma eriophorum Juratzka in Verh. zool. bot. Ges. Wien. VIII. 37 (3. Febr. 1858); Maly Fl. Steierm. 220 (1868), Heliosperma glutinosum Zois in Rehb. Fl. germ. exsiee. No. 2286 (1841), bloßer Name. Silene glutinosa Zois in Verh. zool. bot. Ges. Wien VIII. Sitz. Ber. 80 (2. Juni 1858). Helio- sperma Veselskyi Janka in Bot. Zeit. XVI. 65 (1858). In feuchten Felsklüften, im feinen Felsschutte, in Südsteiermark, nur auf Dolomit. In der Hudna lukna bei Wöllau (Preissmann)), auf dem Hum bei Tüffer (Cetina), in den Klüften der Dolomitfelsen ober Römerbad (Juratzka) und im Graschnitzer Graben bei Römerbad (Glowacki). (Im angrenzenden Krain ober dem Mitalawasserfalle gegen- über der Station Trifail!). 2. Heliosperma quadrifidum (Z.) Rehb. Vierzähniger Strahlen- same. Ausdauernd; rasig vielstengelig. Stengel aufrecht, bis 15 em hoch, von der Mitte an ästig, kahl oder zerstreut behaart, ober- wärts etwas klebrig. Blätter lineal, spitz, an der Basis gewimpert, sonst kahl, die untersten eilanzettlich, in den Stiel verschmälert. Blüten in gespreizten, armblütigen Dichasien, lang gestielt. Kelch kreisel- förmig, fünf mm lang, kahl, schwach 10-nervig, hellgrün, kurz fünf- zähnig. Platte der Kronblätter eiförmig, 3—4 mm lang, vorn vierzähnig, weiß. Kapsel kurz eiförmig, auf sehr kurzem Träger im Kelch eingeschlossen. Juli—September. Cueubalus quadrifidus Z. Sp. pl. Ed. 1. 415 (1753). Heliosperma quadrifidum Rehb. Icon. Fl. Germ. V. VI. 78 (1881). A. Br. in Flora (1843) 372; Maly Fl. Steierm. 221 (1868). .Silene quadrifida ZL. Syst. nat. Ed. 10. 1032 (1759); Koch Syn. Ed. 2. 114 (1843); Strobl Fl. Admont 11. 45 (1882). Lychnis quadridentata Murr. Syst. nat. Ed. 13. 362 (1784). Silene quadridentata Pers. Syn. I. 500 (1805). An Felsen, an steinigen Abhängen, an quelligen Stellen, Bächen, im Gerölle der Gießbäche. Gemein in den nördlichen Kalkalpen von der Talsohle bis in die Hochalpenregion (2300 m), ebenso in den Karawanken 350 Heliosperma. Melandryum. und Sanntaler Alpen, sowie auf dem Lantsch und Schöckel; auch in der Weizklamm bei Weiz; bei Bad Neuhaus. Hie und da auch in den Zentral- alpen: Im Giglertale bei Schladming; im Steinriesentale am Hochgolling und seinen Seitenkaaren; im Seewigtale bei Haus; auf dem Hohenwarth, Hochschwung, im Sunk bei Trieben; bei Seckau und in den Seckauer Alpen. Am Erzberge und im Steinbachgraben bei Turrach und am Turracher See. Im Oswaldgraben ober Kainach. 3. Heliosperma alpestre (Jacg.) Kchb. Alpen-Strahlensame. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, locker rasig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 30 cm hoch, kahl oder zerstreut behaart, oberwärts klebrig beringelt, gabelspaltig ästig, Unterste Blätter verkehrt- eilanzettlich, in den Stiel verschmälert, die übrigen lanzettlich bis lineal- lanzettlich, spitz oder stumpflich, ganzrandig, kahl, nur an der Basis gewimpert. Blüten in lockeren armblütigen Dichasien, lang gestielt, selten einzeln. Kelch schmal-glockig, 7 mm lang, rauh oder fein- drüsig-faumig, hellgrün, kurz fünfzähnig. Platte der Kronblätter 5-zähnig, weiß, selten rötlich. Kapsel eiförmig, auf kurzem Träger, doppelt so lang als der Kelch. Juni, Juli. Silene alpestris Jacq. Fl. Austr. I. 60. T. 96 (1773); Koch Syn. Ed. 2. 115 (1843); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 182 (1874); Strobl Fl. Admont I. 45 (1882). Heliosperma alpestre Rcehb. Icon. fl. Germ. V. VI. 78 (1841); A. Br. in Flora (1843) 272; Maly Fl. Steierm. 221 (1868). In Wäldern, an Felsen, im Kalkschutt, in den Kalkvoralpen bis in die Krummholzregion (1650 m). Sehr zerstreut bei Aussee. Häufig bei Liezen, Admont und von da durch die ganze Kalkalpenkette bis zum Semmering, auch auf dem Lantsch und Schöckel und selbst noch bei Gösting nächst Graz und in der Weizklamm. Sehr häufig ferner in den Karawanken und Sanntaler Alpen. In den Zentralalpen sehr zerstreut und fast nur auf Kalk. Auf der steirischen Kalkspitze, dem Gstoder, Hohenwarth; auf dem Königstuhl; am Erzberge, im Steinbach- graben und Gaiseckgraben bei Turrach. Im Niesenbachgraben bei Übel- bach, im Kainachtale bei Voitsberg. eiförmig ‚6—8 mm lang, spitz 4 17. Melandryum Zoehl. Lichtröschen. Blüten zweihäusig oder zwitterig, in lockeren Dichasien. Kelch aufgeblasen röhrig-bauchig, 10—20-nervig. Kronblätter mit zweispaltigem Krönchen, ihre Platte zweispaltig, ihr Nagel ohne Flügelleisten. Staubblätter 10. Fruchtknoten durchaus einfächerig, mit so viel Zähnen als Narben vorhanden sind aufspringend. Narben drei oder fünf. Same nierenförmig, höckerig, ohne Anhängsel. Melandryum. 351 Melandryum Röhl. Deutschl. Fl. 1. Ausg. 254 (1796); A. Braun in Flora (1832) 370; Maly Fl. Steierm. 221 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 73 (1889). Lychnis z. T. Koch Syn. Ed. 2. 115 (1843). Sekt. 1. Eumelandryum A. Br. Blüten zweihäusig. Narben fünf. Frucht mit fünf Zähnen aufspringend. Eumelandryum 4A. Br. in Flora (1843) 370; Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. ıb. 73 (1889). I. Melandryum dioicum (L.) Schinz u. Thellung. Tag-Licht- röschen. Zwei- bis mehrjährig Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, einfach oder ästig, mehr oder weniger dicht kraus behaart. Blätter eilanzettlich bis eiförmig, spitz, ganzrandig, die untersten verkehrt-eilänglich, in den Stiel verschmälert, alle zerstreut kraushaarig. Blüten zweihäusig, kurz gestielt in armblütigen Dichasien. Kelch sowie die obersten Blätter von langen, teils ein Drüsenköpfchen tragenden, teils drüsenlosen Haaren zottig, der der männlichen Blüten walzlich, 10-nervig, der der weiblichen eiförmig, 20-nervig, 10—15 mm lang, Platte der Kronblätter 7—10 mm lang, breit herzförmig, zweispaltig, lebhaft rosenrot, blaß- rötlich oder weiß. Krönchen zweiteilig, länglich, spitz. Narben 5, seltener 6—8. Kapsel eiförmig, im Kelch ‚eingeschlossen, mit sich zurückrollenden Zähnen aufspringend. Same dicht warzig, 1—1,2 mm breit. Mai—August. Lyehnis dioica Z. Sp. pl. Ed. 1. 437 (1753) exel. &. und 7. Melandryum dioicum Schinz u Thellung in Bull. Herb. Boiss. 2. Ser. VII. 179 (1907). Lychnis dioica a. rubra Weigel Fl. Pomer. Rug. 85 (1769), bloßer Name. Lychnis sil- vestris Schk. Handb. I. 403 T. 124 (1791). Lyehnis diurna Sibth. Fl. Oxon. 145 (1794); Koch Syn. Ed. 2. 116 (1843); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. 182 (1874); Strobl Fl. Admont I. 45 (1882. Melandryum silvestre Röhl. Deutschl. Fl. 1. Ausg. 254 (1786); Maly Fl. Steierm. 221 (1868). Melandryum rubrum Gareke Fl. N.- u. M.-Deutschl. 4. Aufl. 55 (1858). Auf Wiesen, an Waldrändern, stellenweise massenhaft. Gemein in der ganzen Voralpenzone und hie und da bis in die Krummholzregion aufsteigend; ferner bei Graz, Riegersburg, Wildon, Ehrenhausen, am Bachergebirge bei Frauheim, Pulsgau; im südsteirischen Berglande bei Rohitsch, Pöltschach, Gonobitz, Neuhaus, Weitenstein, Praßberg, Franz, Cilli, Tütfer, Trifail. Im allgemeinen stets rotblühend, im oberen Enns- tale und seinen Seitentälern bei Schladming, Gröbming, Öblarn, Admont, im Paltentale, bei Rottenmann, Trieben, Gaishorn, bei Neumarkt und Leoben auch sehr häufig und selbst vorherrschend blaßrötlich bis weiß. Melandryum album x dioicum (M. dubium Garcke Fl. N.- u. M.-Deutschl. 8. Aufl. 66 [1867], M. silvestri-pratense Rouy et Fouc. Fl. Fr. III. [1896] 95) soll nach Freyn (Österr. bot. Zeitschr. L [1900] 332) im Gößgraben bei Leoben vor- kommen. Nach vorliegenden Belegexemplaren beraht die Angabe auf Verwechslung mit blaßrötlich blühenden Exemplaren der vorigen. 352 Melandryum. 2. Melandryum album (Mill) Garcke. Nacht-Lichtröschen. Zwei- bis mehrjährig. Stengel aufrecht, bis 1,20 m hoch, ästig, kurz kraushaarig. Blätter eiförmig, spitz, ganzrandig, sitzend, die untersten verkehrt-eiförmig, in den Stiel verschmälert, alle zerstreut behaart. Blüten zweihäusig, kurz gestielt in armblütigen Dichasien. Kelch gleich den obersten Blättern kurz drüsig flaumig mit zer- streuten längeren krausen Haaren besetzt, der der männlichen Blüten walzlich, 10-nervig, der der weiblichen eiförmig, 20-nervig, 18—25 mm lang. Platte der Kronblätter 10—15 mm lang, breit herz- förmig, zweispaltig, stets weiß. Krönchen zweiteilig, stumpf oder etwas gelappt. Narben fünf. Kapsel im Kelch eingeschlossen, breit eiförmig, mit aufrechten Zähnen aufspringend. Same 1,3—1,5 mm breit, warzig. Juni— August. Lychnis alba Mill. Gard. Diet. Ed. 8. Lychnis No. 4 (1768, Melandryum album Garcke Fl. N.- u. M.-Deutschl. 4. Aufl. 55 (1858). Ly.chnis dioica ß. und 7. Z. Sp. pl. Ed. 1. 437 (1753). Lyehnis vespertina $Sibth. Fl. Oxon. 146 (1794); Koch Syn. Ed. 2. 116 (1843); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 182 (1874);? Strobl Fl. Admont II. 45 (1882). Melandryum pratense Roehl. Deutschl. Fl. 1. Ausg. 254 (1796); Maly Fl. Steierm. 221 (1868), Melandryum dioieum Coss. et Germ. Fl. Paris Ed. 1. 28 (1845), nicht Schinz u Thellung. In Auen, an Waldrändern, Zäunen, in Gebüschen, auf Schutt und wüsten Plätzen hie und da bis in die Voralpentäler. Bei Admont, Rottenmann; bei St. Lambrecht, Unzmarkt, längs der Bahn von Knittel- feld bis Bruck, bei Seckau, Leoben, Vordernberg. Bei Frohnleiten, häufig in und um Graz, bei Voitsberg, Stallhof, Stainz, Arnfels. Bei Marburg und am Bachergebirge; im Pettauerfelde bei Pettau, Kardovina, Haidin; bei Bad Neuhaus, Weitenstein. Sekt. 2. Elisanthe (Fenzl) Pax. Blüten zwitterig., Narben drei. Kapsel mit drei Zähnen aufspringend. Silene Sekt. Elisanthe Fenzl in Endl. Gen. pl. 972 (1836—40). Melan- dryum Sekt. Elisanthe Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 74 (1889). 3. Melandryum noctiflorum (Z.) Fr. Acker-Lichtröschen. Einjährig. Stengel aufrecht, 10—60 em hoch, einfach oder ästig, dicht kraus behaart, oben drüsig-klebrig. Blätter verkehrt-eiförmig bis eilanzettlich, spitzlich, zerstreut behaart. Blüten zwitterig, kurz oder ziemlich lang gestielt in armblütigen Dichasien oder einzeln, endständig. Kelch bauchig-walzlich, 20—22 mm lang, dicht kurz drüsen- haarig und langhaarig zottig, 10-nervig, mit Queradern, weißlich mit grünen Nerven, fünfzähnig mit pfriemlichen Zähnen, zur Fruchtzeit aufgeblasen. Kronblätter 6—8 mm lang, herzeiförmig, zweispaltig, innen rosenrot, außen gelblich. Kapsel breit eiförmig, im Kelch eingeschlossen. Juli— September. Melandryum. Lychnis. 253 Silene noctiflora L. Sp. pl. Ed. 1. 419 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 113 (1843); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 182 (1874). Melandryum nocti- florum Fr. in Bot. Notis. (1872) 816; Maly F]. Steierm. 221 (1868). Lychnis noctiflora Schreb. Spieil. Fl. Lips. 31 (1771), Elisanthe noctiflora Döll Fl. Baden III. 1235 (1857). Auf Äckern, Brachen, wüsten Plätzen, in Weingärten, zerstreut. Bei Aussee. Bei Eggenberg, Andritz, auf dem Rosenberge und Schloß- berge nächst Graz; bei Krems a. d. Kainach, Wildon, Gamlitz; bei Luttenberg; am Leitersberge bei Pößnitz; bei Marburg, Schleinitz, Frau- heim, Bad Neuhaus. 18. Lychnis Z. Lichtnelke. Blüten zwitterig, in lockeren Trugdolden. Kelch röhrig-glockig, 10-rippig. Kronblätter mit deutlichem Krönchen, ihre Platte ungeteilt, ausgerandet oder 2—4-spaltig, ihr Nagel ohne Flügel- leisten. Staubblätter 10. Fruchtknoten durchaus einfächerig, mit so viel Zähnen als Griffel vorhanden sind, aufspringend. Griffel meist fünf, seltener drei oder sechs. Same nierenförmig, höckerig. Lychnis L. Spec. pl. Ed. 1. 436 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 198 (1754); Rohrb. in Linnaea XXXVI (1869) 175; Maly Fl. Steierm. 222 (1868) z. T.; Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 73 (1889). Sekt. 1. Pseudagrostema (A. Br.) Pax. Kronblätter ungeteilt. Kelch mit ungleich starken Rippen; Kelchzähne gedreht. Coronaria Sekt. Pseudagrostema A. Br. in Flora (1843) I. 368. Lychnis Sekt. Pseudagrostema Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 73 (1889). I. Lychnis Coronaria (L.) Desv. Vexiernelke. Ausdauernd; Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, dicht weiß wollig-filzig. Blätter eiförmig bis eilanzettlich, spitzlich, ganzrandig, dicht weiß wollig- filzig. Blüten in lockeren Dichasien oder einzeln, lang gestielt. Kelch röhrig-glockig, 15—18S mm lang, fünfrippig, mit fünf lanzettlichen, 5—7 mm langen Zähnen, dicht weißwollig-filzig. Platte der Kron- blätter 12—15 mm lang, breit eiförmig, abgerundet, bläulich- purpurn, am Grunde mit zweiteiligem, spitzem Krönchen. Kapsel eiförmig, im Kelch eingeschlossen, fast sitzend. Same nierenförmig, höckerig. Juli, August, Agrostema Coronaria Z. Sp. pl. Ed. 1.436 (1758). Lychnis Coronaria Desv. in Lam. Encycl. meth. III. 643 (1789). Allgemein verbreitete, aus den Mittelmeerländern stammende Garten- zierpflanze, die ab und zu auch verwildert vorkommt, wie in Obst- und Bauerngärten bei Graz (Preissmann!); an Waldrändern bei Schloß Herberstein (Preissmann!); bei der St. Thomaskapelle nächst Hochenegg! Hayek, Flora von Steiermark. 23 354 Lychnis. Agrostema. Sekt. 2. Coceyganthe Rchb. Blumenkronblätter zwei- bis vier- teilig. Kelch mit gleich starken Rippen; Kelchzähne nicht gedreht. Coceyganthe Rchb. Fl. Germ. exe. 825 (1832); Pax in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 1b. 73 (1889). 2. Lychnis Flos euculi 4. Kuckucksnelke. Ausdauernd; Wurzel- stock ästig, vielköpfig, rasig. Stengel aufrecht, bis SO em hoch, zer- streut kurzhaarig, unter den Gelenken klebrig, einfach oder gabel- spaltig ästig. Untere Blätter keilig-lanzettlich, in den Stiel verschmälert, mittlere und obere lanzettlich bis lineal, alle ganzrandig, spitz, kahl oder an der Basis kurz gewimpert. Blüten in rispig angeordneten Trugdolden, kurz gestielt. Kelch röhrig-glockig, etwa 10 mm lang, grün oder rosenrot mit 10 breiten schwarzen Nerven, fünfzähnig. Zähne dreieckig, spitz, etwas kürzer als die halbe Kelchröhre. Platte der Kronblätter handförmig vierspaltig, mit linealen Zipfeln, rosenrot. Kapsel eiförmig, so lang wie der Kelch. Same 0,5 mm lang, stachlig- warzig. Mai— August. Lychnis Flos eueuli Z. Sp. pl. Ed. 1. 436 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 116 (1843); Maly Fl. Steierm. 222 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 183 (1874); Strobl Fl. Admont Il. 45 (1882). Melandryum Flos cuculi Röhl. Deutschl. Fl. Ed. 2. 274 (1812—13). Coronaria Flos ceuculi A. Br. in Flora (1843) 369. Auf feuchten Wiesen, in Mooren, gemein bis in die Voralpen. 18. Agrostema 2. Rade. Blüten zwitterig, in armblütigen Diehasien. Kelch 10-rippig, oberwärts etwas verengt, mit verlängerten laubartigen Zähnen. Blumenkronblätter kürzer als die Kelchzähne, im unteren Teile des Nagels mit zwei Flügelleisten, ohne Krönchen. Staubblätter 10. Griffel fünf; Narben ringsum fein behaart. Kapsel einfächerig, mit fünf Zähnen aufspringend. Same nierenförmig bis fast tetrandrisch, zahlreich. Agrostema ZL. Sp. pl. Ed. 1. 435 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 198 (1754); Koch Syn. Ed. 2. 117 (1843); Maly Fl. Steierm. 222 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1b. 70 (1889). Githago Adans. Fam. II. 255 (1763). I. Agrostema Githago Z. Kornrade. Einjährig. Stengel auf- recht, bis über 1 m hoch, anliegend behaart, oberwärts gabelspaltig ästig. Blätter lineal, 0,5—1 cm breit, anliegend lang behaart. Kelchröhre 1,5 cm lang, dicht langhaarig mit gleichlangen linealen Zipfeln. Platte der Blumenkrone verkehrt-eiförmig, gestutzt oder ausgeschweift, trüb purpurn, kürzer als die Kelchzipfel. Same 3—23,5 mm breit, schwarz, mit reihenweise geordneten Warzen besetzt, giftig. Juli, August. Polycarpieae. Aristolochiaceae. 355 Agrostema Githago L. Sp. pl. Ed. 1. 435 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 117 (1843); Maly Fl. Steierm. 222 (1868); Muwrm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 183 (1874) ; Strobl Fl. Admont 11. 45 (1881). Lychnis Githago Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 310 (1772). Lychnis segetum Lam. Fl. frang. III. 50 (1778). Githago sege- tum Lk. Diss. bot. 62 (1795). Auf Äckern, unter dem Getreide, sehr häufig bis in die Vor- alpentäler. 2. Unterklasse: Dialypetaleae Endl. Blütenhülle in der Regel doppelt, der äußere Kreis meist kelch- artig, grün, der innere blumenkronartig, lebhaft gefärbt. Dialypetaleae Endl. Gen. pl. 762 (1836—40); Weltst. Handb. Syst. Bot. II. 2. 211 (1907). 10. Ordnung: Polycarpieae Eichl. Blüten strahlig, seltener seitlich symmetrisch mit schraubig, seltener in Kreisen angeordneten Blütenhüllblättern. Diese gleichartig, oder in Kelch und Blumenkrone gegliedert. Staubblätter meist sehr zahlreich. Fruchtknoten meist oberständig, meist zahlreich und aus je einem Fruchtblatt gebildet, seltener ein einziger aus mehreren Frucht- blättern gebildet. Samenknospen ein bis viele, meist anatrop. Polycarpicae Eichl Syll. 22 (1876); Beek Fl. N.-Öst. I. 387 (1890); Weltst. Handb. Syst. Bot. II. 2. 262 (1907). Ranales Engl. Syll. Gr. Ausg. 106 (1892). 20. Familie: Aristolochiaceae Juss. Blüten zwitterig, strahlig oder zygomorph. Blütenhülle einfach, blumenkronartig, vereinblätterig, röhrig oder glockig. Staubblätter 6—12 (bis viele) in einem oder in zwei Kreisen, einer dem Frucht- knoten aufsitzenden Scheibe eingefügt oder am Rücken mit der Griffelsäule verwachsen (Abb. 30, Fig. 1), mit extrorsen An- theren. Fruchtknoten unterständig, 8—6-fächerig, in den Innen- winkeln mit je zwei Reihen zahlreicher anatroper Samenknospen. Frucht eine wandspaltig oder unregelmäßig aufspringende Kapsel. Samen mit Nährgewebe und kleinem Keimling. Ausdauernde, oft windende Kräuter oder Sträucher mit spiralig gestellten, meist ungeteilten Blättern ohne Nebenblätter. Aristolochiae ‚Juss. Hort. Trian. (1759). Aristolochiaceae Lindl. Nat. Syst. Ed. 2. 205 (1836); Endl. Gen. pl. 344 (1836-40); Koch Syn. Ed. 2. 720 (1844); Maly Fl. Steierm. 77 (1868): Soler. in Engl. u. Pranti Nat. Pflauzenf, Ill. 1. 264 (1889); Wettst. Handb. Syst. Bot. II. 2. 269 (1907). 23* 356 Asarum. Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. 1. Perigon seitlich symmetrisch, einlippig. Staubblätter sechs, an die Griffel- säule angewachsen . . . 2. Aristolochia. Perigon glockig, ae dealer Staubblätter 12, frei . Asarum. 1. Tribus: Asareae KRehb. Blüten regelmäßig, strahlig. Staubblätter frei, in zwei sechs- bis mehrzähligen Kreisen. Fruchtknoten sechs-, seltener vierfächerig. Asarinae Rchb. Consp. 86 (1828), Asareae Spach Hist. veg. X. 560 (1841); Soler. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 271 (1889). Asaraceae Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 542 (1892) als Familie. 1. Asarum ZL. Haselwurz. Blüten zwitterig, einzeln auf kurzem Stiel endständig. Blütenhülle glockig, dreispaltig, mitunter in den Buchten mit drei kleinen Blättchen. Staubblätter frei, in zwei sechszähligen Kreisen, mit pfriemlich verlängertem Connectiv. Fruchtknoten unterständig, sechsfächerig, in jedem Fach zwei Reihen ana- und apotroper Samen- knospen. Frucht eine unregelmäßig aufspringende Kapsel. Samen länglich, mit schwammiger Wucherung an der Raphe und sehr kleinem Keimling. Asarum Z. Sp. pl. Ed. 1. 442 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 201 (1754); Endl. Gen. pl. 344 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 721 (1844); Maly Fl. Steierm. 77 (1868); Soler. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 271 (1889). I. Asarum europaeum L. Gemeine Haselwurz. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, kriechend, bleich. Stengel sehr kurz, liegend oder aufsteigend, dicht flaumig. Blätter lang gestielt, nierenförmig, ganz- randig, zerstreut behaart, zuletzt fast kahl, mit flaumigem Blattstiel. Blüte einzeln, endständig, kurz gestielt, .nickend. Perigon glockig, etwa 1 cm lang, dunkel braunrot, flaumig. April, Mai. Asarum europaeum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 442 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 721 (1844); Maly Fl. Steierm. 77 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 85 (1874); Strobl Fl. Admont I. 50 (1881). Asarum officinale Mnch. Meth. 292 (1794). In Laubwäldern, Gebüschen, Auen, sehr häufig bis in die Voralpen- täler (1000 m); fehlt jedoch im größten Teile von Nordoststeiermark und wurde daselbst bisher nur bei St. Johann bei Herberstein beobachtet. 2. Tribus: Aristolochieae (Blume) Eichl. Blüten seitlich-symmetrisch, aus 3—6 verwachsenen und zu einem schiefen Saum erweiterten Blättern gebildet. Staubblätter 5—6, in einem Kreise, mit dem Rücken der Griffelsäule angewachsen. Frucht- knoten 4—6-fächerig. Aristolochia. 357 Aristolochiaceae Blume Enum. pl. Jav. I. 81 (1830) als Familie. Aristo- lochieae Eichl. Blütendiagr. II. 529 (1878); Soler. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 271 (1889). 2. Aristolochia Z. Osterluzei. Blüten zwitterig, einzeln oder in Büscheln in den Blattachseln. Blütenhülle röhrig, oft gekrümmt, mit schief einlippigem, zungenförmigem Saum, innen an der Basis mit abwärts gerichteten Haaren besetzt (Abb. 30, Fig. 1). Staubblätter sechs, mit den Blüten- hüllblättern abwechselnd, mit dem Rücken an die Griffelsäule angewachsen. Fruchtknoten unterständig, 4—6-fächerig, in den Stiel verschmälert, in jedem Fach mit zwei Reihen zentralwinkelständiger anatroper Samenknospen. Narbe 4—5-strahlig. Frucht eine wandspaltige Kapsel. Aristolochia Z. Sp. pl. Ed. 1. 960 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 410 (1753); Endl. Gen. pl. 345 (1837); Koch Syn. Ed. 2. 720 (1844); Maly Fl. Steierm. 77 (1868); Soler. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1. 272 (1889). I. Aristolochia Clematitis Z. Gemeine Osterluzei. Ausdauernd; Wurzelstock stielrund, ästig, kriechend. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, einfach, kantig gefurcht, kahl. Blätter gestielt, im Umriß drei- eckig, an der Basis tief herzförmig ausgerandet, an der Spitze abgerundet stumpf, ganzrandig, kahl. Blüten zu 2—6 in blattachsel- ständigen Büscheln, 2—2"/s cm lang, hellgelb, die Lippe etwa halb so lang wie die Röhre. Kapsel sechsseitig. hängend. Mai, Juni. Aristolochia Clematitis L. Sp. pl. Ed. 1. 962 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 720 (1844); Maly Fl. Steierm. 77 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 86 (1874). An sonnigen buschigen Abhängen, im Geröll der Weingärten, in Mittel- und Südsteiermark. In der Umgebung von Graz bei St. Gott- hard, Gösting, auf dem Plabutsch, bei Eggenberg, Baierdorf, in der Einöde. Bei Wildon, am Kreuzkogel bei Leibnitz, bei Mureck; häufig im Murtale und in den windischen Büheln bei Radkersburg und Sichel- dorf. Bei Marburg, besonders am Pyramidenberge und bei Gams; bei Frauheim am Bachergebirge, bei Groß-Sonntag, Weitschach nächst Pettau, Friedau, Sauritsch. Nicht selten bei Neuhaus, Weitenstein, Hochenegg, Gilli, Wisell, Silbersberg bei St. Peter am Königsberge. 2. Aristolochia pallida Willd. Blasse Osterluzei. Ausdauernd; Wurzelstock einen runden, fast kugeligen Knollen darstellend. Stengel aufrecht, einfach, bis 50 cm hoch, kantig gestreift, kahl. Blätter gestielt, im Umriß dreieckig bis fast nierenförmig, an der Basis tief herzförmig ausgerandet, an der Spitze abgerundet oder fast aus- 858 Aristolochia. Berberidaceae. Epimedium. gerandet, stumpf, ganzrandig, kahl. Blüten einzeln in den Blattachseln, kurz gestielt, 3—5 cm lang, blaßgelb, oft dunkel längsstreifig, die Lippe höchstens halb so lang als die Röhre. Kapsel sechs- seitig, aufrecht. Mai, Juni. Aristolochia pallida Willd. Sp. pl. IV. 162 (1805); Koch Syn. Ed. 2. 720 (1744); Maly Fl. Steierm. 77 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 86 (1874). An buschigen Abhängen, auf Wiesen, in Südsteiermark. Am Ab- hang des Wotsch gegen Pöltschach. Bei Cilli und auf den Dolomitbergen des Sanntales bei Tütfer, Römerbad, und im Sanntale bei Steinbrück und Lichtenwald. 21. Familie: Berberidaceae Vent. Blüten zwitterig, strahlig, meist in traubigen Blütenständen, mit in abwechselnd zwei- und dreigliederigen Kreisen angeord- neten Blütenhüll-, Staub- und Fruchtblättern. Blütenhülle ein- fach oder in Kelch und Krone gegliedert; oft Honigblätter vor- handen. Staubblätter frei, in meist zwei zwei- oder dreigliederigen Kreisen, mit meist klappig aufspringenden Antheren. Fruchtknoten einer, aus einem Fruchtblatt gebildet, mit einer bis vielen ana- tropen, mit zwei Integumenten versehenen Samenknospen. Griffel kurz, mit breiter Narbe. Frucht eine Beere oder eine Kapsel. Samen mit reichlichem Nährgewebe. Berberideae Vent. Tabl anal. IIL. 73 (1799); Maly Fl. Steierm. 189 (1868). Berberidaceae Torr. Gray Fl. N-Amer. I. 49 (1838 40); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 70 (1891). Wicht. Literatur: Tischler, Die Berberidaceae und Podophyllaceae. Ver- such einer morphologisch-biologischen Monographie. Engler’s bot. Jahrb. XXXI. 596 (1902). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. 1. Dorniger Strauch mit ungeteilten Blättern . . . .. 2... FBerberis. Staude mit zusammengesetzten Blättern . » » . 2 2.2... Epiümedium. 1. Epimedium Z. Sockenblume. Blüten zwitterig, in endständigen zymösen Trauben. Blütenhülle in Kelch und Krone gegliedert; Kelchblätter 2—4, klein, hinfällig; Kronblätter vier, über ihnen vier sackförmige Honigblätter (Abb. 30, Fig. 2). Staubblätter vier, mit klappig aufspringenden Antheren. Fruchtknoten mit zahlreichen Samenknospen an der Bauchnaht. Frucht eine zweiklappige Kapsel. Epimedium Z. Sp. pl. Ed. 1. 117 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 53 (1754); Endl. Gen. pl. 853 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2.29 (1843); Maly Fl. Steierm. 189 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. 1II. 2. 75 (1891). Epimedium. Berberis. 359 I. Epimedium alpinum /. Alpen-Sockenblume. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, kriechend, ästig. Stengel aufrecht oder etwas überhängend, bis 30 cm hoch, stumpfkantig, kahl, unten nackt, oben ein einziges den Blütenstand meist überragendes Blatt tragend, grundständige Blätter fehlend. Blatt gestielt, doppelt dreizählig, Blättchen herzförmig, 4—8 cm lang, spitz, fein dornig gesägt, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits heller, matt, mit stark vor- springendem Adernetz, in der Jugend dicht drüsenhaarig, im Alter fast oder ganz kahl. Blüten in überhängender, einfacher oder zusammen- gesetzter Traube. Traubenspindel und Blütenstiele dicht drüsen- haarig. Kelchblätter bräunlich, 5 mm lang, Kronblätter ebensolang, trüb purpurn, Honigblätter sackförmig, gelb. Kapsel spindelig, gekrümmt, durch den Griffel geschnäbelt. März, April. Epimedium alpinum Z. Sp. pl. Ed. 1. 117 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 29 (1843); Maly Fl. Steierm. 189 (1868). In Wäldern, Gebüschen, an feuchten Felsen, in Südsteiermark. Angeblich an der Drau bei Mahrenberg (Maly). Häufig bei Cilli, Tüffer, Römerbad, Steinbrück, Trifail, Lichtenwald, Videm, im Dubravawalde bei Rann (und im angrenzenden Krain am rechten Saveufer am Mitala- wasserfall, auf dem Kumberge und bei Ratschach). 2. Berberis Z. Sauerdorn. Blüten zwitterig, in zymösen Trauben. Kelchblätter drei, klein, Kronblätter sechs, in zwei dreigliederigen Kreisen. Honigblätter sechs, mit je zwei drüsigen Höckern am Grunde, flach. Staubblätter sechs, Antheren intrors, mit sich von unten nach oben spiralig ein- rollenden Klappen aufspringend. Fruchtknoten mit wenigen grund- ständigen Samenknospen. Frucht eine wenigsamige Beere. Berberis Z. Sp. pl. Ed. 1. 330 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 153 (1754); Endl. Gen. pl. 853 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2.29 (1843); Maly Fl. Steierm. 189 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 77 (1891). Wicht. Literatur: Usteri, Das Geschlecht der Berberitzen. Mitt. d. deutsch. dendrol. Ges. VIII. 77 (1899). ©. K. Schneider, Die Gattung Berberis. Bull. herb. Boiss. 2. Ser. V. 33 (1905). I. Berberis vulgaris L. Gemeiner Sauerdorn („Weinscharl‘). Bis 2 m hoher Strauch mit hellgrauer Rinde. Blätter der als Lang- triebe ausgebildeten Zweige in handförmige Dornen um- gewandelt, in deren Achseln die beblätterten und Blüten- trauben tragenden Kurztriebe stehen. Blätter verkehrt eiförmig oder elliptisch, in den kurzen Stiel zusammengezogen, stumpf bis spitzlich, feindornig gesägt, kahl. Blüten in hängenden Trauben, 360 Berberis. Ranunculaceae. unangenehm riechend. Kronblätter und Honigblätter 6 mm lang, gelb. Beeren länglich, scharlachrot, 2—3-samig. Mai, Juni. Berberis vulgaris Z. Sp. pl. Ed. 1. 330 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 29 (1843); Maly Fl. Steierm. 189 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 166 (1874); Strobl Fl. Admont II. 117 (1882). An Waldrändern, in Gebüschen, Hecken, gemein bis in die Vor- alpen (1500 m), fehlt jedoch in der Umesbuuz von Söchau und Fürsten- feld (Sabransky). 22. Familie: Ranunculaceae Juss. Blüten meist zwitterig und strahlig, seltener seitlich symmetrisch, einzeln oder in verschiedenartigen Blütenständen; wenigstens die Stauh- und Fruchtblätter in spiraliger Anordnung. Blütenhülle Abb. 30. 1. Längsschnitt durch die Blüte von Aristolochia Clematitis. @ Antheren, n Narbe, 2. Blüte von Epimedium alpinum, nat. Gr. /k Kronblätter, n Honigblätter. 3. Blüte von Anemone Hepatica, von unten gesehen, nat. Gr. p Perigon, A Hochblatthülle. 4. Frucht von Anemone stiriaca, etw. vergr. 5. Frucht von Ranunculus alpestris, etw. vergr. 6. Frucht von Caltha laeta. 7. Frucht von Caltha palustris.. 8. Längsschnitt durch die Blüte von Aconitum neubergense. s Sporn der Honigblätter, A Helm. 9. Blüte von Delphinium Con- solid. A Honigblätter. 10. Längsschnitt durch die Blüte von Nymphaea lutea. s Staub- blätter, ce Kronblätter, k Kelch. Alle Figuren, wo nichts anders angegeben, etwas verkleinert. einfach, aus drei bis vielen Blättern bestehend, blumenkron- oder kelch- artig, abfallend oder bleibend, selten in Kelch und Blumenkrone gegliedert, freiblätterig. Zwischen Blütenhüllblättern und Staubblättern oft mehr minder zahlreiche, kleine oder große und dann Kronblättern völlig gleichende Honigblätter eingestaltet, diese wie die stets zahlreichen, mit in Spalten aufspringenden Antheren versehenen Staubblätter unterständig. Fruchtknoten meist zahlreich, aus nur einem Fruchtblatt gebildet, sehr selten zu einer gefächerten Kapsel ver- Ranuneulaceae. 361 schmolzen, auf flachem oder kegeligem Fruchtboden oberständig. Samenknospen mehrere, in zwei Reihen an der Bauchnaht ent- springend, oder nur eine am Grunde des Fruchtknotens entspringend, anatrop, mit ein oder zwei Integumenten versehen. Frucht eine mehr- samige Balgfrucht (Abb. 30, Fig. 6, 7) oder einsamige Schließ- frucht (Abb. 30, Fig. 5), selten eine Beere. Same mit reichlichem Nährgewebe. . Ranunculaceae Juss. Gen. 231 (1773); Endl. Gen. pl. 843 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 180 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 43 1891). : Literatur: Prantl, Beiträge zur Morphologie und Systematik der Ranuneulaceen in Engler's bot. Jahrb. IX. p. 225 (1888). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen: ImSBlitensBeitlichneymmatrischi no n.ge se en 5 ale a ae 1 Blüten strahlig . . a ae ER 2. Blüten gespornt (Abb. 30, Fig, 9). rer a AD elnhinsum: Blüten ungespornt (Abb. 30, Fig.8) . » .» 2» 2 2.2.2.2... Aconitum. 3. Kronblätter (eig. Honigblätter) gespormt ©» 2» » 0. 0 un... Aguilegia. Kronblätter nicht gespomt . . . » LA 4. Kleines einjähriges Kraut mit errndsiändiden on Blättern. Kelch- blätter gespornt . . Rn 5 NOBUNNE: Stengel beblättert oder die Blüten anne Er en el 5. Kronblätter (d. i. Honigblätter) viel kleiner als die aneit lebhaft een, selten grünen Perigonblätter oder fehlend . . . 6. Kronblätter (bez. ee so ER oder grüner ler die grünen Kelch- blättern... i 5 : era unker 6. Blätter Be arainde a: en ee Be ae ur an Clematis: Blätter wechsel- oder guörletändig ee TE 7. Stengel nur eine aus quirligen Blättern alnergeeälate Hochblatthülle mapendsonst blattloso 0. co ers nen ee in a Anemone: Stangaltabwechselnd..beblättenhs ya eu nn. u run. een AB) 8. Blätter ungeteilt, herz- oder nierenförmig . -» . 2 2 2.2.2... Caltha. IBTRTTATBRELEI LIU NS 9 Flle he N nn ee eg 9. Blüten vierzählig, in Trauben oder Rispen . .» . 2... . Thalietrum. Blüten nicht vierzähllig . . . el: 10. Perigonblätter kugelig kn gelb a Trollaus! Perigonblätter ausgebreitet, nie gelb . -. . . » 2» 2 222.2... 1. il. Blätter in schmal lineale Zipfel zerteilt. . . . 2 2.2.2.2... Nigella. Blattzipfel nicht schmal lineal . . . . a ee oe 12. Blätter doppelt zusammengesetzt, Blüten klein. re. EIBODYTUNN. Blätter einfach fußförmig geteilt, Blüten groß . . . . ... Helleborus. las Blüten vierzählig, ‚an. Rispent." es „u 2: 2 went. ne. Aelaea. Blüten nicht vierzählig, einzeln. . . . Ren sonld: 14. Einjährige Kräuter mit in schmal lineale Zipfel oktarltan Blättern und roten Blüten . . . en Re Pflanzen en Taten, BR ER En En hie, Fu RE A RE 362 Anemone. 15. Blüten sehr groß, purpurn. Kronblätter am Grunde ohne Honiggrube. Fruchtknoten mehrsamig . . - en A ae RAINER Blüten höchstens mittelgroß. inohlcnoien einsamig . . > Aller 16. Wasserpflanzen. Wenigstens die unteren Blätter in fein lineale Ziptel han Ranumeulus. Landpflanzen . . - RENTE 17. Blätter gefiedert mit Benin A bschritien Kronblätter mehr als fünf, weiber zn. 2... (allianthemum. Blätter handförmig aa ee ganz. Blüten‘ ih oder = dann aber meistanumsLunta Kto blAtterger Er Kuna 1. Tribus: Anemoneae DO. Samenknospe einzeln, am Grunde der Bauchnaht von dem daselbst verlaufenden Bauchnerven entspringend, aufrecht oder hängend, mit ein- fachem oder doppeltem Integument. Frucht eine einsamige Schließfrucht. Anemoneae DC. Syst. I. 129 (1818); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 60 (1891). 1. Anemone Z. Windröschen. Blüten zwitterig, endständig, einzeln oder in Dolden. Perigon strahlig, blumenkronartig, fünf- bis vielblätterig. Honigblätter meist fehlend. Unter den Blüten eine aus drei einfachen oder meist geteilten quirligen Blättern gebildete Hochblatthülle; Stengel unter der Hochblatthülle meist nackt, seltener abwechselnd beblättert. Frucht nervenlos; Samenknospe hängend, mit nur einem Integument. Anemone Z. Spl. pl. Ed. 1. 538 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 241 (1754); Endl. Gen. pl. 845 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 7 (1843); Maly Fl. Steierm. 181 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 61 (1891). Wicht. Literatur: Pritzel, Anemonearum Revisio in Linnaea XV. (1841) 560. Hayek, Kritische Übersicht über die Anemone-Arten aus der Sektion Cam- panaria End]. und Studien über deren phylogenetischen Zusammenhang in Festschrift zu Prof. Ascherson’s 70. Geburtstag p. 451 (1904). Ulbrich, Über die systematische Gliederung und geographische Verbreitung der Gattung Anemone in Engler’s Bot. Jahrb. XXXVII. 172 (1905). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. 1. Griffel höchstens so lang wie der Fruchtknoten, zur Fruchtzeit nicht ver- langertr a ee ee Griffel länger als ie Hrschtkneten. zottig a, zur Fruchtzeit stark ver- längert (Abb. 30, Fig.4) . . . . et 8. 2. Hochblätter ungeteilt, der Blüte she nähert, einen keihlatterigen Kelch vortäuschendalAbhs330.7R1E.3) 2. re ARENEH a LLGER BlätterzdereEiochhlatthülles geteilt 1: sr ee asnBlütenvoelbee 2 er ANTanünculgider: Blüten weißrodersmosenroßte . = 0. Ve re Er er Te Anemone. 363 4. Perigonblätter unterseits kahl. Truchtknoten kahl oder behaart, aber nicht wollig-zottig . - - RER. 0° 78, Perigonblätter Baer Klaart, Fruchtknoten wollig-zottig . .». .» -» 7. 5. Grundständige Blätter zahlreich. Blüten einzeln oder in mehrblütigen Dolden: A. nareissiflora. Grundständige Blätter 0-2. Blüten zu i—2. . . 2. 2 2.2.2 ...6. 6. Blättchen der Hochblatthülle ungeteilt, gesägt . » -» » . . 4. Lrifolia, Blättchen der Hochblatthülle 2—3-spaltig mit eingeschnitten gesägten Lappen: A. nemorosa, 7. Grundständige Blätter doppelt dreizählig mit 3—5-teiligen Blättchen: A. baldensis. Grundständige Blätter hand- oder fußförmig fünfteilig mit 2—3-spaltigen Abschnitten . . . AR STIDERMGBN 8. Blätter der Hochblatthülle Men undeläudigen ran Blüten weiß: A. alpina. Blätter der Hochblatthülle in schmal lineale Zipfel zerschlitzt, von den grundständigen verschieden . . - a EN et TE et) 9. Blüten weiß, außen violett überlaufen. Grundblätter einfach gefiedert mit länglichen oder eiförmigen Blättehen . . . . . ee Hevermalie: Blüten violett (höchst selten weiß). Grundblätter ehe: mit fiederspaltigen Abschnitten . . - N RN Fe lE 10. Blüten schw en nichend BT N Be RAN MIGNICATS: Biutenenellvipletbrausreahte ve | 0 0 0 oe are lT, 11. Blattabschnitte J—3 mm breit. Erwachsene Blätter kahl . . 4A. grandis. Blattabschnitte 2-8 mm breit. Erwachsene Blätter behaart . A. stiriaca. 1. Untergattung: Anemone Thome. Griffel zur Zeit der Fruchtreife nicht verlängert. Honigblätter fehlend. Frucht an der Basis ohne Apophyse. Hochblätter laubig, von der Blüte entfernt. Pfahlwurzel früh absterbend. Anemone Subg. Anemöne Thome Fl. Deutschl. II. 103 (1886). Euanemo- ne Pranil in Engler's bot. Jahrb. IX. 247 (1888); in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 61 (1891); Ulbrich in Engler's Bot. Jahrb. XXXV11I. 181, 191 (1905). Sekt. 1. Anemonanthea DO. Wurzelstock mit dem blühenden Stengel abschließend, keine Blattrosette treibend; grundständige Blätter wenige. Früchte kahl oder steifhaarig. Anemonanthea DC. Syst. I. 196 (1818) erw.; Prantl in Engler's bot. Jahrb. IX. 247 (1888); in Zingl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 61 (1891); Ulbrich in Enngler's bot. Jahrb. XXXVII. 187, 191 (1905). I. Anemone trifoliaL. Dreiblätteriges Windröschen. Wurzel- stock dünn walzlich, wagrecht, blaß. Stengel aufrecht, bis 25 cm hoch, kahl, einblütig. Grundständiges Blatt lang gestielt, dreizählig, Blättchen fast sitzend, eiförmig bis eilanzettlich, ungeteilt, spitz, stachelspitz eingeschnitten kerbsägig, beiderseits zerstreut behaart, 364 Anemone. die seitlichen am Grunde schief. Blätter der Hochblatthülle ziemlich lang gestielt, den grundständigen gleichgestaltet. Blüte lang ge- stielt, Perigonblätter 6—8, eiförmig, weiß, seltener rosenrot oder blau überlaufen. Antheren weiß. Früchte borstig behaart. Fruchtköpfchen fast aufrecht. Mai, Juni. Anemone trifolia ZL. Sp. pl. Ed. 1. 540 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 11 (1843); Maly Fl. Steierm. 182 (1868), Murm. Pflanzengeogr. Steierm. 162 (1874). In Wäldern, Gebüschen, an steinigen buschigen Abhängen, Wald- rändern. In Obersteiermark nur bei St. Gallen (Hatzi) und angeblich auch zwischen Aussee und Grundelsee (Tempsky), ferner im Murwald bei Murdorf nächst Judenburg (Dominieus!). Häufiger in Untersteier- mark. Im Drautal von Unterdrauburg bis Saldenhofen und Wuchern; in den Auen der Drau und in der Kartschowina und am deutschen Kalvarienberge bei Marburg; in den Wäldern des Bachergebirges bei St. Lorenzen, Maria in der Wüste, Rothwein, St. Wolfgang, Schleinitz, Hausambacher. Bei Wurmberg, Ankenstein, Pettau; nicht selten bei Tüffer, Römerbad, Steinbrück, Trifail, Lichtenwald. x Anemone nemorosa x trifolia Glow. A. Pittonii Glow. Aus- dauernd; Wurzelstock dünn walzlich, wagrecht, blaß. Stengel aufrecht, bis 20 cm hoch, kahl, einblütig. Grundständiges Blatt lang gestielt, dreizählig, Blättchen kurz gestielt, eiförmig, beider- seits zerstreut behaart, alle tief eingeschnitten kerbsägig oder die seitlichen zweispaltig, die der Hochblatthülle ziemlich lang gestielt, den grundständigen gleichgestaltet. Blüte lang gestielt, 2,5—8 cm im Durchmesser, Perigonblätter eiförmig, kahl, weiß, außen oft rosenrot überlaufen. Antheren gelblich. Fruchtköpfchen nickend, Früchte borstig behaart. Unterscheidet sich von Anemone nemorosa durch die fast ungeteilten Blättchen und den blassen Wurzelstock, von A. trifolia durch die tiefer eingeschnittenen, oft zweispaltigen, an den grundständigen Blättern stets deutlich gestielten Blättehen und das nickende Fruchtköpfchen. Anemone Pittonii (trifolia X nemorosa) @low. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XIX. (1869) Abh. 901. Unter den Stammeltern an den Abhängen des Bachergebirges ober Rothwein bei Marburg (Glowack:i). 2. Anemone nemorosa L. Busch-Windröschen. Ausdauernd; Wurzelstock dünn walzlich, wagrecht, braun. Stengel aufrecht, bis 20 em hoch, kahl. Grundständiges Blatt lang gestielt, dreizählig mit gestielten Blättchen, das mittlere Blättchen dreispaltig, die seitlichen zweispaltig bis -teilig, mit eingeschnitten ge- Anemone, 365 sägten Lappen. Blätter der Hochblatthülle ziemlich lang gestielt, dreizählig, das mittlere Blättchen tief eingeschnitten gesägt bis dreilappig, die seitlichen zweispaltig mit eingeschnitten gesägten Abschnitten. Blüte lang gestielt, 2,5—4 cm im Durch- messer. Perigonblätter 6—8, länglich-eiförmig, weiß, außen oft rotviolett überlaufen, selten beiderseits heller oder dunkler rotlila (f. purpurea DO. in Lam. et DO. frang. Ed. 3. IV. 884 [1805] = var. rosea Peterm. Fl. Lips. 407 [1838], var. rubra Pritz. in Linnaea XV. 652 [1841)). Antheren gelb. Fruchtköpfchen niekend; Früchte rauhhaarig. April, Mai. Anemone nemorosa L. Sp. pl. Ed. 1. 541 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 10 (1843); Maly Fl. Steierm. 182 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 162 (1874); Strobl Fl. Admont II. 103 (1882). An Waldrändern, in Gebüschen, Auen, Hecken, gemein bis in die Voralpen und in den östlichen Ausläufern der Zentralalpen, wie auf dem Wechsel, und in den Sanntaler Alpen, bis über 1500 m ansteigend. Die f. purpurea selten, bei Admont, Steinhaus am Semmering. 3. Anemone ranunculoides ZL. Gelbes Windröschen. Aus- dauernd; Wurzelstock dünn walzlich, wagrecht, hellbraun. Stengel aufrecht, bis 20 cm hoch, kahl, 1—3-blütig. Grundständiges Blatt drei- zählig, mit kurz gestielten Blättchen, das mittlere dreispaltig, die seitlichen zweiteilig, mit tief eingeschnitten gesägten Ab- schnitten. Blätter der Hochblatthülle dreizählig, kurz gestielt oder fast sitzend, Blättchen eilanzettlich bis lanzettlich, kahl, tief ungleich eingeschnitten gesägt oder die seitlichen zweispaltig.. Blüten in 1—3-blütigen Trugdolden, ziemlich lang gestielt, 2—3 cm im Durchmesser. Perigonblätter meist fünf, eiförmig, goldgelb. Frucht- köpfehen aufrecht, Früchte rauhhaarig. April, Mai. Anemone ranunculoides Z. Sp. pl. Ed. 1. 541 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 10 (1843); Maly Fl. Steierm. 132 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 162 (1874); Strobl Fl. Admont II. 29 (1882). Anemone lutea Lam. Fl. frang. IIT. 318 (1778). Anemone flava Gil. Fl. Lith. II. 274 (1781). In Gebüschen, Hecken, Auen. In Obersteiermark bei Donners- bachau nächst Irdning, Admont, Trieben, im Murtale bei Saurau, häufiger bei Judenburg, Zeiring, Leoben, Bruck, im Mürztale. Verbreitet und meist häufig in ganz Mittel- und Untersteiermark. Sekt. 2. Eriocephalus Hook. et Thoms. Wurzelstock mit dem blühenden Stengel abschließend; grundständige Blätter meist zahlreich. Früchte wollig behaart. Eriocephalus Hook. et Thoms. Fl. Ind. I. 20 (1855); Prantl in Engler's bot. Jahrb. IX. 248 (1888); in Zngl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 60 (1891); Uibrich in Eingler’s bot. Jahrb. XXX VII. 189, 202 (1905). Anemone. 4. Anemone silvestris Z. Wald-Windröschen. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, absteigend, schwärzlich. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, einblütig, behaart. Grundständige Blätter meist mehrere, lang gestielt mit abstehend behaartem Blattstiel, handförmig 3—5-teilig, mit 2—3-lappigen eingeschnitten gezähnten Abschnitten, oberseits schwächer, unterseits stärker anliegend be- haart. Hochblatthülle meist unter der. Stengelmitte, die Blätter derselben gestielt, dreizählig, die seitlichen Blättchen zwei- spaltig, das mittlere ungeteilt oder dreilappig, alle einge- schnitten gezähnt, behaart. Blüte sehr lang gestielt, 4—6 cm im Durchmesser. Perigonblätter meist fünf, verkehrt-eiförmig, außen be- haart, weiß. Fruchtköpfchen aufrecht, eiförmig. Früchte wollig filzig. Mai, Juni. Anemone silvestris L. Sp. pl. Ed. 1. 540 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 10 (1843); Maly Fl. Steierm. 182 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 162 (1874). Anemone hirsuta @ikb. Fl. Lith. II. 276 (1786). An trockenen, grasigen Stellen, sonnigen Abhängen, in Gebüschen, an Waldrändern, zerstreut. Bei Mariazell und am Erlafsee; auf dem Schloßberge und Heiligen Berge bei Voitsberg, dem Kirchberge und Franziskanerkogel bei Lankowitz, bei Köflach im Rosentale und Kainach- tale. Auf dem Leibnitzer Schloßberge; auf der Drauinsel bei Marburg (ehemals), am Bachergebirge Windenau und Lembach; bei Wurmberg, Pettau; bei Bad Neuhaus. 5. Anemone baldensis 4. Tiroler Windröschen. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, absteigend, schwärzlich. Stengel aufrecht, bis 10 cm hoch, zur Zeit der Fruchtreife höher, behaart, einblütig. Grundständige Blätter lang gestielt, mit angedrückt behaarten Blattstielen, dreizählig, mit gestielten, dreischnittigen und mehrfach ein- geschnittenen Abschnitten, kabl. Hochblatthülle meist unter der Stengelmitte, ihre Blätter sehr kurz gestielt, den Grundblättern gleichgestaltet. Blüte lang gestielt, 4—5 cm im Durchmesser. Perigonblätter eiförmig, spitz, außen am Grunde behaart, weiß. Fruchtköpfcehen groß, eiförmig, auf sehr verlängertem Stiele aufrecht; Früchte dicht wollig. Juli, August. Anemone baldensis L. Mant. I. 78 (1767); Koch Syn. Ed. 2. 10 (1843); Maly Fl. Steierm. 182 (1868); Strobl Fl. Admont II. 29 (1882). Anemone alpina Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 384 (1778), nicht Z. Anemone fragifera Wulf. in Jacq. Mise. Austr. I. 55 (1781). Auf steinigen Alpentriften, an Felsen, in der Krummholz- und Hochalpenregion, selten. In den nördlichen Kalkalpen auf dem Sulz- kaarhund bei Hieflau (Hatzi!), auf dem Reiting in Felsspalten an der Anemone. 367 Abzweigung des Bechelgrabens zwischen Grieskogel und Gösseck (F'reyn), angeblich (aber sehr unwahrscheinlich) auch auf dem Pyrgas (Strobl sen.), dem Eisenerzer Reichenstein und Hochschwab (Maly). In den Zentral- alpen auf dem Hohenwarth (Gassner) und auf dem Rotkofel bei Tur- rach (Hatzi!), besonders an den westlichen Gehängen (Sauter). In den Sanntaler Alpen bisher nur außerhalb der Landesgrenze auf dem Grin- tovz (Pittoni). Sekt. 3. Homalocarpus DU. Wurzelstock mit einer Blattrosette abschließend, Blütenstengel aus einer Blattachsel derselben entspringend, Hochblatthülle von den Blüten entfernt, ihre Blätter geteilt. Früchte seitlich zusammengedrückt. Homalocarpus DC. Syst. I. 212 (1818); Prantl in Engl. bot. Jahrb. IX. 248 (1888), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 61 (1891); Ulbrich in Englers bot. Jahrb. XXXVII. 190, 209 (1905). 6. Anemone narcissiflora 7, Narzissenblütiges Windröschen. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, absteigend, faserig. Stengel einer oder mehrere, aufrecht, bis 40 em hoch, abstehend behaart. Grundständige Blätter lang gestielt, mit abstehend behaartem Blattstiel, handförmig fünfteilig, mit eingeschnitten 3—-7-spaltigen keilig-dreieckigen Abschnitten, behaart. Blätter der Hochblatt- hülle sitzend, dreiteilig mit ungeteilten oder mehrspaltigen Abschnitten. Blüten in endständiger, bis siebenblütiger Trugdolde, 2—4 cm im Durchmesser, Blütenstiele abstehend behaart, etwa so lang oder wenig länger als die Hochblatthülle. Perigonblätter meist fünf, eiförmig, weiß. Fruchtköpfehen aufrecht, Früchte kahl. Anemone nareissifolia ZL. Sp. pl. Ed. 1. 542 (1753) (infolge Schreibfehlers). Anemone nareissiflora L. Sp. pl. Ed. 2. 763 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 9 (1843); Maly Fl. Steierm. 181 (1868); Strobl Fl. Admont II. 29 (1882). Anemone um- bellata Lam. Fl. franc. III. 322 (1778), nicht Willd. Auf üppigen Wiesen, unter Voralpengekräute und Krummholz, in der Nähe von Schneegruben, von der höheren Voralpen- bis in die Hochalpenregion (1300— 2350 m), nur auf Kalk. In den nördlichen Kalkalpen von den Haller Mauern bei Admont ostwärts überall häufig (scheint in der Dachsteingruppe und im Todten Gebirge zu fehlen), ferner auf dem Lantsch und Schökel, in den Karawanken und Sann- taler Alpen. Ändert ab: ß. monantha DO. Pflanze niedrig, 1—3-blütig, schwächer behaart. Anemone nareissiflora var. monantha DC. Syst. I. 213 (1818). Ane- mone narcissiflora var. oligantha Hut. in Kern. Sched. ad fl. exs. Austro- Hung. III. 83 (1883). 368 Anemone. Auf Alpentriften und an Felsen in der Hochalpenregion nicht selten, besonders häufig in den Sanntaler Alpen. 2. Untergattung: Hepatica (Mill) Thome. Griffel zur Zeit der Fruchtreife nicht verlängert. Honigblätter fehlend. Früchte an der Insertionsstelle mit deutlich abgegliederter durchscheinender Apophyse. Hochblätter kelchartig, der Blüte genähert (Abb. 30, Fig. 3). Wurzelstock mit einer Blattrosette abschließend. Hepatica Mill. Gard. Diet. Ed. 7 (1759), als Gattung. Anemone Subgen. Hepatica Thome Fl. Deutschl. II. 102 (1886); Ulbrich in Englers bot. Jahrb. XXXVII. 190, 211 (1905). Anemone Sekt. Hepatica Pers. Syn. II. 96 (1807); Prantl in Englers bot. Jahrb. IX. 248 (1888), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 61 (1891). 7. Anemone Hepatica Z. Leberblümchen. Wurzelstock kurz, faserig. Stengel zahlreich, aufsteigend oder aufrecht, rötlich, weich- haarig, bis 15 cm lang, einblütig. Grundständige Blätter lang gestielt, lederig, in der Jugend seidig behaart, später kahl, herzförmig drei- lappig, mit breit eiförmigen spitzen ganzrandigen Lappen. Hochblatthülle der Blüte sehr genähert, kelchähnlich, aus drei eiförmigen, ungeteilten, in der Jugend seidig behaarten, später kahlen Blättchen bestehend. Perigonblätter 6—10, doppelt so lang als die Hochblatthülle, länglich eiförmig, innen lebhaft hell blauviolett, selten weiß (f. alba Mill. Gard. Diet. Ed. VIII [1768] als var. unter Hepatica, Gürke Pl. Europ. II. 478 [1903]) oder rosenrot (f. rosea Neum. in Bot. Not. 11885] 145). Früchte dicht behaart. März, April. Anemone Hepatica L. Sp. pl. Ed. 1. 538 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 7 (1843); Maly Fl. Steierm. 181 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 161 (1874); Strobl Fl. Admont II. 29 (1882. Hepatica nobilis Schreb. Spieil. Fl. Lips. 39 (1771). Hepatica triloba G@ilib. Fl. Lith. 273 (1782); Chaix in Vill. Hist. pl. Dauph. I. 336 (1786); Strobl Fl. Admont Il. 29 (1882). In Wälder, Gebüschen, besonders auf Kalk häufig bis in die Vor- alpen. In den nördlichen Kalkvoralpen bis zum Sonnwendstein, in den Rottenmanner Tauern, auf der Krebenze bei St. Lambrecht, auf allen Kalkbergen bei Judenburg, bei Leoben, Bruck, Voitsberg, Gemein überall im Lantsch- und Schökelgebiete, auf allen Kalkbergen bei Frohn- leithen, Peggau, Graz. Auf dem Schloßberge von Mureck, bei Seggau nächst Leibnitz, häufig bei Marburg, zerstreut am Bachergebirge. Gemein auf allen Kalkbergen Südsteiermarks bei Sauritsch, Rohitsch, Pöltschach, Gonobitz, Weitenstein, Windischgraz, Wöllan, Neuhaus, Hochenegg, Cilli, Tüfter, Steinbrück, Gairach, Trifail, in den Sanntaler Alpen bis 1500 m. Die f. alba hie und da, wie bei Aussee, Admont, am Leopoldsteiner Anemone. 369 See bei Eisenerz, auf der Krebenze bei St. Lambrecht, die f. rosea auf dem Loser bei Aussee. 3. Untergattung: Pulsatilla (Mill) Thome. Griffel zur Zeit der Fruchtreife stark verlängert, federig behaart (Abb. 30, Fig. 4). Honigblätter fehlend oder vorhanden. Pfahlwurzel bleibend. Palsatilla Mill. Gard. Diet. Ed. 7 (1759), als Gattung. Anemone Subgen. Pulsatilla Thome Fl. Deutschl. II. 104 (1886); Prantl in Englers bot. Jahrb. IX. 248 (1888), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 62 (1891). Anemone Sekt. Pulsatilla Pers. Syn. II. 96 (1807). Sekt. 1 Preonanthus DC. Blätter der Hochblatthülle den grund- ständigen gleichgestaltet. Honigblätter fehlend. Preonanthus DC. Syst. I. 193 (1818); Prantl in Englers bot. Jahrb. IX. 248 (1888), in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 62 (1891). 8. Anemone alpina Z. Alpen-Windröschen. Wurzelstock senk- recht, derb, ein- bis mehrköpfig, Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, abstehend zottig. Grundständige Blälter lang gestielt, doppelt dreizählig, mit fiederig geteilten Abschnitten und einge- schnittenen bis fiederspaltigen Blättehen. Blätter der Hoch- blatthülle kurz gestielt, den grundständigen gleichgestaltet, wie diese am Rande wimperig. Blüte einzeln, endständig. lang gestielt, flach ausgebreitet, im Durchmesser 2,5—6 cm breit. Perigonblätter meist sechs, eiförmig, spitz, weiß, außen behaart und oft violett über- laufen. Fruchtköpfcehen aufrecht, Früchte behaart, durch den bis 4,5 cm langen federig behaarten, an der Spitze kahlen Griffel lang geschwänzt. Juni, Juli, in tieferen Lagen schon im Mai. Anemone alpina Z. Sp. pl. Ed. 1. 439 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 10 (1843); Maly Fl. Steierm. 182 (1868). Zerfällt in zwei Unterarten: Subsp. A. myrrhidifolia (Vill.) Rouy et Fouwe. Endabschnitte der Blätter mehr minder tief, aber nicht bis zur Mittelrippe eingeschnitten. Blüten im Durchmesser 4—6 cm breit. Anemone myrrhidifolia Yäll. Prosp. 50 (1779). Anemone alpina Subsp. myrrhidifolia Rouy et Foue, Fl. Fr. I. 42 (1893) exkl. var. Anemone alpina und var ß. Z. Sp. pl. Ed. 1. 539 (1753). Anemone Burseriana Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 355 (1772). Pulsatilla Burseriana a. grandiflora Rehb. Fl. germ. exc. 732 (1832). Pulsatilla Burseriana Strobl Fl. Admont II. 29 (1882). Ane- mone alpina 4. Kern. Sched. Fl. exs. Austro-Hung. II. 105 (1882). Pulsatilla alba Beck Fl. N.-Öst. I. 408 (1890), nicht Reichenbach. Auf Alpentriften, zwischen Krummholz, an Felsen von der höheren Voralpen- bis in die Hochalpenregion (1600—2300 m) der nördlichen Hayek, Flora von Steiermark. 24 370 Anemone. Kalkalpen und der Sanntaler Alpen häufig, ferner auf dem Lantsch und Schökel. Hie und da auch an Felsen der Voralpentäler, wie im Johns- bachtale, Gesäuse, in der Weizklamm bei Weiz. Subsp. B. alpicola Koury et Fouc. Endabschnitte der Blätter bis zur Mittelrippe geteilt, Blättchen kleiner. Blüten im Durchmesser 2,5 bis 4,5 cm breit. Anemone alpina Subsp. alpicola Rouy ei Foue. Fl. Fr. I. 42 (1893). Anemone alpina y. Z. Sp. pl. Ed. 1. 539 (1753). Pulsatilla alba Rcehb. Fl. Germ. exe. 732 (1832); Strobl Fl. Admont II. 29 (1882. Anemone alpina var. alba Koch Syn. Ed. 1. 10 (1837), Anemone alba A. Kern. Sched. Fl. exs. Austro-Hung. II. 107 (1882). . Auf Alpentriften, an feuchten Stellen, an Felsen von der höheren Voralpen- bis in die Hochalpenregion (1300—2400) der Zentralalpen. Häufig in den Niederen Tauern, den Murauer- und Seetaler Alpen, auf der Kor-, Stub-, Glein- und Grössingalpe. Ferner in den Karawanken auf dem Kameni-vrh bei Laufen auf Hornfelstrachyt. Sekt. 2. Campanaria Zndl. Blätter der Hochblatthülle fein hand- förmig zerschlitzt, von den grundständigen verschieden. Honigblätter vorhanden, klein, kopfig. Campanaria Endl, Gen. pl. 845 (1836—40); Pranil in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 62 (1891). 9. Anemone vernalis /. Frühlings-Küchenschelle . Aus- dauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufsteigend oder auf- recht, bis 10 cm hoch, einblütig, abstehend zottig. Grundständige Blätter unpaarig gefiedert mit einem (f. ternata Lasch in Lin- naea III. 164 [1828] als Varietät der Pulsatilla vernalis) oder zwei (. pinnata Zasch a. a. O.) Blättchenpaaren; Blättchen breit keilig verkehrt-eiförmig, vorn eingeschnitten drei- bis mehrzähnig. Hochblatthülle in lineale Zipfel zerschlitzt, dicht seidig zottig. - Blüte aufrecht, kurz gestielt; Perigonblätter länglich-eiförmig, glockig zusammenschließend, lange bleibend, bis 3 cm lang, außen violett, seidig behaart, innen weiß. Fruchtköpfchen auf sehr verlängertem Stiele aufrecht; Früchte zottig, durch den bis 4 cm langen federig behaarten Griffel lang geschwänzt. Mai—Juli. Anemone vernalis Z. Sp. pl. Ed. 1. 538 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 9 (1843); Stur in Öst. bot. Wochenbl. V (1855) 94. Pulsatilla vernalis Mill. Gard. Diet. Ed. VIII. No. 3 (1768). Auf Alpentriften in der Krummholzregion der Zentralalpen (1600 bis 1900 m), nur im westlichsten Teile der Niederen Tauern und des Stangalpenzuges. Auf dem Preber (Stur), der Überlingalpe (Stur) und Anemone. 371 dem Wadschober (F'est!), dem Lasaberge (Vierhapper); auf dem Gstoder und Kramerkogel bei Murau (Fest); auf dem Eisenhut (Fest!)). x Anemone alpina x vernalis Siur (Öst. bot. Wochenbl. V. [1855]) 94. „Blüte von Anemone alpina, Hülle von A. vernalis, aber unbehaart, Wurzelstock der A. vernalis“ von der Überlingalpe gehört wohl auch zu A. vernalis. 10. Anemone stiriaca (Pritz.) Hay. Steierische Küchenschelle. Ausdauernd; Wurzelstock absteigend oder wagrecht, faserig mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 30 cm hoch, einblütig, abstehend zottig. Grundständige Blätter "lang gestielt, unpaarig gefiedert, mit meist zwei (seltener nur einem) Fiederpaaren, das endständige Blättchen meist sitzend, handförmig 3—7-spaltig mit eingeschnitten gezähnten Ab- schnitten, die seitlichen meist zweiteilig mit mehrspaltigen, eingeschnitten gezähnten Abschnitten, Abschnitte letzter Ordnung 4—3 mm breit, Blattstiele abstehend zottig, Blätter in der Jugend seidig zottig, erwachsen dicht anliegend behaart. Hochblatthülle in lineale Zipfel zerschlitzt, dicht seidig zottig. Blüte kurz gestielt, aufrecht. Perigonblätter meist sechs, länglich eiförmig, spitz, bis fast 4 cm lang, glockig zusammenneigend, zuletzt fast ausgebreitet, lebhaft hellviolett, sehr selten weiß (f. albiflora Freyn in Öst. bot. Zeitschr. L. 237 [1900] als var. der Pulsatilla Halleri), außen seidig-zottig. Fruchtköpfchen auf sehr verlängertem Stiele aufrecht, der fruchttragende Stengel bis 60 cm hoch. Früchte seidig-zottig, durch den bis 5 cm langen federig behaarten Griffel lang geschwänzt. März, April. Anemone Halleri d, styriaca Pritz. in Linnaea XV. 575 (1841). Ane- mone styriaca Hayek in Öst. bot. Zeitschr. LIT. 477 (1902). Anemone Hacke- ‚lii Maly Fl. Styr. 2 (1838), nicht Pohl Tent. Fl. Bohem. 213 (1810). Anemone Halleri Koch Syn. Ed. 2. 8, 433 (1843) z. T.; Maly Fl. Steierm. 181 (1868), nicht All. Fl. Pedem. II. 170 (1789). In lichten Nadelwäldern, an Felsen, steinigen Abhängen, nur im mittleren Murtale und einigen seiner Seitentäler. An den südlichen Abhängen der Kalkberge bei Leoben, besonders auf der Mugel, dem Petersberge und Haselberge; bei St. Peter-Freyenstein bis auf die Frie- singwand (1060 m). An der Rotwand im Thörlgraben bei Aflenz. Im Mixnitzgraben gegen die Bärenschütz und bei der Drachenhöhle am Rötelstein; am Guggenbach bei Übelbach. Häufig bei Peggau, Grat- wein, Stübing, bis auf die Spitze des Gamskogels und Pfaffenkogels. Bei Gratkorn, auf dem Römerhügel bei Leibnitz. Il. Anemone grandis (Wender.) Kern. Große Küchenschelle. Ausdauernd; Wurzelstock absteigend oder wagrecht, faserig, mehrköpfig, Stengel aufrecht, bis 20 em hoch, einblütig, abstehend zottig, ‘ Grundständige Blätter lang gestielt, unpaarig gefiedert mit zwei 24* 372 Anemone. bis drei Fiederpaaren, das endständige Blättchen meist sitzend, handförmig 3—7-spaltig mit eingeschnitten gesägten Abschnitten, die seitlichen meist zweiteilig mit mehrspaltigen, eingeschnitten gezähnten Abschnitten, Abschnitte letzter Ordnung 2—4 mm breit. Blatt- stiele abstehend zottig, Blätter in der Jugend seidig-zottig, im Alter ganz oder fast kahl. Hochblatthülle in lineale Zipfel zerschlitzt, dicht seidig-zottig. Blüte kurz gestielt, aufrecht. Perigonblätter meist sechs, länglich-eiförmig, spitz, bis fast 4 cm lang, glockig zusammen- neigend, lebhaft hellviolett, außen seidig-zottig.. Fruchtköpfehen auf sehr verlängertem Stiele aufrecht, der fruchttragende Stengel bis 40 cm hoch. Früchte seidig-zottig, durch den bis 5 cm langen federig behaarten Griffel lang geschwänzt. März, April. Pulsatilla grandis Wender. in Schr. Ges. Naturw. Marburg II. 257 (1831). Anemone grandis A. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. II. 109 (1882). Ane- mone Pulsatilla Host Fl. Austr. II. 93 (1891); Neir. Fl. N.-Öst. 674 (1858), nicht Z. Pulsatilla vulgaris A. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. IT. 109 (1882); Beck Fl. N.-Öst. I. 409 (1890), nicht Miller. Bisher nur an Konglomeratfelsen bei Nußdorf nächst Pettau (#lowacki, Went!). 12. Anemone nigrieans (Stoerek) Kern. Schwarze Küchen- schelle. Ausdauernd; Wurzelstock absteigend, faserig, ein- bis mehr- köpfig, Stengel aufrecht, bis 30 cm hoch, dicht abstehend behaart. Grundständige Blätter lang gestielt, «dreifach fiederteilig mit linealen, 1—2 mm breiten Abschnitten letzter Ordnung, behaart. Hoch- blatthülle in lineale Zipfel zerschlitzt, seidig zottig. Blüte ziemlich lang gestielt, nickend. Perigonblätter meist sechs, 2—3 em lang, um /ı bis '/s länger als die Staubblätter, glockig zusammenschließend, mit der Spitze auswärts gebogen, schwarzviolett, außen dicht seidig behaart. Fruchtköpfchen auf sehr verlängertem Stiele aufrecht; Früchte dicht zottig, durch den bis sechs em langen federig behaarten Griffel lang geschwänzt. April, Mai. Pulsatilla nigricans Stloerck Lib. de usu med. Pulsat. nigr. 7 (1771); Beck Fl. N.-Öst. I. 408 (1890). Anemone nigricans A. Kern Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. VII. 47 (1896). Anemone pratensis Maly Fl. Styr. 2. (1838), Fl. Steierm. 181 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 161 (1874), nicht L. Auf trockenen grasigen Abhängen, an steinigen buschigen Stellen, Waldrändern. Bei Pöls nächst Judenburg; auf dem Schloßberge und Heiligen Berge bei Voitsberg, bei Tregist. Bei Peggau, Stübing, Grat- wein, Gösting; auf dem Plabutsch, dem Buchkogel und Schloßberge bei Graz. Bei Marburg und im Thesenwald, im Pettauer Felde bei Maria- Stauden, St. Johann am Draufelde, Moschganzen, Groß-Sonntag, Pettau. Ülematis. 373 Auf dem Donatiberge bei Rohitsch; bei Heilenstein, Cilli, Trifail, Viden nächst Rann. 2. Clematis Z. Waäldrebe. Blüten meist zwitterig, in zymösen Blütenständen oder einzeln. Perigon strahlig, blumenkronartig, vierblättrig. Honigblätter fehlend oder vorhanden. Eine Hochblatthülle nicht vorhanden. Blätter gegenständig. Frucht fast stets mit verlängertem behaartem Griffel; Samenknospe hängend, mit nur einem Integument. Clematis L. Sp. pl. Ed. 1. 543 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 242 (1754); Endl. Gen. pl. 844 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 2 (1843); Maly Fl. Steierm. 180 (1868), alle mit Einschluß von Atragene L. Sp. pl. Ed. 1. 542 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 241 (1754); erw. Prantl in Engl. bot. Jahrb. IX. 249 (1888); in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 62 (1891). Wicht. Literatur: Ollo Kuntze, Monographie der Gattung Ülematis in Verh. bot. Ver. Brandenburg. (1885) 83. Bestimmungsschlüssel. 1. Blüten ansehnlich, blau oder violett . . . Re Blüten in reichblütigen Blütenständen, weiß, Bee U DE de 2. Blätter ungeteilt, Stengel aufrecht . . . » 2 2.2.2... CO. integrifolia. Blätter doppelt dreizählig. Stengel kletternd . . . . 2... ©. alpina. 3. Kletternde Pflanzen . . N Een ER EURE Fan we Stengel aufrecht. Blätter gefiodert: Perigonblätter kahl, am Rand flaumig: C, recta, 4. Blätter einfach gefiedert. Perigonblätter filig . . » » . . €. Vitalba. Blätter doppelt gefiedert. Perigonblätter kahl, nur am Rande filzig: C. Flammula. Sekt. 1. Cheiropsis DO. Blütenhülle in der Knospenlage ein- gefaltet oder klappig, mit schmalem oder gegen die Spitze verbreitertem Saum. Staubblätter aufrecht oder zusammenschließend, mit Nektarien. Cheiropsis DC. Syst. I. 162 (1878). Viorna Rehb. in Mössl. Handb. 277 (1837) als Gattung. Clematis Sect. Viorna EL ne in Englers bot. Jahrb. IX. 258 (1887), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 63 (1891). I. Clematis integrifolia Z. ee Waldrebe. Aus- dauernd; Wurzelstock schief, walzlich, knotig. Stengel aufrecht, bis 70 cm hoch, unten kahl, oben flaumig, ein- bis mehrblütig. Blätter gegenständig, sitzend, ungeteilt, eiförmig, spitz, ganzrandig, kahl oder unterseits schwach fiaumig. Blüten lang gestielt, nickend, einzeln, endständig oder in 2—3 blütigen Trugdolden. Perigonblätter glockig zusammen- schließend, lanzettlich, 3—4,5 em lang, kahl, lebhaft violett mit nach vorn verbreitertem, filzigem, hellerem Saume. Honig- blätter fehlend. Fruchtköpfchen aufrecht; Früchte lang behaart, 374 Clematis. durch den federig behaarten, bis 5 cm langen Griifel lang geschwänzt. Mai, Juni. Clematis integrifolia Z. Sp. pl. Ed. 1. 544 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 2 (1843); Maly Fl. Steierm. 180 (1868). Clematis nutans Or. Stirp. Austr. Ed. 1 Fase. II. 110 (1763). Clematis integrifolia Subsp. normalis ©. Kuntze in Verh. bot. Ver. Brandenb. (1885) 177. Auf Wiesen, an trockenen, buschigen Abhängen selten. Auf einer Waldwiese bei Klöch nächst Radkersburg (Zögler!); an der Westseite des Hum bei Tüffer an einer einzigen Stelle etwa in der halben Höhe des Berges (Graf!, Preissmann!, Krasan). 2. Clematis alpina (Z.) Mill. Alpenrebe. Strauchig, Stengel holzig, ästig, kletternd, bis 2 m lang. Blätter gestielt, mit oft ranken- artigem Blattstiel, gegenständig, doppelt dreizählig, Blättchen eilanzett- lich, spitz, eingeschnitten, gesägt, unterseits behaart. Blüten auf langen behaarten Stielen an Kurztrieben endständig, nickend. Perigon- blätter eilanzettlich, spitz, glockig zusammenschließend oder abstehend, 3,5—5 cm lang, hellviolett, außen schwach flaumig, mit sehr schmalem filzigem Rande. Honigblätter zahlreich, spatelig, gelblichgrün. Fruchtköpfchen aufrecht, Früchte zottig, durch den bis 4 cm langen federig behaarten Griffel lang geschwänzt. Mai—Juli. Atragene alpina L. Sp. pl. Ed. 1. 542 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 3 (1843); Maly Fl. Steierm. 180 (1868); Strobl Fl. Admont I. 28 (1882). Clematis alpina Mill. Gard. Diet. Ed. 8, Clematis No. 9 (1768). Atragene austrica Jacg. Enum. stirp. Vindob. 98 (1762). Atragene clematidis Crtz. Stirp. Austr. Ed. 1. II. 111 (1763). Clematis alpina Subsp. normalis ©. Kuntze in Verh. bot. Ver. Brandenb. (1885) 161. In Wäldern, Gebüschen, nicht selten in den nördlichen Kalk- voralpen bis in die Krummbolzregion, auch auf dem Lantsch und Schöckel; in den Zentralalpen hie und da: Im Seewigtale bei Haus, im Tale von Klein-Sölk und im Sattentale, bei Donnersbachau bei Irdning, im Strechengraben bei Rottenmann, im Wolfsgraben und Sunk bei Trieben, auf dem Hochschwung und der Hochhaide. Bei Murau; auf allen Kalkbergen bei Judenburg, am Pleschaits bei Oberwölz, im Stein- müllergraben und am Hammerberge bei Seckau. Im Dirschenwalde bei Turrach, an den Wänden zwischen Gregerlnock und Rothkofel; am Brandkogel und in einem gegen Salla herabziehenden Graben der Stub- alpe. Hie und da in den Kalkbergen Südsteiermarks: auf dem Wotsch und Donatiberge, auf dem Kossiak und der Stenica bei Neuhaus, in der Schlucht bei Weitenstein und der Hudnalukna bei Schönstein, bei Tüffer. Häufig in den Sanntaler Alpen. Clematis Viticella Z. (Sp. pl. Ed. 1. (1753) 543 wurde im Schloßwalde von Öber-Radkersburg verwildert beobachtet (Verbniak!). Sekt. 2. Flammula DC. Blütenhüllblätter höchstens ‚vorn mit einem Saum, in der Knospenlage klappig bis eingefaltet. Staubblätter lose abstehend, ohne Nektarium. Flammula DC. Syst. I. 133 (1818); Prantl in Englers bot. Jahrb. IX. 259 (1888); in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. IIl. 2. 63 (1891). 3. Clematis recta L. Aufrechte Waldrebe. Ausdauernd; Wurzelstock absteigend, knotig, walzlich. Stengel krautig, aufrecht, bis 1,30 m hoch, einfach oder ästig, unten kahl, oben flaumig. Blätter gegenständig, unpaarig gefiedert, mit 2—4 Paaren kurz gestielter, eiförmiger, spitzer, ganzrandiger Blättchen, oberseits kahl, unter- seits schwach flaumig oder kahl. Blüten zwitterig, in gegenständigen, reichblütigen, zu einer endständigen Rispe zusammenge- stellten Trugdolden. Perigonblätter keilig länglich, stumpf, etwa 8 mm lang, weiß, kahl, mit schmalem filzigem Rande. Früchte fast kahl, durch den bis 2 cm langen federig behaarten Griffel geschwänzt, Juni, Juli. Clematis recta L. Sp. pl. Ed. 1. 544 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 2 (1893); Maly Fl. Steierm. 180 (1868); Murm, Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 160 (1868). Clematis erecta All. Fl. Pedem. I. 296 (1789). Clematis recta ı. normalis O. Kuntze in Verh. bot. Ver. Brandenb. (1885) 113. An buschigen Abhängen, in Holzschlägen, an Weingartenrändern. In Obersteiermark bisher nur bei Neuberg (Melling!). Häufig auf den Kalkbergen Untersteiermarks: Am Ufer der Drau bei Faal, zwischen Tembach und Maria-Rast; bei Gams und Wildhaus und an den Hängen an der Drau bei Marburg. Auf dem Nikolaiberge bei Cilli, dem Hum bei Tüffer; bei Bad Neuhaus, Römerbad, Steinbrück, Trifail, Gairach, Lichtenwald, Reichenburg, Wisell, Drachenburg. 4. Clematis Flammula Z. Scharfe Waldrebe. Ausdauernd; Stengel krautig oder an der Basis verholzend, kletternd, kahl. Blätter gegenständig, doppelt gefiedert, Abschnitte erster Ordnung meist drei oder fünf, langgestielt, Blättchen meist zu dreien, eiförmig, spitz oder stumpf, oft zweilappig, kahl. Blüten in end- und blattwinkelständigen, reichblütigen Trugdolden. Perigonblätter länglich, 8S—10 mm lang, abgerundet, weiß, kahl, mit schmalem flaumigem Rande. Früchte fast kahl, durch den bis 2 cm langen federig behaarten Griffel geschwänzt. Juni, Juli. Clematis Flammula Z. Sp. pl. Ed. 1. 544 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 2 (1843); Maly Fl. Steierm. 180 (1868). In Gebüschen, an Weingartenrändern, selten und nur an der unteren Drau. Bei Ankenstein (Gebhard), Oberpettau (Rigler!), Pettau (Prae- 376 Clematis. Thalietrum. sens!), Sauritsch (Praesens). Wurde in neuerer Zeit nicht wieder ge- funden und bedarf trotz vorhandener Belege sehr der Bestätigung. 5, Clematis Vitalba 2. Gemeine Waldrebe. Ausdauernd; Wurzelstock knotig, schief. Stengel kletternd, bis 3 m lang, flaumig oder kahl, an der Basis verholzt. Blätter gegenständig, lang gestielt mit rankenförmigem Blattstiel, unpaarig gefiedert mit 3 Paaren kurz gestielter, eiförmiger, spitzer, ganzrandiger oder grob gesägter Blättchen, zerstreut flaumig oder kahl. Blüten in end- und blattwinkelständigen, zu reichblütigen Rispen zusammengestellten Trug- dolden. Perigonblätter keilig-länglich, S3—12 mm lang, schmutzig weiß, beiderseits filzig. Früchte behaart, durch den bis 2,5 cm langen, dicht federig behaarten Griffel geschwänzt. Juli, August. Clematis Vitalba Z. Sp. pl. Ed. 1. 544 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 2 (1843); Maly Fl. Steierm. 180 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 160 (1871); Strobl Fl. Admont II. 28 (1882). Clematis Vitalba %. normalis ©. Kuntze in Verh. bot. Ver. Brandenb. (1885) 101. In Wäldern, Auen, Gebüschen, bis in die Voralpentäler (800 m). In den Voralpen Obersteiermarks bei Aussee; zwischen Oberhaus und Gröbming, im Paß Stein bei Mitterndorf; bei Admont, Gstatterboden; im Salzatale bei Palfau, bei Mariazell, Neuberg, im Thörlgraben bei Aflenz; im Tale von Groß-Sölk; bei Leoben, Bruck, Frohnleithen. Sehr häufig in ganz Mittel- und Untersteiermark. 3. Thalietrum Z. Wiesenraute. Blüten meist zwitterig, strahlig, meist in rispigen Trugdolden. Perigonblätter 4, kelch- oder blumenkronenartig, frühzeitig abfallend. Honigblätter fehlend. Staubblätter zahlreich, länger als die Blütenhülle. Fruchtknoten meist wenige auf flachem oder wenig gewölbtem Blütenboden, mit einer oder mehreren Seitenadern, ohne Queradern. Samenknospe hängend, epitrop, mit doppeltem Integument. Thalictrum Z. Sp. pl. Ed. 1. 545 lan) Gen. pl. Ed. 5. 243 (1754); Endl. Gen. pl. 845 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 3 Maly Fl. Steierm. 180 (1868); Prantl in Engl. u. Pranti Nat. Pflanzenf. III. 2..66 (1891). Wicht. Literatur: Regel, Übersicht = Arten der Gattung Thalietrum in Bull. soc. nat. Moseou (1861) 14; Lecoyer, Monographie du genre Thalictrum in Bull. soc. bot. Belg. XXIV. (1885) 78; Fritsch in Verh. zool.-bot. Ges. Wien XLIV (1894) 103 - 118. Bestimmungsschlüssel. 1. Stengel blattlos oder einblätterig. Blüten in einfachen Trauben Th. alpinum. Stengel beblättert; Blüten in Rispen . . ao ro 2 2. Staubfäden flach, nach oben verbreitert, hell lila. Blätter mit großen häutigen Nebenblättchen. Früchte dreikantig, geflügelt. . . . Th. aquilegifolium. Thalictrum, 377 Staubfäden rundlich, nach oben nicht verbreitert. Früchte nicht geflügelt. Nebenblättehen fehlend oder schuppenföormig . » 2 2 2 2 nn nu 3. Blüten niekend; Staubblätter überhängend, Antheren bespitzt . . . . 4 Blüten und Staubblätter aufrecht, Antheren stumpf . » 2 22.2.9 4. Blättchen eiförmig bis rundlich, nicht erheblich länger als breit . . . 5. Blättchen lanzettlich bis lineal, viel länger als breit . ». 2» 22... 8 5. Stengel und Blätter dicht drüsig flaumig. . » » 2... . Th. foelidum. KNENZBWEFADZEUERN] Sas rsogne et a ee el Sr LH 6. Blättchen beiderseits grün . . . ee Blättchen unterseits sowie der See averen ee he a DNS: 7. Wurzelstock kriechend. Blätter nach oben zu allmählich an Größe ab- nehmend . . . . 2.002 1. Ih.-stlwalicum. Wurzelstock nicht Krieahand. "Blätter. nach Eher zu plötzlich an Größe ab- Nenmandı ED ee. Wr en Ihn monticolum. 8. Auch an den oberen Blättchen wenigstens das Endblättehen 3spaltig. Th. simplew. An den oberen Blättern alle Blättehen ungeteilt . . . . . Th. galioides. 9. Ausläufer fehlen. Blättchen keilig-eiförmig bis lineal, wenigstens teilweise ungeteilt; an den Verzweigungen des Blattstiels keine Nebenblättchen. Wenig- stens die Nebenblätter der untersten Blätter, oft aber auch die Blattunterseite sehr fein flaumig . . “0... Th. lueidum. Ausläufer vorhanden. Blättchen (ilansebthich Be De keilig-eiförmig, fast alle vorn 3—4-lappig; an den Verzweigungen des Blattstiels kleine schuppen- förmige Nebenblättchen vorhanden. Pflanze ganz kahl . . . Th. flavum. Sekt. 1. Camptonota Prantl. Frucht am Rücken stärker ge- wölbt als an der nur schwach gewölbten, flachen oder selbst konkaven Bauchseite. Camptonota Prantl in Engl. bot. Jahrb. IX. 271 (1888): in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 66 (1891). I. Thalictrum aquilegifolium L. Akeleiblätterige Wiesenraute. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, knotig, absteigend. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, fein gerillt, einfach oder wenig ästig, kahl. Blätter mit breiter häutiger Blattscheide, 3 bis 4mal dreizählig, an den Ver- zweigungen mit großen häutigen Nebenblättchen. Blättchen im Umriß breit verkehrt eiförmig, 2—-3 cm lang, vorn dreilappig mit stumpfen, eingeschnittenen Lappen, kahl, grün, unterseits heller, etwas bläulich. Blüten in reich- und dichtblütiger Trugdolde; Perigonblätter breit verkehrt eiförmig, 4 mm lang, wie die flachen, etwas längeren, sehr zahlreichen Staubfäden lebhaft hell lila, selten weiß (f. niveum Baumg. Enum. stirp. Transsilv. II. 118 [1816], f. albiflorum Sirobl Fl. Admont II. 28 [1882]). Antheren etwa 1,5 mm lang, stumpf, hell- gelb. Früchte gestielt, 3-kantig, geflügelt, in den Stiel allmählich ver- schmälert, überhängend, S—10 mm lang. Juni, Juli. 18 Thalictrum o Thalietrum aquilegifolium Z. Sp. pl. Ed. 1. 547 (1753); Koch Syn. Ed. 2 3 (1843); Maly Fl. Steierm. 180 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. 160 (1874); Strobl Fl. Admont II. 28 (1882). In Wäldern, Schluchten, an Bächen. Gemein in den nördlichen Kalkvoralpen bis in die Krummholzregion und im Lantsch- und Schöckel- gebiete, in der Raab- und Weizklamm; auch noch hie und da bei Graz, wie auf dem Plabutsch, bei Maria-Trost, in der äußeren Ragnitz, im Stiftingtale, an der Mur. Ferner zerstreut auf den Kalkbergen Unter- Steiermarks, wie auf dem Kossiak bei Neuhaus, bei Ober-Dollitsch und in der Hudnalukna nächst Wöllau, bei Sachsenfeld, auf der Merzlica bei Trifail, häufig in den Karawanken und Sanntaler Alpen. In den Zentralalpen zerstreut: im Seewigtale und am Aufstieg auf den Höch- stein, am Bockwege und Kessel bei Klein-Sölk, im Sunk und Wolfsberg bei Trieben, am Blahberge in der Strechen bei Rottenmann, auf dem Hochschwung, bei Seckau. Im Dirschenwalde am Eisenhut, häufig bei Judenburg, im Kainachtale und Teigitschgraben bei Voitsberg; bei Krum- bach nächst Eibiswald, am Neurathbache bei Stainz; am Bachergebirge bei Hausambacher. Ab und zu selbst in niedrigen Gegenden, wie auf dem Pöllitschberge bei Radkersburg; bei Ankenstein, Groß-Sonntag. Sekt. 2. Camptogastra Prantl. Frucht an der Bauchseite ebenso stark oder stärker gewölbt als am Rücken. Camptogastra Prantl in Engl. bot. Jahrb. IX. 272 (1888); in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 66 (1891). 2. Thalictrum alpinum ZL. Alpen-Wiesenraute. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, wagerecht, faserig. Stengel aufrecht, bis 12 cm hoch, einfach, kahl, blattlos oder einblätterig. Blätter dreizählig mit meist zweipaarig gefiederten Abschnitten, Blättchen breit keilig, ungeteilt oder 2—3-lappig bis teilig, 5—S mm lang, kahl, oben dunkelgrün, unten heller. Blüten in einfacher, endständiger Traube, nickend. Deckblätter eiförmig, grün, Blütenstiele kahl. Perigonblätter länglich, 3 mm lang, rötlich. Staubblätter 9—15, Staub- fäden dünn, dunkelviolett, Antheren länglich, bespitzt. Fruchtknoten gestielt. Narben nicht gezähnelt, gekrümmt. Früchte sehr kurz ge- stielt, eiförmig, von verzweigten Längsadern durchzogen, nicht geflügelt. Thalietrum alpinum L. Sp. pl. Ed. 1. 645 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 3 (1843); Maly Fl. Steierm. 180 (1868). Auf Alpentriften in der Hochalpenregion der Zentralalpen, nur auf dem Hohenwart (Steyrer! Hatzi! Fest!), besonders am Abhang gegen Pusterwald zu, viel seltener an der Nordseite. 3. Thalietrum foetidum 2. Stinkende Wiesenraute Aus- dauernd; Wurzelstock dick, kurz, walzlich. Stengel aufrecht, bis 50 em Thalictrum. 879 hoch, gerade oder an den Gelenken ‚schwach hin- und hergebogen, ge- rillt, dicht drüsig-flaumig, ziemlich gleichmäßig beblättert. Blätter gestielt, nur die obersten sitzend, drei- bis vierfach gefiedert; Blättchen rundlich-eiförmig bis fast kreisrund, am Grunde oft herz- förmig, vorn eingeschnitten, gekerbt oder dreilappig, klein, meist nur 5—10 mm lang, oberseits grün, unterseits etwas bläulich, beiderseits ebenso wie die Blattspindel dicht drüsig-flaumig. Blüten in lockerer pyramidaler, ästiger Rispe mit besonders zur Fruchtzeit fast wagrecht abstehenden, zerstreut flaumigen bis fast kahlen Rispenästen. Perigonblätter eiförmig, stumpf, 5 mm lang, grün, häutig, berandet, kahl. Staubblätter zahlreich, zuletzt überhängend, Antheren lineal, be- spitzt. Fruchtknoten sitzend. Narben am Rande fransig gezähnelt, mit ihren Rändern sich nach hinten zusammenlegend. Früchte verkehrt eiförmig, gerade, längsnervig, nicht geflügelt, drüsig- flaumig. Mai, Juni. Thalictrum foetidum Z. Sp. pl. Ed. 1. 545 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 3 (1843); Maly Fl. Steierm. 180 (1868). An Felsen, an steinigen, buschigen Abhängen, nur an der West- seite der Lantschgruppe auf der Rotwand der Dirnauer Alpe (Kerschl)), oberhalb des letzten Bauernhauses auf Aufstieg von Mixnitz auf den Hochlantsch und an den Nordabstürzen des Lantsch beim „Almtor“ am Wege nach Schüsserlbrunn (Breitenlehner); an der Felswand hinter Peggau! (Maly)). Angeblich auch bei Tragöss und an der Gösserwand (Fürstenwärther). Ändert ab: 8. macrolobum Schur. Blättchen größer, bis 2 cm lang, ein- geschnitten, kerbzähnig oder dreilappig mit gezähnten Lappen. Nähert sich sehr dem Th. vaginatum Koyle. Thalietrum foetidum var. macrolobum Schur Enum. pl. Transsilv. 7 (1866). Selten unter der kleinblätterigen Form bei Peggau (Preissmann!). 4. Thalictrum silvaticum Koch. Wald-Wiesenraute. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, wagrecht, oft Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, gerade oder etwas schlängelig, bis 50 cm hoch, kahl, ziem- lich gleichmäßig beblättert. Blätter gestielt, aufrecht abstehend, 3-fach gefiedert, kahl; Blättchen breit eiförmig-rundlich, eingeschnitten, gesägt oder dreilappig mit gesägten Lappen, oberseits grün, unterseits wenig heller, Äste des Blattstieles zusammengedrückt rundlich; undeut- lich kantig. Blüten in lockerer eiförmiger Rispe, Rispenäste auf- recht abstehend, kahl. Perigonblätter länglich, stumpf, 4 mm lang, bräunlich-grün, häutig berandet, Staubblätter überhängend, Antheren 380 Thalietrum. lineal, bespitzt. Fruchtknoten sitzend. Narben am Rande nicht gezähnelt, die Ränder zuletzt zurückgekrümmt. Früchte länglich- eiförmig, 4 mm lang. Juli, August. Thalictrum silvaticum Koch in Flora (1841) 24, Syn. Ed. 2. 4 (1843). Thalietrum saxatile Schl. in DC. Fl. franc. V. 635 (1815), z. T.; Fritsch Exkur- sionsfl. 226 (1897), nicht Vill. Hist. pl. Dauph. III. 714 (1789). Thalietrum minus 3. strietum Koch Syn. Ed. 1. 4 (1837), nicht Thalictrum strietum Ledeb. Fl. Ross. I. 10 (1842). ? Thalietrum nutans Desf. Tabl. Ed. I. 123 (1804). In Voralpenwäldern und Gebüschen der Zentralalpen, selten. Bisher nur am Preber bei der Spitzbauernhütte (Z'est!) und an der Mur bei Murau (Fest)). 4. Thalietrum monticolum Jord. Grüne Wiesenraute. Aus- dauernd; Wurzelstock walzlich, kurz. Stengel aufrecht, fein gerillt, an den Gelenken hin- und hergebogen, kahl, am Grunde beschuppt, beblättert, unter der Rispe nackt. Blätter 3—5, nach oben plötzlich an Größe abnehmend, kahl, dreifach gefiedert, Blättchen aus keiligem Grunde eiförmig, dreilappig mit spitzen ganzrandigen oder 2—3-zähnigen Lappen, oben glänzend, dunkelgrün, unten heller, aber nicht blaugrün. Blüten nickend, in lockerer, pyra- midaler Rispe, die unteren Rispenäste verlängert, aufrecht ab- stehend. Perigonblätter länglich, 4 mm lang, grünlich, häutig be- randet. Staubblätter überhängend, Antheren lineal, bespitzt. Frucht- knoten sitzend, Narbe am Rande nicht gezähnt, die Ränder zuletzt zurückgekrümmt. Früchte eiförmig, 4 mm lang, gerade, längsnervig, nicht geflügelt. Juli, August. Thalietrum monticolum Jord. Diagn. 24 (1864. Thalictrum minus a. virens und y. maius Strobl Fl. Admont II. 28 (1882). An steinigen buschigen Stellen, an Felsen der Kalkvoralpen, selten. An den Weißenbacher Mauern bei Liezen (Preissmann!), am Scheibl- stein bei Admont ober der Gstattmayrvoralpe (Strobl!), um die Ring- mauer des Kalbling unter Krummholz (Strobl), am Wege von Admont in die Krumau (Angelis) und im Johnsbachtale (Strobl). 5. Thalictrum minus Z. Kleine Wiesenraute. Ausdauernd; Wurzelstock kurz walzlich, faserig. Stengel aufrecht, an den Ge- lenken hin- und hergebogen, bis 60 cm hoch, bläulichgrün, undeut- lich gerillt, am Grunde beschuppt, beblättert. Blätter 3—5, in der Stengelmitte genähert, nach oben zu an Größe plötzlich ab- nehmend, dreifach gefiedert, mit kahlen, 4—5-kantigen Ästen. Blättehen aus keiligem Grunde verkehrt-eiförmig, vorn meist dreilappig nit spitzen ganzrandigen oder 2—3-zähnigen Lappen, kahl, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits blaugrün. Blüten nickend, in Thalietrum. 381 lockerer pyramidaler Rispe; Rispenäste kahl, die unteren verlängert, fast wagrecht abstehend. Perigonblätter länglich, grün, oft rötlich überlaufen, 4 mm lang. Staubblätter überhängend, Antheren lineal, bespitzt. Fruchtknoten sitzend, Narben am Rande nicht gezähnelt, zuletzt an den Rändern zurückgekrümmt. Früchte eiförmig, 5 mm lang, gerade, längsnervig, nicht geflügelt, kahl. Mai—Juli. Thalietrum minus L. Sp. pl. Ed. 1. 546 (1753) z. T.; Maly Fl. Steierm. 181 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 160 (1870). Thalictrum mon- tanum ß. roridum Wallr. Sched. cerit. 255 (1822, Thalictrum minus ß. rori- dum Koch Syn. Ed. 1. 4 (1837); Strobl Fl. Admont II. 28 (1882). Thalictrum saxatile Hayek in Öst. bot. Zeitsch. LIII. 370 (1903), nicht Schleich. An buschigen Abhängen, auf trockenen Wiesen, an Felsen, zerstreut bis in die Krummholzregion, besonders auf Kalk. Auf der Seewiese bei Alt-Aussee und hinter dem Kammersee bei Aussee; im Johnsbach- tale, auf dem Eisenerzer Reichenstein und am Leopoldsteiner See, bei der Fölzalpe nächst Aflenz und am Grünen See in Tragöss.. Hie und da in den Tauerntälern, so ober der Eiblalm am Hoch-Golling und in einem linken Seitenkaar des Steinriesentals; am Fuß der Mandelspitze bei Schladming; im Sattentale; im Putzentale bei Klein-Sölk ober dem Schwarzensee, am Fuß der Weissenwand am Kesselkogel; in der Kuh- halt bei Seckau. Bei Frohnleithen, Peggau, bei St. Gotthard, Gösting und auf dem Plabutsch bei Graz; in der Raab- und Weizklamm. Bei Leibnitz; bei Wurmberg, Pettau, am Bachergebirge bei Lembach nächst Marburg. Auf dem Wotsch und dem Donatiberge, bei Cilli, auf dem Hum bei Tüffer; bei Trifail und Drachenbureg. Ändert ab: ß. maius (Ur.) Beck. Höher, üppiger. Blättchen größer, bis fast 3 cm lang. Thalietrum maius Cr. Stirp. Austr. II. 8 (1769). Thalictrum minus Ö. maius Beck Fl. N.-Öst. I. 425 (1890. Thalictrum minus £. elatum Xeilr. Fl. N.-Öst. 670 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 160 (1874), nicht Tha- lietrum elatum Jaceq. Besonders an schattigen, feuchten Stellen, selten. Auf dem Pla- butsch bei Graz (Pitloni!). Bei Mahrenberg (Murmann); auf dem Pettauer Schloßberge (Murmann), im Feistritzgraben bei Drachenburg (Preissmann)). 6. Thalictrum simplex Z. Einfache Wiesenraute. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, kriechend. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, kantig gerillt, kahl, einfach. Blätter sitzend, doppelt gefiedert, mit keilig-lanzettlichen, 3—8 mm breiten ungeteilten oder 2—3- spaltigen Fiederchen, das Endfiederchen fast stets drei- 382 Thalietrum. spaltig. Blättchen oberseits dunkelgrün, unterseits heller, matt, am Rande schwach zurückgerollt. Blüten nickend, in länglicher oder eiförmiger Rispe. Perigonblätter eilänglich, gelblichgrün. Staubblätter überhängend, Antheren länglich, kürzer als die Staub- fäden, bespitzt. Früchte eiförmig, bis 2 mm lang, gerade, kantig ge- rillt. Juni, Juli. Thalictrum simplex L. Mant. I. 78 (1767); ‚Koch Syn. Ed. 2. 6 (1843). Thalictrum simplex o. latisectum Neilr. Fl. N.-Öst. 672 (1859). Auf feuchten Wiesen, an Ufern, zerstreut. An der Mur bei Trieben- dorf nächst Murau (Fest/), auf der Kuhhalt bei Seckau (Pernhoffer!), bei St. Johann am Tauern am Straßenrand (Heimerl). DBei Pettau (Petrasch). 7. Thalictrum galioides Nest. Feinblätterige Wiesenraute. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, kriechend. Stengel aufrecht, ein- fach, bis 60 em hoch, kantig gerillt, kahl. Blätter sitzend, doppelt ge- fiedert, mit keilig-lanzettlichen bis linealen, 1—6 mm breiten, an. den unteren Blättern dreispaltigen, an den oberen unge- teilten, am Rande zurückgerollten, oben dunkelgrünen, unterseits blaßgrünen, kahlen Blättchen. Blüten nickend, in eiförmiger oder länglicher Rispe. Perigonblätter grünlichgelb, eiförmig, 3 mm lang. Staubblätter überhängend, Antheren lineal, bespitzt, kürzer als die Staubfäden. Früchte eiföürmig, 2 mm. lang, gerade, kantig_ gerillt. Juni, Juli. Thalietrum galioides Nestler in Pers. Syn. II. 101 (1807); Koch Syn. Ed. 2. 6 (1843). Thalictrum angustifolium Z. Sp. pl. Ed. 1. 546 (1753) z. T. Thalictrum Bauhinianum MWallr. Schedul. crit. 264 (1822). Thalietrum simplex £. angustisectum Neilr. Fl. N.-Öst. 672 (1859). Thalietrum sim- plex und Th. galioides Maly Fl. Steierm. 181 (1868), Thalietrum simplex Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 160 (1874), nicht L. Auf nassen Wiesen, in Auen, Sümpfen. An der Mur bei Graz nächst der Weinzödlbrücke und bei Gösting, bei Ober-Mureck. An den Armen der Drau bei Marburg, St. Johann, Wurmberg, St. Veith, Anken- stein, Pettau, Zwettendorf, Brunnsee, Sauritsch. 8. Thalictrum lucidum 2. Glänzende Wiesenraute Aus- dauernd; Wurzelstock kurz walzlich, ohne Ausläufer. Stengel auf- recht, bis 1,5 m hoch, kantig gerillt, einfach, kahl. Blätter sitzend, die unteren im Umriß dreieckig, 3—4-fach gefiedert, an den Verzweigungen ohne Nebenblättchen mit sitzenden oder kurz ge- stielten, lanzettlichen bis breit keilig eiförmigen ungeteilten oder dreispaltigen Blättchen, die oberen doppelt bis einfach ge- fiedert mit lanzettlichen bis schmal linealen ungeteilten oder an Thalictrum. 383 der Spitze dreispaltigen Blättchen. Blattscheiden, Blattstiele und Unter- seite der Blättchen kahl oder mehr weniger dicht fein drüsig behaart; Blättchen oberseits glänzend dunkelgrün, unterseits heller. Blüten in dichter eiförmiger ästiger Rispe, aufrecht. Perigon- blätter eilänglich, gelblichweiß. Staubblätter nicht überhängend, An- theren gelb, lineal, stumpf, etwas kürzer als die Staubfäden. Früchte eilörmig, bis 2 mm lang, längsrippig, kahl. Juni— August. Thalictrum lueidum Z. Sp. pl. Ed. 1. 546 (1753); Fritsch in Verh. zool. bot. Gesellsch. XLIV (1894) 105. Thalietrum angustifolium Jacg. Enum. stirp. Vindob. 96 (1762), bloßer Name, Hort. Vindob. III. 25, T. 43 (1776); Maly Fl. Steierm. 181 (1868); Lecoyer in Bull. soc. bot. Belg. XXIV (1885) 206, nicht Linne. Die. zahlreichen Formen lassen sich in folgende Gruppen zusammen- fassen: a. stenophyllum (W. Gr.) Hay. Blattabschnitte lanzettlich bis lineal, die der obersten Blätter schmal lineal, ungeteilt, eingerollt, unter- seits besonders an den Nerven drüsenlos flaumig. *Thalietrum angustifolium var. stenophyllum W. Gr. Fl. Siles. II. 157 (1829). Thalietrum lucidum «. stenophyllum Hay. Fl. Steierm. I. 383 (1908), Thalietrum angustissimum (Cr. Stirp. Austr. II. 76 (1769, Thalictrum flavum ß. angustissimum Neilr. Fl. Wien 453 (1846); Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 161 (1874). Thalictrum angustilfolium . variisectum Rehb, Icon. Fl. Germ. et Helv. III. T. 42 (1836—39). Thalictrum angustifolium y. angustisectum Neilr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XIX, Abh. 279 (1869). Thalietrum angustifolium Strobl Fl. Admont II. 28 (1882. Thalietrum angustifolium o. angustissimum Beck Fl. N.-Öst. T. 423 (1890). ß. laserpitiifolium (Koch) Hay. Blättchen lanzettlich bis keilig- eiförmig, wenigstens z. T. dreispaltig oder eingeschnitten. Blättchen auf der Unterseite und Blattscheiden der unteren Blätter meist etwas flaumig. Thalietrum angustifolium 7. laserpitiifolium Koch Syn. Ed. 1. 6 (1837). Thalictrum lucidum ß. laserpitiifolium Hay. Fl. Steierm. I. 383 (1908). Thalietrum nigricans Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 391 (1772); DC. Syst. I. 182 (1828); Sirobl Fl. Admont II. 28 (1882). Thalietrum flavum 7. varii- folium Neilr. Fl. Wien 453 (1846). Thalietrum angustifolium y. latiseetum Neilr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XIX. 279 (1869). Thalictrum flavum a. latisectum Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 161 (1874) z. T., nicht Neilr. Thalietrum angustifolium var. fallax Celak. Prodr. Fl. Böhm. 404 (1869 — 75). Thalietrum angustifolium ß. nigricans Beck Fl. N.-Öst. I. 424 (1890). y. glandulosum (ZLee.) Hay. Blättchen lanzettlich bis keilig- verkehrt-eiförmig, wenigstens z. T. dreispaltig oder gezähnt, unterseits gleich den Blattscheiden fein drüsig Naumig mit vorspringenden gelben Adern. Thalictrum glandulosum Lecoy. in Bull. Soc. bot. Belg. XXIV. 208 (1865). Thalictrum lueidum 7. glandulosum Hay. Fl. Steierm. I. 383 (1908). 384 Thalictram. Myosurus. Thalictrum nigricans DC. Syst. I. 182 (1818), nicht Jaequin. Thalictrum angustifolium y. glandulosum Beck Fl. N.-Öst. I. 424 (1890); Freyn in Öst. bot. Zeitschr. XLVIII. 182 (1898). ß Auf Wiesen, im Röhricht der Sümpfe, aber auch an trockenen, buschigen Abhängen. Bei Kainisch nächst Aussee, im Paß Stein bei Mitterndorf, im Ennstale bei Gröbming, Öhlarn, Steinach, Liezen, Selz- tal, Admont, Gstatterboden. Bei Judenburg, Voitsberg, Bruck, Pernegg. Häufig bei Graz, wie beim Andritzursprung, im Stiftingtale und be- sonders in den Murauen; bei Söchau, Fürstenfeld; bei Ehrenhausen, Radkersburg, Laafeld, Sicheldorf; bei Marburg und am Bachergebirge, bei Grobelno, Ponigl, St. Marein bei Erlachstein, Pristova nächst Win- disch-Landsberg, Neuhaus, Windischgraz, im Sanntale bei Cilli, Sachsen- feld. Oft alle drei Formen am selben Standorte, die f. stenophyllum jedoch am häufigsten. 9, Thalietrum flavum Z. Gelbe Wiesenraute. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, kriechend, Ausläufer treibend. Stengel auf- recht, kantig gerillt, bis 1 m hoch, kahl, oft ästig. Blätter sitzend oder die unteren gestielt, doppelt gefiedert oder doppelt dreizählig, an den Verzweigungen mit schüppchenförmigen Nebenblättchen, mit eilanzettlichen bis breit keilig-eiförmigen, fast durchwegs vorn 3—4- lappigen Blättchen, oberseits dunkelgrün, unterseits wenig heller, beiderseits stets kahl. Blattscheiden kahl. Blüten aufrecht, in ästiger, armblütiger, stark durchblätterter Rispe. Perigonblätter eilanzett- lich, spitz, 3 mm lang, weißlich. Staubblätter nicht überhängend; Antheren gelb, kürzer als die Staubblätter, stumpf. Früchte gerade, eiförmig, bis 2,5 mm lang, längsrippig, kahl. Thalictrum flavum Z. Sp. pl. Ed. 1. 546 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 7 (1843); Maly Fl. Steierm. 181 (1868) z. T.; Strobl Fl. Admont II. 28 (1882), Thalictrum flavum «. latisectum Neilr. Fl. Wien 452 (1846); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 161 (1874) z. T. Auf Moorwiesen, in feuchten Gebüschen, selten. Mit Sicherheit nur auf Wiesen im Gesäuse (Angelis); bei Peggau nächst Graz (Maly!), zwischen Gleichenberg und Trautmannsdort (Preissmann!) bei Reifen- stein nächst Cilli (Prokopp)). 4. Myosurus Z. Mäuseschwanz. Blüten zwitterig, einzeln, lang gestielt. Perigon strahlig, fünf- blätterig, kelchartig, die Blätter desselben am Grunde gespornt. Honigblätter schmal, lang genagelt, mit in einer seichten Grube liegen- dem Nektarium. Staubblätter mäßig zahlreich. Fruchtknoten zahl- Myosurus. Ranuneulus. 385 reich, dicht auf dem länglich walzlichen, bei der Fruchtreife sich stark verlängernden Blütenboden. Früchtchen kantig. Myosurus L. Sp. pl. Ed. 1. 284 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 137 (1754); Endl. Gen. pl. 846 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 12 (1843); Maly Fl. Steierm. 182 (1868); Pranil in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 63 (1891). I. Myosurus minimus 2. Kleiner Mäuseschwanz. Einjährig; Wurzel spindelig faserig. Blätter grundständig, lineal, ganzrandig, stumpf, kahl. Blüten einzeln, lang gestielt in den Blattachseln. Perigonblätter grünlich, ohne Sporn 3—4 mm lang, Honigblätter spate- lig zungenförmig, grünlichgelb. Fruchtähre zur Reife bis 5 cm lang. April—Juni. Myosurus minimus ZL. Sp. pl. Ed. 1. 284 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 12 (1843); Maly Fl. Steierm. 182 (1868); Strobl Fl. Admont II. 29 (1882). An nassen, lehmigen Stellen, im Schlamm der Seen, auf feuchten Äckern, meist gesellig, selten. Am Gaishornsee bei Trieben (Speck- moser); ehemals auf einem Sandhügel bei St. Leonhard nächst Graz (Rigler); auf Äckern bei Marburg (Peyer!) und „im Cillier Kreise“ (Praesens!). Wurde in neuerer Zeit nicht wieder beobachtet. 5. Ranuneulus Z. Hahnenfuß. Blüten zwitterig, strahlig, einzeln oder in lockeren Trugdolden. Kelchblätter meist fünf, selten drei. Kronblätter (Honigblätter) frei, fünf bis acht, meist länger als der Kelch, am Grunde mit nackter oder von einem Schüppchen bedeckten Honiggrube. Staub- blätter meist zahlreich; Fruchtknoten zahlreich auf kopfigem, kugeligem oder walzlichem Fruchtboden. Früchte seitlich zu- sammengedrückt, durch den Griffel geschnäbelt (Abb. 30, Fig. 5), ober der Innenepidermis mit einer aus mehreren Lagen von Sklerenchyn- zellen gebildeten Hartschicht. Ranunculus Z. Sp. pl. Ed. 1. 548 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 243 (1754); Endl. Gen. pl. 847 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 183 (1868); Prantl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 64 (1891). Wicht. Literatur: Du Mortier, Monographie du genre Batrachium in Bull. soe. bot. Belg. II (1863) 207. Kickx, Les Renoneules du littoral Belge in Bull. soe. bot. IV (1865) 205. Freyn, Zur Kenntnis einiger Arten der Gattung Ranunculus I. in Flora (1880) 179, II. in Bot. Centralbl. VI (1881) Beil., III, ebenda XLI (1890) 8.; Die in Tirol und Vorarlberg vorkommenden Arten der Gattungen Orygraphis, Ranun- culus und Ficaria in Zeitschr. Ferdinand. Innsbruck (1893) 263; in A. Kerner Schedae ad floram exs. Austro-Hung. I. 20 (1881), V. 37 (1888). Williams. Cri- tical study of Ranuneulus aquatilis var. y. in Journ. of botany XLVI. 11 (1908). Behrens, Über den Einfluß der Bewegung und anderer physikalischer Verhältnisse des Wassers auf die Formen der Wasserpflanzen in Jahresber. nat. Ges. Elber- feld 1880. Hayek, Flora von Steiermark. 25 586 10. 1i. 12. 18. 14. 15. Ranuneulus. Bestimmungsschlüssel. . Blüten: weiß oder. rosenrot. 1 pn Blüten gelb... .n 7 es ee We ee an Sn ar Wasserpflanzen mit fein zerteilten untergetauchten Blättern, mitunter außer- dem noch Schwimmblätter vorhanden, selten im nassen Schlamm wachsende Pflanzen mit feinyzerterltenBlatterner. rn 33 PlanzentdersBero enodenFAlpens a Es Schwimmblätter stets fehlend. Blätter sitzend, ‘im Umkreis kreisförmig, mit starren, außerhalb des Wassers nicht zusammenfallenden Zipfeln: R. eireinnaius. Schwimmblätter vorhanden oder fehlend. Untergetauchte Blätter meist ge- stielt, mit langen, borstlichen, außerhalb des Wassers Bes zusammen- Falle Ziptelne Meer - a Blüten 2—2,5 cm im Durchmesser. Staubblätter 15—25. Schwimmblätter meist vorharden, nierenförmig, 3—-5-lappig - - - ....B. aqualilie. Blüten 9-15 mm im Durchmesser. Staubblätter kan 15. Schwimm- blatteritief füntteilie, meist fehlende 2 SE Nebenblätter und Blätter kahl . . . . 2 nn. R. trichopkylius. Nebenblätter und Blätter borstlich mach „20.0. R. paueistamineus. Grundblätter eiförmig, ungeteilt, ganzrandig -. . . . . R. parnassifolius. Grundblätteränichtrganzran Ve Grundblätter/rundlich, gekerbt 2 er en ERncrenatlus: Grunablättersgelappt.oderägeteillte 2.2. Se Keleh dicht rotbraun zottig. . » . 2. 2 2 2 nm nn 2 2. ER. glaciahs: Kelch kahl oder schwach behaart . . . . ae 0) Stengel niedrig, 1—2-blütig. Stengeibiätter mean Sae ee 2108 Stengel hoch, mehrblütig. Stengelblätter den Grundblättern ähnlich . 11. Grundblätter 3—5-spaltig, mit meist breiten Abschnitten. Fruchtschnabel gerade oder an der Spitze kurz hackig . . - . Se eRalmesins: Grundblätter dreiteilig mit schmalen Abschnitten. | bogig ge- krumm: KR. Traunfellnen. Der mittlere Nah ds Blätter estielt, Blütenstiele behaart: R. aconitijolius. Der mittlere Abschnitt der Blätter mit dem seitlichen breit verbunden. Blütenstiele,kahl, 7. ı. 2 ne. ne er ER \platanıoWuBs Untere Blätter ungeteilt . . . . eco IE) Alle Blätter hand- oder fußförmig Bel De le), Kelchblätter drei, Kronblätter 8—12, Blätter a + BR. Ficaria. Kelch- und Kronblätter je fünf . . . ol, "Wurzeln Eye verdickt. Unterstes Stengelblatt EroB, elitin. ode quer- ovala Ir. ee. läl Wurzeln nie ht oliie ick interne Seen eelplait, lanzettlich oder kandförmig geteilt . » . - Sale: Unterstes Stengelblatt mit herafönuigenn Grasast a, nn REN. Grundständige Blätter fehlen. . . . N REROKAS Unuierstes Stengelblatt kurz gestielt, vorn ln gelappt; ein gleich- gestaltetes grundständiges Blatt vorhanden. . . . .» ... ..R. hybridus. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. fünf, Ranuneulis, 387 Blätter lanzettlich, ungetlt . . . - ee Grundständige Blätter rundlich, unpetaiile Stengelblätter ding R R. auricomus. Blüten 2,8—3,5 em im Durchmesser, goldgelb . » . . . .. R. lingua Blüten höchstens 1,5 em im Durchmesser, hellgelb . . . . R. Flammula. Fruchtboden walzlich, verlängert. Fruchtköpfchen eiförmig. Kronblätter kaum länger als der Kelch . . . . . R. sceleratus. Fruchtboden nicht walzlich verlängert. Fruchtköpfchen KURONDRE nd: Frucht linsenförmig, glatt oder mit kleinen Knötchen beseızt . . . . 20. Frucht flach gedrückt, lang geschnäbelt, dornig oder knotig-höckerig: R. arvensis. Belchhlättenizurüokgeschlagen un suis tan bat en in Sr aa Rslahblätter, anstohend su an zip an ln. al ae ann 00520, Ausdauernd. Stengel am Grunde zwiebelig verdickt . . . . R. bulbosus. Einjährig. Stengel am Grunde nicht verdickt . . . 2... .R. sardous. IBiiitaustnelergeinxonttgee a ae de ae Qß: Blütenstiele nicht gefurchtt . . . . A ol er Blätter dreizählig. Ausläufer vorhanden OE . .„ BR. repens. Blätter hand- oder fußförmig 3—5-spaltig. Auslänfer ae ER SDR: Blattabschnitte breit verkehrt-eiförmig. Fruchtschnabel lang, spiralig ein- Beroliira en . . R. dreyninus. Blattabschnitte nt omarch bis linglich, Bracktacnehel kurz, hackig gebogen . . . . . R. polyantinemus. Frucht behaart. Hoopenihe, Dicht von einer Aeokapne bedeckt: R. auricomus. Frucht kahl. Honiggrube von einer Schuppe bedeckt. . . . 26. Grundblätter und Stengelblätter gleichgestaltet, nur die obersten Stengelblätter kieiner und weniger geteilt . . . . a Pyik Grundblätter und Stengelblätter ne gestaltet der höcheiete das unterste Stengelblatt den Grundblättern ähnlich. Pflanze ein- bis wenig- blünerne. lernen Sr RER E20 Stengel dicht abetchend) bende ai: le on OR. lanuginosus. Stengel angedrückt behaart oder last kahl . en . R. acer, . Grundblätter bis fast zum Grunde geteilt, der MEiAllanpen am Grunde schmal, schmal rhombisch, dreispaltig. Fruchtschnabel kurz hackig: R. carinthiacus. Grundblätter tief, aber nicht bis zum Grunde geteilt, der mittlere Abschnitt. am Grunde breit. Fruchtschnabei gekrümmt . . . «29. . Blattabschnitte breit eirhombisch, sich gegenseitig mit ee Rändern Be, scharf eckig See ‚Pflanze ahead behaart. Fruchtschnabel hackig gekrümmt . . . 20.0. BR. Hornschuchü. Blattabschnitte sich a neeitie a: Kr mit stumpferen Zähnen. Pflanze abstehend oder angedrückt behaart bis fäst kahl. Fruchtschnabel EONwäch) gebögent mııyı em. Re ee ER DT monlanus: Sekt. 1. Leucoranunculus Boiss. Kelchblätter fünf, Kronblätter weiß, Nektarium in einer Grube oder Tasche, nicht von einer 25* 388 Ranuneulus. Schuppe bedeckt. Frucht ohne Queradern, glatt. Alpenpflanzen mit dünnen Wurzelfasern. . Leucoranunculus Boiss. Fl. or. I. 20, 24 (1867); Freyn. in Willk. et Lange Prodr. Fl. Hisp. III. 905 (1880) z. T. Sekt. Marsypadenium e. Epirotes a. Alpestres Prantl in Englers bot. Jahrb. IX. 266 (1888), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 65. 1. Ranunculus crenatus W. X. Gekerbter Hahnenfuß. Aus- dauernd; Wurzelstock walzlich, absteigend. Stengel aufrecht, bis 15 em hoch, 1—2-blütig, kahl. Grundständige Blätter gestielt, kreisrund, herzförmig, undeutlich fünfnervig, kahl, ringsum gekerbt-gesägt, mit an der Spitze tiefer eingeschnittenen Sägezähnen, kahl; Stengelblätter meist zwei, hochblattartig, lineal, seltener ein drittes (unteres) den grundständigen Blättern ähnliches vorhanden. Blüten 2—2,5 cm im Durchmesser, weiß; Kronblätter länger als der Kelch, breit verkehrt- eiförmig, am Rande oft wellig. Früchte kahl, nervenlos, mit geradem an der Spitze kurz hackig umgebogenem Schnabel. Juni, Juli. Ranunculus erenatus Waldst. et Kit. Descr. et Icon. pl. rar. Hung. I. 9, T. 10 (1802); Koch Syn. Ed. 2. 15 (1843); Maly Fl. Steierm. 184 (1868); Strobl Fl. Admont Il. 30 (1882. Ranunculus vaginatus Sommerauer in Flora (1833) 177. An feuchten, quelligen Stellen, am schmelzenden Schnee, in der Krummholz- und Hochalpenregion (1750—2400 m) der Zentralalpen, nur in den Rottenmanner Tauern. Auf dem Bösenstein oberhalb des großen Bösensteinsees, am gefrornen See und um den Gemeinsee, und von dort aufwärts bis zum Sattel zwischen Mitterspitz und Hochhaide; am Fuß der Drei Stecken und in der Weißgulling hinter Oppenberg; auf der Hochhaide, besonders um den Grünsee. 2. Ranunculus alpestris 7. Alpen-Hahnenfuß. Wurzelstock walzlich, absteigend. Stengel aufrecht, bis 15 cm hoch, kahl, 1—2- blütig. Grundständige Blätter gestielt, bis zur Mitte oder fast bis zum Grunde 3—5-spaltig, mit keiligem, dreilappigem Mittel- und grobgezähnten oder gelappten Seitenlappen, kahl. Stengelblätter 1—2, verkehrt-eilänglich bis lineal, selten das unterste dreispaltig. Blüten 2—2,5 cm im Durchmesser, weiß, Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, ausgerandet. Kelchblätter wenig kürzer als die Kronblätter, kahl. Früchte kahl, mit geradem, an der Spitze kurz hackig eingebogenem Schnabel (Abb. 30, Fig. 5). Juni— August. Ranunculus alpestris Z. Sp. pl. Ed. 1. 553 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 14 (1843); Maly Fl. Steierm. 184 (1868); Strobl Fl. Admont II. 30 (1882). An feuchten, quelligen Stellen, an Schneefeldern, Felsen, steinigen Alpentriften. Gemein in der Krummholz- und Hochalpenregion (1500 Ranuneulus. 389 bis 2400 m) der nördlichen Kalkalpen, ferner auf dem Lantsch und Schöckel. Hie und da auf Kalk auch in den Zentralalpen, wie auf der steirischen Kalkspitze, dem Kamp und Schiedeck bei Schladming, dem Hohenwart, Hochreichart, Seckauer Zinken, dem Triebenstein bei Rottenmann. Ab und zu auch in tieferen Lagen, wie im Sunk bei Trieben, im (Gresäuse, Johnsbachtal, bei Spitzenbach nächst St. Gallen, Unterlaussa. Ändert ab: ß. angustisectus Äov. Blätter bis zum Grunde dreiteilig mit schmalem dreispaltigem Mittel- und tief zweispaltigen Seitenlappen. Ranunculus alpestris ß. angustisectus Kov. in Neilr. Nachtr. Fl. Wien 251 (1851). Ranunculus alpestris y. Traunfellneri Beck Fl. N.-Öst. I. 416 (1890), nicht Ranunculus Traunfellneri Hoppe. Hie und da einzeln unter der Grundform; auf dem Hochschwab (KraSan), auf der Raxalpe, besonders zwischen der Heukuppe und Lichtensteinalpe (Neilreich). y. praealpinus Beck. Blätter bis zu "/s dreilappig, mit ge- schlossenem Grunde und breiten kurz gelappten Abschnitten. Ranunculus alpestris «. praealpinus Beck. Fl. N.-Öst. I. 417 (1890). Hie und da in tieferen Lagen. Im Gesäuse, auf der Schneealpe, dem Lantsch, Schöckel, Sonnwendstein. 3. Ranunculus Traunfellneri Hoppe. Karawanken-Hahnenfuß. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, absteigend. Stengel aufrecht, bis 10 em hoch, kahl, einblütig. Grundständige Blätter gestielt, bis zum Grunde dreiteilig, der mittlere Abschnitt keilig, dreispaltig, die seitlichen zweispaltig, mit eingeschnitten 2—3-lappigen Zipfeln. Stengelblätter 1—3, lineal, oder das unterste handförmig dreispaltig. Blüten weiß, 1,5—2,5 cm im Durch- messer, Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, vorn ausgerandet; Kelch- blätter wenig kürzer als die Kronblätter, kahl. Früchte nervenlos, kahl, mit langem, an der Spitze bogig gekrümmtem Schnabel. Juni, Juli. Ranunculus Traunfellneri Hoppe in Flora (1819) II. 731; E. Weiss in Öst. bot. Wochenbl. IX (1859) 213; Koch Syn. Ed. 2. 5 (1843); Maly Fl. Steierm. 184 (1868). Auf steinigen Alpentriften, am schmelzenden Schnee, in der Krummholz- und Hochalpenregion (1700—2200 m) der Karawanken und Sanntaler Alpen häufig. Sekt. 2. Hecatonia DC. Kelchblätter fünf, Kronblätter meist fünf, gelb, Nektarium in einer Grube oder Tasche, nicht von einer 390 Ranunculus. Schuppe bedeckt. Früchte ohne Queradern, glatt oder schwach quer- zunzelig. Hecatonia DC. Prodr. I. 30 (1824) z. T.; Gren. et Godr. Fl. France I. 238 (1848): Freyn in Wällk. et Lange Prodr. Fl. Hisp. III. 915 (1880). Subsekt. 1. Auricomi (Prantl) Hay. Kronblätter länger als der Keich. Fruchtähre nicht verlängert. Früchte glatt. Sekt. Marsypadenium e. Epirotes y. Auricomi Prantl in Engl. bot. Jahrb. IX. 266 (1888), in Znngl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 65 (1891). He- catonia Subsekt. Auricomi Hay. Fl. Steierm. I. 389 (1908). 4. Ranunculus auricomus Z. Goldgelber Hahnenfuß. Aus- dauernd. Wurzelstock kurz, abgebissen. Stengel aufrecht, ästig, mehr- blütig, zerstreut behaart. Grundständige Blätter lang gestielt, kahl oder fast kahl, im Umkreis nierenförmig, teils ungeteilt und kerb- sägig, teils dreiteilig mit keiligem Mittel- und doppelt so breitem Seitenlappen, oder fußförmig fünfspaltig mit vorn ein- geschnitten gesägten Abschnitten. Stengelblätter sitzend, bis zum Grunde 5—7-teilig, mit linealen bis lanzettlichen, ungeteilten oder zweispaltigen, gegen die Spitze verschmälerten Abschnitten. Blütenstiele nicht gefurcht, behaart, Kelchblätter ausgebreitet, außen behaart; Blumenkrone goldgelb, bis 2 cem im Durchmesser; Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, oft teilweise verkümmert. Früchte glatt, nerven- los, dicht flaumig, mit kurzem, hackig gekrümmtem, in ein schlankes Spitzchen ausgezogenem Schnabel. Mai, Juni. Ranuneulus auricomus L. Sp. pl. Ed. 1. 551 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 17 (1843); Maly Fl. Steierm. 185 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 163 (1874); Strobl Fl. Admont II. 30 (1881). Ranunculus reniformis und R. cervi- cornis KAäit. Taschenbl. Fl. Deutsch. Ed. 2. 773 (1844). Ranunculus binatus Kiti. in Zichb. Fl. Germ. exc. 723 (1832). Auf feuchten, fruchtbaren Wiesen, in Auen, Gebüschen, Laubwäldern. Bei Aussee, Grundelsee; auf den Wiesen im Ennstale bei Admont, bei Palfau. Bei Murau, Judenburg, Bruck. Häufig bei Graz, besonders bei Maria-Grün, in der Ragnitz, am Rosenberge, bei St. Peter und in den Murauen, abwärts bis Wildon, Ehrenhausen. Zwischen Lannach und Deutsch-Landsberg, bei Stainz. Bei Luttenberg, St. Benedikten in Windisch-Büheln, Pragerhof; häufig bei Marburg und am Bachergebirge; bei Bad Neuhaus; in der Mulde Vodole in den Sanntaler Alpen. Subsekt. 2. Scelerati (Prantl) Hay. Kronblätter kürzer als der Kelch. Hauptähre walzlich verlängert; Früchte quer gerunzelt. Sectio Marsypadenium e. Epirotes Ö. Scelerati Pranil in Englers Jahrb. IX. 267 (1888), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 65 (1891). Heca- tonia Subsekt. Scelerati Hay. Fl. Steierm. I. 390 (1908). Ile) Ranunenlus. 3 5. Ranunculus sceleratus Z. Gift-Hahnenfuß. Einjährig; Wurzel buschelig-faserig. Stengel hohl, aufrecht, aufsteigend oder niederliegend, bis 50cm hoch, ästig, mehrblütig, kahl. Grundständige Blätter langgestielt, dreilappig bis dreispaltig, mit stumpf dreizähnigem Mittel- und eingeschnitten-gekerbten bis zweispaltigen Seitenlappen, kahl. Stengelblätter dreiteilig mit länglich-keiligen, eingeschnitten- gesägten bis fiederlappigen Abschnitten, die unteren kurz gestielt, die oberen sitzend, die obersten einfach, ungeteilt. Blütenstiele nicht ge- furcht, kahl. Kelchblätter 3 mm lang, kahl, Kronblätter etwas kürzer als der Kelch, hellgelb. Fruchtähre eiförmig-walzliceh, ver- längert; Früchte zahlreich, klein, unregelmäßig gerunzelt, mit sehr kurzem, spitz-höckerförmigem Schnabel. Juli—September. Rananculus sceleratus Z. Sp. pl. Ed. 1. 552 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 20 (1843); Maly Fl. Steierm. 186 (1868); Murm. Beiträge Pflanzengeogr. Steierm. 164 (1874); Strobl Fl. Admont LI. 31 (1882). An Gräben, in Sümpfen, an Teichufern, im Schlamm, zersireut. Hie und da bei Admont, zwischen Neuberg und Kapellen. Bei Graz nächst St. Leonhard, in den Murauen zwischen Kalsdorf und Fernitz. Bei Hartberg, Spielfeld; bei Glasbach und im Stadtpark von Radkers- burg; häufig bei Marburg, Lembach, Windenau, Schleinitz; bei Prager- hof, Kranichsfeld, St. Georgen in Windisch-Büheln. Sekt. 3. Thora DC. Kelchblätter fünf, Kronblätter fünf; Nek- tarium in einer tiefen Tasche, nicht von einer Schuppe bedeckt. Früchte mit Queradern. Wurzeln fleischig. Thora DOC. Syst. I. 30 (1818); Prantl in Engl. bot. Jahrb. IX. 267 (1888), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 65 (1891). 6. Ranunculus Thora Z. Schildblätteriger Hahnenfuß. Aus- dauernd; Wurzelstock kurz, abgebissen, mit fleischig verdickten Wurzelfasern besetzt. Stengel aufrecht, kahl oder an der Basis kurz- haarig, bis 30 em hoch, in der unteren Hälfte blattlos. Grundstän- dige Blätter fehlend. Das unterste Stengelblatt sitzend, quer- oval bis kreisrund, am Grunde abgestutzt bis tief herzförmig, vorn leicht ausgebuchtet, gekerbt-gesägt mit nach vorn an Größe zunehmen- den Sägezähnen. Das nächstfolgende Blatt dem untersten oft noch ähnlich, deutlich dreilappig mit oft spitzen Lappen, die oberen eilanzett- lich, zugespitzt. Alle Blätter kahl, derb, blaugrün, mit beiderseits deutlich vorspringendem Adernetz. Blüten 1—2 cm im Durchmesser, gelb. Früchte gedunsen, kahl, aderig mit kurzem hackig gekrümmtem Schnabel. Mai, Juni. Ranunculas Thora L. Sp. pl. Ed. 1. 550 (1753) exel. B.; Koch Syn. Ed. 2 17 (1843). 392 Ranuneulus. Hier nur b. scutatus (W. K.) Beck. Stengel meist mehrblütig. Unteres Stengelblatt breit queroval bis fast kreisrund, am Grunde deutlich bis tief herzförmig. Ranunculus seutatus W. K. Deser. et Ic. pl. rar. Hung. II. 205, T. 187 (1805); Sch. N. K. Anal. bot. 40 (1854); Preissm. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1895) 97, Ranuneulus Thora Maly Fl. Steierm. 184 (1868. Ranunculus Thora var. scutatus Beck in Ann. nat. Hofmus. Wien II. 67 (1887). Ranunculus Schottii Dalla Torre Anl. Best. Alpenpfl. 54 (1882). Auf Bergwiesen, an buschigen, steinigen Abhängen der Kalk- und Dolomitberge Südsteiermarks bis in die Voralpenregion (1050 m). Bei Tüffer, besonders auf dem Hum, bei Römerbad, auf dem Leisberge bei Lichtenwald, auf dem Gipfel der Merzlica bei Trifail. 7. Ranunculus hybridus Biria. Hahnenkamm. Ausdauernd, Wurzelstock kurz, abgebissen, mit fleischigen, walzlichen Wurzel- fasern besetzt. Stengel aufrecht, bis 15 cm hoch, kahl, ein- bis mehrblütig. Grundständiges Blatt meist vorhanden, lang gestielt, quer-oval bis fast rechteckig, an der Basis abgestutzt oder kurz keilig, vorn eingeschnitten 3- oder 5-lappig mit schmalen mittleren und breiten seitlichen Lappen, ringsum gekerbt-gesägt oder fast ganzrandig. Das unterste Stengelblatt kurz gestielt, dem grundständigen gleich- gestaltet, die oberen tief dreiteilig mit spitzen, lanzettlichen Abschnitten, die obersten lanzettlich, spitz. Alle Blätter kahl, dicklich, blau- grün, mit nicht vortretenden Adern. Blüten 12—15 mm im Durch- messer, goldgelb. Früchte gedunsen, kahl, aderig, mit kurzem, hackig gekrümmtem Schnabel. Juni, Juli. Ranunculus hybridus Biria Hist. d. renonc. 38 (1811); Koch Syn. Ed. 2 17 (1843); Maly Fl. Steierm. 185 (1868); Strobl Fl. Admont II. 30 (1882). Ranun- culus Thora £. L. Sp. pl. Ed. 1. 750 (1755). Ranunculus pthora (doch nur andere Schreibweise von Thora) Cr. Stirp. Austr. II. 119 (1769); Beck Fl. N.-Öst. T. 418 (1890). Ranunculus pseudothora Host Fl. Austr. II. 108 (1831). Auf feuchten Alpentriften, an Schneefeldern, in Felsspalten und im Felsschutte in der Krummholz- und Hochalpenregion (1600-2300 m) der nördlichen und südlichen Kalkalpen sehr häufig. Sekt. 4. Hypolepium Prantl. Kelchblätter fünf, Kronblätter fünf, selten mehr, meist weiß. Nektarium von einer oder zwei unterständigen Schuppen bedeckt. Frucht mit oder ohne Queradern, ohne Kristalle im Perikarp. Hypolepium Prantl in Engl. bot. Jahrb. IX. 267 (1888); in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 65 (1891). Subsekt. 1. Crymodes (A. Gray) Prantl. Kelch und Kron- blätter bleibend, vertrocknend. Frucht ohne Queradern. Ranuneulus. 393 Sekt. Örymodes A. @ray in Proc. of Amer. Acad, of arts and science (1886) 365; Sekt. Hypolepium Subsekt. Urymodes Prantl in Englers bot. Jahrb. IX. 267 (1888). 8. Ranunculus glacialis 4. Gletscher-Hahnenfuß. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, abgebissen, mit dicken fädlichen Wurzelfasern. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 25 cm hoch, ein- bis mehrblütig, kahl. Grundständige Blätter, gestielt, handförmig-fünfteilig mit breit keili- gen, vorn eingeschnitten-gelappten Abschnitten, dieklich, dunkelgrün, kahl. Stengelblätter handförmig 3—5-teilig oder -spaltig mit läng- lichen, 2—3-spaltigen Abschnitten. Blüten 2—3 cm im Durchmesser, weiß, selten rosenrot [f. rosea (Heg. u. Heer Fl. Schweiz 510 (1848) als Art, Hay. Fl. Steierm. I. 393 (1908)) oder dunkelpurpurn [f. rubri- florus Pach. in Flora (1843) 807]. Kelchblätter außen dicht rost- braun zottig. Früchte etwas gedunsen, glatt, kahl, mit spitzem, fast geradem Schnabel. Juli, August. Ranunculus glacialis Z. Sp. pl. Ed. 1. 554 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 14 (1868); Maly Fl. Steierm. 183 (1868). Oxygraphis vulgaris Freyn in Flora (1887) I. 141: Oxygraphis glacialis Dalla Torre Alpenfl. 102 (1899), nicht Bunge. Im feuchten Gesteinsgrus, an Schneefeldern, an Felsen, in der Hochalpenregion (21002864 m) der Zentralalpen. Gemein in den Niederen Tauern, besonders im westlichen Teile, nach Osten zu seltener und auf dem Bösenstein und der Hochhaide fehlend; ferner in den Murauer Alpen auf dem Eisenhut. Subsekt. 2. Euhypolepium Prantl. Kelch und Kronblätter abfällig. Früchte mit Queradern. Euhypolepium Prantl in Englers bot. Jahrb. IX. 65 (1888). 9. Ranunculus parnassifolius 4. Herzblätteriger Hahnen- fuß. Ausdauernd; Wurzelstock abgebissen, kurz, mit fädlichen Wurzel- fasern. Stengel aufrecht, bis 10 cm hoch, oben spinnwebig wollig. Grundständige Blätter gestielt, breit eiförmig, am Grunde abgerundet oder schwach herzförmig, spitzlich, ganzrandig, kahl, am Rande zottig. Stengelblätter sitzend, eilanzettlich. Blütenstiele dicht spinnwebig wollig. Kelchblätter zerstreut langhaarig, Kronblätter weiß oder rosenrot, mitunter fehlend (f. apetala). Blüten bis 2 cm im Durchmesser. Früchte kahl, aderig, mit spiralig eingerolltem Schnabel. Juni, Juli. Ranuneulus parnassifolius ZL. Sp. pl. Ed. 1. 549 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 15 (1843); Freyn in Ost. bot. Zeitschr. XLV11Il. (1898) 224. In feuchtem Gesteinsgrus, an Schneefeldern, in der Hochalpen- region der nördlichen Kalkalpen, höchst selten. Nur auf dem Reiting in feuchtem Gesteinsgrus des Gösseck (Freyn, Khek!). 394 Ranuneulus. 10. Ranunculus aconitifoiius Z. Eisenhutblätteriger Hahnen- fuß. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, abgebissen. Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, ästig, mehrblütig. Blätter dreiteilig, der mittlere Abschnitt frei, kurz gestielt, die beiden seitlichen tief zweispaltig, alle ungleich grob gesägt. Blätter kahl, die unteren lang gestielt, die oberen sitzend. Blütenstiele angedrückt behaart. Kelch kahl. Blüten bis 2 cm im Durchmesser, weiß. Früchte gedunsen, kahl, mit kurzem, hackigem oder spiralig eingerolltem Schnabel. Juni, Juli. Ranunculus aconitifolius ZL. Sp. pl. Ed. 1. 551 (1753) exel. «. u. y.; Koch Syn. Ed. 2. 15 (1843) excl. ß.; Maly Fl. Steierm. 184 (1568) z. T.; Strobl Fl. Admont II. 20 (1882) excl. ß.; Fritsch in Verh. zool.-bot. Ges. Wien XLIV. (1894) 122; Preissm. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1897) 167. Hecatonia aconitifolia Schur in Mitt. naturw. Ver. Brünn XV. 2. (1876). 20. An feuchten, quelligen Stellen, an Bachufern der Voralpen bis in die Krummholzregion zerstreut. Auf dem Kalbling bei Admont und herabgeschwemmt bis in die Kaiserau, auf dem Scheiblstein, auf dem Hochzinödl beim Gamsbrunnen, auf dem Eisenerzer Reichenstein. Bei Mariazell gegen Wiener Brückl zu und unterhalb Gollrad zwischen Mariazell und Kapfenberg; am Lahnsattel bei Frein, bei Mürzsteg, Neu- berg, Dorf Veitsch. Im Giglertale bei Schladming, hier in einer nur 190—15 em hohen Hochalpenform bis 1950 m ansteigend; auf dem Hohen Knallstein, der Koralpe und herab bis Schwamberg und Deutsch- Landsberg; auf dem Schöckel. Im Bachergebirge am Kamm ober Weitenstein. il. Ranunculus platanifolius /. Platanenblätteriger Hahnen- fuß. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, abgebissen. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, ästig, oben meist behaart. Blätter tief dreispaltig, der mittlere Abschnitt am Grunde mit den seitlichen ver- bunden, oft dreispaltig, die seitlichen tief zweispaltig, alle ungleich grob gesägt. Blätter kahl, die unteren lang gestielt, die oberen sitzend. Blütenstiele kahl. Kelch kahl. Blüten weiß, bis 2,5 em im Durch- messer. Früchte gedunsen, kahl, mit kreisförmig gebogenem Schnabel. Juni, Juli. Ranunculus platonifolius Z. Mant. I. 79 (1767); Fritsch in Verh. zool.- bot. Gesellsch. Wien XLIV. (1894) 122; Preism. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1897) 167. Ranunculus aconitifolius Z. Sp. pl. Ed. 1. 552 excel. B. (1753); Maly Fl. Steierm. 184 (1868) z. T.; Murm. Beitr. Pflanzeogeogr. Steierm. 163 (1874) Ranuncu- lus aconitifolius ß. Koch Syn. Ed. 1. 14 (1837), Ed. 2. 15 (1843). Ranuncu- lus aconitifolius ß. platanifolius Strobl Fl. Admont II. 30 (1882). Heca- tonia platanifolia Schur in Verh. naturw. Ver. Brünn XV. 2 (1876) 29. In Wäldern, unter Voralpengekräute, Krummholz und Grünerlen- gebüsch, an Bächen, in den höheren Voralpen bis in die Krummholz- region verbreitet; auch im Bachergebirge. Ranunculus. 395 Sekt. 5. Ficaria (Adans.) Neilr. Kelchblätter drei, Kronblätter meist acht, Nektarium von einer Schuppe bedeckt. Frucht nervenlos, im Perikarp ohne Kristalle. Wurzeln fleischig, keulig veridckt. Ficaria Adans. Fam. II. 509 (1762) als Gattung. Ranunculus Sekt. Ficaria Neilr. Fl. Wien 461 (1847); Prantl in Englers bot. Jahrb. IX. 266 (1888), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 64 (1891). 12. Ranunculus Ficaria L. Feigwurz. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, dicke, fleischige, keulenförmige Wurzeln tragend. Stengel liegend oder aufsteigend, bis 20 em lang, kahl, einfach, seltener ästig, meist einblütig. Blätter gestielt, dreieckig-rundlich, stumpf, an der Basis herzförmig, ausgeschweift oder eckig gekerbt, kahl. In den Blattachseln nach dem Verblühen oft Brutknöllchen auf- tretend. Kelchblätter drei. Kronblätter länglich, stumpf, S—12, goldgelb. Früchte gedunsen, behaart, durch den Griffel kurz bespitzt, oft fehlschlagend. März, April. Ranunculus Ficaria L. Sp. pl. Ed. 1. 550 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 17 (1843); Maly Fl. Steierm. 184 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. 163 (1874). Ficaria verna Huds. Fl. Angl. 214 (1762). Ficaria pelypetala Gilid. Fl. Lith. IV. 259 (1782). Ficaria ranunculoides Roth Tent. fl. germ. I. 241 (1788); Mnch. Meth. 215 (1794); Strobl Fl. Admont II. 31 (1882). In Gebüschen, Auen, Gärten, gemein bis in die Voralpentäler. Sekt. 6. Butyranthus Prantl. Kelchblätter fünf, Kronblätter fünf; Nektarium meist von einer Schuppe bedeckt. Früchte mit oder ohne Queradern; im Perikarp Kristalle von oxalsaurem Kalk, Butyranthus Pranil in Englers bot. Jahrb. IX. 267 (1888); in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 65 (1891). Subsekt. 1. Flammulae Prantl. Frucht mit einem Rücken- nerv. Blätter ungeteilt. Flammulae Pranil in Englers bot. Jahrb. IX. 267 (1888); in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 65 (1891). 13. Ranunculus Lingua 2. Großer Hahnenfuß. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, senkrecht, hohl; stielrunde unterirdische Aus- läufer treibend. Stengel kräftig, aufrecht, bis 1,20 m hoch, ästig, vielblütig, kahl oder angedrückt behaart. Blätter kurz gestielt, läng- lich-lanzettlich, spitz, ganzrandig oder entfernt gezähnt, kahl oder unterseits angedrückt behaart, die der sterilen Sprosse eiförmig, lang gestielt. Blüten 2,8—3,5 cm im Durchmesser, goldgelb. Kelch- blätter abstehend, kahl. Früchte breit berandet, kahl oder zerstreut borstig behaart, mit kurzem, breitem, dreieckigem oder etwas hackigem Schnabel. Juli, August, 396 ö Ranuneulus, Ranunculus Lingua Z. Sp. pl. Ed. 1. 549 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 16 (1843); Maly Fl. Steierm. 184 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 163 (1874); Strobl Fl. Admont II. 30 (1882). In stehenden Gewässern, besonders im Röhricht der Teiche und Seen, zerstreut. Im Sumpfe bei Rötschitzen bei Mitterndorf und unter Erlengebüsch im Paß Stein; in den Sümpfen der Enns bei Steinach und Admont, an der Palten bei Trieben und im Gaishornsee; bei St. Peter bei Judenburg, am Further Teich bei Neumarkt. Bei Rein nächst Gratwein und bei Tal nächst Graz. Bei Eibiswald. Häufiger in den Lannen der Mur bei Sicheldorf, Radkersburg, Luttenberg; in einem Teiche bei Schleinitz nächst Marburg; bei Tüffer. 14. Ranunculus Flammula Z. Brennender Hahnenfuß. Aus- dauernd; Wurzelstock kurz, abgebissen, faserig ohne Ausläufer. Stengel liegend, aufsteigend oder aufrecht, bis 50 cm lang, kahl oder schwach behaart, einfach oder ästig, mehrblütig. Untere Blätter ellip- tisch, lang gestielt, obere lanzettlich, spitz, kurz gestielt bis sitzend, ganzrandig oder entfernt gezähnelt, kahl. Blüten 0,8—1,5 cm im Durchmesser, hellgelb; Kelchblätter abstehend, kahl. Früchte schwach berandet, kahl, mit kurzem stumpfem oder schwach hackigem Schnabel. Juni—September. Ranuneulus Flammula Z. Sp. pl. Ed. 1. 548 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 16 (1843). Zerfällt in zwei Unterarten: Subsp. A. Flammula (Z.) Hay. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 50 cm hoch. Blätter bis über 1 cm breit. Blüten 12—15 mm breit. Ranunculus Flammula Z. Sp. pl. Ed. 1. 548 (1753); Maly Fl. Steierm. 184 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 163 (1874); Strobl Fl. Admont II. 20 (1882) z.T. Ranunculus Flammula o. ereetus Neilr. Fl. N.-Öst. 687 (1859). Ranunculus Flammula Subsp. Flammula Hay. Fl. Steierm. 1. 396 (1908). An Gräben, Teichen, in Mooren, Sümpfen, an nassen Waldstellen, häufig bis in die Voralpen. Subsp. B. tenuifolius (Wallr.) Hay. Stengel zart, liegend, an den Gelenken wurzelnd. Blätter eilanzettlich bis lanzettlich, schmal, höchstens 0,5 cm breit. Blüten 0,3—1,2 cm breit, Kronblätter schmal, sich mit den Rändern nicht deckend. Ranunculus Flammula var. tenuifolius Wallr. Sched. cerit. 289 (1822); Beck Fl. N.-Öst. I. 416 (1890. Ranunculus Flammula Subsp. tenuifolius Hay. Fl. Steierm. I. 396 (1908). Ranunculus Flammula ß. reptans Neilr. Fl. N.-Öst. 687 (1859). Ranunculus reptans Maly Fl. Steierm. 184 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 163 (1874), nicht Linne Ranunculus Flammula f. reptans? Strobl Fl. Admont II. 30 (1882). Ranuneulus. 397 An nassen, sandigen oder schlammigen Stellen, an Ufern, zerstreut. Im Ennstale bei Admont (Hatzi!), bei Pichla ober Mureck (Verbniak)), Radoslafzen bei Luttenberg (Verbniak), bei Windischgraz (Murmann). Subsekt. 2. Eubutyranthus Prantl. Frucht mit drei Rücken- nerven, wehrlos. Blätter handförmig geteilt. Eubutyranthus Prantl in Engl. bot. Jahrb. IX. 268 (1888) z. T. Eubuty- ranthus ß. Acres Pranil a. a. O. erw. 15. Ranunculus carinthiacus Hoppe. Kärtner Hahnenfuß. Aus- dauernd; Wurzelstock kurz walzlich, absteigend. Stengel aufrecht, bis 15 cm hoch, abstehend weichhaarig, einblütig. Blattstiele be- haart. Grundständige Blätter kahl, bis fast zum Grunde drei- teilig, der mittlere Abschnitt keilig, dreispaltig mit mitunter eingeschnittenen Zipfeln, die seitlichen zweispaltig mit eingeschnitten gezähnten Lappen; Stengelblätter handförmig, 3—5-teilig mit lanzettlichen, spitzen Abschnitten. Blütenstiel stielrund, angedrückt behaart. Kelchblätter behaart. Blüten goldgelb, 2—2,5 im Durch- messer. Blütenboden im oberen Teile borstig. Früchte rundum gekielt, kahl, Schnabel etwas gebogen oder schwach hackig. Juni, Juli. Ranunculus carinthiacus Hoppe in Sturm Deutschl. Fl. H. 46 t. 10 (1826). Ranunculus gracilis Schleich. (Cat. pl. Helv. 1821, bloßer Name) in Rchb. Fl. germ. exc. 723 (1832). Auf Alpentriften, nur auf der Krebenze bei St. Lambrecht (Strob#, Fest!). 16. Ranunculus montanus Will!d. Berg-Hahnenfuß. Ausdauernd; Wurzelstock kurz walzlich, wagrecht oder absteigend. Stengel aufrecht, bis 30 cm hoch, angedrückt weichhaarig bis fast kahl, ein-, seltener mehrblütig, Blattstiele behaart oder kahl. Grundständige Blätter kahl, tief dreispaltig, der Mittellappen breit keilig, dreispaltig mit eingeschnittenen Abschnitten, die seitlichen zweispaltig mit ein- geschnittenen und gesägten Lappen, mit stumpflichen Sägezähnen, das unterste Stengelblatt sitzend, den grundständigen meist ähnlich mit schmäleren und tieferen Abschnitten, die oberen handförmig drei- teilig mit lanzettlichen spitzen Abschnitten. Blütenstiele stielrund, angedrückt behaart oder kahl. Kelchblätter abstehend, behaart. Blüte goldgelb, bis über 3 cm im Durchmesser. Blütenboden im oberen Teile borstig. Frucht ringsum gekielt, Schnabel etwas gebogen oder schwach hackig. Juni— August. Ranunculus montanus Willd. Sp. pl. II. 1321 (1800); Koch Syn. Ed. 2. 18 (1843); Maly Fl. Steierm. 185 (1868); Strobl Fl. Admont II. 20 (1882). Ranun- culus nivalis Cr. Stirp. Austr. II. 116 (1763), nicht L. Ranunculus geranii- folius f. montanus Rouy et Foue. Fl. France I. 93 (1893). Ranunculus ge- 398 Ranuneulus. raniifolius Schiaz u. Thellung in Bull. Herb. Boiss. 2 Ser. VII. 182 (1907), kaum Pourret. Auf Alpentriften, an feuchten quelligen Stellen, in der höheren Voralpen- und Krummholzregion. Sehr häufig in der ganzen Kette der nördlichen und südlichen Kalkalpen, sowie auf dem Lantsch und Schöckel. Ferner nicht selten in den Niederen Tauern, besonders in den nach Norden sich öffnenden Tälern, wie auf dem Schiedeck, Hoch- golling, Placken, in den Kaaren des Waldhorns, auf dem Höchstein, bei Klein-Sölk, im Putzentale und auf der Gamskaarlscharte, auf dem Hohenwarth, Bösenstein, der Hochhaide, dem Hoch-Reichart und Seckauer Zinken. Auch auf dem Bachergebirge bei Marburg. Ab und zu auch in der Talregion, wie bei Aussee, im Gesäuse, bei Aflenz, Spitzenbach nächst St. Gallen. Ändert ab: ß. maior Koch. Stengel höher, oft mehrblütig. Alle Stengel- blätter mit Ausnahme der obersten handförmig geteilt mit einge- schnittenen Abschnitten. Ranunculus montanus 38. maior Koch Syn. Ed. 1. 16 (1837), Ed. 2. 18 (1843); Strobl Fl. Admont II. 31 (1882), In tieferen Lagen und an nassen Stellen. Im Patzenkaar des Schiedeck bei Schladming, bei der oberen Steinwenderalm am Hoch- Golling; im Gesäuse, bei Spitzenbach nächst St. Gallen, am Lahnsattel bei Frein. y. maximus Hoppe. Stengel und Blattstiele dicht abstehend be- haart. Ranunculus montanus var. maximus Hoppe in Beck Fl. N.-Öst. I. 422 (1890). Hie und da. Auf dem Eisenerzer Reichenstein (F'reyn), dem Polster bei Vordernberg (Freyn), auf der Hohen Veitsch (Feiller!). 17. Ranunculus Hornschuchii Hoppe. Krainer Hahnenfuß. Ausdauernd; Wurzelstock kurz walzlich, abgebissen. Stengel aufrecht, bis 15 em hoch, meist einblütig, abstehend dicht behaart. Grund- ständige Blätter gestielt, dreispaltig, mit breit keilig rhombischem Mittel- und breiten, zweispaltigen Seitenlappen. Lappen breit, sich mit den Rändern gegenseitig deckend, scharf zugespitzt, eingeschnitten doppelt gesägt. Stengelblättier handförmig 3—5-teilig, mit ganzrandigen oder eingeschnittenen Abschnitten. Blütenstiele stiel- rund, behaart. Kelchblätter abstehend, behaart. Blüte goldgelb, bis 2,5 cm breit. Blütenboden überall, auch an der Basis borstig. Frucht ringsum gekielt, mit sehr kurzem hackig gebogenem Schnabel. Dianthus. 399 Ranunculus Hornschuchii Hoppe in Sturm Deutschl. Fl. H. 46, T. 11 (1826); Beck Fl. N.-Öst. I. 422 (1890). Ranunculus Villarsii Koch Syn. Ed. 1. 17 (1837), Ed. 2. 19 (1843), schwerlich DC. Fl. frang. IV. 896 (1805). Ranun- culus pseudo-Villarsii Schur Enum. pl. Transs. 19 (1866). BRanunculus Breyninus A. Kern. Schedae ad fl. exs. Austro-Hung. I. 24 (1884), nicht Crantz. Auf steinigen Alpentriiten, an Felsen, in der Krummholz- und Hochalpenregion der Kalkalpen, selten. Im Grüblkaar des Eisenerzer Reichenstein (Freyn); auf dem Trenchtling (l), auf der Schneealpe unter der Farfel!, auf der Heukuppe der Raxalpe! (Obrist). Angeblich auch in den Sanntaler Alpen auf der Molicka planina (Kocbek). 18. Ranunculus acer 2. Scharfer Hahnenfuß. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, abgebissen, faserig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, ästig, mehrblütig, angedrückt behaart. Grundständige Blätter lang gestielt, hand- oder fußförmig fünfspaltig mit schmalen drei- spaltigen und ungleich eingeschnitten gezähnten Abschnitten, zerstreut anliegend behaart. Stengelblätter kürzer gestielt, den grundständigen gleichgestaltet, die obersten sitzend, einfacher ge- teilt. Blütenstiele stielrund, angedrückt behaart. Kelchblätter abstehend, schwach behaart. Blüten bis2 cm Durchmesser, goldgelb. Früchte etwas zusammengedrückt, berandet, kahl, mit kurzem, drei- eckigem, kaum hackigem Schnabel. Mai—September. Ranunculus acer (acris) J. Sp. pl. Ed. 1. 554 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 18 (1843); Maly Fl. Steierm. 185 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 163 (1874); Strobl Fl. Admont II. 30 (1882), Ranunculus napellifolius Cr. Stirp. Austr. II. 90 (1762). Ranunculus Boraeanus Jord. Observ. VI. 19 (1846). Auf Wiesen, Grasplätzen, in Wiesen- und Torfmooren, gemein bis in die Krummholzregion. Ändert ab: ß. latiseetus Beek. Abschnitte der Grundblätter breiter, die seit- lichen dem mittlerem am Grunde angewachsen. Ranunculus acer ß. latisectus Beck Fl. N.-Öst. I. 420 (1890). Verbreitet. y. subalpinus Strobl. Niedriger, Stengel nur bis 30 cm hoch. Blattabschnitte meist breit. Blüten kleiner. Ranuncnlus acer f. subalpina Strobl Fl. Admont II. 31 (1882). Auf Alpentriften verbreitet. 19. Ranunculus lanuginosus 4. Wolliger Hahnenfuß. Wurzel- stock kurz, abgebissen, faserig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, ästig, mehrblütig, dicht abstehend weichhaarig. Grundständige Blätter gestielt mit abstehend weichhaarigen Blattstielen, tief drei- spaltig mit breit eirhombischem oft dreilappigem Mittel- und 400 Ranunculus. zweispaltigen Seitenlappen, Abschnitte ungleich eingeschnitten doppelt gesägt. Untere Stengelblätter kürzer gestielt, den grund- ständigen gleichgestaltet, obere sitzend, meist bis zum Grunde dreiteilig. Alle Blätter dicht abstehend weichhaarig. Blüten- stiele stielrund, behaart. Kelchblätter abstehend, weichhaarig. Blüten bis fast 4 cm im Durchmesser, dunkel gold- bis orangegelb. Blütenboden kahl. Früchte zusammengedrückt, berandet, kahl, mit langem spiralig eingerolltem Schnabel. Mai—Juli. Ranuneulus lanuginosus Z. Sp. pl. Ed. 1. 554 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 19 (1843); Maly Fl. Steierm. 185 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 164 (1874); Strobl Fl. Admont II. 31 (1882). In Wäldern, feuchten Schluchten, an Bächen. Verbreitet und be- sonders in Mittel- und Untersteiermark häufig. 20. Ranunculus breyninus Cr. Wald-Hahnenfuß. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, abgebissen, faserig. Stengel aufrecht, bis 70 cm hoch, abstehend behaart, ästig, meist mehrblütig. Grundständige Blätter gestielt, dreispaltig mit breit eiförmig rhombischem Mittel- und zweispaltigen Seitenlappen, Abschnitte ungleich eingeschnitten gesägt. Untere Stengelblätter den grundständigen gleichgestaltet, kürzer gestielt, obere sitzend, handförmig dreiteilig. Blätter reichlich behaart. Blütenstiele gefurcht, behaart. Kelchblätter abstehend, zottig behaart, Blüten 2—3 cm im Durchmesser, dunkel goldgelb. Blütenboden kahl. Früchte zusammengedrückt, berandet, kahl, mit langem, spiralig eingerolltem Schnabel. Juni — August. Ranuneulus breyninus Cr. Stirp. Austr. II. 115 (1769); Fritsch in Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien XLIX. 233 (1899), nicht A. Kerner Schedae ad fl. exs. Austro-Hung. I. 24 (1881). Ranunculus aureus Schl. in Rehb. Fl. Germ. exe. 724 (1832); Strobl Fl. Admont II. 31 (1882). Ranunculus nemorosus D(. Syst. I. 280 (1818); Koch Syn. Ed. 2. 19 (1843); Maly Fl. Steierm. 185 (1868). Ranun- eulus polyanthemus ß. latisectus Neilr. Fl. Wien 464 (1847); Murm. Beitr. Pilanzengeogr. Steierm. 164 (1874. Ranunculus polyanthemus y. breyninus Beck Fl. N.-Öst. I. 422 (1890). In Berg- und Voralpenwäldern bis in die Krummholzregion ver- breitet und meist häufig. 21. Ranunculus polyanthemus Z. Vielblütiger Hahnenfuß. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, abgebissen, faserig, Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, angedrückt behaart, ästig, vielblütig. Grundständige Blätter fußförmig fünfspaltig mit keilig-rhombischen, drei- spaltigen, ungleich eingeschnitten gezähnten Abschnitten; untere Stengelblätter gestielt, den grundständigen gleichgestaltet, obere sitzend, handförmig 3—5-teilig. Blätter und Blattstiele reichlich be- \e Flora von Steiermark Eine systematische Bearbeitung der im Herzogtum Steiermark wildwachsenden oder im Großen gebauten Farn- und Blütenpflanzen nebst einer pflanzengeographischen Schilderung des Landes Mit Benutzung eines vom naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark angelegten Standortskataloges bearbeitet von Dr. August von Hayek Privatdozent an der Universität Wien Erster Band — Heft 6 Ausgegeben am 30. Dezember 1908 BERLIN VERLAG VON GEBRÜDER BORNTRAEGER SW 11 GROSSBEEREN STRASSE 9 1908 Fr en Pe, # >= .* ” a 5 - u .. | I EN E - a Tage Ftlnir ae Fri 1% I. an 0 73 = $ ae 4‘ 5 UF Hs vr Ä 5 MAR 30 1909 Ranuneulus. . 401 haart. Blütenstiele gefurcht, angedrückt behaart. Kelchblätter abstehend, zottig behaart. Blüten 3—4 em im Durchmesser, goldgelb. Blütenboden kahl. Früchte zusammengedrückt, berandet, kahl, mit kurzem, dreieckigem, hackig gebogenem Schnabel. Mai—Juli. Ranunculus polyanthemus ZL. Sp. pl Ed. 1. 554 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 19 (1843); Maly Fl. Steierm. 185 (1868). Ranunculus polyanthemus a. angu- stiseetus Neilr. Fl. Wien 464 (1847); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 165 (1874). In lichten Wäldern, Vorhölzern, Gebüschen, selten. Bei Stainz (Troyer); auf den Vorbergen des Bachergebirges zwischen Lembach und Maria-Rast nächst Marburg (Murmann); bei Windischgraz (Murmann), Bad Neuhaus (Beichardt). 22. Ranunculus repens Z. Kriechender Hahnenfuß. Aus- dauernd; Wurzelstock kurz, abgebissen, faserig, oberirdische be- blätterte Ausläufer treibend. Stengel liegend oder aufsteigend, bis 30 cm lang, kahl oder zerstreut behaart, ästig, mehrblütig. Grund- ständige Blätter gestielt, dreizählig, Blättchen dreispaltig, ungleich eingeschnitten gezähnt, kahl. Untere Stengelblätter den grundständigen gleichgestaltet, kürzer gestielt, obere sitzend, handförmig-dreiteilig. Blütenstiele gefurcht, angedrückt behaart bis fast kahl. Kelch- blätter abstehend, kahl. Blüten dunkel goldgelb, 1,4—2 cm im Durchmesser. Blütenboden borstig. Früchte zusammengedrückt, be- randet, kahl, mit dreieckigem, spitzem, etwas gekrümmtem Schnabel. Mai bis August. Ranunculus repens Z. Sp. pl. Ed. 1. 554 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 19 (1843); Maly Fl. Steierm. 185 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 164 (1874); Strobl Fl. Admont II. 31 (1882). An Bächen, Gräben, in Sümpfen, an Straßenrändern, in Gärten, an feuchten Waldstellen, gemein bis in die Voralpen (1500 m). Ändert ab: ß. myrrhiphyllos Wallr. Blätter doppelt dreizählig. Blättchen dreispaltig, eingeschnitten-gezähnt. Ranunculus repens var. myrrhiphyllos Wallr. Schedul. crit. 294 (1822); Beck Fl. N.-Öst. I. 417 (1890), Hie und da, wie bei Graz (Maly!). 23. Ranunculus bulbosus Z. Knolliger Hahnenfuß. Aus- dauernd; Wurzelstock kurz, abgebissen, mit fädlichen Wurzelfasern be- setzt. Stengel an der Basis zwiebelig verdickt, bis 50 cm hoch, aufrecht, reichlich behaart bis fast kahl, ästig, mehrblütig. Grund- ständige Blätter langgestielt, dreizählig, Blättchen dreispaltig oder das mittlere dreiteilig, eingeschnitten-gezähnt, das mittlere lang gestielt, Hayek, Flora von Steiermark. 26 LIBRA NEW Yı BOTANI GARDE 402 Ranunculus. die seitlichen sitzend. Stengelblätter den grundständigen gleich- gestaltet, kürzer gestielt, die obersten sitzend, einfacher geteilt. Blätter und Blattstiele meist reichlich behaart. Blütenstiele gefurcht, an- gedrückt behaart. Kelchblätter reichlich langhaarig, zurückgeschlagen. Blüten 2—3 em im Durchmesser, goldgelb. Blütenboden borstig. Früchte zusammengedrückt, berandet, glatt, kahl, mit kurz drei- eckigem, an der Spitze hackig gekrümmtem Schnabel. Mai bis Juli. Ranunculus bulbosus Z. Sp. pl. Ed. 1. 554 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 19 (1843); Maly Fl. Steierm. 185 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 164 (1874); Strobl Fl. Admont II. 31 (1882). Auf Wiesen, Grasplätzen, an Rainen, Wegen. In Obersteiermark sehr zerstreut bei Kainisch nächst Aussee, Admont, Einach, Murau, St. Peter, Freyenstein, Leoben, Bruck, im Mürztale; häufig in ganz Mittel- und Untersteiermark. 24. Ranunculus sardous Cr. Rauhhaariger Hahnenfuß. Ein- jährig; Wurzel büschelig, faserig. Stengel aufrecht, meist vom Grunde an ästig, vielblütig, bis 30 cm hoch, abstehend behaart bis fast kahl. Blätter gestielt, dreiteilig oder dreizählig mit drei- spaltigen, tief eingeschnitten-gelappten Abschnitten, behaart; die obersten sitzend, mit weniger und schmäleren Abschnitten. Blüten- stiele gefurcht, behaart. Kelchblätter reichlich behaart, zurück- geschlagen. Blüte 1,2—2 cm im Durchmesser, hellgelb. Blüten- boden borstig. Früchte zusammengedrückt, berandet, kahl; vor dem Rande mit einzelnen kleinen Knötchen besetzt, seltener ganz glatt, mit kurz dreieckigem, spitzem, fast geradem Schnabel. Mai—September. Ranunculus sardous Or. Stirp. Austr. II. 111 (1769); Strobl Fl. Admont II. 30 (1882). Ranunculus hirsutus Curt. Fl. Lond. II. t. 40 (1821). Ranun- ceulus Philonotis Ehrh. Beitr. II. 145 (1783); Koch Syn. Ed. 2. 19 (1843); Maly Fl. Steierm. 185 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 164 (1874). In Sümpfen, an Teichen, feuchten lehmigen Stellen, in Dörfern, häufig bis in die Voralpen (1000 m). Subsekt. 3. Echinella (DC.) Hay. Frucht mit drei Rücken- nerven, stachlig oder knotig. Blätter handförmig geteilt. Sekt. Echinella DC. Prodr. I. 41 (1829). Sekt. Butyranthus Subsekt. Echinella Hay. Fl. Steierm. I. 402 (1908). Butyranthus e Eubutyranthus ao. Arvenses Prantl in Englers bot. Jahrb. IX. 267 (1888). 25. Ranunculus arvensis Z. Acker-Hahnenfuß. Einjährig; Wurzel spindelig-faserig. Stengel aufrecht, bis 50 cm :hoch, ästig, viel- blütig, kahl oder oben angedrückt behaart. Blätter gestielt, einfach Ranuneulus. 403 bis doppelt dreiteilig mit länglich-keiligen, ungeteilten oder 1—3-spaltigen Abschnitten, kahl oder die obern angedrückt behaart. Blütenstiele stielrund. Kelchblätter kahl, abstehend. Blüte 0,8 bis 1,5 cm im Durchmesser, zitrongelb. Früchte 6—8 mm lang, flach, erhaben berandet, auf den Flächen ‚von pfriemlichen Dornen besetzt, mit pfriemlich geradem oder schwach gekrümmtem bis 3 mm langem Schnabel. Mai—Juli. Ranunculus arvensis Z. Sp. pl. Ed. 1. 555 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 20 (1843); Maly Fl. Steierm. 186 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 164 (1874); Strobl Fl. Admont II. 31 (1882). Ranunculus echinatus Cr. Stirp. Austr. II. 118 (1769). Auf Äckern und Brachen. In Obersteiermark nur zerstreut und meist vorübergehend, wie bei Admont, Leoben. Häufiger bei Peggau, Gratwein, Graz, Köflach, Voitsberg, Pöllau, Weiz. Gemein im unteren Murtale bei Kerschbach, Woritschan, Laafeld, Windisch-Goritz, in den Windischen Büheln, im ganzen Pettauer Felde und bei Marburg. Bei Pöltschach, Rohitsch, Neuhaus, überall im Cillier Becken; bei Praßberg. Ändert ab: ß. tuberculatus (DC.) Koch. Früchte statt mit Dornen mit stumpfen Höckern besetzt. Ranunculus tuberculatus DC. Syst. I. 297 (1818. Ranunculus ar- vensis var. tuberculatus Koch in M. K. Deutschl. Fl. IV. 188 (1833), Syn. Ed. 2. 20 (1843); Maly Fl. Steierm. 186 (1868). Ranunculus arvensis ß. sege- talis Rchb. Icon. fl. Germ. et Helv. XIII. t. 21 (1833). Selten. Bei Malegg und bei St. Benedikten in Windisch-Büheln (Verbniak!). Sekt. 7. Batrachium (DC.) Rehb. Kelchblätter fünf, Kron- blätter fünf, selten mehr; das Nektarium in einer tiefen, nicht von _ einer Schuppe bedeckten Tasche. Früchte querrunzelig ohne Quer- adern. Stengel sympodial verzweigt, die Blüten daher den Blättern gegenüberstehend. Batrachium DC. Syst. I. 233 (1818) als Gattung. Ranunculus Sekt. Ba- trachium Rchb. Fl. germ. exc. 718 (1832). Sekt. Marsypadenium c. Batra- chium Prantl in Englers bot. Jahrb. IX. 266 (1888); in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 64 (1891). 26. Ranunculus aquatilis Z. Wasser-Hahnenfuß. Ausdauernd; Stengel untergetaucht, bis über 1 m lang, ästig, kahl oder fast kahl. Untergetauchte Blätter gestielt, ein- bis zweimal drei- und dann wiederholt zweispaltig, mit borstenförmigen, 1—2 cm langen, im Wasser allseitig ausgebreiteten, außerhalb desselben pinselförmig zu- sammenfallenden Zipfeln, der mittlere Abschnitt erster Ordnung 26* 404 Ranuneulus. kleiner als die beiden seitlichen; besonders die Blattscheiden kurz borstlich behaart. Schwimmblätter lang gestielt, nierenförmig, 3—5-lappig mit gekerbten Lappen, unterseits borstig behaart. Blüten einzeln, aufgetaucht, 2—2,5 cm im Durchmesser; Kronblätter weiß mit gelbem Nagel. Staubblätter 15—20, die Fruchtknoten nicht überragend. ‚Junge Frucht kurz borstig Da Fruchtknoten kugelig, dicht borstig. Juni—September. Ranunculus aquatilis Z. Sp. pl. Ed. 1. 556 «. u. y. (1753); Koch Syn. Ed. 2. 12 (1843). Ranunculus peltatus Schrk. Baier. Fl. I. 103 (1789). Ra- nunculus aquatilis a. heterophyllus Wallr. Sched. crit. 282 (1822); Maly Fl. Steierm. 183 (1843); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 162 (1874). Ba- trachium aquatile Dum. Prodr. Fl. Belg. 127 (1827). In stehenden und fließenden Gewässern, zerstreut. Im Brunnsee bei Wildalpen. In den Armen der Mur bei Wildon, in der Sulm bei Ehrenhausen; im Teiplgraben bei Stainz, bei Pöltsch, Groß-Florian, bei Gleichenberg. In Wassergräben bei Luttenberg; bei Marburg; in den Sümpfen des Pettauerfeldes bei Berkofzen, Pettau; bei Bad Neuhaus. Ändert ab: ß. submersus Gren. et Godr. Schwimmblätter fehlend. Ranunculus aquatilis 9%. submersus Gren. et Godr. Fl. france. I. 23 (1898). Ranunculus heleophilus Arvei-Towvet Essai sur les pl. du Dauph. 19 (1871); Freyn in Kern. Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. V. 38 (1888). Ranun- culus aquatilis var. homophyllus Strobl Fl. Admont II. 28 (1882), nicht Wallr. Selten. Angeblich bei Admont und in den Teichen bei Hohen- tauern (Strobl). Bei Trofoiach im Teichel sowie im Bache beim Blech- walzwerke Gmeingrube (Freyn),; bei Graz (@ebhard!). 27. Ranunculus paucistamineus Tausch. Kleiner Wasser- hahnenfuß. Stengel untergetaucht, bis über 1 m lang, ästig. Unter- getauchte Blätter deutlich gestielt, ein- bis zweimal drei- und dann wiederholt zweispaltig, mit borstlichen, 1—2 cm langen, im Wasser allseitig ausgebreiteten, außerhalb desselben etwas zusammenfallenden Zipfeln; der mittlere Abschnitt erster Ordnung viel kleiner als die beiden seitlichen. Blattscheiden dicht, Blätter zerstreut kurz borstlich behaart. Schwimmblätter meist fehlend. Blüten einzeln, aufgetaucht, selten untergetaucht, 8 bis 12 mm breit, Kronblätter schmal, wässerig weiß mit gelbem Nagel. Staubblätter 5—15. Fruchtboden kugelig, dicht zottig, Früchte be- sonders am Rücken steifhaarig, stark runzelig, die Narben dicht mit langen Papillen besetzt. Juni—September. Ranunculus paucistamineus Tausch in Flora XVIl. 525 (1834); F'reyn in Bot. Zentralbl. VI. Beil. 7 (1884); Strobl Fl. Admont II. 28 (1882). Ranunculus Ranuneulus. 405 aquatilis ß. bomophyllus Wallr. Sched. erit. 282 (1822) z. T.; Neilr. Fl. Wien 460 (1846); Maly Fl. Steierm. 183 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 162 (1874. Ranunculus Petiveri Preissm. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1896) LXV., nicht Schur. Ranunculus divaricatus Schrk. Baier. Fl. II. 104 (1789); Will. in Journ. of Bot. XLVI. 11 (1908), der älteste, aber zu Verwechslungen Anlaß gebende Name. In stehenden und fließenden Gewässern häufig bis in die Vor- alpentäler. Bei Sinken des Wasserspiegels entsteht die Landform (f. terrestris Beck Fl. N.-Öst. 1. [1890] 415) mit fast sitzenden, derberen, weniger fein geteilten Blättern. Ändert weiter ab: ß. heterophyllus Zreyn. Schwimmblätter vorhanden, bis fast zum Grunde handförmig 5-teilig mit eingeschnitten 2—3-spaltigen Ab- schnitten, unterseits borstig behaart. Ranunculus paucistamineus var. heterophyllus Freyn in A. Kern Sched. Fl. exs. Austro-Hung. V. 37 (1888). Ranunculus radians Revel Renonc. Gironde 8 (1845). Ranunculus Petiveri Maly in Mitt nat. Ver. Steierm. II. 128 (1864), nicht Koch. Ranunculus aquatilis £. tripartitus Maly Fl. Steierm. 183 (1868). Ranunculus paucistamineus yar. radians Beck Fl. N.-Öst. 1. 415 (1890). Selten. In Wiesengräben zwischen Oeblarn und Stein a. d. Enns!, und im Dornegger Teich bei Groß-Florian (F. Unger). 28. Ranunculus trichophyllus Chaix. Haarblätteriger Hahnen- fuß. Stengel untergetaucht, bis über 1 m lang, ästig. Untergetauchte Blätter deutlich gestielt oder die obersten sitzend, ein- bis zwei- mal drei- und dann wiederholt zweispaltig, mit borstlichen, 1—2 em langen, im Wasser allseitig ausgebreiteten, außer- halb desselben pinselförmig zusammenfallenden Zipfeln, der mittlere Abschnitt erster Ordnung viel kleiner als die beiden seitlichen. Blattscheiden und Blätter kahl. Schwimmblätter meist fehlend. Blüten einzeln, aufgetaucht, S—12 mm breit, Kronblätter schmal, wässerig weiß mit gelbem Nagel. Staubblätter 5—15. Fruchtboden kegelig, dicht zottig. Früchte kahl, stark runzelig, die Narben dicht mit langen Papillen besetzt. Juni—September. Ranunculus trichophyllus Chaix in Vill. Hist. pl. Dauph. I. 335 (1785); Freyn in A. Kern. Sched. Fl. exs. Austro-Hung. V. 37 (1888), in Zeitschr. Ferd. Innsbr. (1893) 266, in Öst. bot. Zeitschr. L. (1900) 327. Ranunculus pauci- stamineus ß. subglaber Freyn in A. Kern. Sched. Fl. exs. Austro-Hung. V. 37 (1888). In Gebirgsbächen, selten, oft mit dem vorigen. In der Liesing zwischen Seitz und St. Michael (F’rreyn), in Bächen bei Mürzzuschlag (Feiller!). 406 £ Ranuneulus. Adonis. 29. Ranunculus circinnatus Sibth. Ausgespreizter Hahnen- fuß. Ausdauernd; Stengel untergetaucht, bis über 50 em lang, ästig. Blätter alle untergetaucht, sitzend, im Umriß kreisförmig, bis 2 cm lang, dreiteilig mit wiederholt zweispaltigen Ab- schnitten, Zipfel borstlich, 2—5 mm lang, steif, sowohl im Wasser wie außerhalb desselben kreisförmig ausgebreitet. Nebenblätter borstlich behaart. Blüten einzeln, aufgetaucht, 1,5—2 cm im Durchmesser. Kronblätter weiß mit gelbem Nagel. Staubblätter zahlreich, die Fruchtknoten überragend. Junge Früchte borstig behaart, Fruchtboden borstig. Juli, August. Ranunculus circinnatus Sibth. Fl. Oxon. 175 (1794); Freyn in Bot. Centralbl. VI. (1881) Beil. 19; Strobl Fl. Admont II. 29 (1882). Ranunculus aquatilis 8. Z. Sp. pl. Ed. 1. 556 (1753). Ranunculus divaricatus Koch Syn. Ed. 1. 12 (1837), Ed. 2. 13 (1843); Maly Fl. Steierm. 182 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 163 (1874), nicht Schrank Bair. Fl. Il. 104 (1789). Batra- chium divarıcatum Wimm. Fl. Schles. Ed. 1 (1841) 9. In stehenden, seltener in fließenden Gewässern, zerstreut. In Tümpeln an der Enns bei Öblarn, in den Stiftsteichen von Admont, in der Mürz bei Mürzzuschlag. Hie und da bei Graz, besonders bei Tal, Mariatrost; in der Sulm bei Leibnitz. In der Umgebung von Radkersburg im Plippitzbache, in den Lanen der Mur von Au, Laafeld, in Bächen bei Altdörfel, bei Sicheldorf, St. Benedikten in Windisch- Büheln. Am Bachergebirge in den Tümpeln des Laßnitzbaches. Ranunculus fluitans Lam. (Fl. franc. III. 184 [1778], Maly Fl. Steierm. 183) soll nach Reichardt (Verh. zool. bot. Ges. Wien X [1860] Abh. 728) bei Bad Neu- haus vorkommen. Wohl mit R. paucistamineus verwechselt. 6. Adonis Z. Feuerröschen. Blüten zwitterig, strahlig, einzeln end- und seitenständig. Blüten- hülle in Kelch und Krone gegliedert. Kelchblätter fünf, Kron- blätter fünf oder mehr, ohne Honiggrube. Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten zahlreich auf walzlich verlängertem oder eikegeligem Blütenboden, mit Queradern. Samenknospe aufrecht oder hängend, mit doppeltem Integument. Adonis Z. Sp. pl. Ed. 1. 547 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 242 (1754); Endl. Gen. pl. 846 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 11 (1843); Maly Fl. Steierm. 182 (1868). Hier nur die Sekt. 1. Adonia DO. Samenknospe hängend. Einjährige Kräuter. Adonia DC. Syst. I. 221 (1828); Prantl in Engl. u. Pranll Nat. Pflanzenf. II. 2. 66 (1891). I. Adonis aestivalis 2. Sommer-Feuerröschen. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, kahl oder zerstreut behaart. Blätter Adonis. 407 3—4-fach fiederteilig mit linealen ganzrandigen Zipfeln, die unteren gestielt, die oberen sitzend. Kelchblätter kahl. Kronblätter meist acht, verkehrt eilanzettlich, abgerundet stumpf, mennigrot, an der Basis mit schwarzem Fleck, 10—17 mm lang. Früchte dicht ge- stellt, schief eiförmig, runzelig, kahl, der obere Rand mit einem größeren spitzen unteren und einem kleinen stumpfen oberen Zahn, der untere Rand mit einem spitzen Zahn. Fruchtschnabel gerade, aufsteigend. Mai—Juli. Adonis aestivalis Z. Sp. pl Ed. 2. 771 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 11 (1843); Maly Fl. Steierm. 182 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 162 (1874); Strobl Fl. Admont 11. 29 (1882). Adonis miniata Jacg. Fl. Austr. IV. 28 T. 354 (1776). Adonis autumnalis Host Syn. 307 (1797), nicht L. Adonis annua a. phoenicea L. Sp. pl. Ed. 1. 547 (1753). Adonis phoenicea Fritsch in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLIV. Abh. 102 (1894). In Getreidefeldern, zerstreut und meist unbeständig. Bei Admont, Bruck a. d. Mur, Voitsberg. Bei Pößnitz, Wochau, Marburg, Negau, Rupec bei Gutenhaag, Moschganzen, Pettau. 2. Adonis flammeus Jaecg. Scharlachrotes Feuerröschen. Einjährig. Stengel aufrecht, einfach oder ästig, kahl, am Grunde be- haart. Blätter 3—4 mal fiederteilig mit finealen ganzrandigen Zipfeln. Kelchblätter lang behaart. Kronblätter meist acht, lanzettlich, spitzlich, 10—20 mm lang, tief scharlachrot, am Grunde meist mit schwarzem Fleck. Früchte locker gestielt, schief eiförmig, runzelig, kahl, ihr oberer Rand vor dem Schnabel höckerig, der untere Rand nahe der Basis mit einem undeutlichen Zahn oder zahnlos. Fruchtschnabel gerade, aufsteigend, an der Spitze schwärzlich. Mai bis Juli. Adonis flammea Jacq. Fl. Austr. IV. 29 T. 355 (1776); Koch Syn. Ed. 2. 11 (1843); Maly Fl. Steierm. 183 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 162 (1874). In Getreidefeldern, selten und meist nur vorübergehend. Bei Leoben, Graz, Leibnitz; bei Marburg, Zirkovitz, Oberpulsgau. Adonis autumnalis Z. (Sp. pl. Ed. 2 1763] 771) wird hie und da in Bauern- gärten kultiviert und wurde auf Gartenauswürfen bei Puntigam nächst Graz vor- übergehend verwildert beobachtet. Tribus 2. Helleboreae DC. Samenknospen zu beiden Seiten der Bauchnaht der Frucht in einer Reihe oder einzeln seitlich der Bauchnaht von den Bauchnerven entspringend. Frucht eine mehrsamige Balgfrucht, seltener eine Beere oder einsamige Schließfrucht. Samenknospen mit nur einem Integument oder mit zweien, dann aber das äußere nicht länger 408 Caltha. als das innere. Blüten in zymösen oder traubigen Blütenständen, seltener einzeln. Helleboreae DC. Syst. I. 130 (1818); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflan- zenf. III. 2. 55 (1891). 7. Caltha Z. Dotterblume. Blüten zwitterig, gestielt, blattwinkelständig, Perigon strahlig, blumenkronartig, gelb oder weiß, fünf- oder mehrblätterig, ab- fallend. Honigblätter fehlend. Staubblätter zahlreich, mit läng- lichen Antheren. Fruchtknoten fünf oder mehr, frei. Balgfrüchte seitlich zusammengedrückt, queraderig. Caltha L. Sp. pl. Ed. 1. 588 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 244 (1754); Endl. Gen. pl. 847 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 20 (1843); Maly Fl. Steierm. 186 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 56 (1891). Wicht. Literatur: Beck, Versuch einer Gliederung des Formenkreises der Caltha palustris Z. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXVI (1886) Abh. 347. I. Caltha palustris 2. Sumpf-Dotterblume. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, büschelig-faserig. Stengel liegend, aufsteigend oder aufrecht, bis 60 cm hoch, hohl, ästig, vielblütig, kahl. Blätter herz- förmig rundlich bis nierenförmig, gekerbt bis fast ganzrandig, kahl, glänzend. Perigonblätter breit oval, bis 18 mm lang, goldgelb. Balg- früchte am Rücken und an der Bauchnaht bogig gekrümmt, abstehend, schief elliptisch (Abb. 30, Fig. 7), bis 10 mm lang, in den 1—1,5 mm langen Schnabel kurz zusammengezogen. März—Mai. Caltha palustris ZL. Sp. pl. Ed. 1. 558 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 21 (1843) z. T.; Maly Fl. Steierm. 186 (1868) z. T.; Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 165 (1874); Strobl Fl. Admont Il. 31 (1882) z. T.; Deck in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXVI. 349 (1886). Caltha intermedia u. C. vulgaris Sch. N. K, Anal. bot. 32, 33 (1854). Auf Sumpfwiesen, an Bächen, Gräben, nassen Waldstellen, sehr häufig bis in die Voralpentäler. Ändert ab: ß. minor (Mell.) DO. Kronblätter breit oval, nur 1 cm lang. Caltba minor Mill. Gard. Diet. Ed. 8. Caltha No. 2 (1768). Caltha pa- lustris ß. minor DC. Prodr. I. 45 (1824); Beck in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXVI. 350 (1886); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 73 (1908). Zwischen Fehring, Hohenbrugg und der ungarischen Grenze (Sa- bransky). 2. Caltha laeta Sch. N. K. Gebirgs-Dotterblume. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, büschelig-faserig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 50 cm hoch, hohl, ästig, einblütig, kahl. Blätter kahl, herzförmig- rundlich bis nierenförmig, gesägt mit rechtwinkeligen geraden Caltha. Trollius. 409 Sägezähnen. Perigonblätter oval, bis 13 mm lang, goldgelb. Balg- früchte am Rücken gerade, an der Bauchseite gekrümmt, aufrecht, halbkreisförmig bis halbelliptisch (Abb. 30, Fig. 6), 9—12 mm lang, in den 1—2 mm langen Schnabel kurz verschmälert. April—Juni. Caltha laeta Sch. N. K. Anal. bot. 32 (1854), Caltha palustris Maly Fl. Steierm. 186 (1868) z. T.; Strobl Fl. Admont II. 31 (1882) z. T. Caltha palustris var. alpina Schur in Verh. siebenb. Ver. Naturw. IV. 30 (1853). Caltha alpina Schur Enum. pl. Transsilv. 25 (1866), Caltha laeta vo. typica Berk in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXVI. 348 (1886). An quelligen Stellen, Bächen, sumpfigen Plätzen, Ufern. Verbreitet in der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen bis in die Krummholz- region, sowie in den Kalkbergen Südsteiermarks; hie und da auch in den Zentralalpen, wie auf dem Schiedeck bei Schladming, am gefrornen See am Bösenstein, bei der Vorauer Schwaig auf dem Wechsel. Nicht selten auch in der Umgebung von Graz. 3. Caltha alpestris Sch. N. K. Alpen-Dotterblume. Aus- dauernd; Stengel liegend oder aufsteigend, bis 30 cm hoch, hohl, ästig, vielblütig, kahl. Blätter herzförmig rundlich bis eiförmig, klein, höchstens 7 cm breit, gekerbt bis kerbsägig. Perigonblätter oval, bis 12 mm lang, goldgelb. Balgfrüchte am Rücken gerade, an der Bauchnaht bogig gekrümmt, höchstens 9 mm lang, abge- stutzt, in den sehr kurzen krummen Schnabel zugerundet-verschmälert. Caltha alpestris Sch. N. K. Anal. bot. 33 (1854). Caltha laeta var. C. alpestris Beck in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXVI (1886) 349. An Bächen, Quellen, sumpfigen Stellen, in der höheren Voralpen- und Krummholzregion der Zentralalpen bis zum Wechsel nicht selten. Sehr zerstreut hingegen in den Kalkalpen, wie am Steirersee im Todten Gebirge (Favarger!), bei Gamsbrunnen auf dem Hochzinödl (Freyn); sowie am Übergang von Sulzbach nach Vellach! 8. Trollius Z. Troliblume. Blüten strahlig, einzeln, end- und blattwinkelständig. Perigon- blätter blumenkronartig, fünf oder mehr, kugelig zusammen- schließend, gelb. Honigblätter flach, oberseits mit nackter Honig- grube, kürzer als die Perigonblätter. Staubblätter zahlreich. Frucht- knoten zahlreich, länglich, frei; Balgfrüchte länglich, durch den Griffel pfriemlich geschnäbelt, queraderig. Trollius Z. Sp. pl. Ed. 1. 556 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 243 (1754); Endl. Gen. pl. 848 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 21 (1843); Maly Fl. Steierm. 186 (1868); Pranil in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 56 (1891), 410 Trollius. Callianthemum. I. Trollius europaeus Z. Europäische Trollblume. Aus- dauernd; Wurzelstock kurz, reichfaserig. Stengel aufrecht, 1—3-blütig, bis 50 cm hoch, kahl. Blätter handförmig 5—7-teilig, mit rhom- bischen, dreispaltigen, tief lappig gesägten Zipfeln, oben dunkelgrün, glänzend, unten heller, kahl, die unteren lang gestielt, die oberen sitzend. Perigonblätter 5—15, breit eiförmig, bis 2,5 cm läng, kugelig zusammenschließend, zitrongelb. Honigblätter gelb, viel kürzer als das Perigon. Balgfrüchte 10—14 mm lang, mit aufrechtem, etwa 3 mm langem Schnabel. Same schwarz, glänzend, 1,5 mm lang. Mai, Juni, auf den Alpen später. Trollius europaeus ZL. Sp. pl. Ed. 1. 556 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 21 (1843); Maly Fl. Steierm. 186 (1868); Strobl Fl. Admont II. 31 (1882). Auf feuchten Wiesen, stets gesellig.. Häufig in den Tälern der nördlichen Kalkalpen bis in die Krummbholzregion; im Murtale und seinen Seitentälern bei Judenburg, Pöls, Leoben, Bruck, auf dem Semmering. In den Niederen Tauern in den Wölzer Tauern häufig, ferner in der kleinen Sölk, am Gnadenbache bei Seckau, auf dem Hohenwarth, dem Hochschwung bei Rottenmann. Bei Turrach am Auf- stieg auf den Eisenhut und auf dem Gregerlnock. Bei Lobming nächst Voitsberg, Deutsch-Landsberg. In der Umgebung von Graz auf dem Schöckel, bei Tal, Rein, auf dem Pleschkogel, bei Judendorf, Gösting, beim Spielerhof ober Hausmannstetten, zwischen Bierbaum und Fürsten- feld. In Untersteiermark sehr zerstreut bei Bad Neuhaus, Cilli, in den Sanntaler Alpen. Die Alpenform ist: b. humilis (Or.) DO. Stengel niedrig, 10—20 em hoch. Blüten- hüllblätter kürzer, nur 10—13 mm lang, die äußeren außen grün, innen gelb. Trollius humilis Cr. Stirp. Austr. Ed. 1. II. 123 (1763). Trollius europaeus var. humilis DC. Syst. I. 312 (1818); Strobl Fl. Admont II. 32 (1882); Beck Fl. N.-Öst. I. 395 (1890). In der Krummholz- und Hochalpenregion (bis 2300 m) der Kalk- alpen. Auf dem Kabling, Pyrgas, Scheiblstein, dem Hochschwab, auf der Schnee- und Raxalpe; in der Korosica der Sanntaler Alpen. 9. Gallianthemum ©. A. Mey. Schmuckblume. Blüten zwitterig, einzeln, end- und blattwinkelständig. Perigon- blätter (Kelchblätter) fünf, kelchartig, abfallend. Honigblätter (Kronblätter) 5—15, eiförmig bis länglich, länger als die Kelch- blätter, am Grunde mit Honiggrube. Staubblätter zahlreich, Frucht- knoten zahlreich, mit nur einer seitlich von der Bauchnaht ent- Callianthemum. 411 springenden hängenden Samenknospe. Frucht eine einsamige Schließfrucht. Callianthemum C. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. II. 336 (1830); Prantl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 56 (1891). Wicht. Literatur: Witasek, Die Arten der Gattung Callianthemum in Verh. z00l. bot, Ges. Wien XLIX (1899) p. 317. I. Callianthemum anemonoides (Zahlbr.) Schott. Österreichische Schmuckblume. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, faserig. * Stengel aufrecht, einblütig, kahl, bis 15 cm hoch. Grundständige Blätter zur Blütezeit noch wenig entwickelt, lang gestielt, kahl, unpaarig gefiedert, mit doppelt fiederschnittig-fiederspaltigen Ab- schnitten. Abschnitte erster Ordnung zweipaarig, gegen- ständig, die zweiter Ordnung wechselständig, seltener gegenständig (£. tripartitum Beck Fl. N.-Öst. I. 396 (1890). Kronblätter lineal- länglich, meist 12—16, stumpf, mindestens doppelt so. lang als der Kelch, stumpf, weiß; Blüte 3—4 cm im Durchmesser. Frucht lang ge- schnäbelt, 4—5 mm lang, erhaben netznervig. April. Ranunculus anemonoides Zahlbr. in Flora VI. 1. 220 (1823); Koch Syn. Ed. 2. 14 (1843); Maly Fl. Steierm. 183 (1868). Callianthenium anemonoides Schott Skizz. Öst. Ranunk. 14 (1852); Beck Fl. N.-Öst. I. 396 (1890), Ranunculus rutaefolius Z. Sp. pl. Ed. I. 552 (1753) z.T. Callianthemum rutaefolium Rehb. Fl. Germ. exc. 727 (1832); Witasek in Verh. zool. bot. Ges. XLIX. (1899) 322, nicht ©. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. II. 336 (1830), ein jedenfalls zu Ver- wechslungen Anlaß gebender Name. In lichten Nadelwäldern, an Felsen, feuchten schattigen Stellen der nördlichen Kalkvoralpen (bis 900 m). Im Laussatale (Steininger, Zim- meter!) und im Tamischbachgraben bei Groß-Reifling (Wettstein!), im Salzatale bei Palfau (Kerner/), bei Wildalpen (Hatzi!, Angelis!), be- sonders am Häuselkogel und im Rotwalde. Bei Mariazell auf einem niedrigen Wiesengrunde längs der bewaldeten Höhen gegen Rohr zu (Zahlbruckner, Hölzl, Zechenter!). In der Bärenschütz bei Mixnitz nächst dem Wasserfalle (G@uttenberg, Palla!). 2. Callianthemum coriandrifolium Rehb. Korianderblätterige Schmuckblume. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, senkrecht. Stengel aufrecht, bis 20 cm hoch, kahl, 1—3-blütig. Grundständige Blätter zur Blütezeit entwickelt, lang gestielt, unpaarig, gefiedert, mit 2—3-dreifach fiederschnittigen eiförmigen Fiederpaaren. Kronblätter 6—13, verkehrt-eiförmig, etwa um die Hälfte länger als.der Kelch, weiß; Blüte etwa 3 cm im Durchmesser. Frucht 3 mm lang, dick, kurz geschnäbelt, gerunzelt, Juli, August, 412 Callianthemum. Helleborus. Callianthemum coriandrifolium Kchb. Fl. Germ. exc. 727 (1832) z. T.; Witusek in Verh. in zool. bot. Gesellsch. XXXIX (1899) 331. Ranunculus ru- taefolius All. Fl. Pedem. 49 (1785); Wulf. in Jaeg. Collect. I. 186 (1786); Koch Syn. Ed. 2. 14 (1843); Maly F]. Steierm. 183 (1868). Callianthenium rutae- folium Willk. Führ. in d. Reich d. Deutsch. Pfl. 667 (1863); Fritsch Exeursionsfl. 213 (1897); C. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. 336 (1830) nur z. T. An Felsen, steinigen Alpentriften, feuchten Stellen, in der Hoch- alpenregion der Zentralalpen (2000—2500 m), selten. Auf dem Hoch- golling längs der Felswände ober der Steinwenderalm (Strobl); auf dem Höchstein bei Schladming! Auf dem Eisenhut, besonders ober dem Diesing-See (Vest, Fest!); in den Seetaler Alpen auf dem Hochfeld und gegen das Scharfeneck (Gassner, Hatzi)). 10. Helleborus Z. Nießwurz. Blüten zwitterig, einzeln, ohne Hochblatthülle. Perigonblätter fünf, breit eiförmig, kelch- oder blumenkronartig. Honigblätter viel kürzer, 8—12, schief trichterig. Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten 3—8, am Grunde miteinander verwachsen. Balg- "früchte seitlich zusammengedrückt, vielsamig, durch den Griffel ge- schnäbelt. Same länglich. Helleborus Z. Sp. pl. Ed. 1. 557 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 244 (1754); Endl. Gen. pl. 848 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 21 (1843); Maly Fl. Steierm. 186 (1868); Pranil in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 57 (1891). Wicht. Literatur: Schiffner, Die Gattung Helleborus in Englers bot. Jahrb. XI. 92 (1889), Monographia Hellebororum im Nova Acta Leop. Car. Akad. Naturf. LVI. No. 1 (1890), Krasan in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1902) 304ff. (1903). Bestimmungsschlüssel. 1. Deckblätter oval, ungeteilt. Blüten weiß oder rötlich . . . . _H. niger. Deckblätter den Grundblättern ähnlich, hand- oder es a Blüten grün oder schwarzviolett. . . . ». 2... 2 SBlütenf@schwarzwiolett@e 2 2 u. en Blüten grün . . Beau.) 8 3. Auf der Blatinlereeite de en ine ern die Neben- adern eingesenkt. Blätter ganz kahl . . . . . . 2... H. dumetorum. Sowohl die Haupt- als die Nebennerven auf der Blattunterseite deutlich vor- GETAN 7, 200.0 vo a RE EN RR er on een 4. Narben aufrecht. Blätter fast oder ganz kahl . . . . . . . AH. viridis. Narben wagrecht abstehend. Blätter unterseits kurzhaarig . . H. odorus. Sekt. 1. Chionorrhodon Spach. Nur die grundständigen Blätter fußförmig geteilt, die stengelständigen hochblattartig, eirund. Stengel meist einblütig. Chionorrhodon Spach Hist. veg. VII. 319 (1839); Schiffn. Monogr. Helleb. 66 (1890). Helleborus. 413 I. Helleborus niger 7. Schneerose. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, ästig, geringelt. Grundständige Blätter gestielt, fußförmig 5—9-zählig, mit länglich keiligen oder lanzettlichen, an der Spitze gesägten Abschnitten, derb, lederig, immergrün. Blüten- stengel meist einblütig, Hochblätter oval, ganzrandig, bleichgrün. Perigonblätter breit eiförmig, sich mit den Rändern deckend, weiß, oft rötlich überlaufen, nach dem Verblühen grün oder purpurrot werdend. Blüten 4—10 cm breit. Honigblätter gelb, 11—12 mm lang. Staub- blätter zahlreich. Fruchtknoten 7—10, auf deutlichem Fruchtträger. Balgfrüchte bis zu etwa '/; ihrer Länge miteinander verwachsen, bis 25 mm lang, nach außen geneigt. Februar—April. Helleborus niger L. Sp. pl. Ed. 1. 558 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 21 (1843); Maly. Fl. Steierm. 186 (1868); Schöffn. Monogr. Helleb. 66 (1868). Zerfällt in zwei Unterarten: Subsp. A. niger (L.) Hay. Blättchen glänzend dunkelgrün, länglich keilig, im vorderen Drittel am breitesten, etwas unregelmäßig gesägt, Sägezähne tief, etwas nach vorn gerichtet, weich spitz. Durchmesser der Blüten meist 6—8 cm; Perigonblätter nach dem Ver- blühen meist grün oder schwach rötlich, seltener purpurn. Helleborus niger Z. Sp. pl. Ed. 1. 588 (1753); Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 165 (1874); Strobl Fl. Admont II. 32 (1882); A. Kern. Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. III. 81 (1883); Schöffn. Monogr. Helleb. 66 (1890). Helle- borus niger Subsp. niger Hay. Fl. Steierm. I. 413 (1908). In Voralpenwäldern der nördlichen Kalkalpen von der Talsohle bis in die Krummholzregion (1850 m) sehr häufig; auch auf den Kalk- vorlagen der Tauern bei Rottenmann und Trieben; bei Bruck a. d. Mur. Fehlt hingegen im Lantsch- und Schöckelgebiete. In Untersteiermark meist in Übergangsformen zu folgender Unterart, auf dem Wotsch, bei Gonobitz, Schönstein, Neuhaus, Weitenstein, Cilli, sehr häufig in den Sanntaler Alpen. Subsp. B. macranthus (Z'reyn) Schiffn. Blättchen matt, dunkel bläulichgrün, verkehrt-lanzettlich, in oder wenig ober der Mitte am breitesten, fein gesägt, Sigezähne abstehend, stechend spitz. Durchmesser der Blüten meist S—11 cm; Perigonblätter nach dem Ver- blühen meist tief purpurrot. Helleborus niger f. macranthus Freyn in Flora XLIV. 209 (1881). Helleborus niger Subsp. H. macranthus Schiffn. in Englers bot. Jahrb. XI. 105 (1889), Monogr. Helleb. 76 (1891). Helleborus macranthus Fritsch Excur- sionsfl. 213 (1897). Helleborus niger Poll. Fl. Ver. II. 214 (1822); Bert. Fl. Ital. V. 588 (1842), nicht Z. Helleborus altifolius A. Kern. Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. III. 82 (1883); Weltst. in Verh. zool. bot. Ges. XXXVIII. Abh. 207 (1888), nicht Hayne. 414 Helleborus. In Bergwäldern der südsteierischen Kalkberge, oft in Übergangs- formen zu vorigem. Bei Windischgraz, Cilli, besonders auf dem Gos- nik, bei Tüffer, Römerbad, Steinbrück, Lichtenwald und wohl daselbst weiter verbreitet. Sekt. 2. Euhelleborus Schiffn. Die stengelständigen Blätter (Hochblätter) den grundständigen ähnlich, un oder fußförmig ge- teilt. Stengel meist mehrblütig. Euhelleborus Schiffn. in Engler's bot. Jahrb. XI. 106 (1889), Monogr. Helleb. 80 (1890). Helleborastrum Spach Hist. nat. veg. VII. 316 (1839), nicht Rehb. 2. Helleborus odorus W. K. Wohlriechende Nießwurz. Aus- dauernd; Wurzelstock kurz, beringelt, ein- bis mehrköpfig. Stengel auf- recht, mehrblütig, bis 60 cm hoch, kahl, oben oft fein behaart. Grundständiges Blatt meist einzeln, in der Regel (hier selten) über- winternd, fußförmig, 7—11-zählig; Blättchen breitlanzettlich, spitz, ungeteilt, fein doppelt gesägt, oberseits dunkelgrün, unterseits heller, mit deutlich vortretendem Adernetz, kurz abstehend behaart. Hochblätter den grundständigen ähnlich, weniger geteilt. Blüten gelblich- grün, wohlriechend, kahl, groß, 5—7 cm im Durchmesser. Perigon- blätter breit eiförmig, sich gegenseitig mit den Rändern deckend. Frucht- knoten 6—7, Griffel doppelt so lang als der Fruchtknoten, rechtwinklig nach außen gebogen. Februar— April. Helleborus odorus Waldst. et Kit. in Willd. Enum. hort. Berol. I. 592 (1809); Koch Syn. Ed. 2. 21 (1843). Helleborus viridis var. odorus Kit. Taschenb. Fl. Deutschl. Ed. 2. 781 (1844); Maly Fl. Steierm. 186 (1868). Helle- borus dumetorum forma maior viridis Äras. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1902) 309 (1903). An Waldrändern, buschigen Abhängen, Wegrändern, Gebüschen, in Untersteiermark, nur auf Kalk. Am Fuße des Donatiberges bei Rohitsch; bei Pristova nächst Windisch-Landsberg; sehr häufig bei Riez, Praßberg, Windischgraz, Bad Neuhaus, Cilli, Tüffer, Römerbad, Steinbrück, Trifail, Hrastnigg, Gairach, Montpreis, Lichtenwald, Drachenburg. 3. Helleborus viridis 2. Grüne Nießwurz. Ausdauernd; Wurzel- stock kurz, beringelt, schwarz, ein- bis mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 40 em hoch, kahl oder unter den Gabelungen spärlich behaart. Grundständige Blätter meist zu zweien, nicht überwinternd, lang gestielt, fußförmig 7—11-zählig, Blättehen lanzettlich, spitz, ungeteilt, unregelmäßig klein gezähnt, oberseits dunkelgrün, etwas bläulich bereift, nicht glänzend, mit deutlich eingesenkten Nerven, unterseits blasser, mit deutlich vorragenden, meist behaarten Nerven. Hochblätter den grundständigen ähnlich, weniger geteilt. Blüten hellgrün, innen Helleborus. 415 bereift, geruchlos, kahl, 4—7 cm im Durchmesser. Perigonblätter breit eiförmig, bis zur Mitte mit den Rändern einander deckend. Frucht- knoten 3—5, am Grunde deutlich miteinander verwachsen. Griffel aufrecht. Februar— April. Helleborus viridis L. Sp. pl. Ed. 1. 558 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 21 (1843); Schiffn. Monogr. Helleb. 126 (1890). Helleborus viridis «. silvaticus Neilr. Fl. N.-Öst. 693 (1859), nicht Maly. In Bauerngärten als Viehheilmittel nicht selten gepflanzt und ab und zu verwildernd, wie bei Neuberg am rechten Mürzufer gegenüber dem Großlechnerbauern (Feiller). 4. Helleborus dumetorum W. K. Hecken-Nießwurz. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, beringelt, schwarz, ein- bis mehrköpfig. Stengel auf- recht, bis 30 cm hoch, mehrblütig, kahl. Grundständige Blätter meist 2—3, nicht überwinternd, lang gestielt, fußförmig 9—13-teilig, Blättchen lanzettlich, ungeteilt, bis zum Grunde fein gesägt, oberseits dunkelgrün, kahl, nicht bereift, unterseits blasser, mit kaum vor- tretenden Haupt- und eingesenkten Seitennerven, ganz kahl. Hochblätter den grundständigen ähnlich, weniger geteilt. Blüten hell- grün, unbereift, geruchlos oder schwach duftend, meist nickend, meist nicht über 4 cm im Durchmesser; Perigonblätter länglich eiförmig, höchstens am Grunde sich gegenseitig deckend. Frucht- knoten 3—4, weit hinauf verwachsen; Griffel wagrecht abstehend. Februar, März. Helleborus dumetorum Waldst. et Kit. in Willd. Enum. hort. Berol. I. 592 (1809); Koch Syn. Ed. 2. 22 (1843); Schiffn. Monogr. Helleb. 145 (1890). Helleborus viridis var. dumetorum Sadl. Fl. Com. Pest. Ed. 1. II. 64 (1825). Helleborus pallidus Host Fl. Austr. II. 90 (1831). Helleborus viridis a. silvaticus Maly Fl. Steierm. 186 (1868) nicht Neilr. Helleborus viridis a. silvaticus und ß. dumetorum Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 165 (1874). Helleborus dumetorum a. minor viridis Kras. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1902) 309 (1903). An Waldrändern, in Gebüschen, auf Wiesen, in Grasgärten. Bei Peggau; bei Graz hinter dem Göstinger Bräuhause, bei Eggenberg, auf dem Rosenberge, am Wege von Wetzelsdorf nach St. Johann und Paul. Bei Ritschein und Mitterberg nächst Söchau, Wildon, an der Ostseite des Seggauer Schloßberges bei Leibnitz, im Sausalgebirge. Bei St. Kuni- gund nächst Pößnitz, St. Georgen an der Stiefing, Gleichenberg; sehr häufig in der Umgebung von Radkersburg und in den windischen Büheln, bei Pettau, Sauritsch, Marburg, am Bachergebirge. Wird auch ab und zu gleich vorigem in Bauerngärten kultiviert und findet sich hie und da verwildert, so am Josefsberge bei Mariazell, zwischen Piber und Köflach. 416 Helleborus. Isopyrum. 5. Helleborus atrorubens W. X. Schwarzrote Nießwurz. Aus- dauernd; Wurzelstock kräftig, beringelt, schwarz, ein- bis mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, mehrblütig, kahl. Grundständige Blätter lang gestielt, fußförmig 7—11-teilig, Blättchen breit lanzettlich, spitz, bis nahe zum Grunde fein doppelt gesägt mit auswärts ge- richteten Spitzen der Sägezähne, oberseits dunkelgrün, etwas glänzend, kahl, unterseits heller, mit sehr schwach vortretendem Ader- netz, kahl oder schwach behaart und später verkahlend; Hoch- blätter den Grundblättern ähnlich, weniger geteilt, oft rötlich überlaufen, schwach behaart oder kahl. Blüten außen schwarzviolett, innen heller, schwach bereift, 4—6 cm im Durchmesser; Perigonblätter länglich eiförmig, sich gegenseitig nur am Grunde deckend. Fruchtknoten 5—6, an der Basis verwachsen, Griffel purpurn überlaufen, doppelt so lang als die Staubblätter, etwas nach auswärts gebogen. März, April. Helleborus atrorubens Waldst. et Kit. Icon. et Descr. pl. rar. Hung. III. 301 (1812); Schiffn. Monogr. Helleb. 151 (1890), Helleborus atropurpureus Schult. Öst. Fl. Ed. 2. II. 103 (1814). Helleborus cupreus Host F]. Austr. II. 87 (1831). Helleborus odorus ß. atrorubens Koch in M. K. Deutschl. Fl. IV. 198 (1833), Syn. Ed. 2. 2] (1843). Helleborus viridis var. atrorubens Kilt, Taschenb. Fl. Deutschl. Ed. 2. 781 (1844); Maly Fl. Steierm. 187 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 165 (1874). Helleborus dumetorum 7. maior atrorubens Äras. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1902) 309 (1903). In Gebüschen, an Waldrändern, in Untersteiermark, zerstreut. An der kroatischen Grenze bei Sauritsch und Lovretschan (Murmann); auf der Rudenza bei Windisch-Landsberg (Alexander), auf der Gora bei Gonobitz (Peyer); bei Lichtenwald (Graf!), zwischen Lichtenwald und Montpreis (Maly), bei Ober-Lichtenwald (Pittoni), Wisell (Alexander), Rann (Streinz), in Menge zwischen Videm und Zdole! (Paulin), bei Reichenburg! (Gurkfeld!). Helleborus foetidus Z. (Sp. pl. Ed. 1. [1753] 558) soll nach mehrfachen An- gaben (Maly, Pischek) bei Cilli und Tüffer vorkommen, doch liegen diesen ebenso wie den angeblichen Belegexemplaren gewiß nur kultivierte Exemplare zugrunde. Eranthis hiemalis (Z. Sp. pl. Ed. 1. 557 sub Helleboro, Salisb. in Transact. Linn. Soc. VIII. [1807] 303) soll nach Maly (Fl. Steierm. 186) von Pitloni in „Hainen in Untersteiermark“ gefunden worden sein. Höchstens verwildert. 11. Isopyrum Z. Muschelblümehen. Blüten strahlig, zwitterig, lang gestielt, blattwinkelständig. Perigonblätter 5—6, blumenkronartig, eilänglich. Honigblätter 5—6, mit den Perigonblättern abwechselnd, kurzröhrig, einlippig. Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten 1—3, mehrsamig. Balgkapseln seitlich zusammengedrückt, mehrsamig. Isopyrum. Nigella. 417 Isopyrum Z. Sp. pl. Ed. 1. 557 (17 Gen. pl. 848 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 2 Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. I 53), Gen. pl. Ed. 5. 244 (1754); Endl, 2 (1843); Maly Fl. Steierm: 187 (1868); II. 2. 58 (1891). I. Isopyrum thalictroides 7. Gemeines Muschelblümehen. Ausdauernd; Wurzelstock kurz kriechend, derb. Stengel aufrecht, bis 30 cm hoch, einfach oder ästig, kahl. Blätter doppelt dreizählig, sitzend, mit lang gestielten Abschnitten erster und kurz: gestielten: oder sitzenden Abschnitten zweiter Ordnung; Blättcehen eiförmig, tief eingeschnitten gekerbt, blaugrün, kahl; die obersten Blätter ein- fach dreizählig, sitzend. Blüten lang gestielt, blattwinkelständig. "Perigon- blätter verkehrt eiförmig bis elliptisch, 5—10 mm lang, weiß, Honig- blätter kurz, höchstens 1,5 mm lang. Balgkapseln 1—3, seitlich zusammengedrückt, bis 11 mm lang. April, Mai. Isopyrum thalictroides L. Sp. pl. Ed. 1. 557 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 22 (1843); Maly Fl. Steierm. 187 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 165 (1874); Strobl Fl. Admont 11.32 (1882). Mail i In Auen, Gebüschen, Laubwäldern, stellenweise häufig. Im 'Enns- tale unterhalb Admont bis ins Gesäuse, am. Leichenberg,;' Schafferweg und unter der Kemetenmauer bei Admont, im Sunk bei Trieben. "Bei ‘ Judenburg am Purbache, im Feeberggraben und Reiflinggraben; 'bei Leoben, Bruck und im ganzen Mürztale bis auf den Semmering. Bei Piber nächst Voitsberg; im Laßnitztale bei Deutsch-Landsberg, bei Eibis- wald. Im Mühlbachtale bei Reim, bei Straßengel nächst Judendorf; beı Graz, besonders in den Murauen bei der Weinzödlbrücke und. zwischen Puntigam und Abtissendorf, auf dem Rosenberge und Plabutsch. Auf Basalt bei Stein nächst Fürstenfeld. Im Sausalgebirge, bei Leibnitz, Spielfeld, zwischen Zelting und Dedenitz bei Radkersburg, bei Plippitz, Negau. In den Auen der Drau bei St. Peter, Brunndorf und im Thesen- walde bei Marburg; am Bachergebirge bei St. Wolfgang. ' Bei ‚Pettau, Windisch-Feistritz; häufig bei Grobelno, Store, Cilli, Gonobitz, Bad Neu- haus, Römerbad, Steinbrück, Trifail, Videm, Drachenbureg. 12. Nigella Z. Schwarzkümmel. Blüten zwitterig, meist einzeln. Blütenhülle strahlig, fünf- blätterig, meist blumenkronartig, bleibend. Perigonblätter kurz gestielt. Honigblätter fünf und vor den Perigonblättern stehend, oder acht, kurz becherförmig, zerstreut borstig. Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten 5—10, bis über die Hälfte oder ganz miteinander verwachsen. Balgfrüchte zur Hälfte oder ganz miteinander verwachsen, aufgeblasen. Samen zahlreich. Huyek, Flora von Steiermark. 27 418 Nigella. Actaea. Nigella Z. Sp. pl. Ed. 1. 534 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 238 (1754); Endl. Gen. pl. 849 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 22 (1843); Maly Fl. Steierm. 186 (1868); Prantl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 399 (1891). I. Nigella arvensis Z. Acker-Schwarzkümmel. Einjährig. Stengel aufrecht, ästig, bis 40 cm hoch, kahl. Blätter mehrfach fieder- teilig mit schmal linealen Zipfeln, die obersten von der Blüte entfernt. Blüten einzeln, endständig. Perigonblätter breit eiförmig, in den kurzen Stiel plötzlich zusammengezogen, spitz, 12—15 mm lang, grünlichweiß, dunkler geadert und bläulich überlaufen. Honig- blätter grünlichblau. Staubbeutel mit stachelspitzem Konnektiv. Frucht- knoten bis zur Mitte miteinander verwachsen. Fruchtschale ohne Luft- lücken. Same etwa 2 mm lang, schwarz, gekörnelt. Juli—September. Nigella arvensis Z. Sp. pl. Ed. 1. 534 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 22 (1843); Maly Fl. Steierm. 186 (1868), Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 165 (1874). Auf Äckern, Brachen, an Wegrändern, in Untersteiermark, zerstreut. Bei Marburg, Gams, Rothwein, Freienstein, Ankenstein, Pettau, Friedau; bei Bad Neuhaus. Nigella damascena L. (Sp. pl. Ed. 1. [1753] 534) mit die Blüte hochblattartig umgebenden oberen Blättern und hellblauen Blüten wird häufig in Gärten kultiviert und wurde bei Übelbach vorübergehend als Gartenflüchtling beobachtet. 13. Actaea Z. Christophskraut. Blüten zwitterig oder polygam, *in end- und blattachselständigen gestielten Trauben. Blütenhüllblätter vier oder fünf, weiß, ab- fallend. Honigblätter blumenkronartig, flach, spatelig, ohne Honiggrube, soviel oder mehr als Kronblätter. Fruchtknoten einer mit sitzender breiter Narbe; Frucht eine Beere. Samenknospen anatrop, mit zwei Integumenten. Stauden mit mehrfach zusammen- gesetzten Blättern. Actaea L. Sp. pl. Ed. 1. 504 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 222 (1754); Endl. Gen. pl. 850 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 27 (1843); Maly Fl. Steierm. 180 (1868). Actaea Untergatt. Euactaea Pranil in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 59 (1891). Christophoriana Mnch. Meth. 276 (1794). Thalictrodes O. Kuntze Rev. gen. I. 4. (1891). I. Actaea spicata 7. Schwarzfrüchtiges Christophskraut. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, knotig, schief absteigend. Stengel aufrecht, bis 70 cm hoch, ästig, unten kahl, oben flaumig. Blätter lang gestielt, doppelt bis dreifach dreizählig oder doppelt dreischnittig gefiedert, Blättchen eiförmig, am Grunde verschmälert bis schwach herzförmig, kahl oder unterseits schwach flaumig, grob und scharf ungleich doppelt gesägt, spitz, die endständigen oft fast a U U Eu Du 2 0 Actaea. Aquilegia. 419 dreilappig. Blüten in dichten, eiförmigen, oft kurz gestielten Trauben. Blütenhüllblätter 3—4 mm lang, wie die etwas längeren Honigblätter weiß. Beeren eikugelig, bis $S mm lang, schwarz, Mai—Juli. Actaea spicata «. nigra L. Sp. pl. Ed. 1. 504 (1743). Actaea spicata L. Fl. Suec. Ed. 2. 181 (1755); Mill. Gard. Diet. Ed. 8. Actaea No. 1 (1768); Koch Syn. Ed. 2. 27 (1843); Maly Fl. Steierm. 188 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 166 (1874); Strobl Fl. Admont 11.33 (1882). Actaea Christophoriana Gou. Fl. Monsp. 152 (1765). Christophoriana spicata Mnch. Meth. 276 (1794). Actaea nigra @. M. Sch. Fl. Wetterau II. 265 (1800). In Wäldern, Holzschlägen, schattigen Schluchten, bis in die Krumm- holzregion verbreitet, aber meist einzeln. 14. Aquilegia Z. Akelei. Blüten zwitterig, lang gestielt, einzeln oder in lockeren Trauben. Blütenhülle blumenkronartig, strahlig, fünfblättrig, mit eiförmigen oder lanzettlichen mehr minder abstehenden Perigonblättern. Honig- blätter fünf, blumenkronartig, zwischen den Perigonblättern stehend, kapuzenförmig mit flacher Platte und an der Spitze meist gekrümmtem Sporn. Staubblätter zahlreich, aufrecht; zwischen den Staubblättern und den Fruchtknoten 5 oder 10 längliche, kraus- faltige Staminodien (Parastemonen) eingeschaltet. Fruchtknoten 5—10, in den langen Griffel allmählich verschmälert. Früchte mehrsamige Balgkapseln. Aquilegia L. Sp. pl. Ed. 1. 533 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 237 (1754); Endl; Gen. pl. 849 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 23 (1843); Maly Fl. Steierm. 187 (1868). Pranll in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 59 (1891). Wicht. Literatur: Zimmeter, Verrwandtschaftsverhältnisse und geogr. Ver- breitung der in Europa einheimischen Arten der Gattung Aquilegia, ‘Steyr, 1875. Borbäs, Az Aquilegiai rendszere in Ertek. A. Termesz. Közlem. XII. (1882). I. Aquilegia vulgaris L. Gemeiner Akelei. Ausdauernd; Wurzel- stock kurz, derb, mehrköpfig. Stengel aufrecht, besonders oben kurz weichhaarig, mehrblütig. Blätter doppelt dreizählig, oben grasgrün, unten bläulichgrün, mehr minder weichhaarig, seltener kahl; die Blättchen sitzend oder kurz gestielt, keilig eiförmig bis keilig-rundlich, vorn tief eingeschnitten gekerbt. Blüten lang gestielt, überhängend, tief blauviolett, sehr selten weiß. Perigonblätter breit eilanzettlich, spitz, 20—30 mm lang; Sporn der Honigblätter an der Spitze hackig gekrümmt, so lang oder länger als seine Platte. Staubblätter wenig länger als die Platte der Honigblätter. Früchte flaumig. Juni, Juli. Aquilegia vulgaris Z. Sp. pl. Ed. 1 533 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 23 (1843); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 166 (1874). 27* 420 Aquilegia. Zeigt zahlreiche, aber durchwegs ineinander übergehende Formen: a. Ebneri (Zimm.) Beck. Perigonblätter klein, 13—20 mm lang. Blättchen klein, unterseits ziemlich dicht behaart. Aquilegia Ebneri Zimm. Verw. Verh. Aquilegia 21 (1875). Aquilegia vulgaris 7. Ebneri Beck Fl. N.-Öst. I. 400 (1890). Zerstreut, besonders in Mittelsteiermark. Am Freinsattel bei Mürz- steg (Halacsy). Bei Graz bei Andritz (Ebner!, Preissmann!), bei Plankenwarth und auf der Platte (Preissmann!), bei Eggenberg (Melling!) und auf dem Plabutsch (Maly)). ß. pratensis Ä:rtt. Blüten größer, Perigonblätter 22—26 mm lang. Blättchen größer, unterseits kahl oder schwach behaart. Stengel fast kahl. Aquilegia vulgaris var. pratensis KAüit. Taschenb. Fl. Deutschl. Ed. 3. 868 (1853). Aquilegia vulgaris a. varia Neilr. Fl. N.-Öst. 695 (1858); Maly Fl. Steierm. 187 (1868). Aquilegia vulgaris ». typica Beck Fl. N.-Öst. 400 (1890). Aquilegia vulgaris Zimm. Verw. Verh. Aquilegia 16 (1875). Auf Wiesen, an Waldrändern, in Gebüschen bis in die Voralpen. Zerstreut durch die ganze Kette der nördlichen Kalkalpen bei Alt-Aussee, Mitterndorf, Admont, Hieflau, Mariazell, Neuberg, Mautern. Ferner auf dem Liechtensteinberge bei Judenburg, bei Krottenhof, Hahnleiten, Köf- lach, Stainz, Übelbach; bei Mixnitz und auf dem Lantsch. Nicht selten auf den Kalkbergen bei Graz, wie bei Mariatrost, St. Veith, im Annen- graben; auch in den Murauen. In der Weizklamm bei Weiz, bei Anger, Gleichenberg. Bei Negau und auf dem Pöllitschberge bei Radkersburg, bei Marburg, Bori& nächst Windisch-Feistritz; bei Pöltschach und auf dem Wotsch; bei Windisch-Landsberg, Drachenburg, Cilli, auf der Merz- lica bei Trifail. Mit weißen Blüten hie und da, mit blaßrosenroten auf dem Gaisberge bei Graz, mit gefüllten in den Grazer Murauen und (rosenrot blühend) bei Hochenegg, hier offenbar verwildert. y- glanduloso-pilosa Schur. Perigonblätter 22—26 mm lang. Blättchen groß. Stengel überall reichlich drüsig-flaumig behaart. Aquilegia vulgaris var. glanduloso-pilosa Schur En. pl. Transs. 28 (1866). Auf Bergwiesen bei der Riegersburg nächst Fürstenfeld (Sabransky)). d. alpestris Artt. Blüten sehr groß, weit geöffnet, Perigonblätter 28—34 mm lang. Blättchen groß, meist schmäler, mitunter tiefer ein- geschnitten. Aquilegia vulgaris b. A. alpestris Kitt. Taschenb. Fl. Deutschl. Ed. 3. 868 (1853); Maly Fl. Steierm. 187 (1868). Aquilegia alpina Haenke in Jaeg. Collect. II. 39 (1788), nicht L. Aquilegia nigricans Baumg. En. stirp. Transs. 1I. 104 (1816); A. Kern Sched. Fl. exs. Austro-Hung. III. 79 (1883), nicht .Rehb., Zimm. Aquilegia Sternbergii Rchb. Fl. Germ. exc. 749 (1832). Aquilegia Haenkeana Koch Syn. Ed. 2. 23 (1843). Aquilegia. Aconitum. 421 An buschigen Abhängen, Waldrändern, auf Wiesen der Voralpen. In Obersteiermark sehr zerstreut bei Admont, St. Lambrecht, am Erlafsee bei Mariazell. Häufig in den Sanntaler Alpen. und im oberen Sanntale bei St. Nazareth, Praßberg, auch noch hie und da in annähernden Formen bei Cilli, Tüffer, Neuhaus. 2. Aquilegia atrata Koch. Schwarzroter Akelei. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, kräftig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, einfach oder ästig, bis SO cm hoch, unten kahl, oben zerstreut behaart. Blätter ge- stielt, doppelt dreizählig, oberseits dunkelgrün, unterseits bläulichgrün, kahl; Blättehen keilig-verkehrt eiförmig, vorn tief eingeschnit- ten gekerbt. Blüten lang gestielt, nickend, dunkel rotlila; Perigon- blätter breit eilanzettlich, spitz, 25>—28 mm lang, an der Spitze grünlich. Sporn der Honigblätter an der Spitze hackig gekrümmt, viel länger als seine Platte. Staubblätter bedeutend (bis S mm) länger als die Platte-der Honigblätter. Früchte flaumig, Mai—Juli. Aquilegia atrata Koch in Flora XIII. 1. 119 (1830), Syn. Ed. 2. 23 (1843). Aquilegia nigricans Rchb. Fl. Germ. exe. 748 (1832); Zimmet. Verw. Verh. Aquil. 22 (1875); Strobl Fl. Admont II. 32 (1882), nicht Baumg. Aquilegia vulgaris ß. nigricans Neilr. Fl. N.-Öst. 695 (1858); Maly Fl. Steierm. 187 (1868). Aquilegia vulgaris var. atrata Gren. Fl. Jurass. 26 (1856). Aquilegia vul- garis var. atroviolacea Ave Lallemand De pl. Ital. bor. et Germ. 15 (1829). Aquilegia atroviolacea Beck Fl. N.-Öst. I. 400 (1890). Auf Wiesen, an buschigen Abhängen der Voralpen, nur auf Kalk, zerstreut. Im Schwabenwalde und bei Eselsbach nächst Aussee; in der Thorbachklamm ober der Ramsau bei Schladming, zwischen Liezen und Wörschach, auf den Abhängen vom Dörflstein bei Admont bis zu den Pitzhütten und zum Natterriegl, am Mühlauerwasserfalle und im Sand der Eßling bei Admont, bei Unterlaussa, zwischen St. Gallen und Buchau, auf dem Hochschwab am Aufstieg von Eisenerz aus. Bei Murau; auf dem Pleschaitz bei Oberwölz. Angeblich auch auf der Südwestseite des Pecöunig bei Cilli (Tomaschek). Aquilegia Einseliana F. W. Schultz (Arch. fl. fr. et allem. I. [1848] 135) (A. pyrenaica Gaud. Fl. helv. III. 477 (1828); Koch Syn. Ed. 2. 23) soll nach Zimmeter in Steiermark vorkommen. Die Angabe ist wohl irrig. 15. Aconitum Z. Eisenhut. Blüten zwitterig, in Trauben. Blütenhülle blumenkronartig, fünfblättrig, seitlich symmetrisch, das oberste Blatt in einen hohlen, aufrechten, halbkugeligen bis walzlichen oder sackförmigen, am Grunde geschnäbelten Helm umgewandelt. Honigblätter zwei, lang gestielt, mit kapuzenförmiger kleiner Platte, im Helm einge- 499 Aconitum. schlossen (Abb. 30, Fig. 3); selten noch zwei seitliche kleine blumen- kronartige vorhanden. Staubblätter zahlreich, aufwärts gekrümmt, vor dem Öffnen sich zurückdrehend. Fruchtknoten 3—5, selten mehr, frei. Früchte mehrsamige Balgkapseln. Aconitum L. Sp. pl. Ed. 1. 532 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 236 (1754); Endl. Gen. pl. 849 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 25 (1843); Maly Fl. Steierm. 188 (1868); Prantl in. Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 60 (1891). Wicht. Literatur: Reichenbach, Übersicht der Gattung Aconitum (Regens- burg 1819), Monographia generis Aconiti (Leipzig 1820), Illustratio specierum Aconiti generis (Leipzig, 1823—27), Icones florae germ. et helv. IV (Leipzig, 1840). Seringe, Esquisse d’ une Monographie du genre Aconitum in Mus. Helv. d’ hist. nat. I (1823). Rapaics R., Systema Aconiti generis in Növenyt. Közlem. (1907), H.5. Stapf, The Aconites of India in Ann, roy. bot. Garden Caleutta 1905. Gaäyer G., Die Toxicoiden Aconitum-Arten in Ungarn in Magy. bot. Lapak (1906) 122, Magyar orszüg es Also- Ausztria flörajanak Lycoctonum-fele sisakviragai, Ebenda (1907), p. 286. Bestimmungsschlüssel. IaBlütenspelbi. Eee. 5 Fr Blüten blau, höchst Hallen weiß none 0 2. Helm walzlich, viel höher als breit. Blattabschnitte breit . . . . . 3 Helm etwa so lang als breit. Blattabschnitte schmal lineal . . A. Anthora. 3. Blütenstand abstehend oder anliegend kurzhaarig . . . . 4A. Lycoclonum. Blütenstand lang abstehend zottig. Helm reichlich langhaarig A. pubescens. 4. Stiel der Honigblätter gerade. Helm mindestens so hoch wie Ka vorn ober dem Grunde mehr minder ausgebuchtet . . . a Stiel der Honigblätter gekrümmt. Helm höchstens so hoch wie br mehr minderahalbkreisförmifi': en. a2) mens SL ORnan er 5. ‚Blütenstandsachsen kahl...» „u. 0.. an u. us Auırosinatum. Blütenstandsachsen drüsig flaumig . . 20... ..4. paniculatum. 6. Sporn der Honigblätter deutlich kopfig aufwärts gebogen. 2. ze Sporn der Honigblätter nicht kopfig nach aufwärts gebogen. Achsen des Blütenstandes kahl oder spärlich flaumig . . nn. 0 A. taumicum. 7. Achsen des Blütenstandes spärlich flaumig. Blütentränbe sehr dicht: A. dolomiticum. Achsen des Blütenstandes dicht kraus flaumig . . . . . 4A. neubergense. 1. Untergattung: Tuberaconitum Rapaies. Wurzeln knollig verdickt, rübenförmig- Tuberaconitum Rapaics in Növ. Közl. (1907) 5. 6. Sekt. Napellus Stapf in Ann. roy. bot. gard. Calcutta X. 141 (1905). Sekt. 1. Anthora DO. Perigonblätter bis zur Fruchtreife bleibend. In den Knollen mehrere Kambiumringe entwickelt. Sekt. Anthora DC, Syst. I. 365 (1818); Siapf in Ann. bot. gard. Calcutta X. 131 (1905). Sekt. Bisma Rapaics in Növ. Közlem. (1907) 5.6. Anthoroidea KRehb. Mon. gen, Acon. 32 (1820). Aconitum. 423 I. Aconitum Anthora /,. Giftheil. Ausdauernd; Wurzeln knollig, verlängert rübenförmig. Stengel aufrecht, einfach, fein flaumig. Blätter fußförmig geteilt, in schmal lineale, 1—2 mm breite zugespitzte Zipfel gespalten, kurzhaarig. Blüten in dichter, verlängerter, ein- facher Traube. Deckblätter den Laubblättern ähnlich, einfacher geteilt. Blütenstiele aufrecht, wie die Traubenspindel angedrückt fein flaumig- filzig. Blüten blaßgelb, außen angedrückt behaart. Helm so breit oder breiter als hoch, an der Basis ausgeschnitten, vorn am Grunde in einen schwach nach abwärts gebogenen Schnabel vorgezogen. Stiel der Honigblätter bogig, ihr Kopf bogig nach rückwärts gerollt. Staub- fäden kahl, junge Früchte dicht flaumig. Balgkapseln meist drei, etwa 15 mm lang, flaumig, von den Perigonblättern eingeschlossen. August, September. Aconitum Anthora Z. Sp. pl. Ed. 1. 532 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 25 (1843). Hier nur die Form: 8. Jacquinianum Ser. Helm höher als breit, 20—25 mm lang, vorn tief ausgebuchtet und dadurch etwas überhängend. Aconitum Anthora ß. Jacquinianum Ser. in Mus. Helv. I. 131 (1823); Rehb. Icon. fl. germ. et helv. IV. T. C y (1840. Aconitum Jacquini Rchb. (Übers. Acon. 17 (1819), bloßer Name), Monogr. gen. Acon. 65. T. II (1820). Aco- nitum Anthora Maly Fl. Steierm. 188 (1868). An felsigen Abhängen der Voralpen, mit Sicherheit nur auf dem Hoch-Lantsch, besonders gegen die Tirnauer Alpe zu und auf der Roten Wand und herab bis in die Bärenschütz und in den Mixnitzgraben (Maly!, Peyritsch!, Fürstenwärther!). Angeblich auch auf dem Trencht- ling bei Vordernberg (Maly). Sekt. 2. Euaconitum ©. A. Mey. Perigonblätter abfallend. In den Knollen nur ein Kambiumring entwickelt. Euaconitum (. A. Mey. in Led. Fl. Alt. II. 281 (1830); Rapaics in Növ. Közlem. (1907) 5. 6. Subsekt. 1. Napellus (DO.) Rapaics. Stiel der Honigblätter ge- krümmt. Helm höchstens so hoch wie breit. Samen geflügelt. Sekt. Napellus DC. Syst. I. 365 (1818). Euaconitum Subsekt. Napellus Rapaies in Növ. Közlem. (1907) 5. 6. Napelloidea Rchb. Mon. Acon. 32 (1820). 2. Aconitum tauricum Koelle. Tauern-Eisenhut. Ausdauernd; Wurzeln knollig verdeckt, rübenförmig. Stengel aufrecht, dick, bis 80 cm hoch, kahl, einfach. Blätter kahl, bis oder fast bis zum Grunde handförmig 5—7-teilig mit keilig rhombischen, tief doppelt fiederspaltigen Abschnitten und lanzettlichen, zugespitzten, 3—4 mm breiten Abschnitten letzter Ordnung, beim Trocknen leicht gelb 424 Aconitum. werdend. Blüten in sehr dichter einfacher Traube, untere Deck- blätter den Laubblättern ähnlich, einfacher geteilt, obere lanzettlich, spitz. Blütenstiele kurz, aufrecht, wie die Traubenspindel kahl. Blüten tief blauviolett, die seitlichen Perigöonblätter ann Rande gewimpert. Helm kahl oder etwas flaumig, breiter als hoch, fast halbkreisförmig, an der‘ Basis schief aufsteigend, unten gerade oder schwach bogig aus- geschnitten, vorn am Grunde in einen kurzen schräg nach abwärts ge- richteten Schnabel rasch verschmälert. Sporn der Honigblätter stumpf, nicht oder undeutlich kopfig nach aufwärts gebogen, ihr Stiel gebogen. Staubfäden behaart, seltener kahl. Junge Früchte gerade vorgestreckt, kahl, Balgkapseln 2-—4, kurz zugespitzt, bis 20 mm lang. Juli—September. Aconitum tauricum Koelle Spieil. Acon. 17 (1787); Wulf in Jacg. Collect. II. 112 (1788). Aconitum Cammarum ZL. Sp. pl. Ed. 2. 751 o. (1763), nicht Jacg. Aconitum cernuum Wulf in Koelle Spieil. Acon. 17 (1787), nicht Rehb. Aconitum taurericum Rechb. Mon. gen. Acon. p. 87. T. 12. f. 2. (1820) (wenn die Staubblätter kahl). Aconitum Koelleanum Kchb. Mon. gen. Acon. 85 (1820) (wenn die Staubfäden behaart. Aconitum Napellus Maly Fl. Steierm. 188 (1868) z. T. Aconitum Napellus ß. glabrum und A. tauricum Strobl Fl. Admont II. 32, 33 (1882). Unter Voralpengekräute, an Bächen, quelligen Stellen, besonders um die Sennhütten, aber auch in Kaaren unter Krummholz- und Alpen- rosengebüsch der höheren Voralpen- bis in die Hochalpenregion (2200 m). In den nördlichen Kalkalpen häufig in der Dachsteingruppe und im Todten Gebirge und stellenweise auch noch in den Ennstaler Alpen, wie bei der Stumpfnagleralm nächst Admont, am Wasserfallweg und Ennseck in der Hochtorgruppe. Sehr häufig überall in den Niederen Tauern, in den Murauer und Seetaler Alpen, auf der Koralpe. Ändert ab: | ß. commutatum (kehb.) Rehb. Blütenstiele und Traubenspindel zerstreut flaumig. Aconitum commutatum ARcehb. (Übers. Acon. 37 [1819], bloßer Name), Mon. Acon. T. XVII. £. 3 (1820), Aconitum tauricum var. commutatum Kehb. Ill. sp. Acon. T. LXIII (1827). Aconitum formosum Hay. in Öst. bot. Zeitschr. LIII. 368 (1903), nicht Rehb. Aconitum tauricum Hay. Fl. Stir. exs. No. 265. Hie und da in den Zentralalpen, besonders den Niederen Tauern, wie am Vogelsang und nächst den Stegerhütten unter dem Elendberg bei Schladming, auf dem Arkogel bei Murau, dem Gumpeneck bei Öblarn. y. pygmaeum (Vest.) Hay. Pflanze niedrig, bis 20 cm hoch. Blütenstand verkürzt, wenigblütig. Aconitum. 425 Aeconitum Koelleanum var. pygmaeum Vest in Rehb. Mon gen. Acon. 86. T. XII (1820), Aconitum tauricum 7. pygmaeum Hay. Fl. Steierm. 1. 425 (1908). Aconitum Koelleanum Strobl Fl, Admont II. 33 (1882). ? Aco- nitum Napellus var. nanum Bawmg. En. stirp. Transsilv. II. 94 (1816). Auf steinigen Alpentriften der Hochalpenregion. Auf dem Dach- stein, dem Gumpeneck, Hohenwarth, Bösenstein, Seckauer Zinken und wohl noch anderswo. Aconitum parviflorum Host (Fl. Austr. II [1831] 70) scheint eine auffallend kleinblütige Form von A. tauricum (insbesondere von $. puberulum) zu sein, die ab und zu in den Niederen Tauern angetroffen wird. An allen von mir untersuchten Exemplaren waren die Blüten von einer Insektenlarve bewohnt, so daß die Klein- blütigkeit eine pathologische Erscheinung sein dürfte. 3. Aconitum dolomiticum A. Kern. Dolomiten-Eisenhut. Aus- dauernd; Wurzeln knollig verdiekt, rübenförmig. Stengel aufrecht, dick, bis über 1 m hoch, kahl, einfach. Blätter kahl, bis zum Grunde handförmig 5—7-teilig, mit keilig-rhombischen, tief doppelt fiederspaltigen Segmenten und verlängert-lanzettlichen, allmählich zuge- spitzten, 3—4 mm breiten Abschnitten letzter Ordnung, beim Trocknen nicht gelb werdend. Blüten in sehr dichter verlängerter ein- facher Traube, untere Deckblätter den Laubblättern ähnlich, einfacher geteilt, obere lanzettlich, spitz. Blütenstiele aufrecht, kurz, wie die Traubenspindel zerstreut flaumig. Blüten tief blauviolett, die seitlichen Perigonblätter am Rande gewimpert. Helm kahl, breiter als hoch, fast halbkreisförmig, an der Basis schief aufsteigend, unten gerade, vorn am Grunde in einen kurzen schräg nach abwärts gerichteten Schnabel plötzlich verschmälert. Sporn der Honigblätter stets deutlich kopfig zurückgebogen, ihr Stiel gebogen. Staubfäden behaart. Junge Früchte gerade vorgestreckt, kahl, Balgkapseln 2—4, kurz zugespitzt, bis 20 mm lang. August, September. Steht der vorigen Art und besonders deren var. commutatum sehr nahe, unterscheidet sich aber durch noch kräftigeren Wuchs, mehr ver- längerte, allmählich zugespitzte Zipfel der beim Trocknen nicht gelb werdenden Blätter und den deutlich kopfig zurückgebogenen Sporn der Honigblätter. Aconitum dolomiticum A. Kern. in Hayek, Die Sanntaler Alpen in Abh. z00l. bot. Ges. Wien IV. 2. 96 (1907). An Waldrändern, Bächen, felsigen Stellen, um die Alpenhütten von der Voralpen- bis in die Krummholzregion (2000 m) der Sanntaler Alpen sehr häufig. 4. Aconitum neubergense DU. Neuberger Eisenhut. Aus- dauernd; Wurzeln knollig verdickt, rübenförmig. Stengel aufrecht, 426 Aconitum. bis 1m hoch, meist einfach, unten spärlich, oben dichter flaumig. Blätter kahl, bis zum Grunde handförmig 5—7-teilig, mit breit keilig- rhombischen, bis etwa zur Mitte doppelt fiederspaltigen Abschnitten und spitzen, 3—6 mm breiten Zipfeln letzter Ordnung. Blüten in mäßig dichter, meist einfacher Traube, Blütenstiele ziemlich kurz, aufrecht oder aufrecht abstehend, gleich der Blütenstandsachse von angedrückten krausen Härchen dicht flaumig. Blüten tief blauviolett, zerstreut flaumig, die seitlichen Perigonblätter am Rande gewimpert. Helm so breit bis breiter als hoch, fast halbkreisförmig, an der Basis schief aufsteigend, unten gerade oder schwach bogig aus- geschnitten, vorn unten in einen kurzen schräg nach abwärts gerichteten Schnabel vorgezogen... Sporn der Honigblätter an der Spitze kopfig zurückgekrümmt, ihr Stiel gebogen. Staubfäden behaart. Junge Fruchtknoten kahl, gerade vorgestreckt, Balgkapseln 14—18 mm lang, kurz geschnäbelt. August, September. Aconitum Neubergense DO. Syst. I. 373 (1818); Rchb. Illustr. spec. Acon. LXIX (1823—27),. Aconitum Napellus 7. Lobelianum ERehb. Illustr. Spee. Acon. T. III (1823—27) z. T. Aconitum Bernhardianum Rchb. Illustr. sp. Acon. T. LXVIII (1823—27). Aconitum Napellus L. Sp. pl. Ed. 1. 532 (1753) z. T.; Neilr. Nachtr. Fl. Wien 256 (1851); Maly Fl. Steierm. 188 (1868) z. T. Aconitum Napellus a. pubescens Strobl Fl. Admont II. 32 (1882). Aconitum multifidum Rehb. Fl. germ. exsiec. No. 2588; ? Strobl Fl. Admont II. 32 (1882). In Wäldern, unter Krummholz, auf Alpenweiden und Alpentriften, besonders in der Nähe der Almhütten. Zwischen Aussee und Kainisch, am Scheiblstein in den Hallermauern, auf den Admonter Kalkbergen, hie und da in der Hochtorgruppe (besonders im Sulzkahr), auf dem Wildfeld, Trenchtling. Verbreitet in der ganzen Hochschwabgruppe, auf der Voralpe und dem Hochkahr, in den Mariazeller Gebirgen, auf dem Hohen Veitsch, der Schnee- und Raxalpe. Ferner auf der ganzen Teich- alpe bis auf den Lantsch und auf dem Schöckel. Auch nächst dem Ingeringsee bei Seckau. Sehr häufig bis in die Täler herabgeschwemmt, wie bei Weichselboden, Mariazell, in den Murauen bei Graz. x Aconitum rostratum X tauricum Gäyer. A. acutum Kehb. Ausdauernd; Wurzeln knollig verdickt, rübenförmig. Stengel auf- recht, bis 60 cm hoch, kahl, einfach oder oben ästig. Blätter hand- förmig 5—7-teilig mit breit rhombischen, fiederspaltigen Abschnitten und eingeschnittenen bis fiederlappigen Zipfeln letzter Ord- nung. Blüten in einfachen oder ästigen lockeren Trauben. Untere Deckblätter den Stengelblättern ähnlich, einfacher geteilt, obere lanzettlich, spitz. Blütenstiele ziemlich lang, aufrecht abstehend, gleich der Blüten- standsachse kahl. Blüten tief blauviolett. Helm etwa so hoch wie Aconitum. 42 breit, gegen die Spitze verschmälert, gewölbt-kegelförmig, an der Basis schief aufsteigend, vorn mehr minder ausgebuchtet und in einen kurzen schief nach unten gerichteten Schnabel vorgezogen, unten seicht buchtig ausgeschnitten. Sporn der Honigblätter kopfig zurück- gebogen, ihr Stiel gebogen. Staubfäden kahl. Juli—September. Unterscheidet sich von Aconitum rostratum durch den niedrigeren vorn viel schwächer ausgebuchteten Helm und feiner zerteilte Blätter, von A. tauricum durch den nach oben verschmälerten vorn ausgebuchteten Helm, den kopfigen Sporn der Honigblätter, die lockere Traube und die weniger fein zerteilten Blätter. Aconitum acutum Rehb. Mon. Gen. Acon. 93. T. XIV. f. 2 (1821), Fl. Germ. exe, 742 z. T. (excl. A. firmum). Aconitum rostratum X tauricum Gäyer in Hayek Fl. Steierm. I. 427 (1908). Aconitum Cammaro-Koelleanum? Rehb. Fl. germ. exc. 742 (1832). Unter den Stammeltern, bisher nur in den Seetaler Alpen bei Judenburg (Vest). % Aconitum neubergense X rostratum Hay. A. laxum Kehb. Ausdauernd; Wurzeln knollig verdickt, rübenförmig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, einfach oder wenig-ästig, kahl oder oben flaumig. Blätter kahl, handförmig 5—7-teilig, mit rhombisch-keiligen, sitzenden oder kurz gestielten, doppelt fiederspaltigen Abschnitten und 3—6 mm breiten spitzen Zipfeln. Blüten in einfacher oder ästiger, ziemlich lockerer Traube. Deckblätter lineal, spitz, oder die untersten den Laub- blättern ähnlich, nur einfacher geteilt. Blütenstiele ziemlich lang, gleich der Traubenspindel spärlich flaumig. Blüten blauviolett, kahl oder die seitlichen Perigonblätter am Rande gewimpert. Helm ewas breiter als hoch, mit bogig aufsteigender ausgeschnittener Basis, vorn seicht eingebuchtet und in eine kurze abstehende Spitze ausgezogen. Sporn der Honigblätter kopfig zurückgebogen; ihr Stiel gekrümmt. Staubfäden behaart. Juli—September. Unterscheidet sich von Aconitum neubergense durch breitere Blatt- abschnitte, den fast kahlen Stengel und den höheren, vorn seicht ein- gebuchteten Helm, von A. rostratum durch die behaarten Blütenstiele und Staubfäden und den niedrigeren, vorn nur schwach ausgebuchteten Helm. Aconitum laxum Rchb. Mon. gen. Acon. 97 T. XV f.4 (1821). Aconitum neubergense X rostratum Hay. Fl. Steierm. I. 427 (1908). Aconitum Stoer- keanum Maly Fl. Steierm. 188 (1868), wenigstens z. T., nicht Rehb. Aconitum multifidum Sirobl Fl. Admont Il. 32 (1882)? Unter den Stammeltern in den Alpen von Obersteiermark (Reichen- bach) sowie in den Auen der Mur bei Gösting und Feldkirchen bei Graz (Maly!). 428 Aconitum. Subsekt. 22 Cammarum (DÜ.) Rapaics. Stiel der Honigblätter gerade. Helm länger als breit. Samen querfaltig. Sekt. Cammarum DC. Syst. I. 465 (1818). Euaconitum Subsekt. Cam- marum Rapaies in Növ. Közlem. (1907) 5. 6. Sekt. Cammaroidea Rechb. Mon. gen. Acon. 32 (1820). 5. Aconitum rostratum Bernh. Geschnäbelter Eisenhut. Aus- dauerhd; Wurzeln rübenförmig verdickt., Stengel aufrecht, bis 1,50 m hoch, einfach oder rispig-ästig, kahl. Blätter kahl, handförmig 5—7-teilig, mit keilig-rhombischen, doppelt fiederlappigen Ab- schnitten. Blüten ziemlich lang gestielt, in einfacher oder ästiger Traube. Deckblätter den Laubblättern ähnlich, einfacher geteilt, rasch an Größe abnehmend. Blütenstiele ziemlich lang, aufrecht abstehend, wie die Traubenspindel kahl. Blüten hell blauviolett, selten weiß gescheckt, kahl. Helm höher als breit, am Grunde aufsteigend, mit fast halbkreisförmig ausgeschnittener Basis, meist nicht klaffend, vorn ober dem in eine wagrechte Spitze vorgezogenen Grunde ein- gebuchtet, gerade oder nach vorn übergeneigt. Sporn der Honigblätter kopfig zurückgebogen, ihr Stiel fast gerade. Staubfäden kahl. Junge Früchte etwas spreizend, kahl. Balgkapseln meist 4—5, aufrecht, kahl, bis 30 mm lang, an der Spitze schief abgerundet. Juli—September. Aconitum rostratum Bernh. (Index sem. hort. Erfurt 1815, bloßer Name?) in DC. Syst. I. 376 (1818); Beck Fl. N.-Öst. I. 403 (1890). Aconitum Cam- marum y. ZL. Sp. pl. Ed. 2. 751 (1763). Aconitum Cammarum Jacq. Fl. Austr. V. 224 (1778). Aconitum Cammarum ». gracile, ß. judenbergense Rehb. Il. spec. Acon. T. VII, VIII (1823—27). Aconitum Cammarum var. judenbergense Ser. in Mus. helv. I. 142 (1823); Strobl Fl. Admont II. 32 (1882). Aconitum variegatum Kchb. Ill. spec. Acon. T. XXXIV (1823-27); Koch Syn. Ed. 2. 26 (1843); Maly Fl. Steierm. 188 (1868), nicht Zinne. Aconitum Bern- hardianum Wallr. Sched. crit. I. 250, T. II (1822), nicht Reichenbach. An buschigen Stellen, in Holzschlägen, an quelligen Plätzen, Ufern der Kalkvoralpen bis in die Krummholzregion häufig und oft bis in die Täler herabgeschwemmt, wie im Paß Stein bei Mitterndorf, im ganzen Ennstale, in den Murauen bei Graz. In den Zentralalpen zerstreut im Giglertale und unter dem Elendberge bei Schladming, im Sunk und Wolfsgraben bei Trieben, bei Murau, Knittelfeld, Seckau, in den See- taler Alpen. Hie und da auch im südsteierischen Berglande, wie bei Bad Neuhaus, im Sanntale zwischen Cilli und Steinbrück, bei Trifail. 6. Aconitum paniculatum Lam. Rispiger Eisenhut. Aus- dauernd; Wurzeln knollig verdickt, rübenförmig. Stengel aufrecht oder etwas überhängend, einfach oder rispig ästig, kahl. Blätter kahl, hand- oder fußförmig 5—7-teilig, mit keilig-rhombischen, fieder- Aconitum. 499 lappigen Abschnitten und eingeschnitten gesägten bis fiederlappigen Zipfeln. Blüten lang gestielt in einfachen oder ästigen Trauben. Deck- blätter klein, lineal oder die unteren handförmig geteilt. Blütenstiele und Traubenspindel abstehend weichhaarig und drüsig. Blüten blauviolett, kahl oder gewimpert. Helm so hoch wie breit, am Grunde schief aufsteigend, unten tief bogig ausgeschnitten, nicht oder schwach klaffend, vorn über dem in eine wagrechte Spitze vor- gezogenen Grunde etwas ausgebuchtet, nicht überhängend. Honig- blätter kürzer als ihr gerader Stiel, ihr Sporn stark kopfig zurückgebogen. Staubfäden kahl. Junge Früchte spreizend, kahl. Balgkapseln meist drei, bis 30 mm lang, an der Spitze schief abgerundet. Juli, August. Aconitum paniceulatum Lam. frang. III. 646 (1772); Koch Syn. Ed. 2. 27 (1843); Maly Fl. Steierm. 188 (1868); Gdyer in Magy. bot. Lapok (1907) 136, nicht Reichenbach, Aconitum cernuum Kechb. Ill. spec. Acon. T. XXXIII (1823—27), nicht Wulfen. In Voralpenwäldern, mit Sicherheit nur in den Sanntaler Alpen am Aufstiege vom Bauernhof Planinsek ober Leutsch zur Alpe Vodole! und bei Sulzbach (Dergane!), (häufiger im angrenzenden Krain); ferner nach Vest im Murtale in Obersteiermark. 2. Untergattung: Paraconitum Rapaies. Wurzeln nicht knollig verdickt, ein unterirdischer Wurzelstock vor- handen. Paraconitum Rapaics in Növ. Közlem. (1907) 5. 6. Sekt. Lycoctonum Siapf in Ann. roy. bot. Gard. Calcutta X. 131 (1905). Hier nur die Sekt. 1. Lycoctonum DC. Helm walzlich bis zylindrisch, viel höher als breit. Lycoctonum DC. Syst. I. 365 (1818); Prantl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 60 (1891); Rapaies in Növ. Közlem. (1907) 5.6. Lycoctonoidea Kehb. Mon. gen. Acon. 32 (1820). 7. Aconitum puberulum (Ser.) Hay. Ausdauernd; Wurzelstock absteigend, kurz knotig walzlich, Wurzelfasern nicht rübenförmig verdickt. Stengel aufrecht, bis über 1,5 m hoch, einfach oder wenig- ästig, unten zerstreut behaart, oben abstehend kurz zottig. Blätter handförmig 5—7-spaltig, mit breit länglich-keiligen, am Grunde mit- einander verbundenen, vorn ungleich tief lappig gesägten, oft drei- spaltigen Abschnitten, beiderseits mehr minder behaart bis fast kahl, die unteren länger, die oberen kürzer gestielt. Blüten in einfachen oder ästigen, verlängerten, dichtblütigen Trauben. Deckblätter lanzettlich oder die untersten dreispaltig.. Blütenstiele kurz, aufrecht abstehend, wie 430 Aconitum. die Traubenspindel zottig. Blütenhülle blaßgelb, reichlich lang- haarig. Helm walzlich, aufrecht, bis 25 mm lang, über dem in eine abwärtsgerichtete Spitze vorgezogenen Grunde eingebuchtet. Spitze der Honigblätter schlank, spiralig eingerollt. Staubfäden und Fruchtknoten kahl. Balgkapseln aufrecht, etwa 15 mm lang, kahl. Juni, Juli. Aconitum Lycoctonum var. puberulum Ser. in Mus. Helv. d’hist. nat. I. 134 (1822. Aconitum puberulum Hay. Fl. Steierm. I. 429 (1908). In Wäldern, an buschigen Stellen, in Sidoststeiermark. Auf der Felberinsel bei Marburg (Fürstenwärther!), auf dem Leisberge (Alexander), dem Dost und dem Schloßberge bei Cilli (Pischek), auf der Merzlica bei Trifail (Dergane!), im Feistritzgraben bei Drachenburg (Preissmann!). 8. Aconitum Lycoctonum Z. Ausdauernd; Wurzelstock absteigend, kurz knotig walzlich. Stengel aufrecht, bis 1,5 m hoch, einfach oder wenig ästig, unten spärlich, oben dichter kurzhaarig. Blätter hand- förmig 5—7-spaltig mit breit länglich-keiligen, am Grunde mit- einander verbundenen, vorn ungleich tief lappig-gesägten, oft drei- spaltigen Abschnitten, beiderseits zerstreut behaart bis kahl, die unteren länger, die oberen kürzer gestielt. Blüten in einfachen oder ästigen, verlängerten, dichtblütigen Trauben. Deckblätter lanzettlich bis lineal oder die untersten dreispaltig, Blütenstiele bogig aufrecht, wie die Traubenspindel kurzhaarig. Blütenhülle blaßgelb, kahl oder spär- lich behaart. Helm walzlich, aufrecht, bis 25 mm lang, vorn ober dem in eine nach unten vorgezogene Spitze ausgezogenen Grunde ein- gebuchtet. Spitze der Honigblätter schlank, spiralig eingerollt. Frucht- knoten kahl oder behaart. Balgkapseln aufrecht, etwa 15 mm lang, kahl. Juni— August. Aconitum Lycoctonum Z. Sp. pl. Ed. 1. 532 (1753) z. T.; Jacg. Enum. stirp. Vind. 94 (1762); Koelle Spieil. Acon. 13 (1808); Koch Syn. Ed. 2. 27 (1843) z. T.; Maly Fl. Steierm. 188 (1874); SZrodl Fl. Admont II. 32 (1882), Aconitum Vulparia Rchb. (Übers. Acon. 69 [1819], bloßer Name), Illustr. gen. Acon. (1823—27) z. T.; Simk En, fl. Transs. 61 (1886); Beck Fl. N.-Öst. 1: 402 (1890). Aconitum Jacquinianum Host Fl. Austr. II. 28 (1831), Aconitum Tra- goetonum Hay. u. Paulin in Abh. zool. bot. Ges. IV. 2..96 (1907), Aconitum toxicarium ß. tragoctonum Rapaics in Növet. Közlem. (1907) 5. 34. Hier in folgenden zwei Formen: a. Galoctonum (lechb.) Gürke. Blütenstandsachsen von ab- wärts gerichteten krausen Härchen flaumig. Helm spärlich be- haart, drüsenlos. Fruchtknoten angedrückt behaart. Aconitum Vulparia var. A. galoctonum Rehb Fl. Germ. exc. 737 (1832). Aconitum Lycoetonum |) galoctonum Gürke Pl. Europ. II. 439 (1903). Aconitum Galoctonnm (Kcehb. Übers. Acon. 67 [1819], bloßer Name), Gäyer in Magy. bot. Lapok (1907) 289. Aconitum. Delphinium. 43 In Wäldern, Holzschlägen, Gebüschen. Verbreitet in den nördlichen Kalk- und den Zentralvoralpen bis in die Krummholzregion; bei Graz, Stainz, Leibnitz, bei Gleichenberg, Klöch, Radkersburg, im Cillier Berg- lande bei Riez. ß. Beckianum (Gäyer) Hay. Blütenstandsachsen dicht ab- stehend kurzhaarig. Helm und Fruchtknoten mit teils einfachen, teils drüsentragenden Haaren besetzt. Aconitum Beckianum Gäyer in Magy. bot. Lapok (1907) 291. Aconitum Lyeoctonum ß. Beckiannm Hay. Fl. Steierm. I. 431 (1908. Aconitum Lycoctonum Hay. Fl. Stir. exc. No. 622. Aconitum ranuneulifolium Beck Fl. N.-Öst. I. 403 (1890), nicht Reichenbach (nach Gäyer). Zerstreut, oft in Gesellschaft der vorigen Form. In der Torbach- klamm ober der Schladminger Ramsau, am Elafsee bei Mariazell, unter den Raxenmäuern auf der Raxalpe. Im Riesachtale bei Schladming, auf dem Seckauer Zinken. Bei Bad Neuhaus, Riez im oberen Sanntale; verbreitet in den Sanntaler Alpen bis in die Krummbholzregion. 16. Delphinium Z. Rittersporn. Blüten zwitterig, in Trauben oder Rispen. Blütenhülle blumen- kronartig, fünfblätterig, seitlich symmetrisch, das hintere (obere) in einen hohlen abstehenden Sporn verlängert, die übrigen eiförmig bis lanzettlich. Vor dem Spornblatt zwei blumenkron- artige, oft miteinander verwachsene, lang gespornte Honig- blätter, deren Sporne in den Sporn des letzeren hinabreichen (Abb. 30, Fig. 9), seitlich davon meist zwei kleinere blumenkronartige. Staubblätter zahlreich, aufwärts gebogen. Fruchtknoten 1—5, frei. Früchte reich- samige Balgkapseln. Delphinium L. Sp. pl. Ed. 1. 530 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 236 (1754); Endl. Gen. pl. 849 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 24 (1843); Maly Fl. Steierm. 187 (1868); Prantl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 59 (1891). Wicht. Literatur: Huth, Monographie der Gattung Delphinium in Engler's bot. Jahrb. XX. 322 (1895). 1. Untergattung: Eudelphinium Huth. Die beiden mittleren Honigblätter nicht miteinander verwachsen, ohne Seitenflügel; die beiden seitlichen klein. Fruchtknoten drei. Eudelphinium Huth in Engler’s bot. Jahrb. XX. 339 (1895). Sekt. Staphy- sagria und Sekt. Delphinastrum DC. Syst. I. 346, 351 (1818). I. Delphinium alpinum W. K. Alpen-Rittersporn. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, knotig, schief absteigend. Stengel aufrecht, meist einfach, bis 1,5 m hoch, kahl. Blätter gestielt, handförmig 3—7- spaltig, mit länglichen bis länglich-rhombischen, dreilappigen, tief lappig 452 Delphinium. gezähnten Abschnitten, am Rande sowie beiderseits an den Nerven mehr weniger stark behaart. Blüten in steif aufrechter, ziemlich dichter, endständigen Traube. Die unteren Deckblätter 3—5-spaltig, den Laubblättern ähnlich, die oberen lineal-lanzettlich bis lineal. Blütenstiele aufrecht, zerstreut abstehend behaart. Blütenhüllblätter eiförmig, spitz, 1,5—2 em lang, tiefblau, kahl, Sporn fast wagrecht abstehend, an der Spitze oft hackig verbogen. Fruchtknoten 3—4. Junge Früchte und Kapseln kahl. Juli, August. Delphinium alpinum W. K. Deser. et Icon. pl. rar. Hung. III. 273 (1812); Hulh in Engler’s bot. Jahrb. XX. 405 (1895). Delphinium intermedium Vest in Steierm. Zeitschr. (1824) 162, nicht Ait. Delphinium elatum ». 1. Koch Syn. Ed. 2. 64 (1843). Delphinium elatum Maly Fl. Steierm. 187 (1868), nicht L. An buschigen Abhängen, unter Voralpengekräut, in der höheren Voralpen- und der Krummholzregion, zerstreut. Auf dem Kisenhut (Melling!) und am westlichen Gehänge des Rotkofel (Sauter). Auf. dem Hochfeld der Seetaler Alpen (Host, Gassner!), auf dem Lantsch, be- sonders auf den Abhängen gegen die Tirnauer Alpe (Vest, Haffner!, Graf!), im Seetal der Koralpe (Kübler). Angeblich auch auf dem Reiting (Prokopp). 2. Untergattung: Consolida (DC.) Huth. Die beiden mittleren Honigblätter in eines verwachsen, mit nerven- losen Seitenflügeln; die beiden seitlichen fehlend. Nur ein Frucht- knoten vorhanden. Sekt. Consolida DC. Syst. I. 341 (1818); Huth in Englers bot. Jahrb. XX. 365 (1895). Subgen. Consolida Huth in Englers bot. Jahrb. XX. 337 (1895). 2. Delphinium Aiacis Z. Garten-Rittersporn. Einjährig; Stengel aufrecht, bis SO cm hoch, einfach oder wenig ästig, dicht kurz flaumig und drüsig. Blätter wiederholt handförmig oder gabelspaltig geteilt mit schmal linealen, etwa 1 mm breiten, spitzen Abschnitten, flaumig-kurzhaarig. Blüten in lockeren verlängerten end- und seitenständigen Trauben, die seitenständigen bogig aufstrebend. Deckblätter der untersten Blüten in lineale Zipfel gespalten, die oberen lineal, aufrecht; Vorblätter den Blüten anliegend, klein. Blätter der Blütenhülle blauviolett, in Gärten auch rosenrot oder weiß, etwa 15 mm lang. Sporn etwas aufwärts gekrümmt, spitz, etwa 15 mm lang; Miittel- lappen des Honigblattes ungleich zweilappig. Fruchtknoten behaart; Kapsel allmählich zugespitzt, 15—20 mm lang. Juli, August. Delphinium Ajacis Z. Sp. pl. Ed. 1. 531 (1753); Huth in Engler's bot. Jahrb. XX. 374 (1895); Fritsch in Öst. bot. Zeitschr. LIII. 261 (1903). Conso- lida Ajacis Schur in Verh. Siebenb. Ver. Naturw. IV (1853) 47. Öeratosanthos Ajacis Schur Enum. pl. Transs. 30 (1866). Delphinium. Paeonia. 433 Aus den Mittelmeerländern stammende häufige Gartenzierpflanze, die ab und zu zu verwildert beobachtet wurde, wie im Teigitschgraben bei Gaisfeld (Fritsch) und auf einer Wiese an der Mur bei Graz nächst der Weinzödlbrücke (Krasan). 3. Delphinium Consolida L. Acker-Rittersporn. Einjährig; Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 50 cm hoch, reich ästig, spärlich flaumig. Blätter handförmig in lineale Zipfel gespalten, die oberen meist einfach dreiteilig, mit 1—2 mm breiten linealen Ab- schnitten, kahl oder fast kahl. Blüten lang gestielt in meist wiederholt ästigen lockeren, armblütigen Trauben oder Doldentrauben. Deckblätter schmal lineal, oder die untersten 2—3-spaltig; Vorblätter lineal, spitz, von der Blüte entfernt. Blätter der Blütenhülle blauviolett, bis 15 mm lang, der Sporn wagrecht oder schief aufwärts abstehend, bis 13 mm lang. Platte des Honigblattes mit einem länglichen Mittel- und zwei breit abgerundeten Seitenlappen. Fruchtknoten kahl; Kapsel allmählich zugespitzt, etwa 15 mm lang. Juni—September. “ Delphinium Consolida L. Sp. pl. Ed. 1. 530 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 24 (1868); Maly Fl. Steierm. 187 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 166 (1874); Huth in Englers bot. Jahrb. XX. 383 (1895. Delphinium segetum Lam. Fl. franc. III. 325 (1778). Consolida arvensis Opiz Sezn. 32 (1852). Ceratosanthus Consolida Schur in Verh. Siebenb. Ver. Naturw. IV. 46 (1853). Auf Äckern, unter dem Getreide, an Rainen; in Obersteiermark nur zufällig und vorübergehend wie bei Weng nächst Admont (Sommerauer); auch in Mittel- und Untersteiermark nicht gemein. Bei Voitsberg; bie und da um Graz; bei Gleichenberg, Radkersburg. Häufiger bei Marburg, im ganzen Pettauer Felde; bei Neuhaus, Cilli und im Cillier Becken, bei Tüffer, Römerbad, Trifail. 3. Tribus. Paeonieae Bernh. -Samenknospen zu beiden Seiten der Bauchnaht des Fruchtknotens in je einer Reihe von den beiden Bauchnerven entspringend, Frucht eine mehrsamige Balgfrucht. Samenknospen mit zwei Integumenten, das äußere länger als das innere. Blüten meist einzeln, ohne Honig- blätter. Paeonieae Bernh. in Linnaea VII. 552 (1833); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 54 (1891). 17. Paeonia Z. Pfingstrose. Blüten zwitterig, strahlig, einzeln. Blütenhülle in Kelch und Blumenkrone gegliedert. Kelchblätter fünf oder mehr, die unteren Hayek, Flora von Steiermark. 28 1 Paeonia. Nymphaeaceae. in die Laubblätter übergehend. Kronblätter 5—8, groß, breit ver- kehrt-eiförmig, meist rot. Staubblätter zahlreich, am Grunde in einen Ring verwachsen. Fruchtknoten wenige, mit fleischigen Wänden. Narben sitzend, verbreitert. Frucht eine derbe mehrsamige Balgfrucht. Paeonia L. Sp. pl. Ed. 1. 530 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 235 (1754); Endl. Gen. pl. 851 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 27 (1843); Maly Fl. Steierm. 189 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 55 (1891). Wicht. Literatur: Huth, Monographie der Gattung Paeonia in Zngler’s Bot. Jahrb. XIV. p. 258 (1891); Fritsch in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLIX (1899) p- 240. I. Paeonia corallina Retz. Großblätterige Pfingstrose. Aus- dauernd; Wurzelfasern rübenförmig verdickt, gegliedert, kurz gestielt oder sitzend. Stengel aufrecht, einfach, einblütig, bis 50 cm hoch, kahl. Blätter doppelt dreizählig, die Blättchen eilanzettlich, spitz, das endständige in den Stiel keilig verschmälert, oben dunkelgrün, kahl, unten heller, graugrün, behaart. Blüten einzeln, endständig, kurz gestielt. Kelchblätter breit eiförmig, behaart, allmählich in die Laubblätter übergehend. Kronblätter 4—5 cm lang, breit verkehrt- eiförmig, tief purpurn. Fruchtknoten 3—5, dicht zottig-Glzig. Balg- früchte gekrümmt, wagrecht abstehend. Same 8 mm lang. April, Mai. Paeonia corallina Retz. Observ. III. 34 (1783); Maly Fl. Steierm. 189 (1868); Huth in Engler's bot. Jahrb. XIV. 267 (1891). Paeonia officinalis £. mascula L. Sp. pl. Ed. 1. 530 (1755), Paeonia mascula Desf. Tabl. eco). Ed. 1. 126 (1804); Beck Fl. N.-Öst. I. 393 (1890); Fritsch in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLIX. 240 (1899). An buschigen Abhängen, in Holzschlägen, angeblich bei Rann an der Sotla nahe der kroatischen Grenze (Praesens!, Josch). Wurde in neuerer Zeit nicht wieder gefunden. 23. Familie: Nymphaeaceae DO. Blüten zwitterig, strahlig, mit schraubig oder cyklisch angeordneten Blättern. Blütenhüllblatter meist in Keleh und Krone gegliedert, Kelch meist vierblätterig, Krone vielblätterig. Staubblätter sehr zahlreich, wie die Kronblätter unterständig oder seitlich dem Frucht- knoten eingefügt. Fruchtknoten zahlreich oder ein einziger, aus zahlreichen Fruchtblättern zusammengesetzt, vielfächerig, mit zahl- reichen, an den Scheidewänden sitzenden anatropen Samen- knospen und strahliger Narbe. Frucht nicht aufspringend, die Samen durch Verwesung der Fruchthülle freiwerdend. Same meist mit Samenmantel und mit Nährgewebe. Wasserpflanzen mit kriechendem Wurzelstock, auf dem Wasser schwimmenden Blättern und auftauchenden Blüten. Castalia. 435 Nymphaeae Salisb. in Kon. et Sims Ann. of bot. II. 70 (1805), Nym- phaeaceae DC. Propr. med. Ed. 2. 119 (1816); Maly Fl. Steierm. 205 (1868); Caspary in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 1. (1891). Wicht. Literatur: Caspary, Nymphaeaceae in Ann. Mus. Lugd. Bat. II (1866) 241 ff. Schuster, Zur Systematik von Castalia und Nymphaea in Bull. herb, Boissier Ser. 2. VII. 853 (1907). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. 1. Kronblätter weiß, etwa ebenso groß wie die außen grünen Kelchblätter: Castalia. Kronblätter gelb, viel kleiner als die gelben Kelchblätterr . . Nymphaea. 1. Tribus: Castalieae Hay. Ein vielfächeriger Fruchtknoten vorhanden. Kelchblätter vier, Kron- blätter zahlreich. Samen mit Nährgewebe. Castalieae Hay. Fl. Steierm. I. 435 (1908). Tetrasepalae Casp. in Engl, u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 6 (1891). 1. Castalia Salösb. Seerose. Kelch vierblätterig, grün, bei der Fruchtreife abfallend. Kron- blätter zahlreich, weiß oder rosenrot, ohne Honiggrube, wie die zahl- reichen (16—20) Staubblätter dem Grunde des Fruchtknotens eingefügt. Fruchtknoten 10—20-fächerig, mit schildförmiger, vielstrahliger, in der vertieften Mitte mit kurzer Spitze versehener Narbe. Same mit Samen- mantel und mit Nährgewebe. Castalia Salisb. in Kon. et Sims Ann. of Bot. II. 71 (1805); Britten in Journ. of Bot. XXVI. 6 (1888). Nymphaea L. Sp. pl. Ed. 1. 510 (1753) z. T.; Sm. in Siblh. et Sm. Fl. Graec. I. 361 (1808); Koch Syn. Ed. 2. 29 (1843); Maly Fl. Steierm. 205 (1868); Casp. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 7 (1891), nicht L. Gen. pl. Ed. 5. 227 (1754). Wicht. Literatur: Caspary, De Nymphaeae albae varietatibus in Append. ind. sem. hort, bot. Berol. (1855) 26, Nymphaeaceae in Walpers Annal. IV. 126 (1857), Hvilkar utbredning hafva Nymphaeaceerna i Skandinavien in Bot. Notiser (1879). Conrad, The Waterlilies. A monograph of the genus Nymphaea (Washington 1905). I. Castalia alba (Z.) Woodville et Wood. Weiße Seerose. Wurzelstock kriechend. Blätter lang gestielt, auf der Oberfläche des Wassers schwimmend, oval bis fast kreisrund, abgerundet, ganzrandig, mit sehr spitzem tiefem Ausschnitt, kahl, derb, lederig. Kelchblätter grün, 3—6 cm lang, länglich-elliptisch, stumpf. Kronblätter weiß, länglich-eiförmig, die äußeren länger als die Kelchblätter. Fäden der innersten Staubblätter höchstens so breit wie die Antheren. Fruchtknoten bis zur Spitze mit Staubblättern besetzt. Narbe gelb, 28* 136 Castalia. Narbenstrahlen 3—24, ohne Furche. Frucht rundlich oder eiförmig, 2,5—3 cm lang. Juni—September. Nymphaea alba L. Sp. pl. Ed. 1. 510 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 29 (1843); Maly Fl. Steierm. 205 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 174 (1874); Strobl Fl. Admont II. 38 (1882), Castalia alba Woodv. et Wood in Rees Cycl. V (1819); Link Handb. II. 405 (1831). Castalia speciosa Salisb. in Kon. et Sims Ann. of Bot. Il. 72 (1805). Leuconymphaea alba O. Kize Rev. gen. 1. 11 (1891). In stehenden Gewässern, zerstreut. In den Sümpfen der Enns zwischen Öblarn und Steinach, bei Wörschach, in der Krumau bei Admont; im Furterteiche bei Neumarkt. In einem Teiche bei Gratwein, im untersten Teiche bei Wundschuh nächst Graz, in den Auerteichen bei Rein; bei Wildon. In Teichen bei Pöllau und Kirchberg an der Raab. In allen Lanen und Mursümpfen bei Kellersdorf, Schrottendorf, Radkersburg, Halbenrain, Potanzen; im Teiche von Negau; in den Sümpfen der Drau bei Sauritsch, Pettau, Ankenstein, St. Johann am Draufeldee In den drei Teichen bei Marburg, am Bachergebirge bei St. Lorenzen, Hausambacher, Schleinitz, im Teiche bei St. Georgen nächst Cilli. 2. Castalia biradiata (Somm.) Hay. Doppelstrahlige Seerose. Wurzelstock kriechend. Blätter lang gestielt, auf der Oberfläche des Wassers schwimmend, oval bis fast kreisrund, abgerundet, ganzrandig, mit sehr spitzem tiefem Ausschnitt, kahl, derb, lederig. Kelchblätter grün, 3—6 cm lang, länglich-elliptisch, stumpf. Kronblätter weiß, länglich- eiförmig, die äußeren wenig länger als die Kelchblätter. Fäden der innersten Staubfäden breiter als die Antheren. Fruchtknoten unter Narbe verschniälert und daselbst ohne Staubblätter. Narbe hochrot, Narbenstrahlen 6—14, innen mit schmaler Mittelrinne und zwei breiten Seitenrinnen. Frucht eiförmig, 2,5—3 cm lang. Juli—September. Nymphaea biradiata Sommerauer in Flora (1833) II. 625; Maly Fl. Steierm. 205 (1868); Strobl Fl. Admont II. 112 (1882). Castalia biradiata Hay. Fl. Steierm. I. 436 (1908). Nymphaea alba var. oocarpa Casp. App. ind. sem. hort. bot. Berol. (1855); Conard Waterlilies173 (1905). Castalia candida var. oocarpa subv. semiaperta Schuster in Bull. herb. Boiss. 2. Ser. VII. 858 (1907). Nur im Gaishornsee und in der Triebner Lache, hier massenhaft, und von dort durch Hölzl in den Erlafsee bei Mariazell verpflanzt. 2. Tribus: Nuphareae (asp. Ein vielfächeriger Fruchtknoten. Kelchblätter fünf oder mehr; Kronblätter zahlreich. Same mit Nährgewebe. Nuphareae (asp. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenfam. III. 2. 4, 9 (1891). Nyıphaea. 437 2. Nymphaea Z. Teichrose. Kelch aus fünf größeren und 4—7 kleineren Blättern bestehend, gelb, bei der Fruchtreife stehen bleibend. Kronblätter zahlreich, kleiner als die Kelchblätter, am Rücken mit Honigdrüse, unter- ständig (Abb. 30, Fig. 10). Staubblätter unterständig, mit zurück- geschlagenen Antheren. Fruchtknoten 10—16-fächerig, mit schild- förmiger, 10—16-strahliger Narbe. Frucht beerenartig, unregelmäßig aufspringend. Same ohne Samenmantel. Nymphaea L. Sp. pl. Ed. 1. 510 (1753) z. T., Gen. pl. Ed. 5. 227 (1754); Salisb. in Kon. et Sims Ann. of bot. II. 71 (1805). Nuphar Sm. in Sibt. et Son. Fl. Graec. I. 391°(1808); Koch Syn. Ed. 2. 30 (1843); Maly Fl. Steierm, 205 (1868); Casp. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 9 (1891). Wicht. Literatur: Schuster, Über den Polymorphismus bei Nuphar in Allg. bot. Zeitschr. (1906) 79. I. Nymphaea lutea Z4. Gelbe Teichrose. Wurzelstock kriechend. Blätter lang gestielt, auf der Oberfläche des Wassers schwimmend, eiförmig oder oval, mit tiefem spitzem Ausschnitt am Grunde, am Rande meist fein wellig kraus, derb, lederig, kahl. Kelchblätter rundlich, bis 3 cm lang, goldgelb. Kronblätter 2—3 mal kleiner, gelb. Staubbeutel lineal, auch die der innersten Staubblätter 3—4 mal so lang als breit. Narbe flach, eben, am Rande ganz oder schwach buchtig, in der Mitte trichterig vertieft, mit 10—24, vor dem Rande endigenden Narbenstrahlen. Frucht eiförmig, gegen die Spitze allmählich ver- schmälert, 3—4 cm lang. Juli—September. Nymphaea lutea Z. Sp. pl. Ed. 1. 510 (1753). Nuphar luteum Sm. in Sibth. et Sm. Fl. Graec. Prodr. I. 361 (1808); Koch Syn. Ed. 2. 30 (1843); Maly Fl. Steierm. 205 (1868). Nymphaea umbilicalis Salisb. in Kon. et Sims Ann. of bot. II. 71 (1805). In stehenden Gewässern in Mittel- und Untersteiermark sehr zer- streut. In Tümpeln bei Fürstenfeld, in Teichen bei Seggau nächst Leibnitz. Häufiger in den toten Armen der Mur bei Radkersburg, Halbenrain, Sicheldorf; bei Dornau und Siebendorf nächst Pettau. 2. Nymphaea affinis (Harz) Hay. Bayerische Teichrose. Wurzel- stock kriechend. Blätter lang gestielt, auf der Oberfläche des Wassers schwimmend, eiförmig oder oval, am Grunde mit tiefem spitzem Aus- schnitt, anı Rande flach, derb, lederig, kahl. Kelchblätter verkehrt eirund, 1,2—2 cm lang, goldgelb, Kronblätter 2—3 mal kleiner, gelb. Staubbeutel auch der innersten Staubblätter 2—3 mal so lang als breit. Narbe in der Mitte trichterig vertieft, am Rande unregelmäßig seicht gezähnelt, mit 12—14, vor dem Rande endigenden Narben- 438 Ceratophyllaceae. Ceratophyllum. strahlen. Frucht eiförmig, gegen die Spitze verschmälert, 2,5—3 cm lang. Juli—September. Nuphar affine Harz im Bot. Zentralbl. LIII. 224 (1893); Hay. Sched. Fl. stir. exs. Lief. 11, 12, p. 10, No. 430 (1907). Nymphaea affinis Hay. Fl. Steierm. I. 437 (1908. Nymphaea lutea var. affinis Schuster in Bull. herb. Boiss. 2. Ser. VIII. 69 (1908). Nur im Sommersberger See bei Aussee (Rechinger!). Nymphaea pumila Ho/fm (Deutschl. Fl. Ed. 2 [1800] I. 241, Nuphar pumilum DC. Syst. II. [1821] 29) wird von Gürke (Pl. Europ. II. 398) für Steiermark an- geführt. Nach brieflicher Mitteilung des Autors beruht die Angabe auf einem Irrtum. 24. Familie: Ceratophyllaceae Gray. Blüten eingeschlechtlich, einhäusig, einzeln in den Blattachseln. Blütenhülle einfach, unterständig, 9—12-blätterig, die Blätter lineal- lanzettlich, am Grunde miteinander verbunden. Die männlichen Blüten mit 10—20 dicht gedrängten, fast staubfadenlosen Staubblättern, die weiblichen mit einem einfächerigen oberständigen Frucht- knoten. Samenknospe einzeln, von der Spitze des Fruchtknotens herabhängend, atrop und apotrop. Griffel lang pfriemlich, oberseits flach rinnig. Frucht eine vom bleibenden Griffel gekrönte, am Grunde oft stachelige Nuß. Same dünnschalig, mit saftigem Nährgewebe. Wasserpflanzen mit quirlig gestellten, gabelteiligen Blättern und unscheinbaren Blüten. Ceratophyllaceae A. Gray in Ann. Lye. New-York IV. 41 (1837); Maly Fl. Steierm. 59 (1868); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 10 (1891). Wieht. Literatur: Schleiden, Beiträge zur Kenntnis der Ceratophylleen in Linnaea XI. 513 (1837). Caruel, Sui fiori di Ceratophyllaceae in Nuov. Giorn. bot. VIII. 28 (1876). 1. Geratophyllum Z. Hornkraut. Blüten einhäusig, einzeln in den Blattachseln. Männliche Blüte mit etwa 12 lineal-lanzettlichen, an der Spitze gezähnelten, weißlichen Blütenhüllblättern und 10—20 regellos und dicht ge- stellten Staubblättern. Antheren 2—3-spitzig, extrors. Weibliche Blüten mit 9—10 lineal-lanzettlichen, grünlichen Blütenhüllblättern. Frucht nußartig, lederig, von der bleibenden Blütenhülle umgeben. Ceratophyllum Z. Sp. pl. Ed. 1. 192 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 428 (1754); Endl. Gen. pl. 268 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 272 (1844); Maly Fl. Steierm. 59 (1868); Engl. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 12 (1891). I. Ceratophyllum demersum Z. Rauhes Hornblatt. Ausdauernd. Stengel untergetaucht, ästig, kahl, fädlich. Blätter zu 6—12 quirlig, gabelig geteilt, 2—4-zipfelig, starr, die Zipfel etwa 0,5 mm breit, die der oberen Blätter dornig gezähnelt. Früchte eiförmig, mit dorn- Rhoeadiflorae. Papaveraceae. 439 artigem, der Frucht gleichlangem Griffel und zwei grundständigen, ab- wärts gerichteten Dornen. Juni—September. Ceratophyllum demersum L. Sp. pl. Ed. 1. 992 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 272 (1844); Maly Fl. Steierm. 59 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 67 (1874). Ceratophyllum asperum Lam. Fl. frang. II. 196 (1778). Dichoto- phyllum demersum Mnch. Meth. 345 (1794). In stehenden und langsam fließenden Gewässern, zerstreut. In Teichen bei Thal und bei St. Johann bei Graz. In den Burgteichen und bei St. Peter nächst Marburg; bei Sormin nächst Sauritsch; im Schleinitzer Bache nächst dem Südbahndurchzuge; bei Kranichsfeld, Pöltschach. 11. Ordnung: Rhoeadiflorae Beck. Blüten strahlig, selten seitlich symmetrisch, mit zyklisch ange- ordneten Blütenhüll-, Staub- und Fruchtblättern. Blütenhülle in Keleh- und Blumenkrone differenziert, in zwei- oder vier- zähligen Kreisen. Staubblätter in zwei oder mehr Kreisen. Frucht- blätter oberständig, zwei bis viele, zu einem einfächerigen (oder durch falsche Scheidewände mehrfächerigen) Fruchtknoten vereint. Samen- knospen wandständig, ana- oder kampylotrop, meist zahlreich. Frucht eine Kapsel oder Schließfrucht. Rhoeadinae Eichl. Syllab. 28 (1880). Rhoeadiflorae Beck Fl. N.-Öst. II. 431 (1892). Rhoeadales Engl. Syllab. Gr. Ausg. 111 (1892). 25. Familie: Papaveraceae Juss. Blüten zwitterig, strahlig oder seitlich symmetrisch. Kelchblätter zwei. Kronblätter vier, selten sechs. Staubblätter zahlreich, in zwei- oder viergliedrigen Virteln, seltener zwei oder vier und vom Grunde aus verzweigt. Fruchtknoten oberständig, aus zwei bis vielen Frucht- blättern gebildet, einfächerig oder durch eine falsche Scheidewand zweifächerig oder endlich durch einspringende Samenleisten unvoll- kommen mehrfächerig. Samenknospen zahlreich, wandständig oder nur eine und grundständig, anatrop oder kampylotrop. Griffel meist kurz oder fehlend.. Same mit oft ölhaltigem Nährgewebe. Krautige, oft Milchsaft führende Gewächse mit wechselständigen, meist geteilten Blättern. Papaveraceae ‚Juss. Gen. 235 (1789); Endl. gen. pl. 855 (1836—40); Prant u. Kündig in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 130 (1891). Wicht! Literatur: Bernhardi, Über den Charakter und die Verwandtschaft der Papaveraceen und Fumariaceen in Linnaea VIII. 401 (1853). 440 Chelidonium. Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. 1. Blumenkrone strahlig, vierblätterig, nicht gespomt . . » » 2 2... 2 Blumenkrone seitlich symmetrisch, gespont . . . Ber, 2. Fruchtknoten eiförmig mit scheibenförmiger, sitzender, N Narbe: Papaver. ‘* Fruchtknoten Jlänglich oder lineal mit zweilappiger Narbe . . ... 5 3. Blüten einzeln, blattwinkelständig, sehr groß . » .» » .» . . Glaueium. Blüten in wenigblütigen Dolden, mittelgroßB .,. . . » . Chelidonium. 4. Frucht kugelig, einsamig. Einjährige Kräuter . » . .„. . . Fumaria. Frucht länglich oder elliptisch, vielsamig. Ausdauernde Gewächse: k Corydalis. 1. Unterfamilie: Papaveroideae (Bernh.) Prantl u. Kündig. Blüten strahlig. Blumenkronblätter vier, ohne Sporn. Staubblätter zahlreich, in mehr als zwei Quirlen. Fruchtknoten mit zahlreichen Samenknospen. Papavereae Bernh. in Linnaea VIII. (1833) 401; Endl. Gen. pl. 855 (1836—40). Papaveroideae Prantl u. Kündig in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 137 (1891); Engl. Syll. Gr. Ausg. a a Familie Papaveraceae DC. Theor. elem. 244 (1813); Koch Syn. Ed. 2. 30 (1843); Maly Fl. Steierm. 189 (1868). 1. Tribus: Chelidonieae Kchb. Fruchtknoten aus zwei Fruchtblättern gebildet. Griffel in zwei Äste gespalten, welche innen und am Rande die Narbenfläche tragen. Kapsel vom Grunde gegen die Spitze aufspringend. Chelidonieae Zchb. in Mössl. Handb. 262 (1837); Prantl u. Kündig in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 137, 139 (1891). 1. Chelidonium Z. Sehöllkraut. Blüten zwitterig, in Dolden. Kelchblätter zwei, Kronblätter vier. Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten lineal, zweifächerig, mit zwei Reihen wandständiger, anatroper, mit zwei Integumenten versehener Samenknospen. Griffel kurz, dick, Narbe zweilappig, die Narbenlappen mit den Plazenten abwechselnd. Frucht eine lineale, von der Basis gegen die Spitze sich öffnende, schotenähnliche Kapsel. Same mit kammförmigem Anhängsel. Ausdauernde Gewächse mit gelbem Milchsaft. Chelidonium L. Sp. pl. Ed. 1. 505 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 572 (1754); Endl. Gen. pl. 855 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 32 (1843); Maly Fl. Steierm. 190 (1868); Prantl u. Kündig in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 140 (1891). Chelidonium maius Z. Gemeines Schöllkraut. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, ästig. Stengel aufrecht, bis 70 cm hoch, ästig, wollig behaart. Blätter gefiedert mit meist 2 Fiederpaaren, Ab- schnitte eiförmig, stumpf, ungleich doppelt gekerbt oder ge- Chelidonium. Glaucium. an lappt, fast kahl, unterseits bläulichgrün. Blüten in 2—6- blütigen Dolden. Kelchblätter noch vor der Blütenentfaltung ab- fallend. Kronblätter eilänglich, bis 12 mm lang, goldgelb. Frucht lineal, bis 5 cm lang. Same 1,5 mm lang, netzig-grubig, schwarz. Mai— September. Chelidonium maius L. Sp. pl. Ed. 1. 505 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 32 (1843); Maly Fl. Steierm. 190 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 166 (1874); Strobl Fl. Admont II. 33 (1882). Auf Schutt, an Mauern, in Dörfern, gemein bis in die Voralpentäler. Ändert ab: ß. laciniatum (Mill.) Koch. Blättchen bis über die Mitte fieder- spaltig mit länglichen, eingeschnitten gekerbten Abschnitten. Kronblätter eingeschnitten gekerbt oder zerschlitzt. Chelidonium laciniatum Mill. Gard. Diet. Ed. 8 Chelidonium No. 2 (1768). Chelidonium maius ß. laciniatum Koch Syn. Ed. 1. 31 (1837), Ed. 2. 32 (1843); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 166 (1874). An der Mauer des Schloßgartens in Sauritsch nächst Friedau (Murmann). 2. Tribus: Papavereae Bernh. Frucht meist aus mehr als zwei Fruchtblättern gebildet. Narben- flächen entweder auf lappigen Vorsprüngen zwischen den Griffelästen oder auf den Strahlen einer Scheibe liegend. Papavereae Bernh. in Linnaea VIII. 401 (1833); Prantl u. Kündig in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 141 (1891). 2. Glaueium #ell. Hornmohn. Blüten zwitterig, einzeln, blattwinkelständig. Kelchblätter zwei, Kronblätter vier. Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten lineal, ein- fächerig, später durch eine falsche Scheidewand zweifächerig, mit zwei Reihen wandständiger anatroper Samenknospen. Narbe vierlappig auf den beiden kurzen dicken aufrechten Griffelästen und den zwischenliegenden abstehenden Lappen. Frucht eine lange lineale schotenähnliche, von der Spitze gegen die Basis sich öffnende Kapsel. Samen in der schwammigen Scheidewand eingebettet, mit kantiger Raphe. Ein- oder zweijährige milchsaftführende Kräuter. Glaucium Hill Brit. Herbal 144 (1756); Endl. Gen. pl. 857 (1836— 40); Koch Syn. Ed. 2. 32 (1843); Maly Fl. Steierm. 190 (1868); Pranil u. Kündig in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 141 (1891). I. Glaucium flavum Or. Gelber Hornmohn. Zweijährig. Stengel aufrecht, meist vom Grunde an ästig, zerstreut behaart. Blätter fieder- teilig mit breit eiförmigen grob eckig gelappten Abschnitten, blaugrün, zerstreut borstlich behaart oder kahl, die unteren gestielt, 443 Papaver. die oberen sitzend. Blüten einzeln, blattwinkelständig. Kelchblätter zerstreut grob borstig, noch vor der Blütenentwicklung abfallend. Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, 3—4 cm lang, leuchtend gelb, hinfällig. Früchte lineal, bis 25 em lang, gerade oder gekrümmt, von spitzen Knötchen rauh oder fast glatt. Juni, Juli. Glaucium flavum Cr. Stirp. Austr. II. 141 (1769). Chelidonium Glau- cium L. Sp. pl. Ed. 1. 506 (1753). Glaucium luteum Scop. Fl. Carn. 2. I. 369 (1772); Koch Syn. Ed. 2. 32 (1843); Maly Fl. Steierm. 704 (1868). Auf Schutt, an Mauern, im Schotter der Flüsse, zerstreut und vor- übergehend. Ehemals an den Mauern des Grazer Schloßberges (Unger, Praesens) und bei Eggenberg (Figler); auf Schotterbänken der Sann bei Cilli (Zechenter!). 3. Papaver Z. Mohn. Blüten strahlig, einzeln. Kelchblätter zwei, noch vor der Blüten- entfaltung abfallend.. Kronblätter vier. Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten eiförmig, aus mehreren Fruchtblättern zu- sammengesetzt, durch nach innen vorspringende, die Samenknospen tragende unvollständige Scheidewände 4—20-kämmerig. Samen- knospen mit zwei Integumenten, schwach kampylotrop, apotrop. Narbenstrahlen auf einer scheibenförmigen Erweiterung, in der Mitte zusammenstoßend, soviel wie Scheidewände und über diesen stehend. Kapsel mit durch sich nach außen schlagende Läppchen ge- bildeten Löchern unter und zwischen den Narbenstrahlen sich öffnend. Same nierenförmig, ohne Anhängsel; Keimling gekrümmt in ölreichem Nährgewebe. Einjährige oder ausdauernde, milchsaftführende Kräuter. Papaver L. Sp. pl. Ed. 1. 506 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 224 (1754); Endl. Gen. pl. 856 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 30 (1843); Maly Fl. Steierm. 189 (1868); Prantl u. Kündig in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 141 (1892). Wicht. Literatur: Elkan, Tentamen monographiae generis Papaver (Königs- berg, 1839); A. Kerner, Die Mohne der mittel- und südeuropäischen Hochgebirge in Jahrb. öst. Alpenver. IV. (1868) 296; Hayek in Öst. bot. Zeitschr. LII. (1903) 406. Bestimmungsschlüssel. l. Stengel beblättert. Einjährige Arten . . . N rer Blütenstiele grundständig, blattlos. Akısdrnemmde Arten REN. 2 2. Blätter stengelumfassend, blaugrün, kahl. . . . 2»... P. somniferum. Blätter nicht stengelumfassend, fiederspaltig, grasgrün, behaat . . . 8. 3. Kapsel keulig mit 5—8 Narbenstrahlen . . » . 2.2.2.2. .P. dubium. Kapsel eiförmig mit 8—14 Narbenstrahlen . . . er PESRRORRSS 4. Blätter einfach gefiedert mit breiten oft gelappten Abschnitten rs Hh Blätter doppelt bis dreifach gefiedert mit schmalen lanzettlichen Ab- schnitten ©,» ect ne © doc .6,, Ch Papaver. 443 DRITTEN WOLBSE STE I. 015 ee Re ee RERRBen den! BIRTONEROLDEE nn na. Slrau. EGUFOTRONT DA a a a N TEE. Blüten gelb Sache Az - 5 ee a EL EeN IKOENIENE: Sekt. 1. Rhoeades Bernh. Stengel beblättert. Einjährige Arten mit fiederteiligen sitzenden Blättern. Rhoeades Bernh. in Linnaea VIII. 463 (1833); Prantl u. Kündig in Endl. u. Pranll Nat. Pflanzenf. III. 2. 143 (1892). I. Papaver dubium Z. Schmalfrüchtiger Mohn. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 50 em hoch, ästig, unten abstehend, oben ange- drückt borstlich behaart. Blätter ein- bis zweifach fiederspaltig mit lanzettlichen spitzen Abschnitten, zerstreut borstlich behaart. Blüten end- und blattwinkelständig auf sehr langen angedrückt be- haarten Stielen, vor dem Aufblühen nickend. Kelchblätter abstehend borstig. Kronblätter verkehrt-eiförmig, bis 2,5 cm lang, meist sich gegenseitig mit den Rändern nicht deckend, trüb hellrot, seltener weiß, an der Basis oft mit schwarzem Fleck. Staubfäden nach oben nicht verbreitert. Kapsel keulig, gegen die Basis allmählich ver- schmälert, kahl. Narbenstrahlen 5—8, ihre Lappen sich gegen- seitig nicht deckend. Mai, Juni. Papaver dubium Z. Sp. pl. Ed. 1. 1196 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 32 (1843); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 166 (1874). Auf Äckern, in Gebüschen, an Wegrändern, zerstreut und selten. Bei Greith nächst Neumarkt!, auf Äckern zwischen Gams und Marburg (Murr); (im angrenzenden Kroatien bei Lovreian /Murmann)). 2. Papaver Rhoeas Z. Klatsch-Mohn. Einjährig. Stengel aufrecht, ästig, bis 60 cm hoch, abstehend borstig behaart. Blätter einfach bis doppelt fiederspaltig oder die oberen dreiteilig, mit ungleich eingeschnitten gezähnten Zipfeln, borstig behaart, die unteren gestielt, die oberen sitzend. Blüten end- und blattwinkelständig auf langen abstehend borstigen Stielen. Kelchblätter abstehend borstig. Kron- blätter fast kreisrund bis queroval, 2—4 cm lang, tief scharlachrot, an der Basis meist mit einem oft weiß eingefaßten schwarzen Fleck. Staub- fäden nach oben nicht verbreitert. Kapsel verkehrt-eiförmig, an der Basis abgerundet. Narbenstrahlen 8—14, ihre Lappen sich gegenseitig an den Rändern deckend. Juni, Juli. Pavaver Rlıoeas Z. Sp. pl. Ed. 1. 507 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 31 (1843); Maly Fl. Steierm. 189 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 166 (1874); Strobl Fl. Admont II. 107 (1882). Auf Äckern, Brachen, an Rainen, wüsten Plätzen verbreitet bis in die Voralpen und besonders in niedrigen Gegenden gemein, 444 Papaver. Ändert ab: ß. strigosum Doennigh. Blütenstiele angedrückt behaart. Blüten meist kleiner. Papaver rhoeas ß. strigosum Boennigh. Fl. Monast. 157 (1824). Seltener, besonders um Graz, wie bei Semriach (Verbniak!), Eggen- berg (Melling!), Übelbach (Müllner). Sekt. 2. Mecones Bernh. Stengel beblättert. Einjährige Arten mit stengelumfassenden, höchstens gelappten Blättern. Mecones Bernh. in Linnaea VIII. 463 (1833); Prantl u. Kündig in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 142 (1892). : 3. Papaver somniferum Z. Gartenmohn. Finjährig. Stengel aufrecht, einfach oder ästig, kahl. Blätter mit stengelumfassendem Grunde sitzend, die unteren länglich, die oberen eiförmig, ungleich grob doppelt gesägt bis gelappt, kahl, blaugrün. Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, bis 4 cm lang, sich gegenseitig mit den Rändern deckend, an der Basis meist mit dunkelem Fleck, weiß, lila oder rot. Staubfäden nach oben verbreitert. Kapsel fast kugelig, bis 5 cm lang, kahl. Narben 7—20-strahlig, Narbenlappen sich mit den Rändern gegenseitig deckend. Juli, August. Papaver somniferum Z. Sp. pl. Ed. 1. 508 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 32 (1843); Maly Fl. Steierm. 189 (1868); Strobl Fl. Admont II. 107 (1882). Die wichtigsten Kulturformen sind: a. album (Or.) DO. Same weiß. Kronblätter blaßlila oder weiß, an der Basis mit violettem Fleck. Kapsel mit Löchern aufspringend. Papaver album Or. Stirp. Austr. Ed. 1. II. 129 (1763). Papaver somni- ferum ». album DC. Syst. II. 82 (1821). ß. officinale (G mel) Alef. Same weiß. Kronblätter blaßlila oder weiß, an der Basis mit violettem Fleck. Kapsel geschlossen bleibend. Papaver officinale (@mel. Fl. Bad. II. 479 (1806), Papaver somni- ferum officinale Alef. Landw. Fl. 228 (1866). y. paeoniflorum Alef. Same weiß. Kronblätter tief scharlach- rot, an der Basis mit schwarzem Fleck. Kapsel geschlossen bleibend. Papaver somniferum paeoniflorum Alef. Landw. Fl. 228 (1866). d. nigrum (Or.) DO. Same schwarz. Blumenblätter lila oder rot. Kapsel nicht aufspringend. Papaver nigrum Cr. Stirp. Austr. Ed. 1. II. 129 (1763). Papaver som- niferum ». nigrum DC. Syst. II. 82 (1821). &. hortense (Hussenot.) Alef. Same schwarz. Blumenblätter rot. Kapsel aufspringend. Papaver hortense Hussenot. Chard. Nanc. 59 (1835). Papaver somni- ferum hortense Alef. Landw. Fl. 228 (1866). Papaver. 445 Wird in Gärten und in Mittel- und Südsteiermark auch auf Äckern der ölhaltigen Samen wegen gebaut und kommt ab und zu auf wüsten Plätzen, an Wegen usw. verwildert vor. Stammt aus dem Orient, wo aus dem eingedickten Milchsaft der Pflanze das Opium gewonnen wird. Sekt. 3. Scapiflora Rechb. Ein beblätterter Stengel fehlend; Blütenstiele grundständig, blattlos.. Ausdauernde Arten. Scapiflora Rehb. Fl. Germ. exc. 700 (1832); Prantl u. Kündig in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 142 (1868). 4. Papaver aurantiacum Lois. Gelber Mohn. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, mehrköpfig. Blätter gestielt, gefiedert mit un- geteilten oder 2—3-spaltigen Fiedern und eiförmigen, spitzen 2—4 mm breiten Abschnitten, blaugrün, zerstreut borstlich behaart. Blütenstiele grundständig, bis 10 cm hoch, angedrückt borstig be- haart, vor dem Aufblühen nickend. Kelchblätter dicht braunschwarz borstig-zottig. Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, sich gegenseitig mit den Rändern deckend, bis 2,5 cm lang, goldgelb, beim Trocknen orange. Antheren gelb. Kapsel verkehrt-eiförmig, dicht angedrückt borstig. Narbe 4—6-strahlig. Juli, August. Papaver aurantiacum Loisel. in Desv. Journ. Bot. II. 304 (1809); Hayek in Öst. bot. Zeitschr. LIII. (1903) 173, 407. Argemone pyrenaica L. Sp. pl. Ed. 1. 509 (1753). Papaver pyrenaicum DC. Syst. II. 71 (1821); Rehb. Fl. Germ. exe. 700 (1832), nicht Willd. Enum. pl. hort. Berol. 563 (1809). Papaver alpinum ß. flaviflorum Koch Syn. Ed. 1. 29 (1837), Ed. 2. 31 (1843) z. T. Papaver alpinum a. pyrenaicum * flaviflorum Aschers. in Bot. Zeitg. XXVII. (1869) 129. Papaver pyrenaicum var. aurantiacum Dalla-Torre Alpenfl. 107 (1899). Im Felsschutt in der Alpenregion der Zentralalpen (1800—2500 m), selten. Auf dem Hoch-Golling nächst der Scharte (Grimburg, Breidler!) am Abhang zwischen dem Ruprechtseck und dem Ringofen gegen den Günstergraben bei Schöder (.Breidler!) und auf dem Ruprechtseck (Fest!). 5. Papaver Kerneri Hay. Feinblätteriger Mohn. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, ästig, mehrköpfig. Blätter gestielt, doppelt ge- fiedert mit eilanzettlichen, ungeteilten oder 2—3-spaltigen, 1—2 mm breiten Abschnitten, blaugrün, fast kahl. Blütenstiele grund- ständig, bis 20 cm lang, angedrückt borstig, vor dem Aufblühben nickend. Kelchblätter dicht braun borstig-zottig. Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, sich mit den Rändern deckend, bis 2,5 cm lang, goldgelb, beim Trocknen orange, an der Basis oft mit schwarzem Fleck. Kapsel keulig, verkehrt-eiförmig, dicht angedrückt borstig. Narbe 5—8-strahlig. Juli, August. 446 Papaver. Papaver Kerneri Hayek in Öst. bot. Zeitschr. LIII. (1903) 173, 409. Papaver alpinum ARehb. Fl. Germ. exe. 700 (1832), nicht Z. Papaver alpinum ß. flaviflorum Koch Syn. Ed. 1. 29 (1837), Ed. 2. 31 (1843) z. T.; Maly Fl. Steierm. 189 (1868); Dalla-Torre Alpenfl. 106 (1899). Im Gerölle und im Felsschutte der Sanntaler Alpen. Auf der Ojstrica (EP. Weiss!) und in der am Fuß derselben gelegenen Korosica!, auf dem Steiner Sattel (Dreidl!), der Brana! und im Logartale bei Sulz- bach, beim Rinkator und am Sanntaler Sattel! Ändert ab: ß. puniceum Hay. Blüten mennigrot. Petalen schmäler. Papaver Kerneri ß. puniceum Hay. Fl. Steierm. I. 446 (1908). Ein Stock unter der gelbbiühenden Form unweit der Okreselhütte in den Sanntaler Alpen! 6. Papaver Sendtneri A. Kern. Bayerischer Mohn. Aus- dauernd; Wurzelstock ästig, vielköpfig. Blätter gestielt, fiederspaltig mit ungeteilten oder 2—3-spaltigen Fiedern und eiförmigen, 2—5 mm breiten Abschnitten letzter Ordnung, bläulichgrün, borstlich behaart. Blütenstiele grundständig, bis 10 cm hoch, dicht angedrückt borstig, vor dem Aufblühen nickend. Kelchblätter dicht schwarzbraun borstig-zottig. Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, sich gegenseitig mit den Rändern deckend, bis 2,5 cm lang, weiß, an der Basis gelb oder mit schwärzlichem, gelb gerändertem Fleck. Kapsel verkehrt-eiförmig, dicht angedrückt borstig. Narbenstrahlen 5—8. Juli, August. Papaver Sendtneri A. Kerner mscrpt. und bei Hayek in Öst. bot. Zeitschr. LIII (1903) 173, 401. Papaver alpinum (Gaud. Fl. Helv. III. 429 (1828), nicht L. Papaver alpinum a. Pyrenaicum **albiflorum Aschers. in Bot. Zeitg. XXVII (1869) 178. Papaver pyrenaicum var. albiflorum Dalla-Torre Alpenfl. 17 (1899). Im Felsschutt in der Hochalpenregion, in den nördlichen Kalkalpen (2000—2700 m), nur in der Dachsteingruppe in der Schwadring, auf der Scheichenspitze! und dem Eselstein! bei Schladming (und an der Endmoräne des Karls-Eisfeldes!), sowie auf dem Hochmölbing bei Liezen! Ändert ab: ß. roseolum Hay. Blüten rosenrot überlaufen. Papaver Sendtneri ß. roseolum Hay. Fl. Steierm. I. 446 (1908). In einem Stock unter der weißblühenden Form auf der Scheichen- spitze bei Schladming! 7. Papaver Burseri Cr. Alpen-Mohn. Ausdauernd; Wurzel- stock ästig, vielköpfig. Blätter gestielt, doppelt bis dreifach fieder- Papaver. Corydalis. 447 teilig mit ungeteilten oder 2—3-spaltigen lanzettlichen 1—2 mm breiten Abschnitten letzter Ordnung, blaugrün, fast kahl. Blütenstiele grund- ständig, blattlos, angedrückt borstig, bis 20 cm hoch, vor dem Aufblühen nickend. Kelchblätter braun borstig-zottig. Kronblätter breit verkehrt- eiförmig, sich gegenseitig mit den Rändern deckend, weiß, an der Basis gelb oder mit schwarzem gelb gerandetem Fleck. Kapsel verkehrt-ei- förmig, dicht angedrückt borstig Narbe 4—5-strahlig. Juni bis August. Papaver Burseri Crantz Stirp. Austr. II. 129 (1763). Papaver alpinum L. Sp. pl. Ed. 1. 507 (1753) z. T.; Hayek in Öst. bot. Zeitschr. LIII. (1903) 411. Papaver alpinum var. albiflorum Koch Syn. Ed. 1.29 (1837), Ed. 2. 31 (1843) z. T.; Maly Fl. Steierm. 189 (1868); Strobl Fl. Adınont II. 33 (1882); Dalla-Torre Alpenfl. 106 (1899). An steinigen, felsigen Stellen und im Felsschutte in der Krumm- holz- und Hochalpenregion der nördlichen Kalkalpen zerstreut. Auf dem Grimming, an der Schafleithen auf dem Kalbling, auf dem Natterriegel, Eisenerzer Reichenstein, dem Reiting, dem Trenchtling bei Tragöss; überall auf dem Hochschwab; in den südlichen Schluchten des Hoch- kahr, auf dem Sonnleitstein bei Mariazell, der Hohen Veitsch, auf der Raxalpe am Gamseck und an der Abdachung der Heukuppe gegen das Raxental. Sehr häufig auf den Schutthalden der Alpentäler: im Ge- säuse, Johnsbachtal, Laussatal, an der Salza bei Palfau, bei Wildalpen, Weichselboden, im Trawiestale und in der Fölz am Hochschwab. 2. Unterfamilie: Fumarioideae (DC) Pranil u. Kündig. Blüten seitlich symmetrisch. Eines oder zwei der äußeren Kronblätter hackig oder gespornt. Staubblätter zwei, dreiteilig, der mittlere Ast mit zwei, die seitlichen mit einer Anthere. Fruchtknoten mit mehreren wandständigen oder einer grundständigen Samenknospe. Fumariaceae DC. Theor. elem. 244 (1819) als Familie; Maly Fl. Steierm. 190 (1868). Papaveraceae Trib. Fumariae Rehb. in Möss!. Handb. Gewächsk. I. LVIII (1829); Bernh. in Linnaea (1833) 466. Fumarioideae Pranil u. Kündig in Engl. u. Prantil Nat. Pflanzenf. III. 2. 142 (1891). 4. (orydalis Med. Lerchensporn. Blüten zwitterig, in endständigen Trauben, quer zygomorph. Kelchblätter zwei, klein, hinfällig. Kronblätter vier, das obere äußere lang gespornt, mit aufgeschlagener Platte (Öberlippe), das untere am Grunde schwach sackförmig, mit herabgeschlagener Platte (Unterlippe), die beiden inneren gleich, länglich, am Rücken kantig. Staubblätter zwei, dreiteilig, am Grunde in je ein in den Sporn hinein- 448 Corydalis. ragendes Nektarium ausgezogen. Fruchtknoten einfächerig, mit mehreren Samenknospen. Frucht eine schotenähnliche Kapsel. Corydalis Medik. Phil. Bot. I. 96 (1789); Vent. Choix 19 (1803), in DC. Fl. frang. IV. 636 (1805); Endl. Gen. pl. 861 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 33 (1843); Maly Fl. Steierm. 190 (1868); Prantl u. Kündig in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 144 (1891); Regles internat. Nomenel. bot. 80 (1906). Capnoides Adans. Fam. II. 431 (1763). Neckeria Scop. Introd. 313 (1777). Pseudofumaria Medik. Phil. bot. I. 110 (1789). Bulbocapnos BernA. in Linnaea VIII (1833) 469. Bestimmungsschlüssel. 1.» Blüten?gelb. “Wurzelstock micht knollig 2 7. nr. RE Calılen: Blüten rot oder weiß. Wurzelstock knollig ee: 2% 2. Stengel am Grunde mit einer häutigen Schuppe. Knollen nicht hohl . 3. Stengel am Grunde ohne Schuppe. Knollen hohl . . . . . . Ö. cava. 3. Deckblätter ganzrandig > . C. intermedia, Deckblätter fingerig eingeschnitten . . » 2» 2 2.2.2.2... 0. solida. Sekt. 1. Stylotome Prantl Wurzelstock nicht knollig. Same mit konkavem Anhängsel. Stylotome Prantl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 144 (1891). Capnoides Bernh. in Linnaea VIII (1833) als Gattung, nicht DC. I. Corydalis lutea (L.) DO. Gelber Lerchensporn. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, knotig, wagrecht. Stengel aufsteigend oder aufrecht, ästig, mehrblätterig, bis 40 cm hoch, kahl. Blätter doppelt gefiedert mit kurz gestielten, breit keilig eiförmigen, vorn eingeschnitten 2—3-spaltigen Fiederchen, blaugrün, kahl. Blüten in lang gestielten, einseitswendigen Trauben. Deckblätter lanzettlich, fein zugespitzt, viel kürzer als die Blütenstiele. Blüten 15 mm lang, gelb. Frucht lanzettlich, so lang oder etwas länger als ihr Stiel. Same schwarz, glän- zend. Mai—Juli. Fumaria lutea Z. Mant. 258 (1767). Corydalis lutea DC. Fl. france. IV. 638 (1805); Koch Syn. Ed. 2. 34 (1843). Borkhausenia lutea @. M. Sch. Fl. Wett. III. 19 (1801). Verwildert unterhalb der Villa Rebenburg am Westufer des Grundel- sees! (Favarger!), nunmehr schon seit mehr als 20 Jahren daselbst beobachtet. Stammt aus Süd-Europa. Sekt. 2. Pes gallinaceus /rm. Wurzelstock knollig; Stengel auf dem Knollen endständig, unter den Laubblättern mit einer häutigen Schuppe. Pes gallinaceus Irmisch in Abh. nat. Ges. Halle VI. 273 (1862); Prantl u. Kündig in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 144. 2. Corydalis solida(Z.)Sw. Gefingerter Lerchensporn. Knollen kugelig, nicht hohl. Stengel aufrecht, einfach, bis 30 cm hoch, kahl, Corydalis. 449 zweiblätterig, unter den Blättern mit einer eiförmigen bleichen Schuppe, in deren Achsel oft ein steriler zweiblätteriger Ast entspringt. Blätter gestielt, doppelt dreizählig, kahl, bläulichgrün, Blättchen keilig- verkehrt-eiförmig, vorn zwei- bis mehrspaltig. Blüten in endständiger aufrechter Traube. Deckblätter verkehrt-eiförmig, länger als die Blütenstiele, vorn fingerig eingeschnitten. Blüten 16 mm lang, blaß purpurn. Griffel 3—4 mm lang. Fruchttraube aufrecht, Fruchtstiele so lang wie die eilanzettlichen, zuletzt herabhängenden Früchte. März, April. Fumaria bulbosa y. solida L. Sp. pl. Ed. 1. 699 (1753). Fumaria so- lida Mill. Abridgem. Gard. Diet. Ed. 6. No. 8 (1781). Cupnoides solida Mnch. Meth. 52 (1794). Corydalis solida Swartz in Svensk Bot. VIII. T. 531 (1819); Sm. Engl. Bot. III. 253 (1825); Koch Syn. Ed. 2. 33 (1843); Maly Fl. Steierm. 190 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 167 (1874); Strobl Fl. Admont 11. 33 (1882. Fumaria Halleri Willd. Prodr. Fl. Berol. 229 (1787). Corydalis bulbosa DC. Fl. franc. IV. 637 (1805), nicht Persoon. Corydalis digitata Pers. Syn. II. 269 (1807). Corydalis Halleri Willd. En. hort. Berol. 740 (1809); Schinz u. Thellung in Bull. herb. Boiss. Ser. 2. VII. 185 (1907). In Wäldern, Auen, Gebüschen, stellenweise sehr häufig bis in die Voralpen. Im Ennstale bei Admont und im-Paltentale bei Rottenmann, Trieben, Gaishorn; bei Eisenerz und im Grübelkaar des Reichenstein. Häufig im Murtale bei Murau, Judenburg, Zeiring, Leoben, Bruck und im ganzen Mürztale bis Mürzsteg und auf den Semmering. Gemein bei Frohnleiten, Peggau und überall um Graz; bei Fürstenfeld, Söchau, Tautendorf, Ritschein; bei Stainz, Ehrenhausen, Radkersburg. Bei Marburg, am Bachergebirge bei Frauheim, auf dem Kosiak bei Neu- haus; häufig bei Rohitsch, Cilli und Römerbad. Corydalis pumila (Host) Rehb. (Fumaria pumila Host Fl. Austr. II. 304 [1831], Corydalis pumila Rehb. Fl. Germ. exe. 698 [1832]) soll nach Zahlbruckner (bei Reichenbach a. a. O.) in Südsteiermark, nach Schaubach (Deutsche Alpen V. 339) bei Römerbad vorkommen. Die Angaben sind wohl. irrig. 3. Corydalis intermedia (Z.) Merat. Mittlerer Lerchensporn. Knollen kugelig, nicht hohl. Stengel aufrecht, meist an den Ge- lenken hin- und hergebogen, bis 15 cm hoch, kahl, meist dreiblätterig, unter den Blättern mit einer bleichen eiförmigen Schuppe, aus deren Achsel häufig ein steriler oder blühender Ast entspringt. Blätter doppelt dreizählig, blaugrün, kahl; Blättchen keilig-verkehrt- eiförmig, vorn tief zwei- bis mehrspaltig., Blüten in gedrungener arım- blütiger endständiger Traube. Deckblätter verkehrt-eiförmig, ganzrandig. Blüten 13 mm lang, blaß purpurn oder lila. Fruchttraube überhängend, Früchte eilanzettlich, viel länger als ihr Stiel. März—Mai. Hayek, Flora von Steiermark. 29 450 Corydalis. Fumaria bulbosa ß. intermedia Z. Sp. pl. Ed. 1. 699 (1755). Fumaria intermedia Zhrh. Beitr. VI. 136 (1791). Corydalis intermedia Merat. Nouv. Fl. Paris Ed. 1. 272 (1812. Fumaria fabacea Reiz. Fl. Scand. Ed. 2. 167 (1795). Corydalis fabacea Pers. Syn. II. 269 (1807); Koch Syn. Ed. 2. 34 (1843); Steininger in Öst. bot. Zeitschr. XXXI. 203 (1881). In Wäldern und Gebüschen der nördlichen Kalkvoralpen sehr selten. Auf dem Loser bei Alt-Aussee bei 1500 m (Favarger!); an der Straße über den „Sauboden“ zwischen Oberlaussa und St. Gallen (Steininger) (und im angrenzenden Oberösterreich an der Straße zwischen Ober- und Unterlaussa unweit der Straße, die durch den Spitzenbachgraben führt [Steininger)). Sekt. 3. Radix cava /rmisch. Wurzelstock knollig, hohl. Stengel am Knollen seitlich entspringend, ohne häutige Schuppe über dem Grunde. Radix cava Irmisch in Abh. nat. Ges. Halle VI. 273 (1862); Pranil u. Kündig in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2 144 (1891). 4. Corydalis cava (Z.) Schweigg. u. Körte. Holzwurz. Knollen kugelig, bald hohl werdend. Stengel aufrecht, bis 30 em hoch, kahl, zweiblätterig, ohne häutige Schuppe über dem Grunde. Blätter gestielt, doppelt dreizählig, kahl, blaugrün, Blättchen keilig- verkehrt-eiförmig, vorn ungleich tief eingeschnitten oder gelappt. Blüten in reich- und dichtblütiger aufrechter endständiger Traube. Deck- blätter eiförmig, ganzrandig. Blüten etwa 2 cm lang, trüb purpurn oder gelblich-weiß. Fruchttraube aufrecht, locker. Früchte lanzettlich, zuletzt hängend, länger als ihr Stiel. März—Mai. Fumaria bulbosa «. cava L. Sp. pl. Ed. 1. 699 (1753). Fumaria cava Mill. Gard. Diet. Ed. VIII. No. 7 (1768). Corydalis cava Schweigg. u. Körte Fl. Erlang II. 44 (1811); Koch Syn. Ed. 2. 33 (1843); Maly Fl. Steierm. 190 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 167 (1874); Strobl Fl. Admont II. 33 (1882). Corydalis tuberosa DC. Fl. franc. IV. 637 (1805); Beck Fl. N.-Öst. II. 437 (1892). Corydalis bulbosa Pers. Syn. II. 269 (1807), nicht DC. In Gebüschen, an Waldrändern, Zäunen, bis in die höheren Vor- alpen (1450 m), nicht überall. Im Ennstale bei Admont, wie bei Weng, vor dem Gesäuse, bei Hall, ober Röthelstein und beim Kalkofen ober der Kaiserau; bei Eisenerz und im Grübelkaar des Reichenstein. Bei Mürzsteg, Neuberg, Bruck; bei Graz sehr zerstreut, besonders um St. Gotthard und Gösting, vor der Wiener Linie und auf dem Lantsch. Bei Fürstenfeld. In den Auen der Mur und in den Windischen Büheln bei Radkersburg; überall bei Pößnitz, Marburg, Pettau; am Bacher- gebirge bei Lembach, Windenau, Hausambacher. Gemein in Unter- steiermark bei Sauritsch, Rohitsch, Neuhaus, Cilli, Tüffer, Römerbad, Steinbrück, Trifail. Fumaria. 451 Corydalis capnoides \Vahlenb. (Fl. Carp. 212 [1814]) wurde in wenigen Exem- plaren bei Zeltweg nächst Judenburg eingeschleppt beobachtet (Pilhalsch!). 5. Fumaria Z. Brdrauch. Blüten (Abb. 31, Fig. 1) zwitterig, in Trauben, quer zygomorplhh. Kelchblätter zwei, gelärbt, eilanzettlich. Kronblätter vier, das obere äußere kurz oder lang gespornt, mit konkaver Platte (Oberlippe), das untere am Grunde flach mit schwach konkaver Platte (Unterlippe); de beiden inneren gleich, an der Spitze miteinander ver- wachsen, keilig-Jänglich. Staubblätter zwei, dreiteilig, am Grunde in je ein in den Sporn hineinragendes Nektarium ausgezogen. Fruchtknoten mit einer seitenständigen campylo- und apotropen Samenknospe. Frucht eine einsamige rundliche Nuß. Fumaria Z. Sp. pl. Ed. 1. 699 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 314 (1754) z. T.; Seop. Introd. 313 (1777); Endl. Gen. pl. 861 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 35 (1843); Malı, Fl. Steierm. 190 (1868); Prantl u. Kündig in Engl, u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 145 (1891). Bestimmungsschlüssel. 1. Fruchtstiele herabgekrümmt . . 2» 2 2 2 2 2 202020. F. capreolata. Fruchtstiele aufrecht abstehend . . . . Sr er).9: 2. Kelchblätter so breit oder breiter als die Bliinenkrone und AREN halb so lang wie diese. Deckblätter so lang oder wenig kürzer als die Fruchtstiele: F. rostellata. Kelchblätter schmäler als die Blumenkrone . . . rer 3. Deckblätter so lang oder wenig kürzer als die Fruchtstiele . F. Vaillantii. Deckblüätter höchstens halb so lang als die Fruchtstile . . . . 4. 4. Frucht kurz bespitzt. Kelchblätter sehr klein und hinfällig . F. Een Frucht an der Spitze ausgerandet. Kelchblätter etwa '/, so lang wie die Binmenkronea au nel SP) BIE DEak.on aan ee. ‚Biloffieinahe: I. Fumaria capreolata 4. Rankender Erdrauch. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, einfach oder wenig ästig, kahl. Blätter gefiedert mit 2—3, oft abwechselnd stehenden, dreischnittigen Fiedern und keilig-verkehrt-eiförmigen, vorn 2—3-spaltigen Blättchen, kahl, blaugrün. Blüten in lang gestielten, dicht und reichblütigen Trauben, 10—12 mm lang, blaß rosenfarben, an der Spitze tief purpurn. Kelchblätter breit eiförmig, breiter und etwa halb so lang wie die Blumenkrone. Frucht kugelig, glatt, stumpf bespitzt. Fruchtstiele herabgekrümmt. Juni—September. Fumaria capreolata ZL. Sp. pl. Ed. 1. 701 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 35 (1843); Maly Fl. Steierm. 190 (1868). Unter Gebüsch auf dem Schloßberge von Gleichenberg (Prasil!, Krasan), anscheinend spontan. 29° 452 Fumaria. 2. Fumaria rostellata Anaf. Geschnäbelter Erdrauch. Ein- jährig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 40 cm hoch, ästig, kahl. Blätter doppelt gefiedert mit einfach oder doppelt hand- oder fieder- förmig gespaltenen Abschnitten und lanzettlichen, 1—2 mm breiten Zipfeln, kahl, blaugrün. Blüten in erst dichten, dann verlängerten Trauben. Äußere Blumenkronblätter an der Spitze schnabelförmig zu- sammengezogen, rosenrot mit dunkelpurpurner Spitze und rotem Kiel, 7 mm lang. Kelchblätter eiförmig rundlich, breiter und etwa halb so lang als die Kronröhre. Früchte kugelig, vorn nicht ausgerandet, stumpf; Fruchtstiele aufrecht abstehend, so lang oder wenig länger als die Deckblätter. Juni—September. Fumaria rostellata Knaf in Flora XXIX. (1846) 290; Preissm. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1895) 99. Bisher nur auf Äckern bei St. Marxen im Pettauer Felde (Preiss- mann!), und ehemals auf den Anschüttungen am vormals Tschackschen Garten in Graz (Preissmann!). 3. Fumaria officinalis Z.. Gemeiner Erdrauch. Einjährig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 50 cm hoch, ästig, kahl. Blätter einfach oder doppelt gefiedert mit hand- oder fiederförmig ge- spaltenen Abschnitten und lanzettlichen, stumpfen oder spitzen, 2—3 mm breiten Abschnitten, kahl, blaugrün. Blüten in erst dichten, dann ver- längerten Trauben. Äußere Blumenkronblätter an der Spitze abgerundet, 8 mm lang, rosenrot, an der Spitze schwärzlich purpurn, mit grünem Kiel. Kelchblätter eiförmig, schmäler als die Blumenkrone und etwa ein Drittel so lang wie diese ohne Sporn. Früchte kugelig, vorn ausgerandet, fein runzelig; Fruchtstiele aufrecht abstehend, etwa doppelt so lang als die Deckblätter. Mai bis Oktober. Fumaria officinalis L. Sp. pl. Ed. 1. 700 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 35 (1843); Maly Fl. Steierm. 190 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 167 (1868); Strobl Fl. Admont II. 108 (1882). Fumaria media Loisel. Not. 101 (1810). Auf Brachen, Kartoffel- und Rübenäckern, an Wegen, wüsten Plätzen, verbreitet bis in die Voralpentäler. 4. Fumaria Vaillantii Lois. Feinblätteriger Erdrauch. Ein- jährig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 50 cm hoch, ästig, kahl. Blätter doppelt gefiedert mit tief fiederspaltigen Abschnitten und lanzettlichen, 1—2 mm breiten Zipfeln, kahl, blaugrün. Blüten in an- fangs dichten, später verlängerten, meist armblütigen Trauben. Äußere Kronblätter blaß rosenrot, an der Spitze schwarzpurpurn mit grünem Kiele, 5—6 mm lang, die Platte der Oberlippe ausgerandet. Kelch- Fumaria. Cruciferae. 453 blätter kaum 1 mm lang, gezähnt, hinfällig. Frucht glatt, kugelig, in der Jugend kurz bespitzt, vorn nicht ausgerandet; Fruchtstiele aufrecht abstehend, so lang oder etwas länger als die Deckblätter. Mai—ÖOktober. Fumaria Vaillantii Zoisel. Not. 102 (1810); Koch Syn. Ed. 2. 35 (1843); Maly Fl. Steierm. 190 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 167 (1882). In Weingärten, Äckern, auf Schutt, zerstreut. In der Umgebung von Graz bei Gösting, Andritz, Wetzelsdorf; bei Hartberg. Bei Wild- haus und Gams nächst Marburg; bei Weitschach nächst Pettau. Am Bachergebirge bei Lembach, Windenau, Schleinitz; bei Hochenegg, Cilli, Tüffer, Trifail, Rann. 5. Fumaria Schleicheri Soy. Wil. Spitzfrüchtiger Erdrauch. Einjährig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 50 cm hoch, ästig, kahl. Blätter doppelt gefiedert mit tief fiederspaltigen Abschnitten und Jlanzettlichen, 1—2 mm breiten Zipfeln, kahl, schwach blaugrün. Blüten in anfangs dichten, später verlängerten Trauben. Äußere, Kron- blätter rosenrot, an der Spitze schwarz purpurn mit grünem Kiele, 5 mm lang, Platte der Öberlippe vorn abgerundet. Kelchblätter kaum 1 mm lang, gezähnt, hinfällig. Frucht glatt, kugelig, kurz bespitzt. Fruchtstiele aufrecht abstehend, 2 bis 3 mal so lang als die Deckblätter. Mai—Oktober. Fumaria Schleicheri Soy.-Willem. Observ. pl. Franc. 17 (1828); Strobl Fl. Admont II. 34 (1882); Preissm. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1895) 100. Auf Äckern, an wüsten Plätzen, sehr zerstreut und selten. Im Stiftsgarten von Admont (Strobl); bei Gösting nächst Graz (Preissmann)), zwischen Premstetten und Werndorf (Krasan). 26. Familie: Crueiferae ‚Juss. Blüten (Abh. 31, Fig. 2) zwitterig, fast stets strahlig. Kelchblätter vier, frei, Kronblätter vier, frei, lang genagelt. Staubblätter sechs in zwei Kreisen, viermächtig, die zwei äußeren kürzer, die vier inneren länger. Am Grunde der Staubblätter verschiedenartig gestaltete Honigdrüsen (Abb. 32). Fruchtknoten oberständig, aus zwei Frucht- blättern gebildet, meist durch eine mediane Scheidewand zweifächerig, seltener einfächerig oder quer geteilt. Samenknospen in jedem Fache in verschiedener Anzahl, ana-, seltener campylotrop, meist hängend, mit zwei Integumenten. Griffel einer oder fehlend. Narbe meist zweilappig mit über den Plazenten stehenden Lappen. Frucht eine durch zwei von der stehenbleibenden Scheidewand sich ablösende Klappen sich öffnende Kapsel, mehrmals (Schote [Abb. 31, 454 Crueiferae. Fig. 4) oder 1—2 mal (Schötchen [Abb. 31, Fig. 5, 8—13]) so lang als breit, oder eine in einsamige Glieder zerfallende „Gliederschote“ (Abh. 31, Fig. 15) oder ein als ganzes abfallendes Nüßchen (Abb. 31, Fig. 6, 7, 14). Abb. 31. 1. Blüte von Fumaria offieinalis, etwas vergr. % Kelchblatt. 2. Blüte von Car- damine, die vorderen Kelch- und Kronblätter entfernt, vergr. A Honigdrüsen. 3—15 Früchte von Crueiferen. 3. Sisymbrium officinale, etwas vergr. 4. Arabis pumila, etwas vergr. 5. Thaspi goesingense. 6. Myagrum perfoliatum. 7. Bunias Erucago. 8. Biscutella laevigata. 9. Isatis praecox. 10. Alyssum montanum. 11. Draba stenocarpa.. 12. Camelina miero- carpa. 13. Capsella Bursa pastoris. 14. Peltaria alliacea. 15. Raphanus Raphanistrum. Same ohne Nährgewebe, Keimblätter flach (platylober Keimling) und das Würzelchen ihnen am Rande (seitenwurzelig, pleurorhiz) oder am Rücken (rückenwurzelig, notorhiz) anliegend, oder längsgefaltet mit in der Rinne liegendem Würzelchen (faltenwurzelig, orthoplocer Keimling), seltener der Quere nach gefaltet (diplecolob) oder spiralig eingerollt (spirolob). Krautige, seltener halbstrauchige Gewächse mit abwechselnden Blättern ohne Nebenblätter und in meist deckblattlosen, bei der Frucht- reife sich verlängernden Doldentrauben stehenden Blüten. Im Gewebe und zwar entweder in den Leitbündeln oder im Mesophyll der Blätter ciweißhaltige Zellen („Eiweißschläuche“ oder „Myrosinzellen ‘“). Cruciferae Juss. Hort. Trian. (1759), Gen. 237 (1789); Endl. Gen. pl. 861 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 36 (1843); Maly Fl. Steierm. 191 (1868); Pranil' in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 145 (1890). nt Crueiferae, 45: Wieht. Literatur: De Candolle, M&moire sur la famille des Crueiföres in Mem. du Mus. d’hist. nat. VII. 169 (1821). Pomel, Contribution ä la classification methodique des Crueiferes. Paris, 1883. Weltstein, Die Gattungen Erysimum und Cheiranthus in Österr. bot. Zeitschr. NXXIX. 243 (1889). Bcek, Einige Bemerkungen zur systematischen Gliederung unserer Crueiferen in Verh. zool. bot. Ges. Wien XL. Sitzungsber. 18 (1890). Pranil, Cruciferae in Engler u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 145 (1890). Solms-Laubach, Oruciferen-Studien in Botan. Zeitung LVIII (1900) 16, LIX (1901) 61, LXI (1903) 59, LXIV (1906) 15. Hannig, Untersuchungen über die Scheidewände der Cruciferen-Früchte in Botan. Zeitung LIX (1901) 207. Zur Physiologie pflanzlicher Embryonen II. Über das Zustandekommen der Lagerung der Keimlinge bei den Cruciferen in Botan. Zeitung LXIV. (1906) 1. Bayer, Bei- träge zur systematischen Gliederung der Cruciferen in Beih. z. bot. Zentralbl. XVII. 2. 119 (1905). Schweidler, Die systematische Bedeutung der Eiweiß- oder Myrosin- zellen der Cruciferen nebst Beiträgen zu ihrer anatomischen Kenntnis in Ber. d. deutschen bot. Ges. XXIII. 274 (1905). » Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. [) 1. Frucht lineal, vier- oder mehrmal länger als breit . Frucht höchstens dreimal so lang als breit . » 2 2 2 2 nn... 29. 2. Klappen der Frucht deutlich 1—-5-nervig . . MER Klappen der Frucht nervenlos oder nur am Grunds = einem schwachen Nerven . . er ehtärurneh2l- 3. Blüten weiß, ee lila, iliengelb er a neuen MAL Blüten zitronen- bis dottergelb oder weißlich und violett geadert. . . 12. 4. Frucht mit deutlichem zweischneidigen Schnabel . . . . . Raphanus. GE DIEERCy alba Fr. ee Re Be en ne en ai. ImeBlatter"stenelumfassendsitzend, ne a a ET RT 6. Blätter nicht stengelumfassend . . ec, 6. Blätter stumpf, ganzrandig, blaugrün en kahl us „Valt.naleilGonringia. Blätter .spitz oder gezähnt oder behaart . 2.2... .. 7 7. Samen in jedem Fach einreibig =. 1 u... 0. u ..ne u. Arabis. Samen in jedem Fach zweireihig . . » - 2... e....1..., Tursils. S. Grundständige Blätter in deutlicher Rosette . . . ee Q: Grundständige Blätter einzeln, lang gestielt, oder fehlend ee ne 9. Fruchtklappen vom Rücken 1 flachgedrückt . . . . - ers 710: Fruchtklappen gekielt oder gewölbt . . . . vs Alaska. 10. Grundblätter ungeteilt, allmählich in den Stiel ren rn Arabis. Grundblätter plötzlich in dern Stiel zusammengezogen oder leierförmig bis fiederspaltig. - . - las lee yatı. 4.4 Cardaminopsis. ll. Untere Blätter am de ang EN 2 asas Yreinn ,„ARIATIR: Alle Blätter gegen den Grund verschmälett . . . . 2... Hesperis. Bla Rlappen der’Krucht. einnervie . > 2. 2 nn ne nn. na 0. Klappen! der rucht), 3 oNervie En m RT T .SFI8: 13. Pflanze kahl oder abstehend behaart . . . . „ap Pflanze von angedrückten zwei- oder Mehaktgen ren beikleiatet dd 14. Stengel halbstrauchig. Narbe tief zweilappig - - - + - - Cheiranthus. Stengel krautig. Narbe stumpf oder ausgerandet . .» - - . Erysimum. 456 Crueiferae. 15. Samen in jedem Fach zweireihig. Stengel oben blattlos. . . Diplotawis. Samen in jedem @Hach@einreihro2- es a ee E 16. Kronblätter violett geadnt . . - „2 2. 2. 20... 2... BHürschfeldia. Kronblättergemtarbip2oelD u re 7 17. Frucht lang geschnäbelt. Obere Blätter blaugrün . . . . . . Brassica. Frucht ungeschnäbelt. Blätter nicht blaugrün . . . . . . Barbaraca. 18. Frucht ungeschnäbelt . . . . a IE Frucht mit zweischneidigem oder oa Schiabel. en 20 19. Haare einfach. Blätter ungeteilt oder fiederspaltig . . Sisymbrium. Haare ästig. Blätter mehrfach fiederteilig mit schmalen Zipfeln . . Sophia. 20. Frucht perlschnurartig gegliedert, bei der Reife in einzelne Glieder zer- fallend oder fleischig, nicht aufspringend. Kronblätter meist violett geadert: Raphanus. Frucht nicht perlschnurartig gegliedert oder fleischig, bei der Reife zwei- klappig aufspringend. Kronblätter einfarbig gelb . . . . . . Sinapis. 21. (2) Kronblätter weiß, lila oder gelblichweiß . . » 2. 2 2 2 2.2.22 Kronblätter gold- bis dottergelb . . » » 2 2 2.202020... BRoripa. 22. Früchte gekrümmt, auf abstehenden Stielen. Blüten weiß, Antheren gelb: Baeumerta. Früchte gerade, Fruchtstiele aufrecht bis aufrecht abstehend . Cardamine. 23..(1) Kronblätter nicht gelb, mitunter fehlend . . . . . x 2 2... 24 IKıronb labtergo.e]|b er 7 Er En er Er er 2 a Er 32 24. Schötchen ein- bis mehrsamig, mit flachen oder gewölbten, aber nicht am Rücken gekielten oder geflügelten Klappen . . 25. Schötchen mehrsamig, von der Seite ee is Kae am Rückenwpekieltiodersgeflügelt v2. 1.2 rer er ee 25. Schötchen flach, elliptisch, lanzettlich oder kreistund . . . . . ... 26. Schötchen kugelig, eiförmig oder birnfürmig . ». » .» 2... 31. 26. Große Pflanze mit stengelumfassenden Blättern . . . 2. .* Pellama: Blätter nicht stengelumfassend oder kleine ihenpilanzen 5) Te 27. Kronblätter#zweispaltigy. Ku 2 ne Kronblatteräungeteilt; . ©... 0. 020 Veen se ee er 9 28Stengeliblattlos, u. u... U ne ee aa Stengelüibeblättertis.r. +, 1.0 1.2002 Seller ee Rerieronl 29% Blüten@yiolett. Sehötchen sehr groß , 2 ee Pumoria: Blüten@weißfoderzgelb. - Schötchen klein 2 FE: 30. Blätter keilig, drei- bis EDER aa alas ARE Blätter ungeteilt . . . . u eo en no DIRANE. 31. Grundständige Blätter in den Stiel verschmälert. Stengel einfach oder wenig Ein rar rt KertiengE Grundständige Blätter an Br Pa bee abgerundet oder herzförmig . 32. 32. Grundständige Blätter länglich, sehr groß . . ». . 2.2.2... Roripa. Grundständige Blätter herz- oder nierenförmig oder dreieckig . (ochlearia. Crueiferae, 457 33. Äußere Blüten der Dolde unregelmäßig, die zwei äußeren Kronblätter der- selben viel größer als die anderen . . 2 . 2 2 2 22 0.00... Zberis. Aller Blüten rerelmäßig... .. .... 0 0 ner nö 34. Schötchen elliptisch, beidendig verschmälert. Blätter gefiedert . Hutchinsia. Schötchen herzförmig oder dreieckig . . © 2 2 2 2 nn 2 22... 88 35. Alle Blätter ungeteilt und ganz kahl . . . . SUR „FA Per 00; Blätter behaart oder wenn kahl, gelappt bis hederleiiig EN NK, 36. Die längeren Staubfüden geflügelt. Blüten meist rötlich. Neben den auf- springenden geflügelten Schötchen meist noch kleinere einsamige nicht auf- springende vorhanden = . » . 2. 2 m. 00 0... Aelhionema. Staubfäden ungeflügelt. Schötchen alle gleichgestaltet . . . . Thlaspi. 37. Fruchtfächer einsamig. Frucht herzförmig oder breit verkehrt-eiförmig oder FaSthZwaikuoD En a FR > me te .. WiDensasum: Fruchtfächer mehrsamig. Schötchen dreieckig (Abb. 31, Fig. 13) . Capsella. 38. Frucht unten stielrund, oben plötzlich abgesetzt erweitert . . » . . 39. EINOGUHURADUETB- Kestaltettrm. ur, ee EEE 7 70: 39. Stengel kahl . . . . a ern: Stengel wenigstens unten Et A SEE: Bee eo 0. . Rapistrum. 40. Frucht vierkantig, höckerig, geschnäbelt (Abb. 31, tig Mae Bumias: Frucht nicht vierkantig, glatt . . . - Pe Lil: 41. Frucht stark von der Seite sera, brillenförmig (Abb. 31, Fig. 8): Biseutella. Eirach nicht, brillenförmi n DE ee en AD, 42. Schötehen zusammengedrückt, ziemlich flach . . 2 2 2 2 2 2.2... 48. Frucht kugelig, ellipsoidisch oder birnföormig - » 2 2 2 2 2.2. 4. 43. Frucht länglich keilig, hängend (Abb. 31, Fig. 9) Bea Dee, BlBatis: Frucht aufrecht, lanzettlich bis kreisrund . . . . . 44. 44. Schötchen lanzettlich bis elliptisch, beidendig verschmälert (Abb. 31, 1, Fr 11): Draba. Schötchen oval bis kreisrund, vorn gestützt oder ausgerandet (Abb. 31, Fig. 10): Alyssum. 45. Wenigstens die unteren Blätter fiederspaltig -. » » „2... Roripa. FAUlSHBlAttersunpeteultı Foleeh nie) Feuer. Kell) AO: AHSOBlättersgesägtnes 210 were „En a Eee re 2 Boripa. Blätter ganzrandig . . . . RR ua AT. 47. Schötchen birnförmig, ei (Abb, 31, Fig. a = Ren Camelina. Schötchen kugelig, nicht aufspringend . « 2 2 2 2 20220... Neslia. 1. Tribus: Arabideae DC. Keimblätter nicht rinnig, entweder flach mit seitlich oder am Rücken anliegendem Würzelchen, oder 1—2 mal der Quere nach gefaltet oder spiralig eingerollt. Laterale Honigdrüsen zu beiden Seiten der kurzen Staubblätter mächtig entwickelt, oft zu einer hufeisen- oder ringförmigen Drüse verschmolzen, die medianen vor den langen Staubblättern fast 458 Crueiferae. Sisymbrium. ausnahmslos vorhanden, mehr minder lineal, oft alle zu einem geschlossenen ting verschmolzen (Abb. 32, Fig. 1). Frucht eine ungeschnäbelte Schote, deren Klappen bis zur Spitze reichen, seltener ein vom Rücken her zusammenge- drücktes Schötchen oder eine Nuß. , Arabideae DC. Syst. II. 161 (1821) erw. Subtribuss 1. Sisym- briinae (Benih. et Hook.) Hay. _Keimblätter flach. Frucht eine aufspringende Abb. 32. Honigdrüsen in Crueiferen-Blüten. 1a. Schote. Honigdrüsen zu Erysimum, Seitenansicht von den langen Staubfäden einem mehr minder ge- aus. 2a. Cheiranthus, Seitenansicht vom kurzen schlossenen Ring verschmel- zend.. Haare einfach oder von den langen Staubfäden aus. 5a. Capsella, Seiten- ästig. Eiweißschläuche chloro- ansicht vom kurzen Staubfaden aus. 6a. Brassica, phyllfrei, an die Leitbündel Seitenansicht vom kurzen Staubfaden aus. Db. Die gebunden. zugehörigen Diagramme. Nach A. Bayer. Sisymbrieae Benth. Hook. Gen. pl. I. 60 (1862—67); Bayer in Beih. Bot. Zentralbl. XVIIl. 2. 139 (1905). Sisymbriinae Pranil in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 154 (1890) als Subtribus der Sinapeae; Hay. Fl. Steierm. I. 458 (1908) als Subtribus der Arabideae. Staubfaden aus. 3a. Alyssum, Seitenansicht vom kurzen Staubfaden aus. 4a. Lepidium, Seitenansicht 1. Sisymbrium Z. Rauke. Kelch aufrecht oder abstehend. Kronblätter gelb. Staubfäden gegen den Grund verbreitert. Um die Basis der zwei kurzen Staub- blätter je eine ringförmige Honigdrüse, außen am Grunde der längeren je eine schmale, mit jenen zu einem geschlossenen Ring verschmelzende Drüse. Frucht eine lineale, fast stielrunde, schwach von der Seite zu- sammengedrückte Schote; Klappen derselben gewölbt, mit kräftigem Mittel- und zwei parallelen Seitennerven. Samen in jedem Fache einreihig. Griffel kurz. Keimblätter flach oder etwas konkav, Keimling rückenwurzelig. Eiweißschläuche chlorophyllfrei, an die Leit- bündel gebunden. Haare einfach. Sisymbrium Z. Sp. pl. Ed. 1. 657 (1753) z. T., Gen. pl. Ed. 5. 296 (1754) z. D.; Endl. Gen. pl. 874 (1836-40); Koch Syn. Ed. 2. 50 (1843); Maly Fl. Steierm. 195 (1868); Prantl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 170 (1890). Sisymbrium. 459 Wicht. Literatur: Fournier, Recherches anatomiques et taxonomiques sur la famille des Crueiferes (Paris 1865). Bestimmungsschlüssel,. 1. Alle Blätter ungetellt . . . a REHELEENGED EIS Wenigstens die unteren Blätter Jean ERBE ER: ICZ: 2. Schoten pfriemenförmig, nach oben verschmälert, an "die Spindel Est KADBSBLATEIG. Bine - Krieilarada suiunde fin. ERRBTER BD: offieindle, ae lineal, gleich breit. . . erarth..c. me 3. Fruchtstiele dünn. Stengel und Blätter kahl N in bare S. austriacum. Fruchtstiele kurz, fast so dick wie die Frucht. . . . a Wwicunp dd 4. Obere Blätter fiederteilig mit schmal linealen Aherhurtten S. Sinapistrum, Obere Blätter schrotsägeförmig-fiederspaltig oder ungeteilt . . S. orientale Sekt. 1. Velarum DC. Frucht pfriemenförmig, nach oben ver- schmälert. cn m DC, Syst. II. 459 (1821); Pranil in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 170 (1891). Chamaeplium Wallr. Sched. crit. I. 376 (1822) als Gattung. I. Sisymbrium officinale (Z.) Scop. Gemeine Rauke. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 70 cm hoch, angedrückt flaumig, ästig mit ab- stehenden Ästen. Blätter flaumig, die unteren gestielt, schrotsägeförmig- fiederspaltig, mit länglichen oft gezähnten Seiten- und großem, dreieckigem bis rhombischem grob gezähntem Endlappen, die oberen kurz gestielt oder sitzend, spießförmig dreilappig oder länglich. Kronblätter gelb, 2,5 mm lang, länger als der flaumige Kelch. Schoten pfriemlich, 10—15 mm lang, flaumig, auf 1—2 mm langen dicken Stielen der Spindel angedrückt. Same hellbraun, 1 mm lang. Juni bis September. Erysimum officinale ZL. Sp. pl. Ed. 1. 660 (1753). Sisymbrium offi- einale Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 26 (1772); Koch Syn. Ed. 2. 51 (1843); Maly Fl. Steierm. 195 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 171 (1874); Strobl Fl. Admont II. 36 (1882). Chamaeplium offieinale Wallr. Sched. erit. I. 376 (1822); Beck Fl. N.-Öst. IT. 475 (1892). . Auf wüsten und bebauten Plätzen, an Häusern, in Dörfern, gemein bis in die Voralpen. Sekt. 2. Irio DC. Schoten lineal, gleich breit. Irio DC. Syst. II. 463 (1821) erw. Eusisymbrium Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 170. (1892). 2. Sisymbrium orientale Torner. Orientalische Rauke. Zweijährig. Stengel aufrecht, ästig, bis Im hoch, abstehend kurzhaarig oder fast kahl. Blätter zerstreut kurzhaarig, die unteren und mittleren gestielt, schrotsägeförmig-fiederspaltig, mit eiförmigen, aus geschweift-gezähnten oder fast ganzrandigen Seiten- und spießförmig- 460 Sisymbrium. dreieckigem oder rhombischem Endlappen, die oberen sitzend, spieß- förmig dreilappig oder lanzettlich. Kronblätter 8—10 mm lang, blaßgelb, mehr als doppelt so lang als die schmalen, behaarten Kelch- blätter. Schoten lineal, stielrund, 6—8 cm lang und 1 mm breit, zer- streut flaumig, selten (f. leiocarpum DC. Syst. II. 469 (1821) als var. ß. des Sisymbrium Columnae) kahl, auf 5—8 mm langen, dicken Stielen aufrecht, oft bogig, abstehend.. Same hellbraun, 1 mm lang. Juni, Juli. Sisymbrium orientale Torner in L. Amoen. acad. IV. 322 (1759); A. Kern Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. VIII. 20 (1898). Sisymbrium Columnae Jacgq. Fl. Austr. IV. 12 T. 323 (1776); Koch Syn. Ed. 2. 52 (1843); Maly Fl. Steierm. 196 (1868). Auf wüsten Plätzen, Schutt, sehr zerstreut und meist nur vorüber- gehend. An der Mur bei Graz (@ebhard); in Melling bei Marburg (Murr), bei Pettau (Zögler); im Ruinenschutt bei Neuhaus und Weiten- stein (Reichardt). 3. Sisymbrium Sinapistrum Or. Ungarische Rauke. Zweijährig. Stengel aufrecht, bis über 1m hoch, unten behaart, oben kahl und bläulich bereift, reich ästig. Blätter kahl oder spärlich behaart, die untern schrotsägeförmig-fiederspaltig, die oberen fiederteilig mit lanzettlichen oder linealen schmalen, spitzen, ganzrandigen oder ausgeschweift gezähnten Abschnitten. Kronblätter 5—6 mm lang, blaßgelb, um die Hälfte länger als die schmalen, kahlen Kelchblätter. Schoten lineal, 5—8 cm lang und 1 mm dick, kahl, auf 6—10 mm langen dicken Stielen aufrecht abstehend. Same 1 mm lang, hellbraun. Juni— August. Sisymbrium Sinapistrum (rtz. Stirp. Austr. Ed. 2. I. 52 (1769); Beek Fl. N.-Öst. II. 477 (1892). Sisymbrium pannonicum Jacgq. Collect. I. 70 (1786); Koch Syn. Ed. 2. 52 (1843); Krasan in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1893) LXXIV. Auf Schutt, wüsten Plätzen, seit 1893 auf der Schutt-Terrasse vor den Kohlengruben in Voitsberg beobachtet (Krasan!). 4. Sisymbrium austriacum ‚Jaeg. Österreichische Rauke. Zweijährig. Stengel aufrecht, bis 70 em hoch, kahl oder spärlich borstig, ästig. Blätter kahl, schrotsägeförmig-fiederspaltig, die seitlichen Zipfel sehr zahlreich, länglich-dreieckig, spitz, ausgeschweift gezähnt, der endständige gelappt und gezähnt. Untere Blätter kurz gestielt, obere sitzend, weniger tief geteilt. Kronblätter länglich, 6—7 mm lang, gold- gelb, etwa doppelt so lang als der Kelch. Schoten lineal, 2,5—5 cm lang und 0,8 mm breit, kahl, auf 5—10 mm langen dünnen Stielen aufrecht abstehend. Same fast 1,5 mm lang, hellbraun. Mai—Juli, Sisymbrium. Sophia. 461 Sisymbrium austriacum Jaeg. Fl. Austr. III. 35. T. 262 (1775); Koch Syn. Ed. 2. 51 (1843); Maly Fl. Steierm. 195 (1868). Sisymbrium eckarts- bergense Willd. Sp. pl. III. 1. 502 (1800). Sisymbrium multisiligquosum Hoffm. Deutschl. Fl. II. 51 (1795). Sisymbrium austriacum ». patens Neilr. Fl. N.-Öst. 723 (1859). Sisymbrium austriacum «. typieum Beck Fl. N.-Öst. II. 478 (1892). Auf steinigen, grasigen Plätzen der Kalkvoralpen, sehr zerstreut und selten. Am oberen Ausgang der Frauenmauerhöhle bei Eisenerz (1560 m) (Kristof); auf dem Scköckel bei Graz (F'reyn). Ehemals auch auf dem Grazer Schloßberge (Alexander! Preissmann!). 5. Sisymbrium strietissimum Z. Steife Rauke. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, mehrköpfig. Stengel aufrecht, kurzhaarig oder fast kahl, bis 1,50 m hoch, mit rispig-ästiger Traube. Blätter kurz gestielt, besonders an den Nerven kurzhaarig, die unteren eilanzettlich, die oberen lanzettlich, alle ungeteilt, gezähnt, spitz. Kronblätter 10—12 mm lang, goldgelb, fast doppelt so lang als der Kelch. Die jungen Früchte die Blüten weit überragend. Schoten lineal, kahl, 5—8 cm lang, kaum 1 mm breit, auf 6—10 mm langen, dünnen Stielen aufrecht abstehend. Same 1,5 mm lang, hellbraun. Sisymbrium strietissimum Z. Sp. pl. Ed. 1. 660 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 53 (1843); Maly Fl. Steierm. 196 (1868); Strobl Fl. Admont II. 36 (1882). An Waldrändern, in Gebüschen, Auen, an Ufern. Im Ennstale zwischen Gröbning und Haus, bei Pruggern, bei Pürgg nächst Steinach, Liezen, im Paltentale zwischen Dittmannsdorf und der Paltenbrücke und bei Trieben. Häufig im Murtale bei Triebendorf nächst Murau, Teufen- bach, Unzmarkt, Haberling, St. Georgen, Thalheim, Judenburg; zwischen Schloß Freyenstein bei Leoben und dem unteren Tollinggraben. Bei Peggau, St. Gotthard und Gösting bei Graz und auf dem Grazer Schloß- berge; in den Murauen bei Puntigam und Abtissendorf. An der Sottla zwischen Rohitsch und Sauerbrunn; zwischen Grobelno und St. Georgen; bei Cilli. 2. Sophia Adans. Sophienkraut. Kelch aufrecht oder abstehend. Kronblätter gelb. Staubfäden gegen den Grund verbreitert. Um die Basis der zwei kurzen Staub- blätter je eine ringförmige Honigdrüse, außen am Grunde der längeren je eine schmale, mit jenen zu einem geschlossenen Ring verschmolzen. Frucht eine schmal lineale, von der Seite zusammengedrückte Schote; Klappen derselben schwach gewölbt, mit kräftigem Mittel- und zwei parallelen Seitennerven. Samen einreihig. Griffel kurz. Keimblätter flach, Keimling rückenwurzelig. Eiweißschläuche chlorophyll- frei, an die Leitbündel gebunden. Haare ästig. 462 Sophia. Erysimum. Sophia Adans. Fam. Il. 417 (1763). Hugueninia Rehb. Fl. Germ. exc. 691 (1832) erw. Descurainia Webb. el Berth. Phyt. Canar. I. 72 (1836); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 192 (1890). I. Sophia multifida @zlib. (Gemeines Sophienkraut. Ein- bis zweijährig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, einfach oder ästig, grau- flaumig, am Grunde oft violett überlaufen, Blätter von dichten Stern- haaren grauflaumig, die unteren dreifach, die oberen doppelt fiederteilig mit lanzettlichen, 0),5—1 mm breiten Zipfeln,; die unteren kurz gestielt mit gefiedert-geöhrltem Stiel, die oberen sitzend. Kron- blätter lineal, gelb, 2 mm lang, wenig länger als der Kelch. Schoten lineal, 13—24 mm lang und kaum 1 mm dick, kahl, auf dünnen 6—10 mm langen Stielen aufrecht abstehend. Samen 0,3 mm breit, hellbraun. Mai—September. Sophia multifida @ilb. Fl. Lith. IV. 75 (1781). Sisymbrium Sophia L. Sp. pl. Ed. 1. 659 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 52 (1843); Maly Fl. Steierm. 196 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 171 (1874); Sirobl Fl. Admont II. 36 (1882). Descurainia Sophia Webb. et Berth. nach Prantl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 192 (1890). Auf wüsten und bebauten Plätzen, Schutt, an Mauern, auf trockenen Grasplätzen. In Obersteiermark hie und da um Admont, Hohentauern, bei Neuberg; häufiger im Murtale bei Murau, Einöd, Scheifling, Unz- markt, Judenburg, Kraubath, Leoben, Bruck. Bei Pöllauberg nächst Pöllau, Peggau; häufig in und um Graz und von da südwärts besonders in den Niederungen gemein. 2. Subtritus: Erysiminae (kchb.) Hay. Keimblätter flach. Frucht eine aufspringende Schote. Die um die kurzen Staubfäden liegende laterale Honigdrüse an der Außenseite offen, mit den schmalen medianen meist deutlich verbunden (Abb. 32, Fig. 1). Haare verzweigt, gabelig oder dreispaltig. Erysimeae Rchb. in Mössl. Handb. 266 (1837). Erysiminae Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 155 (1890) als Subtribus der Hesperideae, Hay. Fl. Steierm. I. 462 (1908) als Subtribus der Arabideae. 3. Erysimum Z. Hederich. Kelchblätter aufrecht oder abstehend, am Grunde oft gesackt. Kronblätter aufrecht, gelb. Staubfäden einfach. An den kurzen Staub- fäden je eine nach außen offene große Honigdrüse, an den langen außen je eine schmale, die mit jenen mehr minder verbunden ist. Frucht eine vierkantige Schote, Klappen .derselben gewölbt, mit starkem Mittelnerv. Griffel kurz, Narbe kurz oder ausgerandet. Samen einreihig. Keimblätter flach, Keimling rücken-, seltener seiten- wurzelig. Eiweißschläuche chlorophylllos, an die Leitbündel gebunden. Erysimum. 463 örysimum L. Sp. pl. Ed. 1. 660 (1753) z. T., Gen. pl. Ed. 5. 296 (1754); Endl. Gen.'pl. 875 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 54 (1843); Maly Fl. Steierm. 196 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 193 (1890). Wicht. Literatur: Koch, Über die Hederich-Arten der deutschen und Schweizer Flora in Flora XV. 1. Beibl. 97 (1832). Weltstein, Die Gattungen Ery- simum und Cheiranthus in Österr. bot. Zeitschr. XXXIX. 243 (1889). Bestimmungsschlüssel. 1. Blütenstiele zwei- bis dreimal so lang wie der Kelch. Blüten klein: E. cheiranthoides. Blütenstiele höchstens so lang wie der Kelch . . . . 2» 22.2... 2, Blütenstiele ungefähr so lang wie der Kelch. Blätter mit Dreizackhaaren besetzt . . E. hieraeifolium. Blütenstiele viel kürzer als der Kelch. . . . 2. u 00 a 00 08% 3. Einjührige Art. Fruchtstiele so dick wie die Frucht. Blätter mit parallelen Zweizackhaaren besetzt -. » «2 2 2 2 ne en nen. EZ. repandum. Zwei- bis mehrjährig. Fruchtstiele dünner als die Frucht . . ... 4. 4. Haare der Blätter zweispaltig, parallel . » ». 2 2 2.2.» EB. silvestre. Haare der Blätter dreispaltig . » =» 2 2 2 2 202020. EB. erysimoides. I. Erysimum cheiranthoides /. Auen-Hederich. Einjährig. Stengel aufrecht, meist ästig, bis 80 cm hoch, zerstreut mit angedrückten Zweizackhaaren besetzt. Blätter lanzettlich, ganzrandig oder aus- geschweift gezähnelt, spitz, mit verschmälerter Basis sitzend, mit Drei- zackhaaren zerstreut besetzt. Blütenstiele zwei- bis: dreimal länger als der Kelch. Kronblätter länglich-keilig, 4 mm lang, wenig länger als der am Grunde nicht gesackte Kelch. Schoten lineal, 2—2,5 cm lang und 2 mm breit, spärlich sternhaarig, auf etwa halb so langen abstehenden Stielen aufrecht abstehend. Same ungeflügelt, 1,2 mm lang, hellbraun. Juni —September. Erysimum cheiranthoides Z. Sp. pl. Ed. 1. 661 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 54 (1843); Maly Fl. Steierm. 196 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 171 (1874). Cheirinia cheiranthoides Link Enum. hort. bot. Berol. II. 170 (1822). Erysimum strietum Maly Fl. Steierm. 196 (1868), nicht @. M. Sch. In Gebüschen, Auen, Hecken, auf Schutt, Äckern und wüsten Plätzen. Auf Kartoffeläckern bei Aussee. Im Södingtale bei Voitsberg, bei Kowald, Mitterdorf; bei Hohenburg im Kainachtale, Arnfels. Häufig in und um Graz, wie bei Gösting, St. Gotthard, Eggenberg, Wetzelsdorf, St. Johann und Paul, Algersdorf; an der Mur beim städtischen Schlacht- hause und in den Murauen bei Kalvarien und Kärlau, und abwärts bei Spielfeld und Luttenberg; bei Stainz, Graschach, Rosegg. Häufig an der Drau bei Mahrenberg, Marburg, Melling, St. Johann im Draufelde; bei Groß-Sonntag, Ankenstein, Pöltschach, Cilli. 