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HN, Plan, nach welchem dieſe Nachrichten von, dem Zus ftande der vatgkländifchen Wälder geſamlet wurden, iſt nur eine Erweiterung und.befondere Anwendung Dogjenigen, der bei der früher von dem Verfaſſer herausgegebenen Samlung fiir ‚die Sorfigeographie zum Grunde Tag... ‚Bei der erften wer, wie bei diefer, ‚die zwiefache Abſicht, Die Speftmänner init dem für fie zunächtt Wilfenzfverchen der Länderkunde. bes kanny zu machen und zugleich die Waldbeſchaffenheit, einey in allgemeinen geographifshen Schriften meiftens.nur im Vor⸗ beigehen berührten Gegenſtand, von ‚feiner gemeinwichtigen Seite vor Augen zu ftellen.. nl, © In der erfien Abſicht würde fich der Nutzen einer ſolchen Samlung beim Unterricht der Forfteleven fchon behaupten Taf Ten, wenn fie fih auch darauf einfchränfte, in fehicklicher Verbindung mit dem eigentlichen Lehrgegenftande, den Mans 'gel derjenigen geographifchen Kenntniffe zuerfeßen, die jedem, der auf. Bildung Anfpruch macht, unentbehrlich find und bei den Lehrlingen der Forftinftitute, wenigftens nach des Ver: Faflers Erfahrung, nicht in der Kegel vorausgefeßt werden duͤrfen. Allein die Darftellung der Erd s und -Länderkunde aus dem Geſichtspunkte des Forſtmannes fehien dem Samler noch andre, wichtigere Vortheile zu gewähren. Sie dient einhalrals eine Beifpiellefe, in dei die frähey” erworbenen eigentlichen Forftfenntniffe als Thatfachen erfcheinen und da⸗ duch an Anſchaulichkeit, an fichtbarer Anwendbarkeit und an praftifchem Sntereffe gewinnen. Der Lehrling wird aus dem Lehrbuch gleichſam in die Wirklichkeit verfegt. Alles geht hier vor feinen Augen vor. Und diefe Belebung des Vortras ges iſt defto wichtiger, wenn das Lokal der Lehranftalt, wie vı Vorrede. . dasjenige der hieſigen, zur Anſchauung und praftifchen Hebung wenig Gelegenheit biethet. Aber auc, bei einer günftigerm Umgebung wird durch das Studium der Forjigeographie eine bellere und richtigere Vorftellung von dem Berufe des Forfts manns und mandje neue Anficht veranlaft. Der auf das Oertliche leicht zu fehr gerichtete Blick wird erweitert; man lernt das Entfernte mit dem Nahen vergleichen, dieſes ae nauer befchauen und treffender würdigen. Zweckmaͤßiger wird der junge Forfimann, der in der Länderkunde fih umgefehen ‚bat, das Eigene feiner Heimath auszuwählen und fenntlicher, getroffener den Zuftand feines Reviers zu zeichnen wiffen. In⸗ dem die Ferfigeographie den Lehrling näher führt zu den Merks würdigfeiten des Auslandes, dient fie ihm, in gelegenslicher Berbindung mit kleinen Wanderungen und Waldbefuchen, als Vorbereitung zur wirklichen Reiſe; lehrt ihn, mit geüßterem Blick aufmerken auf die Gegenftände, die ihn vor andern an- ziehen follen und wie er die für feinen Beruf intereflanteren Seiten leichter und behaltfamer auffafle. Neben diefen Vortheilen, die eine planmäßigere Des Handlung der Länderkunde beim Forftunterricht gewähren fann, blich dem Verfaſſer auch die zweite Abficht diefer Samlung, die Aufklärung und Ergänzung der geographiſchen Forftkunde, als eines noch zu wenig beachteten Theils der Erdbefchreibung, nicht minder werth. "Für diefe Abſicht iſt fett der Aufforderung, die er in ber erftien Samlung an fundige Forfimänner richtete, mans ches gefchehen. Beſonders gewann die deutfihe Forfigeogras phie durch die Öffentlich mitgetheilten Nachrichten und Bemer⸗ kungen gefihiefter Beobachter an Ort und Stelle, namentlich durch) die Reifebefchreibungen eines Uslar, Hennert, Mofer und Laurop, eine fehr fhäßbare Bereicherung. Eben fo wurden auch zur zweckmaͤßigern Abfaſſung befonderer Diſtrikts⸗ und Landesforſtbeſchreibungen feit dem in jener Samlung zuerft vorgelegten Brundriffe mehrere Entwürfe nach eigener Anficht bearbeitet, wie namentlich diejenigen, welche die Herren Lau⸗ Vorrede. va rop, Hartig und. Lotta, letztere beide in ihren Sqritten von der Forfttaration, bekannt machten. Für die geographifhe Mälderkunde Bleibt jedoch noch viel zu thun uͤbrig. Um nur eines ihrer mannichfaltigen Ge⸗ genſtaͤnde zu erwaͤhnen, welchen Reichthum neuer, auch fuͤr die Wirthſchaft praktiſch wichtiger Blicke verſpricht nicht die fleißigere Bearbeitung der forſtbotaniſchen Geographie? Fuͤr dieſe wird es ohne Zweifel von Nutzen und vielleicht die erſte Bedingung ſeyn, daß durch die Verbindung des geographi⸗ ſchen mit dem Forſtunterricht, aus dem gedachten Geſichts⸗ punkt, der beobachtungsfaͤhigen Samler und geſchickteren Mitarbeiter mehrere gebildet werden; daß der Sinn fuͤr For⸗ ſchungen der Art mehr geweckt und genaͤhrt und das an dafür allgemeiner verbreitet werde. Die Fortſetzung jener von dem Verfaſſer früher haeue gegebenen Nachrichten fuͤr die Forſtgeographie war bisher durch Arbeiten anderer Art gehindert. Bei der Mannichfal⸗ tigkeit der Zweige, die außer feinem Beruf bei dem Forſtin⸗ ftitut, fein afademifches Lehrfad) vereinigt, mußte er bald dem einen, bald dem andern derfelben feine Aufmerkfamfeit ausfchliegend widmen. Doc) feßte er, fo viel die Kärglich vergönnte Muffe es geftattete, feine Samlung aus Beruf und Neigung fort und fand feldft in den anfcheinend verfchiedens artigen Zweigen feines Studiums neue Winke zur Vervollfiäns digung feines früheren Plans. Befonders führte ihn das nas He verwandte ftatiftifche Studium zu deflen Erweiterung. So entftand aus dem vorher blos geographifchen Srunds ziffe der phyfifch = ökonomischen Wälderkunde ein fLatiftifcher, der neben jener aud) die Verfaſſung, die Organifation, die Geſetzgebung und die ganze Öffentliche Verwaltung des Forfts weſens umfaſſet. Nach diefem erweiterten Umfange ſammel⸗ te er nun die zerſtreuten Bruchſtuͤcke für die reichhaltige Stas tenkunde des gebildeten Forftmannes, nach allen verfchiedenen Augenmerfen feines Berufs, als Waldbeobachter und Mit serwalter der Statswirshichaft. m Vorrede. Dieſer erweiterte Grundris einer Forſtſtatiſtik belegt und erlaͤutert durch eine uͤber die merkwuͤrdigſten Beſchaffen⸗ heiten und Verhaͤltniſſe des öffentlichen Forſthaushalts ver» breitete Beiſpielleſe, wuͤrde der gegenwaͤrtigen Samlung bei⸗ gefuͤgt ſeyn, haͤtte nicht die angewachſene Bogenzahl der hier vorgelegten Nachrichten die Abſonderung angerathen. > Nady, dem Beruf des Verfaflers als Lehrer des koͤnigl. Forſtinſtituts hieſelbſt und nach ſeinem näheren Intereſſe, war die Samlung natuͤrlich zuerſt und vorzuͤglich auf ſeine Heimath gerichtet und die vaterlaͤndiſche Forſtkunde fuͤr die Ausfuͤhrung jenes Grundriſſes das erſte und angelegenere Augenmerk. Die Abſicht blieb die naͤmliche zwiefache: die naͤchſte, der Unter⸗ richt der Eleven in der Vaterlandskunde aus dem Geſichts⸗ punkte ihres Standes, die zweite, die Grundlage zu einer allgemeinen Landesforſtbeſchreibung der daͤniſchen Staten. In der erſten Abſicht wünfchte der Verfaſſer ſeinem Un⸗ cerricht mehr oͤrtliche Beziehung und praktiſche Anwendbarkeit zuzueignen. Darum verweilte er zuerſt bei des Vaterlandes Lage und Klima, bei dein Boden, den der kuͤnftige Forſt⸗ mann einft bebauen, von dem er einen höhern Ertrag etyielen ſoll. Doc) darf er auf diefen nicht einzig feinen Blick hef⸗ ten. Er fol auch mit den Schiekfalen der vaterländifchen Waͤl⸗ der befannt feyn und ihre Erzeugniffe kennen, wieder Beftand der jeßigen Woldfläche fie mehr oder minder begünftigt. Des ſonders wichtig iſt ihm ferner die Bekanntſchaft mit den Ver⸗ haͤltniſſen, in welche ſein kuͤnftiger Beruf ihn ſetzen wird; die Einſicht in den Zuſammenhang dieſes Berufs, die Kenntnis von den rechtlichen Bedingungen, wie von den oͤkonomiſchen Schranken ſeines Wirkungskreiſes; von der Wuͤrde, wie von den Folgen ſeiner Thaͤtigkeit; von dem Geiſte und der Ge⸗ ſchichte der Geſetze, die ſein Verhalten leiten ſollen. Nun erſt begreift er die ganze Aufgabe feiner Dienſtpflicht als Huͤ⸗ ter und Pfleger des Waldes, als Vorſteher der Magazine, aus welchen feine Mitbürger die Befriedigung eines der drin gendften Bedürfniffe gewärtigen. Kurz er lernet was es heiße, als Horfihaushälter fein Vaterland kennen und ihm dienen. ud Vorrede RE \ Shit einmal der Gorfibediente aus der Unwiſſenheit her⸗ Beige indie Klaſſe unterrichteter und gebildeter Bürger „übergehen, fo muß er auch auf diefem höhern Standorte fich und feine Umgebungen richtig würdigen lernen. Er foll für wahren Ehrtrieb und vernünftige Selbſtſchaͤtzung, für einen ädleren Innungsgeiſt, der fih auf den Werth und die Achtæ barkeit feines Berufs und Thuns gruͤndet; er foll durch ſolche Betrachtung für Zufammenwirfen und Wetteifer mit feinen Staridesgenoffen zu diefem Beruf Empfänglichkeit und Stoff, Sinn ind Aufforderung gewinnen. Er foll es willen, daß er der Gewerbfamkeit und dem Lebensgenuſſe eins der ſchaͤzbar⸗ ſten Produfte erziele; daß er dem friedlichen Verkehr des Lan⸗ des wie feiner Vertheidigung, feinen Feftungen und feiner Sees macht ein wichtiges Material liefere; daß fein Fleis und feine Mühe ihn auch des Pages in der Reihe nüglicher Bürger, des Lohnes und der Ehre werth mache. Fuͤr die Billigung der zweiten Abficht diefer Samlung und ihre Bekanntmachung aus folhem Augenmerfe bedürfte es vieleicht eben fo weriig der Vorrede. Der Samler fchmeis chelt fih, daß fie auch dem "bereits Angeftellten, dem Beamten auf höherem Poſten, felbft der hohen Behörde, auch in der noch mangelhaften Seftalt, worin fie hier erfcheint, nicht ganz ohne Nutzen feyn werde. Mag die Zufammenftels fung diefer Bruchftücke ihre Lücken nur noch fichtbarer werden laſſen; fie hat wenigftens den Werth einer Vorarbeit, einer Grundlage zur richtigern’ Kunde; erleichtert diefe und gibt einftweilen, in Ermangelung eines vollftändigeren, denjenigen Ueberblick, von dem jede planmäfige Verbefferung ausgeht. Der Verfaſſer bekennt, daß ihm die angedeuteten Yes ‚trachtungen bei der Mühe, mit der er die kleinen zerſtreuten Notizen zufammen getragen, die unbekannten, oft vergeblich, zu erfragen fiichte, als Aufmunterung und gewiffermaßen als Entfhadigung werth waren, _ Se zumelten erlaubte er fich ei> nen Blick über den Kreis feiner Standesgenoffen hinaus, wähnend, die Bekanntfchaft mit dem Zuftande und der Ver: waltung der Forfte fei eine der Kenntniffe, von denen man x Borrede, wänfchen möge, daß fie, gleich manchen andern fatiffifchen um des eigenen und des öffentlichen Nutzene unter allen ge⸗ bildeten Klaſſen gemein ſeyn. Was die geographiſche Graͤnze dieſer Samlung betrift, ſo hatte der Verfaſſer Anfangs nur Schleswig und Holſtein dabei vor Augen, wie denn dieſen beiden Provinzen auch der ungleich größere Theil gewidmet ift. Die Unzulänglichkeit der Nachrichten von den entferhteren Theilen des. dänifchen Reichs; die Unzugänglichkeit befriedigender Quellen, fchien eine weitere Ausdehnung des Planes allerdings zu mwiderras then. Allein der Wunſch, wie die Pflicht, die Eleven des Inſtituts mit dem Vaterlande in feinem ganzen Umfange für ihren künftigen Beruf befannt zu machen und die Mannichfals tigkeit des Wiffenswerthen, die der nördlichere, Theil, befons ders Morwegen, dem Forftmanne biethet, beftimmten den Samler, wenigftens die vorhandenen Bruchftüde, in Ermana gelung vollftändigerer Auffchläffe und Delehrungen, zn vorzulegen. Die von den größeren und kleineren Landftrichen beige» brachten flatiftifchen Angaben in Zahlen und Tafeln fchienen feinesweges von dem Gefichtsfreife des gebildeten Forſtman⸗ nes ausgefchloffen zu feyn, wenn diefer nämlich in dem State, dem er angehöret, fein Gefhäft in allen feinen Beziehungen kennen und überfchauen fol. Haͤtte vielleicht den Samler fein Studium, als Lehrer der Statenkunde, verleitet, ein Uebriges zu thun, fo wolle der geneigte Lefer Abfchweifungen der Act überfehen und entfchuldigen. Ueberhaupt ward der Verfaſſer durch den Mangel jedes Vorbildes in diefer Gattung rn“ Arbeiten genöthigt, feinen eigenen Gang zu ger hen. “) | Bon den — aus welchen die Nachrichten ge⸗ ſchoͤpft wurden, folgendes: Daͤnnemark und Norwegen haben keine RIO befchreibenden Forſtſchriften. Fleiſcher's Unter *) Auch die in Fritifchen Blättern gerühmte Schrift des Heen Linz: Mémoire deferipnf de la foret imperiale du mont Tonnere, ſuchte er bisher vergebens zu erhalten. Vorrede. x? weifung im baniſchen und norwegiſchen Forſtweſen — ver⸗ muthlich eine Lehrſchrift — konnte der Verfaſſer, aller ange⸗ wandten Muͤhe ungeachtet, bisher nicht bekommen und erhielt endlich zur Antwort, fie ſei vergriffen und eine neue Auflage zu erwarten. ) Die Heinen daͤniſchen Abhandlungen’ von Schmidt, Viborg, Wiinholt, Lund, über Gegenftände der Baumzucht und Forfiwirchfchaft geben keine ſtatiſtiſchen Nach⸗ richten. Schäßbar und dankenswerth für die Abficht der vor⸗ liegenden Samlung war dagegen Begtrups reichhaltige Bes ſchreibung der Landwirthfchaft in den Hauptprovingen Däns nemark's **) die in einzelnen zerſtreuten Nachrichten manches auch über den Zuftand ihrer Hölzungen enthält. Aus dieſem Werke ift der größte Theil des hier Mitgetheilten geſamlet; einiges von Juͤtland, deſſen Befchreibung in jenem Werfe noch nicht vollendet ift, hatte Herr Begtrup die Güte, hands fchriftlich dem DVerfaffer zukommen zu laffen. Die Übrigen Nachrichten find aus Fleinen Berichten ehemaliger Eleven des hiefigen Forftinftiturs, die fih jest in Dännemarf aufhalten, entlehnt. "Gerne hätte der Samler von mancher wegen ihrer Waldbefchaffenheit oder ihres Forftbetriebes merkwuͤrdigen Ges gend Dännemarf’s, wie befonders von der Bewirthſchaftung der Forfte in der Graffchaft Chriftianfäde auf Laaland, eine befriedigendere Auskunft gegeben. Ueber Norwegen find alle Landes » und Neifebefchreis dungen und die ihres Orts nachgemwiefenen Heinen Abhandlun⸗ gen, fo viel man deren habhaft werden fonnte, durchfucht: aber die Ausbeute befriedigte die Wißbegierde nach dem Eiger nen und Bemerkenswerthen von der Natur, dem Waldbetries be und Holzgewerbe diefes für den Waldfreund fo intereſſan⸗ ten Landes nicht ganz. Was der Verfafler fpäter auffand ift in den Nachträgen enthalten. Erſt neuerlich konnte er Bing’e ro. ha = en Underviisning i det danske og norske Skovvaͤſen. - . 1 * bl eh over Agerdyrfaingeng Tilſtand. Kbh. 1303 + 1808 Band €, yıI ; Vorrede— topographiſches Lerifon *) bekommen. Ueber den Hauptgegen⸗ ſtand ſeiner Voalarichuns enthaͤlt auch dieſes Werk viel zu wenig. * Son den iur iſt Herrn — Schrift: Sreimüthige Gedanken über den Holzmangel in den Herzog thuͤmern Schleswig und Kolftein, Altona ‚1798 — die eins zige: Ihr Inhalt, wie ihr Augenmerk, ft, von. dem diefer Samlung ganz verfchieden. Sie beurtheilt, giebt Vorfchläge, Dem Berfaffer war es nur-um Thatſachen, um, Data zu than. Haͤtten ihm. dieſe in veicherer Menge zu Gebothe ge⸗ fanden, er würde, eingedenk feiner Abſicht, zu-befihreiben, des Urtheilens ſich Öfteret noch degeben haben; nicht als. 06 ihm folches nicht zuftände, fondern weil eine vollſtaͤndigere Darftellung daffelde entbehrlich macht. Auch geftcht er gerne, daß bei fo praftiihen Gegenftänden ein unabläffig in der Nas tur, in der würklichen Umgebung geübtes Auge und gewandter Blick, örtliche Anfhauung und oft eigene Erfahrung zum trefs fenden Urtheile dazu vorausgefeßt werde. Doch gibt es. auch der Angelegenheiten im Forfiwefen, wo ſich ohne folche örtlich praftifche Bekanntſchaft befheidenerweife urtheilen läßt. Von bereits gedruckten Nachrichten, die für diefe Zus fammenftellung benußt wurden, fanden fich die brauchbarften in zerfiveuten Bruchſtuͤcken in den einzelnen Jahrgaͤngen der Provinzialberichte und der fchleswig = holfteinifchen Blätter. Don diefen ift hier gehörigen Orts, bald in kurzen Auszügen, bald ausführlicher, Gebrauch gemadht. Umſtaͤnde, welche ſeitdem ſich veränderten, wurden, fo viel es thunlich war, berichtigt. Vorzuͤglich wuͤnſchte der Verfaſſer von den fuͤnf Forſtdi⸗ ſtrikten der Herzogthuͤmer, ihrer Waldflaͤche, deren Einthei⸗ fung; Beſtand und Wirthſchaft die neueſten, vollſtaͤndigſten und zuverlaͤſſigſten Nachrichten liefern zufönnen. Er wandte ſich mit ſolchem Wunfhe an die Herren Oberforftbeamte in. *) Beſkrivelſe over Kongeriget Norge, Oerne Island on Faroͤerne ee forfatter ı —— — af Lars Heß Bing. 179 Vorrede , x denſelben. Dankbar erkennt er die Bereitniliigkeit, mit wel⸗ der ihm von dem zweiten fehleswigfchen, von dem zweiten und dem dritten holfkeinifhen Diſtrikt auf die vorgelegten Fragen die erbetenen Nachrichten mitgetheilt wurden. ' Won dem ers fen. ſchleswigſchen Diſtrikt wurde, wie er nachher erfahren, die Mittheilung durch Zeitumſtaͤnde verfpätet. » Ungern entbehrte der Verfaſſer die intereſſanten Aufſchluͤſſe uͤber das Eigene der Natur und Wirthſchaft in dieſem noͤrdlichſten Diſtrikt der Her⸗ zogthuͤmer. Unbekannt mit demſelben, mußte er ſich auch jes der Zufammenftellung oder Vergleichung, die fih über das Gan— ze verbreitet, und ſolcher Berechnung oder Muthmaßung, wels che die Dekanntfchaft mit fämtlichen Diſtrikten vorausſetzt, enthalten. | Die Nachrichten von en einheimifchen Arten des. Feder wildes (©. 235 — 56) hat der Hr. Etarsrath Weber die Güte gehabt durchzufehen und mit fihäzbaren eigenen Bemer⸗ kungen zu vervollftändigen, wofür der vaterländifhe Natur⸗ freund, wie der Verfafler, ihm Dank fagen wird. -- ‚Biel Heine Notizen, und darunter manche fehr fchäßbas re Nachrichten, wurden von den Eleven des Forftinftituts auf ihren Fußveifen gefamlet. Ungeachtet der Auswahl, mit welcher von denfelben Gebrauch gemacht wurde, wird es doc) nicht fehlen, daß nicht einzelne derſelben der Berichtigung bes dürften. Bei Samlungen diefer Art ift dies nie ganz zu ver» meiden und vielleicht darf ſelbſt der anfcheinend mangelhaften Angabe der’ Platz nicht immer verfagt werden, um durch fie, wenn es’ fonft nicht gefihehen kann, eine richtigere und, voll: fländigere zu veranlaffen. zu wenig findet der praftifhe Mann von eigentlicher Wirthſchaft in dem Buche, von den Gründer und Kegeln des Betriebes, von der Kunſt der Holzproduktion, von dem Holy ertrage beffimmter Waldflächen und deren möglicher Erhöhung durch intenfive Kultur der noch beftandenen Holzgruͤnde. Zwar gehört das Einzelne darüber in die Topographie der Difkrikte ; allein die ftatswirthfchaftlichen Nefultate ſucht man mie Recht in eingr ſtatiſtiſchen Forſtbeſchreibung. Beſonders haͤtte der xır 2 Vorrede. Verf. anzugeben gewuͤnſcht, wie das noch beſtandene Forſtareal bei einem durch intenfive Kultur moͤglich erhöhtem Ertrage ſich zu den Holzbeduͤrfniſſen des Landes verhalten wuͤrde? Allein es fehlten dazu alle haltbaren Data. *) Nach der Abficht des Verfaflers follte die Herausgabe der Schrift ſchon vor anderthalb Jahren gefihehen und würke lich war der größere Theil derfelben fehon vor einem Jahre abs gedruckt. Oft war die, nachmals doch unerfüllt gebliebene, Erwartung einer Nachricht, die noch benußt werden follte ; öfs terer der Drang von verfchiedenartigen Berufsarbeiten, die fich nicht ausfeßen ließen, an der Verzögerung fehuld. Daher manche Nachträge, die im Zufammenhange hätten Plas fine den follen; daher manche Eleine Wiederholungen, zuweilen fpätere Ergänzungen früher nur angedeuteter Nachrichten; daher auch dielingleichförmigfeit in der Schreibart und Bes handlung einzelner Materien. Indeſſen darf der Verfaſſer auf die billige Nachficht vehnen, welche man Arbeiten diefer Art in diefer Hinjicht zu ftatten kommen läßt. Nur Männern vom Fach gewidmet, die in der Negel darin weniger verwöhnt find, fol diefe Schrift auf Vorzüge der Darftellung und Gefälligkeit - des Gewandes feinen Anfpruc machen. Mehr bedürfen die Druckfehler der Verzeihung, bie zahlreicher find, als die Handſchrift es beforgen lief. , Man findet fie, bis auf, die leßteren drei bis vier Bogen, forgfältig bemerkt. Den Berfaffer wird die Entfernung vom Drudort entfchuldigenz; dem Geber und Korrektor möge in Rüdficht der Oerternamen, wenigſtens der im Auslande minder bekannten, eine verzeiblichere Unfunde zu gute kommen. - *) „Il ne feroit pas raifonnable de fonhaiter, que les terres devenues labourables fullent remifes en bois; mais il feroit extremement a [ouhaiter, que les terrains laiffes en bois nous donnaflent tout: celui, dont nous avons befoin pour nos ulages; que ces terrains fullent parfaitement mis en va- leer furtout, qu'on empechät leur produit de diminuer, Les terzains, qui nous reſtent, nons en fournirosent aſſea. * Bsaumuwr, Vorrede. xV = Mit Hinweifung auf den Titel ift noch zu bemerken, daß nur eine Forſtſt at iſt ik, alfo die Bezeichnung der zur voll fändigen Kenntnis und Darſtellung von dem wirklichen Zuftans de des Forſtweſens in den dänifchen Staten erforderlichen Nach» richten, nicht diefe Schilderung feldft in einer fatiftifchen Befhreibung der Landesforfte verfprochen wird. Diefe zu liefern ſah fich der Verfaſſer viel zuwenig ausgeftattet, Indeß fey es erlaubt über die wuͤnſchenswerthe Vervoll⸗ ftändigung diefer Nachrichten hier noch einige Zeilen beizufügen, Sollten die vorhin und. öfterer in der Schrift felbft bes merften Vortheilevon dem Beſitz einer zuverläfligen in allen ih⸗ ten Theilen gleichmäßig bearbeiteten Forfibefchreibung gegrüns det feyn und diefe Schrift als Grundlage dazu brauchbar ges funden werden, fo werden ohne Zweifel mehrere mit dem Ver: faſſer in den Wunſch einftimmen, das die Vorkehrungen, wels che dazu erforderlich find, mögen ins Werk gerichtet werden. Eine allgemeine Forft » und Torffarte, mit welcher in Ruͤckſicht Holfteins früher fihon der Anfang gemacht ward, iſt dazu der erſte und wichtigfte Schritt. Sleichzeitig hätte jeder Unterbediente nach vorgefchriebes ner Folge und Form eine genaue Befchreibung feines Beritts zu verfertigen und feinem Vorgefesten binnen beftimmter Seift einzureichen. Unter deflelben Anleitung und Autorität würde aus diefen Theilen eine Diftriktsbefchreibung abgefaßt. Die Eleven des Inſtituts famlen ferner auf ihren einländifchen Reifen, welche mit allergnädigfter Bewilligung einer beſtimm⸗ sen Sahresfumme bereits genehmigt find, diejenigen Nachrich⸗ ten und Bemerfungen, Wozu die Vergleichung mehrerer * ter Gehege und Hoͤlzungen immer neue Gelegenheit und Auf⸗ foderung giebt. Aus dieſen mehr oder weniger geordneten Aufzeichnungen, Mittheilungen und einzelnen Bruchſtuͤcken ließe ſich dann, in Verbindung miteiner Karte, binnen Jahres— friſt eine Landesforſtbeſchreibung zu Stande bringen, die jeder gerechten Erwartung und billigen Foderung Genuͤge thun wuͤrde. Sollte indeſſen eine fo planmäßig und gleichzeitig zu Einem Zweck begonnene und ansgeführte Arbeit entweder in dem Auf: xvı Vorrede. wande, oder in der Muffe, oder in Umſtaͤnden der Zeit, des Or⸗ tes, oder in individuellen, kurz in ſolchen, welche der Verfaſſer von ſeinem Standorte zu uͤberſchauen und zu wuͤrdigen ſich nicht anmaßt, unuͤberſteigliche Schwierigkeiten finden, fo waͤre wenig⸗ ſtens eine Zeitſchrift allgemeinern oder beſondern Inhalts zu wuͤn⸗ ſchen, in welcher die freiwillig gebothenen Ergänzungen und Bes richtigungen Plas fanden, durch welche eine Samlung, wie, die gegenwärtige, erſt diejenige Zuverlafligteitund Vervollſtaͤndigung gewinnt, die für die, Erreichung ihrer Abſicht unentbehrlich iſt. Hier würden ſich zugleich die drtlichen Bemerkungen erfahrner Beamte über Natur und Wahsthum einheimischer und fremder Holzart, unter dem Einflus des Klimas und der Witterung unfes rer Halbinfel, fo wie die erprobten Mittel und Handgriffe beider Saat und Pflanzung, der Pflege und Verwahrung aufzeichnen amd dem minder Erfahrnen zum ficherern Erfolge feines Betriebes und zum beſſern Gedeihen feiner Anlagen zueignen laffen. Unverfennbar find neben diefen unmittelbar beabfichteten Vortheilen, welche, durch eine fo veranlaßte wechjelfeitige öffente liche Mirtheilung unter den Forftbedienten des Landes, ſich bewies ken laffen, auch die nicht minder schäßbarenfür den Dienſt, fuͤr das lebhaftere Intereſſe des ausübenden, wie des angehenden Forfts mannes in feinem Fache, für den wünfıhenswerthen Wetteifer in feinen Berufspftichten. Beſſer als durch irgend eine Art leicht ein⸗ feitiger, felten ganz parteilofer, oft läftiger, Luft und Liebe zum Dinge ftörender Kontrolle, lernt die Höchfte Behörde auf dieſem natürlichen Wege ihre Beamte auf allen Dienftftufen kennen und durch gelegentliche Vergleichung des Schreibens und Thuns zur Stelle ſetzt ſie fih in den Stand ihr wahres nicht fcheinbares Verdienſt zu würdigen. FE Be N ee Sollte diefe meine Anficht von der Art, wiedieSache der Wälder am wirkfamften zu fördern fey, der Beiſtimmung einer ea Autorität bedürfen, fo finde ich fie in den folgenden n Büffons in deflen 1739 geichriebenem treflichen Dies moire über. die Erhaltung und Wicderherftelung der Forſte in Frankreich: — RL 4 EN, Ceux, quilont prepofes a la confervation des bois, fe plaignent eux- memesdeleurdeperillement; mais ce m’elt pasallez de fe plaindred’un mal, qu'on rellent deja et qui ne peut;qu’ augmenter avec le iems. Il en faut chercher;le remede et tout bon citoyen doit donuer,au public les experiences et les reflections, qu'il peut avoir faites a cet Egard, aka) se Moua? II XVii Inhaͤltsverzeichnis. | Dannemark. Allgemeiner Abrig S. fi Potmaliger Waldreichthum, jetzt theilweiſe Sehnange ind Bedürfnis fremder Zufuhr — die Buͤche, der Hauptbaum des Beftandes — nachtheiliger Einfluß unvorfi chtiger Wegraͤu⸗ mung ſchuͤtzender Holzftriche an der Küfte — Nadelholzanilds gen — Dberbehörde für das Forſtweſen — Geſetze — Tafis desherrliche Forſte, ihre Lage — Gemeinde = und Privathol⸗ | zungen. I. Stift Seeland © 8. Allgemeine Nachrichten von der Inſel Seeland: Tabelle über Slächeninhalt, Volksmenge, Städte, Hauptſtadt — aͤl⸗ terer Name, heutige Waldbeſchaffenheit — Urſachen der Holz⸗ verminderung, Beiſpiele nachtheiliger Folgen fuͤr Klima und Fruchtbarkeit — Fiaͤcheninhalt der Holzgruͤnde nah Morville — nach Begtrup — Vorzüge der jetzigen Waldflaͤche — theil⸗ weiſe fuͤhlbarer Mangel — Holzarten — Verbrauch der Haupt⸗ ſtadt — geſamter Holzbetrag der Inſel — verſchiedene Schaͤtzung der Holzgruͤnde — hoher Preis des Brennholzes, hin und wieder empfindlicher Mangel an demſelben — Kohl⸗ ſtruͤnke und Tang als Brennmittel — neuere Schritte 3 feren Holzwirthfchaft — Beifpiel auf den Gütern der akademie zu Soroe — allgemeines Intereſſe für Holzzucht — beffere Einficht und Sachtenntnis — Begtrups Empfe * lebendiger Feldzaͤune nach holſteiniſchem Muſter, Anſchlag von ihrem Ertrage. Koͤnigliche Holzgehege und vefervirte Holy gründe auf Seeland — Lage, Zufammenhang, Ber ftand, Flächeninhalt, beträchtlicher Umfang einiger Gehege, Holzvorrath — Hanptdeftand, Seltenheit der Hafen — viel Zorfmöre in den Forften — Diſtrikte — Einkünfte der Un⸗ ) Niemannd Zorirftatiftif, XVIII terforſtbediente, Gratifikationen — Geſchaͤft der Huͤter oder Forſtlaͤufer — Verbeſſerung alter Wirthſchaftsmangel ſorg⸗ faͤltige Anzucht des Eichenholzes — neue Anlagen — Dam: pfung des Flugfandes bei Tisvilde — Gefahr der jungen Sa: ten hier und bei Hornbeck von einer Phalaͤne — fortgefeste Bemühungen zu ihrer Verminderung in den Jahren 1804 bis 1807 — Plantagen der deutichen Forfimänner von Lange — nachdrückliche Fürforge für das Forftwefen in Seeland — Thaͤ⸗ tigkeit und freier Spielraum der biefigen Forftbediente. Taration der feeländifhen Forfte: einfaches Verfahren blos auf Begründung eines Wirthſchafteplans nach dem wirklich vorhandenen Holzvorrath, nicht auf Berechnung des Zumachfes und Ausmittelung des hoͤchſten nachhaltigen Er⸗ trages gerichtet — Hinderniſſe fefter Beſtimmung des Umtrie⸗ bes — eigener Etat jedes Hegereuterdiſtrikts — Auszählen — Erfahrungstabellen — Anfchlag zu Fadenholz, zu Bauholz, nach Zudern, der Nadelhoͤlzer, der Pantagenbäume. — Gang des Tarationggefchäftes — Liniehalten — Protokoll — Ge neraltabelle — Eigenfchaften und Zahl der Taranten. Torfmöre: beträchtlide in den meiften Aemtern — Flächeninhalt — Torfverkehlung nicht gebräuchlich — fehler: Hafte Behandlung — Torfverbrauch in Kopenhagen. Wild: Abnahme, Ausrottung, tönigliche und andere Thiergärten — Seltenheit des Adelmildes — Menge des Reh— wildes — Hafen, Vogelwild, Gänfe, Schwäne — See hunde. Inſel Moen: Flächeninhalt, Holzvorrath nicht zur Nothdurft — gute Hoͤlzungen bei Klintholm — Holzpflege. Snfel Samfoe: allgemeine Nachricht, Größe, Ane Bau, Fruchrbarkeit, Volksmenge — unzulanglihe Waldung, Mangel an Feurung — die Norbycheide zum Holzbau gefchickt — Wild, Menge von Hafen. | Snfel Bornholm: Berhaffenheit derfelben — ab» gefonderte Höfe — mufterhafter Anbau der Heiden — Kleine fönigliche Holzung — Steinkoplengruben — andere ſchaͤtzba⸗ re Produkte. I. Stift Fuͤhnen S. 43. Inſel Fuͤhnen: Tabelle uͤbe Lage, Flaͤcheninhalt, Volksmenge und Staͤdte der Inſel — Mangel zuſammenhan— gender Waldungen — mehr Holzvorrath als zum eigenen Ver— brauch — Flacheninhalt — verſchiedene Ausftattung des ſuͤd⸗ XIX lichen, weftlichen und nördlichen Theils — — Wei⸗ de und Wildſtand — Mangel forſtmaͤßiger Waldbehandlung im Ganzen — Charakteriſtik der hieſigen Forſtkultur — Mans gel an Abruͤndung — Gräfung — Seltenheit der Nadelholz⸗ anlagen — Mangel an Oberholz — kleine Buſchhoͤtzer — Abgeneigtheit der Feſtebauern gegen Erhaltung des Oberholzes, Mittel fie dafür zu gewinnen — Hoͤlzungen der Baronie Bras hetrolleburg ; forftmäßige Behandlung, Deftand, Ertrag ders felden, Eichenzucht, Fichtenfaat, Weichlichkeit und wenig. ers wünfchtes Fortkommen der Afacien. Inſel Langeland. Tabelle — Vorzüge der Inſel — bewachjene Nordfeite, Flächeninhalt, angefangene Abſe chaͤz⸗ zung — ausgezeichneter Buchenwuchs — Wild im Freien, gute Jagd — Torfmoͤre, Trods. Inſel Thorſeng: Flaͤcheninhalt der Hoͤlzungen — Befreiung von Weide und Graͤſung — geſchaͤtzter Werth, — Adtriedsplan — Eichenpflanzung zu. Schifsnageln — Salt bau und Schifbaumeifter von Tronfe — Jagd. e-; U. Stift Saland und Falſter S. gain Inſel Laland: Tabelle uͤber Flaͤcheninhalt uud Volkes menge — Lage, Grund und Waldbefihaffenheit der öftlichen ‚Hälfte, der Nord » und Südfeite — treflicher Eichenboden — Flächeninhalt — noch verabfäumte Waldpflege — trefliche Eichen — Brennholzpreis — mufterhafte Forftkultur der Grafſchaft Chriſtiansſaͤde — Kränferup — Norderharde. Inſel Falfter: Tabelle — Ichöne Landfchaft der Site fel, Fruchtbarkeit, Wohlftand — Areal, zweckmaͤßiges Vers haͤltnis der Holzgruͤnde — günftige Umftände — Erhaltung der Jagdthiere — beträchtliche Holzgruͤnde — Korfelize, Claſ⸗ fenfches Fideifommisgut — koͤniglicher Eichenwad — 4 arg Furſtkultur — Luft und Liebe zur Holzzucht. — IV JIauͤttande S. 67. Tabellariſche Ueberſicht — allgemeiner Abriß der drei verſchiedenen Landſtriche an der Oſtſeite, in der Mitte und an der Weſtkuͤſte — Areal der noch vorhandenen Holzgruͤnde im Ganzen und nach den neun Aemtern — Hauptbeſtand — beſte Waldungen — groͤßte a — lauter Gemeinde und Drivarwaldıngen. — — 2 X A. Mähere Betrachtung der Oftfeite: fhöne, wohl: beftandene Hölzungen im Amte Weile, viel Holzkoppeln, Aus⸗ fuhr über Weite, Holzpreis, unvorfichtige Entblößung der um» tiegeiden Gegend — Aarhuns, ein holzreihes Amt — Baus ernhölzungen um Skanderburg — Waldungen von Silfeburg ind Rye — ſchlanker, fchöner Holzwuchs — Eichen, Bus hen, Birken, Weidefreiheit, Kolzpreis, Ausfuhr — das Gehoͤlz Gersdorfsiund — Amt Randers, gut beſtandene Hoͤl⸗ jungen, treiliche Buchenhötzungen bei Klausholm — Amt Aalburg, füdlich des Liimfiord nur fchlecht befanden — Ri: . Burg, Hute Waldungen, nicht zum Abſatze gelegen — Hioͤr⸗ ring und Thiftedt, holzarıne Aemter — Ringkiöbin und Ri gen. (Aemter an der Weftfeite) jeßt wenig Holz, — Skagum⸗ ftov, Spuren vormaliger Waldung, die Holgreiche Andfthars de, Walddörfer, Hoͤlzungen an der fehleswigichen Gränze — Brennholzpreife — Teltene Beifpiele guter Forfiwirchfchaft — Nachricht von dem bedeutenden Gewerbe der Holzfchuhmacher in den öftlichen Walddörfern, ihrem Betriebe und Umſatze — Wild, deſſen Abnahme, Streifwild, Ueberrefte — nach Than: rup’s und Begtrups Nachrichten. 14 B. Mittlerer Heidefirid: ältere Plane zu ihrem Anbau durch Koloniften — Plan zum Holzanbau — Preisauf⸗ gabe — Anfang der Holzkultur — Befchaffenheit diefer Hei⸗ deſtrecken, Leim = Moor : und Sandheiden, Flugfand, Klima — Ahiheide, Ahlerde, Befchreibung derfelben — andere zum Holzbau befiimmte Strecken — nähere Befchreibung der Anz lagen auf der Ahlheide — Flugſandſtrecke bei Kompedahl — Borbereitung des Bodens — Heidebrand bei Krarıp — jährs liche Fortfeßung der Heidekultur — eine. fihädliche Phalaͤ⸗ — Reichthum des Landes, befonders der Deidegegenden an orfmören — Mangel an Watjerverbindung — Torfarten lyne — deſſen Ausfuhr — Leuchttorf — Leuchtſpane Kienholz Torfverkohlung. IH a tale C. Holz und baumleere Weftfeite: Sandflug — große Flugſandſtrecken in der Wefterhatde Ripens — erfte Aufmerkſamkeit auf die Hemmung des Sandfluges unter Fried⸗ rich IV., jährliche Fortſetzung derſelben — Dünen, Sandklit⸗ ter am Meere — Sandgewachſe zur Daͤmpfung — Ordnung der Dampfungsarbeiten — Verrichtung derfelben durch Pflichte dienfte, deren Nachtheile, Vorſchlag zu Befferer Einrichtung — Dämpfung durch Auflegen von Heidetorf — Auffiht der Klit vögte und der Kirchfpielvögte. RR Pen in Poonm AMM Er Atigemeiner — — "OBER ©. 100, Tabellariſche Ueberſi cht des Flaͤcheninhalts, der Vollemene und ihrer Verhaͤltniſſe — Merkwürdigkeiten Norwegens für den Vsald : und Sorftbeobachter — Entblößung der Kuͤſte — Vorrath im Innern — dkonomiſcher Werth der Wälder: zur Fenrung, zum Bau der Häufer, Brücen und Wege, für Fir pr und Bergbau, für Gewerbe und Handel — Flimatifiher erth. Norwegens Lage, Befchaffenheit der Weftfeite, des Syn: nern und der oͤſtlichen Seite — Stammgebirge, deflen Aefte, Richtung, Nücden, Thäler, Ebenen — Flüffe — Luftbes fchaffenheit — urbare Dberflähe — Nahrungsbetrieb — Ackerbau und Viehzucht nur Nebengewerbe — ihre natuͤrlichen Hinderniſſe und Vortheile — unverdroſſener Fleiß des norwe: giſchen Ackerbauers — verhaͤltnismaͤßig groͤßerer Ertrag — Bevoͤlkerung, im Verhältnis zum urbaren Lande nicht unbe: deutend — Kirchipiel Lier — gefunde Befchaffenheit des Lanz des im Ganzen — Armuth und Elend der wejtlichen Fifcher: gegenden — Körperbau, leichte Kleidung, Stubenhige — wohlgenährtes, behagliches Anfehen — Koft, Wirthfhaftlich- keit und Genügfamteit — Käufer von Kol, ihre Vorzüge, Bauart — Tugenden des Normanns, Talente, Sitten. II. Holzarten in Norwegen ©. 117. Hauptbeftand — Fore, drei Abarten — Fichte — Ver: wechfelung diefer Nadelbaume — Rindenbrod von der *— — Lerchen fremd — Wacholder, auch baumartig — Taxb — Laubholz — Eichen und Buchen nur im Süden, dieft —— ſelten — Ulme, ihre Rinde zum Brod — Birke, ber ren weite Verbreitung und mannichfaltige Nutzung — Wald⸗ birte — Eller, weiße und ſchwarze — Lenne — Trauben⸗ kirſchbaum geſchaͤtzt — Vogelbeerbaum. III. Waldeigenthum, Forſtbehoͤrde, zorſt— geſetze ©. 124. Geringer Umfang der königlichen, meiſtens Privatwälder — Gemeinheiten, Graͤnd — Borfehrift wegen Veräußerung xxır der Wälder — Verhältnis der Regierung zum größten Theil derielben — Organifation des Forftwefeng, ihre wichtigfte Epo⸗ che — die Brüder von Lange, Forſtkommiſſion, Generalforft: amt — neues Generalforftamt — Aufjicht der Stiftsamt— männer und Amtmänner — die Nentefammer , als höchfte De: hörde — Forfibediente — Forfigefeße, ältere, ihre fünf Haupt gegenitände: Waldfener und Draatebrennen; Fällung und des ren Einfchränfung in Anfehung der Maften und Balken; Sa: gemuͤhlen, Einfchränfung ihres Beſitzes, der Quantität, des Ankaufs und Berfaufs des Sägeholges; Floßwefen, Lenzen; KHolzhandel, deffen Einfchränfungen — Verordnung vom 22. April 1795, Aufhebung der meiften fruͤhern Einfchränkungen durch diefelbe, ihre einzelnen Beftiimmungen. IV. Waldberrieb ©. 139. Mit der Waldnußung verbundene Gefchäfte: Holzfaͤllung — Haͤufen des Holzes — Merkplatz, Merkzettel, Zahlzettel — Flöffen — Brytning — gefährlicher Floßort bei Wrang— foß Lenzen — Sägemühlen — SKohlenbrennereien — Theerfchwelereien — Pottafchefiedereien. V. Misbrauhe und Mängel der Holz: und Sorftwirehfhaft ©. 135. Ruͤgen der unwirthfchaftlichen Waldbehandlung, zuerſt von Pontoppidan, dann von Kollin, Fabricius, Bull, neuer: lich von Thaarup und Floberg — drei Dauptübel: Wald ver⸗ wüfungen nämlich Waldfeuer, Braatebrennen, Gemein: heiten — Misbräuhe der Holzwirthſchaft beim Haus: und Wegebau und bei den Einzäunungen — Fehler der Forftwirchfcehaft nach Floberg’s Befchreibung, regel⸗ loſes Hauen, unwirthfchaftliches Kohlendrennen — woher die Befferung zu erwarten — herrſchender Glaube in Norwegen, daß noch Holz genug fei — erſtes Ueberhandnehmen der Aus: todungen und Ausfuhr feit Einführung der Sägemühlen — Pontoppidans Urtheil. Sn ö v1. Norwegens Holzhandel ©. 153.- Mangel zuverläffiger Angaben — Schaͤtzung des neuer: lich geftiegenen Werths — außerordentliche Zunahme feit 1798 — Oddy's neue Angabe der Schifszahl und ihrer Laſttraͤchtig⸗ keit — Lifte nach den Häfen — Lifte nach den Ländern. ARTIT VIL Jagdbare ädle und Raubthiere, Sagdgefeße, Jagd ©. 157. Aedle Thiere: Hirfche, Nehe, das Elennthier felten — Rennthiere als Hausthiere und wild, ihre große Nutzbarkeit in Finmarken — Hafen, weiße — Naubthiere: Bären, von be: trachtlicher Größe — Wölfe — Vielfraß, Füchfe — Pelz⸗ thiere: Hermelin, Eichhörnchen — Biber und Fiſchotter — Seehunde, Seekälber an der Küfte Finmarfens — Federwild — weiße Nebhüner — Eidergans — Alten — Jagd, Sagds freiheit — Sicherung, Hauptzweck der Jagd — Jagdgeraͤ⸗ the — Baͤrenjagd — Wolfsjagd — Vogeljagd. VIII. Ueberſicht der vier Stiftsaͤmter, in Ruͤckſicht der Forſtwirthſchaft und des Holzgewerbes S. 163. 1 Stiftsamt Chriſtiania: Hauptſtadt Chriſtia⸗ nia, reizende Lage, Alaunſiederei, Bretterhandel — Moß, Aeußeres der Stadt, ſchoͤne Umgebung, Nahrungszweige: Bretterhandel, Eiſenwerk — Friedrichsſtadt, Berechtigung zur Ausfuhr von Maſtbaͤumen — Friedrichshall: Hafen, Saͤe gemuͤhlen, Bretterhandel — Drammen, Hauptplatz fuͤr den Bretterhandel — Kongsberg, Bergſtadt — Holmſtrand, Holzhandel — Tonsberg, Salzwerk zu Walloe, Holzverbrauch — Skeen, Holzhandel — Laurwig, Eiſenwerk, Unzulangs lichkeit des Walddiſtrikts — Krageroe, Holzhandel — Lang⸗ fund, Zolldifiriie — Blick auf die vielen Holzverzaͤhrenden Werke des Stiftsamts, die Menge der Sägemühlen, die bes traͤchtliche Holzausfuhr. II. Stiftsamt Chriſtianſand: Oſterriſoer, Has fen, Holzhandel — Arendal, Holzhandel, reiche Eiſengruben in der Naͤhe — Chriſtianſand, ſtarker Holzhandel — Flek— keroe, Hafen — Mandal, Holy: und Fiſchhandel — Flekke⸗ fiord, Fiſch- und Holzhandel — Stavanger, Holz-, Fiſch— und Eiſenhandel — Holzverzaͤhrende Werke, Holzausfuhr des Stiftsamts. IN. Stiftsamt Bergen: Stadt Bergen, Lage, Gewerbe, das wichtigfle Fifchhandel, Holzausfuhr — Hoop, Kirche von Papier — Haſelſtaude dient der Dulvermühle zu Holzkohlen — Sundmoer, Eifenerze, Holzmangel. IV. Stiftsamt Drontheim: Nahrungszweige — Stadt Drontheim, ſchoͤne Lage, beträchtlicher Fiſchhandel — xxiv Chriſtianſund, Fifch » und Bretterhandel — Selboe — Roͤ— raas, Lage, Gegend, wildes Gebirge, waldleer — Skielaͤu— fer — Kupfergruben — Dragaashuͤtte — Moſtamarken — Holzverbrauch des Stiftsamts — Kohlenverbrauch, Feuern mit Steinkohlen, Feurungsverbrauch der Kupferwerke im J. 1794. Nordlande, Nadel: und Birkenwaͤlder, Verkehr, O eder's Vorfchlag zur Anlage einer Stadt. Sinmarfen, Lage, Vegchation. Birkenwaͤlder, Kenn: hier, Handel. Schleswig und Dolfein. I. Geograpbifhe Anfiht des Landes | ©. 184. Tabellarifche Darftellung — Lage der Herzogthuͤmer, iste Vorzuͤge und Vortheile vor Juͤtland — Graͤnzen — Flächen: inhalt — Volksmenge — Beichaffenheit der Oberfläche — der Landruͤcken, deſſen Ausdehnung in drei Aeſte — Berge und Hoͤhen — Gewaͤſſer — Erdreich: drei Landſtriche, der oͤſtliche bewaldete — der mittlere Heideſtrich — deſſen dreifas che Verſchiedenheit: Sandheiden, Leimheiden, Moorheiden Ortſtein, Brüche und Moͤre — der weſtliche oder Marfch: ftrich, Kleierde, Stört, Moorgrund, Holzleere — Klima — Wirkung der Waldausrodungen — Witterung. II. Hiftorifhe Fragmente: vormaliger und heutiger Waldbeftand ©. 195. Waldreihthum der Vorzeit in Süpdjttland und Holftein — daher Ableitung des Namens Holftein — Waldung der Weftküfte, ihre Spuren und Zeugniffe — erfte bedeutende Waldrodungen — die dithmarfifche Heide einft ein zufammens hangender Wald — Holzreichthum der DOftfeite noch gegen Ende des fechszehnten Jahrhunderts — ftarfe Schweinmaft — Kriegsverheerungen um die Mitte des ſiebze hnten Jahrhun⸗ derts — Dankwerths Schilderung — Spuren in den Lan: desgefeßen — merklichere Abnahme mit dem Anfang des acht: zehnten Jahrhunderts — um die Mitte deffelben Hanſen's und Buͤſching's Zeugnig — Holzhandel — Wirthſchaftsfehler — drei neuere Ereigniſſe: Zergliederung der Domänen, Kanalbau, Guͤterhandel — zweibeinigte Holzwuͤrmer — jetzt noch uͤbri⸗ ger Vorrath auf der Oſtſeite — mittlerer Heideſtrich — Blick * xxx auf die holzarme Weſtſeite — Schlicktorf — — Duͤddenmachen. IH. Natur der Holzarten und der Jagd : thiere. . Holzarten ©. are. > Laubholz der aa Beſtand — guͤnſtige Befchaffens heit der Luft und des Erdreichs für daffelbe, befonders im oͤſt⸗ lichen Holftein, in einigen Gegenden Wagriens — Beifpiele von dem vorzüglichen Gedeihen der Eiche, von der ausgezeich? neten Stärke und Schönheit ihres Wuchſes — die Buche, der Hauptbaum in beiden Herzogthuͤmern, Beiſpiele vorzüglicher Höhe und Stärke und ausgezeichneter Schönheit. — Dirfen: hölzungen, vormals häufig, das Befchneiden eine dev Urjachen ihrer Abnahme — SKegebuchen — Ahorn — Eſchen — Ipern — wilder Kirfhbaunm — Pappeln — die Adele, ein Daum von ausgezeichneter Höhe, und Staͤrke — Huͤlſen — Nadelhoͤlzungen — nordamerikaniſche Baͤume — Melmoutha⸗ kiefern — Platanus. B. Sagdthiere ©. 226. Abnahme, ihre Urfachen — vormals wildreiche Gegen: den — Meberrefte von Hochwild, Hleineres Haarwild, wildes Geflügel, Seevoͤgel in zahllofer Menge. x a) Haarwild. Hirſche: ım Schleswigihen, Stand im Handewither Gehege — in Kolftein, Stand in den Aemtern Rendsburg und Neumänfter — Damwild im öftlichen und weftlichen Hol⸗ fein — Rehe, im zweiten ſchleswigſchen, im dritten und zwei⸗ ten holfteinifchen Diſtrikt, auf mehreren adlichen Gütern in Holftein — wilde Schweine, fonft in. den Agıntern Hadersieben und Rendsburg — Hafen häufig, Abnahme an der Weftfeite, klei⸗ nere Art auf den Sufeln — Kaninchen in den Sanddünen und im Ante Hätten — Raubthiere: Wölfe häufig um die Mitte des fiebzehnten Sahrhunderts, neuerlich eine Seltenheit — vorei—⸗ lige Vertilgung mancher Eleineren Raubthierarten — Füchfe noch häufig, zum Theil zu zahlreich — Dachs, aus manchen Gegenden ganz ausgerottet — Fifchetter, in Holftein, in manchen brüchigen und waflferreichen Gegenden, auch in den Marſchen nicht felten — Marder, zwei Arten, ihre Menge neuerlich auf Semern; auf Föhr in den Vogelfojen — Iltiſſe. AxvI "b) Zederwito. i Geſichtspunkt, Eigenfchaften, welche daffelbe dem Forft- mann merkwürdig machen. \ I. SHünerartige Bögel — Birkhuhn, die einzige Art des Waldhuhns im Lande, am häufigjten im Amte Rends⸗ burg — Rebhuͤner, Arten, welche die einheimifchen Jäger unterſcheiden; befonders in Angeln und dem Lande Oldenburg ; Urfachen ihrer Abnahme — Wachtel, nicht Häufig — Trapz pe, einzeln. | I. Sumpfvsgel: Storch, überall im Lande, be fonders häufig im Gute Lenfahn und in den ferleswigfchen Marz fhen — Niften des ſchwarzen Storchs — Kraniche niſten in mehreren Gegenden — gemeine Reiher auch im Winter, um den Plöner See, Neiherjagd — Rohrdommel, nicht zahlreich — &trandlaufer, mehrere Arten, am gewöhnlichen der Kies bis ‚' defien Winteraufenthalt — Brachvögel, Unbeſtimmtheit des Namens, Regenpfeifer, Heide: und Strandpfeifer, Sand: pfeifer — Waſſerhuhn, Bleshuhn oder. Zappe, beide efbar — Wachtelföria, nicht felten, ſchmackhaft — größere und Heinere Waſſerralle — Schnepfe: Watdfchnepfe ihr vorzüglis cher Aufenthalt, zwei oder drei Arten, Sumpfichnepfe,. angebs lich vier Arten gewöhnlich, mehrere an beiden Küften, auch der große und kleine Regenwoͤlp. MI. Schwimmvögel: wilde Schwäne — Brands gang, Nottgans, kanadiſche, Eidergans, wilde Gans häufig an beiden Kuͤſten — Entenarten auf dem feften Lande und auf den Inſeln; Kriechente, zahllofe Menge derfelden auf der Hallige Süderoog — Arten der, Taucher oder Schlagenten — Meven, fünf Arten — Meerfchwalben — Schütte, Haupt: gegenſtand des Wpgelfanges auf Helgoland — große, noch nicht erkannte Nußbarkeit der vielen Seevögel as: Eidergans. IV. Singvögel: Tauben — Droffeln, Krammets- vogel — Lerchen — Seidenſchwanz, feine Erſcheinung — ‚grüner Immer. Pe i V. Waldvoͤgel:“ Spehte, Krähen, Spechtmeife, Mandelkraͤhe, Banmläufer, Koikrabe, Nabelkraͤhe. —— "VI Raubvoͤgel: Steinadler, Fiſchadler, Gaͤnſead⸗ fer, Twaͤlſteert — Falkenarten, Sperber, Thurmfalke, islaͤn⸗ diſcher Falle — Eulen — Neuntoͤdter. } { xvit Organiſation und Geſetze. — einer Geſchichte der Forſt-und Eh in A in den Herzogthümern y ©. 257... N Xeltere Gef ch ich te der ſleewighoiſteiniſchen Jagd⸗ geſetze im ſiebzehnten Jahrhundert: Stapelholmer Konſtitution von 1623, wenige, aber zweckmaͤßige, damals genuͤgende Vorſchriften derfeiben — Vorſchriften der allgemeinen Polizei⸗ ordnung von 1636, weniger vollftändig — koͤnigliche Holz: ordnung von 1671 — fönigliche Holzordnung von 1680 — großfürftliche Verordnung wegen Holgdieberei von 1699. Neuere Gefihichte im achtzehnten Jahrhundert: Verordnungen für einzelne Gegenden und befondere Gegenſtaͤn— de — großfürfiliche wegen Anzucht junger Bäume von 1700 — wider DBaumverlekung und Buſchausroden von 1706 — wegen Baumpflanzen in Eiderftedt von 1711. — ylönifche Holzordnung von 1712 — wider eigenmächtiges Buſchausro⸗ den von 1730 — dritte Zönigliche Holzordnung von 1737, deren Abweichungen von der zmeiten von 1680 — einzelne - spätere Verfügungen: plönifche renovirte Holzordnung von 1741 — wegen der Brüchdingungen von 1748 — geſchaͤrf⸗ ter Anhang zur plönifchen Holzordnung von 1751 — Schaͤr⸗ fung wider fremde Schügen und Säger von 1750 — koͤnig⸗ liche Verordnung wegen der Holzdeputate von 1743 — Wegen der Bruchfälle von 1745 — wider das Maienfeßen von 1750 — wider Wilddiebe und Holzdiebe von 1750 und 1758. Meueſte beide Forft: und Sagdordnungen von 178T und 1784 — gleihförmige, umfaflende Einrichtung ihre Abficht — Inſtruktionen dei neueften beigefügt — allgemeiner Weber: blick ihres Inhalts. B. Forftorganifation, Direktion, Verwal— tungsperfonal, deflen Vorbereitung ©. 269. Oberdirektion der Eöniglichen Nentefammer, Forftfomtoir — Eintheilung in fünf Sägermeifterdiftrifte, zwei fchleswig- fche und drei holfteinifhe — Forft » und Jagdbediente — Ber - foldungserat, Gehalt der Unterforfidediente, Feurungsdeputa: te, freie Wohnung, Bedienungsland, Abgaben, Feine Acci— denzien — Regulativ vpn 1805 wegen Ablieferung und Ueber— xxviii nahme der Dienſtgebaͤude und Ländereien — Amtsverhaͤltniſſe und Dienftgefchäfte des Jaͤgermeiſters, des Oberforſters, des Segereiters, des Holzvogts — Verhältnis des Hegereiters in Jagdſachen — jährliche Prämien für die Holzvögte — Vor⸗ ſchrift der Forſtordnung, die Beſetzung der Unterbedienungen betreffend — Errichtung der Forſtlehranſtalt, ihre Abſicht und Einrichtung bei der Stiftung — Veranſtaltung des forſtwiſ—⸗ ſenſchaftlichen und des mathematiſchen Unterrichts — Ele— mentarkenntniſſe — Sammlung von Forſtſchriften — Schreib⸗ und Rechenſchule — Baumſchule — Zug der Mannfchaft nach Norwegen — Errichtung des Feldjaͤgerkorps — es wird beritten gemacht — Abtheilung der Lehrlinge — Anſtellung eines Unterlehrers fuͤr praktiſche Uebung — Verminderung der Mannſchaft des Korps — Forſtexpektanten, Forſtnummern, Anfaͤngerklaſſe — Unterhalt des Unrerlehrers — Uebergewicht der Militaͤrbeſtimmung ſeit ISOL — das Feldjaͤgerkorps wird nach Seeland gezogen — Aufhebung deſſelben — Abfons d.sung der Forſtlehranſtalt — deren jebige Verfaſſung — neuer Plan — bisheriges Verhältnis der Anſtalt zur Beſetzung der Unterbedienungen — über Sorfifchulen und die Bedingun⸗ gen ihrer Nuͤtzlichkeit. u Holzeigenthum, J——— der Holz⸗ eigenthümer zur Forſthoheit, Forſtpolizei—— und Etrafgefche ©. 301. Ä - Bier verfchiedene Arten der Hoͤlzungen in Nückficht des Ei⸗ genthumsrechts an denſelben: I) landesherrliche refers virte: eingefriedigte oder Gehege, meideftei, im vormals Großfuͤrſtlichen mit Weichholsger echtigkeit belaftet; uneingefries digte, der Weide und Weihholznugung der Unterthanen aus⸗ gefekt — Streuhölzungen, ihre Verwendung oder Beſtim⸗ mung — dem Landesheren zuftehende Heidegründe. 2) Fe ehölzungen, Nutzungsrecht der Feftehufner an denfelben, ihre neue zum Theil zu Stande gebrachte Verwandlung in Bon: denhölgungen — 3) Kirchen, Hospital und Pfarr: hoͤlfungen, Aufficht der Forſtbediente darüber. 4) Pris vathoͤlzungen der Unterthanen, urfprünglich eigenthümlis che eigentliche Bonvenhölgungen — Bondentoppeln, Bonden⸗ gehege — neuerlich beigelegte Holztheile — Verhältnis der Forfibediente zu den Eigenthumshölzungen — Eigenthum der Unterthanen an den Daumen auf ihren Stellen — uneinge ſchraͤnkt freie Hoͤlzungen auf den adelihen Guͤtern. xxix Forſtpolizei, ihr zwiefaches Augenmerk — gebiethen⸗ de und verbiethende Vorſchriften — Vorkehrungen und Stra fen — Wachfamkeit der Forfibediente, ihre Hinderniffe — Strafvollziehung der Gerichte, nachtheilige "Folgen des Auf: ſchubs — Grund der Verbothe in den landesherrlich refervir: ‚ten Hölzungen, der Eirjchränfungen in den nicht vefervirten 77 verfchiedene Verhältniffe der Forftbediente und. der Gerichte in Ruͤckſicht dieſer. Beil! Heberficht der geltenden Forftp oligeigefese in Anfe hung der Hegung, der Afternußungen, der vorfäßlichen Bes nachtheiligungen und Deeinträchtigungen auf den Holzgruͤnden, der Baumbeſchaͤdigungen. Ku n Geſetzliche Beſtimmung der Strafen für Hol; entwendungen und Wilddicbereien: Seldfträfen, Strafarbeiten im Forſte, Gefängnipftrafe, Feflungsarbeit, Zuchthaus — Ahndung der Jagdfrevel an Oberofficieren, Unterofficieren und Gemeinen — Entdeckung der Holzentwendungen — Erſchwe⸗ zung derfelben — Külfleiftung bei Ertappung der Wilddiebe — Verbothe wegen der Hunde, der Schießgewehre, des Stod⸗ rens junger Vögel — Brüchfellionen, Holzbrüchdingung, Jagdbruͤchdingung halbjährlich. Noͤthige Mitwirkung der Landespolizei, des Volksunter: richts und der Erziehung zum Schuß des Holgeigenthums und des wachfenden Baumes — Aufforderung der Sorftordnung an Kirchen = und Schulledrer. V. Sorftöfonomie ©. 32, - Rückblick auf die vorhergegangenen Abfchnitte — Dare fielfung des wirthfchaftlichen Zuftandes, die Hauptaufgabe der Forſtbeſchreibung — vier Fragepunkte — hier nur Winke, welche Materialien zu ihrer Beantwortung zu ſammlen find. A. Holzbedarf ©, 322. WVorrath und Beduͤrfniß — von der Größe beider fehlen 9 ngaben — Mittel die zur Kenntniß von dem Areal, dem, da und Ertrage bisher angewandt wurden — planmäßie je Sorfimeflungen feit 1792 — Inſtruktion — Forſtkarte von Koltein in der Arbeit — Forſtbeſchreibungen, mangelhafte im Jahr 1793 eingegeben — Baummeffungen feit 1800 — une gefähre Angabe von dem wirklichen Flaͤcheninhalt der landes⸗ herrlichen Gehege und Holzgründe in den Herzogthuͤmern — FEX, - Mangel der AH: Ba von Gemeinde » und Privat⸗, beſon⸗ ders von den Klofter = und Güterhöfzungen — die lebendige Feldbefriedigung, ein wichtiger Theil des Holsgrundes i in den Herzogthünern — muthmaßliche Größe ihres Areald — Erz innerungen wegen deſſen Beſtimmung — Schäßung des dar: auf verwendeten Landes auf Gütern, Meierhöfen und Dorfes ländereien — Kolzertrag der Heckenzaͤune — deffen Schaͤtzung an Nutzholz und Feurung, namentlich in der Prodftei — Mängel der Heckenwirthſchaft und fremde Mufter — Ueber: ſicht des. Forſt und Hofzbedürfniffes in den Herzogthuͤmern — klimatiſcher Werth und Nusen der Bewaldung nach der Ela: chenbefchaffendeit des Landes — Zeugniffe — die Hed en, als Stellvertreter der Waldungen — Erhaltung des Holzes auf den Höhen, auch für den Charakter und. die Naturſchoͤnheit holſteiniſcher Gegenden — oͤkonomiſche Wichtigkeit der Hoͤlzun— gen als Holzmagazine — vergebliches Bemühen, die Summe des Holzverbrauchs zu beftimmen — Nusen fortgefeßter Be: obachtungen und deren Sammlung — Feurungsbedürfniffe — Beifviele von Berechnungen — Bauholzbeduͤrfniſſe, das mei: fie Bauholz aus der Fremde — holzverſchwendende und feuer: gefaͤhrl iche Bauart — Beduͤrfniſſe des Deichbaus — Schif— bau und Saͤgemuͤhlen (in beſondern Anhängen) Nutzholzbe⸗ dürfniffe: Ackergeraͤthe, Schäßung des Verbrauchs — Der duͤrfniſſe der Milchwirthſchaft an Stab = und Bandholz — Bedürfniß der Brauereien, Brennereien und Weinhandlungen — Zufuhr an Stab » und Bandholz — Kandisholz — Bür chenipäne — Peitſchenſtoͤcke — andere Kleine Holzwaren von Anglern, Dithmarfchern und Probdfteiern verfertigt — Bes fenbinden — Stangenholz — Magazine von kleinen Holzſor⸗ timenten nad) ihrem wirthfchaftlichen und moralifchen Intereſſe. „ Schifbau ©. 356. ——— Zunahme des Schifbaues ſeit zwanzig Jahren — gro: fer Holzverbrauch deſſelben — Bauplaͤtze an der Oſtſeite Schleswigs und Holſteins, an der Elbe und Weſtſeite — ſpe⸗ eiellere Nachrichten von Alſen — Arroe — Femern — Fleus⸗ Burg Inſel Arnis — Kappeln — Eckernfoͤrde — Kiel — Reuſtadt — kleine Bauplaͤtze zu Hohwacht und Sehlendorf — ander Elbe — in Altona, Schwierigkeiten der Nachrich⸗ ten von dort — Bauplaͤtze bei Altona — in und bei Gluͤck⸗ ſtadt — kleine Baupläge an der Str und Elbe — an der xxxi Eider — in Toͤnning — Ban der ſogenannten Holländer bei Nuͤbbel — Masregeln zur Befoͤrderung des Schifbaues — neuere Verbothe — Schifsbauliſte von 1797 — 1806. se Sägemühlen ©. 373. Geringes Intereſſe ber Sägemühlen für den einheimifchen Holzbetrieb — erfie Einführung derfelben, ob durch Heinrich Ranzau? — Nachrichten von ihrem Auffommen und Zuftan: de im vorigen Jahrhundert zu Suchoe — Beienfleth — Die: lendberg — Krempe — Gluͤckſtadt — Kellinghufen — Elms⸗ born — Ueterſen — Urfachen ihres Verfalis — Vergleichung mit Handſaͤgereien — Sügepläge in einigen namhaften Der: tern. \ B. Forfinußung ! ©. 379... Beftimmung des zweiten Fragepunkts — dreifaches Au genmerf: | i I. Der wirklich innere Zuftand der landesherr: lichen Kölgungen: I) Unterfihied der Gehege und unsingefries digten Hoͤlzungen — Befriedigung der Gehege, ihre Unterhalt: tung, ihr innerer Nuhefiand, Freiheit von Dienftbarkeiten, von Weichholznutzung, Grasnugung, von Meidgang und Maſt⸗ nusung — Weideholzungen, Maftnukung in denfeiden — 2) Größe und Lage der Hoͤlzungen — Namen der größten in jedem Diftrife — mit dem geringen Umfarge derfelben verbun— dene Hinderniffe und deren Foigen — 3) Beſtand: deffen Holzart, Verhaͤltnis der Eichen und Buchen — Alterſtufen und Güte, herichende Befchaffenheit der Stämme, Folgen der: felben für die Bewirthſchaftung — Geſchloſſenheit — 4) Waldöoden, deſſen vorzügliche Eigenfchaften in einigen Hölzungen. ! Ara I. Bisherige Wirchfhaftsart: 1) Baum: holzbetrieb, Plänterhieb, 2) Schlagholzbetrieb. BI Abgabe und Lieferungen aug den landes⸗ herrlichen Hölgungen: 1) Deputate, deren Einfchränfung und Aufhebung 2) Pflug: und Radeholz 3) Bau » und Nusholz 4) zu herefchaftlichen Bauten 5) Verkauf. Ueber den Betrag der Nugung aus den landes— herrlichen Waldungen — Data, welche zu deflen Berechnung xxXii ‚erforderlich find, Unzufinglichkeit der hier geſemmleten Bruds ſtuͤcke — Intereſſe öffentlicher Verhandlung über den Zuftand und Betrieb der Forfte — Nutzen ſpecieller Diſtriktsbeſchrei— bungen und einer daraus erwachjenen allgemeinen Landesforft beſchreibung in Verbindung mirallgemeinen und befondern Forfts karten. GR Rückblick auf die Bedingungen und bedeuten den Schwierigkeiten fefter Ordnung im Betrie be und in der Abhoͤlzung — Schuß von auffen und im Innern, das deingendfte Beduͤrfniß der waterländijchen Waldreſte — Vereinbarkeit periopdifcher Hauungen mit dem wirklichen Zuftande der befferen Hoͤlzungen — örtliche Verbeſ⸗ ferungen auch bei ifolirter Lage und beim Plänterhiebe. y Borfreißen und Lohnutzung ©. 405. Mangel der Eichertrinde — Nindennugung, ihre Hinz derniffe, ihr Betrieb in den landesherrlichen, in den Bauerns und Güterhölzungenn— Nachfrage — Verkauf — Berfahs sen und Werkzeuge beim Schälen — Vorrichtung, Kandel, Preis der Borke — Lohmühlen — Wichtigkeit der Rindens nußung — verbothene Ausfuhr der Borke — Zoll — neues Ausfuhrverboty — Beförderungsmittel — Schal und Hat: mwaldungen — Haubergswirthſchaft — Bufchhölzer — Anz zucht der, Eichen in Feldzäunen — nachahmungswerthes Beis ſpiel — Geſichtspunkt für die Gewerbedireftion. a ai Köhlerein ©. 421%; ‚Gegenden, wo die Holzverfohlung betrichen wird — Kolzdörfer im Amte Bordesholm, die ſich damit befchäftigen — bedeutender Betrieb im Kirchfpiel Kaltenkirchen des Amts Segeberg, Beſchreibung deſſelben — Angabe der jährlichen Kohlenausfuhr aus diefem Kirchfpiel — Holzarten, die befon: ders zum Verkohlen dienen — ihre regellofe Behandlung — Abtrieb — Gehalt ‚einer, Laft Kohlholz — Zeit der Verkoh— lung und Größe der Meiler — Berfahren beim Kohlenbrens nen, Wahl und Bereitung der Kohlfielle, Kühlung des Mei⸗ lers, Bewerfen, Anftefung, Regieren des Feuers, Gare, Kühlen, Langen der Kohlen — Beſchaffenheit der Kohlen — Verkauf nad) Hamburg und Elmshorn, beiTonnen und Säcken — Preis — Brennerlohn der Köhler — Gefahr bei ihrer AXXIIL Arbeit — Einiges zur Vergleichung von dem Verfahren im Bordesholmſchen und im Amte Gottorf. c. Holzzucht ©, 431. Zwiefache Aufgabe: Erhöhung des Holzertrages im Bes ande und Erweiterung der Holggründe — einfchränfende Bes dingungen bei neuen Anlagen — Pläße, welche dazu-geeignee find — Keidegrände auf vem mittleren Landftrih — Amte; difteikte, in welchen die meiften vorkommen — ihre Befchafe fenheit — Dergleichung mit fremden Heiden des nördfichen Deutſchlands — mitder Lüneburger, deren Vortheile vor den einheimifchen in Anfehung der Holzzucht — mit den brandenburgifchen Heiden — neuere Berbefferungen der ſchleswig holſteiniſchen — Nadelholzzucht, der Haupt⸗ gegenſtand der neueren Heidekultur — von Wimpfen's Zweifel uͤber die Zweckmaͤßigkeit derſelben — Ueberſicht der neueren Nadelholzanlagen in Schleswig und in Holſtein — die holzleeren Landſtrecken in der Naͤhe der Weſtkuͤſte — gröfes ve Schwierigkeit des Holzbaues auf denſelben — Büfch’g Zweifel — andere baumleere zur Holzzucht geeignete Plaͤtze — Braͤutigamskoppeln — Wegepfianzungen — Gehege and Feldbefriedigungen ihre Anlage und Behandlung — Er— forderniffe und Bedingungen um die Holzzucht allgemeiner wers den zufehen: freie Verfügung uͤber Boden, Beftand und Baͤu— me — ungehinderte Luft und Liebe — Zweifel über den Nu— Gen des Verboths des Maienhauens — Schuß und Unverletz⸗ lichkeit der Anlagen — Befdrderungsmittel: Unterricht, Huͤlfs⸗ anſtalten, Anerkennung. D. Zorfwirtbfhaft ©, 459. Betraͤchtliche Moorſtrecken, befonders im mitleren Lands ſtrich — Aemter, die am meiften damit verfehen find — die größten Möre: Zetenhufener im Amte Gotterf, Boflunder Hochmoor im Amte Hütten — Dofenmoor im Amte Bordegs holm — Valer und große wilde Moor im Amte Rendsburg — Ranzauifihe und Pinnebergifhe Möre — Himmelmoor Borfteler und Tangſtedter Moͤre — Torfbedarf der Oldesloer Saline — Moorgründe an der, Weftfeite — Schliktorf — hohes Intereſſe einer allgemeinen Torfkarte — Glashütten in der Nähe unzugänglicher Möre anzulegen — Bewirthfhaf tung der Möre, Vorſchriften darüber in der Forftordnung — Niemanns Forſtſtatiſtik. (**) xXXIV Verfügung wegen der Privatmoͤre — Klage über unwirth⸗ fchaftliche Behandlung — Dienfiverhältniffe — wuͤnſchens⸗ werthe Unterfuchung über Möre und Torfarten — Unterfus ungen über den Nachwuchs der Möre von der königlichen Ken: tefammer aufgegeben — des Profeflor Coopmang — Moor⸗ verbefferungen auf Dehe — Prestorf in Angeln — ofifriefifche ZTotfgräber auf einigen Gütern — Verhaͤltniß des Torfes zum Brennholze — Torfverfohlung, ein im Lande gewöhnliches Gewerbe — Meilerverfohlung in Schleswig nach Wiinholdt's Bericht — Kolfteinifche oder Grubenverfohlung — Wichtige feit des Gegenſtandes. v1. agb ©. 474. Wenige Bedeutung der Jagd als Schußmittel und als Gewerbe — rechtliche Verhältniffe, Regalitaͤt — Sagdfreis ‚heit der adlichen Güter — vormalige Jagdgerechtigkeit des Adels auf den Stadtfeldern und Elöfterlihen Gründen, neuere Beſtimmungen wegen derfelben — Aufficht, Verwaltung der landesherrlichen Jagd, Gefege — zwiefache Benutzung -- Aufgabe und Augenmerfe für die Jagdpolizei — Vereinbarkeit der Jagduͤbung mit dem Forfidienft -- Szagdbetrieb — Wich- tigkeit des Hochwildes im plönifchen Gebieth noch um die Mit te des vorigen Jahrhunderts — großer Ihiergarten, deflen Zergliederung -- jeßt wenig Standwild — Beforgnig wegen gänzlicher Vertilgung des ädlen Hochwildes. Beſſerer Zuftand der niederen oder Kleinen Jagd — jetzt noch ordentlich betriebene Arten derfelben: Hafen: und Hünerjagd mit Flinte und Huͤnerhund — felten mit dem Windhunde — Künerjagd mit dem Treibe zeuge. Schnepfenjagd, im Fruͤhjahr, auch im Herbſte — Ergiebigkeit der Bekaſinenjagd. Entenjagd, deren merkliche Abnahme — Urſachen derſelben — Art des Betriebes — Anfang — Waſſerhunde — Nachtheil dieſer Jagd für Huͤnerhunde — Befahren der Schilf- und Rohrſtellen — Durchſuchen, Nachleſe — Wins, terjagd — Jagd durch Lockenten. Abſchweifung nach der Inſel Foͤhr — Beſchreibung des dortigen Vogelfanges mit Schlagnetzen und in Vogelkojen — . XXX Zahl derſelben — Unterhaltung zahmer Vögel — Anfang und Zeit des Fanges — DVerfahren beim Fangen — Ertrag -- Entenfoje auf Sylt, deren Ertrag. ' Fuchsjagd, deren verfchiedener Betrieb — „Klonfiagd — DBerfahren bei derfelben — Parforcejagd — Jagdpflich— tige bei der Klopfjagd — Ausbeute — andere Arten der Er: legung — Fang mit Schwanenhälfen — Witterung. - Sagd und Fangarten der Dachfe, Fiſchottern, Ben der und Iltiſſe. Sagd an den Küften, der Tumler und Sea — Hauptpläße des Seehundsfanges an der weitlichen und oͤſt⸗ lichen Kuͤſte — Schaden fuͤr die Fiſcherei — verſchiedene Art der Nachſtellung und Erlegung — Maſchinen von Schmidt und Nielfen von Arröe, von Johannſen von Falftier — ge: bräuchliche Arten des Fanges bei der Inſel Miden, in Dith: marfchen — die Seehundsjäger von Norderoog, Art ihres Ganges, Ausbeute. Der Mevenberg bei Schleswig und das Preisgeben der Meven — Beſchreibung der Mevenart -- Bewachung der Inſel mährend der Brüthezeit -- die Mevenjagd, ein Volksfeſt. Vogelfang auf der Inſel Helgoland — vor— mals beträchtlicher Schnepfenfang -- jeßt noch vorzüglich vor⸗ fommende Arten des Federwildes — Meven und Kobben — der Schütte, eine Alkenart — Fang deflelben — Erfindjfams keit und Kühnheit der Helgolander jugend beim Vogelfange. Anhang befonderer Nachrichten von- einzelnen Difiriften und Gegen den der Herzogthuͤmer. Erfter Holfteinifher Diſtrikt ©. 513. | Umfang, Theile des Diftrifts — Flächeninhalt feiner Holz: gründe nach zwiefacher Angabe — Perſonal — Gehege, de: ven Größe — beträchtliche Ausdehnung des Difirikts — verr xxxvx ſchiedene Lage, Beſchaffenheit und Verfaſſung ſeiner —— in den weſtlichen und oſtlichen Aemtern. 2) —— Pinneberg: Dienſtperſonal — Ein— theilung — Flacheninhalt und Beſtand, neuerer Zuwachs — Umfang der Gehege — Befriedigung — Eigenthumshoͤlzun⸗ gen — Streuhoͤlzungen, viel Eichenholz, wenig Buchenholz — Kirchen und Gemeindehoͤlzungen — Bondenkoppeln — aufkeimende Neigung zum Holzhegen — gute Weichhoͤlzungen, auch zum Theil gute Eichen bei den Hofſtellen — Eigenthumes recht an den Bäumen haushälterifhe und nachhaltige Irugung — Verhaͤltniß der Eiche zur Buche — Deputate, deren Eins fchränfung und Aufhebung — Kultur der Bloͤßen — Baum: fihule — Möre — beabfichtete Anſetzung eines Mioorinfpef: tors — Werth des Himmelmooes — Mängel der Torfwirth— Schaft — aufgetragene Unterfuchung der Möre, Bemerkungen — Jagd, deren Verpachtung. 2) Grafſchaft Ranzau: Dienſtperſonal — Fila: cheninhalt nach früherer Angabe — deſſen neuere Erweiterung durch Heidegründe — geringer Umfang der Hoͤlzungen — noch beftehende Weidegerechtigkeit — Beſtand, Verhaͤltniß der Eiche zur Buche — Mangelan Haupteichen — noch vor: handene ſtarke Buchen — Holz von mitlerem Alter, theilwei⸗ fe Mangel daran -- Deputatholz — Pflug und Radeholz — Kultur der Bloͤßen — Flugſandſtrecken — Borfchlag zu einer; Forſtbaumſchule — betraͤchtliche Moorgruͤnde — Jagdverpach— tung. 3) Amt Trittau: betraͤchtlicher Flaͤcheninhalt der Hoͤl⸗ zungen deſſelben — vier Holzvogtsberitte unter der Aufſicht ei— nes Hegereiters — Angabe des geſamten und des beſtandenen Holzgrundes nach früherer Meſſung — das meiſte Hartholz landesherrlich — fortdauernde Weichholznutzung in den unein⸗ aa Hölzungen — Deputate -- Pflug und Radeholz deffen Ausweiſung nur in namhaften Dörfern -- Kultur der Bloͤßen — Baumſchulen — ie Hanheide — vierfach ver: fhiedene Angabe ihres Flächeninhalts — Bericht von einem auswärtigen Forſtmann über die Hanheide, über Gränzen, Lage, Boden, Gewäffer, Hauptbeftand, Wuchs, DE Haubarkeit, Gelegenheit zum Abſatz, Hinderniſſe beſſerer Bes wirthſchaftung — Abfindung der Weideberechtigten — Dach richt von den Bergen, einer Hoͤlzung von ähnlicher Beſchaffen— * - XXNVIR beit — Blick auf die künftigen Vortheile von planmäßiger Be: handlung diefer Hoͤlzungen -- Schritte zu folcher Verbefferung Beilagen: a) Ueberſicht des Trittauifchen Hegereiterberitts nad) feinem Umfange bis zur neueften Veränderung; b) Ber: zeichniß der Deputate; c) Namenverzeishniß der Dorfichaften, welche Nutz- und Radeholz erhalten. 4) Hoͤlzungen der in einen Hegereiterberitt vereinigten Aemter Tremsbuͤttel und Rethwiſch — Zahl der Ge⸗ hege —⸗Buſchkoppeln — Verhaͤltniß der Eichen zu den Bus chen — treflicher Boden, vorzäglicher Holzwuchs — Hol; von mittlevem Alter -— Deputate — Saaten und Pflanz ungen — Moͤre. 5) Amt Reinbeck: Unterforſtbediente — Inhalt und Beſtand der Grundflaͤche — Gehege, deren Lage, Freiheit von Dienſtbarkeiten, gute Beſchaffenheit — wenig Nadelholz — uneingefriedigte Hoͤlzungen, darauf haftende Dienſtbarkei— ten — Gemeinheiten, deren Beſtimmung zur Holzkultur — Befriedigungen — Abgabe an das Gut Silk — vortheilhafte Lage der Hoͤlzungen zum Abſatze, zur Abfuhr — Städtchen Bergedorf — Woſſerkommunikation — Holzpreiſe — Moͤre. Zweiter Holſteiniſcher Diſtrikt ©, 553. Amtsdiſtrikte — Flaͤcheninhalt — Vertheilung der Ges hege — Eigenthumshoͤlzungen — Verhaͤltniß der Eiche zur Buche — Beiſpiele von ausgezeichnetem Wuchs — das Buch— hol; -- Koͤhlerei — betriebſame Holzkultur — Flugſand — Baumſchule — Torfmoͤre — Wild. Dritter Holſteiniſcher Diſtrikt ©. 559. Forſtperſonal, Gehege, Flaͤcheninhalt des ganzen Diſtrikts und der Haler und Halloer, als der beiden groͤßten Gehege — geringer Umfang der meiſten — verſchiedene Verfaſſung der Streu- und Gemeindehoͤlzungen — Eigenthumshoͤlzungen -- Kirchenhoͤtzungen — Beſtand, Verhaͤltniß der Eichen und Bu: chen — Beiſpiele von ausgezeichneter Hoͤhe und Staͤrke — Mangel an Mittelholz im ganzen Diſtrikt — Holzdeputate — Nous = und Radeholz — Kuliuren -— Flugſandſtrecken — Baumſchulen — Torfmöre, Flaͤcheninhalt der herrſchaftlichen — Jagd, Adelwild im Amte Rendsburg — gute Felder für Dirk XXXVIII R huͤner, Schnepfen und Huͤnerjagd in demfelben Amte — Ver: geichniffe der einzelnen Gehege, der Streuhölzer, der Moor: ſtrecken. Zweiter Schleswigſcher Diſtrikt ©. 574. Zahl und Flächeninhalt der Gehege im Ganzen, und in den vier Aemtern des Diftrifts — geringer Umfang, ausge: fette Lage vieler Gehege — treflicher Waldgrund in der Hütte: wer Harde und im Amt Gottorf — DBefriedigungen, Untaug— lichkeit der Birke und Berberize als Befriedigungshecen — Streuholz — Kirchen und Paftorathölzungen, DOftenfeld --. Bondenhoͤlzungen und Feftehölzungen, Grundfage, welche bei der Verwandlung diefer in jene beobachtet wurden — Beftand, Öfterer rein als gemifcht — Verhaͤltniß der Eichen und Buchen — das Gehege Steinholz, ein trefliches Eichenrevier — Nie: derwald, Ellernbrüche, regelmäßige Schlageintheilung einiger, Mangel an Zufammenhang in andern — Deputate und Holz: verkauf — Sinftandfegung der Bloͤßen — mufierhafte Eichel: faten — wenige Flugfandftrecfen — Baumfchulen, neuerlich wieder eingegangen — Luſt und Neigung zur Holzzucht, be: fonders in Angeln, Kolzvernichtung im Amt Hütten — Holz⸗ gewerbe, Kohfenbrennen, Torfverkohlen -- Fefiemöre, die wichtigften Föniglichen -- Nachwuchs des Torfs — Wild, def fen Verminderung — Verzeichniß aller Gehege des Diſtrikts. Einige Nachrichten vom Forft - und Jagd— wefen auf Alfen ©. 589. Wenige Bewaldung der Inſel im Vergleich mit Nanzau’s und Dankwerth's Nachrichten -- die anfehnlichften Hölzungen, die Auguftenburgifchen, frei von Dienftbarkeiten — Verhaͤlt⸗ niß der Eichen und Buchen — Beftand — Nadelholz, fehr wenig — Ruheftand und Sicherheit der hieſigen Hoͤlzungen, günftige Umftände — Holzgewerbe — Wildftand, Damwild, "Diebe, Kleines und Federwild. Hölzungen, Holzzucht und Holznugung in der Herrfhaft Breitenburg ©. 594. - Heinrich Ranzau, Urheber der breitendurgifchen Nadel: waldungen — Befchreibung derfelben, ihres Umfanas, Ber XXXIX frandes, ihrer Unterhaltung — Feuerfhaden — Winfeldorfer Tannenfoppel, Anflug -— Bauholz aus den Nadelwaldungen -- neue Anlagen, Dflanzungen, Weimouthskiefern — Weaebäume — Buchenhölzungen -- Ueberficht der hiefigen Laubhölzungen: Eckerkoppel, Schinklerholz, Oſterholz, Dornbuſch, Buſenskamp, Schlange, Oſterhop, Ellernbrok — Roſtorfer Hoͤlzungen: He⸗— gekoppel, Haberkroͤſe, kleine Viert, hohe Feldkoppel, Lehm: kuhle, Hofholz, Wulfshorſt, große Lohe, Pleſſenholz -- Pros be mit dem Safthiebe — Nutzung der Eichenrinde, Verfah⸗ ren beim Borkreiſſen, Boͤkner Lohmuͤhle, andere in der Naͤhe, Abſatz derfelben -- Wild. Holzanlage in Suͤderdithmarſchen ©. 610, Gemeinfchaftliher Viert — Holzſaat — Auffeher — -- Grenze, Lage, Hauptbeſtand — Vorbereitung des Bo: dens — Spuren — Holzarten — Möre — Neigung zur Holzzucht — Mangel an Holzſaamen. Kirchenhoͤlzung des Kiedfpiels Telling- ftede in ©. 615 Einteilung in Buthen — Lage — Bewirthſchaftung -- Deputatholz — Verpflichtungen der Bauern in Anſehung der Buthen —- Aufficht — Jagd. Hölzungen des adlichen Guts Neuhaus in Holftein ©, 5ı8, Größe und Lage — Eintheilung — Befriedigung +- Wachsthum und Gedeihen — Behandlung der Baumhölzer — Umtrieb der Schlaghoͤlzer — Maft — Abfuhr — Ertrag —- Saat — Pflanzung — Jagd -- der Streezerberg. Beilagen und Nachtraͤge. I) Entwurf einer — vn rn der a fungen . 625 2) Kammercivkular wegen der —— J 635 XL 3) Kammereirkular wegen M ni des Durchmeſſ ers der Baͤume ⸗ S. 637 4) Kammercirkular die wegen. des Nachwuchfes der Möre anzuftellenden Unterfuchungen. betveffend ©. 639° 5) Nahträge zu Norwegen: a) Linie des Schnees und der Vegetation in den Norwegie fehen Gebirgen (zu ©. 106. 107 und 117.) ©. 642 db) Phyſikaliſche Beobachtungen über Norwegen von Herrn Leopold von Buch (zu S. 107 1.119.) ©. 644 ce) Norwegens Forftwefen, befonders die Waldungen um Kongsberg betreffend (u ©. 139.) ©. 650 6) Nachträge zu Schleswig und Holftein: - a). Forftlehranftalt in Kiel Gu ©. 287 u. 292.) ©. 656, .b) Schifbau und Zahl der eigenen — zu Apenrade. FAST AT : ©. 656 oO Schifbau in Kiel zu ©. 561.) S. 657 7) Anſchlaͤge der zu einem Schif von etwa hun: dert Kommerzlaften erforderlihen Baumate rialien gu ©. 358 und 361.) ©. 658 8) — Kapitaͤn ne — vom Holy : 064 ee — Allgemeiner Abris, I. Stift Seeland A. Juſel Seeland 1) koͤnigliche Forfte 2) Zaration derfelben 3) Torfmöre 4) Wild, Jagd, Thiergarten B. Inſel Moen C. Inſel Samfve D. Inſel Bornholm II. Stift Fuͤhnen A. Inſel Fuͤhnen B. Inſel Langeland C. Inſel Thorſeng IM. Stift Laland und Falſter A. Inſel Laland B. Inſel Zalfter IV. Sätland A, Juͤtland's Oftfeite B. mittlerer Heidefrich C. Juͤtland's Weſtſeite. ee Dannemarfk Inſeln 2231 . — | Se, 28, 646 2. Meilen IF 909,356 Einwohner. Juͤtland 423) 388,402 ee — —— ——— — ana > u o 2 Zlächeninhait nach Oeder und Morville Holzgrund Volksmenge geogr. Q. M. jgeom, Ton. geom. Tom. nad) Begtrup’s Angabe A. Inſeln Morville [Begtrup 1769 178 1801 Geland |125.5931127.3597]1,276,47331182,622|100,000) F* 265, 360 sen — — ya ’ Moen 3.° J 4. 265 43,503 | 6,191 L | a 2.0 500 4,000 oenholm | 10. e 18,000 + gühnen 1 52.275] 56. 7°] 564,917 | 53,310]. 40,000 91,333] 99, 850110, 302 gangeland | 5. | 4007,| 49242 | 3,845] 3,100 9,285] 10,604] 11,103 | Laland 18.73 — 217,118 | 41,720| 20, 000 28,972| 32,989! 37,998 Falfter 9. —— 84,430 | 18,374] 10,000| 2194| 14,999 15,551 B. Juͤtland Yalburg 1121.713 ° 19,000 107,384 106,566! 116, 121 * Yarhuus |rr7.737| 44,000 119,817| 120,625 131,564 Wiburg 32. 88? 10,000 27,084 27,704 29,126 Ripen 150. 34, 000° 98,847'101,073'T11,591 — — — —— ——— ——— —— —— — — —— Daͤnnemarks Volksmenge 1760 785,590 ı787 840,045 ı80r 909,356 Zunahme 1760 --ırar 54455 1787-1801 69, 311 1769 -- ı80r 123,766 ——— Abriß; gar albreichfum, jetzt theilweife Holimangel ur Beduͤrfniß fremder Zufuhr — die Buche, der Hauptbaum des Beſtandes — machtheiliser Einfluß unvorfichtiger Wegräue mung fhüsender Holsfiriche an der Küfte — Nadelholzanla- gen — Dberbehörde für das Forſtweſen, Geſetze — landess herrliche Forfter ihre Inge — Gemeinde und Privatholsungen. —D Waldreichthum in aͤlterer Zeit bezeugen, wenn es der Zeugniſſe dafür beduͤrfte, außer Adams von Bremen Nachricht, auch die zahlreichen Spuren in den Na— men von ganzen Gegenden und, einzelnen Oertern. In als len danifchen Provinzen find die Namen mit den Endſilben Skov (Wald) Lund (Hain) Rd (Node oder Nadeland) häufig. Gegenwärtig ft zwar theilweije noch Vor— rath; aber der Ueberreft an Bau wie an Brennholz veicht im Ganzen für den eigenen Verbrauch nicht zu. Dies ers giebt fich fchon aus der betrachtlichen Zufuhr aus Norwez gen, aus Rußland, von der preußifchen und son der. pom⸗ merſchen Kuͤſte. Größere zufammenhängende Bann fireden find nur noch in Seeland und Zütland, Die übrigen In— fein, Fuͤhnen und gangeland, Laaland und Falſter haben nur Feine Holzungen. % — 6 a 5* He: —— “ * — Die Buche iſt der Hauptbaum der daͤniſchen, am we⸗ nigſten gemiſcht in den juͤtlaͤndiſchen; Eichen kommen in Bu⸗ chenwaͤldern, ſeltener für ſich in reinem Beſtande, im Ganz zen wenig vor. Nadelholz iſt nirgend einheimiſch, nur an— gezogen in neuern Anlagen, die aͤlteſten meiſtens aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Ein betraͤchtlicher Theil der daͤniſchen Waldungen liegt an den Seefüften und manche derſelben find durch ihre Las ge den fehädlichen Wejtwinden blos geftellt. Die Unvorficht, mit der die fchüßenden Holzftriche, weggefchlagen wurden, erfchwert jeßt nicht nur die Anlagen neuer Saten und Pflan⸗ zungen, ſondern auch die Erhaltung, Inſtandſetzung und Gefchloffenheit des Beftandes. Durch unverhältnigmäßige Hauungen ift das Klima Juͤtland's und auch das der Zus. feln in mehreren Gegenden, namentlich an der feeländifchen Küfte, rauher geworden, Bon Zütland ift die größere: weftliche Halfte ein baumleerer oͤder Heideſtrich, den man in den letzteren beiden Jahrzehnden, wenigſtens ſtrichweiſe, bez ſonders in der großen Ahlheide, mit Nadelholz zu bedecken bemüht war, | Die Dberbehorde, die dem Forſtweſen in Dännes mark und in famtlichen danifchen Staaten vorfteht, iſt die fönigliche Nentefammer zu Kopenhagen. Das Hauptges feß für Dännemarkift die Forfiordnung vom 18ten April 1781.*) Die Dampfung des Flugſandes betrift eine eigene Verordnung von Igten September 1792. Die Aufficht über die Flugſandſtrecken, ihre Auftheilung , ihre *) Zorordning angaaende Eongelige Skove og Zörvemofer udi Danmark 100 $. 5. Kbh. 4: Einhegung und Bepflanzung find die ueberſchriſten der vier Abſchnitte dieſer Verordnung. ) Die koͤniglichen Forſte liegen meiſtens auf See— land und ſind hier von betraͤchtlichem Umfange; einige, in den koͤniglichen Gütern auf Laland und Falſter, beſtehen nur aus wenigen kleineren Gehoͤlzen. Dieſe und dann die neuen Anlagen auf den Flugſandſtrecken, die kleineren au der ſeelaͤndiſchen Kuͤſte und die groͤßeren in den juͤtlaͤndiſchen Heiden, ſind die einzigen landesherrlichen Holzgruͤnde. Al⸗ le übrigen an der Oſtſeite Juͤtlands wie auf den Inſeln, find zum Theil in Befiß von Gemeinden, größtentheils Privateis genthum. Fur die Sorfkfunde Dannemarks ift Seeland bon wegen des bedeutenden Flacheninhalts feiner Waldungen der merkwärdigere Theil. Aber auch die ſorgſame Forftpflege, | mit der man hier in den Eöniglichen Maldungen neuerlich die Ueberreſte zu hegen und durch neue Saten und Pflanzungen zu ergangen fucht, macht diefe Inſel vor den übrigen Be merkſamkeit des Forftbeobachters werth. Bon dem feeländiichen Forften folgt hier, fo weit Die Nachrichten zu Gebothe fanden, eine ausführlichere Be— fchreibung; von den übrigen Provinzen fo viel, als davon zu ſammlen Gelegenheit war und zweckdienlich fehien. *) Sorordning anganende Gandflustens Dampning i Danne⸗ mark, 33. 9. % I. Stift Seeland: 9 — Bere — von der In fel — ⸗ — Tabelle uͤber Flaͤcheninhalt, Volksmenge, Staͤdte, Hauptſtadt — älterer Name, heutige Waldbeſchaffenheit — Urſachen der Holzverminderung, Beiſpiele nachthetliger Folgen für Klima und Fruchtbarkeit — Flächeninhalt der Holzgruͤnde nach Mor⸗ ville — nach Begtrup — Vorzüge der jetzigen Waldflaͤche — theilweiſe fühlbarer Mangel — Holzarten — Verbrauch der Hauptſtadt — geſamter Holsbetrag: der Infel — verfchiedene- Schägung der Holsgründe — hoher Preis des. Brennholzes, bin und wieder empfindlicher Mangel — Kohlſtruͤnke und Tang als Brennmittel — neuere Schritte zur beffern Holzwirthſchaft — Beifpiel auf den Gütern der Nitterafademie zu Gore — allgemeines Intereſſe fuͤr Holzzucht — beffere Einfiht und Sachkenntniß — Begtrupg Empfehlung lebendiger Feldzaͤune nach holfieinifchem Mufter, Anfchlag von ihrem Ertrage, Königliche Holzgehege und .refervirte Holz⸗ ‚gründe auf Seeland — Lage, Zufammenhang, Beftand, Zlächeninhalt, beträchtlicher Umfang einiger, Holiworrath — Hauptbeſtand, Seltenheit der Haſeln — viel Torfmoͤre in den Forſten — Diſtrikte — Einfünfte der Unterforſtbediente, Gras tifikationen — Geſchaͤft der Huͤter oder Forſtlaͤufer — Ver⸗ beſſerung alter Wirthſchaftsmaͤngel, ſorgfaͤltige Anzucht des Eichenholzes — neue Anlagen. Dämpfung des. Flugſandes bei Tisdilde — * der jungen Saten hier und bei Hornbeck *) Zum Stift Seeland achten, aufer diefer Inſel, auch die Inſel Amak, Moen, Eamfoe, Bornholm und noch mehre⸗ re kleine, welche theils aus Kirchſpielen oder Doͤrfern, theils aus Höfen, manche nur aus Gragländereien beſtehen. — 9 ; von einer Phaläne, forfgefegte Bemühungen zu ihrer Vermin⸗ - derung in den Jahren 1804 bie 1807 — Plantagen der dents ſchen Zorfimänner von Lange — nachdrückliche Fürforge für das Forfiwefen in Seeland — Thaͤtigkeit und freier Spiels raum der hiefigen Forftbediente. Taration der feeländifhen Forſte: einfaches Verfahren blos auf Begruͤndung eines Wirthſchaftsplans nach dem wirklich vorhandenen Holzvorrath, nicht auf Berechnung * des Zuwachſes und Ausmittelung des hoͤchſten nachhaltigen Ertrages gerichtet — Hinderniſſe feſter Beſtimmung des Um— triebes — eigner Etat jedes Hegereuterdiſtrikts — Auszaͤhlen — Erfahrungstabellen — Anſchlag zu Fadenholz zu Bauholz, nach Fudern, der Nadelhoͤlzer, der Plantagenbaͤume — Gang des Taxationsgeſchaͤftes — Liniehalten — Protokoll — Ges neraltabele — Eigenfchaften und Zahl ver Taranten, Torfmöre, beträchtliche in den meiften Aemtern — Elächeninhalt — Torfverkohlung nicht gebräuchlich — Fehlers hafte Behandlung — Torfverbrauch in Kopenhagen. Wild, Abnahme, Ausrottung, Königliche und andere Thiergärten — Geltenheit des Adelwildes — Menge des Reh⸗ wildes — Haſen, Vogelwild, Gaͤnſe, Schwäne, Seehunde. Inſel Moen: Flaͤcheninhalt, Holzvorrath nicht zur Nothdurft — gute Holzungen bei Klintholm — Holzpflege. Inſel Samſoe: allgemeine Nachrichten : Größe, Anbau, Fruchtbarkeit, Volksmenge — unzulängliche Waldung, Mans gel an Feurung — die Norbyeheide zum Holzbau geſchickt — Wild, Menge von Hafen. Snfel Bornholm: Befchaffenheit derfelben — AVes fonderte Höfe — mufterhafter Anbau der Heiden — Eleine Eös niglihe Hoͤlzung — Eteinfohlengsuben — andere ſchaͤtzbare Produkte. — 10 m A. Inſel Seeland Geogr. Breite 554 27 — 56° 8⸗ Länge von Gileleie bis Wordingburg ⸗ 17 Meilen Breite von Kopenhagen bis Refsnaͤs ⸗ 14.» Umfang £ ⸗ ⸗ 53 5 Slacheninhalt: (nad) Morpille) Geogr. Auadr. Meilen ⸗ ——— Geom. Tonnen zu 14000 Q. Eln =- 1,276,473% Davon Pflugland 983,813 Ton. * Holzland 182,527 ® s Möre 29,068 = s Sen 29,2838 = | | Vollsmenge: Nach den Zahlungen von 1769 1787 auf den Lande 171,085 185,328 in den Städten 90,844 111,028 261,929 : 296,356 Städte auf Seeland: 1769 1787 Kopenhagen = 70,514 90,032 Die übrigen 19 ⸗ 20,930 21,096 Die fieben größeren derſelben: Helfingör ⸗ 3381 4829 Rothſchild = 1620 1871 Slagelſe ⸗ 12289 1722 Neſtved ⸗ 1317 1501 Kallundburg ⸗ 1264 1375 Kiöge ⸗ 1340 1366 Korſoer ⸗ 1280 1269 . Kopenhagen. | maͤnnl. weibl. zuſamm. | vermehrt. 1769 30,019 40,495 70,514 1 23,205 2521: Na — 093,719 3 vermindert 1799 42,142 41,476 83,618 vermehrt 1787 ‘46,132 43,900 90,032 J 10, 101 — Ja a vor, Wu] Vermehrung der Volksmenge 1769— 1806. 26,927. Sestands älterer Name Seelund, ein von der See um⸗ gebener Wald, erinnert an den ehemaligen Holzreich— thum der Inſel. Ihrer jetzigen Flaͤchenbeſchaffenheit ent— ſpricht dieſer Name nicht mehr. Die Kriege um die Mitte des ſiebzehnten Jahrhunderts, ſpaͤter die haͤufigen Ausrodun⸗ gen, beſonders auch die Holzweide und andere Wirthſchafts— fehler haben den alten Beſtand beträchtlich vermindert, In einigen Gegenden, zumal an der Küfte find die nach— theiligen Folgen diefer Entblögung gegen die ſcharfen Nord = und Nordweftwinde fir Klima und Wegatation fehr merklich. Die unbedachtfame Fallung der IBaldungen hat ) Nach einer Nachricht in den Kopenhagener Zeitungen vom Januar 1808. und aus diefen in den deutſchen mitges theilt, ſoll die Volksmenge von. 1769. bis 1506, um 40,578. vermehrt ſeyn. Diefe Angabe iſt nad) obigen Zahlen viel zu hoch. Würde auch eine Frühere Zeitungsangabe, nach der im Jahre 1904. die Volksmenge 100,975 betragen, zur Vergleis Hung gewählt, fo ware die Zunahme damals doch nur 30,461. geivefen. Das Militär if in Eeiner jener Summen begriffen. Im T. 1304, ward es gu 14,189, angegeben. die ebene Fläche des wohlthätigen Schußes beraubt. Co wurde auf der-weftlichen Erdzunge Refsnaͤs, unweit Kal: Yundburg, jo auf der öftlichen Seite bei Sonholm der ſchuͤtzen⸗ de Buchenwald weggehauen. UmaE hatte fonft eine ausge— dehnte Waldung, welche das jeßt offene Land gegen den zaͤh⸗ renden Oftwind deckte; fie ward in dem fchwedifchen Kriege 1658. und 1659. verwütet, In den ſuͤdlichen Aemtern, beſonders in der Stevensharde auf der entbloͤßten Ebene er⸗ folgen jetzt Sat und Aernte ſpaͤter als in andern mehr gez ſchuͤtzten Gegenden und die Aernte iſt, zumal im naffen Herbit, hier oft mißlicher. Vor etwa dreißig Jahren berechnete Morville nach den geographifchen Karten der Gefellfchaft der Wiffenfchafs ten den Slacheninhalt der Holzgrunde auf Sees Iand, mit Inbegrif der Inſel Moen, zu 188,718 Tonnen. So viel iſt jetzt wicht mehr vorhanden. Waͤhrend der dreißig Sabre, feit der- Herausgabe jener Karten, haben die Wal: dungen, befonders durch manche Urbarmachungen, in Vers bindung:mit der Zaudanftheilung und mit andern- Iandwirthz fchaftlichen Einrichtungen, fehr abgenommen. Nach Beg« trups Angabe läßt ſich der jetzige Flaͤcheninhalt alles mit Holz bewachſenen Landes, die größeren und kleineren Ges hölze bei einzelnen Gütern und Höfen mit eingerechnet, reiche ich auf 100,000 Tonnen fchäßen. Doch hat dieſes vermin⸗ derte Arnal vor dem alteren größeren die wefentlichen Vor— zuͤge der Einhegung, des Schutzes gegen Menſchen und Vieh, im Ganzen auch der forſtmaͤßigern Behandlung und des beſſern Beſtandes, zumal in den koͤniglichen Forſten. Von jenen 100,000 befanden ſich im Fahre 1803. ſchon 80,000 Zonnen eingehegt und befriedigt, und für die übrige Fläche war diefe Verbefferung nahe, — Sm Ganzen iſt der Waldbeſtand noch beträchtlich und sheilweife befriedigend; aber in einzelnen Gegenden wird der Holzmanger doch immer fühlbarer. Hin und wieder find Die Einwohner beim Barden und Brauen ſchon auf Strohfeuer eingejchränkt, Die Holzarten find Eichen, Buchen, ken, Eichen ‚and Erlen. Die Buchen machen den Hauptbejtand. Beffer . vertheilt würde diefer vielleicht für das Beduͤrfniß der Inſel groͤßtentheils hinreichen, wenn nicht die Haupt ſtadt, de— ren jzaͤhrlicher Feurungsverbrauch, nach der verſchiedenen Strenge des Winters, außer Steinkohlen und Torf, jaͤhrlich auf 60 bis 70,005, nad) einer neuern Schätung gar auf. 80,000 Faden Brennholz angefchlagen wird, ) ein Miß— *) Von der Zufuhr an Brennholz, Torf und Steinkohlen nach Kopenhagen gibt Nyerup Cin der Beſchreibung der Hauptſtadt) von den Sahren 1791, big 1797, folgende Nachricht; Holz | Torf | Gteinfohlen Savden | Fuder Laft ‘ 1791163,986121,883| 8989 1792149,356]21,135| 9141 1793156,835125,244] 7685 '. 2794154,7060| 25,283] 11127 .179515%,113|21,524| —— 5 ; 1796| 45,784| 24,251 ’ 1797 159,410] 22,755 9358 Chaldr. 5333 Tonnen 1290 Laſt und 318 Tonnen. Nach einer Berechnung, die Thaarup I. ©. 81, von den J. 1789 — 91 genauer vereingelt, war mehr als ein Drittheil, faſt die Halfte des zugeführten Brennholzes ſeewaͤrts von fremden Dertern zugefuͤhrt. — Der Magiſtrat hatte fi anheiſchig ges macht, jeden Winter 7600 Faden Buchenholg in Vorrath zu bar ben, welches in Eleinen, Quantitäten an die Armen verkauft wurde. Bei den übertrieben hohen Holzpreiſen in den. fpätern Jahren, acht bis neun Thaler für den Faden , würde es, wie verhaͤltniß verurfachte. Eichen find zum gewohnlichen Baus holze genug; nicht ſo zum Schiffbau und ftarfem Werkholz, weil von den alten noch übrigen Stammen fo viele hohl und ſchadhaft find. Von Birken und — ke es. nur enige neuere kleine — > Den Kirn J Waldbeſtandes der Inſel ſchaͤtzt Begtrup, die Fadenzahl auf jeder Tonne Holzgrund zu 72 an Kluͤftholz und zu 15 an Knuͤppelholz angenommen, auf 7,200,000 Faden Kluft und 1,500,000 Knůppelholz — und den Geldeswerth, wenn son jenem der Faden zu drei, von dieſem zu einem Thaler angeichlagen wird, zufammen auf 13, 100,000 Thater. Würde dazu der Werth der Eichen, die zum Schiffbau brauchbar find; ferner des Buſch⸗ und Reißholzes, und auch der eigene Werth des Holzgrundes in Rechnung gebracht, ſo laſſe ſich, meint er, die Tonne Holzland, nach einer Mittelzahl zu 300 Thaler und der Werth aller Holzgruͤnde, an Beftand und Boden, auf 30 Millionen anfchlagen. Diefe Holzgründe gehen zwar ihren Eigenthümern eine nicht unbedeutende jährliche Rente, die fie theils aus dem Brennholz, das entweder an die Staͤd⸗ te verkauft, oder den Landleuten geliefert wird; theils aus dem Bau und Nugholze, und aus einigem Schifisbauhotze; theild aus dem Buſchholze und deſſen Abgabe an Ziegel=-und Kalkhrennereien gewinnen, auch für Rinde, Maſt und Wild Nyerup bemerkt, von der größten Wichtigkeit für Kopenhagen feyn, wenn es der im J. 1790. geftifteten Gefellfchaft der oͤko⸗ nomifchen Wohlfahrt, deren Zweck befonders auf die Erfparung ‚des Holzes gerichter ift, gluͤcken follte, etwas im Großen zu wirfen. — 15 — für Grafung, Heufchlag und Torfftich in barer Einnahme loͤſen oder in Natural = und Dienftleiftungen erhalten ; doch trägt dieſes Kapital noch keinesweges feine vollen Zinfen. Dies bemeifen die neuern Güterverfaufe, bei welchen die Hölzungen nie zu ihrem gefchäßten Werth bezahlt, manch- mal faft nur als Zugabe mit veräußert wurden. Einzelne Waldeigenthuͤmer find jedoch ſchon zu der Einficht gekommen, eine Tonne Land mit Holz beftanden, müfle fih durch eine forfimaßige Behandlung eben fo gut, als eine Tonne mittelmaßigen Ackerlandes bezahlt machen koͤnnen. Aber es ſehlt auch nicht an Inhabern betraͤchtli— cher Waldſtrecken, welche dieſe noch immer gegen ihren eige— nen Vortheil und dem gemeinen Nutzen zuwider bewirthſchaf⸗ ten. Einige laffen ‚die vorlaͤngſt fchon beilreifen Staͤmme immer mehr abftändig werden und auf der Wurzel hinſter— ben, indeffen die Einwohner der umliegenden Gegend um Zeinen Preis ihr benöthigtes Nuß = und Brennholz erhalten Tonnen; andere, unbekannt mit dem Inhalt und Werth ih— ver Hölzungen, behandeln " wenigftens nach) keinem regels mäßigen Plane, Das Brenn holz ey nicht blos im Vergleich mit vorigen Zeiten, felbft mit dem noch übrigen Holzvorrath in unverhältnigmaßig hohem Preife. In den Holzgegen- den gilt der Faden Buchenholz vier bis fünf, in andern ent= fernter von Hoͤlzungen, fünf bis ſechs, in Kopenhagen ſie— ben bis acht Thaler und kann hier im Winter, wenn die Schiffahrt gehemmt iſt, bis zu zehn Thaler ſteigen. In ſol— chen Gegenden, wo auf zwei, oft drei bis vier Meilen kein Brennholz zu haben iſt, und wo es auch an dem benoͤtbig— ten Torf fehlt, wird dieſe Mangel fehr empfindlich. So entbloͤßt iſt z. B. der Heideftrich zwiſchen Kopenhagen, | — —— Rothſchild ind Kioͤgen, wo man ſich ſchon des Erbfene und andern Strohs in Bacöfer und auf den Herde bedienen muß. Auf Amak, wo jest Holz und Dorf gaͤnzlich mam geln und beides fehr theuer angefauft wird, bedient man fich der Kohlftrünfe zur Feurung. Man ſammlet fie im Winter, ſtellt fie zum Trocknen aus und braucht ſte dann ſo⸗ wohl im Ofen als auf den Heerde, Vor einigen Jahren machte ein Einwohner auf Amak der Landhausgeſellſchaft ſeine Proben, den Tang als Brennmittel zu benutzen, be⸗ kannt und pries die Vortheile die er durch Erfparung des Hole zes und daneben von der Aſche gewonnen hatte, Auf der Inſel Bornholm bedient man fich ſchon lange dieſes ae mittel zur Erteichterung der Holznoth. MalealE AT, In neueren Zeiten ift zur Beförderung der vorm wirthfchaft und zur beffern Ausgleichung des "Bedarfs und des wirklichen Vorraths fowohl von Seiten der Forſtdi⸗ veftion, als von N y — — geſchehen. Der wichtigſte Schrit dazu war die — ——— Bei der Landauftheilung wurden die Holzgruͤnde aus der Ger meinfchaft gefeist, die zur Hut oder Grasnutzung berechtig- ten abgefunden, die Gehölze ſelbſt in Ruhe gelegt, theils mit Steinwällen, theils mit bepflanzten Erdwallen einge⸗ friedigt; die Blögen innerhalb der Gehege werden immer fleißiger beſaet unb zum Anwuchs befördert, So find auf den Gütern‘ der Ritterafademie zu Soroe mehr ald 4000 Tonnen Holzland frei von Gemeinheit und Viehweide einges _ hegt. Diefem Beifpiele find mehrere Stiftungen und Pris vatbefiger gefolgt: Manchen Gütern ward erlaubt Bauer- höfe nieder zu Segen, um mittelft einzelner, dazu bea quem gelegenen Stüde derfelben ihre Forſtgruͤnde in Zuſam⸗ m U— menhang bringen und zur. * Seen ah Tuff ir abrunden zu koͤnnen. | Die befte ang für eine ————— Feſtvih⸗ ſchaft unter den Privateigenthuͤmern giebt das allgemeiner gewordene Interefe für die Holzzucht. Davon zeu⸗ gen mehrere Anlagen von verſchiedenem Umfange, die in neuern Zeiten unternommen und gluͤcklich ausgeführt wurden. Die ſchaͤtzbarſten Unternehmungen dieſer Art ſind die auf den Gütern der Akademie zu Soroe und die Pflanzungen des Geueralmajor Klaſſen bei Friedrichswerk. Bei ſoicher all; gemeinen Luſt und Liebe zur Waldkultur und nach einzel⸗ nen guten Beiſpielen iſt man auch mit b eſſerer Ein ſicht und Sachkenntniß in der Behandlung. der Gehölze zu Merke gegangen. Das: Schneideln: und- Befcheeren : der Waldbaͤume pi wodurch⸗ wie noch hin und wieder der Augen⸗ ſa hein lehrt, ſo mancher ſchoͤne Stamm zu Grunde gerichtet, oder doch für ' feine, vortheilhaftere Benutzung unbrauchbar gemacht würde, iſt jeßt nicht mehr Sitte, Die neuen Anz ſaten, theils von, Laubholz, theils von Nadelholz ſind frei⸗ lich nicht uͤberall nach einerlei Weiſe gemacht und muͤſſen da⸗ m auch von ſehr verſchiedenem Erfolge ſeyn . Zur früheren Abhelfung des Holzmangels empfiehlt Begtrup außer der Anzucht ſchnellwach ender Weich⸗ und Radelhotzarten ‚auf Plägen, die der ‚Holzkultur zu Gebrthe ſtehen beſonders auch die fleißigere, Anlage und wirthfehafte lichere Unterhaltung ‚der Feldzaͤune und Iebendigen * cken. * | — * — ** von der nam. Als | £ *9 Die auf Seeland 44 einbeimifdhen, Baden. «und Hafel: zaͤunen geben. nur ‚mittelmäßige, Feurung und für den Ver⸗ ‚brauch des Hofes nicht. biopeitand, Wir ſollten/ ſagt er, Namanns Forſtſigtiſtik, B Befchaffenheit und dem Holzbeftande Seelands und der Bes handlung feiner Waldungen, wenden wir uns insbefondere B — re dem Beifgiele unferer Sandeleute ‚ der Holfeiner, folgen, von denen wir in der Landwirthſchaft ſchon fo viel Nügliches gelernt haben. Die Erdwälle folten mit verfchiedenen Arten von Waldbaunen, befonders mis Hainbuchen bepflanzt wers + den. Während: zwei Jahren war ich dort und nachmals auch „in. England Zeuge, welcher große Nugen davon erzielt wird; Dazu ift aber nothwendig, daß der Erdmall breiter fei, als die | hier gewöhnlichen Erdwalle mit einer, Reihe Weiden es find, Wird im folgenden Jahr der Graben, wenigfteng auf der einen Eeite, zugeworfen, fo nimmt diefer breitere Erdwall nicht mehr Platz ein, als die gewöhnlichen fchmaleren mit doppel⸗ tem Graben. — Würde die äußere Befriedigung jedes Bauer⸗ und Predigerfeldeg, gleich bei der Einhegung mit Hainbuchens ſtecklingen bepflanzt, oder der Erdwall mit, Hainbuchenfamen, befäct, fo ließe ſich davon in einer Zeit von fieben bis acht Jahren, fo viel, und von derfelben Güte, zur Fenrung ges winnen, als man nur von gutem Afthotge und von der Krone des im Walde aufgehauenen Holzes erwarten Fann. Bepflanze der Eigentümer eines gewöhnlichen Bauerfeldes von funfzig bis fechezig Tonnen Land in den erſten fieben bis acht Jahren jährli ein Giebentel oder Achtel der äußeren ‚Befriedigung mit SHainbuchenftedlingen, fo kann er nach Verlauf von fieben bis acht Jahren fchon feine Holzung anfangen und bei einer angemeffenen Eintheilung in Hauungen Eünftig vier, fünf bis ſechs Faden gutes Brennholz in jedem Jahre fchlagen. Nah dem Ablauf der erfien, oder in der zweiten Umtriebszeit, wenn die Hecke im viergehnten oder fechszehnten Jahr nad) der Pflanzung gefappt worden, wird die Nutzung fehon beffer ande fallen, als dag erfle Mal, Zwiſchen die Hecken follte man, im Abftande von vierzehn Fuß, eine Efche oder einen andern Baum zu Nutzholz pflanzen, fo wie ſchon hin und wieder eins zelne Weideftämme in den jetzt üblichen Zaͤunen vorkommen. — 19 — zu den koͤniglichen Peer und kin ge er be; —— 1) Königliche ee und Htsgrände auf Seeland, „23% Die reſervirten Zorſte des Königs befinden ſich vorzüg- dich in dem nordöftlichen Theile von Seeland, in den Aemtern Kronenburg, Friederichsburg, Hirfchholm, Ko— penhagen und Jaͤgerspries. Außer denſelben liegt noch ein koͤniglicher Holzdiſtrikt von 2000 Tonnen auf der ſuͤd lich— ſten Ecke der Inſel im Amte Wordingburg, und dann eine dem Holzanbau gewidmete Strecke Flugſand von 3000 2 nen an der Nor dkuͤſte des Amts Kronenburg. Die Hölzungen in den erfigenannten Aemtern find größe tentheild zufanmenhangend und durchgehends ziems Lich gut beſtanden. Daneben, enthalten Die noch vor- handenen Torfmöre eine große, * zu berechnende Dafle N.) 7 ı FORRBHBIFERT — Die eing rn Holzdiftrifte betragen ungefähr 35,000, oder mit den Hölzungen auf dem koͤnigli⸗ * Fe g “ — — Bon den groͤßern Koppeln der Haupthoͤfe würde der Ertrag dieſer Holzwirthfchaft fo viel größer fen. Ein folcher Haupt⸗ hof hat gewöhnlich fieben bis elf Koppeln / jede von der Gröfe des Landes bei einer mittelmaͤßigen Bauernſtelle zuſammenge⸗ nommen. Würde jede dieſer Koppeln mit einer regelmäßig ans gelegten und wohl unterhaltenen Hecke gehörig eingefriedigk, ſo liege fich von denjelben ein fieben bie elfmal fo großer Holz⸗ ertrag gewinnen, der in holzarmen Gegenden fuͤr die Haushal⸗ tung des Sauthofes Dan un fr MAURER Huͤlfe — mengönnte, 0 MOrNT En ER B 2 — 00 — chen Gute Petersgaard im Amte Wordingburg über 37,009 Tonnen. Einige find von ſehr betraͤchtlichem Umfange. So 3. B. enthalt das Gehege Gribſkov im Amte Konenburg ‚9881. Tonnen, bie Tonne zu 14000 feelandifche Quadrats ellen. EEE Drer gegenwärtige Holzvorrath im diefen fämtlichen Forſten läßt fich wor Beendigung der Taration nicht beftime men. Doch fchätt man den Holzbeftand diefer 37,000 Ton⸗ nen auf eine Million Faden. Die Summe des jährlich auf denſelben gefchlagenen Holzes wird auf ungefähr I 3,000 Fa⸗ den gerechuet. Der Hauptbeſtand vieſe Waldungen iſt Eichen und Buchen, deren der groͤßte Theil das Alter der Haubar⸗ keit erreicht hat. Der Vorrath an Eichen holz iſt nur Hein und fteht zu dem des Buchenholzes nicht im richtigen Vers haͤltniß. Der Buchenanwuchs ift in einigen Gegenden vorzuͤglich ſchoͤn; Doch fehlt e8 daran im Ganzen. Eichenan⸗ "wuchs mangelt faſt gaͤnzlich. Eichen zwifchen dreißig und vierzig Jahren und jüngere find eigentlich nur in den Planta⸗ ‚gen und den neuen Anlagen anzutreffen. Birken und Eichen kommen eingefprengt: ziemlich haufig vor; an Ellernholze ift Mangel, und Hainbuchen fehlen in den Lanbhölzern ganz und gar, Nur in den Planz tagen iſt die Art davon. Faſt eben fo felten find Hafeln und andere Buſcharten. Hafeln, die in den holfteinifchen Hoͤl⸗ zungen fo häufig vorkommen, finden ſich hier nicht; ſtatt ihrer trift mar gewöhnlich in dem nicht gut. en Fora fien den gemeinen Wacholder. Der auffaliendfte Unterfchied, der bei Vergleichung der ſeelaͤndiſchen Forſte mit den holſteiniſchen beſonders ins Auge fällt, beſteht in den vielen in dem erſteren vorkommenden — u Torfmoͤren. Man fieht fie von einer Vierteltonne, einer ‚halben, einer ganzen, bis zu fünfundfech3zig Tonnen ‚groß. Ein Theil derfelben iſt freilich durch fchlechte Behandlung, vergraben; aber im Ganzen enthalten diefe Möre noch eis nen großen Schaß, der bei ordentlicher Behandlung | bleie, bend und eine faft unverfiegbare Huͤlfsquelle zur — des hieſigen Feurungsbedarfs ſeyn kann. Diie koͤniglichen Forſte auf Seeland beſtehen aus ame Dberförfterdiftriften, Jeder derfelben ift in vier, Hes gereiterdiftrifte getheilt. Unter einem Hegereiter ſte— hen, nach. der verfchiedenen Größe feines Diftrifts, drei bis acht Holzuögte, und diefen find bei zerftreut gelege⸗ nen Fleinen- Hoͤlzungen noch Forſtlaͤufer oder Forſthuͤter untergeordnet. Die Hegereiterdiſtrikte ſind von ungleicher Groͤße. Die ſaͤmtlichen Gehege. eines ſolchen Diſtrikts bes tragen von dreitauſend bis zu achttauſend Tonnen und die ganze Fläche eines der größten kann im Durchſchnitte gerne zu vier Quadratmeilen angenommen werden, Die Größe der Gehege, welche einem Holzuogt aubetraut ſind, beträgt amgefähr taufend Tonnen. Diefe Tonnenzahl ſcheint die Norm für einem Holzvogtsdiſtrikt zu ſeyn. Die Einkünfte der Hegereiter find, verglichen mit denen in den Herzogthumern, gutz die der, Holzvoͤgte Find hier: freilich auch noch geringe. : Die älteren haben jaͤhr⸗ Uich ſechszig bis fiebenzig Thaler und fechszehn Tonnen Land; ‚alle nun angeſtellte jährlich hundert Thaler nebft Wohnung, fechezehn Tonnen Landes und einige Faden Deputatholz. Doch werden nach dem Umfange der vorgenommenen, Kultus ‚zen und Hauungen auch Gratififationen, den, Hegereitern von funfzig bis hundert, den Holzvoͤgten von zehn bis fuͤnf und zwanzig Thalern, zugetheilt. Die Betriebſamkeit, mit \ — — 2 — welcher die Forſte hier im Ganzen behandelt und vorzůglich die Kulturen unternommen werden, laͤßt mit Grund vermu⸗ then, dag man die Beſoldungen der Holzvoͤgte, da jetzt blos gebildete Leute dazu gewaͤhlt werden und ihnen jeder Neben: eriwerb mit ihrer Handarbeit unterfagt ift, bald auch den Zeitumſtaͤnden und den immer mehr fteigenden ac der Lebensbedürfniffe gemäß, verbeffern werde. 2 Die zerſtreut liegenden Fleineren Hölzungen, bei welchen befonders Forftlaufer angefet find, halten etz wa ſechszig, hundert und zweihundert Tonnen. Das Ge fchäft diefer Huͤther ift eigentlich, Holzdiebereien und andere Mäldfrevel abzuwenden. Dieſe Einrichtung ift unftreitig zweckmaͤßiger, als wenn bei unbedeutenden Hölzungen ein Forſtbedienter angeſtellt wird, fuͤr den es in dieſer Eigenſchaft ganz unnoͤthig iſt, das Forſtweſen mit großem Aufwande von Zeit und Koſten ſtudirt zu haben, da es ihm doch an Ges legenheit fehlt, von den erworbenen Kenntniffen Gebrauch zu machen. Holzlaͤufer, die blos über Waldfrevel was chen, koͤnnen, unter guter Aufficht, dieſer Beftimmung vollkommen Genüge Teiften und als Leute, die fich mit ihren Händen durch befrändige Arbeiten in den Forften ernähren, bei einem geringen Solde und freier Wohnung ihr Auslom⸗ men haben. et — In jeder Hinſicht iſt man darauf bedacht, die tik ehemaliger fehlerhaften Wirthfchaft nach und nach auszuglei⸗ hen, Weil es an Eihenholz fehlt, fo wird vorzüglich auf beffere Anzucht deſſelben gehalten. Alle Blößen, die ſich vorzüglich dazu ſchicken, werden mit diefer Holzart bes pflanzt oder durch Eichelſat in Stand geſetzt. Auch die Luͤ⸗ den in den Nachhauungen, wo der Boden nur irgend: —* meſſen iſt, bepflanzt man mit Eichen — 23 — Neben den Kulturen in den Forſten ſelbſt werben auch auf neue Anlagen, beſonders von Nädelholz und auf ‚Dampfung und Anbau des — große Sm men verwendet, ir 14 N . J und + Zu 4 ı» us * ne —* An der — des Amts‘ BERN bei Kids — e hat⸗ te der Flugſand dermaßen um ſich gegriffen, daß ſchon die Laͤn⸗ * dereien angrängender Dorffchaften. davon überweht. waren... Im 3 Anfang des vorigen Jahrhunderts naͤherte ſich der Sandflug * dem Arreſee und verſtopfte deſſen Auslauf. Man mußte dar⸗ auf bedacht ſeyn, ihm Graͤmen zu ſetzen. Der Oberjägermeis ſter Gram fuchte, in Vereinigung nit einem fachfundigen Man⸗ ne, Namens Roel, dur) Aufführung von Säunen und Aus⸗ fat des Sandhafers ihm Einhalt zu thun. Im Jahr 1738. ehrte man die-verdienflichen Bemühungen diefer Männer durch Errichtung eines Denkſteins mit einer. Inſchrift in drei Spra⸗ chen. Aber die Macht des Sturms in dieſer nackten unge⸗ ſchuͤtzten Gegend uͤberwaͤltigte die Gegenanſtalten der Kunſt. Das Andraͤngen dee Flugſandes ſetzte mehrmals die Bewob⸗ ner in Schrecken. Man ſparte keine Koſten, um über das Uebel Herr zu werden. Im J. 1792. lief man über die ganze Strecke Tang fahren um fie damit zu decken. Es ward ein Steindamm von 9173 Faden. Länge auf-Eönigliche Koſten errichtet, welcher: ‚die in Strede einſchließt. Diefer Damm wird forgfältig unterhalten unnd jetzt bedarf es zur Dämpfung des Tangs nichts mehr, da die Erfahrung gelehrt hat, daß eine wehrbafte Einfriedigung "den Sandflug in Schranken hält); In demfelben Jahre ers ſchien die ſchon oben angeführte —* die Daͤmpfung des Flugſandes betreffend, welche die hier and in andern Flug⸗ fandftrichen zu beobachtenden Worfchriften beſtimmt. Alle zu dieſem Zweck von der Regierung getroffenen Einrichtungen Nieſt man in Mandixens Landvaͤſens — * 11, ©, 35%. ff. zu A Begtrup 1. ©: 93 f. on Diefe neuen Anlagen trafifeit einigen Jahren eim fehr gefährlicher Feindy eine Phaläme *). die bramnftippeliche, Maiwachsmotte (Ph. Turionella,L.)