464 Erysimum. Erysimum canescens Roth (Catal.1. 75 [1797]) soll nach Reichardt (Verh. zool. bot. Ges. Wien X [1866] 734) bei Bad Neuhaus vorkommen. Die Angabe beruht wohl auf einem Gedächtnisfehler. 2. Erysimum repandum Höjer. Schutt-Hederich. Einjährig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, einfach oder ästig, von angedrückten Zweizackhaaren dicht besetzt. Blätter lanzettlich, entfernt ausgeschweift gezähnelt bis buchtig gezähnt, von angedrückten parallelen Zwei- und Dreizackhaaren graugrün, die untersten kurz gestielt, die oberen sitzend. Blütenstiele dick, höchstens halb so langals der Kelch. Kronblätter keilig, 8—12 mm lang, doppelt so lang als der am Grunde nicht gesackte Kelch, blaßgelb. Schoten lineal, vierkantig, bis 10 cm lang, 1 mm dick, von angedrückten Zweizackhaaren graugrün, auf gleich-dieken, bis 4 mm langen Stielen abstehend. April—Juni. Erysimum repandum Höjer in L. Amoen. III. 415 (1756); Koch Syn. Ed. 2. 56 (1843); Maly Fl. Steierm. 197 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 171 (1874)... Erysimum ramosissimum rtz. Stirp. Austr. I. 31 (1762). Auf Schutt, wüsten und bebauten Plätzen, stellenweise nicht selten. Hie und da, meist vorübergehend, in und um Graz, besonders an Schutt- plätzen an der Mur, in der Fischerau, im Stiftingtale; bei Wildon. Bei Marburg, Lembach; nicht selten im Pettauer Felde bei Pettau, Zirkowitz, Moschganzen. 3. Erysimum hieracifolium Jusien. Steifer Hederich. Zweijährig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, mit angedrückten Zweizackhaaren besetzt, meist ästig. Blätter länglich bis lanzettlich, entfernt ausgeschweift ge- zähnelt, mit angedrückten Dreizackhaaren besetzt, die unteren in den Stiel verschmälert, die oberen mit verschmälerter Basis sitzend. Blütenstiele ungefähr so lang wie der sternhaarig-filzige Kelch. Kronblätter länglich-keilig, 8 mm lang, fast doppelt so lang als der Kelch, gelb. Schoten lineal, vierkantig, von Dreizack- haaren dicht besetzt, gleichfarbig graugrün, bis 5cm lang und 15 mm dick, auf abstehenden, 4—7 mm langen dicken Stielen aufrecht. Same 2 mm lang, hellbraun. Juli, August. Erysimum hieracifolium Juslenius in L. Amoen. acad. IV. 279 (1759). Erysimum strietum @. M. Sch. Fl. Wetterau II. 451 (1801); Koch Syn. Ed. 2, 55 (1843); Strobl in Öst. bot. Zeitschr. XX1. (1871) 206. Cheirinia hieraci- folia Link Enum. hort. bot. Berol. II. 170 (1822). An steinigen buschigen Abhängen, an Felsen, in den Zentralvoralpen sehr selten, nur auf Kalk. An den Kalkwänden ober dem Sattentale und am Fuß der Weißen Wand am Kesselkogel bei Klein-Sölk (Strobl!). 4. Erysimum erysimoides (Z.) Fritsch. Wohlriechender Hede- rich. Zweijährig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, von angedrückten Erysimum. 465 Zweizackhaaren ziemlich dicht besetzt, meist einfach. Blätter breit lanzettlich, ausgeschweift bis buchtig gezähnt, von Dreizackhaaren ziemlich dicht besetzt, die unteren in den kurzen Stiel verschmälert, die oberen mit verschmälerter Basis sitzend. Blütenstiele etwa halb so lang wie der am Grunde deutlich gesackte Kelch. Kronblätter in den langen Nagel plötzlich verschmälert, 15—20 mm lang, hell- gelb. Schoten lineal, vierkantig, von Sternhaaren graugrün, mit grünen kahlen Kanten, bis 5 cm lang und 1 mm breit, auf dicken 3—5 mm langen Stielen aufrecht. Samen ungeflügelt, hellbraun, 2 mm breit. Juni, Juli. 2 Cheiranthus erysimoides Z. Sp. pl. Ed. 1. 661 (1758). Erysimum erysimoides Fritsch in Mitt. nat. Ver. Univ. Wien V. 92 (1907), Erysimum pannonicum Cr. Stirp. Austr. Ed. 1. 1. 30 (1762); Beck Fl. N Öst. II. 2. 480 (1892). Erysimum odoratum Ehrh. Beitr. VII. 137 (1792); Koch Syn. Ed. 2. 55 (1843); Maly Fl. Steierm. 196 (1868), Erysimum strietum DC. Syst. II. 495 (1821), nicht @. M. Sch. Hier vorwiegend in der wenig abweichenden Form: 8. sinuatum (Neilr.) Janch. u. Watzl.: Stengelblätter buchtig ge- zähnt, die grundständigen buchtig fiederspaltig. Erysimum odoratum $. sinuatum Neilr. Fl. Wien 490 (1846). Ery- simum erysimoides var. sinuatum Janch. u. Watzl in Öst. bot. Zeitschr. LVIIl. 245 (1908). Erysimum carnivlicum Doll. in Flora II. 2. 254 (1827); M. K. Deutschl. Fl. IV. 686 (1833). An buschigen, trockenen Abhängen, an Felsen, auf den Kalkbergen Untersteiermarks.. Auf dem Wotsch und dem Donatiberge; bei Gono- bitz, Cilli; im Jezeriagraben der Sanntaler Alpen. Häufig bei Tüffer, Römerbad, Steinbrück, Trifail, Hrastnigg, Drachenburg und am rechten Saveufer von Trifail bis Ratschach. 5. Erysimum silvestre (Ür.) A. Kern. Wald-Hederich. Aus- dauernd; Wurzelstock schopfig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, mit angedrückten Zweizackhaaren dicht besetzt, meist einfach. Blätter lanzettlich bis lineal, ganzrandig, seltener schwach gezähnelt, von angedrückten Zweizackhaaren graugrün, die untern in den Stiel lang verschmälert, die oberen mit verschmälerter Basis sitzend. In den Blattachseln keine sterilen Blattsprosse. Blütenstiele etwa halb so lang als der graugrüne, am Grunde deutlich gesackte Kelch. Kron- blätter in den langen Nagel plötzlich verschmälert, 15—25 mm lang, goldgelb. Schoten lineal, vierkantig, bis 6 cm lang und 1 mm dick, von angedrückten Zweizackhaaren graugrün oder fast kahl, auf dicken, aufrecht abstehenden, 4—8 mm langen Stielen aufrecht oder aufrecht abstehend. Same 2 mm lang, hellbraun, an der Spitze schmal häutig geflügelt. Mai, Juni. Ilayek, Flora von Steiermark. 30 466 Erysimum. Alliaria. Cheiranthus silvestris Ortz. Stirp. Austr. Ed. I. 48 (1762). Erysimum silvestre A. Kern Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. II. 92 (1882); Strobl Fl. Ad- mont II. 37 (1882). Cheiranthus erysimoides Jaeg. Fl. Austr. I. 48. t. 74. Erysimum Cheiranthus Pers. Syn. Ed. 2. 199 (1807); Koch Syn. Ed. 2. 57 (1843); Maly Fl. Steierm. 197 (1868). Erysimum lanceolatum R. Br. in Ait. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 116 (1812). Erysimum pallens Alexander in Ann. and mag. nat. hist. XVII. 465 (1846), nicht Willd. An steinigen, buschigen Abhängen, an Felsen, auf Kalk bis in die höheren Voralpen (1600 m), nicht selten. Zwischen Unter-Grimming und Pürgg; im Gesäuse und im Hartelsgraben bei Hieflau, bei Groß- Reifling; im Thörlgraben bei Aflenz. Bei St. Egidi nächst Murau, an der Südseite des Falkenberges bei Judenburg; auf Serpentin in der Gulsen bei Kraubath; bei St. Peter-Freyenstein und am Hinterberg bei Leoben, im Rettengraben. bei Bruck. Auf der Krebenze bei St. Lam- brecht und auf dem Pleschaits bei Oberwölz. Auf dem Kirchberge bei Lankowitz, am Zigöllerkogel und im Krengraben bei Köflach. An Kalk- felsen bei Frohnleiten, Peggau, bei St. Gotthard, Gösting, auf dem Plabutsch und bei Maria-Trost nächst Graz. Bei Pöltschach, Neuhaus, Weitenstein, in der Hudna-lukna bei Wöllan; bei Tüffer, Römerbad, im Savetale zwischen Steinbrück und Trifail. In den Sanntaler Alpen im Jezeriatale und im Logartale bis über den Rinkafall, im Sanntale zwischen Leutsch und Sulzbach. 3. Subtribus: Arabidinae Hay. Keimblätter flach. Frucht eine aufspringende Schote. Laterale Honigdrüsen zu beiden Seiten der kurzen Staubblätter mächtig entwickelt, frei oder zu einem Ring geschlossen, mit den schmalen medianen meist verschmolzen. Eiweißschläuche chlorophyllführend, im Mesophyll der Blätter, oder fehlend, dann oft die Schließzellen der Spaltöffnungen Eiweiß führend. Arabidinae Hay. Fl. Steierm. I. 466 (1908). 4. Alliaria Adans. Lauchhederich. Blüten weiß. Staubfäden flach. Je eine große ringförmige Honig- drüse um die kurzen Staubblätter und eine große mediane Drüse vor je zwei längeren Staubblättern, alle zu einem Ring vereinigt. Frucht eine lineale, vierkantige, zugespitzte Schote. Klappen derselben mit starkem Mittelnerv und zu je einem Längsnerven verbundenen Seitennerven. Griffel konisch. Samen einreihig, gestreift. Keim- blätter flach, Keimling rückenwurzelig. Eiweißschläuche nur im Meso- phyll der Blätter, chlorophyliführend. Haare einfach. Alliaria Adans. Fam. 11. 418 (1763); Andrz. in M. B. Fl. Tauro-Caue. III. 445 (1809); Maly Fl. Steierm. 196 (1868); Pranil in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. IIT. 2. 168 (1890); Bayer in Beih. bot. Zentralbl. XVIIL 2. 148 (1905). Alliaria. Arabis. 467 I. Alliaria alliacea (Salisb.) Rendle et Britten. Gemeiner Lauch- hederich. Zweijährig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, einfach oder ästig, kahl oder unten kurzhaarig. Blätter kahl, die unteren lang ge- stielt, nieren- oder herzförmig, die oberen kürzer gestielt, dreieckig, am Grunde gestutzt oder herzförmig, alle grob buchtig gezähnt. Kronblätter weiß, 3 mm lang. Schoten bis 5 cm lang, 2 mm breit, auf dieken, abstehenden, bis $ mm langen Stielen aufrecht abstehend. Same 3 mm lang, braunschwarz. April, Mai. Erysimum alliaceum Salisb. Prodr. 270 (1796). Alliaria alliacea Rendle et Brillen List brit. Seed-pl. 3 (1907). Alliaria officinalis Andrz. in M. B. Fl. Tauro-Canc. III. 445 (1809); Maly Fl. Steierm. 196 (1868), Erysimum Alliaria Z. Sp. pl. Ed. 1. 660 (1755). Sisymbrium Alliaria Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 26 (1772); Koch Syn. Ed. 2. 53 (1853); Murm. Beitr. Pilanzengeogr. Steierm. 171 (1874). Alliaria Alliaria A. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. VIII. 20 (1899). In Auen, Gebüschen, auf Schutt. Bei Bruck, Deutsch -Feistritz; häufig bei Gösting und in und um Graz; am Schloßberge von Greisenegg bei Voitsberg. Häufig bei Spielfeld, Radkersburg, Marburg, Wildhaus, St. Johann am Draufeld, Groß-Sonntag, Ankenstein; bei Bad Neuhaus, Weitenstein, Cilli, Tüffer, Trifail. 5. Arabis Z. Gänsekresse. Kelchblätter aufrecht, oft gesackt.e. Kronblätter weiß, lila, rosenrot oder gelblich-weiß. Honigdrüsen der kurzen Staubblätter ringförmig, die medianen von ihnen gesondert, zweilappig, oder mit ihnen zusammenfließend, mitunter undeutlich. Griffel sehr kurz oder fehlend. Frucht eine Schote, meist aufrecht und an die Spindel an- gedrückt. Klappen derselben flach, mit oder ohne Mittelnerv, netzaderig. Samen flachgedrückt, einreihig. Keimling seitenwurzelig. Eiweißschläuche im Mesophyll der Blätter, chlorophyllführend, oder fehlend. Arabis L. Sp. pl. Ed. 1. 664 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 298 (1754); Endl. Gen. pl. 864 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 40 (1843); Maly Fl. Steierm. 192 (1868): Prant! in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 192 (1891). Wicht. Literatur: Borbäs, Viszgalatok a hazai Arabisek &s egyeb Cruciferäk körül in Math. es termesz. Közlem. XV. (1878) 145. Bestimmungsschlüssel. 1. Stengelblätter mit herz- oder pfeilföürmigem Grunde sitzend . » ..... 2. Stengelblätter mit abgerundetem oder verschmälertem Grunde sitzend . 6. BF Stenpelblatter kahl ran ee es 2. A. raueiflora. Stengelliätterbehnnnt en. ende. Sy.eylluicte: ick nen A} 30* 468 Arabis. 3. Frucht abwärts gebogen. Blüten gelblichweiß . . . . ... 4. twrita. Frucht aufrecht, Blüten weiß . . 5 > 2, 4. Ausdauernd, Ausläufer treibend. Kaonbläkten erh 6 9 mm lang: A. alpina. Zweijährig, ohne Ausläufer. Kronblätter 4-5 mm lang . . . A); 5. Stengelblätter viel länger als die Internodien, am Grunde tief pfeiltörmig mit dem Stengel anliegenden, am Rande zurückgerollten Öhrchen. Stengel meist ästig, Fruchttraube sehr dicht. . . . 2... A. nemorensis. Stengelblätter kürzer oder wenig länger als die a am Grunde schwach pfeilförmig mit abstehenden Öhrchen. Stengel meist einfach . A. hirsuta. GB lüten ab au er re Re SE SEE SEC OETTLTELTE BlütenSweißr 2 nr ar Ne erortesuao.s 5 7: 7. Kronblätter schmal, a mm lang Arcor mAutonae Kronblätter breit eiförmig, 6-8 mm lang . . . .». 2.2 .2.2.2.2.10 8. Pflanze ganz kahl . . . . eo learn Blätter behaart oder am Bande en ns ©: 9. Schoten 2 mm breit, aufrecht oder nieckend. Same breit geflügelt: A. pumila. Schoten 1 mm breit, abstehend. Same ungeflügelt . . . 4A. vochinensis. Sekt. 1. Turritella ©. A. Mey. Schoten aufrecht, ihre Klappen flach, mit schwachem Mittelnery. Stengelblätter mit herzförmigem oder abgerundetem Grunde sitzend, ungeteilt. Kelchblätter nicht gesackt; Kronblätter aufrecht. Turritella C©. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. III. 18, 23 (1831); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 193 (1890). I. Arabis pauciflora (Grimm.) Garcke. Armblütige Gänsekresse. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, ein- bis mehrköpfig. Stengel aufrecht, einfach, bis 1 m hoch, völlig kahl. Blätter der grundständigen Rosette eiförmig, in den langen Stiel verschmälert, kahl. Stengel- blätter länglich, spitz, mit herzförmiger Basis stengelumfassend sitzend, ganzrandig, kahl, bläulichgrün. Kronblätter lineal keilig, aufrecht, weiß, 4 mm lang, wenig länger als der Kelch. Schoten lineal, bis 7 cm lang und 2 mm breit, samt den bis 1 cm langen Stielen auf- recht abstehend, in lockerer Traube, ihre Klappen mit deutlichem Mittelnerv. Samen einreihig, 2 mm lang, ungeflügelt. Turritis pauciflora Grimm. in Nov. Acta Acad. Leop. Carol. III. (1767) App- 348. Arabis pauciflora Garecke Fl. Nord- u. Mittel-Deutschl. Ed. 4. 22 (1858). Brassica alpina L. Mant. I. 95 (1767), Turritis Brassica Leers Fl. Herborn. 147 (1775). Erysimum alpinum DC. Syst. nat. II. 507 (1821). Ara- bis brassicaeformis Wallr. Schedul. erit. 359 (1822); Koch Syn. Ed. 2. 40 (1843); Maly F]. Steierm. 192 (1868. Turritis alpina Prantl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 192 (1891).° In Wäldern in Obersteiermark (Haffner im Herbar des Johanneums|) und zwar bei Neuberg (Kigler). Arabis. 469 2. Arabis hirsuta (/.) Scop. Rauhhaarige Gänsekresse. Zwei- jährig. Stengel aufrecht, bis 50 em hoch, meist einfach, unten reich- lich, oben spärlicher von einfachen und Gabelhaaren besetzt. Blätter der Rosette keilig-verkehrt-eiförmig, allmählich in den kurzen Stiel ver- schmälert, ganzrandig oder stumpfzähnig bis gezähnt, zerstreut behaart. Stengelblätter locker gestellt, kürzer oder wenig länger als die Internodien, länglich-eiförmig bis lanzettlich, mit gestutztem oder schwach pfeilförmigem, beiderseits abstehend geöhrltem Grunde sitzend, undeutlich bis grob gezähnt, behaart und am Rande von Gabelhaaren reichlich gewimpert. Kronblätter länglich-keilig, 4 mm lang und doppelt so lang als der Kelch, weiß. Schoten lineal, bis 4 em lang und 1,5 mm breit, kahl, mit schwachen, meist vor der Spitze sich verlierendem Mittelnerv, samt den bis 8 mm langen Stielen aufrecht. Samen 1,5 mm lang, an der Spitze schmal geflügelt. Mai, Juni. Turritis hirsuta Z, Sp. pl. Ed. 1. 666 (1758). Arabis hirsuta Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 30 (1772); Koch in M. K. Deutschl. Fl. IV. 620 (1833), excl. ß. u. y., Syn. Ed. 1. 39 (1837), excel. ß. u. y., Ed. 2. 42 (1843); Maly Fl. Steierm. 192 (1868); Strobl Fl. Admont II. 108 (1882). Arabis sagittata «. Gerardiana DC. Syst. II. 222 (1821) z. T. Arabis hirsutawe. truncata Neilr. Fl. Wien 479 (1846). Arabis hirsuta v. cordata Neilr. Fl. N.-Öst. 711 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 168 (1874). Arabis hirsuta oe. typica Beck Fl. N.-Öst. II. 458 (1892). Auf trockenen Wiesen, an sonnigen buschigen Abhängen, an Rainen, verbreitet bis in die Voralpen; fehlt angeblich in der Umgebung von Fürstenfeld und Söchau (Sabranskı). 3. Arabis nemorensis Wolf. Wald-Gänsekresse. Zweijährig. Stengel aufrecht, oben meist reichästig mit rutenförmigen aufrechten Ästen, bis 1 m hoch, unten ziemlich reichlich von einfachen und Gabel- haaren besetzt, oben kahl oder fast kahl. Blätter der Rosette länglich bis keilig-verkehrt-eiförmig, in den kurzen Stiel allmählich verschmälert, undeutlich bis grob gezähnt, zerstreut behaart bis fast kahl, von Zwei- zackhaaren gewimpert. Stengelblätter dicht gestielt, länger als die Stengelinternodien, länglich bis eilanzettlich oder eiförmig, mit deut- lich pfeilförmigem Grunde mit nach abwärts an den Stengel angedrückten, oft zurückgerollten Öhrchen, mehr minder grob gezähnt, zerstreut behaart bis fast kahl, von größtenteils einfachen Haaren gewimpert. Kronblätter länglich-keilig, 4—5 mm lang und doppelt so lang als der Kelch, weiß. Schoten lineal, bis 4,5 em lang und 1,5 mm breit, mit undeutlichem, vor der Spitze sich verlierendem Mittelnerv, kahl, durch die Samen perlschnurartig knotig, samt den bis S mm langen Stielen aufrecht in sehr dichter Traube. Mai, Juni. 470 Arabis. Arabis nemorensis Wolf. in Hofm. Deutschl. Fl. Ed. 2. II. 58 (1800). Arabis sagittata DC. Fl. franc. V. 592 (1815)?, Maly Fl. Steierm. 192 (1868). Arabis sagittata «. Gerardiana DC. Syst. II. 222 (1818) z. T. -Arabis Gerardi Bess. bei Koch in M. K. Deutschl. Fl. IV. 618 (1833), Syn. Ed. 2. 42 (1843). Avabis hirsuta ß. sagittata Neilr. Fl. Wien 479 (1846), Fl. N.-Öst. 712 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 168 (1874). Arabis hirsuta ß. Gerardi Beck Fl. N.-Öst. II. 458 (1892). An buschigen Abhängen, auf steinigen Hügeln, an Waldrändern, zerstreut. Bei Pux nächst Niederwölz; bei Graz bei Tal, Andritz, Gösting, Weinzödl, auf dem Plabutsch und Rainerkogel; auf dem Wildoner Berge. Bei Mahrenberg, Faal, Maria-Neustift, auf dem Schloßberge von Pettau. Im Höllgraben bei Pöltschach, bei Neuhaus, Weitenstein, auf dem Hum bei Tüffer, im Feistritzgraben bei Drachenburg. 4. Arabis corymbiflora Vest. Gewimperte Gänsekresse. Aus- dauernd; Wurzelstock ein- bis mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 20 cm hoch, selten höher. Blätter unterseits am Mittelnerv und am Rande reichlich gewimpert, die grundständigen verkehrt-eiförmig, in den kurzen Stiel verschmälert, ganzrandig oder undeutlich gezähnt, die stengel- ständigen eiförmig, mit abgerundetem Grunde sitzend, meist ganzrandig. Kronblätter länglich-keilig, 4—5 mm lang und 1,5 mm breit, doppelt so lang als der Kelch, aufrecht. Schoten lineal, bis 2 em lang und 1 mm breit, perlschnurartig höckerig, kahl, samt den etwa 5 mm langen Stielen aufrecht abstehend. Samen 1 mm lang, ungeflügelt. Mai—Juli. Arabis corymbiflora Vest. in Steierm. Zeitschr. III. 161 (1821). Arabis eiliata Koch in M. K. Deutschl. Fl. 3. Aufl. IV. 623 (1833), Syn. Ed. 2. 42 (1843); Maly Fl. Steierm. 192 (1868); Strobl Fl. Admont II. 35 (1882), nicht R. Br. in Ait. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 107 (1812), nicht Turritis eiliata Reyn. in Mem. Suisse I. 171 (1788). Arabis alpestris Schl. in Rehb. Ic. fl. Germ. et helv. II. 13f. 14338 (1837), erw. Schinz u. Thellung in Bull. herb. Boiss. Ser. 2. VII. 184 (1907). Ara- bis arcuata Shutllew. in @odet Enum. veg. Neuchat. (1838). Ändert ab: ß. incana (Gaud.) Hay. Stengel und Blätter reichlich behaart. Arabis hirsuta var. incana Gaud. Fl. Helv. IV.313. Arabis corymbi- flora 8. ineana Hay. Fl. Steierm. I. 470 (1908). Arabis alpestris Schl. (Cat. pl. Helv. [1815] 30, bloßer Name) in Rchb. Icon. fl. Germ. II. 13 Fig. 4338 [1837]). Arabis ciliata var. hirta Koch in M. K. Deutschl. Fl. IV. 623 (1833). Arabis eiliata ß. hirsuta Koch Syn. Ed. 1. 39 (1837), Ed. 2. 42 (1843). In der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen von der höheren Voralpen- bis in die Krummholzregion nicht selten und oft bis in die Täler herabsteigend, wie bei Aussee, Alt-Aussee, bei Admont, besonders um Hall und Mühlau. Auch auf dem Lantsch und herab bis in die Bärenschütz bei Mixnitz, und auf dem Schöckel, ferner in den Kara- Arabis. 471 wanken auf der Ovceva und in den Sanntaler Alpen auf der Raduha. In den Zentralalpen sehr zerstreut und meist in tieferen Lagen. Auf Wiesen beim Bruckerwirt bei Schladming und am Nordabhang der Mandelspitz gegen das Untertal, an der weißen Wand am Kessel in der Sölk; am Kalvarienberge und in der Kuhhalt bei Seckau; am Süd- abhang des Falkenberges bei Judenburg; auf Wiesen und Gerölle bei Murau, Einöd, auf der Frauenalpe; am Karnerboden und im Turrach- graben bei Turrach. Stets die f. incana vorherrschend, doch meist mit der kahlen Form vermischt und durch zahlreiche Übergänge mit ihr verbunden. Sekt. 2. Pseudarabis ©. A. Mey. Schoten aufrecht oder ab- stehend, die Fruchttraube oft nickend, die Klappen der Schoten mit un- deutlichem Mittelnerv. Stengelblätter mit abgerundetem Grunde sitzend. Kelchblätter am Grunde gesackt, Kronblätter abstehend. Seitliche Honigdrüsen nicht verlängert. Ausdauernde Arten. Pseudarabis (€. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. III. 18 (1831); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 193 (1891). 5. Arabis vochinensis Spreng. Wocheiner Gänsekresse. Aus- dauernd; Wurzelstock kriechende Stämmmchen, aber keine Ausläufer, treibend, locker rasig. Stengel aufrecht, einfach, bis 12 em hoch, an- gedrückt behaart. Blätter eiförmig, am Rande von Zweizackhaaren gewimpert, sonst kahl oder schwach behaart, die der Rosette in den kurzen Stiel verschmälert, die Stengelblätter mit verschmälerter Basis sitzend. Kronblätter länglich-eiförmig, abgestutzt, weiß, doppelt so lang als der Kelch. Schoten lineal, bis 2,5 cm lang und I mm breit, kahl, ihre Klappen mit deutlichem Mittelnerv, samt den Stielen abstehend. Griffel deutlich, 1,5 mm lang. Same 1,5 mm lang, un- geflügelt. Juni— August. Arabis vochinensis Spreng. Plant. minus cognit. pugill. I. 46 (1873); Koch Syn. Ed. 2. 43 (1843); Maly Fl. Steierm. 193 (1868). Draba mollis Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 7 (1772); Sturm Deutschl. Fl. H. 28 (1809). Arabis mollis A. Kern. Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. II. 100 (1882), nicht Steven. Auf steinigen Alpentriften, im feuchten Geröll und an Schnee- feldern in der Krummholz- und Hochalpenregion der Sanntaler Alpen (1700— 2200). Im Felsschutt oberhalb der Grochat-Alpe an der West- seite der Raduha (Zechenter!, E. Weiss), auf der Molicka planina nächst der Kocbekhütte!, auf dem Veliki vrh!, der Ojstriea (Molisch), dem Steinersattel!, auf der Deska und Rinka (E. Weiss). 6. Arabis pumila Jacg. Kleine Gänsekresse. Ausdauernd; Stengel aufrecht, bis 15 cm hoch, zerstreut behaart. Blätter von 4 72 Arabis. Zwei- und Dreizackhaaren dicht besetzt und am Rande von Zweizackhaaren gewimpert, die grundständigen verkehrt-eiförmig, ganzrandig, seltener entfernt eckig gezähnt, in den Stiel verschmälert, die Stengelblätter eiförmig oder elliptisch, spitzlich, mit ab- gerundetem Grunde sitzend. Kronblätter länglich verkehrt-eiförmig, 6 mm lang, und mehr als doppelt so lang als der kahle Kelch, vorn abgerundet, weiß. Schoten lineal, bis 3 cm lang und 2 mm breit, samt den bis 1 em langen Stielen aufrecht oder einseitig nickend. Griffel sehr kurz. Samen 2,5 mm lang, rundum breit häutig geflügelt. Juni, Juli. Arabis pumila Jaeg. Fl. Austr. III. 44 (1775); Koch Syn. Ed. 2. 45 (1843); Maly Fl. Steierm. 193 (1868); Strobl Fl. Admont II. 35 (1882). Arabis bellidi- folia Or. Stirp. Austr. I. 44 (1762), nicht Jacequin. Arabis nutans Mnch. Meth. 258 (1794). Auf steinigen Alpentriften, an Felsen und im Geröll der Krumm- holz- und Hochalpenregion (1700—2600 m). Häufig in den nördlichen und südlichen Kalkalpen, fehlt jedoch auf dem Lantsch und Schöckel. Nicht selten auch bis ins Tal herabgeschwemmt, wie im Paß Stein bei Mitterndorf, am Mühlauerfall und im Schwarzenbachgraben bei Admont, im Gesäuse und Johnsbachtal. Sehr zerstreut in den Zentralalpen: auf der Gstemmerspitze bei Irdning (Stur), auf dem Rotkofel bei Turrach (Hatzi!). Ändert ab: ß. nitidula Deck. Blätter oberseits kahl, nur am Mittelnerv und am Rande behaart. Arabis pumila ß. nitidula Beck Fl. N.-Öst. II. 461 (1892). Zerstreut und besonders in tieferen Lagen. Auf den Schutthalden unter den Südwänden des Dachstein; auf der Hohen-Saarsteinalm bei Aussee, am Mühlauerwasserfall, am Schafferweg und am Fuß des Kab- ling bei Admont; im Gresäuse. 7. Arabis Jacquinii Deck. Quell-Gänsekresse. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, ästig. Stengel aufrecht, bis 25 cm hoch, kahl. Blätter völlig kahl, die der Rosette verkehrt-eiförmig, ganzrandig oder ausgeschweift, in den langen Stiel verschmälert, die stengelständigen eiförmig, mit verschmälerter, mitunter undeutlich geöhrlter Basis sitzend, ganzrandig oder mit wenigen stumpfen Zähnen versehen. Kronblätter länglich verkehrt-eiförmig, 7” mm lang, fast dreimal so lang als der Kelch, weiß, ausgebreitet. Schoten lineal, bis 2,5 cm lang und 2 mm breit, kahl, samt den bis 15 mm langen Stielen steif auf- recht. Griffel sehr kurz. Samen 2 mm breit, rundum schmal geflügelt. Mai— Juli. Arabis. 473 Arabis Jacquinii Beck Fl. Hernstein kl. Ausg. 195 (391) (1884), Fl. N.-Österr. II. 1. 461 (1892). Arabis bellidifolia Jacg. Enum. Stirp. Vind. 120 (1762), Observ. I. 22 (1764); Koch Syn. Ed. 2. 45 (1843); Maly Fl. Steierm. 193 (1868); Strobl Fl. Admont 35 (1882), nicht Orantz. Turritis bellidifolia Al. Fl. Pedem. I. 270 (1785). An feuchten, quelligen Stellen; auf feuchten Alpentriften, an Schnee- feldern in den nördlichen Kalk- und den Zentralalpen von der Voralpen- bis in die Krummholzregion (S00—2000 m), zerstreut. Bei der Tauplitz- alpe und auf dem Traweng nächst Aussee; in der Kaiserau bei Admont am Einfluß in den Teich; an der Höllenseige oberhalb der Terz bei Mariazell, am Lahnsattel oberhalb Frein, auf dem Wildkamm der Hohen Veitsch, bei Krampen nächst Neuberg. Im Sattel zwischen Kalkspitze und Kamp, inı Patzenkaar des Schiedeck, auf der Griesser-Alpe bei Stadl nächst Murau, der Rettlalpe bei St. Peter am Kammersberge, bei der Trattenbauernalpe und auf dem Kirchleck bei Kraukaudorf und auf dem Hohenwarth; auf dem Hochschwung bei Rottenmann und auf der Hochhaide zwischen dem Grünsee und der Bacheralpe. Auf dem Eisen- hut, dem Rothkofel und Gregerlnock bei Turrach; im Seetal der See- taler Alpen. 8. Arabis coerulea Al. Blaue Gänsekresse. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht oder häufig nickend, bis 10 cm hoch, kurzhaarig. Blätter am Rande zerstreut gewimpert, sonst kahl, die der Rosette stumpf keilig rhombisch, in den kurzen Stiel verschmälert, entfernt stumpfzähnig, aufrecht, diestengelständigen verkehrt-eiförmig, vorn meist kurz zweizähnig, mit verschmälertem Grunde sitzend. Kronblätter länglich, 4 mm lang und doppelt so lang als der Kelch, hell blaulila. Schoten bis 2,5 cm lang und 2 mm breit, oft etwas gekrümmt, kahl, samt den etwa 5 mm langen Stielen niekend oder aufrecht. Griffel fast fehlend. Samen 2 mm breit, rundum breit geflügelt. Juli, August. Arabis coerulea All. Auct. ad Syn. stirp. 74 (1870—73); Haenke in Jacq. Collect. II. 56 (1788); Koch Syn. Ed. 2. 45 (1843); Maly Fl. Steierm. 193 (1868). Turritis coerulea All. Fl. Pedem. I. 270 (1785). Auf feuchten Alpentriften und am schmelzenden Schnee in der Hochalpenregion der nördlichen Kalkalpen, selten. Auf der Scheichen spitze bei Schladming!, auf dem Hochschwab im Dullwitzkaar (Hölzl) und zwischen Hirschboden und Speikboden!; auf der Raxalpe von der Lichtensternalpe bis auf den Gipfel der Heukuppe (Hillebrand, Neilreich!). Ferner in den Niederen Tauern auf der steirischen Kalkspitze (Prohaska). (Im angrenzenden Oberösterreich auf dem Dachstein in der Augensteindl- grube am Gjaid (A. Kerner) und im Wildkaar unter dem Karls-Eisfelde!). 474 Arabis. Sekt. 3. Euarabis ©. A. Mey. Schoten aufrecht oder abstehend, mit undeutlichem Mittelnerv. Stengelblätter mit herzförmig umfassendem Grunde sitzend. Kelchblätter am Grunde gesackt. Kronblätter ab- stehend. Seitliche Honigdrüsen nach abwärts verlängert. Ausdauernde Arten. Euarabis ©. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. III. 18 (1831); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 193 (1891). 9. Arabis alpina Z. Alpen-Gänsekresse. Ausdauernd; Wurzel- stock ästig, mehrköpfig, kriechende Stämmchen und beblätterte Ausläufer treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, einfach oder ästig, schlaff, reichlich gabelig behaart. Blätter eiförmig, spitz oder stumpf, entfernt grob gezähnt, die grundständigen keilig in den Stiel verschmälert, die stengelständigen mit herzförmig stengel- umfassender Basis sitzend. Kronblätter länglich -verkehrt-eiförmig, mehr als doppelt so lang als der Kelch, weiß, abstehend. Schoten bis 4 cm lang und 2 mm breit, kahl, gerade oder gekrümmt, auf bis 2 cm langen Stielen aufrecht- oder wagrecht abstehend bis zurück- gebogen. Samen 1,5 cm lang, rundum schmal häutig geflügelt. Mai bis September. Arabis alpina ZL. Sp. pl. Ed. 1. 664 (1753); Maly Fl. Steierm. 192 (1868), Zerfällt in zwei Unterarten: Subsp. A. Linnaeana Wettst. Blätter ziemlieh dicht sternhaarig, grün, etwas derb. Blütenstiele und Traubenspindel sternhaarig. Kron- blätter 6—7 mm lang. Arabis alpina L. Sp. pl. Ed. 1. 664 (1753); Koch Syn. Ed. 1. 40 (1843) excl. ß.; Strobl Fl. Admont II. 34 (1882). Arabis alpina Subsp. Linnaeana Welitst. Beitr. Fl. Alban. in Bibl. bot. H. 26. 18 (1892). An feuchten Stellen, Bächen, Quellen, an Felsen und im Felsschutte von den Voralpen bis in die Hochalpenregion (2600 m) der Kalk- und Urgebirgsalpen gemein. Hieher als Hochalpenform: $. nana Daumg. Stengel niedrig, oft unverzweigt; die Blätter weniger gezähnt, weniger tief herzförmig. Arabis alpina var. nana Baumg. Enum. stirp. Transsilv. II. 268 (1816); DC. Syst. II. 217 (1821); Beck Fl. N.-Österr. II. 457 (1892). An Felsen der Hochalpenregion. Subsp. B. crispata (Willd.) Wettst. Blätter in der Jugend dicht weißgrau sternhaarig, später verkahlend, dünn. Blütenstiele und Traubenspindel kahl oder fast kahl, Kronblätter s—9 mm lang. Arabis. 475 Arabis crispata WVilld. Enum. pl. hort. Berol. 684 (1809). Arabis alpina Subsp. A. erispata Weltst. Beitr. Fl. Alban. in Bibl. bot. H. 26. 18 (1892). Arabis undulata Link Enum. hort. Berol. II. 161 (1833). An Felsen im Südosten des Gebietes. Auf dem Wotsch (Wettstein); bei der Ruine Obereilli (Tomaschek), auf dem Gosnik bei Cilli (Wett- stein), bei Riez (Kochek!). Sekt. 4. Campylocarpus ©. A. Mey. Schoten abwärts gekrümmt, mit undeutlichem Mittelnerv. Kronblätter abstehend, Kelch nicht gesackt. Stengelblätter mit herz- oder pfeilförmig umfassendem Grunde sitzend. Campylocarpus €. A. Mey. in Ledeb. Y1. Alt. III. 19 (1831); XNeilr. Fl. N.-Öst. 710 (1859). 10. Arabis Turrita 2. Turm-Gänsekresse. Zwei- bis mehr- jährig. Stengel aufrecht, einfach oder ästig, bis 70 cm hoch, von Gabel- haaren dicht flaumig. Blätter von (Grabelhaaren dicht flaumig, die grundständigen länglich, in den Stiel verschmälert, wellig gezähnt, die stengelständigen länglich eiförmig, entfernt wellig gezähnt, mit herzförmiger Basis stengelumfassend sitzend. Kronblätter länglich eiförmig, S mm lang, gelblichweiß. Schoten kurz gestielt, lineal, bis 10 cm lang und 2 mm breit, spitz, am Grunde einseits- wendig nach abwärts gebogen, kahl. Griffel etwa 1 mm lang. Samen 3 mm lang, rundum häutig geflügelt. April, Mai. Arabis Turrita Z. Sp. pl. Ed. 1. 665 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 45 (1843); Maly Fl. Steierm. 193 (1868). Arabis umbrosa Cr. Stirp. Austr. I. 43 (1763). Arabis maior Wallr, Schedul. erit. 352 (1822). In Wäldern, an steinigen buschigen Abhängen, an Felsen, im öst- lichen Landesteile auf Kalk bis in die Voralpen. Bei Neuberg; in der Bärenschütz bei Mixnitz, bei Frohnleiten, Peggau; bei St. Gotthard, Gösting und auf dem Plabutsch bei Graz. Auf dem Wotsch bei Pölt- schach und dem Donatiberge bei Rohitsch, bei Stattenberg, Bad Neu- haus, Cilli, Tüffer, Römerbad, Steinbrück, Trifail. Ändert ab: ß. lasiocarpa Üchtr. Reife Schoten sternhaarig. Arabis Turrita var. lasiocarpa Uchtr. in Oborny Fl. Mähr. II. 1177 (1885); Preissm. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1896) 168. Bei Mürzsteg (Preissmann!). 4. Subtribus: Cardmininae Achb. Keimblätter flach oder der Quere nach geknickt. Frucht eine aufspringende Schote. Laterale Honigdrüsen zu beiden Seiten der kurzen Staubblätter mächtig entwickelt, meist einen nach innen offenen Ringe bildend, mediane lineal. Eiweiß- schläuche chlorophylllos, an das Leptom der Leitbündel gebunden. Haare einfach oder ästig. 476 Turritis. Stenophragma. Cardamineae Rchb. in Mössl. Handb. 260 (1837) als Subtribus der Arabideae. Sinapeae Cardamininae Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 182 (1890). 6. Turritis Z. Turmkresse. Kelchblätter aufrecht, am Grunde gesackt. Kronblätter weiß oder gelblichweiß. Honigdrüsen der kurzen Staubblätter ringförmig, mit den medianen zusammenfließend. Griffel sehr kurz mit kopfiger Narbe. Frucht eine lineale Schote; Klappen derselben flach, mit deutlichem Mittelnerv. Samen flachgedrückt, zweireihig. Keimling seitenwurzelig Einweißschläuche chlorophylllos, an das Leptom der Leitbündel gebunden. Haare ästig. Turritis L. Sp. pl. Ed. 1. 660 z. T. (1753), Gen. pl. Ed. 5. 298 (1754); Koch Syn. Ed. 2. 40 (1843); Maly Fl. Steierm. 92 (1868); Pranil in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 192 (1890); Schweidler in Ber. D. bot. Ges. XXIII. 282 (1905). I. Turritis glabra Z. Kahle Turmkresse. Zweijährig. Stengel steif aufrecht, bis 1,50 m hoch, an der Basis behaart, sonst kahl. Blätter der grundständigen Rosette länglich, die unteren ungeteilt, die oberen schrotsägeförmig gelappt, reichlich sternhaarig. Stengel- blätter eilanzettlich, spitz, mit pfeilförmiger Basis stengelumfassend sitzend, ganzrandig, kahl, bläulichgrün. Kronblätter länglich -keilig, 5 mm lang, wenig länger als der Kelch, gelblichweiß. Schoten lineal, bis 5,5 cm lang und 1 mm breit, kahl, samt den bis 1 cm langen Stielen steif aufrecht, an die Spindel angedrückt, ihre Klappen mit deutlichem Mittelnerv. Samen zweireihig, 1 mm lang, ungeflügelt. Mai—Juli. Turritis glabra L. Sp. pl. Ed. 1. 666 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 40 (1843); Maly Fl. Steierm. 192 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 168 (1874); Strobl Fl. Admont 34 (1882). Arabis glabra Bernh. in Catal. hort. Dorpat. (1840) 18; Fritsch in Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien XLIV. (1894) Abh. 309. Erysimum glastifolium Cr. Class. Crucif. 117 (1769). Arabis perfoliata Lam. Eneycl. meth. I. 218 (1783). Turritis strieta Host Fl. Austr. II. 268 (1831). An Waldrändern, buschigen Abhängen, Felsen, verbreitet bis in die Voralpen. 7. Stenophragma Öelak. Ackerkresse. Kelch geschlossen. Kronblätter weiß. Staubfäden einfach, An den kurzen Staubblättern je eine ringförmige Honigdrüse, an den langen eine mehr minder entwickelte lineare. Frucht eine lineale vierkantige Schote. Klappen derselben gewölbt, mit starkem Mittelnerv. Scheide- wand dünn oder in der Mitte diekwandig. Griffel kurz. Samen ein- Stenophragma. Cardaminopsis. 477 oder zweireihig, fast kugelig. Keimblätter flach, Keimling rückenwurzelig. Haare gabelig. Stenophragma Celak. Kvöt. okoli prazskeno 75 (1870); Prantl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 192 (1891). Arabidopsis Schur Enum, pl. Transsilv. 55 (1866) (ohne Diagnose, das angeführte Zitat aus De Candolle stimmt mit dem von ihm angenommenen Umfang der Gattung nicht überein). Die systematische Stellung dieser Gattung ist noch nicht ganz sichergestellt, da die Lage der Myrosinschläuche nicht bekannt ist. Vielleicht gehört die Gattung demnach in die vorige Subtribus. Leider lag mir jetzt kein frisches Material vor, und die Untersuchungen an Herbarmaterial, die Herr Dr. K. Linsbauer vorzunehmen die Güte hatte, ergaben kein Resultat. I. Stenophragma Thalianum (7.) Celak. Gemeine Ackerkresse. Zweijährig. Stengel oft zahlreich, aufrecht, meist ästig, bis 30 cm hoch, unten abstehend behaart, oben kahl. Blätter der grundständigen Rosette verkehrt-eilanzettlich, stumpf, in den Stiel allmählich verschmälert, oft grob gezähnt, blaugrün, zerstreut gabelhaarig. Stengelblätter verkehrt- eilanzettlich, mit verschmälerter Basis sitzend, ganzrandig oder gezähnt, am Rande gewimpert oder fast kahl. Kronblätter 2—4 mm lang, weiß. Schoten lineal, 12—16 mm lang und 0,7 mm breit, kahl, auf fädlichen, 5—10 mm langen, abstehenden Stielen fast wag- recht abstehend. April—Juni. Arabis Thaliana Z. Sp. pl. Ed. 1. 665 (1753); Maly Fl. Steierm. 194 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 169 (1874); Strobl Fl. Admont II. 35 (1882). Stenophragma Thalianum (elak. Kvöt. okoli prazsk. 75 (1870). Sisymbrium Thalianum Gay in Ann. science. nat. Ser. 1. VII. 399 (1826); Koch Syn. Ed. 2. 53 (1843). Conringia Thaliana Rechb. Fl. Germ. exe. 686 (1832). Arabidopsis Thaliana Schur Enum. pl. Transs. 55 (1866). Erysimum Thalianum Beck Fl. N.-Öst. II. 480 (1892). Auf trockenen Wiesen, Brachen, sandigen Stellen, Äckern, häufig bis in die Voralpen. 8. Cardaminopsis (©. A. Mey.) Hay. Schaumkresse. Kelchblätter aufrecht, nicht gesackt. Kronblätter weiß, lila oder rosenrot, lang genagelt. Honigdrüsen der kurzen Staubblätter ringförmig, die medianen mit ihnen zusammenfließend. Griffel sehr kurz oder fehlend. Frucht eine Schote, aufrecht, abstehend oder zurückgekrümmt, gerade oder gebogen. Klappen der Schote flach, mit Mittelnerv. Samen einreihig, flachgedrückt. Keimling seitenwurzelig. Eiweiß- schläuche chlorophylllos, an die Gefäßbündel gebunden. Haare ästig. Arabis Sekt. Cardaminopsis (©. A. Mey. in Ledeb. Fl. Alt. III. 19 (1831). Cardaminopsis Hayek Fl. Steierm. I. 477 (1908). h Wicht. Literatur: Freyn, Über einige kritische Arabis-Arten in Österr. bot. Zeitschr. XXXIX. 101 (1889). 178 Cardaminopsis. Bestimmungsschlüssel. 1. Stengelblätter lineal-lanzettlich, ganzrandig. Blüten groß, weiß C. hispida. Wenigstens die unteren Stengelblätter gezühnt bis fiederspaltig, selten alle 9 24 ganzrandig, dann die Blüten lila ee or > Pflanze ganz kahl. Blätter dieklich. Blüten lila . . . . . ©. negleeta. Pflanze behaart . EBENEN N else 3. 3. Ausläufer treibend. Stengelblätter eiförmig, grundständige Blätter herzförmig- rundlich bis eiförmig, mitunter leierföormig .,. - . - ...7 @. Haller. Keine Ausläufer. Stengelblätter lanzettlich, grundständige schrotsägeförmig: ©. arenosa. to I. Cardaminopsis hispida (Myg.) Hay. Felsen-Schaumkresse. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, derb, mehrköpfig, etwas schopfig. Stengel meist zahlreich, aufrecht, bis 20 cm hoch, einfach oder wenig- ästig, kahl. Grundständige Blätter lang gestielt, ganzrandig oder buchtig gezähnt, zerstreut mit einfachen oder gabeligen Haaren besetzt. Stengelblätter lineal-länglich, stumpf, ‚mit verschmälerter Basis sitzend, ganzrandig, kahl. Kronblätter länglich-verkehrt- eiförmig, 7-—-8 mm lang und doppelt so lang als der gelblich-grüne Kelch, stets weiß. Schoten lineal, bis 4,5 cm lang und 1,5 mm breit, kahl, auf bis 1 cm langen Stielen aufrecht abstehend. Samen 1,5 mm breit, an der Spitze deutlich geflügelt. Mai, Juni. Arabis hispida Myg. in L. Syst. Ed. 13. 501 (1774); A. Kern Sched. fl. exs. Austro-Hung. II. 102 (1882). Cardaminopsis hispida Hay. Fl. Steierm. I. 478 (1908). Arabis Thaliana Cr. Stirp. Austr. I. 41 (1762), nicht L. Arabis Crantziana Ehrh. Beitr. V. 177 (1790). Arabis petraea var. Crantziana DC, Syst. II. 229 (1821). Arabis petraea M.K. Deutschl. Fl. IV. 631 (1833); Koch Syn. Ed. 2. 44 (1843); Maly Fl. Steierm. 193 (1868), nicht Lamarck. Arabis petraea ». grandiflora Neilr. Nachtr. Fl. Wien 262 (1851. Cardamine petraea Prantl Exkursionsfl. Baiern 2. Aufl. 229 (1884). An Felsen der Kalkvoralpen, mit Sicherheit nur auf dem Lantsch (Maly!), angeblich auch bei Tragöss und Mariazell (Mal). 2. Cardaminopsis arenosa (/.) Hay. Sand-Schaumkresse. Zwei- bis mehrjährig. Stengel einzeln oder mehrere, aufrecht, meist ästig, unten dichter, oben schwächer abstehend einfach und gabelhaarig, Grundständige Blätter kurz gestielt, leierförmig fiederspaltig; von Gabel- und Dreizackhaaren spärlich bis dicht besetzt, Stengelblätter mit verschmälerter Basis sitzend, lanzettlich, die unteren grob gezähnt bis leierförmig-fiederspaltig, alle behaart. Kron- blätter länglich-verkehrt-eiförmig, 6—7 mm lang und mehr als doppelt so lang als der Kelch, weiß oder blaßlila. Schoten lineal, 2,5—3,5 em lang, 1 mm breit, kahl, auf etwa 1 cm langen Stielen fast wagrecht abstehend. Samen 1,5 mm breit, ungeflügelt. April— August. Cardaminopsis 479 Sisymbrium arenosum Z. Sp. pl. Ed. 1. 658 (1753). Cardaminopsis arenosa Hay. Fl. Steierm. I. 479 (1908). Arabis arenosa Scop. Fl. Carn. Ed. 2, II. 32 (1772); Koch Syn. Ed. 2. 44 (1843); Maly Fl. Steierm. 193 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 168 (1874); Strobl Fl. Admont II. 35 (1882). Car- damine arenosa Rolh Man. bot. 296 (1830). Tritt in zwei, in ihren Extremen sehr auffallenden, aber nicht scharf zu trennenden Wuchsformen auf: a. simplex (Neilr.) Hay. Zweijährig. Die einfache Wurzel treibt nur eine große Rosette und einen oder mehrere Stengel. Rosettenhlätter tief leierförmig-fiederspaltig. Pflanze meist reichlich behaart. Arabis arenosa «a. simplex Neilr. Fl. N.-Öst. 715 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 168 (1874). Cardaminopsis arenosa «. simplex Hay. Fl. Steierm. I. 479 (1908). Arabis petraea y. arenosa Neilr. Nachtr. Fl. Wien 262 (1851). Arabis arenosa Freyn in Öst. bot. Zeitschr. XXXIX. 133 (1889). Arabis petrogena A. Kern in Öst. bot. Zeitschr. XIII. 161 (1863), eine etwas üppigere Form. An feuchten sandigen Stellen, im Schotter der Flüsse, an Mauern, Felsen. Im Ennstale bei Admont, im Mürztale sowie längs der Mur bei Peggau, Graz; am Schloßberge von Herberstein. An der Drau bei St. Johann am Draufelde, im Savetale bei Steinbrück. Wohl weiter verbreitet. b. intermedia (Neilr.) Hay. Ausdauernd; Wurzel mehrköpfig, mehrere kleinere Rosetten und meist zahlreiche Stengel treibend. Rosetten- hblätter weniger tief geteilt bis fast ganzrandig, Pflanze weniger behaart. Arabis petraea 2. intermedia XNeilr. Nachtr.. Fl. Wien 262 (1851). Car- daminopsis arenosa b. intermedia Hay. Fl. Steierm. I. 479 (1908). Arabis arenosa 8. multiceps Neilr. Fl. N.-Öst. 715 (1859). Arabis arenosa A. Kern Sched. fl. exs. Austro-Hung. II. 102 (1882). Arabis hispida £. intermedia Freyn in Öst. bot. Zeitschr. NXXIX. 133 (1889). Arabis Freynii Brügg. in Öst. bot. Zeitschr. XXXIX. 231 (18589). Arabis multiceps Favarger u. Rech. in Abh. zool. bot. Ges. Wien III. 2. 31 (1905). An Felsen und im Felsschutt der Kalkvoralpen von der Talsohle bis in die Krummholzregion verbreitet, auch noch bei Gösting nächst Graz und in der Weizklamm; stellenweise auch in den Zentralalpen bis in die Hochalpenregion. Ferner am Bachergebirge bei Faal, am Wege vom Bahnhof St. Lorenzen nach Maria in der Wüste, bei St. Heinrich. 3. Cardaminopsis Halleri (L.) Hay. Wiesen-Schaumkresse. Ausdauernd; Wurzelstock fädliche kriechende Stämmchen und be- blätterte Ausläufer treibend. Stengel liegend oder aufsteigend bis aufrecht, bis 30 cm hoch, einfach oder ästig, zerstreut behaart bis fast kahl. Grundständige Blätter lang gestielt, rundlich herzförmig oder in den Stiel zusammengezogen ganzrandig bis gezähnt, oft durch 480 Cardaminopsis. kleine Läppchen am Stiel leierförmig; Stengelblätter kurz gestielt, eiförmig, ganzrandig oder gezähnt, oder die unteren den Grundblättern ähnlich gestaltet. Blätter alle dünn, weich, zerstreut behaart oder kahl; Kronblätter abstehend, länglich-verkehrt-eiförmig, 4 mm lang und doppelt so lang als der Kelch, weiß, seltener helllila. Schoten lineal, 1,5—2,5 em lang und 1,5 mm breit, kahl, auf abstehenden, bis 1,5 em langen Stielen aufrecht abstehend.. Same 1 mm lang, ungeflügelt. April—Juni. Arabis Halleri Z. Sp. pl. Ed. 2. 929 (1763); Koch Syu. Ed. 2. 44 (1843); Maly Fl. Steierm. 193 (1868); Murm, Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 169 (1874); Strobl Fl. Admont II. 35 (1882). Cardaminopsis Halleri Hay. Fl. Steierm. I. 479 (1908). Cardamine stolonifera Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 22 (1772). Ara- bis stolonifera Hornem. Hort. Hafn. II. 618 (1813—15). Arabis tenella Host Fl. Austr. II. 273 (1831). Arabis ovirensis Wulf. in Jacg. Collect. I. 196 (1786). Cardamine Halleri Prantl Excursionsfl. Baiern 2. Aufl. 229 (1884). Auf Wiesen, an Waldrändern, an feuchten, sandigen Stellen. Gemein bei Aussee, Mitterndorf, im ganzen Ennstale, Lausatale, dem Murtale bis Frohnleiten und im Mürztale bis auf den Semmering und deren Seitentäler, und daselbst alle Wiesen bis in die Krummholzregion zu Tausenden bedeckend. Ferner herabgeschwemmt in den Murauen von Puntigam bis Wildon; auch in der Ragnitz und im Stiftingtale bei Graz. An den Abhängen der Glein-, Stub- und Koralpe bis in die Täler herab, im Wechselgebiete.e. Am Bachergebirge in der Nähe der Mala Kappa, an der Drau bei Melling, Pettau. Auf Wiesen bei Cilli, Pletro- witsch; in der Hudna lukna bei Wöllan und bei Schönstein. Eine sehr auffallende Pflanze ist: b. trachytica (Fritsch) Hay. Stengel verlängert, schlängelig. Untere Blätter sehr groß, 7—11 cm lang und 2,5—4 cm breit, leier- förmig-fiederspaltig mit 2—8 Öhrchen am Blattstiel. Obere Blätter lineal und ganzrandig, oder lanzettlich, gezähnt, oder den unteren gleich- gestaltet. Blüten weiß. Juli, August. Arabis Halleri var. trachytica Fritsch in Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien XLIV (1894) Abh. 328. Cardaminopsis Halleri b. trachytica Hay. Fl. Steierm. I. 480 (1908). In Wäldern bei Cilli (Kechinger‘). 4. Cardaminopsis neglecta (Schult.) Hay. Dickblätterige Schaumkresse. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig, dicht rasig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 8 cm hoch, einfach, kahl. Grundständige Blätter gestielt, verkehrt-eilänglich, ungeteilt oder leierförmig-fiederspaltig, Stengelblätter eiförmig, kurz ge- stielt, ganzrandig oder am Grunde gezähnt. Blätter alle kahl, Flora von Steiermark Eine systematische Bearbeitung der im Herzogtum Steiermark wildwachsenden oder im Großen gebauten Farn- und Blütenpflanzen nebst einer pflanzengeographischen Schilderung des Landes Mit Benutzung eines vom naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark angelegten Standortskataloges bearbeitet von Dr. August von Hayek Privatdozent an der Universität Wien Erster Band — Heft 7 Ausgegeben am 20. Februar 1909 BERLIN VERLAG VON GEBRÜDER BORNTRAEGER SW 11 GROSSBEEREN STRASSE 9 1909 MAR 30 1909 Cardaminopsis. Chrdamine. 481 dicklich, lederig. Kronblätter 5—6 mm lang und «doppelt so lang als der Kelch, länglich-verkehrt-eiförmig, helllila. Schoten lineal, bis 2cm lang und 1,5 mm breit, dicklich, kahl, auf bis 8 mm langen ab- stehenden Stielen fast wagrecht, abstehend, zuletzt zurückgeschlagen. Samen 1 mm lang, ungeflügelt. Arabis neglecta Schult. Österr. Pl. 248 (1814); A. Kern Sched. ad Fl. exs. Anstro-Hung. II. 101 (1881); Wettst. in Verh. zool. bot. Gesellsch. XXXV (1885) 21; Freyn in Österr. bot. Zeitschr. XXXIX (1889) 131. Cardaminopsis neg- lecta Hay. Fl. Steierm. I. 480 (1908). Arabis ovirensis Wahlenbg. Fl. Carp. prine, 204 (1814) nicht Wulfen. An quelligen Stellen, an feuchten Felsen der nördlichen Kalkalpen sehr selten. Bisher nur auf der Hohen Veitsch (Fürstenwärther!, Feiller!, Wiemann). 9. Gardamine Z. Schaumkraut. Kelch geschlossen. Blüten weiß, gelblichweiß, rosenrot oder lila. Die Honigdrüsen der kurzen Staubfäden ringförmig, nach innen offen, die medianen einfach, zwischen den langen Staubfäden stehend. Griffel lang. Frucht eine Schote. Klappen derselben flach, seltener konvex, nervenlos oder schwach längsnervig, ohne Mittelnery. Samen einreihig. Keimling seitenwurzelig, Keimblätter flach oder am Grunde quer geknickt. Eiweißschläuche an die Gefäßbündel gebunden. Haare einfach. Cardamine und Dentaria Z. Sp. pl. Ed. 1. 653, 654 (1753); Gen. pl. Ed. 5. 295 (1754); Endl. Gen. pl. 866 (1836-40); Koch Syn. Ed. 2. 45, 48 (1843); Maly Fl. Steierm. 194, 195 (1868). Cardamine Cr. Class. Crucif. 126 (1769); ©. E. Schulz in Engl. Bot. Jahrb. XXXII (1903) 296. Wicht. Literatur: ©. E. Schulz, Monographie der Gattung Cardamine in Engl. Bot. Jahrb. XXXII (1903) 280. Bestimmungsschlüssel. 1. Alle Blätter ungeteilt ... . - SB EV alpind. Blätter wenigstens zum Teil geteilt ET A DT ER LEE ER ART DsnBlätter Botingart 5—H-zuhlie.... ade a a en 14. Blätter gefiedertt . . . en A Fe re: 3, Blätter (resp. Blattstiel) am ride geöhrlt. 3" 60.201 ec. Blätter nieht geöhrlt . . . . BR EAN RO EROR 4. Abschnitte der unteren Blätter fiedkrapaltig, ui 2 & npaliens, Abschnitte der unteren Blätter ungeteilt . . » » . . . €, resedifolia. 5. Obere Blätter ungeteilt. In den Blattachseln Zwiebelknospen €. bulbifera. (UNSrESBJArterhtiedertarltge an a eier et a ae 6.. Antheren, schwarzyiolätt = : ee slee 2 enee „O.lamaräs Antherenn Peine ea. 8) een Re Hayek, Flora von Steiermark. Sl LIBRARY NEW YOR BOTANIC, GARDEN 482 Cardamine. 7. Zweijährige Kräuter. Blüten klein, Kronblätter höchstens 3 mm lang . 8. Ausdauernde Pflanzen. Kronblätter 5-20 mm lang . . . .....9 9. Stengel fast kahl. Staubblätter vier. Fruchtstiele aufrecht . €. hirsuta. Stengel steifhaarig. Staubblätter sechs. Fruchtstiele abstehend C. flexuosa. 10. Kleine Alpenpflanze. Die untersten Grundblätter eh C. resedifolia. Alle Blätter geteilt. Pflanzen ansehnlich . . . . : Sr. 2 BR IH 11. Kronblätter gelblichweiß. Stengelblätter drei (selten vier), meist quirlständig: ©. polyphyjlla. Kronblätter weiß oder lila. Stengelblätter nie quirlständig . . . . . 12. 12. Stengel meist reich ästig. Kronblätter weiß, selten blaßlila. Abschnitte der oberen Stengelblätter rechtwinkelig abstehend. . . . . . €. Hayneana. Stengel meist einfach. Kronblätter meist lila. Abschnitte der oberen Blätter spitzwinkelig abstehend . . . . ie IE 13. Blätter dicklich. Abschnitte der Be Stengelblätter I 5 mm lang. Fruchtstiele steif aufrecht. Pflanze meist niedig . . ... Ü. erassifolia. Blätter nicht dicklich. Abschnitte der oberen Stengelblätter etwa 10 mm lang. Eruchtstiele aufrecht abstehend . 2 Sn. Ce apralensts: 14.. Stengel blattlos oder einblätterig . . .. . 2 2 2... . Obifoha. Stengel drei-"bis vierblätterig. . nz es „EEE rare: 16. Blätter: fünfzählig. Blüten violett . . 22... 2.02.0020... 0. Olusiana. Blätter dreizählig. Blüten weiß oder gelb. . . . . lee 17. Blüten weiß. Antheren schwarzviolett. Blätter stets ar ec head ©. savensis Blüten gelblichweiß. Antheren gelb. Blätter meist quirlig Ü. enneaphyllos. Sekt. 1. Eucardamine Prantl. Klappen der Schoten flach, Plazenten dünn berandet. Wurzelstock nicht fleischig, ohne Niederblätter. Eucardamine Pranil in Engl. u. Pranll Nat. Pflanzenf. III. 2. 184 (1890) z.T.; ©. E. Schulz in Engler's bot. Jahrb. XXXII. 327, 418 (1903). I. Cardamine amara L. Bitteres Schaumkraut. Ausdauernd; Wurzelstock kriechend, Ausläufer treibend. Stengel aus liegender Basis aufsteigend bis aufrecht, bis 40 cm hoch, einfach oder wenigästig, meist kahl. Blätter gestielt, drei- bis fünf-, meist vierpaarig gefiedert mit eiförmigen oder länglichen, ganzrandigen oder ausgeschweiften kahlen Blättehen. Kronblätter 6 laufene Kelch, weiß, seltener an der Spitze oder ganz lila oder rosenrot (f. erubescens Peterm. in O. Ktze. Taschenfl. Leipz. [1867] 178) Antheren schwarzviolett. Schoten lineal, 3—4 cm lang und 2 mm breit, kahl, glatt, spitz, auf 1—2 cm langen Stielen aufrecht abstehend. Same flach, 1,5 mm lang, glatt, hellbraun. April—Juli. Cardamine amara L. Sp. pl. Ed. 1. 656 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 47 (1843); Maly Fl. Steierm. 194 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 169 (1874); Strobl Fl. Admont II. 36 (1882); ©. E. Schulz in Engler's bot. Jahrb. XXXIL (1903) 495. Cardamine parviflora Lam. Encycl. meth. II. 183 (1786), nicht 1. Cardamine Nasturtiana Thwill. Pl. env. Paris Ed. I. 330 (1799). 8 mm lang, länger als der meist violett über- Cardamine. 485 An Quellen, Bächen, in Wassergräben, verbreitet bis in die Krumm- holzregion und besonders in höheren Lagen sehr häufig. Die f. erubescens bei Andritz und Puntigam nächst Graz und bei Wildon. Ändert ab: ß. macrophylla Wender. Blätter sehr groß, das Endblättchen 4-7 cm lang, oft dreilappig. Cardamine amara y. macrophylla Wender. Fl. Hass. 224 (1846); 0. E. Schulz in Engler’s bot. Jahrb. XXXII. (1903) 502. Im Breitenauer Graben nächst Übelbach (Marktanner!) und wohl noch anderwärts. y. umbrosa (Lej.) DC. Stengel und oft auch die Blätter zerstreut rauhhaarig. Cardamine umbrosa Ze). Fl. Spa II. 63 (1811—13). Cardamine amara var. umbrosa DC. Syst. II..255 (1821); ©. E. Schulz in Engler's bot. Jahrb. XXXII (1903) 500. Cardamine amara ß. hirta Winmm. et Grab. Fl. Siles. II. 265 (1829); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 169 (1874). Zerstreut. Bei Spital am Semmering; im Reitinggraben bei Mautern, bei Seckau, bei Maria-Rast und im Lassnitzgraben am Bachergebirge; bei Ankenstein, St. Barbara, Riez. Eine sehr bemerkenswerte Form ist: b. Opizii (Presl.) Cel. Blätter 5—8-paarig gefiedert, genähert, mit länglichen Blättchen; Stengel und Blätter behaart. Traube armblütig, Blüten kleiner. Cardamine Opizii Presl. Fl. Cech. 136 (1819). Cardamine amara b. Opizii ß. hirsuta Celak. Prodr. Fl. Böhm. 149 (1874). Cardamine amara Ö. Opizii Beck Fl. N.-Öst. II. 453 (1892). Bisher nur in der Krummbholzregion des Wechsel (Beck). 2. Cardamine pratensis ZL. Wiesen-Schaumkraut. Ausdauernd, rasig. Stengel bis 40 cm hoch, aufrecht, einfach oder wenig ästig, kahl, Grundständige Blätter gestielt, gefiedert mit sitzenden oder kurz gestielten eiförmigen, eckig ausgeschweiften seitlichen und breit herz- förmig rundlichem, eckig gezähntem Endblättchen, kahl. Stengelblätter fiederspaltig mit 2—6 Paaren lanzettlichen bis linealen, meist ganz- randigen, spitzwinklig abstehenden oder gegen die Blattspitze gekrümmten, etwa 1 cm langen seitlichen und eilanzettlichem bis keilig-eiförmigem Mittellappen. Kronblätter $—13 mm lang, hell lila, selten weiß (f. lactea Beck Fl. N.-Öst. I. 454 [1892]), mehr als doppelt so lang als die schmal häutig berandeten Kelchblätter. Antheren gelb. Schoten lineal, bis 4 cm lang und 1,5 mm breit, samt den 1—2,5 cm langen Stielen aufrecht abstehend. Same 1 mm lang. April—Juni. 31* 484 Cardamine. Cardamine pratensis Z. Sp. pl. Ed. 1. 656 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 47 (1843); Maly Fl. Steierm. 194 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 170 (1874) z. T.; Strobl Fl. Admont 11. 36 (1882). Cardamine pratensis und ©. palustris A. Kern Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. III. 73, 74 (1883). Car- damine amara Lam. Encyel. meth. II. 185 (1786), nicht Z. Cardamine pra- tensis B. grandiflora Neilr. Fl. N.-Öst. 718 (1859). Auf nassen Wiesen, in Wiesenmooren, an quelligen Stellen, bis in die Voralpen sehr häufig. Ändert ab: 8. dentata (Schult.) Neilr. Blättchen der Stengelblätter eiförmig, mit 3—5 Kerbzähnen. Blüten meist weiß. Cardamine dentata Schult. Observ. bot. 126 (1809. Cardamine pra- tensis y. dentata Neilr. Fl. Wien 482 (1846); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 170 (1874). An feuchten Waldstellen, besonders am Bachergebirge bei Ober- lembach und St. Wolfgang nächst Marburg (Murmann); in annähernden Formen auch bei Neuberg (Heiller)). 3. Cardamine crassifolia Pourr. Diekblätteriges Schaumkraut. Ausdauernd; Wurzelstock faserig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, 5—15 cm hoch, selten höher, kahl. Grundständige Blätter gefiedert mit 4—7 Paaren kleiner, rundlicher, höchstens 5 mm langer ganz- randiger oder eckig gekerbter seitlicher und rundlichem oder nieren- förmigem Endblättchen, Stengelblätter fiederspaltig mit an den unteren eilanzettlichen, an den oberen lanzettlich linealen spitzwinklig abstehen- den 3—7 mm langen ganzrandigen Abschnitten. Blätter alle dieklich, dunkelgrün, kahl. Traube armblütig. Kronblätter 6—9 mm lang, lila, mehr als doppelt so lang als der Kelch. Antheren gelb. Schoten bis 2,5 cm lang und 2 mm breit, samt den bis 12 mm langen Stielen steif aufrecht. Juli, August. Cardamine crassifolia Powurr. in Hist. Mem. Acad. Sc. Toulouse III. 244 (1788). Cardamine rivularıs A. Kern Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. III. 75 (1883); Hayek in Öst. bot. Zeitschr. LII (1902) 480, nicht Schur. Cardamine pratensis prol. crassifolia ©. E. Schulz in Engler's bot. Jahrb. XXXII (1903) 532. An quelligen Stellen, in Alpensümpfen und im feuchten Geröll von den höheren Voralpen bis in die Hochalpenregion der Zentralalpen (1750—2600 m). Auf dem Kirchleck und bei der Grafenalpe bei Krakau- dorf (Fest!), auf der Hochwildstelle im feuchten Geröll ober dem Obersee! und in den Westwänden des Gipfels!, auf dem Hohenwart (Hatz?) und der Rettenalpe bei St. Peter am Kammersberge, auf dem Hochschwung bei Rottenmann!, (Strobl!), Auf dem Rotkofel bei Turrach (Hatzi); in den SeetalerAlpen auf dem Kreiskogel, Scharfen Eck! und Zirbitzkogel n Si Cardamine, 48/ (Strobl). Auf der Koralpe ober den Bodenhütten (Feiller), auf der Stub- alpe vor dem „alten Almhaus“ (Dominieus)). 4. Cardamine Hayneana Welw. Vielstengeliges Schaumkraut. Ausdauernd; Wurzelstock faserig, rasig. Stengel meist zahlreich, aufrecht, bis 40 cm hoch, meist reichästig, kahl. Grundständige Blätter ge- fiedert mit kurzgestielten, eirundlichen, ganzrandigen oder eckig ge- kerbten seitlichen und kreisförmigem oder nierenförmigem ausgeschweiften Endblättchen. Stengelblätter fiederspaltig mit lanzettlichen oder linealen, ganzrandigen, am Rande meist umgerollten, rechtwinklig abstehenden Abschnitten. Kronblätter 5—8 mm lang, weiß oder blaßlila, fast dreimal so lang als die Kelchblätter. Antheren gelb. Schoten bis 2 cm lang und höchstens 1,5 mm breit, samt den nur wenig kürzeren Stielen aufrecht. Samen 1,2 mm lang. April, Mai. Auf dem Ruckerlberge bei Graz finden sich Zwischenformen zwischen C. Hayneana und €. pratensis, die vielleicht hybriden Ursprunges sind. Cardamine Hayneana Welw.’in Rehb. Fl. Germ. exe. 676 (1832). Car- damine pratensis var. Hayneana Neilr. Fl. Wien 482 (1846): O. E. Schulz in Engl. bot. Jahrb. XXNII. (1903) 530. Cardamine pratensiso. parviflora Neilr. Fl. N.-Öst. 718 (1859); Mwrm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 169 (1874) (z. T.?). Auf feuchten Wiesen, mit Sicherheit nur bei Graz im Ragnitztale und auf dem Ruckerlberge (Preissmann!, Heider!). Nach Murmann bei Bruck, Graz, Wildon, Marburg und am Bachergebirge. 5. Cardamine flexuosa With. Wald-Schaumkraut. Zwei- bis mehrjährig. Stengel aufrecht, bis 20 cm hoch, meist ästig, besonders unten abstehend kurzhaarig. Grundständige und untere Stengelblätter, gefiedert mit eiförmigen bis fast kreisrunden sehr kurz gestielten _ ganzrandigen oder ausgeschweiften Blättchen, obere Stengelblätter fieder- teilig mit eiförmigen bis lanzettlichen ausgeschweiften oder wenig- zähnigen Blättchen. Kronblätter weiß, 3 mm lang, doppelt so lang als der Kelch. Staubblätter sechs, Antheren gelb. Die jungen Früchte die Blüten nicht oder nur wenig überragend. Schoten bis 2,5 mm lang und 1 mm breit, kahl, auf abstehenden, 5—8 mm langen Stielen aufrecht abstehend. Same 1 mm lang. Mai—September. Cardamine flexuosa With. Arrangem. brit. pl. Ed. 3. III. 578 (1796); 0. E. Schulz in Engler’s bot. Jahrb. XXXII (1903) 473. Cardamine parvi- flora Vill. Hist. pl. Dauph. III. 360 (1789), nicht L. Cardamine silvatica Link in Hoffm. Phytogr. Bl. I. 50 (1803); Koch Syn. Ed. 2. 46 (1843); Maly Fl. Steierm. 194 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 169 (1574); Strobl Fl. Admont Il. 36 (1882). Cardamine hirsuta £. silvatica @aud. Fl. Helv. IV. 295 (1828); Neilr. Fl. N.-Öst. 717 (1859). 486 Cardamine. In feuchten Wäldern, Schluchten, besonders in den Voralpen. Bei Aussee, Schladming; im Seewigtale bei Haus; im Woltisgraben bei Trieben, in der Strechen bei Rottenmann, im Veitl- und Ardninggraben bei Admont; auf dem Lichtmeßberge, unter der Kemetwand und am Schafferwege bei Admont; im Gesäuse, am Brucksattel bei Gstatterboden. Bei Mariazell und auf der Bürgeralpe, auf dem Semmering, bei Buch- berg im St. Ilgnertale bei Aflenz, im Rettenbachgraben und auf dem Rennfeld bei Bruck; bei Pfannberg. Im Oberweggraben bei Judenburg; im Zusertale bei Graz. Auch am PBachergebirge bei Lembach und Schleinitz; in Voralpenwäldern bei Leutsch im Sanntale. 6. Cardamine hirsuta Z. Behaartes Schaumkraut. Zwei- bis mehrjährig. Stengel meist zahlreich, aufrecht, bis 20 cm hoch, kahl oder am Grunde schwach behaart. Grundständige Blätter gefiedert, mit eiförmigen bis rundlichen ganzrandigen oder ausgeschweiften kurz- gestielten Blättchen,. die Stengelblätter gefiedert oder fiederteilig mit lanzettlichen bis linealen, ganzrandigen, ausgeschweiften oder wenigzähnigen Abschnitten, kahl. Kronblätter 3 mm lang, lineal keilig, doppelt so lang als der Kelch, weiß. Staubblätter vier, An- theren gelb. Junge Früchte die Blüten deutlich überragend. Schoten lineal, bis 2,5 em lang und 1 mm breit, kahl, samt den bis 1 cm langen Stielen aufrecht. April—Juni. Cardamine hirsuta Z. Sp. pl. Ed. 1. 655 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 47 (1843); Maly Fl. Steierm. 194 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 169 (1874); ©. E. Schulz in Engler's bot. Jahrb. XXXII (1903) 464. Cardamine parviflora Bess. Prim. Fl. Galic. II. 66 (1809), nicht Z. Cardamine hirsuta o. campestris Fr. Nov. Fl. Suec. Ed. 2. 201 (1828); Neilr. Fl. N.-Öst. 717 (1859). Auf Wiesen, in Gebüschen, Gärten, an feuchten, sandigen Stellen. Bei Mautern, Bruck, Frohnleithen; häufig in der Umgebung von Graz, wie bei St. Gotthardt, in der Ragnitz, auf dem Ruckerlberge und Rosen- berge, beim Hilmteich, bei St. Veith, in den Murauen bei Puntigam. Bei Krottendorf und Krems im Kainachtale, Arnstein, Eibiswald, Stainz, Seggau ob Leibnitz; bei Fürstenfeld, Söchau, Marburg, Windemau und Roßwein. Bei Pöltschach und auf dem Wotsch, bei Pragerhof, Ponig], Neuhaus, Windischgraz, Cilli, Tüffer, Steinbrück, Trifail, Lichtenwald. Ändert ab: ß. pilosa 0. E. Schulz. Stengel besonders an der Basis behaart. Cardamine hirsuta f. pilosa O. E. Schulz in Engler’s bot. Jahrb. XXXII. (1903) 471; Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 73 (1908). Bei Söchau unter der typischen Form (Sabransky). 7. Cardamine impatiens /. Spring-Schaumkraut. Zweijährig. Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, einfach oder ästig, kahl oder schwach Cardamine. 487 behaart. Blätter kahl, vielpaarig gefiedert, die Blättchen der unteren Blätter eiförmig, 2—5-spaltig oder eingeschnitten gezähnt, die der oberen lanzettlich, spitz, unregelmäßig gezähnt oder eingeschnitten; die Stengel- blätter an der Basis mit pfeilförmig umfassendem Öhrchen. Kronblätter 2,5 mm lang und um die Hälfte länger als der Kelch, meist aber fehlend (f. apetala @ilib. Fl. Lith. IV. 67 [1782] als Art, 0. E. Schulz in Engler’s bot. Jahrb. XXXI. 455 [1903] als Var.). Staubfäden flach, Antheren gelb. Schoten lineal, bis 2,5 cm lang und 1,5 mm breit, spitz, kahl, samt den bis 8 mm langen Stielen schief abstehend. Mai—Juli. , Cardamine impatiens Z. Sp. pl. Ed. 1. 655 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 46 (1843); Maly Fl. Steierm. 194 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 169 (1874); Strobl Fl. Admont II. 36 (1882). Cardamine apetala Mnech. Meth. 259 (1794). In feuchten Laubwäldern, Auen, häufig bis in die Voralpen (1400 m), fast stets in der f. apetala. Die Form mit Blumenblättern selten in der Flitzen bei Gaishorn, den Murauen bei Graz und bei 'Trifail. Sekt. 2. Cardaminella Prantl. Klappen der Schoten flach. Pla- centen diek, berandet. Wurzelstock nicht fleischig, ohne Niederblätter. Mediane Torusdrüsen undeutlich. Cardaminella Prantl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. IIL. 2. 154 (1891); 0. E. Schulz in Engler's bot. Jahrb. XXXII (1903) 328, 550. 8. Cardamine resedifolia 4. Resedablätteriges Schaumkraut. Ausdauernd; Wurzelstock mehrköpfig, rasig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 10 cm hoch, kahl, einfach oder ästig. Die ersten grund- ständigen Blätter lang gestielt, eirund, ungeteilt, ganzrandig, die späteren dreispaltig oder wie die Stengelblätter dreiteilig oder zwei- bis dreipaarig gefiedert, mit eilanzettlichen Seiten- und verkehrt eiförmigem stumpfem ganzrandigem Endlappen, alle kahl, dicklich. Kronblätter weiß, fast 5 mm lang und doppelt so lang als der Kelch. Antheren gelb. Schoten bis 2 cm lang und 1 mm dick, kahl, samt den dieklichen, etwa 5 mm langen Stielen steif aufrecht. Same 1,5 mm lang, schmal geflügelt. Juni—September. Cardamine resedifolia Z. Sp. pl. Ed. 1. 656 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 46 (1843); Maly Fl. Steierm. 194 (1868); Strobl Fl. Admont Il. 36 (1882). Arabis bellidioides Zam. Fl. Fr. II. 51 (1778). Cardamine heterophylla Host Syn. 566 (1797) z. T. An feuchten quelligen Stellen, auf feuchten Triften, am schmelzenden Schnee, von der höheren Voralpen- bis in die Hochalpenregion (1500 bis 2600 m). In den nördlichen Kalkalpen sehr selten im Todten Ge- birge bei Aussee (Niessl) und am Schlangenweg der Raxalpe (Köchel). 488 Cardamine. Gemein in den Niederen Tauern, im Stangalpenzuge, auf den Seetaler- alpen, der Kor-, Stub- und Gleinalpe; auch auf dem Rennfeld bei Bruck. In den Karawanken auf dem Kameni vrh bei Laufen (Dergane)). Steigt oft bis in die Täler herab, wie im Untertal bei Schladming, im Schwarz- seetale bei Kleinsölk, in der Hochschwarza, im Sunk bei Trieben. Ändert ab: ß. integrifolia DO. Alle Blätter ungeteilt, ganzrandig oder aus- geschweift. Cardamine resedifolia ß. integrifolia DC. Prodr. I. 150 (1924); Strobl Fl. Admont II. 36 (1882). In der Gipfelregion des Bösenstein (Strobl). 9. Cardamine alpina Wil!d. Alpen-Schaumkraut. Ausdauernd; Wurzelstock mehrköpfig, dicht rasig. Stengel aufrecht, bis 5 cm hoch, kahl, einfach. Grundständige Blätter gestielt, der Stiel etwa so lang als die eiförmige, ganzrandige Spreite; Stengelblätter eiförmig, ungeteilt, die unteren kurz gestielt, die oberen sitzend oder fast sitzend, das oberste den Blüten sehr ‚genähert. Kronblätter 3 mm lang, um die Hälfte länger als der Kelch, weiß. Antheren gelb. Schoten lineal, bis 12 mm lang und 1,5 mm breit, kahl, samt den etwa 3 mm dick- lichen Stielen steif aufrecht. Juli, August. Cardamine alpina WVilld. Sp. pl. III. 481 (1800); Koch Syn. Ed. 2. 46 (1843); Maly Fl. Steierm. 194 (1868); Strobl Fl. Admont II. 35 (1882). Cardamine bellidifolia L. Sp. pl. Ed. 1. 654 (1753), z. T.; Wulf. in Jaeg. Miscell. I. 148. t. 17 (1778), nicht Willd. Cardamine heterophylla Host Syn. 366 (1797) z. T. Cardamine bellidifolia $. alpina DC. Syst. IT. 249 (1821). Auf feuchten Alpentriften, am schmelzenden Schnee, in der Hoch- alpenregion der Zentralalpen (1900—2600 m). Bisher nur in den Niedern Tauern, hier aber verbreitet. Sekt. 3.. Coriophyllum ©. E. Schulz. Klappen der Schoten flach. Rhizom kriechend, nicht fleischig, mit wenigen schuppenförinigen Nieder- blättern. Plazenten dicklich, berandet. Blätter überwinternd. a O..E. Schulz in Engl. bot. Jahrb. XXXII (1903) 394. Carda- minoides (elak. Prodr. Fl. Böhm. 449 (1874), nicht G@ren. @odr, Fl. France I. 109 (1848). 10. Cardamine trifolia L. Dreiblätteriges Schaumkraut. Wurzelstock kriechend, verzweigt. Stengel aufrecht, bis 25 em hoch, meist einfach, kahl, blattlos oder mit einem kleinen Blatt unter der Stengelmitte. Blätter dreizählig, Blättchen breit rhombisch oder fast kreisrund, grob gekerbt mit breiten, kurz stachelspitzen Kerbzähnen, am Rande fein borstlich gewimpert, sonst kahl. Kronblätter weiß, bis 10 mm lang und etwa viermal länger als der Kelch. Schoten länglich- Cardamine, 489 lanzettlich, bis 2 cm lang und 2 mm breit, kahl, samt den fast gleich- langen Stielen aufrecht abstehend. Samen 3 mm lang, ungeflügelt. April—Juni. Cardamine trifolia Z. Sp. pl. Ed. 1. 654 (17558); Koch Syn, Ed. 2. 49 (1843); Maly Fl. Steierm. 194 (1868): Strobl Fl. Admont II. 36 (1882). In schattigen Voralpenwäldern, besonders auf Kalk, häufig. Bei Aussee, Mitterndorf, im Ennstale von Steinach abwärts und von da sehr häufig durch die ganzen nördlichen Kalkalpen bis zum Semmering, Sonnwendstein und Mürztal. Im Murtale bei Murau, Judenburg, Bruck; bei St. Lambrecht und im Gössgraben bei Leoben. Ferner häufig auf allen Kalkbergen Südsteiermarks, wie bei Heiligen Geist nächst Marburg, auf dem Wotsch- und Donatiberge, überall bei Gonobitz, Store, Cilli, Windisch-Landsberg, Windischgraz, Römerbad, Steinbrück, Gairach, Trifail, Drachenburg, in den Sanntaler Alpen. Sekt. 4. Dentaria (L.) 0. E. Schulz. Klappen der Schoten flach. Rhizom kriechend, fleischig, mit schuppenförmigen Niederblättern. Plazenten dick, berandet. Blätter nieht überwinternd. Dentaria L. Gen. pl. Ed. 5. 295 (1754) als Gattung; ©. E. Schulz in Engl, bot. Jahrb. XXXII. 327, 340 (1903) als Sektion. Il. Cardamine savensis ©. E. Schulz. Dreiblätterige Zahn- wurz. Ausdauernd; Wurzelstock tleischig, kriechend, beschuppt. Stengel bis 50 cm hoch, aufrecht, einfach kahl, nur am Grunde behaart. Grund- ständiges Blatt meist vorhanden, lang gestielt, Stengelblätter drei, abwechselnd gestielt, kürzer gestielt, alle dreizählig, kahl, mit fast sitzenden rhombisch eiförmigen, stumpf gezähnten Blättchen. Kron- blätter 10—12 mm lang und 4—5 mım breit, fast dreimal so lang als der Kelch, weiß. Antheren schwarzviolett. Schoten lineal-lanzett- lich, durch den langen Griffel spitz, bis 2,5 em lang und 2 mm breit, auf etwa gleichlangen Stielen aufrecht. Samen 2 mm lang. Mai, Juni. Cardamine savensis OÖ. E, Schulz in Engl. bot. Jahrb. NXXII (1903) 355. Dentaria trifolia W. K. Deser. et Icon. pl. rar. Hung. II. 148 (1805); Kcch Syn. Ed. 2, 48 (1843), Maly Fl. Steierm. 195 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 170 (1874). In Laubwäldern, feuchten Waldschluchten in Mittel- und Unter- steiermark. In der Laßnitzklause bei Deutsch-Landsberg; bei den Köhlereien bei Schwamberg, bei Krumbach und nächst den Metzger'schen Weingärten bei Eibiswald; am Neurathbach bei Stainz. In den Windischen Büheln bei Lichtenberg, St. Leonhard nächst Groß-Sonntag, zwischen Allerheiligen und Friedau und am Heindl bei Friedau. Im Kotlosgebirge bei Pettau und Ankenstein, auf dem Wotsch. Auf der Felberinsel bei Marburg; im Bachergebirge bei St. Wolfgang, Oberlembach, Kötsch, Hausambacher, 10 ÖGardamine. Windisch-Feistritz. Bei den Ruinen des Seitzklosters bei Gonobitz, auf dem Pecounig und im Teufelsgraben bei Cilli, am Hudi-potok bei Liboje, auf der Merzlica planina bei Trifail. 12. Cardamine polyphylla (IV. X.) ©. E. Schulz. Vielblätterige Zahnwurz. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, beschuppt, fleischig, kriechend. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, einfach, kahl. (Grund- ständiges Blatt selten vorhanden, lang gestielt, den Stengelblättern gleich- gestaltet. Stengelblätter drei, meist quirlig, selten noch ein viertes tiefer stehendes, 3—4-paarig gefiedert, kahl, Blättchen lanzettlich, grob doppelt gesägt, spitz, mit verschmälertem Grunde sitzend oder kurz gestielt, das oberste Paar meist kurz herablaufend. Blütentraube meist die Spitze der Blätter kaum erreichend. Kronblätter 15—1S mm lang, mehr als doppelt so lang als der Kelch, gelblichweiß. Antheren gelb. Schoten lanzettlich, spitz, bis 5,5 cm lang und 5 mm breit, samt den an der Spitze verdickten, etwas kürzeren Stielen aufrecht abstehend. Samen 4 mm lang. April, Mai. Dentaria polyphylla W. K. Deser. et Ie. pl. rar. Hung. II. 174 (1805); Graf in Mitt, naturw. Ver. Steierm. (1869) 123. Cardamine polyphylla ©. E. Schulz in Engler's bot. Jahrb. XXXII. 367 (1903). Dentaria polyphylla var. ochroleuca Gaud. in DC. Syst. II. 272 (1821), Dentaria pinnata Maly Fl. Steierin. 195 (1868); Reichardt in Verh. zool. bot. Gesellsch. X (1860) Abh. 741, nicht Lamarek. In schattigen Laubwäldern Untersteiermarks, zerstreut. Auf. dem Wotsch! (Graf!) und dem Donatiberge!; auf der Gora bei Gonobitz (Reiehardt!); in Schluchten des Nicolaiberges! (Preissmann!) und an der Nordseite des Leisberges bei Cilli (Arasan), auf dem Dostberge (Czegka) und dem Gosnik (Wettstein!). I3. Cardamine enneaphyllos (Z.) (r. Neunblätterige Zahn- wurz. Ausdauernd, Wurzelstock walzlich, beschuppt, Nleischig, kriechend. Stengel aufrecht, bis 30 cm hoch, einfach, kahl. Grundständiges Blatt, wenn vorhanden, lang gestielt, den Stengelblättern gleichgestaltet. Stengelblätter drei, kurz gestielt, quirlig, seltener auseinander ge- rückt (f. alternifolia Hausın. in Öst. bot. Wochenbl. IV. [1854] 9, f. remotifolia Beck Fl. N.-Öst. II. 455 [1892], als Var. der Dentaria enneaphyllos), dreizählig, Blättchen fast sitzend, eilanzettlich, spitz, doppelt gesägt, die seitlichen am Grunde schief. Blütentraube etwa so lang wie die Blätter, oft nickend. Kronblätter 12—16 mm lang, mehr als doppelt so lang als der Kelch, blaßgelb. Antheren gelb, Stau)- blätter etwas länger als die Blumenkrone. Schoten lineal-lanzettlich, bis 5 em lang und 3,5 mm breit, durch den langen Griffel spitz, kahl, Cardamine. 491 samt den an der Spitze verdickten, bis 2 em langen Stielen aufrecht. Same 4 mm lang. April, Mai. Dentaria enneaphyllos L. Sp. pl. Ed. 1. 653 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 48 (1843); Maly Fl. Steierm. 195 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. 170 (1874); Strobl F1. Admont IL. 36 (1882). Cardamine enneaphyllos Cr. Class. Crucif. 127 (1769); ©. E. Schulz in Engler's bot. Jahrb. XXXII. 375 (1903). In schattigen Bergwäldern. Häufig durch die ganzen nördlichen Kalkvoralpen (bis 1400 m) bis zum Semmering; bei Mürzzuschlag, ferner in der Sölk am Bockweg zum Kessel; bei Oberwölz; in der Um- gebung von Judenburg bei Liechtenstein, Rothenthurm und am Hölzel- kogel und Lichtmeßberge. Überall im Lantsch- und Schöckelgebiete, auf allen Kalkbergen der Umgebung von Graz, im Sausalgebirge und den Windischen Büheln; am Bachergebirge bei Lembach und Mariarast. Gemein in allen Bergwäldern Südsteiermarks bis in die Schluchten der Sanntaler Alpen. 14. Cardamine Clusiana (Zichb.) Hay. Gefingerte Zahnwurz. Wurzelstock walzlich, fleischig, kriechend, beschuppt. Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, einfach, kahl. Grundständiges Blatt lang gestielt, den Stengelblättern gleichgestaltet, meist fehlend. Stengelhblätter 3—4, abwechselnd, gestielt, fingerig 5- oder das oberste 3-zählig; Blätt- chen eilanzettlich, spitz, scharf und tief doppelt gesägt, kahl. Blüten- traube das oberste Blatt meist überragend, aufrecht. Kronblätter 18—20 mm lang, violett; mehr. als doppelt so lang als der Kelch. Staubblätter kurz. Antheren gelb. Schoten lineal-lanzettlich, bis 6 em lang und 3 mm breit, durch den langen Griffel bespitzt, kahl, auf bis 2,5 cm langen Stielen aufrecht abstehend. April, Mai. Dentaria Clusiana Rcehb. Fl. Germ. exe. 677 (1832). Cardamine Clu- siana Hay. Fl. Steierm. I. 491 (1909). Dentaria digitata Lam. Encycl. meth. 11. 267 (1786); Koch Syn. Ed. 2. 48 (1843); Maly F]. Steierm. 195 (1868). Cardamine digitata 0. E. Schulz in Engler’s bot. Jahrb. XXXII. 373 (1903), nicht Richar-- son in Franklin Journ. App. VII. 743 (26) (1823). Dentaria pentaphyllos?. u. y. L. Sp. pl. Ed. 1. 654 (1753). Dentaria pentaphyllos Scop. Fl. Carn. Ed. 2. Il. 20 (1772). In schattigen Bergwäldern Südsteiermarks sehr selten. Bisher nur bei Ankenstein (Brehm) und im Teufelsgraben bei Cilli (Zechenter!). (Im angrenzenden Krain im Feistritztale bei Stein und dessen Seiten- schluchten). 15. Cardamine bulbifera (ZL.) Or. Zwiebeltragende Zahnwurz. Wurzelstock fleischig, kriechend, beschuppt. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, einfach, meist kahl. Untere Stengelblätter 2—3-paarig gefiedert mit lanzettlichen, entfernt gesägten, kahlen Blättcehen, die 492 Cardamine. Barbaraea. folgenden dreizählig mit stark vergrößertem Endblättehen, die obersten einfach, lanzettlich, gesägt, kurz gestielt, kahl. In den Achseln der oberen Blätter schwarzbraune Zwiebelknospen. Kronblätter 12—15, selten bis 18 mm lang [f. grandiflora ©. E. Schulz in Enngler's bot. Jahrb. XXXII. 360 (1905)] und fast dreimal so lang als der meist violett überlaufene Kelch, hell lila. Staubfäden kurz, Antheren gell. Schoten lineal-lanzettlich, bis 3,5 em lang und 2,5 mm breit, kalıl, samt den Stielen aufrecht abstehend, nur sehr selten sich bis zur Reife entwickelnd. Same 2,5 mm lang. Mai, ‚Juni. Dentaria bulbifera ZL. Sp. pl. Ed. 1. 653 (1753); Koch Syn. Ed. 2, 49 (1843); Maly Fl. Steierm. 195 (1868): Strobl Fl. Admont II. 36 (1882). Carda- mine bulbifera Or. Class. Crucif. 127 (1769); ©. E. Schulz in Engler's bot. Jahrb. XXXII. (1903) 361. In schattigen Bergwäldern. Am Fuß des Schoberwiesberges bei Aussee. Am Alpsteg und Jägerweg, zwischen der Kemetwand und der Scheibleggerhochalpe am Kalbling bei Admont; bei Frein und nächst dem Todten Weib bei Mürzsteg, auf dem Semmering. Bei Graz nächst Gösting, Weinzödl und auf dem Buchkogel und im Höllgraben. Im Sallagraben bei Köflach. Sehr häufig in den Windischen Büheln bei tadkersburg, Rothenthurm, Negau, Morafzen, St. Benedikten, St. Thomas, am Ternowetzberge; auf der Felberinsel bei Marburg und an der Drau bei Ankenstein, in der Kollos bei Pettau, am Bachergebirge bei St. Wolfgang. Auf dem Wotsch und Donatiberge und von da südwärts durch das ganze untersteirische Bergland bis in die Sanntaler Alpen sehr häufig. Ändert ab: ß. pilosa (Waisb.) O. E. Schwlz. Stengel unten abstehend kurz- haarig. Dentaria bulbifera f. pilosa Waisb. in Ost. bot. Zeitschr. LI. (1901) 130. Cardamine bulbifera f. pilosa O. E. Schulz in Engler’s bot. Jahrb. XXXL. (1903) 365. Nicht selten, meist in Gesellschaft der kahlen Form, wie bei Gösting und bei Weinzödl nächst Graz, in den Windischen Büheln bei St. Benedikten und am Ternowetzberge, bei Store, im Teufelsgraben und - auf dem Gosnik bei Cilli, bei Gairach. 10. Barbaraea Beckm. Barbarakraut. Kelch geöffnet; Kronblätter gelb. An den Seiten der kurzen Staub- blätter je eine halb ringförmige nach außen offene, große Honigdrüse, die medianen Honigdrüsen länglich, aufrecht. Griffel deutlich. Frucht eine rundlich vierkantige, zweiklappig aufspringende Schote, Barbaraea. 493 Klappen konvex, mit hervorragenden Mittel- und Seitennerven. Samenknospen einreihig, auf langem Funieulus. Keimling seitenwurzelig. Kiweißschläuche an die Gefäßbündel gebunden. Barbaraea Beckm. Lex. bot. 33 (1801). Barbarea R. Br. in Ait. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 109 (1812); Endl. Gen. pl. 864 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 39 (1843); Maly Fl. Steierm. 191 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf, Ill. 2. 183 (1891). I. Barbaraea strieta Andr>. Steifes Barbarakraut. Zweijährig. Stengel aufrecht, einfach oder ästig, bis 1 m hoch. Untere Blätter ge- stielt, leierförmig fiederspaltig, mit 1—3 Paar kleinen Seiten- und großem eiförmigem, den übrigen Teil des Blattes meist in Länge über- treffendem Endlappen; obere Blätter mit verschmälertem geöhrltem Grunde sitzend, rhombisch-eiförmig, grob stumpfzähnig, hie und da mit einem Paar Seitenlappen am Grunde, alle kahl. Kronblätter 4—5 mm lang, hellgelb, um etwa ein Drittel länger als der Kelch. Fruchttraube sehr verlängert. Schoten 2—3 em lang und 1,5 mm dick, mit 3—5 mm langen, dieken Stielen, an die Spindel angedrückt. Same warzig, 1,5 mm lang. April—Juni. Barbarea strieta Andrz. in Bess. Enum. pl. Volh. 72 (1822); Koch Syn. Ed. 2. 39 (1843); Maly Fl. Steierm. 192 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 168 (1874). Barbarea parviflora Fries Nov. Fl. suec. Ed. 2. 207 (1828). Barbarea vulgaris «a. strieta Neir. Fl. N.-Öst. 730 (1859). An Gräben, Ufern, feuchten Wiesen, selten. Im Stiftsgarten von Seckau (Stehle); bei den Teichen von Wundschuh nächst Graz (Fritsch). Bei Mureck (Preissmann)), bei Zwetkofzen (Verbniak!) und Dobrova nächst Sauritsch (Murmann). 2. Barbaraea Iyrata (Gilib.) Aschers Gemeines’ Barbarakraut. /weijährig. Stengel aufrecht, ästig, bis 75 cm hoch, kahl. Untere Blätter gestielt, leierförmig fiederspaltig, in 2—4 Paar lanzettlichen ge- zähnten Seiten- und eiförmigem, gezähntem, den übrigen Teil des Blattes an Länge nicht erreichendem Endlappen, die oberen mit verschmälertem, geöhrltem Grunde sitzend, eitörmig, grob eckig gezähnt bis eingeschnitten, alle kahl. Kronblätter 6—7 mm lang, fast doppelt so lang als der Kelch, goldgelb. Schoten 1,5—2 cm lang und 2 mm breit, gerade, aufrecht oder schief abstehend, mit 4— 5 mm langen, dicken Stielen. April—Juni. Erysimum Iyratum G@ilö. Fl. Lith. II. 59 (1781). Barbarea lyrata Aschers. Fl. Brand. 35 (1864). Erysimum Barbarea L. Sp. pl. Ed. I. 660 (1753). Barbarea vulgaris R. Brown in Ait. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 109 (1812); Koch Syn. Ed. 2. 39 (1843); Maly Fl. Steierm. 191 (1868): Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 167 (1874); Strobl Fl. Admont II. 34 (1882). Barbarea vulgaris ß. patens Neilr. Fl. N.-Öst. 730 (1859). 494 Barbaraea. Roripa. An Gräben, Ufern, Bächen, auf feuchten Wiesen, häufig bis in die Voralpen. 3. Barbaraea arcuata (Op.) Rehb. Bogiges Barbarakraut. Zwei- jährig. Stengel aufrecht, ästig, bis 75 cm hoch, kahl. Untere Blätter gestielt, leierförmig fiederspaltig, mit 2—4 Paaren eilanzettlichen ge- zähnten Seiten- und eiförmigem, gezähntem, den übrigen Teil des Blattes an Länge nicht erreichendem Endlappen; die oberen mit verschmälerter geöhrlter Basis sitzend, eiförmig, grobgezähnt bis eingeschnitten; alle kahl. Kronblätter 6—7 mm lang, fast doppelt so lang als der Kelch, goldgelb. Schoten 2—3 cm lang, 1,5—2 mm dick, bogig nach aufwärts gebogen, mit 4—5 mm langen, dicken Stielen. April—Juni. Erysimum arcuatum Opiz in Presl Fl. Öech. 138 (1819). Barbarca arcuata Rehb. in Flora (1822) I. 296; Bess. Enum. pl. Volh. 83 (1822); Koch Syn, Ed. 2. 39 (1843); Maly Fl. Steierm. 192 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 168 (1874); Strobl Fl. Admont II. 34 (1882. Barbarea vulgaris var. arcuata Fries Nov. Fl. Suec. Ed. 2. 205 (1828); Neilr. Fl. N.-Öst. 730 (1859). An Gräben, Ufern, in feuchten Gebüschen, auf nassen Wiesen, zerstreut. Unter der Sautratte bei Admont, im Murtale bei Knittelfeld, St. Lorenzen; bei Peggau, Deutsch-Feistritz, Gösting; bei Stainz, Prager- hof, Windischgraz, Ponigl, Bad Neuhaus. ll. Roripa Scop. Sumpfkresse. Kelch weit geöffnet. Kronblätter gelb, seltener weiß. An den Seiten der kurzen Staubblätter je eine große Honigdrüse, die oft mit der stets vorhandenen medianen verbunden sind. Frucht ein zwei- klappig aufspringendes Schötchen, seltener eine Schote, mit konvexen, schwach nervigen oder nervenlosen Klappen ohne Mittelnerv. Samen meist zweireihig, netzig oder warzig, zahlreich. Keimling seitenwurzelig. Eiweißschläuche chlorophylifrei, an die Gefäßbündel gebunden. Roripa Scop. Fl. Carn. Ed. 1. 52 (1760); Neilr. Fl: N.-Öst. 743 (1859). Brachiolobus All. Fl. Ped. I. 278 (1785). Caroli-Gmelina @. M. Sch. Fl. Wetterau II. 429 (1800). Nasturtium R. Br. in 4it. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 109 (1812) z. T.; Maly Fl. Steierin..191 (1868). Nasturtium Sekt. Brachylobus DC. Syst. II. 127 (1821) erw.; Koch Syn. Ed. 2. 37 (1848). Radieula Hill Brit. Herb. 264 (1756); Mnch. Meth. 262 (1794), ein der botanischen Morphologie entlehnter und darum ungültiger Name. Wicht. Literatur: Tausch, Über die in Böhmen vorkommenden zu Brachy- lobus gehörigen Arten von Nasturtium in Flora XXIII. 706 (1840); Celakovsky, Prodromus der Flora von Böhmen p. 457 ff. (1869); Beel, Flora von Niederösterreich, II. 1. p. 4621f. (1892). Roripa. 495 Bestimmungsschlüssel: BERitenwaß eh En ee a a FANMOrGCIe. Blüten geb . . . . dehnen) 2. Obere Stengelblätter ir a Se te Obere Stengelblätter fiederspaltig. . . - en THE 3. Blätter mit tief herzförmig geöhrltem Gen ibn Frucht kugelig. R. austriaca. Blätter mit verschmälertem oder undeutlich herzförmigem Grunde sitzend. Frucht elliptisch . . . . he Be ee EN GMDRADTG: 4. Frucht halb so lang als ihr Stiel Ey a re ON erEreTN Frucht so lang oder wenig lünger als ihr Stiel . . . . MT 20 Frucht eiförmig, gedunsen. Kronblätter wenig länger als har Kelch. R. palustris. Frucht länglich. Kronblätter doppelt so lang als der Kelch R. silvestris. Sekt. 1. Brachiolobus (A/l.) Hay. Blüten gelb. Brachiolobus All. Fl. Pedem. I. 278 (1785) als Gattung. Nasturtium Sekt. Brachylobus DC. Syst. 11. 79. 190 (1821). Roripa Sekt. - ee Hay. \]. Steierm. I. 495 (1908). Roripa Sekt. Euroripa Beek Fl. N.-Öst. Il. 463 (1892). I. Roripa austriaca (Jacq.) Bess. Österreichische Sumpf- kresse. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, senkrecht, mehrköpfig, kriechende unterirdische Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, ästig, kahl, nicht hohl. Blätter länglich oder verkehrt- eilanzettlich, stumpf, kahl, die untersten in den Stiel verschmälert, grob ungleichmäßig gesägt oder fiederförmig eingeschnitten; die mittleren und oberen ungeteilt, mit tief herzförmig geöhrltem Grunde sitzend, ungleich gesägt. Kronblätter 3 mm lang, fast doppelt so lang als der Kelch, goldgelb. Schötchen kugelig, etwa 1,5 mm lang, wenig länger als der Griffel. Fruchtstiele abstehend, vielmal länger als die Frucht. Juni, Juli. Nasturtium austriacum Ortz. Stirp. austr. I. 15. t. 2. (1762); Koch Syn. Ed. 2. 37 (1843); Maly Fl. Steierm. 191 (1868). Roripa austriaca Bess. En. pl. Volh. 103 (1822), Myagrum austriacum Jacg. Observ. I. 43 (1764). Cochle- aria Crantzii Cr. Class. Crucif. 100 (1769). Camelina austriaca Pers. Syn. II. 191 (1807) An feuchten erdigen Stellen, an Ufern, in Sümpfen, sehr selten. Mit Sicherheit bisher nur in der Umgebung von Graz, wie bei Kalvarien (KraSan) und an Wassergräben bei Puntigam (Fiigler) und an einem Waldrande bei Mariagrün (Fritsch). 2. Roripa amphibia (All) Bess. Ufer-Sumpfkresse Aus- dauernd; Stengel aus kriechender, meist wurzelnder Basis aufsteigend oder liegend, meist hohl, bis 1 m lang, kahl, ästig. Blätter kahl, rhom- bisch eiförmig bis lanzettlich, entweder alle ungeteilt und ganzrandig 496 Roripa. bis grob ungleich-gesägt |f. indivisa DO. Syst. II. 197 (1821) unter Nasturium, KRehb. Icon. fl. Germ. Il. 15 (1837—38)], oder die unteren kammförmig fiederspaltig und nur die oberen ungeteilt [f. variifolium (DO. a. a. ©.) Rechb. Icon. fl. Germ. II. 15 (1837—38)]; die grundständigen in den Stiel verschmälert, die Stengelblätter mit verschmälerter oder kaum geöhrlter Basis sitzend. Kronblätter 5 mm lang, fast doppelt so lang als der Kelch, goldgelb. Schötchen, ellipsoidisch bis fast kugelig, 4—7 mm lang, viel länger als der 1—1,5 mm lange Griffel. Fruchtstiele wagrecht abstehend, doppelt bis dreimal so lang als die Frucht. Mai, Juni. Brachiolobus amphibius Ad. Fl. Ped. I. 278 (1785). Roripa amphi- bia Bess. Enum, pl. Volh. 27 (1822); Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 465 (1892). Radi- cula amphibia Druce in Ann. Scott. Nat. Hist. (1906) 219. Sisymbrium amphibium ß. aquaticum 7. Sp. pl. Ed. 1. 657 (1753. Myagrum aqua- ticum Lam. Eneycel. meth. I. 572 (1786). Radicula lancifolia Mnch. Meth. 262 (1794). Nasturtium amphibium R. Br. in Ait. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 110 (1812); Koch Syn. Ed. 2. 38 (1843); Maly Fl. Steierm. 191 (1868). An sumpfigen Stellen, Gräben, Ufern, zerstreut. Im Tal bei Graz (ehemals); bei Gleichenberg, in den Mursümpfen bei Radkersburg und Luttenburg; bei Pettau; an der Sann bei Cilli. 3. Roripa Neilreichii Beck. Ganzblätterige Sumpfkresse. Aus- dauernd; Wurzelstock walzlich, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 50 em hoch, einfach oder ästig, kahl. Blätter rhombisch -eiförmig, mit ver- schmälerter, ungeöhrlter oder schwach geöhrlter Basis sitzend, eng fiederspaltig mit spitzen Einschnitten und gesägten spitzen Zipfeln, die obersten ungeteilt, lang und engzähnig. Kronblätter 4 mm lang, doppelt so lang als der Kelch, goldgelb. Schötchen ellipsoidisch, 4—6 mm lang, viel länger als der 1,5 mm lange Griffel. Fruchtstiele abstehend, 1'/s bis zweimal so lang als die Frucht. Juni, Juli. Roripa Neilreichii Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 465 (1892). Nasturtium ter- restre o, integrifolium Tausch in Flora XXIII (1840) 2. 411. Nasturtium anceps Maly Fl. Steierm. 191 (1868), nicht DC. Roripa terrestris «. indi- visa Celak. Prodr. Fl. Böhm. 459 (1869). An Ufern, Gräben, auf feuchten Äckern, sehr selten. Bei St. Mar- garethen nächst Sauritsch (Verbniak!) und an einem Tümpel bei Win- denau nächst Marburg! 4. Roripa silvestris (L.) Bess. Wald-Sumpfkresse Aus- dauernd; Wurzelstock kriechende Ausläufer treibend. Stengel aufrecht oder liegend, bis 40 cm hoch, ästig, kahl oder unten fein behaart. Blätter kahl, fiederspaltig mit entfernt stehendem, am Grunde längs der Spindel schmal verbundenen, gezähnten bis spitz fiederlappigen Roripa. 497 Abschnitten, die oberen mit verschmälerter Basis sitzend, die unteren gestielt. Die Abschnitte der oberen Blätter schmäler als die der unteren. Kronblätter 4 mm lang, fast doppelt so lang als der Kelch, goldgelb. Frucht eine 10—15 mm lange, etwas gekrümmte, aufrechte Schote. Fruchtstiele wagrecht ahstehend, ungefähr so lang wie die Frucht. Juni— August. Sisymbrium silvestre Z. Sp. pl. Ed. 1. 657 (1753). Roripa silvestris Bess. Enum. pl. Volh. 27 (1822). Nasturtium silvestre R. Br. in Ait. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 110 (1812); Koch Syn. Ed. 2. 48 (1843); Maly Fl. Steierm. 191 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 167 (1874); Strobl Fl. Admont II. 34 (1882). Radicula silvestris Druce in Ann. Scott. Nat. Hist. (1906) 219. An Ufern, Gräben, in Sümpfen, an Ackerrändern, in Weingärten, sehr häufig bis in die Voralpen. 5. Roripa palustris (Z.) Bess. Gemeine Sumpfkresse. Zwei- jährig; Wurzel spindelig, ohne Ausläufer, Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, ästig, kahl. Die unteren Blätter gestielt, leierförmig fieder- spaltig, die oberen mit geöhrlter Basis sitzend, leierförmig fiederspaltig oder fiederteilig; Blattabschnitte ungleich gezähnt. Kron- blätter kaum 2 mm, lang, höchstens so lang wie der Kelch, gelb, bald bleichend. Schötchen ellipsoidisch; gerade oder schwach ge- krümmt; Fruchtstiele abstehend, so lang oder wenig länger als die Frucht. Juni, Juli. Sisymbrium amphibium «a. palustre Z. Sp. pl. Ed. I. 657 (1753). Sisym- brium palustre Leyss. Fl. Hal. 166 (1761). Roripa palustris Bess. Enum. pl. Volh. 27 (1822). Nasturtium palustre DC. Syst. nat. II. 191 (1821); Koch Syn. Ed. 2. 38 (1843); Maly Fl. Steierm. 191 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm, 167 (1874); Strobl Fl. Admont II. 34 (1882). Radicula palustris Mnch. Meth. 263 (1794). Nasturtium terrestre R. Br. in At. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 110 (1812), nicht Tausch. Caroli-Gmelina palustris @. M. Sch. Fl. Wetter. II. 470 (1801). An Gräbern, Ufern, in Sümpfen, Mooren. In allen Sümpfen des Ennstales bei Öblarn, Indning, Steinach, Selztal, Admont und des Paltentales bei Trieben; auf der Schlating-Wiese bei Murau, im Autal bei Zeltweg, bei Judenburg; bei Neuberg. Bei Frohnleiten, Peggau, in und um Graz, wie bei St. Leonhard, Eggenberg, Tal. Bei Pöllau, Stainz, Marburg, Gamlitz, Windenau, Hausambacher, Schleinitz, Pettau, Windisch-Feistritz, Neuhaus. Sekt. 2. Raphanis (Mneh.) Beck. Blüten weiß. Raphanis Mönch Meth. 267 (1794) als Gattung. Roripa Sekt. Raphanis Beek Fl. N.-Öst. II. 1. 463 (1892). Armoracia @. M. .Sch. Fl. Wett. II. 426 (1800) als Gattung. Hayek, Flora von Steiermark. 82 498 Roripa. Baeumerta. 6. Roripa Armoracia (Z.) Hitehe. Meerrettich. Ausdauernd; Wurzelstock senkrecht, walzlich, fleischig, unterirdische Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, bis 1,50 m hoch, kahl, oben rispig ästig. Grund- ständige Blätter lang gestielt, eilänglich, bis 40 cm lang, am Grunde herzförmig, ungleich gekerbt, kahl; untere Stengelblätter kurz gestielt, fiederlappig bis kammförmig-fiederspaltig mit länglichen ganzrandigen oder gezähnten Lappen, obere lanzettlich, ungeteilt, gekerbt oder ganz- randig, sitzend, alle kahl. Kronblätter 7” mm lang, weiß. Schötchen kugelig-verkehrt-eiföürmig, 6 mm lang, auf bis 10 mm langen Stielen aufrecht abstehend.. Mai—Juli. Cochlearia Armoracia Z. Sp. pl. Ed. 1. 648 (1753). Roripa Armora- cia Hitchcock, Spring Fl. Manhattan 18 (1894). Cochlearia rusticana Lam. Fl. frang. II. 47. (1778). Raphanis magna Mnch. Meth. 276 (1794). Armora- cia rusticana @. M. Sch. Fl. Wett. 426 (1800); Maly Fl. Steierm. 201 (1868). Nasturtium Armoracia Neilr. Fl. Wien 502 (1846. Roripa rusticana Gren. Godr. Fl. France I. 127 (1848); Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 464 (1882). Wegen der beißend schmeckenden Wurzel („Kren“) kultiviert und an Zäunen, Ufern, auf wüsten Plätzen nicht selten verwildernd, wie bei Aussee, Neuberg, Kindberg, Graz, Weiz, St. Georgen a. d. Stiefing, Greis bei Cilli, Sachsenfeld. 12. Baeumerta @. M. Sch. Brunnenkresse. Kelch geöffnet. Kronblätter weiß. An den kurzen Staubblättern je eine große hufeisenförmige, nach außen offene Honigdrüse; mediane Honigdrüsen fehlend. Frucht eine etwas gekrümmte, stielrunde aufspringende Schote, deren Klappen nervenlos. Samen zweireihig, netzig. Keimling seitenwurzelig. Baeumerta @. M. Sch. Fl. Wetterau II. 419. 467 (1800. Cardaminum Mnch. Meth. 262 (1794) (kann wohl neben Cardamine als zu Verwechslungen An- laß gebend nicht bestehen bleiben. Nasturtium R. Br. in A:t. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 109 (1812) z. T.; Rchb. Icon. II. 14 (1837—38), nicht Adanson, Scopoli, Crantz, Roth, Ventenat. Roripa Sekt. Cardaminum Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 963 (1892). I. Baeumerta Nasturtium aquaticum (Z.) @. M. Sch. Brunnen- kresse. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, faserig. Stengel aus krie- chender Basis aufsteigend, selten flutend, bis 1 m lang, ästig, kahl, kantig gefurcht. Blätter kahl, 2—7 paarig gefiedert, mit ganzrandi- gen oder ausgeschweift eckigen Abschnitten, der Endabschnitt größer als die seitlichen; die stengelständigen am Grunde klein geöhrlt. Kronblätter 4 mm lang, doppelt so lang als der Kelch, weiß. An- theren gelb. Schoten walzlich, etwa 2 cm lang, bogig gekrümmt, aufrecht oder abstehend auf 7—12 mm langen, abstehenden oder Baeumerta. Myagrum. 499 herabgehbogenen Stielen. Klappen undeutlich netznervig. Same kugelig, 1 mm lang, erhaben netznervig. Mai—Juli. Sisymbrium Nasturtium aquaticum ZL. Sp. pl. Ed. I. 657 (1753). Baeumerta Nasturtium @. M. Sch. Fl. Wett. II. 467 (1800). Cardaminum Nasturtium Mnch. Meth. 262 (1794). Cardamine fontana Lam. Eneycl. meth. II. 185 (1786). Nasturtium officinale R. Br. in Ait. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 110 (1812); Koch Syn. Ed. 2. 37 (1843); Maly Fl. Steierm. 191 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 167 (1874), Nasturtium aquaticum Wahlenbg. in Svensk. bot. t. 624 (1823—25). Roripa Nasturtium Beck Fl. N.-Öst. II. 463 (1892). Cardamine Nasturtium OÖ. Atze Rev. gen. I. 22 (1891); Fritsch in Verh. zool.- bot. Gesellsch. Wien XLIV (1894) Abh. 316. An quelligen Stellen, in Bächen, Wassergräben, sehr zerstreut. Am Andritzbache bei Graz (Maly); bei Lembach nächst Marburg; bei Pettau, Ankenstein, Pöltschach, bei Neuhaus, Cilli, Pletrowitsch, Tüfter, Trifail, Rann. 5. Subtribus: Isatidinae (DÜ.) Hay. Laterale Honigdrüsen um die kurzen Staubblätter zu einem außen oft eingebuchteten Ring ver- schmolzen, mit den medianen zu einem geschlossenen Ring verbunden. Haare einfach. Frucht eine geschlossen bleibende Nuß. Keimblätter flach, Keimling rückenwurzelig. Eiweißschläuche sowohl im Mesophyll der Blätter als auch an den Leitbündeln vorhanden. Isatideae DC. Syst. II. 151 (1821) als Tribus. Arabideae Subtrib. Isati- Jdinae Hay. Fl. Steierm. 1. 499 (1909). 13. Myagrum Z. Hohldotter. Kelchblätter schwach gesackt. Kronblätter gelb. Staubfäden ein- fach, ungeflügelt. An den kurzen Staubblättern je eine nach innen offene, hufeisenförmige Honigdrüse, eine kleine auch an der Außenseite der langen Staubblätter. Frucht ein nicht aufspringendes Schötchen. Die Klappen konvex, längsnervig. Schötchen gegen die Spitze zwei- fächerig mit hohlen leeren Fächern, darunter mit einer von der Spitze des Faches herabhängenden Samenknospe. Grittel pfriemlich. Keimblätter flach oder etwas rinnig, Keimling rückenwurzelig. Myagrum L. Sp. pl. Ed. 1. 640 (1753) z. T., Gen. pl. Ed. 5. 288 (1754) z. T.; Med, Pflanzengatt. 38 (1792); Endl. Gen. pl. 881 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2, 81 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 171 (1891). I. Myagrum perfoliatum L. Pfeilblätteriger Hohldotter. Zweijährig; Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, ästig, kahl. Blätter kahl, blaugrün, die grundständigen länglich, in den Stiel verschmälert, die stengelständigen mit tief pfeilförmiger Basis stengelumfassend sitzend, länglich, spitz, ganzrandig. Kronblätter 2 mm lang, gelb. 32° 500 Isatis. Schötchen verkehrt-eiförmig, 6 mm lang, kahl, auf etwa gleichlangen keulig verdeckten Stielen der Spindel angedrückt. Juni, Juli. Myagrum perfoliatum L. Sp. pl. Ed. 1. 640 (1753); Koch Syn. Ed. 2, 81 (1843); J. Murr in Deutsche bot. Monatsschr. (1904) 3. Nur zufällig eingeschleppt und vorübergehend auf Äckern, wüsten Plätzen. In Weiz!, bei Marburg auf Äckern beim Südbahnhofe (Murr). 14. Isatis Z. Woaid. Kelch offen. Kronblätter gelb. Staubfäden ungeflügelt; um dieselben ein drüsiger Ring. Frucht ein nicht aufspringendes, von der Seite stark zusammengedrücktes einfächeriges Schötchen. Klappen desselben kahnförmig, markig ausgefüllt. Griffel fehlend. Samen- knospen zwei, hängend, die obere meist verkümmernd, Schötchen daher einsamig. Keimblätter gegen das Würzelchen etwas konkav, Keimling rückenwurzelig. Isatis L. Sp. pl. Ed. 1. 670 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 301 (1754); Endl. Gen. pl. 880 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 81 (1843); Maly Fl. Steierm. 204 (1868); Pranil in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 172 (1891). I. Isatis praecox Art. Frühblühender Waid. Ausdauernd; Wurzel spindelig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 1,5 m hoch, kahl oder am Grunde abstehend behaart, einfach mit reich ästigem Blüten- stand. Blätter blaugrün, kahl, die unteren länglich, in den kurzen Stiel verschmälert, ganzrandig, die oberen aus pfeilförmig stengel- umfassender Basis eiförmig bis lanzettlich, spitz, ganzrandig. Kron- blätter 2 mm lang, gelb. Schötchen flach, keilig-länglich, 10—12 mm lang, 3—4 mm breit, vorn gestutzt, kahl, zuletzt schwärzlich, auf fädlichen, an der Spitze verdickten 5—10 mm langen Stielen hängend. Mai, Juni. Isatis praecox Kit. in Tralt, Arch. d. Gewächsk. II. 40. T. 68 (1812—18). Isatis tinetoria Maly Fl. Steierm. 205 (1868), nicht Linne. Isatis tinctoria B. campestris Beck Fl. N.-Öst. II. 502 (1892), nicht Isatis campestris Steven. Isatis tinetoria L. (Sp. pl. Ed. 1 [1753] 670) unterscheidet sich durch um die Hälfte bis doppelt längere, aber nicht breitere, lang keilig gegen den Grund ver- schmälerte Schötchen. An buschigen steinigen Abhängen, nur auf dem Grazer Schloßberge (Praesens, Maly!, Preissmann!). 6. Subtribus: Buniadinae (DO.) Hay. Keimblätter spiralig ein- gerollt, Keimling rückenwurzelig. Laterale Honigdrüsen um die kürzeren Staubfäden zu einem an der Außenseite dreilappigen Ring verschmolzen, mit den medianen verbunden. Frucht ein mehrfächeriges Schötchen, Bunias. 501 . nicht aufspringend. Kiweißschläuche chlorophyllführend, im Mesophyll der Blätter. Buniadeae DC. Syst. 11. 670 (1821) als Tribus. Arabideae Subtr. Bunia- dinae Hay. Fl. Steierm. I. 500 (1909). 15. Bunias Z. Zackenschötehen. Kelch offen, Kelchblätter am Grunde leicht gesackt. Kronblätter gelb. Staubfäden einfach. An den kurzen Staubblättern je eine Honig- drüse. Frucht ein vierkantiges, meist unregelmäßig höckeriges Schötchen; dasselbe mit zwei übereinander oder schief übereinander liegenden Fächern oder vierfächerig mit paarweise übereinander liegenden Fächern. Griffel kurz, pfriemlich. In jedem Fruchtfach eine an kurzem Funiculus hängende Samenknospe. Keimblätter spiralig ein- gerollt, Keimling rückenwurzelig. Bunias Z. Sp. pl. Ed. 1. 669 (1723), Gen. pl. Ed. 5. 300 (1754); Endl. Gen. pl. 887 (1836—40); Koch Ed. 2. 82 (1843); Maly Fl. Steierm. 204 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 202 (1891). . I. Bunias Erucago /. Acker-Zackenschötchen. Zweijährig. Stengel aufrecht, bis 30 cm hoch, ästig, drüsig-warzig, am (Grunde behaart. Blätter zerstreut behaart, die unteren gestielt, schrotsäge- förmig fiederspaltig, mit breit dreieckigen, meist gezähnten Zipfeln, die oberen länglich bis lanzettlich, mit verschmälerter Basis sitzend, fiederlappig, grob-buchtig oder ungleich gezähnt. Kronblätter bis 10 mm lang, zitrongelb; Blüten lang gestielt. Schötchen samt dem schwert- förmigen Griffel bis 12 mm lang, vierkantig, mit unregelmäßig höckerig-geflügelten Kanten, vierfächerig, drüsig-warzig, auf bis 25 mm langen Stielen wagrecht abstehend, zuletzt zurückgebogen. Mai—Juli. Bunias Erucago L. Sp. pl. Ed. 1. 670 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 82 (1843); Maly Fl. Steierm. 204 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 173 (1874). Auf Äckern, Brachen, an Rainen, nicht überall. Hie und da in und um Graz, wie bei St. Radegund, Lustbühel, St. Peter, beim Hilm- teich, am Wege in die Neuholdau; bei dem Bahnhofe von Werndorf, bei Wundschuh, Weiz, Straß, Leibnitz, Wildon. Bei Marburg, Pickern- dorf; häufig im Pettauerfelde. bei Pettau, Haidin, Zirkowitz, Meretinzen; bei Stattenberg. 2. Tribus: Alysseae Gren. Godr. Keimblätter flach, nicht rinnig, mit seitlich oder am Rücken an- liegendem Wurzelchen. Laterale Honigdrüsen zu beiden Seiten der kurzen Staubblätter mächtig entwickelt, oft zu einem Ring verschmolzen, mediane 502 Bunias. Cheiranthus. . fehlend. Frucht eine ungeschnäbelte Schote oder ein vom Rücken zusammengedrücktes Schötchen. Alyssineae Gren. Godr. Fl. France 1. 112 (1848). 1. Subtribus: Hesperidinae (Prantil) Hay. Frucht eine auf- springende verlängerte Schote. Eiweißschläuche chlorophyllfrei, aus- schließlich an die Gefäßbündel gebunden. Haare verzweigt. Hesperidinae Pranil in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 155 (1891) als Subtribus der Hesperideae; Hay. Fl. Steierm. I. 502 (1909) als Subtribus der Alysseae. l6. Cheiranthus Z. Goldlack. Kelchblätter aufrecht, am Grunde gesackt. Kronblätter aufrecht, gelb. Laterale Honigdrüsen zu einem die kurzen Staubfäden umgebenden, beiderseits gelappten Ring verschmolzen. Frucht eine lineale, vom Rücken etwas zusammengedrückte, aufrechte Schote. Samen zwei- reihig. Keimblätter flach, Keimling seitenwurzelig, Eiweißschläuche chlorophylllos, an die Leitbündel gebunden. Cheiranthus Z. Sp. pl. Ed. 1. 661 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 295 (1754); Koch Syn. Ed. 2. 36 (1843); Maly Fl. Steierm. 191 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl "Nat. Pflanzenf. III. 2. 194 (1890); Bayer in Beih. Bot. Zentralbl. XVII. 2. 157 (1905). Wicht. Literatur: Weitstein, Die Gattungen Erysimum und Cheiranthus in Öst. bot. Zeitschr. XXXIX. 243 (1889). I. Cheiranthus Cheiri 7. Echter Goldlack. Ausdauernd; Stengel im unteren Teile verholzend, halbstrauchig, ästig, bis 60 cm hoch, mit angedrückten Zweizackhaaren besetzt. Blätter lanzettlich, ganzrandig oder beiderseits 1—2-zähnig, in den kurzen Stiel verschmälert, oberseits lockerer, unterseits dichter mit angedrückten Zweizackhaaren besetzt. Blütenstiele kürzer als der an der Basis gesackte Kelch. Kronblätter plötzlich in den langen Nagel zusammengezogen, 20—25 mm lang, goldgelb. Schoten lineal, bis 6 cm lang und 3 mm breit, vom Rücken zusammengedrückt, von angedrückten Zweizackhaaren graugrün, auf 4—8 mm langen dicklichen Stielen aufrecht abstehend. Same rundlich, ringsum geflügelt, 5 mm lang, hellbraun. Mai, Juni. Cheiranthus Cheiri Z. Sp. pl. Ed. 1. 661 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 36 (1843); Maly Fl. Steierm. 191 (1868). Erysimum Cheiri Crantz Class. Crucif. 116 (1769); Welist. in Öst. bot. Zeitschr. XXXIX. 283 (1889). Aus West- und Süd-Europa stammende, allgemein kultivierte Garten- zierpflanze, welche auf den steilen Felsen der Riegersburg nächst Fürsten- feld seit vielen Jahren verwildert vorkommt und als völlig eingebürgert zu betrachten ist (Pittoni, Sabransky!). Hesperis. 505 7. Hesperis Z. Nachtviole. Kelchblätter aufrecht, am Grunde gesackt. Kronblätter lila, weiss oder gelblich. Am Grunde der kurzen Staubblätter je eine ringförmige Bodendrüse. Kürzere Staubfäden einfach, die längeren flach. Narbe aus zwei ovalen aufeinander liegenden Platten gebildet. Frucht eine lineale, stielrunde oder schwach vierkantige, schwach von der Seite zusammengedrückte Schote. Samen in jedem Fache_ einreihig. Keimblätter flach, Keimling rückenwurzelig. Hesperis ZL. Sp. pl. Ed. 1. 663 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 297 (1754); Kndl. Gen. pl. 874 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2.49 (1843); Maly Fl. Steierm. 195 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 202 (1891). Wicht. Literatur: Borbas, Species Hesperidum Hungariae atque Haemi in Magy. bot. Lapok I. 161 (1902). I. Hesperis silvestris Orant:. Wilde Nachtviole. Zwei- bis mehrjährig. Stengel aufrecht, bis I m hoch, einfach oder ästig, von einfachen und drüsentragenden Haaren flaumig. Blätter beider- seits ziemlich dicht behaart, die untersten gestielt, leierförmig bis schrotsägeförmig fiederspaltig, die folgenden buchtig gezähnt, die mittleren und oberen breit eiförmig, spitz, grob gezähnt mit fast rechtwinkelig abstehenden Zähnen, die mittleren kurz gestielt, die oberen mit breit abgerundetem Grunde sitzend. Kronblätter mit breiter Platte und langem Nagel, bis 25 mm lang, hellviolett. Schoten lineal, fast stielrund, bis 8Sem lang und 1,5 mm dick, kahl, auf bis 25 mm langen Stielen bogig aufrecht. Same 2 mm lang. Juni, Juli. „Hesperis silvestris Crantz Stirp. Austr. Ed. 1. I. 32 (1762); Beck Fl. N.-Ost. II. 474 (1892); Borbäs in Magy. bot. Lapok I. (1902) 375. Hesperis inodora L. Sp. pl. Ed. 2. 927 (1763); Strobl Fl. Admont II. 36 (1882). Hes- peris runcinata W. K., Deser. et Icon. pl. rar. Hung. II. 221. T. 200 (1802). In Gärten kultiviert und ab und zu verwildernd, wie bei Admont (Strobl), Johnsbach (Angelis), Store bei Cilli (Melling)). 2. Hesperis matronalis ZL. Gemeine Nachtviole. Zwei- bis mehrjährig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, einfach oder ästig, zerstreut einfach und gabelhaarig, drüsenlos. Blätter eiförmig bis eilanzettlich, spitz, gezähnt oder fast ganzrandig, beiderseits zerstreut behaart, seltener fast kahl; die unteren kurz gestielt, die oberen mit verschmälerter oder etwas abgerundeter Basis sitzend. Kronblätter mit breiter Platte und langem Nagel, hellviolett oder blaßlila, selten fast weiß. Schoten lineal, bis 4 cm lang und 2 mm breit, kahl, auf bis 3 cm langen ab- stehenden Stielen bogig aufrecht. Same 2 mm lang. Mai—Juli. Hesperis matronalis Z. Sp. pl. Ed. 2. 927 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 50 (1843); Maly Fl. Steierm. 195 (1868). 504 Hesperis. Lunaria. Häufig in Zier- und Bauerngärten kultiviert und nicht selten in Gebüschen, an Ufern, auf Schuttplätzen, besonders in den Voralpen verwildert, aber wohl schwerlich wirklich einheimisch. Im St. Ilgner- Tale bei Aflenz, zwischen Wegscheid und Fallenstein bei Mariazell, bei Frein, Spital am Semmering, bei der Ruine Peggau. Bei Graz auf dem Schloßberge, dem Rosenberge, bei Maria-Schnee. Auf dem Herzogberge bei Radkersburg; bei Lembach, Gams und Koschak bei Marburg und auf dem Schlapfen; bei Cilli. 3. Hesperis candida Art. Weiße Nachtviole. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, einköpfig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, besonders unten abstehend behaart, meist einfach. Blätter eilanzettlich, spitz, klein gezähnt, kahl oder unterseits an den Nerven zerstreut behaart, am Rande gewimpert, die unteren kurz gestielt, die oberen sitzend. Traubenspindel und die Blütenstiele an der Innenseite kurz gabelhaarig. Kronblätter mit breiter Platte und langem Nagel, bis 18 mm lang, schneeweiß. Schoten lineal, bis 4 cm lang und 2 mm breit, kahl, auf aufrecht abstehenden bis 2,5 em langen Stielen bogig aufrecht. Juni, Juli. Hesperis candida Kit. nach Schulzer, Kanitz u. Knapp in Verh. zool. bot. Ges. Wien XVI. 143 (1866); Hay. Sched. Fl. Stir. exs. Lief. 11, 12. p. 12 (1907). Hesperis alba Aleischmann in Verh. zool. bot. Ver. III (1853) 295, nicht Miller. Hesperis matronalis var. nivea Preissmann in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1895) 100, nicht Hesperis nivea Baumgarten. Hesperis matronalis var. albiflora Borb. in Magy. bot. Lap. II. 14 (1902). An feuchtigen buschigen Abhängen, an Felsen, in Schluchten der Kalkvoralpen sehr zerstreut. Unter dem Krumpensee bei Vordernberg, in der Bärenschütz bei Mixnitz. Bei den Ruinen des Seitzklosters bei Gonobitz, auf dem Donatiberge bei Rohitsch, im Teufelsgraben und auf Pecounig bei Cilli, bei Trifail, Rann. 2. Subtribus: Lunariinae Hay. Frucht ein großes, vom Rücken zusammengedrücktes Schötchen. Laterale Honigdrüsen ringförmig, außen mit zwei schief seitwärts gerichteten Fortsätzen. Eiweißschläuche chlorophyllführend, im Mesophyll der Blätter. Haare einfach. Lunariinae Hay. Fl. Steierm. I. 504 (1909). 18. Lunaria Z. Mondviole. Kelchblätter aufrecht, gesackt. Kronblätter violett. Staubfäden einfach. An der Außenseite der kurzen Staubblätter je eine meist ge- lappte, an der Innenseite derselben je eine einfache oder geteilte Honig- drüse. Griffel deutlich. Frucht ein sehr großes, vom Rücken flach zusammengedrücktes Schötchen. Samenknospen in jedem Fache wenige, auf kurzem Funiculus. Klappen des Schötchens netz- Lunaria. 505 nervig, mit oder ohne schwachem Mittelnerven. Same flach, nieren- förmig, geflügelt, zu 1—2 in jedem Fache. Keimblätter flach, Keim- ling seitenwurzelig. Lunaria L. Sp. pl. Ed. 1, 653 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 297 (1754); Endl. Gen. pl. 866 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 66 (1843); Maly. Fl. Steierm. 199 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 185 (1891). I. Lunaria rediviva 4. Ausdauernde Mondviole Aus- dauernd; Wurzelstock walzlich, knotig, wagrecht. Stengel aufrecht, bis 1,20 mi hoch, ästig, kurzhaarig. Blätter tief herzförmig-dreieckig, spitz, scharf ungleich gezähnt, ziemlich lang gestielt, beiderseits zerstreut kurzhaarig. Kronblätter 10—16 mm lang, hell violett; Blüten wohl- riechend. Schötchen elliptisch, beiderseits zugespitzt, 3,5—7 cm lang und bis 25 mm breit, auf stielförmigem Fruchtträger, nickend oder hängend, kahl. Same bis 10 mm breit, geflügelt. Mai, Juni. _ Lunaria rediviva L. Sp. pl. Ed. 1. 653 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 66 (1843); Maly Fl. Steierm. 199 (1868): Strobl Fl. Admont II. 37 (1882). In schattigen Waldschluchten, an Bächen, in Wäldern der Kalk- voralpen. Bei Aussee; im Gesäuse und im Hartelsgraben bei Hietlau; bei Weissenbach nächst St. Gallen und bei Unterlaussa. Zwischen Wildalpen und Weichselboden, bei Mürzsteg am Wege zum Todten Weib, am Fuß der Hohen Veitsch gegenüber dem Mürzsteger Kalvarienberge, in den Schluchten der Schneealpe. Im Gössgraben bei Leoben, in der Bärenschütz bei Mixnitz und in der Raabklamm bei Guttenberg, in der Laßnitzklause bei Deutsch-Landsberg, am Stainzerbach bei Stainz. In Untersteiermark auf dem Schloßhügel von Mureck; bei Pettau; auf dem Wotsch und dem Donatiberge; auf dem Kosiak bei Neuhaus, im Teufels- graben, auf dem Nikolaiberge und dem Pecounig bei Cilli; in der Schlucht bei Gairach, bei Tüffer, Trifail, Riez, auf der Velka planina bei Franz. 2. Lunaria annua L. Jährige Mondviole. Zweijährig. Stengel aufrecht, einfach oder ästig, bis 1 m h:ch, zerstreut kurzhaarig. Blätter tief herzförmig-dreieckig, spitz, spitz gezähnt, zerstreut kurzhaarig, ziemlich lang gestielt. Kronblätter 20 mm lang, purpurviolett. Schöt- chen breit oval, beidendig abgerundet, 3—4,5 em lang und bis 25 mm breit, auf stielförmigem Fruchtträger, aufrecht abstehend oder nickend. Same nierenförmig, bis S mm breit. Mai, Juni. Lunaria annua Z. Sp. pl. Ed. 1. 911 (1753). Lunaria biennis Mnch. Meth 264 (1794); Koch Syn. Ed. 2. 66 (1843); Maly Fl. Steierm. (1868). In Gärten kultiviert und verwildernd. Bei Riegersburg nächst ‚Fürstenfeld an den Felsen und in Wäldern der Westseite des. Schloß- berges völlig eingebürgert (Fürstenwärther, Sabrasky!) 506 Lunaria. Alyssum. 3. Subtribus: Alyssinae (Prantl) Hay. Frucht ein meist vom Rücken zusammengedrücktes mehrsamiges Schötchen mit breiter Scheide- wand. Laterale Honigdrüsen zu beiden Seiten der kurzen Staubblätter getrennt oder an der Außenseite sich berührend. Eiweißschläuche chlorophyllführend, im Mesophyll der Laubblätter. Alyssinae Prantl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 155 (1890) als Subtribus der Hesperideae, erw. Hay. Fl. Siojerug I. 506 son als Subtribus der Alysseae. 19. Alyssum Z. Steinkresse. Kelchblätter nicht gesackt. Kronblätter gelb, in den Nagel verschmälert. Staubfäden geflügelt und vorn gezähnt, selten einfach. Zu beiden Seiten der kurzen Staubblätter je eine halbkugelige oder fäd- liche Honigdrüse.. Frucht ein vom Rücken her zusammengedrücktes, linsenförmiges Schötchen, Klappen desselben gewölbt, schwach netzaderig. Fruchtfächer 1—2-samig. Keimblätter flach, Keimling seitenwurzelig. Haare ästig. Alyssum L. Sp. pl. Ed. 1. 650 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 722 (1754); Endl. Gen. pl. 868 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 63 (1843); Maly Fl. Steierm. 199 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 194 (1891). Wicht. Literatur: J. Baumgartner, Die ausdauernden Arten der Sectio Eualyssum aus der Gattung Alyssum. Beilage z. 34. u. 35. Jahresber. d. n. ö. Landes-Lehrerseminars in Wiener Neustadt, 1907 u. 1908. Bestimmungsschlüssel. 1. Pflanze einjährig. Kelch bis zur Fruchtreife bleibend . . 4. alyssoides. Pflanzerausdauernd. Kelch tabfällisu mr Er er Eee 2. Stengel liegend oder im Geröll kriechend. Hochalpenpflanze: A. eumeifolium. Stengel aufsteigend oder aufrecht. Pflanzen der Berg- und Voralpen- region . - 3. Blüten und Fruchtstiele Augedtuckt re alte on Gabelhaare: A. montanum. Blüten und Fruchtstiele neben den angedrückten Sternhaaren auch locker abstehende längere einfache Haare tragend . . . . . A. transsilvanieum. Sekt. 1. Psilonema (©. A. Mey.) Prantl. Staubfäden einfach, ungeflügelt, zahnlos. Frucht gewölbt, Fruchtfächer zweifächerig. Honig- drüsen fädlich. Psilonema €. A. Mey. in Led. EL Alt. 111. 50 (1851) als Gattung; Prantl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 195 (1890) als Sektion. Tetrarhamma Beck Fl. N.-Öst. II. 468 (1892). I. Alyssum alyssoides (/.) Z. Gemeine Steinkresse Ein- jährig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, vom Grunde an ästig, bis- 20 em hoch, sternhaarig. Blätter verkehrt-lanzettlich, stumpf, mit ver Alyasum. 507 schmälertem Grunde sitzend, ganzrandig, von dichten Sternhaaren grau grün. Kronblätter 3 mm lang, gelb, nach dem Verblühen weiß- lich. Kelch bis zur Fruchtreife bleibend. Schötchen fast kreis- rund, 3 mm lang, vorn seicht ausgerandet, fein sternhaarig, auf kaum gleichlangen, sternhaarigen Stielen abstehend. Fruchtfächer zwei- samig, Same 1,5 mm lang, schmal geflügelt. April—September. Clypeola alyssoides L. Sp. pl. Ed. 1. 652 (1753). Alyssum alyssoides L. Syst. Ed. 10. 1130 (1758—59). Alyssum calycinum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 908 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 65 (1843); Maly Fl. Steierm. 199 (1868); Strobl Fl. Admont II. 37 (1882). An Wegen, Rainen, wüsten und bebauten Plätzen, an Bahndämmen, auf Schutt, nicht überall. An Bahndämmen bei Steinach und Admont, erst seit dem Bahnbau eingeschleppt. Nicht selten im oberen Murtale bei Murau, Scheifling, Judenburg, Pöls, Zeiring, St. Lorenzen, Leoben, Bruck; bei Aflenz, am Semmering. Bei Peggau, Gratwein, in und um Graz, besonders bei St. Gotthard, Gösting, Eggenberg, in den Murauen zwischen Puntigam und Abtissendorf. Bei Tregist nächst Voitsberg, St. Ruprecht a. d. Raab. Hie und da um Marburg; bei Gonobitz, Weitenstein, Neuhaus, Ober-Dollitsch nächst Wöllan, Cilli, Tüffer, Römer- bad, Steinbrück. Sekt. 2. Eualyssum Boiss. Staubfäden an der Innenseite ge- tlügelt, der Flügel mit einem Zahn endigend. Fruchtfächer zweisamig. Honigdrüsen halbkugelig. Eualyssum Boiss. Fl. orient. I. 264 (1867); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 195 (1891). Adyseton DC. Syst. II. 302 (1821) z. T. 2. Alyssum montanum L. Berg-Steinkresse. Ausdauernd; Stengel halbstrauchig, am Grunde holzig, aufsteigend, vom Grunde an reich ästig, bis 20 cm hoch, dicht sternhaarig. Blätter ganzrandig, stumpf, mit verschmälertem Grunde sitzend; die unteren verkehrt- eilänglich, die oberen keilig verkehrt-lanzettlich. Kronblätter gelb, 4—6 mm lang. Kelch nach dem Verblühen abfallend. Schötchen breit oval bis fast. kreisrund, 4—5 mm lang, vorn seicht ausgerandet, sternhaarig, auf 5—8 mm langen sternhaarigen Stielen abstehend. Griffel 3—4 mm lang. Fruchtfächer zweisamig, Samen 2 mm lang, ringsum geflügelt. Alyssum montanum L. Sp. pl. Ed. 1. 650 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 64 (1843). Alyssum montanum Subsp. montanum Baumgartner, Ausd. Art. Sekt. Eualyssum I. 1 (1907). Hier in folgenden zwei abweichenden Formen: a. pluscanescens Raim. Stengel locker beblättert. Traube ver- längert. Lange Staubfäden einseitig geflügelt. Blätter mit Stern- und 508 Alyssum. Gabelhaaren besetzt, die unteren breit rundlich, grau, die oberen lineal, grün. April, Mai. Alyssum montanum Subsp. montanum S&. pluscanescens Raim. in Baumgartner, Ausd. Art. Sekt. Eualyssum I. 21 (1907). Alyssum montanum Reichardt in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. Abh. 730 (1860); Maly Fl. Steierm. 198 (1868) z. T. Nur an Felsen bei der Ruine des Seitzklosters nächst Gonobitz (Preissmann)). b. Preissmanni (Hay.) Baumgartner. Stengel locker beblättert. Traube verlängert. Lange Staubfäden zweiseitig geflügelt. Blätter zer- streut sternhaarig, graugrün, die unteren verkehrt-eilänglich, die oberen keilig-spatelig. Fruchtstiele schlank, Früchte sehr spärlich sternhaarig. Juni— September. Alyssum Preissmanni Hay. in Ost. bot. Zeitschr. II. 301 (1901). Alys- sum montanum Subsp. montanum var. Preissmanni Bausngartner Ausd. Art. Seet. Eualyssum I. 29 (1907). Alyssum montanum Maly Fl. Steierm. 198 (1868) 2. T.; Preissm. in Ost. bot. Zeitschr. XNXXV. 263 (1885). An trockenen sonnigen Abhängen, an Felsen. Auf Serpentin in der Gulsen bei Kraubath! und von da aufwärts im Murtale bis Pöls (Hatzi!), zwischen Haberling, Frauenburg und Unzmarkt (Strobl), ferner auf Serpentin am Nordostabhang des Kirchkogels bei Pernegg (Freyn!). 3. Alyssum cuneifolium Ten. Keilblätterige Steinkresse. Ausdauernd, Stengel am Grunde holzig, liegend, locker rasig, ziemlich dicht sternhaarig. Blätter ganzrandig, kurz gestielt, die unteren breit verkehrt-eiförmig in den kurzen Stiel keilig zusammengezogen, die oberen verkehrt-eilänglich, stumpf; alle von dicht gestellten Stern- haaren silbergrau, glänzend. Blütentrauben dicht, ihre Achsen reichlich sternhaarig, ohne einfache Haare. Kelchblätter sternhaarig, nach dem Verblühen abfallend. Kronblätter verkehrt-eiförmig, 5—7 mm lang, goldgelb. Lange Staubfäden am Grunde mit einem gestutzten flügelförmigen Anhängsel. Schötchen breit verkehrt-eiförmig, 6 mm lang, vorn abgerundet, locker bis dicht sternhaarig, auf 10—12 mm langen, sternhaarigen Stielen abstehend. Griffel 3—4 mm lang. Fruchtfächer einsamig, Samen rundum schmal geflügelt. Juni, Juli. Alyssum euneifolium Ten. Prodr. Fl. Nap. in Fl.Nap.I. XXXVII (1811—15), Fl. Napol. IV. T. CLXI £. 2 (1830), V. 57 (1835/36. Alyssum Wulfenianum Maly Fl. Steierm. 198 (1868); Nevole in Abh. zool. bot. Ges. Wien IV. 4. 34, 41 (1908), nicht Bernhardi. Alyssum ovirense Hay. in Abh. zool. bot. Ges. IV. 2. 169 (1907) z. T. (die Pflanze vom Hochschwab); Baumgartner Ausd. Art Eualyssum 11. 51 (1908)- 2. T. ; Auf steinigen Alpentriften und im Felsschutt in der Hochalpenregion (1900-2200) der nördlichen Kalkalpen sehr selten. Nur in der Hoch- PORT RUE Alyssum. Berteroa. 509 schwabgruppe (Fillebrand, Molisch) auf dem Kaarl-Hochkogel! und gegen den Seewiesener Höchstein (Jul. Baumgartner). 4. Alyssum transsilvanicum Schu. Siebenbürger Steinkresse. Ausdauernd; Stengel halbstrauchig, am Grunde holzig, aufrecht oder aufsteigend, bis 50 cm hoch, dicht sternhaarig und besonders oben mit zerstreuten einfachen Haaren besetzt. Blätter zerstreut stern- haarig und von einfachen Haaren gewimpert, ganzrandig, stumpf oder spitz, mit verschmälertem Grunde sitzend, die unteren verkehrt-eiförmig, die oberen keilig- verkehrt -eilanzettlich. Kronblätter 6—8 mm lang, goldgelb. Kelchblätter nach dem Verblühen abfallend. Schötchen fast kreisrund, 4 mm lang, vorn gestutzt oder seicht ausgerandet, stern- haarig, auf 5—10 mm langen, mit Sternhaaren und abstehenden einfachen Haaren besetzten Stielen abstehend. Griffel 2—4 mm lang. Fruchtfächer zweisamig; Samen 2 mm lang, rundum schmal geflügelt. Alyssum transsilvanieum Schur Enum. pl. Transsilv. 63 (1866); Preiss- mann in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1890) OXIIL. Alyssum saxatile und A. montanum Maly Fl. Steierm. 198 (1868) z. T., nicht Z, Alyssum montanum var. rostratum Breilenlohner in Öst. bot. Zeitschr. IX (1859) 193. Alyssum Styriacum Jord. et Fourr. Brev. pl. nov. Fasc. II. 7 (1868); Preissmann in Österr. bot. Zeitschr. XXXV (1885) 263. Alyssum montanum Subsp. repens Ö. trans- silvanicum J. Baumgartner Ausd. Art. Eualyssum II. 18 (1908). In lichten Nadelwäldern, an steinigen buschigen Abhängen, an Felsen, nur im mittleren Murtale. Zwischen Bruck und Röthelstein (Gebhard); im Übelbachgraben (Wegmayr). Sehr häufig bei Peggau! (Breitenlohner, Pittoni!); zwischen Gratwein und Stübing! (Preissmann!); bei Rein (Münster) und im Mühlbachgraben (Prohaska). Ändert ab: ß. serpentinicum J. Baumgartner. Stengel einfach, zarter, Blätter kleiner. Blütenstiele kürzer behaart, Schötchen kleiner. Alyssum montanum Subsp. repeus Ö. transsilvanicum f. serpen- tinicum J. Baumgariner, Ausd. Art. Eualyssum II. 21 (1908. Alyssum transsilvanicum f, serpentinicum J. Baumgartner a. a. 0. Auf Serpentin zwischen Kirchdorf und Traföss bei Pernegg (Preiss- mann). Koniga maritima (L. Mant. 426 [1767] sub Clypeola), R. Br. in Denham and Olappert Narr. Exp. Afr. II. 214 (1827) erliegt im Herbar des Johanneum aus Store bei Cilli leg. Melling. Höchstens zufällig verwildert, wahrscheinlich aber kultiviert. 20. Berteroa DC. Steinkraut. Kelch offen. Kronblätter weiß oder rötlich, zweispaltig. Staub- fäden verbreitert, die der kürzeren Staubblätter mit einem Zahn am 510 Berteroa. Draba. Grunde. Seitlich der kurzen Staubblätter je eine halbkugelige Honig- drüse. Frucht ein vom Rücken zusammengedrücktes Schötchen. Klappen desselben häutig, flach, schwach netzaderig. Fruchtfächer 5—8-samig. Keimblätter flach, Keimling seitenwurzelig. Berteroa DC. Syst. II. 290 (1821); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. Ill. 2. 197 (1891). Farsetia R. Br. in Ait. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 96 (1812); Koch Syn. Ed. I. 65 (1843); Maly Fl. Steierm. 199 (1868); Moenchia Roth Tent. Fl. Germ. I. 273 (1798) z. T., nicht Ehrh. ; I. Berteroa incana (L.) DO. Graues Steinkraut. Zweijährig. Stengel aufrecht, bis 70 cm hoch, ästig, dicht sternhaarig. Blätter lanzettlich bis länglich-elliptisch, stumpf bis spitz, ganzrandig, mit verschmälerter Basis sitzend, sternhaarig-faumig, graugrün. Kronblätter 4—5 mm lang, weiß, zweispaltig, doppelt so lang als der Kelch. Schötchen oval, 7—S mm lang, sternhaarig-flaumig, auf 5—8 mm langen Stielen aufrecht. Griffel 2 mm lang. Same 1,5 mm lang, ungeflügelt. Juni—November. Alyssum incanum Z. Sp. pl. Ed. 1. 650 (1753). Berteroa incana DC. Syst. II. 291 (1821); Strobl Fl. Admont II. 37 (1882). Farsetia incana R. Br. in Ait. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 97 (1812); Koch Syn. Ed. 2. 65 (1843); Maly Fl. Steierm. 199 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 170 (1868). An steinigen buschigen Abhängen, auf Schutt, wüsten Plätzen, an Bahndämmen. Am Bahndamm bei Admont. In und um Graz, besonders an der Mur bis Feldkirchen und Puntigam und massenhaft auf dem Schloßberge; an der Safen bei Pöllau; bei Wildon, Spielfeld. Überall um Marburg bei Lembach, Faal, Maria-Rast, gemein am Damm der Südbahn durch das ganze Pettauerfeld. Bei Neuhaus und Weitenstein. 21. Draba Z. Hungerblümchen. Kelchblätter aufrecht. Kronblätter gelb oder weiß. Staubfäden einfach. An den Seiten der kurzen Staubblätter je eine Honigdrüse. Frucht ein elliptisches bis lanzettliches Schötchen; Klappen des- selben flach oder etwas gewölbt, netzaderig. Samenknospen zahlreich, mit freiem Nabelstrang. Fruchtfächer sechs- bis vielsamig; Samen ein- oder zweireihig. Keimblätter flach; Keimling seitenwurzelig. Draba ZL. Sp. pl. Ed. 1. 642 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 291 (1754); Koch Syn. Ed. 2. 66 (1843); Maly Fl. Steierm. 200 (1868): Prantl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 190 (1891). Wiceht. Literatur: Koch, Über die Arten der Gattung Draba in Flora VI (1823) 417. Neilreich, Über die Draben der Alpen- und Karpatenländer in Österr. bot. Zeitschr. IX (1859) 73. Stur, Beiträge zur Monographie des Genus Draba in Öst. bot. Zeitschr. XI (1861) 137. Jordan, Pugillus plantarum novarum 220 ff. (1852), Diagnoses d’especes nouvelles ou meconnues 203 ff. (1864), Hosen, Syste- Draba. 511 matische und biologische Beobachtungen über Erophila verna in Bot. Zeitung (1889) 565. Güg, Über die Verwandtschaftsverhältnisse und die Verbreitung der amerika- nischen Arten der Gattung Draba in Kngler's bot. Jahrb. XL. Beibl. 35 (1907). Bestimmungsschlüssel, i ae BY ULENE DO] DEE er a 5, a, San Pe Blüten weiß. . . N ii 2. Einjährige Pflanze mit beblättertem Stengel Den u DI NEINOTONTE Ausdauernde Arten mit blattlosem Stengel . . : 2 2: 2 2 2 nn u B. 3. Staubblätter etwa halb so lang wie die Kronblätter . . . . D. Sauteri. Staubblütter so lang wie die Kronblätter . . 2. 2 2 2 22 2 cc 4. Stengel und Schötchen reichlich ER run, 5 D: Bertolonit; Stengel kahl . . . . 080 Sr a; 5. Schötchen lineal- Inagaklich, \ mm Ureit A DD, affıms, Schötchen elliptisch, 25—4 mm breit . . . 2 2.2.2... D.aizoides. 6. Ausdauernde Alpenpflanzen . . . I bl 2 0 DT ON 1 Ein- oder zweijährige Arten tieferer Tagen LEN Teen. 10, TBRBlüten- sund Rruchtetzelerkahli 72.0.0 aa EEE Er: Blüten- und’ Rruchtstiela,sternhanrig . ..ı. Bon. um. Senn 10: 8. Griffel deutlich, 1-15 mm lang . . . 2 220202020... D. austriaca. Griffel sehr kurz oder fehlend . . . re ed 9. Schötchen lanzettlich, 3—4mal so lang ale breit » 20.0. D. carinthiaca. Schötchen elliptisch, kaum doppelt so je als breit . . D. fladnitzensis. 10. Stengel verlängert, reich beblättert . . : nn en, Dincana, Stengel niedrig, 1—2- et le 11. Schötchen kahl. . . . . RE N Re Be RE ELF DINGUDIG, Schötehen' sternhnanp A N en RZEEDSlomeniosa: aeRronblättersungeteiltn Tara en EN BED imurals: Kronblätter zweispaltig. . . - re nee BL 13. Schötchen rundlich, nicht oder Fe länger Ei: a RL an ad: Schötchen mindestens doppelt so lang als breit . . . . » ei 14. Schötchen vollkommen kreisrund, beidendig abgerundet . . D. lnalal Schötchen gegen das obere Ende etwas zugespitzt . . » . . D, praecox. 15. Schötchen lineal-lanzettlich, in der Mitte am breitesten, beidendig zugespitzt: D. stenocarpa. Schötchen länglich-elliptisch bis eifürmig . . rer 16, 16. Schaft wenigstens unten behaart. Blätter lich ne Ben darunter auch mit einfachen Haaren besetzt . . . 2... D., maiuscula. Schaft meist kahl. Blätter mit spärlichen our Abrekdychten einfachen Haaren : besetzt, ohne oder mit spärlichen Gabelhaaren . . i BeR.ST?TG j 17. Blätter spärlich behaart. Fruchtstiele mehr als Be so ER als das ; Schötchen . . Bar Di,ambigene: Blätter reichlich behaart F Fackel Br ee er :D. glabrescens: Sekt. 1. Aizopsis DO. Kronblätter ungeteilt, gelb. Blüten- und Fruchtstiele kurz und dick. Ausdauernde Arten mit ganzrandigen borstig gewimperten Blättern und blattlosem Schaft. 512 Draba. Aizopsis DC. Syst. II. 332 (1821); Pranil in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 190 (1891); Gilg in Engler's bot. Jahrb. XL. 39 (1907). I. Draba Sauteri Hoppe. Salzburger Hungerblümchen. Aus- dauernd, locker bis dicht rasig, verlängerte, Rosetten tragende Stämmechen treibend. Blätter in dichter Rosette, verkehrt-eilanzettlich, bis 2 mm breit, gegen die Basis verschmälert, stumpflich, starr borstlich gewimpert. Schaft blattlos.. Kronblätter 4—5 mm lang, breit verkehrt-eiförmig, hellgelb. Staubblätter viel kürzer als die Kron- blätter. Schötchen breit elliptisch oder verkehrt-eiförmig, 4 mm lang und 2—2,5 mm breit, beidendig rasch zugespitzt, mit etwa 0,5 mm langem Griffel, kahl, auf etwa gleich langen Stielen aufrecht abstehend. Juni, Juli. Draba Sauteri Hoppe in Flora IV. 2. 425 (1823); Koch Syn. Ed. 2. 67 (1843); Maly Fl. Steierm. 200 (1868). An steinigen Stellen, Felsen und an Schneefeldern in der Hoch- alpenregion der nördlichen Kalkalpen (1900—2352 m). Auf dem Hoch- mölbing bei Liezen! (und im angrenzenden Oberösterreich auf dem Warscheneck); auf dem Eisenerzer Reichenstein (Hayne), und auf dem Hochschwab vom G’hackten bis zum Gipfel! (Zechenter!, Wettstein!). X Draba aizoides X Sauteri Weitst. D. ficta Cam.') Ausdauernd; locker bis dicht rasig, verlängerte, Rosetten tragende Stämmchen treibend. Stengel aufrecht, 2—3 cm hoch, kahl. Blätter in dichter Rosette, ver- kehrt-lanzettlich, spitzlich, allmählich gegen die Basis verschmälert, borstlich gewimpert. Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, 5—6 mm lang, hellgelb. Staubblätter viel kürzer als die Kronblätter. Schötchen breit elliptisch, 4—5 mm lang und 2 mm breit, beidendig kurz zugespitzt, mit 0,5—1 mm langem Griffel, auf etwa gleich langen Stielen auf- recht abstehend. Pollen zum Teil steril; Schötchen oft fehlschlagend. Juni, Jul. Unterscheidet sich von Draba aizoides durch die kurzen Staubblätter, die breiteren, kürzer bespitzten- Schötchen, den kurzen Griffel und die gegen die Spitze etwas verbreiterten Blätter, von Draba Sauteri, der der Bastard viel näher steht, durch die schmäleren, verlängerten Blätter, schmälere Schötchen und etwas größere Blüten. ‘) Perennis, dense vel laxe caespitosa, caudieulos elongatos rosulas ferentes emittens. Caulis erectus, 2—3 cm altus, glaber. Folia rosulam densam componentia, obverse lanceolata, acutiuscula, basin versus sensim attenuata, setoso-ciliata. Petala late obovata, 5—6 mm longa, flava. Stamina petalis multo breviora. Siliculae late ellipticae, 4—5 mm longa et 2 mm lata, utrinque breviter acuminatae, stylo 0,5—1 mm longo, pedunculis eireiter aequilongis erecto-patentes. — Draba. 513 Draba aizoides X Sauteri Weilst. in Herbar Halacsy und in Hayek Fl. Steierm. I. 512 (1909). Draba ficta Camus in Journ. de bot. (1898) 169, bloßer Name, Unter den Stammeltern auf dem Hochschwab (Weitstein!). Draba Hoppeana (Rchb. in Mössl. Handb. Ed. 2. 113 [1828], D. Zahlbruckneri Host Fl. Austr. II. [1831] 238) soll nach Host von Zahlbruckner auf dem Hoch- golling gefunden worden sein. Da die Pflanze später von niemandem wieder daselbst beobachtet wurde und von mir zu wiederholten Malen daselbst vergeblich gesucht wurde, dürfte die Angabe wohl auf einer Standortsverwechslung beruhen. 2. Draba aizoides Z. Immergrünes Hungerblümchen. Aus- dauernd, dicht rasig, verlängerte, Rosetten tragende Stämmchen treibend. Stengel aufrecht, 1—7, zur Fruchtreife bis 10 cm hoch, einfach, kahl, blattlos. Blätter in dichter Rosette, lineal, bis 2 cm lang, 1—1,5 mm breit, gegen die Basis nicht oder kaum verschmälert, spitz, starr borstig gewimpert. Kronblätter keilig verkehrt-eiförmig, 5—7 mm lang, goldgelb. Staubblätter so lang wie die Blumenkronblätter. Schötchen eilanzettlich, 6—8 mm lang, 2,5—4 mm breit, gegen die Spitze allmählich, gegen die Basis etwas rascher zugespitzt, kahl, auf etwa gleich langen, dicklichen Stielen aufrecht abstehend. Griffel dünn, 3—6 mm lang. April, Mai, in höheren Lagen bis in den August. Draba aizoides Z. Mant. I. 91 (1767); Maly Fl. Steierm. 200 (1868). Draba aizoides «@. alpina Koch Syn. Ed. 1. 62 (1837), Ed. 2. 66 (1843). Draba aizoides «. vulgaris Rehb. Icon. Fl. Germ. et Helv. I. 7. T. XV. Fig. 4257 (1837—38); Strobl Fl. Admont II. 37 (1882). - Auf steinigen Alpentriften, an Felsen, an Schneefeldern in der Krummholz- und Hochalpenregion (1600—2600 m) der nördlichen Kalk- alpen häufig, ebenso auf dem Lantsch; hie und da auch an Felsen in tieferen Lagen, wie im Paß Stein bei Mitterndorf, bei Peggau, in der Raabklamm bei Guttenberg, auf dem Donatiberge bei Rohitsch. Selten auf Kalk in den Zentralalpen: Auf dem Gumpeneck; dem Rinsennock bei Turrach; auf der Krebenze. Ändert ab: 8. hispidula Hay. Schötehen besonders am Rande mit einzelnen steifen anliegenden Börstchen besetzt. Draba aizoides ß. hispidula Hayek Fl. Steierm. I. 513 (1909). Draba Beckeri Hayek in Öst. bot. Zeitschr. LI (1901) 300, nicht A. Kerner. Hie und da, besonders in tieferen Tagen, meist unter der kahl- früchtigen Form. Auf dem Lantsch (Wettstein!), der Krebenze bei St. Lambrecht (Strobl); auf dem Donatiberge bei Rohitsch (Alexander). 3. Draba affinis Host. Schmalfrüchtiges Hungerblümchen. Ausdauernd, dicht rasig, verlängerte, Rosetten tragende Stämmchen treibend. Stengel kahl, aufrecht, 1—7, zur Fruchtzeit bis 12 cm hoch, Hayek, Flora von Steiermark, 33 514 Draba. einfach, blattlos. Blätter in dichter Rosette, lineal, bis 2 cm lang und 1—1,5 mm breit, gegen die Basis nicht oder kaum verschmälert, starr borstlich gewimpert. Kronblätter keilig verkehrt-eiförmig, 5—6 mm lang, goldgelb. Staubblätter so lang wie die Blumenkronblätter. Schötchen lineal-lanzettlich, S—10 mm lang, 1 mm breit, beid- endig ziemlich rasch verschmälert, kahl, auf etwas kürzeren Stielen aufrecht abstehend. Griffel 3—4 mm lang. Mai—Juli. Draba affinis Host Fl. Austr. II. 238 (1831). Draba aizoides var. affinis Paulin Beitr. Veg. Verh. Krains II. 154 (1902). Auf steinigen Triften, an Felsen, Schneefeldern, in der Krummholz- und Hochalpenregion der Sanntaler Alpen, angeblich auf der Ojstrica, dem Steiner Sattel und der Rinka (Deschmann nach Paulin). 4. Draba Bertolonii Nym. Abbruzzen-Hungerblümchen. Ausdauernd, dicht rasig, verlängerte, Rosetten tragende Stämmchen treibend. Blätter der Rosette lineal, bis 1 cm lang und 1 mm breit, gegen die Basis kaum verschmälert, spitz, starr borstlich gewimpert. Stengel aufrecht, bis 3 cm hoch, reichlich abstehend gabelhaarig. Kronblätter keilig-länglich, 3 mm lang, goldgelb. Staubblätter so lang wie die Kronblätter. Schötchen breit lanzettlich, 6 mm lang und 2 mm breit, beidendig rasch verschmälert, durch den 3—4 mm langen Griffel bespitzt, dicht sternhaarig, auf kurzen gabelhaarigen Stielen aufrecht abstehend. Juni, Juli. | Draba Bertolonii Nym. Consp. Fl. Europ. 52 (1878—82); Hay. in Verl. zool. bot. Ges. Wien LVI. 77 (1906). Draba aspera Bertol. Amoen. Ital. 384 (1819), nicht Adams. Draba aizoides M. Weiss in Öst. bot. Zeitschr. IX. 128 (1859). An felsigen Stellen und am schmelzenden Schnee in der Hochalpen- region der Sanntaler Alpen (2000—2552 m) selten, aber meist gesellig. Auf der Planjava! und Rinka (£. Weiss!) (und im angrenzenden Krain auf dem Grintovz!). Sekt. 2. Leucodraba DU. Kronblätter ungeteilt, weiß. Zweijährige bis ausdauernde, dichte Rasen oder Polster bildende Pflanzen mit blatt- losem oder wenigblätterigem Stengel. Leueodraba DC. Syst. II. 332 (1821) z. T. Nivales @ög in Engler's bot. Jahrb. XL. Beibl. 40 (1907). 5. Draba carinthiaca Hoppe. Kärtner Hungerblümchen. Ausdauernd, dicht rasig. Stengel aufrecht, bis 15 cm hoch, ein- bıs dreiblätterig, kahl oder am Grunde zerstreut sternhaarig, einfach. Blätter der Rosette verkehrt-eiförmig, in den Stiel verschmälert, ganz- randig oder gezähnt, zerstreut sternhaarig und am Rande von einfachen und Gabelhaaren gewimpert. Stengelblätter eiförmig, mit abgerundeter ee t [ ‚ Draba. 515 oder undeutlich herzförmiger Basis sitzend, sternhaarig, meist gezähnt. Kronblätter 3 mm lang, weiß, doppelt so lang als der Kelch. Schötchen lanzettlich, 6—S mm lang und 1,5 mm breit, spitz, mit sitzender Narbe, kahl, auf ungefähr gleichlangen, aufrecht abstehenden kahlen Stielen aufrecht. Juli, August. Draba carinthiaca Hoppe in Flora VI. 2 (1823) 437, Dörfl. in Kern. Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. II. 17 (1893). Draba nivalis DC. Syst. IT. 344 (1821), nicht Ziljebl. Draba Johannis Host Fl. Austr. II. 240 (1831); Koch Syn. Ed. 2. 68 (1843); Maly Fl. Steierm. 200 (1868). Draba lactea 7. seminuda Neilr. in Öst. bot. Zeitschr. IX. 92 (1859). Auf steinigen Alpenweiden, an Felsen, in der Hochalpenregion (2000—2600 m) der Zentralalpen, sehr zerstreut. In den Niederen Tauern auf dem Schiedeck bei Schladming, dem Kirchleck, Bauleiteck und Ruprechtseck, auf dem Hohenwarth und dem Gumpeneck bei Öblarn; in den Murauer Alpen auf dem Gregerlnock, Rotkofel, Eisenhut und Wintertaler Nock; in den Seetaler Alpen auf dem Kreiskogel. 6. Draba dubia Swi. Gletscher-Hungerblümchen. Aus- dauernd, Stengel aufrecht, bis S cm hoch, besonders unten zerstreut sternhaarig, einfach, 1—2-blätterig, wenigblütig. Grundständige Blätter verkehrt-eiförmig, stumpf, meist ganzrandig, sternhaarig filzig, grau- grün, Stengelblätter eiförmig, mit breit abgerundetem Grunde sitzend, meist gezähnt, sternhaarig. Kronblätter 4 mm lang, weiß. Schötchen elliptisch, spitz, mit sehr kurzem Griffel, 7—9 mm lang und 3 mm breit, etwas gedunsen, kahl, auf höchstens ebenso langen, stern- haarigen, zuletzt kahlen Stielen aufrecht. Juni, Juli. Draba dubia Sut. Fl. Helv. Il. 46 (1302); Fritsch Excursionsfl. 249 (1897). Draba stellata Koch in Flora VI. 2 (1823) 427, nicht Jaeg. Draba frigida Saul. in Flora VIII. 1. 74 (1825); Koch Syn. Ed. 2. 68 (1843); Maly Fl. Steierm. 200 (1868); Strobl Fl. Admont II. 37 (1882). An Felsen und am schmelzenden Schnee in der Hochalpenregion der Zentralalpen (1900—2600 m), selten. Auf dem Schiedeck bei Schlad- ming!, auf dem Hochgolling an den Hängen ober der Steinwender Alm (Strobl); auf der Hochwildstelle bei der Neualmscharte!, auf dem Höchstein in den Wänden ober den Filzseen!; an der Weißen Wand am Kessel, am Aufstieg vom Sattental zur Gamskaarlscharte (Strobl) und auf dem Spadeck bei Klein-Sölk (Angelis!); auf dem Gumpeneck (Angelis). Auf dem Eisenhut (Josch). 7. Draba tomentosa Wahlenbg. Filziges Hungerblümchen. Ausdauernd, dicht rasig. Stengel aufrecht, bis 6 em hoch, dicht stern- haarig, einfach, meist zweiblätterig. Grundständige Blätter verkehrt- eiförmig, gegen die Basis verschmälert, ganzrandig, dicht grau stern- 33* 516 Draba. haarig filzig. Stengelblätter eiförmig, mit abgerundetem Grunde sitzend, meist ganzrandig, sternhaarig. Kronblätter weiß, 4 mm lang. Schötehen elliptisch, mit ganz kurzem Griffel, etwas gedunsen, 7—10 mm lang und 3,5 mm breit, sternhaarig flaumig und von Gabelhaaren gewimpert, auf höchstens ebenso langen sternhaarigen Stielen aufrecht abstehend. Juni— August. Draba tomentosa Wahlenbg. De clim. et veget. Fl. Helv. 123 (1813); Koch Syn. Ed. 2. 57 (1843); Prohaska in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1898) 180. An Felsen in der Hochalpenregion (2300—2996 m) der nördlichen Kalkalpen, selten. Nur in der Dachsteingruppe an Felsen zwischen Mitterspitz und Hohem Dachstein (Strobl), in den Wänden des Hohen Dachstein bis zum Gipfel! (Simony); auf der Scheichenspitze! (Prohaska), dem Gipfel des Eselstein!, Sinabell! und des Grimming! (auf der Bischofs- mütze). Ferner in den Niederen Tauern auf der Steirischen Kalkspitze! und auf den Weißen Kögeln im Tuchmarkaar bei Klein-Sölk auf Kalk- glimmerschiefer (Strobl). 8. Draba austriaca Or. Österreichisches Hungerblümchen. Ausdauernd, dicht oder locker rasig. Stengel aufrecht, bis 8 cm hoch, am Grunde spärlich sternhaarig, oben kahl, meist zweiblätterig. Blätter der Rosette verkehrt-eilanzettlich, ganzrandig oder gezähnt, ziemlich dicht sternhaarig und von (Gabelhaaren gewimpert; Stengelblätter eiförmig, mit abgerundeter Basis sitzend, meist gezähnt, locker stern- haarig. Kronblätter weiß, 5—7 mm lang. Schötchen elliptisch, mit deutlichem, bis 1,5 mm langem Griffel, 6—7 mm lang und 3 mm breit, kahl, auf gleichlangen oder etwas längeren zerstreut gabelhaarigen Stielen aufrecht abstehend. Juni, Juli. Draba austriaca Cr. Stirp. Austr. Ed. 1. 10. T. I. f. 4 (1762); Beck Fl. N.-Österr. II. 471 (1892). Draba stellata Jaeg. Enum. stirp. Vind. 113 (1762), bloßer Name, Observ. I. 256. T. IV. £.3 (1764); Koch Syn. Ed. 2. 68 (1843); Maly Fl. Steierm. 200 (1868); Strobl Fl. Admont II. 37 (1882). Draba hirta Jacg. Fl. Austr. V. 15 (1778), nicht L. Draba saxatilis Koch in Flora VI. 2. 435 (1813). An Felsen und im Felsschutte, an Schneefeldern, in der Krumm- holz- und Hochalpenregion (1700—2500 m), nur auf Kalk. Häufig in den ganzen nördlichen Kalkalpen vom Toten Gebirge ostwärts bis zur Raxalpe, ferner in den Niederen Tauern auf dem Hohenwarth (Hatzx)), dem Hoch-Reichart (Stur), dem Hammerkogel bei Seckau (Stehle) und auf dem Hochschwung bei Rottenmann (Strobl). Fehlt auf dem Lantsch. Draba. 51 x Draba fladnitzensis X tomentosa Strobl. D. Sturii Strobl"). Ausdauernd, dicht rasig. Stengel aufrecht, bis 6 cm hoch, unten ziemlich dicht sternhaarig, oben kahl, 1—2-blätterig. Grund- ständige Blätter verkehrt-eilanzettlich, ganzrandig, ziemlich dicht sternhaarig und lang borstlich gewimpert; Stengelblätter eiförmig, mit abgerundeter Basis sitzend, ganzrandig, sternhaarig. Kronblätter 3 mm lang, weiß. Schötchen elliptischh, 3 mm lang und 2 mm breit, mit ganz kurzem Griffel, kahl, auf etwa gleichlangen kahlen Stielen aufrecht, wenigsamig oder ganz fehlschlagend. Juni, Juli. Unterscheidet sich von D. fladnitzensis durch die sternhaarigen Blätter, die breiteren Stengelblätter und den Griffel, von D. tomentosa durch den oben kahlen Stengel, die kahlen viel kleineren Schötchen. Draba Sturii (fladnitzensis X tomentosa) Sirobl im Schedis und in Hayek Fl. Steierm. I. 517 (1909). Unter den Stammeltern auf den Weißen Kögeln im Tuchmarkaar bei Klein-Sölk auf Kalkglimmerschiefer (Strobl)). 9. Draba fladnitzensis Wulf. Fladnitzer Hungerblümchen. Ausdauernd, dicht rasig. Stengel aufrecht, bis 5 cm hoch, kahl oder an der Basis schwach sternhaarig, meist einblätterig, wenigblütig. Blätter verkehrt-eilanzettlich, gegen die Basis lang verschmälert, ganzrandig, anı Rande gewimpert, sonst kahl. Kronblätter 2 mm lang, weiß. Schötchen elliptisch, 3,5 mm lang und 2 mm breit, kahl, mit sitzender Narbe, auf dicklichen, 1—3 mm langen kahlen Stielen aufrecht ab- stehend, wenig- (bis sechs-)samig. Juli, August. Draba fladnitzensis Wulf. in Jaeg. Miscell. V. 147, t. 17 f. 1 (1778); Dörfl. in A. Kern Sched. ad Fl. exs. Austro-Hung. VI. 16 (1897). Draba Wahlen- bergii a. homotricha Lindbl. in Linnaea (1838) 324; Koch Syn. Ed. 2. 69 (1843); Draba lactea =. ciliata Neilr. in Öst. bot. Zeitschr. IX (1859) 93. Draba Wahlenbergii Maly Fl. Steierm. 200 (1868), nicht Hartm. An steinigen Stellen, an Felsen und am schmelzenden Schnee in der Hochalpenregion (2100-2863 m) der Zentralalpen, gern gesellig auf den höchsten Gipfeln. In den Niederen Tauern auf dem Hochgolling, Waldhorn, Kieseck, Preber, auf der Kaiserscharte, der Hochwildstelle, dem Ruprechtseck, Brenner-Feldeck, auf der Seekaarspitze, dem Spadeck, !) Perennis, dense caespitosa. Caulis erectus, ad 6 cm altus, basi sublense pilis stellatis obsitus, in parte superiore glaber, 1—2 folius. Folia basalia obovato- lanceolata, integerrima, subdense pilis stellatis obsita et longe setaceo-ciliata; caulina ovata, basi rotundata sessilia, integerrima, pilis stellatis obsita. Petala 3 mm longa, alba. Siliculae ellipticae, 3 mm longae, 2 mm latae, stylo brevissimo coronatae, glabrae, pedicellis glabris aequilongis erectae, semina pauca continentes vel omnino abortivae. 518 Draba. den Weißen Kögeln im Tuchmarkaar bei Klein-Sölk, auf dem Hohen- warth. In den Murauer Alpen auf dem Eisenhut und Rotkofel; auf der Koralpe. Sekt. 3. Hirtae Gy. Kronblätter ungeteilt, weiß, ansehnlich. Zweijährige oder ausdauernde Arten mit mehrblätterigem Stengel. Hirtae Gilg in Engler’s bot. Jahrb. XL. Beibl. 40 (1907). Leucodraba DC, Syst. II. 332 (1821) z. T. 10. Draba incana L. Graues Hungerblümchen. Zwei- bis mehrjährig, erst eine grundständige Rosette, später verlängerte, rosettentragende Stämmchen treibend. Stengel aufrecht, bis 30 cm hoch, dicht grau sternhaarig, reich beblättert, ästig. Blätter verkehrt-eilänglich, gegen die Basis keilig verschmälert, ganzrandig oder entfernt gezähnt, dicht sternhaarig, grau, die stengelständigen mit verschmälerter Basis sitzend. Kronblätter weiß, doppelt so lang als der Kelch. Schötchen lanzettlich, S mm lang und bis 2 mm breit, dicht sternhaarig, durch den bis 1 mm langen, eine kopfige Narbe tragenden Griffel bespitzt, auf dicken, bis 4 mm langen Stielen aufrecht, flach oder um ihre Längsachse gedreht. Juni, Juli. Draba incana ZL. Sp. pl. Ed. 1. 643 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 70 (1843). Draba confusa Ehrh. Beitr. VIl. 155 (1792); M. K. Deutschl. Fl. IV. 559 (18335). Draba contorta Ehrh. Beitr. VII. 155 (1792). Draba Thomasii Hay. in Öst. bot. Zeitschr. LI. 301 (1901), nicht Koch. Von A. Wiemann! einmal in den Südabstürzen des Wetterkogels der Raxalpe gesammelt. Doch wohl nur zufällig, vielleicht eingeschleppt. Sekt. 4. Drabella DU. Ein- oder zweijährige Arten mit beblättertem Stengel. Kronblätter ungeteilt, weiß oder gelb. Blüten- und Fruchstiele lang und dünn. Drabella DC. Syst. II. 332, 351 (1821); Prantl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 190 (1891). Graciles @:lg in Engler's bot. Jahrb. XL. Beibl. 30 (1907). Il. Draba muralis /. Mauer-Hungerblümchen. Zweijährig. Stengel aufrecht, bis 30 cm hoch, sternhaarig, meist einfach, beblättert. Blätter der Rosette verkehrt-eiförmig, in den Stiel verschmälert, eckig gezähnt oder &anzrandig, ziemlich dicht sternhaarig. Stengelblätter mit breit abgerundetem Grunde sitzend, eiförmig, gezähnt, dicht stern- haarig. Kronblätter weiß, ungeteilt, 2 mm lang. Schötchen schmal elliptisch, 5—6 mm lang und 2 mm breit, kahl, auf etwa gleichlangen Stielen abstehend. Narbe sitzend. Same 0,3 mm lang. Mai, Juni. Draba muralis L. Sp. pl. Ed. 1. 643 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 64 (1843); Fritsch in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1902) XLII (1903). Draba nemorosa All. Fl. Pedem. I. 244 (1785), nicht Z. Draba. 519 An Mauern, steinigen Plätzen, auf sandigen Wiesen, sehr selten. Bisher nur bei Arnstein a. d. Kainach (Fritsch). 12. Draba nemorosa /,. Hain-Hungerblümchen. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 20 cmı hoch, einfach oder ästig, unten ziemlich dicht sternhaarig, oben kahl. Blätter dicht sternhaarig, die unteren verkehrt-eiförmig, mit verschmälerter Basis sitzend, die oberen eiförmig, mit abgerundeter oder schwach stengelumfassender Basis sitzend, alle ziemlich grob gezähnt oder fast ganzrandig. -Kronblätter 2 mm lang, hellgelb. Schötchen schmal elliptisch, stumpf, 6—S mm lang und bis 2 mm breit, dieht kurzhaarig, auf bis doppelt so langen Stielen abstehend. Narbe sitzend. Samen 0,5 mm lang. Mai, Juni. Draba nemorosa L. Sp. pl. Ed. 1. 643 (1753); Preissın. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1893) 119 (1894). Draba nemoralis Ehrh. Beitr. VII. 154 (1792); DC. Syst. Il. 351 (1821). Draba nemorosa var. hebecarpa Neölr. in Öst. bot. Zeitschr. IX (1859) 95. Draba nemorosa ». typica Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 472 (1892). Auf sandigen Plätzen, trockenen Wiesen, nur längs der Mur bei (Graz, sowohl am linken Ufer unter der Kalvarienbrücke (Prohaska) als am rechten Ufer bei Puntigam (Preissmann!, Fritsch!). Seit 1891 daselbst beobachtet. Sekt. 5. Erophila (DC) Rehb.'\.. Kronblätter tief zweispaltig, weiß. Fruchtstiele dünn und ziemlich lang. Zweijährige Arten mit grundständiger Blattrosette und blattlosem Schaft. Erophila DC. Syst. II. 356 (1821) als Gattung. Draba Sekt. Erophila Rehb. Fl. Germ. exe. 655 (1832); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 190 (1891). 13. Draba stenocarpa (‚Jord.) Hayek u. Wibiral. Schmalfrüchtiges Hungerblümchen. Blätter der grundständigen Rosette lanzettlich bis fast lineal, ganzrandig, hellgrün, mit wenigen, größtenteils einfachen Haaren bekleidet. Schäfte bis 15 em hoch, schlank, nur am Grunde zerstreut gabelhaarig, blattlos. Kelchblätter kahl; Kronblätter kaunı 2 mm lang, tief zweispaltig, weiß. Fruchttraube sehr verlängert; Schötchen lineal-lanzettlich, 6—8 mm lang und 2 mm breit, beidendig gleichmäßig allmählich zugespitzt, in der Mitte am breitesten, auf fast doppelt so langen schlanken kahlen Stielen aufrecht abstehend. März—Mai. Erophila stenocarpa -Jord. Pug. pl. nov. 11 (1852); Murr in Deutsche - bot. Monatsschr. (1892) 131. Draba stenocarpa Hayek u. Wibiral in Hayek Fl. Steierm. I. 519 (1909), nicht Hook et Thoms. in Journ. Linn. Soc. V. 153 (1861). Draba alba @ilib. Fl. Lith. LI. 47 (1782) wenigstens z. T.; Woloszez. Fl. Polon. exs. No. 407. Erophila tenuis Jord. Diagn. 239 (1864); Rosen in Bot. Zeitg. (1898) 590. Ero- !) Bearbeitet mit Unterstützung von E. Wibiral. 520 Draba. phila subtilis Jord. Diagn. 240; Rosen a.a.0. Erophila psilocarpa Jord. Diagn. 241; Rosen a.a.0. Draba verna y. lanceolata Neilr. Fl. N.-Öst: 742 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 171 (1874). Erophila verna £. stenocarpa Hausskn. in Verh. bot. Ver. Brandenb. XIII. 108 (1871). Erophila vulgaris ß. typica Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 472 (1892) z. T. Erophila violacea und E. Bardini Rosen in Bot. Zeitg. (1898) 591. Erophila scabra Rosen a. a. O0. 599. Erophila elongata Rosen a. a. 0.600. Draba verna Subsp. lanceolata Rouy et Fouec. Fl. France II. 222 (1895). Auf trockenen Wiesen, Brachen, an Rainen, schotterigen Stellen. Bei Dittmannsdorf im Paltentale; zwischen St. Lorenzen und Kaisersberg a. d. Mur, am Steinmandl bei Leoben; bei Seckau; bei Radegund und im Stiftingtale bei Graz; bei Marburg, Gams, Hausambacher, Schleinitz. Wohl weiter verbreitet. 14. Draba glabrescens (Jord.) Hayek u. Wibiral. Kahles Hunger- blümehen. Blätter der Rosette eilanzettlich bis eiförmig, ganzrandig oder schwach gezähnt, dünn, hellgrün, reichlich mit größtenteils ein- fachen Haaren besetzt. Schaft bis 6 em hoch, schlank, blattlos, ganz kahl. Kelchblätter kahl; Kronblätter 1,5 mm lang, zweispaltig, weiß. Fruchttraube etwas verlängert, armfrüchtig. Schötchen elliptisch, 6—8 mm lang und 3 mm breit, an der Basis rasch verschmälert, vorn kurz zu- gespitzt, in der Mitte am breitesten, auf ungefähr gleichlangen kahlen Stielen abstehend. März—Mai. Erophila glabrescens Jord. Pug. pl. nov. 10 (1852); Rosen in Bot. Zeitg. XLVII. 581 (1889). Draba glabrescens Hayek u. Wibiral in Hay. Fl. Steierm. I. 520 (1909), ? Draba minima €. A. Mey. Verz. Pfl. Caucas. 184 (1831). Ero- phila vulgaris DC. Syst. II. 356 (1821) z. T. Erophila spathulifolia Jord. Diagn. 208 (1864). Erophila medioxima Jord. Diagn. 212. Erophila erratica Jord. Diagn. 214. Erophila procerula Jord. Diagn. 215. Erophila cam- pestris Jord. Diagn. 210. Erophila oblongata Rosen in Bot. Zeitg. (1889) 584. Erophila glaucina Rosen a.a. 0.585. Erophila verna y. glabrescens Hausskn. in Verh. bot. Ver. Brand. XIII. 108 (1871), Draba verna Subsp. gla- brescens Rouy et Fouc. Fl. France II. 227 (1895). Bisher nur auf Wiesen ober dem Bruggerer-Wirt bei Schladming! 15. Draba ambigens (Jord.) Hayek et Wibiral. Hellgrünes Hungerblümchen. Blätter der Rosette lanzettlich bis lineal, hellgrün, ganzrandig, spärlich mit fast durchwegs einfachen Haaren besetzt. Schaft bis 10 cm hoch, zerstreut gabelhaarig, blattlos. Kelchblätter kahl. Kron- blätter kaum 2 mm lang, tief zweispaltig, weiß. Fruchttraube verlängert, ' reich. Schötchen verkehrt-eiförmig, 5—7 mm lang und 3—4 mm breit, ober der Mitte am breitesten, gegen die Basis ziemlich allmählich ver- schmälert, stumpflich, kahl, auf über doppelt so langen Stielen aufrecht abstehend. März, April. m 0 — Draba. 521 Erophila ambigens Jord. Diagn. 211 (1864). Draba ambigens Hayek u. Wibiral in Hayek Fl. Steierm. I. 520 (1909). Draba verna Rehb. Icon. fl. Germ. et Helv. II. T, XII. fig. 4234 (1837—38). Erophila vivariensis Jord. Diagn. 229 (1864). Erophila chlorotica Jord. Diagn, 216. Bisher nur an Rainen zwischen Steinbrück und Laak! 16. Draba maiuscula (Jord.) Hayek u. Wibiral. Großes Hunger- blümchen. Blätter der Rosette spatelig bis verkehrt-eiförmig, grob gezähnt, reich mit einfachen, gabeligen und ästigen Haaren besetzt. Schäfte meist mehrere, bis 15 cm hoch, kräftig, in der unteren Hälfte mit einfachen und gabeligen Haaren besetzt, oben kahl. Kelchblätter zerstreut behaart; Kronblätter 2 mm lang, tief zweispaltig, weiß oder rötlich. Fruchttraube verlängert, reich, locker. Schötchen länglich- verkehrt-eiförmig, 8—10 mm lang und 3—4 mm breit, etwas über der Mitte am breitesten, gegen die Basis allmählich verschmälert, gegen die Spitze schwach zugespitzt, kahl, auf über doppelt so langen Stielen auf- recht abstehend. März, April. Erophila maiuscula Jord. Pug. pl. nov. 9 (1852). Draba maiuseula Hayel: u. Wibiral in Hayek Fl. Steierm. I. 521 (1909). Draba verna L. Sp. pl. Ed. 1. 642 (1753) z. T. Erophila vulgaris DO. Syst. If. 356 (1821) z. T.; Maly Fl. Steierm. 200 (1868) z. T. Draba verna ß. Krockeri Andrz. in Rchb. Icon. fl. Germ. et Helv. II. 6. T. XII. fig. 4234! (1837—38). Draba verna ß. ovalis Neilr. Fl. N.-Öst. 742 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 17] (1874). Erophila verna var. maiuscula Haussin. in Verh. bot. Ver. Brand. XIII. 108 (1871); Coss. Comp. fl. Atl.2. 246 (1887). Erophila verna ß. typica Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 472 (1892) z. T. Erophila brevipila Jord. Diagn. 237 (1864). Ero- phila rigidula Jord. Diagn. 238. Erophila eurtipes Jord. Diagn. 242. Ero- phila occidentalis und E. brevifolia Jord. Diagn. 243. Erophila fureipila Rosen in Bot. Zeitg. (1889) 588. Auf trockenen Wiesen, steinigen Stellen, Äckern, Brachen, häufig bis in die Voralpen. 17. Draba praecox Stev. Frühblütiges Hungerblümcehen. Blätter der Rosette spatelig, dicklich, gezähnt, sehr dieht mit ästigen und Gabelhaaren, denen nur sehr wenige einfache Haare beigemengt sind, besetzt. Schaft kurz, bis 6 cm hoch, gabelhaarig. Kelchblätter behaart; Kronblätter 2 mm lang, tief zweispaltig, weiß. Fruchttraube gedrungen; Schötchen breit rundlich-eiförmig bis rundlich-elliptisch, 3—4 mm lang und fast ebenso breit, an der Basis abgerundet oder rasch verschmälert, vorn kurz breit zugespitzt, auf wenig längeren Stielen aufrecht abstehend. März, April. Draba praecox Stev. in Mem. soc. nat. Mosc. III. 269 (1812); Rehb. Fl. Germ. exc. 665 (1832). Erophila praecox DC. Syst. II. 357 (1821). Draba verna a. rotunda Neilr. Fl. N.-Öst. 742 (1859) z. T.; Murm. Beitr. Pflanzengeogr, 522 Draba. Petrocallis. Steierm. 171 (1874) z. T. Erophila vulgaris ». spathulata Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 472 (1892) z. T., nicht Erophila spathulata Lang. Bisher nur auf Hügehi bei Graz (Obergmeiner!), aber im südöstlichen Landesteile gewiß weiter verbreitet. Vergl. folgende Art. 18. Draba spathulata Zany. Rundfrüchtiges Hungerblümchen. Blätter der Rosette spatelig, ganzrandig oder gezähnt, dicklich, dunkel- grün, ziemlich reichlich mit größtenteils gabeligen Haaren besetzt. Schäfte meist mehrere, bis 6 cm hoch, gedrüngen, zerstreut gabelhaarig. Kelchblätter behaart; Kronblätter kaum 2 mm lang, tief zweispaltig, weiß. Fruchttraube ziemlich gedrungen, meist reichfrüchtig. Schötchen breit elliptisch bis kreisrtund, 3—4 mm lang und fast ebenso breit, beidendig abgerundet stumpf, kahl, auf fast doppelt so langen Stielen aufrecht abstehend. März, Aprıl. Erophila spathulata Lang in Syll. soc. Ratisb. I. 150! (1824). Draba spathulata Lang in Sturm Deutschl. Fl. H. 65. (1834). Draba verna a. rotun- da Neilr. Fl. N.-Öst. 742 (1859) z. T.; Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 171 (1874) z. T. Erophila brachycarpa Jord. Pug. pl. nov. 9 (1852). Erophila lueida Jord. Diagn. 226 (1864). Erophila verna e. brachycarpa Hausskn. in Verh. bot. Ver. Brand. XIII. 108 (15871). Erophila vulgaris «a. spathulata Beck Fl. N.-Öst. II. 1.472 (1892) z.T. Draba verna ß. spathulata Paulin Beitr. Veg. Verh. Krains Il. 155 (1902). Draba verna Subsp. spathulata Rouy et Four, Fl. France II. 24 (1894) 2. T. Draba verna Subsp. praecox Rouy et Foue ]. ce. 227, nicht Draba praecox Stev. In Steiermark bisher mit Sicherheit nicht nachgewiesen, aber im Süden und Osten des Gebietes gewiß vorkommend. Nach Murmann bei Gösting und Puntigam nächst Graz, Spielfeld, Marburg, Hausambacher; doch gehören die Standorte vielleicht wenigstens z. T. zu voriger. (Im angrenzenden Krain bei Gurkfeld). 22. Petrocallis 2. Dr. Steinschmückel. Kelch offen. Kronblätter rosenrot oder lila. Staubfäden un- geflügelt. An den Seiten der kurzen Staubblätter je eine Honigdrüse. Schötchen eiförmig oder ellipsoidisch, vom Rücken zusammen- gedrückt, am Rücken abgerundet, ungeflügelt, aufspringend. In jedem Fache des Fruchtknotens oben zwei Samenknospen mit an die Scheidewand angewachsenem Funieulus. Schötchen 2—4-samig. Keim- ling rücken- oder verschoben seitenwurzelig. Petrocallis R. Br. in Ait. Hort. Kew. Ed. 2. 1V. 93 (1812); Endl. Gen. pl. 869 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 66 (1843); Maly Fl. Steierm. 199 (1868); Pranil in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. Ill. 2. 166 (1891). Draba Sekt. Petro- eallis Benih. Hook. Gen. pl. 1. 75 (1862— 67), Petrocallis. Hutchinsia. SI & = I. Petrocallis pyrenaica (Z.) R. Br. Pyrenäen-Steinschmückel. Ausdauernd, diehte polsterförmige Rasen bildend. Stengel kurz- haarig, zur Fruchtzeit bis 3 cm hoch, zur Blütezeit fehlend, die Trauben in den Blattrosetten sitzend. Blätter keilig, 3—5-spaltig, am Rande gewimpert. Blüten einzeln oder zu wenigen. Kronblätter verkehrt- eiförmig, 4 mm lang, lebhaft hell lila, selten weiß (f. leucantha Beek Fl. N.-Öst. II. 1. 472 [1892]). Schötchen eiförmig, 4 mm lang, zu- gespitzt, kahl. Juni, Juli. Draba pyrenaica L. Sp. pl. Ed. 1. 642 (1753); Neür. Fl. N.-Öst. 741 (1859). Petrocallis pyrenaica R. Br. in Ait. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 93 (1812); Koch Syn. Ed. 2. 66 (1843); Maly Fl. Steierm. 199 (1868); Strobl Fl. Admont II. 37 (1882). Draba rubra Cr. Ulass. Crucif. 95 (1769). An Felsen in der Krummholz- und Hochalpenregion der Kalkalpen (1700— 2500 m). Häufig im Todten Gebirge; auf dem Grimming, auf dem Kalbling und dem Scheiblstein bei Admont, dem Großen Ödstein, Reiting, Reichenstein, Trenchtling, Hochschwab, der Hohen Veitsch, Schnee- und Raxalpe; überall in den Sanntaler Alpen. Die f. leucantha auf dem Reiting. Euclidium syriacum At. Br. (in Ait. Hort. Kew. Kid. 2. IV. 74 [1812]), (Ana- statieca syriaca L. Sp. pl. Ed. 2. [1763] 895, Soria syriaca Desv. in Journ. de bot. II1. [1813] 168) soll nach Praesens bei Steinbrück vorkommen. Trotz eines Belegexemplares halte ich diese Angabe wie so viele dieses Gewährsmannes für unrichtig. 3. Tribus: Lepidieae DO. Keimblätter flach, mit seitlich oder am Rücken anliegendem Würzel- chen. Laterale Honigdrüsen zu beiden Seiten der kurzen Staubblätter groß, frei, mediane klein oder fehlend. Frucht ein mehr oder weniger deutlich von der Seite zusammengedrücktes Schötchen oder eine Nuß. Lepidineae DC. Syst. II. 151 (1821) erw. 1. Subtribus. Capsellinae (Prantl) Hay. Laterale Honigdrüsen groß, oft mit einem seitlichen Fortsatz, an der Außenseite oft genähert und fast hufeisenförmig zusammenfließend, mediane fehlend. Frucht mit schmaler Scheidewand oder eine Nuß. Eiweißschläuche chlorophyll- frei, an die Leitbündel gebunden. Capsellinae Pranl! in Engl. u. Prantl Nat. Pflauzenf. III. 2. 154 (1890) als Subtribus der Hesperideae; Hay. Fl. Steierm. 1. 523 (1909) als Subtribus der Lepidieae. 23. Hutebinsia AR. Br. Gemskresse. Kelch geschlossen. Kronblätter weiß. Staubfäden einfach. Eine ringlörmige Honigdrüse um die kurzen Staubblätter und je eine Drüse vor jedem längeren Staubblatte. Frucht ein von der Seite schwach 5924 Hutchinsia. zusammengedrücktes elliptisches Schötchen. Klappen desselben kahnförmig, am Rücken gekielt, mit starkem Mittelnerv. Jedes Fach 1—2- oder vielsamig. Keimblätter flach, Keimling rücken- oder seitenwurzelig. Hutchinsia R. Br. in Ait. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 82 (1812); Endl. Gen. pl. 879 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 78 (1843); Maly Fl. Steierm. 203 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 188 (1891). Wieht. Literatur: Rechinger, Über Hutchinsia alpina R. Br. und Hutehinsia brevicaulis Hoppe in Österr. bot. Zeitschr. XLI (1891) 372. I. Hutchinsia alpina (Torner) R. Br. Alpen-Gemskresse. Aus- dauernd; dicht rasig. Stengel aufrecht, bis S cm hoch, kahl. Blätter alle grundständig, dicklich, kahl, einfach fiederteilig mit ei- lanzettlichen spitzen, 2—3 mm langen und 1—2 mm breiten Abschnitten. Kronblätter 5 mm lang und bis 3 mm breit, plötzlich in den Nagel zusammengezogen, weiß. Schötchen elliptischh durch den kaum l mm langen Griffel bespitzt, bis 5 mm lang, auf bis 10 mm langen Stielen abstehend. Fruchttraube locker. Juni— August. Lepidium alpinum Torner in L. Amoen. IV. 321 (1759); Beck Fl. N.-Öst. II. 495 (1892). Hutchinsia alpina R. Br. in Ait. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 82 (1812); Maly Fl. Steierm. 203 (1868); Strobl Fl. Admont II. 38 (1882); Rech. in Öst. bot. Zeitschr. XLI (1891) 372. Nasturtium alpinum (Or. Class. Crucif. 80 (1769). Draba Nasturtiolum Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 8 (1772). Noccaeca alpina Rehb. Fl. Germ. exe. 663 (1832). Auf Alpentriften, an Schneefeldern, an Felsen und im Felsschutt der Krummholz- und Hochalpenregion (1500—2996 m), der nördlichen und .südlichen Kalkalpen gemein und nicht selten bis ins Tal herab- geschwemmt, besonders bei Admont und im Gesäuse. Ferner hie und da auf Kalk in den Zentralalpen, wie auf der Kalkspitze, dem Kamp, Schiedeck und bei den Giglerseen bei Schladming, auf dem Gumpeneck, beim Goldbachersee bei Donnersbachwald. Fehlt auf dem Lantsch und Schöckel. 2. Hutchinsia brevicaulis Hoppe. Kurzstengelige Gemskresse. Ausdauernd, dicht rasig. Stengel aufrecht, bis 5 cm hoch, kahl. Blätter alle grundständig, dicklich, kahl, einfach fiederteilig mit eilanzettlichen spitzen 2—3 mm langen und 1—2 mm breiten Abschnitten. Kronblätter 4 mm lang und 1—1'/s mm breit, allmählich in den Nagel verschmälert, weiß. Schötchen elliptischh kaum bespitzt, mit sitzender Narbe, bis 4 mm lang, auf bis 10 mm langen Stielen abstehend. Fruchttraube dicht. Juli—September. Lepidium alpinum 2. brevicaule Hoppe in Flora X. 2. (1827) 564, blober Name. Hutchinsia brevicaulis Hoppe in Sturm Deutschl. Fl. H. 65 (1834); Koch Syn. Ed. 2. 78 (1843); Maly Fl. Steierm. 203 (1868); Strobl Fl. Admont 11. Capsella. 525 38 (1882); ‚Rech. in Öst. bot. Zeitschr. XLI (1891) 372. Noceaea brevicaulis Rehb. Fl. Germ. exe. 663 (1832). In feuchtem Felsschutt, am schmelzenden Schnee, in der Hoch- alpenregion (1900—2863) besonders der Zentralalpen. Häufig in den Niederen Tauern bis zum Griesstein und, Seckauer Zinken, fehlt jedoch auf dem Hochschwung, Bösenstein und der Hochhaide. Ferner im Stangalpenzuge auf dem Eisenhut, Wintertaler Nock, Reissek und Kilnbrein. In den nördlichen Kalkalpen nur auf dem Reiting und dem Hochschwab. (Wenigstens auf letzterem kommt auch vorige vor). Hutchinsia petraea (R. Br. in Ait. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 82 [1812]; Maly Fl. Steierm. 203. Lepidium petraeum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 644 [1753]), naclı Zechenter auf der Raduha in den Sanntaler Alpen. Wohl mit H. alpina verwechselt. 24. Gapsella Med. Hirtentäschel. Kronblätter weiß oder rötlich. Staubfäden einfach. Zu beiden Seiten der kurzen Staubblätter je eine große Bodendrüse, die an der Außenseite sich fast berühren und gegen die langen Staubblätter einen schmalen Fortsatz entsenden. Frucht ein von der Seite stark zusammen- gedrücktes, verkehrt-herzförmiges oder verkehrt-dreieckiges un- geflügeltes Schötchen mit schmaler Scheidewand. Klappen des- ‘selben netzaderig. Griffel kurz. Fruchtfächer vielsamig. Samen länglich. Keimblätter flach, Keimling seitenwurzelig. Capsella Medik. Pflanzengatt. I. 85 (1792); Endl. Gen. pl. 878 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2.79 (1843); Maly Fl. Steierm. 203 (1868); Pranil in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 189 (1891), Reel. intern. nomenel. 80 (1906). Bursa Wigg. Prim. Fl. Hols. 47 (1780); Beck Fl. N.-Öst. II. 491 (1892). Marsypocarpus Neck. Elem. bot. III. 91 (1790. Rodschiedia @. M. Sch. Fl. Wetterau II. 413 (1800). Wicht. Literatur: Hobkirk, Les formes du genre Capsella in Bull. soc. bot. Belg. (1869) 449. Solıns- Laubach, Cruciferen-Studien, I. in Bot. ‚Leit. LVIII. 16 (1900). Murr, Beiträge zur Kenntnis der Gattung Capsella in Öst. bot. Zeitschr. XLIX. 168 (1899). Borbäs, A päsztortäska fajtai. Varietates Bursae pastoris in Magy. bot. Lapok (1902) 17. E. Almquist, Studien über die Capsella Bursa pastoris (L.) in Acta horti Berg. IV. No. 6 (1907). Die in letzterer Arbeit unterschiedenen Formen auseinander zu halten scheint mir unmöglich. I. Capsella Bursa pastoris (L.) Mnch. Gemeines Hirten- täschel. Meist zweijährig, Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, meist einfach, zerstreut behaart bis fast kahl. Grundständige Blätter in deut- licher Rosette, zahlreich, gestielt, keilig-länglich, ungeteilt oder schrot- sägeförmig gelappt bis geteilt. Stengelblätter länglich bis eiförmig, mit pfeilförmig-stengelumfassender oder verschmälerter Basis sitzend, ganz- randig oder gezähnt. Kronblätter 2—3 mm lang, um etwa die Hälfte länger als der Kelch, weiß. Schötchen auf bis 2 cm langen Stielen 526 Capsella. Camelina. abstehend, dreieckig verkehrt-herzförmig, bis 9 mın lang und vorn ebenso breit, vorn gestutzt oder seicht ausgerandet, mit ge- raden oder etwas konvexen Seitenrändern, kahl. März bis Dezember. Thlapsi Bursa pastoris Z. Sp. pl. Ed. 1. 647 (1753). Capsella Bursa pastoris Mnch. Meth. 271 (1794); Koch Syn. Ed. 2. 79 (1843); Maly Fl. Steierm. 203 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 172 (1874); Strobl Fl. Admont 11. 38 (1882). Iberis Bursa pastoris Cr. Stirp. Austr. I. 21 (1762). Bursa pastoris Wägg. Prim. Fl. Hols. 47 (1780); Beck Fl. N.-Öst. II. 492 (1592). Rod- schiedia Bursa pastoris @. M. Sch. Fl. Wetter. II. 435 (1800). An Wegen, Rainen, auf wüsten und bebauten Plätzen, in Dörfern, auf Äckern und Viehweiden gemein bis in die Voralpen und um die Alpenhütten bis in die Krummholzregion. Sehr formenreiche Pflanze. Auffallendere Abweichungen sind: ß. nana Baumg. Pflanze klein. Stengelblätter fehlend oder schmal lanzettlich, am Grunde nicht pfeilförmig. Capsella Bursa pastoris var. nana Baung. En. stirp. Transs. II. 246 (1816). Capsella Bursa pastoris $. minor DC. Syst. II. 348 (1821). Bursa pastoris 3. parvula Beck Fl. N.-Öst. II. 492 (1892). Bursa pastoris 2. nana Borb. in Magy. bot. Lapok (1902) 19. Hie und da auf magerem Boden, besonders um Graz. y. apetala (Opiz) Schlecht. Kronblätter fehlend bez. in Staub- blätter umgewandelt, daher 10 (selten weniger) Staubblätter vorhanden. Capsella apetala Opiz in Flora (1822) 269. Capsella Bursa pastoris %. apetala Schlecht. Fl. Berol. I. 345 (1823). Bursa pastoris =. apetala Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 492 (1892). Hie und da nicht selten. d. annua Hay.') Pflanze einjährig. Grundständige Blätter fehlen oder wenige in lockerer undeutlicher Rosette. Keimblätter zur Blütezeit oft noch vorhanden. Früchte meist etwas größer. Capsella Bursa pastoris ©. annua Hay. Fl. Steierm. I. 526 (1909). Hie und da, besonders auf (retreidefeldern in den Voralpen. Bei Wörschach im Ennstale!, Groß-Reifling (Wettstein), Krieglach! 25. Gamelina Or. Leindotter. Kelch geschlossen. Kronblätter gelb. Staubfäden einfach. Zu beiden Seiten der kurzen Staubblätter je eine große Honigdrüse. Frucht ein verkehrt-eiförmiges oder birnförmiges, vom Rücken schwach ') Annua. Folia basalia deficientia vel pauca, rosulam laxam inconspieuam formantia. Cotyledones florendi tempore saepius persistentes. Fructus plerumque maiores. Camelina. 52 zusammengedrücktes, aufspringendes Schötchen. Klappen des- selben gewölbt, durch einen Teil des Griffel bespitzt, mit schwachem Mittelnerven. Samen in jedem Fach zahlreich, zweireihig. Keimblätter flach, Keimling rückenwurzelig. Camelina Cr. Stirp. Austr. Ed. 1. 17 (1762), Ed. 2, 18 (1767); Endl. Gen. pl. 877 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 72 (1843); Maly Fl. Steierm. 201 (1868); Pranil in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III, 2. 189 (1891). Wicht. Literatur: (elakovsky, Bemerkungen über Crueiferen in Flora (1872) 435. I. Camelina microcarpa Andrz. Kleinfrüchtiger Leindotter. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, einfach oder oben ästig, ziemlich dicht einfach- und sternhaarig. Blätter lanzettlich, mit seicht pfeilförmiger Basis sitzend, dicht sternhaarig und am Rande lang gewimpert. Kronblätter 3 mm lang, hellgelb. Schötchen birnförmig mit schwach zugeschweiften Seitenrändern, 6 mm lang, doppelt so lang als der 2,5—3 mm lange Griffel, rundum an den Kanten schmal geflügelt, auf bis 2 cm langen abstehenden Stielen aufrecht. Same 1 mm lang, fein warzig. Mai—Juli. Camelina microcarpa Andrz. in DC. Syst. II. 517 (1821). Myagrum sativum ß. Z. Sp. pl. Ed. 1. 641 (1753) z. . Camelina sativa Cr. Stirp. Austr. Ed. I. 17 (1762) z. T.; Maly Fl. Steierm. 201 (1868); Strobl Fl. Admont II. 37 (1882). Camelina sativa o. silvestris Fr. Nov. Fl. Sueec. 91 (1819). Camelina sativa «. pilosa DC. Syst. II. 516 (1821); Koch Syn. Ed. 2. 72 (1843). Came- lina silvestris Wallr. Sched. erit. 345 (1823). Camelina sativa «a. integri- folia Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 172 (1874). Camelina sativa 2. mierocarpa Beck Fl. N.-Öst. II. 483 (1892). Auf Äckern, Brachen, wüsten Plätzen, Leinfeldern, zerstreut. Bei Admont, Rottenmann, Trieben; beim Gabelhofer Kreuze und am Fuße des Falkenberges bei Judenburg; bei Seckau, bei Bruck, im Glanzer Graben am Rennfeld, bei Krieglach. Bei Peggau, überall um Graz und von da südwärts häufig durch ganz Untersteiermark. 2. Camelina glabrata (DO.) Fritsch. Kahler Leindotter. Ein- jährig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, zerstreut sternhaarig mit einzelnen eingemischten einfachen Haaren, einfach oder oben ästig. Blätter länglich oder lanzettlich, mit seicht pfeilförmiger Basis sitzend, besonders an den Nerven und am Rande zerstreut sternhaarig, ohne oder mit spärlichen eingemischten einfachen Haaren. Kron- blätter 4 mm lang, hellgelb. Schötchen verkehrt-eiförmig, mit geraden Seitenrändern, 6 mm lang, dreimal so lang als der 2 mm lange Griffel, rundum an den Kanten undeutlich geflügelt. Same 1,5 mm lang, fein warzig. Mai—Juli. 528 Camelina. Neslia. Camelina satiya ß. glabrata DC. Syst. II, 516 (1821), Camelina glabrata Fritsch Excursionsfl. 247 (1897). Myagrum sativum ?. L. Sp. pl. Ed. 1. 641 (1753) z. T. Camelina sativa Cr. Stirp. Austr. Ed. 1. 17 (1762) z. T.; Hal. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 158 (1881). Alyssum sativum Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 9. (1772). Moenchia sativa Roth Tent. Fl. Germ. I. 274 (1788). Came- lina sativa ß. sativa Fr. Nov. Fl. Suec. 91 (1819). Camelina sativa ». vul- garis Beck Fl. N.-Öst. II. 483 (1892). Nur auf Äckern bei Einöd nächst Murau (Fest!). o 3. Camelina Alyssum (Mill.) Thell. Gezähnter Leindotter. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, einfach oder oben ästig, unten dicht sternhaarig, oben kahl oder fast kahl. Blätter länglich bis lanzettlich, gezähnt oder ganzrandig |[f. integrifolia Wallr. Sched. 1. 348 (1822) als var. d. C. sativa, f. integerrima Celak. Prodr. Fl. Böhm. 461 (1874) als var. d. C. foetidal, mit tief pfeilförmig stengel- umfassendem Grunde sitzend, die unteren zerstreut einfach- und sternhaarig, die oberen kahl oder fast kahl. Kronblätter 4 mm lang, hellgelb. Schötchen gedunsen verkehrt-eiförmig, S—9 mm lang, mit deutlich netzaderigen Klappen, undeutlich oder nicht geflügelt, kahl, vielmal länger als der 1—2 mm lange Griffel, auf bis 15 mm langen Stielen aufrecht abstehend. Same bis 2,5 mm lang, ausgestochen punktiert. Mai—Juli. Myagrum Alyssum Mill. Gard. Diet. Ed. 8. Myagrum No. 2 (1786). Came- lina Alyssum Thellung Verz. Sämer. bot. Gart. Zürich (1906) 10. Myagrum sativum y. L. Sp. pl. Ed. 2. 894 (1763). Cochlearia foetida Schk. Handb. II. No. 1805 (1796). Myagrum dentatum Wülld. Phytogr. I. 9 (1797). Camelina dentata Pers. Syn. II. 191 (1807); Koch Syn. Ed. 2.73 (1843); Maly Fl. Steierm. 201 (1868). Camelina foetida Fr. Mant. V. 370 (1839). Camelina sativa ß. dentata Wallr. Sched. erit. 354 (1823); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 172 (1874). Auf Äckern, Leinfeldern, Brachen, zerstreut. Bei Gonedorf nächst St. Peter-Freyenstein; im Teigitschgraben bei Geisfeld, bei Judendorf und Puntigam bei Graz, bei Gleichenberg. Bei Mahrenberg a. Drau, Marburg; im Pettauer Felde bei Moschganzen, Meretinzen, St. Margarethen; bei Bad Neuhaus, Cilli, Tüffer, Trifail. 26. Neslia Desv. Ackernüsschen. Kelchblätter aufrecht, hinfällig. Kronblätter gelb. Staubfäden einfach. Um die kürzeren Staubblätter je eine ringförmige, sich um die längeren Staubblätter verlängernde Honigdrüse. Frucht ein kuge- liges, vom Rücken kaum zusammengedrücktes, nicht aufspringendes hartschaliges Schötehen. In jedem Fache zwei Samenknospen. Schötchen meist einsamig, oft einfächerig. Keimblätter flach, Keimling rückenwurzelig. Neslia. Iberis. 529 Neslia Desv. Journ. bot. III. 162 (1813); Endl. Gen. pl. 872 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 81 (1843); Maly Fl. Steierm. 204 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 190 (1891). Vogelia Medik. Pflanzengatt. 32 (1792), nicht Lamarck. I. Neslia paniculata (L.) Desv. Rispiges Ackerschötchen. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, meist einfach, unten zer- streut sternhaarig, oben fast kahl. Blätter eilanzettlich, spitz, ganzrandig oder schwach gezähnt, mit pfeilförmig stengelumfassendem Grunde sitzend, zerstreut stern- und einfachhaarig. Kronblätter 2,5 mm lang, goldgelb. Schötchen fast kugelig, 2 mm lang, grubig- netzig, mit fast gleich langem Griffel, auf bis 12 mm langen Stielen aufrecht abstehend. Mai—Juni. Myagrum paniculatum Z. Sp. pl. Ed. 1. 641 (1758). Neslia paniculata Desv. Journ. bot. III. 162 (1813); Koch Syn. Ed. 2. 81 (1843); Maly Fl. Steierm. 204 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 172 (1874); Strobl Fl. Admont II. 38 (1882). Nasturtium paniculatum Cr. Stirp. Austr. I. 15 (1762). Crambe paniculata All. Fl. Pedem. I. 256 (1785), Chamaelinum paniculatum Host Fl. Austr. II. 224 (1831). Auf Äckern, Brachen, bis in die Voralpen verbreitet, aber meist unbeständig. 2. Subtribus: Lepidiinae (Prantl) Hay. Laterale Honigdrüsen zu beiden Seiten der kurzen Staubblätter halbmondförmig, getrennt, mediane je eine kleine pyramidenförmige zwischen den langen Staub- blättern. ‚Frucht ein Schötehen mit schmaler Scheidewand, seltener ein- samig ohne Scheidewand. Eiweißschläuche chlorophyllifrei, an die Leit- bündel gebunden, mitunter daneben auch chlorophyliführende im Meso- phyll der Blätter vorhanden. Lepidiinae Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 154 als Subtribus der Sinapeae; Hay. Fl. Steierm. I. 529 (1909) als Subtribus der Lepidieae. 27. Iberis Z. Schleifenblume. Kelch geöffnet. Kronblätter weiß, rosenrot oder lila, ungleich groß, ‘die äußeren besonders an den randständigen Blüten stark ver- größert. Staubfäden ohne Anhängsel. An der Innenseite jedes Blumenblattes eine Honigdrüse. Schötchen von der Seite stark zu- sammengedrückt, vorn tief herzförmig ausgeschnitten und breit geflügelt, aufspringend, mit einsamigen Fächern. Griffel deutlich, fadenförmig. Samenknospen hängend. Keimblätter flach, Keimling seiten- wurzelig. Eiweißschläuche sowohl an den Leitbündeln als im Blatt- mesophyll vorhanden. Hayek, Flora von Steiermark. 34 530 Iberis. Iberis L. Sp. pl. Ed. 1. 648 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 292 (1754); Endl. Gen. pl. 871 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 75 (1843); Pranil in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 164 (1891). I. Iberis pinnata Jusien. Gefiederte Schleifenblume. Ein- jährig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 30 cm hoch, meist reich ästig, kurzhaarig. Blätter am Rande gewimpert, die unteren entfernt 2—3-paarig fiederteilig mit linealen, stumpfen Zipfeln, in den Stiel lang verschmälert, die obersten ungeteilt. Die kürzeren Kronblätter länglich, 3 mm lang, die längern länglich-herzförmig, 5 mm lang, weiß. Kelchblätter meist an der Spitze violett. Schötchen fast kreisrund, vorn geflügelt und fast rechtwinkelig ausgeschnitten, 5 mm lang. Juni, Juli. Iberis pinnata Juslenius in L. Amoen. ac. IV. 278 (1759); Koch Syn. Ed. 2. 76 (1843). Auf Schutt, wüsten Plätzen, Äckern, nur zufällig und vorübergehend. Bei Lieboch (Strohschneider), Praßberg (Krasan). 2. Iberis umbellata 7. Doldige Schleifenblume. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, oben traubig ästig, kahl. Blätter lanzettlich, kahl, mit verschmälerter Basis sitzend oder die unteren kurz gestielt, ganzrandig oder die unteren schwach gezähnt. Kronblätter fleischrot oder hell lila, seltener weiß, die kürzern länglich, 4 mm lang, die längeren verkehrt-eilänglich, bis 10 mm lang. Schötchen breit eiförmig, 7 mm lang, vorn geflügelt und spitzwinkelig ausgeschnitten, mit spitzen Öhrchen der Flügel. Griffel kürzer als die Ausrandung. Juni, Juli. Iberis umbellata L. Sp. pl. Ed. 1. 649 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 76 (1843); Tomaschek in Verh. zool. bot. Ges. IX. (1859) Abh. 40. Thlaspi umbellatum Cr. Stirp. Austr. I. 26 (1762). Häufige Gartenzierpflanze, die ab und zu auch verwildert vorkommt, wie bei Cilli (Tomaschek). 3. Iberis amara /. Bittere Schleifenblume. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, meist reich ästig, kahl oder am Grunde schwach behaart. Blätter verkehrt-lanzettlich, mit ver- schmälerter Basis sitzend, vorn meist grob 2—6-zähnig, kahl. Kron- blätter weiß, die kürzeren länglich, 3 mm lang, die längeren verkehrt- ellänglich, bis 6 mm lang. Schötchen fast kreisrund, 5 mm lang, vorn schmal geflügelt und beim Griffel spitzwinklig eingeschnitten, mit fast rechtwinkligen Öhrchen der Flügel. Griffel länger als die Aus- randung. Juni, Juli. ; Iberis amara Z. Sp. pl. Ed. 1. 649 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 76 (1843). Lepidium. 531 Hie und da in Gärten kultiviert und ab und zu auf wüsten Plätzen, im Kies der Flüsse verwildert, wie bei Fürstenfeld (Verbniak!), an der Sann bei Cilli (Mithans!), bei Tüfter (Pernhoffer). 28. Lepidium Z. Kresse, Kelch geöffnet. Kronblätter klein, weiß oder gelblich, oder fehlend. An den kurzen Staubgefäßen je eine Honigdrüse, außerdem oft noch je eine mediane vorhanden. Staubblätter sechs, mitunter auch nur vier oder zwei, ungeflügelt. Frucht ein von der Seite zusammen- gedrücktes und gekieltes, mitunter vorn geflügeltes, vorn oft ausgerandetes Schötchen. Fruchtfächer meist mit nur einer, selten mit zwei an langem Funiculus herabhängenden Samenknospen. Keim- blätter ungeteilt oder dreiteilig; Keimling rückenwurzelig.. Eiweiß- schläuche an den Gefäßbündeln, bei Sekt. Cardaria auch im Blatt- mesophyll vorhanden. Lepidium Z. Sp. pl. Ed. 1. 643 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 291 (1754); Endl. Gen. pl. 879 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 77 (1843); Maly Fl. Steierm. 203 (1868); Pranil in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 160 (1891). Senckenbergia @. M. Sch. Fl. Wetter. II. 413 (1800. Cardiolepis Wallr. Schedul. crit. 340 (1821). Wicht. Literatur: Thellung, Die Gattung Lepidium (L.) R. Br. Eine monographische Studie. Zürich, 1906. Bestimmungsschlüssel. 1. Obere Stengelblätter am Grunde pfeilförmig, re EN Obere Stengelblätter nicht pfeilförmig . EEE FED Blütenstiele und Traubenspindel dicht grauflaunig, Schötchen 5—6 mm lang, oo B) geflügelt . - . . 0. u. .L. campesire. Blütenstiele kahl. Schötchen I 35 5mm Tere, ungeflügelt, zweiknotig: L. Draba. 3. Schötchen vorn a an die ns angedrückt. Kronblätter meist vor- handen . . . - . . L. salivum. Schötchen ungeflügelt, anstehen Kronblätter fast stets fehlend: L. ruderale. Sekt. 1. Cardaria (Desv.) DO. Schötchen ungeflügelt, zwei knotig, gedunsen, vorn nicht ausgerandet, nicht aufspringend. Griffel fädlich. Keimblätter ungeteilt. Eiweißschläuche sowohl an den Gefäß- bündeln als im Blattmesophyll vorhanden. Cardaria Desv. in Journ. bot. III. 163 (1814) als Gattung. Lepidium Sekt. Cardaria DC. Syst. II. 529 (1821); Prantl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzen- fam. III. 2. 161 (1890); Tell. Gatt. Lepidium 74, 84 (1906). I. Lepidium Draba /. Piefferkresse. Ausdauernd; Wurzel ver- holzend, mehrköpfig, verlängerte kriechende Sprosse treibend. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, oben ästig, unten grauflaumig, oben kahl. j 34* 539 Lepidium. Blätter fein kurz flaumig, die unteren in den Stiel verschmälert, verkehrt-eiförmig, die oberen verkehrt-eilanzettlich bis eiförmig, gegen den Grund verschmälert und mit herzpfeilförmiger Basis sitzend, alle ausgeschweift bis ungleich grob gezähnt. Kronblätter verkehrt- eiförmig, 3 mm lang, weiß. Blütenstiele kahl. Schötchen breit ei- förmig, am Grunde schwach herzförmig, gedunsen, fast zwei- knotig, aderig-runzelig, am Rücken gekielt, 3—3,5 mm lang, auf bis 1 cm langen dünnen Stielen abstehend. Griffel fädlich, 1,5—2 mm lang. Same 2 mm lang. Mai, Juni. Lepidium Draba Z. Sp. pl. Ed. 1. 645 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 77 (1843); Maly F}. Steierm. 203 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 172 (1874). Cochlearia Draba L. Sp. pl. Ed. 2. 904 (1763). Nasturtium Draba Crantz Glass. Crueif. 91 (1767). Cardaria Draba Desv. in Journ. bot. III. 163 (1814). Jundzillia Draba Andrz. in DC. Syst. 11. 509 (1821).. Cardiolepis Draba Wallr. Sched. erit. 340 (1821). Lepidium Draba Subsp. eu-Draba Thell. Gatt. Lepidium 85 (1907). Auf Schutt, an wüsten Plätzen, in Straßen, an Häusern, meist truppweise. Hie und da in und um ‚Judenburg; beim Bahnhof von Kapfenberg; bei Mixnitz, Deutsch-Feistritz. Zerstreut in und um Graz, in neuerer Zeit häufiger. Bei Wildon, Leibnitz, in und um Marburg; bei Schleinitz, Frauheim, Pulsgau. Bei Cilli, Lehndorf, Windisch- Landsberg, zwischen Steinbrück und Reichenburg. ; Sekt. 2. Lepia (Desv.) DO. Schötchen eiförmig bis länglich, vorn breit geflügelt, die Flügel dem Griffel angewachsen. Fruchtstiele abstehend. Keimblätter ungeteilt. Eiweißschläuche nur an den Gefäß- bündeln. Lepia Desv. in Journ. bot. III. 166 (1814) als Gattung. Lepidium Sekt. Lepia DC. Syst. 11. 534 (1821); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 161 (1890); Thell. Gatt. Lepid. 75, 90 (1906). 2. Lepidium campestre (Z.) R. Br. Feld-Kresse. Zweijährig. Stengel steif aufrecht, oben ästig, wie die Blütenstiele dieht flaumig. Blätter dicht grauflaumig, die grundständigen gestielt, länglich- elliptisch, in den Stiel rasch verschmälert, oder am Grunde fast herz- förmig, die Stengelblätter sehr dicht gestellt, eilanzettlich mit pfeil- förmig-stengelumfassendem Grunde sitzend, ganzrandig oder schwach gezähnt; die Äste bis zum Blütenstand reich beblättert. Kronblätter 2 mm lang, weiß, etwas länger als der behaarte Kelch. Schötchen herzeiförmig, 6 mm lang, konkav, vorn breit geflügelt, die Flügel dem Griffel angewachsen, zuletzt herzförmig ausgeschnitten, der freie Teil des Griffels 1 mm lang, den Ausschnitt kaum über- ragend. Schötchen flaumig, auf dicht behaarten, etwa 5 mm langen Lepidium. 535 wagrecht abstehenden oder etwas zurückgebogenen Stielen schief auf- recht. Same fast 3 mm lang. Mai, Juni. Thlaspi campestre Z. Sp. pl. Ed. 1. 646 (1753); Neilr, Fl. N=Öster. 749 (1859). Lepidium campestre R. Br. in Ait. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 88 (1812); Koch Syn. Ed. 2. 77 (1843); Maly Fl. Steierm. 203 (1868); Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 172 (1874, Thlaspi incanum Gilib. Fl. Lith. V. 55 (1781). Lepia campestris Desv. Journ. Bot. III. 165 (1814). Lasioptera campestris Andrz. in DC. Syst. II. 535 (1821). Iberis campestris Wallr. Sched. crit. 34 (1822). Auf sandigen steinigen Plätzen, trockenen Wiesen, auf Äckern, Brachen, im Schotter der Flüsse, sehr zerstreut. An der Mur zwischen Zeltweg und Judenburg; bei Krieglach; bei Gratwein, Judendorf, in und um Graz, besonders in den Murauen bei Kalsdorf; bei Wildon. Bei Altenmarkt nächst Fürstenfeld, Marburg, Lembach, Hausambacher, Schleinitz, Pettau; bei Neuhaus, Weitenstein, Rann. Sekt. 3. Cardamon DC. Schötchen an der Spitze ausgerandet und deutlich geflügelt, mit nicht an den Griffel angewachsenen Flügeln. Keimblätter dreilappig. Eiweißschläuche nur an den Gefäßbündeln. Cardamon DOC. Syst. II. 533 (1821); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzen- fam. III. 2. 161 (1890); Thell. Gatt. Lepid. 75, 121 (1905) als Sektion; Fourr. in Ann. Soe. Linn. Lyon N. S. XVI. 338 (1868) als Gattung. 3. Lepidium sativum L. Garten-Kresse. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, einfach oder oben ästig, kahl. Blätter kahl, die unteren gestielt, unregelmäßig gelappt oder ein- bis zweifach fiederschnittig, die oberen ungeteilt, linsal-lanzettlich. Kron- blätter länglich-spatelig, weiß, 2 mm lang und wenig länger als der Kelch. Schötchen breit oval, 6 mm lang, vorn geflügelt, an der Spitze herzförmig ausgeschnitten, auf etwa gleich langen, an die Spindel angedrückten Stielen aufrecht. Griffel wenig länger als der Ausschnitt des Schötchens. Samen 2,5 mm lang. Mai, Juni. Lepidium sativum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 644 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 7 (1843); Maly Fl. Steierm. 203 (1868). Thlaspi sativum Cr. Stirp. Austr. I. 22 (1762). Nasturtium sativum Mnch. Meth. 270 (1794). Lepia sativa Desv. in ‚Journ. bot. III. 165 (1814). Cardamon sativum Fourr. in Ann. Soc. Linn. Lyon N. S. XVI. 338 (1868); Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 495 (1892). Lepidium sa- tivrum Subsp. eu-sativum Tihell. Gatt. Lepid. 123 (1906). Wird in Gärten kultiviert und kommt hie und da, meist nur vor- übergehend, auf Schutt, Gartenauswürfen, auf wüsten Plätzen verwildert „vor, wie bei Pöllau nächst Oberwölz, Leoben, Bruck, an der Mur bei Graz, bei Eibiswald, Cilli. Sekt. 4. Nasturtioides (Medik.) T'hell. Schötchen meist unge- flügelt, seltener geflügelt, dann die Flügel nicht an den Griffel an- 534 Lepidium. Aethionema. gewachsen. Fruchtstiele abstehend. Kronblätter oft fehlend. Keim- blätter ungeteilt. Nasturtioides Medik. Pflanzengatt. 81 (1792) als Gattung. Lepidium Sekt. Nasturtioides Thell. Gatt. Lepid. 75, 126 (1906. Lepidium Sekt. Le- pidiastrum und Sekt. Dileptium DC. Syst. Il. 547, 557 (1821). 4. Lepidium ruderale Z. Stinkende Kresse. Zweijährig. Stengel aufrecht, ‘bis 30 cm hoch, reich ästig, fein flaumig. Blätter flaumig- rauh, die unteren gestielt, 1—2-fach fiederteilig mit linealen bis lineal-lanzettlichen Abschnitten, die oberen lineal-lanzettlich, un- geteilt, sitzend. Kronblätter meist fehlend, wenn vorhanden sehr klein, weiß. Schötchen breit verkehrt-eiförmig, 2,5 mm lang, vorn ausgerandet, ungeflügelt, samt den kaum längeren Stielen aufrecht abstehend. Same 1,5 mm lang. Die ganze Pflanze von unangenehmem Geruch. Mai—Juli. Lepidium ruderale Z. Sp. pl. Ed. 1. 645 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 78 (1843); Maly Fl. Steierm. 203 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 172 (1874). Iberis ruderalis Or. Stirp. Austr. I. 21 (1762). Nasturtium ruderale Seop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 13 (1772). Lepidium apetalos Gikb. Fl. Lith. V. 54 (1781). Sencekenbergia ruderalis @. M. Sch. Fl. Wetter. II. 432 (1800). Auf Schutt, wüsten Plätzen, an Häusern, in Straßen. Bei Zeltweg, Voitsberg, Obersdorf; häufig bei Peggau, in und um Graz. Gemein in und um Marburg, Pragerhof und im ganzen Pettauerfelde, bei Neuhaus, Cilli, Steinbrück. Lepidium perfoliatum ZL. (Sp. pl. Ed. 1. [1753] 643) wurde 1903 zwischen Autal und Neu-Fisching bei Zeltweg vorübergehend eingeschleppt beobachtet (Pil- hatsch!). Stammt aus Osteuropa. Coronopus verrucarius Muschler u. Thellung (in T’hellung Gatt. Lepidium 318 (1906). Cochlearia Coronopus ZL. Sp. pl. Ed. 1. 648 (1753). Nasturtium verrucarium Garsault Deser. Pl. I. 402 (1767). Coronopus procumbens Gilib. Fl. Lith. II. (1781) 52) wurde in Graz vorübergehend eingeschleppt gefunden (Krasan). 29. Aethionema KR. Dr. Steintäschel. Kronblätter weiß, rötlich oder gelblich-weiß. Die vier längeren Staubblätter zusammenneigend, ihre Fäden an der Innenseite ge- flügelt, an der Spitze oft ausgerandet und dadurch mit einem Zahn versehen. Schötchen oval oder rundlich, von der Seite zu- sammengedrückt, geflügelt, ihre Fächer zwei- bis mehrsamig; oft außerdem kleinere, nicht aufspringende, Ähnlich gestaltete, ein- . samige Schötchen vorhanden. Griffel sehr kurz. Samenknospen auf kurzem dickem Funikulus hängend. Keimling in den mehrsamigen Schötchen rücken-, in den einsamigen seitenwurzelig. Aethionema. Biscutella. 535 Aethionema R. Br. in Ait. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 80 (1812); Endl, Gen. pl. 880 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 80 (1843); Maly Fl. Steierm. 204 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 165 (1891). Wicht. Literatur: Solms-Laubach, Cruciferen-Studien. II, Über die Arten des Genus Aethionema, die Schließfrüchte hervorbringen. Bot. Zeitg. LIX. 61 (1901). I. Aethionema saxatile (Z.) R. Br. Felsen-Steintäschel. Aus- dauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufsteigend, bis 30 em hoch, einfach oder ästig, kahl. Blätter kahl, blaugrün, die unteren verkehrt-eilänglich, in den kurzen Stiel verschmälert, die oberen lanzett- lich, sitzend. Kronblätter länglich, 4 mm lang, doppelt so lang als der Kelch, fleischrot oder weiß. Schötchen kreisrund, 6 mm lang, tief herzförmig ausgerandet, breit geflügelt, mehrsamig, auf- springend, daneben oft noch kleine nicht aufspringende einsamige vor- handen. Mai, Juni. Thlaspi saxatile L. Sp. pl. Ed. 1. 646 (1753). Aethionema saxatile R. Br. in At. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 50 (1812); Koch Syn. Ed. 2. 80 (1843); Maly I. Steierm. 204 (1868); Strobl Fl. Admont II. 38 (1882). Aethionema gracile DC. Syst. II. 559 (1821); Solms in Bot. Zeitg. LIX. 65 (1901). Hier anscheinend nur 8. biforme Beck. Neben den aufspringenden Schötchen auch zahlreiche, 3 mm lange, eirunde, schmäler geflügelte und schwächer aus- gerandete, einsamige, nicht aufspringende vorhanden. Aethionema saxatile £. biforme Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 496 (1892). Aethionema saxatile var. heterocarpum Beck in Verh. zool. bot. Ges. Wien XL. Sitz.-Ber. 17 (1890), nicht Aeth. heterocarpum Boiss. An felsigen Abhängen und im Felsschutt im östlichen Teile der nördlichen Kalkvoralpen sehr zerstreut. Im Gesäuse, am Leopoldsteiner See bei Eisenerz, auf der Eisenerzer Höhe, bei Wildalpen, Weichsel- boden, auf der Preiner Schütt der Raxalpe. 30. Biseutella Z. Brillensehötchen. Kelch offen oder geschlossen. Kronblätter gelb. Staubblätter ungeflügelt, ohne Anhängsel. An der Außenseite der kurzen Staubblätter je eine hufeisenförmige oder zwei kleine Honigdrüsen, vor den zwei längeren Staubblättern je eine, oft geteilte. Schötchen (Abb. 31, Fig. S) von der Seite zusammengedrückt, am Rücken geflügelt, breiter als lang, oben und unten ausgerandet und daher brillenförmig, in zwei einsamige Hälften zerfallend. In jedem Fach eine kurz gestielte amphitrope Samenknospe. Keimblätter flach, Keimling seiten wurzelig. 536 Biscutella. Biscutella ZL. Gen. pl. Ed. 5. 294 (1754); Endl. Gen. pl. 871 (1836 —40); Koch Syn. Ed. 2. 76 (1843); Maly Fl. Steierm. 202 (1868); Prantl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 162 (1891). Wicht. Literatur: De Candolle, Monographie des Biscutelles ou Lunetieres in Ann. Mus. hist. nat. Paris XVIII. 292 (1811). Simonkai, Magyarorszag Korongpar virägai (Biscutellae regni hungariei) in Növet. Közlem. (1907) 19. I. Biscutella laevigata Z. Glattes Brillenschötchen. Aus- dauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 20 cm hoch, zerstreut borstig, oben ästig, armblätterig. Blätter borstig behaart, die grundständigen keilig-länglich bis keilig-verkehrt-eiförmig, in den kurzen Stiel verschmälert, ganzrandig oder entfernt eckig gezähnt, die stengelständigen sitzend, lanzettlich, stumpf. Kronblätter verkehrt- eiförmig, 6 mm lang, mehr als doppelt so lang als der Kelch, zitrongelb. Schötchen 6—7 mm lang und 9—11 mm breit, oben und unten tief ausgerandet, die Hälften fast kreisrund, flach, schmal geflügelt, kahl. Griffel 4 mm lang, den Einschnitt weit über- ragend. Fruchtstiele abstehend, bis 12 mm lang. Same flach, 4 mm lang. April, Mai, in höheren Lagen bis in den August. Biscutella laevigata L. Mant. II. 225 (1771); Koch Syn. Ed. 2. 76 (1843); Maly Fl. Steierm. 202 (1868); Strobl Fl. Admont II. 38 (1882). Clypeola didyma Or. Stirp. Austr. I. 20 (1762). Biscutella alpestris W. K. Descer. et Icon. pl. rar. Hung. III. 253 T. 228 (1812). An Felsen und im Gerölle, auf steinigen Alpentriften, in den Kalk- alpen sowie der Lantsch- und Schöckelgruppe von der Talsohle bis in die Hochalpenregion (2700 m) sehr häufig, ferner auf allen Kalkbergen des Murtales bei Peggau, Gösting, St. Gotthard und Eggenberg bei Graz, auf dem Grazer Schloßberge; auf den Kalkbergen Untersteiermarks bei Neuhaus, Weitenstein, Cilli, Tüffer, Römerbad, Steinbrück, Trifail; gemein in den Sanntaler Alpen. In den Zentralalpen sehr zerstreut bei Murau, Oberwölz, auf dem Hohenwarth; in den Felswänden zwischen dem Rotkofel und Gregerlnock bei Turrach, auf dem Eisenhut, auf dem Hochfeld der Seetaler Alpen. Ändert ab: ß. glabra Gaud. Stengel kahl, Blätter kahl oder nur am Rande gewimpert. Biscutella laevigata var. glabra @aud. Fl. Helv. IV. 235 (1828). Bis- eutella lucida DC. in Ann. Mus. Paris XVIII. 300, T. VII (1811), Syst. II. 414 (1821). Biscutella laevigata $. lucida Neilr. Nachtr. Fl. Wien 271 (1851). Sehr zerstreut unter der behaarten Form. Auf dem Natterriegel bei Admont, auf dem Wetterkogel der Raxalpe; häufig in den Sanntaler Alpen. Biscutella. Thlaspi. j 537 3. Subtribus: Thlaspidinae (DC.) Hay. Laterale Honigdrüsen zu beiden Seiten der kurzen Staubblätter getrennt, mediane fehlend. Frucht ein von der Seite zusammengedrücktes aufspringendes, seltener nicht aufspringendes Schötchen. Keimling meist seitenwurzelig. Eiweiß- _ schläuche chlorophyliführend, im Mesophyll der Blätter. Thlaspideae DC. Syst. II. 148 (1521). Lepidieae Subtrib. Thlaspidinae Hay. F]. Steierm. I. 537 (1909). 3l. Thlaspi Z. Täschelkraut. Kelch offen. Kronblätter gleich groß, weiß, rosenrot oder lila. Staubfäden ungeflügelt, fädlich. An der Innenseite jedes Blumen- blattes je eine Honigdrüse, die oft zu einem geschlossenen Ring zu- sammenfließen. Schötchen verkehrt-ei- oder verkehrt-herzförmig, von der Seite stark zusammengedrückt, am Rücken kantig oder geflügelt, vorn oft ausgerandet. Griffel verlängert, fädlich. Samen- knospen in jedem Fach meist mehrere; in jedem Fruchtfach 1—S Samen. Keimling seitenwurzelig. Thlaspi Z. Sp. pl. Ed. 1. 645 (1753), Gen. pl; Ed. 5. 719 (1753); Endl. Gen. pl. 870 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 73 (1843); Maly Fl. Steierm. 201 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 166 (1891). Wicht. Literatur: Jordan, Observat. III, 1 (1846), Krasan, Die Thlaspi- Formen aus der Sippe des Th. montanum mit besonderer Berücksichtigung Steier- marks in Mitt. naturw. Ver. Steierm. XXXVIII (1901) 153 (1902). Bestimmungsschlüssel. 1. Schötchen höchstens an der Spitze schmal geflügelt. Fruchttraube nicht ver- längert . . . EEE Me er ER RIT N LTIT. Schötchen Heakich geflüget, Fruchttraube verlängert . -. » . .».. 8. 2. Blüten hell lila . . . ea a ar a rolundifoum; Blüten weiß . . nt era, T-uKerner: 3. Einjährige Arten ahrel en udabindigee Blätter AUWRRE 8: Zweijährige oder ausdauernde Arten mit grundständiger BOB rad: ENDEN ORONEVIOLEEEE en il stivesire. Anthereun gelbe. . 0. N SE Eee Ds 5. Fruchtfächer eiusamig . . 2 2... 222. ST. monlanum. Fruchtfächer 2—4-samig . - 306; 6. Frucht vorn breit geflügelt, Flügel so heit wie m Frachtfächer. Wuchs meist dicht rasig . - Be IT DTaecox: Frucht vorn schmal geflügelt, Flügel na = die Fruchtfächer . 7. 7. Traube stets einfach. Pflanze niedrig, bis 15 cm hoch . . . T. alpinum. Traube meist ästig. Pflanze hochwüchsig, bis 40 cm hoch . T. goesingense. 8. Blätter tief herzförmig stengelumfassend. Samen glatt. . T. perfoliatum. Blätter gegen die Basis verschmälert und pfeil- oder spießfürmig geöhrlt. SEO FADEN ARINT Or eo a A ern} 538 Thlaspi. 9. Schötchen flach, bis 15 mm lang. Same konzentrisch gestreift T. arvense. Schötchen bauchig, bis 7 mm lang. Same grubig-runzelig . T. alliaceum. Sekt. 1. Iberidella (DO.) Janch. Schötchen rundum kantig, nur vorn sehr schmal geflügelt. Samen glatt. Hutchinsia Sekt. Iberidella DC. Syst. Il. 385 (1821. Thlaspi Sekt. Iberidella Janch. in Öst. bot. Zeitschr. LVIII. 207 (1908). Noccaea Mech. Meth. Suppl. 89 (1802) als Gattung. Thlaspi Sekt. Noceaea Beck Fl. N.-Öst. II. 488 (1892) z. T. Sekt. Apterygium Leded. Fl. Ross. I. 164 (1842); Pranll in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 166 (1891). ; I. Thlaspi rotundifolium (Z.) Gaud. Rundblätteriges Täschel- kraut. Ausdauernd; verlängerte, im Gerölle kriechende Stämm- chen treibend. Stengel aufrecht, bis 6 cm hoch, einfach, kahl. Blätter kahl, dicklich, bläulichgrün, die der grundständigen Rosette rundlich- eiförmig, in den kurzen Stiel zusammengezogen, ganzrandig oder seltener ausgeschweift gezähnt, die stengelständigen breit eiförmig, ganzrandig, mit kurz pfeilförmig geöhrltem Grunde sitzend. Kronblätter 6—8 mm lang, verkehrt-eiförmig, mehr als doppelt so lang als der an der Spitze oft rot überlaufene Kelch, lebhaft hell lila. Antheren gelb. Fruchttraube nicht verlängert, eiförmig. Schötchen verkehrt- eiförmig, 7 mm lang, gedunsen, an der Spitze undeutlich geflügelt, vorn schwach ausgerandet, auf wagrecht abstehenden Stielen schief abstehend. Fruchtfächer 2—4-samig. Same 2 mm lang, hellbraun, glatt. Juni bis September. Iberis rotundifolia L. Sp. pl. Ed. I. 649 (1753). Thlaspi rotundi- folium Gaud. Fl. Helv. IV. 218 (1828); Koch Syn. Ed. 2. 74 (1843); Maly Fl. Steierm. 202 (1868); Strobl Fl. Admont II. 38 (1882). Lepidium rotundifolium All. Fl. Pedem. I. 252 (1789). Noceaea rotundifolia Mech. Meth. Suppl. 89 (1802). Hutchinsia rotundifolia R. Br. in Ait. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 82 (1812). Iberidella rotundifolia Hook. in Curt. Bot. Mag. t. 5749 (1869). Thlaspi cepeaefolium Stur in Verh. zool. bot. Ver. III (1853) Abh. 54; Maly Fl. Steierm. 202 (1868), nicht Koch. Im Felsschutt in der Hochalpenregion der nördlichen Kalkalpen (1900— 2700 m). Häufig am Dachstein auf den Schutthalden unter den Südwänden des Tor- und Dachstein, in der Schwadring und im Edel- gries, am Stein, auf der Scheichenspitze und dem Eselstein und im Landfriedstal, auf dem Grimming; ferner im Todten Gebirge auf dem Hochplateau im Feuertal, auf der Weißen Wand, auf dem Hochmölbing und Mitterberge bei Liezen. Im Felsschutt unter der Hochtorscharte bis auf den Festkogel. Seltener auf dem Reiting, Hochschwab, bei der Eishüttenalpe auf der Raxalpe. 2. Thlaspi Kerneri Hut. Dolomiten-Täschelkraut. Ausdauernd, verlängerte, im Gerölle kriechende Stämmchen treibend, Thlaspi. 539 Stengel aufrecht, kahl, bis 10 cm hoch, einfach. Blätter kahl, dicklich, blaugrün, die der grundständigen Rosette rundlich, in den Stiel plötzlich zugeschweift, ganzrandig oder ausgeschweift gezähnt, die stengelständigen eiförmig, spitz, mit pfeilförmig stengelumfassendem Grunde sitzend. Kronblätter länglich- verkehrt-eiförmig, 5 mm lang, doppelt so lang als der Kelch, weiß. Antheren gelb. Fruchttraube wenig ver- längert, länglich-eiförmig. Schötchen keilig-eiförmig, 6 mm lang, nicht gedunsen, gegen die Spitze sehr schmal geflügelt, vorn nicht oder kaum ausgerandet. Fruchtfächer 1—3-samig. Same 1,5 mm lang, hellbraun, glatt. Juni, Juli. Thlaspi Kerneri Huter in Kern. Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. II. 94 (1882); Kras. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1899) 12. Thlaspi rotundifolium E. Weiss in Öst. bot. Zeitschr. IX (1859) 125, nicht Gaud. Im Felsschutt in der Krummholz- und Hochalpenregion der Sann- taler Alpen (1600—2000 m). Auf der Raducha (E. Weiss, Krasan), am Aufstieg von der Klemensik Alpe zum Skarje-Sattel!, auf der Ojstrica!, Planjaval, der Rinka (E. Weiss!), dem Steiner Sattel! [in der Vellacher Koena in Kärnten (Krasan)). Sekt. 2. Pleurotropis DC. Schötchen deutlich geflügelt. Same glatt oder runzelig, nicht gestreift. Pleurotropis DC. Syst. II. 373, 377 (1821); Janch. in Öst. bot. Zeitschr. VIII. 207 (1908). Euthlaspi Neilr. Fl. N.-Öst. 748 (1859) z. T.; Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 166 (1891). 3. Thlaspi alpinum ©r. Alpen-Täschelkraut. Ausdauernd; Wurzelstock verlängerte Stämmchen treibend, die an ihrer Spitze die Blattrosetten tragen, daher lockig rasig. Stengel aufrecht, bis 10 em hoch, selten höher, einfach, kahl. Blätter kahl, die der Rosette lederig, dunkelgrün, oft unten violett, eiförmig bis rundlich, in den Stiel zu- geschweift, ganzrandig, die Stengelblätter schwach bläulichgrün, eiförmig, mit herzpfeilförmig stengelumfassender Basis sitzend. Kron- blätter länglich-verkehrt-eiförmig, 6—7 mm lang, etwa fünfmal so lang als der Kelch, weiß. Antheren gelb. Fruchttraube verlängert. Schötchen 83 mm lang, keilig-verkehrt-eiförmig, gegen den Grund lang ver- schmälert, vorn etwa 1 mm breit geflügelt, schwach herzförmig ausgerandet oder fast gestutzt; Griffel 2—3 mm lang, die Ausrandung weit überragend. Fruchtfächer zwei-, seltener einsamig. Same kaum 2 mm lang, hellbraun. Mai—Juli. Thlaspi alpinum Cr. Stirp. Austr. I. 25 (1762); Koch Syn. Ed. 2. 74 (1843); Maly Fl. Steierm. 202 (1868); Strobl Fl. Admont 37 (1882), Thlaspi alpestre Jaeg. Enum. Stirp. Vindob. 116 (1762), nicht Z, 540 Thlaspi. Auf steinigen. Alpentriften, an Felsen und im Felsschutte, am schmelzenden Schnee in der Krummholz- und Hochalpenregion (1500 bis 2300 m) der Kalkalpen, Sehr häufig in den nördlichen Kalkalpen vom Toten Gebirge ostwärts bis zum Sonnwendstein, (im Dachsteingebiet anscheinend fehlend). Ferner auf dem Hochlantsch (Wettstein‘) in den Zentralalpen bei der Bernerhütte nächst Turrach (Fest!), in den Kara- wanken auf dem Ursulaberge (VasekN). Oft auch bis in die Täler herab- geschwemmt, wie an den Gießbächen bei Admont, auf den Schutthalden des Gesäuses und Johnsbachtales, im Laussatale, am Fuß des Reiting, bei Weichselboden und in der Fölz bei Aflenz. 4. Thlaspi montanum Z. Berg-Täschelkraut. Ausdauernd; Wurzelstock verlängerte Stämmchen treibend, die an ihrer Spitze die Blattrosetten tragen, daher locker rasig. Stengel aufrecht, bis 20 cm hoch, kahl, einfach. Blätter kahl, die der Rosette eiförmig bis rundlich, in den Stiel rasch zugeschweift, ganzrandig oder ausgeschweift gezähnelt, lederig, dunkelgrün. Stengelblätter eiförmig bis länglich, mit pfeil- förmig stengelumfassender Basis sitzend, schwach blaugrün. Kronblätter verkehrt-eiförmig, in den Nagel plötzlich verschmälert, 7 mm lang, weiß. Antheren gelb. Fruchttraube verlängert. Schötchen herzförmig-dreieckig, 7—S mm lang, vorn breit geflügelt und herzförmig ausgerandet, der Flügel so breit wie das Fruchtfach. Griffel 15 mm lang, die Ausrandung deutlich überragend. Frucht- tächer ein-, selten zweisamig. Same 1,5 mm lang, hellbraun, glatt. April, Mai. Thlaspi montanum Z. Sp. pl. Ed. 1. 647 (1755); Koch Syn, Ed. 2. 74 (158); Maly Fl. Steierm. 202 (1868) z. T.; Stroöl Fl. Admont II. 38 (1882). In lichten Nadelwäldern, an der niederösterreichischen Grenze bei Mariazell und Weichselboden (Gebhard) und bei Hirschbach und Krampen nächst Neuberg (Jasbar!). 5. Thlaspi praecox Wa/f. Frühblühendes Täschelkraut. Ausdauernd; Wurzelstock mehrköpfig, meist dicht rasig und die Blatt- rosetten gedrängt an den Wurzelköpfen sitzend, seltener kriechende Stämmchen treibend. Stengel aufrecht, bis 20 em, zur Zeit der Frucht- reife bis 35 cm hoch, kahl, einfach. Blätter kahl, die der Rosette eiförmig bis länglich, in den Stiel zugeschweift, ganzrandig oder klein gerähnt, lederig, dunkelgrün, oft unterseits violett. Stengel- blätter eiförmig, ganzrandig oder gezähnelt, mit pfeilförmig geöhrlter Basis sitzend, blaugrün. Kronblätter keilig-verkehrt-eiförmig, 5—7 mm lang, weiß. Kelchblätter an der Spitze oft violett überlaufen. Antheren gelb. Fruchttraube verlängert. Schötchen keilig-verkehrt-herz- Tl 541 -förmig, 7—9 mm lang, vorn breit geflügelt und stumpfwinklig ausgerandet, die Flügel s0 breit wie die Fruchtfächer. Griffel 1—1,5 mm lang, die Ausrandung kaum überragend. Fruchtfächer 2—3-samig. Same 1,2 mm lang, hellbraun, glatt. März—Mai. Thlaspi praecox Wulf. in Jaeqg, Colleet. IL 124 (1786); Koch Syn. EA. 2. 74. (1843); Maly Fl. Steierm. 202 (1868). Thlaspi montanum Maly Fl. Steierm. 202 (1868) z. T. Thlaspi Goesingense Kras. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1894) LXXXIII, nicht Hal. In lichten Wäldern, auf trockenen Wiesen, an Bainen, sonnigen buschigen Abhängen der Kalkberge Südsteiermarks bis in die Voralpen. Auf dem Wotsch und dem Donatiberge, bei Pöltschach, EBohitsch, Gonobitz, Neubaus, Weitenstein. Häufig bei Cilli, Tüffer, Bömerbad, Steinbrück, Trifail, Lichtenwald, Drachenburg, auf der Merzlica bis auf den Gipfel, in Voralpenwäldern der Baducha. 6. Thlaspi goesingense Hal. Gösing-Täschelkraut. Ausdauernd; Wurzelstock mehrköpfig, dicht rasig und die Bosetten gedrängt an den Köpfen sitzend, oder, an schattigen Stellen, mehr minder ver- längerte Stämmcehen treibend, welche an ihrer Spitze die Blatt- rosetten tragen. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, einfach, die Traube meist ästig. Blätter kahl, die grundständigen lederig, dunkel- . grün, eiförmig, in den Stiel zugeschweift, meist ganzrandig; Stengel- blätter länglich-eiförmig bis lanzettlich, spitz, ganzrandig, mit pfeil- förmig geöhrltem Grunde sitzend, mehr minder bläulich be- reift. Kronblätter keilig-länglich, 7 mm lang und 2—3 mm breit, weiß. Antberen gelb. Schötchen keilig-verkehrt-eiförmig, 7 mm lang, vorn breit geflügelt, an der Spitze abgestutzt oder stumpf- winkelig ausgerandet. Griffel fädlich, 3 mm lang, die Ausrandung weit überragend. Fruchtfächer 2—4-samig. Same 1,5 mm lang, braun. April, Mai. Tblaspi goesingense Hal. in Öst. bot. Zeitsehr. XXX. 173 (1880); Preisem. in Öst. bot. Zeitschr. XXXV. 263 (1885). Thlaspi umbrosum Waish. in Öst. bot. Zeitschr. XLIII. 318 (1893) (die verlängerte rosettentragende Stämmehen treibende Form); Hayck Sehed. fl. stir. exs. Lief. 5, 6. p. 24 (1905). In lichten Nadelwäldern, an sonnigen Abhängen, nur auf Serpentin zwischen Kirchdorf und Traföss bei Pernegg! (Preissmann!). (Bei Bern- stein im Eisenburger Komitate.) 7. Thlaspi silvestre Jord. Wald-Täschelkraut. Zwei- bis mehrjährig mit grundständiger Bosette. Stengel aufrecht, bis 25 cm hoch, kahl, einfach. Grundständige Blätter eiförmig, in den Stiel zugeschweift, ganzrandig, dunkelgrün. Stengelblätter eiförmig, spitz, mit schwach geöhrltem Grunde sitzend, ganzrandig oder kaum 5492 Thlaspi. gezähnelt, bläulichgrün. Kronblätter keilig-eiförmig, 3,5 mm lang und doppelt so lang als der an der Spitze meist violette Kelch, weiß. Staubblätter so lang oder wenig länger als die Kronblätter, Antheren violett, nach dem Verblühen schwärzlichgrau. Schötchen keilig- verkehrt-herzförmig, S mm lang, vorn breit geflügelt und tief spitzwinklig ausgerandet. Griffel 2 mm lang, die Ausrandung nicht überragend. Fruchtfächer 2—4-samig. Samen 1,5 mm lang, hell- braun, glatt. April, Mai. | Thlaspi silvestre Jord. Obs. pl. rares ou nouv. III. 9. T. 1. f. B (1849); Hayek Sched. fl. stir. exs. Lief. 5, 6. p. 24 (1905). Thlaspi alpestre Maly Fl. Steierm. 202 (1868); Pernh. in A. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. VII. 38 (1896), nicht Linne. Unterscheidet sich von Thlaspi alpestre Z. (Sp. pl. Ed. 2. 903 [1763] z. T.; — Th. sueecicum Jord.) durch größere Blüten, einen längeren Griffel und weniger spitze Öhrchen der Fruchtflügel, von Th. coerulescens Presl durch weiße, größere Blüten und kürzere Staubfäden. Auf Wiesen, an Rainen, Waldrändern, auf Äckern, im Ennstale und oberen Murtale und seinen Seitentälern bis in die Voralpen (1600 m). Bei Liezen und im Gesäuse. Bei Murau, Saurau, Einach, bei Turrach und am Eisenhut, im Weyergraben bei Judenburg, bei Zeiring, Pöls, Gusterheim; bei Pusterwald; an der Gulsen und im Tanzmeistergraben bei Kraubath; bei St. Lorenzen; bei Seckau bis auf Voralpenwiesen des Seckauer Zinken, auf dem Mugel und dem Häuselberge bei Leoben. 8. Thlaspi perfoliatum Z/. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 20 cm hoch, einfach oder am Grunde ästig, kahl, blaugrün. Blätter eiförmig, ganzrandig oder ausgeschweift gezähnelt, spitz, mit tief herz- förmig stengelumfassendem Grunde sitzend, kahl, blaugrün. Kronblätter 2 mm lang, weiß, wenig länger als der meist violette Kelch. Antheren gelb. Schötehen rundlich-verkehrt-herzförmig, vorn breit geflügelt und herzförmig ausgerandet. Griffel äußerst kurz, etwa 0,2 mm lang. Fruchtfächer meist dreisamig. Same 1,3 mm lang, gelbbraun, glatt. März—Juni. Thlaspi perfoliatum Z. Sp. pl. Ed. 1. 646 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 73 (1843); Maly Fl. Steierm. 202 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 171 (1874). Auf Äckern, Brachen, an Rainen, grasigen Plätzen. Am Südabhang des Falkenberges bei Judenburg. Bei Gratwein, in und um Graz, wie bei Eggenberg, auf dem Plabutsch, bei Maria-Schnee, Maria-Grün, auf dem Plesch- und Rainerkogel. Bei Marburg, Melling, Lembach, Windenau, Schleinitz; bei Pettau, Friedau, Lemberg, Pöltschach, Ponigl; bei Cilli und im Cillier Becken, bei Tüffer, Römerbad, Steinbrück. Thlaspi. Cochlearia. 543 9. Thlaspi alliaceum Z. Lauchduftendes Täschelkraut. Ein- jährig. Stengel aufrecht, bis 60 em hoch, meist einfach. Blätter ver- kehrt-eilänglich bis lanzettlich, stumpf bis spitz, mit pfeil- oder spieß- förmig geöhrltem Grunde sitzend, ganzrandig oder entfernt gezähnt, blaugrün, kahl. Kronblätter 25 mm lang, weiß. Antheren gelb. Schötchen verkehrt-herzförmig, 7 mm lang, aufgeblasen, besonders rückwärts stark konvex, vorn etwa 1 mm breit geflügelt und herzförmig ausgeschnitten. Griffel fast fehlend. Fruchtfächer meist viersamig. Same 1,5 mm lang, dunkelbraun, grubig-runzlig. März—Mai. Thlaspi alliaceum L. Sp. pl. Ed. 1. 646 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 73 (1843); Preissm. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1893) 219. Auf Äckern, Brachen, nur im Südosten des Gebietes. Auf dem Hohenrücken zwischen St. Veith und St. Marein bei Erlachstein, bei Rohitsch-Sauerbrunn, an der Rohitscher Bezirksstraße unterhalb Kost- reinitz, im Sottlatale bei Windisch-Landsberg; bei St. Hema, Fautsch, Drachenburg. Sekt. 3. Nomisma DC. Schötchen breit geflügelt. Same kon- zentrisch gestreift. Nomisma DC. Syst. Il. 375 (1821); Prantl in Engl. u. Pranll Nat. Pflanzenf. III. 2. 166 (1891). 10. Thlaspi arvense Z. Acker-Täschelkraut. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 40 em hoch, meist ästig, kahl. Blätter kahl, hell- grün, die untersten gestielt, eiförmig, die übrigen eilanzettlich, mit pfeil- oder spießförmig geöhrltem Grunde sitzend, ganzrandig oder entfernt gezähnt. Kronblätter 4 mm lang, weiß. Antheren gelb. Schötehen rundlich-herzförmig, bis 16 mm lang, flach, sehr breit geflügelt (Flügel vorn 3 mm breit) und tief herzförmig ausgerandet. Griffel äußerst kurz. Fruchtfächer meist sechssamig. Same 1,5 mm lang, dunkelbraun, konzentrisch gestreift. April—September. Thlaspi arvense Z. Sp. pl. Ed. 1. 646 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 73 (1843); Maly Fl. Steierm. 201 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 171 (1874); Strobl Fl. Admont II. 37 (1882). Auf Äckern, Brachen, an Rainen, Wegrändern, wüsten Plätzen, häufig bis in die Voralpen. 32. Cochlearia Z. Löffelkraut. Kronblätter weiß oder violett. Staubfäden gerade, einfach. An den kurzen Staubfäden je eine Honigdrüse. Schötchen kugelig oder ellipsoidisch, schwach von den Seiten zusammengedrückt, mehrsamig; Samen zweireihig. Klappen der Frucht gewölbt, mit 544 Cochlearia. bis zur Spitze deutlichem Mittelnerv, dünnwandig. Keimblätter flach, Keimling seitenwurzelig. s Cochlearia Z. Sp. pl. Ed. 1. 647 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 292 (1754); Koch Syn. .Ed. 2. 74 (1843); Maly Fl. Steierm. 201 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf, III. 2. 167 (1891). I. Cochlearia pyrenaica DO. Pyrenäen-Löffelkraut. Aus- dauernd; Wurzelstock faserig, rasig. Stengel meist mehrere, aufrecht, bis 50 cm hoch, kahl, meist ästig. Blätter kahl, etwas dicklich, dunkelgrün, die grundständigen lang gestielt, nierenförmig, am Rande ausgeschweift, viel größer als die Stengelblätter. Stengel- blätter dreieckig-eiförmig bis rundlich, ausgeschweift bis eckig gezähnt, die unteren kurz gestielt mit meist an der Basis herzförmig geöhrltem Blattstiel, die oberen mit keilig verschmälerter und dann plötzlich herz- förmig geöhrlter Basis sitzend. Kronblätter weiß, 4 mm lang. Schötchen verkehrt-eikugelig, durch den kurzen Griffel bespitzt, 6—7 mm lang, auf bis 8 mm langen Stielen abstehend. April—Juni. Cochlearia pyrenaica DC. Syst. II. 365 (1821); Koch Syn. Ed. 2. 74 (1843). Cochlearia officinalis Maly Fl. Steierm. 201 (1868) z. T. Cochlearia offieinalis 8. pyrenaica Beck Fl. N.-Öst. II. 468 (1892). An quelligen Stellen, in Sümpfen, selten. Bei Wildalpen (Nevole); in der Grünau bei Mariazell (Hölzl!), an der Höllenseige in der Terz und bei Frein (Neislreich), an der Salzaleiten bei Mariazell (Zechenter!), bei Mürzsteg an der Stillen Mürz gegen das „Tote Weib“ zu (Heiller!) und im Brunngraben (Feiller!), bei Neuberg am Eingang in die Krampen!. 2. Cochlearia excelsa Zahlbr. Norisches Löffelkraut. Aus- dauernd. Wurzel faserig, rasig. Stengel zahlreich, liegend oder auf- steigend, bis 15 cm hoch, kahl, ästig. Blätter kahl, etwas dicklich, dunkelgrün, die grundständigen mäßig lang gestielt, dreieckig bis rhombisch, am Grunde meist herzförmig, etwa so groß wie die Stengelblätter. Stengelblätter eiförmig bis rhombisch, ausgeschweift bis eckig gezähnt, die unteren kurz gestielt, die oberen mit keiliger, oft pfeilförmig geöhrlter Basis sitzend. Kronblätter 3,5 mm lang, weiß. Schötchen breit verkehrt-eiförmig, durch den kurzen Griffel bespitzt, 5—6 mm lang, auf höchstens ebenso langen Stielen wagrecht abstehend. Juli, August. Cochlearia excelsa Zahlbr. bei Fritsch in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1907) 292 (1908). Cochlearia groenlandica Host Fl. Austr. II. 234 (1831); Maly Fl. Styr. (1838), nicht L. Cochlearia offieinalis Maly Fl. Steierm. 201 (1868) z. 1. Cochlearia pyrenaica Pernh. in Verh. zool. bot. Ges. XLVI (1896) 389, nicht DC. N Kernera. 545 An feuchten quelligen Stellen der Krummholz- und Hochalpenregion (1900—2400 m) der Zentralalpen, sehr selten. Auf dem Seckauer Zinken an der Nordseite des Gipfels (Pernhoffer), und gegen den Hagenbach- graben zu (Strobl); auf dem Eisenhut (Pacher! Fest!) und am Diesingsee (Fürstenwärther!). 35. Kernera Med. Kugelschötchen. Kronblätter weiß. Die Fäden der längeren Staubblätter ein- wärts gekrümmt, einzähnig. An der inneren Seite der kurzen Staub- blätter je eine Honigdrüse. Schötchen kugelig bis elliptisch, schwach von der Seite zusammengedrückt. Klappen stark gewölbt, hart, mit deutlichem Mittelnerv, netzaderig. Scheidewand meist oben durchlöchert. In jedem Fach zahlreiche Samenknospen. Samen zwei- reihig, meist 8—10. Keimblätter flach. Keimling seiten-, oft aber auch rückenwurzelig. Kernera Medik. Pflanzengatt. 71 (1792) und in Usteri Ann. VIII. 42 (1794); Koch Syn. Ed. 2. 72 (1843); Maly Fl. Steierm. 201 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 167 (1891). Cochlearia Sekt. Kernera DC. Syst. II. 359 (1821). I. Kernera saxatilis (Z.) Rehb. Felsen-Kugelschötchen. Aus- dauernd; Wurzelstock kurz, faserig. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, einfach oder oben wenigästig, kahl, entfernt beblättert. Blätter kahl, die grundständigen gestielt, rhombisch-eiförmig, ganzrandig, aus- geschweift oder grob gezähnt, in den Stiel zugeschweift, die stengel- ständigen verkehrt-eilanzettlich bis lineal, stumpf, ganzrandig oder eckig gezähnt, die unteren in den kurzen Stiel verschmälert, die oberen mit verschmälerter Basis sitzend. Kronblätter weiß, 3 mm lang. Schöt- chen kugelig-verkehrt-eiförmig, durch den kurzen Griffel bespitzt, kahl, 3 mm lang, kahl. Same 0,5 mm lang, hellbraun. Juni— August. Myagrum saxatile L. Syst. Ed. 10. 1126 (1758—59). Kernera saxatilis Rehb. in Mössl. Handb. Gewächsk. Ed. 2. 2. 1142 (1828); Koch Syn. Ed. 2. 72 (1843); Maly Fl. Steierm. 201 (1868). Nasturtium saxatile Cr. Stirp. Austr. I. 14 (1762). Cochlearia saxatilis Lam. Fl. franc. II. 471 (1778); Strobl Fl. Ad. mont II. 37 (1882). Alyssum myagroides All. Fl. Pedem. I. 241 (1789). Kernera myagroides Medik. in Usteri Ann. II. 42 (1794). Camelina saxatilis Pers. Syn. II. 191 (1807). An Felsen und im Gerölle der Kalkalpen von der Talsohle bis in die Krummholzregion überall häufig, ebenso in der Lantsch- und Schöckel- gruppe, und auch noch bei St. Gotthard, Gösting und am Plabutsch bei Graz. Auch auf dem Donatiberge bei Rohitsch, bei Neuhaus und in der Schlucht bei Weitenstein, bei Wöllau und in der Hudna-lukna, bei Hayek, Flora von Steiermark. = 35 546 Peltaria. Drachenburg und herabgeschwemmt in der Sann bei Cilli. In den Zentralalpen sehr zerstreut. Im Steinriesental bei Schladming, im Sattental bei Klein-Sölk, auf dem Gumpeneck, im Sunk bei Trieben; auf dem Rinsennock bei Turrach. 34. Peltaria Jaeq. Scheibenschötchen. Blüten weiß oder rosenrot. Staubfäden ungezähnt. An der Innen- seite der kurzen Staubblätter je eine Honigdrüse. Schötchen (Abb. 31, Fig. 14) linsenförmig, von der Seite her stark zusammengedrückt, ohne Scheidewand, einsamig, ihre Klappen erhaben netznervig. Griffel fehlend. Samenknospen 5—4, auf langem, abwärts gerichtetem Funiculus. Same stets nur einer, linsenförmig. Keimblätter flach; Keimling seitenwurzelig. Peltaria ‚Jacg. Enum. Stirp. Vindob. 117 (1762), Obsery. 260 (1762); Endl. Gen. pl. 869 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 66 (1843); Maly Fl. Steierm. 199 (1868). Bohadschia Cr. Stirp. Austr. Ed. 1. I. 2. (1762). I. Peltaria alliacea Jacg. Gemeines Scheibenschötchen. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig, Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, kahl, einfach mit rispig-ästiger Traube. Blätter kahl, blaugrün, die grundständigen lang gestielt, eiförmig oder rundlich, oft herzförmig, ganzrandig oder gezähnt. Stengelblätter sitzend, die unteren verkehrt-eilänglich, an der verschmälerten Basis geöhrlt, die oberen länglich-eiförmig, spitz, mit tief herzförmigem Grunde stengelumfassend. Kronblätter 4 mm lang, weiß, doppelt so lang als der weiße Kelch. Schötchen hängend, S—9 mm lang. Mai, Juni. Peltaria alliacea Jacg. Enum. Stirp. Vind. 117 (1762), Obseryv. 160 (1762); Koch Syn. Ed. 2. 66 (1843); Maly Fl. Steierm. 199 (1868). An steinigen Hängen, Felsen, unter Gebüsch, an Ufern. Am Lantsch und Schöckel und in allen deren Schluchten, in der Bärenschütz bei Mixnitz, in der Raabklamm bei Gutenberg und der Weizklamm, herab- geschwemmt an der Weiz bis Weiz, an der Mur bis Puntigam; bei Birkfeld. Ferner im Sallagraben bei Köflach, in der Schlucht bei Weitenstein, an der Sann bei Tüffer und an der Save bei Trifail. 4. Tribus: Brassiceae DO. Keimblätter mehr oder minder deutlich längsrinnig gefaltet, mit in der Rinne liegendem Würzelechen. Laterale Honigdrüsen vor- handen, meist zu einer verschmolzen, mediane einfach oder fehlend. Frucht eine aufspringende Schote mit nicht ganz bis zur Spitze reichenden Fruchtklappen, oder eine geschnäbelte Gliederschote oder Nuß. Eiweiß- schläuche chlorophyllführend, im Mesophyll der Blätter. Peltaria. Conringia. 547 Brassiceae DC, Syst. II. 152 (1821); Benih. Hook. Gen. pl. I. 62 (1862—67) erw. Orthoploc&es Pomel Contrib. Classif, Crucif. 17 (1883). 1. Subtribus: Moricandiinae (Prant!) Hay. Um die kurzen Staubblätter je eine hufeisenförmige, innen offene Honigdrüse; mediane Drüsen fehlend. Längsfaltung der Keimblätter oft undeutlich. Frucht eine aufspringende Schote. Moricandiinae Pranil in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 155 (1890) als Subtribus der Hesperideae; Hay. Fl. Steierm. I. 547 (1909) als Subtribus der Brassiceae. 35. Conringia Pers. Ackerkohl. Kelchblätter aufrecht, am Grunde oft gesackt. Kronblätter weiß oder gelblich. Staubblätter einfach. Zu beiden Seiten der kurzen Staub- blätter je eine Honigdrüse, die oft zu je einer hufeisenförmigen zu- sammentfließen. Frucht eine lineale, 4—8-kantige Schote. Klappen derselben gewölbt, 1—3-nervig. Griffel kurz, gelappt. Samen in jedem Fach einreihig. Keimblätter flach, an der Stelle, wo das Würzelchen anliegt, etwas rinnig, Keimling rückenwurzelig. Conringia (Coringia) Pers. Syn. II. 206:(1807); Link Enum. hort. bot. Berol. II. 172 (1822); Rehb. Fl. Germ. exc. 686 (1832); Maly Fl. Steierm. 197 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 731 (1891). I. Conringia orientalis (Z.) Rehb. Orientalischer Ackerkohl. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 30 cm hoch, kahl. Blätter eiförmig, stumpf, ganzrandig, kahl, bläulichgrün, die untersten in den Stiel verschmälert, die übrigen mit tief herz-pfeilförmiger Basis stengel- umfassend sitzend. Kronblätter keilig, 10—12 mm lang, grünlich- weiß. Schoten lineal, vierkantig, 6—S mm lang, 2 mm breit, kahl, mit einnervigen Klappen, auf etwa 1 cm langen dicken Stielen aufrecht abstehend. Same 2 mm lang, schwarzbraun. Mai—Juli. Brassica orientalis L. Sp. pl. Ed. 1. 666 (1753). Conringia orientalis Rehb. Fl. Germ. exc. 686 (1832); Maly Fl. Steierm. 197 (1868). Erysimum per- foliatum Cr. Stirp. Austr. Ed. 1. I. 27 (1762); Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 497 (1892). Erysimum austriacum Rolh Tent. fl. Germ. I. 282 (1788), nicht DC. Erysimum orientale R. Br. in Ait. hort. Kew. Ed. 2. IV. 117 (1812); Koch Syn. Ed. 2. 58 (1843). Conringia perfoliata Link Enum. hort. bot. Berol. II. 172 (1822). Auf Äckern, Brachen, auf Schutt, nur zufällig und vorübergehend. Beim städtischen Schlachthause von Graz (Krasan); beim Südbahnhofe von Marburg (Murr); bei Bad Neuhaus (Beichardt). 2. Subtribus: ‚Brassieinae. An der Innenseite der kurzen Staub- blätter je eine kurz hufeisenförmige, mitunter dreilappige Honigdrüse, zwischen den langen Staubblättern je eine kleine dreieckige Drüse. Frucht eine aufspringende Schote. 35* 548 Brassica. Brassicinae Prantl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 154 (1890) als Subtribus der Sinapeae; Hay. Fl. Steierm. I. 548 (1909) als Subtribus der Brassiceae, 36. Brassiea ZL. Kohl. Kelch geschlossen oder abstehend. Kronblätter gelb. Staubfäden einfach. Am Grunde der kurzen Staubblätter innen je eine Honigdrüse, ferner je eine große vor je zwei langen Staubblättern. Schoten lineal, stielrund, mit etwas zusammengedrücktem kurzen Schnabel; ihre Klappen gewölbt, mit deutlichem Mittelnerv und ohne oder mit schwachen schlänglichen Seitennerven. Samen einreihig, kugelig. Keim- blätter rinnig, faltenwurzelig. Brassica L. Sp. pl. Ed. 1. 666 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 299 (1754); Endl. Gen. pl. 882 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 58 (1843); Maly Fl. Steierm. 197 (1868); Prantl in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2. 177 (1891). Wicht. Literatur: Melzger, Systematische Beschreibung der kultivierten Kohlarten. Heidelberg, 1833. Lund og Kiaerskou, En monografisk Skildring af Havekaalens, Rybsens og Rapsens Kulturformer. Landbrügets Kulturplanter N. 4. Kopenhagen, 1884. Morfologisk-anatomisk Beskrivelse af Brassica oleracea L. B. campestris (L.) og B. Napus (L.). Kjobenhayn, 1855. Bestimmungsschlüssel. 1. Alle Blätter gestielt. Schoten an die Spindel angedrückt. . . B. nigra. Obere Blätter sitzend oder stengelumfassend. . . » . Be 2 2. Blütentraube flach, die eben geöffneten Blüten höher als die Kudapane Obere Blätter tief herzförmig stengelumfassend . . . - 2 er EB@Runa: Blütentraube während des Aufblühens verlängert, a eben geöffneten Blüten tiefer als die Knospen . . 2 2 a 3. Öbere Blätter mit ee Eau Fee nr acıe . Bu 0leracea, Obere Blätter mit herzföürmigem Grunde sitzend . . . » . .. B. Napus. Sekt. 1. Melanosinapis (Schimp. et Spenn.) Neilr. Schnabel zyliudrisch, kurz. Schoten an die Spindel angedrückt. Melanosinapis Schimp. et Spenn. Fl. Frib. III. 94. (1829) als Gattung; DC. Syst. II. 607 als Sektion von Sinapis (1821); Neilr. Fl. Wien 495 (1846) als Sektion von Brassica; Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 177 (1891). I. Brassica nigra (ZL.) Koch. Schwarzer Senf. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, kahl, ästig. Blätter alle gestielt, die unteren eiförmig oder spießförmig, ungleich gezähnt bis gelappt oder leier- förmig fiederspaltig, zerstreut behaart oder kahl, die oberen kahl, etwas bläulich bereift, lanzettlich, spitz, ganzrandig. Kronblätter gelb, 8 mm lang. Schoten stielrund, 1—1,5 cm lang, 2,5 mm breit, mit kurzem zylindrischem Schnabel, auf bis 5 mm langen Stielen an die Spindel angedrückt. Same 1,5 mm lang, kugelig, netzig grubig. Juni, Juli. Brassica. 549 Sinapis nigra Z. Sp. pl. Ed. 1. 668 (1758). Brassica nigra Koch in M. K. Deutschl. Fl. IV. 713 (1833), Syn. Ed. 2. 59 (1843); Maly Fl. Steierm. 197 (1868). Brassica sinapoides Roth Man. II. 957 (1830); Beek Fl. N.-Öst. II. 485 (1892). Melanosinapis communis Schimp. et Spenn. Fl. Frib. III. 945 (1829). Wird hie und da, besonders bei Rohitsch und bei Reifenstein nächst Cilli wegen der zur Senfbereitung dienenden Samen kultiviert und findet sich ab und zu, stets vorübergehend, verwildert vor, wie an der Mur bei Graz, bei Rohitsch, im Sand der Sann bei Cilli, bei Reifenstein. Sekt. 2. Napus (Schrmp. et Sipenn.) Neilr. Schnabel schwach zweischneidig. Schoten abstehend. Napus Schimp. et Spenn. Fl. Frib. III. 939 (1829) als Gattung; DC. in Mem. Mus. VII. 243 (1821) als Sekt. von Eruca; Neilr. Fl. Wien 493 (1846) als Sekt. von Brassica. Eubrassica Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. Ill. 2. 177 (1901). 2. Brassica oleracea /. Gemüsekohl. Ein- bis mehrjährig. Stengel aufrecht, bis über 1 m hoch, meist ästig, oft am Grunde ver- holzend, kahl. Blätter kahl, bläulich bereift, die unteren gestielt, un- geteilt oder leierförmig fiederspaltig, ausgeschweift gezähnt oder gelappt, die oberen länglich bis lineal, ganzrandig oder gezähnt, mit ver- schmälerter Basis sitzend. Blütentraube verlängert, die eben geöffneten Blüten tiefer als die Knospen. Kelchblätter aufrecht. Kron- blätter gelb, 2 cm lang. Staubfäden aufrecht. Schoten undeutlich vierkantig, bis Sem lang und 3 mm breit, auf bis 2,5 cm langen Stielen aufrecht abstehend. Same 2 mm lang, schwach ausgestochen punktiert. April, Mai, mitunter auch im Herbst. Brassica oleracea L. Sp. pl. Ed. 1. 667 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 58 (1843); Maly 1. Steierm. 197 (1868); Strobl Fl. Admont II. 37 (1882). Die wichtigsten Kulturformen sind: b. acephala DO. Stengel verlängert, reich beblättert. ‘ Brassica.oleracea B. acephala DC. Syst. II. 383 (1821). Hierher a. selenisia Z. Blaukohl. Blätter tief eingeschnitten und am Rande kraus, violett bis blau. Brassica oleracea £. selenisia L. Sp. pl. Ed. 1. 667 (1753). b. gongylodes /. Kohlrabi. Stengel über der Basis kugelig angeschwollen. Blätter flach. Brassica oleracea X. gongylodes L, Sp. pl. Ed. 1. 667 (1753). d. gemmifera DO. Sprossenkohl. Stengel aufrecht, in den Blattachseln zahlreiche geschlossene kleine Blattköpfchen. 2 Brassica oleracea (. bullata 3. gemmifera DC. Syst. II. 585 (1821). 550 Brassica. e. sabauda Z/. Wirsing, Kohl. Blätter zu einem lockeren Kopf zusammenschließend, etwas kraus. Brassica oleracea =. sabauda Z. Sp. pl. Ed. 1. 667 (1753). Brassica vleracea C. bullata DC. Syst. II. 584 (1821). Hierher weitere Formen: a. vulgaris DO. Kopf rundlich. Brassica oleracea Ü. bullata «. vulgaris DC. Syst. II. 585 (1753). ß. oblonga DC. Kopf länglich. Brassica oleracea C. bullata £. oblonga DC. Syst. II. 585 (1753). f. capitata /. Kraut. Blätter zu einem festen niedergedrückt kugeligen Kopf zusammenschließend, flach. Brassica oleracea d. capitata L. Sp. pl. Ed. 1. 667 (1753). Hierher ferner: ß. rubra (L.) DC. Rotkraut. Blätter dunkelrot. Brassica oleracea £. rubra ZL. Sp. pl. Ed. 1. 667 (1753). DBrassica oleracea D. capitata ß. sphaerica ** rubra DC. Syst. II. 585 (1821). g. Botrytis Z. Blumenkohl, Carviol. Blätter flach, den eben- sträußigen, halbkugeligen, fleischigen, aus verschmolzenen Blüten zu- sammengesetzten Blütenstand einschließend. Brassica oleracea t. botrytis L. Sp. pl. Ed. I. 667 (1753). Wird allgemein in Gärten und auf freiem Felde als Gemüsepflanze gebaut. Die Stammform (var. silvestris Z. Sp. pl. Ed. 1. 667 (1755) an den Küsten Westeuropas. 3. Brassica Napus Z. Reps. Ein- oder zweijährig. Stengel auf- recht, bis 1 m hoch, kahl, einfach oder ästig. Blätter kahl, bläulich bereift, die unteren gestielt, leierförmig lappig oder ungeteilt, aus- geschweift bis lappig gezähnt, die oberen eiförmig bis lanzettlich, ganzrandig oder gezähnt, mit herzförmiger, halb stengelum- fassender Basis sitzend. Blütentraube verlängert, die eben auf- geblühten Blüten tiefer als die Knospen. Kelchblätter abstehend. Kron- blätter gelb, 15 mm lang. Die vier langen Staubblätter aufrecht, die zwei kurzen aufsteigend. Schoten bis Scm lang und 3 mm dick, auf bis 25 mm langen Stielen aufrecht abstehend. Same kugelig, 2 mm lang, schwarzbraun. April, Mai. { Brassica Napus Z. Sp. pl. Ed. 1. 666 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 59 (1843); Maly Fl. Steierm. 197 (1868). Die wichtigsten Kulturformen sind: a. oleifera DC. Reps. Wurzel dünn. Brassiea napus A. oleifera DO. Syst. II. 592 (1821). Brassica. 551 Hierher: a. hiemalis Döll. Winterreps. Pflanze zweijährig. Blätter blaugrün. Brassica Napus yar. hiemalis Döll. Rhein. Fl. 588 (1843). ß. annua Döll. Sommerreps. Pflanze einjährig. Blätter blaugrün. Brassica Napus var. annua Döll Rhein. Fl. 588 (1843). b. esculenta DO. Steckrübe. Wurzel rübenförmig, fleischig, mit der verdickten Stengelbasis zu einem eiförmigen Knollen verwachsen. Brassica Napus B. esculenta DC. Syst. II. 592 (1821). Brassica Na- pus var, rapifera Metzg. Kohlarten 46 (1833). Hie und da als Ölfrucht (Reps) oder Viehfutter und Gemüse (Steck- rübe) gebaut und ab und zu verwildernd, wie bei Obertressen nächst Aussee, an der Bahn zwischen ‚JJudendorf oder Gratwein, in und um Graz, bei Neuhaus. 4. Brassica Rapa /. Feldrübe. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 60 em hoch, kahl, einfach oder ästig. Die untersten Blätter zer- streut steifhaarig, die übrigen kahl, blaugrün, die unteren leier- förmig gelappt oder ungeteilt, ausgeschweift gezähnt oder gelappt, die oberen eilänglich bis lanzettlich, spitz, mit tief herzförmig stengel- umfassender Basis sitzend: Blütentraube flach, die eben auf- geblühten Blüten höher als die Knospen. Kelchblätter abstehend. Kronblätter goldgelb, 10—15 mm lang. Die vier langen Staubblätter aufrecht, die zwei kurzen abstehend. Schoten bis 6 cm lang und 3 mm breit, auf bis 15 mm langen Stielen aufrecht abstehend. Same kugelig, 2 mm breit, rotbraun. Mai—Juli. Brassica campestris und B. Rapa Z. Sp. pl. Ed. 1. 666 (1753). Brassica Rapa Koch in M. K. Deutschl. Fl. IV. 709 (1833), Syn. Ed. 2. 63 (1843); Maly Fl. Steierm. 197 (1868). Die wilde Form ist a. campestris (Z.) Koch. Wurzel dünn, spindelig. Stengel bis 60 cm hoch, schlank, meist einfach. Brassica campestris Z.. Sp. pl. Ed. 1. 666 (1753); DC. Syst. II. 588 (1821) z. T.; Strobl Fl. Admont II. 37 (1882). Brassica Rapa var. campestris Koch Syn. Ed. 2. 59 (1843); Neilr. Fl. N.-Öst. 734 (1859). Auf Äckern, unter dem Getreide, seltener auf Schutt und wüsten Plätzen. Bei Obertressen nächst Aussee; sehr häufig um Admont. Ferner überall in und um Graz, Fürstenfeld, Gleichenberg, Arnfels. Gemein bei Marburg, Pöltschach, Rohitsch, Hochenegg, Cilli, Tüffer, Trifail. Wird ferner in folgenden Kulturrassen gebaut: b. oleifera DU. Rübenreps. Wurzel dünn, spindelig. Stengel kräftiger als bei voriger, bis 1 m hoch, oft ästig. 559 Brassica. Hirschfeldia. Brassica Rapa var. oleifera DC. Syst. II. 591 (1821). Brassica cam- pestris ß. biennis Rchb. Icon. fl. Germ. et Helv. II. T. 92 (1837—38). c. rapifera Metzy. Weiße Rübe. Wurzel fleischig, verdickt. Brassica Rapa var. rapifera Metzg. Kohlart. 52 (1833). Brassica Rapa L. Sp. pl. Ed. 1. 666 (1753). Ändert weiter ab: a. oblonga DO. Lange weiße Rübe, Wurzel länglich rüben- förmig. Brassica Rapa B. oblonga DC. Syst. II. 592 (1821). ß. depressa DO. Runde weiße Rübe. Wurzel kugelig oder scheibenförmig, plötzlich in eine lange Spitze ausgezogen. Brassica Rapa var. depressa DC. Syst. II. 592 (1821). 37. Hirsehfeldia Mneh. Rempe. Kelch geschlossen. Kronblätter gelb oder weißlich. Staubfäden einfach. Am Grunde der kurzen Staubblätter innen je eine dreilappige Honigdrüse, ferner je eine große vor je zwei langen Staubblättern. Schoten lineal, stielrund, undeutlich geschnäbelt, ihre Klappen gewölbt, mit geradem Mittelnery. Samen einreihig, eiförmig, etwas flachgedrückt. Keimblätter rinnig, Keimling faltenwurzelig. Hirschfeldia Mnch. Meth. 264 (1794). Erucastrum Pres! Fl. Sieul. I. 92 (1826); Schimp. et Spenn. Fl. Frib. III. 945 (1829); Endl. Gen. pl. 883 (1836— 40); Koch Syn. Ed. 2. 60 (1843); Maly Fl. Steierm. 198 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 276 (1890). I. Hirschfeldia Pollichii (Schimp. u. Spenn.) Fritsch. Weißliche Rempe. Zweijährig. Stengel aufrecht, bis 50 em hoch, unten steif- haarig, oben kahl. Blätter gestielt, zerstreut steifhaarig, fiederspaltig mit buchtig fiederlappigen Abschnitten. Traube im unteren Teile fiederspaltige Decekblätter tragend. Kronblätter 6 mm lang, grünlich- weiß. Schoten bis 4 cm lang, 1,4 mm breit, auf fast wagrechten 5— 10 mm langen Stielen aufrecht abstehend. Samen 1 mm breit. Mai bis September. Erucastrum Pollichii Schimp. u, Spenn. Fl. Frib. III. 946 (1829); Koch Syn. Ed. 2. 61 (1843); Maly Fl. Steierm. 198 (1868). Hirschfeldia Pollichii Fritsch in Mitt. nat. Univ. Wien V. 92 (1907). Sisymbrium hirtum Host Fl. Austr. II. 261 (1831). Brassica Erucastrum £. ochroleuca @aud. Fl. Helv. IV. 381 (1828). Erucastrum inodorum Rehb. Fl. Germ. exc. 693 (1832). Brassica ochroleuca Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 485 (1892). An sandigen feuchten Stellen, im Schotter der Flüsse, auf Brachen, Bahndämmen. Nächst dem Bahnhofe von Bruck, am Bahndamm bei Frohnleiten, bei Peggau, Gratwein, Judendorf; bei Krems nächst Voits- berg; bei Pettau, Cilli, Sinapis. 555 38. Sinapis Z. Senf. Kelch geschlossen. Kronblätter gelb. Staubfäden einfach. Zwischen den kurzen Staubblättern und dem Fruchtknoten je eine große Honig- drüse, und je eine vor den längeren Staubblättern. Schoten stiel- rund oder verwischt kantig, lineal oder länglich, mit zweischneidigem spitzem Schnabel. Klappen derselben 3—Önervig. Samen ein- reihig, kugelig. Keimblätter rinnig, Keimling faltenwurzelig. Sinapis L. Sp. pl. Ed. 1. 668 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 299 (1754); Endl. Gen. pl. 883 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 60 (1843); Maly Fl. Steierm. 198 (1868). Sinapis und Brassica Sekt. Ceratosinapis Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 177 (1891). I. Sinapis arvensis Z. Acker-Senf. Einjährig. Stengel auf- recht, bis 70 cm hoch, steifhaarig oder oben kahl. Blätter borstig be- haart, eiförmig oder länglich, ungleich buchtig gezähnt oder ge- lappt, seltener fast ganzrandig, gestielt, die obersten sitzend. Kronblätter hellgelb, S—10 mm lang. Schoten stielrund, verwischt acht- kantig, bis 3 cm lang und 3,5 mm breit, mit schwach zweischneidigem, etwa die halbe Länge des samentragenden Teils erreichendem Schnabel, kahl (f. psilocarpa Neilr. Fl. Wien 496 [1846], f. leiocarpa Neilr. Fl. N.-Öst. 735 [1859]) oder rückwärts steifhaarig (f. dasycarpa Neilr. Fl. Wien 496 [1851], Fl. N.-Öst. 735 [1859], $. orientalis Murr. Prodr. stirp. Goetting. 167 |I770], ob ZL.?). Same kugelig, 1,5 mm lang, schwarz. Mai —September. Sinapis arvensis ZL. Sp. pl. Ed. 1. 668 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 60 (1843): Maly Fl. Steierm. 198 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 173 (1874). Strobl Fl. Admont Il. 37 (1882). Napus Agriasinapis Schimp. et Spenn. Fl. Frib. IV. 944 (1829). Brassica Sinapistrum Boiss. Voy. Espagne II. 39 (1839); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 177 (1891). Auf Äckern, Brachen, wüsten Plätzen, gemein bis in die Vor- alpentäler. 2. Sinapis alba Z. Weißer Senf. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, einfach oder ästig, steifhaarig oder oben kahl. Blätter gestielt, fiederteilig oder leierförmig-fiederspaltig, mit länglichen oder eiförmigen, ungleich grob gezähnten Abschnitten, der Endabschnitt meist dreilappig. Kronblätter hellgelb, S—10 mm lang. Schoten länglich- walzlich, bis 2,5 cm lang, steifhaarig, mit zweischneidigem, dem samentragenden Teil an Länge ungefähr gleichkommendem Schnabel. Klappen der Schoten fünfnervig. Samen kugelig, 2—2,5 mm lang, sehr fein ausgestochen, gelblich weiß bis violett. Juni—September. Sinapis alba Z. Sp. pl. Ed. 1. 668 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 60 (1843); Maly Fl. Steierm. 198 (1868). Auf Äckern, Brachen, hie und da in und um Graz (Fritsch). 554 Diplotaxis. 39. Diplotaxis DC. Doppelsame. Kelch geschlossen. Kronblätter gelb. Staubfäden einfach. Am Grunde der kurzen Staubblätter innen je eine nierenförmige, vor je zwei langen Staubblättern eine zungenförmige Honigdrüse. Schoten lineal- lanzettlich, durch den kurzen Griffel undeutlich geschnäbelt. Die Klappen derselben schwach gewölbt, mit schwachem Mittelnerven. Samen zweireihig, eiförmig, von der Seite schwach zusammengedrückt. Keim- blätter rinnig, Keimling faltenwurzelig. Diplotaxis DC. Syst. II. 628 (1821); Endl. Gen. pl. 883 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 61 (1843); Maly Fl. Steierm. 198 (1868); Pranll in Engl. u. Pranti Nat. Pflanzenf. III. 2. 176 (1891). I. Diplotaxis tenuifolia (Juslen..) DU. Feinblätteriger Doppel- same. Zwei- bis mehrjährig. Wurzel ästig, mehrköpfig, später holzig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 50 em hoch, spärlich hehaart, ober- wärts nackt, zuletzt am Grunde verholzend. Blätter gestielt, länglich, fieder- spaltig mit länglichen, ausgeschweift gezähnten oder fast ganzrandigen stumpfen Abschnitten, kahl. Blütenstiele der eben geöffneten Blüten doppelt bis dreimal so lang als diese. Kronblätter hell- gelb, 10—13 mm lang. Schoten 3—5 cm lang, 3 mm breit, auf 2—3,5 cm langen Stielen aufrecht abstehend. Same 1 mm lang, hell- braun. Mai—September. Sisymbrium tenuifolium Jusenius in Z. Amoen. IV. 279 (1759). Diplo- taxis tenuifolia DC. Syst. II. 632 (1821); Maly Fl. Steierm. 198 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 173 (1874). Sinapis tenuifolia R. Br. in Ait. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 128 (1812). Eruca tenuifolia Mönch Meth. 257 (1794). Auf Mauern, Schutt, wüsten Plätzen, zerstreut. Bei Peggau und an der Mur abwärts bis Unter-Andritz; auf dem Grazer Schloßberge; am Wildonerberge; bei Schleinitz, Wurmberg; bei St. Peter und Melling nächst Marburg, Pettau. Auf dem Schutt der Ruinen bei Neuhaus und Weitenstein; beim Bahnhof von Cilli. 2. Diplotaxis muralis (Z.) DU. Mauer-Doppelsame. Ein- bis mehrjährig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 50 cm hoch, zerstreut behaart, oben nackt, nicht verholzend. Blätter verkehrt-eilänglich, buchtig gezähnt bis fiederspaltig mit stumpfzähnigen Abschnitten, in den Stiel allmählich verschmälert, kahl. Stiele der eben geöffneten Blüten so lang wie diese. Kronblätter 6 mm lang, zitrongelb. Schoten 3—4 cm lang, 2 mm breit, auf 1—4 cm langen aufrecht abstehenden Stielen aufrecht. Same 1 mm lang, hellbraun. Mai—Juli. Sisymbrium murale Z. Sp. pl. Ed. 2. 918 (1763). Diplotaxis muralis DC. Syst. II. 634 (1821); Maly Fl. Steierm. 198 (1868); Meurm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 173 (1874). Diplotaxis. Raphanus 555 Auf Mauern, Schutt, wüsten Plätzen, an steinigen, grasigen Stellen. Bei Judenburg an der Straße vom Bahnhof zum Gabelhofer Kreuze; am Bahndamm bei Frohnleiten, bei Peggau; nicht selten in und um Graz und an der Mur abwärts bis Karlau; bei Gleichenberg, Am Pyra- midenberge und bei Melling nächst Marburg, und in den Weingärten am Posruck. Auf‘ dem Schloßberge von Pettau, bei Groß-Sonntag, Friedau; bei Roßwein, Hausambacher. Bei Neuhaus, Cilli, Tüffer, Steinbrück, Trifail. 3. Subtribus. Raphaninae (DC.) Hay. An der Innenseite der kurzen Staubblätter eine kurz hufeisenförmige Honigdrüse, zwischen den langen Staubblättern je eine kleine Honigdrüse. Frucht eine gegliederte (oder mitunter fleischige) Schote oder ein zweigliederiges Schötchen. Raphaneae DC. Syst. Il. 152, 649 (1821) als Tribus. Brassiceae Subtrib. Raphaninae Hay. Fl. Steierm. I. 555 (1909). 40. Raphanus Z. Rettieh. Kelchblätter aufrecht, am Grunde etwas gesackt. Kronblätter gelb, weiß oder blaßlila. Staubfäden einfach. Zwischen den kurzen Staub- blättern und dem Fruchtknoten je eine große Honigdrüse, mitunter auch eine kleine Drüse vor je zwei langen Staubblättern. Schote nicht aufspringend, durch unvollständige @uerscheidewände oder Ein- schnürungen quer gegliedert, mit zweischneidigem Schnabel. Same rundlich, ein- oder zweireihig., Keimblätter rinnig, Keimling falten- wurzelig. Raphanus Z. Sp. pl Ed. 1. 669 (1753), Gen. pl. 5. 199 (1754); Koch Syn. Ed. 2. 83 (1843); Maly Fl. Steierm. 205 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 179 (1891). I. Raphanus Raphanistrum Z. Acker-Rettich. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, einfach oder ästig, steifhaarig bis fast kahl. Blätter zerstreut steifhaarig, gestielt, leierförmig mit großem ungleich gezähntem End- und kleinen Seitenlappen, die oberen oft ungeteilt. Kronblätter etwa 15 mm lang, weiß oder blaßgelb, oft violett geadert. Schoten bis 6 em lang, deutlich zwischen den Samen eingeschnürt und bei der Reife in Glieder zerfallend, kahl, auf bis 25 mm langen Stielen aufrecht abstehend. Mai—November. Raphanus Raphanistrum Z. Sp. pl. Ed. 1. 669 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 84 (1843); Maly Fl. Steierm. 205 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 173 (1874); Strobl Fl. Admont II. 38 (1882). Rapistrum arvense All. Fl. Pedem. 1. 258 (1789). Raphanistrum Lampsana Gärtn. De fruct. Il. 300 (1791). Rapha- nistrum segetum Rehb. Fl. Germ. exe. 656 (1832). 556 Raphanus. Ändert ab: a. arvensis (Rehb.) Beck. Blüten weiß mit violetten Adern. Raphanistrum segetum ß. arvense Rehb. Fl. Germ. exc. 656 (1832). Raphanus Raphanistrum f. arvensis Beck. Fl. N.-Öst. II. 499 (1892), z. T. Raphanus Raphanistrum 8. Koch Syn. Ed. I. 78 (1837). Raphanistrum Lampsana y. alba F\. Gerard in Revue bot. (Toulouse) VIII. 55 (1890). 8. ochrocyaneus (f. Ger.) Hay. Blüten hellgelb mit violetten Adern. Raphanistrum Lampsana $. ochroceyanea F. Gerard in Revue bot. (Tou- louse) VIII 55 (1890. Raphanus Raphanistrum $. ochrocyaneus Hay. Fl. Steierm. 556 (1909). y. sulfureus (#. Ger.) Hay. Blüten hellgelb mit dunkelgelben Adern. Raphanistrum Lampsana #. sulfurea F. Gerard in Revue bot. (Toulouse) VIII. 55 (1890. Raphanus Raphanistrum 7. sulfureus Hay. Fl. Steierm. 556 (1909). Raphanus Raphanistrum f. concolor Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 499 (1892). - Auf Äckern, Brachen, wüsten Plätzen, gemein bis in die Voralpen. In Gebirgsgegenden zumeist die f. arvensis, in tieferen Lagen die gelb- blühenden Formen vorherrschend. 2. Raphanus sativus Z. Garten-Rettich. Ein- oder zweijährig. Stengel aufrecht, einfach oder ästig, bis 1 m hoch, steifhaarig bis fast kahl. Blätter zerstreut behaart, gestielt, leierförmig mit großem un- gleich buchtig gezähntem End- und kleineren gezähnten Seitenlappen, die oberen oft ungeteilt. Kronblätter etwa 20 mm lang, weiß oder blaß lila, violett geadert. Schoten spindelförmig-walzlich, bis 5 cm lang und 12 mm dick, in den Schnabel rasch verschmälert, nicht eingeschnürt und nicht aufspringend, längsstreifig, schwammig, auf bis 25 mm langen Stielen abstehend. Juni—September. Raphanus sativus L. Sp. pl. Ed. 1. 669 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 44 (1843); Maly Fl. Steierm. 205 (1868). Raphanus raphanistrum ß. sativus Beck Fl. N.-Öst. II. 500 (1892). Zeigt folgende Rassen: a. niger (Mer.) DO. Winter-Rettig. Wurzel groß, kugelig, in die schlanke Wurzelspitze rasch verschmälert, 3—20 cm im Durch- messer. Pflanze ein- bis zweijährig. Raphanus niger Merat Nouv. Fl. Paris 265 (1812). Raphanus sativus B. R. niger DC. Syst. 665 (1821). Hierher folgende Formen: a. vulgaris DU. Wurzel länglich, außen schwarz. Raphanus sativus B. niger o. vulgaris DC. Syst. II. 665 (1821). Raphanus. Rapistrum. 557 ß. rotundus DC. Wurzel kugelig, groß, außen schwarz. Raphanus sativus B. niger ß, rotundus DC. Syst. II. 665 (1821). y. griseus DO. Wurzel dick, außen grau. Raphanus sativus B. niger 7. griseus DC. Syst. Il. 665 (1821). d. augustanus Alef. Wurzel länglich, weiß. Raphanus sativus augustanus Alef. Landw. Fl. 259 (1866). e. chloris Alef. Wurzel kugelig, klein, 3—5 cm dick, außen hellbraun. Raphanus sativus chloris Alef. Landw. Fl. 260 (1866). b. radicula (Pers) DO. Radieschen. Wurzel fleischig, weich, 1—3 cm dick, zart. Raphanus radicula Pers. Syn. II. 208 (1807), Raphanus sativus B. R. radieula DO. Syst. II. 663 (1821); Alef. Landw. Fl. 259 (1866). Hierher a. oblongus DC. Wurzel länglich, weiß. Raphanus sativus B. radicula ?. oblonga DC. Syst. II. 664 (1851). Raphanus sativus vitreus Alef. Landw. Fl. 260 (1866). ß. violaceus Alef. Wurzel kugelig, rot. Raphanus sativus violaceus Alef. Landw. Fl. 260 (1866). y. praecox Alef. Wurzel kugelig, weiß. Raphanus sativus praecox Alef. Landw. Fl. 260 (1866). ce. silvestris Koch. Wurzel dünn, spindelig. Die verwilderte Form. Raphanus sativus ß. silvestris Koch Syn. Ed. 2. 1019 (1843). Wird allgemein in Küchengärten, seltener auf freiem Felde gebaut, und kommt ab und zu meist vorübergehend verwildert vor, wie in und um Graz. Soll aus Ostasien stammen, ist aber vielleicht nur Kultur- form des vorigen. 41. Rapistrum Or. Rapsdotter. Kelchblätter abstehend, am Grunde etwas gesackt. Kronblätter gelb. Staubfäden einfach. Je eine große Honigdrüse zwischen den kurzen Staubblättern und dem Fruchtknoten, je eine vor je zwei langen Staubblättern. Frucht ein quer zweigliederiges nicht aufspringendes Schötchen. Im oberen Fach des Fruchtknotens eine aufsteigende grund- ständige Samenknospe, im unteren Fache 2—4 hängende Samenknospen. Schötehen meist mit einem Samen in jedem Fache. Keimblätter rinnig, Keimling faltenwurzelig. Rapistrum Cr. Class. Crueif. 115 (1769); Endl. Gen. pl. 886 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 83 (1843); Maly Fl. Steierm. 204 (1868); Prantl in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 181 (1801). Schrankia Medie. Pflanzengatt. 2. 42 (1792). 558 Rapistrum. I. Rapistrum perenne (Z.) Al. Sparriger Rapsdotter. Zwei- jährig. Wurzel spindelig, derb, holzig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, ausgesperrt ästig, unten abstehend steifhaarig, oben kahl. Untere Blätter länglich, in den steifhaarigen Stiel verschmälert, buchtig gelappt bis leierförmig-fiederspaltig, ungleich gezähnt, besonders an den Nerven borstig, die mittleren kurz gestielt bis sitzend, kahl oder zerstreut borstig, buchtig gelappt und grob gezähnt, die obersten sitzend, lanzettlich, un- gleich grob gezähnt. Kronblätter 6 mm lang, hellgelb. Schötchen bis 10 mm lang, das obere Glied eiförmig, tief achtriefig, mit abgerundeten Riefen, mit kurz kegelförmigem, kaum 1 mm langem Schnabel, samt den bis 10 mm langen Stielen aufrecht. Same 2 mm lang; hellbraun. Juni— August. Myagrum perenne L. Sp. pl. Ed. 1. 640 (1753). Rapistrum perenne AU. Fl. Pedem. I. 258 (1785); Koch Syn. Ed. 2. 83 (1843); Maly Fl. Steicrm. 204 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 173 (1874). Rapistrum diffusum Cr. Class. Crucif. 115 (1769); Beck Fl. N.-Öst. II. 498 (1892). Schrankia diva- vicata Mnch. Meth. Suppl. 86 (1802). Bunias perennis Sm. Fl. Graec. Prodr. II. 2. (1813). Auf Äckern, Brachen, wüsten Plätzen, auf Schutt, zerstreut und meist vorübergehend. Bei Graz an der Mur, bei Voitsberg, Wildon; bei Gams nächst Marburg, Friedau, Groß-Sonntag, Tüffer. 2. Rapistrum rugosum (Z.) All. Runzeliger Rapsdotter. Zwei- jährig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, ästig, zerstreut steifhaarig. Untere Blätter gestielt, zerstreut behaart, leierförmig mit großem un- gleich gezähntem End- und kleinen Seitenlappen, die oberen eiförmig, kurz gestielt oder sitzend. Kronblätter 7 (ohne Griffel) bis 8 mm lang, das obere Glied eikugelig, achtriefig mit längsfurchigen Riefen und bis 3 mm langem, fädlichem Griffel. Früchte steifhaarig (f. hirsutum Host Fl. Austr, II. 220 [1831] als Art, «. typi- cum Beck Fl. N.-Öst. II. 498 [1892]), oder rauh (f. hirtum Host Fl. Austr. II. 220 [1831] als Art, Beck Fl. N.-Öst. II. 498 [1892] als Var.) oder kahl (f. glabrum Host Fl. Austr. II. 220 [1831] als Art, Deck Fl. N.-Öst. II. 498 |1892] als Var.), samt den bis 4 mm langen Stielen an die Spindel angedrückt. Same 1,5 mm lang, hellbraun. Juni, Juli. mm lang, hellgelb. Schötchen Myagrum rugosum Z. Sp. pl. Ed. 1. 640 (1753). Rapistrum rugosum All. Fl. Pedem. I. 257 (1785); Koch Syn. Ed. 2. 83 (1843). Schrankia rugosa Mönch Meth. 264 (1794). Myagrum hirtum Maly Fl. Steierm. 205 (1868). Zufällig eingeschleppt am Bruckmeiersteig in Judenburg (Prlhatsch), und die f. hirtum auf Hügeln zwischen Pettau und Neustift (Zahl- bruckner). Resedaceae. Reseda. 559 27. Familie: Resedaceae DC. Blüten zwitterig, seitlich symmetrisch. Kelehblätter frei, selten verwachsen, 5—8. Kronblätter 0—S, frei, meist mit einem zer- schlitzten Anhängsel und Ligula versehen, wenn in gleicher An- zahl mit den Kelchblättern, mit diesen abwechselnd. Staubblätter und Fruchtknoten meist auf einem halbmondförmigen oder exzentrischen, von einem kurzen Gynophor getragenen Diskus eingefügt. Staub- blätter 3—40, frei oder am Grunde kurz miteinander vereinigt. Frucht- blätter oberständig, 2—6, entweder zu einem an der Spitze offenen Kruchtknoten verwachsen oder fast frei und halboffene Balgkapseln bildend. Narben sitzend. An jedem Fruchtblatt eine bis zahlreiche grundständige oder hängende campylotrope Samenknospen. Frucht eine oben offene Balgkapsel, selten fleischig. Same nierenförmig, ohne oder mit spärlichem Nährgewebe. Keimling gekrümmt. Krautige Gewächse mit wechselständigen, meist geteilten Blättern mit Nebenblättern und in Ähren oder Trauben stehenden Blüten. Resedaceae DC. Theor. «lem. 214 (1813); Maly Fl. Steierm. 205 (1868); Hellwig in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 237 (1891). Wicht. Literatur: Müller-Argoviensis, Monographie de la famille des Rese- ‚lacces. (Zürich, 1857). I. Reseda Z. Wau. Blüten zwitterig, seitlich symmetrisch. Kelchblätter 4, 6 oder 8. Kronblätter mit breiter, in eine Ligula endigender Basis und schmaler Platte, neben dieser mit zwei- oder mehrteiligem An- hängsel, ebensoviele wie Kelchblätter oder scheinbar vier, indem die zwei hinteren miteinander verwachsen. Staubblätter zahlreich, dem inneren Rande des nach rückwärts vorgezogenen und daselbst Honig abscheidenden behaarten Diskus eingefügt. Fruchtblätter 3—4, zu einem einfächerigen, an der Spitze offenen Fruchtknoten ver- wachsen. Frucht eine Balgkapsel. Plazenten unter den Rändern der Fruchtblätter, einfach oder oben zweilappig. Reseda L. Sp. pl. Ed. 1. 448 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 207 (1754); Endl. Gen. pl. 896 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 96 (1843); Maly Fl. Steierm. 205 (1868); Hellwig in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 240 (1891). Sekt. 1. Luteola DC. Fruchtblätter wenig hoch miteinander ver- wachsen. Plazenten oben zweilappig. Kelchblätter vier, Kronblätter fünf, die zwei hinteren in eines verwachsen. Luteola DC. in Duby Bot. Gall. I. 67 (1828); Hellwig in Engl. u. Pranll Nat. Pflanzenf. III. 2. 240 (1891). 560 Reseda. I. Reseda luteola 4. Färber-Wau. Zweijährig. Stengel aufrecht, bis über 1 m hoch, einfach oder ästig, kahl. Blätter ungeteilt, länglich bis lanzettlich, ganzrandig, stumpf, kahl, die unteren in den kurzen Stiel verschmälert, die oberen mit verschmälerter Basis sitzend. Blüten kurz gestielt in dichter, verlängerter, rutenförmiger Traube; Blütenstiele kürzer als der Kelch. Kelch vierteilig. Zipfel lanzettlich, bei der Fruchtreife nicht vergrößert, 3 mm lang. Kronblätter gelblichweiß, scheinbar vier. ‘Frucht rundlich, aufrecht, kurz gestielt. Juni—September. Reseda luteola Z. Sp. pl. Ed. 1. 448 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 97 (1843); Maly Fl. Steierm. 205 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 808 (1874). An sonnigen buschigen Abhängen, an Rainen, Wegrändern, Bahn- dämmen, Mauern, sehr zerstreut. Bei Leoben; auf dem Grazer Schloß- berge; am Bahndamm bei Feldkirchen und Puntigam bei Graz; bei Wildon. Bei Marburg, am Bahndamm bei St. Magdalena nächst Mar- burg; bei Pragerhof, Pettau. Sekt. 2. Resedastrum DC. Fruchtblätter hoch miteinander ver- wachsen. Plazenten ungeteilt. Kelch und Kronblätter je 6—8. Resedastrum DC. in Duby Bot. Gall. I. 66 (1828); Hellwig in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 241 (1891). 2. Reseda lutea Z. Wilder Wau. Zweijährig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 60 cm hoch, einfach oder ästig, kahl. Blätter kahl, die untersten keilig-länglich, ungeteilt oder 2—3-lappig, die übrigen einfach oder doppelt fiederteilig mit linealen, 2—5 mm breiten Abschnitten, an den unteren mit vergrößertem Endlappen. Blüten in dichter, anfangs eiförmiger, später verlängerter Traube. Blüten- stiel länger als der Kelch. Kelch sechsteilig, Zipfel lineal, 2,5 mm lang, bei der Fruchtreife nicht vergrößert. Kronblätter grünlichgelb. Frucht länglich-eiförmig, aufrecht. Mai—Oktober. Reseda lutea Z. Sp. pl. Ed. 1. 449 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 97 (1843); Maly Fl. Steierm. 205 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 173 (1874); Strobl Fl. Admont II. 38 (1882). Auf trockenen grasigen Plätzen, an Rainen, auf wüsten und be- bauten Plätzen, Mauern, Schutt. In Obersteiermark zerstreut; an Bahn- dämmen bei Admont, Gaishorn; im Murthale bei Saurau nächst Murau, Judenburg, Stretweg, St. Michael, Leoben; im Stiftsgarten von Seckau; bei St. Peter Freienstein; bei Neuberg; am Semmering, im Mürztale bei Spital, Mürzzuschlag; bei Bruck und Frohnleiten; bei Piber nächst Voitsberg. Gemein bei Graz und von da südwärts durch ganz Mittel- und Untersteiermark. 2 u & 2 Zu Flora von Steiermark Eine systematische Bearbeitung der im Herzogtum Steiermark wildwachsenden oder im Großen gebauten Farn- und Blütenpflanzen nebst einer pflanzengeographischen Schilderung des Landes Mit Benutzung eines vom naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark angelegten Standortskataloges bearbeitet Dr. August von Hayek Privatdozent an der Universität Wien Erster Band — Heft38 Ausgegeben am 20. April 1909 BERLIN VERLAG VON GEBRÜDER BORNTRAEGER SW 11 GROSSBEEREN STRASSE 9 1909 I9VUI Se ur I! Reseda. Parietales. Cistaceae. 561 3. Reseda Phyteuma ZL. Kleiner Wau. Einjährig. Stengel auf- recht oder aufsteigend, bis 30 cm hoch, meist vom Grunde an ästig, kahl. Blätter kahl, ungeteilt, verkehrt-eilänglich, stumpf, in den Stiel verschmälert, die obersten sitzend. Blüten in lockeren länglichen Trauben, Blütenstiele etwa so lang wie der Kelch. Kelch sechsteilig, Zipfel lineal-keilig, 4 mm lang, bei der Fruchtreife vergrößert, his 7 mm lang. Kronblätter grünlichweiß. Blüten schwach wohlriechend. Frucht ver- kehrt-eiförmig, groß, bis 15 mm lang, abstehend bis hängend. Juni bis August. Reseda Phyteuma L. Sp. pl. Ed. 1. 449 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 96 (1843). Auf Äckern, Brachen, Weingärten, wüsten Plätzen, nur zufällig und vorübergehend eingeschleppt. In Weingärten bei Kötsch nächst Mar- burg (Kigler); bei Cilli (Kolatschek). 12. Ordnung: Parietales Eichl. Blüten strahlig oder seitlich symmetrisch, mit zyklisch an- geordneten Blütenhüll-, Staub- und Fruchtblättern. Blütenhülle in Kelch und Blumenkrone differenziert, meist fünfzählig. Staubblätter soviel wie Kronblätter oder mehr. Fruchtknoten aus mehreren, meist drei, Fruchtblättern gebildet, mit wandständigen, auf der Fläche der Fruchtblätter eingefügten Plazenten, ein- oder mehrfächerig. Samen- knospen meist zahlreich, ortho- oder anatrop. Frucht meist eine drei- klappig aufspringende Kapsel. Parietales Eichl. Syll. 1. Aufl. 24 (1876); Engl. Syll. Gr. Ausg. 138 (1892) z. D.; Weltst. Handb. syst. Bot. II. 2. 294 (1907). 28. Familie: Cistaceae DO. Blüten zwitterig, strahlig. Kelchblätter fünf, die zwei äußeren oft viel kleiner oder fehlend. Kronblätter meist in der Knospen- lage gleich wie die Kelehblätter, aber in entgegengesetztem Sinne, ge- dreht. Staubblätter meist zahlreich, einer diskusartigen Ver- breiterung der Blütenachse eingefügt, mit seitlich aufspringenden Antheren. Fruchtknoten einfächerig, aus drei, seltener 5—10 Frucht- blättern gebildet. Samenknospen orthotrop, zahlreich an wandständigen Plazenten. Griffel einfach. Frucht eine wandspaltige Kapsel. Keimling gekrümmt, im Nährgewebe eingeschlossen. Kräuter oder Sträucher mit meist gegenständigen Blättern, mit oder ohne Neben- blätter. Cistineae DC. Theor. &l&m. 244 (1819); Endl. Gen. pl. 903 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 206 (1868). Cistaceae Lindl. .Nat. Syst. Ed. 2. 91 (1836); Reiche Hayck, Flora von Steiermark. 36 LIBRAR NEW Yoi BOTANIC GARDEN 562 Helianthemum. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 6. 299 (1895); Eu in Engl. Das Pflanzen- reich IV. 193. 1. (1903); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 295 (1907). Wicht. Literatur: R. Sweet, Cistineae nd 1825—30). Spach, Con- spectus monographiae Cistacearum in Ann. sc. nat. Ser. 2. VI. 357 (1836). Wall- komm, Icones et deseriptiones plantarum Europae austro-occidentalis II. (1856). Grosser, Cistaceae in Engler, Das Pflanzenreich, IV. 193 (Leipzig, 1903). Janchen, „Die Cistaceen Österreich-Ungarns in Mitt. nat. Ver. Univ. Wien VII. (1909) 1. Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. 1. Alle Staubblätter fruchtbar. Blätter flach oder am Rande zurückgerollt: Helianthemum. Die äußeren Staubblätter ohne Antheren, perlschnurförmig. Blätter lineal, zusammen erolltas.e ro ee a LE 1. Helianthemum Ad. Sonnenröschen. Blüten zwitterig, strahlig, in end- und achselständigen Winkeln. Kelehblätter fünf, die zwei äußeren viel kleiner. Kronblätter fünf. Staubblätter zahlreich, alle fruchtbar. Fruchtknoten einfächerig oder dreifächerig.. Samenknospen auf langem Funiculus orthotrop. Griffel fädlich, mit großer keulig-dreilappiger Narbe. Kapsel ein- oder unvollkommen dreifächerig, dreiklappig. Same mit gefaltetem oder ge- knicktem Keimling. Helianthemum Adans. Fam. II. 443 (1763); Gärtn. De fruct. I. 371 (1788); Endl. Gen. pl. 904 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 85°(1844); Maly Fl. Steierm. 206 (1868); Reiche in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 6. 305 (1906) z. T.; Grosser Cistae. 10, 61 (1903). Wicht. Literatur: Janchen, Helianthemum canum (L.) Baumg. und seine nächsten Verwandten in Abh. zool. bot. Ges. ‚Wien IV. 1. (1907). Bestimmungsschlüssel. 1. »Nebenblätter vorhanden... ...... 2 eier Nebenblätter fehlen . . . ee a en Te 2. Blätter unterseits kahl oder fast kahl ne re NHemiadme Blätter unterseits behaart . . . 1 3. Kelchblätter dünn graufilzig und dankben, zerstreut Kabstehend büschelhaarig: H. hirsutum. Kelehblätter nicht filzig, besonders an den Nerven locker büschelhaarig: H. grandiflorum. 4. Blätter unterseits dicht graufilzig . . » » 2 2 2.2.2020. H. canum. Blätter beiderseits grün . . N. 5. Blütenknospen kugelig. Blütenstand 3—15- blütig. 2... H. rupifragum. Blütenknospeu eiförmig. Blütenstand 2—-8-blütig . - . . . H. alpesire. Sekt, 1. Ortholobum Willk. Keimling einfach gefaltet, zentral. Griffel aufsteigend oder aufrecht, so lang oder länger als die Staub- blätter. Nebenblätter vorhanden. Ortholobum Willk. Leon. et deser. pl. II. 83 (1856); Grosser Cistae. 62 (1903). Helianthemum. 563 I. Helianthemum hirsutum (T’huill.) Kern. Rauhhaariges Sonnen- röschen. Stengel am Grunde halbstrauchig, aufsteigend, bis 40 cm hoch, reichlich locker abstehend behaart. Blätter mit Nebenblättern, oval bis länglich-lanzettlich, ganzrandig, die unteren stumpf, die oberen spitz, unterseits stärker, oberseits schwächer zerstreut büschel- haarig. Kelchblätter locker sternhaarig filzig und zerstreut ab- stehend büschelhaarig. Nebenblätter lanzettlich, länger als der Blattstiel. Kronblätter 10—12 mm lang, gelb. Kapsel kugelig, sammtig behaart. Fruchtstiele herabgekrümmt, länger als der Kelch. Same 1,5 mm lang, sehr fein warzig. Juni— August. Cistus hirsutus 7huwill. Fl. env. Paris 266 (1799), nicht Lamarck. Helian- themum hirsutum 4. Kern. Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. III. 71 (1884). Helianthemum obscurum Pers. Syn. II. 79 (1807); Fritsch Exeursionsfl. f. Österr. 379 (1897). Helianthemum vulgare £. hirsutum Koch Syn. Ed. 1. 81 (1837), Ed. 2. 87 (1844). Helianthemum vulgare £. hirtum Neilr. Fl. N.-Öst. 763 (1859); Maly Fl. Steierm. 206 (1868). Helianthemum vulgare Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 174 (1874), nicht Mill. Helianthemum serpyllifolium Strobl Fl. Adm. II. 39 (1882) exkl. var., nicht Mill, Dun. Helianthemum Chamaeeistus Subsp. barbatum a. hirsutum Grosser Cistac. 82 (1903). Auf trockenen Wiesen, an steinigen, grasigen Abhängen, in Ge- büschen, an Waldrändern, verbreitet bis in die Voralpen. 2. Helianthemum grandiflorum (Scop.) Lam. et DE. Großblütiges Sonnenröschen. Stengel am Grunde halbstrauchig, bis 25 em hoch, zerstreut locker behaart. Blätter mit Nebenblättern, oval bis länglich- lineal, stumpf oder spitz, ganzrandig, beiderseits zerstreut büschel- haarig. Nebenblätter lanzettlich, etwas länger als der Blattstiel. Kelch- blätter besonders an den Nerven locker büschelhaarig. Kron- blätter 1,2—1,5 cm lang, gelb. Kapsel kugelig, sammtig behaart. Fruchtstiele herabgebogen, länger als der Kelch. Same 1,5 mm lang, sehr fein warzig. Juli—September. Cistus grandiflorus Scop. Fl. Carn. Ed. 2. 1. 377, T. 25 (1772). Helian- themum grandiflorum Lam. et DC. Fl. frang. IV. 821 (1815); A. Kern. Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. III. 71 (1884). Helianthemum vulgare var. grandi- florum Koch Syn. Ed. 1. 81 (1837), Ed. 2. 87 (1844). Helianthemum Chamae- eistus var. grandiflorum Fiek Fl. Schles. 47 (1881). Helianthemum Chamae- eistus Subsp. barbatum Ö. grandiflorum Grosser Cistac. 83 (1903). An steinigen grasigen Abhängen der Krummholzregion (1500 bis 2000 m) der Zentral- und südlichen Kalkalpen. In den Zentralalpen bisher nur in den Murauer Alpen auf dem Karnerboden bei Turrach und auf der Griesseralpe bei Stadl (Fest). Häufig in den Karawanken und Sanntaler Alpen. 36* Helianthemum. 3. Helianthemum nitidum Olem. Kahles Sonnenröschen. Stengel am Grunde halbstrauchig, aufsteigend, bis 25 em hoch, zerstreut locker behaart. Blätter mit Nebenblättern, kurz gestielt, oval bis länglich, ganzrandig, die unteren stumpf, die oberen spitz, oberseits kahl oder mit einzelnen Härchen besetzt, unterseits kahl oder nur am Mittelnerv spärlich behaart. Blütenstand armblütig. Kelchblätter 10—11 mm lang, an den Nerven von borstlichen, langen Büschel- haaren besetzt, sonst kahl. Kronblätter 13—17 mm lang, gelb. Blütenstiele -viel länger als der Kelch, nach dem Verblühen herab- gebogen. Kapsel kugelig, sammtig behaart. Same 1,5 mm lang, fein- warzig. Juni— September. Helianthemum nitidum (lem. in Atti terza riun. se. Ital. 517 (1841); Janch. in Öst. bot. Zeitschr. LVIII. 395 (1908). Helianthemum vulgare 7. glabrum Koch Syn. Ed. 1. 81 (1837), Ed. 2. 87 (1844). Helianthemum gla- brum A. Kern. Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. III. 72 (1884). Hier nur a. glabrum (Koch) Janeh. Blättchen oval bis länglich elliptisch, glänzend dunkelgrün, unbereift, unterseits heller grün, am Mittelnerv meist etwas behaart. Helianthemum vulgare y. glabrum Koch Syn. Ed. 1. 81 (1837), Ed. 2. 87 (1844). Helianthemum nitidum f. glabrum Janch. in Öst. bot. Zeitschr. LV III. 395 (1908). Cistus serpyllifolius Crantz Stirp. Austr. II. 70 T. VI. f. 3 (1763), nicht Zinne. Helianthemum vulgare «. glabrescens Nelr. Fl. N.-Öst. 763 (1859); Maly Fl. Steierm. 206 (1868). Helianthemum serpyllifolium var. grandifolium Strobl Fl. Admont II. 39 (1882). Helianthemum glabrum 4. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. III. 72 (1884. Helianthemum Chamaeeistus Subsp. barbatum ß. serpyllifolium Grosser Cistac. 82 (1903). Auf steinigen Alpentriften, an felsigen grasigen Stellen in der Krummholz- und Hochalpenregion (1600—2200 m) der nördlichen Kalk- alpen sehr häufig, seltener auf Kalk in den Zentralalpen, wie auf dem Gumpeneck bei Öblarn, im Sunk bei Trieben. Sekt. 2. Plectolobum IV?!!k:. Keimling zweimal winkelig gefaltet, exzentrisch. Griffel. aufsteigend, kürzer als die Staubblätter. Neben- blätter (bei unseren Arten) fehlend. Plectolobum Willk. Icon. et Deser. pl. II. 139 (1856); Grosser Cistac. 62, 107 (1903). 4. Helianthemum canum (Z.) Bawmg. Graues Sonnenröschen. Stengel halbstrauchig, aus niederliegendem Grunde aufsteigend, bis 25 cm hoch, filzig behaart. Blätter ohne Nebenblätter, aus keiligem Grunde länglich, stumpf oder spitzlich, ganzrandig, unterseits weiß- lichgrau filzig, oberseits angedrückt behaart. Blütenstand mehrblütig. Helianthemum. 565 Kelchblätter filzig und an den Nerven langhaarig. Kronblätter 5—6 mm lang, gelb. Kapsel dreikantig, spitz, behaart. Fruchtstiele doppelt so lang als der Kelch, bogig nach abwärts gekrümmt. Same 1 mm lang, fein warzig. April—Juni: Cistus canus Z. Sp. pl. Ed. 1. 525 (1758). Helianthemum canum Bawmg. Enum. stirp. Transs. Il. 85 (1816); Dun. in DC. Prodr. I. 277 (1824); Janch. in Abh. zool. bot. Ges. Wien IV. 1. 6 (1907). Cistus marifolius L. Sp. pl. Ed. 2. 741 (1762) z. DT. Cistus anglicus L. Mant. II. 245 (1771). Cistus vinealis Willa. Sp. pl. II. 2. 1195 (1800). Helianthemum marifolium Mill. Gard. Diet. Nr. 24 (1768). Helianthemum vineale Spreng. Fl. Hal. 153 (1806). Helianthemum marifolium ß. canum Pers. Syn. II. 76 (1507); Grosser Cistac. 117 (1903). Helianthemum oelandicum 7 tomentosum Koch Syn. Ed. 1. 81 (1837); Maly Fl. Steierm. 206 (1868). An sonnigen, grasigen, buschigen Abhängen der Kalk- und Dolomit- berge Südsteiermarks, selten. Bei Pöltschach und auf dem Wotsch (Alexander!, Preissmann!), bei Wurmberg und Ankenstein (Malıy); bei Bad Neuhaus (Reichardt), auf dem Turjeberge bei Römerbad (Graf). 5. Helianthemum rupifragum Kern. Felsen-Sonnenröschen. Stengel halbstrauchig, locker rasig, aufsteigend, bis 13 cm hoch, dünn filzig und spärlich abstehend behaart, oben oft drüsenhaarig. Blätter lineal-lanzettlich bis lanzettlich, spitz, in den kurzen Stiel verschmälert, am Rande flach oder etwas zurückgerollt, beiderseits grün und an- liegend langhaarig bis fast kahl. Nebenblätter fehlend. Blütenstand einfach oder ästig, 3—15-blütig, seine Achsen drüsig oder drüsenlos. Blütenknospen kugelig. Kelchblätter abstehend behaart, daneben oft dünn filzig. Kronblätter 5—9 mm lang, gelb. Fruchtknoten dicht büschelhaarig. Fruchtstiele abstehend oder gekrümmt. Kapsel behaart. Juni, Juli. Helianthemum rupifragum A. Kern. in Ost. bot. Zeitschr. XVIII. 18 (1868); Janch. in Abh. zool. bot. Ges. Wien IV. 1. 46 (1907). Helianthemum alpestre €. A. Mey. Verz. Pfl. Cauc. 197 (1831), nicht DC. Helianthemum marifolium ». italicum und H. alpestre f. rupifragum Grosser Cistac. 117, 121 (1903). An grasigen Abhängen der höheren Voralpen, bisher nur auf dem Stuhleck bei Spital am Semmering (Nevole) (und im angrenzenden Niederösterreich auf dem Sonnwendstein). 6. Helianthemum alpestre (‚Jacq.) DÜ. Alpen-Sonnenröschen. Stengel am Grunde halbstrauchig, aufsteigend, bis 25 em hoch, ziemlich dicht kurz rauhhaarig. Blätter sehr kurz gestielt, aus keiligem Grunde länglich, stumpf, beiderseits grün, am Rande und an den Nerven wimperig behaart. Nebenblätter fehlen. Blütenstand 2—S-blütig, seine Achsen drüsig oder drüsenlos. Blütenknospen eiförmig. Kelch- 566 Helianthemum. Fumana. blätter und Blütenstiele reichlich kurzhaarig‘ und daneben mit ver- einzelten oder seltener reichlicheren (f. melanothrix Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 527 [1892]) gegliederten dunkeln Drüsenhaaren besetzt. Kronblätter 8—10 mm lang, goldgelb, fast doppelt so lang als der Kelch. Frucht- knoten dicht büschelhaarig. Kapsel eiförmig, 6—7 mm, an den Rändern der Klappen behaart. Fruchtstiele herabgeschlagen, mehr- mals länger als der Kelch. Same 1,5 mm lang, glatt. Juli, August. Cistus alpestris Jacg. En. stirp. Vindob. 93 (1763), Observ. bot. 248 (1764—71). Helianthemum alpestre DC. Fl. franc. V. 622 (1815) z. T.; Dun. in DC. Prodr. I. 276 (1824); Strobl Fl. Adm. II. 39 (1882). Cistus serpyllifolius L. Sp. pl. Ed. 1. 527 (1753) z. T., nicht Or. Cistus oelandieus Jacg. Fl. Austr. Icon. IV. 52. T. 399 (1776), nicht L. Helianthemum oelandieum M. K. Deutschl. Fl. IV. 44 (1833). Helianthemum oelandicum «. glabrum und 8. hirtum Koch Syn. Ed. 1. 81 (1837), Ed. 2. 86 (1844). Helianthemum oelandicum ». glabrescens und 8. hirtum Neilr. Fl. N.-Öst. 763 (1859); Maly Fl. Steierm. 206 (1868). Ändert ab: a. hirtum (Koch) Grosser. Blätter mehr minder reichlich behaart. Helianthemum oelandicum $. hirtum Koch Syn. Ed. 1. 81 (1837). Helianthemum alpestre f. hirtum Grosser Cistac. 120 (1903). Helianthe- mum alpestre a. typicum Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 527 (1892) z. T. Auf steinigen Triften in der Krummholz- und Hochalpenregion (1600-2400 m). Häufig in der ganzen Kette der nördlichen und süd- lichen Kalkalpen; auch auf dem Lantsch. In den Zentralalpen seltener und fast nur auf Kalk, wie auf der steirischen Kalkspitze, dem Kamp, Schiedeck, dem Gumpeneck, Hohenwarth, Hochschwung; ferner im Stangalpenzuge auf dem Rothkofel, Eisenhut, Rinsennock, der Krebenze. ß. glabratum Dun. Blätter kahl oder fast kahl. Helianthemum alpestre f. glabratum Dun. in DC. Prodr. I. 120 (1824); Grosser Cistae. 120 (1903). Helianthemum oelandicum ». glabrum Koch Syn. Ed. 1. 81 (1837). Hie und da in den Zentralalpen, wie auf dem Gumpeneck!, dem Eisenhut (Pacher!); auch in den nördlichen Kalkalpen auf dem Hochtor! 2. Fumana (Dun.) Spach. Haideröschen. Blüten zwitterig, strahlig, blattwinkelständig. Kelchblätter fünf, die zwei äußeren sehr klein. Kronblätter fünf. Staubblätter 20—40, die äußeren unfruchtbar, gegliedert, kürzer als die fruchtbaren. Fruchtknoten unvollkommen dreifächerig, Samen- knospen hängend, anatrop. Griffel schlank, an der Basis knieförmig gebogen, oberwärts verbreitert, mit dreilappiger Narbe. Kapsel drei- klappig. Samen mit kreisförmig eingerolltem Keimling. Fumana. 'lamaricaceae. 567 Helianthemum Sekt. Fumana Dun. in DC. Prodr. I. 274 (2824); Reiche in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. IIl. 6. 306 (1895). Fumana Spach in-Ann. sc. nat. 2. Ser. VI. 359 (1836); Grosser Cistac. 123 (1903). I. Fumana nudifolia (Lam.) Janch. Gemeines Haideröschen. Bis 20 cm hoher Halbstrauch mit fein flaumigen Zweigen. Blätter wechselständig, lineal, spitz, kaum 1 mm breit, etwas fleischig, schwach flaumig und am Rande etwas wimperig. Innere Kelchblätter eiförmig dreieckig, schwach flaumig. Kronblätter 7—S mm lang, gelb, hinfällig. Kapsel glänzend hellbraun, kürzer als der etwas vergrößerte Fruchtkelch. Fruchtstiele herabgebogen, ungefähr so lang wie der Kelch. Same 2 mm lang, stumpf dreikantig, matt. Juni— August. Cistus nudifolius Lam. Fl. frang. III. 163 (1770) zT. Fumana nudi- folia Janch. in Öst. bot. Zeitschr. LVIII 396 (1908). Cistus Fumana ZL. Sp. pl. Ed. 1. 525 (1753). Helianthemum Fumana Mill. Gard. Diet. Ed. 8. Heli- anthemum Nr. 6 (1768); Koch Syn. Ed. 2. 86 (1844); Maly Fl. Steierm 206 (1868). Helianthemum procumbens Dun. in DC. Prodr. I. 240 (1824). Fumana vulgaris Spach Hist. nat. veg. Phan. VI. 11 (1838) z. T.; Beek Fi. N.-Öst. II. 1. 528 (1892). Fumana procumbens Gren. Godr. Fl. France I. 173 (1848); Grosser Cistac. 125 (1902). Fumana Fumana Karst. Fl. Deutschl. Ed. 2. 11. 176 (1895). An sonnigen felsigen Abhängen, nur auf Kalk in Mittel- und Untersteiermark. Auf dem Kirchberg oberhalb Lankowitz nächst Voits- berg (Dominieus!); am Kalvarienberge von Deutsch-Feistritz nächst Peggau (Alexander!); bei der Ruine Gösting nächst Graz (Mal). Bei Pettau (Petrasch), auf dem Wotsch bei Pöltschach!, dem Hum bei Tüffer!, bei Steinbrück (Herder), Tritail (Krasan). 29. Familie: Tamaricaceae DO. Blüten zwitterig, strahlig, mit in Kelch und Blumenkrone ge- gliederter Blütenhülle.e. Kelch- und Kronblätter je 4—5, meist frei. Staubblätter so viel oder doppelt so viel wie Kronblätter und dann die äußeren vor den Kronblättern stehend, einem deutlichen Diskus aufsitzend, mit oft in eine Spitze auslaufendem Konnektiv und sich mit Längsspalten öffnenden Antheren. Fruchtknoten aus soviel oder weniger Fruchtblättern als Kronblätter vorhanden sind, gebildet, einfächerig. Samenknospen ana- oder apotrop, auf basal-parietalen Plazentarpolstern oder dem Grund oder der Mitte der wandständigen Leisten aufsitzend. Griffel 1—5. Frucht eine fach- spaltige Kapsel. Samen zahlreich, mit einem Haarschopf an der Chalaza, ohne Nährgewebe. Keimling gerade. Holzgewächse mit kleinen, oft schuppenförmigen Blättern ohne Nebenblätter. 568 Myricaria. Tamariscineae DC. Theor. elem. 245 (1813); Desv. in Ann. sc. nat. IV. 348 (1825); Endl. Gen. pl. 1038 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 224 (1868). Ta- maricaceae Lindl. Nat. Syst. Ed. 2. 126 (1836); Niedenzu in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenfam. III. 6. 289 (1895); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 296 (1907). Wicht. Literatur: Desveaux, Sur la nouvelle famille de plantes fondee sur le genre Tamarix in Ann. sciene. nat. IV. 344 (1825). Bunge, Tentamen generis Tamarieum species accuratius definiendi. Dorpat, 1852. Ehrenberg, Über die Manna-Tamariske in Linnaea II. 241 (1827). 1. Myricaria Desv. Ufertamariske. Blüten strahlig, zwitterig, in Trauben. Kelch und Kronblätter je fünf, frei. Staubblätter zehn, bis über die Mitte in eine Röhre verwachsen. Fruchtknoten pyramidenförmig, einfächerig, mit zahlreichen Samenknospen an den drei grund-wandständigen Plazenten. Griffel fehlend, Narben sitzend. Frucht eine dreiklappige, fach- spaltige Kapsel. Samen zahlreich, an der Chalaza mit federig be- haartem Schnabel. Myricaria Desv. in Ann. sc. nat. IV. 349 (1825); Endl. Gen. pl. 1038 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 275 (1844); Maly Fl. Steierm. 224 (1868); Niedenzu in Engl. u. Prantl Nat. Pfanzenf. III. 6. 296 (1895). Tamariscus Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 224 (1772); Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 570 (1892), aber Tamarix 2. Sp. pl: Ed. 1. 270 (1753) nur z. T. I. Myricaria germanica (ZL.) Desv. Deutsche Ufertamariske. Bis 2 m hoher Strauch mit rutenförmigen, kahlen Zweigen. Blätter lineal-lanzettlich, bis 5 mm lang, mit breitem Grunde sitzend, ganzrandig, spitz, kahl, etwas fleischig, punktiert, dachig über- einander liegend. Blüten kurz gestielt in endständigen, gedrungenen schmalen Trauben. Kronblätter lanzettlich, blaßrosa oder weiß, 4—5 mm lang, wenig länger als der Kelch. Kapsel dreiseitig, spitz, mehrmal länger als der Kelch. Same 1 mm lang. Juni, Juli. Tamarix germanica L. Sp. pl. Ed. 1. 271 (1753); Myricaria germanica Desv. in Ann. sc. nat. IV. 349 (1825); Koch Syn. Ed. 2. 275 (1844); Maly Fl. Steierm. 224 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 185 (1874); Strobl Fl. Admont II. 46 (1882). Tamariseus germanicus Scop. Fl. Carn. Ed. 2. 224 (1772). Im Schotter der Flüsse, unter Weidengebüsch, an Bahndämmen, bis in die Voralpen. An der Enns und Essling bei Admont, der Palten bei Gaishorn. An der Mur bei Teufenbach, Talheim, Autal bei Zelt- weg, St. Lorenzen, Kraubath, am Ingeringbach bei Knittelfeld; häufiger weiter abwärts an der Mur bei Graz, Feldkirchen, Kalsdorf, Spielfeld, Radkersburg. An der Safen bei Pöllau; an der Drau bei Marburg, St. Nikolai, St. Johann am Draufelde, Pettau. In Menge in dem weiten Bette der Sann bei Praßberg, Rietzdorf, Fraßlau, Heilenstein, Pletrowitsch bei Cilli. Elatinaceae. Elatine. 569 30. Familie: Elatinaceae Cambess. Blüten strahlig, zwitterig, einzeln in den Blattachseln. Blüten- hülle in Kelch und Kronblätter gegliedert; Kelch- und Kronblätter je 2—6, frei, Staubblätter soviel als Kronblätter oder doppelt so viele, die äußeren vor den Kelchblättern stehend. Antheren herzförmig, in- trors, am Rücken angeheftet, mit Längsspalten aufspringend. Frucht- blätter so viel wie Kelchblätter, zu einem geschlossenen Fruchtknoten zusammenschließend. Samenknospen zahlreich in zwei oder mehr Längsreihen an einem zum Teil von der Spitze der Blütenachse gebildeten Mittelsäulchen, anatrop. Griffel frei, kurz, mit knopfiger oder keuliger Narbe. Frucht eine wandspaltige Kapsel. Keimling gerade oder gekrümmt, Nährgewebe spärlich oder fehlend. Niedergestreckte, an den Gelenken wurzelnde Kräuter mit gegen- oder quirlständigen, ungeteilten Blättern mit kleinen Nebenblättern. Elatineae Cumbess. in Mem. Mus. XVIII. 225 (1811); Endl. Gen. pl. 1036 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 224 (1868). Elatinaceae Beck Fl. N.-Öst. I. 385 (1890); Niedenzu in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 6. 277 (1895); Weltist. Handb. syst. Bot. II. 2. 297 (1907). - Wiceht. Literatur: Seudert, Elatinarum Monographia in Nov. Act. Acad. Leopold Nat. Cur. XXI. 35 (1845). Moess, Die Elatinen Ungarns in Magy. bot. Lapok VII. 2 (1908). . 1. Elatine Z. Tännel. Blüten (Ahh. 33, Fig. 5) zwitterig, strahlig, einzeln in den Blatt- achseln. Kelchblätter 2—4, bis zu Yı oder '/s miteinander ver- wachsen. Kronblätter soviel wie Kelchblätter, frei, stumpf. Staubblätter soviel oder doppelt soviel wie Kronblätter. Fruchtknoten soviel fächerig, als Kelchblätter vorhanden sind, in der Mitte ein- gedrückt. Frucht eine wandspaltige Kapsel; beim Aufspringen derselben die Scheidewände des Mittelsäulchens stehen bleibend. Same gerade oder verschiedenartig gekrümmt. Elatine L. Sp. pl. Ed. 1. 367 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 174 (1854); Endl. Gen. pl. 1036 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 137 (1844); Maly Fl. Steierm. 224 (1868); Niedenzu in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 6. 282 (1895). Sekt. 1. Elatinella Seub. Blätter gegenständig. Staubblätter doppelt soviel als Kronblätter. Elatinella Seud. Elat. Mon. 46 (1845); Niedenzu in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 6. 283 (1805). I. Elatine Hydropiper L. Piefferfrüchtiger Tännel. Einjährig. Stengel niedergestreckt, an den Gelenken wurzelnd, wenige em hoch, kahl. Blätter gegenständig, länglich spatelig, kurz gestielt, ganz- 570 Elatine. Droseraceae. randig, kahl. Blüten fast sitzend. Kelch- und Kronblätter je vier, kaum 2 mm lang. Staubblätter acht, in zwei viergliedrigen Quirlen. Kapsel vierfächerig. Same hackenförmig gekrümmt, 0,5 mm lang. Juni— August. Elatine Hydropiper L. Sp. pl. Ed. 1. 367 (1753) exel. 8.; Koch Syn. Ed. 2. 137 (1844); Seub. Elat. Monogr. I. 46, T. III. f. 1—8 (1845); Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 185 (1874). An sumpfigen, überschwemmten Stellen, nur bei Dobrava nächst Sauritsch, unweit der kroatischen Grenze (Murmann). Elatine hexandra DC. (Fl. franc. V. 609) nach Maly Fl. Steierm. 224 bei Luttenberg, Hohenburg im Kainachtale und Sicheldorf bei Radkersburg. Naclı vorliegenden Belegexemplaren mit Callitriche hamulata Aütz. und Lindernia pyxi- daria All. verwechselt. Sekt. 2. Crypta (Nutt.) Seub. Blätter gegenständig. Staubblätter soviel wie Kronblätter. Crypta Nutt. in Journ. Acad. Philad. I. 117 (1817), als Gattung. Elatine Sekt. Crypta Seub. Elat. Monogr. 41. (1845); Niedenzu in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 6. 283 (1895). 2. Elatine triandra Schk. Dreimänniger Tännel. Einjährig. Stengel kriechend, reichästig, an den Gelenken wurzelnd, kahl, rasig, bis 7 em lang. Blätter gegenständig, kurz gestielt oder die oberen “sitzend, eilänglich, kahl, ganzrandig oder undeutlich gekerbt. Kron- und Staubblätter je drei. Kelchblätter meist zwei, selten drei, kürzer als die dreiklappige Kapsel. Blüten sitzend, 1 mm lang. Same schwach gekrümmt, kaum 0,5 mm lang. Juni— August. Elatine triandra Schk. Bot. Handb. I. 345, T. 109, f.2 (1808); Koch Syn. Ed. 2. 137 (1844); Seub. Elat. Monogr. 42, T. II. f. 1—8 (1845); Maly Fl. Steierm. 224 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 185 (1874). Auf schlammigem Boden, in abgelassenen Teichen, meist gesell- schaftlich, selten. Bei Pöls (Malıy) und Waltendorf nächst Graz (Preiss- mann!); bei Radkersburg und Meretinzen im Pettauerfelde (Murmann), bei Podvinzen nächst Pettau! 31. Familie: Droseraceae Bartl. Blüten strahlig, zwitterig. Kelch meist fünfblätterig oder selten vierteilig. Kronblätter fünf, selten vier, mit dachiger Knospenlage. Staubblätter fünf, mit den Kronblättern abwechselnd, seltener 10—20. Fruchtknoten oberständig, aus 2—5 Fruchtblättern gebildet, ein- fächerig, seltener gefächert, mit drei bis zahlreichen Samenknospen. Plazenten wandständig, oft an der Mittelsäule emporwachsend. Griffel einer, Narben gabelspaltig. Frucht eine meist einfächerige fach- Drosera. 571 spaltige Kapsel. Samen drei bis zahlreich, mit Nährgewebe und kleinem Keimling. Krautige Pflanzen mit meist spiralig gestielten Blättern, gewöhn- lich gestielte Digestionsdrüsen tragend. Droseraceae Barll. Ord. nat. 285 (1830); Maly Fl. Steierm. 206 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 262 (1891). Wicht. Literatur: Planchon, Sur la famille des Droseracees in Annal. d. science. nat. Ser. 3. IX. (1848) 158. Diels, Droseraceae in Engler, Das Pflanzen- reich IV. 112 (1906). 1. Drosera L. Sonnentau. Blüten zwitterig, strahlig, in ährenförmigen Wickeln. Kelch- blätter fünf, Kronblätter fünf, länglich-keilig. Staubblätter fünf, Antheren extrors. Fruchtknoten einfächerig, mit 3—5 wandständigen Pla- zenten; Samenknospen zahlreich. Narben so viele wie Plazenten, zwei- schenkelig. Frucht eine einfächerige, fachspaltige Kapsel. Samen zahl- reich, spindelförmig. Ausdauernde Pflanzen mit bei unseren Arten nacktem Schaft und lang gestielten grundständigen Blättern, welche nach dem Rande zu größer werdende, rote Drüsenborsten (Digestionsdrüsen) tragen, die, wenn ein Tier (oder ein anderer Körper) an ihnen kleben bleibt, sich langsam nach innen schlagen und mit Hilfe des von ihnen ab- geschiedenen Sekretes dasselbe auflösen und aufsaugen. Drosera L. Sp. pl. Ed. 1. 281 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 136 (1754); Endl. Gen. pl. 907 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 97 (1843); Maly Fl. Steierm. 206 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. Ill. 2. 270 (1891). ‚1. Drosera anglica Huds. Langblätteriger Sonnentau. Aus- dauernd; Stengel aufrecht, 10—20 cm hoch, mehr als doppelt so lang als die Blätter, blattlos, kahl. Blätter in grundständiger Rosette, lang gestielt, länglich-keilig, 12—40 mm lang, bis 5 mm breit, oberseits dicht von roten Drüsenborsten besetzt, lang keilig in den Stiel verschmälert. Kronblätter 7 mm lang, weiß. Samen netzaderig, mit dem Keimling locker anliegender Samenschale. Juni, Juli. Drosera anglica Hudson Fl. Angl. Ed. 2. 135 (1778). Drosera longi- folia L. Sp. pl. Ed. 1. 282 (1753) z. T.; Maly Fl. Steierm. 206 (1868); Slrobl Fl. Admont Il. 39 (1882). Drosera longifolia z. Koch Syn. Ed. 2. 97 (1843). Auf Torfmooren, zerstreut, aber meist gesellig. Bei Aussee; im Rohrmoos bei Schladming; am Miesbodensee bei Gröbming, in den Mooren des Ennstales bei Steinach, Irdning, Liezen, Selztal, Admont, und des Paltentales bei Rottenmann, Trieben, Gaishorn; stellenweise im Tale von Klein-Sölk bis zum Schwarzen See, Auf dem Mitterbacher und dem Hechtensee-Moore bej Mariazell; im Naßköhr der Schneealpe. | oa | a [80 Drosera. Violaceae. x Drosera anglica X rotundifolia Schiede D. obovata JM. A. Aus- dauernd. Stengel aufrecht, 10—20 cm hoch, mehr als doppelt so lang als die Blätter, blattlos, kahl. Blätter in grundständiger Rosette, lang gestielt, verkehrt-eiförmig, 10—20 mm lang, bis S mm breit, keilig in den Stiel verschmälert, oben dicht von roten Drüsen- borsten besetzt. Kronblätter 7” mm lang, weiß. Samen netzaderig, mit dem Keimling locker anliegender Samenschale, oft fehlschlagend. Juni, Juli Drosera rotundifolia-anglica Schiede De plait. hybr. 69 (1825). Drosera obovata M. K. Deutschl. Fl. II. 502 (1826); Strobl Fl. Admont If. 39 (1882). Drosera longifolia X rotundifolia Rehb. Fl. Germ. exe. 711 (1832). Dro- sera longifolia ß. Koch Syn. Ed. 2. 97 (1843). Unter den Stammeltern, stellenweise nicht selten. Bei der Wasnerin nächst Aussee; im Hofmoore und im Krumauer Moore bei Admont; auf dem Mitterbacher und dem Hechtensee-Moore bei Mariazell. 2. Drosera rotundifolia Z. Rundblätteriger Sonnentau. Aus- dauernd; Stengel aufrecht, 10—20 em hoch, mehr als doppelt so lang als die Blätter, blattlos, kahl. Blätter in grundständiger Rosette, lang gestielt, kreisrund bis queroval, S—10 mm lang und S—12 mm breit, in den Stiel rasch zugeschweift, oberseits von roten Drüsen- borsten dicht besetzt. Kronblätter 5 mm lang, weiß. Same netzaderig, mit dem Keimling locker anliegender Samenschale. Juni— August. Drosera rotundifolia ZL. Sp. pl. Ed. 1. 281 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 97 (1843); Maly Fl. Steierm. 206 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 174 (1874); Strobl Fl. Admont II. 39 (1882). Auf Torfmooren, stellenweise häufig. Auf allen Mooren bei Aussee und Mitterndorf; im Rohrmoos, im Untertale und auf der Ramsau bei Schladming; am Miesbodensee bei Gröbming. In allen Mooren des Enns- tales bis zum Gesäuse, und des Paltentales; in Mooren am Überling, am Hohensee in der Sölk, am Hochreichart, im Ingeringtale und am Weimar- teich bei Seckau, im Schladnitzgarten bei Leoben. Im Rotmoos bei Weichselboden, im Mitterbacher und Hechtensee-Moore bei Mariazell, im Naßköhr der Schneealpe, in den Anzbacher Sandbrüchen bei Neu- berg; bei Vorau, Wenigzell, Pöllau. Im Teigitschgraben bei Voitsberg, bei der Glashütte bei Deutsch-Landsberg, bei Hackellipp und Trog nächst Stainz. Bei Graz bei Ragnitz, im Stiftingtale und bei Mariatrost. Am Bachergebirge in den Torfmooren von St. Lorenzen und bei Windischgraz und St. Martin. 32. Familie: Violaceae DC. Blüten meist zwitterig, median zygomorph, selten strahlig. Kelehblätter fünf, frei, das unpaare hinten. Kronblätter fünf, frei, unter- ständig oder fast umständig, gleich oder ungleich, das vordere größer und ausgesackt oder gespornt. Staubblätter fünf, mit Viola. 573 den Kronblättern abwechselnd, frei, in zygomorphen Blüten die zwei vorderen oft gespornt. Fruchtknoten frei, sitzend, einfächerig, aus drei Fruchtblättern gebildet, mit drei wandständigen, ein bis viele anatrope Samenknospen tragenden Plazenten. Griffel einer, endständig, oben verdickt und oft S-förmig gekrümmt. Frucht eine fachspaltige, dreiklappige Kapsel. Samen sitzend oder mit sehr kleinem Funiculus, mit meist reichlichem Nährgewebe. Violaceae DC. Fl. franc. IV. 801 (1815); Endl. Gen. pl. 908 (1836—40); Maly F\. Steierm. 207 (1868); Reiche u. Taubert in Engl. u. Prant! Nat. Pflanzenf. III. 6. 322 (1895); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 299 (1907). 1. Viola Z. Veilchen.') Blüten zwitterig, median zygomorph, einzeln in den Blattachseln, lang gestielt, nickend. Kelchblätter fünf, frei, am Grunde mit An- hängseln. Kronblätter fünf, frei, vier gleich oder fast gleich, das fünfte größer, tief ausgesackt oder gespornt. Staubblätter fünf, frei, um den Fruchtknoten herum einen Zylinder bildend, mit sehr kurzen Staub- fäden und in einen häutigen Fortsatz verlängertem Konnektiv; die zwei vorderen mit einem in den Sporn hineinragenden sporn- ähnlichen Anhängsel. Fruchtknoten sitzend, einfächerig. Griffel nach oben zu verdickt, mit verschiedenartiger Narbe. Kapsel dreiklappig, elastisch aufspringend. Samen rundlich-eiförmig, mit kurzera Funieulus. Blüten meist von zweierlei Gestalt, die ersten chasmogam mit großen Kronblättern, die späteren kleistogam mit verkümmerter Corolle. Viola Z. Sp. pl. Ed. 1. 933 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 402 (1754); Endl. Gen. pl. 909 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 81 (1844); Maly Fl. Steierm. 207 (1868); Reiche u. Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 6. 334 (1895). Wicht. Literatur: Jordan, Observations II. p. 1 (1846). Wiesbaur in Halacsıy u. Braun, Nachträge zur Flora von Niederösterreich 163 ff. (1882). Beihke, Über Veilchenbastarde in Schriften d. ökon. phys. Gesellsch. Königsberg XXIII (1881). Borbäs in Hallier-Koch Synopsis 3. Aufl. 161f. Beck, Flora v. Niederösterreich II. 1.506 ff. (1891). Wittrock, Viola-Studier I; in Acta horti Bergiani II. No. 1 (1897). W. Becker, Die Veilchen der bayrischen Flora mit Berücksichtigung des übrigen Deutschlands in Ber. d. bayer. bot. Gesellsch. VIII. 2 (1902); Zur Veilchenflora Tirols in Zeitschr. Ferdinand. Innsbruck 3. Folge XLVIII. 325 ff. (1904); Syste- matische Behandlung der Viola arvensis s. ]. auf Grundlage unserer phylogenetischen Kenntnisse in Mitt. Thür. bot. Ver. N. F. XIX. 27 ff. (1905). Die systematische Behandlung der Formenkreise der Viola calcarata und lutea (im weitesten Sinne genommen) auf Grundlage ihrer Entwicklungsgeschichte. Beih. z. Bot. Zentralbl. XVIII. 2. 347 (1905). Systematische Bearbeitung der Viola alpina s. 1. und einiger in meinen Arbeiten noch nicht behandelten Arten. Beih. z. Bot. Zentralbl. XXI. ') Das mir vorliegende Material wurde von Herın W. Becker in Hedersleben revidiert, wofür ihm hiermit der herzlichste Dank ausgesprochen sei. 574 Viola. 2. 291 (1907). Burnat et Briquet, Notes sur les Viola canina et montana in Ann. du Conserv. et Jard. bot. Geneve VI. 143 (1902). Gerstlauer, Viola polychroma und ihre kleinblütige Form in Mitt. bayr. bot. Ges. II. 134 (1908). iD | 10. 11. Bestimmungsschlüssel. . Ein beblätterter Stengel fehlt. Blüten und Blätter grundständig . . 2. Ein beblätterter Stengel vorhanden . . . rs, 8% Vier Kronblätter nach oben, eines nach unten gerichtet Staubfäden gewimpert. Blüten sehr groß, 2,5—3,5 cm breit . . . . Ne a aahrarae Zwei Kronblätter nach oben, drei nach unten rat Stäubfüden kahl. Blüten kleiner . . . Bo 5 5b Narbe hackig, ohne Scheibehen am era (Abb. 38, Fig. Kg u Narbe schnabelförmig, am Grunde von einem Scheibchen umgeben (Abb. 33, Eıg.,2). "Blätter groß kahl. 2 San Pre VESTOLLEIBEeS Ausläutenstehlendie rag. u se. Se a Ausläufer vorhanden . . . : % Ta Kapsel kahl. Stengel am Grande, von era Schunyen ee Neben- blätter ganzrandig. Blüten groß, blaßblau, wohlriechend . . V. mirabilis. Kapsel meist behaart. Stengel am Gans ohne braune en Neben- blätter drüsig gefranst . . . . ar Fransen der Nebenblätter sehr Bar höchstens 1: mm er Blätter länglich herzförmig. Blüten geruchlos . . . 5 0... 9 hirta: Fransen der Nebenblätter bis 3 mm lang. Blätter ndlseh ner Blüten wohlniechend er Se 2 Welcollamaa Blätter überwinternd. Ausläufer im An ten blühend 2 aVgaldae Blätter nicht überwinternd. Ausläufer erst im zweiten Jahre blühend 8. Blüten dunkelviolett, selten schmutzig rotviolett, mit weißem Schlunde. Blätter rundlich-herzförmig mit enger tiefer Basalbucht. Ausläufer verlängert: V. odorata. Kronblätter hell blaulila, im unteren Drittel weiß. Blätter herzeiförmig mit offener Basalbucht. Ausläufer kurz . . . ee VW. sepineola: Vier Kronblätter nach oben, eines nach unten re, blau, gelb oder weiß. Narbe nicht hackig . . . . 5 ale Zwei Kronblätter nach oben, ds nach ae Eichleh Narbe er 10. Nebenblätter häutig, ganzrandig, die unteren rotbraun. . . . V. mirabilis. Nebenblätter gezähnt oder gefranst . . . er lila Eine grundständige Blattrosette zur Blütezeit or kerden a ee. ar Grundständige Blätter zur Blütezeit fehlend . . . . . 14. . Stengel verkürzt, höchstens 2 em lang, meist aid. Blätter klein, rundlich herz- bis nierenföormig . . . » „2 2 2.2.2.2... V: rupesirie. StengelWlängergals#2rcm, kahl? 22 Vrr P ee 3 Sporosschlank, ungefmrcht, Jila’ 272 2 ee Re er Versiwestiis: Sporn dick, unterseits gefurcht, weiß . . . . SER nVeeRiviniana: . Nebenblätter der oberen Blätter so lang oder länger wie der Blattstiel 16. Alle Nebenblätter kürzer als der Blattstiel . . .. sr . Blätter herzföürmig. Nebenblätter der oberen Blätter viel tn als der halbe Blattstielee ee sen. *V. canına: Blätter am Grunde estukzt Er, seiche ae _Nebenblätter der oberen Blätter länger als der halbe Blattstil . . . 2 2 2.2.2... Y. montana. Viola, or 16. Blüten weiß mit bläulichen Adern. Blütter kahl . . . . . V. stagnina. Blüten hellblau. Blätter besonders an den Nerven behaart. . . V. elatior. 17. Narbe zweilappig (Abb. 33 Be 3). Alle Blätter nierenförmig. Blüten klein, gelbe. 0% re VA DIOTG: Narbe keulig- Den (Abb. 33 Big 2 Hochatns die teen Blätter nierenförmig - . : 2 18. Blumenkronblätter Drcheimıs so Er wie das Bach ne Blumenkronblätter viel länger als der Kelch . . . . . 20. 19. Stengel und Blätter dicht kurzhaarig . . . NEE: V Kitoibellana, Stengel kahl oder fast kahl. Blätter borstig BR sonst kahl: V. arvensis. 20. Stengel einfach. Endlappen der Nebenblätter nicht oder kaum breiter als die seitlichen. Blüten sehr groß, hellgelb . . . . . » V. sudetica. Stengel ästig. Endlappen der Nebenblätter viel größer ve breiter als die seitlichen . . . . 3 ee 21. Blüten im Denen er 26 mm The Rn länger är die Kelch- anhängsel. Endlappen der Nebenblätter gekerbt . . . . . V. alpestris, Blüten im Längsdurchmesser bis 50 mm lang. Endlappen der Nebenblätter meist ganzrandig. Sporn meist nur so lang wie die Kelchanhüngsel ; V. hortensis. Sekt. 1. Nominium Göng. Die zwei mittleren Kronblätter seitlich abstehend oder etwas herabgebogen. Narbe in ein herabgebogenes Schnäbelchen oder in ein schiefes Tellerchen ausgebreitet. Nominium Ging. in DC. Prodr. I. 291 (1824); Reiche u. Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 6. 335 (1895). Subsekt. 1. Rostellatae Boiss. Narbe in ein herabgebogenes Schnäbelchen verlängert. Rostellatae Boiss. Fl. orient. I. 451 (1867); Reiche et Taub. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 6, 335 (1895). “. Acaules Z. Stengel fehlend. Blätter und Blüten grundstündig. Kelch- blätter stumpf. Vorblätter etwa in der Mitte des Blütenstieles. Acaules Z. Sp. pl. Ed. 1. 933 (1753). I. Viola hirta Z. Rauhes Veilchen. Ausdauernd; Grundachse verzweigt, ohne Ausläufer. Stengel fehlend, Blätter und Blüten grundständig. Blätter gestielt, so lang oder etwas kürzer als ihr Stiel, länglich-eiförmig, bis doppelt so lang als breit, am Grunde tief herzförmig, zugespitzt, gekerbt, oberseits zerstreut, unterseits dichter kurzhaarig. Blattstiele besonders in der Jugend dicht abstehend behaart. Nebenblätter lanzettlich, ganzrandig oder entfernt kurz gefranst, kahl oder an der Spitze spärlich behaart. Blüten grundständig, hell- violett mit rötlich violettem Sporn, in der Mitte weißlich, selten ganz weiß, geruchlos. Hochblätter unter der Mitte des Blütenstiels. Kelch- blätter stumpf, ihre Anhängsel dem Blütenstiel anliegend. Kapsel kugelig, weichhaarig. März, April. Viola. Viola hirta Z. Sp. pl. Ed. 1. 934 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 89 (1844); Maly Fl. Steierm. 207 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 39 (1882); Borb. in Hallier-Koch Syn. 188 (1892). Viola Martii «a. hirta Döll Rhein. Fl. 648 (1843). Viola hirta o. pratensis Neilr. Fl. N.-Öst. 770 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 174 (1874). Auf Wiesen, in Gebüschen, an Waldrändern, sehr häufig bis in die Voralpentäler. Ändert ab: 8. fraterna Kchb. Pflanze dicht rasig, mit verkürzten, dicht von Blattresten bedeckten Internodien. Blütenstiele meist länger als die Blätter. Viola hirta var. fraterna ZAchb. Pl. crit. I. 39 Fig. 95 (1823); Becker Veilch. bayr. Fl. 13 (1902). Auf trockenen Wiesen gesellig und häufig. y. lactiflora Rchb. Blüten milchweiß, das vordere Kronblatt dunkel geadert. Blätter meist weniger tief ausgerandet. Viola hirta var. lactiflora Rechb. Icon. fl. Germ. III. 4 Fig. 4493 (1893); Borb. in Hallier, Koch's Syn. 3. Aufl. 188 (1892). Auf trockenen Wiesen, gesellig. Bei Bruck, Rosegg (Borbäs), bei Rotwein und Kötsch nächst Marburg (Murr). x Viola collina X hirta Val de Lievre. V. interiecta Borb. Aus- dauernd; Grundachse verzweigt, ohne Ausläufer. Stengel fehlend, Blätter und Blüten grundständig. Blätter gestielt, kürzer als ihr Stiel, länglich eiförmig, länger als breit, am Grunde tief herz- förmig, etwas zugespitzt, gekerbt, oberseits spärlich, unterseits dichter kurzhaarig. Blattstiele besonders in-der Jugend dicht abstehend behaart. Nebenblätter lanzettlich, drüsig gefranst, am Rande sowie die Fransen behaart, die Fransen höchstens so lang wie die Breite des Nebenblattes. Blüten helllila, im Schlunde sowie der Sporn weißlich, wohlriechend. Hochblätter etwa in der Mitte des Blüten- stieles. Kelchblätter stumpf, die Anhängsel dem Blütenstiel angedrückt. Früchte meist fehlschlagend. Unterscheidet sich von Viola collina durch schmälere Blätter und entfernter und kürzer gefranste Nebenblätter, von V. hirta durch länger gefranste, behaarte Nebenblätter und oft breitere Blätter. Viola collina X hirta Val de Lievre in Öst. bot. Zeitschr. VIII. 59 (1858). Viola interiecta Borb. in Hallier, Koch’s Syn. 3. Aufl. 190 (1891). Viola hybrida Val de Lievre a. a. O., nicht Wulf. ?Viola hirta var. subeiliata Borb. Vasvarmegye növenyföldr. es fl. 253 (1887). Unter den Stammeltern hie und da. Bei Spital am Semmering (Borbäs), Mürzzuschlag!, Neuberg (Feiller!), Murau (Fest!), Bruckl, Graz (Alexander!). Viola. 577 2. Viola collina Bess. Hügel-Veilchen. Ausdauernd; Grundachse verzweigt, ohne oder selten mit kurzen Ausläufern. Stengel fehlend, Blätter und Blüten grundständig. Blätter gestielt, herzförmig mit tiefer schmaler Basalbucht, nicht oder wenig länger als breit, spitzlich, gekerbt, kürzer als ihr Stiel, oberseits weniger, unterseits dichter anliegend behaart; Blattstiele dicht behaart. Nebenblätter lanzettlich, lang drüsig gefranst und am Rande gleich den Fransen kurz- haarig, letztere so lang oder länger als die Breite des Neben- blattes. Blüten grundständig, hell lila, am Grunde sowie der Sporn weißlich, wohlriechend. Hochblätter in oder ober der Mitte des Blütenstiels. Kapsel kugelig, weichhaarig. März, April. Viola collina Bess. Cat. hort. Cremen. (1816) 151; Koch Syn. Ed. 2. 89 (1848); Maly Fl. Steierm. 207 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 39 (1882); Borb. in Hallier, Koch's Syn. 3. Aufl. 189 (1891). Viola umbrosa Hoppe in Flora (1830) II. 521, nicht Fries. Viola Martii 7. umbrosa Neilr. Fl. Wien 523 (1847). Viola hirta ß. umbrosa Neilr. Fl. N.-Öst. 770 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 175 (1874). In Wäldern, Gebüschen, an buschigen, felsigen Abhängen. Bei Admont, Trieben, Gaishorn; im Murtale bei Murau, Judenburg, Ober- wölz, Bruck, Mixnitz, bei Neuberg, Mürzzuschlag, Spital am Semmering, Aflenz, Thörl. Häufig bei Graz und überall um Marburg; bei Maria- Neustift, Ankenstein. Verbreitet bei Cilli, Tüffer, Römerbad, Trifail. Ändert ab: 8. styriaca (Strobl) Hay. Kapsel kahl. Viola styriaca Strobl Fl. Adm. in Jahresber. Staatsgymn. Melk (1882) 40. Viola hirta $. styriaca Hay. Fl. Steierm. I. 577 (1909). Bei Admont oberhalb des Kalkofens am Wege zur Weberalm an Waldrändern gegen den Bach zu, jetzt verschwunden (Strobl). x Viola alba X hirta Wiesb. V. adulterina Godr. Ausdauernd; Grundachse verzweigt, keine oder kurze, nicht wurzelnde, im ersten Jahre blühende Ausläufer treibend. Stengel fehlend, Blätter und Blüten grundständig. Blätter oft überwinternd, herzförmig oder herz-eiförmig mit tiefer, offener Basalbucht, spitz, gekerbt, beiderseits zerstreut behaart. Nebenblätter lanzettlich, entfernt gefranst und besonders an der Spitze kurzhaarig, die Fransen höchstens so breit als die Breite des Nebenblättes. Blüten grundständig, lila oder weiß, der Sporn fast doppelt so lang als die Kelchanhängsel, meist lila. Kelch- zipfel stumpf. Kapsel meist fehlschlagend. Unterscheidet sich von V. alba durch etwas schmälere Blätter und breitere, spärlicher und kürzer gefranste und schwächer behaarte Neben- blätter sowie die oft mangelnden Ausläufer, von V. hirta durch viel Hayck, Flora you Steiermark. 37 578 Viola. breitere, mitunter überwinternde Blätter, länger gefranste Nebenblätter und oft auch durch die Ausläufer. Viola alba X hirta Wiesb. in Öst. bot. Zeitschr. XXIV. 225 (1874). Viola adulterina (hirta X scotophylla) Godr. These de l’hybr. 18 (1844); Gren. Godr. Fl. de France I. 176 (1848). Viola badensis Wiesb. in Öst. bot. Zeitschr. XXIV (1874) 225, in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 165 (1882). Unter den Stammeltern, selten. Bei Riegersburg (Sabransky). Bei Römerbad!, Videm nächst Gurkfeld!, nach Wiesbarur vielleicht auch bei Faal am Bachergebirge. 3. Viola alba Bess. Weißes Veilchen. Ausdauernd; Grundachse verzweigt, nicht wurzelnde, schon im ersten Jahr blühende Ausläufer treibend. Blätter überwinternd, eiherzförmig bis herz- förmig-dreieckig, etwas länger als breit, mit breiter offener Basalbucht, spitz, gekerbt, zerstreut behaart, meist dunkelgrün. Nebenblätter schmal lanzettlich, lang drüsig gefranst und am Rande gleich den Fransen dicht kurzhaarig, letztere so lang oder länger als die Breite des Nebenblattes. Blüten weiß, meist mit violettem (f. scotophylloides Wiesb. in Öst. bot. Zeitschr. XXVU. 151 [1877]), selten mit grünlichem Sporn (f. virescens |Jord. in Bor. Fl. Centre France III. 77 [1857] als Art]; Freyn in Verh. zool. bet. Gesellsch. Wien XXVII [1877] 282), oder hell violett (f. violacea Wiesb. in Öst. bot. Zeitschr. XNXXIII [1883] 133). Hochblätter ober der Mitte des Blütenstieles. Kapsel eikugelig, flaumig. März, April. Viola alba Bess. Prim. fl. Galie. I. 171 (1809); Koch Syn. Ed. 2. 90 (1843); Maly Fl. Steierm. 207 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 175 (1874); Borb. in Hallier, Koch’s Syn. 3. Aufl. 173 (1891). Viola scotophylla Jord. Obs. pl. nouv. cerit. VII. 9 (1849). Viola Martii £. alba Döll Rhein. Fl. 648 (1848). Viola odorata ß. acutifolia Neilr. Fl. N.-Öst. 769 (1859). Viola alba Subsp. scotophylla W. Becker Veilch. bayr. Fl. 11 (1902). An Waldrändern, in Gebüschen, lichten Wäldern, besonders in Untersteiermark. Bei Graz nur auf einem Vorberg des Schökel nächst Kalkleitenmöstl. Bei Gleisdorf, Riegersburg. Häufiger bei Marburg, Friedau, Ankenstein, Faal am Bacher, Pöltschach. Bei Windisch-Lands- berg, Rohitsch, Neuhaus, Cilli, Römerbad, Steinbrück, Videm, Rann. 4. Viola Szilyana Dorb. Eisenburger Veilchen. Ausdauernd; Grundachse ästig, kurze, nicht wurzelnde Ausläufer treibend. Blätter sehr lang gestielt, herzeiförmig, spitzlich, in der Jugend dichter, später schwächer behaart. Nebenblätter verlängert, dem Blattstiel an- gewachsen und nur an der Spitze frei, lineal-lanzettlich, entfernt kurz gefranst, kahl, die Fransen höchstens halb so lang als die Breite des Nebenblattes. Blütenstiele so lang oder länger als die Blätter, Hoch- Viola. 579 blätter in oder über «der Mitte desselben. Blüten groß, violett, wohl- riechend, mit schlankem, die Kelchanhängsel weit überragendem Sporn. April. Eine zweifelhafte, nicht mehr wieder gesammelte Art, von der es mir trotz aller Bemühungen nicht möglich war, Originale zu erlangen. Viola Szilyana Borb. Vasvarmegye növeny füldr. &s fl. 253 (1887), und in Hallier, Koch’s Syn. 3. Aufl. 176 (1891). Nur an der ungarischen Grenze bei Jennersdorf (Gyanafalva). (Borbäs). x Viola hirta X sepincola W. Becker. V. Kerneri Wiesb. Aus- dauernd, Grundachse verzweigt, ohne oder mit sehr verkürzten, nicht wurzelnden Ausläufern. Stengel fehlend, Blätter und Blüten grund- ständig. Blätter sehr lang gestielt, eiförmig, am Grunde tief herzförmig, mit tiefer offener Basalbucht, spitzlich, gekerbt, länger als breit, viel kürzer als der Blattstiel, oberseits spärlich behaart bis fast kahl, unterseits behaart. Nebenblätter lanzettlich, spärlich kurz gefranst, an der Spitze behaart. Blüten blaulila oder heller und dunkler lila gescheckt, mit weißem Schlunde, der Sporn doppelt so lang wie die Kelchanhängsel. Kelchblätter stumpf. Früchte meist fehlschlagend. Unterscheidet sich von Viola hirta durch die lang gestielten, viel breiteren kahleren Blätter, von V. sepincola durch die mangelnden Aus- läufer und schmälere, tiefer herzförmige Blätter. Viola hirta x sepincola W. Becker in Allg. bot. Zeitschr. (1903) 118. Viola Kerneri Wiesb. in Öst. bot. Zeitschr. XXX (1880) 189. Viola austriaca X hirta Wiesb. in Österr. bot. Zeitschr. XXVII (1877) 152. Unter den Stammeltern bei Deutsch-Feistritz nächst Peggau (Wett- stein) und in der Allee bei Neu-Cilli nächst Sachsenfeld (Kocbek). Viola Hallieri Borb. (in Hallier, Koch’s Syn. 3. Aufl. 183 [1891]) (eyanea x alba) nach Borbäs a. a. O. in Steiermark, aber wohl irrtümlich, da V. eyanea Celak. (d. h. die kahlfrüchtige V. sepincola) im Lande noch nicht nachgewiesen ist. 5. Viola sepincola Jord. Österreichisches Veilchen. Aus- dauernd; Grundachse verzweigt, teils unter-, teils oberirdische, kurze Ausläufer bildend. Blätter sehr lang gestielt, herzeiförmig mit offener Basalbucht, länger als breit, spitz, gekerbt, zerstreut kurz- haarig bis fast kahl, mehrmals kürzer als der zerstreut behaarte Blattstiel. Nebenblätter lanzettlich, zugespitzt, gefranst, an der Spitze etwas gewimpert, die Fransen kürzer als die Breite des Neben- blattes. Blüten blaulila, im Schlunde bis fast zur Mitte der Kronblätter weiß; der Sporn länger als die Kelchanhängsel. Kelch- zipfel stumpf. Die Vorblätter unterhalb der Mitte des Blütenstiels. Kapsel kugelig, flaumig. März, April. 37+ 580 Viola. Viola sepincola Jord. Observ. VII. 254 (1849); W. Becker in Allg. bot. Zeitschr. (1903) 114. Viola odorata var. Steveni Koch Taschenb. d. deutsch. Fl. 62 (1844), nicht Bess. Viola suavis Koch Syn. Ed. 2. 91 (1844); Maly Fl. Steierm. 208 (1868), nicht M. B. Viola Beraudii Bor. Fl. Centre d. 1. France Ed. 3. I. 155, II. 76 (1857); Gremli N. Beitr. Fl. Schweiz V. 12. (1890). Viola austriaca A. et J. Kern in Ber. med. nat. Ver. Innsbr. III. (1872) p. LXXI, Sched. ad. fl. exs. Austro-Hung. I. 13 (1881); Welist. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXV. Abh. 547 (1885); Borb. in Hallier-Koch Syn. 3. Aufl. 174 (1891). Viola insignis ©. Richt. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXVIII Abh. 220 (1888). In Gebüschen, an Waldrändern, selten. Bei Peggau und Deutsch- Feistritz (Weitstein), an der ungarischen Grenze bei Jennersdorf (borbäs), bei Cilli (Tomaschek) ünd bei Alt-Cilli nächst Sachsenfeld (Kocbek). x Viola hirta X odorata Rechb. V. permixta Jord. Ausdauernd; Grundachse verzweigt, kurze nicht wurzelnde Ausläufer treibend. Stengel fehlend, Blätter und Blüten grundständig. Blätter ziemlich lang gestielt, herzeiförmig, länger als breit, spitzlich bis spitz, gekerbt, mehr weniger behaart. Nebenblätter lanzettlich bis eilanzettlich, kurz drüsig gefranst, an der Spitze behaart. Blüten hellviolett, im Schlunde weiß, geruchlos oder schwach duftend. Vorblätter in oder unter der Mitte des Blütenstieles. Kapseln fehlschlagend. April. Unterscheidet sich von Viola hirta durch die Ausläufer, länger gestielte Blätter und die gefransten Nebenblätter, von V. odorata durch viel schmälere Blätter, hellere geruchlose Blüten und die kurzen Ausläufer. Viola hirta x odorata Rehb. Icon. fl. Germ. III. 4. T. VL. £. 4497b (1838—39); W. Becker Veilch. bayr. Fl. 12 (1902). Viola permixta Jord. Observ. VII. 6 (1849); W. Becker a. a. 0. Unter den Stammeltern, stellenweise Baues wie bei Stübing, St. Gott- hard, Graz, überall um Marburg, bei Faal am Bachergebirge, zwischen Steinbrück und Römerbad. Den einzelnen Stammeltern genäherte Formen sind: b. subhirta Beek. Ausläufer fehlend. Blätter herzförmig, etwas länger als breit. Blüten wohlriechend. Viola hirta X odorata c. V.subhirta Beck Fl. N.-Öst. IT. 1. 511 (1892). Viola oenipontana Murr in Deutsche bot. Monatsschr. (1892) 131, nicht a. a. O. p- 11. Hie und da nicht selten. Wurde beobachtet bei Admont, Graz, Gams nächst Marburg, auf dem Wotsch bei Pöltschach. c. pseudosepincola (W. Becker) Hay. Ausläufer zahlreich, aus- gebreitet. Blätter herzförmig, kurz gestielt. Blüten violett, geruchlos. Viola pseudosepincola W. Becker Viol. exsiee. 56 (1902) Veilch. bayr. Fl. 12 (1902). Viola permixta ce. pseudosepincola Hay. Fl. Steierm. I. 530 (1909). Viola sepincola Borb. in Hallier- Koch Syn. 179 (1891), nicht Jordan. Viola. 581 Bisher nur bei Graz (Borbds) und am Fuß des Burgkogels der Riegersburg (Sabranskı). x Viola collina X odorata @rembl. WV. merkensteinensis Wiesh. Ausdauernd; Grundachse verzweigt, kurze, nicht wurzelnde Aus- läufer treibend. Stengel fehlend, Blätter und Blüten grundständig. Blätter mäßig lang gestielt, rundlich herzförmig, mit enger Basal- bucht, stumpf oder spitzlich, gekerbt, weich behaart. Nebenblätter eilanzettlich, zugespitzt, entfernt drüsig gefranst, behaart, die Fransen kürzer als die Breite des Nebenblattes. Blüten hellviolett, wohlriechend. Kelchzipfel stumpf. Vorblätter ungefähr in der Mitte der Blütenstiele. Kapsel behaart, meist fehlschlagend. März, April. Unterscheidet sich von Viola collina durch schwächere Behaarung, breitere kürzer gefranste Nebenblätter und die Ausläufer, von V. odorata durch die viel kürzeren Ausläufer, hellere Blüten, schmälere, behaarte Nebenblätter und kürzer gestielte Blätter. Viola collina X odorata @remblich in Öst. bot. Zeitschr. XXIV (1874) 253. Viola merkensteinensis (collina X odorata) Wiesb. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 166 (1882). Unter den Stammeltern am Südabhang des Rahenstein bei Neuberg (Feiller!) und bei Gams nächst Marburg (Murr). x Viola alba x odorata Wiesb. V. pluricaulis Borb. Ausdauernd; Grundachse verzweigt, verlängerte, oft wurzelnde Ausläufer treibend. Stengel fehlend, Blätter und Blüten grundständig. Blätter wenigstens zum Teil überwinternd, mäfßig lang gestielt, herzförmig bis herzförmig-dreieckig, stumpflich, kurz behaart. Nebenblätter lanzettlich, kurz drüsig gefranst, gleich den Fransen am Rande kurz gewimpert, die Fransen kürzer als die halbe Breite der Nebenblätter. Blüten lila oder schmutzig violett, im Schlunde weißlich, wohlriechend. Kelchzipfel stumpf. Vorblätter in oder über der Mitte der Blütenstiele. März, April. Unterscheidet sich von Viola alba durch länger gestielte Blätter und breitere, kürzer gefranste Nebenblätter, von V. odorata durch die über- winternden Blätter und schmälere, behaarte Nebenblätter. Viola alba x odorata Wiesb. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXV. Abh. 819 (1875); Murr in Deutsche bot. Monatsschr. (1892) 131. Viola pluricaulis Borb. in Hallier- Koch Syn. 179 (1891). Viola multicaulis .Jord. Pugill. 15 (1852), nicht Koch. Viola scotophylla var. rosea Murr in Deutsche bot. Monatsschr. (1895) 60, nicht Freyn. Unter den Stammeltern hie und da. Bei Schloß Riegersburg nächst Fürstenfeld (Sabranskıy), ferner in der Umgebung von Marburg im Tälchen gegen den deutschen Kalvarienberg, bei Tresternik und St. Peter (Murr). 582 Viola. 6. Viola odorata 4. Wohlriechendes Veilchen. Ausdauernd; Grundachse verzweigt, verlängerte, wurzelnde, erst im zweiten Jahre blühende Ausläufer treibend. Stengel fehlend, Blätter und Blüten grundständig. Blätter ziemlich lang gestielt, herzförmig rund- lich bis nierenförmig, so breit oder breiter als lang, mit enger tiefer Basalbucht, spärlich behaart. Nebenblätter eiförmig bis eilanzett- lich, kurz gefranst, kahl, nur an der Spitze wimperig, die Fransen viel kürzer als die halbe Breite des Nebenblattes. Blüten dunkel- violett, im Schlunde weiß, selten trüb purpurviolett (f. sordida Zwanz. in Kärnt. Gartenbauzeit. H. 11 No. 3. 76 [1880], —= Viola dravica Murr in Deutsche bot. Monatsschr. [1894] 3) oder weiß (f. albiflora bBorb. in Hallier-Koch Syn. 171 [1891], wohlriechend. Kelchblätter stumpf, Kelchanhängsel vom Blütenstiel abstehend. Kapsel kugelig, flaumhaarig. März, April. Viola odorata L. Sp. pl. Ed. 1. 934 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 90 (1843); Maly Fl. Steierm. 207 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 175 (1875); Strobl Fl. Admont II. 40 (1882); Borb. in Hallier- Koch Syn. 171 (1891). Viola Martii C. odorata Döll Rhein. Fl. 648 (1893). Viola odorata ». obtusifolia Neilr. Fl. N.-Öst. 769 (1859). In Gebüschen, Auen, an Waldrändern, sehr häufig bis in die Vor- alpentäler. Die f. sordida hie und da, wie bei Bruck, Graz, Riegersburg, Marburg, die f. albiflora angeblich bei Cili (Tomaschek). ß. Mirabiles Nym. Stengel zur Blütezeit fehlend, später entwickelt. Kelch- blätter spitz. Vorblätter ober der Mitte des Blütenstieles. Ausläufer fehlen. Mirabiles Nym. (Syll. fl. europ. 226 [1854—55], bloßer Name) bei Borb. in Hallier-Koch Syn. 195 (1891). 7. Viola mirabilis 7. Wunder-Veilchen. Ausdauernd; Wurzel- stock ästig, ohne Ausläufer. Stengel zur ersten Blütezeit (mit ‘chasmogamen Blüten) fehlend und die Blüten und Blätter grundständig, später entwickelt, bis 25 cm hoch, kahl, einzeilig behaart, am Grunde von bräunlichen Schuppen besetzt, in den Blattachseln oft kleistogame Blüten tragend. Blätter breit herz-nierenförmig, stumpf oder breit zu- gespitzt, mit weiter Basalbucht, gekerbt, in der Jugend kurzhaarig, später kahl, glänzend. Nebenblätter eilanzettlich, spitz, ganzrandig, kahl. Blüten blaßlila, mit dickem gelblichem Sporn, groß, sehr wohlriechend. Kelchzipfel breit, spitz, mit großen Anhängseln. Kapsel kugelig, kahl. März, April. Viola mirabilis Z. Sp. pl. Ed. 1. 936 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 94 (1844); Maly Fl. Steierm. 208 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 176 (1874); Borb. in Hallier-Koch Syn. 195 (1891). In Wäldern, Holzschlägen, Gebüschen. Im Schirminggraben bei Grat- wein, beim Andritz-Ursprung, bei der Wiener Linie, und auf dem Rainer- ei Viola. 583 kogel bei Graz; auf dem Buchkogel bei Wildon. Auf den Kögelbergen bei Ritschein nächst Fürstenfeld, bei Spielfeld, Poppendorf; auf dem Pyramidenberge und auf der Felberinsel bei Marburg; bei Pettau, Friedau. Bei Hausambacher, Frauheim, Windischgraz, Neuhaus, bei M. Nazareth, Praßherg; häufig bei Cilli, Tüffer, Römerbad, Trifail, Montpreis. 7. Rosulantes Borb. Stengel entwickelt; grundständige Blattrosette vor- handen. Kelchblätter spitz. Vorblätter weit ober der Mitte des Blütenstieles. Rosulantes Borb. in Hallier- Koch Syn. 196 (1893). x Viola mirabilis X Riviniana Uechtr. VW. Uechtritziana Borb. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, ohne Ausläufer. Stengel entwickelt, oben beblättert, am Grunde mit bräunlichen Schuppen besetzt, einzeilig behaart, seltener kahl. Grundständige Blattrosette vor- handen. Blätter breit herzförmig bis nierenförmig, rundlich, kurz zu- gespitzt, oberseits zerstreut behaart. Nebenblätter lanzettlich oder lineal-lanzettlich, kurz gefranst, mehrmals kürzer als der halbe Blattstiel. Blüten groß (das vordere Kronblatt ohne Sporn bis 14 mm lang), hell- blau mit weißem Sporn. Unterscheidet sich von Viola mirabilis durch den von Anfang an entwickelten Stengel und die schmäleren gefransten Nebenblätter, von V. Riviniana durch den am Grunde von braunen Schuppen umgebenen Stengel, breitere Blätter und den oft einzeilig behaarten Stengel. Viola mirabilis X Riviniana Üechtr. in Verh. bot. Ver. Brandenb. IX. 118 (1867); Borb. in Hallier- Koch Syn. 197 (1901). Viola orophila Wiesd. in Öst. bot. Zeitschr. XXXVI. 19 (1886) (bloßer Name); Sabr. in Allg. bot. Zeitschr. (1905) 164. Viola Uechtritziana Borb. a.a. 0. Unter den Stammeltern äuf den Kögelbergen bei Ritschein nächst Fürstenfeld (Sabransky). 8. Viola Riviniana Rehb. Großblütiges Veilchen. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, ohne Ausläufer. Stengel entwickelt, beblättert, bis 15 em hoch, kahl oder fast kahl. Grundständige Blattrosette vor- handen. Blätter breit herzförmig bis herz-nierenförmig, mit seichter breiter Basalbucht, stumpflich oder breit zugespitzt, fast kahl. Nebenblätter lanzettlich, gefranst, mehrmals kürzer als der halbe Blattstiel. Blüten groß (das vordere Kronblatt ohne Sporn bis 15 mm lang), hell blaulila, mit dickem, unterseits gefurchtem, weißem Sporn. Kelch- blätter lanzettlich, spitz, mit großen, an der Frucht deutlichen Anhängseln. Kapsel dreiseitig, kahl. April, Mai. Viola Riviniana Rehb. Iconogr. bot. I. 28, fig. 202—203 (1823); Strobl Fl. Adm. II. 40 (1882); Borb. in Hallier, Kochs Syn. 3. Aufl. 200 (1891); W. Becker Veilch. bayr. Fl. 17 (1902). Viola silvestris A. nemorum 8. macrantha Döll Rhein. Fl. 652 (1843). Viola silvestris var. Riviniana Koch Syn. Ed. 2. 91 584 Viola. (1843); Neilr. Fl. Wien 525 (1847); W. Becker in Zeitschr. Ferdinand. Tirol III. Folge XLVIII. 336 (1904). Viola silvestris ß. macrantha Neilr. Fl. N.-Öst. ‘772 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 175 (1874). In Wäldern, auf Wiesen, besonders in den Voralpen. Häufig bei Schladming, Admont, Rottenmann, Trieben, St. Johann am Tauern, Hieflau, Palfau, Mariazell, Neuberg, ferner im ganzen Murtale und seinen Seitentälern bei Murau, Judenburg, Seckau, Leoben, St. Peter-Freyenstein, Bruck, Aflenz, Mixnitz, Peggau. Sehr häufig überall in der Umgebung von Graz. Ferner bei St. Georgen a. d. Stiefing, Marburg, am Bacher- gebirge bei Lembach, Windenau, bei Pöltschach, Ankenstein, Windisch- graz, Sulzbach. Abweichende Formen sind: 3. nemorosa Neum. Wahlst. Murb. Sporn hellblau. Viola Riviniana var. nemorosa Neum. Wahlsti. Murb. Viol. Suec. exs. N. 14 (1886). Häufig in der Umgebung von Fürstenfeld, wie bei Maierhofen, Ritschein, Söchau (Sabransky). y. villosa Neum. Wahlst. Murb. Stengel und oft auch die Blätter fein und dicht behaart. Viola Riviniana var. villosa Neum. Wahlsi. Murb. Viol. Suec. exs. 13 (1886); Sabr. in Allg. bot. Zeitschr. (1905) 164. An schattigen Abhängen in Obstgärten bei Aschbach nächst Söchau (Sabranskı)). x Viola Riviniana x silvestris Rchb. V. dubia Wiesb. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, ohne Ausläufer. Stengel entwickelt, beblättert, bis 40 cm hoch, kahl oder fast kahl. Grundständige Blattrosette vor- handen. Blätter breit herz- bis herz-nierenförmig, mit breiter offener Basalbucht, breit zugespitzt, fast kahl. Nebenblätter lanzettlich, gefranst, mehrmals kürzer als der halbe Blattstiel. Blüten ziemlich groß (das vordere Kronblatt ohne Sporn 10—14 mm lang), violett, der Sporn stumpf, nicht oder kaum gefurcht, bläu- lich oder violett. Kelchblätter lanzettlich, spitz, mit großen oder kleinen Anhängseln. Kapsel dreiseitig, kahl, nicht selten fehlschlagend. Pollen wie bei allen Veilchenhybriden ınit einem großen Prozentsatz steriler Körner. April, Mai. Unterscheidet sich von V. Riviniana durch dunklere Blüten und den ungefurchten violetten Sporn, von V. silvestris durch größere Blüten und einen diekeren Sporn, von beiden Stammeltern meist durch den höheren, üppigeren Wuchs. Viola Riviniana X silvestris Rchb. Iconogr. bot. VII. 3 (1829); W. Beeker Veilch. bayr. Fl. 18 (1902). Viola dubia Wiesd. in Öst. bot. Zeitschr. NXXVI Viola. 585 (1886) 191; Borb. in Hallier- Koch Syn. 3. Aufl. 199 (1891). Viola intermedia Rehb. Pl. erit. VII. 3. (1829), nicht Krock, nicht Wimm. Viola canina X Rivi- niana Borb. in Hallier-Koch Syn. 3. Aufl. 199 (1901). Viola silvatica X Rivi- niana Bethke in Schr. phys. ökon. Ges. Künigsb. XIII. 81 (1881). Unter den Stammeltern, bei Sinnersdorf (Borbäs) und häufig in der Umgebung von Fürstenfeld (Sabransky), und gewiß noch vielfach an anderen Orten. 9. Viola silvestris Lam. Wald-Veilchen. Ausdauernd; Wurzel- stock ästig, ohne Ausläufer. Stengel entwickelt, beblättert, bis 15 cm hoch, kahl oder fast kahl. Grundständige Blattrosette vorhanden. Blätter breit herzförmig mit breiter offener Basalbucht, zugespitzt, fast kahl. Nebenblätter lanzettlich, gefranst, mehrmals kürzer als der halbe Blattstiel. Blüten mittelgroß (das vordere Kronblatt ohne Sporn 10—12 mm lang), violett, mit schlankem, ungefurchtem, violettem Sporn. Kelchblätter lanzettlich, spitz, mit kleinen Anhängseln. Kapsel dreiseitig, kahl. April, Mai. Viola silvestris Lam. Fl. frang. II. 1274 (1778) z. T.; Rehb. Iconogr. bot. I. 80 (1823); Koch Syn. Ed. 2. 91 (1844) exel. £.; Maly Fl. Steierm. 208 (1868). Viola canina Z. Sp. pl. Ed. 1. 935 (1753) z. T.; Jaeq. Enum. stirp. Vind. 160 (1763); Borb. in Hallier-Koch Syn. 198 (1891). Viola silvatica Fr. Fl. Hall. 4 (1817); Strobl Fl. Admont II. 40 (1882). Viola silvestris A. nemorum ». micrantha Döll Rhein. Fl. 652 (1843). Viola silvestris «. micrantha Neilr. Fl. N.-Öst. 772 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 173 (1874). In Wäldern, Gebüschen, bis in die Voralpen. In Obersteiermark zerstreut bei Grundelsee, Gröbming, Admont, Frein, Mürzsteg, am Sem- mering, bei Judenburg, Bruck, Übelbach. Sehr häufig durch ganz Mittel- und Untersteiermark. X Viola Riviniana X rupestris Beek. V. Burnati Gremli. Aus- dauernd; Wurzelstock einfach, ohne Ausläufer. Stengel entwickelt, beblättert, meist sehr kurz, samt den Blütenstielen kurz flaumig oder fast kahl. Grundständige Blattrosette vorhanden. Blätter gestielt, ziemlich klein, herzförmig, vorgezogen zugespitzt, fein gekerbt, ziemlich kahl. Nebenblätter eilanzettlich, lang zugespitzt, gefranst. Blüten ziemlich groß (das vordere Kronblatt ohne Sporn 10—14 mm lang), blaßlila, der Sporn stumpf kegelig, weißlich, dreimal so lang als die Kelchanhängsel. Kelchblätter lanzettlich, spitz. Früchte fehlschlagend. April, Mai. Unterscheidet sich von Viola rupestris var. arenaria durch schwächere Behaarung, viel größere Blüten, einen längeren Sporn und länger gefranste Nebenblätter, von V. Riviniana durch den kürzeren Stengel, kleinere Blätter und Blüten, stärker behaarten Stengel und breitere Nebenblätter. 586 Viola. Viola Riviniana X rupestris Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 519 (1892). Viola arenaria X Riviniana Uechtr. in Verh. bot. Ver. Brandenb. IX (1868) 121; Borb. in Hallier-Koch Syn. 203 (1891); J. Murr in Deutsche bot. Monatsschr. (1895) 60. Viola Burnati Gremli Excursionsfl. Schweiz 3. Aufl. 89 (1878). Viola Riviniana X rupestris var. arenaria W. Becker Veilch. bayr. Fl. 20 (1902). An einem Waldrand vor Lembach bei Marburg (Murr). x Viola rupestris X silvestris Beck. V. Bethkeana Borb. Aus- dauernd; Wurzelstock einfach, ohne Ausläufer. Stengel entwickelt, beblättert, meist sehr kurz, samt den Blatt- und Blütenstielen kurz flaumig oder fast kahl. Grundständige Blattrosette vorhanden. Blätter klein, gestielt, herzförmig, vorgezogen zugespitzt, fein gekerbt, ziemlich kahl. Nebenblätter eilanzettlich, gefranst, lang zugespitzt. Blüten klein (das vordere Kronblatt ohne Sporn 6—10 mm lang), violett, der Sporn stumpf kegelig, dreimal so lang als die Kelchanhängsel, violett. Kelchblätter lanzettlich, spitz. Früchte fehlschlagend. Unterscheidet sich von Viola arenaria durch schwächere Behaarung, dunklere Blüten, einen längeren Sporn und länger gefranste Nebenblätter, von V. silvatica durch den kürzern Stengel, kleinere Blätter und Blüten, stärker behaarte Stengel und breitere Nebenblätter. Viola rupestris X silvestris Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 519 (1892). Viola arenaria X silvatica Schmalh. in Bot. Zeitg. (1875) 540. Viola arenaria X canina (silvestris) Borb. in Hallier-Koch Syn. 3. Aufl. 203 (1891). Viola Beth- keana Borb. a. a. 0. Viola rupestris vo. arenaria X silvestris W. Becker Veilch. bayr. Fl. 21 (1902). Auf sandigen Wiesen bei Murau (Fest!). 10. Viola rupestris Schmidt. Felsen-Veilchen. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, meist mehrköpfig, ohne Ausläufer. Stengel vorhanden, beblättert, sehr kurz, 0,5—2 em lang, wie die Blatt- und Blütenstiele kahl oder kurzhaarig. Grundständige Blattrosette vorhanden. Blätter klein, breit herzförmig bis nierenförmig,, stumpf oder spitzlich, am Grunde seicht herzförmig, fein gekerbt, etwas dicklich, kahl oder kurz- haarig. Nebenblätter länglich-dreieckig, fransig-gesägt. Blüten lang gestielt, klein (das vordere Kronblatt ohne Sporn 6—9 mm lang), hell- violett, selten (f. leucochlamydea Borb. in Öst. bot. Zeitschr. XL [1890] 27) milchweiß, der Sporn stumpf kegelig, doppelt so lang.als die Kelch- anhängsel, violett oder weiß. Kelchblätter spitz, mit kleinen Anhängseln, Fruchtknoten und Kapsel behaart. März, April. Viola rupestris Schmidt in Neue Abh. böhm. Ges. I. 60 fig. 10 (1791); Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 519 (1892). Viola livida Kit. in R. S. Syst. veg. V. 363 (1819). Viola arenaria DC. Fl. franc. IV. 806 (1805) erw.; Koch Syn. Ed. 2. 91 (1844); Maly F]. Steierm. 208 (1868); Strobl Fl. Admont II. 40 (1882); Bord. in Hallier- Koch Syn. 200 (1891); W. Becker Veilch. bayr. Fl. 19 (1902). Viola. 587 Tritt in zwei Formen auf: a. arenaria (DU.) Beck. Stengel und Blütenstiele dicht kurzhaarig, Blätter besonders unterseits kurz behaart. Sporn der Blumenkrone bläulich oder weiß. Kapsel dicht kurzhaarig. Viola arenaria DC. Fl. franc. IV. 806 (1805); Borb. in Hallier- Koch Syn. 200 (1891). Viola rupestris a. arenaria Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 519 (1892). Viola nummulariaefolia Schult. Ost Fl. I. 427 (1814); @ebh. Verz. in Steierm. ges. Pfl. 291 (1821). Auf trockenen Wiesen, an Rainen, bis in die Voralpentäler (1350 m). Bei Hall und Mühlau nächst Admont, im Johnsbachtale, im Grübelkaar des Eisenerzer Reichenstein, bei Rottenmann, Gaishorn. Nicht selten bei Zeiring, Judenburg, Leoben, Bruck, im ganzen Mürztale bis Mürzzuschlag und auf dem Semmering, bei Frein, Mariazell. Überall bei Mixnitz, Peggau, Gratwein; bei Gösting und St. Gotthard, in den Murauen und bei Gratkorn nächst Graz. Bei Brunndorf nächst Marburg, Bad Neuhaus. b. glaberrima (Murb.) Hay. Stengel und Blütenstiele kahl. Blätter kahl, glänzend. Sporn der Blumenkrone lila. Kapsel kahl. Viola arenaria var. glaberrima Murb. in Bot. Not. (1887) 186; W. Becker Veilch. bayr. Fl. 19 (1902). Viola rupestris b. glaberrima Hay. Fl. Steierm. I. 587 (1909). Viola rupestris Schmidt in Neue Abh. böhm. ges. Wiss. I. 60 Fig. 10 (1791); Borb. in Hallier-Koch Syn. 201 (1891). Viola rupestris a. typica Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 519 (1892). Bisher nur bei Graz (Dorbdäs) und in der f. leucochlamydea in den Murauen bei Puntigam (Preissmann!). 6. Pratenses Fr. Stengel entwickelt. Grundständige Blattrosette fehlend. Kelchblätter spitz. Vorblätter weit ober der Mitte des Blütenstiels. Pratenses Fr. Summa veg. Scand. 34 (1846), Caninae Celak. Prodr. Fl. Böhm. 480 (1875), nicht Kitt. Arosulatae Borb. in Hallier-Koch Syn. 3. Aufl. 204 (1891). x Viola canina x silvestris W. Becker. VW. borussica (Borb.) W. Becker. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, ohne Ausläufer. Stengel entwickelt, bis 15 cm hoch, kahl. Grundständige Blattrosette fehlend. Blätter gestielt, herzförmig oder die oberen länglich-herzförmig, spitz, mit weiter Basalbucht, fein gekerbt, kahl. Nebenblätter lanzettlich, lang zugespitzt, reichlich lang gefranst, viel kürzer als der halbe Blattstiel. Blüten mittelgroß (das vordere Kronblatt ohne Sporn 8—11 mm lang), lila, der Sporn stumpf kegelig, dreimal so lang als die Kelchanhängsel. Kelchzipfel spitz, mit kurzen Anhängseln. Frucht- knoten kahl. Mai. Unterscheidet sich von Viola canina durch breitere, kürzere, tiefer herzförmige Blätter und reicher gefranste Nebenblätter, von V. silvestris durch die fehlende Blattrosette und längere obere Blätter, 588 Viola. Viola canina X silvestris W. Becker in Ber. bayr. bot. Ges. VILI. 2. 269, Veilch. bayr. Fl. 23 (1902). Viola neglecta var. borussica Borb. in Hallier- Koch Syn. 206 (1891). Viola borussica W. Becker in Ber. bayr. bot. Ges. VIII. 2. 269, Veilch. bayr. Fl. 23 (1902). Viola canina X silvatica Bethke Veilch. 11 (1883). Auf feuchten Wiesen bei St. Lorenzen a. d. Murr (Wettstein?), ferner bei Söchau und Maierhofen nächst Fürstenfeld (Sabransky). x Viola canina X Riviniana Deck. V, neglecta Schmidt. Aus- dauernd; Wurzelstock ästig, ohne Ausläufer. Stengel entwickelt, bis 20 cm hoch, kahl. Grundständige Blattrosette fehlend. Blätter gestielt, aus tief herzförmigem Grunde breit eiförmig-länglich oder eiförmig, spitz, mit weiter Basalbucht, fein gekerbt, kahl. Neben- blätter lanzettlich, lang zugespitzt, reichlich lang gefranst, viel kürzer als der halbe Blattstiel. Blüten ziemlich groß (das vordere Kron- blatt ohne Sporn 10—18 mm lang), lila, gegen den Grund weißlich, der Sporn stumpf, gefurcht, weißlich, doppelt so lang als die Kelch- anhängsel. Kelchzipfel spitz, mit ziemlich großen Anhängseln. Frucht- knoten kahl. Unterscheidet sich von Viola canina durch breitere, kürzere, tiefer herzförmige Blätter, reichlicher gefranste Nebenblätter und größere Blüten, von V. Riviniana durch die fehlende Blattrosette und längere obere Blätter. Viola neglecta Schmidt Fl. Bo&m. III. 55 (1794); Sabr. in Allg. bot. Zeitschr. (1905) 164. Viola canina X Riviniana Deck Fl. N.-Öst. II. 1. 520 (1892). Viola ericetorum X Riviniana Borb. in Hallier-Koch Syn. 206 (1891). Unter den Stammeltern in Oststeiermark bei Söchau, Maierhofen; Fürstenfeld, Ilz häufig (Sabransky). ll. Viola canina 2. Hunds-Veilchen. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, ohne Ausläufer. Stengel vorhanden, beblättert, liegend oder auf- steigend, bis 15 cm hoch, selten höher, kahl. Grundständige Blatt- rosette fehlend. Blätter gestielt, eiförmig oder eilänglich, an der Basis herzförmig, die unteren stumpf, die oberen spitzlich, kahl. Neben- blätter eilanzettlich, spitz, fransig gezähnt, viel kürzer als der halbe Blattstiel. Blüten mittelgroß (das vordere Kronblatt ohne Sporn 9—12 mm lang), blauviolett, im Schlunde weißlich, der Sporn ver- längert kegelig, gefurcht, doppelt so lang als die Kelchanhängsel, weiß oder gelblich. Kelchblätter spitz, mit kurzen Anhängseln. Kapsel kahl. April, Mai. Viola eanina Z. Sp. pl. Ed. 1. 935 (1753) z. T.; Rehb. Ieonogr. bot. I. 60 (1823); Koch Syn. Ed. 2. 92 (1843); Maly Fl. Steierm. 208 (1868) z. T.; W. Becker Veilch. bayr. Fl. 22 (1902). Viola ericetorum Schrad. in Hayne Arzneigew. Viola. 589 Register zu IIT., IV (1813); Borb. in Hallier-Koch Syn. 204 (1891). Viola flavi cornis Sm. Engl. Fl. I. 304 (1824). Ändert ab: a. ericetorum (Schrad.) Rehb. Stengel niedrig, höchstens 15 cm hoch, Blätter klein, kurz gestielt. Viola ericetorum Schrad. in Hayne Arzneigew. Regist. zu III., IV (1813). Viola canina var. ericetorum Rehb. Ieonogr. I. 60 f. 153 (1823). Auf Wiesen, an Waldrändern, Rainen, selten, bisher mit Sicherheit nur bei St. Lorenzen a. d. Mur (Wettstein!), bei Söchau, Fürstenfeld, Ilz (Sabransky), Marburg (Peyer !), aber wohl besonders im Tieflande und an der ungarischen Grenze weiter verbreitet. 8. lucorum Kehb. Stengel bis 40 cm hoch, mit verlängerten Inter- nodien, Blätter größer, länger gestielt. Viola canina var. lucorum Eehb. Iconogr. I. 60. T. 75 (1823). An Waldrändern, in Gebüschen. Bei Söchau, Fürstenfeld, Ilz (Sabranskıy). x Viola montana X Riviniana Neum. V. Weinharti W. Becker. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, ohne Ausläufer. Stengel vorhanden, beblättert, bis 20 cm hoch, kahl, aufrecht: Grundständige Blatt- rosette fehlend. Blätter gestielt, herzförmig bis herz-eiförmig, spitzliich bis spitz, mit weiter Basalbucht, kahl. Nebenblätter eilanzettlich, spitz, lang gefranst, viel kürzer als der halbe Blatt- stiel. Blüten groß (das vordere Kronblatt ohne Sporn 12—15 mm lang), blaß blaulila oder dunkler, der Sporn dicklich, gefurcht, doppelt so lang als die Kelchanhängsel, weißlich. Kelchblätter spitz, mit großen Anhängseln. Früchte fehlschlagend. April, Mai. Unterscheidet sich von Viola Riviniana durch die fehlende Blatt- rosette und schmälere Blätter, von V. montana durch breitere und kürzere, tiefer herzförmige Blätter, kürzere, länger gefranste Nebenblätter und größere Blüten. Viola montana X Riviniana Neum. Sver. Fl. 276 (1901). Viola Wein- harti W. Becker in Allg. bot. Zeitschr. (1899) 75. Viola Riviniana X stricta W. Becker a. a. 0. Unter den Stammeltern beim Bruckerwirt nächst Schladming! (dunkel blühend), bei Söchau (Sabransky!), Graz (Alexander!) und bei Hausambacher (Murr). x Viola montana x silvestris IW. Becker. V. mixta A. Kern. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, ohne Ausläufer. Stengel entwickelt, beblättert, aufrecht, bis 15 cm hoch, kahl. Grundständige Blatt- rosette fehlend, Blätter gestielt, dreieckig-herzförmig bis herz- förmig-länglich, spitz, mit weiter Basalbucht, kahl. Nebenblätter 590 Viola. eilanzettlich bis lanzettlich, lang gefranst. Blüten mittelgroß bis groß (das vordere Kronblatt ohne Sporn 10—15 mm lang), hell lila, der Sporn stumpf, doppelt so lang als die Kelchanhängsel, weiß. Kelch- blätter lanzettlich, spitz, mit kurzen Anhängseln. Früchte meist fehl- schlagend. April, Mai. Unterscheidet sich von Viola montana durch breitere, kürzere, tiefer herzförmige Blätter und länger gefranste Nebenblätter, von V. silvestris durch die fehlende Rosette, längere Blätter und hellere Blüten. Viola mixta A. Kern in Öst. bot. Zeitschr. XVIII (1868) 21. Viola strieta X silvestris A. Kern a.a. Ö. Viola montana X silvestris W. Becker in Ber. bayr. bot. Gesellsch. VIII. 2. 273, Veilch. bayr. Fl. 27 (1902). Viola carinthiaca (supercanina X silvestris) Murr in Deutsche bot. Monatsschr. (1895) 60, nicht Borb. Unter den Stammeltern nicht selten. Bei St. Peter nächst Graz (Fürsienwärther!) und am Schemerl zwischen Graz und Gleisdorf (Preissmann!), bei Söchau (Sabransky!), bei Eibiswald (Heiller!); bei Hausambacher (Murr); auf dem Wotsch bei Pöltschach! und auf der Merzlica bei Trifail! 12. Viola montana Z/. Berg-Veilchen. Wurzelstock ästig, ohne Ausläufer. Stengel entwickelt, beblättert, bis 30 em hoch, aufrecht, kahl. Grundständige Blattrosette fehlend. Blätter gestielt, breit ei- förmig bis länglich-eiförmig, spitz oder zugespitzt, fein gekerbt, am Grunde gestutzt oder seicht herzförmig, meist kahl. Blattstiel schwach geflügelt. Nebenblätter tief gezähnt bis fransig gezähnt, die unteren kürzer, die oberen länger als der halbe Blattstiel, aber meist kürzer als der Blattstiel. Blüten groß (das vordere Kronblatt ohne Sporn 11—16 mm lang), hell blaulila oder lila mit weißem Schlunde; Sporn aufwärts gebogen oder gerade, doppelt so lang als die Kelchanhängsel, weiß. Kelchzipfel spitz, mit großen Anhängseln. Kapsel kahl. April, Mai. Viola montana L. Sp. pl. Ed. 1. 935 (1753) z. T., Fl. Suec. Ed. 2. 305 (1755); W. Becker Veilch. bayr. Fl. 25 (1902) und in Zeitschr. Ferdin. Tirol 3. Folge XLVIII. 337 (1905). Viola Ruppii All. Fl. Pedem. II. 99, III. T. 26 (1785); Borb. in Hallier, Kochs Syn. 3. Aufl. 207 (1891). Viola neglecta Schmidt Fl. boöm. III. 55 (1794), nicht Borbas. Viola stricta A. Kern in Öst. bot. Zeitschr. XVII. 21 (1868). Viola canina Maly Fl. Steierm. 208 (1868) z. T.; Mur. Beitr. Fl. Steierm. 175 (1874), nicht L. Tritt hier in zwei Formen auf: a. Einseliana (F. Schultz) W. Becker. Stengel niedrig, höchstens 8 cm hoch. Blätter klein, zugespitzt. Blüten lila. Viola Einseliana F'. Schultz Arch. de fl. 352 (1866). Viola montana var. Einseliana W. Becker in Ber. bayr. bot. Gesellsch. VIII. 2. 271, Veilch. bayr. Viola. 591 Fl. 25 (1902). Viola canina var. ericetorum Strobl Fl. Adm. II. 40 (1882), nicht Rehb. Viola Ruppii var. castanetorum Borb. in Hallier- Koch Syn. 208 (1891). Auf trockenen Wiesen, an Waldrändern, besonders der Voralpen. Bei Schladming, Admont, St. Lorenzen nächst Trieben, Murau, auf dem Lantsch. Nicht selten ferner um Graz, wie auf der Platte und bei St. Peter, sowie in Oststeiermark bei Jennersdorf, Söchau, Tautendorf, Aschbach, Fürstenfeld, Ilz. In Untersteiermark bei Marburg und am Bachergebirge, auf dem Wotsch, bei Cilli, Liehtenwald, auf der Merzlica bei Trifail. Gewiß noch weiter verbreitet. b. Schultzii (Billot) W. Becker. Stengel höher, bis 30 em hoch. Blätter etwas lederig, spitz, nicht zugeschweift, größer. Blüten blaßblau. Viola Schultzii Billot in Schultz Introd. Fl. Gall. et Germ. exs. (1836) p. 4. Viola persicifolia @. stagnina Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 176 (1874). Viola montana var. Schultzii W. Becker in Ber. bayr. bot. Ges. VIIl. 2. 271, Veilch. bayr. Fl. 25 (1902). Auf Wiesen, an feuchten Stellen, zerstreut. Bei St. Peter nächst Graz, Gleichenberg; bei Gamlitz, Windischgraz. 13. Viola stagnina Art. Teich-Veilchen. Ausdauernd; Wurzel- stock ästig. Stengel entwickelt, beblättert, bis 25 em hoch, aufrecht, kahl. Blätter gestielt, eilänglich bis lanzettlich, gegen die Spitze zu lang verschmälert, am Grunde gestutzt oder schwach herz- förmig, oder die untersten in den Stiel rasch zusammengezogen, gelblich- grün, kahl oder sehr fein behaart. Blattstiel schmal geflügelt. Nebenblätter fransig gezähnt, die unteren und mittleren ungefähr so lang wie der halbe, die oberen so lang wie der ganze Blattstiel. Blüten klein (das vordere Kronblatt ohne Sporn 8—10 mm lang), milchweiß mit bläulichen Adern, der Sporn stumpf, kaum länger als die Kelchanhängsel. Kelchzipfel lanzettlich, spitz. Kapsel kahl. Mai. Viola sta&nina Kit. in Schult. Östr. Fl. Ed. 2. I. 426 (1814); W. Becker Veilch. bayr. Fl. 28 (1902), nicht Maly. Viola strieta Horn. Hort. Hafn. II. 958 (1815), nicht Gmel. Viola actea Rchb. Icon. I. Fig. 208 (1823), nicht Sm. Viola Ruppii Lk. En. hort. Berol. I. 241 (1823), nicht All. Viola persicifolia Borb. in Hallier, Kochs Syn. 3. Aufl. 208 (1891), ob Roth Tent. fl. Germ. II. 1. 271 (1789)? Auf feuchten Wiesen, an Gräben, selten. Auf dem Semmering (Borbäs) und an Straßengräben auf Lieboch bei Groß-Wilfersdorf nächst Fürstenfeld (Sabransky). Viola pumila C'haix. in Vill. Hist. pl. Dauph. I. 339 (1786). Murmann führt für Viola persicifolia 8. pratensis Neilr., welche = V. pumila Chair, folgende Standorte an: Wildon, St. Lorenzen, Maria in der Wüste, Pöltschach, Sauritsch. Das Vorkommen dieser Art in Steiermark ist äußerst unwahrscheinlich. 592 Viola. 14. Viola elatior #r. Hohes Veilchen. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, ohne Ausläufer. Stengel entwickelt, beblättert, bis 50 cm hoch, aufrecht, fein kurz flaumig. Grundständige Blattrosette fehlend. Blätter gestielt, dreieckig-lanzettlich oder eilanzettlich, am Grunde schwach herzförmig, gestutzt oder kurz keilig in den schmal geflügelten Blattstiel zusammengezogen, spitz, beiderseits besonders an den Nerven fein kurzhaarig. Nebenblätter eilanzettlich bis eiförmig, nur am Grunde eingeschnitten gezähnt, die unteren mindestens halb so lang, die oberen so lang oder länger als der Blattstiel. Blüten groß (das vordere Kronblatt ohne Sporn 12—15 mm lang), blaßblau mit weißem Schlunde. Sporn so lang wie die Kelchanhängsel, grünlich. Kelchblätter lanzettlich, spitz, mit großen Anhängseln. Kapsel dreikantig, kahl. Mai, Juni. Viola elatior Fr. Nov. fl. Suec. Ed. 2. 277 (1828); Koch Syn. Ed. 2. 93 (1844); Maly Fl. Steierm. 208 (1868). Viola montana ZL. Sp. pl. Ed. 1. 935 (1753) z. T.; Borb. in Hallier, Koch's Syn. 3. Aufl. 213 (1891), nicht Z. Fl. Suec. Viola persieifolia Schult. Öst. Fl. 2. Ausg. I. 427 (1814); Rehb. Icon. I. 87. T. C. f. 209-210 (1823), nicht Schkuhr. Viola canina F. elatior Döll Rhein. Fl. 650 (1843). Viola persicifolia y. elatior Neilr. Fl. N.-Öst. 774 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 176 (1874). Auf Wiesen, in feuchten Gebüschen, selten. Bei Gleichenberg (Prasil); in den Drau-Auen bei St. Peter, Wurmberg, Pettau (Murmann). Subsekt. 2. Plagiostigma Godr. Narbe in ein schiefes bespitztes, vertieftes, fast tellerförmiges Scheibchen ausgebreitet (Abb. 33, Fig. 2). Plagiostigma Godr. Fl. Lorr. Ed. 2. 90 (1857); Borb. in Hallier-Koch Syn. 192 (1891). Patellares Boiss. Fl. or. I. 451 (1867). Patellariae Reiche et Taub. in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 6. 335 (1895). 15. Viola palustris Z. Sumpf-Veilchen. Ausdauernd; Wurzel- stock dünnwalzlich, ästig, oft unterirdische Ausläufer treibend. Stengel fehlend, Blätter und Blüten grundständig. Blätter gestielt, herz- nierenförmig, rundlich, kahl, glänzend. Nebenblätter häutig, ei- förmig, zugespitzt, ganzrandig oder kurz drüsig gefranst, kahl, frei. Blüten klein bis mittelgroß, rötlich lila, das vordere Kronblatt dunkel gestreift. Sporn stumpf, wenig länger als die Kelchanhängsel. Kelchzipfel eilanzettlich, spitzlich, mit kurzen Anhängseln. Kapsel drei- seitig, kahl. Mai, Juni. Viola palustris Z. Sp. pl. Ed. 1. 934 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 88 (1844); Maly Fl. Steierm. 207 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 174 (1874); Strobl Fl. Admont II. 39 (1882); Borb. in Hallier-Koch Syn. 3. Aufl. 193 (1891). Auf Torfmooren, an quelligen Stellen bis in die Krummholzregion (1700 m). Häufig bei Aussee, Mitterndorf; in der Ramsau und in der Viola. SRFERE BE 2y> Klamm bei Schladming, am Miesbodensee bei Gröbming; häufig auf allen Mooren des Ennstales bei Irdning, Selztal, Admont und des Palten- tales bei Gaishorn, Trieben; im Halltal bei Mariazell; ferner in den Mooren der Niederen Tauern, wie am Überling und Bösenstein. Häufig bei St. Lambrecht, Neumarkt, Judenburg, Seckau, und in allen Mooren des Wechselgebietes, bei Roseggers Waldheimat nächst Krieglach. Im Seetale bei Judenburg, in Buchbach bei Voitsberg; in Wiesengräben bei Sauerbrunn und Wald nächst Stainz; bei den Glashütten am Fuß der Koralpe. Am Bachergebirge bei St. Lorenzen und Windischgraz. Sekt. 2. Dischidium Ging. Die zwei mittleren Kronblätter auf- wärts gerichtet. Narbe ausgebreitet, schwach zweilippig (Abb. 33, Fig. 3). Dischidium Gäng. in DC. Prodr. I. 291 (1824); Reiche u. Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 6. 335 (1895). 16. Viola biflora 7. Zweiblütiges Veilchen. Ausdauernd; Wurzelstock kriechend, ohne Ausläufer. Stengel aufsteigend oder aufrecht, kahl, meist zweiblätterig, 1—3-blütig, bis 15 cm hoch. Blätter tief herznierenförmig, gekerbt-gesägt, kahl, die unteren länger, die oberen kürzer gestielt. Nebenblätter klein, eiförmig, am Rande häutig. Kronblätter verkehrt-eilänglich, gelb, das untere an der Basis mit braunen Strichen, ungebärtet. Sporn kegelig, sehr kurz. Kelchblätter lanzettlich, spitzlich. Kapsel eilänglich, kahl. Mai—August. Viola biflora Z. Sp. pl. Ed. 1. 936 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 94 (1844); Maly Fl. Steierm. 208 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 40 (1882); Borb. in Hallier-Koch Syn. 214 (1891). In Wäldern, an feuchten schattigen Stellen, an feuchten Felsen der Voralpen bis in die Höchalpenregion (2200 m). Gemein durch ganz Öbersteiermark, sowie im Gebiet der Koralpe und des Wechsel, in der Lantsch- und Schökelgruppe, in den Karawanken und Sanntaler Alpen. Ferner in der Weizklamm, im Bachergebirge, in der Hudna lukna bei Wöllan und herabgeschwemmt in den Murauen bei Graz. Sekt. 3. Melanium Ging. Die beiden mittleren Kronblätter auf- wärts gerichtet, die drei unteren am Grunde gebärtet. Griffel nach oben keulig verdickt, Narbe kugelig, hohl, mit nach unten gerichteter Öffnung (Abb. 33, Fig. 4). Melanium Ging. in DC.. Prodr. I. 301 (1824); Reiche u. Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 6. 335 (1895). 17. Viola alpina Jacg. Alpen-Stiefmütterchen. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, kriechend. Stengel fehlend, Blätter und Blüten grundständig. Blätter gestielt, klein, eirundlich, am Grunde schwach herzförmig, stumpf, gekerbt. Nebenblätter häutig, lanzettlich, Hayck, Flora von Steiermark. 38 594 Viola. ganzrandig oder gezähnt, dem Blattstiel angewachsen. Blüten groß, ihr Längsdurchmesser 22—32 mm, dunkelviolett, das Spornblatt am Grunde weißlich und dunkel gestrichelt. Sporn aufwärts gekrümmt, etwas länger als die Kelehanhängsel. Kelchzipfel lanzettlich, viel kürzer als die Blumenkrone. Kapsel kahl. Juni, Juli. Viola alpina Jacg. Enum. stirp. Vind. 158, 261 (1763); Observ. I. 291 T. 11 (1764); Koch Syn. Ed. 2. 96 (1844); Maly Fl. Steierm. 209 (1868); Borb. in Hallier- Koch Syn. 218 (1891). Viola grandiflora Host Syn. 482 (1797), nicht Z. Viola alpina Subsp. alpina W. Becker in Beih. bot. Zentralbl. XXI. 2. 291 (1907). Auf Alpentriften in der Krummholz- und Hochalpenregion (1600 bis 2200 m) des östlichen Teiles der nördlichen Kalkalpen. Aut dem Reiting, dem Wildfeld und dem Eisenerzer Reichenstein, auf dem Hoch- schwab, der Kräuterin, der Hohen Veitsch, der Schnee- und Raxalpe. 18. Viola sudetica Willd. Sudeten-Stiefmütterchen. Aus- dauernd; fädliche, kriechende Stämmchen treibend. Stengel auf- steigend, bis 20 cm hoch, kahl, einfach. Blätter kurz gestielt, gekerbt, die unteren eirundlich, die oberen lanzettlich bis schmal lanzettlich, spitz. Nebenblätter fiederspaltig, der Endlappen länger, aber kaum breiter als die seitlichen, ganzrandig, spitz. Neben- blätter kurz borstlich gewimpert. Blüte meist einzeln, endständig, ihr Stiel etwas länger als ihr Tragblatt. Blumenkrone sehr groß, ihr Längsdurchmesser 2,5—4 cm, einfarbig hellgelb, nur die drei unteren Kronblätter am Grunde schwarz gestrichelt, sehr selten die zwei oberen schwach bläulich überlaufen. Sporn schlank, spitz, auf- wärts gekrümmt, etwas länger als die Kelchanhängsel. Kelchblätter schmal lanzettlich, spitz, mit großen Anhängseln. Kapsel kahl. Juli. Viola sudetica Wöilld. Enum. hort. Berol. Suppl. 12 (1772); Hayek in Öst. bot. Zeitschr. LI. (1901) 388. Viola lutea M. K. Deutschl. Fl. II. 272 (1826); Maly Fl. Steierm. 209 (1868), nicht Huds. Viola grandiflora Haenke et Mikan in Denkschr. Regensb. bot. Ges. II. 105 (1818); Vest in Steierm. Zeitschr. III (1821) 158, nicht Z. Viola lutea var. grandiflora Strobl Fl. Adm. II. 41 (1882), nicht Rehb. Viola lutea Subsp. sudetica W. Beeker in Beih. bot. Zentralbl. XVIIL. 2. 388 (1905). Auf grasigen Triften in der Krummholz- und Hochalpenregion der Rottenmanner Tauern, nur in der Bösensteingruppe auf dem Hengst (Hatzt!), Hauseck! und am Bruderkogel (Hatzi); ferner in den Wölzer Tauern im Schöttelgraben bei Oberwölz (Fest!). 19. Viola alpestris (DO.) Jord. Gebirgs-Stiefmütterchen. Mehrjährig, durch sitzende oder kurz gestielte Rosetten und sitzende Knospen ausdauernd, keine kriechenden Stämmchen treibend; Wurzel spindelig. Stengel aufsteigend, einfach oder ästig, schwach fein Viola. 59 or flaumig. Blätter gestielt, tief gekerbt, die unteren herzförmig- rundlich bis herzeiförmig, abgerundet stumpf, die oberen eiförmig bis lanzettlich, spitz. Nebenblätter blattartig, die unteren fast handförmig fiederspaltig, mit kaum größerem, ganzrandigem Endlappen, die mittleren und oberen fiederspaltig mit bedeutend größerem, lanzettlichem meist gekerbtem Endabschnitt. Nebenblätter und Blattstiele kurz borstlich gewimpert. Blüten lang gestielt, Blumenkrone bedeutend größer als der Kelch, gelb, gelb und violett gescheckt oder ganz violett, das Spornblatt am Grunde fast stets schwarz gestrichelt. Die zwei oberen Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, sich wenigstens am Grunde mit den Rändern deckend, das Spornblatt breit dreieckig-eiförmig, fast gleichseitig; die am Eingang in den Sporn liegende Rinne („Pollenmagazin“) auch vorn durch Haare ver- schlossen. Sporn länger als die Kelehanhängsel. Kapsel kahl. Mai bis Juli. Viola tricolor var. alpestris DC. Prodr. 1. 257 (1824). Viola alpestris Jord. Observ. II. 32 (1846) erw.; Wittrock Viol. Stud. I. 90 (1897). Viola tricolor W. Becker in Zeitschr. Ferdinand. Tirol 3. F. XLVIII. 340 (1904), nicht Linne. Hier in zwei Unterarten: Subsp. A. polychroma (Kern.) Hay. Stengel zahlreich. Blüten- stiele ihr Tragblatt weit überragend. Blumenkrone im Längsdurch- messer 20—26 mm lang, gelb oder die zwei oberen Kronblätter zuletzt bläulich oder die oberen oder alle Kronblätter teilweise oder ganz violett. Sporn leicht aufwärts gebogen, blau, etwas länger als die breit eiförmigen Kelchanhängsel. Kelchblätter spitz, Anhängsel breit eiförmig, oft schräg gestutzt bis zweizähnig. Viola polychroma A. Kern. Sched. Fl. exs. Austro-Hung. II. 89 (1882); Hayek u. Eberwein in Abh. zool. bot. Ges. Wien II. 3. 11 (1904); Hay. Sched. fl. stir. exs. 5. u. 6. Lief. 15, 16 (1905). Viola alpestris Subsp. polyehroma Hay. Fl. Steierm. I. 595 (1909). Viola tricolor ß. grandiflora Maly Fl. Steierm. 208 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 176 (1874). Viola tricolor a. montana Celak. Prodr. Fl. Böhm. (1864—75) z. T.; Freyn in Öst. bot. Zeitschr. L. 230 (1900). Viola alpestris Freyn aa. 0. Viola alpestris Subsp. zermat- tensis W. Becker Veilch. bayr. Fl. 33 (1903), nieht Wittr. Auf Wiesen, aber auch in Äckern, besonders der Voralpen. Gemein und stellenweise massenhaft durch ganz Obersteiermark, bis ca. 1400 m ansteigend und im Frühling durch die Farbenmannigfaltigkeit der Blüten einen Hauptschmuck der Wiesen bildend. Verbreitet ferner in Mittelsteier- mark im Wechselgebiete, auf dem Lantsch und Schökel und im Gebiete der Stub- und Gleinalpe bis Stainz; auch bei Frauheim am Bachergebirge. Hie und da, wohl mehr zufällig, auch bei Graz und Marburg. (Im Unteren Pettauerfelde?, wenn Murmann’s Viola tricolor var. grandiflora 38* 596 Viola. hierher gehört; weder Dergance noch ich haben dort ein großblütiges Stiefmütterchen gesehen). Subsp. B. Paulini Hay.'). Stengel einer bis wenige. Blütenstiele ihr Tragblatt weit überragend. Blumenkrone im Längsdurchmesser 16—22 mm lang, einfarbig, hellgelb mit am Grunde schwarz ge- stricheltem Spornblatt, sehr selten die oberen Kronblätter an der Spitze violett. Sporn bläulich, gerade oder leicht gekrümmt, doppelt so lang wie die Kelchanhängsel. Kelchblätter spitz, Kelehanhängsel fast quadra- tisch, abgestutzt oder gezähnelt. Viola alpestris Subsp. Paulini Hay. Fl. Steierm. I. 596 (1909). Viola saxatilis Paulin Fl. exs. Carn. 331, Beitr. Veg. Verh. Krains II. 173 (1902), nicht Schmidt Fl. boöm. 257, die nach Exemplaren vom Originalstandorte eine monokarpische Pflanze darstellt. Auf Voralpenwiesen, bisher nur in den Karawanken am Abhange des Pastirksattels gegen Sulzbach! (Im angrenzenden Krain auf der Kuppe des Kumberges nächst Steinbrück). 20. Viola hortensis (DO.) Wettst. Garten-Stiefmütterchen. Ein- bis mehrjährig. Stengel meist zahlreich, aufsteigend bis aufrecht, kahl. Blätter gestielt, gekerbt oder gesägt, die unteren rundlich- herzförmig, die oberen eiförmig bis lanzettlich, stumpf oder spitz. Nebenblätter sehr groß, blattartig, leierförmig fiederspaltig mit meist ganzrandigem Endlappen, kurz borstlich gewimpert. Blüten gestielt, ihr Stiel kürzer bis länger als das Tragblatt. Blumen- krone sehr groß, ihr Längsdurchmesser bis 5 cm, mehr weniger violett und gelb gescheckt oder auch ganz violett oder gelb, das Spornblatt am Grunde mit dunkeln Strichen. Sporn meist nur so lang als die großen Kelchanhängsel. Kelchzipfel lanzettlich, spitz. Pollen meist mit einer großen Zahl steriler Körner. Blüht das ganze Jahr. Viola trieolor var. hortensis DC. Prodr. I. 303 (1824); Borb. in Hallier- Koch Syn. 3. Aufl. 224 (1891). Viola hortensis Weist. Handb. syst. Bot. I. 36 (1901). In Gärten überall kultiviert und ab und zu verwildert, wie bei Graz (Melling!). Stammt von verschiedenen Bastarden aus V. tricolor L., V. lutea Huds., V. sudetica Willd., V. altaica Ker., V. calcarata L. u. a. ab. ) Caules pauci vel unus. Flores diam. !ongitudinali 16—22 mm longi, conco- lores dilute flavi petalo calcarato basi nigro-striato, rarissime petala superiora apice violacea. Calcar reetum vel parum curvatum, appendieibus calyeis duplo longius, appendices calyeis aequilongi ac lati, apice truncati dentieulative. Viola. 597 2l. Viola arvensis Murr. Ein- bis zweijährig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, kahl oder spärlich kurz flaumig. Blätter kahl, gestielt, tief gekerbt, die untersten eirundlich oder herzförmig, stumpf, die folgenden eiförmig bis elliptisch, die obersten lanzettlich, spitz. Nebenblätter groß, blattartig, leierförmig fiederspaltig, der End- lappen besonders an den oberen Blättern sehr groß, blattartig, keilig-verkehrt-eilänglich, gekerbt. Nebenblätter und Blattstiele fein kurz- borstig gewimpert. Kronblätter klein, kürzer oder wenig länger als die Kelchblätter, weißlich gelb, die oberen mitunter violett, Sporn kürzer bis wenig länger als die Kelchanhängsel. Kelehblätter spitz, Kapsel kahl. April bis Herbst. Viola arvensis Murr. Prodr. Stirp. Goett. 73 (1770); Strobl Fl. Adm. II. 40 (1882); Borb. in Hallier- Koch Syn. 224 (1891) z. T.; Wiitr. Viol. Stud. I. 80 (1897); W. Becker in Mitt. bot. Ver. Thür. (1904) 48. Viola tricolor var. parvi- flora Hayne Arzneigew. III. T. 4 (1854); Maly Fl. Steierm. 208 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 176 (1874). Viola trieolor var. arvensis Schmidt Fl. Boem. III. 58 (1795); Koch Syn. Ed. 2. 94 (1844). Hier wurden bisher folgende Formen beobachtet: a. communis (Wittr.) Neum. Einjährig. Stengel aufrecht, meist einfach, bis 25 em hoch. Blütenstiele länger als ihre Tragblätter. Blumenkrone so groß oder wenig größer als der Kelch, weißlich-gelb, das untere mit deutlichen kurzen Linien, selten die zwei obersten etwas violett. Viola arvensis Subsp. communis Wittr. Viol. Stud. I. S1 (1898). Viola arvensis var. communis Neum. Sver. Fl. 278 (1901). Auf Äckern, Brachen, gemein bis in die Voralpen. b. segetalis (.Jord.) Hay. Einjährig. Stengel aufrecht, besonders im unteren Teile ästig. Blütenstiele sehr verlängert, abstehend. Blüten wenig größer als der Kelch, weißlich-gelb. Viola segetalis Jord. Observ. II. 12 (1846). Viola tricolor Subsp. arvensis var. segetalis Rouy et Fouc. Fl. France III. 44 (1896). Viola arvensis var. segetalis Hay. Fl. Steierm. 1. 597 (1909). Bisher nur im Talschluß des Zatschgraben bei Pernegs (Freyn!) und im Kainachtale (Unger!). c. gracilescens (Jord.) Hay. Zweijährig. Am Stengelgrunde eine große Blattrosette vorhanden. Stengel niedrig, meist einfach; Blüten lang gestielt, meist etwas größer als der Kelch, blaßgelb, die zwei oberen Blätter in der oberen Hälfte oft violett. März—Mai. Viola gracilescens Jord. Obs. II. 20. T. 2 f. B. (1846). Viola arvensis f. graeilescens Hay. Fl. Steierm. I. 597 (1909). Auf Äckern, Brachen, nicht selten bis in die Voralpentäler. 598 Viola. Guttiferales. Guttiferae. 22. Viola Kitaibeliana A. S. Kurzhaariges Stiefmütterchen. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, einfach oder ästig, dicht abstehend kurzhaarig. Blätter dicht kurzhaarig, gestielt, tief gekerbt, die unteren eiförmig-rundlich, die folgenden eiförmig bis ellip- tisch, die oberen lanzettlich, spitz. Nebenblätter kurzhaarig, leier- förmig-fiederspaltig, mit an den unteren lanzettlichem, an den oberen länglich-spateligem, stumpfem Endlappen. Kronblätter kürzer als die Kelchblätter, weißlich-gelb. Sporn wenig länger als die Kelchanhängsel. Kelchblätter spitz, kurz borstig gewimpert. Kapsel kahl. März—Juli. Viola Kitaibeliana Roem. et Schult. Syst. ves. V. 388 (1819). Viola arvensis Subsp. Kitaibeliana W. Becker in Mitt. bot. Ver. Thüring. (1904) 42; Sabr. in Allg. bot. Zeitschr. (1905) 165. Bisher nur an Kalkfelsen bei Löffelbach nächst Hartberg (Sabransky). 13. Ordnung: Guttiferales Wettst. Blüten meist strahlig mit zyklisch angeordneten Blütenhüll-, Staub- und Fruchtblättern. Blütenhülle in Kelch und Blumenkrone differenziert, meist fünfzählig. Staubblätter meist zahlreich. Fruchtknoten aus mehreren Fruchtblättern gebildet, meist mehrfächerig, mit wand- ständigen oder zentralwinkelständigen, dem Rande der Frucht- blätter eingefügten Plazenten. Samenknospen meist zahlreich, anatrop. Guttiferales Wettsi. Handb. syst. Bot. Il. 2. 306 (1907). 33. Familie: Guttiferae Juss. Blüten meist zyklisch, zwitterig, polygam oder zweihäusig, mit meist in Kelch und Blumenkrone gegliederter Blütenhülle. Kelchblätter meist 4—5, in der Knospenlage dachig. Kronblätter soviel wie Kelch- blätter, in der Knospe gedreht, dachziegelig oder gekreuzt. Staubblätter zahlreich, frei oder in Bündel verwachsen, oft z. T. in Staminodien umgewandelt. Fruchtknoten aus drei oder fünf, selten weniger oder mehr Fruchtblättern gebildet, mit so viel Fächern als Fruchtblätter vorhanden sind oder einfächerig. Plazenten meist wand-, selten grund- oder scheitelwandständig, mit meist zahlreichen anatropen Samenknospen. Griffel einer oder soviel wie Fruchtblätter. Frucht eine scheidewandspaltige Kapsel, oder eine Steinfrucht oder Beere. Same ohne Nährgewebe, Keimling oft mit sehr schwach entwickelten Keimblättern. Guttiferae ‚Juss. Gen. 243 (1789); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 6. 194 (1893); Weitst. Handb. syst. Bot. II. 2. 310 (1907). Hypericineae Hypericum. 599 DC. Theor. elem. Ed. 1. 214 (1818) erw.; Maly Fl. Steierm. 223 (1868). Hyperi- caceae Lindl. Nat. Syst. Ed. 2. 77 (1836) erw. Wicht. Literatur: Spach, Conspectus Monographiae Hypericacearum in Ann. sc. nat. Ser. 2. V. 349 (1536). Vesque, Guttiferae in De Candolle, Monographiae Phanerog. XIII (1893). I. Hyperieum Z. Hartheu. Blüten zwitterig, strahlig, in endständigen Trugdolden. Kelch- und Blumenkronblätter je fünf, selten vier, letztere in der Knospe gedreht, gewöhnlich ungleichseitig. Staubblätter zahlreich, am Grunde in 3—5 Bündel verwachsen, Konnektiv mit einer Drüse abschließend. Fruchtknoten vollkommen oder nur unten 3—4-fächerig, in jedem Fruchtknotenfach an nahtständiger oder zentraler Plazenta zahlreiche ana- und pleurotrope Samenknospen. Griffel 3—4, fädlich, mit kleiner, kopfiger Narbe. Frucht eine 3—4-klappige, wandspaltige Kapsel. Kräuter oder Sträucher mit gekreuzt gegenständigen, durchscheinend punktierten Blättern. Hypericum Z. Sp. pl. Ed. 1. 783 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 341 (1754); Endl. Gen. pl. 1032 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 146 (1844); Maly Fl. Steierm. 223 (1868); R. Kell. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 6. 208 (1893). Wicht. Literatur: Treviranus, In Hyperiei genus eiusque species animad- versiones (Bonae 1861). R. Keller, Beitrag zur Kenntnis der ostasiatischen Hyperica in Engler's bot. Jahrb. XXXILL. 547 (1904). Bestimmungsschlüssel. 6} 1. Kelchblätter ganzrandig . . - - Er ar a A e Kelchblätter gefranst oder drüsig tt RK 6. 2. Staubblätter in fünf Bündel verwachsen. Blüten sehr Bo Hinchee eine ee » H. Androsaemunn. Staubblätter in drei Bündel verwachsen. Frucht eine Kapsel . . .» . 3. 3. Stengel fädlich, niederliegend, meist zahlreic® . . -. . . HH. humifusum. Stengel aufrecht . . - ne er ES BE Pe Re. > 4. Stengel stielrund oder Bere Blätter dieht durchscheinend punktiert: H. perforatum. Ne Se Dh na hi Fche ©. We At ae IR Nr 5. Kelchblätter stumpf. Stengel vierkantig, ungeflügelt. Blätter nicht oder nur spärlich durchscheinend punktiert . . . N . . H. maculatum. Kelchblätter spitz. Stengel an den Kanten Kan) geflügelt. Blätter reichlich durohscheinend punktiert . ... 2... nun... H. aculum. 8. Kelchblätter drüusig gewimpett = u En nn... mn Fransen der Kelchblätter alle oder z. T. drüsenlos . » » 2 0... 8 7. Stengel und Blätter behaart . ... 2... 00a. ZA. hirsultum. Stengel und Blätter kahl . . . . 2. H. montanum. 8. Fransen der Kelchblätter viel länger B die Breite der Kelchblätter: H. barbatum. Fransen der Kelchblätter höchstens so lang als die Breite der Kelchblätter: H. alpigenum. 600 Hypericum. Sekt. 1. Androsaemum (All.) Gren. Godr. Staubblätter zu je 10—25 in fünf Bündel verwachsen. Fruchtknoten unvollständig drei- fächerig. Frucht eine mitunter an der Spitze aufspringende Beere. Androsaemum All. Fl. Ped. II. 47 (1785); Maly Fl. Steierm, 224 (1868) als Gattung; Gren. Godr. Fl. Fr. I. 320 (1848) als Sektion; R. Kell. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 6. 211 (1895). I. Hypericum Androsaemum Z. Grundheil. Am Grunde nieder- liegender Halbstrauch mit aufrechten kahlen Zweigen. Blätter sitzend, eiförmig, ganzrandig, stumpf, kahl, unterseits blaugrün. Blüten kurzgestielt in wenigblütiger, endständiger Trugdolde. Kelchblätter eiförmig, ganzrandig, ungewimpert, ungleich, die äußeren größer, unter- seits zerstreut drüsig punktiert. Kronblätter eiförmig, stumpf, länger als der Kelch, 2,5—3 cm lang. Frucht eine schwarzviolette, 6-7 mm lange Beere. Juni, Juli. ! Hypericum Androsaemum Z. Sp. pl. Ed. 1. 784 (1753). Androsaemum officinale All. Fl. Pedem. II. 47 (1785); Koch Syn. Ed. 2. 176 (1844); Maly Fl. Steierm. 224 (1868. Androsaemum vulgare Gärtn. De fruct. et semin. pl. 282 T.59 (1797). An feuchten Stellen, in Gebüschen, bei Radkersburg (Maly!) und Ankenstein (Praesens), wohl nur verwildert. Sekt. 2. Euhypericum Boiss. Staubblätter zu je 5—830 in drei Bündel verwachsen. Fruchtknoten dreifächerig. Frucht eine scheidewand- spaltige Kapsel. Euhypericum Boiss. Fl. or. I. 785 (1867); R. Kell. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 6. 211 (1893). Subsekt. 1. Oligostema Doiss. Blätter gegenständig. Kelchblätter in der Knospenlage dachig, nicht gefranst. Kronblätter bleibend. Samen mehrreihig. Oligostema Boiss. Fl.or. I. 786 (1867); R. Kell. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 6. 212 (1893). 2. Hypericum humifusum Z. Niederliegendes Hartheu. Zwei- bis mehrjährig. Stengel zahlreich, niedergestreckt oder auf- steigend, bis 25 cm lang, schwach zweischneidig, kahl. Blätter oval bis eilänglich, mit rasch zusammengezogener Basis sitzend oder sehr kurz gestielt, ganzrandig, kahl, blaugrün. Blüten in wenigblütigen end- ständigen Trugdolden, kurz gestielt. Kelchblätter eilänglich, stumpf drüsenlos oder anı Rande mit einzelnen sitzenden schwarzen Drüsen besetzt. Kronblätter 5—7 mm lang, wenig länger als der Kelch, hellgelb, am Rande mit sitzenden schwarzen Drüsen besetzt. Kapsel eiföürmig, 5 mm lang, wenig länger als der Kelch, mit harzerfüllten Längsstreifen. Juli—September. Hypericum, 601 Hypericum humifusum Z. Sp. pl. Ed. 1. 785 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 146 (1844); Maly Fl. Steierm. 223 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 184 (1874); Strobl Fl. Admont II. 46 (1882). An Wald- und Wegrändern, Rainen, auf Äckern, auf kalkfreiem Boden bis in die Voralpen (1200 m). An der Ramsauleiten und beim Riesachfall bei Schladming; bei Klein-Sölk; im Walcherngraben bei Öblarn; im Hoffelde, am Aufstieg auf die Plesch und am Lichtmeßberge bei Admont, bei St. Lorenzen und Gaishoru im Paltentale, am Aufstieg von Johnsbach zur Hesshütte.e An den Diluvialterrassen der Enns bei Altenmarkt, bei Aflenz. Bei Seckau, St. Marein im Murtale, Mönich- kirchen am Wechsel. Im Voitsgraben, am Wöllmisberg und bei Arn- stein nächst Voitsberg; im Kainachtale; bei Fuggaberg nächst Stainz. Nicht selten bei Graz, wie bei Mariatrost, am Hilmteich und Lustbühel, bei St. Leonhard, St. Ulrich, auf der Rieß. Bei Großferien und Schlatt nächst Fürstenfeld, zwischen Gleichenberg und Kapfenstein und am Hermannsberge bei Gleichenberg; bei Radkersburg, Plippitzberg, Lichten- berg. Bei Marburg, besonders gegen St. Peter, bei Friedau, Groß-Sonntag, Podvinzen nächst Pettau. Im Savetal ober Steinbrück. Subsekt. 22 Homotaenium AR. Kell. Blätter gekreuzt gegen- ständig. Kelchblätter in der Knospe nicht dachig. Staubblätter zu 15 in einem Bündel. Fruchtklappen kantig mit 10—20 parallelen Längs- bändern. Homotaenium R. Kell. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 6. 212 (1893). 3. Hypericum hirsutum Z. Weichhaariges Hartheu. Aus dauernd; Wurzelstock ästig, kriechend, mehrköpfig, ohne Ausläufer. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, stielrund, dicht kraus kurzhaarig. Blätter oval oder länglich eiförmig, ganzrandig, dicht kurzhaarig, sehr kurz gestielt, die unteren stumpf, die oberen spitz. Blüten in traubig angeordneten, end- und blattachselständigen Trugdolden. Kelchblätter länglich-lanzettlich, dicht schwarz drüsig gewimpert, kahl. Kron- blätter S—10 mm lang, goldgelb. Kapsel eiförmig, wenig länger als der Kelch, längsstreifig. Same walzlich, 1 mm lang, feinstachlig-warzig. Juni, Juli. Hypericum hirsutum Z. Sp pl. Ed. 1. 786 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 148 (1844); Maly Fl. Steierm. 224 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 185 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 120 (1882). Hyperieum villosum ©r. Stirp. Austr. II. 62 (1763). In Wäldern, Holzschlägen, zerstreut bis in die Voralpen. Hie und da bei Admont, im Gesäuse; bei Leoben. Nicht selten um Graz, wie bei Judendorf, St. Gotthard, Gösting, auf dem Rosenberge und der Platte, in den Murauen zwischen Puntigam und Abtissendorf. Bei Weiz, Wildon. 602 Hypericum. Häufig am Bachergebirge; bei Ankenstein, Windisch-Landsberg, St. Marein bei Erlachstein, Cilli, Neuhaus, Sulzbach. 4. Hypericum maculatum Cr. Vierkantiges Hartheu. Aus- dauernd; Wurzelstock wagrecht, kriechend, fädliche Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, bis 50 em hoch, durch vier schmale herablaufende Leisten vierkantig, kahl. Blätter oval oder ei- förmig, mit zusammengezogenem Grunde sitzend, ganzrandig, stumpf, kahl, nicht oder nur sehr schwach durchscheinend punktiert, unterseits bläulichgrüu. Blüten in rispig angeordneten end- und blatt- achselständigen Trugdolden. Kelchzipfel elliptisch, stumpf, ganzrandig, ungewimpert, hie und da wie an der Rückseite auch am Rande mit sitzenden schwarzen Drüsen besetzt. Kronblätter oval, 10 mm lang, goldgelb, mit schwarzen Strichen und Punkten versehen. Kapsel ei- förmig, länger als der Kelch, längsstreifig. Same 1 mm lang, walzlich, fein warzlich. Juli, August. Hypericum maculatum (r. Stirp. Austr. II. 64 (1763). Hypericum quadrangulum L. Sp. pl. Ed. 1. 785 (1753) z. T.: Koch Syn. Ed. 2. 146 (1844); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 184 (1874); Strobl Fl. Admont II. 46 (1882), nicht Rendle u. Brilten List of brit. seed. pl. 7 (1907). Hypericum obtusum Mneh. Meth. 129 (1794). Hypericum quadrangulare Hellenius in L. Dissert. Hyper. 5. (1776); Maly Fl. Steierm. 223 (1868), Hypericum dubium Leers. Fl. Herborn. 165 (1775). Auf Wiesen, an Rainen, Waldrändern der Berg- bis in die Krumm- holzregion sehr häufig und wohl nur in der unteren Murebene und im Pettauer Felde fehlend. 5. Hypericum acutum Much. Geflügeltes Hartheu. Aus- dauernd; Wurzelstock ästig, kriechend, fädliche Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, bis 60 em hoch, durch vier herablaufende schmale Flügelleisten geflügelt vierkantig, kahl. Blätter ei- förmig oder oval, mit breitem Grunde sitzend, ganzrandig, stumpf oder spitzlich, kahl, wie der Stengel mit vereinzelten sitzenden schwarzen Drüsen besetzt, durchscheinend punktiert. Blüten in end- und achselständigen, rispig angeordneten Trugdolden. Kelchzipfel eilanzettlich, spitz, ganzrandig. Kronblätter elliptisch, 7—8 mm lang, hellgelh. Kapsel eiförmig, doppelt so lang als der Kelch, erhaben längsstreifig. Same 0,7 mm lang, walzlich, fein warzig. Juli, August. Hyperieum acutum Mnch. Meth. 128 (1794); Beek Fl. N.-Öst. II. 1. 530 (1892). Hyperieum quadrangulum Z. Sp. pl. Ed. 1. 785 (1753) z. T.; Or. Stirp. Austr. Ed. 2. I1. 98 (1769); Rendle u. Britten List brit. seed-pl. 7 (1907). Hyperi- cum quadrangulare Murr. Syst. nat. Ed. 14. 701 (1784), nicht Hellenius. Hyperi- eum tetrapterum Fr. Noy. Fl. Suec. 94 (1823); Koch Syn. Ed. 2. 147 (1844); Hypericum. 608 Maly Fl. Steierm. 223 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 155 (1874); Strobl Fl. Admont II. 46 (1882). Auf feuchten Wiesen, an Gräben, quelligen Stellen, verbreitet, aber nicht häufig, bis in die Voralpen. Hypericum pulchrum Z. (Spec. pl. Ed. 1. 78 [1753]) bei Cilli und Tüffer nach Fleischmann in Verh. zool. bot. Ver. Wien III. Abh. 206 (1858); Maly Pl. Steier- mark 224. Wohl mit folgendem verwechselt. 6. Hypericum montanum ZL. Berg-Hartheu. Ausdauernd; Wurzel- stock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 60 em hoch, stielrund, kahl. Blätter länglich-eiförmig, mit breitem Grunde sitzend, ganzrandig, kahl, stumpf oder spitzlich, unterseits bläulich- grün, nach oben zu verkleinert und entfernt stehend. Blüten in endständiger Trugdolde. Kelchzipfel lanzettlichh, schwarzdrüsig gezähnt. Kronblätter länglich, 10 mm lang, hellgelb. Kapsel doppelt so lang als der Kelch, eiförmig, erhaben längsstreifig. Same 0,7 mm lang, walzlich, fein längsrunzelig. Juni— August. Hypericum montanum Z. Fl. Suec. Ed. 2. 266 (1755); Koch Syn. Ed. 2. 148 (1844): Maly Fl. Steierm. 224 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 185 (1874); Strobl Fl. Admont II. 46 (1882). Hypericum elegantissimum Cr. Stirp. Austr. II. 63 (1763). In Wäldern, Holzschlägen. In Obersteiermark zerstreut zwischen Aussee und Hallstatt, zwischen Liezen und Admont; auf der Turracher Höhe; bei Mixnitz, Frohnleithen. Verbreitet durch ganz Mittel- und Untersteiermark. Subsekt. 3. Heterotaenium AR. Kell. Blätter gekreuzt gegen- ständig. Kelchblätter in der Knospenlage nicht dachig. Staubblätter zu 15—25 in jedem Bündel. Fruchtklappen am Rücken mit 1 lelen Nerven und 5—10 blasigen, unterbrochenen Streifen. Heterotaenium R. Kell. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 6. 213 (1893). 3 paral- 7. Hypericum perforatum Z. Johanniskraut. Zwei- bis mehr- jährig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, stielrund oder durch zwei erhabene Längslinien zweikantig. Blätter oval bis länglich, 6—12 mm breit, mit abgerundetem Grunde sitzend oder die obersten in einen sehr kurzen Stiel keilig zusammengezogen, ganzrandig, kahl, durchscheinend punktiert. Blütenstand ausgebreitet ebensträußig, - aus end- und achselständigen Trugdolden zusammengesetzt. Kelchzipfel lanzettlich, fein zugespitzt, 5—6 mm lang, mindestens halb so lang wie die sich öffnende Blütenknospe, ganzrandig. Kron- blätter elliptisch, 10—13 mm lang, spitz, goldgelb mit schwarzen Punkten und Strichen. Kapsel eiförmig, doppelt so lang als der Kelch, mit blasigen unterbrochenen Längsstreifen. Same walzlich, 1—1,3 mm lang, fein warzig punktiert. Juni— August, 604 Hypericum. Hypericum perforatum Z. Sp. pl. Ed. 1. 785 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 146 (1844); Maly Fl. Steierm. 223 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 184 (1874); Strobl Fl. Admont II. 46 (1882). Hypericum officinarum r. Stirp- Austr. II. 66 (1763). An steinigen, sonnigen Stellen, im Schotter der Flüsse, in Holz- schlägen, bis in die Voralpen (Okreselhütte 1350 m) verbreitet, besonders in tieferen Lagen gemein. Ändert ab: 8. angustifolium DO. Blätter lineal-länglich, 2—5 mm breit. Hyperieum perforatum var. angustifolium DC. Fl. frang. Suppl. 630 (1815). Hypericum stenophyllum Opiz Naturalientsch. (1825) 158. Hypericum perforatum var. stenophyllum W. Gr. Fl. Siles. III. 82 (1829); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 184 (1874), Hypericum Veronense Maly F]. Steierm. 223 (1868), nicht Schrank. An sonnigen trockenen Orten nicht selten. Bei Bruck, Graz, Wildon, Leibnitz; bei Marburg, Faal, Roßwein, Lovrecan, Rohitsch-Sauerbrunn. Subsekt. 4. Drosocarpium (Spach) R. Kell. Blätter gekreuzt gegenständig. Kelchblätter in der Knospe nicht dachig. Staubblätter meist zu 30 in jedem Bündel. Fruchtklappen häutig mit zahlreichen bläschenförmigen Drüsen. Droscarpium Spach in Ann. sc. nat. 2. Ser. V. 358 (1836) als Sektion; R. Kell. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 6. 213 (1893) als Subsektion. Hypericum alpigenum Ai. Alpen-Hartheu. Wurzelstock walzlich, kriechend, fädliche, oberirdische Blattsprosse treibend. Stengel aufrecht, oberwärts zweikantig, bis 60 em hoch, kahl. Blätter eiförmig oder eilänglich, ganzrandig, stumpf oder spitzlich, unterseits bläulichgrün und netzaderig, am Rande mit schwarzen sitzenden Drüsen besetzt, nicht drüsig punktiert. Blüten in end- und blattachselständigen, rispigen Trugdolden. Kelchblätter eilanzettlich, gegen die Spitze ungleich borstlich gefranst, Fransen teils drüsenlos, teils drüsentragend, kürzer als die Breite der Kelchblätter. Kronblätter ellip- tisch, 20 mm lang, goldgelb, schwarz punktiert, am Rande mit fast sitzenden schwarzen Drüsen besetzt. Kapsel eiförmig, länger als der Kelch, mit blasigen Drüsen besetzt. Samen walzlich, 1 mm lang, grubig gestreift. Juli, August. Hypericum alpigenum Kit. in Linnaea XXXII. 550 (1863). Hypericum alpinum W. K. Deser. et Icon. pl. rar. Hung. III. 294, T. 265 (1805) z. T. Hypericum Richeri Paulin Beitr. Veg. Verh. Krains I. 70 (1901), III. 303 (1905), nicht Vzll. Hypericum Richeri YVill. Hist. pl. Dauph. I. 329, III. 501 (1785) ist eine Pflanze der Westalpen, die sich durch schmälere Blätter, länger gefranste Kron- und Kelchblätter und bedeutend kleinere Blüten unterscheidet. An felsigen buschigen Stellen der höheren Voralpenregion der Sanntaler Alpen höchst selten, bisher nur im angrenzenden Krain hart außerhalb der Landesgrenze zwischen den Alpen Dol und Konjseica unweit der Velka planina in 1400—1500 m Meereshöhe (Paulin!). a nn a nn LU LU LU u u Hypericum. Columniferae. Tiliaceae. 605 8. Hypericum barbatum Jacy. Gebärtetes Hartheu. Aus- dauernd; Wurzelstock walzlich, kriechend, dünne oberirdische Sprosse treibend. Stengel aufrecht, bis 70 cm hoch, zweikantig, kahl. Blätter eilänglich, mit abgerundetem Grunde sitzend, zugespitzt, ganz- randig, am Rande etwas zurückgerollt, kahl, unterseits längs- aderig und mit sitzenden schwarzen Drüsen besetzt. Blüten in rispig angeordneten, end- und achselständigen Trugdolden. Kelchblätter dreieckig-lanzettlich, am Rande gleich den oberen Deckblättern von borstlichen Fransen gewimpert; Fransen drüsenlos, länger als der Querdurchmesser des Kelchblattes. Kronblätter 9—10 mm lang, goldgelb. Kapsel eiförmig, etwas länger als der Kelch, von bläschen- förmigen Drüsen besetzt. Same walzlich, 1 mım lang, netzig-längsfurchig. Mai, Juni. Hypericum barbatum Jaeg. Fl. Austr. Icon. III. 33 T. 259 (1775); Koch Syn. Ed. 2. 147 (1844); Maly Fl. Steierm. 223 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 184 (1874). Auf Wiesen, an Waldrändern im unteren Mur- und Drautale, selten. Bei Windisch-Goritz nächst Radkersburg (Dominicus!); bei Marburg (Peyer!) und zwar am Bachergebirge bei Faal, Maria-Rast, Lembachb, Pickerndorf (Murmann). 14. Ordnung: Columniferae Eichl. Blüten mit zyklisch angeordneten Blumen-, Staub- und Fruchtblättern, meist strahlig. Blütenhülle in Kelch und Blumenkrone gegliedert; Kelchblätter in der Knospenlage stets klappig, Kronblätter gedreht. Staubblätter mindestens doppelt so viel als Kelchblätter, in zwei bis mehreren Kreisen, oft durch Spaltung vermehrt. Fruchtblätter zwei bis viele, zu einem mehrfächerigen Fruchtknoten vereint; in jedem Fruchtknotenfach eine bis mehrere anatrope Samenknospen. Columniferae Eichl. Syll. 1. Aufl. 27 (1876); Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 532 (1892); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 313 (1907). Malvales Engl. Syll. Gr. Ausg. 136 (1892). 34. Familie: Tiliaceae Juss. Blüten strahlig, meist zwitterig. Kelchblätter 4—5, frei oder ver- wachsen, in der Knospe .klappig. Kronblätter fünf, selten fehlend. Staubblätter 10 oder zahlreich, oft in 5 oder 10 Bünde] ver- wachsen, mitunter einige staminodial, mit durch Spalten oder Poren sich öffnenden Antheren. Fruchtknoten zwei- bis vielfächerig, ober- ständig. In jedem Fruchtknotenfach eine bis viele, meist auf- steigende Samenknospen an gewöhnlich zentralwinkelständiger 606 Tilia. Plazenta. Griffel einfach mit kopfiger Narbe oder geteilt. Frucht mehrfächerig, selten durch Abort einfächerig, aufspringend, geschlossen bleibend oder in Teilfrüchte zerfallend.. Samen in jedem Fruchtfach einer bis viele; Nährgewebe fleischig. Meist Holzgewächse mit ungeteilten Blättern mit Nebenblättern. Tiliaceae Juss. Gen. 298 (1773) z. T.; DC. Theor. elem. 244 (1813); Endl. Gen. pl. 1004 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 223 (1868); Schum. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 6. 8 (1890). 1. Tilia Z. Linde. Blüten zwitterig, strahlig, in Trugdolden, an deren Stiel ein längliches, flügelartiges Vorblatt angewachsen ist. Kelchblätter fünf, abfällig, Kronblätter fünf. Staubblätter zahlreich, zu fünf in vor den Kronblättern stehende Bündel verwachsen, oft vor jedem Kronblatt ein blumenblattartiges Staminodium. Fruchtknoten aus 3—5 Fruchtblättern gebildet und ebensoviel fächerig; in jedem Fache neben- einander zwei aufsteigende, apotrope Samenknospen. Griffel einer mit fünfzähniger Narbe. Frucht eine 1—2-samige Nuß. Keimling ein- gefaltet, mit handförmig gelappten Kotyledonen. Bäume mit wechselständigen, meist herzförmigen Blättern und wohl- riechenden, gelblichweißen Blüten. Tilia L. Sp. pl. Ed. 1. 514 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 230 (1754); Endl. Gen. pl. 1008 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 145 (1844); Maly Fl. Steierm. 223 (1868); Schum. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 6. 24 (1890). Wieht. Literatur: J. Bayer, Monographia Tiliae generis in Verh. zool. bot. Ges. Wien XII. (1862) Abh. 271. Simonkai, Revisio Tiliarum Hungariae atque orbis terrarum in Magy. Akad. Math. s. Termesz. Közl. XXI. 271 (1888). Borbas, Uber Arten der Gattung Tilia mit sitzenden Brakteen in Öst. bot. Zeitschr. XXXIl. 361 (1888). Sekt. 1. Eutilia Neilr. Staminodien fehlen. Eutilia Neilr. Fl. N.-Öst. 824 (1859). I. Tilia cordata Mill. Winterlinde. Bis 25 m hoher Baum bei dunkler rissiger Rinde. Blätter gestielt, breit, oft etwas schief, herz- förmig, 3—7 em lang, plötzlich zugespitzt, anliegend gesägt, oberseits kahl, dunkelgrün, unterseits blaugrün, in den Blattwinkeln rost- braun gebärtet, sonst kahl. Blüten in langgestielten 3—8-blütigen Trugdolden. Kelch flaumig, Kronblätter verkehrt-eilänglich, 5—6 mm lang. Griffel nur am Grunde flaumig. Früchte fast kugelig, 5—7 mm lang, kurz bespitzt, undeutlich kantig, filzig. Juli. Tilia cordata Mill. Gard. Diet. Ed. 8. Tilia No. 1 (1768), nicht Maxim., Simk. Tilia Europaea y. L. Sp. pl. Ed. 1. 514 (1755). Tilia ulmifolia Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 374 (1772). Tilia parvifolia Ehrh. Beitr. V. 159 (1790), / Tilia. 607 bloßer Name; Host Fl. Austr. I. 62 (1829); Koch Syn. Ed. 2. 145 (1844); Maly Fl. Steierm. 223 (1868); Murm, Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 184 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 46 (1882). In Wäldern, an steinigen buschigen Abhängen, zerstreut in Mittel- und Untersteiermark. Im Gabrauntale bei Pernegg, bei Peggau, bei Gösting, St. Leonhard und auf dem Rainerkogel bei Graz; im Sausal- gebirge bei Leibnitz. Bei Marburg, am Ostabhang des Bachergebirges zwischen Windenau und Schleinitz; auf der Spitze des Donatiberges bei Rohitsch, bei Neuhaus, Cilli, Tüffer, am Abhang des Kameni vrh gegen Leutsch. Wird ferner allgemein als Alleebaum und in Anlagen kultiviert. Ändert ab: ß. ovalifolia (Spach) Beck. Blätter an der Basis gestutzt oder abgerundet, schief, nicht herzförmig. Tilia silvestris var. ovalifolia Spach in Ann. se. nat. 2. Ser. II. 334 (1834). Tilia cordata =. ovalifolia Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 533 (1892). Hie und da kultiviert, wie beim Staatsbahnhofe in Graz; wild bisher nicht beobachtet. 2. Tilia platyphyllos Scop. Sommerlinde. Bis 20 m hoher Baum mit dunkler, im Alter rissiger Rinde. Blätter gestielt, herzförmig, 6—15 cm lang, zugespitzt, anliegend gesägt mit oft gespaltenen Säge- zähnen, oberseits kahl, dunkelgrün, unterseits nur wenig blasser, in den Winkeln der Nerven weiß oder rötlich bärtig, da- neben kahl oder behaart. Blüten in langgestielten, 2—6-blütigen Trugdolden. Kelch flaumig, Kronblätter verkehrt-eilänglich, 6—8 mm lang. Griffel kahl. Frucht kugelig bis verkehrt-eiförmig, kurz be- spitzt, S mm lang, filzig. Juni, Juli, 14 Tage früher als vorige. Tilia platyphyllos Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 373 (1772); Simk. Rev. Til. 332 (1888). Tilia europaea ß.,3.,:. L. Sp. pl. Ed. 1. 514 (1753). Tilia grandi- folia Ehrh. Beitr. V. 158 (1790), bloßer Name; Maly Fl. Steierm. 223 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 184 (1874); Strobl Fl. Admont II. 46 (1882). In Wäldern, Gehölzen, sehr zerstreut und selten bis in die Voralpen. Außer den unten angeführten Standorten auch (aber in welcher Form?) am Fuß des Loser am Alt-Ausseer See, in der Weizklamm bei Weiz, im Bachergebirge bei Windenau und Schleinitz, bei Cilli, Tüffer. In wildem Zustande wurden bisher folgende Rassen beobachtet: a. obliqua (Host) Simk. Blätter unterseits nur in den Nerven- winkeln gebärtet, sonst völlig kahl, am Grunde schief eiförmig oder halb herzförmig. Flügelschuppe nicht bis zum Grunde des gemeinsamen Blütenstieles reichend. Tilia obliqua Host in Schmidt Österr. Baumz. IV. T. 224 (1822), Fl. Austr. IT. 62 (1831). Tilia platyphyllos var. T. obliqua Simk. Rev. Til. 333 (1888). 608 Tilia. Bei Neuberg (Melling!), zwischen Vorau und St. Lorenzen am Wechsel!, bei Eibiswald (Melling!). b. corymbosa (Ortm.) Hay. Blätter unterseits an den Nerven behaart, am Grunde herzförmig. Einjährige Zweige und Blattstiele kahl oder schwach behaart und verkahlend. Flügelschuppe nicht bis zum Grunde des gemeinsamen Blütenstieles reichend. Tilia grandifolia var. corymbosa Ortm. in Flora XVIII. 2. 503 (1855). Tilia platyphyllos b. corymbosa Hay. Fl. 'Steierm. I. 608 (1909). Tilia mutabilis Host Fl. Austr. II. 60 (1831). Tilia platyphyllos var. T. muta- bilis Simk. Rev. Til. 334 (1888). Zwischen Mariazell und dem Erlafsee (Preissmann)). c. pilosa (Presi) Hay. Blätter unterseits auf den Nerven und auch auf der Fläche behaart, weich anzufühlen. Einjährige Zweige und Blatt- stiele reichlich behaart. Tilia pilosa Opiz Rostl. Kvöt. Cesk. II. 39.(1825). Tilia grandifolia var. pilosa Ortm. in Flora XVIII. 2. 501 (1835). Tilia platyphyllos c. pi- losa Hay. Fl. Steierm. I. 608 (1909). Tilia cordifolia Bess. En. Galie. I. 343 (1809). Tilia platyphyllos var. T. cordifolia Simk. Rev. Til. 337 (1888). An den Abhängen am rechten Ufer der Enns bei Pichl nächst Schladming!; am Aufstieg von Greis bei Cilli auf die Merzlica! Tilia platyphyllos wird ferner ebenso wie vorige als Alleebaum ete. häufig kultiviert und ist in der Kultur sehr veränderlich. Die wichtigsten dieser Kulturformen sind: A. Einjährige Zweige und Blütenstiele kahl oder fast kahl. 1. Blätter unterseits nur in den Nervenwinkeln behaart, sonst kahl. a. Flügelschuppe bis zum, Grunde des gemeinsamen Blütenstieles reichend. «. pseudobliqua S?mk. Blätter am Grunde schief herzförmig. Tilia pseudobliqua Siömk. Rev. Til. 300 (1888). Tilia platyphyllos var. T. pseudobliqua Simk. a. a. 0. 332. b. Flügelschuppe nicht bis zum Grunde des gemeinsamen Blüten- stieles reichend. ß. obliqua (Host) Simk. Blätter am Grunde schief herzförmig, gleichmäßig gesägt. Vergl. oben. y. corylifolia (Host) Simk. Blätter am Grunde etwas schief herz- förmig, tief unregelmäßig eingeschnitten gesägt. Tilia obliqua Host Fl. Austr. II. 59 (1831). Tilia platyphyllos var. corylifolia Simk. Rev. Til. 333 (1888). d. praecox (Host) Simk. Blätter am Grunde herzförmig, nicht schief, gleichmäßig gesägt. Tilia praecox Host Fl. Austr. II. 60 (1831). Tilia platyphyllos var. T. praecox Simk. Rev. Til. 335 (1888). Tilia. Malvaceae, 609 2. Blätter unterseits an den Nerven behaart. a. Fruchtschuppe bis zum Grund des gemeinsamen Blütenstieles reichend. e. corallina (Host) Simk. Blätter gleichmäßig gesägt. Tilia corallina Host Fl. Austr. II. 59 (1831), nicht Ait. Tilia platy- phyllos var. T. corallina Simk. Rev. Til. 333 (1886). Tilia speetabilis Host in Endl. Cat. pl. Vind. (1842) 264. b. Flügelschuppe nicht bis zum Grunde des gemeinsamen Blüten- stieles reichend. £. corymbosa (Ortm.) Hay. Blätter gleichmäßig gesägt. Vergl. oben. n. vitifolia (Host) Simk. Blätter ungleichmäßig gesägt, durch einzelne vorragende Sägezähne fast lappig. Tilia vitifolia Host Fl. Austr. II, 59 (1831). Tilia platyphyllos var. T. vitifolia Simk. Rev. Til. 333 (1888). B. Einjährige Zweige und Blütenstiele reichlich behaart. Blätter unterseits an den Nerven behaart. % pilosa (Opiz) Hay. Flügelschuppe nicht bis zum Grunde des gemeinsamen Blütenstieles reichend. Vergl. oben. ı. oxycarpa Rehb. Flügelschuppe bis zum Grunde des gemein- samen Blütenstieles reichend. Tilia platyphyllos var. oxycarpa Kchb. Icon. fl. Germ. et Helv. VI. 58, Fig. 5139 (1841). Sekt. 2. Lindnera Achb. Vor jedem Kronblatt ein blumenblatt- artiges Staminodium. Lindnera Rchb. Consp. regn. veg. 209 (1828). 3. Tilia tomentosa Mnch. Silberlinde Bis 25 m hoher Baum mit dunkler, rissiger Rinde. Blätter gestielt, schief herzförmig, zugespitzt, knorpelig gesägt, oberseits dunkelgrün, kahl, unterseits wie die Blatt- und Blütenstiele und die heurigen Zweige dicht sternhaarig weiß- filzig. Blüten in lang gestielten, 6—12-blütigen Trugdolden. Kelch- blätter filzig, Kronblätter 7” mm lang. Frucht fast kugelig, 6 mm lang, filzig. Juli. Tilia tomentosa Mnech. Verz. d. Bäume Weißenst. 136 (1785). Tilia alba W. K. Deser. et Icon. pl. rar. Hung. I. 2. T. 3 (1799), nicht Ait. Tilia argentea Desf. in DC. Hort. Monsp. 66 (1813). Lindnera alba Fuss Fl. Transs. 131 (1866). Wird gleich den vorigen als Alleebaum und in Anlagen häufig gepflanzt. Stammt aus Ungarn. 35. Familie: Malvaceae Ad. Blüten strahlig, zwitterig, mit in Kelch und Blumenkrone gegliederten Blütenhülle. Kelchblätter fünf, in der Knospenlage klappig; ein äußerer Hayek, Flora von Steiermark. 39 610 Malvaceae. Hüllkelch meist vorhanden. Kronblätter fünf, in der Knospenlage gedreht. Staubblätter meist zahlreich in zwei Kreisen, der äußere oft in Staminodien umgewandelt, die Staubblätter des inneren Kreises durch vielfache Spaltung zahlreich. Staubfäden fast stets in eine den Fruchtknoten bedeckende Röhre verwachsen; Antheren Abb. 33. 1. Narbe von Viola odorata. 2. Narbe von Viola pulustris. 3. Narbe von Viola biflora. 4. Narbe von Viola arvensis. 5. Blüte von Elatine triandra. 6. Androecium von Althaea offieinalis. 7. Frucht von Geranium phaeum (nat. Gr.) 8. Längsschnitt dnreh die Blüte von Polygala vulgare. / Kelchblätter, f Flügel des Kelehes, € Kronblatt, @ Anhängsel des Schiffehens, $ Antheren, n Narbe. 9. Teil eines Fruchtstandes von Cotinus Coggygria. Fig. 5 nach Seubert, Fig. 6 u. 8 nach Thom&, das übrige Original. Alle Figuren, wo nicht anders angegeben, etwas vergrößert. einfächerig. Fruchtknoten aus fünf bis zahlreichen Fruchtblättern gebildet. In jedem Fruchtknotenfach eine bis viele anatrope, aufsteigende, hängende oder wagrechte Samenknospen. Griffel soviel bis doppelt soviel wie Fruchtblätter, hoch hinauf miteinander verwachsen, mit einfachen kopfigen Narben. Frucht in Teilfrüchte zerfallend oder kapsel- artig. Keimling in der Regel gekrümmt, mit blattartigen Kotyledonen, im Nährgewebe eingeschlossen. Kräuter oder Holzgewächse mit einfachen oder gelappten Blättern mit Nebenblättern. Malvaceae Ad. in Mem. Ac. Paris 224 (1761); Juss. Gen. 271 (1773); Kunth Diss. Malv. 1 (1822); Endl. Gen. pl. 978 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 222 (1868); Schum. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 6. 30 (1890). Malva. 611 Wicht. Literatur: Cavanilles, Monadelphiae Classis Dissertationes I—III. (Matriti, Paris, 1785—87). Baker, Synopsis of genera and species of Malveae in Journ. of botany (1890) 15. 2. Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. 1. Außenkelch vielteilig. Griffeläste fünf. Frucht eine Kapsel . Hibiseus. Außenkelchblätter 3—9. Griffeläste zahlreich. Frucht in Teilfrüchte zer- fallend’ x ... Ne I AN EEE 2. Außenkelchblätter drei. I LE 7 AnBenkalonhlätteriB— 9. 0 2 ee 9 Alien: 1. Tribus: Malveae Benth. Hook. Frucht in zahlreiche sich von der Mittelsäule ablösende Teilfrüchte zerfallend. Griffeläste soviel wie Fruchtblätter. Malveae Benth. et Hook. Gen. pl. I. 196 (1862—67); Schwm. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 6. 34, 35 (1890). 1. Malva Z. Malve. Blüten zwitterig, strahlig, Außenkelchblätter drei, frei. Kelch- und Kronblätter je fünf, letztere keilig, am-Grunde mit der Staubfaden- röhre etwas verwachsen. Staubblätter zahlreich, in eine Röhre ver- wachsen. Fruchtknoten aus zahlreichen Fruchtblättern gebildet, in jedem Fruchtknotenfach eine aufsteigende Samenknospe. Frucht scheibenförmig, in der Mitte eingedrückt, von der Mittelsäule überragt, bei der Reife in ungeschnäbelte, nicht aufspringende Teilfrüchtchen zerfallend. Krautige Pflanzen mit gelappten bis handförmig eingeschnittenen Blättern. Malva Z. Sp. pl. Ed. 1. 687 sn Gen. pl. Ed. 5. 308 (1754); Endl. Gen. pl. 980 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 141 (1844); Maly, rı. Steierm. 222 (1868); Schum. in Engl. u. Pranil Nat. en III. 6. 40 (1890). Wicht. Literatur: Wallrolh, De Malvis german. in Sylloge plant. nov. vel minus cogn. I. 138 (1829). Fries, Nov. fl. Suec. Ed. 2. 219 (1828). u u SEE ee Se ee EEE Bestimmungsschlüssel. 1. Obere Stengelblätter bis fast zum Grunde res 3—5- elle mit ge- zähnten bis fiederspaltigen Abschnitten . . . . . eG re Blätter gelappt . . . te BAR ER 3. 2. Außenkelch und Kelch dicht ae A SER m. Alan Anßenkelch und Kelch mit einfachen Borstnhasen besetzt, ohne Stern- haare . . “20.0. M. moschala. 3. Außenkelchblätter re une Kronblätter bis 12 mm lang. A. neglecta. Außenkelchblätter eiföürmig oder länglich. Kronblätter 15—20 mm lang: M. silvestris. 89* 612 Malva. Sekt. 1. Bismalva (Med.) DO.. Blüten einzeln, blattwinkel- ständig, an der Stengelspitze gehäuft. Stengelblätter tief handförmig geteilt. Bismalva Med. Malv. 39 (1787) als Gattung. Malva Sekt. Bismalva Rehb. Fl. Germ. exc. 772 (1832). Malva Sekt. Malvastrum 4. Bismalvae DC. Prodr. I. 132 (1824). I. Malva Alcea Z. Schlitzblätterige Malve. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis über 1 m hoch, besonders oben dicht sternhaarig. Blätter gestielt, fast bis zum Grunde handförmig 3— 5-spaltig, mit länglich-keiligen, grob gezähnten bis fiederspaltigen Abschnitten, besonders unterseits zerstreut sternhaarig. Blüten kurz gestielt, einzeln in den Blattachseln, an den Enden des Stengels und der Äste traubig gehäuft. Blätter des Außenkelchs eiförmig, zugespitzt, wie die Kelchblätter sternhaarig filzig und am Rande borstig gewimpert. Kronblätter keilig-dreieckig, ausgerandet, 2,5— 3,5 cm lang, blaßrosa. Teilfrüchte kahl, am Rücken gekielt, auf den ab- gerundeten Kanten schwach gerieft, 3 mm lang. Juli, August. Malva Alcea Z. Sp. pl. Ed. 1. 689 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 141 (1844); Maly Fl. Steierm. 222 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 183 (1874); Strobl Fl. Admont II. 46 (1882). Alcea palmata Gilib. Fl. Lith. I. 65 (1781). In der Blattform sehr veränderlich: a. fastigiata (Cav.) Koch. Untere Stengelblätter fünflappig, mittlere 5-, obere 3-spaltig mit breiten, gezähnten Abschnitten. Malva fastigiata Cavan. Monadelph. Diss. II. 75 T. 23 f. 2 (1786); Murr in Deutsche bot. Monatsschr. (1894) 4 Malva Alcea ß. fastigiata Koch Syn. Ed. 2. 141 (1845). Malva Alcea a. latisecta Neilr. N.-Öst. 822 (1859). Selten. Am Falkenberge bei Judenburg (Pribilsky), zwischen St. Lorenzen und Hlg. Dreifaltigkeit nächst Marburg (Murr). ß. italica (Poll.) Poll. Alle Stengelblätter tief fünfspaltig mit dreispaltigen bis fiederspaltigen Abschnitten. Malva italica Poll. Hort. Veron. pl. nov. 17 (1816. Malva Alcea ß. M. italica Poll. Fl. Veron. II. 438 (1822). Malva Alcea ß. multidentata Koch Syn. Ed. 1. 129 (1837), Ed. 2. 141 (1843). Malva excisa Rchb. Icon. fl. Germ. V. 18 fig. 4842b. Malva Alcea ß. angustisecta Neilr. Fl. N.-Öst. 822 (1859). An buschigen Stellen, Straßenrändern, Rainen, verbreitet bis in die Voralpentäler. 2. Malva moschata /. Bisam-Malve. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, zerstreut borstig behaart. Blätter gestielt, die untersten rundlich, handförmig ge- lappt mit vorn unregelmäßig gezähnten Lappen, die folgenden tief 3»—5-spaltig mit breit keilig rhombischen, vorn eingeschnitten ge- zähnten Abschnitten, die mittleren und oberen tief 3—5-spaltig mit Malva. 613 einfach- bis doppelt-fiederspaltigen Abschnitten und 2-3 mm breiten linealen Zipfeln. Blätter alle an den Nerven beiderseits spärlich borst- lich behaart und unterseits zerstreut sternhaarig. Blüten kurzgestielt- einzeln oder zu 2—3 in den Blattachseln, an den Enden des Stengels und der Äste fast kopfig gehäuft. Blätter des Außenkelchs lineal bis keilig-länglich, zugespitzt, gleich den Kelchblättern borstig behaart. Kronblätter schmal keilig-dreieckig, ausgerandet, am Grunde beiderseits bärtig, 2,5—3 em lang, rosenrot. Teilfrüchte dicht behaart, am Rücken glatt, an den Seiten fein quer ‚gerunzelt. Juni, Juli. Malva moschata ZL. Sp. pl. Ed. 1. 690 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 141 (1843); Rechinger in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1905) 157 (1906). Auf Wiesen, an Ackerrändern, bisher nur im unteren Murtale bei Hainsdorf, Weitersfeld, Purkla und Mureck (Kechinger); zufällig ver- wildert auch bei der Ortschaft Saarstein nächst Aussee und bei Frein. Sekt. 2. Malva ZAchb. Blüten zu 2—6 in den Blattachseln. Blätter gelappt mit ungeteilten Abschnitten. Malva Sekt. Malva Rehb. Fl. germ. exe. 771 (1832). Malva Sekt. Malva- strum 5. Fascieulatae DC. Prodr. I. 430 (1824). Malva Sekt. Fasciculatae Koch Syn. Ed. 1. 130 (1837). 3. Malva silvestris 7. Wilde Malve. Zweijährig. Stengel liegend, aufsteigend oder aufrecht, bis 1 m hoch, zerstreut einfach- und stern- haarig. Blätter gestielt, im Umriß rundlich nierenförmig, 5—7- lappig mit halbkreisförmigen oder dreieckigen gekerbten Lappen, zerstreut behaart. Blüten zu zwei bis mehreren in den Blattachseln, gestielt, der Stiel wenigstens zur Fruchtzeit zwei-bis mehrmals so lang als der Kelch, zur Fruchtreife aufrecht. Außenkelchblätter länglich, langhaarig borstlich gewimpert. Kronblätter länglich- keilig, tief ausgebuchtet, 15—20 mm lang und 3—4 mal so lang als der Kelch, rotlila mit dunkleren Nerven. Teilfrüchte 2—3 mm hoch, scharf berandet, am Rücken erhaben grubig netzig, kahl. Juli bis September. Malva silvestris Z. Sp. pl. Ed. 1. 689 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 142 (1844); Maly Fl. Steierm. 222 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 183 (1874); Strobl Fl. Admont II. 46 (1882). Auf wüsten Plätzen, Schutt, an Häusern, in Dörfern, verbreitet bis in die Voralpentäler. Ändert ab: ß. angustiloba Cel. Blätter bis zur Mitte 5 7-lappig, mit läng lich-dreieckigen, durch weite Buchten getrennten Lappen. Malva silvestris var. angustiloba (el. Prodr. Fl. Böhm. 515 (1864—75). Hie und da, wie bei Eggenberg nächst Graz (Melling!), Hochenegg! 614 Malva. Althaea. 3. Malva neglecta Wallr. Gemeine Malve. Zweijährig. Stengel liegend oder aufsteigend, seltener aufrecht, ästig, bis 60 cm lang, zer- streut sternhaarig. Blätter gestielt, nierenförmig, seicht 5—7-lappig mit bogigen, kerbsägigen Lappen, zerstreut behaart. Blüten zu zwei bis mehreren in den Blattachseln, gestielt, Blütenstiele zur Fruchtzeit abstehend und mehrmals so lang wie der Kelch. Außenkelch- blätter lineal, borstig gewimpert, Kelchblätter sternhaarig filzig, am Rande von vorwärtsgerichteten Borsten gewimpert, zugespitzt. Kron- blätter keilig-länglich, tief ausgerandet, 10—12 mm lang und 2—3 mal so lang als der Kelch, blaßlila. Teilfrüchte 2—2,5 mm hoch, behaart bis filzig, undeutlich netzig, fast glatt, an den Rändern ab- gerundet. Juli—Oktober. Malva neglecta Wallr. in Sylloge Ratisb. I. 140 (1824). Malva rotundi- folia L. Sp. pl. Ed. 1. 688 (1753) z. T.; Maly Fl. Steierm. 222 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 183 (1868. Malva vulgaris Fr. Nov. fl. Suec. Ed. 2 219 (1828); Koch Syn. Ed. 2. 440 (1844); Strobl Fl. Adm. II. 46 (1882). Auf Schutt, wüsten Plätzen, in Dörfern, verbreitet bis in die Vor- alpentäler. Malva crispa L. (Sp. pl. Ed. 2. 970 |1763]) mit aufrechtem Stengel und am Rande wellig krausen Blättern wird in Bauerngärten nicht selten kultiviert und wurde auf dem Stiftsberge von Vorau in der Nähe von solehen auch vorübergehend verwildert beobachtet. 2. Althaea Z. Eibiseh. Blüten zwitterig, strahlig.. Außenkelchblätter 6—9, mitein- ander verwachsen. Kelch fünfspaltig. Kronblätter fünf, keilig- verkehrt-eiförmig, am Grunde mit der Staubfadenröhre etwas verwachsen. Staubblätter zahlreich, in eine Röhre verwachsen. Fruchtknoten aus zahlreichen Fruchtblättern gebildet; in jedem Fruchtknotenfach eine aufsteigende Samenknospe. Frucht scheibenförmig, in der Mitte eingedrückt, von der Mittelsäule nicht überragt, bei der Reife in un- geschnäbelte nicht aufspringende Teilfrüchtchen zerfallend. Meist ausdauernde Pflanzen mit ungeteilten oder gelappten bis handförmig eingeschnittenen Blättern. Althaea ZL. Sp. pl. Ed. 1. 686 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 749 (1754); Endl. Gen. pl. 980 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 143 (1844); Maly Fl. Steierm. 222 (1868); Schum. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 6. 40 (1891). I. Althaea officinalis /. Gemeiner Eibisch. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, wagerecht. Stengel aufrecht, bis über 1 m hoch, meist einfach, weichfilzig. Blätter gestielt, eiförmig dreieckig, die unteren stumpf, die oberen spitz, schwach 3—5-lappig, mit an den Hibiscus. 615 unteren stumpfen, an den oberen spitzen gesägten Lappen, weich sammtig filzig. Blüten in kurzen, blattwinkelständigen und end- ständigen Trauben. Zipfel des Außenkelches länglich, viel schmäler und kürzer als die breiteiförmigen Kelchblätter, gleich diesen dicht filzig. Kronblätter keilig-dreieckig, ausgebuchtet, 12-20 mm lang, weiß oder blaßrosa. Antheren purpurn. Teilfrüchte 3,5—4 mm hoch, am Rücken gewölbt, dicht filzig, an der Seite gegen außen ge- rieft. Juli— September. Althaea offieinalis L. Sp. pl. Ed. 1. 686 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 143 (1844); Maly Fl. Steierm. 222 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 183 (1874); Strobl Fl. Admont II. 45 (1882). An Wegen, Ufern, Gebüschen, auf Viehweiden, in Untersteiermark hie und da nicht selten und vielleicht wirklich wild, sonst nur ver- wildert. Im Ennstale zwischen Liezen und Admont, im Stiftshof und in der Krumau bei Admont; ab und zu bei Graz. Nicht selten im unteren Murtale bei Mureck, Weitersfeld, Zelting, Laafeld, Radkersburg, Luttenberg; ferner bei Friedau, Marburg, im ganzen Pettauer Felde hie und da; bei Pristova nächst Windisch-Landsberg, Windischgraz, Hochen- egg, Cilli. . Auch häufig in Bauerngärten kultiviert. 2. Tribus: Hibisceae Kehb. Frucht eine fachspaltig aufspringende Kapsel. Griffel so viel wie Fruchtfächer, oder nur einer. Hibisceae Rehb. in Mössl. Handb. d. Naturk. Ed. 2. I. LXIII. (1827); Schum. in Engl. u. Pranil. Nat. Pflanzenf. III. 6. 34, 47 (1890). 3. Hibiseus Z. Ibisch. Blüten zwitterig, strahlig. Außenkelchblätter drei bis viele, selten fehlend. Kelcehblätter fünf, meist verwachsen, Kronblätter fünf, Staubhlätter zahlreich, in eine Röhre verwachsen, die Staubblattröhre unter der gestutzten oder fünfzähnigen Spitze zahlreiche Antheren tragend. Fruchtknoten fünffächerig; in jedem Fache drei bis viele aufsteigende Samenknospen. Griffel fünf, mit kopfigen, strahlig be- haarten Narben. Frucht eine fachspaltige, fünffächerige Kapsel. Samen nierenförmig, Nährgewebe spärlich. Hibiscus L. Sp. pl. Ed. 1. 693 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 310 (1754); Endl. Gen. pl. 982 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 144 (1844); Maly Fl. Steierm. 222 (1868); Schum. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 6. 48 (1890). Wicht. Literatur: Hochreutiner, Revision du genre Hibiscus in Ann. du cons. et jardin bot. Geneve IV, 23 (1900). I. Hibiscus Trionum Z. Stundenblume. Einjährig. Stengel liegend oder aufsteigend, bis 60 em lang, ästig, einreihig sternhaarig. 616 Gruinales. Liinaceae. Blätter gestielt, die unteren herzförmig-rundlich, fünflappig, die oberen tief 3—5-spaltig, mit keilig-länglichen, eingeschnitten ge- zähnten bis fiederspaltigen stumpflichen Lappen, zerstreut borstig oder fast kahl. Blüten einzeln, lang gestielt, blattachselständig. Außen- kelch aus meist zwölf linealen, borstig behaarten Blättchen bestehend. Kelch kurz glockig, häutig, dunkel geadert, fünfzähnig, zur Frucht- zeit blasig aufgetrieben und stark vergrößert. Kronblätter keilig- verkehrt-eiförmig, 15—25 mm lang, schwefelgelb, mit schwarz- purpurnem Schlunde, rasch verwelkend. Antheren orangegelb. Kapsel eiförmig, kürzer als der Fruchtkeleh, dicht borstig, längsfurchig. Same 2 mm lang, warzig-stachelig. Juli, August. Hibiseus Trionum Z. Sp. pl. Ed. 1. 697 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 144 (1844); “Maly Fl. Steierm. 222 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 183 (1874). Ketmia Trionum Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 44 (1772). Trionum diffusum Mnch. Meth. 618 (1794). Hibiseus trionum u. H. ternatus Cav. Mona- delph. Diss. II, 172, T. LXIV, £. 1. u. 3. (1787). Auf Äckern, Brachen, wüsten Plätzen, besonders in Weingärten niedriger Gegenden. In und um Graz nur zufällig und vorübergehend, wie beim städtischen Schlachthause, bei St. Martin, Puntigam, Fernitz; bei Eggenberg und Straßsgang. Bei Gleichenberg, Ehrenhausen, Pößnitz. Nicht selten bei Radkersburg und in den Windischen Büheln bei Allerheiligen, Friedau; bei Marburg und am Ostfuß des Bachergebirges, bei Pettau, Ankenstein, Stattenberg. Einzeln auch bei Hochenegg, Präßberg. 14. Ordnung: Gruinales Ziehl. Blüten mit zyklisch angeordneten Blumen-, Staub- und Frucht- blättern. Blütenhülle in Kelch und Krone gegliedert, selten fehlend, meist fünfgliedrig.. Staubblätter in wechselnder Zahl. Fruchtblätter 2—5, selten mehr, zu einem geschlossenen Fruchtknoten ver- eint, bei der Reife oft wieder voneinander getrennt, mit meist 1—2, selten mehr, ana- und epitropen, meist introrsen Samen- knospen. Gruinales Eichl. Syll. 1. Aufl. 26 (1876); Engl. Syll. Gr. Ausg. 125 (1892); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 321 (1907). 36. Familie: Linaceae DO. Blüten zwitterig, strahlig. Kelchblätter 4—5, frei, in der Knospen- lage dachig. Kronblätter soviel wie Kelchblätter, in der Knospen- lage meist gedreht. Staubblätter so viel wie Kronblätter oder 2—4 mal so viel, alle Antheren‘ tragend oder teilweise steril. Fruchtblätter Millegrana. Linum. 617 meist fünf, selten 2—3, oberständig, zu einem geschlossenen, manchmal mit falschen Scheidewänden versehenen Frucht- knoten vereinigt, Griffel frei. Samenknospen einzeln oder zu zweien im Innenwinkel jedes Fruchtknotenfaches, ana- und epitrop, extrors. Frucht eine Kapsel oder Steinfrucht. Keimling meist gerade, in fleischigem Nährgewebe. Kräuter oder Sträucher mit meist wechselständigen Blättern und kleinen oder fehlenden Nebenblättern. Lineae DC. Theor. elem. Ed. 1. 214 (1813); Koch Syn. Ed. 2. 138 (1844); Maly Fl. Steierm. 230 (1868). Linaceae Dumort. Comm. 61 (1822); Reiche in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 4. 27 (1896). Wicht. Literatur: Planchon, Sur la famille des Lindes, in Hooker’s London journ. bot. VI. 588, VII. 165 (1847—48). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. Kelch-, Kron- und Staubblätter je vier - © = = 2 2... Millegrana. Kelch-, Krön- und Staubblätter je füff . . . 2 2 2 2.20. . Linum. 1. Millegrana Adans. Zwerglein. Blüten in Dichasien. Kelchblätter vier, an der Spitze 2- oder 3zähnig. Kronblätter vier, sehr klein. Staubblätter vier. Frucht eine vierfächerige, unvollkommen achtfächerige Kapsel. Blätter gegen- ständig. Millegrana Adans. Fam. d. pl. II. 269 (1763). Radiola Roth Tent. Fl. Germ. I. 71 (1788); Endl. Gen. pl. 1171 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 141 (1544); Maly Fl. Steierm. 231 (1868); Reiche in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 4. 30 (1896). I. Millegrana Radiola (Z.) Druce. Gemeiner Zwerglein. Ein- jährig. Stengel aufrecht, bis Scm hoch, wiederholt gabelspaltig ästig, kahl. Blätter gegenständig, eiförmig, ganzrandig. Blüten in lockeren Dichasien. Kelchblätter eiförmig, am Grunde mit- einander verwachsen, an der Spitze dreizähnig, 1,5 mm lang. Kron- blätter schmal, so lang wie der Kelch, weißlich. Kapsel kugelig. Juli, August. i Linum Radiola Z. Sp. pl. Ed. 1. 287 (1753). Millegrana Radiola Druce Fl. Berksh. 114 (1897). Radiola linoides Roth Tent. fl. Germ. 71 (1788); Koch Syn. Ed. 2. 141 (1844); Maly Fl. Steierm. 231 (1868). Radiola Millegrana Sm. Fl. brit. 202 (1800—04). Radiola Radiola Karst. Fl. Deutschl. II. 147 (1895). Nur in den Windischen Büheln auf feuchten Brachen bei Sodinetz nächst Groß-Sonntag (Verbniak!). 2. Linum Z. Lein. Blüten in meist lockeren Wickeln. Kelehblätter fünf, frei, ganzrandig oder drüsig gewimpert. Kronblätter und Staubblätter 618 Linum. je fünf. Frucht eine 5- oder 10-fächerige Kapsel. Kräuter oder Halb- sträucher mit wechsel- oder ee Blättern. Linum L. Sp. pl. Ed. 1. 277 ee Gen. pl. Ed. 5. 135 (1754); Endl. Gen. pl. 1171 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 138 (1844); Maly Fl}. Steierm. 230 (1868); Reiche in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 4. 30 (1896). Wiceht. Literatur: (leve, En bienn form af Linum cathartiecum in Bot. Notiser (1897) 61. R. Beyer, Über Linum Leonii Schultz und einige andere Formen der Seetio Adenolinum (Rchb. a. G.) in Verh. d. bot. Ver. d. Prov. Brandenburg XL (1898) p. LXXXII. Podpera in Verh. zool. bot. Ges. Wien LI. (1902) 635#f. Bestimmungsschlüssel. 1. Blätter gegenständig. Blüten klein, wiß . . . . . . L. catharlicum. Blätter;wechselständig . 2.2 ur. Le nn. KR Sr 2.,Blüten gelb! = ar nu, es ee ET Blüten anders; gefärbt . ." 5 0. ve. mu oc: ve 33 3:2 Kelchhlätter{drüs1o7 gewimpert oe ee Kelchblätter nicht drüsig ERNTDERt to 5 {ü: 4. Pflanze kahl. . . . . 77777777225 Pflanze dicht behaart . . . 1 8 5. Blüten hellblau. Nur die een Blätter drase Brent . L. hirsutum. Blüten purpurn. Alle Blätter drüsig gewimpert . . . . . L. viscosum. 6. Pflanze einjährig. Fruchtstiele aufrecht . . . . . . L. usitalissimum. Pflanze ausdauernd. Fruchtstiele einseitig übergebogen . .» . ... 7. 7. Blüten wässerig blaßblau. Blätter eimnervig . . » .» . . L. alpinum. Blüten azurblau. Blätter am Grunde dreinervig . . - . . . L. julieum. Sekt. 1. Eulinum @riseb. Kronblätter frei, blau, rosenrot oder weiß. Kelchblätter drüsenlos. Fruchtstiele verlängert. Blätter wechsel- ständig. Eulinum Griseb. Spieil. Fl. Rum. et Bithyn. I. 116 (1843); Reiche in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 4. 31 (1896). Linum Subgen. Eulinum Planch. in Hook. Lond. journ. bot. V. 597 (1847). I. Linum usitatissimum Z. Gebauter Lein. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, kahl, stielrund. Blätter wechselständig, lanzett- lich oder lineal lanzettlich, dreinervig, ganzrandig, spitz, kahl, am Rande glatt. Blüten in ausgespreizten, rispig angeordneten Wickeln, lang gestielt. Kelchblätter eiförmig, zugespitzt, häutig berandet, kahl, am Rande kurz drüsenlos gewimpert. Kronblätter frei, viel länger als der Kelch, 12—15 mm lang, hell azurblau. Narben keulen- förmig. Fruchtstiele aufrecht. Kapsel niedergedrückt kugelig. Mai bis August. Linum usitatissimum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 277 (1755); Koch Syn. Ed. 2. 140 (1843); Maly Fl. Steierm. 230 (1868); Strobl Fl. Admont II. 50 (1882). Auf Äckern, häufig bis in die höheren Voralpen (1200 m) gebaut und ab und zu auf wüsten Plätzen, auf Schutt, unter dem Getreide Linum. 619 verwildert, wie bei Admont, Graz, Hochenegg. Stammt wahrscheinlich aus den Kaukasusländern. Die zwei wichtigsten Kulturrassen sind: a. vulgare Bönnigh. Schließlein. Kapsel zehnfächerig, in fünf geschlossen bleibende Fächer zerfallend. Linum usitatissimum «. vulgare Bönnigh. Prodr. Fl. Monast. 94 (1824). Als Gespinnstpflanze allgemein gebaut. b. crepitans Bönnigh. Springlein. Kapsel zehnfächerig, fünf. klappig aufspringend. Linum usitatissimum var. crepitans Dönnigh. Prodr. Fl. Monast. 864 (1824). Seltener und besonders zur Samengewinnung gebaut. Linum narbonense Z. (Sp. pl. Ed. 1. 278) soll nach Maly (Fl. Steierm. 231) von Praesens bei Cilli gesammelt worden sein. Die Angabe ist trotz eines vor handenen Belegexemplares fast mit Bestimmtheit als unrichtig zu bezeichnen. Linum austriacum L. (Sp. pl. Ed. 1. 278 [1753], @ebh. Verz. in Steierm. ges. Pfl. 295) wurde ehemals (1820) an der Mur und (vor 1868) auf dem Schloßberge bei Graz vorübergehend eingeschleppt beobachtet. 2. Linum julicum Hay. Sanntaler Lein. Ausdauernd; Wurzel spindelig, mehrköpfig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 40 cm hoch, kahl, wenig ästig, reich beblättert. Die untersten Blätter wagrecht abstehend, lanzettlich, kürzer als die übrigen, die oberen lineal-Janzettlich, spitz, bis 2 mm breit, ganzrandig, am Rande glatt, bis zur Mitte 3-, dann 1-nervig. Blüten in blattachselständigen, 2—8-blütigen Wickeln. Kelchblätter eiförmig, gleichlang, kahl, ungewimpert, die drei inneren stumpf, breit häutig gerandet, die zwei äußeren schmäler, spitz, schmäler berandet. Kronblätter keilig-verkehrt- eiförmig, sich nur am Gruude mit den Rändern deckend, 12—15 mm lang, tief azurblau mit gelbem Nagel. Fruchtstiele einseitig mäßig übergebogen, selten fast wagrecht. Kapsel kugelig, bespitzt, 6—7 mm lang. Samen sehr schmal häutig geflügelt. Juli, August. Linum julieum Hay. Die Sannt. Alpen in Abh. zool. bot. Ges. Wien IV. 2. 109 (1907). Linum alpinum Fleischm. Übers. Fl. Krains 132 (1844); E. Weiss in Öst. bot. Zeitschr. IX. 125 (1859); Maly Fl. Steierm. 230 (1868) z. T.; Pacher in Pach. u. Jab. Fl. v. Kärmt. 217 (1887), nicht Jaequin. Linum austriacum Pach. in Pach. u. Jab. Fl. v. Kärnt. 217 (1887), nicht L. Linum laeve Fritsch Excursionsfl. f. Österr. 354 (1897) z. T.; Hayek in Österr. bot. Zeitschr. LI. (1901) 386, nicht Scopoli. An Felsen und im Felsschutt in der höheren Voralpen- bis in die Hochalpenregion (1400-2000 m) der Sanntaler Alpen nicht selten. In der Korosica! und auf der Ojstrical, am Fuß der Mrzlagora nächst der Okreselhütte!, auf der Rinka (E. Weiss!) und am Sanntaler Sattel! 620 Linum. 3. Linum alpinum Jacg. Alpen-Lein. Ausdauernd; Wurzel spindelig, mehrköpfig. Stengel aufsteigend, selten aufrecht, bis 20 cm hoch, kahl. Blätter lineal-lanzettlich, spitz, bis 1 mm breit, ein- nervig, kahl, ganzrandig, aufrecht, die untersten kürzer und wagrecht abstehend. Blüten in blattachsel- oder endständigen, 2—6-blütigen Wickeln. Kelchblätter eiförmig, gleichlang, kahl, ungewimpert, die drei inneren stumpf, hautrandig, die zwei äußeren etwas schmäler, spitz- lich, kaum berandet. Kronblätter keilig-verkehrt-eiförmig, sich nur am Grunde mit den Rändern deckend, 13—17 mm lang, wässerig blaß- blau, selten azurblau. Fruchtstiele einseitig etwas übergebogen. Kapsel kugelig, bespitzt, 6—8 mm lang. Samen sehr schmal häutig berandet. Juli, August. Linum alpinum Jacq. En. stirp. Vind. 54, 229 (1762), Fl. Austr. Icon, IV. il. T. 321 (1776); L. Sp. pl. Ed. 2. 1672 (1763); Maly Fl. Steierm. 230 (1868); Strobl Fl. Admont II. 50 (1882). Linum alpinum «. genuinum Koch Syn. Ed. 2. 140 (1844). Linum austriacum 2. alpinum Neilr. Fl. N.-Öst. 865 (1859). Adenolinum alpinum Rehb. Nat. Pflanzensyst. 307 (1857). An Felsen und im Felsschutt der höheren Voralpen bis in die Hochalpenregion (1500—2000 m), der nördlichen Kalkalpen vom Todten Gebirge ostwärts bis zur Raxalpe nicht selten und ab und zu bis in die Täler herabgeschwemmt, wie im Gesäuse, bei Johnsbach, Unterlaussa, auf der Griesleiten der Raxalpe. Scheint in der Dachsteingruppe zu fehlen. Sekt. 2. Linastrum Planch. Kronblätter frei. Kelehblätter drüsig gewimpert. Fruchtstiele kurz. Blätter wechselständig. Linastrum Planch. in Hook. Lond. journ. bot. VI. 597 (1848) z. T.; Reiche in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 4. 31 (1896) z. T. 4. Linum tenuifolium Z. Zartblätteriger Lein. Ausdauernd; Wurzel spindelig, holzig, mehrköpfig, Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, kahl. Blätter lineal, bis 1 mm breit, spitz, einnervig, am Rande zurückgerollt und von kurzen Stachelchen rauh. Blüten in lockeren, rispig angeordneten Wickeln, ziemlich kurz gestielt. Kelchblätter lanzettlich, pfriemlich zugespitzt, kurz drüsig gewimpert. Kron- blätter keilig-verkehrt-eiförmig, spitzlich, 11—14 mm lang, blaß rosen- farben. Fruchtstiele aufrecht. Kapsel kugelig, bespitzt, 3 mm lang. Juni, Juli. Linum tenuifolium L. Sp. pl. Ed. 1. 278 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 139 (1844); Maly Fl. Steierm. 230 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 191 (1874). Cathartolinum tenuifolium Reichenb. Nat. Pflanzensyst. 307 (1837). Linum angustifolium Tomaschek in Verh. 2001. bot. Ver. Wien V. Abh. 761 (1855), nicht Linne. Linum. 621 Auf trockenen, grasigen Hängen, an steinigen, buschigen Stellen, in Untersteiermark stellenweise nicht selten. Bei Maria-Neustift, Sauritsch, Pöltschach, Rohitsch. Nicht selten bei Bad Neuhaus, Cilli, Praßberg und im Sann- und Savetale bei Tüffer, Römerbad, Steinbrück, Trifail. Sekt. 3. Cathartolinum Achb. Kronblätter frei. Kelchzipfel am Rande drüsig gewimpert. Blätter gegenständig. Cathartolinum Rchb. Handb. nat. Pflanzensyst. 307 (1837) z. T.; Neilr. Fl. N.-Öst. 863 (1859). 6. Linum catharticum Z. Purgierlein. Ein- bis mehrjährig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 25 cm hoch, kahl, entfernt be- blättert. Blätter gegenständig, länglich verkehrt-eiförmig, kahl, ganzrandig, einnervig, stumpf oder die oberen spitz. Blüten in lockeren, sparrig ausgesperrten, rispig angeordneten Wickeln. Blüten- stiele ziemlich lang, vor dem Aufblühen überhängend, bei der Fruchtreife aufrecht. Kelchblätter elliptisch, zugespitzt, drüsig ge- wimpert, 2 mm lang. Kronblätter länglich verkehrt-eiförmig, 5 mm lang, weiß mit gelbem Nagel. Kapsel kugelig, 2 mm lang. Juni bis August. . Linum catharticum L. Sp. pl. Ed. 1. 281 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 141 (1844); Maly Fl. Steierm. 231 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 191 (1874); Strodl Fl. Admont II. 50 (1882). Zerfällt in zwei Unterarten: Subsp. A. catharticum (Z.) Hay. Einjährig. Stengel am Grunde einfach, mit entfernt stehenden Blattpaaren besetzt; Cotyledonen zur Blütezeit meist noch vorhanden. Linum catharticum Z. Sp. pl. Ed. 1. 281 (1753). Linum catharticum Subsp. catharticum Hay. Fl. Steierm. I. 621 (1909. Linum catharticum „den annuella formen“ Cleve in Bot. Notis. (1897) 63 fig. 2. Auf feuchten Wiesen besonders in tieferen Lagen nicht selten. Subsp. B. suecicum Hay. Zwei- bis mehrjährig. Stengel an der Basis oft ästig, am Grunde von zahlreichen dicht gedrängten Blattpaaren besetzt. Linum catharticum Subsp. suecicam Hay. Fl. Steierm. I. 621 (1909). Linum catharticum „den bienna formen“ Cleve in Bot. Notis. (1897) 63 fig.3. Linum catharticum Pospichal Fl. Öst. Küstenl. II. 1. 5 (1898). Auf Wiesen, an steinigen Stellen, Waldrändern, sehr häufig bis in die Krummholzregion. Sekt. 4. Syllinum Griseb. Kronblätter vor dem Aufblühen in ihren unteren Teilen miteinander zusammenhängend. Kelchblätter meist drüsig gewimpert. Blätter wechselständig. 622 Linum. Syllinum Griseb. Spieil. fl. Rumel. et Bithyn. I. 115 (1843); Reiche in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 4. 32 (1896). 5. Linum flavum Z. Gelber Lein. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 40 em hoch, kahl, oben scharf- kantig, ohne grundständige Blattrosette. Blätter lanzettlich bis ei- lanzettlich, ganzrandig, kahl, bläulichgrün, dreinervig, die untersten stumpf, die übrigen spitz. Blüten in kurzen, rispig an- geordneten Wickeln. Blütenstiele kurz, "aufrecht. Kelchzipfel ei- förmig, kurz zugespitzt, am Rande drüsig gewimpert. Kronblätter keilig-verkehrt-eiförmig, 12—15 mm lang, gelb. Kapsel kugelig, 2,5 mm lang, so lang oder wenig kürzer als der Kelch. Juni—August. Linum flavum Z. Sp. pl. Ed. 1. 279 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 138 (1844); Maly Fl. Steierm. 230 (1868); Podpera in Verh. zool. bot. Ges. Wien LII. 635 (1902. Xantholinum flavum Rechb. Nat. Pflanzensyst. 387 (1837). Auf trockenen Wiesen, an buschigen sonnigen Abhängen, zerstreut. Auf trockenen Waldblößen bei Mittendorf nächst St. Peter-Freyenstein (Freyn). Auf dem Plabutsch und bei St. Gotthard nächst Graz; in den Windischen Büheln bei Luttenberg; bei Ankenstein. Auf der Gora bei Gonobitz, auf dem Schloßberge von Windischgraz und am Aufstiege von Windischgraz auf den Ursulaberg; bei Bad Neuhaus; am Wege von Hochenegg zur Thomaskapelle. Auf dem Koszeg bei Cilli, dem Leisberge bei Lichtenwald, bei Montpreis, auf dem Veternik bei Drachen# burg. (Im angrenzenden Krain bei Sagor und auf dem Kumberge.) 8. Linum hirsutum Z. Zottiger Lein. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, dicht kurz flaumig. Blätter ganzrandig, 3—Ö5-nervig, reichhaarig, die unteren länglich- verkehrt-eiförmig, stumpf, die oberen eilanzettlich, spitz; die obersten drüsig gewimpert. Blüten in rispig angeordneten Wickeln; Blüten- “ stiele kurz, aufrecht. Kelchblätter lanzettlich, spitz, weichzottig, drüsig gewimpert. Kronblätter keilig-verkehrt-eiförmig, 20—28 mm lang, hell azurblau mit gelben Nägeln. Kapsel 5—6 mm lang, kugelig, kürzer als der Kelch. Juni, Juli. Linum hirsutum Z. Sp. pl. Ed. 1. 277 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 139 (1844); Maly Fl. Steierm. 230 (1868). An trockenen, grasigen Abhängen, an Weingartenrändern, selten. Auf dem Plabutsch bei Graz (Gebhard!, Maly!, Zechenter!) jetzt kaum mehr. Bei Jerusalem nächst Luttenberg (Gebhard!), Pettau (Maly), angeblich auch bei Neuhaus (Keichardt). 9. Linum viscosum L. Klebriger Lein. Ausdauernd; Wurzel- stock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, abstehend Öxalidaceae. Oxalis. 623 weichzottig. Blätter weichhaarig, drüsig gewimpert, drei- bis fünfnervig, die unteren länglich, stumpf, die oberen eilanzettlich, spitz. Blüten in rispig angeordneten Wickeln, Blütenstiele kurz, aufrecht. Kelchblätter lanzettlich, weichzottig, drüsig gewimpert. Kron- blätter keilig-verkehrt-eiförmig, 13—22 mm lang, purpurn mit gelbem Nagel. Kapsel kugelig, 5—6 mm lang, kürzer als der Kelch. Juni, Juli. Linum viscosum ZL. Sp. pl. Ed. 2. 398 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 139 (1844); Maly Fl. Steierm. 230 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 190 (1874). Auf fruchtbaren Wiesen, an buschigen Abhängen, Waldrändern, zerstreut bis in die Voralpen. In Öbersteiermark nur auf lichten Waldplätzen bei Mittendorf nächst Freienstein (Freyn). (Im angrenzen- den Oberösterreich bei Spital am Pyhrn.) Häufiger in Untersteiermark. Bei Ankenstein, am Kulmberge bei Friedau; bei Marburg. Am Auf- stieg von Windischgraz auf den Ursulaberg, bei Neuhaus, Cilli, Tüffer, Praßberg; auf der Merzlica bei Trifail, dem Lokouz bei Steinbrück, dem Leisberge bei Lichtenwald. 37. Familie: Oxalidaceae DC. Blüten zwitterig, strahlig. Blütenhülle in Kelch und Blumenkrone gegliedert, beide aus je fünf Blättern bestehend. Staubblätter zehn, in zwei Kreisen, von welchen der äußere, vor den Kronblättern stehende, kürzer ist als der innere. Am Grunde der Staubblätter oft drüsige Anhänge. Diskus fehlend. Fruchtblätter fünf, vor den Kronblättern stehend, zu einem fünffächerigen Fruchtknoten mit Mittelsäule verwachsen; Griffel fünf, frei. Samenknospen in 1—2 Reihen im Innenwinkel jedes Faches hängend, anatrop und extrors. Frucht eine fünfspaltig aufspringende Kapsel oder eine Beere. Keim- ling gerade, in fleischigem Nährgewebe. Oxalideae DC. Prodr. I. 689 (1824); Koch Syn. Ed. 2. 157 (1844); Maly Fl. Steierm. 231 (1868). Oxalidaceae Lindl. Nat. Syst. Ed. 2. 140 (1836); Reiche in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 15 (1896). Wicht. Literatur: Chauvel, Recherches sur la famille des Oxalidacees. Paris, 1902, 1. Oxalis Z. Sauerklee. Kelehblätter fünf, bleibend, in der Knospenlage dachig. Kron- blätter fünf, in der Knospenlage gedreht. Staubblätter am Grunde meist untereinander zusammenhängend, mit in Längsspalten aufspringen- den Antheren. Kapsel fünffächerig, an den Kanten sich mit Längsspalten öffnend, die Klappen mit der Mittelsäule in Verbindung bleibend. 624 Oxalis. Krautige Pflanzen, selten Sträucher, mit oft dreizähligen Blättern, deren Blättchen zur Nachtzeit sich zusammen- und aneinanderlegen, und am Grunde gegliederten Blatt- und Blütenstielen. Oxalis ZL. Sp. pl. Ed. 1. 433 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 198 (1754); Endl. Gen. pl. 1172 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 157 (1844); Maly Fl. Steierm. 231 (1868); Reiche in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 4. 19 (1896). Wicht. Literatur: Jaeguwin, Monographie der Gattung Oxalis. Wien, 1794. Frederikson, Anatomisk-system. Studier öfver lökstammiga Oxalis-Arter. Upsala, 1895. I. Oxalis Acetosella 2. Gemeiner Sauerklee. Ausdauernd; Wurzelstock dünn walzlich, kriechend, ästig, zerbrechlich. Stengel fehlend, Blätter und Blütenstiele grundständig. Blätter ge- stielt, dreizählig, kahl oder zerstreut behaart, mit breit verkehrt-herz- förmigen, ganzrandigen Blättchen. Blüten einzeln, lang gestielt. Kelchblätter oval, ganzrandig. Kronblätter verkehrt-eiförmig, vielmal länger als der Kelch, 20—25 mm lang, weiß oder blaßrötlich, mit bläulichen Adern. Kapsel eiförmig. April, Mai. Oxalis Acetosella L. Sp. pl. Ed. 1. 435 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 157 (1844); Maly Fl. Steierm. 231 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 191 (1874); Strobl Fl. Admont II. 50 (1882). In schattigen Wäldern, an Baumwurzeln, Bächen, gemein bis in die höheren Voralpen (1600 m). Ändert ab: ' ß. rosea Peterm. Kronblätter 25>—30 mm lang, lebhaft rosenrot, dunkler geadert. Oxalis Acetosella var. rosea Peterm. Fl. Lips. 506 (1838); Fritsch in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1905) CXXXI. Hie und unter der typischen Form. Im Draxlerhüttentale bei Frein und am Burgriegel der Schneealpe (Leeder); am Fuß des Schloß- berges von Wildon (Fritsch). 2. Oxalis strieta L. Steifer Sauerklee. Ausdauernd; Wurzel spindelig, fädliche unterirdische und beblätterte oberirdische Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, ästig, beblättert, zer- streut behaart. Blätter gestielt, dreizählig, mit verkehrt-herzförmigen ganzrandigen Blättchen, zerstreut hehaart. oder kahl. Nebenblätter fehlend. Blüten in lang gestielten, 2—3-blütigen, blattachselständigen Wickeln; Fruchtstiele aufrecht oder wagrecht abstehend. Kelchblätter eilanzettlich, spitz; Kronblätter verkehrt-eiförmig, doppelt so lang als der Kelch, 6—8 mm lang, gelb. Kapsel länglich-walzlich, fünfkantig. Juni— Oktober. Oxalis strieta L. Sp. pl. Ed. 1. 453 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 157 (1844); Maly Fl. Steierm. 231 (1544). Oxalis corniculata Sturm Deutschl. Fl. H. 1. (1798), nicht Linne. Oxalis. (Geraniacene. 625 In Gärten, Gebüschen, Auen, auf Äckern, nicht selten. Bei Seckau. In Gärten von Pernegg, Mixnitz, Deutsch-Feistritz und in fast allen Gärten und Anlagen in und um Graz, sowie in den Auen der Mur bei Puntigam, Kalsdorf, Abtissendorf. Bei St. Georgen a. d. Stiefing, Stainz, nicht selten bei Radkersburg, Glasbach, Pridahof, Pölten. Bei Marburg, Pettau, Gonobitz, Neuhaus, Hochenegg, Cilli, Sachsenfeld. Stammt aus Nordamerika. 3. Oxalis cornieulata Z. Gehörnter Sauerklee. Einjährig. Stengel liegend oder aufsteigend, ästig, bis 30 cm lang, flaumhaarig, be- blättert. Blätter gestielt, dreizählig, mit verkehrt-herzförmigen ganz- randigen Blättchen, zerstreut behaart. Nebenblätter klein, läng- lich, an den Blattstiel angewachsen, gewimpert. Blüten in lang- gestielten blattachselständigen doldenähnlichen 2—3-blütigen Wickeln oder einzeln. Fruchtstiele mit aufrechter Kapsel herab- geschlagen. Kelchblätter eiförmig, spitz; Kronblätter doppelt so lang als der Kelch, verkehrt-eiförmig, gelb, 5 mm lang. Kapsel länglich- walzlich, fünfkantig. Juli—September. Oxalis cornieulata L. Sp. pl. Ed. 1. 435 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 157 (1844); Maly Fl. Steierm. 231 (1868); Strobl Fl. Admont II. 50 (1882). In Blumen- und Gemüsegärten, Anlagen, zerstreut. Im Stiftsgarten von Admont (Strobl). Häufig in und um Graz, wie am Schloßberge, Rosenberge, Ruckerlberge, bei St. Leonhard, bei der Schlachthausbrücke, bei der städt. Schwimmschule (Maly, Krasan). Bei Stainz (Troyer); hie und da bei Marburg (Murr), Cilli (Kolatschek). 38. Familie: Geraniaceae DC. Blüten zwitterig, strahlig oder schwach zygomorph. Blütenhülle in Kelch und Blumenkrone gegliedert, beide je fünfblätterig. Staub- blätter 10—15, oft nur fünf davon fruchtbar und die übrigen ohne Antheren; die äußeren vor den Kronblättern stehend. Diskus fehlend. Fruchtblätter fünf, mit meist 1—2 Samenknospen, quirlig um die Basis einer Mittelsäule angeordnet. Frucht in fünf meist geschnäbelte, sich von der Mittelsäule ablösende Teilfrüchte zerfallend. Samenknospen meist hängend, ana- und epitrop, extrors. Keimling glatt oder gefaltet, in verschieden ent- wickeltem Nährgewebe. Krautige oder halbstrauchige Gewächse mit meist hand- oder fieder- förmig gelappten bis zusammengesetzten Blättern und seitenständigen, oft in Wickeln stehenden Blüten. Hayek, Flora von Steiermark. 40 626 Geranium. Geraniaceae DC. Prodr. I. 637 (1824); Koch Syn. Ed. 2. 150 (1844); Maly Fl. Steierm. 228 (1868); Reiche in Engl. Nat: Pflanzenf. III. 4. 1. (1896). Wicht. Literatur: Sweet, Geraniaceae. London, 1820, 1830. L’Heritier, Geraniologia. Paris, 1787. Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. 1.©Blätterr gefiedertä@ N m 5 Km el Tara Blätter handförmig gelappt oder geteilt . . ». » » 2.2... Geranium. l. Geranium Z. Storehsehnabel. Kelch- und Kronblätter je fünf. Staubblätter zehn, an der Basis schwach zusammenhängend, meist alle fruchtbar, seltener die fünf äußeren ohne Antheren. Frucht (Abb. 33, Fig. 6) in fünf Teilfrüchte zerfallend, Granne der letzteren bogig eingerollt.e Same mit dünnem oder fehlendem Nährgewebe. Krautige Pflanzen mit 1—2- blütigen Blütenständen und handförmig gelappten oder geteilten Blättern. Geranium Z. Sp. pl. Ed. 1. 676 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 746 (1754); Endl. Gen. pl. 1167 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 151 (1844); Maly Fl. Steierm. 228 (1868); Reiche in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 4. 8 (1896). Wicht. Literatur: Anulh, Über die geographische Verbreitung und die Anpassungserscheinungen der Gattung Geranium im Verhältnis zu ihrer systema- tischen Gliederung in Engler’s bot. Jalırb. XXXII. 190 (1902). Bestimmungsschlüssel. 1. Blätter handförmig drei- bis fünfzählig mit kurz gestielten, fiederschnittigen Abschnitten . . . 2 0.20...@. Roberlianum. Blätter handförmig ln bi geteilk, mit am Grunde miteinander ver- bundenen Abschnitten . . . : or 2 2. Kronblätter verkehrt- a tief een Be tr. N ch Kronblätter länglich bis verkehrt-eiförmig, abgerundet oder seicht aus- gerandet . . . . ro 4. 3. Blätter fast bis zum Grunde, 5—7- Kain, mit tief üreispaligen Khechntian 4. Blätter etwa bis zur Mitte 5—-9-spaltig . . . . Sn 4. Stengel abstehend a Blütenstände höchstens, so are wie ihr ira blatt ...@. dissectum. Stengel anliegend He Blütenstände in Tragblatt weit überragend: @. columbinum. 5. Kronblätter so lang wie der Kelch. Stengel kurz ans . ..@. pusillum. Kronblätter länger als der Kelch . . . . Sr: ee. (0: 6. Kronblätter purpurn, Teilfrüchtehen seits Eee LGTERTITGELEE Kronblätter violett. Teilfrüchtchen glatt . . . .» . 2... @. pyrenaieum. 7. Kronblätter nicht oder wenig länger als der Keleh . . 2.2.2... Kronblätter mindestens doppelt so lang als der Kelch . . . ...1. 8. Blüten blauviolett. Pflanze ausdauernd . . . 2.0.6. silvalieum. Blüten rosenrot oder weißlich. Pflanze drtsig ei @. rotundifolium. Geranium. 627 8% Blüten purpurn: Stangelidrlisenloa . 7. RiraEsmen En. 1. Blüten violett, blau oder schwarzviolett. Stengel oben meist drüsen- haarig. oo .» : 2 Do ra 12. 10. Blütenstiele einblütig. Blätter er bis zum Grunde geiale mit schmalen Zipfeln . . . - 5 nn. ,„@. sanguineum. Blütenstiele zreihläie. Blätter nicht bis zum Grunde geteilt, mit breiten Abschnitten . . - a a mallslte: 11. Kronblätter ash, ahatahend, in etwas Serien hen schwarzpurpurn oder schmutzig lila. Blumenkrone radförmig.. » » . . . . @. phaeum. Kronblätter aufrecht abstehend. Blumenkrone nicht radfürmig . . . 12. 12. Blütenstiele nach dem Verblühen herabgeschlagen. Blüten hell blaulila: G. pratense. Blütenstiele nach dem Verblühen aufrecht. Blüten violett, selten weiß: @G. silvatieum. Sekt. 1. Batrachium Koch. Kronblätter kurz genagelt. Wurzel- stock schief, kurz, an der Unterseite mit langen Fasern besetzt. Batrachium Koch Syn. Ed. 1. 137 (1837); Reiche in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 4. 8 (1896); Knuth in Engler’s bot. Jahrb. XXXII. 201 (1903). Geranium sanguineum Z. Blutroter Storchschnabel. Aus- dauernd; Wurzelstock wagrecht, dick, knotig. Stengel aufrecht oder hingeworfen, reich ästig, bis 60 em hoch, abstehend behaart. Blätter _ gestielt, im Umriß kreisrund bis nierenförmig, handförmig 5—7-teilig mit 3—6-spaltigen Abschnitten und lineal-lanzettlichen spitzen Zipfeln, besonders am Rande abstehend behaart. Blütenstände ein- blütig, Blüten lang gestielt, Blütenstiele mit langen einfachen, un- gegliederten Haaren und spärlichen sehr kurzen Drüsenhaaren besetzt. Kelchzipfel 10—12 mm lang, eiförmig, grannig zugespitzt, rauh- haarig. Kronblätter verkehrt-eiförmig, ausgerandet oder abgerundet, 15—20 mm lang, purpurn. Teilfrüchte ohne Querfalten, samt dem Schnabel abstehend behaart, drüsenlos. Same fein punktiert. Mai—Juli. Geranium sanguineum Z. Sp. pl. Ed. 1. 683 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 152 (1844); Maly Fl. Steierm. 229 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 190 (1874). An sonnigen buschigen Abhängen, Wald- und Weingartenrändern, nicht selten. Bei Puxberg nächst Oberwölz, oberhalb Sillweg nächst Voitsberg. Bei Peggau, Deutsch-Feistritz; in der Umgebung von Graz bei St. Gotthard, Gösting, am Fuß des Plabutsch, auf dem Rosenberge, Rainerkogel und auf dem Schloßberge. Auf dem Wildonerberge, bei Klech, Radkersburg, Halbenrein. Bei Marburg, T,embach, St. Leonhardt am Bacher; am Kulmberge bei Friedau. Häufig bei Pöltschach, bei Windischlandsberg, Rohitsch, Gonobitz, Neuhaus, Windischgraz, Hochen- egg, Cilli, Tüffer, Römerbad, Steinbrück, Trifail. 40* 628 Geranium. 2. Geranium phaeum Z. Schwarzer Storchschnabel. Aus- dauernd; Wurzelstock walzlich, knotig, schief. Stengel aufrecht, reichlich abstehend langhaarig, und im oberen Teile außerdem drüsig. Blätter gestielt, die obersten sitzend, im Umriß kreisrund, handförmig. 5—7-spaltig, mit rhombisch-eiförmigen, dreispaltigen, eingeschnitten gesägten Lappen, zerstreut behaart. Blütenstände zwei- blütig, zu rispigen Blütenständen zusammengestellt. Blütenstiele auf- recht, nach dem Verblühen niekend, von langen ungegliederten Haaren zottig und kurz drüsig. Kelchblätter eiförmig, begrannt; Kronblätter rundlich eiförmig, kurz bespitzt, 12—15 mm lang, wagrecht aus- gebreitet und etwas zurückgebogen, schwarzviolett oder schmutzig lila mit weißlichen Nagel, sehr selten weiß. Teilfrüchtehen mit 3—4 Querfalten, anliegend behaart, Schnabel sehr kurz flaumig. Samen glatt. Juni— August. Geranium phaeum Z. Sp. pl. Ed. 1. 681 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 151 (1844); Maly Fl. Steierm. 228 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 189 (1874); Strobl Fl. Admont II. 49 (1882). Hier in zwei Unterarten: Subsp. A. austriacum Wiesb.'). Blüten tief schwarzviolett, in der Mitte weißlich, sehr selten fast weiß. Blätter in der Mitte meist mit braunem Fleck. Geranium phaeum Subsp. austriacum Wiesb. in Hay. Fl. Steierm. I. 628 (1909). Geranium austriacum Wiesb. in Schedis. Auf Wiesen, in Gebüschen, bis in die höheren Voralpen. Ver- breitet und meist gemein durch ganz Obersteiermark; ferner überall um Peggau, Graz, Voitsberg; auch bei Altenmarkt nächst Fürstenfeld. Häufig bei Marburg und am Bachergebirge; zerstreut bei Ankenstein, St. Barbara, Pettau, Groß-Sonntag, Sauritsch. Häufiger bei Windisch- Landsberg, Rohitsch, Gonobitz, Neuhaus, Windischgraz, Cilli, Tüffer, Praßberg, Riez. Weißblühend bei Murau und bei Judendorf nächst Graz. Subsp. B. lividum (L’Her.) Hay. Blüten trüb-hellviolett, in der Mitte weiß mit dunkeln Schlundring. Blätter ohne braunen Fleck, die Abschnitte regelmäßiger und tiefer gezähnt. Geranium lividum ZL’Her. Geraniologia T. 39 (1787—88). Geranium phaeum Subsp. lividum Hay. Fl. Steierm. I. 628 (1909. Geranium phaeum 3. lividum Koch Syn. Ed. 1. 138 (1837). Bisher nur bei Sulzbach! (und im angrenzenden Krain im Feistritz- tale bei Stein). ‘) Flores saturate atroviolaceae, centro albido. Folia plerumque macula fusca notata. u nA De (Geranium. 629 3. Geranium pratense /. Wiesen-Storchsehnabel. Aus- dauernd; Wurzelstock walzlich, knotig, schief oder wagrecht. Stengel aufrecht, bis 60 em hoch, reich ästig, unten kurz weichhaarig, oben dicht drüsig-laumig. Blätter gestielt, nur die obersten sitzend, im Umriß herzförmig-rundlich, tief fünfspaltig mit rhombischen, eingeschnitten gezähnten bis fiederspaltigen Abschnitten und lanzettlichen Zipfeln, beiderseits anliegend kurzhaarig. Blütenstände zweiblütig, am Ende des Stengels rispig angeordnet. Blütenstiele nach dem Verblühen herabgeschlagen, von kurzen abstehenden einzelligen Haaren und längeren mehrzelligen Drüsenhaaren dicht flaumig. Kelchblätter eiförmig, be- grannt, drüsig zottig. Kronblätter verkehrt-eiföürmig, abgerundet, 15—22 mm lang, aufrecht, hellblaulila. Teilfrüchtehen ohne Querfalten, samt dem Schnabel drüsig-zottig. Juli, August. Geranium pratense Z/. Sp. pl. Ed. 1. 681 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 152 (1844); Maly Fl. Steierm. 229 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 189 (1874); Strobl Fl. Admont II. 49 (1882). Auf Wiesen gebirgiger Gegenden bis in die Krummholzregion, stellenweise häufig. Gemein bei Aussee, Mitterndorf, Klachau; nicht selten im Ennstale bei Gröbming, Öblarn, Erdning, Steinach, Liezen, im Hoffelde bei Admont, häufig im Paltentale und auf der Hochhaide bis 1900 m ansteigend. Gemein im Murtale von Murau bis Frohnleiten und in seinen Seitentälern bei Neumarkt, Obdach, Seckau, St. Peter- Freyenstein, sowie im ganzen Mürztale bis Mürzzuschlag; bei 'Thörl. Bei Graz nicht selten, besonders längs der Mur; bei Kraubath nächst Stainz. Ferner bei Pettau, Friedau, Sauritsch, und am Bachergebirge bei Oberlembach, Frauheim, Windischgraz. 4. Geranium silvaticum /L. Wald-Storchschnabel. Aus- dauernd; Wurzelstock walzlich, knotig schief oder wagrecht. Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, ästig, im untern Teile kurz weichhaarig, oben drüsig-flaumig. Blätter gestielt, nur die obersten sitzend, im Umriß rundlich-herzförmig, handförmig 5—7-teilig, mit dreispaltigen, tief eingeschnitten gesägten bis fiederspaltigen Abschnitten und lanzett- lichen Zipfeln. Blütenstände zweiblütig, zu rispigen Blütenständen zusammengestellt. Blütenstiele nach dem Verblühen aufrecht, von langen mehrzelligen Drüsenhaaren flaumig und einzeilig kraus behaart. Kelchblätter eiförmig, begrannt, drüsig-taumig. Kronblätter verkehrt- eiförmig, abgerundet oder ausgerandet, 12—1S mm lang, aufrecht, blauviolett, gegen den Grund weißlich, selten weiß. Teilfrüchtchen ohne Querfalten, samt dem Schnabel drüsenhaarig. Samen fein punktiert. Juni— August. 630 Geranium. Geranium silvaticum Z. Sp. pl. Ed. 1. 681 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 151 (1844); Maly Fl. Steierm. 228 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 189 (1874); Strobl Fl. Admont II. 49 (1882). Auf Wiesen, unter Voralpengekräut, Krummholz und Alpenrosen, an Bächen, in Schluchten in der höheren Voralpen- und Krummholz- region (1000—2000 m), der nördlichen und südlichen Kalkalpen, in den Niederen Tauern, im Stangalpenzuge, den Seetaler Alpen, der Kor-, Stub- und Gleinalpe sowie in der Lantsch und Schökelgruppe häufig und hie und da auch auf subalpinen Talwiesen, wie bei Aussee, Grundel- see, Schladming, Öblarn, Admont, Trieben; ferner im Bachergebirge bei Hausambacher, St. Heinrich, Maria in der Wüste. Seltener in tieferen Lagen, wie bei Leibnitz (Murmann), Cilli (Kolatschek). Weißblühend auf der Haiderwiese in Frein (Leeder). Ändert ab: ß. alpestre Schur. Pflanze auch im oberen Teile drüsenlos, ein- zeilig kraus behaart und mit spärlichen einzelligen drüsenlosen Haaren besetzt. Geranium silvaticum var. alpestre Schur in Verh. Sieb. Ver. X. 131 (1859). Geranium silvaticum var. eglandulosum Celak. 530 (1864— 75); Strobl Fl. Admont 11. 49 (1882). Selten. Bei Admont, auf der Kor- und Raxalpe, in den Seetaler Alpen. y. parviflorum KÄnaf. Pflanze drüsenhaarig. Kronblätter kaum länger als der Kelch, 7 mm lang. Geranium silvaticum var. parviflorum Änaf in Cel. Prodr. Fl. Böhm. 530 (1864—75); Strobl Fl. Admont II. 49 (1882). Selten und meist einzeln. Im Sunk bei Trieben (Preissmann!), am Kalbling bei Admont (Strobl); hie und da auf dem Hochschwab! (Krasan). d. Stroblii Hay. Pflanze auch oben drüsenlos. Kronblätter kaum länger als der Kelch, 7 mm lang. Geranium silvaticum 3. Stroblii Hay. Fl. Steierm. I. 630 (1909). Wwera- nium silvaticum B. parviflorum 2. eglandulosum Sirobl Fl. Adm. II. 49 (1882). ?Geranium Knollii Britt. in Reichenb. Fl. Germ. exe. 778 (1832). In der Waldregion des Pyrgas bei Admont (Strobl). 5. Geranium palustre T’horner. Sumpf Storchschnabel. Aus- dauernd; Wurzelstock walzlich, knotig, schief oder wagrecht. Stengel hingeworfen oder klimmend, reich ästig, bis 60 cm hoch, abstehend kurz borstlich behaart. Blätter gestielt, nur die obersten sitzend, im Umriß nierenförmig, handförmig 5—T7-spaltig mit rhombisch- eiförmigen, eingeschnitten gezähnten Lappen, zerstreut rauhhaarig. Geranium. 631 Blütenstände zweiblütig, Blüten lang gestielt, Blütenstiele nach dem Verblühen mit aufswärtsgerichtetem Kelch herabgeschlagen, mit an- liegend zurückgebogenen einzelligen Härchen dicht besetzt. Kelchblätter 8—10 mm lang, eiförmig, grannig zugespitzt, kahl oder angedrückt be haart. Kronblätter länglich verkehrt-eiförmig, abgerundet, 15—20 mm lang, purpurn. Teilfrüchtehen ohne Querfalten, samt dem Schnabel abstehend behaart, drüsenlos.. Samen fein punktiert. Juli—September. Geranium palustre T’horner in L. Amoen. ac. IV. 323 (1759); Koch Syn. Ed. 2. 152 (1844); Maly Fl. Steierm. 229 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 189 (1874); Strobl Fl. Admont 11. 34 (1882). An Gräben, in feuchten (Gebüschen, auf feuchten Wiesen, nicht selten. Bei Alt-Aussee, zwischen Aussee und Mitterndorf; bei Gröb- ming, Öblarn; in der Krumau, vor dem Hofmoore und auf der Fuchs- weide bei Admont; bei Gaishorn. Bei Murau, zwischen Schöder und Krakaudorf; bei Neumarkt; zwischen Hahndorf und Pfaffendorf bei Judenburg, zwischen Knittelfeld und St. Marein, in der Lamming bei Bruck; bei Turnau nächst Aflenz. In der Umgebung von Graz bei Thal, in der Ragnitz, bei St. Leonhard, Wundschuh; im Södingtal ober Stallnofen, bei Voitsberg. Häufig in der Umgebung von Fürstenfeld bei Kirchbach, Kapfenstein, Übersbach, Söchau, Großferien, Gleichen- berg; bei Leibnitz, Radkersburg. Bei den drei Teichen bei Marburg, bei Lembach, Schleinitz, Pragerhof, Maria in der Wüste; bei St. Marein bei Erlachstein, Sauritsch; zerstreut bei Grobelno, Neuhaus, Windisch- graz, Hochenegg, Tüffer, Riez, Leutsch. Sekt. 2. Batrachioides Koch. Kronhlätter kurz genagelt. Wurzel spindelig, kräftig, mehrjährig, im Alter mehrköpfig. Batrachioides Koch Syn. Ed. 1. 139 (1837); Reiche in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 4. 8 (1896); Knuth in Engler's bot. Jahrb. XXXII. 211 (1903). 6. Geranium pyrenaicum Burm. Pyrenäen -Storchschnabel. Zwei- bis mehrjährig. Wurzel spindelig absteigend, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, kurzflaumig und von langen weichen Haaren zottig. Blätter gestielt, nur die obersten sitzend, im Umriß kreisrund, handförmig 5—9-spaltig mit stumpfen, kurz dreispaltigen Zipfeln, beiderseits anliegend weichhaarig. Blütenstände zweiblütig, rispig angeordnet; Blütenstiele nach dem Verblühen wagrecht spreizend, nickend, von kurzen abstehenden einzelligen drüsenlosen und gleichlangen mehrzelligen Drüsenhaaren dicht-flaumig. Kelch- zipfel eiförmig, kurz zugespitzt, 5 mm lang, weichhaarig. Kronblätter länglich-verkehrt-herzförmig bis zweispaltig, doppelt so lang 632 Geranium. als der Kelch, hell blauviolett. Teilfrüchtchen glatt, samt dem Schnabel angedrückt behaart; Samen glatt. Mai— August. Geranium pyrenaicum Burm. Spec. bot. Geran. 27 (1759); L. Mant. I. 97 (1767); Koch Syn. Ed. 2. 153 (1844); Maly Fl. Steierm. 229 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 190 (1874); Fritsch in Schedae ad fl. exs. Austro-Hung. IX. 6 (1902). Geranium umbrosum W. K. Deser. et leon. pl. rar. Hung. Il 131 T. 124 (1805). Auf fruchtbaren Wiesen, in Gebüschen, an Rainen, auf Schutt, zerstreut. Bei Neuberg. Nicht selten im Murtale bei Pernegg, Mixnitz, Frohnleiten, Peggau, Gösting, hie und da in und um Graz. Sehr zer- streut bei Gleichenberg, Marburg, Pickerndorf, Rohitsch, auf dem Donatiberge. Geranium sibiricum Z. (Sp. pl. 1. [1753] 683) und G. ruthenieum Uecht. (Österr. bot. Zeitschr. XXII. [1572] 370) wurden in Graz auf den ehemaligen Johanneum- gründen, ersteres auch bei Wetzelsdorf vorübergehend verwildert beobachtet. Sekt. 3. Columbinum Koch. Kronblätter nicht oder kurz genagelt. Pflanzen einjährig. Columbinum Koch Syn. Ed. 1. 140 (1837); Reiche in Engl. Nat. Pflanzen- fam. III. 4. 8 (1896); Anuth in Engler’s bot. Jahrb. XXXII. 215 (1903). 7. Geranium pusillum Z. Kleiner Storchschnabel. HEinjährig. Stengel aufrecht oder liegend, bis 40 em lang, fein kurz flaumig und zerstreut drüsenhaarig. Blätter im Umriß rundlich nieren- förmig, handförmig 5—-9-spaltig mit länglichen dreispaltigen Ab- schnitten und stumpfen, ganzrandigen oder 2—3-lappigen Zipfeln, an- liegend behaart. Blütenstände zweiblütig, zu Rispen angeordnet, Blüten- stiele von einzelligen abstehenden drüsenlosen und etwas längeren mehr- zelligen drüsentragenden Haaren kurz-flaumig, nach dem Verblühen nickend. Kelchblätter eiförmig, kurz zugespitzt, 4 -5 mm lang. Kron- blätter länglich-verkehrt-herzförmig, so lang oder kaum länger als der Kelch, lila. Teilfrüchtchen glatt, samt dem Schnabel angedrückt behaart; Samen glatt. Mai—September. Geranium pusillum Z. Syst. nat. Ed. X. 1144 (1758—59); Koch Syn. Ed. 2. 153 (1844); Maly Fl. Steierm. 229 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 190 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 49 (1882). Geranium rotundifolium Jacg. Enum. stirp. Vind. 123 (1762), nicht Z. Geranium parviflorum Curt. Fl. Lond. VI. T. 46 (1777—88). 5 In Gebüschen, auf Grasplätzen, an Rainen, Wegen, wüsten Plätzen. In Obersteiermark zerstreut und meist unbeständig bei Kainisch nächst Aussee, Schladming, Sölk, Admont, Weng, Hall, Gaishorn; häufiger im Murtale und seinen Seitentälern bei Unzmarkt, St. Lambrecht, Krau- bath, Seckau, Leoben, St. Peter-Freienstein, Frohnleiten; häufig durch ganz Mittel- und Untersteiermark. (reranium. 633 8. Geranium molle 7. Weicher Storchschnabel. Einjährig. Stengel liegend oder aufrecht, bis 10 cm hoch, abstehend weich- haarig und lang weichzottig. Blätter im Umriß nierenförmig bis fast kreisrund, handförmig tief 5—7-spaltig mit breiten, stumpfen, dreispaltigen Abschnitten und ganzrandigen oder 2—3-lappigen stumpfen Zipfeln, kurz weichhaarig. Blütenstiele mit kurzen einzelligen Haaren, spärlichen mehrzelligen Drüsenhaaren und langen einzelligen Haaren dicht besetzt. Kelchzipfel eiförmig, 4 mm lang. Kronblätter verkehrt- herzförmig, etwas länger als der Kelch, hellpurpurn. Teilfrüchtchen querrunzelig, kahl, mit kurzhaarigem Schnabel; Samen glatt. Mai bis September. . Geranium molle L. Sp. pl. Id. 1. 682 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 154 (1844); Maly Fl. Steierm. 229 (1868); Strobl Fl. Admont II. 49 (1882). Auf Wiesen, an Rainen, Wegrändern, felsigen Abhängen, sehr zer- streut. Bei Peggau (Fritsch), am Damme der Staatsbahn (Fritsch!) und bei Wetzelsdorf nächst Graz (Janchen). Bei Marburg (Fürstenwärther), Cilli und Tüfter (Fleischmann), an steinigen Abhängen unter der Ruine Rohitsch und im Feistritzgraben bei Drachenburg (Preissmann‘). An- geblich auch bei Admont (nach Strobl). 9. Geranium rotundifolium ZL. KRundblätteriger Storch- schnabel. Einjährig. Stengel aufrecht, dicht abstehend weich- haarig und drüsig flaumig, bis 40 cm hoch. Blätter im Umriß nierenförmig, handförmig 5—9-spaltig, mit breiten stumpfen dreispaltigen Abschnitten und ganzrandigen oder 2—3-lappigen Zipfeln, weichhaarig. Blütenstände zweiblütig, blattachselständig, Blütenstiele nach dem Verblühen mit aufwärts gerichtetem Kelch niekend, von un- gleich langen, mehrzelligen Drüsenhaaren dicht flaumig. Kelchzipfel ei- förmig, kurz begrannt, 4—5 mm lang. Kronblätter keilig-länglich, um die Hälfte länger als der Kelch, abgerundet oder gestutzt, hellpurpurn, gegen den Grund weißlich. Teilfrüchtchen glatt, samt dem Schnabel abstehend drüsenhaarig. Samen grubig punktiert. Mai, Juni. Geranium rotundifelium L. Sp. pl. Ed. 1. 683 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 154 (1844); Maly Fl. Steierm. 229 (1868). Geranium viscidulum Fr. Nov. fl. Suec. 216 (1814— 23). An steinigen, buschigen Abhängen, an Rainen, Wegen, selten. An den Felsen der Peggauer Wand!, bei Graz (Gebhard). 10. Geranium columbinum Z. Tauben-Storchschnabel. Ein- jährig. Stengel liegend oder klimmend, bis 60 em lang, angedrückt behaart. Blätter im Umriß nierenförmig bis kreisrund, handförmig 634 Geranium. 5-——T-teilig mit tief dreispaltigen Abschnitten und linealen, ganz- randigen oder fiederspaltigen, kurz zugespitzten Zipfeln, fast kahl. Blütenstände 1—2-blütig, Blütenstiele lang, nach dem Verblühen nickend, von zurückgebogenen einzelligen anliegenden Härchen dicht besetzt. Kelchblätter eiförmig, in eine kurze Granne allmählich zugespitzt, 6—10 mm lang. Kronblätter länglich-verkehrt-herz- förmig, etwas länger als der Kelch, hellviolett. Teilfrüchtehen glatt, kahl, mit angedrückt behaartem' Schnabel; Samen grubig punktiert. Juni—September. Geranium ecolumbinum L. Sp. pl. Ed. 1. 682 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 154 (1844); Maly Fl. Steierm. 229 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 190 (1874); Strobl Fl. Admont II. 49 (1882). In Gebüschen, an Waldrändern, Rainen, wüsten Plätzen, bis in die Voralpen (900 m) verbreitet. Il. Geranium dissectum ‚Jusien. Schlitzblätteriger Storch- schnabel. Einjährig. Stengel liegend oder aufsteigend, bis 40 cm lang, abstehend kurzhaarig und im oberen Teile oft drüsig. Blätter im Umriß nierenförmig, handförmig 5—7-teilig, mit tief 2—3-spaltigen Abschnitten und lanzettlichen, ganzrandigen Zipfeln, kurz- haarig. Blütenstände 1—2-blütig, höchstens so lang wie ihr Trag- blatt; Blütenstiele nach dem Verblühen mit aufwärts gerichtetem Kelch nickend, von einzelligen drüsenlosen und mehrzelligen Drüsenhaaren dicht besetzt. Kelchblätter eiförmig, in eine kurze Granne allmählich zugespitzt, 6—7 mm lang. Kronblätter verkehrt-herzförmig, un- gefähr so lang wie der Kelch, purpurn. Teilfrüchtchen glatt, samt dem Schnabel abstehend drüsenhaarig; Samen grubig punktiert. Juni—-Oktober. Geranium dissectum Juslenius in L. Amoen. ac. IV. 282 (1759); Koch Syn. Ed. 2. 154 (1844); Maly Fl. Steierm. 229 (1868); Mur. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 190 (1874): Strobl Fl. Admont II. 50 (1882). Auf Äckern, Brachen, wüsten Plätzen. Hie und da bei Admont, Seckau, Aflenz; bei Maßweg nächst Knittelfeld; zerstreut um Graz, wie bei Pöllau nächst Semriach, Gratwein, Judendorf, Eggenberg, St. Martin, auf dem Schloßberge, im Stiftingtale; bei Ritschein nächst Söchau. Bei Krems a. d. Kainach, Voitsberg, Piber, im Teigitschgraben, bei Stainz. Im Sausalgebirge bei Leibnitz, bei Radkersburg, Pettau, Sauritsch, Friedau; bei Gams, Melling, St. Peter nächst Marburg, bei Maria-Rast, Lembach, Hausambacher, Frauheim. Bei Altenmarkt nächst Windisch- graz, Bad Neuhaus, Hochenegg, Leutsch, Sulzbach. Sekt. 4. Robertium Gren. Godr. Kronblätter lang genagelt. Ein- jährige Pflanzen mit spindelförmiger Wurzel. Geranium. Erodium. 635 Robertium Gren. Godr, Fl. Fr. 1. 306 (1848). Robertiana Reiche in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 4. 9 (1896). Geranium lucidum Z. (Sp. pl. Ed. 1. [1753] 683) soll nach Reichardt bei Bad Neuhaus vorkommen (vergl. Maly Fl. Steierm. 229). Wohl irrig. 12. Geranium Robertianum Z. Stinkender Storchschnabel. Einjährig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 50 em hoch, kurz- haarig und drüsig. Blätter im Umriß kreisförmig, handförmig 3—5-zählig, mit doppelt fiederspaltigen Blättchen und ei- lanzettlichen stachelspitzen Zipfeln, zerstreut drüsig behaart. Blüten- stände zweiblütig, Blütenstiele kurz. Kelchblätter eiförmig, begrannt, trockenhäutig berandet, 5—7 mm lang, lang behaart. Kronblätter länglich-verkehrt-eiförmig, 10—15 mm lang, rosenrot. Antheren purpurbraun, nach dem Verstäuben gelb. Teilfrüchtchen netzig ge- runzelt, sowie der Schnabel kahl oder schwach flaumig; Samen glatt. Die ganze Pflanze von unangenehmem Geruch. Mai—Oktober. Geranium Robertianum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 681 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 155 (1844); Maly Fl. Steierm. 230 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 190 (1874); Strobl Fl. Admont II. 50 (1882). In Wäldern, Gebüschen, an Felsen, Mauern, auf Dächern, im Schotter der Flüsse, sehr häufig bis in die Voralpen (1500 m). Geranium macrorrhizum L. (Sp. pl. Ed. 1. 680) wird von Praesens (Mitt. nat. Ver. Steierm. 1864 p. 64) für die Sanntaler Alpen angeführt. Die Pflanze fehlt nach Paulin (in litt.) auch in Krain und tritt erst im Isonzotale auf Görzer Ge- biet auf. | 2. krodium Z’Her. kReihersehnabel. Kelch- und Kronblätter je fünf. Staubblätter zehn, an der Basis schwach zusammenhängend, die fünf äußeren ohne Antheren. Frucht in fünf Teilfrüchtchen zerfallend, Granne der letzteren spiralig gedreht. Same ohne Nährgewebe. Krautige Pflanzen mit ein- bis vielblütigen Blütenständen und fiederförmig gelappten oder zu- sammengesetzten Blättern. Erodium ZL’Herit. in Ait. Hort. Kew. II. 414 (1812); Endl. Gen. pl. 1166 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 155 (1844); Maly Fl. Steierm. 230 (1844); Reiche in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 4. 9 (1896). Wicht. Literatur: Brumhard, Monographische Übersicht der Gattung Ero- dium. Breslau, 1905. I. Erodium cicutarium (ZL.) L’Her. Gemeiner Reiherschnabel. Zweijährig. Stengel zahlreich, lang drüsig zottig, anfangs sehr verkürzt, später verlängert, bis 25 cm lang, kreisförmig ausgebreitet, liegend oder aufsteigend. Blätter gefiedert mit eilänglichen, bis fast zur Mittelrippe einfach bis doppelt fiederspaltigen, sitzenden Blättchen, drüsig 636 Balsaminaceae. und langhaarig. Blüten in langgestielten, blattachselständigen, dolden- ähnlichen, 2—6-blütigen Wickeln. Blütenstiele drüsenhaarig, nach dem Verblühen nickend. Kelchblätter lanzettlich, kurz begrannt, 6—8 mm lang, rauhhaarig. Kronblätter keilig-länglich, etwas länger als der Kelch, «die zwei oberen etwas länger als die übrigen, helllila oder rosenrot. Staubfäden an der Basis verbreitert, zahnlos. Teilfrüchtchen steifhaarig, der bis 3,5 em lange Schnabel angedrückt behaart bis fast kahl. März—November. e Geranium eicutarium 2. Sp. pl. Ed. 1. 680 (1753) exel. ß. Erodium eieu- tarium Z’Her. in 4Ait. Hort. Kew. II. 414 (1812); Koch Syn. Ed. 2. 155 (1844); Maly Fl. Steierm. 230 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 189 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 50 (1882). Auf Äckern, Brachen, in Weingärten, im Schotter der Flüsse, an Bahndämmen, auf wüsten Plätzen, bis in die Voralpentäler. In Ober- steiermark zerstreut und stellenweise häufig bei Aussee, Schladming, Admont, Trieben, Gaishorn, Murau, Frauenburg, Unzmarkt, Kraubath, Seckau, Leoben, Bruck, im Mürztale; verbreitet und meist sehr häufig durch ganz Mittel- und Untersteiermark. Erodium moschatum Z’Her. (in Ait. Hort. Kew. Ed. 1. II. 44 (1812); Maly Fl. Steierm. 230 [1868])) kam ehemals an alten Mauern in der Stadt Leoben verwildert vor (Maly!), ist aber längst wieder verschwunden. 39. Familie: Balsaminaceae (Gray) DE. Blüten zwitterig, seitlich symmetrisch, mit in Kelch- und Kron- blätter gegliederter Blütenhülle. Kelchblätter meist drei, selten fünf, meist blumenkronartig, das hintere gewöhnlich gespornt. Kronblätter fünf oder durch Verwachsung der zwei seitlichen Paare drei, verschieden gestaltet. Staubblätter fünf, mit den Kronblättern abwechselnd, mit kurzen, breiten, oft keulig verdiekten Staubfäden und an der Spitze aufspringenden Antheren. Diskus fehlend. Fruchtknoten aus fünf Fruchtblättern gebildet, oberständig, fünffächerig, in jedem Fruchtknotenfach an zentralwinkelständiger Plazenta mehrere, übereinander stehende hängende Samenknospen mit dorsaler Raphe. Griffel kurz, mit fünf, mitunter verwachsenen Narben. Frucht eine saftige, fünfklappig aufspringende Kapsel, selten eine Beere. Same ohne Nährgewebe. Krautige saftreiche Pflanzen mit ungeteilten Blättern ohne Neben- blätter. Balsamineae Gray A nat. arrangem. of brit. pl. II. 630 (1821), als Tribus der Geranieae; DC. Prodr. I. 685 (1824), als Familie; Endl. Gen. pl. 1173 (1836—40): Maly Fl. Steierm. 231 (1868), Balsaminaceae Lindl. Nat. Syst. Impatiens. 637 Ed. 2. 138 (1836); Warb. u. Reiche in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 383 (1895). Wicht. Literatur: Walker, Arnolt et Roeper, Historia Balsaminearum systematica in Linnaea, IX. 112 (1835). 1. Impatiens Z. Springkraut. Blüten zygomorph, überhängend, daher die oberen Blumen- blätter untenstehend. Kelchblätter meist drei, blumenblattartig, das hintere sack-, helm- oder trichterförmig, lang gespornt, die zwei seitlichen eiförmig. Kronblätter fünf, die zwei seitlichen in je ein ungleich zweilappiges Blatt verwachsen. Staubblätter fünf, unten mit einem Ligularanhang versehen. Fruchtknoten schief nach hinten gerichtet, fünffächerig. Frucht eine saftige, längliche fachspaltige Kapsel. Samen zahlreich. Impatiens L. Sp. pl. Ed. 1. 937 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 403 (1754); Endl. Gen. pl. 1174 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 156 (1844); Maly Fl. Steierm. 231 (1868); Warb. u. Reiche in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 389 (1895). I. Impatiens Noli tangere Z. Rühr-mich-nicht-an. Einjährig. Stengel aufrecht, kahl, rötlich, unten nackt, oben ästig, beblättert. Blätter wechselständig, kurz gestielt, eiförmig oder eilänglich, spitz, grob kerbsägig, kahl. Blüten in 2—4-blütigen blattachselständigen Trauben, samt dem Sporn 2,5—3 cm lang. Kelch- und Kronblätter goldgelb, innen rot punktiert. Sporn hackig zurückgekrümmt. Kapsel walzlich, 15—25 mm lang, grün. Same 4 mm lang, länglich, runzlig. Juli, August. Impatiens Noli tangere Z. Sp. pl. Ed. 1. 938 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 157 (1844); Maly F]. Steierm. 231 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 191 (1874); Strobl Fl. Admont II. 50 (1882). An feuchten Waldstellen, in Schluchten, an Bächen, auf Schutt, an Häusern, gemein bis in die Voralpentäler (1300 m). 2. Impatiens parviflora DC. Kleinblütiges Springkraut. Ein- jährig. Stengel aufrecht, bis 80 cm hoch, blaßgrün, kahl, unten nackt und einfach oder ab und zu am Grunde mit einzelnen Ästen, oben be- blättert. Blätter gestielt, eiförmig, zugespitzt, in den Stiel zugeschweift, gesägt, kahl. Blüten in aufrechten, 4—10.blütigen Trugdolden; samt dem Sporn 8—10 mm lang. Kelch- und Kronblätter blaß- gelb, innen rot gefleckt. Kapsel länglich-keulig, 15—20 mm lang, kahl, grün. Same 4 mm lang, länglich, runzelig. Juli, August. Impatiens parviflora DC. Prodr. I. 687 (1824); Maly in Mitt. nat. Ver. Steierm. II. (1864) 138, Fl. Steierm. 231 (1868). Zuerst im Jahre 1863 auf dem Grazer Schloßberge beobachtet, jetzt dortselbst massenhaft und auch überall häufig in und um Graz 638 Terebinthales. Rutaceae. und in fast ganz Mittelsteiermark bei Voitsberg, Köflach, Wildon. Auch bei Pettau, Rohitsch und in Gärten in Bad Neuhaus. Stammt aus Nordasien. 17. Ordnung: Terebinthales Zieht. Blüten meist strahlig und zwitterig, mit zyklisch angeordneten Blütenhüll-, Staub- und Fruchtblättern. Blütenhülle meist in Kelch und Blumenkrone gegliedert, gewöhnlich 4—5-blätterig. Staubblätter in der Regel doppelt soviele als Kronblätter. In den Blüten stets ein deutlicher Diskus entwickelt. Fruchtblätter mehrere, zu einem mehrfächerigen oder zu mehreren einfächerigen Fruchtknoten vereint. Samenknospen zahlreich, meist ana-, seltener apotrop. Samen meist mit Nährgewebe. Vorwiegend Holzpflanzen mit zu- sammengesetzten Blättern, häufig mit harz- oder ölführenden Sekretbehältern. Terebinthinae E#ichl. Blütendiagr. Il. 39 (1878. Terebinthales Wettst. Handb. Syst. Bot. II. 2. 329 (1907). 40. Familie: Rutaceae Juss. Blüten zwitterig, selten durch Abort eingeschlechtlich, meist strahlig. Blütenhülle in Kelch und Krone gegliedert. Kelchblätter frei oder verwachsen. Kronblätter frei, selten verwachsen, in der Knospenlage dachig oder klappig. Staubblätter meist doppelt so viel als Kronblätter oder mehr und der äußere Kreis vor den Kron- blättern stehend, oft dieser staminodial. Blütenachse zwischen den Staub- und Fruchtblättern zu einem ring-, polster- oder becher- förmigen Diskus erweitert, ab und zu auch zu einem deutlichen Gynophor verlängert. Fruchtblätter 1—6, meist 4—5, entweder zu einem gefächerten Fruchtknoten vereint oder am Grunde frei, dem Gynophor aufsitzend und nur durch den Griffel bez. die Narbe vereint. In jedem Fach eine oder zwei nebeneinander stehende, selten mehrere zweireihig angeordnete ana- und epitrope Samenknospen, die obersten derselben oft apotrop. Griffel meist vom Grund oder der Bauchseite der Fruchtblätter ausgehend, selten endständig, meist am Grunde frei, oben vereint. Narben frei oder vereint. Frucht meist in 4—5 lederige Teilfrüchtchen zerfallend, seltener eine Kapsel, Steinfrucht oder Beere. Keimling groß, gerade oder gekrümmt, Nährgewebe vorhanden oder fehlend. Meist Holzgewächse mit von Öldrüsen durchscheinend punktierten Blättern. Dietamnus. 639 Rutaceae Engl. Nat. Pflanzenf. III. 4. 95 (1896); Maly Fl. Steierm. 228 (1868); Wetist. Handb. syst. Bot. II. 2. 320 (1907); Juss. Gen. 596 (1789). Dios- meae R. Br. in Flind, Vog. II. App. 3. 545 (1814). Wicht. Literatur. Engler, Studien über die Verwandtschaft der Rutaceen, Simarubaceen und Burseraceen in Abhandl. nat. Ges. Halle XIII. 2. (1874). Über die geographische Verbreitung der Rutaceen im Verhältnis zu ihrer systematischen Gliederung in Abh. d. preuss. Akad. d. Wiss. 1896. Schulze H., Beiträge zur Blatt- anatomie der Rutaceen in Beih. z. bot. Zentralbl. XII. 55 (1902). l. Dietamnus 2. Diptam. Blüten in Trauben, schwach zygomorph. Kelchblätter fünf, lanzettlich, abfällig, die unteren etwas länger. Kronblätter fünf, lanzettlich, die vier oberen aufgerichtet, das untere herab- gebogen. Staubblätter zehn, am Grunde dem Diskus eingefügt, nach vorn gebogen. Diskus ziemlich diek, ringförmig, in ein kurzes Gynophor ausgehend. Fruchtknoten tief fünflappig, mit 3—4 an der Bauchnaht stehenden Samenknospen in jedem Fach. Griffel einer, zentral, mit den Staubblättern herabgebogen. Narbe klein, kopfig. Frucht eine in fünf zusammengedrückte, geschnäbelte Teilfrüchte zerfallende Kapsel mit sich ablösendem Endokarp. Samen fast kugelig, mit glatter, glänzender, schwarzer Schale, mit fleischigem Nährgewebe. Dietamnus Z. Sp. pl. Ed. 1. 383 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 180 (1754); Endl. Gen. pl. 1159 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 159 (1844); Maly Fl. Steierm. 228 (1868); Engl. Nat. Pflanzenf. III. 4. 133 (1896). I. Dietamnus albus Z. Weißer Diptam. Ausdauernd; Wurzel- stock knotig, walzlich, schief oder wagrecht, weißlich. Stengel auf- recht, einfach, bis SO cm hoch, zerstreut flaumig, oben wie die Blüten- standsachse und die Blütenstiele mit schwarzen sitzenden Drüsen ‘besetzt, am Grunde blattlos. Blätter unpaarig gefiedert, lederig, derb, mit 3—4 Paaren elliptischer oder eilanzettlich, unterseits am Mittelnerven schwach flaumiger, sonst kahler, kleingesägter Blättchen. Blüten in einfacher endständiger Traube. Kelchblätter länglich, stumpf, kurz weichhaarig und mit schwarzen Drüsen besetzt. Kron- blätter lanzettlich, genagelt, 2—2,5 em lang, außen mit zer- streuten schwarzen Drüsen besetzt, hell bläulich rosenrot, an der Innenseite mit tief purpurnen Adern. Kapsel fünfteilig, höckerig rauh und mit schwarzen sitzenden Drüsen besetzt, etwa 1 em lang. Die ganze Pflanze von angenehmem zitronenartigem Geruch. Mai, Juni. Dietamnus albus Z. Sp. pl. Ed. 1. 383 (1753); Neilr. Fl. N.-Öst. 856 (1859). Dietamnus Fraxinella Pers. Syn. I. 464 (1805); Koch Syn. Ed. 2. 159 (1844); Maly Fl. Steierm. 226 (1868). 640 _Simarubaceae. Ailanthus. An buschigen, steinigen Abhängen, am Rande der Weingärten, zwischen Gebüsch, in Untersteiermark sehr zerstreut. Bei Stattenberg (Rigler); auf dem Wotsch (Murr). Auf der Stenica bei Neuhaus (Reichardt); in Menge auf dem Hum bei Tüffer! (Graf). Ruta graveolens Z. (Sp. pl. Ed. 1. 383 z. T.) wird nicht selten in Gärten kultiviert und kam ehemals auch bei St. Gotthard nächst Graz verwildert vor. 41. Familie: Simarubaceae Rich. Blüten zwitterig oder durch Abort eingeschlechtlich, strahlig. Kelchblätter 3—7, meist verwachsen. Kronblätter so viel wie Kelch- blätter, frei, in der Knospenlage dachig. Staubblätter meist doppelt so viel als Kronblätter und der äußere Kreis vor den Kron- blättern stehend, seltener ebensoviel. Blütenachse zwischen den Staub- und Fruchtblättern zu einem ring- oder becherförmigen Diskus erweitert, mitunter auch zu einem deutlichen Gynophor ver- längert. Fruchtblätter meist 4—5, oft am Grunde frei und nur durch den Griffel oder die Narbe miteinander vereinigt, oder ganz verwachsen und einen gefächerten Fruchtknoten bildend, mit meist nur einer, seltener zwei ana- und epitropen Samenknospen. Griffel end- ständig, oder vom Grund oder der Bauchseite der Fruchtblätter aus- gehend. Frucht eine geschlossen bleibende oder in mehrere Teile zer- fallende Steinfrucht. Keimling gerade, mit meist großen dicken Keim- blättern; Nährgewebe dünn oder fehlend. Simarubaceae Rich. in Ann. d. Fr. a 21; Engl. in Nat. Pflanzenf. Iu. 4. 202 (1896); Weitst. Handb. syst. Bot. II. 2. 332 (1907). Simarubeae DC. in Ann. Mus. XVII. 233 (1811). 1. Ailanthus Desf. Götterbaum. Blüten polygam, in Rispen. Kelchblätter 5—6, bis zur Hälfte miteinander verwachsen. Kronblätter 5—6, in der Knospen- lage klappig. Staubblätter in den männlichen Blüten zehn, in den Zwitterblüten weniger, in den weiblichen verkümmert, vor den Kron- blättern stehend, Staubfäden pfriemlich, ohne Ligularschüppchen. Dis- kus kurz, zehnlappig. Fruchtblätter 5—6, zusammengedrückt, frei, meist nur durch die Griffel miteinander zusammenhängend. In jedem Fach eine hängende, in der Mitte des Faches angeheftete Samenknospe. Früchte frei, länglich, oben und unten häutig geflügelt, in der Mitte mit einem querliegendem, den Samen ein- schließenden Fach. Same zusammengedrückt, mit dünner Schale und und dünnem Nährgewebe. Bäume mit unpaarig gefiederten Blättern und kleinen Blüten. ’ R B 5 2 a, - = a ze = 3 5 j d be ö wur x B nr - pi a - 9 - Flora von Steiermark Eine systematische Bearbeitung der im Herzogtum Steiermark wildwachsenden oder im Großen gebauten Farn- und Blütenpflanzen nebst einer pflanzengeographischen Schilderung des Landes Mit Benutzung eines vom naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark angelegten Standortskataloges bearbeitet von Dr. August von Hayek Privatdozent an der Universität Wien Erster Band — Heft 9 Ausgegeben am 16. Juni 1909 BERLIN VERLAG VON GEBRÜDER BORNTRAEGER SW 11 GROSSBEEREN STRASSE 9 1909 Scr 22 1903 Ailanthus. Polygalaceae. Polygala. 641 Ailanthus Desf. in Act. Acad. Paris (1786) 265 (1789); Jöngl. Nat. Pflanzen- fam. IIT. 4. 223 (1896). I. Ailanthus glandulosa Desf. Drüsiger Götterbaum. Bis 20 cm hoher Baum mit glatter, dunkelbrauner Rinde. Blätter 30—40 cm lang, unpaarig gefiedert, mit 18—24 Paaren schief eilanzettlicher, spitzer, am Grunde oft gezähnter, am Rande gewimperter, sonst kahler Blättchen. Blüten in reichen Rispen. Kelch 2 mm lang, 6—7-spaltig mit eilanzettlichen, filzig berandeten Zipfeln. Kronblätter 3—4 mm lang, grünlichgelb, an der Innenseite am Grunde dicht be- haart. Früchte verkehrt-eilanzettlich, stumpf, an der Basis spitz, an der Stelle der Plazenta seitlich etwas eingebuchtet, 4—5 cm lang, dünn- häutig. Juni, Juli. Ailanthus glandulosa Desf. in Act. Acad. Paris (1786) 265 T.8 (1789). Wird besonders bei Graz und in Untersteiermark in Anlagen und als Alleebaum häufig kultiviert. Stammt aus China. 42. Familie: Polygalaceae Juss. Blüten zwitterig, zygomorph. Kelchblätter fünf, meist frei, die zwei inneren meist flügelartig verbreitert, blumenkronartig. Blumenkronblätter fünf oder meist nur drei, gewöhnlich mit der Staub- fadenröhre verwachsen, das mediane konkav, meist schiffchen- förmig, oft mit einem rückenständigen, zerschlitzten Anhängsel. Staubblätter meist acht, selten weniger, die Staubfäden meist zu einer oben offenen Röhre verwachsen. Antheren am Grunde an- geheitet, zuletzt einfächerig, am oberen Teil der Innenseite sich öffnend. Fruchtblätter 2—5, oberständig, zu einem geschlossenen Fruchtknoten verwachsen. In jedem Fruchtknotenfach eine hängende, umgewendete Samenknospe. Frucht eine Kapsel, Nuß oder Steinfrucht. Samen mit oder ohne Nährgewebe, meist mit deutlichem Arillus. Kräuter oder Holzgewächse mit einfachen, ganzrandigen Blättern, meist ohne Nebenblätter. Polygaleae Juss. in Ann. Mus. XIV. 386 (1809); Koch Syn. Ed. 2. 98 (1844); Maly Fl. Steierm. 225 (1868). Polygalaceae Lindl. Nat. syst. Ed. 2. 84 (1836); C'hodat. Monogr. Polygal. I. 140 (1891), in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 4. 323 (1896). Wicht. Literatur: Chodat, Monographia Polygalacearum in Mem. soc. de phys. et d’hist. nat. Geneve 1891, 1893. 1. Polygala L. Kreuzblume. Blüten (Abb. 33, Fig. 8) fast stets in Trauben, median zygomorph, zwitterig. Kelchblätter fünf, die drei äußeren klein, die zwei inneren Hayek, Flora von Steiermark. 41 LIBRARY NEW yı BOTA NIC. A vAakim 642 Polygala. viel größer und blumenblattartig (Flügel). Kronblätter drei, selten fünf, das untere schiffehenförmig, am Rücken oft mit gefranstem Anhängsel, die seitlichen viel kleiner, untereinander und mit der Staubfadenröohre mehr minder verwachsen. Staubblätter acht, ihre Fäden zu einer oben offenen Röhre verwachsen. Diskus meist fehlend. Fruchtknoten zweifächerig, mit einer Samen- knospe in jedem Fach. Griffel sehr verschiedenartig gestaltet. Frucht eine meist zusammengedrückte fachspaltige zweisamige Kapsel. Same meist länglich, mit deutlichem Arillus, mit oder ohne Nährgewebe. Polygala L. Sp. pl. Ed. 1. 701 ee) Gen. pl. Ed. 5. 315 (1754); Endl. Gen. pl. 1078 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 98 (1844); Maly Mi. Steierm. 225 (1868); C'hodat in Engl. Nat. Pflanzenf. III. n 330 (1896). Wicht. Literatur: Borbäs in Hallier-Wohlfarth, Koch’'s Synopsis 3. Aufl. p. 230ff. (1892). Chodat, Monographia Polygalacearum II. in Mem. de phys. et d’hist. nat. Gentve 1893. Bestimmungsschlüssel. f 1. Kleiner Halbstrauch mit immergrünen Blättern und großen einzeln oder zu zweien stehenden Blüten. . . . ... AR P. Chamaebuxus. Sommergrüne krautige Pflanzen mit in meuuken stehenden Blüten eh Seitennerven der Flügel der Blüte nach außen netzig verbunden. Grund- [89] ständige Blattrosette fehlend . . . . ES. 20.2 Seitennerven der Flügel nicht netzig den ken Blätter größer als die übrigen, in deutlicher Rosette . . . . ». 2.2.2... 3. Stiel des Fruchtknotens 3—4 länger als derselbe. Flügel der Blüte 10—15 mmlang ® ». P. maius. Stiel des neh ienetens HACHeenE so ige wie krass. Flüge der Blüte höchstens Smm lang. . . re +, 4. Deckblätter kaum so lang wie ie Blülengtiele, Traube vor dan Aufblühen nicht schopfig . . 5 0. P. vulgare. Deckblätter viel under als ne Blütenstiele, Traube vor dem Aufblühen durch dieselben schopfig . . . . .. P. comosum. 5. Blüten 4—7 mm lang, meist rel el a as die Flügel: P. amarum. Blüten 3 mm lang, weiß oder bläulich. a so lang oder länger als die lügen hr: nn. „Pi amarellum. Sekt. 1. Chamaebuxus DC. Kelchblätter bei der Fruchtreife ab- fallend. Diskus vorhanden. Staubfäden nur am Grunde miteinander verwachsen. Chamaebuxus DC. Prodr. I. 331 (1824); C'hodat Monogr. Polyg. 93 (189), in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 4. 333 (1896). Gattung Chamaebuxus Spach Hist. veg. VII. 125 (1839). I. Polygala Chamaebuxus 4. Zwergbuchsbaum. Niedriges, bis 20 cm hohes Sträuchlein mit liegenden oder aufsteigenden, kahlen Ästen. Blätter sitzend, elliptisch oder länglich-lanzettlich, ganzrandig, Polygala. 643 spitz, lederig, immergrün, oberseits glänzend, kahl. Blüten einzeln oder zu zweien end- oder blattwinkelständig, kurz gestielt. Flügel schief eiförmig, aufwärtsgebogen, 10—12 mm lang, blaßgelb, ab- fallend. Schiffechen so lang oder etwas kürzer als die Flügel, blaßgelb, vorn dunkler. Kapsel rundlich bis verkehrt-herzförmig, schmal geflügelt, fleischig, trocken schwärzlich. Samen eiförmig, rauhhaarig, die Lappen des Arillus halb so lang als der Same. April, Mai. Polygala Chamaebuxus Z. Sp. pl. Ed. 1. 704 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 100 (1844); Maly Fl. Steierm. 226 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 186 (1874); Strobl Fl. Admont II. 47 (1882); C'hodat Monogr. Polyg. II. 111 (1893). Chamaebuxus alpestris Spach hist. nat. veg. VII. 127 (1839); Fritsch Exeur- sionsfl. f. Österr. 356 (1897). Chamaebuxus vulgaris Schur Enum. pl. Transs. 90 (1866). In Nadelwäldern, an buschigen steinigen Stellen auf Kalk bis in die höheren Voralpen (1500 m) häufig. Im ganzen Zuge der nördlichen Kalkalpen bis zum Semmering und Sonnwendstein gemein, ferner hie und da im Gebiete der Zentralalpen bei Sölk, Trieben, Judenburg, Kraubath, am Maderegg bei Bruck. (Gemein ferner in der Lantsch- und Schöckelgruppe und auf allen Kalkbergen der Umgebung von Peggau und Graz. Bei Sauerbrunn nächst Stainz, Leibnitz, Marburg, am Bachergebirge bei Lembach, Hausambacher, Frauheim. Sehr häufig auf allen Kalkbergen Untersteiermarks bei Pöltschach, Gonobitz, Windischgraz, Wöllan, Cilli, Tüffer, Römerbad, Steinbrück, Trifail, in den Karawanken und Sanntaler Alpen. Eine hübsche Farbenspielart ist: ß. grandiflora Gaud. Flügel rosen- bis purpurrot. Polygala Chamaebuxus £. grandiflora Gaud. Fl. Helv. IV. 447 (1829). Polygala Chamaebuxus £. purpurea Neilr. Fl. N.-Öst. 835 (1859), nicht Nut. Polygala Chamaebuxus var. rhodoptera Ball ap. Bennet in Journ. of bot. N. S. VII. 281 (1878); C'hodat Monogr. Polyg. II. 113 (1893). Zerstreut, in manchen Gegenden fehlend, in anderen wieder häufig oder selbst ohne die gelbblühende Form auftretend (im nachfolgenden mit * bezeichnet. Am *Erlafsee bei Mariazell, im Seegraben bei Aflenz, am Semmering, am Alpsteig bei Krieglach, bei Vordernberg. Häufiger in Untersteiermark bei Pöltschach, auf der Gora bei Gonobitz und der *Stenica bei Neuhans, bei Windischgraz. Bei Cilli, besonders am Petschounig, bei Tüffer, *Römerbad, auf der Bukova-gora bei Trifail; im Talschluß des Roban-Kot bei Sulzbach und am Übergang von Sulzbach nach Eisenkappel. Sekt. 2. Polygalon DC. Kelchblätter bleibend. Diskus fehlend. Staubfäden in zwei Bündel verwachsen. 41* 644 Polygala. Polygalon DC. Prodr. I. 324 (1824). Eupolygala Benn. in Journ. of bot. N. S. VII. 243 (1878), Orthopolygala Chod. in Arch. d. Sc. phys. nat. 3. per. XVII. 290 (1887), Monogr. Polyg. II. 3. 120 (1893), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. 111. 4. 333 (1896). Subsekt. 1. Majores Nym.'!) Fruchtknoten lang gestielt. Röhre der Blumenkrone fast so lang wie die Flügel. Majores Nym. (Consp. Fl. Europ. 82 [1878—82] und bei Borb. in Hallier-Koch Syn. 259 [1892], bloßer Name) in Hay. Fl. Steierm, I. 644 (1909). 2. Polygala maius Jacg. Große Kreuzblume. Ausdauernd; Wurzel spindelig, mehrköpfig. Stengel liegend oder aufsteigend, bis 40 cm lang, am Grunde etwas holzig, einfach, kurz drüsig-Haumig. Blätter ganzrandig, spitz, fein drüsig-Haumig, fast kahl, die unteren elliptisch, die mittleren und oberen lineal-lanzettlich. Blüten in end- ständiger, anfangs gedrungener, kegeliger, später lockerer Traube. Deck- blätter lineal-lanzettlich, häutig, spitz, länger als die Blütenstiele, bald abfällig. Blüten hellpurpurn. Flügel elliptisch bis verkehrt-eiförmig, 10—12, bei der Fruchtreife bis 15 mm lang, dreinervig mit netzig verbundenen Nerven. Blumenkrone die Flügel weit überragend. Fruchtknotenstiel 3—4 mal so lang als der Fruchtknoten. Kapsel verkehrt-herzförmig, schmal geflügelt, in den kurzen Stiel rasch verschmälert, kürzer und fast so breit wie die Flügel. Samen eiförmig, behaart, der längere Lappen des Arillus fast halb so lang wie der Same. Mai, Juni. Polygala maior Jaeq. Fl. Austr. Icon. V. 6. T. 413 (1778); Koch Syn. Ed. 2. 98 (1844); Maly Fl. Steierm. 225 (1868); C'hodat Monogr. Polyg. II. 434 (1893). Auf‘ Bergwiesen, an sonnigen grasigen Abhängen, selten. Auf dem Donatiberge (F'roelich) und dem Wotsch (Peterstein!), bei Tüfter (Praesens!) und Reichenburg (Graf). Wurde in neuerer Zeit nicht wieder gefunden und ist das Vorkommen trotz vorhandener sogenannter „Belegexemplare“ zweifelhaft. Subsekt. 2. Cleistopetalae Dorb.”) Fruchtknoten kurz gestielt. Röhre der Blumenkrone kürzer als die Flügel. Cleistopetalae Borb. (in Hallier-Wohlfarth, Koch’s Syn. 3. Aufl. 235 [1892], bloßer Name) in Hay. Fl. Steierm. I. 644 (1909). a. Anastomoneurae Dorb. Flügel dreinervig, die Nerven netzig miteinander verbunden. Anastomoneurae Borb. in Öst. bot. Zeitschr. NL (1890) 177. !) Germen longe peduneulatun. Tubus corollae alis fere aequilongus. ®) Germen breviter pedunculatum. Tubus eorollae alis brevior. Polygala. 645 3. Polygala vulgare 2. Gemeine Kreuzblume. Ausdauernd; Wurzel spindelig, ästig, niederliegend, rasige, holzige Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 25 em hoch, meist einfach, kahl oder feinflaumig. Blätter lineal-lanzettlich, spitz, ganzrandig, kahl, die untersten elliptisch oder verkehrt-eiförmig, kürzer als die oberen, keine Rosette bildend. Blüten in endständiger, reichblütiger, in der Jugend kegeliger Traube. Deckblätter etwas kürzer als die Blütenstiele, die Traube daher vor dem Aufblühen nicht schopfig. Blüten meist blauviolett (f. eyaneum Aehb. Pl. erit. 1. fie. 52 [1823]) oder rosenrot (f. carneum FRehb. a. a. O. fig. 53), selten weiß (f. albidum C'hod. in Bull. soc. bot. Geneve |1889] 135). Flügel bleibend, elliptisch oder verkehrt-eiförmig, 5—7 mm lang, dreinervig mit netzig verbundenen Adern, so breit wie die Kapsel. Blumen- krone so lang oder etwas länger als die Flügel, mit kämmig vielspaltigem Anhängsel. Fruchtknotenstiel so lang oder kürzer als der Fruchtknoten. Kapsel verkehrt-herzförmig, etwas kürzer als die Flügel. Same länglich, rauhhaarig, die Lappen des Arillus '/; so lang wie der Same. Mai bis August. Polygala vulgaris L. Sp. pl. Ed. 1. 703 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 99 (1844); Strobl Fl. Admont II. 47 (1882). Polygala vulgaris a. vera DC. Prodr. I. 325 (1824). Polygala vulgaris a. achaetes Döll Rhein. Fl. 692 (1843); Maly Fl. Steierm. 226 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 186 (1874). Polygala vulgaris Subsp. genuina C'hod. Monogr. Polyg. II. 448 (1893). Auf Wiesen bis in die Voralpen, besonders auf kalkfreiem Boden. Verbreitet durch die ganze Zentralalpenkette und durch ganz Mittel- und Öststeiermark bis in die Windischen Bühel, auch bei Marburg und im Bachergebirge; ferner auf den paläozoischen Schiefern der Grau- wackenzone bei Schladming, Gröbming, Admont, St. Peter-Freyenstein, am Semmering, bei Aflenz. Auch am Aufstieg von Greis bei Cilli auf die Merzlica. Ändert ab: 3. rosulatum Fr. Blätter am Stengelgrunde größer und breiter, fast rosettig angeordnet. Polygala vulgare var. rosulatum Fr. Summa veg. 32 (1846); Borb. in Hallier-Koch Syn. 248 (1892). Polygala vulgaris var. fallax Celak. Prodr. Fl. Böhm. 534 (1875). An der ungarischen Grenze gegen Pinkafeld (Borbäs); bei Negau und St. Benedikten in den Windischen Büheln (Verbniak!). y. ciliolatum (Borb.) Hay. Flügel spitz, schmal, Traube arm- blütig. Kapsel kürzer und etwas breiter als die Flügel. Blütenstiele 1—3 mm lang. Pflanze niedrig mit steif aufrechtem Stengel und 646 Polygala. elliptisch-lanzettlichen Blättchen. Blüten blau, am Rande kahl oder kurz gewimpert. Polygala collina subvar. ciliolata Borb. in Hallier-Koch Syn. 249 (1892), nicht Lamotte. Polygala vulgare 7. ciliolatum Hay. Fl. Steierm. I. 646 (1909). Bei Friedberg!, und an der ungarischen Grenze bei St. Gotthard (Borbäs).: 4. Polygala comosum Schk. Schopfige Kreuzblume. Aus- dauernd; Wurzel spindelig, ästig, niederliegend rasige, holzige Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 25 cm hoch, meist ein- fach, kahl oder fein flaumig. Blätter lineal-lanzettlich, spitz, ganzrandig, kahl, die untersten elliptisch oder verkehrt-eiförmig, kürzer als die oberen, keine Rosette bildend. Blüten in endständiger, reichblütiger, in der Jugend kegeliger und durch die vorragenden Deck- blätter schopfiger Traube. Deckblätter lanzettlich, lang zugespitzt, das mittlere weit länger als der Blütenstiel, über die Knospe hinausragend. Blüten meist hellpurpurn, seltener hblauviolett oder weiß (£. leucostachys Borb. in Hallier-Koch Syn. 254 [1892)). Flügel bleibend, elliptisch oder verkehrt-eiförmig, 5—6 mm lang, drei- nervig mit netzig verbundenen Seitenadern, so breit wie die Kapsel. Blumenkrone so lang wie die Flügel, mit kämmig viel- spaltigeem Anhängsel. Fruchtknotenstiel so lang oder kürzer als der Fruchtknoten. Kapsel verkehrt-herzförmig, kaum kürzer als die Flügel. Same länglich, rauhhaarig, die Lappen des Arillus höchstens '/; so lang wie der Same. Mai— August. Polygala comosa Schkuhr Bot. Handb. II. 324, T. 194b (1796); Koch Syn. Ed. 2. 99 (1844); Strobl Fl. Admont II. 47 (1882). Polygala vulgaris 3. co- mosa Döll Rhein. Fl. 692 (1843); Maly Fl. Steierm. 226 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 226 (1874). Polygala vulgaris Subsp. comosa (Chod. Monogr. Polygal. II. 453 (1895). Polygala vulgaris y. elata DC. Prodr. I. 322 (1824). Auf Wiesen bis in die Voralpen. WVerbreitet und häufig durch die ganze Kette der nördlichen und südlichen Kalkalpen, im Lantsch- und Schökelgebiete sowie auf allen Kalkbergen der Umgebung von Graz, bei Gleisdorf, Weiz, Pöllau und durch ganz Untersteiermark, auch bei Saurau nächst Murau, Stainz. Ändert ab: ß. pedemontanum (Ühod.) Hay. Blüten größer, Flügel 7—8 mm lang, hellpurpurn, bei der Reife grünlich, an einem Rande purpurn bleibend. Fruchttraube stark verlängert, Stengel höher. Polygala vulgaris Subsp. comosa 3. pedemontana C'hod. Monogr. Poly- gal. Il. 455 (1893). Polygala comosum $. pedemontanum Hay. Fl. Steierm. I. Polygala. 647 646 (1909). Polygala comosa var. Moriana Borb. in Hallier-Koch Syn. 254 (1892) z. T., nicht Polygala Moriana Britt. in Flora IX. 729 (1826). Hie und da in Südsteiermark, wie bei Marburg (?) (Borbäs), und auf dem Hum bei Tüffer! b. Chorineurae Borb. Flügel dreinervig, die Seitenadern nicht netzig miteinander verbunden. Chorineurae Borb. in Österr. bot. Zeitschr. XL. 177 (1890). 5. Polygala amarum L. Bittere Kreuzblume. Wurzel spindelig, ästig, rasige, kurz kriechende Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 15 cm hoch, einfach, kahl oder besonders im oberen Teile fein flaumig. Grundständige Blätter viel größer als die übrigen, keilig-verkehrt-ei- bis zungenförmig, ganzrandig, stumpf, eine deutliche Rosette bildend. Stengelblätter elliptisch bis lanzett- lich, spitz, ganzrandig, alle Blätter kahl. Blüten in dichter, vor dem Aufblühen stumpfer und nicht schopfiger Traube. Flügel 4—7 mm lang, dreinervig, die Nerven spärlich verästelt, die Seiten- nerven nicht miteinander netzig verbunden. Blumenkrone etwas kürzer als die Flügel, mit kämmig vielspaltigem, deutlich abgegliedertem Anhängsel. Kapsel verkehrt-herzförmig, kürzer als die Flügel. Same länglich, behaart, die Lappen des Arillus viel kürzer als der Same. April—Juli. Polygala amara L. Syst. nat. Ed. 10. 1154 (1759); Koch Syn. Ed. 2. 100 (1844) z. T.; Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 186 (1874) z. T.; Borb. in Hallier-Koch Syn. 240 (1592); Chod. Monogr. Polygal. II. 469 (1895). Polygala amara #. grandiflora Maly Fl. Steierm. 226 (1868). Zerfällt in zwei Unterarten: Subsp. A. amarum (Z.) Hay. Blumenkrone groß, tief blauviolett, selten rosa oder weiß. Flügel 7 mm lang, fast doppelt so lang als die Kapsel. Polygala amara L. Syst. nat. Ed. 10. 1154 (1759), Sp. pl. Ed. 2. 987 (1763); Jacqg. En. stirp. Vind. 125 (1762), Fl. Austr. Icon. V. 6. T. 412 (1778). Polygala amara a. grandiflora Neilr. Fl. N.-Österr. 834 (1859). Auf Wiesen bis in die Krummholzregion. In Steiermark nur in den nordöstlichen Kalkalpen auf der Schneealpe! und Raxalpe!, auf dem Semmering! und Sonnwendstein!. Häufig im angrenzenden Nieder- Österreich. Subsp. B. brachypterum (Chod.) Hay. Blumenkrone kleiner, heller oder dunkler blau bis blauviolett oder weiß. Flügel 4—5 mm lang, wenig länger als die Kapsel. Polygala amara subvar. brachyptera Chod. Monogr. Polyg. Il. 417 (1893), nicht Polygala brachyptera Griseb. Polygala amara Subsp. brachyptera 648 Polygala. Hay. Sched. fl. stir. exs. 9. u. 10. Lief. 21 (1906. Polygala amara Strobl Fl. Admont II. 47 (1882). Polygala amara subvar. alpestris Borb. in Hallier- Koch Syn. 241 (1892), nicht Polygala alpestris Wahlenbg., nicht Rehb. Poly- gala amara var. balatonica Bord. in Dörfl. Herb. norm. 4314, Sched. Cent. XLIV. 59 (1902). Polygala subamara Fritsch in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1907) 282 (1908). Auf Wiesen, an Rainen, buschigen steinigen Stellen bis in die Krummholzregion, nur auf Kalk. Gemein in der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen (mit Ausnahme des Gebietes, wo vorige Unterart vorkommt), ferner in der Lantsch- und Schökelgruppe und auf allen Kalkbergen bei Frohnleiten, Peggau, Graz. Sehr häufig ferner auf allen Kalkbergen Untersteiermarks bis in die Sanntaler Alpen. Seltener auf Kalk in den Zentralalpen, wie auf der Krebenze bei St. Lambrecht, am Bachergebirge bei Maria in der Wüste und Hausambacher. 6. Polygala amarellum Cr. Sumpf-Kreuzblume. Ausdauernd; Wurzel spindelig, rasige, kurz kriechende Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 15 cm hoch, einfach, spärlich kurzflaumig. Grundständige Blätter viel größer als die übrigen, verkehrt-eilanzett- lich bis spatelig-verkehrt-eiförmig, ganzrandig, stumpf, eine deutliche tosette bildend. Stengelblätter lanzettlich bis verkehrt-eilanzettlich, ganzrandig, stumpf oder spitz, alle Blätter kahl. Blüten in dichter, vor dem Aufblühen stumpfer, nicht schopfiger Traube, klein, weiß oder bläulich bis blauviolett. Flügel 3 mm lang, elliptisch, stumpf, dreinervig, die Nerven wenig ästig mit nicht netzig ver- bundenen Seitenadern. Blumenkrone etwas kürzer als die Flügel, mit kleinem, kämmig gespaltenem, undeutlich abgegliedertem Anhängsel. Kapsel verkehrt-herzförmig, deutlich breiter und so lang oder etwas länger als die Flügel. Same eiförmig, behaart, die Lappen des Arillus /; so lang ‘wie der Same. Mai— August. Polygala amarella Cr. Stirp. Austr. Ed. 2. fasc. V. 438 (1769); Borb. in Hallier-Koch Syn. 243 (1892). Polygala uliginosa Reichenb. Iconogr. I. fig. 40, 41 (1823). Polygala amara 7. parviflora Koch Deutschl. Fl. V. 77 (1836); Maly Fl. Steierm. 226 (1868). Polygala amara var. austriaca DC. Prodr. I. 325 (1824). Polygala amara Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 186 (1874) z. T. Polygala austriaca Strobl Fl. Adm. II. 47 (1882) z. T. Polygala amarella subvar. vulgatissima C'hod. Monogr. Polygal. II. 472 (1893). Auf trockenen und feuchten Wiesen bis in die Krummholzregion. Häufig durch ganz Obersteiermark sowie im Lantsch und Schökelgebiete und überall in der Umgebung von Graz; ferner bei Wildon, Radkers- burg, am Bachergebirge. ! Anacardiaceae. 649 Ändert ab: ß. orbieulare Chod. Kapsel fast kreisrund, am Grunde nicht verschmälert, an der Spitze herzförmig ausgerandet. Polygala amarella var. orbicularis C’hod. in Bull. soc. bot. Gentve (1889) 161; Borb. in Hallier-Koch Syn. 244 (1892). Auf dem Semmering (Borbis). Bemerkenswerter scheint: b. austriacum (Ü'r.) Borb. Stengel höher, mit rutenförmig ver- längerten, schlanken Zweigen. Trauben verlängert, locker. Polygala austriaca Cr. Stirp. Austr. Ed. 2 fasc. V T. II. fig. 4 (1769); 4. Kern. Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. II. 55 (1882). Polygala amarella var. austriaca Borb..in Hallier-Wohlf.-Koch’s Syn. 2. Aufl. 244 (1892); C'hod. Monogr. Polygal. II. 473 (1893). Auf nassen Wiesen. Nicht selten im Enns- und Paltentale bei Admont, Gaishorn; auch auf dem Schloßberge von Ober-Radkersburg, und wohl noch anderwärts. 43. Familie: Anacardiaceae Lind!. Blüten strahlig, eingeschlechtlich oder zwitterig. Blütenhülle meist in Kelch und Blumenkrone gegliedert. Kelch unter- bis oberständig, Kronblätter so viel wie Kelchblätter, selten fehlend. Staub- blätter so viel wie Kronblätter, selten doppelt so viele. Blüten- achse flach oder konvex oder konkav, oder zu einem ring- bis becherförmigen Diskus oder zu einem Gynophor umgebildet. Fruchtblätter mehrere oder nur eines, frei oder miteinander vereinigt. In jedem Fruchtknoten oder Fruchtknotenfach stets nur eine ana- trope introrse Samenknospe. Frucht trocken oder steinfruchtartig, mit harzigem Mesokarp. Keimling groß, fleischig, mit dieken Kotyle- donen; Nährgewebe spärlich oder fehlend. Harzgänge führende Holzgewächse mit abwechselnden Blättern ohne Nebenblätter und rispig angeordneten kleinen Blüten. Anacardiaceae Lindl. Nat. Syst. 127 (1830); Endl. Gen. pl. 1127 (1836—40); Engl. in DC. Monogr. phan. IV. 171 (1883), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5.139 (1892). Terebinthinaceae Trib. Anacardiaceae Juss. Gen. pl. 368 (1773). Wicht. Literatur: Engler, Anacardiaceae in DC. Monogr. Phanerog. IV. 171 (1883). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. Griffel an der Frucht seitenständig. Blätter einfach . . . . . Colinus. Griffel an der Frucht endständig. Blätter gefiedert . . . . . . Rhus. 650 Cotinus. Rhus. 1. Cotinus Ad. Perückenbaum. Blüten polygam, in Rispen. Kelch fünfteilig; Kronblätter fünf, länglich; Staubblätter fünf, vor den Kelchblättern stehend, mit ver- breiterten Staubfäden. Diskus scheibenförmig, breit. Fruchtknoten oberständig, aus drei Fruchtblättern bestehend, mit nur einer, auf aufsteigendem Funikulus hängenden, grundständigen Samenknospe. Griffel drei, frei, mit kopfförmiger Narbe. Frucht eine schief ei- förmige, einsamige Steinfrucht, welche. seitlich die Griffelreste trägt. Same nierenförmig, ohne Nährgewebe. Sträucher mit wechselständigen ungeteilten Blättern ohne Neben- blätter. Cotinus Adans. Fam. pl. II. 345 (1763); Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 220 (1772); Engl. in DC. Mon. phan. IV. 349 (1883); in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 164 (1892). Rhus L. Sp. pl. Ed. 1. 267 (175) z. T.; Mal Fl. Steierm. 228 (1868). I. Cotinus Coggygria Scop. Gemeiner Perückenbaum. Bis 1,5 m hoher Strauch mit kahlen Zweigen. Blätter kurz gestielt, breit eirund, ganzrandig, stumpf, kahl, unterseits blaugrün, fiedernervig mit fast rechtwinklig abstehenden Seitennerven. Blüten in reichver- zweigten endständigen Rispen. Kelchblätter grünlich, Kronblätter läng- lich, 2 mm lang, grünlich weiß. Früchte nur z. T. sich entwickelnd, Stiele zur Blütezeit anliegend behaart, die der fruchtbaren Blüten ver- längert, verkahlend, die unfruchtbaren stehen bleibend, sich ver- längernd und zur Fruchtzeit dicht rauhhaarig zottig (Abb. 33, Fig. 9). Frucht 5 mm lang, schief birnförmig, zusammengedrückt, er- haben längsnervig. Mai, Juni. Rhus Cotinus Z. Sp. pl. Ed. 1. 267 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 164 (1844); Maly Fl. Steierm. 228 (1868). Cotinus Coggygria Scop. Fl. Cam. Ed. 2. I. 220 (1772). Cotinus (Öoggygria) #. laevis Engl. in Engl. Bot. Jahrb. I. 403 (1881). An felsigen sonnigen Abhängen der Kalk- und Dolomitberge Süd- steiermarks. Auf dem Wotsch bei Pöltschach und dem Donatiberge bei Rohitsch; ferner im Sann- und Savetale bei Tüffer, Steinbrück und Trifail. 2. khus Z. Sumach. Blüten polygam, in Rispen. Kelch 4—5-teilig, Kronblätter 4—5; Staubblätter so viel wie Kelchblätter und vor denselben stehend, mit pfriemlichen Staubfäden. Diskus scheibenförmig, breit. Frucht- knoten oberständig, eiförmig bis fast kugelig, aus drei Frucht- blättern bestehend, mit nur einer grundständigen, auf langem Funikulus hängenden Samenknospe. Griffel drei, frei, mit kopfförmiger Rhus. Aceraceae. 651 Narbe. Frucht eine meist kugelige Steinfrucht mit endständigen Griffelresten. Same eiförmig, ohne Nährgewebe. Rhus Z. Sp. pl. Ed. 1. 265 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 129 (1754); Endl. Gen. pl. 1127 (1836—40) z. T.; Engl. in Engl. bot. Jahrb. I. 378 (1881), in DC. Monogr. phan. IV. 371 (1883), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 167 (1897). Wicht. Literatur: Engler, Über das morphologische Verhalten und die geographische Verbreitung der Gattung Rhus in Engl. bot. Jahrb. I. 401 (1881). I. Rhus typhina Torner. Essigbaum. Bis 7 m hoher Baum mit dicht behaarten Ästen. Blätter unpaarig gefiedert mit 6—10 Paaren länglich-lanzettlicher, lang zugespitzter, grob gesägter, unterseits weichhaariger Blättchen. Blüten fast sitzend in endständigen, pyramidenförmigen, kolbenähnlichen Rispen. Blütenstands- achsen und Kelchblätter dicht zottig. Kronblätter länglich, 2 mm lang, gelblich. Früchte rundlich, 4 mm lang, dicht braunrot zottig. Juli. Rhus typhina 7orner in L. Amoen. acad. IV. 311 (1759); Engl. in DC. Monogr. phan. IV. 377 (1883). In Gärten und Anlagen häufig kultiviert und dort mitunter zu einem lästigen Unkraut werdend. Stammt aus dem östlichen Nord- Amerika. 44. Familie: Aceraceae Neck. Blüten strahlig, zwitterig oder polygam oder zweihäusig, mit in Kelch und Blumenkrone gegliederter, selten fehlender Blütenhülle. Kelch und Kronblätter je vier oder fünf, frei. Staubblätter so viel bis doppelt so viel als Kronblätter, außerhalb oder auf dem ring- förmigen, oft gelappten Diskus inseriert. Fruchtblätter zwei, einen zweifächerigen, quer zusammengedrückten Frucht- knoten bildend. Griffel zwei, frei oder am Grunde miteinander ver- wachsen. In jedem Fruchtknotenfach zwei neben- oder über- einander stehende, zentralwinkelständige, ortho-, ana- oder apotrope Samenknospen. Frucht in zwei geflügelte, geschlossen bleiben- de Teilfrüchte zerfallend. Keimling mit flachen, gefalteten oder gerollten Kotyledonen; Nährgewebe fehlend. Bäume oder Sträucher mit gegenständigen Blättern ohne Neben- blätter. Aceratae Neck. in Act. Acad. Theod. Palat. II. 491 (1770, Aceraceae DC. Theor. elem. Ed. 1. 214 (1813); Endl. Gen. pl. 1055 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 225 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 262 (1893). Wicht. Literatur: Pax, Aceraceae, in Engler, Das Pflanzenreich, IV. 163 (1902). 652 Acer. l. Acer Z. Ahorn. Blüten strahlig, polygam oder zweihäusig. Kelch- und Kron- blätter vier oder fünf, selten fehlend. Staubblätter meist acht, selten vier, fünf oder zehn, auf dem Diskus oder außerhalb desselben eingefügt. Fruchtknoten zweifächerig, quer zusammengedrückt. Griffel zwei, frei. Frucht eine in zwei Teilfrüchte zerfallende Spalt- frucht. Teilfrüchte einseitig lang geflügelt. Acer L. Sp. pl. Ed. 1. 1054 (1753), Gen. pl.'Ed. 5. 474 (1754); Endl. Gen. pl. 1056 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 149 (1844); Maly Fl. Steierm. 225 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 269 (1893), Acerae. 6 (1902). Wicht. Literatur: Spach, Revisio generis Acerum in Ann. se. nat. ser. II. 160 (1834). Pax, Monographie der Gattung Acer in Engler’s bot. Jahrb. VI. 287, VII. 177 (1885—86). Simonkai, Magyarorsag &s a vele delnyugaton kapesolatus területek öshonos, valamint kultivalt Acereinek foglalata. Conspectus Acerum, in Hungaria, terrisque Balcani-septentrionalibus Hungariae adjacentibus, spontaneorum et eultorum in Növenyt. Közlem. VII. 141 (1908). Bestimmungssehlüssel. I. Blätter gefiedert oder dreizählig, Blumenkrone fehlend . . . 4A. Negundo. Blätter handförmig gelappt oder ungeteilt, Blumenkrone vorhanden . . 2. 2. Blätter ungeteilt . . . ER a ac 0 ke NEID. Blätter handförmig ne BES Te ner. 5 3. Blüten in verlängerten hängenden Trauben. Bisktabschaitte kurz gezähnt: 4. Blüten in Doldentrauben . . . 5 lin 2, 2) 4. Blattlappen buchtig gezähnt mit bir augesptzten Zähnen. Blumenblätter kahlez ur 2. 4. platanoides. Biattlappen un geteilt oder af do Blumenblätter behaart: A. campestre. Sekt. 1. Spicata Pax. Blütenstand endständig, traubig oder ebensträußig. Diskus deutlich, extrastaminal, Kronblätter vorhanden, Kelchblätter frei. Blüten andro-monoeeisch (männliche und Zwitter- blüten auf derselben Pflanze). Spicata Pax in Engl. bot. Jahrb. VI. 326 (1885), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 270 (1895), Acerac. 7, 8 (1902). I. Acer tataricum 2. Tatarischer Ahorn. Strauch oder kleiner Baum. Blätter aus herzförmigem oder abgerundetem Grunde eiförmig, ungeteilt oder seicht fiederlappig, spitz, doppelt-gesägt, unterseits an den Nerven behaart, sonst kahl. Blüten in aufrechten Rispen. Kelch- und Kronblätter etwa 4 mm lang, letztere weiß. Teilfrüchte bald kahl werdend, mit gegen die Spitze verbreiterten, zuletzt roten, bogig nach vorn gekrümmten, oft fast parallelen Flügeln. Mai, Juni. Acer. 653 Acer tataricum 4. Sp. pl. Ed. 1. 1054 (1753); Maly Fl. Steierm. 225 (1868); Pax Acerac. 9 (1902). Acer cordifolium Mnech. Meth. 55 (1794) In Gärten und Anlagen häufig kultiviert und ab und zu verwildernd, wie (ehemals) auf dem Pyramidenberge bei Marburg (Dietl). Stammt aus Südosteuropa und kommt bereits bei Agram in wildem Zustande vor. 2. Acer Pseudoplatanus /. Berg-Ahorn. Bis 25 m hoher Baum mit rötlichgrauer glatter Rinde. Blätter aus gestutztem oder seicht herzförmigem Grunde handförmig fünflappig, mit eiförmigen, spitzen, ungleich eingeschnitten gezähnten Lappen, selten drei- lappig (f. Opizii Schwerin in Gartenfl. XLII. 262 [1893]), oberseits kahl, dunkelgrün, unterseits blaugrün, in den Blattwinkeln bärtig. Blüten in langen, walzlichen, hängenden Trauben. Kelch- und Kronblätter länglich, stumpflich, 4—5 mm lang, gelbgrün. Staubfäden behaart. Teilfrüchte mit gegen die Spitze deutlich verbreitertem Flügel, einen stumpfen, seltener rechten Winkel miteinander bildend, 3—4 cm lang und bis 15 mm breit, in der Jugend über den Frucht- fächern behaart, später kahl. April, Mai. Acer Pseudoplatanus Z. Sp. pl. Ed. 1. 1054 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 149 (1844); Malıy Fl. Steierm. 225 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 155 (1874); Strobl Fl. Admont II. 47 (1882. Acer montanum Lam. Fl. france. II. 553 (1778). Acer Pseudoplatanus $. typicum Pax in Engl. bot. Jahrb. VII. 191 (1886), Acerac. 17 (1902). In Wäldern, an steinigen Stellen, häufig bis in die Voralpen und dortselbst nicht selten in prächtigen, uralten Exemplaren; strauchartig bis in die Krummholzregion der Kalkalpen (1700 m) steigend. Eine auffallende Abänderung in der Blattform ist 8. elausum Schwerin. Blätter am Grunde tief herzförmig mit geschlossener Ausbuchtung, fünflappig. Acer Pseudoplatanus subv. quinquelobum f. elausum Schwerin in Gartenfl. XLII. 259 (1893). Am Bachergebirge zwischen Faal und Maria in der Wüste! Sekt. 2. Negundo (Zudw.) K. Koch. Blütenstände seitenständig. Diskus fehlend. Kronblätter fehlend. Blüten zweihäusig. Negundo Ludw. Gen. pl. Ed. 3. 308 (1760), als Gattung. Acer Sekt. Ne- gundo K. Koch Dendrol. 1. 513 (1869); Pax in Engl. u. Prant! Nat. Pflanzenf. III. 5. 271 (1893), Acerac. 8, 42 (1902). 3. Acer Negundo Z. Eschen-Ahorn. Bis 6 m hoher Baum mit grauer Rinde und kahlen, oft bereiften Ästen. Blätter unpaarig gefiedert, mit 1—2 Paaren elliptischer, spitzer, ganzrandiger oder un- gleichmäßig gezähnter, anfangs besonders unterseits flaumig behaarter, zuletzt fast kahler Blättchen. Blüten zweihäusig, vor den Blättern 654 Acer. hervorbrechend, in hängenden Trauben. Männliche Blüten auf langen behaarten Stielen, ohne Blumenkrone, mit kurzem vierteiligem Kelch und 3—6 kurzfädigen, bespitzten Staubblättern, weibliche kürzer gestielt, aus dem kurzen Kelch und dem behaarten Fruchtknoten be- stehend. Teilfrüchte mit länglichem Fruchtfach und schmalem, gegen die Spitze etwas verbreitertem Flügel, miteinander einen spitzen bis rechten Winkel einschließend. April, Mai. Acer Negundo L. Sp. pl. Ed. 1. 1056 (1756); Preissm. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1896) 172; Pax Acerac. 42 (1902. Negundo aceroides Mneh. Meth. 334 (1794). Negundo fraxinifolium Nut. Gen. N. Amer. pl. I. 253 (1818). Negundo Negundo Karst. Deutschl. Fl. Ed. 1. 596 (1893). In Anlagen und als Alleebaum häufig gepflanzt und in den Auen und an Wassergräben längs der Mur bei Radkersburg verwildert und vollkommen eingebürgert (Preissmann!). Sekt. 3. Platanoidea Pax. Blütenstand endständig. Diskus ent- wickelt, die Staubblätter in seiner Mitte inseriert. Blüten andro- monoeeisch. Platanoidea Pax in Engl. bot. Jahrb. VI. 327 (1885), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 272 (1893), Acerac. 7, 46 (1902). 4. Acer platanoides Z. Spitzahorn. Bis 20 m hoher Baum mit glatter, grauer Rinde. Blätter lang gestielt, aus breit herzförmigem Grunde 5—7-lappig, mit buchtig 3—5-zähnigen, gleich den Zähnen lang zugespitzten Lappen, kahl. Blüten in aufrechten Doldentrauben, zugleich oder etwas vor dem Laubausbruch hervorbrechend. Blütenstiele und Blütenhülle kahl. Kronblätter 5—6 mm lang, stumpf, kahl, hellgelb. Fruchtfächer geflügelt, mit gegen die Spitze kaum verbreiterten Flügeln, miteinander einen sehr stumpfen Winkel einschließend oder fast wagrecht-spreizend, 3—4,5 cm lang, kahl. April. Acer platanoides Z. Sp. pl. Ed. 1. 1055 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 149 (1844); Maly Fl. Steierm. 225 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 186 (1874); Pax Acerac. 49 (1902). In Wäldern sehr zerstreut bis in die Voralpen (900 m). In Ober- steiermark bisher nur bei Aussee, auf dem Salzriegel bei Frein und Sulz, auf dem Burghügel von Epperstein bei Judenburg. Hie und da um Graz, besonders auf dem Hügeln zwischen St. Martin und Straßgang und in den Murauen bei Schönau und Liebenau. Bei Spielfeld; in der Laafelder Au bei Radkersburg. Bei der Ruine Buchenstein nächst Unter-Drauburg, bei Windenau und Schleinitz nächst Marburg; bei OÖberpulsgau, Pöltschach, Sauritsch; bei Rohitsch, Windisch-Landsberg, Neuhaus, Cilli, besonders auf dem Pecounig, auf der Velka planina bei Franz; bei Rann. Acer. 655 Sekt. 4. Campestria /’aw. Blütenstand endständig, doldentraubig. Diskus dick, die Staubblätter an dessen Rand eingefügt. Blüten andro- monoeeisch. Campestria Pax in Kngl. bot. Jahrb. VI. 327 (1885), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 271 (1893), Acerac. 7, 54 (1902). 5. Acer campestre /. leld-Ahorn. Bis 20 m hoher Baum mit brauner, rissiger Rinde. Blätter gestielt, aus herzförmigem Grunde handförmig fünfspaltig, mit länglichen, an der Spitze kurz stumpf drei- lappigen Abschnitten, unterseits an den Nerven und in den Blattwinkeln behaart. Blüten in aufrechten Doldentrauben. Blütenstiele sowie die Blütenhüllblätter behaart. Kronblätter 3 mm lang, gelbgrün. Teil- früchte wagrecht-spreizend, mit gegen die Spitze wenig verbreitertem Flügel, 2,5—3,5 cm lang. Mai. Acer campestre Z. Sp. pl. Ed. 1. 1055 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 149 (1844); Maly Fl. Steierm. 225 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 186 (1874); Pa: in Engl. bot. Jahrb. VI. 221 (1886), Acerac. 55 (1902). Tritt in folgenden Formen auf: a. leiocarpum Wallr. Fruchtfächer kahl. Blattabschnitte stumpf dreilappig. Acer campestre var. leiocarpum Wallr. Sched. erit. 188 (1823). Acer leiocarpum ÖOpiz in Flora VII. 1. Beil. 82 (1824. Acer campestre var. nor- male Schwerin in Gartenfl. XLII. 326 (1893); Pax Acerac. 56 (1902). b. hebecarpum DC. Fruchtfächer samtig behaart. Blattabschnitte stumpf dreilappig. Acer campestre var. hebecarpum DC. Prodr. I. 594 (1824). Acer campestre var. villicarpum Läng in Syll. Ratisb. I. 187 (1824). Acer erio- carpum f. affine Opiz in Flora VII. Beil. 1. 83 (1824). In Auen, an Waldrändern, in Gebüschen, von Graz südwärts durch ganz Mittel- und Untersteiermark, beide Formen gleich häufig. In Öbersteiermark bisher nur bei Klein-Sölk (Angelis; welche Form?). ec. acutilobum Pax. Fruchtfächer samtig behaart. Blattlappen spitz, nicht oder undeutlich dreilappig. Acer campestre var. acutilobum Pax in Engl. bot. Jahrb. XI. 77 (1889), Acerac. 56 (1902). Acer campestre var. oxytomum Bord. in Term. füzetek XIV (1891) 78. Seltener. Auf dem Grazer Schloßberge (Preissmann!); am Bacher- gebirge zwischen Faal und Maria in der Wüste! 6. Acer monspessulanum Z. Französischer Ahorn. Bis 20 m hoher Baum. Blätter gestielt, aus abgerundetem oder schwach herz- förmigem Grunde dreilappig, mit dreieckig-eiförmigen, ganzrandigen, spitzen Lappen, kahl. Blüten mit lockeren hängenden Doldentrauben. 656 Hippocastanaceae, Aesculus. Blütenstiele und Blumenblätter kahl; Kronblätter 4—5 mm lang, gelb- grün. Teilfrüchte mit an der Basis zusammengezogenem, innen bogigem Flügel, aufrecht zusammenschließend, kahl, 2—3 cm lang. April, Mai. Acer monspessulanum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 1156 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 149 (1844); Pax in Engl. bot. Jahrb. VII. 414 (1886), Acerac. 61 (1902). Acer trilobatum Lam. Eneyel. meth. II. 382 (1786). Acer trilobum Mnch. Meth. 56 (1794). In Anlagen in Mittel- und Untersteiermark nicht selten kultiviert und dann ab und zu halb verwildernd, wie auf dem Grazer Schloßberge (Krasan), bei Maxau (keiser). 45. Familie: Hippocastanaceae DO. Blüten polygam, schief zygomorph, mit in Kelch und Krone ge- gliederter Blütenhülle. Kelchblätter fünf, frei oder verwachsen, in der Knospenlage dachig. Kronblätter 4—5, kurz genagelt, ungleich. Staub- blätter 5—8, frei. Diskus extrastaminal, meist einseitig entwickelt. Fruchtknoten oberständig, aus drei Fruchtblättern gebildet, dreifächerig. Griffel einer, verlängert, mit einfacher Narbe. In jedem Fruchtknotenfach zwei Samenknospen, davon gewöhnlich die unteren absteigend, die oberen aufsteigend. Frucht eine lederige, fachspaltige, 1—2-fächerige Kapsel. Same groß, rundlich, glänzend, mit großem flachem Nabelfleck, ohne Nährgewebe. Holzgewächse mit fingerförmig zusammengesetzten gegenständigen Blättern ohne Nebenblätter. Hippocastanaceae DC. Theor. @lem. 244 (1813).; Maly Fl. Steierm. 225 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 273 (1893). 1. Aesculus Z. Robkastanie. Blüten andro-monoeeisch, in aufrechten Rispen. Kelch glockig oder röhrig, mit fünf ungleichen Zipfeln. Kronblätter 4—5, mit verdicktem Nagel, ungleich. Staubblätter 7—S, frei, gerade oder aufwärtsgebogen. Diskus ringförmig oder einseitig. Fruchtknoten dreifächerig, mit ver- längertem Griffel. Kapsel lederig, stachelig oder glatt, 1—-2-fächerig. Bäume oder Sträucher mit gefingerten gegenständigen Blättern. Aesculus Z. Sp. pl. Ed. 1. 344 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 161 (1754); Endl. Gen. pl. 1075 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 150 (1844); Maly Fl. Steierm. 225 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 275 (1893). 1. Aesculus Hippocastanum Z. Gemeine Roßkastanie. Bis 25 m hoher Baum mit breiter rundlicher Krone und graubrauner, in der Jugend glatter, später rissiger Rinde. Blätter gestielt, gefingert siebenzählig; Blättehen länglich-keilig-verkehrt-eiförmig, fiedernervig mit Aesceulus. Celastrales. 657 parallelen Seitennerven, zugespitzt, ungleichgesägt, in der Jugend auf den Rückennerven und dem Blattstiel braunrot zottig, später kahl. Blüten in reichblütigen, eiförmigen bis walzlichen, steif aufrechten Rispen. Kronblätter 4—5, etwas zurückgebogen, 10—15 mm lang, weiß, am Grunde gelb oder rot gefleckt. Kapsel kugelig, bis 6 cm lang, grün, weichstachelig. Same niedergedrückt kugelig, glänzend rothraun, mit großem grauem, mattem Nabelfleck. Mai. Aesculus Hippocastanum Z. Sp. pl. Ed. 1. 344 (1753); Koch Syd. Ed. 2. 150 (1844); Maly Fl. Steierm. 225 (1868). Wird in Anlagen, Gärten, Alleen, an Häusern, allgemein kultiviert und findet sich dann oft in halb verwildertem Zustand. Stammt aus Nord- griechenland und Zentralalsien und wurde im Jahre 1576 durch Olusius zum ersten Male nach Österreich gebracht. x Aesculus Hippocastanum X Pavia ©. Koch. A. carnea Hayne. Rote Roßkastanie. Bis 25 m hoher Baum mit breiter rundlicher Krone und graubrauner, in der Jugend glatter, später rissiger Rinde. Blätter gestielt, gefingert, 5—7-zählig; Blättchen länglich-keilig-verkehrt- eiförmig, fiedernervig mit parallelen Seitennerven, kurz zugespitzt, scharf ungleich doppelt gesägt, faltig-wellig. Blüten in reichblütigen, ei- förmigen bis walzlichen, steif aufrechten Rispen. Kronblätter vier, am Grunde röhrig zusammenschließend, vorn leicht zurückgebogen, 10 bis 15 mm lang, hell rosenrot, gegen den Grund zu dunkler; Staubblätter die Blumenkrone überragend. Kelch walzlich mit ungleichen Zähnen. Kapsel kugelig, 5—6 cm lang, braungrün, kurz weichstachelig.. Same niedergedrückt kugelig, glänzend rotbraun, mit großem grauem mattem Nabelfleck. Mai. Aesculus carnea Hayne in Guimp., Otto u. Hayne Abb. fremd. Holzart. 25. T. 22 (1819—30); Schneid. Ill. Handb. Laubholzk. II. 247 (1909). Aesculus rubicunda Lois. Herb. de l’amat. I. 367 (1827). Aesculus Hippocastanum x Pavia ©. Koch Dendrol. I. 507 (1869). Wird in Alleen und Anlagen häufig kultiviert. 16. Ordnung: Celastrales Wettst. Blüten meist zwitterig, strahlig, mit in Kelch und Blumenkrone gegliederter Blütenhülle. Staubblätter meist so viel wie Kronblätter und mit denselben abwechselnd. In der Blüte fast stets ein deutlicher Diskus vorhanden. Fruchtblätter zu einem meist mehrfächerigen Frucht- knoten vereint, Samenknospen zahlreich, anatrop, meist epitrop und extrors. In der Regel Holzgewächse mit einfachen Blättern, meist ohne Sekretbehälter in den vegetativen Organen. Celastrales Wettst. Handb. Syst. Bot. II. 2. 341 (1907). Hayek, Flora von Steiermark. 42 658 Aquifoliaceae. Ilex. 46. Familie: Aquifoliaceae DC. Blüten strahlig, zwitterig oder eingeschlechtlich. Blütenhülle in Kelch und Blumenkrone gegliedert. Kelch klein, 3—6-teilig, oft bleibend. Blumenkrone 4—5-blätterig; Kronblätter frei oder am Grunde miteinander verwachsen. Staubblätter so viel wie Kronblätter, mit den- selben abwechselnd, Antheren länglich-rundlich oder dreikantig-keilförmig, intrors. Diskus fehlend. Fruchtknoten oberständig, aus drei bis vielen verwachsenen Fruchtblättern bestehend, drei- bis vielfächerig. Griffel fehlend oder kurz, Narbe daher sitzend. In jedem Fruchtknotenfach 1—2 von der Spitze herabhängende ana- und epitrope Samenknospen. Frucht eine drei- bis mehrkernige Steinfrucht. Keimling sehr klein, gerade, an der Spitze des fleischigen Nährgewebes. Aquifoliaceae DC. Theor. elem. I. 217 (1813); Koch Syn. Ed. 2. 533 (1844); Kronf. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 183 (1896); Wettst. Handb. syst. Bot. Il. 2. 341 (1907). Iliceae Dumort. Comm. bot. 59 (1822). Ilicineae Brogn. in Annal. sc. nat. X. 329 (1827); Endl- Gen. pl. 1091 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 227 (1868). Wieht. Literatur: Lösener, Vorstudien zu einer Monographie der Aquifolia- ceae (1890). Monographia Aquifoliacearum I. in Nova Act. Leop. Carol. Akad. LXXVII. (1901). l. Ilex Z. Stechpalme. Blüten in blattachselständigen Trugdolden, polygam eingeschlecht- lich. Kelchblätter vier, oft miteinander verwachsen, sehr klein. Kron- blätter vier, am Grunde oft miteinander verklebt. Staubblätter vier, vor den Kelchblättern stehend. Diskus fehlend. Fruchtknoten vier- fächerig, in jedem Fach eine hängende Samenknospe. Narbe sitzend, vierlappig. Frucht eine vierkernige Steinbeere. Holzgewächse mit meist immergrünen Blättern. Ilex ZL. Sp. pl. Ed. 1. 125 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 60 (1754); Endl. Gen. pl. 1092 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 553 (1844); Maly Fl. Steierm. 227 (1868); Kronf. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 185 (1892). Aquifolium Adans. Fam. II. 166 (1763). I. Hex Aquifolium Z. Gemeine Stechpalme. Bis 2 m hoher Strauch, seltener bis 6 m hoher Baum mit dunkelgrauer Rinde. Blätter kurz gestielt, derb, lederig, immergrün, oberseits dunkelgrün, glänzend, unterseits heller, eiförmig-elliptisch, am Rande wellig und tief buchtig gelappt mit scharf dornig-spitzen, dreieckigen Lappen, oder die oberen ganzrandig. Blüten in kleinen, blattachselständigen Trugdolden. Kron- blätter 4 mm lang, weiß oder rötlich. Steinbeere scharlachrot, S—9 mm lang. Mai, Juni. Celastraceae. Evonymus. 659 Ilex Aquifolium L. Sp. pl. Ed. 1. 125 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 553 (1844); Maly F]. Steierm. 227 (1868). Aquifolium Ilex Scop. Fl. Carn. Ed. 2. T. 116 (1772). In Wäldern der Voralpen, sehr zerstreut und selten. Bei Aussee (Niessl, jetzt kaum mehr), |St. Agatha (Favarger)|, um Unterlaussa (Steininger), bei Mariazell (Maly), um Birkfeld (Fast). Ferner in Untersteiermark im Kollosgebirge bei Sauritsch (Pischönger!), auf dem Zmonik und im Ramschag bei Neuhaus (#eichart), zwischen Kosenca und dem Laisberge bei Cilli (Tomaschek), auf dem Jasselnik (Mal). 47. Familie: Celastraceae AR. Dr. Blüten strahlig, zwitterig oder eingeschlechtlich. Blütenhülle in Kelch und Blumenkrone gegliedert. Kelchblätter 4—5, frei oder ver- wachsen, meist bleibend. Kronblätter so viel wie Kelchblätter, frei, in der Knospenlage meist dachig. Staubblätter so viel wie Kronblätter und mit ihnen abwechselnd, selten doppelt so viele. Ein flacher, polster-, ring- oder becherförmiger Diskus meist vorhanden, Staubblätter unter oder auf demselben oder an dessen Rande inseriert. Frucht- knoten dem Diskus frei aufsitzend oder von ihm umschlossen, aus 2—5 Fruchtblättern zusammengesetzt und ebensoviel fächerig. Griffel einer, kurz. In jedem Fruchtknotenfach meist zwei, selten nur eine oder mehr hängende, ana- und epitrope, introrse oder aufsteigende, apotrope, extrorse Samenknospen. Frucht eine fachspaltige Kapsel oder eine nicht aufspringende Flügelfrucht. Samen meist von einem lebhaft gefärbten Arillus ganz oder teilweise umgeben. Keimling gerade, Nähr- gewebe vorhanden. Holzgewächse mit einfachen Blättern und meist in zymösen Blüten- ständen stehenden Blüten. Celastrineae R. Brown in Flinder's Voyage Il. 554 (1819) z. T. Cela- straceae Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 587 (1892); Lösener in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 189 (1892). I. Evonymus Z. Spindelbaum. Blüten zwitterig, in gestielten lockeren Trugdolden. Kelch- und Kronblätter je 4—5; Staubblätter soviele wie Kronblätter und mit diesen abwechselnd, dem polsterförmigen Diskus eingefügt. Fruchtknoten 4—5- fächerig, in jedem Fruchtknotenfache zwei bis mehrere aufsteigende, ana- und apotrope oder hängende und epitrope Samenknospen. Griffel einer, mit kurzlappiger Narbe. Frucht eine 4—5-kantige, tief ein- gefurchte, fachspaltige Kapsel. In jedem Fruchtfache 1—2 von einem fleischigen orangegelben Arillus umhüllte Samen. Keimling gerade. 42* 660 Evonymus. Sträucher mit ungeteilten gegenständigen Blättern und kaum an- gedeuteten, haarförmigen Nebenblättern. Evonymus ZL. Sp. pl. Ed. 1. 197 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 91 (1754); Endl. Gen. pl. 1086 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 161 (1844); Maly Fl. Steierm. 226 (1868); Lösener in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 199 (1892). I. Evonymus verrucosus Scop. Warziger Spindelbaum. Bis 2 m hoher Strauch, mit stielrunden, grünen, dicht mit schwarzen Kork- wärzchen besetzten Zweigen. Blätter gestielt, eiförmig, an der Basis abgerundet oder etwas verschmälert, zugespitzt, fein kerbsägig, kahl. Blüten auf dünnen Stielen in lockeren blattachselständigen Trugdolden, vierzählig. Kronblätter rundlich, 2,5—3 mm lang, am Rande flaumig, grünlich, dicht fein rot punktiert. Kapsel vierkantig, mit abgerundeten Kanten, 10—12 mm lang, rosenrot. Same kugelig, 6—7 mm lang, schwarz, vom scharlachroten Arillus nur halb bedeckt. Mai, Juni. Evonymus verrucosus Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 166 (1772); Koch Syn. Ed. 2. 161 (1844); Maly Fl. Steierm. 226 (1868. Evonymus vulgaris «. tenui- folius 2. Sp. pl. Ed. 1. 197 (1753) z. T. An buschigen Abhängen, in Vorhölzern, an Waldrändern in Unter- steiermark bis in die Voralpen. Auf dem Wotsch und dem Donati- berge; in der Kollos bei Pettau; nicht selten bei Neuhaus, Store, Cilli, Tüffer, Steinbrück; auf dem Ölberge bei Rietzdorf, bei Praßberg; im Sanntale bei Sulzbach. 2. Evonymus vulgaris Scop. Gemeiner Spindelbaum. Bis 5 m hoher Strauch mit grünen, glatten, in der Jugend vierkantigen Zweigen. Blätter gestielt, eiförmig bis eilanzettlich, an der Basis ab- gerundet oder etwas verschmälert, lang zugespitzt, kerbsägig, Blüten in blattachselständigen Trugdolden, meist vierzählig. Kronblätter länglich- zungenförmig, 4—5 mm lang, am Rande fransig und fein flaumig, grünlichweiß, Kapsel meist vierkantig, mit abgerundeten Kanten, 10 bis 13 mm lang, rosen- bis karminrot. Same eiförmig, weißlich, von dem orangegelben Arillus ganz eingehüllt. Mai, Juni. Evonymus vulgaris Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 166 (1772); Fritsch in Schedae ad fl. exs. Austro-Hung. VIII. 13 (1899). Evonymus europaeus «a. tenui- folius L. Sp. pl. Ed. 1. 197 (1755) z.T. Evonymus europaeus Jacg. Enum. stirp. Vind. 39 (1762); Koch Syn. Ed. 2. 161 (1844); Maly Fl. Steierm. 226 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 187 (1874); Strobl Fl. Admont II. 47 (1882). An buschigen Abhängen, in Gebüschen, an Waldrändern, in Auen, verbreitet bis in die Voralpen (850 m). 3. Evonymus latifolius (ZL.) Scop. Breitblätteriger Spindel- baum. Bis 5 m hoher Strauch mit fast stielrunden, glatten, grünen Zweigen. Blätter gestielt, verkehrt-eiförmig oder breit elliptisch, an der Staphyleaceae. Staphylea. 661 Basis verschmälert, zugespitzt, sehr fein gesägt, kahl. Blüten auf zarten Stielen in blattachselständigen gestielten Trugdolden, fast stets fünf- zählig. Kronblätter rundlich, 2,5 mm lang, grünlichbraun. Kapsel fünfkantig, mit geflügelten Kanten, karminrot. Same weißlich, 7 mm lang, in den orangegelben Arillus ganz eingehüllt. Mai, Juni. Evonymus vulgaris ?. latifolius Z. Sp. pl. Ed. 1. 197 (1753). Evony- mus latifolius Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 165 (1772); Koch Syn. Ed. 2. 161 (1844); Maly Fl. Steierm. 226 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 187 (1874); Strobl Fl. Admont II. 47 (1882). In schattigen Bergwäldern, in Schluchten, Holzschlägen der Vor- alpen Ober- und Untersteiermarks. Bei Aussee, Admont, Wiesmath am Prebichl, in der Fölz bei Aflenz, bei Mariazell. In der Weizklamm bei Weiz. Am Bachergebirge bei St. Lorenzen, Faal, Oberlembach, Roth- wein; auf dem Wotsch und dem Donatiberge; auf dem Kosiak und der Stenica bei Neuhaus; bei Cilli; auf der Velka planina bei Franz. 48. Familie: Staphyleaceae DC. Blüten zwitterig, strahlig. Blütenhülle in Kelch und Krone ge- gliedert; Kelch- und Kronblätter je fünf,“ frei, in der Knospenlage dachig. Staubblätter fünf, zwischen den Kronblättern stehend, außer- halb des Diskus eingefügt. Fruchtknoten oberständig, aus 2—3 halb oder ganz freien Fruchtblättern gebildet, mehr minder vollkommen drei-, selten einfächerig. Samenknospen in jedem Fache meist mehrere, zentralwinkelständig, meist aufsteigend, anatrop und intrors. Griffel 1—3. Frucht eine lederige oder fleischige Kapsel oder Schließfrucht. Samen in jedem Fach einer bis wenige, mit meist steinharter Samen- schale. Keimling groß, gerade, im Nährgewebe eingebettet. Holzgewächse mit gefiederten Blättern mit Nebenblättern und rispigen Blütenständen. Staphyleaceae DC. Prodr. II. 2 (1825); Endl. Gen. pl. 1084 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 226 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 258 (1892). l. Staphylea Z. Pimpernuß. Blüten in hängenden Trauben mit trugdoldigen Ästen. Kelchblätter fünf, blumenkronartig, abfallend, Kronblätter fünf, so lang wie der Kelch, aufrecht, beide mit dachiger Knospenlage. Staubblätter fünf. Diskus fünflappig. Fruchtknoten meist zwei-, selten dreifächerig; Griffel so viel wie Fruchtknotenfächer, frei oder oben vereint, mit kopfigen Narben. In jedem Fruchtknotenfach zwei Reihen aufsteigender ‘oder horizontaler Samenknospen. Frucht eine dünnhäutige, aufgeblasene, zwei-, selten 662 Staphylea. Empetraceae. dreilappige Kapsel mit ein- biswenigsamigen, oben freien, sich längs der freien Spitze an der Innenseite öffnenden Fächern. Same kugelig, mit steinharter Samenschale. Staphylea L. Sp. pl. Ed. 1. 270 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 130 (1754); Endl. Gen. pl. 1085 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 160 (1844); Maly Fl. Steierm. 226 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 260 (1893). I. Staphylea pinnata 2. Gemeine Pimpernuß. Bis 4 m hoher Strauch oder kleiner Baum. Blätter gestielt, unpaarig gefiedert, mit 2—3 Paaren elliptischer bis lanzettlicher, zugespitzter, fein gesägter, kahler Blättehen. Blüten in eiförmigen, überhängenden Rispen. Kelch- blätter länglich, S mm lang, weiß, an der Spitze etwas rötlich. Kron- blätter aufrecht, fast glockig zusammenschließend, länglich lanzettlich, weiß, kaum länger als die Kelchblätter. Kapsel 3—4 cm lang, hellgrün, aufgeblasen, zweilappig, birn- oder verkehrt-herzförmig. Same kugelig, glänzend hellbraun, 1 cm lang. Mai, Juni. Staphylea pinnata Z. Sp. pl. Ed. 1. 270 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 160 (1868); Maly Fl. Steierm. 226 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 186 (1894). In Laubwäldern, Gebüschen, an Hecken, an buschigen Abhängen in Mittel- und Untersteiermark. Bei Vochera, Bösneurat und Mühlegg bei Stainz. Hie und da bei Marburg, wie am Leitersberge, im Strassuner Walde, bei den drei Teichen; bei Wurmberg, Ankenstein, Friedau. Nicht selten am Bachergebirge bei Faal, Maria-Rast, Lembach, im Miß- linggraben. Bei Heiligen-Geist nächst Pöltschach, auf dem Wotsch, bei Pristova, Windisch-Landsberg, bei Weitenstein, auf dem Kosiak bei Neuhaus, bei Store, Cilli, Pletrovi@, Tüffer, Wisell nächst Rann. Auch nicht selten in Gärten kultiviert und ab und zu verwildernd, wie (ehe- mals) an der Wiener Straße bei Graz. 49. Familie: Empetraceae Lind!l. Blüten strahlig, eingeschlechtlich; Blütenhülle in Kelch und Blumen- krone gegliedert, selten fehlend. Staubblätter frei, so viel wie Kelch- blätter und vor diesen stehend. Diskus fehlend. Fruchtknoten 2-, 3- oder 6—9-fächerich, in jedem Fach mit einer mit nur einem Integument versehenen, anatropen Samenknospe an zentralwinkelständiger Plazenta. Griffel kurz, oben in soviel Äste als Fruchtknotenfächer vorhanden sind, geteilt. Frucht eine Steinfrucht mit 2—9 Steinkernen. Keimling zen- tral im fleischigen Nährgewebe. Kleine Sträucher mit nadelförmigen Blättern ohne Milchsaft. Empetraceae Lindl. Nat. Syst. Ed. 2. 117 (1836); Endl. Gen. pl. 1105 (1836—40): Maly Fl. Steierm. 228 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 123 (1890). Coniferae Sekt. Empetreae Nuit. Gen. N. Amer. II. 233 (1818). Empetrum. lrangulales. 665 l. limpetrum Z. Rauschbeere. Blüten zweihäusig, seltener einhäusig oder mit einzelnen Zwitter- blüten untermischt, auf kleinen, wenige Hochblätter tragenden blatt- achselständigen Kurztrieben. Kelchblätter, Kronblätter und Staubblätter je drei. Fruchtknoten 6—9-fächerig, niedergedrückt kugelig. Narben so viel wie Fruchtknotenfächer, gezähnt oder zweispaltig. Frucht eine 6—9-steinige beerenartige Steinfrucht. Kleine Sträucher mit walzlich-nadelförmigen, unten mit einer Längs- furche versehenen, innen von einem Hohlraum durchzogenen Blättern. Empetrum Z. Sp. pl. Ed. 1. 1022 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 447 (1754); Endl. Gen. pl. 1106 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 271 (1844); Maly Fl. Steierm. 228 (1868), Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 127 (1896). Wicht. Literatur: Buchenau, Der Blütenstand von Empetrum in Bot. Zeitg. (1862) 297. Gruber, Anatomie und Entwicklung des Blattes von Empetrum (Königsberg, 1882). I. Empetrum nigrum L. Gemeine Rauschbeere. Nieder- gestrecktes, kleines, bis 30 cm hohes Sträuchlein mit schwach kurz- flaumigen Zweigen. Blätter walzlich, bis 5 mm lang und 1 mm dick, am Grunde etwas zusammengezogen, stumpf, rückwärts mit einer weißen Längsfurche, kahl. Blüten auf kurzen, von einigen fransig gewimperten Vorblättern besetzten Kurztrieben einzeln in den Blattachseln. Blumen- blätter etwa 1 mm lang, drüsig gewimpert, rötlich. Steinbeere kugelig, 6-7 mm lang, schwarzviolett, von unangenehmem säuerlichem Ge- schmacke. Mai—Juli. Empetrum nigrum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 1022 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 721 (1844); Maly Fl. Steierm. 228 (1868); Sirobl Fl. Adm. II. 48 (1882). An trockenen felsigen Abhängen, besonders unter Alpenrosen und Loiseleuria procumbens in der Krummholz- und Hochalpenregion (1500 bis 2400 m). Häufig in der ganzen Kette der Zentralalpen bis zum Wechsel. Seltener in den nördlichen Kalkalpen wie bei Aussee, be- sonders auf dem Saarstein, Loser, Röthelstein, der Trisselwand, in der Dachsteingruppe; ferner auf dem Eisenerzer Reichenstein; hie und da in der Hochschwabgruppe wie bei Tragöß und in der oberen Dullwitz; auf der Hohen Veitsch, der Schnee- und Raxalpe. In den südlichen Kalkalpen bisher nur auf der Ovceva in den Karawanken. 17. Ordnung: Frangulales Ziehl. Blüten mit in Kreisen angeordneten Blumen-, Staub- und Frucht- blättern, strahlig. Blütenhülle fast stets in Kelch und Krone gegliedert. Staubblätter so viel wie Kronblätter und vor denselben stehend. Frucht- 664 Rhamnaceae, Rhamnus. blätter 2—5, zu einem mehrfächerigen Fruchtknoten vereint. In jedem Fruchtknotenfach 1—2 aufsteigende, introrse Samenknospen. Frangulinae Eichl. Syll. 1. Aufl. 25 (1876). Rhamniflorae Beck Fl. N. Ost. II. 1. 590 (1892). Rhamnales Engl. Syll. Gr. Ausg. 135 (1892); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 341 (1907). 50. Familie: Rhamnaceae A. Br. Blüten strahlig, meist zwitterig, Kelch- und Kronblätter je 4—5, selten fehlend. Staubblätter so viel wie Kronblätter und vor denselben stehend, wenigstens anfangs von ihnen eingeschlossen. Blütenachse becherförmig, den Fruchtknoten umgeberd, vorn mit demselben ver- wachsen. Diskus meist deutlich, intrastaminal. Fruchtknoten frei oder mit der Blütenachse verwachsen und dann unterständig, 2—3-, selten 1- oder 4-fächerig. In jedem Fruchtknotenfach eine grundständige, ana- und apotrope Samenknospe. Griffel einfach oder geteilt. Frucht eine in Teilfrüchte zerfallende Trockenfrucht oder Steinfrucht, Keimling ge- rade, mit großen Keimblättern, Nährgewebe spärlich oder fehlend. Holzgewächse mit ungeteilten Blättern mit Nebenblättern. Rhamneae R.Br. in Flind. Voy. 1I. App: 3. 559 (1814); Reissek in Endl. Gen. pl. 1094 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 227 (1868). Rhamnaceae Lindl. Nat. Syst. Ed. 2. 107 (1836), Weberb. in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 5. 392 (1895). Wieht. Literatur: Brogniart, M&moire sur la famille des Rhamnees in Ann. se. nat. Ser. 1. X. 320 (1826). Baillon, Histoire des plantes VI. 51 (1877). I. Rhamnus Z. Kreuzdorn. Blüten zwitterig, polygam oder polygam - zweihäusig, in achsel- ständigen Trugdolden. Kelch- und Kronblätter je 4—5, selten fehlend. Staubblätter so viel wie Kronblätter und vor denselben stehend. Frucht- knoten frei, vom Achsenbecher umgeben, aber nicht mit demselben verwachsen, 2—4-fächerig. Diskus den Achsenbecher auskleidend, dünn. Frucht steinfruchtartig, am Grunde vom Achsenbecher umgeben, Kerne ledrig oder holzig, geschlossen bleibend oder an der Innenseite spaltend. Same mit dünner Schale. Rhamnus Z. Sp. pl. Ed. 1. 193 (1754), Gen. pl. Ed. 5. 89 (1754); Reissek in Endl. Gen. pl. 1097 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 162 (1844); Maly Fl. Steierm. 227 (1868); Weberb. in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 5. 409 (1895). Wicht. Literatur: Simonkai, A magyar Kirälysag öshonos es knetivalt bengefajai. Species Rhamnorum in regno hungarico spontaneorum cultarumque. (Növenyt. Közlem. VI. p. 39. 1907). Bestimmungsschlüssel. IV ’ 1. Untere Blätter und Zweige gegenständig, letztere domig Blätter und Zweige’ wechselständig . 1.7. Ku ya um „Wr a Sn ee Rhamnus, 665 2. Blattstiele 2—3 mal so lang als die hinfälligen Nebenblätter. Blätter 3 bis 7cm lang... ee RE Galnarticd, Blattstiele sehr Br so lang wie die Nebenblätter. Blätter 2—4 cm lang: R. saxatılis. 3. Blüten fünfzählig. Griffel ungetlt - . » 2» 2 2.2.2... R. Frangula. Blüten meist vierzählig. Griffel dreispaltig . . - ERERMSL.. 94, 4. Blätter länglich eiförmig, jederseits mit 14—20 re Seitennerven: R. fallax. Blätter verkehrt eiförmig bis rundlich, jederseits mit 4—6 etwas bogigen BEENNETVon a. Rue atee Yarprale. er num 1. Untergattung: Eurhamnus Dippel. Blüten polygam-dioeeisch, vierzählig. Griffel 2—4-spaltig. Same mit einer dorsalen oder etwas seitlichen Furche. Eurhamn nus Dippel Handb. Laubholzk. II. 517 (1897); Weberb. in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 5. 409 (1895). Sekt. 1. an K. Koch. Dornenlose Sträucher mit wechsel- ständigen Zweigen. Espina K. Koch Dendrol. 1. 609 2 Sekt. Leptophyllum. Subsekt. Espina Weberb. in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 5. 410 (1895). I. Rhamnus fallax Boiss. Krainer Kreuzdorn. Bis 3 m hoher aufrechter Strauch mit wehrlosen, wechselständigen Zweigen. Blätter wechselständig, kurz gestielt, länglich-elliptisch bis länglich-verkehrt- eiförmig, etwa doppelt so lang als breit, mit 14—20 parallelen, geraden Seitennerven, kahl, fein gesägt, zugespitzt, am Grunde ab- gerundet oder kurz verschmälert. Blüten in blattachselständigen Trug- dolden, klein, Kelch- und Kronblätter 1,5 mm lang, grünlichgelb. Griffel dreispaltig. Steinbeeren grün, zuletzt schwarz, runzelig, 7”—10 mm lang. Steinkerne am Rücken mit deutlicher Furche. Mai—Juli. Rhamnus fallax Boiss. Diagn. pl. or. nov. Ser. II. Fasc. 5. 73 (1859); Beek Fl. Südbosn. in Annal. Naturh. Hofmus. Wien II. 88 (1887); a Sched. ad fl. Stir. exs. 24 a, Rhamnus alpina Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 162 (1772); Koch Syn. Ed. 2. 163 (1844) z. T.; Maly Fl. Steierm. 227 (1868), che L. Rham- mus Me rolıce A. Kern. Nov. pl. spec. in Abh. med. naturw. Ver. Innsbr. (1870) 282. An Bächen, Waldrändern, buschigen Abhängen der südlichen Kalk- voralpen (500—1200 m). Im Sanntale von Leutsch aufwärts, besonders häufig oberhalb Sulzbach und im Jezeria- und Logartale bis zum Rinkafall. 2. Rhamnus pumila 4. Niedriger Kreuzdorn. Niedriger Strauch mit meist knorrig verdickten, an den Felsen angeschmiegten, selten in tieferen Lagen schlanken Ästen. - Blätter und Zweige wechselständig. Blätter gestielt, verkehrt-eiförmig bis fast kreisrund, in den flau- migen Stiel kurz zusammengezogen, jederseits mit 4—7 parallelen, etwas bogigen Seitennerven, fein kerbsägig, stumpf, unterseits 666 Rhamnus. besonders an den Nerven fein flaumig. Blüten in blattachselständigen Trugdolden, 3 mm lang, gelblichgrün, Kronblätter kleiner, weißlich, oft fehlend. Steinbeere kugelig, zuletzt schwarzblau, 6—8 mm lang; Stein- kern am Rücken mit deutlicher Furche. Juni— August. Rhamnus pumila Z. Mant. pl. I. 49 (1767); Koch Syn. Ed. 2. 163 (1844); Maly Fl. Steierm. 227 (1868). An Felsen von der Voralpen- bis in die Hochalpenregion (2000 m) der Kalkalpen, selten. In den nördlichen Kalkalpen nur in den Süd- wänden des Dachstein! und im Toten Gebirge (Favarger) und bei Aussee an Diluvialmoränen in Schwabenwalde (750 m) (Favarger!). In den Sanntaler Alpen auf der Praßberger Alpe (Krasan); im Talschluß des Logartales vom Rinkafall bis oberhalb der Okreselhütte! (Arasan); auf der Ojstriea (Pittoni). Sekt. 2. Cervispina (Mnch.) D(. Zweige dornig endigend, wie die unteren Blätter gegenständig. Cervispina Mnch. Meth. 686 (1794), als Gattung: DC. Prodr. II 24 (1825), als Sektion. Sekt. Leptophyllum Subsekt. Cervispina Weberb. in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 5. 410 (1895). 3. Rhamnus saxatilis Jacq. Felsen-Kreuzdorn. Niedriger, bis 60 cm hoher Strauch mit sparrig ästigen, dornigen Zweigen. Blätter verkehrt -eiförmig bis verkehrt -eilanzettlich, 1—3 cm lang, stumpf oder spitz, in dem Stiel zugeschweift, fein kerbsägig, unterseits besonders am Mittelnerv fein flaumig, sehr kurz gestielt, der Stiel etwa so lang wie die pfriemlich-fädlichen Nebenblätter. Blüten in blattachselständigen Trugdolden; Kelchzipfel 2—3 mm lang, grünlich- gelb, Kronblätter viel kleiner, weißlich. Steinbeere 7—-9 mm lang, schwarz; Steinkern fast rundlich. Mai—Juni. Rhamnus saxatilis Jaeg. En. stirp. Vind. 39 (1762); L. Sp. pl. Ed. 2 App. 1671 (1673); Koch Syn. Ed. 2. 163 (1844); Maly Fl. Steierm. 227 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 48 (1882). Rhamnus saxatilis «. humilis Neilr. Fl. N. Öst. 840 (1859). An felsigen buschigen Abhängen, in steinigen Wäldern, auf Kalk- bis in die Voralpen (1000 m). Am Abhang des Loser und auf der See- wiese bei Alt-Aussee; zerstreut im Gesäuse, besonders am linken Enns- ufer; bei Hieflau und am Leopoldsteinersee; am Aufstieg von Neuberg auf die Schneealpe. Häufiger auf den Kalk- und Dolomitbergen Unter- steiermarks, so bei Pöltschach und auf dem Wotsch, auf allen Bergen des Sann- und Savetales bei Cilli, Tüffer, Steinbrück, Trifail; bei Praßberg. 4. Rhamnus cathartica L. Gemeiner Kreuzdorn. Aufrechter bis 3 m hoher Strauch mit dornigen Ästen. Blätter eiförmig oder breit-elliptisch, mit 3—4 stark gebogenen Seitennerven, zugespitzt, an der Basis abgerundet oder in «den Blattstiel rasch verschmälert, fein Rhamnus. Ampelidaceae, 667 kerbsägig, kahl, gestielt, der Stiel länger als die hinfälligen Nebenblätter. Blüten in blattachselständigen Trugdolden. Kelch- zipfel 2—3 mm lang, gelbgrün. Steinbeere kugelig, 6—8 mm lang, schwarz. Steinkern dreikantig.. Mai—Juni. Rhamnus cathartica L. Sp. pl. Ed. 1. 193 (1753); Koch Syn. ld. 2 162 (1844); Maly Fl. Steierm. 227 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 187 (1874); Strobl Fl. Admont. Il. 47 (1882). An buschigen Stellen, steinigen Hügeln, in Vorhölzern, Wäldern, verbreitet bis in die Voralpentäler (700 m). 2. Untergattung: Frangula (Ad.) Weberb. Blüten zwitterig, meist fünfzählig. Griffel ungeteilt. Same ohne Längsfurche. Blätter und Zweige wechselständig. Frangula Ad. Fam. II. 305 (1762), als Gattung; Gray A nat. arrangem. brit. pl. 621 (1821), als Sektion; Weberb. in Engl. Nat. Pfanzenf. III. 5. 410 (1895), als Untergattung. 5. Rhamnus Frangula Z. Faulbaum. Aufrechter, bis 3 m hoher Strauch mit wehrlosen Zweigen. Blätter gestielt, oval oder verkehrt- eiförmig, zugespitzt, ganzrandig, kahl oder unterseits an den Nerven schwach behaart, mit S—11, am Rande bogig miteinander verbundenen Seitennerven. Blüten in blattachselständigen Trugdolden. Kelchzipfel breit-dreieckig, zugespitzt, außen etwas flaumig, 3 mm lang, Kronblätter ebenso lang. Steinbeeren kugelig, 7—10 mm lang, erst grün, dann rot, zuletzt schwarz. Steinkerne verkehrt eirundlich, flachgedrückt. Mai— September. Rhamnus Frangula Z. Sp. pl. Ed. 1. 193 (1753); Koeh Syn. Ed. 2. 164 (1844); Maly Fl. Steierm. 228 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 187 (1874); Strobl Fl. Admont II. 48 (1882). Frangula Alnus Mill. Gard. Diet. Ed. 8. No. 11 (1768). Frangula pentapetala Gilid. Fl. Lith. V. 131 (1781). Fran- gula vulgaris Borkh. Handb. Forstb. II. 1157 (1803). In Auen, an Moorrändern, unter Buschwerk, in Vorhölzern, häufig bis in die Voralpen. >l. Familie: Ampelidaceae Ath. Blüten zwitterig oder polygam, strahlig. Kelch klein, becherförmig, am Rande 3—7-zähnig. Kronblätter 3—7, in der Knospenlage klappig, zur Blütezeit ausgebreitet oder an der Spitze miteinander verwachsen und zusammen als Haube abfallend. Staubblätter so viel wie Kron- blätter und vor diesen stehend, an der Basis des hypogynen Diskus eingefügt, mit introrsen, mit zwei Längsrissen aufspringenden Antheren. Diskus aus verschieden gestalteten, zwischen den Staubblättern liegenden Lappen gebildet. Fruchtknoten oberständig, aus 2—-6 Fruchtblättern 668 Vitis, gebildet und ebenso vielfächerig. In jedem Fruchtknotenfach je zwei, selten eine, aufsteigende, anatrope und introrse Stammknospen. Frucht eine saftige Beere.. Samen mit kleinem Keimling und meist hartem Nährgewebe. Ampelideae Kunth Nov. gen. Amer. V. 222 (1815); Maly Fl. Steierm. 527 1868). Amplidaceae Beck Fl. N. Öst. II. 1. 57 (1892). Vitaceae Lindl. Introd. Ed. 2. 30 (1830); Gölg in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 5. 427 (1896). Wicht. Literatur: Planehon, Monographie des Ampelidees vraies in DC Monogr. Phan. V. 2 (1887). Übersicht der Gattungen: Kronblätter an der Spitze zusammenhängend, als Haube abfallend. Blätter LEIAPpE Dr et ee kn 16 Er ee ve ER ee 6 V77LE5H Kronblätter frei. Blätter fingerförmig zusammengesetzt . . Parthenoeissus. l. Vitis Z. Weinrebe. Blüten zwitterig, polygam-eingeschlechtlich oder zweihäusig, in achsel- ständigen Rispen, Kelch scheibenförmig, kurz fünflappig. Kron- blätter 5, dachig, an der Spitze verwachsen und gemeinsam als Haube abfallend. Diskus fünflappig, Fruchtknoten zweifächerig, in jedem Fache zwei ana- und apotrope Samenknospen. Griffel kurz, mit zwei- lappiger Narbe. Frucht eine saftige, viersamige Beere.. Samen birn- förmig, hartschalig, auf einer Seite mit zwei Längsgruben. Klimmende Holzgewächse mit den Blättern gegenständigen Ranken. Vitis 2. Sp. pl. Ed. 1. 202 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 95 (1754); Endl. Gen. pl. 797 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 150 (1844); Maly Fl. Steierm. 226 (1868); Gülg in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 5. 442 (1896). Wicht. Literatur: Roemer et Schultes, Systema veget. V. 310 ff. (1819). Dierbach, Versuch einer systematischen Anordnung der vorzüglichsten in den Rhein- gegenden kultivierten Varietäten des Weinstockes in Linnaea III. 142 (1828). Trumnmner, Systematische Classification und Beschreibung der im Herzogtum Steier- mark vorkommenden Rebensorten. Grätz 1841. Babo und Metzger, Die Wein- und Tafeltrauben der deutschen Weinberge und Gärten. Marburg, 1836—1851. Dietel, Taschenbifch ... . . sämtlicher im Kronlande Steiermark kultivierten Rebensorten. Wien, 1850. Planchon, Les vignes americaines, leur culture, leur resistance au Phylloxera. Montpellier, 1875. @oethe, Handbuch der Ampelographie. 2. Aufl. Berlin, 1887. Viala et Vermorel, Ampelographie, Traite general de Viticulture. Ville- franche s. S. 1903. Viala et Ravaz, Les vignes americaines. Paris, 1896. Teleki, Die Reconstruction der Weingärten mit Rücksicht auf die richtige Auswahl der amerikanischen Unterlagsreben. Wien u. Leipzig, 1907. Bestimmungsschlüssel. 1. Allen Blättern stehen Ranken (oder Blütenstände) gegenüber. Beeren groß, violett, von eigenartigem, himbeer- und wanzenartigem Geschmack. V. labrusca. Nicht allen Blättern stehen Ranken (oder Blütenstände) gegenüber . . 2. Vitis, 669 2. Junge Blätter längs des Mittelnerven gefaltet und lang so bleibend . . 3. Junge Blätter nicht längs des Mittelnerven gefaltet. . » » 2... 4 3. Blätter so breit oder breiter als lang, mit rötlichen Nerven . V. rupestris. Blätten lanrenzalsı breit. . .. 2 3 Er 2.0 0 men V. riparia. 4. Blüten zwitterig. Beeren 6—22 mm lang, reich fleischig, süß . V. vinifera. Blüten zweihäusig. Beeren 5—7 mm lang, mit dünnem Fruchtfleisch, sauer: V. silvestris. I. Vitis labrusca L. Isabell-Rebe. Kletterstrauch mit dunkel- braunen, an den Knoten oft drüsenhaarigen heurigen Zweigen. Blätter 3—5-lappig, die unteren mit tiefen, die oberen mit seichten Buchten, mit geschlossener Basalbucht, mäßig grob gezähnt, oberseits in der Jugend etwas wollig, später kahl und glänzend, unterseits dicht weiß wollig-filzig. Allen Blättern eine Ranke (oder ein Blütenstand) gegenüberstehend. Kronblätter etwa 2 mm lang, grün- gelb; Blütenstandsachsen kurzhaarig, Traube klein, locker, Beeren ei- förmig, bis 2 cm lang, dunkelviolett mit hellem Fleisch, süß, mit an Ribes nigrum erinnerndem Beigeschmack. Mai—Juni. Vitis labrusca Z. Sp. pl. Ed. 1. 203 (1753); Goethe Ampelogr. 2. Aufl. 172 (1897). Im Alleghany-Gebirge in Nordamerikaeinheimisch und nicht selten zu Laubenbekleidungen und an Spalieren, seltener in Weingärten kultiviert. 2. Vitis rupestris Scheele. Felsen-Rebe. Kletterstrauch mit hellbraunen einjährigen Zweigen. Blätter klein, dicklich, herzförmig, breiter als lang, längs des Mittelnerven zusammengefaltet, grob gezähnt, durch etwas vorspringendere Zähne undeutlich dreilappig, oben blaugrün, glänzend, unten hellgrün, kahl, Blattnerven rötlich. Junge Blätter sehr lang zusammengefaltet bleibend. Nicht allen Blättern eine Ranke (oder ein Blütenstand) gegenüber- stehend. Trauben klein, wenig-(15—30)beerig. Beeren klein, 7—9 mm breit, kugelig, blau, schwach bereift, mit dunkelrotem Fleisch, süß, etwas herb. Juni. Vitis rupestris Scheele in Linnaea XXI. 591 (1848); Goethe Ampelogr. 2. Aufl. 169 (1897). Stammt aus dem südwestlichen Nordamerika und wird in neuerer Zeit als widerstandsfähig gegen die Reblaus besonders auf kalkreichem Boden (in den Sorten Rupestris du Lot und Rupestris No. 9 Goethe als Pfropfunterlage für die edle Weinrebe benutzt. x Vitis riparia X rupestris X candicans Millardet \V. Solonis Pulliat. Kletterstrauch mit nußbraunen, punktierten heurigen Zweigen. Blätter rundlich-herzförmig mit weit offener Basalbucht, tief scharf ungleich gezähnt, durch etwas vorspringendere Zähne schwach drei- 670 Vitis. lappig, oberseits glatt, grün mit blauroten Adern, unterseits grün, fein borstig behaart. Junge Blätter längs des Mittelnerven zu- sammengefaltet. Nicht jedem Blatt eine Ranke (oder ein Blüten- stand) gegenüberstehend. Traube klein, dicht, Beeren kugelig, 9 bis 10 mm breit, schwarzblau mit tiefrotem Fleisch, herb. Juni. Vitis Solonis Pulliat in Mas et Puillat Le Vignoble (1877) 175. Vitis riparia X rupestris X candicans JNlillardet Hist. vign. amer. (1885). Wurde besonders früher als widerstandsfähig gegen die Reblaus als Pfropfunterlage für die edle Weinrebe verwendet, hat sich aber schlecht bewährt und wird jetzt vielfach durch folgende Pflanze ersetzt. x Vitis Solonis X riparia Ooudere. Kletterstrauch mit braunen, etwas borstigen heurigen Zweigen. Blätter herzförmig, länger als breit, mit weit offener Basalbucht, ungleich grob gezähnt und durch etwas vorspringendere Zähne angedeutet 3—5-lappig, oberseits dunkel- grün, glänzend, unterseits hellgrün mit rötlichen, behaarten Adern. Junge Blätter längs des Mittelnerven zusammengefaltet, spinn- webig, rötlich überlaufen. Nicht jedem Blatt eine Ranke (oder ein Blütenstand) gegenüberstehend. Traube klein, kurz, Beeren klein, 8—9 mm breit, schwarz. Juni. Vitis Solonis X riparia Coudere in Progres agrie. et vitic. Montpell. (1890— 95); Teleki Reconstr. Weing. 86 (1907). Wird in neuerer Zeit als Pfropfunterlage für die edle Weinrebe verwendet. 3. Vitis riparia Michx. Ufer-Rebe. Kletterstrauch mit braunen, kurz borstigen heurigen Zweigen. Blätter herzförmig mit offener Basalbucht, länger als breit, schwach dreilappig, ungleich grob scharf zugespitzt gezähnt, oben glatt, glänzend, unterseits grün, an den Nerven behaart. Junge Blätter längs des Mittelnerven zu- sammengefaltet. Nicht jedem Blatt eine Ranke (oder ein Blüten- stand) gegenüberstehend. Traube klein, locker, Beeren kugelig, 7 bis 9 mm breit, dunkelblau bereift. Juni. Vitis riparia Michx. Fl. bor. amer. II. 230 (1803); Goethe Ampelogr. Ed. 2. 163 (1897). Wird als widerstandsfähig gegen die Reblaus sehr häufig (u. zw. in der Rasse Gloire de Montpellier — Rupestris du Lot) als Propfunterlage für die edle Weinrebe verwendet. 4. Vitis vinifera /. Edle Weinrebe. Kletterstrauch mit rot- braunen kahlen heurigen Zweigen. Blätter rundlich, mehr minder tief handförmig 3—5-lappig oder -spaltig bis zusammengesetzt, ungleich meist stumpflich gezähnt, oberseits grün, kahl, unterseits kahl oder Vitis. 671 weißwollig bis filzig. Junge Blätter nicht längs des Mittel- nerven zusammengefaltet. Nicht jedem Blatt eine Ranke (oder ein Blütenstand) gegenüberstehend. Blüten zwitterig; Kronblätter gelbgrün, 2 mm lang. Traube meist reichfrüchtig, Beeren kugelig bis walzliich, 6— 22 mm lang, gelb, grün, rot oder dunkelblau, saftig, süß. ‚Juni. Vitis vinifera ZL. Sp. pl. Ed. 1. 202 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 150 (1844) exel. var.; Maly Fl. Steierm. 227 (1868). Wird in Mittel- und Südsteiermark bis zu einer Höhe von über 400 m allgemein in Weingärten kultiviert. Die Nordostgrenze des Weinbaues verläuft von Fürstenfeld über Gleisdorf — Gratwein - Ligist— Stainz — Deutsch -Landsberg — Arnfels— Mahrenberg— Marburg — Gonobitz — Hohenegg— Frasslau nach Franz. Die Weinrebe stammt teils von folgender Art ab, teils stellt sie verschiedenartige Kreuzungen derselben mit mannigfachen amerikanischen und wohl auch asiatischen Arten dar. Die in Steiermark am häufigsten gebauten Kultursorten sind: A. Beeren kugelig. I. Blätter unterseits kahl oder etwas borstig. a. Beeren blau. «@. Trollinger'). Blätter groß, rundlich, ungleich drei- bis fünf- lappig, unregelmäßig breit gezähnt. Traube sehr groß, locker. Beeren sehr groß, über 20 mm im Durchmesser, dunkelblau, bereift, diekhäutig. Trollinger Trummer Class. Rebens 7; Goethe Ampelogr. 132. Wird in der Umgebung von Graz, meist an Spalieren, gezogen. 8. Bettlertraube. Blätter groß, länglich, seicht dreilappig, schart und groß gezähnt, oben glatt, glänzend, unterseits kahl oder schwach wollig. Traube sehr groß, locker. Beeren mittelgroß, 15—20 mm breit, dunkelblau, bereift, wässerig. Bettlertraube Trummer Class. Rebens. 46; Goethe Ampelogr. 42. Wird vereinzelt im ganzen Gebiete kultiviert. y. Blauer Portugieser. Blätter groß, ungleich, teils tief, teils seicht eingeschnitten, oben glänzend, dunkelgrün, unterseits matt. Traube mittelgroß, dicht. Beeren mittelgroß, dunkelblau, bereift, dünn- häutig. Blauer Portugieser @oethe Ampelogr. 114. Früher blauer Portugieser Trummer Class. Rebens. 166. Besonders in Südsteiermark nicht selten. !) Eine wissenschaftliche lateinische Nomenklatur der Rebensorten ist bisher nicht durchgeführt. 672 Vitis. b. Beeren grün oder rot. d. Gutedel. Blätter mittelgroß, tief fünflappig bis handförmig zerschlitzt, mit offener Basalbucht, unterseits etwas borstig. Traube groß. Beeren ziemlich groß, grün oder rot, ohne Muskatellergeschmack. Gutedel Trummer Rebens. 71; Goethe Ampelogr. 74ff. In zahlreichen Unterformen hie und da, besonders bei Graz und Marburg, gebaut. e. Grüner Sylvaner. Blätter mittelgroß, dreilappig; unterseits spärlich behaart, mit geschlossener Basalbucht. Traube klein, sehr dicht. Beeren rundlich, grün, bereift, diekhäutig, ohne Muskatellergeschmack. Grüner Sylvaner Trummer Class. Rebens. 174; @oethe Ampelogr. 127. Fast überall gebaut, doch meist einzeln. &. Muskateller. Blätter mittelgroß, drei- bis fünflappig, unter- seits spärlich behaart, mit geschlossener Basalbucht. Traube groß, dicht. Beeren ziemlich groß, hellgrün oder gelb, diekhäutig, mit eigenartigem „Muskateller“-Geschmack. Muskateller Trummer Class. Rebens. 117. Gelber Muskateller Goethe Ampelogr. 100. Besonders am Posruck ober Marburg im Großen gezogen. Il. Blätter unterseits wollig bis filzig. 1. Blätter unterseits wollig. a. Beeren sehr groß, über 20 mm im Durchmesser. n. Blaue Urbanitraube. Blätter tief fünflappig, mit geschlossener Basalbucht, oben runzelig, unten dicht weißwollig. Traube sehr groß und dicht. Beeren sehr groß, breit rundlich, schwarzblau, weiß bereift, diekhäutig. Blaue Urbanitraube Trummer Class. Rebens. 18; Goethe Ampelogr. 134. Besonders im Osten und Südosten des Gebietes nicht selten gebaut. b. Beeren kleiner, 12—20 mm breit. Beeren 15—20 mm im Durchmesser. r Beeren grün. 9. Heunisch. Blätter seicht 3—5-lappig, spitz gesägt, mit offener Basalbucht, oben runzlig, unten locker weißwollig.. Traube ziemlich groß, dicht. Beere mittelgroß, hellgrün oder gelb, an der Sonnenseite braun, sehr saftig. Heunisch Trummer Class. Rebens. 51; Goethe Ampelogr. 78. Wird besonders in Mittelsteiermark allgemein gebaut und bildet vielfach den Hauptsatz der Weingärten. ı. Weißer Elbling. Blätter groß, seicht dreilappig, oberseits blasig, unterseits etwas wollig, mit geschlosssener Basalbucht. Traube Vitis. 673 groß, meist ungleichbeerig. Beere ziemlich groß, grüngelb, sehr dünn- häutig und saftig. Weißer Elbling Goethe Ampelogr. 64. Weißer Elben Trummer Class. Rebens. 107. Im Sausal, in den windischen Büheln und bei Gonobitz, sonst ver- einzelt. Tr Beeren blau. x. Blauer Kölner. Blätter groß, tief fünflappig, oben glatt, unten blaßgrün, weißwollig.. Traube groß, locker. Beeren schwarzblau, stark bereift, diekhäutig. Blauer Kölner Trummer Class. Rebens. 29; Goethe Ampelogr. 83. In Mittel-, weniger in Untersteiermark in den Weingärten verbreitet, aber meist einzeln, nirgends in größerer Menge gebaut. 63 Beeren klein, unter 15 mm im Durchmesser. 4. Riesling. Blätter klein, tief fünflappig, unten wollig. Traube klein und dicht. Beeren klein, hellgelb, fleischig, leicht faulend. Riesling Trummer Class. Rebens. 205; Goethe Ampelogr. 118. Besonders in neuerer Zeit immer häufiger gebaut. Gilt als eine der wertvollsten Keltertrauben. w#. Wildbacher. Blätter klein, rundlich, seicht dreilappig, oben glatt, unten weißwollig.. Traube klein und dicht. Beeren klein, dünn- häutig, schwarzblau, weißlich bereift. Wildbacher Trummer Class. Rebens. 212; Goethe Ampelogr. 142. Bei Stainz und Deutsch-Landsberg im Großen kultiviert. Liefert den bekannten „Schilcher“-Wein. 2. Blätter unterseits dicht filzig. T Beeren grün. v. Grün-Hainer. Blätter tief fünflappig, mit offener Basalbucht, kurz und stumpf gezähnt, oben runzelig, unten grob filzig. Traube groß, dicht. Beeren groß, grün, weißlich bereift. Großer Grün-Hainer Trummer Class. Rebens. 36. Grosser Grüner Hainer Goethe Ampelogr. 76. Im ganzen Lande einzeln in den Weingärten. &. Weißer Wippacher. Blätter mittelgroß, rundlich, fünflappig mit offener Basalbucht, oben etwas runzelig, unten dicht filzig. Traube mittelgroß, locker. Beeren mittelgroß, ‘grün, stark bereift, dünnhäutig, sehr saftig. Weißer Wipbacher Trummer Class. Rebens. 157. Weißer Wippacher Goethe Ampelogr. 143. In Südoststeiermark, besonders in der Kollos,- häufig gebaut. Hayek, Flora von Steiermark, 45 674 Vitis. o. Plavez. Blätter groß, seicht dreilappig, mit offener Basalbucht, grob gezähnt, oberseits etwas blasig, unterseits weiß filzig. Traube groß, locker. Beeren ziemlich groß, gegen die Basis etwas verschmälert, gelb, dünnhäutig, sehr süß. Plavez Trummer Class. Rebens. 65; @oethe Ampelogr. 113. Im südöstlichsten Steiermark nicht selten gebaut. 17T Beeren blau. a. Blauer Blank. Blätter groß, tief fünflappig, oben gelbgrün, glatt, unten wollig-ilzig. Traube sehr groß, locker, ungleichheerig. Beeren blaurot, mit kleinen grünen vermischt, säuerlich, spät reifend. Blauer Blank Trummer Class. Rebens. 43; Goethe Ampelogr. 43. Im ganzen’ Gebiet nicht selten. 0. Kauka. Blätter rundlich, seicht dreilappig, seicht gezähnt, oben uneben, unten grob filzig. Traube klein, locker. Beeren klein, dunkelblau. Kauka Trummer Class. Rebens. 191; @oeihe Ampelogr. 82. Wird besonders bei Gonobitz gebaut. B. Beeren nicht oder nur z. T. kugelig. I. Beeren eirund oder runde und längliche gemischt in einer Traube. 1. Beeren grün oder rot. T Beeren grün. oa. Weißer Mehlweiß. Blätter tief fünflappig, oben dunkelgrün, unten dicht filzig. Traube locker, lang. Beeren eiförmig, weißgelb, stark bereift, diekhäutig, wässerig. Weißer Mehlweiß Trummer Class. Rebens. 282; Goethe Ampelogr. 94. Wird besonders längs der ungarischen Grenze von Fürstenfeld bis Luttenberg gebaut. t. Grüner Kanigl. Blätter rundlich, tief fünflappig, oben hell- grün, glänzend, unten fein wollig.. Traube klein, walzlich. Beeren teils rundlich, teils länglich, gelbgrün, braun gefleckt. Grüner Kanigl Trummer Class. Rebens. 232; Goethe Ampelogr. 82. Einzeln im ganzen Lande, in größerer Zahl bei Eggenberg nächst Graz. 17T Beeren rot. v. Roter Veltliner. Blätter groß, tief fünflappig, oben dunkel- grün, unten wollig bis filzig. Traube groß, dicht. Beeren länglichrund, diekhäutig. Roter Veltliner Trummer Class. Rebens. 274; Goethe Ampelogr. 138. Im ganzen Gebiet in einzelnen Stöcken gezogen. Vitis, 675 2. Beeren blau. y. Blaue Zimmttraube. Blätter unregelmäßig fünflappig, oben glänzend, unten fast kahl. Traube mittelgroß, ziemlich dicht. Beeren teils rund, teils länglich, bei voller Reife dunkelblau, diekhäutig. Blaue Zimmttraube Trummer Class. Rebens. 143; Goelhe Ampelogr. 144. Vereinzelt im ganzen Gebiete, am häufigsten bei Gonobitz gebaut. Il. Beeren länglich-eiförmig bis walzlich. x Gelber Furmint. Blätter groß, rundlich, seicht dreilappig, oben matt, oft schwarz gefleckt, unten weiß filzig. Traube groß, locker. Beeren länglich, gelblichgrün, an der Sonnenseite braun gefleckt. Gelber Furmint @oethe Ampelogr. 68. Mosler Trummer Class. Rebens. 262. Sehr häufig kultiviert, besonders bei Luttenberg, Marburg und in den windischen Büheln. Liefert die edelsten Weinsorten. y. Geisdutte. Blätter dick, tief fünflappig, oberseits faltig, unter- seits weiß filzig. Traube groß, locker. Beere groß, länglich, diekhäutig, dunkelblau (blaue G.) oder weißgelb (weiße G.). Geisdutte Trummer Class. Rebens. 318; ‘Goethe Ampelogr. 70. Wird in Untersteiermark besonders an" Spalieren gezogen. o. Blauer Augster. Blätter rundlich, fünflappig, oben blaßgrün, glatt, unten weiß filzig. Traube groß, locker. Beere oval, dunkelblau, stark bereift, diekhäutig. Blauer Augster Goelhe Ampelogr. 37. Ritscheiner Trummer Class. Rebens. 259. Wird an der ungarischen Grenze, besonders bei Fürstenfeld, nicht selten angepflanzt. 5. Vitis silvestris @Gmel. Wilde Weinrebe. Kletterstrauch mit kastanienbraunen heurigen Zweigen. Blätter rundlich, drei- bis fünf- lappig mit offener Basalbucht, grob gezähnt, oben dunkelgrün, kahl, unterseits heller, kurz borstig, in der Jugend weißlich filzig. Junge Blätter nicht längs des Mittelnerven zusammengefaltet. Nicht jedem Blatt eine Ranke (oder ein Blütenstand) gegenüber- stehend. Blüten zweihäusig, 2 mm lang. Beeren erbsengroß, 5—7 mm lang, blauviolett, saftarm, sauer. Juni. Vitis silvestris @mel. Fl. Baden I. 543 (1805). Vitis vinifera var. sil- vestris Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 592 (1892). Vitis labrusca Scop. Fl. Carn. Ed. 2. l. 169 (1772), nicht Linne. Im Ufergebüsch und in den Auen der Sann und Save von Cilli abwärts (Fleischmann); bei Steinbrück (Preissmann!) und Tschatesch nächst Rann (Preissmann)). 43* 676 Psedera. 2. Psedera Neck. Jungfernrebe. Blüten zwitterig, in achselständigen Trugdolden. Kelch becher- förmig, kurz, fast ganzrandig. Kronblätter frei, von der Spitze nach abwärts sich öffend, ausgebreitet. Diskus ohne freien Rand, undeutlich. Fruchtknoten zweifächerig, in jedem Fache meist nur eine Samenknospe. Griffel dick, verlängert, mit zweilappiger Narbe. Frucht eine 1—3-samige Beere. Same kugelig, mitunter an der Bauch- seite schwach gekielt. b Kletternde Holzgewächse mit den Blättern gegenüberstehenden, oft mit Haftscheiben versehenen Ranken. Psedera Neck. Elem. bot. I. 158 (1790). Ampelopsis Rich. in Michx. Fl. bor. amer. I. 159 (1803) z.T. Quinaria Raf. Amer. Man. of Grap Vin. 6 (1830); Güg in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 5. 448 (1896), nicht Lour. Parthenocissus Planch. in DC. Monogr. Phan. V. 2. 447 (1887). Wicht. Literatur: Graebner, Beitrag zur Kenntnis der in unseren Gärten kultivierten Parthenocissus (Ampelopsis)- Arten in Gartenfl. XLIX. 215 (1900). Rehder, Die amerikanischen Arten der Gattung Parthenoeissus in Mitt. deutsch. dendrol. Ges. XIV (1905). I. Psedera vitacea (Anerr) Greene. Wilder Wein. Bis 6 m hoher Kletterstrauch. Blätter lang gestielt, handförmig 3—5-zählig; Blättchen kurz gestielt, elliptisch-lanzettlich bis elliptisch, in den Stiel zugeschweift, lang zugespitzt, grob gesägt, kahl. Ranken ohne oder mit schwach entwickelten Haftscheiben. Blüten in blattgegen- ständigen, großen, langgestielten Trugdolden. Kronblätter 3 mm lang, grünlich. Beeren niedergedrückt kugelig, 6—S mm lang, schwarzblau. Juni, Juli. Ampelopsis quinquefolia var. vitacea Änerr in Bot. Gaz. XVII. 70 (1895), Psedera vitacea Greene Leafl. Bot. Obs. I. 220 (1906). Parthenocissus vitacea Hitche. Spring Fl. Manhatt. 26 (1894). Ampelopsis hederacea var. dumetorum Focke in Abh. nat. Ver. Bremen IV. 550 (1875). Wird wegen des schönen, im Herbste sich tief blutrot färbenden Laubes häufig zur Verkleidung von Mauern, Spalieren, Lauben usw. kultiviert und kommt ab und zu verwildert vor, wie an den Ruinen des Seitzklosters bei Gonobitz. Stammt aus Nordamerika. 2. Psedera quinquefolia (Z.) Greene. Kletternde Jungfern- rebe. Bis 12 m hoher Kletterstrauch. Blätter lang gestielt, handförmig fünfzählig; Blättchen sehr kurz gestielt, länglich-elliptisch, in den Stiel allmählich verschmälert, spitz, grob gesägt, kahl. Ranken mit Haftscheiben. Blüten in kleinen, an den Enden der Zweige rispig vereinten Trugdolden. Kronblätter 3 mm lang, grünlich. Beeren niedergedrückt kugelig, 5—7 mm lang, schwarzblau. Juni, Juli. Rosiflorae. Crassulaceae, Sedum. 677 Hedera quinquefolia L. Sp. pl. Ed. 1. 202 (1758), Psedera quinque- folia Greene Leafl. Bot. Obs. I. 220 (1906). Parthenoeissus quinquefolia Planch. in DC. Monogr. phan. V. 2. 448 (1887). Vitis quinquefolia Mnech. Meth. 76 (1794). Cissus hederaceus Pers. Syn. I. 143 (1805). Ampelopsis quinquefolia Miche. Fl. bor. Amer. I. 160 (1808). Ampelopsis hederacea DC. Prodr. I. 633 (1824). Wird gleich der vorigen, jedoch seltener, zur Verkleidung von Mauern, Lauben usw. kultiviert. Stammt aus dem östlichen Nord- Amerika. 18. Ordnung: Rosiflorae Zichl. Blüten mit zyklisch angeordneten Blütenhüll-, Staub- und Frucht- blättern, strahlig oder zygomorph. Blütenhülle in Kelch und Blumen- krone gegliedert, selten letztere oder beides fehlend. Staubblätter meist zahlreich. Fruchtblätter ober- oder unterständig, oft jedes für sich zu einem Fruchtknoten geschlossen, nicht selten aber auch vereint. Rosiflorae Eichl. Syll. 1. Aufl. 495 (1876). Rosales Engl. Syllab. Gr. Ausg. 115 (1892); Wetist. Handb. syst. Bot. II. 2. 348 (1907). 52. Familie: Crassulaceae DC. Blüten strahlig, meist zwitterig. Kelchblätter meist fünf oder mehr, frei, seltener verwachsen. Kronblätter vier, fünf oder sechs bis viele, frei. Staubblätter so viele oder doppelt so viele als Kelchblätter mit introrsen, mit Längsspalten aufspringenden Antheren. Fruchtblätter meist so viele als Kelchblätter, frei oder am Grunde miteinander verwachsen, am Rücken oft mit einem drüsigen Schüppchen. Samen- knospen meist zahlreich an der Bauchnaht der Fruchtblätter, anatrop, mit zwei Integumenten. Griffel so viel wie Fruchtblätter, frei. Frucht eine Balgfrucht. Samen ohne Nährgewebe. Kräuter oder Halbsträucher mit meist fleischigen Blättern ohne Nebenblätter und in Trugdolden oder Wickeln stehenden Blüten. Crassulaceae DC. in Bull. d. la soc. philom. (1801) No. 49, p. 1; Maly Fl. Steierm. 172 (1868); Schönland in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 23 (1891). Seda Adans. Fam. II. 246 (1763). Wicht. Literatur: De Candolle, Memoire sur la famille des Crassulacees (Paris, 1828). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. ler Kelch- und: Kronblätter AD re... 0200. Sedum. Kronblätter sechs bis zahlreich. Grundständige Blätter in kugeliger Rosette: Sempervivum. l. Sedum Z. Fetthenne. Kelchblätter meist fünf, selten 3, 4, 6 oder 7, frei oder fast frei. Kronblätter so viele wie Kelchblätter, frei. Staubbhlätter meist 678 Sedum. doppelt so viele wie Kelchblätter, die vor den Kronblättern stehenden denselben am Grunde angewachsen. Fruchtblätter so viele wie Kelch- blätter, frei und jedes für sich zu einem Fruchtknoten ge- schlossen oder nur am Grunde miteinander vereint. Griffel meist deutlich. . Vielsamige Balgfrüchte. Sedum L. Sp. pl: Ed. 1. 430 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 197 (1754); Koch Syn. Ed. 2. 282—83 (1844); Maly Fl. Steierm. 172 (1868) (alle inkl. Rhodiola ZL.); DC. Fl. franc. IV. 386 (1805); Endl. Gen. pl. 811’ (1836—40); Schönland in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 29 (1891). Wicht. Literatur: Fenzl, Sedum Hillebrandii Fenzl in Verh. zool. bot. Ver. Wien VI. (1856) Abh. 453; Freyn in Österr. bot. Zeitschr. L. (1900) 380ff. Bestimmungsschlüssel. 1. Blätter flach, eiförmig oder keilig-verkehrt-eiförmig bis lanzettlich . . 2. Blätteriwalzlich "0 04. a 8 oe ee Ti 2. Blüten vierzählig, zweihäusig . - 9. roseum. Blüten 5—6-zählig, zwitterig. Blüten. gelblich, Sohere Blätter mit seicht herzförmigem Grunde . . . . N RR ID: 3. Kriechende Stämmchen fehlen. Kräuter Be: er. 5 Pflanze mit kriechenden rasenbildenden Stäramahen ec. le 4. Blätter und Blütenstand drüsig flaumig. Blüten rosenrot . . SS. villosum. Bflanzerkahle 272.22 5 Be}: 5. Kronblätter fast nl so are Erei Be Teaitıh, weiß, An mit rotem Rückenstreif . . . - REEL Kronblätter etwa Euch so eis Bi He Kelch 00 008 eo, ei: 6. Blütenstand gedrungen. Kronblätter weiß, grünlich oder rötlich: 5. atratum. Blütenstand locker. Kronblätter gelb . . .». » 2 2.2.2... annuum. 7. Blüten&weiBnoder, rötlich rn: Blütenegelbir.., 2. u0.. eunef er en > Sr a 23 8. Pflanze’ganz kahl . . ... A oh GHZ, Wenigstens der Blütenstand Arteig Her 2.0 nn. 8. dasyphyllum. 9% Blätter und Kelchblätter spitz 7. Ne SSrumesine: BlätterZundSKelchhlätterıstumpt m Er 10. Blätter genau walzlich (Abb. 34 f.1) . . . a ee a Blätter eiförmig, an der Basis dieker (Abb. 34 R. 2). ö ir, 11. Blätter am Grunde abgerundet gestutzt. Kronblätter rl . 8. alpestre. Blätter am Grunde deutlich vorgezogen, etwas gespornt. Kronblätter spitz: S. boloniense. 12 RronblätterubisgohmmBlang. 22 es re u NS:Habreh Kronblattergögmmulan ur ur Er re: s. Wettsteimü. Sekt. 1. Rhodiola (ZL.) Scop. Blüten zweihäusig oder polygam, in flachen Trugdolden. Die männlichen Blüten mit rudimentären Frucht: blättern, die weiblichen ohne Staubblätter und mit kleineren oder fehlenden Kronblättern. Blätter flach. Sedum. 679 Rhodiola L. Sp. pl. Ed. 1. 1135 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 457 (1754), als Gattung; Koch Syn. Ed. 2. 283 (1844); Maly Fl. Steierm. 173 (1868), Sedum Sekt. Rhodiola Scop. Introd. 255 (1777); Schönland in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 29 (1891). I. Sedum roseum (ZL.) Seop.. Rosenwurz. Ausdauernd; Wurzel- stock senkrecht, derb, fleischig, knollig, nach Rosen duftend. Stengel aufrecht, bis 35 cm hoch, einfach, kahl. Blätter kahl, etwas fleischig, aus keiligem Grunde verkehrt eilanzettlich, spitz, vorn gesägt. Blüten in endständiger dichter Trugdolde, zweihäusig, meist vierzählig. Kronblätter schmal lanzettlich, gelblich, oft rötlich überlaufen, die der männlichen Blüten 3—4, die der weiblichen 2—3 mm lang. Balg- kapseln parallel, bis 12 mm lang. Same länglich, 1 mm lang, braun. Juni— August. Rhodiola rosea L. Sp. pl. Ed. 1. 1035 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 282 (1844); Maly Fl. Steierm. 172 (1868). Sedum roseum Scop. Fl. Carn. Ed. 2. 1. 326 (1772). Sedum Rhodiola DC. Pl. Crass. T. 183 (1828); Strobl Fl. Admont II. 23 (1882). An Felsen, im Felsschutt, auf steinigen Alpentriften, in der Krumm- holz- und Hochalpenregion (1700-2500 m) der Kalk- und Urgebirgs- alpen. In den nördlichen Kalkalpen in der Hochtorgruppe, besonders am Sulzkaarhund und dem Hochtor, auf dem Eisenerzer Reichenstein, dem Hochschwab, dem Gamsstein bei Palfau und dem Hochkahr, an- geblich auch auf der Raxalpe (Kramer). Häufig in der ganzen Reihe der Niederen Tauern, im Stangalpenzuge und auf den Seethaler Alpen; auf der Koralpe ober dem Korsee. In den Sannthaler Alpen auf der Ojstrica, Molicka planina und Rinka und herabgeschwemmt bis ins Logarthal. Sekt. 2. Telephium Koch. Blüten zwitterig, fünfzählig, in dicht- blütigen, flachen Trugdolden. Blätter fleischig, flach. Telephium Koch Syn. Ed. 1. 257 (1837); Schönland in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 29 (1891). 2. Sedum maximum (L.) Sut. Große Fetthenne. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, Wurzeln dick, rübenförmig. Stengel aufrecht, bis 60 em hoch, einfach, kahl. Blätter fleischig, kahl, ungleich grob gezähnt, die unteren verkehrt eiförmig, stumpf, mit verschmälertem Grunde sitzend, die oberen eiförmig, stumpf, mit etwas herz- förmig stengelumfassendem Grunde sitzend, oft gegenständig oder zu dreien quirlig.. Kronblättter hell grünlichgelb, 5 mm lang, an der Spitze kappenförmig vertieft und mit einer hörnchenförmigen Spitze endigend. Balgfrüchte länglich, zugespitzt, 3—4 mm lang. Samen länglich, 1,5—2 mm lang. Juni—September. 680 Sedum. Sedum Telephium e. maximum Z. Sp. pl. Ed. 1. 430 (1753). Sedum maximum Sut. Fl. Helv. I. 270 (1802); Koch Syn. Ed. 2. 283 (1843); Strobl Fl. Admont Il. 24 (1882). Sedum latifolium Bertol. Amoen. I. 366 (1819). Sedum Telephium L. Fl. Suec. Ed. 2. 152 (1755); Maly Fl. Steierm. 172 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 158 (1874), Sedum Telephium $. ochroleucum Neilr. Fl. N. Öst. 652 (1859). An steinigen Stellen, buschigen Abhängen, an Felsen, Mauern, ver- breitet bis in die Voralpentäler. Sedum purpureum Schult. (Österr. Fl. Ed. 2. 1. 686 (1814). Sedum Te- lephium ß. purpureum Z. Sp. pl. Ed. 1 (1753) 430 wird nicht selten in Gärten kultiviert und kommt ab und zu verwildert vor, wie an Mauern bei Admont (Angelis). Sekt. 3. Cepaea Koch. Blüten in ästigen Winkeln, seltener in flachen Trugdolden, Blätter flach oder stielrund, fleischig. Wurzeln dünn. Cepaea Koch Syn. Ed. 1. 258 (1837) erw. Seda genuina Koch Syn. Ed. 1. 259 (1837) erw., Schönland in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a 30 (1891). Sedum spurium M. B. (Fl. Tauro-Cauc. I (1858 352) mit aus keiligem Grunde eiförmigen schwach gezähnten Blättern und rötlichen Blüten, wird nicht selten in Gärten und Friedhöfen kultiviert und kommt dann ab und zu auch halb verwildert vor, wie auf dem Grazer Schloßberge. 3. Sedum villosum Z. Flaumige Fetthenne. Zweijährig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, meist am Grunde ästig, bis 15 cm hoch, unten kahl, oben drüsig-flaumig. Blätter halbstielrund, stumpf, 3—5 mm lang und 0,5 mm dick, drüsig-flaumig. Blüten lang gestielt, in lockeren Wickeln. Kelchblätter eiförmig, drüsig-tHaumig. Kronblätter rosenrot, 3—4 mm lang. Balgfrüchte aufrecht, 4 mm lang, geschnäbelt. Same 0,5 mm lang. Juni, Juli. Sedum villosum Z. Sp. pl. Ed. 1. 432 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 286 (1843); Maly Fl. Steierm. 172 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 158 (1874); Strobl Fl. Admont II. 29 (1882). An quelligen Stellen, auf nassen Wiesen, in Mooren, Sümpfen, auf kalkfreiem Boden bis in die höheren Voralpen (1700 m). Im Veitsch- graben bei Mitterdorf. In Mooren am Preber und Überling; am Riesach- see bei Schladming; häufig in den Seckauer Alpen, besonders im Inge- ringthale, bei Seckau, Windischdorf, am Hochreichart und Ringkogel. Auf dem Rothkofel und am Leitersteig bei Turrach, auf dem Eisenhut. In einem Moore am Fuß des Reiting bei Trofajach; am Wege von Hirschegg nach St. Hema bei Voitsberg, Beim Stifte Rein, bei Maria- trost und im Stiftingthale bei Graz. In den Torfmooren von St. Lo- renzen im Bachergebirge. 4. Sedum glaucum W. K. Blaugrüne Fetthenne. Zweijährig. Stengel aufsteigend oder aufrecht bis 15 em hoch, meist vom Grunde an ästig, kahl. Blätter halbstielrund, fleischig, spitz, 8-15 mm Sedum. 681 lang und 1 mm dick, kahl, blaugrün, wechselständig, mit breiter Basis sitzend. Blüten kurz gestielt in ästigen Wickeln. Kronblätter lanzettlich, spitz, 5—7 mm lang, weiß, außen mit rotem Mittel- nerv. Antheren purpurn. Balgfrüchte 3 mm lang, zugespitzt, kahl. Samen 0,5 mm lang. Juni, Juli. Sedum glaucum W. K. Deser. et Icon. pl. rar. Hung. I. 198. Tab. 181 (1802). Sedum hispanicum Jaeg. Fl. Austr. V. App. 154. T. 27. (1778); Koch Syn. Ed. 2. 286 (1843); Maly Fl. Steierm. 172 (1868), ob L. Sp. pl. Ed. 1. 618 (1753)? Im Felsschutt, auf nassen moosigen Steinen, an Felsen der Kalk- voralpen. In den nördlichen Kalkalpen nur im Gebiet der Schneealpe im Kleinbodengraben, unter den Fadnerbodenmauern im Baumtale, auf der Grasgraberhöhe, auf dem Glatzeten Kogel und an der Grasgraber- leiten (Leeder!). Häufiger in Südsteiermark: Auf dem Altenmarkter Schloßberge und dem Ursulaberge bei Windischgraz, in der Hudna-lukna bei Wöllan, auf der Ovceva bis fast zum Kamm. Im oberen Sanntale von der Nadel aufwärts, im Logartale bei Sulzbach, in Voralpenwäldern der ÖOjstrica, am Aufstieg von Leutsch zum Bauernhof Planinsek. (Im angrenzenden Krain ober dem Mitalawasserfall bei Trifail, sowie im ganzen Gebiet der Sanntaler Alpen in Krain und Kärnten). 5. Sedum album Z. Weißer Mauerpfeffer. Ausdauernd, ästige kriechende Stämmchen treibend. Stengel aus kriechender Basis aufrecht. bis 10 cm hoch, kahl. Blätter diek walzlich, fleischig, stumpf, bis 10 mm lang und fast 2 mm dick, mit breiter Basis sitzend. Blüten kurz gestielt in reich verzweigten Wickeln. Kronblätter eilanzettlich, spitz, 3—5 mm lang, weiß oder schwach rötlich. Antheren purpurn. Balgfrüchte 5 mm lang, zugespitzt. Same 0,7 mm lang. Juli— September. Sedum album Z. Sp. pl. Ed. 1. 432 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 286 (1544); Maly Fl. Steierm. 173 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 158 (1874); Strobl Fl. Admont II. 24 (1882). An Felsen, auf Schotter, an Mauern, Dächern, an sandigen Stellen, bis in die Voralpen verbreitet, besonders auf Kalk gemein und in den Kalkalpen bis in die Krummholzregion ansteigend. 6. Sedum dasyphyllum Z. Dickblätterige Fetthenne. Aus- dauernd, ästige, rasige Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend, bis 10 cm hoch, kurz drüsig-flaumig. Blätter fleischig, dick, eiförmig, unterseits gebuckelt, mit abgerundeter Basis sitzend, bis 7 mm lang und 5 mm dick, blaugrün, kahl. Blüten auf kurzen drüsig-flaumigen Stielen in ästigen, geknäuelten Wickeln. Kron- blätter lanzettlich, spitz, weiß oder etwas rötlich, unterseits mit 682 Sedum. purpurnem .Mittelnerv. Balgkapseln 3,5 mm lang, zugespitzt. Same 0,5 mm lang. Juli, August. Sedum dasyphyllum L. Sp. pl. Ed. 1. 431 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 286 (1844); Maly Fl. Steierm. 173 (1868); Strobl Fl. Admont 24 (1882). An Felsen, an Mauern, besonders in den Zentralvoralpen, zerstreut. Bei Aussee; im Paß Stein bei Gröbming, in Vordernberg. In der Schlad- minger Ramsau und im Tal bei Schladming, an Mauern in Klein-Sölk, an der weißen Wand am Kesselkogel, im Walcherngraben bei Öblarn. In der Strechauer Klamm und bei Oppenberg, im Sunk bei Trieben, bei Murau, Oberwölz, im Steinmüllnergraben bei Seckau, auf der Kre- benze, im Gößgraben bei Leoben; bei Traföß; im Teigitschgraben bei Voitsberg; auf Serpentin bei Kirchdorf nächst Pernegg, bei Übelbach, Kainach. Bei Frohnleiten, Peggau, bei Unter-Andritz, Gösting und St. Gotthard bei Graz, und in Graz selbst an Mauern in der Hochstein- gasse, und ehemals auf den Stadtmauern. In der Raabklamm bei Gutenberg. In der Hudna-lukna bei Wöllan, an Felsen der Praßberger Alpe bei etwa 1000 m, im Sanntale zwischen Leutsch und Sulzbach, auf dem Hum bei Tüffer. 7. Sedum atratum L. Schwärzlicher Mauerpfeffer. Ein- jährig. Stengel aufrecht, einfach oder am Grunde ästig, kahl, bis 8 cm hoch, Blätter diekwalzlich, keulig, stumpf, bis 6 mm lang und 1,5 mm dick, mit breitem Grunde sitzend, kahl, meist an der Spitze purpurn überlaufen. Blüten fünfzählig, in armblütigen, dicht gedrängten Wickeln. Kelchblätter spitz, dreinervig. Kronblätter ei- lanzettlich, zugespitzt, 3 4 mm lang, rötlichweiß. Balgkapseln stern- förmig abstehend, 3—4 mm lang, kurz zugespitzt. Same 0,5 mm lang. Juni, Juli. Sedum atratum Z. Sp. pl. Ed. 2. 1673 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 286 (1844); Maly Fl. Steierm. 172 (1868); Strobl Fl. Admont II. 24 (1882). Auf steinigen Alpentriften, an Felsen und im Gerölle in der höheren Voralpen- bis in die Hochalpenregion (1000-2500 m) der Kalkalpen häufig, auch auf Kalk in den Zentralalpen, wie auf dem Gumpeneck, im Sunk bei Trieben, auf dem Hochreichart und Seckauer Zinken, dem Eisenhut, Rinsennock und Wintertaler Nock, auf dem Gipfel der Koralpe und dem Rappelkogel der Stubalpe, auf dem Lantsch. Ändert ab: ß. carinthiacum Hoppe. Pflanze gelbgrün. Blüten grünlichweiß. Sedum atratum var. carinthiacum Hoppe in Pach. Jab. Fl. Kärnt. III. 37 (1887). Nicht selten besonders in höheren Lagen. Sedum. 683 8. Sedum annuum /L. Einjähriger Mauerpfeffer. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 10 cm hoch, kahl, meist reichästig. Blätter lineal, halbstielrund, oben fast flach, bis 5 mm lang und 1 mm diek, mit etwas verschmälerter Basis sitzend, kahl. Blüten in lockeren reichverzweigten Wickeln. Kelchblätter verkehrt eiförmig, stumpf. Kronblätter lanzettlich zugespitzt, 3,5 mm lang, gelb. Balg- früchte 4 mm lang, zugespitzt, wenig abstehend. Same 0,5 mm lang. Juni, Juli. Sedum annuum Z. Sp. pl. Ed. 1. 432 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 286 (1844); Maly Fl. Steierm. 172 (1868); Strobl Fl. Admont II. 24 (1882). Sedum saxatile Wigg. Prim. Fl. Hols. 35 (1780), nicht All. Sedum rupestre Oed. Fl. Dan. Tab. 59 (1761). Sedum aestivum All. Fl. Pedem II. 121 (1785). Sedum Oederi DC, Prodr. III. 409 (1828). An Felsen, an steinigen Abhängen der Urgebirgsvoralpen. In der Klamm, am Fastenberge, im Untertal und Steinriesentale bei Schlad- min, bei der Hans-Wödlhütte im Seewigtale bei Haus, im Sattentale und im Tale von Klein-Sölk. An der Rottenmanner Tauernstraße, in der Strechauklamm bei Rottenmann, unterhalb der Pfarrerhube bei St. Lorenzen. Auf dem Hochreichart, an Felsen am Fuße der Hochalm und im Steinmüllnergraben bei Seckau. Auf dem Lasaberge, im Schöttelgraben bei Oberwölz, im Oberweggraben bei Judenburg, im Göß- graben bei Leoben beim Kalten Brunnen. Im Sallagraben und Teigitsch- graben bei Voitsberg; auf der Koralpe. 9. Sedum alpestre Vz. Alpen-Mauerpfeffer. Ausdauernd, lockere kriechende Stämmchen treibend. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 8 cm hoch, kahl. Blätter lineal, dick -fleischig, beiderseits fast flach, bis 6 mm lang und 1 mm breit mit abgerun- detem Grunde sitzend, kahl. Blüten in gedrängten Wickeln. Kelch- blätter verkehrt-eiförmig, stumpf. Kronblätter eilänglich, stumpf, 3 mm lang, gelb. Balgkapseln stumpf, durch den kurzen Griffel be- spitzt, sternförmig abstehend, 3,5 mm lang. Same 0,5 mm lang. Juni— August. Sedum alpestre Vill. Hist. pl. Dauph. III. 684 (1789); Strobl Fl. Admont II. 24 (1882). Sedum rubens Haenke, Reise n. d. Riesengeb. 114 (1791). Sedum repens Schleich. in DC. Fl. frang. Suppl. 525 (1815); Koch Syn. Ed. 2. 287 (1844); Malıy Fl. Steierm. 173 (1868). Auf steinigen Alpentriften, an Felsen, im feuchten Gesteinsgruß von der höheren Voralpen- bis in die Hochalpenregion (1500-2600 m), besonders der Zentralalpen. Häufig in den Niederen Tauern, im Stang- alpenzuge, den Seetaler Alpen, auf der Kor- und Gleinalpe; ferner auf dem Zeiritzkampel, in den Sanntaler Alpen auf der Ojstriea (Pittonz, 684 Sedum. kigler); angeblich auch auf dem Kosiak und Zmonik bei Bad Neuhaus (Reichardt). I0. Sedum acre Z/. Scharfer Mauerpfeffer. Ausdauernd; kriechende, ziemlich dicht rasige Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend, bis 10 cm hoch, oben reich ästig. Blätter (Abb. 34 f. 2)an den blühenden Stengeln lockerer, an den nicht blühenden dicht gestellt. undeutlich sechszeilig, fleischig, kahl, eiförmig, stumpf, mit breiter stumpfer, schief genabelter und dadurch nach unten vorgezogener Basis sitzend. Blüten fast sitzend in reich verzweigten Wickeln, die Äste des Blütenstandes 3—5-blütig. Kelchblätter eiförmig, stumpf. Kron- blätter eilanzettlich, spitz, 5,5 mm lang, goldgelb. Balgfrüchte 3 mm lang, durch den kurzen Griffel bespitzt, sternförmig abstehend. Same 0,5 mm lang. Die ganze Pflanze von beißendem Geschmack. Juni bis August. Sedum acre Z. Sp. pl. Ed. 1. 432 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 287 (1844); Maly Fl. Steierm. 173 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 158 (1874); Strobl Fl. Admont II. 24 (1882); Freyn in Österr. bot. Zeitschr. L. (1900) 402. . An Felsen, Mauern, an sandigen Stellen, im Schotter der Flüsse, mit Ausnahme des Ennstales und seiner Seitentäler im ganzen Lande gemein bis in die Voralpen. Il. Sedum Wettsteinii Freyn. Gebirgs-Mauerpfeffer. Aus- dauernd; ziemlich dicht rasige kriechende Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 10 cm hoch, ästig, kahl. Blätter an den nicht blühenden Stengeln sehr dicht, an den blühenden wenig lockerer gestellt, nicht deutlich sechszeilig, breit eiförmig, bis S mm lang und über 2 mm dick, fleischig, kahl, stumpf, mit breiter, stumpfer, schief genabelter und dadurch nach unten vorgezogener Basis sitzend. Blüten fast sitzend in verzweigten Wickeln, die Äste des Blütenstandes meist 2—3-blütig. Kelch- blätter eiförmig, stumpf. Kronblätter lanzettlich, spitz, S mm lang, goldgelb. Balgfrüchte 5 mm lang, durch den kurzen Griffel bespitzt, sternförmig abstehend. Same 0,5 mm lang. August. Sedum Wettsteinii Freyn in Österr. bot. Zeitschrift L. (1900) 404. An Felsen und steinigen Triften der Voralpen, bisher nur auf dem Gipfel des Schöckel und von da bis in die steinigen Holzschläge ober- halb des „Sattel“ hinabsteigend (Freyn!). 12. Sedum boloniense Zo:s. Milder Mauerpfeffer. Ausdauernd; rasige kriechende Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 10 em hoch, ästig, kahl. Blätter (Abb. 34 f. 1) an den nicht blühenden Stengeln sehr dicht stehend und deutlich sechszeilig, an den Sedum. Sempervivum. 685 blühenden lockerer, abstehend, walzlich, bis 6 mm lang und 1 mm dick, fleischig, kahl, stumpf, mit schief genabelter und leicht spornförmig vorgezogener Basis sitzend. Blüten kurz gestielt in verzweigten Wickeln, die kurzen Äste des Blütenstandes meist zweiblütig. Kelchblätter eiförmig, stumpf. Kronblätter lanzettlich, spitz, 3,5—4 mm lang, goldgelb. Balgfrüchte 3 mm lang, durch den kurzen Griffel bespitzt, sternförmig abstehend. Juli—September. Sedum boloniense Lois. Not. 71 (1810); Koch Syn. Ed. 2. 1024 (1845). Sedum sexangulare M. K. Deutschl. Fl. III. 313 (1831); Koch Syn. Ed. 2, 287 (1844); Maly Fl. Steierm. 173 (1868); Strobl Fl. Admont II. 24 (1882), nicht Linne. An steinigen buschigen Stellen, sandigen und schotterigen Plätzen, an Waldrändern, in Holzschlägen, an Felsen, verbreitet bis in die Vor- alpentäler. 13. Sedum rupestre L. Felsen-Fetthenne. Ausdauernd; rasige kriechende Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend oder aul- recht, bis 30 cm hoch, kahl. Blätter an den nicht blühenden Stengeln dicht, aufrecht, an den blühenden locker, abstehend, walzlich, fleischig, bis 10 mm lang und li mm dick, spitz, mit in einen deutlichen Sporn herabgezogener Basis sitzend, blaugrün, kahl. Blüten fast sitzend in reich verzweigten Wickeln. Kelchblätter eilanzett- lich, spitz. Kronblätter lanzettlich, spitz, 8 mm lang, goldgelb. Balgkapseln aufrecht, bespitzt, 5 mm lang. Juni— August. Sedum rupestre Z. Sp. pl. Ed. 1.43 (1753). Sedum glaucum Dome Caat. Ed. 5. 112 (1809), nicht W. K. Sedum rupestre £. 'glaueum M. K. Deutschl. Fl. III. 317 (1831); Koh Syn. Ed. 2. 287 (1844). Sedum reflexum Maly Fl. Steierm. 173 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 158 (1874), nicht Linne. An steinigen Abhängen, Felsen, Mauern, sehr zerstreut. Auf dem Grazer Schloßberge (Krasan) (ehemals auch auf den Stadtmauern von Graz /Dietl!]), bei Eggenberg (Melling‘). Im Reinbachgraben bei Stainz (Troyer!). Bei Marburg, besonders auf dem Lembacher Kalvarien- berge (Murmann) (und ehemals auf den Stadtmauern). Am Bacher- gebirge am Wege von der Bahnstation St. Lorenzen nach Maria in der Wüste! und bei Faal (Murmann), bei Windischgraz (Waldhans). 2. Sempervivum Z. Hauswurz.!) Blüten zwitterig, sechs- oder 12—18-zählig, in ästigen Wickeln. Kelchblätter so viele wie Kronblätter, am Grunde vereinigt. Kronblätter frei oder am Grunde vereinigt. Staubblätter doppelt so viel als Kron- blätter, mit denselben am Grunde zusammenhängend. Fruchtblätter ‘) Bearbeitet mit Unterstützung von Prof. Dr. R. v. Wettstein. 686 Sempervivum. frei. In jedem Fruchtknoten zahlreiche Samenknospen an randständiger Plazenta. Schüppchen am Rücken der Fruchtblätter einfach oder paar- weise miteinander verwachsen, oft gefranst. Griffel fädlich, Narbe kopf- förmig. Balgfrüchte vielsamig. Ausdauernde Gewächse mit in kugeliger Rosette stehenden fleischigen Grundblättern und beblättertem Stengel, sich durch kugelige Blattrosetten vermehrend. Sempervivum L. Sp. pl. Ed. 1. 464 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 209 (1754); Endl. Gen. pl. 811 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 288 (1844); Maly Fl. Steierm. 173 (1868); Schönland in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 31 (1891). Wicht. Literatur: Lehmann u. Schnittspahn, Über die im Freien in den deutschen Gärten vorkommenden Arten der Gattung Sempervivum in Flora (1855) I. 1. Baker, A Synopsis of the heardy cultivated Sempervivums in Gard. Chron. (1879) 136. Dalla-Torre, Alpenflora p. 119ff. (1899). Bestimmungsschlüssel. 1. Kronblätter 12 oder 18, lanzettlich, sternförmig ausgebreitet . Kronblätter sechs, am Rande gefranst, glockig zusammenschließend 2.2 Blüten gelbvodersweiß, 2.0 20 Cry 3 Blüten froßie 2. vr Arien cn Lola Kemer Er ee en a Er) 3. Blätter nur am Rande gewimpert, sonst kahl. Staubfäden rot .S. Wulfenii. Blätter auch auf der Fläche drüsenhaarig. Staubfäden weiß . ... 4 4. Blätter mit langen Drüsenhaaren dicht besetzt. Kronblätter lebhaft hellgelb: S. Pitlonü. Blätter mit kurzen Drüsenhaaren besetzt, am Rande und an der Spitze lang gewimpert. Blüten weiß bis gelblich . . . . . S. stiriacum f. Braumü. 5. Blätter der Rosette an der Spitze dicht spinnwebig-wollig. Blüten lebhaft RO SEI TA DS SGTUERNOTAENATE Blätter der Rosette nieht spinnwebig-wollig. Blüten trübrot . . .. 6 6. Rosettenblätter auf der Fläche kurz drüsenhaarig, am Rande gewimpert: S. stiriacum. Rosettenblätter auf der Fläche kahl, am Rande gewimpert . $. teetorum. Rosettenblätter am Rande kurz und kraus gewimpert, auf der Fläche mehr minder dicht drüsenhaarig, an der Spitze meist rot . . . . S. arenarium. Rosettenblätter am Rande gewimpert, auf der Fläche kahl, an der Spitze meist nieht rot . 0... 2 re... 8. hirlum: Sekt. 1. Eusempervivum Neilr. Kronblätter 12 oder 18, lanzett- lich, sternförmig ausgebreitet. Eusempervivum Neilr. Fl. N.-Öst. 654 (1859); Sehönland in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2a. 31 (1891, Sempervivum genuinum Koch Syn. Ed. 1. 261 (1837). sw a | I. Sempervivum Wulfenii Hoppe. Kärtner Hauswurz. Rosetten im Sommer sternförmig, 4—7 cm breit; Rosettenblätter länglich-spatelig, plötzlich zugespitzt, 15—40 mm lang, grün, am Rande drüsig ge- wimpert, gegen die Spitze zu und auf der Fläche kahl. Stengel- Semperyivum. 687 blätter den Rosettenblättern ähnlich gestaltet, nur an der Basis ge- wimpert. Stengel bis 25 cm hoch, unten kahl, oben drüsig-zottig. Blütenstand reichblütig. Blüten 18—25 mm breit. Kelchblätter lanzett- lich, gelbgrün, dicht drüsenhaarig. Kronblätter hellgelb, S—11 mm lang, lineal-lanzettlich, lang zugespitzt, außen dicht drüsig-faumig. Schüppchen aufrecht, länglich-viereckig. Staubfäden rot, drüsig ge- wimpert. Fruchtknoten drüsenhaarig, Griffel kahl, kürzer als der Fruchtknoten. Juli, August. Sempervivum Wulfenii Hoppe in Koch Syn. Ed. 1. 262 (1837), Ed. 2. 289 (1844); Maly Fl. Steierm. 173 (1868); Strobl Fl. Admont II. 24 (1882). Sempervivum globiferum Wulf. in Jacg. Fl. Austr. V. App. 50 T. 40 (1778), nicht Linne. An Felsen und auf steinigen Trieften in der Voralpen- und Krumm- holzregion der Zentralalpen sehr zerstreut. In den Niederen Tauern auf dem Blahberge in der Strechen bei Rottenmann, auf dem Saukogel, dem Hochreichart, auf der Lambrechtshöhe bei Seckau, dem Seckauer Zinken, im Ingeringgraben bei Knittelfeld, auf dem Zinken bei Ober- zeyring und auf dem Glaneck bei St. Oswald. Häufiger im Stangalpen- zuge: Im Gaiseckgraben und Seebachgraben bei Turrach und am Turracher See, auf dem Eisenhut und an den westlichen Gehängen des Rotkofel, auf der Frauenalpe bei Murau. 2. Sempervivum tectorum Z. Gemeine Hauswurz. Rosetten im Sommer sternförmig, S—14 em breit; Rosettenblätter verkehrt- eilanzettlich, 4—6 em lang und 10—20 mm breit, plötzlich zu- gespitzt, grün, an der Basis und an der Spitze rotbraun, auf der Fläche kahl, am Rande bis zur Spitze steif borstig ge- wimpert. Stengelblätter aus etwas verbreitertem Grunde länglich, zu- gespitzt, an der Spitze rotbraun, oft rotbraun gesprenkelt, dicht borstig gewimpert und auf der Fläche mit zerstreuten langen Drüsenhaaren be- setzt. Stengel bis 50 cm hoch, unten spärlich, oben gleich den Blüten- standsachsen dichter mit ungleichlangen wolligen Drüsenhaaren besetzt. Blütenstand reich verzweigt, reich und dicht blütig. Kelchblätter lanzettlich, drüsig-flaumig, zugespitzt. Blüten 20—30 mm im Durch- messer breit. Kronblätter lanzettlich, lang zugespitzt, etwa doppelt so lang wie die Kelchblätter, außen dicht drüsig-flaumig, rötlichgrau, innen trüb rosenrot. Staubfäden kürzer als die Kronblätter, purpurn, kahl, an den Antheren oft Samenknospen tragend. Schüppchen klein, rundlich. Fruchtknoten drüsig-flaumig, grün, Griffel kahl, pur- purn, kürzer als die Fruchtknoten. Juli, August. Sempervivum tectorum Z. Sp. pl. Ed. 1. 464 (1753); Koch Syn. Ed. 2, 288 (1844) z. T.; Maly Fl. Steierm. 173 (1868). 688 Sempervivum. Wird seit alten Zeiten allgemein auf Dächern und Mauern kultiviert und vegetiert sich selbst überlassen weiter. In großer Menge verwildert auf den Basaltfelsen der Riegersburg. Ist eine alte Kulturpflanze, die wahrscheinlich von Sempervivum acuminatum Schott abstammt. x Sempervivum stiriacum X Wulfenii Weitst.‘). S. Pernhofferi Hay. NRosetten im Sommer sternförmig, 2—5 cm breit. Rosettenblätter verkehrt-eilanzettlich, plötzlich zugespitzt, grün, an der Spitze rotbraun, auf der Fläche kahl oder spärlich drüsenhaarig, am tande dicht drüsig gewimpert. Stengelblätter lanzettlich, spitz, am tande drüsig gewimpert und besonders die oberen drüsig-zottig. Stengel bis 20 cm hoch, drüsig-zottig. Blütenstand dieht, 5—15-blütig. Blüten im Durchmesser 20—40 mm breit. Kelchblätter lanzettlich, spitz, drüsig-flaumig. Kronblätter etwa dreimal so lang wie die Kelchblätter, außen drüsig-laumig, trüb rosenrot, gegen den Rand zu mehr minder gelb, bis gelb mit rötlichem Anflug. Staubfäden pur- purn, weniger als halb so lang wie die Kronblätter, am Grunde drüsenhaarig. Fruchtknoten drüsenhaarig, Griffel kahl, kürzer als die Fruchtknoten. Juni, Juli. Unterscheidet sich von Sempervivum stiriacum durch die verkehrt- eilanzettlichen schwächer drüsig behaarten Rosettenblätter, deren größte 3reite ober der Mitte liegt, die längeren Kelchzipfel und die ins Gelb- liche ziehende Blütenfarbe, von S. Wulfenii durch die bis zur Spitze drüsig gewimperten und oft auch an der Fläche drüsigen Rosettenblätter und die roten Blüten. Sempervivum stiriacum X Wulfenii Weltst. in Hay. Fl. Steierm. I. 688 (1909). Sempervivum Pernhofferi Hay. Fl. Steierm. I. 688 (1909). Unter den Stammeltern, bisher nur im Ingeringgraben bei Seckau (Pernhoffer!). 3. Sempervivum stiriacum Wetist.°). Steierische Hauswurz. Sterile Rosetten im Sommer sternförmig, seltener kugelig, 20—45 mm ı) Differt a Sempervivo stiriaco foliis rosularum obovato-lanceolatis, minus dense glandulosis, supra medium latissimis, sepalis longioribus et floribus plus minusve flavescentibus, a S. Wulfenii foliis rosularum margine ad apicem usque glanduloso-ciliatis et saepissime etiam in lamina glanduloso-pilosis et floribus rufes- centibus. 2) Rosulae steriles aestate stellatae, rarius solum globosae, 20—45 mm dia- metro, ramos flagelliformes tenues basi sparsim foliatos edentes; folia rosularum ovato-Janceolata vel lineari-lanceolata, acuminata, viridia apice rubra vel fusco- rubra, 10—20 mm longa, utrinque pilis glanduliferis brevibus dense obsita, apice et saepe etiam in margine pilis glanduliferis longioribus et validioribus obsita. Folia caulina eis rosularum similia, basi latiora, glanduloso-villosa. Imflorescentia Sempervivum. 689 breit, schlanke, an der Basis spärlich beblätterte ausläuferartige Äste treibend; Rosettenblätter eilanzettlich oder lineallanzettlich, zu- gespitzt, grün, mit rotbrauner oder roter Spitze, 10—20 mm lang, beiderseits dicht von kurzen Drüsenhaaren besetzt, an der Spitze und oft auch am Rande von längeren und kräftigeren Drüsen- haaren gewimpert. Stengelblätter den Rosettenblättern ähnlich, an der Basis breiter, drüsig-zottig. Blütenstand 3—11-blütig, Blüten 20—40 mm breit. Kelchblätter lanzettlich, drüsig-zottig, an der Spitze rot. Kronblätter 3—4 mal so lang wie die Kelchblätter, lanzett- lich, in der Mitte am breitesten, außen braunviolett, drüsig-zottig, innen rotviolett, selten weiß. Staubfäden purpurviolett, an der Basis drüsenhaarig, kürzer als die halbe Blumenkrone. Schüppchen viereckig- rundlich, etwas gekerbt. Fruchtknoten drüsenhaarig, Griffel kahl, kürzer als der Fruchtknoten. Juli—September. Sempervivum stiriacum Wettst. bei Hayek in Öst. bot. Zeitschr. LI. 302 (1901), bloßer Name, und in Hayek Fl. Steierm. I. 688 (1909). Sempervivum montanum Maly Fl. Steierm. 174 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 159 (1874); Strobl Fl. Admont Il. 24 (1882), nicht Linne. Sempervivum Funkii Maly Fl. Steierm. 174 (1868) z. T. Auf steinigen Alpentriften, an Felsen von der höheren Voralpen- bis in die Hochalpenregion (1000—2400 m). In den nördlichen Kalk- alpen im Kaisertal des Reiting, auf dem Polster bei Vordernberg und dem Eisenerzer Reichenstein. In den Zentralalpen verbreitet und häufig in der ganzen Kette der Niederen Tauern, in den Murauer und Seetaler Alpen, auf der Kor-, Stub- und Gleinalpe; ferner auf dem Schökel bei Graz, auf dem Stuhleck und dem Sonnwendstein. Ändert ab: ß. Braunii (Funk) Wettst. Blüten weiß oder gelblichweiß; Staub- fäden weiß. Sempervivum Braunii Funk in Stwrm Deutschl. Fl. H. 67 (1835); Koch Syn. Ed. 2. 290 (1844). Sempervivum stiriacum ß. Braunii Weltst. in Hay. Fl. Steierm. I. 689 (1909). Unter der rotblühenden Form auf der Koralpe (Kristof) und der Stubalpe (Gebhard). 3—11 flora, flores 20—40 mm diametro. Sepala lanceolata, glanduloso-villosa, apicem versus rubra. Petala sepala 3—4 plo superantia lanceolata medio latissima, extus glanduloso-villosa, brunneo-violacea, intus intense rubro-violacea, rarius alba. Filamenta intense purpureo-violacea, dimidium petalorum non aequantia, basin versus glanduloso-pilosa. Squamae rotundato-quadratae, suberenatae. Carpella glanduloso- pilosa, stylus glaber germine brevior. (v. Wettstein.) Hayek, Flora von Steiermark. 44 690 Sempervivum. 4. Sempervivum Pittonii Schott. Serpentin-Hauswurz. Sterile Rosetten im Sommer sternförmig, 30—50 mm breit; Rosettenblätter länglich-verkehrt-eilanzettlich, zugespitzt, grün mit rotbrauner Spitze, 12—20 mm lang, beiderseits besonders gegen die Spitze zu mit langen Drüsenhaaren besetzt und am Rande von kräftigen Drüsen- haaren dicht gewimpert. Stengelblätter lanzettlich, drüsig-zottig. Blütenstand 5—15-blütig. Blüten 20—30 mm breit. Kelchblätter eilanzettlich, drüsig-zottig.. Kronblätter lanzettlich, 3—4 mal so lang als die Kelchblätter, hellgelb. Schüppchen viereckig-rundlich, aus- gerandet. Staubfäden weiß, kahl, etwa halb so lang wie die Kron- blätter. Fruchtknoten spärlich drüsenhaarig, Griffel kahl, kürzer als die Frucht. Juli, August. Sempervivum Pittonii Schott in 8. N. K. Anal. bot. 19 (1854). Semper- vivum Braunii Maly Fl. Steierm. 174 (1868), nicht Funk. Nur auf Serpentinfelsen bei Kraubath und zwar sowohl auf der Gulsen als auf dem gegenüberliegenden Felsen (Pittoni!, -Pribiüsky!, Ried)). x. Sempervivum arachnoideum X Wulfenii Z’reyn. $. roseum Hut. et Gand. Rosetten im Sommer kugelig oder etwas sternförmig, 1—4 cm breit; Rosettenblätter spatelig-zungenförmig, zugeschweift bespitzt, hell- grün, an der Spitze oft bräunlich, auf der Fläche kahl, am Rande zer- streut gewimpert, an der Spitze von einzelnen längeren Wollhaaren ge- bärtet. Stengelblätter eilanzettlich, spitz, am Rande zerstreut gewimpert, besonders die oberen auf der Fläche zerstreut drüsig-zottig. Stengel bis 15 cm hoch, unten zerstreut, oben dichter drüsig-zottig. Blütenstand dichtblütig. Kelchblätter lanzettlich, spitz, drüsig-zottig. Kronblätter lanzettlich, spitz, außen dicht drüsenhaarig, lebhaft rosenrot. Staub- fäden purpurn, kahl. Fruchtknoten drüsig behaart, Griffel kahl, kürzer als der Fruchtknoten. Juli, August. Unterscheidet sich von Sempervivum arachnoideum durch die breiteren, plötzlich zugespitzten, an der Spitze nur von einigen längeren Wollhaaren gebärteten Rosettenblätter, von S. Wulfenii durch die an der Spitze von längeren Wollhaaren gebärteten Blätter und die roten Blüten. Sempervivum arachnoideum X Wulfenii Freyn in Öst. bot. Zeitschr. XXXVII. 356 (1887); Wettst. in Lotos XLV. 98 (1897), ohne Beschreibung. S. roseum Hut. et Gand. in Dalla-Torre Alpenfl. 121 (1899), in Öst. bot. Zeitschr. LV. 110 (1905). Sempervivum Funkii Maly Fl. Steierm. 174 (1868) z. T., nicht A. Braun. Unter den Stammeltern, bisher nur auf dem Eisenhut (Josch!). Sempervivum. 691 x Sempervivum arachnoideum X stiriacum Wettst.‘). S. nori- cum Hay. Rosetten im Sommer kugelig oder etwas sternförmig aus- gebreitet. Blätter der Rosette lanzettlich, spitz, grün, mit braunroter Spitze, beiderseits fein drüsenhaarig und am Rande von längeren Drüsen- haaren gewimpert, an der Spitze durch wenige längere Wollhaare ge- bärtet. Stengelblätter lineal-lanzettlich, besonders die oberen drüsig- zottig. Stengel bis 10 cm hoch, drüsig-zottig. Blütenstand 3—10-blütig. Kelchblätter lanzettlich, spitz, besonders an der Spitze zottig. Blüten im Durchmesser 20—25 mm breit. Kronblätter lanzettlich, spitz, unter- seits etwas drüsig-laumig, purpurn. Staubfäden purpurn, etwa halb so lang wie die Blumenkrone, am Grunde drüsenhaarig. Fruchtknoten drüsenhaarig, Griffel kahl, kürzer als der Fruchtknoten. Juli, August. Unterscheidet sich von Sempervivum arachnoideum durch schwächere wollige Behaarung der Blattspitzen, und größere, weniger lebhaft ge- färbte Blüten, von S. stiriacum durch die an der Spitze durch längere Wollhaare gebärteten Rosettenblätter und weniger lang zugespitzte Kron- blätter. Sempervivum arachnoideum X stiriacum Weltst. in Hay. Fl. Steierm. I, 691 (1909). Sempervivum noricum Hay. Fl. Steierm. 1. 691 (1909). Semper- vivum fimbriatum Pach. in Pach. u. Jab. Fl. Kürnt. II. 70 (1887). An Felsen der Voralpen, hier, da die Stammeltern im allgemeinen verschiedene Höhengürtel bewohnen, sehr selten. Bisher nur auf der Kuhalpe bei St. Lambrecht (Hölzl!) und ein sehr schlecht erhaltenes und darum zweifelhaftes Exemplar aus der Umgebung von Turrach (Fürstenwärther!). 5. Sempervivum arachnoideum Z. Spinnwebige Hauswurz. Rosetten im Sommer kugelig, im: Durchmesser 5—15 mm breit. Rosettenblätter lanzettlich-zungenförmig, kurz breit zugespitzt, grün, an der Spitze braunrot, auf der Fläche dicht fein drüsen- haarig, am Rande von längeren Drüsenhaaren gewimpert, an der Spitze durch lange Wollhaare spinnwebig miteinander verbunden. Stengelblätter lanzettlich, an der vorderen Hälfte braun- rot, an der Spitze zottig gebärtet. Stengel bis 10 cm hoch, locker lang drüsig behaart. Blütenstand 5—18-blütig. Blüten im Durchmesser 10—15 mm breit. Kelchblätter lanzettlich, dieht drüsenhaarig. Kron- blätter lanzettlich, doppelt so lang wie die Kelchblätter, rasch fein zu- gespitzt, am Rücken spärlich drüsenhaarig, lebhaft ziegelrot bis ') Differt a S. arachnoideo lana arachnoidea in apice foliorum rosularum minus densa, floribusque maioribus, a S. stiriaco foliis rosularum apice pilis arachnoideis barbatis et petalis minus longe cuspidatis, 44* 692 Sempervivum. hellpurpurn mit dunklerem Mittelnery. Staubfäden purpurn, an der Basis drüsenhaarig. Fruchtknoten drüsenhaarig, grün, Griffel kahl, purpurn, kürzer als der Fruchtknoten. Juli—September. Sempervivum arachnoideum Z. Sp. pl. Ed. 1. 465 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 290 (1844); Maly Fl. Steierm. 174 (1868). Sempervivum Doellianum Lehm. in Flora XXXIII. 449 (1850). An Felsen der Urgebirgsvoralpen (700—1600 m). Im Giglertale, Untertale, in der Talbachklamm und am Fastenberge bei Schladming; im Sattentale bei Klein Sölk; auf dem Hochreichart. Im obersten Murtale bei Predlitz und St. Ruprecht; im Turracher Tale und auf dem Eisenhut; im Paalgraben bei Stadl. Sekt. 2. Jovisbarba Koch. Blüten sechszählig; Kronblätter glockig zusammenschließend, gekielt, am Rande fransig zerschlitzt, blaßgelb. Jovisbarba Koch Syn. Ed. 1. 263 (1837); Sehönland in Engl. u. Pranil. Nat. Pflanzenf. III. 2a. 32 (1891). 6. Sempervivum hirtum ‚Juslen. Kurzhaarige Hauswurz. Rosetten im Sommer kugelig, 2—5 cm breit; Rosettenblätter verkehrt- eilanzettlich, spitz, hellgrün, meist ohne rote Spitze, 5—10 mm breit, auf den Flächen kahl, am Rand derb und steif ge- wimpert. Stengel aufrecht, bis 25 em hoch, oben drüsig kraushaarig. Stengelblätter eiförmig oder eilanzettlich, spitz, auf den Flächen drüsenhaarig, am Rande steif gewimpert. Blütenstand meist reich- und dichtblütig. Kelchblätter eilanzettlich, spitz, auf der Fläche drüsig behaart, am Rande gewimpert. Kronblätter 15—17 mm lang, doppelt so lang wie die Kelchblätter, gefranst, beiderseits drüsenhaarig, blaß- gelb. Staubfäden drüsenhaarig, kürzer wie die Blumenkrone. Schüppchen viereckig, etwas ausgebuchtet. Fruchtknoten drüsenhaarig, allmählich in den Griffel verschmälert. August, September. Sempervivum hirtum Juslenius in L. Amoen. acad. IV. 273 (1759); Koch Syn. Ed. 2. 290 (1844); Maly Fl. Steierm. 174 (1868); Strobl Fl. Admont II. 25 (1882). Sempervivum globiferum Jaeq. Enum. stirp. Vind. Il. 84 (1762), nicht Linne. An Felsen und an steinigen Abhängen von der Talsohle bis in die Krummbholzregion (1900 m) der nördlichen Kalkalpen nicht selten; ferner auf Serpentin bei Kirchdorf nächst Pernegg; auf dem Lantsch und Schökel, bei Gösting und im Andritzgraben bei Graz, in der Weizklamm. In Untersteiermark bei Pöltschach, in der Schlucht bei Weitenstein, bei Sternstein nächst Hochenegg, Bad Neuhaus, auf dem Hum bei Tüffer, bei Römerbad, Trifail. Ferner im Gebiete der Zentralalpen im Göß- graben bei Leoben, auf dem Schloßberge von Voitsberg, auf dem Zigöllerkogel und Kirchberge bei Lankowitz; angeblich auch nächst dem Sempervivum. Saxifragaceae. 693 Gamsbartstiegl im Sattentale bei Klein-Sölk, bei Groß-Sölk und im Strechengraben bei Rottenmann (ob nicht mit S. arenarium ver- wechselt). Ändert ab: 3. Hillebrandtii (Schott) Hay. Rosettenblätter 8S—12 mm breit, graugrün; Stengelblätter breit, auf der Fläche kahl. Sempervivum Hillebrandtii Schott in Öst. bot. Wochenbl. II. 18 (1852); Maly Fl. Steierm. 174 (1868). Sempervivum hirtum £. Hillebrandtii Hay. Fl. Steierm. I. 693 (1909). Auf Serpentin in der Gulsen! und im Wintergraben (F’reyn) bei Kraubath. 7. Sempervivum arenarium Koch. Sand-Hauswurz. Rosetten im Sommer kugelig, 1,5—3 cm breit. Rosettenblätter lanzettlich, 3—4 mm breit, spitz, hellgrün, meist mit rotbrauner Spitze, auf den Flächen kahl, am Rande kurz und etwas kraus gewimpert. Stengel bis 15 cm hoch, oben etwas drüsig-flaumig. Stengelblätter aus verbreitertem Grunde lanzettlich, spitz, so breit wie die Rosettenblätter, meist rotbraun gesprenkelt oder in der vorderen Hälfte rotbraun, auf der Fläche kahl, am Rande steif kurz gewimpert. Blütenstand ge- drungen. Kelchblätter lanzettlich, spitz, kahl, am Rande gewimpert. Kronblätter 13—15 mm lang, gefranst, blaßgelb, oft außen mit braunem Mittelstreif, mehr als doppelt so lang wie die Kelchblätter. Staubfäden kahl, kürzer als die Blumenkrone. Fruchtknoten etwas drüsenhaarig, in den Griffel allmählich verschmälert. August, September. Sempervivum arenarium Koch Syn. Ed. 1. Add. 833 (1837); Maly Fl. Steierm. 174 (1868); Kras. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1900) 302, nicht Schott in S. N. K. Anal. bot. 19 (1854). An Felsen in den Zentralvoralpen bis in die Krummholzregion, sehr zerstreut. Am Wege von der Weißwandalm im Schladminger Unter- tale zum Riesachachsee;, am Schwarzensee in der Sölk. Nicht selten im oberen Murtale von Predlitz bis gegen Unzmarkt, auf dem Eisenhut und auf der Frauenalpe bei Murau; bei Niederwölz. 51. Familie: Saxifragaceae DC. Blüten zweigeschlechtlich oder polygam, selten eingeschlechtlich, meist strahlig. Blütenhülle in Kelch und Blumenkrone gegliedert, selten letztere fehlend. Staubblätter meist doppelt so viele als Kelch- 694 Saxifragaceae. blätter und die äußeren zwei, selten vier oder fünf, Abb. 34. 2. Blatt von 3. Blüte von Saxifraga stellaris. 1. Blatt von Sedum acre. S. boloniense. 4. Blüte von S. aizoon, die beiden vorderen Kron- blätter entfernt. 5. Blattrand von $. altissima. 6. Blattrand von S. Hostii. 7. Blatt von S. oppo- 8. Blatt von S. blepharophylla. Alle Figuren etwas vergrößert. sitifolia. vor den Kronblättern stehend. Fruchtblätter zu einem geschlossenen Fruchtknoten ver- eint, unterständig und mit dem Kelch verwachsen, selten halbunterständig oder ober- ständig. Griffel so wie Fruchtblätter. Samen- knospen zahlreich an wand- ständiger oder scheidewand- ständiger Plazenta, Frucht eine Kapsel, seltener eine Beere. Samen mit reich- lichem, den kleinen Keim- ling umgebenden Nährgewebe. Saxifragaceae DO. Prodr. IV. 1 (1830); Maly Fl. Steierm. 174 (1868); Engl. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2a. viel anatrop. Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. 1. Holzgewächse Kräuter oder Stauden . 2. Blätter handförmig gelappt Blütter ungeteilt, eiförmig bis en 3. Blätter handförmig geteilt, quirlig 41 (1890); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 350 (1907). 2. Bo ah Ribes. Philadelphus. Adoxa. Blätter gegen- oder wechselständig, Aal ir handfonn:E gespalten 4. 4. Staubblätter 5, zwischen ihnen 5 mit langen Drüsenhaaren bewimperte Schuppen 5 Staubblätter 8—10 . 5. Kronblätter fehlend. Kronblätter vorhanden. 1. Unterfamilie: Staubblätter 8, nur in der Gipfelblüte 10: Staubblätter 10 . Saxifragoideae Engl. Parnassia. Eh Chrysosplenium. Sarifraga. Krautige Gewächse mit meist wechselständigen, seltener gegen- oder quirlständigen Blättern ohne Nebenblätter. Fruchtblättern gebildet, ober- oder unterständig. oder Steinfrucht. Fruchtknoten aus 2—5 Frucht eine Kapsel Saxifragoideae Engl. in ‚Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenfam. III. 2a. 46 (1890). 1. Tribus: Fruchtblätter meist mehr oder weniger vereint, Plazenten wand- oder grundständig oder zentral. Fächern; Saxifrageae Engl. mit vielsamigen Griffel so Saxifraga. 