-Imden jungen Kiefer foten auf den Flugfandfireden bei Tidsvilde und Hornbef im Amte Kronendnrg fchien der Untergang uns vermeidlich, wenn nicht ſchleunig Hülfe gefchaft wurde. 2 Schon im Fahre: 1804. bemerkte manı in den damals neun bis elf Jahr allem Kiefernanlagen bei Soroe, dag im Junius and Julius hin und wieder an einzelnen Kiefern der bberſte Quiel umgefallen war und dahin welkte; ward ein ſol⸗ er. Quirl. abgebrochen, ſo fand, ſich gerade in der Scheide * das vor⸗und diesjährigen Haupttviebes,, ander Ste des ausgefseinen Marks, eine braune lebhafte Puppe. ‚m 7 Sm Soinmer 1805. griffen dieſe Inſekten ſo PAR um fi, dag Vorkehrungen dagegen nothwendig wurden. Es war ſchon der fünfte Auguſt und die Motten begannen aus⸗ äufliegen, Doch wurden von den Kieſern noch alle angeſteck⸗ te Triebe abgebrochen. Bei ſeiner groͤßern Menge hatte ſich das Inſekt nicht. mehr auf den Haupttrieb eingeſchraͤnkt; faſt alle Seitentriebe waren ſchon angegriffen. Dieſe Triebe, mit welchen man/⸗ bei gehoͤrigem Handgriffe, auch die Puppe erhielt, wurden verbrannt, Das Feuer ward Abends ange⸗ macht. . Regen der. fo Teiht Beuerfangenden weißen Slechten, womit. die gedämpften Sandhügel ı ‚überzogen find, ‚war bie ‚größte Vorſicht noͤthig, und alle, Loͤſchanſtalten waren immer An Bereitſchaft. Weit dieſe Motten aber ſchon früher, Abends ‚son ſechs bis neun uhr fowärnen, fo waren fie bei einge⸗ wre | HH ne HE ar ra rind ®) Diefer Daͤmmerungsſchmetterling ift in des Freiherrn von Linker beforgtem Forſtmann, atem Heft S. 195., doch nur ſehr Lurz, beſchrieben. "einen ſchon großtentheils «wieder in £ * * nur einige flogen noch ins Feuer vun Durch dieſe Erfahrung belehrt, fing man im 2 a; ſchoͤn um die Mitte des Junius mit dem Abſammlen an und hoffte Durch die früheren Gegenanftalten dieſes ſchaͤd⸗ liche Inſekt groͤßtentheils vertilgt zu ſehen. Zwar Ange ſich ſchon im Mai an den Spitzen der vorjaͤhrigen Triebe die Raupe oder Made erkennen; doch geſchieht das Abſammlen vortheilhafter erſt in der. Mitte Junius, weil dann alle an— geſteckten Zweige an dem Vertrocknen leicht kenntlich find. In der erſten Hälfte des Auguſts ſind die Motten groͤßten— theils ausgeflogen und dann ſchon der Grund. zur Panne zung fürs künftige Jahr. gelegt, Beim Abſchneiden der befchädigten Sri floß er «heraus. Dies war. beim Abbrechen nicht der. Sal, indem ‚Dann nur grade der wertrosenete Theil mit der Puppe wege genommen ward. Aus diefer Urſache wurde das: Abbrechen vorgezogen und dadurch zugleich Die Arbeit gefoͤrdert. Noch zeitiger und nachdruͤcklicher hat man im Commer 1807. der umfichgreifenden Phalane zu ſteuern gefucht, Auf ‚der Anlage bei Hornbeck waren ſechszig bis fiebenzig. Mene ſchen täglich damit befchaftigt und ſchon vor der Mitte des Julius, ehe das Inſekt zum aut fam, war die Arbeit beendigt. * Auch bei der größten Sorofatt bleibt es Bank unmögs lich alles Ungeziefer ganz rein abzulefen. Die zuruͤckbleiben⸗ Den kommen zum Fliegen, legen ihre Eier und hinterlaſſen eine nicht zu berechnende Nachkommenſchaft. Iminer wird doch die Huͤlfe der Natur erſt am wirkſamſten ſeyn, wenn naſſe kalte Witterung vor der Zeit des Fluges eintritt. Zu Ausgang des Mai zieht ſich der Wurm in die jungen Schuͤſ⸗ = 36 = fe, die dann herunter hängen, oder fich kruͤmmen und ſpaͤ⸗ terhin durch trocken und gelb werden, gleich beim erften Ans blick, die Anweſenheit zu erfennen geben. Wenn die jungen Triebe verzeht find, frißt er fich in den Keim und die holzis gen Theile der Pflanze hinein, verpuppet fich und fliegt un⸗ gefähr in der Mitte des Zulius davon. Bei großer Menge findet man dies Thier auch unten am Stamme, — in der Rinde und ſpaͤterhin auch ſelbſt im Holze. Ein ſchaͤtzbarer Vorzug der ſeelaͤndiſchen Forſte vor den holſteiniſchen ſind die fchon erwaͤhnten Plantagen. Faſt in jedem Gehege giebt es eine oft zwei derſelben in einem Alter von dreißig, vierzig, funfzig und mehreren Jahren. Die bedeutendſten und aͤlteſten dieſer Anlagen ſind noch von den auch um Daͤnnemarks Forſtweſen ſehr verdienten deuts fhen Forfimännern von Langen angelegt, In diefen Pflanzungen fieht man eine Menge Laub = und Nadelholzars ten unter einander vermifcht, Mag vielleicht diefe Mifchung, nach dem Urtheile Mancher, fehlerhaft feyn, fo ift doch in diefen Pflanzungen ein nicht geringer Schaß an bereits brauchbarem Bau = und Nutzholze vorhanden, Von Nadel baͤumen find Lerchen, Fichten, Weißtannen und Kiefern, und von Laubholz, Efchen, Ahorn, Ellen, Birken ıc. die Hauptarten. Die Lerchen, Fichten und Weißtannen ftehen in den meiften Plantagen vortreflich; man findet Stämme son zwanzig bis vier und zwanzig Zoll im Durchmeffer und - zwei bis fechs und dreißig Ellen hoch, Die Kiefer zeigt ein ‚weniger gedeihliches Wachsthum, Die Laubholzarten find hin und wieder vom beſten Wuchfe. Diefe Plantagen find von dem Umfange, daß fie einigermaßen den Mangel an Bauholz erfegen. Man hat fie neuerlich, wo es der Lage nach paffend war, zu vergrößern und zu erweitern gefuchts NUeberhaupt hat das Forfiwefen auf Seeland in den für tiglichen Diſtrikten neuerlich eine Fürforge und Vers befferung erfehren, wie noch in feiner andern Provinz des Königs. Nicht nur ift alle Huth und Weidegerechtigkeit, theils durch Zergliederung der Höfe, theils durch andere Eins richtungen aufgehoben; der Forft ijt gegen das Eindringen des Viehes, größtentheild mittelft Steinwaͤllen, zum. Theil auch durch tebendige Befriedigungen mit Wall und Graben, gefichertz das Wild ift größtentheil3 weggefchoffen: ſondern eö werden auch die Horftkulturen ins Große und ohne, — zu ſcheuen mit Nachdruck betrieben. ‚Die Thätigkeit der Forſtbedienten iſt —— — beſchraͤnkt und hat ſelbſt auf den unter georamen Stufen freie⸗ ven. Spielraum. Ein großer Theil dieſer — Einrichtungen amd Anftalten fieht unter der unmittelbaren Direftion des Oberfoͤrſters Brüel, eines fehr einfichtigen und erfahrnen Mannes, der in feinem ausgedehnten Wirkungskreife ſelbſt mit vaftlofer Thätigkeit arbeitet und unter den ihm Unterges benen allgemeinen Dienfteifer zu beleben weiß. Ein eben= falls fehr thatiger Mann, mit feinem Fach befannt, und mit Eifer für daffelbe befeelt, ift der Oberförfter von Linſto w. Anter den übrigen Forftbedienten find. mehrere auf einheimis Ächen oder fremden Lehranftalten und zum Theil: auf Reifen ‚gebildete junge Männer, wie der Hegereiter Sarauw, durch wei Fleine Schriften über die Falenbergifche Wirthichaft und über Eichelfat auch in Deutfchland bekannt; der Hegereiter Wuͤnholt, der ſich auf Reifen gute praktifche Kenntniffe ers ‚werben, „auch mehrere ſchaͤtzbare Abhandlungen. über- Forſt⸗ ‚gegenftände bekannt gemacht hat; die Hegereiter Schwein und Kufch, beide fehr gefchickte Eleven der Forftlehranftalt zu Kiel, deren der letztere auch Hartigs und Cotta's Unterz richt in ihren Anftalteır benust hat. Von dem Inſtitut zu ‚Kiel find neuerlich. faft in jedem Jahre einige geſchickte Lehre linge nad) Seeland berufen und als Gehälfen, heſonders bei dem — angeſtellt. 33 ———— Taration der ſeelaͤndiſchen Forſte.) Eins der Hauptgeſchaͤfte, welchem in den ſeelaͤndiſchen Forſten feit einigen Jahren eine vorzuͤgliche Aufmerkfamkeit und Thaͤtigkeit gewidmet wurde, ift die Taration. Das bei der Abſchaͤtzung hier gewaͤhlte Verfahren iſt ſehr einfach. Es hat die Abſicht, den geſamten wirklich en Holz⸗ vorrath zu beſtimmen und darauf den Wirthſchaftsvlan zu gründen. Nur auf diefe Abficht hat man die hiefige Zaration eingeſchraͤnkt. Ihr eine höhere Aufgabe zu beſtimmen und fie auf Berechnung des Zuwachſes und Ausmittelung des hoͤchſten nachhaltigen Ertrages auszudehnen, hat man, mes gen der mit diefem Gefchäft ſchon im Allgemeinen und durch wie befondere Lage Seelands noch vergrößerten nern ten, ’ nicht rathfam gehalten, Bekanntlich ift auch die genaueſte Erforſchung des Zu: —* und des bleibenden Ertrages, bei den mannichfaltte gen Verfihiedenheiten der Lage, des Bodens, des Standorts und des Beftandes, einer fehwanfenden Ungewißheit unter worfen, und eine darauf gegründete Taxation, ſelbſt mach ven Geftändniffen Hartig’s und Cotta's, immer unſicher. a Hi 2 samen ns X IE En, ) Diefe Nachrichten find aus den über die Taration’ dem Here ausgeber area Ans: meiſtens woͤrtlich ausgero⸗ ven. PL Ir I aa ON ‘Die feeländifchen Forſte beftehen größtentheits aus. haus — Buchenholz. Den Umfang und die wirkliche Maſſe deſſelben zu erfahren, iſt hier Die, Hauptſache. Bei der Abhoͤlzung, die alle zehn bis zwanzig Jahre erneuert wer⸗ den ſoll, wird man ziemlich richtig das zu hauende Holzguans tum ausmitteln und durch ihre Wiederholung die nacyhaltte ge Nutzung ficher ſtellen. Bei der rauhen Lage der Inſel, bei der Einwirkung oft verheerender Stürme, welchen die hie figen Waldungen ausgefeßt find, und bei den Folgen vorma— Tiger vegellofer Wirthichaft,, welche die neuere beffere Prlege nicht ganz abwenden kann, „dürfte ein auf lange Zeit hinaus feftgefegter Umtrieb und vorher bejtiimmter Ertrag, wegen fo mancher nicht vorher zu berechnender Mmiänhe nic immer ſehr unzuverlaffig ſeyn. In jedem der hieſigen Hegereiterdiſtrikte — die Forſte deſſelben Für fich einen eignen Etat aus. In den aͤlteſten Orten, oder auf denjenigen. Waldfireden, wo das altefte und fchlechtefte Holz und der meifte junge Anz wuchs ift, wird im erften Jahrzehend gewirthſchaftet. Zus gleich forget man in den Buchendefianden durch dunkle Hauungen für nenen Anwache. Die Behandlung der Forſte iſt alfo im Ganzen regelmäßig. Ihre Befchreidung, Bermeffung und die Ausfertigung eines Lagerbuches, nach einem worgefchriebenen Schema, ift der Taration derſelben en Wegen Ungleichheit des Bejtandes und der fo. oft ver⸗ — vorkommenden Holzarten geſchieht die Taxation durch Auszaͤhlen der einzelnen Staͤmme, nicht us Probe⸗ morgen. Zur moͤglichſt richtigen Schaͤtzung eines Baumes nach Hem Augenmaße gelangt man, bekanntlich nur allein. durch — 580 — fortgeſetzte Uebung. Jeder Gehuͤlfe wird daher erſt, nach⸗ dem er im Gebrauch der ihm mitgetheilten Erfahrungs— tabelten genug geübt worden, und durch wiederholt abge: legte Proben die erworbene Fertigkeit und feine Brauchbarkeit bewiefen hat, als würflicher Tarant aufgenommen. Die ganz jungen Beitände kommen bei der Ta: ration nicht in Anfchlag. Nach Verhaͤltniß derſelben und nach dem Um fange ver Blößen, welche im rafchen Gange unter Kultur genommen werden, wird das nach Ber endigung der Taration herausgebrachte jährlich zu hauende Holzquantum vergrößert, oder auch * — des Abtrie⸗ bes verkuͤrzet. Die gewoͤhnlich vorkommenden ——— Buchen, Birken, Eichen, Espen, Ulmen, Ellern ꝛc. und auch alte, nicht zu Bauholz anwendbaren Eichen, werden zu Faden holz angefchlagen. Buchen, deren zwanzig weniger als einen Faden geben und andere Holzarten 3. B. Birken, Efchen ic. deren mehr als acht auf einen Faden gehen, Toms men nicht in Betracht. Gefunde zu Bauholz taugliche Eis hen beſtimmt man nad) ihrer Starke und derjenigen Kange, in welcher fie, nad) dem Bediinfen des Tarators, zu Baus holz anwendbar find. Der übrige Theil des Baums, der Polt, welcher Fein Bauholz enthalt, wird zu Fadenholz tarirt. Sie werden in vollfommen gefunde und fehadhafte eingetheilt. 08 Ellernbruͤche, in denen Fein Fadenholz vorhanden ift, fondern nur Bufchholz, fehlägt man Fuderweife am Von den Nadelhslzarten und aud) von den in ven Plantagen befindlichen Laubholzarten — doch mit Ausnahme der Buche, die man nie anders als zu Fadenholz anfeßt — wird von jedem einzelnen Stamme die Dicke und .— 35T. — die ganze Höhe angegeben und danach durch, erprobte Mittel und angeftellte Verfuche der Zuwachs. derſelben "berechnet. Die gepflanzten Laub = und Nadelholzarten in den Planta= gen find von ungefähr. dreißigjährigen Alter. Gleich diefen werden auch die außer denfelben gepflanzten, oder von der Natur erzeugte Laubholzarten von ahnlichem Alter, weil fie größtentheils mit Holz von verfchiedenem Alter untermifcht ſtehen und von ungleichförmigen Wuchfe find, und daher in Anfehung ihres Zuwachſes nicht nach ‚gleicher Regel berechz net werden Fünnen, einzeln nach der wirklichen Maffe, vie fie enthalten, aufgeführt. Zur Taration diefer gepflanzten Laub = san Nadelholz⸗ arten oder der Plantagenbaͤume, dient eine eigene Tabelle, mit welcher jeder Tarant verfehen ift. Sie ift nach der vor⸗ ber genau unterfuchten Höhe und Starfe der Baume in der zu tarirenden Plantage eingerichtet. Sm Ganzen kommen von Nadelhölzern nicht. leicht größere Stämme als von zwei und dreißig bis ſechs und dreißig Ellen Höhe und achtzehn bis ein und zwanzig Zoll im Durchmeffer vor, Die ftärkften Bauholzbaume in den Plantagen find nicht dicker ald etwa vier bis acht und zwanzig Zoll, felten acht und zwanzig bis zwei und dreißig Ellen hoch, Das Tarationsgefhaft nimmt früh Morgens um fieben Uhr feinen Anfang und endet Abends um ſechs Uhr. Es gefchieht Iinienweife und wird dabei nach militd= sifcher Ordnung verfahren. Sobald die Mannfchaft an dem beftimmten Orte verfammelt iſt, ftelft fich jeder an, und ta= xirt, bei langſamem Wormwärtögehen, alles’ Holz, was er felbft und fein Bormann einfchließen. Die Breite des Streis _ fens ift der Willkuͤhr eines jeden in fo weit überlaffen, als die Genauigfeitider Taration es geſtattet. In gefchloffenen. — 32 — jungen Laubholzarten laͤßt ſich wegen der Mehrheit der Staͤmme nicht ſo breit taxiren, als in aͤlteren oder haubaren Beſtaͤnden. ¶In dieſen iſt die Entfernung gewoͤhnlich zwan⸗ zig, fuͤnf und zwanzig bis hoͤchſtens dreißig Schritte. Die jungen Beſtaͤnde halten mehr auf, als die von mittlerem und haubarem Alter. Noch mehr Zeit erfordert das Tariren der Plantagen, wo. die Höhe. und Dicke jedes einzelnen Stammes und von jeder Holzart für ſich moͤglichſt genau angegeben werden foll. Es laſſen ſich daher im der Regel nicht mehr. als eine, höchftens zwei Linien oder Reihen den gepflanzten Holzarten zur Zeit taxiren. Dan — geneigt dicht neben einander zu gehen.» na nm Im Laubholzorte werdem drei — — in ein Buch vereinigt find, zugleich gebraucht. So wie manje— den Baum, der zw Fadenholz angefest wird, nach feinem wahren Inhalte, und Eichen, die zu Bauholz anwendbar find, | nad) ihrer wirklichen Staͤrke und Laͤnge auſpricht, werden ſie blos mit einem deutlichen Punkte oder kurzem — * in der ihnen beſtimmten Klaffe angedeutet, mu nn WI Die Eichen werden nach Stam — dem Verhaͤltniß ihrer, Staͤrke, in welcher fie in der Tabelle zu Spann angeſetzt find, bemerkt. Bon zehn bis zwölf Spann und druͤber ſind haubare, von ſechs bis zehn — Eichen von mittlerem Alter. da arte Da es in Buchenorten nicht A darum zu thun ift, die richtige Stammzahl, ‚als vielmehr die genaue Fa⸗ denzahl des Beſtandes zu erfahren; fo wird, wenn ma! 3 DB. eine Buche zu ein und ein Viertel ‚rein und. ein. Driter tel, oder ein und ein Fünftel Faden von fich hat, dieſe durch zwei Punkte, nemlich in der Rubrife zus 2 Hund in der) zum Faden gemerkt. Buchen welche ber zwölf gaden ent⸗ halten, oder uͤberhaupt Staͤmme von ungewoͤhnlicher — und Staͤrke, bemerkt man beſonders, Trift es ſich zuweilen, daß dieſer oder jener während des Taxirens durch etwas aufgehalten wird und daher nicht inie oder Reihe halten kann, ſo ruft er? hatt! und die ‚ganze Linie bleibt U ’ bis das aufgejtoßene Hindermiß ge hoben iſt. Der hinterſte Taxant hat einen ‚init einem Beile £ verfe henen Arbeiter bei fich, der die Linie durch moglichſt bee hutſames unjchadhaftes Placken auf die Baume und auf deit Bloͤßen durch Stechen oder Legen von Bufch bezeichnet. Diez fer geht beim Zuruͤcktaxiren an der von ihm bemerkten Linie zurück und ein zweiter Arbeiter macht auf gleiche Weiſe die nun. entfiehende neue Linie deutlich. -Geräth man, wie es zuweilen gefchieht, auf Brüche und tiefe Stellen, die nicht immer geftatten ungehindert gerade fort ju gehen, fo geben biefe der Linie Feine andere Richtung, Laͤßt fih die Linie nicht gerade duschführen , fo geht. man um, knuͤpft fie auſ jener Seite wieder an und feht diefelbe in der nämticheit Rich⸗ tung fort. Kommen große Blößen oder Teiche, Seen in fi w; von betraͤchtlichem Umfange vor, fo fößt man gerne, um feine Zeit zu verliefen, auf folche ab und tarirt laͤngs dei vorigen Linie Zurich, bis man endlic) an der Kante des Sees oder Mors voruͤber kommt. In der Regel wird Abends von jedem was er in ſeinem Buche hat, zuſammen addirt und die geſammte Tagesarbeit in ein gemeinſchaftliches Protokoll eingetragen. Der Beſtand einer jeden einzelnen Hölzung wird demnachſt fuͤr ſich berechnet und die Berechnung von jedem einzelnen Forſte, ſo wie ein Diſtrikt voͤllig fertig tft, ſeparat in het Riemanns Forſtſtatiſtit & BE son demfelben zu entwerfenden Generaltabelle ange geben. " Man rechnet auf hundert Faden Stufehoß, ſechs Faden Knuͤppelholz. Das ganze Taxationsweſen ſteht unter der Leitung des Kammerraths und Oberfoͤrſters Bruͤel. Das Geſchaͤft erfordert einen ſtarken geſunden Koͤrper. Die Taxationsſtriche find gewöhnlich eine Viertel bis eine halbe Meile Tang. In einem der hiefigen 10,000 Tonnen großen Forfte, Namens Gribſkov, kamen drei Viertel bis eine Meile lange Xinien vor, auf deren jede fünf bis ſechs Stunden zugebracht wurden, Mittags hat man eine bis an= derthalb Stunden zum Ausruhen. Nicht felten ift Abends und Morgens vom Quartier nach dem Tarationsplage und von diefem zuruͤck eine halbe, eine bis anderthalb Meilen zu - gehen. Die Zahl ver Taranten ift unbeftimmt. Im vo— tigen Sommer (38006) waren zehn bis zwölf zuweilen vier⸗ zehn Mann, die im Durchfchnitt täglich eine Waldſtrecke von zwei bis drittehalbhundert Tonnen tarirten, Durch die Fortfegung des Gefchäfts wird das Auge nach and nach fehr geübt, und man erlangt hierin bald eine fols he Fertigkeit, daß die ganze Arbeit beinahe mechanifch wird. Doc; biethet jie dem jjngen Forfimann immer Gelegenheit, fi) ziemlich genaue Lofalfenntniffe von jedem einzelnen- Forſte zu verfchaffen and die in denſelben veranftalteten Kul⸗ turen, gefuͤhrten Hauungen und getroffenen Einrichtungen im Vorbeigehen wahrzunehmen. > *7* RN ue * 5) Torfmoͤr e. Mit Torfmoͤren iſt Seeland überfliffig verfehen. Mor: ville berechnete ihren Flaͤcheninhalt, mit Inbegriff der Inſel Moen, auf. 50,053 geometrifche Tonnen, Ein Theil dieſer Tonnenzahl iſt freilich ſeit der Zeit urbar und zu Acker⸗ land gemacht. Doch haben die meiſten Aemter, namentlich Friedrichsburg und Kronburg, Holbeck, Draxholm u. a, noch bedeutende, andre, wie Rothſchild und Tryggewelde, dage— gen zu wenig. In den holzreicheren Gegenden der Inſel fins den fich auch die größten Moͤre, und mehrere der kleinen in⸗ nerhalb der Holzungen felbjt, eine Beftätigung derMeinung, dag aufgelöfete- Dflanzenfioffe zn ihrer — Re gaben, Eins der größten Möre ift das Kioͤngmoor in der Hammerharde, 1600 Tonnen groß; doc) ift die Torfmaffe deffelben nur von ſchlechter Belchaffenheit, Das befte im Sande ift das Holmegaardsmoor, deffen Werth auf 200,000 Thaler gefchäßt wird. Der Torf diefes Moor, der wie Steinfohlen brennt, wird fehr gefucht. Außer den 4 genannten giebt es mehrere von 400 bis zu 800 Tonnen, Die Torfverkohlung ift in Seeland noch nicht ge⸗ draͤuchlich. Begtrup und neuerlich Wuͤnholt haben die im Schleswigſchen übliche angelegentlich empfohlen. Einige Möre wurden ausgetrocknet und in Ackerland verwandelt; andere ſind niveltirt und zum großen Vortheil der nahen Di⸗ ſtrikte mit Sauptgräben und andern nöthigen Verbefferungen verſehen. Im Ganʒen iſt die Behandlung der Möoö— re noch keines weges haushaͤlteriſch und nachhaltig; auch C4 die Werkzeuge beim Rarfienen ‚bedürfen noch der Verbeis ferung. *) Anſehnlich ift der Terſberbrauch in der Hauptſtadt. Man ſchaͤtzt denſelben gegen 30,000 Fuder im Jahr. Der Preis iſt neuerlich ſehr geſtiegen; ein großes NER wird mit 4 bis 5. Thaler u 4) Wild, Jagd, — —— Wild und Jagd, vormals hier die Haupthinderniffe des pfleglichen Forſtbetriebs, haben ſeit einigen zwanzig Jahren fehr abgenommen: „Bis dahin. ward das Wild uns verhältnigmäßig zum großen Schaden fi Waͤlder und Fel⸗ der geſchont. Neuerlich wird in den koͤniglichen Forſten faſt alles Wild ohne Unterſchied weggeſchoſſen, blos mit Ausnah⸗ me der Fuͤch ſe, welche zus Vertilgung dei Feldmaͤuſe ges fchont worden Zur Erhaltung.des Adel s und Dannwildes dienen auf Seeland mehrere zum Theil beträchtlihe Thiergärten. Der größte im Lande ift der Eönigliche Thiergarten bei Jaͤ⸗ geräburg, ‚det mit Latten von MWächolder eingehegt, und mit Adel⸗ und Dannwild veichlich befegt iſt. Naͤchſt dem koͤnigli⸗ chen iſt der größte und am beſten befegte in der Grafichaft Bregentved, Bei den größten Haupthöfen auf der Inſel hat man Heine Ihiergärten mit Dann z und Rehwild, aber sicht mit Ade lwild. Diefes iſt, außer dem Eöniglichen Thiergarten, beinahe ganz ausgerottet. Zu Lechenburg. ift ) Bon der Torfwirthſchaft auf Seeland gibt Begtrupl. ©. 276 — 89 nähere Nachricht, mit Hinweiſung auf vollftändigere Abhandlungen von Wedel und Michaelfen im sten Theil der Schriften der Landhaushaltungsgefehfchaft: — — ein ſchoͤner, großer und eingehegter Thiergarten mit Dann⸗ wild, in welchem etwa zweihundert Stuͤck jaͤhrlich geſchoſſen werden koͤnnen; der zu Friedrichslund enthält ‚gegen achtzig Tonnen, und einer von der namlichen Größe ift zu Sven⸗ firup. Vormals waren folcher Thiergärten noch" mehrere; allein die großen Gutöbefiger fanden ihre Unterhaltung zu Foftbar und liegen fie eingehen. Rehwild giebt es auf den Guͤtern noch in beträchtlicher Menge; Hafen und Vogels wild in Ueberfluß. Diejenigen Höfe, welche am Strande Yiegen, haben an einigen Stellen vortrefliche, Gelegenheit zur Gaͤnſe- und Schwanenjagd; einige auch zur Erles gung der Seehunde, wie z. DB. bei here Alches ſtrup und an ea Stellen. 1 B. Inſel Moen. Söhne (nach Morville.) Geogr. Quadr. Meilen ⸗ 34,365 Geom. Tonnen ss =: 43,503 "Davon Pflugland 34,411 ' Holzland 6,191 More = ‘985 Seen ⸗ ‚1045 Kuba» ar Bolfsmenge, Nach den Zahlungen von 1769 1 1737 . Auf dem Lande = 5646 7015 - . Städtchen Stege = 791 329 6437 ° 7844 Ja fruͤheren Zeiten war die Inſel uͤberfluͤſſig mit Holz ver⸗ ſehen. Morville berechnet die Holzgruͤnde etwa zum ſieben⸗ ten Theile ihres ganzen Flaͤcheninhalts. Jetzt hat ſie nicht mehr zur eigenen Nothdurft. Nur auf der oͤſtlichen Seite beim Hofe Klintholm ſind noch gute Hoͤlzungen. Doch ruͤhmt Begtrup die Holzpflege der jetzigen Grunds eigenthuͤmer. Von den meiſten werden die Ueberreſte mit beſonderer Sorgfalt gehegt und unterhalten. Merkwuͤrdiger iſt die Inſel wegen ihrer Kreidebert ge — | — c. Inſel Samfoe Zwiſchen Seeland und Juͤtland liegt diefe Inſehi in der Mits te ‚ gehört-in bürgerlichen Angelegenheiten zum feeländifchen Amte Holbe und fteht in Firchlichen unter dem Bifchof zu Aarhuus in Fütland. *) Sie ift die Lehnsgrafichaft der von ihr benannten Linie der Grafen Danneſkiold. Vorher war fie ‘die Beſitzung des beruͤhmten Griffenfeld. Bei einer ſehr ſchmalen Breite betraͤgt ihre Laͤnge etwa viertehalb Meilen und der ganze Flaͤcheninhalt unges faͤhr drittehalb Q.M. Sie begreift fünf Kirchfpiele, zwei Haupthöfe, 300 Bauerhoͤfe, 500 Häufer, 20 Windmuͤhlen und zahlte im Jahr 1807. an Kopfichagpflichtigen (über 12 Jahren) 2494. Ueberhaupt leben hier gegen 4000 Einwoh⸗ ner, ein gutartiger, vafcher Schlag Menfchen, alle im zients lichen Wohlftande. Etwa drei Fünftel der Inſel find frucht⸗ bar und wohl angebaut, der übrige Theil ift Heide und uns fruchtbar. Jährlich führt die Kleine Inſel gegen 20,000 Tonnen Kornwaaren befonders Gerfte und Exbfen, 4 bis 500 Stůuck Hornvieh, auch geräuchertes Fleifch, 20 bis 30 Pferde und ungefehr goo Stu Hafen aus. Dem König trägt fie jährlich 10,000 und dem Grafen etwa‘ — Tha⸗ ler Einkuͤnfte. *) Begtrup in dem Theile von Juͤtland. V. S. 613 — 56. — Dieſe freundliche, wohlkultivirte kleine fer ift zwar nicht ohne Wald, Der Holzgrund beträgt gegen 500 Tonnen, deffen Beftand, vorzüglich Vuchen, im Jahr 1803. zu 67,838 Neichsthaler geſchaͤtzt ward; auch beſitzt fie einige Zorfmöre. Doch befriedigt jener nicht ihre Baubes dürfniffe, und beide reichen nicht für die benöthigte Feurnng hin, An Zimmerholz werden für 2 bis 3000 Thaler und an Brennholz gegen 150 Faden im Jahr eingeführt, Dieſem Mangel Fünftig abzuhelfen, würde die große Nor byeheide von 1229 Tonnen zu neuen Holzanfagen, befonders zu Kieferanlagen fehr gefchickt feyn. Betrup raͤth 900 Tonnen derſelben davon einzufriedigen; das übrige Land wirde zur Schafweide und zum Heidetorffiich genug fegır, Don wilden Thieren find Dammhirſche nicht felten und Has _ fen in. Menge. Die unter den ausgeführten Produkten an: gegebenen werden nach der Hauptſtadt geliefert. ; D. Inſel Bornbolm Kite ferfige Inſel, deren Küften faft unzuganglich find, mitten in der Dftfee, fechözehn Meilen von ver aͤußerſten Spitze Seelands entfernt, reich au Mineralien, fruchtbar en Getreide und Weideland. Auf zehn Quadratmeilen zählt fie ungefähr 18,000 Einwohner, Dieſe wohnen nicht in Dörfern, fondern alle in abgefonderten Höfen, deren jeder mit feinen Feldern umgeben iſt. Eine Heide, dad ſo— genannie Alminding nimmt den Ruͤcken ein. Oeder ruͤhmt die muſterhafte Betriebſamkeit, mit der dieſe Hofbes ſitzer ſeit 1744., da ſie freie Eigenthuͤmer wurden die ihnen, nahe liegenden Heideſtriche allmaͤhlig anbauten, und ſo, durch immer weiter fortruͤckende Kultur, ihr oͤdes Alminding urbarer machten, So würden, meint er, auch die Heiden Juͤtlands und der Herzogthümer von freigelaſſenen Aders bauern nad) und nach am vortheilhafteften angebaut werden. Nach Thaerup befindet fich eine kleine Fünigliche Holzung auf der Inſel. Wichtiger für den Feurungsbedarf des Landea find ihre BSteinfohlengruben die zuerft unter Chriftian IV. und neuerlich öfterer unterfucht, *) aber bisher noch nicht genug — — *) Den Bericht über die im Jahre 1770. von der Kopenhagner Landhaushaltungsgeſellſchaft veranlafte Unterfuchung lieſt man im erſten Theile ihres Schriften ©. 485 — 96 — und Bor⸗ benutzt wurden. Unter ihren mineralifchen Produkten find Marmor, Kalkftein und eine feine Thonerde bemerfenswerth. Dieſe letztere wird von der Kopenhagner Porzellaͤnfabrik und der Steingutöfabrif zu Rendsburg benußt, rebys mineralsgifche Befchreibung von Bornholm nebft einer Erzählung der bergmaͤnniſchen Verſuche auf Gteinkohlen im elften Bande der Schriften der Geſellſchaft naturforfhender Freunde in Berlin. 1. a Fuͤhnen. — Inr el Fuͤhnen: Tabelle über Sage, Flächeninhalt, Volks⸗ menge und Städte der Inſel — Mangel zufammenhängender Waldungen — mehr Holzvorrath als zum eigenen Verbrauch — Slächeninhalt, — verfchiedene Ausſtattung des füdlichen, mweftlichen und nördlichen Theils — Hinderniffe, Weide und Wildſtand — Mangel forſtmaͤßiger Waldbehandlung im Gans sen — Charafterifik der biefigen Forſtkultur — Mangel an Abrundung — Grafung — Seltenheit der Nadelholzanlagen — Mangel an Oberholz — Eleine Bufchhölger — Abgeneigts heit der Feftebauern gegen Erhaltung des Oberholzes, Mittel fie dafür zu gewinnen — Hölzungen der Baronie Brahetrol⸗ lenburg; forfimaßige Behandlung, Beſtand, Ertrag derfelben, Eichenzucht, Zichtenfat, Weichlichkeit und wenig erwuͤnſchtes Fortkommen der Akacien. Inſel Langeland: Tabelle — Vorzuͤge der Inſel — bewachſene Nordſeite, Flaͤcheninhalt, angefangene Abſchaͤtzung — ausgezeichneter Buchenwuchs — Wild im Freien, gute Jagd — Torfmoͤre, Trods. — *) Zum Stift Fuͤhnen gehoͤren, außer der Inſel dieſes Na— mens und Langeland, noch etwa funfzig kleine von verfchies dener Groͤße. Thaaſing oder Thorſenge, wegen ihrer treflichen Ackerkultur durch die Beſchreibungen des Herzogs son Holzſtein Beck und von Eſſens auch in Deutſchland bes kannt, ift die größe diefer Infeln und begreift drei Kirche ſpiele. Von den übrigen haben fünf eigene Kirchen. Alle andere beftehen theils nur aus Dörfern, theile nur aus mehr oder weniger Hofftellen, einige Eleine DIR nur aus Gras laͤndereien, Inſel Shorfeng; Zlächeninhalt der Hölsungen — Befreiung von Weide und Gräfung — gefcbäkter Werth — Abtriebeplan — Eichenpflanzung zu Echiffsnägeln — Schiffs bau und Schiffbaumeifter von Tronſe — Jagd. u; Mia A: ante F uͤ ionen Geogr. Breite 55° 547 — 55° 43° Ausdehnung: Lange It M. Breite 9 Fhaͤch en inhaut. (nach Morville.) Geogr. Qadr. Meilen 56, 3105 Geom. Tonnen, zu 14000 Q. Ellen, 564,91 1. Davon Pflugland 471,511 Holzland 593,310 J Moor ⸗ 13,230 Seen ⸗ 2,047 | Volksmenge. | Nach den Zählungen 1769 1787 1808 - Auf dent Lande = 78,822 86,543 : 95,384 In dei Städten SIE 13,307 18,918 | Zuſammen 91,333 99,850 110,302 auf eine Q M. = 1630 1783 1969 Fe Größere Städte, 7 Odenſee⸗ 5209 5363 5782 Svendborg ⸗ 1714 2025 1942 Nyborg = #:.. 3458: 1672 1866 Aſſene 1139 13561443 - 4, Geoße zuſammenhaͤngende Waldſtrecken, wie fie hin und wieder noch auf Seeland und auch in Juͤtland übrig find, findet man auf Fuͤhnen nicht, defto mehr Feine Hölzun: gen, Waldgarten und Gebäfche, Die feine Landſchaften ver⸗ ſchoͤnern. Im Ganzen iſt der Holzvorrath noch größer, als der eigene Verbrauch der Inſel ihn erfordert. Begtrup ſchaͤtzt den ganzen Flaͤche ni nhalt des jetzt noch mit. Holz bewachſenen Landes auf etwa 40,000 Tonnen. Davon koͤnnen freilic) die Bewohner ferbft nicht viel entbeh- ven; doc) find in den leßtern Jahren immer noch einige tau⸗ fend Faden Brennholz ausgeführt worden, Aufder ſuͤdlichen Hälfte find die meiften Holzuugen. Diefer Theil der Inſel hat mehr Holz als zur Nothaurft, Bon . hier wird nicht nur Brennholz, fondern felbft Schiffbauholz serjandt. Der weftliche Theil iſt hingegen nur zum eigs⸗ ven Bedarf verfehen und der nördliche würde: en Zufuhr Mangel leiden. ch 238 Ein Hauptübel ift es für die hiefigen Hölzungen, dag fie noch nicht gefchloffen find. Die meiften liegen noch dent Vieh zur Weide offen. Auf einzeinen Gütern iſt auch der Wild ſtand noch zu groß. ‚, zum Schaden für die Wälder; Zorfimaßige Behandlung, die auf vorgängige Aufz_ meſſung und Abſchatzung, auf überdachten Wirthſchafsplan gegründet ift, und regelmaͤßigen Abtrieb im Verhältnig zum Veſtande, findet man auf dieſer Inſel noch zu wenig. An manchen Orten wird ohne Weberfchlag nicht genug, an meh⸗ veren zu viel und zum Schaden gehauen Die. Baronie’ Brahetrollenburg zeichnet ſich faft Allein durch die Ord⸗ nung and den forfimäßigen Betrieb ihrer Hölzungen ans. . = Die auf Fühnen gewöhnliche Forſt kultur beſteht darin, dag man, nachdem die großen Bäume weggehauen worden, nun die Eleineren aufwachfen läßt. . Um aber von dem meiftens nur wenigem Abfall an Eicheln und Buchnüfz ſen freudigen Aufichlag aufzubringen, fehlt dem Walde He= gung und Ruhe. Zunge Planzungen von Eichen und Bus hen und Ausſaten aus der Hand werden nur noch einzeln ans getroffen. Manche Waldbeſitzer laſſen, um die Hauptſtaͤm— me zu ſchonen, die Zweige yon denſelben abſaͤgen, oder ers Iauben ihren Bauern die Wipfel zu kappen. Daher fieht man hier, wie zuweilen auch auf Seeland, Beifpiele von Baumen, die nach ſolcher Verlegung inwendig verfault und abgeftorben find. . Den meiſten Hölzungen fehlt e8 auch an Zu faı ammeits bang; die Granzen derfelben find nicht abgerundet und oft ſteht das meifte Holz auf den Aderfeldern des Haupthofes in einzelnen Stammen hin und wieder zerfireuet. Mag zumeis Ien dad Bedürfniß des Schußes fürs Vieh dies anrathen; aber nicht felten-fieht man die Aecker in ſchmalen Streifen tief in den Wald hinein. laufen, ſo daß der Kornfat weder - Sonne noch) Luft zu gute kommen und die Frucht nicht reifen Tann. Der fchlimmfte und gewöhnlichfte Fehler ift jedoch, dag ſelbſt noch manche der eingehegten Hölzungen zur Gras fung, wenigftens für junges Vieh und Pferde, benutzt werden. Auf einigen Haupthöfen, und befonders bei den Bauern, treibt das Vieh los in den — Gehötzen umher. 5 ‚Bon Nadelholzanlagen im Großen I — baren und ‚mit Heide bewachſenen Landftiden giebt nur Brahetrollenburg ein fchönes Beiſpiel. Und doch find auf der weftlichen Seite der Inſel noch viel vergleichen unfrucht— bare Heide = und Sandſtriche, welche zu Kiefernanlagen auf gleiche Weiſe benußt werden möchten. Dieſe Streden bes finden fich größtentheils im Befiß der Bauern, in einer Art der Gemeitjchaft, und werden einmal herkoͤmmlich zur Buche waizen = und Rodenfat und zur Schafweide benukt. Das Dberhol 3; welches der erfie Befiker noch auf feinem Grunde fand, wird oft weggehauen, um damit das angefaufte Eigenthum zu bezahlen. Nur das Unterholz und junger Nachwuchs wird erhalten, wenn nicht etwa der Hof an Acer Mangel litt, oder das Latıd nicht von vorzuͤglicher Güte war. Bei vielen vormals befannten Walddörfern und bei Höfen, wo einjt viel Holz ſtand, findet fich jekt nichts mehr davon; öfterer ficht man dagegen Fleine Gehege son einigen Tonnen, weiche im beften Wuchſe ſtehen und gute Ausbeure für die Nachkommen veriprechen. Eine borz zügliche Sorge für ihren Holztheil bewies die Dorfſchaft Hunnerup, bei Odenſee. Seit dem Jahre 1764. zog fie von einigen Büchenftammen ein Wäldchen auf, das nun im beften Wachsthum ſteht und von großem Werthe ifk >. Kleine Buſchhoͤlzer fieht man, wie gefagt, in Fühnen häufiger als in andern danifchen Provinzen. Diefe ſchaͤtzt der Bauer ſehr. In diefen wird auch an vielen Stel⸗ len hohes Holz angezogen. Der Feſtebauer liebt die uͤberge⸗ haltenen hohen Baͤume nicht; fein Unterbuſch wird nur von denſelben unterörädt; ex ſelbſt hat von dem hohen Holze keis nen Nutzen und muß doch dafür verantwortlich feymı Ein Prediger in der Aaſumharde empfahl als das fichers: fie Mittel, um die Feſtebauern für die Erhaltung und Anzucht des Oberholzes zu gewinnen, daß man ihnen ſelbſt die eigene Beuutzuug yon ſolchen auf. ihren Hofgruͤnden ſte⸗ — 4 — ſtenden Baͤumen zuſichere. Doch duͤrfe dieſe Benutzung nur erſt nach vorhergegangener Anweiſung von der Herrſchaft ſtatt finden. Unpartheiiſche Männer ſollten den. Anſchlag machen, wie viel die Hoͤlzung jährlich abgeben koͤnne. Bes: trup bezweifelt, daß die Gutsbeſitzer dieſem Vorſchlage bei— ſtimmen, weil ſie dadurch den Vortheil von dem auf dem Bauernlande ſtehenden hohen Holze verlieren wuͤrden. Er meint, es moͤchte zutraͤglicher auch fuͤr die Forſtwirthſchaft ſeyn, wenn die Gutsbeſitzer bei der Auftheilung ſolche Buſch⸗ hoͤlzer an ſich braͤchten und den Bauern dafuͤr, nach genauer Schaͤtzung der Graͤſung, die ihnen bisher zuſtand, zu deren Verguͤtung Land einraͤumten, auch ihnen außerdem in den erſten Jahren gewiſſe Fuder Buſchholz zu ihren Zaͤunen lie⸗ ferten. Durch Anzucht lebendiger Hecken und Anpflanzung von Weiden würden ſie ſich dieſen Zaunbuſch Fünftig ent— behrlich machen koͤnnen. Aus dieſen vielen Buſchkoppeln, welche den Bauern jetzt nur zur Graͤſung fuͤr junges Vieh und fuͤr Pferde dienen und mancherlei Nachlaͤſſigkeiten ver— anlaſſen, wuͤrden dann mit der Zeit herrliche Baumoͤrter, zum ungleich groͤßern Nutzen fuͤr das Land, gewonnen werden. Die: Waldungen der Baronie Brahetrolleburg zeichnen ſich, wie bereits erwahnt worden, durch ihre Ord⸗ nung und forfimaßige Behandlung vor allen auf diefer Inſel aus. Auch in Anfehung ihres Umfanges find fie die bedeu— tendften, Wir theilen darum folgenden Auszug aus den in Begtrups Beſchreibung enthaltenen RR licheren Nachrich⸗ ten mit, Vor mehr ald zwanzig As wurden diefe Hölzungen son geſchickten Zorftinannern abgef hast, Es ward als Erfahrungsfag und Regel angenommen, ‚daß die Eichen: Niemanne Forffiasifif, D in. einem Zeitraum von hundert und funfzig Jahren zur Reiz fe gelangen und ihr beftes Wachsthum vollendet haben. In diefer Vorausfeguug wurden alle nach ihrem Umkreiſe in Klaffen von zwei bis zu zwölf Spann eingetheilt. Stämme von elf bis zwölf Spann follten gefchlagen werden, wahrend die von neun bis zehn Spann wieder die Stärke der erftern erreicht hätten. Für die Haubarfeit der — ward das Alter von achtzig Jahren angenommen. Die Hoch waldungen find in Hauungen —— Soll ein Ort angehanen werden, ſo ſtellt man ihn erſt dun⸗ kel. Wenn er aber mit vier bis ſechsjaͤhrigem Anwuchſe im Schluſſe ſteht, wird er nachgehauen, und nun das Revier gaͤuzlich in Ruhe gelegt. Nie Niederwaldungen find in ſieben, funfzehen und fünf und zwanzigjährigen Umtrieb geſetzt. Jaͤhrlich wird, dem verfchiederen Umtriebe gemas, aus jeder Klaſſe ein beftimmter Theil angehauen. Ale Waldungen find mit lebendigen Heden oder mit doppelten Steinwällen eingefchloffen. Jede Art: der Ges meinheit ijt daraus verbannt. Der wirkliche Beftand der Waldungen in der Baronie iſt jetzt: 1) An Hochwald, — mit Eichen und ER beftanden ⸗ ⸗ 1200 Tonnen 2) An jungen Sateichen. und Buchen ge⸗ miſcht in einem Alter von fuͤnf bis zwanzig Jahren, noch uͤberall geſchloſſen Br 30 € 3) Eine mit Heide bewachjene Anhöhe, von ſteinigem, Fiefigem Grunde, mit Fichten und Tannen, theild gefaet und theils gepflanzt, davon die Altefien der geſaͤeten ſechszehn, die — 51 — gepflanzten zwei Jahr alt ſind, uͤberall gut veſchloſſen ‚ halt ⸗ ⸗ 280 Tonnen. 4 ) Ein anderes Stuͤck Land von derſelben Beſchaffenheit, ebenfalls fuͤr Nadelholz be⸗ ſtimmt, mit deſſen Anſat im Fruͤhjahre 1804. der Anfang gemacht worden 260 = 5) Ein drittes Stück von derfelben Art, gleichfalls zur Nadelholzfat befiimmt = 200 = i 2240 Tonnen. Nach der angenommenen Vorausfeßung geben vdiefe Hölzungen, bis alle Hauungen durchgegangen find, 2200 Faden Buchenholz. Bon den Eichen jind in den Ießten Sahren eine bedeutende Menge als Schiffsholz an die Admiralitaͤt geliefert und eine Anzahl gefägter Eichen zum Landbau abgegeben. Außerdem kommt noch, was an Knuͤp⸗ pelholz, Stubben, an Abfall für die Ziegelbrennerei gewon⸗ nen wird, in Anfchlag. Mit der Zeit rechnet man auf eine jährliche reine Einnahme von 10,000 Thaler. Nach einer Abzahlung im Jahre 1798. fand man 4000 alte Eichen, wovon ungefahr 1000 Stämme zu Schiffszins merholz; für die Admiralität tauglich waren. Dazu ward in den fpateren Jahren für mehrere taufend Thaler Eichenholz verkauft. In einzelnen Stämmen fand fich für 180 Thaler Schiffholz, ohne den Werth der Rinde und der Krone zu rech— nen, An Eichenrinde ift in den legten vier Fahren jährfich für einige hundert Thaler nad) Kopenhagen verfauft. Außer jenen 4000 alten Eichen, zahlte man noch 20,000 junge über zehn Zoll im Durchmeffer. An Buchenholz hielten diefe Forfte, zufolge der Tas xation 100,000 Faden. Außer 2200 Faden, welche die | D 2 ee 5% Er} Ä \, Boronie nach der Hauptftadt verfendet, wovon nach Abzug aller Koften ein reiner. Gewinn von ein und zwanzig Mark für den Faden gerechnet wird, Tiefern die Hölzungen noch zum Verbrauch der Höfe und Guter jährlich 300 Faden. Noch wird jaͤhrlich ein oͤffentlicher Verkauf von Brennholz fuͤr die Stadt Faaburg und die umliegende Gegend gehalten. Alle Staͤmme werden auf der Wurzel verkauft, wobei auf jeden Faden fünf Thaler Vortheil ift, indem die Käufer mittelmagiger Buchen, die zu einem Viertelfaden tarirt find, fieben bis acht Keichöthaler bezahlen. Von dergleichen Ver⸗ kaufsholz werden jährlich etwa 1600 Thaler eingenommen. Demnächft muß auch der Verbrauch der beiden Ziegeleien des Hofes mit in Rechnung kommen. E Die Eichenpflanzungen a im — Wachsthum. Die Eicheln ſind nach dem Pfluge geſaͤet, fuͤnf Tonnen auf eine Tonne Land. An andern Stellen ſind Eicheln in Reihen gelegt, wechſelsweiſe eine Reihe Eicheln und eine Reihe Haſeln, die letzteren zum Schuß. Dieſe Has ſeln haben nachmals zum Verpflanzen auf Erdwaͤllen zu le— bendigen Hecken gedient. IR 1 auch junge Eis chen geſetzt worden. Bei der Fichtenfat auf ſteinigen Heddeboden hat man, wo die Erde zu ſteinig war, die obere Erddecke mit dem Spaden abgenommen und abwechſelnd einen Streifen mit Fichten beſaͤet und den dazwiſchen laufenden zum Schuß der jungen Pflanzen Tiegen Iafien. Drei Pfund Samen wurden auf dieſe Art auf eine Tonne Land ausgefaet. Tan— nen fand man nicht paffend für den Boden. Cie kommen daher wenig vor. Das Land ift dafür zu fchlecht. Aber die Fichtenſat fchlagt fehr gut an. Von edlern Nas. delhölzern, von Lerchen und andern, findet man einige in * den Luſtanlagen, auch viele Afacien, im freudigen Wachs: thum fiehen, von zehn Dis zwoͤlf Ellen Höhe und vier big ſechs Zoll und darüber im Durchmeffer. Doch muͤſſen die Akacien noch an Pfähle gebunden werden, um der Macht der Winde widerftehen zu fünnen, weil fie dem Mindbruche fehr ausgeſetzt find. Ueberhaupt zeigt ſich die Afacie hier fehr weichlich. Der Schnee bricht die Aefte ab; die Hafen benagen die Rinde, fie fordern Schuß und fcheinen überhaupt für Luſtanlagen paſſender als zur Holzzucht. Wie gefchwine de fie auch wachjen, wenn fie im Schuße ftehen, fo erreichen fie doch. das Wachsthum der Eiche, der: Eller, der kanadi—⸗ fen, der Farolinifchen und italiänifchen Pappel und mehres ver der ſchnellwachſenden weniger zärtlichen Bäume, nicht, B. Snfel Sangeland Slaheninhalt: (nach Morville) Geogr. Quadr. Meilen 4.9978 Geom. Tonnen E ⸗ ⸗ 49, 242 Davon Pflugland 44,208 Holzland 3,845 , Moͤre 937 * Seen 259 Volksmenge: Nach den Zaͤhlungen von 1769 1787 11801 auf dem Lande 8471 9679 9962 Städtchen Rudkiöbing 814 925 1ıqı 9285 10,604 11,103 Fiugea ift, nach dem Urtheile danifcher Geographen, die fehönfte unter den Inſeln, ausgezeichnet durch ihre Frucht: barkeit, ihren Wohlftand, durch ihre malerifchen Naturſce— nen, auch durch ihre vortreflichen Wege. | Ihre befien Hölzungen hat fie auf der nördlichen Eeite, Der Flächeninhalt der zur Grafichaft gehörigen foll drei und zwanzig hundert, und der der Bauernhölzungen achthundert Tonnen betragen. Die erfteren find faft alle eingehegt. Solcher größeren Gehege, die theils mit Icbens digen Heden, theils mit Steinwällen befriedigt find, zahlt man hier drei und dreißig, das größte von zweihundert fünf und vierzig Tonnen; der Eleinen Holzgehege, bis zu fieben Tonnen, find acht. Eine forſtmaͤßige Abſchaͤtzung, mit der vor einis gen Fahren der Anfang gemacht ward, ift noch nicht vollens det. Der Preis für einen Faden Holz im Walde war fünf Thaler zwei Mark dänifch, und nach) dem —— Rund⸗ kiöbing geliefert, ſechs Thaler. * Don ausgezeichnetem MWuchfe find hier die Bus - henwaldungen, befonders wo fie im Schuße der Anhoͤ⸗ ben ſtehen. Schönere, fchlanfere und gefundere Buchen verfichert Begtrup nirgend gefunden zu haben. An Schlag: holz fehlt es den meiften Dörfern ganz. Wild hat die Inſel noch in großer Menge. Es ift nicht in Thiergärten eingefchloffen, fondern zieht in Nudeln um das Schloß herum. An dem jungen Anwuchſe und an den Feldern verurfacht e8 nicht unbedeutenden Schaden. Die gräfliche Jagd befteht aus Dannwild, Fuͤchſen, Dachſen und Hafen; fie iſt wegen ihrer Ausdehnung, Orde nung und guten Jagdpolizei ſehr vortheilhaft bekannt. Torfmoͤre befinden ſich im noͤrdlichen Theile; im ſuͤdlichen fehlt es an mehreren Stellen ganz daran. Die meiſten ſind nicht mit Waſſergraͤben verſehen; das Waſſer bleibt daher zwiſchen den Baͤnken ſtehen und der Torf kann auf wenigen Pläben tiefer als zwölf bis fechszcehn Soden gejtochen werden. | Er 7 Bon dem Abfall wird eine Art Finftlichen oder. Streich“ torfes bereitet, der hier Trodgs genannt wird. ı Der Brei für das Fuder Torf ift fünf bis acht Mark danifch. a C. Infel Thorfeng Diet wegen ihrer mufterhaften Acerkultur befannte Be: figung des Baron Fuel verdient auch in der Forſtbeſchrei⸗ bung der daͤniſchen Inſeln ihre Stelle. Die hieſigen Hölzuns gen, etwa neunhundert Tonnen groß, beftchen aus Eichen, - Buchen, Eſchen und Eileru. Cie find für das eigene Be- duͤrfniß an Bau und Nutzholz hinreichend; an Unter hol wie an Torfmoͤren fehlt es. Bon Weide und Grafung fucht man fie zu befreien und die dazu berechtigten Bauern adzufinden. Alles hauba— re Holz iſt aufgezahlt und abg eſchaͤtzt. Der Werth ſaͤmt— ticher Hölzungen ift auf 600,000 Thaler tarivt. Der Hich wird nach einer beftimmten Folge geführt, von Buchen wird zahrlich der Hundertfie, von Eichen der hundert und funfzig— fie Theil gefällt. Eine Eichenpflangung it befiimmt in Schaue getheilt und zu Schiffsuägeln genust zu werz den. Zunge Stangen von zwei bis drittehalb Zoll Staͤrke ſind dazu tauglich. Ein nicht unbedeutender Nahrungszweig iſt der Schiffsbau der Fiſcherort Tronſe von etwa hundert Haͤuſern, iſt blos von Seefahrern, Schiffern und Fiſchern bewohut. Die Volksmenge hat ſeit zwanzig Jahren betraͤcht⸗ lich) zugenommen. Man zählt jet fünf bis ſechshundert Einwohner. Vormals waren nur drei Heine Jachten; jetzt find zehn bis zwölf, die ſich mit Frachtfahrt in der Dftfee be: — — — ſchaͤftigen. Schiffe, größere und kſeinere, werden jaͤhrlich acht bis zehn für Rechnung der Städte Spendburg, Kor foer, Horfees u. a. gebaut. Es wohnen hier neun Schiffsba us meifter, die etwa zweihundert Dienfchen beichäftigen. Sie befißen jeder ein Vermögen von zehn bis dreißigtaufend Tha= Ier und jtehen im großen Nuf wegen ihrer Schiffbaukunſt. Nach Laland, Fuͤhnen, Juͤtland, Arroe und Holftein wer⸗ den die Baumeiſter von Tronſe gefucht. Die Jagd ift reid) an Dannwild, Hafen und manchere Yei Gattungen von Federwild. III. Stift Laland und Falſter. J nfel Laland: Tabelle über Flaͤcheninhalt und Volksmenge — Lage, Grund und Waldbeſchaffenheit, der oͤſtlichen Haͤlfte, der Nord und Suͤdſeite — trefllicher Eichenboden — Flaͤchen⸗ inhalt — noch verabfäumte Waldpflege — trefliche Eihen — Brennholjpreis — muiterhafte Forkkultur der — Chriſtiansſaͤde — Sränferup — Norderharde, Inſel Falſter: Tabelle — ſchoͤne Landſchaft dr In⸗ ſel, Fruchtbarkeit, Wohlſtand — Areal, zweckmaͤßiges Vers haͤltniß der Holzgruͤnde — guͤnſtige Umſtaͤnde — Erhaltung der Jagdthiere — betraͤchtliche Holzgruͤnde — Korſelize, Klafs ſenſches Fideikommisgut — koͤniglicher Eichenwald — mans gelhafte Forſtkultur — Luft und Liebe zur Holzzucht. A. Inſel staland. Stadheninhalt. (nach Morpille.) Geogr. Quadr. Meilen 215 Q. M. Geom. Tonnen Landes 217,118 Tonnen. Davon Prlugland 169,444 Tonn. Holziand 41,720 = Moor E TI TA Seen 3 2,796 = 5 Volksmenge. Nach den Zaͤhlungen von 1769 1787 1801 Auf dem Lande ⸗ 26,624 29,069 33,626 In fünf einen Städten 2,348 3,920 4,372 | 28,972 32,989 37,398 Vermehrung der Volksmenge von 1769— 1801 9,026. Laland Eaaland auch Lolland genannt) ein ſehr flaches, nie— driges Land, hat von dieſer Beſchaffenheit feinen Namen. *) Die Inſel ift in diefer Hinficht ven Marfchen zu vergleichen, Keine andere Provinz in Daͤnnemark hat eine fo niedrige Lage umd einen fo zähen und fetten Leimboden. *) Sao beißt im Dänifchen niedrig, ade Tr Man hat ——— gerathen, fi e einzubeichen, welches au einer Stelle auch wirklic) geſchehen iſt. Die oͤſtliche Seite iſt hoͤher. Hier auf der oͤſtlichen Hälfte hat die Iufel auch) die meiften Waldungen; Die Norderharde ift nur zur Nothdurft damit verſehen, die Suͤderharde ſehr unzureichend. Der lalaͤndiſche Boden ſcheint vorzüglich der Eiche ans gemeffen zu ſeyn. Das Land hat ungleich mehr Hölzungen mit Eichen als mit Buchen Deftanden, und der junge Aıtz wachs von jenen ijt viel frendiger als von diefen. Der Boden von vormaliger Eichemvaldung zeigt ſich auch, als Ackerland bebaut, ungleich ergiebiger, als der Buchengrund. - In den neugebrochenen Waldboden wird zuerft Hafer gefaet und dann zum Waizen gedüngt, Dergleichen Holzland it dann nicht felten von folcher Kraft, daß e8 jede Art Korn, auch ohne Düngung trägt. Im Gute Kränferup hat man den Wald: boden gleich ohne Dünger mit Winterweizen befäet und diefer ſtand vorireflich. Die ganze Flache, die noch mit Holz uber ift, wird auf 20,000 Tonnen geſchaͤtzt. Davon enthalten die Grafſchaften Chrifiigasjäde und Knuthenburg, Die Freihetrz ſchaft Guldborgiund, das Stammhaus Kraͤnkerup und die Waldmodenſchen Beſitzungen Prierſkov und Fuglſang reich⸗ lich die Haͤlfte. Auch die Freiherrſchaften Juelling und Chriſtiausthal, die Grafſchaft Chriſtiansholm und einige an⸗ dere Guͤter haben nicht unbetraͤchtliche Holzungen. Doch werden ſie in mehreren Gegenden der Inſel noch ſehr verwahrloſt. Man laͤßt Vieh darin weiden und in den Gehegen verurſacht das Wild nicht geringen Schaden. Su den holzreicheren Gegenden der Inſel finden. fich noch trefliche Eichen zu ſchwerem Schiffsbauholz. Chris ' ſtiausſade, Knuthenburg und Kraͤnkerup haben einen Theil ihres Ueberfluffes an die Aomiralität abgeſetzt. Man fand jedoch, daß fich die Eichen in Faß- oder in Bauholz gefchnit- ten beffer bezahlt machten, weil das Schiffbauholz für die Flotte vom vorzüglicher Gute ſeyn ſoll und immer viel in Ab: fall und Spane verhauen wird. Das Brennholz fteht im Ganzen in hohem Preife, beſonders in den beiden holzäarmeren Harden, der Norders und Suͤderharde. Der Faden wird auf dem Stamm nicht unter ſechs, fieben bis acht Thaler gekauft. Mit dem Beiſpiele einer ſorgſamen, gartenaͤhnlichen Forſtkultur iſt beſonders der Beſitzer der Grafſchaft Chris ſtiansſaͤde, der Staatsminiſter und Kammerprafident Graf Reventlow, den hieſigen Waldeigenthuͤmern vorge— gangen. Die Hoͤlzungen der Grafſchaft enthalten 3200 Ton⸗ nen, wovon 1273 eingefriedigt ſind. Dieſe ſind in Vierecke von zehn Tonnen mittelſt durch gehauener Linien von 5 El: len Breite eingetheilt. Ein vder zwei Hauptlinien im jeder Hölzung find 16 Ellen breit. Die Linien dienen zu Wegen und zugleich als Richtſchnur der Abholzung und Behandlung. Die Waldungen werden größtentheild ald Baumholz betrie: ben. Die Blößen in denfelben find theild beſaͤet, theils bez pflanzt, fo daß der junge Anwuchs dicht gefchloffen fteht. Die ganze Behandlung gefchieht nad) einem forfimäßigen Plan. Da wo Eſchen, Eilern und andere Weichholzarten den größten Theil des Auwuchſes ausmachen, werden fie als Schlagholz adgetrieben. Man theilt fie zu dem Ende in zwanzig Schläge, deren jahrlich einer gehauen wird. Der jährliche Ertrag aus den Hölzungen wird auf 3000 Thaler angefchlagen. h | — 63 — Naͤchſt den Waldungen dieſer Grafſchaft findet man die auf dem Gute Kraͤnkerup am regelmaͤßigſten behandelt. In der Norderharde aͤußern ſich zwar nach und nach Spuren mehrerer Aufmerkfamfeit der Grundeigenthuͤ— mer auf ihre Gehölze; doc) find die großen Baͤume hier faft durchgehende weggehauen: Nur das Unterholz wird ges ſchont und waͤchſt freudig in die Höhe. So ſieht man im Kirchipiel Kiöbeloͤv manche Heine Hölzungen von fünf bis ſechs Tonnen Landes, die ſich feit der Auftheilung fehr merk lich gebeffert haben. Die Bauern Iaffen auch einzelne Eichen) und Hainbuchen in denfelben zu Baumen aufwachſen. In diefen wilden Baumgarten hat man wilde Apfelbaume mit aͤdler Frucht geimpft, die ziemlich gut tragen. Doc) werden die meiften fehr bald vom Krebfe angeariffen. - Hainbuchen, Eleine Ahorn oder Masholder und Lenne giebt es viel in den lalaͤndſchen Waͤldern. Sie werden aber nicht aufgezogen, ſondern von den Bauern als Buſchholz ge⸗ ſchlagen. | | B. Snfel Falftern Sladheninhalt: (nach) Morville) Geogr. Quadr. Meilen ⸗ 8. 