695 viele wie Fruchtblätter. Kelch- und Kronblätter in gleicher Anzahl oder letztere fehlend. Frucht eine Kapsel. Saxifrageae Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenfam. Ill. 2a. 46 (1890). l. Saxifraga L. Steinbrech. Blüten (Abb. 34, Fig. 3 u. 4) fünfzählig. Kronblätter fünf, meist gleich, am Grunde oft mit gestielten Drüsen. Staubblätter zehn, An- theren zweilappig. Blütenboden flach oder schüssel- oder becherförmig und dann mit dem Fruchtknoten verwachsen. Fruchtknoten unter- ständig, halb unterständig oder oberständig, aus zwei Frucht- blättern gebildet, mit zahlreichen Samenknospen an dicken wand- ständigen Plazenten. Griffel zwei mit kopfförmiger oder lappiger Narbe. Kapsel zwischen den Griffen sich öffnend. Samen klein, länglich, mit kleinem Keimling und reichlichem Nährgewebe. Meist ausdauernde Gewächse mit in zymösen Blütenständen stehenden Blüten. Saxifraga L. Sp. pl. Ed. 1. 398 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 189 (1754); Endl. Gen. pl. 814 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 174 (1868); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 52 (1890). Wicht. Literatur: Sternberg, Revisio Saxifragarım (1810, Suppl. 1832). Engler, Monographie der Gattung Saxifraga (Breslau, 1872). Lindmark, Bidrag till kännedom om de svenska Saxifraga-Artern. Svensk Vetensk. Akad. Handl. XXVILI. 3 (1902). Hayek, Monographische Studien über die Gattung Saxifraga. I. Die Sektion Porphyrion Tausch. Denkschr. d. math. nat. Cl. d. Akad. d. Wissensch. Wien LXXVII. 611 (1905). Schwaighofer, Ist Zahlbrucknera als eigene Gattung beizubehalten oder wieder mit Saxifraga zu vereinigen? Sitzungsber. Akad. Wiss. Wien math. nat. Cl. CXVII. 1. 25 (1908). Bestimmungsschlüssel. 1. Blätter gegenständig. Blüten rosenrot oder violett. . » 2.2.2.2... Blätter niemals gegenständig. Blüten weiß oder gelb bis orangerot oder NEE A oe ame & 20.6 A 2. Kelch ungewimpert. Blätter oberseits mit 5 eingestochenen Punkten: S. Wulfeniana. Kelchzipfel gewimpert. Blätter an der Spitze mit 1 eingestochenen, oft von einem Kalkschüppchen bedeckten Punkt . ». ».. 22.2 2.2. Bu Kelühmplelzdrünig/gowim parte Se ee deliceane ae te Kelchzipfel drüsenlos gewimpert . . . . Su er eh: 4. Polsterförmige Rasen bildend. Blätter klein, mie.) Blüten He Antheren schwarzviolett . . . . 2.8. Rudolphiana. Locker rasig. Blätter brot ferkelat: Eirmig, breit abgerundet. Blüten Kleiner, Antherenzoranpgare m et ford: Saxifraga. 1 10. 12. 13. 14. 15. 16. 18. 19. 20. Blätter dreieckig-eiförmig, spitzlich, unten Be kurz gewimpert (Abb. 34, ME) © € un... oppositifolia. Blätter breit eg EB ertnder el unten nicht gekielt, mit etwas einwärts gebogenen Rändern, lang gewimpert (Abb. 34, Fig. 8): S. blepharophylla. Blüten goldgelb, orange bis purpurbraun . . . q ET Kronblätter weiß, gelblichweiß oder grünlich, aha at Den Se 8. Blätter spitz, EN oder zähnig gewimpert, am Rande ohne eingestochene Bunkteger.e. 0 2 8: aiaoides; Blätter lang a ala mans One eh kerbsägig, am Rande mit eingestochenen Punkten . . . . 9. mulata. Blätter am Rande mit elnhoren, von Kalkschüppchen bedeckten Punkten . . - ; a od: Blätter ohne BaIche een ons ee Hs ln Blätter der Rosetten ganzrandig . . . Ro Blätter der Rosette gekerbt oder gesägt, Ka oa ,o ar. Blätter der Rosette längs des Randes mit zahlreichen eingestochenen, von Kalkschuppen bedeckten Punkten . . . an. S:nenisiata. Blätter der Rosette mit 5—7 solchen Patien N Nil . Stengel meist einblütig. Blätter pfriemlich, spitz . . . . S. Burseriana. Stengel mehrblütig. Blätter länglich, über der Mitte am breitesten . . 12, Blätter der Rosette von der Mitte oder vom Grunde an bogig zurückgekrümmt: S. caesia. Blätter der Rosette gerade, nur an der Spitze etwas zurückgebogen: S. squarrosa. Blätter der Rosette durch abgestutzte Kerbzähne gekerbt (Abb. 34, Fig. 6): S. Hostü. Blätter der Rosette durch Dre Zähne gesägt (Abb. 34, IEHo SH) RR a Run. Rosettenblätter (enestans die Kußeren);, an der Spitze herabgebogen. Äste des Blütenstandes 6—12-blütig . . . 2.0.8. allissima. Rosettenblätter einwärts gekrümmt. Äste de Blütenstandes 1—5-blütig: S. aizoon. Alle Blätter lanzettlich, spitz, ungeteilt . . . . Bo: Blätter anders gestaltet, oft gezähnt oder an der Spitze Brose 2228 Blüten braun, in diehter Ähre auf steif aufrechtem blattlosen Stengel: S. hieraeifolia. Blüten nicht in dichter Ähre . . . Et 0 110; . Kronblätter lineal, schmäler als die Kelchzipfel a ee Kronblätter eiförmig . . oe. 0) Blühender Stengel blattlos Re einblätterig, fast stets a Kronblätter gelbgrün . . . > 20. 8. 8edoides. Blühender Stengel beblättert, mehrbine " Kronblätter an der Spitze bräunlich: S. Hohenwartii. Blätter am Rande borstig oder dornig gewimpertt - . 2» 2 2.2..2...20. Blätter am Rande nicht gewimpert . . 20.0. 8. androsacea. Blätter haarspitz begrannt. Kelchzipfel Bet NS atenellas Blätter stachelig begrannt. Kelchzipfel schwach stachelspitz . . . . 21. Saxifraga. 697 21. Stengel mehrblütig. Blattknospen viel kürzer als das sie stützende Blatt: S. aspera. Stengel einblütig. Blattknospen so lang wie das sie stützende Blatt: S. bryoides. 22. Blüten braun, in fast ährenförmigem Blütenstand . . . . 9. hieracifolia. Blüten nicht in Ähren. . . . . 728. 23. Neben dem blühenden Stengel noch nnfrtehihar Blähtrgastlen Vorkabashı, 24. Unfruchtbare Blattrosetten fehlen . . » 2.2... ran 24. Blätter vorn 3—5-spaltig . - - 20, Blätter keilig, spatelig oder ieh, Dicht ae ratgeleeh . 28. 25. Kronblütter lineal, spitz, viel schmäler als die Kelchzipfel. Blütenstiele ein- blütie, » > cn ERAHNEN Kronblätter Tanzetilich Dia a , Ns es AKAD. 26. Kronblätter breiter und fast doppelt so lang als die Kelchblätter weiß . 26. Kronblätter etwa so breit und wenig länger als die Kelchzipfel, grünlich oder gelblich . . . A a 27. Blätter tief EN BEE a NO CORTIORLR: Blätter vorn 3—5-zähnig . - -» » » 2 2 2 2 0020... 8. androsacca. BaAsEBlätter nierenfürmg). Mor. enden Sn. 5 8. paradoza, Blätter nicht nierenföürmig . . N 29. Kelch mit dem unterständigen Kenchtknelen en .. .. 8. androsacea. Kelchzipfel bis fast zum Grunde frei. Fruchtknoten oberständig . . 29. 30. Blätter spatelig, rasch in den Stiel verschmälert . . . . S. euneifolia. Blätter keilig, ungestielt . . 2 2.2 eu men cn. ‚8. siellarie. 31. Grundblätter keilig, ungestielt . . . » a 70: Grundblätter rundlich bis nierenförmig, ea ne oe na, eb 32. Pflanze ohne grundständige Blattrosette. Fruchtstiele ei länger als der Fruchtkelch. Kronblätter 2—3 mm lang 220... 8. bridactylites. Pflanze mit grundständiger Blattrosette. F Bahlekicie etwa so lang wie der Fruchtkelch. Kronblätter 5—6 mm lang vn... 8. ascendens. 33. In den Achseln der oberen Stengelblätter 8 fh schwarzbraune Brut- knospen . . a eg A Keine on in aan Biaklachecin NR Br .. 84. 34. Stengel meist einblütig. Grundblätter vierenfornig, 5—1- eh Alpen- pflanze . . 8. cernua. Stengel ehrhlnte _ Grundblätter Ran Pererhe " Pflanze niedriger Gegenden . . . SL DHNTERG: 35. Kelchzipfel fast Be Kronblätter Bi breitet 2. 8. rolundifolia. Kelch mit dem Fruchtknoten verwachsen. Kronblätter stumpf, aufrecht: S. granulata. Sekt. 1. Cymbalaria @riseb. Blütenboden flach. Kelchblätter nur am Grunde miteinander verbunden. Kronblätter lineal bis eiförmig, am Grunde genagelt, seltener breit angewachsen. Staubfäden pfriemlich. Fruchtknoten oberständig, Kapsel kugelig bis eiförmig, Blätter flach, meist nierenförmig, abwechselnd. Haare aus einer Zellreihe bestehend. Cymbalaria Griseb. Spieil. Fl. Rum. et bithyn. I. 336 (1843); Engl. Mon. Saxifr. 76 (1872), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 53 (1890). Zahl- 698 Saxifraga. brucknera Rchb. Fl. Germ. exe. 551 (1831); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 61 (1892) als Gattung, erw. I. Saxifraga paradoxa Sternbg. Sonderbarer Steinbrech. Aus- dauernd; Wurzelstock kurz, vielstengelig. Stengel liegend oder auf- steigend, bis 30 cm lang, zart, zerbrechlich, mit sehr zerstreuten Wollhärchen besetzt, einfach oder ästig. Blätter gestielt, nieren- förmig, 3—5-lappig, mit breit abgerundet dreieckigen zugespitzten Lappen, die unteren lang gestielt, die obersten sitzend, kahl, etwas fleischig, hellgrün. Blüten einzeln blattwinkelständig, lang gestielt, Kelchblätter lineal, spitzlich. Kronblätter lineal, spitz, mit breiter Basis sitzend, 3 mm lang und 0,5 mm breit, kürzer und schmäler als die Kelchzipfel, hellgrün. Antheren rotbraun. Kapsel kugelig, 8 mm lang. Juni— August. Saxifraga paradoxa Sternbg. Rev. Saxifr. 22. tab. 14 (1810); Hay. Sched. fl. stir. exs. 11. u. 12. Lief. 12 (1907), Zahlbrucknera paradoxa Rchb. Fl. Germ. exc. 551 (1832); Koch Syn. Ed. 2. 306 (1844). Zahlbrucknera austriaca Maly Fl. Steierm. 178 (1868). An feuchten schattigen Felsen, besonders in kleinen Höhlungen, fast nur in den Schluchten der Koralpe und Stubalpe. Im Sallagraben bei Köflach besonders in der Nähe der Einmündung des Gnadenbaches (Pittoni, Fürstenwärther!); im Teigitschgraben bei Voitsberg in der Nähe des „grünen Tupf“ (Dominicus), in einer Gneisshöhle am Ligister Bache nächst Unterwald (Dergane); in der Laßnitzklause bei Deutsch-Lands- berg (Gebhard! Preissmann!), im Sauerbrunngraben und Gamsgraben bei Stainz (Pittoni! Troyer!). Im Hudinagraben bei Weitenstein an der Südseite des Bachergebirges (Glowack:). Sekt. 2. Tridactylites (Aaw.) Rchb. Blütenboden becher- oder kreiselförmig, mit dem unterständigen Fruchtknoten verwachsen. Kron- blätter meist vorn ausgerandet. Diskus wenig entwickelt. Blätter ab- wechselnd, flach, keilig, ohne Brutzwiebel in den Blattachseln. Haare aus einer Zellreihe gebildet. Ein- oder zweijährige Arten. Tridactylites Haw. Enum. Sax. 21 (1821) als Gattung. Saxifraga Sekt. Tridactylites Rechb. in Mössl. Handb. 694 (1827); Engl. Mon. Saxifr. 81 (1872), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 54 (1890). 2. Saxifraga ascendens Z. Aufsteigender Steinbrech. Zwei- jährig. Stengel aufrecht, bis 25 cm hoch, beblättert, drüsig behaart. Grundständige Blätter in dichter Rosette, länglich-keilig, vorn kurz 3 7-zähnig, drüsenhaarig. Stengelblätter aufrecht, mit ver- schmälerter Basis sitzend, länglich-keilig, vorn dreizähnig mit vor- gezogenem Mittelzahn, selten ungeteilt, drüsig-Haumig. Blüten in lockeren, ästigen, traubigen Trugdolden, Blütenstiele drüsenhaarig, kürzer bis Saxifraga. 699 doppelt so lang als der Kelch und in der Regel nicht viel länger als der Fruchtkelch. Kelch dicht drüsig, Kelchzipfel kurz dreieckig. Kronblätter keilig-verkehrt-eiförmig, seicht ausgerandet, 5—6 mm lang und mehr als doppelt so lang als die Kelchzipfel, weiß. Kapsel eiförmig, 5—6 mm lang. Juni, Juli. Saxifraga adscendens L. Sp. pl. Ed. 1. 405 (1753); Maly Fl. Steierm. 177 (1868); Engl. Monogr. Sax. 84 (1872). Saxifraga tridactylites $. alpina L. Sp. pl. Ed. 1. 404 (1753) z. T. Saxifraga petraea Gunn. Fl. Norv. Il. 30 (1772); Gebh. Verz. in Steierm. ges. Pfl. 238 (1821), nicht Linne, Saxifraga Scopolii Vill. Prosp. 47 (1779); Strobl Fl. Admont II. 27 (1882), Saxifraga controversa Sternb. Rev. Saxifr. 43, T. 16 f. 1—5 (1810); Koch Syn. Ed. 2. 304 (1844). Saxi- fraga Linnaei Boiss. Diagn. pl. nov. Nov. Ser. 2. II. 69 (1856). An feuchten Plätzen, an quelligen Stellen, feuchten Felsen der Vor- alpen bis in die Krummholzregion (600-2000 m), zerstreut. In der Flietzen bei Gaishorn ober der Flietzenalm, an der Löscherwand bei Leoben, am Westabhang des Fisenerzer Reichenstein und am Trenchtling und Polster bei Vordernberg; am Gamsstein bei Palfau und auf der Bürgeralpe bei Mariazell; auf der Hohen Veitsch besonders unterhalb des Graf Meran-Schutzhauses, auf der Schneealpe, auf dem Wetterkogel, bei der Lichtenstern- und Eishüttenalpe der Raxalpe. Nicht selten auf dem Lantsch und dessen Schluchten, besonders in der Bärenschütz bei Mixnitz und in felsigen Mulden östlich von Schüsserlbrunn. In den Tauern selten, nur auf dem Pleschaitz bei Oberwölz, dem Hochofen in der Sölk, im Sunk und auf dem Triebenstein bei Trieben. Häufig in den Murauer Alpen auf dem Rinsennock, der Sturmalpe, dem Rotkofel, Eisenhut, der Krebenze und herab bis gegen St. Lambrecht. Auf der Kor- und Stubalpe. In den Sanntaler Alpen bei Sulzbach und auf der Raduha und an der Südseite des Steiner Sattels. 3. Saxifraga tridactylites ZL. Dreifingeriger Steinbrech. Ein- jährig. Stengel aufrecht, bis 15 cm hoch, einfach oder ästig, drüsig behaart. Grundständige Blätter wenige, in undeutlicher Rosette, länglich-keilig, ungeteilt oder vorn dreizähnig, drüsenhaarig. Stengel- blätter aufrecht abstehend, mit keilig verschmälerter Basis sitzend oder kurz gestielt, alle oder wenigstens die unteren vorn dreizähnig mit vorgezogenem Mittelzahn, drüsig behaart. Blüten in lockeren trauben- ähnlichen Wickeln, lang gestielt, Blütenstiele drüsenhaarig, viel länger als der Fruchtkelch. Kelch dicht drüsig, Kelchzipfel kurz dreieckig. Kronblätter keilig-verkehrt-eiförmig, 2—3 mm lang, wenig länger als der Kelch, weiß. Kapsel eiförmig, 4—5 mm lang. Saxifraga tridactylites a. tectorum L. Sp. pl. Ed. 1. 404 (1753). Saxi- fraga tridactylites Sternb. Rev. Sax. T. 17 (1810); Koch Syn. Ed. 2, 304 (1844); 700 Saxifraga. Maly Fl. Steierm. 178 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm,. 159 (1874); Engl. Mon. Sax. 85 (1872). An trockenen grasigen Stellen, Mauern, Felsen, zerstreut aber meist gesellig bis in die Voralpen (1100 m). Bei Graz im Gebiet des Lantsch, bei St. Gotthard, ober dem Kalvarienberge und hie und da auf Äckern und in den Murauen, auf dem Plabutsch und dem Schloßberge; bei der Riegersburg nächst Fürstenfeld. * Bei Marburg, St. Peter, Pettau, Friedau, Maria-Neustift, bei Tüffer und auf dem Hum, bei Römerbad, Steinbrück, auf dem Gipfel der Merzlica bei Trifail, im Feistritzgraben bei Drachenburg; im oberen Sanntale zwischen Sulzbach und Leutsch. (Im angrenzenden Krain auf moosigen, vom Wasser überrieselten Steinen ober dem Mitalawasserfall bei Trifail.) Sekt. 3. Nephrophyllum Gaud. Blütenboden becher- oder kreisel- förmig, mit dem unterständigen Fruchtknoten verwachsen. Kronblätter vorn oft ausgerandet. Diskus meist wenig entwickelt. Blätter flach, wenigstens die grundständigen nierenförmig oder rundlich, die Stengel- blätter in ihren Achseln oft Brutzwiebel tragend. Haare aus einer Zell- reihe bestehend. Ausdauernde Arten. Nephrophyllum @aud. Fl. Helv. III. 103 (1828); Engl. Mon. Saxifr. 87 (1872), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 54 (1890). 4. Saxifraga cernua Z. Nickender Steinbrech. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, zwiebelig verdickt. Stengel aufrecht, sehr selten ästig (f. ramosa Gmel. Fl. Sib. IV. 163 (1769), bis 15 cm hoch, schlank, zerstreut drüsig behaart. Untere Blätter lang gestielt, rundlich nieren- förmig bis halbkreisförmig, 5—7-lappig mit dreieckigen spitzen Lappen, die oberen sitzend, einfacher geteilt, zuletzt lanzettlich, ungeteilt, alle kahl, etwas fleischig, bläulichgrün. In den oberen Blattachseln sitzende purpurrote Brutknospen. Blüte einzeln, endständig, kurz gestielt. Kelch kahl, mit eiförmigen Zipfeln. Kronblätter keilig- verkehrt-eiförmig, 6—8 mm lang, doppelt so lang als die Kelch- zipfel, weiß. Kapsel fast nie zur Entwicklung gelangend. Juni bis August. Saxifraga cernua L. Sp. pl. Ed. 1. 403 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 305 (1844); Maly Fl. Steierm. 178 (1868); Engl. Monogr. Saxifr. 106 (1872). In der Hochalpenregion (2100—2450 m) an feuchten Felsen, be- sonders an von herabtropfendem Wasser berieselten Stellen, sowohl auf Kalk als auf Urgestein, sehr selten. Unter den Südwänden und auf dem Gipfel des Sinabell bei Schladming!, auf der Hochwildstelle unter den Felswänden zwischen dem Obersee im Seewigtale und der Neualm- scharte', auf dem Eisenhut auf einem vom kleinen Eisenhut ab- Saxifraga. 701 zweigenden Felsgrat (Steyner, Hatzi!, Wiemann). Die f. ramosa auf dem Sinabell!. 5. Saxifraga bulbifera /. Zwiebeltragender Steinbrech. Aus- dauernd; Wurzelstock kurz, abgebissen, kleine Brutknospen tragend. Stengel aufrecht, bis 45 cm hoch, dicht drüsig-Haumig, einfach, mehr- blütig. Grundständige Blätter breit eiförmig, gestielt, am Grunde herzförmig oder abgestutzt, grob kerbsägig 5—T7-lappig mit etwas vorgezogenen Endlappen, die untersten Stengelblätter kurz gestielt, den grundständigen gleichgestaltet, die folgenden sitzend, 3—5-lappig mit länglich-dreieckigen vorgezogenen Endlappen, die obersten lanzett- lich, ungeteilt. Alle Blätter dicht drüsig-flaumig; in den Achseln der mittleren und oberen Stengelblätter braunrote Brutzwiebel. Blüten mäßig lang gestielt in endständiger gedrängter Trugdolde. Blütenstiele dieht drüsig-Haumig. Kelch drüsig-Haumig mit eiförmigen Zipfeln. Kronblätter keilig- verkehrt-eiförmig, vorn seicht ausgerandet, 6—8 mm lang, mehr als doppelt so lang als der Kelch, weiß, glockig-aufrecht. Kapsel eiförmig, 6 mm lang. April bis Juni. Saxifraga bulbifera Z. Sp. pl. Ed. 1. 403 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 305 (1844); Maly Fl. Steierm. 178 (1868); Engl. Monogr. Saxifr. 160 (1872); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 159 (1874). Saxifraga vivipara Vest in Flora (1820) 2. 405. Auf trockenen Wiesen, Grasplätzen, Obstgärten, an trockenen Wald- rändern, im Pettauerfelde und an den dasselbe begrenzenden Bergen. Bei Marburg, besonders im Gamsergraben, am Schlapfen und am linken Drauufer, bei Lembach, Windenau, Hausambacher, Frauheim. 3ei Wurmberg, Pettau, Studenitz. Angeblich auch bei Bad Neuhaus (Reichardt). 6. Saxifraga granulata /. Körniger Steinbrech. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, abgebissen, faserig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, besonders oben drüsig-flaumig, einfach, mehrblütig.. Grund- ständige und untere Stengelblätter gestielt, rundlich oder nierenförmig, am Grunde herzförmig oder gestutzt, ringsum grob gekerbt; mittlere Stengelblätter kürzer gestielt, breit keilig oder fast queroval mit keiligem Grunde, vorn grob eingeschnitten gesägt, die obersten mit keiligem Grunde sitzend, 3—5-lappig mit dreieckigen spitzen Lappen. Alle Blätter am Rande drüsig gewimpert, sonst kahl, ohne Brutzwiebel in den Blattachseln. Blüten ziemlich lang gestielt in lockerer, traubiger Trugdolde. Blütenstiele drüsig-laumig. Kelch drüsig-flaumig, mit dreieckig-eiförmigen Zipfeln. Kronblätter 1702 Saxifraga. keilig-länglich, vorn tief ausgerandet, 11—13 mm lang und dreimal so lang als die Kelchzipfel, weiß, glockig-aufrecht. Kapsel eiförmig, 8 mm lang. Mai, Juni. Saxifraga granulata L. Sp. pl. Ed. 1. 403 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 305 (1844); Maly Fl. Steierm. 178 (1868); Engl. Monogr. Saxifr. 96 (1872) exkl. var.; Murm. Beitr. Pilanzengeogr. Steierm. 159 (1874). Auf fruchtbaren Wiesen Untersteiermarks, selten. Bei St. Benedikten in Windisch-Büheln (Verbniak), am rechten Drauufer bei Marburg (Riegler), am Bachergebirge bei Pulsgau und Windischgraz (Murmann); bei Rann (Diell). Sekt. 4. Miscopetalum (Haw.) Sternb. Blütenboden schüssel- förmig, Fruchtknoten oberständig. Kelchzipfel abstehend oder zurück- geschlagen. Kronblätter länglich, weiß. Kapsel länglich - eiförmig. Blätter meist nierenförmig und etwas fleischig, ohne Grübchen. Haare vielzellig, einreihig. Miscopetalum Haw. Syn. pl. suce. 323 (1812), als Gattung. Saxifraga Sekt. Miscopetalum Sternd. Rev. Sax. (1810); Engl. Monogr. Saxifr. 112 (1872), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 54 (1890). Micropetalum DC. Prodr. IV. 43 (1830) (wohl Schreibfehler). 7. Saxifraga rotundifolia Z. Rundblätteriger Steinbrech. Ausdauernd; Wurzelstock derb, schief oder absteigend, kurz. Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, zerstreut drüsig-behaart. Grundständige Blätter lang gestielt, mit zerstreut flaumigen Blattstielen, nieren- förmig, rundum einfach oder doppelt grob kerbsägig, am Rande zerstreut gewimpert, sonst kahl. Stengelblätter nierenförmig, grob doppelt gesägt oder fünflappig mit breit dreieckigen, spitzen, 3—5-zähnigen Lappen, kahl, die unteren länger, die oberen kürzer ge- stielt, die obersten meist mit abgestutzter Basis sitzend und handförmig 3—5-lappig. Blüten in zusammengesetzter, reich ästiger, rispiger Trugdolde. Blütenstiele drüsig-faumig. Kelchblätter fast frei, eilanzettlich, spitz. Kronblätter lanzettlich, spitz, abstehend, 6—S mm lang, fast dreimal so lang als die Kelchblätter, weiß, gegen den Grund zu rot punktiert. Kapsel länglich-eiförmig, zweihörnig, 7—8 mm lang. Juni— August. Saxifraga rotundifolia L. Sp. pl. Ed. 1. 403 (nicht 401) (1753); Koch Syn. Ed. 2. 305 (1844); Maly Fl. Steierm. 178 (1868); Strobl Fl. Admont II. 37 (1882). Saxifraga rotundifolia f. vulgaris Engl. Monogr. Saxifr. 114 (1872). An quelligen Stellen, in Schluchten, feuchten Wäldern der Vor- alpen bis in die Krummholzregion (bis 2000 m). Häufig im ganzen Zuge der nördlichen Kalkalpen, der Zentralalpen bis zum Wechsel, auch auf dem Lantsch und Schöckel, und in der Weizklamm und Saxifraga. 703 Raabklamm; ferner in den Karawanken und Sanntaler Alpen; in der Hudna-lukna bei Wöllan. Fehlt jedoch am Bachergebirge. Sekt. 5. Boraphila Engl. Blütenboden schüssel- oder becher- förmig, Kelchblätter frei oder miteinander verwachsen; Fruchtknoten oberständig. Blätter flach, ungeteilt, ohne eingestochene Grübchen. Haare vielzellig, mehrreihig. Boraphila Engl. in Verh. zool. bot, Ges. Wien XIX (1869) 521, Monogr. Saxifr. 127 (1872). 8. Saxifraga hieracifolia W. K. Habichtskrautblätteriger Steinbreeh. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, dick, mehrköpfig. Stengel dick, aufrecht, bis 20 cm hoch, blattlos. Blätter in grund- ständiger Rosette, eiförmig, in den meist kurzen Stiel zusammen- gezogen, spitz, ganzrandig oder ausgeschweift gezähnelt, drüsig ge- wimpert und unterseits am Mittelnerv kraushaarig, sonst kahl. Blüten kurz gestielt zu drei bis sechs in den Achseln lanzettlicher Deckblätter zu unterbrochenen Scheinähren angeordnet. Deckblätter am Rande drüsig gewimpert, die Blütenknäuel überragend. Kelchzipfel dreieckig-eiförmig, spitz, zurückgeschlagen. Kronblätter breit eilanzettlich, stumpflich, 2,5—3 mm lang und kaum so lang wie die Kelchzipfel, grünlich, rotbraun umrandet. Kapsel eikugelig, 5 mm lang. Juli, August. Saxifraga hieracifolia W. K. Deser. et Icon. pl. rar. Hung. I. 17, Tab. 18 (1802); Koch Syn. Ed. 2. 305 (1344); Maly Fl. Steierm. 178 (1868); Kngl. Monogr. Saxifr. 151 (1872); Sirobl Fl. Admont II. 26 (1882). Hermesia spicata Hoppe Bot. Taschenb. (1800) 209. An trockenen grasigen Abhängen, auf steinigen Alpentriften in der Krummholz- und Hochalpenregion der Zentralalpen (1800—2400 ın), sehr zerstreut. Am Westgrat des Waldhorn!; an „den Wänden ober den Putzentaler-Seen“') (Weidmann, seither nicht wieder gefunden). Auf dem Hohenwarth (Gaßner!), dem Hochreichart (Gaßner!) und auf dem Hochschwung bei Rottenmann! (Strobl); ferner im Stangalpenzuge auf dem Eisenhut (Zest!). Angeblich auch in Schluchten an der Nordwest- seite des Lantsch (Vest). . 9. Saxifraga stellaris 4. Sternblütiger Steinbrech. Aus- dauernd; mit Rosetten abschließende Stämmchen treibend. Stengel auf- recht, bis 20 cm hoch, zerstreut behaart bis fast kahl. Blätter in grundständiger Rosette, verkehrt-eiförmig, in den sehr kurzen ‘) Im Putzental gibt es aber abgesehen vom Schwarzen See keine Seen, doch gewinnt die Standortsangabe durch die Auffindung der Pflanze auf dem Waldhorn au Wahrscheinlichkeit. 704 Saxifraga. Stiel keilig verschmälert, vorn grob 5—7-zähnig, an der Basis gewimpert, sonst kahl. Blüten lang gestielt in lockerer rispiger Trugdolde. Blütenstiele drüsenhaarig. Kelchblätter lanzettlich, spitz, ganz frei, zurückgeschlagen. Kronblätter lanzettlich, spitz, 5—6 mm lang, weiß, unter der Mitte mit gelbem Fleck. Kapsel eiförmig, zweihörnig, 6 mm lang. Juni— August. Saxifraga stellaris Z. Sp. pl. Ed. 1. 400 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 298 (1844); Maly Fl. Steierm. 176 (1868); Engl. Monogr. Saxifr. 130 (1872); Strobl Fl. Admont II. 26 (1882). An feuchten quelligen Stellen, an Bachufern, am schmelzenden Schnee, auf feuchten Triften in der Krummholz- und Hochalpenregion (1500—2500 m), und nicht selten selbst in den Voralpentälern. Ge- mein in den nördlichen Kalkalpen und den Sanntaler Alpen, ferner in den niederen Tauern, im Stangalpenzuge, den Seetaler Alpen und auf der Koralpe; auf der Stub- und Gleinalpe. Ändert ab: b. comosa Poir. Im Blütenstand nur die Gipfelblüte entwickelt, die übrigen Blüten in kleine Blattrosetten umgewandelt. Saxifraga stellaris var. comosa Poir. in Eneyel. meth. VI. 680 (1804); Engl. Monogr. Saxifr. 133 (1872). Selten. In der Soboth bei Krumbach nächst Eibiswald oberhalb der Zirma und unterhalb der Bodenhütte auf der Koralpe (HFeiller); in „Obersteiermark“ (Strobl). Sekt. 6. Dactyloides 7'sch. Blütenboden becher- oder kreisel- förmig, mit dem unterständigen Fruchtknoten verbunden. Staubfäden pfriemlich oder fadenförmig. Fruchtknoten mit epigynischem Diskus. Blätter flach, oft geteilt, ohne Grübchen. Haare mehtzellig, einreihig. Daetyloides Z'sch. Hort. Canal. Fasc. I. z. T. (1823); Engl. Monogr. Saxifr. 156 (1872), in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 2a. 55 (1892). 10. Saxifraga Hohenwartii Sternby. Karawanken-Steinbrech. Ausdauernd; locker rasige, beblätterte Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, drüsig-faumig, beblättert, drei- bis mehr- blütig.. Blätter lanzettlich, spitz, ungeteilt, 1,5—2 mm breit, fein drüsig gewimpert, mit verschmälerter Basis sitzend. Blüten lang ge- stielt in lockerer traubiger Trugdolde; Blütenstiele drüsig-Haumig, ihr unterstes Vorblatt unmittelbar ober dem Tragblatt sitzend. Kelch drüsig-faumig, seine Zipfel eiförmig-dreieckig, spitzlich. Kronblätter lineal, 3 mm lang und 0,3 mm breit, deutlich länger als die Kelchzipfel, grünlich mit braunroter Spitze. Kapsel kugelig, 4 mm lang. Juli, August. Saxifraga. 705 Saxifraga Hohenwartii Sterndg. Rev. Saxifr. 20 (1810); Koch Syn. Ed. 2. 303 (1844); Maly Fl. Steierm. 177 (1868). Saxifraga sedoides var. S. Hohen- wartii Engl. Monogr. Saxifr. 200 (1872). Saxifraga sedoides var. brevipes Sternbg. Rev. Saxifr. Suppl. II. 61 (1831). Auf steinigen Triften, an Felsen und im Geröll in der Krummholz- und Hochalpenregion (1600-2400 m) der Karawanken und der Sanntaler Alpen häufig. Il. Saxifraga sedoides 4. Gamswurz. Ausdauernd; locker rasige, beblätterte Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend oder auf- recht, bis 4 cm hoch, unten beblättert, 1—2-blütig. Blätter lanzett- lich, spitz, ungeteilt, 1,5—2 mm breit, am Rande fein drüsig ge- wimpert, mit verschmälerter Basis sitzend. Blüten einzeln auf langen drüsig-flaumigen Stielen. Kelch drüsig-flaumig, seine Zipfel dreieckig- eiförmig, spitzlich. Kronblätter lanzettlich, spitz, 2 mm lang und 0,6 mm breit, schmäler und etwas kürzer als die Kelch- zipfel, grünlichgelb. Kapsel kugelig, 4 mm lang. Juli, August. Saxifraga sedoides Z. Sp. pl. Ed. 1. 404 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 303 (1844); Maly Fl. Steierm. 177 (1868); Engl. Monogr. Saxifr. 199 (1872) exkl. var.: Strobl Fl. Admont II. 26 (1882). Saxifraga trichodes Scop. Fl. Carn. Ed. II 295 (1772). An Felsen, steinigen Abhängen und im Geröll in der Hochalpen- region der nördlichen Kalkalpen (2000—2372 m), nicht überall, aber stellenweise häufig. Häufig im Toten Gebirge. In den Haller Mauern bei Admont auf dem Pyrgas, Natterriegel, Scheiblingstein; auf dem Kalbling, Sparafeld und Reichenstein, häufig auf dem Hochtor, der Plan- spitze und dem Hochzinödl, auf dem Buchstein. Auf dem Eisenerzer Reichenstein, Reiting, und überall auf dem Hochschwab; auf dem Hochkahr. x Saxifraga aphylla X sedoides Strobl. $. Angelisii Strobl. Ausdauernd; locker rasige, beblätterte Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 4 cm hoch, am Grunde beblättert, 1—2-blütig. Blätter teils lanzettlich, ungeteilt, spitz, teils länglich-keilig und an der Spitze 2—3-spaltig mit eiförmigen spitzen Zipfeln, am Rande fein drüsig gewimpert. Blüten einzeln auf drüsig-fHaumigen Stielen. Kelch drüsig-Haumig, seine Zipfel dreieckig- lanzettlich, spitzlich. Kronblätter lanzettlich, spitz, kaum 2 mm lang und 0,4 mm breit, kürzer und schmäler als die Kelchzipfel, grünlichgelb. Juli, August. Unterscheidet sich von Saxifraga aphylla durch teils ungeteilte Blätter und die spitzen Blattzipfel, sowie durch breitere und kürzere Hayek, Flora von Steiermark. 45 706 Saxifraga. Kronblätter, von S. sedoides durch teils 2—3-spaltige Blätter und schmälere Petalen. Saxifraga aphylla X sedoides Strobl Fl. Admont II. in Jahresber. Staatsgymn. Melk (1882) 27. Saxifraga Angelisii Strobl a. a. 0. Saxifraga ingrata Hut. in Öst. bot. Zeitschr. LV. (1905) 195. Unter den Stammeltern, auf dem Sparafeld bei Admont (Angelis)). 12. Saxifraga aphylla Sternbg. Blattloser Steinbrech. Aus- dauernd; ziemlich dicht rasige beblätterte Stämmchen treibend. Stengel aufrecht, einblütig, 1—3 cm hoch. Blätter flach, keilig-länglich, vorn drei-, selten fünfspaltig, mit linealen, 1—2 mm breiten, stumpfen Zipfeln, am Rande kurz drüsig gewimpert. Blüten lang ge- stielt mit drüsig-Haumigen Stielen. Kelch kahl, mit eiförmigen, lanzett- lichen Zipfeln. Kronblätter lineal, 2,5 mm lang und 0,3 mm breit, länger und viel schmäler als die Kelchzipfel, grünlichgelb. Kapsel kugelig, 5 mm lang. Saxifraga aphylla Sterndbg. Saxifr. rev. 40, Tab. 11 (1810); Engl. Monogr. Saxifr. 201 (1872); Strobl Fl. Admont II. 27 (1882). Saxifraga stenopetala Gaud. Fl. Helv. III. 132 (1818); Koch Syn. Ed. 2. 303 (1882); Maly Fl. Steierm. 177 (1868). An Felsen und im Geröll in der Hochalpenregion der nördlichen Kalkalpen (2000—2996 m), stellenweise häufig. Auf allen Hochgipfeln der Dachsteingruppe und seltener des Toten Gebirges, auf dem Grim- ming, dem Hochmölbing, auf den Haller Mauern bei Admont auf dem Pyrgas, Natterriegel, Scheiblingstein; auf dem Kalbling und Sparafeld, dem Eisenerzer Reichenstein, Reiting; auf der Schneealpe. 13. Saxifraga moschata Wulf. Moosartiger Steinbrech. Aus- dauernd; locker bis ziemlich dicht rasige beblätterte Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 10 cm hoch, oben drüsig behaart, meist mehrblütig. Blätter flach, keilig-länglich, vorn 5—5-spaltig mit linealen, 1—2 mm breiten stumpfen, gerade vorgestreckten Zipfeln, an der Basis meist drüsig gewimpert, sonst kahl oder mit vereinzelten Drüsenhaaren besetzt, in frischem Zustande ohne deutliche Längsnerven. Blüten in etwas gedrängten 1—-7- (selten mehr-) blütigen traubigen Trugdolden. Kelche und Blütenstiele kurz drüsenhaarig. Kelchzipfel eilänglich, am Rande drüsig gewimpert. Kronblätter verkehrt-eilänglich, stumpf, dreinervig, 3 mm lang und 1,5 mm breit, so breit und wenig länger als die Kelchzipfel, hell gelblich-grün. Kapsel eikugelig, 5 mm lang. Juli, August. Saxifra moschata Wulf. in Jaeg. Mise. II. 128, T. 21 (1781); Sm. Fl. brit. II. 455 (1804); Engl. Mon. Saxifr. 173 (1872). Saxifraga muscoides Wulf. in Jaeg. Mise. II. 123 (1781); Koch Syn. Ed. 2. 300 (1844); Maly Fl. Steierm. 177 Saxifraga. 707 (1868), nicht All. Auct. Syn. Taur. 87 (1770—75). Saxifraga pyrenaica Vill. Hist. pl. Dauph. III. 671 (1789); Strobl Fl. Admont II. 27 (1882). An steinigen Alpentriften, an feuchten Stellen, Schneefeldern, an Felsen, in der Krummholz- und Hochalpenregion (1700-2996 m). Gemein in der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen, ferner überall in den Niederen Tauern, im Stangalpenzuge und in den Seetaler Alpen, auf der Koralpe. Selten in tieferen Lagen wie auf dem Prebichl bei 1300 m. Die Hochalpenform ist _ ß. compacta (M. K.) Engl. Dicht rasig, die Blattrosetten zu fast säulenförmigen Stämmchen zusammengedrängt. Blätter zum Teil ungeteilt, an der Spitze der Rosetten kugelig zusammenschließend. Stengel meist einblütig. Saxifraga muscoides var. compacta M. K. in Röhl. Deutschl. Fl. III. 142 (1831). Saxifraga muscoides var. hemisphaerica Sterndg. Rev. Saxifr. Suppl. II. 65 (1832). Saxifraga moschata var. compacta Engl. Monogr. Saxifr. 175 (1872). An Felsen in der Hochalpenregion, besonders der Kalkalpen. 14. Saxifraga carniolica Hut. Krainer Steinbrech. Ausdauernd; locker bis ziemlich dicht rasige beblätterte Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 10 cm hoch, dicht drüsenhaarig, mehr- blütig. Blätter flach, länglich-keilig, vorn 3—5-spaltig mit linealen, 1— 1,5 mm breiten, wenig abstehenden stumpfen Zipfeln, dicht kurz drüsig behaart, auch im frischen Zustande mit deutlichen, beim Trocknen noch stärker vortretenden Nerven. Blüten in 1—7- blütigen traubigen Trugdolden. Blütenstiele und Kelche dicht drüsig. Kelchzipfel stumpf, eiförmig. Kronblätter verkehrt-eiförmig, 5—7 mm lang und bis 2,5 mm breit, breiter und fast doppelt so lang als die Kelchzipfel, weiß. Kapsel eikugelig, 6 mm lang. Juli, August. Saxifraga carniolica Huter (in A. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. V. 52 [1888], bloßer Name), in Öst. bot. Zeitschr. LV. 195 (1905); Hayek in Abh. zool. bot. Gesellsch. Wien IV. 2. 102 (1907). Saxifraga exarata Maly Fl. Steierm. 147 (1868), nicht Vill. Auf steinigen Triften der Sanntaler Alpen, bisher nur ober dem Rinkator bei ca. 2200 m! (E. Weiss). (Häufig im westlichen Teile auf dem Grintovz und der Kauker-Koöna). 15. Saxifraga androsacea /. Mannsschildartiger Steinbrech. Ausdauernd; locker bis dicht rasige Rosetten tragende Stämmchen treibend. Stengel aufrecht, 1—S em hoch, abgesehen von den Deckblättern blatt- los oder einblätterig, spärlich behaart. Blätter verkehrt-lanzett- lich bis länglich-keilig, spitzlich, ganzrandig oder vorn 3—5- 45* 708 Saxifraga. zähnig (f. tridentata Gaud. in Meissn. Anz. 67 [1818], f. Pyrenai- ca Scop. Fl. Carn. Ed. 2. 296 [1772] als Art, Engl. Monogr. Saxifr. 198 [1872] als var.), kahl, die der Rosette flach ausgebreitet. Blüten einzeln, endständig, oder in 2—3-blütigen lockeren Trugdolden. Blütenstiele drüsig-flaumig. Kelchzipfel dreieckig-eiförmig, stumpf. Kronblätter keilig-verkehrt-eiförmig, 4—7 mm lang und fast dreimal so lang als die Kelchzipfel, weiß. Kapsel verkehrt-eiförmig, 5 mm lang. Juni bis August. : Saxifraga androsacea Z. Sp. pl. Ed. 1..399 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 304 (1844); Maly Fl. Steierm. 177 (1868); Engl. Monogr. Saxifr. 197 (1872); Strobl Fl. Admont II. 27 (1882). Auf feuchten Alpentriften, an Schneefeldern, von der höheren Vor- alpen- bis in die Hochalpenregion (1500—2600 m). Gemein in der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen und auf dem Lantsch, sowie in den Sanntaler Alpen, ferner in den Niederen Tauern bis zum Seckauer Zinken und Hochschwung (in der Bösensteingruppe aber fehlend), und im Stangalpenzuge, seltener in den Seetaler Alpen. Sekt. 7. Robertsonia (Haw.) Rehb. Blütenachse flach. Kelch- blätter frei, Fruchtknoten oberständig. Blätter spiralig gestellt, flach, am Rande mit selten deutlichen, niemals Kalk absondernden Grübchen (Hydatoden). Haare vielzellig, mehrreihig. Robertsonia Haw. Syn. suce. 321 (1812) als Gattung. Saxifraga Sekt. Robertsonia Rechb. in Mössl. Handb. I. 707 (1827); Engl. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XIX. 521 (1869), Monogr. Saxifr. 226 (1872). 16. Saxifraga cuneifolia Z. Keilblätteriger Steinbrech. Aus- dauernd; kurz kriechende, Rosetten tragende Stämmchen treibend. Stengel aufrecht, bis 25 em hoch, unten kurz drüsenhaarig, blattlos, mehrblütig. Blätter in grundständiger Rosette, breit verkehrt- eiförmig, keilig in den langen Stiel verschmälert, abgestutzt, eingeschnitten gekerbt-gezähnt, mit weißem knorpeligem Rande, gegen die Basis ganzrandig, kahl, etwas fleischig, dunkelgrün. Blüten in mehr- bis vielblütiger, lockerer, traubiger oder rispiger Trug- dolde. Kelchblätter eilänglich, am Rande drüsig gewimpert, zur Blütezeit zurückgeschlagen. Kronblätter eilanzettlich, stumpf, 3 bis 4 mm lang, weiß, ausgebreitet. Kapsel eiförmig, 7 mm lang. Mai, Juni. Saxifraga cuneifolia L. Syst. nat. ld. 10. 1026 (1759); Koch Syn. Ed. 2. 399 (1844): Maly Fl. Steierm. 177 (1868); Engl. Monogr. Saxifr. 228 (1872). An feuchten Kalkfelsen in Südsteiermark von der Talsohle bis in die. Voralpen. Am Schloßberge von Oberpettau (hier vielleicht nur kultiviert). Am Schloßberge von Windischgraz, an Waldrändern zwischen Praßberg und Schönstein und in der Talenge unter Praßberg; im Mostri- Saxifraga. 709 Graben bei Kokarje und in der Suha bei Riez; in den Sanntaler Alpen ober dem Bauernhofe Planinsek bei Leutsch, im Talschluß des Roban-kot und in der Mulde Vodou. Im Landeggergraben bei Gonobitz, bei St. Jodok nächst Bad Neuhaus, Weitenstein, in der Hudna-lukna bei Wöllan; bei Store, auf dem Schloßberg und nächst St. Johann bei Cilli, auf dem Kamnik bei Greis, bei Gairach, im Graschnicagraben bei Römerbad, auf der Saverschne Gora bei Trifail, bei Hrastnig. Sekt. 8. Trachyphyllum Gaud. Blütenboden becherförmig oder flach; Fruchtknoten unterständig, halbunterständig oder oberständig. Blätter spiralig gestellt, starr, ganzrandig oder borstig gewimpert, vor der Spitze meist mit einem eingestochenen Grübchen (Hydatode) ohne Kalkkruste. Trachyphyllum @aud. Fl. Helv. III. 85, 108 (1828) em.; Engl. Monogr. Saxifr. 206 (1872), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 57 (1891). 17. Saxifraga aizoides L. Immergrüner Steinbrech. Aus- dauernd; locker rasige, beblätterte Stämmchen treibend. Stengel auf- steigend oder aufrecht, bis 15 cm hoch, zerstreut wollig behaart, beblättert. Blätter alle locker gestellt, lineal-lanzettlich, sitzend, dicklich, dunkelgrün, bis 2 cm lang und 1—4 mm breit, stachelspitz, am Grunde entfernt gewimpert, sonst kahl. Blüten in lockerer traubiger Trugdolde. Blütenstiele zerstreut kurz flaumig. Kelchblätter fast frei, eiförmig. Fruchtknoten oberständig. Kronblätter 6—-7 mm lang, verkehrt-eilanzettlich, stumpf, fast doppelt so lang als der Kelch, goldgelb. Kapsel fast kugelig, 7” mm lang. Juni—September. Saxifraga aizoides L. Sp. pl. Ed. 1. 403 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 298 (1844); Maly Fl. Steierm. 176 (1868); Engl. Mongr. Saxifr. 219 (1872); Strobl Fl. Admont II. 26 (1882). An feuchten quelligen Stellen, an Bächen, feuchten Felsen, auf Alpentriften, in den Voralpen von der Talsohle bis in die Hochalpen- region (750—2400 m). Gemein in den nördlichen und südlichen Kalk- alpen, ferner in den Niederen Tauern, dem Stangalpenzuge, den Seetaler Alpen und der Koralpe. Ändert ab: ß. erocea Gaud. Blüten orangerot bis dunkel purpurbraun. Saxifraga aizoides var. crocea Gaud. Fl. Helv. III. 102 (1828); Strobl Fl. Admont II. 26 (1882), Saxifraga aizoides £. atrorubens Maly in Flora (1843) 328; Strobl Fl. Admont II. 26 (1882), aber nicht Saxifraga atrorubens Bert. (welche = S. autumnalis L.). Hie und da, stellenweise nicht selten. Auf dem Saarstein bei Aussee; auf dem Kalbling; auf dem Gumpeneck, bei St. Nicolai in der 710 Saxifraga. Sölk, auf dem Hochschwung, Griesstein, der Hochheide, an der Tauern- straße bei Trieben; auf der Ojstrica und Planjava. y. dentifera Deck. Blätter breiter lanzettlich, entfernt zähnig, zugespitzt. Saxifraga aizoides ß. dentifera Beck Fl. N.-Öst. II. 674 (1892). Auf der Schneealpe (Beck). Eine auffallende Standortsform ist ferner: d. riparia Kern. Stengel bis 25 cm hoch; nicht blühende Sprosse sehr zahlreich. Saxifraga aizoides var. riparia 4. Kern. in Strobl Fl. Admont II. 26 (1882). ; Im Paß Stein bei Mitterndorf!, an Gräben in den Sumpfwiesen zwischen dem Griesmayer bei Admont und der Enns (Strobl); nächst dem Riesachwasserfall bei Schladming! 18. Saxifraga bryoides 4. Moosiger Steinbrech. Ausdauernd; beblätterte, in den Blattachseln kugelige, zu diehten polsterförmigen Rasen zusammenschließende Rosetten tragende Stämmchen treibend; die Blattrosetten so lang als ihr Stützblatt. Stengel aufrecht, bis 6 cm hoch, einfach, einblütig, spärlich drüsenhaarig. Blätter der Rosetten lanzettlich, bis S mm lang und 1 mm breit, mit starrer Stachelspitze, am Rande starr borstig gewimpert, sonst kahl, hellgrün, oberseits vor der Spitze mit einem eingestochenen Grübchen. Stengelblätter lanzettlich, borstig gewimpert, 3—5 mm lang, aufrecht oder an den Stengel angedrückt. Kelchblätter eiförmig, stumpf, kahl. Kronblätter breit eiförmig, spitzlich, 6—8 mm lang und mehr als doppelt so lang als der Kelch, gelblich-weiß, am Grunde gelb. Kapsel eiförmig, 6 mm lang. Juli, August. Saxifraga bryoides Z. Sp. pl. Ed. 1. 400 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 198 (1844); Maly Fl. Steisrm. 176 (1868); Strobl Fl. Admont 26 (1882). Saxifraga squarrosa Woloszezak in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXVI (1876) Sitzungsber. 107, nicht L. Saxifraga aspera var. bryoides Engl. Monogr. Saxifr. 215 (1872). Auf steinigen Alpentriften, an Felsen, in der Hochalpenregion (1900 bis 2863 m) der Zentralalpen. Gemein in den Niederen Tauern, im Stangalpenzuge und den Seetaler Alpen; auf der Koralpe. 19. Saxifraga aspera 7. Rauher Steinbrech. Ausdauernd; beblätterte, rasige, in den Blattachseln kleine Rosetten tragende Stämmchen treibend; die Blattrosetten kugelig bis eiförmig, viel kürzer als ihr Tragblatt. Stengel aufrecht, bis 12 cm hoch, mehrblütig, spärlich drüsenhaarig, Blätter der nicht blühenden Sprosse lanzettlich bis eilanzettlich, 5—7 mm lang und 1,5 mm breit, Saxifraga. 711 mit starrer Stachelspitze, am Rande entfernt starr, fast dornig gewimpert, sonst kahl, hellgrün, vor der Spitze mit einem ein- gestochenen Grübchen. Stengelblätter lineal-lanzettlich, starr borstlich gewimpert, die unteren 10—15 mm lang, die oberen kürzer, alle ab- stehend oder die untersten zurückgeschlagen. Blüten in traubiger, lockerer, wenigblütiger Trugdolde. Blütenstiele vor dem Aufblühen herabgeschlagen. Kelchblätter eiförmig, spitz, kahl. Kronblätter breit eiförmig, 6—7 mm lang und mehr als doppelt so lang als der Kelch, gelblichweiß. Kapsel eikugelig, 4 mm lang. Juli, August. Saxifraga aspera ZL. Sp. pl. Ed. 1. 402 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 298 (1844); Maly Fl. Steierm. 176 (1868); Strobl Fl. Admont II. 26 (1882). Saxifraga aspera var. elongata @aud. Fl. Helv. III. 108 (1828); Engl. Monogr. Saxifr. 214 (1872). An steinigen Abhängen, an Felsen der Zentralvoralpen bis in die Krummholzregion (1000—-2000 m), zerstreut. Am Westabhang des Stein- kaarzinken und am Riesachsee bei Schladming, bei der Wiesalpe am Höchstein; auf dem Lasaberge; am Fuß des Knallstein bei Kleinsölk und am Aufstieg vom Sattentale zur Gamskahrscharte; in der Hoch- schwarza bei Irdning an Felsen gegen das Hochhorn zu. Auf dem Blahberge in der Strechen und auf dem Hochschwung bei Rottenmann. Auf dem Greim bei Oberwölz, auf dem Hochreichart und dem Ring- kogel bei Seckau. Am Leitersteig bei Turrach und häufig auf der Frauenalpe bei Murau. In den Seetaler Alpen bisher nur im Sattel zwischen Zirbitzkogel und Gregerspitz. In den Eisenerzer Alpen auf dem Zeiritzkampel (Nevole). 20. Saxifraga tenella Wulf. Zarter Steinbrech. Ausdauernd; locker rasige, beblätterte, in den Blattachseln kleine Rosetten tragende Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, mehr- blütig, kahl. Blätter lineal-lanzettlich, bis 15 mm lang und 1 mm breit, spitz mit scharfer, fast fädlicher, bis 1,5 mm langer Stachelspitze, kahl oder am Rande mit ganz vereinzelten borstlichen Wimpern versehen. Blüten lang gestielt in lockerer, traubiger Trugdolde. Fruchtknoten unterständig. Kelchröhre kurzhaarig, Kelchzipfel eiförmig, spitz. Kronblätter verkehrt-eiförmig, 3>—4 mm lang und etwa um die Hälfte länger als die Kelchzipfel, weiß. Kapsel kugelig, 3 mm lang. Mai, Juni. Saxifraga tenella Wulf. in Jaeq. Collect. III. 144. T. 17 (1789); Koch Syn. Ed. 2. 298 (1844); Maly Fl. Steierm. 176 (1868); Engl. Monogr. Saxifr. 212 (1872). An Felsen und im feuchten Gerölle der Zentral- und der südlichen Kalkalpen, nur auf Kalk, sehr selten. Auf der Krebenze bei St. Lambrecht (Steyrer! Zechenter!), in den Sanntaler Alpen auf der Raducha und 712 Saxifraga. der Menina planina (Kocbek?)'). (In Menge ober dem Mitalawasserfalle gegenüber der Bahnstation Trifail!). Saxifraga aizoides X mutata Reg. S. Hausmanni Kern. Aus- dauernd; locker rasige, beblätterte Stämmchen treibend. Stengel auf- steigend oder aufrecht, bis 30 cm hoch, dicht drüsig-flaumig. Blätter sitzend, die grundständigen rosettig gehäuft, die Stengelblätter entfernt, lineal-keilig, bis 2 cm lang und 2,5 mm breit, die unteren kurz stachel- spitz, die oberen abgerundet stumpf, am Rande zähnig gewimpert und gegen den Grund zu drüsig-wimperig, sonst kahl. Blüten in lockerer trugdoldig verzweigter Traube. Kelchblätter am Grunde zu einer becher- förmigen Kelchröhre verwachsen, eiförmig. Fruchtknoten halb unter- ständig. Kronblätter lanzettlich, 7—8 mm lang, etwa um die Hälfte länger als der Kelch, orangegelb. Juli, August. Unterscheidet sich von Saxifraga aizoides durch den dicht flaumigen Stengel, durch die breiteren, am Stengelgrunde rosettig genäherten, stumpferen Blätter und die am Grunde verwachsenen Kelchblätter, von S. mutata durch die schmäleren, zum Teil stachelspitzigen, zähnig ge- wimperten Blätter, die undeutlich entwickelte Blattrosette und die längeren Kronblätter. Saxifraga aizoides X mutata Reg. in Bot. Zeit. (1851); Rouy in Bull. Ass. fr. bot. IV. 178 (1901); Khek in Allg. bot. Zeitschr. (1905) 42. Saxifraga Hausmanni A. Kern. in Öst. bot. Zeitschr. XIII. (1863) 105. Ein kräftiger Stock am Zeiritzkampel bei Wald unter den Stamımn- eltern (E. Khek!). Sekt. 9. Cotyledon Gaud. Blütenboden becherförmig, Frucht- knoten unterständig. Blätter spiralig angeordnet, länglich, am Rande mit eingestochenen, Kalk absondernden Grübchen (Hydatoden)?). Die einzelnen Blattrosetten locker durch meist nicht verholzte Stämmchen miteinander verbunden. Im Stengel neben den Blattspursträngen stammeigene Gefäßbündel vorhanden. . Cotyledon @aud. Fl. Helv. III. 86 (1828). Subsekt. Euazoonia Schott Anal. 20 (1851). Sekt. Euaizoonia Engl. Mon. Saxifr. 233 (1872), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenfam. III. 2a. 158 (1891). 21. Saxifraga mutata L. Safrangelber Steinbrech. Zweijährig. Stengel aufrecht, bis 50 em hoch, dicht drüsig flaumig. Grundständige Blätter in dichter, flacher Rosette, zungenförmig, bis 6 cm lang !) Originalexemplare von Kochbek stellen Androsace lactea vor. Ob hier nur eine zufällige Verwechslung vorliegt? 2) Über den Bau derselben vergl. Waldner, Die Kalkdrüsen der Saxifragen in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1877) 25. Saxifraga. 713 und 6—12 mm breit, kahl, dunkelgrün, vorn abgerundet stumpf, am Rande gegen die Basis dicht gewimpert, vorn fein gesägt mit knorpe- ligen, vorwärts gerichteten, anliegenden Sägezähnen, ohne deut- liche eingestochene Punkte. Stengelblätter den grundständigen ähnlich, kleiner, die oberen drüsig behaart. Blüten in reicher zusammengesetzter, länglicher oder pyramidaler, meist unter der Stengelmitte beginnender Trugdolde. Blütenstiele dicht drüsenhaarig. Kelchzipfel eiförmig, stumpf, drüsenhaarig. Kronblätter flach ausgebreitet, lanzettlich, spitz, 7 lang, safrangelb, Kapsel kugelig, 6 mm lang. Juni, Juli. 9 mm Saxifraga mutata L. Sp. pl. Ed. 1. 570 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 295 (1844); Maly Fl. Steierm. 175 (1868); Engl. Mon. Saxifr. 249 (1872); Strobl Fl. Admont II. 25 (1882). An steinigen Abhängen und an Felsen der Voralpen bis in die Krummholzregion (1900 m), besonders auf Kalk, zerstreut. Im Flitzen- graben bei Gaishorn, im Schwarzenbachgraben und im Gaistale am Kalbling, an der Gesäusestraße ober Hieflau; auf dem Eisenerzer Reichen- stein; an der Straße von Weißenbach in den Ennskessel bei Altenmarkt und anı Wege von Altenmarkt nach Unterlaussa. Auf dem Gipfel der Voralpe und auf der Stumpfmauer, auf der Saumauer des Hochkahr, im Salzatale von Altenmarkt bis Weichselboden; im Feistringtale bei Aflenz; auf dem Zeiritzkampel und dem Reiting. In den Niederen Tauern auf dem Pemlerschober und an der weißen Wand auf dem Hohenwart; im Stangalpenzuge auf der Krebenze bei St. Lambrecht; auf der Stubalpe. Saxifraga Cotyledon Z. (Sp. pl. Ed. 1. 398 [1753] exel. varr.; Maly Fl. Steierm. 174) kommt in Steiermark ganz gewiß nicht wild und auch nicht verwildert vor, wird aber hie und da besonders als Topfpflanze kultiviert. Die alte von Gebhard herrührende Standortsangabe „am Wege von Eisenerz über den Erzberg auf den Reichenstein“ beruht wahrscheinlich auf einer Verwechslung mit S. aizoon und nicht einmal mit der ähnlicheren, aber auf dem Reichenstein noch nicht beobachteten S. altissima. Die Kocbek’schen Standortsangaben aus Untersteiermark beziehen sich laut ÖOriginalexemplaren auf üppige Exemplare von S. incrustata. 22. Saxifraga Hostii Tausch. Hochstengeliger Steinbrech. Ausdauernd; große Rosetten tragende Stämmchen treibend. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, drüsenhaarig. Blätter der Rosette länglich- zungenförmig, bis 4 cm lang und 5—S mm breit, etwas zurück- gebogen, flach, abgerundet stumpf, am Rande seicht gekerbt mit fast rechteckigen Kerbzähnen (Abb. 34, Fig. 6) und vor jedem derselben mit einem eingestochenen, von einer Kalkkruste bedeckten Grübchen. Stengelblätter viel kleiner als die der Rosette, denselben ähn- lich. Blüten in pyramidaler, rispenähnlicher, in oder über der Stengelmitte 714 Saxifraga. beginnender zusammengesetzter Trugdolde; die untersten Äste derselben bis 10 cm lang und 6—12-blütig, Blütenstiele dicht drüsenhaarig. Kelehblätter eiförmig, stumpf. Kronblätter eiförmig, 6 mm lang und mehr als doppelt so lang als der Kelch, weiß, purpurn punktiert. Kapsel fast kugelig, 5 mm lang. Mai, Juni. Saxifraga Hostii Tausch Syll. soc. Ratisb. II. 240 (1828); Engl. Monogr. Saxifr. 239 (1872). Saxifraga longifolia ß. media Sterndb. Rev. Saxifr. 1 (1810), nicht Saxifraga media Gou. Ill. 27 (1773). Saxifraga longifolia Host Fl. Austr. I. 499 (1827), nicht Z. Saxifraga Besleri Sterndb. Rev. Saxifr. Suppl. 52 (1831). Saxifraga elatior M. K. in Röhl. Deutschl. Fl. III. 115 (1831); Koch Syn. Ed. 2. 294 (1844) z. T. An Felsen der Voralpen Südsteiermarks, sehr selten. An dem in die Drau vorragenden Felsen bei Schloß Faal am Bacher!, im Sanntale zwischen Laufen und Leutsch!, und am Aufstieg auf die Ojstrica (Molisch). 23. Saxifraga altissima A. Kern. Höchster Steinbrech. Aus- dauernd; große Rosetten tragende Stämmchen treibend. Stengel aufrecht, bis 50 em hoch, drüsenhaarig. Blätter der Rosette länglich-zungen- förmig, bis 8 cm lang und 8 mm breit, etwas zurückgebogen, flach, stumpf, aber gegen die Spitze oft verschmälert, am Rande gesägt mitanliegenden vorwärts gerichteten Sägezähnen (Abb. 34, Fig. 5) und vor jedem derselben mit einem eingestochenen, von einer Kalkkruste bedeckten Grübchen. Stengelblätter kleiner als die der Rosette, denselben ähnlich. Blüten in pyramidaler, rispenähnlicher, in oder über der Stengelmitte beginnender Trugdolde; die untersten Äste derselben bis S cm lang, fast wagrecht abstehend, und 5—10-blütig. Blütenstiele sehr dicht drüsenhaarig. Kelchblätter eiförmig, stumpf. Kronblätter eiförmig, 6 mm lang und fast doppelt so lang als der Kelch, weiß, fein purpurn punktiert. Kapsel fast kugelig, 5 mm lang. Mai, Juni. Saxifraga altissima A. Kerner Nov. pl. Spec. I. 27 (1871); Engl. Monogr. Saxifr. 240 (1872). Saxifraga elatior Maly Fl. Steierm. 175 (1868), nicht M. K. An Felsen der Voralpen bis in die Krummbholzregion, besonders auf Grauwacke und Devonkalken. Im Hagenbachgraben bei Mautern, im Jassinggraben bei St. Michael nächst Leoben; im Thörlgraben bei Aflenz; auf dem Lantsch, besonders in der Bärenschütz und am Aufstieg von da zur Tirnauer Alpe, bei Schüsserlbrunn. Bei der Badelwand bei Peggau; auf dem Schöckel, besonders an den südlichen Abhängen; in der Raab- klamm bei Arzberg, An Kalkfelsen des Jungfernsprunges bei Deutsch- Landsberg, im Kainachtale ober Kainach; am Hausberge bei Gratkorn. 24. Saxifraga aizoon ‚Jacy. Trauben-Steinbrech. Ausdauernd; kugelige Rosetten tragende Stämmchen treibend. Stengel aufrecht, bis 30 em hoch, besonders oben ziemlich dicht drüsenharig. Blätter der Saxifraga. 7115 Rosette länglich-zungenförmig, bis 2cm lang und 8 mm breit, mehr minder einwärtsgebogen, stumpf, gegen die Spitze verschmälert oder breit abgerundet (f. Sturmiana Sch. N. K. Anal. bot. 25 [1854] als Art), fein gesägt mit an der Basis des Blattes abstehenden, gegen die Spitze zu vorwärtsgerichteten und angedrückten Sägezähnen, vor jedem Zahn mit einem eingestochenen, von einer Kalkkruste bedeckten Grübchen, kahl, graugrün. Stengelblätter kleiner als die der Rosette, gegen die Basis verschmälert, mit mehr abstehenden Sägezähnen. Blüten lang gestielt in einfacher oder zusammengesetzter, traubenähnlicher Trugdolde. Blütenstiele drüsenhaarig. Kelchzipfel eiförmig, stumpf. Kronblätter 5—6 mm lang, mehr als doppelt so lang als der Kelch, stumpf, gelblichweiß, gegen die Basis fein purpurn punktiert. Durchmesser der geöffneten Blüte S—9 mm. Kapsel fast kugelig, 4 mm lang. Juni— August. Saxifraga aizoon Jacq. Fl. Austi. V. 18. Tab. 438 (1778); Koch Syn. Ed. 2. 294 (1844); Maly Fl. Steierm. 175 (1868), Strobl Fl. Admont II. 25 (1882). Saxifraga Cotyledon e L. Sp. pl. Ed. I. 241 (1755). Saxifraga Cotyledon Wulf. in Jacg. Colleet. IV. 291 (1794), nicht L. Saxifraga aizoon a. brevi- folia Engl. Monogr. Saxifr. 244 (1872). An Felsen der Voralpen bis in die ‘Hochalpenregion (2500 m). Gemein in der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen und in der Lantsch- und Schöckelgruppe. In den Sanntaler Alpen selten auf der Öjstrica und Brana; ferner in den Kalkbergen Südsteiermarks auf dem Donatiberge bei Rohitsch und in der Hudna lukna bei Wöllan. In den Zentralalpen besonders auf Kalk sehr häufig, sonst mehr zerstreut. Auf dem Schiedeck und der Kalkspitze, dem Hochgolling und im Steinriesen- tale, beim Riesachfall und auf dem Krahbergzinken bei Schladming; im Putzentale und Sattentale sowie an der Weißen Wand am Bockwege bei Klein-Sölk, bei Groß-Sölk, auf dem Goadeck. Auf dem Gstoder, Hohenwarth, häufig in den Seckauer Alpen auf dem Zinken, Hirschfeld, Hochreichart und herab bis ins Gottstal.e. Auf dem Hochschwung bei Rottenmann, im Sunk bei Trieben, auf dem Bösenstein und der Hoch- haide. Sehr häufig im Stangalpenzuge auf dem Rotkofel, Reißeck, Kühlnbrein, Rinsennock, auf dem Eisenhut und am Turrachersee, auf der Torrerhöhe, der Frauenalpe bei Murau, der Krebenze bei St. Lambrecht; auf der Koralpe. Eine höchst auffallende, wohl durch Mutation entstandene Form ist: b. hirtifolia (Freyn) Hay. Blätter beiderseits, unterseits stärker, mit kürzeren oder längeren Gliederhaaren bekleidet. Saxifraga Sturmiana f. hirtifolia Freyn in Öst. bot. Zeitschr. L (1900) 408. Saxifraga aizoon f. hirtifolia Hayek Fl. Steierm. 715 (1909). 716 Saxifraga. Bisher nur unter der kahlblätterigen Form auf dem Reiting (Wett- stein). Eine auffallende Rasse ist ferner: c. robusta (Sch. N. K.) Engl. Kronblätter 7—S mm lang, Durch- messer der geöffneten Blüte 11—13 mm. Blätter abgerundet stumpf, etwa 2'/); mal so lang als breit, bis $ mm breit. Saxifraga robusta Sch. N. K. Anal. bot. 22 (1854). Saxifraga airoon f. robusta Engl. Mon. Sax. 244 (1872). i Auf dem Schöckel bei Graz die vorherrschende, wenn nicht einzige Form, auch in der Raabklamm und Weizklamm. 25. Saxifraga incrustata Vest. Krustiger Steinbrech. Aus- dauernd; Rosetten tragende Stämmchen treibend. Stengel aufrecht, ein- fach, bis 25 cm hoch, drüsig behaart, locker beblättert. Blätter der Rosette lineal, bis 16 mm lang und 2 mm breit, stumpf, in der Mitte rinnig, etwas zurückgebogen, am Rande seicht kerbsägig und zurückgerollt, und mit einer Reihe von einer Kalkkruste bedeckter eingestochener Grübchen versehen, kahl, graugrün. Stengel- blätter lineal, so breit und meist kürzer als die Rosettenblätter, diesen ähnlich, aber schärfer gesägt. Blüten ziemlich lang gestielt in traubiger Trugdolde. Kelchblätter eiförmig, stumpf. Kronblätter eilänglich, stumpf, 6 mm lang und mehr als doppelt so lang als der Kelch, weiß. Kapsel fast kugelig, 4 mm lang. Juni— August. Saxifraga inerustata Vest in Flora (1804) 96. Saxifraga erustata Vest Man. bot. 656 (1805) und in Flora (1805) 42; Koch Syn. Ed. 2. 294 (1844); Maly Fl. Steierm. 175 (1868). Saxifraga longifolia y. minor Sternb. Rev. Saxifr. 1 (1810). An Felsen der Kalkalpen. In Obersteiermark nur auf der Hohen Veitsch (Fürstenwärther! Graf!) und zwar vom Gipfel bis gegen den Sengstein (Wiemann) und längs der Abstürze des Wildkamm gegen das Aschbachtal (Welden). Angeblich auf der Krebenze bei St. Lambrecht (Steyrer). Häufig in den Karawanken und Sanntaler Alpen von der Talsohle bis in die Hochalpenregion (2100 m), ferner im Sanntale bei der Nadel nächst Sulzbach; in der Sucha bei Riez und bei Maria-Cret am Dobroll bei Praßberg, in der Hudna-lukna bei Wöllan, in der Schlucht bei Einöd bei Weitenstein und im Lindegger Graben bei Gonobitz. Sekt. 10. Porophyllum Gaud. Blütenboden becherförmig; Frucht- knoten unterständig. Blüten meist weiß. Blätter spiralig gestellt, länglich, am Rande mit eingestochenen Kalk absondernden Grübchen. Haare vielzellig, mehrreihig. Die einzelnen Blattrosetten durch derbe holzige Stämmehen zu meist dichten Rasen miteinander verbunden. Stengel ohne stammeigene Gefäßbündel. Saxifraga. 717 Porophyllum @aud. Fl. Helv. III. 91 (1828). Kabschia Engl. in Linnaea XXXV. 14 (1867), Monogr. Saxifr. 254 (1872). Arietaria S. N. K. Anal. bot. 26 (1851), nicht Sternberg. 26. Saxifraga Burseriana Z. Kalk-Steinbrech. Ausdauernd; holzige, zu einem dichten Rasen zusammenschließende Rosetten tragende Stämmchen treibend. Stengel aufrecht, bis 5 em hoch, locker beblättert, dicht drüsenhaarig, braunrot, einblütig. Blätter der Rosetten sehr dicht stehend, lanzettlich, stechend spitz, aufrecht, unterseits gekielt, kahl, blaugrün, oberseits mit 7 eingestochenen Punkten. Stengelblätter lanzettlich, spitz, mehr flach, an der Basis drüsenhaarig. Kelchblätter eiförmig, stumpf, drüsig gewimpert. Kron- blätter breit verkehrt-eiförmig, stumpf, 12—15 mm lang und mehr als doppelt so lang als der Kelch, weiß mit rötlichen Adern. Kapsel fast kugelig, mit aufrechten Griffelästen. Mai—Juli. Saxifraga Burseriana ZL. Sp. pl. Ed. 1. 400 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 295 (1844); Maly Fl. Steierm. 175 (1868); Engl. Monogr. Saxifr. 270 (1872); Strobl Fl. Admont II. 25 (1882). An Felsen der Hochalpenregion der nördlichen Kalkalpen (2000 bis 2300 m), aber stellenweise bis in die Täler herabsteigend. In der Elmgrube im Toten Gebirge; auf dem Kalbling und Sparafeld, dem Pyrgas, Hexenturm und Scheiblingstein; auf dem Zeiritzkampel bei Wald, dem Eisenerzer Reichenstein, auf dem Polster bei Vordenberg; auf dem Notten des Hochkahr; an Felsen zwischen Weichselboden und Wildalpen; im Fölzgraben bei Aflenz. Auf dem Windberg der Schneealpe, an Felsen im Mürztale zwischen Neuberg und Mürzsteg. An Kalkfelsen des Sunk und Triebenstein bei Trieben; angeblich auch auf dem Gipfel des Hohen- wart (Gassner). In den Sanntaler Alpen bisher nur außerhalb der Landesgrenze auf dem Grintovz. 27. Saxifraga caesia 4. Blaugrüner Steinbrech. Ausdauernd; holzige, säulchenförmige dicht zusammenschließende Rosetten tragende Stämmchen treibend. Stengel aufrecht, entfernt beblättert, bis 10-cm hoch, kahl oder zerstreut drüsenhaarig. Blätter der Rosette dicht dachig, verkehrt-lanzettlich, bis 7 mm lang und 1,5 mm breit, spitz, unterseits schwach gekielt, von der Mitte an sparrig zurückgekrümmt, graugrün, kahl, am Rande oberseits 7—9 eingestochene, meist von einer Kalkkruste bedeckte Grübchen tragend. Stengelblätter kahl, verkehrt-lanzettlich, vor der Spitze mit einem ein- gestochenen Grübchen. Blüten in wenigblütiger, traubiger Trug- dolde. Kelchblätter eiförmig, spitzlich. Kronblätter verkehrt-eiförmig, 6—8 mm lang, mehr als doppelt so lang als der Kelch, weiß, aufrecht. Kapsel fast kugelig, 4 mm lang, Griffel abstehend. Juli, August. 718 Saxifraga. Saxifraga caesia ZL. Sp. pl. Ed. 1. 399 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 296 (1844); Maly Fl. Steierm. 175 (1868); Engl. Monogr. Saxifr. 266 (1872); Strobl Fl. Admont II. 26 (1882). An Felsen und im Gerölle in der Krummholz- und Hochalpenregion (1500—2300 m) der nördlichen Kalkalpen sehr häufig und oft in die Täler herabgeschwemmt, wie am Mühlauer Wasserfall und im Schwarzen- bachgraben bei Admont, im Gesäuse, zwischen Weichselboden und Wild- alpen. In den südlichen Kalkalpen etwas seltener, wie in den Kara- wanken auf dem Ursulaberge, in den Sanntaler Alpen auf der Ojstrica, dem Dedee und Steiner Sattel. Auf kalkhaltigem Boden auch in den Zentralalpen hie und da, so in den Tauern ober der Steinwenderalm auf dem Hochgolling, auf dem Hohenwart, Gumpeneck, im Sunk und auf dem Triebenstein bei Trieben, in den Murauer Alpen auf dem Rinsen- nock, in den Seetaler Alpen im Sattel zwischen Gregerspitz und Zirbitz- kogel. Ändert ab: 8. glandulosissima Engl. Stengel sowie die Stengelblätter, Blüten- stiele und Kelche dicht drüsenhaarig und klebrig. Saxifraga caesia var. glandulosissima Engl. Mon. Saxifr. 267 (1872); Beck Fl. N.-Öst. II. 2. 676 (1892). Auf der Heukuppe und am Reistaler Steig der Raxalpe. 28. Saxifraga squarrosa Sieber ex Tausch. Sparriger Stein- brech. Ausdauernd; holzige Stämmchen treibend, welche säul- ehenförmige, zu dichten Rasen zusammenschließende Rosetten tragen. Stengel aufrecht, spärlich beblättert, bis 10 cm hoch, drüsig behaart. Blätter der Rosette dicht dachig, lanzettlich, bis 4 mm lang und 1 mm breit, stumpflich, unterseits schwach gekielt, aufrecht und nur an der Spitze etwas zurückgekrümmt, graugrün, an der Basis gewimpert, sonst kahl, oberseits am Rande mit 7 eingestochenen, meist von einer Kalkkruste bedeckten Grübchen. Blüten in wenig- blütiger, traubiger Trugdolde. Kelchblätter eiförmig, spitzlich, drüsig gewimpert. Kronblätter verkehrt-eiförmig, 6—7 mm lang, mehr als doppelt so lang als der Kelch, aufrecht. Kapsel fast kugelig, 4 mm lang, Griffel abstehend. Juni— August. Saxifraga squarrosa Sieber in Tausch. Syll. Ratisb. 241 (1828); Koch Syn. Ed. 2. 296 (1844); Maly Fl. Steierm. 175 (1868). Saxifraga caesia Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 294 (1772), nicht Linne. An Felsen und im Felsschutt in der Krummholz- und Hochalpen- region (1500— 2300 m) der Sanntaler Alpen. Häufig auf dem Veliki vrh, Dedec, der Ojstrica, Molicka planina, Planjava, Brana, Rinka, auf dem Steiner- und Sanntaler Sattel. Saxifraga. 719 Sekt. 11. Porphyrion T'sch. Blütenboden becherförmig, Frucht- knoten unterständig. Blüten rot. Blättter klein, gegenständig, mit eingestochenen, oft Kalk absondernden Grübcehen (Hydatoden). Blattwimpern vielzellig, mehrreihig. Porphyrion Tausch Hort. Canal. fasc. 1 (1823); Engl. Monogr. Saxifr. 276 (1872); Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 1a. 59 (1891); Hayek in Denkschr. Akad. Wiss. Wien LXXVI. 615 (1905). 29. Saxifraga Wulfeniana Schott. Fünfpunktiger Steinbrech. Ausdauernd; dichte polsterförmige Rasen bildend. Blätter gegenständig dicht dachig, dreieckig, spitz, unterseits schwach gekielt, auf der Ober- seite mit fünf eingestochenen Punkten (einer an der Spitze, je zwei an den Seiten), nur an der Basis kurz gewimpert, sonst kahl. Blüten einzeln, selten zu zweien an der Spitze der dicht dachig be- blätterten Sprosse sitzend. Kelchzipfel breit eiförmig, stumpf, kahl. Kronblätter lanzettlich, spitz, 3 mm lang, rosenrot. Staubblätter länger als die Kronblätter. Diskus schmal. Kapsel durch die spreizenden Griffel zweihörnig, 3 mm lang. Juni, Juli. Saxifraga Wulfeniana Schott in Öst. bot. Wochenbl. VII. (1857) 125; Hay. in Denkschr. Akad. Wiss. Wien LXXVII. 22 (1905). «Saxifraga retusa Sommerauer in Flora (1838) 238; Koch Syn. Ed. 2. 297 (1844) z. T.; Maly Fl. Steierm. 176 (1868); Engl. Monogr. Saxifr. 281 (1872) z. T., nicht @ouan. Saxifraga purpurea a. Wulfeniana Vaccari in N. Giorn. bot. XIII. 89 (1906). An Felsen und auf steinigen Triften in der Hochalpenregion der nördlichen Kalk- und der Zentralalpen (2100—2397 m), sehr selten. Mit Sicherheit nur auf dem Reiting (Hatzi, Khek!) und in den Seetaler Alpen auf dem Zirbitzkogel! (Gassner! Hatzi!). Angeblich auch auf dem Hochreichart (Hillebrandt!), dem Seckauer Zinken (Graf) und dem Hochgolling (Zechenter!), letztere Angabe trotz vorhandener Belegexem- plare äußerst zweifelhaft. 30. Saxifraga Rudolphiana Hornsch. Polsterförmiger Stein- brech. Ausdauernd; dichte, feste, graugrüne, polsterförmige Rasen bildend. Blätter gegenständig, dicht dachig, eiförmig, stumpflich, unterseits gekielt, kurz gewimpert, vor der Spitze mit einem ein- gestochenen Grübchen, kaum 2 mm lang, an der Spitze etwas zurück- gebögen. Blüten einzeln im Rasen an der Spitze der Triebe sitzend, seltener die blühenden Zweige I—2 cm lang und lockerer beblättert. Kelchblätter eiförmig, dicht drüsig gewimpert. Kronblätter länglich-verkehrt-eiförmig, 6—7 mm lang, purpurn. Kapsel durch die spreizenden Griffel zweihörnig, 3 mm lang. Juni, Juli. Saxifraga Rudolphiana Hornschuh in Koch Syn. Ed. 1. 269 (1837), Ed. 2. 297 (1844); Maly Fl. Steierm. 176 (1868); Hay. in Denkschr. Akad. Wiss, 720 Saxifraga. Wien LXXVI. 638 (1905). Saxifraga oppositifolia var. Rudolphiana Engl. Monogr. Saxifr. 278 (1872). An Felsen in der Hochalpenregion der Zentralalpen (2300—2863 m), sehr zerstreut. Häufig auf dem Hochgolling!, ferner im Tuchmarkaar bei Klein-Sölk (Strobl!), auf dem Hohenwart (Gassner, Hatzi!) und dem Greim bei Oberwölz (Gassner!). 3l. Saxifraga oppositifolia 7. Gegenblätteriger Steinbrech. Ausdauernd; lockere bis ziemlich dichte graugrüne Rasen bildend. Blätter (Abb. 34, Fig. 7) gegenständig, dicht dachig, ei- förmig, kurz zugespitzt, kurz gewimpert, vor der Spitze mit einem eingestochenen, meist von einer Kalkkruste bedeckten Grüb- chen, 2—3 mm lang, an der Spitze etwas zurückgekrümmt. Blüten einzeln endständig an der Spitze meist etwas (1—2 cm) verlängerter und lockerer beblätterter Zweige. Kelchblätter eiförmig, stumpf, drüsenlos gewimpert. Kronblätter verkehrt-eiförmig, 7—9 mm lang, dunkel rosenrot. Kapsel durch die spreizenden Griffel zweihörnig, 6 mm lang. Juni— August. Saxifraga oppositifolia Z. Sp. pl. Ed. 1. 402 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 297 (1844); Maly Fl. Steierm. 176 (1868) z. T.; Strobl Fl. Admont II. 26 (1882); Engl. Monogr. Saxifr. 276 (1872) z. T.; Hay. in Denkschr. Akad. Wiss. Wien LXXVII. 643 (1905). An Felsen und im Geröll in der Hochalpenregion (1800—2996 m) der nördlichen Kalk- und der Zentralalpen. Auf dem Dachstein bis zum Gipfel! und auf allen Hochgipfeln der Dachsteingruppe, wie auf der Scheichenspitze, dem Eselstein und Sinabell, in der Schwadring, auf dem Plateau am Stein, und im Landtriedstale, auf der Kammspitze, dem Grimming. Auf dem Loser bei Altaussee und im ganzen Toten Ge- birge. Auf den Haller Mauern in einer kleinen Mulde unter der Spitze des Pyrgas und auf dem Hexenturm; auf dem Eisenerzer Reichenstein. In den Niederen Tauern selten und fast nur auf Kalk, wie auf der Steirischen Kalkspitze und dem Schiedeck, auf dem Gumpeneck und dem Hoch- schwung bei Rottenmann. Nicht selten im ganzen Stangalpenzuge und auf den Seetaler Alpen; auf der Koralpe. In den Sanntaler Alpen bisher nur außerhalb der Landesgrenze auf dem Grintovz! 32. Saxifraga blepharophylla A. Kern. Wimperblätteriger Steinbrech. Ausdauernd; dicht rasig. Blätter (Abb. 34, Fig. 8) gegenständig, dachig, breit verkehrt-eiförmig, stumpf, lang ge- wimpert, unterseits nicht gekielt, an den Rändern etwas einwärts gerollt, an der Spitze mit einem eingestochenen Grübchen. Blüten einzeln an der Spitze der meist nicht verlängerten Zweige sitzend. Kelchblätter eiförmig, stumpf, drüsenlos gewimpert. Kronblätter Flora von Steiermark Eine systematische Bearbeitung der im Herzogtum Steiermark wildwachsenden oder im Großen gebauten Farn- und Blütenpflanzen nebst einer pflanzengeographischen Schilderung des Landes Mit Benutzung eines vom naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark angelegten Standortskataloges bearbeitet von Dr. August von Hayek Privatdozent an der Universität Wien Erster Band — Heft 10 Ausgegeben am 14. August 1909 BERLIN VERLAG VON GEBRÜDER BORNTRAEGER SW 11 GROSSBEEREN STRASSE 9 1909 Saxifraga. Chrysosplenium. 721 7—9 mm lang, eiförmig, dunkel rosenrot. Staubblätter kürzer als die Kronblätter; Diskus schmal. Kapsel durch die spreizenden Griffel zweihörnig, 6 mm lang. Juni— August. Saxifraga blepharophylla A. Kern. in Strobl Fl. Admont II. 24 (1882) (bloßer Name) und bei Hayek in Öst. bot. Zeitschr. LII (1902) 328; Hay. in Denkschr. Akad. Wiss. Wien LXXVII. 674 (1905). Saxifraga Kochii Gassner in Mitt. . Freunde Naturw. Wien (1849) 231; Maly in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1864) 438, Fl. v. Steierm. 176 (1868) nicht Hornung. Saxifraga oppositifolia Maly Fl. Steierm. 176 (1868) z. T., nicht Linne. An Felsen und im Gerölle, in der Nähe von Schneefeldern, in der Hochalpenregion (2200— 2863 m) der Niederen Tauern bis zum Seckauer Zinken und Hochschwung häufig, aber nur auf Urgestein, auf dem Bösenstein und der Hochhaide fehlend. 33. Saxifraga biflora All. Zweiblütiger Steinbrech. Aus- dauernd; locker rasig. Stengel aufsteigend, bis 6 em hoch, zerstreut wollig behaart. Blätter gegenständig, breit rundlich-verkehrt- eiförmig, 5—7 mm lang, gegen die Basis verschmälert, vorn breit ab- gerundet, flach, am Grunde etwas gewimpert, sonst kahl oder mit vereinzelten drüsentragenden Wimperhaaren besetzt, glatt, glänzend, an der Spitze mit einem kaum bemerkbaren eingestochenen Grübchen. Blüten in 1—9-blütigen Trugdolden endständig, kurz gestielt. Kelcehblätter eiförmig, stumpf, wie die obersten Stengelblätter drüsig gewimpert. Kronblätter länglich, stumpflich, 3—4 mm lang, kaum länger als der Kelch, trüb purpurviolett, beim Trocknen tief dunkel- violett werdend. Diskus sehr breit, Antheren gelb. Griffel kurz. Kapsel fast kugelig.. Mai—Juli. Saxifraga biflora All. Auct. syn. stirp. Taur. 86 (1770—73), Fl. Ped. II. 71. T. XXI f.1 (1778); Koch Syn. Ed. 2. 297 (1844); Engl. Mon. Saxifr. 279 (1872); Hay. in Denkschr. Akad. Wiss. Wien LXXVII. 680 (1905). An feuchten Stellen, am schmelzenden Schnee in der Hochalpen- region der Zentralalpen. Nach einem von Melling! gesammelten Exemplar im Herbar des Johanneum zu Graz auf dem Eisenhut, was jedoch dringend der Bestätigung bedarf. Mit Sicherheit erst westlich vom Rad- städter Tauern. 2. Chrysosplenium Z. Goldmilz. Blüten zwitterig, 4—5-zählig. Kelchblätter 4—5, umständig. Kron- blätter fehlend. Staubblätter doppeltso viele als Kelchblätter, am Rande des epigynischen Diskus eingefügt. Fruchtknoten halb unterständig, einfächerig, 2—3-lappig mit zahlreichen Samenknospen an 2—3 wand- ständigen Plazenten. Griffel 2—3, kurz. Kapsel dünnhäutig, an der Spitze klappig aufspringend. Samen klein, länglich, mit reichlichem Nährgewebe. Hayek, Flora von Steiermark. 46 LIBRA NEW Yot BROTANICA umnmıt —I D Chrysosplenium. Ausdauernde Pflanzen mit nierenförmigen oder rundlichen Blättern. Chrysosplenium Z. Sp. pl. Ed. 1. 398 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 189 (1754); Endl. Gen. pl. 815 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 306 (1844); Maly Fl. Steierm. 178 (1868); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 61 (1891). Wicht. Literatur: Franchet, Monographie du genre Chrysosplenium in Nouv. Arch. du mus. d’hist. nat. 3. Ser. II (Paris, 1890), p. 87., III. p. 1 (1891). I. Chrysosplenium oppositifolium Z. Gegenblätterige Goldmilz. Ausdauernd; Wurzelstock dünn, kriechend, dünne Ausläufer treibend. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 10 cm hoch, kahl. Grund- ständige Blätter gestielt, fast kreisrund oder queroval, am Grunde schwach keilig oder gestutzt, am Rande wellig oder schwach gekerbt. Stengelblätter gegenständig, fast kreisrund, am Grunde schwach keilig, wellig gekerbt, kahl. Blüten in flacher von gelbgrünen Blättern gestützter Trugdolde Die Gipfelblüten fünf-, die seitlichen vier- zählig. Blüten 4—6 mm im Durchmesser, gelb. Kapsel rundlich. Samen fein warzig. April—Juni. Chrysosplenium oppositifolium Z. Sp. pl. Ed. 1. 398 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 306 (1844); Maly Fl. Steierm. 179 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 159 (1874); Franch. in Nouv. Arch. mus. 3. III. 6 (1891). An feuchten, quelligen Stellen, sehr selten. Nur am Bachergebirge bei St. Lorenzen und St. Heinrich (Murmann); bei Ankenstein (Verbniak!). 2. Chrysosplenium alternifolium L. Wechselblätterige Gold- milz. Ausdauernd; Wurzelstock dünn, kriechend, Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, bis 15 cm hoch, unten behaart, oben kahl. Grund- ständige Blätter gestielt, nierenförmig oder queroval, eingeschnitten gekerbt. Stengelblätter wechselständig, rundlich, am Grunde gestutzt oder schwach keilig, kurz gestielt, gekerbt. Blüten in flacher, von gelbgrünen Blättern gestützter Trugdoldee Die Gipfelblüten fünf-, die seitlichen vierzählig. Blüten 5—6 mm im Durchmesser, gelb. Kapsel rundlich. April—Juni. Chrysosplenium alternifolium Z. Sp. pl. Ed. 1. 398 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 306 (1844); Maly Fl. Steierm. 178 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 159 (1874); Strobl Fl. Admont II. 28 (1882); Franch. in Nouv. Arch. mus. 3. IL. 106 (1890). An feuchten schattigen Stellen, an Bächen, Quellen, in Schluchten, feuchten Wäldern, häufig bis in die Krummholzregion (2000 m). 2. Tribus: Adoxeae (kchb.) Hay.'). Fruchtblätter mehr oder weniger vereint, mit einsamigen Fächern. Samenknospen hängend. Griffel so viele wie Fruchtblätter. Kelchblätter weniger als Kronblätter. Frucht eine Steinfrucht. ’) Carpella plus minusve coalita, loculis monospermis. Ovula pendula. Styli aequo numero ac Carpella. Sepala pauciora quam Petala. Fructus drupaceus. Adoxa. 7123 Araliaceae Trib. Adoxeae Rchb. Fl. Germ. exe. 484 (1831). Saxifragaceae Trib. Adoxeae Hay. Fl. Steierm. I. 723 (1909), Familie Adoxeae E. Meyer in Celak. Prodr. Fl. Böhm. 397 (1874). Adoxaceae Fritsch in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. IV. 4. 170 (1891). 3. Adoxa L. Moschuskraut. Blüten zwitterig, in endständigem Köpfchen, die Endblüte strahlig, vierzählig, die seitlichen schwach zygomorph, fünf- zählig. Kelch der Gipfelblüte vier-, der der Seitenblüten dreilappig. Kronblätter zu einer radförmigen Blumenkrone verwachsen. Staub- blätter so viele wie Kronblätter, gespalten und jede Hälfte eine Anthere tragend, daher scheinbar 8 bez. 10 Staubblätter. Frucht- knoten halbunterständig, 3—5-fächerig, in jedem Fache eine hängende, anatrope Samenknospe. Narben 3—5. Frucht krautig, steinfruchtartig, von den bleibenden Kelchzähnen umgeben. Adoxa L. Sp. pl. Ed. 1. 367 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 174 (1754); Endl. Gen. pl. 793 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 355 (1844); Maly Fl. Steierm. 179 (1868); Fritsch in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. IV. 4. 170 (1891). Wicht. Literatur: Drude, Die natürl. Verwandtschaft von Adoxa und Chrysosplenium in Bot. Zeitung (1879) 665, Über die verwandtschaftlichen Beziehungen von Adoxa zu Chrysosplenium und Panax in Engl. Bot. Jahrb. V. 441 (1884). Fritsch in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLII. 7 (1892), Adoxaceae in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. IV. 4. 170 (1891). Novak, Über den Blütenbau von Adoxa in Österr. bot. Zeitschr. LIV. 1. (1904). Petrak, Zur Systematik der Gattung Adoxa in Allg. Bot. Zeitschr. (1907) 92. Eichinger, Vergleichende Entwicklungsgeschichte von Adoxa und Chrysosplenium in Mitt. bayr. bot. Ges. II. (1907). I. Adoxa moschatellina 7. Gemeines Moschuskraut. Aus- dauernd; Wurzelstock fleischig, walzlich, knotig, kriechend. Stengel aufrecht, bis 12 cm hoch, kahl. Grundständige Blätter lang gestielt, doppelt dreizählig, mit 2—3-spaltigen Blättchen und ganzrandigen oder eingeschnitten 2—3-lappigen Zipfeln. Stengelblätter 3, quirlig, kurz gestielt, dreizählig mit 2—3-lappigen Blättehen und ganzrandigen oder lappig eingeschnittenen Zipfeln. Blüten in lang gestieltem, end- ständigem kugeligem Köpfchen, gelbgrün, etwa 5 mm im Durch- messer. Köpfchenstiel zur Zeit der Fruchtreife bogig herabgekrümmt. Früchte niedergedrückt kugelig, 4—5 mm breit. April, Mai. Adoxa moschatellina Z. Sp. pl. Ed. 1. 367 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 355 (1844); Maly Fl. Steierm. 179 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 157 (1874); Strobl Fl. Admont I. 71 (1881). In feuchten Gebüschen, an Baumwurzeln, in Auen, häufig bis in die höheren Voralpen (1600 m). 46* 7% > . 724 Parnassia. 3. Tribus: Parnassieae Engl. Fruchtblätter zu einem oberständigen oder halboberständigen Frucht- knoten vereint. Fruchtknoten mit 3—4 wandständigen Plazenten und zahlreichen Samenknospen. Ein Griffel oder 3—4 sitzende Narben. Kelch- und Kronblätter 5. Frucht eine Kapsel. Parnassieae Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenfam. III. 2a. 66 (1890). 4. Parmmassia Z. Herzblatt. Blüten zwitterig, strahlig, einzeln, endständig. Kelchblätter5, Kronblätter 5. Blütenachse schüssel- oder becherförmig, am Grunde mit dem ober- oder halboberständigen Fruchtknoten verwachsen. Staub- blätter 5, vor den Kelchblättern stehend; zwischen denselben je ein meist von langen Drüsenhaaren gewimpertes Staminodium. Fruchtknoten einfächerig, mit zahlreichen anatropen Samenknospen. Griffel kurz oder fehlend, Narben 3—4. Frucht eine längs der Mittelnerven der Fruchtblätter aufspringende Kapsel. Samen mit weit abstehender erweiterter äußerer Schale. Nährgewebe spärlich oder fehlend. Parnassia Z. Sp. pl. Ed. 1. 273 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 133 (1754); Endl. Gen. pl. 908 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 98 (1843); Maly Fl. Steierm. 207 (1868); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 66 (1890). Wiceht. Literatur: Eichinger, Beitrag zur Kenntnis und systematischen Stellung der Gattung Parnassia in Beih. z. bot. Zentralbl. XXIII. 2. 298 (1908). I. Parnassia palustris /. Studentenröschen. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, faserig. Stengel aufrecht, bis 25 em hoch, einfach, kahl, unter der Mitte einblätterig. Blätter kahl, glänzend, herz- förmig, stumpflich, ganzrandig, die grundständigen gestielt, das stengel- ständige mit umfassendem Grunde sitzend. Blüte endständig, lang gestielt. Kelchblätter länglich-eiförmig, ganzrandig, stumpf, kahl. Kronblätter eiförmig, sehr kurz genagelt, 1—14 mm lang, weiß, wässerig geadert, ganzrandig, Staminodien kurz keilförmig, von 9—13 langen Drüsenborsten gewimpert. Kapsel eikugelig, 6—7 mm lang, aufrecht. Juli—September. Parnassia palustris Z. Sp. pl. Ed. 1. 273 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 98 (1843); Maly Fl. Steierm. 207 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 174 (1874); Strobl Fl. Admont II. 39 (1882). Auf feuchten Wiesen, Torfmooren. Häufig in den Voralpen Ober- und Untersteiermarks sowie im untersteirischen Berglande bis über die Krummholzregion (2200 m). Ferner bei Graz, besonders am Plabutsch, bei Liebenau und in den Murauen; bei Gleichenberg, Rotenturm nächst Radkersburg, Pettau, Sauritsch, Rohitsch. Philadelphus. 125 2. Unterfamilie: Hydrangeoideae Engl. Holzgewächse mit ungeteilten, gegenständigen Blättern ohne Neben- blätter. Fruchtknoten aus 3—5 Fruchtblättern gebildet, halbunterständig oder unterständig. Frucht eine Kapsel oder eine Beere. Hydrangeoideae Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 46 (1890). 5. Philadelphus Z. Pfeifenstrauch. Blüten zwitterig, strahlig. Kelchzipfel und Kronblätter 4, selten 5—6. Fruchtboden becherförmig, mit dem unter- ständigen Fruchtknoten völlig verwachsen.. Staubblätter 20 bis 40, mit pfriemlichen Staubfäden und länglichen Antheren. Frucht- knoten unterständig, meist vierfächerig, in jedem Fache zahlreiche, an frei in die Fruchtknotenfächer hineinragenden Plazenten hängende Samenknospen. Griffel 3—5, fadenförmig, mehr oder weniger vereint. Kapsel 3—5-fächerig, in die einzelnen Karpelle zerfallend. Same länglich, mit lockerer Schale, Nährgewebe reichlich, fleischig. Sträucher mit gegenständigen ungeteilten Blättern. Philadelphus Z. Sp. pl. Ed. 1. 470 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 211 (1754); Endl. Gen. pl. 1187 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 276 (1844); Maly Fl. Steierm. 232 (1868); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 69 (1891). Wicht. Literatur: Koehne, Philadelphus in Gartenflora (1896) 450. I. Philadelphus pallidus Hay. Blasser Pfeifenstrauch. Bis 1,5 m hoher Strauch. Rinde der zweijährigen Zweige rötlichbraun, sich ab- lösend. Blätter eiförmig bis lanzettlich, in den kurzen Stiel kurz zugeschweift, lang zugespitzt entfernt gesägt mit fein zu- gespitzten, schmalen, in eine Drüse endigenden Sägezähnen, ober- seits kahl, am Rande schwach gewimpert, unterseits in den Nerven- winkeln gebärtet. Knospen im ausgehöhlten Blattgrund völlig versteckt. Blüten in 3—5-blütigen traubigen Trugdolden. Blütenstiele und heurige Zweige mit vereinzelten Härchen besetzt. Kelch kahl, Kelchzipfel dreieckig, spitz. Kronblätter länglich-eiförmig, 12—14 mm lang, gelblichweiß. Blüten wohlriechend. Griffel etwa bis zur Mitte miteinander verwachsen, Narben kürzer und schmäler als die Antheren. Juni, Juli. Philadelphus pallidus Hayek in ©. K. Schneid. Ill. Handb. Laubholzk. 373 (1906). Philadelphus coronarius Maly in Flora (1843) 328, Fl. Steierm. 233 (1868), ob Linne!? Philadelphus coronarius var. salicifolius Dippel Laubholzk. III. 337 (1893) z. T. An Felsen und buschigen Abhängen, nur in der Weizklamm nächst Graz, hier aber zahlreich! (Maly! Alexander, Pittoni!). 726 Ribes. 3. Unterfamilie: Ribesoideae (Lk.) Engl. Holzgewächse mit wechselständigen, meist handförmig gelappten Blättern ohne Nebenblätter. Fruchtknoten unterständig, einfächerig, aus 2 Fruchtblättern gebildet. Frucht eine Beere. Ribesinae Lk. Enum. I. 326 (1821), als Familie. Ribesoideae Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 46 (1891). 6. Ribes Z. Johannisbeere. Blüten strahlig, zwitterig oder eingeschlechtlich, in Trauben. Kelchblätter und Kronblätter 4—5. Blütenboden schüssel- bis glockenförmig, mit dem unterständigen Fruchtknoten ver- eint. Staubblätter 4—5 mit meist kurzen Staubfäden und sich seitlich öffnenden Antheren. Fruchtknoten einfächerig mit 2 wand- ständigen Plazenten. Samenknospen zahlreich, meist vielreihig. Frucht eine meist kugelige, von den vertrockneten Kelchzipfeln gekrönte, saftige Beere. Samen mit äußerer saftiger und innerer harter Schale. Keimling klein, Nährgewebe fleischig. Ribes L. Sp. pl. Ed. 1. 200 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 94 (1754); Endl. Gen. pl. 824 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 292 (1844); Maly Fl. Steierm. 79 (1868); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 88 (1890). Wicht. Literatur: Maximoviez, Diagnoses plantarum novarum Japoniae et Mandschuriae in Melanges biolog. de l’acad. imp. St. Petersbourg 1873, p. 213. Janezewski, Sur la pluralite des &speces de groseillier in Comptes rendus des seances de l’Acad. Paris 1899. Disposition des @speces Ribes in Bullet. Acad. Cracovie 1903. Species generis Ribes in Bullet. Acad. Cracovie 1905, 1906; Monographie des Groseilliers—Ribes L. in Memoire de la soc. de phys. et d’hist. nat. de Geneve XXXV. 3. 199 (1907). Bestimmungsschlüssel. 1. Zweige bestachelt, Blüten einzeln oder zu zweien. . . . R. Grossularia. Zweige wehrlos, Blüten in Trauben . . . . . > BR 0 12) 2. Trauben aufrecht. Blütenstiele kürzer als ihr Deckblatt. Blüten zweihäusig: R. alpinum. Traubenshängend.s Blüten z watterı or Er EEE EEE 3. Kelch drüsig punktiert, Beeren schwarz . . . . 2.2.2... R.nigrum. Kelch drüsenlos. Beeren rot oder weißlich . a u ee nee 4 Drauberkahliodertast kahl 0... Dee I rRunlgane RraubecHlaunesele 2 2 re re iTaBURDE 1. Untergattung: Ribesia (Berl.) Janez. Blüten zwitterig. Drüsenhaare nicht klebrig.. Zweige wehrlos. Trauben vielblütig. Ribes Sekt. Ribesia Berl. in Mem. soc. phys. et d’hist. nat. Geneve III. 2. 56 (1826), in DC. Prodr. III. 479 (1828); Engl. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2a. 89 (1891). Ribes Subg. Ribesia Janez. in Mem. soc. phys. et d’hist. nat. Geneve XXXV. 234, 235 (1907). -1 [897 | Ribes. I. Ribes vulgare Lam. Gemeine Johannisbeere. Bis 1,5 m hoher Strauch mit wehrlosen kahlen Zweigen. Blätter gestielt, 5—5- lappig, eingeschnitten gesägt, am Grunde herzförmig, oberseits kahl, unterseits behaart. Blüten zwitterig, in 10—20-blütigen hängenden Trauben. Traubenspindel und Blütenstiele kahl oder fast kahl. Deck- blätter rundlich, kürzer als die Blütenstiele. Blüten mit deutlichem fünflappigem Diskusring, innen rotbraun oder blaß gelbgrün. Kron- blätter sehr klein, grünlich. Staubfäden flach, zuletzt ausgebreitet. Beere scharlachrot. April, Mai. Ribes vulgare Lam. Eneyel. meth. III. 47 (1789); Janez. in M&m. soc. phys. et d’hist. nat. Göneve XXXV. 276 (1907). Ribes rubrum Rchb. Fl. germ. exc. 562 (1832); Koch Syn. Ed. 2. 293 (1844); Maly Fl. Steierm. 179 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 160 (1874), nicht Linne. Ribes domesticum ‚Janez. in Compt. rend. Acad. Paris XXVI. 588 (1900). Ribes silvestre und R. hortense Hedl. in Bot. Notis. (1901) 92. Der als Beerenfrucht genossenen Früchte („Ribiseln“) wegen häufig kultiviert und ab und zu verwildernd, wie bei St. Lambrecht, Graz, Marburg, am Bachergebirge bei Lembach, Windenau, Hausambacher, Frauheim. Stammt 'aus Westeuropa. 2. Ribes petraeum Wulf. Felsen-Johannisbeere. Wehrloser, bis über 1 m hoher Strauch. Blätter gestielt, 3—5-lappig, mit scharf doppelt gesägten dreieckig spitzen Lappen, am Grunde gestutzt oder schwach herzförmig, am Rande gewimpert, unterseits zerstreut behaart oder kahl. Blüten zwitterig, in verlängerten, erst aufrechten, zu- letzt überhängenden Trauben. Traubenspindel flaumig, Deck- blätter etwa so lang wie die Blütenstiele. Kelch glockig, grünlich, purpurn überlaufen, mit stumpfen, am Rande gewimperten Zipfeln. Kronblätter spatelig, stumpf, rötlich. Beeren dunkelrot, sehr sauer. Mai, Juni. Ribes petraeum Wulf. in Jacg. Misc. II. 36 (1781); Koch Syn. Ed. 2. 293 (1844); Maly Fl. Steierm. 179 (1868); Janez. in Mem. soc. phys. et d’hist. nat. Geneve XXXV. 290 (1907). Ribes carpaticum Schult. Öst. Fl. 432 (1814). Ribes caucasicum M. B. Fl. Tauro-Caue. III. 160 (1819). An feuchten buschigen Stellen, an Bächen der Voralpen bis in die Krummholzregion (1900 m), sehr zerstreut. In den nördlichen Kalk- alpen auf dem Reiting und dem Eisenerzer Reichenstein, in der Krumpen bei Vordernberg, auf dem Mitterberg bei Frein, bei Oberfrein, beim Orthofer Haus im stillen Mürztale, auf dem Gipfel des Großen Proles, auf der Raxalpe und dem Sonnwendstein. Im Gebiete der Zentralalpen bei Murau, bei der Torferalpe und am Diesingsee am Eisenhut, bei St. Lambrecht; (am Prebersee); am Feuerbache im Kienberggraben bei 7238 Ribes. Judenburg; auf dem Rennfeld bei Bruck, im Kaltenbachgraben bei Spital, auf dem Wechsel; auf dem Lantsch, besonders in der Bärenschütz. 2. Untergattung: Coreosma (Spach) Janez. Blüten zwitterig. Drüsenhaare ein klebriges schmieriges Sekret ab- sondernd. Trauben vielblütig. Zweige wehrlos. Ribes Sekt. Coreosma Spach in Ann. sec. nat. Ser. 2. IV. 22 (1835), z. T. Ribes Subg. Coreosma Janez. in Mem. soc. phys. et d’hist. nat. Geneve XXXV. 234, 239 (1907). 3. Ribes nigrum L. Schwarze Johannisbeere. Wehrloser, bis über 1 m hoher Strauch. Blätter gestielt, handförmig 3—5-lappig mit dreieckig spitzen Lappen, ungleich eingeschnitten gesägt, unter- seits drüsig punktiert. Blüten in reichblütigen überhängenden Trauben. Traubenspindel und Blütenstiele flaumig bis filzig, Deckblätter flaumig, viel kürzer als die Blütenstiele Kelch glockig, flaumig, seine Röhre außen drüsig punktiert, Kelchzipfel läng- lich, stumpf, gelblich oder rötlich. Kronblätter länglich, stumpf, kürzer als die Kelchzipfel, gelblich oder rötlich. Beeren schwarz. April, Mai. Ribes nigrum Z. Sp. pl. Ed. 1. 201 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 292 (1844); Maly Fl. Steierm. 179 (1868). In Gärten kultiviert und an Hecken, Zäunen, in Auen, mitunter verwildert, wie am Südufer des Gaishorner Sees bei Trieben!, am Frein- bach bei Frein (Leeder); bei Graz (Weyrmayr) und bei St. Peter nächst Marburg (Keiser). 3. Untergattung: Grossularia (A. Rich.) Janez. Blüten zwitterig. Zweige bestachelt. Trauben 1—2-blütig. Frucht- knoten gestielt. Grossularia A. Rich. Bot. med. II. 488 (1823). Ribes Subgen. Grossu- laria Janez. in Mem. soc. phys. et d’hist. nat. XXXV. 234, 350 (1907). 4. Ribes Grossularia Z. Stachelbeere. Bis über 1 m hoher Strauch mit mit pfriemlichen Stacheln, oft auch mit Stachel- borsten bewehrten Zweigen. Blätter gestielt, handförmig fünflappig, mit breit keilig-rhombischen, stumpfen, eingeschnitten kerbsägigen Abschnitten, oberseits spärlich, unterseits etwas dichter weichhaarig. Blüten kurz gestielt, hängend, einzeln, seltener in 2—3-blütigen Trauben in den Blattachseln. Blütenstiele und Fruchtknoten meist abstehend drüsenborstig. Blütenboden und Griffel weichhaarig. Kronblätter verkehrt-eirund, kürzer als die Kelchzipfel, weißlich. Staub- blätter länger als die Kronblätter. Beere kugelig oder kurz ellip- soidisch, grün oder rot, borstig bis kahl. April, Mai. Ribes. 29 Ribes Grossularia Z. Sp. pl. Ed. 1. 201 (1753); Koch Syn. Ed. 1. 265 (1837), Ed. 2. 292 (1844); Maly Fl. Steierm. 179 (1868); Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 159 (1874); Strobl Fl. Admont II. 25 (1882); Janez. in Mem. soc. phys. et d’hist. nat. Genöve XXXV. 384 (1907). Hier folgende Formen: «. glanduloso-setosum Koch. Zweige mehr minder reichlich mit Stachelborsten besetzt. Blätter klein, ziemlich reichlich behaart. Kelchbecher und Frucht dicht drüsenborstig. Ribis Grossularia a. glanduloso-setosum Koch Syn. Ed. 1. 265 (1837), Ed. 2. 292 (1844); Maly Fl. Steierm. 179 (1868); Strobl Fl. Admont II. 25 (1882). Grossularia vulgaris Spach Hist. nat. veg. VI. 174 (1838). Ribes Grossu- laria $%. glandulosum Neilr. Fl. N.-Öst. 666 (1859). An Waldrändern, Bächen, felsigen Abhängen, in Schluchten, nicht selten bis in die Voralpen. ß. vulgare (Spach) Jancz. Zweige mehr minder reichlich mit Nadelstacheln bewahrt. Blätter größer, bis 4 cm lang, weniger dicht behaart. Frucht dicht drüsenborstig. Grossularia vulgaris Spach Hist. nat. veg. VI. 174 (1835). Ribes Grossularia «. vulgare Janez. in Mem. soc. phys. et d’hist. nat. XXXV. 355 (1907) z. T. Wegen der Früchte kultiviert und ab und zu verwildert, wie bei Graz, Marburg. y. pubescens Koch. Zweige meist mit vereinzelten Stachelborsten. Blätter größer, behaart. Fruchtknoten weichhaarig, Frucht kahl. Ribes Grossularia 5. pubescens Koch Syn. Ed. 1. 265 (1837). Häufig kultiviert. d. glabrum Koch. Blätter, Blattstiele, Traubenspindel und Kelche kahl. Frucht kahl. Ribes Grossularia 7. glabrum Koch Syn. Ed. 1. 265 (1837). Ribes reclinatum Z. Sp. pl. Ed. 1. 201 (1753)? Kultiviert. 4. Untergattung: Berisia (Spach) Janez. Blüten zweihäusig. Männliche Blüten ohne Fruchtknotenrudiment. Meist wehrlose Sträucher. Berisia Spach Hist. nat. veg. VI. 167 (1835). Ribes Subg. Berisia Janez. in Bull. Acad. Crak. (1906) 288, in Mem. soe. phys. et d’hist. nat. XXXV. 259. 5. Ribes alpinum L. Alpen-Johannisbeere. Bis 1 m hoher wehrloser Strauch. Blätter drei-, selten fünflappig, eingeschnitten ge- sägt, mit gestutzter oder schwach keiliger Basis, glänzend, kahl oder an den Nerven zerstreut behaart. Blüten zweihäusig, in aufrechten Trauben. Männliche Blütentrauben viel-, weibliche 3—5-blütig. 730 Rosaceae. Traubenspindel flaumig und drüsig, Deckblätter länger als die Blütenstiele. Kelch kahl, gelbgrün, mit ausgebreiteten Zipfeln. Kron- blätter spatelig, sehr klein, gelblich oder rötlich. Beeren scharlach- rot, süßlich. Mai, Juni. Ribes alpinum Z. Sp. pl. Ed. 1. 200 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 292 (1844); Maly Fl. Steierm. 179 (1868); Sirobl Fl. Admont II. 25 (1882); Janez. in Mem. soe. phys. et d’hist. nat. Geneve XXXV. 460 (1907). In Wäldern, Gebüschen, Schluchten, der Voralpen bis in die Krummbholzregion zerstreut. Auf dem Rötelstein bei Aussee und am Wege von Aussee zur Lackenhütte im Todten Gebirge; am Wege von Admont zur Stumpfnagleralm, auf dem Kalbling nächst der Scheibel- egger Hochalm; unter dem Rinnstein bei Johnsbach. Auf dem Tonion bei Mariazell, bei Frein, bei Aflenz und im Thörlgraben, auf der Schnee- alpe und auf dem Scheibwald der Raxalpe. Im Murtale bei Murau, Teufenbach, Unzmarkt, Zeiring; bei Oberwölz, St. Lambrecht; auf dem Rennfeld bei Bruck und dem Wechsel. 54. Familie: Rosaceae Juss. Blüten meist zwitterig, strahlig, einzeln oder in verschieden- artigen Blütenständen. Blütenhülle fast stets in Kelch und Krone ge- gliedert. Achse der Blüte zu einem schüssel- bis becher- oder krugförmigen Blütenboden erweitert, an dessen Rande die Kelch-, Kron- und Staubblätter inseriert sind. Kelchblätter vier oder fünf, selten mehr, mitunter ein aus gleichviel Blättern be- stehender Außenkelch vorhanden. Kronblätter meist so viel wie Kelchblätter, selten fehlend, in der Knospenlage dachig oder ein- gerollt. Staubblätter so viele wie Kelchblätter oder häufiger 2—4 mal so viele oder zahlreich in unbestimmter Anzahl. Antheren klein, mit Längsspalten aufspringend, den freien, meist fädlichen Staubfäden frei aufsitzend. Fruchtblätter so viele oder 2—3 mal so viel als Kelchblätter oder zahlreich, im Blüten- boden oder auf einem kugeligen bis walzlichen Träger stehend, meist frei und je einen Fruchtknoten bildend, seltener zu nur einem Fruchtknoten zusammenschließend. Die aus einem Fruchtblatt gebildeten Fruchtblätter einfächerig, mit 1—2 hängenden oder aufsteigenden anatropen Samenknospen und seitlich oder nahe dem Grunde oder vor dem Griffel entspringendem Griffel. Bei aus mehreren Fruchtblättern gebildeten Fruchtblättern die Griffel häufig ganz oder zum Teile miteinander verwachsen. Frucht sehr verschieden gestaltet. Same meist ohne Nährgewebe. Rosaceae. 731 Meist Holzgewächse oder ausdauernde, selten einjährige Pflanzen mit wechselständigen, geteilten, meist mit Nebenblättern versehenen Blättern. Rosaceae Juss. Gen. pl. 334 (1789) erw.; Lam. et DC. Fl. frang. IV. 427 (1805); Endl. Gen. pl. 1240 (1836—40) erw.; Maly Fl. Steierm. 238 (1868) erw.; Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 1. (1894); A. u. @. Syn. VI. 1. 5 (1900). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. . 1. Holzgewächse : Er 2. Krautige Pflanzen oder ud Halbıtränoker ne) 2. Nur ein oberständiger Fruchtknoten vorhanden. Blätter stets ungeteilt: Prunmus. Fruchtknoten unterständig, oder wenn oberständig, mehrere bis viele . 3. Be Blätter, getiedert oden gefingarb a. al. sn erkenne Blätter ganz . . 6. 4. Fruchtknoten in der Mitte Ale Blüte e ein MArEeältgen Köpfchen bildende Rubus. Fruchtknoten unterständig . . . - NE 5. Fruchtknoten frei, tief in den krugförmig Ereeeithleen Blütenboden ke Meist bestachelte Sträucher . . . . er B080, Fruchtknoten unterständig, miteinander aa mit em Blütenboden verwachsen. Wehrlose Sträucher oder Bäume . . ». » 2 2 2 2.2.2.2... Sorbus. 6. Fruchtknoten frei, fast oberständig . . - u 2 :Spirasa. Fruchtknoten unterständig, ganz oder en zum "Teil mit dem Blüten- boden verwachsen . . . EP EN, 1 7. Blüten einzeln an den en der RR ee Fee nee ER} Blüten in Büscheln, Trauben oder Doldentrauben . . » 2 22... 8. Kelchzipfel gezähnelt, länger als die Kronblätter . en 5: Mammlus. Kelchzipfel ganzrandig, kürzer als die Kronblätter . . . . . . (ydonia. 9. Kronblätter etwa so lang wie der Kelch. Blätter ganzrandig . Cotoneaster. Kronblätter viel länger als der Kelch. Blätter meist gesägt oder gelappt, selten ganzrandig NR? N, een. 10: 10. Blüten in einfachen, oft doldendhokohänN Tran Dens ee ee El: Blüten in dichten Ebensträußen . . . - EN 11. Kronblätter lanzettlich, nach unten keilig eeskmblert . . . Amelanchier. Kronblätter rundlieh oder eiförmig, kurz benagelt . . . . . . . Pirus. 12. Äste dornig. Blätter kahl, gelappt - - - - 2 2.2.2.2... Orataegus. Äste wehrlos. Blätter meist behaart . . -» -» 22.22.22... Sorbus. NOBEKSonDlurtarstehlandi 7. re a en lare 1E KronDlättersyorhanden ger ee rn. ld 14. Blätter ungeteilt oder gefingert. Blüten nicht in Köpfchen . Alchimilla. Blätter are Blüten in Köpfchen . . . 2. 2.2... Sanguisorba. ID RTonblätten EI u Gr ee Penn DrYaR: Kronblätter gr LE FRE 2 EEE BE EEE ee |} 16. Kelchblätter 4—5, Se aha MT, Kelchblätter zweireihig, d. h. mit Rode elıh) 8-10 (Abb. 35, ig. 5 42,20% siBlüten? lanhattı gelben. 7 Er. er Agnmmonia: Blüten» werBlich N Er. ne ee ut: 132 Spiraea. 18. Blätter mehrfach zusammengesetzt, ohne Nebenblätterr . . . . Aruneus. Blätter einfach gefiedert oder gefingert mit Nebenblättern . . . . . 19. 19. Blätter unterbrochen gefiedert. Blüten klein, zahlreich . . . KFilipendula. Blätter dreizählig.. Blüten einzeln oder in armblütigen Doldentrauben: Rubus. 20. EiruchtiknotentundGrıtte]ll oT ET oHRG Erochtknoten und AGrittell zahlreicher 2]. Staubblätter 5 . . Me ER SR ee De SKHRLELETZE Staubblätter zahlreich ee eo. DD, 22. Blüten weiß und Blätter hr Re ea | =. 28%. Blüten gelb, wenn weiß, die Blätter nicht dreizählig a 283.2 Bruchtknoten“behaart, wer re Er 2 Fruchtknoten kahl . . . . en BeRragania 24. Grundblätter unterbrochen Gerede mit zaea groden Endblättchen oder fast ungeteiltyr er a De a GLEN Grundblätter erehnke irn! Fe eher Elan, 5. 28): 25. Griffel verlängert, lang behaart, stehenbleibend . . . . .» . . . Geum. Grittel\kurztabtallierZ 2 Eee roter 1. Unterfamilie: Spiraeoideae (Dum.) Ag. Fruchtblätter 1—12, frei, wirtelig, weder in den Blütenboden eingesenkt noch auf besonderem Fruchtblattträger. Nebenblätter meist fehlend. Spiraeaceae Dum. Comm. bot. 59 (1822). Spiraeoideae Agardh Class. 20 (1825); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 13 (1894); A. u. @. Syn. VI. 1. 7 (1900). Spiraea Z. Spierstrauch. Blüten strahlig, meist zwitterig, in flachen Doldentrauben oder in Rispen. Blütenboden flach, schüsselförmig; Kelchzipfel und Kronblätter fünf. Staubblätter 15 bis zahlreich, mit nach oben verschmälerten Staubfäden, am Rande des Blütenbodens eingefügt. Fruchtblätter meist fünf, frei, mehrsamig. Früchte mehrsamige Balgkapseln. Same mit häutiger oder lederiger Schale. Wehrlose Sträucher mit ungeteilten oder gelappten Blättern ohne Nebenblätter und weißen oder rosenroten Blüten. Spiraea Z. Sp. pl. Ed. 1. 489 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 216 (1754); Endl. Gen. pl. 1247 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 230 (1844); Maly Fl. Steierm. 244 (1868), alle z. T.; Maxim. in Acta Hort. Petrop. VI. 213 (1879); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 14 (1904); A. u. @. Syn. VI. 9 (1900). Wicht. Literatur: Maximoviez, Adnotationes de Spiraeaceis in Acta hort. Petropol. VI. 105 (1879), Zabel, Die strauchigen Spiraeen der deutschen Gärten (Berlin 1893). Sekt. 1. Chamaedryon Ser. Blüten in einfachen Doldentrauben, weiß. —] © = Spiraea. Chamaedryon Ser. in DC. Prodr. II. 542 (1825); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. Ill. 3. 14 (1894); A. u. @. Syn. VI. 10 (1900). I. Spiraea ulmifolia Scop. Ulmenblätterige Spierstaude. Bis 2 m hoher Strauch mit ziemlich aufrechten kantigen Zweigen. Blätter kurz gestielt, eiförmig, spitz, gegen den Grund schwach keilig verschmälert und ganzrandig, vorn grob stachelspitz doppelt gesägt, oberseits kahl, unterseits an den Nerven schwach behaart, am Rande kahl oder spärlich gewimpert. Blüten in reichblütigen Dolden- trauben, Blütenstiele bis 14 mm lang, kahl. Kronblätter fast kreis- rund, weiß, 6 mm lang. Staubblätter länger als die Kronblätter. Früchte glänzend, an der Bauchseite gewimpert, sonst kahl. Mai, Juni. Spiraea ulmifolia Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 349 (1772); Koch Syn. Ed. 2, 231 (1844); Maly Fl. Steierm. 244 (1868); A. u. @. Syn. VI. 16 (1900). Spiraea chamaedryfolia Z. Sp. pl. Ed. 1. 489 (1753) z. T.; Jacq. Hort. Vindob. II. 66, t. 140 (1772). Spiraea banatica Janka in Math. es term. Közl. XII. 8. 166 (1876). Spiraea chamaedryfolia %. ulmifolia Maxim. in Acta hort. Petrop. VI. 186 (1879). An Waldrändern, felsigen buschigen Abhängen, in Gebüschen, an Ufern, in Südsteiermark. Bei Tüffer, Römerbad, im Savetale bei Trifail, Steinbrück, Lichtenwald; bei Wisell nächst Drachenburg. Wird auch häufig als Zierstrauch kultiviert. Spiraea media Schmidt (Öst. Baumz. I [1792] 53), (S. oblongifolia W. K. Pl. rar. Hung. III. 261 T. 235 [1812], Maly Fl. Steierm. 244) wird gleich zahlreichen anderen Arten der Gattung häufig in Gärten und Anlagen kultiviert und kam ehe- mals auf Kalkfelsen bei Peggau verwildert vor. Sekt. 2. Spiraria Ser. Blüten in pyramidalen Rispen. Spiraria Ser. in DC. Prodr. II. 514 (1825); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 15 (1894). Spiraearia Aschers. Fl. Brandenb. I. 176 (1869); A. u. @. Syn. VI. 1. 21 (1900). 2. Spiraea salicifolia /. Weidenblätterige Spierstaude. Bis über 2 m hoher Strauch mit fast rutenförmigen Zweigen. Blätter fast sitzend, lanzettlich, beiderseits zugespitzt, scharf einfach oder doppelt gesägt, kahl oder am Rande spärlich gewimpert. Blüten in zusammengesetzter, reich- und dichtblütiger, länglicher oder pyramidaler, bis 15 cm langer Rispe. Blütenstiele dicht weichhaarig. Kronblätter rundlich, 3—4 mm lang, hell rosenrot, kürzer als die Staubblätter. Früchte fast aufrecht, kahl. Juni, Juli. Spiraea salieifolia L. Sp. pl. Ed. 1. 384 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 230 (1844); Maly Fl. Steierm. 244 (1868); Strobl Fl. Admont II. 57 (1882); A. u. @. Syn. VI. 1. 21 (1900). Auf feuchten Wiesen, an Waldrändern, besonders der Voralpen. An der Traun bei Aussee, bei Trieben; sehr häufig im Murtale bei 734 Aruncus. Judenburg und Knittelfeld, ferner bei Seckau, im Ingering- und Hammer- graben. Im den Murauen und auf dem Ruckerlberge bei Graz, im Laßnitztale, zwischen Ehrenhausen und Spielfeld, bei Marburg. Auch häufig in Gärten kultiviert. 2. Aruneus (Ser.) Kostel. Gaisbart. Blüten zweihäusig, strahlig, in Rispen. Blütenboden flach, schüsselförmig. Kelch- und Kronblätter fünf, Staubblätter zehn, auf der Innenfläche der Blütenachse entspringend. Fruchtblätter meist drei. Früchte mehrsamige Balgkapseln. Same mit häutiger Schale. Stauden mit doppelt zusammengesetzten Blättern ohne Nebenblätter. Aruncus Ser. in DC. Prodr. II. 545 (1824) als Sektion; Kostel. Ind. hort. Prag. 138 (1844) als Gattung; Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 16 (1894); 4A. u. @. Syn. VI. 1. 27 (1900). Il. Aruncus silvester Äosi. Gemeiner Gaisbart. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, derb. Stengel aufrecht, bis 1,5 m hoch, kahl, beblättert. Blätter gestielt, sehr groß, doppelt dreizählig bis doppelt gefiedert mit eilanzettlichen, zugespitzten, scharf doppelt gesägten, unterseits an den Nerven behaarten, sonst kahlen, bis 10 em langen Blättchen. Blüten zweihäusig oder zweihäusig-vielehig, in um- fangreicher, aus zahlreichen dünnwalzlichen Ähren zusammen- gesetzter pyramidaler Rispe. Kronblätter länglich-keilig, 2 mm lang, gelblich-weiß. Staubblätter länger als die Kronblätter. Balgfrüchte >» mm lang, braun, hängend. Juni, Juli. Spiraea Aruncus Z.Sp. pl. Ed. 1. 490 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 231 (1844); Maly Fl. Steierm. 247 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 200 (1874); Strobl Fl. Admont II. 57 (1882). Aruncus silvester Kostel. Ind. hort. Prag. 1838 (1844). Astilbe Aruncus Trevir. in Bot. Zeitg. XII (1855) 817. Aruncus Aruncus Karst. Deutsche Fl. Ed. 1. 719 (1880—83); A. u.@. Syn. VI. 1. 28 (1900). In schattigen Wäldern, an Bächen, in feuchten Schluchten, sehr häufig bis in die Voralpen (1600 m). 2. Unterfamilie: Rosoideae Focke. Fruchtblätter meist zahlreich, selten nur 1—2, jedes für sich zu einem Fruchtknoten geschlossen, meist dem kugeligen oder walzen- förmigen Blütenboden aufsitzend oder in die ausgehöhlte Blütenachse eingesenkt. Früchte stets einsamig, nie aufspringend. Nebenblätter stets vorhanden. Rosoideae Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 12, 27 (1894). Familie der Rosaceae ‚Juss. Gen. pl. 334 (1789); Maly Fl. Steierm. 238 (1868). Rubus. 1735 1. Tribus: Potentilleae Spreng. Fruchtknoten zahlreich, dem konvexen Blütenboden aufsitzend. Staubfäden aus breiter Basis nach oben verschmälert. Potentilleae Spreng. Anl. Il. 2. 863 (1818); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 28 (1894). 3. Rubus Z. Brombeere. Blüten strahlig, fast stets zwitterig, in traubenähnlichen Trugdolden, sehr selten einzeln. Kelch- und Kronblätter je fünf. Staubblätter zahlreich. Fruchtboden schüssel- oder tellerförmig, Fruchtknoten zahlreich, zu einem Köpfchen vereint, mit je zwei Samenknospen, von denen die eine fehl schlägt. Früchtchen steinfruchtartig, mit fleischiger saftiger Außen- und harter Innenschicht, zu einer halb- kugeligen Sammelfrucht vereint. Ausdauernde Arten oder Holzgewächse mit meist zusammengesetzten Blättern. Rubus Z. Sp. pl. Ed. 1. 492 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 218 (1754); Endl. Gen. pl. 1241 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 233 (1844); Maly Fl. Steierm. 240 (1868); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 28 (1894); Focke in A. u. @. Syn. VI 1. 440 (1902). Wicht. Literatur: Weihe et Nees, Rubi Germanici (Elberfeld, 1822—27). Arrhenius, Ruborum Sueciae dispositio monographica eritica (Upsala, 1840). Metsch, Rubi Hennebergenses in Linnaea (1856) 89. P. J. Müller, Weißenburg’s Rubi in Flora (1858) 129 und (1859) 71. Versuch einer monographischen Darstellung der gallogermanischen Rubus-Arten im 16.-17. Jahresber. d. Pollichia 74 (1859). O. Kuntze, Reform deutscher Brombeeren (Leipzig, 1867). Babington, A monograph of british Rubi (London, 1869). Genevier, Essai monographique sur les Rubus du bassin de la Loire in Mem. soc. acad. Maine-et-Loire XXIV (1869). Gremli, Beiträge zur Flora der Schweiz (Aarau, 1870), Beiträge zur Kenntnis der schweizerischen Brombeeren in Österr. bot. Zeitschr. XXI (1871) 89. Focke, Synopsis Ruborum Germaniae (Bremen, 1877); Rubus in Ascherson u. Graebner, Synopsis d. mitteleurop. Flora VI. 1. 240 (1902—1903). Bräucker, 292 deutsche Rubus-Arten (Berlin, 1882). Halacsy, Österreichische Brombeeren in Verh. der K. K. zool. bot. Gesellsch. Wien XLI. Abh. 197 (1891). Beck, Flora von Nieder-Österreich II. 1. p. 718 ff. (1892). Friedrichsen, Beiträge zur Kenntnis der Rubi corylifolii in Bot. Zentralbl. LXXI. 1 (1897). Borbäs, Szederjeink csopajainak attekintese in Endesz. Lapok (1885) 509. Sudre, Excursions batologiques dans les Pyrenees in Bullet. Assoc. bot. de France [II (1900), Rubi Europae vel Monographia Iconibus illustrata Ruborum Europae. Albi, 1908 ff. Sabransky, Beiträge zur Flora der Oststeiermark in Verh. d. zool. bot. Ges. Wien LIV. 537 (1904) und LVIIT. 69 (1908), Die Brombeeren der Ost- steiermark in Österr. bot. Zeitschr. LV. 315 (1905). Die Gattung Rubus gehört infolge ihres außerordentlichen Formenreichtums in systematischer Beziehung zu den schwierigsten Gattungen der mitteleuropäischen Flora. Außer verhältnismäßig wenigen weit verbreiteten Arten finden sich in manchen Gegenden Lokalformen von oft sehr charakteristischem Aussehen in 736 Rubus. ungeheurer Menge, deren Gliederung außerordentlich schwierig und deren Zuweisung zu größeren Gesamtarten in den meisten Fällen mit Sicherheit nicht durchführbar ist. Überdies spielt die Bastardbildung in der Gattung Rubus eine sehr hervor- ragende Rolle. Wenn im nachfolgenden speziell aus Oststeiermark (Fürstenfeld, Söchau ete.) eine auffallend große Zahl von Brombeerformen angeführt wird, ist dies nicht nur die Folge der außerordentlich gründlichen Durchforschung der Brombeer- flora dieses Gebietes durch Sabransky, sondern auch der Ausdruck der tatsächlich ganz außerordentlichen Formenmannigfaltigkeit der Brombeeren daselbst, die gewiß weit größer ist als in irgend einem anderen. Gebiete der Steiermark. Der Freund- lichkeit des Herrn Dr. Sabransky verdanke ich es, daß mir sämtliche von ihm be- schriebenen und aufgefundenen Rubus-Arten in Originalen vorlagen. Bezüglich der Deutung der von Sabransky aufgestellten Bastarde habe ich in den weitaus meisten Fällen mich seiner Auffassung angeschlossen, da es ihm in der freien Natur viel leichter möglich ist, sich darüber ein richtiges Urteil zu bilden als mir nach Herbarexemplaren. Nur in wenigen Fällen, wo mir seine Deutungen allzu unwahr- scheinlich dünkten, wich ich von seiner Auffassung ab. Es braucht nicht erst hervorgehoben zu werden, daß nicht sämtliche im nach- folgenden als „Arten“ angeführten Formen als gleichwertige Spezies betrachtet werden dürfen, doch ist es in vielen Fällen, wie oben erwähnt, nicht möglich, einzelne Lokalrassen bestimmten Arten anzugliedern. 2 Kr LE 7 Abb. 35. 1. Schößling von Rubus Radula. 2. von R. Koehleri. 3. von R. Metschü. 4. von R. hirtus. 5. Blüte von Potentilla glandulifera, von unten gesehen, etwas vergr. 6. Sternhaar von P. arenaria, vergr. 7. Sternhaar von P. glandulifera, vergr. 8. Neben- blätter von Potentille glandulifera.. 9. Nebenblätter von P. rubens. 10. Blüte von Alchimilla silvestris, etwas vergr. Bestimmungsschlüssel. Zum Bestimmen ist neben blühenden Zweigen ein Stück des heurigen (noch nicht blühenden Schößlings) unbedingt erforderlich. 1. Krautige Pflanze mit dreizähligen Blättern - . - .» ... ..R. saxahılis. Sin@aster alla ort ae ee ee edel and Br [I Rubus. 737 . Schößlingsblätter gefiedert, unterseits fast stets schneeweiß filzig. Schößling stielrund, bereift, mit kleinen schwarzroten Stacheln besetzt. Kronblätter schmal elliptisch, weiß. Fruchtknoten filzig. Früchte rot, kurzhaarig-filzig:: R. idaeus. Eohoßlmenhlättengetingert? =: 2. ;n. oe mul Bea BE ir Bes Nelenblätten Imanl bis füdlioh. .) +. Nebenblätter lineal-lanzettlich bis lanzettlich. Schößline meist bereift. Äußere Seitenblättchen sitzend . . » - ae 4. Stieldrüsen fehlend oder höchstens RER E im "Blütenstand Yorkandai Min: Stieldrüsen im Blütenstand und meist auch am Schößling vorhanden . 17. 5. Blüttehen beiderseits a oder höchstens in der Jugend unterseits dünn Brautilaip 0.10.20. a oe A a Blättchen unterseits grau- br weißfilsig N: er ei: 6. Schößling kahl, aufrecht. Kelchzipfel grün, Keibrandie 1 Re oT Schößling meist bogig und behaart. Kelchzipfel graufiliig . . . . 15. 7. Schößlingsstacheln klein, kurz, kegelföürmig. Früchte schwarzrot. Schößlings- blätter oft 7-zählig . . - - ne LE NIEBREMSTE: Schößlingsstacheln kräftig. Früchte A Blätter 5-zähllig . . -. 8 9. 10. 11. 13. 14. 16. 17. . Äußere Seitenblättchen sitzend. Staubblätter kaum so hoch wie die Griffel: R. plicatus. Äußere Seitenblättchen gestielt. Staubblätter länger als die Griffel . 9. Blütenstand reich rispig. Blüten rosenrot . » » » 2... R. altissimus. Blütenstand schmal, traubig. Blüten meist weiß, sehr groß . R. sulcatus. (5) Schößlingsblätter fußförmig fünfzählig, d.h. die äußeren Seitenblättchen am Stiel der mittleren entspringend. Endblättchen breit eiförmig bis rundlich: R. bifrons. Schößlingsblätter gefingert 7. Rn EEE ner Ya a Schößling reichlich behaart . . » . 2 2.2 2.02. R phyllostachys. Schößling kahl oder fast kahl . . . . I . Stacheln im Blütenstand derb, hackig. te de Plätenstandes geknäuelt mopdoldige 2 a. 2020. R. macrosiemon. Stacheln im Blütenstand Be er Teräht nicht hackig . . 13. Blütenstand fast einfach traubig. Endblättchen breit eiförmig. Fruchtknoten ana denispitzelzottig. 0... Re er: Rs Vest. Blütenstand rispig - - a ae Staubblätter und Griffel gruhlieh lien tand Bichsienz am Grunde durch- blättert . . en: il Br candicans. Staubblätter al Griffel 7 purpurn. " Blütenstand durchblättert . R. persieinus. . (6) Staubblätter kürzer als die Griffel. Endblättchen breit rundlich: R. dasycarpus. Staubblätter länger als die Griffel. . . . . rel Blüten rosenrot, Staubblätter und Griffel purpurn. Schößling fast kahl: R. persieinus. Blüten weiß. Schößling reichlich behaart . . . . . . R. macrophyllus. (4) Blattstiele oberseits rinnig. Blättchen rhombisch, vorn grob gezähnt, unterseits weißfilzig, oben mit mikroskopisch kleinen Sternhaaren besetzt, grün bis grau. Blüten gelblichweiß, in dichter Traube . . . . R. tomentosus. Blattstiele nicht rinnig. Blätter oben ohne Sternhaare . . .» . . . 18. Hayck, Flora von Steiermark. 47 7138 Rubus. 18. Schößling mit gleichartigen größeren Stacheln bewehrt, daneben auch oft noch mit Stachelchen und Stachelhöckern besetzt, spärlich bis reichlich stiel- drüsig (Abb. 35, Fig. 1). Stieldrüsen des Blütenstandes kurz, nicht erheblich länger als die Haare oder der Querdurchmesser der Blütenstielehen . . 19. Schößling dicht ungleich stachlig und stieldrüsig, zwischen Stacheln, Stachel- borsten und Stieldrüsen mancherlei Übergänge vorhanden (Abb. 35, Fig. 2—4). Stieldrüsen im Blütenstand sehr reichlich, wenigstens z. T. erheblich länger als die Haare oder der Querdurchmesser der Blütenstielehen . . . . 76. 19. Schößling dicht zottig-rauhhaarig. Blätter unterseits grün- bis graufilzig und durch längere Haare sammtig schimmernd . . . . Ener7007: Schößling kahl oder behaart, aber nicht zottig-rauhhaarig. Blättchen unter- seits grün oder grau- bis weißfilzig, nicht sammtig schimmernd . . . 20. 20. Schößling mit gleichartigen größeren Stacheln und spärlichen bis zerstreuten Stieldrüsen und Stachelborsten besetzt . . - Sr IR Schößling mit gleichartigen größeren Stacheln ee zuh danehän von zahlreichen Stieldrüsen, Stachelhöckern und Stachelborsten = ern (VAjs)on 30, TH IN) Lo 5 ar a en ra EN IENTGE ed: 21. Blättchen unterseits grün . . . ee ee ee re 7 Blättchen unterseits grau- bis weile, ne: ar BEL 22. Endblättchen der Schößlingsblätter breit ig bis len a: Endblättehen der Schößlingsblätter elliptisch bis verkehrt-eiförmig . . 28. 23. Fruchtknoten filzig oder zottig . . . A Fruchtknoten kahl oder etwas behaart, Ale acht Ale Ben eh . 25. 24. Fruchtknoten filzig. Staubblätter kürzer als die Griffel. Blütenstand ziem- lich umfangreich, locker . . . 2200. R. dasycarpus. Fruchtknoten langhaarig-zottig. Staubblätter so Ar wie die Griffel. Blüten- stand kurz. ; > 2. R. bregutiensis. 25. Blättchen grob Bot re DE es allmählich zugespitzt: R. Gremlü. Blättehen fein gesägt, kurz zugespitztt . . - 26. 26. Endblättchen der Schößlingsblätter mit plötzlich anfgeselater en schmale Spitze. Fruchtknoten an der Spitze kurzhaarig . . . . . R. mueronaltus. Endblättchen der Schößlingsblätter kurz zugespitzt mit che scharf ab- gegrenzter Spitze. Fruchtknoten kahl . . . . de Beide Eile 27. Schößlingsstacheln lanzettlich, fast wagrecht ahsichend Eu: R. holochlorus. Schößlingsstacheln aus stark verbreitertem Grunde schlank, stark rückwärts geneimtäbisrtast, hackig,. . 0. ven ER RT DB (22)ESchößlingäpehaattn. 7. Fels a N ne Er ee Be Schößling kahl. . . . . SEE REED, 29. Blütenstandsachsen mit sehr Re E im Filz fast ganz Dverbosgenen Stiel- drüsen. Schößlingsstacheln kräftig . . . . al. Stieldrüsen im Blütenstand zahlreich. Schößlingsstacheln tt a N, 30. 80: Blüten weiße ee ee ee Rumalledkıte Blüten tief rosenrot . . . » 2220. IR. eruentatus. 31. Blütenstand kurz. Schößlingsblätter ae 3-zühlig, mit am Grunde herz- förmigem Endblättchen . . . R 2. R. amphistrophos. Blütenstand verlängert. Schößlingsblätter 5-zählig: Endblätter nicht herz- A a RE ee ee: Rubus. 739 32. Blütenstand kurz mit sparrig abstehenden ein- bis wenigblütigen Ästen, mit hackigen Stacheln bewehtt . . ». 2 0. 2 2 2.2 nu. R. Gremin. Blütenstand verlängert, reichblütig . . . BUEIEK 22 80. 33. Blütenstand gegen die Spitze deutlich verttiiet, Höchntenk am Grunde etwas durchblättert, armdrüsig . .: 2020. R. sparseglandulosus. Blütenstand an der Spitze breit en nicht verjüngt, bis zur Mitte durchblättert, reich drüsig . . . + R. corymbosus. 34. (21) Endblättchen der stets dbeisähligen Schößlingsblätter schmal keilig- verkehrt-eiförmig, schmal zugespitzt, die seitlichen sehr kurz gestielt. Blätt- chen unterseits sammtig weich filzig . . - ... BR. Promi. Endblättchen der Schößlingsblätter nicht A Kate werkehrt -eiförmig . 35. 35. Schößling fein angedrückt sternhaarig-flaumig -. . 0 R. eunclator. Schößling kahl oder abstehend behaart, nicht ha LE NEN EE AUS 36. Schößling bereift, fast kahl. Staubblätter griffelhoch . . . NR. inaequalis. BAUIROLHÄEN GETI DOXGERTE vu BRIE BE EEE en 1 987 Br RZ ee ar RN er: } Fruchtknoten behaart . . . » 39. 38. Blütenstand oben breit abgerundet, nicht ekugt, bie. über "die Mitte da blättert. Schößlingsstacheln ziemlich schwach . . . . . R. corymbosus. Blütenstand gegen die Spitze deutlich verjüngt, höchstens am Grunde durch- blättert. Schößlingsstacheln sehr kräftig . - - . . R. macrophyllus. 39. 40. 41. 42. 45. 46. Fruchtknoten dicht filzig. Staubblätter kürzer als die Griffel: R. dasycarpus. Fruchtknoten abstehend behaart, nicht filzig - . - nA: Rispe verlängert, schmal, gegen die Spitze zu Er anlage: R. denticulatus. Rispe oben breit abgerundet, gegen die Spitze nicht verjüngt . . . . 4l. Blütenständsachsen dicht filzig, mit im Filz fast verborgenen zerstreuten Stieldrüsen. Schößling fast drüsenlos . . . er... ‚Eritschit. Stieldrüsen des Blütenstandes ungleich, Beton z. T. den Filz deutlich überragend . - 2: Endblättchen der Schößlingsblätter Ara long der Verklet eilömnig: R. Caflischii. Endblättchen der Schößlingsblätter schmal eiförmig bis elliptisch: R. amphistrophos. (20) Blätter unterseits grün . . . rt ee A E: '. ° Blätter unterseits grau- oder vaahlaie eier. = 20l. . Staubblätter kürzer als die Griffel. . . . SR LE Staubblätter so lang oder lünger als die Griffel nn Pe ner wtaile Endblättchen der Schößlingsblätter am Grunde abrertidet Gier höchstens seicht ausgerandt . . . a ot) Endblättchen der Schößlingsblätter am Ende ee 98 . 46. Rispe umfangreich mit langen aufrecht abstehenden vielblütigen Arten R. rudis. EuSpE kurz, mit KOrRan ABten in 4, . Endblättchen der Schößlingsblätter Sa bis elliptisch, ne zu” geapitzt . . 49. Endblättchen der Schößlingsblätter Bra Ennnig bie fast endlich BR EHR: 47° 40 Rubus. 48. 68. 64. Endblättchen der Schößlingsblätter breit herzeiförmig, allmählich zugespitzt: R. thyrsiflorus var. stylosus. Endblättchen der Schößlingsblätter rundlich, kurz breit zugespitzt: R. brachystemon. Stacheln des Schößlings hackig, gelb. . . . R. rudis var. erythrogynes. Stacheln des Schößlings gerade. . . » » 2 2.2.2.2... R. pallidus. Blütenstand bis fast zur Spitze durchblättertt . . . » . . . .R. foliosus. Blütenstand nicht durchblättert, schmal . . . . . . . .R. brachystemon. Endblättchen der Schößlingsblätter am Grunde tief herzföürmig . . . 52. Endblättehen der Schößlingsblätter am Grunde abgerundet oder seicht aus- gerandetir. ee 5 a hd 2 2 7 Kelchzipfel an der en cken an: 0 © 2% Kelchzipfel an der Frucht abstehend oder aufrecht. . - » » 2... 56. Schößling bereift und ziemlich reichlich behaart. . . » -» . _R. scaber. Schößlimssunbereitt 9-2 es RE er or Stacheln im Blütenstand hackig . . . EN? R. Gremlüi. Stacheln im Blütenstand pfriemlich oder erbte. RER: BAER ala Blütenstand reich durchblättert. Stacheln schwach . b VS corymbosus. Blütenstand nur am Grunde durchblättert, Stacheln kräftig En zahlreich: R. Pseudo-Marshallüi. Blüten sweiß ce ab. 20. SR un I ee a RR LRTEU LE Blüten tief rosenrot . . . euer, KARKRERENEE Schößling bereift, reichlich haar A a ta ts Schößling unbereitt . . . . 2 BR RE Re rc Gi) Kelchzipfel an der Frucht regeln fe RR ARRGTN ER Kelchzipfel an der Frucht aufrecht . . -. . .........R. tereticaulis. Rispe bis über die Mitte reich durchblättertt . . . . . . R. corymbosus. Rispe höchstens am Grunde durchblättet . . ». ». . 2... ..760 Rispe umfangreich, mit abstehenden mehrblütigen Ästen. . . . R. rudis. Rispe schmal, meist kurz; zarte Pflanze mit schwachen Stacheln: R. bregutiensis. (43),Staubblätter kürzer>als die Grittel@.. 27 Staubblätter so lang oder länger als die miffel . . » » 2 2.2... 68 Blättchen unterseits as graufilzig, seidig schimmernd. Fruchtknoten behaart 222 eh: 5 3 . . R. suavifolius. Blättchen ee matt grau- DS lee Fruchtimoten filzig: R. albicomus. Schößlingsstacheln schwach. Pflanze zart. Endblättchen der Schößlings- blätter eirundlich, kurz zugespitzt . . . . nn. bregutiensis. Kräftige Pflanzen mit lanzettlichen Schößlingistachein A GA Im Blütenstand neben den Stieldrüsen auch einzelne längere Drüsenborsten vorhanden . . . ee ET ELECLOSTGN Stieldrüsen im Plöleneland alle ziemlich?gleichuree. 1. 2 Brenn Stieldrüsen im Blütenstand sehr kurz, fast im Filz verborgen: R. maerostachys. Stieldrüsen im Blütenstand den Filz deutlich überragend. . . . . . 66. Rubus. 741 66. Schößlingsstacheln sehr lang, länger als der Durchmesser des Schößlings. Blütenzweige sehr reich bestachelt. . » » 2»... R. dolichacanthus. Schößlingsstacheln kürzer als der Durchmesser des Schößlings. Stacheln am Blütenzweig mäßig zahlreich . . . » SR RIERNIRRRadNle. 67. (19) Kelchzipfel an der Frucht Arne rese Be 3 2 Kelchzipfel an der Frucht aufrecht oder abstehend . . . . 2.2.70. 68. Endblättchen der Schößlingsblätter fast kreisrund . . . . . R. vestitus. Endblättchen der Schößlingsblätter eiförmig bis länglich. - . » . . 69. 69. Endblättchen der Schößlingsblätter am Grunde herzförmig . R. amphistrophos. Ündblättchen der Schößlingsblätter gegen die Basis lang keilig verschmälert: KR. Freynü. 70. Stacheln im Blütenstand ziemlich kräftig, pfriemlich bis nadelig.. . . 71. Stacheln im Blütenstand fein nadelig, sehr spärlich . . . 2.2... 75. 71. Staubblätter so lang oder länger als die Griffel . . . . . CAM Staubblätter kürzer als die Griffel -. . . . » 2.2.0. R. roll 72. Blüten tief rosenrot, Griffel purpum . 2 2 2 2.2.2.2... R. eruenlatus. Blüten weiß oder blaß rötlich. Griffel grün . . . ne 73. Blätter unterseits grau- bis weißfilzig. Endblättchen a A Te Blätter unterseits grün. Endblättchen rundlich . . . . . R. bregutiensis. 74. Schößling kräftig, kantig, Stacheln sehr kräftig und reichlich .R. fusco-ater. Schößling rundlich, zart. Stacheln zart. » » » 2.2.2.2... .R. supinus. 75. Schößling kantig, kräftig bestachelt . . © -» ... 2... R. persericans. Schößling rundlich, mit nadeligen Stachenm . . . . . _R. chlorostachys. 76. (18) Kelchzipfel an der Frucht zurückgeschlagen . . . . 2.2... ..77 Kelchzipfel an der Frucht abstehend oder aufrecht . . - . 80. 77. Schößling kräftig, kantig, mit kräftigen mit breiter Basis Eulsilkenden Bet 82. und zahlreichen Stachelborsten und Stieldrüsen besetzt (Abb. 35, Fig. 2). Äste des Blütenstands trugdoldig mehrblütig . . - 39 zu Aller Schößling schwach, rundlich oder stumpfkantig, mit meist En en Stacheln (Abb. 35, Fig. 3, 4). Blütenstand einfach traubig oder mit traubig wenig- blütigen Ästen . - - Maas er Stacheln und Salate am , Schößling Behr dicht. Vie ndeachsen sehr dicht mit schwarzroten Stieldrüsen und Drüsenborsten besetzt: R. Kochleri. Stacheln und Stachelborsten am Schößling locker gestellt. Blütenstandsachsen zerstreut stieldrüsig . . ? . .. R. persetosus. Blütenstand schmal, bis zur Spitze durchblättert. Schößlingsblätter dreizählig: R. coriifrons. Blütenstand locker rispig. Schößlingsblätter fünfzählig, mit elliptischen schmal zugespitzten Blättchen . . . ES nt . (76) Rispe bis zur Spitze dicht mit sen Blättern durchsetzt . . 81. Rispe höchstens bis zur Mitte durchblättert . . . . . - 32:88: Blättchen unterseits sammtig grau- bis weißfilzig . - - - R fuscoater. Blättchen beiderseits grün . . . . 2 Fe TE BEN. 2 BD, Rispe locker mit verlängerten unteren Bien EIER TEEERE R. Antonüi. Rispe gedrungen, lang, mit kurzen Ästen . . . . . . R. phullothyrsus. 3. Staubblätter so lang oder länger als die Griffel . . » 2. 2... 84 Staubblätter kürzer alssdıe Gattele man. . 2 ann nme 2108: Rubus. 85. 86. 89. 0. 91. . Blütenstand rispig, reichblütig, mit trugdoldig mehrblütigen unteren und mittleren Ästen . . . 308 Blütenstand schmal, mit ARAHRDEN Be Saale: RER hen en 3. ERr Stieldrüsen im Blütenstand zahlreich, aber kurz, nicht länger als der Durch- messer der Blütenstielehen . . . 22863 Stieldrüsen im Blütenstaud ungleich, nel Z. m. en ae de Durch- messeräderaBlutenstielchens zer 2 ir ar Ne BlütenYweiBEH Fe Rn Sr R. er Blüten lebhaft rosenrot . . P N ee a EREETS: Fruchtknoten filzig oder dicht eh REN EN EBENE Ermehtknoten kahl oderzetwas behaart. u. dt Blättchen unterseits sammtig graufilzig, das Endblättehen aus herzförmigem Grunde breit elliptisch. Blütenstand mit sehr kräftigen Stacheln bewehrt: R. fuscoater. Blättchen unterseits dünn graufilzig oder grün. Endblättchen an der Basis seicht ausgerandet oder abgerundet. Wenn die Blätter unterseits filzig, das Eindblättchen breit rundlich 7.2 2. en ERmilocarpus: Blättchen der Schößlingsblätter sehr groß, breit rundlich, sich gegenseitig, mit den Rändern deckend . . . : - R. vastus. Blättchen der Schößlingsblätter Ko auffallend groß a Da u = 008 Blütenstand er an der Spitze breit abgerundet, mit kräftigen, geraden Stachelnue-se 22.2. F ee ENT: Blütenstand kurz ib: wenn ang gegen & Ru verschmälert 91. Blütenstand verlängert, bis zur Mitte durchblättert, dicht schwarzrot drüsig: R. subaeuleatus. ‚Blütenstandekurz Anicht. durchblätterbeer 2 re 92:Blüten! tief. rosenrot. 2. 3ER IR DBACENEN IBlüteneweiß- se sr rn MER RhumımsUg: 93. (84) Die größeren SchöBlinerstacheln kräftig, aus deutlich verbreitertem Grunde pfriemlich bis lanzettlich (Abb. 35, Fig.3) . . . . a. Alle Stacheln schwach, nadelig bis vr (Abb. 35, Fig. a) RE ITE 94. Blüten rosenrot . . H SUR: 2. ar. IR. hamalulus: Blüten weiß . . : . IE ee Wan TE MET 95. Stachelborsten am Schößling On. zahlreich. Stieldrüsen im Blütenstand schwarzrot . . . > 20.20. R. subaculeatus. Stachelborsten am Schößling zerstreut. " Stieldrüsen im Blütenstand heller 96. 96. Nadelstacheln und Drüsenborsten im Blütenstand zerstreut . . R. Metschii. Nadelstacheln und Drüsenborsten im Blütenstand sehr dicht R. pseudaprieus. 97. Staubblätter mehrreihig, so lang oder länger als die Griffel . . . . 98. Staubblätter viel kürzer als die Griffel, fast einreiig . . - . . . .105. 98. Blättchen unterseits grau- bis We er ER EOS Blättchen unterseits grün . . . : 12.1008 99. Schößling unbereift. Blättchen EroB Et Kreis Beioht Pezshnk: 100. R. subeaucasieus. Sehößling stark bereift. Blättchen mittelgroß . . . . ... _R. Josephi. Blättchen der Schößlingsblätter sehr groß und breit, sich gegenseitig mit den Rändern meist deckend . . . . . NE EIERNIGNTLONGE Blättehen der Schößlingsblätter ah En GER und breit, sich mit den Ränderninichtgdeckender sr en BB re Rubus, 743 101. Blütenstandsachsen dicht mit schwarzroten Stieldrüsen besetzt . . . . 102. Blütenstandsachsen mit hellroten oder blassen Stieldrüsen besetzt . . 104. 102. Griffel purpurrot ., » » 2... 2. 0 nn nn = BR. Ballenbachü. Griffel grünlich . . - Re 12 LUD, 103. Schößling dicht behaart, Pr dicht Anaetstahhelir EN stieldrünig R. hirtus. Schößling fast kahl, mit sehr feinen Nadelstacheln und mäßig zahlreichen Stieldrüsen besetzt . . „220.0. R. praealpinus. 104. Nadelstacheln und lange Dilsenbaniien im Blütenstand sehr reichlich: R. rivularis. Lange Drüsenborsten im Blütenstand spärlich, Nadelstacheln zerstreut: R. serpens. EINE HBLODIEHTIHelaNOt: a 2 er et ne ee tmlar er SR LOME Griffel grün . - - BE RIESEN Ss 20 LUD: 106. Schößling stark bereift. Blätter unterseits filzig_ . - - R. prwinosicaulis. Schößling nicht oder schwach bereift. . . . . een llg- 107. Fruchtknoten spärlich behaart oder kahl. Biieuslandenchaen "dicht schwarzrot Urea FE EEE RE E16 /e ge Genen: Fruchtknoten Ballie bie Alag er. Wer Ve ER Ser 108: 108° Schößling loaker behaart . . Ss. N nie nn. R. plusiacanthus. Schößling dicht zottig . . - 202020. R. chlorosericeus. 109. Blütenstandsachsen dieht mit Er ae Stieldrüsen besetzt R. Guentheri. Blütenstandsachsen mit hellroten oder bleiehen Stieldrüsen besetzt . . 110. 110. Fruchtknoten kahl oder behaart. Schößling Er behaart. Stieldrüsen im Blütenstand lang . . - ERS ER, Bayer: Fruchtknoten filzig. Schößling. dicht Tellanre "Stieldrüsen im Blütenstand karzı 7... 20. R. chlorostachys. 111. (8) Schößling rndlich, Be pfriemkicheh Biächeln beretztaer. 2, 2 212} Schößling kantig, seltener rundlich, dann die Stacheln am Grunde zusammen- gedrückt oder verbreitert . . . - ee uhye 112. Schößling mit schwachen, fast Kochen Kahn. a treuen Stieldrüsen besetzt, stark bereift. Blüten groß, weiß, Früchte blau bereift R. caesius. Schößling ungleich stachlig und reich eldrig De ra Neue}, 113. Blätter Ne grün. Schößling und Blütenstand halt mäßig zahlreichen Stieldrüsen besetzt . - - ER IELARF IR: Blätter unterseits dicht Eilkig: Schößling as Blütenstand sehr dicht mit schwarzroten Stieldrüsen besetzt . . . Be To: 114. Blütenstand rispig, an der Spitze Anne fast ldentanhie: R. oreogeton. Blütenstand schmal, traubig . . . . ER N men ER: ORDER: 115. Staubblätter kürzer als die grünen Griffel a N AB rumostcaulis: Staubblätter so lang oder länger als die roten Griffel. . . . .R. Josephi. 116. Blättchen beiderseits grün, unterseits zerstreut behaart bis dünn filzig . 117. Blättchen unterseits dicht weich graugrün- bis graufilzig . . - . . 118. 117. Schößling rundlich, ganz oder fast drüsenlos . . . » . - . R. Laasckii. Sehößling kantig, zerstreut stieldrüig . - - - = =... .R. nemorosus. 118. Blätter fußförmig fünfzählig, oberseits kahl. Blüten rosenrot R. callianthus. Blätter gefingert, oberseits reich behaart, unterseits dick weich filzig. Blüten MEISE /WERBIN Ae k. tus. 00> DR AhOlORemizeun: 1744 Rubus. 1. Untergattung: Cylactis (Raf.) Focke. Ausdauernde krautige Gewächse. Kelchbecher kreiselförmig. Staub- fäden lineal mit pfriemlicher Spitze. Steinfrüchtchen locker zusammen- hängend oder einzeln. Nebenblätter frei. Cylactis Raf. in Am. Journ. science I (1819) 377 als Gattung; Focke in Abh. naturw. Ver. Bremen IV (1874) 142, Syn. Rub. Germ. 95 (1877), in Engl. Nat. Pflanzenfam. III. 3. 29 (1894), in A. u. @. Syn. VI. 1. 443 (1902) als Unter- gattung. D I. Rubus saxatilis Z/. Steinbeere. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, derb. Unfruchtbare Stengel kriechend, ästig, behaart, mit feinen Stacheln besetzt. Blätter lang gestielt, dreizählig, Blättchen beider- seits anliegend behaart, eingeschnitten doppelt gesägt, das mittlere gestielt, rhombisch, die seitlichen schief, oft zweilappig. Nebenblätter der unfruchtbaren Stengel lanzettlich, der blühenden eiförmig. Blüten in end- und achselständigen 2—10-blütigen Trauben. Blütenstiele behaart. Kelchblätter eilanzettlich, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter lineal, stumpf, weiß. Steinfrüchte 1—6, schwach zu- sammenhängend, groß, scharlachrot. Mai—Juli. Rubus saxatilis L. Sp. pl. Ed. 1. 494 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 234 (1844); Maly Fl. Steierm. 240 (1868); Focke Syn. Rub. Germ. 95 (1877); Strobl Fl. Admont II. 55 (1882); Focke in A. u. G. Syn. VI. 1. 443 (1902). In steinigen Wäldern, an buschigen felsigen Abhängen, unter Krummholz. Verbreitet durch die ganze Kette der nördlichen Kalkalpen bis gegen 1800 m, auch auf dem Lantsch und Schöckel, am Wanners- dorfer Kogel bei Frohnleiten und in der Raabklamm bei Gutenberg; ferner in den Karawanken und Sanntaler Alpen; auch auf dem Kosiak bei Neuhaus, dem Hum bei Tüffer und auf dem Turjeberge bei Römerbad. Im Gebiet der Zentralalpen selten und nur auf Kalk, wie bei Murau, ÖOberwölz, auf dem Pleschaits, am Auerlingberg bei Judenburg; im Strechengraben bei Rottenmann; bei St. Lambrecht. 2. Untergattung: Idaeobatus Focke. Bestachelte Sträucher mit wenigsten an den Schößlingen gefingerten Blättern. Nebenblätter mit dem Grunde des Blattstiels verbunden. Steinfrüchtchen flaumig, miteinander zu einer sich zur Reifezeit vom kegeligen Fruchtträger lösenden Sammelfrucht verbunden. Idaeobatus Focke in Abh. naturw. Ver. Bremen IV (1874) 143, Syn. Rub. Germ. 97 (1877), in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 30 (1894), in 4. u. @. Syn. VI. 1. 444 (1902). 2. Rubus Idaeus Z. Himbeere. Schößlinge stielrund, aufrecht, stark bereift, schwach behaart, mit dunkeln, pfriemlichen Stacheln Rubus. 745 mehr minder besetzt oder fast wehrlos. Blätter der Schößlinge dreizählig oder gefiedert 5—7-zählig, mit eiförmigen, zugespitzten, scharf doppeltgesägten, oberseits in der Jugend anliegend behaarten, später kahlen, unterseits angedrückt schneeweiß filzigen Blätt- chen. Blütenzweige behaart, mit einzelnen Nadelstacheln bewehrt oder wehrlos, mit dreizähligen Blättern. Blüten in wenigblütigen Trauben. Kelchblätter filzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter verkehrt-eilänglich, weiß. Staubblätter aufrecht, etwas kürzer als die Griffel. Früchte rot, flaumig, sich vom kegelförmigen Träger leicht ablösend, wohlschmeckend. Mai—Juli. Rubus Idaeus Z. Sp. pl. Ed. 1. 492 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 233 (1844); Maly Fl. Steierm. 240 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 196 (1874); Focke Syn. Rub. Germ. 97 (1877); Strobl Fl. Admont II. 55 (1882); Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 444 (1902). ' In lichten Wäldern, Holzschlägen, gemein bis in die höheren Vor- alpen (1500 m). Eine auffallende Form ist: 3. denudatus Schimp. et Spenn. Blätter beiderseits grün. Rubus Idaeus b. denudatus Schimp. et Spenn. Fl. Frib. 743 (1829); Focke in Ad. u. @. Syn. VI. 1. 446 (1902). Rubus Idaeus b. viridis Doell Rhein. Fl. 766 (1843); Focke Syn. Rub. Germ. 99 (1877). Sehr selten in schattigen Wäldern im Trauntale bei Aussee am Wege zum Grundelsee (Focke). 3. Untergattung: Eubatus Focke. Bestachelte Sträucher, mit zweijährigen, im ersten Jahre („Schöß- linge“) nur Laubblätter, im zweiten Jahre Blütenzweige tragenden Stämmen. Blätter gefingert 5—5 -zählig, sehr selten gefiedert. Nebenblätter dem unteren Teil des Blattstieles angewachsen, bleibend. Steinfrüchte schwarz, kahl, mit dem erweichenden Fruchtträger zu einer Sammelfrucht ver- bunden. Eubatus Focke in Abh. naturw. Ver. Bremen IV (1874) 148, Syn. Rub. Germ. 102 (1877), in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 31 (1894), in A. u. @. Syn. VI. 1. 448 (1902). Sekt. 1. Suberecti P. .J. Müll. Schößlinge aufrecht, an der Spitze nicht einwurzelnd, kahl oder schwach behaart, kantig, mit gleichartigen kräftigen Stacheln. Stieldrüsen fehlend. Blätter beiderseits grün. Kelch- blätter außen grün, meist berandet. Staubblätter nach dem Verblühen vertrocknend, nicht zusammenneigend. Nebenblätter lineal. Vermehrung “ durch Wurzelbrut. Subereeti P. J. Müll. in Pollich. (1859); Focke Syn. Rub. Germ. 76, 103 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 451 (1902); Sudre Rubi Eur. 17 (1908). 746 Rubus. 3. Rubus nessensis W. Hall. Rotfrüchtige Brombeere. Schöß- ling aufrecht, stumpfkantig, kahl, mit gleichgroßen, dunkeln, kleinen, aus zusammengedrücktem Grunde kegeligen, geraden Stacheln besetzt. Blätter groß, gefingert 3—7-zählig oder gefiedert 5—7-zählig, mit beiderseits grünen, scharf gesägten, oberseits kahlen, unterseits an den Nerven behaarten Blättchen; das Endblättchen breit herz- eiförmig, zugespitzt, die seitlichen eiförmig, die äußeren ungestielt. Nebenblätter lineal. Blütenstand einfach traubig, durchblättert, mit wenigen kleinen geneigten Stacheln besetzt, drüsenlos. Kelchblätter grün, weiß berandet, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kron- blätter verkehrt-eiförmig, groß, weiß. Staubblätter die Griffel über- ragend, später ausgebreitet, dann vertrocknend. Früchte schwarzrot, von etwas himbeerähnlichem Geschmack. Juni. Rubus Nessensis W. Hall. in Transaet. Soe. Edinb. III (1794) 20; Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 217 (1891). Rubus suberectus Anders. in Transaet. Linn. Soc. XI (1815) 218; Focke Syn. Rub. Germ. 104 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 455 (1901); Sudre Rubi Eur. 17. T. 1 (1908). Rubus fasti- giatus W. N. Rub. Germ. 16. t. 1 (1822) z.T. Rubus nutans Vest in Syll. pl. nov. Ratisb. I. 238 (1824). Rubus subinermis Rupr. Beitr. Pflanzenk. russ. Reich IV. 66 (1845). Über die Nomenklatur vergl. Hayek Sched. fl. stir. exs. 5. 6. p- 9 (1905). In Gebüschen, an Waldrändern, Bächen, besonders im Nordosten des Gebietes. Bei Gaishorn, Friedberg, Vorau, Pöllau, Aschbach, Söchau, Fürstenfeld, Ilz, Tautendorf; im Holzgraben bei Bruck; hie und da bei Graz, wie bei Mariagrün, in der Ragnitz; bei Stainz. 4. Rubus sulcatus Vest. Furchen-Brombeere. Schößling auf- recht, scharfkantig, kahl oder zerstreut behaart, mit gleich großen, kräftigen, geraden, aus breitem Grunde lanzettlichen Stacheln be- setzt. Blätter gefingert fünfzählig, Blättchen einander mit den Rändern nicht deckend, beiderseits grün, oberseits schwach, unterseits an den Nerven etwas dichter behaart, ungleich scharf gesägt, das endständige herzeiförmig, lang zugespitzt, die äußersten sehr kurz gestielt. Blütenzweige mit zerstreuten kräftigen sicheligen Stacheln bewehrt. Blütenstand verlängert traubig, selten am Grunde mit einzelnen wenigblütigen Ästen, am Grunde durchblättert, seine Achsen behaart, wehrlos oder mit vereinzelten geneigten Stacheln. Kelchblätter grün, weißrandig, nach dem Verblühen abstehend. Kronblätter verkehrt-eiförmig, sehr groß, weiß, sehr selten rötlich. Staubblätter die Griffel überragend, nach dem Verblühen ausgebreitet. Früchte ° groß, eiförmig, glänzend schwarz. ‚Juni. Rubus. 747 Rubus sulcatus Vest in Steierm. Zeitschr. III. 126! (1821); Focke Syn. Rub. Germ. 119 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 457 (1902); Sudre Rubi Eur. 17 T. III (1908). Rubus fastigiatus W. N. Rub. germ. 16 (1822) z. T. Rubus fruti- cosus a. concolor Maly Fl. Steierm. 240 (1868) z. T.; Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 197 (1874) z. T. Rubus praecox A. Kern. Nov. pl. Spee. in Mitt. nat. med. Ver. Innsbr. II. 124 (1871). In lichten Wäldern, Holzschlägen, Gebüschen. Gemein bei Mönich- kirchen, Friedberg, Vorau und ganz Nordoststeiermark, überall bei Graz und von da südwärts durch ganz Mittel- und Südsteiermark und nur in den Tälern der Sanntaler Alpen fehlend. 5. Rubus altissimus Fritschh Hochstengelige Brombeere. Schößlinge aufrecht, 3—4 m hoch, kletternd, an der Spitze über- hängend, kantig-gefurcht, kahl, mit gleichartigen, großen, kräfti- gen, aus breitem Grunde pfriemlichen, geraden oder leicht geneigten Stacheln besetzt, drüsenlos. Schößlingsblätter fünfzählig gefingert, der Blattstiel mit hackigen Stacheln besetzt. Blättchen gleichmäßig scharf gesägt, flach, beiderseits grün, oberseits fast kahl, unterseits mit einem dünnen, in der Jugend grauen, später grünseidigen Filz bekleidet; das Endblättchen lang gestielt, breit eiförmig, an der Basis seicht herzförmig, zugespitzt; die seitlichen Blättchen alle gestielt. Blütenzweige kantig, mit hackigen Stacheln besetzt, ihre Blätter 3—5-zählig. Blütenstand rispig, reichblütig, an der Basis meist durchblättert, seine Verzweigungen trugdoldig 3—7-blütig, zottig, spärlich klein stachelig, drüsenlos. Kelchzipfel graugrün, weißrandig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter blaß rosen- rot. Staubblätter nach dem Verblühen ausgebreitet, länger als die Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Rubus altissimus Fritsch in Hayek Sched. ad fl. stir. exsice. Lief. 5, 6, p- 11 (1905). Rubus rhombifolius Freyn in Öst. ‘bot. Zeitschr. L (1900) 335!, nicht Weihe. In Wäldern in der Umgebung von Graz, auf dem Weizberge (Fritsch!) und bei Rettenbach (Freyn!). 6. Rubus plicatus Wh. Falten-Brombeere. Schößlinge auf- recht, kantig, kahl, mit gleichartigen, kräftigen, aus verbreitertem Grunde pfriemlichen, geneigten Stacheln besetzt. Schößlingsblätter handförmig-fünfzählig, ihr Stiel mit hackigen Stacheln besetzt. Blättchen beiderseits grün, oberseits schwach anliegend behaart bis kahl, unterseits besonders an den Nerven stärker behaart, scharf gesägt, das Endblättchen lang gestielt, breit eiförmig, am Grunde meist schwach herzförmig, zugespitzt, die seitlichen breit, oft sich mit den Rändern deckend, die äußersten sitzend. Nebenblätter lineal. 748 Rubus. Blütenzweige mit kräftigen hackigen Stacheln bewehrt, ihre Blätter 3—5-zählig. Blütenstand meist reichästig, rispig, nur die seit- lich entspringenden einfach, seine Verzweigungen behaart, drüsen- los, mit hackigen Stacheln besetzt. Kelchzipfel grün, weißrandig, nach dem Verblühen abstehend. Kronblätter verkehrt-eiförmig, weiß, selten rosenrot. Staubblätter etwas kürzer als die Griffel, nach dem Verblühen ausgebreitet. Früchte halbkugelig, schwarz, glänzend. Juni— August. A Rubus plicatus W. N. Rub. germ. 15 T. 1 (1822); Focke Syn. Rub. germ. 11 (1877), in A. u. G. Syn. VI. 1. 459 (1902); Sudre Rubi Eur. 18 T. IV (1908). Rubus fruticosus ZL. Sp. pl. Ed. 1. 493 (1753) z. T.; Hal. in Verh. zool. bot. Wien XLI. (1891) Abh. 219. An buschigen Abhängen, Waldrändern, in Holzschlägen, auf Mooren, besonders in den Voralpen. An der Ramsauleiten bei Schladming, (auch bei Mandling), am Mitterberg und Schattenberg bei Öblarn, bei Admont, besonders am Krumauer Moor. Am Traiderberg bei St. Peter Freyen- stein; am Pfaffenberge bei Pernegg; hie und da um Graz, wie auf dem tuckerlberge. Häufig in den Tälern der Sanntaler Alpen bei Leutsch, Podvolovleg, im Jezeriatale, zwischen Sulzbach und Vellach. Sekt. 2. Gandicantes Focke. Schößlinge erst aufrecht, zuletzt niedergebogen, kahl oder zerstreut behaart, im Herbst mitunter mit der Spitze einwurzelnd, kantig, mit gleichartigen, kräftigen Stacheln bewehrt, drüsenlos. Kelchblätter graufilzig. Staubblätter nach dem Verblühen zusammenneigend. Keine Wurzelbrut vorhanden. Candicantes Focke Syn. Rub. Germ. 154 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 484 (1902). x Rubus candicans X sulcatus Hay. R. incertus Hal. Schöß- linge hochbogig, kahl, kantig, mit kräftigen, aus zusammengedrückter Basis pfriemlichen lanzettlichen geneigten Stacheln bewehrt. Schößlings- blätter handförmig-fünfzählig, ihr Stiel mit hackigen Stacheln bewehrt. Blättchen ungleich gesägt, oberseits kahl, unterseits graugrün filzig, das endständige lang gestielt, eiförmig, an der Basis ab- gerundet oder seicht herzförmig, zugespitzt, die äußeren sehr kurz ge- stielt. DBlütenzweige mit spärlichen sicheligen Stacheln bewehrt. Blütenstand verlängert, traubig, seine Äste 2—3- oder die oberen einblütig, dünnfilzig, drüsenlos, mit zarten sicheligen Stacheln bewehrt. Kelchblätter graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter groß, verkehrt-eiförmig, weiß oder blaß rosenrot. Staub- blätter länger als die Griffel, nach dem Verblühen zusammenneigend. Fruchtknoten kahl oder fast kahl. Juni. Rubus. 749 Unterscheidet sich von Rubus sulcatus durch minder lebhaft grüne, unterseits filzige Blätter, die dicht behaarten Rispenäste und den ästigen Blütenstand, von R. candicans durch den schwächeren Filz der Blatt- unterseite, die sehr kurz gestielten äußeren Seitenblättchen, die derbere Bestachlung und größere Blüten. Rubus incertus (montanus X sulcatus) Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXV. Abh. 658 (1885). Rubus incertus (sulcatus X thyrsoideus) Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. p. 316 (1905). Rubus candicans X sulcatus Hay. Fl. Steierm. I. 748 (1909). Unter den Stammeltern zwischen Aschbach und Radersdorf bei Söchau nächst Fürstenfeld sehr zerstreut (Sabransky). 7. Rubus Vestii Focke. Reichblütige Brombeere. Schößlinge aufrecht, an der Spitze bogig, fast kahl, mit aus verbreiterter Basis lanzettlichen, geraden oder schwach geneigten Stacheln bewehrt, drüsen- los. Schößlingsblätter handförmig fünfzählig, der Blattstiel mit hackigen Stacheln bewehrt. Blättchen ungleichmäßiig gesägt, ober- seits fast kahl, unterseits dünn graugrün filzig, im Alter mit- unter verkahlend, das Endblättchen lang gestielt, breit verkehrt- eiförmig, fast fünfeckig, zugespitzt, an der Basis seicht herzförmig; die seitlichen alle gestielt. Blütenzweige mit aus verbreiterter Basis hackigen, kurzen Stacheln bewehrt, ihre Blätter 3—5-zählig, unterseits schwach filzig. Blütenstand verlängert, reichblütig, einfach traubig oder nur die untersten Äste 2—3-blütig, am Grunde oft durchblättert, seine Äste kurz filzig, drüsenlos, mit zarten schwach gebogenen Stacheln bewehrt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter groß, verkehrt-eiförmig, weiß oder blaß rosenrot. Staubblätter länger als die Griffel, nach dem Ver- blühen zusammenneigend. Fruchtknoten an der Spitze dicht be- haart. Juni. Rubus Vestii Focke Syn. Rub. Germ. 155 (1877); Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 225 (1891); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 540 (1904). ?Rubus sulcatus B. Vestii Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 458 (1902). In Wäldern und an Waldrändern, zwischen Spitzhart und Raders- dorf nächst Söchau bei Fürstenfeld (Sabransky!) und bei Graz zwischen Hilmteich und Stiftingtal! Nach Focke in Steiermark verbreitet. 8. Rubus candicans Whe. Straußblütige Brombeere. Schöß- linge hochbogig, kantig, kahl, mit aus verbreiterter Basis pfriem- lichen, geraden Stacheln bewehrt, drüsenlos. Schößlingsblätter handförmig fünfzählig, ihr Stiel mit schwach hackigen Stacheln be- setzt. DBlättchen regelmäßig gesägt, oberseits grün, fast kahl, unterseits angedrückt graugrün bis weiß filzig. Blütenzweige be- 750 Rubus. haart, mit aus verbreiterter Basis pfriemlichen Stacheln spärlich besetzt. Blütenstand mehr minder rispig, reichblütig mit trugdoldig mehr- blütigen Ästen, mit zarten pfriemlichen leicht gebogenen Stacheln bewehrt, seine Achsen kurz filzig, fast stets drüsenlos.. Kelchzipfel sraufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter verkehrt-eiförmig, groß, rosenrot oder weiß. Staubblätter länger als die Griffel, nach dem Verblühen zusammenneigend. Fruchtknoten kahl. Juni, Juli. 1 Rubus eandicans Whe in Rehb. Fl. Germ. exc. 601 (1831). Rubus thyr- soideus Wimm. Fl. Schles. 1. Aufl. 204 (1840); Focke Syn. Rub. Germ. 161 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 485 (1902) z.T. Rubus montanus Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 226 (1891), nicht Libert, nicht Wirtg. Zerfällt in drei nicht scharf geschiedene Unterarten: Subsp. A. thyrsanthus (Focke) Hay. Endblättchen der Schößlings- blätter lang gestielt, breit elliptisch bis verkehrt-eiförmig, spitz. Blütenstand rispig, oft pyramidenförmig, gegen die Spitze deutlich ver- jüngt, seine Achsen drüsenlos. Rubus thyrsanthus Focke Syn. Rub. Germ. 168 (1877). Rubus candi- cans Subsp. thyrsanthus Hay. Fl. Steierm. I. 750 (1909). Rubus thyrsoideus Subsp. thyrsanthus Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 487 (1902). Rubus montanus %. thyrsanthus Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 227 (1891). Rubus fruticosus y. discolor Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 197 (1874) z. T. An buschigen Abhängen, in lichten Wäldern, Holzschlägen, nicht selten. Bei Söchau, Fürstenfeld, Ilz; häufig bei Graz, wie bei Maria- trost, am Hilmteich, auf der Platte und dem Rosenberge. Bei Marburg an den Abhängen an der Drau, am Wege nach Wolfzettel und sonst verbreitet; auf dem Wotsch bei Pöltschach, im Savetale bei Trifail und in Untersteiermark gewiß weiter verbreitet. Subsp. B. adenophorus (#reyn) Hay. Endblättchen der Schöß- lingsblätter lang gestielt, verkehrt-eiförmig, spitz. Blütenstand rispig, gegen die Spitze zu etwas verjüngt, seine Achsen abstehend filzig, mit sehr spärlichen kurzen Stieldrüsen besetzt. Schößling sehr kräftig, drüsenlos. Rubus thyrsanthus var. adenophorus Freyn in Öst. bot. Zeitschr. L. 334 (1900)!! Rubus candicans Subsp. B. adenophorus Hay. Fl. Steierm. I. 750 (1909). Rubus montanus Freyn in Öst. bot. Zeitschr. XLVIII. 222 (1892), nicht Libert, nicht Wirtgen, nicht Halaesı,. Eine sehr kritische Pflanze, die aber von Rubus candicans Subsp. thyrsanthus abgesehen von den Drüsen im Blütenstande nur unbedeutend durch breitere, etwas schwächer filzige Blätter und derbere Stacheln abweicht. Vielleicht doch R. Gremlii X thyrsanthus? Doch ist die Pflanze gut fruchtbar. Rubus. 751 Bisher nur in einem Holzschlage am Traiderberge bei St. Peter- Freienstein (Freyn!). Subsp. C. candicans (Weihe) Hay. Endblättchen der Schößlings- blätter lang gestielt, schmal elliptisch, allmählich zugespitzt, oft ungleich gesägt. Blütenstand lang und schmal, nach der Spitze kaum verjüngt. Rubus candicans Weihe in Rehb. Fl. germ. exc. 601 (1831); Focke Syn. Rub. germ. 164 (1877); Sabr. in Österr. bot. Zeitschr. LV. 315 (1905). Rubus candicans Subsp. candicans Hay. Fl. Steierm. I. 751 (1909. Rubus thyr- soideus Subsp. R. candicans Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 485 (1902). Rubus coarctatus P. J. Müll. in Flora XLI. 133 (1858). Rubus montanus 7. coare- tatus Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 227 (1891). Rubus fragrans Freyn in Öst. bot. Zeitschr. L. 333 (1900). In lichten Wäldern, Holzschlägen, bisher nur zwischen Pernegg und Mauthstadt (Freyn), bei Mariatrost nächst Graz (Freyn!) und in Oststeiermark bei Fürstenfeld, Söchau, Feldbach, Fehring, Ilz (Sabransky). 9. Rubus persieinus A. Kern. Pfirsichrote Brombeere. Schöß- linge hochbogig, kantig gefurcht, fast kahl, mit aus verbreiterter Basis pfriemlichen, ziemlich kräftigen geraden Stacheln bewehrt. Schößlingsblätter handförmig-fünfzählig, ihr Stiel mit hackigen Stacheln bewehrt, Blättchen ungleichmäßig gesägt, oberseits grün, kahl, unter- seits dünn graugrün filzig, das endständige lang gestielt, verkehrt- eiförmig, lang zugespitzt, die seitlichen alle gestielt. Blütenzweige mit zerstreuten, ziemlich kräftigen, hackigen Stacheln bewehrt, ihre Blätter 3—5-zählig, tief ungleich gesägt. Blütenstand rispig, länglich, ziemlich dicht, am Grunde durchblättert, mit aufrecht ab- stehenden, trugdoldigen Ästen, seine Achsen kurz filzig und mit zarten, leicht gebogenen Stacheln spärlich bewehrt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter ver- kehrt-eiförmig, lebhaft rosenrot. Staubblätter purpurn, länger als die Griffel, nach dem Verblühen zusammenneigend. Fruchtknoten spärlich behaart. Juli. Rubus persicinus 4. Kern. Nov. pl. sp. III. in Ber. med. nat. Ver. Innsbr. II. 37 (1871); Foecke Syn. Rub. Germ. 174 (1877); Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 317 (1905). Rubus thyrsoideus Subsp. persieinus Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 487 (1902). An Waldrändern, in Holzschlägen, um Söchau, Tautendorf und Hatzendorf nächst Fürstenfeld (Sabransky!). 10. Rubus phyllostachys ?. J. Müll. Durchblätterte Brom- beere. Schößling hochbogig, kräftig, kantig, reichlich büschel- haarig, mit aus verbreiterter Basis pfriemlichen, geraden oder etwas geneigten Stacheln besetzt. Schößlingsblätter handförmig-füntzählig, 752 Rubus. seltener dreizählig, ihr Stiel behaart und mit hackigen Stacheln besetzt; Blättchen einfach gesägt, oberseits spärlich anliegend behaart, unter- seits weich graugrün filzig. Blütenzweige behaart, mit etwas hackigen Stacheln ziemlich reichlich bewehrt. Blütenstand locker rispig, am Grunde durchblättert, gegen die Spitze zu mäßig ver- jüngt, mit aufrecht-abstehenden, trugdoldig mehrblütigen Ästen; seine Achsen filzig, mit geraden oder schwach gebogenen zarten Stacheln bewehrt, drüsenlos. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter elliptisch, weiß oder blaß rosenrot. Fruchtknoten kahl. Juli. Rubus phyllostachys P. J. Müll. in Flora XLI. 133 (1858); Focke Syn. Rub. Germ. 172 (1877). Rubus thyrsoideus Subsp. R. phyllostachys Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 488 (1902). Rubus pubescens Hay. in Öst. bot. Zeitschr. LI. 303 (1901), nicht Weihe. Rubus thyrsoideus f. subpubescens Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 79 (1908). In Gebüschen, an Waldrändern, zerstreut. Am Hofberg bei Tauten- dorf nächst Söchau (Sabransky!), bei Pöltschach (Preissmann!), Hochenegg! Sekt. 3. Discolores Focke. Schößlinge bogig, an .der Spitze ein- wurzelnd, kräftig, kantig, mit gleichartigen Stacheln bewehrt, drüsenlos. Blätter oberseits wenig behaart, unterseits meist weiß filzig. Villicaules 1. Discolores Focke Syn. Rub. Germ. 177 (1877). Discolores Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 499 (1902). x Rubus macrostemon X sulcatus Simk. R. menyhazensis Simk. Schößlinge aufrecht, kräftig, kantig gefurcht, mit sehr derben, aus verbreiterter Basis sicheligen Stacheln bewehrt, kahl, drüsenlos. Schöß- lingsblätter handförmig fünfzählig, ihr Stiel mit hackigen Stacheln besetzt; Blättehen unregelmäßig grob gesägt, oberseits kahl, unterseits dünn graugrün filzig, im Alter verkahlend. Das Endblättcehen lang gestielt, breit elliptisch oder verkehrt-eiförmig, zugespitzt. Blütenzweige behaart, mit hackigen Stacheln besetzt; Blütenstand einfach traubig oder seine unteren Äste trugdoldig-mehrblütig, durchblättert, seine Achsen locker filzig und mit hackigen Stacheln bewehrt, drüsen- los. Kelchzipfel graugrün filzig, weißrandig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter verkehrt-eiförmig, weiß oder rötlich. Staubblätter länger als die Griffel, nach dem Verblühen zusammen- neigend. Juli. Unterscheidet sich von Rubus macrostemon durch die unterseits nur schwach filzigen Blätter und den schmalen Blütenstand, von R. sul- catus durch die derberen hackigen Stacheln und die wenigstens in der Jugend unterseits graugrünen Blätter. Rubus. -ı = & Rubus menyhazensis (macrostemon X sulcatus) Simk. in Termeszet. füzet IX. 42 (1885); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 540 (1904). Unter den Stammeltern bei Spitzhart nächst Söchau (Sabranskıy) und bei Gleichenberg (Wuaisbecker). x Rubus candicans X macrostemon Sabr. R. podhradiensis /ol. Schößlinge hochbogig, kantig gefurcht, kahl, mit kräftigen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen Stacheln bewehrt. Schößlingsblätter handförmig fünfzählig, ihr Stiel mit hackigen Stacheln besetzt, Blättehen etwas ungleichmäßig gesägt, oberseits grün, kahl, unter- seits angedrückt weißfilzig; das Endblättehen ziemlich lang gestielt, elliptisch, zugespitzt, am Grunde seicht herzförmig. Blütenzweige wenig behaart, mit ziemlich schwachen, hackigen Stacheln bewehrt. Blüten- stand rispig, reichblütig, mit trugdoldig-mehrblütigen Ästen, gegen die Spitze zu fast doldig, nicht verjüngt, seine Achsen kurzfilzig, drüsenlos, mit spärlichen zarten hackigen Stacheln bewehrt. Kelch- zipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kron- blätter verkehrt-eiförmig, blaß rosenrot. Staubblätter länger als Griffel, nach dem Verblühen zusammenneigend. Früchte größtenteils fehl- schlagend. Juli. Unterscheidet sich von Rubus macrostemon durch die zarteren Stacheln der Schößlinge und die spärliche Bewehrung des Blütenstandes sowie die hochbogigen Schößlinge, von R. thyrsoideus durch die schwächere Behaarung und die hackigen Stacheln der Blütenzweige und die an der Spitze fast doldige, nicht verjüngte Inflorescenz. Rubus podhradiensis Hol. in Öst. bot. Zeitschr. NXILI. 374 (1873); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 540 (1904). Rubus candieans x macro- stemon Sabr. a. a. 0. Unter den Stammeltern in Hecken bei Spitzhart nächst Söchau mehrere Sträucher (Sabranskıy). Il. Rubus macrostemon Focke. Derbstachelige Brombeere. Schößlinge hochbogig, kräftig, kantig, meist rotbraun, kahl, mit sehr kräftigen, aus verbreitertem Grunde lanzettlichen, meist etwas sichelig gebogenen gleichartigen Stacheln bewehrt, drüsenlos. Schößlings- blätter handförmig fünfzählig, ihr Stiel mit hackigen Stacheln reichlich bewehrt; Blättchen unregelmäßig grob gesägt, oberseits grün, kahl, unterseits angedrückt grau- bis weißfilzig, das Endblättchen lang gestielt, breit eiförmig, kurz zugespitzt, an der Basis abgerundet, die seitlichen alle gestielt und alle von einem Punkte entspringend. Blütenzweige behaart, mit kräftigen, hackigen, an der Basis stark ver- breiterten Stacheln reichlich bewehrt, die Blätter derselben 3—5-zählig, Hayek, Flora von Steiermark. 48 754 Rubus. Blütenstand rispig, an der Spitze fast doldig, nicht verjüngt, seine Verzweigungen trugdoldig, oft fast geknäuelt mehrblütig. Achsen des Blütenstandes abstehend filzig, drüsenlos, mit hackigen Stacheln reichlich bewehrt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter verkehrt-eiförmig, blaß rosenrot, selten weiß. Staubblätter länger als die Griffel, nach dem Verblühen zusammen- neigend. Früchte glänzend, reichpflaumig. ‚Juli. Rubus maerostemon Focke Syn. Rub. Germ. 193 (1877). Rubus discolor W. N. Rub. Germ. 46 (1825) z. T.; Hal. in Verh. zool. bot. es. Wien XLI. Abh. 37 (1891). Rubus robustus P. J. Müll. in Polliehia XVI—XVII. 27 (1859), nicht Presl. Rubus communis Bayer Exsice., nicht Bot. Exkursionsb. 298 (1869). Rubus hedycarpus Subsp. R. macrostemon Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 508 (1902). An Waldrändern, buschigen Abhängen, in Holzschlägen. Verbreitet in Oststeiermark bei Söchau, Fürstenfeld, Ilz, Feldbach, Fehring, Gleichen- berg; ferner hie und da bei Graz, Stainz, bei Pettau, Bad Neuhaus, CGilli, und in Untersteiermark wohl weiter verbreitet. x Rubus bifrons X sulcatus Sabr. R. plicatiformis Sabr. Schößlinge hochbogig kletternd, kantig, grün, kahl, mit aus stark verbreiterter Basis lanzettlichen, kräftigen, gleichartigen Stacheln be- wehrt, drüsenlos. Schößlingsblätter fußförmig fünfzählig, ihr Stiel mit hackigen Stacheln bewehrt, Blättchen unregelmäßig breit gesägt, oberseits grün, unterseits dünn graufilzig, oft im Alter verkahlend, das Endblättchen sehr lang gestielt, breit elliptisch oder verkehrt- eiförmig, zugespitzt, am Grunde gestutzt oder seicht herzförmig. Blütenzweige reichlich behaart, mit hackigen Stacheln bewehrt, ihre Blätter 3—5-zählige. Blütenstand schmal, traubig, mit aufrecht ab- stehenden einfachen oder zweiblütigen Ästen, ziemlich reichblütig, seine Achsen locker filzig behaart und mit zarten, leicht gebogenen Stacheln bewehrt. Kelchzipfel graufilzig, nach «dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter verkehrt-eiförmig, blaß rosenrot. Staubblätter kaum so lang wie die grünlichen Griffel, nach dem Ver- blühen zusammenneigend. Juni, Juli. Unterscheidet sich von Rubus bifrons durch die unterseits dünn- filzigen größeren Blätter, die schwächere Bestachlung und den einfachen Blütenstand, von R. suleatus durch die fußförmigen Blätter mit breiteren unterseits graufilzigen Blättchen, dichter behaarte Blütenstandsachsen, kleinere Blüten und die kurzen Staubblätter. Rubus plicatiformis Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 316 (1905). Rubus bifrons X sulcatus Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 79 (1908). Rubus Johannis Ulrici R. Kell. in Bull. herb. Boiss. (1904) 335, bloßer Name. Unter den Stammeltern, bei Tautendorf nächst Söchau (Sabransky!). Rubus. 755 12. Rubus bifrons Vest. Zweifarbige Brombeere. Schößlinge hoch- oder niedrigbogig, kräftig, kantig, mit aus verbreiterter Basis lanzettlichen, kräftigen, gleichartigen Stacheln bewehrt, kahl oder zerstreut behaart, drüsenlos, mitunter etwas bereift. Schößlingsblätter fußförmig fünfzählig, ihr Stiel mit hackigen Stacheln bewehrt. Blättehen fein gesägt, oberseits dunkelgrün, kalıl, unterseits an- gedrückt grauweiß filzig; das Endblättchen lang gestielt, breit verkehrt-eiförmig bis fast rundlich, kurz bespitzt, an der Basis abgerundet, die seitlichen ebenfalls lang, die äußersten kurz gestielt und am Stiel der mittleren entspringend. Blütenzweige behaart, mit kräftigen geneigten Stacheln bewehrt, ihre Blätter meist dreizählig. Blütenstand rispig, am Grunde oft durchblättert, gegen die Spitze zu nicht verjüngt, mit trugdoldig mehrblütigen Ästen, seine Achsen abstehend kurzhaarig filzig, mit geraden zarten Stacheln ziem- lich reichlich bewehrt, drüsenlos, selten mit vereinzelten kurzen Stiel- drüsen. Kelchzipfel graufilzig, zurückgeschlagen. Kronblätter verkehrt-eiförmig, blaß rosenrot, selten weiß. Staubblätter etwa so lang wie die grünlichen Griffel, nach «lem Verblühen zusammen- neigend. Fruchtknoten etwas behaart. Juli. Rubus bifrons Vest in Steierm. Zeitschr. III. 163 (1821); ;Focke Syn. Rub. Germ. 186 (1877); Strobl Fl. Admont II. 55 (1882); Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 505 (1902. Rubus speciosus P. J. Müll. in Flora XLI. 135 (1858). Rubus fruticosus var. discolor Maly Fl. Steierm. 240 (1868) z. T.; Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 197 (1874) z. T. Rubus ulmifolius b. bifrons Kras. Aus d. Fl. v. Steierm. 85 (1896). An Waldrändern, in Holzschlägen, lichten Wäldern, an buschigen Abhängen, Rainen. In Öbersteiermark sehr zerstreut und selten bei Liezen, Gstatterboden, St. Peter-Freyenstein. Gemein vom Wechsel- gebiete an durch ganz Mittel- und Untersteiermark. Ändert ab: ß. ceinerascens Celak. Blätter unterseits nur schwach graugrün filzig, im Alter fast verkahlend. Rubus bifrons var. cinerascens Celak. in Sitzungsber. bühm. Ges. Wiss. (1884) 88. Rubus bifrons £. decalvans Freyn in Öst. bot. Zeitschr. L. 335 (1900). An schattigen Waldstellen zwischen Mariatrost und Wenisbuch bei Graz (Freyn!). y. subglandulosus Celak. An den Blütenstandsachsen vereinzelte Stieldrüsen vorhanden. Rubus bifrons var. subglandulosus Celak. in Sitzungsber. böühm. Ges, Wiss. (1884) 88. Auf dem Brucksattel bei Gstatterboden (Strobl). 48* 756 Rubus. % Rubus bifrons X thyrsiflorus var. stylosus Sabr. R. substy- losus Sabr.'). Schößling bogig, kantig, unbereift, spärlich behaart, mit gleichartigen kräftigen aus verbreiterter Basis lanzettlichen, geneigten Stacheln und sehr vereinzelten Stieldrüsen besetzt. Schöß- lingsblätter drei- bis fußförmig fünfzählig, ihr Stiel mit hackigen Stacheln und vereinzelten Stieldrüsen besetzt; Blättchen fein gesägt, oberseits kahl, unterseits angedrückt grau- bis weißfilzig, das Endblättehen lang gestielt, aus herzförmigem Grunde rundlich- eiförmig, kurz zugespitzt. Blütenzweige reichlich behaart, mit hackigen Stacheln und vereinzelten Stieldrüsen besetzt. Blütenstand rispig, am Grunde unterbrochen, nach oben zu dicht, breit abgerundet, mit trugdoldig mehrblütigen Ästen, seine Achsen dicht angedrückt filzig, mit ziemlich kräftigen Nadelstacheln und zerstreuten, den Filz weit überragenden Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen abstehend. Kronblätter verkehrt-eiförmig, rötlich. Staubblätter kürzer als die grünlichen Griffel. Fruchtknoten an der Spitze behaart. Juli. Unterscheidet sich von Rubus bifrons durch das herzförmige End- blättchen und den stieldrüsigen Blütenstand, von R. thyrsiflorus var. stylosus durch die unterseits filzigen Blätter, den fast drüsenlosen kantigen gleichmäßig bestachelten Schößling und den armdrüsigen Blütenstand. Habitus ganz von Rubus bifrons. Rubus substylosus (bifrons X thyrsiflorus var. stylosus) Sabr. in Hay. F]. Steierm. I. 756 (1909). Rubus bifrons var. subglandulosus Sabr. in Schedis, nicht Celakovsky. An Waldwegen bei Rittschein nächst Fürstenfeld (Sabransky)). Sekt. 4. Tomentosi Wörtg. Schößlinge kantig, mit gleichartigen ziemlich schwachen Stacheln und oft auch mit Drüsenborsten besetzt. Blätter unterseits dicht weißfilzig, oberseits entweder grün und mit zer- streuten Sternhaaren besetzt oder infolge dichter Bekleidung mit Stern- haaren graugrün. Blattstiele oberseits rinnig. Kelchblätter grautilzig. Staubblätter nach dem Verblühen zusammenneigend. Nebenblätter fäd- lich. Wurzelbrut nicht vorhanden. Tomentosi Wirtg. Herb. Rub. rhen. Ed. 2. Fase. I (1858); Focke Syn. Rub. Germ. 77, 225 (1877), 4. u. @. Syn. VI. 1. 494 (1902). ') A simillimo R. bifronte discrepat: ramis floralibus debilioribus cum pedun- eulis calyeibusque glandulosis, floribus multo minoribus, staminibus stylis brevio. ribus, sepalis post anthesin patentibus, germinibus apice pilosis et foliolo medio cordato. (Sabransky.) Rubus. 757 13. Rubus tomentosus Borkh. Filzige Brombeere. Schößlinge teils aufrecht, teils niedrig-bogig, kantig, zerstreut behaart, mit gleich- förmigen schwachen pfriemlichen Stacheln bewehrt, mit oder ohne Stieldrüsen. Schößlingsblätter fußförmig fünfzählig, ihr Blatt- stiel oberseits rinnig, mit hackigen Stacheln bewehrt. Blättchen mehr minder rhombisch-verkehrt-eiförmig bis länglich rhombisch, oberseits grün und zerstreut sternhaarig bis dieht grau stern- haarig-filzig, unterseits dicht angedrückt kreideweiß filzig. Blütenzweige steif aufrecht, zerstreut mit schwachen pfriemlichen Stacheln bewehrt. Blütenstand schmal rispig, dieht blütig, gegen die Spitze verjüngt, seine Achsen dicht zottig filzig, mit zerstreuten nadeligen Stacheln und sehr spärlichen bis reichlichen Stieldrüsen be- setzt. Kelchblätter kurz, eirundlich, graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter elliptisch, gelblichweiß. Staub- blätter so lang wie die Griffel. Fruchtknoten kahl. Früchte schwarz, glänzend, wenig saftig. Juni, Juli. Rubus tomentosus Borkh. in Roem. N. Mag. f. Bot. I. 2 (1794); Willd. Sp. pl. II. 1083 (1799); Focke Syn. Rub. Germ. 226 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 495 (1902). Rubus fruticosus v. tomentosus Koch Syn. Ed. 1. 210 (1837); Maly Fl. Steierm. 240 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 197 (1874). Rubus hypoleucos Vest in Steierm. Zeitschr. III (1821) 163, aber nach den vor- liegenden Originalexemplaren nur z. T. und mit einer nicht näher bestimmbaren drüsigen Art mit unterseits weißfilzigen Blättern vereinigt. Nach dem Drüsenreichtum und der Behaarung der Blattoberseite kann man folgende Formen unterscheiden: a. canescens Wirig. Stieldrüsen und Stachelborsten spärlich oder fehlend. Blätter oberseits graufilzig. Rubus tomentosus var. canescens Wirtg. in Focke Syn. Rub. Germ. 229 (1877). 8. glabratus Godr. Stieldrüsen und Stachelborsten spärlich oder fehlend. Blätter oberseits grün. Rubus tomentosus C. glabratus @odr. Monogr. Rub. Nancy 27 (1843). Rubus Lloydianus Genev. in Mem. Ac. Maine et. Loire X (1861) 26. y. setoso-glandulosus Wirig. Stieldrüsen und Stachelborsten zahlreich. Blätter oberseits grün. Rubus tomentosus var. setoso-glandulosus Wirtg. in Focke Syn. Rub. Germ. 229 (1877). d. cinereus (Kchb.) Focke. Stieldrüsen und Stachelborsten zahl- reich. Blätter oberseits graufilzig. Rubus cinereus Rechb. Fl. Germ. exc. 607 (1832). Rubus tomentosus B. cinereus Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 496 (1902). 758 Rubus. An steinigen buschigen Abhängen, in lichten Wäldern, Holzschlägen, an Weingartenrändern, in wärmeren Lagen, zerstreut. Im Jesuiterwalde bei St. Peter-Freienstein nächst Leoben; bei Bruck, Pernegg, am Wannersdorfer Kogel bei Frohnleiten, bei Peggau. Hie und da bei Graz, wie bei St. Gotthard, auf dem Rosenberge und der Platte, auf dem Schemerl und dem Vorderplabutsch., Im Ödgraben bei Habegg nächst Fürstenfeld, bei Klech nächst Radkersburg. Am Dittenbache bei Ligist, am Kreuzkogel bei Leibnitz. Bei Mahrenberg, Ankenstein, am Bachergebirge bei Frauheim. Bei Pöltschach, Hochenegg, Cilli. x Rubus candicans X tomentosus ©. Ktze. R. polyanthus P. .J. Müll. Schößlig hochbogig, gefurcht, kahl, mit kräftigen, aus ver- breiterter Basis lanzettlichen Stacheln bewehrt, drüsenlos. Schößlings- blätter handförmig fünfzählig; ihr Stiel oberseits rinnig, mit hackigen Stacheln besetzt, Blättchen oberseits grün, kahl, in der Jugend mit spärlichen Sternhaaren besetzt, oder (wie hier) auch ohne solche, unterseits weißfilzig, das Endblättchen schmal rhom- bisch-verkehrt-eiförmig, grob gezähnt. Blütenstand ziemlich dieht, schmal traubig, mit ziemlich kräftigen geraden Stacheln be- setzt, drüsenlos. Kelchzipfel filzig, eirundlich, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter verkehrt-eiförmig, rosenrot. Staub- blätter länger als die Griffel. Fruchtknoten kahl. Unterscheidet sich von Rubus candicans durch die oberseits rinnigen Blattstiele, die in der Form an R. tomentosus erinnernden schmalen Blättchen und die kurzen eirundlichen Kelchzipfel, von R. tomentosus durch die kräftigen, gefurchten Schößlinge, kräftigere Stacheln und die großen rosenroten Blüten. Rubus polyanthus P. J. Müll. in Pollichia XVI—XVII. 96 (1856); Focke Syn. Rub. Germ. 238 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 497 (1902). Rubus candi- cans X tomentosus 0. Ätze. Ref. deutsch. Bromb. 84 (1867), Rubus thyr- soideus X tomentosus Focke Syn. Rub. Germ. 137 (1877). An einem Waldrand zwischen Pernegg und Mauthstadt (Freyn!). x Rubus Gremlii X tomentosus Hay.'). R. Pseudo-Gremlii Hay. Schößling hochbogig, kantig gefurcht, mit zahlreichen kräftigen !) Turiones alte arcuati, anguloso-sulcati, aculeis numerosis validis e basi valde dilatata breviter subulatis leviter recurvus et aculeolis glandulisque stipitatis disper- sis obsiti, glabri. Folia turionum digitato-quinata, pedunculo aculeis curvatis numerosis obsito supra plano, foliolis duplicato serratis in pagina superiore saltem in novellis pilis stellatis plus minusve obsitis, in pagina inferiore tenuiter tomentosis, terminali ovato vel fere rhomboideo basi rotundato vel leviter emarginato. Rami floriferi aculeis validis leviter recurvis et glandulis stipitatis subnumerosis obsiti. Infloreseentia angusta, basi foliolata, ramis inferioribus brevibus paueifloris, superi- Rubus. 159 aus stark verbreiterter Basis kurz pfriemlichen leicht rückwärts ge- bogenen Stacheln und zerstreuten Stachelhöckern und Stiel- drüsen besetzt, kahl. Schößlingsblätter handförmig fünfzählig, ihr Stiel mit hackigen Stacheln reichlich besetzt, oberseits flach, nicht rinnig, die Blättehen doppelt gesägt, oberseits wenigstens in der Jugend mit Sternhaaren mehr minder reichlich besetzt, unter- seits schwach graugrün, anliegend filzig, das endständige ei- förmig bis fast rhombisch, an der Basis zugerundet oder schwach ausgerandet, die seitlichen länglich-rhombisch-elliptisch. Blütenzweige mit kräftigen gebogenen Stacheln und mäßig zahlreichen Stieldrüsen besetzt, ihre Blätter den Schößlingsblättern ähnlich, mit deutlich rhombischen Blättehen. Blütenstand schmal, am Grunde durch- blättert, mit kurzen wenigblütigen unteren und einblütigen oberen Ästen, seine Achsen locker abstehend kurz filzig, mit zahlreichen kurzen Stieldrüsen und schlanken leicht gebogenen Stacheln besetzt. Kelch- zipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Staubfäden länger als die Griffel, Fruchtknoten kahl. Früchte fehlschlagend. Tracht des Rubus Gremli. Unterscheidet sich von Rubus Gremlii durch die oberseits wenig- stens in der Jugend sternhaarigen Blätter, schmälere Blättchen, größeren Drüsenreichtum und den schwachen Blütenstand, von R. tomentosus durch die kräftigen mehr minder hackigen Stacheln, unterseits nur schwach filzige, weniger deutlich rhombische Blättchen, den lockeren, unten durchblätterten Blütenstand und den ganz an R. Gremlii ge- mahnenden Habitus. Rubus Gremlii X tomentosus (R. Pseudo-Gremlii) Hay. Fl. Steierm. I. 758 (1909). Gegenüber Kirchdorf in Gabraun bei Pernegg bei ca. 500 m ein Stock auf Hornblendeschiefer (Freyn!). Sekt. 5. Villicaules Focke. Schößlinge bogig, kantig, mit gleich- artigen, an der Basis verbreiterten Stacheln bewehrt, drüsenlos. Blätter unterseitS grün oder schwach weich graufilzig. Blütenstand rispig, gegen die Spitze zu verjüngt, drüsenlos oder vereinzelte Stieldrüsen führend. Kelchzipfel graufilzig. Staubblätter nach dem Verblühen zusammen- neigend. Wurzelbrut fehlend. Villicaules Focke Syn. Rub. Germ. 177 (1877) z. T. Silvatici Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 514 (1902); Sudre Rubi Eur. 22 (1908). oribus unifloris, axis breviter patenti-tomentosis, glandulis stipitatis numerosis aculeisque graeilibus munitis. Sepala tomentosa, post anthesin reflexa. Stamina stylos superantia. Fructus abortivi. Habitus Rubi Gremlii. 760 Rubus. x Rubus bifrons X macrophylius Sabr. R. durimontanus Sabr. Schößlinge bogig oder kletternd, kräftig, nach oben zu kantig, ab- stehend behaart, unbereift, mit kräftigen, aus verbreiterter Basis lanzettlichen, geneigten, gleichartigen Stacheln bewehrt. Schößlings- blätter fußförmig fünfzählig, ihr Stiel behaart, mit hackigen Stacheln besetzt; Blättchen groß, unregelmäßig grob gesägt, oberseits kahl, unterseits dünn graufilzig, zuletzt fast grün, das Endblättchen lang gestielt, breit eiförmig, zugespitzt, 'an der Basis abgerundet. Blütenzweige behaart, von schlanken, etwas gebogenen Stacheln besetzt. Blütenstand rispig, verlängert, gegen die Spitze nicht verjüngt, mit traubig mehrblütigen Ästen, seine Achsen dünn filzig, drüsenlos oder mit sehr vereinzelten kurzen Stieldrüsen besetzt, mit zarten geraden Stacheln bewehrt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter verkehrt-eiförmig, blaß rosenrot. Staubblätter länger als die Griffel, nach dem Verblühen zusammenneigend; Fruchtknoten kahl. Juli. Unterscheidet sich von Rubus bifrons durch die größeren, länger zugespitzten, unterseits nur schwachfilzigen Blättchen, die behaarten, mehr rundlichen Schößlinge und längere Staubblätter, von R. macro- phyllus durch kleinere, unterseits etwas graufilzige Blättchen und die kräftigere Bewehrung der Schößlinge. Rubus durimontanus (bifrons X macrophyllus) Sabr. in Hay. Sched. ad fl. stir. exs. Lief. 5, 6, p. 13 (1905). Unter den Stammeltern bei der Burg Neuberg zwischen Hartberg und Pöllau (Sabransky!). 14. Rubus macrophyllus W. N. Großblätterige Brombeere. Schößlinge hochbogig, kräftig, kantig, grün, abstehend behaart, mit gleichartigen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen geneigten Stacheln besetzt. Schößlingblätter handförmig fünfzählig, ihr Stiel mit hackigen Stacheln bewehrt; Blättchen sehr groß, grob und breit ge- sägt, beiderseits grün, oberseits fast kahl, unterseits anliegend, behaart, das Endblättchen verkehrt-eiförmig, lang geschweift zu- gespitzt, am Grunde abgerundet oder seicht herzförmig. Blütenzweige behaart, mit zarten hackigen Stacheln besetzt. Blütenstand verlängert, traubig, am Grunde durchblättert, gegen die Spitze oft gedrungen, seine Achsen abstehend locker filzig, mit schlanken pfriemlichen Stacheln bewehrt, drüsenlos oder mit sehr vereinzelten kurzen Stiel- drüsen besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurück- geschlagen, mitunter nadelstachelig (£. acanthosepalus Borb. et Waisb. in Öst. bot. Zeitschr. XLIII. 319 [1893]). Kronblätter groß, Rubus. 761 verkehrt-eiförmig, weiß. Staubblätter länger als die Griffel, nach dem Verblühen zusammenneigend. Fruchtknoten kahl. Juni, Juli. Rubus macrophyllus ». W. N. Rub. Germ. 35 T. XII. (1825); Focke Syn. Rub. Germ. 522 (1877); Sabr. in Österr. bot. Zeitschr. LV. 317 (1905). Rubus macrophyllus Subsp. eu-macrophyllus Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 522 (1902). Rubus epipsilos Freyn in Öst. bot. Zeitschr. L. 371 (1900), nicht Focke. In Wäldern, Holzschlägen. Nicht selten bei Hartberg, Pöllau; bei Groß-Wilfersdorf nächst Söchau. Hie und da um Graz, wie bei Maria- grün, Mariatrost, zwischen Hilmteich und Stiftingtal; bei Marburg am Wege nach Wolfszettel und am Bachergebirge ober Rotwein. Etwas abweichende Formen sind: 8. lasiaxon (Borb. et Waisb.) Sabr. Blättchen kleiner, unterseits etwas schwächer behaart. Blütenstand schmal, mit schwach stieldrüsigen und dicht abstehend behaarten Achsen. Rubus lasiaxon Borb. et Waisb. in Österr. Bot. Zeitschr. XLV. 145 (1895). Rubus macrophyllus Rasse lasiaxon Sabr. in Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien LVII. 77 (1908). Im Weggestrüpp zwischen der Riegersburg und Altenmarkt (Sabransky). y. apum (Fritsch) Hay. Schößling dicht behaart, mit vereinzelten Stieldrüsen besetzt. Blättchen kleiner, unterseits graugrün und durch ziemlich dichte kurze Behaarung etwas sammtig schimmernd. Blüten- stand ziemlich umfangreich, dicht, am Grunde durchblättert, mit dicht abstehend behaarten und mit vereinzelten Stieldrüsen besetzten Achsen. Rubus apum Fritsch in Öst. bot. Zeitschr. LV. 85 (1905). Rubus macro- phyllus 7. apum Hay. Fl. Steierm. I. 761 (1909). Auf der Platte bei Graz (Fritsch!). Sekt. 6. Vestiti Focke. Schößlinge niedrig bogig oder kletternd, mehr minder dicht abstehend behaart bis verwirrt-zottig, mit mehr minder kräftigen gleichartigen Stacheln und überdies mit spärlichen bis zahlreichen Stieldrüsen besetzt. Blättchen unterseits sammtig weich- haarig und oft auch filzig. Blütenstandsachsen zottig-filzig und mit mehr minder zahlreichen, den Querdurchmesser der Achsen nicht übertreffenden Drüsen besetzt. Kelchblätter graufilzig. Staubblätter nach dem Ver- blühen zusammenneigend. Vestiti Focke in Abh. nat. Ver. Bremen I. 276 (1868), Syn. Rub. germ. 285 (1877), in A. u. G. Syn. VI. 1. 544 (1902). 15. Rubus vestitus IV. N. Sammtige Brombeere. Schößling hochbogig, kräftig, unten rundlich, oben stumpf kantig, mehr minder dicht verworren kurzhaarig, mit gleichartigen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen, geneigten Stacheln bewehrt und zerstreut kurz 762 Rubus. drüsig. Schößlingsblätter fußförmig fünfzählig, ihr Stiel kurz zottig behaart, drüsig und mit hackigen Stacheln bewehrt; Blättchen breit, kurz und breit gesägt, oberseits angedrückt behaart, unterseits geschlossen weich graufilzig und durch den Filz überragende längere Haare sammtig, das Endblättchen lang gestielt, breit verkehrt- eirund bis fast kreisförmig, kurz bespitzt, an der Basis abgerundet. Blütenzweige behaart, am Grunde .mit geneigten oder etwas gebogenen zarten, unter dem Blütenstande mit kräftigen geraden Stacheln bewehrt, ihre Blätter dreizählig. Blütenstand schmal rispig, gegen die Spitze nicht verjüngt, am Grunde durchblättert, mit kurzen, trug- doldig 2—3-blütigen Ästen; seine Achsen dicht filzig rauh- haarig, mit pfriemlichen geraden Stachelchen und spärlichen Stiel- drüsen besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurück- geschlagen. Kronblätter verkehrt-eiförmig bis rundlich, blaß rosenrot oder weiß. Staubblätter wenig länger als die grünlichen Griffel, nach dem Verblühen zusammenneigend. Fruchtknoten kahl. Juli. Rubus vestitus W. N. in Bluff et Fingerh. Comp. Fl. germ. I. 684 (1825), Rub. Germ. 81 T. 33 (1826); Focke Syn. Rub. germ. 291 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 546 (1903); Strobl Fl. Adınont II. 85 (1882). Rubus leucostachys Schleich. in Sm. Engl. Fl. II. 403 (1824) z. T.; Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 249 (1891). In Hecken, Holzschlägen, an Waldrändern, selten. Bisher nur in der Grünau bei Mariazell (A. Kerner). [Im angrenzenden Oberösterreich am Fuß des Pyrgas ober der Grünau bei Spital am Pyhrn (Strobl) und bei Reichraming (Steininger!). 16. Rubus persericans Sabr.'), Reichseidige Brombeere. Schöß- linge mittelkräftig, stumpfkantig, dicht filzig-zottig, mit ziemlich gleichgroßen, aus etwas verbreitertem Grunde pfriemlichen geneigten Stacheln und zahlreichen, den Filz nicht überragenden Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fußförmig fünfzählig, ihr Stiel dicht behaart und drüsig und mit zarten, geneigten Stacheln besetzt; Blättchen ') Turiones obtusanguli confertim villosohirti sublanati aculeis maioribus gracilibus rectis e basi dilatata subulatis subaequalibus, minoribus raris immixtis, munitis glandulisque stipitatis pallidis villo suboceultis onusti. Folia turionum quinato-pedata; foliola argute serrata supra pilosa, subtus pilis micantibus molliter pubescentia seu sublanata, terminale e basi leviter cordata late ovatum vel suborbi- culare, breviter cuspidatum, longe petiolulatum (ca. 4 cm). Rami florentes villosi, acieulati glandulisque pilos vix superantibus onusti. Inflorescentia strieta, brevis, subramosa, 8—10 flora. Petala obovata emarginata lutescenti-alba, stamina stylis virentes aequantia, sepala villoso-lanata, glandulosa, cuspidata, fructum amplectentia, germina glabra (Sabransky). Rubus. 763 grob gesägt, beiderseits grün, oberseits anliegend, behaart, unterseits dünn weichsammtig behaart und seidig schimmernd; das Endblättehen breit eiförmig bis rundlich, am Grunde herzförmig, geschweift kurz zugespitzt. Blütenzweige dicht kurzhaarig und drüsig, mit zarten geneigten Stacheln bewehrt. Blütenstand kurz rispig, wenig- blütig, durchblättert, nach oben zu nicht verjüngt, mit abstehenden 2—3-blütigen Ästen; seine Achsen dicht zottig und mit zahlreichen, den Filz kaum überragenden Stieldrüsen besetzt, sehr spärlich nadelstachelig. Kelchzipfel zottig-filzig und drüsig, nah dem Verblühen aufgerichtet. Kronblätter klein, verkehrt-eiförmig, ausgerandet, gelblich- weiß, Staubblätter so lang wie die grünlichen Griffel, nach dem Ver- blühen zusammenneigend. Fruchtknoten kahl. Juli. Rubus persericans Sabr. in Hay. Fl. Steierm. I. 702 (1909). Rubus gra- eilicaulis var. persericans Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 85 (1908). Im Kohlgraben bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky!). 17. Rubus supinus Sabr. Niedrige Brombeere. Schößlinge niedrig-bogig, rundlich, angedrückt sternhaarig-filzig und kurz rauhhaarig, mit fast gleichartigen,:aus verbreiterter Basis pfriem- lichen, geneigten, zarten Stacheln bewehrt und mit zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter dreizählig, ihr Stiel dünn angedrückt filzig, zerstreut drüsig und mit zarten, gebogenen Stacheln bewehrt; die Blättchen doppelt gesägt, oberseits fast kahl, unter- seits dicht sammtig weißgrau-filzig, das endständige etwas länger gestielt als die seitlichen, elliptisch oder verkehrt-eiförmig, zu- gespitzt, an der Basis seicht herzförmig. Blütenzweige angedrückt dünn-filzig, reichlich stieldrüsig, mit zarten, nach oben zu etwas kräftigeren, geneigten oder leicht gebogenen Stacheln bewehrt, ihre Blätter den Schößlingsblättern ähnlich, doch kürzer bespitzt. Blütenstand rispig, eiförmig, nach oben nicht verjüngt, höchstens am Grunde durchblättert, mit kurzen, fast wagrecht abstehenden mehrblütigen Ästen; seine Achsen angedrückt filzig, reichlich mit ungleichlangen Stieldrüsen besetzt und mit zerstreuten nadeligen Stacheln bewehrt. Kelchzipfel lang zugespitzt, filzig und drüsig, nach dem Verblühen auf- gerichtet. Kronblätter elliptisch, weiß. Staubblätter etwas länger als die grünlichen Griffel, nach dem Verblühen zusammenneigend. Frucht- knoten kahl. Juli. Rubas supinus Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 357 (1905), in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 82 (1908). Rubus eunctator Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 542 (1904), nicht Focke. Rubus subcanus var. supinus Sudre Batoth. Eur. No. 141 (1905). 764 Rubus. In Waldrodungen in der „Schlapfen“ zwischen Tautendorf und Ebersdorf nächst Söchau (Sabransky!). x Rubus Gremlii Subsp. styriacus X supinus Hay. B. haemato- chrous Sabr. Schößling niedrig-bogig, angedrückt sternfilzig und kurz rauhhaarig, mit fast gleichartigen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen, geneigten, zahlreichen, ziemlich kräftigen Stacheln be- wehrt und mit zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter 3—5-zählig, ihr Stiel mit hackigen Stacheln besetzt; Blättchen doppelt gesägt, oberseits grün, fast kahl, unterseits dieht sammtig weiß- grau-filzig, das endständige lang gestielt, elliptisch oder eiförmig, am Grunde seicht herzförmig, allmählich lang zugespitzt. Blüten- zweige kurzhaarig und drüsig, mit hackigen Stacheln bewehrt. Blüten- stand kurz rispig, mit sparrig abstehenden trugdoldig 2—3- blütigen Ästen, seine Achsen kurzzottig, reichlich drüsig und mit geraden oder leicht gebogenen Stacheln besetzt. Kelchzipfel filzig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter rosenrot. Staubblätter etwa so lang oder etwas länger als die Griffel; Fruchtknoten kahl. Juli. Unterscheidet sich von Rubus Gremlii Subsp. styriacus durch die behaarten Schößlinge, schwächere Bestachlung und reichere Bedrüsung, die weißschimmernde Blattunterseite und aufrechte Fruchtkelcehe, von R. supinus durch die an den Blütenzweigen und Blattstielen hackigen Stacheln, die lang vorgezogene Blattspitze und rosenrote Blüten. Rubus haematochrous (styriacus X supinus) Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 82 (1908. Rubus Gremlii Subsp. styriacus X supinus Hay. Fl. Steierm. I. 764 (1909). Unter den Stammeltern im Kohlgraben bei Söchau (Sabranskı). 18. Rubus bregutiensis Kern. Bregenzer Brombeere. Schöß- ling liegend, schlank, stumpfkantig, zerstreut behaart, mit schlanken pfriemlichen etwas rückwärts geneigten Stacheln und ziem- lich zahlreichen ungleichen Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter dreizählig, ihr Stiel reichlich behaart und drüsig, mit leicht gebogenen Stacheln besetzt, Blättchen klein gesägt, oberseits striegelhaarig, unter- seits anliegend locker behaart, schwach seidig schimmernd, in der Jugend graugrün; das Endblättchen lang gestielt, breit ver- kehrt-eirundlich, kurz zugespitzt. Blütenzweige kurzhaarig und drüsig, mit schlanken rückwärtsgeneigten Stacheln bewehrt. Blüten- stand ziemlich kurz, durchblättert, mit etwas entfernten mehrblütigen unteren und kurzen abstehenden 1—-3-blütigen oberen Ästen, seine Achsen angedrückt kurzfilzig, ziemlich reichlich mit ungleich- langen Drüsenhaaren und schlanken Nadelstacheln besetzt. Kelch- Rubus. 765 zipfel graufilzig, nach dem Verblühen abstehend. Kronblätter verkehrt- eiförmig, weiß. Staubblätter so lang wie die Griffel, Fruchtknoten lang- haarig. Juli. Rubus bregutiensis A. Kern. bei Focke in Abh. nat. Ver. Bremen XIIT. 152 (1884). Rubus teretiuseulus Focke Syn. Rub. Germ. 300 (1877) z. T.; Fritsch Exkursionsfl. f. Österr. 282 (1897), Rubus Menkei B. Bregutiensis Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 556 (1902). Bei Vochera und bei Gams nächst Stainz (Troyer!). 19. Rubus eruentatus P. J. Müll. Blutrote Brombeere. Schöß- linge wittelkräftig, stumpfkantig, zerstreut abstehend behaart, init aus verbreiterter Basis pfriemlichen, leicht gebogenen Stacheln und zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter dreizählig, ihr Stiel behaart und drüsig, nit zarten hackigen Stacheln besetzt; Blättchen unregelmäßig gesägt, beiderseits grün, oberseits an- gedrückt behaart, unterseits kurz weichhaarig, das Endblättehen lang gestielt, verkehrt-eiförmig, an der Basis seicht herzförmig, mit kurzer, plötzlich aufgesetzter Spitze. Blütenzweige reichlich kurzhaarig und drüsig, mit fast nadeligen, nach oben zu an Größe kaum zunehmenden geneigten Stacheln bewehrt; Blütenstand kurz rispig, am Grunde etwas durchblättert, mit aufrecht abstehenden trugdoldig mehrblütigen unteren Ästen; seine Achsen dünn kurz-filzig, mit zahlreichen fast nadeligen Stacheln und kurzen Stieldrüsen be- setzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem ‚Verblühen abstehend. Kron- blätter mittelgroß, verkehrt-eiförmig, purpurrot. Staubblätter purpurn, länger als die grünlichen Griffel, nach dem Verblühen zusammenneigend. Fruchtknoten dicht behaart. Juli. Rubus eruentatus P. J. Müll. in Pollichia XVI. 294 (1859) (Teste Focke!); Focke Syn. Rub. Germ. 312 (1877); Sabr. in Verh. zo0l. bot. Ges. Wien LVII. 82 (1908). Rubus Boraeanus Subsp. R. inserieatus D. decorus Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 554 (1903), ob R. decorus P. J. Müll.? Zwischen Tautendorf und Ebersdorf nächst Söchau (Sabransky)). x Rubus fuscoater 8. subbavaricus X bifrons Hay. R. Sudreanus Sabr. Schößlinge ziemlich kräftig, kantig gefurcht, ziemlich reichlich behaart, mit kräftigen, aus schwach verbreiterter Basis lanzett- lichen geraden Stacheln und zahlreichen Stieldrüsen und Drüsen- borsten besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fußförmig fünfzählig, ihr Stiel behaart, drüsig und mit hackigen Stacheln bewehrt; Blättehen klein gesägt, oberseits kahl, unterseits geschlossen graufilzig und an den Nerven behaart, das Endblättchen breit eiförmig, an der Basis abgerundet, kurz zugespitzt. Blütenzweige locker filzig und be- haart, reich drüsig und mit ziemlich kräftigen geraden Stacheln bewehrt, 766 Rubus. ihre Blätter dreizählig, Blütenstand rispig, unterbrochen, flach- sipfelig, mit entfernten, traubig-vielblütigen aufrechten unteren und trugdoldig-mehrblütigen gedrängten oberen Ästen, seine Achsen angedrückt weichfilzig und locker kurzhaarig, mit zahlreichen ungleichlangen Stieldrüsen und zerstreuten Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen erst zurückgeschlagen, dann abstehend. Kronblätter schmal verkehrt-eiförmig, rosenrot. Staubblätter länger als die Griffel. Fruchtknoten kahl. Unterscheidet sich von Rubus bifrons durch die behaarten Schöß- linge, die Bedrüsung aller Teile, unterseits mehr locker filzige Blätter und niedrigeren Wuchs, von R. fuscoater 8. subbavaricus durch scharf- kantige, mehr gleichartig bestachelte Schößlinge, schwächere Bedrüsung, den umfangreicheren Blütenstand, kahle Fruchtknoten und die zuletzt abstehenden Kelchzipfel. Rubus Sudreanus Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 546 (1904). R. bavaricus X bifrons Sabr. a.a.0. Rubus bifrons X fuscoater ß. sub- bavaricus Hay. Fl. Steierm. I. 765 (1909). Unter den Stammeltern bei Obersacherberg nächst Söchau (Sabransky)). 20. Rubus fuscocater W. N. Schwarzbraune Brombeere. Schößling liegend, kantig, dicht behaart, mit zahlreichen sehr un- gleichen Stacheln, deren größere aus zusammengedrücktem Grunde lanzettlich-pfriemlich und etwas geneigt sind, sowie sehr un- gleichen Stachelchen und Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter fußförmig oder gefingert fünfzählig, ihr Stiel behaart und drüsig, mit mäßig zahlreichen leicht gekrümmten Stacheln besetzt; Blättchen un- gleichmäßig breit gesägt, etwas dick, oberseits grün, anliegend be- haart, unterseits weich graugrün filzig, das Endblättchen doppelt so lang als sein Stiel, aus herzförmigem Grunde breit elliptisch, zu- gespitzt. Blütenzweige reichlich behaart, dieht mit Stieldrüsen, Stachel- borsten und Stacheln bewehrt. Blütenstand mit entfernten unteren und genäherten 1—3-blütigen wagrecht-abstehenden oberen Ästen, seine Achsen filzig und abstehend behaart, dieht mit Stieldrüsen und Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel außen grün, getrocknet graugrün, an die Frucht angedrückt. Kronblätter elliptisch, rosenrot. Staub- blätter länger als die Griffel; Fruchtknoten behaart oder kahl. Juli. Rubus fusceo-ater W.N. in Bluff et Fingerh. Comp. fl. germ. I. 681 (1825), Rubi Germ. 72. T. XXVI; Focke Syn. Rub. Germ. 344 (1877). Rubus obseurus Subsp. B. R. fusci-ater Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 554 (1902). Hier nur die etwas abweichende Form: ß. subbavaricus (Sabr.) Hay. Schößlinge mäßig behaart, mit sehr zahlreichen ungleichen kräftigen, aus verbreiterter Basis pfriem- Rubns. 1767 lichen bleichen Stacheln sowie zahlreichen Stieldrüsen und Drüsenborsten besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fußförmig fünfzählig, Blättchen oberseits kahl, unterseits graugrün sammtig filzig, in der Jugend weißlich. Blütenzweige bis in den Blütenstand mit zahlreichen ziemlich kräftigen geraden Stacheln besetzt. Blütenstand rispig, unten unterbrochen, oben dicht und breit abgerundet, seine Achsen dieht zottig filzig, mit zahlreichen Nadelstacheln und Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen auf- recht. Kronblätter rosenrot. Fruchtknoten filzig. Rubus hennebergensis var. subbavaricus Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 390 (1905). Rubus fuscoater 8. subbavaricus Hay. Fl. Steierm. I. 766 (1909). Rubus bavaricus Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 546 (1906), nicht R. Koehleri Subsp. bavaricus Focke. In Hecken bei Obersacherberg nächst Söchau (Sabransky)). 2l. Rubus suavifolius Gremli. Weichblätterige Brombeere. Schößling mittelkräftig, liegend, stumpfkantig, reichlich behaart, mit fast gleichen, aus etwas verbreiterter Basis lanzettlich - pfriem- lichen Stacheln und ziemlich zahlreichen ungleichen Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fußförmig fünfzählig, ihr Stiel reich- lich behaart und 'drüsig, mit leicht sichelig gebogenen Stacheln besetzt; Blättchen regelmäßig gesägt, oberseits anliegend behaart, unterseits sammtig graugrün filzig und durch anliegende längere Haare seidigschimmernd; das Endblättehen 3—4 mal so lang als sein Stiel, elliptisch bis schmal verkehrt-eiförmig, lang zugespitzt, an der Basis schmal zugerundet. Blütenzweige reichlich behaart und drüsig, mit geraden pfriemlichen Stacheln bewehrt, ihre Blätter drei- zählig mit länglich-verkehrt-eiförmigen Blättchen. Blütenstand rispig, oft gedrungen, gegen die Spitze zu verjüngt, mit trugdoldig mehr- blütigen Ästen, seine Achsen filzig und abstehend kurzhaarig, mit ziemlich zahlreichen ungleich langen Stieldrüsen und Nadel- stacheln besetzt. Kelchzipfel filzig und drüsig, nach dem Verblühen abstehend. Kronblätter eiförmig, weiß oder rötlich. Staubblätter etwas länger als die Griffel; Fruchtknoten kahl. Juli. Rubus suavifolius @remli Beitr. Fl. Schweiz. 35 (1870. Rubus Menkei Il. suavifolius Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 558 (1902). Hier nur in einer etwas abweichenden Form: ß. subvelutinus Aay.'). Schößlinge zerstreut behaart. Blüten- stand etwas lockerer, gegen die Spitze zu deutlich verjüngt. Staub- !) A typo differt turionibus minus dense pilosis, inflorescentia laxiore apicem versus conspicue attenuata, staminibus stylis brevioribus, 768 Rubus. blätter etwas kürzer als die Griffel; im übrigen aber insbesondere in der so charakteristischen Form und Behaarung der Blättchen vollkommen übereinstimmend. Rubus suavifolius ß. subvelatinus Hay. F]. Steierm. I. 767 (1909). Am Bachergebirge ober Rotwein bei Marburg! Sekt. 6. Adenophori Focke. Schößlinge hoch oder niedrig bogig, meist kantig, mehr minder drüsig, ohne reichliche Übergänge zwischen Drüsen, Borsten und Stacheln. Blätter unterseits nicht sammtig weich. Achsen des Blütenstandes mit mehr minder zahlreichen den Durchmesser der Blütenstielechen an Länge nicht übertreffenden Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach «dem Verblühen meist zurückgeschlagen. Staubblätter meist so lang oder länger als die Griffel, nach dem Ver- blühen zusammenneigend. Nebenblätter lineal bis fädlich. Adenophori Focke Syn. Rub. Germ. 78. 247 (1877), erw. Subsekt. 1. Egregii (Friedr. u. Gelert) Hay. Schößlinge arm- drüsig. Achsen des Blütenstandes mit sehr kurzen, gleichlangen Drüsen- haaren besetzt. Egregii Friedrichsen u. @elert in Bot. Tidsskr. XVI. 51 (1887), als Sektion; Focke in A. u. @. Syn. VI. 535 (1892). Adenophori Subsekt. Egregii Hay. Fl. Steierm. I. 768 (1909). 22. Rubus cunctator Zocke. Spätblühende Brombeere. Schöß- ling ziemlich kräftig, niedrig-bogig, stumpfkantig, sehr dünn sternfilzig und dadurch fast wie bereift, locker behaart, mit gleichartigen, aus etwas verbreiterter Basis nadeligen, geneigten zarten Stacheln und spärlichen kurzen Stieldrüsen besetzt. Schöß- lingsblätter dreizählig oder fußförmig fünfzählig, ihr Stiel mit spärlichen Drüsen und zarten geneigten Stacheln besetzt, Blättchen ungleich schmal gesägt, oberseits grün, spärlich anliegend behaart, unter- seits dünn graugrün filzig, fast ohne längere Haare; das End- blättchen lang gestielt, breit verkehrt-eiförmig, an der Basis schmal zugerundet oder schwach herzförmig, mit schmaler, auf- gesetzter Spitze. Blütenzweige kurz filzig, mit aus verbreitertem Grunde nadeligen geneigten Stacheln besetzt. Blütenstand schmal, traubig rispig, am Grunde etwas durchblättert, mit aufrecht-abstehenden, 2 3-blütigen Ästen, die Achsen desselben kurz filzig, reichlich mit kurzen fast gleichlangen Stieldrüsen und spärlichen nadeligen Stacheln besetzt. Kelchzipfel filzig, nach dem Verblühen zurück- geschlagen. Kronblätter schmal, weiß. Staubblätter so lang wie die Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Rubus eunetator Focke Syn. Rub. Germ. 281 (1877) (teste Autore!), in A. u. @. Syn. VI. 1. 537 (1902); Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 318 (1905). Rubus Rubus. 769 pseudodenticulatus (dentieulatus X Idaeus) Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. LIV. 542 (1904). Rubus monticolus Focke in Hallier-Wohlf. Koch's Syn. 3. Aufl. I. 760 (1891), nicht Bouley. Bisher nur in Holzschlägen des Forstwaldes bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky)). 23. Rubus Fritschii Sabr. Mattblätterige Brombeere. Schöß- linge bogig, kletternd, kräftig, rundlich oder stumpfkantig, grün, unbereift, locker behaart, mit gleichartigen, aus etwas ver- breiterter Basis pfriemlichen, schlanken rückwärts geneigten Stacheln und spärlichen kurzen Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter ge- fingert fünfzählig, ihr Stiel behaart, mit schlanken hackigen Stacheln besetzt; Blättehen groß, unregelmäßig schmal gesägt, oberseits kahl, grün, unterseits dünn graufilzig, das Endblättchen ziemlich lang gestielt, breit eiförmig, kurz schmal zugespitzt, an der Basis aus- gerandet oder seicht herzförmig. Blütenzweige dünn filzig, mit schlanken, geneigten Stacheln besetzt. Blütenstand rispig, gegen die Spitze gedrungen, fast doldig, mit aufrecht-abstehenden trugdoldig- vielblütigen Ästen, am Grunde reichlich durchblättert, seine Achsen angedrückt filzig, mit spärlichen kurzen Stieldrüsen und nadeligen Stacheln besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter mittelgroß, verkehrt-eiförmig, weiß. Staubblätter anfangs etwas kürzer, dann so lang wie die grünlichen Griffel. Fruchtknoten an der Spitze dicht behaart. Juli. Rubus Fritschii Sabr. in Hay. Sched. fl. stir. exs. 7, 8, p. 15 (1906), in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 81 (1908. Rubus Greithensis Sabr. in Schedis. In Hecken zwischen Söchau und Maierhofen nächst Fürstenfeld (Sabransky!). Ändert ab: ß. mucronatoides Sabr. Endblättchen tiefer herzförmig; Staub- blätter länger als die Griffel; Fruchtknoten kahl. Rubus Fritschii var. mucronatoides Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 81 (1908. Rubus fictus Subsp. teretipes 8. microdrepanon Sudre Rubi Eur. 36 (1908). An Waldrändern im Kohlgraben bei Söchau (Sabransky). 24. Rubus mucronatus Blox. Stachelspitze Brombeere. Schöß- linge niedrig bogig, kräftig, stumpfkantig, reichlich behaart, mit gleichartigen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen, geneigten Stacheln und spärlichen kurzen Stieldrüsen besetzt. Schößlings- blätter fußförmig-fünfzählig, ihr Stiel mit geneigten schlanken Hayek, Flora von Steiermark. 49 770 Rubus. Stacheln bewehrt; Blättchen fein gesägt, beiderseits grün, ober- seits fast kahl, unterseits angedrückt weichhaarig, das Endblättehen ziemlich lang gestielt, breit verkehrt-eiförmig, an der Basis schwach herzförmig, mit schmaler, kurzer, plötzlich aufgesetzter Spitze. Blütenzweige kurzhaarig und drüsig, mit langen, schlanken, geneigten Stacheln bewehrt; Blütenstand rispig, verlängert, an der Spitze nicht verjüngt, am Grunde mit entfernten achselständigen Ästen, mit meist trugdoldig mehrblütigen, abstehenden Zweigen, seine Achsen kurz filzig, reichlich mit fast gleichlangen Drüsenhaaren und schlanken geraden Stacheln besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nadelstachelig und stieldrüsig, nach dem Verblühen abstehend. Kronblätter mittelgroß, verkehrt-eiförmig, weiß. Staubblätter etwas länger als die grünlichen Gritfel; Fruchtknoten an der Spitze kurzhaarig. Juli. Rubus mueronatus Blocam in Kirbey Fl. of Leicestershire 43 (1850); Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 538 (1902); Sabr. in Hay. Sched. ad fl. stir. exs. Lief. 7, 8, p. 17 (1905), in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 80 (1908, Rubus mucero- nulatus Bad. Brit. Rubi 159 (1896), ob Boreau Fl. Centre de la France Ed. 3.11. 196 (1857)? Rubns atrichantherus E. H. L. Krause in Prahl Krit. Fl. Schlesw. Holst. II. 61 (1889). Rubus mueronifer Sudre in Bull. Soc. d’etud. sc. Angers XXXI. 32 (1902). Im Kohlgraben bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky)). Subsekt. 2. Radulae (Focke) Hal. Schößlinge mit ziemlich gleichartigen, kräftigen kantenständigen Stacheln, auf den Flächen von gedrängten, ziemlich gleichlangen Stieldrüsen und Stachelhöckern rauh. Stieldrüsen im Blütenstande ziemlich gleich lang. Radulae Focke in Abh. Nat. Ver. Brem. I. 276 (1863), als Sektion. Ade- nophori c. Radulae Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. 253 (1891). 25. Rubus rudis W. N. Sparrige Brombeere. Schößlinge aus bogigem Grunde liegend oder kletternd, mittelkräftig, stumpf- kantig, mit mittelkräftigen, aus verbreitertem Grunde pfriemlichen ge- neigten Stacheln bewehrt, dazwischen von zahlreichen, ziemlich langen Stieldrüsen rauh und von einzelnen Haaren besetzt. Schöls- lingsblätter fußförmig-fünfzählig, ihr Stiel mit etwas geneigten Stacheln und Stieldrüsen reichlich besetzt; Blättchen beiderseits grün, ober- seits kahl, unterseits spärlich behaart und in der Jugend dünn grau- filzig, ziemlich gleichmäßig gezähnt, das Endblättchen mäßig lang ge- stielt, eiförmig, lang zugespitzt. Blütenzweige reichlich behaart und stieldrüsig, mit ziemlich kräftigen, geneigten oder leicht gebogenen Stacheln besetzt; ihre Blätter dreizählig. Blütenstand umfangreich, mäßig lang, sparrig rispig, mit langen, weit abstehenden trug- doldig drei- bis mehrblütigen Ästen und langen Blütenstielen, seine Rubus. 771 — u — Achsen kurz filzig, mit zahlreichen Stieldrüsen und verein- zelten langen Drüsenborsten besetzt, zerstreut nadelstachelig. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kron- blätter länglich-verkehrt-eiförmig, blaßrosenrot. Staubblätter etwas länger als die grünlichen Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Rubus rudis W.N. in Bluff et Fingerh. Comp. fl. germ. I. 687 (1825), Rub. Germ. 91, T. XXXX (1826); Focke Rub. Germ. 325 (1877), A. u. @. Syn. VI. 1. 560 (1908); Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 356 (1905). Längs der Bahn an der Wasserscheide zwischen Ritschein- und Grazbachtal bei Tautendorf nächst Söchau (Sabransky)). Ändert ab: ß. amplus (Fritsch) Focke. Rispe sehr umfangreich, unten durch- blättert, ihre Achsen abstehend behaart. Kronblätter schmal. Staub- blätter kürzer als die Griffel. Fruchtknoten filzig. Rubus amplus Fritsch bei Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. 262 (1891). Rubis rudis B. amplus Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 561 (1902). Rubus rudis Hal. u. Br. Nachtr. fl. N.-Öst. 332 (1881). Bei Graz (Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 561, doch ist mir keine diesbezügliche Literaturangabe bekannt). 26. Rubus Krasanii Sabr.';, Kurzstachelige Brombeere. Schößling kletternd, kräftig, stumpfkantig, unbereift, kaum behaart, mit zahlreichen, ziemlich gleichen kurzen und kräftigen, aus verbreiterter Basis geneigten Stacheln, mäßig zahlreichen Stiel- drüsen und vereinzelten Stachelborsten besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fußförmig fünfzählig, ihr Stiel ziemlich reich drüsig und mit hackigen Stacheln besetzt; Blättchen etwas ungleich kurz gesägt, oberseits kahl, unterseits grün, spärlich behaart, das endständige aus seicht herz- förmigem Grunde breit verkehrt-eiförmig bis fast rundlich, kurz zugespitzt. Blütenzweige behaart und zerstreut stieldrüsig, mit gelben schlanken hackigen Stacheln ziemlich reich besetzt, ihre Blätter drei- zählig mit an der Basis meist abgerundetem Endblättchen. Blütenstand locker, umfangreich, durchblättert, gegen die Spitze stark ver- ') Turiones scandentes elongati validi angulati epruinosi vix pilosi breviter glandulosi aculeis subaequalibus brevibus sed fortibus arcte reclinatis sat dense muniti. Folia quinato-pedata foliolis subaequaliter serratis, utrinque laete viridibus pilosis, medio ex emarginata basi suborbieulari seu late ovato. Inflorescentia elongata multiflora foliolis suffulta e basi composita subracemosa axibus laxe pilo- sulis glandulis pallidis brevioribus dispersis obsitis aculeisque e dilatata basi attenuatis fortiter recurvatis sat munitis. Pedunculi tenues elongati subpatentes. Calyeis segmentes extus viridia, post anthesin reflexa. Petala alba. Stamina stylos virentes parum superantia, germina glabra. Fructus completi. (Sabransky.) 49* 772 Rubns. jüngt, mit entfernten mehrblütigen aufrecht abstehenden unteren und kurzen einfachen oberen Ästen, seine Achsen dünn-filzig und sehr locker abstehend behaart, mit schlanken geneigten gelben Stacheln und mäßig zahlreichen kurzen Stieldrüsen besetzt. Blüten lang gestielt, Kelchzipfel außen dünn graugrün-filzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter groß, weiß. Staubblätter länger als die Griffel. Fruchtknoten kahl. Gut fruchtbar. Juni, Juli. Rubus Krasanii Sabr. in Hay. Fl. Steierm. I. 771 (1909). Rubus Stroblii Sabr. in Schedis. Am Forstberge und hinter Tautendorf bei Söchau (Sabransky!). Ändert ab: ß. largus Sabr.'). Blätter unterseits sehr fein und schwach grau- grün-filzig. Blütenstand noch umfangreicher, mit verlängerten, wagrecht abstehenden Ästen, seine Achsen dichter stieldrüsig. Rubus KraSanii ß. largus Sabr. in Hay. Fl. Steierm. I. 772 (1909). Bei Tautendorf nächst Söchau (Sabransky)). 27. Rubus Radula Wh. Raspel-Brombeere. Schößling (Abb. 35, Fig 1) kräftig, kantig, mit kräftigen, aus verbreiterter Basis lanzettlichen, geneigten Stacheln bewehrt und überdies mit reich- lichen Stieldrüsen und Stachelhöckern besetzt und zerstreut be- haart. Schößlingsblätter fußförmig-fünfzählig, ihr Stiel mit spär- lichen hackigen oder geneigten Stacheln besetzt und stieldrüsig; Blättchen ziemlich gleichmäßig gesägt, oberseits grün, fast kahl, unterseits ge- schlossen filzig, in der Jugend weiß, später graugrün, das Endblättchen eiförmig oder elliptisch, lang zugespitzt, an der Basis abgerundet. Blütenzweige reichlich behaart und stieldrüsig, mit nach oben zu kräftigen Stacheln besetzt, ihre Blätter dreizählig, unten weißfilzig. Blütenstand rispig, nach oben zu nicht verjüngt, abgerundet, am Grunde etwas durchblättert, mit trugdoldig-mehrblütigen Ästen; seine Achsen kurz-filzig, reichlich mit kurzen, fast gleichlangen Stiel- drüsen und schlanken, geraden Stacheln besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter läng- lich-verkehrt-eiförmig, weiß oder rötlich. Staubblätter länger als die grünlichen Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Rubus Radula Wh. in Boennigh. Prodr. fl. Monast. 152 (1825), Rubi Germ. 89 T. XXXIX (1826); Focke Syn. Rub. Germ. 320 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 564 (1903); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 541 (1904). ') Folia subtus tenuissime canescenti-tomentosa. Inflorescentia amplior ramulis elongatis horizontaliter patentibus, densius glanduloso-pilosis. Rubus. e 773 In Wäldern, Holzschlägen, an Wegrändern. Auf dem Großegger Kogel bei Bruck (Freyn!). Zerstreut in der Umgebung von Söchau, wie zwischen Söchau und Mairhofen, bei Unter-Sacherberg, Breitenbach, Ebersdorf (Sabransky!). X Rubus holochloros X macrostachys Sabr. R. Matouschekii Sabr. Schößlinge mittelkräftig, kantig, spärlich behaart, mit kräftigen, aus verbreiterter Basis lanzettlichen geneigten Stacheln und mäßig zahlreichen kurzen Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter fuß- förmig-fünfzählig, ihr Stiel mit leicht gebogenen Stacheln besetzt, Blättchen etwas unregelmäßig gesägt, oberseits kahl, grün, unterseits dünn graugrün weichfilzig, das Endblättchen lang gestielt, breit verkehrt-eiförmig bis fast rundlich, an der Basis ausgerandet, plötzlich schmal zugespitzt. Blütenzweige reichlich behaart, mit zahl- reichen ziemlich kräftigen Stacheln, Stachelhöckern und Stieldrüsen besetzt. Blütenstand rispig, eiförmig, gegen die Spitze nicht ver- jüngt, mit wagrecht abstehenden, trugdoldig-mehrblütigen Ästen, seine Achsen kurz filzig und abstehend zottig, mit mäßig zahl- reichen ungleichlangen Stieldrüsen und geraden nadeligen Stacheln besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter elliptisch, weiß. Staubblätter etwas länger als die grünlichen Griffel. Fruchtknoten etwas behaart. Juli. Unterscheidet sich von Rubus holochloros durch reich drüsige Schößlinge, etwas schmälere, unterseits graufilzige Blättchen und längere Stieldrüsen im Blütenstand, von R. macrostachys durch viel breitere Blättchen und den gegen die Spitze nicht verjüngten Blütenstand. Rubus Matouschekii Sabr. in Ost. bot. Zeitschr. LV. 356 (1905). Rubus epipsilos (holochlorus) X macrostachys Sabr. a. a. O. In Waldlichtungen im Kohlgraben bei Söchau unweit der Stamm- eltern (Sabransky!). 28. Rubus macrostachys ?. J. M. Reichrispige Brombeere. Schößling niedrig-bogig, stumpfkantig, locker behaart, mit mäßig kräftigen, ungleichen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen, etwas geneigten Stacheln und reichlichen kurzen Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter 3—5-zählig; Blättchen ungleich schmal gesägt, ober- seits grün, angedrückt behaart, unterseits kurzhaarig filzig, in der Jugend weiß, später graugrün; Endblättchen schmal verkehrt- eiförmig oder elliptisch, zugespitzt. Blütenstand reichblütig, rispig, verlängert, nach oben zu verjüngt, unten durchblättert, mit aufstrebenden achselständigen unteren und rechtwinklig abstehenden mehrblütigen mittieren und oberen Ästen; seine Achsen dicht filzig- 774 Rubus. zottig, mit kleinen sicheligen Stacheln und zahlreichen kurzen im Filz verborgenen Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter groß, elliptisch, weiß. Staubblätter länger als die grünlichen Griffel. Juli. Rubus macrostachys P. J. Müll. in Flora XLI. 150 (1858); Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 567 (1003). Hier in folgenden wenig abweichenden Formen: ß. chlorifolius Sahr. et Sudre‘). Blüten rot. Kleine Stacheln und Stachelborsten an den Schößlingen und Blütenzweigen fehlend. Blätter im Alter verkahlend. Rubus macrostachys 3. chlorifolius Sabr. et Sudre in Hay. F]. Steierm. I. 774 (1909). Rubus racemigerus Sabr. in Schedis, nicht Gremli. An Wegen bei Söchauberg nächst Söchau (Sabransky!). y. indusiatus Focke. Am Schößling und an den Blütenzweigen vereinzelte kleine Stachelehen und Stachelborsten vorhanden. Blüten weiß. Blätter unterseits dicht graufilzig. Rubus indusiatus Focke Syn. Rub. Germ. 284 (1877), Rubus macro- stachys B. indusiatus Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 568 (1903). Rubus macrostachys Sabr. in Ost. bot. Zeitschr. LV. 356 (1905). Ziemlich häufig an Zäunen in Söchauberg bei Söchau (Sabransky!). 29. Rubus scaber W. N. Rauhe Brombeere. Schößlinge niedrig- hogig oder liegend, rundlich, bereift, dicht behaart, mit gleichartigen, schwachen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen, geneigten bis hackigen Stacheln und zahlreichen kurzen Stieldrüsen besetzt. Schößlings- blätter dreizählig, ihr Stiel kurz zottig, reichlich mit zarten Stacheln und Stieldrüsen besetzt; Blättehen anliegend behaart, fein gesägt, das end- ständige ziemlich lang gestielt, verkehrt-eiförmig, plötzlich schmal zugespitzt, an der Basis seicht herzförmig. Blütenzweige kurzhaarig und reich drüsig, mit zarten Stacheln besetzt, ihre Blätter dreizählig. Blütenstand pyramidal-rispig, gegen die Spitze zu verjüngt, unten durchblättert, mit achselständigen traubig-vielblütigen unteren und kürzeren, trugdoldig-mehrblütigen oberen Ästen; seine Achsen dicht filzig-kurzhaarig, mit zahlreichen kurzen Stieldrüsen und zer- streuten Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel graufilzig und drüsig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen; Kronblätter elliptisch, weiß. Staubblätter länger als die oft rötlichen Griffel. Fruchtknoten be- haart. Juli. ') Flores rubri. Aculeoli et setae in turionibus et in ramis floriferis deficientia. Folia adulta decalvantia. Rubus. 175 Rubus scaber W. N. in Bluff et Fingerh. Comp. fl. germ. I. 683 (1825), Rubi germ. 80 T. XXXII (1825); Focke Syn. Rub. germ. 340 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 569 (1909); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 79 (1908). In Wäldern nächst Löffelbach zwischen Hartberg und Pöllau (Sabransky!) und zwischen Ebersdorf und Tautendorf bei Söchau (Sabransky). Ändert ab: ß. porphyrogynes Sabr.'). Staubblätter fast einreihig, viel kürzer als die purpurroten Griffel. Rubus scaber $. porphyrogynes Sabr. in Hay. F]. Steierm. I. 775 (1909). Rubus foliosus Subsp. cassoviensis Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIIl. 83 (1908), nicht Borbas. An der Nordseite der Kögelberge bei Fürstenfeld (Sabransky)). 30. Rubus tereticaulis P. J. Müll. Rundstengelige Brombeere. Schößlinge niedrig-bogig oder liegend, rundlich bis schwach stumpf- kantig, reichlich behaart, etwas bereift, mit mäßig kräftigen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen geneigten Stacheln und zahlreichen kurzen Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter dreizählig, Blättchen ziemlich schmal gesägt, beiderseits grün, oberseits kahl, unterseits spärlich behaart, das Endblättchen verkehrt-eiförmig, an der Basis abgerundet, lang schmal zugespitzt. Blütenzweige reichlich behaart und drüsig, mit zarten Stacheln besetzt. Blütenstand rispig, gegen die Spize zu verjüngt, mit trugdoldig-mehrblütigen oft entfernten unteren und wagrecht abstehenden oberen Ästen, seine Achsen dünn kurz filzig, sehr reichlich mit kurzen Stieldrüsen besetzt und mit nadeligen Stacheln bewehrt. Kelchzipfel graufilzig und drüsig, mit lang ausgezogener Spitze, der Frucht angedrückt. Kronblätter elliptisch, weiß. Staubblätter etwa so lang wie die grünlichen Griffel. Fruchtknoten dicht behaart. Juli. Rubus tereticaulis P. J. Müll. in Flora XLI. 173 (1858). Rubus scaber Subsp. B. R. tereticaulis Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 569 (1903). BRabus brachyacanthos Progel in 8. Ber. bot. Ver. Landshut 26 (1882). Hier in der etwas abweichenden Form: ß. scythicus Sabr. Schößlinge kräftiger, etwas ungleich bestachelt, reichlich stieldrüsig. Endblättchen rhombisch-verkehrt-eiförmig, schmal zugespitzt. Staubfäden etwas länger als die Griffel. Die ganze Pflanze kräftiger und mehr vom Habitus des R. scaber. Rubus tereticaulis var. scythieus Sabr. in Hay. Sched. fl. stir. exs. 13, 14, p. 13 (1908). Rubus tereticaulis Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 389 (1905). !) Styli purpurei staminibus pauciserialibus multo longiores (Sabransky). 776 Rubus. An waldigen Berglehnen an der Bezirksstraße Fehring— Fürstenfeld oberhalb Ebersdorf (Sabransky!)). 3l. Rubus pallidus W. N. Blasse Brombeere. Schößling aus bogigem Grunde liegend, stumpfkantig, ziemlich reichlich behaart, mit ziemlich gleichartigen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen etwas rückwärts geneigten Stacheln und zahlreichen kurzen Stieldrüsen und Stachelhöckern besetzt. Schößlingsblätter fußförmig fünfzählig, ihr Stiel reichlich drüsig und mit schlanken Stacheln besetzt. Blättchen schmal, ungleich grob gesägt, beiderseits grün, mehr minder dicht anliegend behaart, das Endblättchen eiförmig bis herzeiförmig, lang zugespitzt. Blütenzweige reichlich behaart und mit ungleichlangen Stieldrüsen besetzt, mit zarten pfriemlichen Stacheln bewehrt. Blüten- stand traubig oder rispig, schmal, am Grunde etwas durchblättert, mit oft entfernten unteren Ästen, gegen die Spitze zu deutlich ver- jüngt, seine Achsen dicht filzig kurzhaarig, mit zahlreichen größtenteils im Filz versteckten Stieldrüsen und zarten Nadel- stacheln besetzt. Kelchzipfel lanzettlich, erst aufrecht, zuletzt zurück- geschlagen. Kronblätter elliptisch, weiß. Staubfäden etwas länger oder kürzer als die oft purpurnen Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Rubus pallidus W. N. in Bluff et Fingerh. Comp. fl. germ. I. 622 (1825), Rubi Germ. 75 T. XXIX (1826); Focke Syn. Rub. Germ. 337 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 572 (1902). Zerfällt in drei Unterarten: Subsp. A. pallidus (W. N.) Hay. Endblättchen aus seicht herz- förmigem Grunde eiförmig, lang zugespitzt. Blütenstand nur am Grunde beblättert, seine Achsen kurz filzig und abstehend behaart, dicht mit kurzen, das Haarkleid nicht überragenden Stiel- drüsen und zahlreichen feinen Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel nach dem Verblühen abstehend oder aufrecht, an der reifen Frucht zurück- geschlagen. Staubblätter kaum länger als die purpurnen Griffel. Fruchtknoten kahl. Rubus pallidus W. N. in Bluff et Fingerh. Comp. fl. germ. I. 622 (1825), Rubi Germ. 75 T. XXIX (1825); Focke Syn. Rub. Germ. 337 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 572 (1902) excl. varr. Rubus pallidus Subsp. pallidus Hay. Fl. Steierm. I. 776 (1909). Im Reinbachgraben bei Stainz (Troyer )). Subsp. B. Beckii (Hal.) Hay. Endblättchen eiförmig, lang zu- gespitzt, am Grunde seicht ausgerandet bis abgerundet. Blütenstand locker, am Grunde etwas unterbrochen und durchblättert, oben ver- schmälert mit wenigblütigen Ästen; seine Achsen filzig und locker ab- Rubus. Törer| stehend behaart, mit zahlreichen im Filz verborgenen Stieldrüsen, zerstreuten Drüsenborsten und Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Staubblätter länger als die Griffel. Fruchtknoten etwas behaart. Rubus Beckii Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXV. 663 (1885), XLI. 248 (1891). Rubus pallidus Subsp. Beckii Hay. Fl. Steierm. I. 776 (1909). Rubus laxiflorus Hal. in A. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. III. 46 (1883), nicht Müll, u. Lef. Rubus apiculatus B. glaucovirens II. Beckii Focke in 4A. u. @. Syn. VI. 1. 582 (1902). Die steirische Pflanze ist mit Exemplaren vom Originalstandort (Payerbach in Niederösterreich) vollkommen identisch. In Bergwäldern ober dem Hilmteiche bei Graz (Preissmann!). Subsp. C. cetenodon (Sabr.) Hay. Blättchen oberseits spärlich, unterseits dichter anliegend behaart, das Endblättchen herzeiförmig, lang zugespitzt. Blütenstand rispig, gegen die Spitze deutlich verjüngt, am Grunde etwas durchblättert, mit trugdoldig-mehrblütigen unteren und einfachen oberen Ästchen, seine Achsen dicht anliegend filzig und locker abstehend kurzhaarig, mit zahlreichen kurzen Stieldrüsen und zerstreuten Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel nach dem Verblühen abstehend. Staubblätter deutlich kürzer als die grünen Griffel. Wird von Sabransky zu Rubus foliosus gestellt, ist aber gewiß mit R. pallidus näher verwandt. Rubus foliosus Subsp. etenodon Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVII. 82 (1908, Rubus pallidus Subsp. etenodon Hay. Fl. Steierm. I. 777 (1909). Rubus ctenodon Fritsch Excursionsfl. Österr. 2. Aufl. 316 (1909). An Waldrändern im Kohlgraben bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky!). 32. Rubus albicomus Gremli. Weißhaarige Brombeere. Schöß- ling schlank, liegend, stumpfkantig, spärlich behaart, mit zahlreichen gleichartigen schwachen, aus etwas verbreiterter Basis pfriemlichen schwach geneigten Stacheln bewehrt und mit zahlreichen kurzen Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fußförmig-fünfzählig, ihr Stiel mit zarten geneigten Stacheln und Stieldrüsen besetzt; Blätt- chen oberseits anliegend behaart, grün, unterseits matt an- gedrückt filzig, in der Jugend weiß, später graugrün, grob doppelt gesägt, schmal, das endständige mäßig lang gestielt, aus abgerundeter oder schwach herzförmiger Basis elliptisch, allmählich lang zuge- spitzt. Blütenzweige dicht behaart und drüsig mit zarten, geneigten Stacheln, ihre Blätter dreizählig mit fast lappig-doppelt-gesägten Blätt- chen. Blütenstand traubig, eiförmig, Äste abstehend, einblütig oder nur die untersten 2—3-blütig, seine Achsen dünn kurz filzig, reich- 778 Rubus. lich kurz stieldrüsig und mit hackigen Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen abstehend, zuletzt auf- recht; Kronblätter elliptisch, weiß. Staubblätter deutlich kürzer als die grünlichen Griffel. Fruchtknoten behaart. Juli. Rubus albicomus Gremli Beitr. Fl. Schweiz 30 (1870); Focke Syn. Rub. (rerm. 335 (1877); Sabr. in Ost. bot. Zeitschr. LV. 358 (1905). Rubus foliosus ec. albicomus Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 575 (1903). Häufig an Wegrändern zwischen Tautendorf und Ebersdorf nächst Söchau (Sabransky)). Ändert ab: ß. Lumnitzeri (Sabr.) Hay. Schößlinge reicher behaart. End- blättchen der Schößlingsblätter breiter. Blütenstand mehr verlängert. Kronblätter rosenrot. Fruchtknoten kahl. Rubus albicomus Subsp. Lumnitzeri Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 358 (1905). Rubus albicomus £. Lumnitzeri Hay. Fl. Steierm. I. 778 (1909). Rubus Lumnitzeri Fritsch Exeursionsfl. Osterr. 2. Aufl. 316 (1909). Zwischen Söchau und Maierhofen (Sabransky}).- 33. Rubus foliosus W. N. Reichblätterige Brombeere. Schöß- linge aus bogigem Grunde niederliegend, ziemlich kräftig, stumpf- kantig, ziemlich dicht behaart, mit ziemlich schwachen, aus ver- breiterter Basis pfriemlichen, geneigten Stacheln sowie zahlreichen Stieldrüsen und Stachelhöckern besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fußförmig-fünfzählig, Blättchen doppelt gesägt, oberseits an- liegend behaart, unterseits grün oder dünn graugrün-filzig, das Endblättehen lang gestielt, eiförmig oder elliptisch, lang zugespitzt. Blütenstand ziemlich lang, unten durchblättert, mit trugdoldig- mehrblütigen Ästen, seine Achsen dicht filzig, mit zahlreichen kurzen Stieldrüsen und feinen Stacheln besetzt. Kelchzipfel grau- filzig, nach der Blütezeit abstehend oder aufrecht. Kronblätter schmal elliptisch, weiß. Staubblätter länger oder kürzer als die grün- lichen Griffel. Juli. Rubus foliosus W. N. in Bluff et Fingerh. Comp. fl. germ. I. 682 (1825), Rub. Germ. 74 T. XXVIII. (1826); Focke Syn. Rub. germ. 330 (1877), in 4. u. @. Syn. VI. 1. 573 (1903). Hier nur die Subsp. B. chloranthus (Sabr.) Hay. Schößlinge kantig, etwas be- reift, mit ziemlich kräftigen geraden Stacheln und zahlreichen Stiel- drüsen besetzt. - Schößlingsblätter drei- bis fußförmig-fünfzählig, Blätt- chen unterseits durch dichte Behaarung grau schimmernd; das Endblättchen breit verkehrt-eiförmig, am Grunde abgerundet bis seicht ausgerandet. Rispe verlängert, unten unterbrochen, bis oben durch- Rubus. 779 blättert, seine Achsen dicht abstehend filzig, mit sehr zahlreichen kurzen Stieldrüsen und zerstreuten gelben Nadelstacheln besetzt. Kelch- zipfel nach der Blütezeit abstehend. Kronblätter schmal, grünlichweiß. Staubblätter viel kürzer als die Griffel. Fruchtknoten etwas behaart. Rubus thyrsiflorus var. chloranthus Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 390 (1905). Rubus foliosus Subsp. chloranthus Hay. Fl. Steierm. I. 778 (1909). In Wäldern an der südlichen Umrandung des Feistritztales ober Groß-Wilfersdorf nächst Fürstenfeld (Sabransky)). 34. Rubus brachystemon Heimerl. Kurzfädige Brombeere. Schößling bogig niederliegend, stumpfkantig, schwach behaart, mit kurzen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen, geneigten Stacheln so- wie zahlreichen kurzen Stieldrüsen und Stachelhöckern besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fußförmig-fünfzählig, Blättchen beiderseits grün, oberseits fast kahl, unterseits schwach behaart, fein gesägt, das endständige breit eiförmig bis fast rundlich, am Grunde herz- förmig, breit kurz zugespitzt. Blütenstand schmal, mit sehr kurzen 1-—3-blütigen unteren und einblütigen oberen Ästen, seine Achsen kurzhaarig-filzig, mit zahlreichen kurzen Stieldrüsen und Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter schmal, elliptisch, weiß. Staub- blätter kürzer als die grünlichen Griffel. Fruchtknoten behaart. Juli, August. Rubus brachystemon Heimerl in Öst. bot. Zeitschr. XXXII. 109 (1882); Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. 262 (1891). Rubus foliosus D. bra- chystemon Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 575 (1903). An Waldrändern bei Maria-Grün bei Graz (Preissmann!). Sehr nahe steht b. barbatus (Sabr.) Hay. Blätter unterseits reichlicher behaart, in der Jugend dünn filzig. Fruchtknoten filzig behaart. Rubus insericatus Subsp. barbatus Sadr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 855 (1905). Rubus brachystemon b. barbatus Hay. Fl. Steierm. I. 779 (1909). In Holzschlägen im Forstwalde bei Söchau (Sabransky)). Subsekt. 3. Euadenophori Hal. Schößlinge niedrig-bogig, meist kantig und ziemlich kräftig, mit gleichartigen kräftigeren Stacheln be- wehrt und dazwischen mit sehr spärlichen bis ziemlich reichlichen Drüsenhaaren, Drüsenborsten und Stachelhöckern besetzt. Blütenstands- achsen mit ungleich langen Drüsenhaaren meist reichlich besetzt. Euadenophori Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abb. 242 (1891). Apiculati Focke in A. u, @. Syn. VI. 576 (1903) als Sektion, z. T. 780 Rubus. 35. Rubus sparseglandulosus Hay. Armdrüsige Brombeere. Schößling mittelkräftig, stumpfkantig, kletternd, kahl, mit aus ver- breitertem Grunde pfriemlichen, schwach gebogenen Stacheln und sehr spärlichen ungleich langen Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter handförmig-fünfzählig, ihr Stiel mit hackigen Stacheln besetzt, Blättchen grob gesägt, oberseits fast kahl, unterseits dünn angedrückt behaart, das endständige eiförmig, am Grunde ausgerandet, allmählich zugespitzt. Blütenzweige reichlich behaart und drüsig, spärlich be- stachelt. Blütenstand schmal rispig, etwas verlängert, mit aufrecht abstehenden trugdoldig-mehrblütigen unteren und einfachen oberen Ästen; seine Achsen angedrückt filzig, mit zerstreuten Stieldrüsen und Drüsenborsten besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Blüten weiß. Staubblätter länger als die Griffel. Fruchtknoten dicht behaart. Juli. Rubus sparseglandulosus Hay. in Öst. bot. Zeitschr. LI. 365 (1901); Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 459, 493 (1902). 3ei Bad Neuhaus an Zäunen in dem Graben, in welchen sich die Teufelsschlucht fortsetzt! x Rubus Gremlii Subsp. stiriacus X macrophyllus Hay. R. ma- crocardiacus Sabr. Schößlinge bogig, kletternd, ziemlich kräftig, stumpfkantig, locker behaart, mit zahlreichen mittelkräftigen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen rückwärts geneigten Stacheln und spärlichen kurzen Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fußförmig-fünfzählig, ihr Stiel mit leicht hackigen Stacheln bewehrt; Blättehen groß, ziemlich gleichmäßig gesägt, oberseits grün, anliegend behaart, unterseits in der Jugend schwach graugrün filzig, später grün, behaart; das Endblättchen aus herzförmiger Basis eiförmig, lang zugespitzt. Blütenzweige reichlich behaart und stieldrüsig, mit reich- lichen schlanken hackigen Stacheln bewehrt. Blütenstand mäßig lang, rispig, gegen die Spitze zu deutlich verjüngt, mit trugdoldig-mehr- blütigen etwas abstehenden Ästen; seine Achsen kurz abstehend filzig, mit mäßig zahlreichen kurzen Stieldrüsen und zahl- reichen schlanken nadeligen Stacheln bewehrt. Kelchzipfel filzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter verkehrt- eiförmig, rosenrot. Staubblätter länger als die Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Unterscheidet sich von R. Gremlii durch die großen, weniger tief gesägten Blätter, schwächere Bestachlung und den schmäleren reich- blütigen Blütenstand, von R. macrophyllus durch die reichlichere Be- stachlung und Bedrüsung und den mehr sparrigen Blütenstand. Rubns. 781 Rubus macrocardiacus Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 79 (1908). Rubus Gremlii Subsp. stiriacus X macrophyllus Hay. Fl. Steierm. I. 780 (1909), Rubus macrophyllus-styriacus Sabr. a. a. 0. 80. In Waldungen ober Groß-Wilfersdorf nächst Sacherberg (,„Uzeike- wald“) bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky)). x Rubus Gremlii X mucronatus Sabr. R. scaturigenum Sabr. Schößling ziemlich kräftig, bogig, stumpfkantig, mit zahlreichen aus verbreiterter Basis pfriemlichen geneigten Stacheln und reich- lichen ungleich langen Stieldrüsen besetzt, spärlich behaart. Schößlingsblätter fußförmig-fünfzählig, ihr Stiel mit hackigen Stacheln besetzt, Blättchen schmal, etwas ungleich gesägt, beiderseits grün, oben fast kahl, unterseits an den Nerven behaart, das End- blättchen lang gestielt, breit herzförmig rundlich, kurz schmal zugespitzt. _Blütenzweige behaart, reichlich stieldrüsig, mit schlanken geneigten oder leicht gebogenen nach oben zu an Größe zunehmenden Stacheln besetzt. Blütenstand verlängert eiförmig, mit fast wag- recht abstehenden trugdoldig 2—3-blütigen unteren und einfachen oberen Ästen, seine Achsen angedrückt filzig und abstehend be- haart, mit zahlreichen ungleichlangen Stieldrüsen und zerstreuten nadeligen Stacheln besetzt. Kelchzipfel graufilzig und stieldrüsig, nach dem Verblühen abstehend. Kronblätter verkehrt-eiförmig, weiß. Staubblätter länger die grünlichen Griffel. Fruchtknoten behaart. Juli. Unterscheidet sich von Rubus Gremlii durch das breite, kürzer be- spitzte Endblättchen, reichere Bedrüsung, die abstehende Behaarung der Blütenstandsachsen und die abstehenden Kelchzipfel, von R. mucronatus durch die reichere Bedrüsung der Schößlinge und die ungleich langen Drüsen des Blütenstandes sowie kräftigere Bestachlung. Rubus scaturigenum (Gremlii X mucronatus) Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 50 (1908). Rubus mucronatoides Sabr. in Schedis. Unter den Stammeltern im Kohlgraben bei Söchau (Sabransky)). 36. Rubus Gremlii Focke. Scharfstachlige Brombeere. Schöß- ling niedrig-bogig oder kletternd, mehr minder kräftig, kantig, spär- lich behaart, mit zahlreichen kräftigen, aus verbreiterter Basis geneigten bis fast hackigen Stacheln und zerstreuten Stieldrüsen, Drüsenborsten und Stachelhöckern besetzt. Schößlingsblätter fuß- förmig-fünfzählig, ihr Stiel mit hackigen Stacheln bewehrt, Blättchen grob doppelt gesägt, oberseits grün, fast kahl, unterseits grün, an den Nerven behaart, bis schwach graugrün filzig, das endständige lang gestielt, breit eiförmig, lang zugespitzt, am Grunde mehr minder herzförmig. Blütenzweige kurzhaarig, mit hackigen Stacheln 782 Rubus. bewehrt. Blütenstand schmal, ziemlich lang, am Grunde oft durch- blättert, mit abstehenden einfachen oder 1—3-blütigen unteren und einfachen oberen Ästen, seine Achsen kurzhaarig, mit ziemlich zahl- reichen gebogenen Stacheln und zerstreuten bis mäßig zahl- reichen kurzen Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter länglich-verkehrt-eiförmig, weiß oder rötlich. Staubblätter nur wenig länger als die grünlichen Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Rubus Gremlii Focke Syn. Rub. Germ. 266 (1877); Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 258 (1891); Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 524 (1902). Rubus ferox Vest in Steierm. Zeitschr. III. 162 (1821) z. D. Rubus fruticosus var. conecolor Maly Fl. Steierm. 240 (1868) z. T.; Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 197 (1874) z. T. Hier in zwei, in den Extremen auffallend verschiedenen, aber durch zahlreiche Mittelformen verbundenen Unterarten: Subsp. A. Clusii (Borb.) Hay. Schößlinge kräftig, derb bestachelt, mit zahlreichen Stieldrüsen und Stachelhöckern besetzt. Blätter beiderseits grün, das Endblättchen ziemlich kurz zugespitzt, am Grunde tief herzförmig. Blütenzweige reich und derb bestachelt. Blüten- stand am Grunde oft durchblättert. Blüten weiß. Rubus Clusii Bord. in Erdesz. Lapok (1885) 401, in Öst. bot. Zeitschr. XXXVII. 67 (1887). Rubus Gremlii Subsp. Clusii Hay. Sched. Fl. stir. exs. 16. 17. Lief. 15 (1909). Rubus Gremlii f. austriacus Focke bei Dichll in Deutsche bot. Monatsschr. (1886) 132. In Wäldern, Gebüschen, an Waldrändern, nicht selten. Bei Aflenz, Neuhof nächst Seckau, St. Peter-Freyenstein, Bruck, Pernegg; häufig überall um Graz sowie in Oststeiermark bei Fürstenfeld, Söchau, Fehring, llz, Gleichenberg; bei Marburg und am Bachergebirge; bei Einöd nächst Weitenstein. Ändert ab: ß. aprieus Freyn. Schößling kräftig, braun, fast kahl und drüsen- los. Blütenzweige rot überlaufen. Blütenstand reichstachlig, rispig. Rubus Gremlii var. aprieus Freyn in Öst. bot. Zeitschr. L. 336 (1900). In Holzschlägen und an sonnigen Stellen bei Mariatrost und Wenis- buch nächst Graz (Freyn)). y. perglandulosus (Borb.) Sabr. Bestachlung des Schößlings sehr kräftig und dicht. Stieldrüsen im Blütenstand zahlreich, lang. Rubus Clusii var. perglandulosus Borb. Geogr. atque Enum. pl. Castri- ferr. 293 (1879, Rubus Gremlii var. perglandulosus Sabr. in Hay. Fl. Steierm. I. 782 (1909). In Hecken bei Söchau (Sabransky!). Rubus. 1783 Subsp. B. styriacus (Hal) Hay. Schößling meist schlank, niedrig-bogig oder liegend, armdrüsig, kräftig bestachelt. Blätter unterseits oft «dünn graufilzig, das Endblättehen lang zugespitzt, am Grunde seicht herzförmig bis abgerundet. Blütenstand mit sparrig abstehenden ein- bis wenigblütigen Ästen. Blüten rosenrot, seltener weiß. Rubus styriacus Halacsy in Öst. bot. Zeitschr. XL. 432 (1890), in Verh, zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 247 (1891), nieht Freyn. Rubus Gremlii Subsp. styriacus Hay. Fl, Steierm. I. 783 (1909), Rubus Gremlii var. umbrosus und var. vexans Freyn in Öst. bot. Zeitschr. L. 372 (1900). Rubus harpaetor Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 386 (1905). In Wäldern und an Waldrändern, besonders in Mittel- und Unter- steierımark ziemlich verbreitet. Am Hochanger bei Bruck, bei Pernegg; häufig um Graz, wie auf der Ries, im Stiftingtale und am Hilmteich, bei Mariatrost, Mariagrün, bei Radegund. Überall bei Fürstenfeld, Söchau, Burgau, Ilz, Feldbach, Maierhofen, Breitenfeld; bei Stainz. X Rubus dolichacanthus Sabr.'). Schößling stumpfkantig, mittel- kräftig, zerstreut behaart, unbereift, mit zahlreichen kräftigen, aus verbreiterter Basis lang pfriemlichen, den Durchmesser des Schößlings oft an Länge überragenden Stacheln, ziemlich zahl- reichen ungleichen Stieldrüsen und zerstreuten Drüsenborsten besetzt. Schößlingsblätter dreizählig, ihr Stiel zerstreut behaart und mäßig reich stieldrüsig, mit kräftigen leicht gebogenen Stacheln be- wehrt. Blättchen fein ungleich gesägt, oberseits grün, fast kahl, unterseits dünn grün oder graugrün weichfilzig, das Endblättchen aus abgerundeter oder schwach ausgerandeter Basis eiförmig, all- mählich zugespitzt, die seitlichen gestielt. Blütenzweige reichlich behaart und stieldrüsig, mit zahlreichen kräftigen sehr langen geraden oder leicht gebogenen Stacheln und zerstreuten Drüsenborsten besetzt, ihre Blätter dreizählig, den Schößlingsblättern ähnlich. Blütenstand am Grunde unterbrochen, kurz, mit aufrecht abstehenden entfernten ') Frutieulus humilior. Turiones subteretes vel obtusanguli debiliores pilosi glandulosi et parce setosi, aculeati, aculei erebri (20 in interfolio) e basi latiore subuliformes reeti elongati parum reclinati, turionis diametrum ter vel multo supe- vantes. Folia ternata foliolis serratis supra strigulosis subtus adpresse viridi tomen- tosis, medio e basi subintegra ovali cuspidat. Rami floriferi tomentosi pilis patentibus glandulisque pallidis cerebris axium diametra vix superantibus setisque glandulosis elongatis raris instructi aculeisque longis (5—7 mm) reetis subulatis parum reclinatis muniti. Inflorescentia laxiuscula e ramulis 6—7 basi tantum pluri- floris ereeto-patentibus composita. Flores maiores petalis obovatis roseis, calyeibus canotomentosis post florendum ereetis staminibus stylos virentes parum superantibus, Germina glabra. (Sabransky.) 784 Rubus. unteren und ein- bis wenigblütigen genäherten oberen Ästen, seine Achsen angedrückt filzig und locker abstehend behaart, mit zahlreichen Stieldrüsen und schlanken langen geraden Stacheln sowie vereinzelten Drüsenborsten besetzt. Kelchzipfel graufilzig, stiel- drüsig und nadelstachelig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter verkehrt-eiförmig, rosenrot. Staubblätter länger als die Griffel. Frucht- knoten kahl. Juli. Wohl zweifellos eine Hybride des Rubus Gremlii mit einer drüsigen Art. Rubus dolichaecanthus Sabr. in Hay. Fl. Steierm. I. 783 (1909). Rubus Schummelii Sabr. in Schedis, nicht Weihe. An Waldrändern in der sog. „Schlapfen“ bei Ebersdorf nächst Söchau (Sabransky)). X Rubus Gremlii Subsp. stiriacus X pilocarpus (Sabr.) Hay. R. söchaviensis Sabr. Schößlinge mittelkräftig, niedrig-bogig oder liegend, stumpfkantig, fast kahl, mit ziemlich schwachen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen, geneigten Stacheln und zerstreuten Stieldrüsen, Drüsenborsten und Stachelhöckern besetzt. Schößlings- blätter fußförmig fünfzählig, ihr Stiel mit pfriemlichen, geneigten Stacheln besetzt, Blättchen beiderseits grün, zerstreut anliegend be- haart, grob gesägt, alle lang zugespitzt, das Endblättchen lang ge- stielt, breit eiförmig, in eine lange schmale Spitze zugeschweitt, am Grunde seicht ausgerandet. Blütenzweige behaart, ziemlich reich- lich zart bestachelt und drüsig. Blütenstand rispig, kurz eiförmig, der unterste Ast meist entfernt, blattwinkelständig, die übrigen trug- doldig-mehrblütig, wagrecht abstehend. Achsen des Blütenstandes dünnfilzig und abstehend behaart, mit zahlreichen nadeligen Stacheln und zerstreuten Stieldrüsen und Drüsenborsten besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen, später abstehend. Kronblätter verkehrt-eiförmig, weiß. Staubblätter so lang wie die grünlichen Griffel. Fruchtknoten dicht filzig. Juli. Unterscheidet sich von Rubus pilocarpus durch die gleichartige Be- stachlung, die vorgezogene Blattspitze und die Drüsenarmut, von R. Gremlii Subsp. stiriacus durch schwächere Stacheln, reichlichere Be- drüsung und die filzigen Fruchtknoten. Rubus Söchaviensis Sabr. in Verh. zool. bot. Gesellsch. LIV. 545 (1904). Rubus pilocarpus X stiriacus Sabr. in Leonhard, Doubl. Verz. d. Berl. bot. Tauschver. 1906/07 p. 50 (1906). Rubus Gremlii Subsp. stiriacus X pilo- carpus Hay. Fl. Steierm. I. 784 (1909). Im Kohlgraben bei Söchau (Sabransky)). Rubus. 785 x Rubus Caflischii X holochlorus Hay. R. avaricus (Sahr.) Sabr. Schößling kräftig, bogig kletternd, rundlich, zerstreut büschelhaarig, mit zahlreichen gleichgroßen, aus verbreitertem Grunde pfriemlichen geneigten Stacheln bewehrt und mit sehr zerstreuten kurzen Stiel- drüsen besetzt. Schößlingsblätter fußförmig fünfzählig, ihr Stiel behaart, stieldrüsi& und mit hackigen Stacheln besetzt; Blättchen ober- seits grün, zerstreut behaart, unterseits dichter behaart bis dünn filzig, grün, gleichmäßig scharf gesägt, das Endblättchen lang gestielt, rundlich bis breit verkehrt-eiförmig, in eine lange schmale Spitze ausgezogen. Blütenzweige abstehend kurzhaarig, mit zahlreichen pfriemlichen geneigten Stacheln besetzt. Blütenstand verlängert, pyramidal-rispig, gegen die Spitze zu deutlich verjüngt, meist bis zur Spitze durchblättert, die unteren Äste trugdoldig-mehrblütig, aufrecht abstehend, die oberen meist einblütig, fast wagrecht ab- stehend; Achsen des Blütenstandes locker abstehend kurzhaarig, mit spärlichen kurzen Stieldrüsen und geraden Nadelstacheln besetzt. Kelchblätter graufilzig und stieldrüsig, nach dem Verblühen erst ab- stehend, dann zurückgeschlagen. Kronblätter oval, blaß rosenrot. Staubblätter länger als die grünlichen Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Unterscheidet sich von Rubus Caflischii durch unterseits schwächer filzige, größere Blättchen und den umfangreichen Blütenstand, von R. holochlorus durch die länger zugespitzten, etwas schmäleren, unter- seits dichter filzigen Blätter und schmälere Kronblätter. Rubus festivus Subsp, avaricus Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 318 (1905). Rubus avaricus (Caflischii x epipsilos) Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 82 (1908). Rubus Caflischii X holochlorus Hay. Fl. Steierm. I. 785 (1909). In Gebüschen bei Ebersdorf an der Straße zwischen Fürstenfeld und Fehring (Sabransky)). 37. Rubus Caflischii Focke. Grauschimmernde Brombeere. Schößlinge mittelkräftig, stumpfkantig, zerstreut behaart, mit zahlreichen kräftigen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen wagrechten Stacheln und zerstreuten Stachelhöckern und Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fußförmig fünfzählig, ihr Stiel reichlich mit geneigten Stacheln besetzt; Blättchen oberseits grün, kahl, unterseits angedrückt graufilzig, fein unregelmäßig gesägt, das Endblättehen mäßig lang gestielt, breit verkehrt-eiförmig, am Grunde seicht ausgerandet, schmal zugespitzt. Blütenzweige reichlich behaart, spärlich drüsig und mit pfriemlichen geraden Stacheln besetzt. Blütenstand kurz, gegen die Spitze nicht verjüngt, am Grunde oft unterbrochen und Hayek, Flora von Steiermark. 50 786 Rubus. durehblättert, mit wagrecht abstehenden 1—3-blütigen Ästen; seine Achsen abstehend behaart, mit ziemlich zahlreichen ungleichlangen Stieldrüsen und geraden Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel graufilzig und oft nadelstachelig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kron- blätter rosenrot. Staubblätter länger als die grünlichen Griffel. Frucht- knoten behaart. Juli. y Rubus Caflischii Focke Syn. Rub. Germ. 278 (1877); Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. 245 (1891); Sabr. in Öst. 'bot. Zeitschr. LV. 386 (1905). Rubus Caflischii Subsp. A. R. eu-Caflischii Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 587 (1903). Hier in der Form: ß. iracundus Sabr.'). Stacheln kräftiger, zahlreicher, besonders an den Schößlingen stellenweise zu mehreren beisammen. Bedrüsung reicher. Rubus Caflischii ß. iracundus Sabr. in Hay. Fl. Steierm. T. 786 (1909). An Waldrändern an der Straße Fehring—Fürstenfeld oberhalb Ebersdorf bei Söchau (Sabransky!). 38. Rubus dasycarpus (Sabr.) Sabr. Behaartfrüchtige Brom- beere. Schößlinge mittelkräftig, niedrig-bogig, stumpfkantig, schwach bereift, mit gleichartigen, mittelkräftigen, aus aus verbreiterter Basis pfriemlichen geraden Stacheln bewehrt, schwach behaart und fast stieldrüsenlos. Schößlingsblätter fußförmig fünfzählig, ihr Stiel mit zerstreuten hackigen Stacheln bewehrt; Blättchen fein gesägt, oberseits grün, kahl, unterseits schwach filzig, etwas graulich schimmernd, das Endblättchen sehr lang gestielt, rundlich, am Grunde abgerundet, kurz breit zugespitzt. Blütenzweige behaart, mit fast geraden pfriem- lichen Stacheln bewehrt. Blütenstand pyramidal-rispig, gegen die Spitze verjüngt, am Grunde durchblättert, mit verlängerten mehrblütigen unteren Ästen; seine Achsen kurzhaarig filzig, mit zarten etwas gebogenen Stacheln und spärlichen kurzen Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter ver- kehrt-eiförmig, blaß rosenrot. Staubblätter kaum länger als die grün- lichen Griffel. Fruchtknoten zottig-filzig. Juli. Wäre nach den Merkmalen eher zu den Silvatici zu stellen, gehört aber gewiß in die Verwandtschaft des R. Caflischii und inaequalis. Der Ansicht Sabranskys, daß die Pflanze einen Bastard von R. sulcatus mit R. (brachystemon f.) barbatus darstelle, kann ich mich nicht anschließen. Hingegen steht die Pflanze dem Rubus salisburgensis Focke sehr nahe, !) Aculeis maioribus turionum ac ramorum creberrimis et non ut in typo aequaliter dispositis sed hine inde aggregatis; insuper typo glandulosior (Sabransky). Rubus, 787 unterscheidet sich aber durch die kräftigen Schößlinge und die schwache Bedrüsung. Rubus thelybatos B. dasycarpus Sabr. in Öst. bot, Zeitschr. LV. 318 (1905). Rubus dasyearpus Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVII. 81 (1908). Rubus barbatus x sulcatus Sabr, a. a. 0. In Holzschlägen des Forstwaldes bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky)). 39. Rubus denticulatus A. Kern. Gezähnelte Brombeere. Schößlinge ziemlich kräftig, stumpfkantig, braunrot, zerstreut be- haart, mit gleichartigen, ziemlich schwachen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen geraden Stacheln und spärlichen Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter fußförmig-fünfzählig, ihr Stiel mit schlanken, sicheligen Stacheln besetzt, Blättchen fein gesägt, oberseits grün, an- liegend behaart, unterseits dünn graugrün filzig, das Endblättehen lang gestielt, verkehrt-eiförmig, am Grunde ausgerandet, kurz schmal zugespitzt. Blütenzweige reichlich behaart und drüsig, mit schlanken pfriemlichen Stacheln bewehrt. Blütenstand lang und schmal, am Grunde oft durehblättert, mit kurzen abstehenden 2—3-blütigen unteren und einblütigen oberen Ästen; Achsen des Blüten- standes angedrückt kurz filzig, mit kurzen Stieldrüsen und sehr spärlichen Drüsenborsten und nadeligen Stacheln besetzt. Kelch- zipfel graufilzig, nach dem Verblühen meist aufrecht. Kronblätter elliptisch, weiß oder rosenrot. Staubblätter rötlich, etwa so lang wie die grünlichen Griffel. Fruchtknoten dicht behaart. Juli. Rubus dentieulatus A. Kern. in Focke Syn. Rub. Germ. 282 (1877); Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 255 (1891). Rubus melanoxylon Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXV. 7 (1885), nicht P. J. Müll. u. Wirtg. Rubus Cafliscehii Subsp. ©. R. denticulatus Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 588 (1903). Hier nur die Form: ß. seitulus Sudre. Fruchtkelch zurückgeschlagen. Blüten rosenrot. Rubus denticulatus var. seitulus Sudre Exec. bat. Pyren. 75 (1900). Rubus dentieulatus Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 388 (1908). Im Forstwalde bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky!). X Rubus bifrons X inaequalis Sabr. R. bellissimus Sabr.'). Schöß- linge hochbogig, kräftig, kantig gefurcht, schwach bereift, spärlich ') Frutex intermedius. Turiones alte arcuati angulati faciebus sulcati aculeis medioeribus conformibus e dilatata basi subsubulatis rectis reclinatisque armati pilis glandulosique brevioribus sparsim onusti. Folia quinato-digitata, raro pedata, foliolis coriaceis supra glabris subtus adpresse albotomentosis margine plus minusve argute duplicato-serratis, medio e truncata basi ovali breviter cuspidato. Inflores- centiae elongatae amplae pyramidatae ramuli inferiores et medii elongati racemoso- 50* 788 Rubus. behaart und zerstreut stieldrüsig, mit kräftigen, aus verbreiterter Basis lanzettlichen, rückwärtsgeneigten Stacheln bewehrt. Blätter hand-, seltener fußförmig, fünfzählig, ihr Stiel mit derbhackigen Stacheln besetzt, zerstreut behaart und stieldrüsig; Blättchen groß, doppelt gesägt, oberseits dunkelgrün, kahl, unterseits angedrückt weißfilzig, das Endblättchen mäßig lang gestielt, aus abgerundeter Basis breit ver- kehrt-eiförmig, kurz zugespitzt. Blütenzweige reichlich behaart, spär- lich stieldrüsig, mit aus verbreiterter Basis pfriemlichen, kräftigen, leicht gebogenen Stacheln bewehrt und mit dreizähligen Blättern besetzt. Rispe groß, am Grunde unterbrochen und durchblättert, nach oben zu dichter, breit abgerundet, mit trugdoldig-mehrblütigen mittleren und unteren Ästen; ihre Achsen dieht angedrückt filzig, mit ziemlich kräftigen leicht gebogenen Stacheln und sehr zerstreuten schwarz- roten Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nadelstachelig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter mittelgroß, verkehrt- eiförmig, purpurn. Staubblätter kaum so lang wie die grünlichen Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Unterscheidet sich von Rubus bifrons durch die etwas behaarten und stieldrüsigen Schößlinge, ein schmäleres Endblättehen der Schöß- lingsblätter und die Stieldrüsen im Blütenstande, von R. inaequalis durch die kantig gefurchten Schößlinge, kräftigere Stacheln, ein breiteres Endblättchen der Schößlingsblätter und den lockeren umfangreichen Blütenstand. Rubus bellissimus (bifrons X inaequalis) Sabr. in Hay. Fl. Steierm. I. 788 (1909. Rubus bellus und R. bifrons X Fritschii Sadr. in Schedis. Mit den Stammeltern im Rumorgraben bei Söchau (Sabransky)). 40. Rubus inaequalis Hal. Ungleichstachlige Brombeere. Schößlinge ziemlich kräftig, stumpfkantig, niedrig-bogig, schwach bereift, spärlich behaart, mit ziemlich kräftigen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen Stacheln und zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter «drei- bis fußförmig-fünfzählig, ihr Stiel mit pfriemlichen geneigten Stacheln und Stieldrüsen besetzt. Blättchen fein gesägt, oberseits grün, zerstreut behaart, unterseits angedrückt graufilzig, das Endblättchen aus herzförmigem Grunde eiförmig oder verkehrt- eiförmig, lang zugespitzt. Blütenzweige behaart, ziemlich reichlich mit schlanken geneigten Stacheln und Stieldrüsen besetzt. Blütenstand cymoso-multiflori, ut rhachys adpresse tomentosi et glandulis stipitatis atropurpureis sparse instructi, aculeis medioximis saepe purpureis subrectis reelinatisque armati. Flores minores petalis ovatis purpureis, staminibus stylos virentes vix aequantibus. Sepala incana, semper reclinata. Germina glabra. (Sabransky.) Rubus. 789 schmal rispig, mit trugdoldig-mehrblütigen entfernten unteren und genäherten, oberen Ästen; seine Achsen locker abstehend-kurz- filzig, reichlich mit kurzen Stieldrüsen und schlanken geraden Stacheln besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurück- geschlagen. Kronblätter elliptisch, rosenrot oder weiß. Staubblätter grünlich, so lang wie, die grünlichen Griffel. Fruchtknoten (bei der hiesigen Pflanze) kahl. Juli. Rubus inaequalis Hal. in Verh. zool. bot. Ges. XXXV. Abh. 662 (18865), XLI. Abh. 245 (1891); Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 388 (1905). Rubus car- patieus Borb. u. Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXVI. 92 (1886). Rubus Caflischii Subsp. D. R. inaequalis Focke in A. u. @. Syn. VI. I. 588 (1908). Zahlreich an Zäunen und Gebüschrändern zwischen Maierhofen und Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky)). 41. Rubus amphistrophos (Focke) Sabr. Vielgestaltige Brom- beere. Schößlinge mittelkräftig, niedrig-bogig, stumpfkantig, ziemlich reichlich behaart, mit gleichartigen, mittelkräftigen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen leicht gebogenen Stacheln und zerstreuten Stiel- drüsen besetzt. Schößlingsblätter dreizählig oder gefingert fünfzählig, ihr Stiel mit schlanken gebogenen Stacheln besetzt; Blättchen ungleich fein gesägt, oberseits grün, angedrückt behaart, unterseits dünn weichfilzig, grün bis graugrün; das Endblättchen mäßig lang gestielt, aus herzförmigem Grunde elliptisch oder schmal eiförmig, lang zu- gespitzt. Blütenzweige behaart und drüsig, mit ziemlich kräftigen leicht gebogenen Stacheln besetzt. Blütenstand kurz, am Grunde durchblättert, mit trugdoldig-mehrblütigen Ästen; seine Achsen an- gedrückt kurz filzig, mit zahlreichen kurzen Drüsenhaaren und pfriemlichen Stacheln und spärlichen längeren Drüsenborsten besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen, dann etwas abstehend. Kronblätter verkehrt-eiförmig, rosenrot. Staub- blätter länger als die grünlichen Griffel. Fruchtknoten behaart. Juli. Rubus melanoxylon C. amphistrophos Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 590 (1903). Rubus amphistrophos Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 388 (1905). Im Gestrüppen und Holzrodungen am Forstberge bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky!). 42. Rubus Pseudo-Marshallii (Sabr.) Hay. Ungleichdrüsige Brombeere. Schößling niedrig-bogig, stumpfkantig, zerstreut be- haart und in der Jugend fein sternhaarig-flaumig, mit zahlreichen etwas ungleichen kräftigen, aus verbreiterter Basis lanzettlichen, wag- recht abstehenden Stacheln bewehrt und mit zahlreichen etwas ungleichen Stieldrüsen und zerstreuten Stachelborsten besetzt. Schöß- lingsblätter fußförmig-fünfzäblig, ihr Stiel zerstreut behaart und drüsig, mit schlanken hackigen Stacheln besetzt; Blättchen regelmäßig 790 Rubus. klein gesägt, oberseits grün, kahl, unterseits angedrückt graufilzig, mitunter verkahlend, das Endblättchen aus ausgerandetem Grunde verkehrt-eiförmig, plötzlich schmal zugespitzt. Blütenzweige locker behaart, reichlich drüsig und dicht mit ziemlich kräftigen geraden Stacheln besetzt, ihre Blätter dreizählig mit kürzer zugespitztem End- blättchen. Blütenstand rispig, mit entfernten schief abstehenden trug- doldig-mehrblütigen unteren und genäherten ein- bis wenigblütigen oberen Ästen, an der Spitze breit abgerundet, seine Achsen dicht ab- stehend kurzhaarig, mit mäßig zahlreichen, z. T. aber sehr langen Stieldrüsen und schlanken geraden Stacheln besetzt. Kelch- zipfel graufilzig, zerstreut nadelstachelig und stieldrüsig, nach dem Ver- blühen zurückgeschlagen. Kronblätter elliptisch, weiß, am Grunde rötlich. Staubblätter so lang wie die am Grunde roten Griffel. Frucht- knoten kahl. Juli. Vielleicht eine Hybride von R. bifrons mit R. pilocarpus, doch ist die Pflanze gut fruchtbar. Rubus pilocarpus B. Pseudo-Marshalli Sabr. in Ost. bot. Zeitschr. LV. 391 (1905). Rubus Pseudo-Marshalli Hay. Fl. Steierm. I. 789 (1909). Rubus Marshalli f. continentalis Sabr. in Schedis. In Holzschlägen bei Tautendorf nächst Söchau (Sabransky!). 43. Rubus holochlorus Sabr. Grünlaubige Brombeere. Schöß- ling mittelkräftig, hochbogig, klimmend oder niedergestreckt, stumpf- kantig, zerstreut behaart, mit zahlreichen gleichgroßen, aus schwach verbreiterter Basis lanzettlichen schwach geneigten Stacheln und sehr zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter fuß- förmig-fünfzählig, ihr Stiel mit zerstreuten geneigten Stacheln be- wehrt, Blättehen beiderseits grün, oberseits kahl, unterseits dünn behaart, breit, ziemlich regelmäßig fein gesägt, das endständige lang gestielt, breit herzförmig-rundlich, plötzlich kurz zuge- spitzt. Blütenzweige behaart und zerstreut drüsig, mit fast nadeligen geneigten Stacheln bewehrt. Blütenstand rispig, eiförmig, gegen die Spitze nicht verjüngt, unten durchblättert, mit trugdoldig-mehr- blütigen Ästen, seine Achsen abstehend kurz filzig, mit zerstreuten kurzen den Filz nicht überragenden Stieldrüsen und geraden fast nadeligen Stacheln bewehrt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter elliptisch, weiß. Staub- blätter etwas länger als die grünlichen Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Rubus holochlorus Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 543 (1904). Rubus Gremlii x suberectus? Sabr. a. a. O. 544 (1904. Rubus epipsilos Ssp. holochlorus Sabr. in Ost. bot. Zeitschr. LV. 387 (1905). Rubus podo- phyllus mierog. holochlorus Sudre Batoth. Eur. II. No. 74 (1904). Bei Ebersdorf nächst Söchau (Sabransky)). Rubus 791 x Rubus chlorostachys X holochlorus Sabr. R. Hayekii Sahr. Schößling mittelkräftig, kletternd oder niedergestreckt, stumpf- kantig, zerstreut behaart, mit zahlreichen gleichgroßen, aus schwach verbreiterter Basis lanzettlichen, geneigten Stacheln und zer- streuten Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fußförmig- fünfzählig, ihr Stiel mit zerstreuten geneigten Stacheln bewehrt, spär- lich behaart und stieldrüsig, Blättehen oberseits grün, kahl, unter- seits etwas blasser, dicht behaart, in der Jugend etwas grau schimmernd, fein gesägt, das endständige lang gestielt, breit herzförmig rundlich, plötzlich schmal zugespitzt. Blüten- zweige behaart, reich drüsig, mit pfriemlichen geneigten Stacheln be- wehrt. Blütenstand schmal rispig, gegen die Spitze deutlich ver- jüngt, am Grunde durchblättert, mit trugdoldig-mehrblütigen unteren und einfachen oberen Ästen, seine Achsen angedrückt filzig, mit zahlreichen kurzen Stieldrüsen und einzelnen längeren Drüsen- borsten und spärlichen Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel graufilzig und drüsig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter ellip- tisch, weiß. Staubblätter kürzer als die grünlichen Griffel. Frucht- knoten behaart. Unterscheidet sich von Rubus holochlorus durch die unterseits diehter behaarten Blätter, den schmalen Blütenstand, die angedrückt filzigen, reicher und länger drüsigen Blütenstandsachsen, die kurzen Staub- "blätter und die behaarten Fruchtknoten; von R. chlorostachys durch die kräftige Bewehrung, die breiten Blättchen, den umfangreicheren Blüten- stand, die zurückgeschlagenen Kelchzipfel usw. weit stärker verschieden. Rubus Hayekii Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 388 (1905). R. epipsilos (holochlorus) x pachychlamydeus Sabr.a.a.0. Rubus chlorostachys X holochlorus Hay. Fl. Steierm. 1. 791 (1909). An Gehölzrändern im Kohlgraben bei Söchau (Sabransky!). 44. Rubus persetosus Sabr.', Reichborstige Brombeere. Schößling niedrig-bogig, rundlich oder stumpfkantig, etwas bereift, !) Turiones debiles obtusanguli, glaucescentes, glabri, aculeis crebris inaequa- libus maioribus angustis rectis patentibus vel parum reclinatis sat vulnerantibus minoribus diversis plus minusve setiformibus armati glandulisque stipitatis elongatis dispersis onusti. Folia ternata foliolis maioribus supra epilosis, subtus cano- vel albo-tomentosis dentibus regularibus non profundis, terminali late ovato seu subor- bieulari basi emarginato cuspidato. Ramus floreus glabrescens glandulis setaceis setisque elongatis aculeisque crebris inaequalibus longis reetis instructus. Panicula elongata, laxa, interrupta, basi foliosa ramis ereeto-patentibus 5—10 floribus cum pedunculis adpresse tomentosulis glandulosis acieulatisque. Sepala canotomentosa glandulosa lobis angustis euspidatis. Petala obovata, alba. Stamina stylos virides superantia. Calyx fructifer reflexus; germina glabra. (Sabransky.) 192 Rubus. kahl, mit ungleich großen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen, rückwärtsgeneigten blassen Stacheln und mäßig zahlreichen Stachel- borsten, Stieldrüsen und Drüsenborsten besetzt. Schößlingsblätter drei- zählig, ihr Stiel mit schlanken geneigten oder leicht gebogenen Stacheln und zahlreichen Stieldrüsen besetzt. Blättehen ungleich kurz gesägt, oberseits kahl, dunkelgrün, unterseits angedrückt grauweiß filzig, das Endblättchen aus seicht herzförmigem Grunde breit ver- kehrt-eiförmig, lang geschweift zugespitzt, die seitlichen mit ziemlich (bis 10 mm) langem Stiel. Blütenzweige etwas behaart, mit zahlreichen langen geraden Stacheln sowie mit ungleichen Stieldrüsen und Drüsenborsten besetzt, ihre Blätter dreizählig, unterseits schwach graufilzig, mit weniger lang zugespitzten Endblättchen. Blütenstand ziemlich umfangreich, rispig, am Grunde unterbrochen, bis etwa zur Mitte durchblättert, nach oben zu dicht, eiförmig, breit abgerundet, seine Achsen dünn angedrückt filzig, mit zahlreichen geraden Stacheln, Stieldrüsen und das Haarkleid weit überragenden Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel graufilzig, stieldrüsig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter verkehrt-eiförmig, weiß. Staubblätter länger als die Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Rubus persetosus Sabr. in Hay. Fl. Steierm. I. 791 (1903). Rubus seto- sus Sabr. in Schedis. Auf Waldblößen bei Tautendorf und Ebersdorf bei Söchau (Sa- bransky)). 45. Rubus Freynii Hay."). Keilblätterige Brombeere. Schöß- linge niedrig-bogig, mittelstark, stumpfkantig, rotbraun, abstehend kurzhaarig, mit gleichartigen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen geraden Stacheln und sehr spärlichen Stieldrüsen besetzt. Schöß- lingsblätter dreizählig. ihr Stiel mit schlanken gebogenen Stacheln besetzt, Blättchen gegen die Basis einfach, gegen die Spitze grob doppelt gesägt, oberseits anliegend behaart, unterseits dünn 1) Turiones arcuati suberassi obtusanguli, badii, patenter breviter pilosi, aculeis aequalibus e basi dilatati subulatis rectis et glandulis stipitatis persparsis obsiti. Folia turionum ternata, petiolo aculeis tenuibus arcuatis munito, foliolis basin versus simplieiter, antice grosse-duplicato serratis supra adpresso pilosis sub- tus tenuiter canescenti-tomentosis et insuper pilis longioribus sericeo-mieantibus, terminali sublonge petiolulato rhomboideo-obovato basin versus cuneato, lateralibus subsessilibus. Rami floriferi pilosi, aculeis tenuibus arcuatis sparsim obsiti. In- florescentia simplieiter racemosa pauciflora, axis breviter pilosis tomentellisque, glandulis stipitatis brevibus et aculeis tenuissimis reetis vel modice arcuatis obsitis. Sepala tomentosa post anthesin reflexa. Stamina stylis virescentibus aequilonga. Germina dense pilosa. Rubus. 793 graugrün filzig und von längeren Haaren seidig-schimmernd; Endblättchen mäßig lang gestielt, rhombisch verkehrt-eiförmig, gegen die Basis keilig, kurz bespitzt, die seitlichen fast sitzend. Blütenzweige behaart, mit schwachen nadeligen leicht gekrümmten Stacheln spärlich besetzt. Blütenstand einfach traubig, wenigblütig, seine Achsen kurzhaarig und schwach sternfilzig, mit zerstreuten kurzen Stieldrüsen und spärlichen nadeligen geraden oder leicht ge- krümmten Stacheln besetzt. Kelchblätter graufilzig, nach dem Ver- blühen zurückgeschlagen. Staubblätter so lang wie die grünlichen Griffel. Fruchtknoten dicht behaart. Juli. Durch die eigentümlich gestalteten dreizähligen Blätter mit ziemlich lang gestieltem, fast keilig-rhombischem End- und fast sitzendem Seiten- blättehen sehr ausgezeichnet. Ist vielleicht besser zu den Vestiti zu stellen, doch ein sehr abweichender Typus. Mit Rubus stiriacus Hal., für welchen sie Freyn hielt, hat die Pflanze gar keine Ähnlichkeit. Rubus Freynii Hay. Fl. Steierm. I. 792 (1909). Rubus styriacus Freyn in Ost. bot. Zeitschr. L. 371 (1900), nicht Halaecsyy. In Wäldern am Wege von Mariatrost bei Graz zum Griesbauer (Freyn)). 46. Rubus corymbosus P. J. Müll. Doldentraubige Brombeere. Schößling mittelkräftig, aus bogigem Grunde liegend, stumpfkantig, spärlich behaart, mit ziemlich schwachen, aus verbreitertem Grunde pfriemlichen Stacheln und zerstreuten bis ziemlich reichlichen Stiel- drüsen besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fußförmig-fünfzählig, ihr Stiel mit fast nadeligen geneigten Stacheln besetzt, Blättchen ziemlich gleichmäßig gesägt, oberseits grün, anliegend behaart, unterseits weichhaarig, grün bis schwach graufilzig; das Endblättchen mäßig lang gestielt, aus abgerundetem oder schwach herzförmigem Grunde verkehrt-eiförmig, zugespitzt. Blütenzweige reichlich kurzhaarig und drüsig, mit zarten geneigten Stacheln bewehrt. Blüten- stand eiförmig, traubig oder rispig, an der Spitze fast eben- sträußig, am Grunde durchblättert und mit einigen entfernten mehrblütigen Ästen; seine Achsen abstehend behaart, mit zahl- reichen ungleich langen Stieldrüsen und zerstreuten nadeligen Stacheln. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurück- geschlagen. Kronblätter schmal verkehrt-eiförmig, weiß oder rötlich. Staubblätter länger als die Griffel. Fruchtknoten kahl. Juni, Juli. Rubus corymbosus P. J. Müll. in Flora XLI. 151 (1858); Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 592 (1903). An der Wasserscheide bei Tautendorf nächst Fürstenfeld (Sa- bransky!). 794 Rubus. Sekt. 7. Glandulosi P. J. Müll. Schößlinge niedrig-bogig oder liegend, mit durch zahlreiche Übergänge miteinander verbundenen Stacheln, Stachelborsten, Drüsenborsten und Stieldrüsen reich besetzt. Achsen des Blütenstandes mit meist ungleich langen, die Dicke der Blütenstiele an Länge meist übertreffenden Stieldrüsen dicht besetzt. Staubblätter nach. dem Verblühen zusammenneigend. Nebenblätter lineal bis fädlich. Glandulosi P. J. Müll. in XVL—XVII. Jahresber. Pollechia 192 (1859); Focke Syn. Rub. Germ. 78, 355 (1877). Subsekt. 1. Hystrices (Focke) Hal. Schößlinge kantig, meist unbereift, die größeren Stacheln derselben kräftige. Blütenstand zu- sammengesetzt, mit trugdoldig mehrblütigen unteren Ästen, meist kräftig bewehrt. Hystrices Focke Syn. Rub. Germ. 78, 342 (1877). Glandulosi a. Hystrices Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 263 (1891). Koehleriani Babinglon Brit. Rubi 199 (1869); Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 593 (1902). 47. Rubus rosaceus W. N. Rosenrote Brombeere. Schößling ziemlich kräftig, stumpfkantig, unbereift, spärlich behaart, mit aus verbreiterter Basis pfriemlichen, rückwärts geneigten, ziemlich kräftigen Stacheln, zahlreichen Stieldrüsen und zerstreuten Drüsenborsten und Stachelhöckern besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fulsförmig-fünfzählig, ihr Stiel drüsig und mit ziemlich derben leicht gebogenen Stacheln ziemlich reichlich besetzt; Blättchen beiderseits grün, spärlich behaart, klein gesägt, das Endblättchen aus abgerundetem oder seicht ausgerandetem Grunde verkehrt-eiförmig, kurz schmal zugespitzt. Blütenzweige behaart, reichlich mit ungleichen Stacheln, Stachelborsten und Stieldrüsen besetzt, mit dreizähligen Blättern. Blüten- stand rispig, reichblütig, eiförmig, an der Spitze abgerundet, nicht durchblättert, seine Achsen locker kurzhaarig, dicht mit un- gleichlangen Stieldrüsen und Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel graugrün, dicht nadelstachelig und drüsig, nach dem Verblühen erst abstehend, dann aufrecht. Kronblätter elliptisch, tief rosenrot. Staubblätter länger als die Griffel, Fruchtknoten kahl. Juli. Rubus rosaceus W. N. in Bluff. u. Fingerh. Comp. Fl. Germ. 1. 685 (1825), Rubi Germ. 85 T. XXXVI (1826); Focke Syn. Rub. Germ. 345 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 594 (1902); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 83 (1908). Rubus pseudorosaceus Sabr. in Sched. In Rodungen des Forstberges bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sa- bransky)). 48. Rubus Koehleri WW. N. Reichstachelige Brombeere. Schößling (Abb. 35, Fig.2) kräftig, liegend, stumpfkantig, zerstreut behaart, schr Rubus. 7195 reichlich mit ziemlich kräftigen, ungleichen, aus verbreiterter Basis leicht gebogenen Stacheln, Stachelhöckern und Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fußförmig-fünfzählig, ihr Stiel reichlich be- stachelt und drüsig, Blättchen beiderseits grün, oberseits fast kahl, unterseits anliegend behaart, das endständige mäßig lang gestielt, herz- förmig rundlich. Blütenzweige dieht ungleich bestachelt und drüsig. Blütenstand rispig, verlängert, am Grunde durchblättert, mit abstehenden trugdoldig-mehrblütigen Ästen; seine Achsen dünnfilzig, dicht ungleich stachlig und mit langen Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel dünnfilzig, nadelstachlig und stieldrüsig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter elliptisch, weiß. Staub- blätter länger als die grünlichen Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Rubus Koehleri W. N. in Blufl. u. Fingerh. Comp. Fl. Germ. I. 681 (1825), Rub. Germ. 71, T.XXV (1826); Focke Syn. Rub. Germ. 348 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 597 (1908). Hier die Formen: ß. Reuteri (Mere.) Focke. Blättchen ziemlich regelmäßig fein doppelt gesägt (nicht buchtig doppelt gesägt), unterseits grün. Blüten- stand nur am Grunde durchblättert. Rubus Reuteri Mere. in Reut. Cat. pl. Geneve Ed. 2. 272 (1861). Rubus Koehleri B. Reuteri Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 598 (1905). Rubus Caroli Hay. in Öst. bot. Zeitschr. LII. 482 (1902), nicht Beck. In Wäldern am Abhange des Rabenwaldkogels gegen Anger! und bei Ebersdorf nächst Söchau (Sabransky)). y. bavarieus Focke. Blättchen unterseits grau- bis weißfilzig. Rubus Koehleri Subsp. bavaricus Focke Syn. Rub. Germ. 351 (1877). Rubus Koehleri B. bavaricus Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 598 (1902). Bei Tautendorf nächst Söchau (Sabransky)). 49. Rubus apricus Wimm. Holzschlag-Brombeere. Schößling mittelkräftig, stumpfkantig, zerstreut behaart, mit aus ver- breiterter Basis pfriemlichen, rückwärtsgeneigten Stacheln und zahlreichen Stieldrüsen, Drüsenborsten und Nadelstacheln besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fußförmig-fünfzählig, ihr Stiel reichdrüsig und mit leicht gebogenen Stacheln besetzt, Blättehen sich mit den Rändern nicht deckend, einfach, nach vorn zu doppelt gesägt, oberseits zerstreut behaart, unterseits grün, locker behaart, das Endblättchen eiförmig bis verkehrt-eiförmig, kurz zugespitzt, am Grunde abgerundet bis seicht herzförmig. Blütenzweige locker behaart, dicht mit ungleich- langen Stieldrüsen und Stachelborsten sowie mit kräftigeren, geneigten Stacheln bewehrt, mit dreizähligen Blättern. Blütenstand ziemlich kurz, breit, an der Spitze breit abgerundet, mit meist trugdoldig- 796 Rubus. dreiblütigen Ästen, am Grunde oft etwas durchblättert; seine Achsen abstehend behaart, dieht mit ungleichlangen Stieldrüsen und ziemlich kräftigen Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel dünnfilzig, dicht stieldrüsig, nach dem Verblühen aufgerichtet. Kronblätter elliptisch, weiß. Staubblätter länger als die Griffel. Fruchtknoten be- haart. Juli. Rubus apricus Wimm. Fl. Schles. 3. Aufl. 626 (1857); Focke Syn. Rub. Germ. 351 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 600 (1902. Rubus pygmaeopsis Sabr. in Sched. Bisher nur in Waldschlägen ober Groß-Wilfersdorf nächst Söchau (Sabransky!) und auf dem Schökel bei Graz (Unger!). Ändert ab: 8. Carnegianus Sabr'). Schößlingsblätter fußförmig- fünfzählig, mit lang gestielten Blättehen, das Endblättehen breit eiförmig, kurz zu- gespitzt. Blütenstand kurz, zusammengesetzt, mit trugdoldigen Ästchen, mit kurzen blassen Stieldrüsen besetzt. Kelchblätter außen grün, zur Blütezeit zurückgeschlagen, später aufrecht. Blüten klein, weiß. Rubus apricus ß. Carnegianus Sabr. in Hay. Fl. Steierm. I. 796 (1909). Rubus Figerti Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 85 (1908), nieht Spri- bille in Ascherson-Festschr. 345 (1904). In Waldrodungen bei Tautendorf nächst Söchau (Sabransky!). 50. Rubus vastus (Sabr.) Hay. Umfangreiche Brombeere. Schöß- ling kräftig, rundlich bis stumpfkantig, spärlich behaart, mit mäßig kräftigen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen geneigten Stacheln und zahlreichen Stieldrüsen und Stachelhöckern besetzt. Schöß- lingsblätter drei- bis fußförmig-fünfzählig, ihr Stiel reichlich stieldrüsig und bestachelt, Blättchen sehr groß, sich mit den Rändern deckend, grob doppelt gesägt, beiderseits grün, anliegend behaart, das Endblättchen aus herzförmigem Grunde breit eiförmig bis rund- lich, kurz zugespitzt. Blütenzweige reichlich behaart und Stieldrüsen und mit zahlreichen ungleichen teils kräftigen, teils nadeligen Stacheln bewehrt. Blütenstand rispig, eiförmig, gegen die Spitze nicht verjüngt, am Grunde von großen oft dreizähligen Blättern durchsetzt, mit trug- doldig-mehrblütigen abstehenden Ästen; seine Achsen dünn kurz filzig, sehr dieht mit geraden Stacheln, Stachelborsten und 1) Foliis turionum quinato-pedatis foliolis longe petiolulatis (petiolulo medio 4, laterali 2 cm longo), terminali late ovato (non elliptico ut in typo), breviter ceuspi- dato. Inflorescentiae brevis sed compositae dichasiiferae, glandulae stipitatae pallidae breviores. Flores parvi petalis albis sepalis extus viridibus in flore reflexis post florendum porreetis fructum amplectentibus (Sabransky). Rubus. 797 langen Stieldrüsen besatzt. Kelchzipfel in eine lange Spitze ausgezogen, dünnfilzig, reichlich stieldrüsig und nadelstachelig, nach dem Verblühen aufgerichtet. Kronblätter elliptisch, weiß. Staubblätter länger als die grünlichen Griffel. Fruchtknoten etwas behaart. Juli. Rubus serpens var. vastus Sabr. in Öst. bot, Zeitschr. LV. 393 (1900). Rubus vastus Hay. Fl. Steierm. I. 796 (1909). Rubus serpens var. lividus Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 547 (1904. Rubus Bellardii var. vastus Sabr. in Schedis. Rubus foliolatus Hay. in Öst. bot. Zeitschr. LII. 452 (1902), nieht Hal., nicht P. J. Müll. In Wäldern, an Waldrändern, in Oststeiermark bei Friedberg! und an der Nordseite der Kegelberge bei Söchau (Sabransky). x Rubus Antonii X holochlorus Hay. R. carbonarius Sabr. Schöß- linge mittelkräftig, stumpfkantig, mit zahlreichen gleichartigen geraden Stacheln und zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Schößlings- blätter fußförmig fünfzählig, Blättchen lang gestielt, gleichmäßig klein gesägt, oberseits grün, unterseits sehr schwach graulich-filzig, das Endblättehen lang gestielt, aus herzförmiger Basis länglich- eiförmig, zugespitzt. Blütenstand rispig, schmal, bis zur Spitze durehblättert, mit auffallend langen Blütenstielen, seine Achsen dünnfilzig, mit Nadelstacheln und ungleichlangen Stieldrüsen besetzt. Kelchblätter nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kron- blätter weiß. Staubblätter kürzer als die Griffel. Früchte größten- teils fehlschlagend. Unterscheidet sich von Rubus Antonii durch die sparsame Be- drüsung, die gleichartige Bewehrung und den schmalen Blütenstand, von R. holochlorus durch die lang gestielten Blättehen, die stark durch- blätterte Rispe. Rubus carbonarius (Antonii X epipsilos) Sabr. in Verh. zuol. bot. Ges. Wien LVIII. 84 (1908). Rubus Antonii X holochlorus Hay. Fl. Steierm. 1. 797 (1909). Unter den Eltern im Kohlgraben bei Söchau (Sabransky). 51. Rubus Antonii (Borb.) Sabr. Eisenburger Brombeere. Schößling mittelkräftig, liegend, rundlich, bereift, zerstreut be- haart, mit ziemlich schwachen aus etwas verbreitertem Grunde pfriemlichen geneigten Stacheln und zahlreichen Stachelhöckern und Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter drei- bis handförmig- fünfzählig, ihr Stiel reichlich mit hackigen Stacheln bewehrt, Blätt- chen beiderseits grün, oberseits kahl, unterseits anliegend behaart, schmal doppelt gesägt, das Endblättchen aus herzförmigem Grunde eiförmig, schmal zugespitzt. Blütenzweige mit ziemlich kräftigen Stacheln und sehr zahlreichen ungleichlangen Stieldrüsen und Drüsen- 7198 Rubus. borsten besetzt. Blütenstand sehr umfangreich und locker, bis zur Spitze durchblättert, mit entfernten verlängerten trug- doldig-mehrhlütigen Ästen; seine Achsen schwach filzig, reichlich mit ungleichlangen Stieldrüsen und gelben nadeligen und hackigen Stacheln besetzt. Kelchzipfel dünnfilzig, stieldrüsig und stachelig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen oder abstehend. Kronblätter schmal, elliptisch, weiß. Staubblätter etwas länger als die grünlichen Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Rubus Koehleri var. Antonii Borb. in Ascherson-Festschr. 278 (1904). Rubus Antonii Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. LVIII. 83 (1908). Im Kohlgraben bei Söchau (Sabransky)). 52. Rubus phyllothyrsus Hay. Durchblätterte Brombeere. Schößling bogig niederliegend, ziemlich kräftig, rundlich, sehr spär- lich behaart, unbereift, dieht mit größeren lanzettlichen rück wärts- geneigten Stacheln und mit kleinen Stacheln, Drüsenborsten und Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter drei- bis unvollkommen fünf- zählig, Blättchen lebhaft grün, lederig, scharf gesägt, oberseits spärlich behaart, unterseits fast kahl, das endständige aus herzförmigem Grunde eiförmig, kurz zugespitzt. Blütenstand verlängert rispig, locker, mit zahlreichen einfachen Blättern bis zur Spitze durch- setzt, seine Achsen locker abstehend behaart, dieht mit sicheligen Stacheln, Stachelborsten und Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel grau- filzig, reichlich rot drüsenhaarig, nach dem Verblühen aufgerichtet. Kronblätter eirundlich, weiß. Staubblätter länger als die Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Rubus phyllothyrsus Hay. Fl. Steierm. I. 798 (1909). Rubus Koehleri Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXV. 667 (1885), nicht W.N. Rubus folio- losus Hal. a. a. OÖ. XLI. Abh. 265 (1891), nicht Don. Rubus foliolatus Hal, in Öst. bot. Zeitschr. XLI. 208!! (1891), nicht Müll. u. Lef. Hier in der wenig abweichenden Form ß. perneggensis Hay.') Staubblätter kaum so lang wie die röt- lichen Griffel. Fruchtknoten behaart. Rubus phyllothyrsus 8. perneggensis Hay. Fl. Steierm. I. 798 (1909). Bei Pernegg nächst Bruck am Fuße des Rennfeld nahe der Mündung des Gabrauntales und in einem Holzschlag in Kaltenbach (Freyn)). 53. Rubus pilocarpus Gremli. Behaartfrüchtige Brombeere. Schößling kräftig, stumpfkantig, etwas bereift, spärlich bis dicht be- haart, mit ungleichen, am Grunde verbreiterten pfriemlichen Stacheln und zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fuß- ') Stamina stylis rufeseentibus vix aequilonga, Germina pilosa. Rubus. 799 förmig-fünfzählig, ihr Stiel mit hackigen Stacheln besetzt, Blättchen seicht ungleich gesägt, oberseits grün, schwach behaart, wunterseits diehter behaart bis dünn graugrün filzig, das Endblättchen aus abgerundetem oder seicht herzförmigem Grunde elliptisch bis rund- lich, zugespitzt. Blütenstand rispig, am Grunde unterbrochen, mit entfernten mehrblütigen unteren und genäherten einfachen oberen Ästen; seine Achsen kurz filzig und locker behaart, mit zahlreichen un- gleichen Stieldrüsen und Drüsenborsten und zahlreichen schlanken rechtwinklig abstehenden geraden Stacheln besetzt. Kelch- zipfel graufilzig und reichlich drüsig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter verkehrt-eiförmig, meist rosenrot. Staubblätter kürzer bis höchstens so lang wie die Griffel. Fruchtknoten dicht, oft filzig behaart. Rubus pilocarpus @remli Beitr. Fl. Schweiz 42 (1870); Focke Syn. Rub, Germ. 354 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 601 (1903); Sabr. in Ost. bot. Zeitschr. LV. 391 (1905). Tritt hier in zwei Unterarten auf: Subsp. A. Gremlianus Hay. Schößling bereift, reichlich mit un- gleichen, ziemlich kurzen Stacheln und zerstreuten Stieldrüsen besetzt, reichlich behaart. Blätter unterseits graufilzig, zuletzt graugrün, meist dreizählig, Blättchen breit, das endständige breit rundlich mit kurzer aufgesetzter Spitze. Blütenstand sparrig-rispig, durchblättert, mit verlängerten abstehenden mehrblütigen unteren Ästen. Blütenstands- achsen mit sehr zahlreichen langen Stieldrüsen und geraden Stacheln besetzt. Fruchtknoten dicht filzig. Rubus pilocarpus (psilocarpus) @remli Beitr. Fl. Schweiz 42 (1870); Focke Syn. Rub. Germ. 354 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 601 (1903); Sudre in Bull. soc. Bot. France LIII. 49 (1906), Batotheca europ. II. Nr. 86 (1904). Rubus pilocarpus €. pilocarpoides Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 392 (1905). Im Gabrauntale bei Pernegg (Freyn!); an der „Wasserscheide“ bei Söchau (Sabransky!), und am Wege von Marburg nach Wolfszettel! Subsp. B. Sabranskyanus Hay. Schößling bereift, zerstreut be- haart, sehr reichlich mit ungleich langen Stacheln, Stachelborsten und Stieldrüsen besetzt. Blättchen beiderseits grün, das endständige aus herzförmigem Grunde elliptisch bis eiförmig, kurz zugespitzt. Blüten- standsachsen mit schlanken geraden Stacheln dicht bewehrt, Rispe am Grunde unterbrochen, schlank, mit aufstrebenden mehrblütigen unteren Ästen. Fruchtknoten filzig. y Rubus pilocarpus Subsp. Sabranskyanus Hay. Fl. Steierm. I. 799 (1909). Rubus pilocarpus Subsp. eu-pilocarpus Sabr, in Öst. bot. Zeitschr. LV. 391 (1905), nicht Rubus pilocarpus Gremli s. str. Im Mühlbachgraben bei Aschbach nächst Söchau (Sabransky!). 300 Rubus. Ändert weiter ab: 8. pyenotrichus Sabr. Schößling dichter behaart und bestachelt. Blätter unterseits dünn graugrün weichfilzig, oberseits anliegend behaart. Blütenstand armblütig. Rubus pilocarpus A. eu-pilocarpus 1. pyenotrichus Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 391 (1905). Im Mühlbachgraben bei Söchau mit vorigem (Sabransky!). Subsekt. 2. Euglandulosi Hal. Blütenstand einfach traubig, nur unten mit traubig wenigblütigen Ästen. Schößlinge dicht ungleich- stachlig, meist rundlich. Glandulosi b. Euglandulosi Hal. in Verh. zool. bot. Ges. XLI. 266 (1891). Glandulosi Focke Syn. Rab. Germ. 78, 355 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 602 (1903). 54. Rubus humifusus I. N. Niederliegende Brombeere. Schößling ziemlich schwach, niedergestreckt, rundlich, mit zahl- reichen ungleichen, zum Teil ziemlich kräftigen, aus ver- breiterter Basis lang zugespitzten hellgelben Stacheln, sehr zahl- reichen Stachelborsten und zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter dreizählig, ihr Stiel dicht wie der Schößling bewehrt, Blättchen beiderseits grün, oberseits striegelhaarig, unterseits weich behaart, grob doppelt gesägt, das Endblättchen aus herzförmigem Grunde eiförmig, zugespitzt. Blütenzweige dicht behaart, reichlich mit ungleichen Stacheln, Stachelborsten und Stieldrüsen besetzt. Blüten- stand kurz, am Grunde durchblättert, mit abstehenden 2—3-blütigen unteren und einfachen oberen Ästen, seine Achsen kurz filzig, dicht mit gelben Nadelstacheln und hellen Drüsenborsten und Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nadelstachelig und stieldrüsig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter schmal verkehrt-eiförmig, weiß. Staubblätter länger als die grünlichen Griffel. Fruchtknoten fast filzig behaart. Juli. Rubus humifusus W. N. in Bluff et Fingerh. Comp. fl. I. 685 (1825), Rub. Germ. 84 T.XXXV. (1826) (Teste Focke!); Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 606 (1902). Am Hofberg bei Tautendorf nächst Söchau (Sabransky)). 55. Rubus thyrsiflorus WA. Straußblütige Brombeere. Schöß- ling mittelkräftig, liegend oder kletternd, nach oben zu deutlich kantig, spärlich behaart, mit aus verbreiterter Basis pfriemlichen, geraden, ziemlich gleichartigen Stacheln und mit mäßig zahlreichen Stachelborsten und Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fußförmig-fünfzählig, ihr Stiel reichlich behaart und mit schlanken fast geraden Stacheln besetzt, zerstreut drüsig, Blättchen breit, oft sich Flora von Steiermark Eine systematische Bearbeitung der im Herzogtum Steiermark wildwachsenden oder im Großen gebauten Farn- und Blütenpflanzen nebst einer pflanzengeographischen Schilderung des Landes Mit Benutzung eines vom naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark angelegten Standortskataloges bearbeitet von Dr. August von Hayek Privatdozent an der Universität Wien Erster Band — Heftll Ausgegeben am 18. Oktober 1909 BERLIN VERLAG VON GEBRÜDER BORNTRAEGER SW 11 GROSSBEEREN STRASSE 9 1909 = u; y 5 # U 2 Pr “in IE, Far “or Rubus. 801 LIBRARY mit den Rändern deckend, unregelmäßig gesägt, beiderseits grün, new vor: oberseits spärlich, unterseits dichter behaart, das Endblättchen ziemlich BoTAnNICA kurz gestielt, breit herzeiförmig, kurz zugespitzt. Blütenzweige GARDEN. dicht behaart und drüsig und mit schlanken fast geraden Stacheln be- wehrt, ihre Blätter dreizählig mit breiten Blättchen. Blütenstand dicht, am Grunde oft unterbrochen, oben gedrungen mit trugdoldig- mehrblütigen Ästen, seine Achsen abstehend kurz filzig, mit zahl- reichen kurzen in den Haaren verborgenen Stieldrüsen sowie zer- streuten langen Stieldrüsen und Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nadelstachelig und drüsig, nach dem Verblühen erst zurück- geschlagen, zuletzt aufrecht. Kronblätter verkehrt-eiförmig, weiß. Staubblätter länger als die Griffel. Fruchtknoten dicht behaart. Juni, Juli. Rubus thyrsiflorus W. N. in Bluff et Fingerh. Comp. fl. Germ. I. 684 (1825), Rubi Germ. 83 T. XXXIV (1826); Focke Syn. Rub. Germ. 335 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 605 (1902). Rubus Bloxami Lees in Steele Handb. field bot. 55 (1847). Rubus condensatus P. J. Müll. in Flora XLI. 184 (1858). In Wäldern des Bachergebirges ober Rotwein bei Marburg! Ändert ab: N ß. stylosus Sabr. Schößlinge reicher behaart. Blütenstand etwas verlängert. Staubblätter wenigreihig, halb so lang wie die Griffel. Fruchtknoten dicht rauhhaarig-ülzig. Rubus thyrsiflorus 3. stylosus Sabr. in Hay. Fl. Steierm. I. 801 (1909). Rubus stylosus und Rubus thyrsiflorus var. acridentulus Sabr. in Schedis. In Waldtälern hinter Rittschein nächst Fürstenfeld (Sabransky!). 56. Rubus moravicus Sabr. Mährische Brombeere. Schößling ziemlich kräftig, bogig niederliegend, rundlich-stumpfkantig, dicht behaart, unbereift, mit etwas ungleichen, kurzen, aus etwas ver- breiterter Basis pfriemlichen, geraden oder rückwärts geneigten Stacheln, und zahlreichen Stachelborsten und Stieldrüsen besetzt. Schöß- lingsblätter fußförmig-fünfzählig, ihr Stiel zerstreut: behaart und drüsig und mit kurzen leicht gebogenen Stacheln besetzt; Blättchen beiderseits grün, sehr spärlich behaart, regelmäßig scharf gesägt, das endständige aus herzförmiger Basis eiförmig, zugespitzt. Blüten- zweige behaart, zerstreut drüsig, mit kräftigen hackigen Stacheln bewehrt. Blütenstand rispig, schmal, am Grunde durchblättert, oben ge- drungen mit trugdoldig-mehrblütigen Ästen, seine Achsen filzig-kurz- haarig mit kurzen Stieldrüsen und Nadelstacheln besetzt. 2 Kelchzipfel filzig, graugrün, nach dem Verblühen aufrecht. Kron- — blätter elliptisch, weiß. Staubblätter so lang wie die Griffel. Frucht- > knoten kahl. Hayek, Flora von Steiermark. öl NUV 2 302 Rubus. Rubus moravicus Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. XXXVII. 405 (1887); Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 261 (1891). Hier nur die Form 8. rhodopsis Sabr. Schößlinge spärlich behaart. Kronblätter purpurn, Staubblätter und Griffel violett. Rubus moravicus var. rhodopsis Sabr. in Hay. Sched. fl. stir. exs. 15. u. 16. Lief. 16 (1909). In Wäldern zwischen Rittschein und Oberlamm nächst Fürstenfeld (Sabransky!). 57. Rubus Metschii #ocke.. Ungleichstachlige Brombeere. Schößling liegend oder kletternd, mittelkräftig, stumpfkantig, zer- streut behaart, mit aus verbreiterter Basis pfriemlichen, rückwärts- geneigten fast gleichen Stacheln, zahlreichen ungleichen Stiel- drüsen und zerstreuten Stachelborsten besetzt. Schößlingsblätter drei- zählig bis fußförmig-fünfzählig, ihr Stiel reich drüsig und mit schlanken hackigen Stacheln besetzt; Blättchen .beiderseits grün, zerstreut behaart, ungleich-doppelt gesägt, das endständige aus abgerunde- tem oder seicht ausgerandetem Grunde breit eiförmig, schmal zu- gespitzt. Blütenzweige behaart und drüsig, mit ziemlich kräftigen Stacheln bewehrt, mit dreizähligen Blättern. Blütenstand traubig, locker, mit entfernten ein- bis wenigblütigen Ästen, seine Achsen kurzhaarig filzig, mit zahlreichen bleichen, zum "Teil sehr langen Stieldrüsen und Nadelstacheln besetzt. Blüten groß, Kron- blätter verkehrt-eiförmig, weiß oder rötlich. Staubblätter länger als die Griffel. Fruchtknoten kahl. Juni, Juli. Rubus Metschii Focke Syn. Rub. Germ. 359 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 608 (1902). An Waldrändern bei Wisell nächst Rann!, in annähernder Form auch im Zlattengraben bei Pernegg (Freyn!). Wohl weiter verbreitet. 58. Rubus viridis Kaltenb. Grüne Brombeere. Schößling liegend, kantig, behaart, mit sehr ungleichen, zum Teil ziemlich kräftigen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen oder hackigen Stacheln, sowie mit mehr minder zahlreichen Stieldrüsen besetzt. Blätter derselben meist fünf-, seltener dreizählig, ihr Stiel drüsig und meist reich bestachelt; Blättchen beiderseits grün, spärlich behaart, ziemlich schmal, das Endblättchen lang zugespitzt. Blütenzweige ziemlich kräftig bestachelt, reich drüsig. Blütenstand meist locker, gegen die Spitze zu deutlich verjüngt, mit traubig 2—3-blütigen unteren und einblütigen oberen Ästen, seine Achsen kurz filzig, nadelstachelig, mit zahlreichen kurzen und zerstreuten langen Rubus. 803 Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückge- schlagen. Kronblätter elliptisch, meist weiß. Staubblätter so lang oder länger als die Griffel. Rubus viridis KAaltenb. Fl. Aach. Beck. 284 (1845), erw. Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 609 (1902). Hier nur die Subsp. B. Preissmanni (Hal.) Hay. Schößling schlank, rundlich oder stumpfkantig, mit schlanken, ungleichen, rückwärtsgeneigten, zum Teil an der Basis verbreiterten Stacheln und mäßig zahlreichen Stieldrüsen besetzt, spärlich behaart. Schößlingsblätter fußförmig- fünfzählig, ihr Stiel behaart, mit schlanken meist hackigen Stacheln und zahlreichen Stieldrüsen besetzt; Blättchen ziemlich lang gestielt, schmal gesägt, beiderseits grün, spärlich behaart, das Endblättchen aus abgerundetem oder seicht ausgerandetem Grunde schmal verkehrt- eiförmig, schmal zugespitzt. Blütenzweige reichlich behaart und drüsig, mit schlanken Stacheln besetzt, ihre Blätter 3—5-zählig. Blütenstand locker, verlängert, mit entfernten traubig mehrblütigen unteren und kürzeren, ein- bis wenigblütigen.oberen Ästen, seine Achsen angedrückt dünnfilzig und locker kurzhaarig, mit zahlreichen ungleichen Stieldrüsen und Nadelstacheln besetzt. Kelch- zipfel graufilzig und drüsig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter schmal verkehrt-eiförmig, weiß. Staubblätter länger als die Griffel. Fruchtknoten mehr minder behaart. Rubus Preissmanni Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 273 (1891). Rubus viridis Subsp. Preissmanni Hay. Fl. Steierm. I. 803 (1909). Rubus Koehleri 3. Preissmanni Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 599 (1902). Rubus incultus Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 393 (1905)!!, nicht Wirtgen. In Wäldern Mittelsteiermarks und der angrenzenden Gebiete Ober- steiermarks. Im Gabraungraben bei Pernegg (Freyn!), in der Bären- schütz bei Mixnitz (F'reyn!); häufig bei Mariagrün nächst Graz (Preiss- mann!), bei Tautendorf und Aschbach nächst Söchau (Sabransky)). Ändert ab: ß. fonticolus (Sabr.) Hay. Schößlinge kräftiger, kantig, derber bestachelt. Blättchen sehr groß, grob doppelt-gesägt, das endständige aus herzförmigem Grunde breit eiförmig, schmal zugespitzt. Rubus fonticolus Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 547 (1904). Rubus viridis Subsp. Preissmanni 8. fonticolus Hay. Fl. Steierm. I. 803 (1909). Rubus Preissmanni var. fonticolus Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 393 (1905). An quelligen Orten im Forstwalde bei Söchau (Sabransky)). 51* 504 Rubus. 59. Rubus subaculeatus (Borb.) Borb. Reichstachlige Brombeere. Schößling schlank bis mittelkräftig, rundlich, unbereift, locker behaart, meist braunrot, mit sehr ungleichen, zum Teil aus verbreiterter Basis pfriemlichen, oft sichelig gekrümmten Stacheln, Stachel- borsten und ungleichen, schwarzroten Stieldrüsen dicht besetzt. Schößlingsblätter drei-, seltener fünfzählig, ihr Stiel dicht drüsig und be- stachelt; Blättchen beiderseits grün, wenig behaart, das Endblättchen aus abgerundetem oder seicht herzförmigem Grunde eiförmig oder elliptisch, kürzer oder länger zugespitzt. Blütenstand rispig, ziem- lich lang, mehr minder reich durchblättert, mit trugdoldig mehr- blütigen, abstehenden Ästen, ihre Achsen dünnfilzig, sehr dieht mit Nadelstacheln und schwarzroten Drüsenborsten und Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel dicht stieldrüsig und nadelstachelig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter schmal verkehrt-eiförmig, weiß. Staubblätter länger als die Griffel. Fruchtknoten behaart. Juli. Rubus hirtus var. subaculeatus Borb. in Öst. bot. Zeitschr. XXXIL. 151 (1883). Rubus subaculeatus Bord. Geogr. atque enum. pl. Castriferrei 300 (1887). Rubus insolatus Focke Syn. Rub. Germ. 374 (1877); Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. 269 (1891), nicht P. J. Müll. in Flora (1858) 166. Rubus hirtus var. insolatus Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 337 (1881). Rubus rivu- laris Freyn in Öst. bot. Zeitschr. L. 373 (1900). In Holzschlägen, an Wegrändern, zerstreut. Auf dem Wechsel ober Friedberg (Borbds); auf dem Großegger Kogel bei Bruck (Freyn!), bei Söchau (Sabransky); im Reinbachgraben bei Stainz (Troyer!), bei Cilli! Eine auffallende Form ist: 3. adenophyllus (Freyn) Hay. Schößlingsblätter fünfzählig. Blätter auf der Oberseite mit zerstreuten, in der Jugend zahlreicheren, schwarzroten Stieldrüsen besetzt. Rispe bis zur Spitze durchblättert. Rubus rivularis var. adenophyllus Freyn in Öst. bot. Zeitschr. L. 373 (1900). Rubus subaculeatus ß. adenophyllus Hay. F]. Steierm. I. 804 (1909). Bei Vordernberg in Nadelwäldern an der Straße auf den gegen den Rötzgraben gerichteten Abhängen des Klein-Schilling einzeln (Focke). x Rubus bifrons x hamatulus (Sabr.) Hay. R. eosinus Sabr. Schößlinge liegend oder niedrig bogig, mittelkräftig, stumpfkantig, mit zahlreichen kräftigen aus verbreiterter Basis lanzettlichen rück- wärts geneigten oder leicht gebogenen Stacheln, und mäßig zahl- reichen Nadelstacheln, Drüsenborsten und Stieldrüsen besetzt. Schöß- lingsblätter dreizählig bis fußförmig-fünfzählig, ihr Stiel mit Stieldrüsen und kräftigen hackigen Stacheln besetzt; Blättchen doppelt gesägt, oberseits dunkelgrün, spärlich behaart, unterseits geschlossen grau- filzig, das Endblättchen ziemlich lang gestielt, aus abgerundetem Rubus: 805 Grunde verkehrt-eiförmig, allmählich zugespitzt. Blütenzweige reich drüsig und bestachelt mit kräftigen pfriemlichen Stacheln. Blüten- stand rispig, etwas verlängert, am Grunde durchblättert, an der Spitze abgerundet mit genäherten ein- bis wenigblütigen Ästen, seine Achsen dicht kurz filzig mit zahlreichen kurzen Stieldrüsen und kräftigen Nadelstacheln besetzt. Kelehzipfel graufilzig, stieldrüsig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter verkehrt-eiförmig, rosenrot. Staubblätter kaum so hoch wie die grünen Griffel. Frucht- knoten etwas behaart. Unterscheidet sich von Rubus bifrons durch schwächere Schößlinge, die reiche Drüsenbekleidung, das schmale Endblättchen der oft drei- zähligen unterseits schwächer filzigen Blätter und schwächere Bestachlung besonders der Blütenzweige, von R. hamatulus durch die kräftige Be- stachlung der Schößlinge, die unterseits graufilzigen Blätter, kürzere, weniger zahlreiche Stieldrüsen und den Blütenstand. Rubus eosinus (aprieus hamatulus X bifrons) Sabr. in Öst. bot. Zeit- schrift LV. 391 (1905). Rubus Koehleri Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien. LIV. 546 (1904), nicht W. N. Rubus bifrons x hamatulus Hay. Fl. Steierm. I. 804 (1909). An Waldrändern an der Ebersdorfer Hutweide nächst Söchau (Sa- bransky!). 60. Rubus hamatulus (Sabr.) Hay. Hacken-Broinbeere. Schößling liegend, rundlich, schlank, locker behaart, dicht mit ungleichen langen schlanken, zum Teil mit etwas verbreiterter Basis sitzenden und leicht gebogenen Stacheln und Stachelborsten sowie mit zahl- reichen Drüsenborsten und schwarzroten Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter dreizählig, ihr Stiel sehr dieht mit schwarzroten Stachelborsten und Stieldrüsen besetzt; Blättchen regelmäßig einfach gesägt, oberseits dunkelgrün, zerstreut anliegend behaart, unterseits etwas heller, kurzhaarig, das Endblättchen aus seicht ausge- randetem Grunde elliptisch, allmählich zugespitzt. Blütenzweige behaart und drüsig, reichlich mit ungleichen, zum Teil gekrümmten Stacheln und Stachelborsten besetzt. Blütenstand kurz, dicht, ein- fach traubig, seine Achsen locker dünnfilzig, dieht mit schwarz- roten Stieldrüsen und Drüsenborsten und zerstreuten Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel filzig, nadelstachelig und stieldrüsig, nach dem Ver- blühen erst abstehend, dann aufrecht. Kronblätter verkehrt-eiförmig, rosenrot. Staubblätter etwa so lang wie die Griffel. Fruchtknoten fast kahl. Juni, Juli. 806 Rubus. Rubus apricus Subsp. hamatulus Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 390 (1905). Rubus hamatulus Hay. F]. Steierm I. 805 (1909). Rubus Koehleri var. hamatulus Sabr. in Schedis. In Wäldern bei Ebersdorf nächst Söchau (Sabransky!). x Rubus candicans X hirtus Hal. R. debillimus Hay. Schöß- ling bogig, kantig, kahl mit ziemlich kräftigen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen bis lanzettlichen Stacheln und mäßig zahlreichen Stieldrüsen und Stachelborsten besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fünfzählig, ihr -Stiel kräftig bestachelt und drüsig; Blättchen scharf ge- sägt, oberseits grün, zerstreut behaart, unterseits in der Jugend ge- schlossen grau- bis weißfilzig, im Alter verkahlend; das End- blättchen aus abgerundetem Grunde eiförmig, allmählich zugespitzt. Blütenstand locker, rispig, gegen die Spitze deutlich verjüngt, seine Achsen dicht filzig, mit nadeligen Stacheln und ziemlich zahl- reichen ungleich langen hellen Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen oder abstehend. Kron- blätter groß, verkehrt-eiförmig, weiß oder rötlich. Staubblätter länger als die Grittel. Unterscheidet sich von Rubus candicans durch den niedrigen Wuchs, die mit Stieldrüsen besetzten Achsen, den im Alter schwindenden Filz der Blattunterseite und die wenig entwickelte Rispe, von R. hirtus durch den stumpfkantigen Schößling, die spärlichere, aber kräftigere Bestachlung, helle, weniger zahlreiche Stieldrüsen, größere Blüten und die reich- blütigere Rispe. Rubus debilis Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXV. 659 (1885), XLI. 175 (1891); Sadr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 394 (1905), nicht Boulay Ronces Vosg. No. 79 Not. 98 (1867). Rubus debillimus Hay. Fl. Steierm. I. 806 (1909). Rubus candicans X hirtus Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXV. 659 (1885). Rubus montanus X hirtus Hal. a. a. OÖ. XLI. 275 (1891). In mehreren Sträuchern am Hofberg bei Tautendorf nächst Söchau (Sabransky!). X Rubus hirtus X tomentosus Focke. R. cancellatus A. Kern. Schößling liegend, rundlich, locker behaart, mit ungleichen, aus schwach verbreiterter Basis pfriemlichen Stacheln und zahlreichen Stachelborsten und Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter dreizählig bis fußförmig-fünfzählig, ihr Stiel oberseits meist deutlich rinnig, zottig, reich drüsig und bestachelt; Blättchen ziemlich regelmäßig gesägt, oberseits grün, anliegend behaart, mit bei nur sehr starker Ver- größerung wahrnehmbaren Sternhaaren besetzt, unterseits ge- schlossen sammtig grauweiß filzig, mit ziemlich scharf vor- tretendem Adernetz, das Endblättchen aus abgerundetem bis herz- Rubus. 807 förmigem Grunde eiförmig bis rhombisch -elliptisch, spitz. Blütenzweige dünn filzig und abstehend behaart, mit ziemlich kräftigen Stacheln und Stieldrüsen besetzt. Blütenstand dicht, reichblütig, schmal rispig, seine Achsen dicht filzig, mit zahlreichen Nadel- stacheln und ungleichen, großenteils im Filz verborgenen Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel außen filzig, stieldrüsig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter elliptisch, gelblichweiß. Staubblätter so lang oder kürzer als die Griffel. Fruchtknoten kahl. Früchte oft fehlschlagend. Juli, August. Unterscheidet sich von Rubus hirtus durch die unterseits dicht filzigen Blätter, den dichten reichblütigen Blütenstand und kleinere, gelblichweiße Blüten sowie die Sternhaare auf der Blattoberseite, von R. tomentosus durch schwächere Bestachlung und weit reichere Be- drüsung und die anders gestalteten Blättchen. Rubus hirtus x tomentosus Focke Syn. Rub. Germ. 241 (1877). Rubus cancellatus A. Kern. bei Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 240 (1891) (als Synonym), in Öst. bot. Zeitschr. XLII. 73 (1892). Rubus retieulatus 4. Kern. Nov. pl. spec. III. 42 (1871), nicht Wallich. Bei Mauthstadt unterhalb Pernegg nächst Bruck (Freyn!) und in Bergwäldern ober dem Hilmteiche bei Graz (Preissmann!). x Rubus Gremlii x hirtus Hal. R. scotophilus Hal. Schößling schwach, liegend, mehr minder kantig, spärlich behaart, mit un- gleichen, zum Teil an der Basis verbreiterten, pfriemlichen rückwärts geneigten Stacheln und zahlreichen ungleichen Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter dreizählig, ihr Stjel dieht drüsig, bestachelt; Blättchen beiderseits grün, oberseits zerstreut, unterseits dichter be- haart, doppelt gesägt, das endständige aus seicht herzförmiger Basis verkehrt-eiförmig, lang zugespitzt. Blütenzweige dicht drüsig, mit ungleichen, zum Teil ziemlich kräftigen Stacheln besetzt, mit drei- zähligen Blättern. Blütenstand rispig, mehr minder eiförmig, spärlich bis reichlich durchblättert, mit abstehenden, trugdoldig mehr- blütigen Ästen; seine Achsen dünn filzig und locker abstehend be- haart, dieht mit ungleichlangen dunkeln Stieldrüsen und mäßig zahlreichen Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel graufilzig, dicht stieldrüsig, nach dem Verblühen abstehend oder zurückgeschlagen. Kron- blätter verkehrt-eiförmig, weiß. Staubblätter die Griffel weit überragend. Fruchtknoten etwas behaart. Unterscheidet sich von Rubus Gremlii durch die viel schwächere Bestachlung und dichte Bedrüsung sowie die dünnen Schößlinge, von R. hirtus durch kantige Schößlinge, kräftigere Stacheln, die an R. Gremliü s08 Rubus. erinnernde Blattgestalt und den vielblütigen, dichten, durchblätterten Blütenstand. Rubus Gremlii X hirtus Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXV. 667 (1885), XLI. 260 (1891); Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 318 (1905). Rubus seotophilus Hal. a. a. O.; Sabr. a. a. O. Rubus hirtoides Sabr. in Schedis. Unter den Stammeltern im Forstwalde bei Söchau nächst Fürsten- feld (Sabransky)). Hierher auch: 6 b. Troyeri Hay.‘) (R. Gremlii Subsp. stiriacus X hirtus). Stacheln meist zahlreicher und kräftiger, Drüsen weniger reichlich. Endblättehen am Grunde seicht ausgerandet oder abgerundet. Blättchen unterseits oft schwach graufilzig. Blütenstand armblütig, mit sparrig ab- stehenden, reichlich nadelstacheligen Ästen. Rubus scotophilus b. Troyeri Hay. Fl. Steierm. 1. 808 (1909). Rubus Figerti Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 85 (1908), nicht Spribille in Ascherson-Festschr. 345 (1904). Rubus Carnegianus Sabr. in Schedis. In Wäldern bei Tautendorf nächst Söchau (Sabransky!) und mehr- fach bei Stainz (Troyer!). x Rubus hirtus x scaber Sabr. R. scabrohirtus Sabr.°). Schöß- ling wmittelkräftig bis schwach, liegend, bereift, reichlich behaart, rundlich, mit ziemlich gleichen schwachen, aus verbreiterter Basis hackigen gelben Stacheln bewehrt und mit zahlreichen Stieldrüsen und Stachelborsten besetzt. Schößlingsblätter fußförmig fünfzählig, ihr Stiel reichlich behaart, mit hackigen Stacheln und Stieldrüsen besetzt; Blättehen ziemlich breit, beiderseits grün, ziem- lich regelmäßig gesägt, oberseits fast kahl, unterseits an den Nerven behaart, das Endblättchen aus herzförmigem Grunde breit ei- förmig bis fast rundlich, geschweift lang zugespitzt. Blütenzweige ') Aculei validiores et magis numerosi, glandulae pauciores. Foliolum termi- nale basi leviter emarginatum vel rotundatum; foliola subtus saepe tenuissime tomentosa. Inflorescentia pauciflora ramis valde aculeatis squarroso-patentibus. Benannt nach Herrn Peter v. Troyer, Apotheker in Stainz, den eifrigen Er- forscher der Flora der Umgebung seines Wohnsitzes. 2) Turiones procumbentes teretes pruinosi pilosi, aculeis subaequalibus e dila- tata basi hamatis pallidis armati et glandulis stipitatis atque setis numerosis obsiti. Folia turionum quinato-pedata foliolis utrinque viridibus subtus ad nervos pilosis, terminali e basi cordata late ovato seu suborbiculari cuspidata acuminato. Inflores- centia basi plerumque interrupta ramis inferioribus elongato-plurifloris, in parte superiore racemosa, axis adpresse tomentosis, dense aculeis acerosis atque glandulis stipitatis inaequalibus atropurpureis obsitis., Sepala canotomentosa, dense glandulis stipitatis obsita, post florendum erecta. Petala anguste elliptica, alba. Stamina stylis viridibus aequilonga. Germina glabra. Rubus. 509 dicht behaart und stieldrüsig, mit zahlreichen schlanken nadeligen Stacheln und Stachelborsten besetzt. Blütenstand am Grunde meist unterbrochen, mit verlängerten mehrblütigen unteren Ästen, nach oben zu einfach traubig, seine Achsen angedrückt filzig, dicht mit Nadelstacheln und ungleichlangen schwarzroten Stiel- drüsen besetzt. Kelchzipfel graufizig, dicht stieldrüsig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter schmal elliptisch, weiß. Staubblätter so lang wie die grünen Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Unterscheidet sich von Rubus hirtus durch die gleichen, kräftigeren, hackigen gelben Schößlingsstacheln, bereifte Schößlinge, fünfzählige Schößlingsblätter und die angedrückt filzigen Blütenstandsachsen, von R. scaber durch reichere Bedrüsung des Schößlings und viel zahlreichere, längere und schwarzrote Drüsen des Blütenstandes. Rubus scabrohirtus (hirtus X scaber) Sabr. in Hay. Fl. Steierm. I. 808 (1909). Unter den Stammeltern an der Nordseite der Kögelberge zwischen Rittschein und Loipersdorf und bei Ebersdorf nächst Söchau (Sabransky)). x Rubus hirtus x tereticaulis Sabr. R. superfluus Sabr. Schöß- ling liegend, rundlich, reichlich behaart, dicht mit schlanken ungleichen Stacheln, Drüsenborsten und schwarzroten Stiel- drüsen besetzt. Schößlingsblätter dreizählig bis fußförmig-fünfzählig; Blättchen beiderseits grün, anliegend behaart, doppelt-gesägt, das End- blättchen lang gestielt, aus kaum ausgerandetem oder fast gestutztem Grunde eiförmig, kurz bespitzt. Blütenstand rispig, ziemlich gedrungen, mäßig umfangreich, gegen die Spitze zu deutlich ver- jüngt, seine Achsen dicht abstehend behaart, dicht mit langen schwarzroten Drüsenborsten und Stieldrüsen sowie mit zer- streuten Nadelstacheln besetzt. Kelchziptel graufilzig und drüsig, nach dem Verblühen abstehend oder aufrecht. Kronblätter klein, schmal elliptisch, weiß. Staubblätter kaum so lang wie die roten Griffel. Fruchtbarkeit sehr vermindert. Unterscheidet sich von Rubus hirtus durch den umfangreicheren Blütenstand, dessen abstehend behaarte Achsen und die kleinen Blüten, von R. tereticaulis durch die schwachen Stacheln und die dichte Be- kleidung mit schwarzroten Stieldrüsen und Drüsenborsten. Rubus superfluus (hirtus X tereticaulis) Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 389 (1905). Bei Ebersdorf an der Straße zwischen Fehring und Fürstenfeld in Gesellschaft von R. tereticaulis (Sabransky). 810 Rubus. x Rubus Antonii X hirtus Sabr. R. rivularoides Sabr. Schößling mittelkräftig, rundlich, mit zahlreichen Drüsenborsten und S$tiel- drüsen und sehr ungleichen, zum Teil aus verbreiterter Basis geneigt pfriemlichen Stacheln besetzt. Blätter des Schößlings dreizählig bis fußförmig-fünfzählig; Blättchen beiderseits grün, zerstreut be- haart, etwas ungleichmäßig gesägt, das Endblättchen aus herzförmigem Grunde eiförmig, lang zugespitzt. Blütenstand locker rispig, gegen die Spitze zu nicht verjüngt, mit trugdoldig-mehrblütigen Ästen, mehr minder durchblättert, seine Achsen kurz filzig, mit zahlreichen kurzen Stieldrüsen und Nadelstacheln und zer- streuten langen Drüsenborsten besetzt. Kelchzipfel graufilzig, dicht drüsig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter schmal verkehrt-eiförmig, weiß. Staubblätter länger als die Griffel. Frucht- knoten kahl. Juli. Unterscheidet sich von Rubus Antonii durch die ungleiche Be- stachlung des Schößlings und die dichtere, bis oben aus trugdoldigen Ästen zusammengesetzte Rispe, von R. hirtus durch das lang zugespitzte, tief herzförmige Endblättchen der Schößlingsblätter, den reichblütigeren, oft durchblätterten Blütenstand und die geringe Zahl langer Drüsen- borsten in demselben. Rubus rivularoides (Antonii X hirtus) Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 84 (1908). Unter den Stammeltern im Kohlgraben bei Söchau nächst Fürsten- feld (Sabransky)). x Rubus hirtus x pilocarpus Hay. R. rugosulus Sabr. Schöß- ling ziemlich kräftig, rundlich, mit aus verbreiterter Basis pfriem- lichen fast gleichen Stacheln, zahlreichen Stieldrüsen und zer- streuten Stachelborsten besetzt. Schößlingsblätter dreizählig bis fußförmig- fünfzählig, ihr Stiel mit mäßig kräftigen, geneigten Stacheln und zahlreichen Stieldrüsen besetzt; Blättchen groß, ziemlich regelmäßig gesägt, oben grün, zerstreut behaart, unterseits dünn grünfilzig, das Endblättehen aus gestutztem Grunde eiförmig, schmal zugespitzt. Blütenzweige ziemlich reichlich behaart und drüsig, mit fast nadeligen Stacheln spärlich besetzt. Blütenstand schmal, lang, bis zur Spitze mit einfachen Blättern besetzt; seine Achsen angedrückt filzig, mit zahlreichen sehr ungleichen Stieldrüsen und Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel nach dem Verblühen abstehend. Kronblätter elliptisch, gelblichweiß. Staubblätter kürzer als die Griffel. Frucht- knoten kahl. Juli. Rubus. sıl Unterscheidet sich von Rubus hirtus durch kräftigere, mit stärkeren fast gleichen Stacheln bewehrte Schößlinge, größere, anders gestaltete Blättehen, den dichten durchblätterten Blütenstand, die dicht filzigen, mit blassen, weniger zahlreichen Stieldrüsen besetzten Blütenstiele und die kurzen Staubblätter, von R. pilocarpus durch rundliche, schwächer behaarte und dichter drüsige Schößlinge und Blütenstands- achsen und die kahlen Fruchtknoten. Übrigens scheint mir die Deutung dieser Pflanze als Hybride nicht unanfechtbar und selbe vielleicht eher eine mit R. foliosus und R. pallidus verwandte Form aus der Gruppe der Radulae darzustellen. Rubus rugosulus (hirtus X pilocarpoides) Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 392 (1905). Rubus hirtus X pilocarpus Hay. Fl. Steierm. I. 810 (1909). Unter den mutmaßlichen Stammeltern am Bahndamm an der sog. „Wasserscheide“ ober Tautendorf nächst Söchau (Sabransky)). 61. Rubus hirtus W. X. Rauhhaarige Brombeere. Schößling liegend, rundlich, meist braunrot, reichlich behaart, dicht mit ungleichen nadeligen Stacheln und schwarzroten Stieldrüsen und Drüsenborsten besetzt. Schößlingsblätter drei-, selten fünfzählig, ihr Stiel dicht nadelstachelig und drüsig, reichlich behaart; Blättchen doppelt- gesägt, beiderseits grün, anliegend behaart, das Endblättchen aus abgerundetem Grunde eiförmig, allmählich zugespitzt. Blüten- zweige ähnlich wie der Schößling bekleidet, mit dreizähligen Blättern besetzt. Blütenstand locker, meist nicht sehr reichblütig, mit traubig- wenigblütigen, aufrecht abstehenden Ästen, am Grunde oft beblättert und etwas unterbrochen, seine Achsen dünn filzig, sehr dicht mit ungleich langen schwarzroten Stieldrüsen und Drüsenborsten so- wie ziemlich zahlreichen Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel dünn filzig, dicht nadelstachelig und stieldrüsig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter ziemlich groß, verkehrt-eiförmig, weiß. Staubblätter länger als die grünlichen Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli, August. Rubus hirtus W. K. Deser. et Icon. pl. rar. Hung. II. 150 T. 114 (1805); W. N. Rubi Germ. 95 T. XLIII (1826); Maly Fl. Steierm. 240 (1868); Focke Syn. Rub. Germ. 371 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 371 (1902). Rubus glandulosus Rehb. Fl. Germ. exc. 607 (1832). Rubus fruticosus a. glandulosus Nelr. Fl. N.-Öst. 902 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 197 (1874). Rubus hir- tus «. genuinus Strobl Fl. Admont II. 55 (1882) z. T. In Bergwäldern und Holzschlägen bis in die höheren Voralpen (1500 m) sehr häufig; fehlt bei Murau und Schladming, findet sich jedoch schon in der Sölk (und im angrenzenden Salzburg bei Mandling). Ändert ab: ß. coerulescens Sabr. Blättchen unterseits hechtblau überlaufen. 812 Rubus. Rubus hirtus var. coerulescens Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. XLII. 89 (1892). An der Nordseite der Kögelberge nächst Fürstenfeld (Sabransky!). y. celtidifolius (Focke) Focke. Blättchen ungleich tief gesägt, mit lang vorgezogener Spitze. tubus celtidifolius Focke in Gremli Beitr. Fl. Schweiz 33 (1870). Rubus hirtus III celtidifolius Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 612 (1902), Rubus Bellardii Hay. in Öst. bot. Zeitschr. LI. 356 (1901), nicht W. N. Hie und da, wie in der Flitzen bei Gaishorn!, am Bachergebirge zwischen der Bahnstation St. Lorenzen und Maria in der Wüste! und wohl noch anderswo. d. chamaemorifolius Sabr. Oberste Blätter dreilappig. Rubus hirtus chamaemorifolius Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 393 (1905). In Waldlichtungen bei Ebersdorf nächst Söchau (Sabransky!). &. melanochlamys (Prog.) Sabr. Achsen außerordentlich dicht mit langen Stachelborsten besetzt. Rubus hirtus Subsp. R. melanochlamys Progel in VIII. Ber. bot. Ver. Landshut 101 (1882). Rubus hirtus var. melanochlamys Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 85 (1908). An waldigen Berglehnen oberhalb Ebersdorf an der Straße zwischen Fehring und Fürstenfeld (Sabransky)). &. hereynicus (@. Br.) Focke. Pflanze kräftiger. Blätter oft fünfzählig, Endblättchen aus herzförmigem Grunde rundlich-eiförmig, plötzlich kurz zugespitzt. Rubus hereynicus @. Br. in Focke Syn. Rub. Germ. 370 (1877). Rubus hirtus B. Hareynicus Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 614 (1902); Subsp. Har- eynicus Sabr. in Ost. bot. Zeitschr. LV. 393 (1905). Zerstreut. Im Zlattentale bei Pernegg (Freyn!), im Mühlgraben bei Aschbach nächst Söchau (Sabransky!), im Bachergebirge bei Maria in der Wüste! 62. Rubus latifrons (Progel) Hay. Breitblättrige Brombeere. Schößling liegend, ziemlich schwach, rundlich, mäßig behaart, reich- lich mit ungleichen Stieldrüsen und schwachen Stacheln besetzt. Schößlingsblätter dreizählig bis fußförmig-fünfzählig; Blättchen groß und breit, sich gegenseitig zum Teil mit den Rändern deckend, ungleich grob gesägt, oberseits striegelhaarig, unterseits dicht, fast grau behaart, das endständige aus herzförmigem Grunde breit rundlich-eiförmig, mit kurzer vorgezogener Spitze, die seitlichen kurz gestielt. Blütenzweige graufilzig, dicht stieldrüsig, mit spärlichen kleinen Nadelstacheln besetzt. Blütenstand kurz traubig, locker, seine Achsen graufilzig, schlank, dieht mit schwarzroten Stieldrüsen Rubus. 813 und Drüsenborsten und spärlichen Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel graufilzig, dicht stieldrüsig, zur Blütezeit locker zurück- gebogen, später aufrecht. Kronblätter breit eiförmig, weiß. Staub- blätter länger als die Griffel. Rubus hirtus Subsp. latifrons Progel in XI. Ber. bot. Ver. Landshut 135 (1889). Rubus latifrons Hay. Fl. Steierm. I. 812 (1909).' Hier in folgenden etwas abweichenden Formen: 8. subcalvescens Aay.'). Blättchen unterseits nur spärlich be- haart. Rubus latifrons $. subcalvescens Hay. Fl. Steierm. I. 813 (1909). Auf den Kögelbergen bei Rittschein nächst Fürstenfeld (Sabransky)) und im Bachergebirge am Wege von der Bahnstation St. Lorenzen nach Maria in der Wüste! y. aciculatus Hay.’). Schößling spärlich behaart, mit einzelnen am Grunde deutlich verbreiterten Stacheln besetzt. Blättchen unterseits spärlich behaart. Rubus latifrons ß. aciculatus Hay. Fl. Steierm. I. 813 (1909). Zwischen Kirchdorf und Traföß bei Pernegg (Freyn!). d. latissimus Sabr.”). Schößling mit gelben, an der Basis deut- lich verbreiterten Nadelstacheln bewehrt. Blättchen beiderseits fast kahl. Kronblätter rosenrot. Fruchtknoten filzig. Rubus latifrons Ö. latissimus Sabr. in Hay. Fl. Steierm. I. 813 (1909). In Waldlichtungen der Gemeinde Kohlgraben bei Söchau (Sa- bransky!). 63. Rubus Kaltenbachii Metsch. Rotgriffelige Brombeere. Schößling liegend, schwach, rundlich, zerstreut behaart, reichlich mit ungleichlangen Stieldrüsen und zarten Stacheln, von denen die kräftigeren aus verbreitertem Grunde rückwärts geneigt sind, besetzt. Schößlingsblätter dreizählig bis fußförmig-fünfzählig, ihr Stiel mit zahl- reichen Stieldrüsen und geraden Nadelstacheln besetzt; Blättchen fein gesägt, schmal, beiderseits grün, spärlich behaart, das Endblättchen aus abgerundetem Grunde elliptisch, schmal zugespitzt. Blütenstand ziemlich reichblütig, gedrungen rispig, oben abgerundet, mit *traubig mehrblütigen Ästen, seine Achsen dünn filzig, mit zahlreichen Nadel- stacheln und dicht mit schwarzroten ungleichen Drüsenhaaren ') Foliis subtus sparse pilosis. 2) Turiones sparse pilosi, aculeolis nonnullis basi manifeste dilatatis muniti. Folia subtus sparse pilosi. 3) Turiones aculeis acerosis basi manifeste dilatatis flavis muniti. Foliola utrinque subglabra. Petala rosea. Germina tomentosa. 814 Rubus. und langen Drüsenborsten besetzt. Kelchblätter dicht nadelstachelig und drüsig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter verkehrt-eiförmig, weiß. Staubblätter länger als die roten Griffel. Fruchtknoten dicht behaart. Juli. Rubus Kaltenbachii Meisch in Linnaea XXVIII. 170 (1856); Focke Syn. Rub. Germ. 375 (1877). Rubus hirtus E. Kaltenbachii Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 616 (1902); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 548 (1904). In Wäldern hinter Tautendorf bei Söchau (Sabransky). Ändert ab: ß. carneus (Sabr.) Hay. Kronblätter groß, rosenrot. Rubus divexiramus var. carneus Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 395 (1905). Rubus Kaltenbachii ß. carneus Hay. Fl. Steierm. I. 814 (1909). In Wäldern ober Ebersdorf an der Straße zwischen Fehring und Fürstenfeld (Sabransky!). x Rubus bifrons X Guentheri Sabr. R. illegitimus Sabr. Schöß- ling niedrig bogig, rundlich, behaart, mit ungleichen kurzen Stacheln besetzt, sparsam drüsig. Schößlingsblätter dreizählig, mit lang gestielten Außenblättchen; Blättchen fein und scharf gesägt, unterseits dünn graufilzig, gegen die Spitze zu weißfilzig, das End- blättehen eiförmig, zugespitzt. Blütenstand kurz, wenigblütig, traubig, seine Achsen filzig, dicht kurz schwarzrot drüsig. Blüten klein. Kronblätter rosenrot. Staubblätter kürzer als die roten Griffel. c Unterscheidet sich von Rubus bifrons durch den Drüsenreichtum, die meist nur dreizähligen Schößlingsblätter, den armblütigen Blüten- stand, die kurzen Staubblätter und roten Griffel, von R. Guentheri durch die schwache Bedrüsung des Schößlings, unterseits graufilzige Blätter, die kurzen Drüsen des Blütenstandes und rosenrote Kronblätter. Rubus illegitimus (bifrons X Guentheri) Sadr. in Ost. bot. Zeitschr. LV. 394 (1905). Rubus bavaricus Sabdr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 542 (1904), nicht Focke. Rubus nurnbergensis Sudre in Gandoger, Nov. Consp. fl. europ. 157 (1905), bloßer Name. In der Nähe der Stammeltern im Forstwalde bei Söchau (Sa- bransky!). x Rubus Guentheri X holochlorus (Sabr.) Hay. R. hoplophorus Sabr. Schößling niedrig bogig, mittelkräftig, kantig, zerstreut be- haart, mit ungleichen kräftigen, aus verbreiterter Basis lanzettlichen geraden Stacheln und zahlreichen Stieldrüsen und langen Drüsen- borsten besetzt. Schößlingsblätter dreizählig bis tußförmig-fünfzählig, ihr Stiel ziemlich kräftig bestachelt und mit schwarzroten Stieldrüsen be- setzt; Blättchen oberseits anliegend behaart, unterseits weichhaarig Rubus. 815 und in der Jugend dünn graufilzig, das Endblättchen lang gestielt, breit rundlich-eiförmig, plötzlich schmal zugespitzt, ziemlich fein und regelmäßig gesägt. Blütenzweige dicht behaart und mit meist schwarzroten ziemlich kräftigen Stacheln, Drüsenborsten und Stieldrüsen dicht besetzt. Blütenstand kurz, ziemlich dicht, zu- sammengesetzt, mit trugdoldig mehrblütigen Ästen, seine Achsen dünn filzig und abstehend behaart, dicht mit schwarzroten Nadelstacheln, Stieldrüsen und Drüsenborsten besetzt. Kelchzipfel filzig und dicht drüsig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter elliptisch, weiß. Staubblätter kürzer als die Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Unterscheidet sich von Rubus Guentheri durch die kräftige Be- stachlung der Schößlinge und die rundlichen, plötzlich zugespitzten, in der Jugend unterseits graufilzigen Blättchen, von R. holochlorus durch die reichlichen langen schwarzroten Stieldrüsen und Drüsenborsten. Rubus hoplophorus (epipsilos X hirtus [Guentheri]) Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 387 (1905, Rubus Guentheri x holochlorus Hay. Fl. Steierm. I. 814 (1909). Rubus hirtus var. calophyllus Sabr. Exs., nicht Progel. An Waldrändern ober Ebersdorf an der Straße zwischen Fehring und Fürstenfeld in der Nähe der Stammeltern (Sabransky)). 64. Rubus Guentheri W. N. Schwarzrote Brombeere. Schößling liegend, rundlich, meist rotbraun, reichlich behaart und sehr dicht mit ungleichen, zum Teil mit verbreitertem Grunde auf- sitzenden zarten Stacheln und schwarzroten Stieldrüsen und Drüsenborsten besetzt. Schößlingsblätter drei-, selten fünfzählig, ihr Stiel dicht nadelstachelig und schwarzrot stieldrüsig; Blättchen un- gleich grob gesägt, beiderseits grün, oberseits striegelhaarig, unterseits zerstreut behaart, das Endblättchen aus abgerundetem oder ausgerandetem Grunde verkehrt-eiförmig, zugespitzt. Blütenzweige reichlich fein bestachelt und stieldrüsig, mit dreizähligen Blättern be- setzt. Blütenstand schmal, traubig mit traubig-mehrblütigen unteren und einblütigen oberen Ästen; seine Achsen dünnfilzig, sehr dicht mit schwarzroten Stieldrüsen, Drüsenborsten und Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel dicht stieldrüsig, nach dem Verblühen erst ab- stehend, dann aufrecht. Kronblätter schmal elliptisch, weiß. Staubblätter einreihig, kürzer als die fast stets purpurroten Griffel. Fruchtknoten kahl oder spärlich behaart. Juli. Rubus Guentheri W. N. in Bluff et Fingerh. Comp. Fl. Germ. I. 679 (1825), Rub. Germ. 31 T. XXI (1826); Focke Syn. Rub. Germ. 376 (1877); Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 277 (1891). Rubus hirtus D. Guentheri Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 615 (1902). 816 Rubus. In Bergwäldern und Holzschlägen, bis in die Voralpen (1100 m). Bei Alt-Aussee (Hallstatt, Mandaling), häufig bei Trieben, Gaishorn; bei Leoben, Bruck, Pernegg und in den Voralpen Obersteiermarks wohl weiter verbreitet. Ferner in Oststeiermark in der Brühl bei Hartberg, bei Fürstenfeld, Söchau, Ilz. Ändert ab: 1. Griffel rot. 3. Lamyi (G@en.) Sabr. Blättchen schmal, grob und eingeschnitten gesägt. Rubus Lamyi Genev. Monogr. Rub. Ed. 2. 92 (1880). Rubus Guentheri var. Lamyi Sabr. in Ost. bot. Zeitschr LV. 394 (1905). Rubus hirtus D. Guen- theri II. Lamyi Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 616 (1902). Im Kohlgraben bei Söchau (Sabransky)). y. squarrosus Aay.'). Blütenstand sehr locker, umfangreich, mit sehr verlängerten sparrig abstehenden mehrblütigen Ästen und langen Blütenstielen. Rubus Guentheri y. squarrosus Hay. Fl. Steierm. I. 816 (1909). Auf dem Hochanger bei Bruck am Horizontalweg zwischen Kalten- bach und Albagger in zirk. 1100 m Meereshöhe (Freyn!). 2. Griffel grün. d. erythrostachys Sabr. Griffel grün. Blütenstand meist reich und dichtblütig. Rubus Guentheri var. erythrostachys Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. XXXVI. 291 (1886), in Verh. zool. bot. Ges. XXXVI. Abh. 91 (1886). Rubus gracilis Hol. in Öst. bot. Zeitschr. XXIII. 380 (1873), nicht Roxdb. Rubus longistylus Borb. Geogr. atque En. pl. Castiferrei 300 (1887). Rubus erythrostachys Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 279 (1891). Rubus hirtus D. Guentheri b. ery- throstachys Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 616 (1902). Rubus erythrincellus Sudre in Bull. soc. bot. France (1905) 341. Zerstreut bei Gaishorn! und am Rosenberge bei Spitzhart nächst Söchau (Sabransky!)). &. hirtissimus (Sabr.) Hay. Griffel grün. Blätter unterseits dünn grünfilzig, oben dicht behaart und mit Stieldrüsen besetzt. Serra- tur drüsenführend. Achsen ungemein dicht mit weißlichen Haaren, langen Stieldrüsen und verlängerten etwas krummen Nadelstacheln be- setzt. Rubus erythrostachys var. hirtissimus Sadr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 394 (1905). Rubus Guentheri e. hirtissimus Hay. F]. Steierm. I. 816 (1909). In Laubwäldern im Mühlgraben bei Aschbach nächst Söchau (Sa- bransky!). *) Inflorescentia laxa ampla ramis valde elongatis squarroso-patentibus multi- floris pedunculis longis. Rubus. 817 &. adenodontos (Sabr.) Hay. Griffel grün. Blättchen groß, un- regelmäßig gesägt, mit Stieldrüsen führenden Sägezähnen, besonders oberseits dicht behaart. Rubus erythrostachys var. adenodontos Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLIV. 548 (1904). Rubus Guentheri £. adenodontos Hay. Fl. Steierm. I. 817 (1909). In schattigen Wäldern bei Tautendorf nächst Söchau (Sabransky). 65. Rubus plusiacanthus Borb. Vielstachelige Brombeere. Schößling liegend, rundlich oder schwach kantig, etwas bereift, reich- lich behaart, dicht mit ungleichen, zum Teil etwas kräftigeren und mit verbreiterter Basis sitzenden Stacheln und mit zahlreichen Stieldrüsen und Drüsenborsten besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fünfzählig, ihr Stiel reich bestachelt und drüsig; Blättchen doppelt gesägt, oberseits anliegend behaart, unterseits dicht anliegend weichhaarig bis grünfilzig, das Eundblättchen aus abgerundetem bis seicht herzförmigem Grunde breit eiförmig, lang schmal zugespitzt. Blütenzweige behaart, dicht drüsig, mit zahlreichen, oft ziemlich kräftigen Stacheln bewehrt. Blütenstand schmal, oft verlängert mit entfernten trugdoldig-mehrblütigen Ästen,-seine Achsen dünnfilzig, dicht mit Nadelstacheln sowie schwarzroten Drüsenhaaren und langen Drüsenborsten besetzt. Kelchzipfel dicht schwarzrot drüsig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter schmal elliptisch, weiß. Staubblätter fast einreihig, kürzer als die purpurroten Griffel. Frucht- knoten dicht zottig behaart bis filzig. Juli. Rubus plusiacanthus Borb. in Öst. bot. Zeitschr. XLII. 289 (1892). Rubus polyacanthus Gremli in Öst. bot. Zeitschr. XXI. 95 (1871); Focke Syn. Rub. Germ. 380 (1877); Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 278 (1891): nicht Marsson. In Wäldern, Holzschlägen, nicht selten in der Umgebung von Bruck und Pernegg, wie im Zlattental, auf dem Hartbauerkogel, bei Kalten- bach, zwischen Kirchdorf und Traföß; ferner auf dem Wotsch bei Pöltschach. Ändert ab: 8. melanadenius (Freyn) Hay. Blätter an der Oberseite mit schwarzroten Stieldrüsen besetzt. Rubus polyacanthus ß. melandenius Freyn L. 374 (1900. Rubus plusiacanthus ß. melanadenius Hay. Fl. Steierm. I. 817 (1909). Im Sunk bei Trieben unweit des Graphitwerkes (Freyn)). 66. Rubus chlorosericeus (Sabr.) Hay. Grünseidige Brombeere. Schößling rundlich, kräftig, bereift, dicht zottig behaart, mit schlanken, aus verbreitertem Grunde geneigt pfriemlichen Stacheln Hayek, Flora von Steiermark. 52 818 Rubus. und zahlreichen Nadelstacheln und ungleichen Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fünfzählig, ihr Stiel dicht zottig, nadelstachelig und drüsig; Blättichen oberseits dunkelgrün, anliegend behaart, unterseits grün, weich sammtig, das Endblättehen aus abgerundetem Grunde eiförmig, schmal zugespitzt. Blüten- zweige ähnlich wie der Schößling bekleidet, mit dreizähligen Blättern besetzt. Blütenstand rispig, oft durchblättert, mit trugdoldig mehr- blütigen Ästen, seine Achsen filzig, dicht’ mit ungleich langen dunkelroten Stieldrüsen und zahlreichen Nadelstacheln be- setzt. Kelchzipfel graufilzig, dicht stieldrüsig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter elliptisch, weiß. Staubblätter viel kürzer als die purpurroten Griffel. Fruchtknoten dicht filzig. Juli. Rubus Guentheri var. chlorosericeus Sadr. in Öst. bot. Zeitschr. XXXVII. 82 (1857). Rubus chlorosericeus Hay. F]. Steierm. I. 817 (1909). Bubus polyacanthus ß. chlorosericeus Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 278 (1891). Hier nur folgende Formen: 8. pachypus (Sabr.) Hay. Schößlingsblätter dreizählig, das End- blättehen schmal eiförmig oder elliptisch, zugespitzt. Blütenstand kurz, einfach traubig oder nur am Grunde mit trugdoldigen Ästen, die Äste steif aufrecht abstehend, dicht filzig, abstehend kurzhaarig, reich stiel- drüsig. Rubus Guentheri Subsp. chlorosericeus $. pachypus Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 394 (1905). Rubus chlorosericeus $%. pachypus Hay. Fl. Steierm. I. 818 (1909). In Wäldern ober Groß-Wilfersdorf bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky!). y. peltifolius (Prog.) Hay. Schößlingsblätter dreizählig, Blättchen groß, oft sich mit den Rändern gegenseitig deckend, das Endblättchen breit verkehrt-eiförmig, am Grunde herzförmig, schmal zugespitzt. Blütenstand locker, mit trugdoldig mehrblütigen unteren und einfachen oberen Ästen, seine Achsen dicht angedrückt filzig, dicht stieldrüsig. Rubus’ peltifolius .Prog. in 8. Ber. bot. Ver. Landshut 107 (1882). Bubus chlorosericeus 7. peltifolius Hay. Fl]. Steierm. I. 818 (1909. Bubus erassus (. peltifolius ocke in A. u. @. Syn. VI. 621 (1902). In Wäldern zwischen Ritschein und Hatzendorf an der Straße von Fehring nach Fürstenfeld (Sabransky)). 67. Rubus Bayeri Focke. Langgriffelige Brombeere. Schöß- ling liegend, rundlich oder stumpfkantig, bereift, spärlich behaart, mehr minder dicht mit ungleichen, gelben, zum Teile mit breitem Grunde aufsitzenden Stacheln und zahlreichen Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter drei-, seltener fünfzählig, ihr Stiel reich nadelstachelig Rubus. 819 und drüsig; Blättchen beigjerseits grün oder unterseits filzig, spär- lich behaart, grob doppelt gesägt, das endständige aus seicht aus- gerandetem Grunde breit elliptisch oder eiförmig, zugespitzt. Blütenzweige behaart, dicht hellrot drüsig und nadelstachelig, mit drei- zähligen Blättern besetzt. Blütenstand schmal rispig, am Grunde durchblättert, mit traubig-wenigblütigen Ästen, seine Achsen locker dünn filzig, sehr dicht mit ungleichlangen hellroten bis grün- lichen Stieldrüsen und zahlreichen meist gelben Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel graufilzig, dicht stieldrüsig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter elliptisch, weiß. Staubblätter einreihig, viel kürzer als die grünen, selten schwach rötlichen Griffel. Fruchtknoten kahl oder behaart. Juli. Rubus Bayeri Focke in Öst. bot. Zeitschr. XVII. 99 (1568), Syn. Rub, Germ. 378 (1877); Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 279 (1891). Rubus hirtus C. Bayeri Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 615 (1902). Rubus attenuatus Freyn in Öst. bot. Zeitschr. L. 375 (1900), nicht Gremli. In lichten Wäldern, Holzschlägen, an Waldrändern, Hecken, ziem- lich verbreitet. Im Hagenbachgraben bei Kallwang, im Zatschgraben am Rennfeld bei Bruck, im Gabraungraben und bei Kirchdorf nächst Pernegg; in der Weizklamm bei Weiz, am Rabenwaldkogel bei Pöllau; bei Fürstenfeld, Söchau, Ilz, Riegersburg. Bei Stainz; im Bachergebirge ober Rothwein bei Marburg; bei Hochenegg. Geringfügige Abänderungen sind: 3. acanthieus Beck. Blütenstandsachsen sehr dicht nadelstachelig. Rubus Bayeri 7. acanthicus Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 743 (1892). Im Hagenbachgraben bei Kallwang! und im Mühlgraben bei Söchau (Sabransky!). y. gracilescens Progel. Bestachelung sehr schwach. Schößling oft fast stachellos. Blätter beiderseits fast kahl, unterseits oft bläulich. Rubus Bayeri var. gracilescens Progel in VIII. Ber. bot. Ver. Landsh. 104 (1882); Hal. in Verh. in zool. bot. Ver. Wien XLI. Abh. 280 (1891); Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 396 (1905). In Wäldern ober Ebersdorf bei Söchau (Sabransky). d. grosseserratus Sabr. Blättchen tief grob doppelt gesägt. Rubus Bayeri var. grosseserratus Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 396 (1905). In Wäldern ober Groß-Wilfersdorf bei Söchau (Sabransky)). &. hypoleios Sabr. Schößling reicher behaart, Blätter unterseits namentlich an den Blütenzweigen verkahlend und glänzend. Blüten- stand sehr vielblütig. Rubus Bayeri var. hypoleios Sabr in Öst. bot. Zeitschr. LV. 396 (1905). Im Kohlgraben bei Söchau (Sabransky). 52 320 s Rubus. &. rumorum (Sabr.) Hay.'). Schößlingsblätter fünfzählig, Blättchen schmal, unterseits weich, graugrün filzig, das Endblättchen schmal verkehrt-eiförmig, lang zugespitzt. Blütenstand locker rispig, ziemlich umfangreich. Fruchtknoten spärlich behaart. Rubus rumorum Sabr in Schedis. Rubus Bayeri 2. rumorum Hay. Fl. ‚Steierm. I. 820 (1909). Im Rumorgraben bei Söchau (Sabransky!). n. strietellus Sabr.”). Schößlingsblätter drei- bis fünfzählig, in der Jugend unterseits kreideweiß filzig, später graugrün, das Endblättchen eiförmig, allmählich lang zugespitzt. Blütenstand eiförmig, locker rispig. Rubus Bayeri . strietellus Sabr. in Hay. Fl. Steierm. I. 820 (1909). Rubus strietellus Sadr. in Sched. Ist nach Sabransky vielleicht R. candicans X chlorostachys. Auf Waldblößen bei Ebersdorf nächst Söchau (Sabransky!). 68. Rubus serpens Whe. Kriechende Brombeere. Schößling liegend, rundlich, etwas bereift, reichlich behaart und mit zahlreichen Nadelstacheln und hellroten bis bleichen ungleichen Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter dreizählig; Blättchen hellgrün, scharf schmal gesägt, spärlich behaart, das Endblättchen aus abgerundetem Grunde elliptisch, kurz zugespitzt. Blütenzweige behaart, reichlich mit hell- gelben ungleichen Nadelstacheln und hellen Stieldrüsen besetzt, ihre Blätter. dreizählig. Blütenstand schmal, meist kurz, mit abstehenden wenigblütigen Ästen, seine Achsen mit zahlreichen hellen Stiel- drüsen und gelben Nadelstacheln und zerstreuten langen Drüsen- borsten besetzt. Kelchzipfel dicht stieldrüsig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter elliptisch, weiß. Staubblätter etwas länger als die grünlichen Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Rubus serpens Whe. in Lej. et Court. Comp. Fl. Belg. II. 172 (1831); Focke Syn. Rub. Germ. 365 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 622 (1902); Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 272 (1891). In Wäldern, Holzschlägen, zerstreut bis in die Voralpen (900 m). Auf dem Hochanger bei Bruck (Freyn!), ober Groß-Wilfersdorf nächst Söchau (Sabransky!) bei Stainz und im Reinbachgraben daselbst (Troyer!). Ändert ab: 8. platyodontos Sabr. Blättchen sehr dünn, mit sehr breiten und seichten Blattzähnen. !) Folia turionum quinata, subtus molliter cano-viridia tomentosa, foliolis an- gustis terminali anguste obovato longe cuspidato. Inflorescentia laxe paniculata, subampla. Germina sparse pilosa. 2) Folia turionum termata seu quinata, iuvenia subtus albotomentosa, adulta cano-virescentia. Folivolum terminale ovatum, sensim longe acuminatum. Inflores- centia ovata, laxe paniculata. Rubus. 821 Rubus serpens var. platyodontos Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 86 (1908). Im Kohlgraben bei Söchau (Sabransky). 69. Rubus rivularis P. J. Müll. u. Wörtg. Bach-Brombeere. Schößling liegend, rundlich, mehr minder behaart, dieht mit un- gleichen, zum Teil mit verbreitertem Grunde aufsitzenden Stacheln, Drüsenborsten und Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fußförmig-fünfzählig; Blättchen grob doppelt gesägt, beiderseits grün, anliegend behaart, das Endblättchen aus. herzförmigen Grunde ei- förmig, zugespitzt. Blütenstand meist verlängert, durchblättert, mit trugdoldig-wenigblütigen abstehenden . Ästen, seine Achsen angedrückt filzig, dicht mit langen Nadelstacheln, Drüsenborsten und hellroten oder grünlichen Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel filzig, dicht stiel- drüsig, nach dem Verblühen abstehend oder aufrecht. Kronblätter verkehrt-eiförmig, weiß. Staubblätter länger als die grünlichen Griffel. Fruchtknoten behaart. Juli. Rubus rivularis P. J. Müll. et Wirtg. Herb. rub. Rhen. Ed. I. Nr. 104 (1858), in Flora XLII. 237 (1859); Focke Syn. Rub. Germ. 367 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 618 (1902). } Hier nur 3. dasyacanthus @. Dr. ex Focke. Schößlinge zerstreut behaart, sehr dicht bestachelt und drüsig. Blättchen oberseits spärlich, unter- seits dichter behaart. Kronblätter schmal. Rubus rivularis b. dasyacanthus @. Br. in Focke Syn. Rub. Germ. 367 (1877). Rubus Bellardii var. lusaticus Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 546 (1904), nicht Rostock. Im Wäldern am Rosenberge ober Spitzhart und Radersdorf nächst Söchau (Sabransky)). 70. Rubus pseudapricus Hay.'). Reichstachelige Brombeere. Schößling liegend, zart, stumpfkantig, kahl, unbereift, mit un- gleichen, aus verbreitertem Grunde pfriemlichen rückwärts- ) Turiones procumbentes obtusanguli glabri epruinosi aculeis inaequalibus e basi dilatata subulatis reclinatis pallidis, glandulis stipitatis setisque glanduli- feris numerosis obsiti. Folia turionum ternata petiolo aculeis stramineis rectis numerosis setisque glandulisque stipitatis obsito; foliola simpliciter serrata utrinque dilute viridia fere glabra, terminale e basi rotundata ovato. Inflorescentia brevis, lata, basi foliolata, ramis gracilibus racemoso 1—3 floris, axis adpresse tenuiter tomentosis, aculeis acicularibus stramineis glandulisque stipitatis pallide rubris viri- dibusve partim valde elongatis densissime obsiti. Sepala post florendum erecta, petala anguste elliptica, alba. Stamina stylis viridibus subaequilonga. Germina glabra. 822 Rubus. geneigten blaßgelben Stacheln und zahlreichen Stachelborsten, Stieldrüsen und Drüsenborsten besetzt. Schößlingsblätter drei- zählig, ihr Stiel reichlich mit gelben schlanken geraden Stacheln, Stachelborsten und Stieldrüsen besetzt; DBlättchen einfach gesägt, beiderseits hellgrün, fast kahl, das Endblättchen aus abgerundetem Grunde eiförmig. Blütenzweige kahl, mit schlanken gelben Stacheln, Stachelborsten und Stieldrüsen besetzt. Blütenstand kurz, breit, am Grunde durchblättert, mit schlanken traubig 1—3-blütigen Ästen, seine Achsen angedrückt dünn filzig, sehr dieht mit blaßgelben Nadelstacheln und hellroten oder grünlichen, zum Teil sehr langen Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel dünn filzig, dicht stieldrüsig und nadelstachelig, nach dem Verblühen aufrecht. Kron- blätter schmal elliptisch, weiß. Staubblätter etwa so lang wie die grünlichen Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Rubus pseudapricus Hay. Fl. Steierm. I. 821 (1909). Rubus apricus Sabr. in Schedis, nicht Weihe. Im Kohlgraben bei Söchau (Sabransky!). 71. Rubus coriifrons (Sabr.) Hay. Lederige Brombeere. Schöß- ling liegend, schlank, rundlich, dicht behaart, mit nadeligen, am Grunde schwach verbreiterten Stacheln und sehr zahlreichen un- gleichen Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter dreizählig, ihr Stiel dicht behaart und drüsig und mit nadeligen Stacheln besetzt; Blättchen scharf und schmal gesägt, etwas derb, beiderseits grün, oberseits anliegend behaart, unterseits dieht weichhaarig, das Endblättchen aus ausgerandetem Grunde schmal elliptisch, lang zugespitzt. Blüten- zweige ähnlich wie der Schößling bekleidet, mit dreizähligen Blättchen besetzt. Blütenstand schmal, armblütig, am Grunde etwas unter- brochen, bis zur Spitze durchblättert, mit kurzen ein- bis wenig- blütigen Ästen, seine Achsen locker dünnfilzig, dieht mit schwarzroten Stieldrüsen und mit zerstreuten Drüsenborsten und Nadelstacheln be- setzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kronblätter elliptisch, weiß. Staubblätter etwas länger als die grün- lichen Griffel. Fruchtknoten behaart. Juli. Rubus hirtus var. coriifrons Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 85 (1908). Rubus coriifrons Hay. Fl. Steierm. I. 822 (1909). In der Herbersteinklamm bei St. Johann (Sabransky!) und in einer mehr kahlblätterigen Form bei Sierling nächst Stainz (Troyer)). 72. Rubus praealpinus Hay.'). Voralpen-Brombeere. Schößling liegend, rundlich, etwas bereift, fast kahl, mit spärlichen nadeligen ‘) Turiones procumbentes teretes subpruinosi, aculeis tenuissimis sparsis et glandulis stipitatis subnumerosis setisque glanduliferis paueis obsiti. Folia turionum Rubus, 823 Stacheln, mäßig reichlichen kurzen Stieldrüsen und zer- streuten Drüsenborsten besetzt. Schößlingsblätter dreizählig, ihr Stiel behaart, locker drüsig und mit zerstreuten Nadelstacheln besetzt; Blättchen beiderseits grün und anliegend behaart, scharf schmal ge- sägt, das Kndblättchen aus zugerundetem oder seicht ausgerandetem Grunde schmal verkehrt-eiförmig, lang zugespitzt. Blütenzweige locker behaart, kurz drüsig, mit spärlichen schwachen Stacheln besetzt, ihre Blätter dreizählig. Blütenstand schmal, locker traubig, mit ein- bis wenigblütigen Ästen, die untersten Äste oft entfernt; seine Achsen angedrückt dünn filzig, mit zahlreichen schwarzroten Drüsen- haaren, spärlichen langen Drüsenborsten und zerstreuten Nadel- stacheln besetzt. Kelchzipfel graufilzig und drüsig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter schmal verkehrt-eiförmig, weiß. Staubblätter etwas länger als die grünlichen Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Von Rubus hirtus und dessen verwandten Formen durch die spär- lichen schwachen Stacheln und die geringe Zahl langer Drüsenborsten auffallend abweichend. Rubus praealpinus Hay. Fl. Steierm. I. 822 (1909). Rubus serpens Sabr. in Sched. z. T., nicht Weihe. i In Berg- und Voralpenwäldern zerstreut. Am Aufstieg von Prebichl zur Platte bei 1220 m (Freyn)), im Zatschgraben bei Pernegg (Freyn!), bei Söchau an der Waldstraße gegen Fehring (Sabransky!). 78. Rubus subcaucasicus Sabr.‘. Kurzzähnige Brombeere. Schößling liegend oder kletternd, rundlich, grün, spärlich behaart, mit zahlreichen ungleichen blaßgelben nadeligen Stacheln, Stieldrüsen und ternata, foliolis utrinque viridibus adpresso pilosis, terminali e basi rotundata vel leviter emarginata obovato longe acıuminato. Inflorescentia laxe racemosa ramis uni-vel paueifloris inferioribus hino inde remotis, axis adpresso-tomentosis glandulis stipitatis atropurpnreis brevibus numerosis, setis glanduliferis et aculeis sparsis ob- sitis. Sepala post anthesin ereceta, petala anguste obovata alba, stamina stylos sub- asquantia, germina glabra. ") Frutex medias scandens. Turiones teretiusculi virides parce pilosi aculeis acieulisque innequalibus confertis tenuibus gracilibus creberrimis glandulisque stipi- tatis obsiti. Folia ternata, foliola magna (11—15 cm longa et 8—11 em lata) wargine minutim et subaequaliter serrata, supra pilosa, subtus tenuiter canotomen- tosa (juniora alba) nervis prominulis flavescentibus medium e subcordata basi ovatum seu late elliptioum acutum seu breviter cuspidatum. Inflorescentiae mediocris ramuli erectopatentes pauciflori cum pedicellis longis adpresse tomentosis glandulis setisque glanduliferis elongatis obscuris abundantes acieulisque stramineis rectiusculis onusti, Flores mediocres sepalis extus virentibus glanduloso-setosis in flore refleris post anthesin porreetis cuspidatis, fructum amplectentibus, petalis late obovatis albis, staminibus stylos cerineos subaequantibus. Germina glabra (Sabransky). [0,0] 24 tubus. Drüsenborsten besetzt. Schößlingsblätter dreizählig, ihr Stiel dieht mit gelben Nadelstacheln und Stieldrüsen besetzt; Blättchen groß, schwach gesägt oder fast ganzrandig, dünn, oberseits grün, spärlich anliegend behaart, unterseits dünn angedrückt grau filzig, das Endblättchen aus herzförmigem Grunde breit eiförmig, kurz zugespitzt. Blütenzweige fast kahl, sehr dicht mit blaßgelben nadeligen, zum Teil gebogenen Stacheln, Stieldrüsen und Drüsenborsten besetzt. Blütenstand eiförmig, mit auf- rechtabstehenden ein- bis wenigblütigen Ästen, seine Achsen dünn 'an- gedrückt filzig, sehr dicht mit blaßgelben Nadelstacheln und schwarz- roten Stieldrüsen und Drüsenborsten besetzt. Kelchzipfel graugrün, dünnfilzig, dicht stieldrüsig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter verkehr-eiförmig, weiß. Staubblätter so lang wie die grünen Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Rubus subcaucasicus Sabr. in Hay. Fl. Steierm. I. 823 (1909). Rubus caucasicus Sabr. in Schedis, nicht Focke. An der Nordseite der Kögelberge zwischen Fürstenfeld und Söchau (Sabransky!)). X Rubus candicans X chlorostachys Sabr. R. canifolius Hay.'). Schößling liegend, rundlich, dicht kurzhaarig, mit ziemlich gleichartigen, schwachen, aus verbreiterter Basis zart pfriemlichen rückwärtsgeneigten Stacheln, zerstreuten Stachelborsten und ziem- lich zahlreichen Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter gefingert- bis fußförmig-fünfzählig, ihr Stiel reichlich behaart und mit Nadelstacheln besetzt; Blättchen schmal, schmal einfach gesägt, oberseits grün, fast kahl, unterseits graugrün weich filzig, das Endblättchen aus abgerundetem Grunde schmal elliptisch oder schmal verkehrt-eiförmig, allmählich zugespitzt. Blütenzweige behaart, mit nadeligen Stacheln und Stieldrüsen reichlich besetzt. Blütenstand schmal, sehr ver- . längert, mit aufrecht abstehenden traubig mehrblütigen und unteren und einfachen ziemlich entfernten oberen Ästen, seine Achsen angedrückt filzig, mit Nadelstacheln und sehr zahlreichen hellen Drüsenborsten und Stieldrüsen besetzt. ') Turiones procumbentes teretes dense pilosi, aculeis subaequalibus e basi dilatata subulatis tenuibus reclinatis, glandulis stipitatis subnumerosis setisque glanduliferis sparsis onusti. Folia turionum quinata, foliolis angustis supra viridi- bus subtus molliter incano-tomentosis, terminali e basi rotundato anguste obovato euspidato. Inflorescentia angusta valde elongata caudata ramis inferioribus racemoso- plurifloris superioribus simplieibus, axis adpresse tomentosis, aculeolis acerosis et glandulis stipitatis pallidis valde numerosis obsitis. Sepala canotomentosa, in fructu reflexa. Petala obovata alba. Stamina stylis viridibus aequilonga. Germina to- mentosa. ig Rubus. 825 Kelchzipfel graufilzig, dicht stieldrüsig, nach dem Verblühen zurück- geschlagen. Kronblätter verkehrt-eiförmig, weiß. Staubblätter so lang wie die grünen Griffel. Fruchtknoten filzig. Juli. Unterscheidet sich von Rubus candicans durch den schwachen Schößling, die zahlreichen Drüsenhaare, schwache Bestachlung, weniger filzige Blätter, den schmalen Blütenstand usw., von R. chlorostachys durch die unterseits filzigen Blätter, den sehr verlängerten Blütenstand, größere Blüten und längere Staubblätter. Rubuscandicans x chlorostachys Sabr. in Hay. Fl. Steierm. I. 824 (1909). Rubus canifolius Hay. Fl. Steierm. I. 824 (1909). Im Kohlgraben bei Söchau (Sabransky!). 74. Rubus chlorostachys P. J. Müll. Kurzfädige Brombeere. Schößling dünn, rundlich, locker sternhaarig, dicht, fast zottig be- _ haart, mit nadeligen, geneigten Stacheln und zahlreichen ungleich- langen Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter dreizählig, ihr Stiel dicht behaart und mit Nadelstacheln und Stieldrüsen besetzt; Blättchen dunkelgrün, anliegend behaart, doppelt gesägt, das Endblättchen aus verschmälertem oder abgerundetem Grunde schmal elliptisch, all- mählich lang zugespitzt. Blütenzweige ähnlich wie die Schößlinge bekleidet, mit dreizähligen Blättern besetzt; Blütenstand schmal, traubig, am Grunde oft etwas unterbrochen und durchblättert, seine Achsen dicht filzig, mit zahlreichen, das Haarkleid kaum über- ragenden Stieldrüsen und zerstreuten feinen Nadelstacheln besetzt. Kelchblätter filzig, nadelstachelig und stieldrüsig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter klein, schmal elliptisch, weiß. Staubblätter fast einreihig, viel kürzer als die grünlichen Griffel. Fruchtknoten filzig. Juli, August. Rubus chlorostachys P. J. Müll. in Bonpland. IX. 303 (1861); Boulay in Rouy et Cam. Fl. de France VI. 115 (1900); Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 623 (1902), Rubus brachyandrus Gremli Beitr. Fl. Schweiz 29 (1870); Focke Syn. Rub. Germ. 385 (1877); Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 280 (1891). In Bergwäldern und Holzschlägen bis in die Voralpen (900 m) zer- streut. Im Flitzengraben bei Gaishorn (Jiied!), auf dem Massenberge bei Leoben (Freyn!) und dem Großegger Sattel bei Bruck (Freyn!). Ändert ab: 3. eannabifolius Sabr.'). Schößlinge schwächer behaart; Schöß- lingsblätter größtenteils fünfzählig, Blättchen schmal elliptisch bis lanzettlich. !) A typo differt: turionibus pilosis (non sublanatis), foliis quinatis cum foliolis praesertim lateralibus et infimis anguste ellipticis sublanceolatisque (Sa-- bransky). 826 Rubus. Rubus chlorostachys $. eannabifolius Sabr. in Hay. Fl. Steierm. I. 825 (1909). Im Koblgraben bei Söchau (Sabransky!). Y- ae ee (Sabr.) Hay. Schößlingsblätter größtenteils fünfzählig, Blättehen unterseits weich grün ülzig. Blütenstand rispig, am Grunde unterbrochen, gegen die Spitze zu etwas verjüngt. Rubus gracilicaulis Subsp. pachychlamydeus Sadr. in Öst. bot. Zeit- schr. LV. 395 (1905). Bubus brachyandrus Sabr, in Verh. zool. bot Ges. Wien LIV. 549 (1904). Rubus chlorostachys $. pachychlamydeus Hay. El. Steierm. I. 826 (1909). Im Kohlgraben bei Söchau (Sabransky !). Sekt. 8. Triviales ?. J. Müll. Schößling liegend, rundlich, selten kantig, bereift, wenig behaart, meist stieldrüsig. Nebenblätter lanzett- lich; die äußeren Seitenblätter der Schößlinge in der Regel sitzend. Staubblätter nach dem Verblühen zusammenneigend. Triviales P. J. Müll. in Flora XLI. 177 (1858). Corylifolii Focke Syn. Rub. Germ. 387 (1877), m A u. G. Syn. VI. 1. 624 (1902). Subsekt. 1 Sepincoli Focke. Schößlinge mehr minder deutlich kantig, mit meist ziemlich kräftigen Stacheln und spärlichen Stieldrüsen und Stachelborsten. Sepincoli Focke Syn. Rub. Germ, 394 (1877). Sub-Silvatici, Sub-Disco- lores und Sub-Thyrsoidei Kocke in A. u. @. Syn. VI. 1. 625 (1903). Umfaßt größtenteils Bastarde zwischen Rubus caesius und drüsen- losen oder drüsenarmen Kubatus-Arten. x Bubus caesius X nessensis Hay. R. semisuberectus Sabr.). Schößling kräftig, kantig kahl, unbereift, drüsenlos, mit mittel- starken, aus verbreiterter Basis kurz pfriemlichen Stacheln be- setzt. Blätter hand- oder fußiförmise fünfzählig, Blättchen klein doppelt gesägt, sich gegenseitig mit den Rändern deckend, oberseits grün, zerstreut behaart, unterseits in der Jugend schwach graugrün filzig, später kahl. JEndblättchen breit verkehr I kurz zugespitzt, die beiden äußeren Seitenblättehen sitzend. Blütenstand verlängert traubig, am Grunde unterbrochen u od. durchblättert, seine Achsen angedrückt sternülzig, mit sehr zerstreuten Stieldrüsen und 2) Turiones validi angulati glabri, epruinosi, eglandulosi, aculeis subvalidis e basi dilatata breviter subulatis armati. Folia digitato- vel pedato quinata, foliolis duplicato-serratis latis marginibus sese obtegentibus in pagina superiore viridia sparse pilosa in pagina inferiore primum tenuissime tomentosis adultis glaberrimis, terminali late obovato breviter acuminatis, lateralibus sessilibus. Inflorescentia elongato-racemosa basi interrupta et foliata, axis adpresse stellato tomentosa glan- dulis stipitatis valde sparsis et aculeis tenuissime subulatis obsitis. Sepala incano- tomentosa, post anthesin patentia. Petala obovata alba. Stamina stylos superantes Rubus. 827 nadelig-pfriemlichen Stacheln besetzt. Kelchblätter graufilzig, nach dem Verblühen abstehend. Kronblätter verkehrt-eiförmig, weiß. An der Frucht sich nur einige Teilfrüchtchen entwickelnd, schwarz, unbereift. Juni. Unterscheidet sich von Rubus caesius durch kräftige, kantige, un- bereifte, '‘Irüsenlose Schößlinge, kräftigere Stacheln, größere Blättchen und den schmalen Blütenstand, von R. nessensis durch schlankere Stacheln, niedrig bogige Schößlinge, unterseits in der Jugend graufilzige Blätter, graufilzige Kelchzipfel und die Stieldrüsen im Blütenstand. Rubus semisuberectus (caesius X suberectus) Sabr. in Öst. bot. Zeit- schr. LV. 396 (1905). bloßer Name, und in Hay. Fl. Steierm. I. 826 (1909). Unter den Stammeltern im Forstwalde bei Söchau (Sabransky)). X Rubus caesius X suleatus &. H. L. Krause. R. semisulcatus E. H. L. Krause. Schößling niedrig bogig, stumpf kantig, nicht oder schwach bereift, mit aus verbreiterter Basis pfriemlichen mittelstarken Stacheln besetzt, kahl, drüsenlos. Blätter handförmig fünfzählig; Blättchen beiderseits grün und anliegend behaart oder oberseits kahl, breit, sich gegenseitig mit den Rändern deckend, grob doppelt gesägt, das Endblättchen breit herzeiförmig, spitz, die beiden äußeren seitlichen sitzend. Blütenstand schmal, traubig, seine Achsen angedrückt filzig, mit zerstreuten Nadelstacheln und sehr vereinzelten Stieldrüsen besetzt. Kelchblätter graufilzig, weiß berandet, nach dem Verblühen abstehend. Kronblätter breit ver- kehrt-eiförmig, weiß. Staubblätter länger als die Griffel. Unterscheidet sich von Rubus caesius durch die kräftigen kantigen Schößlinge, kräftigere Stacheln, die großen fünfzähligen Blätter und den schmalen Blütenstand sowie die Drüsenarmut; von R. sulcatus durch die niedrig bogigen Schößlinge, viel schwächere Stacheln, graufilzige Kelchblätter, die Drüsen im Blütenstand und lanzettliche Nebenblätter. Rubus eaesius X sulcatus (Gremli Exeursionsfl. Schweiz 4. Aufl. 153 [1881], bloßer Name), E. H. L. Krause in Prahl Krit. Fl. Schlesw.-Holst. 81 (1889); Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 458 (1902); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 549 (1904). Rubus semisulcatus E. H. L. Krause a. a. 0. Rubus coryli- folius var. grandifrons Borb. bei Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXVI. 96 (1886), Rubus nemorosus var. grandifrons Borb. Geogr. atque En. pl. Castrif. 306 (1887). Rubus semisulcatus und var. arenaceus Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 549 (1904). Unter den Stammeltern bei Aschbach, Söchau, Hart, im Kohlgraben (Sabransky!) und wohl noch anderswo. x Rubus caesius X macrostemon Focke R. dumalis Hal. Schöß- ling niedrig bogig, stumpf kantig, schwach bereift, mit ziemlich kräftigen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen Stacheln und zer- 328 Rubus. streuten Stieldrüsen besetzt. Blätter handförmig fünfzählig; Blättchen ziemlich gleichmäßig gesägt, breit, oberseits grün, kahl oder zerstreut behaart, unter sammtig graufilzig. Blütenstand wenig verlängert, mit geknäuelt trugdoldigen Ästen, seine Achsen locker filzig, mit nadeligen, meist hackig gekrümmten Stacheln und zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Kelchblätter graufilzig, nach dem Ver- blühen zurückgeschlagen. Kronblätter verkehrt-eiförmig, weiß oder rötlich. Staubblätter länger als die Griffel. Fruchtknoten kahl oder behaart. Unterscheidet sich von Rubus macrostemon durch die schwachen, wenig kantigen, oft bereiften Schößlinge, die viel schwächeren Stacheln, die weich graufilzigen, nicht weißfilzigen Blätter, die Stieldrüsen und lanzettlichen Nebenblätter, von R. caesius durch stärkere, kantige Schöß- linge, graufilzige Blätter und den Blütenstand. Rubus caesius X discolor @remli Beitr. Fl. Schweiz 23 (1870). Rubus maerostemon X caesius Focke Syn. Rub. Germ. 195 (1877). Rubus dumalis Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXV (1885) Abh. 659, XLI (1891) 287. Rubus macrostemonides Fritsch in Verh. zool. bot. Ges. NXXVIII (1888) Abh. 780. Rubus semi-discolor Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. XLII (1892) 173. Rubus semi-discolor Subsp. Pseudo-Wahlenbergii Sadr. a. a. O. 174, in Verh. zool. bot. Ges. LIV (1904) 549. Unter den Stammeltern zwischen Stadtberg und Hartl bei Söchau (Sabranskıy) und wohl auch anderwärts. x Rubus bifrons X caesius Gremli. R. callianthus P. J. Müll. Schößling niedrig bogig, rundlich oder schwach kantig, schwach bereift, mit fast gleichen, aus verbreitertem Grunde pfriemlich- lanzettlichen Stacheln und zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Blätter fußförmig fünfzählig; Blättchen oberseits kahl oder schwach behaart, unterseits sammtig graufilzig, ungleich gesägt, das endständige breit rundlich-eiförmig, die beiden äußeren seitlichen sitzend. Blütenstand verlängert, rispig mit trugdoldig verzweigten Ästen, seine Achsen kurz filzig, mit ziemlichen kräftigen, nadeligen, geraden Stacheln und zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Kron- blätter verkehrt-eiförmig, weiß oder rötlich. Staubblätter länger als die Griffel. Fruchtknoten behaart. Juni, Juli. Unterscheidet sich von Rubus bifrons durch die schwachen, rund- lichen Schößlinge, viel schwächere Bestachlung, die weich- und grau- filzige Blattunterseite und die lanzettlichen Nebenblätter, von Rubus caesius durch fußförmig fünfzählige unten graufilzige Blätter, den Blüten- stand und stärkere Stacheln und Schößlinge. Rubus. 829 Rubus caesius-bifrons @Gremli Beitr. Fl. Schweiz 22 (1870. Rubus eallianthus ?. J. Müll. in Flora (1859) 237. Rubus semi-bifrons Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. XLII (1892) 175. Überall wo die Stammeltern vorkommen, durch ganz Mittel- und Untersteiermark verbreitet. x Rubus caesius X tomentosus ©. Kuntze. R. agrestis W. K. Schößling liegend, rundlich oder stumpfkantig, bereift, mit nadeligen an der Basis schwach verbreiterten Stacheln und spärlichen bis ziemlich reichlichen Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fünfzählig; Blättchen meist breit rhombisch-verkehrt-eiförmig, vorn grob gesägt, unterseits weich grau- bis weißfilzig, oberseits mit spär- lichen bis dichten sehr kleinen Sternhaaren besetzt, grün bis graugrün, Blattstiel meist deutlich rinnig. Blütenstand traubig, locker bis ziemlich dicht, seine Achsen kurz filzig, mit zerstreuten Nadelstacheln und zerstreuten bis ziemlich reichlichen Stieldrüsen besetzt. Kelch- zipfel kurz eiförmig, außen graufilzig, nach dem Verblühen zurück- "geschlagen. Kronblätter verkehrt-eiförmig, weiß oder gelblichweiß. Staubblätter so lang wie die Griffel. Fruchtknoten kahl. Früchte fast stets fehlschlagend. Juni, Juli. [ Unterscheidet sich von Rubus caesius durch unterseits grau- bis weißfilzige, oberseits wenigstens zerstreut sternhaarige, im Zuschnitt mehr rhombische Blättchen, zurückgeschlagene Kelchzipfel und einen diehteren Blütenstand, von Rubus tomentosus durch dünnere, bereifte Schößlinge, unterseits mehr weichfilzige Blätter, den mehr lockeren Blütenstand, größere Blüten und lanzettliche Nebenblätter. Rubus agrestis W. K. Descr. et Icon. pl. rar. Hung. III. 297 T. 258 (1805). Rubus caesius X tomentosus O. Kuntze Ref. deutsch. Bromb. 87 (1867); Fock« Syn. Rub. Germ. 236 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 498 (1902). Rubus deltoi- deus P. J. Müll. in Flora XLI. 184 (1858). Bisher nur bei Peggau (Wettstein!) und in der Umgebung von Graz am Fulie der Kanzel bei St. Gotthard und an der Ostseite des Gaisberges (Fritsch); im Ödgraben bei Hatzendorf am Kuhberge bei Söchau (Sabransky). X Rubus caesius X Gremlii Sabr. R. informis Sabr. Schößling kräftig, kantig, schwach bereift, zerstreut behaart, mit sehr kräftigen gleichartigen, aus verbreiterter Basis Janzettlichen Stacheln bewehrt, fast drüsenlos. Schößlingsblätter fußförmig fünfzählig; ihr Stiel mit hackigen Stacheln bewehrt, Nebenblätter schmal lanzettlich; Blättchen breit, sich mit den Rändern gegenseitig deckend, un- gleichmäßig gesägt, beiderseits grün, fast kahl, das Endblättchen viermal so lang wie sein Stiel, aus herzförmigem Grunde rundlich- 830 Rubus. eiförmig, geschweift zugespitzt, die äußeren Seitenblättchen sitzend. Blütenzweige behaart, kräftig bestachelt; Blütenstand kurz, gedrungen, mit trugdoldig-wenigblütigen Ästen, seine Achsen abstehend filzig, mit Nadelstacheln und sehr zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Kron- blätter verkehrt-eiförmig, weiß. Staubblätter länger als die Griffel. Vom Habitus des Rubus Gremlii, von diesem durch die lanzett- lichen Nebenblätter, die sitzenden äußeren Seitenblättchen und breitere Blättchen abweichend. Rubus informis (caesius X Gremlii) Sabr. in Öst. bot. Zeitschr. LV. 396 (1905). In Waldungen an der Straße Fehring-Feldbach zwischen Hatzendorf und Söchau. Hierher ferner: b. semistiriacus Sabr.'). (R. caesius X Gremlii Subsp. stiri- acus). Schößling stumpfkantig, bereift. Blättchen grob unregelmäßig gesägt, unterseits locker graufilzig. Blütenzweige mit ziemlich kräftigen - Stacheln bewehrt. Blütenstand durchblättert, seine Achsen ziemlich reichlich stieldrüsig. Blüten meist rosenrot. Rubus semistiriacus Sabr. in litt. Rubus caesius X Gremlii b. semi- stiriacus Hay. Fl. Steierm. I. 830 (1909). Verbreitet bei Söchau, Fürstenfeld, Ilz, Feldbach (Sabransky). 75. Rubus nemorosus Hayne. Hecken-Brombeere. Schößling bogig liegend oder kletternd, stumpfkantig, bereift, spärlich behaart, mit aus verbreiterter Basis pfriemlichen -geraden oder geneigten mittelkräftigen Stacheln und zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Blätter drei- bis fünfzählig; Blättchen breit, sich gegenseitig mit den Rändern deckend, grob gesägt, oberseits kahl oder anliegend be- haart, unter blaßgrün oder schwach angedrückt grau filzig. Blütenstand unten durchblättert, oben kurzästig, rispig, seine Achsen filzig oder kurzhaarig, mit geraden nadeligen Stacheln und spär- lichen Stieldrüsen besetzt. Kelchblätter graugrün, nach dem Ver- blühen abstehend oder aufgerichtet, selten zurückgeschlagen. Kronblätter verkehrt-eiförmig, weiß oder rötlich. Staubblätter so lang oder länger als die meist grünlichen Griffel. Früchte nicht deutlich bereift, oft unvollkommen ausgebildet. Rubus nemorosus Hayne Arzneigew. Ill. T. 10 (1813); Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 638 (1903). Rubus dumetorum WA. in Boenn. Fl. Monast. 153 (1824); !) Turiones obtusanguli, pruinosi. Foliola argute inaequaliter serrata, subtus molliter canotomentosa. Rami floriferi aculeis. subvalidis armati. Inflorescentia foliolata, axis subdense glandulis stipitatis obsitis. Flores plerumque rosei. Rubus. 831 Focku Syn. Rub. Germ. 305 (1877); Hal. in Verh. zool. bot. Ges. XLI (1891) Abh. 296. Rubus corylifolius Vest in Steierm. Zeitschr. III (1821) 162, ob Smith Brit. Fl. 542 (1800)? _ Rubus centilormis ridrichs u. Gel. in Bot. Tidskr. XVL 118 (1887). Eine die mannigfachsten Hybriden zwischen Rubus caesius L. einer- seits und drüsenlosen oder drüsenarmen Arten andrerseits sowie deren samenbeständigen Abkömmlinge umfassende Sammelart. An Waldrändern, Gebüschen, Hecken, verbreitet durch ganz Mittel- und Untersteiermark. 76. Rubus Laschii Focke. Kahlstenglige Brombeere. Schößling liegend, kräftig, rundlich oder undeutlich kantig, schwach bereift, drüsenlos, mit zerstreuten kurzen, aus verbreitertem Grunde pfriemlichen Stacheln besetzt. Schößlingsblätter drei- bis handförmig fünfzählig; Blättchen ungleich grob gesägt, oberseits fast kahl, unter- seits in der Jugend graufilzig, verkahlend, das Endblättchen breit rhombisch-eiförmig, zugespitzt. Blütenstand schmal, ein- fach traubig, seine Achsen kurz filzig, mit sehr spärlichen kurzen Stieldrüsen und vereinzelten Nadelstacheln besetzt. Kelchblätter grau- filzig, nach dem Verblühen abstehend. Kronblätter elliptisch, weiß oder blaßrosa. Staubblätter etwas länger als die Griffel. Frucht- knoten kahl. Früchte ziemlich gut entwickelt. Juni, Juli. Rubus Laschii Focke Syn. Rub. Germ. 402 (1877); Freyn in Öst. bot. Zeitschr. L. (1900) 377. Rubus Laschii Subsp. eu-Laschii Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 642 (1904). An Weghecken bei Wenisbuch nächst Graz (Freyn!). 77. Rubus holosericeus Vest. Seidige Brombeere. Schößling liegend, rundlich oder stumpfkantig, ziemlich kräftig, schwach bereift, mit aus verbreitertem Grunde, pfriemlichen Stacheln und spär- lichen bis zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Schößlingblätter drei- bis handförmig fünfzählig, ihr Stiel zerstreut behaart und nadelstachelig; Blättchen breit, sich segenseitig mit den Rändern oft deckend, ziemlich regelmäßig doppelt gesägt, oberseits mattgrün, anliegend behaart, unterseits weichsammtig graufilzig, mit deutlich vortretendem Adernetz, das Ündblättehen etwa 4—5 mal länger als sein Stiel, breit rundlich-eiförmig, kurz bespitzt, die seitlichen sitzend. Blütenzweige reichlich behaart, mit schlanken pfriemlichen Stacheln und zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Blütenstand kurz rispig, am Grunde oft etwas unterbrochen, oben dicht und abgerundet; seine Achsen filzig und locker abstehend behaart, mit ziemlich reich- lichen nadeligen Stacheln und ungleichen Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel grauflzig, nadelstachelig, nach dem Verblühen zurück- 332 Rubus. geschlagen. Kronblätter groß, verkehrt-eiförmig, weiß. Staubblätter länger als die Griffel. Fruchtknoten kahl. Juni, Juli. Rubus holosericeus Vest in Steierm. Zeitschr. III. 163 (1821). Rubus semicinereus Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 549 (1904), nicht Borbas. Rubus Ebneri Freyn in Öst. bot. Zeitschr. L. 376 (1900), nicht A. Kern. Rubus semitomentosus Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 549 (1904), nicht Borb. Rubus corylifolius Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 644 (1902) z. T. Rubus pachypellitus Sabr. in Gandgr. Nov. Consp. Fl. Europ. in Bull. Ac. intern. Geogr. bot. XV. 236 (1905). 7 An Hecken, Waldrändern. Bei Friedberg, Söchau, Riegersberg, Graz, Stainz, im Bachergebirge und wohl durch ganz Mittel- und Unter- steiermark verbreitet. Subsekt. 2. Orthacanthi Focke. Schößlinge rundlich oder stumpf- kantig, ungleich stachelig und drüsig, mit meist geraden Stacheln. Blütenstandsachsen drüsenreich. Orthacanthi Focke Syn. Rub. Germ. 388 (1877). Subglandulosi Focke in 4. u. @. Syn. VI. 1. 631 (1902). 78. Rubus oreogeton Focke. Gebirgs-Brombeere. Schößling liegend, stumpfkantig, unbereift, fast unbehaart, mit zahlreichen ungleichen, teils nadeligen, teils aus verbreiterter Basis nade- lig-pfriemlichen Stacheln und mäßig zahlreichen Drüsenborsten und Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter drei- bis fünfzählig, ihr Stiel behaart, zerstreut ungleich nadelstachelig und stieldrüsig; Blättchen groß und breit, ungleich gesägt, beiderseits grün, spärlich behaart, das Endblättchen aus herzförmigem Grunde breit eiförmig, breit zugespitzt. Blütenzweige reichlich behaart, nadelstachelig und stieldrüsig, mit dreizähligen Blättern besetzt. Blütenstand zusammengesetzt, mit entfernten aufrechten mehrblütigen unteren und trugdoldig mehr- blütigen oberen Ästen, gegen die Spitze zu fast doldentraubig, seine Achsen dünn filzig und locker abstehend behaart, mit langen Nadelstacheln und ungleichen Stieldrüsen ziemlich dicht besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter ver- kehrt-eiförmig, weiß oder (bei der hiesigen Pflanze) rosenrot. Staub- blätter länger als die Griffel. Juli. Rubus oreogeton Focke Syn. Rub. Germ. 404 (1877); Hal. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. 283 (1891). Rubus diversifolius Subsp. B. R. oreogiton Focke in A. u. @. Syn. VI. 1. 636 (1902). Rubus orthacanthus Subsp. oreochares Sabr. in Schedis, nicht R. orthacanthus Subsp. oreades B. oreochares Focke in 4. u. @. Syn. VI. 1. 632 (1902). In Gebüschen auf der „Wasserscheide“ bei Söchau (Sabransky!). 79. Rubus oreades P. J. Müll. u. Wirtg. Bergwald-Brombeere. Schößling liegend, zart, stumpfkantig, zerstreut behaart, mit ziemlich Rubus. 833 zahlreichen nadeligen Stacheln und zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Nebenblätter lineal-lanzettlich. Schößlingsblätter dreizählig; Blättehen dünn, grob gesägt, beiderseits grün, oberseits zerstreut, unterseits dichter anliegend behaart und in der Jugend seidig schim- mernd, das Endblättchen verkehrt-eiförmig, zugespitzt, die seit- lichen kurz, aber deutlich gestielt. Blütenstand schmal, fast ein- fach traubig, seine Achsen dünn filzig, mit zerstreuten Nadelstacheln und zahlreichen ungleichen Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel graufilzig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter verkehrt- eiförmig, weiß. Staubblätter länger als die Griffel. Fruchtknoten kahl. Rubus oreades P. J. Müll. u. Wirtg. Herb. Rub. Rhen. Ed. 1. Nr. 154 (1860); Foeke Syn. Rub. Germ. 391 (1877). Rubus.orthacanthus A. R. oreades Focke in 4. u. @. Syn. VI. 1. 632 (1902). Beim „Kothvogel“ bei Stainz (Troyer)). x Rubus pruinosicaulis Hayy.') (caesius X Guentheri X tomen- tosus?). Schößling liegend, rundlich, stark bereift, spärlich behaart, mit zahlreichen ungleichen, aus verbreiterter Basis pfriemlichen schwachen Stacheln und sehr dicht mit ungleich langen Stieldrüsen und Stachelborsten besetzt. Nebenblätter lineal fädlich, ziemlich hoch am Blattstiel entspringend. Schößlingsblätter drei- bis fußförmig fünfzählig, ihr Stiel besonders gegen die Basis zu stark bereift, rundlich, dicht mit nadeligen Stacheln und Stieldrüsen besetzt. Blätt- chen doppelt gesägt, etwas derb, oberseits dunkelgrün, fast kahl, unter- seits angedrückt graufilzig und stark erhaben netznervig, das Endblättehen breit herzförmig, allmählich zugespitzt, die seitlichen äußeren deutlich gestielt. Blütenzweige stellenweise deutlich bereift, an der Sonnenseite braunrot, dicht auf gleiche Weise wie der Schößling bewehrt. Blütenstand sehr dicht, ziemlich umfangreich, gegen die Spitze deutlich verjüngt, am Grunde durchblättert, die unteren Äste traubig vielblütig, die oberen einfach. Blütenstandsachsen angedrückt !) Turiones procumbentes teretes valde pruinosi sparse pilosi, aculeis inae- qualibus tenuibus numerosis et densissime glandulis stipitatis inaequalibus obsiti. Stipulae lineares. Folia ternata vel quinato-digitata, petiolo pruinoso dense aculeis et glandulis stipitatis obsito, foliolis sapra fere glabris, subtus adpresse cano-tomen- tosis et reticulato venosis, terminali late cordato acuminato, exterioribus conspieue pedicellatis. Rami floriferi partim pruinosi eodem modo ut turiones armati. In- florescentia densissima, subampla, apicem versus conspiceue attenuata, in parte in- feriore foliolata, ramis inferioribus multi-, superioribus unifloris, axis adpresso tomentosis et densissime glandulis stipitatis, setis glanduliferis et aculeolis sparsis obsiti. Sepala post anthesin erecta, petala elliptica alba parva, stamina stylis viridibus multo breviora. Hayek, Flora von Steiermark. 53 334 Rubus. kurz filzig, sehr dicht mit kurzen Stieldrüsen, ungleich langen Drüsenborsten und spärlichen Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel graufilzig, reichdrüsig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter klein, elliptisch, weiß. Staubblätter viel kürzer als die lichtgrünen Griffel. Fruchtknoten kahl. Juli. Durch die starke Bereifung, die unterseits filzigen netznervigen Blätter, den dichten Blütenstand und die wie bei den Glandulosen sehr dichte Bekleidung mit Stieldrüsen sehr auffallend. Rubus pruinosicaulis Hay. Fl. Steierm. I. 833 (1909). Am Waldweg am Aufstieg durch den Zatschgraben auf das Renn- feld bei Bruck bei 1080 m M. H. (Freyn!). 80. Rubus Josephi Hay.'). Pernegger Brombeere. Schößling liegend, dünn, rundlich, mehr minder bereift, an der Sonnenseite braunrot, ziemlich reichlich mit ungleich langen Stieldrüsen und Stachelborsten sowie mit etwas kräftigeren, aus schwach ver- breiterter Basis pfriemlichen, rückwärts geneigten oder schwach sichelig gekrümmten Stacheln besetzt. Nebenblätter schmal lanzett- lich, am Grunde des Blattstieles entspringend. Schößlingsblätter drei- zählig, ihr Stiel rundlich, violett, deutlich bereift, mit schlanken sicheligen Stacheln und mit Stieldrüsen dicht besetzt; Blättchen regel- mäßig klein gesägt, oberseits grün, anliegend behaart, unterseits dünn weich graufilzig, das Endblättchen aus abgerundetem Grunde eiförmig, allmählich schlank zugespitzt, die seitlichen deutlich gestielt. Blüten- zweige ähnlich wie der Schößling bewehrt, ihre Blätter dreizählig mit großen weniger dicht filzigen Blättchen. Blütenstand wenigblütig, traubig, seine Achsen angedrückt dünn filzig, sehr dicht mit ungleich langen schwarzroten Stieldrüsen und schlanken Nadelstacheln besetzt. Kelchzipfel dicht stieldrüsig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter klein, keilig-elliptisch, weiß. Staubblätter so lang wie die karminroten Griffel. Fruchtknoten dicht filzig. Gut fruchtbar. !) Turiones procumbentes graciles teretes plus minusve pruinosi, subdense glandulis stipitatis setisque et aculeis paulo validioribus e basi vix dilatata subulatis reclinatis vel paulum eurvatis obsiti. Stipulae anguste lanceolatae. Folia turionum ternata, foliolis regulariter serratis supra viridibus, subtus tenuiter molliterque cano- tomentosis, terminali e basi rotundata ovato sensim tenuiter acuminato, lateralibus petiolatis. Inflorescentia paueiflora racemosa -axis adpresso-tomentosis densissime glandulis stipitatis inaequalibus atropurpureis et aculeolis gracilibus obsiti. Sepala post anthesin ereeta, petala parva alba. Stamina stylis purpureis aequilonga, germina tomentosa. Benannt nach dem Entdecker Baurat Josef Freyn. Rubus. 835 Von Rubus Guentheri insbesonders durch die starke Bereifung, die unterseits filzigen Blätter und die lanzettlichen Nebenblätter verschieden und wohl ebenfalls hybrider Abkunft. Rubus Josephi Hay. F]. Steierm. I. 834 (1909). Auf einer Waldblöße zwischen Hoch- und Jungwald am Westabhang des Heidenberges bei Pernegg gegen das Zlattental, 750 m (Freyn)). Subsekt. 3. Caesii Focke. Schößling rundlich, bereift, mit schwachen Stacheln. Früchte stark bereift. Caesii Focke Syn. Rub. Germ. 406 (1877). 81. Rubus caesius Z. Kratzbeere. Schößling liegend oder kletternd, stielrund, bereift, kahl, mit schwachen kurzen geraden oder siche- ligen Stacheln und zerstreuten Stieldrüsen besetzt. Blätter drei- zählig; Blättchen ungleich grob gesägt, oberseits grün, behaart, unterseits heller, kurzhaarig, Endblättchen breit herzeiförmig bis rundlich rautenförmig, Seitenblättchen sitzend oder sehr kurz ge- stielt, oft zweilappig. Blütenstand kurz, flachgipfelig, meist arm- blütig, seine Achsen kurzhaarig, mit feinen Nadelstacheln und Stieldrüsen spärlich bis reichlich hesetzt. Kelchblätter grün, kurzhaarig, nach dem Verblühen aufrecht. Kronblätter breit ellip- tisch, groß, weiß. Staubblätter so lang wie die grünlichen Griffel. Fruchtknoten kahl. Frucht aus wenigen großen Teilfrüchtehen zu- sammengesetzt, schwarz, blau bereift, sauer. Mai—August. Rubus caesius ZL. Sp. pl. Ed. 1. 706 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 234 (1844); Maly Fl. Steierm. 240 (1868): Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 197 (1874); Focke Syn. Rub. Germ. 407 (1877); Strobl Fl. Admont II. 129 (1882); Focke in 4A. u. @. Syn. VI. 1. 626 (1902). In Auen, an Ufern, Hecken, in Gebüschen, besonders in der Nähe menschlicher Wohnungen, sehr häufig bis in die Voralpentäler (900 m). Subsekt. 4. Sub-Idaei Focke. Schößlinge rundlich; End- oder Seitenblättchen oft geteilt. Früchte schwarzrot. Sub-Idaei Forke in A. u. @. Syn. VI. 1. 625 (1902). X Rubus caesius X idaeus @. F. W. Mey. R. idaeoides Authe. Schößling aus bogigem Grunde niederliegend oder kletternd, stielrund, stark bereift, kahl oder schwach behaart, mit kurzen pfriemlichen schwarzvioletten Stacheln und vereinzelten Stieldrüsen besetzt. Schößlingsblätter dreizählig oder gefingert oder gefiedert 5—7- zählig, mit unterseits angedrückt graugrünfilzigen, einfach oder doppelt gesägten Blättchen, das Endblättchen breit eiförmig bis rhombisch. Blütenstand kurz, wenigblütig, mit meist langen, kurz- filzigen, von einzelnen pfriemlichen Stacheln bewehrten Ästen. 53” 336 Rubus. Fragaria. Kelchblätter filzig, nach dem Verblühen aufgerichtet. Kronblätter verkehrt-eilänglich, weiß. Fruchtknoten schwach sternfilzig oder kahl. Früchte schwärzlichrot, meist fehlschlagend. Mai, Juni. Unterscheidet sich von Rubus caesius durch unterseits filzige, mit- unter fiederig geteilte Blätter und die kleinen Kronblätter, von R. Idaeus durch unterseits schwächer filzige Blätter, bestachelte Blüten- zweige und nach dem Verblühen aufrechte Kelchzipfel. Rubus caesius x Idaeus @. F. W. Mey. Fl. Hannov. exe. 173 (1849); Focke Syn. Rub. Germ. 51, 411 (1877), in A. u. @. Syn. VI. 1. 446 (1902). Rubusidaeoides Ruthe in Focke Syn. Rub. Germ. 411 (1877). Rubus caesius 7. pseudo-caesius und 5. pseudo-Idaeus W. N. Rub. Germ. 106, T. 460 (1825). Rubus pseudo- caesius und R. pseudo-Idaeus Zej. Fl. Spa 101, 102 (1829), bloßer Name. Rubus Hemi-Idaeus E. H. L. Krause in Prahl Krit. Fl. Schlesw.-Holst. 80 (1890). Unter den Stammeltern selten. Bei Schladming (Kechinger), bei Tautendorf und Maierhofen nächst Söchau (Sabransky!), bei Stainz (Troyer!) (im angrenzenden Krain bei Ratschach /Focke]). 4. Fragaria Z. Erdbeere. Blüten strahlig, polygam oder zweihäusig. Kelchblätter fünf, mit fünf Außenkelchblättern. Kronblätter fünf, Staubblätter etwa 20. Frucht- knoten zahlreich, in den kegelförmigen, zur Fruchtreife stark ver- größerten, fleischigen und saftigen Fruchtkörper eingesenkt. Frücht- chen nußartig, mit. dem Fruchtträger zu einer Sammelfrucht verbunden. Ausdauernde, Ausläufer treibende Gewächse mit meist dreizähligen Blättern. Fragaria Z. Sp. pl. Ed. 1. 494 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 218 (1754); Endl. Gen. pl. 1242 (1836--40); Koch Syn. Ed. 2. 234 (1844); Maly Fl. Steierm. 241 (1868); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 32 (1894). Wicht. Literatur: Koch, Über die deutschen Erdbeeren in Flora (1842) 529. J. Gay, Vegetation du Fraisier in Ann. sc. nat. Ser. 4. VIII. 185. Solms- Laubach, Über unsere Erdbeeren und ihre Geschichte. Bot. Zeit. (1907) H. 3 u. 4. I. Fragaria vesca 7. Wald-Erdbeere. Wurzelstock walzlich, knotig, schief, fädliche, kriechende, an den Knoten wurzelnde Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, bis 20 cm hoch, wie die Blattstiele an- gedrückt oder locker abstehend behaart. Blätter dreizählig; Blättchen eingeschnitten gesägt, oberseits kahl, unterseits besonders an den Nerven seidig behaart, das mittlere verkehrt ei-rhombisch, sehr kurz gestielt, die seitlichen schief eiförmig, sitzend. Blüten in lockerer Trugdolde; Blüten- stiele anliegend behaart. Außenkelchblätter kürzer und schmäler als die Kelchblätter. Kronblätter 4—6 mm lang, weiß. Scheinfrüchte ei- förmig oder kugelig, rot. Kelchblätter an der Frucht zurück- geschlagen. April—Juni. Fragaria. 837 Fragaria vesca «. sylvestris Z. Sp. pl. Ed. 1. 495 (1753). Fragaria vesca M. K. in Röhl. Deutschl. Fl. III. 511 (1831); Koch Syn. Ed. 2. 234 (1844); Maly Fl. Steierm. 241 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 197 (1874); Strobl Fl. Admont 130 (1882). An Waldrändern, in Holzschlägen, an Hohlwegen, gemein bis in die Krummholzregion (Planei bei Schladming 1900 m). 2. Fragaria moschata Duch. Pröbstling. Wurzelstock walzlich- knotig, schief, fädliche, kriechende, an den Knoten wurzelnde Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, wie die Blattstiele ab- stehend behaart. Blätter dreizählig; Blättchen eingeschnitten gesägt, oberseits anliegend behaart, unterseits anliegend seidenhaarig, das mittlere rhombisch-verkehrt-eiförmig, sehr kurz gestielt oder sitzend, die seitlichen schief eiförmig, sitzend. Blüten in lockerer Trugdolde; Blütenstiele abstehend behaart. Außenkelchblätter kürzer oder so lang wie die Kelcehblätter. Kronblätter 5—8 mm lang, weiß. Scheinfrucht eiförmig, rot. Kelchblätter an der Frucht zurückgeschlagen. Mai, Juni. Fragaria moschata Duchesne Hist. nat. frais. 145 (1766); Strobl Fl. Ad- mont II. 56 (1882); A. u. @. Syn. VI. 1. 653 (1903). Fragaria vesca $. sativa Z. Sp. pl. Ed. 1. 495 (1753)? Fragaria vesca $. pratensis L. Sp. pl. Ed. 2, 709 (1762)? Fragaria elatior Ehrh. Beitr. WII. 23 (1792); Koch Syn. Ed. 2. 234 (1844); Maly Fl. Steierm. 241 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 197 (1874). In Holzschlägen auf Waldblößen, an sonnigen buschigen Abhängen häufig bis in die Voralpen, in den Tälern der höheren Zentralalpen je- doch fehlend. 3. Fragaria viridis Duch. Knack-Erdbeere. Wurzelstock walz- lich, knotig, schief, oft fädliche, kriechende, an den Gelenken wurzelnde Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, bis 15 em hoch, abstehend zottig behaart. Blätter dreizählig; Blättchen eingeschnitten gesägt, oberseits kahl oder anliegend behaart, unterseits anliegend seidenhaarig, das End- blättehen rhombisch-verkehrt-eiförmig, kurz gestielt, die seitlichen schief eiförmig, sitzend. Blüten in lockerer armblütiger Trugdolde. Außen- kelchblätter länger als die Kelchblätter. Kronblätter 5—S mm lang, weiß. Frucht eiförmig, rot. Kelch der Frucht angedrückt. Mai, Juni. Fragaria viridis Duchesne Hist. nat. frais. 135 (1766); A. u. @. Syn. VI. 1. 655 (1903). Fragaria collina Ehrh. Beitr. VII. 26 (1792); Koch Syn. Ed. 2. 235 (1844); Maly Fl. Steierm. 241 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 97 (1874). Fragaria campestris Stev. in Bull. soc. nat. Mosc. XXIX. 2. 176 (1856). Auf sonnigen trockenen Hügeln, an Waldrändern, auf Wiesen, zer- streut. Im Untertal bei Schladming; bei Judenburg. In der Umgebung von Graz auf dem Schöckel, bei Tal, St. Gotthard, Mariatrost, St. Leon- hard und im Stiftingtale. Bei Wildon, Gamlitz, Ehrenhausen, Leibnitz, 838 Potentilla. Marburg. Am Bachergebirge bei Roßwein, Hausambacher, Frauheim. Bei Pettau, Groß-Sonntag, auf dem Donatiberge bei Rohitsch; bei Bad Neuhaus, im Logartale bei Sulzbach. 5. Potentilla Z. Fingerkraut. Blüten strahlig, zwitterig. Kelchblätter fünf, mit fünf meist kleineren Außenkelchblättern. Kronblätter fünf. Staubblätter etwa 20. Frucht- knoten zahlreich, auf dem flachen bis stumpfkegelförmigen, zur Reife trockenen oder etwas schwammigen, stets ungefärbten Fruchtboden auf- sitzend. Griffel meist grundständig, abfällig. Kräuter, selten Sträucher mit gefiederten oder gefingerten Blättern. Potentilla ZL. Sp. pl. Ed. 1. 495 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 219 (1754); Endl. Gen. pl. 1242 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 235 (1844); Maly Fl. Steierm. 241 (1868), alle inkl. Comarum (Z. Gen. pl. Ed. 5. 220) und z. T. auch Tormentilla (L. Gen. pl. Ed. 5. 219); Focke in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 34 (1894). Wicht. Literatur: Lehmann, Monographia generis Potentillae (Hamburg, 1320), Revisio Potentillarum ieonibus illustrata (Breslau und Bonn, 1856). Zünmmeter, Die europäischen Arten der Gattung Potentilla in Progr. Oberrealsch. Steyr (1884), Beiträge zur Kenntnis der Gattung Potentilla in Progr. Oberrealsch. Innsbruck (1889), Schlüssel zum Bestimmen der deutschen, österreichisch-ungarischen und schweizer Arten der Gattung Potentilla in Botaniker-Kalender 1887 (Berlin, 1887), Zimmeter in A. Kerner, Schedae ad floram exsiccatam Austro-Hungaricam, IV (1886). Watson, Revision of the extra-tropical North-American Speeies of tlıe Genus Poten- tilla in Proceed. of the Amer. acad. of arts and sc, VIII. 549 (1873). Focke, An- merkungen zur Gattung Potentilla in Abh. naturw. Ver. Bremen V. (1889) 413, und in Hallier-Wohlfarth Synopsis 802 (1891). Pelunnikow, Die Potentillen Zentral- Rußlands in Acta hort. Petrop. XIV. 1.1 (1895). Poeverlein, Die bayrischen Arten, Formen und Bastarde der Gattung Potentilla in Denkschr. bot. Ges. Regensburg VII. N. F.I. 147 (1898). Th. Wolf, Potentillen-Studien. I. Die sächsischen Potentillen und ihre Verbreitung besonders im Elbhügellande (Dresden, 1901). II. Die Poten- tillen Tirols (Dresden, 1903). Domin, Beiträge zur Kenntnis der böhmischen Poten- tillenarten in Sitzungsber. d. böhm. Gesellsch. d. Wissensch. 1903. XXV. und Neue Beiträge usw. Ebenda 1904. XIV. Hayek, Die Potentillen Steiermarks in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1904) p. 143 (1905). Ascherson und Gräbner, Synopsis der mitteleurop. Flora VI. 1. 664 ff. (1904). 7’. Wolf, Monographie der Gattung Poten- tilla in Bibliotheca bot. XVI. H. 71 (1908). Bestimmungsschlüssel. le Blütengweibkodensmotis, 1. 1... 20:22 reden ne Kam a re Blütensgelbuyeipen rl...) 11.2, EVER) ee re de 2 BlättersegenneentssBruchtchen Zottig. ae Blätterspeitei entsgahl.uchtehenz sah] Sr SS GnundständieegBlättengdneizählise Da Ds GrundstandgeesBlätter25-—9-zählig: 21 2222 SE Er Er 10. hi 16. 18. 19, . Stengel liegend, verlängert, kriec el Blüten einzeln, lang gestielt: Potentilla. 339 Blättehen ganzrandig oder nur an der Spitze mit wenigen anliegenden Zähnen. Ganze Pflanze silbergrau seidig-zottig. Blüten groß, rosenrot: P. nitida. Blättchen tief gesügt . - - Be ee Ce Pflanze mit kriechenden Taasladen Sikrmmchan, Sieogalbiakt dreizählig: P. sterilis. Pflanze ohne wurzelnde Stämmehen. Stengelblatt einfach . » » 2.6. Bintenboden gelbgrün "u un ra Ben EB arm oa, Blütenboden blutrot . . . . e ee RB muronlia: Blütenstand locker, auf se Dekan et Blätter zweifarbig, oben kahl, unterseits silbergrau seidig . . - RIEF DDR: Blütenstand gedrängt, auf aufrechtem Sen "Blätter Bat zweifarbig . 8. Staubfäden kahl. Stengel I—3-blütig . - © » 2 2.2... P. Olusiana. Staubfüden behaart. Stengel reichblütig . » » 2» 2.2... P. caulescens. (2) Blüten purpurbraun. Kronblätter viel kürzer als der Kelch: P. palusiris. Blüten weiß. Kronblätter länger als der Kelch . . . . . . P. rupestris. NIE PTRTLETEOBITEuBRt ee ee leere erst ao FEIERN SIDE a wrroe een Sr Ar 12. Ein- bis ler! Kraut. Obere Fiederblättehen herablaufend. Blüten kleine 22 © 2: Pr supınd Ausdauernde Pflanze“ mit Faden ansel St holzigem Wurzelstock. Fiederblättchen nicht herablaufend, unterseits fast stets weiß-seidig-filzig. [BTL LOX N DO DE Se re a EN angeraNd, Blüten vierzählig Sb N 2 ne da ee er PR precia, Blüten fünfzählig . . - - ehe een 18, Ein- oder zweijähriges Kran: mit t dreizähligen. Blättern . . P. norvegica. Ausdauernde Pflanzen mit holzigem Wurzelstock. Blätter 3—9-zählig . 14. BIANLSREATEIZHH IE > a ern en dubie: Blätter 5—9-zählig . - - - DR 5 hut, or a RO en 9 P. reptans. Stengel nicht kriechend. Blüten in Trugdolden . . . 2. 2.2.2... 16. Stengel und Unterseite der Blätter von einem aus gekräuselten Haaren be- stehenden Filz bedeckt . . . . : ER, Stengel mehr minder reich behaart bi 18 (eher a filzig. Blätter unterseits grün oder sternhaarig-filzig, ohne gekräuselte Haare . . . 18. Blätter unterseits weißfilzig, ohne I Haare. Blättchen am Rande zurückgerollt . . .- en RMargenieas Blätter unterseits Grautilsig 3 Kiehitoh mit entachet langen Haaren be- deckt. Blättchen am Rande nicht zurückgerollt . . - . - P. canescens. (16) Wurzelstock mit dem steif aufrechten blühenden Stengel abschließend: P. recta. Wurzelstock mit Blattrosetten abschließend, aus deren Blattachseln die meist schwachen aufsteigenden Blütenstengel entspringend . . . . 09: Blätter am Rande und den Nerven angedrückt seidig behaart a silberig glänzend. Blüten lebhaft goldgelb -. . ». 2» 2 2.2.2.2... P. aurea. Behaarung der Blätter nicht seidig glänzend . . » 2 2 2 2.2.2...20. 840 Potentilla. 20. Unfruchtbare Stämmchen kurz, dicht mit rostbraunen Nebenblattresten besetzt. Blüten lebhaft goldgelb . . . . Be: O3). Unfruchtbare Stämmchen verlängert, Abe asp; Nebenplatredte 3 Al, 21.- Nebenblätter der grundständigen Blätter lineal. Blätter und Kelchblätter reichlich bis sehr spärlich mit (oft nur durch das Mikroskop wahrnehmbaren) Sternhaaren bedeckt . . . . i : Bo, Nebenblätter der randetärdiben Blätter Slanzehtlich Blätter ganz ohne Sternhaare. Pflanze reichlich weichhaarig . . ee en Ebene 22. Blätter unterseits durch dicht gestellte Sternhaare graugrün. Sternhaare mit 20 und mehr Strahlen . . . : : rear LaTENaraR Blätter unterseits grün, selten graugrün, mit Sternhaaren und Zackenhaaren (einfachen Haaren, die am Grunde von einigen Börstchen umgeben sind) spärlich bis reichlich bedeckt. Sternhaare höchstens hen .. pP. glandulifera. 23. Stengel und Blütenstiele drüsenlos . . . - aha Stengel und Blütenstiele mit sitzenden oder Kar Fe helten Drüsen besetzt: P. serpenlini. Sekt. 1. Fragariastrum Ser. Blütenboden und Fruchtknoten mehr minder zottig behaart. Griffel keulig oder lang fädlich. Fragariastrum Ser. in DC. Prodr. II. 583 (1825) erw.; Koch Syn. Ed. 2. 243 (1844); Lehm. Rev. Pot. 6, 7 (1856). Trichocarpae Th. Wolf Pot. Stud. I 122 (1901), Mon. Pot. 44 (1908). Subsekt. 1. Nematostylae Th. Wolf. Griffel fädlich, von der Basis bis zur Spitze gleich dick. Nematostylae Th. Wolf in A. u. @. Syn. VI. 1. 669 (1904), bloßer Name, und Mon. Pot. 45 (1908). a. Suffruticulosae Th. Wolf. Stengel am Grunde verholzend. Blühender Stengel endständig. Blätter meist gefiedert. Suffruticulosae 7’Ah.Wolf Mon. Potent. 45 (1908). Comarum (als a L. Sp. pl. Ed. 1. 718 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 220 (1754); Koch Syn. Ed. 2. 255 (1844); Maly Fl. Steierm. 240 (1868); A. u. @. Syn. VI. 1. 663 (1904) erw. Polen tilla Sekt. Comarum Tausch Hort. Canal. I. (1823) erw. I. Potentilla palustris (Z.) Scop. Blutauge. Wurzelstock ver- längert, ästig, kriechend. Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, unten kahl, oben kurz flaumig, rot überlaufen. Blätter gestielt, meist zweipaarig unpaarig gefiedert, oberseits dunkelgrün, kahl oder fast kahl, unterseits blaugrün, flaumig kurzhaarig. Blättchen länglich-elliptisch bis lanzettlich, scharf und tief gesägt. Blüten in lockerer Trugdolde, Blütenstiele dicht kurz flaumig und drüsig. Außen- .kelchblätter lanzettlich, viel kleiner ais die breit eiförmig-drei- eckigen, trüb purpurnen, sich nach dem Verblühen vergrößernden Kelchblätter, beide außen kurz flaumig. Kronblätter kurz verkehrt- eiförmig, mit plötzlich aufgesetztem weichem Spitzchen, 3—4 mm lang, viel kürzer als die Kelchblätter, dunkel blutrot. Staubfäden und Fruchtknoten kahl, purpurbraun. Blütenboden zottig. Juni, Juli. Potentilla. 841 Comarum palustre Z. Sp. pl. Ed. 1. 502 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 235 (1844); Maly Fl. Steierm. 240 (1868); Strobl Fl. Admont II. 56 (1882); A. u. @. Syn. VI. 1. 663 (1904). Potentilla palustris Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 359 (1772); Beck Fl. N.-Öst. II. 751 (1892); 7’. Wolf. Mon. Pot. 75 (1908). Poten- tilla Comarum Nest. Mon. Potent. 36 (1816). In Mooren, Sümpfen, an Teichrändern bis in die Voralpen. In den Mooren bei Aussee, Mitterndorf; in der Ramsau bei Schladming, am, Miesbodensee bei Gröbming (1416 m); in allen Mooren des Enns- tales bei (Mandling), Irdning, Liezen, Selztal, Admont, und des Palten- tales bei Gaishorn und Trieben; bei den Bösensteinseen (1500 m). Beim Josersee am Fuß der Schafmauer im Hochschwabgebiete, im Mitter-' bacher- und Hechtenseemoor und in der Terz bei Mariazell, im Naß- köhr der Schneealpe. Am Leonharditeiche bei Murau, bei Krakau, Seckau und am Seckauer Zinken, bei Trofoiach. Bei Buchbach nächst Voitsberg, Laßnitz; an den. Teichen von Wundschuh nächst Graz. Bei Pettau. b. Herbaceae Th. Wolf. Stengel krautig. Blühender Stengel seitlfch ent- springend. Blätter gefingert. Griffel fast endständig. Blüten rot oder weib. Herbaceae 7h. Wolf. Mon. Pot. 46 (1908). Fragariastrum Ser. in DC. Prodr. II. 583 (1825) im engeren Sinne; Poeverl. in A. u. @. Syn. VI. 1. 674 (1904). Leueotricha Zimm. Europ. Art-Pot. 28 (1884). Potentilla nitida 7. Glänzendes Fingerkraut. Ausdauernd, dicht rasige, kurze, von Blattresten bedeckte Stämmchen treibend. Stengel beblättert, einblütig, aufsteigend oder aufrecht, bis 6 cm hoch, seidig weißfilzig. Blätter dreizählig, dicht seidig weißfilzig; Blättchen verkehrt-eilanzettlich, stumpf, an der Spitze 3—5-zähnig, sonst ganzrandig. Außenkelchblätter schmäler und kürzer als die breit lanzettlichen spitzen Kelchblätter, beide seidig-filzig. Kron- blätter länger als die Kelchblätter, 10—12 mm lang, verkehrt-herzeiförmig, tief rosenrot. Staubfäden kahl, purpurn. Fruchtknoten dieht seidig zottig. Juli, August. Potentilla nitida Z. Sp. pl. Ed. 2. 714 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 244 (1844); Maly Fl. Steierm. 243 (1868); Th. Wolf Mon. Pot. 91 (1908). Potentilla Terglouvensis Hacq. pl. Carn. 15 t. 4 (1782). Potentilla subacaulis Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 364 (1772), nicht L. Auf steinigen Alpentriften der Sanntaler Alpen, bisher nur außerhalb der Landesgrenze auf dem Grintovz (Pittoni). (Die Standortsangabe „Steiermark“ bei Pöverlein in A. u. @. Syn. VI. 1. 687 und bei Th. Wolf Pot. Stud. 92 ist entschieden unrichtig.) 2. Potentilla Clusiana Jaeg. Alpen-Fingerkraut. Ausdauernd; dicht rasige, holzige, von Blattresten bedeckte Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 8 em hoch, beblättert, anliegend rauhhaarig, Grundständige Blätter 3—5-, Stengelblätter drei- zählig, Blättchen sitzend, keilig-verkehrt-eiförmig, vorn 3—5-zähnig, oberseits schwächer, unterseits dicht anliegend behaart, am Rande 842 Potentilla. seidig-zottig gewimpert. Blüten einzeln oder in 2—5-blütigen sedrängten Trugdolden. Außenkelchblätter so lang und schmäler als die Kelchblätter, beide dicht angedrückt langhaarig und meist wie der Stengel rot überlaufen. Kronblätter keilig-verkehrt-eiförmig, vorn ausgerandet, 7—9 mm lang, und doppelt so lang als die Kelchblätter, weiß. Staubfäden kahl. Fruchtknoten dicht seidig-zottig. Juli, August. Potentilla Clusiana ‚Jacg. Fl. Austr. II. 10. t 116 (1774); Koch Syn. Ed. 2. 244 (1844); Maly Fl. Steierm. 243 (1868); Strobl Fl. Admont II. 56 (1882); Th. Wolf Mon. Pot. 106 (1908). Potentilla caulescens Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 361 (1772), nicht Z. Auf steinigen Alpentriften, an Felsen, in der Krummholz- und Hochalpenregion (1700—2400 m). Gemein in der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen, und auf dem Lantsch, ferner in den Karawanken und Sanntaler Alpen; hie und da bis in die Täler herabsteigend, wie im Johnsbachtale, im Schwarzenbachgraben bei Admont und im Gesäuse, in Steinalple bei Mürzsteg, im Logartale bei Sulzbach. Auch auf der Praßberger Alpe ober St. Radegund bei 1200 m (Krasan). Im Gebiet der Zentralalpen bisher nur in Felsspalten unter der Höhe des Steina- mandl bei Rottenmann (Strobl). 3. Potentilla caulescens Torner. Vielstengeliges Fingerkraut. Ausdauernd; Wurzelstock kurze holzige, von Blattresten dicht be- deckte Stämmchen treibend. Stengel aufrecht oder überhängend, bis 20 cm hoch, beblättert, anliegend zottig. Blätter fünfzählig, die grundständigen lang, die Stengelblätter kürzer gestielt, die obersten sitzend. Blättchen sitzend, keilig-verkehrt-eilanzettlich, gegen die Spitze zu anliegend gesägt mit 2—7 Zähnen jederseits, oberseits schwächer, unterseits stärker anliegend seidig behaart. Blüten in reichblütigen Trugdolden; Blütenstiele seidig-zottig. Außenkelchblätter so lang und kaum schmäler als die Kelehblätter, seidig behaart. Kron- blätter keilig-länglich, 7—9 mm lang, weiß. Staubfäden dicht behaart. Fruchtknoten seidig-zottig. Juli, August. Potentilla caulescens Torner in L. Amoen. ac. IV. 316 (1759), Sp. pl. Ed. 2. 713 (1762); Koch Syn. Ed. 2. 244 (1868); Malıy Fl. Steierm. 243 (1868); Strobl Fl. Admont 11. 56 (1882); Th. Wolf Mon. Pot. 107 (1908). Potentilla alba Mnch. Meth. Suppl. 280 (1802), nicht L. An Felsen der Kalkvoralpen von der Talsohle bis in die Krumm- holzregion. Verbreitet durch die ganze Kette der nördlichen Kalk- voralpen; auch noch bei St. Peter nächst Leoben, im Lantschgebiete, bei Frohnleiten und an der Gösserwand. In den Sanntaler Alpen von den Kalkbergen bei Praßberg an verbreitet; auch noch hie und da um Trifail (Arasan) (beim Mitalawasserfall!). Potentilla. 343 4. Potentilla alba 4. Weißes Fingerkraut. Ausdauernd; ver- längerte holzige, von Blattresten bedeckte Stämmchen trei- bend. Stengel aufrecht oder aufsteigend, beblättert, dicht seidig be- haart. Grundständige Blätter lang gestielt, länger als der Stengel, handförmig fünfzählig. Blättchen sitzend, lanzettlich oder ver- kehrt-eilanzettlich, gegen die Spitze zu anliegend gesägt mit 1—4 Sägezähnen beiderseits, am Grunde ganzrandig, oberseits kahl, unterseits anliegend seidenhaarig, rundum anliegend seidig ge- wimpert. Stengelblätter kurz gestielt, 3—5-zählig. Blüten lang ge- stielt in lockerer, 2—5-blütiger Trugdolde. Blütenstiele angedrückt seidig-zottig. Außenkelchblätter viel schmäler und kürzer als die lanzettlichen spitzen Kelchblätter, beide dicht seidig behaart. Kron- blätter verkehrt-herzförmig, 7—S mm lang, länger als die Kelchblätter. Staubfäden kahl. Fruchtknoten seidig-zottig. April, Mai. Potentilla alba Z. Sp. pl. Ed. 1. 198 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 243 (1844); Maly Fl. Steierm. 243 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 199 (1874); Strobl Fl. Admont II. 56 (1882); Th. Wolf Mon. Pot. 112 (1908). Potentilla caulescens Mnch. Meth. Suppl. 280 (1802), nicht Linne. Potentilla nitida Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 362 (1772), nicht Linne. An Wiesen, an Waldrändern, besonders auf kalkfreiem Boden bis in die Voralpentäler (700 m). Angeblich im Gesäuse (Weymayr). Im oberen Murtale bei St. Lorenzen, Kraubath, Kaisersberg, Leoben, Bruck; bei Vordernberg. Bei Graz auf dem Schökel, im Tal, auf der Ries und auf dem Plabutsch. Bei Fieberbründl nächst Pöllau, Fürstenfeld, Söchau, Iz, Leibnitz; bei Windisch-Goritz und Pridahof nächst Radkersburg. Bei Marburg, Wurmberg, St. Marxen nächst Pettau; im Bachergebirge bei Maria-Rast, Lembach, Frauheim, Roßwein. 5. Potentilla sterilis (L.) Garcke. Erdbeer-Fingerkraut. Aus- dauernd; kriechende holzige Stämmchen und beblätterte Aus- läufer treibend. Stengel liegend oder aufsteigend, bis 10 cm lang, 1—2-blätterig, zottig behaart. Grundständige Blätter dreizählig, lang gestielt, so lang oder kürzer als der Stengel; Blättchen tief gesägt, mit 4—6 Zähnen jederseits, beiderseits dicht anliegend seidig behaart, oben zuletzt fast kahl, das endständige aus keiligem Grunde breit rundlich-eiförmig, die seitlichen schief rundlich, alle sitzend. Stengelblätter dreizählig, kurz gestielt. Blüten einzeln oder in 2—3- blütigen Trugdolden; Blütenstiele dicht seidig-zottig. Außenkelch- blätter kürzer und schmäler als die Kelchblätter, beide seidig- zottig. Kronblätter so lang wie der Kelch, plötzlich in den kurzen Nagel verschmälert, 5—7 mm lang, weiß. Blütenboden gelblich. Fruchtknoten seidig-zottig. April, Mai. 844 Potentilla. Fragaria sterilis L. Sp. pl. Ed. 1. 495 (1758). Potentilla sterilis Garcke Fl. Hall. II. Nachtr. Phanerog. 200 (1856); Zimm. Eur. Art. Potent. 30 (1884); Poev. in A. u. @. Syn. VI. 1. 675. (1903); Th. Wolf Mon. Pot. 115 (1908). Poten- tilla fragarioides Vell. Hist. pl. Dauph. III. 561 (1789), nicht Zinne. Poten- tilla Fragaria Poir. in Eneyel. meth. V. 599 (1794). Potentilla Fragaria- strum Ehrh. Herb. Linn. 146, bloßer Name; Pers. Syn. II. 56 (1807); Strobl Fl. Admont II. 56 (1882). Auf Wiesen, an Waldrändern, sehr zerstreut und selten. Am Auf- stiege von Admont zur Scheibelegger-Hochalm (Strobl), ferner bei Marburg am Fuße des Deutschen Kalvarienberges, im Lembacher Walde nahe der Drau und am Frauenberge bei St. Peter (Murr, Heider!) so- wie bei Rohitsch-Sauerbrunn (Heider!). 6. Potentilla carniolica A. Kern. Krainer Fingerkraut. Aus- dauernd; kurze, gedrängte, schopfige Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 10 em hoch, 1—2-blättrig, abstehend zottig. Grundständige Blätter dreizählig, lang gestielt, meist länger als der Stengel; Blättchen scharf gesägt, mit 7—11 Sägezähnen jederseits, beiderseits dicht anliegend seidig behaart, oben zuletzt etwas verkahlend. Endblättchen aus keiligem Grunde rundlich, seitliche schief rundlich-eiförmig, alle sitzend. Stengelblätter meist ungeteilt. Blüten in 2—3-blütigen Trugdolden; Blütenstiele abstehend zottig und drüsenhaarig. Außenkelchblätter so lang wie die Kelchblätter, beide dicht seidig-zottig.. Kronblätter länger als die Kelchblätter, 6—S mm lang, weiß, allmählich in den unmerklichen Nagel verschmälert. Blütenboden gelblich. Fruchtknoten seidig- zottig. April, Mai. Potentilla carniolica A. Kern. in Ost. bot. Zeitschr. XX. (1870) 44; Zimm. Europ. Art. Pot. 31 (1884). Potentilla mierantha Graf in Mitt. naturw. Ver. Steierm. 1864) 160; Maly Fl. Steierm. 243 (1868) z. T., nicht Ramond. Poten- tilla mierantha var. carniolica Th. Wolf Mon. Potent. 119 (1908). An Waldrändern, grasigen Stellen, Rainen, nur in Untersteiermark. Auf dem Hum bei Tüffer (Glowaeki, Öetina!); häufig bei Römerbad!, Steinbrück!, Hrastnigg (Preissmann!), Trifail (Graf!, Krasan), (Sagor [Kerner/). 7. Potentilla micrantha Aamond. Kleinblütiges Fingerkraut. Ausdauernd; kurze gedrängte, schopfige Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 6 cm hoch, abstehend zottig.. Grund- ständige Blätter dreizählig, lang gestielt, länger als die Stengel; Blättchen scharf gesägt, mit 7—11 Sägezähnen jederseits, beider- seits dicht seidig behaart, oben zuletzt etwas verkahlend. Endblättehen aus keiligem Grunde breit rundlich, die seitlichen schief Potentilla. 845 rundlich-eiförmig; alle sitzend. Stengelblätter ungeteilt. Blüten einzeln oder zu zweien, Blütenstiele abstehend seidig-zottig. Außenkelch- blätter so lang wie die Kelchblätter, beide dicht seidig-zottige. Kron- blätter so lang oder etwas kürzer als die Kelchblätter, 4—5 mm lang, allmählich in den unmerklichen Nagel verschmälert, weiß oder rosenrot. Staubfäden bis zur Mitte behaart. Blütenboden dunkel blutrot. Fruchtknoten seidig-zottig. April, Mai. Potentilla mierantha Ramond in DC. Fl. franc. IV. 467 (1815); Koch Syn. . Ed. 2. 243 (1844); Maly Fl. Steierm. 243 (1868) z. T.; Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 199 (1874); Zimm. Europ. Art. Pot. 31 (1884); Th. Wolf. Mon. Pot. 117 (1908). Potentilla breviscapa Vest in Flora (1821) I. 157. Potentilla Fra- gariastrum Maly Fl. Steierm. 243 (1868), nicht Ehrh. Auf Waldblößen, in Holzschlägen, an buschigen sonnigen Abhängen zerstreut. Auf dem Rennfeld, im Glanzgraben und auf dem Rehkogel bei Bruck; auf dem Plabutsch bei Graz. Bei den drei Teichen, in der Kartschowina und auf dem. Deutschen Kalvarienberge bei Marburg, im Bachergebirge zwischen St. Lorenzen und Maria in der Wüste. Bei Stattenberg, auf dem Stopperzenberge, dem Donatiberge und dem Schloß- berge bei Rohitsch, bei Pöltschach, Studenitz und auf dem Wotsch. Bei Rohitsch und im Gebiete des Wotsch ausschließlich mit rosenroten Blüten, sonst wohl stets weißblühend. Sekt. 2. Potentillastrum Ser. Fruchtknoten kahl, Blütenboden kahl oder kurzhaarig. Blüten meist gelb.. Potentillastrum Ser. in DC. Prodr. II. 571 (1825). Atricha Zimm. Europ. Art. Pot. 28 (1884). Eupotentilla Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 34 (1894). Gymnocarpae Th. Wolf Pot. Stud. I. 122 (1901), in A. u. @. Syn. VI. 669 (1904), Mon. Pot. 47 (1908). Subsekt. 1. Closterostylae T’h. Wolf. Griffel fast am Grunde des Fruchtknotens entspringend, spindelförmig, an der Basis und unter der Narbe dünn, in der Mitte deutlich verdickt. Closterostylae 7’. Wolf in A. u. @. Syn. VI. 1. 669 (1904), Mon. Pot. 48 (1908). 8. Potentilla rupestris Z. Felsen-Fingerkraut. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, unten kahl, oben flaumig, oft rot überlaufen (£. rubricaulis Jord. in Zimm. Beitr. Kenntn. Pot. 11 (1887). Grundständige Blätter lang gestielt, un- paarig gefiedert mit 2—3 Fiederpaaren; Blättchen sitzend oder sehr kurz gestielt, breit schief eiförmig, unregelmäßig gesägt, das end- ständige breit verkehrt-eiförmig, alle beiderseits grün, oberseits kahl, unterseits an den Nerven spärlich behaart, gewimpert. Stengel- blätter dreizählig oder die untersten gefiedert. Blüten in lockeren Trug- 546 Potentilla. dolden; Blütenstiele dicht kurzhaarig flaumig und zerstreut stieldrüsig. Außenkelchblätter lanzettlich, kürzer und schmäler als die dreieckigen spitzen Kelchzipfel, beide kurz flaumig. Kronblätter breit verkehrt- eiförmig, S—10 mm lang, weiß, länger als der Kelch. Staubfäden und Fruchtknoten kahl, Blütenboden kurz zottig. Mai, Juni. Potentilla rupestris ZL. Sp. pl. Ed. 1. 496 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 236 (1844); Maly Fl. Steierm. 241 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 198 (1874); Th. Wolf in A. u. @. Syn. VI. 1. 695 (1905), Mon. Pot. 123 (1908). An buschigen steinigen Abhängen, auf Wiesen, auf kalkfreiem Boden bis in die Voralpen (900 m) zerstreut. Bei St. Egydi nächst Murau; zwischen Kraubath und St. Michael; auf dem Madereck bei Bruck. Im Teigitschgraben bei Voitsberg, im Reinbachgraben bei Stainz; in der Umgebung von Graz bei Mariagrün, Mariatrost, auf der Platte und dem Rosenberge, im Stiftingtale, in der Äußeren Ragnitz, auf dem Linegger Berge, bei St. Peter, bei Dürnstein nächst Bad Einöd. Zwischen Fürstenfeld und Bierbaum, auf dem Hermannsberge und Schloßberge von Gleichenberg; nicht selten in den Windischen Büheln bei Radkers- burg, Wurmberg, Pettau. Bei Marburg, besonders bei den drei Teichen, bei Melling und Gams; auf den Türkenhügeln bei Hausambacher. Bei Maria-Neustift, Bad Neuhaus, Tüffer. Subsekt. 2. Conostylae Th. Wolf. Griffel seiten- bis fast end- ständig, aus verdicktem Grunde gegen die plötzlich verdieckte Narbe allmählich verschmälert. Conostylae Th. Wolf. in A. u. G. Syn. VI. 1. 669 (1904), Mon. Potent. 48 (1908). a. Argenteae Lehm. Stengel und Blattunterseite mit einem mehr minder dichten, aus kurzen gekräuselten Wollhaaren gebildeten Filz bedeckt, daneben meist noeh von längeren einfachen Haaren besetzt. Griffel kurz und dick, kaum länger als die reife Frucht. Grundständige Blätter 5—7-zählig. Argenteae Lehm. Rev. Pot. 56 (1856); Zimm. Europ. Art. Potent. 9 (1884), emend. Th. Wolf in A. u. @. Syn. VI. 1. 670 (1904), Mon. Pot. 49, 332 (1908). 9. Potentilla argentea Z. Silber-Fingerkraut. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, ästig, mehrköpfig, nur im Herbst sterile Blatt- rosetten tragend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 50 cm hoch, besonders oberwärts filzig, reich beblättert. Blätter gestielt oder die obersten sitzend, handförmig fünfzählig, oberseits kahl oder schwach anliegend behaart, unterseits dicht schneeweiß filzig; Blättchen keilig-länglich, gegen die Spitze zu jederseits mit 2—3 tief ein- geschnittenen, vorwärtsgerichteten Zähnen, unterseits am Rande deutlich umgerollt. Blüten in reich verzweigter, dicht blütiger Trug- dolde; Blütenstiele dicht filzig. Außenkelchblätter so lang und etwas schmäler als die eiförmigen Kelchblätter, beide dicht kraus- Potentilla. 847 filzig. Kronblätter verkehrt-eiförmig, wenig länger als der Kelch, 3—4 mm lang, gelb. Staubfäden und Fruchtknoten kahl. Blütenboden behaart. Juni, Juli. Potentilla argentea Z. Sp. pl. Ed. 1. 497 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 237 (1844); Lehm. Rev. Pot. 96 (1556); Maly Fl. Steierm. 242 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 199 (1874); Strobl Fl. Admont II. 57 (1882); Zimm. Eur. Art. Pot. 13 (1884); Th. Wolf in A. u. @. Syn. VI. 1. 13 (1904), Mon. Pot. 256 (1908). Potentilla Wiemanniana Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 550 (1904). An Wegrändern, Rainen, trockenen Grasplätzen, steinigen buschigen Stellen, Mauern, Felsen, häufig bis in die Voralpentäler. Ändert ab: 3. decumbens (Jord.) Focke. Stengel liegend, allmählich auf- steigend. Blätter oberseits grün, am Rande nur wenig zurückgerollt. Potentilla decumbens Jord. Cat. Jord. Grenoble 22 (1849); Zimm. Eur, Art. Potent. 13 (1884). Potentilla argentea var decumbens Focke in Hallier- Wohlf. Syn. 811 (1892); Th. Wolf in A. u. @. Syn. VI. 1. 717 (1904), Mon. Pot. 259, 262 (1908). Häufig in Oststeiermark bei Fürstenfeld, Söchau, Ebersdorf, und wohl weiter verbreitet. y. incanescens (O0p.). DBlättchen oberseits dicht behaart bis graufilzig, mit einfachen vorwärtsgerichteten Sägezähnen. Potentilla incanescens Opiz in Rehb. Fl. Germ. exc. 594 (1832); Zimm. Eur. Art. Pot. 13 (1884). Potentilla argentea var. incanescens Focke in Wohlf.-Koch Syn. I. 811 (1892); Th. Wolf in A. u. @. Syn. VI. 1. 719 (1904), Mon. Potent. 259, 261 (1908). lm Murtale bei St. Marein (Pernhoffer); verbreitet in Öststeier- mark bei Söchau, Fürstenfeld, Ilz (Sabransky); bei Maria in der Wüste im Bachergebirge!. d. dissecta Wallr. Blättchen breit rhombisch-verkehrt-eiförmig, unregelmäßig tief doppelt-fiederspaltig, oberseits dicht behaart bis grau- filzig. Potentilla argentea var. dissecta Wallr. Sched. cerit. I. 237 (1822); Th. Wolf in A. u. @. Syn. VI. 1. 720 (1904), Mon. Pot. 259, 265 (1908). Potentilla disseeta Zimm. Europ. Art. Potent. 13 (1884). Bei Gösting! und in der Fischerau bei Graz (Payer!); bei Marburg an der Drau und bei Windenau (Murr). &. grandiceps (Zimm.) Rouy et Camus. Stengel kräftig, dick, aufsteigend oder aufrecht. Blättchen schmal, mit kurzen stumpfen Zähnen. Blüten kurz gestielt, Kelch groß, bei der Fruchtreife sich stark vergrößernd. 348 Potentilla. Potentilla grandiceps Zimm. Beitr. Kenntn. Potent. 25 (1889). Poten- tilla argentea var. grandiceps Rouy et Camus Fl. France VI. 187 (1900); Th. Wolf Pot. Stud. II. 17 (1903), in A. u. @. Syn. VI. 1. 716 (1904), Mon. Pot. 259, 264 (1908). An Felsen und Mauern der Zentralvoralpen, bisher nur bei Schlad- ming!, aber wohl weiter verbreitet. 10. Potentilla canescens Bess. Grauliches Fingerkraut. Aus- dauernd; Wurzelstock kurz, ein- bis mehrköpfig. Stengel steif auf- recht, bis 50 em hoch, kurz filzig und weichhaarig zottig, reich beblättert. Blätter handförmig fünfzählig, oberseits anliegend behaart, unterseits von kurzen gekräuselten Haaren graufilzig und von anliegenden Haaren zottig; Blättchen keilig-verkehrt-eilanzettlich, bis fast zum Grunde eingeschnitten gesägt, jederseits mit 4—S eiförmigen rasch zugespitzten Sägezähnen, am Rande nicht zurückgerollt. Neben- blätter meist ungeteilt. Blüten in meist reichblütiger Trugdolde, Blüten- stiele dicht filzig und zottig, drüsenlos. Außenkelchblätter so lang, aber viel schmäler als die dreieckig-lanzettlichen Kelchblätter, beide graufilzig und zottig. Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, vorn ausgerandet, 6—7 mm lang, etwas länger als der Kelch. Staubfäden und Frucht- knoten kahl, Blütenboden behaart. Juni, Juli. Potentilla canescens Bess. Prim. fl. Gal. 330 (1809); Lehm. Monogr. Pot. 92 (1820); Zimm. Europ. Art. Pot. 9 (1884); A. u. @. Syn. VI. 1. 705 (1904); Th. Wolf Mon. Potent. 268 (1908). Potentilla inelinata M. K. in Röhl. Deutschl. Fl. III. 522 (1831); Koch Syn. Ed. 2. 237 (1844); Maly Fl. Steierm. 241 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 198 (1874). An buschigen Abhängen, trockenen grasigen Plätzen, zerstreut. In Obersteiermark bisher nur bei Neuberg gegenüber Biber's Gasthaus (Feiller!). Häufiger in Mittel- und Untersteiermark. Bei Graz auf der Platte und beim Hilmteich; bei Maierhofen nächst Söchau, Gleichen- berg; bei Marburg an der Drau, bei Windenau, Wurmberg, Pettau, auf dem Kulmberge bei Friedau; bei Bad Neuhaus, Reichenburg. Ändert ab: ß. laciniosa (M. K.) Beck. Blättchen verkehrt-eiförmig, tief fieder- spaltig-doppelt-gesägt mit fast bis zum Mittelnerven reichenden Ein- schnitten. Potentilla inclinata var. laciniosa M. K. Deutschl. Fl. III. 522 (1831). Potentilla canescens var. laciniosa Beck in Annal. nat. Hofmus. Wien XI. 155 (1896); A. u. @. Syn. VI. 1. 709 (1904); Th. Wolf Mon. Potent. 276 (1908). Potentilla canescens var. fissidens Bord. in Akad. Ertesitö 9 (1892): Focke in Hallier-Wohlf.-Koch Syn. I. 810 (1892). Potentilla fissidens Zimm. Europ. Art. Potent. 9 (1884). . Bei Söchauberg nächst Söchau (Sabransky!). Potentilla. 349 y. minoriflora (Sabr.) Hay. Blättchen tief fiederspaltig mit oft gespaltenen Sägezähnen. Blütenstand locker, bis fast zur Stengelmitte reichend, sehr reichblütig. Blüten lang gestielt, Kronblätter 5—6 mm lang. Kurze Borstenhaare am Stengel fehlen. Poteutilla recta var. minoriflora Sabr. in Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien LIV. 550 (1904). Potentilla canescens 7. minoriflora Hay. Fl. Steierm I. 849 (1909). Gehört nach Th. Wolf. zu P. canescens, doch ist die Möglichkeit einer hybriden Beeinflussung durch P. argentea nicht mit Sicherheit aus- zuschließen. An den Basaltfelsen des Riegersburger Schloßberges nächst Fürsten- feld (Sabransky)). b. Rectae Lehm. Ein aus gekräuselten Wollhaaren gebildeter Filz fehlt; Achsen von kurzen wagrecht abstehenden Härchen und außerdem von längeren Haaren bekleidet. Grundständige Blätter gefingert 5—7-zählig, blühender Stengel endständig. Rectae Lehm. Rev. Potent. 81 (1856), erw. T’h. Wolf in A. u. @. Syn. VI. 1. 671 (1904), Mon. Pot. 50, 332 (1908). Il. Potentilla recta 4. Aufrechtes Fingerkraut. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, ästig, mehrköpfig. Stengel steif aufrecht, bis 60 cm hoch, mit kurzen wagrecht abstehenden Härchen dicht besetzt und überdies langhaarig zottig. Blätter gestielt, gefingert 5—T-zählig, beiderseits anliegend rauhhaarig, nicht filzig; Blättchen keilig-verkehrt-eilänglieh, bis zum Grunde eingeschnitten gesägt. Blüten in ausgebreiteter, reichblütiger Trugdolde, Blütenstiele mit kurzen wagrecht abstehenden Härchen dicht besetzt und daneben von langen Haaren zottig, zerstreut stieldrüsig. Außenkelchblätter schmäler als die dreieckig-lanzettlichen spitzen Kelchblätter, beide an- gedrückt zottig. Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, so lang oder länger als die Kelchblätter, heller oder dunkler gelb. Staubfäden und Frucht- knoten kahl, Fruchtboden kurzhaarig. Juni, Juli. Potentilla recta L. Sp. pl. Ed. 1. 497 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 236 (1844); Lehm. Rev. Pot. 82 (1856); A. u. @. Syn. VI. 1. 751 (1904). Hier in folgenden zwei Rassen: a. sulphurea (Lam. et DU.) Lap. Stengel meist grün, oben drüsen- haarig. Grundständige Blätter meist 7-, Stengelblätter 5—7-zählig; Blättchen spitz gesägt, Sägezähne außen konkav oder gerade. Neben- blätter der oberen Blätter 2—3-spaltig. Blütenstiele reich drüsig. Kronblätter viel länger als der Kelch, schwefelgelb. Potentilla sulphurea Lam. et DC. Fl. franc. III. 114 (1805). Potentilla recta 8. sulphurea Zap. Hist. abr. Pyren. 288 (1813); Focke in Hallier-Wohlf. Syn. I. 808 (1891). Potentilla recta @ren. Godr. Fl. Fr. I. 534 (1848); Zimm Hayek, Flora von Steiermark. 54 850 Potentilla. Eur. Art. Pot. 8 (1884); Hay. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1904) 182 (1905). Poten- tilla acutifolia Gib. Fl. Lith. II. 253 (1781). Potentilla pallens Mch. Meth. 658 (1794). Potentilla recta a. acutifolia A. u. @. Syn. VI. 1. 752 (1904). An buschigen Stellen, Waldrändern. Bei Bruck; auf dem Schloß- berge, der Platte und dem Rainerkogel bei Graz; zwischen Gaisfeld und der Teigitschmühle; bei Gleichenberg, am Hermannsberge bei Radkersburg. In der Umgebung von Marburg, so bei Melling, Gams, im Thesenwalde; bei Maria-Neustift, Pöltschach, auf dem Donatiberge bei Rohitsch, bei Bad Neuhaus. b. obscura (Willd.) Koch. Stengel meist rot überlaufen. Grund- ständige Blätter 5—7-, Stengelblätter meist fünfzählig; Blättchen stumpf- lich gesägt, Sägezähne außen konvex. Nebenblätter fast stets ungeteilt. Blütenstiele armdrüsig. Kronblätter höchstens so lang wie der Kelch, goldgelb. Potentilla obscura Wailld. Sp. pl. II. 2. 1100 (1800); Nest. Mon. Pot. 44 (1816); Zimm. Eur. Art. Pot. S (1884); Hay. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1904) 182 (1905) z. T. Potentilla recta var. obscura Koch Syn. Ed. 2. 236 (1844); Th. Wolf Mon. Pot. 343 (1908). Potentilla corymbosa Mnch. Meth. Suppl. 279 (1802). Potentilla recta b. 1. corymbosa A. u. @. Syn. VI. 1. 756 (1904). Angeblich am Bachergebirge bei Frauheim, Lembach, Maria-Rast (Murmann). c. Acephalae Lehm. Ein aus krausen Wollhaaren gebildeter Filz fehlt, ebenso kurze wagrecht abstehende Härchen. Grundständige Blätter gefiedert oder dreizählig. Ein- bis zweijährige Arten mit meist reich entwickeltem Blütenstand. Acephalae Lehm. Rev. Pot. 191 (1856). Rivales 7h. Wolf Pot. Stud. II. 11: (1903), in A. u. @. Syn. VI. 1. 670 (1904), Mon. Pot. 50, 384 (1908). 12. Potentilla norvegica 4. Norwegisches Fingerkraut. Ein- bis zweijährig. Wurze] spindelig, meist menrköpfig. Stengel auf- recht, bis 85 cm hoch, abstehend rauhhaarig. Blätter gestielt, drei- zählig, beiderseits hellgrün, oberseits spärlich, unterseits dichter anliegend weichhaarig; Blättchen keilig-verkehrt-eiförmig, ringsum tief eingeschnitten gesägt. Blüten in wenigblütigen gedrängten Trug- dolden; Blütenstiele dicht abstehend zottig.. Außenkelchblätter kürzer und schmäler als die dreieckig-eiförmigen, spitzen Kelchzipfel, beide dicht zottig. Kronblätter verkehrt-eiförmig, 3—4 mm lang, kürzer als die Kelchzipfel, hellgelb. Staubfäden und Fruchtknoten kahl, Blüten- boden behaart. Juni— August. Potentilla norvegica L. Sp. pl. Ed. 1. 499 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 235 (1844); Maly Fl. Steierm. 241 (1868); Zimm. Europ. Art. Potent. 5 (1884); A. u. @. Syn. VI. 1. 746 (1904); Th. Wolf Mon. Pot. 401 (1908). Potentilla trifo- liata Gilib. Exere. phyt. 361 (1792). Potentilla dichotoma Mnch. Meth. 659 (1794). Potentilla. 851 An feuchten sandigen Stellen, Ufern, in Mooren. Bei der Wasnerin nächst Aussee (Neumayer); bei Murau (Fest!) und ehemals auch bei Graz nächst dem Kalvarienberge (Prokopp). 13. Potentilla supina /. Niedriges Fingerkraut. Ein- bis zweijährig. Stengel liegend oder aufsteigend, bis 50 cm hoch, abstehend weichhaarig, wiederholt gabelästig. Grundständige Blätter gefiedert mit 5—9 keilig-elliptischen, eingeschnitten gesägten Blättehen, beiderseits grün. Stengelblätter 3—5-zählig. Neben- blätter breit eiförmig, spitz, ungeteilt. Blütenstand locker rispig, reichblütig, bis oben durchblättert; Blütenstiele nach dem Ver- blühen herabgebogen. Außenkelchblätter länger und schmäler als die eiförmigen spitzen Kelchblätter. Kronblätter höchstens so lang wie die Kelchblätter, verkehrt-eiförmig, gelb. Staubblätter und Fruchtknoten kahl, Fruchtboden dicht behaart, sich bei der Fruchtreife stark ver- größernd, schwammig. Juni—September. Potentilla supina Z. Sp. pl. Ed. 1. 497 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 235 (1844); A. u. @. Syn. VI. 1. 744 (1904); Th. Wolf Mon. Potent. 389 (1908). An Gräben, überschwemmiten Stellen, Ufern, bisher nur bei Polstrau (Dergane!). Potentilla grandiflora L. (Sp. pl. Ed. 1. [1753] 499) soll nach Maly (Fl. Steierm. 242) auf dem Hochgolling und dem Grimming vorkommen. Beide Angaben sind wohl irrig, obwohl ein angeblich vom Grimming stammendes Exemplar im Herbare des Johanneums zu Graz erliegt. Subsekt. 3. Gomphostylae Th. Wolf. Griffel endständig oder fast endständig, aus verschmälertem Grunde ziemlich gleich dick, unter der verbreiterten Narbe schwach verdickt. Gomphostylae Th. Wolf in A. u. @. Syn. VI. 1. 671 (1904), Mon. Potent. 51 (1908). a. Aureae Lehm. DBlühender Stengel die Blätter nur wenig überragend. Blütenstützende Blättchen klein, Blütenstand trugdoldig. Aureae Lehm. Rev. Pot. 112 (1856); Zimm. Eur. Art. Potent. 27 (1884); Th. Wolf Pot. Stud. I. 52 (1901), II. 30 (1903), in A. u. @. Syn. VI. 1. 671, 786 (1904), Mon. Pot. 51, 521 (1908). Potentilla frigida Vil!. (Hist. pl. Dauph. III. [1789] 563) soll nach Maly (Fl. Steierm. 242) von Weidtmann auf dem Hochgolling gefunden worden sein. Ich halte die Angabe für zweifellos irrig. 14. Potentilla dubia (Ortz.) Zimm. Kleinstes Fingerkraut. Aus- dauernd; verkürzte, gedrängte Stämmchen treibend. Stengel auf steigend, bis 10 cm lang, anliegend behaart, meist einblütig. Blätter dreizählig; Blättchen vorn eingeschnitten gesägt, oberseits kahl, unterseits an den Nerven und am Rande anliegend seidig 54* 352 Potentilla. behaart, das mittlere breit gestutzt keilig, mit 1—3 Sägezähnen jeder- seits; Blattstiele zerstreut anliegend behaart. Außenkelchblätter etwas schmäler und kürzer als die eiförmigen Kelchblätter, beide anliegend behaart. Kronblätter verkehrt-eiförmig, vorn ausgerandet, hellgelb. Staubfäden behaart. Fruchtknoten kahl, Blütenboden kurzhaarig. Juni bis August. Fragaria dubia Crantz Stirp. Austr. I. 24 (1765). Potentilla dubia Zimm. Eur. Art. Pot. 25 (1844); A. u. @. Syn. VI. 1. 788 (1904); Th. Wolf Mon. Potent. 527 (1908). Potentilla Brauniana Hoppe in Bot. Taschenb. (1800) 137; Hay. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1904) 155 (1905). Potentilla minima Hall. fi. in Schleich. Exs. No. 59 (1794), ohne Beschreibung; Ser. Mus. Helv. I. 51 (1818); Koch Syn. Ed. 2. 242 (1844); Maly Fl. Steierm. 242 (1868); Strobl Fl. Admont II. 56. (1882). Auf steinigen Alpentriften in der Krummholz- und Hochalpenregion (1600-2400 m) sowohl der nördlichen als der südlichen Kalkalpen sehr häufig; auch auf dem Hochlantsch (Kainer)). 15. Potentillaaurea Torner. Goldgelbes Fingerkraut. Ausdauernd; locker rasige, von braunroten Blattresten bedeckte Stämmchen - treibend. Stengel aufsteigend oder liegend, bis 20 cm lang, dicht an- liegend behaart. Blätter gestielt, fünfzählig; Blättchen keilig- verkehrt-lanzettlich, beiderseits kahl oder unterseits an den Nerven seidig behaart, rundum dicht anliegend seidig gewimpert, vorn 5—7-zähnig, mit vorgestreckten bis zusammenneigenden Zähnen, der Endzahn deutlich kürzer als die seitlichen. Blüten in lockerer vielblütiger Trugdolde; Blütenstiele drüsenlos,. Außenkelch- blätter etwas schmäler und kürzer als die eilanzettlichen Kelchblätter, dieht seidig behaart. Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, vorn aus- gerandet oder verkehrt-herzförmig, 8—11 mm lang, goldgelb mit safrangelbem Fleck an der Basis. Staubfäden kahl. Fruchtknoten kahl, Blütenboden kurzhaarig. Mai—Juli. Potentilla aurea Torner in L. Amoen. acad. IV. 316 (1759); Koch Syn. Ed. 2. 240 (1844); Maly Fl. Steierm. 242 (1868); Strobl Fl. Admont II. 57 (1882). Potentilla Halleri Ser. Mus. Helv. I. 75 (1818). Auf Wiesen, unter Krummholz und Alpenrosen, auf Alpentriften, von der höheren Voralpen- bis in die Hochalpenregion (1250—2200 m) sowohl der Kalk- als der Zentralalpen gemein. 16. Potentilla Crantzii (Ür.) Beck. Geflecktes Fingerkraut. Ausdauernd; locker rasige, von rotbraunen Blattresten bedeckte Stämmchen treibend. Stengel liegend, aufsteigend oder aufrecht, bis 25 cm lang, locker abstehend behaart. Grundständige Blätter handförmig-fünfzählig; Blättchen keilig-verkehrt-eiförmig, grün, Potentilla. 853 oberseits anliegend behaart bis fast kahl, unterseitsanliegend weichhaarig, vorn eingeschnitten kerbsägig mit 2—4 Zähnen jederseits, der Endzahn nicht oder wenig kleiner als die seit- lichen. Nebenblätter breit eiförmig. Stengelblätter kurz gestielt oder sitzend, 9 in lockerer, zwei- bis mehrblütiger Trugdolde. Blütenstiele drüsenlos. Außenkelchblätter kaum schmäler und kürzer als die eiförmigen Kelch- blätter, beide außen weichhaarig. Kronblätter breit verkehrt-herzförmig, goldgelb mit safrangelbem Fleck am Grunde, 8—11 mm lang. Staubfäden kahl. Fruchtknoten kahl, Blütenboden langhaarig. Juni bis August. Fragaria Crantzii Or. Instit. II. 178 (1766). Potentilla Crantzii Beck Fl. N.-Öst. II. 760 (1892) als Synonym, und in Fritsch Excursionsfl. f. Öst. 295 (1897). Potentilla verna ZL. Sp. pl. Ed. 1. 498 (1753) z. T., Fl. Suec. Ed. 2. 177 (1755), Sp. pl. Ed. 2. 713 (1762) z. T.; Zimm. Eur. Art. Potent. 25 (1884), erw. Poeverl. in Denkschr. bot. Ges. Regensb. VII. N. F. I. 250 (1898), nicht Lehmann, Koch. Fragaria villosa Cr. Stirp. Austr. II. 15. T. 1. f. 2 (1762). Potentilla salisburgensis Hoppe Bot. Taschenb. (1806); Rehb. Fl. germ. exe. 529 (1832), ob Haenke in Jaeqg. Collect. II. 68 (1788). Potentilla rubens Vill. Fl. Delph. IlI. 564 (1779), nicht Allioni. Potentilla alpestris Hall. f. in Ser. Mus. Helv. I. 53 (1818); Koch Syn. Ed. 2. 240 (1844); Maly Fl. Steierm. 242 (1868); Th. Wolf Pot. Stud. II. 54 (1903), Mon. Potent. 541 (1908). Potentilla sabauda DC. Fl. franc. V. 458 (1815). Potentilla maculata Lehm. Rev. Pot. 119 (1856); Strobl Fl. Admont II. 57 (1882), ob Pourr. in Act. Tolos. III. 316 (1788)? Potentilla villosa Zimm. Eur. Art. Potent. 25 (1884), erw. Focke in Hallier-Wohlf.- Koch Syn. I. 818 (1892); A. u. @. Syn: VI. 1. 789 (1904), nicht Pallas. 5-zählig, mit sehr großen eiförmigen Nebenblättern. Blüten Tritt hier in drei schwach verschiedenen Formen auf. 1. Stengel bis 12 cm hoch. Blättchen kurz und breit, beiderseits 3—4-zähnig. «. gracilior (Koch) Hay. Stengel liegend oder aufsteigend, meist grün. Blättchen sich gegenseitig mit den Rändern nicht oder kaum deckend, besonders unterseits reichlich weichhaarig. Kelchblätter länger als breit. Potentilla salisburgensis 2. graeilior Koch Syn. Ed. 1. 216 (1837). Potentilla Crantzii &. gracilior Hay. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1904) 162 (1905). Potentilla alpestris 3. gracilior Koch Syn. Ed. 2. 240 (1844). Poten- tilla villosa Zimm. Eur. Art. Pot. 25 (1844). Potentilla alpestris ». typica Th. Wolf Pot. Stud. II. 55 (1903), Mon. Potent. 545, 547 (1908). Potentilla villosa ». gracilior A. u. @. Syn. VI. 1. 794 (1904). Auf Alpentriften in der Krummholz- und Hochalpenregion zerstreut. In den nördlichen Kalkalpen auf dem Hochtor, dem Sulzkaarhund und Tamischbachturm bei Hieflau, auf dem Zeiritzkampel. In den Niederen Tauern am Abhang des Klafferkessels gegen das Lämmerkaar, auf der 354 Potentilla. Neualmscharte der Hochwildstelle, auf dem Hochschwunrg bei Rotten- mann; in den Murauer Alpen auf dem Gregerlnock und dem Eisenhut. Verbreitet in den Sanntaler Alpen. 8. firma (Koch) Hay. Stengel aufrecht oder fast aufrecht, oft rot gefärbt. Blättchen breit, sich gegenseitig mit den Rändern meist deckend, oberseits fast kahl. Potentilla salisburgensis «#. firma Koch Syn. Ed. 1. 216 (1837). Poten- tilla Crantzii &. firma Hay. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1904) 162 (1905). Fragaria villosa Criz. Stirp. Austr. II. 15 (1762), Potentilla alpestris o. firma Koch Syn. Ed. 2. 240 (1844); Th. Wolf Pot. Stud. II. 56 (1903), Mon. Potent. 545, 554 (1904). Potentilla maculata y. firma Lehm. Rev. Potent. 120 (1856). Potentilla villosa var. verna Schinz u. Kell. Fl. Schweiz 249 (1900). Auf Alpentriften der nördlichen Kalkalpen. Auf den Zinken bei Aussee, auf dem Eisenerzer Reichenstein, Polster, Hochschwab, auf der Raxalpe. 2. Stengel bis 25 cm hoch. Blättchen keilig-verkehrt-eiförmig, beiderseits 4—7-zähnig. y. strieticaulis (Gremli) Hay. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 25 cm hoch. Blättchen länger als breit, beiderseits 4—7-zähnig, schwach behaart. Potentilla strieticaulis Gremüi Fl. Schweiz 6. Aufl. 153 (1889) und in Zimm. Beitr. Kenntn. Pot. 28 (1889). Potentilla salisburgensis var. strieti- caulis Burn. Fl. Alp. mar. II. 266 (1896). Potentilla Crantzii y. strieti- caulis Hay. Fl. Steierm. I. 854 (1909). Potentilla alpestris var. strieticaulis Th. Wolf. Pot. Stud. II. 57 (1903), Mon. Pot. 546, 555 (1908). Potentilla villosa 6. strieticaulis A. u. @. Syn. VI. 1. 794 (1904). Auf Alpenwiesen selten. Im Grübelkaar des Eisenerzer Reichen- stein (Freyn!), auf dem Hochschwab (Prokopp!), der Raxalpe (©. Richter!) und auf dem Pleschaits bei Oberwölz (Fest). Potentilla serpentini Borb. Serpentin-Fingerkraut. Ausdauernd; locker rasige, von rotbraunen Blattresten bedeckte Stämmchen treibend. Stengel auf- steigend, bis 20 em hoch, locker abstehend behaart und mit sitzenden oder kurz gestielten Drüsen ziemlich reichlich besetzt. Grundständige Blätter handförmig- fünfzählig mit weichhaarigem und mit Drüsen besetztem Blattstiel; Blättchen keilig-verkehrt-eiförmig, grün, oberseits fast kahl, unterseits spärlich anliegend be- haart und mitunter mit sitzenden Drüsen bestreut, eingeschnitten gesägt mit jeder- seits meist nur drei ungleichen Zähnen. Nebenblätter in lanzettliche verlängerte Öhrchen ausgezogen. Stengelblätter kurz gestielt oder sitzend, dreizählig. Blüten in lockerer mehrblütiger Trugdolde; Blütenstiele reichlich mit sitzenden oder kurz gestielten Drüsen besetzt. Außenkelchblätter kaum schmäler und kürzer als die eiförmigen Kelchblätter, beide außen weichhaarig. Kronblätter breit verkehrt-herz- förmig, goldgelb mit safrangelbem Fleck am Grunde, 9—11 mm lang. Fruchtknoten kahl, Blütenboden langhaarig. Mai. Potentilla. 855 Potentilla serpentini Borb. (in Erdesz-Lap. XXXIII. 341 [1884], bloßer Name und) Geogr. atque Enum. pl. Com. Castrif. 309 (1887); Zimm. Eur. Art. Potent. 22 (1884). Potentilla villosa I. b. 4 Serpentini A. u. @. Syn. VI. 1. 796 (1904). Potentilla alpestris var. serpentini 7%. Wolf Mon. Pot. 558 (1908). An Serpentinfelsen, bisher nur im angrenzenden Eisenburger Comitate bei Bernstein (Waisbeeker!): doch könnte die Pflanze vielleicht auch noch in Steiermark aufgefunden werden, x Potentilla aurea X Crantzii Janch. P. Huteri Siegfr. Aus- dauernd; locker rasige, von braunroten Blattresten bedeckte Stämmehen treibend. Stengel aufsteigend oder liegend, bis 20 cm lang, dicht an- liegend behaart. Grundständige Blätter handförmig-fünfzählig; Blättchen keilig-länglich, grün, oberseits schwächer, unterseits besonders am Rande und an den Nerven dichter anliegend behaart mit schwach seidig- schimmernder Behaarung, vorn eingeschnitten kerbsägig mit 3—4 Zähnen jederseits, der Endzahn deutlich kleiner als die seitlichen. Nebenblätter breit eiförmig. Blüten in lockerer, vielblütiger Trugdolde; Blütenstiele drüsenlos.. Außenkelchblätter etwas schmäler und kürzer als die ei- lanzettlichen Kelchblätter, beide außen weichhaarig. Kronblätter breit verkehrt-herzförmig, S—11 mm lang, goldgelb mit safrangelbem Fleck am Grunde. Staubfäden kahl, Fruchtknoten kahl, Blütenboden lang- haarig. Juni, Juli. Unterscheidet sich von Potentilla aurea durch tiefer gesägte Blättchen und weniger seidig glänzende Behaarung derselben, von P. Crantzii durch schmälere, weniger tief gezähnte Blättchen und mehr anliegende, etwas seidig glänzende Behaarung derselben und anliegend behaarte Stengel. Potentilla aurea X Crantzii Janch. in Sched. und in Hay. Fl. Steierm. I. 855 (1909). Potentilla Huteri Siegfr. in Ber. schweiz. bot. Ges. (1893) 128, bloßer Name; 4A. u. @. Syn. VI. 1. 801 (1904). Potentilla villosa x aurea 4A. u. @. Syn. VI. 1. 801 (1904). Potentilla alpestris X aurea Th. Wolf Mon. Pot. 567 (1908). Unter den Stammeltern, bisher nur bei Aussee (4. Kerner!, det. Th. Wolf). 17. Potentilla rubens (Or.) Zimm. Rötliches Fingerkraut. Ausdauernd; dicht rasige, wenig verlängerte, niemals wurzelnde Stämmchen treibend.. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 15 cm hoch, oft rot überlaufen, reichlich abstehend weichhaarig. Grund- ständige Blätter lang gestielt, handförmig 5—9-zählig, abstehend weichhaarig, ohne Stern- oder Zackenhaare; Blättchen länglich keilig, vorn oder bis zum Grunde eingeschnitten kerbsägig, Neben- blätter der grundständigen Blätter eiförmig, kurz, spitz 356 Potentilla. (Abb. 35, Fig. 9). Stengelblätter 3—5-zählig, kurz gestielt oder sitzend, mit großen eiförmigen Nebenblättern. Blüten lang gestielt in lockerer, mehrblütiger Trugdolde. Blütenstiele abstehend weichhaarig und fast immer zerstreut drüsig, Außenkelchblätter etwas kürzer und schmäler als die eiförmigen Kelchblätter, beide weichhaarig. Kronblätter verkehrt- eiförmig, vorn ausgerandet, 5—7 mm lang, hellgelb. Staubfäden und Fruchtknoten kahl, Blütenboden lang zottig.. April, Mai. Fragaria rubens Crantz Stirp. Austr. 1I. 14 (1763). Potentilla rubens Zimm. Eur. Art. Pot. 16 (1884), in A. Kern Sched. Fl. exs. Austro-Hung. III. 32 (1884); A. u. @. Syn. VI. 1. 801 (1904), nicht Vill. Hist. pl. Dauph. 111. 566 (1786), nicht All. Fl. Ped. 58 (1789). Potentilla opaca L. Amoen. ac. IV. 274 (1760) z. T.; Jacg. Icon. pl. rar. I. 9 T. 91 (1781); Koch Syn. Ed. 2. 242 (1844); Lehm. Rey. Pot. 123 (1856); Maly Fl. Steierm. 242 (1868); Th. Wolf Pot. Stud. I. 55 (1901), II. 32 (1903), Mon. Pot. 568 (1908). Potentilla dubia Mnch. Fl. Hass. 433 (1777); Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 756 (1892); Hay. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1904) 166 (1905), nicht Zimm. Potentilla verna d. opaca Döll. Rhein. Fl. 771 (1843), Neilr. Fl. N.-Öst. 911 (1759): Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 199 (1874). Auf Wiesen, an Rainen, Waldrändern, in Gebüschen, nicht selten. Im Murtale und seinen Seitentälern bei Murau, Saurau, Oberwölz, Seckau, Judenburg, St. Michael, Leoben, Bruck, Aflenz, Langenwang, Mürzzuschlag, Steinhaus. Bei Graz, besonders in der Ragnitz, auf dem Plabutsch und bei Gösting, Bei Fürstenfeld, Gleichenberg, Wildon, Leibnitz; bei Marburg, Windenau, Hausambacher, Pöltschach, Windisch- graz, Bad Neuhaus. x Potentilla glandulifera X rubens Hay. P. stiriaca Hay. Aus- dauernd; rasige, etwas verlängerte, nicht wurzelnde Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend, bis 15 cm lang, abstehend behaart. Grundständige Blätter handförmig 5—7-zählig, reichlich anliegend behaart, mit sehr vereinzelten Zackenhaaren (an der Basis mit von einem Kranz sternförmig angeordneter Härchen umgebenen Haaren); Blättchen länglich keilig, vorn eingeschnitten kerbsägig. Nebenblätter der grundständigen Blätter eilanzettlich bis lanzettlich, spitz. Stengelblätter kurz gestielt oder sitzend, 3—5-zählig, mit großen eilanzettlichen Nebenblättern. Blüten lang gestielt in lockerer, mehrblütiger Trugdolde. Blütenstiele locker abstehend behaart, mit spärlichen Drüsenhaaren. Außenkelchblätter kürzer und schmäler als die eilanzettlichen Kelchblätter, beide reichlich behaart. Kronblätter 6—8 mm lang, verkehrt-eiförmig, vorn aus- gerandet, gelb. Staubfäden und Fruchtknoten kahl, Blütenboden lang zottig. April, Mai. Unterscheidet sich von Potentilla glandulifera durch reichlichere Behaarung, sehr spärliche Zackenhaare und breitere Nebenblätter der Potentilla. 857 grundständigen Blätter, von P. rubens durch die steifere Behaarung, das Vorhandensein von Zackenhaaren und die schmäleren Nebenblätter der Grundblätter. Potentilla stiriaca (dubia x glandulifera) Hay. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1904) 174 (1905). Potentilla glandulifera X rubens Hay. Fl. Steierm. I. 856 (1909). Potentilla opaca X Gaudini Th. Wolf Pot. Stud. II. 52 (1903), Mon. Pot. 618 (1908). Potentilla rubens X Gaudini 4. u. @. Syn, VI. 1. 831 (1904). Bei Graz (Maly)). 18. Potentilla glandulifera Aras. Drüsiges Fingerkraut. Aus- dauernd; verlängerte, locker rasige, oft wurzelnde Stämmchen treibend. Stengel liegend oder aufsteigend, bis 15 em lang, dicht an- liegend oder locker abstehend behaart und meist zerstreut drüsenhaarig. Grundständige Blätter lang gestielt, handförmig 5—9-zählig, ober- seits zerstreut anliegend behaart, unterseits anliegend be- haart und zerstreut bis ziemlich dieht mit mit Sicherheit nur unter dem Mikroskop wahrnehmbaren Stern- und Zacken- haaren (Haaren, die am Grunde von kurzen Börstchen sternförmig umgeben sind,) besetzt. Sternhaare (Abb. 35, Fig. 7) mit 3—10 kurzen Strahlen; Blättchen länglich-keilig, sich gegenseitig mit den Rändern nicht deckend, vorn oder bis zur Mitte herab eingeschnitten kerbsägig. Nebenblätter der grundständigen Blätter lineal (Abb. 35, Fig. 8). Stengelblätter kurz gestielt oder sitzend, 3—5-zählig, mit ei- lanzettlichen Nebenblättern. Blüten lang gestielt in lockerer mehr- blütiger Trugdolde; Blütenstiele dicht kurz haarig und meist ziem- lich reichlich drüsenhaarig. Außenkelchblätter etwas schmäler und kürzer als die Kelchblätter, beide reichlich behaart. Kronblätter verkehrt- eiförmig, vorn ausgerandet, 6—8 mm lang, gelb. Staubfäden und Fruchtknoten kahl, Blütenboden zottig. i Potentilla glandulifera Aras. bei A. Kern. in Öst. bot. Zeitschr. XIX. 169 (1869), nicht Beck Fl. N.Öst. II. 1. 756 (1892). Potentilla Gaudini @Gremli Excursionsfl. Schweiz 2. Aufl. 171 (1874), erw. Th. Wolf Pot. Stud. II. 44 (1903); 4. u. @. Syn. VI. 1. 815 (1904). Potentilla glandulosa Kras. in Öst. bot. Zeitschr. XVII. 303 (1867), nicht Lindley. Zerfällt in zwei Unterarten: Subsp. A. Gaudini (Gremli) Hay. Blätter unterseits graugrün, reichlich mit Stern- und Zackenhaaren besetzt. Blättchen ziemlich breit verkehrt-eiförmig, mit 2—4 Zähnen jederseits. Blütenstiele meist armdrüsig oder drüsenlos. Potentilla Gaudini Gremli Exeursionsfl. Schweiz 2. Aufl. 171 (1874); Zimm. Eur. Art. Pot. 21 (1884); Hay. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1904) 175 (1905). s58 Potentilla. Potentilla Gaudini ». typica Th. Wolf Pot. Stud. II. 48 (1903), Mon. Pot. 608, 609 (1908); A. u. @. Syn. VI. 1. 816 (1904). Angeblich bei Marburg, besonders an Rainen an der Kärnthner- straße (Murr). Hierher 8. longifolia Borb. Blättchen schmäler, länglich, bis fast zum Grunde eingeschnitten gesägt mit 5—7 Sägezähnen jederseits. Potentilla verna var. longifolia Borb. tn Zimm. Eur. Art. Potent. 18 (1884), nicht Th. Wolf. Potentilla glandulifera Subsp. Gaudini ß. longi- folia Hay. Fl. Steierm. I. 858 (1909). Potentilla longifrons Borb. in Öst. bot. Zeitschr. XXXVII. 404 (1887); Zimm. Beitr. Kenntn. Pot. 31 (1889). Potentilla opaca =. longifrons Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 758 (1892). Potentilla tiro- liensis Zimm. Europ. Art. Pot. 21 (1884). Potentilla Gaudini var. longi- folia Th. Wolf Pot. Stud. 49 (1903), in A. u. @. Syn. VI. 1. 816 (1904), Mon. Pot. 610 (1908). Bei Graz (Krasan nach Th. Wolf). Subsp. B. virescens (7'h. Wolf) Hay. Blätter unterseits grün, meist reichlich anliegend behaart, mit zerstreuten bis sehr spärlichen Zacken- haaren und fast ohne Sternhaare. Blättchen schmal, länglich-keilig, vorn mit jederseits 2—4 Zähnen. Blütenstiele fast stets drüsig. Potentilla Gaudini var. virescens Th. Wolf Pot. Stud. II. 50 (1903); A. u. @. Syn. VI. 1. 817 (1904), Mon. Pot. 611 (1908). Potentilla glandulifera Subsp. virescens Hay. Fl. Steierm. I. 858 (1909). Potentilla glandulifera Kras. bei A. Kern. in Öst. bot. Zeitschr. XIX. 169 (1869); Hay. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1904) 169 (1905). Potentilla vindobonensis Zimm. in A. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. III. 23 (1884). Potentilla bolzanensis Zimm. Eur. Art. Pot. 21 (1884). Potentilla verna ß. viridis Neilr. Fl. N.-Öst. 911 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 199 (1874). Potentilla verna Maly Fl. Steierm. 242 (1868); Strobl Fl. Admont II. 57 (1882), nicht Linne, nicht Koch, nicht Lehmann, nicht Zimmeter. Auf trockenen Wiesen, an Rainen, Waldrändern, grasigen Stellen, häufig bis in die Voralpentäler (1000 m). Ändert ab: y. lancifolia (Waisb.) Hay. Blättchen bis fast zum Grunde ein- geschnitten gesägt. Potentilla lancifolia Waisb. in Öst. bot. Zeitschr. NLVII. 7 (1897). Potentilla glandulifera Subsp. virescens y. lancifolia Hay. Fl. Steierm. I. 858 (1909). Potentilla glandulifera f. tiroliensis Hay. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1904) 174 (1905). Hie und da, wie bei Palfau, Murau, Bruck, Gaisfeld, Pöltschach. x Potentilla arenaria X rubens Borb. P. subrubens Borb. Ausdauernd; ziemlich dicht rasige nicht wurzelnde Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, abstehend kurz weichhaarig. Potentilla. 859 Grundständige Blätter lang gestielt, handförmig fünfzählig, oberseits zerstreut behaart, unterseits anliegend behaart und mehr minder dicht sternhaarig. Nebenblätter der grundständigen Blätter lanzettlich bis lineal-lanzettlich, kurz. Stengelblätter sitzend oder kurz ge- stielt, einfach oder 3—5-zählig, mit großen eiförmigen Nebenblättern. Blüten lang gestielt in lockerer mehrblütiger Trugdolde; Blütenstiele abstehend behaart und drüsig. Außenkelchblätter etwas kürzer und schmäler als die Kelchblätter, beide abstehend behaart und sternhaarig. Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, vorn ausgerandet, 5—7 mm lang, gelb. Staubfäden und Fruchtknoten kahl, Blütenboden zottig. April, Mai. Unterscheidet sich von Potentilla rubens durch die schwächere kürzere Behaarung und die reichlichen Sternhaare der Blattunterseite sowie durch schmälere Nebenblätter, von P. arenaria durch beiderseits grüne, weniger dicht sternhaarige Blätter, ferner von dieser sowie von Potentilla glandulifera X arenaria durch reichlichere mehr abstehende Behaarung und kürzere und breitere Nebenblätter der Grundblätter. Potentilla subrubens Dorb. in Zimm. Europ. Art. Potent. 21 (1884). Potentilla arenaria X rubens Borb.a.a.O. Potentilla incana x rubens Poeverl. in Deukschr. bot. Ges. Regensb. III. N.,F. I. 227 (1898). Potentilla dubia x incana Hay. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1904) 179 (1905). Unter den Stammeltern. Bei St. Gotthard nächst Graz (Melling!). x Potentilla arenaria X glandulifera Wwzsb. P. ginsiensis Wazsb. Ausdauernd; locker rasige, verlängerte Stämmchen treibend. Stengel liegend oder aufsteigend, bis 20 cm lang, dicht kurzhaarig. Grund- ständige Blätter lang gestielt, handförmig fünfzählig, beiderseits grün, oberseits anliegend behaart, unterseits ziemlich reichlich von Sternhaaren und längeren, am Grunde von einem 'Kranze kurzer Börstchen um- gebenen Haaren (Zackenhaaren) bekleidet. Blättchen keilig-länglich, sich mit den Rändern nicht oder kaum deckend, vorn eingeschnitten gesägt. Nebenblätter der Grundblätter verlängert lineal. Stengelblätter sitzend oder kurz gestielt, ungeteilt oder 3—5-zählig, mit großen eiförmigen Nebenblättern. Blüten langgestielt in lockerer mehrblütiger Trugdolde; Blütenstiele dicht kurzhaarig und zerstreut drüsig. Außenkelchblätter fast so groß wie die eiförmigen Kelchblätter, beide dicht anliegend be- haart und sternfilzig.. Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, vorn aus- gerandet, 6—8 mm lang, gelb. Staubfäden und Fruchtknoten kahl, Blütenboden lang zottig. April, Mai. Unterscheidet sich von Potentilla glandulifera durch die unterseits ziemlich dicht sternhaarigen Blätter und sternhaarige Kelehblätter, von arenaria durch beiderseits grüne, lockerer sternhaarige Blätter und schmälere Blättchen. Ss60 Potentilla. Potentilla ginsiensis (glandulifera X arenaria) Waisb.!! in Öst. bot. Zeitschr. XLI. 381 (1891). Potentilla glandulifera x incana Hay. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1904) 179 (1905). Potentilla arenaria x Gaudini Th. Wolf in A. u. @. Syn. VI. 1. 826 (1904), Mon. Pot. 626 (1908). Unter den Stammeltern. Im Stübinggraben bei Klein-Stübing (Fritsch!); auf dem Grazer Schloßberge (Maly!, Preismann!); bei Gösting nächst Graz (Preissmann!). 19. Potentilla arenaria Borkh. Sand-Fingerkraut. Ausdauernd; locker rasige, verlängerte Stämmchen treibend. Stengel liegend oder aufsteigend, dicht kurzhaarig. Grundständige Blätter lang gestielt, handförmig fünfzählig, oberseits grün, zerstreut sternhaarig, unter- seits durch dicht gestielte Sternhaare graufilzig und daneben besondersan den Nerven anliegend behaart. Sternhaare(Abb.35, Fig. 6) mit 20 und mehr ziemlich gleichlangen Strahlen. Neben- blätter der grundständigen Blätter verlängert lineal. Stengelblätter ein- fach oder 3—5-zählig, kurz gestielt, mit großen eitförmigen Nebenblättern. Blüten lang gestielt in lockerer, mehrblütiger Trugdolde; Blütenstiele kurz haarig und meist zerstreut drüsig (f. glandulosa Waisb. Köszeg ed. növ. 64 [1891]). Außenkelchblätter etwas schmäler und kürzer als die Kelchblätter, beide dicht sternhaarige. Kronblätter breit verkehrt- eiförmig, vorn ausgerandet, 6—8 mm lang, gelb. Staubfäden und Fruchtknoten kahl, Blütenboden zottig. April, Mai. Potentilla arenaria Borkh. Fl. ob. Grafsch. Catzenelnbogen (1795 —96) (nach Th. Wolf), in @. M. Sch. Fl. Wett. IT. 248 (1800), bloßer Name, Zinm. Europ. Art. Potent. 23 (1884); Th. Wolf Pot. Stud. I. 86 (1901), Mon. Pot. 619 (1908). Potentilla incana @. M. Sch. Fl. Wett. II. 248 (1800); Petunikov in Acta hort. Petrop. XIV. 22 (1895); Poeverl. in Denkschr. bot. Ges. Regensb. VII. N. F. I. 230 (1898). Potentilla cinerea Koch Syn. Ed. 1. 217 (1837), Ed. 2. 241 (1844); Maly Fl. Steierm. 242 (1868), nicht Chaic. Potentilla verna 3. cinerea M.K. Deutschl. Fl. III. 834 (1831); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 199 (1874). Potentilla arenaria A. typica 4. u. @. Syn. VI. 1. 831 (1904). An sonnigen grasigen Abhängen, an Felsen, nur im mittleren Mur- tale und seinen Seitentälern. Bei Kraubath, St. Michael; bei Kirchdorf nächst Pernegg, Frohnleiten, Peggau, Stübing; bei St. Gotthard und Gösting nächst Graz und auf dem Grazer Schloßberge; bei Gratkorn, Wildon. Angeblich auch bei Bad Neuhaus (Keichardt). b. Axilliflorae Lehm. Blühender Stengel die grundständigen Blätter weit überragend. Blütenstützende Blätter groß. Blütenstand sympodial verzweigt, rispen- artig, oder die Blüten einzeln in den Blattachseln. Axilliflorae Lehm. Rev. Pot. 11. 174 (1856); Zimm. Europ. Art. Pot. 5 (1884) z.T. Tormentilla L. Sp. pl. Ed. 1. 716 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 219 (1754) als Gattung, erw. Potentilla Sekt, Tormentilla Focke in Abh. nat. Ver. Potentilla. 861 Bremen X. 415 (1889). Gomphostylae Grex Tormentillae Th. Wolf in A. u. @. Syn, VI. 1. 671, 832 (1904), Mon. Pot. 52, 641 (1908). 20. Potentilla erecta (/.) Hampe. Blutwurz. Ausdauernd; Wurzelstock dick, walzlich, knotig, schief. Stengel liegend oder aufsteigend, behaart. Grundständige Blätter handförmig fünf- zählig, zur Blütezeit vertrocknet. Stengelblätter sitzend, dreizählig, beiderseits grün, anliegend behaart bis fast kahl; Blättchen keilig- länglich bis lanzettlich, eingeschnitten gesägt; Nebenblätter groß, schief eiförmig, handförmig 3—5-spaltig. Blüten in lockeren verzweigten Wickeln; Blütenstiele anliegend behaart. Blüten vier- zählig. Außenkelchblätter lanzettlich, schmäler und kürzer als die eiförmigen Kelchblätter. Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, vorn oft ausgerandet, 4—6 mm lang, hellgelb mit safrangelbem Fleck am Grunde. Staubfäden und Fruchtknoten kahl, Blütenboden dicht kurzzottig. Juni—September. Tormentilla erecta L. Sp. pl. Ed. 1. 716 (1753). Potentilla erecta Hampe in Linnaea XI (1837) 50; Zimm. Europ. Art. Pot.5 (1884). Fragaria Tormen- tilla Or. Stirp. Austr. II. 23 (1762). Potentilla Tormentilla erecta Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 176 (1772). Potentilla silvestris Neck. Del. Gall. Belg. 222 (1768); A. u. @. Syn. VI. 1. 833 (1904). Potentilla Tormentilla Neck. in Hist. et Comm. Acad. Theod. Palat. II (1770); Koch Syn. Ed. 2. 240 (1844); Maly Fl. Steierm. 242 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 199 (1874); Strobl Fl. Admont Il. 57 (1882); Th. Wolf Mon. Pot. 643 (1908). Auf Wiesen, Mooren, in Wäldern, unter Heidekraut und Alpen- rosen, gemein bis in die Krummholzregion. Bemerkenswerte Formen sind: b. strietissima (Zimm.) Hay. Stengel kräftig, steif aufrecht, an der Spitze gabelspaltig ästig, wenigblütig. Blätter groß, sitzend. Blüten groß; Kronblätter 6—7 mm lang, länger als der Kelch. Potentilla strietissima Zimm. Eur. Art. Pot. 5 (1884). Potentilla Tormentilla var. strietissima Focke in Wohlf.-Koch Syn. Ed. 3. I. 820 (1892); Th. Wolf Mon. Pot. 646 (1908). Potentilla erecta b. strietissima Hay. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1904) 186 (1905). Potentilla silvestris A. eu-sil- vestris a. strietissima A. u. @. Syn. Vl. 1. 837 (1904). Bei Graz (Malıy!), besonders am Hilmteich und in der Ragnitz (Preissmann!), ferner bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky!) (und im angrenzenden Oberösterreich bei Reichraming). c. dacica (Borb.) Hay. Stengel kräftig, liegend oder aufsteigend, reich ästig. Blätter derb, grob gesägt, deutlich kurz gestielt. Nebenblätter groß, tief eingeschnitten. Blüten sehr zahlreich, klein. Potentilla dacica Borb. in Zimm. Eur. Art. Pot. 5 (1884). Potentilla Tormentilla var. dacica 7%h. Wolf Pot. Stud. I. 105 (1901), Mon. Pot. 647 (1908). 362 Potentilla. Potentilla erecta e. dacica Hay. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1904) 186 (1905). Potentilla silvestris b. divergens A. u. @. Syn. VI. 1. 840 (1904). Auf Torfmooren im Hofmoore bei Admont! und im St. Leonharder Walde bei Graz (Malıy!). 2l. Potentilla reptans Z. Kriechendes Fingerkraut. Aus- dauernd; Wurzelstock kurz, ästig. Stengel einfach oder ästig, fädlich, kriechend, an den Gelenken wurzelnd, angedrückt behaart. Blätter gestielt, handförmig fünfzählig, beiderseits grün, oberseits kahl, unterseits kahl oder zerstreut angedrückt behaart; Blättchen länglich- verkehrt-eiförmig, tief eingeschnitten gesägt. Blüten einzeln, lang gestielt; Blütenstiele angedrückt behaart. Außenkelchblätter eiförmig, länger und breiter als die Kelchblätter, beide angedrückt behaart. Kron- blätter verkehrt-herzförmig, S—12 mm lang, gelb. Staubfäden und Fruchtknoten kahl, Blütenboden kurzzottig. Juni—September. Potentilla reptans Z. Sp. pl. Ed. 1. 499 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 239 (1844); Maly Fl. Steierm. 242 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 199 (1874); Strobl Fl. Admont II. 57 (1882). Fragaria pentaphyllum Cr. Stirp. Austr. II. S0 (1763). An Gräben, Bächen, Wegrändern, Rainen, überschwemmten Stellen, sehr häufig bis in die Voralpen. Subsekt. 4. Leptostylae Th. Wolf. Griffel fädlich, vom Grunde bis zur Narbe gleichförmig, seitenständig, kurz. Blätter gefiedert. Blüten gelb. Leptostylae 7%. Wolf. in A. u. @. Syn. VI. 1. 671 (1904), Mon. Pot. 52 (1908). Chenopotentilla Focke in Abh. nat. Ver. Bremen X. 415 (1889), in Hallier-Wohlf. Syn. I. 821 (1892). Axilliflorae Ser. III. Anserinae Lehm. Rev. Pot. 8 (1854). Anserinae Th. Wolf Pot. Stud. II. 63 (1902). 22. Potentilla anserina 7. Gänse-Fingerkraut. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, ästig. Stengel verkürzt oder häufiger fädlich, kriechend, verlängert, an den Gelenken wurzelnd, behaart. Blätter vielpaarig unterbrochen gefiedert, oberseits grün, kahl oder schwach behaart, unterseits weißgrau seidig filzig; Blättchen ellip- tisch, eingeschnitten scharf gesägt. Blüten einzeln, lang gestielt; Blütenstiele angedrückt behaart. Außenkelchblätter so groß wie die eilanzettlichen, spitzen Kelchblätter, beide angedrückt behaart. Kron- blätter verkehrt-eiförmig, 8—12 mm lang, gelb. Staubfäden und Frucht- knoten kahl, Blütenboden zottig. Juni—September. Potentilla anserina L. Sp. pl. Ed. 1. 495 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 213 (1844); Maly Fl. Steierm. 241 (1868); Strobl Fl. Admont II. 57 (1882). Poten- tilla anserina a. discolor Wallr. Sched. cerit. I. 236 (1822); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 198 (1874). Potentilla. Sibbaldia. 863 An Wegrändern, Lachen, Gräben, in Dörfern, gemein bis in die Voralpentäler. Ändert ab: ß. sericea Hayne. Blättchen auch oberseits weißgrau seidig-behaart bis seidig-filzig. Potentilla anserina $. sericea Hayne Arzneigew. IV. 31 (1816); Koch Syn. Ed. 2. 236 (1844); A. u. @. Syn. VI. 1. 856 (1904); Th. Wolf Mon. Pot. 673 (1908). Potentilla anserina 7. concolor Wallr. Sched. cerit. I. 236 (1822). Potentilla anserina ». argentea Neilr. Fl. N.-Öst. 908 (1858); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 98 (1874). Potentilla sericea Zimm. Eur. Art. Pot. 6 (1884). Potentilla concolor Zimm. in Bot. Kal. (1887) 66. Hie und da. Auf nassen Wiesen im Ennstale bei Liezen, Selztal, Admont. An trockenen lehmigen Stellen bei Windenau nächst Marburg, Frauheim, Schleinitz;- bei Windisch-Feistritz, Zirkowitz. y. nuda @aud. Blätter beiderseits grün, unterseits nur schwach behaart. Potentilla anserina 7. nuda G@aud. Fl. Helv. III. 405 (1828); Th. Wolf Mon. Pot. 674 (1908). Potentilla anserina y. viridis Koch Syn. Ed. 1. 213 (1837); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 198 (1874). Potentilla viridis Zimm. Eur. Art. Pot. 6 (1884), nicht Frilsch. Potentilla anserina A. argen- tina I.a. 2 nuda A. u. G. Syn. VI. 1. 855 (1904). Selten. In Auen bei Wochau nächst Marburg; bei Kranichsfeld und an sumpfigen Stellen bei Pragerhof (Murmann), in den Niederungen des Tschernitzbaches bei St. Margarethen a. d. Pößnitz (Kroner). 5. Sibbaldia Z. Gelbling. Blüten strahlig, zwitterig. Kelehblätter fünf, mit fünf kleineren Außenkelchblättern. Kronblätter fünf. Staubblätter fünf, vor den Kelcehblättern stehend, selten zehn. Fruchtknoten meist fünf, auf dem schwach konvexen, zur Zeit der Reife trockenen Blütenboden stehend. Griffel grundständig, abfällig. Kleine ausdauernde Gewächse mit gefingerten Blättern. Sibbaldia Z. Sp. pl. Ed. 1. 284 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 137 (1754); Endl. Gen. pl. 1243 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 244 (1844); Maly Fl. Steierm. 243 (1868); Focke in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 36 (1894); A. u. @. Syn. VI. 1. 661 (1904). I. Sibbaldia procumbens Z. Niederliegender Gelbling. Aus- dauernd; dicht rasige holzige Stämmchen treibend. Stengel liegend, kürzer als die Blätter, angedrückt behaart, blattlos. Blätter gestielt, dreizählig, blaugrün, zerstreut anliegend behaart; Blättchen kurz gestielt, keilig-verkehrt-eiförmig, vorn abgestutzt und drei- - zähnig. Blüten in gedrängten armblütigen Trugdolden, klein. Kron- 364 Sibbaldia. Geum. blätter lanzettlich, gelb, 2 mm lang, kürzer als der Kelch. Staub- blätter fünf, selten zehn. Juli, August. Sibbaldia procumbens 2. Sp. pl. Ed. 1. 284 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 244 (1843); Maly Fl. Steierm. 243 (1868); Strobl Fl. Admont II. 56 (1882); A. u. @. Syn. VI. 1. 661 (1904). Potentilla Sibbaldii Hall. f. in Ser. Mus. Helv. I. 51 (1818). Auf Alpentriften, an feuchten Stellen, in der Krummholz- und Hochalpenregion (1600— 2400 m) der Zentralalpen, ab und zu in tiefere Lagen herabsteigend. Häufig in den Schladminger und Wölzer Tauern, wie auf dem Schiedeck, um die Giglerseen, auf dem Hochgolling, Klafferkessel, Waldhorn, Höchstein, der Hochwildstelle, im Seewigtale, überall bei Klein-Sölk, auf dem Hohen Knallstein, dem Großen Kessel- kogel, der Stofferalmscharte und im Putzentale, im Tuchmarkaar, im Hinterwald bis in die Region des Getreidebaues herabsteigend. Auf dem Gumpeneck, Hohenwarth, in der Hochschwarza und längs des Schöttelbaches bis gegen den Hochwebern, am Goldbachersee bei Donnersbachwald, auf dem Hochschwung bei Rottenmann. Verbreitet im ganzen Stangalpenzuge, besonders auf dem Königstuhl, Eisenhut, Rinsennock, Tschaudinock, Gregerlnock und auf der Krebenze; in den Seetaler Alpen. In den nördlichen Kalkalpen nur in der Dachstein- gruppe auf dem Plateau „Am Stein“!, im Todten Gebirge auf dem Wilden Gössl (Ftechinger) (und auf dem Hochkar bei Palfau /A. Kerner). 6. Geum Z. Nelkenwurz. Blüten zwitterig, strahlig. Kelchblätter fünf, meist mit fünf Außen- kelchblättern. Kronblätter fünf. Staubblätter zahlreich. Fruchtknoten zahlreich, auf kegeligen oder walzlichen Fruchtblatträgern dem flachen Blütenboden eingefügt. Griffel endständig, ganz oder mit seinem unteren Teile an der Frucht bleibend. Ausdauernde Pflanzen mit meist unterbrochen gefiederten Blättern und großen gelben oder rötlichen Blüten. Geum Z. Sp. pl. Ed. 1. 580 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 220 (1754); Koch Syn. Ed. 2. 232 (18344); Maly Fl. Steierm. 243 (1868); Focke in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 36 (1894); A. u. G. Syn. VI. 1. 875 (1905). Wicht. Literatur: Scheutz, Prodromus monographiae Georum in Nov. Act. soc. science. Upsal. Ser. III. (1870). Bestimmungsschlüssel. 1. Ausläufer vorhanden. Endblättehen der Blätter nicht größer als die übrigen: @. reptans. Ausläufer fehlend. Endblättchen der Blätter viel größer als die seitlichen . 2. 2. Blüten nieckend. Kronblätter hell rötlich gelb . -. » » . ... @ riale. Blütenfanmecht 2 Kronblätter ‚gelb. 2ER En Er Er ee er Geum. 865 3. Stengel stets mehrblütig. Blüten klein - » x» = 2.2......@. urbanum., Stengel fast stets einblütig. Blüten sehr groß. . ». . . _G@. monlanum. 1: Untergattung: Eugeum Torr. u. Gray. Griffel gegliedert, der obere Teil an der Frucht abfallend, der untere bleibend, an der Spitze hackig. Eugeum Torr. u. Gray Fl. N. Amer. I. 420 (1840); Focke in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 36 (1894); A. u. @. Syn. VI. 1. 875 (1904). Sekt. 1. Caryophyllastrum Ser. Blüten aufrecht. Außenkelch vorhanden. Kelchblätter zurückgeschlagen. Kronblätter genagelt. Caryophyllastrum Ser. in Mem. soc. Geneve II. 138 (1824); Focke in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 3. 36 (1894); A. u. @. Syn. VI. 1. 877 (1904). I. Geum urbanum Z. Gemeine Nelkenwurz. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, dick, schief. Stengel aufrecht, bis 70 cm hoch, ästig, mehrhblütig, schwach flaumig. Grundständige und untere Stengelblätter gefiedert, die unteren 1—2 Blättchenpaare klein, die drei endständigen sehr groß, breit eiförmig, ungleich doppelt gesägt; obere Stengelblätter dreizählig; Blättchen eiförmig bis lanzett- lich, grob doppelt gesägt, alle beiderseits grün, abstehend behaart. Nebenblätter sehr groß, ungleich gesägt. Blüten einzeln, lang ge- stielt, aufrecht. Außenkelchblätter lanzettlich, kleiner als die dreieckig lanzettlichen, spitzen Kelchblätter, beide erst ab- stehend, dann zurückgeschlagen, grün. Kronblätter verkehrt- eiförmig, 3—6 mm lang, gelb, kürzer als die Kelchblätter. Griffel zweigliedrig, das untere Glied etwa viermal so lang als das obere, kahl. Fruchtknoten kurzhaarig. Früchte behaart, von dem steif borsten- förmigen, an der Spitze hackigen, bis 10 mm langen Griffel- rest gekrönt, zu einem kugeligen Köpfchen vereint. Juni—September. Geum urbanum Z. Sp. pl. Ed. 1. 501 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 232 (1844); Maly Fl. Steierm. 243 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 200 (1874); Strobl Fl. Admönt II. 55 (1882); A. u. @. Syn. VI. 1. 877 (1905). In Auen, an Bächen, Zäunen, Gebüschen, in Gärten, in der Nähe menschlicher Wohnungen bis in die Voralpentäler verbreitet und in Mittel- und Untersteiermark gemein. Sekt. 2. Caryophyllata Ser. Blüten nickend. Kelchblätter auf- recht. Außenkelchblätter vorhanden. Caryophyllata Ser. in Möm. soec. Geneve Il. 139 (1824); Focke in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 3. 37 (1894); A. u. @. Syn. VI. 1. 875 (1904). x Geum rivale x urbanum Schiede. G. intermedium Ehrh. Aus- dauernd; Wurzelstock walzlich, dick, schief. Stengel aufrecht, ästig, mehrblütig, bis 70 cm hoch, behaart und drüsig. Grundständige und Hayek, Flora von Steiermark. 55 866 Geum. untere Stengelblätter gefiedert, die unteren 1—2 Blättchenpaare sehr klein, die drei endständigen Blättchen sehr groß, eiförmig, grob doppelt gesägt; obere Stengelblätter dreizählig; Blättchen eiförmig, doppelt gesägt, alle beiderseits grün, abstehend behaart. Nebenblätter groß, eingeschnitten gesägt. Blüten einzeln, lang gestielt, anfangs nickend, später aufrecht. Außenkelchblätter lineal, viel kleiner als die eilanzettlichen, spitzen, abstehenden bis aufrechten, röt- lichen, flaumigen und spärlich drüsigen Kelchblätter. Kron- blätter eiförmig, in den kurzen Nagel verschmälert, S—10 mm lang, gelb oder etwas rötlich. Griffel zweigliedrig, das untere kürzer als das obere zottige. Früchte behaart, von dem steif borstlichen, an. der Spitze hackigen Griffelrest gekrönt, zu einem fast sitzenden kugeligen Köpfehen zusammengestellt. Juni, Juli. Unterscheidet sich von Geum urbanum durch anfangs nickende, größere Blüten, aufrechte rötliche Kelchzipfel und das behaarte obere Griffelglied, von Geum rivale durch später aufrechte, kleinere Blüten, oft abstehende Kelchblätter, kürzer genagelte Kronblätter und das fast sitzende Fruchtköpfchen. Geum intermedium Ehrh. Beitr. VI. 143 (1789). Geum urbano-rivale Schiede Pl. Hybr. 72 (1825); A. u. @. Syn. VI. 1. 888 (1905). Geum rubellum ©. A. Mey. Ind. sem. hort. Petrop. XI. Suppl. 45 (1846); Beck Fl. N.-Öst. II. 762. Unter den Stammeltern, bisher nur an der Ichlerstraße bei Aussee (Rechinger) und auf dem Semmering (Lichovsky). 2. Geum rivale 7. Bach-Nelkenwurz. Ausdauernd; Wurzel- stock walzlich, dick, schief. Stengel aufrecht, bis 70 em hoch, ästig, mehrblütig, besonders oben dicht drüsig flaumig. Grundständige und untere Stengelblätter gefiedert, die unteren 1—2 Blättchenpaare sehr klein, die drei endständigen sehr groß, eiförmig oder das endständige dreilappig, grob doppelt gezähnt; obere Stengelblätter dreizählig; Blättchen eiförmig, doppelt gesägt, alle beiderseits grün, ab- stenend behaart. Nebenblätter sehr groß, eingeschnitten gesägt bis fiederspaltig. Blüten einzeln, lang gestielt, nickend. Außenkelchblätter lineal, viel kleiner als die dreieckig-lanzettlichen, spitzen, purpur- braunen, aufrechten, dicht drüsigen Kelchblätter. Kronblätter spatelförmig, vorn ausgerandet, lang genagelt, so lang oder kürzer als der Kelch, aufrecht, 10—12 mm lang, blaßgelb, rötlich über- laufen und dunkel geadert. Griffel zweigliederig, das untere Glied etwa so lang wie das obere, drüsig behaart, das obere zottig, abfallend. Früchte behaart, von den steif borstenförmigen, abwärts gekrümmten und an der Spitze hackigen, bis über 1 cm langen Griffelrest gekrönt, zu einem kurz gestielten kugeligen Köpfchen vereint. Mai—Juli. Geum. 867 Geum rivale Z. Sp. pl. Ed. 1. 501 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 232 (1844); Maly Fl. Steierm. 244 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 200 (1874); Strobl Fl. Admont II. 56 (1882); A. u. @. Syn. VI. 1. 876 (1905). An Bächen, Gräben, auf feuchten Wiesen, in feuchten Wäldern und Holzschlägen der Voralpen. Häufig in ganz Obersteiermark; ferner im Gebiete des Lantsch, der Glein-, Stub- und Koralpe, in den Sann- taler Alpen. Am Bachergebirge zerstreut bei St. Lorenzen, Maria-Rast, Schleinitz. Ferner bei Pettau, Weitenstein, Ober-Dollitsch, in der Hudna- lukna bei Wöllan. Herabgeschwemmt auch ehemals an den Mühlgängen bei Graz. x Geum montanum X rivale Zchb. Geum sudeticum Tausch. Ausdauernd; Wurzelstock kräftig, walzlich, schief. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, ästig, abstehend behaart. Grundständige Blätter unter- brochen gefiedert; Blättchen eiförmig, eingeschnitten gesägt, gegen die Spitze zu an Größe zunehmend, Endblättchen sehr groß, rundlich, lappig doppelt gesägt, Stengelblätter dreizählig oder dreilappig, mit eingeschnitten gesägten Abschnitten, alle beiderseits grün, dicht be- haart. Blüten lang gestielt, anfangs nickend, später aufrecht. Außenkelchblätter lanzettlich, viel kleiner-als die dreieckig lanzett- lichen, dicht behaarten und drüsigen, aufrechten Kelchblätter. Kronblättter rundlich, kurz genagelt, so lang oder etwas länger als der Kelch, 10—15 mm lang, gelb. Griffel zweigliederig, das untere Glied doppelt bis dreimal so lang als das zottig behaarte, meist nicht abfällige obere. Früchte behaart, von dem borstlichen zottigen Griffel bekrönt, zu einem im Kelch fast sitzenden Köpfchen zusammen- gestellt. Mai, Juni. Unterscheidet sich von Geum rivale durch die später aufrechten, größeren gelben Blüten und das nicht abfallende obere Griffelglied, von Geum montanum durch den meist mehrblütigen Stengel, anfangs nickende Blüten, benagelte Kronblätter und den gegliederten Griffel. Geum sudeticum Tausch Hort. Canal. Enum. 90 (1823); Bermann in Verh. zool. bot. Ges. Wien VI (1856) S. B. 64. Geum inclinatum Schleich. Cat. pl. Helv. (1875), (bloßer Name) und in Heg. u. Heer Fl. Schweiz 503 (1840. Geum montano-rivale Rchb. Fl. Germ. exe. 598 (1832); A. u. @. Syn. VI. 1. 889 (1905). Unter den Stammeltern, bisher nur auf der Schneealpe, und zwar auf dem Plateau (Sennholz) und am Abstieg nach Kapellen (Dermann), (und bei der Pehoferalm auf der Raxalpe /.Ronniger])). 2. Untergattung: Sieversia (Willd.) Scheutz. Der Griffel ungegliedert, federig behaart, an der Frucht bleibend. 55° 368 Geum. Sieversia Wälld. in Mag. naturf. Freunde Berlin (1811) V. 397, als Gattung; Endl. Gen. pl. 1246 (1836—40). Geum Subgen. Sieversia Scheutz Prodr. Mon. Geor. 18 (1870); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 38 (1894). 3. Geum montanum L. Berg-Nelkenwurz. Ausdauernd; Wurzel- stock walzlich, wagrecht. Ausläufer fehlend. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 20, seltener bis 40 cm hoch, kurz zottig, einfach, ein-, sehr selten zweiblütig. Grundständige Blätter gefiedert; Blättchen klein, eingeschnitten gekerbt, gegen die Spitze zu an Größe zunehmend, Endblättchen sehr groß, breit rundlich, lappig doppelt gekerbt. Stengelblätter ungeteilt oder dreispaltig, eingeschnitten gezähnt. Blätter beiderseits grün, beiderseits mehr minder kurzhaarig zottig oder fast kahl. Außenkelchblätter lanzettlich, kleiner als die eiförmigen, grünen, dicht angedrückt behaarten Kelchblätter, wie diese an die Blumenkrone angedrückt. Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, mit sehr kurzem Nagel, 10—18 mm lang, so lang oder länger als die Kelchblätter, goldgelb. Griffel zottig behaart. Früchte flaumig, von den bis ö cm langen, federig zottigen Griffeln gekrönt, in kugeligen, sehr kurz gestielten Köpfchen. Mai—Juli. Geum montanum Z. Sp. pl. Ed. 1. 501 (1753); Koch Syn. Ed. 2.233 (1844); Maly Fl. Steierm. 244 (1868); ‚Strobl Fl. Admont II. 56 (1882); A. u. @. Syn. VI. 1. 886 (1904). Caryophyllata montana Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 365 (1772). Sieversia montana R. Br. in Parry’s 1. Voy. App. 276 (1823); Beck Fl. N.- Öst. II. 763 (1892). Auf Wiesen, Alpentriften, an steinigen Abhängen, von der höheren Voralpen- bis in die Hochalpenregion (1100—2300 m) der nördlichen Kalk- insbesonders der Urgebirgsalpen gemein, hingegen in den Sann- taler Alpen fast fehlend (nur außerhalb der Landesgrenze auf dem Grintovz). 4. Geum reptans Z. Kriechende Nelkenwurz. Ausdauernd; Wurzelstock wagrecht, walzlich, kriechende, entfernt beblätterte Ausläufer treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, einfach, ein- blütig, bis 10 cm hoch. Grundständige Blätter gefiedert; Blätt- chen zahlreich, gleichgroß, eiförmig, eingeschnitten gesägt bis fiederspaltig, das Endblättchen nicht größer als die seit- lichen. Stengelblätter eiförmig, fiederspaltig. Blätter beiderseits grün, spärlich behaart, am Rande rauhhaarig gewimpert. Außenkelch- blätter lanzettlich, kürzer als die lanzettlichen, oft rötlich überlaufenen, behaarten Kelchblätter. Kronblätter breit ver- kehrt-eiförmig, gegen die Basis allmählich verschmälert, 15 —20 mm lang, goldgelb. Griffel zottig behaart. Früchte behaart, von den Dryas. . 869 bis 3 em langen, federig zottigen Griffeln gekrönt, in kugeligen, sitzenden Köpfchen. Juli, August. Geum reptans Z. Sp. pl. Ed. 1. 717 (1753); Koch Syn, Ed. 2. 233 (1844); Maly Fl. Steierm. 244 (1868); Strobl Fl. Admont II. 56 (1882); A. u. @. Syn. VI. 1. 887 (1905). Caryophyllata reptans Lam. Encyel. meth. I. 400 (1771). Sieversia reptans R. Br. in Parry's 1. Voy. App. 276 (1823). Auf Alpentriften, an Felsen, in der Hochalpenregion (2200—2800 m) der Zentralalpen. Häufig auf allen Hochgipfeln der Niederen Tauern, nach Osten zu seltener und in der Bösensteingruppe fehlend, und im Stangalpenzuge. Fehlt in den Seetaler Alpen. 7. Dryas Z. Silberwurz. Blüten strahlig, zwitterig. Kelchblätter 7—9, meist acht, ohne Außenkelchblätter. Kronblätter meist acht, selten mehr oder weniger. Staubblätter zahlreich. Fruchknoten zahlreich auf kugelig gewölbtem Fruchtknoten. Griffel lang, federig behaart, ungegliedert, bleibend. Ausdauernde Gewächse oder Halbsträucher mit ungeteilten Blättern. Dryas Z. Sp. pl. Ed. 1. 501 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 220 (1754); Endi. Gen. pl. 1242 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 232 (1844); Maly Fl. Steierm. 244 (1868); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 38 (1894); A. u. G. Syn. VI. 1. 889 (1895). I. Dryas octopetala 7. Achtblätterige Silberwurz. Weit aus- gebreiteter, ästiger, dem Boden angedrückter Halbstrauch. Blätter gestielt, eiförmig, am Grunde herzförmig, gekerbt gesägt, am Rande umgerollt, derb, lederig, immergrün, oberseits runzlich, kahl, glänzend, unterseits weiß filzig. Blüten einzeln, lang gestielt, aufrecht. Kelchblätter lanzettlich, spitz, wie die Blütenstiele filzig zottig und drüsig. Kronblätter verkehrt-eiförmig, stumpf, meist 12—1S mm lang, weiß. Früchte zottig, von den bis 3 cm langen, federig behaarten Griffeln gekrönt. Juni— August. Dryas octopetala L. Sp. pl. Ed. 1. 501 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 232 (1844); Maly Fl. Steierm. 244 (1868); Strobl Fl. Admont II. 56 (1882); A. u. @. Syn. VI. 1. 890 (1905). Geum chamaedryfolium Cr. Stirp. Austr. II. 70 (1763). An steinigen Abhängen, an Felsen und im Felsschutt der Krumm- holz- und Hochalpenregion (1800—2600 m), oft bis in die Täler herab- steigend. Gemein in der ganzen Kette der nördlichen und südlichen Kalkalpen, in der Lantsch und Schöckelgruppe und im Felsschutt oft massenhaft in den Tälern, wie bei Aussee, im Gesäuse, Johnsbachtal, im Mühlauer-, Schwarzenbach- und Bruckgraben bei Admont, im Salza- und oberen Mürztal, in allen Tälern und Schluchten der Sanntaler Alpen. In den Zentralalpen zerstreut: Auf dem Schiedeck, Waldhorn, Ruprechtseck, Hochkesselkogel, Schafkarlspitz, Hohen Knallstein, Gumpeneck; auf dem 870 ; Dryas. Filipendula. Hohenwarth, Seckauer Zinken, Marangerkogel, Hohen Ringkogel, Hoch- schwung, Bösenstein, auf der Hochhaide; im Stangalpenzuge auf dem Eisenhut, Rotkofel, Gregerlnock, Rinsennock, Wintertaler Nock, der Krebenze. Auf dem Zirbitzkogel und auf dem Rappelkogel der Stubalpe. Ändert ab: ß. vestita Beck. Blätter oberseits zottig filzig. Dryas octopetala ß. vestita Beck Fi. N.-Öst. II. 763 (1892); A. u. @. Syn. VI. 1. 890 (1905). ' An Felsen im Johnsbachtale! und zwischen Mürzsteg und Neuberg (Beck). 2. Tribus: Ulmarieae Focke. Fruchbtblätter 5—15, frei, auf flachem oder wenig gewölbtem Frucht- boden. Staubgefäße gegen die Basis verschmälert, fast keulenförmig. Ulmarieae Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 40 (1894). Ss. Filipendula Adans. Mädesüb. Blüten strahlig, zwitterig. Kelchblätter fünf, bald zurückgeschlagen. Kronblätter fünf, in der Knospenlage dachig. Staubblätter 20—40. Fruchtknoten 5—15, meist zehn, frei, mit je zwei hängenden anatropen Samenknospen. Narben kopfig. Früchte nußartig, einsamig, frei oder schraubig zusammengedreht. Ausdauernde Gewächse mit gefiederten Blättern. Filipendula Adans. Fam. II. 295 (1763); Maxim in Act. hort. Petrop. VI. 245 (1876); Fritsch in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXIX. 591 (1869); A. u. @. Syn. VI. 1. 436 (1902). Ulmaria Hill Hort. Kew. 213 (1769); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 40 (1894). Wicht. Literatur: Maximoviez, Adnotationes de Spiraeaceis in Acta hort. Petrop. VI. 105 (1879). I. Filipendula hexapetala @G:lkb. Erdeichel. Ausdauernd; Wurzel- stock knotig, schief, mit am Ende knollig verdickten Wurzelfasern be- setzt. Stengel aufrecht, einfach, entfernt beblättert, bis SO em hoch. Blätter unterbrochen gefiedert, Fiedern zahlreich, länglich, doppelt fiederspaltig oder fiederlappig mit gezähnten Abschnitten, beiderseits grün, oberseits kahl, unterseits an den Nerven etwas behaart. Blüten in reichblütiger, zusammengesetzter, endständiger Trugdolde. Kronblätter länglich spatelig, 5 9 mm lang, weiß. Frucht- knoten frei, gerade. Griffel deutlich. Früchtehen 4 mm lang, frei, gerade, nicht gewunden. Mai—Juli. Spiraea Filipendula L. Sp. pl. Ed. 1. 490 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 231 (1844); Maly Fl. Steierm. 245 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 201 (1874). Filipendula hexapetala @ilib. Fl. Lith. V. 237 (1782); Beck Fl. N.- Filipendula. 871 Öst. II. 764 (1892). Filipendula vulgaris Mnch. Meth. 663 (1794). Ulmaria Filipendula Kostel. Ind. Prag. 138 (1844). Filipendula Filipendula Voss in Vilmor. Blumengärtn. 3. Aufl. I. 240 (1896); A. u. @. Syn. VI. 1. 439 (1902). Auf Wiesen. Zwischen Seebach und Turnau (ZL. Keller); bei Graz selten auf dem Plabutsch (Haffner!) am Wege nach Liebenau (@ebhard)), an den Auer Teichen bei Gratwein (Palla). Bei Wildon, Spielfeld, häufig bei Radkersburg, Pridahof, Altdörfl, Glasbach, Kaltenbrunn. Nicht selten bei Marburg, Gams, Windenau, Lembach, Maria-Rast, bei Pettau, Maria-Neustift, Rohitsch, Pöltschach, Windisch-Landsberg. Bei Windischgraz, Neuhaus, Cilli, Frasslau, St. Peter, Franz, Riezdorf, Praß- berg, Riez, Tüffer, Trifail, Drachenburg, Rann. 2. Filipendula Ulmaria (ZL.) Maxim. Wiesenkönigin. Ausdauernd; Wurzelstock knotig, schief, mit fädlichen Wurzelfasern besetzt. Stengel aufrecht, bis 1,20 m hoch, kahl, einfach oder an der Spitze etwas ästig. Blätter unterbrochen gefiedert; Blättchen jederseits 2—4, eiförmig, doppelt gesägt, oberseits kahl, unterseits grün oder weiß- filzig. Blüten zahlreich in dicht verzweigter, straußförmiger Dolden- traube. Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, genagelt, 2—4 mm lang, weiß. Fruchtknoten gedreht. Griffel kurz, keulig. Früchtchen schraubig zusammengedreht. Juli—September. Spiraea Ulmaria Z. Sp. pl. Ed. 1. 490 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 231 (1844); Maly Fl. Steierm. 244 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 200 (1874). Filipendula Ulmaria Maxi. in Acta hort. Petrop. VI. 251 (1879); Beck Fl. N.-Öst. II. 759 (1892): A. u. @. Syn. VI. 1. 437 (1902). Ulmaria pen- tapetala @lib. Fl. Lith. V. 236 (1782). Ulmaria palustris Moench. Meth. 663 (1794). Zerfällt in zwei Unterarten: Subsp. A. nivea (Wallr.) Hay. Blätter unterseits weißfilzig, selten nur locker graufilzig (f. subdenudata Fritsch in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXIX. Abh. 591 [1889)). Spiraea Ulmaria «. nivea Wallr. Sched. crit. 235 (1822). Filipendula Ulmaria Subsp. nivea Hay. Sched. fl. stir. exs. 7, 8, p. 18 (1906). Spiraea Ulmaria var. tomentosa Camb. in Ann. se. nat. I. 381 (1824). Spiraea Ul- maria a. discolor Koch Syn. Ed. 1. 208 (1837); Maly Fl. Steierm. 244 (1868). Spiraea glauca Schultz Fl. Starg. Suppl. 26 (1819). Filipendula ulmaria b. 2. glauca 4. u. @. Syn. VI. 1. 438 (1902). Spiraea Ulmaria Strobl Fl. Ad- mont II. 57 (1882). An Gräben, Bächen, Ufern, auf feuchten Wiesen, häufig bis in die Voralpentäler. Subsp. B. denudata (Presl!) Hay. Blätter unterseits grün, an den Nerven oder auch auf der Fläche behaart, selten (f. glaberrima Beck in Ann. nat. Hofmus. Wien II. 118 [1887]) ganz kahl. [0 +) I [897 Filipendula. Alchemilla. Spiraea denudata res! Fl. Öech. 101 (1819); Strobl Fl. Admont II. 57 (1882). -Filipendula Ulmaria Subsp. denudata Hay. Fl. Steierm. I. 871 (1909). Spiraea Ulmaria var. denudata Hayne Arzneigew. VIII. T.31:(1821); Koch Syn. Ed. 2. 231 (1844). Spiraea Ulmaria $. concolor Neilr. Fl. N.-Öst. 917 (1859); Maly Fl. Steierm. 244 (1865). Filipendula denudata Fritsch in Verh. zo0l. bot. Ges. XXXIX. Abh. 591 (1889). An ähnlichen Stellen wie die vorige, oft mit ihr vergesellschaftet, und ebenso häufig. Die Übergangsform zwischen beiden (ob hybrid?), f. subdenudata Fritsch (s. o.) in Steiermark bisher noch nicht beobachtet. 3. Tribus: Sanguisorbeae Spreng. Fruchtknoten 1—2, in den krug- oder sackförmigen oder röhrigen Fruchtboden eingesenkt. Staubblätter wenige oder zahlreich, ‘Staub- fäden fädlich. Sanguisorbeae Spreng. Anleit. Ed. 2. 861 (1818); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 12, 41 (1894); A. u. @. Syn. VI. 1. 384 (1902). Poterieae Rchb. Handb. 244 (1841). ). Alechemilla Z. Frauenmantel. Blüten (Abb. 35, Fig. 10) zwitterig, strahlig.. Kelch 4—-5-blättrig mit ebensoviel kleineren Außenkelchblättern. Kronblätter fehlend. Staubblätter zwei oder vier, Staubfäden unter der Anthere gegliedert. Fruchtblätter 1—4, in den knorpeligen krugförmigen Fruchtboden ein- geschlossen. Griffel grundständig. Meist ausdauernde krautige Gewächse mit kleinen in Trugdolden stehenden Blüten und handförmig gelappten bis geteilten Blättern. Alchemilla Z. Sp. pl. Ed. 1. 123 (1753), Gen. pl. Ed. 5. p.58 (1754); Endl. Gen. pl. 1243 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 256 (1844); Maly Fl. Steierm. 237 (1868); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 43 (1894). Wicht. Literatur: R. Buser, Notes sur quelques Alchimilles eritiques ou ' nouvelles in Bull. d. 1. soc. Dauph. 1892. Nouvelle classification du genre Alchi- milla in Soc. bot. Lyon 1892. Notes sur plusieurs Alchimilles eritiques ou nouvelles in Magnier, Seriniae ad fl. select. XI, XII (1892—93). Alchimilla in Jaccard, Ca- talogue de la flore Valaisanne in Mem. d. 1. soc. Helv. d. sc. nat. XXXIV (1895), Zur Kenntnis der schweizerischen Alchimillen in Ber. Schweiz. bot. Ges. IV. 41 (1894). Murbeek, Über das MEER, 385 Pollenschlauches bei Alchimilla arvensis in Lunds Univ. Arsskr. XXXVI. Afd. 2. No. 7 (1901). Ascherson u. Graebner, Synopsis VI. 1. p. 385 f. 1(1902). Paulin, der in Krain bisher nachgewiesenen Formen aus der Gattung Alchemilla L. in Jahresber. d. K. K. I. Staatsgymuasiums zu Laibach 1907. Bestimmungsschlüssel. 1. Einjähriges Kraut mit handförmig dreispaltigen Blättern und in blattwinkel- ständigen Knäueln stehenden Blüten . . . ee AT arvensts Ausdauernde Pflanzen mit 7—11-lappigen Blättern und in endständigen rispigen, Nirurdpldenestehenden.»Blüten . . . u. ur u eo Alchemilla. 873 2. Blätter bis fast zum Grunde geteilt, oben kahl oder fast kahl, unten dicht seidig glänzend . . . naar A. anisiaco. Blätter höchstens bis zu 2, Eelarpe "nicht ZW Eule ae, etlaeD: 3. Blattlappen nur vorn gesügt, an den Seiten ganzrandig . » » . . . 4 Blattlappen rundum gesägt. . < EN See an gkie 4. Stengel und Blattstiele dicht ababettand behaart Blütenstand dicht behaart: 4. flabellata. Pflanze kahl oder spärlich behaart . . . - nr 5. Wenigstens die Sommerblätter oberseits an Kolesıen BON aRER: A. semisecta. BO ARNOnOrBBIter ERHEBEN 6. Blätter ziemlich derb, blaugrün, in der Jugend mit stark seidig behaarten Nerven. Blattlappen höchstens bis zu '/, der Blattbreite reichend. Säge- zähne mit sehr starkem Haarpinsel. Sehr kleine Pflanze. . 4. euspidens. Blätter zart, mit unterseits deutlichem Adernetz, hell blaugrün, auch in der Jugend kahl oder mit schwach behaarten Nerven. Blattlappen bis zu ®/, der Blattbreite reichend. Haarpinsel der Sägezähne nicht auffallend kräftig: A. glaberrima. 7. Blüten und Blütenstiele dicht behaart . . . .» 2 2.2... A. pubescens. Blütenstiele und Blüten kahl . . . . EI RER, FRA TE ER ee Er - 5 8. Stengel und Blattstiele abstehend ichhaszit ER TE ER} Stengel und Blattstiele anliegend behaart oder kahl. . » » » 2... 10. 9, Blätter oberseits ganz kahl. . . - 2... 4. pralensis. Blätter oberseits zerstreut bis dicht et: Dart „2.0.4. süvesiris. 10. Stengel und Blattstiele ganz kahl . . . - RE IE rl; Blattstiele (oft sehr spärlich) anliegend er ELF ETLN eal2. 11. Blattlappen kurz, breit abgerundet, mit breiten kurzen Zühnen. Sehr große Pllanze .. .... Be AR eortacen: Blattlappen Halbentärsne m Ge, mit Ge spitzen Zähnen: A. alpestris. 12. Blätter unterseits wenigstens an den äußeren Lappen mit zerstreuten an- liegenden Haaren besetzt. Blattlappen breit dreieckig, ringsum klein gesägt: A. flewicaulis. Blätter unterseits kahl oder an den Nerven seidig behaart . . 4A. alpestris. 1. Untergattung: Eualchemilla Focke. Staubblätter vier, zwischen den Kelchblättern stehend. Eualchemilla Focke in Engl. u. Prantil Nat. Pflanzenf. III. 3. 43 (1894); 4. u. @. Syn. VI. 1. 386 (1902). Sekt. 1. Alpinae Bus. Grundständige Blätter bis zum Grunde oder weit über die Mitte handförmig gespalten, unterseits dicht an- liegend seidenhaarig. Alpinae Bus. in Magn. Serin. fl. Bel, XI. (1892), bloßer Name, und in Jace. Cat. fl. Valais. 105 (1898). I. Alchemilla anisiaca Wetts. Ennstaler Frauenmantel. Aus- dauernd; Wurzelstock ästig, von Blattresten bedeckt, lockere ‚Rasen 874 Alchemilla. bildend. Grundständige Blätter lang gestielt, handförmig 7—9-teilig mit bis 5 em langen, lineal-länglichen, am Grunde eine Strecke weit miteinander verwachsenen, vorn jederseits mit 2—5 tiefen an- liegenden Zähnen versehenen Abschnitten, oberseits hellgrün, kahl oder schwach seidig behaart, unterseits dicht anliegend glänzend seidenhaarig. Stengel liegend oder aufsteigend, bis 20 cm lang, an- liegend behaart. Blüten in ährenartig angeordneten knäueligen Trug- dolden; Blütenstiele etwas länger als die Blüten, wie die Außenseite der Kelche angedrückt seidenhaarig. Kelchzipfel eiförmig, stumpflich, gelbgrün, außen und an der Spitze behaart. Juli— September. Alchimilla anisiaca Weltst. Beitr. Fl. Alban. in Bibl. bot. H. XXXVI. 3. 41 (1892). Alchimilla alpina Neilr. Fl. N.-Öst. 889 (1859); Maly Fl. Steierm. 237 (1868); Strobl Fl. Admont II. 54 (1882), nicht Zinne. Alchimilla alpina ß. podophylla Tausch in Flora XXIV. Beibl. 1. 108 (1841), (nach der Be- schreibung); Bus. in Ber. schweiz. bot. Ges. IV. 60 (1894). Alchimilla podo- phylla Bus a. a.0. T.3 (1894). Alchimilla alpina C. A. Anisiaca 4.u. @. Syn. VI. 1. 394 (1902). Auf Alpenweiden und im Felsschutt in der Krummholz- und Hochalpenregion (1500—2600 m) der nördlichen Kalkalpen, gemein vom Dachstein ostwärts bis zum Kräuterin und zum Hochschwab, seltener weiter östlich, wie auf der Hohen Veitsch. Ab und zu auch in tiefere Lagen herabgeschwemmt, wie in der Ramsau bei Schladming und bei Mühlau nächst Admont. Im Gebiete der Zentralalpen bisher nur in den Niederen Tauern auf dem Gumpeneck bei Öblarn auf Kalk! Sekt. 2. Galicinae Bus. Blätter höchstens bis zu ®/ı der Blatt- breite geteilt mit an den Seiten meist ganzrandigen Lappen, zart, fein netzig geadert mit in getrocknetem Zustande deutlich vorspringendem Adernetz. Blütenstand kahl. Kelchzipfel spitz oder stachelspitz, so lang oder länger als der Kelchbecher. Calicinae Bus. (in Magnier Serin. Fl. sel. XI. 5 [1892], bloßer Name,) in Jace. Cat. fl. Valais. 113 (1895). 2. Alchimilla glaberrima Schmidt. Kahler Frauenmantel. Aus- dauernd; kleine bis mittelgroße kahle hellblaugrüne, im Herbst rot überlaufene Pflanze. Grundständige Blätter rundlich, tief sieben- lappig, mit länglichen bis keiligen, vorn gestutzten oder ab- gerundeten, vorn mit jederseits 4—7 tiefen lanzettlichen Zähnen versehenen, an den Seiten ganzrandigen, oft sich mit den Rändern gegenseitig deckenden Lappen, hell bläulichgrün, zart, netzaderig, kahl; Blattstiele kahl oder höchstens die letzten mit einzelnen Härchen bestreut. Nebenblätter trockenhäutig, braunrot. Stengel liegend oder aufsteigend, bis 15 cm lang, kahl. Nebenblätter Alchemilla. 875 der Stengelblätter groß, tief gezähnt. Blütenstand schmal, locker; Blütenstiele kahl, meist etwas länger als die großen hell gelbgrünen Blüten. Kelchzipfel sehr spitz, etwas länger als die Kelchbecher, Außenkelchblätter wenig kürzer als die Kelchblätter. Juli—September. Alchimilla glaberrima Schmidt Fl. boöm. inch. III. 89 (1794); Bus. in Jacc. Fl. Valais. 115 (1895). Alchimilla vulgaris y. glabra Lam, et DO. Fl. franc. IV. 451 (1815). Alchimilla glabra Poir. Encyel. meth. Suppl. I. 285 (1810); Bus. in Bull. soe. Dauph. (1902) 104, nicht A. Kerner. Alchimilla fissa Günth. u. Schumm. Herb. viv. Fl. Siles. Cent. IX. No. 2 (1819); Koch Syn. Ed. 2. 257 (1844); Maly Fl. Steierm. 237 (1868). Alchimilla pyrenaica Leon Duf. in Ann. gen. sc. phys. VIII. 228 (1821); Strobl Fl. Admont II. 128 (1882). Alchimi]Jla glaberrima «a. genuina Briqu. in Burn. Fl. Alp. mar. III. 144 (1899); A. u. @. Syn. VI. 1. 396 (1902). Auf Alpenmatten und in Schneetälchen in der Krummholz- und Hochalpenregion (1700—2800 m). In den nördlichen Kalkalpen bisher nur auf dem Saarstein (Favarger)) und der Trisselwand (Kechinger!) bei Aussee; im Toten Gebirge auf dem Wilden Gössl (Rechinger)); auf dem Kalbling (Hatzi!) und dem Pyrgas (Drittinger) bei Admont. In den Zentralalpen im ganzen Zuge der Niederen Tauern häufig. Alchimilla incisa Bus. Eingeschnittener Frauenmantel. Ausdauernde kleine hellgrüne Pflanze. Grundständige Blätter hellgrün, kahl, mit am Grunde etwas anliegend behaarten, oben kahlen Stielen, im Umriß rundlich nierenförmig, 7—9-spaltig mit bis fast zur Hälfte der Blattbreite reichenden schmal elliptischen, am Grunde beiderseits ganzrandigen, vorn schmal und scharf gesägten Abschnitten mit 5—9 kleinen spitzen, nur an der Spitze schwach gewimperten Sägezähnen jederseits. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 15 cm hoch, am Grunde schwach anliegend behaart. Blütenstand ziem- lich locker, kahl; Blüten ziemlich klein, gelbgrün. Kelchzipfel eiförmig, stachel- spitz. Außenkelchblätter fast so lang wie die Kelchblätter. Alchimilla incisa Bus. in Magn. Serin. fl. sel. XI. 255 (1893). Alchimilla glaberrima var. incisa Briqu. in Burn. Fl. Alp. mar. III. 155 (1899); A. u. @. Syn. VI. 1. (1902); Paulin Übers. in Krain nachgew. Alch. 8 (1907). An sonnigen steinigen Stellen in der Alpenregion der Sanntaler Alpen, bisher nur im angrenzenden Krain auf dem Grintovz! 3. Alchimilla flexicaulis Bus. Bogiger Frauenmantel. Aus- dauernde, mittelgroße bis große hellgelbgrüne Pflanze. Grund- ständige Blätter groß, rundlich-nierenförmig, gelbgrün, oberseits kahl, unterseits besonders an den äußersten Lappen auf der Fläche anliegend behaart und an den Nerven oft seidenhaarig, mit deutlichem Adernetz, 9—11-lappig mit kurzen, höchstens bis zu '/ı der Blattbreite reichenden rundlichen oder breit dreieckigen rund- um gesägten Lappen mit regelmäßigen kleinen spitzen Säge- zähnen. Blattstiele anliegend steif behaart. Stengel aufsteigend oder 876 Alchemilla. aufrecht, bis 40 cm hoch, am Grunde anliegend behaart. Blüten- stand kahl, locker, unterbrochen; Blüten groß, gelbgrün. Kelchzipfel so breit wie lang, stachelspitz, so lang wie der Kelchbecher. Außen- kelchblätter lanzettlich, spitz. August, September. Alchimilla flexiecaulis Bus. in Bull. Herb. Boiss. I. App. 2. 32 (1893), in Jace. Cat. fl. Valais. 114 (1895). Alchimilla glaberrima var. flexicaulis Schinz. u. Kell. Fl. Schweiz 1. Aufl. 255 (1900); 4. u. @. Syn. VI. 1. 398 (1902). Auf Alpentriften, bisher nur in den nördlichen Kalkalpen auf der Hohen Veitsch zwischen der Schalleralpe und dem Schutzhause (Ronni- ger!, det. Buser). Sekt. 2. Vulgares Bus. Blätter höchstens bis zur Hälfte. der Blattbreite eingeschnitten mit meist rundum gesägten, seltener an den Seiten ganzrandigen Lappen, mehr minder derb bis lederig mit auch im trockenen Zustande nicht stark vorspringendem Adernetz. Stengel und Blattstiele kahl oder verschiedenartig behaart. Blütenstand stets kahl. Kelchzipfel stumpflich bis spitz, kürzer als der Kelchbecher. Vulgares Bus. in Magn. Scerin. Fl. sel. XI. 15 (1892), in Jace. Cat. fl. Va- lais. 116 (1894), ohne Beschreibung. 4. Alchimilla coriacea Bus. Lederiger Frauenmantel. Aus- dauernde, große, kräftige, bläulichgrüne, völlig kahle Pflanze. Grundständige Blätter groß, rundlich, wellig, beiderseits kahl, seicht 7—11-lappig mit höchstens bis zu '/ı der Blattbreite reichenden rundlichen oder breit rundlich-dreieckigen, rundum gesägten Lappen mit breiten dreieckig-eiförmigen meist sehr ungleichen Sägezähnen. Blattstiele ganz kahl. Stengel aufsteigend, kahl, die Blätter meist nur wenig überragend. Blütenstand kahl, locker mit geknäuelten ziem- - lich großen grünen Blüten. Kelchzipfel breit eiförmig, kürzer als die Kelchbecher. Juli—September. Alchimilla coriacea Bus. Not. Alch. erit. ou nouv. 19 (1891), in Jace. Cat. fl. Valais. 116 (1894). Alchimilla vulgaris £. coriacea Briqu. m Burn. Fl. Alp. mar. III. 147 (1899). Alchimilla vulgaris ©. A. coriacea A. eu- coriacea A. u. @. Syn. VI. 1. 416 (1902). Auf Wiesen und an kräuterreichen Stellen in der Alpenregion der nördlichen Kalkalpen, bisher nur auf dem Loser bei Alt-Aussee (Ronniger)). 5. Alchemilla semiisecta Bus. Halbgespaltener Frauenmantel. Ausdauernde, kleine bis mittelgroße hellblaugrüne kahle Pflanze. Grundständige Blätter rundlich bis nierenförmig, wellig, 7—9-lappig, mit bis Ys oder selbst '/; der Blattbreite reichenden, an den unteren gestutzten, an den oberen halbeiförmigen, vorn tief grob ein- geschnitten gesägten, an den Seiten ein kurzes durch die Wellung Alchemilla. 87 [1 oft verdecktes Stück ganzrandigen Lappen. Sägezähne jederseits 4—7, schwach gewimpert. Blätter unterseits völlig kahl, oberseits an den Sommerblättern (den innersten) auf der Fläche oder wenig- stens in den Falten zerstreut anliegend behaart; Blattstiele kahl. Stengel liegend oder aufsteigend, kahl, bis 25 cm lang. Blütenstand locker, rispig, ganz kahl; Blüten mittelgroß, grün. Kelchzipfel ziemlich groß, aufrecht, länger als der Kelchbecher. August, September. Alechimilla semiseeta Bus. in Bull. Herb. Boiss. II. 94 (1894), in Jace, Cat. fl. Valais. 122 (1894). Alchimilla vulgaris €. A. coriacea B. semisecta A. u. @. Syn. VI. 1. 418 (1902). Alchimilla alpestris Hay. Fl. stir. exs. No. 123 (1905) z. T. An feuchten Stellen, am schmelzenden Schnee, bisher nur in den Sanntaler Alpen bei der Kocbekhütte! 6. Alchemilla alpestris Schmidt. Gebirgs-Frauenmantel. Aus- dauernde, kleine bis große, kahle Pflanze. Grundständige Blätter rund- lich bis nierenförmig, kahl oder an den Nerven seidig behaart, wellig, 7—9-lappig mit breit rundlichen bis halb eiförmigen, bis höchstens '/; der Blattbreite reichenden rundum gesägten Lappen; Blattstiele spärlich bis ziemlich dieht anliegend behaart, selten ganz kahl. Stengel liegend bis aufrecht, bis 50 em hoch, meist wenigstens am Grunde etwas anliegend behaart. Blüten- stand kahl, locker, meist reichblütig; Blüten gelbgrün, meist kurz ge- stielt. Kelchzipfel dreieckig, spitz, kürzer als der Kelchbecher. Juli bis September. Alchimilla alpestris Schmidt Fl. boöm. inch. Cent. III. 88 (1794); Schinz u. Kell. Fl. Schweiz 1. Aufl. 256 (1900). Alchimilla glabra Neygenfind Enchyr. bot. (1821); A. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. III. 13 (1883), nicht Poiret. Alchimilla vulgaris var. glabra M. K. Deutschl. Fl. I. 830 (1523); Maly Fl. Steierm. 237 (1868); Strobl Fl. Admont II. 53 (1882), nicht Lam. et DC. Alchi- milla vulgaris B. A. alpestris A. u. @. Syn. VI. 1. 411 (1902). Hier in folgenden Formen: 1. Blattlappen halbeiförmig bis dreieckig, bis über '/ı der Blatt- breite reichend. a. typica (A.u.@.) Schinz u. Kell. Pflanze mittelgroß bis groß. Blätter blaugrün, stark wellig, mit bis Y, oder '/s der Blattbreite reichenden rundlichen bis halbeiförmigen oder dreieckigen Lappen und groben, ungleichmäßigen, stark seidig gewimperten Zähnen, kahl; Blatt- stiele und Stengel schwach anliegend behaart bis kahl. Stengel auf- steigend. Alchimilla vulgaris B. A. alpestris A. eu-alpestris V. typica A. u. @. Syn. VI. 1. 413 (1902). Alchimilla alpestris Bus. in Magn. Serin. fl. sel. 8783 Alchemilla. XII. 282 (1892), in Jacc. Cat. fl. Valais. 124 (1895). Alchimilla alpestris o. typica Schinz u. Kell. Fl. Schweiz 2. Aufl. II. 119 (1905). Auf Wiesen, Alpenweiden, an quelligen Stellen von der höheren Voralpen- bis in die Hochalpenregion (1000—2300 m) sehr häufig, selten in tieferen Lagen, wie im Stiftingtale bei Graz (Fritsch). 8. montana (Bus.) Schinz u. Kell. Pflanze klein bis mittelgroß. Blätter dunkel blaugrün, unterseits an der Nerven seidig behaart, ober- seits in den Falten meist etwas seidig, mit bis etwa '/; der Blattbreite reichenden halbeiförmigen regelmäßig schmal gesägten Abschnitten und stark gewimperten Sägezähnen; Blattstiele meist dicht seidig behaart. Stengel aufsteigend. Blütenstand dicht. Alchimilla alpestris var. montana Schinz u. Kell. Fl. d. Schweiz 2. Aufl. II. 119 (1905). Alchimilla montana Schmidt Fl. bo@m. inch. Cent. III. 88 (1794)2?, Bus. in Dörfl. Herb. norm. No. 3. 627, Sched. Cent. XXXVIl. 216 (1898). Alchimilla connivens Bus. in Bull. Herb. Boiss. II. 107 (1894). Zerstreut in der Krummholz- und Hochalpenregion, wie auf dem Saarstein bei Aussee!, beim Steirer See im Toten Gebirge (Kechinger)), in der Ramsau bei Schladming (Kechinger!), auf dem Hochalbl bei Seckau (Pernhoffer!) und Gottstalgraben bei Mautern!, auf der Wenzel- alpe in den Seetaler Alpen!, und wohl weiter verbreitet. y. acutidens (Bus.) Schinz u. Kell. Pflanze klein bis mittelgroß. Blätter hellgrün stark wellig, kahl oder unterseits an den Nerven etwas seidig, mit bis zu '/; oder '/s der Blattbreite reichenden, halbelliptischen, gleichmäßig gesägten Abschnitten und sehr gleichmäßigen, ziemlich breiten und kurzen, aber fein zugespitzen und an der Spitze mit einem Haarpinsel versehenen Sägezähnen. Blütenstand locker. Alchimilla acutidens Bus. in Bull. Herb. Boiss. II. 104 (1894). Alchi- milla alpestris var. acutidens Schinz u. Kell. Fl. Schweiz 2. Aufl. II. 119 (1905). Alchimilla vulgaris B. A. alpestris A. eu-alpestris II. acutidens 4. u. @. Syn. VI. 1. 412 (1902). Anscheinend nicht selten in der Alpenregion der Zentralalpen, wie auf dem Waldhorn! und der Planei! bei Schladming, auf dem Seckauer Zinken! und wohl noch anderswo. 2. Blattlappen breit rundlich bis halbkreisförmig, bis höchstens Y/y der Blattbreite reichend. d. obtusa (Dus.) Schinz u. Kell. Pflanze mittelgroß bis groß, blaugrün. Blätter groß, mit 9—11 bis '/ı der Blattbreite reichenden Lappen mit jederseits 6—8 kurzen und breiten Zähnen, kahl oder unterseits an den Nerven schwach anliegend behaart; Blattstiele und meist auch der untere Teil des Stengels ziemlich dicht anliegend seiden- haarig. Stengel meist aufsteigend. Blütenstand locker; Blüten klein. Alchemilla. Zr Alchimilla obtusa Bus. in Jace. Cat. fl. Valais. 126 (1894). Alchimilla alpestris var. obtusa Schinz u. Kell. Fl. Schweiz 1. Aufl. 256 (1900). Alchi- milla vulgaris B. A. alpestris B. obtusa I, eu-obtusa A. u. @. Syn. VI. 1. 414 (1902). Auf trockenen Weiden der Voralpen- und Krummholzregion. Auf dem Loser bei Aussee (kechinger!); bei der Treffner-Alm nächst Johns- bach (Konniger)), auf dem Hochschwab nächst dem Schiestel-Hause!, in den Seetaler Alpen auf der Wenzelalpe!. e. reniformis (Bus.) Schinz u. Kell. Pflanze groß, hell gelbgrün. Grundständige Blätter nierenförmig, kahl, 7—9-lappig mit bis zu '/, der Blattbreite reichenden, halbkreisförmigen oder stumpf dreieckigen Lappen und jederseits 6—10 kurzen, an der Spitze mit einem Haarschopf ver- sehenen Zähnen; Blattstiele behaart oder die der Frühjahrsblätter kahl. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 60 cm hoch, mit großen langsam an Größe abnehmenden Blättern besetzt. Blütenstand locker; Blüten groß, hellgelbgrün. Alechimilla reniformis Bus. in Jace. Cat. fl. Valais. 127 (1895). Alchi- milla alpestris var. reniformis Schinz u. Kell. Fl. Schweiz 2. Aufl. II. 120 (1905). Alchimilla vulgaris B. A. alpestris B. obtusa II. reniformis A. u. @. Syn. VI. 1. 414 (1902). Auf Voralpenwiesen in der Kaiserau bei Admont! 7. Alchimilla cuspidens Bus. Spitzzähniger Frauenmantel. Kleine bis sehr kleine dunkel blaugrüne Pflanze. Grundständige Blätter derb, mit nicht vorspringendem Adernetz, klein, 1—3 cm im Durchmesser, rundlich, in der Jugend an den Nerven stark seiden- haarig, später ganz kahl, 5—7-spaltig, mit bis etwa zur Hälfte der Blattbreite reichenden keilig-halbeiförmigen, an den Seiten ganz- randigen, vorn eingeschnitten gesägten Abschnitten und kurz eilanzettlichen, etwas nach vorn geneigten, mit einem langen kräftigen Haarpinsel versehenen Sägezähnen; Blattstiele kahl. Stengel aufsteigend, kahl, bis 10 cm hoch. Blütenstand klein, meist nur aus 2—3 lockeren Knäueln bestehend; Blüten groß, hellgelbgrün, kahl. Kelchzipfel breit dreieckig, spitz, so lang wie die Kelchröhre. August, September. Alchimilla cuspidens Bus. in Bull. Herb. Boiss. II. 106 (1894). Auf Alpenweiden und am schmelzenden Schnee in der Hochalpen- region der nördlichen Kalkalpen, bisher nur auf dem Grimming in der Gipfelregion des Moltereck!, und auf der Hohen Veitsch (Ronniger!, det. Buser). 8. Alchemilla pratensis Schmidt. Wiesen-Frauenmantel. Aus- dauernde, große bis sehr große hellgrüne Pflanze. Stengel liegend 330 Alchemilla. oder aufsteigend, unten dicht, nach oben zu schwächer abstehend weichhaarig. Grundständige Blätter lang gestielt mit dicht abstehend- weichhaarigen Blattstielen, oberseits kahl, unterseits be- sonders an den Nerven anliegend behaart, groß, 7—11-lappig mit dreieckig-rundlichen bis halbelliptischen, bis zu /ı oder '/; der Blattbreite reichenden gleichmäßig gesägten Abschnitten. Blüten- stand reichblütig, locker, kahl. Kelchzipfel dreieckig, breit spitz. Juli— September. Alehimilla pratensis Schmidt Fl. bo@m. inch. III. 88 (1794); Bus. in Dörfl. Herb. norm. Sched. Cent. XXXVII. 219 (1898); Paulin Übers. in Krain nachgew. Alch. 14 (1907). Alchimilla vulgaris Z. Sp. pl. Ed. 1. 123 (1753) z. T.; Koch Syn. Ed. 2. 256 (1844) z. T.; Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 200 (1874) z. T.; Bus. Not. Alch. erit. 16 (1891), nicht in Dörfl. Herb. norm. No. 3633. Alchimilla vulgaris ß. pilosa Neilr. Fl. N.-Öst. 889 (1859); Maly Fl. Steierm. 237 (1868); Strobl Fl. Admont II. 53 (1882). Alchimilla vulgaris A. eu-vulgaris b. pratensis A. u. @. Syn. VI. 1. 408 (1902). Alehimilla pratensis var. vulgaris Schinz u. Kell. Fl. Schweiz 2. Aufl. II. 118 (1905). Auf Wiesen, an quelligen Stellen, häufig von den Voralpentälern bis in die Krummholzregion. 9. Alchemilla silvestris Schmidt. Gemeiner Frauenmantel. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, kurz, von Blattresten bedeckt. Stengel liegend, aufsteigend oder aufrecht, unten stärker, oben schwächer ab- stehend behaart. Grundständige Blätter lang gestielt mit dicht ab- stehend behaarten Blattstielen, rundlich-nierenförmig, 7—11-lappig - mit zu Y;—Y; der Blattbreite reichenden halbkreisförmigen oder halbelliptischen, ringsum gesägten Abschnitten, beiderseits ziemlich dicht anliegend behaart. Blütenstand locker bis ziemlich dicht, kahl oder fast kahl. Kelchzipfel dreieckig-eiförmig, stumpflich. Juni—September. Alchimilla silvestris Schmidt Fl. Bo&m. inch. Cent. III. 88 (1794). AI- chimilla vulgaris Z. Sp. pl. Ed. 1. 123 (1753) z. T.; Bus. in Dörfl. Herb. norm. No, 3633 (1898), Sched. XXXVII. 219. Alchimilla vulgaris y. sub- serieea Neilr. Fl. N.-Öst. 889 (1859); Maly Fl. Steierm. 237 (1868). Alchemilla hybrida Strobl Fl. Admont II. 53 (1882), nicht Z. Alchemilla vulgaris A. eu- vulgaris I. silvestris A. u. @. Syn. VI. 406 (1902). Wurde hier in folgenden Formen beobachtet: A. Pflanze groß und kräftig. Blätter mit 9—11 Lappen. 1. Blattlappen breit abgerundet bis halbeiförmig, stumpf, höchstens bis zu °/, der Blattbreite eingeschnitten. a. erinita (Dus.) Hay. Pflanze groß bis sehr groß, dunkelgrün. Blattlappen wenig tief eingeschnitten, bis '/s, höchstens bis '/ı der Blattbreite reichend. Blätter beiderseits dünn anliegend behaart, nicht seidig schimmernd. Blattzähne breit, stumpflich. Behaarung des Stengels Be RT - d “ 5 Bi Dr er 2 a 2 * » er u. #8 Flora von Steiermark Eine systematische Bearbeitung der im Herzogtum Steiermark wildwachsenden oder im Großen gebauten Farn- und Blütenpflanzen nebst einer pflanzengeographischen Schilderung des Landes Mit Benutzung eines vom naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark angelegten Standortskataloges bearbeitet von Dr. August von Hayek Privatdozent an der Universität Wien Erster Band — Heft 12 Ausgegeben am 30. Dezember 1909 BERLIN VERLAG VON GEBRÜDER BORNTRAEGER W 35 SCHÖNEBERGER UFER 12a 1909 >. Br - Alchemilla. 881 und der Blattstiele sehr dicht. Blühender Stengel meist nur wenig länger als die Blätter. Blüten klein. Alchimilla erinita Bus. in Magn. Serin. fl. sel. XI. 256 (1892). Alchi- milla silvestris «. crinita Hay. Fl. Steierm. I. 880 (1909). Alchimilla vulgaris A. eu-vulgaris a. silvestris 2. erinita A. u. @. Syn. VI. 1. 407 (1902). Alchimilla vulgaris var. crinita Schinz u. Kell. Fl. Schweiz 2. Aufl. II. 118 (1905). Auf Wiesen und unter Voralpengekräute, in der höheren Voralpen- und Krummholzregion, bisher nur unter dem Dachstein gegen den Brandriedel zul. (In den Sanntaler Alpen auf der Krizka planina und unter dem Steiner Sattel.) ß. suberenata (Dus.) Hay. Mittelgroße, hellgrüne, locker behaarte Pflanze. Blätter dünn, stark wellig (getrocknet gefaltet), oberseits dünn behaart, mit bis '/ı oder *; der Blattbreite reichenden abgerundeten Lappen und großen, breiten, stumpfen Zähnen. Blütenstand locker, reich durchblättert. Alchimilla subcerenata Bus. in Magn. Serin. fl. sel. XII. 285 (1893). Alchimilla silvestris ß. suberenata Hay. Fl. Steierm. I. 881 (1909). Alchi- milla vulgaris var. suberenata Briqu. in Burn. Fl. Alp. mar. IlI. 147 (1899); Paulin Übers. in Krain nachgew. Alech. 13 (1907), Alchimilla vulgaris A. A. eu-vulgaris a. silvestris 3. suberenata A. u. @. Syn. VI. 1. 407 (1902). Auf Wiesen der Voralpentäler bis in die Krummholzregion. Bei Selztal!, auf dem Schöckel bei Graz (Gebhard!) und auf der Stubalpe (Pittoni!) und gewiß weiter verbreitet. y. pastoralis (Bus). Hay. Kleine bis mittelgroße, dunkelblaugrüne Pflanze. Blätter beiderseits reichlich behaart, in der Jugend etwas seidig glänzend, mit bis zu '/; oder */;, der Blattbreite reichenden halbkreis- förmigen oder halbeiförmigen Abschnitten und schmalen gleichmäßigen schwach zusammenneigenden Zähnen. Blüten in locker gestellten kugeligen Knäueln. Alchimilla pastoralis Bus. Not. Alch. erit. ou nouv. 18 (1891). Alchi- milla silvestris y. pastoralis Hay. Fl. Steierm. I. 881 (1909). Alchimilla vulgaris Bus. in Dörfl. Herb. norm. No. 3633, Sched. Cent. XXXVII. 219 (1898). Alchimilla vulgaris 4. A. eu-vulgaris a. silvestris 1. pastoralis A. u. @. Syn. VI. 1. 407 (1902). Auf Wiesen bis in die Krummbholzregion sehr häufig. 2. Blattlappen wenigstens an den inneren Blättern dreieckig, ziem- lich spitz, bis zu ®/s;—/s der Blattbreite eingeschnitten. d. micans (Dus.) Hay. Kleine bis mittelgroße, dunkelgrüne Pflanze. Blätter flach, mit 7—9 bis zu '/s oder '/s der Blattbreite reichenden dreieckigen Lappen und regelmäßigen kleinen Zähnen, in der Jugend beiderseits dicht seidig behaart, später oberseits etwas seidig, unterseits Hayek, Flora von Steiermark. 56 y 882 Alchemilla. an den Nerven dicht seidig behaart. Stengel meist zahlreich. Blüten in lockeren Büscheln. Alchimilla micans Bus. in Bull. Herb. Boiss. I. App. 2. 28 (1893), in Jace. Cat. fl. Valais. 137 (1894). Alchimilla silvestris 3. micans Hay. Fl. Steierm. I. 881 (1909. Alchimilla pratensis var. micans Schinz u. Kell. Fl. Schweiz 2. Aufl. II. 118 (1905). Alchimilla vulgaris A. A. eu-vulgaris a. silvestris 4. micans A. u. @. Syn. VI. 1. 407 (1902). Auf Wiesen bis in die Voralpen zerstreut. Bei Admont (Strobl), Seckau (Pernhoffer!), Mürzzuschlag (Kronfeld!), auf dem Semmering (Woloszezak!); bei Stainz (T’royer!), in den Sanntaler Alpen. &e. acutangula (Bus.) Hay. Mittelgroße bis sehr große trüb dunkelgrüne Pflanze. Blätter fach, mit 9—11 bis zu '/; oder */, der Blattbreite reichenden dreieckigen gleichmäßig spitz gesägten Lappen, beiderseits zerstreut anliegend behaart. Blütenstand schmal, aufrecht. Alchimilla acutangula Bus. in Ber. schweiz. bot. Ges. IV. 69 (1894), in Jacc. Cat. fl. Valais. 136 (1894). Alchimilla silvestris e. acutangula Hay. Fl. Steierm. I. 882 (1908. Alchimilla vulgaris A. A. eu-vulgaris a. sil- vestris 5. acutangula A. u. @. Syn. VI. 1. 408 (1902). Alchimilla praten- sis var. acutangula Schinz u. Kell. Fl. Schweiz 2. Aufl. II. 118 (1905). Auf Wiesen bis in die Voralpentäler. Bei Schladming, Trieben, Murau, Leoben, Steinhaus am Semmering, Krieglach, Friedberg, Hart- berg, Söchau, Fürstenfeld, Ilz; (bei der Alpe Dol in den Sanntaler Alpen). Sekt. 3. Pubescentes Bus. Blätter höchstens bis zu !/; der Blatt- breite geteilt, behaart, derb. Stengel abstehend zottig. Blüten in dichten Knäueln, gleich den Blütenstielen dicht behaart. Pubescentes Bus. in Jacc. Cat. pl. Valais. 110 (1895). 10. Alchemilla pubescens Lam. Weichhaariger Frauenmantel. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, ästig, von Blattresten bedeckt. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 20 cm hoch, bis oben abstehend be- haart. Grundständige Blätter gestielt mit abstehend zottigen Blatt- stielen, rundlich-nierenförmig, oberseits schwächer, unterseits dichter anliegend behaart und an den Nerven seidig glänzend, 7—9-Jappig mit halbkreisförmigen oder halbeiförmigen, bis '/ı oder '/s der Blattbreite reichenden rundum gesägten Lappen. Blüten- stand geknäuelt; Blütenstiele und Blüten abstehend behaart. Kelchzipfel eiförmig, stumpflich. Juli—September. Alchemilla pubescens Lam. Ill. 347 no. 1703 (1791); Koch Syn. Ed. 2. 256 (1844) z. T.; Buser in Magnier Scrin. ad fl. sel. No. XI (1892). Alchemilla vulgaris var. subsericea Gaud. Fl. Helv. I. 453 (1828) z. T.; Koch Syn. Ed. 2 256 (1844); Maly Fl. Steierm. 237 (1868). Alchemilla alpina £. hybrida L. Sp. pl. Ed. I. 123 (1753) z. T. Alchemilla hybrida Mill. Gard. Diet. Ed. VIIT. Alchemilla. 883 No. 2 (1768) z. T.; Strobl Fl. Admont II. 53 (1882). Alchimilla glaucescens Wallr. in Linnaea XIV (1840) 134, 549. Alchimilla pubescens A. A. mon- tana a. glaucescens A. u. @. Syn. VI. 1. 402 (1902). Alchimilla vulgaris var. trichocalycina Weltst. in Öst. bot. Zeitschr. XLIL (1892) 425. Auf steinigen Triften, an feuchten quelligen Stellen von der höheren Voralpen- bis in die Krummholzregion (1400—2000 m). Gemein in den nördlichen Kalkalpen; in den Zentralalpen bisher nur um die Scharte des Hochschwung bei Rottenmann, auf dem Triebenstein bei Trieben, auf dem Lantsch und Schöckel. Sehr häufig in den Karawanken und Sanntaler Alpen. Il. Alchemilla flabellata Bus. Fächerblätteriger Frauenmantel. Ausdauernde, kleine, graugrüne dicht behaarte Pflanze. Grundständige Blätter rundlich -nierenförmig, oberseits: schwächer, unterseits dichter anliegend behaart und an den Nerven seidig glänzend, siebenlappig mit viereckigen, gestutzten oder etwas abgerundeten, vorn gesägten, ‘an den Seiten ganzrandigen Lappen. Blattstiele abstehend zottig. Stengel liegend bis aufrecht, bis in die letzten Verzweigungen dicht ab- stehend behaart. Blütenstand geknäuelt; Blütenstiele und Blüten abstehend behaart. Kelchzipfel länglich, spitzlich. Juli—September. Alchimilia flabellata Bus. Not. Alch. cerit. ou nouv. 12 (1891), in Jace. Cat. fl. Valais. 111 (1894). Alchimilla pubescens Koch Syn. Ed. 2. 256 (1844); Maly Fl. Steierm. 237 (1868); Strobl Fl. Admont II. 53 (1882), nicht Lamarck. Alehimilla pubescens 4. A. montana 11.a. flabellata A. u. @. Syn. VI. 1. 403 (1902). Auf Alpentriften in der Krummholz- und Hochalpenregion (1800 bis 2300 m), besonders der Zentralalpen. Verbreitet in den Niederen Tauern, den Murauer und Seetaler Alpen, auf der Stubalpe; selten in tieferen Lagen, wie auf dem Semmering (Rechinger!), bei Sauerbrunn nächst Stainz (Troyer). Sehr zerstreut uud selten auf Kalk: Auf der Schneealpe (Ronniger!), der Raxalpe (Wiemann!); auf dem Schöckel bei Graz (Alexander!). 2. Untergattung: Aphanes (L.) Focke. Nur ein, (selten zwei), zwischen zwei Kelchblättern stehendes Staub- blatt vorhanden. Aphanes L. Gen. pl. Ed. 5. 59 (1754) als Gattung; Focke in Engl. Nat. Pflanzenfam. III. 3. 43 (1894) als Untergattung; A. u. @. Syn. VI. 1. 386 (1903). I2. Alchemilla arvensis (Z.) Scop. Acker-Frauenmantel. Ein- bis zweijährig. Stengel liegend oder aufsteigend, bis 15 cm lang, am Grunde meist ästig, kurzhaarig. Blätter kurz gestielt bis sitzend, hand- förmig 3—5-spaltig mit ungeteilten oder 2—3-lappigen Zipfeln, zerstreut behaart. Nebenblätter groß, eingeschnitten ge- z.p* 36" 384 Agrimonia. sägt. Blüten in kleinen, den Blättern scheinbar gegenständigen, oft von den Nebenblättern umhüllten Knäueln. Kelchzipfel auf- recht, spitz. Mai—September. Aphanes arvensis Z. Sp. pl. Ed. 1. 123 (1753). Alchemilla arvensis Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 115 (1772); Koch Syn. Ed. 2. 27 (1844); Maly Fl. Steierm. 237 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 200 (1874); A. u. @. Syn. VI. 1. 386 (1902). Alchemilla aphanes Leers Fl. Herborn. 54 (1775). Auf Äckern, zerstreut. In der Fölz bei Aflenz, nur zufällig ver- schleppt. In der Umgebung von Graz hie und da, wie bei Gratwein, im Stiftingtal. Bei Pöllau; bei Fernitz, Ehrenhausen, im Pettauerfelde bei Haidin, Pettau, Moschganzen. Bei Neuhaus, Hochenegg, Cilli, Römer- bad, Trifail. 10. Agrimonia Z. Odermennig. Blüten strahlig, zwitterig, in ährenähnlichen Trauben, ohne kelchartige Hülle. Kelchblätter fünf, ohne Außenkelchblätter. Kelch- röhre weichstachelig. Kronblätter fünf. Staubblätter 10—20—viele. Fruchtknoten zwei, in den krugförmigen Blütenboden eingesenkt; Frucht eine in der verhärteten Kelchröhre eingeschlossene Schließfrucht. Stauden mit unterbrochen gefiederten Blättern und gelben (oder weißen) Blüten. Agrimonia L. Sp. pl. Ed. 1. 643 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 205 (1754); Endl. Gen. pl. 1243 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 244 (1844); Maly Fl. Steierm. 238 (1868); Focke in Enyl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 43 (1894); A. u. @. Syn. VI. 1. 419 (1902). Wicht. Literatur: E. Meyer, Revision des €speces du genre Agrimonia in Ann. sc. nat. 2. Ser. XVIII. 372 (1842). I. Agrimonia Eupatoria Z. Echter Odermennig. Wurzelstock kurz, holzig, spindelig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, einfach oder oben wenig ästig, dicht abstehend behaart und zerstreut drüsig. Blätter 2—6-paarig unterbrochen gefiedert; Blättchen elliptisch, eingeschnitten gesägt, oberseits grün, zerstreut behaart, unterseits dicht anliegend grau behaart und zerstreut drüsig. Blüten sehr kurz gestielt in verlängerter ährenförmiger Traube. Kelchbecher zuletzt verkehrt-kegelförmig, von oben bis fast zum Grunde gefurcht, dicht rauhhaarig, am Grunde mit aufrechten an der Spitze hackigen Weichstacheln. Kronblätter länglich-verkehrt-eiförmig, goldgelb, 4—6 mm lang. Juni—September. Agrimonia Eupatoria Z. Sp. pl. Ed. 1. 643 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 245 (1844); Maly Fl. Steierm. 238 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 199 (1874); Strobl Fl. Admont. II. 55 (1882); A. u. G. Syn. VI. 1. 420 (1902). An Waldrändern, Gebüschen, Hecken, verbreitet bis in die Vor- alpentäler (300 m); fehlt im obersten Enns- und Murtale bei Schlad- ming und Murau. Agrimonia. Aremonia. 885 2. Agrimonia odorata Mill. Wohlriechender Odermennig. Wurzelstock kurz, holzig, spindelig. Stengel aufrecht, bis über 1 m hoch, einfach oder oben wenig ästig, abstehend behaart und zerstreut drüsig. Blätter 2—6-paarig unterbrochen gefiedert; Blättchen elliptisch, eingeschnitten gesägt, oberseits grün, zerstreut anliegend behaart, unter- seits grün oder schwach graugrün, dichter behaart und mit sitzenden Drüsen besetzt. Blüten sehr kurz gestielt in verlängerter, ährenförmiger Traube. Kelchbecher zuletzt halbkugelig, oben bis etwa zur Mitte ge- furcht, rauhhaarig, am Grunde mit an der Spitze hackigen Weich- stacheln besetzt, von denen die äußeren zurückgeschlagen sind. Kronblätter länglich-verkehrt-eiförmig, 5—7 mm lang, goldgelb. Juni— September. Agrimonia odorata Mill. Gard. Diet. Ed. VIII. No. 3 (1768); Koch Syn. Ed. 2. 245 (1844); A. u. @. Syn. VI. 1. 423 (1902). Agrimonia procera Wallr. in Linnaea XIV (1840) 373. - An Waldrändern, sehr zerstreut im Ennstale bei Liezen (Teyber), Admont (Strobl). ll. Aremonia Neck. Aremonie. Blüten strahlig, zwitterig, von einer 6—10-spaltigen, aus zwei verbundenen Deckblättern gebildeten krautigen Hülle. Kelch- blätter fünf, mit fünf Außenkelchblättern. Kronblätter fünf. Staub- blätter 5—10. Fruchtblätter zwei, in den krugförmigen Blütenboden eingesenkt. Frucht eine in den verhärteten Kelchbecher eingeschlossene Schließfrucht. Stauden mit unterbrochen gefiederten Blättern und gelben, zu wenigen endständigen Blüten. Aremonia Neck. Elem. bot. II. 100 (1790); Endl. Gen. pl. 1243 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 245 (1844); Maly Fl. Steierm. 238 (1868); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 43 (1894); A. u. @. Syn. VI. 1. 426 (1902). Spallanzania Pollini Hort. Veron. pl. nov. 10 (1816), nicht Necker, nicht DC. I. Aremonia agrimonioides (ZL.) Neck. Odermennigartige Are- monie. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, ästig. Stengel aufsteigend, bis 20 em hoch, abstehend weichhaarig, nur oben mit wenigen Blättern besetzt. Blätter unterbrochen 2—4-paarig gefiedert; Blättchen verkehrt-eiförmig, eingeschnitten gesägt, beiderseits grün, anliegend be- haart. Blüten zu 2—4 endständig, kurz gestielt. Außenkelchblätter zur Fruchtzeit verlängert, pfriemlich aufrecht. Kronblätter verkehrt- eiförmig, vorn ausgerandet, 3—5 mm lang, gelb. Fruchtkelch ohne Weichstacheln. Mai, Juni. Agrimonia agrimonioides ZL. Sp. pl. Ed. 1. 643 (1753. Aremonia agrimonoides Neck. Elem. bot. II. 100. No. 768 (1790); Koch Syn. Ed. 2, 245 8386 Sanguisorba. (1844); Maly Fl. Steierm. 238 (1868); A. u. @. Syn. VI. 1. 426 (1902). Amonia agrimonioides Nestl. Monogr. Potent. 17 (1816). Spallanzania agrimonioides Pollini Hort. Veron. pl. nov. 10 (1816). Potentilla stenantha Lehm. Del. ind. sem. (Hamb.) 1849. 7. In Laubwäldern Südsteiermarks, zerstreut. Bei Marburg am Steig rechts ober dem Felsenkeller bei Gams (Murr); auf dem Wotsch, dem Jasselnik; auf der Rudenza und bei Windisch-Landsberg. Häufiger bei Neuhaus, Store, Cilli, besonders auf dem Pecounig und Gosnik, bei Tüffer, Trifail, auf der Merzlica,;, auf dem Veternik bei Drachenburg; in den Sanntaler Alpen bei Leutsch. 12. Sanguisorba Z. Wiesenknopf. Blüten zwitterig oder eingeschlechtlich, in eiförmigen Köpfchen. Kelch krugförmig-trichterig, mit vier freien Zipfeln, von 2—3 Deck- blättern umgeben. Kronblätter fehlend. Staubblätter 4 oder 20—30. Narbe fransig oder kopfig-pinselförmig. Fruchtblätter 1—2, in die Kelch- röhre eingeschlossen. Frucht eine in die erhärtende Kelchröhre ein- geschlossene Steinfrucht. Sanguisorba Z. Sp. pl. Ed. 1. 116 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 53 (1754); Endl. Gen. pl. 1244 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 257 (1844); Maly Fl. Steierm. 237 (1868), alle erw., richtiger Moretti Bibl. Ital. LXX. 436 (1818); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 44 (1894); A. u. @. Syn VI. 1. 45 (1903). Sekt. 1. Eusanguisorba Cesati. Staubblätter vier, Fruchtblatt eines. Blüten alle zwitterig oder nur die obersten weiblich. Narbe kopfig-fransig. Eusanguisorba Cesati Ic. stirp. Ital. fase. I. (1840); A. u. @. Syn. VI. 1. 428 (1903). I. Sanguisorba officinalis 2. Gemeiner Wiesenknopf. Aus- dauernd; Wurzelstock walzlich, schief. Stengel aufrecht, bis über 1 m hoch, kahl, oben in aufrechte einköpfige Äste geteilt, unten be- blättert. Blätter gefiedert; Blättchen grob gesägt, oberseits grün, unter- seits blaugrün, beiderseits kahl, die der unteren Blätter herzförmig- länglich, die der oberen länglich. Blütenköpfehen lang gestielt, breit eiförmig, 1—2 cm Jang. Kelch schwarzpurpurn, Antheren schwarz. Staubfäden so lang oder kaum länger als die Kelchblätter. Fruchtkeleh mit schmalen Kanten. Juni— August. Sanguisorba offieinalis Z. Sp. pl. Ed. 1. 116 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 257 (1844); Maly Fl. Steierm. 237 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 200 (1874); Strobl Fl. Admont II. 54 (1882); A. u. @. Syn. VI. 1. 428 (1902). Poterium officinale A. Gray Proc. Amer. Acad. VII. (1868) 340. Auf nassen Wiesen, meist gesellige. Bei Aussee; im Ennstale bei Irdning, Liezen, Selztal, Admont und im Paltentale bei Rottenmann, Trieben, Gaishorn. Bei Seckau, im Murtale bei Judenburg, Knittelfeld, Sanguisorba. 887 Leoben. Häufig um Graz, Gleichenberg, Radkersburg; überall um Marburg und im Pettauer Felde; bei Windischgraz, Neuhaus, Hochen- egg, Cilli, Trifail. Ändert ab: 8. auriculata (Scop.) Focke. DBlättchen am Grunde stets mit Nebenblättchen. Sanguisorba auriculata Seop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 110 (1772). San- guisorba officinalis 8. auriculata Strobl Fl. Admont II. 54 (1882), bloßer Name; Focke in Hallier-Wohlf. Syn. 829 (1891); A. u. @. Syn. VI. 1. 429 (1902). Auf Wiesen des Enns- und Paltentales bei Trieben, Admont (Strobl). Sekt. 2. Rhytidopterium Ser. Die oberen Blüten jedes Köpfchens weiblich, die mittleren zwitterig, die unteren männlich. Staubblätter 20—30. Zwei Fruchtblätter. Narbe pinselförmig. Rhytidopterium Ser. in DC. Prodr. II. 594 (1825); A. u.@. Syn. VI. 1. 431 (1902); Gattung Poterium Z. Gen. pl. Ed. 5. 430 (1754) z. T.; Endl. Gen. pl. 1244 (1836—40) z. T.; Koch Syn. Ed. 2. 258 (1844); Maly Fl. Steierm. 238 (1868). 2. Sanguisorba minor Scop. Kleiner Wiesenknopf. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 50 em hoch, einfach oder wenig ästig, kahl oder am Grunde ab- stehend behaart, beblättert. Blätter 3—12-paarig gefiedert; Blättchen sehr kurz gestielt, eiförmig-rundlich, eingeschnitten gekerbt-gesägt, am Grunde seicht herzförmig, kahl. Blütenköpfchen breit eiförmig bis fast kugelig, 1—2 cm lang. Kelchblätter grünlich, oft rötlich über- laufen, weiß berandet. Antheren gelb. Narben rosenrot. Kelch- becher zur Zeit der Fruchtreife netzig-runzelig, geschärft vierkantig. Mai—Juli. Sanguisorba minor Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 110 (1772). Poterium San- guisorba Z. Sp. pl. Ed. 1. 494 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 258 (1844); Maly Fl. Steierm. 238 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 200 (1874); Strobl Fl. Admont II. 54 (1882). Sanguisorba Sanguisorba A. u. @. Syn. VI. 1. 431 (1902). An steinigen buschigen Abhängen, auf trockenen Wiesen, an Rainen, Wegrändern. In Obersteiermark zerstreut bei Aussee, Groß-Sölk, Steinach, Admont, Judenburg, St. Peter, Freyenstein, Bruck, Frohnleiten. Häufig in der Umgebung von Graz und durch ganz Mittel- und Untersteiermark. 3. Sanguisorba muricata (Spach) Focke. Weichstacheliger Wiesenknopf. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 70 em hoch, kahl oder am Grunde behaart, einfach oder wenig ästig, beblättert. Blätter 3—12-paarig ge- fiedert; Blättchen kurz bis ziemlich lang gestielt, oft nur wenig länger als ihr Stiel, rundlich-eiförmig, eingeschnitten gesägt, am Grunde meist 888 Sanguisorba. Rosa. seicht herzförmig, kahl. Blütenköpfehen breit eiförmig bis kugelig, 1—2 cm lang. Kelchblätter grünlich, oft rötlich überlaufen, weißrandig.. Antheren gelb. Narben rosenrot. Kelchbecher zur Zeit der Fruchtreife tief grubig-runzelig, geflügelt vierkantig. Mai—Juli. Poterium muricatum Spach in Ann. sc. nat. 3. Ser. V. 36 (1846). San- guisorba muricata Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 45 (1894); A. u. @. Syn. VI. 1. 433 (1902). Poterium polygamum W. K. Deser. et Icon. pl. rar. Huug. II. 217 t. 198 (1803); Maly Fl. Steierm. 238 (1868); Strobl Fl. Admont II. 54 (1882). Sanguisorba polygama Beck Fl. N.-Öst. II. 768 (1892); nicht Nyl. Spice. Fl. Fenn. Cent. I. 10 (1843). Auf trockenen sonnigen Abhängen, an Wegrändern. Bei Marburg am Fuß des Schlapfen gegen die Draul, am Koschak (Diet!) und im Langental bei Pößnitz (Dietl!); bei Rohitsch-Sauerbrunn(!). Zufällig eingeschleppt auch am Bahndamm bei Admont (Angelis). 5. Tribus: Roseae DC. Fruchtknoten zahlreich, in der krugförmigen, zur Fruchtzeit er- weichenden Blütenachse eingeschlossen. Staubblätter zahlreich. Roseae DC. Prodr. II. 596 (1825); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 12 (1893); A. u. @. Syn. VI. 1. 32 (1900). 13. Rosa L. Rose. Blüten strahlig, zwitterig. Kelchblätter fünf, in der Knospenlage dachig, die äußeren am Rande oft fiederspaltig. Kronblätter fünf. Staubblätter zahlreich, dem Schlund der Blütenachse eingefügt. Frucht- knoten zahlreich, am Grunde der tief krugförmig ausgehöhlten, bei der Reife zu einer fleischigen, schwarzen oder roten Scheinfrucht werdenden Blütenachse. Fruchtknoten mit je 1—2 Samenknospen, zu einer harten,. in der Scheinfrucht eingeschlossenen Schließfrucht werdend. Meist mit Stacheln bewehrte Sträucher mit unpaarig gefiederten, wechselständigen Blättern und an den Blattstiel angewachsenen Neben- blättern, und großen, oft wohlriechenden, roten oder weißen, seltener gelben Blüten. Rosa L. Sp. pl. Ed. 1. 491 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 217 (1754); Endl. Gen. pl. 1240 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 245 (1844); Maly Fl. Steierm. 238 (1868); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 46 (1894); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 32 (1900). Wieht. Literatur: Lindley, Rosarum Monographia (London, 1820). Tratti- nick, Rosacearum monographia (Wien, (1823—24). Crepin, Primitiae Monographiae Rosacearum in Bull. soc. roy. bot. Belg. VIII (1869). Christ, Die Rosen der Schweiz (Basel, 1873). Deseglise, Catalogue raisonn€ des roses Europeennes in Bull. soc. bot Rosa 389 —_ tt nn nn Belg. XV (1876). Borbäs, A magyar birodalom vadon temö roszai (Budapest, 1880). J. B. Keller in Halacsy u. Braun, Nachträge zur Flora v. Nieder-Österreich p. 200ff. (Wien, 1882). H. Braun, Beiträge zur Kenntnis einiger Arten und Formen der Gattung Rosa in Verh. d. zool. bot. Gesellsch. Wien XXXV (1885) 61. Crepin, Nouvelle classification des roses (1891), Tableau analitique des roses Europ&ennes in Bull. soc. bot. Belg. XXXI (1892). H. Braun in Beck, Flora v. Nieder-Öster- reich II. p. 768ff. (Wien, 1892). R. Keller in Ascherson u. Graebner, Synopsis d. mitteleuropäischen Flora VI. 1. p. 32ff. (1900—1902). Bestimmungsschlüssel. 1. Griffel miteinander zu einer verlängerten, die Einfügungsstelle der Staub- blätter überragenden Säule verbunden. Blüten wiß . . . . R. arvensis. Griffel frei, nicht verlängert, ein mehr minder kugeliges Köpfchen bildend 2. 2. Drei Kelchzipfel am Rande mit lanzettlichen Fiederlappen besetzt . . 3. Alle Kelchzipfel ungeteilt. » ». » 2 2.2... BO! 3. Stämme dicht mit ungleichen Stacheln, Nadelstacheln und Borsten besetzt. Nebenblätter an allen Zweigen gleich breit. Blüten sehr groß . R. gallica. Stacheln mehr minder kräftig, Stachelborsten zerstreut oder fehlend. Neben- blätter an den blühenden Zweigen breiter als an den sterilen . . . . 4. 4. Stacheln schlank, gerade oder leicht gebogen, am Grunde nur wenig ver- breitert. Kelchblätter nach dem Verblühen aufgerichtet, lange bleibend. Blütenstiele stieldrüsig. Blättchen meist weichfilzig . . - rn 8 Stacheln kräftig, in den verbreiterten Grund allmählich ale, mehr minder gebogen bis hackig. Blätter lederig, kahl bis filzig . . .» . 7. 5. Scheinfrüchte aufrecht. Blättchen behaart bis filzig, unterseits spärlich mit sitzenden Drüsen besetzt oder drüsenlos. Blütenstiele meist länger als die Deekblätter. Blüten meist in Dolden. Stacheln gebogen . R. tomentosa. Scheinfrüchte sehr groß, nickend. Blättchen unterseits reichlich mit sitzenden Drüsen besetzt. Blüten meist einzeln, kurz gestielt. Stacheln fast gerade . 6. Gr Blätter reichlich behaart... 2 nen Re nn 2. BR. resino8a. Blätter kahl. 7.0.20 2m Rn 2 Murithik: 7. Blättchen unterseits drüsenlos oder höchstens am Mittelnerv mit einzelnen Drüsen besetzt . . . - oe Blättchen unterseits wenikelane auf Ka en A: Drüsen be- Sr ae eK, ce a Der SR 3: 8. Blättchen unterseits völlig kahl . . . . En) Blättchen unterseits wenigstens am Mittelnerv at, ren al! 9. Kelchzipfel nach demVerblühen aufgerichtet oder abstehend, lange bleibend 10. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen . . » » » ..... 18. 10. Stacheln schlank. Scheinfrüchte klein. Pflanze violett überlaufen. Kelch- zipfel mit wenigen schmalen Fiedern . . . . . R. rubrifolia. Stacheln ie Scheinfrüchte stömig, Kelchzitel reichlich ge- Ziedert..ur = s 5 - le 11. Blütenstiele und Rücken der Kelchsipfel reichlich PAR . R. glabrata. Kelehzipfel und Blütenstiele drüsenlos oder letztere spärlich stieldrüsig . 12. s90 21. 19 D Rosa. Kelchzipfel so lang oder länger als die meist lebhaft rosenrote Blumenkrone, bis zur Reife der Scheinfrucht bleibend. Blätter blaugrün, oft violett über- laufen ee Eee leneTı. Kelchzipfel as als ei meist ge Dee vor der Reife der, Scheintruchtgabtälliogen er RE 3. Blütenstiele 'stieldrüsie . 2... 2 0 nme en RZ. andegapensis Blütenstiele kahl . . . . . R. canina. (8) Kelchzipfel nach dem Verblühen enuel Ar ansehen = ee Kelchzipfel nach dem Verblühen ner elle 5. Blütenstiele stieldrüsig . - - - - nn RR. boverneriana. IBlütenstielegkahler se a en eRacommMolRa: Blütenstielenstieldrüsien 2 ER ET ESEO E30 Blütenstiele drüsenlos . . . en il Kelchblätter so lang wie die Blumenkrone fe Baer Cene reich und dicht fiederspaltig. DBlättehen beiderseits behaart. Stacheln sehr kräftig, aus herablaufendem Grunde derb hackig . - . 20.0. R. oblusifolia. Kelchblätter kürzer als die Blumenkrone, der reich fiederspaltig. Blätt- chen beiderseits oder nur unterseits behaart. Stacheln nicht auffallend groß undaderbyeger were BE a a a ELINEATRTITTE. (7) Blütenstiele er a ee ee 2 Blütenstiele drüsenlos . . . Be 2%): Blättchen groß, doppelt bis nn Gear eh een mit deutlich vortretendem Adernetz. Blüten groß . . . . on na, BR. Jundzul. Blättchen klein bis mittelgroß, unterseits nicht ble laugrün. Blüten klein . 20. Blättchen gegen die Basis verschmälert. Griffel kahl oder schwach be- haaıtı a2... . a Blättchen gegen die Basis abgerundet ne. - 2 Stacheln sehr derb, am Grunde stark verbreitert. Drüsen der Blattunterseite spärlich, geruchlos . . . : ne IH RlaES Stacheln nicht auffallend kräftig. Dosen der Blattunterseite Talıkeuateri: R. Gizellae. Griffel ein kurzes wolliges Köpfchen bildend. Kelchzipfel nach dem Ver- blühen aufgerichtet . . . a een a RArUbIgImOBOR Griffel kahl oder schwach behanıh) Si schlankes, vom Diskus stielförmig abgehobenes Köpfchen bildend. Kelchzipfel nach dem Verblühen abstehend oder zurückgeschlagen . . - .. R. mierantha. 3. Kelchzipfel nach dem eraten ah, lea: bleibend. Griffel behaart bis kahl, nicht wollig . . . 20 un Br agnestıe: Kelchzipfel nach dem Verblühen sich See are bleibend. Griffel dicht wollig-zottig . . - 200. BR. elliplica. (2) Kelchzipfel kürzer als die meist weh Biene Stämme dicht un- gleich nadelstachelig . - . 20.0. R. spinosissima. Kelchzipfel länger als die lebhaft. rosenrote bis purpurne Blumenkrone. Nadelstacheln meist fehlend . . . . 3 . 25. 5. Blätter ganz kahl, lebhaft blaugrün, se role berlanten. Blüten kurz BIeRL el a HRsrubrıTolan Pflanze nicht Bern ni violett Ghenenfen ee 0) Rosa. 891 26. Blüttchen unterseits grau A Blüten nicht sehr lang gestielt. Schein- früchte aufrecht . . . . ee im ne = Ba. Cinmamomea. Blättchen unterseits nicht grau at : E27: 27. Blättchen zu 7—11. Blütenzweige meist heine: Scheintrüchte nickend : . R. pendulina. Blättchen zu 5—7. Scheinfrüchte aufrecht. Unfruchtbare Zweige meist Nadelstacheln tragend. Blühende Zweige meist wehrlos . . NR. turbinata. Sekt. 1. Systylae DC. Griffel fast stets zu einer den Diskus weit überragenden Säule verwachsen. Kelchblätter vor der Fruchtreife abfallend, ungeteilt oder die äußeren fiederspaltig. Bestachlung einfach, ohne Borsten. Systylae DC. Hort. Monsp. 137 (1813); Desegl. Cat. rais. 33 (1877); Borb. Magy. birod. rosz. 338 (1880); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 34 (1900). I. Rosa arvensis Huds. „ Feld-Rose. Niedriger Strauch mit niedergestreckten oder kriechenden Ästen. Stacheln gleich- artig, derb, an den Zweigen an breiter Basis pfriemlich, gerade oder gekrümmt. Blättchen meist zu sieben, eiförmig bis rundlich, einfach gesägt, kahl oder unterseits behaart, drüsenlos. Blattstiele kahl oder behaart, meist drüsig und mit kleinen Stacheln besetzt. Nebenblätter schmal, alle gleichgestaltet. Blüten einzeln oder in wenigblütigen Dolden, lang gestielt; Blütenstiele meist drüsig. Kelchzipfel un- geteilt, dreieckig-eiförmig, kürzer als die Blumenkrone, nach dem Verblühen zurückgeschlagen und vor der Reife der Scheinfrucht ab- fallend. Blumenkrone weiß, geruchlos. Griffel in eine lange, kahle, die Staubblätter überragende Säule verwachsen. Rezep- takel kahl. Scheinfrucht scharlachrot, kugelig oder ellipsoidisch, auf- recht. Karpelle sitzend. Juni, Juli. Rosa arvensis Huds. Fl. Angl. Ed. 1. 192 (1762); Koch Syn. Ed. 2. 254 (1844); Maly Fl. Steierm. 239 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 196 (1874); Desegl. Cat. rais. 45 (1877); Borb. Magy. bir. rosz. 343 (1860); Strobl Fl. Adm. II. 54 (1882); R. Kell. in A. u.@. Syn. VI. 1. 39 (1900). Rosa silvestris Herrmann Diss. inaug. d. Ros. 10 (1762); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 773 (1892). In Holzschlägen und Wäldern. Häufig bei Aussee, Grundelsee, (Obertraun), Liezen; in Gräben zwischen St. Gallen und der Ruine Gallenstein. Bei Peggau, Deutsch-Feistritz, häufig in der Umgebung von Graz. Bei Söchau, Fürstenfeld, Ilz, Riegersburg, Spielfeld, überall um Marburg, Pettau, Burgau; bei Windenau. Sehr häufig in Unter- steiermark bei Pöltschach, Neuhaus, Cilli, Hochenegg, Praßberg, Leutsch, Trifail, Steinbrück, Drachenberg. Zeigt folgende schwach voneinander verschiedene Formen: I. Alle Äste niederliegend. a. Blättchen kahl oder nur unterseits am Mittelnery behaart, 893 Rosa. a. ovata (Lej.) Desv. Scheinfrüchte eiförmig oder eiförmig-länglich. Blütenstiele drüsenlos. Rosa ovata Lej. Fl. Spa ll. 312 (1811). Rosa arvensis var. ovata Desv. in Journ. bot. II. 113 (1813). Auf dem Plabutsch bei Graz (Preissmann!), bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky)). ß. levipes Gremli. Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig. Blatt- und Blütenstiele drüsenlos. Rosa arvensis var. levipes Greml Excursionsfl. Schweiz. Ed. 5. 165 (1885); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1.42 (1900). Rosa erronea Rip. bei Orep. in Bull. soc. bot. Belg. VIII. 257 (1869). Rosa silvestris y. erronea H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 774 (1892). Bei Wörschach im Ennstale! und bei Eggenberg (Preissmänn!) und Gutenberg (Malıy!) nächst Graz. y. repens (Scop.) Christ. Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig. Blüten- und meist auch die Blattstiele stieldrüsig. Rosa repens sScop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 355 (1772). Rosa arvensis f. repens Christ Ros. d. Schweiz 195 (1873); J. B. Kell. in Hal. u. Br..Nachtr. N.-Öst. 201 (1882). Rosa arvensis 1. typica R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 40 (1900). Zerstreut. Bei Aussee, Liezen, bei Deutsch-Feistritz nächst Peggau, auf dem Schökel bei Graz; ferner in Oststeiermark bei Söchau, Tauten- dorf, Aschbach, Ritschein, Ilz, Riegersburg. b. Blätter unterseits auch auf den Sekundärnerven oder auf der Fläche behaart. d. pilifolia Borb. Blättchen oberseits kahl oder schwach behaart, unterseits auf der Fläche oder nur an den Nerven behaart. Mittelnerv ohne Stacheln. Scheinfrüchte kugelig. Blütenstand und junge Triebe oft violett überlaufen (f. atrata Christ Ros. d. Schweiz 196 [1873)). Rosa arvensis var. pilifolia Borb. Magy. bir. rosz. 344 (1880); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 40 (1900). Rosa silvestris £. baldensis H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 773 (1892), nicht R. baldensis A. Kern. Im Gebiet die häufigste Form. II. Äste und mittlere Zweige zum Teil aufgerichtet. &. subbibracteata (H. Br.) Hay. Äste und mittlere Zweige zum Teil aufgerichtet; die mittelständigen Zweige von länglichen Deckblättern gestützt. Blättchen ziemlich groß, lederig. Blütenstiele sehr lang, stiel- drüsig. Rezeptakel kurz eiförmig bis kugelig. Rosa silvestris n. subbibracteata H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 772 (1892). Rosa arvensis e. subbibracteata Hay. Fl. Steierm. I. 892 (1909). Rosa bibracteata J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. 202 (1892), nicht Bastard. In Hohlwegen bei Aschbach nächst Fürstenfeld (Sabranskıy). Rosa. 893 Sekt. 2. Gallicanae DC. Stacheln am Stamm mit zahlreichen Nadelstacheln, Borsten und Drüsenborsten untermischt. Griffel frei. Kelchblätter nach der Blüte zurückgeschlagen, vor der Fruchtreife ab- fallend, die äußeren fiederspaltig. Nebenblätter der oberen Blätter wenig breiter als die der unteren. Gallicanae DC. in Ser. Mus. Helv. 2. (1818); Crep. in Bull. soc. bot. Belg. VIII. 254 (1869). Gallicae Cre&p. in Bull. soc. bot. Belg. XXXI. 70 (1892); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 47 (1900). x Rosa arvensis X gallica Neilr. R. Polliniana Spreng. Stamm aufrecht mit verlängerten dünnen Ästen. Stacheln ungleich, ge- bogen, ziemlich schwach, mit spärlichen bis zahlreichen Nadelborsten und Drüsenborsten untermischt. Blätter 5—7-zählig; Nebenblätter schmal mit vorgestreckten Öhrchen, drüsig gewimpert; Blattstiel kahl oder behaart, mit feinen Nadelstacheln und meist zahlreichen kurzen Stieldrüsen besetzt; Blättchen ziemlich groß, etwas lederig, oberseits dunkelgrün, kahl, unterseits blaßgrün mit scharf vortretendem Adernetz, kahl oder behaart, drüsenlos, einfach bis drüsig doppelt- gesägt. Blüten einzeln oder zu wenigen, lang gestielt; Blütenstiele reichlich stieldrüsig. Rezeptakel verkehrt:eiförmig bis kugelig, meist stieldrüsig. Kelchzipfel lanzettlich, am Rücken stieldrüsig, nach der Blüte zurückgeschlagen, früh abfallend, die äußeren fiederspaltig. Kronblätter groß, weiß bis purpurn. Griffel kürzer als die Staub- blätter, frei oder verwachsen, zu einer längeren oder kürzeren Säule vereint, meist ziemlich weit hervorragend, kahl bis wollig. Früchte meist fehlschlagend. Unterscheidet sich von Rosa arvensis durch kürzere, meist freie Griffel, größere Blättchen, die mit Nadelstacheln und Borsten unter- mischte Bestachlung, fiederspaltige Kelchzipfel und oft rote Blüten, von gallica durch verlängerte Äste und die zu einer Säule vereinten Griffel. Rosa gallica X arvensis Neilr. Fl. N.-Öst. 900 (1859); Crep. in Bull. soc. bot. Belg. XVIII. 1. 347 (1880. Rosa Polliniana Spreng. Pl. min. cogn. pug. II. 66 (1813). Rosa hybrida Schleich. Cat. pl. Helv. (1815): J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 204 (1882). Rosa Schleicheri H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 773 (1892). Rosa arvensis X gallica R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 363 (1902). Ist sehr formenreich. Bisher wurden in Steiermark folgende Formen beobachtet: 1. Griffel verlängert, etwa so lang wie die inneren Staubblätter. a. Griffel kahl. a. cymelliflora (Borb. et Vuk.) R. Kell. Achsen dicht mit Stiel- drüsen und Stachelborsten besetzt. Blättchen breit oval, mit breiten 894 Rosa. kurzen größtenteils einfachen Zähnen. Rezeptakel länglich-birnförmig, meist stieldrüsig. Blüten zahlreich, groß, milchweiß. Rosa eymelliflora Borb. u. Vuk. in Öst. bot. Zeitsch. XXXIV. 449 (1884). Rosa arvensis X gallica A. I. a. cymelliflora R. Kell. in A. u.@. Syn. VI. 1. 365 (1902); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 74 (1908. Rosa hy- brida f. assurgens Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 550 (1904), nicht Vuk. An der Waldstraße ober Spitzhart bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky). b. Griffel behaart. ß. speetabilis (kap.) R. Kell. Achsen zerstreut borstig und stiel- drüsig. Blättchen länglich, einfach gesägt. Kelchzipfel lang, reichlich fiederspaltig. Blüten ziemlich klein, rosenrot. Rosa hybrida var. spectabilis Rap. in Reut. Cat. pl. Geneve Ed. 2. 73 (1861). Rosa arvensis X gallica A. II. 2. spectabilis R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 366 (1902). Auf Hügeln um Aschbach bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sa- branskı). y. Wiedermanni (H. Br.) R. Kell. Achsen dicht drüsenborstig. Blättchen oval, einfach gesägt. Kelchzipfel kurz, spärlich fiederspaltig. Blüten blaßrosa. Rosa Schleicheri y. Wiedermanni H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 774 (1892). Rosa arvensis X gallica A. II. 4. Wiedermanni R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 366 (1902). Bei Aschbach nächst Söchau (Sabransky). D 2. Guiffel kurz, kürzer als die inneren Staubblätter, dicht behaart. d. stiriaca Sabr. Blättchen breitlanzettlich, nur an den Nerven flaumig, zugespitzt, oft drüsig doppelt gesägt. Blüten zu zweien, lang gestielt, groß, weiß. Rosa stiriaca (gallica X squarrosa) Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. LIV. 551 (1904). Rosa arvensis X gallica B. II. stiriaca Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 75 (1908). In Hecken auf den Bergen zwischen Spitzhart und Obersacherberg bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky)). &. kalksburgensis (Wiesb.) R. Kell. Blättchen genähert, ellip- tisch bis eilanzettlich, mittelgroß, oberseits lebhaft grün, unterseits bläulichgrün, unregelmäßig gesägt. Blüten groß, lebhaft purpurn. Griffel wollig, mehr weniger in eine Säule vereint, nur halb so lang wie die inneren Staubblätter. Rosa kalksburgensis (arvensis X austriaca) Wiesb. in Öst. bot. Zeit- schr. XXIX. 144 (1879). Rosa arvensis X gallica II. a. 1. kalksburgensis R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 368 (1902. Rosa Schleicheri {. kalks- burgensis H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 774 (1892). Rosa. 895 Im St. Leonharder Walde bei Graz (Maly!) und bei Maxau nächst Stattendorf (Malıy!)). 2. Rosa gallica 7. KEssig-Rose. Niedriger, bis 50 em hoher Strauch mit aufrechten Ästen. Unfruchtbare Triebe sehr dicht mit schlanken Stacheln, Nadelstacheln, Borsten und Drüsen- borsten besetzt; Blütenzweige mit Borsten und Nadeln zer- streut, seltener reichlich bewehrt, ab und zu schlanke, leicht gebogene Stacheln eingemengt. Blättchen meist zu fünf, groß, oval, oberseits kahl, dunkelgrün, unterseits blaugrün, mit deutlich vortretendem Adernetz, kahl oder behaart, mitunter am Mittelnerv drüsig. Neben- blätter schmal, alle ziemlich gleichgestaltet. Blüten einzeln, lang gestielt; Blütenstiel dieht drüsenborstig. Rezeptakel eiförmig, mehr minder dicht drüsig. Kelchzipfel verlängert lanzettlich, länger oder so lang oder wenig kürzer als die Blumenkrone, die äußeren tief fieder- spaltig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Blumenkrone sehr groß, rot. Griffel ein kurzes halbkugeliges Köpfchen bildend. Scheinfrüchte eiförmig, birnförmig oder kugelig, aufrecht, rot; Karpelle sitzend. Mai, Juni. Rosa gallica L. Sp. pl. Ed. 1. 704 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 255 (1844): Maly Fl. Steierm. 239 (1868); Desegl. Cat. rais. 77 (1877); Borb. Magy. bir. rosz. 367 (1880); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. I. 47 (1900. Rosa Austriaca Cr. Stirp. Austr. II. 36 (1763) erw.; J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 206 (1882). Hier folgende Formen: 1. Blättchen am Grunde abgerundet. «a. austriaca (Or.) H. Br. Blättchen breit elliptisch, unterseits an Mittelnerven und mitunter auch an den Seitennerven schwach be- haart, mit breiten kurzen, drüsige Sekundärzähnchen führenden Säge- zähnen. Blütenstiele und Rezeptakel dicht drüsenborstig. Kronblätter bläulich purpurn, selten blaß rosenrot. Griffel dicht wollig. Rosa austriaca Cr. Stirp. Austr. I. 86 (1763). Rosa gallica 3. austriaca H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 779 (1892). Rosa pumila Jacq. Fl. Austr. 11. 59 T. 198 (1779). Rosa gallica £. pumila H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 779 (1892); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 48 (1902). An Waldrändern, buschigen Abhängen, auf Wiesen, an Weingarten- rändern in tieferen Lagen (bis 700 m) in Mittel- und Untersteiermark nicht selten. An der Südseite des Heiligen Berges bei Voitsberg, bei Stainz, Leibnitz. Bei Graz im Schirminggraben bei Gratwein, im Stiftingtale, bei St. Leonhard, Eggenberg, auf dem Buchkogel, bei Wund- schuh. Bei Altenmarkt, Aschbach und Söchau nächst Fürstenfeld, bei Gnas, Kirchbach, Gleichenberg, besonders auf den Wirrbergen. Bei 896 Rosa. Radkersburg im Murtale und überall in den Windischen Büheln; bei Ragosnica nächst Pettau; auf dem Pyramidenberg, dem Deutschen Kalvarienberge und ober der Brühl gegen Koschak bei Marburg. Häufig bei Pöltschach und auf dem Wotsch, bei Stattenberg, Windisch-Lands- berg, Hochenegg, Topolschitz, Prassberg, Rietzdorf, Cilli, Tüffer. 8. magnifica Borb. Blättchen groß, oberseits kahl, etwas glänzend, unterseits blasser, fast kahl, zugespitzt, drüsig doppelt gesägt. Blüten sehr groß, bis 7 cm im Durchmesser, bläulich purpurn. Anhängsel der Kelchzipfel groß, verbreitert. Griffel wollig. Rosa Gallica var. magnifica Borb. Magy. birod. rosz. 369 (1880); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 2. 779 (1892); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 49 (1902); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 77 (1908). Häufig zwischen Riegersburg und Lindegg sowie an warmen Stellen um Aschbach bei Söchau (Sabransky). 2. Blättchen am Grunde deutlich herzförmig. y. cordifolia (Host) Borb. DBlättchen rundlich-herzförmig oder elliptisch mit herzförmigem Grunde, unterseits mehr minder flaumhaarig. Blumenkrone meist blaß rosenrot. Griffel dicht wollig. Rosa cordifolia Host Fl. Austr. II. 23 (1831). Rosa gallica var. cordi- folia Borb. A magy. birod. rosz. 369 (1880); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 779 (1892); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 49 (1902); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 74 (1908). An der Fehringer Bezirksstraße zwischen Ritschein und Hatzendorf nächst Söchau (Sabransky). 3. Rosa turbinata Ai. Frankfurter Rose. Bis 1,5 m hoher Strauch mit dünnen grünen Zweigen. Stacheln spärlich, kräftig, teils gerade, teils herabgebogen, daneben an den Schößlingen meist Stachelborsten vorhanden; Blütenzweige meist wehrlos. Blättchen zu 5—7, groß, flach, eiförmig, einfach grob gesägt, etwas lederig, oberseits kahl, dunkelgrün, unterseits graugrün, am Mittelnerv behaart. Nebenblätter länglich oder keilig, ungleich groß, die an den blühenden Zweigen viel größer und breiter; Blatt- stiele behaart, unbestachelt. Blüten einzeln oder zu 2—3, lang gestielt, von ovalen, kurz zugespitzten, flaumigen Deckblättern gestützt; Blüten- stiele etwa doppelt so lang als die Deckblätter, gleichwie der untere Teil des Rezeptakels stieldrüsig. Kelchzipfel ungeteilt, selten die äußeren mit einzelnen Fiedern, mit lanzettlicher Spitze, kürzer als die Kronblätter, nach dem Verblühen aufrecht. Blüten groß, im Durchmesser 4—8 cm breit, bläulich purpurn. Griffelköpfchen groß, dicht weiß wollig. Scheinfrucht ellipsoidisch, rot, von den aufrechten Kelchzipfeln gekrönt. Juni. Rosa, 897 Rosa turbinata Ait. Hort. Kew. II. 206 (1789); Koch Syn. Ed. 2. 249 (1844); J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 220 (1882); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 52 (1902); K. u. L. Rech. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1905) 155 (1906). In Bauerngärten häufig kultiviert und hie und da verwildernd, wie bei Grundelsee (Rechinger). x Rosa gallica X rubiginosa Christ. R. consanguinea (@ren. Bis 2 m hoher Strauch. Stacheln ungleich, teils kräftig, aus ver- breiterter Basis leicht gekrümmt bis hackig, teils nadelig und drüsen- borstlich. Blättchen meist zu fünf, ziemlich. groß, rundlich-eiförmig bis elliptisch, drüsig doppelt-gesägt, oberseits zerstreut behaart oder kahl, unterseits mit scharf vortretendem Adernetz, mit sitzenden wohlriechenden Drüsen mehr minder reich besetzt, überdies kahl oder an den Nerven behaart. Blattstiel spärlich behaart, reich drüsig und bestachelt; Nebenblätter kahl, am Rande drüsig gewimpert. Blüten einzeln oder zu 2—3, meist ziemlich lang gestielt; Blütenstiele sehr dicht mit Stieldrüsen und Nadelstacheln besetzt, viel länger als die lanzettlichen, drüsig gewimperten Deckblätter. Kelchbecher kugelig bis eiförmig, dicht stieldrüsig; Kelchzipfel verlängert, die äußeren fiederspaltig, am Rücken stieldrüsig, nach dem Verblühen aufrecht, abstehend oder zurückgeschlagen. Kronblätter groß, purpurrot. Griffel dicht wollig. Scheinfrüchte oval bis kugelig, oft vor der Reife ver- trocknend. Unterscheidet sich von Rosa gallica durch kräftigere Stacheln und “unterseits drüsige Blätter, von R. rubiginosa durch die zahlreichen Drüsenborsten und Nadelstacheln, unterseits blaugrüne, weniger dicht drüsige, größere Blättchen und oft durch die nach dem Verblühen ab- stehenden oder zurückgeschlagenen Kelchblätter. Rosa gallica x rubiginosa Christ in Bot. Zentralbl. XVIII. 398 (1884); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 264 (1902). Rosa consanguinea Gren. Fl. Jur. 225 (1864). Hier bisher nur die Form: b. Preissmanni Hay.'), Niedriger Strauch. Blütenzweige mit sehr reichlichen kräftigen, aus verbreiterter Basis ptriemlichen, geraden oder leicht gebogenen Stacheln, Nadelstacheln und Borsten bewehrt. Blätt- chen meist zu sieben, breit eiförmig, drüsig doppelt gesägt mit seichter, breiter Serratur, oberseits kahl, dunkelgrün, unterseits bläulichgrün, ‘) Rami floriferi aculeis e basi dilatata rectis vel leviter curvatis setisque densissime obsiti. Foliola magna, glanduloso-duplicato-serrata, supra glabra, subtus reticulato-venosa in nervis et in lamina glandulis sessilibus obsita subglabra. Flores singuli longe pedunculati pedunculis dense glanduloso-setosis. Sepala dorso glan- dulosa, post anthesin patentia vel reflexa. Hayek, Flora von Steiermark. 57 898 Rosa. kahl oder am Mittelnerv schwach behaart, am Mittel- und an den Seitennerven sowie auch auf der Fläche mit wohlriechenden sitzenden Drüsen besetzt. Blüten einzeln, lang gestielt; Blütenstiele dicht drüsen- borstig. Kelchzipfel am Rücken stieldrüsig, nach dem Verblühen ab- stehend oder zurückgeschlagen. Rosa gallica X rubiginosa b. Preissmanni Hay. Fl. Steierm. I. 897 (1909). An Hecken bei Fehring (Preissmann!). : x Rosa canina x gallica Nelr. R. Waitziana Tratt. Bis 1'/, m hoher Strauch. Stacheln von zweierlei Gestalt, teils kräftig, aus verbreitertem Grunde leicht gebogen bis hackig, teils nadelig und borst- lich. Blättchen zu 5—7, mittelgroß bis groß, derb, fast lederig, ellip- tisch bis rundlich, zugespitzt, an der Basis abgerundet bis herzförmig, einfach bis drüsig doppelt-gesägt, beiderseits kahl oder unterseits am Mittelnerv schwach behaart, unterseits bläulichgrün, mit deutlich vortretendem Adernetz, nicht selten besonders gegen den Rand zu mit sitzenden Drüsen besetzt. Blattstiel kahl oder behaart, oft etwas bestachelt, reich drüsig. Nebenblätter kahl oder behaart, am Rande dicht drüsig gewimpert. Blüten einzeln oder zu 2—3, lang gestielt; Blütenstiele dicht stieldrüsig. Kelchbecher länglich bis kugelig, wenigstens am Grunde stieldrüsig; Kelchblätter lang, die äußeren reichlich fiederspaltig, auf dem Rücken dicht stieldrüsig, nach der Blüte zurückgeschlagen. Kronblätter groß, heller oder dunkler rosenrot. Griffel meist dicht behaart. Scheinfrucht oval bis kreisel- förmig, meist frühzeitig abfallend. Juni. Unterscheidet sich von Rosa canina durch die zahlreichen Stachel- borsten, die unterseits erhaben netzaderigen, oft mit sitzenden Drüsen besetzten Blättchen und längere, dicht stieldrüsige Blütenstiele, von R. gallica durch derbere Stacheln, mehr lederige schärfer gesägte Blätt- chen und kürzer gestielte, kleinere, hellere Blüten. Rosa gallico-canina Neilr. Fl. N.-Öst. 900 (1859). Rosa gallica x ca- nina Crep. in Bull. soc. bot. Belg. XXXIII. 1. 88 (1894) z. T.; R. Kell. in A. u. G. Syn. VI. 1. 273 (1902); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 76 (1908) z. T. Rosa Waitziana Tratt. Ros. Mon. I. 57 (1825); J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 264 (1882); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 792 (1892). Hier in folgenden Formen: 1. Blütenzweige mit zahlreichen Drüsenborsten und Stachelborsten besetzt. Kelchbecher drüsenlos. a. Chaberti (Descgl.) H. Br. DBlättchen drüsig doppelt-gesägt, fast kreisrund. Blütenstiele drüsenborstig. Rücken der Kelchzipfel und Kelchbecher drüsenlos. Griffel behaart. Rosa. | 899 "Rosa Chaberti Desegl. in Cariot Etud. d. Fl. 4. Ed. II. 180 (1865); J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 266 (1882). Rosa Waitziana 3. Cha- berti H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 792 (1892). Rosa gallica X canina IV. Chaberti R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 278 (1902); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 76 (1908). Nicht selten in Oststeiermark bei Fürstenfeld, Söchau (Sabransky). 8. Timeroyi (Chab.) H. Br. Blättchen mit unregelmäßiger, teils einfacher, teils gedoppelter Bezahnung. Blattstiele flaumig. Blütenstiele drüsenborstig. Rücken der Kelchzipfel und Kelchbecher drüsenlos. Griffel wollig. Rosa Timeroyi Chab. in Cariol Etud. d. Fl. 4. Ed. II 189 (1865). Rosa Waitziana y. Timeroyi H. Br: in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 792 (1892). Rosa gallica X canina IV. b. Timeroyi R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 279 (1902); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 76 (1908). In Hecken ober Aschbach bei Söchau (Sabransky). 2. Stieldrüsen und Stachelborsten an den Blütenzweigen spärlich. Kelchbecher drüsig. y. insidiosa (Rip.) R. Kell. Blättchen rundlich-eiförmig, doppelt gesägt. Kelchbecher eiförmig, unter dem Diskus zusammengezogen, fein stieldrüsig; Kelchzipfel am Rande stieldrüsig, auf dem Rücken drüsen- los. Diskus kegelig. Griffel dicht behaart. Rosa insidiosa Rip. bei Desegl. in Bull. soc. bot. Belg. XV. 501 (1876). Rosa gallica X canina B. d. insidiosa R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 277 (1902); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 76 (1908). An Wegen ober Aschbach bei Söchau (Sabransky). Sekt. 3. Caninae DU. Griffel frei, kurz. Bestachlung gleich- artig, ohne oder nur mit spärlichen eingemischten Drüsenborsten. Blättchen meist zu sieben. Hochblätter vorhanden, mehr minder ver- breitert. Kelchblätter nach dem Verblühen zurückgeschlagen und ab- fallend oder aufrecht und bleibend, die äußeren fast stets fiederspaltig. Caninae DC. in Ser. Mus. Helv. I. 3 (1818) erw.; Crep. in Bull. soc. bot. Belg. XXXI. 2. 70, 71 (1892); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 52 (1902). Subsekt. 1. Glandulosae (Ürep.) Hay. Stacheln ziemlich schlank, gerade oder fast gerade, mitunter mit Nadelstacheln untermischt. Blätt- chen groß, starr, doppelt gesägt, mit unterseits scharf hervortretendem Adernetz. Blütenstiele stieldrüsig. Kelchzipfel nach. dem Verblühen zurückgeschlagen. Glandulosae Orep. in Bull. soc. bot. Belg. VIII. 242 (1869). Gallicanae Glandulosae Borb. A magy. birod. rosz. 374 (1880). Caninae Subsect. Glandu- losae Hay. Fl. Steierm. I. 899 (1909). Jundzilliae Crep. in Bull. soc. bot. Belg. XXXI. 280 (1892); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 53 (1902). Trachy- phyllae Christ Ros. Schweiz 33 (1873). 5 900 Rosa. 4. Rosa Jundzilli Bess. Drüsige Rose. Niedriger Strauch. Stacheln kräftig, lang, gerade oder fast gerade. Blütenzweige oft ziemlich reichlich mit Stieldrüsen und Borsten besetzt. Blätt- chen meist zu sieben, breit eiförmig, scharf zusammengesetzt drüsig gesägt, oberseits kahl, unterseits blaßgrün, mit stark vortreten- dem Adernetz, am Mittelnerv behaart, an den Seitennerven mit ziemlich zahlreichen sitzenden und gestielten Drüsen besetzt. Blattstiel dicht flaumig, mit Drüsen und Stacheln besetzt. Blüten meist einzeln, lang gestielt; Blütenstiele dicht stieldrüsig und borstig. Rezeptakel eikugelig, drüsig. Kelchblätter lanzettlich, am Rücken dicht stieldrüsig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen, die äußeren tief fiederspaltig. Blumenkrone groß, tief rosenrot, wohl- riechend. Griffel ein dicht wolliges, halbkugeliges Köpfchen bildend. Scheinfrüchte kugelig oder eikugelig, dicht stieldrüsig, aufrecht. Juni. Rosa Jundzilli Bess. Cat. hort. Crem. 117 (1816); Borb. Magy. birod. rosz. 380 (1880); R. Kell. in A. u.@. Syn. VI. 1.53 (1902). Rosa trachyphylla Rau Enum. Ros. Wirceb. 124 (1816); Christ Ros. d. Schweiz 141 (1873); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 805 (1892). Rosa glandulosa Bess. Cat. hort. Crem. Supp. III. 20 (1811), nicht Bell. Rosa Jundzilliana Bess. Enum. pl. Pod. et Volh. 46, 67 (1820). Bei Marburg an Gräben gegen den Lembacher Kalvarienberg (Murr) (in welcher Form?). Ferner wurden beobachtet: ß. Alliothii (Ohrist) R. Kell. Bestachlung gleichartig, ohne Drüsen- borsten. Blättchen eiförmig bis verkehrt-eiförmig, spitz; das Endblättchen auffallend breiter als die seitlichen. Blütenstiele zerstreut stieldrüsig. Kelchbecher schmal oval, unter dem Diskus in einen dünnen Hals ver- schmälert. Blüten groß.. Niedriger, bis 30 cm hoher Strauch. Rosa trachyphylla f. Alliothii Christ R. d. Schweiz 147 (1873). Rosa Jundzilli 6. Alliothii R. Kell. in A. u. @. Syn. Vl. 1. 57 (1902). Rosa lives- cens var. Alliothii A. Br. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXV. 70 (1885). Um Aschbach nächst Söchau (Sabransky) und in „Südsteiermark “ (H. Braun). y. Godeti (G@ren.) J. B. Kell. An den Zweigen vereinzelte Stiel- drüsen vorhanden. Blättchen groß, dünn, am Grunde oft keilig. Blüten- stiele zerstreut drüsig. Kelchblätter wie bei voriger. Blüten kleiner. Rosa Godeti @ren. in Godet Suppl. Fl. Jur. 73 (1869), Rosa Jundzilli 6. b. Godeti R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 57 (1902). Rosa humilis Tausch in Flora II. 405 (1819), nicht Marsh. Rosa Schmidtii H. Br. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXV. 72 (18855). Rosa Jundzilli var. Schmidtii Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 76 (1908). Um Aschbach nächst Söchau mit voriger (Sabranskıy). Rosa. 901 d. minor Borb. Bestachlung ungleich, neben kräftigen Stacheln auch Nadelstacheln und Drüsenborsten vorhanden. Blättchen klein bis mittelgroß, elliptisch, kahl, mit schwach vortretendem Adernetz. Kelch- becher drüsenborstig. Rosa Jundzilli var. minor Borb. Magy. birod. rosz. 375 (1880); R. Kell. in 4. u. @. Syn. VI. 1. 58 (1902). Zahlreich an Wegrändern in Söchauberg nächst Söchau (Sabransky)). Subsekt. 2. Rubrifoliae Ürdp. Stacheln gleichartig, schlank, am Grunde nicht oder nur wenig verbreitert, gerade oder leicht gebogen. Blättechen kahl, ohne sitzende Drüsen, einfach oder unvollkommen doppelt-gesägt. Kelchzipfel lang, schmal, an der Scheinfrucht auf- gerichtet, alle ungeteilt oder die äußeren mit spärlichen Fiedern. Blumenkrone kürzer als die Kelchblätter. Scheinfrucht klein, kugelig. Rubrifoliae Or&. in Bull. soc. bot. Belg. XXXI. 2. 79 (1892). R. Kell. in A. u. G. Syn. VI. 1. 59 (1902). 5. Rosa rubrifolia Vil. Rotblätterige Rose. Bis 1,5 m hoher Strauch. Zweige, junge Triebe und Blätter hechtgrau überlaufen. Stacheln aus scheibenförmigem Grunde gerade oder leicht gebogen, schlank, an den blühenden Zweigen meist spärlich. Blättchen zu 5—7, oval bis länglich-eiförmig, blaugrün, beiderseits kahl und drüsenlos, einfach oder unregelmäßig doppelt-gesägt, gegen den Grund zu ganzrandig. Blattstiel kahl, drüsenlos oder mit wenigen Stieldrüsen besetzt. Nebenblätter breit, kahl, am Rande unregelmäßig drüsig ge- wimpert. Blüten meist in mehrblütigen Dolden, selten einzeln, von breiten eiförmigen Hochblättern gestützt. Blütenstiele mäßig lang, ohne oder mit spärlichen Stieldrüsen besetzt. Rezeptakel klein, ei- förmig, glatt. Kelchzipfel länger als die Blumenkrone, ungeteilt oder die äußeren mit wenigen lanzettlichen Fiedern, nach dem Ver- blühen aufgerichtet und die reife Scheinfrucht krönend. Kron- blätter lebhaft rosenrot. Griffel ein breites wolliges Köpfchen bildend. Scheinfrüchte klein, kugelig oder eikugelig, aufrecht, rot. Juni, Juli. Rosa rubrifolia Vill. Hist. pl. Dauph. III. 549 (1789); Koch Syn. Ed, 2. 242 (1843); Maly Fl. Steierm. 239 (1868). Rosa ferruginea Desegl. Cat. rais. 291 (1876); J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 222 (1882); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 778 (1892), nicht Villar. Rosa glauca Pourr. in Mem. Acad. Toulouse III. 326 (1788), nicht Villars, ein als zu Verwechslungen Anlaß gebender nicht anwendbarer Name. In Gebüschen, an Waldrändern der Voralpen, die typische Form mit drüsenlosen Blütenstielen bisher nur im Untertal bei Schladming! und in „Untersteiermark“ (Alexander!) und angeblich auch zwischen 902 Rosa. Mariazell und Weichselboden (Schultes) und auf dem Koziak bei Neu- haus (keichardt). Häufiger sind: 8. hispidula Ser. Blütenstiele und Rücken der Kelchzipfel stiel- drüsig. Blättchen elliptisch bis eiförmig, am Grunde ganzrandig, vorn einfach gesägt, oft violett überlaufen. Rosa rubrifolia $. hispidula Ser. in DC. Prodr. II. 609 (1825). Rosa glaucescens Wulf. in Roem. Arch. III. 37 (1805); A. Kern. Sched. Fl. exs. Austro- Hung. II. 30 (1882). Rosa rubrifolia y. jurana Gaud. Fl. Helv. III. 347 (1828). Rosa ferruginea ß. glaucescens H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 778 (1892), nicht J. B. Kell. Rosa rubrifolia b. glaucescens R. Kell. in A. u.G. Syn. VI. 1. 61 (1902). In den Tälern der Zentralvoralpen, bis gegen 1000 m ansteigend. Bei Schladming! inı Ober- und Untertale und am Fastenberge; bei St. Johann am Tauern (Heimer!) und wohl weiter verbreitet. y. livida (Host) Koch. Blütenstiele und Kelchzipfel stieldrüsig. Blättchen länglich-elliptisch, tiefer herab gesägt, fast stets violett über- laufen. Stacheln genähert, zahlreich. Rosa livida Host Fl. Austr. II. 25 (1831). Rosa rubrifolia ß. livida Koch Syn. Ed. 1. 225 (1837). Rosa Gutensteinensis Jacg. fil. Cat. hort. Vind. (1821) 3. Rosa ferruginea ß. livida J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 223 (1882). Rosa rubrifolia ec. Gutensteinensis A. u. @. Syn. VI. 1. 61 (1902). In den nordöstlichsten Alpen verbreitet. Zwischen dem Erlafsee und dem Mitterbacher Torfmoor bei Mariazell; bei Spital und Steinhaus am Semmering; häufig überall um Vorau; auf dem Rabenwaldkogel bei Pöllau. Subsekt. 3. Vestitae R. Kell. Stacheln gleichartig, schlank, am Grunde wenig verbreitert, gerade oder leicht gebogen. Blättehen meist . beiderseits weichfilzig oder sammtig behaart, oft mit sitzenden Drüsen, selten kahl. Kelchzipfel an der Frucht aufgerichtet, lang bleibend, die äußeren fiederspaltig. Vestitae R. Kell. in A. u. @. Syn. v1. 1. 63 (1902). 6. Rosa Murithii (Ohrist) Puget. Kahlblätterige Rose. Bis 3 m hoher Strauch. Stacheln aus verbreiterter Basis schlank, fast gerade, an den Blütenzweigen spärlich. Blättchen meist zu fünf, mittelgroß, breit elliptisch, beidendig gleichmäßig verschmälert, drüsig doppelt-gesägt, beiderseits kahl, unterseits an den Nerven und an der Fläche mit sitzenden Drüsen besetzt. Blattstiele schwach flaumig, ziemlich reichlich stieldrüsig und spärlich bestachelt. Neben- blätter breit, am Rande dicht drüsig. Blüten einzeln oder zu wenigen; Blütenstiele kurz, in den breit eitörmigen Deckblättern verborgen, Rosa. 905 dicht drüsenborstig. Rezeptakel kugelig, dicht drüsenborstig. Kelchblätter lanzettlich, mit langer etwas verbreiterter Spitze, am Rücken dicht stieldrüsig, nach dem Verblühen aufgerichtet und die reife Scheinfrucht krönend, die äußeren tief fiederspaltig. Griffel ein dicht wolliges Köpfchen bildend. Scheinfrucht nickend, kugelig, sehr groß, scharlachrot, mit Stieldrüsen dicht besetzt. Juli. Rosa pomifera f. Murithii Christ Ros. d. Schweiz 84 (1873); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 68 (1900). Rosa Murithii Puget in Bull. soc. Murith. III. (1874) 55; Hayek in Öst. bot. Zeitschr. LIII. (1903) 448. An Waldrändern, Zäunen der Voralpen, höchst selten. An der Ramsauleiten bei Schladming oberhalb der Ortschaft Birndorf! 7. Rosa resinosa Sternbg. Harzige Rose. Bis 3m hoher Strauch. Stacheln aus verbreiterter Basis schlank, fast gerade, an den blühen- den Zweigen mäßig zahlreich. Blättehen meist zu fünf, groß, breit oval, an der Basis abgerundet oder schwach herzförmig, drüsig- doppelt gesägt, weich, oberseits kahl oder schwach behaart, unter- seits an den Nerven oder auch auf der Fläche angedrückt kurz weichhaarig und ziemlich reichlich mit sitzenden Drüsen besetzt. Blattstiele kurz filzig und drüsig, bestachelt. Nebenblätter breit, dieht drüsig gewimpert, behaart. Blüten einzeln oder in Dolden; Blütenstiele kurz, in den breit eiförmigen Deckblättern ver- steckt, dicht drüsenborstig. Rezeptakel kugelig, dicht drüsen- borstig. Kelchzipfel lanzettlich, lang zugespitzt, fast so lang wie die Blumenkrone, am Rücken dicht stieldrüsig, nach dem Verblühen auf- gerichtet und die reife Scheinfrucht krönend, die äußeren fiederspaltig. Blumenkrone klein, tief rosenrot, wohlriechend. Griffel ein dichtes wolliges halbkugeliges Köpfchen bildend. Schein- frucht nickend, sehr groß, kugelig, scharlachrot, mit Stieldrüsen dicht besetzt. Juli. Rosa resinosa Sterndg. in Flora IX. (1826) 1. Beil. 74; H. Br. in Flora LXVI (1883) 464. Rosa cretica Vest in Steierm. Zeitschr. (1824) 263, nicht Trattinick. Rosa ciliato-petala Koch Syn. Ed. 2. 253 (1844) z. T.; Maly Fl. Steierm. 239 (1868). Rosa pomifera Maly Fl. Steierm. 239 (1868), nicht Herr- mann. Rosa ceremsensis J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 255 (1882), nicht J. Kern in Desegl. Cat. rais. 323 (1871). Rosa pomifera 2. resi- nosa R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 67 (1900). An Waldrändern, in Gebüschen, Hecken, in den Voralpen zerstreut. Im Ober- und Untertale bei Schladming, zwischen Schladming und Oberhaus; bei Hohentauern, Trieben, Gaishorn; auf dem Lantsch, dem Buchberge bei Frohnleiten, der Gleinalpe. In Untersteiermark bisher nur bei St. Jodok auf dem Kosiak bei Bad Neuhaus (Ostermeyer)). ur Rosa. x Rosa gallica X tomentosa Kap. R. Marcyana Boullu. Bis 2 m hoher Strauch. Stacheln ungleichartig, die größeren aus ver- breitertem Grunde gerade oder leicht gebogen, schlank, daneben be- sonders an den Blütenzweigen Nadelstacheln und Drüsenborsten vorhanden. Blättehen zu 5—7, mittelgroß bis groß, eiförmig bis oval, spitz, meist doppelt drüsig gesägt, oberseits zerstreut bis dicht an- liegend behaart, unterseits dicht anliegend weichfilzig behaart, mit oder ohne sitzende Drüsen. Blattstiel weichfilzig, reichlich stiel- drüsig und mit zerstreuten Stacheln besetzt. Nebenblätter mit ab- stehenden scharf zugespitzten Öhrchen, beiderseits oder wenigstens unterseits dicht anliegend behaart, am Rande reich drüsig. Blüten einzeln oder zu wenigen, lang gestielt, ohne oder mit lanzettlichen Deckblättern;, Blütenstiele dicht drüsenborstig. Kelchbecher oval bis kugelig, wenigstens am Grunde stieldrüsig; Kelchzipfel lang, am Rücken dicht kurz stieldrüsig, nach dem Verblühen zurückgeschlagen, zeitlich abfallend, die äußeren reichlich fiederspaltig. Blumenkrone groß, hell rosenrot. Griffel dicht behaart. Scheinfrucht eiförmig bis kugelig, mitunter frühzeitig abfallend. Juli. Unterscheidet sich von Rosa gallica durch den höheren Wuchs, kräftigere Stacheln, viel spärlichere Stachelborsten und die dicht be- haarten Blättchen, von R. tomentosa durch länger gestielte größere Blüten, nach dem Verblühen zurückgeschlagene Kelchzipfel und meist auch durch das Vorhandensein von Drüsenborsten. Rosa Gallico-tomentosa Rap. in Christ Ros. d. Schweiz 202 (1873). Rosa galliea X tomentosa R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 261 (1902). Rosa Mar- eyana Boullu bei Desegl. in Bull. soc. bot. Belg. XV. 556 (1876). Rosa terebin- thinacea Koch Syn. Ed. 2. 253 (1844), ob Besser? (Vergl. Crepin in Bull. soc. bot. Belg. XVII. p. 515.) Rosa genevensis Puget bei Desegl. in Bull. soc. bot. Belg. XV. 567 (1876). Hier in zwei Formen: a«. genevensis (Pug.) Hay. PBlättchen groß, länglich -elliptisch, doppelt-gesägt, beiderseits weichhaarig, unterseits an den Nerven reich- lich mit sitzenden Drüsen besetzt. Blüten groß, tief rosenrot. Früchte eiförmig. Rosa genevensis Pug. bei Desegl. in Bull. soc. bot. Belg. XV. 556 (1876). Rosa terebinthinacea f. Genevensis Borb. Magy. birod. termö rosz. 506 (1880. Rosa gallica X tomentosa =. genevensis Hay. Fl. Steierm. I. 904 (1909). Rosa pseudo-terebinthinacea Sabr. in Sched. In Gebüschen zwischen Söchau und Maierhofen (Sabransky)). Rosa. 905 8. Maximiliani') Hay. DBlättchen groß, breit eiförmig, drüsig doppelt-gesägt, beiderseits dicht weichhaarig, unterseits ohne sitzende Drüsen. Blüten groß, blaßrosa. Früchte eiförmig. Rosa gallica X tomentosa $. Maximiliani Hay. Fl. Steierm. I. 905 (1909). Rosa gallica X tomentosa f. typica M. Schulze in Mitt. bot. Ver. Thür. V. 43 (1887). Rosa gallica x tomentosa B. I..b. typica R. Kell. in 4. u. @. Syn. VI. 1. 263 (1902. Rosa Wiegmannii Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 75 (1908), nicht M. Schulze. An der Bezirksstraße zwischen Aschbach und Söchau (Sabransky!) und im oberen Sanntale bei Riez! 8. Rosa tomentosa Sm. Filzige Rose. Bis 2 m hoher Strauch. Stacheln gleichartig, kräftig, aus verbreiterter Basis pfriemlich, gerade oder leicht gekrümmt. Blättchen meist zu sieben, elliptisch, mittelgroß, drüsig doppelt-gesägt, weich, oberseits angedrückt behaart, unterseits graugrün filzig, ohne oder nur am Mittelnerv mit einzelnen Drüsen. Blattstiele dicht filzig und stieldrüsig, zerstreut bestachelt. Nebenblätter breit, drüsig gewimpert, beiderseits behaart. Blüten meist in 3—5-blütigen Dolden; Blütenstiele ziemlich lang, dicht drüsig borstig. Deckblätter eiförmig, groß. Rezeptakel ei- förmig, stieldrüsig. Kelchzipfel lanzettlich, mit verlängerter, etwas verbreiterter Spitze, am Rücken dicht stieldrüsig, nach dem Verblühen aufgerichtet und bis zur Reife der Scheinfrucht bleibend. Blumenkrone klein, blaßrosa. Griffel ein kleines, behaartes Köpfchen bildend, Scheinfrüchte eiförmig, scharlachrot, aufrecht. Juli. Rosa tomentosa Sm. Fl. Brit. II. 539 (1800); Koch Syn. Ed. 2. 253 (1844); Maly Fl. Steierm. 239 (1868); Desegl. Cat. rais. 570 (1877); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 79 (1900). Hier in folgenden Formen: 1. Blättchen unterseits drüsenlos oder nur an den Nerven mit einzelnen sitzenden Drüsen. a. Zähnung der Blättchen unregelmäßig, teils einfach, teils ge doppelt. a. micans (Desegl.) Borb. Blütenzweige gegen die Spitze zu reich- lich behaart. Blättchen eiförmig bis elliptisch, dicht weichhaarig filzig, drüsenlos, unregelmäßig gesägt. Blütenstiele drüsenborstig und überdies behaart. Griffel borstig. !) Nach dem Entdecker Max Schulze in Jena. Schulze bezeichnet diese Pflanze als R. gallica X [tomentosa f. typica], woraus dann bei R. Keller irrtümlich eine R. |gallica X tomentosa] B. 1. b. typica wurde. 906 Rosa. Rosa micans Desegl. in Bull. soc. bot. Belg. XV. 555 (1876). Rosa tomen- tosa f. micans Borb. A magy. birod. rosz. 504 (1880); H. Br. in Beck Fl. N.- Öst. II. 1. 814 (1892); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 82 (1902). Auf dem Wannersdorfer Kogel bei Frohnleiten (Strobl). 3. einerascens (Dum.) Or&p. Blütenzweige kahl. Blättchen ei- förmig, unregelmäßig gesägt, weichfilzig, unterseits drüsenlos oder (f. subadenophylla |Borb. Magy. birod. rosz. 503 [1880] als Forn d. R. cinerascens] 7. Br. in Beck. Fl. N.-Öst. I. 1. 814] am Mittel- und den Seitennerven mit einzelnen sitzenden Drüsen. Blütenstiele und Kelchbecher drüsenborstig. Griffel behaart. Scheinfrucht kugelig. Rosa cinerascens Dum. Fl. Belg. 93 (1827); Borb. Magy. birod. termö rosz. 5ll (1880). Rosa tomentosa var. cinerascens Crep. in Bull. Acad. Belg. 2. Ser. XIV. 106 (1862); 4. Br. in Beck Fl. N.-Öst. 1I. 1. 814 (1892); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 82 (1902). In Gebüschen, an Waldrändern der Voralpen (bis 1200 m) nicht selten. In der Ramsau bei Schladming, bei Johnsbach, am Eingang ins Gesäuse und am Fahrwege unterhalb Frauenberg bei Admont, bei Gaishorn, zwischen Mitterbach und Mariazell, an der Südseite des Semmering. In den Zentralalpen im Strechengraben bei Rottenmann, im oberen Tollinggraben bei St. Peter-Freyenstein, am Abstieg von der Gleinalpe ins Kainachtal, bei der Schwaigalm nächst Schüsserlbrunn am Hochlantsch. In Südsteiermark im Finstertale bei Cilli. b. Blättchen vollkommen drüsig doppelt-gesägt. y. subglobosa (Sn.) Carion. Blättehen groß, breit eiförmig, grob doppelt-gesägt, filzig weichhaarig. Kelchbecher fast kugelig, meist dicht stieldrüsig. Anhängsel der Kelchzipfel breit, laubig. Griffel behaart. Scheinfrucht kugelig. Rosa subglobosa Smith Engl. Fl. II. 384 (1524); Koch Syn. Ed. 2. 253 (18544). Rosa tomentosa var. subglobosa Carion Cat. pl. Saöne-et-Loire 53 (1859); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 814 (1892); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 84 (1902). In Gebüschen, an Waldrändern, besonders in den Voralpen. An den Abhängen der Lehnelalpe gegen Kapellen und Neuberg, bei der Gsohlalpe nächst Eisenerz. Bei Stallbaum nächst Murau, Judenburg, Seckau. Hie und da um Graz, besonders auf dem Plabutsch. Auf dem Ring bei Hartberg, in den Murauen bei Radkersburg (wohl herab- geschwemmt), im Bachergebirge bei Rotwein, auf dem Dostberge bei Cilli. 2. Blättehen unterseits reichlich mit sitzenden Drüsen besetzt. d. floceida (Descgl.) J. B. Kell. Blütenzweige locker flaumhaarig. Blättehen groß, elliptisch bis eiförmig, drüsig doppelt-gesägt, oberseits dünn anliegend flaumig, unterseits weichfilzig und reichlich mit sitzen- Rosa. 907 den Drüsen besetzt. Griffel borstig. Kelchbecher eiförmig. Schein- frucht eiförmig. Rosa flocceida Desegl. Cat. rais. 312 (1877). Rosa tomentosa var. floc- cida J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 251 (1881); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. LVIII. 75 (1908). An Hecken ober Spitzhart bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sa- bransky)). i &. Seringeana Dum. Stacheln leicht gebogen. Blättchen ober- seits schwach behaart, unterseits dünn filzig und reichlich mit sitzenden Drüsen besetzt, drüsig doppelt-gesägt, das endständige größer als die übrigen, scharf zugespitzt. Blüten lang gestielt. Griffel spärlich be- haart, Scheinfrüchte eiförmig, zerstreut stieldrüsig. Rosa tomentosa var. Seringeana Dum. Mon. Ros. Belg. 51 (1867); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 814 (1892). Rosa cuspidata Desegl. Rev. sect. Toment. 8 (1866), nicht M. B. Rosa tomentosa var. cuspidata Godet Suppl. Fl. Jur. 61 (1869); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 88 (1902). Rosa pseudocuspidata Crcp. in Bull. soc. bot. Belg. XI. 89 (1872). An Wegabhängen zwischen Friedau und Puschendorf (Dergane !) und in Gebüschen bei Windisch-Landsberg (Preissmann!). Subsekt. 4. Rubiginosae (DÜ.) Orep. Stacheln gleichartig oder mit Borsten untermischt, kräftig, aus verbreitertem Grunde hackig ge- bogen. Blättchen doppelt-gesägt, unterseits mit zahlreichen, beim Reiben wohlriechenden sitzenden Drüsen bedeckt. Rubiginosae DC. in Ser. Mus. Helv. I. 2 (1818), als Sektion. Caninae Subsekt. Rubiginosae Crep. in Bull. soc. bot. Belg.. XXXI (1891), 2. 91; R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 91 (1901). 9. Rosa rubiginosa Z. Weinrose. Bis2 m hoher stark bestachelter Strauch. Stacheln aus verbreitertem Grunde lanzettlich, hackig oder mehr minder gebogen, mitunter mit Borsten untermengt. Blättchen meist zu sieben, breit eiförmig bis rundlich, mittelgroß bis klein, drüsig doppelt-gesägt mit breiter offener Serratur, oberseits kahl, unterseits kahl oder behaart, und auf den Nerven und auf der Fläche dicht mit harzigen wohlriechenden Drüsen besetzt. Blüten einzeln oder in wenigblütigen Dolden; Blütenstiele ziemlich kurz, meist dicht drüsenborstig. Rezeptakel kugelig oder eiförmig. Kelchzipfel lanzettlich, kurz, nach dem Verblühen aufgerichtet, die äußeren fiederspaltig. Blumenkrone ziemlich klein, meist lebhaft rosenrot, wohlriechend. Griffel ein kurzes dicht behaartes Köpfchen bildend. Scheinfrucht eiförmig bis kugelig, aufrecht. Juni. Rosa rubiginosa L. Mant. II. 504 (1771); Koch Syn. Ed. 2. 252 (1844); Muly Fl. Steierm. 239 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 196 (1874); 908 Rosa. Borh. Magy. bir. rosz. 497 (1880); Strobl Fl. Admont II. 55 (1882); R. Kell. in A. u. @. Syn. VII. 1. 92 (1901). Hier folgende Formen: «. comosa (kip.) Dum. Blättchen klein, rundlich oder breit ei- förmig, oberseits kahl, unterseits schwach behaart oder kahl. Blüten- stiele dicht drüsenborstig. Kelchblätter am Rücken stieldrüsig, nach dem Verblühen aufrecht oder abstehend. Scheinfrüchte breit oval. Stacheln hackig, derb, oft gepaart (f. acanthophora J. D. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 244 [1882]) oder wirtelig (f. sclero- xylon J. B. Kell. a. a. O.). Blüten lebhaft rosenrot. Rosa comosa Rip. in Schullz Arch. Fl. France et Allem. 254 (1852); ‘Desegl. Cat. rais. 281 (1877). Rosa rubiginosa var. comosa Dum. in Bull. soc. bot. Belg. VI. 52 (1867); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 812 (1892); R. Kell. in 4. u. @. Syn. VI. 1. 97 (1901). An sonnigen buschigen Abhängen, an Zäunen, Wald- und Wein- gartenrändern bis in die Voralpen (800 m). Am Fuß der Ramsau bei Schladming!, bei Schloß Wolkenstein nächst Wörschach!; nicht selten in der Umgebung von Graz (Maly!, Krasan!), bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky). Ferner findet sich Rosa rubiginosa (ob aber immer in der f. comosa?) auf dem Mitterberge bei Oeblarn, am Auf- stiege von Untergrimming nach Pürgg; am Wege von der Strechauklamm bei Rottenmann nach Oppenberg; bei St. Georgen an der Stiefing, Lebring; auf dem Wildonerberge; bei Gleichenberg; bei Mahrenberg, Maria-Rast; bei Windenau und Lembach nächst Marburg, St. Leonhard am Bachergebirge; bei Maria-Neustift, Ankenstein, Neuhaus. ß. rotundifolia kau. Blättchen klein, fast kreisrund, unterseits an den Nerven behaart. Stacheln schlank, fast gerade. Blüten klein, kurz gestielt. Rosa rubiginosa var. rotundifolia Rau Enum. Ros. Wirceb. 136 (1816); R. Kell. in A. u. G. Syn. VI. 1. 98 (1901). Rosa rotundifolia Rehb. Fl. Germ. exc. 617 (1832). Am Kalvarienberge bei Liezen (Preissmann!). 10. Rosa micrantha Sin. Kleinblütige Rose. Bis 2 m hoher, stark bestachelter Strauch. Stacheln kräftig, aus stark verbreiter- tem Grunde hackig, oft lebhaft rotgelb, mitunter, besonders unter der Blüte, mit Borsten untermengt. Blättchen klein bis groß, rund- lich oder elliptisch, am Grunde mehr minder abgerundet oder schwach keilig, drüsig doppelt-gesägt mit breiter, offener Serratur, oberseits kahl oder schwach behaart, unterseits am Mittelnerv oder auch auf der Fläche behaart, selten kahl, mit harzigen wohlriechenden Drüsen mehr minder reichlich besetzt. Blüten einzeln oder in wenig ee. Rosa. 909 blütigen Dolden; Blütenstiele ziemlich kurz, drüsenborstig. Rezep- takel eiförmig. Kelchzipfel lanzettlich, nach dem Verblühen abstehend oder zurückgeschlagen, die äußeren fiederspaltig. Blumenkrone ziemlich klein bis mittelgroß, rosenrot oder weiß. Griffel kahl oder schwach behaart, ein schlankes, vom Diskus stielartig abgehobenes Köpfchen bildend. Scheinfrucht eiförmig bis kugelig. Juni, Juli. Rosa mierantha Sm. Engl. bot. XXXV. t. 2490 (1812); H. Br. in Beck Fl..N.-Öst. II. 810 (1862); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 114 (1901). Hier in folgenden Formen: 1. Blattstiele dicht flaumig. Blättchen unterseits auf den Nerven und meist auch auf der Fläche behaart. a. Blättchen groß. Endblättchen 2—4 cm lang. «. nemorosa (Lib.) H. Br. Blättchen breit elliptisch, gegen die Basis etwas verschmälert, unterseits an den Nerven dichter, auf der Fläche weniger dicht anliegend behaart; Blattstiel dicht flaumig. Blütenstiele dicht drüsenborstig.. Kelchbecher schmal oval. Schein- früchte eiförmig, drüsenlos oder am Grunde stieldrüsig. Griffel kahl. Rosa nemorosa Zib. in Ley. Fl. Spa II. 311 (1813). Rosa micrantha 7. nemorosa H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 811 (1892). Rosa micrantha a. typica H. Br. a. a. O.; R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 115 (1901), Rosa Klukii var. subcalvescens Pribilsky in Schedis: Rosa silvicola Hay. in Öst. bot. Zeitschr. LI. 359 (1901), nicht Desegl. et Rip. Auf dem Falkenberge bei Judenburg (Pribösky)) und am Süd- abhange der Gora bei Gonobitz| 8. permixta (Desdgl.) Borb. Blättchen an der Basis abgerundet, unterseits meist nur an den Nerven behaart; Blattstiel dieht flaumig. Blütenstiele dicht drüsenborstig. Kelchbecher oval. Scheinfrüchte breit eiförmig,. drüsenlos. Griffel kahl. Rosa permixta Desegl. in Mem. Soc. Ac. Maine et Loire (1861) 147, in Bull. soc. bot. Belg. XV. 538 (1876. Rosa micrantha f. permixta Borb. Magy. birod. rosz. 492 (1580); H. Br. in Beck. Fl. N.-Öst. II. 1. 811 (1892); R. Kell. in 4. u. @. Syn. VI. 1. 115 (1901). Bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky!) und an einem Garten- zaun in Melling bei Marburg! b. Blättehen klein. Endblättchen höchstens 2 em lang. y. diminuta (Bor.) H. Br. Blättchen breit verkehrt-eiförmig, gegen die Basis schwach keilig, unterseits an den Nerven behaart, sehr klein. Blütenstiele dicht stieldrüsig. Kelchbecher eiförmig, kahl. Blüten klein, rosenrot. Griffel fast kahl. Rosa diminuta Bor. bei Desegl. in Bull. soc. bot. Belg. XV. No. 394 (1876). Rosa mierantha d. diminuta H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 811 (1892). Am Fuß der Ramsau bei Schladming! 910 Rosa. d. hartbergensis Hay.'). Blättchen klein, die oberen elliptisch, die unteren rundlich, gegen die Basis etwas verschmälert, unterseits dicht behaart. Kelchbecher schmal oval, kahl. Blüten rosenrot. Scheinfrucht oval, gegen die Mündung stark verengt. Stacheln kräftig, Stachelborsten fehlend. “ Rosa micrantha d. hartbergensis Hay. Fl. Steierm. I. 910 (1909). Auf dem Ring bei Hartberg (Preissmann!). 9%, Blattstiele kahl oder fast kahl. Blättchen unterseits nur am Mittelnerv oder auch an den Seitennerven behaart. &. operta (Pug.) Borb. Blättchen groß, breit elliptisch bis ver- kehrt-eirund, oben kahl, unterseits an den Nerven behaart. Blattstiele spärlich behaart. Kelchbecher eilänglich, glatt. Blüten mittelgroß, hlaßrosa. Blütenzweige wehrlos oder nur mit wenigen Stacheln, mit- unter oben mit einigen Nadelstacheln. Rosa operta Pug. bei Desegl. in Bull. soc. bot. Belg. XV. 540 (1876). Rosa micrantha f. operta Borb. Mag. birod. rosz. 492 (1880); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 811 (1892); R. Kell. in A. u. G. Syn. VI. 1. 117 (1901). Rosa pineticola H. Br. in Herb. Preissmann. Im Untertale (A. Zahlbrucker!) und auf dem Fastenberge bei Schladming!, in Nadelwäldern bei Kirchdorf nächst Pernegg (Preiss- mann!). Il. Rosa elliptica Tausch. Elliptischblätterige Rose. Bis 2 m hoher reich bestachelter Strauch. Stacheln kräftig, aus ver- breitertem Grunde hackig, an den Blütenzweigen meist zahlreich, schlanker. Blättchen meist zu sieben, elliptisch oder keilig ver- kehrt-eiförmig, gegen die Basis lang verschmälert, scharf drüsig doppelt-gesägt. mit spitzen Sägezähnen, oberseits kahl, unterseits an den Nerven behaart und über die ganze Fläche mit wohl- riechenden sitzenden Drüsen bestreut. Blattstiele schwach flaumig, reichlich stieldrüsig, Blüten einzeln oder in 2—3-blütigen Dolden; Blütenstiele ziemlich kurz, kahl. Rezeptakel eiförmig; glatt. Kelchblätter lanzettlich, drüsig gewimpert, nach dem Verblühen erst zurückgeschlagen, dann aufgerichtet, bis zur Fruchtreife bleibend, die äußeren fiederspaltig. Blumenkrone klein, blaßrosa. Griffel dicht wollig zottig. Scheinfrüchte eiförmig. Juli. 1) Foliola parva, superiora elliptica, inferiora suborbicularia, basin verus sub- attenuata, subtus dense pilosa. Receptaculum anguste ovoideum, glabrum. Flores rosei. Fructus ovoideus, apicem versus valde angustatus. Aculei validi, setae nullae. Rosa. 911 Rosa elliptica Tausch in Flora II. 465 (1819); R. Kell. in A. u. @. Syn. v1. 1. 108 (1901). Rosa graveolens Gren. in @ren. Godr. Fl. France 1. 560 (1847) z. T.; Borb. Magy. bir. rosz. 477 (1880); Strobl Fl. Adm. II. 55 (1882). Rosa graveolen's £. elliptica H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 808 (1892). In den Voralpen, selten; bisher nur im Ennstale. Am Fastenberg bei Schladming!, bei Oeblarn (Strobl). Ändert ab: ß. celtica (H. Br.) Hay. Blättchen klein, rundlich, stumpf, gegen die Basis rasch keilig verschmälert, beiderseits schwach, unterseits an den Nerven dichter anliegend behaart. Griffel wollig. Rosa graveolens y. Klukii var celtica H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 809 (1892). Rosa Klukii H. Br. in A. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. V. 23 (1888) nicht Besser! Rosa elliptica var. Klukii R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 110 (1901). Rosa Klukii Bess. En. pl. Volh. Pod. 46 (1822) weicht nach Exemplaren vom ÖOriginalstandorte (Dobrowlany bei Zaleszezyki, leg. ‚blocki) durch 2—3 mal so große Blättchen bedeutend ab. Bei Neuberg am Aufstiege auf die Schneealpe! und am Wege zum Rabenstein (‚Jasbar!) (und im angrenzenden Niederösterreich im Gebiete des Semmering und der Raxalpe). 12. Rosa agrestis Savi. Acker-Rose. Bis 1,5 m hoher Strauch. Stacheln gleichartig, kräftig, aus verbreitertem Grunde hackig. Blättehen zu 5—7, länglich, elliptisch oder keilig-verkehrt- eiförmig, gegen den Grund allmählich verschmälert, scharf doppelt gesägt, oberseits kahl, unterseits mehr weniger dicht be- haart und mit wohlriechenden sitzenden Drüsen ziemlich dicht bestreut. Blattstiele dicht stieldrüsig und mehr weniger dicht behaart, selten fast kahl. Nebenblätter dieht drüsig gewimpert, oft behaart. Blüten einzeln oder in wenigblütigen Dolden; Blütenstiele ziemlich kurz, kahl. Rezeptakel eiförmig, kahl. Kelchzipfel lanzettlich, meist drüsig gewimpert, nach dem Verblühen zurückgeschlagen oder abstehend, vor der Reife der Scheinfrucht abfallend. Blumenkrone klein, blaß- rosa oder weiß. Griffel kahl oder schwach behaart, selten dicht behaart, etwas verlängert. Scheinfrüchte länglich-eiförmig bis eikugelig, aufrecht. Juni, Juli. Rosa agrestis Savi Fl. Pis. I. 475 (1798); Koch Syn. Ed. 2. 252 (1844); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 123 (1901). Rosa sepium Thuill. Fl. Paris Ed. 2. 252 (1798—99); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 807 (1892). Hier in folgenden Formen: a. Griffel dicht behaart. Kelchblätter nach dem Verblühen ab- stehend. 912 Rosa. «. inodora Fr. Blättchen breit elliptisch, gegen die Basis keilig verschmälert, unterseits an den Nerven behaart. Blattstiele kahl. Kelch- blätter nach dem Verblühen abstehend oder selbst aufgerichtet. Griffel dicht borstig, aber nicht wollig-zottig. Narben kahl. Rosa inodora Fr. Nov. fl. Suec. I. 9. (1814). Rosa agrestis A. I. 2. b. inodora R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 125 (1901). Rosa sepium 7. inodora H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 808 (1892). An der Straße von Klachau nach Tauplitz (kechinger!) und in Holzschlägen an der Nordseite des Schiffallkogels ober Frohnleiten (Preissmann!). B. obversa Borb.‘). Blättchen rundlich verkehrt-eiförmig, genähert, gegen die Basis schwach keilig, mit breiter Serratur, unterseits am Mittelnerv behaart. Rezeptakel eiförmig. Kelchzipfel am Rande drüsig, nach dem Verblühen ... .? Krone weiß. Griffel behaart. 3 Rosa obversa Borb. in Öst. bot. Zeitschr. XLI (1891) 357, bloßer Name. Rosa agrestis 8. obversa Bord. in Hay. Fl. Steierm. I. 912 (1909). In der Dullwitz bei Seewiesen am Hochschwab (K. Richter). b. Griffel dicht behaart. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurück- geschlagen. y. Floriana (Vuk.) Hay. Blättchen lanzettlich, beidendig zu- gespitzt, unterseits an den Nerven behaart, ziemlich spärlich drüsig. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Griffel dicht be- borstet. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa Floriana Vuk. Rosae viein. Zagrab. in Rad. jugoslav. Ak. LXXXIII. Sep. 40 (1884); H. Br. in Kern. Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. V. 20 (1888). Rosa agrestis var. Floriana Hay. Fl. Steierm. I. 912 (1909). Rosa agrestis Subsp. Floriana Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVII. 75 (1908). In den „Hochhölzern“ bei Aschbach nächst Fürstenfeld (Sabransky)). c. Griffel kahl oder fast kahl. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen. ; d. arvatica Pug. Blättchen breit keilig verkehrt-eiförmig, spitz- lich, unterseits an den Nerven behaart. Blattstiele kahl. Kelchblätter nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Griffel kahl. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa arvatica Pugel in Baker Rev. of Brit. Ros. 33 (1869), Rosa agre- stis var. arvatica R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 125 (1901. Rosa sepium var. arvatica H. Br. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXVII (1887) Abh. 66. An Waldrändern am Veternik bei Drachenburg (Preissmann)). 1) Foliola rotundato-obovata, approximata, basin versus subcuneata, serratura lata, subtus nervo mediano pilosa. Receptacula ovoidea, sepala margine glandulosa. Corolla alba. Styli pilosi. (Borbas in litt.) : Rosa. 913 e. pubescens (kap.) R. Kell. Blätter elliptisch, gegen die Basis keilig, unterseits dicht behaart. Blattstiele dicht befläumt. Kelchblätter nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Griffel kahl. Scheinfrüchte ei- förmig. Rosa pubescens Rapin in Reut. Cat. pl. Geneve Ed. 2. 73 (1861), nicht Anderer. Rosa sepium var. pubescens Christ Ros. d. Schweiz 117 (1874). Rosa agrestis var. pubescens R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1.. 126 (1901). Rosa vinodora A. Kern. in Öst. bot. Zeitschr. XIX. 329 (1869). Rosa sepium var. vinodora J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 234 (1882). An sonnigen Berglehnen bei Peggau (Preissmann!), bei der Ruine Obereilli nächst Cilli (Preissmann!), bei St. Primus nächst Laufen (Dergane!). 13. Rosa Gizellae Borb. Gisela-Rose. Bis 2 m hoher Strauch. Stacheln gleichartig, kräftig, aus verbreitertem Grunde hackig. Blättchen meist zu sieben, verkehrt-eiförmig oder elliptisch, gegen die Basis verschmälert, drüsig doppelt-gesägt, unterseits an den Nerven behaart und zerstreut bis ziemlich dicht mit wohl- riechenden sitzenden Drüsen besetzt. Blattstiele kahl oder schwach befläumt, stieldrüsig. Nebenblätter drüsig gewimpert. Blüten einzeln oder in armblütigen Dolden; Blütenstiele kurz, zerstreut stieldrüsig. Kelehblätter lanzettlich, schmal zugespitzt, nach dem Verblühen zurück- geschlagen, die äußeren fiederspaltig. Blumenkrone klein, weiß. Griffel kahl. Scheinfrüchte eiförmig, kahl. Juni, Juli. Rosa Gizellae Borb. Magy. bir. rosz. 479, 486, 491 (1880); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 810 (1892). Rosa miceranthoides J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 810 (1882). Rosa agrestis B. II. Gizellae R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 128 (1901). Auf dem Ringberg bei Hartberg (Preissmann!); bei Graz (Melling!). Wahrscheinlich auch im Semmeringgebiete, an dessen Nordabhängen die Pflanze häufig ist. Subsekt. 5. Eucaninae Ürep. Stacheln gleichartig, kräftig, aus verbreitertem Grunde hackig. Blättchen einfach oder doppelt gesägt, unterseits ohne oder nur mit spärlichen und geruchlosen sitzenden Drüsen besetzt. Encaninae Orep. in Bull. soc. bot. Belg. XXXI. 2. 81 (1892); R. Kell. in 4. u. G. Syn. VI. 1. 133 (1901). 14. Rosa Halacsyi 7. Br. Semmering-Rose. Bis 2 m hoher Strauch. Stacheln derb, aus stark verbreitertem Grunde hackig, meist rotgelb. Blättchen meist zu sieben, mittelgroß, elliptisch, gegen die Basis verschmälert, scharf drüsig doppelt-gesägt, oberseits kahl, dunkelgrün, unterseits blaßgrün, mit etwas vortretendem Hayek, Flora von Steiermark. 58 914 Rosa. Adernetz, am Mittel- und an den Seitennerven behaart, und auf der Fläche sehr zerstreut mit geruchlosen Drüsen besetzt. Blatt- stiele schwach behaart, reichlich stieldrüsig und mit kleinen, ziemlich derben Stacheln besetzt. Nebenblätter unterseits behaart, drüsig ge- wimpert. Blüten meist einzeln; Blütenstiele kurz, in den Deckblättern versteckt, zerstreut stieldrüsig. Kelchzipfel breit lanzettlich, zu- gespitz, nach dem Verblühen abstehend oder zurückgeschlagen, die äußeren reich fiederspaltig. Blumenkrone klein, weiß oder blaß- rosenrot. Griffel schmal, kahl. Scheinfrüchte kurz eiförmig, kahl. Juni, Juli. Rosa Halacsyi H. Br. in Beck Fl. v. Hernst. 356 (1884). Rosa tomen- tella var. Halacsyi H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 807 (1892); R. Kell. in A. u. G. Syn. VI. 1. 150 (1901). An buschigen Abhängen, zerstreut. Am Nordabhang des Schöckels ober Radegund (Preissmann!), bei Gösting und auf dem Leber bei Graz (Preissmann!); am Wildoner Berge (Maly!). Wahrscheinlich auch im Semmeringgebiete. 15. Rosa obtusifolia Desv. Stumpfblätterige Rose. Hoher Strauch. Stacheln hackig, am Grunde stark verbreitert und zu- sammengedrückt. Blättechen zu 5—7, klein bis mittelgroß, oval, meist stumpflich, einfach gesägt, oberseits schwach, unterseits sehr dicht behaart, mit deutlich vortretendem Adernetz, drüsen- los. Blattstiele sehr dicht behaart, bestachelt. Nebenblätter drüsig, behaart, mit auseinander fahrenden Öhrchen. Blüten einzeln oder zu 2—3, kurz gestielt; Blütenstiele kahl und glatt. Kelchzipfel so lang wie die Blumenkrone, nach dem Verblühen zurückgeschlagen, die äußeren sehr reich und dicht fiederspaltig. Blumenkrone klein, weiß. Griffel schwach wollig behaart. Scheinfrüchte eikugelig kugelig, kahl oder glatt. Juni. Rosa obtusifolia Desv. in Journ. bot. II. 317 (1809). Rosa dumetorum var. obtusifolia Bord. Magy. birod. rosz. 430 (1880); J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 276 (1882); H. Br. in Beek Fl. N.-Öst. II. 1. 795 (1892). Rosa tomentella A. I. a. obtusifolia R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 142 (1901). Auf dem Gipfel des Plabutsch bei Graz (Preissmann)). 16. Rosa dumetorum 7’hauzll. Busch-Rose. Bis 2 m hoher Strauch. Stacheln gleichartig, aus verbreitertem Grunde mehr minder ge- bogen oder hackig, an den Blütenzweigen meist ziemlich zahlreich. Blättehen zu 5—7, eiförmig bis lanzettlich, mittelgroß oder klein, spitz, einfach : bis doppelt gesägt, unterseits drüsenlos, mindestens am Mittelnerv, oft aber auch auf der Fläche dünn bis ziemlich dicht be- Rosa. 915 haart, oberseits kahl oder mehr minder reichlich behaart. Blatt- stiele dicht behaart, drüsig oder drüsenlos. Nebenblätter kahl oder bshaart, drüsig gewimpert. Blüten einzeln oder zu 2—3, mäßig lang gestielt; Blütenstiele stieldrüsenlos, mitunter behaart. Rezeptakel glatt. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen und vor der Reife der Scheinfrucht abfällig, kürzer als die Blumenkrone, die äußeren fiederspaltig. Kronblätter meist blaßrosa. Griffel kahl oder behaart. Scheinfrüchte eiförmig bis kugelig. Juni. Rosa dumetorum Thuill. Fl. env. Paris Il. 250 (1799); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 795 (1892): R. Kell. in A. u. @. Syn. 173 (1901). Rosa canina B. glandulosa Maly Fl. Steierm. 178 (1868). Sehr formenreiche Pflanze. A. Blättchen einfach gesägt. I. Blättchen oberseits behaart oder kahl, unterseits auf den Nerven und meist auch auf der Fläche behaart. Sägezähne haarig ge- wimpert. Subsp. A. dumetorum (Thuill.) Hay. Blättchen einfach gesägt, unterseits auf den Nerven und oft auch auf der Fläche behaart, mit haarig gewimperten Sägezähnen. Blattstiele oft drüsig. Rosa dumetorum Thuill. Fl. env. Paris II. 250 (1799); J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachr. Fl. N.-Öst. 273 (1882). Rosa dumetorum Subsp. dumetorum Hay. Fl. Steierm. I. 915 (1909). Hier in folgenden Formen: 1. Blättehen oberseits behaart. a. Griffel dicht wollig-zottig. a. solstitialis (Dess.) Borb. Blättchen groß, elliptisch bis ei- lanzettlich, gegen den Grund verschmälert, einfach spitz gesägt, reich- lich behaart. Blattstiele dicht wollig. Blütenstiele kurz, in den Deck- blättern versteckt. Blüten rosenrot. Scheinfrüchte kugelig. Griffel dicht wollig. Rosa solstitialis Bess. Prim. Fl. Galie. I. 324 (1809). Rosa dumetorum var. solstitialis Borb. Magy. birod. rosz. 424 (1880); H. Br. in Beck Fl. N.- Öst. II. 1. 795 (1893); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 76 (1908). Ober dem Hilmteich bei Graz (Preissmann!) und ober Aschbach und Spitzhart nächst Söchau (Sabransky). 3. incanescens H.Br. Blättchen groß, eiförmig, an der Basis abgerundet, einfach gesägt, oberseits dicht anliegend behaart, unterseits von dichter Behaarung grau seidig schimmernd. Blütenstiele dicht be- haart, drüsenlos, unbestachelt. Blütenstiele kurz, in den Deckblättern versteckt. Kronblätter blaß rosenfarben. Griffel dicht wollig. 58* 916 Rosa. Rosa incanescens H. br. in A. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. V. 15 (1888). Rosa dumetorum e. incanescens H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 795 (1892). Bei Murau (Preissmann!). b. Griffel locker behaart. y. hypotricha H. Br. Blättchen mittelgroß oder klein, breit - elliptisch, gegen die Basis verschmälert, oft keilig, einfach etwas un- regelmäßig gesägt, beiderseits behaart. Blüten blaßrosa. Griffel behaart. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa dumetorum v. hypotricha H. Br. in Beck Fl. N.Öst. II. 1. 796 (1892); Pernh. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLVI. Abh. 396 (1896). In Hecken und an Zäunen bei Seckau (Pernhoffer!). d. capitata Christ. Blättchen eiförmig, an der Basis abgerundet, oberseits anliegend behaart, zuletzt fast kahl, unterseits dicht, fast grau behaart, einfach gesägt. Blüten blaßrosa. Griffel spärlich behaart. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa dumetorum var. capitata Christ in Flora (1874) 492; J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 274 (1882). Rosa submitis @ren. in Schultz Arch. fl. franc. 332 (1854). Rosa dumetorum var. submitis H. Br. in Beck Fl. N.- Öst. II. 1. 796 (1892). Ziemlich verbreitet. Auf dem Burgberge bei Bruck (Weftstein!); im Teigitschgraben bei Voitsberg (Fritsch!), bei Graz (Maly!) und auf dem Ruckerlberge (Fritsch!); bei St. Primus nächst Laufen im oberen Sanntale (Dergane)). 2. Blättchen oberseits kahl. a. Griffel dicht wollig-zottig. &. peropaca H. Br. Blättchen breit eiförmig, gegen die Basis zu- gerundet, unterseits bläulichgrün, an den Nerven dichter, auf der Fläche schwächer behaart. Blüten blaßrosa. Griffel wollig-zottig. Scheinfrüchte kugelig. Rosa dumetorum var. peropaca H. Br. im 11. Ber. bot. Ver. Landshut 107 (1889), in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 797 (1892). Rosa opaca Gren. in Büllot Arch. 332 (1854), nicht Fries. Bei Seckau (Pernhoffer); bei Windenau nächst Marburg! &. hirta H. Br. Blättchen eiförmig oder elliptisch, an der Basis abgerundet, unterseits grün, auf der Fläche und an den Nerven behaart. Blüten blaßrosa. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa dumetorum var. hirta H. Br. in Oborny Fl. Mähr. 908 (1885), in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 797 (1892); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 76 (1908). Bei Söchau und Aschbach nächst Fürstenfeld (Sabransky). A U Rosa. Be b. Griffel locker behaart bis kahl. * Griffel behaart. n. obscura (Pug.) H. Br. Blättchen eiförmig, an der Basis ab- gerundet, oberseits kahl, unterseits an den Nerven stärker, an der Basis schwächer behaart. Blattstiele bestachelt. Blüten weiß oder blaßrosa. Griffel behaart. Scheinfrüchte verkehrt-eiförmig. Rosa obseura Puget (in Fourr. Cat. pl. Rhöne 75 [1869], bloßer Name, und) in Desegl. Cat. rais. 205 (1876). Rosa dumetorum var. obscura H. Br. in Beck Fl. N*Öst. II. 1. 797 (1892); Pernh. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLVI. Abh. 396 (1896). Bei Seckau (Pernhoffer). 3 urbicoides Ör‘p. DBlättchen länglich, gegen die Basis ver- schmälert, oberseits kahl, unterseits an den Nerven stärker, auf der Fläche schwächer behaart. Blüten rosenrot, sehr kurz gestielt. Griffel leicht behaart. Scheinfrüchte länglich eiförmig. Rosa dumetorum Ö® urbicoides Crep. bei H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 797 (1892). Im Gebiet der Raxalpe (H. Braun). e. trichoneura (Kip.) Christ. Blättchen eiförmig, spitz, an der Basis abgerundet, oberseits kahl, unterseits an den Nerven behaart, auf der Fläche kahl oder nur gegen die Spitze zu behaart. DBlattstiele wehrlos oder die oberen bestachelt. Blüten blaßrosa. Griffel wenig be- haart. Scheinfrüchte eikugelig. Rosa trichoneura Rip. (bei Crep. in Bull. soc. bot. Belg. VIII. 260 [1869], bloßer Name und) bei Verlot Cat. pl. Dauph. 395 (1873); Desögl. Cat. rais. 204 (1876). Rosa dumetorum var. trichoneura Christ Ros. d. Schweiz 185 (1873); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 797 (1892). Rosa urbica 7. trichoneura J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 280 (1882). Nicht selten. Bei Scheifling; bei der Ruine Liechtenstein bei Juden- burg; am Abstieg von der Gleinalpe nach Kainach; auf dem Plabutsch bei Graz. ** Griffel kahl. x. myrtillina #7. Br. Blättchen klein, elliptisch bis eiförmig- elliptisch, am Grunde abgerundet, spitz, einfach gesägt, oberseits kahl, unterseits an den Nerven dichter, auf der Fläche schwächer behaart. Blüten blaßrosa oder weißlich. Griffel kahl. Scheinfrüchte sehr klein, kugelig. Rosa dumetorum var. myrtillina H. Br. im 11. Ber. bot. Ver. Lands- hut 112 (1889), in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 798 (1892). In der Voralpenregion des Hochkaar und der Raxalpe (4. Braun). 918 Rosa. II. Blättchen oberseits kahl, unterseits nur am Mittel- oder höchstens auch an den Seitennerven behaart; Sägezähne nicht gewimpert. Subsp. B. urbica (Lem.) Hay. Blättchen einfach gesägt, oberseits kahl, unterseits auf der Fläche kahl, auf dem Mittel- und mitunter auch an den Seitennerven anliegend behaart, Sägezähne nicht haarig gewimpert. Blattstiele bestachelt, drüsenlos. Rosa urbica Lem. in Bull. soc. philom. (1818) 93; J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 277 (1882), Rosa dumetorum Subsp. urbica Hay. Fl. Steierm. I. 918 (1909). ® 1. Blättchen unterseits am Mittel- und an den Seitennerven be- haart. A. platyphylloides (Chab.) Borb. Blättehen unterseits seegrün, an den Nerven behaart, das endständige elliptisch, spitz, die seitlichen rundlich. Blüten blaßrosa. Griffel schwach behaart. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa platyphylloides Chad. in Desegl. Cat. rais. 207 (1876), Rosa du- metorum var. platyphylloides Borb. Magy. birod. rosz. 425, 429 (1880); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 800 (1892). Rosa urbica e. platyphylloides J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 279 (1882). Bei Aflenz (Borbäs). 2. Blättehen nur am Mittelnerv behaart. u. acanthina (Desegl. et. Ozan.) H. Br. Blättchen breit elliptisch, an der Basis abgerundet, unterseits seegrün, am Mittelnerv behaart. Neben- und Deckblätter rot überlaufen. Blüten blaßrosa. Griffel be- haart. Scheinfrüchte eikugelig oder kugelig. Rosa acanthina Desegl. et Ozanon in Bull. soc. Dauph. (1882) 370. Rosa dumetorum =’ acanthina H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 800 (1892). In den Voralpentälern des Raxalpengebietes (4. Braun). v. globata (Desögl.) Borb. Blättchen eiförmig oder elliptisch, an der Basis schmal zugerundet, unterseits nur am Mittelnerv behaart. Blüten blaßrosa. Griffel wollig-zottig. Scheinfrüchte groß, kugelig. Rosa globata Desegl. (bei Orep. in Bull. soc. bot. Belg. VIII. 240 (1869), bloßer Name, und) in Fourr. Cat. pl. Rhöne 75 (1869), Cat. rais. 205 (1876). Rosa dumetorum f. globata Bord. Magy. birod. rosz. 426, 431 (1880); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 800 (1892). Rosa urbica ß. globata J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 278 (1882). Bei Tipschern nächst Oeblarn!; unter der Ruine Liechtenstein bei Judenburg (Preissmann!); bei Gösting nächst Graz (Marktanner!). B. Blättchen drüsig doppelt-gesägt oder wenigstens die Mehrzahl der Sägezähne gespalten. ee Se Rosa. 919 I. Blättchen unterseits auf der Fläche oder wenigstens auf den Seitennerven behaart. Subsp. C. uncinella (Bess.) Hay. DBlättchen groß, meist breit elliptisch bis rundlich, oberseits kahl oder behaart, unterseits auf den Nerven und meist auch auf der Fläche behaart, unregelmäßig bis drüsig doppelt-gesägt. Zweige meist spärlich bestachelt. Rosa uncinella Bess. En. pl. Volh. et Pod. 20, 62 (1822); J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 281 (1882). Rosa dumetorum Subsp. uncinella Hay. Fl. Steierm. I. 919 (1909). Rosa jactata Desegl. in Journ. of Bot. XII. 169 (1873), Cat. rais. 207 (1877). a. Blättchen oberseits behaart. o. eiliata (Borb.) H. Br. Blättehen eiförmig bis eirundlich, kurz zugespitzt, unregelmäßig doppelt-gesägt, beiderseits dünn behaart. Blüten blaßrosa. Griffel kurzhaarig. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa uneinella f. ciliata Borb. Magy. birod. rosz. 427 (1880). Rosa dumetorum o. ciliata H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 796 (1892). Bei Jauring nächst Aflenz (Borbäs); in Holzschlägen am Schiffall- kogel nächst Pernegg (Preissmann!)). d. amblyphylla (Ztip.) Borb. Blättehen rundlich-eiförmig oder eiförmig, stumpf, drüsig doppelt-gesägt, oberseits behaart, unterseits auf den Nerven und auf der Fläche behaart. Blattstiele drüsig. Blüten blaßrosa oder weiß. Griffel kahl oder schwach behaart. Rosa amblyphylla Rip. in Desegl. Cat. rais. 211 (1876, Rosa dume- torum f. R. amblyphylla Borb. Magy. bir. rosz. 436 (1880). Bei Jauring nächst Aflenz (Borbäs) (und im angrenzenden Nieder- österreich in der Griesleiten der Raxalpe /A. Braun]). b. Blättchen oberseits kahl. * Blättehen unregelmäßig gesägt, mit gespaltenen Sägezähnen. x Kelchzipfel nicht reich drüsig gewimpert. o. uncinella (Bess.). Blättchen ziemlich groß, breit eiförmig bis rundlich, stumpf, unregelmäßig doppelt gesägt, oberseits kahl, unterseits an den Nerven behaart. Blattstiele dicht grauhaarig, zerstreut drüsig. Blüten kurz gestielt, hell rosenrot. Griffel wollig. Scheinfrüchte ellip- soidisch bis kugelig. Rosa uncinella Bess. En. pl. Volh. et Pod. 20, 62 (1822). Rosa dume- torum eg’ uncinella H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 799 (1892). Auf der Platte bei Graz (Preissmann!) und bei Riez im oberen Sanntale!. o. heterotricha Borb. Blättchen oval-lanzettlich, spitz, unregel- mäßig gesägt, oberseits kahl, unterseits an den Nerven behaart. Blüten 920 Rosa. mäßig lang gestielt, blaß rosenrot. Griffel wollig zottig, vom Diskus stielförmig abgehoben. Scheinfrüchte eiförmig bis ellipsoidisch. Rosa dumetorum f. heterotricha Borb. Magy. birod. rosz. 426, 432 (1880); H. Br. in Beck Fl. N -Öst. II. 1. 797 (1892); Sadr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 76 (1908). Bei Söchau und Aschbach nächst Fürstenfeld (Sabransky). xx. Kelchzipfel reich drüsig gewimpert. t. perciliata 4. Br. Blättchen eiförmig, an der Basis abgerundet, unregelmäßig doppelt-gesägt, unterseits an den Nerven und an der Fläche behaart, schwach graugrün. Kelchzipfel am Rande drüsig gewimpert. Blüten blaßrosa. Griffel dicht zottig. Scheinfrüchte eikugelig bis kugelig. Rosa dumetorum var. perciliata H. Br. im 11. Ber. bot. Ver. Landshut 109 (1889); in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 797 (1892). An Zäunen im Untertale bei Schladming (Zahlbruckner u. Loitles- berger!); bei Judenburg zwischen 720 und 1000 m (Pribilskı). v. Pribilskyi H. Br. Blättchen mittelgroß, elliptisch, zur Basis schmal zugerundet, unregelmäßig doppelt-gesägt, unterseits an den Nerven behaart und am Mittelnerv drüsig. Kelchzipfel reichlich drüsig ge- wimpert. Blüten rosenrot. Griffel kahl. Rosa dumetorum var. Pribilskyi H. Br. im 11. Ber. bot. Ver. Lands- hut 110 (1889). Bei Ossach nächst Judenburg in zirka 1000 m M. H. (Pribilsky). ** Blättchen vollkommen drüsig doppelt-gesägt. y. subatrichostylis Borb. Blättchen ziemlich klein, eiförmig- elliptisch, spitz, drüsig doppelt-gesägt, oberseits kahl, unterseits an den Nerven behaart. Blattstiele drüsig. Griffel fast kahl. Scheinfrüchte eiförmig. Stacheln oft wirtelig. Rosa dumetorum f. subatrichostylis Borb. Magy. bir. rosz. 427, 436 (1880); H. Br. in Beck Fl. N.Öst. II. 1. 