2161 Geom. Tonnen Landes ⸗ ⸗ 84,439 Davon Pflugland 63,441 Ton. Holzland 18,375 : Möre 2,3372 = Seen 082 = Volksmenge (mit Inbegrif drei kleiner Inſeln Fejoͤ, Famoͤ und Affe. en Pad) den Zahlungen von 1769 1787 1801 auf dem Lande 11,420 13,457 15,278 in zwei Städten 1,522 1,542 1,546 12,942 14,999 16,824 Dermehrung der Volksmenge von 1769 — 1801 3,882. ”) Bei den frühern beiden Zählungen wurden diefe drei Fleinen Sinfeln zu Falfter , bei der neueften mit 1273 Einwohner zu Las Iand gerechnet. Hier ift diefe Zahl in der angegebenen Volkes Menge von 16,824 einbegriffen ; in der allgemeinen Tabelle von Dännemark (oben ©. 4) it fie in der geringeren Angabe von 25,553 abgerechnet. Die Inſel Falſter, unter den daͤniſchen Inſeln wegen der Schoͤnheit ihrer Landſchaften, wegen ihrer Fruchtbarkeit, we— gen einer Bevoͤlkerung von beinahe 2000 Menſchen auf der Quadratmeile und wegen des Mohlftandes ihrer Bewohner gerühmt, ijt auch mit Waldungen und Wild noch wohl ver: ſehen. Bis zum Jahr 1766. war der vierte Theil ihres Flaͤ⸗ cheninhalts mit Holz bewachſen und das Wild in ſo großer Menge, dag es auf. den Feldern beträchtlichen Schaden ans richtete. Seit jener Zeit ijt beides fehr vermindert. Mor: ville berechnete das Areal der Holzgründe über acht: zehntsufend Tonnen. Jetzt wird daffelbe auf etwa zehntau⸗ ſend Tonnen gefhägt. Doch hat die Inſel noch jeßt mehr Holz als ihr eigener Bedarf fordert. Zur Beförderung des Wohlſtandes auf Falter und eines zweckmaͤßigen Verhaltniffes feiner Waldflache trafen mehrere günftige Umftande zuſammen. J Dis zum Fahr 1766. war die Sinfel eine Eönigliche Prie vatdomaͤne und drei Königinnen nach einander als Leibgeding und Witwenfig übertragen gewefen. Beim nachmaligen Verkaufe der vereinzelten Ländereien kamen diefe in die Haͤn⸗ de folcher Privatbefiger, die felbft unter ihren Bauern wohne ten, mit Neigung und Kenntnig ihre Güter verwalteten und ihre Untergehörigen fchonend behandelten. Durch Frohndien— fie, Pflichten und Abgaben find diefe Inſulaner nie übers mäßig befchwert worden. In der Folge hat der vierte Theil der Landbefißer feine Landereien zu Eigenthum erhalten, Vor drei Gütern auf der Inſel ift der König Eigenthümer gewors den und mit diefen ift eine zweckmaͤßige Auftheilung und Ein- richtung vorgenommen, Niemann Forſtſtatiſtik. € u Die erweiterte Gränze der Haupthöfe, die Landauftheie tung, bei welcher ein Theil des vorigen Holzgrundes unter den Pflug genommen wurde, und freilich auch die Viehwei— de, wirften zufammen, um die ehemals ausgedehnte Fort fläche und mit derfelben zugleich auch den Wildſtand mehr und mehr einzufchränfen. Doc) find die Jagdthiere noch nicht gänzlich ausgerottet. Einige Gutsbeſitzer haben fich ihre Erhaltung angelegen ſeyn laſſen. Die beträchtlichften Holzgründe, mehr als dreitauſend Tonnen, hat Korſelitze, dad Gut des verdienten General: mejor Klaffen, welches verfelbe zur Errichtung einer Acerbaufchule widmete, Von aͤhnlichem FSlacheninhalt find die Gehölze auf den Föniglichen Gütern. Im Bezirk derſel⸗ ben ift ein Eihenwald von ſechshundert Tonnen. Zu Wennerslund follen etwa zweitauſend Tonnen Holzland gez hören und eben fo viel rechnet man zufammen für die übrigen Guts = und Hofbefiker. Für die Forftpflege ift jedoch, ‚außer den Eöniglichen Forſten, noch wenig gefchehen. Die meiften Gehölze Tiegen dem zahmen Vieh wie dem Wilde offen. An Sat und Pflanz zung wird noch wenig gedacht. Doc) fcheint jest das in den Föniglichen Forfien gegebene Beifpiel einer vegelmaßigeren Wirthſchaft Einfluß zu gewinnen. Man nimmt wenigfiens Berfuche im Kleinen wahr und fieht dag Luft und Liebe für Holzzucht allmaͤhlig rege und: werfthatig werben, — 67 — er IV. Jet on d.%) Tepellarifche Ueberſicht — allgemeiner Abrif der drei verjchiedenen Landfiriche an der Dftfeite, in der Mitte und an der Weſtkuͤſte — Areal der noch vorhandenen Hokgründe im ‚Ganzen und nach den neun Amtern — Hauptbeſtand — befte Waldungen — größte Waldmaſſe — Iauter Gemeinde und Pris satwaltungen. — “ As: Nähere Betrachtung der Oſt ſeite: fchöne wohlbe⸗ ſtandene Hölzungen im Amte Weile, viel Holzkoppeln, Auss fuhr über Weile, Holzpreis, unvorfichtige Entblöfung der un liegenden Gegend — Aarhuus, ein holzreiches Amt — Baus erndoͤhungen um Skandeburg — Waldungen von Eilfehura und Rye — ſchlanker, fhöner Holzwuchs — Eichen, Bus chen, Birken, Weidefreiheit, Holzpreis, Ausfuhr — dad Ge hoͤlz Gersdorfelund — Amt Randerg, gut beſtandene Hoͤlzun⸗ gen, trefliche Buchenhoͤlzungen bei Klausholm — Amt Yak burg, ſuͤdlich des Liimfiord nur ſchlecht beſtanden — Wiburg gute Waldungen, nicht zum Abſatze gelegen — Hioͤrring und CThiſtedt, holzarme Aemter — Ringkloͤbing und Ripen (Aem⸗ ter an Der Weſtſeite) jetzt wenig Hol; — Gtagumffos, Spu— sen vormaliger Waldung, die holzreiche Andftharde / Walddoͤr⸗ fer, Hoͤlzungen an der ſchleswigſchen Graͤnze — Brenhhholz⸗ preiſe — ſeltene Beiſpiele guter Forſtwirthſchaft — Nachricht *) Im J. 1794. war) Juͤtland in neun Aemter, namentlich; Ripen, Weile, Aarhnus, Randers, Aalburg, Hioͤrring, Thiſtedt, Ringkiebing und Wiburg eingetheilt. Jedes hat einen Amtmann und einen Amtsverwalter, die in der Stadt wohnen, von welcher dag Art den Namen bat. a2 — 68 — son dent bedeutenden Gewerbe der Holzſchuhmacher in den oͤſt⸗ lichen Walddörfern, ihrem Betriche und Umfage — Wild, deſſen Abnahme, Streifwild, Ueberreſte nach Thaarup's und Begtrup's Nachrichten, B. Mittlerer Heideſtrich: aitere Plane zu ihrem Anbau durch Koloniſten — Plan zum Holzanbau — Preis⸗ aufgabe — Anfang der Holzkultur — Beſchaffenheit dieſer Hei⸗ deſtrecken; Leim⸗Moor/ und Sandheiden, Flugſand, Klima — Ahlheide, Ahlerde, Beſchreibung derſelben — andere zum Holz⸗ bau beſtimmte Strecken — naͤhere Beſchreibung der Anlagen auf der Ahlheide — Flugſandſtrecke bei Kompedahl — Vorbe⸗ reitung des Bodens — Heidebrand bei Krarup — jährliche Fortſetzung der Heidekultur — eine ſchaͤdliche Phalaͤne — Reichthum des Landes beſonders der Heidegegenden an Torf⸗ moͤren — Mangel an Waſſerverbindung — Torfarten — Kly⸗ ne — deſſen Ausfuhr — Leuchttorf — Leuchtſpaͤne von Kien hol; — Torfverkohlung. c. Holz; und baumleere Weffeite: Gandflug — große Flugfandftrecken in der Wefterharde Ripens — erfte Aufmerffamkeit auf die Hemmung des Sandfluges unter Fries derich IV., jährliche Zertfegung derfelden — Dünen, Sands flitter am Meere — Sandgewächfe zur Dampfung — Drds nung der Dampfungsarbeiten — Verrichtung derfelben durch Pflichtdienſte, deren Nachtheile, Vorſchlag zu befferer Eins sichtung — Dämpfung durch Auflegen von Heidetorf — Aufs ſicht der Klitvögte und der Kirchſpielsvoͤgte. Juͤtland Geogr. Breite 550 20° a 57° 42! Ausdehnung: Länge 38 Meilen Breite 15-20 = Umkreis ⸗ 119 = Flaͤcheninhalt 423 Q.M. Volksmenge 388,402 Stifte: Quad. M. | I nach Deder | 1769 1787 1801 Aalburg 121,7"? Land 99,133] 96,710] 104,775 Städte 9 | 9,2511 9,8561 11,346 108,384] 106,566] 116, 127 — — / — — — — Aarhuus 117,737 Land 108,738] 108,464| 118,244 Stadte 7 11,079| 12,161] 13,320 119,817 120,625] 131,564 Wing 32, 3°> Sand 24,167) 24,250] 25,739 Stadte 3 2,917 3,514 3,387 27,084| 27,764| 29,126 Ripen 150,866 | — Land 89,9551 90,592] 100,122 Städte 8 8,892| 10,481} 11,469 | 98,847| 101,073| T11,59r 353,132] 356,028] 388,402 2,896 32,374 Zunahme von 1709 bis 1801 — 35,270 — 70 — Groͤßere Staͤdte: 1769 -ı787 1801 Aalburg - 4160 4866 5579 Randers 2718 3645 662 Aarhuus ⸗ 3597 4052 4102 Fridericia ⸗ 2528 3066 3474 Horſens ⸗ 2584 ‚2221 2396 Miburg = 1990 2572 2379 Ripen 5. 1827. 2587 1994 Kolding s 1396 1659 1672 Von den übrigen 19 Städtchen zählen wenige über, die meijten unter 1000 Einwohner. Von dem vormals waldreichen Juͤtland iſt jetzt nur noch die oͤſtliche Seite und ein Theil der weniger zugaͤnglichen Mitte des Landes mit Holz verſehen; hier find anfehnliche, zum Theil zufammenhängende Waldungen, die nicht nur zur Befriedigung des eigenen Bedarfs diefer Seite hinreichen, fondern auch zu mancherlei Gewerbe und einer beträchtlichen Holzausfuhr Gelegenheit geben. Der übrige größere Theil des mittleren Landruͤckens, vier bis fünf Meilen von der Oſtſee entfernt, hat nur hin und wieder noch) einzelne Holzſtrecken; dagegen it die nördliche und weftliche Küfte der beiven Stiftsamter Aalburg und Ripen gänzlich entblößt. Auf der nördlichen Spiße der Halbinfel, dem jo= genannten Benfyffel, ſowohl auf der öftlichen Küfte von Hals bis Skagen hinauf, als auch auf der ganzen weftlichen Sei— te bis am die fehleswigfche Gränze hinab, fieht man feinen Baum. Diefe weite Strede, vor Zeiten durch Waldungen - geichüßt, ift jet den DVerheerungen der Seewinde und des. Sandflages ausgeſetzt. Alle noch vorhandenen Holzgruͤnde ſchaͤtzt Begtrup auf 100,000 geometriſche Tonnen, etwa den hundertſten Theil von dem geſamten Flaͤcheninhalt des Landes. Davon enthält das Areal jedes der neun Neem: ter, in welche Jutland feit dem Jahre 1794. eingetheilt ift, folgende Tonnenzahl: a) Die zum Stift Yalburg gehöri igen drei Aemter Aalburg BIS TER. De 14,000 Hioͤrring ⸗ ⸗ ⸗ 5,000 Thiſtedt iſt holzleer. b) Zwei zu Narhuusftift: Aashuns = og ⸗ 30,000 Randers 5 ⸗ ⸗ 14,000 c) Wiburgsftift, welches nur ein Amt ausmacht 10,009 d) Drei zu Ripens Stift: i Ripen ⸗ = s 2,000 Ningkiöping = ⸗ 400 Weile ⸗ — 30,000 Den Hauptbeftand aller diefer Waldungen macht die Buche. Die Eiche koͤmmt in EM. im Ganzen nur felten vor. Die beften Wa (d ungen in Anfehung des Umfanges und Zuſammenhanges, des Bodens und auch der Dichtigkeit und Guͤte des Beſtandes, finden ſich in den Aemtern Weile, Aarhuus, Randers und Wiburg. Die größte zuſammenhaͤngende Wald maſſe enthält die Mitte des Landes, die weſtliche Hälfte des Amts Aar⸗ huus, vier Meilen von Horſens zwifchen Rye und Silfeburg, . Hier ‚findet ſich noch eine Waldſtrecke von zwei Meile im Durchfchnitt. - Alle Waldungen in Zütland find Gemeinde oder Privateigenthum; dem König gehört außer den neuen Saten auf der Heide, kein Holzgrund. \ A. Juͤtlands Oſtſeite. Verweilen wir zuerſt an der bewaldeten ſchöneren O ſt— ſeite. Hier graͤnzen von Süden nach Norden die holzreiche— ren Aemter Weile, Aarbuus, Randers und Yalburg eins an dem andern und befaffen fajt neun Zehntheile des gefamten Waldgrundes der Halbinfel, einen Flachenraum im Ganzen von 88,000 Tonnen. Im Amte Weile, dem füdlichften an der Oftfeite, find die Schönen Waldungen zwifchen Kölding und Friedericia im gedeihlichſten Wachsthum. Nach Begtrup's DVerficherung wird man kaum irgendwo beffere Hölzungen finden. Und doc) erfahren fie Feine weitere Pflege, als daß fie im Vor⸗ ſommer om Vieh verfchent bleiben, In den meiften Harden dieſes Amts findet man viel junges Holz; mehrere derfelben haben Holzkoppeln oder Waldgaͤrten von Eichen und Bu⸗ chen... Sn der Toprildharde hat faft jedes Kirchipiel, jede Dorffchaft ihr Gehoͤlz. In den nördlich von Weile, in einer Entfernung von zwei Meiten, gelegenen Hoͤlzungen wird viel Fadenholz gehauen, und über Weile ausgeſchifft. Dan rechnet, daß von hier in den letzteren ſechs Fahren drei bis viertauſend Faden Brennholz verſandt wurden. Zwölf Schiffer von Dragoe treiben den Transport. Jeder macht ſechs Reifen im Jahr von Weile nach Kopenhagen, und la⸗ det jedesmal im Durchſchnitt ſechszig Faden. "Der Hol z⸗ preis war im Sommer 1I804. im Hafen zu Weile fünf bis - zer 3 Me fechstehalb Thaler für den Faden. Der Holzeigenthimer hatte drittehalb bis drei Thaler nach Abzug der Transporikos fien. Ueber zwei Meilen von der Stadt war der Preis viel geringer. Aber diefer Bequeme Aſatz ift neuerlich zu verführes riſch geweſen und der ftarfe Holztransport nad) Weile. hat die Gegend rings umher zu flark angegriffen. : Die bewalder ten Hügel, welche ihr zum Schuß und zur Zierde gereichten, find zum Theil entbloͤßt; fie find hin und wieder nur noch mit Heide bewachfen. Man hauet nicht nur was beilreifiit, fondern alles ohne Unterfchied, ohne auch nur der jungen Buchen von Armsdicke zu fchonen. Sobald das Holz weggefchlagen ift, treibt man jung Vieh und Schafe auf das Yand. Auf manchen diefer Anhöhen, die das Heidefraut nicht ſchnell ges nug überziehen Fann, wird der Sand aufsewühle und flüche tig und die Gefahr des Sandfluges droht such den benachbar- ten Zeldern. In dem angrängenden holzreichen Amte Aarhuus find faſt alle Güter und auch die meiften Hife und Feldn rarken verfehen, und manche Tonnen von ihrem Ueberſluß abgeben. Die anfehnlichften Waldbeſitzungen haben Siit burg, Rye, die Grafſchaft Frieſenburg, die Baronie Mi ER RO iR Moesgaard, Konſtautinsburg/ Rathlousthal, Gerſtorfslund und Aakier. Yu der Gegend von Skederburg find die beſten Bauernhoͤlzungen. Diefe Gegend und die Hadsharde hat das meiſte Holzmenertich zu Markt gebracht; faſt Die Halfte ährer Hölzungen iſt weggehauen. Dennoch hat ſie nad) mehr als zum eigenen Bedarf. Andere Gegenden find awirklich zu Fark mitgenommen, wie z. B. Gyllingnaͤs and Marſelis⸗ burg. Dagegen wurden die Hoͤlzuugen der Grafſchaft Frie⸗ ſeuburg und des Stammhauſes Rathlonsthal vielleicht zu \ — 3, — ſehr geſchont. Die ſchon erwaͤhnten bedeutenden Waldungen von Silkeburg und Rye, mitten im Lande, haben zum Abe Q fag keine beanenme Rage. J Die Waldungen dieſes Amts zeichnen ſich — fhlans kes aefundes Anfehen und ſchoͤnen Anwuchs von Eis chen und Buchen aus. Mit Eichen von vorzüglicher Größe und Güte find beionders Nathlousthal, Gerfiorfdlund und Aakier verfehen. Nur von diefem letztern Gute wurden die meifien von den vorigen Eigenthümern weggehauen. Biel gutbeftendene Eihenholzungen, theild haus bar, theils im Anwuchſe hat die Grafichaft Friefenburg. In der Gegend von Skandeburg find die Buchen herrfchend, trefliche Stämme von feltener Höhe und Stärke. Merhvürs dig, wicht fowohl wegen ihrer Größe, als wegen ihs ver gefunden Befchaffenheit, find die Buchen befonders im Thiergastenbolze und im Gehölze von Steenballegaard. In Silkeburgs und den angrenzenden Waldungen gibt es viel Birken Eingehegt find noch die werigften Hölzungen diefes Amts, doch mehrere von der Weide befreit, als in den übrigen Aemtern. Die Befiger von Wilhelmsburg, Moes⸗ gaard und Raſch, auch ſchon einige andere, haben ihre Hoͤl⸗ zungen theild mit Stein, theils mit Erdwaͤllen, bepflanzt mit Hajeln und Dornen, eingefriedigt. * Der Holzpreis iſt in den letztern acht Jahren von zwei bis auf vier Thaler fuͤr den Faden im Walde und in den nahe am Strande oder an Staͤdten gelegenen Hoͤlzungen noch höher geſtiegen. In Aarhuus und Horſens gilt jetzt der Faden Brennholz ſechs bis ſieben Thaler; in Rye hingegen, vier bis fuͤnf Meilen von Horſens, dem naͤchſten Ladeplatze, u, nur anderthalb Thaler. Bon Aarhuus, Horfens und Neers— minde wird viel Brennholz ausgeſchifft. Unweit der Stadt Horſens bei dem Gute Hanſtedtgaard if Ger s dorfslued, eine von dem Befiter im Fahr 1786. angelegte und nach demfelben genannte Hölzung bemerkens⸗ werth. Im Jahr 1796. ward ſie erweitert. Sie beſteht aus Eichen und Buchen, alle, ſo wie die dazwiſchen wach— ſenden Haſeln, hier geſaͤet. Die Eichen und Buchen halten ſchon ſechs Ellen in der Höhe bei einem Umkreiſe son neun Zoll. Im Fahr 1796. wurden auch Kiefern, Tannen, Ler—⸗ chen und Weymourhskiefern die der Beſitzer von der hiriche holmer Baumſchule kommen ließ, hineingepflauzt. Diefe _ Nadelbaͤume find jetzt fchon ſechs Ellen Hoch, die Weymouths⸗ kieſern höher, und halten, gleich den Kiefern, eine Viertel— elle über der. Erde zwölf Zoll, die Lerchen eine halbe Elfe im Umkreiſe. Auf dem erweiterten Raume ſind nach und nach mehrere Holzarten, Ahorn, Pappeln u. a., einige in der Naͤhe und zum Schuß des angraͤnzenden Gartens gegen die Nord = und Meftfeite, gepflanzt. Eichen aus dem Stamnte erzogen erreichten in zehn bis zwölf Jahren achtehalb Ellen Höhe und fünfzehn Zoll im Umfreife. Die Saten kamen als le beffer fort als die Pflanzen; die Stedlinge der Silber— pappel nicht. fo gut wie andrer Pappeln; die italienifche Pappel vertraͤgt das hieſige Klima nicht. Das Amt Randers hat ebenfalls gut — Hölzungen. Die bedeutendſten find bei den Guͤtern Kalloe, Eſtrup, Loͤwenholm, Meilgaard, Roſenholm, Ruugaard, Scheel, Wosnesgaard, Hoͤgholm und Klausholm. Die Buchenhoͤlzungen bei Klausholm find die beſten in ganz Juͤtland. Die Stämme find fo ſchlank und grade * gewachſen, daß fie faſt ohne —** zu ——— inugei. In dem olichen Theile des BRD Amtes Ya — burg ſuͤdlich des Liimfiord iſt weder der Boden, noch der Beſtand im Ganzen von der Güte, wie in ‚den. vorher ge⸗ nannten Aemtern. Durch unwirthfihaftliche Behandlung haben die Waldungen fehr gelitten. Die anfehnlichften und beiten liegen unweit Rolf, aber nicht bequem zum Abſatze. Willeſtrup, Torſtedtlund und Noͤrlund, Buderupholm, Lin⸗ denburg, Wisborggard und Haunoe beſitzen die meiſten Sa zuagen. Das Stift und Amt Wiburg, — von Randers und Aalburg, hat gute Waldungen, beſonders bei Thiele, Fouſingoͤe, Lidſtrup, Sriesholt, Aunsberg, Polfirupgaard; aber mitten im Lande, von Ladepläßen entfernt, liegen ſie nicht bequem zum Abfake, Der noͤrdlichſte 7 Theil der Halbinfel, die beiden zum Stiftsamt Aalburg gehörigen Aemter jeuſeits des Lümfiord, das Amt Hioͤrrin g auf der nwoͤrdlichſten Spitze und das Amt Thifted, die nordweſtlichſte Ede, find beide fehr holz arm. Das Amt Thifted hat nur noch ein Eleines kLuſtgehoͤtz auf Morſoe; uͤbrigens iſt es gaͤnzlich entbloͤßt. Von den wenigen Holzgruͤnden des Amts Hiorriug, zuſammen etwa fünf bis fechstaufend Tonnen, gehört der größere Theil zu Dronninggaard, hiernaͤchſt zuSaͤbyegaard und Bangsboe; aber dieſe ſowohl, als die zwiſchen Hals und Fladſtrand, unfern der Oſtkuͤſte belegenen Ueberreſte ehemaliger Waldungen, ha⸗ ben ſich, bei der unverantwortlichen Mißhandlung ihrer vor⸗ maligen Beſitzer, nur kuͤmmerlich erhalten koönnen. Endlich iſt hier noch der Hoͤlzungen in den weſtlichen Aemtern Ringfiöbing md Ripen zu erwaͤhnen, die - Mm im Ganzen wenig und faft nur in ihren oͤſtlichen Gegenden hin und wieder einige Holzſtrecken befigen. Die längs der Kuͤſte jest waldloſe Weſtſeite war in aͤlteren Zeiten nicht ſo entbloͤßt. Noch iſt das Andenken des großen Skagumwal— des (Skagumſkov) übrig, der in den Kirchſpielen Darum, Vilslev und Farum eine weite Strecke deckte, die jetzt das Meer eingenommen hat, weder der großen Eichen und Eſchen⸗ wurzeln; noc) der mancherlei Waldgewächfe, Spuren ches maligen Holzbeſtandes; noch der großen Eichenftämine und Kiefernfiubben zu gedenfen, die man bis zu zwoͤlf Ellen Ties Te in den Mören antrift.- Jetzt find in beiden Aemtern zus ſammen auf einer weit ausgedehnten Strecke nur noch unges fahr viertaufend Tonnen Holzgrumd übrig. Im Amte Rings Fiöbing hat nur noch die Vradsharde Hoͤlzung, eine Forts ſetzung der vorhin erwähnten großen Waldſtrecke von Silke: burg, Ryn, Salten und Thyrſting. Einige Heine Hoͤlzun⸗ gen finden ſich noch nördlich von Holfiebroe bei den Gütern Rydhave, Wolftrup und Quifirup Im Amte Ripen find die einzigen Güter Efirupgamd und Sönderskov noch mit Waldung verfehen. Kleine Gehölze von Eichen, Eichen und Birken finden fich noch bei Varde, Nörhoim, Defe, Halterup, * Grünftrup und Kiargaard. Im ſuͤdlichſten Theile des Theile des Amts ift die noch ho lzreiche And ſt⸗ harde an der Graͤnze des oͤſtlichen Amt Weile merkwuͤrdig. Hier haben die meiften Kirchſpiele und Dorffchaften zum Theil bedeutende Holzgruͤnde. Diefe Walddörfer führen viel Brennholz nach Kolding, wohin die entlegenftien über zwei Meilen haben. Auf der ſchleswigſchen Graͤnze des ' Amts finden fich einige gute Eichen und Buchenhölzungen. Aber fie Liegen über zwei Meilen von Ripen, der nächfien Stadt. Das Holz hat daherzur Stelle Feinen Preis, Deraufe gefegte Faden wird Faum mit drittehalb Thaler bezahlt, Ueberhaupt find die Brennholzpreife in den Staͤd⸗ ten und in den Holzgegenden nad) ihrer Lage, je uachdem fie son der Küfte, von Städten-und Ladepläßen mehr oder we⸗ niger entfernt find, ſehr verfchieden. In den Städten Aar⸗ huus, Horfens und Aalburg gilt der Faden etwa fechs, in anders, Weile und Kolding nur ungefähr fünf Thaler; mitten im Lande, abgelegen von vortheilhaften Marktplaͤtzen, find Holzgegenden, wo der Faden im Walde nur zu anderte halb bis zwei Thaler anzubringen ift. | Für gute Forſtwirthſchaft ift in Zütland im Ganzen nur noch wenig gefchehen. Die Waldungen find meiftend, eingehegt und in Ruhe gelegt; doch grafet das Vieh noch faſt überall im Hole. Hin und wieder ift die Kunft durch Sat und Pflanzung der Natur zu Hälfe ges kommen; aber dergleichen Beifpiele find felten und — im Ganzen nur zu den Ausnahmen. In den holzreichen Gegenden Juͤtlands verdient noch ein bier einheimifcher nicht unwichtiger Nahrungszweig bemerkt za werden, daB Gewerbe der Holzſchuhmacher, das in den öftlichen Walddörfern eine Menge Landleute bes fchaftigt und einen bedeutenden Geldumfaß zuwege bringt. *) Veberall an diefer Oftfeite und auch mitten in Lande, wo an Buchen noch fein Mangel ift, befteht dieſer Betrieb; aber, porzüglich do im Stiftsamt Yarhund in der Waldgegend «4) Nachricht von Diefem Gewerbe giebt Profeſſor Begtrup in’ Rafn'snyt Bibliothek 1802. Heft 1. verglichen mit Lund's Nordiske Landsafeng og eandhous holdnigs he 1803. ! Jan. © u ff. zwiſchen Rye und Sitfeburg. Hier zeichnet ſich beſon— ders die Dorfſchaft Haarup im Kirchſpiel Linnage ſowohl durch die Menge der verfertigten Holzſchuhe, als durch die zierlichere Form derſelben aus. Hausbeſitzer, Hausleute und junge Kerl treiben dieſes Handwerk, die letzteren oft für Rechnung der erjteren. Ein tüchtiger Arbeiter kann dreißig big vierzig und mehrere Paar die Woche lang verfertigen. Sie werden in Reife gebunden, zehn Paar in einen Reif, auf Wagen in die Städte gebracht, und von hier durch Kaufleus te die Verfendung in die Hauptftadt und uach den übrigen Provinzen beforgt. Bauern, welche Hölzungen befigen, laſ— fen fie für ihre Rechnung verfertigen, liefern den Arbeitern dazu das Buchenholz, bezahlen das Fuder, weiches ſechs⸗ zehn Dußend halt, gewöhnlich nur mit ſechszehn Thaler und verfaufen ein folches Fuder für fechs und zwanzig bis dreißig Thaler an den Kaufmann. Der Unternehmer erhalt alſo für Holz und Fuhr, drei, vier bis fünf Meilen zum Lade: plaß, zehn bis vierzehn Thaler. Auf einem Zuder befinden fich drei Sorten von verfchiedener Größe, für Kinder bis zehn, für junge Leute bis fechgzehn Jahr und für Erwachfene. Der Arbeiter erhält nur fünf bis fechs danifche Schillinge für ein Paar; das durch den öftern Umſatz dem letzten Kaͤufer drei bis viermal ſo hoch zu ſtehen kommt. Etwa in vierzig Kirchſpielen an der Oſtſeite iſt dieſes Handwerk am meiſten im Gange; in manchen ber holgveiz dern trift man fiebzig bis achtzig Holzſchuh ma⸗— der jeder Alters von ſechszehn bis fiebenzig Sahrenan.. Im Durchſchnitt verfertigt jeder Arbeiter im Jahre ſechs Fuder. Holzeigenthuͤmer und Schuhmacher in ſolchem Kirchipiele ſetzen neum bis zehntaufend Thaler für diefe Waare um. In Kirchipielen, die weniger mit Holz verfehen. find y mögen — 80 — 5 etwa für vier bis fuͤnftauſend Thaler und in manchen, die nur acht bis zwolf Holzichuhmacher mit dem Material verſe⸗ hen koͤnnen, für acht bis zwölfhunders Thaler geliefert wer⸗ den, Nimmt man als Mittelzahl- dreißig Hötzichuhmacher in jedem der vierzig Kirchfpiele, alfo zwoͤlfhundert Arbeiter in diefer Gegend an; rechnet ferner daß zwei Drittheile ders felben verheirathet find und auf jede Familie fünf Perfonen, ſo macht dies 4400 Perfonen, die hier von diefem Gewerbe ſich naͤhren. Verfertigt ferner jeder Holzfhuhmacher jährlich für hundert Thaler Waare, fo beträgt dies eine Summa von hunz dert und zwanzigtaufend Thaler. Diefe wird durch Auffauf und Verfendung, durch Lieferuug und Wiederverkauf leicht sierfach vergrößert. Alſo naͤhrt diefe Induſtrie über viertaus fend Menſchen und veranlaßt einen jährlichen Geldumſatz von drei bis vier Tonnen Goldes. Eine Urjache mehr, warum. man die fchnelle Abnahme der Hölzungen in mancher Gegend Juͤtlands nicht mit ſo gleich⸗ gültigen Augen anfehen darf. Uebrigens hat diefe Fußbeklei— dung manche allgemeine oder oͤrtliche Vortheile, "Sie halt die Süffe warm, verwahrt fie vor Feuchtigkeit, ift haltbar und wohlfeil. Für das Paar eine Mark, macht für etwa vier Paar, die ein Erwachfener jahrlich braucht, vier Mark daͤniſch (2 Thaler) im Jahre. Nur. möchte man freilich diefen Holz fchuhen, ſtatt der ſchwerfaͤlligen Mißgeſtalt, noch aus Königs Frode Zeit, eine leichtere und hübfchere Form geben und fie dadurch auch bei Staͤdtern und feineten Leuten beliebt und Fauflich machen. . "B. Mittlere Heidefeid * Landes. Ban ganz ‚anderer Beſchaffenheit als die bisher befihrießer wien, reicher oder weniger noch bewaldeten Landftriche find diejütlandifchen Heiden. Diefe Heiden, welche, als ei— ne Zortfeßung der Lüneburger und der weiten Strecken, die ſich durch beide Herzogthümer ausdehnen, bis an den Liims fiord ſtreichen, nehmen hier, auf der nördlichen Hälfte diefer Halbinfel, eine noch) ungleich, a Breite als in den Her⸗ zogthümern ein. Bekanntlich unternahm es die Regferung vor etwa funf: zig Jahren, diefe: ungeheuren unwirthbaren Strecken durch neue Anbauer aus der Fremde urbar zu machen und naͤhrte die Hoffnung », fie auf dieſe Weiſe früher in bewohntes Land umfchaffen zu Finnen. Es wurden nach geendigtem ſieben⸗ jährigen Kriege Kolonifien aus Deutfchland, groͤßtentheils aus den fruchtbarften Gegenden, hereinigezogen, Mehrerer anderer Urfachen ‚nicht zu gedenken, ſo mußte fchon: allein wegen des Mangels an Futter und wegen des daher ruͤhren⸗ den Bieh = und Duͤngemangels diefe Kultur. unüberfteigliche Schwierigkeiten finden. . Die meiften diefer Stellen wiırden son den neuen AUnfiedlern muthlos verlaffen. Seit dem Sahı 1785. waren bie verloffenen Streden nach und nach in Befig genommen und foldje, deren Bebauer aus Armuth ſich nicht Länger halten konnten⸗ wurden ande: Fauft. Riemanns Forſtſtatiſtik. g Run fagte man den Plan, fie in Hölzungen zu vere wandeln, über deffen Yusführbarkeit freilich die Meinungen fer getheilt waren. x Im Jahre 1789. ward von der Kopenhagner Gefelle fchaft der Wilfenfchaften aus dem Fonds des Thottifchen Legats ein Preis von fechzig Thaler. auf die Beantwors tung folgender Frage ausgeſetzt: Da die Holzkultur auf den gütlandifchen Heiden das natürliepfte und beſte Mittel ‚zu feyn ſcheint, um diefe bedeutenden Landftriche bei Zeiten in Anbau zu bringen, fo fragt es ſich: Auf welche Weife ift zu verfahren, un mit dem mindeften Aufwande diefe Abficht in der Fürgeften Zeit am ficherften zu erreichen? — Der Plan, welchen die Preisbewerber vorlegen, muß ſich auf zuverlaͤſ⸗ ſige Erfahrungen gründen. Es muß zugleich von den zur Ausführung deffelben erforderlichen Koften -ein Ueberſchlag beigefügt und die ganze Abhandlung fo vollftändig ‚abgefaßt feyn, daß fie beides in öfonomifcher und in politifcher Hinz - ſicht, ſowohl für den Landwirth, als für den Staatswirth, der an das Unternehmen Hand — will, gleichſam zum Wegweiſer dienen kann. Az Errſt im Fahr 1802., vielleicht nach wiederholter -Aufs gabe, weil früher eingegangene Abhandlungen nicht befriedi⸗ gend geweſen, wurde der Schrift des Hegereiters und Lande meſſer Klaus Eduard Wiinholt der Preis zuerkannt. *) ’ Schon eif Jahre vorher (1791) war auf der ſogenann⸗ ten Ahlheide, auf einer vorher eingehegten Strede derſelben, mit Holzfaten wirklich der Anfang gemacht. Um ſich von diefen Anlagen eine ri htige Vorſtellung zu machen, muß 3 > Man lieſt dieſe Abhandlung im vierten Bande von vn ns Bibliothek. —83 - "man vorher die Beſchaffenheit diefer dem Holzbau gewidme⸗ ‘ten Heideftvecde naher Eennen, Man kann fie in Leimz, ‚Moor = und Sandheiden uuterfeheiden. Die Leimheiden beſtehen aus einer jehr merflichen Beimiſchung von Leim und Sand und find noch zum Theil mit Wacholder, Heidel- und Kronsbeeren, Hauhechel, Rosmarienweiden und dergl. überz zogen. Die Moorheiden find noch unfruchtbarer als die vorigen und Faltgründig. Die Sandheiden haben-gieich uns ter ihrer fandigen Ober fläche ven Elaren weigen feinen Sand, ‚von welchem, wenn er vom Winde aufgewählt wird, die auch in diefem mittleren Landfirich porfommenden Flugſaudſtrecken ihre Entſtehung haben. Die Wirkungen dieſes verheerenden Feindes ſind hier ſehr bedeutend. Unter andern wurde durch ſolche Verwuͤſtungen hier eine ganze Anſiedelung, die Kolos nie K ontp edahl von vierzig Höfen, vertrieben und fie zus gleich mit einem Landjtrich von ind als einer Quadratmeile verfandet. x Das Kli ima auf dieſen Heiden it viel rauher aid auf der ganzen übrigen Halbinſel. Von der Weftfee auf der Weſtſeite, auf der öftlichen vom Kattegat begranzt, ift die ganze Fläche ein Spiel ver Winde, Beſonders wird fie vom Weſtwinde oft ganze vier Wochen hindurch heimgefucht. Am Tage brennt die Sonne hier bis zum Erftiden; in der Nacht friert es ſelbſt noch im Julius und dann fegt der Weſtwiud, durch nichts gebrochen over aufgehalten, mit unbefchreiblis her Wuth durch die Ebene hin. Die Aalheide Liegt im Stift Aarhuus, im Amte Sil⸗ | keburg und der Tysgaardharde, etwa drittehalb Meilen ſuͤd⸗ weſtlich von Wiburg und gegen ſieben Meilen von Aarhuus. Sie enthaͤlt eine Strecke von etwa 30,000 Tonnen Landes and führt yon ber herrſchenden Beſchaffenheit ihres Bodens 9 — 84 — dieſen Namen. Denn hier findet ſich vorzüglich derjenige Ortſtein, welchen man in Juͤtland Ahl nennt. Er iſt ents weder braungelb oder ſchwarz von Farbe. Dieſer letztere iſt der verwitterte, wenn er zu Tage liegt. Der braune Ahl ſtreicht in den Leimheiden gewoͤhnlich eine Elle bis drei Fuß tief, an niedrigen Stellen aber viel flächer befonders in den Moorheiden. *) | — — — *) Von der Grundbefhafendeit der Heiden und den Sagen des Heidebodens bat man mehrere sum Theil von einander abweichende Befchreibungen. Befonders verdie⸗ nen diejenigen des Amtmann Selmer (in den öfonpmifcheh Annalen dritten Bandes Heft 2, ©. 124.) und ded Hegereu⸗ ter Wiinholt Cin der angeführten Preisfchrift ©. 11.) verglie hen zu werden. Dach der erſteren ift die gewöhnliche Befchafs fenheit folgende: zuerſt findet fich eine Cage Movrerde, big vier Zoll dick, in der das Heidekraut waͤchſt; unter derfelben liegt ein weißer Sand , drei big ſechszehn Zoll die, nun folgt der ſchwarze Ahl, gewöhnlich zwei Zoll dick, und Darunter der ros the Ahl. Diefer hat einen rotben Sand, mehr oder weniger nit Fleinen Steinen oder Gruus gemifcht zur Grundlage, Stel⸗ lenweife finden fich gleich unter dem rothen Ahl £leine Gteine, In dem ſchwarzen Ahl, wenn er hart ift, und gleich unter der oberften Rinde liegt, findet man nie Pflanzenwurgeln einges drungen. Man fieht, daß er das Eindringen derfelben gebins dert hat, Iſt er hingegen von lockerer Befchaffenheit, fo find wirklich Wurzein hinein, und oft bindurchgedrungen. Der ſchwarze Ahl hat viel Feuchtigkeit, und ift in der Hand wie Eis anzufühlen. Loͤſt man denfelben im Waſſer auf, fo ſchei⸗ det er fi) in einen feinen meißen Sant, der aus einander fallt, und in eine feine ſchwarze Materie, die wie Torf brennt und beim Verbrennen Flamme giebt. Hr. S, vermuthet darum, daß er vegetabilifchen Urfprungs, aus der obern Moorerde entflanden, und durch den eingedrungenen Sand nad) und nach verbärtes — 85 — Von dieſer Heideſtrecke find 12,000 Tonnen zur Holze kultur beſtimmt. Außer dieſer iſt noch eine Flugſandſtrecke von etwa einer Quadratmeile, worauf Birken und Kiefern angebaut werden ſollen. Sie liegt fünf Viertelmeilen von der Ahlheide, bei der vormaligen Kolonie Kompedahl. Weber diefe beide ift ein ah und ein —— Plantenr geſetzt. Unfaͤhr vier Meiten von Horfens werden ebenfalls acht⸗ hundert Tonnen Heideland eingenommen, wopon ein Theil im Jahre 1805. befaet ift. Die niedergelegten Höfe heigen fei. Hin und wieder findet man darin unverkennbare Spuren des Pflanzenreichs. Der rothe Ahl, der fich immer unter dem ſchwarzen findet, befteht aus einem rothen Sande von verfchie« dener Dicke, verhärtet zu einer Maffe, dunkler von Farbe als der darunter liegende Iofere Sand, in welchen der Ahl, mit Derluft feiner Farbe und Härte, übergeht. Der rothe Ahl Ändet fich nie allein, immer unmittelbar unter dem fchwargen. Bo der rothe Sand dicht unter der Moorerde liegt, oder wo kein ſchwarzer Ahl fich findet, trifft man überhaupt Feinen Ahl. So ſcheint alſo der rothe Sand die Grundmaterie zu ſeyn, und der rothe Ahlerft durch dievon dem ſchwarzen hinabdringenden Feuchtigkeit zu entſtehen. Immer iſt der ſchwarze zur Entſte⸗ hung des rothen nothwendig. Beide, der rothe und der ſchwar⸗ ze Ahl, verlieren ihren Zuſammenhang und verwittern an der Luft u. ſ.w. — Hr. Wiinholt bemerkt, daß diefer Ahl der juͤt⸗ laͤndiſchen Heiden verſchieden ſei von einer andern Art, die er in den ſchleswigholſteiniſchen Heidegruͤnden angetroffen, einer phhos⸗ xhorſauern Eifenerde in feuchten Moorſtellen, die eine für jede Begetation faſt untaugliche Maſſe ausmacht. Er wünfcht uͤbri⸗ gend, daß die verfchiedenen Arten der Ahlerde von einem kun⸗ digen Mineralogen näher unterſucht und genau beſtimmt wer⸗ den mögen. — 56 — Pelsgaard und Suͤlgaard. Hier iſt ein Foͤrſter angeſetzt. Nicht weit von hier zwiſchen dieſer Gegend und der Ahlheide wird man kuͤnftig noch 6000 Tonnen in Beſitz nehmen und anzubauen bemuͤht ſeyn. Ferner iſt weſtlich, von Weile etwa drittehalb und vier Meilen von Kolding, unweit des Guts Engelsholm, bei der Kolonie Friedrichshaab, eine Strecke von etwa 800 Tonnen, außer einer ziemlichen Flug—⸗ fandjiredfe eingenommen, und im Fahre ‚1804, hier auf etwa zwanzig bis dreißig Tonnen, die erfte Ausfat gemacht. Ein Hegerenter mit einem Ponteur hat darüber die Aufficht. Die merkwürdigfte unter diefen in Befiß genommes nen Streden ift jedoch die zuerft genannte U hiheid e, weil fie fchon Anlagen von 1791. aufzuweiſen hat. Seitdem ift jaͤhrlich mit der Kieferfat fortgefahren, und mit der im Jah⸗ ve 1805, beſaͤeten Strecde waren im Ganzen 1100 Tonnen bereits befget und im Wachsthum. Birken und andere Laube holzarten laſſen fich fehwerlich aufbringen; denn kaum rageıt fie über der Befriedigung hervor, fo ift gleich der Weſtwind gefchaftig, fie abzupugen, jo dag fie nur ſelten zu einiger Höhe gelangen, Sie fehen aus, als wenn fie mit der Gars tenfcheere befchnitten wären, Die Kiefer ift beöwegen die bier allgemeinherrſchende Holzatt, Die beiden Fahre 1803. und 1804. wurden biefen Anlas gen befonders unguͤnſtig. Von fpaten ſcharfen Fröften hats ten die jungen Triebe dermaßen gelitten, daß, befonders in den Niederungen, oft ganze Strecken fieben bis achtjähriger Kiefern ausgingen; ein Uebel, das dem Zuge der Nebel und des Schnees im Fruͤhjahre beizumeffen ift, Die Nebel hans gen fehwer und traurig über der Ebene, Im Herbfte fol es oft vor Morgens zehn Uhr nicht Tag werden. Deflo erhei⸗ ternder ift es, in diefen traurigen Wüften auf einmal einen jungen Wald empor grünen zu ſehen. Auf der Flugſandſtrecke bei Kompedahl werden auch Birken, aber Doch meiftens Kiefern erzogen. Die Fichte, welche in der Jugend einigen Schuß vor der Sonnenhiße ver— langt, hat bisher auf den Leimheiden nicht gelingen wollen. Selbſt die Eſpe weigert fich, hier zu wachſen; wenigſtens darf ſie des Weſtwindes wegen nicht uͤber der Befriedigung hervorragen. Die Vorbereitung des B Bodens geſchah ihe durch Abbrennen der Heide und Pfluͤgen im Sommer vor der Saͤat. Dos Hacken im Quadrate hat man nur bei Nachbeſ⸗ ferungen, auch auf den Abhaͤngen an einem Thale, das hin⸗ durch geht, und auf dem Flugſande, angewandt. Mit eis nem Spaden, ber zum Adftechen des Raſens geſchickt ift, wird ein vierfantiges Stuͤck losgeſchaͤlt und im Loche umge⸗ wendet; dann wird nach vierzehn T Tagen bis drei Wochen als les Wurzelwerk und Heidekraut, nachdem vorher die Erde mit der Hacke abgeſchlagen worden, an die Weſtſeite gelegt, und ſo im folgenden Fruͤhjahre beſaͤet. Dies geſchieht, um wenigſtens die gute Erde, welche ſonſt an den Heideraſen ſitzen bleibt, auf dieſe Weiſe zu benutzen. Ein fchlimmer Unfall betraf diefe Anlage am 12ten Zus ni 18006. Durch unvorfichtiges Heidebrennen gerieth bei Karup ein Theil diefer jungen Radelhoͤlzungen ſechs bis ſieben Jahre alt, in Brand und eine Flache von etwa achtzig Tonnen ward ein Raub der Flammen. - Mir dem Anbau durch die Kieferfat wird jährlich fortgefahr en; im Herbfte wird dazu gepflügt oder ges hackt und im Fruͤhjahr, wenn fi) der Boden gefeßt hat, wird gefaet. So werden im Durchfchnitt jährlich vierzig bis fechs zig Tonnen kultivirt. - Bb Auch diefe muͤhevollen Anlagen haben neuerlich an der ſchaͤdlichen Phalane, der braunſtippelichen Maiwachsmotte (Phalaena turionella L.) einen gefahrlichen Feind gefunden. Doch) war diefes Inſekt hier bei weiten nicht jo zahlreich wie es fich in den jungen Kiefernanlagen auf den Flugſandſtrecken im Amte Kronenburg auf Seeland zeigt. *) Eines ſchaͤtzbaren Reichthums ift noch zu erwähnen, desjenigen nämlich, welchen Zütland in dem großen Umfans ge feiner Zorfmoöre befigt. Die größten diefer Feurungsmagazine finden fic) in dies fen Heidegegenden, befonders in Aalburg’3 Stift, wo un= ter andern das große Wildemoor in Venſyſſel merkwürdig ift; ferner im Stift Ripen. Doc) fehlt es auch Aarhuus und den übrigen Aemtern nicht daran, Diefer Torfoorrath ift bei weiten größer, als das eigene Bedürfnig des Landes erfordert. Doch wurden die Möre bisher noch zu wenig gefchaßt, oder doch nicht fo benußt, ‚wie fie ed feyn Eönnten, wenn dereinft er= Teichterte Wafferverbindungen dem Abſatz mehr als jet zu fetten Eommen. Sn einigen Gegenden find zur Erleichte= rung der Abfuhr Kanale angefangen, oder ſchon vorhandene Gewaͤſſer fahrdar gemacht; man hat durch Zabrikeinrichtuns gen den Torf nußbarer zu machen gefucht. — So ward, defonders aufdem Gute Gudumlunmd demgroßen bisher faft werthloſen Vorrath weitläuftiger Möre eine vortheilhaftere Anwendung gefchafft. Um eine vortheilhafte Abfuhr des Torfes aus Juͤtlaund wach der Hauptſtadt zu bewerkfielligen find ſchon meh— m) f, oben ©, 24, cere Plane, entworfen. Doch war noch Feiner derſelben gluͤck⸗ lich ausgeführt und von erwünfchtem Erfolg. — Diefer zu Boftbare Transport, zumal aus den Heidegegenden nach bes quem gelegenen Landeplaͤtzen, iſt die Urſache, warum ſich die Benutzung des überflüffigen Torfes meiſtens noch auf Koh: lenbrennen, und den Verbrauch der Ziegeleien einſchraͤnkt. Die Art des Torfs iſt in Juͤtland ſehr verfchieden. Was im gemeinen Sprachgebraud) an der Weſtkante fo genannt wird, ijt die obere mit Heide und Moos bewach- fene Rinde... Diefe wird in Stüde 18 Zoll lang, 11 Zoll breit und 3308 dick abgejtochen und zum Brennen verwandt. Der tiefer, nach Abraumung einer ganzen oder halben Elle unter der obern Erdlage gegrabene eigentliche Torf, heißt bier Klyne. Diefer wird theils zum Hausgebrauch, Gar zu Ziegeleien und Kohlendrennen verwandt, Biele taufend Zuder diefes Torfes verkaufen die Heides bewohner nach den Weftinfeln Fanon, Sylt, Romoe und Föhr und nach den Marfchen, wo es faft überall an Feurung mangelt, Ein Bauernfuder von etwa 300 Soden wird am Weſtſtrande, nach der größern oder geringern Entlegenheit und Bequemlichkeit der Abfuhr, mit einem halben oder ganzen Thaler bezahlt. Vorzüglich treiben die Infulaner von Fanoe diefen Küftenhander. In den Heidemören findet man auch eine Art Torf, der von den Bauern zur Beleuchtung (Lysning) gebraucht und daher Leuchttorf Eyſeklyne) genannt wird. Man legt davon ein Stuͤck über das andere in den Schornſtein, wo er dann mit anhaltender Flamme fortbrennt. Zwei dergleichen Stuͤcke leuchten ſo hell, daß ſie einer ganzen Stube beim Spinnen und andern Haushaltuugsgeſchaͤften hinlaͤnglich Licht geben. Zu eben dieſer Abſicht dient anch das Kienholz, welches in De 90 — dieſen Torfgruͤnden gefunden wird.” Die Bauern ſpalten es in ſchmale Spaͤne und — dieſe ſtatt des See übers all im Haufe. x - ugs ‘ .# ‚ TE . DER Kohlenbrennen nimmt man nur. den beften und fejtejten Kiynetorf. Er wird getrocknet, dann in Mei⸗ ler gefeßt; doch wird nur der aͤußerſte Umkreis dieſer Meiler ordentlich aufgerichtet, der uͤbrige Torf nur mitten hinein geworfen. Zum Anzuͤnden bedient man fich des Heidetorfs, Ein folher Meiler halt acht bis zehn Kleine Zuder, | Abends nach Sonnenuntergang wird er angeftedt, brennt danı in zwei Stunden durch, worauf er mit Heide— torf gededt und mit Erde etwa einen Fuß hoch, uͤberworfen wird. So fteht der Meiler bis die Kohlen ausgelanget werz, den. Dieſe werden befonders an die Schmiede die Tonne zu 24 —32 Schill. Dan. verkauft: Der ganze, Verbrauch in den Schmieden ſchraͤnkt fich hier auf diefe Torfkehlen ein. *) Don einem Bauernfuder werden zwei Tonnen Kohlen ges, brannt, / Ungeachtet diejes großen Vorraths an Brennmitteln in den meiften Gegenden, befteht dennoch in manchen derſelben nie ſchlimme Gewohnheit, die obere Heiderinde zur Feurung abzuſchaͤlen, wodurch oft auch dieſe Pflanzenna arbe vernich⸗ tet wird und mit ihr die einzige Decke und Bindung des Erd⸗ reichs. Geſchieht dies auch nicht, fo kann man doch nach zwanzig und dreißig Jahren an dem Wuchſe des Heidekrauts *) Ueber Torfverkohlung lieft man eine Abhandlung som Hegereuter Wiinholt in Rafns Bibliothek 1799. Heft 8: “ — o — noch erkennen, wo bermals dieſes Abſchaͤlen unternommen iſt. Indeſſen iſt es oft noch der einzige Gebrauch, der von den großen Heideftreden i in ber Nähe mancher Dorfichaften gemacht wurde und der bei allem Ueberfluß an dem viel Brauch: barern Klynetosf noch bunter fortgeſetzt wird. — en C. Juͤtlands Weſtſeite. Von beiden bisher beſchriebenen Landſtrichen, der oͤſtlichen holzreichen Seite und den mittleren zu neuen Holzſaten be— flimmten Heidegegenden, mit: ihren weitläuftigen Moorgrün= den unterfcheidet fich noch der dritte, die holz und baumleere Meftfeite, derennadte, jedes Schußes beraubte Fläche den {harfen Seewinden und den Verheerungen des Sandfluges _ 6103 geftellt ift. Sandflüge, diein dem Heideftriche nur eins zeln vorkommen, wo fie entweder von der Küfte her ins Land Hineingetrieben werden, oder wo der Weftwind den nicht gez nug gebundenen Sand zum Fluge aufwühlt, nehmen hier in der Nähe des Meeres weite Streden von mehreren Quadrat: meilen ein. So findet fich eine der größten in der Weiters Harde des Amts Ripen weftlic) von Warde in den Kirdhs fpielen Aal, Oxbye, Hoe, Henne und Lönne, welche hier längs der Weftfee eine Zläche von ungefähr fieben Qua: dratmeilen bededt. Die Verheerungen des Flugfandes erregten zuerft in den Yeßteren Jahren Friederich3 IV. die Aufmerffamfeit der Hegierung. Man ward darauf bedacht, dieſem immer mehr um fi) greifenden Uebel Gränzen zu fegen. Schon war von dem Kirchfpiel Loͤnne die Halfte bedeckt, fo daß die Regie— rung ſich genöthigt fah, die Zahl der ſchatzungspflichtigen Ton⸗ nen Hartkorn von ein und funfzig auf zwei und zwanzig her⸗ unter zu ſetzen. Seitdem blieb vieles Kirchfpiel theils durch | u ln die glädliche Hemmung, theild durch die Keränderte Nichz tung des Sandfluges verſchont. Es gewann eine bedeutene de Strede des verlornen Landes wieder. Aber defto mehr wurden nun Durch eben diefe veränderte Richtung Orbye und die angranzenden Kirchfpiele bedroht. In diefen wurden dm vorigen Jahrhundert ganze Feldmarken verödet, und die Bewohner gezwungen, mit ihren Stellen ſich tiefer ins Land zurück zu ziehen. Seit fünfzig Fahren ift das Uebel weniger furchtbar, indem man jährlich die Dampfung mit Eifer forte geſetzt und die befchädigten Stellen ausgebeffert hat. Der Slugfand wählt fi) vom Meere herauf und wird von den nördlichen und weitlichen Winden ins Land herein ges trieben. Die Sande fammlen fich in immer größere Haufen und wachjen oft zu Heinen Bergen an, die man im Schles⸗ wigſchen Dünen, hier Sandflitter nennt... Der Sand iſt Auferft fein, doch fammlet fid) von: Regenwaſſer immer einige Feuchtigfeit unter der Oberfläche, fo daß doch die Sandgewächfe ſich darin nähren und wachien können. Der Helm, hier auch Klittetag genannt (arundo arenaria) der Sandhafer (Marehalm, elymas arenarius) das Riedgras (carex ärenaria) die Sandweide (Salix arenaria) und der Seedorn (hippophae rhamnoides) find die wichtigfien. Diele Pflanzen verbreiten und befeſtigen ſich mittelft ihrer Tante gen weit am fich greiferden Wurzeln und ſichern ſich dadurch gegen das Verdorren bei der Sonnenhitze. Die erfigenannte, | der Helm, wächft überallin den Dünen und Sandklittern. Er _ äft die erfie Pflanze, die im Flugſande ſich einfindet, durch⸗ ſtreicht mit ſeinen Wurzeln den Sand mehrere Ellen lang und waͤchſt, wenn er mit neuem Sandfluge uͤberdeckt wird, nur defto freudiger. Sobald die Flugſandſtrecke Bindung gewon⸗ nen hat, nimmt der Helm im Wachsthum ab, geht allmahe. —— lig ganz aus und raͤumt andern Sandgewaͤchſen ven Platz. Diefe Brlanze kann auch zum Sutter fin Schaafe, zum Brens ‚nen und zum Dachdecken dienen. In der Weſterharde ift fie die einzige die zur Daͤmpfung angewandt wird, bins 2, Die Dampfungsarbeiten gefchehen, nach folgene der Ordnung. Zwei bis-dreimal im Spatjahre, im Dftober and November, in der Jahrszeit, da der Sand mehr Feuchtig⸗ Zeit hält, muͤſſen fid) ‚die Bauern der Horde der Reihe nach ‚bei den Klitkern mit der für den Tag beſtimmten Anzahl Wa⸗ gen, und drei Mann bei jedem derſelben, einfinden, Sie muͤſſen den Helm pfluͤcken und in Bande binden; man rech⸗ net drei Traven auf ein Fuder. Solcher Fuder ſollen jaͤhr⸗ lich drei bis vierhundert von den Bauern gepfluͤckt und. gez pilanzt werben, Die entfernteren verdingen, die Arbeit den nahe wehnenden für zehn Mark Dan, am Tage. Dienächjfte wohnenden Dorfichaften haben mehrere Fuder zu liefern, übers haupt mehr Arbeit dabei zu verrichten, als die won folchen x Dörfern und Stellen, die zwei und. oft drei bis vier Meilen ‚abgelegen find. . Das Pflanzen des mitgebrachten Helms ge⸗ fegieht von Wellen her. Die öftliche Seite der Pflanzung kann man dem freiwilligen Anwuchſe überlaffen. Das Ver⸗ —9 fahren ſelbſt iſt aus des Prof. — * a dan obetſ * Preisfchrift binlanglich bekannt. DET URL 2 EB Eure ‚Die Bauern der Gegend müfen at die —— beiten als Pflichtdienſte verrichten. Dieſe Einrichtung hat nicht allgemeinen Beifall. Die Arbeit, ſagt man, iſt druͤckend fuͤr den Bauer; er thut ſie mit Unluſt, betrachtet ſie als eine außerordentliche Laſt fuͤr ſein ſchatzungs pflichtiges Land, die auf jeder Stelle fünf bis ſechs Thaler im Jahr ber traͤgt. Er muß zwei bis dreimal im Jahre einen Wagen mit drei Kerlen ſtellen. Fuͤr die abgelegen wohnenden Bauern a “wird die Arbeit vb; den größe Zeitaufwand noch Foftba= ser. Einen Tag erfordert die Hinreiſe und das Helmpfluͤcken; Seinen Tag das Pflanzen und der dritte Tag geht anf die Ruckreiſe hin. Dazu koͤmmt, daß es für die Auffeher ſchwer wird, über einen ſolchen Haufen von Menfchen Ordnung zu halten, damit fie die Arbeit befchaffen und gut machen, und nicht aus Unwiffenheit, Unvorficht und Klugdünfen mehr Schaden als Nutzen fliften. Zwecdienlicher und billiger, meint man, würde es feyn, wenn die Arbeit der Sanddaͤm⸗ pfung nicht blos den Bewohnern'der Gegend, fondern dent gefammten ſchatzungspflichtigen Lande zur Laft fiele. Dann würde die Arbeit, meint man, fchneller und beffer verrichtet, wenn fie von dazu angenommenen damit bes kannten Leuten unter Aufficht gemacht, oder nach gehöriger Eintheilung der Sandflugftreden theilweife verdungen würde, Eine Art der Dampfung, die in andern Gegenden üblid) ift, befteht in dem Auflegen von Heidetorf, Im Herbfte werden diefe Heidetorfftücke, etwa dreiviertel Ellen urchmeffer groß, von Weften her der Lange bin, Dacha formig von der Süd, und Nordfeite gegen einander geftellt. Man faet ven Samen des Sandflachs (aira canelcens), der im September eingefammlet wird, dazwifchen. Die fteilen Sandhügel werden vorher mit Spaden und Schaufeln er ebnet. —57— RR: uffi ht über diefe Arbeiten find die fogenannten Klitvögte gefeßt, welche Dafür zu forgen haben, daß Fein Vieh in die Sandfluchten komme; daß weder Wagen, noch Reitende und Fußgänger. darüber pafiren; dag Fein Sand darin gegraben werde, Sie haben auch die unmittelbare Aufz ſicht über die Arbeiten und muͤſſen den Aufjehern dabei zur Hand gehen, Dieſe Aufjeher find die Kirchſpielvoͤgte nach mwöchentlicher Abwechſelung. Ihr Beruf iſt die Klit⸗ voͤgte zu ihrer Pflicht anzuhalten, auf die gebührende Ver⸗ richtung der Arbeit, auf das richtige Anſagen und die puͤnkt⸗ Tiche Erſcheinung der Arbeiter, überhaupt auf den vorfehrifte mäßigen Gang des ganzen Gefthäftes zu fehen. ' De al Ne Sn 2 Niemanns Forſtſtatiſtit, nr & 1. Allgemeiner geographifcher Abriß. I. Holzarten. III. Waldeigenthum, Foiſtbehoͤrde — IV. Waldbetrieb. V. Mipbrauche und Maͤngel der Forſt = und- Holzwirth⸗ ſchaft. VI. Holzhandel. VII. Jagd. VIII. Ueberſicht der merkwuͤrdigeren Gegenden, Oerter und Gegenſtaͤnde der vier Stiftsaͤmter in Ruͤckſicht der Forſt⸗ wirthſchaft und des Holzgewerbes. I. Allgemeiner geogr. Abrif. Tobellariſche Weberficht des Zläheninhalts, der Volkamenge und ihrer Verhältniffe — Merfwürdigfeiten Norwegens für den Wald und Forftbeobachter — Entbiöfung der Kuͤſte — Vorrath im Innern — öfonomifcher Werth der Wälder: zur Feurung, zum Bau der Häufer, Brüden und Wege, für Fi⸗ fcherei und Bergbau, für Gewerbe und Handel — Eimatifcher Werth, Norwegens Lage, Befchaffenheit der Weftfeite, des Ans nern und der öftlichen Geite — Stammgebirge, deſſen Aefte, Nichtung, Rüden, Thäler, Ebenen — Flüffe — Luttbefchafs fenheit — urbare DHberflähe — Nahrungsbetrieb — Acker⸗ bau und Viehzucht nur Nebengewerbe, ihre natürlichen Hin« derniffe und Vortheile — unverdroffener Fleiß des norwegis fchen Aderbauers — verhältnigmäßig größerer Ertrag — Ber sölferung, im Verhältnig zum urbaren Lande nicht unbedeus tend — Kirchfpiel Lier — gefunde Befchaffenheit des Landes im Ganzen — Armuth und Elend der weftlichen Fifyergegens den — Körperbau, leichte Kleidung, Stubenhige — mwohlges nährtes, behagliches Anfehen — Koft, Wirthfchaftlichkeit und Genügfamkeit — Häufer von Holz, ihre Vorzüge, Bauart — Zugenden des Normanns, Talente, Sitten, Norwegen * 1794-1799 146 der Geburthen zu den Heirathen der Gejtorbenen ⸗ s — Noͤrdliche Breite u 57 — 71° ı2° Länge der Kuͤſte ⸗ 343 geogr. Meilen Graͤnzlinie gegen Schweden 2322 norweg. ⸗ Groͤßte Breite PR 60⸗ ⸗ kleinſte = ⸗ | gu s Flaͤcheninhalt: nach Kitchin ⸗ 5,014 geogr. Q. Meilen nach Templemann⸗ 0,242 8%. nach Buͤſching ⸗ 7,000 ⸗⸗ ⸗ nach Pontoppidan ⸗ 6,966 2 ⸗ Oeder's Berechnung im J. 1769 7,558 2 =: = Volfsmenge: 1769 nach der Zahlung, auffer dem Militär 723,141 1782 nach Crome ⸗ B 725,568 nach Haſſel ae ⸗ 902, 000 1801 nach der ueuſten Angabe ⸗ 881,912 Mittleres Verhältnis: der Gebornen zu den Lebenden ⸗ 2.2.95 der Gejtorbenen ⸗ Er I: 49 der Gebornen zu den Verftorbenen 1775-1784 141: 100 ⸗ = 1789-1794 150 : 100 — E + a0 Lebende im Jahr 1769 aufdem Lande : = 658,394 ER. Inden Staͤrten 64,747 = 2 5: = männlichen Gefchlechtd 343,062 a —— = weiblichen ⸗ ⸗ 380, 079» Eintheilung: Flaͤcheninhalt Volksmenge Stiftsaͤmter: Oeder ſPontoppidanſ 1769 Bing I) Aggerhuus vd. 5 Ehriftiania 1,798 1,360 | 315,043] 375,144 2) Ehriftianfand 698 660 113,024| 113,086 3) Bergen 669 730 130, 352 180, 352 4) Drontheim 4,385 4,216 164,722| 104,703 a) ſuͤdl. Theil 890 105,248| 105,238. b) Nordlande 2,082 53,500| 53,481 ec) Zinmarfen 1,234 5,9841 5,984 Volksmenge der größern Städter | 1769 neuere Angabe Dergen ⸗ ẽ— 13,735| 18,000 Chriſtiania > ⸗ 7,469| 10,000 Kongsberg ⸗ = 8,0861 10,000 Drontheim (mit Vorſtaͤdten nach Bing 18,000) 7,478 9,000 Sriedrichjtadt (nach) Bing i ohne Garniſon 1200) 1,375 5,000 Friedrichshald (nahBing 4- 3200) 3,843 4,000 Chriſtianſand 3,034 3,600 nac) Bing gezählt im J. 1722 -- 3,059 = = 1781 --.4,200. 