799 (1892); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 76 (1908). Rosa canescens f. subatrichostylis Strobl Fl. Ad- mont 1I. 54 (1882). Bei Mariazell (Borbäs), Admont (Strobl), an Wegrändern ober Asch- bach und Spitzhart bei Söchau (Sabranskıy). II. Blättehen unterseits nur am Mittelnerv behaart. Subsp. D. subglabra (Borb.) Hay. Blättchen eiförmig bis elliptisch, unregelmäßig bis völlig drüsig doppelt-gesägt, unterseits nur am Mittel- nery behaart. Rosa dumetorum f. subglabra Borb. Magy. birod. rosz. 424, 426 (1880). Rosa dumetorum Subsp. subglabra Hay. Fl. Steierm. I. 920 (1909). x. eulanceolata H. Br. Blättchen elliptisch lanzettlich, spitz, gegen die Basis verschmälert, unregelmäßig doppelt-gesägt, oberseits Rosa. 921 kahl, unterseits am Mittelnery behaart. Blattstiele behaart. Blüten blaßrosa. Griffel dicht behaart. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa eulanceolata H. Br. in 4. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. V. 11 (1888). Rosa dumetorum 8” eulanceolata H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 800 (1892). | Bei Murau (Fest!), Sauerbrunn nächst Stainz (Troyer)). vw. subglabra Borb. Blättchen eiförmig, an der Basis abgerundet, mit teilweise gespaltenen Sägezähnen, unterseits am Mittelnerv behaart. Neben- und Deckblätter oft rot überlaufen. Blüten blaßrosa. Schein- früchte kugelig. Rosa dumetorum f. subglabra Borb. Magy. birod. rosz. 424 (1880); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 800 (1892. Rosa urbica t. subglabra J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 280 (1822). Rosa subglabra H. Br. in A. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. V. 11 (1888). Bei Gaishorn! und am Fuße des Rabenwaldkogels bei Pöllau!. 17. Rosa canina Z. Hunds-Rose. Bis über 2 m hoher Strauch. Stacheln gleichartig, aus verbreitertem Grunde mehr minder gebogen bis hackig, an den Blütenzweigen zahlreich bis fehlend. Blättchen zu 5—7, eiförmig bis lanzettlich, groß bis klein, spitz, einfach bis drüsig doppelt gesägt, unterseits drüsenlos und völlig kahl. Blatt- stiele kahl oder schwach befläumt, oft drüsig und bestachelt. Neben- blätter kahl, drüsig gewimpert. Blüten einzeln oder in armblütigen Dolden, meist ziemlich lang gestielt; Blütenstiele stieldrüsenlos. Rezeptakel glatt. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen, selten aufgerichtet, kürzer als die Blumenkrone, vor der Reife der Scheinfrucht abfällig, die äußeren fiederspaltig. Kronblätter heller oder dunkler rosenfarben, seltener weiß. Griffel kahl oder behaart. Scheinfrüchte eiförmig oder kugelig. Juni. Rosa canina Z. Sp. pl. Ed. 1. 491 (1753); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. I. 1. 783 (1893); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 154 (1901). Rosa canina a. gla- bra Maly Fl. Steierm. 239 (1868). Rosa canina ». glabrescens Neir. Fl. N.- Öst. 896 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 196 (1874). Eine äußerst formenreiche Pflanze. A. Blättchen einfach- oder unregelmäßig doppelt-gesägt, d. h. die Sägezähne teils einfach, teils mit einem drüsenlosen oder drüsigen Sekundärzähnchen. I. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen. . A. Äste grün oder braungrün; Neben- und Deckblätter nicht rot überlaufen. Subsp. A. Iutetiana (Zem.) Hay. Blättchen einfach- oder unregel- mäßig doppelt-gesägt. Neben- und Deckblätter grün oder etwas bräun- lich, nicht rot überlaufen. Junge Zweige grün. Blattstiele meist drüsen- los und kahl. Rosa lutetiana Lem. in Bull. soe. philom. (1818) 93. Rosa canina Subsp- lutetiana Hay. Fl. Steierm. I. 921 (1909). «. Kelchzipfel am Rande nicht von zahlreichen Stieldrüsen besetzt. 1. Griffel behaart. a. Blättehen mittelgroß bis groß, 15—45 mm lang und 14—28 mm breit. *® Blättchen einfach gesägt. x. Blättchen elliptisch, gegen die Basis verschmälert. a. oxyphylla (kip.) Borb. Blättehen mittelgroß, elliptisch bis fast lanzettlich, beidendig verschmälert, tief einfach-gesägt, oberseits glänzend. Blütenzweige unbereift. Blüten blaßrosa. Griffel dicht be- borstet. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa oxyphylla Rip. in Desegl. Cat. rais. 146 (1876). Rosa canina var. oxyphylla Borb. Magy. birod. rosz. 411 (1880); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 783 (1892). Zerstreut. Bei Mosern nächst Grundelsee!, Seckau (Pernhoffer), Pöltschach (Preissmann!), Hochenegg!. 3. glaucescens Desv. Blättchen elliptisch, beidendig, verschmälert, mittelgroß, einfach-gesägt, oberseits matt, etwas bereift, unterseits see- grün. Zweige bereift. Blüten oft in Dolden. Griffe) dicht behaart. Scheinfrüchte ellipsoidisch. Rosa glaucescens Desv. in Merat Fl. Paris 192 (1812). Rosa canina var. glaucescens Desv. Journ. bot. II. 114 (1865), Rosa canina Subsp. Desvauxii H. Br. Rosae a Woloszezak lect. 4 (1886). Rosa canina x. Desvauxii H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 783 (1892) Am Abhang des Dost bei Cilli gegen das Finstertal (Preissmann!)). xx Blättchen eiförmig, an der Basis mehr minder abgerundet. y. lutetiana (Lem.) Bak. Blättehen mittelgroß bis groß, eiförmig, spitz, an der Basis abgerundet, einfach-gesägt. DBlattstiele kahl, be- stachelt, drüsenlos. Blüten blaßrosa. Griffel dicht behaart bis wollig. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa lutetiana Lem. in Bull. soc. philom. (1818) 93. Rosa canina var. lutetiana Bak. in Journ. Linn. Soc. XI. 225 (1869); H. Br. in Beck Fl. N.- Öst. II. 1. 733 (1892); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 156 (1901). An Zäunen, Wegen, Waldrändern, verbreitet bis in die Voralpen. d. fallens (Desegl.) Borb. Blättchen mittelgroß, breit eiförmig, gegen die Basis etwas verschmälert, einfach-gesägt, mitunter mit einzelnen gespaltenen Sägezähnen. DBlattstiele behaart. Griffel dicht borstig. Blüten groß, blaßrosa. Scheinfrüchte eiförmig. i Rosa, 923 Rosa fallens Desögl. in Fourr. Cat. pl. Rhöne (1869), Cat. rais. 149 (1876). Rosa canina f. fallens Borb. Magy. birod. rosz. 411 (1882); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 783 (1892). Bei Seckau (Pernhoffer); auf der Spitze des Veternik bei Drachen- burg (Preissmann)). &. globosa Desv. Blättchen groß, eiförmig, einfach oder etwas unregelmäßig gesägt. Blattstiel meist etwas befläumt, bestachelt, mit- unter drüsig. Blumenkrone blaßrosa. Griffel kurzhaarig zottig. Rezep- takel und Scheinfrüchte kugelig. Rosa canina var. globosa Desv. Journ. bot. II. 114 (1813). Rosa sphaerica Gren. in Billot Arch. d. fl. fr. 333 (1854). Rosa canina f. sphaeri- ca Borb. Magy. birod. rosz. 410 (1880); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 784 (1892). An Waldrändern, in Gebüschen, Hecken, an Rainen, sehr häufig bis in die Voralpen. ** Sägezähne der Blättchen teilweise gespalten oder mit drüsigen Sekundärzähnchen versehen. — Griffel dicht beborstet, nicht wollig. €. fissidens Borb. Blättchen eiförmig bis elliptisch, spitz, zur Basis zugerundet, mit teilweise gespaltenen Sägezähnen. Blattstiele kahl, drüsenlos.. Blüten blaßrosa. Griffel dicht beborstet. Schein- früchte eiförmig. Rosa canina f. fissidens Borb. Magy. birod. rosz. 411 (1882); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 785 (1892). * Häufig bis in die Voralpen. — Griffel wollig-zottig. n. intercedens H. Br. Blättchen eiförmig bis elliptisch, zur Basis allmählich verschmälert, die unteren doppelt-, die oberen einfach- gesägt. Blattstiele kahl, zerstreut drüsig und bestachelt. Blüten hell- rosa. Griffel dicht wollig. Scheinfrüchte eikugelig. Rosa intercedens H. Br. in A. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. V. 6 (1888). Rosa canina y. intercedens A. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 785 (1892). Bei der Burg Rabenstein bei Frohnleithen und am Großen Kirch- berge bei Deutsch-Feistritz (Wettstein!). 9 semibiserrata Borb. Blättchen elliptisch bis breit elliptisch, spitz, an der Basis abgerundet, unregelmäßig doppelt-gesägt. Blattstiele etwas befläumt, spärlich bestachelt und drüsig. Blüten hellrosa. Griffel dicht wollig. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa canina f. semibiserrata Bord. Magy. birod. rosz. 410 (1882); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 784 (1892). 924 Rosa. Zwischen Schladming und Oberhaus!, auf dem Ring bei Hartberg (Preissmann!), zwischen Marburg und Windenau!, an der Sann unter Praßberg!. s b. Blättehen klein, 10—15, höchstens bis 24 mm lang und 6 bis 12 mm breit. e. myrtilloides Tratt. Blättchen klein, eiförmig oder rundlich, am Grunde abgerundet, unregelmäßig gesägt,, oft rötlich überlaufen. Stacheln zahlreich, weißgrau. Blüten kurz gestielt, blaßrosa. Griffel dicht beborstet. Diskus fast kegelig. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa canina var. myrtilloides Tratt. Ros. Monogr. II. 20 (1823); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. IL 1. 786 (1892). Bei Graz (Malıy!), Hartberg (Preissmann)). 2. Griffel kahl. x. ololeia (kip.) H. Br. Blättehen mittelgroß, elliptisch, gegen die Basis verschmälert, unregelmäßig gesägt. Blattstiel bestachelt und oft drüsig. Blüten hell rosenrot, ziemlich lang gestielt. Griffel kahl. Scheinfrüchte länglich-eiförmig. Rosa ololeia Rip. bei Crep. in Bull. soc. bot. Belg. (1869) 238. Rosa canina r' ololeia H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 786 (1892). Bei der Ruine Wolkenstein ober Wörschach! und zwischen Rietzdorf und Praßberg!. ß. Kelchzipfel am Rande von zahlreichen Stieldrüsen besetzt. /. pratincola H. Br. Blättehen mittelgroß, elliptisch, an der Basis schmal zugerundet oder etwas verschmälert, unregelmäßig doppelt- gesägt. Blattstiele reichlich stieldrüsig. Blüten blaßrosa. Kelchzipfel am Rande von zahlreichen Stieldrüsen besetzt. Griffel behaart. Schein- früchte eiförmig bis kugelig. Rosa pratincola H. Br. in A. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. V. 8 (1888). Rosa canina ? pratincola H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 786 (1892). Bei Hohenfeld nächst Stainz (Troyer!) und am Frauenberge bei Sauritsch (Dergane!). B. Zweige rotbraun. Neben- und Deckblätter rot überlaufen. Subsp. B. spuria (Pug.) H. Br. DBlättchen eiförmig oder ellip- tisch, spitz, teils einfach, teils doppelt- oder unregelmäßig doppelt- gesägt. Neben- und Deckblätter rot überlaufen. Blattstiele stieldrüsig. Griffel beborstet. Junge Zweige rotbraun. Rosa spuria Puget bei Desögl. in Mem. soc. acad. Maine-et-Loire (1873) 109. Rosa canina Subsp. spuria H. Br. Rosae a Woloszezak lectae 4 (1880). * Blättchen am Grunde verschmälert. Rosa. 925 u. tenuifolia H. Br.'). Blättchen gegen die Basis keilig ver- schmälert, scharf und tief gesägt, von dünner Konsistenz. Blattstiele kahl, zerstreut stieldrüsig, mit vereinzelten Stacheln besetzt. Griffel locker behaart. Scheinfrucht eiförmig. Rosa canina :. tenuifolia H. Br. in Hay. Fl. Steierm. I. 925 (1909). Auf dem Plabutsch bei Graz (Preissmann)). v. oenophora J.'B. Kell. Blättchen eiförmig-elliptisch bis lanzett- lich, gegen die Basis verschmälert, klein bis mittelgroß, rot überlaufen. Blattstiele reich drüsig, befläumt. Blüten lebhaft rosenrot. Griffel kurz borstig. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa spuria oenophora J. B. Kell. in Öst. bot. Zeitschr. XXXIV. 96 (1884). Rosa canina n’ oenophora H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 785 (1892). Rosa spuria var. versus euoxyphyllam J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.- Öst. II. 1. 785 (1882). Auf dem Schloßberge von Rohitsch!. ** Blättchen am Grunde abgerundet. & spuria (Pug.) Borb. Blättchen elliptisch bis eiförmig, an der Basis abgerundet, unterseits etwas seegrün, ungleichmäßig gesägt. Blatt- stiele reichlich stieldrüsig. Blüten hellrosa. Griffel kurz beborstet. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa spuria Puget bei Desögl. in Mem. soc. acad. Maine-et-Loire XXVIL. 109 (1873); J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 305 (1882). Rosa ca- nina f. spuria Bord. Magy. birod. rosz. 411 (1880); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 785 (1892); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 160 (1901). Verbreitet, besonders in den Voralpen. Zwischen Trieben und Hohentauern, bei Seckau, Judenburg, Dorf Veitsch, Frohnleiten, auf dem Wotsch bei Pöltschach. o. clinochlamys AH. Br.°). Blättchen groß, unterseits hellgrün, unregelmäßig fast doppelt-gesägt, elliptisch. Blattstiele reichlich stiel- drüsig. Kelchzipfel am Rande von reichlichen Stieldrüsen besetzt. Griffel kurz borstig. Rosa spuria var. elinochlamys H. Br. in Sched. Herb. Palat. Vindob. Rosa canina Subsp. spuria o. elinochlamys H. Br. in Hay. Fl. Steierm. I. 925 (1909). Bei Judenburg (Pribilsky!). 1) Folia basin versus euneato-angustata, acute et profunde irregulariter serrata, consistentia tenui. Petioli glaberrimi, glandulis stipitatis dispersis aculeolisque sparsis obsiti. Styli leviter pilosi. Fructus ovoidei. 2) Foliola elliptica, magna, subtus pallide viridia, irregulariter fere duplicato serrata. Petioli glandulis stipitatis numerosis obsiti. Sepala margine glandulis stipitatis eiliata. Styli breviter setosi. 996 Rosa. r. multiflora Hay.'). Blättchen groß, elliptisch oder eiförmig, un- regelmäßig gesägt. Blüten in 2—9-blütigen Dolden. Griffel dicht kurz- haarig, vom kegeligen Diskus stielförmig abgehoben. Rosa canina r. multiflora Hay. Fl. Steierm. I. 926 (1909). Auf der Platte bei Graz (Preissmann!). 2. Kelchzipfel nach dem Verblühen abstehend oder aufgerichtet, kürzer als die Blumenkrone, vor der Reife der Scheinfrüchte abfallend. Subsp. C. globularis (Franchet) Hay. Blättchen mittelgroß, ei- förmig-elliptisch bis elliptisch-lanzettlich, an der Basis etwas verschmälert, unregelmäßig gesägt. Blüten lang gestielt; Blütenstiele 15—22 mm lang. Kelchzipfel »nach dem Verblühen abstehend oder aufgerichtet. Griffel dicht beborstet. Scheinfrüchte kugelig. Rosa globularis Franchet in Bor. Fl. centre France Ed. 3. 221 (1871). Rosa canina Subsp. globularis Hay. Fl. Steierm. I. 926 (1908). Auf dem Ring bei Hartberg (Preissmann!). B. Blättehen vollkommen drüsig doppelt-gesägt. I. Kelchzipfel am Rande nicht mit zahlreichen Stieldrüsen besetzt. A. Blüten heller oder dunkler rosenrot. 1. Blättchen mittelgroß bis groß, 16—45 mm lang und 14—28 mm breit. Subsp. D. dumalis (Bechst.) Hay. Blättchen mittelgroß bis groß, elliptisch oder eiförmig, drüsig doppelt-gesägt. Blattstiele meist be- stachelt und drüsig. Blüten heller oder dunkler rosenrot. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Griffel behaart bis dicht wollig. Rosa dumalis Bechst. Forstbot. 241 (1810); Desegl. Cat. rais. 160 (1876); J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 293 (1882. Rosa canina Subsp. dumalis Hay. Fl. Steierm. 1. 926 (1909). Rosa canina var. dumalis Dak. in Journ. Linn. soc. XI. 227 (1869). Rosa canina var. glandulosa Rau En. ros. Wirceb. 75 (1816). «. Griffel behaart bis wollig. 1. Griffel dicht behaart bis wollig. a. Blumenkrone blaßrosa. *® Scheinfrüchte eiförmig. Rezeptakel länglich. o. laxifolia Borb. Blättchen elliptisch oder elliptisch-lanzettlich, entfernt stehend, beidendig verschmälert, drüsig doppelt-gesägt. Griffel wollig. Scheinfrüchte eiförmig. ) Foliola magna, elliptica vel ovata, irregulariter serrata. Flores in umbellis 2—9 floris, Styli breviter pilosi, diseas conicus. y pılosı, Rosa. 9 Rosa canina f. laxifolia Borb. Magy. birod. rosz. 418 (1880); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 787 (1892). Im Semmeringgebiete (FH. Braun) und auf dem Ring bei Hartberg (Preissmann!). o. dumalis (Bechst.) Bak. Blättchen breit elliptisch oder eiförmig, mittelgroß bis groß, an der Basis abgerundet, spitz, drüsig doppelt-gesägt. Blattstiel kahl, stieldrüsig, meist stachellos. Blüten blaßrosa, kurz ge- stielt, einzeln oder zu 2—3. Griffel wollig. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa dumalis Bechst. Forstbot. 241 (1810. Rosa canina var. dumalis Bak. in Journ. Linn. Soc. XI. 227 (1869); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 787 (1892); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 163 (1901). In Gebüschen, an Hecken, Waldrändern, durch ganz Mittel- und Untersteiermark verbreitet, in Obersteiermark seltener und im Flußgebiet der Traun und Enns anscheinend fehlend. rt. glaueifolia (Op.) H. Br. Blättchen eiförmig oder elliptisch, spitz, an der Basis schmal zugerundet oder verschmälert, drüsig doppelt- gesägt, unterseits seegrün. Blattstiele deutlich behaart, stieldrüsig. Blüten blaßrosa. Griffel wollig. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa glaucifolia Opis in Flora V. 268 (1822). Rosa canina var. glauci- folia H. Br. im 11. Ber. bot. Ver. Landshut (1889) p. 102, in Beek Fl. N.-Öst. II. 1. 787 (1892). Conf. H. Braun in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXV (1885) 99. In der Lugnica bei Laufen im oberen Sanntale (Dergane!). #* Scheinfrüchte kugelig, Rezeptakel kurz eiförmig bis kugelig. v. sphaeroidea (Aip.) Borb. Blättchen mittelgroß, elliptisch bis eiförmig, schmal, zur Basis schmal zugerundet, drüsig doppelt-gesägt, unterseits nicht seegrün. Blattstiele bestachelt und stieldrüsig, kahl. Blüten blaßrosa. Griffel ein wolliges Köpfchen bildend. Diskus fast flach. Scheinfrüchte kugelig. Rosa sphaeroidea Rip. in Desögl. Cat. rais. 169 (1876). Rosa canina f. sphaeroidea Borb. Magy. birod. rosz. 419 (1880); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 789 (1892). Bei Fehring (Preissmann!), Pöltschach (Preissmann)), Tüfter (Dergane!). g. eriostyla (Rip. et Desögl.) Borb. Blättchen eiförmig, an der Basis abgerundet, stumpf oder spitz, drüsig doppelt-gesägt, unterseits nicht seegrün. Blattstiele stieldrüsig, befläumt, meist wehrlos. Blüten blaßrosa. Griffel ein kugeliges, vom kegeligen Diskus stielförmig ab- gehobenes, dicht wolliges Köpfchen bildend. Scheinfrüchte kugelig. Rosa eriostyla Rip. et Desögl. in Desögl. Cat. rais. 165 (1876). Rosa ca- nina f. eriostyla Bord. Magy. birod. rosz. 417 (1880); H. Br. in Beck Fl. N.- Öst. II. 788 (1892); R. Kell. in A. u. G. Syn. VI. 1. 166 (1901). 923 Rosa. Bei Graz am Wege vom Stoftbauer zur Platte (Preissmann!) und auf dem Wotsch bei Pöltschach (Preissmann!); bei St. Nikolai am Pettauer Feldel. x. malmudariensis (Lej.) H. Br. Blättchen breit elliptisch bis fast rundlich, groß, etwas unregelmäßig doppelt-gesägt, unterseits see- grün mit oft roten Nerven. Blattstiele behaart, stieldrüsig und stachelig, gleich den Neben- und Deckblättern oft rot überlaufen. Blüten meist in mehrblütigen Dolden, blaßrosa. Griffel 'wollig. Scheinfrüchte kurz eikugelig. Rosa malmudariensis Zej. Fl. Spa I. 231 (1811). Rosa canina W’ mal- mudariensis H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 788 (1892). Rosa dumalis f. malmudariensis Hay. Sched. fl. stir. exs. 9. u. 10. Lief. 18 (1906). An Hecken am Fuß der Ramsau bei Schladming). b. Blüten lebhaft rosenrot bis fast purpurn. ı. rubelliflora (Aip.) Borb. DBlättchen elliptisch bis länglich, drüsig doppelt-gesägt, unterseits seegrün, oft mit rötlich berandeten Säge- zähnen. Blattstiele stieldrüsig, ohne oder mit spärlichen Stacheln, kahl. Zweige meist rotbraun. Blüten lebhaft rosenrot bis fast purpurn, kurz gestielt. Griffel dicht behaart. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa rubelliflora Rip. bei Desögl. in Mem. Acad. Maine-et-Loire X. 109 (1861). Rosa canina f. rubelliflora Bord. Magy. birod. rosz. 418 (1880). Rosa dumalis ß. rubelliflora J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.Öst. 295 (1882). Bei Söchauberg nächst Fürstenfeld (Sabransky). 2. Griffel locker behaart. o. insignis Gren. DBlättchen mittelgroß bis groß, an der Basis abgerundet, drüsig doppelt-gesägt. Blattstiele kahl, fein stieldrüsig, be- stachelt oder wehrlos. Blüten sehr kurz gestielt, hellrosa. Griffel locker behaart. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa canina var. insignis Gren. Fl. jur. 243 (1864—69); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 789 (1892). Rosa insignis Desegl. et Rip. bei Desegl. in Mem. Acad. Maine-et-Loire XVIII. 112 (1893). Verbreitet bei Graz (G@ebhard!, Maly!, Preissmann!); bei Friedau (Dergane)). « viridiglauca AH. Br.'), Blättchen groß, breit elliptisch, gegen die Basis verschmälert, spitz, scharf doppelt- bis dreifach drüsig-gesägt, unterseits seegrün. Blattstiele an der Basis etwas befläumt, bestachelt, 1) Foliola magna, late elliptica, basin versus angustata, acuta, argute glan- doloso- duplicato- vel triplieato-serrata, subtus glauca. Petioli basi pilosuli, aculeati, glandulis stipitatis numerosis obsiti. Peduneuli breves, braeteis involuerati. Recep- tacula longe ovoidea. Styli sparse pilosi. Rosa. 9939 reich stieldrüsig.. Blütenstiele kurz, von den Deckblättern umhüllt. Rezeptakel länglich-eiförmig. Griffel schwach behaart. Rosa canina var. viridiglauca H. Br. bei Pernh. in Verh. zool, bot. Ges. Wien XLVI. Abh. 396 (1896), bloßer Name, und in Hayek Fl. Steierm. I. 928 (1909). Bei Seckau (Pernhoffer )). ?. Griffel kahl oder höchstens im unteren Teile etwas befläumt. 3 oblongata (Opiz) H. Br. Blättchen eiförmig, spitz, an der Basis abgerundet, scharf drüsig doppelt-gesägt. Blattstiel reichlich stiel- drüsig, kahl. Blüten blaßrosa. Griffel kahl. Scheinfrüchte länglich- eiförmig. - Rosa oblongata Opiz in Lotos (1854) 69. Rosa canina var. oblongata H. Br. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXVIII. 516 (1888), in Beck Fl. N.-Öst. II- 1. 790 (1892). Zwischen Leutsch und Sulzbach (Dergane!). y' oblonga (Desegl. et Rip.) Borb. Blättchen elliptisch, an der Basis zugerundet, spitz, scharf drüsig doppelt gesägt. Blattstiele kahl, spärlich drüsig, fein bestachelt. Blüten groß, hellrosa. Griffel kahl oder nur im unteren Teile befläumt, stielartig über den Diskus empor- gehoben. Scheinfrüchte eiförmig-länglich. Rosa oblonga Desgl. et Rip. in Desögl. Cat. rais. 162 (1876); J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 286 (1882); Strobl Fl. Admont II. 55 (1882). Rosa canina f. oblonga H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 790 (1892). R. Kell. in 4. u. @. Syn. VI. 1. 169 (1901). An Zäunen bei Admont und an Wegrändern in der Buchau (Strobl). 2. Blättchen klein, 10—20 mm lang, 6—12 mm breit. Subsp. E. squarrosa (Rau) Hay. DBlättchen klein, oval, die seit- lichen stumpf, das Endblättchen spitz, drüsig doppelt-gesägt, oft längs des Mittelnerven zusammengefaltet. Blattstiele reichlich stieldrüsig und bestachelt, etwas befläumt, meist purpurn. Blütenzweige reich bestachelt. Blumenkrone hellrosa. Kelchzipfel am Rande nicht drüsig gewimpert. Griffel dicht kurzhaarig. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa canina var. squarrosa Rau Enum. ros. Wirceb. 77 (1814); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 789 (1893); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 163 (1901). Rosa canina Subsp. squarrosa Hay. Fl. Steierm. I. 929 (1909). Rosa squar- rosa Bor. Fl. centre France Ed. 3. 222 (1857). An Weghecken zwischen Spitzhart und Sacherberg nächst Fürsten- feld (Sabransky). B. Blüten reinweiß. Subsp. F. Carioti (Chab.) Hay. DBlättchen mittelgroß, oval, die seitlichen stumpflich, regelmäßig doppelt-gesägt, wunterseits blaßgrün. Hayek, Flora von Steiermark. 59 930 Rosa. Blattstiele stieldrüsig, bestachelt, etwas befläumt. Blüten kurz gestielt, mittelgroß, reinweiß. Kelchzipfel am Rande nicht drüsig gewimpert, nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Griffel kahl. Diskus schmal kegelig. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa Carioti (hab. in Cariot Etud. d. fl. II. 677 (1865); J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 287 (1882). Rosa canina Subsp, Carioti Hay. Fl. Steierm. I. 929 (1909). Rosa canina f. Carioti Borb. Magy. birod. rosz. 417 (1880); HM. Br. in Beer Fl. N.-Öst. II. 1. 790 (1890). Im Buchberger Tale bei Aflenz unweit ‘des Hotel Bodenbauer!. II. Kelchzipfel am Rande von zahlreichen Stieldrüsen besetzt. Subsp. @. biserrata (Merat) Hay. Blättchen elliptisch bis eiförmig, drüsig doppelt-gesägt. Blattstiele reichlich drüsenhaarig. Blüten heller oder dunkler rosenrot. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen, am Rande von zahlreichen Stieldrüsen gewimpert. Rosa biserrata Merat Fl. Paris 190 (1822). Rosa canina Subsp. biser- rata Hay. Fl. Steierm. 1. 930 (1909). Rosa canina var. biserrata Chevalier Fl. gener. Paris 693 (1827); Christ Ros. d. Schweiz 159 (1873). A. Griffel behaart. d‘ disparibilis (Zue. et Ozanon) H. Br. Blättchen breit rundlich- elliptisch, an der Basis zugerundet, spitz, drüsig doppelt-gesägt, unter- seits seegrün. Blüten blaßrosa. Griffel mäßig bis schwach behaart. Diskus kegelig. Kelchzipfel am Rande reich drüsig gewimpert. Rosa disparibilis Zue. et Ozanon in Bull. soc. dauph. (1881) 328. Rosa canina &” disparibilis H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 791 (1892); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 76 (1908). An Weghecken in Söchauberg und Öbersacherberg nächst Fürsten- feld (Sabranskıy). & Meratiana Ser. Blättchen oval oder eiförmig, an der Basis etwas zugerundet, reichlich zusammengesetzt gesägt, unterseits am Mittel- nerv drüsig. Blattstiel reich stieldrüsig. Blüten blaßrosa. Griffel dicht behaart. Scheinfrüchte eikugelig bis kugelig. Kelchzipfel am Rande reichlich stieldrüsig. Rosa canina var. Meratiana Ser. in DC. Prodr. II. 614 (1825). Rosa biserrata Merat Fl. Paris 190 (1812). Rosa canina var. biserrata Chevalier Fl. gen. Paris 693 (1827); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 791 (1892). Rosa sphaeroidea 3. biserrata J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 299 (1882). An Waldrändern und auf Waldblößen am Hofberg bei Tautendorf nächst Söchau (Sabransky). B. Griffel kahl. © leiostyla (lvip.) Borb. Blättchen oval bis elliptisch, spitz, regelmäßig drüsig doppelt-gesägt. Blattstiele armdrüsig, an den Gelenken Rosa. ; 951 etwas befläumt. Blüten zu 3—5, lang gestielt, groß, hellrosa. Kelch- zipfel am Rande drüsig gewimpert. Griffel kahl. Scheinfrüchte ei- förmig. Rosa leiostyla Rip. bei Crep. in Bull. soc. bot. Belg. VIII. 238, 265 (1869). Rosa canina f. leiostyla Borb. Magy. birod. rosz. 411 (1880); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 791 (1892); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 168 (1901). Auf dem Semmering (H. Braun). 18. Rosa Deseglisei Bor. Hügel-Rose. Bis 2 m hoher Strauch. Stacheln gleichartig, aus verbreitertem Grunde mehr minder ge- bogen bis hackig, an den Blütenzweigen meist zahlreich. Blättchen zu 5—7, mittelgroß bis groß, einfach oder etwas unregelmäßig gesägt, oberseits kahl oder anliegend behaart, unterseits drüsenlos, an den Nerven oder auch auf der Fläche anliegend behaart. Blatt- stiele behaart, meist bestachelt und stieldrüsig. Nebenblätter behaart, drüsig gewimpert. Blüten einzeln oder in Dolden, kurz gestielt; Blüten- stiele mehr minder reichlich stieldrüsig. Rezeptakel glatt. Kelch- zipfel am Rücken oft stieldrüsig, nach dem Verblühen zurück- geschlagen, vor der Reife der Scheinfrucht abfällig, die drei äußeren am Rande reichlich fiederspaltig. Blüten mittelgroß, blaß- rosa. Griffel behaart. Scheinfrüchte eiförmig, rot. Juni. Rosa Deseglisei Bor. Fl. Centre France Ed. 3. II. 224 (1857). Rosa dumetorum f. Deseglisei Christ Ros. d. Schweiz 187 (1883); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 179 (1901). Rosa eollina y. Deseglisei Dum. in Bull. soc. bot. Belg. VI. 56 (1867). Rosa collina J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.- Öst. 260 (1882); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 802 (1891) z. T., nicht Jaequin Fl. Austr. Ic. II. 58 T. 197 (1774), welche =R. dumetorum X gallica. Hier nur ß. sarmatica (H. Br.) Hay. Blättchen mittelgroß, breit elliptisch bis eiförmig, spitz, an der Basis schmal zugerundet, oberseits fein an- liegend behaart, unterseits an den Nerven und an der Fläche behaart, einfach-gesägt. Blütenstiele kurz, reichlich drüsenborstig. Blüten meist in mehrblütigen Dolden. Kelchzipfel am Rücken stieldrüsig. Blüten mittelgroß, blaßrosa. Griffel mäßig behaart. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa sarmatica H. Br. Rosae a Woloszezak lect. in Spraw. kom. fizyjogr. Ak. Krakow. XXI. 13 (1886). Rosa Deseglisei f. sarmatica Hay. Sched. fl. stir. exs. 5 u. 6. Lief. 26 (1905). Rosa collina Sudr. in Verh. zool. bot. Ges. LIV. 551 (1904). Rosa dumetorum X gallica f. sarmatica Sabr. a. a. O. LVIII. 76 (1908). An Hecken in Obersacherberg und Aschbach bei Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky)). 19. Rosa andegavensis Bast. Drüsige Rose. Bis 2 m hoher Strauch. Stacheln gleichartig, aus verbreitertem Grunde mehr A 59° 9532 z Rosa. minder gebogen bis hackig. Blättchen zu 5—7, derb, beiderseits kahl, unterseits drüsenlos, einfach- bis doppelt-gesägt. Blattstiele meist kahl, stieldrüsig und bestachelt. Nebenblätter kahl, drüsig ge- wimpert. Blüten meist einzeln, seltener in Dolden, kurz gestielt, heller oder dunkler rosenrot; Blütenstiele drüsenborstig. Rezeptakel glatt. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen, vor der Reife der Scheinfrüchte abfällig, die äußeren am Rande fiederspaltig. Griffel kahl oder behaart. Scheinfrüchte eiförmig bis kugelig. Juni. Rosa andegavensis Bast. Essai fl. Maine-et-Loire 189 (1809); J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 271 (1882); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 793 (1892). Rosa canina var. hispida Desv. Journ. bot. III. 2. 115 (1813); Ser. in DC. Prodr. II. 614 (1824), Rosa canina Andegavensis Desp. Ros. Gali. 88 (1828); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 161 (1901). Hier in folgenden Formen: ß. bihariensis Dorb. Blättchen mittelgroß, elliptisch, spitz, zur Basis verschmälert, schmal und spitz etwas unregelmäßig doppelt-gesägt. Blattstiele an den Gelenken etwas befläumt, stieldrüsig und bestachelt. Blüten meist einzeln, ziemlich lang gestielt; Blütenstiele reichlich fein stieldrüsig.. Blüten blaßrosa. Griffel dieht behaart. Scheinfrüchte kugelig Resa Andegavensis var. Bihariensis Borb. Magy. birod. rosz. 399, 403 (1880. Rosa transsilvanica Schur Enum. pl. Transsilv. 202 (1866); H. Br. in A. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. IV. 18 (1886). Rosa canina Subsp. Andegavensis var. transsilvanica Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 76 (1908). Nächst der Rath’schen Wirtschaft in Söchauberg bei Söchau (Sa- bransky)). y. rotundifolia (Ser.) Hay. Blättchen breit rundlich elliptisch, stumpf oder etwas spitz, unregelmäßig doppelt-gesägt mit konvergierenden Sägezähnen. Blattstiele kahl, stieldrüsig. Kelchzipfel am Rande und auf dem Rücken stieldrüsig. Griffel weißwollig. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa canina var. rotundifolia Ser. in DO. Prodr. Il. 613 (1825). Rosa andegavensis var. rotundifolia Hay. Fl. Steierm. I. 932 (1909). Rosa Ko- sinsciana Bess. Enum. pl. Volh. Pod. II. 613 (1822), Rosa andegavensis var. Kosinseiana H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 793 (1892). Rosa canina Subsp. andegavensis var. Kosinskiana Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 76 (1908). Nächst dem Friedhofe von Söchau nächst Fürstenfeld (Sabransky!). 6. Dollineriana (J. B. Kell.) H. Br. Blättchen ziemlich groß, eiförmig, an der Basis abgerundet, vorn stumpf oder kurz zugespitzt, drüsig doppelt- oder die oberen fast einfach-gesägt, unterseits etwas blaugrün. Blattstiele stieldrüsig und bestachelt, spärlich befläumt, meist rotgelb. Blütenstiele meist zu zweien, lang von Rosa. 933 den Deckblättern verdeckt, stieldrüsig. Blumenkrone lebhaft rosenrot. Griffel schwach wollig. Rosa Dollineriana J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 267 (1882). Rosa andegavensis :. Dollineriana H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 794 (1892). Nur im angrenzenden Niederösterreich auf dem Wechsel. 20. Rosa coriifolia #r. Lederblätterige Rose. Bis 2 m hoher Strauch. Stacheln gleichartig, aus verbreitertem Grunde leicht gebogen bis hackig, meist zahlreich. Blättchen zu 5—7, lederig, grau bis graugrün, meist beiderseits mehr minder dicht anliegend behaart, seltener nur unterseits an den Nerven behaart, auf der Unter- seite ohne Drüsen. Blattstiele dicht kurzhaarig und stieldrüsig, meist unbestachelt. Nebenblätter behaart und drüsig gewimpert. Blüten in 2—6-blütigen Dolden, selten einzeln, meist kurzgestielt; Blüten- stiele drüsenlos, in den breit eiförmigen Deckblättern meist verborgen. Kelchzipfel in eine lange Spitze ausgezogen, nach dem Verblühen abstehend oder aufgerichtet, selten zurückgeschlagen und die reife Scheinfrucht krönend, nicht drüsig gewimpert, die äußeren am Rande fiederspaltig. Blumenkrone heller oder dunkler rosenrot bis fast weiß. Griffel meist ein dicht wolliges Köpfchen bildend. Rezeptakel und Scheinfrüchte kurz eiförmig bis kugelig, glatt. Juni, Juli. Rosa coriifolia Fr. Nov. Fl. Suec. Ed. 1. 33 (1814); Desegl. Cat. rais. 210 (1876); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 794 (1892); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 199 (1900). Hier wurden bisher folgende Formen beobachtet: A. Kelchzipfel nach dem Verblühen aufrecht oder etwas abstehend. Blütenstiele kurz, 6—10 mm lang, in den Deckblättern verborgen. Blättchen einfach-gesägt. a. Blättehen beiderseits dicht behaart. Subsp. A. coriifolia (Z'r.) Hay. Blättchen zu 5—7, breit elliptisch bis eiförmig, beiderseits behaart, wenigstens unterseits graugrün. Blüten- stiele kurz, in den Deckblättern verborgen. Kelchzipfel nach dem Ver- blühen aufrecht, seltener abstehend. Griffel dicht behaart bis wollig. Rosa coriifolia Fr. Nov. Fl. Suec. Ed. 1. 33 (1814); J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 228 (1882). Rosa eoriifolia Subsp. ecoriifolia Hay. Fl. Steierm. I. 933 (1909). «. typica Christ. Blättchen breit elliptisch, an der Basis schmal zugerundet, etwas unregelmäßig einfach-gesägt, oberseits grün, unterseits graugrün, beiderseits anliegend behaart. Blattstiele dicht kurzhaarig, 934 Rosa. drüsenlos, wehrlos oder etwas bestachelt. Blüten tief rosenrot. Griffel dicht wollig. Scheinfrüchte kugelig. Rosa coriifolia var. typica Christ. Ros. d. Schweiz in Flora LIX. 373 (1876); H. Br. in Beek Fl. N.-Öst. II. 1. 794 (1892); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 201 (1901). An Waldrändern und in Gebüschen der Voralpen. Verbreitet um Schladming!, ferner auf dem Schiffallkogel bei Frohnleiten (Preissmann!) und wohl auch noch anderswo. 8. albescens HM. Br. Blättchen elliptisch, gegen die Basis kurz verschmälert, etwas unregelmäßig einfach-gesägt, oberseits grün, unter- seits graugrün, beiderseits anliegend behaart. Blattstiele dicht kurz- haarig, stachel- und drüsenlos. Blüten kleiner, blaß rosenrot bis fast weißlich. Griffel dicht behaart. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa coriifolia ß. albescens H. Br. in Hayek Sched. fl. stir. exs. 9. u. 10. Lief. 17 (1906). Auf dem Fastenberge bei Schladming in Gesellschaft der vorigen! b. Blättchen oberseits kahl, unterseits nur an den Nerven behaart. Subsp. B. lucida (Bräuck.) Hay. DBlättchen zu 5—7, elliptisch bis eiförmig, einfach-gesägt, oberseits dunkelgrün, kahl, unterseits blaugrün, an den Nerven behaart. DBlütenstiele kurz, in den Deckblättern ver- borgen; Blüten lebhaft rosenrot. Kelchzipfel nach dem Verblühen auf- recht oder abstehend. Rosa eoriifolia f. lucida Bräuck. Deutschl. wilde Ros. 69 (1882); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 201 (1892). Rosa coriifolia Subsp. lJucida Hay. Fl. Steierm. I. 934 (1909). Rosa glauca f. subcanina Christ Ros. d. Schweiz 169 (1876) z.T. Rosa eoriifolia 8. subecanina H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. I. 1. 794 (1892). Hierher folgende Formen: y. lucida Bräuck. DBlättchen genähert, elliptisch, zur Basis ver- schmälert, spitz, einfach-gesägt, oberseits dunkelgrün, kahl, unterseits blaugrün, an den Nerven behaart. Blüten lebhaft rosenrot. Schein- früchte kugelig. Rosa coriifolia f. lucida Bräuek. Deutschl. wilde Ros. 69 (1882); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 201 (1901). An der Tauernstraße bei Trieben unweit der Abzweigung des Sunk! d. minutiflora J. 5. Kell. Blättchen ziemlich groß, elliptisch, oberseits kahl, unterseits an den Nerven behaart. Kelchzipfel sehr kurz. Blüten auffallend klein. Rosa coriifolia ß. minutiflora J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 229 (1882). In Hecken bei Seckau (Pernhoffer) und an der niederösterreichischen Grenze bei Mönichkirchen (Woloszcezak). N. N Rosa 935 B. Kelchzipfel nach dem Verblühen abstehend oder zurückgeschlagen. Blütenstiele oft verlängert, 12—20 mm lang, wenn kurz, die Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Subsp. C. subeollina (Christ) Hay. Blättchen lanzettlich bis ei- förmig, einfach oder unvollkommen doppelt-gesägt, beiderseits oder meist nur unterseits an den Nerven behaart. Blütenstiele 1'/—2 mal so lang als die Rezeptakel, die Deckblätter überragend. Kelchzipfel nach dem Verblühen abstehend. Rosa coriifolia f. subeollina Christ Ros. d. Schweiz 191 (1873). Rosa corjifolia Subsp. subeollina Hay. Fl. Steierm. I. 935 (1901). ge. anisiaca H. Br. Blättchen elliptisch, einfach-gesägt, oberseits schwächer, unterseits dichter anliegend behaart. Blattstiele dicht kurz- haarig, bestachelt und stieldrüsig. Blüten ziemlich lang gestielt, lebhaft rosenrot. Kelchzipfel nach dem Verblühen abstehend. Griffel behaart. Scheinfrüchte eikugelig. Rosa coriifolia var. anisiaca H. Br. bei Pernh. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLVI. Abh. 396 (1896), bloßer Name, und in Hayek Sched. fl. stir. exs. 9. u. 10. Lief. 17 (1906). An Straßenhecken bei Seckau (Pernhoffer), bei Johnsbach und Hieflau (A. Braun). &. subeollina Christ. Blättchen elliptisch-lanzettlich, gegen die Basis verschmälert, grün, etwas unregelmäßig doppelt-gesägt, oberseits kahl, unterseits an den Nerven behaart. Blüten sehr lang gestielt. Kelchzipfel nach dem Verblühen abstehend oder zurückgeschlagen, bis zur Reife der Scheinfrucht bleibend. Griffel fast kahl. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa eoriifolia f. subeollina Christ Rose d. Schweiz 191 (1873); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 794 (1892); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 210 (1901). Auf feuchten Wiesen nächst dem Aichgute bei Seckau (Pernhoffer)). n. Festiana Hay‘). Blättchen breit elliptisch, groß, einfach-gesägt, unterseits nur am Mittelnerv behaart. Blattstiele schwach behaart. Blüten ziemlich lang gestielt, groß, blaßrosa. Kelchzipfel nach dem Verblühen abstehend. Griffel dicht wollig. Rosa coriifolia Subsp. subcollina n. Festiana Hay. Fl. Steierm. I. 935 (1909). Bei Murau und Stallbaum (Fest!). 2l. Rosa boverneriana (Christ) Lagg. et Delasoie. Walliser Rose. Bis 2 m hoher Strauch. Stacheln gleichartig, aus verbreitertem 1) Foliola late elliptica, magna, simpliciter serrata, subtus in nervo mediano tantum pilosa. Petioli sparse pubescentes. Flores sublonge pedunculati, magni, pallide rosei. Sepala post anthesin patentia. Styli dense lanati. 936 Rosa. Grunde gebogen bis hackig. Blättchen zu 5—7, elliptisch bis eiförmig, einfach-, seltener doppelt-gesägt, unterseits drüsenlos, beiderseits oder nur unterseits anliegend behaart. Blattstiele dicht be- haart, meist drüsig. Blüten kurz gestielt; Blütenstiele von den breiten Deckblättern verhüllt, reichlich drüsenborstig. Rezep- takel wenigstens am Grunde stieldrüsig. Kelchzipfel am Rücken meist stieldrüsig, nach dem Verblühen aufgerichtet und die reife Scheinfrucht krönend. Blüten rosenrot. Griffel behaart bis wollig. Scheinfrüchte eiförmig bis kugelig, rot, meist stieldrüsig. Juni. Rosa coriifolia f. Boverneriana Christ Ros. d. Schweiz 192 (1873). Rosa boverneriana Lagg. et Delasoie in Bull. soc. bot. Belg. XV. 392 (1876), erw. Hier nur 3. Kerneri (H. Br.) Hay. Blättchen groß, eiförmig, an der Basis schmal zugerundet, einfach-gesägt, oberseits grün, spärlich behaart, unterseits seegrün, auf den Nerven dichter, auf der Fläche spärlich be- haart. Blütenzweige wehrlos; Blütenstiele in den breit eiförmigen Deck- blättern verborgen, gleich den Rezeptakeln dicht drüsenborstig. Kelch- zipfel am Rücken stieldrüsig. Kronblätter lebhaft rosenrot. Griffel dicht wollig. Rosa Kerneri!) H. Br. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXV. Abh. 80 (1885). Rosa coriifolia var. Kerneri R. Kell. in A. u. G. Syn. VI. 1. 202 (1901). Rosa boverneriana ß. Kerneri Hayek Fl. Steierm. I. 936 (1909). Rosa gorenkensis J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 221 (1882), nicht Besser. Bisher nur bei Greis nächst Cilli! 22. Rosa glauca Vill. Blaugrüne Rose. Bis 2 m hoher Strauch. Stacheln gleichartig, kräftig, aus verbreitertem Grunde hackig gebogen, oft rotgelb. Blättchen mittelgroß bis groß, elliptisch bis rundlich-eiförmig, beiderseits kahl und drüsenlos, besonders unter-. seits blaugrün, einfach bis drüsig doppelt-gesägt. Nebenblätter breit, kahl, drüsig gewimpert. Blattstiele stieldrüsig, meist bestachelt, mit- unter etwas behaart. Blütenstiele meist kurz, drüsenlos oder mit wenigen Stieldrüsen besetzt, von breiten Hochblättern umgeben. Rezep- takel drüsenlos, oft blau bereift. Kelchzipfel in eine lange Spitze ausgezogen, nach dem Verblühen erst oft zurückgeschlagen, später aufgerichtet oder abstehend, seltener zurückgeschlagen, bis zur Reife der Scheinfrucht bleibend, die äußeren fiederspaltig. Blüten- 1) Die Rose ist nach Josef Kerner, und nicht, wie Ascherson (Synopsis VI. 1. 202) angibt, nach Anton Kerner v. Marilaun benannt. Conf. H. Braun in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXV. Abh. p. 81. Rosa. h 937 krone groß, meist lebhaft rosenrot. Griffel meist dicht behaart. Scheinfrüchte eiförmig bis kugelig, rot, von den Kelchzipfeln ge- krönt. Juni, Juli. Rosa glauca Will. bei Loisel. in Desv. Journ. bot. II. 336 (1809); Deseyl. Cat. rais. 298 (1876); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 731 (1892); R. Kell. in 4A. u. @. Syn. VI. 1. 184 (1901). Rosa canina var. glauca Desv. Journ. bot. Ser. 2. II. 116 (1813). Rosa rubrifolia var. pinnatifida Ser. Mus. Helv. 1. 11 (1818). Rosa rubrifolia var. Reuteri @od. Fl. Jur. 218 (1853). Rosa Reuteri God. in Reut. Cat. Genöve Ed. 2. 68 (1861); Christ Ros. d. Schweiz 165 (1875). Zerfällt in zwei Unterarten und mehrere Formen: Subsp. A. Reuteri (Christ) Hay. DBlütenstiele kurz, kürzer als die Rezeptakel, von den Deckblättern umhüllt. Blüten lebhaft rosenrot. Kelchblätter nach dem Verblühen aufrecht, seltener abstehend. Rosa Renteri @od. in Reut. Cat. Gentve Ed. 2. 68 (1861). Rosa glauca Subsp. Reuteri Hay. Fl. Steierm. I. 937 (1909). A. Blütenstiele ohne Stieldrüsen. 1. Blättchen einfach-gesägt. a. typica H. Br. Blättchen groß, breit eiförmig oder elliptisch, einfach-gesägt. Blüten sehr kurz gestielt, lebhaft rosenrot. Griffel dicht wollie.. Kelchzipfel nach dem Verblühen aufrecht. Blütenzweige mit zerstreuten, kräftigen, oft rotgelben Stacheln. Rosa glauca a. typica H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. Il. 1. 781 (1892); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 185 (1901). An Waldrändern, in Gebüschen, in den Voralpen zerstreut, bis 1600 m ansteigend. Verbreitet bei Aussee, Alt-Aussee, Schladming, Gröbming, Admont, Aflenz, Neuberg, im Gebiet der Raxalpe und des Semmering. Ferner bei Murau, Einach, im Schöttelgraben bei Ober- wölz, bei Seckau, St. Johann am Tauern, Peggau; auf der Praßberger Alpe und in den Sanntaler Alpen. ß. Graveti Borb. Blättchen klein bis mittelgroß, einfach oder etwas unregelmäßig gesägt. Blüten sehr kurz gestielt, lebhaft rosenrot. Kelchzipfel nach dem Verblühen aufrecht oder etwas abstehend. Blüten- zweige sehr reich mit oft fast wirteligen Stacheln besetzt. Blattstiele reich bestachelt. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa glauca f. Graveti Bord. Magy. birod. rosz. 441 (1880); R. Kell. in - A. u. @. Syn. VI. 1. 186 (1901). Rosa Graveti Crep. in Bull. soc. bot. Belg. XXX. 1. 156 (1891). Bei Alt-Aussee gegen den Tressensattel! y. falcata (Pug.) Borb. Blättchen mittelgroß, länglich-eiförmig, einfach oder etwas unregelmäßig gesägt. Blütenzweige unbestachelt. Blüten blaßrosa. Scheinfrüchte groß, eiförmig. Ne} | 2 [0 .e) Rosa. Rosa faleata Pug. in Mem. Soe. ac. Maine-et-Loire XX VIII. 106 (1875). Rosa glauca f. faleata Borb. Magy. birod. rosz. 441 (1880). Rosa imponens Rip. in Desegl. Cat. rais. 298 (1876). Bei der Weißwandalm im Untertale bei Schladming (Zahlbruckner und Loitlesberger)). d. Jauringii K. köcht.‘). Blättchen klein, eiförmig, schmal und tief einfach-gesägt mit hie und da gedoppelten Sägezähnen. Blattstiele an den Gelenken etwas befläumt, zerstreut stieldrüsig. Blütenstiele kurz, in den Deckblättern verborgen. Blüten lebhaft rosenrot. Rezeptakel eiförmig. Griffel ein dicht wolliges Köpfchen bildend. Rosa glauca d. Jauringii K. Richt. in Hay. F]. Steierm. I. 938 (1909). Bei Jauring nächst Aflenz (Richter)). 2. Blättchen mehr minder doppelt-gesägt. &. intermedia (@ren.) Hay. DBlättchen groß, breit elliptisch oder eiförmig, mit unregelmäßig gedoppelten Sägezähnen. Blattstiel befläumt, mit spärlichen Stieldrüsen. Blüten sehr kurz gestielt, lebhaft rosenrot. Griffel wollig. Kelchzipfel am Rücken drüsenlos, nach dem Verblühen aufgerichtet. Rosa Reuteri ß. intermedia @ren. Fl. Jur. 239 (1864). Rosa glauca 7. intermedia Hay. Fl. Steierm. I. 938 (1909). Rosa complicata Gren. Fl. Jur. 239 (1864). Rosa glauca f. complicata J. B. Kell. in Borb. Magy. birod. rosz. 445 (1880); H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 782 (1892); BR. Kell. in A. u. @. Syn. V1. 1. 188 (1901). In den Voralpen zerstreut bei Gröbming, Setztal, Neuberg, Murau, Seckau. &. myriodonta (Ohrzst) J. B. Kell. Blättehen mittelgroß bis groß, breit eiförmig, reichlich zusammengesetzt drüsig gesägt. Blattstiele reich drüsig. Blüten kurz gestielt, lebhaft rosenrot. Kelchzipfel am Rücken drüsenlos, nach dem Verblühen aufgerichtet. Griffel wollig. Rosa Reuteri f. myriodonta Christ Ros. d. Schweiz 167 (1873). Rosa glauca f. myriodonta J. B. Kell. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 217 (1882); AH. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 782 (1892); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 190 (1901). Am Fuß der Ramsau bei Schladming!, bei Stallbaum nächst Murau (#est!), Seckau (Pernhoffer); im Trawiestale am Hochschwab! B. Blütenstiele mit vereinzelten Stieldrüsen besetzt. n. Mayeri H. Br. Blättchen ziemlich klein, breit eiförmig, an der Basis abgerundet, einfach-gesägt. Blütenstiele kurz, mit vereinzelten 1) Foliola parva, ovata, anguste et profunde simplieiter serrata dentibus hine inde fissis. Petioli nodiis pilosuli. Pedunculi breves bracteis occulti. Flores rosei. Recaptacula ovoidea. Styli capitulum dense lanatum formantes. Rosa. 939 Stieldrüsen besetzt. Kelchzipfel am Rücken zerstreut stieldrüsig. Schein- früchte eikugelig. Rosa Mayeri H. Br. in Oborny Fl. Mähr. 889 (1886). Rosa glauca n. Mayeri H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 782 (1892); Hay. Sched. fl. stir. exs. 17. u. 18. Lief. 16 (1909). An Hecken bei Gröbming (Wibiral!). Subsp. B. subcanina (Christ) Hay. Blütenstiele drüsenlos, meist ver- längert, so lang oder länger als das Rezeptakel. Blüten blaß- bis dunkel- rosenrot. Kelchblätter nach dem Verblühen abstehend oder selbst zurück- geschlagen. Rosa Reuteri f. subeanina Christ Ros. d. Schweiz 169 (1873) z. T. Rosa glauca Subsp. subcanina Hay. in Abh. zool. bot. Ges. Wien IV. 2. 105 (1907). Rosa subcanina J. B. Kell. in Bot. Zentralbl. XLVII. 321 (1891). Rosa glauca var. subcanina H. Br. in Beek Fl. N.-Öst. II. 1. 782 (1892); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 195 (1901). 9. atrichostylis Borb. Blättchen eiförmig, mittelgroß, unregel- mäßig doppelt-gesägt, jeder Zahn in eine Drüse endigend. Blütenstiele etwas verlängert. Rezeptakel schmal eiförmig. Griffel kahl. Rosa glauca f. atrichostylis Borb. Magy. birod. rosz. 444 (1880). Rosa glauca var. subcanina f. atrichostyla H. Br. bei Pernh. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLVI. Abh. 396 (1896). Auf Wiesen unter dem Stifte Seckau (Pernhoffer)). ı. pseudocomplicata H. Br.'). Blättchen groß, eiförmig, mit gespaltenen Sägezähnen. Blattstiele bestachelt, reich drüsig. Blüten in Dolden, kurz gestielt; Blütenstiele in den Deckblättern verborgen. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen. Scheinfrüchte kugelig. Griffel ein großes wolliges Köpfchen bildend. Die ganze Pflanze mehr minder rot überlaufen. Rosa glauca var. subcanina f. pseudocomplicata und f. subcompli- cata H. Br. bei Pernh. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLVI. Ablı. 396 (1896), bloßer Name. Rosa glauca Subsp. subcanina r. pseudocomplicata H. Br. in Hay. Fl. Steierm. I. 939 (1909). Auf Wiesen unter dem Stifte Seckau (Pernhoffer!). r. fulvispina Hay. Blättchen groß, breit elliptisch, einfach-gesägt. Blüten ziemlich kurz gestielt, bleich rosenrot. Griffel dicht wollig. Kelchzipfel nach dem Verblühen abstehend. Blütenzweige mit sehr kräftigen rotgelben Stacheln bewehrt; auch die Blattstiele reich bestachelt. Rosa glauca Subsp. subeanina f. fulvispina Hay. in Abh. zool. bot. Ges. Wien IV. 2. 105 (1907). 1) Folia magna, serratura fissa. Petioli aculeati, dense glandulosi. Flores umbellati, breviter pedunculati pedunculis bracteis obtecti. Sepala post anthesin reflexa. Fructus globosi. Styli capitulum magnum dense lanatum formantes. Petioli, stipulae et bracteae plus minusve purpurascentes. 940 Rosa. In den Tälern der Sanntaler Alpen, bisher nur außerhalb der Landesgrenze im Feistritztale und in der oberen Seeländer Kocna. 23. Rosa glabrata Vest. Kahle Rose. Bis 2 m hoher Strauch. Stacheln gleichartig, aus verbreitertem Grunde gebogen bis fast hackig, schlank. Blättchen zu 5—7, elliptisch, beiderseits kahl, unterseits bläulichgrün, mitunter an den Nerven mit einzelnen sitzenden Drüsen, unregelmäßig drüsig-doppelt-gesägt. Neben- blätter schmal, kahl, drüsig gewimpert. Blattstiele kahl, spärlich stieldrüsig und bestachelt. Blüten einzeln, kurz gestielt; Blütenstiele in den Deckblättern verborgen, reichlich stieldrüsig. Rezeptakel eiförmig bis länglich, stieldrüsig. Kelchzipfel am Rücken stiel- drüsig, nach dem Verblühen aufgerichtet, die reife Scheinfrucht krönend, die äußeren fiederspaltig. Kronblätter lebhaft rosenrot. Griffel ein dicht wolliges Köpfchen bildend. Scheinfrüchte kugelig bis fast flaschenförmig, rot. Juni, Juli. Rosa glabrata Vest. in Flora (1823) 220; H. br. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXV. 119 (1885), in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 781 (1892). Rosa glandulosa .Maly F]. Steierm. 239 (1868), nicht Bellardi. An Waldrändern und in Gebüschen der östlichen Kalk- und Zentralvoralpen, selten. Zwischen Vorau und Wenigzell!, auf dem Buchberge (Vest, Pittoni) und Schiffallkogel bei Frohnleiten (Preiss- mann!), auf dem Schwaigeralmplateau des Hochlantsch (Preissmann!). (Im angrenzenden Niederösterreich in der Griesleithen der Raxalpe, im Adlitzgraben am Semmering und zwischen Aspang und Mönichkirchen.) Sekt. 4. Cinnamomeae DO. Stacheln schlank, gerade oder ge- krümmt; blühende Zweige wehrlos oder dicht drüsig borstig. Griffel frei. Kelchblätter nach dem Verblühen aufgerichtet, an der reifen Frucht bleibend, ungeteilt. Cinnamomeae DC. in Ser. Mus. Helv. I. 2 (1818); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 293 (1902). 24. Rosa cinnamomea Z/. Zimmt-Rose. Bis 1,5 m hoher Strauch mit rutenförmigen Ästen und braunroter Rinde. Stacheln schwach, aus lang herablaufendem Grunde pfriemlich, am unteren Teil des Stammes mit zahlreichen Borsten untermischt. Blättehen zu 5—7, genähert, länglich oder elliptisch, einfach-gesägt mit konver- gierenden Sägezähnen, oberseits bläulichgrün, anliegend behaart, unter- seits grau, dicht behaart. Blattstiele flaumig behaart, wehrlos oder bestachelt. Nebenblätter an den Blütenzweigen sehr breit, unterseits behaart. Blüten einzeln oder zu mehreren; Hochblätter groß. Blüten- stiele kurz, glatt, in den Deckblättern verborgen. Rezeptakel kugelig, ie er u“ Rosa. 94l glatt. Kelchzipfel ungeteilt, länger als die Blumenkrone, nach dem Verblühen aufgerichtet. Blumenkrone hellpurpurn. Griffel ein großes, wolliges Köpfchen bildend. Scheinfrucht klein, kugelig, glatt. Juni. Rosa cinnamomea Z. Syst. nat. Ed. 10. 1062 (1759); Koch Syn. Ed. 2. 248 (1844); Maly Fl. Steierm. 239 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 196 (1874); Desegl. Cat. rais. 102 (1876); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 294 (1902), nicht L. Sp. pl. Ed. 1. 491 (1753). An Hecken, Gebüschen, Waldrändern, schwerlich wirklich ein- heimisch, aber häufig in Gärten kultiviert und aus denselben leicht verwildernd. Am Freinbache bei Frein (Leeder). Ab und zu bei Graz, wie bei St. Leonhard (Maly!), am Ruckerlberge und an der Maria- troster Straße (Malıy); bei Waltendorf (Verbniak!). An der Straße von Oberpulsgau nach Windisch-Feistritz; bei Friedau (Murmann). Fast stets in der gefüllten oder halbgefüllten Form (f. foecundissima (Münchhausen Hausv. V. 279 [1770) als Art) Koch Syn. Ed. 2. 245 [1844)). 25. Rosa pendulina Z. Alpen-Rose. Bis 2 m hoher Strauch mit kurzen Ästen. Stacheln am Grunde des Stammes zahlreich, aus verbreitertem Grunde pfriemlich, oben sowie an den Ästen und Zweigen fehlend oder letztere mit Nadelstacheln bewehrt. Blättchen zu 7—11, länglich bis eiförmig, drüsig-doppelt-gesägt, oberseits kahl oder schwach behaart, unterseits am Mittelnerv oder auch auf den Seitennerven und auf der Fläche behaart, seltener kahl. Blattstiel meist kahl, stieldrüsig und oft bestachelt. Nebenblätter schmal, mit breiten, divergierenden Öhrchen. Blüten meist einzeln, ziemlich lang ge- stielt; Blütenstiele drüsenborstig oder kahl. Rezeptakel eiförmig. Kelchzipfel ungeteilt, lanzettlich, in eine lange Spitze aus- gezogen, länger als die Blumenkrone, nach dem Verblühen auf- gerichtet und die reife Scheinfrucht krönend.. Blumenkrone tief rosenrot bis purpurn. Griffel wollie. Scheinfrucht länglich bis kugelig, rot, zuletzt etwas überhängend. Juni, Juli. Rosa pendulina Z. Sp. pl. Ed. 1. 492 (1753); H. Br. in Beck Fl. Süd- Bosn. in Ann. nat. Hofmns. Wien II. 2. 100 (1887), in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 775 (1892); R. Kell. in A. u. G. Syn. VI. 1. 298 (1902). Rosa cinnamomea L. Sp. pl. Ed. 1. 491 (1753), nicht Syst. nat. Ed. 10. 1062 (1759). Rosa alpina Z. Sp. pl. Ed. 2. 703 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 248 (1844); Maly Fl. Steierm. 238 (1868); Desegl. Cat. rais. 114 (1876); Strobl Fl. Admont II. 128 (1882). Hier in folgenden Formen: I. Blütenzweige wehrlos. A. Blättehen unterseits kahl oder höchstens am Mittelnerv etwas behaart. 1. Scheinfrüchte eiförmig oder länglich. a. Blütenstiele drüsenlos. a. laevis (Ser.) R. Kell. Blättchen länglich eiförmig, drüsig doppelt-gesägt, unterseits kahl. Blütenstiele und Rezeptakel drüsenlos. Rosa alpina x. laevis Ser. in DC. Prodr. II. 612 (1825). Rosa pendulina var. levis R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 300 (1902). Rosa alpina 7. Stern- bergii H. Br. in Hal. u. Br. Nachtr. Fl. N.-Öst. 216 (1882), in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 775 (1892). Rosa pendulina var. suberossodonta Borb. in Öst. bot. Zeitschr. XL. 132 (1890). Bei Mürzsteg und Mürzzuschlag (Borbds); bei Murau (Fest). b. Blütenstiele drüsenborstig. 3. rupestris (Or.) H. Br. Blättchen länglich-elliptisch, unterseits kahl oder am Mittelnerv behaart. Blütenstiele reichlich stieldrüsig. Rezeptakel länglich, kahl. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa rupestris Cr. Stirp. Austr. II. 32 (1862). Rosa pendulina $. ru- pestris H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 775 (1892). Rosa pyrenaica Koch Syn. Ed. 2. 248 (1844), nicht Gowan. Rosa alpina f. pyrenaica Christ Ros. d. Schweiz 59 (1873). Rosa pendulina var. setosa R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 300 (1902). In Wäldern, an Waldrändern, Bächen, in Holzschlägen der Voralpen bis in die Krummholzregion (1800 m) verbreitet; auch auf dem Rannach- berge, dem Plabutsch und bei Gösting nächst Graz. y. atrichophylla (Borb.) Hay. DBlättehen länglich, unterseits kahl; Blattstiele unbestachelt. Blütenstiele stieldrüsig, Rezeptakel länglich, mehr minder reichlich mit Stieldrüsen besetzt. Scheinfrüchte eiförmig. Rosa alpina f. atrichophylla Borb. Magy. birod. rosz. 527 (1880). Rosa pendulina f. atrichophylla Hay. Fl. Steierm. I. 942 (1909). Rosa pendulina 0. typica H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 775 (1892). Hie und da. Am Abhang des Sulzkaar bei Hieflau gegen den Hartelsgraben!, bei Oberlaussa (Steöninger), auf der Raxalpe (H. Braun); auf dem Plabutsch bei Graz (Maly!); bei der Hebalm ober Stainz (Troyer!); im Sanntale zwischen Leutsch und Sulzbach! 2. Scheinfrüchte kugelig. Rezeptakel kurz, fast halbkugelig. d. globosa (Desv.) Hay. DBlättchen länglich, kahl oder nur unter- seits am Mittelnerv behaart. Blütenstiele drüsenborstig. Rezeptakel kurz eiförmig bis fast halbkugelig, kahl. Scheinfrüchte kugelig. Rosa alpina var. globosa Desv. in Journ. bot. III. 2. 119 (1813). Rosa pendulina ö. globosa Hay. Fl. Steierm. I. 942 (1909). Rosa alpina L. Sp. pl. Ed. 2. 703 (1763). Rosa pendulina var. alpina H. Br. in Beck Fl. N.- Öst. II. 1. 775 (1892); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 300 (1902). In der Ramsau bei Schladming!, mehrfach um Seckau (Pernhoffer); auf dem Hum bei Tüffer!; in den Sanntaler Alpen am Aufstieg aus dem Logartale zur Klemensik-Alpe! Rosa. 945 B. Blättehen unterseits auf der Fläche oder wenigstens an den Seitennerven behaart. 1. Blättchen unterseits drüsenlos. &. levipes (Borb.) R. Kell. Blättchen länglich, unterseits auf der Fläche dünn behaart, ohne Drüsen. Blütenstiele drüsenlos. Rezeptakel länglich, glatt. Rosa alpina b. pubescens bb. levipes Borb. Magy. birod. rosz. 528 (1880). Rosa pendulina var. levipes R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 301 (1902). Auf dem Wotsch bei Pöltschach! &. pubescens (Koch) R. Kell. Blättchen länglich, unterseits auf der Fläche behaart, drüsenlos. Blütenstiele drüsenborstig. Rezeptakel länglich, glatt. Rosa alpina f. pubescens Koch Syn. Ed. 1. 224 (1837), Ed. 2. 248 (1844). Rosa pendulina var. pubescens R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 301 (1902). In Obersteiermark sehr zerstreut, wie auf der Gleinalpe (Wettstein!). Ferner bei Graz (Streinz!) und anscheinend verbreitet auf den Kalk- bergen Untersteiermarks, wie auf dem Donatiberge bei Rohitsch (Malyy)), bei Bad Neuhaus!, Drachenburg (Preissmann!). 2. Blättchen unterseits mit sitzenden Drüsen besetzt. n. Ebelii (H. Br.) R. Kell. Blättchen länglich-eiförmig, unterseits zerstreut behaart und auf den Nerven mit zerstreuten sitzenden Drüsen besetzt; Nebenblätter unterseits mit roten sitzenden Drüsen besetzt. Blütenstiele dieht drüsenborstig. Rezeptakel und Scheinfrüchte ei- förmig, glatt. Rosa pendulina Subsp. Ebelii H. Br. in Beck Fl. Südbosn. in Ann. mat. Hofmus. Wien II. 2. 101 (1887). Rosa pendulina var. Ebelii R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 302 (1902). Auf dem Gosnik bei Cilli (Wettstein!). Il. Zweige mit nadeligen oder borstlichen Stacheln bewehrt. 3. reversa (Christ) R. Kell. Blättchen klein, oval, unten blaß- grün, am Mittelnerv behaart und drüsig. Blütenstiele reichlich drüsen- borstig. Rezeptakel länglich, kahl. Zweige reichlich mit nadeligen und borstlichen Stacheln bewehrt. Rosa alpina f. reversa Christ Ros. d. Schweiz 61 (1873). Rosa pendu- lina var. reversa R. Kell. in 4. u. @. Syn. VI. 1. 204 (1902), nicht Rosa re- versa W. K. (welche =R. pendulina X spinosissima). Rosa intercalaris Hay. in Öst. bot. Zeitschr. LI. 359 (1901), nicht Deseglise. Auf dem Bösenstein zwischen Scheiblalm und Ingerlhuben! Sekt. 5. Pimpinellifoliae DC. Nebenblätter der Schößlinge nicht eingerollt. Zweige reich bestachelt. Blüten weiß oder rot. Schein- früchte schwarz. Blütenstiele ohne Hochblätter. 944 Rosa. Pimpinellifoliae DC. in Ser. Mus. Helv. I. 3 (1818); R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 309 (1902). 26. Rosa spinosissima 7. Reichdornige Rose. Niedriger, bis 40 em hoher Strauch. Zweige dicht mit ungleichlangen, pfriem- lichen, nadeligen und borstlichen Stacheln und Drüsenborsten bewehrt. Blätter 5—11-zählig; Blättchen klein, elliptisch oder oval, einfach-gesägt, drüsenlos, kahl. Blattstiel kahl, zerstreut stiel- drüsig oder drüsenlos. Nebenblätter kahl, drüsenlos. Blüten einzeln, mäßig lang gestielt; Blütenstiele dieht drüsenborstig. Rezeptakel klein, kugelig, glatt oder etwas stieldrüsig. Kelchzipfel ungeteilt, lanzettlich, spitz, kürzer als die Blumenkrone, nach dem Verblühen aufgerichtet und die reife Scheinfrucht krönend. Blumenkrone mittelgroß, gelblichweiß. Griffel ein dicht wolliges Köpfchen bildend. Scheinfrucht kugelig, blauschwarz, aufrecht. Mai. Rosa spinosissima L. Sp. pl. Ed. 1. 491 (1753); H. Br. in Beck Fl. N.- Öst. II. 776 (1892). Rosa pimpinellifolia L. Syst. nat. Ed. 10. 1062 (1759), erw.; Koch Syn. Ed. 2. 246 (1844); Maly Fl. Steierm. 238 (1868); R. Kell. in 4. u. @. Syn. VI. 1. 309 (1902). An steinigen buschigen Abhängen, an Weingartenrändern, sehr selten. Am Fuß der Gleinalpe (wo?) (Praesens!); bei Bad Neuhaus (heichardt). Ändert ab: 3. spinosa (Neilr.) Hay. DBlütenstiele und Rezeptakel glatt, ohne Stieldrüsen. « Rosa pimpinellifolia ». spinosa Neilr. Fl. N.-Öst. 893 (1858). Rosa spinosissima ß. spinosa Hay. F]. Steierm. I. 941 (1909), Rosa poteriifolia Bess. Enum. pl. Pod. et Volh. 52 (1822). Rosa spinosissima y. poteriifolia H. Br. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 776 (1892). Rosa pimpinellifolia a. typica R. Kell. in A. u. @. Syn. VI. 1. 310 (1902). Am Fuß der Gleinalpe mit voriger (Praesens!). 3. Unterfamilie: Pomoideae (DO.) Focke. Fruchtblätter 2—5, in die becher- und krugförmig ausgehöhlte Blütenachse eingesenkt und mit dieser und oft auch untereinander ver- wachsen. Blütenachse und unterer Teil der Kelchblätter in die Frucht- bildung einbezogen und fleischig werdend. Nebenblätter deutlich. Pomaceae DC. Fl. france. IV. 428 (1845); Maly Fl. Steierm. 235 (1868). Rosaceae Trib. Pomaceae Benth. Hook. Gen. pl. I. 605 (1867), Rosaceae Unterf. Pomoideae Focke in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 12 (1894); 4A. u. @. Syn. VI. 2. 1 (1906). Wicht. Literatur: Decaisne, Memoire sur la famille des pomacees in Nouv. Arch. du mus. d’hist. nat. X. (1874) 113. Wenzig, Die Pomaceen in Eichl. Jahrb. Berl. Bot. Gart. II. 314 (1863). Koehne, Die Gattungen der Pomaceen in Progr. d. Cotoneaster. 945 Falk-Realgymn., Berlin 1890. KFolgner, Zur Systematik und geographischen Ver- breitung der Pomaceen in Österr. bot. Zeitschr. XLVII (1897) 117ff. 14. Gotoneaster Med. Bergmispel. Blüten zwitterig, strahlig, in armblütigen Trauben. Kelch- blätter fünf, klein, an der Frucht bleibend. Kronblätter fünf. Staub- blätter zahlreich. Fruchtblätter 2—3, in den eiförmigen Blütenboden eingesenkt und mit demselben verwachsen, an der Bauchseite je- doch frei und nicht miteinander verwachsen, mit je zwei Samen- knospen. Frucht klein, mehlig, mit steinharter Innenwand. Frucht- fächer zweisamig. Kleine meist wehrlose Sträucher, mit lederigen, oft immergrünen Blättern. Cotoneaster Medie. Phil. bot. I. 155 (1789); Endl. Gen. pl. 1238 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 259 (1844); Maly Fl. Steierm. 235 (1868); 4. u. @. Syn. V1. 2. 3 (1906). Cotoneaster Sekt. Eucotoneaster Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 21 (1894). I. Cotoneaster integerrima Medice. Gemeine Bergmispel. Bis über 1 m hoher wehrloser Strauch. Blätter sehr kurz gestielt, eiförmig oder oval, stumpf bis spitzlich, ganzrandig, oberseits kahl, grün, unterseits weißlich filzig. Blüten in armblütigen Trauben. Kelch 6 mm lang, kahl; Kelchzähne gewimpert. Kronblätter 3—4 mm lang, weiß oder blaß rosenrot. Früchte kreiselförmig, 6—7 mm lang, blutrot, kahl. April, Mai. Mespilus Cotoneaster L. Sp. pl. Ed. 1. 479 (1753). Cotoneaster inte- gerrima Medie. Gesch. d. Bot. 84 (1793); Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 704 (1892). Pirus Cotoneaster Mnch. Meth 681 (1794). Crataegus Cotoneaster Borkh. Forstbot. II. 1366 (1803). Cotoneaster vulgaris Lindl. in Transact. Linn. soc. XIII. 1. 101 (1822); Koch Syn. Ed. 2. 259 (1844); Maly Fl. Steierm. 235 (1868). Cotoneaster Cotoneaster Karst. Deutsche Fl. Ed. 1. 785 (1880-83); A. u. @. Syn. VI. 2. 7 (1906). In Wäldern, an buschigen Abhängen, nur auf Kalk, zerstreut. Bei Aussee am Waldrand beim Loitzl; in der Torbachklamm nächst der Schladminger Ramsau; im Sattentale bei Klein-Sölk; an den Abhängen der Raxalpe. Auf der Frauenalpe bei Murau (1700 m); bei Judenburg; bei Schloß Waldstein im Übelbachgraben. Auf dem Lantsch und der Teichalpe, an der Peggauer Wand. Bei Neuhaus, Weitenstein, Cilli, Tüffer, Steinbrück, Trifail. 2. Cotoneaster tomentosa (Ait.) Lindl. Filzige Bergmispel. Bis über 1 m hoher wehrloser Strauch. Blätter sehr kurz gestielt, ei- förmig oder verkehrt-eiförınig, stumpf oder ausgerandet, seltener spitz, oberseits kahl oder zerstreut behaart, grün, filzig gewimpert, unterseits Hayek, Flora von Steiermark. 60 946 Crataegus. dicht weißlich filzig.. Blüten in armblütigen Trauben. Kelch 6—7 mm lang, filzig. Kronblätter 3 mm lang, weiß oder blaß rosen- rot. Früchte 6—8 mm lang, kreiselförmig, scharlachrot, flaumig. Mai—Jul. Mespilus tomentosa 4it. Hort. Kew. Ed. 1. II. 174 (1810. Cotoneaster tomentosa Lindl. in Transact. Linn. Soc. XIII. 1. 101 (1822); Koch Syn. Ed. 2. 259 (1844); Maly Fl. Steierm. 235 (1868); Strobl Fl. Admont II. 53 (1882). Mespilus coccinea W. K. Deser. et Icon. pl. rar. Hung. III. 234, t. 256 (1812). Cotoneaster coccinea Steud. Nomencel. bot. Ed.'II. 426 (1840). In Wäldern, an felsigen buschigen Abhängen, nur auf Kalk. An Felswänden bei Alt-Aussee; an den Kalkwänden der Bärenkoppe bei Admont; am Leopoldsteiner See bei Risenerz; am Aufstieg vom Gams- stein zum Hochkar; in Voralpenwäldern der Schneealpe; bei St. Peter- Freyenstein nächst Leoben. Auf dem Lantsch, bei St. Gotthard und auf dem Plabutsch bei Graz. Bei Neuhaus; auf dem Hum bei Tüffer; auf der Praßbergeralpe und bei der Okreselhütte in den Sanntaler Alpen. 15. Crataegus Z. Weißdorn. Blüten zwitterig, strahlig, in reichblütigen Doldentrauben. Kelchblätter fünf, an der Frucht bleibend. Kronblätter fünf. Staub- blätter zahlreich. Fruchtblätter 1—5, in den eiförmigen Blütenboden versenkt und sowohl mit demselben als auch untereinander verwachsen, mit je zwei Samenknospen, von welchen die eine unfruchtbar ist und die fruchtbare mützenförmig bedeckt. Frucht eiförmig oder kugelig, mit steinharter innerer Schale. Frucht- fächer einsamig. Meist dornige Sträucher oder Bäume mit oft gelappten Blättern. Crataegus L. Sp. pl. Ed. 1. 475 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 213 (1754); Endl. Gen. pl. 1239 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 158 (1844); Maly Fl. Steierm. 235 (1868). Mespilus z. T. Willd. Enum. hort. Berol. 524 (1809); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 26 (1894). Wicht. Literatur: K. Koch, Die Weißdorn- und Mispelarten in Verh. Ver. z. Beförd. d. Gartenb. in d. preuß. Staat. (1854). Regel, Revisio speeierum Crataegi in Acta Hort. Petrop. I. 101 (1871). Wenzig, Die Pomaceen in Eichl. Jahrb. Berl. bot. Gart. II. 300 (1883). I. Crataegus oxyacantha /. Gemeiner Weißdorn. Bis über 3 m hoher Strauch, seltener kleiner Baum mit in Dornen umgewandelte Kurztriebe tragenden Zweigen. Blätter gestielt, rundlich oder verkehrt- eiförmig, am Grunde keilig, vorn 3—5-lappig mit gesägten Lappen, oberseits glänzend, dunkelgrün, unterseits heller, kahl oder an den Nerven spärlich befläumt. Blüten in aufrechten Dolden- trauben, unangenehm riechend. Blütenstiele und Kelchröhre kahl. Bl Urataegus. Kronblätter fast kreisrund, weiß, 7—10 mm lang. Griffel 2—3 (—5). Früchte eikugelig, bis 10 mm lang, 2—3-kernig, rot. Mai. Crataegus oxyacantha ZL. Sp. pl. Ed. 1. 477 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 259 (1844); Maly Fl. Steierm. 235 (1868); Strobl Fl. Admont II. 52 (1886). Mespilus oxyacantha All. Fl. Pedem. II. 241 (1785); Willd. Enum. hort. Berol. 1. 524 (1809); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 27 (1894). Crataegus oxyacantha «#. lobata Neilr. Fl. Wien 607 (1846); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 195 (1874). An Waldrändern, buschigen Abhängen, Weingartenrändern, in Auen, Wäldern, zerstreut. Hie und da bei Aussee, Gröbming, Klein-Sölk, Admont, bei Zeiring, Judenburg, Seckau; sehr zerstreut um Graz, be- sonders bei Göstinge. Häufiger bei Ehrenhausen, Marburg, Pöltschach, Rohitsch, Praßberg; gemein bei Neuhaus, Cilli, Tüffer, Steinbrück, Trifail. 2. Crataegus monogyna Jacqg. Spitzblätteriger Weißdorn. Bis 3 m hoher Strauch oder kleiner Baum mit in Dornen umgewandelte Kurztriebe tragenden Zweigen. Blätter gestielt, im Umrisse eiförmig oder rhombisch, am Grunde keilig, vorn etwa bis zur Mitte 3—5- spaltig mit spitzen, gesägten, seitlichen und 3—5-lappigem Mittelabschnitt, oberseits dunkelgrün, unterseits heller, beider- seits besonders an den Nerven spärlich behaart. Blütenstiele und Kelch- röhre locker behaart. Griffel einer, meist gerade. Kronblätter 5—6 mm lang, eiförmig, weiß. Früchte eiförmig, bis 10 mm lang, rot, einkernig. Mai, Juni. Crataegus monogyna Jaceg. Fl. Austr. Icon. II. 5 T. 292 f. 1 (1775); Koch Syn. Ed. 2. 259 (1844); Maly Fl. Steierm. 235 (1868); Strobl Fl. Admont II. 52 (1882. Mespilus oxyacantha Cr. Stirp. Austr. II. 39 (1763). Mespilus monogyna Al. Fl. Ped. II. 141 (1765); A. u. @. Syn. VI. 2. 27 (1906). Cra- taegus oxyacantha ß. laciniata Neilr. Fl. Wien 607 (1846); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 195 (1875). In lichten Wäldern, Vorhölzern, an Waldrändern, buschigen Ab- hängen, Zäunen, bis zirka 1000 m ansteigend. Verbreitet in den nörd- lichen Kalkvoralpen, ferner bei Seckau, Leoben, Bruck. Gemein bei Graz sowie durch ganz Mittel- und Südsteiermark. Ändert ab: ß. splendens (K. Koch) Dippel. Blätter oberseits stark glänzend, fast kahl, mit wenig gezähnten, tiefen Lappen. Kelchröhre und Blüten- stiele kahl. n Mespilus monogyna 1. splendens K. Koch Dendrol. I. 159 (1869); 4. u. @. Syn. VI. 2. 31 (1906). Crataegus monogyna var. splendens Dippel Handb. Laubholzk. III. 459 (1892). Crataegus monogyna Hay. Fl. stir. exs. Nr. 448 (1906). 60* 948 Mespilus. Cydonia. An buschigen Abhängen an der Mur bei Gösting nächst Graz (Fritsch!). 15. Mespilus Z. Mispel. Blüten zwitterig, strahlig, einzeln oder in armblütigen Dolden. Kelchblätter fünf, an der Frucht bleibend. Kronblätter fünf. Staub- blätter zahlreich. Fruchtblätter fünf, in den eiförmigen Blütenboden versenkt und sowohl mit demselben ‚als auch untereinander verwachsen, mit je zwei Samenknospen, von denen die eine unfruchtbar ist und die fruchtbare mützenförmig bedeckt. Frucht verkehrt-eiförmig oder kugelig, mit steinharter innerer Schale. Fruchtfächer einsamig. Meist wehrlose Sträucher oder Bäume mit ungeteilten Blättern. Mespilus Z. Sp. pl. Ed. 1. 478 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 214 (1754) z. T.; Medie. Philos. bot. I. 155 (1789); Endl. Gen. pl. 1237 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 259 (1844); Maly Fl. Steierm. 235 (1868); Focke in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. II. 3. 26 (1894) z. T. Wicht. Literatur: K. Koch, Die Weißdorn- und Mispelarten in Verh. Ver. z. Bef. Obstkult. in d. preuß. Staaten (1854). I. Mespilus germanica Z. Gemeine Mispel. Bis 3 m hoher Strauch oder kleiner Baum mit wehrlosen Ästen. Blätter kurz gestielt, länglich oder verkehrt-eilänglich, beidendig kurz ver- schmälert, ganzrandig, oberseits angedrückt behaart, unterseits weich- haarig. Blüten einzeln, endständig, kurz gestielt, an der Basis des Kelches ein kleines Vorblatt. Blütenstiel und Kelch dicht filzig zottig. Kelchzipfel lanzettlich, spitz, so lang wie die breit verkehrt- eiförmigen, 15—20 mm langen, weißen Kronblätter. Griffel fünf, frei. Frucht kugelig-birnförmig, 2—3 em lang, braun. Mai. Mespilus germanica L. Sp. pl. Ed. 1. 478 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 259 (1844); Maly Fl. Steierm. 235 (1868); A. u. @. Syn. VI. 2. 12 (1906). Mespilus vulgaris Rehb. Fl. Germ. exe. 630 (1832). In Gärten und Weingärten wegen der im teigigen Zustande genieß- baren Früchte kultiviert und ab und zu unter Buschwerk, an Hecken, Weingartenrändern verwildernd, wie bei Rohitsch (Preissmann!), auf dem Schloßberge von Cilli (Tomaschek). 17. Gydonia Mill. Quitte. Blüten zwitterig, strahlig, einzeln. Kelch- und Kronblätter je fünf. Staubblätter 20. Fruchtblätter fünf, in den krugförmigen Blüten- boden versenkt und mit ihm verwachsen, in der Mitte miteinander teilweise verwachsen, mit zahlreichen Samenknospen. Scheide- Cydonia. Pyrus. 949 wände des Fruchtknotens von der Mitte gegen außen gespalten, da- her fast frei. Innere Fruchtschale pergamentartig knorpelig. Frucht- fächer vielsamig. Cydonia Mill. Gard. Diet. Ed. 8 (1768); Endl. Gen. pl. 1236 (1836—40); Malı, Fl. Steierm. 236 (1868); Focke in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 22 (1894). I. Cydonia oblonga Mill. Gemeine Quitte. Bis 4 m hoher Strauch oder kleiner Baum mit wehrlosen Ästen. Blätter sehr kurz gestielt, breit eiförmig, ganzrandig, oberseits dunkelgrün, kahl, unterseits wie die Blattstiele und heurigen Zweige dicht graufilzig. Blüten einzeln, endständig, fast sitzend. Kelch dicht graufilzig; Kelchzipfel zurückgeschlagen. Kronblätter breit eiförmig, bis 25 mm lang, blaß rosenrot. Früchte kugelig oder birnförmig, gelb, außen filzig, hart, genießbar. Pyrus Cydonia Z. Sp. pl. Ed. 1. 687 (1753). Cydonia oblonga Mill. Gard. Diet. Ed. 8 Nr. 1 (1768). Cydonia maliformis Müll. Gard. Diet. Ed. 8 Nr. 3 (1768); Beck Fl. N.-Öst. II. 710 (1892). Cydonia vulgaris Pers. Syn. II. Corrig. (1807); Koch Syn. Ed. 2. 260 (1844); Maly Fl. Steierm. 236 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 194 (1874), Cydonia Cydonia Pers. Syn. II. 40 (1807); A. u. @. Syn. VI. 2. 114 (1906). In Gärten und Weingärten kultiviert und leicht verwildernd, wie bei St. Gotthard und am Plabutsch bei Graz, im Gamsergraben und am Pyramidenberge bei Marburg, am Ostabhange des Bachergebirges von Windenau bis Frauheim, am Gabernig bei Pöltschach. 18. Pyrus Z. Birne. Blüten zwitterig, strahlig, in Dolden. Kelch- und Kronblätter je fünf. Staubblätter 20—50. Fruchtblätter fünf, in den tief krugförmig ausgehöhlten, über den Fruchtknoten verlängerten Blütenboden eingesenkt und mit denselben verwachsen, in der Mitte wenig- stens am Grunde miteinander verwachsen, die Scheidewände des Fruchtknotens von der Mitte an nach außen gespalten. Fruchtfächer mit je zwei Samenknospen, meist mit unvollständiger vom Rücken ausgehender Scheidewand. Griffel frei oder verwachsen. Innere Frucht- schale lederig oder pergamentartig knorpelig. Fruchtfächer zwei- samig. Holzgewächse mit ungeteilten, in der Knospenlage gerollten Blättern. Pyrus Z. Sp. pl. Ed. 1. 479 (1753) z. T., Gen. pl. Ed. 5. 214 (1754) z. T.; Pers. Syn. II. 40 (1807); Endl. Gen. pl. 1237 (1836—40) z. T.; Koch Syn. Ed. 2. 260 (1844); Maly Fl. Steierm. 236 (1868); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. IL. 3. 22 (1894) z. T. 950 i Pyras. Wicht. Literatur: Diel, Versuch einer systematischen Beschreibung in Deutschland vorhandener Kernobstsorten. 27 Bände. Frankfurt a. M. 1799—1819, Stuttgart 1821—32. Deeaisne, Le jardin fructier du Museum (1858—65). Dittrich, Systematisches Handbuch der Obstkunde. (Jena, 1839—41.) Lucas, Die Kernobst- sorten Württembergs. (Stuttgart, 1853.) Jahn, Lucas u. Oberdieck, Illustriertes Handbuch der Obstkunde. (1859—63.) Lucas, Einleitung in das Studium der Po- mologie. (Stuttgart, 1877.) Oberdieck, Deutschlands beste Obstsorten. (Leipzig, 1881.) Lauche, Deutsche Pomologie. (Berlin, 1882--83.) Stoll, Österreichisch- ungarische Pomologie. (Klosterneuburg 1884, 2. Aufl. 1888). ÖObstgrundbuch für Steiermark, herausgeg. vom Obstbauverein für Mittelsteiermark. 2. Aufl. (Graz, 1904). Bestimmungsschlüssel. 1. Griftel ganz frei re re 73 Griffel am Grunde ande verwacheen EL 2 2. Zweige dornig. Blätter unterseits kahl oder nur an dk N bean P. acerba. Zweige wehrlos. Blätter unterseits flaumig-wollig bis filzig. . P. Malus. 3. Blätter unterseits dicht filzig . . - ne ERmiwalre: Blätter unterseits wenigstens im Each ande kahl. See rie 4. Blätter etwa so lang wie ihr Stiel. Zweige meist domig. . P. Piraster. Blatter meist etwas länger als ihr Stiel. Zweige wehrlos . P. communis. Sekt. 1. Malus (Mill.) S. F. Gray. Fruchtblätter seitlich mit- einander verbunden, in der Mitte an den Bauchnähten frei und einen offenen Mittelraum einschließend. Griffel am Grunde miteinander ver- wachsen. Fruchtfleisch ohne Nester von Steinzellen. Malus Mill. Gard. Diet. Ed. 7 (1758), als Gattung. Pirus Sekt. Malus S. F. Gray A nat. arrangem. of. brit. pl. II. 562 (1821); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 24 (1394); A. u. @. Syn. VI. 2. 69 (1906). I. Pyrus acerba Mer. Holzapfel. Bis über 10 m hoher Baum oder Strauch mit meist dornigen Zweigen. Blätter gestielt, ihr Stiel etwa halb so lang als die Spreite, diese eiförmig, zugespitzt, gesägt, oberseits kahl, unterseits kahl oder nur an den Nerven behaart. Blüten in armblütigen Doldentrauben; Blütenstiele und Kelche kahl. Kronblätter verkehrt-eiförmig, etwa 1,5 em lang, weiß oder rosenrot, außen rot überlaufen. Früchte kugelig, an der Basis genabelt, grün, herb und sauer. Mai. Pyrus acerba Merat Fl. Paris 187 (1812); DC. Prodr. II. 635 (1825). Pyrus Malus a. sylvestris Z. Sp. pl. Ed. 1. 479 (1753. Pyrus silvestris S. F. Gray A nat. arrang. of brit. pl. II. 562 (1821); Fritsch Excursionsfl. Österr. 276 (1897). Pirus Malus «. austera Wallr. Sched. erit. 215 (1822). Pirus Malus «. glabra Koch Syn. Ed. 1. 235 (1837), Ed. 2. 261 (1844); Maly Fl. Steierm. 236 (1868). Pyrus Malus Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 195 (1874) z. T.; Strobl Fl. Admont II. 53 (1882) z. T. Malus communis a. syl- vestris Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 715 (1892). Pyrus. 951 An Waldrändern, in Vorhölzern, lichten Wäldern, zerstreut. Bei Liezen, Admont, Rottenmann, Trieben, Hieflau, Frein; in der Graden bei Seckau; in der Umgebung von Graz; bei Wurmberg, Friedau, Sauritsch; am Bachergebirge; bei Bad Neuhaus, Wisell. 2. Pirus Malus Z. Apfelbaum. Bis 10 m hoher Baum oder Strauch mit wehrlosen, anfangs filzigen Zweigen. Blätter kurz gestielt mit bis 3 cm langem, filzigem eder rauhhaarigem Stiel, eiförmig bis rund- lich, zugespitzt, gesägt, oberseits dunkelgrün, kahl oder schwach flaumig, unterseits flaumig wollig bis filzig, Blüten in wenigblütigen aufrechten Doldentrauben. Blütenstiele und Kelche flaumig, ver- kahlend. Kronblätter verkehrt-eiförmig, bis 2,5 cm lang, rosenrot oder weiß und außen rötlich überlaufen. Kelchblätter bis zum Grunde frei, länger als die Kelchröhre. Frucht kugelig, an der Basis ge- nabelt, säuerlich oder süß. April, Mai. Pyrus Malus Z. Sp. pl. Ed. 1. 479 (1753); Maly Fl. Steierm. 236 z. DT: Strobl Fl. Admont II. 53 (1882) z. T.; Fritsch Excursionsfl. Österr. 276 (1897). Malus pumila Mill. Gard Diet. Malus Nr. 3 (1768). Malus communis Lam. Ill. gen. II. 545 (1793) z. T. Malus communis £. typica Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 715 (1892). Pirus Malus B. P. pumila A. u. @. Syn. VI. 2. 75 (1906). Pirus paradisiaca K. Koch Dendrol. I. 203 (1869). Eine uralte Kulturpflanze, die z. T. von voriger, teils von ver- schiedenen westasiatischen Arten abstammt. Man kann unterscheiden: a. mitis Wallr. Kleiner Baum oder Strauch mit filzig behaarten Zweigen. Blätter eiförmig bis verkehrt-eiförmig, gegen den Grund oft etwas verschmälert, plötzlich kurz zugespitzt, 3—8 cm lang, oberseits anfangs dicht behaart, später schwach behaart bis kahl, unterseits dünn graufilzie. Blüten kurz gestielt. Frucht groß, gelb, an der Sonnen- seite rot. Pyrus Malus 8. mitis Wallr. Sched. erit. 215 (1822). Malus dasyphylla Borkh. Handb. Forstbot. II. 1271 (1808). Malus paradisiaca Med. Gesch. d. Bot. 78 (1793). Pirus Malus ß. tomentosa Koch Syn. Ed. 1. 235 (1837), Ed. 2. 261 (1844). Pirus Malus B. P. pumila B. dasyphylla A. u. @. Syn. VI. 2. 77 (1906). Malus pumila c. paradisiaca C. K. Schneid. Ill. Handb. Laub- holzk. I. 715 (1906), nicht Pirus Malus ß. paradisiaca L. Sp. pl. Ed. 1. 479 (1753). An Waldrändern, buschigen Stellen, in lichten Wäldern, selten und wohl nur verwildert. Zwischen Kirchdorf und Traföß bei Pernegg!, bei Marburg (Murr), am Bachergebirge zwischen Faal und Maria in der Wüste! b. domestica (Borkh.) A. u. @G. Meist kräftiger Baum. Blätter groß, elliptisch bis rundlich, zugespitzt, oberseits anfangs dichter, später 952 Pyrus. schwächer behaart, unterseits mehr minder filzig. Blüten groß. Früchte groß, verschieden gefärbt. Malus domestica Borkh. Handb. Forstbot. II. 1272 (1803). Pirus Malus 3. pumila B. II. domestica A. u. @. Syn. VI. 2. 77 (1906. Malus pumila b. domestica ©. K. Schneid. Ill. Handb. Laubholzk. I. 715 (1906). Wird in Gärten und Alleen sehr häufig gepflanzt und ist der wichtigste Obstbaum des Landes. Die hier am häufigsten gebauten Sorten sind: I. Frucht ausgesprochen höher als breit, länglich-kugelförmig bis walzlich. a. Schlotteräpfel. Frucht mittelgroß bis groß, länglich-kugelförmig bis walzlich. Schale glatt, glänzend. Fleisch kernig., Kernhaus un- regelmäßig offen. Schlotteräpfel Zueas Einl. Pomol. 132 (1877). «. Prinzenapfel. Frucht groß, walzenförmig, hellgelb, an der Sonnenseite schön kurzabgesetzt gestreift und marmoriert. Fleisch gelb- lichweiß, locker, ziemlich saftig. Reife in Oktober. Prinzenapfel Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. I. 57 Nr. 13 (1859), Luce. Abb. 10 T. I (1858); Lauche Deutsche Pomol. I. 26 (1882). Besonders in Obersteiermark sehr verbreitet. ll. Frucht kugelig oder niedergedrückt. A. Frucht besonders gegen den Kelch zu mit vorspringenden rippen- artigen Erhabenheiten. b. Calvillen. Frucht meist mittelgroß, hochgebaut, mit mehreren über die Frucht hinlaufenden Rippen. Schale glatt, oft fettig. Fleisch weich, saftig, mit aromatischem Geschmack. Kernhaus meist offen. Calvillen Zue. Einl. Pomol. 132 (1877). ß. Gelber Richard. Frucht groß, breit kegelförmig, flach ge- rippt, mit glatter, grüngelber bis gelber, auf der Sonnenseite dunklerer bis etwas rötlicher Schale. Fleisch weiß, saftreich. Reift im Oktober, November. Gelber Richard Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. I. 99 Nr. 34 (1853); Lauche Deutsche Pomol. I. 45 (1882). Wird stellenweise gebaut. y. Gravensteiner. Frucht mittelgroß bis groß, kugelig, gegen den Kelch schön gerippt, mit fettiger hellgelber, an der Sonnenseite kurz abgesetzt rotgestreifter Schale. Fleisch gelblich, sehr saftig, ge- würzhaft. Reift im September. Gravensteiner Diel Kemobsts. VIII. 8 (1806); Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. I. 47 Nr. 8 (1853); Lue. Abb. 8 T.2 (1858); Lauche Deutsche Pomol. I. 14 (1882); Stoll Ost. Pomol. I. Nr. 4 (1884). Pyrus. 953 Wird in Öbersteiermark häufig kultiviert. d. Roter Herbstkalvill. Frucht mittelgroß bis groß, kugelig, stark gerippt, mit fettiger, dunkelroter, fein hell punktierter Schale. Fleisch rosenrot, weich. Reift im Oktober. Roter Herbstkalvill Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. I. 41 Nr. 5 (1853); Lauche Deutsche Pomol. I. 6 (1882); Stoll Öst. Pomol. I. (1884). Vereinzelt. c. Gulderlinge. Frucht klein oder mittelgroß, plattrund, gegen oben etwas verschmälert, oben mehr minder deutlich gerippt, um den Kelchrest mit Fleischperlen versehen, meist einfarbig gelb oder grüngelb Fleisch fest, meist süß und gewürzhaft. Kernhaus offen mit zerrissenen Fächern. Gulderlinge Luc. Einl. Pomol. 132 (1877). &. Champagner-Reinette. Frucht mittelgroß, glatt, um den Kelch fein längsfaltig; Schale glatt, gelbgrün bis blaßgelb, an der Sonnenseite mitunter blaß rötlich. Fleisch weiß, fest, erst nach der Baumreife mürbe werdend. Reift im Februar. Champagner-Reinette Diel Kernobsts. III. 122 (1800); Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. I. 125 Nr. 67 (1853); Lauche‘ Deutsche Pomol. I. 30 (1882); ‚Stoll . Öst. Pomol. I. Nr. 2 (1884); Loskrieger Diel Kernobsts. I. 85 (1799). In Mittel- und Untersteiermark häufig gebaut. & Boikenapfel. Frucht groß, plattrund, vorn stark gerippt; Schale glatt, hellgrün, später hellgelb, weiß oder braun punktiert, an der Spitze und Basis mit Rostflecken. Fleisch weiß, saftig, fest, später mürbe. Reift im Januar. Boikenapfel Jahn, Luc., Oberd. Handb. Obstkr. I. 211 Nr. 90 (1853); Lauche Deutsche Pomol. I. 5 (1882). Vereinzelt in Mittelsteiermark. n. Gelber Bellefleur. Frucht groß, gegen die Spitze verschmälert, oben stark gerippt, zitronengelb, an der Sonnenseite oft zart rot ange- laufen und mit dunkleren roten Punkten versehen. Fleisch gelblich, fein, mürbe und saftig. Reift November, Dezember. Gelber Bellefleur Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. I. 60 Nr. 190 (1859); Lauche Deutsche Pomol. I. 3 (1882), Metzgers Calvill Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. II. 197 Nr. 360 (1859). 3 Lichtenwalder Wachsapfel. Frucht mittelgroß, hochkugelig, gegen oben zu etwas mehr verjüngt, einfarbig hellgelb. Fleisch weiß, mürbe, schwach säuerlich. Reift November, Dezember. Lichtenwalder Wachsapfel Stoll Öst. Pomol. 2. Aufl. I (1888); Obst- grundb. Steierm. 21 (1904). Wird im südlichsten Landesteile, besonders im Savetale, sehr häufig gebaut. 954 Pyrus. d. Rambur-Reinetten. Früchte mittelgroß bis groß, etwas unregel- mäßig, mehr minder deutlich gerippt. Haut gelb oder an der Sonnen- seite gerötet, nie gestreift, oft mit feinen Rostflecken. Fleisch fest, von feinem Geschmack. Kernhaus offen oder geschlossen. Rambur-Reinetten Zxe. Einl. Pomol. 134 (1877). e. London-Pepping. Frucht mittelgroß bis groß, flach kugelig, mit fünf deutlichen Rippen, hellgrün, zuletzt hellgelb, an der Sonnen- seite mitunter rötlich angehaucht. Fleisch fest, saftig. Reift im Dezember. London-Pepping ZLauche Deutsche Pomol. I. 23 (1882). In wärmeren Lagen häufig. x. Kanada-Reinette. Frucht groß bis sehr groß, plattrund, mit breiten Rippen. Haut gelb, auf der Sonnenseite etwas braunrot, mit zerstreuten Rostflecken und Roststernchen besetzt. Fleisch grünlich- oder gelblichweiß, locker, saftig. Kanada-Reinette Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. I. 119 Nr. 44 (1859). Pariser Rambour-Reinette Diel Obstkr. X. 86 (1807); Zuc. Abb. 14 T. II (1858); Lauche Deutsche Pomol. I. 41 (1882). In Mittel- und namentlich in Untersteiermark allgemein verbreitet. B. Frucht nicht oder undeutlich gerippt. a. Früchte sehr groß, unregelmäßig und ungleich-hälftig. e. Pfundäpfel. Früchte groß bis sehr groß, plattrund oder hoch- gebaut, mehr minder unregelmäßig, die eine Hälfte meist kleiner als die andere. Haut glatt. Kernhaus groß, meist offen. Rambur- oder Pfundäpfel Luc. Einl. Pomol. 133 (1877). A. Geflammter Kardinal. Frucht groß bis sehr groß, kugelig, gegen oben verschmälert, durch breite Erhabenheiten unregelmäßig. Haut glatt, grüngelb, später hellgelb, auf der Sonnenseite kurz abgesetzt rot gestreift. Fleisch sehr saftig, etwas säuerlich. Geflammter Kardinal Diel Kernobsts. IV. 92 (1801); Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. I. 451 Nr. 208 (1859). Geflammter weißer Kardinal Lauche Deutsche Pomol. I. 7 (1882); Stoll Öst. Pomol. I. (1884). Wird besonders als Most- und Kochapfel im ganzen Lande häufig gebaut. b. Früchte klein bis groß, mehr minder regelmäßig und gleich- hälftig. «e. Frucht durch dichte Rostflecken matt, mehr minder rotbraun. f. Graue Reinetten. Früchte mittelgroß bis groß, kugelig oder etwas platt, regelmäßig. Haut grünlich, durch Rostflecken und Über- züge rauh und mehr minder rotbraun. Fleisch fein, säuerlich oder süß. Kernhaus meist geschlossen. Pyrus. 955 Graue Reinetten Zur. Einl. Pomol. 135 (1877). u. Graue französische Reinette. Frucht ziemlich groß, oliven- grün, an der Sonnenseite braunrot angelaufen, dicht mit Rost bedeckt. Fleisch grünlichweiß, mäßig saftig, süß. Reift im Dezember. Graue französische Reinette Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. II. 335 Nr. 429 (1859); Lauche Deutsche Pomol. I. 34 (1882) Stellenweise. v. Graue Herbstreinette. Frucht groß, flachkugelig, oft mit Beulen versehen, gelbgrün, an der ganzen Oberfläche mit Rost über- zogen. Fleisch gelbgrün, mürbe, saftig. Reift im Oktober. Graue Herbstreinette Diel Kemobsts. II. 94 (1800); Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. I. 153, Nr. 61 (1859); Lauche Deutsche Pomol. I. 86 (1882); Stoll Österr. Pomol. II (1884). Wird hie und da gebaut. &. Osnabrücker Reinette. Frucht mittelgroß, kugelig, gegen oben zugespitzt, hellgrün, an der Sonnenseite oft rötlich, reich rost- fleckig, an der Spitze ohne Rostflecken. Fleisch weiß, säuerlich. Reift im Dezember. Osnabrücker Reinette Stoll Öst. Pomol. II. (1884), Obstgrundb. Steierm. 24 (1904). Vereinzelt kultiviert. o. Parkers Pepping. Frucht mittelgroß, flachkugelig, nach oben stark verschmälert, hellgelb, dicht mit Rost überzogen. Fleisch gelb- lich, fest, spät mürbe werdend. .Reift im Dezember. Parkers grauer Pepping Van Mons Cat. deser. arbr. fr. de sa coll. 1798 bis 1823, p. 36, Nr. 496. Parkers Pepping Jahn, Luc., Oberd. Handb. Obstk. I. 339 Nr. 154 (1859); Lauche Deutsche Pomol. I. 24 (1882); Stoll Öst. Pomol. II (1884). Vereinzelt. r. Reinette von Damason. Frucht mittelgroß bis groß, hoch- kugelig, durch Erhabenheiten oft etwas unregelmäßig, goldgelb, an der Sonnenseite dunkelrot gestreift, durch zahlreiche Rostflecken rauh. Fleisch gelblich, fein, ziemlich fest. Reinette von Damason Obstgrundb. Steierm. 25 (1904). Wird überall häufig kultiviert. ß. Frucht ohne oder mit zerstreuten Rostflecken. T Schale mit zerstreuten Warzen. g. Borsdorfer Reinetten. Früchte klein bis mittelgroß, rundlich. Schale glatt, glänzend, mit einzelnen Warzen und Rostflecken. Fleisch fest. Kernhaus geschlossen. Borsdorfer Reinetten Luc. Einl. Pomol. 134 (1877). 956 Pyrus. o. Steirischer Winter-Maschanzker. Frucht mittelgroß, hoch- kugelig, hellgelb, an der Sonnenseite zart rot, seltener einfarbig, mit einzelnen Warzen. Fleisch weiß, fest, mäßig saftig. Reift im Dezember. Steirischer Winter-Borsdorfer Luc. Einl. Pomol. 252 (1877). Steirischer Winter-Maschanzker Stoll Öst. Pomol. I Nr. 6 (1884), Obstgrundb. Steierm. 29 (1904). Allgemein und oft in großen Mengen gepflanzt; bildet die Haupt- apfelsorte des Landes. 77 Früchte ohne Warzen. *® Frucht mehr minder kugelig, nicht oder wenig flachgedrückt und dann von feinem aromatischem Geschmack. — Frucht einfarbig gelb oder höchstens an der Sonnenseite schwach rötlich. h. Einfarbige Reinetten. Früchte klein bis mittelgroß, mehr minder kugelig, ohne Erhabenheiten. Schale glatt oder etwas rost- fleckig, einfarbig gelb oder an der Sonnenseite schwach rötlich. Fleisch fest oder markig, sehr wohlschmeckend. Kernhaus meist geschlossen. Einfarbige oder Wachsreinetten Luc. Einl. Pomol. 134 (1877). co. Ananas-Reinette. Frucht mittelgroß, hochkugelig, nach oben verschmälert, sehr regelmäßig. Schale glatt, einfarbig goldgelb, mit zahlreichen kleinen Roststernchen. Fleisch gelbweiß, saftreich, von ge- würzhaftem Geschmack. Reift Oktober, November. Ananas-Reinette Diel Kernobsts. IV. 55 (1826); Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. I. 131 Nr. 50 (1859); Lue. Abb. 19 T. VI (1858); Lauche Deutsche Pomol. I. 26 (1882); Stoll Öst. Pomol. 1. Nr. 3 (1884). In fast allen größeren Obstgärten des Landes häufig. tr. Goldgelbe Reinette. Mittelgroß, etwas hochkugelig, platt, blaßgelb, an der Sonnenseite goldgelb, seltener blaßrötlich, an der Schattenseite mit zahlreichen grünlichen Punkten. Reift im Oktober. Goldgelbe Reinette Obstgrundb. Steierm. 13 (1904). Goldgelbe Sommer- Reinette Stoll Öst. Pomol. I. (1884). Stellenweise. v. Landsberger Reinette. Frucht mittelgroß bis groß, flach- kugelig, an der Spitze etwas gerippt, hellgelb, an der Sonnenseite schwach gerötet. Fleisch gelblichweiß, spät mürbe werdend. Reift im November. Landsberger Reinette Jahn, Luc., Oberd. Handb. Obstk. II. 131 Nr. 388 (1859); Lauche Deutsche Pomol. I. 38 (1882); Stoll Öst. Pomol. I. (1884). Wird in Mittelsteiermark nicht selten gebaut. y. Oberdiecks Reinette. Frucht mittelgroß, hochkugelig bis abgestumpft kegelig, grüngelb, zuletzt gelb, an der Sonnenseite schwach gerötet, mit zahlreichen meist rot eingesäumten Punkten. Pyrus. 957 Oberdiecks Reinette Jahn, Luc., Oberd. Haudb. Obstk. II. 461 Nr, 491 (1859); Lauche Deutsche Pomol. 1. 90 (1882). Vereinzelt gebaut. — Frucht ausgesprochen zweifarbig oder rot. $ Fleisch fein, markig, sehr gewürzhaft. i. Goldreinetten. Früchte mittelgroß bis groß, mehr minder kugelig. Schale goldgelb, an der Sonnenseite meist rostspurig und rot gestreift bis ganz rot. Fleisch sehr saftig, markig, gewürzhaft. Kernhaus offen oder geschlossen. Goldreinetten Luce. Einl. Pomol. 135 (1877). 4. Goldreinette von Blenheim. Frucht sehr groß, rund, mit weiter schüsselförmiger Kelcheinsenkung, sehr regelmäßig, goldgelb, an der Sonnenseite karminrot verwaschen und gestreift, hie und da mit Rostanflügen. Fleisch gelblich, mürbe, saftig. Reift Ende November. Goldreinette von Blenheim Jahn, Lae., Oberd. Handb. Obstk. II. 515 Nr. 241 (1859); Lauche Deutsche Pomol. I. 36 (1882). In alten Obstgärten häufig. ıw. Große Kasseler Reinette. Frucht groß, kugelig, grüngelb, später schön goldgelb, an der Sonnenseite rot gestreift, durch feine Rostflecken etwas rauh. Fleisch gelblichweiß, dicht. Reift im Spät- herbst, wird erst im Winter genießbar. Große Kasseler Reinette Diel Kernobsts. IV. 140 (1801); Jahn, Laue., Oberd. Handb. Obstk. I. 163 Nr. 46 (1859): Luc. Abb. 26 T. III (1858); Zauche Deutsche Pomol. I. 18 (1882). Weit verbreitet, wird aber in neuerer Zeit nicht mehr gepflanzt. o. Harberts Reinette. Frucht mittelgroß bis groß, breit kugelig, goldgelb, an der Sonnenseite rot gestreift. Fleisch gelblich, locker, nicht sehr saftig, Reift im Spätherbst. Harberts Reinette Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. I. 353 Nr. 161 (1859); Lauche Deutsche Pomol. I. 37 (1882). In allen alten Obstgärten verbreitet. @. Orleans-Reinette. Frucht mittelgroß, hochkugelig, sehr regel- mäßig, an der Sonnenseite rot gestreift, mit zahlreichen Rostpünktchen versehen. Fleisch gelblich, fein, sehr wohlschmeckend. Reife November. Orleans-Reinette Diel Kernobsts. III. 226 (1801); Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. I. 159 Nr. 64 (1859); Lauche Deutsche Pomol. I. 40 (1882); Stoll Öst. Pomol. I (1884). Reinette von Orleans Zuc. Abb. 25 T. III (1858). Vereinzelt kultiviert. 3°. Winter-Goldparmäne. Frucht mittelgroß bis groß, abge- stumpft kegelig, goldgelb, an der Sonnenseite reichlich rot gestreift, manchmal durch feine Rostbekleidung etwas rauh. Fleisch gelblichweiß, etwas fest, von fein gewürzhaftem Geschmack. Reife November. 958 Pyrus. Winter-Goldparmäne Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. 105 Nr. 67 (1859); Luce. Abb. 28 T. IV (1858); Zauche Deutsche Pomol. I. 21 (1882); Stoll Österr. Pomol. II., III. (1884). Häufig in alten Obstgärten. y‘. Ribston-Pepping. Frucht mittelgroß bis groß, hochkugelig, oft etwas unregelmäßig, goldgelb, durch Rost rauh, an der Sonnenseite rot gestreift. Fleisch gelblich, ziemlich fest. Reift im November. Ribston-Pepping Diel Kernobsts. IX. 93 (1807); Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. I. 353 Nr. 161 (1859). Im ganzen Lande häufig gepflanzt. ö‘. Schöner von Boskoop. Frucht mittelgroß, flach kugelig, nach oben etwas verschmälert, goldgelb, durch Rost etwas rauh, mit vielen starken sternförmigen Rostpunkten, an der Sonnenseite karminrot gestreift. Fleisch gelblichweiß, fein, sehr zart und saftreich. Reife im November. Schöner von Boskoop Obstgrundb. Steierm. 29 (1904). In neuerer Zeit immer häufiger gepflanzt. j. Rote Reinetten. Früchte mittelgroß bis groß, mehr minder rundlich. Schale glänzend, grün- oder hellgelb, an der Sonnenseite intensiv gerötet oder tief rot gestreift. Fleisch fein, ziemlich fest, unter der Schale mitunter gerötet. Kernhaus offen oder geschlossen. Rote Reinetten Luc. Einl. Pomol. 135 (1877). &. Baumanns Reinette. Frucht mittelgroß bis groß, flach- kugelig, grünlichgelb, fast auf der ganzen Oberfläche tief rot gefärbt und gestreift. Fleisch gelblichweiß, sehr saftig. Reift im November. Baumanns Winter-Reinette Diel Kernobsts. A—B 100 (1821). Bau- manns Reinette Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. I. 485 Nr. 226 (1859); Lauche Deutsche Pomol. I. 28 (1882). Im ganzen Lande häufig gebaut. €. Karmeliter-Reinette. Frucht mittelgroß, hochkugelig, grün- gelb bis goldgelb, mit grauen rot umrandeten Punkten besetzt, an der Sonnenseite tief rot gestreift. Fleisch gelblichweiß, mürbe. Reife im November. Karmeliter-Reinette Diel Kernobsts. I. 141 (1799); Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. I. 145 Nr. 57 (1859). Vereinzelt im ganzen "Lande. SS (Vergl. auch $S$S) Fleisch weich, fast schwammig, dem Druck leicht nachgebend, von feinem fenchel- oder rosenartigem Geschmack. k. Rosenäpfel. Früchte mittelgroß bis groß, oben sanfte Erhaben- heiten aufweisend, gelb oder rotgestreift oder gerötet bis fast ganz rot. Schale glatt und fein. Fleisch weich, locker, zum Teil schwammig, oft Pyrus. 959 unter der Schale gerötet, von feinem fenchel- oder rosenartigem Ge- schmack. Kernhaus meist geschlossen, oft hohlachsig. Rosenäpfel Lue. Einl. Pomol. 133 (1877). n‘. Charlamovsky. Frucht mittelgroß, flachkugelig, grünlichgelb, an der. Sonnenseite schön rotgestreift. Fleisch gelblichweiß, locker, saftig, fein säuerlich und schwach gewürzhaft. Reift im August. Charlamovsky Diel Kernobsts. XXILL. 45 (1830); Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. I. 95 Nr. 32 (1859); Lauche Deutsche Pomol. I. 8 (1882). In Obersteiermark nicht selten gepflanzt. %. Weißer Astrakan. Frucht mittelgroß, flachkugelig, weißlich- gelb, an der Sonnenseite etwas gerötet und schwach gestreift. Fleisch weiß, weich und saftig, angenehm säuerlich. Reift Ende Juli, August. Weißer Astrakan Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. I. 87 Nr. 28 (1859); Lauche Deutsche Pomol. I. 2 (1882). . Vereinzelt gepflanzt. «“. Danziger Kantapfel. Frucht mittelgroß bis groß, kugelig, gerippt, von grüngelber Grundfarbe, meist aber auf der ganzen Öber- fläche dunkelrot. Fleisch weißgelb, mit hellgrünen Adern, saftig. Reift in Oktober. Danziger Kantapfel Diel Kernobsts. XIV. 3 (1818); Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. I. 81 Nr. 25 (1859); Stoll Öst. Pomol. 2. Aufl. II. (1888). Kalville- artiger Winter-Rosenapfel Zue. Abb. 11 T.I (1858). In Ober- und Mittelsteiermark häufig kultiviert. SSS Fleisch fest oder seltener schwammig, säuerlich, nicht gewürz- haft. Schale rotstreifig. 1. Streiflinge. Früchte klein bis ziemlich groß, rundlich bis stumpf kegelförmig. Schale glatt, oft beduftet, mehr minder intensiv rotstreifig. Fleisch fest oder schwammig, säuerlich oder süßsäuerlich, nicht gewürz- haft. Kernhaus geschlossen. Streiflinge Luce. Einl. Pomol. 136 (1877). x. Großer rheinischer Bohnapfel. Frucht ziemlich groß, hochkugelig, grün, an der Sonnenseite braunrötlich, fein rot gestreift und mit zahlreichen Punkten besetzt. Fleisch grünlichweiß, fest, sauer, nach längerem Ablegen süßlich. Reift im November. Großer rheinischer Bohnapfel Diel Kernobsts. I. 220 (1799); Lue. Abb. 30 T. V (1858); Lauche Deutsche Pomol. I. 4 (1882). Großer Bohnapfel Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. I. 359 Nr. 164 (1859). Wird als Koch- und Mostapfel im ganzen Lande sehr häufig gebaut. 4. Roter Eiserapfel. Frucht mittelgroß, hochkugelig, gegen oben verschmälert und fein gerippt, gelb, dicht rot gestreift oder ganz 960 Pyrus. rot und nur an der Schattenseite streifig. Fleisch sehr saftig, süß- säuerlich. Reift im November. Roter Eiserapfel Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. II. 353 Nr. 438 (1859); Lauche Deutsche Pomol. I. 10 (1882). In Obersteiermark nicht selten. G w. Rotgestreifter Wiesling. Mittelgroß bis groß, gegen die Spitze verschmälert, unten stark bauchig, grünlich, rotgestreift. Fleisch weiß, säuerlich. ; Wiesling (rotgestreifter) Obstgrundb. Steierm. 32 (1904). In alten Obstgärten als Mostapfel nicht selten. ‘ v‘, Rotgestreifter Holzapfel. Frucht klein bis mittelgroß, hoch- kugelig, grün, fast auf der ganzen Oberfläche rot gestreift. Fleisch grünlichweiß, fest, saftig, sauer und herb. Rotgestreifter Holzapfel Obstgrundb. Steierm. 28 (1904). In Mittelsteiermark als Mostapfel nicht selten. ## Frucht niedergedrückt kugelig, bis fast scheibenförmig, breiter als hoch. Geschmack nicht aromatisch. m. Plattäpfel. Früchte klein bis groß, flachkugelig bis fast scheiben- förmig, breiter als hoch. Schale an der Sonnenseite meist gerötet, nie gestreift. Fleisch meist fest, süß oder sauer, ohne Aroma. Kernhaus meist geschlossen. Plattäpfel Zue. Einl. Pomol. 137 (1877). =, Gelber Edelapfel. Frucht groß, flachkugelig, sehr regel- mäßig. Schale glatt, glänzend, zitronengelb, an der Sonnenseite dunkler gelb, ohne Röte. Fleisch gelblichweiß, sehr saftig, angenehm säuerlich. Reift im November. Gelber Edelapfel Jahn, Luc., Oberd. Handb. Obstk. I. 377 Nr. 173 (1859); Z.auche Deutsche Pomol. I. 11 (1882); Stoll Öst. Pomol. I. (1884). In Obersteiermark stellenweise häufig. o'. Weißer Winter-Taffet-Apfel. Frucht mittelgroß, platt- rundlich, oben gerippt. Schale weißgelb, an der Sonnenseite blaßrötlich. Fleisch weiß, fest, angenehm säuerlich. Reift im November. Weißer Winter-Taffet-Apfel Stoll Öst. Pomol. I. Nr. 7 (1884). In älteren Obstgärten häufig. z-. Kronprinz Rudolf. Frucht klein bis mittelgroß, flachrund- lich, gelb, an der Sonnenseite dunkelrot. Fleisch weiß, saftig, angenehm säuerlich. Reift im Dezember. Kronprinz Rudolf Stoll Öst. Pomol. I. Nr. 1 (1884). In ganz Oststeiermark sehr häufig, auch im übrigen Gebiete nicht selten gebaut. Flora von Steiermark Eine systematische Bearbeitung der im Herzogtum Steiermark wildwachsenden oder im Großen gebauten Farn- und Blütenpflanzen nebst einer pflanzengeographischen Schilderung des Landes Mit Benutzung eines vom naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark angelegten Standortskataloges bearbeitet von Dr. August von Hayek Privatdozent an der Universität Wien Erster Band — Heft 13 Ausgegeben am 25. Mai 1910 BERLIN VERLAG VON GEBRÜDER BORNTRAEGER W 35 SCHÖNEBERGER UFER 12a 1910 a ee Pyrus. 961 0‘. Steirischer Passamer. Frucht mittelgroß, flachrundlich, gelb, auf der Stielwölbung marmoriert, bei starker Besonnung an der Sonnen- seite etwas rötlich. Reift im Dezember. Steirischer Passamer Öbstgrundb. Steierm. 29 (1904). Im ganzen Lande besonders in alten Anlagen verbreitet. o‘. Grüner Stettiner. Frucht mittelgroß bis groß, breit rund- lich, oben mit breiten Erhabenheiten, grün, an der Sonnenseite öfter trübrot. Fleisch grünlichweiß, fest, säuerlich. Reife im Dezember. Grüner Stettiner Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. I. 537 Nr. 252 (1859). Verbreitet besonders in älteren Gärten. r. Trdika. Frucht mittelgroß, kugelig, grüngelb, an der Sonnen- seite dunkelrot. Fleisch hart, sauer, nach längerem Liegen mürbe. Reift im November. Trdika Obstgrundb. Steierm. 30 (1904). Als Mostapfel besonders in Untersteiermark in alten Anlagen häufig kultiviert. v‘. Huberscher Mostapfel. Frucht mittelgroß, kugelig, grün- gelb, an der Sonnenseite bei starker Besonnung rötlich angeflogen. Fleisch fest, herb und bitter. Reife im November. Huber’'scher Mostapfel Obstgrundb. Steierm. 18 (1904). Als Mostapfel im ganzen Lande häufig gebaut. 2. Untergattung: Pyrophorum (Neck.) Focke. Griffel völlig frei. Fruchtblätter bis etwa zur Mitte miteinander verwachsen. Frucht gegen die Basis verschmälert, nicht genabelt, mit eingestreuten Nestern von Steinzellen. Pirophorum Neck. Elem. II. 72 (1790), als Gattung; Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 22 (1894). Gattung Pirus Decaisne Mem. Pomac. 150 (1874). 3. Pyrus nivalis Jacg. Schneebirne. Aufrechter bis 10 m hoher Baum mit anfangs weißfilzigen, wehrlosen Zweigen. Blätter kurz ge- stielt, elliptisch bis länglich verkehrt-eiförmig, 6—8 cm lang, gegen die Basis deutlich verschmälert, kurz zugespitzt, ganzrandig oder vorn klein gesägt, anfangs beiderseits weißfilzig, später besonders oben verkahlend. Blüten in 6--10-blütigen Doldentrauben. Blütenstiele und Kelche filzig. Kronblätter verkehrt-eiförmig, 1,5 em lang, weiß. Frucht birnförmig, in den Stiel verschmälert, hellgelb, rötlich punktiert, ungenießbar. Pirus nivalis Jacg. Fl. Austr. Icon. II. 4. T. 107 (1774); A. u. @. Syn. VI. 1. 65 (1906). Pirus eriopleura Rcechb. Fl. Germ. exe. 630 (1832). Hayek, Flora von Steiermark. 61 LIBRAR NEW vo BOTANIC GARDE! 962 Pyrus. Hier nur ß. austriaca (A. Kern.) ©. K. Schneid. Blätter breit elliptisch, am Grunde nicht keilig, zuletzt fast ganz kahl werdend. Pirus austriaca A. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. VII. 15 (1896). Pirus nivalis f. austriaca €. K. Schneid. Ill. Handb. Laubholzk. I. 659 (1906). Pirus communis ß. tomentosa Xeilr. Fl. Wien 609 (1846); Maurm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 175 (1874). Über Herkunft und Verbreitung vergl. Witasel: in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIV. 621 (1904). An Waldräudern, Hecken, in der Nähe von Ortschaften, sehr zer- streut und wohl nur verwildert. Bei Seckau (Pernhoffer); auf dem Rainerkogel bei Graz (Maly!), bei Ankenstein, St. Veith, Sauritsch, Ponigl (Murmann), Liboje bei Cilli (Kocbek). 4. Pyrus Pyraster (Z.) Borkh. Holzbirne. Strauch oder bis 10 m hoher Baum mit dornigen Zweigen. Blätter gestielt, ihr Stiel so lang oder länger als die Spreite, diese eiförmig bis kreisrund, stumpf oder zugespitzt, ganzrandig oder vorn fein gesägt, oberseits glänzend, dunkelgrün, unterseits heller, in der Jugend schwach spinn- webig wollig, bald ganz kahl werdend. Blüten in meist reichblütigen Trugdolden; Blütenstiele und Kelche spinnwebig wollig, kahl werdend. Kronblätter verkehrt-eiförmig, 1—1,5 cm lang, weiß. Früchte rundlich- birnförmig, in den bis 7 cm langen Stiel rasch verschmälert, grün, herb. April, Mai. Pyrus communis «@. Pyraster L. Sp. pl. Ed. 1. 479 (1753); DC. Prodr. 1I. 634 (1829). Pyrus Pyraster Borkh. Handb. Forstb. II. 1257 (1805); A. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. VII. 14 (1896), Pirus communis «. glabra Neilr. Fl. Wien 609 (1846); Maly Fl. Steierm. 236 (1868) z. T.; Murm. Pflanzengeogr. Steierm. 194 (1874). Pyrus communis Strobl Fl. Admont II. 53 (1882). Pirus communis Il. B. Piraster 4. u. @. Syn. VI. 2. 62 (1906). An Waldrändern, buschigen Abhängen, an Felsen, zerstreut. Bei Admont, Rottenmann, Trieben; nicht selten in der Umgebung von Graz, besonders bei Peggau, am Plabutsch; bei Wildon, Leibnitz, Pettau; hie und da am Bachergebirge. Sehr häufig an felsigen buschigen Abhängen der Kalkberge Südsteiermarks bei Pöltschach, Rohitsch, Neuhaus, Hochen- egg, Cilli, Tüffer, Steinbrück, Hrastnigg, Trifail, Lichtenwald. Ändert ab: ß. brachypoda (A. Kern.) A.u. @. Blätter ungefähr so lang wie der Stiel, eiförmig, zugespitzt. Fruchtstiel höchstens 3 em lang. Pirus brachypoda A. Kern. bei Wenzig in Linnaea XXXVIII. 17 (1874), Sched. fl. exs. Austro-Hung. VII. 14 (1896); Pernh. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLVI. Abh. 397 (1896). Pirus Piraster b. brachypoda A. u. @. Syn. VI. 2. 62 (1906). Pyrus. ä j 963 An Waldrändern, bisher nur am Abhang des Kirchkogels bei Pernegg (Freyn!) und bei Seckau (Pernhoffer!). Wohl weiter verbreitet. 5. Pyrus communis Z. Birnbaum. Bis 20 m hoher Baum mit wehrlosen Zweigen. Blätter gestielt, ihr Stiel halb so lang bis länger als die Spreite, diese eiförmig bis rundlich, stumpf oder zu- gespitzt, ganzrandig oder fein gesägt, oberseits glänzend, kahl, unterseits in der Jugend spinnwebig wollig bis filzig, später kahl oder schwach wollig. Blüten in meist reichblütigen Dolden; Blütenstiele und Kelche spinnwebig wollig bis fast kahl. Kronblätter verkehrt-eiförmig, 1,5—2 cm lang, weiß. Früchte birnförmig, in den Stiel verschmälert, grün oder gelb, von sehr verschiedener Größe, meist süß, genießbar. April, Mai. Pyrus communis Z. Sp. pl. Ed. 1. 479 (1758) exel.o. Pyrus communis a. glabra Maly Fl. Steierm. 236 (1868) z. T. Pirus communis ß. hortensis Beck Fl. N.-Öst. II. 709 (1892). Pirus sativa Lam. et DC. Fl. franc. IV. 430 (1805) z. T. Pirus communis (. P. sativa A. u. @. Syn. VI. 2. 63 (1906). Wird in zahllosen Kultursorten allgemein in Gärten und Alleen gebaut. Stammt von verschiedenen europäischen und orientalischen Arten (Pyrus Achras @ärtn., P. persica Pers., P. cordata Desv., P. Py- raster (L.) Borkh.) ab. Die hier am häufigsten gebauten Kulturrassen sind folgende: I. Früchte süß, saftig, genießbar. A. Früchte gegen den Stiel allmählich verschmälert, deutlich birn- förmig. a. Früchte glatt, nicht beulig oder höckerig. 7 Früchte einfarbig oder an der Sonnenseite schwach braunrot. a. Butterbirnen. Früchte von regelmäßig birnförmiger oder kegeliger Gestalt, etwa so lang oder etwas länger als breit, einfarbig. Fleisch sehr weich und schmelzend. Butterbirnen Luc. Einl. Pomol. 182 (1877). @. Diel's Butterbirne. Frucht groß bis sehr groß, diekbauchig, * gegen den Stiel stark verschmälert. Schale hellgrün, bei voller Reife gelblich, mit vielen grauen Punkten und Rostflecken besetzt. Fleisch weiß, schmelzend. Reift im November. Diel’s Butterbirne Diel Kernobsts. 19 (1816); Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. III. 165 Nr. 70 (1859) Diel Stoll Öst. Pomol. I (1884). Häufig gepflanzt. ß. Winter-Dechantsbirne. Frucht groß, eiförmig. Schale grün, zuletzt hellgrün, reich punktiert, etwas rostfleckig, an der Sonnenseite 61* 964 Pyrus. mitunter braunrot angelaufen. Fleisch weißlich, saftig, schmelzend. Reift im Dezember. ; Winter-Dechantsbirne Diel Kernobsts. I. 174 (1799); Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. III. 177 Nr. 77 (1859); Zauche Deutsche Pomol. I. 21 (1882); Stoll Öst. Pomol. I. (1884). In Hausgärten sehr verbreitet. y. Liegels Winter-Butterbirne. Frucht mittelgroß, eiförmig, gegen den Stiel etwas stärker verschmälert, grün, später gelbgrün. Fleisch gelblichweiß, schmelzend, süß aromatisch. Reife im Oktober. Liegels Winter-Butterbirne Oberd. Anl. 301 (1852); Lauche Deutsche Pomol. II. 13 (1882); Stoll Öst. Pomol. I (1884). In den Obstgärten Untersteiermarks häufig. d.. Graue Herbst-Butterbirne („Isambert“). Frucht mittelgroß bis groß, diekbauchig, beidendig stark zugespitzt. Schale hellgrün, auf der ganzen Oberfläche stark berostet. Fleisch mattweiß, sehr saftig. Reift im Oktober. Graue Herbst-Butterbirne Jahn, Lue., Oberd. Haudb. Obstk. III. 99 Nr. 88 (1859); Zauche Deutsche Pomol. II. 58 (1882); Stoll Öst. Pomol. I. (1884). In alten Obstgärten nicht selten. b. Halbbutterbirnen. Gestalt und Farbe wie bei vorigen, doch das Fleisch weniger weich und schmelzend. Halbbutterbirnen Zue. Einl. Pomol. 182 (1877). &. Grüne Magdalena. Frucht klein oder mittelgroß, gegen den Stiel verschmälert, grün bis gelblichgrün. Fleisch gelblichweiß, sehr saftig, säuerlich-süß. Reift Ende Juli, August. Grüne Magdalena Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. III. 29 Nr. 3 (1859). Häufig gebaut. c. Grüne Langbirnen. Früchte groß, von lang birnenförmiger Ge- stalt, etwa 1'/; mal so lang als breit, grün. Fleisch weich, schmelzend. Grüne Langbirnen Luce. Einl. Pomol. 182 (1877). €. Pastorenbirne. Frucht groß bis sehr groß, lang kegelförmig, glatt, glänzend, grün, an der Sonnenseite mitunter etwas gerötet. Fleisch weiß, mäßig weich, sehr saftig, etwas herbe. Reift im November. Pastorenbirne Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. III. 503 Nr. 240 (1859); Stoll Öst. Pomol. I (1884). Häufig gepflanzt. d. Muskatellerbirnen. Früchte klein bis mittelgroß, länglich birn- förmig. Fleisch nicht schmelzend, fest, von eigenartigem Bisam- geschmack. Muskatellerbirnen Zxe. Einl. Pomol. 183 (1877). Pyrus. 965 n. Nagewitzbirne. Frucht klein, länglich-kugelig, schief, glatt, grüngelb, mit sehr feinen grünen Punkten. Fleisch fest, sehr saftig, von angenehm gewürzhaftem Geschmack. Reift Ende Juli, August. Nagewitzbirne Stoll Öst. Pomol. I (1884). In Mittel- und Untersteiermark sehr häufig. 7 Früchte an der Sonnenseite lebhaft rot. e. Russeletten. Früchte mittelgroß bis groß, regelmäßig birnförmig, an der Sonnenseite lebhaft gerötet. Fleisch schmelzend, gewürzhaft. Russeletten Zxe. Einl. Pomol. 182 (1877). % Forellenbirne. Frucht mittelgroß, birnförmig oder länglich, gelb, mit zahlreichen bräunlichen, rot eingesäumten Punkten, an der Sonnenseite lebhaft karminrot. Fleisch weiß, schmelzend, gewürzhaft, süßsäuerlich. Reife im November. Forellenbirne Sickler Deutsch. Obstgärtn. 167 (1803); Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. III. 157 Nr. 67 (1859); Lauche Deutsche Pomol. Il. 23 (1882); Stoll Öst. Pomol. II. (1884). Häufig kultiviert. te. Gute Luise von Avranches. Frucht mittelgroß bis groß, regelmäßig birnförmig, grüngelb, an der Sonnenseite lebhaft gerötet und mit braunen, rot eingesäumten Punkten versehen. Fleisch gelblichweiß, sehr saftig und schmelzend, von aromatischem etwas säuerlichem Ge- schmack. Reife September, Oktober. Gute Luise von Avranches Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. V. 265 Nr. 383 (1861); Zauche Deutsche Pomol. II. 26 (1882). In den meisten Obstgärten anzutreffen. b. Frucht unregelmäßig beulig oder höckerig. f. Apothekerbirnen. Früchte mehr minder deutlich birnförmig, unregelmäßig höckerig oder beulig. Apothekerbirnen Zxe. Einl. Pomol. 182 (1877). x. Herzogin von Angouläme. Frucht groß bis sehr groß, ab- gestumpft kegelig, grüngelb bis hellgelb, mit zahlreichen hellbraunen Punkten, oft rostfleckig. Fleisch saftig, schmelzend, von zimmtartigem Geschmack. Reife Oktober, November. Herzogin von Angoul&öme Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. III. 155 Nr. 66 (1859); Zauche Deutsche Pomol. II. 29 (1882); Stoll Öst. Pomol. I. (1884). In Hausgärten oft kultiviert. A. Hardenpoints Winter-Butterbirne. Frucht mittelgroß bis groß, stark bauchig, beidendig stark verschmälert, beulig, hellgelb, mit zahlreichen kleinen Punkten und gegen den Stiel und Kelch auch oft mit Rostflecken besetzt. Fleisch weiß, schmelzend, süß. Reift im Dezember, 966 Pyrus. Hardenpoints Winter-Butterbirne Diel Obsts. VIII. 40 (1816); Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. III. 169 Nr. 73 (1859); Lauche Deutsche Pomol. II. 11 (1882); Stoll Öst. Pomol. 1. (1884). In den meisten Gärten vertreten. B. Früchte kurz birnförmig bis fast kugelig, gegen den Stiel zu abgeplattet. 9. Bergamotten. Früchte meist groß, rundlich, gegen den Stiel abgeplattet. Fleisch sehr weich und schmelzend. Bergamotten Zuc. Einl. Pomol. 182 (1877). u. Olivier de Serres. Frucht mittelgroß bis groß, plattgedrückt rundlich, mit in einer Vertiefung sitzendem Stiel. Schale grün, fein punktiert, rostfleckig. Fleisch weiß, sehr saftig und schmelzend. Reift im Spätherbst. Olivier de Serres Obstgrundb. Steierm. 47 (1904). Häufig gepflanzt und sehr beliebt. h. Gewürzbirnen. Früchte klein, rundlich birnförmig. Fleisch saftig, ziemlich fest, sehr gewürzhaft. Gewürzbirnen Zue. Einl. Pomol. 183 (1877). v. Salzburger Birne. Frucht klein bis mittelgroß, kurz kugelig, oben stark abgeplattet, gegen den Stiel stumpf zugespitzt, gelbgrün, an der Sonnenseite stark braunrot. Fleisch etwas fest, gelblichweiß, sehr saftig. Reife August, September. Salzburger Birne Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. IV. 219 Nr. 360 (1861). Salzburger Stoll Öst. Pomol. I (1884). Allgemein verbreitet. II. Früchte hart, herb, höchstens im teigigen Zustande genießbar. i. Rundliche Weinbirnen. Früchte klein bis mittelgroß, rundlich. Fleisch meist hart, von herbem, zusammenziehendem Geschmack. Rundliche Weinbirnen Zuec. Einl. Pomol. 103 (1877). Die hierher gehörigen Sorten werden häufig, aber fast ausschließ- lich zur Mostbereitung, gepflanzt. & Große Rummelterbirne. Frucht mittelgroß, plattrundlich, gegen den Stiel etwas verschmälert, gelbgrün, braun punktiert. Fleisch fest, grobkörnig, herbsüß. Oktober. Rummelterbirne Jahn, Lue., Oberd. -Handb. Pomol. IV. 447 Nr. 474 (1861). Große Rummelterbirne Obstgrundb. Steierm. 40 (1904). In den meisten Obstgärten vertreten. o. Hirsehbirne. Frucht mittelgroß, kreiselförmig, etwas uneben, grün, an der Sonnenseite trübrot. Fleisch fest, ziemlich herb, bald teigig werdend. Reift Ende September, Oktober, ne Sn eu u ee Pyrus. Sorbus, 967 Hirschbirne Obstgrundb. Steierm. 42 (1904). Besonders in Oststeiermark in großen Mengen kultiviert. rw. Lavanttaler Mostbirne. Frucht mittelgroß, flach kugelig, einfarbig grüngelb, mit dickem Stiel. Fleisch fest, saftig, herb. Reift September, Oktober. Lavanttaler Mostbirne Obstgrundb. Steierm. 45 (1904). In Mittel- und Untersteiermark weit verbreitet. oe. Weiler’sche Mostbirne. Frucht klein, rundlich oval, gelb- lich, fast auf der ganzen Oberfläche berostet. Fleisch fest, dicht, herb. Reife im Oktober. Weiler’sche Mostbirne Obstgrundb. Steierm. 50 (1904). Allgemein verbreitet. co. Steierische Mostbirne. Frucht klein, kreiselförmig bis rund- lich, grün, an der Sonnenseite etwas trübrot angeflogen. Fleisch hart, herb, bald weich werdend. Reift Ende September. Steierische Mostbirne Obstgrundb. Steierm. 49 (1904). In allen Obstgärten verbreitet. t. Tepka. Frucht klein, plattrundlich, mit in einer Vertiefung sitzendem Stiel, gelb, stark berostet. Fleisch fest, herb. Reift im September. Tepka Obstgrundb. Steierm. 50 (1904). In Südsteiermark häufig gebaut. 19. Sorbus Z. Eberesche. Blüten zwitterig, strahlig, in reichblütigen Doldentrauben. Kelch- und Kronblätter je fünf. Staubblätter zahlreich. Fruchtblätter 2—5, in den krugförmig ausgehöhlten Fruchtboden eingesenkt und mit demselben verwachsen, mit der Spitze jedoch aus demselben hervorragend und frei, in der Mitte wenigstens am Grunde miteinander verwachsen. Fruchtblätter mit je zwei Samen- knospen, ohne Scheidewand. Griffel frei oder verwachsen. Innere Fruchtschale lederig oder pergamentartig, seltener fast steinartig. Fruchtfächer 1—2-samig. Holzgewächse mit ungeteilten oder gefiederten, in der Knospenlage meist gefalteten Blättern. Sorbus Z. Sp. pl. Ed. 1. 477 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 213 (1754) erw.; Cr. Stirp. Austr. II. 40 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 261 (1843); Maly Fl. Steierm. 236 (1868). Pirus Unterg. Hahnia, Sorbus und Aria Focke in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 24 (1894). Wicht. Literatur: Folgner, Zur Systematik und geographischen Verbreitung der Pomaceen in Österr. bot. Zeitschr. XLVII (1897) 117, Fritsch, Zur Systematik 968 Sorbus. der Gattung Sorbus in Österr. bot. Zeitschr. XLVIII (1898) 1. Hedlund, Mono- graphie der Gattung Sorbus in Kgl. Svensk Vetensk. Akad. Handl. XXXV. Nr. 1 (1901). Preissmann, Über die steirischen Sorbus-Arten und deren Verbreitung in Mitth. naturw. Ver. f. Steierm. (1902) 341 (1903). PS SE 1. Blätter gefiedert . . . ER Era le co 2 Blätter ungeteilt oder Eeleyenhr I ee 5 3% 2. Blattknospen filzig. Griffel 3—5. Frucht eikugelig, rot . . 8. Aucuparia. Blattknospen kahl, kleberig. Griffel fünf. Frucht birnförmig, gelb: S. domestica. 3. Kronblätter rosenrot. Blätter unterseits kahl, ungeteilt.. $. Chamaemespilus. Kronblätter weiß. Blätter unterseits filzig oder gelappt - - . ».. 4. 4. Blätter spitz gelappt, unterseits zuletzt kahl . . . . . . S. torminalis. Blätter unterseits filzig . . - oo... 3 5. Blätter doppelt-gesägt, aber ara denhich ke 72, Blätter deutlich eingeschnitten gelappt . . . OP EERG 6. Blätter aus sehr breiter, fast gestutzter Basis rei, Areiekie eiförmig, spitz, mit jederseits 5—7 breit dreieckigen, spitzen Tapper 2.0 .2Sslahfole: Blätter eiförmig, an der Basis et oder kurzkeilig, mit jederseits 6—10 eiförmigen, kaum spitzen Lappen . . . 2» 2.2... 9. austriaca. Sekt. 1. Cormus (Spach) Hedi. Blätter gefiedert. Fruchtblätter unter sich ganz verwachsen. Fruchtfächer in der Mitte der Frucht offen. Fruchtfleisch mit vielen Steinzellen. Cormus Spach Hist veg. Phan. II. 96 (1834), als Gattung; Hedl. Monogr. Sorb. 12 (1901), als Sektion. Sorbus domestica 2. Speierling. Bis 15 m hoher Baum mit fast kahlen, klebrigen Blattknospen. Blätter gestielt, unpaarig gefiedert mit 6—10 Paaren, sitzenden, lanzettlichen, spitzen, vorn scharf gesägten, oben kahlen, unterseits in der Jugend filzigen, später kahlen Blättehen. Blüten in dichten Ebensträußen. Kron- blätter rundlich, 5 mm lang, weiß oder rötlich. Früchte birnförmig, bis 3 cm lang, gelb, rotwangig, herb, im teigigen Zustande („Arschitzen“) genießbar. April, Mai. Sorbus domestica L. Sp. pl. Ed. 1. 477 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 262 (1844); Maly Fl. Steierm. 236 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 195 (1874); Strobl Fl. Admont II. 53 (1882); Hedl. Monogr. Sorb. 32 (1901). Pyrus Sorbus Borkh. Forstbot. Ben 183 (1790). Pyrus domestica Sm. Engl. bot. 350 (1796); A. u. @. Syn. VI. 2.91 (1906). Malus Sorbus Borkh. Handb. Forst- bot. II. 128 (18058). Cormus domestica Spach Hist. veg. Phan. Il. 97 (1834); Beck Fl. N.-Öst. II. 715 (1892). Besonders in Untersteiermark nicht selten bei Bauernhöfen und in Weingärten kultiviert und ab und zu verwildert, wie auf dem Lust- bühel bei Graz, bei Marburg, hie und da in den windischen Büheln und am Bachergebirge, bei Pettau. Sorbus. 969 Sekt. 2. Aucuparia Neilr. Blätter gefiedert. Fruchtblätter nur am Grunde miteinander verwachsen. Fruchtfächer völlig geschlossen. Frucht ohne oder mit vereinzelten Steinzellen. Sorbus Sekt. Aucuparia XNeilr. Fl. N.-Öst. 886 (1859) z. T.; Hedl. Monogr. Sorb. 12 (1901). 2. Sorbus Aucuparia L. Vogelbeerbaum. Strauch oder bis 12 m hoher Baum mit filzigen Blattknospen. Blätter gestielt, un- paarig gefiedert, mit 7—9 sitzenden, lanzettlichen, spitzen, ge- sägten, oberseits kahlen, unterseits weichwolligen bis fast kahlen Blättehen. Blüten in dichten Ebensträußen. Kronblätter rundlich, 4—5 mm lang, weiß. Früchte kugelig oder eiförmig, scharlachrot, ungenießbar. Mai, Juni. Sorbus Aucuparia L. Sp. pl. Ed. 1. 477 (1758); Koch Syn. Ed. 2. 262 (1844); Maly Fl. Steierm. 236 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 195 (1874). Mespilus aucuparia Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 346 (1772). Pyrus Aucuparia Gärtn. De fruct. II. 45 (1791); A. u. @. Syn. VI. 2. 86 (1906). Zerfällt in zwei Unterarten: Subsp. A. glabrata (W. @r.) Hedi. Blättchen länglich-lanzettlich, sehr spitz, scharf gesägt mit vorwärtsgerichteten, oft gespaltenen Säge- zähnen, in der Jugend unterseits wollhaarig, später ganz kahl. Äste des Blütenstandes bald ganz kahl werdend. Früchte eiförmig, bis 10 mm lang. Sorbus Aucuparia ß. glabrata W. Gr. Fl. Siles. II. 1. 21 (1829). Sor- bus Aucuparia Subsp. glabrata Hedl. Monogr. Sorb. 45 (1901). Sorbus Au- cuparia ß. alpestris Wimm. Fl. Schles. Ed. 3. 617 (1857). Sorbus Aucu- paria Strobl Fl. Admont Il. 53 (1882). Sorbus Aucuparia £. typica Beck Fl. N.-Öst. II. 708 (1892). Pirus Aucuparia II. glabra A. u @. Syn. VI. 2. 88 (1906). In Berg- und Voralpenwäldern sowie im Krummholz der nördlichen Kalkalpen verbreitet und bis gegen 2000 m ansteigend; auch auf dem Bösenstein und im Robau-Kot der Sanntaler Alpen. Subsp. B. Aucuparia (Z.) Hedl. Blättchen lanzettlich, rasch zu- gespitzt, gesägt mit meist zugespitzten, rechtwinklig abstehenden Säge- zähnen, unterseits auch im erwachsenen Zustande weichhaarig. Früchte kugelig, 6—8 mm lang. Sorbus Aucuparia L. Sp. pl. Ed. 1. 477 (1753); Pernhoffer in Verh. zool. bot. Ges. XLVI. (1896) 397. ‘Sorbus Aucuparia Subsp. S. Aucuparia Hedl. Monogr. Sorb. 46 (1901). Sorbus Aucuparia a. typica und b. 2. lanuginosa A. u. @. Syn. VI. 2. 86 (1906). In Wäldern, an buschigen Abhängen; verbreitet in den Zentral- alpen bis die Krummholzregion, sowie durch ganz Mittel- und Unter- steiermark. Wird auch allgemein besonders in Obersteiermark als 970 Sorbus. Alleebaum kultiviert. Die Früchte werden zum Schnapsbrennen ver- wendet. x Sorbus Aria X Aucuparia //se. $. semipinnata (Koth.) Hedl. 3is über 10 m hoher Baum. Blätter länglich-eiförmig, am Grunde gefiedert mit 1—5 Paaren freier lanzettlicher Fiederblättchen, dann tief gelappt, gegen die Spitze zu nur eingeschnitten, scharf ge- sägt, oberseits kahl oder fast kahl, unterseits weiß filzig. Blüten in dichten Ebensträußen. Kronblätter rundlich, 5 mm lang, weiß. Früchte eiförmig, etwa 10 mm lang. Mai. Pyrus semipinnata Roth Enum. pl. Germ. I. 2. 438 (1827). Sorbus semipinnata Hedi. Monogr. Sorb. 55 (1901), nicht Borbas. Sorbus Aria X Aucuparia Ilse in Jahrb. Kgl. Akad. Wiss. Erfurt (1866) 109. Sorbus inter- media Maly Fl. Styr. 43 (1838), nicht Pers. Sorbus hybrida und S. scan- diea Maly Fl. Steierm. 236 (1868), nicht anderer. Sorbus thuringiaca A. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. VII. 16 (1896), nicht Zlse. Aria thuringiaca Beck Fl. N.-Öst. IL. 1. 711 (1892). In Bergwäldern unter den Stammeltern, sehr selten. Beim Renner- hause in Neuwald bei Mürzsteg (Leeder), hier wohl kultiviert; ferner bei Liezen (Praesens!) und auf dem Wotsch (Dietl), an diesen beiden Standorten in neuerer Zeit nicht wieder gefunden und beide Angaben zweifelhaft. (Vergl. Preissmann in Mitt. nat. Ver. Steierm. [1902] 345 #f.) Sekt. 3. Aria (Host) Pers. Blätter ungeteilt. Fruchtblätter etwa bis zur Mitte miteinander verwachsen, oben frei. Fruchtfächer ge- schlossen. Kelchblätter ausgebreitet. Fruchtfleisch fast ohne Stein- zellen. Aria Host Fl. Austr. II. 7 (1831), als Gattung; Pers. Syn. II. 38 (1807), als Sektion; Hedl. Monogr. Sorb. 13 (1901). 3. Sorbus austriaca (Beck) Hedl. Österreichische Eberesche. Strauch oder bis 20 m hoher Baum. Blätter kurz gestielt, breit ei- förmig, höchstens um die Hälfte länger als breit, am Grunde ein- geschnitten gelappt mit bis zu etwa '/ı der Blattbreite einschneiden- den, gesägten Lappen, gegen die Spitze zu allmählich schwächer gelappt und zuletzt nur doppelt-gesägt, mit S—12 Seitennerven, oberseits kahl, dunkelgrün, unterseits weißgraufilzig. Blüten in dichten Eben- sträußen; Äste des Blütenstandes locker bis dicht filzig. Kronblätter 6 mm lang, weiß. Früchte .rundlich, 10—13 mm lang, rot. Frucht- blätter fast bis zur Spitze miteinander verwachsen. Mai, Juni. Aria Mougeoti ß. austriaca Beck Fl. N.-Öst. II. 714 (1892). Sorbus austriaca Hedl. Monogr. Sorb. 65 (1901). Pyrus intermedia Moritz Fl. Schweiz 51 (1844). Sorbus Mougeoti Preissm. in Mitt. naturw. Ver. Steierm, (1902) 348 (1903), nicht Soyer-Willemet et Godron, Sorbus. 971 In Wäldern, an buschigen Abhängen der Voralpen bis in die Krumm- holzregion (1700 m), zerstreut und selten, nur auf Kalk. Im Schwaben- wald, bei Öbertressen und am ‚Sattel bei Aussee (Fuvarger); am Grimming! Zwischen Mariazell und Frein (Rechinger!); bei Mürzsteg (A. Kerner!); am Rabenstein bei Neuberg (‚Jasbar!) (in der Prein [Beck] und am Abhang des Sonnwendstein gegen Maria-Schutz /Kechinger!]). Am Waldrand beim Seebauer bei Tragöß (Freyn) und im ganzen Hochschwabgebiete (Nevole); bei «der Ruine Lichtenstein bei Juden- burg (Preissmann!). In den Sanntaler Alpen . am Aufstiege vom Rinkafall zur Okreselhüttel. 4. Sorbus Aria (Z.) Ür. Mehlbeerbaum. Strauch oder bis 10 m hoher Baum. Blätter kurz gestielt, eiförmig oder verkehrt-eiförmig, doppelt-gesägt oder gegen die Spitze zu seicht gelappt, an der Basis ganzrandig, oberseits kahl, glänzend, unterseits weißfilzig. Blüten in dichten Ebensträußen. Kronblätter rundlich, gegen den Grund zu wollig, 6—8 mm lang, weiß. Früchte rundlich, 10—15 mm lang, scharlachrot. Mai. Crataegus Aria L. Sp. pl. Ed. 1. 475 (1755). Sorbus Aria Cr. Stirp. Austr. II. 46 (1763) z. T.; M. K. Deutsche Fl. III. 427 (1831); Maly Fl. Steierm. 236 (1868); Strobl Fl. Admont II. 53 (1882); Hedl. Monogr. Sorb. 80 (1901). Aria nivea Host Fl. Austr. II. 8 (1831); Beek Fl. N.-Öst. II. 711 (1892). In Wäldern, an buschigen Abhängen, in Vorhölzern, bis in die Krummbholzregion. Häufig in der ganzen Kette der nördlichen Kalk- alpen sowie in der Lantsch- und Schöckelgruppe, auf den Kalkbergen bei Judenburg, Köflach. Bei Frohnleiten, Peggau, auf allen Kalkbergen bei Graz, wie auf dem Geyerkogel, dem Rosenkogel, bei Gösting, auf dem Plabutsch.h Am Gschneidsattel bei Weiz; bei Wildon, Leibnitz, Gleichenberg, Friedau, Maria-Neustift. Auf dem Wotsch und dem Donatiberge, auf allen Kalkbergen Untersteiermarks bei Neuhaus, Cilli, Tüffer, Steinbrück, Wisell, Drachenburg; im oberen Sanntale bei Leutsch- dorf, Sulzbach; überall in den Sanntaler Alpen. Sekt. 4. Torminaria (DÜ.) Hedl. Blätter einfach, meist gelappt. Fruchtblätter völlig miteinander verwachsen; Fruchtfächer mitunter in der Mitte offen. Kelchblätter ausgebreitet. Fruchtfleisch mit zahl- reichen Steinzellen. Pirus Sekt. Torminaria DC. Prodr. II. 636 (1825). Sorbus Sekt..Tormi- naria Hedl. Mon. Sorb. 13 (1901). Hahnia Med. Gesch. d. Bot. 81 (1793), als Gattung. Aria Sekt. Hahnia Beck Fl. N.-Öst. II. 2. 710 (1892). Sorbus Sekt. Hahnia (©. K. Schneid. Ill. Handb. Laubholzk. I. 684 (1906). Pirus Sekt. Hahnia Focke in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 24 (1894); A. u. @, Syn. VI. 2. 84 (1906). 972 Sorbus. 5. Sorbus latifolia (Lam.) Pers. Breitblätterige Eberesche. Strauch oder bis 10 m hoher Baum. Blätter kurz gestielt, breit ei- förmig, an der Basis abgerundet oder gestutzt, spitz, rundum seicht gelappt, mit dreieckigen spitzen, doppelt-gesägten Lappen, oberseits grün, glänzend, unterseits weißgrau filzig. Blüten in dichten Ebensträußen. Kronblätter rundlich, 6—8 mm lang, weiß. Äste des Blütenstandes filzig. Frucht kugelig eiförmig, von Lentizellen reichlich punktiert, 12—14 mm lang. Griffel an der Frucht am Grunde getrennt. Mai. Crataegus latifolia Lam. Encyel. meth. I. 83 (1783). Sorbus latifolia Pers. Syn. II. 38 (1807); Reiser Holzgew. Marburg 7 (1855). Pyrus intermedia Bechst. Forstbot. 1451 (1885). Pirus torminalis X Aria A. u. @. Syn. VI. 110 (1906) z. T., doch ist unsere Pflanze sicher nicht hybriden Ursprunges! Nur in Wäldern an den Nordosthängen des Bachergebirges bei Pickerndorf (keiser!), St. Wolfgang! und Roßwein! 6. Sorbus torminalis (Z.) Or. Atlasbeerbaum. Bis 20 m hoher Baum. Blätter gestielt, fiederlappig, die unteren Lappen dreieckig lanzettlich, bis über die Hälfte des Blattes eingreifend, die oberen allmählich kürzer, alle spitz, scharf anliegend gesägt. Blätter oberseits kahl, glänzend, unterseits etwas heller, matt, nur längs der Nerven kraus behaart. Blüten in dichten Ebensträußen. Äste des Blütenstandes locker filzig, bald kahl werdend. Kronblätter rundlich, 6—8 mm lang, weiß. Früchte ellipsoidisch, 12—18 mm lang, von Lentizellen reichlich punktiert, im teigigen Zustande genießbar. Mai. Crataegus torminalis ZL. Sp. pl. Ed. 1. 476 (1753). Sorbus torminalis Cr. Stirp. Austr. 11. 45 (1703); Koch Syn. Ed. 2. 263 (1844); Maly Fl. Steierm. 237 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 195 (1874); Hedl. Monogr. Sorb. 107 (1901). Pyrus torminalis Ehrh. Beitr. 92 (1789); A. u. @. Syn. VI. 2. 84 (1906). Hahnia torminalis Medie. Gesch. d. Bot. 84 (179). Aria tormi- nalis Beck Fl. N.-Öst. II. 718 (1891). In Laubwäldern, an buschigen Abhängen in Mittel- und Unter- steiermark. Bei Peggau; bei Graz bei Gösting, Eggenberg, auf dem Plabutsch, bei Feldkirchen, Premstetten. Bei Wildon, im Sausalgebirge bei Leibnitz, bei Spielfeld; auf dem Herrmannskogel bei Gleichenberg, bei Luttenberg. Auf dem Koschak, bei St. Urbani, auf dem Leiters- berge und Pyramidenberge bei Marburg, am Stadtberge von Pettau, bei Sauritsch. Am Bachergebirge selten bei Lembach, Frauheim. Auf dem Wotsch und dem Donatiberge, bei Stattenberg; bei Bad Neuhaus, Windisch- graz, Hochenegg, Praßberg; im Finstertale bei Cilli, bei Wisell, Römerbad. Sekt. 5. Chamaemespilus (Med.) Hedl. Blätter ungeteilt. Frucht- blätter völlig miteinander verwachsen. Kelchblätter aufrecht. Blüten rot. Sorbus. 973 Chamaemespilus Med. Phil. bot. I. 138, 155 (1789), als Gattung; Hedl. Monogr. Sorb. 12 (1901), als Sektion. x Sorbus austriaca X Chamaemespilus Hedi. S. Hosti (Jaegq. f.) ©. Koch. Niedriger Strauch. Blätter gestielt, länglich-eiförmig, doppelt- gesägt, gegen die Basis zu deutlich gelappt, oberseits glänzend, dunkelgrün, unterseits locker graufilzig. Blüten in wenigblütigen Ebensträußen. Kronblätter verkehrt-eilänglich, rosenrot, später ver- bleichend. Früchte meist wohl entwickelt, 10—12 mm lang, ellipsoi- disch, scharlachrot. Juli. Unterscheidet sich von Sorbus austriaca durch die länglichen, seichter gelappten Blätter und rosenrote Blüten, von S. Chamaemespilus durch die unterseits graufilzigen, gelappten Blätter. Aria Hostii Jaeg fil. Cat. hort. Vind. (1826); Beck Fl. N.-Öst. II. 718 (1892). Sorbus Hostii €. Koch Dendrol. I. 198 (1869) z. T.; Hedl. Monogr. Sorb. 112 (1907). Pyrus alpina Schmidt Öst. allg. Baumz. IV. 16 (1822), nieht Willd. Pirus Hostii Beck Fl. Hernst. kl. Ausg. 393 (1814). Sorbus Mougeoti X Chamae- mespilus? Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 718 (1892). Sorbus austriaca X chamae- mespilus Hedl. Monogr. Sorb. 112 (1901). Unter den Stammeltern, in „Steiermark“ (Host, Hedlund); wahr- scheinlich in der Umgebung von Mürzsteg oder Neuberg. x Sorbus Aria X Chamaemespilus /edl. $. Crantzii (Beck) Hayy. Kleiner Strauch. Blätter gestielt, aus keiligem Grunde oval bis ellip- tisch, stumpflich oder zugespitzt, dicht ungleich gesägt, mit knorpe- lig bespitzten Sägezähnen, oberseits kahl, glänzend, dunkelgrün, unter- seits graufilzig, mitunter verkahlend. Blüten in wenigblütigen Ebensträußen. Kronblätter länglich, 6—7 mm lang, rosenrot. Früchte ellipsoidisch bis rundlich, scharlachrot, 10—14 mm lang. Juli. Unterscheidet sich von Sorbus Aria durch den niedrigen Wuchs, kleinere, oberseits glänzende, weniger filzige Blätter und rosenrote Blüten, von S. Chamaemespilus durch unterseits graufilzige Blätter. Aronia Aria-Chamaemespilus Rchb. Fl. Germ. exe. 630 (1830). Sorbus Chamaemespilus ß. lanuginosa Neilr. Fl. N.-Öst. 888 (1859) z. T. Aria Crantzii Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 712 (1892). Aria ambigua Beck a.a. O., nicht Decaisne, welche nach Hedlund eine eigene nicht hybride Sippe darstellt. Sorbus Aria x Chamaemespilus Hedi. Monogr. Sorb. 111 (1901). Unter den Stammeltern, selten. Auf dem Hochschwab nächst der Häuselalpe (Nevole), der Voralpe (Beck); auf den Mariazeller Alpen (Hölzl!), auf der Raxalpe (Beck). 7. Sorbus Chamaemespilus (Z.) Or. Zwergmispel. Bis 1,5 m hoher Strauch. Blätter kurz gestielt, elliptisch oder eiförmig, am Grunde schwach keilig, stumpf oder zugespitzt, dicht ungleich ge- 974 Sorbus. Amelanchier. sägt, oberseits kahl, glänzend, dunkelgrün, unterseits heller, kahl oder nur an den Nerven schwach behaart. Blüten in armblütigen Doldentrauben. Kronblätter verkehrt-eilänglich, 4—5 mm lang, tief rosenrot bis purpurn. Früchte rundlich-eiförmig, 10—12 mm lang, dunkelrot. Juli— August. Mespilus Chamaemespilus Z. Sp. pl. Ed. 1. 479 (1755). Sorbus Cha- maemespilus Or. Stirp. Austr. II. 40 (1763) z. T.; Maly Fl. Steierm. 237 (1868); Hedl. Monogr. Sorb. 112 (1901. ÜCrataegus Chamaemespilus Jacg. Enum. stirp. Vind. 86 (1762). Aronia Chamaemespilus Pers. Syn. II. 39 (1807). Pyrus Chamaemespilus Pall. in Duroi Harbk. Baumz. 2. Aufl. II. 321 (1800). Chamaemespilus humilis Röm. Syn. Phan. III. 131 (1847), Aria Chamae- mespilus Host Fl. Austr. II. 8 (1831); Beck Fl. N.-Öst. II. 712 (1892). Sorbus Chamaemespilus ao. glabra Neilr. Fl. N.-Öst. 887 (1859); Strobl Fl. Admont II. 53 (1882), Pirus Chamaemespilus d. typica A. u. @. Syn. VI. 2. 102 (1906). An buschigen felsigen Abhängen, in steinigen lichten Wäldern, unter Krummholz, in der höheren Voralpen- und Krummholzregion der Kalkalpen. Verbreitet in der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen vom Dachstein bis zur Raxalpe; sehr häufig in den Karawanken und Sanntaler Alpen. Angeblich auch in Stangalpenzuge am Wege von der Grünpichlalpe zu den Pirkerhütten (Wulfen). Fehlt auf dem Lantsch und Schöckel. 20. Amelanchier Med. Felsenbirne. Blüten strahlig, zwitterig, in Trauben. Kelchblätter fünf, kurz, bleibend. Kronblätter fünf, schmal, verkehrt-eilänglich. Staubblätter 10—20. Fruchtblätter 3—5, in den Blütenboden eingesenkt und mit demselben am Rücken verwachsen, am Grunde miteinander zu einem einfächerigen Fruchtknoten verschmolzen, weiter oben frei. Fruchtblätter mit je zwei Samenanlagen. Griffel frei. Fruchtfächer durch eine vorspringende Rückenwand oft zweikämmerig. Fruchtfächer zweisamig. Fruchtfleisch ohne Steinzellen. Amelanchier Med. Phil. bot. I. 135 (1789); Endl. Gen. pl. 1237 (1836—40); Focke in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 3. 26 (1894); A. u. @. Syn. VI. 2. 48 (1906). Aronia Pers. Syn. II. 39 (1807) z. T.; Koch Syn. Ed. 2. 261 (1844); Maly Fl. Steierm. 236 (1868). I. Amelanchier rotundifolia (Lam.) A. Koch. Gemeine Felsen- birne. Bis 2 m hoher wehrloser Strauch. Blätter gestielt, breit oval, stumpf, fein kerbsägig, oberseits kahl, unterseits in der Jugend dicht weißfilzig, im Alter kahl. Blüten in gedrungenen wenigblütigen Trauben. Kelchblätter zugespitzt. Fruchtknoten und Kelche erst weißwollig, dann kahl. Kronblätter verkehrt-eilänglich, Amelanchier. Prunus. 975 10—15 mm lang, 3—5 mm breit, gelblichweiß. Früchte kugelig, bis 10 mm lang, bläulich bereift. April, Mai. Crataegus rotundifolia Lam. Enceyel. meth. I. 83 (1785). Amelanchier rotundifolia K. Koch Dendrol. I. 178 (1869). Mespilus Amelanchier L. Sp. pl. Ed. 1. 478 (1755). Sorbus Amelanchier Cr. Stirp. Austr. II. 53 (1763), Pyrus Amelanchier L. /. Suppl. 256 (1790. Amelanchier ovalis Med. Gesch. d. Bot. 79 (1793); Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 707 (1892). Amelanchier vul- garis Moench Meth. 682 (1794). Aronia rotundifolia Pers. Syn. II. 39 (1807); Koch Syn. Ed. 2. 261 (1844); Maly Fl. Steierm. 236 (1868); Strobl Fl. Admont II. 53 (1882). Amelanchier Amelanchier Karst. Deutsche Fl. 784 (1880); A. u. @. Syn. VI. 2. 50 (1906). An steinigen, buschigen Abhängen, an Felsen, bis in die Krunım- holzregion, nur auf Kalk. Verbreitet durch die ganze Kette der nörd- lichen Kalkalpen bis zum Sonnwendstein, in der Lantsch- und Schöckel- gruppe; im Rettengraben bei Bruck, bei Frohnleithen, Peggau, auf -den Kalkbergen der Umgebung von Graz, wie bei Gratwein, Gösting, St. Gotthard. Häufig auf den Kalk- und Dolomitbergen Untersteiermarks bei Rohitsch, Pöltschach, Gonobitz, Neuhaus, Weitenstein, Cilli, Tüffer, Steinbrück, Hrastnig, Trifail, Wisell. 4. Unterfamilie: Prunoideae (Hook. f.) Focke. Meist nur ein, selten 2—5 freie im becherförmig ausgehöhlten Blütenboden sitzende Fruchtblätter mit meist zwei hängenden Samen- knospen. Griffel endständig. Frucht eine einsamige Steinfrucht mit j Neischiger oder lederiger äußerer und steinharter innerer Schale. Pruneae Hook. f. in Benth. Hook. Gen. pl. I. 602 (1865), Prunoideae Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 12, 50 (1894). Familie der Amygdalceae ‚Juss. Gen. pl. 340 (1789); Maly Fl. Steierm. 245 (1868). 21. Prunus Z. Pflaume. Blüten zwitterig, strahlig, einzeln oder in Trauben oder Dolden. Kelch- und Kronenblätter je fünf. Staubblätter meist 20. Ein Frucht- blatt mit zwei hängenden Samenknospen in dem röhrigen oder glockigen Blütenboden eingesenkt, frei. Griffel endständig. Frucht meist einsamig. Prunus Z. Sp. pl. Ed. 1. 473 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 212 (1754); Endl. Gen. pl. 1250 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 228 (1844); Maly Fl. Steierm. 245 (1868), alle erw., d. h. inkl. Amygdalus L. Gen. pl. Ed. 5. 212 (1754) und Persica Mill. Gard. Diet. Ed. 8. (1768); Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 51 (1895); Wicht. Literatur: Jahn, Lucas, Oberdieek, Illustr. Handbuch d. Obstkunde (1859—63). Liegel, Systematische Anleitung zur Kenntnis der Pflaumen (Passau und Linz, 1838—41). Lauche, Deutsche Pomologie (Berlin, 1882—83). 976 Prunus. Bestimmungsschlüssel. 1. Blüten einzeln oder in Dolden. Narbe nierenförmig ausgerandet . . . 2. Blüten in Trauben. Narbe kopfig, nicht ausgerandt . . » 2»... 2. „Blätter in-der Knospenlagergerollt. zz Sr re Blätter in der Knospenlage gefaltet . . . le 3. Frucht sammtig-filzig. Blätter breit eiförmig, doppelt Bee Kahl "Blüten groß, vor den Blättern hervorbreehend . . . . . P. armeniaca. Frucht kahl. Blätter elliptisch bis breit Inmzeitlich, oft ee ea 4. Blütenstiele kahl, meist einzeln . . . 2. 2. 2. 2 2. 2 0 0 0. Blütenstiele behaart, meist zu zweien 2. 20 E62 5. Dorniger Strauch. Blüten aufrecht. Frucht kugelig, schwarzblau: P. spinosa. Wehrloser Baum. Blüten hängend. Frucht kugelig, rot oder gelb, hängend: P. cerasifera. 6. Ästchen sammtig. Kronblätter rundlich, weiß. Frucht kugelig . P. insilitia. Ästehen kahl. Kronblätter elliptisch, meist grünlich. Frucht eiförmig: P. domestica. 7. (2) Frucht sammtig-filzig, selten kahl, sehr groß. Blüten sehr kurz gestielt, rosenrot. Stein tieffurchig . - : 2 EMERBECHE Früchte kahl, klein bis ion) Blüten i in Dolden. Stein glatt . . 8. 8. Blätter unterseits etwas flaumig. Dolde am Grunde von kleinen Blättchen EN A ae ee JUN: Blätter kahl. Dolde am Grunde ohne Blättchen . . . . . . P. Cerasus. 9. Blütentrauben überhängend. Blüten weiß. Blätter krautig. Sternkern netzig- CU bDIoe N TE: rare Blütentrauben Aueh Blüten gelblich weiß. Blätter lederig. Steinkern no TOR u ode oe. vo en ee .... . P. serolina. I. Untergattung: Prunophora (Neck.) Foeke. Blätter in der Knospenlage gerollt. Frucht kahl oder behaart. Steinkern glatt. Prunophora Neck. et bot. II. 71 (1790), als Gattung; Focke in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 52 (1895), als Untergattung; A. u. @. Syn. VI. 2 119 (1905). Sekt. 1. Euprunus Koehne. Frucht kahl. Blüten gestielt. Euprunus Koehne Deutsche Dendrol. 315 (1893); A. u. @. Syn. VI. 2. 119 (1905). I. Prunus spinosa Z. Schlehe. Bis 1,5 m hoher Strauch mit dornigen Kurztrieben und in der Jugend sammtig behaarten Zweigen. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig oder elliptisch, kurz gestielt, stumpf oder spitz, gesägt, weichhaarig, zuletzt meist kahl. Blüten einzeln oder zu 2—83, vor den Blättern hervorbrechend, ziemlich kurz ge- stielt. Kronblätter länglich-verkehrt-eiförmig, stumpf, 6—8 mm lang, weiß. Früchte kugelig, 10—15 mm lang, schwarzblau, blau be- reift, herb. April, Mai. Prunus. 977 Prunus spinosa Z. Sp. pl. Ed. 1. 475 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 228 (1843); Maly Fl. Steierm. 245 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 201 (1874); Strobl Fl. Admont LI. 57 (1882). An Waldrändern, in Gebüschen, an Rainen, Weingartenrändern, häufig bis in die Voralpen (800 m); im Gebiet der Schladminger Tauern jedoch fehlend. 2. Prunus insititia 2. Kriechenpflaume. Strauch oder Baum mit (in kultiviertem Zustand) wehrlosen, in der Jugend fein flaumigen Zweigen. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig oder elliptisch, spitz, gesägt, unterseits weichhaarig, oberseits behaart oder kahl. Blüten meist zu 2—3, mäßig lang gestielt. Blütenstiele flaumig. Kronblätter länglich-verkehrt-eiförmig, stumpf, 8S—10 mm lang, weiß. Früchte kugelig, bereift, 2—4 em lang, meist blau, heller bereift, mit meist am Steinkern haftendem Fruchtfleisch. Steinkern rundlich, wenig zusammengedrückt, stumpfkantig. April, Mai. Prunus insititia L. Amoen. acad. IV. 273 (1755); Koch Syn. Ed. 2. 228 (1844); Maly Fl. Steierm. 245 (1868); Strobl Fl. Admont II. 57 (1882); A. u. @. Syn. VI. 2. 122 (1906). Aus dem Orient (Kaukasus?) stammend, jetzt in zahlreichen Kultur- rassen gebaut, und hie und da verwildernd. Die wichtigsten Formen sind: a. subsilvestris Boutigny. Strauch mit domigen Zweigen. Kelch- blätter kahl. Frucht rundlich, 1—1,5 cm lang, schwarzblau. Prunus insititia var. subsylvestris Boutigny in Bull. soc. Dauph. fasc. VIII. (1881. Prunus domestica f. subsilvestris ©. K. Schneid. Il. Handb. Laubholzk. I. 630 (1906). Prunus insititia I. nigra a. subsilvestris 4. u. @. Syn. VI. 2. 122 (1906). Die verwilderte Form. Bei Neuhofen nächst Seckau (Pernhoffer); in Hecken bei Übelbach (Freyn!); bei Bad Neuhaus (Reichardt). b. syriaca (Borkh.) Koehne. Wehrloser Strauch oder Baum. Kelch- blätter meist behaart. Früchte kugelig, meist gelb oder rot. Prunus syriaca Borkh. Forstbot. II. 1406 (1803). Prunus insititia 8. syriaca Koehne Deutsche Dendrol. 316 (1893). In Obstgärten nicht selten kultiviert, und zwar besonders in folgenden Rassen: a. Früchte blau oder violett. «. Johannispflaune, Frucht eikugelig, blauviolett, 2—3 em lang. Johannispflaume Jahn, Luc., Oberd. Handb. Obstk. III. 357 Nr. 65 (1861) 9. Liegels Blaue Reineclaude. Frucht breit kugelig, blaurot bis schwarz, etwa 2,5 cm lang. Liegels Blaue Reineclaude Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. VIII. 185 Nr. 277 (1875). Hayek, Flora von Steiermark. 62 978 Prunus. b. Früchte gelb oder rot. y. Gelbe Mirabelle. Frucht kugelig, etwa 2 cm lang, mit meist deutlicher Längsfurche. Gelbe Mirabelle Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. III. 375 Nr. 74 (1861). d. Frühe Reineclaude. Frucht niedergedrückt kugelig, etwa 3 cm lang, grüngelb, mit feinen roten Punkten besetzt. Frühe Reineclaude Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. III. 381 Nr. 77 (1861). x Prunus domestica X insititia Hay.. P. italica Borkh. Strauch oder Baum mit wehrlosen, kahlen oder rasch verkahlenden Zweigen. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig bis elliptisch, spitz, gesägt, unterseits weichhaarig, oberseits kahl oder behaart. Blütenstiele flaumig. Kron- blätter länglich-verkehrt-eiförmig, stumpf, S—10 mm lang, weiß. Früchte kugelig bis eiförmig, bereift, grün, rot oder blau, mit dem Steinkern meist anhaftendem Fleisch. Steinkern etwas zusammengedrückt, spitz, stumpf- bis scharfkantig. April, Mai. Unterscheidet sich von Prunus domestica durch reinweiße Blüten, das meist anhaftende Fruchtfleisch und meist kugelige Früchte, von P. insititia durch kahle oder bald verkahlende Zweige, stärker zu- sammengedrückte Steinkerne und mitunter längliche Früchte. Prunus italica Borkh. Handb. Forstbot. II. 1409 (1803). Prunus oeco- nomica Subsp. insititia var. italica (©. K. Schneid. Ill. Handb. Laubholzk. I. 630 (1906). Prunus insititia var. italica A. u. @. Syn. VI. 2. 123 (1906). Prunus domestica X insititia Hay. Fl. Steierm. I. 978 (1910). Häufig kultiviert und zwar besonders in folgenden Sorten: I. Früchte kugelig. A. Früchte grün oder gelb. «@. Große Reineclaude. Frucht kugelig, etwa 2,5—5 em lang, hellgrün. Zweige im ersten Jahre etwas behaart, dann kahl. Große Reineelaude Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. III. 343 Nr. 58 (1861). Häufig gebaut. ß. Kleine Reineclaude. Wie vorige, aber die Frucht kleiner und hellgrün. Kleine Reineclaude Jahn, Lie., Oberd. Handb. Obstk. VI. 171 Nr. 155 (1870). B. Früchte rot oder blau. y. Bunter Perdrigon. Frucht groß, kugelig, 2,5—3 em lang, dunkelrot, blau bereift. Zweige kahl. Bunter Perdrigon Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. III. 349 Nr. 58 (1861); Stoll Öst. Pomol. II (1884). Seltener gebaut. Prunus. 979 d. Kirkes Pflaume. Frucht kugelig, sehr groß, schwarzblau. Kirkes Pflaume Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. III. 293 Nr. 38 (1861); Stoll Öst. Pomol. IT (1884). Ab und zu. Il. Früchte kurz eiförmig. &. Marmorierte Eierpflaume. Frucht eiförmig, gegen den Stengel stärker verschmälert, gegen 4 cm lang, gelb, an der Sonnen- seite rot bis violett. Zweige behaart. Marmorierte Bierpflaume Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. III. 289 Nr. 31 (1861). Hie und da gebaut. &. Haferpflaume (,„Kriecherl“‘). Frucht breit eiförmig, etwa 4 cm lang, dunkel rotviolett, blau bereift. Zweige kahl. Haferpflaume Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. VI. 97 Nr. 118 (1870). Sehr häufig kultiviert. 3. Prunus domestica Z. Zwetschke. Niedriger Baum mit wehr- losen kahlen Zweigen. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig bis elliptisch, kurz gestielt, spitz, gesägt, unterseits weichhaarig, oberseits kahl oder behaart. Blüten einzeln oder zu 2—3, mäßig lang gestielt; Blütenstiele behaart. Kronblätter 10—12 mm lang, eiförmig, stumpf oder spitzlich, meist grünlich weiß. Frucht eiförmig, 4—8 em lang, mit sich vom Steinkern lösendem Fruchtfleisch, dunkelblau, hellblau bereift, selten rot oder gelb. April, Mai. Prunus domestica L. Sp. pl. Ed. 1. 475 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 228 (1844); Maly Fl. Steierm. 245 (1868); Strobl Fl. Admont II. 57 (1882). Unbekannten Vaterlandes, schon seit der Römer Zeiten allgemein in zahlreichen Spielarten kultiviert, deren wichtigste sind: «. Gemeine Zwetschke. Frucht eiförmig oder eilänglich, 4 bis 5 cm lang, blauviolett, blau bereift. Fleisch gelb, vom Kern leicht löslich. Gemeine- oder Hauszwetschke Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. IIT. 243 Nr. 8 (1861). Allgemein und in großen Mengen gebaut. 3. Gelbe Eierpflaume. Frucht eiförmig, sehr groß, 6—8 cm lang, goldgelb. Fleisch gelb, sich vom Stein leicht lösend. Gelbe Eierpflaume Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. III. 293 Nr. 83 (1861). Hie und da kultiviert. 4. Prunus cerasifera Ehrh. Kirschpflaume. Niedriger, bis 8 m hoher wehrloser, seltener dorniger Baum oder Strauch. Zweige kahl. Blätter länglich-verkehrt-eiförmig, klein, bis höchstens 62* 980 Prunus. 7 em lang, spitz, ungleich gesägt, oberseits kahl, unterseits am unteren Teil der Mittelrippe filzig behaart, später kahl. Blüten einzeln oder zu zweien, lang gestielt, ihr Stiel mehrmal länger als der Kelchbecher, kahl oder schwach behaart. Kelchblätter zerstreut fein drüsig gesägt, innen am Grunde gleichwie in Innenseite des Kelchbechers fein behaart. Kronblätter eiförmig, 9—11 mm lang, weiß. Frucht kugelig, etwa 2—2,5 cm breit, an gleichlangen oder etwas längeren Stielen hängend, rot oder gelb. Mai. Prunus cerasifera Ehrh. Beitr. IV. 17 (1767); A. u. @. Syn. VI. 2. 125 (1906); ©. K. Schneid. Ill. Handb. Laubholzk. I. 632 (1905). Prunus domestica ß. myrobalana L. Sp. pl. Ed. 1. 475 (1755). Prunus Myrobalana Lois. Du- harm. V. 184 (1812). Wird besonders in Mittelsteiermark hie und da der wohlschmecken- den Früchte wegen kultiviert und zwar in folgenden Rassen: «. Rote Kirschpflaume. Frucht rot bis braunrot, bläulich bereift. Rote Kirschpflaume Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. VI. 151 Nr. 145 (1870). ?. Gelbe Kirschpflaume. Frucht gelb. Gelbe Kirschpflaume Jahn, Lue., Oberd. Handb. Obstk. VI. 255 Nr. 197 (1870). Subsekt. 2. Armeniaca (Mill.) Koch. Frucht behaart. Blüten kurz gestielt bis sitzend. Armeniaca Mill. Gard. Diet. Ed. 7 (1758), als Gattung. Prunus Sekt. Armeniaca Koch Syn. Ed. 1. 205 (1837); A. u. @. Syn. VI. 2. 131 (1905). 5. Prunus Armeniaca Z. Aprikose. Bis 7 m hoher Baum. Blätter eiförmig oder fast rundlich, zugespitzt, am Grunde oft herz- förmig, mäßig lang gestielt, gesägt, kahl, oberseits etwas glänzend. Blüten meist einzeln, von den Blättern hervorbrechend, fast sitzend. Kronblätter verkehrt-eiförmig, stumpf, etwa 15 mm lang, weiß. Kelch meist purpurn. Frucht meist rundlich, 4—8 em lang, sammtig, gelb bis orange, oft auf einer Seite rot überlaufen, mit sich vom glatten Steinkern leicht ablösendem Fruchtfleisch. April. Prunus Armeniaca L. Sp. pl. Ed. 1. 474 (1755); Koch Syn. Ed. 2. 228 (1844); Maly Fl. Steierm. 245 (1868); Strobl Fl. Admont II. 58 (1882). Stammt aus Turkestan und aus der Mongolei, und wird besonders in Mittel- und Untersteiermark in Gärten und Weingärten allgemein kultiviert. Auf besondere Sorten wird im allgemeinen wenig Ge- wicht gelegt, noch sind die in Steiermark gebauten Sorten genauer studiert. Prunus. 981 2. Untergattung: Amygdalus //,.) Focke. Blätter in der Knospenlage gefaltet. Frucht sammtig behaart, oft saftarn. Blütenachse kurz und weitmündig. Steinkern gefurcht, mit punktförmigen Löchern. Amygdalus Z. Sp. pl. Ed. 1. 472 (1753), Gen. pl. Ed. 5 212 (1754), als Gattung; Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 53 (1895), als Untergattung. Persica Mill. Gard. Diet. Ed. 8 (1768); Maly Fl. Steierm. 245 (1868), als Gattung. 6. Prunus Persica (Z.) Sieb. et Zuee. Pfirsich. Niedriger Baum. Blätter länglich-lanzettlich oder lanzettlich, spitz, kurz gestielt, kahl. Blüten vor den Blättern hervorbrechend, einzeln sitzend. Kronblätter 12—20 mm lang, heller oder dunkler rosenrot. Früchte kugelig, saftig, 5—S cm lang, gelb oder grünlich, an der Sonnenseite rot, meist sammtig. Steinkern tief gefurcht. Mai. Amygdalus Persica Z. Sp. pl. Ed. 1. 472 (1755). Prunus Persica Sieb. et Zuce. in Abh. Acad, München (1846) 2. 122; A. u. @. Syn. VI. 2. 136 (1906). Persica vulgaris Mill. Gard. Diet. Ed. 8. Nr. 1. (1768); Koch Syn. Ed. 2. 227 (1844). Unbekannten Vaterlandes, vielleicht von der in Nordchina heimischen P. Davidiana Franch. (Pl. David. I. 103 [1882]) abstammend. Wird be- sonders in Mittel- und Südsteiermark allgemein, besonders in Wein- gärten in mancherlei Sorten kultiviert, welche sich sowohl durch Blüten- farbe und -Größe als in der Frucht unterscheiden, doch wird in Steier- mark auf bestimmte Sorten kein großes Gewicht gelegt. Im allgemeinen kann man unterscheiden: a. vulgaris Maxim. Pfirsiche. Frucht fein sammtig filzig. Prunus Persica var. vulgaris Maxim. in Bull. Acad. Petersb. (1883) 668: 4. u. @. Syn. VI. 2. 136 (1906). Zerfallen in «@. Wahre Pfirsiche. Fruchtfleisch vom Stein sich leicht lösend. Wahre Pfirsiche Luc. Einl. Pomol. 221 (1877). 3. Härtlinge. Fruchtfleisch dem Steinkern fast anhaftend. Härtlinge Lue. Einl. Pomol. 222 (1877). b. Nucipersica (L.) ©. K. Schneid. Nectarinen. Frucht kahl. Amygdalus communis $. Nucipersica L. Sp. pl. Ed. 1. 676 (1753). Prunus persica b. Nucipersica (©. K. Schneid. Ill. Handb. Laubholzk. I. 594 (1906); A. u. @. Syn. VI. 2. 137 (1906). «@. Wahre Nektarinen. Fruchtfleisch vom Steinkern sich leicht lösend. Wahre Nectarinen Zuc. Einl. Pomol. 222 (1877). > 3. Brugnolen. Fruchtfleisch dem Steinkern fast anhaftend. Brugnolen Zue, Einl, Pomol, 222 (1877), 9823 Prunus. Prunus nana (L. Spec. plant. Ed. 1. 473 unter Amygdalus) Stokes Bot. Mat. Med. III. 103 (1812) soll vor einigen Jahren von einem Studenten der Pharmazie in Steiermark gefunden worden sein. Näheres konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Am ehesten könnte die Pflanze im unteren Pettauer Felde vorkommen. 3. Untergattung: Cerasus (Adans.) Focke. Blätter in der Knospenlage gefaltet, in der Jugend oft klebrig. Frucht kahl, saftig, kugelig. Steinkern glatt oder runzelig. Narben ausgerandet. Blütenachse kurz, weitmündig. Cerasus Adans. Fam. II. 305 (1763), als Gattung; Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III 3. 53 (1897), als Untergattung. Prunus Sekt. Cerasus Pers. Syn. II. 34 (1807). 7. Prunus avium Z. Süßkirsche Bis 15 m hoher Baum mit glatter grauer Rinde. Blätter alle gleichgestaltet, elliptisch, zu- gespitzt, am Grunde kurz keilig oder fast abgerundet, grob, fast doppelt kerbsägig, mit meist ganzrandiger Blattspitze, oberseits kahl, unterseits in der Jugend reichlich, später spärlich behaart. Blattstiel bis 5 cm lang, unter der Spreite mit zwei Drüsen. Blüten in Büscheln oder Dolden; Blütenstiele 2—5 em lang. Die inneren Schuppen der blühenden Kurztriebe ohne Blatt- spreiten. Kelchzipfel stumpflich, ganzrandig. Kronblätter breit ver- kehrt-eiförmig, kurz genagelt, 10—15 mm lang, weiß. Früchte kugelig, zirka 1 cm lang, schwarzrot, bittersüß. Steinkern glatt, rundum ab- gerundet. Prunus avium L. F]. Suec. Ed. 2. 65 (1755); Koch Syn. Ed. 2. 229 (1844); Maly Fl. Steierm. 245 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 201 (1868); Strobl Fl. Admont II. 57 (1882). Cerasus avium Mnch. Meth. 672 (1794). Cera- sus duleis @. M. Sch. Fl. d. Wetterau II. 181 (1800). Findet sich in Wäldern und Vorhölzern wild und wird überdies in Gärten und auch in Alleen kultiviert. Die wildwachsende Form ist: a. silvestris (Körschl.) Dierb. Früchte klein, höchstens 1 cm breit, schwarz. Cerasus avium a. sylvestris Körschl. Fl. Als. I. 210 (1842). Prunus avium var. sylvestris Dierbach in Mart. u. Kemml. Fl. Würt. 155 (1865); 4. u. @. Syn. VI. 2. 151 (1906). An Waldrändern, in Vorhölzern, Wäldern, verbreitet bis in die Voralpen, aber meist einzeln. Die zahlreichen, in Steiermark nicht näher studierten Kulturformen lassen sich in folgende Gruppen zusammenfassen: b. Juliana (Z.) Beck. Herzkirschen. Früchte mit weichem saftigem Fleisch, oben meist kurz bespitzt. Prunus. 983 Prunus Cerasus e. juliana Z. Sp. pl. Ed. I. 474 (1753). Prunus ayium f. juliana Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 820 (1892); A. u. @. Syn. VI. 2. 152 (1902). Cerasus Juliana Lam. et DC. Fl. franc. IV. 482 (1805). «. Schwarze Herzkirschen. Früchte schwarzrot bis schwarz, mit rotem, färbendem Saft. Schwarze Herzkirschen Truchsess-Lucas Pomol. Taf. (1867); Lue. Einl. Pomol. 96 (1877). ß. Bunte Herzkirschen. Früchte heller oder dunkler rot. Saft farblos oder blaßrötlich, nicht färbend. Bunte Herzkirschen Trucehsess-Latcas Pomol. Taf. (1867); Luce. Einl. Po- mol. 67 (1877). y. Gelbe Herzkirschen. Früchte gelb. Saft farblos. Gelbe Herzkirschen Truchsess-Lucas Pomol. Taf. (1867); Lue. Einl. Po- mol. 67 (1877). c. duracina (L.) Beck. Knorpelkirschen. Fruchtfleisch hart, knackend. Prunus Cerasus X. Duracina ZL. Sp. pl. Ed. 1. 475 (1755). Prunus avium f. duracina Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 820 (1892); A. u. @. Syn. VI. 2. 152 (1892). Cerasus duracina Lam. et DC. Fl. franc. IV. 473 (1805). «@. Schwarze Knorpelkirschen. Früchte schwarzrot bis schwarz, mit rotem färbendem Saft. Schwarze Knorpelkirschen Truchsess-Lucas Pomol. Taf. (1867); Lue. Einl. Pomol. 67 (1877). 3. Bunte Knorpelkirschen. Früchte hellrot. Saft farblos oder blaßrötlich, nicht färbend. Bunte Knorpelkirschen Truchsess-Lucas Pomol. Taf. (1867); Zue. Einl. Pomol. 67 (1877). y. Gelbe Knorpelkirschen. Früchte gelb. Saft farblos. Gelbe Knorpelkirschen Truchsess-Lucas Pomol. Taf. (1867); Lue. Einl. Pomol. 67 (1877). 8. Prunus Cerasus Z. Weichsel. Bis 10 m hoher Baum mit oft hängenden Zweigen und glatter grauer Rinde. Blätter alle gleich- gestaltet, elliptisch, beidendig zugespitzt, bis zur Spitze fein doppelt gekerbt-gesägt, oberseits kahl, unterseits höchstens in der Jugend schwach behaart. Blattstiel bis 3 cm lang, ohne Drüsen. Blüten in Büscheln oder .Dolden; Blütenstiele 2—4 em lang. Die inneren Schuppen der blühenden Kurztriebe mit mehr minder entwickelten Blattspreiten. Kelchzipfel spitz, drüsig gesägt. Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, kurz genagelt, S—12 mm lang, weiß. Früchte meist niedergedrückt kugelig, heller oder dunkler rot, mit meist nicht färbendem Saft. Steinkern glatt, rundum kantig. April. 984 Prunus. Prunus Cerasus L. Sp. pl. Ed. 1. 474 (1753) exel. =, &, d:; Ed. 2. 679 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 229 (1844); Maly Fl. Steierm. 245 (1868); Strobl Fl. Admont II. 57 (1882); A. u. @. Syn. VI. 2. 147 (1906). Cerasus vulgaris Mill. Gard. Diet. Ed. 8. Nr. 1. (1786). Cerasus acida @. M. Sch. Fl. d. Wetterau II. 185 (1800). Stammt wahrscheinlich aus Kleinasien oder vom Kaukasus und wird allgemein in Obst- und Bauerngärten kultiviert und verwildert nicht selten, wie im Holzgraben bei Bruck, bei Übelbach, auf der Ries bei Graz, bei Wildon, am Posruck bei Marburg, bei Neuhaus. Die zahlreichen Kulturformen lassen sich in folgende Gruppen zu- sammenfassen: a. Baumweichseln. Baumartig mit aufrechten Zweigen. Blätter groß, bis 12 cm lang. Baumweichseln Truchsess-Lucas Pomol. Taf. (1867); Luc. Einl. Pomol. 67 (1877). e. Süßweichseln. Früchte dunkelrot, mit rotem, färbendem Saft, von süßsäuerlichem Geschmack. Süßweichseln Truchsess-Lucas Pomol. Taf. (1867); Luc. Einl. Pomol. 67 (1877). 3. Glaskirschen. Früchte hellrot, mit farblosem oder schwach rötlichem, nicht färbendem Saft, süßsäuerlich. Glaskirschen Truchsess-Lucas Pomol. Taf. (1867); Luce. Einl. Pomol. 67 (1877). b. Strauchweichseln. Strauchig, seltener baumartig, mit schlaffen, hängenden Zweigen. Blätter kleiner, bis 8 cm lang. Früchte kürzer gestielt. Strauchweichseln Truchsess-Lucas Pomol. Taf. (1867); Luce. Einl. Po- mol. 67 (1877). a. Weichseln. Früchte dunkelrot mit rotem, färbendem Saft, sauer. Weichseln Truchsess-Lucas Pomol. Taf. (1867); Lue. Einl. Pomol. 67 (1877). 8. Amarellen. Früchte hellrot, mit blassem nicht färbendem Saft, sauer. Amarellen Truchsess- Lucas Pomol. Taf. (1867); ZLue. Einl. Pomol. 67 Prunus fruticosa Pall. Fl. Ross. I. 19 T.8B (1784) (P. Chamaecerasus Jacgq. Collect. I. [1786] 133, Maly Fl. Steierm. 255) wird von Reichardt (Verh. zool. bot. Ges. X. [1860] 733) für die Flora von Bad Neuhaus angeführt, welche Angabe auch in Ascherson u. Graebners Synopsis (VI. 2. p. 146: Süd-Steiermark) überging. Die Angabe ist zweifellos unrichtig. Prunus Mahaleb L. Sp. pl. Ed. 1. 472 (1753), Maly Fl. Steierm. 245 soll nach Reichardt (a. a. 0. 729) ebenfalls bei Bad Neuhaus vorkommen, was gleich- falls unrichtig ist. Die von Reiser (Holzgew. d. Umg. Marburg) für Windenau bei Marburg angeführte Pflanze ist P. scrotina. Vergl. unten. Prunus. Leguminosae. 985 4. Untergattung: Padus (Mnch) Focke. Blätter in der Knospenlage gefaltet. Früchte kugelig, kahl, fleischig. Narben ungeteilt. Griffel nicht gefurcht. Blüten in verlängerten Trauben. Padus Mnch Meth. 671 (1794), als Gattung; M. K. Deutschl. Fl. III. 405 (1831), als Sektion; Focke in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 54 (1894), als Untergattung. 9. Prunus Padus Z. Traubenkirsche. Strauch oder bis 12 m hoher Baum. Blätter kurz gestielt, elliptisch, zugespitzt, fein gesägt, unterseits in den Winkeln der Nerven behaart, sonst kahl. Blüten in verlängerten dichtblütigen Trauben. Traubenspindel und Blütenstiele kahl. Kelchzipfel drüsig gewimpert. Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, kurz genagelt, 6—8 mm lang, am Rande ge- zähnelt, weiß. Früchte kugelig, 7”—8 mm lang, schwarz. Mai, Juni. Prunus Padus Z. Sp. pl. Ed. 1. 473 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 230 (1844); Maly Fl. Steierm. 245 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 201 (1874); Strobl Fl. Admont II. 58 (1882). Padus racemosa Lam. Fl. franc. III. 107 (1778). Padus vulgaris Borkh. Forstbot. II. 1426 (1803). Prunus Padus A. I. typica A. u. @. Syn. VI. 2. 160 (1906). In Auen, Gebüschen, an Ufern, Waldrändern, sehr häufig bis in die Voralpen; im Gebiet der Sanntaler Alpen anscheinend fehlend. Ändert ab: 8. leucocarpa K. Koch. Früchte gelblich bis weißlich. Prunus Padus var. leucocarpa K. Koch Dendrol. I: 120 (1869). Prunus Salzeri Zdarek in Carinthia (1887) 199, in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLII. 17 T.1 (1892). Im Gößgraben bei Trofaiach (Zdarek). 10. Prunus serotina Ehrh. Spätblühende Traubenkirsche. Hoher Strauch. Blätter kurz gestielt, keilig verkehrt-eiförmig, stumpf, an der Spitze oft ausgerandet oder kurz bespitzt, fein gesägt, kahl, nur unterseits am Mittelnerv oft zottig behaart. Blüten in ver- längerten Trauben. Blütenstiele und Traubenspindel kahl. Kelch- zipfel drüsig gewimpert. Kronblätter breit verkehrt-eiförmig, kurz genagelt, 3—4 mm lang, weiß, am Rande gezähnelt. Früchte kugelig, 6—7 mm lang, schwarz. Mai, Juni. Prunus serotina Ehrh. Beitr. III. 20 (1788); A. u. @. Syn. VI. 2. 163 (1907). Padus serotina Agardh Theor. syst. T. 14 f. 8 (1858). Aus Nordamerika stammend; im Schlage der Herrschaft Windenau am Bachergebirge seit Jahren verwildert (Reiser!). 55. Familie: Leguminosae Juss. Blüten meist zwitterig, zygomorph, in Trauben oder Köpfchen, selten einzeln; Blütenhülle stets in Kelch und Blumenkrone gegliedert. 986 Leguminosae. Kelehblätter unterständig, 3—6, meist miteinander verwachsen, ge- wöhnlich fünf, drei nach unten, zwei nach oben gerichtet. Kron- blätter fünf oder weniger. Staubblätter doppelt so viel als Kronblätter, selten weniger oder zahlreich, oft am Grunde oder hoch hinauf zu einer Röhre verwachsen. Antheren am Grunde oder am Rücken angeheftet, meist nach innen mit Längsspalten aufspringend. Frucht- knoten fast stets nur einer, exzentrisch. Samenknospen zahlreich, amphitrop oder anatrop, an der nach hinten gerichteten Bauchnaht des Fruchtknotens, meist in zwei alternierenden Zeilen inseriert. Griffel endständig, einfach. Narbe ungeteilt, oft am Griffel seitenständig. Samen oft mit deutlichem Arillus, gewöhnlich ohne Nährgewebe. Holzgewächse oder krautige Pflanzen mit meist gefingerten oder gefiederten Blättern mit ganzrandigen Teilblättchen und verschieden ge- stalteten Nebenblättern. Leguminosae Juss. Hort. Trian. (1759), Gen. (1789); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 70 (1891). Papilionaceae Wettst. Handb. syst. Bot. 363 (1907). Abb. 36, 1. Blüte von Onobrychis vieiaefolia, / Fahne, /l Flügel, s Schiffehen. 2. Frucht von Astragalus glyeyphyllos, db im Querschnitt. 3. Schiffehen von Oxytropis campestris. 4. Frucht von Lathyrus vernis. 5. Frucht von Medicago sativa. 6. Frucht von Colutea arborescens. 7. Frucht von Coronilla varia. 8. Frucht von Hedysarum obscurum. 9. Frucht von Hypocrepis eoniosa. 10, Frucht von Onobrychis vieiaefolia, 11, Griffel von Vicia sepium, 4“) Leguminosae. 8837 Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. Blumenkrone deutlich schmetterlingsförmig. Kronblätter vier (Abb. 36 f. 1) 2. Blumenkrone nicht schmetterlingsförmig, mit 3—5 Kronblättern. Blätter meist doppelt gefiedert . . . . ME WE VER OR AEEBE TEE GHIBGATSCHEG; Blätter durch eine Wickelranke en sagten N TiaUmmUB: Blätter oder ein blattartiger, verbreiterter Blattstiel erlanden Blätter gefiedert oder gefingert . 5 Blätter ungeteilt oder ein blattartiger rbrektariet Blattstiel vor ana x a [r zsı» 4. Alle Staubfäden in eine Röhre verwachsen. Blüten gelb , Die neun unteren Staubfäden in eine Röhre verwachsen, der 10. frei. Blüten BORk des = ne TE 5. Alle Staubfäden in eine "Röhre wachen Ke$E 5 ee N GE Die neun unteren Staubfäden in- eine Röhre ler ne 10. ganz oder zur Hälfte frei. . . ne Men re Air ee Lu .. 14. 6. Blätter gefingert 5—)- aihlig ee A Tupkaie, Blaysrüreizahlie oder getisdert, 2 san... 7. Oberlippe des Kelches tief zweiteilig . - - . er a ‚Gensela: Öberlippe des Kelches ungeteilt oder kurz Bauer. er EEE 8. Blätter unpaarig gefiedertt. -. » » 2 2 20 nn nn nn. Anthyllis. Blätter dreizählig . . . . ET Ga a 10) 90, 9. Kelch oberseits tief Beenalien, nlipnie. Strauch mit rutenförmigen Ästen: Spartium. Kelch zweilippig, fünfspaltig oder abgestutzt - - © » » 22... 10. 10. Kelch tief fünfspaltig. Blumenkrone rosenrot . -» » » . . . Ononis. Kelch’ zweilippig oder abgestutzt. . . . . „... nee. ..11. 11. Blätter gegenständig. Zweige rutenföürmig . - » » 2. 2... Genista. IBIHVRBRE WORHEOIBLANdIE ES he ee, 12. Blüten in hängenden Traubn . . . 2... 2.2. Laburnum. Blüten in aufrechten Trauben oder Re oder Unzeln blattachsel- 14:1 Fr KRRER NV.) 3 VOMEER SSR ERBE 1 18: 13. Griffel sehr lang, Sirkelförmig Euer nn... Sarolhamnus. Griffel nicht eingerollt . . . . TRIER NEE OHTBUS: 14. Blätter 3—5-zählig oder unpaarig Bahr 3 16. Blätter paarig gefiedert, in eine Stachelspitze oder Wickelranke endigend 33. lbesBlakterspatingerb 3 b-2uhlie > 0 en nn een 16, Blätter gefiedert . . . RUREE 16. Stengel meist windend. Blättchen Klaren Nebenblättchen, groß, rhom- bisch-eiföürmig . . 2.0. ‚Phaseolus. Stengel nicht Wenden. Blättchen Sc Nebenblättchen, es) bis lanzett- lich oder verkehrt-eiförmig . - » ... - - . 17. 17. Schiffehen lang geschnäbelt. Blätter fünfzählig, dis Es untersten dem Stengel genähert, nebenblattähnlih . . » » 2.2 2 2 2.2... Lotus. Schiffchen nicht geschnäbelt . . . . 18. 18. Blätter fünfzählig. Blüten weiß. Schiffchen : an der Bpitzb nohärshilt Doryenium Blätter dreizählig - - - - . A a ARD 19. Blüten in schlanken, verlängern Token Hauben „2022. Melilolus. Blüten in kugeligen oder eiförmigen Köpfehen . » » = 2... 20. 988 Leguminosae. 20. Blüten blau. . . a ee cl. Blüten rot, gelb oder ai PLLCHE Sn) Er he 22. 21. Fruchtknoten gerade. Einjähriges Kuant Ei ynne Tragen Fruchtknoten gekrümmt. Ausdauernde Pflanze . . . . . . .„ Medicago. 22. Kronblätter mit der Staubfadenröhre verwachsen, nach dem Verblühen ver- trocknend, nicht abfallend, gelb, rot oder weiß. Hülse kurz, gerade: Trifolium. Kronblätter frei, nach dem Verblühen abfallend, gelb oder grün. Hülse sichelig gebogen bis schneckenförmig eingerollt . . . . . . . Medicago. 23:0 Holz eBwächse ma re ee Krautiger Bilanzen? eure a a a ee 117 24.; Blüten), weißua.- a. Her 202 en ee ee en. ee RL DE77704 Blütengeelbeer. 22 RE EERU 2: 25. Kronblätter sehr lang Bel Schiffehen zugespitzt. Hülse ea reden! AT) nz . . (Coronilla. Fahne kurz genagelt. Schiffchen stumpf. Hülsen AnFeehlasen (Abb. 36 £. 6): Colutea. 26. Blättchen fünf, die zwei untersten dicht an den Stengel gerückt, nebenblatt- ähnlıchwer sr ae lite Blättehen meist ehr ae fünf, de een acht nebenblaltartze SUSE ATE 27.2 Sehitfchen lanoSzugespitzt 0 a re Schiffehen nicht lang zugespitzt - . . ag 23. Blüten gelb. Kronblätter es genagelt, "die Nägel weit aus dem Kelch herausragend . - 2 an KEIIpmOcKEnESE Blüten gelb oder blaßlila. Nägel de Brnenkeo® nicht oder kaum aus dem Kelch herausragend . . . . . Coronilla. 29. Schiffchen unterhalb des stumpfen Finden au einer stachelpie (Abb. 36 f. 3): Oxytropis. Schiffehen ohne Stachelspite . . . so: BO, 30. Hülse gegliedert, flach, bei der Reife in imrenformige Gere zerfallend (Abb. 36 f. 8). Alpenpflanze mit großen purpurnen Blüten. . Hedysarum. Bruchtinichtögegliedert.. 20 ke nA er er Er 31. Frucht kurz, meist einsamig, nicht aufspringend (Abb. 36 f. 10). Blüten TosenLof 2. Onobrychis. Frucht nicht dornig, linglich, Blüten ei, lila, Tioleht oder gelb. . 32. 32. Blüten in lockeren Trauben, blaßlila oder weiß. Das oberste Staubblatt mit den übrigen am Grunde verwachsen . . . a Keralfärier. Blüten in kugeligen oder eiförmigen Köptchen, Bellen in lockeren Trauben. Das oberste Staubblatt ganz frei . . - 20.0. Astragalus. 33. Nebenblätter größer als die Blättchen. Griffel en unterseits rinnig: Pisum. Nebenblätter nicht größer als die Blättehen. Griffel nicht dreikantig . 34. Staubfadenröhre schief abgeschnitten. Stengel mitunter zweischneidig ge- flügelt. Wickelranke oft fehlend. Blüten groß . . . .» . . . Lathyrus. Staubfadenröhre gerade abgeschnitten. Stengel nicht Ru Wickeln meist vorhanden. Blüten groß oder klein . . . : ee. Bin Griffel ganz fädlich. Samen rundich . . 2. 2. 2... 0.0. Vic Griffel nach oben etwas verbreitert. Samen linsenförmig . . . . Lens, Gleditschia. 989 1. Unterfamilie: Caesalpinoideae (Eichl.) Taubert. Blüten zygomorph, 4—5-zählig. Kelchblätter 4—5, meist frei. Kronblätter fünf oder weniger, mit aufsteigender Kronen- deckung, das oberste Kronblatt das innerste. Staubblätter frei oder einige, selten alle, mehr minder hoch miteinander verwachsen. Samen mit oder ohne Nährgewebe. Meist Holzgewächse mit gefiederten Blättern. Caesalpiniaceae Eichl. Blütendiagr. II. 577 (1878). Leguminosae Unter- fam. Caesalpinoideae Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 99, 125 (1891). Papilionaceae Subordo Caesalpinieae Benth. et Hook. Gen. pl. I. 457 (1867). Papilionaceae Unterfam. Caesalpinoideae Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 365 (1907). l. Gleditschia Z. Christusdorn. Blüten polygam, in Trauben. Kelch kreiselförmig, 3—5-zähnig. Kronblätter 3—5, ziemlich gleich. Staubblätter 6—10, frei. Fruchtknoten in den männlichen Blüten rudimentär oder fehlend, in den weiblichen fast sitzend, mit zwei bis zahlreichen Samenknospen. Griffel kurz, mit endständiger Narbe. Frucht eine verlängerte, flache, lederartige, nicht aufspringende Hülse. Samen quer-verkehrt- eiförmig oder kreisrund, flach, mit Nährgewebe. Bäume mit oft zu einfachen oder verzweigten Dornen umgewandelten Adventivsprossen am Stamm und an den Zweigen. Gleditschia (Gleditsia) Z. Sp. pl. Ed. 1. 1056 (1753), Clayton in L. Gen. pl. Ed. 5. 476 (1754); Endl. Gen. pl. 1311 (1836—40); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 168 (1891). I. Gleditschia triacanthos Z. Dreiteiliger Christusdorn. Bis 15 m hoher Baum mit ästigen derben Dornen. Blätter an den jungen Trieben doppelt, sonst einfach paarig gefiedert, mit 10 bis 15 Paaren länglich-lanzettlicher, bis 5 cm langer, stachelspitzer, am Rande wellig gekerbter, lederiger, kahler Blättchen. Blüten in kurzen walzlichen Ähren, die männlichen zirka fünf, die weiblichen 10 mm lang. Kelch-- und Kronenblätter filzig, letztere gelblich- grün. Hülsen länglich, leicht gekrümmt, lederig, 20—30 cm lang und 3—3,5 cm breit. Mai, Juni. Gleditschia triacanthos Z. Sp. pl. Ed. 1. 1056 (1753); Reiser Holzgew. Marburg 12 (1885). Wird häufig in Gärten und als Alleebaum, und besonders in Unter- steiermark bei Marburg, Pettau und Cilli, aber auch zwischen Leoben und Bruck, allgemein als Heckenpflanze gezogen und findet sich daselbst nicht selten halb verwildert vor. Ne) =) oO Gleditschia. Astragalus. 2. Unterfamilie: Papilionatae (L.) Taubert. Blüten (Abb. 36, Fig. 1) zygomorph, schmetterlingsförmig. Kelchblätter fünf, verwachsen, zwei Kelchzähne nach oben, drei nach unten gerichtet, die zwei oberen und die drei unteren mitunter miteinander ver- wachsen. Kronblätter fünf, selten weniger, das oberste Kronblatt (Fahne) das äußerste, dann folgen die beiden Flügelund dann das durch Verwachsung der beiden innersten gebildete Schiffchen. Staubblätter meist zehn, selten frei, meist alle zehn zu einer Röhre verwachsen (einbrüderig, monadelphisch) oder das oberste ganz oder zur Hälfte frei (zweibrüderig, diadelphisch). Fruchtknoten frei, oft am Grunde von einem ringförmigen Diskus umgeben. Frucht eine Hülse oder Gliederhülse. Samen mit spärlichem oder fehlendem Nährgewebe. Papilionatae L. Ord. nat. (1764); Endl. Gen. pl. 1253 (1836—40) z. T.; Koch Syn. Ed. 2. 165 (1843); Maly Fl. Steierm. 246 (1868. Leguminosae Unterf. Papilionatae Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. IIT. 3. 99, 184 (1891). Papilionaceae Unterf. Papilionatae Wetist. Handb. syst. Bot. II. 2. 365 (1907). 1. Tribus: Galegeae Bronn. Kelch fünfzähnig oder -teilig. Staubblätter meist zweibrüderig. Hülsen zweiklappig aufspringend, mehrsamig. Blätter meist unpaarig gefiedert, ohne Wickelranke, mit ganzrandigen Blättchen. Nebenblätter entwickelt. Galegeae Bronn Diss. Leg. 134 (1822), in DC. Prodr. II. 243 (1825), erw. Benth. Hook. Gen. pl. 1. 443 (1863—67); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzen- fam. III. 3. 186, 258 (1891). Astragaleae DC. Prodr. II. 273 (1825), erw. Wetist. Handb. syst. Bot. II. 2. 367 (1907). Wicht. Literatur: Weyland, Beiträge zur anatomischen Charakteristik der Galegeen. Bull. de l’herbier Boissier I. App. 3 (1893). 1. Subtribus: Astragalinae (Spreng.) Taubert. _Blütentrauben blattwinkelständig. Fruchtknotenstielehen am Grunde ohne Diskus. Hülsen durch Einbiegung einer oder beider Nähte ganz oder unvoll- kommen zweifächerig. Griffel kahl oder um die Narbe pinselförmig behaart. Blätter unpaarig gefiedert, rankenlos. Astragaleae Spreng. Anl. Ed. 2. II. 757 (1818). Galegeae-Astragalinae Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 949 (1891). 2. Astragalus Z. Traganth. Blüten in meist dichten, blattachselständigen Trauben oder Ähren. Kelch glockig, mitunter aufgeblasen, mit fast gleichen Zähnen. Fahne kurz genagelt. Flügel lang genagelt, am Grunde oft geöhrlt, mit dem stumpfen Schiffehen etwas zusammenhängend, mit den Astragalus. 991 Nägeln oft der Staubblattscheide angewachsen. Die neun unteren Staub- blätter zu einer Röhre verwachsen, das zehnte frei. Fruchtknoten sitzend oder gestielt, mit meist zahlreichen Samenknospen. Griffel schlank, gerade oder leicht gebogen, kahl, mit kleiner, -endständiger, mitunter von einem Haarring umgebener pinselförmiger Narbe. Hülse sitzend oder gestielt, meist mit einer von der Rückennaht aus- gehenden Membran der Länge nach zweifächerig (Abb. 36, Fig 2), selten aufgeblasen und dann unvollkommen oder gar nicht zwei- fächerig. Samen meist nierenförmig. Sträucher, Halbsträucher oder Kräuter mit unpaarig gefiederten Blättern und verschieden gestalteten, oft verwachsenen Nebenblättern. Astragalus L. Sp. pl. Ed. 1. 755 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 335 (1754); Endl. Gen. pl. 1278 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 202 (1844); Maly Fl. Steierm. 253 (1868) (alle inkl. Phaca L.); Benth. Hook. Gen. pl. I. 506 (1863—67); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 285 (1891); A. u. @. Syn VI. 2. 743 (1909). Wicht. Literatur: De Candolle, Astragalogia. (Paris, 1802.) Bunge, Ge- neris Astragali species gerontogaeae in M&m. Acad. sciene. St. Petersbourg Ser. 7. XI. Nr. 16 u. XV. Nr. 1 (1868—69). Boissier, Flora orientalis II. 205 ff. (1872). Watson, Botany in King, Report of the geol. explor. for the fortieth parallel V. (1871). Gray, Revision of the North American Species of Astragalus and Oxy- tropis in Proceed. Amer. Acad. Arts and Science VI. 188 (1864). Bestimmungsschlüssel. IR ttenenlaus lila oderiweiß.s ou ee ee BD: Bintensgelblichweiß, oder gelb’ u un ne 6. 2. Fahne dreimal so lang als die Flügel. Blüten rotviolett . . A. Onobrychis. Fahne höchstens doppelt so lang als die Flügel . . » 2. 2 2.2.2. 3. Flügel tief ausgerandet oder zweispaltig . » » » 2... 4A. australis. Flügel ungeteilt. . - » i En STE he ee ade 4. Blüten in verlängerten Ba heil Yila, Stengel aufrecht. Blättchen SC 2. . 4. sulcatus. Blütentrauben Kira, köpfchenatig Stengel erteigend! Blättchen lanzett- lich bis eiförmig . - 5 Nr 5. Blüten einfarbig violett. N rnchkunger rer all de Kelch . z rd Blüten blau und weiß gescheckt. Fruchtträger länger als der Kelch: A. alpinus. be NtensehilerendKaoderiklimmendi ne un ange cal aele rennen a de Stengel steif aufrecht . . - - u oe RE 8. 7. Kelch kahl. Blättchen eifännig , 3 BT: A Nee Kelch anliegend schwarz hehaart. Blättchen oral bis länglich . . A. Cicer. 8. Nebenblätter lineal-lanzettlich. Blätter 9—15-paarig. Stengel meist ästig: A. penduliflorus. Nebenblätter eiförmig. Blätter 3—5-paarig. Stengel einfach . . A. frigidus. Sekt. 1. Phaca /ZL.) Bye. Haare einfach, am Grunde befestigt. Blumenkronblätter frei, abfallend. Blüten gestielt. Griffel kahl. 992 en Phaca L. Sp. pl. Ed. 1. 755 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 335 (1754), als Gattung, erw.; Bunge in Mem. Ae. se. Petersb. Ser. 7. XV. 18 (1869), als Untergattung; Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 289 (1891), als Sektion; A. u. G. Syn. Vl. 1. 752 (1909). Subsekt. 1. Hemiphaca (Bunge) Taubert. Stengel verlängert. Nebenblätter frei, nur am Grunde mit dem Blattstiel verwachsen. Frucht klein, längs der Bauchnaht nicht gekielt, eiförmig bis fast kugelig. Hemiphaca Bunge in M&m. Ac. sc. Petersb. Ser. 7. XI. 19 (1868), als Sektion; Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 290 (1891). I. Astragalus sulcatus Z. Gefurchter Traganth. Ausdauernd. Wurzel verlängert, spindelig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, kantig gefurcht, fast kahl, reich beblättert. Blätter 5—10-paarig, mit linealen, 1—2 mm breiten Blättchen. Nebenblätter lanzettlich, frei oder am Grunde dem Blattstiel etwas angewachsen. Blüten in verlängerten lang gestielten Trauben. Kelch zerstreut schwarz haarig, kurz glockig, mit pfriemlichen Zähnen. Blüten hell lila oder bläulich. Fahne eiförmig, an der Spitze tief ausgerandet, 6—8 mm lang. Flügel länglich, ungeteilt, wie das Schiffehen viel kürzer als die Fahne. Frucht länglich-lineal, stachelspitz, aufrecht, 10—17 mm lang, an der Bauchnaht scharf kantig, zerstreut schwarz und weiß behaart. Astragalus sulcatus Z. Sp. pl. Ed. 1. 756 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 204 (1844); A. u. @. Syn. VI. 2. 755 (1909); Hay. Sched. fl. Stir. exs. 21. u. 22, Lief. 4 (1910). In Gebüschen nächst dem Bahnhof von Zeltweg (Pilhatsch!); wohl nur zufällig aus Ungarn eingeschleppt. Subsekt. 2. Hemiphragmium (Koch) Taubert. Nebenblätter ganz oder am Grunde miteinander verwachsen. Fruchtknoten gestielt. Hülse längs der Bauchnaht nicht gekielt. Hemiphragmium Koch Syn. Ed. 1. 180 (1837), als Sektion von Phaca; Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 289, 290 (1891), als Subsekt. von Astragalus. 2. Astragalus australis (Z.) Lam. Südlicher Traganth. Aus- dauernd. Wurzelstock ästig, rasige, von den Blattschneidenresten be- schuppte Stämmchen treibend. Stengel liegend oder aufsteigend, bis 20 cm hoch, ästig, angedrückt behaart. Blätter dicht anliegend behaart bis fast kahl, unpaarig gefiedert mit 5—15 elliptischen bis lanzet tlichen spitzen, ganzrandigen Blättchen. Nebenblätter dreieckig-lanzettlich, frei, nur am Grunde miteinander verwachsen. Blüten in kurz eiförmigen, lang gestielten Trauben. Kelch kurz schwarz zottig, glockig, zweilippig, mit kurzen Zähnen, die oberen viel kürzer als die unteren. Blüten weiß, das Schiffehen an der Spitze Astragalus. 993 schwärzlich. Fahne 9—10 mm lang, die Flügel ausgerandet oder zweispaltig, das Schiffehen viel kürzer als die Fahne. Hülsen eiförmig, beidendig zugespitzt, auf den Kelch überragendem Fruchtträger, mit un- vollkommener, von der Rückennaht ausgehender Scheidewand, kahl. Juli, August. Phaca australis Z. Mant. pl. 103 (1767); Koch Syn. Ed. 2. 200 (1844): Maly Fl. Steierm. 253 (1868). Astragalus australis Lam. Fl. frang. II. 637 (1778); A. u.@. Syn. VI. 2. 756 (1909). Phaca Halleri Vill. Hist. pl. Dauph. IV. 473 (1789). An felsigen Stellen der Hochalpenregion (2100—2600 m) zerstreut. In den Niederen Tauern auf der Zinkwand, dem Hochgolling, im Tuch- markaar bei Klein-Sölk, auf dem Hohenwarth, besonders auf der Nord- ostseite, an der Nordseite des Hochschwung. Im Stangalpenzuge auf dem Rotkofel und dem Gregerlnock; in den Seetaler Alpen auf dem Zirbitzkogel und am Scharfeneck. Außerdem in den nördlichen Kalk- alpen im Grüblkaar des Eisenerzer Reichenstein (Freyn, Handel Maz- zetti)). 3. Astragalus alpinus Z. Alpen-Traganth. Ausdauernd. Wurzel- stock ästig, rasige, kriechende Stämmchen treibend. Stengel aufsteigend, bis 15 em hoch, einfach oder ästig, zerstreut behaart. Blätter anliegend behaart, unpaarig gefiedert mit 6—12 Paaren lanzettlicher, elliptischer oder eiförmiger, stumpflicher bis spitzer, ganzrandiger Blättchen. Neben- blätter dreieckig-lanzettlich, ganz oder wenigstens am Grunde mit- einander verwachsen. Blüten in langgestielten, blattachselständigen, fast kugeligen Trauben. Kelch glockig, anliegend schwarz behaart, zweilippig, fünfzähnig, die oberen Zähne etwas kürzer als die unteren. Fahne und Schiffchen lila, gegen den Grund zu weißlich. Flügel weiß. Schiffehen fast so lang wie die Fahne. Flügel ungeteilt, kürzer als das Schiffchen. Fahne 10 mm lang. Hülsen spindelig, beidendig zugespitzt, auf den Kelch überragendem Fruchtträger, 12—15 mm lang, anliegend schwarz zottig. Juli, August. Astragalus alpinus Z. Sp. pl. Ed. 1.760 (1753); A. u. @. Syn. VI. 2. 759 (1909. Phaca astragalina DC. Astragal. 52 (1802); Koch Syn. Ed. 2. 200 (1844); Maly Fl. Steierm. 253 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 60 (1882). Auf steinigen Alpentriften, an Felsen und im Felsschutt in der Krummholz- und Hochalpenregion (1500—2600 m) der Zentralalpen. In den Niederen Tauern auf der Zinkwand, dem Hochgolling, Placken, Preber, der Trattenbauernalpe bei Krakaudorf, auf der Schönfeldspitze, dem Hohenwarth und Hochschwung; ferner im Stangalpenzuge auf dem Rotkofel und Rinsennock. Hayek, Flora von Steiermark. 63 994 Astragalus. 4. Astragalus oroboides Hornem. Walderbsen-Traganth. Aus- dauernd. Wurzelstock kurz, ästig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, zerstreut anliegend behaart, bis 35 em hoch, ästig. Blätter zerstreut anliegend behaart, unpaarig gefiedert mit 4—8 Paaren eilänglicher, ganz- randiger, stumpfer oder ausgerandeter Blättchen. Nebenblätter ei- förmig, dieoberen gänzlich, die unteren am Grunde miteinander verwachsen. Blüten in kurz eiförmigen, gedrungenen, blattachsel- ständigen, sehr langgestielten Trauben. Kelch glockig, dicht anliegend schwarz behaart; Kelchzähne dreieckig, fast gleich lang. Blumen- krone lila, gegen den Grund zu heller, die Fahne am Rücken dunkler, 10 mm lang. Flügel ungeteilt. Schiffchen viel kürzer als die Fahne und die Flügel. Hülsen eiförmig, beiderseits bespitzt, an- liegend schwarz zottig. Fruchtträger viel kürzer als der Kelch. Juli, August. Astragalus oroboides Hornem. Icon. fl. Dan. et Norv. VIII. T. 1396 (1810); A. u. @. Syn. VI. 2. 758 (1909). Phaca oroboides DC. Prodr. II. 274 (1825); Koch Syn. Ed. 2. 200 (1844); Maly Fl. Steierm. 253 (1868). Astragalus leontinus Wahlend. Fl. Lapp. 191 (1822), nicht Wulf. Auf feuchten Triften, an grasigen Stellen in der Hochalpenregion (1900—2400 m) der Zentralalpen, selten. Bisher nur im Stangalpenzuge auf dem Rotkofel (oder Gregerlnock) (Sauter!, Hatzi!, Fest!). Subsekt. 3. Hedyphylla (Stev.) Taubert. Nebenblätter frei. Kelch glockig. Fruchtknoten sitzend oder sehr kurz gestielt. Hedyphylla Stev. in Bull. soe. nat. Mose. (1856) 2. 142, als Gattung; Tau- bert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 289 (1893), als Subsektion. Glyeyphyllos Stev. in Nouv. Mem. Mosc. III. 105 (1834), als Sektion. 5. Astragalus glycyphyllos Z. Süßer Traganth. Ausdauernd. Wüurzelstock kriechend, stielrund, ästig. Stengel liegend oder auf- steigend, bis 2 m lang, ästig, kahl. Blätter unpaarig gefiedert, kahl, mit 5—7 Paaren eiförmiger, ganzrandiger, stumpfer Blättchen. ° Nebenblätter groß, eilanzettlich, frei. Blüten in blattwinkel- ständigen, langgestielten, eiförmigen bis länglichen Ähren. Kelch kahl, kurz glockig, mit lanzettlichen spitzen Zähnen; die beiden oberen Kelchzähne kürzer als die drei unteren. Blüten gelblich weiß. Fahne 12—15 mm lang, länger als das Schiffchen. Hülse stumpf dreikantig, 3—4 cm lang, durch eine von der Rückennaht ausgehende Scheidewand zweifächerig, kahl, anfangs gerade, abstehend, später etwas gekrümmt, zusammenneigend. Juni, Juli. Astragalus glycyphyllos L. Sp. pl. Ed. 1. 758 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 206 (1844); Maly Fl. Steierm. 254 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 206 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 60 (1882); A. u. @. Syn. VI. 2. 760 (1909). Astragalus. 995 An Waldrändern, in Gebüschen, Holzschlägen, Wäldern, verbreitet bis in die Krummholzregion (1700 m). Subsekt. 4. Cenantrum Dunge. Nebenblätter der oberen Blätter frei. Fruchtknoten langgestielt. Hülsen einfächerig. Cenantrum Bunge in M&m. Ac. sc. Petersb. XI. 19, 23 (1868), als Sektion. Phaca Sekt. Cenantrum Koch Syn. Ed. 1. 179 (1837). Astragalus Subsekt. Cenantrum Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 290 (1893). 6. Astragalus frigidus (L.) Bunge. Gletscher-Berglinse. Aus- dauernd. Wurzelstock kriechend, rundlich, ästig. Stengel aufrecht, bis 30 cm hoch, kahl oder fast kahl, einfach, am Grunde von stengelumfassenden dütenförmigen Niederblättern umgeben. Blätter un- paarig gefiedert, mit 3—5 Paaren eiförmiger bis länglicher, ganz- randiger, oberseits kahler, unterseits und am Rande behaarter Blättchen. Nebenblätter eilanzettlich, halbstengelumfassend, die der oberen Blätter frei, die der unteren oft miteinander verwachsen. Blüten in kurz gestielten, blattachselständigen, ei- förmigen Trauben, erst abstehend, dann hängend, deutlich gestielt. Kelch röhrig-glockig, zerstreut anliegend schwarz behaart, mit kurz dreieckigen Zähnen. Blumenkrone gelblichweiß. Fahne 13—15 mm lang, lang genagelt, kaum länger als das Schiffehen. Hülsen länglich, aufgeblasen, beidendig zugespitzt, auf den Kelch überragendem Frucht- träger, angedrückt schwarz kurzhaarig. Juli, August. Phaca frigida L. Syst. nat. Ed. 10. 1173 (1759); Koch Syn. Ed. 2 299 (1844); Maly Fl. Steierm. 252 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 59 (1882). Astragalus frigidus Bunge Gen. Astrag. I. 24 (1868); A. u. @. Syn. VI. 2. 763 (1909). Phaca alpina Z. Sp. pl. Ed. 1. 755 (1753) z. T., nicht Jaeg. Phaca ochreata Crantz. Stirp. Austr. Ed. 2. V. 419, T. II. f.2 (1769). Auf Alpentriften, an steinigen grasigen Stellen in der Krummholz- und Hochalpenregion (1700—2600 m) der nördlichen Kalk- und der Zentralalpen zerstreut. Auf dem Pyrgas bei Admont und dem Sulz- kaarhund bei Hieflau, auf dem Zeyritzkampel, dem Wildfeld bei Tro- foiach, auf dem Reiting und dem Hochschwab. Auf dem Hochgolling, der Neualmscharte der Hochwildstelle, im Tuchmarkaar bei Klein-Sölk, auf dem Hohenwarth, dem Saukogel und dem Hammerkogel bei Seckau und herab bis in Gottstal; auf dem Hochschwung. Auf dem Rotkofel und Gregerlnock bei Turrach. 7. Astragalus penduliflorus Lam. Alpen-Berglinse. Ausdauernd. Wurzelstock stielrund, kriechend. Stengel aufrecht, meist ästig, bis 50 cm hoch, anliegend behaart. Blätter unpaarig gefiedert, mit 9—15 Paaren kurz gestielter, länglicher, gestutzter, oberseits kahler, unterseits 63* 996 Astragalus. anliegend behaarter Blättchen. Nebenblätter frei, die der oberen Blätter lanzettlich bis lineal, die der unteren eiförmig. Blüten in blatt- achselständigen, ziemlich langgestielten, eiförmigen, anfangs ge- drungenen, später lockeren, 3—12-blütigen Trauben. Kelch glockig, zerstreut anliegend behaart, mit plötzlich zugespitzten pfriemlichen Zähnen. Blumenkrone hellgelb, die Fahne 12 mm lang, wenig länger als das Schiffehen, am Rücken dunkler. Hülsen länglich, aufgeblasen, beidendig bespitzt, in der Jugend anliegend 'behaart, später verkahlend, auf den Kelch an Länge überragendem Fruchtträger. Juli, August. Astragalus penduliflorus Lam. Fl. franc. II. 636 (1778); A. u. @. Syn. VI. 2. 764 (1909). Phaca alpina Wulf. in Jaeg. Misc. II. 93 (1781); Koch Syn. Ed. 2. 199 (1844), nicht Linne, nicht Astragalus alpinus ZL. Höchst selten an steilen grasigen Hängen in der Alpenregion der Rotkofel bei Turrach (Strobl! Fest!). Sekt. 2. Hypoglottis (Bunge) Taubert. Haare einfach, am Grunde befestigt. Blumenkronblätter frei, abfallend.. Blüten fast sitzend in dichten Köpfchen oder Ähren. Hypoglottis Bunge in Mem. Acad. sc. Petersb. XI. 16 (1869), als Unter- gattung; Taubert in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 3. 286, 291 (1891), als Sektion. 8. Astragalus Cicer Z. Kicher-Traganth. Ausdauernd. Wurzel- stock walzlich, kriechend ästig. Stengel liegend, ästig, bis 60 cm lang, anliegend behaart. Blätter unpaarig gefiedert, mit S—13 Paaren ovaler bis länglicher, ganzrandiger, stumpfer, angedrückt behaarter Blättchen. Nebenblätter eilanzettlich bis eiförmig, ganz oder wenigstens am Grunde miteinander verwachsen. Blüten sitzend, in langgestielten, eiförmigen, blattwinkelständigen Ähren. Kelch glockig, mit dreieckig-pfriemlichen Zähnen, angedrückt schwarz behaart. Blumenkrone gelblichweiß. Fahne 13—15 mm lang, kaum länger als Flügel und Schiffehen. Hülsen eikugelig, aufgeblasen, etwa 1 cm lang, durch den Griffel bespitzt, im Kelch fast sitzend, abstehend schwarz behaart, durch eine von der Rückenwand ausgehende Scheide- wand zweifächerig. Juni, Juli. Astragalus Cicer ZL. Sp. pl. Ed. 1. 757 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 205 (1844); Maly Fl. Steierm. 254 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 206 (1874); Strobl Fl. Admont II. 60 (1882). Auf Wiesen, an Rainen, Ackerrändern, in Gebüschen. In ÖOber- steiermark zerstreut im Paltentale zwischen Singsdorf und dem Walzen- hause; bei Stadl nächst Murau, Krakaudorf, Allgau nächst St. Ruprecht, Judenburg, Unzmarkt, Bruck, Peggau, Aflenz; verbreitet durch ganz Mittel- und Untersteiermark. Astragalus. Oxytropis. 997 Sekt. 3. Cercidothrix (Bunye) Taubert. Haare zweischenklig, in der Mitte angeheftet. Kelch glockig oder röhrig, nach dem Verblühen nicht aufgeblasen. Hülse durch eine von der Rückennaht ausgehende Scheidewand zweifächerig. Cereidothrix Bunge in Möm. Acad. sc. Petersb. XI. 294 (1868), als Unter- gattung; Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 286, 296 (1891), als Sektion. 9. Astragalus Onobrychis Z. Esparsette-Traganth. Ausdauernd. Wurzelstock kurz ästig, mehrköpfig. Stengel liegend oder auf- steigend, ästig, bis 50 cm lang, angedrückt behaart. Blätter unpaarig gefiedert, mit S—15 Paaren länglicher bis linealer, ganzrandiger, ausgerandeter, stumpfer oder spitzer, angedrückt behaarter Blätt- chen. Nebenblätter eiförmig, ganz oder wenigstens am Grunde miteinander verwachsen. Blüten in sehr lang ge- stielten, blattachselständigen, erst eiförmigen, später länglichen Ähren. Kelch röhrig-glockig, angedrückt behaart, mit lanzettlichen, spitzen Zähnen. Blüten blauviolett, die Fahne bis 20 mm lang und drei- mal so lang als die Flügel und das Schiffehen. Hülsen ellip- soidisch, beidendig verschmälert, durch den Griffelrest bespitzt, 1 cm lang, dicht anliegend weißhaarig. Juni, Juli. Astragalus Onobrychis L. Sp. pl. Ed. 1. 760 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 204 (1844); Maly Fl. Steierm. 254 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 206 (1874). Auf trockenen Grasplätzen, Haiden, steinigen sonnigen Plätzen, an Wegrändern, selten. Im unteren Pettauer Felde bei Haidin, Zirkowitz, bei Maria Neustift (Murmann); bei Bad Neuhaus (Reichardt). Zufällig auch bei Deutsch-Feistritz nächst Peggau (Wettstein). 3. Oxytropis DO. Spitzkiel. Blüten in meist dichten blattachselständigen Trauben oder Ähren. Kelch röhrig oder glockig, mit fast gleichen Zähnen. Fahne meist lang genagelt, aufrecht. Flügel länglich, lang genagelt. Schiffehen so lang oder kürzer als die Flügel, mit stets deutlicher, oft dornartig vorgezogener Spitze (Abb. 36, Fig. 3). Die neun unteren Staub- blätter zu einer Röhre verwachsen, das zehnte frei. Fruchtknoten ge- stielt oder fast sitzend, mit meist zahlreichen Samenknospen. Griffel kahl, gerade oder umgebogen, mit kleiner punktförmiger Narbe. Hülse gedunsen oder etwas aufgeblasen, ungefächert oder durch Einbiegung der Bauchnaht und in seltenen Fällen auch der Rückennabt der Länge nach zweifächerig. Samen nierenförmig. 998 Oxytropis. Ausdauernde Kräuter oder Halbsträucher mit unpaarig gefiederten Blättern und freien oder mit dem Blattstiel verwachsenen Nebenblättern, Oxytropis DC. Astrag. 19, 53 (1802); Endl. Gen. pl. 1277 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 200 (1844); Maly Fl. Steierm. 253 (1868); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 253 (1891); Regl. nomenel. bot. 82 (1905). Spiesia Neck. Elem. bot. III. 13 (1790). Wieht. Literatur: Dunge, Species generis Oxytropis in Mem. acad. d. sc. St. Petersbourg Ser. 7. XXII. Nr. 1 (1874). Bestimmungsschlüssel. 1. Stengel verlängert, beblättert, aufrecht, zottig. Blüten blaßgelb. O. pilosa. Stengel sehr verkürzt. Blätter und Blütenstiele fast grundständig . . 2. 2. Deckblätter der Blüten so lang wie der Kelch. . . . . .„. . „urze Deckblätter der Blüten viel kürzer als der Kelch. . . . E 4. 3. Blüten lila. Blätter seidig behaart. Von beiden Nähten Be Hülse Een Scheidewände aus, die sich in der Mitte berühren . . . - OÖ. sericea. Blüten blaßgelb. Blätter anliegend behaart, aber nicht ihr. Nur von der Bauchwand der Hülse geht eine Scheidewand aus . . . . O. campesiris. 4. Trauben 3—5-blütig. Blüten kurz gestielt. Fahne doppelt so lang als das Schiffehen . . . N a an enhon- nn OL. GRIDRE- Trauben 6—12- See BE RER EN atn nn ©: 5. Pflanze dicht grauhaarig. Träger der Hülse etwa halb so lang wie die Kelchröhre . . . nn „ON neglecie: Pflanze wenig Benaart Träger de Hülse so lang, oder länger als die Kelch- TOTER RE a en a UNdREEE. Sekt. 1. Phacoxytropis Be Hülsen einfächerig, ohne Längs- scheidewand, nicht im Kelch eingeschlossen. Phacoxytropis Bunge in Mem. ac. sc. Petersb. VII. 252 (1854); Taubert in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 3. 305, 306 (1891). I. Oxytropis Jacquini Bunge. Österreichischer Spitzkiel. Aus- dauernd. Wurzelstock kurz, ästig, rasig. Stengel sehr verkürzt, rasig, niederliegend. Blätter unpaarig gefiedert, mit 8—15 Paaren kleiner, eiförmiger bis lanzettlicher, spitzer, ganzrandiger, zerstreut anliegend behaarter Blättchen. Nebenblätter eiförmig oder lanzett- lich, frei. Blüten in 3—12-blütigen, rundlich-eiförmigen Ähren. Traubenstiele so lang wie das Tragblatt, zerstreut angedrückt borstlich. Kelch glockig, zerstreut anliegend borstlich behaart bis fast kahl; Kelchzähne lanzettlich, fast halb so lang wie die Kelchröhre. Blumenkrone hell rotviolett. Fahne 12 mm lang, etwas länger als Flügel und Schiffichen. Hülsen aufrecht, ellipsoidisch, aufgeblasen, 1,5—2 cm lang, beidendig zugespitzt, mit etwas eingebogener Bauchnaht, kurz schwarzhaarig. Fruchtträger so lang wie der Kelch, Juli, August. Oxytropis. 999 ÖOxytropis Jaequini Bunge in Arb. Nat. Ver. Riga I. 226 (1847), Beitr. Kenntn. Fl. Rußl. 252 (1850). Oxytropis montana Jacg. Enum. stirp. Vind. 131, 264 (1762), Fl. Austr. Icon. II. 42. T. 167 (1774); Koch Syn. Ed. 2. 202 (1844); Maly Fl. Steierm. 253 (1868); Strobl Fl. Adm. Il. 60 (1882). Oxytropis mon- tana f. Jacquini Beck Fl. N.-Öst. II. 865 (1892). Astragalus montanus L. Sp. pl. Ed. 1. 760 (1753), nur zum kleinsten Teil. Auf steinigen Alpentriften, an Felsen und im Felsschutte in der Krummholz- und Hochalpenregion (1600—2300 m) der nördlichen und südlichen Kalkalpen häufig, ferner in den Niederen Tauern auf Kalk auf dem Hohenwarth (Arasan) und auf der Peewurzalm am Bösenstein (Stur). Fehlt auf dem Lantsch und Schöckel. 2. Oxytropis triflora Hoppe. Dreiblütiger Spitzkeil. Aus- dauernd. Wurzelstock kurz, ästig, rasig. Stengel sehr verkürzt, rasig, niederliegend. Blätter unpaarig gefiedert, mit 6—12 Paaren kleiner, eiförmiger, ganzrandiger, spitzer, zerstreut behaarter Blättchen. Nebenblätter eiförmig bis lanzettlich, frei. Blüten in 3—5-blütigen, gedrungenen Ähren, kurz gestielt. Traubenstiele so lang wie das Tragblatt, zerstreut abstehend behaart. Kelch glockig, locker abstehend behaart; Kelchzähne lanzettlich, fast so lang wie die Kelch- röhre. Blumenkrone lila, gegen den“ Grund zu weiß. Fahne 8—10 mm lang, wenig länger als die Flügel und fast doppelt so lang als das Schiffehen. Hülsen aufrecht, ellipsoidisch, aufgeblasen, 1,5—2 cm lang, , beidendig zugespitzt, mit etwas eingebogener Bauchnaht, kurz schwarzhaarig. Fruchtträger etwas kürzer als der Kelch. Juli, August. Oxytropis triflora Hoppe in Sturm Deutschl. Fl. H. 29 (1830); Koch Syn. Ed. 2. 202 (1844); Maly Fl. Steierm. 253 (1868). Spiesia triflora O. Kuntze Rev. Gen. I. 207 (1891). Oxytropis neglecta B. triflora A. u. @. Syn. VI. 2. 815 (1909). Auf steinigen Alpentriften in der Hochalpenregion der Zentral-, seltener der nördlichen Kalkalpen (2000—2500 m), zerstreut. Am Gries- kogel des Reiting in der Auszweigung des Bechelgrabens (Freyn) und angeblich auch auf dem Eisenerzer Reichenstein (Hähnel). In den Niedern Tauern nur im Tuchmarkaar bei Klein-Sölk und aufwärts bis zu den weißen Kögeln und ins Seekaar (Strobl) und häufiger auf dem Hohenwarth (Gassner!, Fest!), angeblich auch auf der Peewurzalm am Bösenstein /(Stur). Im Stangalpenzuge auf dem Rotkofel (Sauter!, Hatzi!), dem Gregerlnock (Fest!), Rinsennock (Fest) und Reisseck (Krenberger). 3. Oxytropis neglecta Gay. Dunkelblauer Spitzkiel. Aus- dauernd, Wurzelstock kurz, ästig, rasig. Stengel sehr verkürzt, rasig, 1000 Oxytropis. niederliegend. Blätter unpaarig gefiedert, mit 7—15 Paaren kleiner, eilanzettlicher spitzer, ganzrandiger, durch reichliche anliegende Be- haarung graugrüner Blättehen. Nebenblätter lanzettlich, frei. Blüten in 5—15-blütigen, rundlich, eiförmigen Ähren; Traubenstiele etwa so lang wie ihr Tragblatt, anliegend behaart. Kelch glockig, anliegend kurzhaarig; Kelchzähne lineal pfriemlich, mehr als halb so lang wie die Kelehröhre.. Blumenkrone hellviolett. Fahne 10 mm lang, um die Hälfte länger als das Schiffehen. Hülsen aufrecht bis abstehend, ellipsoidisch, aufgeblasen, 10—15 mm lang, mit etwas eingebogener ‚Bauchnaht, kurz schwarzhaarig. Fruchtträger nur halb so lang wie die Kelehröhre. Juli, August. Oxytropis neglecta Gay in Ten. Syn. pl. Nap. 368 (1831). Oxytropis cyanea @aud. Fl. Helv. IV. 536 (1829); Koch Syn. Ed. 2. 202 (1844), nicht M. B. Oxytropis Gaudini Bunge Beitr. Fl. Rußl. 253 (1851). Oxytropis neglecta ao. Gaudini Beck in Reichb. Icon. XXII. 126 (1901); A. u. @. Syn. VI. 2. 814 (1909). Oxytropis Parvopassuae Parl. Viagg. mte. Bianco 12 (1850). Hier nur angeblich: 8. Huteri Beck. Pflanze reichlich mit verlängerten abstehenden Haaren bekleidet. Blütenstand armblütig. Kelchzähne fast so lang wie die Kelchröhre. Oxytropis neglecta 8. Huteri Beck in Rchb. Icon. XXII. 127 (1901). Oxytropis neglecta A. Gaudini Il. Huteri A. u. @. Syn. VI. 2. 814 (1909). Angeblich in der alpinen Region des Reichenstein und Wildfeld bei Eisenerz (J. B. Zahlbruckner nach Beck), aber wohl Etiketten- verwechslung. Sekt. 2. Euoxytropis Bunge. Bauchnaht, selten auch die Rücken- naht der Hülse nach innen scheidewandartig fortgesetzt und dadurch die Hülse der Länge nach zweifächerig. Hülse nicht im Kelch ein- geschlossen. Euoxytropis Bunge in Boiss. Fl. orient. II. 498 (1872); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 305, 306 (1891). 4. Oxytropis campestris Z. Feld - Spitzkiel. Ausdauernd, Wurzelstock rasig, mehrköpfig, kurze Stämmchen treibend. Stengel fast fehlend. Blätter unpaarig gefiedert, mit S—15 Paaren lanzett- licher, spitzer, ganzrandiger, dicht anliegend behaarter Blättchen. Neben- blätter lanzettlich, an den Blattstiel angewachsen. Blüten in dichten, eiförmigen, langgestielten Ähren. Ährenstiel länger als das Stütz- blatt, anliegend zottig. Kelch röhrig-glockig, zottig; Kelchzähne lanzettlich, kürzer als die Kelchröhre. Blüten blaßgelb, meist an der Spitze des Schiffehens jederseits mit dunklem Fleck. Fahne 15—20 mm lang, ihre Platte doppelt so lang als breit. Flügel nur Oxytropis. 1001 wenig länger als das Schiffehen. Hülsen eiförmig, aufrecht, im Kelche sitzend, zugespitzt, 10—15 mm lang, dicht anliegend schwarz kurz- haarig, mit von der Bauchnaht ausgehender Scheidewand. Juli, August. Astragalus campestris Z. Sp. pl. Ed. 1. 761 (1758). Oxytropis cam- pestris DC. Astrag. 59 (1802); Koch Syn. Ed. 2. 201 (1844); Maly Fl. Steierm. 253 (1868); Strobl Fl. Adm. 11. 60 (1882). Spiesia campestris 0. Kuntze Rev. gen. pl. I. 206 (1891). Oxytropis campestris I. typica A. u. @. Syn. VI. 2. 820 (1909). Auf steinigen Alpentriften in der Hochalpenregion (2000—2500 m). In den nördlichen Kalkalpen nur auf dem Eisenerzer Reichenstein (Fürstenwärther, Hähnel). In den Zentralalpen häufig, aber nicht überall. In den Niederen Tauern auf dem Zwerfenberg, Höchstein, Preber, Gamsspitz, Karleck, dem Kirchleck und der Trattenbauernalpe bei Krakaudorf, auf dem Ruprechtseck, auf der Eiskaarspitze, dem Schönfeld- spitz, dem Greim, Hohenwarth, Bösenstein; auf dem Saukogel, Seckauer Zinken. Häufig im Stangalpenzuge auf dem Königstuhl, Reisseck, Kilnbrein, Rinsennock, Gregerlnock, in den Seetaler Alpen am Scharfen- eck und an der Ostseite des Zirbitzkogels. 5. Oxytropis sericea (Lam.) Simk. Seidiger Spitzkiel. Aus- dauernd. Wurzelstock rasig, mehrköpfig, kurze Stämmchen treibend. Stengel fast fehlend. Blätter unpaarig gefiedert, mit 10—16 Paaren lanzettlicher, spitzer, ganzrandiger, anliegend seidig behaarter Blättehen. Nebenblätter lanzettlich, am Grunde dem Blattstiel an- gewachsen. Blüten in dichten, eiförmigen, langgestielten Ähren. Ährenstiel länger als das Tragblatt, seidig zottig. Kelch röhrig-glockig, zottig; Kelchzähne lanzettlich, etwa halb so lang wie der Kelch. Blüten lila. Fahne 15—18 mm lang, ihre Platte 3—4 mal so lang als breit. Flügel etwas länger als das Schiffehen. Hülsen eiförmig, aufrecht, im Kelch sitzend, zugespitzt, 12—15 mm lang, dicht anliegend kurzhaarig, mit sowohl von der Rücken- als der Bauchnaht aus- gehenden, in der Mitte sich berührenden Scheidewänden, und dadurch der Länge nach zweifächerig. Astragalus sericeus «. Lam. Fl. franc. II. 655 (1778). Oxytropis seri- cea Simk. Enum. fl. Transsilv. 178 (1886). Astragalus uralensis Wulf. in Jaeq. Misc. I. 150 (1778), nicht Linne. ÖOxytropis uralensis Koch Deutschl. Fl. V. 219 (1839), Syn. Ed. 1. 184 (1837), nicht DC. Oxytropis Halleri Bunge in Ledeb. Fl. Alt. Suppl. 2 (1833), Spee. gen. Oxytropis 106 (1874); Koch Syn. Ed. 2. 200 (1844); Stur in Sitzungsber. Ak. Wiss. Wien. math. nat. Cl. XX. 96 (1856). Spiesia uralensis O. Kuntze Rev. Gen. I. 207 (1891). Oxytropis sericea «a. typica Beck in Rchb. Icon. XXII. 123 (1901). Oxytropis sericea ]. velutina 4. u. @. Syn. VI. 2. 825 (1909). 1002 Oxytropis. Galega. Auf steinigen Alpentriften und im Felsschutt in der Hochalpen- region (2000—2500 m) der Niederen Tauern, selten. Auf einer Schutt- halde an der Südwestseite des Kesselkogels bei Kleinsölk ober der Zerwegalpe (Masten) und im Tuchmarkaar unter den Weißen Kögeln (Strobl); auf der Schönfeldspitze bei Pusterwald (Fest!) und auf der Gstemmerspitze bei Irdning (Stur)). 6. Oxytropis pilosa (L.) DO. Zottiger Spitzkiel. Ausdauernd. Wurzel spindelig, mehrköpfig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 50 em hoch, beblättert, weichhaarig zottig. Blätter unpaarig gefiedert, mit 4—12 Paaren länglicher, stumpfer oder spitzer, zottig behaarter Blättehen. Nebenblätter länglich-lanzettlich, lang zugespitzt. Blüten fast sitzend in dichten, eiförmigen, langgestielten, blatt- winkelständigen Ähren. Ährenstiele zottig. Deckblättchen der Blüten lineal, lang zugespitzt, meist etwas länger als die Kelchröhre. Kelchzähne pfriemlich. Blüten blaßgelb. Flügel kaum länger als das Schiffehen. Fahne vorn ausgerandet. Hülsen ungestielt, lineal- länglich, unvollkommen zweifächerig, weißzottig, bis 2 cm lang. Samen schwärzlich, nierenförmig. Juni, Juli. Astragalus pilosus Z. Sp. pl. Ed. 1. 756 (1753). Oxytropis pilosa DC. Astrag. 21, 73 (1802); Koch Syn. Ed. 2. 202 (1844); Neumayer in Verh. zool. bot. Ges. Wien LIX. 316 (1909). Spiesia pilosa O. Kuntze Rev. Gen. I. 207 (1891). An sonnigen felsigen Abhängen, nur in der „Klamm“ bei Einöd nächst Neumarkt (Neumayer)). 2. Subtribus. Tephrosiinae Taubert. Blütentrauben endständig. den Blättern gegenüberstehend oder blattachselständig. Fruchtknoten- stielehen am Grunde mitunter mit becherförmigem Diskus. Hülsen einfächerig. Tephrosieae Benth. Hook. Gen. pl. I. 444 (1865). Tephrosiinae Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 259 (1891); 4. u. @. Syn. VI. 2. 706 (1909). 4. Galega Z. Geisraute. Blüten in gestielten, blattachselständigen Trauben. Kelch glockig, fünfzähnig, mit lanzettlich-pfriemlichen Zähnen. Fahne läng- lich-verkehrt-eiförmig, kurz genagelt. Flügel lang genagelt, geöhrlt, mit dem stumpfen eingebogenen Schiffchen leicht zusammen- hängend. Staubfäden einbrüderig, gleich lang, das obere mit den übrigen nur am Grunde verbunden. Fruchtknoten sitzend, mit zahl- reichen Samenknospen. Griffel kahl, fädlich, eingekrüämmt, mit end- ständiger kopfiger Narbe. Hülse lineal, stielrund oder zwischen den Galega. Robinia. 1003 Samen verengt, durch den Griffelrest bespitzt, zweiklappig aufspringend, ungefächert. Samen quer, länglich, fast keulig, ohne Anhängsel. Galega L. Sp. pl. Ed. 1. 714 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 320 (1754); Endl. Gen. pl. 1272 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 198 (1844); Maly Fl. Steierm. 252 (1868); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 268 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 707 (1909). I. Galega officinalis 4. Gemeine Geisraute. Ausdauernd. Wurzelstock kurz, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis über Im hoch, einfach oder ästig, kahl oder fast kahl. Blätter unpaarig gefiedert, mit 6—10 Paaren lanzettlicher bis linealer, ganzrandiger, ge- stutzter, stachelspitzer Blättehen. Nebenblätter halbpfeilförmig, spitz. Blüten in reichblütigen, langgestielten, blattachselständigen Trauben. Kelch glockig, kahl; Kelchzähne lineal-pfriemlich, etwa so lang wie die Röhre. Blumenkrone hell lila. Fahne etwa 12 mm lang, kaum länger als Flügel und Schiffchen. Hülsen 2—5 cm lang, stielrund, zwischen den Samen eingeschnürt, 2—3 mm dick, kahl, längsaderig gefurcht. Samen bohnenförmig, 4 mm lang. Juni, Juli. Galega officinalis ZL. Sp. pl. Ed. 1. 714 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 199 (1844); Maly Fl. Steierm. 252 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 206 (1874); A. u. @. Syn. VI. 2. 707 (1909). Auf feuchten Wiesen, an Gräben, Bachufern, in feuchten Gebüschen, in Mittel- und Untersteiermark zerstreut. Auf nassen Wiesen in der unteren Region des Geierkogels bei Graz; bei Wildon, Fürstenfeld. In den Auen und an den Armen der Mur bei Spielfeld, Zedenitz, Zelting, Laafeld, Sicheldorf, Luttendorf und der Drau bei Marburg, Ankenstein, Polstrau, Sauritsch. Zwischen St. Egydi und Pößnitz, bei Stattenberg, Pöltschach, Gonobitz, Wöllan, Ponigl, St. Georgen, Cilli, Pristova, Ro- hitsch, Tüffer, Römerbad, Rann. 3. Subtribus. Robiniinae Benth. Hook. Blütentrauben blatt- achselständig. Fruchtknotenstielehen ohne Diskus. Hülsen flach. Robinieae Benth. Hook. Gen. pl. I. 445 (1865). Robiniinae Taubert in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 3. 259 (1891): A. u. @. Syn. VI. 2. 713 (1909). 5. Robinia Z. Robinie. Blüten in blattachselständigen, hängenden Trauben. Kelch fünf- zähnig, mit kurzen breiten Zähnen, die oberen etwas verwachsen und der Kelch dadurch fast zweilippig. Fahne groß, rundlich oder eiförmig, zurückgeschlagen, genagelt. Flügel länglich-sichelförmig, frei. Schiffehen lang genagelt, dreieckig, eingebogen, stumpf. Die neun unteren Staubblätter zu einer Röhre verwahsen, das zehnte am Grunde 1904 Robinia. Colutea. frei, in der Mitte mit den übrigen verwachsen. Staubblattröhre am Grunde lochförmig geöffnet. Fruchtknoten länglich, gestielt. Griffel pfriemlich, eingebogen, unter der Spitze behaart, mit kleiner, endständiger Narbe. Hülse lineal, flach, an der Bauchnaht schmal geflügelt, ungefächert. Samen länglich-nierenförmig, flach. Robinia Z. Sp. pl. Ed. 1. 722 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 322 (1754); Endl. Gen. pl. 1274 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 252 (1868); Taubert in Engl. u, Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 274 (1891); A. u. @. Syn. VI.,2. 713 (1909). I. Robinia Pseudacacia /. Unechte Akazie. Bis 30 m hoher Baum mit brauner, längswulstiger, rauher Rinde und in Dornen um- gewandelten Nebenblättern. Blätter unpaarig gefiedert, mit 5—12 Paaren kurz gestielter, ovaler, ganzrandiger, stumpfer, fein flaumiger Blättehen. Blüten mäßig lang gestielt, in lockeren, eiförmigen, hängenden Trauben, wohlriechend. Traubenspindel und Blütenstiele Hlaumig. Kelch kurzglockig, fast zweilippig, fein flaumig. Blumenkrone weiß. Fahne breit eiförmig, rasch in den Nagel zusammengezogen, in der Mitte grün gefleckt. Hülsen flach, holperig, zwischen den Samen oft eingeschnürt, 4—9 cm lang, 1 cm breit, rötlich. Juni. Robinia Pseudacacia L. Sp. pl. Ed. 1. 722 (1753); Maly Fl. Steierm. 252 (1868); A. u. @. Syn. VI. 2. 714 (1909). In Anlagen und als Alleebaum und in neuerer Zeit auch zu Auf- forstungszwecken allgemein gepflanzt und nicht selten verwildert. Be- sonders häufig bei Gösting, Graz, und längs der Südbahnstrecke bei Ehrenhausen, Marburg, Pöltschach, Ponigl, Römerbad, Steinbrück, Hrast- nigg; zwischen Pragerhof und Pettau. Stammt aus Nordamerika und kam erst unter Kaiser Leopold I. nach Österreich. 4. Subtribus. Coluteinae Denth. Hook. Blütentrauben blatt- achselständig. Fruchtknotenstielehen am Grunde ohne Diskus. Hülsen aufgeblasen, niemals der Länge nach gefächert. Griffel oberwärts bärtig. Coluteae Benth. Hook. Gen. pl. I. 446 (1865). Coluteinae Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 259 (1891); A. u. G@. Syn. VI. 2. 724 (1909). 6. Golutea Z. Blasenstrauch. Blüten in blattachselständigen Trauben. Kelch glockig, fünfzähnig, die Kelchzähne gleichgroß oder die beiden oberen kürzer. Fahne groß, fast kreisrund, kurz genagelt, innen über dem Nagel zweifaltig oder zweischwielig. Flügel länglich-sichelförmig, geöhrlt, kurz genagelt. Schiffchen breit, stumpf, eingebogen, lang genagelt. Die neun unteren Staubblätter hoch hinauf miteinander verwachsen, das zehnte frei. Fruchtknoten gestielt, mit zahlreichen, anfangs zwei-, Colutea. Cicer. 1005 später mehrreihigen Samenknospen. Griffel an der Spitze eingekrümmt und innen gebärtet, mit kleiner in der Einbiegung sitzender Narbe. Hülse bauchig aufgeblasen, nicht oder nur an der Spitze auf- springend (Abb. 36, Fig. 6), Samen nierenförmig. Colutea 7. Sp. pl. Ed. 1. 723 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 323 (1724) z. T.; Medie. Phil. bot. I. 210 (1789); Maly Fl. Steierm. 252 (1868); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 282 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 728 (1909). I. Colutea arborescens /. Baumartiger Blasenstrauch. Bis 2,5 m hoher, wehrloser Strauch mit flaumigen Zweigen. Blätter ın- paarig gefiedert, mit 3—5 Paaren rundlich-ovaler bis ei- förmiger, ganzrandiger, stumpfer, kurz stachelspitzer Blättchen. Blüten mäßig lang gestielt, in blattachselständigen, eiförmigen Trauben. Trauben- spindel und Blütenstiele angedrückt flaumig. Kelch glockig, angedrückt flaumig; Kelchzähne kurz, die zwei oberen etwas kürzer als die drei unteren. Blüten leuchtend goldgelb, bis 20 mm lang. Fahne rundlich. Flügel viel schmäler und etwas kürzer als das stumpfliche, aufgebogene Schiffehen. Hülsen 4—7 em lang, an der Bauchseite flach und rinnig, an der Rückenseite blasig aufgetrieben, dünn- häutig. Samen flach nierenförmig, olivenbraun. Juni. Colutea arborescens L. Sp. pl. Ed. 1. 723 (1753) exkl. %.; Maly Fl. Steierm. 252 (1868); A. u. @. Syn. VI. 2. 728 (1909). In Anlagen häufig kultiviert und auf dem Grazer Schloßberge in Menge verwildert oder vielleicht wirklich wild. In Südeuropa ein- heimisch. 2. Tribus: Vicieae Bronn. Kelch fünfzähnig oder -teilig. Staubblätter zweibrüderig. Hülsen meist zweiklappig aufspringend, mehrsamig. Blätter meist paarig ge- fiedert, die Blattspitze in eine Ranke oder Stachelspitze ausgehend. Nebenblätter entwickelt. Viecieae Bronn Diss. Leg. 133 (1822), in DC. Prodr. Il. 356 (1825); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 186, 350 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 898 (1909). 7. Cieer L. Kichererbse. Blüten einzeln oder zu wenigen traubig, Kelch schief, fünf- spaltig mit fast gleichen Abschnitten. Fahne eiförmig bis fast kreisrund, nicht oder kurz genagelt. Flügel schief verkehrt-eiförmig. Schiffehen eingebogen, stumpf. Die neun unteren Staubblätter zu einer Röhre verwachsen, das zehnte frei. Staubfäden an der Spitze etwas verbreitert. Fruchtknoten sitzend, mit zwei bis zahlreichen Samen- knospen. Griffel fädlich, eingebogen, kahl, mit kleiner endständiger 1006 Cieer. Viecia. Narbe. Hülse ein- bis mehrsamig, im Kelch sitzend, aufgeblasen, zweiklappig aufspringend. Samen kugelig oder verkehrt-eiförmig. Kräuter oder Halbsträucher mit paarig oder unpaarig gefiederten Blättern. Cicer L. Sp. pl. Ed. 1. 738 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 325 (1754); Endl. Gen. pl. 1278 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 212 (1844); Maly Fl. Steierm. 255 (1868); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 350 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 899 (1909). I. Cicer arietinüum ZL. Gemeine Kichererbse. Einjährig. Stengel aufrecht, einfach oder am Grunde ästig, bis: 50 cm hoch, drüsig-flaumig. Blätter unpaarig gefiedert, drüsig-flaumig, mit 4—8 Paaren meist auseinandergerückter, eiförmiger, scharf ge- zähnter Blättchen; Nebenblätter dreieckig, tief gezähnt. Blüten einzeln in den Blattachseln, kurz gestielt. Blumenkrone S—10 mm lang, blaßlila, nur wenig länger als der drüsig-flaumige, tief fünf- spaltige Kelch. Hülse etwa 2 cm lang, aufgeblasen, eiförmig, durch den Griffel bespitzt, drüsig-laumig. Juni, Juli. Cicer arietinum Z. Sp. pl. Ed. 1. 738 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 212 (1844); Maly F}. Steierm. 255 (1868); A. u. @. Syn. VI. 2. 900 (1909). Wird in Südsteiermark, besonders in den Windischen Büheln, bei Rohitsch und Cilli, auf Äckern gebaut. Unbekannten Vaterlandes. 8. Vieia Z. Wicke. Blüten in Trauben oder einzeln, blattachselständig, Kelch schief, tief fünfspaltig mit fast gleichlangen Zipfeln. Blumen- kronblätter kurz genagelt. Fahne verkehrt-eiförmig bis länglich, aus- gerandet. Flügel schief länglich, dem länglichen, eingebogenen stumpfen Schiffchen in der Mitte anhaftend. Die neun unteren Staubblätter zu einer Röhre verwachsen, das zehnte frei oder mit den übrigen teilweise verwachsen. Staubfadenröhre schief abgeschnitten. Fruchtknoten gestielt oder fast sitzend, mit zahlreichen Samenknospen. Griffel schlank, eingebogen, ringsum unter der Narbe behaart oder mit einem Haarbüsche] am Rücken, mit kleiner endständiger Narbe. Hülse länglich, zusammengedrückt lederig, ungefächert, mehrsamig. Same kugelig oder leicht zusammengedrückt. Kräuter mit paarig gefiederten, in eine Wickelranke, seltener in eine Stachelspitze endigenden Blättern. Vicia ZL. Sp. pl. Ed. 1. 734 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 327 (1754); Endl. Gen. pl. 1279 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 212 (1844); Maly Fl. Steierm. 255 (1868), alle erw., d. h. inkl. Ervum L.z. T.; Koch Syn. Ed. 1. 191 (1837); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 351 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 902 (1909). Vieia. 1007 Wicht. Literatur: Alefeld, Über die Vieieen in Österr. bot. Zeitschr. IX. (1859) 352 ff. Bestimmungsschlüssel. 1. Blüten in langgestielten, zwei- bis vielblütigen Trauben oder einzeln lang gestielt in den Blattachseln . . . . : 2. Blüten einzeln oder zu 2—6 in den Biettachseln, a Ks Rt Be fast sitzend. . . ur i N RUHE 1: 2. Trauben 1—6- .blütig. " Blüten el —9 mm I A SUR STE Er Trauben vielblütig. Blüten größer, 12—20 mm lang . . . 2.2.2... 3. Trauben 1—2-blütig. Nebenblätter borstlich-gezähnt . . . . V. Ervilia. Trauben ein- bis mehrblütig. Nebenblätter ganzrandig . . . ... 4 4. Obere Blätter 3—4-paarig. Hülsen kahl. Kelchzähne kürzer als die Kelch- röhre und die Blumenkrone . . . 2 2 2 22202020. V. tetrasperma. Obere Blütter meist sechspaarig. Hülsen flaumig. Kelchzähne länger als die Kelchröhre und meist auch länger als die Blumenkrone . V. hirsuta. 5. Blüten gelblichweiß. Blättchen eifürmig . .» » » . 2... V. oroboides. Bintonshlaulıchwerßirhlasoder.blaut u. a Senne ei. IE NENBIEDTBRLETTFEZR INN ee an we nee Te Nebenblätter ganzrandig . - - a 7. Blätter 3—5-paarig. Blüttchen EN Blüten. Ebauich . V. dumetorum. Blätter 6—9-paarig. Blüttchen elliptisch bis länglich. Blüten bläulichweiß: V. silvalica. 8. Blatte’der Fahne viel kürzer als ihr Nagel . . . . x. 2 2... Platte der Fahne so lang oder länger als ihr Nagel . . . .....10. Seistenpel abstehendrzottig 5 2.0. wa un een. Ver Villosa. Stengel kahl oder fast kahl . . . . ek el labredens, 10. Platte der Fahne doppelt so lang als Ihr Nagel. Blättchen lineal, starr: Vv. temuifolia, Platte der Fahne so lang wie ihr Nagel . . . . N ll. 11. Blättchen in der Jugend zusammengefaltet. Deka Kürzkr als ihr Trag- WIESO Der ale 1; eV czBsuhicn: Blättchen in der et engel aaben. meist so lang BER länger als ihr Tragblatt . . . . en 12. Obere Blätter meist 10-paarig. Stiel dar Hülse Kilrzer ai de Kelchröhre: V. Cracca. Obere Blätter meist 15-paarig. Stiel der Hülse lünger als die Kelchröhre: V. incana. 13. Blumenkrone weiß, die Flügel mit großem schwarzem Fleck. Blätter rankenlos. . . . ER ES EVEN GHRE Blumenkrone gelblichweiß, ah ode Het LE ER eh: cn LEN 14. Blätter rankenlos. Blättchen groß, eiförmig, spitz. „Blüten blaßgelb: V. oroboides. Wenigstens die oberen Blätter mit Wickelranke . . ». » » . 2... 1. 15. Fahne behaart. Blüten gelblichweiß . . . » » 2...» V. pannonica. Kahne'kahl'. . . . . re A 16. Blüten in 2—6-blütigen er De ten ÜDrEnen, violett . . V. sepium. Blüten einzeln oder zu zweien in den Blattachseln . . : » 2... ...17 1008 Viecia. 17. Blüten gelblichweiß, die Fahne grau überlaufen . . . . . YV. grandiflora. Blüten röt.oder.- violett 2 2.1 nun re DB al 15. Blätter 3—4-paarig gefiedert, die unteren ohne, die oberen mit einfacher Wickelranke -" r.. 207 Zr a 2 Sn 9 se DR AVENTALRUNOERER Blätter 4—12-paarig gefiedert, mit verzweigter Wickelranke . . . . 19. 19. Die vier oberen Kelchzähne aufwärts gekrümmt. Blättchen schmal lineal: V. peregrina. Alle-Kelehzähne, gerader vorgestreckt 2.2... 2 2 Eee 20 Hahnespläulich"zsRlüoelSpurpuuns er eV eRatva: Blüten. einfarbig. rotviolett. 2.00. 22, ee en ee re 21. Hülse braun bis schwarzbraun, bei der Reife den Kelch zerreißend. Blätter 5—7-paarig gefiedert. Blumenkrone 14—18 mm lang . . . .„ T. segelalis. Hülsen glänzend schwarz, den Kelch nicht zerreißend. Blätter meist fünf- paarig gefiedert. Blumenkrone 12—15 mm lung . . . . V. angustifolia. I. Untergattung: Euvicia Vis. Griffel vom Rücken her zusammengedrückt oder stielrund, an der Rückenseite unter der Narbe gebärtet, sonst meist kahl (Abb. 36, Fig. 11). Nebenblätter mit Honiggrübchen. Euvicia Vis. Fl. Dalm. III. 317 (1852); Taubert in Engl. u. Pranil Nat. Pilanzenf. III. 3. 351 (1894); A. u. @. Syn. VI. 2. 949 (1909). Vicia L. Gen. pl. 5. 327 (1754), als Gattung. Viciosae Alef. in Öst. bot. Zeitschr. IX. 353 (1859), als Tribus!; Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 871 (1893), als Gruppe. Sekt. 1. Atossa (Alef.) Beck. Blüten in kurzgestielten mehr- blütigen Trauben. Pflanzen ausdauernd. Atossa Alef. in Bonpland. (1861) 100, als Gattung. Vicia Sekt. Atossa Beck Fl N.-Öst. II. 1. 872 (1892); A. u. @. Syn. VI. 2. 949 (1909). I. Vicia sepium Z. Zaunwicke. Ausdauernd. Wurzelstock walz- lich, ästig, kriechend. Stengel liegend oder klimmend, bis 60 em hoch, zerstreut flaumig oder kahl. Blätter unpaarig gefiedert, in eine ästige Wickelranke endigend, mit 4—S8 Paaren eiförmiger bis eiläng- licher, ganzrandiger, stumpfer oder ausgerandeter, stachelspitzer, zer- streut flaumiger Blättchen. Nebenblätter halbmondförmig, tief ge- zähnt. Blüten in 2—6-blütigen, sehr kurz gestielten, blatt- achselständigen Trauben. Kelch röhrig-glockig, behaart; Kelch- zähne pfriemlich, kürzer als die Kelchröhre. Blumenkrone 14—18 mm lang, bleichviolett. Fahne verkehrt-eiförmig, etwas kürzer als ihr Nagel. Hülsen länglich, 15—30 mm lang, 6—7 mm breit, schwarz, kahl. Mai—Juli. Vicia sepium L. Sp. pl. Ed. 1. 875 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 215 (1844); Maly Fl. Steierm. 256 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 207 (1874); Strobl Fl. Admont II. 61 (1882); A. u. @. Syn. VI. 2. 953 (1909). Wiggersia sepium G. M. Sch. Fl. Wetterau III. 34 (1800). Faba sepium Bernh. Syst. Verz. Pfl. Erfurt 250 (1799). Atossa sepium Alef. in Bonpl. (1861) 100. Vicia. 1009 Auf Wiesen, in Gebüschen, an Waldrändern, in Auen, gemein bis in die Voralpen. 2. Vicia oroboides Wulf. Walderbsenähnliche Wicke. Aus- dauernd. Wurzelstock kurz, schief, meist knollig verdickt. Stengel auf- recht, meist einfach, bis 50 cm hoch, kahl oder fast kahl. Blätter paarig gefiedert, in eine Stachelspitze endigend, ohne Wickel- ranke, mit 2—3 Paaren eiförmiger, großer, ganzrandiger, an den untersten stumpfer, sonst spitzer, oberseits und am Rande fein Naumiger Blättehen. Nebenblätter halbpfeilförmig, ganzrandig oder etwas gezähnelt. Blüten in 2—6-blütigen, blattwinkelständigen, fast sitzenden Trauben. Kelch röhrig-glockig, spärlich behaart, die drei unteren Kelchzähne lanzettlich, fast so lang wie die Kelchröhre. Blumenkrone 15—20 mm lang, bleichgelb, die Fahne rötlichbraun überlaufen. Platte der Fahne kürzer als ihr Nagel. Hülsen lineal- länglich, 2—3 em lang, 6—9 mm breit, schwarz, kahl, aufrecht ab- stehend. Mai, Juni. Vieia oroboides Wulf. in Jaeg. Collect. IV. 323 (1790); Koch Syn. Ed. 2. 215 (1844); Maly Fl. Steierm. 256 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 207 (1874); A. u. @. Syn. VI. 2. 956 (1909). Orobus Clusii Spreng. Syst. veg. Ed. 16. III. 259 (1826). Orobus vicioides DC. Prodr. II. 377 (1825). Atossa oro- boides Alef. in Bonplandia (1861) 101. In Berg- und Voralpenwäldern, in Schluchten, an buschigen felsigen Abhängen. In Obersteiermark in der Terz bei Mariazell, am Freinbach und in der Klausleiten bei Frein, an der stillen Mürz in Neuwald, beim Todten Weib und auf der Ameiswiese nächst Mürzsteg. In der Um- gebung von Graz bei Peggau am Wege zur Leigrotte, auf dem Schöckel, dem Geierkogel, bei Rein, Gösting, St. Gotthard, auf dem Plabutsch, zwischen Hilmteich und Stiftingtal, auf dem Kirchberge von Planken- warth. Häufig bei Fürstenfeld, Söchau, Altenmarkt, Gleichenberg, Leib- nit. Überall in den Windischen Büheln bei Wolfszettel, Marburg, Pößnitz, Poppendorf, Radkersburg, Pettau, Friedau; am Posruck bei Unterdrauburg, am Bachergebirge bei Pickerndorf, Frauheim, Windisch- graz. (Gemein in allen Bergwäldern Südsteiermarks bei Pöltschach, Windisch-Landsberg, Neuhaus, Windischgraz, Cilli, Pletrowitsch, Tüfter, Gairach, Steinbrück, Trifail, bis in die Voralpen. Sekt. 2. Faba (Adans.) Gray. Blüten in kurzgestielten mehr- blütigen Trauben. Pflanzen einjährig. Stengel steif, aufrecht. Faba Adans. Fam. II. 330 (1762), als Gattung; Gray A nat. arr. of brit. Pl. II. 617 (1821), als Sektion; A. u. @. Syn. VI. 2. 987 (1909). Hayek, Flora von Steiermark. \ 64 1010 Vicia. 3. Vicia Faba Z. Saubohne. Einjährig. Stengel steif auf- recht, einfach, bis 1 m hoch, kantig, kahl. Blätter paarig gefiedert, in eine Stachelspitze endend, ohne Wickelranke, mit 1—3 Paaren ovaler bis elliptischer, ziemlich großer, ganzrandiger, stump- fer, stachelspitzer, kahler Blättchen. Blüten in blattachsel- ständigen, fast sitzenden, 2—6-blütigen Trauben. Kelch röhrig- glockig, die drei unteren Kelchzähne lanzettlich, kürzer als ihre Röhre. Blumenkrone 25—30 mm lang, weiß, die Flügel mit großem schwarzem Fleck. Platte der Fahne so lang wie ihr Nagel und doppelt so lang als das Schiffchen. Hülsen länglich, gedunsen, 4—6,5 cm lang, 15—20 mm breit, schwarz, außen etwas sammtig be- haart, mit schwammigen Querscheidewänden. Samen rundlich-eckig bis scheibenförmig, bis 10—35 mm lang. Juni, Juli. Vicia Faba ZL. Sp. pl. Ed. 1. 737 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 215 (1844); Maly Fl. Steierm. 256 (1868); A. u. @. Syn. VI. 2. 987 (1909). Faba vulgaris Mnch. Meth. 150 (1796). Wird besonders in Mittel- und Südsteiermark häufig auf Äckern gebaut. Stammt nach Alefeld aus dem Himalaya. Sekt. 3. Euvicia (Eindl.) Öelak. Blüten einzeln oder zu zweien in den Blattachseln, seltener in fast sitzenden wenigblütigen Trauben. Pflanze einjährig. Stengel schlaff, liegend oder kletternd. Vieia Sekt. Vicia Subsekt. Euvicia Endl. Gen. pl. 1279 (1836—40). Vieia Sekt. Euvicia Celak. Prodr. Fl. Böhm. 679 (1867—74) z. T. Vicieinae Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 351 (1893). 4. Vieia pannonica Ör. Ungarische Wicke. Einjährig. Stengel liegend oder klimmend, bis 60 cm hoch, einfach oder ästig, behaart. Blätter unpaarig gefiedert, in eine verzweigte Wickelranke endi- gend, mit 5—8 Paaren länglicher oder länglich-ovaler, ganzrandiger, stumpfer oder ausgerandeter, behaarter Blättchen. Nebenblätter halb- pfeilförmig, die obersten lanzettlich, ganzrandig. Blüten in blatt- achselständigen, fast sitzenden, 2—4-blütigen Trauben. Kelch glockig, zottig, die drei unteren Kelchzähne pfriemlich, länger als die Kelchröhre. Blumenkrone 20 mm lang, blaßgelb mit weißlichen Nägeln und grünlich gestreifter Fahne. Platte der Fahne außen zottig behaart, vorn ausgerandet, kürzer als ihr Nagel. Hülsen länglich-eiförmig, 2,5—3,5 cm lang und 8—10 mm breit, anliegend zottig, Mai—Juli. Vicia pannonica Or. Stirp. Austr. Ed. 2. V. 392 (1769); Koch Syn. Ed. 2. 216 (1844) exkl. 8.; Maly Fl. Steierm. 256 (1868); A. u. @. Syn. VI. 2. 981 (1909). Hypechusa pannonica Alef. in Bot. Zeitg. (1860) 166. u Zn Zn 2) Vicia. 1011 Auf Äckern, unter dem Getreide, auf wüsten Plätzen. Bei Frein einmal ein Exemplar. Bei Graz nur zerstreut und zufällig, wie auf dem Ruckerlberge, bei Unter-Andritz, beim städtischen Schlachthause, bei Gösting und auf dem Petersberg. Häufiger in den Windischen Büheln und im Pettauer Felde bei Mureck, Radkersburg, Zweikofnen, Negau, Melling nächst Marburg; bei Rohitsch. 5. Vicia grandiflora Scop. Großblütige Wicke. Einjährig. Stengel liegend oder klimmend, an der Basis ästig, bis 60 cm lang, fein flaumig bis kahl. Blätter unpaarig gefiedert, in eine ästige Wickel- ranke endigend, 3—7-paarig; Blättchen verkehrt-herzförmig bis ver- kehrt-eilänglich oder die oberen keilig-länglich bis lineal, gestutzt oder ausgerandet, in der Ausrandung stachelspitz, ganzrandig, kahl oder zer- streut behaart. Nebenblätter eiförmig, ganzrandig oder ein- bis zweizähnig. Blüten einzeln oder zu zweien blattachselständig, fast sitzend. Kelch röhrig, fein flaumig; Kelchzähne pfriemlich, kürzer als die Kelchröhre, gerade vorgestreckt. Blüten 2,5—3,5 cm lang, weißlichgelb, die Fahne rauchgrau überlaufen, ihre Platte kahl, länger als ihr Nagel. Hülsen 4—5 cm lang, 6—3 mm breit, kurzflaumig, zuletzt kahl, schwarz. Mai—Juli. Vicia grandiflora Scop. Fl. Carn. Ed. II. 65 T. 42 (1772); Koch Syn. Ed. 1. 197 (1837), Ed. 2. 216 (1899); Maly Fl. Steierm. 256 (1868): Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 876 (1892); A. u. @. Syn. VI. 2. 950 (1909). Tritt in zwei Formen auf: «@. Seopoliana Koch. Blättchen auch der oberen Blätter verkehrt- herzförmig, bis 17 mm lang und höchstens doppelt so lang als breit. Vicia grandifolia «. Scopoliana Koch Syn. Ed. 1. 197 (1837), Ed. 2. 216 (1844); A. u. @. Syn. VI. 2. 951 (1909). Vicia grandiflora Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 65 T. 42 (1772. Vicia grandiflora z. obcordata Neilr. Fl. N.- Öst. 961 (1859). Vicia grandiflora ». typica Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 876 (1892). Auf Äckern unter dem Getreide, bisher nur bei Söchau und Fürstenfeld (Sabransky)), hier häufig und in zahlreichen Übergangs- formen gegen ß. Kitaibeliana; nach Ascherson u. Graebner auch in Südsteiermark. 3. Kitaibeliana Koch. Blättchen wenigstens der mittleren und oberen Blätter keilig-länglich bis lineal, 1,6—3 mm lang und 3—6 mal so lang als breit. Viecia grandiflora 8. Kitaibeliana Koch Syn. Ed. 1. 197 (1837), Ed. 2. 216 (1844). Vicia sordida W.K. Deser. et Icon. pl. var. Hung. II. 143 T. 133 (1805); Fritsch Exeursionsfl. 1. Aufl. 342 (1897). Vicia grandiflora ß. oblonga Neilr. Fl. N.-Öst. 961 (1859). Vicia grandiflora 3. sordida Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 876 (1892); A. u. @. Syn. VI. 2. 951 (1909). 64* 1012 Vieia. Auf Äckern, unter dem Getreide, seltener auf Schutt, wüsten Plätzen. In der Umgebung von Graz bei Deutsch-Feistritz, Gratwein, Unter-Andritz, in der Ragnitz, beim Staatsbahnhofe und beim städt. Schlachthause; bei Premstätten, Waltendorf, Autal. Zufällig bei Laßnitz, Voitsberg. Häufig überall bei Pöllau, Weiz, Fehring, Fürstenfeld, Söchau, Ilz, Riegersburg, Groß-Wilfersdorf, Radkersburg. Gemein bei Marburg, Windenau und im ganzen Pettauer Felde bei St. Johann am Draufelde, Golldorf, Pettau, Podvinzen, Polstrau, Sauritsch; im oberen Sanntale bei Praßberg, Laufen, Leutsch. 6. Vicia sativa 4. Futter-Wicke. Einjährig. Stengel klimmend, am Grunde ästig, bis 60 cm hoch, zerstreut flaumig. Blätter unpaarig gefiedert, in eine verzweite Wickelranke endigend, 5—T7-paarig. Blättchen länglich-verkehrt-eiförmig bis keilig-länglich, 15 bis 25 mm lang, 5—10 mm breit, ganzrandig, tief ausgerandet, stachelspitz. Nebenblätter eilanzettlich, tief gezähnt. Blüten einzeln oder zu zweien blattwinkelständig, sehr kurz gestielt. Kelch glockig, zerstreut behaart; Kelchzähne lanzettlich, länger als die Kelchröhre. Blüten 22—26 mm lang. Fahne lila. Flügel purpurn. Schiff- chen weißlich, purpurschwarz gefleckt. Platte der Fahne länger als ihr Nagel, kahl. Hülsen lineal, 5—8 cm lang, 7”—18 mm breit, leder- gelb, flaumig, zuletzt fast kahl. Mai—Juli. Vicia sativa L. Sp. pl. Ed. 1. 736 (1753), Ed. 2. 1037 (1763) exkl. ß.; Koch Syn. Ed. 2. 217 (1844); Maly Fl. Steierm. 256 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 61 (1882). Vicia notata @ikb. Fl. Lith. II. 105 (1781). Vicia sativa A. V. no- tata A. u. @. Syn. VI. 2. 963 (1909). Auf Äckern, unter dem Getreide, mancherorts häufig. Hie und da bei Aussee; häufig bei Admont, Seckau; bei Graz, Wetzelsdorf, Kirchbach, Gleichenberg. Bei Marburg, Neuhaus, Cilli, Tüffer, Trifail, Praßberg. Auch häufig als Futterpflanze gebaut. 7. Vicia segetalis T’huzll. Saat-Wicke. Einjährig. Stengel klim- mend, bis 60 cm hoch, zerstreut flaumig. Blätter unpaarig gefiedert, in eine verzweigte Wickelranke endigend, 5—-7-paarig. Blätt- chen verkehrt-eilänglich bis lineal-keilig, 15—20 mm lang und 3—6 mm breit, ausgerandet, stachelspitz, ganzrandig. Nebenblätter eilanzettlich, tief gezähnt. Blüten einzeln oder zu zweien, blattachselständig, sehr kurz gestielt. Kelch glockig, kahl; Kelchzähne lanzettlich, gerade vorgestreckt, länger als die Kelchröhre. Blüten 14—18 mm lang, einfarbig purpurn. Fahne kahl. Hülsen lineal, 4—6 mm lang, 6—8 mm breit, bei der Reife den Kelch Viecia. 1013 zerreißend, hellbraun bis schwarzbraun, holperig, zerstreut flaumig, zuletzt fast kahl. Mai— Juli. Vicia segetalis Thuill. Fl. Env. Paris 367 (1799); Fritsch Excursionsfl. f. Österr. 342 (1897). Vicia sativa ß. segetalis Ser. in DC. Prodr. II. 361 (1825). Vicia angustifolia «a. segetalis Koch Deutschl. Fl. V. 187 (1839), Syn. Ed. 2. 217 (1844). Vicia sativa £. variifolia Neir. Fl. N.-Öst. 962 (1859). Vicia sativa (. V. angustifolia 2. segetalis A. u. @. Syn. VI. 2. 973 (1909). Auf Äckern, unter dem Getreide, zerstreut bei Neuberg, Graz, Marburg und wohl noch anderwärts. Wird auch ab und zu als Futter- pflanze kultiviert. 8. Vicia angustifolia Reich. Schwarzfrüchtige Wicke. Ein- jährig. Stengel kletternd, 10—30, selten bis 60 cm hoch, zerstreut flaumig. Blätter unpaarig gefiedert, in eine verzweigte Wickel- ranke endigend. Blättchen meist zu fünf, keilig-länglich bis lineal, 1—2 cm lang und 2—4 mm breit, ganzrandig, gestutzt oder ausgerandet, stachelspitz. Nebenblätter eilanzettlich, tief ge- zähnt. Blüten einzeln, seltener zu zweien in den Blatt- achseln, sehr kurz gestielt. Kelch glockig, zerstreut behaart; Kelch- zähne lanzettlich, gerade vorgestreckt, «so lang wie die Kelchröhre. Blumenkrone 12—15 mm lang, einfarbig purpurn. Fahne kahl. Hülsen lineal, 3—5 cm lang, 5—8 mm breit, bei der Reife den Kelch nieht zerreißend, glatt, fast kahl, kohlschwarz. Mai—Juli. Vieia sativa $. angustifolia ZL. Fl. Suec. Ed. 2. 255 (1755). Vicia sa- tiva ß. nigra p: Sp. pl. Ed. 2. 1037 (1762). Vicia angustifolia Reichard Fl. Moeno-Francof. Nr. 513 (1778); Roth Tent. fl. Germ. I. 310 (1788); Maly Fl. Steierm. 256 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 208 (1874); Strobl Fl. Adm. Il. 61 (1882). Vicia Bobartii Forst. in Transaet. Linn. Soc. XVI. 442 (1830). Viecia angustifolia 3. Bobartii Koch Deutschl. Fl. V. 188 (1839), Syn. Ed. 2. 217 (1844). Vicia sativa y. angustifolia Ser. in DC. Prodr. II. 361 (1825); Neilr. Fl. N.-Öst. 963 (1859). Vicia sativa (©. angustifolia 1. Bo- bartii 4. u. G. Syn. VI. 2. 972 (1909). Auf Äckern, unter dem Getreide, auf Brachen, Wiesen, verbreitet bis in die Voralpentäler. 9. Vicia lathyroides /. Platterbsenartige Wicke. Einjährig. Stengel liegend oder aufsteigend, am Grunde ästig, bis 25 cm hoch, flaumig. Blätter unpaarig gefiedert, die unteren in eine Stachel- spitze, die oberen in eine einfache Wickelranke ausgehend, 2—4-paarig. Blättchen flaumig, die der unteren Blätter verkehrt- herzförmig, die der oberen lanzettlich bis lineal, ganzrandig, stumpf oder spitz, stachelspitz. Nebenblätter halbpfeilförmig, kanz- randig. Blüten einzeln in den Blattachseln, fast sitzend. 1014 Vieia. Kelch glockig, anliegend behaart; Kelchzähne lanzettlich, gerade vor- gestreckt, kürzer als die Kelchröhre. Blumenkrone 6—8 mm lang, purpurviolett. Fahne kahl. Hülsen lineal, 2,5—3 cm lang, 4—5 mm breit, schwarz, kahl. April—Juni. Vicia lathyroides Z. Sp. pl. Ed. 1. 736 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 218 (1844); Maly Fl. Steierm. 256 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 208 (1874); A. u. @. Syn. VI. 2. 959 (1909). Wiggersia lathyroides @. M. Sch. Fl. Wetterau. III. 34 (1801). Wiggersia minima Alef. in Bonpl. (1861) 69. Auf trockenen Wiesen, an grasigen buschigen Stellen, in Mittel- und Untersteiermark zerstreut. In der Umgebung’ von Graz auf dem Rainerkogel, dem Rosenberge und der Platte, bei Mariatrost, am Damm der Staatsbahn; bei St. Margarethen nächst Wildon; bei der Riegers- burg nächst Fürstenfeld; bei Eibiswald, Leibnitz. Auf dem Deutschen Kalvarienberge bei Marburg; bei Wildhaus, Lembach, Hausambacher; bei Leskovetz, Pettau. 10. Vicia peregrina 7. Fremdländische Wicke. Einjährig. Stengel klimmend, bis 60 cm hoch, kahl. Blätter unpaarig gefiedert, in eine einfache oder verzweigte Wickelranke endigend, mit 4—7 Paaren schmal linealer, ganzrandiger, gestutzter oder aus- gerandeter, stachelspitzer, kahler Blättchen. Nebenblätter halbspieß- förmig, ganzrandig. Blüten einzeln in den Blattachseln, kurz gestielt. Kelch anliegend behaart, glockig; Kelchzähne lanzettlich, etwa so lang wie die Kelchröhre, die vier oberen bogig aufwärts gekrümmt. Blumenkrone 10—12 mm lang, rotviolett. Hülsen breit lanzettlich, 3,5—4 cm lang, 8&—11 mm breit, fein flaumig, schwarz. April Juli. Vicia peregrina Z. Sp. pl. Ed. 1. 737 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 218 (1844); Maly Fl. Steierm. 256 (1868); A. u. @. Syn. VI. 2. 975 (1909). Auf Äckern, unter dem Getreide, nur zufällig eingeschleppt bei Cilli und Tüffer (Zechenter!). 2. Untergattung: Ervum (L.) S. F. Gray. Griffel an der Rückseite unter der Narbe nicht gebärtet, ringsum gleichmäßig behaart oder kahl. Nebenblätter ohne Honiggrübchen. Ervum L. Gen. pl. Ed. 5. 328 (1754), als Gattung. Vicia Subgen. Ervum S. F.Gray A nat. arr. brit. pl. III. 614 (1821); A. u. @. Syn. VI. 2. 903 (1909). Ervosae Alef. in Öst. bot. Zeitschr. IX. 253 (1859), als Tribus; Beck Fl. N.- Öst. II. 871 (1892), als Gruppe. Cracca Gray Nat. arrangem. brit. pl. Il. 614 (1821); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 351 (1893) erw., nicht Bentham. Vieia. 1015 Sekt. 4. Pseudocracca (Celak.) Beck. Griffel ringsum fein be- haart, am Rücken etwas zusammengedrückt. Blättchen in der Knospen- lage gefaltet. Hülsen geschnäbelt. Pseudocracca Celak. Prodr. Fl. Böhm. 681 (1867—75). Il. Vicia dumetorum L. Hecken-Wicke. Ausdauernd. Wurzel- stock walzlich, ästig, kriechend. Stengel klimmend oder liegend, ästig, bis 1,20 m hoch, kantig, an den Kanten zerstreut flaumig. Blätter paarig gefiedert, in eine ästige Wickelranke endigend, kurz gestielt, mit 3—5 Paaren auseinander gerückter, eiförmiger, ganzrandiger, stumpfer, stachelspitzer, am Rande fein flaumiger Blättchen. Neben- blätter halbmondförmig, buchtig gezähnt, mit in eine pfriemliche Spitze endigenden Sägezähnen. Blüten in lockeren, 4—14-blütigen, langgestielten, das Tragblatt überragenden Trauben. Kelch röhrig- glockig, die unteren Kelchzähne .dreieckig, viel kürzer als die Kelch- röhre. Blumenkrone 14--18 mm lang, rotviolett, die Platte der Fahne etwas kürzer als ihr Nagel. Hülsen länglich-lanzettlich, geschnäbelt, 3,5—4,5 em lang, 6—8 mm breit, kahl. Juni-August. Vicia dumetorum L. Sp. pl. Ed. 1. 374 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 213 (1844); Maly Fl. Steierm. 255 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 207 (1874); A. u. @.. Syn. VI. 2. 917 (1909). Abacosa dumetorum Alef. in Bonpl. (1861) 104. An Waldrändern, in Holzschlägen, Gebüschen, in Mittel- und Unter- steiermark. Unter der Ruine Gösting, am Plabutsch, Geierkogel, in der Göstinger und Fischerau bei Graz; bei Gleichenberg, Wildon, Stainz, auf dem Leibnitzer Schloßberge, in den windischen Büheln bei Radkers- burg. Auf dem Deutschen Calvarienberge und bei Wolfszettel nächst Marburg; bei der Ruine Buchenstein nächst Unter-Drauberg, bei Mahren- berg. Bei Faal, Friedau, Sauritsch, Laßnitz, Altenmarkt nächst Windisch- graz, Neuhaus, auf dem Dostberge bei Cilli. 12. Vicia pisiformis Z. Erbsenartige Wicke. Ausdauernd. Wurzel- stock walzlich, ästig, kriechend. Stengel kletternd, ästig, bis 1 m lang, kahl. Blätter unpaarig gefiedert, sitzend, mit 4—5 Paaren gegen- ständiger, dreieckig-eiförmiger, kahler, ganzrandiger, stumpfer, stachelspitzer Blättehen. Nebenblätter halbmondförmig, buchtig ge- zähnt. Blüten in gedrungenen, reichblütigen, blattachselständigen Trauben, die etwas länger oder kürzer als das Tragblatt sind. Kelch röhrig-glockig, die drei unteren Kelchzähne pfriemlich, etwas kürzer als die Kelchröhre.. Blumenkrone 13—20 mm lang, gelblich- weiß. Platte der Fahne etwas kürzer als ihr Nagel. Hülsen länglich, 3—3,5 cm lang, 7—9 mm breit, geschnäbelt, kahl, gelbbraun. Juni, Juli. 1016 Vicia. Vicia pisiformis L. Sp. pl. Ed. 1. 734 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 212 (1844); Maly Fl. Steierm. 254 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 206 (1874); A. u. @.. Syn. VI. 2. 916 (1909). Ervum pisiforme Peterm. Fl. Lips. 552 (1838). In Wäldern, Holzschlägen, buschigen Abhängen, in Mittel- und Untersteiermark zerstreut. Bei Deutsch-Feistritz nächst Peggau; ober Schattleithen am Geierkogel, bei St. Radegund, Gösting und im Tal bei Graz. Bei der Riegersburg nächst Fürstenfeld; bei Radkersburg; am Bachergebirge bei Wuchern, Faal, Frauheim; auf dem Kosiak und der Stenica bei Neuhaus. 13. Vicia silvatica 7. Wald-Wicke. Ausdauernd. Wurzelstock walzlich, ästig, kriechend. Stengel liegend, klimmend oder aufrecht, ästig, bis über 1 m lang, kahl. Blätter paarig gefiedert, in eine meist verzweigte Wickelranke endigend, mit 6—9 Paaren länglicher oder eilänglicher, ganzrandiger, stumpfer, stachelspitzer, kahler Blätt- chen. Nebenblätter halbmondförmig, buchtig gezähnt, mit pfriemlichen, haarspitzen Sägezähnen. Blüten in reichblütigen, blattachselständigen, langgestielten, die Tragblätter überragenden Trauben. Kelch röhrig-glockig, kahl, die drei unteren Kelchzähne pfriemlich, kürzer als die Kelehröhre. Blumenkrone 14—16 mm lang, gelblichweiß, blaßlila überlaufen, mit violetten Adern. Platte der Fahne etwas kürzer als ihr Nagel. Hülsen länglich-lanzettlich, ge- schnäbelt, 2,5—3 cm lang, 8—10 mm breit, kahl. Juni, Juli. Vicia silvatica L. Sp. pl. Ed. 1. 734 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 212 (1844); Maly Fl. Steierm. 255 (1868); Mur. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 206 (1874). Strobl Fl. Admont Il. 60 (1882); A. u. @. Syn. VI. 2. 925 (1909) WVieioides silvatiea Meh. Meth. 136 (1794). Wiggersia silvatica @. M. Sch. Fl. Wetterau 2. 36 (1800). Ervum silvaticum Peterm. Fl. Lips. 552 (1838). . In Berg- und Voralpenwäldern, in Gebüschen, an Wegen. Bei Aussee, Alt-Aussee, Grundelsee; bei Steinach, in den Kalkvoralpen bei Liezen, Admont. Bei Krakaudorf, Zeiring, Judenburg, St. Peter-Freyen- stein, Bruck. Bei Pernegg, Waldstein, Übelbach, auf dem Lantsch und dem Pleschkogel bei Graz; bei Weiz am Wege in die Weizklamm, zwischen Weiz und Anger, bei der Ruine Sturmberg. Bei Kirchbach, im Kohlgraben bei Söchau; auf dem Wildoner Schloßberge. In der Umgebung von Marburg in den Windischen Büheln bei Wolfszettel, am Bachergebirge bei Lembach, St. Leonhard, Hausambacher, Schleinitz, Frauheim. Bei Waldeck; auf dem Kosiak bei Neuhaus; nicht selten in den Sanntaler Alpen. 14. Vicia cassubica /. Cassubische Wicke. Ausdauernd. Wurzelstock walzlich, ästig, kriechend. Stengel aufrecht oder klim- — A Vicia. 1017 mend, einfach oder ästig, bis 1 m hoch, abstehend behaart. Blätter paarig gefiedert, in eine einfache oder verzweigte Wickelranke endi- gend, mit S—14 Paaren länglicher, ganzrandiger, stumpfer oder aus- gerandeter, stachelspitzer, beiderseits anliegend behaarter Blättchen. Nebenblätter ganzrandig, halbspießförmig oder die obersten lanzettlich. Blüten in3—10-blütigen, kurzen, gedrungenen, langgestielten, blattachselständigen Trauben; diese kürzer als ihr Tragblatt. Kelch spärlich behaart, seine drei unteren Zähne pfriemlich, etwa so lang wie die Kelchröhre. Blüten 10—13 mm lang, die Fahne rot- violett mit hellerem Nagel. Flügel und Schiffchen weiß, bläulich gefleckt. Platte der Fahne fast so lang wie ihr Nagel. Hülsen läng- lich-rhombisch, geschnäbelt, 15—20 mm lang, 7—10 mm breit, kahl. Juni, Juli. Vieia cassubica L. Sp. pl. Ed. 1. 735 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 212 (1844); Maly Fl. Steierm. 255 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 206 (1874); 4. u. @. Syn. VI. 2. 923 (1909). Vicia militans Cr. Stirp. Austr. Ed. 2. V. 388, T. 1. f. 2. (1769). Vicia Gerardi Jacg. Fl. Austr. Ic. III. 16, T. 229 (1775). Ervum Gerardi Pelerm. Fl. Lips. 552 (1838). An Waldrändern, in Hecken, Gebüschen, in Untersteiermark, selten. Auf dem Schloßberge von Gleichenberg; “bei Pößnitz;. bei St. Peter und in der Kartschovina bei Marburg. Am Bachergebirge bei Frauheim, bei Ober- und Unterpulsgau; zwischen Pragerhof und Windisch-Feistritz. Sekt. 5. Cracca (ray. Griffel ringsum fein behaart, von der Seite zusammengedrückt. Blättchen in der Knospenlage von beiden Seiten eingerollt. Hülsen geschnäbelt. Vicia Sekt. Cracca Gray Nat. Arrangem. brit. pl. III. 614 (1821). Cracca Gren. et Godr. Fl. franc. I. 468 (1848), als Gattung. 15. Vicia glabrescens (Koch) Heimerl. Kahle Wicke. Einjährig. Stengel klimmend, kantig, bis 1 m lang, kahl. Blätter unpaarig ge- fiedert, in eine verzweigte Wickelranke endigend, mit 5—9 Paaren meist auseinandergerückter, länglich-elliptischer, 2—6 mm breiter, zerstreut behaarter, ganzrandiger, stachelspitzer Blättchen. Nebenblätter halb- pfeilförmig, behaart. Blüten in blattachselständigen, 6—20-blütigen Trauben. Traubenstiele kahl, etwa so lang wie das Stützblatt. Kelch kahl, glockig, die drei unteren Kelchzähne pfriemlich, kürzer als die Kelchröhre. Blumenkrone 12—16 mm lang, purpurviolett, die Platte der Fahne nur halb so lang als der Nagel. Hülsen läng- lich, 2,5—3 cm lang, 1 cm breit, kurz zugespitzt, kahl. Juni— August. Viecia villosa var. glabrescens Koch Syn. Ed. 1. 194 (1537), Ed. 2. 214 (1844); Maly Fl. Steierm. 255 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 207 (1874). Vicia glabrescens Heimerl in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXXI (1881) 1018 Vieia. 173; Beck Fl. N.-Öst. II. 880 (1892). Vicia polyphylla Koch in Flora (1830) 114, nicht W. K. Vicia dasycarpa B. glabrescens A. nu. @. Syn. VI. 944 (1909). Auf Äckern, unter dem Getreide. Bei Wörschach, St. Johann am Tauern, Leoben, Bruck, Peggau, häufig überall bei Graz, bei Fernitz, im Teigitschgraben bei Voitsberg und bei Gaisfeld. Häufig bei Fürsten- feld, Feldbach, St. Georgen an der Stiefing, Stainz. Gemein bei Mar- burg und im ganzen Pettauerfelde bei Windenau, Kranichsfeld, Windisch- Feistritz, Pragerhof, St. Johann am Draufelde, Moschganzen, Haidin, Pettau, sowie in Südsteiermark bei Rohitsch, Sauerbrunn, Weitenstein, Gonobitz, Hochenegg, Cilli, Sachsenfeld, Praßberg, Riez, Trifail, Reichen- burg, Rann, Wisell, Windisch-Landsbereg. 16. Vicia villosa Roth. Sand-Wicke. Einjährig. Stengel klim- mend, kantig, bis 1 m lang, weich zottig. Blätter unpaarig gefiedert, in eine verzweigte Wickelranke endigend, mit 6—9 Paaren meist aus- einandergerückter, elliptischer bis länglicher, 2—6 mm breiter, gleich der Blattachse dicht weichhaariger, ganzrandiger, stachelspitzer Blättchen. Nebenblätter halbpfeilförmig, behaart. Blüten in blatt- achselständigen, 10—25-blütigen Trauben. Traubenstiele weich zottig, meist länger als ihr Tragblatt. Kelch weichhaarig, glockig, die drei unteren Kelchzähne pfriemlich, länger als die Kelchröhre. Blumen- krone 12—15 mm lang, purpurviolett, die Platte nur halb so lang als ihr Nagel. Hülsen länglich, 2,5—3 cm lang, 1 cm breit, kurz zugespitzt, kahl. Juni, Juli. Vicia villosa Roth Tent. fl. Germ. II., 2, 182 (1789); Koch Syn. Ed. 2. 213 (1844) exkl. ß.; A. u. G. Syn. VI. 2. 940 (1909). Vicia polyphylla W. K. Deser. et Ic. pl. rar. Hung. III. 282, T. 254 (1812), nicht Desf. Ervum villo- sum Trautv. in Act. hort. Petrop. III. 47 (1875). Cracca villosa @ren. Godr. Fl. franc. I. 470 (1848). Vicia villosa «. genuina Neilr. Fl. N.-Öst. 959 (1859); Maly Fl. Steierm. 255 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 207 (1874). Auf Äckern, unter dem Getreide, selten und meist nur einzeln und vorübergehend. Bei Aussee (Nziessl); hie und da um Graz, wie bei St. Gotthard (Prokopp), am Pleschkogel ober Rein (Krasan), auf dem Geierkogel (Hoffer), auf der Höhe hinter Kroisbach (Fritsch); bei Mar- burg (Murmann). 17. Vicia tenuifolia $oth. Schmalblätterige Wicke. Ausdauernd. Wurzelstock walzlich, ästig, kriechend. Stengel liegend oder kletternd, bis 1 m lang, spärlich behaart. Blätter paarig gefiedert, in eine verzweigte Wickelranke endigend, mit S—11 Paaren linealer, 2—3 mm breiter, ganzrandiger, spitzer und stachelspitzer, oberseits kahler, unterseits zerstreut anliegend behaarter Blättehen. Nebenblätter halb- spießförmig oder die obersten lanzettlich, ganzrandig, Blüten in Vieia. 1019 reichblütigen, langgestielten, blattachselständigen, das Tragblatt überragenden Trauben. Kelch kurz glockig, anliegend behaart; die unteren Kelchzähne pfriemlich, so lang wie die Kelchröhre. Blumen- krone 12—14 mm lang, lila, die Fahne fast doppelt so lang als ihr Nagel. Hülsen lineal-länglich, geschnäbelt, 2,5—3 cm lang, 5—7 mm breit. Juni, Juli. Vicia tenuifolia Roth Tent. fl. Germ. I. 309 (1789); Koch Syn. Ed. 2. 214 (1844); Malıy Fl. Steierm. 255 (1868). Cracca tenuifolia Gren. Godr. F). franc. 1. 469 (1848). Ervum tenuifolium Trautv. in Act. hort. Petrop. III. 50 (1875). Vicia Crassa o. angustissima Neilr. Fl. N.-Öst. 959 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 207 (1874). Vicia tenuifolia A. V. eu-tenuifolia A. u. @. Syn. VI. 2. 935 (1909). n Auf Wiesen, in Gebüschen, seltener auf Äckern, selten. Am Wildonerberge, am Leitersberg bei Marburg, bei Pettau, Friedau (Mur- mann); auf dem Donatiberge!, ferner bei Windisch-Landsberg!, Wisell nächst Rann (Alexander!) und bei Praßberg (Ozegka). 18. Vicia Cracca Z/. Vogel-Wicke. Ausdauernd. Wurzelstock walzlich, kriechend, ästig, anliegend kurzhaarig. Blätter paarig ge- fiedert, in eine verzweigte Wickelranke endigend, mit 9—14 Paaren länglicher bis linealer, 2—4 mm breiter, oberseits schwach, unter- seits dichter, fast seidig, anliegend behaarter, ganzrandiger, spitzer und stachelspitzer Blättehen. Blüten in reichblütigen, langgestielten, blattachselständigen Trauben. Trauben so lang oder länger, selten etwas kürzer als ihr Tragblatt. Kelch anliegend behaart, die drei unteren Kelchzähne pfriemlich, so lang wie die Kelchröhre. Blüten 10— 12mm lang, blaulila. Flügel weißlich, an der Spitze mit blauem Fleck. Platte der Fahne so lang wie ihr Nagel. Hülsen länglich, zu- gespitzt, 2—3 cm lang, 5—7 mm breit, ihr Stielchen kürzer als die ‚Kelchröhre.. Mai— August. Vicia Craeca L. Sp. pl. Ed. 1. 733 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 213 (1844): Maly Fl. Steierm. 255 (1868); Mur. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 207 (1874) exkl.z. Vicia imbricata @:kb. Fl. Lith. IV. 104 (1781). Cracca maior @ren. Godr. Fl. franc. I. 468 (1848). Ervum Cracca Traıtv. in Act. hort. Petrop. III. 49 (1875). Vicia Cracca A. V. imbricata 4. u. @. Syn. VI. 2. 931 (1909). Auf Wiesen, an Hecken, Zäunen, auf Äckern, auch im Röhricht der Sümpfe, gemein bis in die Voralpen (1200 m). Ändert ab: 8. latifolia Neilr. Blättchen länglich bis länglich -lanzettlich. 4—7 mm breit. Vicia Cracca y. latifolia Neür. Fl. N.-Öst. 959 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 207 (1874). Selten. Am Pyramidenberge und bei Melling nächst Marburg; bei Ankenstein, Sauritsch (Murmann). 19. Vicia incana Gou. Graue Wicke. Ausdauernd. Wurzelstock walzlich, kriechend. Stengel kletternd oder aufrecht, bis 60 cm hoch, kurz wollig-zottig. Blätter paarig gefiedert, sitzend, in eine ver- zweigte Wickelranke endigend, mit 14—20 Paaren lanzettlicher bis eilanzettlicher, 3—5 mm breiter, ganzrandiger, spitzer und stachel- spitzer, oberseits zerstreut, unterseits dicht anliegend behaarter Blättehen. Nebenblätter halbspießförmig. Blüten in langgestielten, reichblütigen, blattachselständigen Trauben. Trauben kürzer, so lang oder länger als ihr Tragblatt. Kelch anliegend behaart, die drei unteren Kelchzähne pfriemlich, länger als die Kelchröhre. Blumenkrone S—10 mm lang, blaulila; die Platte der Fahne so lang wie ihr Nagel. Hülsen lineal, 2—2,5 cm lang, 4—5 mm breit, geschnäbelt, kahl, ihr Stielchen länger als die Kelchröhre. Juni, Juli. Vieia incana @Gou. Fl. Monsp. 189 (1765); Vill. Hist. pl. Dauph. I. 342 (1786), nicht Lamarck. Vicia Gerardi All. Fl. Pedem. ]. 325 (1785); DC. Fl. franc. IV. 591 (1805), nicht Jaequin. Vicia Cracca Ill. Gerardi Gaud. Fl. Helv. V. 506 (1829). Vicia Cracca var. incana Burn. Fl. Alp. mar. II. 182 (1896). Vieia Cracca Subsp. incana Rouy Fl. France V. 234 (1899). Vieia Cracca B. V. Galloprovincialis A. u. @. Syn. VI. 2. 932 (1909). An Waldrändern, buschigen Abhängen der Voralpen, bisher nur bei Murau (Fest!). Sekt. 6. Ervilia (L%.) A.u. @. Griffel ringsum fein behaart oder kahl, fädlich. Hülse kurz geschnäbelt. Blüten klein, in armblütigen, langgestielten Trauben. Ervilia L%. Enum. hort. Berol. II. 240 (1822), als Gattung. Ervum Sekt. Ervilia Ser. in DC. Prodr. 11. 366 (1825). Vicia Sekt. Ervilia A. u. @. Syn. VI. 2. 903 (1909) erw. Ervum Sekt. Lenticula Endl. Gen. pl. 1279 (1836—40). Cracca Sekt. Ervoides @ren. G@odr. Fl. France I. 471 (1848). Vicia Sekt. Lenticula A. u. @. Syn. VI. 2. 905 (1909). 20. Vicia Ervilia (Z.) Willd. Linsen-Wicke. Einjährig. Stengel aufrecht oder liegend, bis 65 em hoch, zerstreut behaart oder kahl. Blätter unpaarig gefiedert, in eine Stachelspitze endigend, ohne Wickel- ranke, mit 10—13 Paaren lineal bis lineal-länglicher, ganzrandiger, stachelspitzer Blättchen. Nebenblätter halbspießförmig, borstlich ge- zähnt. Blüten in 1-— 2-blütigen, langgestielten, blattachsel- ständigen Trauben. Traubenstiel etwa so lang wie das Tragblatt. Kelch glockig; Kelchzähne pfriemlich, länger als die Kelchröhre, kürzer als die Blumenkrone. Blumenkrone 6—9 mm lang, weißlich oder blaßrosa mit violetten Adern. Griffel unter der Narbe ringsum kurz- Vieia. 1021 haarig. Hülse länglich, 15—25 mm lang, 2—6-samig, zwischen den Samen eingeschnürt und dadurch holperig, fast rosenkranzförmig, kahl. Juli, August. Ervum Ervilia L. Sp. pl. Ed. 1. 738 (1753); Unger in Steierm. Zeitr. N. F. III. H. I. 132 (1821); A. u. G. Syn. VI. 2. 904 (1909). Vicia Ervilia Willd. Sp. pl. III. 1103 (1800). Ervilia sativa Lk. Enum. hort. Berol. II. 240 (1822). Zufällig eingeschleppt, ehemals (1836) auf Äckern bei Rohitsch (Unger). Stammt aus den Mittelmeerländern und Westeuropa. 2l. Vicia tetrasperma (L.) Mch. Viersamige Wicke. Einjährig. Stengel kletternd oder liegend, kantig, bis 70 cm lang. Blätter unpaarig gefiedert, die unteren in eine Stachelspitze, die oberen in eine einfache Wickelranke endigend, mit 3—6 Paaren lineal bis lanzett- - licher, kahler oder fast kahler, ganzrandiger, stachelspitzer Blättchen. Nebenblätter gleich, halbspießförmig oder die oberen lanzettlich. Blüten in langgestielten, 1—2-blütigen Trauben. Traubenstiele etwa so lang wie das Tragblatt. Kelch glockig, spärlich behaart, kürzer als die Blumenkrone; Kelchzähne eilanzettlich, kürzer als die Kelchröhre. Blumenkrone 5 mm lang, blaßlila. Griffel unter der Narbe ziemlich gleichmäßig kurzhaarig. Hülsen breit-lineal, zirka 1,5 cm lang, kahl, 3—5-samig, ungeschnäbelt, hängend. Mai—Juli. Ervum tetraspermum Z. Sp. pl. Ed. 1. 738 (1753): Koch Syn. Ed. 2. 218 (1844); Maly Fl. Steierm. 257 (1868). Vicia tetrasperma Mnch. Meth. 148 (1794); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 878 (1874). Vieia gemella (r. Stirp. Austr. Ed. 2. V. 389 (1769); Beck Fl. N.-Öst. II. 878 (1892). Vicia tetra- sperma I. typica 4. u. @. Syn. VI. 2. 912 (1909). An buschigen Stellen, in Holzschlägen, auf Äckern, zerstreut in Mittel- und Untersteiermark. Bei Graz am Geierkogel und Fuchskogel, bei St. Gotthard, am Rainerkogel, Rosenberge, Lustbühel, auf der Ries, bei Eggenberg, in den Murauen. Bei Groß-Florian, Gleichenberg, Leib- nitz; häufig bei Marburg, Lembach, Hausambacher, Schleinitz; bei Rohitsch, Sauerbrunn, Rietzdorf, Praßberg. 22. Vicia hirsuta (L.) Gray. Haarige Wicke. Einjährig. Stengel klimmend, kantig, bis 60 em lang, schwach behaart bis fast kahl. Blätter unpaarig gefiedert, in eine ästige Wickelranke endigend, mit 3—10 Paaren linealer oder keilig-lanzettlicher, ganzrandiger, ab- gestutzter oder stumpfer, stachelspitzer, kahler oder schwach behaarter Blättchen. Nebenblätter halbspießförmig, die oberen lanzettlich. Blüten in 2—7-blütigen, langgestielten, blattachselständigen Trauben. Traubenstiele etwas kürzer als das Tragblatt. Kelch glockig; Kelchzähne lanzettlich-pftiemlich, länger als die Kelchröhre und etwas länger als die 2,5—4 mm lange weiße oder etwas bläuliche Blumen- 1022 Lens. krone. Hülsen länglich, S—12 mm lang, flaumig, meist zweisamig, zwischen den Samen etwas eingeschnürt, ungeschnäbelt. Mai—Juli. Ervum hirsutum Z. Sp. pl. Ed. 1. 738 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 218 (1844); Maly Fl. Steierm. 256 (1868); Strobl Fl. Admont II. 60 (1882). Vicia hirsuta Gray Nat. Arr. brit. pl. II. 614 (1821); Koch Syn. Ed. 1. 191 (1837); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 206 (1874). Cracca minor Gren. Godr. Fl. frang. I. 473 (1848). Endiusa hirsuta Alef. in Öst. bot. Zeitschr. IX. 360 (1859). Auf Äckern, Brachen, an buschigen Abhängen, in Holzschlägen, verbreitet bis in die Voralpentäler und besonders in niedrigen Gegenden sehr häufig. 9), Lens Hell. Linse. Blüten einzeln oder in wenigblütigen Trauben achselständig. Kelch tief fünfspaltig mit fast gleichlangen Abschnitten. Blumenkronblätter kurz genagelt. Fahne verkehrt-eiförmig bis länglich, ausgerandet. Flügel schief länglich, dem eingebogenen, spitzen Schiff- chen in der Mitte anhaftend. Die neun unteren Staubblätter zu einer Röhre verwachsen, das zehnte frei. Fruchtknoten fast sitzend, mit zwei Samenknospen. Griffel eingebogen, vom Rücken her leicht zusammengedrückt, an der Innenseite kurz bärtig. Hülse zusammen- gedrückt, 1—2-samig. Samen flach, scheibenförmig, kreisrund. Krautige Pflanzen mit paarig gefiederten, in eine Wickelranke oder Stachelspitze endigenden Blättern und kleinen bläulichen Blüten. Lens Hill. Brit. Herb. 297 (1756); Adans. Fl. II. 331 (1763); Alef. in Bonpl. (1861) 128; Taubert in Engl. u. Prantl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 379 (1891). Ervum L. Gen. pl. Ed. 5. 328 (1754) z. T.; Neilr. Fl. N.-Öst. 963 (1859); Maly Fl. Steierm. 256 (1868) z. T. Ervum Sekt. Lens Ser. in DC. Prodr. Il. 366 (1825). I. Lens esculenta Mch. Gemeine Linse. Einjährig. Stengel aufrecht, ästig, bis 30 cm hoch, flaumig. Blätter paarig gefiedert, die oberen in eine einfache Wickelranke, die unteren in eine Stachelspitze endigend, mit 4—8 Paaren meist auseinandergerückter linealer bis lanzettlicher, stumpfer oder ausgerandeter, stachelspitzer, zerstreut weichhaariger Blättchen. Nebenblätter lanzettlich, ganzrandig. Blüten in 2-—-3-blütigen, gestielten, blattachselständigen Trauben. Kelch tief fünfspaltig; Kelchzähne pfriemlich-lanzettlich, etwas länger als die Blumenkrone. Blumenkrone 4 mm lang, weiß, lila geadert. Hülsen verkehrt-eiförmig, fach, 1,5 cm lang, 1—2-samig, hängend. Juni, Juli. Ervum Lens Z. Sp. pl. Ed. 1. 738 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 219 (1844); Maly Fl. Steierm. 257 (1868). Lens esculenta Mnch. Meth. 131 (1794); Beck Fl. N.-Öst. Il. 881 (1892). Cieer Lens Willd. Sp. pl. III. 2. 1114 (1800). La- thyrus Lens Bernh. Syst. Verz. Pfl. Erf. 248 (1799). Lathyrus Ervum Kit. Taschenb. Fl. Deutschl. 356 (1837). Lathyrus. 1023 Wird hie und da, besonders im Pettauer Felde, auf Äckern gebaut. Stammt aus Westasien. 10. Lathyrus Z. Platterbse. Blüten einzeln oder in Trauben, achselständig. Kelch etwas schief, fünfzähnig oder -spaltig, die Abschnitte gleich oder die oberen kürzer. Kronblätter kurz genagelt. Fahne breit eiförmig bis kreisrund, aus- gerandet. Flügel verkehrt-eiförmig bis länglich, aufwärts gebogen, frei oder dem kurzen, eingebogenen, stumpfen, selten spitzen Schiffehen in der Mitte etwas anhaftend. Die neun unteren Staubfäden zu einer Röhre verwachsen, das zehnte frei oder mit den übrigen mehr weniger verwachsen. Staubfadenröhre gerade abgeschnitten. Fruchtknoten gestielt oder fast sitzend, mit meist zahlreichen Samen- knospen. Griffel eingebogen, vom Rücken her zusammen- gedrückt, an der Innenseite behaart, sonst kahl, mit end- ständiger, kopfiger, kleiner Narbe. Hülsen (Abb. 36, Fig. 4) zu- sammengedrückt oder fast stielrund. Samen kugelig, seltener zusammen- gedrückt. Lathyrus Z. Sp. pl. Ed. 1. 729 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 326 (1754); Endl. Gen. pl. 1279 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 220 (1844); ee Fl. Steierm. 257 (1868), alle inkl. Orobus L.; Bernh. Syst. Verz. Pfl. Erfurt 232 (1799); G@ren. Godr. Fl. france. I. 478 (1848); Taubert in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 3. 353 (1891). Wicht. Literatur: Ginzberger, Über einige Lathyrus-Arten aus der Sektion Eulathyrus und ihre geographische Verbreitung in Sitzungsber. Ak. Wiss. Wien, Math. nat. Cl. CV. 1. 281 (1896). Fritsch, Über einige Orobus-Arten und ihre geographische Verbreitung, Series I. Lutei., in Sitzungsber. Ak. Wiss. Wien, Math. nat. Cl. CIV. 1. 479 (1895); Über den Wert der Rankenbildung der Vieieen, ins- besondere der Gattung Lathyrus, in Öst. bot. Zeitschr. L. (1900) 389. Bestimmungsschlüssel. 1. Blätter scheinbar einfach, d.h. nur ein ai verbreiterter, lanzettlicher, rankenloser Blattstiel vorhanden . . . ee Nassohas Blätter gefiedert oder durch eine Widkelranke, Beat a, © 2. An Stelle des Blattes eine Wickelranke. Nebenblätter sehr groß . L. Aphaca. Blätter ein- bis mehrpaarig gefiedet . . » ı. . 2 2 2 ne neue. DEERLIGWBIALLErTohnen Wickelrankeiss en Er. Blätter mit Wickelranke . . . ee 1 4. Stengel geflügelt. Blättchen oval be ehlich 20.0. L. montanus. RUBD RE UN EEE AL a Be Biitentrobrioder blau zuge. er Pia he re rn gi DA ar Blüten gelb . . . . Ihe A u 1: 6. Blätter 2—3-paarig Be Blättehengapitz har, “he ni me Blätter 4—S-paarig gefiedert. Blättchen stumpf . * . . . . L. niger. 1024 Lathyrus. . Traubenspindel und Blütenstiele kahl. Trauben locker. Kelch drüsenlos. Blüten erst purpurn, dann blauviolett . . . . L. vernus. Traubenspindel und Blütenstiele behaart. Mranben dichtblütig. Kelch rötlich drüsig. Blüten mit purpurner Fahne und rosenroten Flügeln und Schiffehen: L. variegatus. 8. Pflanze schwach behaart. Untere Kelchzähne lanzettlich . . L. ochraceus. Pflanze ganz kahl. Untere Kelchzähne kurz dreieckig-pfriemlich: L. laevigatus. 9. Blüten einzeln oder in 2—3-blütigen Trauben. Einjährige Pflanzen . 9. Blüten in mehrblütigen Trauben. Ausdauernde Pflanzen .. ... 1. 10. Kelchzipfel blattartig, viel länger als die Kelchröhre. Hülsen kahl: L. sativus. Kelchzipfel so lang wie die Kelchröhre. Hülsen rauhhaarig . L. hirsutus. 11. Blüten hellglb .. .. Ba en ee BTEERTTEEETEREE Blüten rosenrot, selten blaß ge shi 9 .. ıl2: 12. Stengel ungeflügelt. Wurzelstock mit Kuollen Dee 2. Z. tuberosus. Stengel geflügelt. Wurzelstock ohne Knollen . . . a 2218), 13. Nebenblätter viel schmäler als der Stengel. Blättchen kchmal lanzettlich: L. silvester. ‚Nebenblätter fast so breit bis breiter als der Stengel. Blättchen oval bis verkehrt-eiförmig . . : ee ee N an: Sekt. 1. Orobus (L.) Gren. Godr. Griffel nicht eingebogen, unter- seits rinnig. Orobus L. Sp. pl. Ed. 1. 728 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 325 (1754) als Gattung, erw. Lathyrus Sekt. Orobus den. Godr. Fl. franc. I. 485 (1848). Subsekt. 1. Euorobus Hay. Pflanzen ausdauernd. Stengel un- geflügelt, steif aufrecht. Blätter fast stets ohne Wickelranke. Euorobus Hayek Fl. Steierm. I. 1024 (1909). I. Lathyrus laevigatus (W. K.) Fritsch. Kahle Platterbse. Ausdauernd. Wurzelstock kurz, holzig. Stengel aufrecht, kantig kahl, bis 70 cm hoch. Blätter paarig gefiedert, in eine Stachelspitze endigend, mit 3—5 Paaren eiförmiger bis elliptischer, ganzrandiger, spitzer, kahler Blättehen. Nebenblätter verlängert halbpfeilförmig. Blüten in langgestielten, 3—8-blütigen Trauben. Kelch röhrig-glockig, kahl, die zwei oberen Kelchzähne fast fehlend, die drei unteren sehr verkürzt, dreieckig-pfriemlich. Blumenkrone 18—20 mm lang, blaßgelb, beim Trocknen rötlichbraun werdend. Flügel etwas kürzer als das Schiffehen. Hülsen lineal, flach, ge- schnäbelt, 5—7,5 em lang, 6—7 mm breit, kahl. Mai, Juni. Orobus laevigatus W.K. Deser. et Icon. pl. rar. Hung. III. 270, T. 243 (1812); Fritsch in Sitzungsber. Ak. Wiss. Wien, Math. nat. Cl. CV, I. 508 (1895). Lathyrus laevigatus Fritsch a. a. 0.517 (1895). Orobus luteus Baumg. En. stirp. Transs. II. 327 (1816); Maly Fl. Steierm. 258 (1868), nicht Z. Orobus glaberrimus Schur Sert. fl. Transs. 20 (1853), bloßer Name, in Verh. siebenb. Lathyrus. 1025 Ver. X. 97 (1859). Orobus luteus b. styriacus und ce. laevigatus Gremli N. Beitr. Fl. Schweiz II. 6 (1882). Orobus styriacus Gremli in Dalla-Torre Anl. Beob. u. Best. Alpenpfl. 203 (1882). Orobus oceidentalis Aras. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1900) 292, nieht Fritsch. In Wäldern, Gebüschen, in Mittelsteiermark, selten. Auf dem Geierkogel bei Graz oberhalb Schattleithen, bei Maxmirtl, Jasen und am Fuchskogel (Hoffer); beim alten Schloß im Übelbachgraben (Wey- mayr); im Mühlbachgraben bei Rein (Molisch), auf dem Plabutsch (Weymayr) und bei Maria-Trost nächst Graz (Maly!, Preissmann!). Auf dem Kreuzberge bei Leibnitz (Kristof!); bei Groß-Florian (Unger). 2. Lathyrus ochraceus Kitt. Westeuropäische Platterbse. Aus- dauernd. Wurzelstock kurz, holzig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, zer- streut flaumig bis fast kahl, oben kantig. Blätter paarig gefiedert, in eine Stachelspitze endigend oder selten die obersten unpaarig ge- fiedert, mit 3—5 Paaren elliptischer, ganzrandiger, spitzer, unter- seits zerstreut flaumiger Blättchen. Nebenblätter eiförmig, halb- herzförmig, am Rande oft gezähnt. Blüten in langgestielten, blatt- achselständigen, 3—S-blütigen Trauben. Kelch röhrig-glockig, zerstreut flaumig, die zwei oberen Kelchzähne sehr verkürzt, die drei unteren lanzettlich, fast so lang wie"die Kelchröhre. Blumen- krone 22—25 mm lang, blaßgelb, beim Trocknen rötlichbraun werdend. Hülsen lineal, flach, bis 6 cm lang und 6—7 mm breit, geschnäbelt. Juni, Juli. Orobus ochraceus Kittel Taschenb. Fl. Deutschl. 2. Aufl. 1183 (1844). Orobus luteus var. oceidentalis Fisch. et Mey. Ind. tertius sem. hort. Petrop. 42 (1837). Lathyrus oceidentalis Fritsch in Sitzungsb. Ak. Wiss. Wien Math. nat. Cl. CIV. I. 517 (1895). Orobus luteus ZL. Sp. pl. Ed. 2. 1028 (1763); Gren. fl. chaine Jurass. 192 (1865), nicht Z. Sp. pl. Ed. 1. 728 (1758). Lathyrus mon- tanus @Gren. Godr. Fl. d. France I. 486 (1848), nicht Bernh. Orobus laevigatus "Strobl Fl. Adm. II. 61 (1882), nicht W. K. Orobus oceidentalis Fritsch a. a. 0. 499 (1895). Auf Voralpenwiesen der nördlichen Kalkalpen (1000—1600 m) und des untersteirischen Berglandes, selten. Auf dem Saarstein (Bulnheim) und dem Schoberwiesberg, bei Ramsau, Lichtersberg und dem Bartlhof bei Aussee (Favarger!); ober dem Pyrgasgatterl bei Admont (Strobl). (Im angrenzenden Oberösterreich im Bodingtale bei Windischgarsten /Oberleither!] und auf der Bubenwies bei Laussa /Steininger]). Ferner in den Windischen Büheln bei Radkersburg (Dominieus); bei Cilli (Tomaschek), Sachsenfeld (Petricek); auf dem Turjeberge bei Römerbad /(Graf!), bei Geirach (@Graf!), Steinbrück (Bullmann), auf dem Leisberge bei Liechtenwald (Alexander) und der Velka planina bei Franz! Hayek, Flora von Steiermark. 65 1026 Lathyrus. 3. Lathyrus vernus (L.) Bernh. Frühlingsplatterbse. Aus- dauernd. Wurzelstock kurz, kriechend, stellenweise knollig verdickt. Stengel aufrecht, bis 50 em hoch, kantig, kahl. Blätter paarig ge- fiedert, in eine Stachelspitze endigend, mit 2—3 Paaren ei- förmiger bis lanzettlicher, ganzrandiger, spitzer, am Rande fein . kurzhaariger, sonst kahler Blättchen. Nebenblätter halbpfeilförmig. Blüten in langgestielten, blattachselständigen, 3—3-blütigen lockeren Trauben. Blütenstiele und Traubenspindel kahl. Kelch kurz glockig, kahl, die oberen Kelchzähne verkürzt, dreieckig, die unteren lanzettlich, etwa so lang wie die Kelchröhre. Blumenkrone 15— 20 mm lang, erst purpurn, dann blauviolett, selten weiß (f. albiflorus Alef. in Bonpl. [1861] 143 als var. des Orobus vernus, Beck Fl. N.-Öst. U. 886 [1892]). Hülsen lineal, spitz, 4—-5 cm lang, 5—6 mm breit, braun. April, Mai. Orobus vernus L. Sp. pl. Ed. 1. 728 (1753): Koch Syn. Ed. 2. 224 (1844); Maly Fl. Steierm. 258 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 208 (1874). Lathyrus vernus Bernh. Syst. Verz. Pfl. Erfurt 248 (1800). In Bergwäldern und Holzschlägen häufig bis in die Voralpen, fehlt jedoch im Flußgebiete der Traun und im Ennstale und seinen Seiten- tälern von Hieflau aufwärts. Die f. albiflorus bei Murau, Frein und Groß-Florian. 4. Lathyrus variegatus (Ten.) Gren. Godr. Bunte Platterbse. Ausdauernd. Wurzelstock kurz, stellenweise knotig verdickt. Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, kantig, zerstreut mit sitzenden Drüsen be- setzt, sonst kahl. Blätter paarig gefiedert, in eine Stachelspitze endigend, mit 2—3 Paaren eiförmiger bis elliptisch-lanzettlicher, lang zugespitzter, am Grunde meist etwas schiefer, ganzrandiger, am Rande etwas gewimperter, sonst kahler Blättchen. Nebenblätter halbspießförmig, ganzrandig. Blüten in langgestielten, blattachsel- ständigen, 3—8-blütigen, dichten, anfangs gedrungen pyramidalen Trauben. Blütenstiele und Traubenspindel behaart. Kelch kurz glockig, von zerstreuten sitzenden Drüsen besetzt, kahl oder schwach behaart, die oberen Kelchzähne verkürzt, dreieckig, die unteren lanzettlich, kaum so lang wie die Kelchröhre. Blumenkrone 15—20 mm lang, die Fahne violett-purpurn, die Flügel und das Schiffehen rosa. Hülsen lineal, spitz, 4—5 cm lang, 5—6 mm breit, in der Jugend rotdrüsig, reif braun. Mai, Juni. Orobus variegatus Ten. Fl. Nap. 11. 144, T. LVIII. (1820), Lathyrus variegatus @ren. Godr. Fl. France I. 485 (1848). Bisher nur in Wäldern bei Sibika nächst Windisch-Landsberg (Blazinsek!). Lathyrus. 1027 5. Lathyrus niger (L.) Bernh. Schwarzwerdende Platterbse. Ausdauernd. Wurzelstock derb, holzig. Stengel aufrecht, ästig, bis lm hoch, kantig, kahl. Blätter paarig gefiedert, in eine Stachel- spitze endigend, mit 4—8 Paaren ovaler oder elliptischer, ganzrandiger, stumpfer, stachelspitzer, kahler Blättchen. Nebenblätter halbpfeilförmig. Blüten in langgestielten, blattachselständigen, dichten, 2—15-blütigen Trauben. Traubenspindel und Blütenstiele flaumig. Kelch röhrig-glockig, flaumig; die oberen Kelchzähne fast fehlend, die unteren dreieckig. Blumenkrone 10—15 mm lang, rot- violett. Hülsen lineal, fast stielrund, 4—6,5 cm lang, 4—5 mm breit, Die ganze Pflanze beim Trocknen schwarz werdend. ‚Juni, Juli. Orobus niger L. Sp. pl. Ed. 1. 729 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 226 (1844); Maly Fl. Steierm. 258 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 208 (1874). Lathyrus niger Bernh. Syst. Verz. Pfl. Erfurt 248 (1800). In Wäldern, Holzschlägen, an buschigen Abhängen, in Mittel- und Untersteiermark. Bei Graz auf dem Geierkogel, Buchkogel, dem Pla- butsch, dem Rainerkogel, zwischen Autal und Lustbühel. Bei Fehring, Fürstenfeld, Altenmarkt, Gleichenberg, St. Georgen a. d. Stiefing; überall in den Windischen Büheln bei Radkersburg, Plippitzberg, Marburg. Am Bachergebirge bei Oberlembach, Laßnitz, Windischgraz. Häufig bei Pragerhof, Pöltschach, Rohitsch, Sauerbrunn; bei Neuhaus, Hochenegg, Cilli, Rietzdorf, Praßberg, Rann. Subsekt. 2. Orobastrum (Taubert) Hay. Pflanzen ausdauernd. Stengel wenigstens im oberen Teile zweischneidig geflügelt. Wurzel- fasern oft knollig-verdickt. Orobastrum Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2., als Sektion (1891); Hay. Fl. Steierm. I. 1027 (1910), als Subsektion. f 6. Lathyrus montanus Bernh. Berg-Platterbse. Ausdauernd. Wurzelstock stielrund, kriechend, stellenweise knollig-ver- diekt. Stengel aufsteigend oder aufrecht, ästig, bis 30 em hoch, schmal zweischneidig geflügelt, kahl. Blätter paarig gefiedert, in eine Stachelspitze endigend, mit 2—4 Paaren ovaler bis schmal lanzettlicher, stumpfer bis spitzer, stachelspitzer, ganz- randiger, kahler Blättchen. Nebenblätter groß, halbspießförmig. Blüten in gestielten, lockeren, blattachselständigen, 2—6-blütigen Trauben. Kelch kurz glockig, violett, die oberen Kelchzähne dreieckig, die unteren eilanzettlich, fast so lang wie die Kelehröhre. Blumenkrone 14 bis 18 mm lang, erst purpurn, dann blauviolett. Hülsen lineal, flach, 4—5,5 cm lang, 6 mm breit, kahl, schwarzbraun. April—Juni. Lathyrus montanus Bernh. Syst. Verz. Pfl. Erfurt 248 (1800). Orobus tuberosus Z. Sp. pl. Ed. 1. 728 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 225 (1844); Maly Fl. 65* 1028 Lathyrus. Steierm. 258 (1868); Murn. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 208 (1874), nicht La- thyrus tuberosus L. Lathyrus macrorrhizus Wimm. Fl. Schles. 166 (1844). Orobus alpestris Maly Fl. Steierm. 258 (1868), nicht W. K. In Wäldern, Gebüschen, auf Wiesen und an Waldrändern, in Mittel- und Untersteiermark bis in die Voralpen. Bei Arnfels, Schwamberg, Deutsch-Landsberg, Lannach, Stainz, Leibnitz, Kitzegg, im Sausalgebirge. Im Stainztale bei Radkersburg und überall in den Windischen Büheln bei Radkersburg, Groß-Sonntag, Pettau, Marburg. Am Bachergebirge bei Rotwein, Windischgraz. Häufig bei Pragerhof, Pöltschach, auf dem Wotsch, bei Rohitsch, Windisch-Landsberg, Neuhaus, Windischgraz, Riez, Cilli, auf dem Gosnik und der Merzlica, bei Tüffer, Trifail, Rann. Subsekt. 3. Lathyroides Celak. Pflanze ausdauernd. Stengel ungeflügelt, liegend oder kletternd. Blätter fast stets mit Wickelranke. Lathyroides Celal. Prodr. Fl. Böhm. 688 (1875). 7. Lathyrus pratensis 7. Wiesen-Platterbse. Ausdauernd. Wurzelstock walzlich, kriechend, ästig. Stengel liegend oder kletternd, ästig, bis 1m lang, vierkantig, unten kahl, oben mehr minder flaumig. Blätter in eine verzweigte Wickelranke endigend, einpaarig gefiedert, mit lanzettlichen, ganzrandigen, spitzen, zerstreut flaumi- gen bis fast kahlen Blättchen. Blüten in langgestielten, blattachsel- ständigen, 2 —10-blütigen Trauben. Kelch glockig, wie die Blüten- stiele flaumig; Kelchzähne lanzettlich-pfriemlich, der unterste länger als die übrigen, so lang wie die Kelchröhre. Blumenkrone 12—14 mm lang, hellgelb. Hülsen lineal-länglich, zusammengedrückt, 2,5—4 em lang, 5—7 mm breit, zuletzt kahl. Juni, Juli. Lathyrus pratensis Z. Sp. pl. Ed. 1. 733 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 223 (1844); Maly Fl. Steierm. 257 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 208 (1874); Strobl Fl. Admont II. 61 (1882). Auf Wiesen, Grasplätzen, an Hecken, sehr häufig bis in die Vor- alpentäler. Subsekt. 4. Aphaca (kchb.) Hay. Stengel ungeflügelt, liegend oder aufsteigend. Blätter mit Wickelranke, ohne Blättchen. Neben- blätter sehr groß. Aphaca Rchb. Fl. Germ. exe. 533 (1837), @ren. Godr. Fl. France 1. 480 (1848); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 353 (1891), als Sektion. Lathyrus Sekt. Orobus Subsekt. Aphaca Hay. Fl. Steierm. I. 1028 (1910). 8. Lathyrus Aphaca Z/. Ranken-Platterbse. Einjährig. Stengel aufsteigend, am Grunde ästig, kantig, kahl. An Stelle des Blattes eine einfache Wickelranke. Nebenblätter sehr groß, eiförmig mit pfeilförmig geöhrltem Grunde, ganzrandig, kahl. Blüten in langgestielten, ein-, selten zweiblütigen, blattachselständigen Pr Va u ee ee Lathyrus. 1029 Trauben. Kelch tief fünfspaltig, kahl; Kelchzähne lanzettlich, viel länger als die Kelchröhre. Blumenkrone 10—12 mm lang, hellgelh. Hülsen lanzettlich, leicht gebogen, 2—3 em lang, 5—7 mm breit, kahl. Mai—Juli. Lathyrus Aphaca Z. Sp. pl. Ed. 1. 721 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 221 (1844); Maly Fl. Steierm. 257 (1868). Auf Äckern, unter dem Getreide, auf wüsten Plätzen, in Mittel- und Untersteiermark. Bei Graz nur zufällig und vorübergehend, wie auf dem Göstinger Berge bei Eggenberg. Häufiger bei St. Benedikten in Windisch-Büheln; zwischen St. Peter und St. Barbara und sonst bei Marburg; bei Pöltschach, Studenitz, Sauerbrunn, Pristova, Windisch- Landsberg, Neuhaus, Cilli, Tüffer, Lichtenwald, Wisell, Rann. Subsekt. 5. Nissolia Kchb. (Hay.) Pflanzen einjährige. Blättchen lineal oder lanzettlich oder fehlend und der Blattstiel in ein lineal- lanzettliches Phyllodium umgewandelt. Nissolia Rehb. Fl. Germ. exc. 533 (1832); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 353 (1891), erw. Lathyrus Sekt. Orobus Subsekt. Nissolia Hay. Fl. Steierm. I. 1029 (1910). 9. Lathyrus Nissolia Z. Blattlose Platterbse. Einjährig. Stengel aufrecht, einfach oder ästig, kantig, kahl, bis 60 em hoch. Blattstiel in ein blattähnliches, lineal-lanzettliches, lang zugespitztes, ganzrandiges, spitzes, kahles Phyllodium umgewandelt, rankenlos, ohne Blättchen. Nebenblätter klein, pfriemlich. Blüten in ein- bis zweiblütigen, langgestielten, blattachselständigen Trauben. Kelch glockig, kahl; Kelchzähne lanzettlich, kürzer als die Kelchröhre. Blumenkrone 10—12 mm lang, karminrot. Hülsen lineal, 3,5—6 cm lang, 3 mm breit, kurz flaumig. Mai—Juli. Lathyrus Nissolia L. Sp. pl. Ed. 1. 729 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 221 (1844); Maly Fl. Steierm. 257 (1868). Nissolia uniflora Mnech. meth. 140 (1794). Örobus Nissolia Döll Rhein. Fl. 788 (1843). Lathyrus Nissolia #. pubes- cens Beck Fl. N.-Öst. II. 882 (1892). Auf Äckern, unter dem Getreide, auf Wiesen, in Mittel- und Untersteiermark. Bei Gleichenberg, Fürstenfeld. Häufig in den Windischen Büheln bei Ober-Radkersburg, Pöllitschberg, Hlg. Drei- faltigkeit, Groß-Sonntag; hie und da bei Marburg, 'Stattenberg, Stude- nitz, Sauerbrunn; bei Gonobitz, Neuhaus, Cilli, Liehtenwald, Wisell, Rann. Sekt. 2. Cicercula (Mnch.) Gren-Godr. Griffel um seine Längs- achse gedreht, knieförmig aufwärts gebogen, gerade, unterseits rinnig. Cicercula Mneh. Phil. bot. I. 203 (1789), als Gattung; G@ren. G@odr. Fi. d. France I. 481 (1848), als Sektion; Taubert in Engl. u. Prant! Nat. Pflanzenf. III. 3. 353 (1891). 1030 Lathyrus. I0. Lathyrus sativus Z. Ecker-Erbse. Einjährig. Stengel liegend oder aufsteigend, ästig, bis 50 em lang, zweischneidig geflügelt, kahl. Blätter einpaarig gefiedert, in eine verzweigte Wickel- ranke endigend, mit geflügeltem Blattstiel und verlängert lanzettlichen, ganzrandigen, spitzen, kahlen Blättchen. Nebenblätter halbpfeilförmig, ganzrandig. Blüten einzeln auf langen Stielen in den Blattachseln. Kelch kahl, tief fünfspaltig; Kelchzähne lanzettlich, dreimal so lang als die Kelchröhre und fast so lang wie die Blumenkrone. Blumenkrone weiß oder bläulich. Hülsen elliptisch, zusammengedrückt, am oberen Rande zweiflügelig, 2,5—4 em lang, 11—16 mm breit, kahl. Mai—August. Lathyrus sativus L. Sp. pl. Ed. 1. 730 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 222 (1844); Maly Fl. Steierm. 257 (1868). Cicerceula sativa Mnch. Meth. 163 (1794). Wird hie und da in Mittel- und Südsteiermark, besonders am Pettauerfelde, aut Äckern gebaut. Il. Lathyrus hirsutus Z. Rauhfrüchtige Platterbse. Einjährig. Stengel liegend oder klimmend, vierkantig, zweischneidig geflügelt, bis 60. cm lang, ästig, kahl. Blätter einpaarig gefiedert, in eine verzweigte Wickelranke endigend, mit lanzettlichen bis lineal- lanzettlichen, ganzrandigen, spitzen Blättchen. Nebenblätter halbpfeil- förmig, ganzrandig. Blüten einzeln oder in 2—5-blütigen Trauben, auf langen Stielen blattachselständig. Kelch kahl, fünfspaltig; Kelchzähne eilanzettlich, spitz, so lang wie die Kelchröhre und viel kürzer als die Blumenkrone. Blumenkrone 9—11 mm lang. Fahne purpurn, Flügel und Schiffehen lila. Hülsen lineal, etwas ge- dunsen, 3—3,5 cm lang, 7 mm breit, rauhhaarig. Juni— August. Lathyrus hirsutus Z. Sp. pl. Ed. 1. 732 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 222 (1844); Murr in Deutsch. bot. Monatsschr. (1891) 146. Lastila hirsuta Alef. in Bonpl. (1861) 147. Auf Äckern, unter dem Getreide, zerstreut und unbeständig. Zwischen Marburg und Gams (Murr), am rechten Sannufer bei St. Michael nächst Tüffer (Dergane!), bei St. Peter am Königsberge! Sekt. 3. Eulathyrus Ser. Griffel um seine Längsachse gebogen, aufwärts gekrümmt, unterwärts röhrenförmig. Pflanzen ausdauernd. Eulathyrus Ser. in DC. Prodr. II. 369 (1825); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 352 (1891). 12. Lathyrus tuberosus Z/. Knollige Platterbse. Ausdauernd. Wurzelstock verlängert, kriechend, mit länglichen oder rund- lichen Wurzelknollen besetzt. Stengel liegend oder klimmend, vier- kantig, ungeflügelt, ästig, bis 1 m lang, kahl. Blätter einpaarig, Lathyrus. 1031 gefiedert, in eine meist einfache Wickelranke endigend, mit elliptischen bis länglich-verkehrt-eiförmigen, ganzrandigen, stumpfen oder spitzen, stachelspitzen, kahlen Blättchen. Blüten in lang- gestielten, blattachselständigen, 2—6-blütigen Trauben. Kelch glockig, kahl; Kelchzähne dreieckig, am Rande flaumig gewimpert. Blumenkrone 14—22 mm lang, hellpurpurn. Hülsen länglich, holperig, netznervig, 3—3,5 mm lang, 4—5 mm breit, kahl. Juni bis August. Lathyrus tuberosus L. Sp. pl. Ed. 1. 732 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 223 (1844); Maly Fl. Steierm. 257 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 208 (1874). Auf Äckern, unter dem Getreide, in Weingärten, stellenweise häufig. "Bei Bruck, Traföß nächst Pernegg. Nicht selten bei Graz, wie bei Gösting, Eggenberg, in der Einöde, am Geisberg und Geierkogel, bei Kirchbach. Bei Trahütten ober Deutsch-Landsberg, Schwamberg, zwischen Stainz und Lanach. Bei Groß-Wilfersdorf, Fürstenfeld, Gleichenberg, St. Georgen a. d. Stiefing, Gratkorn; nicht selten in der Umgebung von Radkersburg, wie bei Laafeld, Kellersdorf, Pöllitschberg. Häufig bei Marburg, Wildhaus, Ankenstein, Pettau, Sauritsch; bei Stattenberg, Pöltschach, Leskovetz; bei Kötsch, Schleinitz, Frauheim. Hie und da bei Neuhaus, Praßberg, zwischen Cilli und Steinbrück. Lathyrus odoratus (Z. Sp. pl. Ed. 1 [1753] 732 a), eine beliebte Gartenzier- pflanze, wurde vorübergehend an der Traun in Aussee verwildert beobachtet (Rechinger). 13. Lathyrus silvester Z. Wald-Platterbse. Ausdauernd. Wurzel- stock stielrund, ästig, kriechend. Stengel liegend oder kletternd, ein- fach oder ästig, bis über 1 m lang, zweischneidig geflügelt, kahl. Blätter einpaarig gefiedert, in eine ästige Wickelranke endi- gend, mit geflügeltem Blattstiel und lanzettlichen bis lineal- lanzettlichen, spitzen, ganzrandigen, kahlen Blättchen. Neben- blätter halbspießförmig, viel schmäler als der Stengel. Blüten in langgestielten, lockeren, blattwinkelständigen Trauben. Kelch kurz glockig, kahl, die unteren Kelchzähne dreieckig-pfriemlich, fast so lang wie die Kelchröhre. Blumenkrone 14—17 mm lang, gelbgrün, leb- haft rosenrot überlaufen. Hülsen lineal, zusammengedrückt, 5,5 bis 6 cm lang, S—10 mm breit, kahl. Same kugelig, flach runzelig. Juni, Juli. Lathyrus silvester Z. Sp. pl. Ed. 1. 733 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 223 (1844); Maly Fl. Steierm. 257 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr Steierm. 208 (1874); Strobl Fl. Admont II. 61 (1882). Lathyrus silvester var. angustifolius Rehb. Fl. Germ. exc. 535 (1832): Neilr. Fl. N.-Öst. 967 (1859). 1032 Lathyrus. Pisum. An buschigen Abhängen,-Waldrändern, auf Wiesen, an Weingarten- rändern, bis in die Voralpentäler. Auf dem Sattel bei Aussee. Zer- streut bei Admont, im Draxlerhüttenwalde bei Frein, bei Zeiring, Seckau, Aflenz. Bei Kirchdorf nächst Pernegg, Peggau, St. Oswald; in der Umgebung von Graz bei Judendorf, Gösting, Eggenberg, auf dem Plabutsch, bei St. Gotthard, Wetzelsdorf, Mariatrost; auf dem Rainer- kogel. Bei Tobelbad, auf den Murbergen bei Fernitz, bei Kirchbach, Stainz, St. Stephan, Gleichenberg, Pöllau, Katsch; auf dem Herzogberge bei Radkersburg. Häufiger bei Leutschach, Marburg, Gams, St. Urbani nächst Pettau, Frauheim, Hausambacher; bei Neuhaus, Hochenegg, Cilli, Sachsenfeld, Praßberg, Riez, Leutsch, Tüffer, Trifail. 14. Lathyrus megalanthus Steud. Großblütige Platterbse. Aus-' dauernd. Wurzelstock stielrund, ästig, kriechend. Stengel liegend, ein- fach oder ästig, bis 1,5 m lang, breit zweischneidig geflügelt, kahl. Blätter einpaarig gefiedert, in eine verzweigte Wickelranke endigend, mit geflügeltem Blattstiel und ovalen oder verkehrt-ei- förmigen, stumpfen oder spitzlichen, stachelspitzen, ganzrandi- gen, kahlen Blättehen. Nebenblätter halbspießförmig, fast so breit bis breiter als der geflügelte Stengel. Blüten in 6—14blütigen, langgestielten, blattachselständigen, das Tragblatt weit überragenden Trauben. Kelch kurz glockig, kahl, die unteren Kelchzähne lanzettlich, länger als die Kelchröhre. Blumenkrone 16—19 mm lang, lebhaft rosenrot. Hülsen 6—7,5 cm lang, 9—10 mm breit, kahl. Same kugelig, grob gerunzelt. Juni—September. Lathyrus megalanthus Steudel Nomenel. bot. Ed. 2. II. 14 (1841); Ginz- berger in Sitzungsber. Ak. Wiss. Wien Math. nat. Cl. CV.I. 322 (1896). Lathyrus latifolius Z. Sp. pl. Ed. 1. 733 (1753) z. kleinsten Teil; Koch Syn. Ed. 2. 223. (1844); Maly F}. Steierm. 257 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 208. (1874), nicht L. Fl. Suec. Ed. 2. 252 (1755), Lathyrus grandiflorus Läng in Syll. Ratisb. I. 182 (1824), nicht Seblh. et Sm. Lathyrus brachyphyllus Schur in Ost. bot. Zeitsch. XI. 85 (1861), Enum pl. Transs. 176 (1866). Auf Wiesen; an Waldrändern, buschigen Abhängen in Untersteier- mark, selten. Bei Luttenberg (Verbniak), Radkersburg (Dominicus), Maria-Neustift, Ankenstein (Murmann), Bad Neuhaus (keichardt), an der Sann am Fuß des Hum bei Tüfter (Dergane!). Verwildert auf dem Grazer Schloßberge (Krasan)). il. Pisum Z. Erbse. Blüten einzeln, blattachselständig. Kelch schief, tief fünf- spaltig mit fast gleichen Abschnitten. Fahne breit eiförmig bis kreisrund, kurz genagelt, Flügel länglich-sichelförmig, dem kurzen, ein- Pisum. 1033 gebogenen, stumpfen Schiffehen in der Mitte anhaftend. Die neun unteren Staubblätter zu einer Röhre verwachsen, das zehnte frei oder in der Mitte mit den übrigen verwachsen, die Staubfadenröhre gerade abgeschnitten. Griffel eingebogen, oben verbreitert und mit zurückgeschlagenen Rändern, und unten tief rinnig, an der Innenseite gebärtet, mit endständiger schiefer Narbe. Hülsen länglich-lineal, etwas zusammengedrückt, schief zugespitzt, zweiklappig aufspringend. Samen kugelig, mit länglichem Arillus. Kräuter mit unpaarig gefiederten, in eine Wieckelranke endigenden Blättern und großen, laubblattartigen Nebenblättern. Pisum Z. Sp. pl. Ed. 1. 727 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 324 (1754; Endl. Gen. pl. 1279 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 220 (1844); Maly Fl. Steierm. 257 (1868); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. Ill. 3. 350, 355 (1891). I. Pisum arvense L. Acker-Erbse. Einjährig. Stengel kletternd oder liegend, bis 50 cm hoch, kahl, gerieft, hohl. Blätter unpaarig ge- fiedert, in eine ästige Wickelranke endigend, mit 1—3 Paaren ei- förmiger, stumpfer, kahler, blaugrüner Blättchen. Nebenblätter doppelt so groß als die Blättchen, halbherzförmig, gegen den Grund gezähnt. Blüten in gestielten, 1—2blütigen, blattwinkelständigen Trauben. Kelch tief fünfspaltig, mit fast blattartigen Zipfeln, die zwei oberen Kelchzähne breiter. Fahne rundlich-verkehrt herzförmig, 12—16 mm lang, bleich-violett. Flügel kurz geöhrlt, dunkel purpurn. Schiff- chen stumpf geschnäbelt, weiß. Hülsen länglich, von der Seite zu- sammengedrückt, zugespitzt, kahl. Samen zusammengedrückt kugelig, kantig, mit ovalem bis kreisrundem Nabel, gelblich, fein schwarz punk- tiert. Juni, Juli. Pisum arvense Z. Sp. pl. Ed. 1. 727 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 220 (1844); Maly Fl. Steierm. 257 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 206 (1874); Strobl Fl. Admont II. 60 (1882). Pisum sativum var. arvense Poir. Encyel. V. 455 (1809). Auf Äckern, unter dem Getreide. Bei Aussee, Admont; häufiger bei Graz, Wildon, Leibnitz, bei Marburg und im ganzen Pettauer Felde, bei Hochenegg, Cilli. Wird auch als Viehfutter gebaut. 2. Pisum sativum Z. Garten-Erbse. Einjährig. Stengel klet- ternd oder liegend, bis 1 m lang, gerieft, hohl. Blätter paarig ge- fiedert, in eine ästige Wickelranke endigend, mit 1—3 Paaren eiförmiger, stumpfer, kahler, blaugrüner Blättchen. Neben- blätter doppelt so groß als die Blättcehen, halbherzförmig, gegen den Grund gezähnt. Blüten in gestielten, 1—2-, selten bis fünfblütigen Trauben. Kelch tief fünfspaltig, mit fast blattartigen Zipfeln, die zwei oberen Kelchzähne breiter. Fahne rundlich-verkehrt herzförmig, 15 bis 1034 Pisum. 25 mm lang, weiß oder schwach bläulich überlaufen. Flügel kurz geöhrlt, wie das stumpf geschnäbelte Schiffehen weiß. Hülsen länglich, von der Seite zusammengedrückt oder stielrund, zugespitzt, kahl. Samen kugelig oder fast kantig. Mai—Juli. Pisum sativum Z. Sp. pl. Ed. 1. 727 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 220 (1844); Maly Fl. Steierm. 257 (1868); Strobl Fl. Admont II. 60 (1882). Pisum sativum @. hortense Neilr. Fl. N.-Öst. 964 (1859). Pisum sativum a. typicum Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 887 (1892). Wird in Gemüsegärten und auf Äckern häufig gebaut. Stammt entweder von voriger oder gleich dieser von dem mediterranen Pisum elatius M. B. oder von einer anderen zentralasiatischen Art ab. Die wichtigsten Kulturrassen sind: a. saccharatum Alef. Zuckererbse. Unreife Hülsen zart, eßbar, bei der Reife zusammenschrumpfend, seitlich zusammengedrückt, schwert- förmig. Pisum sativum saccharatum .ief. Laudw. Fl. 38 (1866) z. T. Pisum sativum xiphocarpum Alef. a. a. O. z. T. b. leptolobum Dierb. Sichelerbse. Unreife Hülsen zart, ge- nießbar, sichelig, hin- und hergebogen Pisum sativum var. P. leptolobum Dierb. Grundz. ök. techn. Bot. II. 132 (1839); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzeuf. III. 3. 356 (1891). c. quadratum ZL. Eckererbse. Hülsen derb, nicht genießbar, bei der Reife nicht schrumpfend, breit, flach. Samen stumpfkantig würfelig. Pisum sativum =. quadratum Z. Sp. pl. Ed. 1. 727 (1753). d. pachylobum Dierb. Hülsen derb, nicht genießbar, bei der Reife nicht schrumpfend. Samen kugelig. Pisum sativum var. P. pachylobum Dierb. Grundz. ök. oh: Bot. II. 128 (1839). Pisum sativum pachylobum Alef. Landw. Fl. 41 (1866). Hieher folgende Formen: «. vulgare Alef. Stengel bis über 1 m hoch. Samen glatt, gelb. Pisum sativum vulgare Alef. Landw. Fl. 51 (1866). 3. humile Alef. Stengel niedrig. Samen glatt, gelb. Pisum sativum humile Alef. Landw. Fl. 50 (1866). y. glaucospermum Alef. Samen glatt, grün. Pisum sativum glaucospermum 4Alef. Landw. Fl. 48 (1866). d. medullare Alef. Markerbsen. Samen runzelig oder faltig, meist grün. Pisum sativum medullare Alef. Landw. Fl. 46 (1866). 3. Tribus: Phaseoleae Bronn. Kelch fünfzähnig oder zweilippig. Staubblätter meist zweibrüdrig. Hülsen zweiklappie aufspringend. Blätter unpaarig gefiedert oder ge- Phaseolus. 1035 fingert, mit Stipellen an der Insertionsstelle der Blättchen. Stengel oft windend. Phaseoleae Bronn in DC. Prodr. Il. 389 (1825); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 186, 357 (1891). 12. Phaseolus Z. Bohne. Blüten in Trauben. Kelch fünfzähnig, oft zweilippig. Fahne breit eiförmig, kurz genagelt, zurückgebogen. Flügel länglich. Schiffchen geschnäbelt. Die neun unteren Staubfäden zu einer Röhre verwachsen, das oberste frei. Hülsen lineal, gerade oder sichelig gebogen, zusammen gedrückt, mehrsamig, markig querfächerig. Same seitlich zusammen- gedrückt, oval oder nierenförmig, mit oval-länglichem Nabel. Phaseolus Z. Sp. pl. Ed. 1. 722 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 323 (1754); Endl. Gen. pl. 1296 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 258 (1868); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 4. 379 (1891). Wicht. Literatur: Saw, Öbservat. sopra i genere Phaseolus et Dolichos (Pisa, 1822). Füngerhut, Beiträge zur ökonomischen Flora des Nieder- und Mittel- Rheins in Linnaea X. 1 (1835—36). Martens, Die Gartenbohnen (Regensburg 1860, Ed. 2. 1869). Harz, Landwirtschaftliche Samenkunde Il. p. 699 ff. (1885). Sekt. 1. Euphaseolus DC. Flügel so lang wie die Fahne. Schnabel des Schiffchens wie die Staubfadenröhre und der Griffel spiralig gedreht. Fahne innen glatt. Kelchzähne breit, kürzer als die Kelchröhre. Euphaseolus DC. Prodr. II. 390 (1825); Taubert in Engl. n. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 43. 379 (1891). I. Phaseolus communis L. Gemeine Bohne. Einjährig. Stengel windend oder fast aufrecht, bis 3 m hoch, flaumig oder fast kahl. Blätter gestielt, dreizählig, Blättchen flaumig oder fast kahl, ganz- randig, spitz, das mittlere breit rhombisch eiförmig, länger gestielt als die schief eiförmigen seitlichen. Blütentrauben 1—2 bis mehrblütig, kürzer als das Tragblatt. Die oberen Kelchzähne abgestutzt, die unteren kurz dreieckig. Blüten 20—25 mm lang, weiß, bläulich oder gelblich. Hülsen flaumig, gerade oder gebogen, oft rosenkranz- förmig eingeschnürt. Same kugelig, ellipsoidisch oder nierenförmig, verschieden gefärbt; der Nabel mit Anhängsel. Keimblätter beim Keimen sich über den Boden erhebend. Juli, August. Phaseolus communis Z. Sp. pl. Ed. 1. 723 (1753) erw.; Savi Öbserv. Phaseol. III. 14 (1822); Koch Syn. Ed. 2. 226 (1844); Maly Fl. Steierm. 258 (1868). Stammt aus Amerika und wird wegen der grünen Hülsen und der Samen allgemein auf Feldern in zahlreichen Kulturrassen gebaut, deren wichtigste sind: 1036 Phaseolus. A. Samen länglich nierenförmig. «. niger Martens. Hülse einfarbig dunkel. Samen schwarz. Stengel windend. Phaseolus vulgaris niger Martens Die Gartenbohne 25 (1860). 3. ochraceus Savi. Hülse hell. Samen gelb. Stengel windend. Phaseolus vulgaris ochraceus Savi Öbserv. Phaseol. IV. 15 (1822). y. albus Haberle. Hülsen hell. Samen weiß. Stengel windend. Phaseolus vulgaris albus Haberle in Martens Die Gartenbohne 30 (1860). d. nanus (Juslen.) Mart. Hülsen hell. Samen weiß. Stengel niedrig, nicht windend. Phaseolusnanus Juslenius in L. Amoen. acad. IV. 284 (1759) z. T. Pha- seolus vulgaris nanus Martens Die Gartenbohne 32 (1860). Phaseolus vul- garis lipurus Alef. Landw. Fl. 5 (1866). &. Zebra (Savi) Martens. Hülsen dunkel gebändert. Samen bunt, dunkel gefleckt. Stengel windend. Phaseolus Zebra Savi Obs. Phas. 16 (1822). Phaseolus vulgaris Zebra Martens Die Gartenbohne 32 (1860). B. Samen klein, kantig. &. Martensii Alef. Samen purpurn. Phaseolus vulgaris Martensii Alef. Landw. Fl. 12 (1866). Phaseolus gonospermus purpureus Martens Die Gartenbohne 47 (1860), nicht Ph. vul- garis purpureus Alef. Landw. Fl. 14 (1866). n. oryzoides (Martens) Alef. Samen klein, weiß. Phaseolus gonospermus oryzoides Martens Die Gartenbohne 48 (1860). Phaseolus vulgaris oryzoides Alef. Landw. Fl. 13 (1866). C. Samen ellipsoidisch oder eiförmig. 9. praecox Alef. Same schwarz. Stengel niedrig, nicht windend. Phaseolus vulgaris praecox Alef. Landw. Fl. 18 (1866). Phaseolus elliptieus niger Martens Die Gartenbohne, nicht Ph. vulgaris niger Alef. Landw. Fl. 8 (1866). ı. glaucoides Alef. Samen graugelb, dicht fein violett punktiert, mit violettem Nabelring.- Stengel niedrig, nicht windend. Phaseolus vulgaris glaucoides Alef. Landw. Fl. 19 (1866). Phaseolus elliptieus amethystinus Martens Die Gartenbohne 62 (1860), nicht Ph. vul- garis amethystinus Savi Obs. Phas. 15. x. helvolus (Saw) Alef. Samen hell rötlich gelb. Stengel niedrig, nicht oder kaum windend. Phaseolus ellipticus helvolus Savi Observ. Phas. 16 (1822). Phaseolus vulgaris helvolus Alef. Landw. Fl. 19 (1866). A. saccharatus (Mnch.) Alef. Samen weiß. Stengel windend. Phaseolus saceharatus Mönch Meth. 155 (1794). Phaseolus ellipti- cus saceharatus Martens Die Gartenbohne 66 (1860. Phaseolus vulgaris saccharatus Alef. Landw. Fl. 20 (1866). N Phaseolus. 1037 D. Same fast kugelig. u. cardinalis Alef. Same purpurrot. Stengel windend. Phaseolus vulgaris cardinalis Alef. Landw. Fl. 22 (1866). Phaseolus sphaericus purpureus Martens Die Gartenbohne 71 (1860), nicht Phaseolus gonospermus purpureus Martens Die Gartenbohne 45. v. sulfureus (Martens) Alef. Samen gelb. Stengel niedrig, nicht windend. Phaseolus sphaericus sulfureus Martens Die Gartenbohne 71 (1866). Phaseolus vulgaris sulfureus Alef. Landw. Fl. 23 (1866). Sekt. 2. Drepanospron Benth. Flügel so lang wie die Fahne. Schnabel des Schiffehens wie die Staubfadenröhre und der Griffel spiralig gedreht. Fahne innen längsschwielig. Kelchzähne breit, kürzer als die Kelchröhre. Drepanospron Benth. in Ann. Wien. Mus. II. 136 (1838); Taubert in Engl. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 43. 379 (1891). 2. Phaseolus cocceineus ZL. Feuerbohne. Einjährig. Stengel windend, bis 4 m lang, flaumig oder fast kahl. Blätter gestielt, drei- zählig, zerstreut flaumig, Blättchen ganzrandig spitz, das Endblättchen breit rhombisch-eiförmig, länger gestielt als die schief eiförmigen äußeren. Blütentrauben mehrblütig, ihr Tragblatt überragend. Die oberen Kelchzähne stumpflich, die unteren kurz dreieckig. Blumenkrone 20 bis 30 mm lang, scharlachrot, selten weiß. Hülsen länglich, scharf gekielt, rauh, 3—5samig. Same nierenförmig, mit lineal-länglichem Nabel. Keimblätter beim Keimen im Boden bleibend. Juli, August. Phaseolus eoceineus Z. Sp. pl. Ed. 1. 724 (1753); Maly Fl. Steierm. 258 (1868). Phaseolus vulgaris ß. coceineus L. Sp. pl. Ed.2 1016 (1763). Pha- seolus multiflorus Lam. Encyel. meth. III. 70 (1770); Koch Syn. Ed. 2. 226 (1844). Lipusa multiflora Alef. Landw. Fl. 26 (1866). Stammt aus Südamerika und wird besonders in Untersteiermark an Spalieren, aber auch auf Äckern gebaut. Nach der Farbe der Samen kann man unterscheiden: «.. niger (Martens) Hay. Samen schwarz. Phaseolus multiflorus niger Martens Die Gartenbohne 82 (1860). Pha- seolus coceineus a. niger Hay. Fl. Steierm. I. 1037 (1910). 5. violaceus Hay. Samen violett, schwarz marmoriert. Phaseolus coccineus ß; violaceus Hay. Fl. Steierm. I. 1037 (1910). Pha- seolus multiflorus coceineus Martens Die Gartenbohne 81, 83 (1860). y. albus (Martens) Hay. Samen weiß. Phaseolus multiflorus albus Martens Die Gartenbohne 82 (1860). Pha- seolus coceineus y. albus Hay. Fl. Steierm. I. 1037 (1910). 1038 Trigonella. 4. Tribus: Trifolieae Bronn. Kelch fünfzähnig oder -teilig. Staubblätter fast stets zweibrüderig. Hülsen zweiklappig aufspringend oder geschlossen bleibend. Blätter drei- zählig mit gezähnten Blättchen. Trifolieae Bronn Diss. Leg. 132 (1822) z. T.; Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 186 (1891); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 369 (1907); 4. u. @. Syn. VI. 2. 341, 376 (1907). 1. Subtribus. Trifoliinae A. u. @. ‚Staubblätter zweibrüderig. Trifoliinae 4. u. @. Syn. VI. 2. 340 (1907). 13. Trigonella Z. Hornklee. Blüten in Köpfchen oder Dolden, seltener einzeln. Kelch röhrig oder glockig, mit fünf gleichlangen Zähnen oder Lappen. Kronblätter frei, nach dem Verblühen abfallend. Fahne länglich bis verkehrt- eiförmig, ohne oder mit kurzem Nagel. Flügel länger als das stumpfe Schiffehen. Die neun unteren Staubfäden zu einer oben offenen Röhre verwachsen, das zehnte frei, an der Spitze nicht verbreitert. Fruchtknoten sitzend oder kurz gestielt, mit zahlreichen Samen- knospen. Griffel fädlich, mit endständiger Narbe. Hülse lineal bis eiförmig, gerade oder gebogen, meist nicht aufspringend, oft ge- schnäbelt. Würzelchen im Samen der Bauchwand parallel aufwärts ge- richtet. Kräuter mit dreizählig gefiederten Blättern. Trigonella ZL. Sp. pl. Ed. 1. 776 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 338 (1754); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 243 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 377 (1907). Wicht. Literatur: ©. E. Schulz, Über Trigonella coerulea (L.) Ser. und ihre Verwandten in Festschr. zu Prof. Aschersons 70. Geburtstag 168 (1904). I. Trigonella coerulea Ser. Schabziegerklee. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, fast kahl. Blätter gestielt, dreizählig. Blättchen länglich-eilanzettlich, kahl, haarspitz gezähnt. Blüten kurz gestielt, in langgestielten, blattachselständigen, kugeligen Köpfchen. Kelch 5—6 mm lang, zerstreut angedrückt behaart, mit lineal-lanzettlichen, spitzen Zähnen. Blumenkrone etwas länger als der Kelch, blaß blau- lila. Hülsen eiförmig, 4 mm lang, plötzlich in den Griffel verschmälert, längsaderig, dreimal so lang als die Kelchröhre. Juni, Juli. Trifolium Melilotus coerulea Z. Sp. pl. Ed. 1. 765 (1753). Trigonella coerulea Ser. in DC. Prodr. II. 181 (1825); ©. E. Schulz in Ascherson-Festschr. 176 (1904). Melilotus coerulea Desr. in Lam. Encyel. meth. IV. 62 (1797); Koch Syn. Ed. 2. 184 (1844); Maly Fl. Steierm. 249 (1868). Melilotus coerulea #. densiflora Neür. Fl. N.-Öst. 937 (1859). Trigonella Melilotus coerulea 4. u. @. Fl. Nordostd. Flachl. 434 (1898), Syn. VI. 2. 379 (1907). Medicago. 1039 In Bauerngärten kultiviert und ab und zu an Wegrändern, auf Wiesen verwildernd, wie bei Admont, Judenburg, Mariazell, Graz. Stammt aus Südosteuropa. 14. Mediecago L. Schneckenklee. Blüten in Köpfchen. Kelch kurz glockig, mit fünf gleichlangen, dreieckigen bis lanzettlichen, spitzen Zähnen. Blumenkrone frei, nach dem Verblühen abfallend. Fahne länglich bis verkehrt-eiförmig, am Grunde zusammengezogen, die Flügel länger als das kurze Schiffchen. Die neun unteren Staubblätter zu einer oben offenen Röhre verwachsen, das zehnte frei. Fruchtknoten sitzend oder kurz gestielt, mit meist zahlreichen Samenknospen. Griffel pfriemlich bis fadenförmig, mit endständiger schiefer Narbe. Hülse länger als der Kelch, gerade, gebogen oder schneckenförmig eingerollt (Abb. 36, Fig. 5), oft dornig, nicht aufspringend. Würzelchen der Bauch- wand parallel aufwärts gerichtet. Kräuter mit gefiedert dreizähligen Blättern und meist gelben Blüten. Medicago L. Sp. pl. Ed. 1. 778 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 339 (1754); Endl. Gen. pl. 1267 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 175 (1844); Maly Fl. Steierm. 248 (1868); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 243 (1893); A. u. @. Syn. VI. 2. 300 (1907). Wieht. Literatur: Urban, Prodromus einer Monographie der Gattung Me- dieago L. in Verh. bot. Ver. Brandenburg XV. 46 (1973). Bestimmungsschlüssel. Buluten blan;#selten weiß Wh. lee a: 8. Me rsalne: ARE N ren > 2. Hülsen gerade oder nierenförmig, dormenlos . » 2 2 2 2 u nn non B. Hülsen schneckenförmig eingerollt, drmig . » » 2 2 2 2 nn. 3. Blüten 6—7 mm lang. Blättchen länglich » . . . 2... M. falcata. Blüten 2 mm lang. Blättchen rundlich . . . . 2.2.2... M. lupulina. 4. Oberfläche der Hülsen netzaderig. Pflanze kahl . . . . M. carsliensis. Oberfläche der Hülsen aderlos. Pflanze flaumig - . . . . MM. minima. I. Untergattung: Eumedicago Posp. Die von der Bauchnaht der Hülse abgehenden Nerven laufen un- mittelbar in die Rückennaht oder vor derselben in die Stacheln. Eumedicago Posp. Fl. österr. Küsten. II. 355 (1898); A. u. @. Syn. VI. 2. 390, 391 (1907). Sekt. 1. Falcago Rchb. Hülse gerade oder sichelförmig gebogen oder spiralig eingerollt mit offenem Zentrum. Griffel zur Blütezeit viel kürzer als der Fruchtknoten. Falcago Rehb. Fl. Germ. exc. 504 (1832); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 245 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 395 (1907). 1040 Medicago. I. Medicago sativa L. Luzerne. Ausdauernd. Wurzelstock ästig, vielköpfig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, ästig, bis 65 cm hoch, fast kahl. Blätter dreizählig; Blättchen länglich, zerstreut an- gedrückt behaart, an der Spitze gezähnt, stumpf oder ausgerandet, stachelspitz. Blüten in kugeligen bis eiförmigen, langgestielten, blattachselständigen Trauben. Blütenstiele kürzer als der Kelch, nach dem Verblühen aufrecht. Kelch 6 mm lang, mit lanzettlichen, spitzen Zähnen. Blumenkrone 7”—8 mm ‚lang, blauviolett, selten weiß. Hülsen (Abb. 36, Fig. 5) schneckenförmig gedreht, mit 2—3 Windungen, im Zentrum offen, wehrlos, angedrückt be- haart. Juni—September. Medicago sativa L. Sp. pl. Ed. 1. 778 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 175 (1844); Maly Fl. Steierm. 248 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 203 (1874); Strobl Fl. Admont II. 132 (1882). Medicago sativa vulgaris Alef. Landw. Fl. 75 (1866). Medicago sativa Subsp. maerocarpa d. vulgaris Urb. in Verh. bot. Ver. Brand. XV. 57 (1873); A. u. @. Syn. VI. 2. 400 (1907). Als Viehfutter häufig gebaut und auf Wiesen, an Rainen verwildert und völlig eingebürgert. In Obersteiermark bei Gröbming, Oeblarn, Admont, Rottenmann, im ganzen Mur- und Mürztale, bei Aflenz und am Semmering; häufig in ganz Mittel- und Untersteiermark. Die weiß- blühende Form bei Murau. Stammt aus Zentralasien und Südrußland. x Medicago falcata X sativa Rchb. M. varia Martyn. Sand- luzerne. Ausdauernd. Wurzelstock ästig, vielköpfig. Stengel liegend oder aufsteigend, zerstreut angedrückt behaart. Blätter dreizählig; Blättehen länglich, angedrückt behaart, an der Spitze gezähnt, stumpf oder ausgerandet, stachelspitz- Blüten in fast kugeligen, ge- stielten, blattachselständigen Trauben. Blütenstiele kürzer als der Kelch, nach dem Verblühen aufrecht. Kelch 6 mm lang, mit lanzettlichen, spitzen Zähnen. Blumenkrone 7—3 mm lang, erst schmutzig gelb, dann grün, zuletzt violett. Hülsen sichel- förmig gewunden mit 1—2 Windungen und offenem Zentrum, angedrückt behaart. Juni—September. ; Unterscheidet sich von Medicago falcata durch die stärker, von M. sativa durch die schwächer gewundenen Hülsen, von beiden durch die Blütenfarbe. Medicago varia Martyn Fl. rust. III. 87 (1792); Urban in Verh. bot. Ver Brandenb. XV. (1873) 56. Medicago media Pers. Syn. II. 365 (1807). Medicago faleata ß. versicolor Wallr. Sched. cerit. 398 (1822). Medicago falcata var. hybrida Gaud. Fl. Helv. IV. 611 (1828). Medicago sativa £. versicolor und M. falcata £. versicolor Koch Syn. Ed. 2. 175, 176 (1844). Medicago falcato- sativa Rchb. Fl. Germ. exc. 504 (1832). Medicago sativa Subsp. macrocarpa C. faleata x vulgaris A. u. @. Syn. VI. 2. 401 (1907). Flora von Steiermark Eine systematische Bearbeitung der im Herzogtum Steiermark wildwachsenden oder im Großen gebauten Farn- und Blütenpflanzen nebst einer pflanzengeographischen Schilderung des Landes Mit Benutzung eines vom naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark angelegten Standortskataloges bearbeitet von Dr. August von Hayek Privatdozent an der Universität Wien Erster Band — Heft 14 Ausgegeben am 6. August 1910 BERLIN VERLAG VON GEBRÜDER BORNTRAEGER W 35 SCHÖNEBERGER UFER 12a 1910 A 2 222 Melicago. 1041 Unter den Stammeltern hie und da auf Wiesen, an Rainen, Wegen, wie bei Weinzödl nächst Graz (Krasan), beim Mellinghof nächst Mar- burg (Murr!), bei der Bahnstation. Fraßlau-Heilenstein!. 2. Medicago falcata 4. Gemeiner Schneckenklee. Ausdauernd. Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel liegend oder aufsteigend, bis SO cm lang, zerstreut angedrückt behaart. Blätter dreizählig; Blättchen keilig-länglich bis fast lineal, angedrückt behaart oder fast kahl, vorn gezähnt, an der Spitze gestutzt oder ausgerandet, stachelspitz. Blüten in gestielten, fast kugeligen Köpfchen. . Blütenstiele kürzer als der Kelch, nach dem Verblühen aufrecht. Kelch 6 mm lang, mit lanzettlichen spitzen Zähnen. Blumenkrone goldgelh, 7-8 mm lang. Hülsen eiförmig bis lineal, meist leicht gekrümmt, 6—10 mm lang, seltener sichelförmig gekrümmt oder ein- gerollt mit nur einer Windung, angedrückt behaart oder fast kahl. Juni— September. Medicago faleata Z. Sp. pl. Ed. 1. 779 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 176 (1844); Maly Fl. Steierm. 249 (1868); Strobl Fl. Admont II. 58 (1882). Medicago falcata @. pubescens Neilr. Fl. N.-Öst. 933 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 203 (1874). Medicago sativa Subsp. macrocarpa z..falcata Urb. in Verh. bot. Ver. Brand. XV. 56 TI. f. 12 (1873); A. u. @. Syn. V1. 2. 398 (1907). Auf Wiesen, an Rainen, buschigen Abhängen verbreitet bis in die Voralpentäler und besonders in niederen Gegenden gemein. Ändert ab: 3. viscosa Rehb. Hülsen abstehend drüsenhaarig. Medicago falcata $. viscosa Rchb. Fl. germ. exc. 504 (1832). Medicago falcata d. slandulosa Koch Deutschl. Fl. V. 318 (1839), Syn. Ed. 2. 175 (1844); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 203 (1874). An trockenen Stellen, seltener. Bei Gösting und Eggenberg nächst Graz; am Wildoner Berge und am Lembacher Kalvarienberge bei Marburg (Murmann). Sekt. 2. Lupularia Ser. Hülse nierenförmig, nur an der Spitze spiralig gebogen, mit meist nur einem Samen. Griffel zur Blütezeit so lang wie die Frucht. Lupularia Ser. in DC. Prodr. II. 172 (1825); Urban in Verh. bot. Ver. Brand. \ XV, 52 (1872); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 245 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 392 (1907). 3. Medicago lupulina /. Hopfenklee Ein- bis mehrjährig. Stengel liegend oder aufsteigend, anliegend behaart. Blätter dreizählig, Blättchen aus keiligem Grunde verkehrt-eirundlich bis fast kreisrund, anliegend behaart, vorn klein gezähnelt. Blüten in kugeligen, bei der Fruchtreife eiförmigen, blattachselständigen, gestielten Hayek, Flora von Steiermark. 66 LIBR, NEW BOTAN GARL 1042 Medicago. Köpfchen. Blütenstiele anliegend behaart. Kelch 1,5 mm lang, behaart. Blumenkrone kaum länger als der Kelch, hellgelb. Hülsen 2—3 m lang, nierenförmig, einmal gewunden, mit eingedrehtem Spitzchen, netzaderig, schwarz, angedrückt behaart oder fast kahl, unbestachelt. Mai—September. Medicago lupulina L. Sp. pl. Ed. 1. 779 (1753); (1568); Urban in Verh. bot. Ver. Brand. XV. 52 T. I. f. 2 (1873); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 249 (1874); A. u. @. Syn. v1. 2. 393 (1907). Medicago lupulina ‘». vulgaris Koch Syn. Ed. 2. 177 (1844); Strobl Fl. Admont II. 58 (1882). Medieago lupulina vo. glabrescens Neir. Fl. N.-Öst. 934 (1859). Auf Wiesen, an Rainen, schotterigen Stellen, gemein bis in die Voralpen. Ändert ab: 8. glandulosa Koch. Hülsen und Köpfchenstiele’abstehend drüsig behaart. Medicago lupulina 8. glandulosa Koch Deutschl. Fl. V. 324 (1839). Medicago Willdenowii Bönnigh. Prodr. Fl. Monast. 226 (1824, Medicago lupulina $. Willdenowii Aschers. Fl. Brand. I. 139 (1867); Strobl Fl. Admont II. 58 (1882). Medicago lupulina 8. Willdenowiana Koch Syn. Ed. 1. 161 (1837), Ed. 2. 177 (1844). Zerstreut. Bei Schladming, Admont, am Kalbling. Bei Mureck; am Pyramidenberge bei Marburg; bei Maria-Neustift; am Bachergebirge bei Lembach, Maria-Rast, St. Lorenzen, Faal. Maly F). Steierm. 249 Sekt. 3. Orbiculares Urban. Hülse spiralig zusammengerollt mit geschlossenem Zentrum. Ein der Rückennaht paralleler Seitennerv fehlend. Same gelb oder braun, das Würzelchen so lang oder länger als der halbe Same. Orbiculares Urb. in Verh. bot. Ver. Brand. XV. 48 (1873); A u. @. Syn. VI. 2. 404 (1907). Spirocarpus Subsp. Orbieulares Taubert in Engl. u. Pranll Nat. Pflanzenf. III. 3. 243 (1891). 4. Medicago carstiensis Wulf. Karst-Schneckenklee. Aus- dauernd. Wurzelstock verlängert, kriechend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 60 cm hoch, kahl oder fast kahl. Blätter dreizählig, Blättchen eiförmig bis verkehrt eiförmig, fein gezähnt, vorn gestutzt oder ausgerandet, kahl. Blüten in kurzgestielten, blatt- achselständigen, wenigblütigen Köpfchen. Kelch 3—4 mm lang, kahl, mit lanzettlichen, spitzen Zähnen. Blüten 7—S mm lang, goldgelb. Hülsen spiralig eingerollt mit meist fünf Windungen, mit scharfen, abstehenden Rändern, feinstrahlig geadert, in der Mitte netz- aderig, am Rande mit zwei Reihen langer weicher Dornen, kahl, zuletzt schwarz. Mai, Juni. Medicago. 1043 Medicago Carstiensis Wulf. in Jaeg. Collect. I. 86 (1786); Jaegq. Icon. pl. rar. I. T. 156 (1772); Koch Syn. Ed. 2. 181 (1844); Maly Fl. Steierm. 249 (1868); Urb. in Verh. bot. Ver. Brand. XV. 60 (1873); A. u. @. Syn. VI. 2. 407 (1907). An buschigen Abhängen, an Hecken, Rainen, in Untersteiermark nicht selten. Bei Marburg auf dem Schlapfen, dem Pyramidenberge und Deutschen Kalvarienberge, in der Kartschovina; bei Roßwein und Feistritz. Zwischen Ankenstein und Leskowitz, bei Friedau, Sauritsch, Maria-Neustift, Stoperzen; auf dem Donatiberge und dem Wotsch bei Pöltschach, bei Gonobitz, Cilli, Steinbrück. - 2. Untergattung: Cymatium Posp. Die von der Bauchnaht der Hülse abgehenden Nerven laufen in einen der Rückennaht parallelen Seitennerv oder in eine breite ader- lose Leiste. Cymatium Posp. Fl. österr. Küstenl. II. 359 (1898); A. u. @. Syn. VI. 2. 391, 411 (1907). Sekt. 4. Leptospirae Urb. Hülse links zwischen den Kelchzähren durch gedreht, mit voneinander abstehenden Windungen. Samen nicht durch Scheidewände getrennt. Würzelehen mehr als halb so lang als der Samen. Leptospirae Urb. in Verh. bot. Ver. Brand. XV. 60, 76 (1873); A. u. @. Syn. VI. 2. 434 (1907). 5. Medicago minima Desr. Kleinster Schneckenklee. Einjährig. Stengel liegend, aufsteigend oder aufrecht, bis 30 cm lang, kurzzottig. Blätter dreizählig, Blättchen verkehrt-eiförmig bis fast kreisrund, vorn gezähnelt, an der Spitze gestutzt oder ausgerandet. Blüten in gestielten, blattachselständigen, kugeligen, wenigblütigen Köpfehen. Kelch 3 bis 3,5 mm lang, mit lanzettlichen, spitzen Zähnen. Blumenkrone 4 mm lang, goldgelb. Hülsen schneckenförmig gedreht,. fast kugelig, dicht mit 3—4 mm langen, abstehenden, hackig gebogenen Dornen besetzt. Mai, ‚Juni. Medicago minima (Grufberg in L. Fl. Angl. 21 [1754], bloßer Name); Desr. in Lam. Enceycl. meth. ILI. 636 (1789); Koch Syn. Ed. 2. 180 (1844); Maly Fl. Steierm. 249 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 204 (1874); Urb. in Verh. bot. Ver. Brand. XV. 78 T. II. £. 59 (1873); A. u. @. Syn. VI. 2. 437 (1907), ob “ Bartalini Cat. piant. Sien. 61 (1776)? Auf trockenen Wiesen, an sandigen, schotterigen Plätzen besonders in Mittel- und Untersteiermark zerstreut. Bei Judenburg. Bei Graz auf dem Schloßberge und bei Gösting; bei der Riegersburg. Bei Marburg auf dem Mellinger Berge und an sandigen Stellen an der Drau zwischen Marburg und Gams; bei Maria-Neustift, Pettau, Groß-Sonntag; auf dem Donatiberge bei Rohitsch; bei Cilli, Tütter. 66* 1044 Melilotus. 15. Melilotus (L.) Hill. Blüten in schlanken Trauben. Kelch kurz glockig, 5-, selten 10-nervig, mit fünf fast gleichlangen, lanzettlichen kurzen Zähnen. Fahne länglich oder verkehrt-eiföürmig, am Grunde zusammengezogen, fast sitzend; die Flügel länger als das stumpfe Schiffehen. Die neun unteren Staubblätter zu einer oben offenen Röhre verwachsen, das zehnte frei oder zur Hälfte mit den übrigen verwachsen. Fruchtknoten sitzend oder kurz gestielt, mit wenigen Samenknospen. Griffel pfriemlich, an der Spitze eingekrümmt, mit endständiger Narbe. Hülse nicht aufspringend, dick, gerade, länglich bis fast kugelig. Würzelchen der Bauchwand parallel aufwärts gerichtet. Einjährige oder ausdauernde Kräuter mit kleinen gelben oder weißen Blüten und an den Blattstiel angewachsenen Nebenblättern. Trifolium Subg. Meliloti Z. Sp. pl. Ed. 1. 764 (1753). Melilotus Hill Brit. Herbal 308 (1756); Adans. Fan. Il. 322 (1763); Endl. Gen. pl. 1268 (1836 —40); Koch Syn. Ed. 2. 182 (1844); Maly Fl. Steierm. 249 (1868); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 247 (1891). Wicht. Literatur: Menyharth, Die Waldstein-Kitaibel'schen Melilotus- Arten in Österr. bot. Zeitschr. NXVII. 231 ff. (1877), ©. E. Schulz, Monographie der Gat- tung Melilotus in Englers bot. Jahrb. XXIX. 660 (1901). I. Melilotus altissimus Thwill. Hoher Steinklee. Zwei- bis mehrjährig. Wurzel dick, ästig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 1,5 m hoch, kahl. Blätter dreizählig, Blättchen verkehrt-eiförmig bis verkehrt-eilänglich, ca. 3 cm lang, bis zur Basis entfernt gezähnt. Neben- blätter lanzettlich-pfriemlich, ganzrandig oder am Grunde mit 1—2 Zähnchen, an der Basis dem Blattstiel angewachsen. Blüten in blatt- achselständigen, gestielten, verlängerten Trauben. Blüten 5—7 mm lang, hellgelb, die Fahne braun gestrichelt, die Flügel so lang oder wenig länger als das Schiffehen. Hülsen hängend, eiförmig, 3,5—5 mm lang, an der Bauchnaht zusammengedrückt, kurz zugespitzt, netzig-runzelig, angedrückt behaart, schwärzlich. Juli bis September. Melilotus altissimus Thuill. Fl. env. Paris Ed. 2. 378 (1799); Kras. in Mitt. naturw. Ver. Steierm. (1894) LXXXIIIL Trifolium officinale Wälld. Sp. pl. III. 2. 1355 (1806). Melilotus offieinalis Lam. Fl. frang. II. 594 (1778)- z. T.; Willd. Enum. hort. reg. Berol. II. 790 (1809); Rendle and Britten List brit. seedpl. 9 (1907), nicht Desr. Melilotus macrorrhizus Koch Deutschl. Fl. V. 248 (1839), Syn. Ed. 2. 182 (1844), nicht Pers. Melilotus altissimus A. Eu-al- tissimus ©. E. Schulz in Engl. bot. Jahrb. XXIX. 691 (1901), Melilotus altissimus I. macrophyllus A. u. @. Syn. VI. 2. 446 (1907). In den Auen der Sann bei Praßberg, Tüffer, Römerbad, Steinbrück und der Pack zwischen Schönstein und Ritzdorf (Krasan). Melilotus, 1045 2. Melilotus albus Desr. Weißer Steinklee. Zweijährig. Wurzel spindelig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1 m hoch, kahl. Blätter drei- zählig, Blättchen rhombisch-eiförmig bis eilanzettlich, stumpf, kahl, fast bis zur Basis ungleichmäßig gezähnt. Nebenblätter lanzettlich-pfriemlich, ganzrandig oder die unteren mit 1—2 Zähnen, an der Basis dem Blatt- stiel angewachsen. Blüten in gestielten, blattachselständigen, schlanken Trauben. Blüten 4—5 mm lang, weiß, die Flügel und das Schiffchen gleichlang, kürzer als die Fahne. Fruchtknoten mit 3—4 Samen- knospen, Griffel gekrümmt. Hülsen bogig herabgebogen, eiförmig, 3—3,5 mm lang, netzig-runzlich,am Rücken abgerundet, stumpf gekielt, kahl, schwärzlich. Juni—September. Melilotus albus (Medie. Churpf. Phys. Ök. Ges. 1I. 382 [1787], bloßer Name); Desr. in Lam. Ene. meth. IV. 63 (1796); Koch Syn. Ed. 2. 183 (1844); Maly Fl. Steierm. 249 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 204 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 59 (1882); ©. E. Schulz in Engl. bot. Jahrb. XXIX. 694 (1901); A. u. @. Syn. VI. 2. 449 (1907). Trifolium M. officinalis ß. et y. Z. Sp. pl. Ed. 2. 1078 (1763) z. T. Trifolium vulgare Hayne in Schrad. N. Journ. II. 336 (1807). Melilotus rugulosus und M. vulgaris Willd. Enum. pl. hort. reg. Berol. II. 789, 790 (1809). An schotterigen, steinigen Stellen, an Felsen, auf trockenen Wiesen, an Ufern, verbreitet bis in die Voralpen und besonders in Mittel- und Untersteiermark gemein. 3. Melilotus officinalis (L.) Lam. Gemeiner Steinklee. Zwei- jährig. Wurzel spindelig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1,20 m hoch, kahl. Blätter dreizählig, Blättchen rhombisch-eiförmig bis eilänglich, kahl, stumpf, bis zur Basis gezähnt. Blüten in gestielten, schlanken, blattwinkelständigen Trauben. Blüten 5,5—7 mm lang, hellgelb, die Fahne und die Flügel gleichlang, länger als das Schiffchen. Fruchtknoten mit 5—8 Samenknospen, der Griffel fast gerade. Hülsen bogig herabgebogen, eiförmig, 3—4 mm lang, auf dem Rücken abgerundet, stumpf gekielt, querrunzelig, kahl, gelbbraun. Juni—September. Trifolium M. offieinalis Z. Sp. pl. Ed. 1. 765 (1753) exel. 7. Melilotus offieinalis Lam. Fl. franc. II. 594 (1778) z. T.; Desr. in Lam. Enc. meth. IV. 62 (1796); Koch Syn. Ed. 2. 183 (1844); Maly Fl. Steierm. 249 (1868); Murın. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 204 (1874); Strobl Fl. Admont Il. 58 (1882); O0. E. Schulz in Engl. bot. Jahrb. XXIX. 701 (1901). Trifolium Petitpierranum Hayne in Schrad. N. Journ. Il. 337 (1807). Melilotus Petitpierranus Willd. Enum. pl. hort. Berol. 790 (1809). Melilotus melilotus officinalis A. u. @. Fl. Nordostd. Flachl. 435 (1898), Syn. VI. 2. 453 (1907). Nach meiner, Ansicht ist Melilotus bei Linne nicht Species-, sondern Untergattungsname. An steinigen Stellen, im Schotter der Flüsse, in Gebüschen, auf Wiesen. In Obersteiermark zwischen Aussee und Alt-Aussee, bei Öblarn, 1016 Trifolium. Irdning, Admont, Dittmannsdorf; häufiger bei Neumarkt, Judenburg, Seckau, Kraubath, Leoben, Bruck, Mixnitz, Frohnleiten, Peggau, im Mürztale. Gemein in ganz Mittel- und Untersteiermark. 16. Trifolium Z. Klee. Blüten in kugeligen bis walzlichen Köpfchen oder Ähren. Kelch röhrig oder glockig, fünfzähnig bis -teilig, die drei unteren Ab- schnitte meist größer als die zwei obern. Kelchröhre nach dem Ver- blühen mitunter aufgeblasen und vergrößert. Blumenkrone bleibend, verwelkend oder trockenhäutig werdend; Flügel schmal, länger als das stumpfe Schiffehen, mit diesem und der Staubfadenröhre ver- wachsen, die Fahne länglich bis eiförmig, frei oder mit den übrigen Kronblättern verwachsen. Die neun unteren Staubfäden zu einer Röhre verwachsen, das zehnte frei oder mit den übrigen zur Hälfte ver- wachsen, alle oder nur die fünf abwechselnden an der Spitze ver- breitert. Fruchtknoten sitzend oder gestielt, mit 5—8 Samenknospen, Griffel fädlich, oft an der Spitze hackig eingekrümmt, mit end- oder rückenständiger Narbe. Hülse vom Kelch und meist auch von den vertrockneten Kronblättern eingeschlossen, nicht oder nur wenig aufspringend. Würzelchen der Rückennaht parallel auf- wärts, dann an der Spitze umgebogen und abwärts gerichtet. Einjährige oder ausdauernde Kräuter mit gefingert, selten gefiedert, drei-, selten fünfzähligen fein gezähnten Blättern. Trifolium L. Sp. pl. Ed. 1. 764 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 337 (1754); Endl. Gen. pl. 1268 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 184 (1844); Maly Fl. Steierm. 249 (1868); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 249 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 172 (1907). h R Wicht. Literatur: Celakovsky, Über den Aufbau der Gattung Trifolium in Ost. bot. Zeitschr. XXIV. (1874) 37 ff. Phytographische Beiträge VI. Trifolii Sectio Chronosemium DC. in Öst. bot. Zeitschr. XXII. 245 ff. (1872). Lojacono, Revisione dei trifogli dell’America settentrionale in Nuov. giorn. bot. (1883) 115 ff,, Gibellire Belli, Revista eritica delle specie di Trifolium italiane in Mem. Ac. sc. Torino Ser. 2. XXXIX. (1888), in Malpighia III. 193 (1889). Bestimmungsschlüssel. 1. Blumenkrone lebhaft hell- oder goldgelb, bleibend, getrocknet heller oder dunkler braun EEE DES SER Men 2 Blumenkrone weiß, gelblichweiß oder rot . . . RA 7. 2. Blättchen alle fast sitzend N nn 3 Das mittlere Blättehen viel länger gestielt als die beiden seitlichen 3. Blüten sieh noch vor dem Verwelken braun färbend. Fahne von der Basis an eiförmig erweitert, stark gewölbt, die Flügel verdeckend. Obere Blätter oft fast gegenständig - . ee TA | er [S BE sV 6. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 16 Trifolium. 1047 Blüten goldgelb, vertrocknet hellbraun. Fahne hinten zusammengedrückt, vorn löffelförmig ausgebreitet, Flügel weit auseinanderfahrend. Obere Blätter nie gegenständig - - - -» ENG N. . T. strepens. Köpfchen kugelig, zuletzt ov: ai Vertrocknete Blüten hellbraun T. badium. Köpfchen eiförmig, zuletzt walzlich. Vertrocknete Blüten dunkelbraun: T. spadiceum. Köpfchen locker, während des Blühens halbkugelig, bis 16-blütig . . 6. Köpfchen sehr dichtblütig, kugelig, 20—40-blütig . . . . _T. campestre. Blüten hellgelb. Hülse fast so lang wie die Fahne. Flügel gerade vor- FASER) EN = re RE Re rer oT Blüten goldgelb. Hülse halb so lang wie die Fahne. Flügel seitlich ab- stehend . . . RUE ag La 10Te 14 Ser uk > BR ET TER (1) Kelchröhre kahl I RL DEN PA: Kelchröhre behaart . . . . N Es re in Feng ra: 2%} Ähren walzlich, vor dem Anfblühen Kane " Blüten rot SE TNmibene: Blüten in kugeligen bis eiförmigen Köpfchen . . » 2 2 2 20... Köpfchen sitzend. Blüten Keime el ne EAN: Köpfchen gestielt. . . . A! Obere Fruchtstiele 2—3mal so Mer Ar Ki Kelditöhre, Bone aufrecht oder aufsteigend. Blüten erst weiß, dann rosenrot, vertrocknet braun: T. hybridum. Obere Fruchtstiele so lang oder kaum länger als die Kelehröhre. Stengel rasig niederliegend bis aufsteigend oder kriechend und wurzelnd . . . 11. Stengel rasig niederliegend oder aufsteigend, nicht wurzelnd T. pallescens. Stengel kriechend, wurzelnd . . . NE NT ATONENE: (7) Köpfchen sitzend oder sehr kurz get SEN EINE TB, Köpfchen lang gestielt . -. . - DI a EAN Een ee per Rt 5 Kelch 10-nervig. Blättchen iR Me Se 5 HR DTGENBE: Kelch 20-nervig, Blättchen lanzettlich . . . . 2.2. I. aigesire. Blumenkrone klein, kürzer als der Kelch. Köpfchen eiförmig bis walzlich: T. arvense. Blumenkrone länger als der Kelch . . . SRSlD: Stengel liegend. Kelch bei der Fruchtreife De A chee Blüten blab- rosa oder weiß . -. . . . 2 er. esfrapjerums> Stengel aufsteigend oder ehe Kelch Be ar Fruchtreife nicht ver- größertt . . - : lo. Blüten purpurn. Kelchzähne De a Frnchtreits elarmförmig ausgebreitet. Köpfchen walzlich . . . .» . 2 2. T. incarnalum. Blüten weiß oder gelblich. Kelchzähne Der Be Er htreife nicht sternförmig ausgebreitet . - - N IE Kelchzähne fast alerch ar "Blüten N REN 1. . T. monlamım. Der unterste Kelchzahn länger als die vier oberen. Blüten gelblichweiß: } T. ochroleueum. I. Untergattung: Trifoliastrum Ser. Kelch mit kahlem, offenem Schlunde. Blütenköpfehen meist von Hüllblättern umgeben. Blüten meist gestielt. Trifoliastrum Ser. in DC. Prodr. II. 198 Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 2. 251 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 475 (1907). 1048 Trifolium. Sekt. 1. Chronosemium Ser. Kronblätter kurz genagelt. Kelch fünfnervig. Blumenkrone nach dem Verblühen vertrocknend, meist gelb. Chronosemium Ser. in DC. Prodr. II. 204 (1825); Taubert in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 3. 251 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 475 (1907). I. Trifolium dubium Sibth. Kleiner Klee. Einjährig. Stengel liegend, aufsteigend oder aufrecht, einfach oder ästig, bis 30 cm lang, anliegend behaart. Blätter dreizählig, die seitlichen Blättchen sitzend, das mittlere gestielt, aus keiligem Grunde verkehrt-eiförmig, vorn fein ge- zähnt, an der Spitze gestutzt oder ausgerandet, kahl. Nebenblätter ei- förmig, am Grunde verbreitert und abgerundet, ganzrandig, spitz. Blüten in lockeren, 3—12-blütigen, blattachselständigen, ge- stielten Köpfchen; Blütenstiele länger als das Tragblatt, nach dem Verblühen herabgeschlagen. Blüten 3—4 mm lang, hellgelb, nach dem Verblühen hellbraun. Kelch kahl, die Zähne kürzer als die Blumenkrone, die drei unteren doppelt so lang als die oberen, an der Spitze etwas behaart. Fahne zusammengefaltet, fast glatt, kaum gefurcht, Flügel gerade vorgestreckt. Hülse wenig kürzer als die Fahne; Griffel viel kürzer als die Hülse. Same 1,2 mm lang, braun. Mai—September. Trifolium dubium sibth. Fl. Oxon. 231 (1794). TVrifolium minus Sm. in Relhan Fl. Cant. Ed. 2. 290 (1802); Neilr. Fl. N.-Öst. 945 (1859); Strobl Fl. Adm. Il. 59 (1882). Trifolium procumbens Hırds. Fl. Angl. 328 (1762); Beck Fl. N.-Öst. II. 845 (1892), ob Z.? Trifolium filiforme Oeder Fl. Dan. T. 1707 (1814); Koch Syn. 195 (1844): Maly Fl. Steierm. 251 (1868); Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 205 (1874), nicht Linne. Vgl. Celakovsky in Ost. bot. Zeitschr. XXII. 247 (1872). Auf feuchten und trockenen Wiesen, mageren Grasplätzen, an Wald- rändern. Zwischen Öblarn und Irdning, bei Admont; bei Seckau, St. Peter-Freyenstein, Aflenz. Häufig bei Graz, besonders bei St. Leon- hard, in der Ragnitz, auf der Platte; bei St. Georgen a. d. Stiefing. Häufig im Pettauer Felde bei Windenau, Maria-Stauden, St. Nicolai, St. Johann am Draufelde, Pragerhof.. Im Bachergebirge bei St. Lorenzen, zwischen Faal und Maria-Rast. Zerstreut bei Windischgraz, Neuhaus, Hochenegg, Cilli. 2. Trifolium patens Schreb. Abstehender Klee. Einjährig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 50 em hoch, ästig, kahl. Blätter dreizählig; Blättchen lanzettlich bis keilig verkehrt-eilanzettlich, kahl, vorn schmal gezähnt, gestutzt oder abgerundet, das mittlere gestielt, die seitlichen sitzend. Nebenblätter eiförmig, am Grunde breiter und deutlich herzförmig, oft schwach gezähnelt. Blüten in blattachselständigen, gestielten, 8S—16-blütigen, zur Blütezeit halb- Trifolium. 1049 kugeligen Köpfchen; Blütenstiele viel länger als ihr Trag- blatt. Kelch kahl, die Zähne lanzettlich, kürzer als die Blumenkrone, die drei unteren mehr als doppelt so lang als die oberen. Blumen- krone goldgelb, nach dem Verblühen hellbraun. Fahne löffelförmig, gefurcht. Flügel seitlich abstehend. Hülse halb so lang als die Fahne. Griffel so lang wie die Hülse. Same 1,6 mm lang, hellbraun. Juni bis September. Trifolium patens Schreb. in Sturm. Deutschl. Fl. H. 16 (1804); Koch Syn. “d. 2. 195 (1844); Maly Fl. Steierm. 251 (1868). Trifolium pallens Tomaschek in Verh. zool. bot. Ver. Wien IX. Abh. 41 (1859). Trifolium pallescens Maly Fl. Steierm. 250 (1868), nicht Schreb. Auf feuchten Wiesen Mittel- und Untersteiermarks. In der Um- gebung von Graz bei St. Leonhard, am Ruckerlberge und am Hilmteich, bei Fernitz. Bei Voitsberg, Gleisdorf, Gleichenberg. Gemein in der Umgebung von Marburg, bei Schleinitz, Gams, Rotwein, Windenau, überall in den Windischen Büheln, bei Pragerhof, Pettau, Sauritsch; bei Pöltschach, Ponigl, Rohitsch, Windisch-Landsberg, Windischgraz, Neuhaus, Weitenstein, Hochenegg, Cilli, Tüffer, Steinbrück, Sachsenteld, St. Peter, Rann. 3. Trifolium campestre Schreb. Feld-Klee. Einjährig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, 5—40 cm hoch, einfach oder ästig,- kahl. Blätter dreizählig; Blättchen kahl, aus keiligem Grunde verkehrt-eiförmig, vorn gestutzt oder ausgerandet, fein gezähnt, das endständige ziemlich lang gestielt. Nebenblätter breit eiförmig, zugespitzt. Blüten in kuge- ligen, gestielten, blattachselständigen, 20—40-blütigen Köpfchen. Köpfchenstiele so lang oder länger als ihr Tragblatt. Kelch kahl, die Zähne lanzettlich, spitz, die drei unteren 2—3 mal so lang als die oberen, an der Spitze etwas behaart. Blumenkrone zoldgelb, nach dem Verblühen braun; die Fahne löffelförmig, gefurcht, die Flügel seitlich abstehend. Hülse halb so lang als die Fahne. Griffel Y/s so lang wie die Hülse. Same 1,5 mm lang, hellbraun. Mai—Oktober. Trifolium campestre Schreb. in Sturm Deutschl. Fl. H. 16, T. 13 (1804); 4. u. @. Syn. VI. 2. 481 (1844). , Trifolium agrarium L. Sp. pl. Ed. 1. 772 (1753) z. T.; Pollich Hist. pl. Palat. Il. 342 (1777), nicht Koch. Trifolium pro- cumbens Gmel. Fl. Bad. III. 240 (1808); Koch Syn. Ed. 1. 175 (1837), Ed. 2. 194 (1844); Maly Fl. Steierm. 251 (1868); Mwrm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 205 (1874). Ändert ab: «a. maius (Koch) Hay. Stengel meist aufrecht, kräftig. Köpfchen- stiele etwa so lang wie das Tragblatt. Köpfchen 9—13 mm lang. Blüten goldgelb. 1050 Trifolium. Trifolium procumbens . maius Koch Syn. Ed. 1. 175 (1837), Ed. 2. 194 (18-44); Maly Fl. Steierm. 251 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 205 (1874). Trifolium campestre #. maius Hay. Fl. Steierm. I. 1050 (1910). Tri- folium procumbens £. campestre Ser. in DC. Prodr. II. 205 (1825). Trifo- lium agrarium ». campestre Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 846 (1892). Trifolium campestre S{robl Fl. Admont II. 59 (1882). Trifolium campestre a. genui- num Rouy et Foue. Fl. France V. 73 (1899); A. u. @. Syn. VI. 2. 482 (1907). Auf Äckern, Brachen, an Rainen, bis in die Voralpen verbreitet und meist häufig. B. minus (Koch) Hay. Stengel liegend oder aufsteigend. Köpfchen- stiele bis über doppelt so lang als ihr Tragblatt. Köpfchen 6—12 mm lang. Blüten hellgelb. Trifolium procumbens ß. minus Koch Syn. Ed. 1. 175 (1837), Ed. 2 199 (1844); Maly Fl. Steierm. 251 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 205 (1874). Trifolium campestre ß. minus Hay. Fl. Steierm. I. 1050 (1910), Tri- folium procumbens Schreb. in Sturm Deutschl. Fl. H. 16 (1804). Trifolium pseudoprocumbens @mel. Fl. Bad. III. 240 (1808). Trifolium agrarium $. pseudoprocumbens Lloyd Fl. Ouest Fr. 100 (1854); "Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 846 (1892). Trifolium campestre ß. pseudoprocumbens 4. u. @. Syn. VI. 2. 482 (1907). An grasigen Plätzen, an Rainen, Waldrändern, in Äckern und Wein- gärten zerstreut. Bei Admont; in den Murauen bei Puntigam und Abtissendorf nächst Graz. Bei Marburg, Windenau; in Weingärten am Bachergebirge, bei Kranichsfeld, Pöltschach, Pragerhof, Friedau, Hochenegg. 4. Trifolium strepens Ör. Goldklee. Ein- bis mehrjährig. Wurzel spindelig, ästig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 50 cm hoch, einfach oder ästig, zerstreut behaart. Blätter dreizählig; Blättchen lanzett- lich bis verkehrt-eilanzettlich, stumpf, bis zur Mitte gezähnt, kahl, alle sehr kurz gestielt. Blüten in blattachselständigen, gestielten, kuge- ligen oder eiförmigen, 30—45-blütigen Köpfchen. Köpfchen- stiel so lang oder länger als das Tragblatt. Nebenblätter läng- lich-lanzettlich, ganzrandig, fein zugespitzt. Kelch kahl, die Zähne lanzettlich, spitz, kürzer als die Blumenkrone, die drei unteren 2—3 mal so lang als die oberen, an der Spitze etwas behaart. Blumen- krone 6—7 mm lang, goldgelb, nach dem Verblühen hellbraun. Fahne löffelförmig, hinten zusammengedrückt. Flügel weit abstehend. Hülse halb so lang als die Fahne. Griffel fast so lang wie die Hülse. Same 1,5 mm lang, graubraun. Juni— August. Trifolium strepens Cr. Stirp. Austr. Ed. 2. V. 411 (1769). Trifolium aureum Poll. Hist. pl. Palat. Il. 344 (1777); Strobl Fl. Adm. Il. 59 (1882). Tri- folium agrarium Z. Sp. pl. Ed. 1. 772 (1753) z. T.; Koch Deutschl. Fl. V. 205 (1839), Syn. Ed. 2. 194 (1844); Maly Fl. Steierm. 251 (1868); Murm. Beitr. Pflanzen- Trifolium. 1051 geogr. Steierm. 205 (1874). Trifolium campestre G@mel. Fl. Bad. III. 237 (1808), nicht Schreb. An Waldrändern, in Holzschlägen, auf buschigen Abhängen, Wiesen. Bei Aussee, Oeblarn, Frauenberg, Rottenmann, Trieben, Gaishorn; bei Zeiring, Scheifling, Judenburg, bei Aflenz. Bei Peggau, häufig bei Graz, bei Voitsberg. Bei Wildon, im Sausalgebirge; bei Radkersburg und in den Windischen Büheln, bei Marburg; gemein bei Pettau, Sauritsch. Am Bachergebirge bei Hausambacher, Frauheim; bei Ponigl, Rohitsch, Neuhaus, Windischgraz, Cilli, Steinbrück, Trifail. 5. Trifolium spadiceum /. Schwarzbrauner Klee Ein- bis mehrjährig. Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, ästig, anliegend be- haart. Blätter ziemlich lang gestielt, dreizählig; Blättchen keilig ver- kehrt-eilänglich, bis fast zur Mitte fein gezähnelt, vorn stumpf oder ausgerandet, unterseits an den Nerven zerstreut behaart, alle fast sitzend. Alle Nebenblätter länglich-lanzettlich. Blüten in an- fangs kugeligen, dann walzlichen, reichblütigen, blattachsel- ständigen Trauben; Blütenstiele etwa so lang wie ihr Tragblatt. Kelch- röhre kahl; Kelchzähne kürzer als die Blumenkrone, die drei unteren doppelt so lang als die oberen, lang gewimpert. Blumenkrone 5 mm lang, goldgelb, sich rasch schwarzbraun verfärbend. Fahne von der Basis an eiförmig erweitert, stark gewölbt, die gerade vor- gestreckten Flügel und das Schiffchen verdeckend. Hülse etwa halb so lang als die Fahne. Griffel kürzer als die Hülse. Juni bis August. Trifolium spadiceum ZL. Fl. Suee. Ed. 2. 261 (1755); Koch Syn. Ed. 2. 194 (1844); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 205 (1874). Trifolium montanum L. Sp. pl. Ed. 1. 772, No. 37 (1753), nicht 770, No. 29. Auf Torfmooren selten. Bei Gaishorn (.J. Fleischmann!) und im Etrachgraben bei Krakaudorf (Fest); auf Torfmooren des Bachergebirges bei St. Heinrich und St. Lorenzen (Murmann). 6. Trifolium badium Schreb. Hellbrauner Klee. Zwei- bis mehr-, jährig. Wurzel spindelig, ästig. Stengel aufsteigend bis aufrecht, bis 15 cm hoch, meist ästig, anliegend behaart. Blätter dreizählig, die oberen oft fast gegenständig; Blättchen alle fast sitzend, länglich bis verkehrt-eiförmig, kahl, fast bis zum Grunde gezähnelt, vorn ge- stutzt oder ausgerandet. Nebenblätter der unteren Blätter länglich- lanzettlich, der oberen schief eiförmig. Blüten in auch nach dem Verblühen kugeligen, diehtblütigen, blattachselständigen, ge- stielten Köpfchen. Köpfchenstiele meist länger als ihr Tragblatt. Kelch- röhre kahl; Kelchzähne kürzer als die Blumenkrone, die drei unteren 1052 Trifolium. dreimal so lang als die oberen, lang gewimpert. Blumenkrone 6—7 mm lang, goldgelb, sich rasch kastanienbraun verfärbend.. Fahne von der Basis an eiförmig erweitert, stark gewölbt, die gerade vorgestreckten Flügel und das Schiffchen verdeckend. Hülse etwa halb so lang als die Fahne. Griffel kürzer als die Hülse. Juli bis September. Trifolium badium Schreb. in Sturm Deutschl. Fl. H. 16, T. 12 (1804); Koch Syn. Ed. 2. 194 (1844); Maly Fl. Steierm. 251 (1868) , Strobl Fl. Adm. II. 59 (1882). Trifolium spadiceum Maly Fl. Steierm. 251 (1868), nicht L. Auf Alpentriften, an steinigen grasigen Stellen in der Krummholz- region (1600—2000 m) der nördlichen Kalk- und der Zentralalpen ver- breitet, aber nicht überall. An den Südabhängen des Dachstein; auf dem Pyrgas, Natterriegl, Scheiblstein, nicht selten in der Hochtorgruppe am Sulzkaarhund, zwischen Koderalm und Heßhütte, auf dem Hochtor. Auf dem Reiting, Wildfeld, Prebichl, dem Eisenerzer Reichenstein; auf dem Hochschwab zwischen Trofeng und Neuwaldeck, beim Sackwiesen- see und der Häuselalpe, auf der Bürgeralpe; auf dem Hochkahr am Weg vom Tegel zur Saumauer. In den Niederen Tauern bei der Ursprung- alpe, im Steinriesentale und bei der Preintaler Hütte bei Schladming, auf dem Hohenwarth und im Schöttlgraben bei Oberwölz, bei St. Nikolai in der Sölk, auf dem Hochschwung bei Rottenmann. Im Stangalpen- zuge am Turrachersee, auf dem Erzberge und auf dem Rotkofel bei Turrach; verbreitet in den Seetaler Alpen. Zufällig auch auf einer Wiese bei St. Peter nächst Graz (Pfaundler). Sekt. 2. Amoria (Presl) Lojac. Kronblätter kurz genagelt, nach dem Verblühen vertrocknend, weiß oder rötlich. Amoria Presl Symb. bot. I. 43 (1830), als Gattung. Trifolium Sekt. Amo- ria Lojac. in N. Giorn. bot. XV. 228 (1883); A. u. @. Syn. VI. 2. 487 (1907). Trifolium Sekt. Euamoria Gib. et Belli in Atti Ac. sc. Torino XXII. 3 (1857); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 251 (1891) z. T. 7. Trifolium pallescens Schreb. Bleicher Klee. Ausdauernd, rasig. Stengel aus liegendem Grunde aufsteigend, nicht wurzelnd, bis 20 em lang, ästig, kahl. Blätter langgestielt, dreizählig; Blättchen alle fast sitzend, verkehrt-eiförmig, stumpf oder seicht ausgerandet, fein gezähnelt, kahl. Nebenblätter aus eiförmigem Grunde lanzettlich, spitz.‘ Blüten in langgestielten, kugeligen Köpfchen, nach dem Verblühen herabgeschlagen, kurz gestielt, die innersten Frucht- stiele etwa so lang wie die Kelchröhre. Kelch kahl, zehnnervig, ein Drittel so lang als die Blumenkrone; Kelchzähne lanzettlich, spitz, die drei unteren etwas kürzer als die zwei oberen. Blumenkrone Trifolium. 10553 7—8 mm lang, gelblichweiß, abgeblüht braun. Hülse ejförmig, 3,5 mm lang. Juli, August. Trifolium pallescens Schreb. in Sturm Deutschl. Fl. H. 15 (1804); Koch Syn. Ed. 2. 192 (1844), Trifolium caespitosum Sturm Deutschl. Fl. H. »2 (1812); Maly Fl. Steierm. 250 (1868), nieht Reynier. Trifolium glareosum Schl. Cat. pl. Helv. Ed. 4. 35 (1821); Strobl Fl. Adm. Il. 59 (1882). Im Felsschutt und an felsigen Stellen in der Hochalpenregion der Zentralalpen (2000 bis 2500 m) zerstreut und mit den Alpenbächen in die Hochtäler herabgeschwemmt. In den Niederen Tauern auf dem Hochgolling und im Steinriesentale, auf dem Placken, im Lämmerkaar des Waldhorn, auf der: Neualmscharte der Hochwildstelle, im Putzentale ober dem Schwarzen See, im Sattentale, am Hochkesselkogel, am Aufstieg zur Gams- karlscharte und im Tuchmarkaar bei Klein-Sölk; auf dem Kirchleck bei Krakaudorf, auf dem Hohenwarth und auf der Rettelalpe bei St. Peter am Kammersberge; an der Nordseite des Hochschwung bei, Rottenmann. Im Stangalpenzuge nur auf dem Rotkofel. 8. Trifolium repens Z. Weißklee. Ausdauernd. Wurzel spindelig, ästig. Stengel kriechend, bis 30 em lang, an den Gelenken wur- zelnd. Blätter dreizählig, langgestielt, kahl; Blättchen alle fast sitzend, verkehrt-eiförmig, stumpf oder ausgerandet, fein gesägt, oft in der Mitte mit dunklem Fleck. Nebenblätter häutig, eilanzettlich, plötz- lich fein grannig zugespitzt. Blüten in aufrechten, sehr lang ge- stielten, kugeligen Köpfchen, nach dem Verblühen herabgeschlagen, kurz gestielt, die innersten Fruchtstiele so lang wie die Kelchröhre. Kelch kahl, 10-nervig, halb so lang wie die Blumenkrone, Kelchzähne lanzettlich, spitz, am Rande weißhäutig, die oberen etwa so lang wie die Kelchröhre, die unteren kürzer. Blüten etwa 5 mm lang, weiß, beim Welken oft etwas rötlich, zuletzt braun. Hülse lineal, ein- geschnürt. Mai—Oktober. Trifolium repens L. Sp. pl. Ed. 1. 767 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 191 (1844); Maly Fl. Steierm, 250 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 205 (1874); Strobl Fl. Admont II. 59 (1882); A. u. @. Syn. VI. 2. 497 (1908). Auf- Wiesen, an Rainen, Wegrändern, gemein bis in die Krumm- holzregion. Auf festgetretenem Boden, wie z. B. auf dem Exerzierplatz der Göstinger Heide bei Graz, finden sich Formen, die habituell dem mediterranen T. Biasolettii Steud. et Hochst. in Flora X. 72 (1827) sehr ähnlich sehen, aber sich durch kahle Stengel und Blattstiele unterscheiden. 9. Trifolium hybridum Z. Bastard-Klee. Ausdauernd. Wurzel spindelig, ästig, mehrköpfig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, ästig, bis 50 cm hoch, kahl oder oben zerstreut behaart. Blätter lang 1054 Trifolium. gestielt, dreizählig, kahl; Blättchen eiförmig, elliptisch oder verkehrt- eiförmig, stumpf, fein gezähnelt. Nebenblätter eilanzettlich, lang borstlich zugespitzt. Blüten in kugeligen, lang gestielten, blattachsel- ständigen Köpfchen, nach dem Verblühen herabgeschlagen, mäßig kurz gestielt, die innersten Fruchtstiele etwa doppelt so lang als die Kelehröhre. Kelch 10-nervig, kahl oder schwach behaart; Kelchzähne lanzettlich, spitz, die drei unteren etwas kürzer als die oberen. Blumen- krone 7—8 mm lang, erst weiß, dann rosenrot, abgeblüht braun. Hülse länglich, 3—4 mm lang. Mai—-Oktober. Trifolium hybridum Z. Sp. pl. 766 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 172 (1844); Maly Fl. Steierm. 250 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 205 (1874); Strobl Fl. Adm 1I. 59 (1882). Trifolium hybridum Subsp. A. T. fistulosum A. u. @. Syn. VI. 2. 496 (1908). Auf feuchten und sumpfigen Wiesen, an Gräben, verbreitet bis in die Voralpentäler. I0. Trifolium montanum ZL. Berg-Klee. Ausdauernd. Wurzel- stock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, anliegend oder abstehend behaart, bis 60 em hoch. Blätter dreizählig, die grund- ständigen gestielt, die stengelständigen kurz gestielt bis sitzend. Blättchen elliptisch bis lanzettlich, ünterseits anliegend behaart, oberseits kahl, fein gesägt, spitz. Nebenblätter dreieckig lanzettlich, spitz, ganzrandig. Blüten im oberen Teile des Stengels in blattachsel- ständigen, gestielten, anfangs kugeligen, später eiförmigen Köpf- chen; sehr kurz gestielt, die unteren nach dem Verblühen herab- geschlagen. Blütenstielchen dreimal kürzer als die Kelchröhre. Kelch zerstreut behaart oder fast kahl, 10-nervig, etwa halb so lang wie die Blumenkrone, Kelchzähne pfriemlich-lanzettlich, spitz, fast gleich lang. Blumenkrone 8—9 mm lang, weiß, Hülse länglich, 3 mm lang. Mai—Juli. Trifolium montanum Z. Sp. pl. 770. Nr. 29 (1753), (nicht 772. Nr. 37); Koch Syn. Ed. 2. 191 (1844); Maly Fl. Steierm. 250 (1868); Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 205 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 59 (1882); A. u. @. Syn. VI. 2. 505 (1908). Auf trockenen Wiesen, an grasigen, buschigen Abhängen, an Rainen, bis in die Voralpen (1200 m) verbreitet. Sekt. 3. Galearia (Presl.) Gib. et Belli. Kronblätter genagelt. Kelch 10-nervig, zweilippig, Oberlippe nach dem Verblühen blasig auf- getrieben, netzaderig. Blumenkrone nach dem Verblühen vertrocknend, schrumpfend. Untere Deckblätter verwachsen. Galearia Presl. Symb. bot. I. 49 (1830) als Gattung. Trifolium Sekt. Galearia Gib. et Belli in Mem. Ac. Torino Ser. 2. XLI. 149 (1891); Tauberl in Trifolium. 1055 Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 250 (1891). Vesicastrum ser. in DC. Prodr. II. 202 (1825) z. T.; Neilr. Fl. N.-Öst. 943 (1859). Il. Trifolium fragiferum L. Erdbeer-Klee. Ausdauernd. Wurzel spindelig, ästig. Stengel ästig, kriechend, bis 30 em lang, behaart. Blätter dreizählig, lang gestielt; Blättchen alle kurz gestielt, verkehrt- eiförmig, stumpf oder ausgerandet, fast ganzrandig, fast kahl. Neben- blätter lanzettlich-pfriemlich, ganzrandig. Blüten in kugeligen, blattwinkelständigen, sehr lang gestielten Köpfchen. Deckblätter lanzettlich, häutig, die untersten zu einer kurzen Hülle ver- wachsen. Kelch zottig, zweilippig, Kelchzähne pfriemlich, ziemlich gleich lang, etwa zwei Drittel so lang wie die Blumenkrone; Oberlippe des Kelches nach dem Verblühen blasig aufgetrieben, netz- aderig. Blumenkrone 6 mm lang, blaß rosenrot oder weißlich. Köpfchen zur Fruchtreife stark vergrößert, bis 2 cm lang. Hülse eiförmig, 2 mm lang, im Kelch eingeschlossen. Mai—Oktober. Trifolium fragiferum Z. Sp. pl. Ed. 1. 772 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 189 (1844); Maly Fl. Steierm. 250 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 204 (1874); A. u. @. Syn. VI. 2. 524 (1908). An nassen Stellen, auf feuchten Grasplätzen, an sumpfigen Straßen- rändern, in Mittel- und Untersteiermark zerstreut. An der Mur bei Liebenau nächst Graz; bei Gleichenberg. Häufig längs der Drau von Marburg bis Pettau; hie und da am Bachergebirge. Bei Stattenberg nächst Windisch-Landsberg, in der Schlucht bei Weitenstein, bei Neu- haus, am Wege von Hochenegg zur Thomaskapelle; bei Steinbrück. 2. Untergattung: Lagopus (Bernh.) Lojae. Kelchschlund durch einen wulstigen, bisweilen behaarten Ring oder einen Haarkranz geschlossen. Blüten stets ohne Hochblätter. Hülse ein-, sehr selten zweisamig. Lagopus Bernh. Syst. Verz. Pfl. Erf. 228 (1800) als Gattung. Trifolium Subg. Lagopus Lojae. in N. Giorn. bot. XV. 228 (1883); Taubert in Engl. u. Prantil Nat. Pflanzenf. III. 3. 250 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 526 (1908). Eutri- folium Neilr. Fl. N.-Öst. 939 (1859). Sekt. 4. Prosbatostoma (Gib. et Belli. Kelchschlund offen. Blumenkrone bleibend oder abfallend. Alle Blüten gleichgestaltet und fruchtbar. Prosbatostoma @‘b. et.Belli in Mem. Ac. sc. Torino 2. Ser. XXXI. 19 (1888); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 250 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 527 (1908). z Subsekt. 1. Arvensia @ib. et Belli. Kelch 10-nervig, innen kahl oder mit einfachem Haarring. Fahne mit dem Nagel der Staubfaden- röhre angewachsen. Haare gezähnelt, am Grund ohne Höckerchen, . 1056 Trifolium. Arvensia @b. et Bellü in Mem. Ac. sc. Tor. Ser. 2. XXXIX. 24 (1889); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 152 (1891); A. u. @. Syn, VI. 23. 530 (1908). 12. Trifolium arvense L. Mäuse-Klee. Einjährig. Stengel auf- recht, meist vom Grunde an ästig, dicht anliegend behaart. Blätter kurz gestielt, dreizählig, Blättchen keilig-länglich bis verkehrt-lanzettlich, spitz, schwach gezähnelt, anliegend behaart. Nebenblätter der unteren Blätter lanzettlich-pfriemlich, der oberen eilanzett- lich, zugespitzt. Blüten in blattachselständigen, gestielten, diehten, eiförmigen bis walzlichen Ähren. Kelch 10-nervig, zottig, 5—7 mm lang, Kelehzähne pfriemlich, doppelt bis dreimal so lang als die Kelchröhre, oder nur 4—5 mm lang und die Kelchzähne nur 1'/»mal so lang als die Kelchröhre (f. brachyodon el. Prodr. Fl. Böhm. 907 1881]. Trifolium arenivagum Jord. in Bor. Fl. d. centre d. |. France Ed. 3. II. 153 [1857]. Blumenkrone klein, blaßrosa. Kelchschlund mit einem haarigen Ring. Kelch zur Frucht- zeit nicht vergrößert. Hülse eiförmig, 2 mm lang. Juli—September. Trifolium arvense Z. Sp. pl. Ed. 1. 769 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 188 (1844); Maly Fl. Steierm. 250 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 204 (1878); Strobl Fl. Adm. II. 59 (1882). An sonnigen, steinigen Abhängen, auf trockenen Grasplätzen, an Rainen, auf Äckern. In Obersteiermark beim Bahnhof von Aussee (zu- fällig); bei Aigen nächst Admont, Gaishorn; im Murtale bei Thikel nächst St. Peter, Judenburg, Kraubath, St. Michael, Leoben, Bruck; ver- breitet durch ganz Mittel- und Untersteiermark. Ändert ab: b. strietius Koch. Stengel aufrecht, einfach oder nur im oberen Teile wenigästig, mehr abstehend behaart. Juni, Juli. Trifolium arvense var. strietius Koch Deutschl. Fl. V. 270 (1839). Tri- folium Brittingeri Weitenw. in Opiz Naturalientausch 142 (1825), Trifolium arvense f. Brittingeri Beck Fl. N.-Öst. II. 848 (1892). Auf Äckern unter dem Getreide, zwischen Marburg und Rothwein|, bei Hochenegg!, und wohl noch anderwärts. Subsekt. 2. Stellata @zb. et Belli. Kelch 10:nervig, innen kahl, im Schlund mit gleichmäßiger oder zweilippiger, oft zottiger Sehwiele. Kelehzähne an der Frucht sternförmig abstehend. Haare gezähnelt, am Grunde ohne Höckerchen. Stellata @ib. et Belli in Mem. Ac. se. Torino 2. Ser. XXXIX. 51 (1889); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 253 (189); A. u. @. Syn. VI. -2. 534 (1908). Trifolium. 1057 13. Trifolium incarnatum /. Inkarnat-Klee. Ein- bis zwei- jährig. Stengel aufrecht, bis 40 em hoch, einfach oder ästig, abstehend rauhhaarig. Blätter ziemlich lang, die obersten kurz, gestielt, dreizählig; Blättchen dicht anliegend behaart, breit verkehrt-eiförmig bis verkehrt- herzförmig, vorn gestutzt oder ausgerandet, fein gezähnelt. Nebenblätter eiförmig, häutig, geadert, ganzrandig oder gezähnelt. Blüten in gestielten, endständigen, anfangs eiförmigen, später walzlichen Ähren, sitzend. Kelch dicht seidig-zottig; Kelehzähne ziemlich gleich- lang, pfriemlich, etwa ?/, so lang wie die Blumenkrone. Blumen- krone 10 mm lang, hell fleischrot bis gelblichweiß. Hülse eiförmig, 2 mm lang, Kelchzähne bei der Fruchtreife sternförmig abstehend, im Kelehschlund ein haariger Wulst. Trifolium incarnatum Z. Sp. pl. Ed. 1. 769 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 187 (1844); Maly Fl. Steierm. 250 (1868); A. u. @. Syn. VI. 2. 544 (1908). Hier nur in der Kulturform: ß. elatius @üb. et Belli. Stengel höher, reicher behaart. Blüten tief blutrot. k Trifolum incarnatum v. elatius Gib. et Belli in Mem. Ac. se. Tor. Ser. 2. XXXIX. 54 (1889); Beck Fl. N.-Öst. II. 849 (1892); A. u. @. Syn. VI. 2. 545 (1908). Wird besonders in Untersteiermark nicht selten als Viehfutter gebaut und kommt dann an Ackerrändern, Rainen, unter dem Getreide ver- wildert vor, wie bei Neumarkt, im Stiftingtale bei Graz, bei Fernitz, "Fehring, Radkersburg, Cilli, Greis, Hochenegg, Hrastnigg, Trifail. Subsekt. 3. Pratensia Gib. et Belli. Kelch 10-nervig. Haare gezähnelt und am Grunde mit Höckerchen besetzt. Pratensia Gib. et Belli in Mem. Ac. sc. Torino 2. Ser. XXXIX. 58 (1889); Taubert in Engl. u. Prant! Nat. Pflanzenf. III. 3. 253 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 547 (1908). 14. Trifolium pratense Z. Wiesen-Klee. Ausdauernd. Wurzel spindelig, Wurzelstock kurz, rasig. Stengel liegend oder aufsteigend, bis 30 cm lang, anliegend behaart oder fast kahl. Blätter dreizählig, die unteren lang, die oberen kürzer gestielt, die obersten meist zu zweien dieht unter dem Köpfchen sitzend. Blättchen eiförmig oder elliptisch, schwach gezähnelt oder ganzrandig, stumpf oder etwas ausgerandet, schwach behaart oder kahl, in der Mitte oft mit hellem oder dunklem Fleck. Nebenblätter halbeiförmig, häutig, geadert, plötzlich in eine grannige Spitze zusammengezogen. Blüten in großen, eikugeligen, end- und oft auch in der Achsel des obersten Blattes seitenständigen, fast sitzenden Köpfchen. Blüten sitzend, aufrecht. Keleh 10-nervig, anliegend behaart; Kelchzähne fädlich-pfriemlich, Hayek, Flora von Steiermark. 67 1058 Trifolium. kürzer als die Blumenkrone, der unterste länger als die vier oberen. Blumenkrone 12—15 mm lang, hellpurpurn. Kelchschlund mit schwie- ligem, behaartem Ring; Hülse länglich, 2 mm lang. Mai—-Oktober. Trifolium pratense Z. Sp. pl. Ed. 1. 768 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 184 (1844); Maly Fl. Steierm. 249 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 204 (1874); Strobl Fl. Admont II. 59 (1882); A. u. @. Syn. VI. 2. 547 (1908). Auf Wiesen, grasigen Plätzen, an Rainen, gemein bis in die Krumm- holzregion. Wird auch überall auf Äckern gebaut. Die Kulturform ist: 8. sativum (Orome) Schreb. Stengel bis 50 cm hoch, ästig, oft hohl. Köpfchen mitunter gestielt. Kronblätter viel länger als der Kelch. Trifolium sativum Orome in Boennigh. Fl. Monast. 222 (1824); Reichenb. Fl. germ. exc. 494 (1831). Trifolium pratense ß. sativum Schreb. in Sturm Deutschl. Fl. H. 15 T. 12 (1804); Koch Syn. Ed. 2. 185 (1844); A. u. @. Syn. VI. 2. 552 (1908). Eine durch zahlreiche Übergänge verbundene Hochalpenform ist: b. nivale Sieb. Stengel liegend oder aufsteigend, bis 15 em hoch, abstehend behaart. Untere Blättehen verkehrt-herzförmig. Kelch zottig. Blumenkrone weiß, oft rot überlaufen. { Trifolium pratense 7. nivale Sieber in Koch Syn. Ed. 1. 168 (1837); Ed. 2. 185 (1844). Trifolium nivale Sieb. Herb. Fl. Austr. 236, bloßer Name. Trifolium pratense v. alpinum Hoppe in Sturm Deutschl. Fl. H. 32 (1812), nicht Trifolium alpinum ZL. Trifolium heterophyllum T7ralt. Arch. d. Gewächsk. T. 47 (1811—16), Observ. bot. 26 (1811—16), nicht Le). Trifolium expansum ß. Reichendb. Fl. Germ. exc. 495 (1831). Trifolium pratense Subsp. T. nivale A. u. @. Syn. VI. 2. 557 (1908). In der Krummholzregion (1700—2100 m) der nördlichen Kalk- und der Zentralalpen nicht selten. Trifolium noricum (Wulf. in Roem. Arch. III. 387 [1805]) wird von Maly und auch noch von Ascherson und Graebner für Steiermark angeführt, doch sind alle diese Angaben sicher irrtümlich. Sekt. 5. Intermedia @.b. et Bel. Kelchschlund durch einen zweilippigen Wulst geschlossen. Blumenkrone bleibend. Blüten alle gleichgestaltet und fruchtbar. Intermedia Gib. et Belli in Mem. Ac. sc. Tor. 2. Ser. XXXIX. 87 (1888); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflarzenf. III. 3. 250 (1891): A. u. @. Syn. VI. 2. 565 (1908). Subsekt. 1. Flexuosa @ib. et Bell. Kelch 10-nervig. Flexuosa @öb. et Belli in Mem. Ac. sc. Torino 2. Ser: XXXIX. 87 (1888); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 253 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 565 (1908). 15. Trifolium medium Auds. Mittlerer Klee. Ausdauernd. Wurzelstock walzlich, ästig, kriechend. Stengel liegend, aufsteigend oder Trifolium. 1059 aufrecht, bis 50 cm hoch, meist ästig, anliegend behaart oder kahl. Blätter dreizählig, die unteren lang, die oberen kürzer gestielt, die zwei obersten dieht unter dem Köpfchen sitzend. Blättchen elliptisch oder eilanzettlich, unterseits anliegend behaart oder fast kalıl, stumpf oder spitz, schwach gezähnelt oder ganzrandig.. Nebenblätter lineal, häutig, geadert, mit krautiger lanzettlicher Spitze. Köpfchen kugelig oder eiförmig, endständig, sitzend, oft noch ein zweites in der Achsel des obersten Blattes. Kelch 10-nervig, kahl, weißlich; Kelcehzähne pfriemlich-fädlich, kürzer als die Blumenkrone, gewimpert, der unterste länger als die vier oberen. Blumenkrone 12—15 mm lang, hell purpurn. Hülse länglich, 3 mm lang. Juli, August. Trifolium medium (Linne Fauna Suec. Ed. 2. 558 [1761], bloßer Name), Huds. Fl. Angl. Ed. 1. 284 (1762); Koch Syn. Ed. 2. 185 (1844); Maly Fl. Steierm. 249 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 204 (1874); Strobl Fl. Admont II. 59 (1882). Trifolium alpestre Scop. Fl. Carn. Ed. II. 79 (1772), nicht L. Trifolium flexuosum Jaeg. Fl. Austr. Icon. IV. 95. T. 386 (1776); Gib. et Belli in Mem. Ac. sc. Torino 2. Ser. XXXIX. 87. T. V. f. 2—4 (1888); Beek Fl, N.-Öst. II. 51 (1892). Trifolium medium Subsp. T. flexuosum A. u. @. Syn. VI. 2. 567 (1908). An Waldrändern, in Gebüschen, Holzschlägen, verbreitet bis in die Voralpen. Subsekt. 2. Alpestria Gib. et Belli. Kelch 20-nervig. Alpestria Gib. et Belli in Mem. Ac. sc. Tor. 2. Ser. XXXIX. 92 (1888); Taubert in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 3. 253 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 574 (1908). 16. Trifolium alpestre Z. Wald-Klee. Ausdauernd. Wurzelstock walzlich, kriechend, ästig. Stengel aufrecht, einfach, behaart. Blätter dreizählig, die unteren länger, die oberen kürzer gestielt, die obersten oft unmittelbar unter dem Köpfchen sitzend. Blättchen lanzettlich, spitz, undeutlich gezähnelt oder ganzrandig, unterseits anliegend behaart. Nebenblätter lineal, häutig, geadert, in eine lineal-lanzett- liche, krautige Spitze vorgezogen, ganzrandig. Köpfchen kugelig bis eiförmig, endständig, sitzend, selten ein zweites in der Achsel des obersten Blattes. Kelch 20-nervig, abstehend zottig, Kelchzähne fädlich-pfriemlich, etwa halb so lang wie die Blumenkrone, gewimpert, der unterste länger als die vier oberen. Blumenkrone 12—15 em lang, purpurn. Kelchschlund durch einen schwieligen, behaarten Ring geschlossen; Hülse eiförmig, 3 mm lang. Trifolium alpestre Z. Sp. pl. Ed. 2. 1082 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 185 (184); Maly Fl. Steierm. 250 (1868); Murm. Beite. Pflanzengeogr. Steierm. 204 67* 1060 Trifolium. (1874); A. u. @. Syn. VI. 2. 575 (1908). Lagopus montanus Bernh. Syst Verz. Pfl. Erfurt 239 (1800). An Waldrändern, in Gebüschen, auf Wiesen, zerstreut. Am Fuß des Zinken bei Aussee; bei Zeiring, Judenburg, Vordernberg, Bruck, Palfau. Auf dem Schökel, dem Geierkogel, dem Frauenkogel bei Juden- dorf; bei Graz auf dem Plabutsch, bei Mariatrost, auf dem Buchkogel, bei Gösting, Algersdorf und Baierdorf; in der Raabklamm bei Guten- berg. Auf den Wirrbergen bei Gleichenberg, auf dem Herzogberge bei Radkersburg. Bei Marburg in den Windischen Büheln zwischen St. Urbani, Wolfszettel und Gams; am Bachergebirge bei Lembach, St. Wolfgang, Hausambacher. Zerstreut bei Cilli, Rohitsch, Neuhaus, Praßberg. 17. Trifolium rubens Z. Fuchs-Klee. Ausdauernd. Wurzelstock walzlich, ästig, kriechend. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, meist einfach, kahl. Blätter dreizählig, die unteren länger, die oberen kürzer gestielt, die zwei obersten unter der Ähre sitzend. Blättchen lanzett- lich oder lineal-lanzettlich, scharf gezähnelt, stumpf oder spitz, kahl. Nebenblätter krautig, lanzettlich, lang zugespitzt, gegen die Spitze zu entfernt gesägt. Blüten in endständiger, eiförmiger bis walzlicher, bis 8 cm langer, anfangs schopfiger Ähre. Kelch 20-nervig, kahl, Kelchzähne pfriemlich, zottig gewimpert, der unterste fast so lang als die Blumenkrone und die noch unent- wickelte Blüte weit überragend, die vier oberen viel kürzer. Blumenkrone etwa 12 mm lang, hellpurpurn. Hülse eiförmig, 3 mm lang. Juni, Juli. Trifolium rubens Z. Sp. pl. Ed. 1. 768 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 187 (1844); Maly Fl. Steierm:! 250 (1867); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 204 (1874); A. u. @. Syn. VI. 2. 574 (1908). Lagopus glaber Bernh. Syst. Verz. Pfl. Erfurt 238 (1800). An Waldrändern, sonnigen buschigen Abhängen, im Geröll der Weingärten, in Mittel- und Untersteiermark zerstreut. Bei Peggau; bei Gösting, am Geierkogel und Vorderplabutsch bei Graz; im Teigitsch- graben bei Voitsberg. Bei Hürt im Steintal, an der Pettauerstraße und am Herzogberge bei Radkersburg; bei Mahrenberg, zerstreut um Mar- burg; bei Maria-Neustift, Hinze nächst Pettau. Am Bachergebirge bei Roßwein, Schleinitz; auf dem Wotsch; nicht selten bei Rohitsch, Sauer- brunn, Sibeka bei Windisch-Landsberg, Neuhaus, Hochenegg, Cilli, Tüffer, xömerbad, Steinbrück, Trifail. Sekt. 6. Stenostoma @üb. et Belli. Kelchschlund durch einen zweilippigen oder gleichmäßigen Wulst geschlossen. Blumenkrone ab- fällig. Alle Blüten gleichgestaltet und fruchtbar. Önonis. 1061 Stenostoma Gib. et Belli in Mem. Ac. sc. Torino 2. Ser. XXXIX. 99 (1888); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. Ill. 3. 250 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 579 (1908). 18. Trifolium ochroleucum Huds. Blaßgelber Klee. Ausdauernd. Wurzel spindelig, Wurzelstock kurz, mehrköpfig, rasig. Stengel auf- steigend oder aufrecht, meist einfach, anliegend bis abstehend behaart. Blätter dreizählig, die unteren länger, die oberen kürzer gestielt, die obersten fast sitzend. Blättchen anliegend bis abstehend behaart, schwach gezähnelt oder ganzrandig, stumpf, die der unteren Blätter ei- förmig, die der oberen länglich bis lanzettlich, Nebenblätter läng- lich, häutig, geadert, mit lanzettlicher krautiger Spitze. Blüten in endständigem, kugeligem oder eiförmigem, gestieltem Köpf- chen. Kelch 10-nervig, rauhhaarig, Kelchzähne pfriemlich, ge- wimpert, etwa halb so lang wie die Blumenkrone, der unterste länger als die vier oberen, zur Zeit der Fruchtreife herabgebogen. Blumenkrone 12—15 mm lang, blaßgelb, vertrocknet braun, abfällig. Hülse eiförmig, 3 mm lang. Juni— August. Trifolium ochroleucum Huds. Fl. Angl. Ed. 1. 283 (1762); L. Syst. nat. Ed. 12. III. app. 233 (1768); Koch Syn. Ed. 2. 186 (1844); Maly Fl. Steierm. 250 (1868); A. u. @. Syn. VI. 2. 582 (1908). Trifolium album ?. Cr. Stirp. Austr. V. 409 (1769). Auf trockenen Bergwiesen, an buschigen grasigen Abhängen, be- sonders in Mittel- und Untersteiermark. Bei Unterlaussa. An den Ab- hängen des Lantsch; zwischen Max- und Fuchskogel am Geierkogel, am Vorderplabutsch und im Stiftingtale bei Graz, zwischen Rein und Grat- wein. Bei Lieboch und Mosing im Kainachtale, bei Kitzegg, auf der Teichwiese bei Sulz nächst Gleichenberg; an der Kuschnitza, am Plip- pitz- und Herzogberge und im Stadtgraben von Radkersburg. Bei Mar- burg, auf Waldwiesen bei St. Peter, zwischen St. Urbani, Gams und Tresternitz, bei Schloß Hausambacher. Bei Rohitsch, Sauerbrunn, Neu- haus, Cilli, Praßberg, Laufen, Sulzbach, bei Tüffer, Steinbrück, Trifail. 2. Subtribus: Ononidinae 4. u. @. Staubblätter einbrüderig. Ononidinae A. u. @. Syn. VI. 2. 341 (1907). 17. Ononis Z. Hauhechel. Blüten einzeln oder zu mehreren blattachselständig, oft zu endständigen Trauben zusammengestellt. Kelch gleichmäßig fünf- teilig, die Zähne länger als die Röhre. Fahne rundlich, kurz genagelt. Schifichen kurz genagelt, an der Spitze schnabelförmig verschmälert. Sämtliche Staubfäden. zu einer Röhre verwachsen, unter den 1062 ÖOnonis. Antheren meist verbreitert, meist fünf in der Mitte, fünf am Grunde befestigt. Fruchtknoten gestielt, mit zwei bis mehreren Samenknospen. Griffel eingekrüämmt oder gebogen, mit endständiger, kopfförmiger Narbe. Hülse länglich, gedunsen, wenigsamig, zweiklappig auf- springend, in dem nach dem Verblühen oft vergrößerten Kelch ganz oder zum Teil eingeschlossen. Würzelchen der Rückennaht parallel aufwärts, dann an der Spitze umbiegend und abwärts gerichtet. Kräuter, Halbsträucher der Sträucher mit dreizähligen gezähnten Blättern und meist großen, dem Blattstiel angewachsenen Nebenblättern. Ononis L. Sp. pl. Ed. 1. 716 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 321 (1754); Endl. Gen. pl. 1265 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 173 (1844); Maly Fl. Steierm. 248 (1868); Taubert in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 3. 241 (1891); A.u.@. Syn. VI. 2. 341 (1907). Wiceht. Literatur: Wetisteen, Deszendenztheoretische Untersuchungen. I. Untersuchungen über den Saison-Dimorphismus im Pflanzenreiche in Denkschr. math. nat. Cl. Akad. d. Wiss. Wien LXX. 305 (1902). Ascherson und Graebner, Synopsis d. mitteleurop. Flora VI. 2. 341 ff. (1907). Bestimmungsschlüssel. 1. Blüten zu zweien in den Blattachseln. Pflanze reich drüsig-zottig: O. hireina. Blütenlemzeln anvdensBlattachseln Er 'S Äste bis weit hinauf kurze, in einen kräftigen Dorn auslaufende Seitenzweige tragend . END 1 RR ER O. spinosa. Zweige nieht oder nur zum kleinsten Teil in Dornen endigend . . . . 3, 3. Zweige kurz. Blüten kürzer als die Deckblätter. Pflanze meist ganz wehrlos: O. foetens. Zweige zahlreich, verlängert. Blüten länger als die Deckblätter. Pflanze nen VE ER AB ee En on ER er ee Ne. I. Ononis hircina Jacqg. Bocks-Hauhechel. Bis 80 cm hoher Halbstrauch mit nur am Grunde holzigen, einfachen oder wenig ästigen, meist wehrlosen, dicht drüsig-zottigen Zweigen. Blätter gestielt, die unteren dreizählig, die oberen einfach; Blättchen 2—3 cm lang und bis 1 cm breit, fein drüsig behaart, ungleich seicht einfach bis doppelt gezähnt. Nebenblätter dem Blattstiel angewachsen, an der Spitze frei, groß, eiförmig, gezähnt, drüsig behaart. Blüten meist zu zweien blattwinkelständig, zu dichten, beblätterten, endständigen Trauben zusammengestellt. Kelch von einfachen und drüsigen Haaren dicht zottig, bei der Fruchtreife vergrößert, Kelchzipfel lanzett- lich, spitz, kürzer als die große, rosenrote Blumenkrone. Hülsen ei- förmig, dicht drüsig behaart, kürzer als der Kelch, Same fein warzig. August, September. Ononis. 1063 Ononis hircina Jaeg. Hort. Vindob. I. 40, T. 93 (1770); Koch Syn. Ed. 2. 143 (1844); Maly Fl. Steierm. 201 (1874); A. u. @. Syn. VI. 2. 343 (1907). Ononis arvensis L. Syst. Ed. 10. II. 478 (1759) z. T.; Aschers. Fl. Brand. 137 (1864). Ononis altissima Lam. Eneycl. meth. IV. 506 (1797). Auf Wiesen, besonders in Untersteiermark nicht selten. Bei Tauten- dorf nächst Fürstenfeld; im Gamser Graben bei Marburg, in den Auen der Drau bei Melling, Pobersch, Lendorf, Pettau. An den Abhängen des Wotsch und des Donatiberges, bei St. Marein bei Erlachstein, Ro- hitsch, Sauerbrunn, Windisch-Landsberg, Stattenberg; häufig bei Ponigl, Grobelno, St. Georgen, Neukirchen, Hochenegg, Store, Cilli, Tüffer, Mont- preis, Rann, St. Peter am Königsberge. In Obersteiermark bisher nur bei Kammern im Liesingtale (Khek!)). Ändert ab: ß. spinescens Led. Pflanze besonders im unteren Teile mit kurzen, in Dornen endigenden Seitenzweigen. Ononis hireina ß. spinescens Led. Fl. ross. I. 513 (1842). Bisher nur bei Hochenegg (F. v. Hayek)). 2. Ononis foetens All. Stinkende Hauhechel. Stengel krautig oder nur am Grunde etwas verholzt, unten rundum drüsig-flaumig, oben meist einzeilig behaart, mit wenigen kurzen Ästen, wehrlos oder nur am Grunde einzelne weiche Dornen tragend. Blätter dreizählig oder die obersten einfach, fein drüsig behaart, Blättchen 10—20 mm lang und 3—8 mm breit, seicht einfach bis doppelt ge- zähnt, stumpf. Nebenblätter ziemlich groß, dem Blattstiel angewachsen, an der Spitze frei, einfach gezähnt, eiförmig. Blüten einzeln in den Blattachseln, von den Deckblättern überragt, eine lockere, durchblätterte Traube bildend. Kelch zur Fruchtzeit nicht ver- größert, reichlich fein lang drüsenhaarig; Kelchzähne lanzettlich, spitz, viel kürzer als die 16—20 mm lange, hell rosenrote Blumenkrone. Hülsen kurz eiförmig, aufrecht, dicht drüsenhaarig, wenig länger als der Kelch. Samen fein warzig. Juni— August. Ononis foetens All. Fl. Pedem. I. 317. T.41f. 1 (1785); Hauskn. in Mitt. thür. bot. Ver. N. F. VIl. 12 (1895); Wettst. Saison-Dimorph. in Denkschr. math. nat. Cl. Akad. Wiss. Wien LXX. 332. T. Vf. 1 (1902). ÖOnonis repens Koch Deutschl. Fl. V. 116 (1839) z. T., Syn. Ed. 2. 173 (1844) z. T.; Neilr. Fl. N.-Öst. 929 (1859), nicht Zinne. Ononis procurrens Slrobl Fl. Admont II. 58 (1882), nicht Wallroth. Ononis austriaca Beck in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. Abh. 794 (1891), Fl. N.-Öst. II. 1. 835 (1892). Ononis repens Subsp. O. austriaca und Ononis spinosa ß. foetens A. u. @. Syn. VI. 2. 348 u. 352 (1902). Auf feuchten und fruchtbaren Wiesen, zerstreut. Bei Aussee bei Straßen und am Wege nach Alt-Aussee; bei Mitterndorf; am Fuß der 1064 Ononis. Ramsau bei Schladming, bei Irdning, Admont. Bei Oberwölz, Frohn- leiten, Waldstein bei Übelbach, Deutsch-Feistritz, Stübing, Wildstein, Hörgas; bei Praßberg a. d. Sann. 3. Ononis spinosa Z. Dornige Hauhechel. Bis 60 cm hoher Halbstrauch mit einzeilig-zottig behaarten, rutenförmigen Ästen und zahlreichen kurzen, in einen derben, stechenden Dorn endigen- den Zweigen. Blätter dreizählig oder die obersten einfach, fast kahl, Blättehen S—12 mm lang und 2—6 mm breit, unregelmäßig einfach gezähnt, stumpf oder etwas spitz. Nebenblätter dem Blattstiel an- gewachsen, an der Spitze frei, klein, eiförmig, gezähnelt. Blüten einzeln in den Blattachseln, die Tragblätter überragend, zu kurzen, gedrängten, endständigen Trauben zusammengestellt. Kelch reich drüsig-zottig, mit wenigen oder ohne einfache Haare, zur Fruchtzeit nicht vergrößert, Kelchzipfel lanzettlich, spitz, kürzer als die 12—15 mm lange, hell rosenrote Blumenkrone. Kapsel eiförmig, aufrecht, drüsig-zottig, so lang wie der Kelch. Same fein warzig. Juli bis September. Ononis spinosa L. Sp. pl. Ed. 1. 716 (1753) exel. £.; Koch Syn. Ed. 2. 173 (1844); Maly Fl. Steierm. 248 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 201 (1874); Strobl Fl. Admont II. 58 (1882), Ononis arvensis L. Syst. Ed. 12. 473 (1766), nicht Ed. 10. Ononis campestris Koch u. Ziz Cat. pl. Palat. 22 (1814); Rouy et Foue. Fl. France I. 373 (1895). Ononis spinosa A. typica A. u. @. Syn. VI. 2. 351 (1907). Auf trockenen Wiesen, Viehweiden, an Wegrändern, in lichten Nadel- wäldern, häufig bis in die Voralpentäler. 4. Ononis latifolia (Neilr.) Hay. Breitblätterige Hauhechel. Bis 60 em hoher Halbstrauch mit am Grunde holzigen, unten rundum, oben einzeilig behaarten Ästen und meist zahlreichen aufrechten Seitenzweigen, die einzelne kurze in einen Dorn endigende Zweiglein tragen. Blätter fast kahl, die unteren dreizählig, die obersten einfach; Blättehen 12—20 mm lang und 5—10 mm breit, fein unregelmäßig gezähnt, stumpf. Nebenblätter klein, dem Blattstiel an- gewachsen, an der Spitze frei, eiförmig, gezähnelt. Blüten einzeln in den Blattachseln, meist etwas länger als die Tragblätter, eine lockere, endständige, durchblätterte Traube bildend. Kelch von teils einfachen, teils drüsigen feinen Haaren locker behaart; Kelchzähne lanzettlich, spitz, viel kürzer als die rosenrote, 15 bis 15 mm lange Blumenkrone. Frucht eiförmig, drüsig-zottig, so lang wie der Kelch. Same fein warzig. Juli, August. Unterscheidet sich von Ononis foetens durch die schwächere Be- haarung, reichere Verzweigung und den dadurch bedingten pyramidalen Anthyllis. 1065 Wuchs, reichere Entwicklung von Dornen und kleinere Blüten, von Ö. spinosa durch die reiche Verzweigung, viel weniger zahlreiche und schwächere Dornen und größere Blättehen sowie die feinere Behaarung der Kelche. Ononis spinosa «. latifolia Neir. Fl. Wien 643 (1846) (nach Original- exemplaren!), ob Wallroth Sched. erit. 379 (1822) und Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 201 (1874)? Ononis latifolia Hay. Sched. fl. stir. exs. 9. u. 10. Lief,, 19. Nr. 449 (1906). An Waldrändern und auf Wiesen der Voralpen, bisher nur bei Aussee (Rechinger!) und Weißenbach nächst Liezen! Nach Murmann auch bei Marburg, am Bachergebirge und im Pettauerfelde. Ononis Natrix L. (Sp. pl. Ed. 1 [1753] p. 717) mit großen, gelben Blüten soll nach Maly (Fl. Steierm. 248) von Praesens bei Rohitsch gesammelt worden sein. Trotz eines angeblichen Belegexemplares halte ich die Angabe, die auch in Ascherson und Graebner Synopsis (VI. 2. 363) übergegangen ist, für unrichtig. 5. Tribus: Loteae Benth. et Hook. Kelch fünfzähnig oder -teilig. Staubblätter ein- oder zweibrüderig. Hülsen zweiklappig aufspringend, selten geschlossen bleibend. Blätter gefingert drei- bis fünfzählig oder unpaarig gefiedert, mit ganzrandigen Blättchen und oft an den Stengel herabgerückten, Nebenblättern ähn- lichem unterstem Blättchenpaare; Nebenblätter oft fehlend. Loteae Benth. Hook. Gen. pl. I. 442 (1865); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 186 (1893); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 369 (1907); A. u. @. Syn. VI. 2. 617 (1908). 18. Anthyllis Z. Wundklee'). Blüten in Köpfchen. Kelch röhrig, fünfzähnig, bei der Fruchtreife vertrocknend und meist vergrößert, bleibend. Kronblätter lang genagelt. Platte der Fahne am Grunde oft geöhrlt; Flügel am oberen Rande glatt, Schiffehen stumpf oder kurz zugespitzt, kürzer als die Flügel. Staubblätter einbrüderig, Staubfäden an der Spitze ver- breitert. Fruchtknoten gestielt oder sitzend, mit zwei bis zahlreichen Samenknospen. Hülse vom Kelch eingeschlossen, eiförmig oder kurz lineal, nicht aufspringend, ein- bis wenigsamig. Kräuter, Halbsträucher oder Sträucher mit unpaarig gefiederten Blättern und kleinen oder fehlenden Nebenblättern. Anthyllis Z. Sp. pl. Ed. 1. 719 (1753), Gen. pl. Ed. 5 321 (1754); Endl. Gen. pl. 1267 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2, 174 (1844); Maly Fl. Steierm. 248 (1868); Taubert in Engl. u. Prant! Nat. Pflanzenf. III. 3. 254 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 618 (1908). ") Das mir vorliegende Material wurde zum größten Teile von Herrn Prof. Dr. E. Sagorski freundlichst revidiert. 1066 Anthyllis. Wicht. Literatur: A. Kerner, Schedae ad. fl. exs. Austro-Hung. II. 13 ff. (1882). Sagorski, Über den Formenkreis der Anthyllis vulneraria L. nebst einigen Betrachtungen über polymorphe Arten in Deutsche bot. Monatsschr. VIII (1890) 129 ff. Über den Formenkreis der Anthyllis Vulneraria L. sensu amplissimo in Allg. bot. Zeitschr. (1908) p. 40 ff. Beck in Annal. nat. Hofmus,. Wien IX. 163 (1896). Bestimmungsschlüssel. 1. Kelchröhre nicht länger als die Kelchzähne. Platte der Krone länger als ihr Nagel. Blüten hell la . . . i Es ART ac. Kelchröhre bauchig, viel länger als de Kelchzahre: Platte der Krone viel kürzeri als ıhröNagels Blütens selbe ER Sur or ee EEE GE 2. Stengel gleichmäßig -beblättert, mehrblätterig -. - » » . 2 2 2. B Stengelol-_2-plätterig, oben nackt DE te 3. Stengel im unteren Teile abstehend behaart. Blüten meist blaßgelb: A. polyphylla. Stengel auch unten anliegend behaart. Blüten meist goldgelb A. Vulneraria. 4. Krone bis 20 mm lang, goldgelb. Kelch 13—14 mm lang, meist grünlich- grau, seidig behaart . . . ... 4. alpestris. Krone bis 17 mm lang, oft DiaRzelb, Kelch 9-10: mm alone weißlich, ab- stehend zottig 2. ET ee ee N EA affinia. Sekt. 1. Oreanthyllis @Gris. Kelch zur Fruchtreife nicht auf- geblasen, so lang wie die Kelehzähne. Platte der Fahne länger als ihr Nagel. Blätter unpaarig gefiedert, mit wenig oder nicht größerem End- blättchen. Oreanthyllis @ris. Spieil. Fl. Rum. Bith. 1. ZE ne Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 255 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 642 (1908). I. Anthyllis Jacquini A. Kern. Karst-Wundklee. Ausdauernd. Wurzelstock kräftig, absteigend, rasige, am Grunde holzige Stämmchen treibend. Stengel liegend oder aufsteigend, bis 5 cm hoch, abstehend behaart, nur am Grunde beblättert, oben nackt. Blätter unpaarig ge- fiedert mit 8S—10 Paaren elliptischen bis länglichen, dicht anliegend behaarten Blättchen. Blüten in kugeligem, endständigem Köpfchen, Stützblätter handförmig eingeschnitten, kürzer als das Köpfchen. Kelch 5—6 mm lang, glockig, zottig. Fahne 10—12 mm lang mit bis 7 mm lange Platte. Blüten hell lila, das Schiffehen mit dunklerem Kiele. Hülse verkehrt-eiförmig, 3,5 mm lang. Mai. Anthyllis Jaequini A. Kern. Nov. pl. sp. Dec. I. 41 (1870). Anthyllis montana Jaeg. Fl. Austr. Ic. IV. 17. T. 334 (1776); Maly Fl. Steierm. 248 (1869), nicht Z. Anthyllis montana f. Jacquini Beck Fl. N.-Öst. 852 (1592). An- thyllis montana B. Jacquinii A. u. @. Syn. VI. 2. 645 (1908). Auf trockenen Bergwiesen, in lichten grasigen Wäldern, auf dem Wotsch (Melling!) und dem Donatiberge (Rigler): beide Angaben trotz vorhandener Belegexemplare zweifelhaft. Anthyllis. 1067 Sekt. 2. Vulneraria DO. Kelch zur Fruchtzeit blasig aufgetrieben, seine Röhre viel länger als die Kelchzähne, mit schiefer Mündung. Platte der Krone viel kürzer als ihr Nagel. Blätter unpaarig gefiedert mit vergrößertem Endblättehen. Vulneraria DC. Prodr. II. 169 (1825); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 355 (1891); A. u. @. Syn. VI. 1. 619 (1908). 2. Anthyllis Vulneraria L. Echter Wundklee. Zwei- bis mehr- jährig. Stengel einfach oder ästig, aufrecht oder aufsteigend, an- liegend behaart, gleichmäßig beblättert mit 3—6 Stengel- blättern. Blätter oberseits fast kahl, unterseits schwach anliegend be- haart, die grundständigen gefiedert mit ovalem großem Endblättchen und wenigen viel kleineren Seitenblättchen; Stengelblätter mit 5—7 Paaren elliptischer bis lanzettlicher Seitenblättchen und nur wenig größerem Endblättehen. Köpfchen fast kugelig, an den Zweigen einzeln oder zu zweien endständig; Stützblättehen so lang oder kürzer wie das Köpfchen. Kelch 9—12 mm lang, weißlich, von längeren aufrechten Haaren seidig-zottig. Blüten weiß, gelb oder rot, Platte der Fahne 7 mm lang. Hülse halbeiförmig, 4—5 mm lang. Juni— August. Anthyllis Vulneraria L. Sp. pl. Ed. 1.719 (1753) z. T., Fl. Suec. Ed. 2. 249 (1755); Maly Fl. Steierm. 248 (1868) z. T.; Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 203 (1874) z. T.; A. Kern. Sched. Fl. exs. Austro-Hung II. 13 (1883); Sag. in Allg. bot. Zeitschr. (1908) 129. Anthyllis Vulneraria var. Kerneri Sag. in Deutsche bot. Monatssehr. (1890) 136. Anthyllis Vulneria I. 4. A. vul- garis db. Kerneri A. u. @. Syn. VI. 2. 623 (1908). Hier nur b. Pseudovulneria Say. Stengel kräftig, bis 40 em hoch. Kelch 10—11 mm lang, meist vorn rot überlaufen. Blüten meist goldgelb, seltener rot. Schiffehen an der Spitze meist purpurn. Anthyllis Vulneraria 2. pseudo-Vulneraria Sag. in Allg. bot. Zeitschr. (1908) 129. Auf Wiesen, an grasigen, buschigen Abhängen häufig durch ganz Untersteiermark, wie bei Marburg, Pöltschach, Cilli, Praßberg. Außer- dem im ganzen übrigen Gebiete nicht selten durch Grassämereien ver- schleppt, wie bei Schladming, Graz, Weiz, Söchau und gewiß noch anderswo. 3. Anthyllis polyphylla (Ser.) A. Kern. Vielblätteriger Wundklee. Zwei- bis mehrjährig. Stengel einfach oder ästig, aufrecht oder aufsteigend, bis 60 em hoch, unten abstehend rauhhaarig-zottig, oben an- liegend behaart, gleichmäßig beblättert mit 3—6 Blättern. Blätter oberseits etwas rauhhaarig oder verkahlend, unterseits rauhhaarig- zottig, die grundständigen unpaarig gefiedert mit sehr großem ovalem 1068 Anthyllis. Endblättchen und 1—2 kleinen Seitenblättchen, die Stengelblätter mit 5—6 Paaren eiförmigen bis elliptischen Seiten- und größerem End- blättchen. Köpfchen fast kugelig, an den Zweigen einzeln oder zu zweien endständig. Stützblätter kürzer oder so lang wie die Köpfchen, bis zum untersten Viertel geteilt. Kelch wenig aufgeblasen, 11—12 mm lang, weißlich, dicht abstehend zottig. Blumenkrone blaßgelb, selten rötlich, mit oft an der Spitze gerötetem Schiffehen; Platte der Fahne 6 mm lang und 5 mm breit. Hülse halbkreisförmig, 4—5 mm lang. Juni, Juli. Anthyllis Vulneraria £. polyphylla Ser. im DC. Prodr. II. 170 (1825). Anthyllis polyphylla A. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. II. 14 (1882); Murr in Deutsche bot. Monatsschr. (1892) 132, (1895) 114; Sag. in Allg. bot. Zeit- sehr. (1908) 125. Anthyllis Vulneraria I. A. A. vulgaris 2. polyphylla A. u. @. Syn. VI. 2. 624 (1908). Angeblich bei Marburg an der Drau und an der Kärtnerstraße und bei Pöltschach gegen den Wotsch (Murr). Zufällig eingeschleppt bei Murau (Fest)). 4. Anthyllis alpestris(Ait.) Heg. Alpen-Wundklee. Ausdauernd. Wurzelstock kurz, mehrköpfig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 15 cm hoch, blattlos oder unten mit 1—2 Blättern besetzt, oben nackt. Blätter fast kahl, die grundständigen mit sehr großem ovalem oder länglichem End- und sehr kleinen oder ganz fehlenden Seitenblättchen, die Stengelblätter mit 2—3 Paaren läng- licher Seiten- und deutlich größerem Endblättehen. Blüten in großen, kugeligen, endständigen Köpfchen. Kelch 13—14 mm lang, ange- drückt lang seidig-zottig, rauchgrau bis grünlichgrau, selten weißlich. Blumenkrone goldgelb. Platte der Fahne 9 mm lang, 6 mm breit. Schiffehen mitunter an der Spitze dunkel (f. pieta Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 853 [1892]). Hülse halbeiförmig, 5 mm lang. Juli bis September. 3 Anthyllis Vulneraria var. alpestris Köt. in Schultes Öst. Fl. 2. II. 317 (1814). Anthyllis alpestris Heg. in Heg. u. Heer. Fl. Schweiz 693 (1840); Kit. in Linnaea XXXII. 612 (1862); A. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. II. 16 (1882); Sag. in Allg. bot. Zeitschr. (1908) 55; Rchb. Fl. Germ. exc. 515 (1832) nur z. T. Anthyllis Vulneraria Maly Fl. Steierm. 248 (1868) z. T. Anthyllis Vul- neraria o. aurea f. alpestris Strobl Fl. Admont II. 58 (1882). Anthyllis Vulneraria ©. A. alpestris A. u. @. Syn. VI. 2. 626 (1908). Auf Alpentriften, an steinigen grasigen Stellen in der Krummholz- und Hochalpenregion (1600—2100 m); häufig in den nördlichen und südlichen Kalkalpen, in den Niederen Tauern, den Murauer und See- taler Alpen. Selten herabgeschwemmt, wie in der Fischerau bei Graz. Anthyllis. Doryenium. 1069 5. Anthyllis affinis Britt. Bleicher Wundklee. Ausdauernd. Wurzelstock kurz, mehrköpfig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, ein- fach, angedrückt behaart, unten ein- bis zweiblätterig, oben nackt. Blätter oberseits kahl, unterseits anliegend kurzhaarig, die grundständigen mit großem ovalem Endblättchen und wenigen, selten fehlenden Seitenblättchen; Stengelblätter mit 1—4 lanzettlichen oder länglichen Seiten- und deutlich größerem Endblättehen. Köpfchen groß, kugelig, einzeln oder zu zweien endständig; Stützblätter kürzer als das Köpfchen. Kelch 9—10 mm lang, von langen abstehenden Haaren zottig, weißlich, an der Spitze mitunter purpurn. Blumen- krone gelblichweiß, seltener goldgelb, das Schiffehen an der Spitze purpurn, selten auch die Fahne purpurn geadert. Platte der Fahne 7—8 mm lang, 5—6 mm breit. Hülse halbeiförmig, 4—5 mm lang. Mai—Juli. a Anthyllis affinis Brittinger in Koch Deutschl. Fl. V. 124 (1839); A. Kern. Sched. Fl. exs. Austro-Hung. II. 16 (1882); Sag. in Allg. bot. Zeitschr. (1908) 124. Anthyllis Vulneraria Maly Fl. Steierm. 248 (1868) z. T.; Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 203 (1874) z. T.; Strobl Fl. Admont II. 58 (1882). Anthyllis pallidiflora Murr in Deutsche bot. Monatschr. (1895) 60°, nicht Jordan. An- thyllis Vulneraria I. 4. A. vulgaris b. affinis A. u. @. Syn. VI. 2. 625 (1908). Auf Wiesen bis in die höheren Voralpen. Gemein und oft massen- haft durch ganz Obersteiermark sowie in den bergigen Teilen Mittel- steiermarks. Ferner im Posruck bei Marburg, am Bachergebirge, bei Windischgraz, Weitenstein, Steinbrück und in den Tälern der Sann- taler. Alpen. 19. Doryenium Vzll. Backenklee. Blüten in kugeligen Köpfchen, kurz gestielt. Kelch fünfteilig oder fast zweilippig. Blumenkrone hinfällig, Fahne eiförmig, in der Mitte oft geigenförmig ausgebuchtet; Flügel lang genagelt, an der Spitze oft miteinander verwachsen, mit je einer taschen- förmigen Falte an der Innenseite. Schiffchen gerade oder schwach gekrümmt, stumpf geschnäbelt, beiderseits mit einem schwachen Höcker. Die neun unteren Staubfäden zu einer Röhre verwachsen, das zehnte frei; Staubfäden abwechselnd oder alle an der Spitze verbreitert. Fruchtknoten sitzend; Griffel aufwärtsgerichtet, fädlich, mit kopfiger Narbe. Hülsen länglich bis kugelig-eiförmig, ein- fächerig oder unvollkommen mehrfächerig, aufspringend. Halbsträucher mit handförmig 3—5-zähligen Blättern und weißen Blüten. Doryenium Vill. Hist. pl. Dauph. II. 416 (1789); Endl. Gen. pl. 1268 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 195 (1844); Maly Fl. Steierm. 251 (1868), alle erw.; 1070 Doryenium. Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 257 (1891); Rikli in Engl. bot. Jahrb. XXXI. 319 (1902); A. u. @. Syn. VI. 2. 651 (1908). Wicht. Literatur: Jordan, Observations sur plusieurs plantes nouvelles, rares ou eritiques III. 60 ff. (1846). Röikli, Die Gattung Doryenium Vill. in Englers bot. Jahrb. XXXI. 314ff. (1902). . 1. Doryenium herbaceum Vill. Krautiger Backenklee. Aus- dauernd. Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufsteigend oder auf- recht, nur am Grunde holzig, bis 60 em ‚hoch, anliegend behaart. Blätter fünfzählig, sitzend; Blättchen verkehrt-lanzettlich, stachelspitz, unterseits stärker, oberseits schwächer locker anliegend rauhhaarig, am tande oft gewimpert. Blüten in gestielten, end- und blattachselständigen, 15—25-blütigen Köpfchen; Blütenstiele deutlich länger als die Kelehröhre und oft so lang wie der ganze Kelch. Kelch glockig, angedrückt kurzhaarig; Kelchzähne kürzer als die Kelchröhre, kurz dreieckig. Blumenkrone weiß, die Spitze des Schiffehens schwärz- lich; Fahne 4 förmig. Hülse eiförmig bis länglich oval, 2—3 mal länger als der 5 mm lang, seitlich schwach ausgerandet bis gegen- Kelch, 3—4 mm lang, kahl. Mai—Juli. Doryenium herbaceum Vaill. hist. pl. Dauph. III. 417 (1789); Koch Syn. Ed. 2. 196 (1844); Maly Fl. Steierm. 251 (1868). Doryenium pentaphyllum Seop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 87 (1772) z.T. Doryenium suffruticosum $. hirtum Neilr. Fl. N.-Öst. 945 (1859). Doryenium herbaceum Subsp. A. D. intermedium A. u. @: Syn. VI. 2. 661 (1908). An buschigen Abhängen, Waldrändern, sonnigen, steinigen Stellen, in Mittel- und Untersteiermark. Auf den Bergen bei Klöch nächst Radkersburg; bei Melling nächst Marburg, Sauritsch; auf dem Wotsch und im Höllgraben bei Pöltschach, bei Rohitsch, Weitenstein, Windisch- graz, Store, Cilli, Tüffer, Trifail, Praßberg. 2. Dorycnium germanicum (Gremli) Rouy. Deutscher Backen- klee. Ausdauernd. Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel fast halb- strauchig, aufsteigend, bis 40 cm hoch, anliegend seidig-behaart. Blätter fünfzählig, sitzend; Blättchen verkehrt-lanzettlich, stachelspitz, anliegend seidig-behaart, graugrün. Blüten in gestielten, end- und blattachsel- ständigen, S—15-blütigen Köpfchen, kurz gestielt; Blütenstiele höchstens so lang wie die Kelchröhre. Kelch glockig, angedrückt scidenhaarig; Kelchzähne dreieckig-lanzettlich, so lang wie die Kelehröhre. Blumenkrone weiß, die Spitze des Schiffchens schwärz- lich; Fahne 5—7 mm lang, seitlich ausgebuchtet und dadurch gegen- förmig mit gleich breiten Abschnitten. Hülse länglich-oval, 3,5—4,5 mm lang, doppelt so lang als der Kelch. Juni, Juli. Lotus. 1071 Doryenium Jordani Subsp. germanicum Gremli Exeursionsfl. Schweiz Ed. 6. 496 (1889), Neue Beitr. V. 72 (1890); Rikli in Engler's bot. Jahrb. XXXI. 381 (1902). Doryenium germanicum Rouy Fl. France V. 139 (1899). Dorye- nium suffruticosum Koch Deutschl. Fl. V. 300 (1839), Syn. Ed. 2. 195 (1844); Maly Fl. Steierm. 251 (1868), nicht Völlars. Dorycnium suffruticosum a. seri- ceum Neilr. Fl. N.-Öst. 945 (1859). Doryenium deeumbens A. Kern. in Sched. ad fl. exs. Austro-Hung. II. 8 (1882), nicht Jord. Doryenium Doryenium Subsp. B. Germaniecum A. u. @. Syn. VI. 2. 658 (1908). An sonnigen felsigen Abhängen, buschigen Stellen, Waldrändern. In Obersteiermark nur auf Serpentin bei Kraubath nächst Leoben in der Gulsen! (Preissmann!)‘), im Sommer- und Wintergraben (Freyn). In Untersteiermark sehr zerstreut bei Stattenberg (Alexander!), auf dem Wotsch (Pittoni), bei Rohitsch-Sauerbrunn (Kainer!), Praßberg! 20. Lotus Z. Schotenklee. Blüten einzeln oder in Köpfchen. Kelch glockig, fünfspaltig, die fünf Abschnitte fast gleichlang oder der untere länger; selten fast zweilippig. Fahne genagelt, eiförmig bis kreisrund, Flügel verkehrt-eiförmig, Schiffehen allmählich oder plötzlich eingekrümmt, spitz, jederseits mit einem Höcker versehen. Die neun unteren Staubfäden miteinander zu einer Röhre verwachsen, das zehnte frei; die Staubfäden abwechselnd an der Spitze verbreitert. Frucht- knoten mit zahlreichen Samenknospen; Griffel kahl, eingebogen, oft an der Innenseite mit einem häutigen Anhängsel, mit end- oder seitenständiger Narbe. Hülse lineal oder länglich, gerade oder gekrümmt, stielrund, seltener flach, zweiklappig aufspringend, mehrsamig. Kräuter (oder Halbsträucher) mit gefiedert fünfzähligen Blättern, von deren Blättchen drei an der Spitze der Blattspindel, zwei neben- blattartig an der Basis des Blattstieles stehen. Lotus Z. Sp. pl. Ed. 1. 773 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 338 (1754); Endl. Gen. pl. 1269 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 196 (1844); Maly Fl. Steierm. 252 (1868); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 257 (1891); A.u. @. Syn. VI. 2. 665 (1908). Wicht. Literatur: A. Brand, Monographie der Gattung Lotus in Engler's bot. Jahrb. XXV. 166ff. (1898). Bestimmungsschlüssel. 12 "Blüten in 2 6-blutiren „Doldenfu ma ua ee ee Bintenzieinzelm; a. ma Rz u a 1 1 BE REN RENTE ') Dieser Standort liest etwa 590 m hoch, nicht, wie Rikli (Engler's bot. Jahrb. XXXI. p. 357) vermutet, 1400—1600 m hoch. 1072 Lotus. 2. Blättehen lanzettlichAhisvlinealle 2.0 Pr a ee Blättchen keilig-verkehrt-eiföürmig . - » » 2 2.2... L. cornieulatus. 3... Blütenshellgelbie ae a 2 ee E21 LEERE Blütengpurpunn@er A a eSRTeiragonOl Ba I. Untergattung: Edentolotus Brand. Griffel ohne Zahn an der Innenseite. Hülse zylindrisch oder zu- sammengedrückt, gefächert. Edentolotus Drand in Engl. bot. Jahrb. XXV. 204 (1898); A. u. @. Syn. VI. 2. 667 (1908). Eulotus Ser. in DC. Prodr. II. 210 (1825) z. T. I. Lotus tenuis X%. Schmalblätteriger Schotenklee. Aus- dauernd. Wurzel spindelig, mehrköpfig. Stengel aufsteigend oder auf- recht, bis 35 cm hoch, ästig, kahl. Blätter gefiedert fünfzählig, sitzend; Blättchen lanzettlich bis lineal, 1—3 mm breit, kahl, spitz. Blüten in 1—5-köpfigen, gestielten Köpfchen. Kelch glockig, kahl; Kelchzähne dreieckig-pfriemlich, so lang wie die Kelchröhre. Fahne 10 mm lang, Flügel länglich-verkehrt-eiförmig, schmal. Blüten hellgelb. Hülse lineal, walzlich, 1—2 cm lang, kahl. Juni, Juli. Lotus tenuis Kit. in Willd. Enum. pl. Berol. 797 (1809); @ren. Godr. Fl. France I. 432 (1848). Lotus cornieulatus £. tenuifolius ZL. Sp. pl. Ed. 1. 776 (1753); Maly Fl. Steierm. 251 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 205 (1874); Brand in Engl. Jahrb. XXV. 212 (1898); A. u. @. Syn. VI. 2. 683 (1908). Lotus tenuifolius Rehb. Fl. Germ. exe. 506 (1832); Koch Syn. Ed. 2. 197 (1844). An sandigen, überschwemmten Stellen, an Ufern, zerstreut. In den Auen der Drau bei St. Peter nächst Marburg, Groß-Sonntag, Friedau; zwischen Lembach und Pickerndorf bei Marburg; bei Frauheim, Windischgraz. 2. Lotus cornieulatus Z. Gemeiner Schotenklee. Ausdauernd. Wurzel spindelig, ästig. Stengel liegend oder aufsteigend, bis 40 cm hoch, einfach oder ästig. Blätter gefiedert fünfzählig, sitzend; Blättchen keilig-verkehrt-eiförmig, ganzrandig, spitz oder stumpf und stachel- spitz. Blüten in 2—6-blütigen, gestielten Köpfchen. Kelch glockig; Kelchzähne lanzettlich bis pfriemlich, länger als die Kelch- röhre. Blumenkrone goldgelb, Fahne 10—15 mm lang, Flügel breit verkehrt-eiförmig. Hülsen lineal, rundlich, 1,5 September. Lotus corniculatus ZL. Sp. pl. Ed. 1. 775 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 197 (1844). 3 cm lang. Mai bis Zeigt folgende Formen. A. Blättehen kahl oder zerstreut behaart, nicht langhaarig ge- wimpert. Lotus. 1073 «. arvensis (Schk.) Ser. Stengel und Blättchen kalıl oder schwach behaart. Kelchzähne etwa so lang wie die Kelchröhre. Köpfchen 3—8-, meist etwa 5-blütig. Blüten 10—15 mm lang, einfarbig gelb oder etwas rötlich überlaufen. Lotus arvensis Schkuhr Handb. II. T. 211 (1808). Lotus cornieulatus “. arvensis Ser. in DC. Prodr. II. 24 (1825); A. u. @. Syn. VI. 2. 677 (1908). Lotus cornieulatus a. vulgaris Koch Syn. Ed. 1. 154 (1837), Ed. 2. 196 (1844); Strobl Fl. Admont II. 59 (1882). Lotus cornieulatus ß. pratensis Nelr. Fl. N.-Öst. 946 (1859) z. T.; Maly Fl. Steierm. 252 (1868); Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 206 (1874). Lotus eornieulatus «. typicus Beek Fl. N.-Öst. II. 1. 855 (1892) z. T.; Pospieh. Fl. Öst. Küstenl. II. 390 (1898). Auf’ Wiesen, Heiden, in lichten Wäldern, an Felsen, gemein bis in die Krummholzregion. ß. alpestris Lamotte. Stengel und Blätter kahl. Kelchzähne kaum so lang wie die Kelchröhre. Köpfchen 3—5-blütig. Blüten 12—15 mm lang, goldgelb mit oft rot überlaufener Fahne und an der Spitze schwärzlichem Schiffehen. Blättchen breiter und größer als an voriger. Lotus cornieulatus var. alpestris Lamotte Prodr. Fl. pl. centr. 208 (1877—81); A. u. @. Syn. VI. 2. 678 (1908). Lotus corniculatus 2. alpicola Beck Fl. N.-Öst. II. 2. 854 (1592). Lotus eornieulatus v. alpina Baung. En. stirp. Transs. II. 349 (1818)?, nicht Ser. in DC. Prodr. II. 214 (1825). An steinigen grasigen Stellen, auf Alpenweiden und an Felsen in der Krummholzregion der nördlichen Kalkalpen häufig; auch auf dem Schökel bei Graz. B. Blättehen langhaarig wimperig bis, dicht behaart. y. eiliatus Koch. Stengel kahl oder schwach behaart. Blättchen langhaarig gewimpert, sonst kahl oder schwach behaart. Blüten meist einfarbig gelb. Lotus cornieulatus ß. eiliatus Koch Syn. Ed. 1. 154 (1837), Ed. 2. 197 (1844); A. u. @. Syn. VI. 2. 678 (1908). An Felsen, steinigen buschigen Abhängen, sehr zerstreut bei Murau (Fest!), an der Peggauer Wand bei Peggau! d. hirsutus Koch. Stengel reichlich behaart. Blättchen reich behaart und langhaarig gewimpert. Blüten meist einfarbig gelb. Lotus cornieulatus y. hirsutus Koch Syn. Ed. 1. 154 (1837), Ed. 2. 197 (1844); A. u. @. Syn. VI. 2. 678 (1909). Lotus pilosus Jord. Pugill. pl. nov. 60 (1852). Lotus villosus Schur Enum. pl. Transs. 160 (1866), ob T’hwllier? An Felsen, steinigen Abhängen selten. Bisher nur bei Gösting und Steinbrück (Preissmann!). Hayek, Flora von Steiermark. 68 1074 Lotus. 2. Untergattung: Tetragonolobus (Scop.) A. @. Griffel im vorderen Teile mit einem Längswulst versehen. Hülse vierkantig bis vierflügelig, gefächert. Tetragonolobus Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 87 (1772); Endl. Gen. pl. Ed. 1269 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 198 (1844); Maly Fl. Steierm. 252 (1868). Lotus Sekt. Tetragonolobus Ser. in DC. Prodr. II. 215 (1825); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 258 (1893). Lotus Subgen. Tetragonolobus A. u. @. Syn. VI. 2. 690 (1908). 3. Lotus siliquosus Z. Einblütiger Schotenklee. Ausdauernd. Wurzel spindelig, mehrköpfig, kurz kriechende Stämmchen treibend. Stengel länger oder aufsteigend, bis 30 cm lang, kahl oder schwach be- haart. Blätter gefiedert fünfzählig, sitzend; Blättchen keilig-verkehrt- eiförmig bis elliptisch, stumpf. Blüten einzeln, auf langem Stiel blatt- winkelständig; Blütenstiel etwa dreimal so lang als das Tragblatt, knapp unter der Blüte ein dreizähliges Vorblatt. Kelch röhrig-glockig, oft rot gefleckt; Kelchzähne dreieckig-lanzettlich, etwas kürzer als die Kelch- röhre, lang gewimpert. Blüten blaßgelb; Fahne 25—30 mm lang, ausgerandet. Hülse 4,5—5 cm lang, vierkantig; Klappen 5 mm breit. Mai—Juh. Lotus siliquosus L. Syst. nat. Ed. 10 1178 (1758—59). Tetragonolobus Seandalida Seop. Fl. Carn. Ed. 2. 11. 87 (1772). Tetragonolobus siliquosus Roth Tent. fl. Germ. I. 323 (1788); Koch Syn. Ed. 2. 198 (1844); Maly Fl. Steierm. 252 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 59 (1882). Tetragonolobus prostratus Mech. Meth. 165 (1794). Auf Wiesen, sehr selten. Auf dem Semmering und bei Spital (Praesens!); und zufällig eingeschleppt an Bahndämmen bei Hieflau (Bachinger). i 4. Lotus Tetragonolobus Z. Spargelerbse. Einjährig. Stengel aufsteigend, ästig, bis 30 em hoch, abstehend behaart. Blätter gefiedert fünfzählig, sitzend; Blättchen keilig-verkehrt-eiförmig bis oval, reichlich langhaarig. Blüten einzeln oder zu zweien blattwinkelständig, kurz ge- stielt; Blütenstiel höchstens so lang als das Tragblatt. Kelch röhrig-glockig, rauhhaarig; Kelchzähne lanzettlich, spitz, etwa so lang wie die Kelchröhre. Blumenkrone purpurn; Fahne 30 mm lang. Hülse bis 8 cm lang, bauchig, breit vierkantig, wellig geflügelt. Juli, August. Lotus Tetragonolobus Z. Sp. pl Ed. I. 773 (1753). Tetragonolobus purpurens Meh. Meth. 164 (1794); Koch Syn. Ed. 2. 198 (1844). Wird hie und da als Gemüsepflanze in der Umgebung von Marburg gebaut. Lupinus. 1075 u — m — — — m ——— 6. Tribus: Genisteae Bronn. Kelch meist zweilappig. Flügel am oberen Rande gegen den Grund zu meist runzelig. Hülsen zweiklappig aufspringend, mehrsamig, seltener nicht aufspringend und wenigsamig. Staubblätter meist einbrüderig. Blätter gefingert oder ungeteilt, stets ganzrandig. Sträucher oder Halb- sträucher, selten krautige Pflanzen mit meist gelben Blüten. Genistene Bronn Diss. Legum. 132 (1822) z. T.; Denth. et Hook. Gen. pl. 1. 439 (1867); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 186, 213 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 212 (1907); Weltst. Handb. Syst. Bot. II. 2. 369 (1907). 21. Lupinus Z. Wolfsbohne. Blüten in aufrechten Trauben. Kelch: infolge vollkommener oder teilweiser Verwachsung der zwei oberen und der drei unteren Kelchzipfel zweilippig, die beiden Abschnitte viel länger als die Kelchröhre. Fahne kreisrund oder breit eiförmig; Flügel gekrümmt, an der Spitze mit dem Rücken miteinander verwachsen, das geschnäbelte Schiff- chen einschließend. Staubblätter einbrüderig, zu einer ringsum geschlossenen Röhre miteinander verwachsen. Fruchtknoten sitzend, mit zwei bis vielen Samenknospen. Griffel eingekrümmt, kahl, mit end- ständiger, oft gebärteter Narbe. Hülse zusammengedrückt, zweiklappig, innen gefächert, meist seidenhaarig. Samen mit sehr kurzem Funi- eulus und länglichem Nabel. Blätter ungeteilt oder handförmig viel- zählig. Lupinus Z. Sp. pl. Ed. 1. 721 (1753), Gen. pl. Ed. 5 322 (1754); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 231 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 220 (1907). Wicht. Literatur: Watson in Proc. of the Amer. Acad. VIII. 517 ff. (1875). I. Lupinus polyphyllus Zöndl. Vielblätterige Wolfsbohne. Aus- dauernd. Stengel aufrecht, bis über 1 m hoch, fein behaart. Blätter gestielt, gefingert, mit 9—15 lanzettlichen, oberseits fast kahlen, unter- seits seidig weichhaarigen Blättchen. Nebenblätter dreieckig-pfriemlich. Blüten in endständiger, bis 50 em langer Traube. Deckblätter kurz, hinfällig. Kelch kürzer als die halbe Blumenkrone, seidig behaart, mit fast ungeteilter Ober- und Unterlippe. Blüten blau. Früchte dicht be- haart, vielsamig. Juni—September. Lupinus polyphyllus Lindl. Bot. Reg. XIII. T. 1096 (1827); A. u. @. Syn. VI. 2. 223 (1907); Fritsch in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1907) 301 (1908). Zufällig verwildert in einer feuchten Waldlichtung des Bacher- gebirges ober Faal (H. Krauss). 2. Lupinus angustifolius Z. Schmalblätterige Wolfsbohne. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 1,20 m hoch, ästig, angedrückt 68* 1076 Spartium. behaart. Blätter langgestielt, handförmig 7—11-zählig; Blättchen lineal-lanzettlich bis lineal, ganzrandig, unterseits angedrückt be- haart. Blüten in endständigen kurzen Trauben, wechselständig. Deck- blätter lineal. Kelch länger als die halbe Blumenkrone, seine Öberlippe zweispaltig, seine Unterlippe ungeteilt. Blüten blau. Mai, Juni. Lupinus angustifolius Z. Spec. pl. 721 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 173 (1844). i Wird ab und zu als Kaffeesurrogat auf Feldern gebaut, wie bei Graz (Krasan), beim Laßnitztunnel (Sander). Stammt aus den Mittel- meerländern. 22. Spartium Z. Pfriemen. Blüten in aufrechten Trauben. Kelch zweilappig, die Oberlippe gespalten, die Unterlippe ungeteilt, nach dem Verblühen gespalten und fast scheidig, die Abschnitte kürzer als die Kelchröhre. Fahne verkehrt-eiförmig, zurückgekrümmt. Flügel kürzer als das zuge- spitzte, eingebogene Schiffehen. Staubfäden alle zu einer ringsum geschlossenen Röhre verwachsen, mit welcher die Nägel der Flügel und des Schiffehens verwachsen sind. Griffel lineal, an der Spitze umgebogen, mit länglicher, auf der Innenseite herabgebogener Narbe. Hülse lineal, flach, zweiklappig, im Innern schwach gefächert. Sträucher mit grünen rutenförmigen Zweigen und kleinen, ungeteilten, bald abfallenden Blättern ohne Nebenblätter. Spartium Z. Sp. pl. Ed. 1. 708 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 317 (1754); Koch Syn. Ed. 2. 185 (1844); Maly Fl. Steierm. 246 (1868); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 232 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 235 (1907). I. Spartium junceum Z. Gemeiner Pfriemen. Bis 2 m hoher Strauch mit rutenförmigen, steif aufrechten, grünen Ästen. Blätter verkehrt-lanzettlich, spitz, ganzrandig, kahl. Blüten in endständigen, reichblütigen Trauben, sehr kurz gestielt. Kelch fast häutig, kahl, viel kürzer als die 20—25 em lange, leuchtend hell- gelbe Blumenkrone. Hülsen lineal, 5—7 cm lang und 5—7 mm breit, in der Jugend dicht seidig-zottig, später kahl, schwarz. Spartium junceum Z. Sp. pl. Ed. 1. 708 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 185 (1844); Maly Fl. Steierm. 246 (1868); A. u. @. Syn. VI. 2. 235 (1907). An sonnigen Abhängen, an Weingartenrändern, nur im Posruck nördlich von Marburg (Dietl!, Reiser), besonders am Koschak (Praesens!), wahrscheinlich ursprünglich angebaut; jetzt anscheinend verschwunden. Genista. 1077 23. Genista L. Ginster. Blüten in Trauben oder Köpfchen an den Zweigspitzen, selten einzeln. Kelchzipfel kurz, die oberen beiden frei, die drei unteren zu einer dreizähnigen Unterlippe verwachsen. Fahne eiförmig, Flügel länglich, Schiffehen schwach einwärts gekrümmt oder fast gerade. Staubfäden zu einer ringsum geschlossenen Röhre verwachsen, an welche die Nägel der Flügel und des Schiffchens an- gewachsen sind. Fruchtknoten sitzend, mit zwei bis zahlreichen Samen- knospen. Griffel an der Spitze eingebogen bis eingerollt, mit end- ständiger, kopfförmiger, oft schiefer oder herablaufender Narbe. Hülse kurz eiförmig bis lineal, aufspringend oder geschlossen bleibend. Sträucher oder Halbsträucher mit ungeteilten oder dreizähligen Blättern und kleinen oder fehlenden Nebenblättern. Genista L. Sp. pl. Ed. 1. 709 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 318 (1754); Endl. Gen. pl. 1266 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 166 (1844); Maly Fl. Steierm. 246 (1868); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 233 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 237 (1907). Wicht. Literatur: Spach, Revisio generis Genista in Ann. sc. nat. Ser. 3. 1l. 237, III. 102 (1845—46). Bestimmungsschlüssel. 1. Blätter gegenständig, dreizählig. Zweige zahlreich, A, G. radiala. Blätter abwechselnd, einfach . . . . . 5 5 2. 2. Stengel zweischneidig geflügelt . . - » 2. 2. 22. @. a Stengel nicht zweischneidig geflügelt . . . .» . 2. 2... mn... 3. Stengel am Grunde domig » © 2 2 2 nen nn. . @. germanica. Stengel wehrlos . . . . a BL AN 4. Fahne und Schiffehen sowie u Diakenteran hart EG P08Q: Fahne und Schiffehen kahl. . . . ARE Ele) ne RER 5. Äste dreikantig. Blätter und Stengel kahl ES A na 6. ‚Januensis. Äste nicht dreikantig. Blätter wenigstens am Rande behaart . . . . 6. 6. Frucht kahl. Stengel flaumig . . en LG üunciorgae Frucht dicht behaart. Stengel ng Re ee Sekt. 1. Asterocytisus (Koch) Hay. Äste und Zweige ungeflügelt, wehrlos, reich ästig, wenig beblättert. Blätter gegenständig, dreizählig. Hülse kurz, rhombisch bis eiförmig, aufspringend. Cytisus Sekt. Asterocytisus Koch Deutschl. Fl. V. 111 (1839). Genista Sekt. Asterocytisus Hay. Fl. Steierm. I. 1077 (1910). Asterospartum Spach in Ann. sc. nat. 3. Ser. II. 240 (1844); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 233, 234 (1891). Cytisanthus Läng in Flora XXVI. 739 (1843); A. u. @. Syn. VI. 2. 249 (1907). Enantiospartum XÄ. Koch Dendrol. I. 34 (1869) als Gattung. I. Genista radiata (L.) Scop. Strahliger Ginster. Bis 2 m hoher Strauch mit gegenständigen Ästen und zahlreichen grünen, längsfurchigen Zweigen. Blätter gegenständig, dreizählig, an- 1078 Genista. gedrückt behaart mit lineal-lanzettlichen ganzrandigen, bald abfallenden Blättehen. Blüten in endständigen eiförmigen Köpfchen. Deckblätter eiförmig. Kelch seidig behaart, viel kürzer als die Blumenkrone. Blüten hellgelb, Fahne etwa 10 mm lang, tief ausgerandet, schwach behaart; die Flügel kürzer als das dicht seidig behaarte Schiffchen. Narbe schief, nach außen abschüssig, durch kleine verlängerte Papillen gewimpert. Hülse eiförmig, wenig länger als der Kelch. Juni, Juli. Spartium radiatum Z. Sp. pl. Ed. 1. 709 (1753). Genista radiata Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 61 (1772); A. u.@. Syn. VI. 2. 240 (1907). Cytisus radiatus Koch Syn. Ed. 1. 157 (1837), Ed. 2. 172 (1844); Maly Fl. Steierm. 248 (1868). An Waldrändern, an buschigen Abhängen, im südsteirischen Berg- lande, bis 1000 m ansteigend. Am Gipfelgrat des Pe&ounig! (Tomaschek, Graf, Krasan) und auf dem Gosnik (Wettstein!) bei Cilli; auf dem Turjeberge bei Römerbad (Glowacki); auf der Saverschne gora (Graf) und auf der Merzlica! bei Trifail. (Am Kumberge und im Sklendrovec- graben gegenüber Sagor /Paulin]; in den Sanntaler Alpen ober St. Primus bei Stein /Paulin)). Sekt. 2. Voglera (@. M. Sch.) Rehb. Äste und Zweige ungeflügelt, reich dornig. Blätter wechselständig, ungeteilt oder dreizählig. Blüten in Trauben an den Spitzen der Äste. Hülse aufspringend, wenig länger als der Kelch. Voglera @. M. Sch. Fl. d. Wetterau II. 480 (1800) als Gattung. Genista Sekt. Voglera KRehb. Consp. 153 (1828); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 234 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 242 (1907). 2. Genista germanica Z. Deutscher Ginster. Bis 60 cm hoher Strauch. In den Achseln der unteren Zweige kräftige, verzweigte Dornen. Zweige beblättert, abstehend rauhhaarig. Blättchen lanzettlich, spitz, ganzrandig, rauhhaarig. Blüten in an den Zweigen endständigen kurzen Trauben; Traubenspindel sowie die kleinen lanzettlichen Deckblätter rauhhaarig. Blütenstiele sehr kurz, Kelch tief zweilippig, rauhhaarig, die Oberlippe zwei-, die Unterlippe drei- spaltig. Fahne herzförmig, 5—7 mm lang, Flügel kürzer als das Schiff- chen, dieses grünlichgelb, stumpflich, viel länger als die hellgelbe Fahne. Fruchtknoten und unterer Teil des Griffels zottig. Griffelspitze einwärts gebogen, die Narbe an der Innenseite. Hülse länglich rhombisch, zottig, 10—13 mm lang. Mai, Juni. Genista germanica Z. Sp. pl. Ed. 1. 710 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 167 (1844); Maly Fl. Steierm. 247 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 202 (1374); Strobl Fl. Admont II. 58 (1882); A. u. @. Syn. VI. 2. 244 (1907). Scor- piusspinosus Mnch. Meth. 134 (1794). Voglera spinosa @. M. Seh. Fl. Wetterau II. 500 (1800). Genista. 1079 In lichten Wäldern, an buschigen Abhängen, nicht selten. Am Abhang des Rötelstein bei Kainisch nächst Aussee. In einem Wäldchen zwischen Hohentauern und St. Johann; im Murtale am Haberling ober Unzmarkt, bei St. Peter, Judenburg, St. Marein, Kraubath, Leoben, Bruck, am Kalvarienberge bei Seckau, bei St. Peter-Freyenstein. Bei Voitsberg, Arnfels; gemein überall bei Frohnleiten, Gratwein, Graz, bei St. Rade- gund, Stainz, St. Georgen an der Stiefing, Fehring. Verbreitet bei Rad- kersburg, überall um Marburg, so am deutschen und Lembacher Kal- varienberge, bei Wolfszettel, St. Urbani; in den Windischen Büheln. Bei Pettau, Friedau, am Bachergebirge bei Faal und Hausambacher. Bei Pöltschach und auf dem Wotsch, bei Rohitsch, Neuhaus, Windischgraz; bei Cilli, Greis, Tüffer, Trifail. Sekt. 3. Genistoides (Mnch.) Spach. Zweige nicht zweischneidig geflügelt, wehrlos. Blätter wechselständig, ungeteilt. Blüten in end- und seitenständigen Trauben. Hülsen lineal, viel länger als der Kelch. Genistoides Mnch. Meth. 132 (1794) als Gattung. Genista Sekt. Geni- stoides Spach in Ann. sc. nat. Ser. 3. III. 124 (1845); Taubert in Engl. Nat. Pflanzeuf. III. 3. 235 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 253 (1907). 3. Genista januensis Viv. Dreikantiger Ginster. Niedriger Strauch mit niederliegenden, wehrlosen, scharf dreikantigen, kahlen Ästen. Blätter lineal-lanzettlich, spitz, ganzrandig, kahl, die der blühenden Zweige meist kürzer und stumpfer. Blüten in Trauben an kurzen seitenständigen Ästen. Traubenspindel sowie die eilanzett- lichen Deckblätter kahl. Blütenstiele sehr kurz, Kelch zweilippig, kahl, die Oberlippe tief zweiteilig, die Unterlippe dreispaltig. Blüten hellgelb, kahl, die Fahne eiförmig, 9—10 mm lang, etwa so lang wie die Flügel. Schiffehen gerade, stumpf, etwas länger als die Fahne. Griffel eingebogen, Narbe kopfig, an der Innenseite kurz herablaufend. Hülsen lineal, 2—3 em lang, kahl. Genista januensis Viv. Elench. pl. hort. Dinegro 19 (1802). Genista triangularis Kit. in Willd. Sp. pl. III. 939 (1803); A. u. @. Syn. VI. 2. 254 (1907). Genista scariosa Viv. in Annal. bot. I. 2. 175 (1804); Koch Syn. Ed. 2. 167 (1844); Maly Fl. Steierm. 246 (1868). Genista triquetra W. K. Descr. et Icon. pl. rar. Hung. II. 167 T. 153 (1805). An buschigen Abhängen, an Waldrändern, in lichten Wäldern, in Untersteiermark nicht selten. Bei Pöltschach und auf dem Wotsch, bei Gonobitz, im Seitztale bei Heiligen Geist in Lode, auf der Gora. Bei Neuhaus, Weitenstein. Verbreitet bei Cilli, Greis, auf dem Kamnik und Koteönik, auf der Merzlica. Überall im Sanntale bei Cilli, Tütter, Römerbad, im Savetale bei Trifail, Steinbrück, Laak; bei Wisell und im Feistritztale und am Veternik bei Drachenburg. 1080 Genista. x Genista germanica X tinctoria Rech. G. Fritschii Rech. Bis 30 cm hoher Strauch mit wehrlosen, lang abstehend weichhaarigen Ästen. Blätter lanzettlich, abstehend weichhaarig, ganzrandig, die obersten knapp unter dem Blütenstand in die Deckblätter übergehend. Blüten in end- ständigen einfachen Trauben. Deckblätter schmal pfriemlich, fein zu- gespitzt. Kelch abstehend behaart, die Oberlippe tief zweispaltig, die Unterlippe dreispaltig. Blumienkrone gelb. Fruchtknoten kahl. Unterscheidet sich von Genista germanica, durch die wehrlosen Äste und schmälere Blätter, von G. tinctoria durch die abstehende weiche Behaarung und die kleinen Brakteen, durch letzteres Merkmal auch von G. ovata. Genista tinctoria X germanica KRechinger in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1909) 42 (1909). Genista Fritschii Rech. a. a. O. Unter den Stammeltern auf der Platte bei Graz (Fechinger!) 4. Genista tinctoria Z. Färbe-Ginster. Bis 1 m hoher Strauch mit wehrlosen, beblätterten, kahlen, gegen die Spitze flaumigen Ästen. Blätter lanzettlich, ganzrandig, spitz, am Rande etwas flaumig. Blüten in endständigen einfachen oder zusammengesetzten Trauben. Deckblätter lanzettlich, wie die Traubenspindel etwas behaart. Kelch kahl, viel kürzer als die Blumenkrone, die Oberlippe tief zweispaltig, die Unterlippe dreispaltig. Blumenkrone gelb, kahl, die Fahne etwa 10 mm lang, eiförmig, so lang wie das längliche, stumpfe Schiffehen. Fruchtknoten kahl. Hülsen lineal, 2—3 cm lang, kahl, aufspringend. Mai—Juli. Genista tinetoria Z. Sp. pl. Ed. 1. 710 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 167 (1844); Maly Fl. Steierm. 246 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 202 (1874); Strobl Fl. Admont II. 58 (1882). Genista tinctoria a. vulgaris A. u. @. Syn. VI. 2. 256 (1907). An Waldrändern, in Holzschlägen, lichten Wäldern, au buschigen Stellen. In Obersteiermark zerstreut, bei Mitterndorf, bei Strechau und Dittmannsdorf nächst Rottenmann, zwischen Neumarkt und St. Lam- brecht, bei Seckau, Leoben, Bruck, St. Peter-Freyenstein, am Prebichl, im Mürztale; gemein in ganz Mittel- und Untersteiermark. 5. Genista ovata W. X. Rauhfrüchtiger Ginster. Aufrechter, bis 1 m hoher Strauch mit aufrechten, wehrlosen, beblätterten, zer- streut bis dieht rauhhaarigen Ästen. Blätter lanzettlich bis ei- lanzettlich, ganzrandig, spitz, gegen die Basis kurz verschmälert, zer- streut behaart. Blüten in endständigen einfachen oder ästigen Trauben. Traubenspindel wie die lanzettlichen bis eiförmigen Deck- blätter mehr minder rauhhaarig. Kelch rauhhaarig, die Ober- Genista. 1081 lippe tief zweiteilig, die Unterlippe dreispaltig. Blumenkrone gelb, kahl, die Fahne etwa 10 mm lang, eiförmig, so lang oder etwas kürzer als das längliche, stumpfe Schiffehen. Fruchtknoten dicht zottig. Hülsen lineal, 2—3 cm lang, mehr minder rauhhaarig, aufspringend. Juni, Juli. Genista ovata W. K. Descr. et Ic. pl. rar. Hung. I. 86 T. 84 (1802); Koch Syn. Ed. 2. 167 (1844) z. T.; Maly F]. Steierm. 246 (1844); Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 202 (1874). Genista lasiocarpa Spach in Ann. sc. nat. Ser. 3. Ill. 135 (1845) z. T.; Fritsch Exeursionsfl. Österr. 1. Aufl. 315 (1897). An Waldrändern, ‚buschigen Abhängen, in lichten Wäldern, in Mittel- und Untersteiermark, zerstreut. Zwischen Kirchdorf und Traföss nächst Pernegg. Zwischen Kraubath und Turneck nächst Stainz; zwischen St. Peter und Wurmberg, bei Ankenstein, Sauritsch, Lovreian; am Bachergebirge bei Rothwein. Bei Groß-Florian, Pulsgau, St. Marein bei Erlachstein, Maria-Neustift, Friedau, Pöltschach, Rohitsch, Sauerbrunn, Straden, auf der Gora bei Gonobitz, bei Windisch-Landsberg. Sekt. 4. Chamaespartum (Adans.) Spach. Zweige ungeflügelt, wehrlos. Blätter wechselständig, ungeteilt. Blüten zu zweien seitlich an den jungen Trieben. Hülsen lineal, viel länger als der Kelch. Chamaespartum Adans. Fam. II. 321 (1763) als Gattung. Genista Sekt. Chamaespartum Spach in Ann. sc. nat. 3. Ser. III. 140 (1845); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 234 (1891) A. u. @. Syn. VI. 2. 264 (1907). 6. Genista pilosa Z. Behaarter Ginster. Niedriger Strauch mit niederliegenden oder aufstrebenden Ästen und kantigen, anliegend behaarten heurigen Zweigen. Blätter verkehrt-eilanzettlich, stumpf, stachelspitz, unterseits in der Jugend dicht, im Alter spärlich anliegend seidig behaart, oberseits kahl. Blüten an den heurigen Zweigen einzeln oder zu zweien achselständig, kurz gestielt. Kelch an- liegend seidig behaart, viel kürzer als die Blumenkrone, die Ober- lippe tief zweiteilig, die Unterlippe kurz dreilappig. Blumenkrone gold- gelb, die Fahne eiförmig, etwa 10 mm lang, wie das etwa gleichlange, stumpfe Schiffehen an der Außenseite anliegend seidenhaarig. Frucht- knoten dicht seidig-filzig, Hülse länglich, 2—2,5 cm lang, seiden- haarig. - j Genista pilosa Z. Sp. pl. Ed. 1. 710 (1753); Koch Syn. Ed. 1. 166 (1844); Maly Fl. Steierm. 246 (1868); A. u. @. Syn. VI. 2. 265 (1907). In lichten steinigen Wäldern, an Felsen, nur auf Kalk, zerstreut bis in die Voralpen. Bei Aussee, am Vordernberger Reichenstein, bei St. Michael nächst Leoben, Mitterndorf nächst St. Peter-Freyenstein, bei Thörl nächst Aflenz. Bei Kraubath und St. Michael, im Rettengraben bei Bruck. Gemein bei Frobnleithen, Peggau, am Lantsch und Schöckel, 1082 Genista. Laburnum. überall bei Graz, wie am Geierkogel und Pleschkogel, bei St. Radegund, Stübing, Gösting, St. Gotthard, Weinzödl. Gemein bei Voitsberg, bei Hartberg, Pöllau. Sehr selten in steinigen Gehölzen bei Marburg; häufiger bei Riez, Neuhaus, Cilli, Greis, Tüffer, Steinbrück, Trifail. Sekt. 5. Saltzwedelia (@. M. Sch.) Rehb. Äste und Zweige zwei- schneidig geflügelt. Blätter ungeteilt. Blüten in endständigen Trauben. Saltzwedelia @. M. Sch. Fl. d. Wetterau II. 480 (1800) als Gattung. Genista Sekt. Saltzwedelia Rchb. Consp. 153 (1828); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 234 (1891). Syspone @ris. Spec. fl. Rumel. et Bith. I. 5 (1843). Genistella Meh. Meth. 133 (1794) als Gattung; Spach'in Ann. sc. nat. 3. Ser. Ill. 123 (1845) als Sektion. Pterospartum Willk. in Willk. u. Lange Prodr. Fl. Hisp. III. 440 (1877) z. T. 7. Genista sagittalis 4. Geflügelter Ginster. Bis 20 cm hoher Halbstrauch mit breit zweischneidig geflügelten Zweigen. Blätter eilanzettlich, spitz, ganzrandig, unterseits zerstreut langhaarig, sitzend, nur an den jüngeren Zweigen vorhanden. Blüten in dichten endständigen Trauben. Traubenspindel wie die kleinen lanzett- lichen Deckblätter und Blütenstiele abstehend rauhhaarig. Kelch etwa halb so lang wie die Blumenkrone, gelbgrün, behaart, die Oberlippe tief zweiteilig, etwa halb so lang als die kurz dreilappige Unterlippe. Blumenkrone hellgelb, Fahne eiförmig, 10—12 mm lang, etwas länger als das längliche, stumpfe Schiffehen. Fruchtknoten dicht behaart: Hülsen länglich, 1,5 cm lang, seidenhaarig. Genista sagittalis L. Sp. pl. Ed. 1. 710 (1753); Strobl Fl. Admont II. (1882); A. u. @. Syn. VI. 2. 267 (1907). Saltzwedelia sagittalis @. M. Sch. Fl. d. Wetterau If. 498 (1800). Genistella racemosa Mnch. Meth. 133 (1794). Syspone sagittalis @ris. Spie. fl. Rumel. et Bithyn. I. 6 (1843). Cytisus sagittalis Koch Deutschl. Fl. V. 109 (1839), Syn. Ed. 2. 172 (1844): Maly Fl. Steierm. 248 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 203 (1874). Auf Wiesen, an Waldrändern, buschigen Abhängen, bis in die höheren Voralpen verbreitet. Bei Aussee, Kainisch, Mitterndorf; am Lichtmeßberg und bei Dittmannsdorf nächst Admont; zwischen Hohen- tauern und St. Johann. Gemein im ganzen Murtale und seinen Seiten- tälern bis gegen 1600 m, so bei Murau, Unzmarkt, Judenburg, Leoben, Bruck, St. Lambrecht, Neumarkt, Seckau, im Mürztale, im Semmering- und Wechselgebiet und von da südwärts durch ganz Mittel- und Süd- steiermark. 24. Laburnum Med. Goldregen. Blüten in reichblütigen hängenden Trauben. Kelch glockig, die beiden oberen Zipfel zur Öber-, die unteren zur Unter- Laburnum. 1083 lippe verwachsen. Fahne eiförmig, Flügel verkehrt-eiförmig, Schiff- chen stumpf, kürzer als die Flügel; die Nägel aller Kronblätter frei. Staubfäden zu einer ringsum geschlossenen Röhre verwachsen. Frucht- knoten sitzend, mit zahlreichen Samenknospen. Griffel eingerollt, Narbe kopfig, nach außen gewendet. Hülse länglich, Same ohne Nabelwulst. Sträucher oder Bäume mit wehrlosen Ästen und dreizählig ge- fingerten Blättern. Laburnum Med. in Vorl. Churpf. phys. Ges. II. 362 (1787), Phil. bot. I. 204 (1779); Taubert in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 236 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 271 (1907). Cytisus Sekt. Laburuum DC. Prodr. Il. 153 (1825); Koch Syn. Ed. 2. 169 (1844). Wicht. Literatur: Weltstein, Untersuchungen über die Sektio Laburnum der Gattung Cytisus in Öst. bot. Zeitschr. XL (1890) 395 ff. und XLI 127 ff. I. Laburnum anagyroides Med. Gemeiner Goldregen. Strauch oder kleiner, bis 3 m hoher Baum mit dunkel graubrauner, im Alter rissiger Rinde. Blätter gestielt, dreizählig; Blättchen sehr kurz ge- stielt, aus verschmälertem Grunde elliptisch, bespitzt, ganzrandig, an- gedrückt behaart, oberseits dunkel-, unterseits graugrün. Blüten in reichblütigen, blattachselständigen, überhängenden Trauben. Trauben- spindel und Blütenstiele angedrückt behaart, letztere mehrmals länger als der Kelch. Kelch angedrückt behaart, zweilippig, die Oberlippe zweizähnig, die Unterlippe etwas länger. Blumenkrone goldgelb, die Fahne rundlich, 16—21 mm lang, innen braun gezeichnet, die Nägel der Kronblätter kürzer als der Kelch. Hülsen länglich, zwischen den Samen oft eingeschnürt, angedrückt behaart, 5—7 cm lang. Same linsen- förmig, am Nabel ausgebuchtet, 4—5 mm breit, giftig. Mai, Juni. Laburnum anagyroides Med. in Vorl. Churpf. phys. Ges. II. 363 (1787). Laburnum vulgare Grise.b Spie. fl. Rumel. et Bithyn. 7 (1843). Cytisus Laburnum Z. Sp. pl. Ed. 1. 739 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 169 (1844). Labur- num Laburnum Voß-Vilmorin Blumengärtn. (1896); A. u. @. Syn. VI. 2. 272 (1907). Zeigt folgende schwach verschiedene Formen: «. Linnaeanum (Wettst.) Hay. Oberlippe des Kelches zweizähnig mit zusammenneigenden oder verwachsenen Zähnen. Fahne länger als breit, vorn deutlich ausgerandet. Blätter am Grunde etwas keilig zu- geschweift. Cytisus Laburnum Subsp. Linnaeanus Weltst. in Öst. bot. Zeitschr. XL. 398, 437 (1898). Cytisus Laburnum r. typicus Beck Fl. N.-Öst. I. 1. 831 (1892). Laburnum Linnaeanum Dieek Neuh. Nat. Arb. (1892—93) 19. La- burnum Laburnum Subsp. A. Linnaeanum A. u. @. Syn. VI. 2. 272 (1907). Laburnum anagyroides «. Linnaeanum Hay. Fl. Steierm. I. 1083 (1910). 1084 Laburnum. Sarothamous. In Gärten häufig kultiviert und ab und zu verwildert, wie bei Graz, Marburg. : d. Jacquinianum (Wettst.) Hay. Oberlippe des Kelches zwei- zähnig mit kurzen spreizenden Zähnen. Fahne fast so breit wie lang, nicht ausgerandet. Blätter am Grunde allmählich verschmälert. Cytisus Laburnum Subsp. Jaequinianum Weltst. in Öst. bot. Zeitschr. XL. 435; 438 (1890), Laburnum anagyroides ß. Jacquinianum Hay. F]. Steierm. I. 1084 (1909). Cytisus Laburnum ß. Jacequinianum Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 83 (1892). Laburnum Jacquinianum Dieck Neuh. Nat. Arb. (1892—93) 19. La- burnum Laburnum £. Jaequinianum A. u. @. Syn. VI. 2. 273 (1907). An buschigen Abhängen, Waldrändern, sehr zerstreut in Unter- steiermark bis in die Voralpen (1000 m). Auf dem Wotsch gegen Rohitsch, auf dem Kosiak bei Neuhaus, auf dem Schloßberge von Cilli, im Sann- und Savetale bei Cilli, Steinbrück, Trifail. Wird auch häufig in Gärten und Anlagen kultiviert und verwildert ab und zu, wie auf dem Grazer Schloßberge. 2. Laburnum alpinum (Mill.) Griseb. Alpen-Goldregen. Bis 2 m hoher Strauch mit dunkelgrauer Rinde. Blätter gestielt, dreizählig; Blättchen fast sitzend, elliptisch, beidendig verschmälert, ganzrandig, spitz, 5—9 cm lang, oberseits kahl, unterseits am Rande und an den Nerven abstehend behaart. Blüten in reich- blütigen, blattachselständigen, überhängenden Trauben. Trauben- spindel und Blütenstiele kahl oder locker abstehend behaart, letztere mehrmals länger als der Kelch. Kelch kahl, zwei- lippig, die Oberlippe ungeteilt, die Unterlippe deutlich länger. Blumenkrone hellgelb; Fahne herzförmig, 14—17 mm lang und fast ebenso breit, innen braun gezeichnet; die Nägel kürzer als der Kelch. Hülsen länglich, zwischen den Samen oft eingeschnürt, scharfkantig, 4—6 cm lang. Juni. Cytisus alpinus Mill. Gard. Diet. Ed. 8. Cytisus No. 2 (1768); Koch Syn. Ed. 2. 169 (1844); Maly Fl. Steierm. 247 (1868). Laburnum alpinum Griseb. Spieil. fl. Rumel. et Bithyn. 1. 7 (1843); A. u. @. Syn. VI. 2. 275 (1907). An Waldrändern, in Gebüschen der Kalkvoralpen Südsteiermarks. In der Hudna-lukna bei Wöllan (Alexander) und auf dem Schloß- berge von Schönstein (Preissmann!). Ferner in den Sanntaler Alpen im Logartale bei Sulzbach! und aufwärts bis zur Klemensik-Alpe! Wird auch hie und da in Gärten kultiviert. 25. Sarothamnus Wimm. Besenginster. Blüten einzeln, blattwinkelständig. Kelch glockig, die beiden oberen Zipfel zu einer kurz zweizähnigen Oberlippe, die drei unteren Sarothamnus. Cytisus. 1085 zu einer kurz dreizähnigen Unterlippe verwachsen. lahne herzeiförmig. Flügel länglich. Schiffehen gerade oder schwach aufwärts gekrümmt, bald hängend, die Staubblätter und der Griffel hervorragend, die Nägel aller Kronblätter frei. Staubblätter zu einer ringsum geschlossenen Röhre verwachsen; vier davon fast doppelt so lang als die übrigen. Fruchtknoten sitzend, mit zahlreichen Samenknospen. Griffel an der Spitze verbreitert, sehr lang, ein- bis mehrmals eingerollt. Hülse länglich; Samen flach, mit Nabelwulst. Sarothamnus Wimm. Fl. v. Schles. 1. Ausg. 278 (1832); Endl. Gen. pl. 1266 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 165 (1844); Maly Fl. Steierm. 246 (1868); 4. u. @. Syn. VI. 2. 208 (1907). Cytisus Sekt. Sarothamnus Benth. Hook Gen. pl. I. 484 (1867); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. Ill. 3. 239 (1891). I. Sarothamnus scoparius (Z.) Koch. Gemeiner Besenginster. Bis 1,5 m hoher Strauch mit rutenförmigen, wehrlosen Ästen. Blätter klein, kurz gestielt, dreizählig; Blättchen aus keiligem Grunde verkehrt-lanzettlich, ganzrandig, spitz, 7—15 mm lang, in der Jugend seidenhaarig, später kahl; die Blätter der letzten Ver- zweigungen einfach. Blüten einzeln, seltener zu zweien achselständig, gestielt. Blütenstiele und Kelche kahl. Blüten sehr groß, leuchtend goldgelb. Fahne herzförmig, 15—1S mm lang, das Schiffehen stumpf, etwas länger. Fruchtknoten abstehend zottig, Hülsen länglich, flach, schwach gekrümmt, 3—5 cm lang, schwarz, bereift, am Rande zottig gewimpert. Mai, Juni. Spartium scoparium ZL. Sp. pl. Ed. 1. 709 (1753). Sarothamnus sco- parius Koch Deutschl. Fl. V. 82 (1839); A. u. @. Syn. VI. 2. 288 (1907), Sa- rothamnus vulgaris Wimm. Fl. Schles. 1. Ausg. 278 (1832); Koch Syn. Ed. 2. 166 (1844); Maly Fl. Steierm. 246 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 202 (1879). Cytisus scoparius Lk. Enum. II. 241 (1822). In lichten Wäldern, Holzschlägen, an buschigen Abhängen, auf kalkfreiem Boden, zerstreut. An der Bahn zwischen Judenburg und Bruck. Am Geierkogel ober St. Veith, bei St. Radegund, Schattleithen, am Lustbühel, um Rettenbach, bei Mariatrost und auf dem Ruckerl- berge und Rainerkogel bei Graz. Am Wildoner Berge; bei Schwamberg, Schöneck nächst Stainz; auf dem Lembacher Kalvarienberge, bei St. Peter und Ebensfeld nächst Marburg; im Pettauer Felde bei Sterntal, Pettau, Dornau; am Bachergebirge ober Rotwein; am Kulmberge bei Friedau. An manchen dieser Standorte vielleicht ursprünglich als Hasenfutter angebaut, wie auch z. B. bei Frein. 26. Cytisus Z. Gaisklee. Blüten in Trauben oder einzeln. Kelch glockig oder röhrig, ‚seine beiden oberen Zähne ganz oder teilweise zu einer Oberlippe, seine 1086 Cytisus. drei unteren zu einer ungeteilten oder dreizähnigen Unterlippe ver- wachsen. Fahne kreisrund oder eiförmig. Schiffehen gerade oder ein- gekrümmt, meist stumpf, aufrecht, die Staubblätter und den Griffel einschließend. Die Nägel sämtlicher Blumenblätter frei. Staub- blätter zu einer ringsum geschlossenen Röhre verwachsen, alle ziemlich gleich lang. Fruchtknoten sitzend oder seltener gestielt mit zahlreichen Samenknospen. Griffel pfriemenförmig, gerade oder eingebogen, mit schiefer Narbe. i Sträucher oder Halbsträucher mit dreizähligen, selten ungeteilten Blättern und meist gelben Blüten. Cytisus L. Sp. pl. Ed. 1. 739 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 328 (1754); Endl. Gen. pl. 1266 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 169 (1844); Maly Fl. Steierm. 247 (1868); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 239 (1891) z. T. Wicht. Literatur: A. Kerner, Die Abhängigkeit der Pflanzengestalt von Klima und Boden. Die Cytisus- Arten der Sectio Tuboeytisus. Innsbruck, 1869. Simonkai, Cytisi Hungariae terrarumque adjacentium in Math. es term Közlem. XXII. p. 355 (1888). Briquet, Etudes sur les Cytises des Alpes maritimes, Geneve et Bäle, 1894. Bestimmungsschlüssel. 1. Blüten purpurn. Pflanze kahl oder fast kahl . . . . . . ©. purpureus. Blütenggelb> Pflanzesmelrzminders behaart 2 2 2 Blüten in endständigen blattlosen Trauben. Kelch kurz glockig: €. nigricans. Blüten in Köpfchen oder blattwinkelständig. Kelch röhrig-glockig . . 3. 3. Blüten in einem endständigen Köpfchen oder einer Dolde. . . .... 4. Blüten allenblattwinkelständigse 2 rs Er Er 4. Blätter dicht anliegend grau behaart . . . . 2.2... .. O. ausiriacus. Blätter abstehend rauhhaarig - . 2. Orcapilalig: St Hülsen am Rande dicht gewimpert, auf ae Fläche kahl oder fast kahl: ©. eiliatus. Hülsen rundum rauhhaarig-zottig - .» » 2 2 2.2.2020. 0. 0. hirsulus. Sekt. 1. Corothamnus (Koch) Nym. Blätter einfach. Kelch kurz glockig. Schiffehen stumpf geschnäbelt. Narbe gegen die Fahne zu stark abschüssig. Genista Sekt. Corothamnus Koch Deutschl. Fl. V. 92 (1839). Cytisus Sekt. Coruthamnus Nym. Consp. fl. Europ. 157 (1878); Taubert in Engl. u. Pranll Nat Pflanzenf. III. 3. 239 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 306 (1907). Cytisus procumbens Spreng. (Syst. III. 224 [1826], Genista procumbens W. K. in Willd. Spee. pl. III. 880 [1803], Maly Fl. Steierm. 246) soll auf dem Donatiberge bei Rohitsch und bei Cilli vorkommen. Beide Angaben halte ich für irrig. Cytisus diffusus Vis. (Fl. Dalm. IIT. 269 [1852], Genista diffusa Willd. Sp. pl. III. 942 [1803], Maly Fl. Steierm. 246) wird gleich voriger von Tomaschek (Verh. zool. bot. Ver. Wien V [1855] 763) für die Flora von Cilli angeführt, was ich eben- falls für unriehtig halte. Cytisus. 1087 Sekt. 2. Lembotropis @riseb. Blätter dreizählige. Kelch kurz, glockig. Blüten in aufrechten Trauben. Schiffchen geschnäbelt. Narbe gegen das Schiffehen zu abschüssig. Lembotropis @riseb. Spie. fl. Rumel. I. 10 (1843) als Gattung. Cytisus Sekt. Lembotropis Denth. Hook Gen. pl. I. 484 (1867); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 241 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 310 (1907). Genista Sekt. Lembotropis Briqu. Cytis. Alp. mar. 121 (1894). I. Cytisus nigricans Z. Schwarzwerdender Gaisklee. Bis Im hoher Halbstrauch mit rutenförmigen, reich beblätterten Zweigen. Blätter dreizählig, gestielt; Blättchen eilanzettlich, ganzrandig, wie die Blütenstiele und heurigen Äste angedrückt zweizackhaarig. Blüten in endständigen, aufrechten, kegelförmigen Trauben; Blütenstiele kürzer als die Blüten. Kelch kurz glockig, angedrückt behaart, die Öberlippe kurz zweizähnig, kürzer als die kurz dreizähnige Unterlippe. Unter dem Kelch ein fädliches Vorblatt. Blumenkrone hellgelb, beim Trocknen braun werdend, kahl. Fahne breit eiförmig, kurz zu- gespitzt, 9—10 mm lang, das Schiffchen gleich lang, kurz zugespitzt geschnäbelt. Fruchtknoten dicht behaart. Griffel schwach gekrümmt, die Narbe an seiner Spitze gegen das Schiffehen zu leicht abschüssig. Hülsen lineal, 2,5—3,5 em lang, angedrückt behaart. Juni— August. Cytisus nigricans L. Sp. pl. Ed. 1. 739 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 169 (1844); Maly Fl. Steierm. 247 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 202 (1874); A. u. @. Syn. VI. 2. 310 (1907). k An Waldrändern, buschigen Abhängen, in Holzschlägen. Im Mur- tale bei St. Georgen, Judenburg; bei Vordernberg. Bei Übelbach, Frohnleithen, Peggau, am Lantsch; überall bei Graz, wie bei St. Gott- hard, Gösting, am Geierkogel, Buchkogel, auf der Platte. Bei Pöllau, St. Georgen a. d. Stiefing, Stainz, Leibnitz. Gemein bei Marburg, wie bei St. Urbani, Wolfszettel, am Deutschen und Lembacher Kalvarien- berge, an der Drau am Fuß des Schlapfen, in den Windischen Büheln; bei Luttenberg. Am Bachergebirge bei Rotwein, Lembach, St. Wolfgang, Schleinitz; bei Pettau, Sauritsch, (Lovrecan), Pöltschach; auf dem Wotsch, bei Rohitsch, Neuhaus, Windischgraz, Hochenegg, Sachsenteld, Cilli, Tütfer, Steinbrück; im Sanntale zwischen Leutsch und Praßberg. Sekt. 3. Tubocytisus DC. Blätter dreizählig. Kelch röhrig, mindestens doppelt so lang als breit. Narbe gegen das Schiffchen zu abschüssig. Tubocytisus DC. Mem. sur les Legum. VI. 214 (1825), Prodr. II. 155 (1835); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 240 (1891). Wiborgia Mnech. Meth. 132 (1794) als Gattung. Cytisus Sekt. Viborgia Driqu. Cytis. Alp. mar. 127 (1894); 4A. u. @. Syn. VI. 2. 313 (1907). 1088 Cytisus. 2. Cytisus purpureus Scop. Purpurroter Gaisklee. Niedriger Strauch mit niederliegenden kahlen Zweigen. Blätter gestielt, kahl oder fast kahl, bläulichgrün; Blättchen lanzettlich oder verkehrt- eilanzettlich, stumpf oder spitzlich, weich stachelspitz. Blüten einzeln oder zu 2—3 in den Blattachseln der vorjährigen Zweige. Kelch röhrig-glockig, S—11 mm lang, am Rande flaumig, sonst kahl, zwei- lippig mit zweilappiger Ober- und kurz dreizähniger Unterlippe. Blumen- krone hell purpurn; die Fahne aus lang: genageltem Grunde breit verkehrt-herzförmig, in der Mitte mit dunklerem Fleck. Fruchtknoten kahl. Griffel kahl, eingebogen, mit gegen das Schiffchen abschüssiger Narbe. Hülsen lineal, 3—4 cm lang, kahl. April, Mai. Cytisus purpureus Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 905 (1772); Koch Syn. Ed. 2. 172 (1844); Maly Fl. Steierm. 248 (1868); A. u. @. Syn. VI. 2. 316 (1907). An grasigen sonnigen Abhängen, steinigen buschigen Stellen der Dolomitberge Südsteiermarks. Auf dem Wotsch und dem Jasselnik; bei Tüffer, Steinbrück, Trifail, auf dem Leisberge bei Lichtenwald, bei Reichenburg. 3. Cytisus hirsutus Z. Rauhhaariger Gaisklee Bis 60 cm hoher Halbstrauch mit aufsteigenden Ästen und dicht abstehend rauhhaarigen heurigen Zweigen. Blätter gestielt, dreizählig; Blättchen verkehrt-eilanzettlich oder -eiförmig, stumpf, weich stachelspitz, oberseits zerstreut, unterseits dichter rauhhaarig. Blüten in den Blattachseln der vorjährigen Zweige einzeln oder zu zweien; Blütenstiele kurz, abstehend zottig. Kelch röhrig-glockig, 10)—13 mm lang, ab- stehend rauhhaarig, mit kurz zweilappiger Ober- und dreizähniger Unterlippe. Blumenkrone hellgelb; die Fahne in der Mitte mit einem braunen Fleck, aus lang genageltem Grunde breit rundlich, 13—22 mm lang, kahl; die Flügel so lang wie das stumpfe Schiffehen. Frucht- knoten dieht zottig. Griffel kahl, an der Spitze eingebogen, die Narbe gegen das Schiffehen geneigt. Hülsen lineal, 3—4 em lang, ringsum dicht abstehend zottig. Mai. Cytisus hirsutus L. Sp. pl. Ed. 1. 739 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 171 (1844); Maly Fl. Steierm. 247 (1868); A. Kern. Abhäng. Pflanzengest. 13 (1869). Cytisus capitatus var. lateralis Nelr. Fl. N.-Öst. 927 (1859). Cytisus hirsutus var. leucotrichus Schur in Verh. Siebenb. Ver. Naturk. X. 60 (1859), Cytisus leu- eotrichus Simk. in Term. Közlem. XXII. 377 (1888). Cytisus hirsutus Subsp. hirsutus var. genuinus Drigu. Cytis. Alp. mar. 170 (1894). Cytisus hirsutus Subsp. leucotrichus A. u. @. Syn. VI. 2. 317 (1907). Cytisus ratisbonensis Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLIV. 539 (1904), nicht Schäffer. An buschigen felsigen Abhängen, an Waldrändern, stellenweise häufig. 3ei Kraubath, Bruck, Kirchdorf nächst Pernegg, Peggau; auf allen Kalk- Cytisus. 1089 bergen bei Graz, wie bei Rein, Gratwein, Gösting, St. Radegund, auf der Platte, im Annagraben, auf dem Rosenberge und dem Plabutsch; bei Fehring, Fürstenfeld, Riegersburg, Wildon; bei Köflach. Bei Mar- burg und am Bachergebirge bei Faal, Lembach, Hausambacher. Auf dem Wotsch bei Pöltschach, bei Ponigl, Pulsgau, Gonobitz, Neuhaus, Cilli, Tüffer, Römerbad, Steinbrück. 4. Cytisus ciliatus Wahlenbg. Gewimperter Gaisklee. Bis 60 cm hoher Halbstrauch mit aufsteigenden Ästen und abstehend rauhhaarigen heurigen Zweigen. Blätter gestielt, dreizählig; Blättchen verkehrt-eilanzettlich oder -eiförmig, stumpf, weich stachelspitz, oberseits spärlich, unterseits dichter rauhhaarig. Blüten in den Blattachseln der vorjährigen Zweige einzeln oder zu zweien. Blütenstiele kurz, abstehend zottig. Kelch röhrig-glockig, 10—13 mm lang, ab- stehend rauhhaarig mit kurz zweilappiger Ober- und dreizähniger Unterlippe. Blumenkrone hellgelb; die Fahne in der Mitte mit rot- gelbem Fleck, aus lang genageltem Grunde breit rundlich, 13—22 mm lang, kahl; die Flügel so lang wie das stumpfe Schiffehen. Frucht- knoten an den Kanten dicht zottig, auf den Flächen kahl oder fast kahl; Griffel kahl, an der Spitze eingebogen, die Narbe gegen das Schiffehen geneigt. Hülsen 3,5—4,5 cm lang, leicht gebogen, an den Kanten dicht gewimpert, auf den Flächen kahl oder mit ein- zelnen Härchen besetzt. Mai. Cytisus ciliatus Wahlendbg. Fl. Carp. prince. 219 (1814); A. Kern. Abhäng. Pflanzengest. 14 (1869). Cytisus falcatus Preissm. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1896) 173, nicht W. K. Cytisus scepusiensis Äöf. in Linnaea XXXII. 609 (1863). Cytisus hirsutus Subsp. eiliatus Briqu. Cytis. Alp. mar. 169 (1894); A. u. G. Syn. VI. 2. 320 (1907). Auf buschigen Hügeln, schotterigen Heiden, nur auf Tertiärschotter in Mittelsteiermark. Häufig in der östlichen Umgebung von Graz, be- sonders zwischen dem Hilmteich und Mariatrost und von Mariagrün bis auf die Platte (Preissmann!); ferner bei Unter-Hatzendorf und Dir- ling nächst Fürstenfeld (Sabransky)). 5. Cytisus capitatus Scop. Kopfiger Gaisklee. Bis 60 cm hoher Halbstrauch mit aufrechten oder aufsteigenden Ästen und ab- stehend rauhhaarigen heurigen Zweigen. Blätter gestielt, dreizählig; Blättchen verkehrt-lanzettlich bis verkehrt-eiförmig, stumpf oder zu- gespitzt, weich stachelspitz, oberseits kahl oder zerstreut behaart, unter- seits anliegend langhaarig. Blüten in endständigen Köpfchen; Blütenstiele kurz, abstehend zottige. Kelch röhrig-glockig, 9—12 mm lang, reichlich lang zottig, mit zweizähniger Ober- und kurz dreizähniger Hayek, Flora von Steiermark. 69 1090 Cytisus. Unterlippe. Blumenkrone hellgelb, die Fahne in der Mitte mit einem braunen Fleck, aus lang genageltem Grunde breit eiförmig, S—17 mm lang, etwas behaart, die Flügel etwas länger als das stumpfe Schiffehen. Fruchtknoten dicht zottig. Griffel kahl, an der Spitze eingebogen, die Narbe gegen «das Schiffchen geneigt. Hülsen lineal, 3—4 em lang, ringsum dicht zottig. Mai—Juli. Cytisus capitatus Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 70 (1772); Koch Deutschl. Fl. V. 101 (1835). Cytisus supinus Z. Sp. pl. Ed. 1. 740 (1753) z. T.; A. Kern. Abhängigk. d. Pflanzengest. v. Klima u. Boden 11 (1869), Sched. ad fl. exs. Austro- Hung. III. 3 (1884). Cytisus capitatus und Cytisus supinus Koch Syn. Ed. 1. 155 (1837), Ed. 2. 170 (1844). Cytisus humifusus Vest in Steierm. Zeit- schr. III. (1821) 160. Cytisus capitatus ß.terminalis, y. bisflorens Neilr. Fl. N.-Öst. 927, 928 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 202 (1874). Cyti- sus capitatus und Cytisus prostratus Maly Fl. Steierm. 247 (1868). Cytisus supinus Subsp. capitatus 1. genuinus A. u. @. Syn. VI. 2. 334 (1907). An Waldrändern, buschigen Abhängen, in Holzschlägen. In Ober- steiermark bei St. Johann am Tauern; zerstreut im Murtale bei Scheif- ling, Zeiring, Judenburg, Knittelfeld, Kraubath, Leoben, Bruck, St. Peter, Freienstein, Frohnleiten, Peggau. Gemein durch ganz Mittel- und Untersteiermark. 6. Cytisus austriacus Z. Österreichischer Gaisklee. Bis 70 cm hoher Halbstrauch mit aufrechten oder niederliegenden Ästen und dicht anliegend seidenhaarigen Zweigen. Blätter gestielt, dreizählig; Blättchen aus keiligem Grunde lanzettlich, ganzrandig, spitz, oberseits schwächer, unterseits dicht angedrückt seidenhaarig. Blüten in endständigen Köpf- chen. Kelch röhrig-glockig, ziemlich dicht zottig, 10—12 mm lang, die Oberlippe zweiteilig, die Unterlippe an der Spitze dreizähnig. Blumen- krone hellgelb, die Fahne lang genagelt, herzeiförmig, 20—22 mm lang, außen dicht anliegend behaart. Flügel etwas länger als das stumpfliche, kahle Schiffehen. Fruchtknoten zottig. Griffel kahl, an der Spitze ein- gebogen, mit gegen das Schiffehen zu herablaufender Narbe. Hülsen lineal, spitz, 2—3 cm lang. Juni— August. Cytisus austriaeus Z. Sp. pl. Ed. 2. 1042 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 170 (1844); Maly Fl. Steierm. 247 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 202 (1874). Cytisus supinus y. ZL. Sp. pl. Ed. 1. 740 (1753). Cytisus Austriacus ». argentens Neilr. Fl. Wien 640 (1846). Cytisus arenarius Simk. in Math. es term. Közlem. XV. 509 (1878). Cytisus supinus Subsp. austriacus BDriqu. Cytis. Alp. mar. 175 (1894); A. u. @. Syn. VI. 2. 330 (1907). Auf trockenen Grasplätzen, an Rainen, Waldrändern, in Unter- steiermark, selten. Auf schotterigen Haiden zwischen Friedau und Groß-Sonntag (Murmann); am Abhange des Donatiberges gegen Rohitsch (Unger, Froelich),; angeblich auch auf der Bukova gora bei Trifail (Graf). Coronilla. 1091 7. Tribus: Coronilleae Adans. Kelch fünfzähnig oder -teilig. Frucht eine bei der Reife in ein- samige Teile zerfallende „Gliederhülse“, selten einsamig und geschlossen bleibend. Blätter unpaarig gefiedert oder gefingert, ohne Wickelranke. Coronilleae Adans. Fam. II. 372 (1763); Spreng. Anl. II. 2. 758 (1818). Hedysareae DC. Prodr. II. 307 (1825); Benth. et Hook. Gen. pl. I. 447 (1867); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 309 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 834 (1909). 27. Goronilla Z. Kronwicke. Blüten meist in Dolden. Kelch glockig, fünfzähnig; Kelchzähne ziemlich gleich lang, die beiden oberen oft verwachsen. Blumenkron- blätter lang genagelt. Platte der Fahne fast kreisrund. Flügel schief verkehrt-eiförmig bis länglich. Schiffchen eingebogen, zugespitzt geschnäbelt. Die neun unteren Staubblätter zu einer Röhre ver- wachsen, das zehnte frei; Staubfäden an der Spitze verbreitert oder völlig miteinander verwachsen. Fruchtknoten sitzend, mit zahlreichen Samenknospen. Griffel kahl, eingebogen, mit kleiner endständiger Narbe. Hülse stielrund oder vierkantig, gerade oder gekrümmt, bei der Reife in längliche einsamige Glieder zerfallend (Abb. 36, Fig. 7). Same länglich. Kräuter oder Sträucher mit unpaarig gefiederten Blättern. Coronilla Z. Sp. pl. Ed. 1. 742 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 330 (1754); Endl. Gen. pl. 1280 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 208 (1844); Maly Fl. Steierm. 254 (1868); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 311 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 846 (1909). Bestimmungsschlüssel. r 1. Strauch mit. gelben Blüten... . .» . . 2... 0 2.u 20... @ Emerus:. Krautige Pflanzen . . . KEN I RT dc ee 2. Blüten blaßlila. Hülsen Eüfteche EEE Ei er Re ee Ehre Blüten gelb. Hülsen hängend . . . . IE TA! 3. Stengel liegend oder aufsteigend, bis 15 cm Jap, Nebenblätter verwachsen, fast so groß wie die Blättchen . . ER 2 ,: vaginalis. Stengel aufrecht, bis 50 cm. Nebenblätter BE fein, hinfällig . ©. coronata. Sekt. 1. Emerus (Adans.) Desv. Nägel der Kronblätter viel länger als der Kelch. Hülse stielrund, gestreift, kaum in Glieder zerfallend. Emerus Adans. Fam. II. 326 (1763), als Gattung. Coronilla Sekt. Emerus DC. Prodr. II. 309 (1825); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 311 (1891); 4A. u. @. Syn. VI. 2. 858 (1909). I. Coronilla Emerus Z. Strauchige Kronwicke. Bis über 1m hoher Strauch mit kahlen wehrlosen Zweigen. Blätter unpaarig ge- fiedert, kahl, mit 2—4 Paaren keilig-verkehrt-eiförmiger bis verkehrt- herzförmiger, gestutzter oder ausgerandeter Blättchen. Nebenblätter sehr 69* 1092 Coronilla. klein, länglich, behaart. Blüten in kurz gestielten, 2—5-blütigen Dolden, kurz gestielt. Kelch kurz glockig, kahl, mit sehr kurzen drei- eckigen Zähnen. Blüten gelb, 15—20 mm lang, die Nägel der Kron- blätter mehr als doppelt so lang als der Kelch. Platte der Fahne verkehrt-eiförmig, zurückgebogen. Schiffehen aufwärts gebogen, lang ge- schnäbelt. Hülsen hängend, stielrund, 5—8 cm lang, 2 mm breit, netz- aderig, braun. April—Juni. Coronilla Emerus L. Sp. pl. Ed. 1. 742 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 208 (1844); Maly Fl. Steierm. 254 (1868). Emerus alpestris Scheele in Flora (1843) 443. Coronilla Emerus A. typica A. und @. Syn. VI. 2. 858 (1909). An Waldrändern, buschigen Abhängen. Am östlichen Ufer des Alt-Ausseer Sees (Favarger und Rechinger), selten. Bei Pettau (Petrasch). Auf der Stenica bei Neuhaus (keichardt), auf dem Hum bei Tüffer und dem Turjeberge bei Römerbad (Graf). Sekt. 2. Coronilla DO. Nagel der Blumenkrone so lang wie der Kelch. Hülse leicht in Glieder zerfallend. Coronilla DC. Prodr. II. 309 (1825). Eucoronilla Benth. et Hook. Gen. pl- I. 510 (1865); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 311 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 848 (1909). 2. Coronilla coronata L. Berg-Kronwicke. Ausdauernd; Wurzel- stock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, einfach oder ästig, bis 50 cm hoch, kahl. Blätter unpaarig gefiedert, kabl, sitzend, mit 4— 7 Paaren ovaler bis verkehrt-eiförmiger, ganzrandiger, stumpfer, stachel- spitzer, blaugrüner Blättchen. Nebenblätter klein, lanzettlich, bald abfallend. Blüten in langgestielten, kugeligen, 15—20- blütigen Dolden, mäßig kurz gestielt. Kelch kurz glockig, kahl, mit breit dreieckigen, kurzen Zähnen. Nägel der Kronblätter nicht oder kaum länger als der Kelch. Blüten goldgelb, 9—11 mm lang. Platte der Fahne eiförmig, zurückgebogen. Flügel etwas länger als das zu- gespitzte Schiffehen. Hülsen hängend, rosenkranzförmig eingeschnürt, mit tonnenförmigen Gliedern, mitunter nur eingliederig, 1—4 cm lang, 3 mm breit. Juni, Juli. Coronilla coronata L. Syst. nat. Ed. X. 1168 (1758—59); A. u. @. Syn. VI. 2. 851 (1909). Coronilla montana .Jacg. Enum. stirp. Vind. 134 (1762); Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 72 (1772); Koch Syn. Ed. 2. 208 (1844); Maly Fl. Steierm. 254 (1868). An felsigen buschigen Abhängen, an Waldrändern. Bei St. Gott- hard und am Geierkogel bei Graz. Häufig in Untersteiermark bei Stattenberg, Neuhaus, Cilli, Tüffer, Montpreis, Reichenburg, Steinbrück, Hrastnigg, Trifail, Drachenburg. Coronilla. 1093 3. Coronilla vaginalis Lam. Scheidenblätterige Kronwicke. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, ästig, kurz kriechende Stämmchen treibend. Stengel am Grunde meist holzig, aus liegendem Grunde auf- steigend, bis 15 cm lang, ästig, kahl. Blätter unpaarig gefiedert, kahl, blaugrün, mit 4—8 Paaren kleiner, eiförmiger, ganzrandiger, stumpfer oder etwas spitzlicher, etwas fleischiger Blättchen. Nebenblätter eiförmig, miteinander verwachsen, so groß wie die Blättehen. Blüten in langgestielten, kugeligen, 4—10-blütigen Dolden, kurz gestielt. Kelch kurz glockig, kahl, mit breit dreieckigen, sehr kurzen Zähnen. Blüten 7—9 mm lang, goldgelb. Fahne ver- kehrt-herzförmig, in den Nagel rasch verschmälert. Flügel doppelt so lang als das grünliche Schiffehen. Hülsen hängend, rosenkranzförmig eingeschnürt mit tonnenförmigen Gliedern, 2—3,5 cm lang, 2 mm breit. Mai, Juni. Coronilla vaginalis Lam. Enceyel. meth. II. 121 (1786); Koch Syn. Ed. 2. 208 (1844); Maly Fl. Steierm. 254 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 60 (1882); A. u. @. Syn. VI. 2. 853 (1909). Coronilla minima Jacg. Fl. Austr. Icon. III. 39. T. 271; Gebh. Verz. in Steierm. ges. Pfl. 85 (1821), nicht L. In Nadelwäldern, an buschigen, steinigen Abhängen, auf Wiesen, in den nördlichen Kalkvoralpen zerstreut, Bei Aussee (Favarger), Gröbming (Angelis); im Paß Stein bei Mitterndorf (Strobl) und am Grimming (Gebhard); in der Krumpen und bei Weichselboden (Maly), bei Vordernberg (Breidler). Am Hochschwab (Hölzl!); am Leopold- steiner See (Preissmann!), nicht selten am Lantsch (Sternberg, Praesens) und in der Bärenschütz bei Mixnitz. 4. Coronilla varia 2. Bunte Kronwicke. Ausdauernd; Wurzel- stock walzlich, ästig, kriechend. Stengel liegend oder klimmend, bis 1 m lang, kahl oder schwach behaart. Blätter unpaarig gefiedert mit 6—10 Paaren länglicher oder ovaler, stumpfer oder abgestutzter, stachelspitzer, ganzrandiger, kahler oder zerstreut behaarter Blättchen. Blüten in langgestielten, kugeligen, 12—20-blütigen Dolden, mäßig kurz gestielt. Kelch kurz glockig, kahl, mit breiten, lanzettlich zugespitzten Zähnen. Nägel der Kronblätter so lang wie der Keleh. Blumenkrone 10—12 mm lang, blaßlila, das Schiffehen an der Spitze dunkel. Fahne eiförmig, in den Nagel rasch zusammen- gezogen und vor demselben geöhrlt. Schiffehen so lang wie Fahne und Flügel. Hülsen aufrecht, rosenkranzförmig eingeschnürt, mit tonnen- förmigen Gliedern, 3—8 cm lang und 3 mm breit. Juni— August. Coronilla varia ZL. Sp. pl. Ed. 1. 743 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 209 (1844); Maly Fl. Steierm. 254 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 208 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 60 (1882); A. u. G. Syn. VI. 2. 855 (1909). 1094 Hippoerepis. Auf Wiesen, an Zäunen, buschigen Abhängen, bis in die Voralpen- täler. In Obersteiermark zerstreut; bei Admont, Groß-Reifling, St. Gallen, im Murtale bei Pux nächst Niederwölz, Leoben, Bruck; bei Neuberg und im ganzen Mürztale; bei Aflenz, Frohnleithen, Peggau, am Lantsch. Verbreitet und meist häufig durch ganz Mittel- und Unter- steiermark. 28. Hippoerepis Z. Hufeisenklee. Blüten in gestielten oder sitzenden Dolden. Kelch kurz glockig, die zwei oberen Kelchzähne miteinander verwachsen. Blumen- kronblätter lang genagelt. Fahne fast kreisförmig. Flügel verkehrt- eiförmig bis länglich, gekrümmt. Schiffehen eingebogen, geschnäbelt. Die neun unteren Staubfäden zu einer Röhre verwachsen, das zehnte frei. Fruchtknoten sitzend, mit zahlreichen Samenknospen. Griffel kahl, eingebogen, mit kleiner endständiger Narbe. Hülse (Abb. 36, Fig. 9) flach gedrückt, meist gebogen, am oberen Rande bei jedem Samen bogig ausgebuchtet, bei der Reife in hufeisen- förmige Glieder zerfallend. Samen gebogen. Einjährige oder ausdauernde Kräuter, selten Sträucher mit unpaarig gefiederten Blättern und gelben Blüten. Hippocrepis L. Sp. pl. Ed. 1. 744 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 331 (1754); Endl. Gen. pl. 1280 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 210 (1844); Maly Fl. Steierm. 254 (1868); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 954 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 860 (1909). I. Hippocrepis comosa Z. Schopfiger Hufeisenklee. Wurzel- stock holzig, vielköpfig.. Stengel zahlreich, am Grunde holzig, rasig ausgebreitet, aufsteigend. Blätter unpaarig gefiedert, grasgrün, mit 4—8 Paaren ovaler bis länglicher ganzrandiger, stumpfer, stachel- spitzer, kahler oder fast kahler Blättchen. Nebenblätter eiförmig, frei, abfallend. Blüten in langgestielten, blattwinkelständigen, 4—8- blütigen Dolden, kurz gestielt. Kelch kurz glockig, kahl; Kelch- zähne dreieckig lanzettlich, spitz, so lang wie die Kelchröhre. Blumen- krone hellgelb, die Nägel der Kronblätter mehr als doppelt so lang als der Kelch. Fahne 8—10 mm lang, aufwärts gebogen. Flügel länger als das eingebogene geschnäbelte Schiffehen. Hülsen auf- recht oder abstehend, wellig geschlängelt, 1—6-gliederig, 0,5—8 cm lang, netzaderig, ‘drüsig rauh, rotbraun, bei der Reife in halbkreisförmige Glieder zerfallend. Mai— August. Hippocrepis comosa Z. Sp. pl. Ed. 1. 744 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 210 (1844); Maly Fl. Steierm. 254 (1844); Strobl Fl. Admont II. 60 (1882); A. u. @. Syn. VI. 2. 861 (1909) Hedysarum.. 1095 Auf trockenen Wiesen, in lichten Wäldern, an steinigen buschigen Abhängen, im Gerölle, auf Kalk von der Talsohle bis in die Hoch- alpenregion (400—2100 m) verbreitet. Häufig durch die ganze Kette der nördlichen Kalkalpen bis zum Semmering, im Gebiete des Lantsch, bei Frohnleithen, Graz, und auf den Vorlagen der Tauern bei Trieben sowie im Grauwackenzuge von der Schladminger Ramsau bis zum Sonnwendstein; am Falkenberge bei Judenburg. Ferner in den Sann- taler Alpen und auf den Kalkbergen Südsteiermarks bei Gonobitz, Weitenstein, Wöllan, Neuhaus, Cilli, Tüffer, Römerbad, Praßberg, Lichten- wald, Drachenburg, Wisell, Montpreis, Steinbrück, Trifail. 29. Hedysarum Z. Süßklee. Blüten in achselständigen gestielten Trauben. Kelch glockig, fünfzähnig. Fahne verkehrt-ei- bis verkehrt-herzförmig, am Grunde keilig verschmälert, kaum genagelt. Flügel genagelt, geöhrlt, kürzer als die Fahne. Schiffehen mit schief gestutzter, stumpfer Spitze, länger als die Flügel. Die neun unteren Staubblätter zu einer Röhre ver- wachsen, das zehnte frei. Staubfäden nicht verbreitert, ungleich lang. Fruchtknoten fast sitzend, mit zahlreichen Samenknospen. Griffel fäd- lich, eingebogen, mit kleiner endständiger Narbe. Hülse (Abb. 36, Fig. 8) flach gedrückt, mit kreisförmigen oder quadratischen, glatten oder weichstachligen, bei der Fruchtreife zerfallenden Gliedern. Same nierenförmig, zusammengedrückt. Kräuter, Halbsträucher oder Sträucher mit unpaarig gefiederten Blättern und weißen, roten oder gelblichen Blüten. Hedysarum Z. Sp. pl. Ed. 1. 734 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 332 (1754); Endl. Gen. pl. 1285 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 210 (1844); Maly Fl. Steierm. 254 (1868); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 313 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 867 (1909). Wicht. Literatur: Fedschenko, Generis Hedysari revisio in .Acta Hort. Petrop. XIX. Fasc. 3. p. 183ff. (1902). I. Hedysarum obscurum L. Alpen-Süßklee. Ausdauernd; Wurzelstock kriechend, walzlich, ästig, beschuppt. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 20 cm hoch, kahl. Blätter unpaarig gefiedert, kahl oder fast kahl, mit 5—S Paaren eiförmiger oder länglicher, ganz- randiger, stumpfer bis spitzlicher Blättchen. Nebenblätter häutig, mit- einander verwachsen, zweispaltig, bald vertrocknend. Blüten in ei- förmiger, gestielter, scheinbar endständiger Traube, kurz ge- stielt. Kelch kurz glockig, mit lanzettlichen, spitzen Zähnen, anliegend zottig. Blüten 18—22 mm lang, lebhaft purpurn, sehr selten weiß. 1096 = Onobrychis. Schiffehen länger als die Fahne. Hülsen hängend, flachgedrückt, kahl oder glatt, zwischen den Samen eingeschnürt, in fast kreis- runde Glieder zerfallend, bis 3 cm lang. Juli, August. Hedysarum obscurum ZL. Syst. nat. Ed. 10. 1171 (1759); Koch Syn. Ed. 2. 210 (1844); Maly Fl. Steierm. 254 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 60 (1882); A. u. @. Syn. VI. 2. 872 (1909). Hedysarum alpinum Jaeqg. En. stirp. Vind 133 (1762), nicht /. Hedysarum controversum Cr. Stirp. Austr. Ed. 2. V. 425 (1769). Astragalus Hedysaroides L. Sp. pl. Ed. 1. 756 (1753). Auf Alpentriften, an grasigen Stellen, in der Krummholz- und Hochalpenregion (1700—2500 m) weit verbreitet, aber nicht überall häufig. In der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen, und in den Sanntaler Alpen; fehlt aber auf dem Lantsch und Schökel. Häufiger in den Zentralalpen in der ganzen Kette der Niederen Tauern, im Stang- alpenzuge, den Seetaler Alpen, auf der Kor- und Gleinalpe. Die weiß- blühende Form auf dem Zeiritzkampel. 29. Onobrychis Hell. Esparsette. Blüten (Abb. 36, Fig. 1) in langgestielten, achselständigen Trauben oder Ähren. Kelch kurz glockig, tief fünfspaltig.. Fahne verkehrt-ei- oder verkehrt-herzförmig, fast sitzend. Flügel kurz. Schiff- chen stumpf, so lang oder länger als die Röhre. Die neun unteren Staubblätter zu einer Röhre verwachsen, das zehnte am Grunde frei, in der Mitte mit den übrigen verwachsen. Fruchtknoten sitzend oder kurz gestielt, mit 1—2 Samenknospen. Griffel kahl, fast gerade oder eingebogen, mit kleiner endständiger Narbe. Hülse (Abb. 36, Fig. 10) zusammengedrückt, meist halbkreisförmig, gerunzelt oder netz- aderig, 1—2-samig, nicht aufspringend. Same breit, nierenförmig bis länglich. Kräuter, Halbsträucher oder Sträucher mit weißen oder roten, selten gelben Blüten. Önobrychis Hill Brit. Herbal 293 (1756); Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 76 (1772); Endl. Gen. pl. 1286 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 211 (1844); Maly Fl. Steierm. 255 (1868); Taubert in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 3. 314 (1891); A. u. @. Syn. VI. 2. 875 (1909). Wicht. Literatur: Handel-Mazetti, Revision der balkanischen und vorder- asiatischen Onobrychis-Arten aus der Sektion Eubrychis in Öst. bot. Zeitschr. LIX. p- 369ff. (1909—10). I. Onobrychis viciaefolia Scop. Gebaute Esparsette. Aus- dauernd; Wurzel spindelig, ästig, vielköpfig. Stengel liegend oder auf- steigend, einfach, bis 1 m lang, zerstreut flaumig bis kahl. Blätter unpaarig gefiedert, mit 6—14 Paaren elliptischer bis länglicher, ganz- Myrtiflorae. Thymelaeaceae. 1097 randiger, stumpfer, stachelspitzer, zerstreut anliegend behaarter Blättchen. Nebenblätter trockenhäutig mit krautiger pfriemlicher Spitze, am Grunde miteinander verwachsen. Blüten in langgestielten, gedrängten, vor dem Aufblühen stumpfen Trauben. Kelch anliegend borstlich behaart; Kelchzähne 2—3 mal so lang als die Kelchröhre. Blüten hell rosenrot, die Fahne 9—11 mm lang, verkehrt-herzförmig, dunkel geadert. Flügel sichelförmig geöhrlt, nur ein Drittel so lang als das Schiffehen. Hülsen 6—8 mm lang, schief verkehrt-eiförmig bis rundlich, erhaben netzig-grubig, oft am Rande mit kurzen Stachel- chen besetzt, zerstreut behaart. Mai—Juli. Onobrychis viciaefolia Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 76 (1772). Onobrychis sativa Lam. Fl. frang. II. 652 (1778); Koch Syn. Ed. 2. 211 (1844); Maly Fl. Steierm. 255 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 208 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 60 (1882, Hedysarum ÖOnobrychis Z. Sp. pl. Ed. 1. 751 (1753). Onobrychis Onobrychis A. sativa A. u. @. Syn. VI. 2. 879 (1909). Auf fruchtbaren Wiesen, an Bahndämmen, stellenweise häufig, aber gleichwohl vielleicht nur verwildert. Bei Admont, Johnsbach; im Mur- tale bei Judenburg, Kraubath, Leoben, Bruck; häufig am Semmering und im Mürztale, bei Mariazell, Gußwerk, Weichselboden. Bei Frohn- leithen, Peggau, Gratwein, Übelbach, Stübing, Rein, Gösting; häufig in der Umgebung von Graz, bei St. Peter, Straßgang, Premstetten. Bei Oz; nicht selten bei Marburg und im ganzen Pettauer Felde und am Ostabhang des Bachergebirges. Bei Unter-Drauburg, Windischgraz, Neu- haus, Hochenegg, Store, Cilli, Sachsenfeld, Tüffer, Trifail. 19. Ordnung: Myrtiflorae Eichl. Blüten mit zyklisch angeordneten Blütenhüll-, Staub- und Frucht- blättern. Blütenhülle meist strahlig, in Keleh- und Blumenkrone gegliedert, selten einfach, oft tetramer. Staubblätter so viele oder doppelt so viele wie Kronblätter oder zahlreich. Fruchtknoten in die röhrige Blütenachse eingesenkt und meist mit derselben verwachsen, demnach unterständig, aus soviel oder weniger Fruchtblättern als Kronblätter vorhanden sind, gebildet, mit nur einem Griffel, mit einer bis zahlreichen Samenknospen. Myrtiflorae Eichl. Syll. 2. Aufl. 36 (1880); Engl. Syll. Gr. Ausg. 145 (1892). Myrtales Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 370 (1907). 56. Familie: Thymelaeaceae Adans. Blüten strahlig, zwitterig, selten polygam, mit röhriger, kelch- ähnlicher Achse. Kelchblätter vier, frei, am Grunde in die 1098 Thymelaea. Blütenachse übergehend. Kronblätter fehlend oder vier, klein, am Schlund der Röhre eingefügt. Staubblätter meist acht in zwei Kreisen, selten vier oder nur zwei, in der Röhre der Blütenachse ein- gefügt. Fruchtknoten oberständig, aus 1—2 Fruchtblättern gebildet, 1— 2-fächerig, in jedem Fache eine von der Spitze herabhängende, ana- und epitrope Samenknospe. Griffel einer mit meist zweilappiger Narbe. Frucht eine Beere, Steinfrucht oder Kapsel. Keimling gerade im reich- lichen Nährgewebe. ? Meist Holzgewächse mit ungeteilten Blättern ohne Nebenblätter. Thymelaei Adans. Fam. II. 278 (1765). Thymelaceae Lindl. Nat. Syst. Clav. (1830. Thymelaeaceae A. Juss. in Orb. Diet. XII. 568 (1849); Gilg in Engl. Nat. Pflanzenf. IlI. 6a. 216 (1894). Daphnoideae Vent. Tabl. anal. II. 235 (1799); Endl. Gen. pl. 329 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 73 (1868). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. 1. Krautige Pflanze mit unscheinbaren gelblichgrünen Blüten . . T’hymelaea. Sträucher mit roten, weißen oder grünen Blüten . . . . . . . Daphne. 1. Thymelaea Scop. Vogelkopf. Blüten zwitterig oder polygam, mit kurzer, trichteriger oder glockiger Röhre. Kelchzipfel vier. Staubblätter acht, in zwei vierzähligen, über’ einanderstehenden Kreisen. Fruchtknoten einfächerig. Frucht eine un- regelmäßig aufspringende einsamige Kapfel. Thymelaea Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 276 (1772); Lam. Fl. franc. III. 218 (1778); Güg in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 6a. 237 (1894), nicht Adanson. Stellera L. Sp. pl. Ed. 1. 559 (1753) z.T. Lygia Fasano in Atti dell’Acad. Nap. (1787) 235, T. 19; Endl. Gen. pl. Suppl. 4. 65 (1840); Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 596 (1892). Passerina Wickstr. in Svensk Vetensk. Akad. Handl. (1820) 320; Koch Syn. Ed. 2. 714 (1844); Maly Fl. Steierm. 73 (1868), nicht Linne. I. Thymelaea Passerina (L.) Coss. Gemeiner Vogelkopf. Ein- jährig. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, mit rutenförmigen Zweigen, kahl. Blätter schmal, lineal-lanzettlich, ganzrandig, spitz, kahl. Blüten in verlängerten beblätterten Ähren, am Grunde von weißen Haaren umgeben, 2 mm lang, gelblichgrün. Frucht- perigon krugförmig, behaart, 3 mm lang. Same schwärzlich, 2,5 mm lang. Juli—September. Stellera Passerina L. Sp. pl. Ed. 1. 559 (1753. Thymelaea Passerina Coss. Germ. Introd. fl. anal. 180 (1787, Thymelaea arvensis Lam. Fl. franc. III. 218 (1778). Thymelaea annua Wickstr. in Svensk Vetensk. Akad. Handb. (1820) 320; Koch Syn. Ed. 2. 714 (1844); Maly Fl. Steierm. 73 (1868). Lygia Passerina Fasano in Atti Acad. Nap. (1787) 235, T. 19; Beck Fl. N.- Öst. II. 1. 596 (1891). Daphne. 1099 Auf Äckern, sandigen Stellen, nur zufällig und vorübergehend, wie bei Schönau nächst Graz (Gebhard!), bei Groß-Sonntag (Verbniak)), Pettau (Petrasch), Sauritsch (Dietl!). 2. Daphne Z. Seidelbast. Blüten zwitterig, mit walzlicher, am Grunde oft erweiterter Röhre. Kelchblätter vier. Staubblätter acht, in vierzähligen, über- einanderstehenden Kreisen. Fruchtknoten einfächerig.. Frucht eine Steinfrucht. Daphne L. Sp. pl. Ed. 1. 356 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 167 (1754); Endl. Gen. pl. 330 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 714 (1844); Maly Fl. Steierm. 74 (1868); Gilg in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 6a. 237 (1894). Wicht. Literatur: Wickström, Dissertatio botanica de Daphne. (Stockholm, 1820). Keissler, Die Arten der Gattung Daphne aus der Sectio Daphnanthes in Engl. Bot. Jahrb. XXV. 29 (1898). W. Niische, Beiträge zur Kenntnis der Gattung Daphne. Inaug. Diss. Breslau, 1907. Bestimmungsschlüssel. 1. Blüten an den Ästen seiten- oder blattwinkelständig . . » » 2.2... Blüten in endständigen Köpfchen oder Dolden . . . 2 2 2 2 22... 2. Blüten rosenrot, vor den Blättern hervorbreehend. Blätter sommergrün: D. Mezereum. Blüten grün. Blätter lederig, immergrün. . . . 2... D. Laureola. 3. DIENEN ee ee ee ee Blüten weiß . . a RD oe ten Bd 4. Blüten sitzend, kahl NS ee DIN eirialı. Blüten kurzgestielt, flaumig . - DE TI LENEONUUTE. 5. Blätter sommergrün, anfangs meh ee ee le DIT Blätter lederig, immergrün . ». -» » 2 2 2.2.2.2... D. Blagayana. Sekt. 1. Mezereum Spach. Blätter wechselständig. Blüten in den Achseln der vorjährigen Blätter in sitzenden Köpfchen. Mezereum Spach Hist. veg. X. 439 (1841) z. T.; Keissl. in Engl. bot. Jahr- büch. XXV. 30 (1898). I. Daphne Mezereum Z. Gemeiner Seidelbast. Bis 1 m hoher Strauch mit glatter, graugelber Rinde. Blätter länglich-lanzettlich, kurz gestielt, ganzrandig, kahl, unterseits blaugrün, krautig, sommergrün. Blüten vor den Blättern hervorbrechend, meist zu dreien, seiten- ständig (in den Achseln der vorjährigen Blätter) sitzend, bis 10 mm lang, angedrückt behaart, bläulich rosenrot, sehr selten weiß, be- täubend wohlriechend. Steinfrucht ellipsoidisch, saftig, scharlachrot. März, April, in höheren Lagen bis August. Daphne Mezereum Z. Sp. pl. Ed. 1. 356 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 714 (1844); Maly Fl. Steierm. 74 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 85 1100 Daphne. (1874); Strobl Fl. Admont I. 50 (1881). Thymelaea Mezereum Scop. Fl. Carn. Bd. 22 1r2761772)! In Wäldern und unter Krummholz häufig bis in die Krummholz- region (1900 m). Weißblühend bei Unterlausa. Ändert ab: 8. obtusifolia Beck. Blätter verkehrt-eilänglich, an der Spitze fast abgerundet, gegen den Grund rasch verschmälert. Daphne Mezereum ß. obtusifolia Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 597 (1891). Auf der Farfel der Schneealpe bei 1500 m (Beck). Sekt. 2. Laureola Gray. Blätter wechselständig, immergrün. Blüten in achselständigen Trauben. Laureola Gray Nat. arrangem. brit. pl. II. 266 (1821); Meissn. in DC. Prodr. XIV. 2. 538 (1857); Keissl. in Engl. bot. Jahrb. XXV. 30 (1898). 2. Daphne Laureola Z. Lorbeerblätteriger Seidelbast. Bis 80 cm hoher Strauch mit glatter, hellgrauer Rinde. Blätter kurz ge- stielt, keilig-verkehrt-eilanzettlich, spitzlich, ganzrandig, kahl, lederig, immergrün. Blüten in blattachselständigen, wenigblütigen, über- hängenden Trauben, 6—8 cm lang, gelbgrün mit kahler Röhre. Früchte eiförmig, wenig saftig, schwarz, bis 10 mm lang. März, April. Daphne Laureola ZL. Sp. pl. Ed. 1. 357 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 714 (1844); Maly Fl. Steierm. 74 (1868); Strobl Fl. Admont I. 50 (1881). Thymelaea Lau- reola Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 276 (1772). Daphne maior Lam. Fl. frang. III. 221 (1778). In schattigen Berg- und Voralpenwäldern, sehr zerstreut. Bei Aussee; im Laussatale und bei St. Gallen. Im Mühlbachgraben bei Rein nächst Graz. In der Felsschlucht Schega am Wotsch; mehrfach bei Cilli, wie am Eingang in den Teufelsgraben, im Stadtwalde, ober dem Schönbründl, am Srabotnik. Sekt. 3. Daphnanthes ©. A. Mey. Blätter wechselständig. Blüten in endständigen Köpfchen. Daphnanthes €. A. Mey. in Bull. Ac. sc. St. Petersb. I. 350 (1843); Keissl. in Engl. bot. Jahrb. XXV. 30f. (1898). 3. Daphne Blagayana Zrey. Königsblume. Bis 30 cm hoher, _ wenig verästelter Strauch mit nur an der Spitze beblätterten Ästen. Blätter fast sitzend, keilig-verkehrt-eilänglich, stumpf, ganzrandig, kahl, derb, lederig, immergrün. Blüten in meist reichblütigen, end- ständigen Köpfchen, bis 2 cm lang, gelblichweiß, die Röhre spär- lich behaart. Deckblätter eilänglich bis lineal-lanzettlich, 1—1,2 em lang. Frucht fleischig, weiß. April. Daphne Blagayana Freyer in Flora 1838, 1. 176; Koch Syn. Ed. 2. 715 (1844); Keissl. in Engl. bot. Jahrb. XXV. 102 (1898); Fritsch in Öst. bot. Zeit- schr. LII. 168 (1902). Daphne. 1101 An buschigen, sonnigen Abhängen, besonders unter Erica carnea, auf den Dolomitbergen des unteren Sanntales, selten. Mehrfach bei Römerbad! (Kolatschek!), besonders in der Nähe des Dörfchens Turje; und am Westabhange des Male Kozie bei Steinbrück (Paulin!). 4. Daphne Cneorum Z. Steinröschen. Bis 20 cm hohes Sträuch- lein mit ziemlich tief herunter beblätterten Ästen und flaumigen, heurigen Zweigen. Blätter sitzend, schmal keilig-länglich, ganz- randig, stumpflich, derb, lederig, immergrün, kahl. Blüten in 6—10.blütigem, endständigem Köpfchen, 10—15 mm lang, lebhaft rosenrot, mit flaumig filziger Röhre, wohlriechend. Deckblätter krautig, spatelig, stumpf, 0,5 mm lang. Frucht ellipsoidisch, lederig, gelbbraun. Mai, Juni. Daphne Cneorum L. Sp. pl. Ed. 1. 357 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 715 (1844); Maly Fl. Steierm. 74 (1868); Strobl Fl. Admont I. 50 (1881); Keissl. in Engl. bot. Jahrb. XXV. 77 (1898). Thymelaea Cneorum Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 276 (1772). Daphne odorata Lam. Fl. france. III. 221 (1778). An Waldrändern, steinigen Abhängen, besonders der Voralpen, nur auf Kalk. Bei Aussee; in der Ramsau bei Schladming; am Dörflstein bei Admont, im Gesäuse und Johnsbachtale; bei Unterlausa; am Leo- poldsteiner See bei Eisenerz. Bei St. Peter-Freyenstein, Tragöß, im Buchberger Tale am Hochschwab. Bei Gratwein, Stübing, bei St. Johann nächst Herberstein, zwischen Übersbach und Wilsdorf nächst Fürstenfeld. Im Höllgraben bei Pöltschach und an der Westseite des Wotsch; bei Cilli, auf dem Hum bei Tüffer; bei Steinbrück, Hrastnig, Trifail. 5. Daphne striata T'ratt. Alpen-Steinröschen. Bis 20 cm hohes Sträuchlein mit an der Spitze beblätterten Ästen und kahlen heurigen Zweigen. Blätter sitzend, länglich-keilig, stumpf oder ab- gestutzt, stachelspitz, wenig lederig, kahl, immergrün, hellgrün. Blüten in endständigen, 8—12-blütigen Köpfchen, 14—17 mm lang, lebhaft rosenrot, kahl, wohlriechend. Deckblätter trockenhäutig, ei- förmig, bis 5 mm lang. Frucht elliptisch, lederig, braunrot. Juni, Juli. Daphne striata Tratt. Arch. d. Gewächsk. I. 20, T. 133 (1812); Koch Syn. Ed. 2. 715 (1844); Maly Fl. Steierm. 74 (1868); Keissl. in Engl. bot. Jahrb. XV. 82 (1898). i An Felsen und im Felsschutt, unter Alpenrosengebüsch, in der höheren Voralpen- und Krummholzregion der südlichen Kalkalpen. In den Karawanken auf der Ovceva (Heider); in den Sanntaler Alpen auf dem Steiner Sattel (Paulin), nächst der Okreselhütte im Felsschutt am Fuß der Merzlagora! (Krasan) und von da aufwärts bis zum Rinkator! 1102 Daphne. Elaeagnaceae. Hippophae. (E. Weiss!) und zum Sanntaler Sattel!, im Sattel zwischen Veliki vrh und Cerni vrh (Derganc) (häufiger im angrenzenden Kärnten und Krain). 6. Daphne alpina Z. Alpen-Seidelbast. Niedriges, reich ästiges, bis 20 em hohes Sträuchlein mit graubraunen Ästen und dicht flaumi- gen heurigen Zweigen. Blätter keilig-verkehrt-eilänglich oder verkehrt- lanzettlich, mit keilig verschmälerter Basis sitzend, ganzrandig, zugespitzt, sommergrün, beiderseits anliegend behaart, graugrün. Blüten in endständigen 6—-10-blütigen Köpfehen, 8—10 mm lang, weiß, außen seidig behaart. Frucht länglich-eiförmig, rot, spärlich behaart. Mai, Juni. Daphne alpina Z. Sp. pl. Ed. 1. 356 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 714 (1844); Maly Fl. Steierm. 74 (1868); Keissl. in Engl. bot. Jahrb. XXV. 44 (1898). An felsigen Stellen der südlichen Kalkvoralpen. Angeblich auf dem Donatiberge bei Rohitsch (Froelich) und im Stadtwalde von Cilli (Praesens!), an beiden Orten nicht wieder gefunden. Mit Sicherheit im angrenzenden Kärnten im Vellachtale der Sanntaler Alpen und wahr- scheinlich auch auf steirischem Boden in diesem Gebirge. 97. Familie: Elaeagnaceae Adans. Blüten strahlig, meist zwitterig; Blütenhülle einfach, im unteren Teile oft röhrig, 2—4-zipflig. Staubblätter soviele oder doppelt so- viele als Blütenhüllblätter. Fruchtknoten in röhrigen Blüten- boden eingesenkt, aus eineın Fruchtblatt bestehend, mit einer ana- und apotropen grundständigen Samenknospe. Griffel ver- längert, mit seitenständiger Narbe. Frucht durch den fleischig werdenden Blütenboden beerenartig. Keimling gerade; Nährgewebe spärlich oder fehlend. Holzgewächse mit ungeteilten Blättern ohne Nebenblätter, in allen Teilen mehr minder reichlich sternhaarig oder schülferig. Elaeagni Adans. Fam. Il. 77 (1763) z. T. Elaeagneae R. Br. Prodr. Fl. Nov. Holl. 350 (1812); Maly Fl. Steierm. 597 (1868). Elaeagnaceae Lindl. Nat. Syst. Ed. 2. 194 (1836); Endl. Gen. pl. 333 (1836—40); Gig in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 71 (1891); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 371 (1907). Wicht. Literatur: A. Richard, Monographie de la famille des Elaeagnacees in Mem. soec. d’hist. nat. Paris I. (1823). Serveltaz, Monographie des Elaeagnacees in Beih. bot. Zentralbl. XXV. 2. 1 (1909). 1. Hippophae Z. Sanddorn. Blüten zweihäusig, vor den Blättern hervorbrechend. Männ- liche Blüten sitzend, in kugeligen, seitenständigen Köpfchen; mit zwei Blütenhüll- und vier Staubblättern, selten noch zwei äußere kleine Blütenhüllblätter entwickelt. Weibliche Blüten in büschelförmigen, be- Hippophae. Lythraceae. 1103 blätterten Trauben, mit enger, an der Spitze zweilappiger Röhre. Griffel kurz, mit verlängerter seitlicher Narbe. Frucht eine Scheinheere; Innenfrucht nußartig. Hippophae ZL. Sp. pl. Ed. 1. 1023 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 449 (1754); Endl. Gen. pl. 334 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 719 (1894); Maly Fl. Steierm. 74 (1868); Gilg in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 87. 8 (1891); Servellaz in Beih. bot. Zentral- bl. XXV. 2. 5 (1909). I. Hippophae rhamnoides /. Weit umherkriechender, reich ästiger, bis 3 m hoher Strauch. Blätter lineal-lanzettlich, ganzrandig, stumpf, oberseits dunkelgrün, weißlich punktiert, unterseits silber- weiß schülferig. Blüten vor den Blättern hervorbrechend, die männlichen in Köpfchen, die weiblichen in ährenförmigen Trauben. Perigone grünlich, mit rostbraunen abfallenden Schüppchen gleich den Blattknospen und Deckblättern dicht besetzt. Scheinbeere orangerot. April, Mai. Hippophaö rhamnoides L. Sp. pl. Ed. 1. 1023 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 719 (1844); Maly Fl. Steierm. 74 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 85 (1874); Servettaz in Beih. bot. Zentralbl. XXV. 2. 5 (1909). Im Schotter der Flüsse, unter Weidengebüsch. Nur an der Drau von Marburg abwärts, hier nicht selten. 58. Familie: Lythraceae Neck. Blüten zwitterig, meist strahlig; Blütenboden ausgehöhlt, oft röhrig, kelchartig., Kelchzähne klappig, oft zwischen den- selben kelchblattähnliche Anhängsel (Abb. 37, Fig. 1). Kron- blätter frei, selten fehlend. Staubblätter in verschiedener Anzahl, in der Blütenröhre unter den Kronblättern in 1—2 Kreisen ein- gefügt, umständig. Fruchtknoten aus 2—6 Fruchtblättern gebildet, in der Blütenachse eingesenkt, frei, meist unvollkommen 2—6-fächerig. Samenknospen zahlreich an zentralwinkelständiger Plazenta, anatrop, extrors, aufsteigend. Griffel einfach oder fehlend. Frucht eine Kapsel oder Schließfrucht. Same ohne Nährgewebe; Keimling gerade. Lythratae Neck. Act. Theod. Pal. II. 49 (1770). Lythrarieae Jaume-St. Hil. Expos. fam. 175 T. 101 (1805); Juss. in Diet. sc. nat. XXVII. 27, 453 (1823); Endl. Gen. pl. 1198 (1836— 40); Maly Fl. Steierm. 239 (1868). Lythraceae Lindl. Nat. Syst. Ed. 2. 100 (1836); Koehne in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 7. 1 (1891). Sabcariae B. Juss. Hort. Trian. (1759). Wicht. Literatur: Koehne, Lythraceae in Engler, Das Pflanzenreich, H. 17 (1903). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. Kronblätter entwickelt, rötlich oder rotlila. Kelchröhre walzlich. Blätter eiförmig oder lanzettlich, spitz. - - » 2» 2 22020000. Zylrum. 1104 Peplis. Lythrum. Kronblätter fehlend oder sehr klein, weißlich. Kelchröhre fast halbkugelig. Blättenspatelig;stuumptrer Dr Ran ©) 1. Peplis Z. Afterquendel. Blüten zwitterig, einzein, blattwinkelständig. Kelchröhre (Hypanthium) glockig bis halbkugelig, 8S—12-nervig. Kelchzähne sechs, zwischen ihnen sechs lanzettliche Anhängsel (äußere Kelchzähne). Kronblätter sechs, klein oder fehlend. Staubblätter sechs, vor den Kelchzipfeln stehend. Fruchtknoten unvollständig zweifächerig; Griffel sehr kurz oder fehlend; Narbe kopfig. Frucht dünnhäutig, nieht oder unregelmäßig aufspringend. Peplis Z. Sp. pl. Ed. 1. 332 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 154 (1754); Endl. Gen. pl. 1199 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 274 (1844); Maly Fl. Steierm. 235 (1868); Koehne in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 7. 8 (1891), Lythrae. 56 (1903). I. Peplis Portula Z. Gemeiner Afterquendel. Einjährig. Wurzel faserig. Stengel liegend, aufsteigend und an den Gelenken wur- zelnd, oder im Wasser flutend, bis 30 em lang, kahl. Blätter gegen- ständig, kurz gestielt, aus keiligem Grunde spatelig verkehrt-ei- förmig, stumpf, kahl. Blüten in den Blattwinkeln fast sitzend, 2—3 mm lang; Kelchzähne an der Spitze rötlich, die inneren drei- eckig, die äußeren viel schmäler, lanzettlich. Kronblätter fehlend oder sehr klein, weißlich. Kapsel unregelmäßig aufspringend, 2,5 mm lang. Same eiförmig, 0,5 mm lang. Juli—September. Peplis Portula L. Sp. pl. Ed. 1. 332 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 274 (1868); Maly Fl. Steierm. 235 (1868); Strobl Fl. Admont II. 52 (1882); Koehne Lythrac. 51 (1903). An feuchten überschwemmten Stellen, an Gräben, Bächen, sehr zerstreut. Im Öbertal bei Schladming nächst der Hopfriesenhütte, in Mooren bei Admont; bei Vorau am Wege zur Kreuzkirche. Bei Hohen- burg und Krems im Kainachtale, bei Ligist; am Lustbühel und in der Ragnitz, in den Murauen und an den Waltendorfer Fischteichen bei Graz; bei Doblbad, Stainz, Gleichenberg, Hainsdorf nächst Weitersfeld, . Pöltschach, Pettau. 2. Lythrum Z. Weiderich. Blüten zwitterig, einzeln oder in Trugdolden blattwinkelständig. Kelchröhre (Hypanthium) krautig, röhrig, S—12-nervig und 4—5- zähnig, zwischen den Kelchzähnen ebensoviele lanzettliche, schmälere Anhängsel (äußere Kelchblätter) (Abb. 37, Fig. 1). Kronblätter meist ansehnlich, am Rande des Hypanthiums zwischen den Kelch- zähnen eingefügt. Staubblätter soviel oder doppelt soviel als Kelch- Lythrum. 1105 blätter, verschieden hoch in der Kelchröhre eingefügt. Frucht- knoten sitzend oder kurz gestielt, zweifächerig. Griffel verlängert mit kopfiger Narbe. Blüten infolge verschiedener Länge der Staubblätter und Abb. 37. 1. Blüte von Lythrum Salicaria im Längsschnitt. 2. Narbe von Epilobium hir- sutum. 3. Blüte von Circaea lutetiana. 4. Blüte von Myriophyllum spicatum. 5. Blüte von Hippuris vulgaris. 6. Frucht von Trapa natans. 7. Weibliche, 8. Männliche Blüte von Callitriche verna. % Kelchblätter, » Vorblätter, a Außenkelchblätter, ce Kronblätter, n Narbe. des Griffels trimorph, indem die Narbe unter, in gleicher Höhe oder ober den Staubblättern steht. Frucht eine zweiklappige Kapsel. Same klein, kantig. Lythrum Z. Sp. pl. Ed. 1. 446 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 205 (1754); Endl. Gen. pl. 1200 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 273 (1844); Maly Fl. Steierm. 234 (1868); Koehne in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. Ill. 7. 8 (1891), Lythrac. 58 (1903). I. Untergattung: Hyssopifolia Koehne. Blüten einzeln oder zu zweien übereinander in den Blattachseln. Hyssopifolia Koehne in Engl. bot. Jahrb. I. 326 (1881), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 7. 9 (1891), Lythrac. 59, 65 (1903). I. Lythrum Hyssopifolia Z. Ysopblätteriger Weiderich. Ein- jährig. Stengel aufsteigend oder aufrecht, am Grunde holzig, ästig, kahl, die Äste rutenförmig. Blätter sitzend, wechselständig, eilanzett- lich bis lineal, ganzrandig, stumpflich, kahl. Blüten einzeln oder zu zweien in den Blattwinkeln über die ganze Pflanze zer- streut, sitzend, viel kürzer als ihr Tragblatt. Kelch 4 mm lang, sechszähnig, mit sechs kurzen breit dreieckigen, äußeren Kelch- zipfeln. Kronblätter sechs, lang genagelt, wenig länger als der Kelch, hellbläulichrot. Staubblätter sechs. Kapsel walzlich, 5 mm lang. Juli bis Oktober. Hayek, Flora von Steiermark. 70 1106 Lythrum. Lythrum Hyssopifolia L. Sp. pl. Ed. 1. 447 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 274 (1844); Maly Fl. Steierm. 234 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 194 (1874); Koehne Lythrac. 65 (1903). An Gräben, sumpfigen Stellen, in Auen, auf feuchten Äckern niedriger Gegenden. Bei Gleichenberg, Steyersdorf und Moorkirchen nächst Wildon, Ettendorf bei Stainz; bei Gamlitz, Ehrenhausen, Seggau nächst Leibnitz, Mureck, Weitersfeld, Hainsburg, Urschendorf, Radkers- burg; bei Pößnitz, Marburg, Pettau, Ankenstein; bei St. Martin im Rosentale nächst Cilli. \ 2. Untergattung: Salicaria Koehne. Blüten in achselständigen, zu einer Ähre angeordneten Trugdolden. Salicaria Koehne in Engl. bot. Jahrb. I. 326 (1881), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 7. 9 (1891), Lythrae. 59, 72 (1903). 2. Lythrum virgatum Z. Ruthenförmiger Weiderich. Aus- dauernd; Wurzel ästig, hohl. Stengel aufrecht, meist ästig, bis 1 m hoch, kahl, mit ruthenförmigen Ästen. Blätter gegenständig, sitzend, lanzettlich, spitz, ganzrandig, kahl, allmählich in die Deckblätter über- gehend. Blüten in blattachselständigen, 1—6-blütigen Trugdolden, eine schlanke Ähre bildend, kurz gestielt. Kelch röhrig-glockig, 5 mm lang, sechszähnig, die Außenkelchzähne viel breiter, aber ebensolang wie die pfriemlich-lanzettlichen Kelchzähne. Kronblätter ge- nagelt, eilanzettlich, mehr als doppelt so lang als der Kelch, hell bläulich purpurn. Staubblätter zwölf. Kapsel eilänglich, 4 mm lang. Juli—September. Lythrum virgatum L. Sp. pl. Ed. 1. 447 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 274 (1844); Maly Fl. Steierm. 235 (1868); Koehne Lythrac. 72 (1903). Auf nassen Wiesen, an Gräben niedriger Gegenden, selten. Bei Gleichenberg (Prasil), Marburg (Graf!), Pettau (Zvigler). 3. Lythrum Salicaria ZL.. Gemeiner Weiderich. Ausdauernd; Wurzel ästig, hohl. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 1 m’hoch, einfach oder ästig, kahl oder flaumig. Blätter gegenständig oder quirlig, lanzettlich bis eilanzettlich, mit abgerundeter Basis sitzend, ganzrandig, spitz, kahl oder kurz flaumig, in die Deckblätter übergehend. Blüten in achselständigen, meist reichblütigen Trugdolden, dichte Ähren bildend, kurz gestielt. Kelch röhrig-glockig, 6 mm lang, flaumig, sechszähnig, die sechs Außenkelchzähne breit dreieckig, halb so lang als die lanzettlichen Kelchzähne. Kronblätter genagelt, lanzettlich, stumpf, mehr als doppelt so lang als der Kelch, hell bläulich purpurn. Staubblätter zwölf. Kapsel eikugelig, 4—5 mm lang. Juli bis September. Önagracenae. 1107 Lythrum Salicaria L. Sp. pl. Ed. 1. 446 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 273 (1844); Maly Fl. Steierm. 234 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 194 (1874); Strobl Fl. Admont II. 52 (1882); Koehne Lythrac. 73 (1903). Auf nassen Wiesen, an Gräben, Bächen, Teichen, in Mooren, sehr häufig bis in die Voralpen (1000 m). Ändert ab: ß. tomentosum DO. Blätter beiderseits dicht graugrün flaumig, fast filzig. Lythrum Salicaria v. tomentosum DC. Prodr. III. 82 (1828); Kochne Lythr. 77 (1908). Lythrum salicaria ß. canescens Neilr. Fl. N.-Öst. 880 (1859); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 194 (1874). Selten. Bei Fridauwerk nächst Vordernberg; bei St. Wolfgang am Bacher; im Krügelwalde bei Schleinitz (Murmann). 59. Familie: Onagraceae B. Juss. Blüten zwitterig, strahlig, seltener zygomorph. Blütenhülle in Kelch und Blumenkrone gebildet. Blütenachse röhrig, den unter- ständigen Fruchtknoten einschließend, am Rande die Kelch-, Kron- und Staubblätter tragend. Kelch- und Kronblätter meist je vier, Kelchblätter in der Knospenlage klappig, Kronblätter rechts gedreht. Staubblätter meist doppelt so viel als Kelchblätter, mit in Längsspalten aufspringenden, am Grunde oder in der Mitte befestigten Antheren. Fruchtknoten unterständig, aus zwei, vier oder sechs Fruchtblättern gebildet und ebensoviel fächerig, Samenknospen in jedem Fach zahlreich, zentralwinkelständig, anatrop. Griffel einfach, meist verlängert. Frucht eine fachspaltige Kapsel oder eine Schließfrucht .oder Beere. Samen klein, oft mit Anhängseln, ohne Nährgewebe. Onagrae B. Juss. Hort. Trian. (1759). Onagrariae Juss. in Ann. Mus. III, 315 (1804). Onagraceae Lindl. Nat. Syst. Ed. 2. 35 (1836), Veg. Kingd. 724 (1847); Raimann in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 7. 199 (189). Oeno- theratae Neck. Act. Theod. Pal. II. 489 (1770). Oenothereae Endl. Gen. pl. 1188 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 232 (1868). Oenotheraceae Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 380 (1907). Wicht. Literatur: Spach, Monographia Onagrearum in Nouv. Ann. Mus. 3. ser. IV. 321 (1835). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. 1. Staubblätter zwei. Blätter gestielt, am Grunde breit abgerundet oder herz- TEN SEE EN ee N EN ER Staubbläter 4—8. Blätter in den Blattstiel verschmälert oder sitzend . 2. 2. Staubblätter vier. Kronblätter fehllend . . » 2» 2 2.2... Ludwigia. Staubblätter acht. Kronblätter vorhanden . » : 2 2 2 nn nn a BD 70* 1108 Ludwigia. 3. "Blüten gelb inseng kn. RE Re RO ERDINENZE Blüten: roßroder? weiß". BET KR ER et 4. Staubblätter einreihig, herabgebogen. Blätter schraubig gestellt: Chamaenerium. Staubblätter zweireihig, aufrecht. Wenigstens die unteren Blätter gegen- oder Quin]ständs pe re a Er - . . Epilobium. 1. Tribus: Jussieueae Raim. Blütenachse über dem Fruchtknoten nicht verlängert. Frucht eine fach- und wandspaltige Kapsel. Kelch bleibend. Jussieueae Raim. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 7. 205 (1893). 1. Ludwigia Z. Heusenkraut. Blüten strahlig, zwitterig, einzeln in den Blattachseln. Kelch- blätter 3—6, meist vier, bleibend. Kronblätter fehlend oder so viel wie Kelehblätter, klein. Staubblätter in gleicher Anzahl wie die Kronblätter. Fruchtknoten unterständig, 3—6-fächerig, in jedem Fache die nackten Samenknospen in mehreren Reihen. Griffel fädlich, ab- fallend. Frucht eine längsklappige oder durch Poren an der Spitze sich öffnende Kapsel. Ludwigia und Isnardia L. Gen. pl. Ed. 5. 55, 56 (1754). Ludwigia Elliot Sketeh of bot. of S. Carol.. Georg. I. 214 (1821); Raim. iy Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 7. 208 (1893). Isnardia Koch Syn. Ed. 2. 268 (1844); Maly Fl. Steierm. 234 (1868). I. Ludwigia palustris (Z.) Elliot. Sumpf-Heusenkraut. Aus- dauernd; Wurzelstock fädlich, kriechend. Stengel kriechend, oft an den Gelenken wurzelnd oder im Wasser flutend, kahl, bis 50 cm lang. Blätter gegenständig, kurz gestielt, elliptisch bis verkehrt- eiförmig, in den Stiel zugeschweift, ganzrandig, spitz, kahl. Blüten in den Blattachseln sitzend, blumenblattlos, vierzählig, 4 mm lang. Kapsel fast vierkantig, 3—4 mm lang. Juli, August. Isnardia palustris Z. Sp. pl. Ed. 1. 120 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 268 (1844); Maly Fl. Steierm. 234 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 191 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 53 (1883). Ludwigia palustris Ellot Sketch of bot. of S. Carol. and Georgia I. 214 (1821); Raim. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzen- fam. III. 7. 208 (1893). An und in stehenden und lan&sam fließenden Gewässern, Teichen, Gräben, Sümpfen, vorzüglich niedriger Gegenden. Am Westende des Hoffeldes bei Admont (Hatzr). In den Waltendorfer Fischteichen bei Graz; im Kainachtale bei Hohenburg und zwischen Söding und St. Johann. Bei Seggau, Leibnitz, Mureck, Radkersburg; bei Marburg, im Epilobium. 1109 unteren Pettauer Felde bei Pettau, Dornegg, Moschganzen, Meretinzen; im Teiche bei St. Georgen nächst Gilli. 2. Tribus: Epilobieae Kaim. Blütenachse über dem Fruchtknoten mehr minder verlängert. Frucht eine vielsamige fachspaltige Kapsel. Kelch abfallend. Same mit Haarschopf. Epilobieae Raim. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 7. 205 (1895). 2. Epilobium Z. Eberich. Blüten strahlig, zwitterig, einzeln in den Blattachseln. Kelch- und Kronblätter je vier, aufrecht, abfallend. Staubblätter acht. Pollen in Tetraden vereint. Hypanthium kurz trichterig oder glockig; Fruchtknoten länglich-walzlich. Kapsel länglich, vierkantig, schoten- förmig, fachspaltig vierklappig, vielsamig, Samen verkehrt-ei- oder spindelförmig, an der Chalaza mit einem Haarschopf. Epilobium L. Sp. pl. Ed. 1. 347 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 164 (1754); Endl. Gen. pl. 1192 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 264 (1844); Maly Fl. Steierm. 232 (1868), alle z. T; Spach Monogr. Onagr. 403 (1835); Raim. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 686 (1892), in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 7 208 (189). Chamaenerion Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 269 (1772) z. T. Wicht. Literatur: Haussknecht, Monographie der Gattung Epilobium, Jena, 1884. Trelease, Revision of the american species of Epilobium in Rep. Missouri bot. gard. II. 69 (1891). Parmentier, Recherches sur les Epilobium de la France in Revue gen. bot. VIII. 23 (1896). Leveile, Monographie synthetique et icono- graphique du genre Epilobium in Bull. acad. intern. geogr. bot. XV (1906); Icono- graphie du genre Epilobium, Le Mans, 1910. Bestimmungsschlüssel. 1. Narbe vierteilig (Abb. 37, Fig. 2). Stengel ohne herablaufende Linien . 3. Narbe keulig, ungeteilt . x - Blätter stengelumfassend, etwas hershlenfand. Blüten 10-20 mm abo 2. E. hirsutum. Blätter nicht stengelumfassend. Blüten kleiner.» . 2 2... 0 B 8. Stengel abstehend zottig - - » > = 2 2.2.2.2... 2. parviflorum. Stonsalsanlerendatlaumig ce ce 0 re et ee re 4. Stengel einfach oder wenig ästig. Blätter bis über die Stengelmitte gegen- ständig, grün, dünn . . - 20.0. E. monlanum. Stengel meist reichästig. Blätter Yiyran Alice graugrün, nur die untersten gegenständig . . - 20. BE. collinum. 5. Stengel stielrund, ohne harabläutendg Titan "Blätter Tanzetilich ganzrandig oder undeutlich gezähnelt . . . . ln. SRsspaltisire. Stengel mit 2—4 herablaufenden, Ba Dean Linien tr. tie © DSmRrng: 6. Blätter ziemlich lang gestielt. Blütenstand drüsenhaarig . . E. roseum. Blätter sitzend oder sehr kurz gestielt . . . ». » 2... 0.0. T 1110 Epilobiun. 7. Blätter zu 3—4-quirlig, groß, glänzend . . . ». 2..2..2....E. trigonum. Blätter gegen- oder nen PR FOITe en Er 1 SR 8. Die mittleren Blätter kurz herablaufend, Sr Dezahdeht . . E. adnatum. Blätter nicht herablaufend . . . . ee we. 3 9. Fruchtknoten und junge Früchte la u: il Fruchtknoten und junge Früchte zerstreut a 5 kahl So RR 10. Stengel unverzweigt, nickend. Blätter fast ganzrandig . . . E. nultans. Stengel meist ästig, Blätter gezähnelt . . . la Ill, 11. Wurzelstock schon zur Blütezeit oberirdische Audlänfer ln: E. obseurum. Wurzelstock erst nach der Blütezeit unterirdische Sprosse treibend: E. Lamyi. 12. Ausläufer unterirdisch. Blätter zugespitzt. . . » . . _E. alsinefolium. Ausläufer oberirdisch, zahlreich. Blätter stumpflich. Stengel stets einfach: E. anagallidifolium. Sekt. 1. Schizostigma Hausskn. Narbe vierteilig. Stengel stiel- rund. Schizostigma Hausskn. Monogr. Epil. 35 (1884); Raim. in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 7. 208 (1893). Subsekt. 1. Eriophorae Hausskn. Stengel abstehend behaart. Eriophorae Hausskn. Monogr. Epil. 53 (1884), bloßer Name. I. Epilobium hirsutum Z. Rauhhaariger Eberich. Ausdauernd; Wurzel ästig, so wie der sich später entwickelnde Wurzelstock unter- irdische, eine oberirdische Rosette tragende Ausläufer trei- bend. Stengel aufrecht, ästig, bis 1 m hoch, stielrund, abstehend weichhaarig und dicht kurz drüsenhaarig. Blätter aus stengelum- fassendem Grunde länglich oder eilanzettlich, spitz, fein und scharf gezähnt, unterseits an den Nerven behaart. Blüten zu endständigen beblätterten Trauben verein. Kronblätter purpurn, 10—20 mm lang, verkehrt-herzförmig. Kapsel bis 10 cm lang, behaart. Same verkehrt-eiförmig, 1,5 mm lang. Juli, August. Epilobium hirsutum Z. Sp. pl. Ed. 1. 347 (1753) exkl. ß.; Jaeg. Enum. stirp. Vind. 63 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 265 (1844); Maly Fl. Steierm. 232 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. 931 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 51 (1882); Hausskn. Monogr. Epil. 53 (1884). An Gräben, Teichen, Bächen; an feuchten Stellen, in Gebüschen. In Obersteiermark bisher nur (ehemals) auf der Fuchsweide bei Admont. Häufig bei Graz und von da südwärts durch ganz Mittel- und Unter- steiermark. Ändert ab: 3. villosum Hausskn. Stengel dicht abstehend weichzottig und drüsig. Blätter beiderseits reichlich behaart und zottig. Epilobium hirsutum y. villosum Hausskn. Monogr. Epil. 55 (1884). Epilobium. 1111 Mehrfach bei Graz (Rainer!, Gebhard), bei Tautendorf nächst Söchau (Sabranskıy). x Epilobium hirsutum X parviflorum Kchb. E. subhirsutum Gennar. Ausdauernd; Wurzel und später der Wurzelstock sitzende Rosetten treibend. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, abstehend weichzottig. Blätter gegenständig, länglich bis lanzettlich, spitz, ungleich gezähnt mit nach vorwärts gerichteten größeren Zähnen, besonders unterseits ziemlich reichlich behaart, die untersten kurz gestielt, die mittleren und oberen mit abgerundetem oder etwas stengelumfassendem Grunde sitzend. Blüten blattwinkelständig, zu lockeren, vor dem Aufblühen etwas nickenden Trauben vereint. Kronblätter verkehrt-ei- oder verkehrt-herzförmig, 8—16 mm lang, hellpurpurn. Narbe vierteilig. Fruchtknoten feindrüsig-flaumig. Juli—September. Unterscheidet sich von Epilobium hirsutum durch weniger tief stengelumfassende schmälere Blätter, kleinere Blüten und sitzende Rosetten, von E. parviflorum durch gröber gezähnte Blätter und größere, lebhafter gefärbte Blüten. Epilobium parvifloro-hirsutum Rchb. Fl. Germ. exc. 636 (1832); Hausskn. Mon. Epil. 64 (1884). Epilobium intermedium Rchb. a. a. O., nicht Merat. Epilobium rivulare Kärschl. Fl. Als. 266 (1852), nicht Wahlendg. Epilobium subhirsutum G@ennar. Ind. sem. hort. Genuens. (1849), in Linnaea XXIV. 201 (1851); Sabr. in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. 86 (1908). Epilobium hybri- dum Schur Enum. pl. Transs. 209 (1866). Unter den Stammeltern an Wassergräben um Tautendorf nächst Söchau (Sabransky). 2. Epilobium parviflorum (Schreb.) With. Kleinblütiger Eberich. Ausdauernd; Wurzel und später der Wurzelstock sitzende Rosetten treibend. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, abstehend weich zottig. Blätter gegenständig. länglich bis lanzettlich, spitz, entfernt fein knorpelig gezähnelt, besonders unterseits ziemlich reichlich behaart, die untersten gestielt, die mittleren und oberen mit verschmälertem oder abgerundetem Grunde sitzend. Blüten blattwinkelständig, zu lockeren, vor dem Aufblühen etwas nickenden Trauben vereint. Kron- blätter verkehrt-eiförmig, 5—10 mm lang, blaßlila. Narbe vierteilig. Fruchtknoten fein drüsig-flaumig. Juli—September. Chamaenerion (Epilobium) parviflorum Srhreb. Spie. fl. Lips. 146 (1771). Epilobium parviflorum With. Bot. Arr. Ed. 1. 225 (1776); DC. Prodr. III. 43 (1828); Koch Syn. Ed. 2. 265 (1844); Maly Fl. Steierm. 233 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 192 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 51 (1882); Hausskn. Monogr. Epil. 66 (1864). Epilobium hirsutum ß. L. Sp. pl. Ed. 1. 347 (1753). Epilobium villosum Curt. Fl. Lond. II T. 22 (1777). Epilobium molle Lam. fl. frang. III. 479 (1778). Epilobium pubescens Roth Tent. fl. Germ. I. 167 (1788). 1112 Epilobium. An feuchten quelligen Stellen, an Gräben, auf feuchten Wiesen, häufig bis in die Voralpen (1200 m). x Epilobium parviflorum X roseum Krause. E. persicinum Kehb. Ausdauernd; Wurzelstock kurze, sich später verlängernde Ro- setten treibend. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, mit mehr minder deutlichen herablaufenden Linien, zerstreut angedrückt oder abstehend weichhaarig. Blätter länglich bis elliptisch, kurz ge- stielt, mehr minder flaumig, gegenständig. Blütenstand abstehend kurzhaarig und drüsig; Blüten blattwinkelständig, zu endständigen, ziemlich reichblütigen Trauben vereint. Kronblätter verkehrt-herzförmig, 6—8 mm lang, erst blaßrosa, später dunkler. Fruchtknoten schwach drüsig-flaumig. Narbe keulig, deutlich vierlappig. Samen fehl- schlagend. Juli, August. Unterscheidet sich von Epilobium parviflorum durch den schwächer behaarten, mit herablaufenden Linien versehenen Stengel, breitere ge- stielte Blätter und kleinere Blüten, sowie die Drüsenhaare im Blüten- stand und an den Fruchtknoten, von E. roseum durch den langhaarigen Stengel, schmälere, kürzer gestielte, stärker behaarte Blätter und größere Blüten. Epilobium roseo-parviflorum Krause in Verh. schles. Ges. (1851) 88. Epilobium parviflorum X roseum Hausskn. Mon. Epil. 72 (1884). Epilo- bium persicinum Rchb. Fl. Germ. exc. 635 (1830). Epilobium tetragonum ß. foliosum Fiein. Fl. Dresd. I. 284 (1821), nicht E. foliosum Hochst. Epilo- bium roseum ß. puberulum Dumort. Prodr. fl. belg. 89 (1827), nicht E. pu- berulum Hook. et Arn. Epilobium roseo-pubescens Lasch in Linnaea (1831) 493. Epilobium Knafii Celak. Prodr. Fl. Böhm. 551 (1875, Epilobium. stenophyllum Bord. in Ertek. IX. 16 p. 11 (1875). Unter den Stammeltern, wohl nicht selten. Bei Strassen nächst Aussee (Rechinger), im Gabrauntale bei Pernegg (F'reyn!) (und im an- grenzenden Ungarn zwischen Sinnersdorf und Pinkafeld /Borbäs]). Gewiß noch anderswo und nur übersehen. Subsekt. 2. Montanae Hausskn. Stengel anliegend flaumig. Montanae Hausskn. Mon. Epil. 74 (1884), bloßer Name. 3. Epilobium montanum Z. DBerg-Weiderich. Ausdauernd; Wüurzelstock kurze, in Rosetten endigende Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, stielrund, bis 1 m hoch, einfach oder wenig ästig, fein kraus-flaumig, vor dem Aufblühen nickend. Blätter gegenständig, nur die obersten abwechselnd, eiförmig oder eilanzett- lich, spitz, ungleich gezähnelt, oberseits spärlich flaumig, hellgrün, unterseits besonders an den Nerven behaart, die unteren sitzend, die oberen kurz gestielt. Blüten blattwinkelständig, zu lockeren end- Epilobium. 1113 ständigen Trauben vereint. Kronblätter keilig- verkehrt-herzförmig, 8—10 mm lang, blaß bläulich rosa, doppelt so lang als die Kelch- blätter. Fruchtknoten dicht kurz flaumig. Same verkehrt-ei- förmig, 1 mm lang. Juli, August. Epilobium montanum Z. Sp. pl. Ed. 1. 348 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 265 (1844); Maly Fl. Steierm. 233 (1868) exkl. ß.; Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steier- mark 192 (1874); Strobl Fl. Admont II. 51 (1882); Hausskn. Monogr. Epil. 74 (1884). . In Wäldern, Holzschlägen, bis in die höheren Voralpen (1500 m) . häufig. Ändert ab: ß. vertieillatum M. K. Blätter zu 3—4 quirlig. Epilobium montanum var. verticillatum M. K. Deutschl. Fl. III. 16 (1831); Strobl Fl. Adm. II. 51 (1882); Hausskn. Mon. Epil. 75 (1884). Zerstreut. Im Sulzkaar bei Hieflau (Strobl), auf der Moosalpe bei Murau (Fest!). y. subalpinum Neilr. Stengel niedrig, bis 20 cm hoch, oft ein- jährig, meist einfach. Blätter schmäler. Epilobium montanum ß. subalpinum Neilr. Fl. N.-Öst. 872 (1859). Epilobium montanum var. lanceolatum Sturm Deutschl. Fl. H. 72 (1838), nicht E. lanceolatum Seb. et Maur.. Epilobium montanum var. minus Hausskn. in Strobl Fl. Admont IT. 51 (1882), bloßer Name, Monogr. Epil. 74 (1884). Hie und da, besonders in den Voralpen. Bei Admont, am Polster bei Vordernberg; auf dem Gstoder und Lasaberge, bei Turrach; im Glanzgraben bei Bruck. Ferner am Hilmteich bei Graz, in der Schlucht bei Gleichenberg; am Bachergebirge bei St. Heinrich und Hausambacher. x Epilobium collinum X montanum Hausskn. E. confine Hausskn. Ausdauernd; Wurzel, später der Wurzelstock kurz, in Rosetten endigende Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, stielrund, kurz flaumig, bis 50 cm hoch, mehr minder ästig. Blätter gegenständig, nur die oberen wechselständig, eilanzettlich, die oberen lanzettlich, entfernt gezähnelt, - etwas graugrün, fast kahl, nur die untersten sitzend, die übrigen kurz gestielt. Blüten blattwinkelständig, zu endständigen Trauben vereint. Kronblätter keilig-verkehrt-eiförmig, 5—8 mm lang, blaß rosa. Fruchtknoten dicht kurz flaumig. Same meist fehlschlagend. Unterscheidet sich von Epilobium montanum durch den niedrigeren, mehr ästigen Stengel, kleinere, kahlere etwas länger gestielte Blätter und kleinere Blüten, von E. collinum durch den weniger ästigen Stengel, die meist bis zur Mitte gegenständigen, größeren Blätter und größere Blüten. 1114 Epilobium. Epilobium eollinum X montanum Hausskn. in Focke Pflanzenmischl. 161 (1881); Strobl Fl. Admont II. 51 (1882); Hausskn. Monogr. Epil. 88 (1884). Epi- lobium confine Hausskn. Monogr. Epil. 177 (1884). Unter den Stammeltern hie und da. Am Steinamandl und bei der Hölleralm nächst Rottenmann (Strobl); bei Murau (Fest!). 4. Epilobium collinum Gimnel. Hügel-Eberich. Ausdauernd, kurze, in Rosetten endigende Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, oft hin und her gebogen, meist vom Grunde an ästig, fein flaumig, stielrund, bis 40 cm hoch. Blätter abwechselnd, nur die untersten gegenständig, eilanzettlich, spitz oder stumpf, entfernt gezähnt, fast kahl, graugrün, alle kurz gestielt, klein, höchstens 4 cm lang. Blüten blattwinkelständig, zu wenigblütigen endständigen Trauben vereint. Kronblätter keilig, ausgerandet, —6 mm lang, wenig länger als der Kelch. Fruchtknoten dicht kurz flaumig. Narbe vierteilig. Same verkehrt-eiförmig, 4,5 mm lang. Juli, August. Epilobium collinum @mel. Fl. Bad. Suppl. IV. 265 (1828); Strobl Fl. Adm. II. 51 (1882); Hausskn. Monogr. Epil. 83 (1889). Epilobium montanum ß. alpestre Pers. Syn. pl. I. 410 (1805), nicht E. alpestre Jaeg. Epilobium nutans Lej. Rev. 76 (1824), nicht Schmidt. Epilobium montanum var. colli- num Spenn. Fl. Frib. 793 (1829); Koch Syn. Ed. 2. 266 (1844). Epilobium montanum var. alternifolium Neilr. Fl. N.-Öst. 873 (1859); Maly Fl. Steier- mark 233 (1868). An steinigen Stellen, Waldrändern, buschigen Abhängen, bis in die Alpenregion (2000 m). Verbreitet durch die ganze Zentralalpenkette bis zum Wechsel; bei Friedberg, Vorau; auch bei Gröbming, Aflenz, Eisen- erz, Wegscheid, Frein. Häufig überall um Graz, wie am Schloßberge, im Stiftingtale, auf dem Rosenberg. Bei Maria in der Wüste im Bachergebirge; bei Cilli. x Epilobium alpestre X montanum Fritsch. E. Freynii Celak. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, dick, reichliche blasse kurze Innovations- sprosse treibend. Stengel aufrecht, am Grunde von schuppen- förmigen Niederblättern besetzt, bis 60 cm hoch, mit 2—3 un- deutlichen herablaufenden Haarleisten versehen, dazwischen ° schwächer behaart. Blätter gegenständig oder zu dreien quirlig, sitzend oder sehr kurz gestielt, eiförmig bis elliptisch, spitz, unregel- mäßig gezähnelt, spärlich behaart oder kahl. Blüten blattwinkelständig, zu endständigen, wenigblütigen Trauben vereint. Kronblätter verkehrt- herzförmig, 10—14 mm lang, hell rosenrot. Narbe keulig, undeut- lich vierlappig. Samen meist fehlschlagend. Juli, August. Unterscheidet sich von Epilobium montanum durch die schuppen- förmigen Niederblätter am Stengelgrunde, den dicken Wurzelstock, die Epilobium. 1115 herablaufenden Haarleisten, breitere kahlere Blätter und größere Blüten, von E. alpestre durch etwas behaarte, oft kurz gestielte und gegen- ständige Blätter, den rundum behaarten Stengel und kleinere Blüten, von beiden durch die Gestalt der Narbe. Epilobium Freynii Celak. Prodr. Fl. Böhm. 881 (1875). Epilobium al- pestre x montanum Fritsch Excursionsfl. f. Österr. 1. Aufl. 392 (1897). Epi- lobium montanum X trigonum Hausskn. in Focke Pflanzenmischl. 161 (1881), Monogr. Epil. 81 (1884). Epilobium pseudotrigonum Borb. in Öst. bot. Zeit- schr. XXVII. 138 (1877). Epilobium pallidum Tausch in Sched., Hausskn. Monogr. Epil. 177 (1884). Epilobium trigonum E. Weiss in Öst. bot. Wochen- bl. IX. 125 (1859). Unter den Stammeltern. Auf dem Kalbling bei Admont (Strobl), bei der Koderalm nächst Johnsbach (Handel-Mazzetti!); am Seeberg bei Seewiesen (Preissmann!); bei Steinhaus, am Semmering (Rechinger), in. der Rotsohl bei Wegscheid (Klammerth!), auf der Ovceva in den Karawanken (E. Weiss). (Auf dem großen Scheibwald der Raxalpe [Sonklar]). x Epilobium collinum X obscurum Hausskn. E. decipiens F. Schultz. Ausdauernd; Wurzelstock kurze oder verlängerte, oberirdische oder halb unterirdische Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, etwas hin- und hergebogen, mit zwei mehr minder deutlich herablaufenden Linien, angedrückt flaumig. Blätter gegenständig oder die oberen abwechselnd, länglich-elliptisch bis länglich- lanzettlich, sehr kurz gestielt, entfernt gezähnelt, am Rande und unterseits an den Nerven oder auch auf der Fläche schwach flaumig. Blüten blattwinkelständig, zu endständigen Trauben vereint. Kronblätter verkehrt-herzförmig, 5—7 mm lang, rötlichlila. Narbe keulig, an der Spitze vierlappig. Fruchtknoten grau flaumig. Samen meist fehlschlagend. Unterscheidet sich von Epilobium collinum durch die Ausläufer, den mit herablaufenden Linien versehenen Stengel, schmälere, kürzer gestielte Blätter, von E. obscurum durch den steiferen Stengel, breitere, deutlich gestielte Blätter, von beiden durch die Gestalt der Narbe. Epilobium eollino-obscurum F. Schultz Grundz. Phytost. Pfalz 47 (1865), bloßer Name. Epilobium collinum X obscurum Hausskn. Monogr. Epil. 89 (1884). Epilobium decipiens F. Schultz in Pollichia (1861) 107, (1863) 143, bloßer Name, und in Hausskn. Monogr. Epil. 177 (1884), Epilobium Castri- ferrei Borb. Geogr. atque En. pl. Castriferrei 274 (1897). Unter den Stammeltern, bisher nur an der ungarischen Grenze zwischen Sinnersdorf und Pinkafeld (Borbäs). 1116 j Epilobium. x Epilobium collinum X roseum Knaf. /. E. glanduligerum Knaf. f. Ausdauernd; Wurzelstock im Herbst kurze, in Rosetten endigende Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, mit zwei deutlichen herablaufenden Linien versehen, ringsum kurz flaumig. Blätter gegenständig oder die oberen abwechselnd, kurz gestielt, entfernt gezähnelt, aus breiter Basis gegen die Spitze rasch verschmälert, fast kahl. Blüten blattwinkelständig, vor dem Aufblühen nur wenig nickend. Blütenstand 'drüsig-flaumig. Kron- blätter verkehrt-herzförmig, 5—6 mm lang, blaßrosa. Narbe keulig, unregelmäßig kurz vierteilig. Samen meist fehlschlagend. Unterscheidet sich von Epilobium collinum durch den mit herab- laufenden Linien versehenen Stengel und breitere, länger gestielte Blätter und den drüsig-flaumigen Blütenstand, von E. roseum durch den niedrigen Wuchs, kürzer gestielte Blätter und den reichlicher flaumigen Stengel. Epilobium roseum X collinum Änaf. f. in Sitzungsb. böhm. Ges. Wiss. (1878) 22; Hausskn. in Focke Pflanzenmischl. 160 (1881); Strobl Fl. Admont II. 51 (1882); Hausskn. Monogr. Epil. 90 (1884). Epilobium glanduligerum Knaf. f. in Sitzungsb. Böhm. Ges. Wiss. (1878) 22. Ehemals an der Außenseite des Kaltenbrunner’schen Kohlenbarrens bei Admont (Angelis). Sekt. 2. Synstigma Hausskn. Narbe keulig, ungeteilt. Stengel meist mit herablaufenden Linien. Synstigma Hausskn. Monogr. Epil. 35 (1884); Raim. in Engl. u. Prantil Nat. Pflanzenf. III. 7. 209 (1893). Subsekt. 1. Tetragona Hausskn. Same eiförmig. Stengel mit herablaufenden Leisten. Blätter sitzend. Tetragonae Hausskn. Monogr. Epil. 97 (1884), bloßer Name. 5. Epilobium adnatum Griseb. Vierkantiger Eberich. Aus- dauernd; Wurzelstock nach der Blütezeit kurze rosettenartige Blattsprosse treibend. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, durch die herablaufenden Blattbasen vierkantig geflügelt, einfach oder wenig ästig, fast kahl. Blätter gegenständig, lanzettlich, spitz, scharf gesägt, mit verbreitertem Grunde sitzend, die mittleren beiderseits am Grunde etwas herablaufend, kahl. Blüten blatt- winkelständig, zu ‚reichblütigen endständigen Trauben angeordnet; Blütenstand etwas flaumig. Kronblätter keilig, vorn eingeschnitten, 4—6 mm lang, rosenrot. Fruchtknoten schwach flaumig. Narbe keulig, ungeteilt. Same eiförmig, 1 mm lang. Juli—September. Epilobium adnatum Griseb. in Bot. Zeitg. X. 851, 854 (1852); Hausskn. Monogr. Epil. 97 (1884). Epilobium tetragonum Z. Sp. pl. Ed. 1. 348 (1758) Epilobium. #217 z. T.; Cr. Inst. II. 210 (1766); Koch Syn. Ed. 2. 267 (1844); Maly Fl. Steierm. 233 (1868). An Gräben, in Sümpfen, an feuchten, quelligen Stellen. Hie und da um Graz, wie im Tal, bei St. Leonhard, Bei Pöllau, Gleichenberg, Kirchberg; nicht selten in der Umgebung von Marburg, so gegen Vordernberg, bei Lembach, Wildhaus, bei Medvetzen nächst Pragerhof. Bei Bad Neuhaus. 6. Epilobium Lamyi F. Schultz. Graugrüner Eberich. Aus- dauernd; Wurzelstock nach der Blütezeit kurze, rosettenähnliche Sprosse treibend. Stengel aufrecht, einfach oder ästig mit ruthen- förmigen Ästen, mit 2—4 herablaufenden Linien, unten nur an diesen Linien, oben ringsum flaumig. Blätter gegenständig, lanzettlich, lang zugespitzt, entfernt gezähnelt, unterseits an den Nerven schwach flaumig, die des Stengels sitzend, die der Äste sehr kurz gestielt:. Blüten blattwinkelständig, zu meist reichblütigen Trauben vereint. Kronblätter 5—8 mm lang, purpurn. Blütenstand und Fruchtknoten dicht fein flaumig. Narbe keulig, ungeteilt. Same eiförmig, 1 mm lang. Juli—September. Epilobium Lamyi F. Schultz in Flora (1844) 806; Hausskn. Monogr. Epil. 106 (1884); Krasan Aus d. Fl. v. Steierm. 103 (1896). Epilobium tetra- gonum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 348 (1753) z. T.; Griseb. in Bot. Zeitg. X. 854 (1852). In Holzschlägen, lichten Wäldern, selten. In der Schlucht ober der Villa Hedwig bei Pernegg (F'reyn!). Bei Fürstenfeld (Preissmann!), Gleichenberg (Krasan). Auf dem Kreuzkogel bei Leibnitz (Krasan), angeblich auch bei Graz (Krasan). q 7. Epilobium obscurum (Schreb.) Roth. Ausdauernd; Wurzel- stock schon zur Blütezeit oberirdische, verlängerte, be- blätterte Ausläufer treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, einfach oder ästig, bis 60 cm hoch, mit 2—-4 herablaufenden Linien, unten kahl, oben schwach flaumig. Blätter gegenständig, die obersten abwechselnd, mit abgerundeter Basis sitzend, läng- lich bis länglich-lanzettlich, gegen vorn lang verschmälert, stumpf, entfernt drüsig-gezähnelt, trübgrün, die unteren kahl, die oberen an den Nerven und am Rande gewimpert. Blüten blattwinkelständig, zu wenigblütigen Trauben vereint. Kronblätter 5—7 mm lang, bläulich rosenrot. Fruchtknoten spärlich flaumig. Narbe keulig, un- geteilt. Same eiförmig, 1 mm lang. Juni—September. Chamaenerion (Epilobium) obscurum Schreb. Spice. Fl. Lips. 147 (1771). Epilobium obscurum Roth Tent. fl. Germ. I. 168 (1788); Hausskn. Monogr. Epil. 114 (1884); Kras. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1894) LXXXII. Epilobium 1118 Epilobium. tetragonum Z. Sp. pl. Ed. 1. 348 (1753) z. T.; Pollich Pl. Pal. I. 377 (1771). Epilobium virgatum Lam. Eneyel. meth. Il. 375 (1786); Koch Syn. Ed. 2. 266 (1844). An feuchten Stellen, an Gräben, Teichen, selten. Bei Oberwölz; bei Graz in der Ragnitz und an der Straße nach Kroisbach; bei Kirch- berg, Gleichenberg, bei Schönstein; bei Sinnersdorf. Subsekt. 2. Petiolatae Hausskn. Same eiförmig. Stengel mit herablaufenden Leisten. Blätter gestielt. Petiolatae Hausskn. Monogr. Epil. 124 (1884), bloßer Name. 8. Epilobium roseum (Schreb.) Retz. Rosenroter Eberich. Aus- dauernd; Wurzel im Herbst kleine sitzende Sprosse treibend. Stengel aufrecht, ästig, bis 1 m hoch, mit 2—4 herablaufenden Linien, unten kahl, oben fein flaumig. Blätter gegenständig, die obersten abwechselnd, lang gestielt, elliptisch bis eilanzettlich, spitz, dicht ungleich gezähnelt, kahl oder die oberen an den Nerven fein flaumig. Blüten blattwinkelständig, zu reichblütigen Trauben vereint. Blütenstand und Fruchtknoten abstehend kurz drüsig. Kron- blätter keilig, vorn eingeschnitten, 5—7 mm lang, blaßrosa. Narbe keulig, ungeteilt. Same verkehrt-eiförmig, 1 mm lang. Juli—September. Chamaenerion (Epilobium) roseum Sehreb. Spie. fl. Lips. 147 (1771). Epilobium roseum Pers. Syn. I. 410 (1805); Koch Syn. Ed. 2. 267 (1844); Maly Fl. Steierm. 233 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 192 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 51 (1882); Hausskn. Monogr. Epil. 124 (1884). Epilobium tetragonum L. Sp. pl. Ed. 1. 348 (1753) z. T.; Kern. Sched. ad. fl. exs. Austro- Hung. I. 6 (1884). An feuchten Stellen, Bächen, Straßengräben, an sumpfigen Stellen, gemein bis in die Voralpen. Subsekt. 3. Palustriformes Hausskn. Same beidendig ver- schmälert. Stengel ohne herablaufende Leisten. Palustriformes Hausskn. Monogr. Epil. 128 (1894), ohne Beschreibung. 9. Epilobium alpestre (Jacq.) Krock. Voralpen-Eberich. Aus- dauernd; Wurzelstock unterirdische Knospen treibend. Stengel aufrecht, am Grunde mit schuppenförmigen Niederblättern besetzt, meist einfach, bis 70 cm hoch, unten kahl, mit 2—4 flaumigen herablaufenden Linien. Blätter zu drei, seltener zu vier quirlig, noch seltener gegenständig (f. alternifolium Hausskn. Mo- nogr. Epil. 149 [1884]), mit breit abgerundetem Grunde sitzend, eilänglich oder eiförmig, zugespitzt, ungleich gezähnt, am Rande und unterseits an den Nerven schwach flaumig, sonst kahl, glänzend. Blüten blattwinkelständig, zu endständigen Trauben vereint, in der Knospe nickend. Kronblätter verkehrt-herzförmig, hell purpurn, 8—15 mm Epilobium. 1119 lang. Narbe keulig, ungeteilt. Fruchtknoten und Kapseln drüsig-flaumig. Same beidendig verschmälert, 2 mm lang, mit kurz gestieltem Haarschopf. Juli—September. Epilobium montanum var. alpestre Jacg. Enum. stirp. Vind. 64 (1762). Epilobium alpestre Krock. Fl. Siles. I. 605 (1787); Beek Fl. N.-Öst. II. 1. 689 (1892), nicht Schmidt. Epilobium trigonum Schrk. Bair. Fl. I. 644 (1789); Koch Syn. Ed. 2. 267 (1844); Maly Fl. Steierm. 233 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 51 (1882); Hausskn. Monogr. Epil. 149 (1884). An feuchten quelligen Stellen, in Bergschluchten, unter Voralpen- gekräut der Voralpen- und Krummholzregion (700—1700 m). Verbreitet durch die ganze Kette der nördlichen und südlichen Kalkalpen sowie am. Lantsch. Seltener in den Zentralalpen, wie um Hohentauern, am Diesingsee am Eisenhut und auf dem Rothkofel, auf der Moosalpe bei Murau, auf der Stubalpe. 10. Epilobium palustre 7. Sumpf - Weiderich. Ausdauernd; Wurzelstock unterirdische, fädliche Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, stielrund oder mit zwei schwachen Haar- leisten, unten kahl, oben flaumig. Blätter gegenständig, lanzettlich, mit keiligem Grunde sitzend, ganzrandig, mit eingerolltem Rande, kahl oder unterseits an den Nerven und am Rande schwach flaumig. Kronblätter keilig-verkehrt-herzförmig, 5—8 mm lang, hellila. Frucht- knoten spärlich behaart. Narbe keulig, ungeteilt. Same beidendig verschmälert, 1,5—2 mm lang. Juli—September. Epilobium palustre Z. Sp. pl. Ed. 1. 348 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 266 (1844); Maly Fl. Steierm. 233 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 192 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 51 (1882); Hausskn. Monogr. Epil. 128 (1889). Auf Torfmooren, an nassen Stellen, auf Msorwiesen, besonders in den Voralpen. Verbreitet in allen Mooren bei Aussee, Mitterndorf; bei Schladming und in der Ramsau, auf allen Mooren des Ennstales bei Oeblarn, Irdning, Liezen, Selztal, Admont, und des Paltentales bei Gais- horn und Trieben bis auf den Bösenstein (1700 m). Am Brunnsee bei Wildalpen, bei Palbersdorf nächst Aflenz, in der Veitsch bei Mitterndorf, in der Terz, am Mitterbacher und Hechtenseemoor bei Mariazell, bei Wegscheid, im Heiderwinkel bei Frein, auf dem Semmering, dem Wechsel, bei Vorau, Kirchberg a. d. Raab. Am Prebersee, bei Turrach, Juden- burg, Oberwölz, im Gößgraben bei Leoben, bei Krems nächst Voitsberg, Stainz. Hie und da bei Graz, besonders im Stiftingtale und Kroisbach- tale, auf dem Ruckerlberge. Häufig am Bachergebirge. Il. Epilobium nutans Schmidt. Nickender Eberich. Ausdauernd; Wurzelstock zart, kriechend, kurze zarte Ausläufer treibend. 1120 Epilobium. Stengel aufrecht, vor dem Aufblühen nickend, einfach, bis 20 em hoch, stielrund, unten kahl, oben flaumig. Blätter gegenständig. eiförmig oder eilänglich, stumpf, dicklich, kahl, die unteren kurz ge- stielt, ganzrandig, die oberen sitzend, entfernt gezähnelt. Blüten blattwinkelständig, eine wenigblütige endständige Traube bildend. Kron- blätter keilig, ausgerandet, 5 mm lang, blaßlila.. Fruchtknoten und junge Kapseln grauflaumig. Same ee verschmälert, 1—5 mm lang. Juli—September. Epilobium nutans Schmidt Fl. Boem. IV. 82 (1794); Hausskn. Monogr. Epil. 141 (1884). Epilobium alpinum ß. nutans Pohl Tent. fl. Bohem. 64 (1840); Koch Syn. Ed. 2. 268 (1884). An quelligen Stellen und auf Mooren in der Voralpen- und Krumm- holzregion (1000—1900 m) der Zentralalpen, selten. Am Gstoder und Lasaberg (Vierhapper!), bei der Hans Wödlhütte im Seewigtale bei Haus!, auf dem Rothkofel (Hatzi), am Bürgersee bei Judenburg (Hatzi), bei der Vorauer Schwaig am Wechsel (Baumgartner). Subsekt. 4. Alpina Hausskn. Samen beidendig verschmälert. Stengel mit herablaufenden Linien. Alpina Hausskn. Monogr. Epil. 152 (1884), ohne Beschreibung. x Epilobium alsinefolium x montanum Hausskn. E. salicifolium Facch. Ausdauernd; Wurzelstock unterirdische, kurze Sprosse treibend. Stengel aufsteigend, ästig, zerstreut fein kraus behaart, mit 2—4 herablaufenden behaarten Linien. Blätter gegenständig, länglich-elliptisch, entfernt gezähnelt, fast kahl, kurz gestielt. Blüten blattwinkelständig, zu ziemlich reichblütigen Trauben vereint. Kronblätter verkehrt-herzförmig, 10 mm lang, blaßlila. Fruchtknoten und junge Kapseln zerstreut abstehend drüsenhaarig. Juli, August. Unterscheidet sich von Epilobium alsinefolium durch den behaarten Stengel und schmälere Blätter, von E. montanum durch den auf- steigenden, mit herablaufenden Haarleisten versehenen Stengel, kahlere Blätter und drüsenhaarige Fruchtknoten. Epilobium alsinefolium X montänum Hausskn. Monogr. Epil. 168 (1884). Epilobium salieifolium #acch. Fl. Süd-Tir. 43 (1855); Hausskn. Monogr. Epil. 177 (1884), nicht Clairv. Man. 118 (1811). Epilobium nitidum Saut. Fl. Salzb. 245 (1866) z. T., nicht Host. Epilobium Facchinii Hausm. in Sched. Im Kaltenbachgraben bei Spital am Semmering (Ztechinger), ferner in den „steirischen Alpen“ (Portenschlag). x Epilobium alpestre X alsinefolium Zay. E. amphibolum Hausskn. Ausdauernd; Wurzelstock unterirdische, kurze, ausläuferartige Sprosse treibend, Stengel am Grunde von schuppenförmigen Nieder- Flora von Steiermark Eine systematische Bearbeitung der im Herzogtum Steiermark wildwachsenden oder im Großen gebauten Farn- und Blütenpflanzen nebst einer pflanzengeographischen Schilderung des Landes Mit Benutzung eines vom naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark angelegten Standortskataloges bearbeitet von Dr. August von Hayek Privatdozent an der Universität Wien Erster Band — Heft 15 Ausgegeben am 21. Dezember 1910 Die Schlußlieferung des ersten Bandes gelangt im Januar 1911 zur Ausgabe BERLIN VERLAG VON GEBRÜDER BORNTRAEGER W 35 SCHÖNEBERGER UFER 12a 1910 Mn ! A Zi; Epilobium. 1121 blättern besetzt, aufsteigend oder aufrecht, mit 2—4 herablaufenden behaarten Linien, dazwischen kahl oder namentlich oben zer- streut behaart, anfangs nickend. Blätter gegen- oder zu drei quirlständig, eilänglich bis eiförmig-elliptisch, undeutlich gezähnelt, sehr kurz gestielt oder die oberen sitzend, am Rande und an den Nerven behaart. Blüten blattwinkelständig, zu endständigen Trauben vereint. Kronblätter verkehrt-herzförmig, 83—12 mm lang, hellpurpurn. Narbe keulig. Fruchtknoten und junge Früchte grauflaumig. Juli, August. Unterscheidet sich von Epilobium alpestre durch den schwächer behaarten Stengel und schmälere, wenigstens zum Teil gestielte, schwächer gezähnte Blätter, von E. alsinefolium durch die breiteren, an den Nerven behaarten, kürzer gestielten oder sitzenden Blätter und die grauflaumigen Fruchtknoten. Epilobium alpestre X alsinefolium Hay. Fl. Steierm. I. 1120 (1910). Epilobium alsinefolium X trigonum Hausskn. in Focke Pflanzenmischl. 162 (1881), Monogr. Epil. 173 (1884). Epilobium amphibolum Hausskn. Monogr. Epil. 177 (1884). Unter den Stammeltern; bisher nur in Straßengräben am Prebichl (Freyn, Preissmann!) und bei Steinhaus am Semmering (Kechinger). 12. Epilobium alsinefolium Vill. Mierenblätteriger Eberich. Ausdauernd; Wurzelstock kurze, bleiche, unterirdische Ausläufer treibend. Stengel aufsteigend oder aufrecht, bis 25 cm hoch, einfach oder wenig ästig (f. ramosum Hausskn. Mon. Epil. 162 [1884]), nickend, mit 2—4 herablaufenden behaarten Linien versehen, sonst kahl. Blätter kahl, dicklich, glänzend, ganzrandig, die unteren gegenständig, verkehrt-eilänglich, in den Stiel verschmälert, die mittleren eiförmig, spitzlich, fein gezähnelt, kurz gestielt. Blüten blatt- winkelständig, in armblütiger Traube. Kronblätter 8$—12 mm lang, keilig, ausgerandet, rotlila.. Narbe keulig., Fruchtknoten spärlich abstehend drüsenhaarig; Früchte kahl. Same beidendig ver- schmälert, 1,5 mm lang. Juli—September. Epilobium alsinefolium Vill. Prosp. 45 (1779); Strobl Fl. Adm. II. 51 (1882); Hausskn. Monogr. Epil. 165 (1884). Epilobium origanifolium Lam. Eneyel. meth. II. 376 (1786); Koch Syn. Ed. 2. 267 (1844); Maly Fl. Steierm. 233 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 192 (1874).. Epilobium alpestre Schmidt Fl. boem. IV. 81 (1794). An feuchten, quelligen Stellen, in Mooren, in der höheren Vor- alpen- und Krummholzregion (1400—2000 m) sowohl auf Kalk als auf Urgestein häufig. Seltener in tieferen Lagen, wie im Schwarzenbach- Hayek, Flora von Steiermark. 71 LIBRAI NEW YG BOTANIC QARDE 1122 Epilobium. graben und an der Griesmayerlache bei Admont, im Gesäuse, am Leopoldsteiner See, im Kaltenbachgraben bei Spital am Semmering. x Epilobium alsinefolium x anagallidifolium Hausskn. E. Bois- sieri Hausskn. Ausdauernd; Wurzelstock teils kurze unterirdische, teils beblätterte oberirdische Ausläufer treibend. Stengel auf- steigend, bis 20 cm hoch, einfach, nickend, mit 2—4 herablaufenden behaarten Linien, sonst kahl. Blätter alle oder nur die unteren gegenständig, kurz gestielt, dieklich, kahl, die unteren eiförmig, stumpflich, ganzrandig, die mittleren und oberen elliptisch-eiförmig, zugespitzt, fein gezähnelt. Blüten blattwinkelständig, in wenig- blütiger Traube. Kronblätter 6—8 mm lang, bläulich rosenrot. Narbe keulig, ungeteilt. Fruchtknoten spärlich drüsenhaarig. Unterscheidet sich von Epilobium alsinefolium durch die ober- irdischen Ausläufer, kleinere, weniger gezähnte Blätter, deren unterste stumpf sind, von E. anagallidifolium durch die unterirdischen Ausläufer, spitze, meist abwechselnde obere Blätter und größere Blüten. Epilobium alsinefolium X anagallidifolium Hausskn. in Focke Pflanzenmischl. 161 (1881), Monogr. Epil. 166 (1884). Epilobium Boissieri Hausskn. Monogr. Epil. 177 (1884). Epilobium Darreri €. Richt. in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. (1891) Sitzungsber. 21. Unter den Stammeltern, bisher nur auf der Raxalpe. 13. Epilobium anagallidifolium Lam. Alpen-Eberich. Ausdauernd, reichliche oberirdische beblätterte Ausläufer treibend. Stengel zart, einfach, bis 15 em hoch, mit 2—4 herablaufenden be- haarten Linien, sonst kahl. Blätter gegenständig, dicklich, kahl, eiförmig oder eilänglich, stumpflich, ganzrandig oder undeutlich gezähnelt. Blüten in wenigblütiger endständiger Traube, nickend. Kron- blätter ausgerandet, 4—5 mm lang, rosenrot. Narbe keulig, ungeteilt. Fruchtknoten und junge Früchte spärlich mit abstehenden Drüsenhaaren besetzt. Same beidendig verschmälert, 1,5 mm lang. Juli—September. Epilobium anagallidifolium Lam. Eneyel. meth. II. 376 (1786); Strobl Fl. Adm. II. 51 (1881); Hausskn. Monogr. Epil. 152 (1884). Epilobium alpi- num L. Sp. pl. Ed. 1. 348 (1753) z. T.; Koch Syn. Ed. 2. 268 (1844); Maly FR. Steierm. 233 (1868). An moorigen feuchten Stellen, im feuchten Geröll in der Krumm- holz- und Hochalpenregion (1700—2300 m). In den nördlichen Kalk- alpen zerstreut. In der Schwadring am Dachstein, auf dem Röthelstein bei Aussee und im Todten Gebirge bei Liezen, auf dem Kalbling bei Admont, auf dem Hochkahr, der Schnee- und Raxalpe. Häufig im ganzen Zuge der niederen Tauern, im Stangalpenzuge, auf den Seetaler Alpen, auf dem Grössing und der Koralpe, auf der Hebalm bei Stainz. Chamaenerion. 1123 3. Chamaenerion Scop. Weidenröschen. Blüten zwitterig, schwach zygomorph, in endständigen Trauben. Kelchblätter vier, zurückgeschlagen. Kronblätter ei- förmig bis elliptisch, ausgebreitet, die zwei unteren kleiner. Staubblätter acht, einreihig, am Grunde herabgebogen. Pollen in Tetraden vereint, Fruchtknoten länglich walzlich, Hypanthium über demselben kaum verlängert. Griffel abwärtsgekrümmt, am Grunde be- haart. Kapsel länglich, vierkantig, schotenförmig, fachspaltig vierklappig, vielsamig. Same verkehrt-eiförmig, an der Chalaza mit einem Haarschopt. Chamaenerion Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 269 (1772) z. T.; Spach Monogr. Onagr. 401 (1835). Epilobium Sekt. Chamaenerion Tausch Hort. Canal. T. 7 (1823); Hausskn. Monogr. Epil. 37 (1884). Wicht. Literatur: Haussknecht, Monographie der Gattung Epilobium, Jena, 1884. I. Chamaenerion angustifolium (Z.) Scop. Gemeines Weiden- röschen. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, kriechend, unterirdische ausläuferartige Sprosse treibend. Stengel aufrecht, bis 1,5 m hoch, ein- fach oder oben ästig, reich beblättert, oben flaumig. Blätter lanzett- lich bis lineal-lanzettlich, ganzrandig öder ausgeschweift, bis 4 cm breit, unterseits mit deutlichen Seitennerven, kahl. Blüten in reichblütigen nackten Trauben, gestielt. Kronblätter aus keiligem Grunde verkehrt-eiförmig, bis 20 mm lang, hell purpurn, sehr selten weiß. Kapsel dicht weiß flaumig, bis $cm lang. Same 1 mm lang. Juni bis August. Epilobium angustifolium Z. Sp. pl. Ed. 1. 347 exel. syn. nonnull. (1753); Koch Syn. Ed. 2. 264 (1844); Maly Fl. Steierm. 232 (1868); Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 191 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 50 (1882); Hausskn. Monogr. Epil. 37 (1884). Chamaenerion angustifolium Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 271 (1772); Fr. Summa veg. Scand. 41 (1846), Epilobium spicatum Lam. Fl. france. III. 482 (1778). In Holzschlägen, an Bächen, Waldrändern, in Schluchten, gemein bis in die Voralpen. Die weißblühende Form auf der Koralpe (Preiss- mann) und bei Obdach! 2. Chamaenerion palustre Scop. Rosmarinblätteriges Weiden- röschen. Ausdauernd; Wurzelstock kopfig, vielköpfig. Stengel auf- recht, meist ästig, bis über 1 m hoch, stielrund, fein flaumig. Blätter lineal, spitz, 1—3 mm breit, unterseits nervenlos, ganzrandig oder fein entfernt gezähnelt, kahl, dunkelgrün. In den Blattachseln meist kurze sterile Triebe. Blüten in endständiger, wenigblütiger, beblätterter Traube. Kronblätter elliptisch, bis 15 mm lang, lebhaft A 1124 Chamaenerion. Oenothera. rosenrot. Griffel am Grunde flaumig, so lang wie die längsten Staub- blätter. Kapsel in der Jugend dicht weißfilzig, später spärlich flaumig, bis 6 cm lang. Same 2 mm lang. Juli, August. Chamaenerion palustre Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 271 (1772). Epilobium angustifolium Zum. Fl. france. III. 482 (1778). Epilobium Dodonaei Väll. Prosp. 45 (1779); Koch Syn. Ed. 2. 264 (1844); Maly Fl. Steierm. 232 (1868); Hausskn. Monogr. Epil. 49 (1884). Epilobium angustissimum Web. Pl. minus cogn. dec. 3 (1784). Epilobium rosmarinifolium Haenke in Jacg. Colleet. II. 50 (1788). Chamaenerion rosmarinifolium Mnch. Meth. II. 289 (1802). Im Kies der Bäche und Flüsse, an schotterigen steinigen Stellen, in Steinbrüchen, im Schotter der Bahnen, besonders längs der Eisen- bahnen und größeren Flüsse. Zwischen Seebach und Turnau; bei Frohnleiten, Deutsch-Feistritz, Peggau, Waldstein; häufig in der Um- gebung von Graz, wie bei Gösting, Eggenberg, auf dem Rainerkogel, dem Schloßberge und dem Plabutsch, bei Andritz, St. Gotthard, St. Martin, im Tal, bei Wetzelsdorf, in den Murauen bei Kalsdorf. Bei Gleichenberg, in der Prentlau an der Mur bei Radkersburg; verbreitet bei Marburg, Pettau. Bei Neuhaus, Steinbrück; zwischen Hrastnigg und Trifail an der Südbahn. 3. Tribus: Onagreae Raim. Blütenachse über dem Fruchtknoten mehr minder verlängert. Frucht eine vielsamige, fachspaltige Kapsel. Kelch abfallend. Same ohne Haar- schopf, ungeflügelt. Onagreae Raim. in Engl. n. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 7. 205 (1893). 4. Oenothera Z. Nachtkerze. Blüten strahlig, zwitterig, in beblätterten Trauben ‘oder Ähren. Kelch- und Kronblätter je vier, abfallend. Staubblätter acht, aufrecht, mit sehr langen Staubfäden. Pollenkörner einzeln. Hypan- thium über dem Fruchtknoten lang trichterig vorgezogen. Fruchtknoten walzlich. Kapsel länglich-pyramidenförmig, vier- kantig, fachspaltig vierklappig. Samenknospen zahlreich, wagrecht oder aufsteigend. Samen ungeflügelt, ohne Haarschopf. Oenothera L. Sp. pl. Ed. 1. 346 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 163 (1754); Endl. Gen. pl. 1190 (1836-—-40); Koch Syn. Ed. 2. 268 (1844); Maly Fl. Steierm. 232 (1868). Onagra Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 269 (1772); Spach Monogr. Onagr. 351 (18355). Oenothera und Onagra Raim. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. IH. 7. 694 (1893). Wicht. Literatur: Parmentier, Recherches anatomiques et taxinomiques sur les Oenothera in Ann. sc. nat. Ser. 8. III. 65 (1896). Zeveille, Monographie de genre Oenothera, Le Mans, 1902—08. Oenothera. 1125 I. Oenothera bienniss Z. Gemeine Nachtkerze. Zweijährig. Wurzel senkrecht, rübenförmig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, meist einfach, zerstreut behaart. Blätter länglich-lanzettlich, zerstreut behaart, ganzrandig, entfernt gezähnelt oder gegen den Grund zu tief buchtig gezähnt, die unteren in den Stiel verschmälert, die oberen sitzend. Blätter der sterilen Sprosse länglich, spitz, in den Stiel lang verschmälert. Blütenröhre samt dem Fruchtknoten bis 6 em lang, sowie die herabgeschlagenen Kelchblätter weichhaarig. Kronblätter verkehrt-herz- oder verkehrt-eiförmig, 20—32 mm lang, viel länger als der Kelch und die Staubblätter, schwefelgelb. Kapsel bis 3 cm lang. Same unregelmäßig kantig, 1,5 mm lang. Blüten nur während der Nacht geöffnet. Juni—September. Oenothera biennis L. Sp. pl. Ed. 1. 346 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 268 (1844); Maly Fl. Steierm. 232 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 191 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 51 (1882). Onagra biennis Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 269 (1772); Raim. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 694 (1892). An sandigen, steinigen Stellen, im Schotter der Flüsse und Eisen- bahnen, in Steinbrüchen, seit 1614 aus Nordamerika eingeschleppt, jetzt besonders längs der Bahnen und größeren Flüsse weit verbreitet. Bei Aussee; bei Schloß Gstatt nächst Öblarn, Admont; bei Landl, Groß- Reifling, Altenmarkt, Weissenbach. Im Murtale bei Frauenberg, Unz- markt, Judenburg, Knittelfeld, Kraubath, St. Michael, Leoben, Bruck, Pernegg, Frohnleiten, Peggau, überall um Graz und an der Mur abwärts über Feldkirchen, Kalsdorf, Wildon, bis Ehrenhausen, Spielfeld. Im Thörlgraben bei Kapfenberg. An der Lafnitz von Beigirtl bei Vorau an abwärts, an der Safen bei Pöllau. Bei Voitsberg, Köflach. Bei Maria Rast am Bachergebirge; an der Drau bei Marburg, St. Peter, Pettau, Friedau. Bei Windischgraz, Neuhaus, an der Sann von Cilli abwärts und an der Save. 2. Oenothera muricata Murr. Kleinblütige Nachtkerze. Zwei- jährig. Wurzel senkrecht, rübenförmig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, meist purpurn überlaufen, zerstreut kurzhaarig. Blätter lanzettlich, spärlich behaart, entfernt gezähnelt oder ganzrandig, die unteren in den Stiel verschmälert, die oberen sehr kurz gestielt. Blätter der sterilen Sprosse verkehrt-lanzettlich, buchtig gezähnelt, in den Stiel verschmälert. Blütenröhre samt dem Fruchtknoten 4—5 cm lang, letzterer kurzhaarig. Kronblätter verkehrt-eiförmig, so lang wie der Kelch und die Staubblätter, 10—15 mm lang, schwefelgelb. Kapsel eilänglich, bis 2 cm lang. Same unregelmäßig kantig, 1,5 mm lang. Blüten nur während der Nacht geöffnet. Juni—September. 1126 Circaea. Oenothera muricata Murr. in Comm. Goett. VI. 24. T.1 (1745); Koch Syn. Ed. 2. 268 (1844); Hay. in Öst. bot. Zeitschr. XLIX. 104 (1899). Onagra muri- cata Raim. in Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 695 (1892). Im Schotter der Flüsse, bisher nur an der Lafnitz von Beigirtl unterhalb Vorau abwärts bis an die ungarische Grenze (Taus!). 4. Tribus: Circaeeae Raim. Blütenachse über dem Fruchtknoten verlängert, sehr eingeschnürt und mit dem Griffel verschmolzen, abfallend. Frucht eine Schließfrucht. Circaeeae Raim. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 7. 206 (1893). 5. Circaea Z. Hexenkraut. Blüten (Abb. 37, Fig. 3) strahlig, zwitterig, in Trauben. Kelch- blätter zwei. Kronblätter zwei, verkehrt-herzförmig, tief zwei- spaltig. Staubblätter zwei. Pollenkörner einzeln. Hypanthium über. dem Fruchtknoten verlängert, stielartig eingeschnürt, mit der Griffelbasis verschmolzen. Fruchtknoten birnförmig, von hackigen Borsten besetzt, zwei- oder durch Fehlschlagen ein- fächerig, in jedem Fach eine Samenknospe. Frucht eine birnförmige, ein- bis zweisamige Nuß. Ausdauernde Kräuter mit gegenständigen Blättern. Circaea L. Sp. pl. Ed. 1. 9 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 10 (1754); Endl. Gen. pl. 1194 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 269 (1844); Maly Fl. Steierm. 233 (1868); Raim. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 7. 222 (1893). Wicht. Literatur: Ascherson und Magnus, Bemerkungen über die Gattung Circaea in Bot. Zeitg. (1870) 745. Sekt. 1. Uniloculares Aschers. et Magn. Narbe schwach aus- gerandet. Frucht einfächerig, einsamig. Uniloculares Aschers. et Magn. in Bot. Zeitg. (1570) 748; Raim. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenfam. III. 7. 223 (1893). I. Circaea alpina 2. Alpen-Hexenkraut. Ausdauernd; Wurzel- stock fädlich, ästig, kriechend. Stengel aufrecht, bis 15 cm hoch, fast kahl. Blätter gestielt, tief herzförmig-dreieckig, ausge- schweift gezähnt, kahl. Blüten in einfacher oder ästiger end- ständiger, mitunter auch einzelnen seitenständigen Trauben. Deck- blätter vorhanden, kaum 1 mm lang, hinfällig. Kronblätter 1,5—2 mm lang, kürzer als die Kelch- und Staubblätter, weiß oder rötlich, Narbe kopfig. Früchte einsamig, wagrecht abstehend oder herabgeschlagen, keulig, 2—2,5 mm lang, weich hackenborstig. Juli, August. Circaea. 1127 Circaea alpina L. Sp. pl. Ed. 1. 9 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 269 (1844); Maly Fl. Steierm. 234 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 193 (1874); Strobl Fl. Admont II. 62 (1882). In feuchten schattigen Wäldern, in Schluchten, an moosigen Felsen der Berg- und Voralpenregion. Verbreitet durch ganz Öbersteiermark; ferner im Sallagraben am Fuß der Stubalpe und an den Abhängen der Koralpe bis Stainz; bei Graz im Stiftingtale, bei der Militärschießtätte und hie und da in den Murauen; am Bachergebirge bei St. Lorenzen, Lembach, Hausambacher; bei Stattenberg nächst Pöltschach, in den Sanntaler Alpen. Sekt. 2. Biloculares Aschers. et Magn. Narbe ausgerandet zwei- lappig. Frucht zweifächerig, zweisamig. Biloculares Aschers. et Magn. in Bot. Zeite. (1870) 762; Raim. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 7. 223 (1893). 2. Circaea intermedia Ehrh. Mittleres Hexenkraut. Aus- dauernd; Wurzelstock fädlich, ästig, kriechend. Stengel bis 40 cm hoch, kahl. Blätter gestielt, herzeiförmig, zugespitzt, ausge- schweift gezähnt, kahl. Blüten in end- und achselständigen, ein- fachen oder ästigen Trauben. Deckblätter borstlich, kaum 1 mm lang, hinfällig. Kronblätter 2—3 mm lang, wenig kürzer als die Staubblätter und so lang wie die Kelchblätter, weiß. Narbe ausgerandet zweilappig. Früchte wagrecht abstehend, keulig, 3 mm lang, zwei- fächerig, das zweite Fach meist fehlschlagend, weich hacken- borstig. Juli, August. Circaea intermedia Ehrh. Beitr. IV. 42 (1789); Koch Syn. Ed. 2. 269 (1844); Maly Fl. Steierm. 233 (1868); Strobl Fl. Adm. 1I. 52 (1882). Circaea lutetiano-alpina Rchb. Fl. Germ. exc. 638 (1832). Circaea alpino-lutetiana Neilr. Fl. N.-Öst. 877 (1859). In feuchten schattigen Wäldern, in Bergschluchten, meist gesellig und ohne Circaea alpina oder C. lutetiana. Bei Aussee, (Hallstatt); in der Klamm bei Schladming und im Walcherngraben bei Öblarn; bei Admont, beim Gesäuseeingang und bei Johnsbach; beim Toten Weib nächst Mürzsteg. Bei Rottenmann, beim Kalten Brunnen bei Göß nächst Leoben; zwischen Vorau und Wenigzell und bei Waldbach; bei Altenmarkt nächst Fürstenfeld; bei Frauental nächst Deutsch-Landsberg, im Greisbachgraben bei Stainz; bei Judendorf und im Stiftingtale bei Graz. Am Bachergebirge bej St. Heinrich, Hausambacher, Schleinitz. (Bei Bad Vellach.) 3. Circaea lutetiana /. Gemeines Hexenkraut. Ausdauernd; Wurzelstock stielrund, ästig, kriechend. Stengel aufrecht, meist ästig, 1128 Circaea. Hydracaryaceae. Trapa. bis 60 em hoch, fein flaumig. Blätter gestielt, eiförmig, am Grunde abgerundet oder seicht herzförmig, länger als ihr Stiel, gezähnelt, zugespitzt, kahl oder flaumig. Blüten in end- und seitenständigen, einfachen oder ästigen Trauben. Deckblätter fehlend. Kronblätter 2—3 mm lang, so lang wie der Kelch und viel kürzer als die Staubblätter. Früchte zurückgeschlagen, 3—4 mm lang, zwei- fächerig, weich hackenborstig. Juli— September. Circaea lutetiana Z. Sp. pl. Ed. 1. 9 excl. B.' (1753); Jaeg. Enum. stirp. Vind. 6 (1762); Koch Syn. Ed. 2.269 (1844); Maly Fl. Steierm. 233 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 192 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 52 (1882). An feuchten schattigen Waldstellen, in Gebüschen, Auen, verbreitet bis in die Voralpen. Bei Aussee, Gröbming, Admont, Johnsbach, St. Gallen; bei Judenburg, Bruck, Mixnitz, Peggau. Bei Graz bei Straßengel, Stubenberg, am Hilmteich, bei Mariatrost, an der Westseite des Plabutsch. Bei Voitsberg, Krems, Krotendorf nächst Ligist, Stainz, Seggau ob Leib- nitz; bei Pöllau, Altenmarkt nächst Fürstenfeld, Gleichenberg. Häufig bei Radkersburg, Plippitzberg, Halbenrain, Klech. Bei Marburg, Pettau, auf dem Donatiberge, bei Rohitsch, Pöltschach und überall am Bacher- gebirge. Bei Cilli, Römerbad, Trifail, häufig in den Tälern der Sann- taler Alpen. 60. Familie: Hydracaryaceae Link. Blüten strahlig, zwitterig. Blütenachse kelchartig, becher- förmig, den unteren Teil des Fruchtknotens einschließend, keine freie Blütenröhre bildend. Kelch-, Kron- und Staubblätter je vier, perigyn. Kronblätter in der Knospenlage dachig. Über den Staubblättern ein wellig gefalteter, den halb unterständigen Fruchtknoten umgebender Diskus. Fruchtknoten zweifächerig, in jedem Fach eine hängende, ana- und apotrope Samenknospe. Frucht eine große, aus den umgewandelten Kelchblättern entstehende Hörner tragende einsamige Steinfrucht. Nährgewebe fehlend. Hydrocaryes Lk. En. I. 141 (1821). Hydracaryaceae Raim. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 7. 223 (1893). 1. Trapa Z. Wassernuß. Blüten zwitterig, einzeln, blattwinkelständig. Kelch-, Kron- und Staubblätter je vier in abwechselnden Kreisen. Fruchtknoten zwei- fächerig. Griffel kurz walzlich, mit kopfiger Narbe. Frucht eine große, 2—4 aus den umgewandelten Kelchblättern entstehende Hörner tragende, im Umriß verkehrt-pyramidenförmige einsamige Steinfrucht mit hell- Trapa. Halorrhagidaceae. 1129 brauner sich im Wasser bald ablösender Außen- und schwarzer Innen- schicht. Wasserpflanzen, deren untergetauchter Stengel entfernte Paare vierzeilig verzweigter Wurzeln trägt. Trapa L. Sp. pl. Ed. 1. 120 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 146 (1754); Endl. Gen. pl. 1197 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 234 (1868); Raim. in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 7. 225 (1893). Wicht. Literatur: Barndoud, Memoire sur l’anatomie et l’organographie du Trapa natans in Ann. sc. nat. ser. 3. IX. 222 (1884). Jäggi, Die Wassernuß, Trapa natans und der Tribulus der Alten in Neujahrschr. Zürch. nat. Ges. 1884. Wettstein, Über ein subfossiles Vorkommen von Trapa natans in Böhmen in Lotos N. F. XVI. 252 (1896). Schröter, Contribution ä l’&tude des varietes du Trapa natans Z. in Arch. sc. phys. et nat. Geneve, 4. per. VIII. (1899). Schinz, Trapa natans ZL. in der Schweiz und in Oberitalien in Vierteljahrsschr. nat. Ges. Zürich LII. 474 (1907). I. Trapa natans L. Gemeine Wassernuß. Schwimmblätter ge- stielt, mit spindelförmig angeschwollenen Stielen, rautenförmig, vorn gezähnt, kahl. Blüten blattwinkelständig; Kronblätter länglich, S mm lang, weiß. Blütenstiele zottig, nach dem Verblühen sehr verlängert. Früchte im Umriß verkehrt-dreieckig, oben mit einem kurzen, vier- kantigen, aus dem Hypanthium hervorgegangenen Fortsatz, mit zwei kräftigen, kegeligen, transversalen und zwei etwas tiefer stehenden medianen Dornfortsätzen. Die Dornfortsätze von einer deutlichen Kante umrahmt, an der Verbindungslinie zwischen seitlichen und medianen keine deutlichen Höcker ausgebildet. Juli, August. Trapa natans L. Sp. pl. Ed. 1. 120 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 269 (1844); Maly Fl. Steierm. 234 (1868). Trapa natans Subsp. natans Schinz in Viertel- jahrsschr. nat. Ges. Zürich LII. 482 (1907). In stehenden und langsam fließenden Gewässern, besonders in Teichen. Im Krumauer Teiche bei Admont. Im Teiche der Spodium- fabrik in St. Peter bei Graz, in den Teichen bei Wundschuh, im Ponigl- teiche bei Neuschloß nächst Wildon; bei Waltschach bei St. Andrae im Sausal, St. Josef bei Stainz, im Frauentaler Teiche bei Deutsch-Lands- berg, bei Seggau nächst Leibnitz. Bei Kirchberg a. d. Raab; bei Negoi nächst Radkersburg; im großen Teiche bei Podvinzen nächst Pettau, bei Dornegg, in den Turmteichen bei Kranichsfeld; im Teiche bei St. Georgen nächst Cilli. - 61. Familie: Halorrhagidaceae A. Br. Blüten strahlig, zwitterig oder eingeschlechtlich, in Dichasien. Blütenhülle einfach oder in Kelch und Krone gegliedert, seltener 1130 Halorrhagidaceae. Myriophyllum. fehlend, 1—4-zählig. Staubblätter doppelt so viel als Kelch- blätter, die äußeren vor den Kronblättern stehend. Fruchtknoten vollkommen unterständig, aus 1—4 Fruchtblättern gebildet und ebensoviel-fächerig. In jedem Fruchtknotenfache eine hängende, ana- und epitrope Samenknospe. Griffel oft fehlend. Narben warzig oder federig. Frucht eine Schließfrucht. Same mit geradem Keimling. Nährgewebe fleischig. Halorrhageae R. Br. in Flind. Voy. Il. App. 3. 549 (1814); Endl.. Gen. pl. 1194 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 234 (1868). Haloragideae Dum. Anal. fam. 36 (1829). Halorrhagidaceae Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 697 (1892); Petersen in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 7. 226 (1893), alle z. T.; Schindler in Engl. bot. Jahrb. XXXIV. Beibl. Nr. 77 (1904). Wicht. Literatur: A.K. Schindler, Die Abtrennung der Hippuridaceen von den Halorhagaceen. Engl. bot Jahrb. XXXIV. Beibl. Nr. 77 (1904); Halorhagaceae in Engler, Das Pflanzenreich, H. 23 (1908). Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. Blätter fiederteilig mit fädlichen ER nn. .Mojniopkyllun: Blätter ungeteilt, Iineal . . . - a a a en). 1. Myriophyllum Z. Tausendblatt. Blüten strahlig, einhäusig oder polygam, mit zwei Vorblättern versehen. Männliche Blüten mit vier Kelch- und ebensoviel Kron- blättern und acht Staubblättern; weibliche (Abb. 38, Fig. 4) mit unter- ständigem, vierfächerigem Fruchtknoten, vier rudimentären Kelch- zähnen und vier Kronblättern. Narben vier, federig, sitzend. Samen- knospen intrors, von der Spitze des Fruchtknotenfaches herabhängend. Frucht in vier einsamige Teilfrüchtchen zerfallend. Untergetauchte Wasserpflanzen mit fiederteiligen Blättern und auf- tauchenden Blütenähren, die gewöhnlich oben männliche, unten weib- liche, dazwischen oft einige Zwitterblüten tragen. Myriophyllum L. Sp. pl. Ed. 1. 992 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 429 (1754); Endl. Gen. pl. 1196 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 270 (1844); Maly Fl. Steierm. 234 (1868); Petersen in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 73. 234 (1893); A. K. Schindler Halorrhag. 77 (1908). I. Myriophyllum verticillatum ZL. Quirliges Tausendblatt. Stengel im Wasser flutend. Blätter zu vieren quirlständig, tief fieder- teilig mit linealen Zipfeln. Blüten in auftauchenden, von Deckblättern >) a die als zweitnächste Familie (nach den Callitrichaceae) eingeschaltete Familie der Hippuridaceae. Die Gattung Hippuris mußte im Bestimmungsschlüssel hier eingeschaltet werden, weil im Bestimmungsschlüssel für die Familien (p. 93) die Pflanze als Halorrhagidacee angeführt ist. Myriophyllum. 1131 gestützten unterbrochenen Ähren. Deckblätter so lang oder länger als die Blüten, kämmig fiederspaltig. Blüten 2—2,5 mm lang. Kronblätter länglich, 2—3 mm lang, grünlichweiß, sehr hinfällig. Kelch. zähne spitz. Frucht fast kugelig, tief vierfurchig, glatt, 2—3 mm lang. Juni— August. B Myriophyllum verticillatum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 992 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 270 (1844); Maly Fl. Steierm. 234 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 193 (1874); Strobl Fl. Admont II. 52 (1882); Schindl. Halorrh. 87 (1908). In stehenden und langsam fließenden Gewässern, zerstreut. Im Grundel- und Toplitzsee bei Aussee. In den Auer Teichen bei Grat- wein, im Hilmteich bei Graz und in den Murauen bei Puntigam; in der Sulm bei Ehrenhausen; in den Mursümpfen bei Halbenrein und Sicheldorf nächst Radkersburg. Bei Wochau nächst Marburg, Anken- stein, Pettau. Ändert ab: d. pectinatum (D(C.) Wallr. Nur die unteren Deckblätter länger als die Blüten, die oberen so lang wie diese, alle kammförmig ein- geschnitten. Myriophyllum peetinatum DC. Fl. frang. V. 529 (1815). Myriophyllum verticillatum var. pectinatum Wallr. Sched. erit. 489 (1822); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 193 (1874). An der Mur bei der Weinzödlbrücke bei Graz; bei Lembach nächst Marburg, Ponigl (Murmann). 2. Myriophyllum spicatum L. Ähriges Tausendblatt. Stengel im Wasser flutend. Blätter zu vieren quirlständig, tief fiederteilig mit linealen Zipfeln. Blüten in auftauchenden, sehr lockeren Ähren. Deck- blätter derselben kürzer als die Blüten, ganzrandig, nur die untersten so lang oder etwas länger als diese und eng fieder- zähnig. Kronblätter oval, rötlich, bis 2 mm lang. Kelchzähne stumpf. Früchte fast kugelig, tief vierfurchig, warzig höckerig. Juni— August. Myriophyllum spicatum Z. Sp. pl. Ed. 1. 992 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 270 (1844); Maly Fl. Steierm. 234 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 194 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 52 (1882); Schindl. Halorrh. 90 (1908). In stehenden und langsam fließenden Gewässern. In den Stifts- teichen von Admont; im Erlafsee bei Mariazell, bei Talheim nächst Judenburg. Ab und zu bei Graz, wie in den Teichen von Tal St. Leon- hard, Kroisbach und im Hilmteiche, bei St. Josef nächst Mariatrost; im Schloßteich von Stainz. Häufig in den Sümpfen der Mur bei Ehren- hausen, Sicheldorf, Radkersburg. Bei Gamlitz, Pettau, Ankenstein; bei Cilli. 1132 Callitrichaceae. Callitriche. 62. Familie: Callitrichaceae Lk. Blüten eingeschlechtig, nackt. Männliche Blüte nur aus einem Staubblatt bestehend. Weibliche Blüte nur aus einem nackten Stempel mit zwei transversalen Vorblättern gebildet. Fruchtknoten durch je eine falsche Scheidewand in jedem Fache vier- fächerig. In jedem Fruchtknotenfach eine hängende, anatrope Samen- knospe mit nur einem Integument. Griffel zwei. Frucht trocken, zu- letzt in vier Teilfrüchtchen zerfallend. Keimling rundlich, zentral im fleischigen Nährgewebe. Meist im Wasser lebende Kräuter mit gegenständigen Blättern. Gallitrichineae Zink Enum. hort. Berol. I. 7 (1821); Enal. Gen. pl. 268 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 59 (1868). Callitrichaceae Lindl. Nat. syst. Ed. 2. 191 (1836); Pax in Engl. u. Prantil Nat. Pflanzenf. III. 5. 120 (1890); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 385 (1907). 1. Gallitriehe 2. Wasserstern. Blüten einhäusig, einzeln in den Blattachseln, die unteren weib- lich, die oberen männlich. Männliche Blüten (Abb. 37, Fig. 8) nur aus einem langfädigen Staubblatt bestehend, am Grunde von zwei kleinen, zarten, sackartigen, leicht sichelig gebogenen bis eingekrümmten Vor- blättern umgeben. Weibliche Blüten (Abb. 37, Fig. 7) aus nur einem, von zwei wie bei den männlichen Blüten gebildeten Vorblättern umgebenen Stempel bestehend. Fruchtknoten zwei-, später durch je eine falsche Scheidewand vierfächerig. Narben zwei. Frucht nuß- artig, vierkantig bis vierflügelig, bei der Reife in vier einsamige Teil- früchtchen zerfallend. Callitriche L. Sp. pl. Ed. 1. 969 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 5 (1754); Endl. Gen. pl. 268 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 271 (1844); Maly Fl. Steierm. 59 (1868); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 122 (1890). Wicht. Literatur: Kützing in Reichenb. Iconogr. IX. p. 31ff. (1831); Die deutschen Callitrichen in Linnaea VII. 174ff. (1832). Hegelmeier, Monographie der Gattung Callitriche (Stuttgart, 1864); Beitrag zur Kenntnis der Wassersterne in Abh. bot. Ver. Brandenb. 1868 p. 100. Bestimmungsschlüssel. 1. Blätter gegen die Basis verbreitert. Vorblätter der Blüten fehlend: ©. autumnalis. Blätter gleichbreit oder gegen die Basis verschmälert. Vorblätter der Blüten vorhanden . . :. . 2 ya 9 2, Alle Blätter aus verschmälerter Basis verkehrt-eiföürmig . . C. stagnalis. Diesunterenoderzalle@Blätter.nlinealea Sur 3 Er 3. Vorblätter an der Spitze hackig. Griffel lang, spreizend . . €. hamulata. Viorblättersnichtühackig Wr er es Le Callitriche. 1133 4. Griffel bleibend, zuletzt zurückgebogen und an die Frucht angedrückt: ©. plalygarpa. Grattel. abfallıp, aufrecht 0 2 0. Owen Sekt. 1. Eucallitriche Hegelm. Unter jeder Blüte zwei Vorblätter. Spaltöffnungen vorhanden. Seitliche Fruchthälften zur Fruchtzeit mit- einander verbunden. Eucallitriche Hegelm. Monogr. Callitr. 54 (1864); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 5. 122 (1896). . I. Callitriche verna L. Einjährig oder ausdauernd. Stengel fädlich, kahl, kriechend oder im Wasser flutend. Blätter gegen- ständig, lineal oder die obersten aus stielförmigem Grunde verkehrt-ei- bis spatelförmig, ganzrandig, stumpf. Vorblätter der Blüte kaum 0,5 mm lang, weißlich, schwach sichelig gebogen. Staubblatt 2,5—3 mm lang. Narben aufrecht, meist bleibend, fäd- lich, etwa 2 mm lang. Reife Frucht fast herzförmig, kaum 1 mm lang, wenig länger als breit, auf der Fläche deutlich längsfurchig, an den Kanten scharf, nicht durchscheinend. Frühling bis Herbst. Callitriche verna L. Fl. Suec. Ed. 2. 2 (1754), Sp. pl. Ed. 2. 6 (1763); Strobl Fl. Admont I. 42 (1881). Callitriche vernalis Kütz. in Koch Syn. Ed. 1. 245 (1837), Ed. 2. 271 (1844). Tritt je nach dem Wasserstande in folgenden Formen auf: a. stellata (Hoppe) Beck. Stengel verlängert, im Wasser flutend. Oberste Blätter eine schwimmende Rosette bildend, aus stielförmig ver- schmälertem Grunde verkehrt-ei- bis spatelförmig. Callitriche stellata Hoppe Bot. Taschenb. (1792) 158. Callitriche ver- na var. stellata Beek Fl. N.-Öst. II. 1. 555 (1892). b. angustifolia (Hoppe) Beck. Stengel verlängert, im Wasser flutend. Alle Blätter lineal, eine schwimmende Rosette undeutlich oder fehlend. Callitriche angustifolia Hoppe Bot. Taschenb. (1792) 160. Callitriche verna var. angustifolia Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 555 (1892). c. caespitosa (0. F. Schultz. Stengel auf feuchtem Boden kriechend. Blätter alle lineal. Callitriche minima Hoppe Bot. Taschenb. (1792) 157. Callitriche ver- na var. minima Kütz. in Rchb. Iconogr. IX. (1831). Callitriche verna var. cespitosa (©. F. Schultz Prodr. fl. Stargard. 2 (1806). In stehenden Wässern, Tümpeln, Teichen, Seen, besonders in Moor- tümpeln, die var. caespitosa auf Mooren und in ausgetrockneten Wasser- becken, bis in die Krummholzregion (1750 m), nicht überall. Im Untertal bei Schladming; auf der Moseralpe und auf der Plesch bei Admont; um die Bösenstein-Seen; bei Aflenz und Thörl; im Nassköhr 1154 Callitriche. der Schneealpe; in Neuwald bei Mürzsteg, auf dem Drahtekogel bei Mürzzuschlag; im Sackwiesensee auf dem Hochschwab; bei Seckau. Nicht selten in der Umgebung von Graz. Ferner bei Kötsch und zwischen Heiligen Geist und Heiligenkreuz nächst Marburg. Bei St. Lorenzen in Windisch-Büheln, Pragerhof, Neuhaus (?). 2. Callitriche hamulata Kütz. Hakiger Wasserstern. Aus- dauernd; Stengel im Wasser flutend, fädlich, kahl. Blätter ganzrandig, kahl, die unteren lineal, die oberen aus verschmälertem Grunde verkehrt-eiförmig, stumpf. Vorblätter der Blüte etwa l mm lang, weißlich, an der Spitze hackig gekrümmt und sich kreuzend. Staubblatt 2,5—3 mm lang. Narben fädlich, lang, spreizend, abfällig. Frucht kreisrund oder etwas breiter als lang, etwa 1 mm lang, an den Kanten zugeschärft, nicht durchscheinend, auf der Fläche fast flach. Callitriche hamulata Kütz. in Koch Syn. Ed. 1. 246 (1837), Ed. 2. 271 (1844); Maly Fl. Steierm. 60 (1868); Strobl Fl. Admont I. 42 (1881). Calli- triche autumnalis Kütz. in Rehb. Iconogr. 41 f. 1202—1210 (1831); Maly Fl. Steierm. 60 (1868), nicht L. In stehenden Gewässern, Tümpeln, der Voralpentäler. In einem Tümpel bei Stein a. d. Enns (Witasek!), bei Admont (Hatzi!), be- sonders am südlichen Randgraben des Hofmoores (Strobl); im Ingering- tale bei Seckau (Hillebrand). 3. Callitriche stagnalis Scop. Teich-Wasserstern. Ausdauernd; Stengel im Wasser flutend, fädlich, kahl. Alle Blätter aus stiel- artig zugeschweifter Basis verkehrt-eiförmig, stumpf, ganz- randig, kahl. Vorblätter der Blüte weißlich, etwa 1 mm lang, sichelig gebogen, an der Spitze zusammenneigend. Griffel zuletzt zurückgeschlagen, an die Frucht angedrückt, bleibend. Frucht kreis- rund, 1,5 mm lang, auf den Flächen deutlich rinnig, an den Seiten tief rinnig, mit vier flügeligen, durchscheinenden Seitenkanten. Früh- ling bis Herbst. Callitriche stagnalis Scop. Fl. Carn. Ed. 2. II. 251 (1772); Koch Syn. Ed. 2. 271 (1844); Maly Fl. Steierm. 59 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 68 (1874). Callitriche palustris «. minima ZL. Sp. pl. Ed. 1. 969 (1753), nicht Callitriche minima Hoppe. In stehenden Gewässern, zerstreut. Bisher nur bei Marburg (Fürstenwärther!), Pettau (Petrasch) und Pöltschach (Murmann). 4. Callitriche platycarpa Kütz. Breitfrüchtiger Wasserstern. Ausdauernd; Stengel im Wasser flutend, fädlich, kahl. Blätter ganz- randig, kahl, die unteren lineal, an der Spitze zweizähnig, die Callitriche. Hippuridaceae. 1135 oberen verkehrt-eiförmig, stumpf. Vorblätter der Blüten weiß- lich, etwa 1 mm lang, sichelig gekrümmt, an der Spitze sich kreuzend. Griffel zuletzt zurückgeschlagen, an die Frucht angedrückt, bleibend. Frucht kreisrund, 1,5 mm lang, auf den Flächen deutlich rinnig, an den Seiten tief rinnig, mit vier flügeligen durchscheinenden Seitenkanten. Frühling bis Herbst. Callitriche platycarpa Külzing in Reichenb. Iconogr. IX. 38 f. 1187—1197 (1831); Koch Syn. Ed. 2. 271 (1844); Maly Fl. Steierm. 66 (1868). In stehenden Gewässern, Tümpeln, Gräben, nicht selten in der Umgebung von Graz, wie auf dem Ruckerlberge (Maly’), im Andritz- bach (Maly)), in der Liebenau (Haffner!). Sekt. 2. Pseudocallitriche Hegelm. Vorblätter fehlend. Pflanze ohne Spaltöffnungen. Seitliche Fruchthälften zur Fruchtzeit durch tiefe Buchten getrennt. Pseudocallitriche Hegelm. Monogr. Callitr. 54 (1864); Pax in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. IIl. 5. 123 (1896). 5. Callitriche autumnalis L. Herbst-Wasserstern. Ausdauernd; Stengel im Wasser flutend, ganz untergetaucht, kahl. Blätter lineal- lanzettlich, gegen die Basis verbreitert, ganzrandig, kahl, vorn zweizähnig bis zweispaltig. Vorblätter fehlend. Früchte kreis- rund, auf den Flächen und den Seiten tief rinnig, mit kreuzweis ge- stellten, breitgeflügelten Kanten. Frühling bis Herbst. Callitriche autumnalis L. Fl. Suee. Ed. 2. 2 (1755); Koch Syn. Ed. 2. 272 (1844); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 68 (1874). Callitriche pa- lustris ß. bifida Z. Sp. pl. Ed. 1. 969 (1753). Callitriche virens Goldbach in Mem. soc. nat. Mosc. V. 119 (1817); Aütz. in Linnaea VII. 185 (1832). In stehenden Gewässern angeblich in der Veitsch bei Mitterdorf im Mürztale und in einem Tümpel bei der Zinke’schen Glashütte im Bacher- gebirge (Murmann). (Da die Angaben Murmann’s sonst ziemlich zu- verlässig sind und der Autor a. a. O. eine Beschreibung der von ihm gesammelten Pflanze gibt, führe ich diese Art hier an, obwohl ihr Vor- kommen in Steiermark sehr unwahrscheinlich scheint.) 63. Familie: Hippuridaceae Lk. Blüten strahlig, zwitterig oder eingeschlechtig, einzeln in den Blatt- achseln. Kelch undeutlich, Blumenkrone fehlend. Staubblatt eines; Fruchtknoten aus einem Fruchtblatt gebildet, unterständig, einfächerig, mit einer von der Spitze herabhängenden anatropen Samenknospe ohne Integument. Frucht eine einsamige Steinfrucht. Hippurideae Lk. Handb. I. 211 (1819) z. T.; A. K. Schindl. in Engl. bot. Jahrb. XXX1V. Beibl. Nr. 77 (1904); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 385 (1907). 1136 Hippuris. Umbelliflorae. Wicht. Literatur: A. K. Schindler, Die Abtrennung der Hippuridaceen von den Halorhagaceen in Engler’s bot. Jahrb. XXXIV. Beibl. Nr. 77 (1904). 1. Hippuris 7. Tannenwedel. Blüten zwitterig oder eingeschlechtig, einzeln blattwinkelständig. Kelch einen schmalen Saum darstellend. Kronblätter fehlend. Staub- blatt eines, vorn. Fruchtknoten unterständig, einfächerig, mit einer von der Spitze herabhängenden anatropen Samenknospe. Frucht eine einsamige Schließfrucht. Hippuris Z. Sp. pl. Ed. 1. 4 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 4 (1754); Endl. Gen. pl. 1196 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 270 N Maly Fl. Steierm. 234 u Petersen in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 7. 237 (1893). I. Hippuris vulgaris 2. Gemeiner Tannenwedel. Ausdauernd; Wurzelstock kriechend, ästig. Stengel einfach, gegliedert, hohl, meist aufrecht, seltener verlängert und im Wasser flutend. Blätter quirlig, schmal lineal, zugespitzt, kahl, gegen die Stengelspitze an Größe abnehmend. Blüten zwitterig, einzeln, blattwinkelständig, 2 mm lang. Früchte ellipsoidisch, hart, 2—2,5 mm lang. Juni bis August. Hippuris vulgaris L. Sp. pl. Ed. 1. 4 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 271 (1844); Maly Fl. Steierm. 234 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 193 (1874); Sirobl Fl. Adm. II. 52 (1882). An und in stehenden und fließenden Gewässern bis in die Vor- alpen (1400 m). In den Sümpfen der Enns bei Öblarn, Selztal und Admont; am Gaishornsee bei Trieben, am Itrachsee bei Krakauhinter- mühlen, bei St. Peter und zwischen Furth und Pichl bei Judenburg. Bei Graz in der Göstinger Au und bei Gutenhag nächst St. Leonhard. In der Sulm bei Ehrenhausen; in den Drausümpfen bei St. Peter, Wurmberg, Ankenstein, Friedau, im Brunnwasser bei Pettau; bei Ponigl, Cilli, Steinbrück. (An den Verbina-Save-Armen bei Rann.) 20. Ordnung: Umbelliflorae Eichl. Blüten zyklisch gebaut, meist strahlig. Kelchblätter fünf, oft un- deutlich. Kron- und Staubblätter je fünf, letztere zwischen den Kron- blättern stehend. Fruchtblätter zwei bis viele median, zu einem unter- ständigen Fruchtknoten vereint. In jedem Fruchtblatt eine hängende, anatrope Samenknospe. Same mit reichlichem Nährgewebe. Krautige Pflanzen oder Holzgewächse mit meist in Dolden stehenden, kleinen Blüten. Umbelliflorae Eichl. Syllab. 2. Aufl. 34 (1880); Zngl. Syll. Gr. Ausg. 149 (1892); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 285 (1907). Araliaceae. Hedera. 1137 64. Familie: Araliaceae Vent. Blüten strahlig, zwitterig. Kelch meist undeutlich. Kron- blätter meist fünf, selten nur drei oder mehr, in der Knospenlage klappig oder dachig. Staubblätter meist so viel wie Kronblätter, selten doppelt- oder mehrmal 'so viel. Fruchtknoten meist vollkommen unter- ständig, meist fünf-, seltener weniger- oder mehrfächerig, in jedem Fache eine hängende anatrope extrorse Samenknospe. Griffel frei oder verwachsen; ein epigyner Diskus meist vorhanden. Frucht meist eine Steinfrucht mit harter Innen- und fleischiger Außenwand, seltener in Teile zerfallend.. Same mit Nährgewebe und kleinem am oberen Ende liegendem Keimling. Araliaceae Vent. Tabl. anal. III. 2. (1794); Maly Fl. Steierm. 171 (1868); Harms in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 1 (1898); Weltst. Handb. syst. Bot. II. 2. 385 (1907). Wicht. Literatur: Seeman, Revision of the natural order Hederaceae, London, 1868. Marchal, Revision des Hederacdes am£ricaines in Bull. de l’Acad. roy. de Belg. 2. Ser. XLVII. Nr. 1 (1879). 1. Hedera L. Efen. Blüten strahlig, zwitterig, in Dolden.. Kelch undeutlich. Kron- blätter fünf, frei, abfällig, in der Knospenlage klappig. Staubblätter fünf, mit beweglichen Antheren. Ein stark gewölbter, in den Griffel allmählich zugeschweifter Diskus vorhanden. Fruchtknoten unterständig, fünffächerig. Griffel kurz. Narben fünf, fast sitzend. Frucht eine saftige Steinfrucht, mit fünf dünnschaligen, ein samigen Kernen. Nährgewebe zerklüftet. Kletternde Holzgewächse mit handförmig gelappten Blättern. Hedera L. Sp. pl. Ed. 1. 202 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 94 (1754); Endl. Gen. pl. 695 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 353 (1844); Maly Fl. Steierm. 171 (1868); Harms in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 41 (1898). I. Hedera Helix Z. Gemeiner Efeu. Mittels Luftwurzeln kletternde, bis mehrere Meter hohe Kletterpflanze mit hellgraubrauner Rinde. Blätter gestielt, wechselständig, lederig, immergrün, kahl, die der nicht blühenden Pflanze aus herzförmigem Grunde eckig fünflappig, dunkelgrün, oft heller gezeichnet, die der blühenden Zweige eiförmig bis rhombisch, spitz. Blüten in ge- stielten, meist zu Trauben vereinigten Dolden. Dolden- und Blüten- stiele von 6—8-strahligen Sternhaaren graufilzig.. Kronblätter eiförmig, spitz, zurückgeschlagen, gelblichgrün, 3—4 mm lang. Beeren kugelig, 8S—10 mm lang, schwarz, bläulich bereift. August bis September, Fruchtreife im kommenden Frühling. Hayek, Flora von Steiermark. 12 1138 Umbelliferae. Hedera Helix Z. Sp. pl. Ed. 1. 202 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 353 (1844); Maly Fl. Steierm. 171 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 158 (1874); Strobl Fl. Admont II. 97 (1882). In Wäldern, an Felsen, häufig bis in die Voralpen, aber nur sehr selten blühend, wie an der Peggauer Wand!, auf dem Wotsch!. Häufig kultiviert und. halb verwildert, und in diesem Zustande an alten Schlössern nicht selten alte, reich blühende Stöcke, wie bei Schloß Strechau nächst Rottenmann, auf dem Grazer Schloßberge, bei der Riegersburg, bei der Ruine Ober-Cilli. 65. Familie: Umbelliferae Juss. Blüten meist zwitterig, strahlig oder die randständigen median- zygomorph, in einfachen, manchmal köpfchenartign oder zu- sammengesetzten Dolden. Kelch fünfzähnig, meist unschein- bar mit verwischtem Rande. Kronblätter fünf, gleich oder bei den Randblüten die äußeren größer. Staubblätter fünf, mit in Längs- spalten aufspringenden Antheren. Fruchtknoten aus zwei median stehenden Fruchtblättern gebildet, gewöhnlich zweifächerig, unter- ständig. In jedem Fach eine hängende, anatrope, extrorse Samen- knospe. Griffel zwei, an ihrem Grunde durch Anschwellung einen epigynen Diskus (Griffelpolster) bildend. Frucht trocken, nicht auf- springend, aus zwei sich von dem meist zweispaltigen Frucht- träger (Carpophor) ablösenden Teilfrüchtehen (Mericarpien) ge- bildet. Teilfrüchtehen an der Berührungsfläche meist fach, auf der Rückenseite fünf die Gefäßbündel führende Hauptriefen (juga primaria) tragend; in den Tälchen zwischen den Hauptriefen mitunter je eine (im ganzen vier) Nebenriefen (juga secundaria) ausgebildet; außerdem in der Fruchtwand sehr häufig Ölgänge (Striemen, vittae) vorhanden. Keimling im oberen Teile des an der Innenseite flachen, konkaven oder tief ausgehöhlten und am Rande eingerollten Nährgewebes. Meist krautige Pflanzen mit mehrfach zusammengesetzten, selten ungeteilten Blättern. Die Deckblätter einer zusammengesetzten Dolde bilden die Hülle, die der einzelnen Teildolden (Döldehen) die Hüllchen. Umbelliferae B. Juss. in Hort. Trian. (1759); Crtz. Stirp. Austr. III. (1767); Endl. Gen. pl. 762 (1836—40); Maly Fl. Steierm. 160 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 63 (1897); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 388 (1907). ; Wieht. Literatur: @. Fr. Hoffmann, Genera plantarum Umbelliferarum eorumque characteres naturales. Moskau, 1814. W. D. J. Koch, Generum tribu- umque Umbelliferarum nova dispositio in Nova Acta Leop. Carol. XII. 1. 55 (1824). De Candolle, M&moire sur la famille des Ombelliferes, Paris 1829; und Prodromus IV. Umbelliferae. 1139 Abb. 38. Früchte von Umbelliferen. 1. Sanicula europaea. 2. Hacquetia Epipactis. $. Astrantia maior. 4. Eryngium campestre. 5. Bupleurum petraeum. 6. Apium graveolens. 7. Helosciadium repens, 8. Petroselinum vulgare. 9. Cicuta virosa. - 10. Cryptotaenia canadensis. 11. Falcara vulgaris. 12. Carum Carvi. 13. Pimpinella maior. 14. Aegopodium Podagraria. 15. Sium latifolium. 16. Berula angustifolia. 17. Seseli austriacum. 18. Oenanthe aquatica. 19. Aethusa Cynapium. 20. Athamanta cretensis. 21. Foeniculum vulgare. 22. Anethum graveolens. 23. Meum athamanticum. 24. Selinum Carvifolia. 25. Ligusticum Mutellina. 26. Angelica silvestris. 27. Peucedanum ÖOseoselinum. 28. Pastinaca sativa. 29. Heracleum Spondylium. 30. Tordylum maximum. 31. Siler trilobum. 32. Laserpitium latifolium, 33. Daucus Carota. 34. Caucalis daucoides. 35. Torilis Anthriscus. 36. Chaerophyllum Cicutaria. 37. Cerefolium sativum. 38. Scandix Pecten Veneris. 39. Myrrhis odorata. 40. Coriandrum sativum. 41. Smyrnium perfoliatum. 42. Conium maculatum. 43. Pleurospermam austriacum. 12 1140 Umbelliferae. 57 ff. (1830). Drude in Engler u. Prantl Natürl. Pflanzenf. III. 8. 63 ff. (1897). Briquet, Notes eritiques sur quelques Ombelliferes suisses in Annuaire du cons. et jard. bot. Gentve IV. (1900). Calestani, Contributo alla sistematica delle Ombrelli- fere d’Europa in Webbia I. 89ff. (1905). Nestel, Beiträge zur Kenntnis der Stengel- und Blattanatomie der Umbelliferen. Inaug. Dissertation Zürich, Tübingen 1905. Schlüssel zum Bestimmen der Gattungen. 1. Alle Blätter ungeteilt und ganzrandig . . . - 2... Bupleurum. Blätter gekerbt, gesägt, gelappt, geteilt oder ar PEN. 5... 2 2. Blüten in einfachen, oft köpfchenförmigen, verschiedenartig angeordneten Dolden. Blätter handförmig gespalten oder dmig . . . . 2 2... 8. Blüten in zusammengesetzten Dolden . . ». » 2» 2 2 22.2.0... 6. 3. Blüten gelb. Hüllblätter groß, Bu gelbgrün . . . . . Hacquelia. Blüten nicht geb. . . . - ee 5% 4. Hulliplättersdornio esterte re ERGO Hüllblätter nicht domig . - Ice 5. 5. Blätter der Hülchen etwas rer Eren es: a de Döldchen, ah oder rötlich. Frucht mit gezackten Rippen . . .... Astrantia. Blätter der Hüllchen klein, grünlich. Frucht Be de enlicihe: Saniceula. 6. Die oberen Blätter ungeteilt, mit tief herzförmiger Basis stengelumfassend. Blüten gelb. . . . Be LEST ALTE Blätter sera. geteilt RE RR 7. 7. Hülle und Hüllchen fehlend oder nur auch 1-2 Blättehen an gedeeet 8. Hüllchensmehr.blätteri ee .2 rs Br er Se Er 7 8F "Blüten. gelbie. Snan. 0 Back ee = ne ee re) Blüten weiß oder rötlich . - - Be. il, 9. Blätter einfach gefiedert mit Benieten Di: ale Blättehen: Pastinaca. Blätter mehrfach fiederteilig mit haarfeinen Zipfen . . . .......10. 10. Frucht ungefähr stielrund. Scheiden der oberen Blätter fast so lang bis länger als die Blattfläche . . . . k 2.2. Foenieulum. Frucht linsenförmig nsammengedkckt Scheider der oberen Blätter kürzer als die Blattfläcke . . . 0... Aneihum. 11. Blätter einfach gefiedert mit een 2 Tea ehen gesägten oder ein- fach- bis doppelt-fiederspaltigen Blättchen . -. . .» . . . . Pimpinella. Blätter anders gestaltet. . . - ee we 12. Die einzelnen Blättchen keilig a Einen, vorn 9—3- onais RR. eea3 Blättchen spitz, nicht dreilappig . - - a il 13. Stengel und Unterseite der Blätter bläulich Dee " Blättchen breit rundlich, dreilappig bis teilig . - - EEE ER RI EL EEE TIRNE Stengel und Blätter nicht bereitt EIERN ne olkelpasto. 0 Ah 14. Stengel kantig gefurcht. Pflanze ganz kahl a I a Ve. Stengel stielrund, gerillt. Blättchen unterseits zerstreut behaart: Peucedanum. 15. Blätter doppelt dreizählig mit lanzettlichen, gesägten Blättehen . Aegopodium. Blätter einfach- "biszdoppelt-gefiedert © Rrr. Er Re Ge Umbelliferae. 1141 16. Blättchen lanzettlich. Obere Blätter einfach gefiedert. Das unterste Fieder- paar vom Stengel entfernt . . . - - + Peucedanum. Blättchen schmal lineal. Blätter en Befredeıe Das unterste Blättchen- paar am Stengel sitzend . - ne EFT 17. Hülle fehlend oder 1—2- blätterig TEHERAN Hülle mehrblätterig . . . LT er: or Re RT 18. Blätter gelappt oder einfach dreiählig RN. 3) Blätter gefiedert oder mehrfach zusammengesetzt . . . . > a: 19 Pflanze kahl. Dolden mit wenigen ungleichen Strahlen . . " One: Pflanze behaart. Dolden vielstrabllig . . ». » 2.2.2.2... Heracleum. aus HKrüchtsrreiohlich/weichatachelig ... .. vu ielin: 5 lem... me » 10, Früchte kahl oder behaart, nicht stachelig . . . er? 21. Dolden 2—3-strahlig. Blätter doppelt gefiedert mit ende doppelt fiederspaltigen, kahlen oder nur an den Nerven behaarten Blättchen: Caucalis. Dolden mehrstrahlig. Blättchen einfach oder doppelt gefiedert oder die oberen dreischnittig, mit N ee fiederspaltigen, borstig behaarten Blättchen . . . N ee dad ToTale: 22. Fruchtknoten und Frucht dicht Be Blattzipfel schmal lineal: Alhamanta. Fruchtknoten und Frucht kahl . . . . et. 23. Frucht länglich. Teilfrüchte mindestens En so ae a breit ae de Früchte eiförmig oder rundlich. Teilfrüchte höchstens doppelt so laug als breitae ai: N 27. 24. Frucht Drgenchufbeit ee ar ones e mm Re Beten Sehnabal Hochwüchsige kräftige Pflanzen . . . De: van: Frucht mit deutlichem, mindestens "/, ne Fruchtlänge Snehandan Schnabel. Niedrigere oder zartere Pflanzen . . BEREE EEG: 25. Rippen der Frucht kräftig entwickelt, geschift, geki, hohl. Blätter beiderseits behaart . . . : Se Marhia: Rippen der Frucht stumpf a Kndereich 2202020. . Chaerophyllum. 26. Fruchtschnabel etwa !/, so lang wie die Frucht. Dolden mehrstrahlig: Cerefolium. Fruchtschnabel viel länger als die Frucht. Dolden 1—3-strahlig . Scandix. ST Blüten: gelbi... =, ahnen lauern MBelroselinüm: Eaaa weiß oder rötlich . . . . ee re ei 28. Wenigstens die oberen Blätter a geieen ec 2: Alle Blätter 2—3-fach gefiedertt . . . Sue RER: 29. Frucht am Querschnitt ungefähr stielrund. nee kahl 2 + Oenanthe. Frucht vom Rücken her linsenförmig zusammengedrückt. Pflanze behaart: Heracleum. 30. Blattabschnitte schmal lineal bis haardinn . . » 2 22 2.2. Bl. Blattabschnitte lanzettlich bis eiförmig . » » 2 2 2 2 2 0 nn. BR 31. Blattabschnitte haardünn, quirlig angeordnet . - - -» 2.2... Meum. Blattabschnitte schmal lineal, gegenständig . - - er ee SER EIR: 32. Blätter kahl oder nur unterseits an den Nerven Delnere EEE Blätter beiderseits behaart. Frucht vom Rücken her linsenförmig zusammen- gedrückt Een N Per er units 6 Da FT er Tleung: 1142 Umbelliferae. 33. Blättchen lineal-lanzettlich bis eiförmig, regelmäßig gesägt . . . . 34. Blättehengtiederspaltip. 2 eg 212 rer er re er Eee en 34. Blattscheiden bauchig. Blättchen lanzettlich bis eiföürmig . . . Angelica. Blattscheiden nicht bauchig. Blättchen schmal lanzettlich . . . . Cieuta. 35. Stengel scharfkantig gefurcht 22 II RESelinum: Stenrzel@stieltund) gerillt nn 2 36. Ausdauernde SurRng mit schopfigem Wurzelstock und aufrechten Hüllechen ger esse Ra Se Tnguslieums Einjährige Pflanze mit Kann Hüllchen EN er Aeihuste 37. Blätter der Hülle fiederförmig on bis Be Mi 8 Blätter der Hülle ungeteilt . . en ll, BB nBlätterleintachn Fefiederba re er ia Blättersmehrtachuieetiederees Se re re 39. Stengel behaart. Frucht stacheig . . .. . 2 2.2.2.2... Daueus. Stengel kahl. Frucht glatt . . . . en co A, 40. Niedrige Alpenpflanze mit blattlosem Ft ee re a agusteum: Hohe Pflanze mit beblättertem Stengel - . . . . . . Pleurospermum. 41. Fruchtknoten und junge Frucht stachelig oder borstig . » -» 2»... 4. Eruchtknoten und Rrucht, kahl und glatter Er Er EEE 42% Doldes2—3-strahlios a 2 ee ee BE GUeRlee Doldesmelrstrahli see ee, 5 el 43. Frucht vom Rücken her linsenförmig usammengedrtickt. ee it: Frucht stielrund oder von der Seite zusammengedrückt . . » .... 8. 44. Blätter einfach gefiedert mit verlängertem, kammförmig fiederspaltigem End- blättchen . . . . u... Tordykum. Endblättchen nicht ern ent rl en aa thrniig fiederspaltig: Heracleum. 45. Blättchen angedrückt borstig behaart . » » .» 2 2.2.2.2... Torilis. Blättehenükabll) a ee er Segel A6., Blätter/eintach" gefiedert ra 1 Er ee Blätter doppelt gefiedert . . - - ES Ba Se 63. 2): 47. Stengel kriechend, an den Gelenken ikgende: rn Heloseradiume Stengel nicht kriechend, aufsteigend oder aufrecht . . . . 2.2... 48. 489 Stenselisetürchtun re ee a Re ee Ss 27778 Stengel stielrund, gerillt . . . . : 2 Berulas 49. Abschnitte der Blätter sehr Verlindert en As Bear ..... Halcaria. Abschnitte der Blätter nicht dornig gesägt . . - BR ll) 50. Niedrige Alpenpflanze mit armblätterigem Ka) al fiederspaleen Blättehen. . . . . Ligustieum. Hochwüchsige Den oder die Blättehen ee fiederspaltie alle 5l. Frucht rundum flügelig berandet. Blätter stets kahl . . . Peucedanum. Jede Teilfrucht neben den Randflügeln auch am Rücken mit zwei flügel- förmigen Rippen. Blätter kahl oder behaart . . . . . . . Laserpitium. 1. Unterfamilie: Saniculoideae Drude. Endokarp der Frucht weich, parenchymatisch, zerstreute Kristall- drusen führend, nicht holzig; Exokarp meist stachelig, schuppig oder Sanieula. 1145 borstig. Ölstriemen in den Hauptrippen entwickelt, seltener fehlend oder zahlreich und zerstreut. Griffel lang, mit kopfiger Narbe, vom ringförmigen Griffelpolster umwallt. Dolden einfach. Saniculoideae Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflarzenf. III. 8. 114 (1897); Wettst. Handb. syst. Bot. II. 2. 394 (1907). Saniculeae Koch Gen. Umb. I. 139 (1824). l. Sanieula Z. Sanikel. Blüten teils zwitterig, teils männlich, in köpfchenförmigen, trugdoldig zusammengestellten Dolden. Kelchblätter zugespitzt, bleibend. Kronblätter aufrecht, mit eingeschlagener rinniger Spitze. Fruchtknoten dicht mit hakenförmigen Stacheln besetzt, mit undeutlichen Riefen. Ölstriemen in wechselnder Zahl, die größeren unter den Hauptriefen, die kleineren zerstreut. Teilfrüchte im Quer- schnitt halbkreisförmig, an der Berührungsfläche breit verwachsen. (Abb. 38, Fig. 1.) Frucht kugelie. Sanicula Z. Sp. pl. Ed. 1. 235 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 109 (1754); Endl. Gen. pl. 767 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 307 (1844); Maly Fl. Steierm. 160 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 137 (1897). I. Sanicula europaea /. Europäischer Sanikel. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, schief. Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, schaft- artig, nackt oder mit einem kleinen Blatte, kahl, gefurcht. Blätter grundständig, lang gestielt, im Umriß kreisförmig oder fünfeckig, bis nahe zur Basis fünfspaltig mit keilig breit rhombischen, drei- lappigen, gesägten Abschnitten, dunkelgrün, kahl. Döldchen klein, kugelig, in einfacher oder 2—3-fach zusammengesetzter end- ständiger Trugdolde. Stützblätter der Trugdolde klein, handförmig ge- teilt. Hüllchen sehr klein, lanzettlich, ganzrandig. Blüten klein, weiß oder rötlich; Kronblätter kaum 1 mm lang, viel kürzer als die Staubblätter. Früchte kugelig, 4—5 mm lang, mit 2—3 mm langen Hakenborsten besetzt. Mai, Juni. Sanicula europaea ZL. Sp. pl. Ed. 1. 235 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 308 (1844); Maly Fl. Steierm. 160 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 152 (1874); Strobl Fl. Admont II. 20 (1882), Astrantia Diapensia Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 186 (1772). In Wäldern, besonders Laubwäldern, bis in die Voralpen. In Ober- steiermark in der ganzen Kette der Kalkvoralpen, ferner bei Zeiring, Judenburg, Leoben, Bruck; verbreitet und häufig durch ganz Mittel- und Untersteiermark bis in die Sanntaler Alpen. 1144 Hacquetia. Astrantia. 2. Hacquetia Neck. Schaftdolde. Blüten teils zwitterig, ‚teils männlich, in endständiger, von großen Hüllblättern sternförmig umgebener, köpfchenförmiger Dolde. Kelchblätter deutlich, zugespitzt. Kronblätter aufrecht, mit eingeschlagener, rinniger Spitze. Fruchtknoten glatt, mit deut- lichen Riefen. Ölstriemen unter den Hauptriefen. Früchte seitlich zu- sammengedrückt, die Teilfrichte am Querschnitt halbkreisförmig, mit breiter Berührungsfläche; Fruchthalter fehlend.(Abb. 38, Fig. 2). Hacquetia Neck. Elem. I. 182 (1790); Endl, Gen. pl. 767 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 308 (1844); Maly Fl. Steierm. 161 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 138 (1897). Dondia Spreng. in Mem. soc. Mose. V. 8. (1813). I. Hacquetia Epipactis (Scop.) DO. Grüne Schaftdolde. Aus- dauernd; Wurzelstock wagrecht, kriechend. Stengel schaftartig, blattlos. Blätter grundständig, lang gestielt, kahl, lederig, dreizählig. Ab- schnitte sitzend, aus keiligem Grunde breit rundlich, anliegend scharf gesägt, der endständige dreilappig, die seitlichen zweilappig mit kurz 2—3-lappigen Zipfeln. Dolde auf bis 20 cm langem, kahlem Schaft. Hüllblätter meist fünf, aus keiligem Grunde verkehrt-eiförmig, stumpf oder spitz, gesägt, 15—22 mm lang, gelblichgrün, weit länger als das kugelige Blütenköpfchen. Blüten goldgelb, kaum 1 mm lang. Staubblätter die Kronblätter überragend. Frucht 3 mm lang. März, April. Astrantia Epipactis Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 185, T. 6 (1772). Hacquetia Epipaetis DC. Prodr. IV. 85 (1830); Koch Syn. Ed. 2. 308 (1844); Maly Fl. Steierm. 161 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 152 (1874). Dondia Epipactis Spreng. Pl. Umbell. Prodr. 21 (1813). In Laubwäldern bis in die Voralpen (1000 m). In Mittelsteiermark auf dem Radlberge bei Eibiswald (Prohaska) und auf dem Rosenberge bei Graz (Pfaundler), hier wohl nur zufällig. Häufig durch fast ganz Untersteiermark. Bei Friedau, Sauritsch, Ankenstein, Stattenberg, auf dem Wotsch und dem Donatiberge, bei Pöltschach, St. Marein bei Erlachstein, Rohitsch, Windisch-Landsberg, Grobelno, Gonobitz, Weiten- stein, Schönstein, Windischgraz, Cilli, Tüffer, Römerbad, Steinbrück, Lichtenwald, Trifail, Sulzbach, Drachenburg. 3. Astrantia Z. Sterndolde. Blüten teils %2witterig, teils männlich, gestielt, in halb- kugeligen, von der gleichlangen oder längeren Hülle umgebenen, trugdoldig angeordneten Dolden. Kelchblätter eiförmig oder lanzett- lich, zugespitzt. Kronblätter an der Spitze eingeschlagen und rinnig. Astrantia. 1145 Fruchtknoten dicht von blasig aufgetriebenen borstlichen Schuppen bedeckt, ovalzylindrisch. Diskus gelappt mit trichteriger Vertiefung. Teilfrüchte (Abb. 38, Fig. 3) länglich, am Querschnitt halb- kreisförmig, mit fünf hohlen, aufgetriebenen, in der Höhlung Öl- striemen führenden Riefen, welche von hohlen aufwärtsgerichteten Schuppen bedeckt sind, an der Berührungsfläche flach. Astrantia L. Sp. pl. Ed. 1. 235 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 110 (1754); Endl. Gen. pl. 767 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 308 (1844); Maly Fl. Steierm. 161 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 138 (1897), Wicht. Literatur: Stur, Beiträge zu einer Monogr. d. Genus Astrantia in Sitzungsber. math. nat. Cl. Akad. Wiss. Wien XL. 469 (1860). Bestimmungsschlüssel. l. Kelchblätter weichhäutig, weiß, undeutlich stachelspitz . - - 2: Kelchblätter trockenhäutig berandet, mit scharfer starrer SE es: 2. Hüllchen so lang wie die Blüten, 3—6 mm lang. Blütenstand mehrköpfig: A. carnioliea. Hüllchen fast um die Hälfte mr als die eh 6—10 mm lang. Blüten- stand 2—-3-köpfig . - - . ne Ar bavanich: 3. Hüllchen so lang oder wenig an “re de Blüten, Kelchblätter wenig länger als die Kronblätter . . . . A. maior. Hüllchen fast um die Hälfte länger an die Blüten. Kelchblätter fast doppelt so lang als die Kronblätter . . .» 2 2 2 2 202000. 4. carinthiaca. I. Astrantia carniolica Wulf. Krainer Sterndolde. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, schief absteigend. Stengel aufrecht oder leicht bogig aufsteigend, 1—2-blätterig, bis 35 cm hoch, stielrund, gefurcht, kahl. Blätter gestielt, bis zu %ı—"; 3—5-spaltig. Abschnitte breit, zugespitzt gesägt, der mittlere eingeschnitten dreilappig, die seitlichen tief zweilappig mit mehrfach eingeschnittenen äußeren Lappen. Dolden lang gestielt in einfacher oder zusammengesetzter, mehrköpfiger Trug- dolde. Stützblätter der Trugdolde kurz gestielt oder sitzend, handförmig geteilt. Blätter der Hüllchen verkehrt-lanzettlich, stachelspitz, meist ganzrandig, 3—6 mm lang, so lang oder etwas kürzer als die Blüten, weiß oder grünlich. Blüten weiß, kaum 1 ınm lang. Kelch- blätter eiförmig, weiß, kurz zugespitzt, etwas kürzer als die Kron- blätter. Früchte länglich-eiförmig, 3,5 mm lang. Juli—September. Astrantia carniolica Wulf. in Jaeg. Fl. Austr. Icon. V. 31, T. 10 (1778); Maly Fl. Steierm. 161 (1868). Astrantia minor Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 187 (1772), Bor L. Astrantia gracilis Bartl. Sem. horti Götting. (1840); Koch Syn. Ed. 2. 309 (1844), nicht Dolliner. In allen, an steinigen Stellen der südlichen Kalkvoralpen, bis 1600 m. Häufig in den Karawanken und Sanntaler Alpen; auch noch 1146 Astrantia. auf der Menina planina, unter dem Medvejak bei Riez und angeblich bei Cilli (Praesens); (am Mitalawasserfall bei Trifail). 2. Astrantia bavarica F. Schultz. Bayrische Sterndolde. Aus- dauernd; Wurzelstock walzlich, schief absteigend. Stengel aufrecht, oft leicht gebogen, bis 25 cm hoch, 1—2-blätterig, kahl. Blätter gestielt, bis fast zum Grunde fünfteilig, Abschnitte an den unteren Blättern breit, an den oberen schmäler, zugespitzt gesägt, die mittleren seicht eingeschnitten 3—5-lappig, die äußeren zweispaltig mit eingeschnittenen Lappen. Dolden lang gestielt, in einfacher, 2—3-köpfiger Trug- dolde. Blätter der Hüllchen verkehrt-lanzettlich, stachelspitz, meist ganzrandig, 6—10 mm lang, etwa um die Hälfte länger als die Blüten, grünlichweiß, oft rötlich überlaufen. Blüten weiß oder rötlich, kaum 1 mm lang. Kelchblätter eiförmig, kurz zugespitzt, etwas länger als die Kronblätter. Frucht länglich-eiförmig, 4 mm lang, mit spitzen Zacken. Juli—September. Astrantia bavarica F. Schultz in Flora (1858) I. 161. Astrantia gra- eilis Doll. in Jahresh. Krain. Landes-Mus. II. (1858) 57. Astrantia carin- thiaca Stur in Sitzungsber. math. nat. Cl. Ak. Wiss. Wien XXV. 414 (1857), nicht Hoppe. Astrantia carniolica Kock Syn. Ed. 2. 309 (1844); Sendtner Veg. Verh. Südbaierns 205, 778 (1854), nicht Wulf. Astrantia alpina F. Schultz apud Stur Beitr. Monogr. Astrantia 26 (1860). Unter Krummholz und Alpenrosen, an steinigen, grasigen Stellen in der Krummholzregion (1600—2000 m) der Sanntaler Alpen zerstreut. Auf der Ojstrica, Planjava, dem Dedec, dem Steiner- und Sanntaler Sattel; auf der Raduha. 3. Astrantia maior Z. Große Sterndolde. Ausdauernd; Wurzel- stock walzlich, absteigend. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, meist zweiblätterig, kahl. Blätter lang gestielt, kahl, bis fast zum Grunde 3—5-spaltig. Abschnitte scharf zugespitzt einfach- oder doppelt-gesägt, die mittleren schwach dreilappig, die äußeren zweiteilig mit ein- geschnitten 2—3-lappigen Zipfeln. Döldchen in einfach oder doppelt zusammengesetzter, wenigblütiger Trugdolde Stützblätter der Trug- dolden meist handförmig gelappt. Blätter der Hülle verkehrt-eilanzett- lich, kurz stachelspitz, meist ganzrandig, weiß, grün gezeichnet, oft rötlich überlaufen, 6—17 mm lang, nicht oder nur wenig länger als die Blüten. Blüten grünlichweiß oder rötlich. Kelchblätter ei- förmig, kurz scharf zugespitzt, 1—1,5 mm lang, so lang oder wenig länger als die Kronblätter. Frucht eiförmig, 5 mm lang, die unteren Zacken der Riefen stumpf, die oberen spitz. Juli bis September. Astrantia. 1147 Astrantia maior L. Sp. pl. Ed. 1. 339 (1753); Maly Fl. Steierm. 161 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 153 (1874) z. T.; Strobl Fl. Admont II. 20 (1882. Astrantia nigra Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 188, 306 (1772). Astrantia maior a. vulgaris Koch Syn. Ed. 1. 280 (1837), Ed. 2. 309 (1844). Tritt hier in zwei Formen auf: a. vulgaris Koch. Blätter der Hüllchen 14—20 mm lang, länger als die Blüten. Grundständige Blätter tief fünfteilig, 10 und mehr cm breit, mit 6—12 cm langem Mittellappen. Astrantia maior #. vulgaris Koch Syn. Ed. 1. 280 (1837); Stur Beitr. Monogr. Astrantia 16 (1860). Astrantia maior £. involuerata Strobl Fl. Ad- mont II. 20 (1882), nicht Koch. Astrantia pallida Presl. Fl. Cech. 62 (1819). In Wäldern, auf Bergwiesen, in der Berg- und Voralpenregion. Zerstreut in der ganzen Kette der nördlichen Kalkvoralpen, besonders in tieferen Lagen (bei Schladming aber fehlend). Ferner bei Pux nächst Niederwölz, Rottenmann, mehrfach bei. Voitsberg (Heiliger Berg, Voits- graben, Stallhofen); bei Deutsch-Feistritz, Peggau, Rein. In der Um- gebung von Graz bei Gösting, Eggenberg, Maria-Grün, Maria-Trost, bei St. Leonhard, auf der Ries; bei Laßnitz, Leibnitz, Stainz. Bei Marburg, Gutenegg nächst Neuhaus, Cilli, Praßberg; in den Karawanken und Sanntaler Alpen. b. montana Stur. Blätter der Hüllchen 11—13 mm lang, so lang oder etwas kürzer als die Blüten. Grundständige Blätter fünfteilig, 7—10 em breit, mit 4—5 em langem Mittellappen. Astrantia maior ß. montana Stur Beitr. Monogr. Astrantia 16 (1860). Astrantia maior Presl. Fl. Gech. 62 (1819). In steinigen Wäldern und unter Krummholz der nördlichen Kalk- voralpen bis in die Krummholzregion sehr häufig, am Südabhang der Dachsteingruppe bei Schladming fehlend. 4. Astrantia carinthiaca Hoppe. Kärntner Sterndolde. Aus- dauernd; Wurzelstock walzlich, absteigend. Stengel aufrecht, bis 60 em hoch, meist zweiblätterig, kahl. Blätter lang gestielt, kahl, bis fast zum Grunde 3—5-spaltig. Abschnitte scharf zugespitzt einfach- bis doppelt- gesägt, die mittleren schwach dreilappig, die äußeren zweiteilig mit eingeschnitten 2—3-lappigen Zipfeln. Döldchen in einfach oder doppelt zusammengesetzter wenigblütiger Trugdolde. Stützblätter der Trugdolden meist handförmig gelappt. Blätter der Hülle verkehrt-eilanzettlich, kurz stachelspitz, meist ganzrandig, weiß oder mehr minder tief rosenrot, mit grüner oder dunkler Zeichnung, 22—28 cm lang und fast um die Hälfte länger als die Blüten. Blüten weiß oder rötlich. Kelchblätter eiförmig, mit langer scharfer Stachelspitze, 2—2,5 mm lang 1148 Eryngium. und fast doppelt so lang als die Kronblätter. Frucht eiförmig, 5 mm lang, die unteren Zacken der Riefen stumpf, die oberen spitz. Juli, August. Astrantia carinthiaca Hoppe in M. K. Deutschl. Fl. II. 468 (1826) und in Flora (1832) I. 223. Astrantia maior 8. involucrata Koch Syn. Ed. 1. 280 (1837), Ed. 2. 399 (1844); Siur Beitr. Monogr. Astr. 17 (1860). In Wäldern, an steinigen Stellen, bis in die Krummholzregion. Bei Krakaudorf (Fest!). Bei Seckau an der Straße aus dem Hammer- graben (Pernhoffer); nicht selten bei Radkersburg (Wettstein), so bei Wöllmersdorf, Maria-Buch, zwischen Krotendorf und Hahnleiten (Domi- nicus); im Bachergebirge bei Rothwein und Pickerndorf (Simony!); in den Karawanken am Ursulaberge (Waldhum); in den Sanntaler Alpen im Logartale (E. Weiss); am Wege von der Korosicahütte zur Sedlical (und am Ostabhang des Kankersattels). 4. Eryngium Z. Mannstreu. Blüten zwitterig, in von dornigen Hüllblättern umgebenen, trugdoldig angeordneten Köpfchen. Kelchzähne bleibend, dornig. Kronblätter rinnig, an der Spitze eingeknickt. Staubblätter weit aus der Krone herausragend. Griffel fädlich, mit kopfiger Narbe. Diskus fünflappig oder -kerbig. Teilfrüchte (Abb. 38, Fig. 4) im Querschnitt halbkreisförmig, an der Berührungsfläche flach, meist breit, außen mit Schuppen bekleidet. Riefen nicht deutlich ausgebildet, Ölstriemen entweder fünf, groß, oder zahlreiche kleine. Fruchthalter fehlend. Stauden mit dornigen Blättern und Hüllchen. Eryngium Z. Sp. pl. Ed. 1. 332.(1753), Gen. pl. Ed. 5. 108 (1754); Endl. Gen. pl. 768 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 309 (1844); Maly Fl. Steierm. 161 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 139 (1897). Eryngium planum L. (Spec. pl. Ed. 1. 233 [1753]) wurde auf dem Grazer Schloßberge ehemals ausgesäet und hat sich daselbst eine Zeitlang erhalten, ist aber jetzt wieder verschwunden. In Osteuropa (bis Niederösterreich, Mähren und Brandenburg) einheimisch. I. Eryngium campestre Z/. Feld-Mannstreu. Ausdauernd; Wurzel spindelig, schopfig. Stengel aufrecht, gerillt, kahl, meist von der Basis an ausgesperrt ästig, bis 50 cm hoch. Blätter lederig, kahl, hell graugrün, die unteren gestielt, dreiteilig mit 1—3-fach fiederteiligen, dornig gezähnten, breit linealen Abschnitten, die oberen stengelumfassend sitzend, mit dornig-fiederspaltigen Öhrchen, fieder- teilig bis fiederspaltig und dornig gezähnt. Köpfchen kugelig, in endständigen Trugdolden. Blätter der Hüllchen lineal-lanzettlich, viel länger als das Köpfchen, in einen Dorn auslaufend, Eryngium. Bupleurum. 1149 ganzrandig oder entfernt dornig gesägt, hell graugrün. Blüten weiß oder grünlich. Früchte 3,5—4 mm lang. Juli—September. Eryngium campestre L. Sp. pl. Ed. 1..233 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 309 (1844); Maly Fl. Steierm. 161 (1868). Auf trockenen, sandigen Wiesen, an Wegrändern, selten. Im Pettauer Felde bei Pettau, Ragosnitza, Meretinzen, Moschganzen, St. Marxen; bei Studenitz, Sauritsch, Steindorf nächst Ankenstein; angeb- lich auch bei Bad Neuhaus (Reichardt). Zufällig auch bei Eggenberg nächst Graz (Wettstein). 2. Unterfamilie: Apioideae Drude. Endokarp der Frucht weich, parenchymatisch, mitunter durch subepidermale Holzschichten nußartig verhärtet. Ölstriemen in jungen Fruchtknoten in den Tälchen angelegt, später verschiedenartig ent- wickelt. Griffel auf der Spitze des Griffelpolsters. Blüten in zusammen- gesetzten Dolden. Apioideae Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 115 (1897). 1. Tribus: Ammineae Spr. Teilfrüchte mit drei rückenständigen Rippen und zwei gleichgroßen Randrippen. Nährgewebe an der Fugenseite flach. Amminae Spr. Anl. II. 2. 640 (1818). Ammineae Koch Gen. Umb. 122 (1824); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 115 (1897). 1. Subtribus: Carinae (Adans.) Drude. Rippen meist wenig entwickelt, selten stark vortretend. Frucht mehr minder von der Seite zusammengedrückt; Teilfrüchtehen etwa so hoch wie breit, mit meist schmaler Fugenfläche. Carea Adans. Fam. II. 94 (1763). Ammineae Subtrib. Carinae Drude in . Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 115 (1897). 5. Bupleurum Z. Hasenohr. Blüten zwitterig, in zusammengesetzten Dolden, mit oft von großen Hüllchen umgebenen Döldchen. Kelchsaum verwischt. Kronblätter gelb, gleich, mit eingerollter, abgestutzter Spitze. Griffel- polster flach. Früchte eiförmig-länglich, von der Seite zusammen- gedrückt, fast zweiknotig. Teilfrüchtchen (Abb. 38, Fig. 5) am Querschnitt halbkreisförmig oder fünfeckig, Rippen glatt oder höckerig warzig, gleichgestaltet, die seitlichen randständig. Ölstriemen zerstreut oder an jeder Seite der Fuge und in den Tälchen je 1—3. Nährgewebe an der Innenseite etwas ausgebuchtet. Krautige Pflanzen mit ungeteilten, ganzrandigen Blättern. 1150 Bupleurum. BAplean L. Sp. pl. Ed. 1. 236 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 110 (1754); Endl. Gen. pl. 772 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 318 (1844); Maly Fl. Steierm. 163 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 180 (1897). ‚Wieht. Literatur: Briquet, Monographie des Bupleurum des Alpes mari- times. Geneve et Bäle 1897. Bestimmungsschlüssel. 1. Blätter eiförmig, vom Stengel durchwachsen . . . . B. rotundifolium. Blätter nicht durchwachsen . . . ec Obere Blätter mit tief herzförmigem tank eo B. longifolium. 187 Blätter am Grunde nicht herzfürmig stengelumfassend . . .» 2.2... 08. 3. Stengel einfach, astlos, blattlos oder einblätterig . - - . . B. petraeum. Stengel ästig und beblättert . . . 2 2 2.2.2.2... ..B. falcatum. Sekt. 1. Perfoliata @ren. Godr. Ölstriemen fehlend. Blätter durchwachsen. Perfoliata @ren. Godr. Fl. de France I. 717 (1848); Briqu. Monogr. Bupl. 59 (1897); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 181 (1897). I. Bupleurum rotundifolium Z. DurchwachsenblätterigesHasen- ohr. Einjährig. Stengel aufrecht, obenästig, bis30 cm hoch, kahl. Blätter eiförmig, ganzrandig, vom Stengel durchwachsen, kurz stachelspitz, blaugrün, kahl. Dolden 3—8-strahlig. Hülle fehlend; Hüllchen mehr- blätterig mit breit eiförmigen, zugespitzten, die Blüten überragenden Blättern. Blüten klein, gelb. Früchte 3 mm lang, länger als ihr Stiel, mit fädlichen Riefen, in den Tälchen fein gerillt, rötlichbraun. Juni, Juli. : Bupleurum rotundifolium Z. Sp. pl. Ed. 1. 236 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 321 (1844); Maly Fl. Steierm. 164 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 154 (1874). Auf Äckern, Brachen, in Weingärten, in Untersteiermark, selten. Bei Marburg; im unteren Pettauer Felde bei Moschganzen, Meretinzen; bei Dobrava nächst Sauritsch; angeblich auch bei Bad Neuhaus (Reichardt). Sekt. 2. Reticulata Gren. Godr. In den Tälchen mehrere kleine Ölstriemen oder diese ganz fehlend. Blätter breit, netzaderig, nicht durchwachsen. Reticulata @ren. Godr. Fl. de France I. 717 (1848); Briqu. Monogr. Bupl. 66 (1897); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 181 (1897). 2. Bupleurum longifolium Z. Langblätteriges Hasenohr. Aus- dauernd; Wurzelstock walzlich, schief oder wagrecht. Stengel aufrecht, einfach oder oben ästig, bis 60 cm hoch, stielrund, kahl. Blätter netz- aderig, ganzrandig, kahl, die unteren verkehrt-eiförmig, mit zugeschweift verschmälerter Basis sitzend, die oberen eiförmig, mit tief herz- förmigem Grunde stengelumfassend. Dolden 5—-8-strahlig. Bupleurum. 1151 Hülle 3—5-blätterig, mit breit eiförmigen, zugespitzten Blättchen; Hüllchen 5—7-blätterig, ihre Blättchen eiförmig oder elliptisch, etwas länger als die Blüten, oft violett überlaufen. Blüten klein, gelb. Früchte 5—7 mm lang, eiförmig, mit kantig-flügeligen Rippen. Juni— August. Bupleurum longifolium Z. Sp. pl. Ed. 1. 237 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 320 (1844); Maly Fl. Steierm. 163 (1868). An buschigen Stellen, Waldrändern der nördlichen Kalkvoralpen, selten. Am Nordabhang des Natterriegl (Steininger), bei Vordernberg (Hayne, Krempl), besonders auf dem Rössel (Handel-Mazzetti!), bei Eisenerz (Höhnel, Hölzl!), am Südabhang des Sonnwendstein (Höhnel). Sekt. 3. Eubupleura Arigu. Blätter spatelig oder lanzettlich, parallelnervig. Eubupleura Briqu. Monogr. Bupl. Alp. mar. 70 (1897); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 181 (1897). 3. Bupleurum petraeum Z. Felsen-Hasenohr. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, senkrecht, durch Blattreste schopfig. Stengel aufrecht, bis 25 cm hoch, stielrund, kahl, blattlos oder einblätterig, einfach. Blätter kahl, parallelnervig, die grundständigen lineal, 2—5 mm breit, das stengelständige lanzettlich, spitz. Dolde 3—6- strahlig. Hülle 2—5-blätterig mit lanzettlichen Blättchen; Hüllchen 6—S-blätterig, ihre Blättchen eiförmig, zugespitzt, etwas länger als die Blüten, gelblichgrün, an der Basis miteinander verwachsen. Blüten klein, gelb. Früchte 5—6 mm lang, länger als ihr Stiel, braunrot, mit zugeschärften, fast geflügelten Rippen. August, September. Bupleurum petraeum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 256 (1753); Wulf. in Jacq. Collect. I. 209 (1786). Bupleurum graminifolium Vahl Symb. bot. III. 48 (1799); Koch Syn. Ed. 2. 320 (1844); Maly Fl. Steierm. 163 (1868). An Felsen in der Krummholz- und Hochalpenregion der Sanntaler Alpen (1800—2200 m). Auf der Praßberger Alpe (Vasek!), dem Veliki vrh!, dem Dedec!, der Ojstrica! (Zechenter, Molisch), dem Steiner Sattel! (Paulin) (dem Grintovz, der Dovga nijva, dem Greben und Krvavec), ferner in den Karawanken auf der Ovceva (Verbniak!). 4. Bupleurum falcatum Z. Sichelblätteriges Hasenohr. Aus- dauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 50 cm hoch, ästig, beblättert, stielrund, fein gerillt, kahl. Blätter kahl, ganzrandig, lanzettlich oder verkehrt-eilanzettlich, oft sichel- förmig gekrümmt, die unteren in den Stiel verschmälert, die oberen mit verschmälerter Basis sitzend. Dolden 6—9-strahlig. Hülle 1—4-blätterig, seltener fehlend, mit kurzen eilanzettlichen 1152 Bupleurum. Apium. Blättehen. Hüllchen fünfblätterig, ihre Blättchen lanzettlich, zugespitzt, ungefähr so lang wie die Blüten. Blüten gelb. Früchte 5 mm lang, mit schwach vorspringenden fädlichen Rippen und glatten dreistriemigen Tälchen. Juli—September. Bupleurum falcatum Z. Sp. pl. Ed. 1. 237 (1753); Koch Syn. Ed. 2, 319 (1844); Maly Fl. Steierm. 163 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 154 (1874). An steinigen, buschigen Abhängen, an Felsen, zerstreut bis in die Voralpen. Bei Kapfenberg, Thörl, an den Abhängen der Bürgeralpe bei Aflenz, in der Fölz; bei Bruck, in der Klamm bei Vordernberg; bei Mixnitz und in der Bärenschütz, bei Frohnleiten, bei St. Gotthard, Gösting und auf dem Plabutsch bei Graz. Ferner am Bachergebirge bei Windischgraz, Faal; bei Pettau, Bad Neuhaus. Bupleurum aristatum (Bartl. in Bartll. u. Wendl. Beitr. z. Bot. 89 [1824—25]) soll ehemals auf Äckern bei Cilli eingeschleppt beobachtet worden sein. Trinia glauca (L.) Dum. Fl. belg. 78 (1821) (Pimpinella glauca L. Sp. pl. Ed. 1. 264 [1753]. Trinia vulgaris DC. Prodr. IV. 103 (1830); Maly Fl. Steierm. 162 (1868). Bei Cilli (Praesens nach Maly in Mitt. nat. Ver. Steierm. II. 138 [1864]) und Neuhaus (Reichardt in Verh. zool. bot. Ges. Wien X. Abh. 734 [1860]). Beide Angaben sehr unzuverlässig und unwahrscheinlich. 6. Apium Z. Sellerie. Blüten zwitterig, in zusammengesetzten Dolden. Kelchrand ver- wischt. Kronblätter eirund, an der Spitze eingerollt, gleich. Früchte rundlich, von der Seite zusammengedrückt, zweiknotig. Teilfrüchtchen (Abb. 38, Fig. 6) am Querschnitt fünfeckig, Rippen fadenförmig, vorspringend, glatt, die seitlichen randständig. In den Tälchen . je 2—3, an der Berührungsfläche zwei Ölstriemen. Frucht- träger ungeteilt oder an der Spitze kurz zweiteilig, dick. Nährgewebe an der Fugenseite flach. Apium L. Sp. pl. Ed. 1. 264 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 128 (1754); Endl. Gen. pl. 769 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 310 (1844): Maly Fl. Steierm. 161 (1868). Apium Subg. Eu-Apium Benth. et Hook. Gen. pl. I. 888 (1867); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 185 (1897). Wicht. Literatur: Calestani, Conspectus specierum europaearum generis Apii in Bull. Soc. bot. Ital. (1905) 281. I. Apium graveolens /. Gemeine Sellerie. Ausdauernd; Wurzel spindelig ästig. Stengel aufrecht, reich ästig, bis 60 cm hoch, kantig gefurcht, kahl. Blätter kahl, glänzend, dunkelgrün, die unteren gestielt, 1—2-paarig gefiedert mit keilig-rhombischen, drei- lappigen, eingeschnitten gesägten Blättchen, die oberen dreizählig Heloseiadium. 1153 mit dreilappigen Abschnitten, die der blühenden Zweige kleiner, oft ungeteilt oder dreilappig. Dolden klein, zahlreich, sitzend. Hülle und Hüllchen fehlend. Kronblätter 0,5 mm lang, weiß. Früchte 1,5 mm lang, eikugelig, zweiknotig. Juni— August. Apium graveolens L. Sp. pl. Ed. 1. 264 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 311 (1844); Maly Fl. Steierm. 161 (1868). Seseli graveolens Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 215; (1772). Hie und da aus Kulturen verwildert, wie in den Gassen von Pöltschach! Stammt aus den Salzsümpfen von Nordafrika, Europa, Asien und Amerika. Die allgemein in Gemüsegärten, selten auf Äckern kultivierte Form ist ß. rapaceum (Mill) DO. Wurzel knollig, rundlich, fleischig. Apium rapaceum Mill. Gard. Diet. Ed. 8. Apium Nr. 6 (1768). Apium graveolens var. rapaceum DC. Prodr. IV. 101 (1830). 7. Heloseiadium Koch. Sumpfdolde. Blüten zwitterig, in zusammengesetzten Dolden. Kelchzähne ver- wischt oder undeutlich. Kronblätter eiförmig, zugespitzt, mit ein- geschlagener Spitze. Früchte eiförmig oder länglich, von der Seite zu- sammengedrückt. Teilfrüchtchen (Abb. 38, Fig. 7) am Querschnitt fünfkantig, Rippen fädlich, gleich, die seitlichen randständig. In den Tälchen je eine, an der Berührungsfläche zwei Öl- striemen. Nährgewebe an der Fugenseite flach. Helosciadium Koch Gen. Umbellif. disp. 125 (1824); Endl. Gen. pl. 769 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 312 (1844); Maly Fl. Steierm. 162 (1868). Apium Sect. Mauchartia Benth. et Hook. Gen. pl. I. 888 (1867). Apium Subg. He- loseciadium Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 185 (1897). I. Helosciadium repens (Jacg.) Koch. Ausdauernd; Stengel kriechend, oft an den Gelenken wurzelnd, kahl, fein gerillt. Blätter lang gestielt, einfach gefiedert, mit sitzenden, eiförmig- rundlichen oder fast herzförmigen, ungleich gesägten oder drei- lappigen Blättchen. Dolden lang gestielt, 5—8-strahlig. Hülle mehr- blätterig mit lanzettlichen, ganzrandigen Blättchen; Hüllchen mehrblätterig, ihre Blättchen ellipsoidisch anliegend. Blüten klein, weiß. Früchte 1 mm lang. August, September. Sium repens Jacqg. Fl. Austr. Icon. III. 34. T. 260 (1775). Helosciadium repens Koch Gen. Umbellif. disp. 126 (1824), Syn. Ed. 2. 312 (1844); Maly Fl. Steierm. 162 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 152 (1874). Apium repens Rchb. f. Icon. fl. Germ. XXI. 10. T. 14 (1867). Auf feuchten Weiden, an Bächen, Gräben, in den Sümpfen der Drau bei St. Veit und Ankenstein und bei St. Barbara in der Kollos (Murmann). Hayek, Flora von Steiermark. 73 1154 Petroselinum. Cicuta. $. Petroselinum Hoffm. Petersilie. Blüten polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelchsaum verwischt. Kronblätter eirund, in eine lange, eingeschlagene Spitze zusammengezogen, gleich. Frucht eiförmig, von der Seite zu- sammengedrückt, zweiknotig. Teilfrüchtcehen (Abb. 38, Fig. 8) am Querschnitt fünfkantig; Rippen fädlich, glatt, die seitlichen randständig,. In den Tälchen je eine, an der Berührungsfläche zwei Ölstriemen. Fruchtträger frei, zweiteilig. Nährgewebe an der Berührungsfläche flach. Petroselinum Hoff. Pl. Umbellif. Gen. Ed. 1. 