1785 -- 3,700 1791 -- 3,600 v “ 1 u“ — 198 — Fir ven Wald und Forftbeobachter ift Faum ein anderes Land fo reich an den merfwürdigften Gegenftänden wie Norz wegen. Das Klima und. die ganze Naturbefchaffenheit des Landes, die Lebensart und Betriebfamkeit feiner Bewohner, der Handel und der ganze Wohlftand des Reichs machen die Waͤlder zum wichtigften Theile feiner Landes = und Gemerbs kunde. Seit Sahrhunderten wurden fie immer tiefer ins Land hineingedrangt. Freilich mußten fie der zunehmenden Bes vökerung und dem größeren Beduͤrfniß urbaren Landes Platz machen. Aber mehr als. diefe hat die unwirthichaftliche. Bes handlung der Wälder und eine zu bereitwillige Ablieferung: ihs ver Produfte an dem holzbedürftigen Ausländer den anges ftammten Reichthum vermindert und Ausrodung, über Ge⸗ bühr und Grenze, mehrere Theile des. Landes ſchon ihrer Schutzwehr, ihrer Nahrungsquellen, ihrer unerfeßlichen Auss - flattung beraubt. Die Küften waren frühe ſchon entblößt. Jetzt em⸗ pfinden nicht nur dieſe und. die vorliegenden zahlreichen JIu⸗ ſeln den Mangel; fondern auch im Lande ift das Gewerbe „ mancher Gegend fchon gehemmt. So mußte das Satzkochen, ein einträgliches Geſchaͤft in einigen Diftriften der Weſtſeite, eingeſtellt und von mehreren Eifen = und anderen Hüttenwers ken fchon der Betrieb aufgegeben werden. Doch finden fich im Innern des Landes immer noch weit . ausgedehnte, Dichte Waldftreden und der Vorrath an Bau = und Brennmitteln blieb im Ganzen noch * unerſchoͤpft. Aber es ift hohe Zeit, diefen Vorrath forgs faltiger als bisher zu Rathe zu halten und endlich auf forſt⸗ mäßigeren Betrieb und nachhaltigere Nutzung deſſelben be⸗ dacht zu ſeyn. In keinem Lande verdienen die Waldungen eine ſorgſa⸗ mere Pflege des Eigenthümers und eine angelegenere Fuͤrſor⸗ ‚ge der Staatsverwaltung. In Norwegen find fie nicht nur - die Grundlage der Produktion, der Snduftrie und der Wohl⸗ habenheit; fondern in ihnen beſitzt auch das Laud ein nimmer zu. erſetzendes Naturgefchenf feiner ra die une lichjte Bedingung feiner MWohnbarkeit. Das Klima macht das Hotgbenirfnig ET Der lange, firenge Winter fordert während wenigftens zwei Dritz theile des Jahres beftändige Feuerung. In den noͤrdlicheren Gegenden und auf der nackten Höhe des Landes werden das ganze Jahr hindurch Tag und ee die Wohnungen ger heizt. Holzverzehrend ift ferner die Bauart des Normanıei Hölzerne Haufer find die gewöhnlichen in Städten, wie auf dem Lande, und bei dem Mangel an Kalk und Steinen, oder doch ihres befchwerlichen und Foftbaren Transports, find in manchen Gegenden alle Gebaude ohne Unterſchied, felbft die meiften Kirchen, von Holz gebaut. Gleich wichtig und uns erfeßlich ift der Verbraudy zum Brüdenbaun. ‚Bei den vielen Schluchten und Klüften, den zahlreichen Bergfirömen and Flüffen, welche-befönders mitten, im Lande die Verbin: dung, felbft unter Nahewohnenden, trennen, macht das in⸗ nere Verkehr Taufende von Brüden und dielinterhaltung der⸗ felden immer neuen Holzaufwand nothwendig. Zur Anlage fohrbarer Strafen und Wege iſ das Holz meiſtens das einzigbenutzte Material. ‚ — E05 — Die Fiſcherei und der Bergbau, die beiden atte dern Hauptzweige der Gewerbfamfeit des Normanns neben der Waldnutzung, find gänzlich vom Holzoorrath abhängig. . Die Wälder jichern das Fortkommen derfelben und ihren Bes ‚fand, indem fie den erfieren Fahrzeuge und Geräthe, den ‚Gruber und Hütten Holz und Kohlen zu ihrem Bau und * triebe liefern. * Holz iſt ſonach das Hauptmaterial oder Das unerſetzli— che Huͤlfsmittel faſt jeder Art des Kunſtfleißes und des Erwerbes in Norwegen: das Hauptmaterial der mehreren Hunderte von Sägemühlen, der Pottafchefiedereien, der Theer und Pechbereitungen; das Hulfsmaterial der Schmelzwerfe und Gießereien, der Hammer und Schmies den, der Glashütten und Salzwerfe und der geſammten Ver: arbeitung der mineralifchen Produkte des Landes. Bon ſolcher Wichtigkeit find die Wälder für die ganze innere Wir thſchaft Norwegens in jeglicher Hinficht and wie fehr auch i im Vergleich mit früherer Zeit der Vorrath ‚abgenommen hat, fo befitt doch der größte Theil der Volks— menge in diefen Ueberreften auch jest noch, mittelbar oder ımmittelbar, den Hauptftamn und die ergiebigfte Quelle feis ner Arbeit und feines Unterhalts. Waldbeſitzer und Holzare beiter, Sägemüller und Holzhandler gehören immer noch zu den wohlhabendften Einwohnern und in den mei⸗ ſten Staͤdten, vorzuͤglich in den ſuͤdlich gelegenen, iſt der Holzhandel das Hauptgewerbe. Dieſer wirthſchaftliche Vortheil der norwegiſchen Wal⸗ dungen, den ſie durch ihre Produkte und als Holzmagazine dem Lande gewaͤhren, iſt keinesweges der einzige, Wenig⸗ ſtens eben ſo wichti ig, und vielleicht zu wenig beachtet iſt ihr Werth fuͤr das Klima, ‚für Das Pflanzenfeben, die ” — 100 — Fruchtbarkeit, die ganze Kulturfaͤhigkeit und ſelbſt fuͤr die Wohnbarkeit. In dieſer Hinſicht ſind die Waͤlder fuͤr Nor⸗ wegen unſchaͤtzbar und ihre Erhaltung von unbedingter Noth⸗ wendigkeit. Nur durch ihre Bewurzelung, ihre Beſchattung und ihren Schutz wird oft denjenigen Landſtrichen, die der Beackerung fahig find, ihre gewöhnlich nur flache tragbare Erdlage erhalten. Die Wälder deden die Quellen und fichern die bewohnten Thalgründe vor verheerenden —* und Lavinen vom nahen Gebirge. Norwegen erſtreckt ſich vom 57ſten Grade bis zum ziften der nördlichen Breite, vom Swineſund, der es in Süden von Schweden trennt, bis nach Wardehuus, unweit der nordöftlichen ruffifchen Granze hinauf. Die Weftfeite bildet laͤngs dem Nordmeere einen Küftenftrich) von 343 Mei⸗ Ien bis zum Eismeere. Diefe Hüfte befteht meiftens aus nackten Gebirgen, größtentheils einzeln frehenden fchroffen Felſen. Sie ift mit unzähligen tiefeinfchneidenden Buchten ausgezadt, unter denen mehrere fich zu weiten Bufen oder geräumigen Häfen formen. Eine Menge Heiner Inſeln und hervorragender Felsſpitzen, naher oder entfernter vom feften Lande, oft wieder von Sandbanfen umringt, dient diefer Küfte zur Einfaffung. Nackt und unfruchtbar erfcheinen die> fe mannichfaltig geftalteten Klippen und Felienmaffen dem Scefahrenden, oft in dicke Nebel gehüllt. Bon rauhen Sees winden unaufhaltfam beherrjcht, Eünnen fie Feinem Baume Stand und Nahrung gewähren; nußbare Kräuter gedeihen bier nicht; nur hin und wieder an niedrigen geſchuͤtzten Stels len waͤchſt Gras und Korn. Das Innere und die öftlichere Seite diejes Ge— birgslandes bietet eine mannichfaltigere und fchönere Anficht und iſt reich an majeftätifchen Wundern, Hier find. weite Bergſtrecken, ba mit dichten immergrünen Wäldern, bald "mit Sträuchern, mit — und treflichem Graph bes PIE: Das Stammgebirge des Landes, der Kidten, zieht fih vom Eismeer, zwifchen dem weftlich gelegenen Finnmar⸗ ken und dem ſchwediſchen Lappland in Oſten herab, und theilt fi dann in zwei Hauptäfte, den öftlichen und den - weftlichen. Der öftlicye Ajt bildet eine allmählich mit mehs teren Nebenaften ſich abftufende Alpenkette, die unter dem allgemeinen Namen des Sevegebirges zwifchen Schwer den und Norwegen, abwechfelnd in Höhen und Abfägen, als Graͤnzgebirge fortlauft. Der weftliche Aft wendet fich von der öftlichen Granze erft gegen das Nordmeer bis Roͤmsdal bin, und macht hier unter dem Namen Dosrefield den höchften Theil des ganzen Hauptgebirges and; dann nimmt er, in verfchiedene Seitenäfte gerheilt, feine Hauptrichtung gegen Süden, und durchfchneidet, Anfangs der Küfte naͤ⸗ her, oft nur wenige Meilen von derfelben entfernt, die füds Tichere breitere Hälfte des Reichs in zwei Theile. Die nord und weftwärtd der Gebirgsfette der Nordfee zu gelegene ſchmalere Seite, welche das füdliche Seontheim, Bergen und einen Theil von Chriftianfand enthalt, wird Nordens fietds, das Gebirge gegen Norden; die breitere, oͤſtlich zwiſchen dem Gebirge und Schweden nach dem füdlichen Graͤnzmeere hin fich neigende Seite, der andre Theil von Ehriftianfand und das ganze Chriftianiaftift, wid Güdene fields genannt. Der diefe beide Theile durchfchneidende lange Hauptjtrich des Gebirges, führt den allgemeinen Nah⸗ - men des langen Gebirges, Langfields, nnd la no bis zum ſuͤdlichſten Worgebirge hinab, — 1085 — Die ganze Bergkette ift von fehr verfchiedener Form; bier trennt fie.fich in einzeln ftehende Felfenhöhen, dort reihet fie fi) in zufammenhängende Gebirge an einander. Indem dieſe gegen Süden fich neigen, bilden fie bald flache Bergs ruͤcken, bald hohe grasreiche Bergthäler, bald engere oder weitere von Selfenhöhen keſſelfoͤrmig eingefchloffene, tiefe Thalgründe; bald fireden fie fich in Tangausgedehnte Ebenen Hin. Malerifch ſchoͤn, zahlreich bewohnt und fleißig anges baut find befonders jene Thaler. „Der Hauptweg von Ehrijtiania nad) Drontheim — erzählt Malthus,*) der felbft Norwegen bereifie — fübrt beinahe hundert achtzig englifche Meilen durch ein folches überall ſchoͤues Thal längs einem Fluſſe, deffen Ufer ich für die romantifchften in ganz Euros pa halten möchte. Im Sommer verräth in diefen freundlis chen milden Thälern nichts, daß man dem Norden fo naz be ift, Don jener Höhe Dovrefield firömen die Fluͤſſe aus, die Eürzeren, der jchmaleren Nord und Weſtſeite zu; die lanz ‚geren, oft zwiichen den Felfenfeffeln yom Schnee angewach— fen, ftürzen zwifchen den engen Deffnungen derfelben in mächtigen Wafferfällen hinab, oder ſammlen fich in gandfeen, oder ergießen fich, in zahlreiche Arme getheilt ‚ durch Thaͤ⸗ ler und über Ebenen ins füdliche Gränzmeer, Der Glom⸗ men, der auf jener Hoͤhe ſeine Quelle hat, und der Dram— men ſind wegen ihrer Breite und der Laͤnge ihres Laufs die merkwuͤrdigſten Fluͤſſe. Sehr verſchieden ſind Luſtbeſchaffenheit „Pflanzenleben, Nahrungsbetrieb und Bevoͤlkerung nach der Verſchiedenheit J ⸗ ) Ueber Volksvermehrung 1. ©, 220, des Himmelsſtrichs, der Lage und der Veftandtheile des Grundes und Bodens. Strenge und Anßerft ſcharf ift die Luft in ven hoben nördlichfien Gebirgen. Diefe, von ewigem Schnee gededt, oder doch nackte — — y — meiſtens jeden Anbau. In dem weniger nördlichen Hinunelafteich an der Weſt⸗ feite mildert die Seeluft, von der öftlichen Bergkette zurüciges halten, die Temperatur. Hier, in diefem mittleren Theile ift oft das Wetter noch gelinde, wenn die Küften des nördlichten Deutſchlands ſchon mit Eis belegt find. Im untern Theile, zumal an ver Südküfte und in den oͤſtlichen Thälern und Ebenen, befonders da, wo fchügene de Berge den Nordwind abhalten, ift das freundlichſte Kli⸗ ma, ein heiterer Himmel, friſche reine Kaͤlte im Winter und im Sommer in den tieferen Thaͤlern oft ein Grad der Hitze, welcher den Gang der Vegetation uͤberraſchend beſchleunigt. Die urbare Oberflaͤche macht verhaͤltnißmaͤßig nur einen Heinen Theil des Landes aus; der ungleich größere ift für Feine Kultur geeignet. Darum find Fifcherei, Berge bau und Holzwirthichaft die Hauptzweige des Nahrungs betriebes. Die erjte, die Fiſcherei, ift es längs der Meftküfte, zwifchen den Scheeren und Klippen, auf den Inſeln und Sandbanken. Zum Berg und Hüttenbau bieten die erzreichen Gruben im Schooße der Fahlen Gebirge Gelegenheit und die bewaldeten Rücken und Rander der Hoͤ⸗ ben find die natürliche Heimat der Holzwirthſchaft. Ackerbau und Viehzucht Fönnen bei diefer Geitenheit fruchtbarer Erdftriche und bei den maucherlei Widerwärs tigfeiten, mit welchen das Leben Eultivirter Pflanzen zu kaͤmpfen hat, nur Nebengewerbe feyn. Nur innerhaib der } fr ’ — 110 — geſchuͤtzten Berghoͤhen, in den tieferen, ausgedehnteren Thal⸗ | gründen und aufden füdlicheren Ebenen darf der fleigige Lande mann einer lohnenden Aernte entgegen fehen. In ſolchen Ges genden wird in Norwegen unter einem nördlichern Grade als ir⸗ gendwo Getreide gebaut. Aber manchmal vereitelt auch hier die voreilige Kalte oder der plößliche Wechfel der. Temperatur die Hoffnung. Drei fchlimme Naͤchte im Auguft — man nennt fie darunı die eifernen — find der Feldfrucht befonders ver: derblich. Bei diefen großen Hinderniffen, felbft unter dent gemaßigteren Himmelsftrih, Fonnte nur die Erfahrung . mancher Vortheile, womit die Natur doch auch hier das Gedeihen wieder begünftigt, die Betriebſamkeit aufrichten. ‚Solche Vortheile des norwegifchen Klima's find befonders während der firengen Winterfalte die Schneedede, welche das tiefe Erftarren des Erdreichs verhütet; und im Sommer die Seltenheit verderblicher Nachtkälte und die nun ununters brochene Fortdaner der fpat eintretenden Wärme. In einer Sommernacht macht die Vegetation hier merklichere Forte fchritte als in gemäßigteren Gegenden oft in vierzehn Tagen. ‚Aber. vielleicht eben fo viel wirkt der unverdroffene Fleiß, der oft nackte Felfenftüde mit Erde belegt und der kleinen tragbaren Fläche jeden Nußen abzugewinnen bemüht - iſt. Die Gegend um die Bergftadt Kongsberg ift z.B. kahl und unfruchtbar; die Anhöhen find nackte Zelfen; die Thaͤ⸗ ler beftehen aus aufgeworfenem Slußfande. Doch hat der ämfige Fleiß gewußt, die Gegend urbar zu machen und fie in tragbare Gelder zu verwandeln. „Ich fah, ſchreibt Fab⸗ ricius, wie die Einwohner die Fahlen nadten mit herges brachrem Leimen bededten, um ein fruchtbares Plaͤtzchen fich zu fchaffen, wo die Natur Feine Fruchtbarkeit beftimmt zu u III — haben ſchien.“ Gewig — fo urtheilte Deder *) — wird die Landwirthfchaft in Norwegen mit mehr Defonomie und Fleiß getrieben, als in Daͤnnemark und den Fürftenthüs mern und, urbar.Land gegen urbar Land gerechnet, werden in Norwegen die überall zerfireuten wenig zufammenhängens den kleinen Flecken Ackerland und Wiefenland gegen die weit gedehnten Fluren in Dänemark und den Herzogthimern zur einem verhaͤltnißmaͤßig größern Ertrage genuͤtzt. Die Natur des Landes macht an und für fich eine irgend beträchtliche Bolfsmenge unmöglich. Aber fo Klein auch die wirkliche Volkszahl von 900,000 Menfchen auf dem wei⸗ ten Raum von beinahe 7000 Quadratmeilen erfcheint, fo ift doch die Bevölferung, mit dem Eleinen bewohnbaren Theile des Landes verglichen, Teinesmweges fo unbedeutend, Man muß, wieDeder erinnert, fo bergigte ander gefehen ha— ben, um fi) von diefem Verhältniß eine richtige Vorftellung zu machen. Nach feinem Urtheile ift Norwegen, urbar Land gegen urbar Land gerechnet, ftärfer bewohnt als Dänne: mark. Er führt die Thalfirede des Kirchfpield Lier zum - Beiſpiele an, auf deren Fleinen Fläche die Quadratmeile bei: nahe 3000 Menfchen enthält, Für die gefunde Befchaffenheit des bewohnten Norwegens zeugt das gewöhnlich hohe Alter der Einwohner, die Seltenheit der Epidemien und die aͤußerſt geringe SterblichFeit, die geringer iſt als in den meiften andern europaifchen Rändern, Ihr mittleres Verhaͤltniß zur ganzen Volksmenge iſt wie 1 zu 48 bis 49. Bedenkon ©, 97, — 112 — Auffallend größer ift die Sterblichfeit in Schweden, uns geachtet die Beichaffenheit des Landes hier der Gefundheit günftiger fcheint und das Verhaͤltniß der Städter zu. dei Sandbewohnern in Norwegen groͤßer ift, auch in Schweden ‚eine ungleich größere Menfchenzahl mit dem Ackerbau fich bes ſchaͤftigt. *) Nur an der Weftküfte Norwegens, in den Fi« fibergegenden, wo die Menfchen nur von Sifchen und ih⸗ vem Abfall, ohne Brod. und irgend ein die Säfte verbefferns des Nahrungsmittel, in Armuth, Unreinlichkeit nnd Elend Ieben, find die Seuchen, Spedalskhed und Radeſyge zu Haufe, **) Der Normanır ift in der Regel von wohlgebautem ſtarken Körper. Er trägt das Haar lang herunterhängend, ohne Band und Loden. Seine Kleidung it eine Furze meiſtens lederne Jade. Viele Landleute tragen Kamaſchen, gewoͤhn⸗ lich blau, woruͤber ein rothes Strumpfband gebunden it, das nicht übel fteht. Die Bäuerinnen find gemeiniglich ges fund, nicht haͤßlich, aber dick und fchwerfällig. Man fieht manche, die ſchon im Alter von fechszehn Jahren wegen ihrer Dice und fchwerfälligen Geſtalt viel alter zu feyn fcheinen. Ihre Jacken find ebenfalls oft von Leder, fo wie der Nand der gewöhnlich fehr kurzen Roͤcke. Der Kopf ift mit einem Tuche, meiftens von Seide, bedeckt. Die Kleidung, beider Gefchlechter ift fir diefes rauhe Klima fehr leicht. Es iſt unbegreiflich wie diefe Menfchen, in einer folchen Kleidung, - die firengfte Kälte aushalten Finnen. "Man fieht die Bauer 7) *) Bergl. Malthus 1. S. a18. und 211. f. — Er nimmt das son Wargentin bemerkte Verhältnig z5u3sgan "") de Song i1. ©, 292 ff. * ——— 13 — mit offenem Buſen, an deren Haren Eiszapfen uͤber die Bruſt haͤngen, in die Stadt kommen. Und dieſe Abhaͤrtung gegen die Kaͤlte iſt deſto auffallender im Vergleich mit der uͤbermaͤßigen Hitze in ihren Wohnungen, in die F den ganzen Wiuter hindurch keine friſche Luft koͤmmt. Man. will Beiſpiele haben, daß der Reaumurſche Waͤrmemeſſer in der eingeheizten Bauernſtube auf zwanzig Grad Waͤrme zeige - te, während er in der freien Luft auf zwanzig Grad Kälte. fand. Und folchem MWechfel von vierzig Graden ſetzen fich dieſe Menfchen aus, ohne fich wärmer zu Fleiden, und, wie es fcheint,, ohne Davon Nachtheit fuͤr ihre Geſundheit zu er⸗ fahren. *) . Malthnus, der Das. im — 1799. ber eifete, ſchreibt: Die Norweger fehienen mir wohl genährt und bes haglich, während ihre Nachbaren in Schweden verhungers ten; ja es war mir auffallend, daß die Söhne der Bauern und der Käthner größer und fetter waren und befiere Waden hatten, als ſolche Kinder in England. Die Koſt ift im Ganzen einfach und oft i in manchen Gegenden Farglic) zugemefjen. Der Kornmangel ift in den ‚Monaten kurz vor der Aerndte meiftens am fühlbarften,. Für ‚den Winter hat auch der Fleine Landmann gewöhnlich einigen Vorrath von Kaͤſe, Butter, gefalzenem Fleiſch, Sped und. Fiſchen, und gegen die Nerndte hilft er fich mit der Milch feiner Kühe, deren auch der Kathner zwei bis drei, oft fünf : oder fechs. bat. Wirthſchaftlichkeit und Genügs. fomkeit find die wirkjameren Mittel gegen die Nothwenz digkeit des Rindenbrods und gegen Mangel, dem die öffent lichen Magazine nicht — genug abwehren. — —— — ®) de — 11. S. 288. f. = Niemanns Forſtſtatiſtif, H , — 114 — Die Haufer find faft alle von Holz. Man findet diee fe eben fo dauerhaft, als von Steinen gebaute, und fie-find warmer, weil dad Holz die Feuchtigkeit nicht fo Leicht wie Kalk und Steine annimmt; fie verdienen alfo ſchon darum in einem fo Falten Lande den Vorzug. Die hölzernen Wände dieſer Haͤuſer beftehen aus. runden, über einander liegenden Balken, die ohne Nagel dicht zufammengefügt und feft: ges macht find. Zwifchenraume werden mit Moos ausgefült und belegt, und dann, in der Schifferfprache zu reden, kal⸗ fatert. Nun bekleidet man alles vom innen und von außen mit Brettern, und dadurch gewinnt eine ſolche Wand eine - Seftigkeit und Dichtigkeit die durchaus Feine Kalte eindringen läßt. Macht man dem Normann wegen der Seuersgefahr Einwendungen, fo vermweifet er auf Kopenhagen, das, gang von Steinen gebaut, wiederholt fo ſchreckliche Feuersbränfte erfahren hat, von denen man in den hölzernen Städten Nors wegens fich Feiner ähnlichen Beifpiele erinnert. Bei den hölzernen Haufern fühlt man hier aud) den Schaden nicht fo fehr, wenn eins oder ein Paar mehr abbrennen. Holz, meint man, hat das Land im Weberfluß; aber Kalk und Steine müffer weit her geholt werden und würden dad Bauen fehr koſtbar machen. Noch ein Umftand endlich, der in füde licheren Ländern in Betracht fommen- könnte, der naͤmlich, daß der Einbruch in ein hölzernes Haus Leichter ift, erregt hier Feine Beſorgniß. Einbrüche gehören hier unter die felz tenften Vorfälle. : Diebftähle ſcheut man fo wenig, daß manche Haufer gar Feine Senfterladen haben, manche gar nicht gefchloffen werden und man darin unbeforgt bei offes nen Thuͤren fchlaft. Ehrlichkeit ift eine der, herrfchenden: Tugenden feiner Vorfahren, die den Normann noch. nicht verlafjen haben. De Zong erzahlt davon mehrere überzeus — 115 — ‚gende Beifpiele,) welche er bei feinem Aufenthalte erlebte und die in den ſogenannten Eultivirten Ländern des füdlicheren | TURN ya zu den ern mn Deder, der die ee Bar feinen 5 Wan⸗ derungen vielleicht naͤher als irgend ein Reiſender kennen lernte und ſich mit Anhaͤnglichkeit ſeines dortigen Aufenthalts erinnerte, rühmt beſonders ihre Beſcheidenheit und Gutmuͤ⸗ thigkeit, mit einem reinen und richtigem Verſtande verbun— den. Auch Talente mancher Art findet man unter ihnen. Der Normann webt ſeine Leinewand, braut fein Bier, brennt feinen Brantewein und verfertigt die meiften Stuͤcke feines Hausgeraͤthes, Schranke, Tifche, Stühle und das nicht oh: ne — — 2 Dem jungen Forſtmann, von unserborbener Art und Eitte, den Luft und Liebe für den Wald und Wißbegterde in jene Gebirgöforfte rufen, muͤſſe das ſchoͤne einftimmige Zeuge niß der Einfalt, Ehrlichkeit und Treue, die dort ihre Heiz mat behielten, ein noch ftarkerer Antrieb feynr, feinen Reis ſeplan nicht aufzugeben. Hier findeter noch die ungeſchwaͤch⸗ te Gefundheit, die Geitügfamfeit, die das Leben im Walde genießbar macht, hier die reine Sitte, die es wuͤrzet. Durch fo manche Züge von Liebenswürdigfeit, die de Song während feines Aufenthalts in diefem Lande erfahren, gerührt, trennte er fich von deffen Küfte mit folgendem’ Aus—⸗ ruf: Glückliche Norweger! Durch Klippen und Felfen, und faft unzugängliche Berge von andern Voͤlkern getrennt, find die Untugenden und Thorheiten der neuern Zeiten noch nicht alle bis zu euch gedrungen. Ihr erhieltet noch eure patriarz H 2 — 116 — chaliſchen Sitten! Einfach, freundlich, gefaͤllig, ehrlich, gaſtfrei, treu der Obrigkeit, verſtaͤndig und maͤßig, genießt ihr die natuͤrlichen Folgen ſolcher Tugenden, Geſundheit, Staͤrke des Leibes und Heiterkeit des Gemuͤths! 11. Holzarten in Norwegen. ® Hauptsekand — Fore, drei Abarten — Fichte — Verwechſe⸗ lung diefer Nadelbäume — Riedenbrod von der Fore — Lers en fremd — Wacholder, auch. baumartig — Taxbaum — Laubholz — Eichen und Buchen nur im Süden, diefe befons ders felten — Ulme, ihre Rinde zum Brod — Birke, deren weite Verbreitung und mannichfaltige Nutzung — Waldbirke — Eller, weiße und ſchwarze — Lenne — Traubenkirſchen⸗ baum gefchänt — Vogelheerbaum. — Nadelhol z macht den Hauptbeſtand der Norwegiſchen Waldungen. Die beiden Hauptarten deſſelben ſind die Fore, ‚oder Fure, und die Fichte. Die Fore (Pinus ſilveſtris Fyr oder Furu in Nor wegen, unfere Kiefer) ift die herrfchende Holzart, die auch in - der Güte und der mannicpfaltigeren Nubbarkeit ihres Holzes ‚den Vorzug behauptet. Sie giebt das meifte und befte Baus holz, an Bohlen und Brettern, Sparten und Latten, auch Maften und Stabholz; son ihr werden die fchäßbarften Waldprodukte, Theer, Pech, und Kienrus gewonnen, Buil unterfcheidet drei Abarten, deren Verſchiedenheit doch nur Wirkung des Bodens und Standorts iſt; die Toll⸗ fure oder Moorfore waͤchſt in Mören und feuchten Grün: 215 = 7 rue den, und ——— ſchlechtes Hehn die zweite Linfuru waͤchſt im Sande und giebt ein gutes Bauholz; die dritte Malmfuru, die auf Bergen, auf fteinig fandi= gem Grunde wachft, giebt das befte Holz zu jeder Anwens _ dung beim Land = und im Waſſerbau. ’ E Die Fichte (P. abies L., Gran in Screen, die deutfche Harz oder Pechfichte ‚ Rothtaune, P. picea des du Roi) ift der Wichtigkeit nach die zweite Holzart, und naͤchſt der Fore das allgemeinſte Waldgewaͤchs. Auch ſie giebt mancherlei Bauholz, Balken, Dielen, Latten; doch von minderem Werth und Preiſe als die Fore. Beſonders wich⸗ tig iſt ihre Nutzung zu Maſten. Unter, den, Mafdproduften, | die, von ihr gewonnen werden, find Kohlen die vornehmften. N Diefe beiden Hauptbaume ber ſtaudinaviſchen Waͤlder werden in deutſchen Nachrichten und deutſchen Ueberfegungen einheimifcher Befchreibungen häufig verwechſ elt. Unbe— ſtimmt nennt man die eine wie die andere bald Fichte bald Tanne.*) * 9 9 So wird z. 8. in der dentfchen Ueberſetzung von Vontoppis dans Naturhifforie Norwegens die Fore immer Tannen z bder Fuhrenbaum, die Fichte Fichtendaum genannt. Denfelden Unterfchied in der Benennung beobachtet die Ucberfekung von Thaarups Statiftif. Hingegen in den Nachrichten von Nors wegen, welche im erſten Bande der Materialien zur daͤniſchen Statiſtik enthalten ſind, wird der Name Fichte immer vor der Fore gebraucht, die eigentliche Fichte hingegen die Tanne ges nannt. Eben fp werden auch in der Ueberſetzung von Linne's Naturkunſt und Oekonomiehiſtorie ſchwed. Provinzen dieſe Na⸗ men gebraucht, Di Roi führt unter den Namen der Fichte (P. abies L. Gran) von ihm bekanntlich richtiger P. picea ges nannt, auch die Namen Graͤnholz, normegifche Tanne, an. Dieſe Namenserwechfelung gab zu manchen Irthuͤmern Anlaß. ©. 3. B. dient zu dem befaunten Nindenbrod in Norwegen und Schweden nicht die Rinde der eigentlichen ‚Fichte (Gran) wie felbft du Roi irrig angiebt, fondern die Forenrinde. Bull, der als Normann beffer unterrichter feyn muß, fagt ©. 77. ausdrücklich: was die Fichtenrinde (Granbarken) betrifft, fo ift es unrichtig was manche Schrift: ſteller melden, daß ſie in Norwegen zum Brode gebraucht werde; ſehr verſchieden iſt die Foren = und die Fichtenrinde (Fyr og Granbark). Und ©. 71. bemerkt er von der Fore: ihre Rinde dient in mißlichen Jahren auch zum Brod. — Man wählt dazu die innere fügliche Rinde junger Bäume, nachdem vorher die äußeren härteren Theile abgefchält find. Eie wird dann getrocd'net und gemahlen. — Kerner iſt es nicht die Fichte fondern die Fore, die man an der weftlichen Küfte auf Sandftrihen, in fumpfigen und leimigen Gruͤn⸗ den frei und licht ftehend, der Sonne blos geftelit, antrifft. Nur in fteinigen Gründen gedeihet die Fichte, vorzüglich an der Winterfeite der Berge und im vicht gefchloffenen Stande. Diefer nur ſchuͤtzt fie bei ihrer flachftreichenden Wurzel gegen MWindfturz, wenn hingegen die Fore, aud) in offnerem und Tichterem Stande, durch ihre Pfahlwurzel mehr geſchuͤtzt wird. Der Lerhenbaum ift fremd ;. von Langen brachte die erften nach Norwegen. Der Wacholder (Eene, Eenebarträ) kommt nicht blos als Strauch, auch baumartig gewachfen, zu einer Hoͤ⸗ be von fechs und fieben Ellen, vor. Pontoppidan erzählt von Pfeilern von Wacholder in der Kirche zu Trovar in den Nordlanden, die achtzehn Ellen hoch feyn follen. Stämme son folcher Dicke, daß fie in ſchmale Bretter gefchnitten wer⸗ ven Tonnen, find, nach feiner Berficherung y nicht felten. Die gewöhnlichere Anwendung ift zu ftarfen Zaunſtangen. Die Beeren werden zur Brauerei und zum Branteweinbrens nen genußt, Zu der letzteren Verwendung wurden fie fonft auch häufig nach Holland verführt. Der Tarbaum (Barlind) ſoll häufig in Foren und Fichtenwaͤldern, doch felten von — Staͤrke m fommen, | Laubholz finder fich faft nur im ſuͤdlichen Eu außer der Birke, die in Norwegen ‚ wie im übrigen Norden, auch in den nördlichften rauhen Gegenden zu Haufe iſt. Eie chen und Buchen zeigen fich öfterer, je mehr man ſich dem ebenen Lande nahert,, fo wie Fichten = und —— hier ſich verlieren. Die Eiche (Eeg) verfehininbet * beinfetben Gras de nördlicher Breite, wie in Schweden, Pontoppidan schreibe, daß fonft im Stift Bergen Ueberfluß an Eichen ges weſen ſei. Setzt fieht man fie nur in den Grafichaften Laurs wig und Jarlöberg und im Stiftamt Ehriftianfand. Zu Pou⸗ toppidans Zeit waren befonders im Lehn Nedenäs noch ans. fehntiche Eichenwaͤlder. Nach Arendal und Chriftianfand ward daraus Schiffbauholz in großer Menge geliefert; auch gingen jährlich einige Ladungen nach Holland. Seltener noch als die Eiche iſt Die zärtlichere Buche (Big). Im nördlicheren Theile koͤmmt fie eben fo wenig, als in Schweden über Oft = und Weſtgothland hinauf, fort. Außer den fuͤdlichen Gegenden um Arendal im Ehriftianfands ſtiſt und in den Grafſchaften fieht man fie faſt gar nicht, Su der Grafſchaft Laurwig foll noch ein Buchenwald ſeyn. Die Ulme Alm, Elmetraͤ) fieht man hin’ ımd wies der von ziemlicher Höhe, Sie dient fat nur zu Nutzholz fir in ———— Tiſchler und andere Hotjarbeiter, Ihr Laub wird, zumal beim Futtermangel, fehr geſchaͤtzt. Auch ihre Rinde mifcht man in theuren Sahren getrocknet und gemahlen unters Mehl. Bull fagt, fie fei ſuͤßer und Khmadhafter, aber nicht fo nahr⸗ haft wie die Forenrinde. Harz Die Birke (Bierf, Bird), unter alfen Laubhotzarten am gemeinſten und am weiteſten, auch im noͤrdlichen Theile bis nach Finmarken verbreitet, nimmt hin und wieder, wo die Nadelwaldungen zu ſtark verhauen ſind, leicht ihre Stel⸗ le ein. Sie giebt das gewoͤhnliche Brennholz, iſt zu Kohlen und Aſche von vorzuͤglicher Brauchbarkeit und dient auch zu mancher Nebennutzung. Sehr geſchaͤtzt iſt die aͤußere weiße Rinde (Näver). Sie wird zur Bedachung der Haͤuſer uͤber Bretter gelegt, die man dann mit Raſen bedeckt. Sie dient zum Einfaffen der Pfaͤhle; man verfertigt daraus Schuhe und Abfäge, und mancherlei Schachteln; auch wird ein gu⸗ tes Oel daraus bereitet. “Der inneren braunen Rinde bedient man ſich in der Gärberei; die Reifer werden zu Koͤrben und nebſt dent Laube zur Fütterung genußt. Der Birkenfaft, den man im Frühjahr aus den Stämmen zapft, ift fehr beliebt. In den Köchern von abgebrochenen Zweigen und in alten Stämmen erzeugt fich der Zunder, auch zuweilen ein weißer Schwamm, deffen man fich ftatt des Korkes bedient. Die Waldbirke, welche Pontoppidan und Bull als _ eine eigene Art anführen, fol ſich Durch ihr gendertes und ges waffertes Holz, als ein bleibendes Merkmal, auszeichnen, Diefer Eigenfchaft wegen wird fie von Kunftarbeitern vorzuͤg⸗ lich gefuche. Am häufigften trifft man hei in — ——— len und Oſterdalen. Unter die nuͤtzlichſten Laubholzarten gehoͤrt in Norwegen die Eller (Alder, Ohr, Elle). Die weiße finder ſich übers = 113 — al, im feuchten und auch im Sandboden. Gie äberzieht die großen Sandjtriche, waͤchſt ſchnell and bildet einen hohen und fchlanfen Stamm. ‚Die rothe oder ſchwarze Eller iſt bei rechter Behandlung von aͤhnlichem Wuchſe. Ch Noch verdient die Lenne (Xön, Acer: platanoides) wegen ihrer Ausdauer und wegen der fejten Haltung ihrer ftarken und tief eindringenden Wurzeln angeführt zu werden. Doc kommt fie faft nur in den füdlichen Gegenden vor. Der gemeine Ahorn (A, pſeudo platanus) ijt, nad) Bulls Mei⸗ nung, in Norwegen nicht zu Hauſe. Von den uͤbrigen deutſchen Laubholzarten findet man hin und wieder einzeln und unter andere gemiſcht, die Eſche, beſonders in den waͤrmeren Thaͤlern und Ebenen; doch waͤchſt fie auch auf Felſen, mit ihren Wurzeln in den Riten derfel ben befeftigt, hoch und anfehulih, wie z. B. auf der Inſel Vidoe in Drontheims Stift; *) ferner die Heinbuche im ſuͤd⸗ lichen Theile, die Linde, einige Pappel und Weidenarten. Der Traubenfirfhenbaum (Heeg, Prunus padus) wird als eine Zierde der Wälder gefchäßt und aus den VBees ten deffelben ein wohljchmedendes in Norwegen ſehr beliebs tes Geträn bereitet, Laub und Rinde werden für ein kraͤf⸗ tiges und nahrhaftes Zutter gehalten, Der Hegg, fagt das nordifhe Sprichwort, bringt Mark in die Knochen. Als Futter wird auch, das Laub der Quitiche oder des Vogels beerbaums (Rogn, Rönneträ, Sorbus aucuparia) gleich dem der Ulme gefchäßt, Bon Strauhhölzern trifft man Hafeln an ber Küfte in Romsdalen, in Sundmoer ynd befonders häufig in manchen Gegenden um Bergen, wo auf den nadten Klips — *) Materialien 1. S. 226. a eg yon, — heftigen Seewinden kein anderer Baum fortkommt. Hier giebt dieſer Strauch faſt das einzige Brenn⸗ holz. In Eikisdal, im Stift Drontheim, in der Vogtei Roms—⸗ dal find Die Haſelſtauden fo zahlreich, und die Nuͤſſe in fols der Menge, daß man damit die Schweine mäftet und daher das hiefige Sped feiner Schmadhaftigfeit wegen befonder3 geſchät 3t iſt. Seltner iſt der Slieder (Hy). Doch wacht er in Sundmoer win. Der Schlehdorn (Slaan) kommt bei Chriſtiania vor. Der Spillbaum BE ift nicht felten, - 114 — IM. Waldeigenthum, Forſtbehoͤr⸗ de, Sorfigefese. Geringer Umfang der Eöniglichen, meiftens Privatwälder — Gemeinbeiten, Grand — Vorſchrift wegen Veräußerung der Wälder — Verhältniß der Regierung sum größten Theil ders ſelben — Zorftorganifation, ihre wichtigfte Epoche — die Brüder son Lange, Forſtkommiſſion, Generalforkamt — neues Generale : forſtamt — Aufficht der Stiftsamtınänner und Amtmänner — die Rentefammer, als höchfte Behörde — Forfibediente — Forſt⸗ gefege, ältere, ihre fünf Hauptgegenftände: Waldfeuer und Braatebrennen; Fälung und deren Einfchränkung in Anfes . bung der Maften und Balken; Gägemühlen, Einſchraͤnkung ihres Beſitzers, der Quantität, des Ankaufs und Verkaufs des Saͤgeholzes; Floßweſen, Lenzen; Holshandel, deſſen Eine ſchraͤnkungen — Vererdnung v. 22. April 1795., Aufhebung der meiften fruͤhern Einfchränkungen durch diefelbe, ihre ein« seinen Beſtimmungen. Die MWaldungen find in Norwegen größtentheils Privat: eigenthum. Dem König gehören nur die wenigen Walde ſtrecken im Bezirk einiger Bergwerke, befonders um Kongs⸗ berg. Neuerlich find noch durch den Ankauf der Graffchaft Laurwig Yölzungen an den König gekommen. * — 15 — Die meiſten Privathoͤlzungen find Gemeinheiten. Sechs, acht und mehr Bauern machen eine ſolche Gemeinheit, ein ſogenanntes Graͤnd, aus und hauen darin jeder nach Gutduͤnken, ohne Maas und Schonung. Dieſe Verfaſſung iſt fo wenig für die Erhaltung der Wälder, als für das eiges ne Intereſſe der Theilhaber vortheilhaft. Won der nach dem nordifchen Gefeße zufäffigen Theilung wird nur felten Ge= brauch gemacht. Manche große Strecken Waldes find durch Kauf i in den Beſitz und das ausſchließende Eigenthum ver⸗ moͤgender Holzhaͤndler gekommen. Doch iſt den Bauern, welche ſolche Waldungen veraͤußern, geſetzlich zur Pflicht gemacht, daß ſie ſich das Weiderecht und eine hinlaͤngliche Quantitaͤt Holz fuͤr ihren eigenen Bedarf ausbedingen. Auch ſoll kein Kaͤthner ein Stuͤckland einhegen und beackern duͤrfen, bevor nicht gerichtlich ausgemacht worden, daß es zum Holz⸗ wuchs untauglich iſt. “¶ Das Verhaͤltniß der Regierung zu dem größten Theit der norwegifchen Waldungen iſt alſo das der Oberaufficht und des Schußes; Erhaltung eines dem Beduͤrfniß ange: meffenen Walobeftandes, Bewahrung deffelben vor Verwuͤ⸗ fung, Beeinträchtigung und gemeinen Schaden ift der In— halt der Forſtgeſetze. Regeln für den vortheilhafteften Bes trieb der vorhandenen und für den Anbau neuer Waͤlder fin⸗ den ſich in den norwegiſchen Forſtordnungen nicht; ſie ſind meiſtens Polizeigeſetze. Die Beamten find Handhaber dies fer Gefeße zum Schuße des Waldeigenthums und zur Sten⸗ rung von Frevel und DARIN. | *) Malthus über Volksvermehrung L S. arsı = 126 — In dieſem eingeſchraͤnkteren Sinne betrachten wir die wirkliche Organiſation der Forſtbehoͤrde und ihres untergeord⸗ neten Perſonals und den Inhalt der geltenden Forſtgeſetze. Die wichtigſte Epoche in der Geſchichte der nore wegiſchen Forſtorganiſation macht die Anſtellung der beiden im Jahr 1737. aus Deutfchland berufenen Forſt⸗ männer von Lange. Vorher war ſchon zweimal eine Sage— and Forſtkommiſſion errichtet; die erfie 1725. durch dem Statthalter Wibe, die andere im Jahr 1732., unfer dem Statthalter Grafen Ranzau. Beide waren von kurzen Ber fiande und, wie es ſcheiut, von geringem Erfolge geweſen. Im Zahr 1735. dachte man in-Kopenhagen auf eine Vers befferung des norwegſchen Forftwefens. Der Graf von Stollberg Wernigrode ward darüber zu Nathe gezo— gen. In feinem Öutachten empfahl er die Einrichtung eines“ befondern Forjtamts, in gewiffer Verbindung mit den Berg⸗ amte, ‚weil alle Veranftaltungen, Auffichten, generafe und partifuläre Aominiftrationen beim Forſtweſen, fo durch Leute, welche daraus nicht allein ihr Fait machen, gefchehen, gar felten mit Nugen zu Werke zu fommen pflegen.“ Er zweifelte, ob durch Die Voͤgte etwas reelles werde gejtiftet werden Finnen; „Er halte vielmehr dafür, fo lange nicht ein ordentliches Forſtamt und ein beftändiger Direktor deſſel⸗ ben gefegt werde und durch eine beftändige Aufficht und ſub⸗ ordinirte Ober = und Unterforftbediente ver wahre Nuten der Waldungen geſucht und befördert werde, alle übrigen Verans faltungen nicht‘ hinlaͤnglich ſeyn werden.” — Er rieth des⸗ wegen „hauptſaͤchlich dahin zu trachten, einen tüchtigen Dberforftmeifter, der das Handwerk aus dem Fundament verſteht und einige tüchtige Foͤrſter, auf welche man fich ver— laſſen Eonne, zu befommen, auch einige muntere Köpfe in J Norwegen audfuchen zu Iaffen, die man in Deutfchland zu« fingen koͤnnte, welche Koften ſich Find in kurzer Zeit vers intereffiren würden, * Ohne Zweifel auf des Grafen Vorlhiag wurde der Forſi⸗ meiſter von Lange, deſſen Einfichten und Kenntniſſe er zu ſchaͤtzen wußte, nach Norwegen beruſen. Dieſer nahm außer ſeinem Bruder mehrere junge Forſtmaͤnner, unter andern die nachher in der Geſchichte der beſſern deutſchen Forſtwirth— ſchaft, und die meiſten auch in ihrer Litteratur, beruͤhmt ge⸗ wordenen von Zanthier, Dieskau, Carlowitz, Lage berg und Lengefeld mit. Beide Lange wurden als eine Forftfommiffion zur ‚Sammlung örtlicher Waldfenntniffe, zur Befchreibung und Aufmeſſung im Stiftsamt Aggerhuus, zur Verfertigung efz ner Karte ꝛc. beauftragt. Diefe deutſchen Forſtmaͤnner vers maßen und veranfalteten Eintheilung in den Waldungen; fie errichteten Köhlereien und Theerſchwelereien, legten uͤber⸗ all ſelbſt Hand an und ſollen daher, wie Moſer erzaͤhlt, in Norwegen die ſchwarze Geſellſchaft genannt ſeyn. Im Jahr 1739. ward dieſe Forſtkommiſſion unter dem Namen eines Generalforſtamts mit mehreren Mitgliedern beſetzt. Aber gleich nach Chriftians VI. Tode im Fahr 1746, erhiel⸗ ten alle Deutfche ihren Abſchied und das Generalforftamt wurde aufgehoben, **) ”) Das Gutachten des Grafen, woraus jene Stellen entlehnt. find, nebft zwei andern Ungenannter von geringerem Belans ge, lieft man in Moſers Forkarhiv X. S. 5— 32. } ”) So erzählen Mofer Forſtarchiv IX. ©. 358, ff. und — rup I. ©. 375. den. Verlauf der Sache, Nochmals ward wieder im Jahr 1760, ein neues Generalforfamt in Kongsberg errichtet, welches über das geſammte Forſt⸗, Saͤge⸗ und Jagdweſen die Direktion fuͤhren auch für die Verbeſſerung des Landweſens ſorgen ſoll⸗ te. In den ihm beikommenden Sachen waren demſelben die Amtmaͤnner, und zur unmittelbaren Forſtverwaltung dreißig Unterforſtbediente untergeordnet. Das Forſtamt ſelbſt ſtand unter der Reutekammer und hatte an dieſe zu berichten. Im Jahr 1771. ward auch dieſes Forſtamt aufgehoben, weil, wie die Verordnung ſetzt, es eben ſo wenig wie das vorige den Nutzen geleiſtet habe, den man ſich für die Verbeſſerung des Zorft = und Landweſens davon verjprochen hatte. - Nun wurden dieStiftgamtmanner ud Amtmans. ner beauftragt,jeder in feinem Diſtirikte, ſo wie das Oberberg⸗ amt int Waldbezirke des Silberbergwerks, über die Beobach⸗ tung der erlaffenen Forftgefege zu halten. Die Holzförfter in den Vogteien follten bis weiter in ihren Diftriften verbleiben und mit ihnen auch die Vögte und Lehnsmaͤnner über die Walz der die Aufficht führen. _ Die höchite Behörde über das Forfiwefen wie über die Bergwerke in Norwegen ift die Königliche — in Kopenhagen. * Die Civilbeamten fuͤhren heder in ſeinem Diftriftevie allges meine Aufficht. Die Eoniglichen Walddiſtrikte um Kongsberg und die Forſtbeamten in denjelben fiehen nicht unmittelbar uns ter der Kammer, fondern zunaͤchſt unter dem Oberbergamt. Als Forfibediente find, zu Folge des Staatsfalenders, anges ſtellt, zu Kongsberg ein Oberförfter, zwei Holzförfter, ein Sägeverwalter und ein Zorftauffeher; zu Modum, bei dem _ Blaufarbwerk, ein Gefchworner als Holzförfter und bei dem Kupferwerke zu Roͤrans und Friedrichsgabe zwei Forftinfpefe - 19 — toren. Bei den nenangefguften Hölzungen in der Grafichaft Laurwig fol ein Oberförfter angeftellt werden, Eine allgemein umfaffende For ſtordnung fehlt bis— her in Norwegen. Die Forjtgefeße befiehen aus einzel: nen, meiftens ſchon älteren, zum Theil zerftveuten Verfü: gungen. Thaarup wünfchte in feiner Statiftif eine Revi- fion, Ergänzung und geordnete Zufammenftelfung der noch geltenden Gefeße, Seitdem it unterm 22ſten April 1795. eine Verordnung erſchienen, welche einige befonders wichtige Gegenftande bes grifft und in ihren Beftimmungen darüber von den früheren wefentlich abweicht. Wir erwähnen zuerft diefer früher en ein⸗ zelnen Geſetze. Die Hauptgegenſtaͤnde derſelben laſſen ſich auf folgende fuͤnf Punkte: die Waldfeuer und das Braatebren⸗ nen; die Faͤllung und das Maas des erlaubterweiſe zu fchlas genden Holzes; die Sägemühlen; das — und ben KHolzhandel zurück führen. Die erfte und dringendfte Aufgabe der Forſtpolizei ift in - Norwegen, den fchredlihen Warldbranden zu feuern, wodurch aus firaflichem Leichtſinn und Frevel, oder bei den noch immer häufigen Nodungen die fchönften Holzſtrecken zu Grunde gerichtet werden. Die gewöhnlichfte Urfache dieſer verheerenden Waldbrände ift Unvorfichtigfeit. Burfche, die das Vieh im Gebirge hüten, legen Feuer an, und manchmal nur um die demſelben laͤſtigen Inſekten zu verfcheuchen; oder man zündet, um die Weidepläte zu erleichtern, Gebüfche und einzelne Holzftöde an; der feltenen Falle nicht zw gedenken, wo boshafterweife dergleichen Branpftiftungen ges ſchahen. Bei dürrem Sommermeiter entzünden fich die trock⸗ ‚nen Mofe, Flechten und Heidefräuter pder ein jtarfer Wind Niemanns Forſtſtatiſtik. J 5 ’ Be VRR ae blaͤſet das Teuer zur Flamme auf, die ſchnell um fich greift und oft mit verzehrender Gluth ſich ungufhaltfam über weite Waldſtrecken verbreitet, Eollin, der im Jahr 1774. in einer ſchaͤtzbaren Schrift *) die Misbräuche im Forfihaushals te Norwegens vor Augen ftellte, erzahlt, daß er in einer Waldgegend an der Juvisaue, in der Vogtei Dfterdalen, fo weit fein Blick reichte, nichts als verfengte Webertefte eines durch Waldbrand vernichteten Sorenwaldes abfehen Fonnte, Im Kirchſpiel Elverum war er. Zeuge von drei folchen Wald: branden, deren nur einer durch menſchliche Hülfe, Die aus dern beiden erſt nach acht Tagen durch einen gluͤcklicherweiſe eingefallenen Regen gelöfcht wurden, Auf hohen Bergen Ffounte er in der Gegend umher zuweilen vier bis fünf gleich: zeitige Seuersbrünfte in den beften Weldungen zählen. Oft ereignet ſich auch ein ſolcher Brand bei den Rodun⸗ gen, dem ſogenannten Braatebrennen wenn abſichtlich das Holz angezuͤndet wird, um den Waldgrund zum Acker⸗ bau vorzubereiten. Fabricius erzaͤhlt von einem dergleichen Waldfeuer, das er auf dem Wege von Kongsberg nach Eger ſah. Es war durch Die Unvorſichtigkeit eines Mannes, der Braate brannte, entftanden.. Nun dauerte dns Feuer ſchon fünf Tage und erſtreckte ſich durch zwei Thaͤler über, andertz Halb Meilen im Umkreiſe. Die Mofe und ‚das Heidelraus auf dieſem ſandigen Boden waren von der Hitze dermaßen ausgetrocknet, daß ſie wie Zunder brannten, ‚ad das Feuer immer weiter verbreiteten. Die Baume, die ‚eben im vollen, Safte fanden, brannten zwar nicht; Doch lief das Feuer an, H Om de gangbarſte eg ved den Norffe Skovhuus a nins — in den Schriften. der. nordiſchen * der Kg 2 ©. 64 i — — IST denſelben hinanfy verfengte Rinde und Blätter, und die Stäme ne verborrten. Am Tage ſah man nur einen dicken Rauch, der von dem weiten Thale emporſtieg; in der Nacht Teuchtes te die große Flamme, Die dem Lufizug folgte, weit in der Gerne, Das Feuer nur noch zu daͤmpfen ſchien faft unmöge lich. Nur ein ſtarker Regenguß konnte der weitern Ausbreis tung Einhalt thun. Man bemerkte auch nicht, dag beſon⸗ dere Anſtalten zur Loͤſchung und Hemmung der Flamme ger troffen wurden. sn ; Dieſes ſo leicht gefaͤhrliche, ſo oft verheerende, immer unwirthſchaftliche und ſelbſt fuͤr die Tragbarkeit des Rodelan⸗ des meiſtens verderbliche Braatebrennen nimmt gewöhnlich in Herbſte feinen Anfang. Man baut dann die Sträuche und Buͤſche nieder und laͤßt fie bis zum Fünftigen Sommer zum Trocknen liegen. Alsdann werden fie zu einer Zeit ans . gezündet, wenn eben Wolfen am Himmel Regen vermuthen laſſen. Die abgebrannten Plaͤtze werden meiſtens mit Rocken beſaͤet und pflegen Anfangs eiue ſehr reichliche, manchmal zwanzig bis vierzigfaͤltige, Yernte zu geben. Nach einigen Sahren find dieſe Plaͤtze entweder mit, jungen Anflug von. neuem bewachſen, und wieder zum Bremen geſchickt; oder es werden auch, nach der erſten Aernte, die übrig gebliebee. nen Stämme über den Acker gelegt, mieder zu Afche ge⸗ brannt und zum zweitenmal befaet und abgearntet. Von nun bleidt das Land meiſtens der Ratur und feinem Schickſal uͤberlaſſen. Hoͤchſtens waͤchſt dam noch. Buſchholz darauf, zum neuen Brandes, DieMenge des fteinigen unebenen Lanz: des das fich nicht Teicht urbar machen laßt, und die Frucht⸗ barkeit deſſelben im erſten Fahre nach dem Brennen, wegen. der zuruͤckbleibenden Aſche, gibt in Verfahren Anlaß. 