78 (1814); Endl. Gen. pl. 769 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 311 (1844); Maly Fl. Steierm. 161 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 186 (1897). Carum Sect. Petro- selinum Benth. et Hook. Gen. pl. I. 891 (1867); Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 620 (1892). I. Petroselinum hortense Hoffm. Gemeine Petersilie. Zweijährig. Wurzel spindelig. Stengel aufrecht, ästig, bis 80 cm hoch, stielrund, gerillt, kahl. Blätter kahl, die unteren 2—3-fach gefiedert, mit drei- spaltigen oder fiederspaltigen, keilig-rhombischen, einge- schnittenen Blättchen, die oberen einfach- bis doppelt-gefiedert oder -fiederspaltig mit lanzettlichen Abschnitten, die obersten dreizählig. Hülle fehlend oder 1—2-blätterig; Hüllchen vielblätterig mit lanzettlich-pfriemlichen, anliegenden Blättehen. Blüten gelblichgrün. Früchte eiförmig, 3 mm lang. Petroselinum hortense Hoffm. Gen. Umbell. 163 (1814). Petroselinum sativum Hofm. Pl. Umbellif. Gen. Ed. 2. 177 (1816); Koch Syn. Ed. 2. 311 (1844); Maly Fl. Steierm. 161 (1868. Apium Petroselinum Z. Sp. pl. Ed. 1. 264 (1753). Apium vulgare Lam. Fl. france. III. 444 (1778). Carum Petro- selinum Benth. et Hook. Gen. pl. I. 891 (1867). In Küchengärten kultiviert und ab und zu auf wüsten Plätzen, an Wegrändern, verwildernd, wie auf dem Grazer Schloßberge (Preissmann!), bei Marburg! Stammt aus den Mittelmeerländern. 9, CGieuta Z. Wasserschierling. Blüten polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelch fünf- zähnig. Kronblätter weiß, verkehrt-eiförmig, durch die eingeschlagene Spitze ausgerandet, gleich. Frucht fast kugelig, von der Seite zu- sammengedrückt, zweiknotig. Teilfrüchtchen (Abb. 38, Fig. 9) am Querschnitt stumpf fünfeckig; Rippen dicklich, abgerundet, gleich, die seitlichen randständig. In den Tälchen je eine, an der Berührungsfläche zwei Ölstriemen. Fruchtträger frei, zweiteilig. Nährgewebe an der Berührungsfläche fast flach. Cieuta. Üryptotaenia 1155 Cicuta L. Sp. pl. Ed. 1. 255 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 123 (1754); Endl. Gen. pl. 768 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 310 (1844); Maly Fl. Steierm. 161 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. Ill. 8. 187 (1897). I. Cicuta virosa L. Giftiger Wasserschierling. Ausdauernd; Wurzelstock eiförmig, dick, innen hohl und querfächerig. Stengel aufrecht, oben ästig, bis 1,5 m hoch, hohl, kahl. Blätter doppelt bis dreifach gefiedert mit tief 2—3-teiligen Blättehen und lanzettlichen, spitzen, scharf schmal gesägten Abschnitten. Dolden viel- strahlig. Hülle fehlend oder 1—2-blätterig; Hüllchen viel- blätterig; Blättchen schmal lineal. Kronblätter 1 mm lang, weiß. Früchte 2 mm lang, breit kugelig. Scharf narkotisch giftig. Juli, August. Cicuta virosa L. Sp. pl. Ed. 1. 255 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 310 (1844); Maly Fl. Steierm. 161 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 152 (1874); Strobl Fl. Admont II. 20 (1882). Cicutaria aquatica Lam. Fl. franc. III. 445 (1778). In Mooren, Sümpfen, im Röhricht, bis in die Voralpen (1200 m). In den Mooren des Enntales bei Selztal, Ardning, Frauenberg, Admont und des Paltentales bei Trieben, am Gaishornsee und an den Fisch- teichen bei Hohentauern am Rottenmanner Tauern. Bei Gleichenberg, Straß, bei Sicheldorf nächst Radkersburg. Bei Pragerhof, Pettau, Groß- Sonntag, Allerheiligen, Friedau;, am Piresnicabache und im Stadt- walde bei Cilli. 10. Cryptotaenia DC. Rispendolde. Blüten zwitterig, in rispig angeordneten, zusammengesetzten Dolden. Kelchsaum verwischt. Kronblätter verkehrt-herzförmig mit eingebogener schmaler Spitze. Griffelpolster undeutlich, nicht abgesetzt, nur aus der verdickten Griffelbasis gebildet. Frucht verkehrt-eilänglich, von der Seite zusammengedrückt, oft schief. Teilfrüchtchen (Abb. 38, Fig. 10) am Querschnitt fünfeckig, mit fädlichen gleichen Hauptrippen; Öl- striemen sehr zart. Frucht durch die verdickte Griffelbasis doppelt geschnäbelt. Nährgewebe an der Fugenseite schwach ausgehöhlt. Cryptotaenia DC. Mem. fam. Ombell. 42 (1829); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 189 (1897); Regles d. nomencl. 87 (1905). Deringa Adans. Fam. II. 498 (1765). Alacospermum Neck. Elem. II. 167 (1790). I. Cryptotaenia canadensis (L.) DC. Canadische Rispendolde. Zweijährig. Stengel aufrecht, bis 80 cm hoch, ästig, stielrund, fein ge- rillt, kahl. Blätter kahl, dreizählig; Blättchen sitzend oder kurz gestielt, eiförmig, die seitlichen etwas schief, grob doppelt gesägt. Blüten sehr 73* 1156 Falcaria. ungleichgestielt, in armblütigen zusammengesetzten Dolden. Blüten klein, grünlichweiß. Früchte länglich, 6—7 mm lang. Juni, Juli. Sison eanadense L. Sp. pl. Ed. 1. 252 (1755). Cryptotaenia cana- densis DC. Prodr. IV. 119 (1830). Sium canadense Lam. Encyel. meth. I. 407 (1783). Chaerophyllum canadense Pers. Syn. pl. I. 320 (1805). Conopo- dium canadense Koch Gen. Umb. 119 (1824. Petagnia saniculaefolia Kras. in Mitt. Nat. Ver. Steierm. (1890) 230, nicht Guss. An der Nordseite des Grazer Schloßberges ehemals ausgesäet, und schien sich daselbst einzubürgern (Krasan, Preissmann!), scheint aber in letzter Zeit wieder verschwunden zu sein. 11. Falearia Bernh. Sicheldolde. Blüten polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelch kurz fünfzähnig. Kronblätter gleich, durch die eingeschlagene Spitze breit verkehrt-herzförmig. Frucht länglich, von der Seite zusammen- gedrückt. Teilfrüchtehen (Abb. 38, Fig. 11) am Querschnitt stumpf fünfeckig; Rippen abgerundet, glatt, die seitlichen randständig. In den Tälchen je eine, an der Berührungsfläche zwei Ölstriemen. Griffelpolster wellig gekerbt. Nährgewebe an der Fugenseite schwach konkav. Falcaria Bernh. Syst. Verz. Pfl. Erfurt 117, 176 (1800); Host. Fl. Austr. I. 381 (1827); Koch Syn. Ed. 2. 313 (1844); Maly Fl. Steierm. 162 (1868); Drude in Engl. u. PrantiNat. Pflanzenf. III. 8. 191 (1897), Regl. nomenel. int. 87 (1905). Prionitis Adans. Fam. II. 499 (1763); Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 619 (1892). Drepano- phyllum Wib. Fl. Werth. 196 (1799). Critamus Bess. Enum. pl. Volh. 93 (1821), nicht Hoffm. Gen. pl. Umbellif. Ed. 2. 182 (1816). I. Falcaria vulgaris Bernh. Gemeine Sicheldolde. Zweijährig. Stengel aufrecht, ausgesperrt ästig, bis 1 m hoch, stielrund, fein gerillt. Blätter dreizählig, mit fiederig in bandförmig lineale, scharf gesägte, oft sichelig gebogene, 5—8 mm breite Zipfel zerteilten Blättchen, kahl. Hülle und Hüllchen vielblätterig mit lineal-borstlichen Blättchen. Blüten klein, weiß. Früchte länglich, 3,5—4 mm lang. Juli, August. Falcaria vulgaris Bernh. Syst. Verz. Pfl. Erfurt 176 (1800. Drepano- phyllum sioides Wib. Fl. Werth. 196 (1799). Falcaria sioides Beck Fl. Hernst. kl. Ausg. 208 (1884). Sium Falcaria L. Sp. pl. Ed. 1. 252 (1753). Seseli Falcaria Or. Stirp. Austr. III. 95 (1769). Prionitis Falcaria Dum. Fl. Belg. 77 (1827); Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 620 (1892). Drepanophyllum agreste Hoff'm. Gen. pl. Umbellif. Ed. 1. 109 (1814. Critamus agrestis Bess. En. pl. Volh. 93 (1821). Falcaria Rivini Host Fl. Austr. I. 381 (1827); Koch Syn. Ed. 2. 313 (1844); Maly Fl. Steierm. 162 (1868). Auf Äckern, an Rainen, auf wüsten Plätzen, sehr zerstreut und meist nur vorübergehend. Bei Aussee (Wettstein), Gaishorn (Wettstein), Carum. Pimpinella. 1157 zwischen Oberlorenzen und Bruck (Maly). Bei Graz (Alexander), be- sonders bei Steinfeld (Melling), Eggenberg (Maly!) und am Fuß des Plabutsch (Weymayr); zwischen Hartberg und Grafendorf (Preissmann!), bei Spielfeld (Wettstein); in den Windischen Büheln bei St. Benedikten, Tribein (Verbniak!); bei Neuhaus (Keichardt). 12. Carum Z. Kümmel. Blüten polygam. Kelchrand verwischt. Kronblätter mit ein- geschlagener Spitze, verkehrt-herzförmig. Frucht (Abb. 38, Fig. 12) eilänglich, von der Seite stark zusammengedrückt. Teil- früchtchen am Querschnitt fünfeckig; Rippen deutlich vor- springend, scharf, die seitlichen randständig. In den Tälchen meist eine, an der Fugenseite zwei Ölstriemen. Fruchtträger frei, zweiteilig. Nährgewebe an der Fugenseite flach. Same mit zwei Kotyledonen. Carum Z. Sp. pl. Ed. 1. 263 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 127 (1754); Endl. Gen. pl. 364 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 314 (1844); Maly Fl. Steierm. 162 (1868); Drude in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 8. 191 (1897). Carum Sekt. Carvi DC. Prodr. IV. 115 (1830. Carum Sekt. Carum Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 620 (1892). I. Carum Carvi Z. Gemeiner Kümmel. Zweijährig. Wurzel spindelig. Stengel aufrecht, ästig, bis 60 cm hoch, kahl, kantig. Blätter kahl, doppelt gefiedert mit einfach oder doppelt fieder- spaltigen Blättchen und schmal linealen Zipfeln, die grundständigen gestielt, die Stengelblätter sitzend, ihr unterstes Fiederpaar am Grunde der Blattscheide an den Stengel herangerückt. Hülle und Hüllchen fehlend oder aus 1—3-borstlichen Blättchen bestehend. Kronblätter 1 mm lang, weiß, meist mit rötlichen Nerven. Teilfrüchte leicht gekrümmt, 4—6 mm lang, von angenehm gewürzhaftem Geschmack. Mai—Juli. Carum Carvi L. Sp. pl. Ed. 1. 263 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 314 (1844); Maly Fl. Steierm. 162 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 152 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 20 (1882. Bunium Carvi M. B. Fl. Taur. Cauc. I. 211 (1809). Auf Wiesen, an Rainen, gemein bis in die Krummbholzregion (1500 m). Wird hier nur selten gebaut. 13. Pimpinella Z. Biebernell. Blüten polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelchsaum ver- wischt. Kronblätter gleich, durch die eingeschlagene Spitze verkehrt- herzförmig. Frucht (Abb. 38, Fig. 13) eiförmig, von der Seite 1158 Pimpinella. zusammengedrückt, fast zweiknotig. Teilfrüchtehen am Quer- schnitt fünfeckig; Rippen deutlich vorspringend, fädlich, die seitlichen randständig. In den Tälchen je 2—8, an der Be- rührungsfläche 2—4 Ölstriemen, oft auch unter den Rippen je eine Strieme. Fruchtträger frei, zweiteilig. Nährgewebe an der Fugen- seite flach. Pimpinella Z. Sp. pl. Ed. 1. 263 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 128 (1754); Engl. Gen. pl. 771 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 316 (1844); Maly Fl. Steierm. 162 (1868); Drude in Engl. Nat. Pflanzenf. Ill. 8. 195 (1897). I. Pimpinella maior (Z.) Huds. Großer Biebernell. Ausdauernd; Wurzel spindelig, oft mehrköpfig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1 m hoch, mehrblätterig, tief kantig gefurcht, kahl. Blätter gefiedert, die unteren mit meist gestielten, schiefeiförmigen bis länglichen, ungleich eingeschnitten gesägten, seltener einfach oder doppelt fiederspaltigen Blättchen, die oberen sitzend mit schmäleren, mitunter fiederspaltigen Blättchen. Hülle und Hüllchen fehlend. Kron- blätter 1 mm lang, weiß oder rosenrot. Griffel zur Blütezeit länger als der Fruchtknoten. Frucht eiförmig, 3 mm lang. Juli—September. Pimpinella Saxifraga x. maior L. Sp. pl. Ed. 1. 264 (1753). Pimpi- nella maior Huds. Fl. Angl. Ed. 1. 110 (1762). Pimpinella magna L. Mant. II. 219 (1771); Koch Syn. Ed. 2. 316 (1844); Maly Fl. Steierm. 162 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 152 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 20 (1882). Zeigt folgende Blattformen: a. indivisa (Neilr.) Hay. Blättchen der unteren Blätter eiförmig oder länglich, ungleich gesägt, ungeteilt. Pimpinella magna a. indivisa Nelr. Fl. N.-Öst. II. 1. 625 (1892). Pimpinella maior ». indivisa Hay. Fl. Steierm. I. 1158 (1910). Auf Wiesen, in Gebüschen, Auen, Wäldern, gemein bis in die Voralpen. 8. laciniata (G:kb.) Hay. DBlättchen aller oder der oberen Blätter fiederspaltig. Pimpinella laciniata Gikb. Fl. Lith. IV. 43 (1783). Pimpinella magna var. laciniata Wallr. Sched. erit. 123 (1822); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 153 (1874). Pimpinella maior £. laciniata Hay. Fl. Steierm. I. 1158 (1910). Pimpinella orientalis @ou. Illustr. T. 15 (1773). Pimpinella magna +. orientalis Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 625 (1892). Zerstreut. Im Buchberger Tale bei Aflenz; bei Neuberg, Gösting, Graz, Marburg, Mahrenberg; bei Faal und beim Bahnhof von St. Lorenzen in der Wüste. y. bipinnata (Beck) Hay. Blättchen handförmig doppelt fieder- spaltig mit linealen Zipfeln. Pimpinella. 1159 Pimpinella magna y. bipinnata Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 626 (1892). Pim- pinella maior var. bipinnata Huy. Fl. Steierm. I. 1158 (1910). Pimpinella laciniata Thore Chlor. Dep. Land. 108 (1808), nicht Relz. Selten. Auf der Raxalpe; auf dem Lembacher Kalvarienberge bei Marburg, bei Maria Neustift. Bemerkenswerter scheint die alpine Rasse b. rosea (Koch.) Hay. Stengel niedrig, unter der Verzweigung blattlos oder einblätterig. Blättchen kahl, die der unteren Blätter eiförmig, grob gesägt, die der oberen lanzettlich, oft fiederteilig, Blüten tief rosenrot bis purpurn. Pimpinella magna £. rosea Koch Syn. Ed. 1. 287 (1837). Pimpinella magna ß. rubra Strobl Fl. Admont II. 20 (1882). Pimpinella rubra Hoppe in Schedis, Hayek in Öst. bot. Zeitschr. XLI. 388 (1901). Pimpinella maior b. rosea Hay. Fl. Steierm. I. 1159 (1910). An steinigen Stellen, auf Voralpenwiesen der nördlichen Kalkalpen bis in die Krummbholzregion. Auf dem Pyrgas, Scheiblingstein und Kalbling bei Admont, bei Johnsbach, im Gesäuse am Wasserfallweg bis zur Ebersangeralpe, auf dem Polster bei Vordernberg. Auch in den Zentralalpen an Kalkfelsen im Leitschachtale bei St. Johann am Tauern. 2. Pimpinella alpina Host. Alpen-Biebernell. Ausdauernd; Wurzelstock mehrköpfig, faserig-schopfig. Stengel aufrecht, kantig ge- rillt, ästig, bis 35 em hoch, kahl. Blätter kahl, einfach gefiedert; Blättehen der unteren Blätter aus keiligem Grunde rundlich bis eiläng- lich, fast handförmig eingeschnitten gesägt bis fiederspaltig, mit lang zugespitzten, meist zurückgekrümmten Zipfeln, die der oberen Blätter fiederspaltig mit lanzettlichen Zipfeln. Hülle und Hüllchen fehlend. Kronblätter 1 mm lang, gelblichweiß. Griffel zur Blütezeit viel kürzer als der Fruchtknoten. Frucht eiförmig, 2—3 mm lang. Juli, August. Pimpinella alpina Host Fl. Austr. I. 399 (1827). Pimpinella Saxi- fraga var. alpestris Spreng. in Schult. Syst. veg. VI. 386 (1820); Koch Syn. Ed. 2. 316 (1844); Maly Fl. Steierm. 163 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 20 (1882). Pimpinella alpestris Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 626 (1892): Fritsch Exeursionsfl. f. Österr. 411 (1897). Auf steinigen Alpentriften und im Felsschutt in der Krummholz- region der nördlichen Kalkalpen. Auf dem Kalbling bei Admont, in der Hochtorgruppe, auf dem Tamischbachturm, dem Polster, dem Hoch- schwab, der Hohen Veitsch, der Schnee- und Raxalpe, auf Schutthalden im Mürztale bei Mürzsteg. 3. Pimpinella Saxifraga ZL. Gemeiner Biebernell. Ausdauernd; Wurzel spindelig, nicht schopfig. Stengel aufrecht, ästig, bis 50 cm 1160 Pimpinella. Aegopodium. hoch, stielrund, fein gerillt, kahl oder schwach kurz flaumig. Blätter einfach gefiedert; Blättchen der grundständigen Blätter rund- lich oder eiförmig, kahl oder an den Nerven kurz flaumig, stumpf, grob gesägt, meist sitzend, die der Stengelblätter 1—2-fach fiederspaltig. Doldenstrahlen kahl. Hülle und Hüllchen fehlend. Kronblätter 1 mm lang, weiß. Griffel zur Blütezeit kürzer als der Fruchtknoten. Frucht eiförmig, 2 mm lang. Juli—September. Pimpinella Saxifraga L. Sp. pl. Ed. 1. 263 (1753) exel y.; Koch Syn. Ed. 2. 316 (1844) excel. d.; Maly Fl. Steierm. 163 (1868) exel. «.; Murm. Beitr- Pflanzengeogr. Steierm. 153 (1874) exel. o.; Strobl Fl. Adm. II. 20 (1882) exel. 7.; Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 626 (1882). Auf Wiesen, an Rainen, in Wäldern, gemein bis in die Voralpen, soll jedoch in Oststeiermark fast völlig fehlen. Ändert ab: 3. poteriifolia Wallr. Fiedern der unteren Blätter rundlich- eiförmig, gekerbt. Pimpinella Saxifraga var. poteriifolia Wallr. Sched. crit. 123 (1822); Strobl Fl. Admont II. 20 (1882). An trockenen Stellen, hie und da bei Admont, im Gesäuse (Strobl), und wohl noch anderwärts. y. dissecta (Retz.) Beck. Fiedern der ‘unteren Blätter einfach- bis doppelt-fiederteilig. Pimpinella dissecta Retz. Observ. III. 30 (1783. Pimpinella Saxi- fraga y. dissecta Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 626 (1892). Pimpinella genevensis Vill. Hist. pl. Dauph. II. 604 (1785). In der Andritz (Preissmann!) und bei Eggenberg (Melling!) nächst Graz. d. pubescens Neilr. Stengel und Blätter dicht flaumig kurzhaarig. Pimpinella saxifraga y. pubescens Neilr. Fl. N.-Öst. 611 (1858); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 153 (1874); Strobl Fl. Adm. Il. 20 (1882). Pim- pinella nigra Willd. Prodr. fl. Berol. 110 (1807). Zerstreut. Bei Admont. Auf der Turracher Höhe, bei Purberg nächst Oberwölz; auf dem Schloßberge bei Graz; bei Lembach nächst Marburg, Mahrenberg, Friedau, Sauritsch. Pimpinella Anisum (ZL. Spec. pl. Ed. 1. 264 [1753], Maly Fl. Steierm. 163) wird in Steiermark wohl nirgends gebaut. 14. Aegopodium Z. Geisfuß. Blüten polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelehsaum ver- wischt. Kronblätter durch die eingeschlagene Spitze verkehrt-herzförmig, gleich. Frucht (Abb. 38, Fig. 14) länglich, von der Seite zu- Aegopodium. Sium. 1161 summengedrückt; Teilfrüchtehen am Querschnitt fast kreis- förmig; Rippen fädlich, glatt, die seitlichen vom Rande etwas ent- fernt. Ölstriemen fehlend. Fruchtträger frei, an der Spitze gabelig geteilt. Fugenfläche schmal. Nährgewebe an der Fugenseite flach. Aegopodium L. Sp. pl. Ed. 1. 265 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 128 (1754); Endl. Gen. pl. 771 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 314 (1844); Maly Fl. Steierm. 162 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 197 (1897). Podagraria Adans. Fam. II. 95 (1763). I. Aegopodium Podagraria L. Gemeiner Geisfuß. Ausdauernd; Wurzelstock stielrund, ästig, kriechend. Stengel aufrecht, bis 70 cm hoch, ästig, gefurcht, hohl, kahl. Blätter doppelt-dreizählig oder die unteren doppelt-gefiedert mit zwei Fiederpaaren; Blättchen eiförmig, spitz, ungleich grob gesägt, kahl, das Endblättchen oft dreilappig. Hülle und Hüllchen fehlend. Blüten weiß. Früchte eiförmig, 3—4 mm lang, kürzer als ihr Stiel. Juni, Juli. Aegopodium Podagraria ZL. Sp. pl. Ed. 1. 265 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 314 (1844); Maly Fl. Steierm. 162 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 152 (1874); Strobl Fl. Admont II 20 (1882). An feuchten schattigen Stellen, Bächen, in Auen, in Dörfern, auf Äckern, gemein bis in die Voralpen. 15. Sium Z. Merk. Blüten zwitterig, in zusammengesetzten Dolden. Kelch fünf- zähnig. Kronblätter durch die eingeschlagene Spitze verkehrt-herz- förmig, gleich. Frucht (Abb. 38, Fig. 15) eiförmig, von der Seite zusammengedrückt, fast zweiknotig; Teilfrüchtehen am Quer- schnitt fünfkantig; Rippen glatt, stark vorspringend, die seit- lichen randständig.. In den Tälchen und beiderseits der. Be- rührungsfläche je mehrere Ölstriemen. Fruchtträger zweiteilig, mit der Kommissur verwachsen. Nährgewebe an der Berührungsfläche flach. Sium Z. Sp. pl. Ed. 1. 251 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 120 (1754); Endl. Gen. pl. 772 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 117 (1844); Maly Fl. Steierm. 163 (1868). Sium Subg. Eu-Sium Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 197 (1897). I. Sium latifolium L. Breitblätteriger Merk. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, diekfaserig, Ausläufer treibend. Stengel aufrecht, ästig, bis 1,50 m hoch, gefurcht, kahl. Blätter einfach gefiedert mit eilänglichen bis linealen, kurz zugespitzten, fein kerbsägigen Blättcehen, kahl; die untergetauchten 3—4-fach fiederteilig mit schmal linealen Zipfeln. Hülle vielblätterig, ihre Blättchen 1162 Berula. länglich, oft gezähnt, weißhäutig berandet, zurückgeschlagen. Dolden vielstrahlig. Hüllchen vielblätterig mit lanzettlichen Blättchen. Blüten weiß. Frucht eiförmig, 3,5—4 mm lang, mit dicken Riefen. Juli, August. Sium latifolium Z. Sp. pl. Ed. 1. 251 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 117 (1844); Maly Fl. Steierm. 163 (1868); Petrasch in 36. Jahresber. Gymn. Pettau 9. (1905). An stehenden Gewässern, Gräben, in Sümpfen, sehr selten. Bisher nur bei Pettau (Petrasch) und angeblich bei Bad Neuhaus (Keichardt). 16. Berula Koch. Berle. Blüten zwitterig, in zusammengesetzten Dolden. Kelch fünfzähnig. Kronblätter durch die eingeschlagene Spitze verkehrt-herzförmig, gleich. Frucht (Abb. 38, Fig. 16) eiförmig, von der Seite zusammengedrückt, fast zweiknotig; Teilfrüchtehen am Querschnitt stumpf fünfkantig; Rippen glatt, stumpf, wenig vorspringend. Ölstriemen zahlreich in dichtem Kranz dem Endosperm anliegend. Nährgewebe an der Fugen- seite flach. Berula Koch in M. K. Deutschl. Fl. II. 433 (1826); Endl. Gen. pl. 772 (1836); Koch Syn. Ed. 2. 317 (1844); Maly Fl. Steierm. 163 (1868). Sium Subg. Berula Benth.. Hook. Gen. pl. I. 893 (1867); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 197 (1897). : I. Berula angustifolia (Z.) M. K. Sumpf-Berle. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, ober- und unterirdische Ausläufer treibend. Stengel aufrecht oder aufsteigend, bis 70 cm hoch, ästig, stielrund, fein gerillt, röhrig,. kahl. Blätter kahl, einfach gefiedert; Blättchen eiförmig oder eilanzettlich, sitzend, an der Basis meist schief, spitz, ungleich gesägt. Hülle und Hüllchen vielblätterig mit fast blattartigen, eiförmigen oder fiederspaltigen Blättchen. Dolden kurz gestielt. Blüten klein, weiß. Frucht eiförmig, 2 mm lang. Juli, August. Sium angustifolium ZL. Sp. pl. Ed. 2. 672 (1763). Berula angustifolia M. K. Deutschl. Fl. II. 433 (1826); Koch Syn. Ed. 2. 317 (1844); Maly Fl Steierm. 163 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 153 (1874). Apium Sium Or. Stirp. Austr. III. 106 (1769). Auf Sumpfwiesen, an Gräben, quelligen Stellen, in Mittel- und Untersteiermark zerstreut. An der Andritzquelle und an den Ziegeleien von St. Leonhard. bei Graz; bei Wildon, Ehrenhausen, in den Mur- sümpfen bei Radkersburg und Luttenberg. Auf der Bründlwiese bei Kötsch nächst Marburg, bei St. Nicolai am Pettauerfelde, Pettau, St. Benedieten, Meretinzen, Groß-Sonntag, Pragerhof. Seseli. 1163 2. Subtribus. Seselinae (Koch) Drude. Rippen meist deutlich vortretend, oft schwach geflügelt. Fugentläche der Teilfrüchte breit. Frucht stielrund oder vom Rücken zusammengedrückt. Seselineae Koch Gen. Umbellif. 102 (1824), als Tribus. Seselinae Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 115, 198 (1898). l7. Seseli Z. Sesel. Blüten zwitterig, in zusammengesetzten Dolden. Kelch fünf- zähnig. Kronblätter verkehrt-eirundlich, durch die eingeschlagene Spitze oft herzförmig. Frucht (Abb. 38, Fig. 17) eiförmig oder verkehrt-eiförmig, ungefähr stielrund, glatt, mehlig-schuppig oder borstig. Teilfrüchtehen am Querschnitt halbkreisförmig oder fünfkantig; Rippen deutlich vortretend, scharf, die seit- lichen randständig und oft etwas größer als die Rückenrippen. In den Tälchen je 1—3, an der Berührungsfläche 2—6 Öl- striemen. Fruchtträger frei, zweiteilig. Nährgewebe an der Fugen- seite flach. Seseli L. Sp. pl. Ed. 1. 259 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 126 (1754); Endl. Gen. pl. 774 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 323 (1844); Maly Fl. Steierm. 164 (1868), alle erw.; Koch Gen. Umbellif. disp. 109 (1824); Drude in Engl. u. Prantl. Nat. Pflanzenf. III. 8. 201 (1897). Wicht. Literatur: Calestani, Conspeetus specierum Europaearum generis Seseleos in Bull. soc. bot. Ital. (1905) 185. Seefried, Über das Seseli glaueum der österreichischen Botaniker in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1907) 198 (1908). Bestimmungsschlüssel. ISuHülleimehxblätterigr nrRe er es Tnbanotie: Hülle sfehlendi un." Ve ee ie Se Meat ng AnBklanze: fein flaumipieee 0 2 a en annuum: Dilanzewkahlir,s mn ap ih dns. rn Dur MAR Lake Ser Nee Rad 3. Blattstiel oberseits rinnig. Dolden 15—25-strahlig . . . . . S. varium. Blattstiel oberseits nicht rinnig. Dolden 5-15-strahig . S. austriacum. I. Untergattung: Euseseli Drude Hülle fehlend. Euseseli Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 202 (1897) erw. I. Seseli annuum Z. Gemeiner Sesel. Zwei- bis mehrjährig. Wurzel spindelig, schopfig. Stengel aufrecht, einfach oder ästig, bis 60 em hoch, stielrund, gerillt, fein flaumig. Blätter zwei- bis mehr- fach gefiedert, mit schmal linealen, spitzen Zipfeln, fein flaumig; Blattstiele oberseits rinnig. Hülle fehlend. Dolden 7—30-strahlig; Doldenstrahlen innen dicht flaumig. Hüllchen vielblätterig, ihre Blättchen lanzettlich, häutig berandet, zugespitzt, so lang oder 1164 Seseli. etwas länger als die Blüten. Blüten klein, weiß oder rötlich. Früchte ellipsoidisch, 1,5 mm lang, kahl, in den Tälchen einstriemig. Juli bis September. Seseli annuum Z. Sp. pl. Ed. 1. 260 (1753); Neilr. Fl. N.-Öst. 621 (1858). Seseli bienne Cr. Stirp. Austr. III. 88 (1763). Seseli coloratum Ährh. Beitr. V. 179 (1789); Koch Syn. Ed. 2. 325 (1844); Maly Fl. Steierm. 164 (1868). Auf trockenen Wiesen, Weiden, an Rainen, Waldrändern, sandigen Stellen, bis in die Voralpentäler. Im Murtale bei Murau (bis auf die Turracher Höhe), Unzmarkt, Scheifling, Judenburg, Leoben, Bruck, Mixnitz, bei Neumarkt, St. Peter-Freyenstein. In der Umgebung von Graz bei Frohnleiten, Judendorf, Gösting, auf dem Plabutsch, der Platte, bei St. Martin, in den Murauen. In den Wirrbergen bei Gleichenberg, bei Klöch, Leibnitz; bei Windenau und auf dem Kalvarienberge nächst Marburg, bei Neuhaus. 2. Seseli varium Trev. Bunter Sesel. Zweijährig. Wurzel spindelig, schopfig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1,20 m hoch, weißlich, stielrund, fein gerillt, kahl. Blätter kahl, doppelt bis mehrfach ge- fiedert mit linealen spitzen Abschnitten, kahl, nach oben zu rasch kleiner werdend. Blattstiele besonders der unteren Blätter rinnig. Hülle fehlend. Dolde 15—25-strahlig; Doldenstrahlen kahl. Hüllchen mehrblätterig, ihre Blättchen lanzettlich, spitz, halb so lang als die Blüten. Blüten weiß. Früchte lineal-länglich, glatt, 2,5—3 mm lang, kahl, in den Tälchen einstriemig. Kelchzähne sehr klein, kürzer als das Griffelpolster. Juli, August. Seseli varium Trevr. Cat. hort. Vratisl. 1818 und in Acta. acad. Leop. Carol. (1826) 168; Koch Syn. Ed. 2. 324 (1844); Maly Fl. Steierm. 164 (1868). An sandigen Grasplätzen, Rainen, bisher nur bei Radkersburg (Verbniak). 3. Seseli austriacum (Beck) Wohlf. Österreichischer Sesel. Zwei- bis mehrjährig. Stengel aufrecht, ausgebreitet ästig, bis 1,20 m hoch, stielrund, gerillt, kahl, weißlich. Blätter zwei- bis mehrfach ge- fiedert mit linealen spitzen Abschnitten, kahl, blaugrün, nach oben zu rasch kleiner werdend. Hülle fehlend. Dolden 5—15-strahlig; Dolden- strahlen kahl. Hüllchen mehrblätterig, ihre Blättchen pfriemlich- lanzettlich, halb so lang als die Blüten. Blüten weiß. Früchte ellip- soidisch, 3—3,5 mm lang, mehlig bestaubt, die Rippen vorspringend glatt; in den Tälchen je 2—3 Ölstriemen. Kelchzähne deutlich, fast so lang wie das Griffelpolster. Juli, August. Seselinia austriaca Beck in Verh. zool. bot. Ges. Wien XLI. 799 (1591), Fl. N.-Öst. II. 1. 637 (1892). Seseli austriacum Wohlf., Koch’s Syn. 3. Aufl. Seseli. 1165 1072 (1895); Fritsch Exeursionsfl. 46 (1897); Seefried in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1907) 208 (1908). Seseli osseum Cr. Stirp. Austr. III. 92 (1769) z. T., nicht Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 202 (1898). Seseli glaucum Jacg. Enum. stirp. Vind. 51 (1762) z. T.; Koch Syn. Ed. 2. 324 (1844) z. T.; Neilr. Fl. N.-Öst. 620 (1868) z. T.; Maly Fl. Steierm. 164 (1868), nicht Linn, nicht Beck, Fl. N.-Öst. II. 1. 636 (1892). Seseli varium Rehb. Fl. Germ. exsiee. Nr. 1932!, nicht Trevir. An Felsen, buschigen Abhängen, bis in die Voralpen. Auf der Krebenze bei St. Lambrecht, dem Puxberge bei Niederwölz, bei der Tropfsteinhöhle und am Lichtensteinberge bei Judenburg, auf Serpentin bei Kraubath. Bei Mürzsteg, Aflenz, Trofaiach, St. Peter-Freyenstein, im Gössgraben und bei Leoben, bei Kirchdorf nächst Pernegg, Mixnitz, auf dem Lantsch, bei Frohnleiten, Peggau; bei Stübing, St. Gotthard, Gösting, auf dem Plabutsch und dem Schloßberge von Graz. Ferner in Untersteiermark bei Neuhaus, Weitenstein, Tüffer, Steinbrück; in den Sanntaler Alpen am Aufstieg vom Logartale auf die Klemensikalpe. 2. Untergattung: Libanotis (Ür.) Drude. Hülle mehrblätterig. Libanotis Cr. Stirp. Austr. III. 112 (1767) als Gattung. Seseli Sekt. Libanotis Bluff et Fingerh. Comp. fl. Germ. I. 384 (1825). Seseli Subg. Liba- notis Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 201 (1897). 4. Seseli Libanotis (Z.) Koch. Heilwurz. Zwei- bis mehrjährig. Wurzel spindelig, schopfig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1 m hoch, kantig gefurcht, kahl oder etwas flaumig. Blätter einfach ge- fiedert; Blättchen eiförmig, sitzend, einfach bis doppelt fieder- spaltig mit eiförmigen, zugespitzten Zipfeln, kahl oder unterseits an den Nerven flaumig. Hülle mehrblätterig, mit lineal-lanzett- lichen, abstehenden oder zurückgeschlagenen Blättehen. Dolden 15—30-strahlig, dicht, konvex; Doldenstrahlen kantig-gefurcht, an der Innenseite kurz flaumig. Hüllchen vielblätterig, ihre Blättchen lineal-lanzettlich, gewimpert, so lang oder länger als die Blüten. Kron- blätter weiß oder rötlich. Früchte ellipsoidischh 3—3,5 mm lang, kurz flaumig. Juli, August. Athamanta Libanotis Z. Spec. pl. Ed. 1. 244 (1753). Seseli Libanotis Koch Gen. Umbellif. disp. 111 (1824). Libanotis montana Cr. Stirp. Austr. III. 117 (1764); Koch Syn. Ed. 2. 325 (1844); Maly Fl. Steierm. 165 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 155 (1874); Strobl Fi. Admont II. 21 (1882). An buschigen steinigen Stellen, an Felsen und im Felsschutt bis in die Voralpen. Im Paß Stein bei Mitterndorf; am Scheiblstein bei Admont, am Fuß des Gamsstein und am Südwestfuß der Kemetwand bei Admont; bei Unterlaussa, zwischen Seebach und Turnau, bei Aflenz 1166 Oenanthe. und am Hochschwab, bei Neuberg. Bei Reifling nächst Judenburg, Leoben, Frohnleiten, Deutsch-Feistritz bei Peggau; in der Bärenschütz bei Mixnitz. Bei Graz auf dem Buchkogel, Geisberg, bei Maria-Trost, im Stübinggraben, bei St. Gotthard, Gösting, auf dem Plabutsch, bei Wetzelsdorf. Bei Pöllau, in den Wirrbergen bei Gleichenberg, auf dem Wildonerberge. In Wäldern bei Melling nächst Marburg, bei Mahren- berg, Maria in der Wüste, Faal. Bei Sauritsch, Pöltschach, Weitenstein, auf dem Kosiak und der Stenica bei Neuhaus,. bei Trifail; am Aufstieg zum Planinsek ober Leutsch und ober der Okreselhütte in den Sann- taler Alpen. Eine sehr auffallende Alpenform ist: ß. minor (Koch) Hay. Stengel niedrig, wenige cm bis 30 cm hoch, stets ästig. Stengel und Unterseite der Blätter reicher flaumig. Blüten meist rosenrot. Libanotis montana $. minor Koch Syn. Ed. 1. 296 (1837), Ed. 2. 325 (1844); Freyn in Öst. bot. Zeitschr. L. 426 (1900). Seseli libanotis ß. pubes- cens M. K. Deutschl. Fi. II. 414 (1826), nicht Libanotis vulgaris y. pubes- cens DC. Fl. franc. IV. 517 (1815). Libanotis pubescens Fritsch Excursions- fl. f. Österr. 416 (1897), nicht Athamanta pubescens Retz. Observ. III. 28 (1785). An Felsen, auf steinigen Triften, in der Krummholz- und Alpen- region, selten. Auf dem Eisenerzer Reichenstein im Grübelkaar bis auf den Gipfel des Rössel (Freyn!); auf dem Mitterbachstall bei Neuberg (Jasbar!); auf dem Rotkofel bei Turrach (Strobl!) 18. Oenanthe Z. Rebendolde. Blüten zwitterig oder polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelch fünfzähnig, bleibend. Kronblätter durch die eingeschlagene Spitze verkehrt-herzförmig, die randständigen größer, zweilappig. Frucht (Abb. 38, Fig. 18) ellipsoidisch oder walzlich, am Querschnitt kreisrund. Teilfrüchtehen am Querschnitt halbkreisförmig; die drei rückenständigen Rippen schwach vortretend, stumpf, die seitlichen um vieles dicker, randständig. In den Tälchen je eine, an der Berührungsfläche zwei Ölstriemen. Fruchtträger mit der Berührungsfläche verwachsen. Nährgewebe an der Berührungsfläche flach, unter den Tälchen oft eingefurcht. Oenanthe Z. Sp. pl. Ed. 1. 254 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 122 (1754); Endl. Gen. pl. 773 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 321 (1844); Maly Fl. Steierm. 164 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 204 (1897). Wicht. Literatur: Münch, Mitteilungen über die schweizerischen und deutschen Oenanthe-Arten in Österr. bot. Zeitschr. XII. 219 (1862). Oenanthe. 1167 I. Untergattung: Euoenanthe (Neilr.) Drude. Blüten polygam. Randblüten meist strahlend. Wurzelfasern z. T. knollig oder rübenförmig verdickt. Euoenanthe Neilr. Fl. N.-Öst. 618 (1858); Benth. et Hook. Gen. pl. I. 906 (1867) als Sektion; Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 204 (1897) als Untergattung. I. Oenanthe fistulosa 4. Röhrige Rebendolde. Ausdauernd; Wurzelfasern oft zum Teil rübenförmig verdickt. Stengel am Grunde verlängerte, beblätterte, an den Gelenken wurzelnde Ausläufer treibend, aufrecht oder aufsteigend, meist ästig, bis 60 cm hoch, stielrund, gerillt, kahl, röhrig. Die unteren Blätter 2—3-fach, die oberen einfach gefiedert, mit röhrigem Stiel und flachen, lanzettlichen, stumpflichen Blättchen, die untergetauchten Blätter in lineale Zipfel geteilt. Hülle fehlend oder einblätterig. Die end- ständige Dolde meist dreistrahlig, die seitlichen 3—7-strahlig. Hüllchen vielblätterig mit lanzettlichen Blättchen. Blüten weiß oder rötlich, die randständigen strahlend. Fruchttragende Döldchen kugelig. Früchte kreiselförmig, kantig, 3—4 mm lang, durch die langen Griffel zweihörnig. Juni, Juli. Oenanthe fistulosa Z. Sp. pl. Ed. 1. 354 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 321 (1844); Maly Fl. Steierm. 164 (1868). In Gräben, Sümpfen, sehr selten. An der Sotla zwischen Rohitsch und Sauerbrunn (Arasan!); angeblich auch bei Römerbad (Fleisch- mann). 2. ODenanthe media @riseb. Mittlere Rebendolde. Ausdauernd; Wurzelfasern teils fädlich, teils länglich walzlich oder keulen- förmig, Ausläufer fehlend. Stengel aufrecht, ästig, bis 60 cm hoch, gefurcht, röhrig, kahl. Blätter kahl, dreifach oder doppelt, die der oberen einfach gefiedert mit an den unteren lanzettlichen, an den oberen schmal linealen Fiederchen, die oberen Blätter lang gestielt. Hülle fehlend oder einblätterig. Dolden 5—8-strahlig. Hüllchen einblätterig mit lanzettlichen Blättchen. Blüten weiß, die rand- ständigen strahlend. Fruchttragende Döldchen kugelig. Früchte 3—3,5 mm lang, durch die Griffel zweihörnig, die rand- ständigen kurz walzlich, die inneren kreiselförmig. Juni, Juli. Oenanthe media Griseb. Spice. Fl. Rumel. I. 352 (1843). Oenanthe si- laifolia Maly Fl. Steierm. 164 (1868), nicht M. K. Oenanthe silaifolia =. media Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 641 (1892). Auf Sumpfwiesen, sehr selten; bisher nur bei Pettau (Petrasch) und zwar in den Lanen der Pößnitz bei Gerlincen (Verbniak!). 1168 Oenanthe. Aethusa. 2. Untergattung: Phellandrium (L.) Drude. Blüten zwitterig. Randblüten kaum strahlend. Wurzelfasern fädlich. Phellandrium L. Sp. pl. Ed. 1. 255 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 122 (1754) als Gattung. Oenanthe Sect. Phellandrium Koch Syn. Ed. 1. 263 (1837). Oenan- the Subgen. Phellandrium Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 204 (1897). Dasyloma DC. Prodr. IV. 140 (1830) als Gattung. Oenanthe Sekt. Dasyloma Benth. et Hook. Gen. pl. I. 906 (1867). 3. Oenanthe aquatica (L.) DC. Wasserfenchel. Ausdauernd; Wurzel spindelig, mit fädlichen Wurzelfasern. Stengel aus liegen- dem, an den Gelenken quirlig mit Wurzelfasern besetztem Grunde auf- steigend, mitunter Ausläufer treibend, ästig, meist hin und her gebogen, bis über 1 m hoch, röhrig, stielrund, gerillt, kahl. Blätter zwei- bis mehrfach gefiedert mit eiförmigen, fiederspaltigen Blättchen und eilanzettlichen Zipfeln, die untergetauchten in fädliche Zipfel geteilt. Hülle fehlend. Dolden .6—15 strahlig. Hüllchen viel- blätterig mit pfriemlich-linealen Blättchen. Blüten weiß, nicht oder undeutlich strahlend, alle zwitterig. Fruchttragende Döldchen halb- kugelig, Früchte länglich-eiförmig, —5 mm lang. Juni, Juli. Phellandrium aquaticum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 255 (1753. Oenanthe aquatica Lam. Encycl. meth. IV. 530 (1797); Strobl Fl. Admont II. 20 (1882). Oenanthe Phellandrium Lam. Fl. franc. III. 432 (1778); Koch Syn. Ed. 2. 322 (1844); Maly Fl. Steierm. 165 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 154 (1874). In stehenden und langsam fließenden Gewässern niedriger Gegenden. Angeblich zwischen Selztal und Reittal (Angelis). Bei Tal nächst Graz und an den Teichen von Waltendorf und Wundschuh, bei Pöls nächst Wildon, in der Sulm bei Ehrenhausen, in Gräben an der Bahn bei Gleisdorf, an den Teichen bei Pöllau. Häufig in den Sümpfen und Lanen der Mur bei Mureck, Neuhof, Halbenrein, Radkersburg, Altdörfl, Laafeld, Sicheldorf, Schrotendorf; bei Pettau, Pragerhof, Pössnitz, bei Neuhaus. 19. Aethusa Z. Gleisse. Blüten zwitterig, in zusammengesetzten Dolden. Kelchsaum ver- wischt. Kronblätter durch die eingeschlagene Spitze verkehrt-herz- förmig, die randständigen größer. Frucht (Abb. 38, Fig. 19) eikugelig, am Querschnitt kreisrund. Teilfrüchte am Querschnitt halb- kreisförmig; Rippen kräftig, kantig, geschärft gekielt, die seit- lichen randständig, etwas breiter als die rückenständigen. In den Tälchen je eine, an der Berührungsfläche zwei Ölstriemen. Fruchtträger frei, zweiteilig. Nährgewebe an der Fugenseite flach. Aethusa. 1169 Aethusa Z. Sp. pl. Ed. 1. 256 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 123 (1754); Endl. Gen. pl. 774 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 323 (1844); Maly Fl. Steierm. 164 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 205 (1897). I. Aethusa Cynapium ZL. Hundspetersilie. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, stielrund, fein gerillt, kahl. Blätter kahl, 2—B3-fach gefiedert mit eiförmigen, spitzen, fiederspaltigen Blättchen und eilanzettlichen Zipfeln.. Hülle fehlend; Hüllchen halbiert, ihre drei Blättchen lineal-pfriemlich, zurückgeschlagen, so lang oder länger als das Döldehen. Blüten weiß. Früchte eiförmig, 3—5 mm lang, so lang oder die äußeren halb so lang als ihr Stiel; Rippen stark vor- tretend, ziemlich gleichgestaltet. Juni—September. Aethusa Cynapium Z. Sp. pl. 256 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 323 (1844); Maly Fl. Steierm. 164 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 154 (1874) exel. y.; Strobl Fl. Admont II. 20 (1882). Coriandrum Cynapium Cr. Stirp. Austr. III. 99 (1769). Ändert ab: a. agrestis Wallr. Stengel bis 20 cm hoch, von der Basis an ästig. Die äußeren Fruchtstiele so lang wie die Frucht. Aethusa Cynapium var. agrestis Wallr. Sched. erit. 119 (1822); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 154 (1874). Aethusa Cynapium $. pygmaea Koch Syn. Ed. 1. 293 (1837), Ed. 2. 323 (1844). Auf Äckern, Brachen, wüsten Plätzen. Bei Bruck, Graz, Marburg, im ganzen Pettauerfelde. ö. domestica Wallr. Stengel bis 60 cm hoch, oben ästig. Die äußeren Fruchtstiele doppelt so lang als die Frucht. Aethusa Cynapium ß. domestica Wallr. Sched. cerit. 119 (1822); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 154 (1874). Aethusa Cynapium z. hortensis Boennigh. Prodr. Fl. Monast. 84 (1824). Aethusa Cynapium a. typica Beck Fl. N.-Öst. III. 1. 643 (1892). Auf wüsten Plätzen, in Gärten, an Häusern, in Gebüschen, häufig bis in die Voralpen. 2. Aethusa cynapioides M. B. Wald-Gleiße. Einjährig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1 m hoch, stielrund, fein gerillt, kahl. Blätter kahl, 2—3-fach gefiedert mit eiförmigen, spitzen, fiederspaltigen Blättchen und eilanzettlichen oder lanzettlichen Zipfeln. Hülle fehlend; Hüllchen halbiert, ihre drei Blättchen fädlich, zurückgeschlagen, kürzer als das Döldehen. Blüten weiß. Früchte eiförmig, 2—3 mm lang, die äußeren viel kürzer als ihr Stiel. Rückenrippen schwach kantig; Seitenrippen fast flügelig. Juni—September. Aethusa eynapioides M.B. Fl. Tauro-Caue. I. 227 (1808), III. 233 (1819); Koch Syn. Ed. 2. 323 (1844). Aethusa Cynapium var. elatior Döll Rhein. Fl. 715 (1843); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 155 (1874). Hayek, Flora von Steiermark. 74 1170 Athamanta. In Auen, feuchten Gebüschen in Untersteiermark. In den Auen der Drau bei Marburg, Pettau, Friedau (Murmann); bei Neuhaus (Reichardt). 20. Athamanta Z. Augenwurz. Blüten zwitterig, in zusammengesetzten Dolden. Kelch fünf- zähnig. Kronblätter durch das rinnige, eingeschlagene Spitzchen ver- kehrt-herzförmig, gleich. Früchte (Abb. 38, ' Fig. 20) länglich, nach oben zu verschmälert, am Querschnitt stielrund, überall dicht weichhaarig; Teilfrüchtehen am Querschnitt stumpf fünf- kantig; Rippen fädlich, stumpf, gleich, die seitlichen randständig. In den Tälchen und zu beiden Seiten der Fuge je 2—3 Öl- striemen. Fruchtträger frei, zweiteilig.. Nährgewebe an der Fugen- seite flach. Athamanta L. Sp. pl. Ed. 1. 245 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 115 (1754) z. T.; Koch Gen. Umbellif. disp. 106 (1824); Endl. Gen. pl. 776 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 327 (1844); Maly Fl. Steierm. 165 (1868); Drude in Engl. Nat. Pflanzen- fam. Ill. 8. 206 (1897). Wicht. Literatur: Weitstein, Beitrag zur Flora Albaniens in Bibl. bot. H. 26. p. 45f. (1892). I. Athamanta cretensis 2. Alpen-Augenwurz. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, senkrecht, mehrköpfig. Stengel aufrecht, ein- fach oder am Grunde ästig, bis 40 cm hoch, stielrund, gerillt, kurz weichhaarig, oben nackt. Blätter mehr minder kurz weich- haarig, 3—5-fach gefiedert mit tief fiederspaltigen Blättchen und schmal lanzettlichen, 0,3-—-0,8 mm breiten Zipfeln. Hülle ein- bis wenig- blätterig.. Dolde 5—12-strahlig, mit kurzhaarigen Doldenstrahlen. Hüllchen vielblätterig, ihre Blättchen lanzettlich, randhäutig, zugespitzt, behaart. Blüten gelblichweiß. Früchte länglich, gegen die Spitze ver- schmälert, 6—8 mm lang, dicht abstehend weichzottig. Mai—August. Athamanta cretensis L. Sp. pl. Ed. 1. 245 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 327 (1844); Maly Fl. Steierm. 165 (1868); Strobl Fl. Admont II. 20 (1882). Atha- manta hirsuta Briqu. in Ann. Cons. et jard. bot. Gen®ve IV. 199 (1900). An Felsen und im Felsschutt in der Krummholz- und Hochalpen- region (1500—2200 m) der nördlichen und südlichen Kalkalpen häufig, fehlt aber in der Lantsch und Schöckelgruppe. Ab und zu auch an Felsen der Voralpentäler, wie bei Aussee, im Gesäuse, im Johnsbachtale und im Schwarzenbachgraben bei Admont, bei Mürzsteg, am Rinkafall in den Sanntaler Alpen. Auf dem Donatiberge und bei Neuhaus (?, ob nicht A. Haynaldi?). Athamanta. Foeniculum. ‚4171 Ändert ab: 3. mutellinoides (Lam.) DC. Stengel fein flaumig oder fast kahl, einfach oder ästig. Blätter freudig grün, kahl oder fast kahl; Blattzipfel schmäler und länger, der Endzipfel bis 10 mm lang. Athamanta mutellinoides Lam. Encyel. meth. I. 325 (1783). Atha- manta cretensis var. mutellinoides DC. Prodr. IV. 155 (1830); Strobl Fl. Admont II. 21 (1882). Athamanta cretensis &. maior Neilr. Fl. N.-Öst. 624 (1858). Athamanta Matthioli Maly Fl. Steierm. 165 (1868), nieht Wulf. An Felsen der Voralpentäler, zerstreut. Am Kabling bei Admont, bei Johnsbach, Unterlaussa, Tragöss, Mürzsteg, in der Raabklamm bei Arzberg und der Weizklamm bei Weiz. 2. Athamanta Haynaldi Borb. et Uechtr. Kroatische Augen- wurz. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, senkrecht, mehrköpfig. Stengel aufrecht, ästig, bis 60 cm hoch, stielrund, kantig gerillt, spärlich weichhaarig. Blätter fast kahl, 2—3-fach gefiedert mit tief fiederspaltigen Blättchen und lineal-lanzettlichen, 0,5—1,5 mm breiten Zipfeln. Hülle ein- bis wenigblätterig. Dolden 15—25- strahlig; Doldenstrahlen dicht kurz flaumig. Hüllchen mehrblätterig mit lanzettlichen, breit hautrandigen, zugespitzten, weichhaarigen Blätt- chen. Blüten gelblichweiß. Früchte länglich-eiförmig, 5 mm lang, abstehend kurz sammtig. Mai—Juli. Athamanta Haynaldi Borb. et Uechtr. in Öst. bot. Zeitschr. XXVI. 280 (1876); Wettst. Beitr. Fl. Alban. in Bibl. bot. H. 26. 46 (1892). An Felsen der Kalkberge Südsteiermarks, bisher nur auf der Merzlica bei Trifail (Wettstein), aber wohl noch anderwärts. Malys Standorte Neuhaus und Donatiberg dürften wohl hierher gehören (s. oben). 21. Foeniculum Adans. Fenchel. Blüten zwitterig, in zusammengesetzten Dolden. Kelchsaum ver- wischt. Kronblätter gelb, an der Spitze eingerollt. Frucht (Abb. 38, Fig. 21) länglich, fast stielrund. Teilfrüchte am Querschnitt halb- kreisförmig; Rippen deutlich vortretend, kantig, die rand- ständigen etwas breiter als die rückenständigen, einen schmalen, dicken, doppelten Randflügel bildend. In den Tälchen je eine, zu beiden Seiten der Fuge je 1—2 Ölstriemen. Fruchtträger frei, tief zweiteilig. Nährgewebe an der Fugenseite flach. . Foeniculum Adans. Fam. II. 101 (1763); Endl. Gen. pl. 774 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 323 (1844); Maly Fl. Steierm. 164 (1868); Drude in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 8. 637 (1897). 74* Foenieulum. Anethum. I. Foeniculum vulgare Mill. Gemeiner Fenchel. Zweijährig. Stengel aufrecht, ästig, bis 2 m hoch, stielrund, fein gerillt, kahl, blau bereift. Blätter kahl, blau bereift, mit scheidigem Stiel, drei- bis mehrfach fiederteilig mit borstlich linealen, weichen Zipfeln. Hülle und Hüllchen fehlend. Dolden 10—25-strahlig. Blüten goldgelb. Früchte 5,5—7 mm lang, stielrund, eiwalzlich. Juli bis September. Foeniculum vulgare Mill. Gard. Diet. Ed, 8. Nr. 1 (1768, Anethum Foeniculum Z. Spec. pl. Ed. 1. 263 (1753). Foenieulum capillaceum Gilib. Fl. Lith. IV. 40 (1782); Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 637 (1892). Foeniculum offi- cinale Al. Pedem. II. 25 (1785); Koch Syn. Ed. 2. 323 (1844); Maly Fl. Steierm. 164 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 154 (1874). In Weingärten und Bauernhöfen besonders in Mittel- und Unter- steiermark sehr häufig kultiviert und an Zäunen, Hecken, am Rande der Weingärten sehr häufig verwildert, wie auf dem Plabutsch und dem städtischen Schlachthofe bei Graz; bei Marburg, Lembach, Hausam- bacher. Sehr häufig bei St. Barbara nächst Ankenstein, Sauritsch, Lovretschan; bei Windischgraz, Cilli, Hrastnig, Trifaill. Stammt aus den Mittelmeerländern. 22. Anethum Z. Dill. Blüten zwitterig, in zusammengesetzten Dolden. Kelchsaum ver- wischt. Kronblätter gelb, gestutzt, an der Spitze eingerollt. Frucht (Abb. 38, Fig. 22) ellipsoidischh vom Rücken her zusammen- gedrückt. Teilfrüchte am Querschnitt vom Rücken her mäßig zusammengedrückt, Rückenrippen schmal, fädlich, ge- schärft gekielt, Randrippen zu deutlichen Randflügeln ver- breitert. In den Tälchen je eine, an der Berührungsfläche zwei Öl- striemen. Fruchtträger zweiteilig, frei. Nährgewebe an der Fugen- seite flach. Anethum L. Sp. pl. Ed. 1. 263 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 127 (1754) z. T.; Hoffm. Pl. Umbellif. Gen. Ed. 2. 117 (1816); Endl. Gen. pl. 780 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 337 (1844); Maly Fl. Steierm. 167 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 638 (1897). I. Anethum graveolens /. Gemeiner Dill. Einjährig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1 m hoch, stielrund, fein gerillt, bläulich bereift. Blätter kahl, bläulich bereift, drei- bis mehrfach fiederteilig mit borstlich-linealen Zipfeln. Hülle und Hüllchen fehlend. Dolde 15—380-strahlig. Blüten goldgelb. Früchte fast linsen- förmig, 5—5 mm lang, mit etwa 0,5 mm breitem Flügelsaum. Juli bis September. Meum. 1173 Anethum graveolens ZL. Spec. pl. Ed. 1. 263 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 337 (1844); Maly Fl. Steierm. 167 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 156 (1874); Strobl Fl. Admont II. 21 (1882). Pastinaca graveolens Bernh. Syst. Verz. Pfl. Erfurt 171 (1800), Selinum Anethum Roth Tent. fl. Germ. I. 134 (1801). Peucedanum graveolens Baill. Hist. pl. VII. 97 (1878—79); Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 647 (1892). Wird allgemein in Küchengärten, seltener auf freiem Felde gebaut und kommt ab und zu auf Schutt, wüsten Plätzen verwildert vor, wie bei Admont, Graz, Marburg, Cilli. Stamnit aus Südostasien. Silaus pratensis Bess. in Schult. Syst. VI. p. XXXVI; Maly Fl. Steierm. 165. Nach Reichardt (Verh. zool. bot. Gesellsch. X [1860] Abh. p. 724) bei Neuhaus. Da die Pflanze weder daselbst noch sonst irgendwo in Steiermark gesammelt wurde, kann die Angabe wohl als irrig bezeichnet werden. 23. Meum Adans. Bärenwurz. Blüten polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelchsaum ver- wischt. Kronblätter elliptisch, spitz, gleich. Frucht (Abb. 38, Fig. 23) länglich, fast stielrund. Rippen geschärft gekielt, stark vor- tretend, die seitenständigen randständig, gleichgestaltet. In den Tälchen je 3—4, zu beiden Seiten der Fuge je 3—4 Ölstriemen. Fruchtträger frei, zweiteilig. Nährgewebe am Querschnitt hufeisenförmig gekrümmt, in der Höhlung eine vorspringende Leiste der Raphe. Meum Adans. Fam. II. 97 (1763); Endl. Gen. pl. 776 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 329 (1844); Maly Fl. Steierm. 165 (1868), alle z. T.; Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 210 (1897). I. Meum athamanticum Jaeq. Echte Bärenwurz. Ausdauernd; Wurzelstock walzlich, senkrecht, mehrköpfig, dieht faserig schopfig. Stengel aufrecht, einfach oder wenig ästig, bis 35 em hoch, stielrund, gerillt, kahl. Blätter kahl, doppelt bis dreifach gefiedert mit in dicht stehende, fein lineal-borstliche Zipfel zerteilten Blättchen. Hülle fehlend oder ein- bis mehrblätterig; Hüllchen drei- bis mehr- blätterig mit linealen, lang zugespitzten Blättchen. Blüten weiß. Früchte länglich, 6—10 mm lang. Juni, Juli. Meum athamanticum Jacqg. Fl. Austr. Ic. IV. 2. T. 203 (1776); Koch Syn. Ed. 2. 329 (1844); Maly Fl. Steierm. 165 (1868); Strobl Fl. Admont Il. 21 (1882). Athamanta Meum Z. Sp. pl. Ed. 1. 245 (1758). Ligusticum Meum (r. Stirp. Austr. III. 199 (1769). Aethusa Meum Murr. Syst. Ed. 14. 287 (1714). Auf Voralpen- und Alpenwiesen zwischen 1500 und 2300 m. Ver- breitet und häufig in der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen; ferner auf dem Lantsch und ab und zu auch in den Zentralalpen, wie in den Niederen Tauern auf dem Hohenwarth, dem Seckauer Zinken, 1174 Selinum. Hoch-Reichart, dem Marangerkogel und Saukogel und im Stangalpen- zuge auf dem Rinsennock bei Turrach. Herabsteigend an der Mündung des Grasgrabens in die Kalte Mürz. 24. Selinum Z. Silge. Blüten zwitterig, in zusammengesetzten Dolden. Kelchrand ver- wischt. Kronblätter durch die eingeschlagene Spitze verkehrt-herzförmig, gleich. Frucht (Abb. 38, Fig. 24) länglich eirund; Teilfrüchtchen am Querschnitt fast halbkreisförmig, schwach vom Rücken zusammengedrückt; Rippen stark vortretend, flügelartig, die seitlichen randständig, breiter als die rückenständigen. In den Tälchen je eine, an der Fugenseite 2—4 Ölstriemen. Fruchtträger frei, zweiteilig. Nährgewebe an der Fugenseite flach oder leicht aus- gebuchtet. Selinum Z. Sp. pl. Ed. 1. 244 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 115 (1754) z. T.; Hoffm. Umbellif. Gen. Ed. 1. 150 (1814); Endl. Gen. pl. 778. (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 330 (1844); Maly Fl. Steierm. 166 (1868); Drude in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 8. 210 (1897). Selinum Sect. Selinum Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 644 (1892). I. Selinum Carvifolia 2. Gemeine Silge. Ausdauernd; Wurzel spindelig, ästig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1 m hoch, scharf, oft flügelig kantig gefurcht, kahl. Blätter kahl, 2—3-fach gefiedert mit fiederspaltigen Blättchen und eilanzettlichen bis lineal-lanzett- lichen, 1,5—3 mm breiten Zipfeln. Hülle fehlend oder 1—2- blätterig. Dolden 15—30-strahlig. Hüllchen vielblätterig mit schmal linealen, lang zugespitzten, aufrechten Blättchen. Blüten weiß. Früchte eiförmig, 2,5—4 mm lang, die Seitenrippen fast doppelt so breit geflügelt als die Rückenrippen. Von dem mitunter sehr ähnlichen Peucedanum austriacum außer durch die Früchte durch den scharfkantig gefurchten Stengel, die fehlende oder 1—2-blätterige Hülle und die schmäleren Hüllchen- blätter zu unterscheiden. Selinum Carvifolia L. Sp. pl. Ed. 2. 350 (1762); Koch Syn. Ed. 2. 330 (1844); Maly Fl. Steierm. 166 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 155 (1874); Strobl Fl. Admont II. 21 (1882). : An feuchten Waldstellen, in Auen, an buschigen Abhängen, auf feuchten Wiesen, zerstreut bis in die Voralpentäler. Auf einer Sumpf- wiese zwischen Hoffeld und Hofmoos bei Admont; in der Kuhalt bei Seckau, in der Lamming bei Bruck, in Zlatten bei Pernegg; bei Maria- zell. In der Umgebung von Graz bei Judendorf, Thal, Gösting, Maria- Ligusticum. 1175 trost, Mariagrün, in der Ragnitz, auf dem Ruckerlberge, auf den Mur- bergen bei Fernitz, bei St. Georgen nächst Wildon. Bei Hartberg, Fürstenfeld, Söchau, Gleichenberg; sehr häufig im Flußgebiet der Kainach, bei Stainz und im Sausalgebirge, im Sugaritzwalde bei Weiters- feld; bei Marburg und im Bachergebirge bei Mahrenberg, Maria in der Wüste, Faal. Bei Podvinzen nächst Pettau, häufig bei Weitenstein, Neuhaus, Hochenegg, Trifail. 25. Ligustieum Z. Muttern. Blüten zwitterig, in zusammengesetzten Dolden. Kelchsaum ver- wischt. Kronblätter verkehrt-eirund, durch die eingeschlagene Spitze schwach verkehrt-herzförmig. Früchte (Abb. 38, Fig. 25) eilänglich, stielrund; Teilfrüchtchen im Querschnitt halbkreisförmig; Rippen geschärft kantig, geflügelt, die seitlichen randständig, gleich groß. In den Tälchen und beiderseits der Furche je 1—3 undeut- liche bald obliterierende Ölstriemen. Fruchtträger frei, zweiteilig. Nährgewebe an der Fugenseite flach oder seicht ausgebuchtet. Ligusticum Z. Sp. pl. Ed. 1. 251 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 119 (1754) z. T.; Benth. Hook. Gen. pl. I. 912 (1867); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. Ill. 8. 211 (1897). Gaya Gaud. Feuille du cant. d. Vaud 128 (1826), Fl. Helv. II. 389 (1828); Koch Syn. Ed. 2. 329 (1844); Maly Fl. Steierm. 165 (1868), nicht Kunth (1821). Neogaya Meisn. Gen. pl. I. 144, Il. 104 (1838). I. Ligusticum Mutellina (ZL.) Ür. Echte Muttern. Ausdauernd; Wurzelstock schopfig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, oben meist ästig, bis 30 cm hoch, stielrund, gerillt, kahl. Blätter kahl, 2—3-fach gefiedert mit fiederspaltigen oder eingeschnitten gezähnten Blättehen und lanzettlichen Abschnitten. Hülle fehlend oder einblätterig; Hüll- chen drei- bis mehrblätterig mit lanzettlichen, das Döldchen meist überragenden Blättehen. Blüten rosenrot, seltener weiß. Früchte 5—6 mm lang. Juli, August. Phellandrium Mutellina L. Sp. pl. Ed. 1. 255 (1755, Ligusticum Mutellina Cr. Stirp. Austr. III. 81 (1769); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 212 (1897. Meum Mutellina Gärtn. De fruct. I. 106 (1788); Koch Syn. Ed. 2. 329 (1844); Maly Fl. Steierm. 165 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 21 (1882). Auf Alpentriften, an kräuterreichen Stellsn in der Krummholz- und Hochalpenregion (1600—2200 m). In den nördlichen Kalkalpen von der Dachsteingruppe bis zur Raxalpe verbreitet, in den Haller Mauern und in der Buchsteingruppe jedoch fehlend. In den Zentralalpen gemein in den niederen Tauern, im Stangalpenzuge und in den See- thaler Alpen. 1176 Ligusticum. Angelica. 2. Ligusticum simplex (ZL.) All. Kleine Muttern. Ausdauernd; Wurzelstock schopfig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, einfach, bis 25 cm hoch, kantig gerillt, kahl, blattlos oder einblätterig. Blätter am Grunde rosettig gehäuft, kahl, einfach bis doppelt gefiedert mit fiederspaltigen Blättchen und lanzettlichen Zipfeln. Hülle und Hüllchen mehrblätterig mit linealen, ungeteilten oder 2—3- spaltigen Blättchen, die der Hüllchen oft länger als das Döldchen. Kronblätter weiß oder rosenrot. Früchte 3—4 mm lang. August. Laserpitium simplex L. Mant. I. 56 (1767). Ligustieum simplex All. Fl. Ped. II. 15. T. 21. f. 2 (1785); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 212 (1897). Gaya simplex G@aud. Fl. Helv. II. 389 (1828); Koch Syn. Ed. 2. 329 (1844); Maly Fl. Steierm. 165 (1868). Pachypleurum simplex KRehb. Fl. Germ. exc. 471 (1832); Strobl Fl. Admont II. 21 (1882). Neogaya simplex Meisn. Gen. pl. II. 104 (1838). Auf Alpentriften und an felsigen Stellen in der Krummholz- und Hochalpenregion (1800—2500 m). In den nördlichen Kalkalpen nur auf der Raxalpe vom Kloben über die Hohe Lechnerin bis zu den Eis- hütten und der Lichtensternalpe. In den Niederen Tauern auf dem Hochgolling, Greifenberg, Placken, Waldhorn, Preber, Karleck, im Tuchmarkaar bei Klein-Sölk, auf dem Greim, Hohenwarth, Schoberspitz, Großen Griesstein, Hoch-Reichart, Seckauer Zinken; im Stangalpenzuge auf dem Rinsennock und Eisenhut. 2. Tribus: Peucedaneae Kehb. Hauptrippen deutlich, die randständigen viel breiter als die Rücken- rippen, an den Teilfrüchtehen Randflügel bildend. Früchte vom Rücken her zusammengedrückt. Nährgewebe an der Fugenseite flach. In dem den Fruchtträger umgebenden Parenchym keine Kristalle. Peucedaneae Rchb. in Mössl. Handb. I. XLIV. (1827); Benth. Hook. Gen. pl. I. 863 (1867) erw.; Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 115 (1897). 1. Subtribus. Angelicinae (Koch) Drude. Randflügel der beiden Teilfrüchtehen getrennt, klaffend. Angeliceae Koch Gen. Umb. 98 (1824). Angelicinae Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 115, 215 (1897). Conioselinum tataricum (Fisch. Cat. Hort Gorek. [1808], €. Fischeri W. Gr. Fl. Sil. I. 266). Nach Unger (Steierm. Zeitschr. N. F. III. 2. p. 128) am Wege von Rohitsch nach Windisch-Landsberg. Wahrscheinlich irrig. 26. Angelica Z. Angstwurz. Blüten zwitterig oder polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelehrand fünfzähnig oder verwischt. Kronblätter eitörmig oder lanzett- lich, mitunter durch die eingebogene Spitze schwach herzförmig. Frucht Angelica. 1177 (Abb. 38, Fig. 26) elliptisch oder herzeiförmig, vom Rücken her zusammengedrückt, durch die vier klaffenden Randflügel breit berandet. Rückenrippen schmal, scharfkantig oder ge- flügelt, die Seitenrippen breit geflügelt. In den Tälchen und beiderseits der Berührungsfläche je 1—2 Ölstriemen. Fruchtträger frei, zweiteilig. Nährgewebe an der Fugenseite flach. Angelica L. Sp. pl. Ed. 1. 250 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 119 (1754); Endl. Gen. pl. 778 (1836—40): Koch Syn. Ed. 2. 331 (1844); Maly Fl. Steierm. 166 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 219 (1897). Sekt. 1. Tommasinia (Bert.) Drude. Kelch fünfzähnig., Blüten polygam. Frucht verkehrt-herzeiförmig, breit geflügelt, mit nicht zu- sammenhängenden Randflügeln. Kronblätter verkehrt-herzförmig. Tommasinia Bert. Fl. Ital. Ill. 414 (1837) als Gattung. Angelica Sekt. Tommasinia Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 219 (1897). I. Angelica verticillaris /. Quirlige Angstwurz. Ausdauernd; Wurzelstock dick, nicht schopfig. Stengel aufrecht, oben quirlig ästig, bis 2,5 m hoch, stielrund, fein gerillt, hohl, kahl. Untere Blätter 3—4-fach, obere 1—2-fach gefiedert, mit eiförmigen, kahlen, grob eckig gesägten, stumpfen oder kurz zugestutzten Blättchen; das Endblättchen meist dreilappig bis dreiteilig. Blattscheiden aufgeblasen. Hülle fehlend oder einblätterig. Dolden 10—25-strahlig, mit kahlen Doldenstrahlen. Hüllchen wenigblätterig mit fädlichen Blättehen. Blüten klein, grünlichgelb. Früchte 3—9 mm lang, mit abgerundeten Rücken- und breit geflügelten, bis 2,5 mm breiten Seitenrippen. Juni—August. Angelica vertieillaris L. Mant. II. 217 (1771); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 220 (1898). Imperatoria verticillaris Lam. et DO. Fl. france. IV. 287 (1805). Peucedanum verticillare M. K. Deutschl. Fl. II. 386 (1826. Tommasinia verticillaris Bert. Fl. Ital. III. 415 (1837); Koch Syn. Ed. 2. 336 (1844); Maly Fl. Steieım. 167 (1868). An buschigen Abhängen, Wald- und Weingartenrändern, in Unter- steiermark. An den Hängen am linken Drauufer bei Marburg, bei Ankenstein und bei Welschaberg, auf dem Donatiberge und dem Wotsch. Auf dem Kosiak bei Neuhaus, bei Hochenegg und Cilli, besonders an der Sann, im Finstertale und auf dem Schloßberge; bei Rietzdorf a. d. Pack, Praßberg, Trifail, (Tschatesch nächst Rann). Sekt. 2. Angelicastrum Drude. Kelchzähne klein oder undeut- lich. Blüten zwitterig. Frucht eiförmig, geflügelt, mit klaffenden Rand- flügeln. Kronblätter lanzettlich. Angelicastrum Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 219, 220 (1898). 1178 Angelica. 2. Angelica montana (DC.) Schl. Berg-Angstwurz. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, dick. Stengel aufrecht, oben ästig, bis 2m hoch, stielrund, fein gerillt, unten kahl, oben flaumig. Blätter 2—3-fach ge- fiedert mit länglichen bis lanzettlichen, lang zugespitzten, bis 15 cm langen, 3—4 mal längeren als breiten, kurz gesägten, sich mit den Rändern meist berührenden, an den Nerven spärlich kurzhaarigen, sonst kahlen Blättchen, deren oberste sitzen oder kurz an der Spindel herablaufen. Blattscheiden weit bauchig. Hülle fehlend. Dolden 30—50-strahlig mit dicht flaumignn, zur Fruchtzeit 5—18 cm langen Doldenstrahlen. Hüllchen mehrblätterig, ihre Blättchen lanzett- lich, lang fein zugespitzt. Blüten grünlichweiß. Früchte 6—7 mm lang, mit fast rundlicher, 5—6 mm breiter Berührungsfläche. Juli, August. Imperatoria montana DC. Fl. frang. V. 504 (1815). Angelica montana Schl. Cat. pl. Helv. (1815) 6; Koch Syn. Ed. 2. 331 (1844); Strobl Fl. Admont II. 21 (1882). Angelica silvestris ß. angustiseeta Nelr. Fl. N.-Öst. 627 (1858); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 155 (1874). Angelica elatior Fritsch Ex- eursionsfl. f. Öster. 419 (1897). Angelica silvestris $. elatior Wahlenbg. Fl. Carp. 84 (1814). Archangelica officinalis Woloszezak in Verh. zool. bot. Ges. Wien XXVI. S. B. 109 (1876), nicht Ho/fm. In feuchten Schluchten, an Gebirgsbächen, in den Voralpen zer- streut. In der Klamm bei Schladming in großer Menge; am Scheibl- stein bei Admont, im Gesäuse, am Erzbach bei der Haltestelle Leopold- steiner See und an letzterem See, im Strechaugraben bei Rottenmann, in den Schluchten der Voralpe, des Hochschwab und der Raxalpe; in der Bärenschütz bei Mixnitz. Am Bachergebirge im Laßnitzgraben und bei Hausambacher. 3. Angelica silvestris . Gemeine Angstwurz. Ausdauernd; Wurzelstock kurz, dick. Stengel aufrecht, bis 1,20 m hoch, ästig; stielrund, fein gerillt, unten kahl, oben flaumig. Blätter dreifach gefiedert mit eiförmigen bis lanzettlichen, kurz zugespitzten, bis 6 cm langen und kaum doppelt längern als breiten, meist entfernt stehenden, kurz gesägten, an den Nerven spärlich kurzhaarigen, sonst kahlen Blättehen, deren oberste meist nicht herablaufen. Blatt- scheiden weniger weit bauchig. Hülle fehlend. Dolden 25—35- strahlig, mit dicht flaumigen, zur Fruchtzeit bis 6 em langen Dolden- strahlen. Hüllchen mehrblätterig, ihre Blättchen lanzettlich, lang fein zugespitzt. Blüten weiß, grünlich oder rötlich. Früchte 3,5—5 mm lang, mit länglicher, etwa 2 mm breiter Berührungsfläche. Juli— September. Peucedanum. 1179 Angelica silvestris Z. Sp. pl. Ed. 1. 251 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 331 (1844); Maly Fl. Steierm. 166 (1868); Strobl Fl. Admont II. 21 (1882). Selinum silvestre Cr. Stirp. Austr. III. 47 (1769). Imperatoria silvestris Lam. Fl. franc. III. 417 (1778). Angelica silvestris a. latisecta Neilr. Fl. N.-Öst. 627 (1858); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 155 (1874). Angelica silvestris 0. typica Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 645 (1892). Auf feuchten Wiesen, an Gräben, in Auen, feuchten Gebüschen, häufig bis in die Voralpen. Auffallend ist 3. appendiculata Heuff. An der Einfügungsstelle der Blättchen 1—2 kleine, grüne Blättchen. Angelica silvestris 8. appendiculata Heuff. En. pl. Ban. in Verh. zool. bot. Ges. Wien VIII. 116 (1858); Preissm. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1895) 107. In Wäldern ober dem Hilmteich bei Graz (Preissmann!). Archangelica officinalis (Mnch. Meth. 81 [1794| sub Angelica; Hoffm. Pl. Umb. gen. Ed. 2. I. 168 [1816]; Maly Fl. Steierm. 166) wird hie und da, aber nicht häufig, in Bauerngärten kultiviert, wurde aber verwildert noch nirgends beobachtet. Häufiger findet sich in Bauerngärten der Gebirgsgegenden Levisticum offieinale Koch in Acta Ac. Leop. Car. XII. 1. 101 (1824); Maly Fl. Steierm. 166; Strobl Fl. Admont II. 21, welches aber ebenfalls nicht verwildert. 2. Subtribus. Ferulinae Drude. Randflügel der beiden Teil- früchtchen fest aufeinander gefügt und die Frucht dadurch doppelt flügelförmig berandet. Ferulinae Drude in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 8. 115, 223 (1897). 27. Peucedanum Z. Haarstrang. Blüten zwitterig oder polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelchrand verwischt oder fünfzähnig. Kronblätter gleich, verkehrt- eirund, durch die eingeschlagene Spitze mehr oder minder ausgerandet. Frucht (Abb. 38, Fig. 27) länglich, eiförmig oder rundlich, vom Rücken her flach zusammengedrückt, rundum vom flügelförmig ab- geflachten Rande umgeben; Rückenrippen kräftig, glatt, die seitlichen am Grund der Flügel oder innen am Fugenrande verlaufend. In den Tälchen und beiderseits der Fugenfläche je 1—3 Ölstriemen. Fruchtträger frei, zweiteilig. Nährgewebe an der Fugenseite flach oder schwach ausgehöhlt. Peucedanum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 245 (1753) Gen. pl. Ed. 5. 116 (1754); Endl. Gen. pl. 779 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 333 (1844); Maly Fl. Steierm. 166 (1868); Drude in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. IIT. 5. 234 (1898). Wicht. Literatur: Calestani, Conspectus speeierum europaearum generis Peucedani in Bull. soc. bot. Ital. (1905) 193. 1180 Peucedanum. Bestimmungsschlüssel. 1. Blätter einfach oder doppelt er En (ORDER. Blätter 'gefiedert . . . eo. 2. 2. Hülle fehlend oder 1—3- blätterig. Blätter einfach gefiedert . P. Chabraei. Hülle mehrblätterig. Blätter zwei- bis mehrfach gefiedert . . .». ». 3 37 Blüten?gelben 252 DI en N ee EREMOLSALENTR Blüten weiß oder rötlich Sr Susan a ae 4. Wurzel nicht schopfig. Stengel ae, hohl lerne ra ERMaNSIERE Wurzel schopfig. Stengel nicht hohl . . . ., en: 5. Verzweigungen der Blattspindel winkelig hin- OH 108 Be las mit in rechten oder stumpfen Winkeln abstehenden Blättchen: P. Oreoselinum. Verzweigungen der Blattspindel gerade . . . . 2 6. Blättchen ungeteilt oder gelappt, scharf zugespitzt gesägt . P. Cervaria. Blättehen ee a ee ee a HAUSER I. Untergattung: Eupeucedanum (Beck) Drude. Kelch mehr minder deutlich fünfzähnig. Fruchtflügel schmal oder breit, in das Griffelpolster auslaufend oder dasselbe mit herzförmiger Verbreiterung oben etwas einschließend. Eupeucedanum Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 646 (1892), als Sektion; Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 235 (1898), als Untergattung. Sekt. 1. Palimbioides Boiss. Fruchtflügel schmal. In den Täl- chen 2—3 Ölstriemen. Palimbioides Boiss. Fl. orient. II. 1014 (1872); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 235 (1897). I. Peucedanum carvifolium (Cr.) Vil. Kümmelblätteriger Haarstrang. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig, schopfig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1 m hoch, gefurcht, kahl. Blätter kahl, die unteren gefiedert mit im Umriß eiförmigen, in lineal-lanzettliche, 1—2 mm breite Zipfel fiederförmig gespaltenen Blättchen, die oberen einfach fiederteilig mit lineal-lanzettlichen, spitzen, ganzrandigen Abschnitten. Hülle fehlend. Dolden 8—20-strahlig, mit sehr ungleichen, an der Innenseite flaumig-rauhen Dolden- strahlen. Hüllchen fehlend oder aus einzelnen borstlichen Blättchen bestehend. Blüten blaß rötlichgelb. Früchte 5 mm lang, breit eiförmig, mit fädlichen Rüekenrippen, schmal geflügelt. August— Oktober. Selinum carvifolia Chabraei Cr. Stirp. Austr. III. 22. T. I1I. f. 2 (1767). Peucedanum carvifolia Vzll. Hist. pl. Dauph. II. 630 (1785), nicht Torr. et Gray. Peucedanum Ühabraei Gaud. Fl. Helv. II. 330 (1828); Rechb. in Mössl. Handb. 2. Ausg. I. 448 (1827); Koch Syn. 334 (1844); Maly Fl. Steierm. 166 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 155 (1874). Palimbia Chabraei DC. Prodr. IV. 176 (1830); Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 653 (1892). Peucedanum. 1181 An Waldrändern, in Holzschlägen, auf Wiesen, an Wegrändern, in Mittel- und Untersteiermark, aber bis ins obere Murtal vordringend. Bei Neumarkt; im Murtale bei Judenburg, Knittelfeld, Kraubath, Leoben, bei Traföß nächst Pernegg; zwischen Rein und Gratwein bei Graz. Bei Fürstenfeld, Klöch; auf dem Frauenberge bei Leibnitz, bei Platsch nächst Ehrenhausen. In den Windischen Büheln, bei Wolfs- zettel, Gams und bei den drei Teichen bei Marburg. Auf dem Stadt- berge von Pettau, bei Friedau; am Bachergebirge bei Lembach, Maria Rast, Faal. Sckt. 2. Cervaria Drude. Fruchtflügel schmal oder breit. In den Tälchen je eine Ölstrieme. Cervaria Drude in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 8. 236 (1897). 2. Peucedanum Cervaria (L.) Cuss. Hirschwurz. Ausdauernd; Wurzelstock mehrköpfig, schopfig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1,50 m hoch, stielrund, gerillt, kahl. Blätter kahl, lederig, oberseits dunkel-, unterseits blaugrün, im Umriß breit dreieckig, doppelt gefiedert; Blättchen schief eiförmig, stumpf oder spitzlich, am Grunde oft fiederlappig, einfach oder doppelt gesägt mit breiten, stachel- spitzen Sägezähnen. Hülle.und Hüllchen vielblätterig mit lanzettlichen, lang zugespitzten oder fädlichen, herabgeschlagenen Blätt- chen. Doldenstrahlen 10—20, an der Innenseite fein flaumig. Blüten weiß. Früchte fast rundlich, 4—6 mm lang, schmal geflügelt. Juli, August. Selinum Cervaria L. Sp. pl. Ed. 1. 1194 (1753. Peucedanum Cer- varia Cuss. in Lap. Hist. pl. Pyren. 149 (1813); Koch Syn. Ed. 2. 334 (1544); Maly Fl. Steierm. 166 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 155 (1874). Athamanta Cervaria L. Syst. Ed. 10. 956 (1758—59). An trockenen grasigen Abhängen, auf Viehweiden, trockenen Wiesen, in lichten Wäldern, seltener auf Sumpfwiesen. Im Ennstale zwischen Altenmarkt und Hieflau (Sternberg). Häufig bei Graz auf dem Plabutsch, bei St. Gotthard, Thal, sowie in Oststeiermark bei Fehring, Fürstenfeld, Gleichenberg, Söchau, Hartberg. Bei Leibnitz, Klöch; bei Wolfszettel und in den Windischen Büheln bei Marburg; in der Karcovina bei Pettau; bei Hausambacher, Schleinitz, Frauheim. Verbreitet bei Rohitsch, Gonobitz, Neuhaus, auf dem Cillier-Schloßberge, bei Trifail. 3. Peucedanum Oreoselinum (L.) Mech. Berg-Haarstrang. Aus- dauernd; Wurzelstock ästig, schopfig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1,20 m hoch, stielrund, gerillt, kahl. Blätter kahl, dunkelgrün, doppelt bis dreifach gefiedert mit hin- und hergebogener Haupt- und winkelig zurückgebogenen Spindeln 2.—3. Grades. Blätt- 1182 Peucedanum. chen eiförmig, rechtwinkelig abstehend oder zurückgeschlagen, fieder- spaltig mit stumpflich gezähnten Zipfeln. Hülle und Hüllchen einblätterig mit lineal-pfriemlichen, abstehenden oder zurück- geschlagenen Blättchen. Doldenstrahlen 10—30, kahl oder spärlich flaumig. Blüten weiß. Früchte fast kreisrund, 5—8 mm lang, beiderseits ausgerandet, rotbraun, mit weißem, 1,5 mm breitem Flügelrande. Juli, August. Athamanta ÖOreoselinum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 244 (1753). Peucedanum Öreoselinum Mnch. Meth. 82 (1794); Koch Syn. Ed. 2. 335 (1844); Maly Fl. Steierm. 166 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 155 (1874). Selinum Öreselinum Cr. Stirp. Austr. III. 33 (1763). An grasigen buschigen Abhängen, in Wäldern, auf trockenen Wiesen, bis in die Voralpentäler, stellenweise sehr häufig. Bei Katsch nächst Murau und bei Judenburg, besonders auf dem Falkenberge. Sehr häufig bei Graz, wie bei St. Gotthard, Gösting, auf dem Plabutsch, der Platte, ‘bei Mariagrün, auf dem Schloßberge. Bei Friedberg, Pöllau, Söchau, Altenmarkt, Fürstenfeld, Gleichenberg. Bei Schwamberg, Eibis- wald, Stainz. In den Windischen Büheln und bei Wolfszettel nächst Marburg; in der Kartschovina und bei Haidin nächst Pettau; am Bachergebirge bei Lembach, Rothwein, ’Maria-Rast, Maria in der Wüste. Gemein auf den Kalk- und Dolomitbergen bei Gonobitz, Weitenstein, Windischgraz, Neuhaus, Hochenegg, Cilli, Tüffer, Steinbrück, Trifail, Praßberg. Peucedanum offieinale Z. (Speec. pl. Ed. 1. 245 [1753]; Maly Fl. Steierm. 166). Nach Maly von Zechenter bei Cilli gesammelt. Gewiß eine irrige Angabe. 4. Peucedanum palustre (Z..) Mnch. Sumpf-Haarstrang. Zwei- jährig. Wurzel spindelig, nicht schopfig. Stengel aufrecht, einfach oder ästig, bis 1,50 m hoch, stielrund, kantig gerillt, röhrig, hohl, kahl. Blätter kahl, doppelt bis dreifach gefiedert mit in lineale, 0,5—2 mm breite stumpfe Zipfel fiederig zerteilten Blättchen. Hülle und Hüllchen vielblätterig mit lanzettlichen, abstehenden Blättehen. Doldenstrahlen 12—20, fein flaumig. Blüten weiß. Früchte eirundlich, 4—5 mm lang, beiderseits ausgerandet, rotbraun, mit 1lmm breitem Flügelrande und breiten stumpfen Rückenrippen. Juli, August. Selinum palustre Z. Sp. pl. Ed. 1. 244 (1755). Peucedanum palustre Mnech. Meth. 82 (1794); Strobl Fl. Admont II. 21 (1882. Selinum silvestre Jaeg. Fl. Austr. II. 33 T. 152 (1774. Selinum Thysselinum Cr. Stirp. Austr. III. 170 (1763). Thysselinum palustre Hoffm. Pl. Umbell. gen. Ed. 1. 154 (1814); Koch Syn. Ed. 2. 336 (1844); Maly Fl. Steierm. 167 (1868). Peucedanum. 1183 Auf Sumpfwiesen, Torfmooren, an Gräben, im Röhricht der Sümpfe. Im Torfmoor bei Krungl nächst Mitterndorf; häufig in den Sümpfen des Ennstales bei Öblarn, Selztal, Admont, und des Paltentales bei St. Lorenzen, Trieben, Gaishorn. Am Stiftingbache und in der Ragnitz bei Graz; bei St. Georgen a. d. Stiefing, am Zirknitzbache bei St. Stefan ob Stainz, in den Teichen bei Hohenburg, in Materialgräben der Köf- lacher Bahn bei Mooskirchen, bei Eibiswald; an Teichrändern bei Hainsdorf und Weitersfeld. 5. Peucedanum alsaticum L. Elsässer Haarstrang. Aus- dauernd; Wurzelstock ästig, schopfig. Stengel aufrecht, rispig-ästig, bis 1,5 m hoch, stielrund, kantig gerillt, kahl. Blätter kahl, die unteren doppelt, die oberen einfach gefiedert mit fieder- spaltigen bis fiederteiligen Blättchen und eiförmigen bis lanzettlichen, stumpflichen Zipfeln. Hülle und Hüllchen mehr- blätterig mit lanzettlichen, abstehenden Zipfeln. Doldenstrahlen 10—20, kurz, meist ungleich, kahl. Blüten grünlichgelb. Früchte eiförmig, 2—3 mm lang, mit 0,5 mm breitem Flügelrande. Juli—September. Peucedanum alsaticum ZL. Sp. pl. Ed. 2. 354 (1753); Koch Syn. 335 (1844); Maly Fl. Steierm. 166 (1868); Preissm. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1895) 107. Peucedanum Silaus Jacg. En. stirp. Vind. 46 (1763), nicht L. Xantho- selinum alsaticum Schur En. pl. Transsilv. 264 (1866). An trockenen, grasigen Abhängen, Wegrändern, selten. Im Ragnitz- tale bei Graz (Maly), wohl nur zufällig. Bei Radkersburg an der Straße nach Ungarn (Maly!); bei Neuhaus (Reichardt), Tüffer, Trifail (Fleischmann), Hörberg (Preissmann!). Sekt. 3. Selinoidea DC. Frucht breit geflügelt, Flügel so breit wie die Frucht. Selinoidea DC. Prodr. IV. 180 (1830); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 237 (1597). 6. Peucedanum austriacum (Jacq.) Koch. Österreichischer Haarstrang. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, schopfig. Stengel auf- recht, ästig, bis 1,20 m hoch, kantig gefurcht, weiß gestreift, kahl. Blätter kahl, doppelt bis dreifach gefiedert mit länglich-eiförmigen, tief einfach- bis doppelt-fiederspaltigen Blättchen und eilanzettlichen bis lanzettlichen 2—3 mm breiten Zipfeln. Hülle und Hüll- chen vielblätterig mit lanzettlichen, lang zugespitzten, zurück- geschlagenen Blättehen. Doldenstrahlen 20—35, an der Innenseite fein flaumig. Blüten weiß. Früchte länglich-eiförmig, 7—S5 mm lang, mit fast 2 mm breitem weißem Flügelsaum. Juli, August. 1154 Peucedanum. Selinum austriacum Jacg. En. stirp. Vind. 49, 220 (1763). Peucedanum austriacum Äoch Gen. Umbellif. disp. 94 (1824), Syn. Ed. 2. 335 (1844); Maly Fl. Steierm. 167 (1868). An felsigen Abhängen, Waldrändern, in Untersteiermark bis in die Voralpen. Auf dem Donatiberge und dem Wotsch; auf der Gora bei Gonobitz, dem Schloßberge von Weitenstein, in der Teufelsschlucht bei Neuhaus, bei Oberdollitsch nächst Windischgraz. Auf dem Ursulaberge bei Windischgraz, auf der Raduha und ober der Leutscher Hütte in den Sanntaler Alpen; im Logartale und im Sanntale bei Sulzbach, bei Praßberg; auf der Vipota und anderwärts bei Cilli. 2. Untergattung: Imperatoria (L.) Drude. Kelch fünfzähnig. Fruchtflügel sehr breit, oben ausgeschnitten und dadurch die Frucht verkehrt-herzförmig. Griffelpolster dick kegelig, im Einschnitt der Fruchtflügel sitzend. Imperatoria L. Sp. pl. Ed. 1. 259 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 125 (1754) als Gattung; Koch Syn. Ed. 2. 336 (1844); Maly Fl. Steierm. 167 (1868). Peuce- danum Sekt. Imperatoria Koch Gen. Umbellif. disp. 95 (1824), Subg. Impe- ratoria Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 237 (1897). 7. Peucedanum Ostruthium (ZL.) Koch. Meisterwurz. Aus- dauernd; Wurzelstock dick, walzlich, nicht schopfig, unterirdische Aus- läufer treibend. Stengel aufrecht, ästig, bis 1 m hoch, stielrund, gerillt, kahl oder oben flaumig. Blätter einmal oder die unteren doppelt drei- zählig; Blättehen verkehrt-eirund, grob ungleichmäßig gesägt, unterseits zerstreut behaart, meist das endständige drei-, die seitlichen zweispaltig. Hülle fehlend. Dolde 30—50-strahlig. Hüllchen wenigblätterig mit borstlichen Blättchen. Blüten weiß oder rötlich. Früchte breit verkehrt- herzförmig, 4 mm lang, mit etwa 1 mm breitem Flügelrande. Juni bis August. Imperatoria Ostruthium L. Spec. pl. Ed. 1. 259 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 336 (1844); Maly Fl. Steierm. 167 (1868); Strobl Fl. Admont II. 21 (1882). Peucedanum ostruthium Koch Gen. Umbellif. disp. 95 (1824). Peucedanum Imperatoria Endl. Medizinalpfl. 395 (1842). In Wäldern, an feuchten buschigen Stellen, in Schluchten, in der höheren Voralpen- und Krummholzregion. In den nördlichen Kalkalpen zerstreut am Dachsteinplateau; (auf dem Warschenegg), Pyrgas und Scheibl- stein bei Admont, auf dem Kalbling, dem Ennseck und Sulzkahrhund, auf dem Gamsstein und Hochkahr, häufig auf dem Prebichl, Eisenerzer Reichenstein und Hochschwab. Verbreitet und meist häufig in der ganzen Kette der Zentralalpen bis zum Wechsel. Wird auch häufig in Bauerngärten kultiviert und verwildert mitunter aus solchen, wie am Wildoner Schloßberge. Pastinaca. 1185 28. Pastinaca L. Pastinak. Blüten zwitterig, in zusammengesetzten Dolden. Kelchsaum ver- wischt oder undeutlich fünfzähnig. Kronblätter viereckig-rundlich, abgestutzt, eingerollt, gleich. Frucht (Abb. 38, Fig. 28) eiförmig oder rundlich, vom Rücken her flach zusammengedrückt, rundum vom flügelförmig abgeflachten Rande umgeben; Rückenrippen kräftig, glatt, die seitlichen von den Flügeln durch einen Zwischenraum getrennt. In den Tälchen je eine, an der Berührungsfläche zwei bis vier Striemen. Fruchtträger frei, zweiteilig. Nährgewebe an der Fugen- seite flach. Pastinaca L. Sp. pl. Ed. 1. 262 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 126 (1754); Endl. Gen. pl. 381 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 327 (1844); Maly Fl. Steierm. 167 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 167 (1897). Wicht. Literatur: (Celakovsky, Botanische Notizen, meist die böhmische Flora betreffend, in Österr. bot. Zeitschr. XXVII. 126 (1877). I. Pastinaca sativa Z. Gemeiner Pastinak. Zweijährig. Wurzel spindelig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1 m hoch, kantig gefurcht, kahl, Blätter oberseits kahl oder fast kahl, unterseits flaumig, ein- fach gefiedert, die Blättchen eiförmig bis lanzettlich, stumpf oder spitz, an der Basis verschmälert oder abgerundet, gekerbt oder gesägt, un- geteilt oder die seitlichen an der Basis 1—2-lappig, das endständige meist dreilappig. Hülle und Hüllchen fehlend oder aus 1—2 hinfälligen Blättchen bestehend. Doldenstrahlen 6—12, flaumig rauh, un- gleich. Blüten goldgelb. Früchte breit eiförmig bis fast kreisrund, 5—7 mm lang, mit etwa 0,5 mm breitem Flügelrande. Juli—September. In der Blattform sehr veränderlich. (Vergl. Freyn in Öst. bot. Zeitschr. XLVIII. p. 241 [1898]). Pastinaca sativa L. Spec. pl. Ed. 1. 262 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 337 (1844); Maly Fl. Steierm. 167 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 156 (1874); Strobl Fl. Admont II. 21 (1882. Anethum Pastinaca Wib. Fl. Werth. 146 (1799). Peucedanum Pastinaca Baill. Hist. pl. VII. 96 (1874); Beck Fl. N.-Öst. Il. 1. 650 (1892). Auf Wiesen, an Gräben, feuchten Abhängen, bis in die Voralpen- täler (700 m). In Obersteiermark bei Aussee unweit des Bahnhofes; im Ennstale sehr zerstreut bei Haus, Gröbming, Gstatterboden. Gemein im Murtale bei Unzmarkt abwärts, bei Seckau, im Liesing, Vordernberger und Mürztale; auch im Thörlgraben bei Aflenz. Gemein durch ganz Mittel- und Untersteiermark. 2. Pastinaca opaca Dernh. Haariger Pastinak. Zweijährig. Wurzel spindelig. Stengel aufrecht, wenigästig, unten kurzhaarig, Hayek, Flora von Steiermark. 75 1186 Heracleum. oben kahl, kantig gefurcht. Blätter beiderseits und ins- besondere am Blattstiel und den Scheiden behaart, einfach gefiedert, die Blättchen eiförmig bis eilanzettlich, an der Basis breit abgerundet bis rasch verschmälert, gesägt, meist ungeteilt. Hülle und Hüllchen fehlend oder aus 1—2 hinfälligen Blättchen bestehend. Doldenstrahlen 3—6, flaumig rauh, ziemlich gleich lang. Blüten gelb. Früchte eiförmig, 5—8 mm lang, mit etwa 0,5 mm breitem Flügelrande und deutlich konvexen Rippen. Juli—September. Pastinaca opaca ‚Bernh. in Hornem. Hort. Hafn. 961 (1813—14). Pasti- naca sativa b. opaca Celak. Prodr. Fl. Böhm. 888 (1876). Auf Äckern, Hütweiden, bisher nur bei Kraubath (Khek!), aber wohl weiter verbreitert und nur übersehen. 3. Subtribus. Tordyliinae (Koch) Drude. Randflügel der beiden Teilfrüchtchen fest aufeinander gefügt, deutlich verdickt und verhärtet. Tordylieae Koch Gen. Umb. 85 (1824). Tordyliinae Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pfanzenf. III. 8. 115, 238 (1897). 29. Heracleum Z. Heilkraut. Blüten zwitterig oder polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelch fünfzähnig. Kronblätter durch die eingeschlagene Spitze ver- kehrt-herzförmig, die randständigen meist größer, tief zweispaltig. Frucht (Abb. 38, Fig. 29) eiförmig, vom Rücken her flach zu- sammengedrückt, vom abgeflachten, deutlich verdickten Flügel- rande umgeben. Rippen flach, glatt, die seitlichen vom Flügel- rande deutlich getrennt. In den Tälchen je eine kräftige, nach unten zu verkürzte Ölstrieme; Berührungsfläche striemenlos oder 2—4-striemig. Fruchtträger frei, zweiteilig., Nährgewebe an der Fugenseite flach. Heracleum ZL. Sp. ‘pl. Ed. 1. 249 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 117 (1754); Endl. Gen. pl. 781 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 338 (1844); Maly Fl. Steierm. 168 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 239 (1898). Wicht. Literatur: Tümbal-Lagrave et Mercais, Essai monographique sur les especes frangaises du genre Heracleum in Revue de botanique V. 323 (1889). Briquet, Etude sur la morphologie et la biologie de la feuille chez l’Heracleum sphondylium L. in Arch. des sc. physiques et natur. (Geneve), 4. Per. XV. 189 (1903). Bestimmungsschlüssel. 1. Blätter einfach gefiedert mit 1—3 Paaren an den unteren Blättern eiförmigen stumpfen, an den oberen lanzettlichen, spitzen Blättchen. Striemen an der Berührungsfläche der Teilfrüchtehen sehr kurz oder fehlend . . . . . 2. Blätter anders gestaltet. Striemen an der Berührungsfläche der Teilfrüchtchen deutlicht:, nun Ka 38 0 ee EN R ER IBRERRAREEeTGREREEN Heracleum. 1187 I Nor er a ea LE Ze H. austriacum. ORTE an ee ER H. siifolium. 3. Alle Blütter ungeteilt, hand- oder fiederförmig gelappt mit dreieckigen spitzen Lappen, unterseits graugrün (Abb. 39, Fig. 3) . . H. Pollinianum. Wenigstens die oberen Blätter dreischnittig oder gefiedert (Abb. 39, Fig. 1, a la aha 4. III” Abb. 39. Blätter von Heracleum-Arten. 1., 2. H. elegans. 3. H. Pollinianum. 4. H. Spon- dylium. 5. H. Spondylium 8 angustifoium. 6 MH. sibiricum. 7. H. stiriacum. 8. H. longifolium, 75* 1188 Heracleum. 4. Abschnitte der Blätter bandförmig-lineal, 4--6 mal so lang als breit (Abb. 39, en Ta) ar in lo Real arıc. 2 Blattabschnitte nicht bandförmig- Tina], NR: nen 5. Pflanze, besonders die Doldenstrahlen, reich Honig, 2. H. sliriacum. Pflanze kahl oder fast kahl, Daldenktrahlen kahl . . . H. longifolium. 6. Die unteren Blätter ungeteilt oder dreischnittig mit sitzenden oder kurz ge- stielten, mitunter wiederholt geteilten Abschnitten (Abb. 39, Fig. 1, 2): H. elegans. Untere Blätter dreischnittig oder gefiedert mit lang gestielten seitlichen unteren Abschnitten . . a... 5. 7. Blattabschnitte grob eckig eat es Fruchtknoten kahl. Randblüten nicht strahlend (Abb. 39, Fig.6). - . - 20. „Beussiinnieum. Fruchtknoten flaumig. Randblüten strahlend: "Blattabschnitte meist einfach gesägt, (Abb.39) Big A, SD) Re ee NE Spondhlams I. Heracleum austriacum L. Österreichisches Heilkraut. Ausdauernd; Stengel aufrecht, einfach oder oben 1—2-ästig, bis 60 cm hoch, gefurcht, zerstreut steifhaarig. Blätter zerstreut steifhaarig, ein- fach gefiedert mit 1—4 voneinander entfernten Fiederpaaren; Blättchen sitzend oder sehr kurz gestielt, an den unteren Blättern eiförmig oder oval, gekerbt oder kerbsägig, das Endblättchen breit rundlich, stumpf dreilappig; an den oberen Blättern eilanzett- lich oder lanzettlich, spitz, scharf gesägt, am Grunde oft lappig, das Endblättchen tief dreispaltig mit spitzen Abschnitten und lang vor- gezogenen Endlappen. Hülle fehlend oder 1—2-blätterig. Dolden- strahlen 4—15, flaumig. Hüllchen mehrblätterig mit lang borstlichen Blättchen. Blüten weiß, selten rötlich, die randständigen strahlend, mit bis 10 mm langen Kronblättern. Frucht in der Jugend etwas be- haart, später kahl, rundlich-verkehrt-herzförmig, 6—9 mm lang; die Ölstriemen der Tälchen höchstens halb so lang als die Frucht, die der Berührungsfläche fehlend oder kaum 1 mm lang. Juli—September. Heracleum austriacum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 249 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 339 (1844); Maly Fl. Steierm. 168 (1868) z. T.; Strobl Fl. Admont II. 1. 22 (1882). Auf Wiesen, in Wäldern, an felsigen Abhängen, unter Krummholz, in der höheren Voralpen- und Krummholzregion (1000—1800 m) in der ganzen Kette der nördlichen Kalkalpen häufig, ab und zu auch in tieferen Lagen, wie im Gesäuse. Ändert ab: 8. glaberrimum Deck. Stengel und Blätter kahl. Heracleum austriacum Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 651 (1892). Auf der Voralpe bei Altenmarkt (Beck). 2. Heracleum siifolium (Scop.) Rehb. Rosenrotes Heilkraut. Ausdauernd; Stengel aufrecht, einfach oder oben 1—2-ästig, bis 50 cm Heracleum. 1189 hoch, gefurcht, zerstreut steifhaarig. Blätter zerstreut steifhaarig, ein- fach gefiedert mit 1—4 voneinander entfernten Fiederpaaren; Blättchen sitzend oder sehr kurz gestielt, an den unteren Blättern eiförmig oder oval, gekerbt oder kerbsägig, das Endblättchen rundlich, kurz dreilappig; an den oberen Blättern eilanzettlich oder lanzett- lich, spitz, grob gesägt, am Grunde oft lappig, das Endblättchen ein- fach oder tief dreispaltig mit spitzen Abschnitten und lang vor- gezogenem Endlappen. Hülle fehlend oder 1—2-blätterig. Dolden- strahlen 3—12, flaumig. Hüllchen mehrblätterig mit lang borstlichen Blättchen. Blüten stets rosenrot, die randständigen strahlend, mit bis 10 mm langen Kronblättern. Frucht in der Jugend steif- haarig, zuletzt fast oder ganz kahl, verkehrt-eiförmig, 8—9 mm lang. Die Ölstriemen der Tälchen höchstens halb so lang als die Frucht, die der Berührungsfläche fehlend oder kaum 1 mm lang. Tordylium siifolium Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 194 (1772). Heracleum siifolium Rehb. Fl. Germ. exe. 456 (1832); Hayek in Öst. bot. Zeitschr. LI. 389 (1901). Heracleum austriacum E. Weiss in Öst. bot. Zeitschr. IX. 125 (1859); Maly Fl. Steierm. 168 (1869) z. T., nicht Linne. An steinigen Stellen, unter Krummhelz- und Alpenrosen, in der höheren Voralpen- und Krummholzregion (1000—1900 m) der Kara- wanken und Sanntaler Alpen häufig. 3. Heracleum sibiricum Z. Sibirisches Heilkraut. Zweijährig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1,5 m hoch, gefurcht, zerstreut steifhaarig bis fast kahl. Blätter (Abb. 39, Fig. 6) zerstreut behaart, 1—2-paarig gefiedert, wenigstens das unterste Fiederpaar ziemlich lang gestielt. Ab- schnitte im Umriß herzeiförmig, spitz, eckig grob doppelt gesägt bis fiederlappig mit grob eckig gesägten Lappen, der End- abschnitt seichter oder tiefer dreilappig bis dreispaltig. Doldenstrahlen 8—20, spärlich flaumig. Hülle fehlend; Hüllchen mehrblätterig mit lineal-pfriemlichen abstehenden Blättchen. Blüten grünlichweiß, die randständigen nicht strahlend. Fruchtknoten kahl. Früchte kahl, rundlich verkehrt-eiförmig, 6—7 mm lang und 5—6 mm breit, die Striemen der Tälchen mindestens halb so lang wie die Frucht, die der Berührungsfläche deutlich, 1—2 mm lang. Juli—September. Heracleum sibiricum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 249 (1753); Rehb. Fl. Germ. exc. 458 (1832), nicht Koch. Wurde in Graz auf den Bauplätzen des ehemaligen Johanneum- Gartens vorübergehend verwildert beobachtet. Ist durch ganz Osteuropa und Nordasien weit verbreitet. 1190 Heracleum. 4. Heracleum Spondylium Z. Gemeines Heilkraut. Zweijährig. Stengel aufrecht, ästig, gefurcht, bis 1,5 m hoch, zerstreut steifhaarig oder fast kahl. Blätter (Abb. 39, Fig. 4) zerstreut behaart, 1—2-paarig gefiedert, wenigstens das unterste Fiederpaar ziemlich lang ge- stielt. Abschnitte im Umriß herzeiförmig, stumpf oder zugespitzt, fiederlappig mit unregelmäßig klein gesägten Lappen, der Endabschnitt seichter oder tiefer 3—5-spaltig. Doldenstrahlen flaumig, rauh, 10—25. Hülle fehlend; Hüllchen vielblätterig mit lineal-pfriem- lichen abstehenden Blättehen. Blüten grünlich- oder gelblichweiß oder rötlich, die randständigen deutlich strahlend mit bis 5 mm langen, äußeren Kronblättern. Fruchtknoten flaumig. Früchte ver- kehrt-herzförmig, 7—8 mm lang und 5—6 mm breit, die Striemen der Tälchen mehr als halb so lang wie die Frucht, die der Berührungs- fläche deutlich, 1—3 mm lang. Juli—September, nach der Wiesenmahd. Heracleum Spondylium Z. Sp. pl. Ed. 1. 249 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 338 (1844) exkl. 8.; Maly Fl. Steierm. 168 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 156 (1874); Strobl Fl. Admont II. 22 (1882). Heracleum protheiforme o. Branca ursina Cr. Stirp. Austr. III. 11 (1762). Heracleum Branca Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 204 (1772). Auf feuchten und gedüngten Wiesen, auf Äckern, seltener in feuchten Waldschluchten, gemein und meist massenhaft bis in die Voralpen. Ändert ab: ß. angustifolium (Ür.) Celak. Blätter (Abb. 39, Fig. 5) zwei- bis vierpaarig gefiedert mit fiederspaltigen Abschnitten und gesägten oder gegen die Basis zu fiederlappigen Abschnitten zweiter Ordnung. Heracleum protheiforme =. angustifolium Cr. Stirp. Austr. III. 12 (1762). Heracleum Spondylium ß. angustifolium Celak. Prodr. Fl. Böhm. 574 (1867). Heracleum angustifolium Jacg. Fl. Austr. Icon. II. 46 Tab. 173!! (1774), nicht Enum. stirp. Vind. 177 (1762). Heracleum Spondylium £. elegans Koch Syn. Ed. 1. 308 (1837) z. T.; Freyn in Öst. bot. Zeitschr. L. 428 (1900). An Waldrändern und auf Wiesen, sehr zerstreut. Am Prebichl (Freyn), bei Graz (Maly!) und Mariatrost (Freyn). 5. Heracleum elegans (Cr.) Jacg. Ausdauernd; Stengel aufrecht, oben meist ästig, zerstreut steifhaarig. Blätter (Abb. 39, Fig. 1, 2) steif- haarig, die untersten meist bis etwa zur Mitte dreispaltig mit meist dreispaltigem Mittel- und zweispaltigen Seitenlappen, die Abschnitte zweiter Ordnung zugespitzt, gesägt, ungeteilt oder fiederlappig bis fieder- spaltig, seltener die unteren Blätter dreischnittig mit sitzenden oder sehr kurz gestielten seitlichen Abschnitten und einfach- bis dreifach- fiederspaltigen und gesägten Segmenten. Abschnitte letzter Ordnung Heracleum. 1191 von verschiedener Breite, 1—3 mal so lang wie breit. Obere Stengel- blätter verschiedenartig handförmig geteilt, oft von den unteren sehr abweichend, mit spitzen gezähnten Zipfeln. Blattscheiden weit bauchig aufgetrieben, dicht borstig behaart. Doldenstrahlen 10—25, flaumig-rauh. Hülle fehlend oder ein- bis wenig-blätterig; Hüllchen vielblätterig mit lineal-pfriemlichen Blättchen. Blüten weiß, die rand- ständigen strahlend. Früchte kahl, verkehrt-eiförmig, 9—10 mm lang und 7—S mm breit, die Striemen der Tälchen mehr als halb so lang wie die Frucht, die der Berührungsfläche deutlich, 2—3 mm lang. August, September. Ist in der Blattform in der unglaublichsten Weise veränderlich. Heracleum protheiforme y. elegans aut problematicum (rantz Stirp. Austr. III. 10 T. II (1762). Heracleum elegans Jaeg. Fl. Austr. Icon. II. 46 T. 175!! (1774), ein Exemplar mit sehr weit gehender Blatteilung, nicht Nevole in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIIl. (96) (1908). Heracleum angustifolium Jacgq. Enum. Stirp. Vind. 173 T. 2. fig. 1 (1762), nicht Fl. Austr. Icon. II. 46, T. 175. Heracleum Spondylium ߣ. elegans Koch Syn. Ed. 1. 308 (1837) z. T. Heracleum asperum Maly F]. Steierm. 168 (1868), nicht M. B. Heracleum montanum Strobl Fl. Admont II. 22 (1882); Freyn in Öst. bot. Zeitschr. XLVIII. 307 (1898), nicht Schleicher in Gaud. Fl. Helv.‘I1I. 319 (1828). Heracleum an- gustifolium #. pyrenaicum und £. elegans Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 652 (1892). An Waldrändern, in Schluchten, unter Voralpengekräut und Krumm- holz, im Felsschutt, in der höheren Voralpen- und Krummholzregion der nördlichen Kalkalpen zerstreut. Am Aufstieg von Admont zur Scheibelegger Hochalm, auf dem Hochzinödl, zwischen Pyrgas und Scheiblingstein, auf der Ardning, auf dem Trenchtling, Eisenerzer Reichenstein, in den Schluchten der Raxalpe, besonders am Reistaler Steig. Ferner in den Niederen Tauern auf dem Hochschwung bei Rottenmann. 6. Heracleum longifolium Jacg. Langblätteriges Heilkraut. Ausdauernd. Stengel kräftig, bis 2 m hoch, kantig gefurcht, kahl. Blätter (Abb. 39, Fig. 8) kahl, einfach dreischnittig mit bis zum Grunde dreiteiligem Mittel- und zweiteiligen oder gefiederten seitlichen Abschnitten erster Ordnung und lineal-bandförmigen, bis 25 cm langen und 3—4 cm breiten, unregelmäßig grob gesägten bis fieder- lappigen, allmählich zugespitzten Abschnitten zweiter Ordnung. Blatt- scheiden bauchig aufgetrieben, kahl. Dolden 20—30-strahlig; Doldenstrahlen kahl. Hülle fehlend; Hüllchen mehrblätterig mit lineal-pfriemlichen Blättchen. Blüten weiß, die randständigen strahlig. Fruchtknoten kahl. Früchte kahl, verkehrt-eiförmig, vorn gestutzt oder ausgerandet, Striemen fast so lang wie die Frucht, die der Be- rührungsfläche mehr als halb so lang. Juli, August. 1192 Heracleum. Heracleum longifolium Jacg. Fl. Austı. Icon. 11. 46 T. 174!! (1778). Heracleum angustifolium Jacg. Enum. Stirp. Vind. 217, T. 2 fig. 2 (1763), nicht ]. e. f. 1., nicht Fl. Austr. Icon. II. 46, T. 173 (1778), nicht Linne. Hera- cleum angustifolium y. longifolium Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 652 (1892). In Schluchten der Kalkvoralpen höchst selten, bisher nur im Salza- tale bei Weichselboden (Nevole)). 7. Heracleum stiriacum Hay.‘). Steirisches Heilkraut. Stengel aufrecht, ästig, bis 1 m hoch, kantig gefurcht, flaumig-rauh. Blätter (Abb. 39, Fig. 7) oberseits dunkelgrün, rauh, unterseits blaugrün, reichlich flaumig, dreischnittig oder zweipaarig gefiedert, mit nochmals zwei- bis dreischnittigen Abschnitten erster und fiederspaltigen Abschnitten zweiter Ordnung. Abschnitte letzter Ordnung bandförmig- lineal, bis 15 cm lang und 1—3 cm breit, ungleich grob gesägt; die obersten Blätter oft einfach handförmig 3—5-teilig. Blattscheiden auf- geblasen, dicht borstig behaart. Dolden 15—25-strahlig; Doldenstrahlen dicht flaumig rauh. Hülle fehlend; Hüllchen mehrblätterig mit lineal-pfriemlichen Blättchen. Blüten weiß, selten rötlich, die rand- ständigen strahlend. Fruchtknoten dicht flaumig. Früchte kahl, rund- lich herzförmig, 8 mm lang und fast ebenso breit, Striemen mehr als halb so lang wie die Frucht, die der Berührungsfläche deutlich. August, September. Heracleum stiriacum Hay. Fl. Steierm. I. 1192 (1910). Heracleum ele- gans Nevole in Verh. zool. bot. Ges. Wien LVIII. (96) (1908), nicht Jaequin. An Waldrändern der Voralpen, zerstreut und selten. Bei Rotten- mann (Nevole!), Eisenerz (Nevole!), beim Blechwalzwerk Gmeingrube nächst St. Peter-Freyenstein (Freyn!). 8. Heracleum Pollinianum Bertol. Veroneser Heilkraut. Aus- dauernd; Stengel aufrecht, bis über 1 m hoch, ästig, kantig gefurcht, flaumig-rauh. Blätter (Abb. 39, Fig. 3) oberseits dunkelgrün, zerstreut kurz flaumig, unterseits durch dicht flaumige Behaarung etwas graugrün, alle ungeteilt, im Umriß herzförmig dreieckig, mehr minder tief fiederlappig mit dreieckigen, spitzen, doppelt gesägten Ab- schnitten. Blattscheiden dicht flaumig-borstig. Dolden 15—25- strahlig; Doldenstrahlen flaumig-rauh. Hülle fehlend; Hüllchen mehr- ') Caulis erectus, ramosus, ad 1 m altus, angulato-sulcatus, pubescenti-scaber. Folia supra obscure viridia, asperula, subtus caesia, pubescentia, ternata vel bijugi- pinnata, segmentis primae ordinis iterum bi- vel tripartitis, segmentis secundae ordi- nis pinnatifidis, laciniis linearibus usque ad 15 cm longis et 1—3 em latis inae- qualiter serratis. Umbellae radii dense pubescenti-scabri. Flores marginales radiantes. Fructus glabri, rotundato-obcordati, 8 mm longi et fere aequilati, glabri. Tordylium. 1193 blätterig mit lineal-pfriemlichen Blättchen. Blüten weiß, die rand- ständigen etwas strahlend. Früchte schwach flaumig, zuletzt fast kahl, verkehrt-eiförmig, vorn gestutzt, 8—9 mm lang und 6—7 mm breit; Striemen mehr als halb so lang wie die Frucht, die an der Berührungs- fläche deutlich. Juli, August. Heracleum Pollinianum Bertol. Fl. Ital. III. 433 (1847). Heracleum amplifolium Poll. Fl. Veron. I. 339 (1822); Host Fl. Austr. I. 375 (1827), nicht Lapeyrouse. Heracleum pyrenaicum Poll. Hort. et prov. Veron. pl. nov. 8 (1816); A. Kern. Sched. fl. exs. Austro-Hung. I. 27 (1882), nicht Lamarck. Hera- celeum montanum Hayek in Abh. zool. bot. Ges. Wien IV. 2. 115 (1907), nicht Schleicher. An Waldrändern, steinigen buschigen Stellen der höheren Voralpen- und Krummholzregion der Sanntaler Alpen, bisher nur bei Sulzbach (Dergane!),; (häufiger im angrenzenden Krain in der Bela dolina, Na podeh und unter dem Kankersattel). 30. Tordylium Z. Zirmet. Blüten zwitterig oder polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelch fünfzähnig. Kronblätter durch die eingesehlagene Spitze verkehrt-herz- förmig, die randständigen strahlend, tief zweilappig. Früchte (Abb. 38, Fig. 30) eiförmig bis kreisrund, vom Rücken her flach zusammen- gedrückt, von einem verdickten Rand umzogen. Rippen schwach entwickelt, undeutlich. In den Tälchen ein bis mehrere, an der Berührungsflächke 4—10 undeutliche Ölstriemen. Frucht- träger frei, zweiteilig, Nährgewebe an der Fugenseite flach. Tordylium Z. Sp. pl. Ed. 1. 239 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 111 (1754); Endl. Gen. pl. 782 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 339 (1844); Maly Fl. Steierm. 168 (1868). s I. Tordylium maximum L. Großer Zirmet. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, ästig, gefurcht, kurz angedrückt steifhaarig. Blätter einfach gefiedert, die Blättchen angedrückt steifhaarig, ein- geschnitten grob gekerbt, stumpf oder spitz, die der unteren Blätter eiförmig, die der oberen lanzettlich. Hülle mehrblätterig, ihre Blättchen pfriemlich-lanzettlich, viel kürzer als die Doldenstrahlen. Doldenstrahlen 5—15, dicht steifhaarig. Hüllchen mehrblätterig mit pfriemlich-lanzett- lichen Blättehen. Blüten weiß, die randständigen strahlend mit bis 4 mm langen Kronblättern. Früchte eirundlich, mit wulstig verdicktem Rande, 5—7 mm lang, länger als ihr Stiel, dicht angedrückt steifhaarig, mit einstriemigen Tälchen. Juli, August. Tordylium maximum L. Spec. pl. Ed. 1. 240 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 339 (1844); Maly Fl. Steierm. 168 (1868). 1194 Siler. An steinigen buschigen Stellen, in Weingärten, nur vorübergehend eingeschleppt, wie bei Luttenberg (Verbniak), Marburg (Praesens). 3. Tribus: Laserpitieae Drude. Zwischen den Hauptrippen Nebenrippen entwickelt, welche den ersteren gleichartig sind oder sie an Größe übertreffen. Früchte glatt. Nährgewebe an der Fugenseite flach. In dem den Fruchtträger um- gebenden Parenchym keine Kristalle. Laserpitieae Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 115 (1897). 1. Subtribus. Silerinae Koch. Nebenrippen schwach entwickelt, kleiner als die Nebenrippen. Silerinae Koch Gen. Umbellif. Disp. 84 (1824); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 115, 242 (1897). 3l. Siler Or. Roßkümmel. Blüten polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelch fünfzähnig. Kronblätter durch die eingeschlagene Spitze verkehrt-herzförmig, gleich. Frucht (Abb. 38, Fig. 31) länglich-eiförmig, vom Rücken her flach zu- sammengedrückt. Hauptrippen fünf, kantig, die seitlichen randständig, kräftiger, die Nebenrippen etwas kleiner, abgerundet. In den Tälchen unter den Nebenrippen je eine, jederseits der Fugenfläche zwei Ölstriemen. Fruchtträger frei, zweiteilig. Nährgewebe an der Fugenseite schwach konkav. Siler Cr. Stirp. Austr. III. 60 (1764) z. T.; Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 217 (1772); Endl. Gen. pl. 783 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 340 (1844); Maly Fl. Steierm. 168 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 3. 242 (1897). I. Siler trilobum (Jacq.) Or. Dreilappiger Roßkümmel. Aus- dauernd; Wurzelstock senkrecht, walzlich, dick, schopfig. Stengel auf- recht, ästig, bis 1,50 m hoch, stielrund, fein gerillt, kahl, bläulich bereift. Blätter kahl, unterseits bläulich bereift, die unteren doppelt dreizählig, seltener doppelt gefiedert, die oberen einfach drei- zählis; Blättehen rundlich, stumpf, grob ungleich gekerbt, die endständigen meist drei-, die seitlichen zweilappig. Hülle und Hüllchen fehlend oder wenigblätterig. Doldenstrahlen 12—50, verlängert. Blüten weiß, vor dem Aufblühen rötlich. Früchte länglich-eiförmig, S—10 mm lang. Mai, Juni. Siler trilobum ©'r. Stirp. Austr. III. 62 (1764); Koch Syn. Ed. 2. 340 (1844); Maly Fl. Steierm. 168 (1868). Laserpitium trilobum Jaeg. En. Stirp. Vind. 48 (1762). Laserpitium aquilegifolium Jacg. Fl. Austr. Ic. II. 29 T. 147 (1774). Siler aquilegifolium Gärtn. De fruct. I. 92 (1797). Physospermum commutatum Vest in Steierm. Zeitschr. III. 161 (1821), nicht Spr. Laserpitium. 1195 An buschigen felsigen Abhängen, Weingartenrändern, Waldrändern, zerstreut bis in die Voralpen, nur auf Kalk. Bei Aussee (Kevl)), Palfau (Wettstein); bei Peggau (Wettstein), bei St. Gotthard (Maly!) und Gösting! bei Graz. Angeblich auch bei Marburg (Maly) und Neuhaus (Reichardt). 2. Subtribus. Thapsiinae Koch. Frucht vom Rücken her zu- sammengedrückt. Hauptrippen fädlich oder schmal geflügelt; Neben- rippen breit geflügelt, breiter als die Hauptrippen. Thapsieae Koch Gen. Umbellif. Disp. 73 (1824). Thapsiinae Drude in Engl. u. Prantl Pflanzenf. III. 8. 115, 244 (1898). 32. Laserpitium Z. Laserkraut. Blüten zwitterig oder polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelchzähne deutlich, breit lanzettlich, spitz. » Kronblätter durch die eingeschlagene Spitze verkehrt-herzförmig, gleich. Früchte (Abb. 38, Fig. 32) eiförmig bis länglich, vom Rücken her zusammengedrückt. Hauptriefen fädlich, glatt oder etwas borstig, die seitlichen auf der Fugenfläche liegend. Nebenrippen breit geflügelt. In den Tälchen unter den Nebenriefen je eine, an der Berührungsfläche zwei Ölstriemen. Fruchtträger frei, zweiteilig. Nährgewebe an der Fugen- seite flach oder schwach konkav. Laserpitium Z. Sp. pl. Ed. 1. 248 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 118 (1754); Endl. Gen. pl. 784 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 340 (1844); Maly Fl. Steierm. 168 (1868); Drude in Engl. u. Prant! Nat. Pflanzenf. III. 8. 246 (1897). Bestimmungsschlüssel. 1. Stengel gefurcht, meist behaart -. -. » . 2 2.2.2.2... L. prutenicum. Stangell stielrund, Ferilit Jkallın cz AN Sup. cn a le 2 2. Blättehen herzeiförmig, breit, grob gesägt - » » » 2. . L. latifolium. Blättchen lanzettlich oder fiederspaltig Sr in As Zeenolden :20-—-80-strahlapı, 2 u ee ee enSEkahr Dolden 5—15-strahlig . . » » 2 2 2 20202020. L. peucedanoides. I. Laserpitium latifolium L. Breitblätteriges Laserkraut. Ausdauernd; Wurzelstock dick, schopfig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1,50 m hoch, stielrund, gerillt, kahl. Blätter doppelt dreizählig oder dreischnittig mit einfach oder doppelt gefiederten Abschnitten; Blättchen herzeiförmig bis -länglich, ungeteilt, grob gesägt, unter- seits blaugrün. Hülle vielblätterig mit lanzettlichen zurückgeschlagenen Blättchen. Dolden sehr groß; Doldenstrahlen 20—50, innen rauh, Hüllchen vielblätterig, mit borstlichen Blättchen. Früchte rundlich, fast prismatisch, S—9 mm lang. Flügel 2—3 mm breit, oft runzelig. Juni— August. 1196 Laserpitium. Laserpitium latifolium Z. Sp. pl. Ed. 1. 248 (1753); Kock Syn. Ed. 2. 340 (1844); Maly Fl. Steierm. 169 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 156 (1874); Strobl Fl. Admont II. 96 (1882). Ändert ab: a. glabrum (Or.) Neilr. Blattspindel und Unterseite der Blätt- chen kahl. Laserpitium glabrnm Cr. Stirp. Austr. III. 54 (1764, Laserpitium latifolium «. glabrum Neilr. Fl. N.-Öst. 637 (1858); Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 156 (1874). Laserpitium latifolium z. typicum Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 659 (1892). An steinigen buschigen Stellen, Waldrändern, an Felsen, bis in die Voralpen, nur auf Kalk, verbreitet durch die ganze Kette der nördlichen Kalkvoralpen. Ferner im Murtale auf der Frauenwiese bei Murau, bei Oberwölz, am Hölzlkogel, Falkenberg und bei Reifling nächst Juden- burg. In den Zentralalpen an den Kalkwänden ober dem Sattentale und im Sunk bei Trieben. In der Bärenschütz bei Mixnitz, bei Peggau, Stübing, bei St. Gotthard, Gösting, Eggenberg und St. Martin bei Graz. In Untersteiermark seltener, wie bei Neuhaus, auf der Merzlica bei Trifail, in den Sanntaler Alpen. 3. asperum (Or.) Neilr. Blattspindel und Unterseite der Blätter zerstreut kurzhaarig. Laserpitium asperum Cr. Stirp. Austr. III. 50 (1764). Laserpitium latifolium ß. asperum Neilr. Fl. N.-Öst. 637 (1858); Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 156 (1874). An gleichen Stellen wie vorige. In der Bärenschütz bei Mixnitz (Freyn!). Bei Gösting! und St. Gotthardt (Maly!), bei Graz mit voriger!. Häufiger in Untersteiermark bei Pöltschach und. auf dem Wotsch, bei Mahrenberg, am Bachergebirge bei Roßwein, Faal; bei Cilli, Tüffer, Trifail. 2. Laserpitium Siler Z. Schmalblätteriges Laserkraut. Aus- dauernd; Wurzelstock dick, schopfig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1 m hoch, stielrund, fein gerillt, kahl. Blätter dreischnittig mit doppelt gefiederten Abschnitten; Blättchen lanzettlich mit verschmälerter Basis, stumpf oder spitz, ganzrandig, einzelne mitunter 2—3-spaltig, kahl. Hülle vielblätterig, mit lanzettlichen, spitzen Blätt- chen. Doldenstrahlen 20—30, an der Innenseite flaumig-rauh. Hüll- chen vielblätterig mit lanzettlich-pfriemlichen Blättchen. Blüten weiß. Früchte länglich, 9—12 mm lang, mit 1 mm breiten Flügeln. Juni bis August. Laserpitium Siler L. Spec. pl. Ed. 1. 249 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 342 (1844); Maly Fl. Steierm. 168 (1868). Laserpitium. 1197 An steinigen buschigen Abhängen, an Felsen, bis in die Voralpen, nur auf Kalk. In Öbersteiermark nur bei Aussee, an den Abhängen der Schnee- und Raxalpe und auf dem Polster bei Vordernberg. Häufig in Untersteiermark. Auf dem Wotsch und dem Donatiberge; bei Neu- haus, Windischgraz, Franz, Cilli, Tüffer, Trifail, Lichtenwald, Drachen- burg, Montpreis, überall in den Sanntaler Alpen. 3. Laserpitium peucedanoides /. Haarstrangartiges Laser- kraut. Ausdauernd; Wurzel schopfig. Stengel aufrecht, einfach oder ästig, bis 50 cm hoch, stielrund, fein gerillt, kahl, blattlos oder 1—2-blätterig. Blätter kahl, die grundständigen dreischnittig mit doppelt gefiederten Abschnitten, die stengelständigen einfach ge- fiedert; Blättchen lanzettlich bis lineal-lanzettlich, ganzrandig, spitz. Hülle wenigblätterig mit lanzettlichen, spitzen Blättehen. Dolden- strahlen 2—10, kahl und glatt. Hüllchen mehrblätterig, mit lanzettlich- pfriemlichen Blättchen. Blüten weiß. Früchte eirundlich, 6—8 mm lang, oft rot überlaufen, mit fast 2 mm breiten Flügeln. Juli, August. Laserpitium peucedanoides L. Amoen. IV. 310 (1759); Koch Syn. Ed. 2. 342 (1844); Maly Fl. Steierm. 169 (1868). An Waldrändern, steinigen Stellen, im Felsschutt, unter Krummholz und Alpenrosen, in den Karawanken und Sanntaler Alpen von der Tal- sohle bis in die Krummholzregion (1700 m) gemein, ferner in der Hudna lukna bei Wöllan. 4. Laserpitium prutenicum ZL. Preußisches Laserkraut. Aus- dauernd; Wurzel spindelig, nicht schopfig. Stengel aufrecht, kantig gefurcht, bis 1 m hoch, ästig, mehr minder steifhaarig, selten kahl. Blätter oberseits kahl, unterseits am Mittelnerven gleich dem Blattstiel steifhaarig, einfach- bis doppelt-gefiedert mit eingeschnitten- fiederspaltigen. Blättehen und lanzettlichen Zipfeln. Hülle und Hüllchen vielblätterig mit lanzettlichen, zurückgeschlagenen Blättchen. Doldenstrahlen 12—20, an der Innenseite flaumig-rauh. Blüten gelblichweiß. Früchte 4—5 mm lang, mit 2 mm breiten Flügeln. Juli, August. Laserpitium prutenicum Z. Sp. pl. Ed. 1. 248 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 342 (1844); Maly Fl. Steierm. 169 (1868). Laserpitium gallicum Jacg. En. Stirp. Vind. 48 (1762), nicht L. Laserpitium selinoides Cr. Stirp. Austr. III. 55 (1764). Ändert ab: «. glabrum Wallr. Stengel und Blätter kahl öder fast kahl. Laserpitium pruthenicum var. glabrum Wallr. Med. erit. 118 (1822); DC. Prodr. IV. 206 (1838); Preissm. in Mitt. nat, Ver. Steierm. (1895) 107. 1198 Daueus. In Wäldern in Mittel- und Untersteiermark zerstreut. Bei St. Leon- hard nächst Graz; auf den Wirrbergen bei Gleichenberg; bei Fürstenfeld, Radkersburg. Bei Eibiswald; auf dem deutschen Kalvarienberge und bei den drei Teichen bei Marburg, bei Neuhaus, Hochenegg, Trifail. In Obersteiermark bisher nur bei Lind nächst Zeltweg (Pilhatsch!). 8. hirtum Wallr. Stengel und Blätter mehr minder steifhaarig. Laserpitium pruthenicum var. hirtum Wallr. Sched. crit. 118 (1822). Seltener, bisher nur bei Hochenegg! 4. Tribus: Dauceae Koch. Über den Striemen zwischen den fünf Hauptrippen Nebenrippen entwickelt, von denen die randständigen oft größer sind als die rücken- ständigen. Nebenrippen gekerbt oder mit Stachelreihen besetzt. Nähr- gewebe an der Fugenseite flach. In dem den Fruchtträger umgebenden Parenchym keine Kristalle. Dauceae (Rechb. Consp. 142 [1824], bloßer Name); Koch Gen. Umb. 76 (1824); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 247 (1898). 32. Daucus Z. Möhre. Blüten zwitterig, in zusammengesetzten Dolden. Kelch schwach fünfzähnig. Kronblätter verkehrt-herzförmig-zweilappijg mit ein- geschlagener Spitze. Frucht (Abb. 38, Fig. 33) eiförmig, vom Rücken her zusammengedrückt, dicht stachlig und Griffelpolster sowie Griffel . zwischen den Stacheln einschließend.. Hauptrippen fädlich, kurz borstig, die seitlichen an der Berührungsfläche stehend. Nebenrippe in eine einfache Reihe langer pfriemlicher oder widerhackiger Stacheln aufgelöst. In den Tälchen unter den Nebenrippen je eine Ölstrieme. Fruchtträger frei, zweiteilig. Nährgewebe an der Fugen- seite flach. Daucus ZL. Sp. pl. Ed. 1. 242 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 113 (1754); Endl. Gen. pl. 785 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 343 (1844); Maly Fl. Steierm. 169 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 248 (1898). I. Daucus Carota L.. Gemeine Möhre. Zweijährig. Stengel aufrecht, ästig, bis 60 em hoch, gefurcht, steifhaarig. Blätter steifhaarig oder fast kahl, einfach- bis doppelt-gefiedert mit 1—2-fach fiederspaltigen Blättehen und lanzettlichen Zipfeln. Dolden sehr lang gestielt. Hülle vielblätterig, ihre Blättchen ungefähr so lang wie die Doldenstrahlen, fiederteilig mit linealen spitzen Abschnitten. Doldenstrahlen vor und nach der Blüte zusammenneigend. Hüllchen vielblätterig mit ungeteilten oder 2—3-spaltigen Blättchen. Blüten Daueus. Caucalis. 1199 weiß, die mittlere in der Dolde oft größer und schwarzpurpurn. Frucht eiförmig, 2—3 mm lang, mit weißen etwa 1 mm breiten Borsten; Fugenfläche durch die seitliche Lage der Randrippen breit. Juni— Oktober. Daucus Carota L. Sp. pl. Ed. 1. 242 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 343 (1844); Maly F}. Steierm. 169 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 156 (1868); Strobl Fl. Admont II. 22 (1882). Auf Wiesen, an Rainen, auf wüsten Plätzen, gemein bis in die Voralpen. Die Kulturform ist: b. sativa DC. Wurzel dick, fleischig, gelb bis violett, meist gelbrot. Daucus Carota ß. sativa DC. Prodr. IV. 211 (1830). Wird allgemein wegen der Wurzel („gelbe Rübe“) in Gemüsegärten und auf Äckern in mehreren Formen gebaut, deren wichtigste sind: «. sulfurea Alef. Wurzel lang, spindelig, hellgelb. Daucus Carota sulfurea Alef. Landw. Fl. 161 (1866). 3. aurantia Alef. Wurzel lang, spindelig, gelbrot. Daucus Carota aurantia Alef. Landw. Fl. 161 (1866). y. curta Alef. (Karotte) Wurzel kurz zylindrisch, stumpf, meist gelbrot. Dauens Carota curta Alef. Landw. Fl. 161 (1866). 5. Tribus: Scandiceae (©. Koch. Hauptrippen deutlich, seltener schwach; Nebenrippen in den Täl- chen fehlend oder vorhanden, oft borstig, niedriger als die Hauptrippen. Nährgewebe an der Fugenseite gefurcht oder eingerollt. In dem den Fruchtträger umgebenden Parenchym Kristalldrusen vorhanden. Scandiecineae ©. Koch in Linnaea XVI. 363 (1841); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 115, 147 (1897). 1. Subtribus. Caucalinae Koch. Frucht eiförmig bis kugelig; Teilfrüchtchen halbkreistörmig oder seitlich zusammengedrückt. In den Tälchen über den Striemen wulstige, meist mit Stachelreihen dicht be- setzte Nebenrippen entwickelt. Caucalineae Koch Gen. Umbellif. Disp. 76, 79 (1824). Caucaulinae Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 115, 154 (1897). 34. Caucalis Z. Haftdolde. Blüten polygam, in wenigstrahligen, zusammengesetzten Dolden. Kelchzähne dreieckig, an der Frucht bleibend und ein fünfzähniges Krönchen bildend. Kronblätter durch die eingeschlagene Spitze verkehrt- herzförmig, die randständigen strahlend. Frucht (Abb. 38, Fig. 34) ei- 1200 Caucalis. förmig, von der Seite schwach zusammengedrückt. Teilfrüchte am Querschnitt fünfeckig oder halbkreisförmig;, Hauptrippen niedrig, borstig oder feinstachelig, die randständigen verdickt; zwischen den Hauptrippen je eine bis drei Reihen kräftiger oft hackiger Stacheln. In den Tälchen je eine Ölstrieme. Nährgewebe an der Berührungsfläche tief längsfurchig mit umgerollten Rändern. Caucalis L.. Sp. pl. Ed. 1. 240 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 113 (1754) z. T.; Hoffm. Gen. pl. Umbellif. 54 (1814); Endl. Gen. pl. 786 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 343 (1844); Maly Fl. Steierm. 169 (1868); Drude in Engl. u. Pranil Nat. Pflanzenf. III. 8. 157 (1897). I. Caucalis daucoides 2. Gemeine Haftdolde. Einjährig. Stengel aufrecht, ästig, bis 40 cm hoch, gefurcht, zerstreut steifhaarig oder kahl. Blätter doppelt-gefiedert mit kammförmig-doppelt-fieder- spaltigen Blättchen und etwa 1 mm breiten kurzen Zipfeln. Dolden meist dreistrahlig. Hülle fehlend oder einblätterig; Hüllchen 3—5- blätterig mit lanzettlichen, hinfälligen Blättchen. Blüten klein, weiß oder rötlich, die randständigen strahlend. Früchte eiförmig, etwa 10 mm lang; die Hauptrippen borstig feinstachelig, in den Tälchen je eine Reihe widerhackiger, blaßgelber, dem Querdurchmesser der Frucht an Länge gleichkommender oder ihn übertreffender Stacheln. Mai—September. Caucalis daucoides Z. Syst. nat. Ed. 12. 205 (1766—68), Mant. II. 351 (1771); Koch Syn. Ed. 2. 344 (1844); Maly Fl. Steierm. 169 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 156 (1874), nicht L. Sp. pl. Ed. 1. 241 (1753), welche = Daucus platycarpus (L.) Ce. (Orlaya platycarpa Koch). Auf Brachen, wüsten Plätzen, auf Äckern, in Weingärten, zerstreut. Bei Leoben und Maria-Trost bei Graz, wohl nur zufällig. In den Wein- gärten des Posruck und der windischen Bühel bei Langental, St. Kunigund nächst Pößnitz, Marburg, Potschgau; am Bachergebirge bei Lembach; bei Bad Neuhaus, im Feistritzgraben bei Drachenburg. 2. Caucalis muricata Bisch. Weichstachlige Haftdolde. Ein- jährig. Stengel aufrecht, ästig, bis 40 em hoch, gefurcht, zerstreut steif- haarig oder kahl. Blätter doppelt-gefiedert mit kammförmig-doppelt- fiederspaltigen Blättchen und etwa 1 mm breiten, kurzen Zipfeln. Dolden meist dreistrahlig. Hülle fehlend oder einblätterig; Hüllchen 5-blätterig mit lanzettlichen hinfälligen Blättehen. Blüten klein, weiß oder rötlich, die randständigen strahlend. Früchte eiförmig, etwa 10 mm lang, die Hauptrippen borstig feinstachelig, zwischen ihnen je eine Reihe aus kurz kegeliger Basis widerhackiger, auf- wärtsgerichteter Stachelchen, die viel kürzer als der Quer- durchmesser der Frucht sind. Mai—September. 5) oO Er « Flora von Steiermark Eine systematische Bearbeitung der im Herzogtum Steiermark wildwachsenden oder im Großen gebauten Farn- und Blütenpflanzen nebst einer pflanzengeographischen Schilderung des Landes Mit Benutzung eines vom naturwissenschaftlichen Verein für Steiermark angelegten Standortskataloges bearbeitet von Dr. August von Hayek Privatdozent an der Universität Wien Erster Band — Heft 16 (Schluss) Ausgegeben am 15. April 1911 BERLIN VERLAG VON GEBRÜDER BORNTRAEGER W 35 SCHÖNEBERGER UFER 12a 1911 AIR. sr UUe f ” Torilis. 1201 Caucalis- muricata Bisch. Del. sem. hort. Heidelb. (1839) in Linnaea Literaturber. 131 (1840); Koch Syn. Ed. 2. 344 (1844); Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 156 (1874), nicht Or. Class. Umbellif. 114 (1767), welche = Daucus muricatus L. Caucalis daucoides £. muricata Gren. Godr. Fl. france. I. 674 (1848). Zerstreut in Weingärten bei Friedau, Allerheiligen und im an- grenzenden Kroatien bei Lovredan (Murmann). 35. Torilis Adans. Klettenkerbel. Blüten polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelchzähne fünf, dreieckig-lanzettlich, bleibend. Kronblätter weiß oder rot, verkehrt-eirund mit eingeschlagenem Zipfel, die äußeren etwas größer. Früchte (Abb. 38 f. 35) kurz eiförmig, seitlich zusammengedrückt, zweiknotig, sehr dicht mit gekrümmten rauhen Stacheln besetzt, ungeschnäbelt. Rippen sehr dünn, fein gewimpert. In den Tälchen je eine schwach vorspringende Ölstrieme. Fruchtträger frei, zweiteilig. Nährgewebe an der Fugenfläche tief ausgehöhlt. Torilis Adans. Fam. Il. 99 (1762); Koch Gen. Umbell. distr. 80 (1824): Endl. Gen. pl. 768 (1836-40); Koch Syn. Ed. 2. 344 (1844); Maly Fl. Steierm. 169 (1868); Drude in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 8. 155 (1897). Caucalis z. T. Benth. Hook. Gen. pl. I. 929 (1867). I. Torilis Anthriscus (Z.) @mel. Wald-Klettenkerbel. Zwei- jährig. Wurzel spindelig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, ästig, mit aufrecht abstehenden Ästen, stielrund, fein gerillt, angedrückt steif- haarig. Blätter angedrückt behaart, die unteren -doppelt, die oberen einfach gefiedert mit eingeschnitten fiederspaltigen oder grob gesägten eilanzettlichen Blättchen. Hüllen und Hüllchen mehrblätterig, ihre Blättchen den Doldenstrahlen angedrückt, lineal, angedrückt behaart. lüten weiß oder rosenrot, die randständigen schwach strahlend. Früchte _eiförmig, fast zweiknotig, 3 mm lang, mit aufwärts gebogenen, an der Spitze nicht widerhackigen Stacheln dicht bedeckt. triemen an der Berührungsfläche deutlich. Juli, August. Tordylium Anthriscus Z. Sp. pl. Ed. 1. 240 (1753). Torilis Anthriscus Gmel. Fl. bad I. 615 (1806); Koch Syn. Ed. 2. 344 (1844); Maly Fl. Steierm. 169 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 156 (1874); Strobl Fl. Admont. II. 22 (1882), nicht Gärtn. De fruct. I. 83 (1788), welche = Anthriscus Scandia (Seop.) Beck. Caucalis anthriscus Cr. Stirp. Austr. III. 122 (1769). Torilis rubella Mnch. Meth. 103 (1794). In Gebüschen, Hecken, an Waldrändern, in Holzschlägen, häufig bis in die Voralpen. Soll bei Söchau fehlen (Sabransky). Hayek, Flora von Steiermark. 76 LIBRA NEW Y BOTANI GARDE 1202 Torilis. Chaerophyllum. 2. Torilis arvensis (Huds.) Link. Acker-Klettenkerbel. Ein- bis zweijährig. Wurzel spindelig. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, ausgesperrt ästig, stielrund, fein gerillt, angedrückt steifhaarig. Blätter angedrückt behaart, die unteren doppelt, die oberen einfach gefiedert, mit fiederspaltigen oder grob gesägten eilanzettlichen Blättchen. Hülle fehlend oder einblätterig. Hüllchen vielblätterig mit linealen, den Döldehenstrahlen angedrückten Blättehen. Blüten weiß, die randständigen strahlend, die äußeren Kronblätter ungefähr so lang wie der Frucht- knoten. Früchte eiförmig, fast zweiknotig, 2,5 mm lang, mit ge- raden, an der Spitze verdiekten und kurz widerhackigen Stachelborsten besetzt. Striemen an der Berührungsfläche fehlend. Juli, August. Caucalis arvensis Huds. Fl. Angl. Ed. 1. 98 (1762). Torilis arvensis Link Enum. hort. Berol. I. 265 (1821, Scandix infesta L. Syst. nat. Ed. 12. II. 732 (1767), nicht Jaeg. Fl. Aust. I. 28. T. 46 (1773). Caucalis Hel- vetica Jaceg. Hort. Vind. III. 12. T. 16 (1776). Torilis helvetica @mel. Fl. Bad. I. 617 (1805); Koch Syn. Ed. 2. 345 (1844). Torilis infesta Hoffm. Gen. pl. Umbellif. Ed. 1. 53 (1814). Torilis arvensis var. helvetica A. Kern. Schedae ad fl. exs. Austro-Hung. VI. 25 (1893). An Weingartenrändern auf dem Schloßberge von Graz (Preissmann!). 2. Subtribus. Scandicinae (Koch) Drude. Frucht lang zylindrisch oder geschnäbelt, glatt oder kurz stachelig. Teilfrüchtchen halbkreis- förmig oder seitlich zusammengedrückt. In den Tälchen meist mehrere deutliche Ölstriemen, Nebenrippen fehlend. Scandicineae Koch Gen. umbellif. disp. 130 (1824). Scandicinae Drude in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 8. 115 (1898). 36. Chaerophyllum Z. Kälberkropf. Blüten meist polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelchsaum verwischt. Kronblätter weiß oder rosenrot, verkehrt-herzförmig. Frucht (Abb. 38 f. 36) lineal oder länglich, gegen die Spitze verschmälert, ungeschnäbelt oder mit sehr kurzem (bis 1,5 mm langem), fünf- riefigem Schnabel. Teilfrüchte am Querschnitt halbkreisförmig oder undeutlich fünfeckig, außen glatt. Rippen flach oder abgerundet, manchmal undeutlich, die seitlichen randständig, glatt. Fruchtträger frei, meist zweiteilig. Nährgewebe innen tief längsfurchig. Chaerophyllum Z. Sp. pl. Ed. 1. 258 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 125 (1754); Endl. Gen. pl. 387 (1836—40) erw.; Koch Syn. Ed. 2. 348 (1844) erw.; Maly Fl. Steierm. 170 (1868) erw.; Drude in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 8. 150 (1897) erw. Wicht. Literatur: Ascherson, Über Chaerophyllum nitidum Wahlenb. in Bot. Ver. Prov. Brandenb. V1. 151 (1864). Beauverd, Notes sur les caracteres exterieurs du Chaerophyllum hirsutum L. in Bullet. de l’herbier Boissier 2. Ser. II. 709 (1902). Chaerophyllum. 1203 Bestimmungsschlüssel. Kyonblätter:kahll-.. 3 am ee Abe ae a RE Kronblätter gewimpertt . . . KIN er a A TERN 2. Blättchen eiförmig oder elingliah, aber “rn. ©, aromalicum. Blättchen eingeschnitten bis fiederspaltig _ - - » » 2: 2 2 2. B 3. Kronblätter eingeschlagen. Frucht schnabellos . . . ee Kronblätter flach. Fracht mit kurzem gefurchtem Selinabel, Stengel hohl 7. 4. Stengel oben kahl. Blätter vielfach zusammengesetzt; Zipfel der oberen Blätter lineal oder lanzettlich -. . . » 2 2 2 2.2.2.2... 0. bulbosum. Stengel oben behaart . . . ET er NS ET. 1;: 5. Griffel länger als das Briei Blätter mit lang vorgezogener Spitze: C. aureum. Griffel so lang wie das Er in Blättchen stumpflappig oder fieder- spaltig . . - ES LA Beer 5 ER CC HIERBEI 6. Blätter doppelt ee: Fruchthalter zweitelig -. - . . €. Villarsi. Blätter doppelt dreizählig. Fruchthalter nur an der Spitze zweispaltig: C. cieutaria. 7. Blätter dreizählig mit gefiedert-fiederteiligen Abschnitten. Fruchtschnabel kaum länger als das Griffelpolster . . . - ©. nitidum. Blätter doppelt bis dreifach Er Frochtachnabel 1'/, bis doppelt so lang als das Griffelpolster . . . en ne CL EHDeeWE: Sekt. 1. Euchaerophyllum Hay. Frucht E engenäbelk Euchaerophyllum Hay. Fl. Steierm. I. 1203 (1910). I. Chaerophyllum aromaticum /. Aromatischer Kälberkropf. Ausdauernd. Wurzelstock ästig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1 m hoch, stielrund, gerillt, unter den Gelenken verdickt, abstehend steif- haarig oder oben ziemlich kahl. Blätter doppelt bis dreifach dreizählig oder dreizählig mit doppelt gefiederten Abschnitten; Blättchen unge- teilt, länglich-eiförmig, spitz, rundum scharf gesägt, besonders an den Nerven gleich der Blattspindel steifhaarig. Doldenstrahlen kahl. Hülle fehlend oder wenigblätterig, hinfällig. Hüllchen vielblätterig mit lanzettlichen, fein zugespitzten, gewimperten Hüllchen. Blüten weiß, Kronblätter kahl. Früchte länglich-walzlich, 10—13 mm lang, ungleich lang gestielt, ungeschnäbelt. Teilfrüchte innen tief rinnig, 2,5 mm breit. Juni, Juli. Chaerophyllum aromaticum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 259 (1753); Koch Syn. 349 (1844); Maly Fl. Steierm. 170 (1868). Von dem sehr ähnlichen Aegopodium podagraria durch die glatten Früchte und das Vorhandensein der Hüllchen leicht zu unterscheiden. In Auen, feuchten Gebüschen, angeblich zwischen Cilli und Tüffer (Tomaschek). 2. Chaerophylium bulbosum Z. Knolliger Kälberkropf. Zwei- jährig. Wurzel rübenförmig, kurz. Stengel aufrecht, im oberen Teile 76* 1204 Chaerophyllum. ästig, bis gegen 2 m hoch, stielrund, fein gerillt, an der Basis steifhaarig, sonst kahl, unten braunrot gefleckt, oben bläu- lich bereift, oft braunrot. Blätter im Umriß länglich-dreieckig, zwei- bis mehrfach gefiedert mit fiederspaltigen bis fiederteiligen Abschnitten und an den unteren Blättern lanzettlichen, an den oberen linealen bis fast fädlichen Zipfeln, zerstreut behaart oder kahl. Hülle fehlend oder einblätterig; Hüllchen vielblätterig mit lineal-lanzettlichen, spitzen, ungewimperten Blättchen. Kronblätter weiß, kahl. Früchte länglich-walzlich, glatt, ungeschnäbelt, 5—7 mm lang, so lang oder länger als ihr Stiel. Juni, Juli. Chaerophyllum bulbosum Z. Sp. pl. Ed. 1. 258 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 348 (1844); Maly Fl. Steierm. 170 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 157 (1874). Myrrhis bulbosa Spreng. Umbellif. Prodr. (1813). Von dem ähnlichen Conium maculatum durch die fehlende Hülle, schmälere Blattzipfel und die länglichen glatten Früchte zu unter- scheiden. An sonnigen, buschigen Abhängen, an Weingartenrändern, Zäunen, in Mittel- und Untersteiermark. Bei Peggau und Gratwein nächst Graz; bei Radkersburg. Häufig bei Marburg, Pettau; ferner bei Mahrenberg und am Bachergebirge bei St. Leonhard, Hausambacher, Schleinitz, Frauheim. Bei Windisch-Feistritz, Rohitsch, Neuhaus, Praßberg, Wisell nächst Rann, (Ratschach). 3. Chaerophyllum temulum ZL. Taumelkerbel. Zweijährig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, ästig, kurz borstig behaart, unten meist rot gefleckt. Blätter doppelt-gefiedert oder doppelt-drei- zählig mit lang gestielten Abschnitten 1. und im Umriß rundlich eiförmigen, 3—7-spaltigen Abschnitten 2. Ordnung und stumpfen, abgerundeten Lappen, beiderseits angedrückt behaart, matt, oberseits dunkel-, unterseits bläulichgrün. Hülle fehlend; Hüllchen mehrblätterig mit lanzettlichen, spitzen, reich gewimperten Blättchen. Kronblätter weiß, kahl. Früchte länglich-walzlich, deutlich fünf- rippig, 5—6 mm lang, so lang oder etwas länger als ihr Stiel. Juni, Juli. Chaerophyllum temulum Z. Sp. pl. Ed. 1. 258 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 348 (1844); Maly Fl. Steierm. 170 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 157 (1874); Strobl Fl. Adm. II. 22 (1882). In Gebüschen, Hecken, in lichten Wäldern, sehr zerstreut und selten. Bei Bruck; am Hilmteich bei Graz. Häufiger bei Stainz, Radkersburg, Marburg; am Bachergebirge bei Frauheim, Hausambacher; bei Pulsgau, Pöltschach, Rohitsch-Sauerbrunn. Chaerophyllum. 1205 4. Chaerophyllum aureum ZL. Goldfrüchtiger Kälberkropf. Ausdauernd; Wurzelstock ästig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1,2 m hoch, kantig gerillt, nicht hohl, kurz flaumig, oft rot gefleckt. Blätter im Umriß dreieckig, lang zugespitzt, 2—3-fach gefiedert, mit aus eiförmiger Basis lanzettlichen, fiederspaltigen, an der lang aus- gezogenen Spitze gesägten Abschnitten, matt, artgedrückt weichhaarig. Hülle fehlend oder einblätterig; Hüllchen vielblätterig, mit lanzettlichen, lang zugespitzten, gewimperten Blättchen. Kronblätter weiß, tief herz- förmig, an der Spitze eingeschlagen, kahl. Früchte länglich, 7—11 mm lang, ungeschnäbelt, deutlich fünfrippig, gelbbraun. Juni—August. Chaerophyllum aureum Z. Sp. pl. Ed. 2. 370 (1763); Koch Syn. Ed. 2. 348 (1844); Maly Fl. Steierm. 170 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 157 (1874); Strobl Fl. Adm, II. 22 (1882). Myrrhis aurea Spr. Umbell. Prodr. 29 (1813). Auf Wiesen, in Gebüschen, an Rainen, auf Äckern in den Voralpen. Verbreitet in den ganzen nördlichen Kalkalpen bis zum Semmering, ferner bei Schladming, bei St. Lorenzen und im Sunk nächst Trieben, bei Hohentauern, St. Lambrecht, Oberwölz, Judenburg, Leoben. In der Umgebung von Graz auf dem Lantsch, bei Peggau, Thal, Judendorf, auf dem Grazer Schloßberge. Ferner bei Leibnitz, Arnfels, St. Peter und Melling bei Marburg; auf dem Wotsch und dem Donatiberge, dem Kosiak bei Neuhaus, bei Windischgraz, bei Riez und in den Sanntaler Alpen. 5. Chaerophyllum Cicutaria Vi/!. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht oder aufsteigend, stielrund, gerillt, besonders unten steifhaarig. Blätter doppelt dreizählig, die äußeren Blättchen fiederspaltig bis fiederteilig-fiederspaltig, die mittleren dreispaltig bis dreiteilig, alle besonders am Außenrande einfach bis doppelt eingeschnitten gesägt mit vorwärts gerichteten an der Außenseite stark konvexen Sägezähnen. Hülle fehlend; Hüllchen vielblätterig mit lanzettlichen, fein zugespitzten, gewimperten Blättchen. Kronblätter weiß oder rosenrot, seicht herzförmig mit ein- geschlagener Spitze, gewimpert. Früchte lineal, 6—10 mm lang, deut- lich fünfrippig, ungeschnäbelt, so lang oder länger als ihr Stiel. Fruchthälter nur an der Spitze kurz zweispaltig.. Juni— August. Chaerophyllum Cicutaria Vill. Hist. pl. Dauph. II. 644 (1787); Beauverd in Bull. de l’herb. Boissier Ser. 2. II. 721 (1902); Strobl Fl. Adm. II. 22 (1882). Chaerophyllum hirsutum L. Sp. pl. Ed. I. 258 (1753) z. T.; Koch Syn. Ed. 1. 318 (1837), Ed. 2. 349 (1844); Maly Fl. Steierm. 170 (1868); Murm. Beitr. Pflanzen- geogr. Steierm. 157 (1874. Chaerophyllum palustre Lam. Encycl. meth. I. 683 (1783), Myrrhis hirsuta Spreng. Umbellif. prodr. 28 (1813), Scandix hirsuta Scop. Fl. Carn, Ed. 2. I. 211 (1772). g 1206 Chaerophyllum. An feuchten quelligen Stellen, an Gräben, Waldrändern, gebirgiger Gegenden bis in die Krummholzregion (1900 m) gemein. Ändert ab: 3. umbrosum (Jord.) Beauverd. Stengel kahl, bis 1 m hoch. Blätter fast kahl, wenig geteilt. Chaerophyllum umbrosum ‚Jord. Observ. VII. 30 (1849). Chaerophyl- lum eicutaria $. umbrosum Deawverd in Bull. de l’herb. Boissier Ser. 2. II. 722 (1902). Chaerophyllum hirsutum var. umbrosum Nym. Consp. fl. Eur. 300 (1878—82). In Erlenwäldern auf dem Fastenberg bei Schladming!, zwischen Tautendorf und Söchau (Sabransky), und wohl noch anderwärts. 6. Chaerophylium Villarsii Koch. Alpen-Kälberkropf. Aus- dauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, stielrund, gerillt, ästig. Blätter im Umriß länglich-drei- eckig, meist dreipaarig, doppelt-fiederspaltig mit fieder- teiligen kurz zugespitzten Abschnitten und breit linealen, an der Außenseite eingeschnitten gesägten Lappen, gleich der Blatt- spindel mehr minder rauhhaarig. Hülle fehlend; Hüllchen viel- blätterig, mit lanzettlichen, fein zugespitzten, gewimperten Blättchen. Kronblätter weiß, selten rosenrot, seicht herzförmig, mit eingeschlagener Spitze, gewimpert. Früchte lineal, 10—11 mm lang, ungeschnäbelt, länger als ihr Stiel. Fruchtträger fast bis zur Basis zweiteilig. Juli, August. Chaerophyllum Villarsii Koch Syn. Ed. 1. 317 (1837), Ed. 2. 349 (1844); Maly Fl. Steierm. 170 (1868). Chaerophyllum hirsutum L. Sp. pl. Ed. 1. 258 (1753) z. T.; Will. Hist. pl. Dauph. I. 644 (1787); Strobl Fl. Admont II. 22 (1882). Chaerophyllum Cicutaria Rchb. Fl. Germ. exe. 445 (1831), nicht Val. An kräuterreichen Stellen, unter Krummholz, an quelligen Plätzen, in der höheren Voralpen- bis in die Hochalpenregion (1600—2000 m). In den nördlichen Kalkalpen auf dem Pyrgas, Scheiblingstein, Kalbling, Tamischbachturm, Eisenerzer Reichenstein. In den Zentralalpen ver- breitet in der ganzen Kette der niederen Tauern, im Stangalpenzuge und den Seetaler Alpen, auf der Koralpe. Angeblich auch auf dem Wotsch bei St. Nicolai (J. Murr). In den Karawanken im Abhang des Kameni vrh gegen Laufen. Ändert ab: 8. glabrum A. Kern. Stengel und Blätter kahl oder fast kahl. Chaerophyllum Villarsii 3. glabrum A. Kerner apud Beawverd in Bull. de l’herb. Boissier 2. Ser. II. 727 (1902). Hie und da, wie auf dem Hochgolling!, im Gottstalgraben bei Mautern! und wohl noch anderwärts. Chaerophyllum. 1207 Sekt. 2. Pseudocerefolium Hay. Frucht mit kurzem (etwa 1 mm langem), gefurchtem Schnabel. Pseudocerefolium Hay. Fl. Steierm. I. 1207 (1910). 7. Chaerophyllum nitidum Wahlenb. Glänzender Kälberkropf. Ausdauernd; Wurzel spindelig, ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1 m hoch, hohl, stielrund, gefurcht, kahl oder flaumig. Blätter glänzend, dreizählig mit doppelt gefiederten oder gefiedert-fiederteiligen Abschnitten und eiförmigen bis läng- lichen, stumpfen oder spitzlichen, gekerbt-gesägten Lappen, an den Nerven oder auch an der Fläche behaart; Blattspindel meist kahl. Blattscheiden behaart oder kahl, am Rande dicht, oft wollig ge- wimpert. Dolden oft zu dreien quirlig. Hülle fehlend; Hüllchen mehrblätterig mit elliptischen bis lanzettlichen, fein zugespitzten Blätt- chen. Kronblätter weiß, seicht verkehrt-herzförmig, flach, kahl, die randständigen deutlich strahlend. Früchte 5—6 mm lang, glatt, glänzend, der Schnabel kaum länger als das Griffelpolster, deutlich gefurcht. Juni, Juli. Chaerophyllum nitidum Wahlenbg. Fl. Carp. 85 (1814). Chaerophyl- lum cadonense Spreng. in R. Sch. Syst. veg. VI. 522 (1826). Anthriscus al- pestris W. Gr. Fl. Sil. I. 289 (1827). Anthriscus silvestris £. alpestris Wimm. Fl. Schles. 144 (1831); Maly Fl. Steierm. 169 (1868). Anthriscus abortivus Jord. Obs. VII. 28 (1849). Anthriseus nitidus Garcke Fl. Nord- deutschl. 8. Aufl. 180 (1867). Cerefolium nitidum Cel. Prodr. Fl. Böhm. 586 (1807). Cerefolium silvesire ß. nitidum Beck Fl. N.-Öst. Il. 1. 631 (1892). An kräuterreichen Stellen, an Waldrändern und unter Krummholz in der Voralpen- und Krummholzregion nur im östlichen Teile der Kalkalpen. Auf dem Gamsstein (Erdinger), Hochschwab (Steininger), der Raxalpe (Beck); ferner in Untersteiermark in Voralpenwäldern der Velka planina bei Franz! 8. Chaerophyllum silvestre Z. Wilder Kälberkropf. Aus- dauernd; Wurzel spindelig, ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1,20 m hoch, hohl, stielrund, gefurcht, kahl oder flaumig. Blätter glänzend, im Umriß dreieckig, doppelt- bis dreifach- gefiedert, mit länglich-lanzettlichen, spitzen, tief einge- schnittenen oder gesägten Lappen, an den Nerven oder auch an der Fläche behaart, seltener fast kahl; die Blattspindel kurzhaarig. Blattscheiden meist nur an den Nerven behaart, am Rande ge- wimpert. Dolden oft zu dreien quirlig. Hülle fehlend; Hüllchen mehrblätterig mit elliptischen bis lanzettlichen, fein zugespitzten Blätt- chen. Kronblätter weiß, seicht verkehrt-herzförmig, flach, kahl, die 1208 Anthriseus. randständigen kaum strahlend. Früchte 5—7 mm lang, glatt, glänzend, der Schnabel 1'/„—2 mal so lang als das Griffelpolster, deut- lich gefurcht. Mai—Juli. Chaerophyllum silvestre ZL. Sp. pl. Ed. 1. 258 (1753); Prantl Excur- sionsfl. £. Baiern 2. Aufl. 291 (1884). Cerefolium silvestre Bess. Prim. fl. Galie. I. 218 (1809). Anthriscus silvestris Hoffm. Gen. Umbell. Ed. 2. T. 40 (1814); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 187 (1874); Strobl Fl. Admont II. 22 (1882). Anthriscus silvestris ». pratensis Neilr. Fl. N.-Öst. 643 (1859); Maly Fl. Steierm. 169 (1868). Auf Wiesen, an Zäunen, an Bachrändern, gemein bis in die Voralpen. 37. Anthriseus Pers. Kerbel. Blüten meist polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelchsaum verwischt. Kronblätter weiß, verkehrt-eirund. Früchte (Abb. 38, Fig. 37) lineal-länglich bis eiförmig, mit deutlich abgesetztem, fünf- riefigem, etwa '/; so langem Schnabel. Teilfrüchte am Querschnitt halbkreisförmig oder kreisförmig, rippenlos, glatt oder borstig. Frucht- träger frei, zweiteilig. Nährgewebe innen tief längsfurchig. Anthriscus Pers. Syn. I. 320 (1809) z. T.; Spreng. Comm. Gotting. II. 6 (1813); Hoffm. Gen. Umbellif. I. 38 (1814); Endl. Gen. pl. 786 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 346 (1844); Maly Fl. Steierm. 170 (1868); Drude fu Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 152 (1897); Janchen in Briqu. Receuil d. doc. nomenel. Congr. bot. Bruxelles 1910 p. 54 (1910). Chaerefolium Haller Helv. I. 327 (1768) z. T.; Torilis Bernh. Syst. Verz. Pfl. Erfurt 167 (1800), nicht Adans. Cerefolium Link in Usteri Delect. opuse. II. 114 (1793); Beek Fl. N.-Öst. II. 1. 631 (1892) z. T. I. Anthriscus Cerefolium (Z.) Hoffm. Gartenkerbel. Einjährig. Wurzel spindelig. Stengel aufrecht, bis 60 cm hoch, ästig, stielrund, gerillt, kahl oder ober den Gelenken behaart. Blätter dreifach gefiedert mit fiederspaltigen oder gesägten gestielten Blättchen, an den Nerven oder auch auf der Fläche spärlich behaart. Blattscheiden häutig be- randet und am Rande wollig behaart. Doldenstrahlen zerstreut flaumig. Hülle fehlend; Hüllchen halbiert, 2—3-blätterig. Blüten klein, weiß. Früchte lineal-länglich, 9—-10 mm lang, länger als ihr Stiel, kahl und glatt, der Schnabel fünffurchig, !/s so lang wie die Frucht. Griffel aufrecht, länger als das Griffelpolster. Mai, Juni. Scandix Cerefolium Z. Sp. pl. Ed. 1. 257 (1755). Anthriscus Cere- folium Ho/fm. Gen. Umbellif. Ed. 2. I. 41 (1816); Koch Syn. Ed. 2. 347 (1844); Maly Fl. Steierm. 170 (1868); Strobl Fl. Adm. Il. 22 (1882). Cerefolium sati- vum Bess. Prim. fl. Galic. I. 219 (1809); Beck Fl. N.-Öst. II. 1. 632 (1892). Auf Schutt, wüsten Plätzen, in Gebüschen, zerstreut. Hie und da bei Admont, Judenburg, Vordernberg. Nicht selten in und um Graz, besonders auf dem Schloßberge. Bei Riegersburg nächst Fürstenfeld, 1209 Scandix. Myrrhis. Luttenberg; bei Marburg, Windenau, Rothwein, bei Windischgraz, Store nächst Cilli, Riez. 38. Seandix Z. Nadelkerbel. Blüten polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelchsaum ver- wischt. Kronblätter weiß, verkehrt-eirund, mit eingeschlagener Spitze. Frucht (Abb. 38, Fig. 38) lineal-länglich, von der Seite etwas zu- sammengedrückt, mit langem, die Frucht an Länge mehrmal übertreffendem Schnabel. Teilfrüchtchen am Querschnitt halb- kreisförmig, fünfrippig, die Seitenrippen randständig. In den Tälchen je eine Ölstrieme. Fruchtträger ungeteilt oder zweiteilig. Nährgewebe an der Berührungsfläche ausgehöhlt. Scandix L. Sp. pl. Ed. 1. 256 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 124 (1754) z. T.; Gärtn. De fruct. II. 33, T. 85 (1797); Koch Umbellif. 132 (1824); Endl. Gen. pl. 786 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 345 (1844); Maly Fl. Steierm. 169 (1868); Drude in Engl. u. Prant! Nat. Pflanzenf. III. 8. 152 (1897). I. Scandix Pecten Veneris Z. Venuskamm. Einjährig. Stengel aufrecht, bis 40 cm hoch, ästig, stielrund, fein gerillt, kahl oder kurz- haarig. Blätter 2—3-fach gefiedert mit tief einfach- oder doppelt- fiederspaltigen Blättchen und lineal-länglichen, '/—1 mm breiten zugespitzten Abschnitten. Dolden 2—3-strahlig oder einfach. Hülle fehlend; Hüllchen mehrblätterig mit länglichen, 2—3-spaltigen Blättchen. Blüten klein, weiß, kurz gestielt. Frucht samt dem Schnabel bis 6 cm lang, auf diekem, bis 5 mm langem Stiel, der Samenteil etwa l cm lang, fünfrippig, glatt, der Schnabel vom Rücken her zusammen- gedrückt, am Rande steifhaarig. Juni—Oktober. Scandix Pecten Veneris Z. Sp. pl. Ed. 1. 256 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 346 (1544); Maly Fl. Steierm. 169 (1868). Auf Äckern, Brachen, in Mittel- und Untersteiermark. Bei Weiz, zwischen Poppendorf und Radkersburg; bei Gams nächst Marburg, zwischen Ankenstein und Leskowitz; bei Pettau, Marburg, St. Marein bei Erlachstein, Pöltschach, Rohitsch, Neuhaus, Cilli, Tüffer, Wisell, im Feistritzgraben bei Drachenburg. 39. Myrrhis Scop. Myrrhenkerbel. Blüten polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelchsaum ver- wischt. Kronblätter verkehrt-eiförmig, durch die kurz eingebogene Spitze ausgerandet. Frucht länglich-prismatisch, zugespitzt; Teil- früchte am Querschnitt halbkreisförmig, mit fünf breit dreikantigen, hohlen Rippen; Ölstriemen zerstreut, bei der Reife obliterierend. 1210 Myrrhis. Coriandrum. Fruchtträger an der Spitze gespalten. Nährgewebe am Querschnitt hufeisenförmig. Myrrhis Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 207 (1772) z. T. Hofm. Gen. Umbellif. I. 27 (1814); Koch Syn. Ed. 2. 231 (1844); Maly Fl. Steierm. 170 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 153 (1897). I. Myrrhis odorata (Z.) Scop. Wohlriechender Myrrhenkerbel. Ausdauernd; Wurzelstock ästig, mehrköpfig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1,2 m hoch, flaumig, an den Gelenken wollig, stielrund, fein gerillt. Blätter besonders unterseits dicht weich flaumig, dreieckig, lang zugespitzt, doppelt- bis dreifach-gefiedert mit fiederspaltigen Blättchen und eingeschnittenen oder gesägten Abschnitten. Hülle fehlend; Hüllchen mehrblätterig mit lanzettlichen, gewimperten Blättchen. Dolden- und Döldchenstrahlen dicht flaumig. Kronblätter weiß, 1,5 mm lang. Früchte etwa 2 cm lang und bis 5 mm breit, zugespitzt, dunkelbraun, glatt, glänzend, mit breiten scharfkantigen Rippen. Juni, Juli. Scandix odorata L. Sp. pl. Ed. 1. 256 (1753). Myrrhis odorata Scop. Fl. Carn. Ed. 2. I. 207 (1772); Koch Syn. Ed. 2. 231 (1844); Maly Fl. Steierm. 170 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 23 (1882). Chaerophyllum odoratum Cr. Umbell. 75 (1764); Lam. Encyel. Meth. I. 683 (1783). In Bauerngärten und um Almhütten in Obersteiermark nicht selten kultiviert und in der Nähe derselben und auf Alpenwiesen nicht selten verwildernd. Bei Birnberg und bei der Krahbergalm nächst Schladming; am Schwarzen See in der Sölk, bei Hohentauern, Admont, Hall; (auf den Fladnitzer Alpen); auf der Dörfleralpe bei St. Ruprecht; angeblich auch auf dem Lantsch. Wirklich wild in den Sanntaler Alpen an kräuterreichen Stellen der höheren Voralpenregion, bisher aber nur auf der Krainer und Kärnthner Seite (Poljanski rob, Cerna dolina, Feistritz- tal, an der Ostseite des Kankersattels, bei Bad Vellach). 6. Tribus: Coriandreae Koch. Hauptrippen schwach oder fehlend; Nebenrippen fehlend oder schwach. Blüten zwitterig oder männlich. Nährgewebe an der Fugen- seite tief ausgehöhlt. In dem den Karpellträger umgebenden Parenchym keine Kristalldrusen. Teilfrüchte halbkugelig, verholzt, nußartig. Coriandreae Koch Gen. Umbellif. disp. 60 (1824); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 158 (1897). 40. Coriandrum Z. Koriander. Blüten polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelch fünfzähnig, bleibend. Kronblätter verkehrt-eiförmig, durch die eingeschlagene Coriandrum. Smyrnium. 1211 Spitze herzförmig, die randständigen strahlend, viel größer, zweispaltig. Frucht (Abb. 38, Fig. 40) kugelig; Teilfrichte am Querschnitt halb- kreisförmig, mit fünf schwachen gewellten Haupt- und vier etwas deutlicheren Nebenrippen. Nur an der Berührungsfläche zwei Ölstriemen. Nährgewebe an der Innenseite ausgehöhlt und daher sowohl am Quer- als am Längsschnitt konkav. Coriandrum Z. Sp. pl. Ed. 1. 256 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 124 (1754); Endl. Gen. pl. 793 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 353 (1844); Maly Fl. Steierm. 171 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 158 (1897). I. Coriandrum sativum 7. Gebauter Koriander. Einjährig. Stengel aufrecht, ästig, bis 50 cm hoch, stielrund, fein gerillt, kahl. Blätter kahl, die unteren einfach oder doppelt-gefiedert mit keilig-rundlichen bis -länglichen, vorn eingeschnittenen oder gelappten Blättchen, die oberen 2—3-fach gefiedert mit in lineale Abschnitte fiederig zerteilten Blättchen. Hülle fehlend oder einblätterig; Hüllchen halbiert, dreiblätterig mit linealen Blättchen. Blüten weiß oder rötlich, die randständigen viel größer, strahlend. Früchte kugelig, 3—5 mm lang, rötlichbraun. Die ganze Pflanze nach Wanzen stinkend. Juli, August. Coriandrum sativum Z. Sp. pl. Ed. 1. 256 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 353 (1844); Maly Fl. Steierm. 171 (1868). Hie und da in Gärten gebaut und auf Schutt, an Wegrändern zu- fällig verwildernd, wie (ehemals) zwischen Graz und St. Veith (Wulfen). 7. Tribus: Smyrnieae Spr. Hauptrippen deutlich; Nebenrippen fehlend. Blüten zwitterig oder polygam. Nährgewebe an der Fugenseite gefurcht oder ausgehöhlt. In dem den Karpellträger umgebenden Parenchym keine Kristalldrusen. Teilfrüchte nicht holzig, mit schmaler Fugenfläche zusammenhängend. Smyrnieae Spr. Anl. II. 2. 634 (1878); Koch Gen. Umb. disp. 133 (1824); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 160 (1897). 41. Smyrnium Z. Gelbdolde. Blüten polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelchsaum ver- wischt. Kronblätter verkehrt-eilänglich mit kurz eingeschlagener Spitze. Frucht (Abb. 38, Fig. 41) eiförmig bis rundlich, von der Seite zu- sammengedrückt, zweiknotig; Teilfrüchtehen nierenförmig, am Querschnitt fast kreisförmig, mit schwach vorspringenden Rücken- und undeutlichen Seitenrippen. Ölstriemen in der Fruchtwand zahlreich. Fugenfläche schmal. Fruchtträger frei, zweiteilig. Nähr- 1212 Smyrnium. Conium. gewebe am Querschnitt an der Fugenseite eingerollt, im Längsschnitt winkelig gebogen. Smyrnium Z. Sp. pl. Ed. 1. 262 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 127 (1759); Endl. Gen. pl. 791 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 352 (1844); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 167 (1897). I. Smyrnium perfoliatum Z. Durchwachsene Gelbdolde. Aus- dauernd; Wurzel knollig-rübenförmig. Stengel aufrecht, oben ästig, bis 1 m hoch, unten stielrund, fein gerillt, oben flügelig kantig, kahl. Blätter kahl, die unteren doppelt-dreizählig mit herzförmig-rund- lichen, stumpfen, grob gekerbten Blättchen, die oberen allmählich ein- facher geteilt, die obersten breit eirund, mit tief herzförmiger Basis stengelumfassend sitzend, fein gekerbt, gelblichgrün. Hülle und Hüllchen fehlend. Blüten gelb. Früchte 3 mm lang, quer breiter, schwarz. Mai, Juni. Smyrnium perfoliatum ZL. Sp. pl. Ed. 1. 262 (1753); Mill. Gard. Dict. Ed. 8. Smyrnium No. 3 (1768); Koch Syn. Ed. 2. 352 (1844). Smyrnium Dios- coridis Spreng. Pl. Umbellif. Prodr. in Schr. nat. Gesellsch. Halle II. 25 (1813). Verwildert auf dem Grazer Schloßberge.. Stammt aus Süd- und Osteuropa. 42. Gonium Z. Schierling. Blüten zwitterig. Kelchrand verwischt. Kronblätter verkehrt- eirund, durch die eingeschlagene Spitze ausgerandet, gleich. Frucht (Abb. 38, Fig. 42) eikugelig, von der Seite schwach zusammengedrückt. Teilfrüchte am Querschnitt fünfeckig; Hauptrippen zusammen- gedrückt, wellig gekerbt, die seitlichen randständig. Tälchen striemenlos, fein gestreift. Fruchtträger frei, zweiteilig. Nährgewebe an der Fugenseite tief längsfurchig. Conium ZL. Sp. pl. Ed. 1. 243 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 114 (1754); Endl. Gen. pl. 793 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 353 (1844); Maly Fl. Steierm. 171 (1868); Drude in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 646 (1897). I. Conium maculatum Z. Gefleckter Schierling. Zweijährig. Wurzel spindelig, ästig. Stengel aufrecht, ästig, bis 1,5 m hoch, stiel- rund, gerillt, kahl, bläulich bereift, oft braunrot gefleckt. Blätter kahl, 2—3-fach gefiedert; Blättchen einfach- oder doppelt- fiederspaltig mit eilanzettlichen Zipfeln. Hülle vielblätterig, mit eiförmigen, zurückgeschlagenen Blättchen;, Hüllchen halbiert, 3—4- blätterig. Blüten klein, weiß. Früchte eikugelig, mit gewellten Rippen, 3—3,5 mm lang, kürzer als ihr Stiel. Die ganze Pflanze narkotisch giftig, von unangenehmem Geruch. Juli—September. Pleurospermum. 1213 Conium maculatum Z. Sp. pl. Ed. 1. 243 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 351 (1844); Maly Fl. Steierm. 171 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 157 (1874). Auf Schutt, wüsten Plätzen, an Zäunen, am Rande der Weingärten. In Obersteiermark bei Neuberg; bei Neumarkt, Seckau, Turnau. In Mittel- und Untersteiermark zerstreut, meist gesellig.. Beim Bahnhof von Gratwein; bei Graz auf dem Schloßberge, bei St. Peter, St. Martin, Hausmanstetten, Stainz. Bei Wildon, Stocking, Fürstenfeld, auf dem Schloßberge von Gleichenberg; auf dem Schloßberge von Radkersburg, zwischen Radkersburg und St. Gotthard und zwischen Laafeld und Sicheldorf; bei Melling nächst Marburg, St. Nicolai am Pettauer Felde, Pettau, Ankenstein, Sauritsch, Windisch-Feistritz, Rohitsch-Sauerbrunn. Bei Neuhaus, Weitenstein, Cilli, Praßberg. 43. Pleurospermum Hoffm. Rippensame. Blüten polygam, in zusammengesetzten Dolden. Kelch meist fünf- zähnig. Kronblätter verkehrt-eirund, gleich. Früchte (Abb. 38, Fig. 43) eiföürmig oder rundlich; Teilfrüchte am Querschnitt fünfeckig mit schmaler Berührungsfläche, mit fünf kräftigen, flügeligen, mitunter hohlen Rippen, die seitlichen derselben randständig. In den Tälchen je 1—3, an der Berührungsfläche zwei Ölstriemen. Nähr- gewebe an der Fugenseite tief längsfurchig. Pleurospermum Hoffm. Gen. pl. Umbellif. Ed. 1. Praem. p. VIII u. XXXIII (1814); Endl* Gen. pl. 791 (1836—40); Koch Syn..Ed. 2. 351 (1844); Maly Fl. Steierm. 171 (1868); Drüde in Engl. u. Prantl Nat. Pflanzenf. III. 8. 170 (1897). I. Pleurospermum austriacum (ZL.) Hoffm. Österreichischer Rippensame. Ausdauernd; Wurzel ästig, schopfig. Stengel aufrecht, einfach oder ästig, bis 1,5 m hoch, dick, röhrig, gefurcht, kahl. Blätter kahl, die unteren doppelt dreizählig oder doppelt gefiedert, die oberen einfach gefiedert, mit keilig-verkehrt-eilänglichen, fieder- spaltigen oder eingeschnitten gezähnten Blättchen. Dolden sehr groß, flach schirmförmig. Hülle mehrblätterig, Blättchen derselben lanzett- lich oder dreispaltig, zurückgeschlagen; Hüllchen vielblätterig mit lanzettlichen zurückgeschlagenen Blättchen. Kronblätter weiß, 3—4 mm lang; Kelch fünfzähnig. Früchte 5—8 mm lang, eiförmig, leicht zusammendrückbar, mit hohlen Rippen und je einer Ölstrieme in den Tälchen. Juni, Juli. Ligusticum austriacum L. Sp. pl. Ed. 1. 250 (1753). Pleurospermum austriacum Hoffm. Gen. pl. Umb. Ed. 1. Praem, p. X (1814); Koch Syn. Ed. 2. 351 (1844); Maly Fl. Steierm. 171 (1868); Strobl Fl. Adm. II. 23 (1882). 1214 Cornaceae. (ornus. An felsigen buschigen Stellen, an Bächen, in Schluchten der Vor- alpen, nur auf Kalk. In den nördlichen Kalkalpen im Koppenwalde bei Aussee; im Gesäuse, im Johnsbachtale, am Leopoldsteiner See, auf dem Eisenerzer Reichenstein, am Abhang des Hochschwab gegen Eisen- erz und unter der Fölzalpe; bei Mariazell, beim Todten Weib bei Mürz- steg, bei Neuberg, in den Schluchten der Schnee- und Raxalpe, am Aufstieg von Mürzzuschlag auf die Kampalpe. Auf den Abhängen des Lantsch gegen die Teichalpe. In den Niederen Tauern an den Kalk- wänden ober dem Sattental bei Gröbming, auf dem Pusteregg und an der Südseite des Hochschwung, im Gottstalgraben bei Mautern. Ferner auf der Frauenalpe bei Murau und in den Seetaler Alpen. In den Sanntaler Alpan nur in Krain in der Roblekschlucht. 65. Familie: Cornaceae Lk. Blüten strahlig, zwitterig oder eingeschlechtlich. Kelch undeutlich oder kurz zähnig. Kronblätter 3—5, frei, oberständig, abfällig, in der Knospenlage meist klappig. Staubblätter meist so viel wie Kronblätter, selten mehr, Antheren intrors, mit Längsspalten auf- springend. Fruchtknoten unterständig, 1—2, selten mehrfächerig; in jedem Fache eine (selten zwei) hängende, introrse oder extrorse Samenknospe. Ein epigyner Diskus deutlich entwickelt. Frucht eine Beere oder Steinfrucht. Same mit Nährgewebe und meist kleinen, an der Spitze liegenden Keimling. Fast durchwegs Holzgewächse mit ungeteilten Blättern. Cornaceae Link Handb. II. 415 (1831); Endl. Gen. pl. 798 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 354 (1844); Maly Fl. Steierm. 171 (1868); Harms in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 8. 250 (1898). Wiceht. Literatur: .J. M. Coulter and W. H. Evans, A revision of North American ÜCornaceae in Bot. Gazette XV. 30ff. (1890). Wangerin, Cornaceae in Engler, Das Pflanzenreieh IV. 229 (1910). 1. (Gornus Z. Hartriegel. Blüten zwitterig, strahlig, in Köpfchen, Dolden oder zymösen Rispen. Kelchsaum undeutlich 3—5-zähnig. Kronblätter meist vier, frei. Staub- blätter so viel als Kronblätter und mit diesen abwechselnd. Fruchtknoten unterständig, 1—2-fächerig. Griffel einer mit kopfiger Narbe. Frucht eine 1—2-kernige Steinfrucht. Cornus Z. Sp. pl. Ed. 1. 117 (1753), Gen. pl. Ed. 5. 14 (1754); Endl. Gen. pl. 798 (1836—40); Koch Syn. Ed. 2. 354 (1844); Maly Fl. Steierm. 171 (1868): Harms in Engl. Nat. Pflanzenf. III. 8. 265 (1898). Cornus. 1215 I. Cornus Mas L. Kornelkirsche. Bis 6 m hoher Strauch oder kleiner Baum mit grünlichbraunen Zweigen. Blätter gegenständig, kurz gestielt, elliptisch oder eiförmig, ziemlich lang zugespitzt, ganz- randig, unterseits behaart, mit 3—5 bogigen Seitennerven, Blüten vor den Blättern hervorbrechend, in von einer eiförmigen außen behaarten Hüllblättern umgebenen doldenähnlichen Köpf- chen. Kronblätter 1,5—2 mm lang, gelb. Früchte bis 2 em lang, ellipsoidisch, blutrot. März, April. Cornus Mas Z. Sp. pl. Ed. 1. 117 (1753); Koch Syn. Ed. 1. 354 (1844); Maly Fl. Steierm. 171 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 158 (1874); Strobl Fl. Admont 11. 22 (1882). In Wäldern, Gebölzen, unter Buschwerk, nicht überall. In Öber- steiermark bisher nur an den Diluvialterassen der Salza bei Palfau. In der Umgebung von Graz bei Gösting, Eggenberg, St. Martin, auf dem Plabutsch, auf dem Rosenberge, bei Maria Grün, auf dem Geier- kogel. Im Sausalgebirge bei Leibnitz; bei Stainz, häufiger bei Marburg und am Bachergebirge, bei Pettau, Sauritsch. Gemein auf allen Kalk- und Dolomitbergen Südsteiermarks bei Pöltschach, Rohitsch, Gonobitz, Neuhaus, Cilli, Tüffer, Römerbad, Steinbrück. Wird ab und zu auch in Gärten kultiviert. 2. Cornus sanguinea Z. Roter Hartriegel. Bis 2,5 m hoher Strauch mit im Frühling und Herbst tief dunkelroten Zweigen. Blätter gegenständig, kurz gestielt, elliptisch oder eiförmig, kurz zu- gespitzt, ganzrandig, beiderseitig zerstreut behaart, mit 3—4 bogigen Seitennerven. Blüten nach den Blättern hervorbrechend, in hüllenlosen, schirmförmigen Trugdolden. Kronblätter 5—6 mm lang, weiß. Früchte 5—7 mm lang, kugelig, schwarz. Juni, Juli. Cornus sanguinea L. Sp. pl. 117 (1753); Koch Syn. Ed. 2. 354 (1844); Maly Fl. Steierm. 171 (1868); Murm. Beitr. Pflanzengeogr. Steierm. 158 (1874); Strobl Fl. Admont II. 22. (1882). In Wäldern, an buschigen Abhängen, Zäunen, am Rande der Wein- gärten. In Öbersteiermark bei Oeblarn, Admont, Palfau, Aflenz; bei Leoben, St. Peter-Freyenstein, Bruck, im Mürztale. Gemein durch ganz Mittel- und Untersteiermark. Nachträge und Verbesserungen. S. 7. Ophioglossum vulgatum Z. Auch auf dem Naßköhr der Schneealpe und auf dem Seeberg, bei Seewiesen. S. 8. Botrychium Lunaria L. Auch auf dem Stoderzinken bei Gröbming. S. 9. Botryehium ramosum (Koth) Aschers. Auf dem Trieben- kogel bei Trieben (Khek!). S. 10. Botrychium Matricariae (Schrk.) Spr. Im Putzentale bei Klein-Sölk (Glowack?). S. 15. Allosorus crispus (L.) Bernh. Auf dem Schrimpfkogel bei Wald. S. 24. Asplenium viride Huds. Auch bei Sauerbrunn nächst Stainz. S. 26. Z. 1 v.o. statt Hay. setze Christ. Z. 6 v. o. statt Hay. Fl. Steierm. setze Christ, Fougeres Alp. mar. in Burn. Mater. hist. fl. Alp. mar. 9 (1900). S. 33. Dryopteris Thelypteris (Z.) A. Gray. Auch bei Tauten- dorf nächst Söchau (Sabransky!) S. 33. Z. 18 v. u. statt Dryopteris montana (Vogl.) Asch. setze Dryopteris Oreopteris (Zhrh.) Mawon. S. 33. Letzte Zeile v. u. füge bei: Dryopteris Oreopteris Maxon in Proc. U. S. Nat. Mus. XXIII. 638 (1901). S. 39. Z. 6 v. o. statt Dryopteris pulchella (Salisb.) Hay. setze Dryopteris Linnaeana Öhristensen. S. 43, 44. Polystichum Braunii (Spenn.) Fee. Auch im Sauer- brunngraben, Neurautgraben und Teuffenbachgraben bei Stainz (T’royer). S. 48. Cystopteris montana (Lam.) Lk. Bei Mürzsteg in der Dürterschlueg und im Baumtale bei Steinalpl. S. 58. Equisetum pratense Ehrh. An der Tauernstraße bei Trieben. S. 63. Equisetum hiemale Z. Im mittleren Teile des Frein- bachtales bei Mürzsteg. S. 63. Z. 11 v. u. statt Ruppersdorf setze Fuggerberg. Nachträge und Verbesserungen. 4247 S. 69. Lycopodium alpinum Z. Auch auf dem Kamm des Bachergebirges ober St. Lorenzen. S. 75. Z. 12 v. u. füge bei: Vierhapper, Entwurf eines neuen Systemes der Coniferen. Abhandl. d. k. k. zool. bot. Gesellsch. Wien V. H. 4 (1910). S. 77. 2. 20 v. u. statt Deckschuppen setze Fruchtschuppen. S. 80. 2.3 v. u. statt Friedberg! lies Friedberg! S. 84. 2. 14 v. o. statt Lam. et DO. setze Lam. S. 85. Picea excelsa ]. viminalis (Sparrmann) Casp. Auch bei Scheifling! S. 89. Juniperus Sabina Z. Wirklich wild an sonnigen felsigen Abhängen bei Gössl am Grundelsee (Leuzendorf) und bei Pürgg nächst Steinach (Rechinger, L. Keller, Leuzendorf). S. 108. Alnus rotundifolia Mill. Auch bei Knittelfeld. S. 109. Alnus incana X rotundifolia. Bei Bad Neuhaus (Kechinger). S. 118. Z. 3 v. o. statt Quercus lanuginosa (Lam.) Thuill. setze Quercus pubescens Willd. S. 118. Z. 21 v. o. nach Willd. füge ein: Berl. Baumzucht 279 (1796). S. 118. Z. 16 v. u. statt (Wiesb.) Gürke setze Wiesb, SER 7 10E v0 27 By 189 TAeueund. 2. 91 v. o. statt (Vuk.) Gürke setze (Vuk.) Kra$. S. 119. Z.4 v. o. statt (Vuk.) Gürke setze Vuk. S. 119. 2.9 v. o. statt (Vuk.) Gürke setze (Vuk.) Hay. S. 116. Z. 12 v. o. füge bei: Quercus pubescens e. crispa Hay. Fl. Steierm. I. 1217 (1911). S. 119. Z. 16 v. o. statt Vuk. setze (Vuk.) Kras. S. 120. Vor Quereus sessilitlora Salisb. füge ein: x Quercus pubescens X Robur Hay. 0. budensis Borb. Bis 10 m hoher Baum mit graubrauner rissiger Rinde. Heurige Zweige und Knospenschuppen mehr minder flaumig. Blätter kurz gestielt mit kaum l cm langem Blattstiel, keilig verkehrt-eiförmig, tief buchtig fiederlappig mit mitunter unregelmäßig lappigen Abschnitten, in der Jugend beider- seits filzig, erwachsen oberseits trübgrün, kahl, unterseits auf den Nerven behaart und auf der Fläche spärlich sternhaarig. Weibliche ‘Blüten einzeln oder zu 2—5 auf gemeinsamem kurzem oder bis 2 cm langem Stiele ährenförmig gehäuft. Früchte eiförmig, sitzend oder an sehr kurzem Stiel. Schuppen des Fruchtbechers angedrückt, länglich dreieckig, flaumig. Mai. Hayek, Flora von Steiermark. __ ‘“d 1218 Nachträge und Verbesserungen. Unterscheidet sich von Quercus pubescens durch die im Alter fast kahlen Blätter und länger gestielte Fruchtähren, von @. Robur durch die flaumigen heurigen Zweige und Knospenschuppen und die auch im erwachsenen Zustande unterseits sternhaarigen Blätter. Quercus budensis Borb. in Termesz. X. 322 (1378). Quercus lanugi- nosa, X Robur Bord. in Öst. bot. Zeitschr. XXX VII. 198 (1887); K. u. L. Rech. in Mitt. nat. Ver. Steierm. (1909) 41 (1910). Quercus pubescens X Robur Hay. Fl. Steierm. I. 1217 (1911). Hie und da in der Umgebung von Cilli, z. B. bei der Schlangen- burg (KRechinger). S. 145. Salix caprea X grandifolia. Im Kaltenbachgraben bei Spital (Rechinger). S. 146. Z. 14 v. u. statt Orten setze Arten. S. 154. Z. 1 v. u. füge bei: und bei Fürstenfeld (Heinrich!) S. 173. Humulus Lupulus Z. wird auch in der Umgebung von Fürstenfeld gebaut. S. 176. Ulmus scabra Mill. Auch bei Sauerbrunn nächst Stainz. S. 188. Viscum laxum /f. Abietis (Wiesb.) Hay. Im Sperber- walde bei Übelbach. S. 191. Rumex alpinus Z. Auf Talwiesen bei Frein. S. 197. Rumex maritimus Z. Auch im abgelassenen Bründl- teich bei Hart nächst Graz (Fritsch!) S. 197. 2.6 v. u. statt (Jacq.) setze (Jacg.) Gaud. S. 199. Z. 6 v. u. füge bei: Juli, August. S. 199. Statt der letzten zwei Zeilen setze: Bisher nur auf Wiesen bei Abtissendorf nächst Graz (Rechinger). S. 221. Euphorbia austriaca A. Kern. Auch bei Gußwerk nächst Mariazell. S. 224. Z. 12 v. u. statt Fernberg setze Tombereg. S. 224. Euphorbia duleis Z. Auch bei Frein. S. 231. Z. 6 v. o. statt 1 m setze 30 cm. N S. 233. Chenopodium Vulvaria ZL. Bei Judenburg (Pilhatsch). S. 240. Z.9v. o. das Synonym Chenopodium glomerulosum Rchb. ist zu streichen. S. 246. Chenopodium glaucum ZL. Auch bei Judenburg. S. 249, 250. Atriplex nitens Z. Wurde auch bei Judendorf nächst Leoben beobachtet (Netohtzky). S. 257. Amaranthus retroflexus Z. Auch bei Judenburg. S. 259. Z. 22 v. o. statt Gren. Fl. M. lies Gren. Fl. Ch. S. 261. Z. 16 v. u. statt Montia minor @mel. setze Montia fon- Nachträge und Verbesserungen. 1219 S. 261. Z.6 v. u. füge bei: Montia verna Neck. Del. Gallo- Belg. I. 78 (1768). S. 265. Z. 2 v. u. statt LK setze Lk. S. 268. Spergularia campestris (L.) Aschers. Auf der Pretul- alpe bei Mürzzuschlag. S. 275. Z. 12 v. u. statt Hay. setze Schinz u. Thellung. S. 276. Z. 2 v. o. statt Hay. Fl. Steierm. I. 276 (1908) setze Schinz u. Thellung in Bull. Herb. Boiss. 2. Ser. VII. 402 (1907). S. 256. Sagina subulata (Sw.) Presl. Der Standort Pobersch bei Marburg ist zu streichen. S. 290. Stellaria aquatica (L.) Scop. Auch bei Niederwölz. S. 292. Stellaria neglecta Wh. Auch bei Leibnitz (Fritsch). S. 294. Stellaria bulbosa Wulf. Auch bei Teipl nächst Stainz (Troyer) und bei Tobelbad nächst Graz (Helm). S. 294. Z. 15 v. o. statt Trezelsdorf lies Tanzelsdorf. S. 301. Cerastium carinthiacum Vest. Auch an der Mürz bei Mürzsteg. S. 306. Cerastium fontanum Baumg. Auch auf dem Groß- boden der Schneealpe (Leeder). S. 321. Z.12 v.o. statt Dianthus monspessulanus Z. setze Dian- thus hyssopifolius Z. S. 322. Z.1v.o. füge ein: Dianthus hyssopifolius Z. Cent. I. pl. 11 (1755); Schinz u. Thellung in Vierteljahresschr. Nat. Ges. Zürich LIII. 522 (1909). S. 323. Z. 20 v. o. statt Marein lies Murau. ‘Ss. 331. Z. 12 v. o. statt Vaccaria parviflora Meh. setze Vacca- ria pyramidata J/ed. S. 331. Z. 17 v. u. nach pyramidata füge ein: Medie. Phil. bot. I. 96 (1789). S. 332. Z.14 v.o. füge ein: Wicht. Literatur: Sömmler, Mono- graphie der Gattung Saponaria. Denkschr. math. nat. Kl. Akad. Wissensch. Wien LXXXV. 433 (1910). S. 333. Z. 16 v. o. füge bei: Saponaria nana Fritsch Excur- sionsfl. £. Österr. 2. Aufl. 217 (1909). S. 335. Z. 1 v. o. statt Viscaria viscosa (Scop.) Aschers. setze Viscaria vulgaris Koehl. S. 337. Z. 17 v. u. statt Silene venosa (@:lib.) Aschers. setze Silene vulgaris (Anch.) Gareke. S. 349. Z. 4 v. o. statt Heliosperma eriophorum .Jur. setze He- liosperma Veselskyi Janka. Die Pflanze kommt in stark verkahlten Formen auch bei Peggau und in der Weizklamm vor. 77% 1220 Nachträge und Verbesserungen. S. 384. Z. 1 v. o. statt Jacquin lies Scopoli. S. 389. Ranunculus alpestris y. praealpinus Beck. In der Tascheklause bei Frein. S. 390. Ranunculus auricomus ZL. Auf der Heiderwiese bei Frein. S. 392. Ranunculus hybridus Biria. Herabgeschwemmt auf den Alluvionen der Mürz bei Steinalpl. S. 394. Ranunculus aconitifolius ZL. Auf Talwiesen bei Frein. S. 403. Ranunculus arvensis ZL. u. ß. tuberceulatus (DC.) Koch. Bei Etzersdorf nächst Graz (Fritsch). S. 404. Ranunculus aquatilis 8. submersus Gren. Godr. Auch in Bächen bei Niederwölz (Fest!) S. 405. Ranunculus paueistamineusf. heterophyllus Freyn. Auch in Tümpeln bei Pragerhof! S. 405. Z.8 v.u. nach (1785) setze bloßer Name; und bei S. 405 Z. 3 v. u.: Die älteren Namen Ranunculus foenieulaceus @zlib. Exerc. phytol. I. 370 (1792) und Ranunculus flaceidus Pers. in Uster? Ann. Bot. XIV. 39 (1795) sind unsicher und würden die Nomenklatur des durch Frreyn klargestellten Formenkreises neuerlich verwirren. S. 409. Caltha laeta Sch. N. K. Bei Puch nächst Graz. S. 412. 2.2 v. o. statt XXXIX. lies XLIX. S. 415. Helleborus dumetorum W. K. Verwildert bei Frein. S. 419. Z. 14 v. u. füge bei: Rapaies, Az Aquilegia-genusz. De genere Aquilegia in Botan. Közlem. 1909 H. 3 S. 422. Z. 15 v. o. füge bei: Vorarbeiten zu einer Monographie der europäischen Aconitum-Arten in Magy. bot. Lapok VII. 114 (1909). S. 422. Z. 22 v. o. statt A. pubescens lies A. puberulum. S. 422. Z. 10 v. u. statt A. neubergense setze: 10.: 10. Untere Blütenstiele verlängert. Blütenstand stets ästig. Blattzipfel letzter Ordnung lineal bis lanzettlich: A. Lobelianum. Untere Blütenstiele nicht verlängert. Blütenstand oft ein- fach. Blattzipfel letzter Ordnung eilanzettlich, über 5 mm breite er 20.00: A. neubergense. S. 425. Aconitum ablenken A. Kern. ist nach Gdyer nur eine Form von A. tauricum. S. 426. Nach Aconitum neubergense füge ein: Aconitum Lobelianum Zeichb. Ausdauernd. Wurzeln knollig ver- dickt, rübenförmig. Stengel aufrecht, bis 1 m hoch, schlank, oben an- liegend flaumig, drüsenlos. Blätter kahl, fußförmig fünfzählig mit aus Nachträge und Verbesserungen. 1221 stark verschmälerter Basis breit rhombischen, bis zur Mitte wiederholt eingeschnitten fiederspaltigen Abschnitten, deren mittlerer deutlich ge- stielt ist, und verlängerten, 3—4 mm breiten linealen Zipfeln. Blüten in verlängerter, an der Basis wenig ästiger Traube; Blütenstiele der unteren Blüten deutlich verlängert. Traubenspindel angedrückt flaumig. Blüten tief blauviolett, zerstreut flaumig, die seitlichen Perigonblätter am Rande gewimpert. Helm etwas höher als breit, fast halbkreisförmig, unten stark bogig ausgeschnitten, vorn in einen schräg nach abwärts gerichteten Schnabel vorgezogen. Staubfäden behaart. Fruchtknoten behaart oder kahl. Aconitum Lobelianum Reichb. Ill. Acon. T. III (1823—27); Gäyer in Magy. bot. Lap. VIII. 171 (1909). Bei Mariazell (Reichenbach) und bei Sulzbach (E. Weiss!) S. 428. Aconitum rostratum Bernh. wird von Gäyer (in Magy. bot. Lapok VIII. 200ff.) in mehrere Arten gespalten, von denen in Steiermark vorkommen: a. A. variegatum Z. Stengel bogig, reich ästig, mit abstehenden Ästen. Blütenstiele meist länger als die Blüten. Helm vorn über- gebogen, über dem Schnabel deutlich eingebuchtet, 23—40 mm hoch. Aconitum variegatum Z. Sp. pl. Ed. 1. 532 (1753); Gdyer in Magy. bot. Lap. VIII. 200 (1909). Aconitum hians, A. paniculatum, A. obtusifolium u. A. tuberosum Host Fl. Austr. II. 71, 72 (1818). Aconitum rostratum ae. Bernhardianum Beck Fl. N.-Öst. I. 403 (1890). Bei Schladming, Mariazell und gewiß weiter verbreitet, b. A. judenbergense Reichb. Stengel meist ästig, steif aufrecht mit wenigblütigen aufrecht abstehenden Ästen. Blütenstiele aufrecht, höchstens so lang wie die Blüten. Helm hochgewölbt, aufrecht, unter der Mitte plötzlich geschnäbelt, ober dem Schnabel kaum eingebuchtet, 20—30 mm hoch. Aconitum judenbergense Reichb. Ill. Acon. T. VIII (1823); Gäyer in Magy. bot. Lapok VIII. 202 (1909). Aconitum Cammarum Jacg. Fl. Austr V. T. 224 (1778). Aconitum rostratum $. judenbergense Beck Fl. N.-Öst. I. 403 (1890). Bei Gröbming, im Paß Stein bei Mitterndorf, bei Johnsbach, auf der Merzlica bei Cilli. S. 429. Aconitum panieulatum Lam. Im Predlitzgraben nächst Murau (Vierhapper). S. 431. Aconitum Lycoctonum ß. Beekianum ist nach @äyer eine eigene Art und mit A. Lycoctonum v. penninum Ser. Mus. helv. I. 134 (1823) identisch. S. 431. Z. 10 v. u. füge bei: Schrödinger, Der Blütenbau der zygomorphen Ranunculaceen und seine Bedeutung für die Stammes- geschichte der Helleboreen. Abh. d. k. k. zool. bot. Ges. Wien IV. H.5. 1222 Nachträge und Verbesserungen. S. 435. Z.8 v.u. und S$. 436 Z.5 v. u. statt Woodville et Wood setze Wood. S. 437. Nymphaea lutea /. Auch bei Pragerhof. S. 450. Z. 17 v. o. statt Holzwurz lies Hohlwurz. S. 450. Corydalis cava (L.) Schweigg. u. Körte. Auch bei Frein, Kaltenbach und Neuwald. S. 461. Z. 10 v. u. statt Sophia Adans. setze Desourainia Webb et Berth. S. 462. 7. 4 v. o. statt Sophia multifida Gzlzb. setze Descurainia Sophia (L.) Webb et Berth. S. 463. Erysimum cheiranthoides L. Im Forstverwaltergarten in Frein und bei Etzersdorf nächst Graz. S. 467. Statt Alliaria alliacea (Salisb.) Rendle et Britten setze Alliaria officinalis Andrz. S. 469. Z. 16 v. u. statt Wolf. setze (Wolf) c A. Mey. S. 470. Z. 1 v. o. statt Arabis nemorensis lies Turritis ne- morensis. S. 470. 2. 7. v. o. füge bei: Arabis nemorensis ©. A. Mey. Verz. Pfl. Cauc. 179 (1831). S. 472. Arabis pumila Jacg. Auch an der Mürz bei Frein. S. 475. Z. 6 v. u. statt Cardmininae lies Cardamininae. S. 476. Statt Stenophragma Celak. setze Arabidopsis Heyhn. S. 477. Z. 4 v. o. nach Arabidopsis füge ein: Heynh. in Holl et Heynh. Fl. Sachs. I. 538 (1842). S. 477. Z. 12 v. o. statt Stenophragma Thalianum (L.) Celak. setze Arabidopsis Thaliana (Z.) Schur. S. 485. Z. 3. v. o. statt Cardamine Hayneana Welw. setze Car- damine Matthioli Mor. S. 485. Z. 17 v. o. statt Cardamine Hayneana setze Cardamine pratensis y. Hayneana. S. 485. Z, 20 v.o. füge bei: Cardamine Matthioli Mor. in Oomol. Fl. Com. V. 157 (1847). 5. 491. Z. 16 v. o. statt Cardamine Clusiana (Achb.) Hay. setze Cardamine pentaphyllos (L.) R. Br. Saal. 2.9: u 5 bei: Cardamine pentaphyllos R. Br. in Ast. Hort. Kew. Ed. 2. IV. 101 (1812). S. 491. Z. 7 v. u. füge ein: und auf dem Wotsch bei Pölt- schach (Heider). S. 493. Barbaraea strieta Andrz. Auch bei Pragerhof (Fritsch). Nachträge und Verbesserungen. 1223 S. 493. Z. 16 v. u. statt Barbaraea Iyrata (@ilib.) Aschers. setze Barbaraea vulgaris A. Dr. S. 497. 27.14 v.o. statt Roripa palustris (ZL.) Bess. setze Roripa islandica (Oeder) Schinz u. Thellung. S. 497. Z. 17 v.u. statt Fl. Hal. 166 (1761) setze Fl. Hal. Ed. 2. 166 (1783). S. 497. Z. 12 v. u. füge bei: Sisymbrium islandiecum Oeder Fl. Dan. III. 7. 8. T. CCCCIX (1768), Roripa islandica Schinz u. Thellung in Vierteljahrsschr. nat. Ges. Zürich LIII. 538 (1909). S. 498. Z. 20 v. u. statt Baeumerta @. M. Sch. setze Nastur- tium RR. Br. S. 498. Z. 9 v. u. statt Baeumerta Nasturtium aquaticum (7) @. M. Sch. setze Nasturtium officinale KR. Br. S. 501. Nach Bunias Erucago füge ein: 2. Bunias orientalis Z. Orientalisches Zackenschötchen. Zweijährig. Stengel aufrecht, oben ästig, bis über 1 m hoch, drüsig- warzig, zerstreut behaart. Blätter zerstreut behaart, die grundständigen schrotsägeförmig fiederspaltig, die Stengelblätter in den Stiel rasch ver- schmälert, eilanzettliich, am Grunde mit mehreren Fiederlappen und dadurch oft fast spießförmig. Kronblätter 5—6 mm lang, gelb. Schöt- chen 6—10 mm lang, schief eiförmig, rundlich, ungeflügelt, 1—2-fächerig» kurz geschnäbelt, auf 10—15 mm langen, abstehenden Stielen. Juni, Juli. Bunias orientalis L. Sp. pl. Ed. 1. 670 (17538). Myagrum taraxaeci- folium Lan. Enceyel. meth. I. 570 (1781). Bunias verrucosa Mönch Meth. 278 (1794). Laelia orientalis Desv. Journ. bot. III. 160 (1814). An mehreren Stellen an der Straße von Gußwerk nach Weichselboden! S. 521. Z. 8 v. u. statt Neslia Desv. setze Vogelia Med. S. 522. Z.5 v.o. statt Neslia paniculata (Z.) Desv. setze Vogelia paniculata (L.) Hornem. S. 522. Z.18 v.o. füge bei: Vogelia paniculata Hornem. Hort. Hafn. II. 594 (1815). S. 533. Lepidium campestre (L.) R. Br. Auch bei Etzersdorf. S. 534. Statt Coronopus verrucarius Muschler u. Thellung setze Coronopus procumbens @zlib. S. 542. Z.18 v.u. nach Thlaspi perfoliatum /. füge ein: Durch- wachsenes Täschelkraut. S. 546. Peltaria alliacea .Jacg. In den Murauen bei Abtissendorf. S. 547. Z. 4 v. u. nach Brassicinae füge ein: (Prantl) Hay. S. 555. Diplotaxis muralis (ZL.) DC. Auch bei Weiz. S. 562. Z. 6 v. u. füge bei: Janchen, Die Cistaceen Österreich- Ungarns in Mitt. nat. Ver. a. d, Univ. Wien VII. 1. (1909). 1224 Nachträge und Verbesserungen. S. 562. Z. 12 v. o. statt Ad. setze Boechmer. S. 562. Z.19 v.o. nach Helianthemum schalte ein: Doehmer in Ludwig, Defin. gen. pl. 310 (1760). S. 563. Z. 1 v. o. statt Helianthemum hirsutum (Thwzll.) Kern. setze Helianthemum ovatum (Viv.) Dun. S. 563. Z. 12 füge bei: Cistus ovatus Vzv. Annal. bot. I. 2. 174 (1804). Helianthemum ovatum Dun. in DC. Prodr. I. 280 (1824). S. 566. Z. 18 v. o. statt Grosser setze Pacher. S. 566. Z. 20 v.o. nach Helianthemum alpestre f. hirtum schalte ein: Pacher in Pach. Jab. Fl. Kärnt. III. 153 (1887). S. 567. Z. 4 v. o. statt Fumana nudifolia (Lam.) Janch. setze Fumana vulgaris Spach. S. 570. Z. 7 v. o. füge bei: Elatine Oederi Moesz. in Magy. bot. Lapok VII. 11, 20 (1908). S. 574. Z. 3 v. o. füge bei: W. Becker, Violenstudien in Beih. Bot. Centralbl. XXVI. 2. 1 (1910). S. 579. Z. 11 v. u. Viola sepincola Jord. Die steirische Pflanze ist nach Becker besser als V. cyanea Celak. in Öst. bot. Zeitschr. NXII. 349 (1872) zu bezeichnen. S. 588. Viola canina Z. Auch bei Murau. S. 608. Z. 15 v. o. statt Opiz setze Presl. S. 608. Z. 6 v. u. statt obliqua setze corylifolia. S. 617. Z. 15 u. 17 v. o. statt Millegrana Ad. setze Radiola Hill. S. 617. Z.21 v.o. nach Radiola füge ein: Hall. Brit. Herb. 227 (1756). S. 617. Z. 16 v. u. statt Millegrana Radiola (Z.) Druce setze Radiola linoides Koth. S. 628. Z. 17 v. u. statt „in Hay. Fl. Steierm. I. 628 (1909)“ setze „bei Wein in Mitt. Thür. bot. Ver. N. F.XX. 73 (1905)*. S. 628. Z. 16 v. u. statt „in Schedis“ setze „in Baenitz Herb. Europ. No. 7901 (1895)“. S. 630. Z.6 v.u. und S. 681 2.9 v.o. statt Thorner lies Torner. S. 632. Geranium pyrenaicum Burm. Auch bei Mürzzuschlag. Geranium sibiricum Z. wurde auch bei Gratwein beobachtet. S. 637. Impatiens parviflora DC. Auch mehrfach um Aussee (Rechinger). S. 654. 7. 8 v. u. statt Epperstein lies Eppenstein. S. 666. Rhamnus pumila Z. kommt auch auf dem Stoderzinken bei Gröbming vor. S. 668. Z. 6 v. o. statt Amplidaceae lies Ampelidaceae. S. 670. Z. 6 v. u. = Rupestris du Lot ist zu streichen. Nachträge und Verbesserungen. 1225 S. 676. Z.1v.o. statt Psedera Neck. setze Parthenoecissus Planch. S. 676. Z. 19 v. o. statt Psedera vitacea (Änerr) Greene setze Parthenocissus vitacea (Anerr) Hitche. S. 676. 2.7 v. u. statt Psedera quinquefolia (/.) Greene setze Parthenocissus quinquefolia (Z.) Greene. S. 691. Sempervivum arachnoideum X stiriacum. Auch am Riesachsee bei Schladming (Rechinger). S. 701. Z. 1 v. o. statt Steyner lies Steyrer. S. 729. Z. 11 v. o. das Citat Grossularia vulgaris Spach ist zu streichen. S. 732. Z. 18 v. u. statt Spierstrauch setze Spierstaude. S. 739. Bei No. 46 füge ein: Rispe verlängert, schmal, hoch hinauf durchblättert. R. Petri. S. 740. Z.5 v. o. statt R. rudis var. erythrogynes setze R. scaber var. porphyrogynes. S. 779. Vor Rubus brachystemon Heimerl füge ein: 33a. Rubus Petri Fritsch Peters-Brombeere. Schößling stumpfkantig, rundlich, mit zahlreichen geraden, kegelig-pfriemlichen horizontal abstehenden, ziemlich schwachen Stacheln bewehrt, außerdem von zahlreichen ungleich langen, aber durchwegs relativ kurzen Stiel- drüsen rauh und zerstreut behaart, hie und da auch mit Stachelchen und Drüsenborsten besetzt. Nebenblätter schmal lineal. Schößlings- blätter dreizählig oder einzelne fußförmig fünfzählig; Blättchen beider- seits grün, oberseits kahl, unterseits reichlich behaart und dadurch in der Jugend graugrün; das Endblättchen breit herzförmig, kurz zugespitzt, ziemlich grob ungleich-, fast doppelt-gesägt. Blütenzweige dicht behaart und stieldrüsig, und mit schmalen geraden geneigten Stacheln besetzt. Blütenstand oft schon tief unten am Blütenaweig mit achselständigen Zweigen beginnend, hoch hinauf durchblättert, mit oft fast traubigen unteren, trugdoldigen mittleren und 1—2 blütigen obersten Zweigen. Achsen des Blütenstandes hellgrün mit zerstreuten feinen ungleichlangen gelblichen Nadelstacheln besetzt, dicht behaart und stieldrüsig. Stiel- drüsen ungleich lang, die meisten das Haarkleid nicht überragend, einzelne aber viel länger, grünlich oder gegen das Drüsenköpfchen zu purpurn überlaufen. Kelchzipfel nach dem Verblühen zurückgeschlagen, dicht behaart und stieldrüsig. Staubblätter zahlreich, mehrreihig, kürzer als die blaßgrünlichen Griffel. Fruchtknoten kahl. Rubus Petri Fritsch in Österr. bot. Zeitschr. LX. 310 (1910). An einer Hecke bei St. Peter nächst Graz auf Tertiärschotter (Fritsch). 1226 Nachträge und Verbesserungen. S. 791. Z. 1 v.o. statt holochlorus Sabr. setze holochlorus Hay. S. 804. Z. 10 v. u. statt Focke setze Freyn! S. 817. Z. 6 v. u. statt melandenius setze melanadenius. S. 879. Vor Alchimilla cuspidens füge ein: &. impexa (Bus.) Schinz u. Kell. Pflanze groß, kräftig, hell grau- grün. Blätter rundlich, quer breiter, flach, mit breiten und kurzen, dreieckigen Lappen mit jederseits 5—10 schief eiförmigen breiten Zähnen, kahl. Blütenstand schmal, wenigblütig, die Blätter bis ums doppelte überragend, mit mittelgroßen gelblichen Blüten und schlanken geraden Ästen. Alchimilla impexa Bus. in Jacc. Cat. Fl. Valais. 130 (1895). Alchimilla alpestris var. impexa Schinz u. Kell. Fl. Schweiz 2. Aufl. II. 120 (1905). Al- chimilla vulgaris B. A. alpestris IV. impexa A. u. @. Syn. VI. 1. 415 (1902). Bisher nur unter Grünerlengebüsch am Südfuß des Dachstein! 937. Z. 11 v. o. statt (Ohrist) Hay. setze (@od.) Hay. 951. Pirus acerba Mer. Auch. bei Alt-Aussee. 974. 2.6 v.u. statt A. Koch setze K. Koch. . 974. 2. 6 v. u. statt Amelanchier rotundifolia (Lam.) K. Koch setze Amelanchier ovalis Med. S. 999. Z. 2 v. o. statt Oxytropis montana setze Astragalus [6 p} (dp) montanus. S. 999. Z. 3 v. o. nach (1774) füge ein: Oxytropis montana DO. Astrag. 53 (1802) z. T. S. 1000. Z. 10 v. u. statt Z. setze (L.) DC. S. 1007. Bei No. 7 füge bei: Blätter 4—5-paarig. Blättchen ei- förmig. Blüten gelblichweiß . . . 2.2... .... WV. pisıformas. S. 1013. Z. 11 v. u. füge bei: Vicia nigra Fritsch Excursions- fl. £. Österr. 1. Aufl. 342 (1897). S. 1025. Z. 19 v. u. statt Orobus setze Lathyrus. S. 1026. Statt Lathyrus variegatus (Ten.) Gren. Godr. setze Lathyrus venetus (Mill.) Rouy. S. 1026. 2.5 v.u. füge ein: Orobus venetus Mill. Gard. Diet. Ed. 8. Orobus No. S (1768), Lathyrus venetus Rouy in Rouy et Foue. Fl. Fr. V. 264 (1899). S. 1044. Z. 1 v. o. füge bei: Steinklee. S. 1066. Z. 5 v. o. füge bei: W. Becker, Bearbeitung der An- thyllis-Sektion Vulneraria DC. in Beih. z. Bot. Centralb. XXVII. 2. 256 (1910). S. 1103. Z. 6 v. u. statt Sabcariae setze Salicariae. S. 1111, Z, 17 v. u. statt (Schreb.) With. setze Schreb. Nachträge und Verbesserungen. 1227 S. 1111. Z..6 v. u. nach parviflorum füge ein: Schreb. Spieil. fl. Lips. Consp. n. 314 (1771). S. 1112. Z. 8 v. u. statt Berg-Weiderich setze Berg-Eberich. S. 1117. Z. 15 v. u. statt (Schreb.) Roth setze Schreb. S. 1117. Z. 2 v. u. nach obscurum füge ein: Schreb. Spieil. fl. Lips. Consp. n. 318 (1771). S. 1118. Z. 10 v..o. statt (Schreb.) Retz. setze Schreb. S. 1118. Z. 21 nach roseum füge ein: Schreb. Spieil. fl. Lips. Consp. n. 316 (1771). S. 1162. Statt Berula angustifolia (Z.) M. K. setze Berula erecta (Huds.) Coville. S. 1162. Z. 7 v. u. füge bei: Sium erectum Huds. Fl. Angl. Ed. 1. 103 (1752). Berula erecta Cov:lle in Contrib. U. S. Nat. Herb. IV. 115 (1893). S. 1176. Ligusticum simplex (L.) All. In den nördlichen Kalkalpen auch auf dem Wilden Gössl, dem Grasberg und am Bruder- see im Toten Gebirge (Rechinger). S. 11851. Peucedanum Carvifolia (Or.) Vil. Auch zwischen Aussee und Grundelsee am Fuß des Gallhofkogels (Kechinger). S. 1184. Peucedanum Ostruthium (ZL.) Koch. Auch im Todten Gebirge bei Aussee. Zweiter Nachtrag. Zu S. 20. Asplenium Seelosii Zeyb. wurde nun auch auf steirischem Boden in Felsspalten ober Römerbad entdeckt (Neumayer!)). Alphabetisches Inhaltsverzeichnis der Gruppen höherer Ordnung, Familien, Gattungen und Arten. A. Abacosa dumetorum Alef. 1015. Abies Mill. 85. — alba Mill. 85. Larix Lam. 83. peecti- nata Lam. et DC. 85. Picea Mill. 84. Abietaceae A. Rich. 76. Acer L. 652. — campestre L. 655. cordifolium Mneh. 653. leiocarpum Op. 655. monspessu- | lanum L. 655. montanum Lam. 653- Negundo L. 653. platanoides L. 654. Pseudoplatanus 2.653. tataricum L. 652. Aceraceae Neck. 651. Acetosa Acetosella Mall. 198. alpina Mill. 200. arifolia Schur. 200. digyna Mill. 201. pratensis Mill. 199. Aconitum L. 422, — acutum Rehb. 427. Anthora L. 423. Beckianum Gdyer 431. Bernhardianum Rechb. 426. Bernhardianum Wallr. 428. Cammarum Jaeg. 428, 1221. Camma- rum o. L. 424. Cammarum 7. L. 428. Cammaro-Koelleanum Rehb. 427. cer- nuum Rchb. 429. cernuum Wulf. 424. commutatum Zehb. 424. dolomiticum 4. Kern. 425, 1220. formosum Hay.424. | Galoctonum (Rehb.) Gäyer 430. hians Host 1221. Jacquinianum Host 430. Jacquini Rchb. 423. judenbergense Rehb. 1221. Koelleanum Rehb. 424. laxum Rehb. 427. Lobelianum Rehb. 1220. Lyeoctonum Z. 430, 1221. multi- fidum Rehb. 426. multifidum Strobl 427. Napellus Z. 426. Napellus Maly 424. neubergense DO. 426. neubergense X rostratum Hay. 427. obtusifolium Host | 1221. paniculatum Lam. 428, 1221. | Aconitum parviflorum Host 425. pube- rulum (Ser.) Hay. 429. ranuneulifolium Beck 431. rostratum Bernh. 428, 1221. rostratum X tauricum Gadyer 426. Stoerkeanum Rchb. 427. taurerieum Roehb. 424. tauricum Koelle 424. Tra- goctonum Hay. u. Paulin 430. tube- rosum Host 1221. variegatum L. 1221. variegatum KBochb. 428. Vulparia Rechb. 430. ‚ Acramphibria Endl. 92. Acrobrya protophyta Endl. 4. Acrostichum alpinum Bolton 45. hyperboreum Liljebl. 45. ilvense L. 44. Marantae /[. 14. Marantae Haenke 44. Seelosii Heufl. 20. septentrionale L. 20. Thelypteris L. 33. Actaea L. 418. — Christophoriana @ou. 419. nigra @. M. Sch. 418. spicata L. 418. Adenolinum alpinum Rehb. 620. Adonis L. 406. — aestivalis Z. 406. annua a. phoeni- cea L. 407. autumnalis Z. 407. au- tumnalis Host 407. flammeus Jacgq. 407. miniata Jacg. 407. phoenicea Fritsch 407. Adoxa L. 723. — moschatellina L. 723, Adoxaceae Fritsch 723. Aegopodium Z. 1160. — Podagraria L. 1161. Aesculus L. 656. — carnea Hayne 657. Hippocastanum L. 656. Hippocastanum x Pavia ©. Koch 657. rubieunda Lois. 657. Inhaltsverzeichnis. 1229 Aethionema R. Br. 534. — gracile DC. 535. saxatile (L) R. Br. 534. Aethusa L. 1168. — cynapioides M. B. 1169. Cynapium L. 1168. Meum Murr. 1173. Agathophyton Moqu. 247. — Bonus Henrieus Moqu. 247. Agrimonia L. 884. — agrimonioides 885. Eupatoria L. 884. odorata Mill. 885. procera Wallr. 885. Agrostema L. 354. — Coronaria L. 353. Githago L. 354. Alacospermum Neck. 1155. Albersia Kunth 258. — Blitum Kunth 259. viridis Mont. 259. Alcea palmata Gilib. 612. Alchemilla L. 872. — acutangula Bus. 882. acutidens Bus. 878. alpestris Schmidt 877. alpina Neilr. 874. alpina ß. hybrida L. 882. anisiaca Wettst. 873. Aphanes Leers 884. arvensis (L.) Scop. 883. — connivens Bus. 878. coriacea Bus. 876. crinita Bus. 881. cuspidens Bus. 879. — fissa G@ünth. u. Schumm. 875. fla- bellata Bus. 883. flexicaulis Bus. 875. — glaberrima Schmidt 874. glabra Ney- genf. 877. glabra Poir. 875. glauces- cens Wallr. 883. — hybrida Mill. 882. hybrida Strobl 880. — impexa Bus. 1226. incisa Bus. 875. — micans Bus. 882. 877. — obtusa Bus. 879. — pastoralis Bus. 881. podophylla T'sch. 874. pratensis Schmidt 879. pubes- cens Koch 883. pubescens Lam. 883. pyrenaica (L.) Duf. 875. — reniformis Bus. 879. — semiseeta Bus. 876. silvestris Schmidt 880. suberenata Bus. 881. — vulgaris L. 880. vulgaris var. glabra M. K. 877. vulgaris ß. pilosa Neilr. 880. vulgaris y. subsericea Neilr. 880. vulgaris var. trichocalyeina Wettst. 383. montana Schmidt Alliaria Adans. 466. — alliacea (Salisb.) Rendle et Brit. 467, 1222. Alliaria A. Kern. 467. offici- nalis Andrz. 467, 1222. Allosorus Bernh. 14. — crispus (L.) Bernh. 15, 1216. Allosurus s. Allosorus. Alnaster viridis Spach 107. Alnus @Gärtn. 106. — Alnobetula Hart. 107. alpina Borkh. 107. corylifolia A. Kern. 107. gluti- nosa Gärtn. 108. glutinosa Niess! 109. glutinosa X incana Krause 109. in- cana (L.) Willd. 109. incana X rotun- difolia Hay. 109, 1217. pubescens Tisch. 109. rotundifolia Mill. 108, 1217. spuria Callier 109. viridis (Vill.) DC. 107. vulgaris Pers. 108. Alsine L. 270. Alsine Wahlenb. 270. — aretiiides M. K. 277. _austriaca Wahlenb. 274. banatica Bluff et Fygh. 271. Bauhinorum Gay. 276. Cherleri Gren. Godr. 276. Cherleria Peterm. 276. Gerardi (Willd.) Wahlenb. 273. grandiflora Cr. 278. laricifolia Cr. 275. larieifolia @ren. 276. liniflora Heg. 276. media L. 293. octandra A. Kern. 277. pallida Dum. 293. recurva Wahlenb. 273. rubra Cr. 268. rubra Hiern 268. saginoides Cr. 286. se- doides Kilt. 276. setacea M. K. 271. striata Or. 276. striata Gren. 275. tenuifolia Or. 273. umbellata Lam. 289. verna Wahlenb. 272. vulgaris „Mech. 293. Alsineae DC. 270. Althaea L. 614. — offieinalis L. 614. Alyssum L. 506. — alyssoides L. 506. calycinum L. 507. euneifolium Ten. 508. incanum L. 510. montanum L. 507. myagroides All. 545. ovirense Hay. 508. Preissmanni Hay. 508. sativum Scop. 528. saxatile Malıy 508. styriacum Jord. et Fourr. 508. transsilvanicum Schur 508. Wulfeni- anum Maly 501. 1230 Inhaltsverzei chnis. Amaranthaceae R. Br. 255. Anethum Foenieulum L. 1172. graveo- Amaranthus L. 256. lens L. 1152. Pastinaca Wib. 1185. — Blitum L. 258, 259. commutatus Angelica L. 1176. A. Kern. 257. deflexus L. 258. pa- | = tulus Bert. 257. prostratus Bell. 259. retroflexus L. 257, 1218. silvester elatior Fritsch 1178. montana (DC.) Schl. 1178. silvestris L. 1177. ver- tieillaris Z. 1177. Desf. 258. spieatus Lam. 257. spi- Anthophyta A. Br. 72. catus Rchb. 257. viridis L. 259. Anthriseus Pers. 1208. Ambrina Spach 243. — ambrosioides Spach 244. Amelanchier Med. 974. — Amelanchier Karst. 975. ovalis Med. 975, 1226. rotundifolia (Lam.) K. Koch 974, 1226. vulgaris Mneh. 975. Amoria Presl 1052. Ampelidaceae Ath. 667. Ampelopsis Rich. 676. — hederacea DC. 677. quinquefolia abortivus Jord. 1207. alpestris W. Gr. 1207. Cerefolium Z. 1208. niti- dus Gareke 1207. silvestris Hoffm. 1208. ı Anthyllis Z. 1065. affinis Britt. 1069. alpestris (Kit.) Heg. 1068. Jacquini A. Kern. 1066. montana ‚Jacg. 1066. pallidiflora Murr 1069. polyphylla (Ser.) A. Kern. 1067. Vulneraria L. 1067. Vulneraria Maly 1068, 1069. Vulneraria var. Kerneri Sag. 1067. Michx. 677. Apetalae Endl. 102. Amygdalus L. 975, 981. Aphanes L. 883. pers 1981 — arvensis L. 884. Anacardiaceae Lindl. 649. Anastatica syriaca L. 523. Androsaemum All. 600. — offieinale All. 600. vulgare Gärtn. Apium L. 1152. graveolens L. 1152. Petroselinun Z. 1154. rapaceum Mill. 1153. vrepens Rehb. f. 1153. Sium Cr. 1162. vul- gare Lam. 1154. 600. Aquifoliaceae DO. 658. Anemone L. 362. Aquifolium Adans. 658. — alba A. Kern. 370. alpina L. 369. | A alpina A. Kern. 369. alpina Scop. 366. | — alpina X vernalis Stur 371. balden- sis L. 366. Burseriana Scop. 369. flava Gilib. 365. fragifera Wulf. 366. | grandis (Wender.) Kern. 371. Hacke- lii Maly 371. Halleri Koch 371. He- | patica L. 368. hirsuta G@ilib. 366. lutea Lam. 365. myrrhidifolia Väl. quilegia L. 419. alpina Haenke 420. atroviolacea (Ave Lall.) Beck 421. atrata Koch 421. Ebneri Zimm. 420. Einseliana F. W. Schultz: 421. Haenkeana Koch 420. nigrieans Baumg. 420. nigricans Rehb. 420. pyrenaica Gaud. 421. Stern- bergii Rchb. 420. vulgaris L. 419. vulgaris Zimm. 420. 369. nareissiflora L. 367. nareissi- Arabidopsis Schur 477, 1222. folia L. 367. nemorosa L. 364. ne- | — morosa X trifolia Glow. 364. nigri- | A cans (Stoereck) Kern. 372. Pittoni | — Glow. 364. pratensis Maly 372. Pul- satilla Host 372. ranunculoides L. 365. silvestris L. 366. stiriaca (Pritz.) Hay. 371. trifolia L. 363. umbellata | — Lam. 367. vernalis L. 370. Anethum Z. 1172, Thaliana Schur 477, 1222. rabis L. 467. alpestris Schl. 470. alpina L. 474. arcuata Shutllew. 470. arenosa Freyn 479. arenosa Kern. 479. arenosa Scop. 479. bellidifolia Cr. 472. bellidifolia Jaegq. 473. bellidioides Lam. 487. brassi- caeformis Wallr. 468. Arabis ceiliata Koch 470. coerulea All. 473. corymbifera Vest 470. Crantziana Ehrh. 478. crispata Willd. 475. — Freynii Brügg. 479. — Gerardi Bess. 470. glabra Bernh. 476 — Halleri L. 479. hirsuta (L.) Scop. 469. hispida Myg. 478. — Jacquinii Beck 472. — maior Wallr. 475. mollis A. Kern. 471. multiceps Favarg. u. Rech. 479. — negleeta Schult. 481. nemorensis (. 4A. Mey. 1222. nemorensis Wolf 469. — ovirensis Wahlenb. 481. ovirensis Wulf. 480. — pauciflora (@rimm.) Garcke 468. per- | petraea M. K. 478. | foliata Lam. 476. petrogena Kern. 479. 471, 1222. — sagittata DC. 470. nem. 480. — tenella Host 480. Thaliana L. 477. Thaliana Cr. 478. Turrita L. 475. — umbrosa Or. 475. undulata Lk. 475. — vochinensis Spr. 471. Araliaceae Vent. 1137. Araucariaceae Slrassb. 77. pumila Jacq. stolonifera Hor- Archangelica offieinalis Mech. 1179. | offieinalis Wol. 1178. Archegoniatae Wettst. 2. Argemone pyrenaica L. 445. Aremonia Neck. 885. — agrimonioides (L.) Neck. 885. Arenaria L. 277. — aretioides Portenschl. 277. austriaca Jaeg. 274. biflora L. 280. campestris All. 268. capillacea 276. ciliata L. 279. Gerardi Willd. 272. grandiflora L. 278. larieifolia L. 275. liniflora Jaeg. 272. liniflora L. 276. multi- | caulis Wulf. 279. polygonoides‘, Wulf. 283. recurva All. 273. rubra «. cam- pestris L. 268. serpyllifolia L. 27 setacea Thuill. 271. striata L. 2 striata Will. 276. tenuifolia L. 2 trinervia L. 281. verna L. 272. Aria Host 970. — ambigua Beck 973. Chamaemespilus | Host 974. Inhaltsverzeichnis. 1231 Aria Crantzii Beck 973. Hostii Jaeg. f. 973. Mougeoti ß. austriaca Beck 976, torminalis Beck 972. thuringiaca Beck 970. Aristolochia L. 357. - Clematitis L. 357. pallida Willd. 357. Aristolochiaceae Blume 357. Armeniaca Mill. 980. Armoracia @. M. Sch. 497. — rusticana @. M. Sch. 498. Aronia Pers. 974. — Aria X Chamaemespilus Rehb. 973. Chamaemespilus Pers. 974. rotundi- folia Pers. 975. Aruncus (Ser.) Kostel. 734. — Aruncus Karst. 734. silvester Kost. 734. Asaraceae Beck 356. Asarum L. 356. — europaeum L. 356. 356. Aspidiaceae Melt. 31. Aspidium aculeatum Sw. 43. affine Fisch. et Mey. 35. alpestre Hoppe 18. Braunii Spenn. 43. eristatum Sw. 37. dilatatum Sm. 38. Dryopteris Baumg. 39. erosum Schk. 35. Filix femina Sw. 17. Filix mas Sw. 34. Filix mas X spinulosum A. Br. 36. illyri- cum Borb. 42. lobatnum Sw. 42. lo- batum X Lonchitis Murb. 42. mon- tanum Aschers. 33. Phegopteris Baumg. 32. remotum A. Br. 36. rigidum Su. 36. Robertianum Aschers. 40. spinu- losum Sw. 38. Thelypteris Sw. 33. Asplenium L. 18. — Adianthum nigrum L. 27. adulte- Milde 22. adulterinum X vi- ride Aschers. 22. alpestre Melt. 18. alternifolium Wulf. 21. — Breynii Retz. 21. — Ceterach L. 28. euneifolium Viv 27. | — fallax Dörfl. 22. Filix femina Bernh. 17. fissum Kit. 24. fontanum (L.) Bernh. 24. Forsteri Sadl. 27. — germanicum Weis 20. | — Halleri Koch 24. offiecinale Mneh. rinum cuneatum Schk. 24. 1232 Inhaltsverzeichnis. Asplenium intermedium Presl 13. Preissmanni Asch. u. Luerss. 24. — Reicheliae Dörfl.u. Aschers.25. rhaeti- cum Brügg. 18. Ruta muraria L. 25. Ruta muraria X septentrionale Bory 21. Ruta muraria X trichomanes Aschers. 20. — Scolopendrium L. 29. Seelosii Leyb. 20. septentrionale (L.) Hoffm. septentrionale X trichomanes Aschers. 20. Serpentini T'sch. 27. — trichomanes L. 21. trichomanes X viride Milde 22. — viride Huds. 23, 1216. Astilbe Arunceus Trevir. 734. Astragalus L. 990. — alpinus L. 993. australis (L.) Lam. 993. campestris L. 1000. Cicer L. 996. frigidus (L.) Bge. 995. glyey- phyllos L. 994. hedysaroides L. 1096. leontinus Wahlend. 994. montanus Jaeg. 1226. Onobrychis L. 997. oro- boides Hornem. 994. _penduliflorus Lam. 995. pilosus L. 1002. Lam. 1001. sulcatus L. 992. lensis Wulf. 1001. Astrantia L. 1144. — alpina F. Schultz 1146. bavarica F. Sehultz 1146. carinthiaca Hoppe 1147. carinthiaca Stur 1146. carniolica Koch 1146. carniolica Wulf. 1145. Diapen- sia Scop. 1143. gracilis Bart. 1145. ura- | graeilis Doll. 1146. maior L. 1146. minor Scop. 1145. nigra Scop. 1147. pallida Presl 1147. Athamanta ZL. 1170. — Cervaria L. 1181. cretensis L. 1170. Haynaldi Borb. et Wettst. 1171. hir- suta Brigu. 1170. Libanotis L. 1165. Mathioli Maly 1171. mutellinoides Lam. 1171. Oreoselinum L. 1182. Athyrium Roth 16. — alpestre (Hoppe) Ryl. 18. Filix fe- mina (L.) Roth 17. rhaeticum DT. 18. Atossa Alef. 1008. — oroboides Alef. 1009. sepium Alef. 1008. | | Atragene L. 373. — Poscharskyanum (Hofm.) Preissm. 22. | 18. | sericeus | Epipactis Seop. 1144. | | — maritima L. 235. — alpina L. 374. austriaca Jacg. 374. Clematitis Or. 374. Atriplex L. 248. — acuminata W. K. 249. alba L. 250. albicans Bus. 250. angustifolia Sm. 251. campestris Koch et Ziz 252. hastatum L. 251. hortense L. 250. latifolia _ Wahlenb. 251. mierosperma W. K. 252. nitens Schk. 252, 1218. oblongifolium W. K. 252. patulum L. 251. roseum L. 250. rubra Cr. 250. tataricum Schk. 252. B. Baeumerta @. M. Sch. 498, 1223. — Nasturtium aquaticum (L.) @. M. Sch. 498, 1223. Balsaminaceae (Gray) DC. 636. Barbaraea Beckm. 492. — arcuata (Op.) Rchb. 494. ib.) Aschers. 493, 1223. parviflora Fr. 493. strieta Andrz. 493, 1222. vulgaris R. Br. 493, 1223. Bassia All. 253. — hyssopifolia Volk. 253. Batrachium DC. 403. — aquatile Dum. 404. Wimm. 406. Behen Mneh 336. — vulgaris Mnch 337. Berberidaceae Vent. 358. Berberis L. 359. — vulgaris L. 359. Berisia Spach 729. Berteroa DC. 509. — incana (L.) DC. 510. Berula Koch 1162. — angustifolia (L.) M. K. 1162, 1227. erecta (Huds.) Coville 1227. Beta L. 234. Iyrata (Gi- divaricatum vulgaris L. 234. Betula L. 104. — alba L. 105, 106. alba X verrucosa Wetist. 105. Alnobetula Ehrh. 107. Aschersoniana Hay. 105. hybrida Wettst. 105. incana Roth. 109. nana L. 106. odorata Bechst. 106. Betula ovata @erh. 105. ovata Schrk. 107. pendula Roth. 104. pendula x tomentosa Hay. 105. pubescens Ehrh. 106. pubescens X verrucosa A. u. @. 105. tomentosa Reith u. Abel 103. Betulaceae (Rehb.) Bartl. 102. Biscutella L. 535. — alpestris W.K. 536. laevigata L. 536. lueida DC. 536. Bismalva Med. 612. Bistorta maior S. F. Gray. 203. para S. F. Gray 208. Blechnum L. 30. — Spicant L. 30. Blitum L. 245. — Bonus Henricus €. A. Mey. 248. ca- pitatum L. 245. glaueum Koch 246. polymorphum €. A. Mey. 246. rubrum C. A. Mey. 246. virgatum L. 245. Bohadschia Cr. 546. Bootia Neck. 332. Borkhausenia lutea @. M. Sch. 448. Botrychium Sw. 7. vivi- — anthemoides Pres! 11. Lunaria (L.)' Sw. 8, 1216. Matricariae (Schrk). Spr. 10, 1216. matricariae folium A. Kern. 9. matricarioides Willd. 10. ramosum (Roth)Aschers. 9,1216. rutaceum Willd.9. rutaceum Sw. 10. rutaefolium A. Br. 10 ternatum Hook. Bak. 10. virginianum (L.) Sw. 10. virginieum Willd. 10. Botrydium Spach. 244. — aromaticum Spach. 244. Brachiolobus All. 494, 495. — amphibius All. 496. Brassica L. 548. — alpina L. 468. campestris L. Erucastrum Gaud. 552. .nigra (L.) Koch 548. 55l. ochroleuca Beck 552. orientalis L. 547. Rapa L. 551. Sinapistrum Boiss. 553. sinapoides Roth. 549. Bryophyta Eichl. 2. Buda rubra Dum. 268. Bulbocapnos Bernh. 448. Bupleurum Z. 1149. — aristatum Baril. 1152. falcatum L. 1151. Hayek, Flora von Steiermark. — Erucago L. 501. Inhaltsverzeichnis. Napus L. 550. | 1233 Bupleurum graminifolium Vahl 1151. longifolium ZL. 1150. petraeum L. 1151. rotundifolium ZL. 1150. Bunias L. 501. orientalis L. 1223. perennis Sm. 558. verrucosa Mnch. 1223. Bunium Carvi M. B. 1157. Bursa Wigg. 525. = pastoris Wigg. 525. Buxaceae Dum. 232. Buxus L. 232. — sempervirens L. 232. C. Callianthemum (©. A. Mey. 410. — anemonoides (Zahlbr.) Schott 411. eoriandrifolium Rechb. 411. rutaefolium Rehb. 411. rutaefolium Willk. 412, Callitrichaceae Lk. 1132. Callitriche L. 1132. — angustifolia Hoppe 1133. Kütz. 1134. autumnalis autumnalis Z. 1135. ha- mulata Kütz. 1134. minima Hoppe 1133. platyearpa Kütz. 1134. stag- nalis Scop. 1134. stellata Hoppe 1133. verna L. 1133. Caltha L. 408. — alpestris Sch. N. K. 409. alpina Schur 409. intermedia Sch. N. K. 408. laeta Sch. N. K. 408. minor Mill. 408. pa- lustris L. 408. vulgaris Sch. N. K. 408. Camelina Cr. 527. — Alyssum (Mill.) Thell. 528. austriaca Pers. 495. dentata Pers. 528. foetida Fr. 528. glabrata (DC.) Fritsch 427. mierocarpa Andrz. 527. sativa Or. ? saxatilis Pers. 545. silvestris Wallr. : Cannabinaceae Endl. 172. Cannabis ZL. 173. — sativa L. 173. Capnoides Adans. 448. — Bernh. 448. — solida Mnch. 449. Capsella Med. 525. — apetala Op. 526. Mnch. 525. Cardamine L. 481. Bursa pastoris (L.) 78 Inhaltsverzeichnis. 1234 Cardamine alpina Willd. 488. amara L. 482. amara Lam. 484. apetala G@i- lib. 487. — arenosa Roth 479. — bellidifolia L. 487. Cr. 491. — Clusiana (Rehb.) Hay. 491, 1222. sifolia Pourr. 484. — dentata Schult. 484. Schulz 491. — enneaphyllos (L.) Cr. 490. — flexuosa With. 485. fontana Lam. 499. — Halleri Pranil 480. Hayneana Welw. 485, 1222. heterophylla Host 488. hirsuta L. 486. — impatiens L. 486. — Matthioli Mor. 1222. bulbifera (L.) eras- digitata 0. E. — Nasturtiana T’huill. 482. Nasturtium O. Kize 499. — Opizii Presl 488. — palustris A. Kern. 484. parviflora Bess. 486. parviflora Lam. 482. par- viflora Vill. 485. pentaphyllos (L.) R. Br. 1222. petraea Prantl 478. polyphylla (W. K.) 0. E. Schulz 490. pratensis L. 483. — resedifolia L. 487. Kern. 484. — savensis O. E. Schulz 489. silvatica Lk. 485. stolonifera Scop. 480. — trifolia L. 488. — umbrosa Lej. 482. Cardaminopsis (CO. A. 477. — arenosa (L.) Hay. 478. Halleri (L.) Hay. 479. hispida (Myg.) Hay. 478. neglecta (Schult) Hay. 480. Cardaminum Mnch. 498. Cardamon (D(.) Fourr. 533. — sativum Fourr. 533. Cardaria Desv. 531. — Draba Desv. 532. Cardiolepis Wallr. 531. — Draba Wallr. 532. Carolo-Gmelina @. M. Sch. 494. — palustris @. M. Sch. 494. Carpinus ZL. 110. — Betulus Z. 110. rivularis 4. Mey.) Hay. Ostrya L. 111. Carum L. 1157. — Carvi L. 1157. Hook. 1154. Caryophyllaceae Torr. Gray. 263. Caryophyllata montana Scop. 868. reptans Lam. 869. Caryophyllus Armeria deltoides Mnch. 338. Castalia Salisb. 435. — alba (L.) Wood 435. biradiata 0. Ktze 436. speciosa Salisb. 436. Castanea Mill. 115. — Castanea Karst. 116. 116. vulgaris Lam. 115. Cathartolinum tenuifolium Rchb. 620. Caucalis L. 1199. — Benth. Hook. 1201. — Anthriseus Or. 1201. arvensis Huds. 1202. daucoides ZL. 1200. muricata Bisch. 1200. Celastrales Weltst. 657. Celastraceae R. Br. 659. Celtideae Gaudich. 177. Celtis ZL. 177. — australis L. 177. oceidentalis L. 177. Centrospermae Eichl. 232. Gentunculus alpinus Scop. 300. ar- vensis Scop. 308. rigidus Scop. 302. semidecandrus Scop. 309. Cerastium L. 296. — alpieolum Hay. 302. alpinum L. 300. aquaticum L. 290. arvense L. 303. — barbulatum Wahlendg. 307. bomby- cinum Schur 300. brachypetalum Desp. 307. — caespitosum Gilib. 305. carinthiacum Vest 305, 1219. cerastioides (L.) Brit- ton 297. coeruleum Boiss. 288. — filitorme Vest 275. fontanum Baumg. 306, 1219. Petroselinum Benth. Mnch. 324. vesca Gärtn. lutea Pers. 177. — glaciale Gaud. 299. glomeratum Thuill. 307. glutinosum Maly 309. Grenieri F. Schultz 308. gramineum Cr. 295. — holosteoides Fr. 306. holosteum Cr. 294. — Jlanatum Lam. 300. Cerastium latifolium Maly 299. lati- folium Stein 299. — manticum L. 287. medium Cr. 293. — obscurum Chaub. 308. ovatum Hoppe 308. ovirense A. Kern. 302. — pellueidum Chaub. 309. pumilum Curt. 307. — rigidum (Scop.) Vitm. 302. rupestre Kras. 301. — semidecandrum L. 309. silvaticum W. K. 304. sonticum Beck 304. stella- rioides Hartm. 298. strietum Haenke 302. strigosum Fr. 307. Sturmianum Hay. 306. — taurieum Spr. 308. trigynum Will. 298. triviale Lk. 305. — umbellatum Cr. 289. umbrosum Küt. 304. uniflorum Murith 298. — villosum Baumg. 299. viscidum Lk. 309. viscosum L. 307. vulgare Hartm. 305. vulgatum L. 305, 307. Cerasus Adans. 982. — acida @. M. Sch. 984. avium Mneh. 982. dulcis @. M. Sch. 982. duracina Lam. et DC. 983. Juliana Lam. et DC. 983. vulgaris Mill. 984. Ceratophyllaceae A. Gray 438. Ceratophyllum L. 438. — asperum L. 439. demersum L. 438. Ceratosanthos Aiacis Schur 432. Con- solida Schur 433. Cerefolium nitidum del. 1207. sati- vum Bess. 1208. silvestre Bess. 1208. Cervispina Mnch. 666. Ceterach Lam. et DO. 28. — Üeterach Newm. 28. Willd. 28. Chaerophyllum L. 1202. — aromaticum L. 1203. aureum L. 1205. bulbosum L. 1203. cadonense Spr. 1207. canadense Pers. 1156. Ci» cutaria Rchb. 1206. Cieutaria Vill. 1205. hirsutum ZL. 1205, 1206. nitidum Wahlenbg. 1207. odoratum Cr. 1210. palustre Lam. 1205. sil- vestre L. 1207. umbrosum „Jord. 1206. Villarsii Koch 1206. temulum L. 1203. offieinarum Inhaltsverzeichnis. Chamaebuxus Spach 642. — alpestris Spach 643. vulgaris Schur 643. Chamaelinum paniculatum Host 529. Chamaemespilus Med. 972, 973. — humilis Röm. 974. Chamaeplium Wallr. 459. — offieinale Wallr. 459. Chamaespartum Adans. 1081. Chamitea A. Kern. 168. — reticulata A. Kern. 168. Cheiranthus Z. 502. — cheiranthoides Lk. 463. Cheiri L. 502. erysimoides Jacg. 466. erysi- moides L. 465. silvestris Or. 466. Chelidonium Z. 440. — Glaucium L. 442. 441. maius L. 440. Chenopodiaceae Vent. 233. Chenopodium L. 236. — acutifolium Sm. 238. album ZL. 239. ambrosioides L. 243. angulosum Lam. 243. Bonus Henrieus L. 247. Bor- basii Murr 240. Botrys L. 244. can- dieans Lam. 241. capitatum (L.) Aschers. 245. deltoideum Lam. 242. filifolium Sm. 239. foetidum Lam. 238. foliosum (Mch.) Aschers. 245. glaucum L. 246, 1218. glomerulosum Rehb. 239, 1218. hybridum L. 243. intermedium M. K. 243. lanceolatum Mühlenbg. 241. maritimum L. 255. murale L. 242. olidum Curt. 238. opulifolium Schrad. 241. paganum Rehb. 240. polyspermum L. 237. praeacutum Mocq. 240. Preissmanni Murr 242. pseudo-Borbasii Murr 240. rhombifolium Mühlenbg. 243. rubrum L. 246. scoparium L. 254. serotinum L. 238. striatiforme Murr 240. stria- tum Murr 239. urbicum L. 242. vir- gatum Jessen 245. viride L. 241, 242. viridescens St. Am. 240. Vulvaria L. 238, 1218. Chamaenerion Scop. 1109, 1123. — angustifolium (L.) Scop. 1123. ob- scurum Schreb. 1117. palustre Scop. 1123. parviflorum Schreb. 1111. 78* laciniatum Mill. 1236 Chamaenerion roseum Schreb. 1118. ros- marinifolium Mneh. 1124. Cherleria L. 276. — imbrieata Ser. 277. octandra „Sieb. 277. sedoides L. 276. Choripetalae Eichl. 101. Christophoriana spicata Mnch. 419. Chrysosplenium Z. 721. — alternifolium L. 722. oppositifolium L. 722. Cicer L. 1005. — arietinum L. 1006. Lens Willd. 1102. Cicercula Mneh. 1029. — sativa Mnch. 1030. Cieuta Z. 1154. — virosa L. 1155. ; Cicutaria aquatica Lam. 1155. Circaea L. 1126. — alpina L. 1126. intermedia Ehrh. 1127. lutetiana L. 1127. lutetiano- alpina Rehb. 1127. Cistaceae DO. 561. Cistus alpestris Jaeg. 566. anglicus L. 565. canus L. 565. Fumana L. 567. grandiflorus Scop. 563. marifolius L. 565. nudifolius Lam. 567. oelandieus Jaeq. 566. ovatus Viv. 1224. serpylli- folius Or. 564. serpyllifolius L. 566. vinealis Willd. 565. Clematis L. 373. — alpina (L.) Mill. 374. 375. Flammula 2. 375. integrifolia L. 373. nutans L. 374. recta L. 375. Vitalba L. 376. Viticella L. 374. Clypeola alyssoides L. 507. didyma Or. 536. maritima L. 508. Cochlearia L. 543. — Armoracia L. 498. Crantzii Or. 495. Coronopus L. 534. Draba L. 532. excelsa Zahlbr. 544. foetida Schk. 528. groenlandica Host 544. offieinalis Maly 544. pyrenaica DC. 544. pyre- naica Pernh. 544. rusticana Lam. 498. saxatilis Lam. 545. Columniferae EBichl. 605. Colutea L. 1004. — arborescens L. 1005. Comarum L. 838, 840. erecta Al. Inhaltsverzeichnis. Comarum palustre L. 841. Coniferae Brogn. 74. Conium L. 1212. — maculatum L. 1212. Conopodium canadense Koch 1156. Conringia Pers. 547. — orientalis (L.) Rechb. 547. perfoliata Lk. 547. Thaliana Rehb. 477. Consolida Ajacis Schur 432. arvensis Op. 433. Coriandrum ZL. 1210. — Cynapium Cr. 1169. sativum L. 1210. Cormophyta A. Br. 2, 4. Cormus Spach 968. — domestica Spach 968. Cornaceae Lk. 1214. Cornus L. 1214. — Mas L. 1215. sanguinea L. 1215. Coronaria Flos Cuculi A. Br. 354. Coronilla Z. 1091. — coronata L. 1092. minima Jaeg. 1093. 1092. varia L. 1093. Coronopus procumbens Gilib. 534, 1223. verrucarius Muschl. u. Thell. 534, 1223. Corrigiola L. 267. — Jlitoralis Sehk. 267. Corydalis Med. 447. — bulbosa DO. 449. capnoides Wahlenbg. 451. Schweigg. u. Körte 450, 1222. digitata Pers. 449. fabacea Pers. 450. inter- media (L.) Mer. 449. Halleri Willd. 449. lutea (L.) DC. 448. pumila (Host) Rehb. 449. solida (L.) Sw. 448. tuberosa DC. 450. Corylaceae Warm. 110. Corylus L. 111. — Avellana L. 112. tubulosa Wild. 113. Cotinus Adans. 650. — Coggygria Scop. 650. Cotoneaster Med. 945. — coceinea Steud. 946. Cotoneaster Karst. 945. integerrima Med. 945. tomentosa (Ait.) Lindl. 945. vulgaris Lindl. 945. Cracca Gren. Godr. 1014. Emerus L. 1091. montana Jaegq. bulbosa Pers. 450. cava (L.) maxima Mill. 112. Inhaltsverzeichnis. Cracca maior @ren. Godr. 1019. Gren. Godr. 1022. tenuifolia Gren. Godr. 1019. villosa Gren. Godr. 1018. Crambe All. 529. Crassulaceae DC. 677. Crataegus L. 946. — Aria L. 971. Chamaemespilus Jargq. 974. ÜCotoneaster Borkh. 945. latifolia Lam. 972. monogyna Jaegq. 947. Oxy- acantha /.. 946. rotundifolia Lam. 975. torminalis L. 972. Critamus Bess. 1156. — agrestis Bess. 1156. Cruciferae Juss. 453. » Urypta Neck. 570. Uryptogamae vaseulares Brogn. 4. Cryptogramme R. Br. 15. — cerispa R. Br. 15. Uryptotaenia DC. 1155. — canadensis (L.) DC. 1155. Cucubalus Z. 333. -— acaulis L. 341. alpinus Lam. 338, baceifer L. 334. Behen L. 337. fas- eiculatus Lam. 343. floceosus Fiein. 348. glaucus Willd. 338. inflatus Salishb. 337. italicus L. 347. nutans Lam. 347. Otites L. 345. Pumilio L. 333. quadrifidus L. 349. syl- vestris Lam. 339. venosus @ilib. 337. Cupressaceae L. ©. Rich. 86. Cupuliferae Warm. 113. Cyathea angustata Lam. 46. Lam. 47. Cycelopteris Gray 45. — fragilis Gray 46. Cydonia Mill. 948. — Cydonia Karst. 949. maliformis Mill. 949. oblonga Mill. 949. vulgaris Pers. 949. Cylactis Raf. 7-44. Cystea fragilis Son. 46. Cystopteris Bernh. 45. alpina Desv. 47. fragilis (L.) Bernh. 4. regia (L.) Presl 46. Cytisus Z. 1085. — alpinus Mill. 1084. 1089. ciliatus Wahlendbg. 1089. montana minor 1237 Cytisus diffusus Wis. 1086. falcatus Preissm. 1089. hirsutus L. 1088. hu- mifusus Vest. 1090. Laburnum L. 1083. leucotrichus Simk. 1088. nigricans L. 1087. procumbens Spr. 1086. pro- stratus Maly 1090. purpureus Scop. 1088. radiatus Koch 1078. ratisbo- nensis Sabr. 1088. sagittalis Koch 1082. scepusiensis Kit. 1089. scopa- rius Lk. 1085. supinus L. 1090. D. Daphne L. 1099. — alpina L. 1102. Blagayana Frey. 1100. Cneorum L. 1101. Laureola L. 1100. maior Lam. 1100. Mezereum L. 1099. odorata Jam. 1101. striata Tratt. 1101. Daphnoideae Vent. 1098. Dasylona DC. 1168. Daucus Z. 1198. — Carota L. 1198. Delia Dum. 270. Delphinium Z. 431. — Aiacis L. 432. alpinüum W. K. 431. Consolida L. 433. elatum Koch 432. intermedium Vest 432. segetum Lam. 433. Dentaria L. 481. — bulbifera L. 492. Clusiana Rechb. 491. digitata Lam. 491. enneaphyllos ZL. 491. pentaphyllos L. 491. pinnata Maly 490. polyphylla W. K. 490. trifolia L. 489. Deringa Adans. 1155. Descurainia Webb. et Berth. 462, 1122. — Sophia Webb. et Berth. 462, 1122. Dialypetaleae Endl. 355. Dianthus L. 316. — acuminatus Tsch. 322. alpestris Hoppe 321. alpinus L. 324. Armeria L. 330. Armeria x deltoides Rehb. | | montana (Lam.) Lk. 47, 1216. | capitatus Scop. | 329. atrorubens Paulin 328. — barbatus L. 326. blandus (Rechb.) Hay. 320. — Carthusianorum L. 327. chloaephyllus Schur 329. collinus W. K. 325. croa- ticus Borb. 328. 1238 Dianthus deltoides L. 323. glaeialis Wulf. 325. Hellwigii Borb. 329. Hoppei Porten- schl. 310. hyssopifolius L. 1219. inodorus Kern. 318. — Lumnitzeri Wiesb. 319. — monspeliacus L. 322. monspessulanus L. 321, 1219. monspessulanus Maly 321. — Neilreichii Hay. 319. — plumarius Gebh. 322. plumarius L. 319. plumarius Maly 321. plumarius Neilr. 319. Pontederae Kern. 328. prolifer L. 316. — saxifragus L. 315. silvester Wulf. 318. speeiosus Rchb. 323. Scheuchzeri Rehb. 318. Sternbergii Sieb. 321. superbus L. 322, 323. — tenuifolius Schur 329. Diehodon cerastioides Rehb. 329. Dichoglottis Fisch. et Mey. 313. Dichotophyllum demersum Mnch. 449. Dicotyledones Juss. 91. Dietamnus L. 639. — albus L. 639. Fraxinella Pers. 639. Diplotaxis DO. 554. — muralis (Jusl.) DC. 554, 1223. folia (Jusl.) DO. 554. Dondia Spr. 1144. — Epipactis Spr. 1144. Doryenium Vill. 1069. — decumbens Kern. 1070. germanieum (Gremli) Rouy 1070. herbaceum Vill. tenui- 1070. pentaphyllum Scop. 1070. suf- fruticosum Koch 1070. Draba L. 510. — affinis Host 513. aizoides L. 513. aizoides E. Weiss. 514. aizoides X Sauteri Wettst. 512. alba @ilib. 519. ambigens (Jord.) Hay. u. Wib. 520. aspera Bert. 514. austriaca Or. 516. — Bertolonii Nym. 514. — carinthiaca Hoppe Ehrh. 518. — dubia Sut. 515. — fieta Cam. 512. 517. 517. 51D. contorta fladnitzensis Wulf. fladnitzensis X tomentosa Stur frigida Saut. 515. Inhaltsverzeichnis. | — eristata (L.) A. Gray 37. Draba glabrescens (Jord.) Hay. u. Wib. 520. — hirta Jaeg. 516. Hoppeana Rehb. 513. — ‚Johannis Host 515. — incana L. 518. — Krockeri Rehh. (verna var.) 521. — maiuscula (Jord.) Hay. u. Wib. 521. minima ©. A. Mey. 520. mollis Seop. 471. muralis L. 518. — Nasturtiolum Seop. 524. nemoralis Ehrh. 519. nemorosa All. 518. nemo- rosa L. 519. nivalis DC. 515. — praecox Stev. 521. — rubra Cr. 522. — Sauteri Hoppe 512. saxatilis Koch 516. spathulata Lang 521. stellata Jacg. 516. stenocarpa (.Jord.) Hay. u. Wib. 519. Sturii Strobl 517. — Thomasii Hay. 518. tomentosa Wahlenbg. 515. — verna L. 521. verna Rehb. Ic. 521. — Wahlenbergii Maly 517. — Zahlbruckneri Host 513. Drepanophyllum Wib. 1156. — agreste Hoffm. 1156. sioides Wib. 1156. Drosera L. 570. — anglica Huds. 571. anglica X rotun- difolia Schiede 572. longifolia L. 571. longifolia X rotundifolia Rehb. 572. obovata M. K. 572. rotundifolia L. 572. pyrenaica L. 523. | Droseraceae Bartl. 570. Dryas L. 869. — octopetala L. 869. Dryopteris Adans. 31. dilatata Filix mas (L.) Filix mas X spinulosa Ohristens. 35. Linnaeana Christens. 39, 1216. montana (Vogl.) O. Ktze. 33, 1216. Oreopteris (Ehrh.) Maxon 1216. Phegopteris (L.) Christens. 32. pul- chella (Salisb.) Hay. 39, 1216. remota (A. Br.) Hay. 35. rigida (Hoffm.) Underw. 36. Robertiana (Ho/fm.) Christens. 39. spinulosa (Müll.) O. Ktze. 37. Thelypteris (L.) A. Gray 33, 1216. (Hoffm.) A. Gray 38. Schott 34. Inhaltsverzeichnis. E. Echinopsilon Moqu. 252. — hyssopifolius (Pall.) Moqu. 253. lana- tus Moegq. 253. Elaeagnaceae Ad. 1102. Elatinaceae Cambess. 569. Elatine L. 569. — hexandra DO. 570. 569. Oederi Moesz Schk. 570. Elisanthe noctiflora Döll 353. Embryophyta siphonogama Engl. u. Pranil 73. Emerus Adans. 1091. — alpestris Scheele 1092. Empetraceae L. 662. Empetrum L. 663. — nigrum L. 668. Epimedium L. 358. — alpinum L. 358. Enantiospartum K. Koch 1077. Endiusa hirsuta Alef. 1022. Epilobium Z. 1109. — adnatum G@ris. 1116. alsinefolium Vill. 1121. alsinefolium X alpestre Hay. 1120. alsinefolium x anagalli- difolium Hausskn. 1122. alsinefolium x montanum Hausskn. 1120. alsine- folium x trigonum Hausskn. 1121. alpestre (‚Jaeq.) Krock. 1118. alpestre Schm. 1121. alpestre X alsinefolium Hay. 1120. alpestre X montanum Fritsch 1114. alpinum L. 1122. amphi- bolum Hausskn. 1120. anagallidifoli- um Lam. 1122. angustifolium ZL. 1123. Hydropiper L. 1224. triandra angustifolium Lam. 1124. angustissi- mum Web. 1124. — Boissieri Hausskn. 1122. — Castriferrei Borb. 1115. collinum Gmel. 1114. collinum X montanum collinum X obscurum Hausskn. 1115. collinüum X roseum Knaff. 1116. confine Hausskn. 1113. — Darreri €. Richt. 1122. decipiens FE. Schultz 1115. Dodonaei Vill. 1124. | — Faechinii Hausskn. 1120. Freyniü Cel. 1114. — glanduligerum Änaf 1116. Hausskn. 1115. 1239 Epilobium hirsutum L. 1110. hirsutum X parviflorum Rehb. 1111. hybridum Schur 1111. — intermedium Rehb. 1111. — Knafii Cel. 1112. — Lamyi F. Schultz 1117. — molle Lam. 1111. montanum L. 1112. montanum X trigonum Hausskn. 1115. — nitidum Saut. 1120. nutans Le. 1114. nutans Schmidt 1119. — obscurum (Schreb.) Roth 1117. ganifolium Lam. 1121. — pallidum 7sch. 1115. palustre L. 1119. parviflorum (Schreb.) With. 1111. parviflorum X roseum Krause 1112. persicinum Rechb. 1112. pseu- dotrigonum Rehb. 1112. pubescens Roth 1121. — rivulare Kirschl 1111. roseo-pubes- cens Lasch 1112. roseum (Schreb.) Retz. 1118. rosmarinifolium Haenke 1124. — salieifolium Facch. 1120. spicatum Lam. 1123. stenophyllum Borb. 1112. subhirsutum Gennar 1111. — tetragonum L. 1116, 1117, 1118. trigonum Schrk. 1119. trigonum E. Weiss 1115. — villosnm Curt. 1111. Eranthis hiemalis (L.) Salisb. 416. Erodium L’Her. 635. — cicutarium (L.) L’Her. 635. tum L’Her. 636. Erophila DC. 519. — ambigens Jord. 521. Bardini Rosen 520. brachycarpa Jord. 522. brevi- folia Jord. 521. brevipila Jord. 521. campestris Jord. 520. chlorotica Jord. 521. curtipes Jord. 521. elongata Rosen 520. erratica Jord. 520. gla- brescens Jord. 520. glaucina Rosen 520. maiuscula Jord. 521. medioxima Jord. 520. oblongata Rosen 520. occiden- talis Jord. 521. praecox DC. 521. procerula Jord. 520. psilocarpa Jord. 520. rigidula Jord. 521. rivariensis Jord. 521. scabra Rosen 520. spa- thulata Läng 522. ori- moscha- 1240 Inhaltsverzeichnis. Erophila spathulifolia Jord. 520. sub- tilis Jord. 520. stenocarpa Jord. 519. | violacea Rosen 520. vulgaris DO. 520, 521. tenuis Jord. 519. Eruca tenuifolia Mneh. 554. Erucastrum Poll. 552. — inodorum Rchb. 552. Pollichii Schimp. u. Spenn. 552. Eryngium L. 1148. — campestre L. 1148. planum ZL. 1148. Erysimum L. 462. — alliaceum Salisb. 467. Alliaria ZL. 467. alpinum DC. 468. arcuatum Op. 494, austriacum Roth 547. Barbarea L. 493. canescens Roth 464. carnio- licum Doll 465. cheiranthoides L. 462, 1222. Cheiranthus Pers. 466. Cheiri Or. 502. erysimoides (L.) Fritsch 464. glastifolium Cr. 476. _ hieraeifolium Jusl. 464. lanceolatum R. Dr. 466. lyratum Gilib. 495. odoratum Ehrh. 465. offieinale L. 459. orientale R. Br. 547. pallens Alex. 466. pannoni- cum Or. 465. perfoliatum Or. 547. ramosissimum Ür. 464. repandum Höjer 464. silvestre (Or.) Kern. 465. | strietum DC. 465. strietum @. M. Sch. | 464. strietum Maly 462. Thalianum Beck 477. Equisetaceae L. ©. Rich. 52. Equisetales Trev. 52. Equisetinae Pranil 51. Equisetum L. 52. — arvense L. 54. eburneum Schreb. 55. elongatum Willd. 62. fluviatile L. 60, 61. Heleocharis Ehrh. 60. hie- male Z. 63, 1216. limosum L. 59, 61. maximum Lam. 55. Moorei Newm. 64. palustre Z. 59. pannonicum Willd. 62. pratense Ehrh. 57, 1216. ramosissimum Desf. 62. ramosum DC. 62. silvati- cum L. 58. Telmateia Zhrh. 55. uliginosum Mühlenb. 60. variegatum All. 64. 2 Ervilia Lk. 1020. — sativa Lk. 1021. Ervum Z. 1006, 1014, 1022. — Cracea Trautv. 1019. Ervilia L. 1021. Ervum Gerardi Peterm. 1017. hirsutum L. 1022. pisiforme Peterm. 1016. silvatieum Peterm. 1016. tenuifolium Trautv. 1019. tetraspermum L. 1021. villosum Trautv. 1018. Euelidium syriacum R. br. 523. Eufilicinae Sadeb. 11. Eupteris Newm. 16. — aquilina Newin. 16. Euphorbiä L. 217. — amygdaloides2.228. angulata Jaeg.223. austriaca A. Kern. 221, 1218. carnio- lica Jacg. 223. Cyparissias L. 297. duleis L. 224, 1218. duleis Sm. 222. epithymoides Jaeg. 222. Esula L. 227. exigua L. 229. falcata L. 230. fragi- fera Maly 222. Gerardiana Jacg. 228. helioseopia L. 226. Lathyris L. 219. lucida W. K. 228. palustris Z. 220. Peplus L. 230. pilosa L. 220. pla- typhyllos L. 225. platyphyllos Strobl 225. polychroma Kern. 221. procera M. B. 220. saxatilis Jaeg. 228. sege- talis L. 231. serrulata Thwll. 225. silvatica Jaeg. 229. solisequa Behb. 224. strieta L. 229. verrucosa L. 222. villosa W. K. 220. virgata W. K. 226. Euphorbiaceae Juss. 214. Euxolus Rafin. 258. | — Blitum Gren. 259. deflexus Rafın. 259. viridis Mogu. 259. Evonymus ZL. 659. — europaeus .Jacg. 660. latifolius (L.) Scop. 660. verrucusus Scop. 660. vul- garis Scop. 660. vulgaris 8. latifolius L. 661. vulgaris z. tenuifolius Z. 660. F. Faba .Idans. 1009. — sepium Bernh. 1008. vulgaris Mnch. 1010. Fagaceae Engl. 113. Fagales Engl. 102. Fagopyrum Gärtn. 211. \ — dumetorum Schreb. 211. esculentum Mnch. 211. rotundatum Bab. 212. sagittatum Grlib. 211. Inhaltsverzeichnis. Fagopyrun subdentatum Gilib. 212. ta- taricum (L.) Gärtn. 212. Fagus L. 114. — Castanea L. 115. silvatica L. 114. Falcaria Bernh. 1156. — Rivini Host 1156. sioides Beek 1156. vulgaris Bernh. 1156. Farsetia R. Br. 510. — ineana R. Br. 510. Ficaria Adans. 395. — polypetala @ilib. 395. ranuneuloides Rolh 395. verna Huds. 395. Ficus Z. 170. — Carica L. 171. Filicales Engl. 5. Filicales Wettst. 11. Filices Willd. 11. Filieinae Prantl 5. Filipendula Adans. 870. — denudata Fritsch 872. Voss 871. hexapetala @ilib. 870. Ul- maria (L.) Max. 871. vulgaris Mneh. 871. Foeniculum Adans. 1171. — capillaceum Gilib. 1172. offieinale Al. 1172. vulgare Mill. 1172. Fragaria L. 836. — collina Ehrh. 837. Crantzii Or. 853. dubia Cr. 852. elatior Ehrh. 837. moschata Duch. 837. pentaphyllum Cr. 862. rubens Cr. 856. sterilis L. vesca L. villosa Or. 844. Tormentilla Cr. 861. 835. viridis Duch. 837. 853, 854. Frangula Adans. 667. — Alnus Mill. 667. pentapetala Gilib. 667. vulgaris Borkh. 667. Frangulales Engl. 665. Frangulinae Eichl. 663. Fumana (Dun.) Spach 566. — Fumana Karst 567. Janch. 567, 1224. 1224. Fumaria L. 451. — bulbosa «=. cava L. 450. bulbosa B. intermedia L. 450. bulbosa y. solida L. 449. cava Mill. 450. capreolata L. 451. Filipendula | nudifolia (Lam.) | vulgaris Spach 567, 1241 Fumaria fabacea Retz. 450. Halleri Willd. 449. intermedia Ehrh. 450. lutea L. 448. media Lois. 452. offi- einalis L. 452, pumila Host 449. rostellata Knaf 452. Schleicheri Soy. Will. 453. solida Mill. 449. Vaillan- tii Lois. 452, Fumariaceae DO. 447. %. Galearia Presl 1054. Galega L. 1002. — offieinalis ZL. 1003. Gaya Gaud. 1175. — simplex (L.) Gaud. 1176. Genista L. 1071. — diffusa Willd, 1086. Fritschii Rech. 1080. germanica L. 1078. germanica % tinctoria Rech. 1080. januensis Viv. 1079. lasiocarpa Spach 1081. ovata W. K. 1080. pilosa L. 1081. pro- cumbens W. K. 1086. radiata (L.) Scop. 1077. sagittalis L. 1082. seario- sa Viv. 1079. tinetoria L. 1050. tri- angularis Kit. 1079. triquetra W. K. 1079. Genistella Mneh. 1082. — racemosa Mnch. 1082. Genistoides Mnch. 1079. Geraniaceue DU. 625. Geranium L. 626. — austriacum Wiesb. 628. cieutarium L. 636. columbinum L. 633. dis- sectum ‚Jusl. 634. Knollii Britt. 630. lividum ZL’Her, 628. lucidum L. 635. molle L. 633. palustre Torn. 630. parviflorum Curt. 632. phaeum L. 628. pratense L. 629. pusillum L. 632. pyrenaicum Burm. 631, 1224. Rober- tianum L. 635. rotundifolium Jacq. 632. rotundifolium L. 633. rutheni- cum Uechtr. 632. sanguineum L. 628. sibiricum L. 632, 1224. silvaticum L. 629. umbrosum W. K. 632. Geum L. 864. — chamaedryfolium Cr. 869. inelinatum Schl. 867. intermedium Ehrh. 865. montanum L. 868. 1242 Geum montanım X rivale Rehb. 867. reptans L. 868. rivale L. 866. urbanum Schiede 865. A. Mey. 866. sudeticum urbanum L. 865. | Githago Adans. 354. | — segetum Lk. 355. | Glaucium Hill. 441. — flavum Cr. 441. Gleditschia L. 989. — triacanthus L. 989. Grammitis Ceterach Sw. 28. Grossularia A. Rich. 728. — vulgaris Spach 729. Gruinales Eichl. 616. “ Guttiferae ‚Juss. 598. Guttiferales Wettst. 598. Gymnogramme Marantae Melt. 14. Gymnospermae Lindl. 73. Gypsophila L. 312. - elegans M. B. 312. perfoliata Beck 313. 3l4. repens L. 312. DOF313: rivale rubellum ©. Tseh. 867. | luteum Scop. 442. muralis L. 313. producta Stapf scorzonerifolja Saxifraga L. 315. H. Hacquetia Neck 1144. — Epipactis (Scop.) DC. 1144. Hahnia Med. 971. — torminalis Med. 972. Halorrhagidaceae A. Br. 1129. Hamamelidales Wettst. 212. Hecatonia aconitifolia Schur 394. Hedera L. 1137. — Helix L. 1137. quinquefolia L. 677. Hedysarum L. 1095. — alpinum Jacg. 1096. controversum | Cr. 1096. obseurum L. 1095. Ono- bryehis L. 1097. Helianthemum Böhm. 562. | — alpestre ©. A. Mey. 565. alpestre (Jaeq.) DC. 565. canum (L.) Baumg. | 564. Chamaecistus Ssp. barbatum Grosser 563. Fumana Müll. 567. gla- brum Kern. 564. grandiflorum (Scop.) Lam. et DC. 563. hirsutum (Thuill.) | Kern. 563, 1224. marifolium Mill. 565. marifolium ß. canum Pers. 565, Inhaltsverzeichnis. Helianthemum nitidum Olem. 564. ob- scurum Pers. 563, 1224. oelandieum M. K. 566. ovatum (Viv.) Dun. 1224. procumbens Dun. 567. rupifragum Kern. 565. serpyllifolium Strobl 563. vineale Spr. 565. vulgare Murm. 563. vulgare y. glabrum Koch 564. vulgare v. grandiflorum Koch 563. vulgare ß. hirsutum Koch 563. Heliosperma Rehb. 348. — alpestre (Jacg.) Rehb. 350. phorum Jur. 349, 1219. glutinosum Zois 349. quadrifidum (Z.) Rehb. 349. Veselskyi Janka 349, 1219. Helleborus ZL. 412, — altifolius A. Kern. 413. atropur- pureus Schult. 416. atrorubens W K. 416. cupreus Host 416. dumetorum W. K. 414, 1220. foetidus Z. 416. macranthus Fritsch 413. niger L. 413. odorus W. K. 414. pallidus Host 414. viridis Z. 414. Helosciadium Koch 1153. — repens (.Jaeg.) Koch 1153. Hepatica Mill. 368. — nobilis Schreb. 368. triloba Gilib. 368. Heracleum L. 1186. — amplifolium Bert. 1192. angustifolium Jaeg. 1190, 1191. asperum Maly 1191. austriacum L. 1188. austriacum E. Weiss 1189. Branca Scop. 1190. ele- gans (Or.) Jacqg. 1190. elegans Nevole 1192. longifolium ‚Jaeg. 1191. mon- tanum Strobl 1191. montanum Hay. 1192. Pollinianum Bert. 1192. pro- theiforme #. Branca ursina (Cr. 1190. protheiforme y. elegans Cr. 1190. pyre- naicum Poll. 1192. sibiricum L. 1189. siifolium Rechb. 1188. Spondylium L. 1189. Spondylium ß. elegans Koch 1190. stiriacum Hay. 1191. Hermesia spicata Hoppe 708. Herniaria L. 266. — glabra L. 266. garis Spr. 266. Hesperis L. 503. — alba Fleischm. 504. inodora Z. 503. erio- hirsuta L. 266. vul- candida Kit. 504. Inhaltsverzeichnis. 1243 Hesperis matronalis L. 508. W. K. 503. silvestris Or. 508. Heterosporeae Prantl 70. Hibiscus L. 615. — ternatus (av. 616. Trionum L. 615. Hirschfeldia Mneh. 552, — Pollichii(Sehimp. u. Spenn.) Fritsch 552. Hippocastanaceae DC. 656. Hippoerepis ZL. 1094. — comosa L. 1094. Hippophaö L. 1102. — rhamnoides L. 1102. Hippuridaceae Lk. 1135. Hippuris L. 1136. — vulgaris L. 1136. Holosteum L. 288. — Heuffelii Wierzb. L. 288. Humulus L. 172. — Lupulus L. 172, 1218. Hutchinsia R. Br. 523. — alpina (Torn.) R. Br. 524. brevi- caulis Hoppe 524. petraea (L.) R. Br. 525. rotundifolia R. Br. 538. Hydrocaryaceae Lk. 1128. Hydropteridales Weltst. 49. Hydropterides Willd. 49. Hypechusa pannonica Alef. 1010. Hypericineae DC. 598. Hypericum L. 599. — acutum Mnch. 602. alpigenum Kit. 604. alpinum W. K. 604. Andro- saemum L. 600. barbatum Jaeg. 605. dubium Leers 602. elegantissimum Cr. 603. hirsutum Z. 601. humifusum L. 600. maculatum Cr. 602. montanum L. 603. obtusum Mneh. 602. offiei- narum Ür. 604. perforatum L. 603. pulchrum L. 603. quadrangulare Hell. 288. umbellatum | runeinata | Iberis amara L. 530. Bursa pastoris Or. 526. campestris Wallr. 533. pinnata Jusl. 530. rotundifolia L. 538. rude- ralis Or. 534. umbellata L. 530. Ilex L. 658. — aquifolium L. 658. llicineae Brogn. 658. Impatiens L. 637. — Nolitangere L. 637. 637, 1224. Imperatia Mnech. 315. parviflora DO, ı — filiformis Mnch. 315. Imperatoria L. 1184. — montana DC. 1178. Ostruthium L. 1184. silvestris Lam. 1179. verti- eillaris Lam. et DO, 1177. Isatis L. 500. — praecox Kit. 500. tinctoria Maly 500. Isnardia L. 1108. — palustris L. 1108. Isopyrum L. 416. — thalietroides L. 417. Isosporae Pranil 65. tinetoria L. 500. J. Jundzillia Draba Andrz. Juglandales Engl. 124. 532. \ Juglandiflorae Warm. 124. 602. quadrangulare Murr. 602. qua- drangulum L. 602. Richeri Paulin | 604. stenophyllum Op. 604. tetra- pterum Fr. 602. veronense Maly 604. villosum Or. 601. Iberidella rotundifolia Hook. 538. Iberis ZL. 529. Juglandaceae DC. 124. Juglans L. 124. — regia L. 125. Juniperus L. 86. — communis L. 87. communis X nana Wettst. 88. foetida Spach 89. inter- media Schur 88. nana Willd. 88. Sabina L. 89, 1217. sibirica Burgsd. 88. K. Kernera Med. 545. — myagroides Med. 545. Rchb. 545. Ketmia Trionum Scop. 616. Kochia Roth 255. — hyssopifolia Schrad. 253. (L.) Schrad. 254. Koniga maritima (L.) R. Br. 508. Kohlrauschia Kth. 315. — prolifera Kth. 315. saxatilis (Z.) scoparia Inhaltsverzeichnis. L. Laburnum Med. 1082. — alpinum (Mill) Gris. 1082. anagy- roides Med. 1083. Jacquinianum ( Wettst.) Dieek 1183. Laburnum Voss. Vilm. 1083. Linnaeanum ( Wettst.) | Dieck 1083. vulgare Gris. 1083. Laelia orientalis Desv. 1223. Lagopus Bernh. 1055. 1060. montanus Bernh. 1060. Lapathum Acetosa Scop. 199. sella Scop. 198. alpestre Scop. 197. alpinum Lam. 191. aquaticum Scop. aceto- 191. erispum Scop. 192. digynum Lam. 201. obtusifolium Mneh. 196. maritimum Lam. 197. minus Lam. 197. sanguineum Mnch. 194. scutatum Lam. 197. silvestre Lam. 196. Larbrea aquatica Ser. 290. graminea Fuss 295. uliginosa Rechb. 295. Larix Mill. 82. — communis Lk. 83. europaea Lam. et DC. 83. Larix Karst. 83. Laserpitium Z. 1195. — aquilegifolium Jaeg. 1194. asperum Or. 1196. gallicum 1197. glabrum Or. 1196. latifolium Z. 1195. peuce- danoides Z. 1197. Siler Z. 1196. simplex L. 1176. trilobum Jaeg. 1194. Lasioptera campestris Andrz. 533. Lastila hirsuta Alef. 1030. Lastrea Bory 31. — Thelypteris Presl 33. Lathyrus L. 1023. — Aphaca ZL. 1028. brachyphyllus Schur 1032. Ervum Kitt. 1022. grandiflorus Lang 1032. hirsutus L. 1030. laevigatus ( W. K.) Fritsch 1024. latifolius ZL. 1032. macrorrhizus Wimm. lanthus Steud. 1032. 1027. montanus Gren. Godr. Nissolia Z. 1029. odoratus L. ochraceus Kitt. 1025. Fritsch 1025. pratensis L. 1028. sa- tivus L. 1030. silvester L. tuberosus Z, 1030, 1028. mega- 1025. 1031. 1031. | glaber Bernh. | deeidua Mill. 82. | | — austriacum L. 1213. Lens Bernh. 1022. | Lathyrus variegatus (Ten.) Gren. Godr. 1026. venetus (Mill) Rouy. 1226. vernus (L.) Bernh. 1026. Leguminosae Juss. 985. Lembotropis Griseb 1087. Lens Hill 1022. — esculenta Mnch. 1022. Lepia Desv. 532. — campestris Desv. 532. Lepidium ZL. 531. — alpinum L. 525. alpinum Torner 524. apetalos Gilib. 534. campestre (L.) PR Br: 532. 12237 DrabaeDsssle perfoliatum L. 534. rotundifolium All. 538. ruderale L. 534. sativum L. 533. Lepigonum Fr. 268. — rubrum Wahlenb. 268. Leptosporangiatae Goebel 11. Leuconymphaea ©. Ktze. 436. Levisticum offieinale Koch 1179. Libanotis Cr. 1165. — montana Cr. 1165. 1166. Ligusticum L. 1175. pubescens Fritsch Meum Or. 1173. Mutellina (L.) Cr. 1175. simplex (L.) Al. 1176, 1227. Linaceae DC. 616. Lindnera alba Fuss 609. Linum L. 617. — alpinum Fleischm. 619. alpinum ‚Jacq. 620. angustitolium Tomasch. 620. austriacum L. 619. austriacum Pacher 619. catharticum ZL. 621. flavum L. 622. hirsutum L. 622. juliecum Hay. 619. laeve Fritsch 619. nar- bonense L. 619. tenuifolium ZL. 620. usitatissimum L. 618. viscosum L. 622. Lipusa multiflora Alef. 1037. Lomaria Hook. et Bak. 30. | — Spicant Desv. 30. montanus Bernh. | Loranthaceae D. Don 185. | Loranthiflorae Beek 181. oceidentalis | Loranthus ZL. 186. — europaeus L. 186. Lotus L. 1071. — arvensis Schk. 1073. corniculatus L. 1072. pilosus Jord. 1073. Inhaltsverzeichnis. Lotus siliquosus L. 1074. Tetragonolo- bus L. 1074. tenuis Kill. 1072. tenui- folium Rehb. 1072. villosus Schur 1073. Ludwigia L. 1108. — palustris (L.) Ell. 1108. Lunaria L. 504. — annua L. 505. biennis Mnch. 505. rediviva L. 505. Lupinus L. 1075. — angustifolius L. 1075. polyphyllus Ländl. 1075. Lycehnanthos @mel. 334. — baceifer G@mel. 334. Lychnis L. 353. — acaulis Scop. 341. alba Mill. 352. armoraria Scop. 343. baceifera Scop. 334. cerastioides Scop. 339. Coronaria (L.) Desv. 353. dioica L. 351, 352. diurna Sibth. 351. Flos Cuculi L. 354. Githago Scop. 355. noctiflora Schreb. 353. nutans Seop. 347. Pumilio Scop. 333. quadridentata Murr. 349. sege- tum Lam. 355. silvestris Schk. 351. vespertina Siblh. 352. Viscaria L. 335. viscosa Scop. 335. Lycopodiaceae L. C©. Rich. 65. Lycopodiales Zngl. 65. Lycopodium L. 65. — alpinum L. 68, 1227. annotinum L. 68. Chamaecyparissias Kras. 69. ela- vatum Z. 68. complanatum L. 69. helveticum L. 72. inundatum L. 67. Selago L. 66. selaginoides L. 71. Lygia Fasano 1098. — Passerina Fasano 1098. Lythraceae Neck. 1103. Lythrum ZL. 1104. — Hyssopifolia L. 1105. 1106. virgatum L. 1106. Salicaria L. M. Malachia Fr. 290. — aquatica Fr. 290. Malachium aquaticum Roehb. 290. — coeruleum Jaub. u. Spach 288. ticum Rchb. 287. Malus Mill. 950. — communis Lam. 951. man- 1245 Malus dasyphylla Borkh. 951. domestica Borkh. 951. paradisiaca Mill. 951. pumila Gärtn. 951. Sorbus Borkh. 968. Malva L. 611. — Alcea L. 612. excisa Bchb. 612. fastigiata (av. 612. italica Poll. 612, moschata L. 612. neglecta Wallr. 614. rotundifolia L. 614. vulgaris Fr. 614. Malvaceae Ad. 609. Malvales Engl. 605. Marsilia L. 50. — quadrifolia L.50. quadrifoliata L. 50. Marsiliaceae S. F. Gray. 49. Marsypocarpus Neck. 525. Medicago L. 1039. — carstiensis Wulf. 1042. falcata L. 1041. faleata X sativa Rehb. 1040. lu- pulina Z. 1041. media Pers. 1040. minima Desr. 1043. sativa L. 1040. varia Martyn 1040. Melandryum Röhl. 350. — album (Mill.) Garcke 352. rubrum Freyn 351. Germ. 352. dioieum (L.) Schinz u. Thell. 351. dubium Garcke 351. Flos Cueuli Rehb. 354. noctiflorum (L.) Fr. 352. pratense Röhl. 352. rubrum Garcke 351. silvestre Röhl. 351. sil- vestri-pratense Rouy et Foue. 351. album X dioieum Coss et Melanosinapis Schimp. et Spenn. 548. — communis Schimp. et Spenn. 549. Melilotus (L.) Hill. 1044. — albus Desr. 1045. altissimus Thuill. 1044. coerulea Desr. 1038. maecrorhi- zus Koch 1044. Melilotus offieinalis A. u. @. 1045. offieinalis (L.) Lam. 1045. offieinalis Lam. 1044. Petit- pierranus Willd. 1045. rugulosus Willd. 1045. vulgaris Willd. 1045. Mercurialis L. 215. — annua L. 215. longifolia Host 216. ovata Sternb. u. Hoppe 216. perennis L. 216. Mespilus Z. 948. — Amelanchier L. 975. Aucuparia Scop. 969. Chamaemespilus L. 974. cocci- nea W. K. 946. Cotoneaster L. 945. germanica L. 948. monogyna All. 947. 1246 Inhaltsverzeichnis. Mespilus Oxyacantha AU. 947. Oxy- acantha Cr. 947. vulgaris Rchb. 948. tomentosa Ait. 946. Meum Adans. 1173. — athamanticum Jaeq. 1173. Gärtn. 1175. Millegrana Ad. 617, 1224. — Radiola (L.) Druce 617, 1224. Minuartia L. 270, 271. — aretioides (Portenschl.) Schinz u. Thell. Mutellina 277. austriaca (Jacq,) Hay. 274. Gerardi (Willd.) Hay. 272. laricifolia (L.) Schinz u. Thell. 275. liniflora (L.) Hay. 275. recurva (All.) Schinz u. Thell. 273. sedoides (L.) Hiern 276. setacea (Thuill.) Hay. 271 tenui- folia (L.) Hiern 273. verna (L.) Hiern 272. Miscopetalum Haw. 702. Moehringia L. 280. — ciliata (Scop.) D. T. 283. ciliata x museosa A. Kern. 283. diversifolia Doll. 281. hybrida A. Kern. 283. Malyi Hay. 282. muscosa L. 284. polygonoides M. K. 283. Ponae Ale. | 2382. trinervia (L.) Clairv. 281. Moenchia Zhrh. 287. — coerulea Boiss. 285. mantica (L.) Bartl. 287. sativa Roih 528. Montia L. 261. — arvensis Wallr. 261. fontana L. 261, 262, 1218. minor Gmel. 261, 1218. repens G mel. 262. rivularis Gmel. 261. verna Neck. 1219. Moraceae Engl. 169. Morocarpus Mnch. 245. — capitatus Mch. 246. foliosus Mnch.245. Morus L. 169. — alba L. 170. nigra L. 170. Myagrum L. 499. — Alyssum Mill. 528. aquaticum Lam. 496. austriacum Jacg. 495. dentatum Willd. 528. hirtum Maly 558. rugo- sum L. 558. paniculatum 2. 529. perfoliatum ZL. 499. sativum 7. L. taraxacifolium perenne L. 558. sativum ß. L. 527, 528. 518. saxatile L. 545. Lam. 1223. | = pecetinatum DC. 1131. Myosurus L. 384. — minimus L. 385. Myricaria Desv. 568. — germanica (L.) Desv. 568. Myriophyllum Z. 1130. spicatum L. 1131. vertieillatum L. 1130. | Myrrhis Scop. 1209. | — arvensis L. 418. bulbosa Spr. 1204. odorata (L.) Scop. — aurea Spr. 1205. hirsuta Spr. 1205. 1210. Myrtales Weltst. 1097. Myrtiflorae Eichl. 1097. N. Napus Schimp. et Spenn. 549. — Agriosinapis Schimp. et Spenn. 553. Nasturtioides Med. 533. Naturtium R. Br. 494, 498, 1223. — alpinum Or. 524. amphibium R. Br. 496. anceps Maly 496. aquaticum Wahlenb. 499. Armoracia Neilr. 498. austriacum Or. 495. Draba Desv. 532. officinale R. Br. 499, 1223 palustre DC. 497. paniculatum Or. 529. ru- derale Seop. 534. sativum Meh. 533. saxatile Or. 545. silvestre R. Br. 497. terrestre R. Br. 497. verrucosum Gars. 534. Neckeria Scop. 448. Negundo Ludw. 653. — aceroides Mnech. 654. fraxinifolium Nutt. 654. Negundo Karst. 654. Neogaya Meissn. 1175. — simplex Meissn. 1176. Nephrodium Rich. 31. — cristatum Michx. 37. dilatatum Desv. 38. Dryopteris Michx. 39. Filix mas Rich. 34. montanum Hook. et Bak. 33. Phegopteris Pranil 32. rigidum Desv. 36. Robertianum Pranil 40. The- lypteris Diels 33. Neslia Desv. 528, 1223. — paniculata (L.) Desv. 529, 1223. Neumeyera KRehb. 274. — austriaea BRehb. 274. Nigella L. 417. damascena L. 418. Inhaltsverzeichnis. Nissolia uniflora Mneh. 1029. Noccaea Mnceh. 538. — alpina Rchb. 524. brevicaulis Hoppe 525. rotundifolia Mnch. 538. Notholaena R. Br. 14. — Marantae (L.) R. Br. 14. Nuphar Sm. 437. — affine Harz 438. pumjlum DC. 438. Nymphaea ZL. 455. — affinis (Harz) Hay. 437. alba L. 437. biradiata Sommer 436. lutea L. 437. pumila Hoffm. 438. Nymphaeaceae DO. 434. luteum Sm. 437. 0. Oenanthe L. 1166. — aquatica L. 1168. fistulosa L. 1167. media @ris. 1167. Phellandrium Lam. 1167. silaifolia Maly 1167. Oenothereae Endl. 1107. Oenothera L. 1124. — biennis L. 1125. muricata Murr. 1125. Onagraceae B. Juss. 1107. Onagra Scop. 1124. — biennis L. 1125. 1126. : Onobrychis Hill. 1096. — sativa Lam. 1097. viciaefolia Scop. 1096. Onoclea L. 48. — germanica Hook. Bak. 49. pteris (L.) Hoffm. 48. Ononis L. 1061. muricata Raim. Struthio- — altissima Lam. 1063. arvensis L. 1063, 1064. austriaca Beck 1063. campestris Koch et Ziz 1064. foetens All. 1063. hireina .‚Jaeg. 1062. lati- folia (Neilr.) Hay. 1064. Natrix L." 1065. procurrens Strobl 1063. repens Koch 1063. spinosa L. 1064. Ophioglossaceae R. Br. 6. Ophioglossales Sadeb. 6. ÖOphioglossum L. 7. — vulgatum ZL. 7, 1216. Orobus L. 1023, 1024. — alpestris Maly 1028. Clusii Spr. 1009. glaberrimus Schur 1024. 1247 Orobus laevigatus Strobl 1025. laeviga- tus W. K. 1024. luteus Baumg. 1024. luteus L. 1025. niger L. 1027. Nis- solia Döll 1029. oceidentalis Fritsch 1025. occidentalis Kras. 1025. styria- cus Gremli 1025. tuberosus L. 1027. variegatus Ten. 1026, 1226. vene- tus Mill. 1226. vernus L. 1026. ÖOrthosporum Bonus Henricus T. Nees 247. glaucum Peterm. 246. Ösmunda crispa L. 15. Lunaria L. 8, 10. Matricariae Schrk. 10. ramosa Roth 9. Spicant L. 30. Struthiopteris L. 49. virginiana L. 11. Ostrya Scop. 111. — carpinifolia Scop. 111. italica Spach ill. Östrya Sargent 111. vulgaris Willd. ı11. Oxalidaceae DO. 623. Oxalis L. 623. — Accetosella L. 624. cornieulata L. 624. cornieulata Sturm 625. strieta L. 624. Oxygraphis glacialis D. T. 393. vul- garis Freyn 393. Oxyria Hill 200. — digyna (L.) Hill 200. Hook. 201. Oxytropis:DC. 997. — campestris (L.) DC. 1000. cyanea Gaud. 1000. Gaudini Bunge 1000. Halleri Bunge 1001. montana (.Jacg.) DC. 999. neglecta Gay 999. neglecta #. Gaudini Deck 1000. Parvopassiae Parl. 1000. pilosa (L.) DC. 1002. sericea (Lam.) Simk. 1001. triflora Hoppe 999. wuralensis Koch 1001. reniformis P. Pachypleurum simplex Rehb. 1176. Padus Mnch. 985. — racemosa Lam. 985. serotina Ag. 985. vulgaris Borkh. 985. Paeonia L. 433. — corallina Retz. 434. mascnla Desf. 434. offieinalis 8. mascula L. 434. Palimbia Chabraei DC. 1180. Papaver L. 442. — album Or. 444. alpinum Gaud. 446. 1 Papaver alpinum L. 447. alpinum Rechb. 446. aurantiacum Lois. 445. Burseri Cr. 446. dubium L. 443. hortense Hussen. 444. Kerneri Hay. 445. ni- grum Cr. 444. officinale Gmel. 444. Rhoeas L. 443. Sendtneri Kern. 446. somniferum L. 444. Papaveraceae 439. Papilionatae L. 989. Parietales Eichl. 561. Parietaria L. 180. — diffusa M. K. 181. erecta M. K. 180. muralis Salisb. 180. ramiflora Mech. 181. judaica L. 181. offieinalis L. 180. Parnassia L. 724. — palustris L. 724. Paronychia pubescens DC. 266. Paronychiaceae Lk. 265. Parthenocissus Planch. 676, 1225. — quinquefolia Planch. 677, 1225 tacea Hitche. 676, 1225. Passerina Wickstr. 1098. — annua Wickstr. 1098. Pastinaca L. 1185. vi- — graveolens Bernh. 1173. opaca Bernh. 1185. sativa L. 1185. Peltaria Jaeg. 546. — alliacea Jaeq. 546, 1223. Peplis L. 1104. — Portula L. 1104. Persica Mill. 975, 981. — vulgaris Mill. 981. Persicaria acris @ilib. 207. amphibia S. F. Gray 204. Hydropiper Opiz 207. lapathifolia $. F. Gray 206. laxiflora Op. 207. minor Op. 208. ib. 205. Petagnia saniculifolia Kras. 1156. Petrocallis R. Br. 522. — pyrenaica R. Br. 523. Petroselinum Hoffm. 1154. — hortense Hoffm. 1154. sativum Hojfm. 1154. Peucedanum ZL. 1179. — Carvifolia (Or.) Will. 1180, 1227. varia (L.) Quss. 1181. 1180. graveolens Baill. 1173. peratoria Endl. 1184. mitis @i- Cer- Im- Inhaltsverzeichnis. Chabraei Gaud. | |"— alpestris Beck 1159. Peucedanum offieinale L. 1182. palustre (L.) Mneh. 1182. Oreoselinum (L.) Mneh. 1181. Ostruthium (L.) Koch 1184. Pastinaca Baill. 1185. Silaus Jacg. 1183. vertieillare M. K. 1177. Phaca L. 992. — alpina L. 995. alpina Wulf. 996. astragalina DO. 993. australis L. 993. frigida L. 995. Halleri Vill. 993. ochreata Cr. 995. oroboides DC. 994. Phanerogamae Brogn. 73. Phaseolus Z. 1035. — coceineus Z. 1037. communis L. 1035. elliptieus Martens 1036. gonospermus Martens 1036. multiflorus Lam. 1037. nanus Jusl. 1036. saccharatus Mnch. 1036. sphaerieus Martens 1037. Zebra Savi 1036. Phegopteris Fee 31. — calcarea Fee 31. Dryopteris Fee 39. polypodioides Fee 32. Robertiana A. Br. 39. vulgaris Mett. 32. Phellandrium Z. 1168. — aquaticum L. 1168. 1175. Philadelphus L. 725. — coronarius Maly 725. 725. Mutellina L. pallidus Hay. Phyllitis Zudw, 28. — Scolopendrium (L.) Newm. 29. Physospermum commutatum Vest. 1194. Phytolacca L. 260. — americana L. 260. decandra L. 260. Picea Dietr. 84. — Abies Karst. 84. excelsa (Lam.) DC. 84. vulgaris Lk. 84. Pimpinella L. 1157. alpina Host 1159. Anisum Z. 1160. dissecta Relz. 1160. genevensis Völl. 1152. laciniata Gib. 1158. laciniata Thore 1159. magna L. 1158. maior (L.) Huds. 1158. nigra Willd. 1160. orientalis Gou. 1158. rubra Hoppe 1159. Saxi- fraga L. 1159. Pinaceae Lindl. 77. Pinus ZL. 77. Inhaltsverzeichnis. Pinus Abies Du Roi 85. Abies L. 84. austriaca Höss 80. Cembra L. 78. excelsa Lam. 84. hamata Stev. 79. Laricio Koch 80. Larix L. 83. mari- tima Koch 80. montana Lam. 78. montana Mill. 81. Mughus Scop. 80. nigra Arn. 80. nigricans Host 80. pectinata Lam. 85. Picea Du Roi 84. Picea L. 85. Pinaster Schult. 80. Pseudopumilio (Willk.) Beck. 82. Pu- milio Haenke 81. silvestris L. 79. viminalis Sparrm. 85. uliginosa Neum. 81. uncinata Ram. 81. Pirus s. Pyrus. Planithallosae Zngl. 11. Platanaceae Lindl. 212. Platanus Z. 213. — acerifolia Willd. 213. oceidentalis L. 213. oceidentalis X orientalis €. K. Schneid. 213. occidentalis 214. Pleurospermum Hoffm. 1213. — austriacum (L.) Hoffm. 1213. Podagraria Adans. 1161. Polycarpicae Eichl. 355. Polyenemum L. 254. — arvense Maly 255. maius (Döll.) A. Br. 255. Polygala L. 641. — amarellum Cr. 648. amarum L. 647. | austriacum Or. 649. austriacum Strobl 648. Chamaebuxus L. 642. collinum v. ceiliolatum Borb. 646. comosum Schk. 646. maius Jaeg. 644. suba- | marum Fritsch 648. uliginosum Rehb. 648. vulgare L. 645. Polygalaceae Juss. 641. Polygonaceae Juss. 188. Polygonales Eichl. 188. Polygoniflorae Beck 188. Polygonum L. 201. — alpinum All. 209. amphibium L. 204. angustifolium Roth 208. aviculare L. 208. — Bistorta L. 203. — centinodium Lam. 208. Convolvulus | L. 210. cuspidatum Sieb. u, Zuce. 210. | — dumetorum L. 211. — erectum Roth 209. Hayek, Flora von Steiermark. Polygonum Fagopyrum L. 211. \ — Hydropiper L. 207. — incanum Sehm, 206. — lapathifolium L. 205. laxiflorum Wh. 207. — minus Huds. 227. mite Schrk. 207. monspeliense T’huill. 209. — neglectum Bess. 209. nodosum Pers. 206. — Persicaria L. 205. procumbens @ilib. 208. pusillum Lam. 208. — Sieboldii De Vriese 210. — tataricum L. 212. tomentosum Schrk. 206. tomentosum Strobl 206. — viviparum L. 202. Polypodiaceae Mart. 11. Polypodium L. 13. — aculeatum L. 43. alpestre Spr. 18. alpinum Wulf. 47. anthriseifolium Hoffm. 46. arvonicum Sm. 45. arvo- nicum With. 44. | — calcareum Sm. 40. cristatum L. 37. eynapiifolium Hoffm. 46. — dentatum Dicks. 46. dilatatum Hoffm. 38. Dryopteris L. 39. — Filix femina L. 17. F. fragilis L. 45. F. mas L. 34. fragile L. 45. — Heleopteris Borkh. 35. — lobatum Huds. 42. Lonchitis (L.) Roth 41. — montanum Lam. 47. montanum Vogl. 33. myrrhidifolium Vell. 47. — ÖOreopteris Ehrh. 33. ‚ — Phegopteris L. 32. polymorphum | Vill. 46. pulchellum Salisb. 39. | — regium L. 46. rhaeticum L. 18. rigidum Hoffm. 36. Robertianum \ Hofjm. 39. rufidulum Michx. 44. — spinulosum Müll. 38. \ — tanacetifolium Hoffm. 38. — vulgare L. 13. | Polystichum Roth 31, 40. — aculeatum (L.) Presl 42. aculeatum | Roth 42. Braunii (Spenn.) Fee 43, 1216. eristatum Roth 37. Filix mas Roth 34. illyricum (Borb.) Hay. 41. lobatum (Huds.) Presl 42. lobatum X Lonchitis | (Murb.) Hay.41. Lonchitis(Z.) Roth 41. 79 1250 Inhaltsverzeichnis. Polystichum Oreopteris Lam. et DC. 33. rigidum Lam. et DO. 36. spi- nulosum Strempel 38. Thelypteris Roth 33. Pomaceae DO. 944. Populus L. 126. — alba L. 127. alba X tremula Krause 127. albo-tremula 2. villosa Neilr. 129. balsamifera L. 130. canescens (Ait) Sm. 127. dilatata Art. 129. nigra L. 129. pyramidalis Rozier 129. tremula L. 128. villosa Lang 128. Portulaca L. 262. — oleracea L. 262. Portulacaceae DC. 260. Potentilla L. 838. — acutifolia Gikib. 850. alba L. 843. alba Mnch. 842. alpestris Hall. f. 853. alpestris x aurea Th. Wolf 855. anse- rina L. 862. arenaria Borkh. 860. | arenaria x Gaudini Th. Wolf 860. are- naria X glandulifera Waisb. 859. are- naria X rubens Borb. 858. argentea L. 846. aurea Torner 822. aurea X Orantzii Janch. 855. — bolzanensis Zimm. 858. Brauneana Hoppe 852. breviscapa Vest 845. — canescens Bess. 848. carniolica A. Kern 844. caulescens Mnch. caulescens Scop. 842. caulescens Torner 842. cinerea Koch 860. Clusiana Jacg. 841. Comarum Nestl. 841. concolor Zimm. 863. corymbosa Mnch. 850. Crantzii (Or.) Beck 852. — dacica Borb. 861. decumbens Jord. 847. dichotoma Mnch. 850. dissecta Zimm. 847. dubia (Or.) Zimm. 851. dubia Mnech. 856. dubia x glanduli- fera Hay. 857. dubia X incana Hay. 859. — erecta (L.) Hampe 861. — fissidens Borb. 848. Fragaria Poir. 844. Fragariastrum Ehrh. 844. Fra- gariastrtum Maly 845. fragarioides Vill. 844. frigida Vill. 844. — Gaudini @remli 857, 858. Gaudini v. virescens Th. Wolf 858. ginsiensis Waisb. 859. 843. | | — Halleri Ser. 852. Potentilla glandulifera Kras. 857, 858. glaudulifera X incana Hay. 860. glan- dulifera X rubens Hay. 857. glandulosa Kras. 857. grandiceps Zimm. 848. grandiflora L. Huteri Siegf. 855. — incana @. M. Sch. 860. incana X rubens Poeverl. 859. incanescens Op. 847. inclinata M. K. 848. — laneifolia Waisb. 858. Borb. 858. — maculata Lehm. 853. micrantha Graf 844. mierantha Ram. 844. micrantha v. carniolica Th. Wolf 844. minima Hall. f. 852. — nitida L. 841. norvegica L. 850. — obscura Willd. 850. opaca L. 856. opaca X Gaudini Th. Wolf 857. — recta L. 849. recta v. minoriflora Sabr. 849. reptans L. 862. rubens (Or.) Zimm. 855. rubens Vill. 853. longifrons nitida Scop. 843. rubens X Gaudini A. u. @. 857. ru- pestris L. 845. -— sabauda DC. 853. salisburgensis Hoppe 853. sericea Zimm. 863. serpen- tini Borb. 854. Sibbaldi Hall. f. 864. silvestris Neck. 861. stenantha Lehm. 886. sterilis (L.) Garcke 843. stiri- aca Hay. 856. strieticaulis Gremli 854. strietissima Zimm. 861. suba- caulis Scop. 841. subrubens Borb. 858. sulphurea Lam. et DC. 849. supina L. 851. — terglouensis Haeg. 841. tirolensis Tormentilla Neck. 861. trifoli- Zimm. 858. Tormentilla ereeta Scop. 861. ata G@ilib. 850. — verna L. 853. verna Maly 858. verna v. longifolia Borb. 858. villosa Zimm. 853. villosa X aurea A. u. @. 855. viridis Zimm. 863. vindobonensis Zimm. 858. — Wiemanniana Sabr. 847. Poterium offieinale A. Gray 886. Sanguisorba L. 887. Prionitis Ad. 1156. — Falcaria Dum. 1156. Inhaltsverzeichnis. 1251 Prunus L. 975. — Armeniaca L. 980. avium L. 982. cerasifera Ehrh. 979. Cerasus L. 083. Chamaecerasus ‚Jueg. 984. domestica L. 979. domestica X insititia Hay. 978. fruticosa Pall. 984. insititia L. 977. italica Borkh. 978. Mahaleb L. 984. Myrobalana Lois. 980. nana (L.) Stokes 982. oeconomica Ssp. insi- titia ©. K. Schneid. 978. Padus L. 985. Persica (L.) Sieb. et Zuee. 981. Salzeri Zdarek 988. serotina Ehrh. 985. spinosa L. 976. syriaca Borkh. 977. Psedera Neck. 676, 1225. — quinquefolia (L.) Greene 676, 1225. vitacea (Änerr) Greene 676, 1225. Pseudofumaria Med, 448. Psilonema €. A. Mey. 506. Pteridophyta Eichl. 3. Pteridium Scop. 15. — aquilinum (L.) Kuhn 16. Pteris Z. 16. -— aquilina L. 16. lanuginosa Bory. 16. Pterospartum Willk. 1082. Pulsatilla Mill 369. — alba Beck 369. alba Rehb. 370. Bur- seriana Strobl 369. grandis Wender. 372. nigricans Sloerck 372. vermalis Mill. 370. vulgaris A. Kern 372. Pyrus L. 949. — acerba Mer. 950, 1226. Achras Gärtn. 963. alpina Schmidt 973. Aucuparia Gärtn. 969. austriaca A. Kern 962. — brachypoda A. Kern 962. — Chamaemespilus Pall. 974. communis L. 963. cordata Desv. 963. Cotoneaster Mneh. 945. Cydonia L. 949. — domestica Sm. 968. — eriopleura Rehb. 961. — Hostii Beck 973. — intermedia Bechst. Moritzi 970. — Malus L. 951. Malus «. sylvestris L. 950. — nivalis Jaeg. 961. — paradisiaca K. Koch 951. (L.) Borkh. 962. — semipinnata Rolh 970. 972. intermedia Pyraster | Pyrus silvestris S. F. Gray 950. Sorbus Borkh. 968. — torminalis Ehrh. 972. Aria.A. u. @. 972. torminalis X a. Querciflorae Warm. 102. Quercus L. 116. — angulata Vuk. 121. aurea Simk. 120. aurea Wierzb. 121. australis A. Kern. 123. austriaca Simk. 117. — brevipesHeuff. 123. budensis Borb. 1217. — castaneifolia Vuk. 118. Cerris L. 117. — filipendula Schloss. et Vuk. 123. — hiemalis Stev. 123. hybrida Bechst. 121. — ilicifolia Vuk. 119. — lacera Yuk. 119. lanuginosa (Lam.) Thuill. 117, 1217. lanuginosa X Robur Borb. 1217. lanuginosa x sessiliflora Simk. 119. longiloba Vuk. 118. — pinnatifida Vuk. 119. pubescens Willd. 118, 1217. pubescens X Robur Hay. 1217. — Robur L. 122. Robur Rechb. 120. Robori-germanica Lasch 122. Robur X sessiliflora Gürke 121. — sessiliflora Salisb. 120. stenocarpa Vuk. 123. Streimii Heuff. 119. sub- lobata Simk. 120. — Tiszae Simk. 120. — Wormastinyi Vuk. 129. Radicula Hill 494. — amphibia Druce 496. lancifolia Mnch 496. palustris Mnch 497. silvestris Druce 497. Radiola Hill 617, 1224. — linoides Roth 617, 1224. Millegrana Sm. 617. Radiola Karst. 617. Ranales Engl. 355. Ranuneulaceae Juss. 360. Ranunculus L. 385. — acer L. 399. aconitifolius L. 1220. alpestris L. 388, 1220. noides Zahlbr. 411. 394, anemo- 79* Inhaltsverzeichnis. Ranunculus aquatilis L. 403, 1222. ar- vensis L. 402, 1222. aureus Schl. 400. auricomus L. 390, 1222. — binatus Kitt. 390. Boraeanus. Jord. 399. breyninus Or. 400. breyninus A. Kern. 399. bulbosus L. 401. — carinthiacus Hoppe 397. cervicornis Kitt. 390. cireinnatus Sibth. 406. crenatus W. K. 388. — divaricatus Koch 406. — echinatus Or. 403. — Ficaria L. 395. flaceidus Pers. 1222. Flammula L. 396. fluitans Lam. 406. foenieulaceus @ihb. 1222. — geraniifolius Schinz u. Thell. 397. glacialis L. 392. gracilis Schl. 397. — heleophilus A. T. 404. hirsutus Cr. 402. Hornschuchii Hoppe 398. hybri- dus Biria 392, 1222. — lanuginosus L. 399. — montanus Willd. 397. — napellifolius Or. 397. 400. nivalis Or. 397. — parnassifolius L. 393. paueistamineus Tsch. 404, 1222. peltatus Sehrk. 404. Petiveri Preissm. 405. Philonotis Ehrh. 402. platanifolius L. 394. po- lyanthemus Z. 400. pseudo-Villarsii Schur 399. pseudothora Host 392. pthora Or. 392. — radians Revel 405. reniformis Kitt. 390. repens L.401. reptans Maly 396. roseus Heg. u. Heer 393. rutaefolius Al. 412. vutaefolius L. 411. — sardous Or. 402. sceleratus L. 391. Schottii D. T. 392. scutatus W. K. 392. — Thora L. 391. Traunfellneri Hoppe Lingua L. 395. nemorosus DC. 389. trichophyllus Char 405. tu- bereulatus DC. 403. — vaginatus Sommer. 388. Villarsii Koch 399. Raphanis Mnch. — magna Mneh. 498. Raphanistrum Lampsana Gärtn. 555. segetum Lam. 555. Raphanus L. 555. — niger Mer. 556. Raphanistrum L. 555. radicula Pers. 557. sativus L. 556. Rapistrum Or. 557. — arvense All. 553. diffusum Cr. 558. glabrum Host 558. hirsutum Host 558. hirtum Host 558. perenne (L.) All. 558. rugosum (L.) All. 558. Reseda L. 559. — lutea L. 560. teuma L. 561. Resedaceae DC. 559. Rhamnaceae R. Br. 664. Rhamnales Wetist. 664. Rhamnus Z. 664. — alpina L. 664. carniolica Kern. 666. cathartica L. 665. fallax Boiss. 665. Frangula L. 667. pumila L. 665, 1224. saxatilis Jacg. 666. Rhizocarpae Batsch 49. Rhodiola L. 679. — rosea L. 679. Rhoeadales Engl. 439. Rhoeadifiorae Beck 439. Rhus ZL. 650. — Cotinus L. 650. Ribes L. 726. — alpinum L. 729. ” luteola L. 560. Phy- typhina Torner 651. carpaticum Schult. 727. caucasicum M. B. 727. domesti- cum ‚Jancz. 727. Grossularia L. 728. hortense Hedl. 727. nigrum L. 728. petraeum Wulf. 727. rubrum Rechb. 727. silvestre Hedl. 727. vulgare Lam. 727. Ribesinae Lk. 726. Robertsonia Haw. 708. Robinia L. 1003. — Pseudacacia L. 1004. Rodschiedia @. M. Sch. 525. — Bursa pastoris @.M.Sch. 525. Roripa Scop. 494. | — amphibia (All.) Bess. 495. Armoracia (L.) Hitch. 448. austriaca (Jacq.) Bess. 495. islandica (Oed.) Schinz u. Thell. 1223. Nasturtium Beck 499. Neil- reichii Beck 496. palustris (L.) Bess. 496, 1223. rusticana Gren. Godr. 498. silvestris (L.) Bess. 496. Rosa L. 888. — acanthina Desögl. et Osan. 918. stis Savi 911. agre- Inhaltsverzeichnis. 1253 Rosa albescens H. Br. (coriifolia var.) 934. anisiaca H. Br. (coriifolia var.) 955. alpina L. 941, 942. amblyphylla Rip. 419. andegavensis Bast. 931. arvatica Pug. 912. arvensis Huds. 891. arvensis X austriaca Wiesb. 894. arvensis X gallica Neilr. 893. atri- chostylis Borb. (dumetorum var.) 920. austriaca Or. 895. — bibracteata J. B. Kell. 892. biserrata Borb. (canina var.) 923. biserrata Mer. 930. boverneriana (Christ) Lagg. et Del. 935. — canina L. 921. Maly 921. 898. capitata C'hrist (dumetorum var.) 916. Carioti Chab. 930. Chaberti Desegl. 899. ciliata H. Br. (dume- torum var.) 919. ciliata Borb. (unci- nella var.) 919. ciliatopetala Koch 903. cinerascens Dum. 906. cinna- momea ZL. 940, 941. elinochlamys H. Br. (canina var.) 921. collina J. B. Kell. 931. comosa Rip. 908. plicata @ren. 938. consanguinea Gren. 897. cordifolia Host 896. coriifolia Fr. 933. cremsensis J. B. Kell. 903. eretica Vest 903. cuspidata Desegl. 907. cymelliflora Borb. et Vuk. 893. — Deseglisei Mer. 931. Desvauxii H. Br. (canina var.) 922. diminuta Bor. 909. disparibilis Zue. et Ozan. 930. Dollineriana J. B. Kell. 933. dumalis Bechst. 926. dumetorum Thuill. 914. — elliptica Tsch. 910. eriostyla Rip. et Desegl. 927. erronea Rip. 892. eu- lanceolata H. Br. 921. — falcata Pug. 938. fallens Desögl. 923. “ ferruginea Desögl. 901. Festiana Hay. (coriifolia var.) 935. fissidens Borb. (canina var.) 923. floceida Desögl. 907. Floriana Vuk. 912. — gallica L. 895. gallica X rubiginosa Christ 997. gallica X squarrosa Sabr. 894. gallica X tomentosa Rap. 904. genevensis Pug. 904. Gizellae Borb. 913. glabrata Vest 940. glandulosa Bess. 900. glandulosa Maly 940. canina «. glabra canina ß. glandulosa Maly | com- Rosa glauca Desv. (canina var.) 937. glauca Poir. 901. glauca Vill. 936. glaucescens Desv. 922. glaucescens Wulf. 902. glaueifolia Op. 927. glo- bata Desögl. 918. globosa Desv. (ca- nina var.) 923. globularis Franch. 926. Godeti Gren. 900. gorenkensis J. B. Kell. 936. graveolens @ren. 911. Gra- veti Orep. 987. gutensteinensis Jacq. f. 902. — Halacsyi H. Br. 913. hirta H. Br. (dumetorum var.) 929. hispida Desv. (canina var.) 932. humilis Tsch. 900. hybrida Schl. 893. hypotricha H. Br. (dumetorum var.) 916. — Jauringensis K. Richt. (glauca var.) 938. imponens Rip. 930. incanescens H. Br. 916. inodora Fr. 912. insi- diosa Rap. 899. insignis Desögl. et Rip. 928. intercedens H. Br. 923. Jundzilli Bess. 900. — Kalksburgensis Wiesb. 894. Kerneri H. Br. 936. Klukii Bess. 911. Klu- kii H. Br. 911. Kosinsciana Bess. 932. — laxifolia Borb. (canina var.) 927. leio- styla Rip. 931. livida Host 902. lucida Bräuck. (coriifolia var.) 934. lutetiana Lem. 922. — malmudariensis Lej. 928. Marcyana Boullu 904. Mayeri H. Br. 939. Meratiana Ser. (canina var.) 930. mi- cans Desögl. 905. micerantha Sm. 909. micranthoides .J. B. Kell. 913. minuti- flora H. Br. (coriifolia var.) 933. multiflora Hay. (canina var.) 926. Murithii Pug. 902. myrtillina H. Br. (canina var.) 917. myrtilloides Tratt. (canina var.) 924. — nemorosa Lib. 909. — oblonga Desegl. et Rip. 929. oblon- .gata Op. 929. obscura Pug. 917. obtusifolia Desv. 914. obversa Borb. 912. oenophora J. B. Kell. (spuria var.) 925. ololeia Rip. 924. opaca Gren. 916. operta Pug. 910. ovata Lej. 892. oxyphylla Rip. 922. — pendulina L. 941. perciliata H. Br. (dumetorum var.) 920. 1254 Inhaltsverzeichnis. Rosa permixta Desögl. 909. peropaca H. Br. (dumetorum var.) 916. pim- pinellifolia L. 944. pineticola H. Br. 910. platyphylloides C’hab. 918. liniana Spr. 893. pomifera Maly 903. poteriifolia Bess. 944. pratincola H. Br. 924. Pribilskyi H. Br. (dume- torum var.) 920. pseudocuspidata Orep. | 907. pseudoterebinthinacea Sabr. 904. pubescens Rap. 913. pumila ‚Jaeq. 895. pyrenaica Koch 942. — repens Scop. 892. resinosa 903. Reuteri God. 937. rotundifolia Rehb. 908. rubelliflora Rip. 928. ru- biginosa L. 907. rubrifolia Vell. 901. rupestris Or. 942. — sarmatica H. Br. 931. Schleicheri H. Br. 893. Schmidtii H. Br. 900. sepium Thuill. 911. silvestris Herrm. 891. silvicola Hay. 909. solstitialis Bess. 915. spectabilis Rap. (hybrida var.) 894. sphaerica Gren. 923. sphaeroidea Rip. 927. spinosissima L. 944. spuria Pug. 924, 925. squar- rosa Bor. 929. stiriaca Sabr. 894. subatrichostylis Strobl (canescens var.) 920. subcanina J. B. Kell. 939. sub- collina Christ (coriifolia var.) 435. subglabra Bord. (canina var.) 920, 921. subglabra H. Br. 921. subglobosa Sm. 906. submitis @ren. 916. — tenuifolia H. Br. (canina var.) 925. terebinthinacea Koch 904. Timeroyi C'hab. 899. tomentella var. Halacsyii H. Br. 914. tomentella v. obtusifolia J. B. Kell. 914. tomentosa Sm. 905. trachyphylla Rau 900. transsilvanica Schur 932. trichoneura Rip. 907. turbinata At. 896. — uncinella Bess. 919. urbicoides Crep. 917. Sternb. urbica Lem. 918. — viridiglauca H. Br. 928. vinodora 4A. Kern. 913. — Waitziana Tratt. 898. Wiedermanni H. Br. (Schleicheri var.) 899. manni Sabr. 905. Rosaceae Juss. 730. Rubus L. 735. Pol- | ; | Wieg- | Rubus agrestis W. K. 829. albicomus Gremli 777. altissimus Fritsch 747. amphistrophos (Forke) Sabr. 789. amplus Fritsch 771. Antonii (Borb.) Sabr. 797. Antonii X epipsilos Sabr., 797. Antonii X hirtus Sabr. 810. Antonii X holochlorus Hay. 797. api- culatus B. glaucovirens Focke 777. apricus, Sabr. 821. apricus Wimm. 795. aprieus Ssp. hamatulus Sabr. 806. aprieus hamatulus X bifrons Sabr. 805. apum Fritsch 761. atri- chantheros E. H. L. Krause 770. at- tenuatus Freyn 819. avaricus Sabr. 785. — barbatus Sabr. (brachystemon var.) 779. barbatus X sulcatus Sabr. 787. bavaricus Sabr. 767, 814. Bayeri Focke 818. Beckii Hal. 777. Bellardi Hay. 812. Bellardi v. lusaticus Sabr. 823. Bellardi v. vastus Sabr. 797. bellissimus Sabr. 787. bellus Sabr. 788. bifrons Vest. 755. bifrons var. subglandulosus Sabr. 756. bifrons X caesius G@remli 828. bifrons X Frit- schii Sabr. 788. bifrons x Guentheri Sabr. 819. bifrons X hamatulus (Sabr.) Hay. 804. bifrons X inaequalis Sabr. 787. bifrons X macrophyllos Sabr. 760. bifrons X sulcatus Sabr. 754. bifrons x thyrsiflorus Sabr. 756. Bloxami Lees 801. Boraeanus Subsp. insericatus Focke 765. brachyacanthus Progel 775. brachyandrus Gremli 825. brachystemon Heimerl 779. breguti- ensis Kern. 764. — caesius L. 835. caesius X discolor Gremli 828. caesius x Gremlii Sabr. 829. caesius X idaeus @. F. W. Mey. 835. caesius X macrostemon Focke 827. caesius X nessensis Hay. 826. caesius X suberectus Sabr. 827. caesius X sul- catus E. H. L. Krause 827. caesius X tomentosus ©. Ktze 829. Caflischüi Focke 788. Caflischii X epipsilos Sabr. 785. Caflischii X holochlorus Hay. 785. eallianthus P.J. Müll. 828. cancellatus A. Kern 806. Inhaltsverzeichnis. | Rubus Rubus candicans Whe. 749, 751 candicans X chlorostachys Sabr. 820, 824. candicans X hirtus Hal. 806 candicans X maerostemon Sabr. 739. | candicans X sulcatus Hay. 748. candi- cans X tomentosus O. Kize 750. cani- folius Hay. 874. carbonarius Sabr, 797. Carnegianus Sabr. (apricus var.) "796. Caroli Hay. 795. Borb. u. Sabr. 789. caucasicus Sabr. 824. celtidifolius Focke 812. ceuti- formis Fridr. 831. chlorosericeus(Sabr.) Hay. 877. chlorostachys P. J. Müll. 825. chlorostachys X holochlorus Sabr. 791. cinereus Rehb. 757. Clusii Borb. 782. coarctatus P. J. Müll. 751. com- munis Bayer 754. condensatus P. J. Müll. 801. coriifolius Focke 832. corii- folius Vest 831. coriifrons (Sabr.) Hay. 822. corymbosus P..J. Müll. 793. crassus v. peltifolius Focke 818. cruentatus P. J. Müll. 765. ctenodon Fritsch 777. cunetator Focke 768. cunetator Sabr. 763, 768, — dasycarpus Sabr. 786. debilis Hal. 806. debillimus Hay. 806. decorus P. J. Müll. 765. deltoideus P. J. Müll. 829. denticulatus A. Kern 787. denti- culatus X idaeus Sabr. 769. discolor Wh. 754. diversifolius Ssp. oreogeton Focke 852. divexiramus var. carneus Sabr. 814. dolichacanthus Sabr. 783. dumalis Hal. 827. dumetorum Wh. 830. durimontanus Sabr. 760. — Ebneri Freyn 832. eosinus Sabr. 804. epipsilos Freyn 761. epipsilos Ssp holochlorus Sabr. 790. epipsilos (holo- chlorus) X macrostemon Sabr. 773. epipsilos X hirtus (Guentheri) Sabr. 815. epipsilos X pachychlamydeus Sabr. 791. erythrostachys Hal. 816. — fastigiatus W. N. 746, 747. ferox Vest 782. festivus Subsp. avaricus Sabr. 785. fietus Subsp. teretipes Sudre 769. Figerti Sabr. 796. foliolatus Hal. 798. foliolatus Hay. 797. foliolosus Hal, 798. erythrincellus Sabr. 816. | carpaticus | 1} | 1255 foliosus W. N. 778. foliosus Subsp. cassoviensis Sabr. 775. foliosus Subsp. etenodon Sabr. 777. fonticolus Sabr. 803. Freynii Hay. 792. Fritschii Sab/. 769. fruticosus L. 748. fusco- ater W. N. 766. fuscoater X bifrons Hay. 765. — glandulosus Rehb. 811. gracilicaulis Ssp. pachychlamydeus Sabr. 826. graci- licaulis v. persericans Sabr. 762. gra- eilis Hol. 816. Greithensis Sabr. 769. Gremlii Focke 781. Gremlii v. apri- cus Freyn 782. Gremlü f. australis Focke 782. Greinlii Subsp. Clusii (Borb.) Hay. 782. Gremlii Subsp. styriacus (Hal.) Hay. 783. Gremlii var. umbrosus Freyn 783. Gremlii v. vexans Freyn 783. Gremlii X hirtus Hal. 807. Gremlii x mucronatus Sabr. 787. Gremlii x pilocarpus Hay. 784. Gremlii x supi- nus Hay. 764. Gremlii x suberectus Sabr. 790. Gremlii X tomentosus Hay. 758. Guentheri W. N. 815. Guentheri x holochlorus (Sabr.) Hay. 814. — haematochrous Sabr. 764. hamatulus (Sabr.) Hay. 805. harpactor Sabr. 783. Hayekii Sabr. 791. Hemi-Idaeus E. H. L. Krause 836. hennebergensis v. subbavaricus Sabr. 767. hereyni- cus @. Br. 812. hirtoides Sabr. 808. hirtus W. K. 811. hirtus v. insolatus Hal. u. Br. 804. hirtus v. subacule- atus Borb. 804. hirtus X pilocarpoides Sabr. 811. hirtus x pilocarpus Hay. 810. hirtus X scaber Sabr. 808. hirtus x tereticaulus Sabr. 809. hirtus X tomentosus Focke 806. holochlorus Sabr. 790. holochlorus X macrostachys Sabr. 773. holosericeus Vest 831. hoplophorus Sabr. 814. humifusus W. N. 800. hypoleucus Vest 757. — idaeus L. 744. idaeoides Ruthe 835. illegitimus Sabr. 814. inaequalis Hal. 788. incertus Hal. 748. ineultus Sabr. 803. indusiatus Focke 774. informis Sabr. 829. insericatus Ssp. barbatus Sabr. 779. insolatus Focke 804. Jo- hannis Ulriei R. Kell 754. 1256 Inhaltsverzeichnis. Rubus Josephi Hay. 834. — Kaltenbachii Metsch. 813. Koehleri Hal. 798. Koehleri Sabr. 805. Koeh- leriı W. N. 794. Koehleri v. Antonii Borb. 798. Koehleri Subsp. bavaricus Focke 795. Koehleri var. hamatulus Sabr. 806. Koehleri Preissmanni Focke | Krasanii Sabr. 771. — Lamyi Genev. 816. Laschii Focke 831. lasiaxon Borb. et Waisb. 761. latifrons (Prag) Hay. 812. leueostachys 803. Schl. 762. Lloydianus Gene. 757. longistylus Borb. 816. Lumnitzeri Fritsch 778. — macrocardiacus Sabr. 780. macro- phyllus W. N. 760. macrophyllus- stiriacus Sabr. 781. macrostachys P. J. Müll. 773. macrostemon Focke macrostemon X sulcatus Simk. macrostemonoides Fritsch 828. Marshallii f. continentalis Sabr. 790. Matouschekii Sabr. 773. melanoxylon Hal. 787. Menkei B. bregutiensis Focke 765. Menkei II suavifolius Focke 767. menyhazensis Simk. 752. Metschii Focke 802. montanus Hal. 750. montanus X hirtus Hal. 806. montanus X suleatus Hal. 799. colus Focke 769. moravicus Sabr. 801. mucronatoides Sabr. 781. mueronatus Blox. 769. mucronifer Sudre 770. muecronulatus Bab. 770. — nemorosus Hayne 830. grandifrons Borb. 827. Hall 746. nutans Vest — oreades P. Focke 832. Focke 833. chares Sabr. 832. — pachypellitus Sabr. 832. pallidus W. N. 776. peltifolius Progel 888. per- sericans Sabr. 762. 791. persicinus A. Kern. 751. Fritsch 1225. Müll. 751. nemorosus V. nessensis W. 746. J. Müll. 832. oreogeton orthacanthus Ssp. oreades phyllostachys P. J. monti- | nurnbergensis Sudre 814. | orthacanthus Ssp. oreo- persetosus Sabr. | Petri | phyllothyrsus Hay. 798. | pilocarpus Gremli 798. pilocarpus Ssp. | Gremlianus Hay. 799. Ruuus pilocarpus Ssp. eu-pilocarpus Sabr. 799. pilocarpus Ü. pilocar- poides Sabr. 799. pilocarpus B. Pseudo-Marshallii Sabr. 790. pilo- carpus Ssp. Sabranskyanus Hay. 799. pilocarpus X stiriacus Sabr. 784. pli- catiformis Sabr. 754. plicatus Wh. 747. plusiacanthus Dorb. 817. pod- hradiensis Hol. 753. podophyllus mierog. holochlorus Sudre 798. poly- acanthus Gremli 817. polyacanthus v. chlorosericeus Hal. 818. polyanthus P. J. Müll. 758. praealpinus Hay. 822. praecox A. Kern. 747. Preiss- manni Hal. 803. pruinosicaulis Hay. 833. pseudapricus Hay. 821. pseudo- caesius Le). 836. pseudodentieulatus Sabr. 769. Pseudo-Gremlii Hay. 758. pseudoidaeus .Lej. 836. Pseudo-Mar- shallii (Sabr.) Hay 789. pseudorosaceus Sabr. 794. psilocarpus Gremli 799. pubescens Hay. 752. pygmaeopsis Focke 796. — racemigerus Sabr. 774. Radula Whe 772. reticulatus 4. Kern. 807. Reu- teri Merc. 795. rhombifolius Freyn 804. rivularis Freyn 804. rivularis P. J. Müll. u. Wirtg. 821. rivularis var. adenophyllus Freyn 804. rivu- laroides Sabr. 810. robustus P. J. Müll. 754. rosacens W. N. 794. rudis Hal. u. Br. 771. rudıs W: N. 770. rugosulus Sabr. 810. rumorum Sabr. 820. — saxatilis L. 744. scaber W. N. 775. scabrohirtus Sabr. S08. scaturigenum Sabr. 781. scotophilus Hal. 807. Schummelii Sabr. 784. semi-bifrons Sabr. 829. semieinereus Sabr. 832. semidiscolor Sabr. 828. se..isuberectus Sabr. 826. semisulcatus #. H. L. Krause 827. semitomentosus Sabr. 832. ser- pens Sabr. 823. serpens Whe. 820. serpens v. lividus Sabr. 797. serpens v. vastus Sabr. 797. setosus Sabr. 792, soechaviensis Sabr. 784. spar- seglandulosus Hay. 780. strietellus Sabr. 820. Stroblii Sabr. 772. Rubus stylosus Sabr. 801. styriacus Freyn 793. styriacus Hal. 783. sty- riacus X supinus Sabr. 764. suavi- folius Gremli 767. subaculeatus Borb. 804. subeanus v. supinus Sudre 768. subcaucasicus Sabr. 823. Anders. 746. subinermis Rupr. 746. substylosus Sabr. 756. Sudreanus Sabr. 765. sulcatus Vest 746. sulcatus B. Vestii Focke 749. soideus Sabr. 749. superfluus Sabr. 809. supinus Sabr. 768. — tereticaulis P. J. Müll. 775. useulus Focke 765. thelybatos ß. dasy- carpus Sabr. 787. thyrsanthus Focke 750. thyrsanthus var. adenophorus Freyn 750. thyrsiflorus Wh. 800. thyrsiflorus var. chloranthus Sabr. 778. thyrsoideus Wimm. 750. thyrsoideus f. subpubescens Sabr. 752. thyrsoideus x tomentosus Focke 758. — vastus (Sabr.) Hay. 796. Vestii Focke 749. vestitus W. N. 761. viridis Kaltenb. 802. viridis Ssp. Preissmanni (Hal.) Hay. 803. Rumex L. 189. — Acetosa L. 199. Acetosella L. 198. acutus Sm. 193. adulterinus Wallr, 195. alpestris Jaeg. 197. alpinus L. 191, 1218. anthoxanthus Murr. 197. aquatieus L. 191. aquaticus Sm. 193. aquaticus X obtusifolius Hausskn. 194. arifolius All. 200. aureus Mill. 197. — condylodes M. B. 194. conglomeratus Murr. 193. conglomeratus X san- guineus Hausskn. 193. crispus L. 192. erispus X obtusifolius @. F. W. Mey. . 195. eristatus Wallr. 195. — digynus L. 201. — Friesii @ren. @odr. 196. — glaueus Jaeq. 197. glomeratus Schreb. 193. — Hydrolapathum Meissn. 192. — laevigatus Willd. 196. — maritimus ZL. 196, 1218. maximus @Gmel. 193. montanus Desf. 200. — Nemolapathum Ehrh. 193, 194. ne- morosus Schrad. 194. nivalis Heg. 198. Inhaltsverzeichnis. subereetus sulcatus X thyr- | tereti- | I alba L. 137. 1257 Rumex obtusifolius Z. 195. Oxylapathum Grueldenst. 196. — paludosus With. 193. Patientia Maly 192. platyphyllos Aresch. 194. pra- tensis M. K. 195. — Ruhmeri Hausskn. 199. — sanguineus L. 194. Schmidtii Hauss- kn. 195. scutatus L. 197. silvester Wallr. 196. — thyrsiflorus Fingerh. 199. — undulatus Ehrh. 192. — viridis Sm. 194. Ruta graveolens L. 640. Rutaceae Juss. 638. Ss. Sabina offieinalis Garcke 89. vulgaris Ant. 89. Sabulina austriaca Rchb. 274. banatica Rehb. 271. capillacea Rchb. 278. Ge- rardi Rehb. 272. laricifolia Rehb. 276. setacea Rehb. 271. striata Rehb. 275. tenuifolia Rchb. 273. verna Rehb. 272. Sagina L. 284. — bryoides Froel. 287. Linnaei Presl 286. nodosa (L.) Fenzl 285. procum- bens L. 287. saginoides (L.) D. T. saxatilis Wimm. 286. Spergella Fenzl. 286. subulata (Sw.) Presl. 286, 1219. Salicaceae L. ©. Rich. 125. Salicales Engl. 125. Salicariae B. Juss. 1108. Saliciflorae Warm. 125. Salix L. 130. alba X fragilis Ritschl. 136. alpina Scop. 164. ambigua Ehrh. 160. amygdalina And. 138. angusti- folia Wulf. 160. angustifolia x aurita Hay. 160. Arbuscula L. 163. arbuti- folia Willd. 165. arenaria L. 162. aurita L. 147. aurita Host 150. aurita x grandifolia A. Kern 144. aurita x nigricans White 149. aurita X pur- purea Wimm. 156. auritoides Kern 157. austriaca Host 155. | — badensis Döll 149. bifida Wulf 157. 1258 Inhaltsverzeichnis. Salix caprea L. 148. caprea X grandifolia Kern 144, 1218. caprea X nigricans F. Brunn. 149. caprea X purpurea Winm. 155. einerea L. 145. cinerea Willd. 139. cinerea X grandifolia Wol. 145. cinerea X ineubacea Hay. 159. cinerea X nigricans Wimm. 146. vine- rea X purpurea Wimm. 156. cinerea X repens Wim. 159. nalis Wimm. 141. coerulea Sm. 137. coriacea Schl. 149. corruscans Willd. 149. cylindrica Hay. 161. R — daphnoides Vill. 139. daphnoides x cinerea Wol. 140. dasyclados Wimm. 141. diehroa Döll 156. discolor Host 156. Doniana Sm. 158. — elaeagnifolia T'sch. 155. elegans Host 152. excelsior Host 136. — Fenzliana A. Kern 165. flavescens Host 163. formosa Willd. 163. fragi- lior Host 136. fragilis L. 135. fragi- lissima Host 136. fusca L. 162. fusca cinerea X vimi- ‚Jaeg. 164. — glabra Scop. 148. glabra X retusa 4. Kern 165. glauca Willd. 163. glaucescens Host 151. grandifolia Ser. 143. grandifolia X caprea A. Kern 144. grandifolia X purpurea A. Kern 155. — hastata L. 152. hastata Hoppe 150. helvetica Vill. 162. herbacea L. 107. heterophylla Host 147. Hoffmanniana bluff et Fgh. 146. — Jacquini Host 164. Jaequini X re- tusa J. Kern 165. Jacquiniana Willd. 164. incana L. 153. incana X ineu- bacea Hay. 160. incana X purpurea Wimm. 157. incana X repens Wimm. et Krause 159. incubacea L. 162. — Krasanii Hay. 160. — lanata Vill. 146. Lapponum Koch 163. latifolia Forb. 149. ligustrina Host 138. limnogena A. Kern 144. lito- ralis Host 161. longifolia Wimm. 141. — macrophylla A. Kern 144. Mariana Wol. 140. mauternensis A. Kern 156. Mielichhoferi Sant. 151. monandra Host 143. Myrsinites Hoffm. 150. Myrsinites Z. 164. Salix nigricans Sm. 150. — ovata Host 151. — palustris Anderss. 136. palustris Host 137. parietariaefolia Host 151. phyliei- folia Strobl 152. phylieifolia Wulf 149. polygama Schultz 146. poly- morpha Host 146. Pontederae YVill. 152. Pontederana Koch 156. praecox Hoppe 139. prunifolia Sm. 163. pul- chella Host 163. punctata Saut. 152. purpurea Z. 158. purpurea X repens Wimm. 158. purpurea X viminalis Wimm. 154. — repens L. 161, 162. repens X aurita Kras. 160. reticulata L. 168. retusa L. 166. retusoides J. Kern. 165. re- tuso-Myrsinites Neilr. 166. riparia Willd. 153. rosmarinifolia L. 162. rosmarinifolia Rehb. 161. rubens Schrk. 136. rubra Huds. 154. rupestris Sm. 151. Russeliana Sm. 136. — scerobigera Wol. 145. semiretusa Beck 166. serpyllifolia Scop. 166. silesiaca Willd. 142. silesiaca X caprea Wimm. 142. sordida A. Kern. 156. sub- alpina Forb. 159. subcaprea Anderss. 142. subsericea Döll 159. — tenuiflora Host 138. tenuis Host 161. tomentosa Host 163. triandra L. 138. — uliginosa Willd. 147. ulmifolia Vill. 147. — vaudensis Forb. 146. 138. vimimalis L. 140. 137. vitellina L. 137. — Waldsteiniana Willd. 163. Wichurae Pok. 159. Wimmeriana Gren. Godr. 155. Salsola hyssopifolia Pall. 253. hyssopi- venusta Host viridis Fr. folia Vahl 253. Kali L. 255. scoparia M. B. 254. Salsolaceae M. B. 254. Saltzwedelia @. M. Sch. 1082. — sagittalis @. M. Sch. 1082. Sanguisorba Wallr. 886. — auriculata Scop. 887. minor Scop. 887. muricata (Spach) Focke 887. offieinalis L. 886. polygama Beck 888. Sanguisorba A. u. @. 887. — Sanicula L. 1143. — europaea L. 1143. Santalaceae R. Br. 182. Santalales Weltst. 181. Saponaria L. 332. — nana Fritsch 1219. nervosa Gilib. 332. offieinalis L. 332. Lag.) Janch. 333. Vaccaria L. 331. Sarothamnus Wimm. 1084. — scoparius (L.) Koch 1085. Wimm. 1085. Saxifraga L. 695. — adscendens L. 698. aizoides L. 709. aizoides X mutata Reg. 712. aizoon ‚Jacg. 714. altissima A. Kern. 714. androsacea L. 707. Angelisii Strobl 705. aphylla Sternb. 706. aphylla x sedoides Strobl 705. aspera L. 710. — Besleri Sternb. 714. blepharophylla Kern. 720. biflora All. 721. bryoides L.710. bulbifera L. 701. Burseriana BT: — caesia L. 717. caesia Scop. 718. carniolica Hut. 707. cernua L. 700. controversa Sternb. 699. Cotyledon L. 713. Cotyledon e. L. 715. Cotyledon Wulf. 715. crustata Vest 716. cunei- folia L. 708. — elatior Maly 714. exarata Maly 707. — granulata L. 701. — Hausmanni Kern. 712. hieracifolia W. K. 703. Hohenwarthii Sternb. 704. Hostii Tech. 713. — incrustata Vest 706. — Kochii Gassner 721. — Linnaei Boiss. 699. 714. — moschata Wulf. 706. muscoides Wulf. 706. mutata L. 712. — oppositifolia L. 720. — paradoxa Sternb. 698. petraea Gunn. 699. purpurea «. Wulfeniana Vace. 719. pyrenaica Vall. 707. — retusa Aut. 719. robusta Sch. N. K. 715. rotundifolia L. 702. Pumilio Fenzl 333. vulgaris elatior M. K. 714. 710. ingrata Host longifolia Host Inhaltsverzeichnis. pumila (St. | 1259 Saxifraga Rudolphiana Hornem. 719. | — Scopolii Vill. 699. sedoides L. 705. squarrosa Sieb. 718. squarrosa Wol. 710. stellaris L. 703. stenopetala Gaud. 706. Sturmiana f. hirtifolia Freyn 715. - tenella Wulf. 711. trichodes Scop. 705. tridactylites L. 699. tridacty- lites ß..alpina L. 699. — vivipara Vest. 701. — Wulfeniana Schott 719. Saxifragaceae DO, 693. Scandix L. 1209. — Cerefolium L. 1208. hirsuta Scop. 1205. infesta L. 1202. odorata L. 1210. Pecten Veneris L. 1209. Schizotheca ©. A. Mey. 250. — hastata Fourr. 251. patula Fourr. 251. rosea Fourr. 250. tatarica Cel.252. Schobera maritima (. A. Mey. 255. Schrankia Med. 557. — divarieata Mnch. 558. 558. Sclerantheae Li. 309. Seleranthus L. 310. — alpestris Hay. 310. perennis L. 310. Scolopendrium Sw. 29. — offieinarum Sw. 29. Scolopendrium Karst. 29. vulgare Sm. 29. Scorpius spinosus Mnch. 1078. Scribaea Roehl. 334. — divaricata Roehl 334. Seda Adans. 677. Sedum L. 677. — acre L. 684. rugosa Mneh. annuus L. 311. aestivum Al. 683. album L. 681. alpestre Vill. 683. annuum L. 683. atratum L. 682. boloniense Lois. 684. dasyphyllum L. 681. glaucum Dome 685. glaucum W. K. 680. hispanicum Jacg. 681. maximum (L.) Sut. 679. purpureum Sehult. 680. reflexum Maly 685. re- pens Schl. 683. Rhodiola DC. 679. roseum (L.) Scop. 699. rubens Haenke 683. rupestre L. 685. rupestre Oed. 683. saxatile Wigg. 693. 1260 Inhaltsverzeichnis. Sedum sexangulare M. K. 685. M. B. 680. Telephium L. 680. Wett- steinii Freyn 684. Selaginella Spring 70. — helvetica (L.) Lk. 71. selaginoides (L.) Lk. 71. spinosa Bl. Beauv. 71. spinulosa A. Br. 71. Selaginellaceae Mett. 70. Selaginellales Wettst. 70. Selinum L. 1174. — Anethum Roth 1173. austriacum Jaeg. 1184. Carvifolia L. 1174. Car- vifolia Chabraei Cr. 1180. Cervaria L. 1181. Oreoselinum Cr. 1182. pa- lustre Z. 1182. silvestre Cr. 1179. spurium | Sieversia Willd. 868. — montana R. Br. 868. 868. reptans R. Br. Silaus pratensis Dbess. 1173. silvestre Jaeq. 1182. Thysselinum Cr. | 1182. Sempervivum ZL. 685. — acuminatum Schott 688. um Z. 691. acum Wettst. 691. arachnoideum X Wulfenii Freyn 690. arenarium Koch 693. Braunii Funk 689. Braunii Maly 690. Doellianum Lehm. 692. fimbriatum Pach. 691. Funkii Maly 689, 690. globiferum ‚Jaeg. 692. glo- biferum Wulf. 687. Hillebrandtii Schott 693. hirtum Jusl. 692. mon- tanum Maly 689. Pernhofferi Hay. 688. 690. roseum Hut. stiriacum Wetlst. 688. Wulfenii Weltst. 688. Senckenbergia @.M.Sch. 531. — ruderalis @. M. Sch. 531. Seseli Z. 1163. — annuum L. 1163. austriacum (Beck) Wohlf. 1164. bienne Cr. 1164. colo- ratum Zhrh. 1164. Falcaria Or. 1156. glaueum Jacg. 1165. graveolens Scop. arachnoide- et Gaud. stiriacum X noricum Hay. 691. | Pittonii Schott | 690. | Silene L. 335. — acaulis L. 341. acaulis Strobl 341. alpestris Jacg. 350. alpina (Lam.) Thom. 336. anglica L. 339. annulata Thore 344. Antelopum Freyn 337. Armeria L. 343. — Behen Wirzen 338. Hand. Mazz. 336. deb. 345. — cana Otth 340. cerastioides All. 339. eretica L. 343. Cucubalus Wibel 337. — dalmatica Hay. 340. dichotoma Ehrh. 339. exscapa Strobl 341. bosniaca (Beck) bupleuroides Le- \ — frutieulosa Rohrb. 340. arachnoideum X stiri- | — gallica L. 339. glareosa Jord. 338. glutinosa Zois 349. \ — Hayekiana Hand. Mazz. et Janch. 340. [12% quadridentata Pers. 349. — inaperta Maly 344. inflata Sm. 337. italica (L.) Pers. 347. — latifolia Hay. 337. latifolia Bendle et Britt. 338. linieola G@mel. 344. longiflora Ehrh. 345. longiscapa A. Kern. 341. — nemoralis W. K. 348. noctiflora L. 353. nutans L. 346. — Ötites L. 345. — pannonica Vierh. Meh. 344. 342. parviflora Pseudotites Preissm. 345. puberula Jord. 337. Pumilio Wulf. 333. quadrifida L. 349. , — rubella Suffrey 344. rupestris L. 342. | — Saxifraga Z. 340. 08- 1152. Libanotis (L.) Koch 1165. seum ('r. 1165. varıum Rehb. 1165. | varıum Ten. 1164. Seselinia austriaca Beck 1164. Sibbaldia Z. 863. — procumbens L. 863. Siebera argentea Steud. 277. cherle- rioides Schrad. 277. Saxifraga Maly 340. silvestris Scholl 339. strieta Spreng. 344. — venosa (@ilib.) Aschers. 337, 1219. viridiflora L. 346. vulgaris (Mnch,) Garcke 338, 1219. Sileneae DC. 312. Siler Cr. 1194. — aquilegifolium Gärtn. 1194. trilobum (Jaeq.) Or. 1194. Simarubaceae Rich. 640. , Sinapis L. 553. Inhaltsverzeichnis. Sinapis alba L. 553. arvensis L. nigra L. 549. tenuifolia R. Br. Siphonogamae Engl. 73. Sison canadense ZL. 1156. Sisymbrium L. 458. — Alliaria Scop. 467. aquaticum L. 496. lustre EL. 497. austriacum Jacg. 460. Columnae .Jacg. 460. eckartsbergense Willd. 461. hir- tum Host 552. multisiliquosum Hofm. 461. murale L. 554. Nasturtium aquaticum L. 499. offieinale (L.) Scop. 459. Torner 480. pannonicum ‚Jaeg. 460. silvestre L. 497. Sinapistrum Or. 460. Sophia L. 462. strietissimum L. 461. 558. 55 4. amphibium £. amphibium ». pa- tenuifolium Jusl. 554. Thalianum Gay. 476. Sium Z. 1161. — angustifolium ZL. 1162. canadense Lam. 1156. Falcaria L. 1156. repens Jacg. 1153. Smyrnium Z. 1211. — Dioseoridis Spr. 1212. 221212. Sommerauera Hoppe 277. — quadrifaria Hoppe 277. Sophia Adans. 461, 1222. — multifida Gilib. 462, 1222. Sorbus L. 967. — Amelanchier Cr. 975. Aria (L.) Or. 971. Aria x Aucuparia Ilse 970. Aria X Chamaemespilus Hedl. 973. Aucuparia L. 969. austriaca (Beck) ereetum Huds. 1227. latifolium Z. 1161. perfoliatum \ — glandulifera Schur 285. arenosum L. 479. islandicum Oed. 1223. | orientale | Hedl. 970. austriaca x Chamaemespi- lus Hedl. 973. Chamaemespilus (L.) Cr. 973. Crantzii (Beck) Hay. 973. | domestica L. 968. Hostii (Jaeq. f.) C. Koch 973. hybrida Maly 970. intermedia Maly 970. latifolia (Lam.) | Pers. 972. Mougeoti Preissm. 970. | Mongeoti x Chamaemespilus Beck 973. scandica Maly 970. semipinnata (Roth) | Hedi. 970. thuringiaca Kern. 970. torminalis (L.) Cr. 972. | Soria syriaca Desv. 523. 1261 Spallanzania Poll. 885. — agrimonioides Poll. 886, \ Spartium L. 1076. \ — junceum L. 1076. radiatum L. 1078. scoparium L. 1085. Spergella Rchb. 285. glandulosa Bess. 285. nodosa Hchb. 285. sagi- noides Rehb. 286. saxatilis Schur 286. Spergula L. 268. — arvensis L. 269. decandra @ilib. 269. maxima Whe. 269. nodosa L. 285. saginoides L. 286. sativa Boenn. 269. saxatilis Wimm. 286. subulata Su. 286. vulgaris Boenn. 269. Spergularia Pers. 267. — campestris (L.) Aschers. 268, 1219. rubra Pers. 268. Spiesia Neck. 908. — campestris ©. Ktze 1001. pilosa O. Ktze 1002. triflora O. Ktze 999. ura- lensis ©. Ktze 1001. Spinacia L. 247. — glabra Mill. 248. oleracea L. 248. Spiraea L. 732. — Aruneus Z. 734. denudata Presl 872. Filipendula L. 870. glauca Schultz inermis Mnech. spinosa Mnch. 248. - 871. media Schult. 733. salieifolia L. 733. Ulmaria L. 871. ulmifolia Scop. 733. ulmifolia W. K. 733. Spiraeaceae Dum. 732. Staphylea L. 661. — pinnata L. 661. Staphyleaceae DC. 661. Steinreitera secunda Op. 184. Stellaria L. 289. ö — Alsine Reich. 295. apetala Ueria 293. aquatica (L.) Scop. 290, 1219. aquatica Poll. 295. arvensis Scop. 269. biflora Host 283. Boraeana Jord. 293. bulbosa Wulf. 293, 1219. cerastioides Z. 298. ciliata Sceop. 283. dichotoma Scop. 294. Dilleniana Leers 295. glochidosperma (Murb.) Freyn 291. graminea L. 295. holostea L. 294. hyperieifolia Web. 295. latifolia DC. 292. media (L.) Cyr. 292. 1262 Inhaltsverzeichnis. Stellaria montana Pierrat 291. neglecta Wh. 292, 1219. nemorum L. 291. pallida Pire 293. serpyllifolia L. 278. uliginosa Murr. 295. Stellera L. 1098. — Passerina L. 1098. Stenophragma Cel. 476. — Thalianum (L.) Cel. 477. Struthiopteris Willd. 48. — germanica Willd. 49. Syspone Griseb. 1082. — sagittalis @röseb. 1082. T. Tamaricaceae DC. 567. Tamariscus Scop. 568. — germanicus Scop. 568. Tamarix L. 568. — germanica L. 568. Taxaceae Lindl. 75. Taxus L. 75. — baccata L. 76. Terebinthinales Eichl. 638. Terebinthaceae Juss. 649. Tetragonolobus Scop. 1079. — purpureus Mneh. 1074. Mneh. 1074. Scandalida Scop. siliquosus Roth 1074. Teutliopsis hastata Gel. 251. oblongi- folia Cel. 252. patula Cel. 251. rosea Cel. 250. Thalietrum L. 376. — alpinum L. 378. angustifolium Jacg. 383. angustifolium L. 382. angusti- folium Strobl. 383. angustissimum Cr. 383. aquilegifolium L. 377. flavum L. 384. foetidum L. 378. galioides Nestl. 382. glandulosum Lecoy. 383. lucidum L. 382. maius Or. 387. minus L.380. monticolum Jord. 380. nigricans DO. 384. nigrieans Scop. 383. nutans Desf. 380. saxatile Hay. 381. saxa- tile Schl. 380. silvaticum Koch 379. simplex L. 381. vaginatum Royle 379. Thesium L. 182. — alpinum L. 184. bavarum Schrk. 183. decumbens @mel. 184. intermedium Schrad. 183. linifolium Schrk. 183. prostratus 1074. Thesium linophyllum Z. 183. montanum Ehrh. 183. ramosum Maly 184. tenui- folium Saut. 185. Thlaspi L. 537. — alliaceum L. 543. alpestre ‚Jaeq. 539. alpestre L. 542. alpestre Maly 542. alpinum Cr. 539. arvense L. 543. Bursa pastoris L. 526. campestre L. 533. cepaeneolium Stur 538. coerules- cens Presl 542. goesingense Hal. 541. incanum Gilib. 533. Kerneri Hut. 538. montanum L. 540. montanum Maly 541. perfoliatum L. 542, 1223. praecox Wulf. 540. rotundifolium (L.) Gaud. 538. rotundifolium E. Weiss. 539. sativum Cr. 533. saxatile L. 535. suecicum Jord. 542. umbellatum Cr. 530. um- brosum Waisb. 541. Thymelaea Scop. 1098. — annua Wickstr. 1098. arvensis Lam. 1098. Cneorum Scop. 1101. Laureola Scop. 1100. Mezereum Scop. 1100. Passerina (L.) Coss. 1098. Thymelaeaceae Ad. 1097. Thysselinum palustre Hoffm. 1182. Tilia L. 606. — alba W. K. 609. corallina Host 609. cordata Mill. 606. cordifolia Bess. 608. corylifolia Host 608. europaea L. 606, 607. grandifolia Ehrh. 607. mutabilis Host 608. obliqua Host 607. parvi- folia Ehrh. 606. pilosa Op. 608. platy- phyllos Scop. 607. praecox Host 608. pseudobliqua Simk. 608. spectabilis Host 609. tomentosa Mnch. 609. ulmi- folia Scop. 606. vitifolia Host 609. Tiliaceae Juss. 605. ; Tissa Pax 268. — rubra Pax 268. Tithymali Ad. 214. Tithymalus Ad. 218. — amygdaloides Hill. 229. angulatus X. u. @. 224. camiolieus K. u. @. 223. cinerascens Mnch. 231. Cyparissias Seop. 228. duleis Scop. 224. Esula Mnch. 227. exiguus Mnch. 229. fal- catus K. u. @. 230. fruticosus @ilib. 220. helioscopius Scop. 226. Inhaltsverzeichnis. Tithymalus Lathyris Mnech. 219. lucidus K. u. @. 228. palustris Hill 220. Peplus Gärtn. 230. pilosus Scop. 223. platyphyllus Scop. 225. rotundifolius Gilib. 230. segetalis Lam. 231. strie- tus K. u. @. 225. verrucosus Scop. 222, virgatus K. u @. 227. Tommasinia Bertol. 1177. — verticillaris Bertol. 1177. Tordylium Z. 1193. — Anthriseus L. 1201. maximum L. 1193. siifolium Scop. 1189. Torilis Adans. 1201. — Anthriscus (L.) @mel. 1201. arvensis (Huds.) Lk. 1202. 1202. infesta Hoffm. 1201. Mnch. 1201. Tormentilla L. 838. — erecta L. 861. Trapa L. 1128. — natans L. 1129. Tricoccae Bartl. 214. Tridactylites Haw. 698. Trifolium L. 1046. — album Or. 1061. agrarium L. 1049, 1050. alpestre L. 1059. alpestre Scop. 1059. arvense L. 1056. aureum Poll. 1050. — badium Schreb. 1051. Biasolettii Steud. Hochst. 1053. Brittingeri Weitente. 1056. — caespitosum Sturm 1053. campestre Grmel. 1051. campestre Schreb 1050. campestre Strobl. 1050. — dubium Sibth. 1048. — expansum Rehb. 1058. rubella — coerulea Ser. helvetica @mel. — filiforme Oeder 1048. flexuosum Jaeg. | 1059. fragiferum L. 1055. — glareosum Schl. 1053. — heterophyllum Tratt. 1058. hybridum L. 1053. — inearnatum L. 1057. — medium Huds. 1058. Melilotus coeru- lea Z. 1058. Melilotus officinalis L. 1054. montanum L. 1051, 1054. — nivale Sieb. 1058. norieum Wulf. 1058. — ochroleueum Huds. 1061. officinale Willd. 1044. 1268 Trifolium pallens Tomasch. 1049. palles- cens Maly 1049. pallescens Schreb. 1052. patens Schreb. 1048. Petitpierranus Hayne 1045. pratense L. 1057. pro- cumbens @ mel. 1049. procumbens Huds. 1048. pseudoprocumbens @mel. 1050. — repens L. 1053, rubens L. 1060, — spadiceum L. 1051, spadiceum Maly 1052, strepens Ür. 1050. — vulgare Hayne 1045. Trigonella L. 1038. 1038. lea A. u. @. 1038. Trinia glauca (L.) Dum. 1152. garis DC. 1152. Trionum diffusum Meh. 676. Trollius ZL 409. — europaeus L. 410. humilis Or. 410. Tryphane Gerardi Rchb. 272. Rechb. 273. Tuberithallosae Engl. 5. Tunica Scop. 314. — arenaria Scop. 314. prolifera (L.) Scop. 316. saxifraga (L.) Scop. 315. Turritis L. 476. — alpina Pranil 468. Melilotus coeru- vul- recurva bellidifolia All. 473. PBrassica Leers 468. coerulea All. 473. glabra L. 476. hirsuta L. 469. nemorensis Wolf 1222. paueiflora Grimm. 468. strieta Host 476. U. Ulmaceae Mirb. 174. Ulmaria Hill. 370. — Filipendula Kostel. 870. palustris Mnch. 871. pentapetala @ilib. 871. Ulmus L. 174. — campestris L. 175. ciliata Ehrh. 176. corylifolia Host 175. effusa Willd. 176. glabra Huds. 176. glabra Mill. 175. laevis Pall. 176. montana With. 176. pedunculata Foug. 176. racemosa Borckh. 177. scabra Mill. 175. tortu- osa Host 175. Umbelliferae .‚Juss. 1138. Umbelliflorae Eichl. 1136. Urtica L. 178. — dioica L. 179. minor Lam. 179. 1264 Inhaltsverzeichnis. Urtica monoica Gilib.179. oblongata Koch | 179. pilulifera Z. 180. urens L. 179. Urticaceae Endl. 178. Urticales Engl. 169. Urtieiflorae Beck 168. V. Vaccaria Medie. 331. — grandiflora (Fisch) Jaub. et Spach 331. parviflora Mneh. 331, 1219. pyra- midata @. M. Sch. 331, 1219. Vicia L. 1006. angustifolia Reich. 1013. Bobartii Forst. 1013. cassubica L. 1016. Cracca L. 1019. dasycarpa B. glabrescens A. u. @ 1018. dumetorum L. 1015. — Ervilia (L.) Willd. 1020. — Faba L. 1010. — gemella Or. 1021. Gerardi All. 1020. Gerardi Jaeg. 1017. glabrescens (Koch) Heimerl 1017. grandiflora Seop. 1011. — hirsuta (L.) Gray 1021, 1022. — imbrieata Gilib. 1019. 1020. — lathyroides L. 1013. — militans Or. 1017. — nigra Fritsch 1226. 1012. — oroboides Wulf 1009. — pannonica Cr. 1010. peregrina L. 1014. pisiformis L. 1015. polyphylla Koch 1018. polyphylla W. K. 1018. — sativa ZL. 1012. sativa ß. nigra L. 1013. segetalis T’huwzill. 1012. sepium L. 1008. silvatica Z. 1016. silvatica Mnch. 1016. sordida W. K. 1011. — tenuifolia Roth 1018. tetrasperma (L.) Meh. 1021. — villosa Roth 1018. brescens Koch 1017. Viola L. 573. — adulterina @ren. 577. alba X hirta Wiesb. 577. alba x odorata Wiesb. 581. alpestris (DO.) Jord. 594. alpestris Ssp. Paulini Hay. 596. alpestris Ssp. zermattensis W. Becker 595. alpina Jacg. 593. notata @ilib. villosa var. gla- alba Bess. 578. incana Gou. | | | Viola arenaria DC. 586, 587. arenaria X canina Borb. 586. arenaria X Rivinia- na Uechtr. 586. arenaria X silvatica Schmalh. 586. arvensis Murr. 597. austriaca A. et J. Kern. 580, 1224. austriaca X hirta Wiesb. 579. — badensis Wiesb. 578. Beraudii Bor. 580. Bethkeana Borb. 586. biflora L. 593., borussica (Borb.) W. Becker 587. Burnati Gremli 585. — canina Jacg., Borb. 585. canina L. 585, 588, 1224. canina Maly 590. canjna var. ericetorum Strobl 591. canina X Riviniana Beck 588. cani- na X Riviniana Borb. 585. canina x silvatica Beihke 588. canina X silvestris W. Becker 587. carinthiaca Murr 590. collina Bess. 577. collina x hirta Val de Lievre 576. collina x hirta Grembl. 581. cyanea (el. 579, 1224. cyanea x alba 579. — dravica Murr 582. dubia Wiesb. 584. — elatior Fr. 592. Einseliana F\ Schultz 590. ericetorum Schrad. 588, 589. ericetorum X Riviniana Borb. 588. — flavicornis Sm. 589. — gracilescens Jord. 597. grandiflora Haenke u. Mik. 594. grandiflora Host 594. — Hallieri Borb. 579. hirta L. 575. hirta «. pratensis Neilr. 576. hirta 7. umbrosa Neilr. 577. hirta X odorata Rehb. 580. hirta x sepincola W. Becker 579. hortensis (DO.) Welltst. 596. hybrida Val de Lievre 576. — insignis ©. Richt. 580. interiecta Borb. 576. intermedia Rehb. 585. — Kerneri Wiesb. 579. Kitaibeliana R. S. 598. — lactea Rehb. 591. livida Kit. 586. lutea M. K. 594. — Marti $. alba Döll 578. Marti o. hirta Döll 576. Martii C. odorata Döll 582. Martii 7. umbrosa Neilr. 577. merkensteinensis Wiesb. 581. mira- bilis L. 582. mirabilis x Riviniana Uechtr. 587. mixta A. Kern. 589. montana Borb.592. montana 2L.590,592. ö Inhaltsverzeichnis. 1265 Viola montana X Riviniana Neum. 589. | Violaceae DC. 572. montana X silvestris W. Becker 589. | Viorna Rehb. 3753. multicaulis Jord. 581. | Viseago baccifera Vest 334. — neglecta Schm. 588, 590. neglecta | Viscaria Roehl. 334. var. borussica Borb. 588. nummula- | — viscosa (Seop.) Aschers. 335, 1219. riaefolia Schult. 587. — odorata L. 582. odorata ß. acutifolia | Neilr. 578. odorata «o. obtusifolia Neilr. | 580. odorata var. Steveni Koch 580. oenipontana Murr 580. Wiesb. 583. — palustris L. 592. permixta Jord. 580. persicifolia Borb. 591. _persieifolia Schult. 592. persieifolia =. stagnina Murm 591. pluricaulis Borb. 581. polychroma 4A. Kern. 595. pseudo- sepincola W. Becker 580. pumila Chaix 591. — Riviniana Rehb. 583. Riviniana X rupestris Beck 585. Riviniana X sil- vestris Kchb. 584. Riviniana X strieta W. Becker 589. 587. rupestris X silvestris Beck 586. Ruppii All. 590. Ruppii Lk. 591. Ruppii var. castanetorum Borb. 591. — saxatilis Paulin 596. Schultzii Bil- lot 591. scotophylla Jord. 578. sege- talis Jord. 597. sepincola Jord. 579, 1224. silvatica Fr. 585. silvatica X Riviniana Bethke 583. silvestris Lam. 585. suavis Koch 580. sudetica Willd. 594. subhirta Beck 580. stagnina Kit. 591. strieta A. Kern. 591. strieta Horn. 591. strieta X silvestris A. Kern. 590. sty- riaca Strobl 577. Szilyana Borb. 578. — trieolor W. Becker 595. tricolor ß. grandiflora Maly 595. tricolor ». mon- tana (el. 595. tricolor v. parviflora Hayne 597. — Uechtzitriana Borb. 583. Hoppe 577. — virescens ‚Jord. 578. — Weinharti W. Becker 589. umbrosa Hayek, Flora von Steiermark. rupestris Schm. 586, orophila sepincola Borb. 580. | vulgaris Roehl. 335, 1219. Viscum L. 186. — album L. 187. austriacum Wiesb. 188. laxum Boiss. Reut. 187, 1218. Vitaceao Lindl. 668. Vitis L. 668. — labrusca L. 669. labrusca Scop. 675. quinquefolia Mneh. 677. riparia Michz, 670. riparia X rupestris x candicans Millard. 669. rupestris Scheele 669. silvestris @mel. 675. Solonis Pulliat 669. Solonis X riparia Coudere 670. vinifera L. 670. Vogelia Med. 529, 1223. — paniculata Hornem. 1223. Voglera @. M. Sch. 1078. — spinosa @. M. Sch. 1078. W. Wiborgia Mnch. 1087. Wierzbickia Rehb. 274. — laricifolia Rehb. 276. liniflora Fourr. 276. | Wiggersia lathyroides @. M. Sch. 1013. minima Alef 1014. sepium @. M. Sch. 1008. silvatica @. M. Sch. 1016. Willemetia lanata Maerkl. 253. Woodsia R. Br. 44. — alpina (Bolt) Gray 4. R. Br. 45. hyperborea ilvensis (L.) R. Br. 44. X, Xantholinum flavum Rehb. 622. Xanthoselinum alsaticum Schur 1183. 2. Zahlbrucknera Rchb. 698. - austriaca Maly 698. paradoxa Rechb. 698. 80 A. Ackerkohl 547. Ackerkresse 476. Ackernüsschen 528. Ackersenf 553. Adlerfarn 15° Afterquendel 1104. Ahorn 652. Akazie, unechte 1004. Akelei 419. Alpen-Berglinse 995. Alpen-Mohn 446. Alpenrebe 374. Alpen-Rose 941. Amarellen 984. Ampfer 189. Angstwurz 1176. Apfelbaum 951. Aprikose 980. Augenwurz 1170. Atlasbeerbaum 972. B. Backenklee 1069. Barbarakraut 492. Bärenwurz 1173. Bärlapp 65. Bartnelke 326. Bastardklee 1053. Bedecktsamige 89. Berg-Ahorn 653. Bergfarn 33. Bergmispel 945. Bergulme 175. Besenginster 1084. Besenkraut 254. Biebernell 1157. Register der deutschen Gattungs- und Volksnamen. Bingelkraut 215. Birnbaum 963. Birke 104. Blattkeimer 91. Blaukohl 549. Blasenstrauch 1004. \ Blumenkohl 550. Blutauge 840. | Blütenpflanzen 72. Bohne 1045. Brennessel 178. Brillenschötchen 535. \ Brombeere 735. Bruchkraut 266. Brunnenkresse 498. Brugnolen 981. Buche 114. Buchenfarn 32. Buchsbaum 231. Buchweizen 211. Buschwindröschen 364. C. Carviol 550. Christofskraut 418. \ Christusdorn 989. D. Dill 1172. Diptam 639. Doppelsame 554. Dotterblume 408. E. Eberesche 967. Eberich 1109. \ Eeker-Erbse 1030. Register. 1267 Edelkastanie 114. Gamswurz 705. Efeu 1137. Gartenkerbel 1208. Eibe 75. Gartenkresse 533. Eibisch 614. Gartenmelde 250. Eiche 126. Gartenmohn 444. Eichenfarn 39. Gartenrettich 556. Eichenmistel 186, Geißbart 734. Eisenhut 422, Geißfuß 1160. Erbse 1032. Geißklee 1085. Erdbeere 836. Geißraute 1002. Erdbeerspinat 245. | Gelbdolde 1211. Erdeichel 870. Gelbling 863. Erdrauch 451. | Gemskresse 523. Erle 106, Gemüsekohl 549. Eschen-Ahorn 653, Giftheil 423. Esparsette 1096. | Ginster 1077. Essigbaum 651. , Glaskirschen 984. Essig-Rose 895. Glaskraut 180. \ Gleisse 1168. Gletscher-Berglinse 995. ‘ Goldklee 1050. Goldlack 502. Goldmilz 721. Goldregen 1082. Götterbaum 640. Grauweide 153. Grundheil 600. ‘ Guter Heinrich 247. Gypskraut 312. F. Farne 5. . Farnpflanzen 3. Faulbaum 667. Feigenbaum 170. Feigwurz 395. Feld-Ahorn 655. Feldrübe 551. Feldulme 175. Felsenbirne 974. Felsennelke 314. Felsen-Rebe 669. Fenchel 1171. Fetthenne 677. Feuerbohne 1037. Feuerröschen 406. Fichte 84. Fingerkraut 838. Flatterulme 176. Föhre 77. Frauenfarn 16. Frauenmantel 872. Frühlingsplatterbse 1026. Fuchsklee 1060. Fuchsschwanz 256. Futterwicke 1012. H. Haarstrang 1179. Haferpflaume 979. Haftdolde 1199. Hahnenfuß 385. Hahnenkamm 392. Hainbuche 110. Hanf 173. Hartheu 599. Hartriegel 1214. Haselnuß 111. Haselwurz 356. Hasenohr 1149. \ Hauhechel 1061. Hauswurz 685. G. : Hederich 462. Gänsefuß 236, \ Heideröschen 566. Gänsekresse 467. Heilkraut 1186. 80* Register. Heilwurz 1165. Herzblatt 724. Heusenkraut 1108. Hexenkraut 1126. Himbeere 744. Hirschsprung 267. Hirschwurz 1181. Hirschzunge 29. Hirtentäschel 525. Hohldotter 499. Hohlwurz 450. Holzapfel 950. Holzbirne 962. Hopfen 172. Hopfenbuche 111. Hopfenklee 1041. Hornblatt 438. Hornklee 1038. Hornkraut 438. Hornmohn 441. Hufeisenklee 1094. Hühnerdarm 292. Hundspetersilie 1169. Hunds-Rose 921. Hungerblümchen 510. I. Ibisch 615. Inkarnatklee 1057. lsabell-Rebe 669. J. Jesuitentee 244. Johannisbeere 726. Johanniskraut 603. K. Kälberkropf 1202. Karotte 1199. Karthäuser-Nelke 327. Kastanie 114. Kerbel 1208. Kermes 260. Kichererbse 1005. Kirschpflaume 979. Klatschmohn 443. Klee 1046. Klettenkerbel 1201. ' Knäuel 310. Knorpelkraut 254. Knöterich 201. Kohl 548, 550. Kohlrabi 549. Königsblume 1100. Koriander 1210. Kornelkirsche 1215. Kornrade 354. \ Kraut 550. \ Kresse 531. Kreuzblume 641. Kreuzdorn 664. Kriechenpflaume 977. Kriecherl 979. Kronwicke 1091. Krummbholzkiefer 80. Küchenschelle 371. Kuckucksnelke 354. Kugelschötchen 545. Kuhkraut 331. Kümmel 1157. L. Laserkraut 1195. Latschen 80. Lauchhederich 466. Leberblümchen 368. Leimkraut 335. \ Lein 617. Leinblatt 182. Leindotter 526. Lerehensporn 447. Lichtnelke 353. Lichtröschen 350. Linde 606. Linse 1022. Löffelkraut 543. Luzerne 1040. M. Mädesüß 870. Malve 611. Mangold 235. Mannstreu 1148. Mauerpfeffer 681, 684. Maulbeerbaum 169. Mäuseklee 1056. Mäuseschwanz 384. Mehlbeerbaum 971. Meisterwurz 1184. Melde 248. Merk 1161. Miere 270. Milzfarn 28. Mirabelle, gelbe 978. Mispel 948. Mistel 186. Mohn 442. Möhre 1198. Mondraute 7. Mondviole 504. Moose 2. Moosfarn 70. Moschuskraut 723. Muschelblümehen 416. Muttern 1175. Myrrhenkerbel 1209. N. Nabelmiere 290. Nachtkerze 1124. Nachtviole 503. Nacktsamige 73. Nadelkerbel 1209. Nadelhölzer 74. Natterzunge 7. Nectarinen 984. Nelke 961. Nelkenwurz 864. Nießwurz 412, ®. Ödermennig 884. Ohrweide 147. Österluzei 357. 1 Pappel 126. Pastinak 1185. Pelzfarn 14. Perückenbaum 650. Petersilie 1154. Pfeifenstrauch 725. Pfefferkresse 531. Pfingstrose 433, Register, ' Pfirsich 984. Pfriemen 1076. Pimpernuß 661. Platane 213. Platterbse 1023. Portulak 262. Pröbstling 837. Purgierlein 621. a. Quellkraut 261. Quitte 948. R. Rapsdotter 557. Rauke 458. Rauschbeere 663. Rebendolde 1166. Reiherschnabel 635. Reineclaude 978. Rempe 552. Reps 550. Rettich 555. Ribiseln 727. Rippenfarn 30. Robinie 1003. Rollfarn 14. Rose 888. Roßkastanie 656. Rotföhre 79. 1269 Rübe, Burgunder 235, gelbe 1199, rote 235, weiße 552. Rübenreps 551. Rühr-mich-nicht-an 636. Runkelrübe 234. S. Sahlweide 148. Sanddorn 1102. Sandkraut 277. Sandluzerne 1040, Sanikel 1143. Saubohne 1010. Sauerampfer 199, kleiner 198. Sauerdorn 359. Sauerklee 623. ‚, Säuerling 200. , Schabziegerklee 1038. 198, Schachtelhalm 52. Sehaftdolde 1144. Schaumkraut 481. Schaumkresse 477. Scheibenschötchen 546. Schierling 1212. Schildfarn 40. Schlehe 976. Schleifenblume 529. Schließlein 619. Schmuekblume 410. Schneckenklee 1039. Schneerose 413. Schöllkraut 440. Schotenklee 1071. Schuppenmiere 267. Schwarzföhre 80. Schwarzkümmel 427. Schwarzpappel 129. Seerose 435. Seidelbast 1099. Seifenkraut 332. Sellerie 1152. Senf 553, schwarzer 548, weiber 593. Sesel 1163. Sicheldolde 1156. Silberlinde 609. Silberpappel 127. Silberweide 137. Silberwurz 869. Silge 1174. Sockenblume 358. Sommerlinde 607. Sommerreps 551. Sonnenröschen 562. Sonnentau 571. Sophienkraut 461. Spargelerbse 1074. Spark 268. Speierling 968. Spierstaude 1225. Spierstrauch 732. Spinat 247. Spindelbaum 659. Spitz-Ahorn 654. Spitzkiel 997. Springkraut 637. Springlein 619. Register. Springwurz 219. Sprossenkohl 549. Spurre 288. Stachelbeere 728. Stechpalme 658. Steckrübe 551. Steinbeere 744. Steinbrech 695. Steinklee 1044, 1226. Steinkraut 508. Steinkresse 506. Steinröschen 1101. Steinschmückel 522. Steintäschel 534. Steppenmelde 253. Sterndolde 1144. Sternmiere 289. Storchschnabel 626. Storchschnabelfarn 39. Strahlensame 348. Strandkraut 253. Straußfarn 48. Streifenfarn 18. Stundenblume 615. Studentenröschen 724. Sumach 650. Sumpfdolde 1153. Sumpfdotterblume 408. Sumpffarn 35. Sumpfkresse 494. Süßkirsche 982. Süßklee 1095. Süßweichseln 984. T. ‘ Tanne 85. Tännel 569. Tannenwedel 1136. Täschelkraut 537. Taubenkropf 333. Taumelkerbel 1204. Tausendblatt 1150. Teichrose 437. | Traganth 990. Traubenkirsche 985. Trollblume 409. \ Tüpfelfarn 13. , Turmkresse 476. U. Ufer-Rebe 670. Ufertamariske 568. Ulme 174. V. Veilchen 573. Venuskamm 1209. Vexiernelke 353. Vogelbeerbaum 969. Vogelknöterich 208. Vogelkopf 1098. ww, Wacholder 86. Waid 500. Waldfarn 31. Waldrebe 373. Wallnuß 124. Wasserfenchel 1168. Wasser-Hahnenfuß 403. Wassernuß 1128. Wasserpfeffer 207. Wasserschierling 1154. Wasserstern 1132. Wau 559. Weichsel 983. Weide 130. Weidenröschen 1123. Weiderich 1104. Wein, wilder 676. Weinscharl 359. Weinrebe 668. Weißbirke 104. Weißbuche 110, Register. Weißdorn 946. ' Weißklee 1058. Weißmiere 287. Wicke 1006. Wiesenklee 1057. Wiesenknopf 886. Wiesenkönigin 871. Wiesenraute 376. Winterlinde 606. Winterreps 550. Winter-Rettich 556. Wirsing 550. Wolfsbohne 1075. Wolfsmilch 217. Wundklee 1065. Wurmfarn 34. 2. Zackenschötchen 501. Zahnwurz 489 ff. Zerreiche 117. Zimmt-Rose 940. Zirbelkiefer 78. Zirben 78. Zirmet 1193. Zitterpappel 128. Zuckerrübe 235. Zürgelbaum 177. | Zwergbirke 106. Zwergbuchsbaum 642. Zwergfarn 45, Zwerglein 617. Zwergmispel 973. Zwergwacholder 87. \ Zwetschke 979. 1271 Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin W 35 Schöneberger Ufer 12a Jugendformen und Blütenreife im Pflanzen- reich von Prof. Dr. L. Diels, Privatdozenten an der Univer- sität Berlin. Mit 30 Textfiguren. Geheftet 3 Mk. 80 Pfs., gebunden 4 Mk. 80 Pfe. Flora des norddeutschen Flachlandes (user Ostpreußen) von Prof. Dr. P. Ascherson und Dr. P. Graebner. Zugleich zweite Auflage von Aschersons Flora der Provinz Brandenburg. Taschenbuchformat. Dauerhaft gebunden 20 Mk. Moosflora des Harzes. Hilfsbuch für die biologische Forschung im Harze und dessen Umgebung von Leopold Loeske. Geheftet 8 Mk. Fragmenta Florae Philippinae. contrivutions to the Flora of the Philippine Islands by J. Perkins, Ph. D. — Gr.-Oktav. Mit Tafeln. Fasc. I—III: Subskriptionspreis 14 Mk. Symbolae Antillanae seu Fundamenta Florae Occidentalis edidit Ignatius Urban. Es sind erschienen: Vol. I—III: 106 Mk. Vol. IV, Fasc. 1—3: Subskriptionspreis 34 Mk. 45 Pfg. Vol. V Fasc. 1—3: Subskriptionspreis 39 Mk. 90 Pfg. Vol. VI: 72 Mk. Ausführliche Prospekte gratis und franko Be: : yr Ivr ade 5 RE a Di I N u a B zn ep! je ik BTW De) n a ee URRETE Ber) 2 VDE SR Te wen Be T va ar N ra IR ER 47 # N yR u 0 er u „ PC a FEED ee Er vr KEIL eR. Er u / ds Be Er m. EN N (4 ” ra g su 7 Pr eh n s er J x A Er - et Sa 7 ; ur A nu PAR. ne 4 a 7 Bu = Ye Anl! B bin, ‚ ni K Ei 2 PET} Ya ein . rn \ g RN Dur R4 ı. Et Zeh Lg) Zu & N Se BY Wahr oh Ben K, AT73 PP 7 E Pi De a rn RR PR 7 4 j .. au j ze Mi R, CH , Fa sl a + W “ 4 5 tz, Sa Re En e\ A PR 4 N N in, 5 b 5 A h in ; in w j : ä $ 3 i Fi 5 N Ki 1 > Kl f en AN MU PARK Hl). N Ri. 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