2 Unter beftimmten Einfchränfungen nach der Lage der Gegend und der Vefchaffenheit des Erdreichs würde diefe Rodung zulaffig und, bei gehöriger Vorficht in Anfehung der Ssahreözeit und des Verfahrens, auch für die Waldungen uns ſchaͤdlich ſeyn koͤnnen. Folgende Regeln und Eins ſchraͤnkungen für das Braatebrennen wurden im befonderer Rückficht auf das Stift Bergen vorgefchlagen *) Es follen nur. folche Strecken gebrannt werden, deren Holz⸗ wuchs Feine irgend bedeutende Nutzung geftattet; die ihrer La⸗ ge nach Feinen Schuß für angranzende Felder gegen rauhe Winde gewähren koͤnnen; deren Grund fumpfig voll von alten Wurzelſtoͤcken oder mit Heidefilz bewachfen ift; das Brenner foll nur im Fruͤhjahre, bei noch Falter, feuchter Erde, bei feuchter Witterung nicht in der Nahe von Hölzungen und im⸗ mer unter der Aufficht Sachverftandiger, vorfichtiger und wachſamer Leute gefchehen. Unter folhen Vorausfeßungen wuͤrde der bezweckte Nutzen fich erreichen und der Schaden für den Waldbeſtand größtentheils abwenden laſſen. Seitz dem ift ein eigenes Gefe wegen des Braatebrennens unterm 4. April 1781. bekannt gemacht. Dieſes verordnet die zu beobachtenden Granzen und Vorfichtömasregeln und verbies thet es ohne vor gangige ie Unterfuchung, Erlaubs nig und Anweifung, Ein zweiter Hanptgegenfland ei Forſtgeſetze ift die Faͤllung. Es follen gefunde Stämme nur wenn fie, acht Fuß über der Erde, und zwar nad) gefchälter Rinde, 12 Palmen halten, gefchlagen werden, kei 20 Thaler Stra⸗ fe. Maftbaume füllen 14 Fuß über der Wurzel zo Pals ) Materialien zur Statiſt. der Dan. Staaten I. S. 257: ff. 00 men *) und 50 Fuß in der Lange halten. Balken, dürs fen nur in folchen Gegenden gehauen werden, wo fie nicht nach den privilegirten Sägemühlen gefchafft werden Tonnen, Der Ankauf gefegwidrig"gehauener Balken wird von dem Käufer das erfte Mal mit 200 Thalern, das zweite Mal "mit der doppelten Strafe gebüßt. Zum dritten Mal wird der Kaufer als Uebertreter Föniglicher Gefeße beftraft. Der dritte Punkt jener alteren gefelichen Beftimmuns gen find die Sagemühlen. Der Bei derfelben ift nicht jedem erlaubt; ihr Betrieb an ein Privilegium, die Verpach⸗ tung an gewiffe Regeln gebunden. Beamten, Gerichtöperjos nen, Zollbedienten und Predigern ift der Befi von Saͤgemuͤh⸗ len verbothen; auch Officieren von der Reuterei in ihrem Mie litaͤrdiſtrikt. Eigenthuͤmer und Partieipanten von Eifenwers Ten dürfen nur unter der Bedingung Sagemühlen befigen, daß fie das auf denfelben gefchnittene Holz nicht zum Nach⸗ theil privilegirter Sagewerke verfaufen. Dieſe Werke und die dazu gehörigen Walddiſtrikte follen nicht ohne vorherges hende obrigkeitliche Befichtigung, zur Beurtheilung der Holz⸗ quantität, welche fie im Jahr fallen dürfen, verpachtet wers den. Von dem gefchnittenen Holze follen die Eigenthümer und deren Vögte und Meijter jährlich eine eidliche Angabe, einen Monat nach Neujahr einbringen. Das Ueberſchreiten der gefegmäßigen Quantität wird mit dem doppelten Werth des Meberfchnitts gebüßt. Nur diejenigen, welche Sägewers *) Drei Palmen machen nad) dänifchem und norwegiſchem Mans 20 Zoll 2 Linien; nad) englifchem und holländifchem Mans 11 Zoll, alfo 10 Kinien mehr. Lehnsmänner und Voͤgte füls len, zur Nachricht der Holjbansın, das daͤniſche Palmenmaas immer sur Hand haben, 6 fe betreiben, Eigenthuͤmer oder Pächter, dürfen Saͤgeholz- - doch nur in der beſtimmten Quantitaͤt und nur den Vorrath auf ein Jahr zur Zeit ankaufen. Doch darf der Inhaber eis ner Saͤgemuͤhle auch für andere Muͤhlenbeſitzer in dem naͤm⸗ lichen Diftvikt Saͤgeholz erhandeln. Kontrakte auf Lieferung von Säge = und anderem Zimmerholz ſollen, "bei 200 Thaler Strafe, auf nicht Längere Zeit als ein Jahr gefchloffen wer— den: Gägebefißer fo wie auch die Pachter dürfen, jene bei Verluſt ihres Privilegiums, Fein ungefchnittenes Saͤgeholz verkaufen; die Paͤchter ſollen nach abgelaufener Pacht ihren etwanigen Vorrath ungeſchnittenen Holzes an ben Verpaͤchter oder ihren Nachfolger in der Pacht verkaufen und ſich mit Einfauf und Zeichnen neuen Sägeholzes nicht weiter befaffen. Wegen des Floßwefens, des vierten Gegenftandes, ‚ beftimmt eine eigene Verordnung vom ı7ten Oftober 1794. wie Landeigenthimer an Strömen, bie dazu benußt werden muͤſſen, zur Erleichterung der Holzflögung die. Hand bieten, und welche Entfchadigung ihnen, dagegen geleifter werden fol. Sie fönnen die fogenannten Lenzen, aus fiarfen mit eifernen Bolzen verfehenen Balken beftehende Schlagbäume, und die übrige Einrichtung zur Floͤßung felbft veranftalten und follen dafür, nach vorgängiger Uebereinkunft mit Säge müllern und Holzhandlern, eine billige Erftattung oder Ab⸗ gabe fordern. Können beide Theile ſich daruͤber nicht verein⸗ baren, fo erfolgt, nach geſchehener Beſichtigung, die Beſtim⸗ mung in Gemaͤßheit des nordiſchen Geſetzes. Verweigert der Landeigenthuͤmer die eigene Veranftaltung der Lenzen und & fie wird an dem Orte nothiwendig und nüßlich befunden, fo hat jener in dieſem Fall, im entgegengefegten Zall der Gegner, die Koſten der Befichtigung zu tragen. Wuͤrde in jenem Zall der Landeigenthuͤmer bei der Verweigerung Beharren, fo find dieje— = 135 — nigen, denen dieſe Einrichtung zum Floͤßen unentbehrlich ift, fie ferbft auf feinem Grund und Boden zu veranftalten befugt und haben demſelben die gerichtlich une er Haltung zu leiſten. ) Endlich beſtimmten die früßeren Gefege auch in Anſe⸗ Hung des Holzhandels gewiffe Einſchraͤnkungen. Nach⸗ druͤcklich iſt darin die Ausfuhr der Maſten und Maſtſpitzen verbothen. Nur der Stadt Friedrichsſtadt iſt nach einem be— ſonderen Privilegium die Ausfuhr von 140 Tylten (Zwölfs tern) erlaubt. Nebrigens ſollen Maſten nur zum koͤniglichen Dienft, zum einlandifchen Schiffsbau geliefert und an frem⸗ de in See befihädigte Schiffe überlaffen werden. Die Ueber: tretung dieſes Verbothes wird mit 200 Thaler für jeden Mafibaum, mit 30 Thaler für jede ‚Spise, ſowohl vom Käufer als Verkäufer, gebüßt und Schiff und Ladung find verfallen. — Ein ähnliches Werboth bei Verluſt von Schiff und Ladung betrifft die Ausfuhr vor Balken aus verbo— ihenen Diftrikten. Die Diſtrikte ſind in mehreren beſondern Borfchriften naher beftimmt. Die aus den erlaubten Diſtrik— ten ausgeführten Balken gehören zum Untermans, wenn fie nur neun Zoll hollandiiches Mans halten. -Mansbalfen - heißen die von 18 bis 24 Fuß Lange und 11 hollandifchen Sollen. Kleines Holz verfehiedener Sorten, namentlich aud) Lattenholz und alles Brenuholz darf gar nicht in die Fremde geführt werden, bei Strafe des Verfalls der Ladung und Entrichtung des doppelten Zolls und Zehnten. Dies iſt etwa der Hauptinhalt der einzelnen Ver ordnun⸗ gen vor dem Jahr 1795. Die ſchon erwähnte Vers ordnung vom 22ften April des ebengedachten Jahrs ift von fehr verſchiedenem Inhalt. Sie hebt vie mieiſten jener das Eigenthum und die freie Verfügung über - 156 — dafjelbe empfindlich einfchranfenden Vorfchriften auf, und gibt der Verarbeitung und Benutzung der Waldprodufte, fo wie der Ausfuhr derfelben freieren Spielraum. Nad) ihrer Ueberfchrift find die Waldungen, die Sägen und der Holzlafizehnte ihre Gegenftände. Im Eingange derfelben heißt es: Die Erfahrung hat gelehrt, daß durch die wegen der Holzfällung und der Saͤge⸗ werfe beftimmten Gefeße und Granzen die Abficht derfelben nicht erreicht worden. Die Verädlung der Waldprodufte und ihre Bereitung nach den verfchiedenen Marftplägen und nach der verfchiedenen Nachfrage wird durch die Einfchrans fung der Sägemühlen gehindert. Die Bortheile von der Einhegung und Pflege der Waͤlder werben durch den Zwang, womit fie in Nückficht der Sagemühlen und andrer Umftäne de wegen belegt find, vermindert und. die damit verbundene Ungelegenheit in der Entrichtung von Zehnten, wie die Uns gleichheit in der Hebungdart, gereicht dieſem Nahrungss und Handelözweige zur Befchwerde. Um den Werth ver Walder zu erhöhen und die Sorge für ihre Erhaltung vors theilhafter zu machen, halt man es daher, zuträglicher, ihre Benutzung der eigenen Einficht amd dem Bortheil ihrer Eis genthuͤmer zu übergeben; den jet vorhandenen privilegirten Sägewerken zu geftatten, daß fie fo viel Holz und auf folche Reife verarbeiten mögen, wie fie es vortheilhaft finden und die auf den Waldproduften haftenden Zehntenabgabe fo zu beftimmen, daß ſie für jede gleiche Holzmenge, wenigſtens für die am meiften verädelten und volllommenſten Sorten gleich bleibe, ‚Die in diefer Hinficht angeordneten Vorſchrif⸗ ten-find-folgende: 1) Jede Sorte Holz, fie ſei groß ober Flein, von Maas oder Untermaad, mag in Norwegen von den Waldeigenthänern gehauen und von Norwegen r nach auswärtigen oder zum Reiche gehörigen, nach fremden oder einheimifchen Orten ausgeführt werden, doch fol das Verboth vom 7ten Auguft 1752. gegen die Ausfuhr vor dem Nordlanden fernerhin beftehen; und eben fo auch in den Bergwerksbezirken, wo die Fälung von Fleinem Holze bis⸗— her verbothen war, dieſes Verboth gegen gedachte Fallung zum Vortheil der Bergwerfseigenthümer bis weiter fortdaus ern. , Desgleichen foll es mit den zum Silberwerfe zu Kongs⸗ berg gelegten Hölzungen nach der für dad Silberwerf ausges jtellten Eireumferenzafte gehalten werden, 2) Auf den Säe gemühlen, welche jetzt oder Fünftig privilegirt find, mag das Bauholz fo gefchnitten und zugerichtet werden, wie es den Eigenthuͤmern am vortheilhafteften ſcheint oder feyn ‚Kann, ohne daß fie in Anfehung des Bretterfchneidens an ei: ste gewiſſe jahrliche Quantität oder an gewifle Formen und Dimenfionen, oder an gewiffe Werkzeuge ge bunden find, und follen fie in der Hinficht von aller Aufficht oder Kontrolle befreit feyn. Dagegen follen auf den Kirch- fpielsfägen (Bygdefauge), welche bereits zugelaffen find oder zugelaffen werden möchten, Fünf.ig eben fo wie bisher ‚nur ungefäumte Bretter (vanfantede Bord) zum eigenen Ber darf oder Verbraud) der Kirchfpiele (Bygdernes) gefchnitten werben, worüber die Inhaber privilegirter Sägen ein Auge mit haben koͤnnen. — 3) Künftig wie bisher foll Feine neue Säge ohne koͤnigliche Bewilligung angelegt oder eingerichtet werden und Fann man die Ertheilung folcher Bewilligung nicht anders erwarten, als nur in denjenigen Gegenden, wo die Anlage neuer Sägen nach vorgangiger Unterfuchung noͤ⸗ thig befunden wird, und da vorzüglich für die Waldeigenthüs mer felbft, Doch foll es den Waldeigenthuͤmern unverwehrt ſeyn, ſich zur Veraͤdlung ihrer Waldprodukte der Handfa- — IR gen zu Bedienen. —4) Der Holzyehnte wird künftig” in Norwegen mit 48 Schilling für die Holzlaft berechnet und ; nach der Traͤchtigkeit derjenigen Schiffe oder Fahrzeuge erho⸗ ben, weiche Holzladungen von den nordifchen Zolls und Lades plaͤtzen nach freniden Oertern oder nach folchen einheimiſchen fuͤhren, die außerhalb des Zollbezirks liegen, wo dies Holz geladen wird. Die Hebung dieſer Abgabe geht auf gleiche Weiſe und nach den naͤmlichen Regeln, wie es in Hinſicht des Holzladungszolles beſtimmt iſt und der Zehnte wird nach der ganzen Traͤchtigkeit des Fahrzenges berechnet, es mag daſſelbe voll geladen ſeyn, oder nicht. — 5) Dagegen wer⸗ den für die Folge aufgehoben: der fir gewiſſe Sägen feſtge⸗ ; feste Zehnte; der in der Zollverordnung eingeführte Zehntens tarif; die in derſelben anbefohlne Zehntenzettel und alle Aus⸗ gaben, die in Hinſicht der Kontrolle, bei den Faͤllungen und bei den Saͤgen aufgegeben find. Ferner wird der in der Vers ordnung vom 15ten December 1740. aufgelegter Saͤgemei⸗ ſſerſchatz nicht gefordert. — 6) So ferne mit einem Schif⸗ fe, welches andre Ladung hat, ein oder anderes Stuͤck Holz der cine Fleine Quantität Brennholz ausgeführt wärbe, wels ches nicht als eine Schiffslaſt gerechnet werden kann, oder weniger ald eine Laft beträgt „ſo wird davon als Zehnte der zehnte Theil des Werths, nach dem zur Stelle gangbaren MPreiſe, erhoben u. f. we. *) J J ) Dieſe Verordnung findet ſich in Schou's chronologiſchem Re giſter SR XI, ©, 263. ſ. IV. Waldbetrieb ; Mi der Waldnutzung verbundene Geſchaͤfte: Holifällung — — Haͤufen des Holzes — Merkplatz, Merkzettel, Zablzettel — — Floͤſen — Brytning — gefährlicher Floßort bei Wrangfoß — Lenzen — Saͤgemuͤhlen — Kohlenbrennereien — Theer⸗ ſchwelereien — Pottaſcheſiedereien. N. wit der Waldnutzung verbundenen Geſchaͤfte find ür Norwegen fehr einfach. Cie ſchraͤnken ſich auf die Faͤllung, die Ablieferung an den. Käufer und das Flögen ein. Die weitere Zugutmachung der Zorfiprodufte gejchieht dann in den Sagemühlen und durch Verkohlen ” Portafchefiedersien und Iheerbrennereien, Die Faͤllung geichieht im Winter oft tief im Walde weit von der Heimath der Bauern. Hier Ieben fie in eigent- Lich dazu gebauten Hütten mit ihren zahlreichen Arbeiten und Gehülfen und zehren von dem mitgenommenen Vorra: ; the. Die gefällten Stämme werden gleich im Walde in Haufen zufammengefahren ; und denn auf dem Schnee an den beftimmten Ort, gewöhnlich ans Ufer Besjenigen Stroms gebracht, auf welchem das Holz weiter. fortgefchaft werden fell, Hier finder ſich der Holzhaͤndler oder fein Gevollmaͤch⸗ ‚ tigter ein. Die Holzhaufen werden befichtigt, fortirt und das mangelhafte ausgefchoffen. Man nennt diefen Ort den Merkplatz. Der Käufer fest nehmlich hier fein Merkzeis chen mit einem dazu eingerichteten Eifen auf jedes einzelne Stil. Auch der Lehnsmann, als Beamter, bezeichnet das Holz, gegen eine beftimmte Gebühr für jedes Tylt, mit feiz ner Difteiftsart. Dadurch wird der Käufer Eigenthümer des gemerkten Holzes und die weitere Fortfchaffung deffelben geht nun auf feine Rechnung. Der Holzbauer empfängt bei diefer Ablieferung einen Schein, worin die Anzahl der gemerften Tylte, oder Zwoͤlfter nebſt deren Lange und Dice nach ihren verfchiedenen Sorten aufgeführt ift, auch zugleich der bedungene Preis, fo wie die Zahlungstermine angegeben find. Diefer Schein heißt der Merkzettel, Liegt der Merkplatz nicht gleich am Ufer, fo macht der Holzhändler gewöhnlich noch die Bedingung, daß ihm das verkaufte Holz an einen beftimmten Strom hingefchafft wers de, wo ed nach Zahl und Maas in Empfang genommen und wo dem Bauer erſt der Zahlzettel, oder die Quittung über die Ablieferung ausgeftellt- werden fol. Beide, Merk und Zahlzettel find die rechtökräftigen Beweiſe diefes Handels. Bon hohen felfigten Ufern muß dad Holz zum F loͤßen in den Strom, und zwar wann er am höchften angeſchwol⸗ Ien ift, hinabgeftürzt werden. Natürlich wahlt man dazu forhe Stellen, an welchen ed im Fall am wenigften durch Höhlen oder Abgründe aufgehalten wird, Für Maftbäume muß vorher von andern Bäumen ein fogenanntes Bette ges macht werden, worauf er fallen kann, Damit er nicht an den Klippen zerfehmettert werde. ı Wo der Fall fehr hoch oder der Strom fehr heftig ift, find Hin und wieder Holzrutz ſchen angelegt, wie 3. B. bei Foffum am Drammenflug.*) Aber auch im Strome findet die Flößung mancherlei Hinder⸗ niffe, bald Krümmungen und female Stellen; bald aus dem Waſſer hervorragende Klippen; bald die oft engen Waſſer⸗ falle; bald plößliches Sallen des Waſſers nach) ungewoͤhnli⸗ chem Anfchwellen. Es werden deömwegen die in der Nähe des Stroms wohnenden Bauern beauftragt, Die Losmachung des Stoßholzes zu beforgen. Man nennt diefe Arbeit Bryts ning und die Arbeiter Brytningsfarte, Das Gefchäft iſt oft mit großer Gefahr verbunden. Die Arbeiter müffen fi) an Stricken, die an der Felfenwand befeftigt find, hers ablaffen, um oft Hunderte von Tylten, die hängen geblieben oder verwiceltfind, aus einander zu bringen, immer bedroht, daß ein Floß fich Iosreige und die ganze Maffe nach ſich zies be. Ein folcher gefährlicher Floßort iſt z. B. bei Wrangfog, drei Meilen von Schere. Hier befindet fich eine Durchfahrt zwifchen fchroffen Felſenwaͤnden, die felten von ineinanderge⸗ fchlungenen Holzmaffen frei iſt. Zum Sammlen und Nufhalten des Holzes, bis die Fahrt wieder bequem und das Waffer hoch genug ift, find iiber die Ströme die großen Schlagbaume von dicken mit eifernen Bol⸗ zen zufammengefügten Balfen angelegt, die vorher erwaͤhn⸗ ten Cenzen, die man auch Hangöler oder Tarler nennt. . Dusrfhängfel, beim Hofe Quark im Kirchſpiel Eger, drittes halb Meilen von Drammen, ift eine der berühmteften diefer Anſtalten. Auch auf den Strömen find manche Arbeiter als Bretterführer und Balfenführer angeftellt, um das Hinab⸗ flößen zu befördern, Wo das Holz den Strom aufwärts nach 2) Fabrieius Reife ©, 145. den Sigemühlen gezogen werben mup, — die Hetzue⸗ her eine eigene Handthierung aus. Saͤgemuͤhlen gibt es in allen noch tie, oder den Waͤlden nahe gelegenen Gegenden in großer Menge, in anderen hat ihre Zahl ſich neuerlich mit dem — ——— ‚Kos fehr vermindert. Die meiften Sagemühlen find einfach. Mit betritt cher Erfparung an Zeit und Koften würde man ftatt ihrer ſich derjenigen it mehreren Blättern bedienen. An ei— nigen Orten z.B. am Hoͤnefos ſollen —* ſchon eingefuͤhrt ſeyn. * Die Saͤgewerke liegen theits an — cheils a an klei⸗ nen Strömen und Waſſern. Dieſe letzteren, die man Flom⸗ ſaͤgen nennt, koͤnnen wegen Mangel an hinlaͤnglichem Wafz fer nur. wenig fchneiden, und muͤſſen oft ſtille ſtehen. Im Innern des Landes hatten manche Kirchfpiele ihre gemeine fchaftlichen Sagen, Die, kleiner find und meiftens mur zur Bez - reitung Eleiner Holzforten dienen. ‚Einzelne Landleute bedies nen ſich auch der Handfägen und. thun damit den prisilegir | ten Saͤgemuͤhlen Abbruch. Diefe Handſaͤgen geben auch zu dem ungebihrfichen Faͤllen im — Holze I fige Gelegenheit. “Sp groß auch die Menge der Shgemühten ift, fo koͤnn⸗ ten ihrer doch noch ungleich mehrere beſchaͤftigt ſeyn, wenn nicht fo viel ungeſchnittene Balken und dickgeſchnittene Bohr“ len ausgeführt würden, Holland erhalt feine Holzladungen faſt nur in Vallen und ee fie auf feinen eigenen zum Die Heineren — die Zurichtung der Stäbe und Reifen, deven befonders die Fifchergegenden zu Tone , nen und Zaffern eine Menge gebrauchen, verrichtet der 4° ‘ 7 - — 13. — Normann theils im Walde, theils in der Naͤhe ſeiner nung. In den Gegenden der "Berg = um) Par iſt das Kohlenbrennen ein ſehr gangbarer Betrieb. Drei Mei⸗ len Umkreiſe der Schmelzhuͤtten ſind die Bauern zum Anfah⸗ ven gegen eine beſtimmte Taxe verpflichtet. Ueber das tech⸗ niſche Verfahren bei der Verkohlung, das noch großer Ver⸗ beſſerungen faͤhig ſeyn ſoll, fehlen die naͤheren Nachrichten. Einige folgen in der beſondern Beſchreibung der Eutcauner namentlich bei Rördas. Theerſchwelereien find in einigen Gegenden haus fig, auch in folchen, wo es jeßt fehon an wachfenden Holze mangelt. Am gewöhnlichften werden hier alte ausgerodete Fichten = und Forenſtubben dazu verwandt. Man fpaltet die fe, fett fie in Haufen zum Trocknen und brennt aus denfele ben auf Brandftädien im freien Felde, oder in dazu einges richteten Gruben den Theer. Diefe Arbeit ift in Waldgegen— den, oder wo viel Wurzelſtoͤcke ehemaliger Waldſtrecken übrig find, ſehr gewöhnlich, So werden z. B. im Pfarrbezirk Tiugvoll im Stift Drontheim fort von jedem Hofbefiter jahrz Yich einige Tonnen gebrannt und nach Ehriftianfand geliefert. Doch ſtoͤrt dieſes Nebengewerbe die Bauern nicht ſelten in ih⸗ rem Landbau und bei oft niedrigen Theerpreiſen lohnt es zu wenig. Das Verfahren iſt in der Regel ſehr mangelhaft. Der Theer zieht ſich in die feuchte Erde der Grube und mehr als ein Dritiheil geht fo verlohren. Doch folen in einigen Gegenden bereits ordentliche Theeröfen eingeführt ſeyn. Pottajchefiedereien wurden im Norwegen erfi in neuern Zeiten eingeführt, Man dankt die erſte Einrichtung berjelben der vorhin erwähnten unter Ehriftian. VI. entſtan⸗ Denen normwegifchen oder ſchwarzen Kompagnie. Im Jahr — 114 — 1776. rechnete man den Ertrag auf 5188 Pfund. Gm Jahr 1783. waren ſechs und zwanzig Siedereien angelegt und das Produkt derfelben war auf 134,836 Pfund geftiegen. Die Glashuͤtten und das Kobaltwerk verbrauchen im Lande amt meiften ; die erfteren, welche die Pottafche in ihren eigenen Siedereien verfertigen, erwa 300 Centner im Jahre. *) —* Thaaruy I. ©. 991 Ta — & v. Misbraͤuche und Mängel der Holz : und Forſtwirthſchaft. Ragen der unwirthſchaftlichen Waldbehandlung, zuerft von Pontoppidan; dann von Kollin, Fabriecius, Bull; neuerlich von Thaarup und Floberg — drei Hauptübel:e Waldver » wüfungen nämlich Waldfener, Brantebrennen, Gemein⸗ heiten — Misbraude der Holzwirthſchaft beim Haus +» und Wegeban und bei den Einzaͤunungen — Fehler der Forſtwirthſchaft nach Flobergs Befchreibung, regel: loſes Hanen, unwirthfchaftliches Koblenbrennen — woher die Befferung zu erwarten — berrfchender Glaube in Norwegen, Daß noch Holz; genug fei — erfles Ueberbandnehmen der Auss rodungen und Ausfuhr feit Einführung der Gägemühlen — Pontoppidans Urtheil. 4 Die Misbraͤuche und Mängel der Holz s und Forſtwirth⸗ ſchaft find in Norwegen faft die nämlichen, wie fie in je: dem noch holzreichen Lande, troß alfer Warnungen derjeni⸗ gen, die das Uebel kommen fchen, fortvauern, bis endlich . die Noth, in Ruͤckſicht mancher oft ſchon zu fpät, ihre Beſſe— rung gebiethet. "Bereits in der erften Hälfte des vorigen Jahrhunderts rügte Pontoppidan die nicht wirthſchaftli⸗ Niemanns Fotſtſlatiſtit K — 146 — che Behandlung, erinnerte an Altere Warnungen und wies auf die damals fehon fichtbaren Folgen hin. Nach ihm has ben voretwa dreifia Jahren Kollin, Fabricius und Bull auf die Urfachen von der immer merflicheren Abnah⸗ me des alten Waldbeſtandes aufmerffam gemacht. In neuern Zeiten wiederholte Thaarnp jene Warnungen und Floͤberg *) zeigte die immer bedenflicheren Folgen für den - Bergbau, befonders für den Betrieb der Eifenwerfe. Die meiften diefer Vorwürfe find bon der Befchaffenheit daß der Grund derfelben ſich auch in der Ferne einfehen Laßt. In den bisherigen Abfchnitten diefer Befchreibung find fie größtentheils ſchon gelegentlich berührt. Mit Hinweifung auf jene Bemerkungen und auf die vollftandigere Erörterung in den angeführten Abhandlungen, wollen wir die Misbrauche und Mängel der norwegifchen Waldbenutzung hier kuͤrzlich zuſammenſtellen. Sie laſſen ſich unter die drei Hauptbegriffe: Waldverwuͤſtungen, Mis⸗ braͤuche der Holzwirthſchaft und Sehen der dorſtwirthſchaft faſſen. Don der ſchlimmſten Art find jene Brandverheerungen, die, ungeachtet der nachdruͤcklichen Strafverbothe, noch nicht ganz abgejtelit feyn follen, die leichtfinnigen Wald feuer und das holz und landverderbliche Braatebrennen. Zu aͤhnlicher Waldverwuͤſtung führen auch die Ge— meinheiten. Bull erklärt fie für ein Haupthinderniß der MWaldpflege und des zweckmaͤßigeren Betriebes. Hier, fagt er, wüthen Feuer und Schwerd wie im Kriege ohne Schos mung; junge und alte Stämme werden ohne Unterfchied ger *) Dm de vafentlige Aarfager til Forſtielten immellem de Nor⸗ ffe og Svenſke Jaͤrnvaͤrkers naͤrvaͤrende Tilſtand Kbh. 1794. brannt und gefällt; überall fieht man nadte Stuͤmmel uns duͤrre Nefte, die nur dem Boden decken und das Auffchiegen der noch übrigen jungen Sprößlinge hindern. Die Theilya- "ber folcher Gemeinheit behandeln den Wald nur als Raub: gut und wetteifern gleichfam um feine Verwuſtung. — Mag auch, wie Ihaarup meint, diefes Bild zu ſtark ausgemaͤhlt feyn; in der Hauptfache bezeugt doch die Gefchichte faſt aller Waldgemeinheit, wo der Mehrheit die beifere Einſicht in den gemeinſamen Vortheil noch nicht beiwohnt, Diefe Schilde zung. Die Misbrauhe der Holzwirthfchaft in Ber- iwendungen, mo andere Materialien gleichen oder befferen Dienft leiſten konnten, zeigen ſich befonders beim Haus und Wegebau und bei den Einzaͤunungen. Die Vortheile, wel: che der Normann von ſeinen hölzernen Haufern rühmt, find fchon früher bemerkt, Zum Wegebau, meint Fabri- eius, fehle es an Steinen nicht und er würde an Feftigfeit ‚gewinnen, wenn man die Koften nicht fihene fie herbei zu fchaffen. Zu den Zaunen werden meiftens junge Stämme verwandt und fie bedürfen jedes dritte oder vierte Fahr der Ausbefferung oder Erneuerung. Die Aufmunterungspreife, wodurch die fünigliche Landhaushaltungsgefellfchaft den Ge⸗ brauch der Zweige ftatt junger Stämme und der Steimwälle, wo das Material dazu vorhanden ift, zu befördern fuchte, find ohne Zweifel die angemeffenften Mittel. Von andrer Natur find die Fehler der Forftwirth: ſchaft. Es fehlt meiftens an den wefentlichen Bedinguns gen des regelmaͤßigeren Waldbetriebes. Daß man in Nore wegen die Mitfel zur genaueren Kenntnig von der Maldfläs he und ihrem Beftande, Meffung, Karte, Schakung noch nicht angewandt finder, mag nicht befremdenz obwohl in 82 * einem Theile von Norwegen, namentlich in der Grafſchaft Laurwig, durch von Lange's Verdienſit dad Beiſpiel eie ner planmaͤßigen Eintheilung fruͤher, als in Deutſchland auſgeſtellt und mit gluͤcklichem Erfolg ausgefuͤhrt ward; daß aber eine Wirthſchaft, wie Floberg die norwegiſche beſchreibt, nicht zur Sicherung, ſondern zum ſchnellen Ruin der Wälder führen muͤſſe, Tiefe ſich auch ohne jene Huͤlfs⸗ mittel der Forſtmathematik begreifen. In den Wäldern, die am bequemſten gelegen find, wird zuerft das ftarkfte Sägeholz herausgehauen; dann fehreitet man ein Jahr nach dem andern zu dem Fleineren und jüngften Holze, das nur zu Ratten, Sparren und Stangen dienen-Fann, herunter. Dies Berfahren ift befonders in den Waldungen naher an der Küs fie und au Ladepläßen gebrauchlich. Es greift aber mit je— dem Zahre mehr und mehr um ſich und nahert fich mit flarz fen Schritten auch dem Oberlande und den innern Gebirgds genden, in welchen fich noch die iLeberrefte von der Herrlichs feit der Vorzeit finden, die den durch fehlechte Haushaltung entblößten Landftrichen Fünftig allein noch einigen Erſatz biethen koͤnnten. Diefe in Norwegen gebräuchliche Behand: lung der Wälder verurfacht dem Lande überhaupt und befon= ders den Bergwerfen den empfindlichften Nachtheil und wird ihr nicht bald möglichft Einhalt gethan, fo kann die Folge feine andre feyn, als daß die Bergwerfe eines nach dem ans dern, und zwar zuerft die in der Nahe der Küfte, eingehen muͤſſen. Auch das Kohlenbrennen gefchieht nach Flo— berg's Urtheil Eeinesweges mit kluger Sparfamfeit und nad) den Regeln der Kunft. Man bedenkt nicht, daß ein gut ges kohlter Meiler doppelt fo viel Kohlen geben kann, als einer - von derjelben Große mit dem man vegellos zu Werke geht. Floberg ftellt die wohlgeordnete Forfiwirthfchaft Schwedens und deren auffallende Wirkung zum Vortheil des Berg: und Hüttenwefens ald Mufter der Nachahmung auf. Auch das ‚vorhin angeführte einheimifche der Grafichaft Laurwig ver— diente, nach der in Fabricius Neife davon gegebenen Nach: ‚richt, Aufmerkfamkeit. Der dem dortigen Eifenwerke beige: legte Walddiſtrikt ift nur ſehr Flein und muß jährlich auf 30,000 Laſten Kohlen liefern. Dies hat er ſchon feit vielen Jahren gethan. Nur die jehr wirthichaftliche Behandlung | deffelben macht e3 möglich. „Hier ift nämlich die in Eramers Zorftwirthfchaft ſchon lange angepriefene Nutzung einges fuͤhrt; und hier zeigte die Erfahrung augenfcheinlih, daß fie wenigftens an diefem Orte vortheilhaft fei. “ Der Wald iſt in gewiffe Schläge eingetheiltz jährlich wird einer ganz ansgehauen und nachher der Plat wieder beſaͤet. Nur muß man den Strich, welchen die Felfen halten, wohl dabei bes merken, damit diefe jelbft den aufwachfenden Bäumen fo= wohl Schuß vor den Winde, ald Schatten vor der Sonne geben fünnen. "Dann wachfen fie bald wieder. nach.“ — Durch Eleine Pramien hatte auch der Graf zur Anlage fleis nerner Einhegungen ftatt der hölzernen ernuntert. , E5 was ven 22,000 Faden ſolcher Walle fehon gefegt. Die Befferwag der Hauptfehler in der Forfts wirthſchaft laßt fih in Norwegen, bei dem geringen Umfange der Föniglihen Waldungen, weniger als in Dans nemarf, von dem höhern Beifpiele erwarten. Bei der ruhınz würdigen Achtung, welche die Regierung, namentlich in der Verordnung von 1795., gegen das Eigenthum bezeugt, wird fie allerdings Anftand nehmen, mit durchgreifenden ‚ Mitteln ſchnell vorzufchreiten. Von einem mwohlorganifirten Forftamt, das aus einfichtigen und thatigen, und zugleich rechtlich und liberal gefiunten Männern beſteht, die zur — 150 — Handhabung zweckmaͤßiger Gefege mit rüftigen Gehülfen ver= ſehen find, welche den) Zorftbetrieb kennen und lieben, Liege ſich unftreitig am meiften für die forgfamere Schonung und: Kultur der norwegiſchen Walder hoffen. Dies ift aud) der Haupigedanke in Floberg's Schrift. Eine ſolche Forftauf- ficht ließe fich, fagt er, ohne alle Beeinträchtigung des Ei— genthumsrechts ins Werk richten. Die uneingefchranfte Bes nußung koͤnne ſich, nach Recht und Billigfeit, nur über dasjenige Holz erſtrecken, das entweder ſchon den hoͤchſten, oder doch einen bejtimmten Grad der Vollfommenheit erreicht hat. Alles Niederfchlagen und Wegraffen, heißt die Ord— nung der Natur ftören, die. nicht einzelnen Zeiträumen, Fa— milien oder Eigenthümern, fondern dem fommenden, wie dent eigen Gefchlechte zum Nutzen und VBortheil die Walz dungen de3 Landes beftimmte. — Bei gehoriger Beruͤck— fihtigung des wirklichen und bleibenden Holzbedarfs, ſowohl in Anfehung des Klima und der Wohnbarkeit des Landes, als feines Gewerbes, jcheint diefe Anficht für die Waldpolizei als lerdings die richtige zu feyn. | Doch man hat die’Klagen und Beforgniffe wegen Abs nahme der Waͤlder in Norwegen unftatthaft gefunden. Es it der Ausfpruch von einem norwegifchen Bauern, daß ed nicht eher in Norwegen gut ausſehen würde, als bis- die Wälder ausgerottet wären, Weber diefen Ausfpruch findet fih ein Auffaß unter Deder3 Handichriften, welche von Halem im „Andenken an Oeder“ aufführt. Wer möchte nicht diefe Abhandlung von dem Manne, der Norwegen, wie wenige fannte, von einem fo forgfamen Beobachter und hell⸗ fehenden Staatswirth, Iefen. Auch Fabricius ud Cat: teau, finden die Verminderung der Waldflache dem Lande vortheilhaft. Dich erinnert der erftere, dieſen Vortheil nicht - 151 — zu einſeitig zu betrachten und die Verminderung nicht uͤber kahle Felſen und nie zum Ackerbau taugliche Strecken auszus dehnen. F lober g beſtreitet den in Norwegen, wie es ſcheint, herrſchenden Glauben, als wenn noch immer des Holzes genug und kein Mangel, der des Landes Beduͤrfniß, fein Gewerbe und fein Klima benachtheiligen könnte, zu beforgen fei. Er redet befonders dent Bergbau und den noch zu wenig benußten Eifenwerfen das Wort. Hier mag es genug feyn, eine hiftorifche Angabe und ein Urtheil Pontoppidan’s, die fich in feinem öftrer ans geführten Werke finden, aufzunehmen, und dann von der außerordentlichen Zunahme des norwegifchen Holzhandels in den letzteren zehn Fahren eine Ueberſicht beizufügen. Die Ausrodung und Ausfuhr des Holzes nahm zuerfifeit der Einführung der Sagemühlen überhand. Dieſe erſolgte im J. 1530. Ein ſchwediſcher Zimmermann, Palli Anderſen, machte die Norweger zuerſt damit befannt.*) Un— ter Chriftian III. werd darauf der Holzzehnte zuerft einz geführt, Schon damals fing man an, den Ruin der Wälder durch die große Ausfuhr an die Hollander zu befürchten. Chris flian verboth jede andere Ausfuhr, als nur nach Dänne- mark.) Hierüber erhoben die Hollander beim Kaifer, der ®) Pontoppidan I. ©. 244. — Badens Danmark's og Norge's Naͤringshiſtorie. S. 108, f. ®”, Nontoppidan verweifet auf Cragii vita R. Chr. II. — „Begi compertum , magnam vim wmateriae undiquaque ex Norvagia in varias partes Europae exportari, ita ut filvae ad vaftitatem multam redigerentur. Quodmalum ne licen- tia nimia exitiofum regno tandem foret, edicto fiatim ve- titum, materiam quoquam, nifi in Daniam, evehi.“ — 152 — damals ihr Landesherr war, ein großes Klaggeſchrei. Diez fer beſchwerte fich auch beim König darüber. Allein er erhielt zur Antwort: die Nothwendigkeit erfordere es zur Erhaltung der Hoͤlzungen nicht anders, vornemlich, da der Bauer feine Aecker liegen Liege, wenn er ‚ feiner Bequemlichkeit wegen, “ale feine Nahrung aus dem Walde heben wollte. — Wegen der weitläuftigen und dicken Hölzungen, fagt Pontoppidan, feheint es zwar eine UnmöglichFeit zu feyn, daß das Land ei— nigen Mangel an Holz leiden jolte. Alein Tannen u nd Eich baͤume werden doc) wenigfiens unfern Nachkommen nicht in fonderlicher Menge zuruͤck bleiben, wenn nicht den Waldordnungen beffer nachgelebt wird, infonderheit was die Zimmer betrift, die noch nicht ihr Maas haben; denn deren jtarfe Ausfuhr kann Feine qute Folge nach fich ziehen. N Sie), ae VI. Norwegens Hotzhandel Mama uverläff iger Angaben — — des neuerlich ge⸗ ſtiegenen Werths — außerordentliche Zunahme feit 1798. — Oddy's neuefte Angabe der Schiffszahl und ihrer Lafiträchtigs keit — Lifte nach den Häfen — Lifte nach den Ländern. } , IN , 7 st Dar Werth der ganzen Holzansfuhr aus Norwegen ward in früheren Jahren auf 1,250,000 Thaler gefchäßt. Es fehlt an neueren zuverlaffigen Angaben, um feinen jegigen Betrag ‚genau zu befiimmen. Wenn aber-die Zahl und Laftträchtigs ° Seit der Schiffe feit etwa einem Sahrzehend um mehr als das vierfache gejtiegen iftz fo würde, ohne den erhöhten Preis des Holzes in Anfchlag zu bringen, in den leßteren Fahren der Werth der jährlichen Ausfuhr über fünf Millionen Thaler betragen haben. Ein authentifches Datum von den neueften Sabre waͤ⸗ re für die Handels = und Forſtkunde Norwegens unſtreitig fehr wichtig. Wir müffen und auf die Vergleichung der fol genden Angaben Catteau’5*) und Oddy’5**) einfchräns *) Catteau-tableau des etats danois I. p. 353 *") Jepfon Oddy european Commerce London 1805. p- 379. fegg. * > | Een, welche freilich die flatiftifche Kritik nicht völlig befriedis gen. Don der neueren außerordentlihen Zunah— me des norwegiihen Holzhandels giebt Oddy die im Jahre 1798. in Rußland erfolgte Einſchraͤnkung der Holz: ausfuhr als die Urfache an. Die Aufhebung der Vorfchrifs ten, welche vorher in Norwegen die Verarbeitung und den Handel einſchraͤnkten, hatte ohne Zweifel auch daran Theil. Nach Angaben, welche Catteau und Oddy mittheilen, gingen im Fahr 1797. überhaupt 310 Schiffe, zufammen von 22,346 Laſt mit Holz in die Fremde; davon 156 von 14,662 Kommerzlaft nach Holland und nur 63 von 2673 Las ften nach Großbritannien, Die übrigen gı Schiffe waren nach Frankreich, den vormals belgifchen Provinzen, Spa= nien und Portugal beftimmt. Nach denſelben Berichten war im Jahr 1799. die Zahl der Holzichiffe, die aus Norwegens Häfen gingen, 1169 von 86,574 Laſt; darunter nad) Hol land nur 20; nach England, Schottland und Irland zufams nen 963 von 72,222 Kommerzlaften. Die neuefte An: gabe ift die des Englanders Oddy vom Jahr 1802. Die Zahl aller Holzfchiffe war 1495, zuſammen von 96,791 Kommerzlajten und davon gingen 1140 Schiffe al Yein nach brittifchen Hafen. Bon dem Holzhandel des gedachten Jahres giebt der— felbe Berfaffer einen zwiefachen Ueberblif, den einen nach den norwegifchen Hafen, aus welchen die Ladungen gingen, den zweiten nach den Laͤndern, wohin ſie gerichtet waren. Aber beide ſtimmen nicht voͤllig zuſammen. Dem zweiten benimmt ein bedeutender Rechnungsfehler, der ſich nicht ent: siffern Täßt, feinen Werth.) Sie folgen hier beide zur et? wanigen Berichtigung, der erfte nach den Xadeplägen in den vier Stiftsäamtern geftellt, der andere im Auszuge, Norwegens Holzausfuhr im Jahr 1802. Zahl und Lafttrachtigkeit der Schiffe. I) Nach den Häfen, von welchen fie ausgingen. 1. Chriftianiaftift: Zahl. Ehriftiiania - = ⸗ 240 Drammen 3 ⸗ 271 Friederichsſtadt⸗ = Zen, Holmjtadt ‚4 ⸗ 42 Krageron ⸗ ⸗ 56 Friederichshal 2:2." Larwig ⸗ ⸗ 24 | Toͤnsberg ⸗ ⸗ 17 Langeſund ir 7 NE II. Chriſtianſandſtift: Chriftianfand = ⸗ 239 Arendal⸗ ⸗ 131 Oeſterriſſer⸗ ⸗ 77 Mandal I Fleckefiord Su —— 12 Fahrſund —— — —— 1314 Laſitraͤcht. 259322 13261 6734 3744 37398 35913 1930 1466 144 11837 ° 5877 3835 3126 299 32 ze 855483 ) Oddy fummirt darin die Schiffgzahl zu 1495 und die Zahl der Kommerzlaften zu 96,791. Die hier, nad) den einzelnen von ihm angenebenen Zahlen, richtig berechnete Summe von 1559 Schiffen ſtimmt freilich mit dem erfieren Verzeichniß nicht überein, — III. Bergensſtift: ans Laſttraͤcht. Stavanger vb 0: 877& Bergen wi —J 21 827 IV. Drontheimsſtift: Dronthim ⸗ s 125 91752 Chriftiantund = ⸗ 2 64 | 181 11244 1314 855482 1495 967923 » Nach den Ländern, wohin fie gerichtet waren, Zahl Laſttraͤcht. lad = > 679 42787 Darunter nach Londen 190 =11176. Schottland = a 221 10504. St Land ⸗ 238 180795 Inſel Man ⸗ 2 705 Holland a ⸗ 216 154035 Sranfreich ⸗ ⸗ 159 73005 Spanien — 16 7605 Portugall ⸗ ⸗ 4 198 Meklenburg und Oldenburg = 2 34 Preußen BE NE 15. 311 Schweden⸗ 2 45 Tunis 5 I 127 Danifches Weſtindien ⸗ 4 4193 1559 96040 VII. Jagdbare aͤdle und Raubthie— re, Jagdgeſetze, Jagd. Merte Thiere: Hirſche, Rehe, das Elendthier felten — Renn⸗ thiere als Hausthiere und wild, ihre große Nutzbarkeit in Sinmarfen — Hafen, weiße — Raubthiere: Bären, von betraͤchtlicher Groͤße — Wölfe — Vielfraß, Fuͤchſe — Pelze thiere: Hermelin, Eichhoͤrnchen — Biber und Fiſchotter — Seehunde, Seekaͤlber an der Kuͤſte Finmarkens — Federwild — weiße Rebhuͤner — Eidergans — Alken — Jagd, Jagd—⸗ freiheit — Sicherung, Hauptzweck der Jagd — Jagdgeraͤthe — Baͤrenjagd — Wolfsjagd — Bogelingd. Sn den Waldern Norwegens haben noch mancherfei Arten des Wildes ihren Aufenthalt. Von den ddlern find Hir— ſche amhäufigften, Rehe feltener,. Auch das Elendthier, wegen des Felles und des Haard und des ſchmackhaften Wilde prets fehr verfolgt, ift feltener geworden. Das Kennthier ift fchon in Drontheim, in der Gegend um Rörans, als Hausthier nicht ſelten. Das Fleiſch wird von hier auch in die ſuͤdlicheren Gegenden gebracht und im Winter haͤufig ge⸗ geſſen. Wild lebt es nur in den noͤrdlichſten Gegenden. Hier wird es ſehr zahlreich, heerdenweiſe zu hunderten, angetrof: fen. In Finmarken macht es befanntlich den größten Reich⸗ thum der Einwohner aus. Dem Lappländer dient es ges zaͤhmt als ein fihnelles, nicht zu ermüdendes Zugthier vor dem Schlitten. Es gibt ihm fette Mitch und Kafe, fehr ſchmackhaftes Fleiſch, Felle zur Bekleidung und Bedeckung und auf Stangen ausgefpannt ein Obdac) für feine Hütte, Es lebt unter freiem Himmel, trinft wenig; das Moos uns ter dem Schnee ijt feine Nahrung, Zum Schuße dient ihm fein Huf, mit dem es dem Pferde gleich hintenaus jchlägt, mehr als fein Gehörn, welches es von Zeit zu Zeit abwirft. Sein ſchlimmſter Feind ift der Wolf, der ihm * nur berg⸗ ab gefaͤhrlich iſt. Hafen find im nördlichen, wie im ſuͤdlichen Lande in Menge. Den Winter über find ihre Felle weiß. | i Unter den reißenden und Raubt hieren find Bären, Wölfe, Luchs und Vielfraß die merfwürdigften. Bären trift man am meijten in den weniger bewohns ten Gegenden, dunfeler oder lichtbraun, auch filbergrau von Haaren. Doch find die Fleinen weißen Eilberbaren und auch die ſchwarzen feltener. Alle nähren fich mehr oder wer niger fowohl von Fleifch als von Pflanzen. Die größeren, welche größeres Vieh, auch Pferde anfallen, werden auch Pferdebären, diejenigen, die fich mehr von Kräutern naͤh⸗ ren, Grasbären genannt. Bei fcharfer Kalte oder vom Hun⸗ ger geplagt gibt ein ſtarkes Gefchrei ihre Annäherung zu ers Zennen. Dann richten fie unterm Vieh große Niederlage an und überfallen auch Menfchen. Humde fürchten fie. Um Moftamarfen Flagte man gegen de Jong über ihre Menge, Ein Mädchen, das feine Viehheerde ſchuͤtzen wollte, ward von einem Bären angefallen und kaum feinen Tagen entrifs fen. Gewöhnlich Iaffen fie fich doch mit Gefchrei und Pruͤ— gel verjagen, Die Haut ift beim Zange die Hauptſache. - 19 — Vom Fleifch find nur die Keulen genießbar und werden alg Schinken geräuchert fehr fehmachaft gehalten. Man trifft in Norwegen Bären von beträhtlicher Größe, Die Haut eines im Jahr 1796. im Stiftsamt Aggerhuus gefan⸗ genen maß fünftehalb Ellen in ver fange und drei Elfen in der Breite. Fleiſch, Speck und Schmeer wogen 480 Pfund.*) Mehr gefürchtet als der Bar ift der Wolf, Er ſcheut die Hunde nicht, ſondern verfolgt fie. De Jong erzäptt, daß einer Fran im Schlitten ihr Hund von einem Wolfe aus dem Arm geriffen wurde. Mit dem erweichten Unrathe des Molfes beftrichen glaubt man Schaafe gegen feine Nachſtel⸗ tung fichern zu Eönnen. In den Gebirgsmwaldern ift er bes fonders haufig und am gefährlichften auf dem Eiſe. Hier trifft man zwanzig bis dreißig truppweiſe, oft noch mehr Wölfe beifammen, fo daß der Menge wegen die Jagd nicht zu wagen if. Um auf Winterreifen ihnen zu entgehen, laͤßt man einen Strick unter dem Schlitten ——— vor dem ſie ſcheu werden. Zu den gefaͤhrlicheren Raubthieren i in Norwegen gehoͤrt der Vielfraß. Wegen feines ſehr geſchaͤtzten ſchwarzen, gelb und braungefleckten Pelzes wird ihm ſehr nachgeſtellt. Fuͤch ſe giebt es von weißer, rother unb ſchwarzer Far⸗ be; die letzteren ſind die ſeltenſten. Hermeline trifft man im nördlichern Theile am meis fen. Die weiße Farbe des Pelzes ift an den norwegiſchen dauerhafter als an den ruſſiſchen. Eichhoͤrnchen werden um ihrer Felle willen im Win⸗ ter diel gefangen. Im Sommer ift dieſes Grauwerf son brauner Farbe, J *) De Jongs Reife II. ©. 250, inet und Fiſchotter Fommen in Strömen, —* beſonders die erſteren immer ſeltner vor. Seehunde zeigen ſich oft an den Kuͤſten, am haͤufig⸗ ſten an den noͤrdlichſten Finmarkens. Sie treiben die Fiſche aus den Buchten und ſtoͤren die Fiſcherei. In den aͤußerſten Scheeren werden ſie erſchlagen und hier in Menge gefangen. Innerhalb der Buchten uͤbereilt man ſie mit Schießgewehr, doch wegen des dicken Specks nicht ſo ſicher. Seekaͤlber werden an der Kuͤſte Finmarkens zu jeder Re ges fangen. Unter dem Federwilde find Auerhüner, Stebfiiner, and Eidergänfe die vornehmſten. Rebhüner werden eben wie die Hafen im Winter weiß, mit der wiederfehrenden Warme farben ſich auch ihre Federn wieder. Die Eidergans (Anas moliſſima) ift zwifchen den äußerften Scheeren und Klippen der Weſtkuͤſte nicht felten, Die Küftenbewohner bereiten den Vögeln die Nefier zum Ausbrüten ihrer Zungen und ſammlen die Pflaumfedern, welche fie fich felbft ausrupfen, um Eier und junge Brut zu erwärmen. Manche Jaͤger bringen im Jahre funfzig bis Hundert Pfund folcher Federn zufammen. Ald Fabricius diefe Gegend befuchte, (1778) ward dad Pfund gereinigt für etwa zwei Thaler verfauft. Bei zehn Thaler Strafe ift eö verbothen, dieſen nuͤtzlichen Vogel zu fchiegen, Doch wird zu wenig Strenge darüber gehalten. Auch die Eier holt man aus den Neftern. - Die verfchiedenen Arten der Alken Find ziemlich häufig. Sie werden nicht um des a! fondern der fchönen Federn wegen, gefangen. | Die Jagd ift nach dem normwegifchen Gefeg das freie Recht jeded Grundeigenthümers. Einſchraͤnkungen, die in ben Jahren 1730 bis 1733. unternommen waren, „hatten — 161 — bald das Heberhandnehmen der Raubthiere und die Vermiu— derung des aͤdelen Wildes zur Folge. Nun ward die alte Freiheit wieder hergefiellt und die Verordnung von 1744 feste den Normann wieder in fein Jagdrecht ein. Auf die Erfegung von Bären und Wölfen find Preife gefegt. Sie find im Verhaͤltniß zum Alter dieſer Naubthiere beftimimt und werden vom Vogte — und von der Vogtei verguͤtet. Der Normann iſt ein fleiſger und geübterJ Jaͤger. Doch iſt es nicht ſowohl das Verlangen nach Beute, nach der Haut, oder dem Pelz, nach dem Wildprett des erlegten Thieres, auch nicht die Jagdluſt, obwohl ſie in den Ge⸗ birgswaͤldern einladend iſt, was ihn zunaͤchſt zur Jagd be— ſtimmt; dringender iſt das Beduͤrfniß der Sicherung ſei⸗ ner ſelbſt und ſeines Viehes vor Gefahr und Nachſtellung. Die gewöhnlichen Jagd ger aͤt he find Feuergewehr, Eiſen und Schlingen; aber auch Pfeil und Bogen ſind noch im Gebrauch. | Die Baͤrenjagd gefhieht am meiften mit Fallen und Schlingen. Im Winter trift man das Thier zuweilen in entlegenen Höhlen, oft tief in der Erde, in hohlen Bäumen, felten in Lagern, die es mit Strauchwerk bededt. Dann wird es mit Hunden aufgejagt und verfolgt. In einer Höhle überrafcht ift der Bär Ieicht gefangen. Man verftopft fie „rings um, fo dag nur für den Kopf eine Defnung bleibt, | Vom Gefchrei und Lärm der Zäger aufgefchredt ſteckt das Thier den Kopf durch die Defnung , der ihm dann gleich mit einem Beile gefpalten wird. Die Selboer, im Stiftsamt Drontheim, find als gute Baͤrenſchuͤtzen befannt. Fleiſch und Speck des Bären find ihnen eine angenehme Speife. Niemanns Foritftatiftif, s x — 1612 — Woͤlfe werden in Fallen, in Wolfsgarnen, die man uͤber Erdengen und ſchmale Steige, wo das Thier nicht weichen kann, aufgeſtellt; ferner in Wolfsgruben Ru durch Eifen amd Selbſtſchuͤſſe erlegt. Der Pfeile und Bogen bedient fich der — am meiſten bei der Jagd der Pelzthiere, um Fell oder Balg unverſehrt zu erhalten. So wird der Vielfras, ſo werden Hermeline, Eichhoͤrnchen und Marder erlegt. Doch weiß er auch mittelſt Fallen und Schlingen ihrer habhaft zu wers den. —J Zur Vogeljagd biethen Kuͤſten und Wälder, Gebir— ge und ſteile Felſenhoͤhen mancherlei Gelegenheit. Der wich— tigfie Gegenfiand ift die Eidergand, oder vielmehr ihr weiches Gefieder. Dies wird aus den Neftern, die an den ſteilen Selfen befeftigt find, oft mit Lebensgefahr erbeutet. VII. Ueberſicht der vier Stifts aͤm— ter, in Ruͤckſicht der Forſtwirth— ſchaft und des Holzgewerbes. LI, Stiftsamt Chriſtiania: Hauptſtadt Chriſtiania, reigende >. Rage; Alaunſiederei, Bretterhandel — Moß, Aeußeres der Stadt, ſchoͤne Umgebung, Nahrungszweige: Bretterhandel, Eiſenwerk — Friedrichsſtadt, Berechtigung zur Ausfuhr von Maſtbaͤumen — Friedrichshall: Hafen, Saͤgemuͤhlen, Bret— terhandel — Drammen, Hauptplatz für den Bretterhandel — Kongsberg, Bergſtadt — Holmfrand, Hozhandel — Toner berg, Salzwerk zu Wallge, Holgverbrauh — Skeen, Holshan- del — Laurwig, Eifenwerk, Ungulänglichkeit des Walddiſtrikts — Krageroe, Holzhandel — Langfund, Zolldiſtrikt — Blick auf die vielen Holz verzaͤhrenden Werke des Stiftsamts, die Menge der Sägemühlen, die beträchtliche Holzausfuhr. I. Etifteamt Chriftianfand: Ofterrifoer, Hafen, Holzhan— del — Arendal, Holgbandel, reiche Eiſengruben in der Naͤhe — Chriſtianſand, ſtarker Holzhandel — Slefkerve, Hafen — Mandal, Holz⸗ und, Fiſchhandel — Flekkefiord, Fiſch⸗ und Holzhandel — Stavanger, Holz⸗, Fiſch- und Eiſenhandel — Hal; verzaͤhrende Werke/ Holzqusfuhr des Stiftsamts — 111. Stiftsamt Bergen: Stadt Bergen, Lage, Gewerbe, das wichtigſte Fiſchhandel, Holzausfuhr — Hoop, Kirche von Bas - pier — Haſelſtaude dient der Pulvermuͤhle zu Holzkohlen — Sundmoer, Eiſenerze, Holzmangel — 1 e 4 —— IV. Stiftgamt Drontheim: Nahrungssweige — Stadt Drontheim, fchöne Lage, beträchtlicher Fifhhandel — Chris flianfund, Fiſch⸗ auch Bretterhandel — Selboe — Roͤraas, ‚Rage, Gegend, wildes Gebirge, waldleerer — Gkieläufer — Kupfergruben — Dragaasbütte — Moftamarfen — Holzvers brauch des Stiftsamts — Kohlenverbrauch, Feuern mit Steins Fohlen, Feurungsverbraud) der Kupferwerke 1794. Nordlande, Nadel, und Birkenmwalder, Verkehr, Des ders Worfchlag zur Anlage einer Stadt. Finmarken, Lage, Vegetation, Birkenwälder, Renn⸗ thier, Handel. Zur nähern Kenntnis der einzelnen Stiftsamfer, bejonders der für Waldbetrieb, Holzgewerbe und Holzhandel merkfwürs digern Gegenden, Derter und Gegenftände in denfelben, hier noch folgender Ueberblick: | I. Das Stiftsamt Chriftiania oder Aggerhuus, das größte im Umfange, feiner Lage nach das füdlichfte, ſei— ner Natur nach das —— iſt auch am beſten angebaut und bewohnt, ChHriftiania, Norwegens Hauptftadt, von etwa 10,000 Einwohnern, in einer mahlerifch ſchoͤnen Gegend, an der Spitze des Chriftianiafiord, eines großen gegen zwölf Meilen ins Land gehenden Meerbufens, hier von hohen Ber: gen umgeben. Ihre Lage befchreibt Kuüttner als. eine der fehönften, die er in Europa fah. Etwa eine Stunde von der Stadt eröfnet fi) von einem fehr hohen Berge herab eine große, weite und erhabene Ausficht, nicht wild, wie man erwarten würde, Zunächft umher find nadte Felſen und in der gerne hohe mit Waldung bewachfene Berge; aber zu den Zügen liegt ausgebreitet ein reiches, fruchtbares, angebaus tes Land, eine anfehnliche Stadt, die noch größer zu feyn ſcheint, als fie iſt und der mahlerifchfte Hafen, den man fich nur denfen kann. Man vergißt ganz, dag man fich unter dem fechzigften Grade nördlicher Breite befindet. Man glaubt ſich in die fihönften und gefegneteften Himmelsftriche von Europa verfeßt. Während die Felſen, die zum Theil die Bai umgeben, an das Rohe und Wilde der Alpen erinnern, zeigen Berge einer andern Art, daß die Gegend mehr in die mildern Striche des Cantons Bern gehöre. Der obere Theil des Ehriftianiafiord würde die fchönften Schweizerfcen verges genwärtigen, wenn nicht der Anblick der dreimaftigen Schiffe das Ufer ded Meeres vor Augen fiellte. Die ganze weite Gegend umher ift fo mit einzelnen Haufern angefüllt und alle diefe Häufer find von fo niedlichem und gefälligem Anfehen, fo viel Wohlftand verrathend, daß. man in einer Feenwelt zu ſeyn glaubt. Hier iſt das ſchoͤnſte Gruͤn, hier ſind Pflanzen und Baͤume vom uͤppigſten Wuchſe, hier laͤchelt Wohlſtand und Segen aus jeder Ecke hervor. Zu den Holz verzaͤhrenden Werken der Stadt gehoͤrt die Alaunſiederei mit vier Pfannen, die zu jedem Keſſel in vier und zwanzig. Stunden drei Faden verbrennt. Der Hanpthandel mit Bretterm geht vorzüglich nach Eng= land. Bei der Kürze des Fluffes, welcher gleich neben der Stadt in den Meerbufen fließt, ift der Difirikt zu Flein, aus welchem diefer das Holz zuführen Fann, Ein Theil der Zus fuhr für ihre Saͤgemuͤhlen muß von dem Glommen, der bei Sriederichöftadt in die See fallt, geholt und danıı zwei Meiz Ten zu Lande herbeigefchaft werden. Wegen diefes Foftbaren Transports kommt das Holz hier viel theurer zu ftehen. Man fehneidet auch darum die Bretter hier viel feiner, als in ans dern Dertern, Ein Vorzug der hiefigen Bretter, weöwegen * = Oh fie beffer bezahlt werden, befteht darin, daß fie nicht ins Wafe fer fommen : fondern gerade von ver Mühle zu Lande nach, dem Ladeplatz gebracht werden. Von allen Städten hatte Ehriftiania im J. 1802 die ftärffte Holzausfuhr ns 240- Schiffen von beinahe 26,000 Kommerzlaſt. Im J. 1792 waren eingehende Schiffe 531, ausgegangene 518. An der öftlichen Seite des großen Chriſt an ia⸗ fiords liegen: Moß an einer ſchiffbaren Bucht deſſelben, in der Nähe eines Kleinen Stroms, der hier feinen Ausflug hat. Die Stadt verfündigt durch ihr ganzes Aeußeres ihren Wohle ſtand und gewährt durch die Mifchung von niedlichen und anfehnlichen Hanfern, durch die maleriſch ſich formenden Felſen, ven Fluß, der ſich über diefe herabftürzt, die Men: ge der Eägewerke und Mühlen, die er in Bewegung fekt, das Eiſenwerk — durch ihre ganze mannichfaltige Umgebung, eine aͤußerſt reizende Anuſicht. Zwei wichtige Nahrungs;ivei- ge find der Bretterhandel, befonders nach England, und das Eiſenwerk. An der Mindung des Stroms zählt ‚man gegen dreißig Sägemühlen. jede Säge entrichtet dem König dreißig bis vierzig Thaler, nach der Menge der ‚gefipnittenen Bretter, Das Eifenwerk, eins der wichtigften im Reiche, verarbeitet jahrlich drei biß vier taufend Tonnen Erz. Der Hohofen, der etwa zehn Monat geht, vers braucht täglich zehn bis elf Laſten Kohlen zu zehn Schifsz pfund Eifen. Die Kohlen werden theils beim Werke ges brannt, theild von Bauerngeliefert. Die Kohlenmeiler ſind von verfchiedener Größe, Tiefern hundert bis hundert fünfzig Laften, Neben dem Ofen ift eine Kanonnengie— ßerei. Alle Arten Gupeifens, Oefen, Töpfe, Grapen werden gerfertigt, Auch Tiefert das Werk Nagel, Schifs- — 167 Kr nägel, Sägeblatter, Spaden, Aexte, Tonnenreife in bes trächtlicher Menge. sh Sriederichsitadt, am Ausflug des Glommen in den Drammen. Die hiefigen Sagemühlen und der Bretter= handel werden meiftens für Nechnung von Chriftiania und Kopenhagen betrieben. Die Stadt ift allein im ganzen Lanz de berechtigt Maftbäume in der beftimmten Zahl von hun⸗ dert und vierzig Tylte oder Zwoͤlftern jährlich auszuführen, Sm Zahr 1792 waren 157 Schiffe ein, und 156 ausge⸗ gangen. Sriederichshall am Swineſund, beim Einfluß des Tiſtedalelf in venfelben. Der weite Hafen mit feinen von Heinen Inſeln gebildeten Biegungen und Bufen, vereinigt, nad) Küttnerd Urtheil, alles was man in der Schweiz Ros mantifches fieht mit den eigenthuͤmlichen Schönheiten einer Seeausſicht. Holz und Bretter werden aus dem Innern des Landes bis an die Stadt geflößt; funfzig bis ſechzig Sa- gemuͤhlen find in der Nähe; der anfehnliche Bretterz handel geht befonders nach England. Eine große Zucker— fiederei. — Nah Oddy hatte die Stadt 1798 eigene Schiffe 35; eingelaufen waren dad Jahr vorher 379, ausgegangen 347.7 An der Weſtfe eite jenes großen Meerbuſens liegen: Drammen, am Fluſſe gleiches Namens, einem der groͤßten in Norwegen, zwei Meilen von deſſen Muͤndung, mit etwa 6000 Einwohnern. Die Stadt vereinigt die drei Städte Bragends, Stromfve und Tanger. Für große - Schiffe ift der Hafen nicht tief genug. Dieſe muͤſſen zwei Meilen unterhalb der Stadt liegen; die mittleren können bis Tanger, nur die Heineren bis Bragends hinauf. Drammen it en Dauptplag für den Handelmit Brettern, — 168 — J vorzuͤglich nach England, und mit Balken meiſtens nach Holland. — In der Naͤhe und umliegenden Gegend liegen fünf und vierzig Sagemühlen, deren die meiften den Ein— wohnern gehören. Zur Aufficht über diefe Sagemühlen wer= den vier Sägevögte gehalten. Zu jeder Säge gehört ein Sie meifter mit einigen Sagejungen. "Schmiede, Bretterfuͤhrer, Kohlenbrenner und andere Arbeiter find mehrere dabei be— ſchaͤftigt. Die Sagemühlen gehen, wenn gearbeitet wird, Tag und Nacht. — Das Kohlenfeuer, welches die Nacht hindurch befiandig unterhalten wird, giebt den Gegenden, wo die vielen Saͤgewerke beifammen find, im Dunkeln eine angenehme Beleuchtung. Die Menge der jahrlich in dieſen Sagemühlen gefchnittenen Bretter giebt Thaarup auf 533,582 Stud an. NRechnet man dazu mod) 10,000 Stuͤck “auf jeder Säge am Honnselo, deren Kontingent unmittelbar an die Zahlkaffe in Chriftiania entrichtet wird, und was fonft über das vorgejchriebene Quantum und auf den fogenannten Flomſägewerken, endlich was aus den Ausſchußbalken durch Handfagen gefchnitten wird, fo beträgt das Ganze für Drame men gegen 1,200,000 Bretter. An Balken, die von hier aus⸗ geführt werden, ‚rechnet man jährlich 16 — 20,000 Tylte und an Latten 8000. - Der hiefige Holzhandel bejchaftigte im Jahr 1787, außer zwölf von den fechszehn ver Stadt Dram⸗ men gehörigen Schiffen, fieben und achtzig norwegiſche und fiebzehn engliſche, deren Ladungen zum Theil aus fogenannz ten engliſchen Eckbalken von Tannenholz, achtzehn bis zwans zig Fuß lang, beſtanden. Im J. 1802 war, nach Oddy, die Zahl der ausgegangenen Holzſchiffe 271 von 13,261 La⸗ fien. Die Fracht, nad) fogenannten großen Hunderten, oder hundert und zwanzig Brettern von zehn Fuß Länge und ans derthalb Zoll Dice, berechnet, betrug fonft nach England — 109 — neunzehn bis zwanzig Schill. Sterl., nach Irland ſieben und zwanzig Schill. irlaͤndiſch und nach Frankreich ſechs und zwanzig bis acht und zwanzig Livres. Waͤhrend der Sees kriege ftiegen dieſe Frachten betraͤchtlich. Ueber Drammen führen mehrere Sagemuͤhlen und Eiſenwerke, die an demſel— ben Sluffe Tiegen, ihre Produfte aus. Die Stadt hat eine | Schifbaugeſellſchaft. Kongsberg am Lowenelo, die größte Bergſtadt von 10,000 Einwohnern. Hier ift das Oberbergamt, das Eünigl. Bergfeminarium, ein Silberwerf, die Münze für Kupfers geld, eine Stahlfabrif, eine Pulvermuͤhle. Die umliegens ven hohen Feifen find Fahl, die ganze Gegend verbauen und holzleer. Das Holz zum Betriebe der Werke kommt mit: telft Zlöffen aus dem Iunern des Landes. Holmjiramd treibt vorzüglich Holzhande. Im J. 1792 liefen 138 Schiffe ein, 101 gingen aus; 1793 hatte der Ort neunzehn eigene Schiffe. Tonsberg, von 1300 Einwohnern, eine alte Stadt, die ſchon im achten Jahrhundert gebaut feyn-fol. Durch die neuere Aufnahme von Drammen und Chriftiania verlor fie amd treibt jezt nur etwas Holzhandel. Im J. 1792 hatte fie ſiebzehn eigene Schiffe; 151 Echiffe liefen ein, 160 gingen aus. Das Seefalzwerf auf der Halbinfel Wallve, eine Meile von bier, verfertigt, mit Zufag von englifchem - Steinfalz, in zehn Siedepfannen etwa 25000 Tonnen jährz th. Fuͤnftehalbhundert Menfchen find dadurch befchäftigt. Der jährliche Holzver bra uch beträgt 4000 Faden. Zum Neifig in den Gradierwerfen bedient man fich, weil der Schwarzdorn hier nicht haufig waͤchſt, des MWacholderz, ſtrauchs, der dazu fechszchn Fahre dauert. — 170 wi. Skeen (Scheen) eine alte Stadt, hatte vormals bes trächtlichen Handel mit Eifen, Pech und Theer. Eifen wur— den neun taufend Schifpfund ausgeführt; jezt treibt fie blos Holzhandel. Nach Oddy waren 1792 eingegangene Schiffe 794, ausgegangene 879. Laurwig, in der Grafichaft gleiches Hanna; en einem ziemlich großen Meerbuſen, mit einem nicht genug ges ſchuͤtzten Hafen. Das hiefige Eifenwerf, das anfehnlich- ſte im Reiche, Tiefert jährlich 6 — 7000 Schifpfund Stanz: gen und 2000 Schifpfund Gußeiſen. Das Eifen wird für das befte in Norwegen gehalten. Es werden Schifs= und andere Nägel, auch Amboße verfertigt. Eine Kanonengie— gerei. Der dem Merle beigelegte Walddiſtrikt ift zu Hein, und war fchon 1778 kaum im Stande, die erforderlis chen 30,000 Laſt Kohlen, auch bei der fehr wirthichaftlichen Behandlung, wodurch er ſich auszeichnet, zu veranftalten, Der * hat auch einige Saͤgemuͤhlen und Bretterhandel. Sm J. 1792 waren 68 eigene Schiffe; nm 192, ———— 210 — Krageroe, Hafen, Ladeplatz und Zollſtaͤte, in deren Diſtrikt dreizehn Saͤgemuͤhlen liegen, die etwa 110, 400 — jaͤhrlich liefern. Holzhandel iſt ver Hauptbetrieb. Im J. 1792 waren 27 eigene Schiffe; — 323, ausgegangen 280. Langſund, Hafen und Ladeplatz, deſſen Zolldiſtrikt zwei und ſiebzig Saͤgemuͤhlen enthalt, die jährlich 433, 700 Bretter Tiefern. Das Stiftsamt Ehriftiania ift wegen feiner zahl: reihen Werke, Sägemühlen und Lavepläge fowol, was ven eigenen Verbrauch betrift, als in Anfehung des Holz⸗ handels, das wichtigſte. Den größten Verbrauch verurſa⸗ er hen die Eifenwerfe,- namentlich bei Barum, Dikke— marke, Edsvold im Amt Aggerhuus; bei Mog; bei Oudaln and Leffon in Hedemerken; bei Haffel im Amte Busferud, bei Foſſum, Ulefos und Bollwig im Amte Bradsberg; bei Eidsfos in der Grafſchaft Jarlsberg; bei Frizoewerk in der Grafſchaft Laurwig. Einige dieſer Werke, wie z. B. Bols wig zwiſchen Chriſtiania und Drammen, haben noch wohl⸗ verſehene Holzdiſtrikte; in andern iſt ſchon der Koh— lenmangel fuͤhlbar. Das Eiſenwerk zu Hakkedahl im Amte Aggerhuus wird wegen des Holzmangels nicht mehr betrieben. Sehr bedeutend iſt auch der Holzverbrauch der übrigen Werke,” der Kupferhuͤtten bei Friedrichsgave und Quikue, im Amt Hedemerken, des Bleiwerks in der Grafſchaft Jarlsberg, des Koboltwerks bei Modum; ferner verſchiedener Metallfabriken; der Eiſenfabrik bei Friedrichsminde, der Nagelfabrik bei Eger, der Stahlfabri⸗ Ten zu Kiorboe und Kongsberg, und endlich der Glashuͤt— ten zu Huurdalen und Biri, wo auch Fenfterglas, zu Ha— deland und Strömsmyen, wo nur Bouteillen und Apothe— fergläfer verfertigt werden, . Bon dem Werke zu Biri wird der jährliche Holzverbrauch auf 3000, von dem zu Huurda⸗ len zu 9 bis 10000 Klaſter Brennholz gerechnet. In diefem EStiftsamte befinden. fi) auch die meiften Sägemüh: Ien. Man zählt ihrer Bei Chriftiania über hundert, bei Moß dreißig, bei Friedrichshall gegen fechszig, bei Dram— men fünf und vierzig, bei Krageroe dreizehn, bei Langſund einige fiebzig. Und die Ladepläge diefes Stiftsamts find für die Holzansfuhr die wichtigften. Bon Chriſtiania, Dramz men, Holmfirand, Krageroe, Langſund, Laurwig, Fries — drichsſtadt und Friedrichshall wird bei weitem das meiſte und beſte Holz ins Ausland verſandt. Mehr als die Haͤlfte aller — 172 Eu normwegiichen Holzſchiffe und beinah zwei Drittel ihrer ges fammten Safttrachtigkeit geht aus diefem Stiftsamte. 11. Das Stiftsamt Chrijtiansfand iſt das Fleinfte, aber mit fruchtbaren Thalern und mit Walduugen vorzuͤglich verſehen. Oſterriiſoer, ein Hafen, mit anſehnlicher Holzaus— ſuhr; 1792 hatte der Ort 61 eigene Fahrzeuge, eingegange— ne Schiffe waren 455, ausgegangene 437. — Arendal, am Ausflus des Nidelv, ein Hafen mit ftarfem Holzhandel. 1793 gehörten der Stadt 86 Schiffe. Im Jahr 1792 waren eingegangen 574, ausgegangen 604. — Die Gegend hat die reich ten Gifengruben, welche eif verfchiedene Eiſenwerke größtentheil3 mit Erz verfehen, Chriftianfand, an der Mündung des Torridalselo, von 3600 Einwohnern. Nach Pontoppidan’s Bemerkung *) hat fie die gefundefte Lage unter allen norwegifchen Handels: ftadten. Sie treibt fehr anfehnlichen Holzhandel, der im Jahr 1802; nad) Oddy, 239 Schiffe von 11,837 Laften beichäfe tigte. Im Jahr 1792 liefen 392 Schiffe ein, 370 gingen aus; die Stadt hatte 44 eigene Schiffe von 2725 Kommerze laſten. Flekkeroe, ein guter Hafen. Mandal, treibt befonders Holz, auch Sifchhandel; 1792 gehörten dem Ort 23 Schiffe; eingegangen waren 149, ausgegangen 151. Sleffefiord, em Zoll und Ladeplatz, treibt Fifch und Holzhandel; hatte 1793 große und Feine Schiffe 46; 1792 waren eingegangen 115, ausgegangen 123. ) Natürliche Hiftorie von Norwegen IT. ©, 480, Be —— » Stavanger, am Meerbufen Tongefiord, hat 2500 Einwohner; treibt Holz=, Fiſch- und Eiſenhandel; 1792 gingen 191 Schiffe. cin, 183 aus; 1792 waren eigene Fahrs zeuge 19; 1795, 21. R Die holzverzehrenden Werke diejes Stiftsamts find die. Eiſenwerke zu Wigeland bei Chriftianfand; zu Nas, Egelaud, Froeland. Die Holzausfuhr aus feinen Paz fen beichaftigte 1502 gegen ferhstehalb hundert Schiffe, I, Das Stiftsamt Bergen ift weftlich von der Nordſee, gegen Oſten von dem hohen Gebirge Filefield ein⸗ geſchloſſen. Dieſes Gebirge halt die haͤufigen Seedünfte zu= a ruͤck und, verurjacht eine beſtaͤndig feuchte, dicke, neblichte Luft. Hier ift daher die am wenigften gefunde Gegend in Norwegen. *) An dem Waldgewerbe und Holzhandel des Keichs nimmt dieſes Stift am wenigften Theil, An feiner ausgedehnten Weſtkuͤſte ift die Sifcherei der Hauptnahrungss zweig. N Bergen, am füblichen Ufer des Waagfiord, ift die größte Stadt des Reichs, von 3000 Haufern und 18 bis 19000 Einwohnern. Steile, nadte Selfen fchliegen fie von allen Seiten ein; unwegjame Gebirge find ihre Umgebung; Unbejtändigfeit und häufige Regen die herrfchende Befchafe fenheit ihrer Witterung. Die Gewerbe find Lederberei— tung, eine Fajancefabrik, eine Juderfiederei; ungleich wich— tiger und das wichtigfte ift der Fifchhandel, der längs ver Küfie nad) Dannemark.und ins Ausland taufend Schiffe be⸗ ſchaͤftigt. Oddy giebt die Zahl der im J. 1802 ins Ausland mit Fiſchwaren von hier gegangenen Schiffe zu drei hundert ſechs und zwanzig an, zuſammen von 10,558 Komnierzlar . "I Pontoppidan natürliche Hiſtorie IE ©. 478. ff. J — 1 24 us fren. Der Werth der ausgefuͤhrten Fiſchwaren ward im 2 1790 über 950,000 Thaler geſchaͤtzt. Doc) werden auch Holzwaren und Waldprodukte, Planken und Theer ausge: führt. Nach Oddy gingen im J. 1802 mit Hol; 31 Schiffe von 827 Kommerzl. in die Fremde. Im J. 1790 hatte die Stadt 11 3 eigene Schiffe. — Zu Hoop, drei Viertelmeis fe von der Stadt, iſt die Kirche von Papier (papier mache *)) merkwuͤrdig; anderthalb Meilen entfernt eine Pulvermuͤhle und eine Delmühle, Jene erhält den Schwe⸗— fel von Kopenhagen; Holzkohlen und Salpeter werden hier verfertigt; die Holzkohlen giebt die Hafelftaude, deren Aeſte vorher gefchalt und dann in einem großen gemanerten Keffet gebrannt werden, Sie müffen die Form der Aefte - behalten und die Holzfafern noch kenntlich ſeyn. Die Vogtei Sundmoer iff mit Eifenerzen verfehen, ! die, wie de Jong bemerkt, wegen Holzmangels hier nicht bearbeitet werden Finnen, fondern nach den Eifenwerz fen von Moftamarien gebracht werden müffen. IV. Das Stiftsamt Drontheim begreift im ausge⸗ dehnteren Sinne auch die Nordlande und Finmar fen. Sur ſuͤdlich en Theile deffelben, oder dem eigentlichen Drontz heim, werden zwar alle’ drei Nahrungszweige Bergbau, Fiſcherei und Waldnutzung betrieben; doc) fi nd die erſteren beiden die wichtigere. _ Kupfer ift hier das Hauptproduft des Bergbaus. Die Eifenerze find frengflüfiger und von geringerer Güte, als in den ſuͤdlichen Stiftsaͤmtern. Auch das Holz aus diefen nörblicheren Diftrikten wird dem, wel: ches die füdlichen Hafen ausführen, nicht gleich geſchaͤtzt. °) In de Jona's Reiſe II. ©. 297 findet man J Werk des Kanzeleirath Criſti beſchrieben. Drontheim, am Drontheimsfiord son 1318 Häus fern und 8200 Einwohnern, wird an zwei Seiten vom Nis delven, der an der ſchwediſchen Granze entfpringt und fich hier in ven Meerbufen ergießt, beipühlt. Diefer Ausflug bildet zugleich den Hafen, der mit hohen meiftens angebau= ten Bergen umgeben ift. In der umliegenden Gegend find mehrere Landguͤter; in der Nähe Saͤgemuͤhlen. Schon ift die Anficht welche die Lage von dem machten Berge gewährt. Der Nivelven fihlängelt fich durch das Land; die Stadt am Fuſſe der Berge, die Rhede voll Schiffen, der große Meer: Hufen; die Infel und dns gegemüberliegende Land; auf der andern Seite die benachbarten Landgüter, bebautes Feld, mannichfaltiges Grün und weidendes Vieh, *%) Der Fifch- handel ift beträchtlich, auch der Breiterhandel nach Eng= fand, Hier wird auch der Kupferhandel von Roͤraas und Mendalen geführt und von hier erhält jene Bergſtadt ihre meiſte Verforgung mit Lebensmitteln, Brantwein, Ellen: waren, — Die Stadt hat eine Zucderfabrif und eine Puls vermühle. Eigene Schiffe waren 1793 nach Oddy 39. Die meiften Trachten werden von Engländern und Hollaͤn—⸗ dern beſorgt. 1792 waren eingegangene Schiffe 149, aus⸗ gegangene 137. Zu der Nähe die Kaftele Chriſtiausſtein, auf einer Anhöhe, Munkholm auf einer Klippe mitten im Hafen, | | Ehriftianfund, eine neue Stadt feit 1734, mit eis nem fehr guten, geräumigen Hafen. Anſehnlich iſt der Fiſch— handel, auch Handel mit Brettern, doch nicht von der Güte derer von Chriftiayia; fie gehen meiftend nach Irland. In — — 9 de Jong II, © 202% ur. zrmim * — 176 2 der Nähe der Stadt ift Fein Holz; es wird von einigen Saͤ— gemühlen, die oberhalb der Stadt Liegen, herbei geliefert: »} Selboe, ein Kupferwerf, auch ein Muͤhlenſteinbruch — Die Bewohner des Kirchfpiels naͤhren ſich vorzuͤglich von Srachtfahren, führen Muͤhlenſteine nad) Roͤraas, und Ku⸗ pjer zuruͤck. Sie find als gute Barenfchüßen berühmt. Roͤraas, unweit vom Einfluß des Hittern in dem Glommen, in einer Ebene von hoben, zum Theil mit Schnee bedeckten Gebirgen eingeſchloſſen; die zweite Bergſtadt nachft Kongsberg, von 3000 Einwohnern, Die Haͤuſer find klein, alle von Holz und mit Raſen bedeckt. Hier iſt die hoͤchſte Gegend in ganz Norwegen; bier die Quelle mehrerer Fluͤſſe, des Glommen, der fiusna, Nea, Gulle, Das Klima ift rauh, kalt, ſelbſt im Julius; die Einwohner halten faft im— mer, bei Tag und Nacht, gebeizte Zimmer, Die Gegend ift ziemlich bewohnt, aber unfreundlich. Selten fieht man einen Baum, Das Korn reift nicht, Gartengewaächfe zeiti— gen felten;) in der Ebene ift blos Viehzucht; das Vieh mei: ſtens auf dem Stalle; die Wiefen werden mühfam bearbeitet und reichlich gedüngt, Wo der Boden gut ift, reicht das Gras bis an die Knie; doch find auch Moos und Baumlaub gefuchte Hülfgmittel der Futterung. Nindenbred iſt die Zus flucht für die Subfiftenz in mislichen Jahren. Den Bewoh- nern diejer wilden Gebirge müffen alle Bedürfniffe zugeführt werden. Doch ſammlen fich hier Leute ans allen Gegenden mit ihrer Zufuhr zum Tauſch und Umſatze und machen den Ort gleichſam zum beftändigen Marftplage. Die Zelfen umher find meifteng waldleer. Unvorfichtiges Kohlenbren— nen bei der erften Anlage der Werke und der Einfall der ‚ Schweden verheerten die Nadelwaͤlder. Birken nehmen hin und wieder ihren Pla ein; Foren, die einzeln auffommen, unterdrückt der Schnee: die — kriecht mit kleinen duͤnnen Zweigen auf naktem Sande. Selbſt der Wacholder hebt ſich kaum von der Erde. — Skielaͤufer ſind die Vers theidiger der Graͤnze. Die Skie, drei bis vier Ellen lange Schrittſchuhe, beſtehen aus dünnen biegſamen Fichtenholz, eine Hand breit, mit Nennthierzoder mit Seehundsfellen fo befteidet, daß die Hagre ruͤckwaͤrts gekehrt ſind. — Die hies ſigen Kupfergruben liefern etwa vier tauſend Schiffe pfund. Abnahme der Waldungen erſchwert ihren Bau, Man hat die Huͤtten in die umliegende Gegend vertheilen muͤſſen. Man bemerkt, daß die Spitzen der nahen Berge immer False ter werden; die Wälder ziehen fich immer mehr herunter; oben fterben fie ab, In Thydalen, fieben Meilen von Roͤ— raas, zeigen fi) Spuren ehemaligen Ackerbaues. — Dragaashütte, am ullelsen, in einer mehr bes wohnten Gegend, gehört- zu den Werfen von Röraas, Am . Kohlen fehlte es noch nicht bei Fabricius Anweſenheit; theils lieferten fie die umliegenden Eöniglichen Waldungen, theils, zu deren Schonung, ſchon entferntere Gegenden, Moftamarfen, ein Feiner Ort, etwa vier Meilen son Drontheim, an dem Moftaele, mit Mailer und Holz verjehen, wo das Eijenerz meiſtens aus Sundmoer angefahs ven und hier. geſchmolzen und verarbeitet wird. Eigenes Erz hat die Gegend wenig. Auſſer Hammern und Som eine Nagelhütte, Der Holzverbrauch diefes Stiftsamts wird — dem, was Bauart und Feurung fordern, durch den Kohlen— bedarf, durch Gruben und Hütten, befonders der Kupfers werke, beträchtlich vergrößers. Dragaashuͤtte und Mojtas marken find noch in ihrer Nähe mit Holz verſehen. Nach Roͤraas můſſen die Kohlen ſchon aus immer größerer Ent⸗ Miemanns Forſiſiatiſnt, M / fernung, befonders im Winter auf dem Schnee mit Schlitz ten herbei geführt werden. De Song bemerkt den aufferft, wohlfeilen Preis dieſer Holzkohlen. Er berechnet eine Las dung, hier zur Stelle geliefert, auf fünf hollandifche Gul: den und zwölf Stüver, wofür der Bauer das Holz fällen, es verfohlen und elf ftarfe Meilen herbei fahren muß., Fa— bricius giebt den Kohlenverbrauch auf drei taufend La= - fien zu zehn Tonnen an. In neuern Zeiten fcheint man, vermuthlich Durch Holzmangel genöthigt, mehr mit Steine kohlen zu feuern. Nach einer Berechnung vom 5. 1794 über das ganze Kupferwerf nebft allen Gruben und Hütten, welche de Jong miheilt, war der Verbrauch folgender : bei dem Bergwerk: an Brennh = » 8032 Klaft. an Holzfohlen . . 47945 = bei den Hütten und Schmelzwerfen: an Brennholz A > 751 Klaft. an Holzfohlen . . 538% Laſten an Steinfohblen . » 20,890 Laſten Zum Stiftsamte Drontheim gehört noch das nördliche fie Norwegen, die Nordlande und Finmarken, eine weit ausgedehnte Strecke mehr als dreitaufend Quadratmei⸗ Ten groß von nicht mehr als 50 bis 60,000 Menfchen bes wohnt. Die Nordlande fangen ungefahr zwanzig Meie Ien von Drontheim an und erſtrecken fich in einem Striche von fiebzig bis achtzig Meilen bis an Finmarken. Ihre Bevölferung ift vielleicht nicht über 50000 Menſchen, nur - 9 - etwa 22 auf der Quadratmeile. Hier find noch große Nur delsund Birfenwälder. Das Korn reift noch und vie Viehzucht gibt gefchäßte Fellwaren zur Ausfuhr; aber der beträchtlichfte Theil der nordlandifchen Produkte befteht im Fiſchen. Seinen ganzen Verkehr hat diefer weite Landjtrich mit den Stadten Drontheim und Bergen, derem die Ießtere, * mit welcher der meifte Handel ftatt findet, von der naͤchſten Grenze der Nordlande fiebzig, von dem entfernteften Theile 110 bis 130 Meilen entlegen ift. Wegen der Hinderniife diefer weiten Entfernung, welche Reifen von ein bis zwei Monaten nothiwendig macht, für den Handel, und wegen des Nachtheils von diefem weiten Transport für die leicht verderbliche Hauptware, empfohl Deder hier die Anlage eis ner Stadt, die zugleich der Hauptplag für Finmarfens Han— del und die Niederlage für Island und Farroe abgeben koͤnnte. Weniger noch bewohnt iſt Finmarken. Es hat nur fünf Menſchen auf der Quadratmeile. Es wird eingetheilt in Weſt- und Oſtfinmarken; dort find Tromſoe, ein Stadt« chen auf der Inſel gleicyes Namens und Alten, ein Kirche und Handelsort in dem gleich benannten Difirift, die Haupts orte; hier in Oftfinmarfen oder Lappland, ift Wardve, ein Städtchen, gleichfald auf einer gleichnamigen Inſel. Finmarken ift gebirgig; doch find die Berge niedriger als im übrigen Norwegen. Gräfer in Thälern und Ebenen; Rennthiermos; nüßliche Beerenfträucher, befonders Mul—⸗ tebeeren; Birken und Fichten machen feine Pflanzenwelt aus, Bewaldet ift das Land nur wenig. Die betrachtlichften Wäls der enthält der Diftrift Alten. Die Birfenwälder wers den von den Finnen graufam gemishandelt, die jungen Bau: me ohne Schonung gehauen. Etwas Kornbau, bejonderd M 2 — 180 — in Alten, der bewohnteſten Gegend. Das nuͤtzliche Ren n⸗ thier laͤßt ſich mit einer Handvoll Mos am Tage genuͤgen; Ochſen, Kühe, Schafe werden mit Graswurzeln, mit Sees grad, mit dem Nennthiermofe und dem Mofe der Fichten: zweige, auch mit gefochten Fiſchkoͤpfen, mit dem Bodenſatz des Thrans gemifcht, Farglich genährt. Unterhalt, Be: ichaftigung ‚ und Gewerbe biethet vorzüglich die Fiſcherei; Sifche, Selle, Bogelfedern und Multebeeren find die einzis gen Handeldwaren. Schleswig um Holfteim 1. Gesgraphifcher Abriß. II. Hiiterifhe Fragmente: vormaliger und jegiger Wald⸗ befiand. | III. Natur der Holzarten und der Jagdthiere. IV. DOrganifation und Geſetze. A. Hauptzüge einer Gefchichte der fchleswighoffteinis fehen Forſtgeſetzgebung. B. Zorforganifation, Direktion, Verwaltungsperfonal, - deffen Vorbereitung. C. Holzeigenthum, Forſtpolizei, Strafgefeke, V. Forſtoͤkonomie. — A. Holzbedarf. * Schifbau. * Saͤgemuͤhlen. B. Forſtnutzung. * Borkreiſſen. ** Koͤhlerei. C. Holzzucht. D.. Torfwirthſchaft. VI. Jagd. I. Geographiſche Anſicht des Landes, | T abeltarifche Darftellung — Lage der Herzogthümer, ihre Vor⸗ züge und Vortheile vor Juͤtland — Grängen — Flächeninhalt — Volksmenge — Befchaffenheit der Oberfläche — der Lands rücken, deffen Ausdehnung in drei Aeſte — Berge und Hoben , — Gemäffer — Erdreich: drei Landſtriche, der öftliche bes waldete — der mittlere Heideftrich — deſſen dreifache Vers fobiedenheit: Sandheiden, Leimheiden, Moorheiden — Drts fein, Brüche und More — der weftliche oder Marfehftrich, Kleierde, Stoͤrt, Moorgrund, Holzleere — Klima — Bis fung der Waldausrpdungen — Witterung. Von dem nördlichften der bewohnten Theile des danifchen Reiches, den das Eismeer begränzt, kehren wir zuruͤck zu dem füdlichfien, der Fleineren mit Deutichland Iandfeften Hälfte einer ſchmalen Halbinfel, die ſich fechzig Meilen lang zwifchen der Oft: und Nordfee ausdehnt. Bei ahnlicher Lage und Umgebung hat dieſe ſuͤdliche Haͤlfte mehrere ihrer natuͤrlichen Eigenheiten mit Juͤtland, der groͤßeren noͤrdlicheren, gemein. Doch genießt ſie ſchon die Vorzuͤge einer gemaͤßigteren Temperatur; die Luft iſt im Ganzen milder, das Land iſt wohnbarer, beſonders zeichnet ſich die kuͤnſtlich geſchuͤtzte fruchtbare Weſtſeite vor den nakten Sandfteppen des wejtlichen Juͤtlands fehr vortheil— haft aus. Aber wenigftens eben fo bedeutend find die Vor: theile des naheren Verkehrs mit ihren Granznachbaren und des Iebhaften Handelsweges, der fajt ihrer ganzen Länge nach über ihren Rüden hin zu den vanifchen Inſeln und der Hauptftadt führt, Im Beſitz ſolcher Vorzüge und Vortheile waren Schleswig und Holftein lange ſchon zahlreicher bes wohnt und fleigiger angebauet, Beide Herzogthümer zue farnmengenommen gehören zu den am beften bevoͤlkerten Theie len der dänischen Monarchie; Holſtein ift mit jedem einzelnen, auch mit Seeland, nach Abzug Kopenhagens auf der einen und Altona’5 auf der andern Geite, verglichen, der men— ſchenreichſte. Juͤtland nährt auf feinem Stächenraume, der um den vierten Theil größer ift als beide Herzogthumer, nur zwei Drittheile der fchleswig holfteinifchen Volkszahl. Bon dem eigentlichen Fütland wird Schleswig weſt⸗ lich durch die Schottburger, dftlich durch die Koldinger Aue getrennt. Zwifchen Schleswig und Holftein machen die Eis der und der Kanal die Graͤnze. Holftein, im Süden größtentheils durch die Elbe von dem übrigen Deutfchlande abgefondert, gränzt hier und im Südoften bald unmittelbar mit dem Hamburgifchen, Lauen: burgifchen und Lübekifchen Gebieth, ftellenweife in zerfireus ten Landjtücken, zufammen; bald wird es durdy Gränzflüffe, die Alfter, die Bille und die Trave davon gefchieden, Von dem Fläacheninhalt find noch Feine genaueren Meffungen bekannt. Er wird auf ungefahr 340 Q. M. ges ſchaͤtzt. Von Schleswig pflegt man ihn auf 165, von Hol: fein auf 175 Q. M. anzugeben. Doch berechnet von Wim⸗ pfen in einer neueren Arealuͤberſicht, gegen diefe gewöhnliche Schaͤtzung, den Flaͤcheninhalt Holfteins Heiner als Schles⸗ 186 — wigs, nach der bisher uͤblichen Angabe; naͤmlich mit Aus⸗ ſchluß des darin begriffenen eutiniſchen, luͤbekſchen und ham— burgiſchen Gebieths, nur gegen 154 Q. Meilen. *) Die Volksmenge betrug bei der neueſten im Jahr 1803 angeſtellten Zaͤhlung in Schleswig auf dem Lande 231,929; in den Städten 46,412 — zufammen 278,341; in Holftein auf dem Lande 267,706; in den Städten mik Altona 58,040; — zujammen 325,746; alfo überhaupt i in beiden Herzogthümern 604,087 Einwohner. Im Verhältnig zum Flacheninhalt zahlt das volfreichere Holftein, bei einer Größe von 154 Q. M. nad) jener Anga= be, etwa 2114, Schledwig, das Areal zu 1065 Q. M. ans genommen, beinah 1687 und beide zufammen, den ganzen - Flaͤcheninhalt zu 3Z20Q2.M. geſchaͤtzt, haben etwa 1888 Eins wohner auf ver Q. Meile, Beide Provinzen bilden nad) ihrer Flaͤchenbeſchaf— fenheit eine Ebene, die fich im Ganzen wenig über der Flache beider Gränzmeere erhebt, doch gegen Oſten fanft auffteigt, aber gegen Weften, wohin das Land feine Abda— hung hat, ſich allmahlig hinabfenkt. Der Landrüden, der als eine zuſammenhangende Hoͤhe, mitten durch Juͤtland von deſſen nordlichen Spitze in betraͤchtlicher Breite herabs lauft und fi) dann ſchmaler durch beide Herzogthuͤmer erz ſtreckt, theilt das Herzigthum Schleswig in zwei ungleiche Hälften, die Fleinere öftliche und Die größere weftliche, Weiter gegen Süden wird diefer Ruͤcken von der Schlei durchfchnitten und richtet fi) dann durch das Amt Hütten gegen die holfteinifche Granze nach Landwehr zu. Won dies Blätter 1799. 4. ©. 305 ff. fer Graͤnze dehnt er fich über Holftein in drei Wefte, den Öftlichen, den mittleren und den weftlichen aus. Der oͤſt— liche A,;, eine Fortfegung des bänifchen Waldes, nimmt oftwarts nach Lütjenburg, ſuͤdwaͤrts über Pioen und Eutin feine Richtung und ſenkt fich dann in allmähligen Abfägen gegen die D;ifee und Trave hinab. Der mittlere Aft ers ſtreckt ſich von der oͤſtlichen Seite des Weſtenſees, zwiſchen der Eider und Swentine nach Bornhoͤvd und dehnt ſich von da, als eine große Ebene, unter den Namen der Segeber— ger und der Harksheide bis nad) Hamburg aus. Der dritte, der weftliche Aſt, wendet ſich von dem füdlichen Ufer des Weſtenſees gegen Norbrorf und lauft über Hohenwegtedt und Hanerau nach Dirhmarfchen. Alle drei Aeſte drängen fich bei Bornhövd in eine Gentralgruppe zufammen und bilden hier eine Fläche, von welcher die Haupiflüffe des Landes aus— firömen. *) | Eigentliche Berge find im ganzen Lande nicht, Die Höhen zeigen fich theils als hervorragende Kuppen, die hin und wieder, wo fie fich einzeln erheben, hoher fcheinen, theil® al3 Gruppen von Hügeln. Im Herzogthum Schles: wig fieht man die anfehnlichften diefer Höhen im Amte Hüte ten, welches daher vormals die Bergharde genannt wur: de, Bon Holftein iſt der größte Theil der öftlichen Seite wellenförmig hügelig. Außer den Hauptgewaflern, den beiden Meeren und der Elbe, die das Land groͤßtentheils umgranzen, wird es von mehreren größeren und Eleineren Fluffen durchfchnits *) Die Hauptzüge der odigen Flächengeichnung find aus vom Wimpfens Befchreibung in den Pros. Berichten 1798 ents lehnt. * ten, deren die meiſten, nach der natuͤrlichen Abdachung, von Oſten nach Weſten fließen. Beide Provinzen ſind auch mit Landſeen, zum Theil von betraͤchtlicher Groͤße, be— ſonders an der Oſtſeite und die Marſchgegenden mit Kanaͤ⸗ Yen und MWaffergraben zahlreich verfehen. In Holftein ift bes ſonders Wagrien reich, wie an Flüffen, fo Pe an betraͤcht⸗ lichen Landſeen. Nach der eigenthuͤmlichen Befchaffenheit des Bodens, der Temperatur, der Vegetation, auch der Thiere und ſelbſt der Menfchen, und nach der ganzen Art des wirthfchaftlis chen Betriebes, theilen ſich beide Provinzen ihrer ganzen Länge nach in drei wefentlich verjchiedene Landftriche, den öftlichen, den mittleren und den weftlichen, In dem öftlichen Landftriche ift das Erdreich der wele lenförmigen Höhen im Durchjchnitte mehr fandig; die Ebes nen und fanften Abdachungen find Teimhaltend in verfchiedes nem Mange und die Niederungen beftehen größtentheils aus einer fihwarzen Dammerde, unter welcher gewöhnlich eine Thonerde mit Kalktheilen, und unter diefer wieder eine Sands Lage fich befindet. Zwiſchen der obern Rinde und den Thon liegt nicht felten eine Schichte Feldfteine. Ueberhaupt find die Erdarten hier fehr mannichfaltig gemifcht: kalkartiger Saud und grober Kies, Thon und Kalkmergel wechfeln,. theils lagenweiſe, theils in unordentlichem Gemenge, oft mit Felstruͤmmern, mit mancherlei Steinarten und Verfteis nerungen, unter einander. In den Niederungen zeigen fich hin und wieder Brüche nud Moorftveden, vie hier jedoch weder zahlreich noch von fehr beträchtlichen Umfange find. Beſſer ift der Boden diefer öftlichen Seite in der Regel naher der See zu; weniger gut längs dem mittleren. Heideftrich.- Die tiefen Einbuchten, welche hier die Oftfee bildet, Die fri— ſchen Binuenſeen, auch mehrere Feine Fluͤſſe und Bäche bee fördern oder erleichtern hier die Bewafferung und öftere Walz » dungen, Die gegen die rauhern Winde decken, vermehren die Fruchtbarkeit und erhöhen die Mannichfaltigfeit und Annehm⸗ lichkeit der Gegend. Hier ift die malerifch ſchoͤne Seite des Landes, hier war einſt der Sitz der Klöſter; hier ſind jezt noch) die zahlreichen Rittergüter. Die Aemter Reinfeld und Ploen, die Preezer Probfter, das Land Oldenburg, der däs niſche Wohld, Schwanfen, Angeln, und Sundewitt und die gegennberliegende Inſel Alſen find die eben fo freundlichen als fruchtbaren Landfchaften diefer Oftfeite, An den tiefen Einſchnitten der vielen Seebuchten, welche hier fichere His r fen. bilden, liegen, yon der Natur zur Seefahrt berufen, die Städte Heiligenhafen, Neuftadt und Kiel in Holftein; im Herzogthum Schleswig Effernfürde, Schleswig, Flensburg, Apenrade und Hadersleben. ‚Für den Forſtmann ift diefer öftliche Landftrich in jeder Hinficht der anziehendfte und merkwuͤrdigſte. Hier finz det er die majeftätifchen Ueberrefie des alten Maldbeftandes und auch in den jüngeren Gehölgen die Zeugniffe noch jugend lich kraftvoller Vegetation ; hier befonders erſetzt die Koppels wirthichaft mit ihren Iebendigen Zaunen. einigermaßen dem Schuß und die Holznugung vormals reicherer Bewaldung, Diefe öftlichen Landfchaften find es vorzüglich, die zu neuen Anfiedelungen, der wünfchenswertheften Holzverwendung, zu Plug: und Nadeholz, zur Milchwirthfchaft und zu mans herlei Geräthe eine beträchtliche Abgabe der Forftprodnfte fordern, - In dieſen oͤſtlichen Staͤdten vergrößert in einigen der Schifsbau, in andern Brauerei und Brennerei und das Beduͤrfniß an Feurung, an Stäben und Bändern, den Holze verbrauch, Doch erhalten die meiften der öftlichen Hafen theils aus Schweden, theils von der preußifchen Kuͤſte * Zufuhr von Foren- und anderm Nadelholz. ‚Zwifchen dem öjtlichen Landjtrich und den Marfchen denht fich der mittlere, eine felten nur unterbrochene Ebe⸗ ne, aus. Der Boden derjelben ift im Ganzen von fandiger Befchaffenheit, doch hin und wieder mit Leim in verfchiedes nem Maaße gemifcht, oft von Moorgrinden durchfchnirten und größtentheils mit Heidefrant überzogen. Nach ihrer herrichenden Grundbejchaffenheit laſſen ſich dieſe Heideftreden in Sanpdheiden, unter deren Oberfläche ſich gewöhniich ein weißer, feiner und, von. der Pflanzennarbe entblößt, leicht flüchtiger Sand befindet; in Leimheiden, die mit Heidepflanzen mancher Art dichter bewachten find, und in Moorheiden, bald fandiger, bald fumpfiger und Faltz gründiger Natur, unterfcheiden. Die fchlimntite Beſchaf⸗ fenheit diefes Landſtrichs ift diejenige, wo, oft in fehr gerinz ger Tiefe, fich der braungelbe Drtftein, over ein fehr eis fenhaltiger Grund, hier der Bilgrumd, auch die Urerde oder Voserde genannt, in fat undurchdringlicher Feſtigkeit, findet, Diefer ftreicht in der Leimheide oft eine Elle bis drei Fuß tiefz viel flächer in der Moorheide, Es iſt die in Juͤtland foges nannte Ahlerde, die in den dortigen — — noch viel haͤufiger vorkommt. Zahlreich und von betraͤchtlicher Gröge find in bieferk mittleren Strich die Brüche und Moͤre. Sie durchfreus zen ihn nach verfchiedener Richtung in großen und Fleinen Streden. Am häufigjten trift man fie in den Niederungen der hohen Ebenen. Doc) finden fie fich auch naher gegen die Meftfeite zu, in der Nachbarfchaft der Marfchen, langes den Zlüffen und Auen, wohin fie vielleicht durch frühere er Herjegt wurden. Der feichte und magere Boden dieſer Heidegegenden ift im Ganzen, feiner Natur nach, wenig ergiebig; doch ſtre— ckenweiſe deckt ihn eine gute Dammerde und, im Verhaͤltniß dieſer Bedeckung iſt er im verſchiedenen Grade fruchtbar. Dem For ſtmann zeigen ſich auf dieſem Heideftriche einzeln, bald in kleinen Holzſtrecken, bald in Krattbuͤſchen, die meiſtens nur aͤrmlichen Reſte ehemaliger Waͤlder. Doch kommen ſie auf den holſteiniſchen Heiden oͤfterer noch als auf den ſchleswigſchen in beträchtlichen Hoͤlzungen vor. es ne ſehr beträchtlichen Möre find die großen Feurungsmaga- zine des Landes, die mit der fortfchreitenden Abnahme der Waldungen immer fehagbarer werden. Ueber diefen naften oft unfreundlichen Landſtrich läuft die große Hauptfiraße, felten nur mit Bäumen bepflanzt, Ünerwartet und im Ganzen nicht günftig ift die Vorftellung, die hier der Reiſende von der gepriefenen Fruchtbarkeit und Naturſchoͤnheit des Landes fagt. Aber hin und wieder wird eine von thierifchen und Pflanzentheilen fchwarzgrau gefärbte Erde fichtbar; Kalk und Leinmergel liegen oft zu Tage; Auen - und Bäche erbiethen fich gleichfam von felbft zur Bewaͤſſe— rung und der forgfältigere Beobachter bemerkt neben Sand und Heide die noch zu wenig beachteten Stoffe für beflere Kultur, Auf diefem Landftriche ward befonders feit funfzehn bis zwanzig Sahren für die Nadelholzkfultur fchon —* ſonſt nakte Flache gewonnen, Unmittelbar an den ſandigen Rand dieſes Geeffiricee ſchließen fich die Marſchen an. Sie faffen denfelben gegen Weiten, faft feiner ganzen Lange nach, in verfchiedener jezt im Ganzen nur geringer Breite ein. Ungleich weiter dehnte fih in alten Zeiten die Marfch gegen Weiten aus, Die — 192 — ſchleswigſche ſoll in einigen Diſtrikten uͤber acht Meilen breit geweſen ſeyn. Die jetzige Breite beträgt im Durchſchnitt, mit ſeltener Ausnahme, anderthalb Meilen. Den Flaͤchen⸗ inhalt der ganzen holſteiniſchen Marſch ſchaͤtzt von wine auf 204 Q. Meilen. Dieſe Marfchgegenden bilden eine ununterbrochene von zahlreichen Waffergraben und fehifbaren Flüffen durchſchnit⸗ tene Ebene. Der Boden derſelben iſt von ungleicher Mi⸗ ſchung und Guͤte, doch im Ganzen thonartig, bald ſchwerer bald leichter. Sie werden in fette und Sandmarſchen unters ſchieden. Die erſteren beſtehen aus einer faſt ungemiſchten gewoͤhnlich blauen Thonerde, dem ſogenannten Klei oder Klever. Erſt durch die angemeſſene Miſchung mit Sand, oder wenn fie, wie man fie hier zu nennen pflegt, ſandſcha— vig ift, wird, diefe Nleierde vorzüglich zum Landbau geſchickt. Die obere gute Erdlage kommt in ſehr ungleicher Tiefe vor; oft nur flach, oft neun Fuß und in noch größerer Mächtigs feit. Unter dem Klei, manchmal fchon einige Zoll unter Der, fchmalen Dammerde, findet fich zuweilen eine Lage unfruchtz barer Erde, hier der Stört genannt. Diefer, ein braunlis cher oder ſchwaͤrzlicher, meift eifenhaltiger Sand, ift dem Ortſtein oder der Voserde unter. dem Heideboden ähnlich. Unter diefem Stoͤrt findet fich oft ein neues Lager von Klei und darunter wieder ein lockerer fohwarzer Sand, durchaus mit Mufcheltheiten untermengt. Die Unterlage diefer vera ſchieden abwechfeinden Schichten ift gewöhnlich ein Mo o r⸗ grund over Torflager, Das vermuthlich in früheren Perios den, vor der Bildung des Marſchlandes, ebenfalls vo gewaltfame Fluthen hierher verſetzt ward, In diefen Marfchgegenden ift die uppigfte Vegetation, der reichte Korn und Graswuchs. Hier find die berühmten: —X — 193 — Fettweiden der aus dem noͤrdlichen Juͤtlande hergetriebenen Rinder; bier find die ausgezeichneten Stämme friefifcher, eiderftedsifcher, dithmarfifcher, wilfterfcher und RUE Schafe zu Haufe. Für den Forſtmann find die Marfchen gie wegen ihres Mangels als dutch ihren Ueberfluß merkwuͤrdig. Sie find im Ganzen ohne Holz, wie ohne Steine, Auf ihrer Oberfläche find Feine Brüche und Möre fihtbar, Die fchless wigfchen find srößtentheils baumleer; hingegen ift die holfteiz nifche füdliche, befonders die Witftermarfih fleigiger mit Baus , men, befonders mit hohen Eichen, bepflanzt. Betraͤchtlich ift der Holzverbrauch diefer Flächen; ihr Deichbau, die bes ſtaͤndig nothwendigen Uferbefeftigungen, die vielen Schleue fen, Siehle und Bruͤcken fordern eine bedeutende Menge von ſtarkem und ſchwachem Werkholz, von Fafchinen und Bufche holz und verurfachen hier den beträchtlichften Holzaufiwand, Das Klima beider Provinzen wird fchon durch ihre geographifche Breite, doch noch mehr durch ihre Rage und Gränzen, durch die verjchiedene Vefchaffenheit und die ſpaͤ⸗ tern VBeranderungen ihrer Flache beftimmt, Als ein ſchmales Küftenland, zwiſchen zwei großen Meeren, liegen fie allen Winden offen, die, felten unters brochen, oft mit Heftigkeit, zumal über die unbedeckte Flaͤ— che hinftreichen, und. auf dem höheren Rüden des Landes, ‚zerfiorender noch hier, als in den niedrigern mehr gefhüßten Marfchen, die zerfireuten Ueberreſte alter Wälder vernichten und das Aufkommen desjungen Holzes oft unmöglich machen, Häufige Dünfte verbreiten fich aus den beiden Gränzs meeren, den vielen größeren und Fleineren Flüffen, den Lande feen, den Kanaͤlen und Waffergräben und verurfachen eine feuchte Luftbefchaffenheit, Dies ift befonders an der niedris Niemanns Forſtſtatiſti, | N — Egg gern MWeftfeite der Fall, wo die häufigen dem Regen ähnlichen Befeuchtungen vom Meere her, mit Salztheilen geſchwaͤn⸗ gert, die Vegetation hemmen und der Holzkultur, wenn nicht unüberfteigliche Hinderniffe, große Schwuͤ⸗ rigkeiten verurfachen. Die Waldausrodungen, die im abgewichenen Sahrhundert, ohne Schonung der Höhen, zu unvorfichtig betrieben wurden, haben das innere wie die Küften des na= tuͤrlichen Schußes beraubt. Durch diefe Entblößungen ift das Klima rauher und unfreundlicher geworden und aud) die natürliche Fruchtbarkeit des Landes örtlich vermindert. Bei ſolcher natürlichen Lage und diefen Veränderungen der Ober- fläche, welche jene im Ganzen noch verjchlimmerten, halt die Witterung feinen feften Gang und im Ganzen ift Unbe: frändigkeit ihr Hauptcharakter. Die Nachrichten und Muthmaßungen zur Gefchichte diefer Waldausrodungen fammlen wir im folgenden Ab: ſchnitt. — U. Hiftorifche Fragmente: vormals ger und heutiger Waldbefiand, Wohreichthum der Vorzeit in Suͤdjuͤtland und Holſtein — daher Ableitung des Namens Holſtein — Waldung der Weſtkuͤſte, ihre Spuren und Zeugniſſe — erſte bedeutende Waldrodungen — die dithmarſiſche Heide ein zuſammenhaͤngender Wald — Holz⸗ reichthum der Oſtſeite noch gegen Ende des ſechszehnten Jahr—⸗ hunderts — ſtarke Schweinmaſt — Kriegsverheerungen um Die Mitte des ſiebzehnten Jahrhunderts — Dankwerths Echils derung — Spuren in den Landesgeſetzen — merklichene Abs nahme mit dem Anfang des achtzehnten Jahrhunderts — um die Mitte deffelben Hanfens und Büfchings Zeugnig — Holz⸗ handel — Wirthfchaftsfehler — drei neuere Ereigniffes Zerr gliederung der Domanen, Sanalbau, Güterhandel — zwei⸗ beinigte Holzwuͤrmer — jest noch übriger Vorrath auf der Oſt⸗ ſeite — mittlerer Heideſtrich — Blick auf die holzarme Weſt⸗ ſeite — Schliktorf — Kuhmiſt — Duͤddenmachen. Die aͤlteſten Geſchichtbuͤcher, welche von der Beſchaffenheit unſeres Vaterlandes Nachricht geben, beſchreiben daſſelbe als ein dicht bewaldetes Holzland. Adam von Bremen, der zu Ende des elften Jahrhunderts die cimbriſche Halbinz fel und die dänischen Juſeln bereifte, fand Juͤtland, von dem N 2 Schleswig ein Theil war, waldreicher al das übrige Deutſch⸗ land, Holftein oder Nordalbiegien war von dem Sfarnho, in welchem der Graͤnzfluß, die Eider, entfprang, wenigfiens zum Theil überfchattet, Später als die füdlicheren deutfchen Sander angebaut, behielten Schleswig und Holftein wahr: fcheintich auch fpater als jene ihre waldigte Beſchaffenheit. Befonders war der ganze Strich von der Schlei bis zur Zrave ein zufammenhangeuder Wald. Bon diefem Iſarnho, auch der Jarnwith genannt, machte der danifche Wald einen Theil aus, der an der DOftfeite durch den alten Granzfluß, die Lewensäue, davon gejehieden war. Nur die Küften wur⸗ den hin und wieder mehr und mehr ausgehauen. Don dies fer Befchaffenheit, befonders des mittlern Kandftriches, ha— ben befanntlich einige unferer Gefchichtfchreiber den Itamen Holftein ableiten wollen; die Bewohner deſſelben wurden Holzfaffen oder Holfaten und die der Weftküfte Hingegen März fen, Meeres oder Marfchleute genannt, Dod) foll auch diefe Weftküfte nicht immer holzleer, viel mehr in alten Zeiten jehr bewaldet gewefen feyn. Man gibt dafür theils die häufigen Wurzelfiüde und ganze Stamme die man hier in den Moorgründen und felbft in den Mare fihen tief unter der Erde findet, theils die Namen maticher Deiter ald Beweife an. Ob die erfieren wirklich Spuren ehemaliger Laub: und Nadelwaldungen find, oder ob fie bei früheren Revolutionen durch Fluthen herbeigeſchwemmt wurs den, laſſen wir unfere vaterlandifchen Erdgefchichtforfcher ausmachen. Die Zeugniffe, die matt in den aͤlteren oder jer tzigen Namen mancher Oerter für Bewaldung ſolcher Ge⸗ genden in fruͤheren Zeiten ſuchte, ſcheinen wenigftens von eie nigen etwas zweideutig. So 5. B. gibt man dem Kirchfpiel Welt in Eiderfiedt von Wald, namlich von dem großen == - 197 = Rungholtwalde, deffen aͤußerſte Spitze ſich bis dahin erſtreckt haben joll, feinen Namen, Zwei Kirchſpiele des ehemaligen Nordſtrands, Weiter - und Ofterwald, follen von zwei aus: gedehnten Waldftreden, die erft nach der Fluth von ach, ansgerodet wurden, benannt feyn. Aber, abgefehen von dieſen Spuren und Zeugniffen, ift es ſchon aus der Lage wahrfcheinlich, dag an diefer weftli: chen Kuͤſte oder doch in ihrer Nähe die erften bedeutenden Ausrodungen gefihahen, Hier wirkten mehrere Umftände, theils gleichzeitig, theils in verfchiedenen Perioden zur Weg— raͤumung des Holzes zufammen. Die großen Ueberſchwem— mungen, die vom elften bis zum fiebzehnten Jahrhundert, wie die jo jehr verminderte Breite des Marfchlandes bezeugt, große Landſtuͤcke fortriffen, beraubten die Küfte ihrer bisher ſchuͤtzenden Nandwälvder, Dieſe Ueberſchwemmungen wurs den vielleicht durch frühere Waldvernichtungen, die dem Bo: den jeine Haltung nahmen, noch verheerenden, Die Lebens sart der wejtlichen Küftenbewohner war die Viehzucht, die verderblichſte für den Holzwuchs ; die nahe wohnenden Geeſt⸗ leute benutzten dieſe niedrigeren Laͤndereien als Weideland, Bei Vergroͤßerung der Heerde verbreitete ſich dieſe Benutzung der Holzgruͤnde tiefer ins Land hinein, auch in die Geeſt— firicye. Früher fchon, vor Saxo Grammatifus Zeit, war hier der Deichbau befannt. Die Sriefen, die erften Einwan— derer, führten ihn wahrfcheinlich vor dem elften Sahrhundert ein. Dieje, wenn gleich noch fehr Funftlofen und wenig fihernden Deiche, verurfachten großen Holzverbrauch. Eben: diefe Sriefen trieben auch fehr bald eine Art des Holzhandels nad) ihrer ſchon Holzbedürfsigeren Heimath, Weiter ins Land hinein wirkten an diefer Weftfeite die beſtaͤndigen Seh: den, die in Holftein zwifchen den verfchiedenen Stämmen, den Dithmarfern befonderd und den eigentlichen Holſten, ftatt fanden. Eine Partei vernichtete die Waldſtrecken, bins ter welchen die andere fich fichern wollte, In den nachmalis gen Kriegen mit den Danen wurden alle Waldungen des da= mals holzreichen Dithmarfchens, die den Einwohnern zum Schuße dienen Fonnten, nach und nach weggefchlagen. Um die Mitte des fechözehnten Jahrhunderts war die jeßt ganz nackte dithmarfche Heide noch ein zufammenhangender Wal, eine Schußwehr des Landes von feiner Oftfeite gegen feindliz che Ueberfalle. Nach der Eroberung im Jahr 1559 liegen die Sieger ihn niederhauen. Einzelne diefer Umftände und Ereigniffe, welche die Bes waldung der MWeftfeite vernichteten, verbreiteten freilich ihre Wirkungen und Folgen auch über den mittleren Landruͤcken und nach der Oftfeite hin; doch blieb der Waldbeſtand auf diefer öftlichen Halfte bis in die neueſten Zeiten in einem dem Feldbau, der Bevölkerung und dem verfchiedenen Nahrungss betriebe angemeffenen Verhaltniffe und die Ausrodungen hielz ten mit den Fortfchritten des Gewerbes ihren feiteren regelz mäßigeren Gang. och gegen das Ende des jechszehnten Jahrhunderts rühmt Heinrich Ranzau den damals großen Gewinn ver Landeigenthümer aus dem Holzverfaufe und aus der Schweinemaft und die Menge des Wildes aller Art, das in den Wäldern ſich aufhielt. — Die Maft war einer der eins träglichften Zweige der Güterwirthfchaft, die manchem Edels mann jährlic) 4000 Thaler trug. Aus der Fremde, aus Mektenburg und von noch entfernteren Gegenden, wurden die Schweine hergetrieben. Vom Jahre 1590 gibt Ranzau von der Zahl der in den fuͤrſtlichen Waldungen gemäjteten ‚folgenden Ueberſchlag: | in den Rendsburger Waldungen ⸗ 14000 in den Segebergfchen und benachbarten ⸗ 19000” in den Bordesholmfchen ⸗ ⸗ ⸗ 10000 in den Reinfeldſchen ⸗ ⸗ Per . 8000 in den Ahrensböffchen ⸗ ⸗ > ⸗ 4000 in Trittan und Reinbek ⸗ ⸗ ⸗ 8000 alſo zufammen 63000 Bon Schleswig ſchaͤtzt er blos die Waldungen um Got= torp in maͤßig guten Maftjahren auf 30000 Stuͤck. Auf der Inſel Alſoe konnte mancher Wald 5300 Stuͤck und die kleine wald= und wildreiche Halbinſel Kelenis allein 18000 in eis sem Jahre maften. Verheerend auch für diefe öftlichen Waldungen war zuerft die heillofe Kriegszeit um die Mitte des fiebzehnten Sahrhunderts, befonders in den Jahren 1657 bis 1660, "Damals, als feindliche und verbiindete Scharen, Anfangs drei, dann fünf verfchiedene Heere, Schweden, Brandeburs ger, Kaiferliche, Polakken, ſelbſt Türken und Zartareı, zufammen 30 bis 40000 Mann, in Haufen und Streifzüs gen, graufam im Lande hauften, Städte, Fleden und Doͤr— fer verbrannten, die Fifchteiche durchſtachen, die Felder vers wüfteten, und überall brandfchaßten, plünderten und ſchaͤu⸗ deten — damals wurden auch) die Wälder arg mitgenommen, abgefengt und, aus Habegierde oder Muthwillen, verwuͤſtet. In dem daͤniſchen Manifeſt von 1658 wird geklagt, daß die Schweden die beſten Baͤume in den Hoͤlzungen bei Hunderten und Tauſenden niedergeſchlagen und die Bauern gezwungen hatten, fie nad) der Eider und Elbe zu fahren, wo fie fie, verfaufen laſſen. ) u u *) Hegewiſch IT. S. sır fi. % — 200 — In der zweiten Halfte des fiebzehnten Jahr—⸗ Yunderts hatte fich der Betrag der Schweinemaft fchon bes trachtlich vermindert. Die Abnahme der Waldungen, «als Folge der Kriegsverwüftungen, mochte eine Urfache feyn. Aber auch die Güterwirkhichaft nahm eine andere Richtung. Der Umfang des Acker- und Wiefenlandes ward vergrößert und die Waldungen mußten mehr und mehr dem Pfluge Pla machen, Doch preifet noch Danfwerth „die ſchoͤnen, Tu: ftigen und fruchtbaren Wälder in diefen Herzogthümern ; tur, wie er hinzufegt, mehrentheils an der Dftfee, In Schleswig ruͤhmt er Hadersleben, Apenrade, Sonders burg, Schwanfen, Angeln, dad Amt Gottorp, den danifchen Wald und in diefem bejonders die Schnellmark, wegen ihres Waldbeſtandes; und in Holftein vorzüglich das Wagerland und die Waldungen in Segeberg, Bordesholm, Trittau und Keinbef; doch erwahnt er auch noch diejenigen in Pieneberg und Rendsburg, Faſt um die naͤmliche Zeit, und fehon früher, gegen die Mitte des fiehzehnten Jahrhunderts, geben zuerft die Lanz beögefete den Abgang des Holzes zu erkennen, Sie Far gen, dag die Holzungen verbauen und nicht wieder anges pflanzt werden, Später erſt erfihien eine eigene Holzordnung, J Jahr 1671. Dieſe beſchreibt im Eingange den damaligen Zuſtand ſehr Fenntlih, — Die Waldungen, ſagt fie, haben bereits ſehr abgenommen und ſind mehrentheils verhauen worden. Ungebuͤhrlich werde das Holz gefällt und faſt niemand habe ſich gefunden, der e8 wieder anzuziehen bemüht fey, Da⸗ mit nun eine der großen Herrlichfeiten, womit Gott und die Natur die Herzogthümer begabten, nicht mit ber Zeit gar — 201 — gergehe und vernichtet werde, finde fich die Landesherrſchaft bewogen, diefe Holzordnung in den Aemtern vorzufchreiben, Schon nach zehn Jahren erfolgte wieder eine Erneue— rung diefer Ordnung, „Mit Widerwillen habe man vernoms men, wie der ergangenen Holzordnung an den meiften Orten „gar wenig nachgelebt, ja daß die Hölzungen faft mehr wie zuvor verbauen und ruinirt worden.“ | Zu Anfang des achbtzehnten Jahrhunderts. wird diefe immer merflichere Abnahme auch von dem Verz faffer des „Staats von Schleswig und Holftein” ©, 147 bezeugt. Doch fchildert er noch die Mitte des Landes, wo die Hauptlandſtraße hindurch geht, als rauh und voller Heiz de und Hölzung, „Die Hoͤlzungen, fezt er hinzu, wiewohl man fie jeßiger Zeit ziemlich verhanet und zu MWeideland . macht, tragen durch die Maftungen noch Eonfiderabele Sum⸗ men ein, Um die Mitte des achtzehnten Sahrhunderts ward die Klage über Abnahme der Waldungen und Steigen der Holzpreife immer öfterer, allgemeiner und Iauter gehört, Bon Schleswig fagt Hanfen (in der Staatsbeichreibung ©. 36): „es haben die Wälder in diefem Lande feit dem Anz ; fange diefes Jahrhunderts durch vieles Weghauen der Baus me, vorzüglich auf den adlichen Gütern, ziemlich abgenom— men ;“ — und son Holftein bemerkt Buͤſching (in der Staatsbeſchreibung S. 28) „das Holz nimmt im Lande je mehr und mehr ab, daher die Ausfuhr deſſelben außerhalb Landes durch die Stoͤr verbothen iſt.“ Die Haupturſache der auch in der Mitte des Landes und auf der oͤſtlichen Hälfte nun ſchnell uͤberhand nehmenden — 20 — Waldrodungen war der ſtarke Holzhandel an ver Wefts feite, befonders nach Holland. Die Nachfrage ward inte mer ftarfer, der Preis lockender und in der Nahe der Küfte war wenig Vorrath mehr, Auf der Stör und auf den Flüf- fen und fehifbaren Auen, die fi) mit derfelben vereinigen, ward darum immer mehr aus der Mitte des Landes der Elbe und Nordfee zugeführt. Das weſtliche Holftein ftand mit den holzarmften Gegenden und Landern in Handelsverbins dung. Dahin, befonders nach Holland und England hatte e3 fein ſchoͤnſtes Schifbauholz und auch das meifte von feiz sem Brennholze um verführerifchen Preis verhandelt, indeffen auf der Oſtſeite die Waldungen noch ungeftört fort wuchſen. Denn die Küftenläander, die mit dem öftlichen Holftein in Haldelsverfehr fanden, waren entweder Damals felbft noch hinlänglich verforgt, oder fonnten doch ihren Bedarf zu wohle feilerem Preife von andern Ländern ziehen. Aus diefer Las ge erflärt fich die ſchon fo frühe Verfchiedenheit des Waldbe— fiandes der weftlichen und öftlichen Halfte des Landes; und wie e3 kam, dag die erjtern von zum Theil fchlechtem Boden das Holz weggefihlagen, wahrend die öftliche auf ihrem uns gleich befferem tragbaren Erdreiche lange noch ihre Holzgrüns de erhielt, | | Je ämfiger nun auch hier diefe verführerifche Gelegen= heit zum vortheilhaften Handel benut;t ward, deſto weniger ward an Regel und Schonung bei dem Abtriebe gedacht, des fto fchneller theilten fich die Fehler der weftlichen Wirthfchaft auch der öftlicheren mit. Auf Erhaltung des fo nöthis gen Schußes gegen die Weftwinde war Feine Rücficht ges nommen, Um die Erhaltung des Holzes auf den Höhen war man nnbefimmert, wovon unter andern Die — 203 — entbloͤßten Huͤgel der vormals bewaldeten Bergharde im Am⸗ te Hütten den Beweis geben. *) Neben diefen Folgen des Holzhandeld und unwirthfchafte licher Verwaltung haben in neuern Zeiten befonders drei Vor— fälle auf den Umfang, ven Zufammenhang und die Ges Ichloffenheit der Waldungen den meiften Einfluß gehabt. Der erſte war die Zergliederung und Veraͤuſſerung der koͤniglichen Domaͤnen, feit dem Jahre 1768; der anz dere, der im Jahr 1777 angefangene und 1784 vollendete Kanalbau und der dritte der in den neueſten beiden Sabre zehenden befonders Iebhafte Guͤterhandel. Bei der erften Operätion wurden kon den mit den Dos mangütern verbunden gewefenen Streden Holzgrundes 6354 Tonnen 3 Scheffel, vorbehalten, von aller Beweidung ‘ befreit und als Gehege gefchloffen. Ihre forfimäßigere Bes handlung ward dadurch unftreitig fehr erleichtert. Eine viel betrachtlichere Maldflache wurde dagegen mit in die Vertheis Kung gezogen und ein Theil des Holzes den Käufern um eie nen fehr mäfigen Preis überlaffen. Der Verfaſſer der Schrift über die Niederlegung der Domanen berechnet von drei Gle tern von 5500 Tonnen Landes den Verkaufspreis des weg⸗ geraumten Holzes zu 49,080 Thalern, und die dafür gewonz nene jährliche Einnahme zu 1254 Thalern. Die Gehölze, welche erhalten wurden, verloren in ihrem Zufammenhange, ° Die meiften derfelben beftehen aus Fleinen ſchmalen Mage fen Stremeln. Das zweite Unternehmen, der Kanalbau, gab na⸗ tuͤrlich auf den nahe liegenden Gütern zu Faͤllungen, wie fie bis dahin hier nicht ftatt gefunden hatten, Gelegenheit, Bei ) Schlesw. Hol. Blätter. 1800, 5 \ — 204 — der Menge und Mannichfaltigkeit der erforderlichen Holzs ſorten war dieſe Nachfrage und der nach den damaligen Um— ſtaͤnden hohe Preis, der dafuͤr gebothen wurde, ſehr einla= dend. Manche der benachbarten Forſteigenthuͤmer, welche bis dahin, entfernt von der Kuͤſte und ſchifbarer Waſſerver⸗ bindung, wenig Gelegenheit gehabt hatten, ihr entbehrliches Holz zu Gelde zu machen, benutzten dieſe um fo mehr. Manches bisher faft werthlofe Gehölz ward dadurch wegges raͤumt und in nutzbares Ackerland umgeſchaffen. Doch nicht immer gefchahe dies mit Vorficht und billiger Maͤßigung. & z. B. ſoll im Gute Hanwau, das, auf einem Areal von 12000 Tonnen, 7000 Tonnen Holzgrund hatte, dieſe zum ungleich größeren Theile weggeraͤumt ſeyn. Was zum Beduͤrfniſſe des Waſſerbaues und der Schleufen wirklich vera wandt wurde, war der Fleinere Theil. Ungleich mehr wur⸗ de gleichzeitig durch die Roͤr und Eider hinaus gefchift. Das ſtaͤrkſte Schifbauholz, Eichen und Buchenſtaͤmme fonder glei= chen, folien Damals gefchlagen und ein großer Theil der um— liegenden Gegend mit Fällen, Zurichten und Wegfchaffen des Holzes befchaftigt gewefen feyn. ' Noch ausgebreiteter waren die Folgen des dritten für die Holzungen ungünftigen Ereigniffes, des Güterhans dels. Buͤſch, diefer aufmerkſame und theilnehmende Bes ebachter der wirthichaftlichen Veränderungen in unferem Lanz de und ihres Erfoiges, ließ, varkber in feinem Werke vom Geldumlaufe und in dem Altonaifchen Natuvalmanac) vom 5. 1799 feine warnende Stimme hören. „Ich kann, fagt er in jener Schrift, von unfern nordifchen Gegenden meine Augen noch nicht megwenden, ohne der Holzverwäftung zu erwähnen welche in denſelben feit zehn Fahren aus dem Schwindelhandel mit großen Landguͤtern entftanden iſt.“ = 205 — Er bemerkt, wie in diefer Periode, im der Hinausficht auf die Hölzungen ; fo manches Gut zu einem übertriebenen Preife gekauft, durch Wegſchlagung des Holzes alsbald ein großer Theil des Kaufſchillings bezahlt, dann fo viel mehr Land urbar gemacht, davon die erhöhten Einkünfte gleich mit in dem Anfchlage berechnet und fo, in kurzer Zeit feines angeftammten Holzfchlages beraubt, wieder einem Kauflu= fligen angehängt wurde. Er führt das Beifpiel des Guts Afchberg an, wo die vor vierzig Jahren von dem früheren Beſitzer forgfam angezogenen Hölzungen nur durch einen Zus fall vor den Anfprüchen fehon drei Darauf beredeter Pratena denten gerettet wurden. Der angeführte Aufſatz im Natur: almanach ijt feine bekannte Perfiflage über Die zweibeinig: ten Holzwuͤrmer. Deſto angefegentlicher und fchonender haben dagegen einzelne Gutsbefier ihre Stammguter mit ihren alten Hoch waldungen erhalten und felbft neue Saten und Pflanzungen angelegt. Mag and) diefe Sparfamfeit zu weit getrieben; mögen manche lange fchon beitreife und abſtaͤndige Stamme, den Regeln der Holzwirthfchaft zuwider, gehegt und auf treflichem Weizenboden der ungleich höhere Ertrag eingebüßt feyn; fo dankt doch das Land diefen zartlichern Waldpflegern die Uebervefte feiner Eichen und Buchen von feltener Hohe und Stärke, die noch Schifbau und Nußholz biethen, und feine üppigen Stangenhölzer, welche zur Hofnung der Nach— kommen aufwachfen. Der jezi noch ubrige Holzvorrath des Late des findet fich vorzuͤglich in den öftlichen Gegenden beider Herzogthuͤmer. Im Herzogthum Schleswig. find im Arnte Hadersleben noch Ueberreſte der einft berühmten Oeddis, Won— ſyld und Farriswaldungen. In der Gramharde dieſes N mis, — 206 — im Orte Hoyrup, bemerkt Hoffmann noch eine ſehr große Eiche, Farriskongen, der Konigdes Farriswaldes, genannt. Diefe Gramharde und die Thyſtrupharde waren die, holzreis cheren des Amts.“ In Apenrade ift die Rüsharde; im Ams te Tondern, das übrigens auf feiner ausgedehnten Fläche ganz holzleer ift, blieb nur die öftlich gelegene Lundkoftharde noch ziemlicy bewaldet. Im Lande Sundewitt und auf der Inſel Alſen find noch ſchaͤtzbare Ueberreſte; aber die Halbin— ſel Kefenis und die Snfel Arrve, beide einft holzreih, find jezt faſt ganzlich baumleer. Am Flensburgfchen Meerbufen hat die Wiesharde einzelne Gehölze, Bon Glücksburg ruhmt noch Hanfen die fehönen wildreihen Wälder und Angeln nennt er ein waldiges Landchen. Aber auch hier hat feitdene diefer Vorzug beträchtlich abgenommen. Schwanfee ift ftarf ausgerodet. Don dem dänifchen Walde ift wenig mehr übrig und aud) die einft berühmte Scheellmarf jezt von ge= ringem Beftande und Umfange. Femern befteht ganz aus Ackerland. Von einem Fleinen Wäldchen, dem Staberholz, an jeiner füdlichen Ede find kaum noch einzelne Stämme vorhanden. Und doch heißt e8 in einem alten Gefeße diefer Inſel vom Anfange des fechszehnten Sahıhunderts: „Bei Leibesſtrafe foll auch in dem fürftlichen Gehölze Fein Unter: holz gehauen, fondern daſſelbe gehegt und befriedigt wer» den.“ Range ſchon mußte den Bewohnern das Erbfenftroh, und dem ärmeren Theil der Viehdünger, der aufMeiden ges fammelt und an der Luft gedürrt wird, in der Küche wie zur‘ Erwärmung, als Brennmittel dienen. Auf der öftlichen Seite Holfteins hat das Amt Kiel. nur noch einzelne Fleine Gehölze zerftvent. Die Abnahme, in Vergleich mit vorigen Zeiten, laßt ſich hinlaͤnglich aus der einzigen Thatjache erkennen, daß im Jahre 1696 in den — 207 — hieſigen Waͤldern noch 6000 Schweine konnten gemaͤſtet wer⸗ den; im Jahre 1796 hingegen die ganze Zahl nur ſechs be— trug . Mag auch die Verſchiedenheit des Maſtwuchſes in dem einen vor dem andern Jahre in Anſchlag kommen; ſo wuͤrde ſich jezt auch im beſtem Maſtjahre nicht der zwanzigſte Theil jener Menge eintreiben laſſen. Einige gut beſtandene Hoͤlzungen von ziemlichem Um— fange hat noch das Amt Bordesholm. Aber die ſchaͤtzbarſten Ueberbleibſel des alten Waldbeſtandes finden ſich noch hin und wieder in Wagrien, doch nur im weſtlichen und ſuͤdli— chen Theile, in den vormals ploͤniſchen Diſtrikten und auf mehreren adelichen Gütern. Sn einigen Der der ploͤniſchen Amtsdiſtrikte ift der Slächeninhalt der Iandeöherrlichen Hoͤl⸗ zungen auch Ichon von geringer Bedeutung. Die Aemter Plöen, Rethwiſch und Travendahl enthalten zufammen auf viertehalb Q. M. etiwa taufend Tonnen Holzgrund. *) Von größerem Umfange und zum Theil gut befianden find die . Hölzungen im Amte Cismar, Uber das Land Oldenburg bejieht faft blos aus Ackerland und ift großtentheils ohne Baume und Strände. Nur zwei der hier. belegenen Güter (Putlos und Siggen) haben noch etwas Holz. Doch halt der ganze Flächeninhalt von etwa 45 Q. M. nur 130 bis 160 Tonnen Holzland. Im füdlichen Winkel Wagriens um Neuſtadt, wo einft beträchtliche Eichenwaldungen zum ftars ten Schifbau Gelegenheit gaben, ift feit den Ießten fünfzig Jahren das meifte verbauen. Anſehnliche Hölzungen hat nod) das Amt Zrittau, unter welchen die Hanheide, ein une eingefriedigtes Weideholz, durch den vergleichungsweife fehr ) Bon den Hölgungen im Amte Travendabl f. ——— de I, ©, 65. Beträchtlichen Umfang ſich auszeichnet. Im Amte Reinbek, deffen Waldungen vor Zeiten, gleich den Zrittauifchen, mit dem alten Sachfenwalde zufammen * iſt jezt we⸗ nig uͤbrig. Der mittlere Strich beider Herzogthuͤmer iſt groͤß— tentheilg eine nur hin und wieder unterbrochene, meiftens holzarme Heide, auf der fih nur in Holftein noch einzelne beträchtlichere Gehößze, namentlich in den Aemtern Gege: berg und Rendsburg erhalten haben, die wenigftens nicht in dem Grade davon entblößt find, wie die Mitte Schleswigs, jenfeitd des Amts Hütten bis nach der jütländifchen Gränze hinauf. Endlich hoch ein Blick auf die holzarme Weftfeite beider Herzogthümer! Das hohe Eibufer, die Gegend wo Hugo Grotius, der als Fluͤchtling hier weilte, fich der Schatz tenwälder freute, die er fo einladend in feinen Briefen bes fchreibt, ift jezt ganzlich enblößt. Nur einzelne neue Anz Tagen finden fich hier in den Beſitzungen begüterter Einwoh— ner der nahen Handelsftäpte, deren ausdanernder Eifer dürre Sandhoͤhen in Garten und Lufigehölze umfchuf, Defto nafe ter dehnt fich bis zu der baumreichen Wilftermarfch die Küfte bin; und weiter nordwärts wieder ift Dithmarfchen und Ei⸗ derftedt und das feite Land bis nad) Juͤtland hinauf, gleich den Inſeln, ohne Schuß und Schatten. Diefe Kufte famt den Inſeln und die Halligen, auch die Inſel Helgoland, einft der heilige Hain (ealtum nemus) genannt, ohne alles Gehölz und auffer Föhr und Nordſtrand, Faft ohne allen Baumwuchs, müffen mit Rübfet und Bohnenftroh, mit Hafer and Gerftenftoppeln, mit Schilf und. Meergras fich auf dem Heerde und felbjt in den Stubenöfen aushelfen, und wo auch) diefe Hülfsmittel fehlen, ift Kuh-und Schaf: — 200 — miſt und ibelriechender Salztorf die letzte Zuflucht. Kann auch der Wohlhabende die hohen Preiſe der Zufuhr aus den entlegenen Moorgegenden beſtreiten, ſo iſt doch die aͤrmere Klaſſe auf jene Kunſtmittel und das ſogenannte Duͤdden⸗ machen eingeſchraͤnkt. Mit der Beſchreibung dieſer Brennmittel und des Duͤd⸗ denmachens wollen wir, zur DR | des u und Gebt, diefe Betrachtung fchließen. Der Mift von Kühen und Schafen, Meergras und. der fogenannte falze Torf, machen die Feuerung diefer weftlihen Snfulaner aus. Der Salze-vder Sılik torf wird folgendermaßen gewonnen: Bei der Ebbe fegeln die Einwohner mit Böten zu den Watten hinaus, nach den Gegenden wo Moorgründe find. Hier 'graben fie, fobald der Grund fichtbar wird, ihre Böte voll, und fegeln mit der kommenden Fluth wieder zuruͤck. Diefe Soden, einen Kubiffuß groß, werden oben auf den Warfen zum Austroc nen und Ausfrieren hingeftellt, um erft im folgenden Fahre gebraucht zu werden. Diefer Torf gibt zwar weder Flamme noch Kohle, und ift von uͤbelm Geruch; aber er halt länger Hige, Er ift der Torf der armeren Klaffe, die Feine Kühe bat, | hip Weit höher wird der Kuhmift geſchaͤtzt, weil er beſſe— ve Flamme und Warme, ob zwar auch nur fihlechte Kohle gibt und der Geruch, den er auf dem Heerde verurfacht, nicht fonderfich unangenehm ift. Die Zubereitung dieſes Brennmittels gefchieht auf folgende Weife. Im Mai, wenn men das Vieh audtveibt und die Witterung beſtaͤndig zu wer⸗ den feheint, wird der den Winter über geſammlete Mift auf Schiebfarren nach einem ebenen Plage, neben den Warfen, in Haufen dicht zufammen gefahren. Hier tritt man ihn in Nie manns Forfftatiftif, > & — 210 — eine zwei Zoll dicke Maſſe mit den Fuͤßen zuſammen. Bleibt die Witterung guͤnſtig, ſo iſt dieſe Maſſe nach etwa vierzehn Tagen trocken. Nun wird ſie mit einem ſcharfen Spaden in Soden, Stuͤcke von der Größe eines Quadratfußes, ges fchnitten, Diefe werden zum Trocknen auf die andere Seite gefehrt und in Kreifen aufgeftaucht. Solche Miftfoden find die hier fogenannten Düdden,. Die auf dem Felde ges ſammleten Kuhfladen fegt man paarweile zum Austrocknen zus fammen, und dringt fie, wenn fie trocden find, nach Haus fee Der Mift von drei bis vier Kuͤhen ift hinreichend, eine Familie auf ein Zahr mit Fenerung zu verfehen. Mit gleis cher Sorgfalt wird auch der Schafmift zufammengeharft und, in Sade und Körbe gefammlet, heimgetragen. Des Meergrafes bedient man fich nur um diefe Armliche Feues | rung im Ofen und Bacofen fchneller zum Auflodern zu brins gen. | So kuͤmmerlich ſchaffen fich unfere Landsleute, die Stieffinder der einft waldreichen Heimat), auf jenen uns freundlichen Snfeln Feuerung und Wärme: Et dubitant homines [erere et impendere curam! *) *) Und doch.fäumen die Menfchen zu fäen mit pflegender Soraet IH. Natur der Holzarten und der Jagdthiere. A. Holzarten Laubholi der allgemeine Beſtand — guͤnſtige Beſchaffenheit der Luft und des Erdreichs für daſſelbe, beſonders im oͤſtlichen Holkein, in einigen Gegenden Wagriens — Beifyiele von dem vorzüglichen Gedeihen der Eiche, von der ausgezeichneten Etärs fe und Schönheit ihres Wuchſes — die Buche, der Haupt— baum in beiden Herzogthümern, Beifpiele vorzüglicher Höhe: und Stärfe und ausgezeichneter Schönheit. — Birkenhoͤlzun—⸗ gen , vormals haufig, das Befchneiden eine der Urfachen ihrer Abnahme — Hegebuchen — Ahorn — Efchen — Ipern — wilder Kirfchbaum — Pappeln — die Abele, ein Baum von ausgezeichneter Höhe und Stärke — Hülfen — Navdelbi Izuns sen — nordamerikaniſche Düne — Weimouthskiefern — a Das Laubholz macht den eigenthuͤmlichen Beftand der Waldungen in beiden Herzögthümern, Die niedrige Lage diefer Kuͤſtenlaͤnder, faft ringsum vom Meere umgeben, ihs re feuchte Luftbefchaffenheit, die gewöhnlich naffen Fruͤhjahre und die herrſchende Natur des Erdreichs: find auch im Gans zen weniger dem Nadelholze angemeſſen. Für Laubholz 82 — Din. — hingegen, beſonders fuͤr die aͤdleren Arten, fuͤr Eichen and Buchen ſcheinen Klima und Standort hier ganz vor— züglich geeignet. Davon zeuget der andgezeichnete Wuchs, die feltene Hohe und Stärke, wodurch fie fich vor denjenigen des füdlicheren Deutfchlands fehr merklich auszeichnen. Auch das Wachsthum ſoll, nach der Verſicherung beobachtender Forſtmaͤnnner, in Holſtein und Schleswig ſchneller, der Zu— wachs ſoll hier in den Hauptperioden betraͤchtlicher als z. B. im Hannoͤverſchen, in Mecklenburg und andern Gegenden Niederſachſens ſeyn. Eichen von zwoͤlf Fuß im Durchmeſſer und Buchen von zwanzig bis fünf und zwanzig Faden was ren bier fonft Feine Seltenheit. Sie werden auch jet noch, am häufigften im öftlichen Theile angetroffen. In diefem öftlichen Theile vereinigen ſich alle Unt- ftande zum vorzüglichen Gedeihen diefer Holzarten, Beſon— Ders zeichnen fich mehrere Gegenden Wagriens durch den kraftvollen Wuchs iher Eichen und Buchen aus. Hier fin— den fich einzelne Hölzungen, die in der Ueppigkeit des Holz= wuchſes vielleicht alle Waldungen des nördlichen Deutfche Yands übertreffen. So ausgezeichnet von der Natur, begin: ſtigt it unter andern der Bezirk der Güter Hagen, Do: versdorf, Salzau und Neuhaus. Bon den erjtes ven beiden erwähnt Thaer in feinen Iandwirthfchaftlichen Reifebemerkungen der großen Reviere von majeftätifchen Eis hen, Buchen und Eſchen, die in angemeffener Entfernung, ohne beträchtliche Lücken, neben einander einen prachtvollen, immer feltener werdenden Anblick gewahren, Zuerft verweilen wir bei der Eiche, um einige Zeugnifs fe ihres vorzüglichen Gedeihens zu fammeln. In dem Bes zirk der ebengenannten Güter fieht man in fteinalten fünf bis ſechshundert⸗, vieleicht taufendjährigen Stämmen noch die ehrwürdigen Zeitgenoffen der Eichen, die einft Holftein aͤber— ſchatteten. Auf dem Gute Salzau finden ſtch ſolche Haupt: baͤume, fowohl in Gehegen, als auf den Feldern, in arte fehnlicher Menge, Stamme von einer Stärke, die von der vorzüglichen Produftionskraft des Bodens zeuget, trifft man au im Amte Cismar namentlich im Gehege Bornholz. Unverfennbar ift diefe Fraftige Natur der vaterlandifchen Ei— che auf günftigen Standort auch noch in den jugend li— cheren Stämmen des vorigen Jahrhunderts. Im Am— ‚te Rethwifch find die Eichen von außerordentliche Wachsthum. Zwifchen den Buchen, die gewöhnlich den herrfchenden Beſtand ausmachen, zahlt man taufende von Eichen, größtentheild von fiebenzig bis achtzig Fahren, die funfzig bis fechszig Fuß im Schaft und funfzehn bis zu dreißig Zoll im Durchmeffer halten. Eben fo ift in mehreren Gehegen des Amts Ahrens boͤk das raſche und Fräftige Wachsthum und der ſchlanke Wuchs der Eichen auffallend. Folgende namhafte Beifpiele von Eichen vom gorzüglicher Ueppigkeit und Stärke, oder von befonderer Schönheit des Wuchfes, die noch in verfchiedenen Gegenden vorkommen, dürfen, weil fie neuerz lich immer feltener werden, um fo mehr hier Platz finden. An der füdweftlichen Seite eines Gehege im Gute Salzau fleht in einem lehmigen, mit Sand vermifchten Boden, ein Stamm, deffen unterer Durchmeffer beinahe schn Fuß beträgt. Diefer Baum ward blos im Stamm zu ein und zwanzig bis zwei und zwanzig Faden Kluftholz (von ſechs Fuß Höhe und Meite und drittehalb Fuß Scheitlänge) berechnet, und die vielen fehr dicken Uefte, die theild ori? zontal auslaufen, theil3 gerade, als Fortiegungen des Stamm, in die. Höhe gehen, mogen noch außerdem Ban bis vierzehn Faden halten. Bon ahnlicher Starke findet fi) eine Eiche im Diſtrikt des Kloſters Prenz. Doch zeichnet fie ſich mehr noch Durch ihre weit ausgebreitete Krone aus. Ihr Standort ift auf eis nem guten der Eiche angemeffenen Boden, in der Ecke einer Koppel hinter dem Bogelfange von allen Seiten, außer der jüdlichen, mit Hölzungen umgeben, Hier fteht fie eittz zen auf einer Kleinen Anhöhe. Der Stamm mißt im Um⸗ freife fech8 und zwanzig Fuß, alfo über acht Fuß im Durch⸗ mefier. Die Höhe des eigentlichen Schaftes beträgt nicht - über zwolf Zuß. In diefer Höhe theilt fie fich in zwei Haupt⸗ äfte und einen Nebenaft, aus welchen wieder fehr viele klei— nere Aeſte und Zweige hervor ſchießen. Die größte Ausbreis tung der Krone, ‚von einer Seite bis zur andern, macht nad) Schritten ungefähr fechs und neunzig Fuß; und eben fo viel mag auch die Höhe des ganzen Baums betragen. Eichtbar zahlt diefe Eiche fehon mehrere Jahrhunderte, Außer einem Aſt, wovon ein großer Zweig abgehauen wurde, ijt fie jet noch von fehr gefunden Anfehen. Nur auf diefer ob: geaͤſteten Stelle fheint es, als finge fie an abfrändig zu wer⸗ ven, Bor einigen zwanzig Jahren wurde im Gute Salzau eine Eiche gehauen, die ſechs und dreißig Faden hielt. Von einer andern jener Zeit, deren Umfang ſechs und dreißig suß betrug, iſt nur noch das Andenken geblieben. Im Gute Gulden ftein wurde bei einer vor fünf Jah⸗ ven vorgenommenen Abfchaßung eine Eiche wegen ihrer aus⸗ gezeispneter Stärke, zu 150 Thalern angefchlagen. Eine zweite eben dort enthielt in ihrem geraden Stamm zwe; Mühe lenwelien, jede zu ſechs und zwanzig Fuß Länge. Der Perth jeder Welle wurde zu 26 Thalern angeſetzt. Eine dritte war bei fieben Fuß Stärke vier und zwanzig Fuß hoch und theilte fich dann in vier Aeſte, deren jeder Ledenholz zu zwei und zwanzig Fuß Lange und neun bis zehn Zoll Stärke enthielt. Im Thiergartengehege des Eöniglichen Guts Drage, auf der weftlichen Seite Holfteins, ward im Winter 1806 bis 1807 eine ftarfe Eiche gefällt. Sie hielt vier Zuß über der Erde neunzehn Fuß im Umfange. Der Stamm war bis zu einer Höhe von dreißig Fuß grade und ohne Aeſte. In diefer Höhe theilte er fich in vier Aeſte, deren zwei fchon vor einigen Jahren vom Winde gebrochen waren und gegen vier Faden Holz gegeben hatten. Die beiden andern hielten fünf Faden. Immer hatte man diefe Eiche ihrer Stärke wegen noch mit. der Art verfchont. Erſt feit einigen Jahren, bes fonders feit jenem Windbruche, fchien fie abftändig zu werz den, Auch) zeigte fie fchadhafte Stellen, und weil man fie auch im Kerne für ungefund hielt, fo ward fie zu einem mäßigen Preife Iosgefchlagen. Aber unerwartet fand fich bei der Faͤllung der Kern durchaus gefund; die fchadhaften Stellen gingen nur einige Zoll ins Holz hinein. Eben dort ſteht ein Stamm, in vollem Wachsthum, fünf und fieben- zig Fuß hoch, ſchlank und aftlos, im Umfang vier Fuß über ver Erde fechszehn Fuß, die Zierde des ganzen Geheges. Die Nachricht ſchaͤtzt das Alter vielleicht zu jung, auf 150 Jahre nur. Wird diefe Eiche das Alter der erftern ungeftört erreichen, fo wird fie folche nicht nur in der Höhe, die ſchon jest viel anfehnlicher ift, fondern auch in der Staͤrke über> treffen. Bon befonderer Schönheit des Wuchfes fteht eine Eiche im Jahrenskampholze des Gutes Salzau am Rande eines Bruches. Gie halt ungefähr ſechs und zwanzig Fuß im Umfange. Die Länge ihres fchonen graden Schaftes bes tragt reichlich dreißig Fuß; diefer theilet ſich in drei faft pa— ralellaufende Arme, die zu Mühlenwellen nod) ftarf genug find, und über den daneben ftehenden, ſechszig bis fiebenzig- jährigen Buchen hervorragen. Auf der weftlichen Hälfte Holfteins unweit Ho he n we⸗ ſtedt in einer Hoͤlzung, nordoͤſtlich einige hundert Schritte von der Landſtraße nach Nordtorf, die aus beilreifen und zum Theil noch wachsbaren Eichen und Buchen gemiſcht beſtan— den iſt, zeichnet ſich eine noch junge Eiche durch die Schöns heit ihres Wuchſes aus. Im ganzen Amte Rendsburg kommt ihr keine gleich. Sie mag etwa hundert bis hundert und zehn Jahre alt ſeyn, halt ungefähr drei Fuß im Durch⸗ meſſer, iſt ſiebenzig bis achtzig Fuß hoch, ohne einen einzi— gen Aſt oder Auswuchs, auf allen Seiten von oben bis un-⸗ ten Iothgrade und fo rund, als wäre fie gedrechfelt. Die Krone ift nur Fein und rund. Gollte die Art diefer Eiche ſchonen, bis fie völlig ausgewachfen ift, fo wird fie vielleicht einer der fchönften in ganz Holftein. Solche Stämme von ausgezeichneter Schönheit und Stärke werden freilich mit der Abnahme des Eichenholzes immer feltener. Diefe Abnahme wird befonders feit dem Anfange diefes Jahrhunderts immer merklicher. Im Amte Bordess holm, im erſten Hegereuterberitt, fand man noch vor ei— nigen Jahren beſonders auf dem ſogenannten Hoffelde, Eis chen in betraͤchtlicher Zahl. Aber die Faͤllung, welche die Admiralitaͤt damals in dieſem Amte, wie in den Aemtern Rendsburg und Cismar, zu Schifbauholz veranſtaltete, hat das Eichenholz bis auf einen unbedeutenden Theil vermin⸗ — 217 uno dert. Aus dem dritten holfteinifchen Forfidiftrift wurden das mals 2000 der fehönften Stämme abgegeben. WUeberall im Lande haben die Eichen fehr abgenommen. Der Meberreft mag fich jeßt in den veichlicher noch damit verſehenen Diftriften zu den Buchen wie eins zu drei verlhal= ‚ten. Reinen oder Hauptbefiand macht die Eichejeßt nur auf fehr wenigen Holzgründen. Dies ift z. B. in mehreren Hoͤl⸗ zungen des Amts Reinbek der Fall, deren einige bloß aus Eichen beftehen, andere mit weniger Buchen uutermifcht find. In den meiften Diftriften halten die gemijchten Waldun igen nur zum zwanzigſten Theile Eichen. Die Buche macht alſo im Ganzen den Hauptbeſtand unſerer Waldungen. Die gewoͤhnlichen Staͤmme ſind von drei-bis fünf Faden; doch) werden fie noch in den meiſten koͤniglichen Hölzungen bis zu zehn gefunden. Größere von N ‚ fechözehn bis zwanzig und mehreren Faden, die ehe— 3 auch häufig waren, kommen in dieſen Diftriften nur Sail und immer feltener vor. Auf dem Schmalftedter Rüden im Amte Bordesholm, einer Holzung von Fräftis gem Buchenwuchs, wo nur das böfe Weiderecht der Natur immer merklicher Eintrag thut, fand noch vor zwei Fahren eine Buche, die auf ſechszehn Faden geſchaͤtzt ward. Im Buchholz, im Amte Segeberg, ſoll man fie noch yon achte zehn bis zwanzig Faden antreffen. Im Havigforfter Gehege, in der Graffchaft Ranzan fleht eine Buche, deren koͤrper— licher Inhalt von Sachver fandigen zu vier und zwanzig Sa: den geſchaͤtzt iſt. Eine auf der Feldmark Oſterſtedt, im — Sche⸗ nefeld, Amts Rendsburg, vor einigen Jahren gefällte Buche, ward auf dem Stamm zu ſechs und dreiſig Faden geſchaͤtzt. Ob ſie dieſe Fadenzahl beim Aufklaftern wirklich — 2185 — gerzeben hat, wird in der Nachricht nicht aufgeführt. Doch finiyen fich Buchen von ahnlicher ausgezeichneter Staͤrke und Höhe in dem vorher wegen feiner Eichen geruͤhmten Difirikt, in Den Holzungen von D oversd or f, Salzau und einigen. der umliegenden Güter, Hier find noch die meiften folcher Hauptftämme. Hier ſieht man fie von fehr ſchoͤnem Wuchſe, ſechs bis ſieben Fuß im Durchmeſſer, und nicht ſelten von fuͤnf und zwanzig und mehreren Faden. Thaer erzaͤhlt von ein zelnen Buchen, die hier gefaͤllt wurden, deren jede dreißig Faden Holz gab, welche der Faden auf der Stelle zu ſieben Thaler, und von einer. Partei neben einander ſtehender Bus chenſtaͤmme, die zu 85 und go Thaler das Stuͤck den Meiſt⸗ bietenden verfauft wurden. Sm Gute Muggesfelde fland nor etwa zwanzig Jahren eine Buche, die zu fünf und zwanzig Faden geſchaͤtzt ward, Und doch gab fie nach der Fallung noch einige Faden ‚mehr, als fie angefchlagen war. Durch die Schönheit ihres Wu chſes zeichnet fi eine Buche im einer Hölzung des Guts Auarnbed, im danifchen Walde, aus. Sie fteht links am Wege von Wels: dorf nac) Dorotheenthal und Eündigt fich fehon in der Ferne an. Syn der dortigen Gegend ift fie unter dem Namen der ſchieren Buche befannt und wird fleißig Befucht, wie die , vielen in die Rinde gefchnittenen Namen und Buchjtaben bes weiten. Der Schaft ijt von unten hinauf bis zu zwei und ſechzig Zuß Höhe ſchlank, gerade, ohne den geringften Aft oder Auswuchs, aſchgrau von Rinde, ohne Moos und Flech- ten. In diefer Höhe bei ähnlich geradem Emporſtreben des Hauptſtammes laufen die erſten Aeſte aus, breiten ſich ſeit— waͤrts in freie herabhaͤngende Zweige, die eine voͤllig runde Krone bilden. Die ganze Hoͤhe betraͤgt hundert und funfzehn — 219 — Fuß; der untere Durchmeſſer drei Fuß zwei Zoll und der ober ze, wo die Xefte anfangen, ein Fuß acht Zoll. Mit dem Port und Zacenholz hält der ganze Stamm ſechſtehalb Faden. Jetzt ijt der Baum noch völlig gefund und im beften Wachs⸗ thum. Die vielen Einfchnitte möchten ihn mit der Zeit ver— letzen, auch der Unterbuſch viefeicht feiner Nahrung Abbruch thun, Noch verdient der feltene Wuchs einer Buche im Gute Dipeniz, in der Landſchaft Schwanfen, eine Erwähnung. Sie hat ihren Standort in einem Eleinen mit Gangen durchz fchnittenen Luſtgehoͤlze nahe am Hofe, zwifchen diefem und der Mindung der Schlei auf einem Wiefergrunde, wo ihre hohe Krone über ihrer Umgebung betrachtlich hervorragt. Sie iſt der einzig übriggebliebene Hauptbaum von mehrern Ge= hölgen, die hier ehedem ein ganzes bildeten und war vor nicht langen Fahren mit einer Menge der ftärffien Bäume von uͤp⸗ pigem Wachsthum umringt. Der Boden unter derfelben iſt morig und bei feuchter Witterung fo naß, dag man nur mit Mühe hinzu gehen kann. Auf vierzig bis funfzig Zug umher fieht firauchartiges Gebüfch. Der Stamm hält zwei Fuß über der Erde reichlich fechs und ein Vierthel Fuß im Durch: meffer. In einer Höhe von fechszehn Fuß theilt er- fich in zwei faft gleich ſtarke Stamme; deren der eine in grader Liz nie in die Höhe fteigt, indeſſen der andere fich in fihräger Richtung zur Seite neigt. Bon dieſem Iestern breiten ſich die Zweige parallel mit der Erde auf dreißig bis zwei und funfzig Fuß weit aus, indeffen die ftarkiten des geraden Stamms nur etwa funfzehn bis vier und zwanzig Fuß forts laufen, Shre Spitzen neigen ſich ſichtbar zur Erde und ſchei⸗ nen, wenn der Baum ungeſtort fortwaͤchſt, dieſelbe berühren zu wollen. Ein ganz herunterhaͤngender Aſt, der den Weg fperrte, mußte unlanaft abgehauen werden. Den nur ſehr kurzen Stamm abgerechnet, bildet der Baum bis in ſeine Wipfel eine unzaͤhlige Menge von Aeſten, beſonders an der weſtlichen Seite die in einer Hoͤhe von funfzig Fuß noch ſehr ſtark ſind. Die Rinde des Stamms iſt bis fuͤnf Fuß uͤber der Erde ſtark geriſſen, von da an aber ohne alle Auswuͤchſe, glatt und eben. Von den Wurzeln, die auf der Oberflaͤche der Erde auf acht bis zehn Fuß ſortlaufen, war eine in der Naͤhe des Baums, wo der Regen die — weggeſpult hatte, vier Zoll im Durchmeſſer. Außer Eichen und Buchen fommen alle ſonſt im noͤrdli⸗ chen Deutfchland gewöhnlichen Laubholzarten auch hier im Kande vor, Ellern und Birken in ganzen damit beftandenen Gehölzen, die übrigen in den Buchwaldungen, horfiweife oder nur einzeln geſprengt. - Ellernhölzungen find hin und wieder von ziemlich beträchtlichen Umfange. Im zweiten ſchleswigſchen Diftrikt zeichnen fich die regelmaͤßig betriebenen Ellernbrüche des Gluͤcksburger Beritt3, des dritten HegereuterberittS im Am te Gottorf und befonders im Thiergartengehege veffelben Amts und in der Friedrichöthaler Forſtkoppel des Amts Flenge burg vorzüglich aus. Im dritten Holfteinifchen Diftrift iſt einer der größten Ellernbrüche von etwa funfzig Tonnen Flaͤ⸗ cheninhalt. Größer find fie aufmanchen Gütern. Auf Sal⸗ zau z. B. findet man fajt in jedem Gehege Ellernbrüche, die meiften von gutem, einige von vorzüglich ſchoͤnem Wuchſe. Der größte diefer Brüche halt neunzig Tonnen. Cine Eller, die hier por kinigen Jahren im Jahrenskampgehege gehauen wur= de, hielt drei Fuß im untern Durchmeffer, gab beinahe vier Faden Holz und war, ungeachtet ihres fchon beträchtlichen Alters, doch wieder vom Stocke ausgeſchlagen. ‚ Bon auge gezeichnetem Wuchſe fieht man Ellern unter andern im Gute Wellingsbüttel; Stamme von hundert Fuß und darüber in der Höhe, und drei bis drittehalb Fuß im Durchmeffer. Kleine Ellernbrüche kommen faft in jedem Gehege vor, Auch unter den Eigenthbumshölzungen der Bauern finden fich vergleichen zuweilen recht gut beftanden. Doch haben fie nicht felten ‚Durch fortwährende Behütung und unregelmäßis gen Abtrieb fehr gelitten und enthalten beträchtliche Bloͤßen. In Knikken trift man die Eller befonders haufig im füdliz chen Holſtein. Hier wird fie gewöhnlich fehr regelmäßig be: handelt und vorzüglich ale Bundelholz in großen Fudern nach Hamburg geliefert, Birkenhoͤlzungen find noch im Amte Rendsburg, in den Kirchfpielen Nortorf, Kellinghufen und Schänefeld vorhanden. Sie find faft ohne Ausnahme Privathölzungen. Im Amte Segeberg befteht der fogenannte Hagebuchener Buſch größtentheild aus Birken von zwei bis drei Fuß Staͤr⸗ fe. Inden Königlichen Gehegen koͤmmt übrigens die Birke nur hin und wieder eingefprengt vor. Darf man nad) ver Menge Birkenwurzeln, die jeht noch in Torfmören angetrof- fen werden, urtheilen; fo müfjen vormals in Schleswig und Holſtein fehr viel Birkengehölzegewefen feyn. Das Schneis ven der Befenreifer ift unſtreitig eine der Urfachen ihrer Verminderung und jegigen Seltenheit, Sm Amte Nendes burg, wo das Bejenbinden das Gewerbe vieler Tagelöhner it, ward durch diefe Verſtuͤmmelung fchon manches Birkenz waldchen zu Grunde gerichtet. Doch werden noch jeßt aus diefem Amte die meiften Städte beider Herzogthümer mit Ber fen verforgt. | Neuere Anlagen von Birken find in einigen Eöniglichen Gehegen, jo wie auch auf manchen Gütern gemacht, Im Verhaͤltniß zu der Nußbarfeit des Bauntes und den weit aus— gedehnten gandftrichen, Die für den Anbau deffelben ganz bes ſonders geeignet find, wird die Birke noch viel zu wenig an⸗ gezogen. Unter den eingefprengten Holzarten ift die fchakbarfte die Hagebuche, die fich faft in allen Hölzungen, meiftens aber nur einzeln findet. Im dritten Holfteinifchen Diftrift fieht man fie am haufigften und vorzuͤglichem Wuchfe in dent, Bönebüttler Gehege, im Amte Neumünjter, Hier mache fie nachft ver Buche den herrfchenden Beftand aus. Einzels ner und weniger zahlreich ift fie in den Bordesholmfchen und Rendsburgſchen Hölzungen., Ahorm und Eſchen werden in Gehegen nur felten amd einzeln angetroffen. Doch kommt der gemeine Ahorn zus weilen im öftlichen und novdlichen Holftein in Stämmen von: drei bis vier Fuß Stärke vor, Die Efche trift man in den Hölzungen von hohen Wuchs, haufiger auf Feldern und in Dörfern, an Wegen und Landftragen und in Knicken. Viel leicht die ſchoͤnſten ſchlankſten Ejchen hat die Wilftermarfch. Ipern fieht man in den Hölzungen felten, außer den: felden an Wegen und einzeln in Dörfern, In einem zum Gute Drage gehörigen Gehege, die Haloh genannt, finden fich einzelne Spernftamme von anfehnlicher Höhe und Stärke, ; Der wilde Kirfhbaum zeigt fich weniger im In— nern der Hoͤlzungen, ald auf dem Felde in den Knikken, fels ten ſtaͤrker als fünf bis ſechs Zoll im Durchmeffer. Zuweilen trift man doch Stämme von beträchtlicher Höhe und Stärke, So ward im Amte Neinfeld, im Gehege Nienhau, vor einis ger Jahren ein Stamm von drittehalb Fuß im Durchmeffer und zwanzig Fuß Lange gehauen, der ein fehr gefundes Holz gab. Im Nuͤbeler Gehege, im Amte Ploͤen, hielt ein Stamm 1 — 23 — fünf und swanzig Fußlänge und etwa vierzehn Zollim Duch⸗ meſſer. Von geringerer Stärke und Höhe kommt der Kir ſch⸗ baum in den Neinfelder, Plöner, Traventhaler und andern Hölzungen nicht felten vor. Ungleich fiarker als jene ſteht ein Stamm im Gute Salzau unweit des Meierhofes Selkau. Er halt beinahe zehn Zug im Umfange, und etwa 180 Eu: bikfuß Holz. — Pappeln, die ſchwarze, die Silber- und die Zitter— pappel trift man in und außer den Forſten. Die lẽtztere, in wohlbeftandenen Gehölzen freilich nicht anihrem Orte, kommt hin und wieder häufiger vor, als man fie gerne fieht, und gelangt hier zu einer Dicke von drei Fuß. Die Silberpappel over Abele ift ein ſehr ſchaͤtz— barer Nugbaum. Dean finder fiein Holftein von feltener aus: gezeichneter Höhe und Stärke und fehr hohem Alter. So z. B. im Gute Klethfamp bei Lütjenburg, auch im dänifchen Walde, im Gute Knoop giebt es Stämme, die fünf Fuß ‚über der Erde funfzehn Fuß und darüber im Umfange halz ten. *) Bei folcher Befchaffenheit wird fie als Nußholz bes fonders zu Tifchlerarbeit fehr geſchaͤtzt und auch nicht felten zum innern Bau verwendet, Das Holz wirft fich nicht, wird nicht von Würmern angefreffen, nimmt allerlei Beißen und eine fehr [hone Politur an, wird zu Flinten und Piſto— Ienichäften gebraucht, zu Kutſchkaſten gefucht und gibt vor= trefliche Zußboden, Doch laͤßt es fich ſchwer verarbeiten und fordert fcharfe Werkzeuge. Die Huͤlſe liebt vorzüglich einen gefchloffenen fehat- tigen Standort und einen nicht zu feuchten fandig grandigen Boden, Sie fommt doc) auch in morigen Gründen vor, — *) Blätter 1800. 3. ©, 189. — 224 — 2 Unter jenen Umſtaͤnden, die ihrem Fortkommen ungleich günz fiiger find, wird fie häufig in den Hölzungen der Aemter Rendsburg und Segeberg von der nicht ungewöhnlichen Stärke von fechs bis zehn Zoll im Durchmeffer angetroffen, Im Gehege großen Holm im Amte Piden findet man fie nicht über zwei Zoll dick und vier bis fünf Fuß lang. In dieſen öftlichen Gegenden ift fie überhaupt jeltener. Im Ges gebergichen ward vor ein paar Fahren eine Hulfe von der Größe einer Wagendeichfel gehauen. Seit acht bis zehn Jahren ift fie aus den Rendsburgichen Hölzungen viel zu Zaunpfählen und Zaunbufch gefchlagen. Auf Salzau trift man mehrere mit Hülfen beftandene Holzſtrecken, in welchen fie bei gefchloffenem Stande fchlanf und grade, wie Tannen, einen halben Fuß did und zuweilen nod) ftarker in die Höhe fchiegen. Im freien Stande pflegen fie in firengen Wintern leicht zu erfrieren. Im Amte Rendsburg hat man wieder— holte Verſuche gemacht, fie in Knicken zu verpflanzen; allein fie find nie von Erfolg geweſen. Ob Nadelhölzungen vor Zeiten in den Herzogs thlimern einheimifch waren; ob die hin und wieder angetrofe fenen Kieferftubben dafür zeugen, oder ob diefe durch altere Revolutionen hierher gefchwenimt wurden — ift wenigftens zweifelhaft. Die von Heinrich Ranzau zu Ende des ſechs— zehnten Jahrhunderts in der Herrfchaft Breitenburg anges legte Nadelwaldung ift pielleicht die einzige von einigem Als ter und Umfang in beiden Herzogthümern. Bon meiftens neuern Kieferfaten, die befonders in der zweiten Halfte des vorigen Jahrhunderts allgemeiner geworden find, fammien wir nachher die Beifpiele. Bon fremden, beſonders nordamerifanifchen Baumen, kommen in Luftgärten niehrere Arten, auf mans N en Gütern auch größere Anlagen vor, Dergleichen hat un: ter andern dad Gut Nehmten am Plöner See, Bemerfens: werth ift vorzüglich eine Anlage von Weimouthsfiefern im Tannengehege des Guts Drage, mitten zwiſchen Fichten und Kiefern, wo Stämme etwa dreißig Jahr alt, über funf: zig Fuß hoch, gegen anderthalb Fuß im Durchmeifer von dem ſchlankſten Wuchſe über jenen Nadelhölzern hervorra— gen. Andere fremde Holzarten trift man einzeln, manche von ziemlichem Alter, So fteht in Flottbeck am Wege ein Platanus, einer mehr als ———— Buche in der — he und Staͤrke zu vergleichen. * Riemann: Zorſtſlatiſtit. Y — 22006 — IH. Natur der Holzarten und der Jagdthiere. B. Jagdthiere. Abnahme/ ihre Urſachen — vormals wildreiche Gegenden — Uebetreſte von Hochwild, Eleinerem Harwild, wilden Ger fluͤgel, Seevoͤgel in zahlloſer Menge. a) Harwild. Hirſche: im Schleswigſchen, Stand im Handewither Gehege — in Holſtein, Stand in den Aemtern Rendsburg und Neumuͤnſter — Damwild im oͤſtlichen und weſtlichen Holſtein — Reh, im zweiten ſchleswigſchen, im dritten und zweiten holſteiniſchen Diſtrikt, auf mehreren adlichen Guͤtern in Holſteln — wilde Schweine, ſonſt in den Aemtern Ha— derslehen und Rendsburg — Haaſen haufig, Abnahme an der Weſtſeite, kleinere Art auf den Inſeln — Kaninchen in den Sandduͤnen und im Amte Hätten — Raubthiere: Woͤlfe, haͤufig um die Mitte des ſiebzehnten Jahrhunderts, neuerlich eine Seltenheit — voreilige Vertilgung mancher kleineren Raubthierarten — Fuͤchſe noch häufig, zum Theil zu zahle reih — Dachs, aus manchen Gegenden ganz ausnerottet — — Sifchotter, in Holflein, in manchen brüchigen und waſſerrei— chen Gegenden, auc in den Marfchen nicht felten — Mars der, zwei Arten, ihre Menge neuerlich auf Femern; auf Föhr in den Bogelfojen — Iltiſſe. b) Sedermild,. Geſichtspunkt, Eigenfchaften, welche daffelbe dem Forſt- mann merkwürdig machen, I, Hünerartige Vögel — Birfhuhn, die einzige Art des Waldhuhns im Lande, am häufigften im Amte Rendsburg — = 2127 — Rebhuͤner, Arten, welche die einheimmifchen Jäger unterſchei— den; befonderd in Angeln und dem Lande Oldenburg; Urſa— chen ihrer Abnahme — Wachtel, nicht häufig — Trappe, eins - geln. — | I. Sumpfroͤgel: Storch, überall im Lande, befonderg bäufig im Gute Lenſahn und in den ſchleswigſchen Marfchen — Niften des ſchwarzen Storchs — Kraniche niſten in meh⸗ rern Gegenden — gemeine Reiher auch im Winter, um den Plöner See, Reiheriagd — Nohrdommel, nicht zahlreich — Strandiäufer, mebrere Arten, am gewöhnlichfen der Kiebig, deffen Winteranfenthalt — Brachvoͤgel, Unbeftinmtheit des Namens, Regenpfeifer, Heide und Strandpfeifer, Sandpfei⸗ fer — Waſſerhuhn, Bleshuhn oder Zappe, beide eßbar — Wachtelkoͤnig, nicht ſelten, ſchmackhaft — groͤßere und klei— nere Waſſerrelle — Schnepfe: Waldſchnepfe ihr vorzüglicher Aufenthalt, zwei oder drei Arten, Sumpfſchnepfe, angeblich dier Arten gewoͤhnlich, mehrere an beiden BR auch der große und E£leine Regenwoͤlp. II. Schwimmvoͤgel: wilde Schwane — Brandgans, Rottgans, kanadiſche, Eidergans, wilde Gans häufig an bei— den Kuͤſten — Entenarten auf dem feſten Lande und auf den Inſeln; Kriechente, zahlloſe Menge derſelben auf der hallige Eüderssg — Arten der Taucher oder Schlagenten — Mes ven, fünf Arten — Meerſchwalben — Schuͤtte, Hauptge- genfand des Vogelfanges auf Helgeland — große, noch nicht erkannte Nugbarfeit der vielen Geevögel — Eidergans. IV. GSingvögel: Tauben — Droffeln, Krammetsvo—⸗ gel — Lerchen — Seidenſchwanz, feine Erfcheinung — grüs ner Ammer. V. Waldvögel: Spechte, Kraͤhen, Gpechtmeife, Mandelkraͤhe, Baumlaͤufer, Kolkrabe, Nabelkraͤhe. VI. Raubvögel: Steinadler, Fiſchadler, Gaͤnſeadler, Twaͤlſteert — Falkenarten, Sperber, Thurmfalke, islaͤndi— ſcher Falke — Eulen — Neuntoͤdter. Ya — 228 — Mi der Wegräumung der Wälder und mit manchen Vers änderungen der Feldwirthfchaft mußte fich auch die Zahl der jagdbaren Thiere, des Harwildes und des Federwildes, verz mindern. Doch ward durch plan = und regellofe Verfolgung unerfahrner Miethlinge, ohne Jagdkunde und Schonung und ohne Nußen für Felder und Wälder, auch durch Unfug son Jagdpaͤchtern, durch Muthwillen und Frevel manche Gattung aͤdeln Wildes weggefcheucht und fait vernichtet, In Gegenden, die einft wegen der Jagd berühmt waren, ift jest von den Adleren Arten des Wildes kaum noch die Spur. Zu Stapelholm, in Norder und Suͤderdithmarſchen, hat vie Jagd fich faft gänzlich verloren, Norderdithmarfchen war zu Anfang des fiebzehnten Jahrhunderts ſo veich, an Jagdthieren, daß die Herzogin Augufta fich dort zu Pahlen ein. eigenes Jagdhaus bauen ließ. In Suͤderdithmarſchen war die Erlegung des zahlreichen Wildes die Lieblingsbes ſchaͤftigung der Föniglichen Statthalter. In der Herrfchaft Pinneberg foll noch vor funfzig bis ſechszig Sahren das Adels \ wild nicht felten gewefen feyn, und fpäter, als fchon im übrigen Holjtein das größere Wildpret fehr abgenoms men hatte, war das Amt Nendsburg noch reich an Adel: und Schwarzwild, Mit Schmerzgefühl erinnern ſich noch alte Jäger der zahlreichen Hirfche und Rehe und des anfehn- lichen Wildftandes in diefem Amte. Bon den Fleineren Gattungen, Hafer, Huͤhnern und Schnepfen, fpurte man erft in neuern Zeiten, befonders gegen den Ausgang des vorigen Jahrhunderts, die Abnahme. Jezt ift im Ganzen kaum noch der vierte Theil des vor diefem Zeitraum sorhandenen Wildes übrig. * 229 — Doch fehlt es noch nicht ganz an einzelnen ſchaͤtzbaren Arten. Sebi Hoch wild Fommt in den mehr bewaldeten Gegenden des öftlichen und auch in dem weſtlichern Landſtri⸗ ehe, wo nur Gehölze don einigem Umfange ihm einige Zu: flucht geſtatten, noch hin und wieder vor. Zahtreicher ift es im Ganzen im Schleswigfchen als in Holftein. Die Kleine: ten Gattungen des Harwildes find noch in beiden Provinzen in mancher Gegend ziemlich haͤufig. Wildes Geflügel der aͤdleren Art, findet ſich noch theils in den mit Gebüfch beflandenen, theils in den am mei- fon bewäfferten und fumpfigen Landſtrichen der Mitte des Landes. An der Weftfeite fallen mancherlei Arten von Sees voͤg eln in zahllofer Menge. Die folgenden nur unvolftandigen Nachrichten von den merkwürdigen Gattungen des noch übrigen einheimifchen Har = und Federwildes laſſen ſich nur durch Berichte erfahr⸗ ner Jäger und Bemerkungen an * und Stelle ergaͤnzen. a) ——— Hirſche trift man noch oͤfterer im Herzogthum Schleswig als in Holſtein. In den Aemtern Hadersle⸗ ben, Apenrade und auf der Inſel Alſen kommen fie am mei⸗ ‚ fen vor. Auf Alfen find fie im ſuͤdlichen Theile noch. zahl- veich, oft zum Nachtheit für. Felder und Waͤlder; im nörds lichen hingegen größtentheils ausgerottet. Im bandewis ther Gehege, unweit Flensburg, iſt noch ein Stand von Adelwild, der einzige im ganzen zweiten fchleswigfhen Dis ſtrikt. Doch nach der Bemerkung eines Kundigen, vermin⸗ dert die geringe Aeſung, Mangel an Waſſer und Suhlen, das darum häufige Austreten und Verfolgen des Wildes in fremden Gehegen jährlich feine Zahl jund wird fie wahre 23309 ſcheinlich bald gaͤnzlich aufhoͤren laſſen. Im Gute Saxtorf zeigten ſich Hirſche noch vor wenig Jahren. Sonft waren fie auch im Herzogthum Holftein nicht felten. Noch in der erjten Hälfte des vorigen Jahrhunderts fol Prinz Auguſt von Holſtein im Düfternbrof einen Hirſch von acht und vierzig Enden gefchoffen haben, und etwa um diefelbe Zeit einer von zwei und dreißig Euden unweit Kiel auf dem Eife lebendig gefangen, und in einem Kaften nach Kopenhagen gebracht feyn. Noch vor dreißig Jahren fah man in mehreren Gegenden ganze Nudel von funfzig bis ſechszig Stud, befonders im Amte Rendsburg Jezt hat das Ndelwi noch im diefem Amte, und im Amte Neumuünfter feinen Stand; von jenem wechfelt es nach der Marſch; fer ner fommt eg noch im Segebergfchen vor, Im Amte Neus münfter trift man es befonders, im Brofenlarde in Heinen - Nudeln. Nach andern Nachrichten foll der Stand deffelben nicht in den holfteinifchen Aemtern, fondern im Schleswig: fchen ſeyn. In andern Gegenden Holjteins wird es felten oder nur einzeln und als Streifwild bemerkt. Damwild ijt in den Aemtern Cismar, Ahrensboek, im Eutinſchen, und auf Sierhagen, Seedorf, Oerelgoune und mehreren Gütern in ziemlicher Menge. Im Amte Reinfeld, wo man es vor dreißig Fahren noch in Rudeln von jechezig bis achtzig Stuͤck fand, iſt es num gänzlich aus⸗ gerottet. Auf der weſtlichen Hälfte trift man es beſonders in der Herrſchaft Breitenburg in den dortigen Radelhoͤlzun⸗ gem. Auf einigen der bſtlich belegenen Güter anf Satzan) Nehmten, Ranzau ı, a. folen fich Rudel Damwild von vierzig bis funfzig Stuͤck zeigen, und obgleich manche Guts⸗ beſitzer fie jährtich in- Berrächriicher Anzahl ſchießen laſſen, doch die Abnahme bisher nicht merktich feyn. Ju Tpier- - garten werden Damhirſche anf mehrern Gütern gehegt. Das Reh ift im Ganzen feltener. Doch Kader man es im zweiten ſchleswigſchen Diſtrikt noch durchgängig, und in Holftein in mehrern Gegenden 3. B. im Hoffelde im Daͤthge⸗ ner und Blumenthaler Gehege des Amts Bordesholm, auch in den Aemtern Rendsburg und Neumünfter. Im letzteren ward das Bönebüttler Gehege an der Scheide des adlichen Guths Bothkamp fonjt als einer der Hauptitände fir Rehe angegeben, Doch wechfelte es vielleicht nur aus dem gedach: ten Gute in diefes Gehege über. Die Zahl fol hier gewöhn- lich zehn bis zwanzig Stud fiark feyn. Im Amte Reinfeld, 3.B. in den Gehegen Pfahlenkoppel und Neuenhau, trift man es noch in aͤhnlicher Zahl. Auch im Bezirk der Guͤter Scheerenborn, Rastorf, Oppendorf, und im Schleswigs ſchen auf den Feldern der Guͤter Bokhagen, Rundhof und Olpenitz; ferner auf Lindau und Koͤnigsfoͤhrde, Altenhof, Borchhorſt und Noer zeigen ſich Rehe. Von den letztern beiden Guͤtern, ſollen ſie erſt durch die neuerlich geſchehene Wegraͤumung der Hoͤlzungen verſcheucht, doch auf Noer, ſeit die Holzfaͤllungen nachgelaſſen haben, kuͤrzlich wieder fcht: bar feyn. | | Bilde Schweine fanden fih im Amte Haders- jeben zu Rohde’ Zeit (1775) noch fo zahlreich, dag fie in den Kornfeldern oft beträchtlichen Schaden amrichteten. Vor dreißig bis vierzig Jahren waren fie auch noch in Holftein im Amte Rendsburg gangbar. Hier traf man damals meh: vere alte Bachen mit Zrifchlingen an. Jezt find fie gänzlich verfchmwunden. Eine noch vor kurzem im Amte Neumuͤnſter im Bönebüttler Gehege erlegte Sau, war nur hei den Kriege: tumulten aus dem Meklenburgſchen übergeftreift. — 282 — Haſen ſind i im weſtlichen wie im zſtlichen Landſtriche uüͤberall noch häufig; doch werden fie befonders- an der Wet: ſeite neuerlich ſeltener. Die Blatterſeuche, ‚die unter dem Hafen herrſchte, fol fie in den letzteren Jahren beträchtlich vermindert haben, Auf den weftlichen Inſeln kommen Has fen von Fleinerer Art als auf dem feften Lande vor. Auf Föhr waren fie feit der Mitte des vorigen Jahrhunderts voͤl⸗ lig.aufgerieben. Erſt feit dem Jahr 1780 haben fie fich von ber benachbarten Inſel Amrum wieder hierher verbreitet. Kaninchen waren vormals in zahllofer Menge in den Dünen an.der Wetküfte, namentlich in Eiderftadt zu Haufe. Hier gehören fie jet, eben wie die Hafen zu den Seltenheis ten.*) In den Sanddünen der Inſel Amrum find fie auch jezt noch häufig. Im Amte Hütten auf dem Gute Ahlefeld trift man eine nicht unbeträchtliche Kolonie, | Die Raubthiere find in neuern Zeiten immer mehr vermindert. Um die Mitte des fiebenzehnten Jahrhunderts, nach dem Kriege, erregte die große Zahlder Wölfe Beſorg⸗ nifje, fo daß auf dem Landtage 1653 ihre Dertilgung,als eine Landesangelegenheit, in Weberlegung genommen ward, **) Jezt find fie faft gar nicht mehr vorhanden. Als eine Sel⸗ tenheit bemerkte man fie in den Jahren 1797 und 1798 auch hier im Lande hin und wieder, wie im füdlichen Deutſchlan⸗ de. Im Amte Rendsburg, in der Herrſchaft Breitenburg, - im Amte Neumuͤnſter zeigten fie ſich, in der Ießteren Gegend noch vor zwei Fahren. Im Breitenburgfchen ward ein *) Bolkmar. ©. 156. *") Hegewiſch. J. S. 244, — 233. — Wolf, der unter den Rindern großen Schaden angerichtet hatte, erlegt. *) * Fuuchſe und manche ber Heinen Raubthiere, Se tiffe, Dachſe und Marder, wurden in neuern-Zeiten vielleicht zu voreilig weggefchoffen. Das Ueberhandnehmen einiger ſchaͤdlicher Thierarten, befonders der Feldmaufe, die im Jah— 28.1786 und den folgenden in einigen Marſchen bis zur Lande plage anwuchſen, war von dieſer regelloſen Vertilgung wahr⸗ ſcheinlich die Folge. **) ar Fuͤchſe werden in einigen Gegenden der Herzogthuͤ⸗ mer drei Arten, Sand = Brand » und Moorfüchfe unterſchie⸗ den. Die letztere Art von dunklerer, ſchwaͤrzerer Farbe und ſchwarzgrauer Blume iſt vielleicht dieſelbe mit den Brand⸗ fuͤchſen. Wie ſehr man den Fuͤchſen auch nachſtellt, ſo ſind ſie im Ganzen doc) noch häufig, und in manchen Gegenden nur zu zahlreich. So wurden 5. B. im Bezirk der Güter Borghorſt, Noer und einiger nahegelegenen i in einem Jahre ihrer achtzig erlegt. Der Dachs iſt durch den zunehmenden Ackerbau im⸗ mer mehr aus ſeinen Bauen vertrieben und in manchen Ge⸗ genden gaͤnzlich ausgerottet. Man trift ihn noch hin und wieder, doch in geringer Zahl, Öfteren die Spuren von alten Bauen, Der Fifchotter wird im zweiten fchleswigfchen Dis ftrift feltener ; in Holſtein halt fie fich noch in manchen Ger genden, An bruchigen Flüffen und an den mit Schilf bewach— fenen Rändern der Fifehteiche und Landfeen auf, So fieht *) Prov. Ber. 1797.27. ©. 232. Bu Prod, Ber. 1788. 5. ©, 150, 2, ©. 199, und 202, 4. S. 72 * 234 * man ſie unter andern an der Mielkendorfer und Schulenhoͤfer Eider. Auch ſollen ſie in der Herrſchaft Pinneberg in der Pinnaue und in der Grafſchaft Ranzan in der Kruͤkaue, fo wie auch in der angränzenden Marſch, in den fogenannten Wettern, oder den zwijchen den Ländereien befindlichen Schei= degräben, fehr häufig vorfommen. Der Marder wird hin und wieder in Holftein nicht felten angetroffeit. Man unterfcheidet den Bann = oder Ho⸗ nigmarder, von dunfeler oder mehr ſchwarzbrauuer, und den Steinmarder, von afchgrauer Farbe. Der Balg der erſtge— nannten ift fchöner, und viel höher im Preife, Von beiden ift bekanntlich auch der Aufenthalt verfchteden. Baum⸗ oder Honigmarder trift man gewöhnlich nur in Hölzungen, in hohlgewordenen Baumen, in Raubvogelneftern u. f. w.; der Steinmarder hingegen wählt gerne altes Bollwerk, hölzers ne und fleinerne Brüden und Giehle, alte hohlgewordene Stubben und fonftige Trümmer, am liebften, zumal im Winter, Häufer und Scheunen zum Aufenthalt. Auf der Inſel Femern, wo fonft Fein anderes der gewöhnlichen ſchaͤdlichen Thiere, Feine Maulwürfe, Feine Feldmaͤuſe vor kommen, bat fich feit zwanzig bis fünf und zwanzig Jahren die Zahl der Marder ungemein vermehrt.*) Auf der Zufel Foͤhr finden fie ſich zuweilen in den dortigen Vogelkojen und richten in denfelben manchmal großen Schaden an. Siriffe find faſt überall in Holz und Feldbruͤchen häufig. Er | ® Otte ©. 331 —— b) Federwild. Nur einige Gattungen des Federwildes ſind in unſerm Vaterlande als Gegenſtaͤnde regelmaͤßiger Jagd merkwuͤrdig, Feldhuͤner, Schnepfen und Enten ſind in dieſer Hinſicht die wichtigſten. Mehrere Arten werden nur gelegentlich und meiſtens ganz kunſtlos von Landleuten gefangen. Doch darf die Jagdkunde auch diefe nicht aus der Acht laſſen. | Dem Jaͤger werden, nach feinem Berufe, die verfchie- denen Arten des wilden Geflügel3 in feiner Heimath durch eine oder mehrere der folgenden Eigenfchaften merkwuͤrdig: 1) wenn fie ein ſchmackhaftes Ah gen oder doch eßbar find; 2) wenn befondere Theile und Produkte baſelben nutzbar ſind; wenn ihre Eier geſucht, genoſſen und be— nutzt werden; ihr Gefieder gebraucht wird, oder doch vortheilhaft gebraucht werden koͤnnte; 3) wenn ſie wegen nüßlicher Eigenfhaften, wie durch Verbreitung des Gejämes, oder als Verfolger und Störer ſchaͤdlicher Thiere, beſonders mancher Inſecten, fuͤr Waldkultur und Feldbau ſchatzbar find und geſchont zu werden verdienen; 4) wenn fie ala Raubosgel fuͤt aͤdleres, wildes oder zahmes Geflügel, fuͤr die Sifcherei, oder fonft für das Gedeihen nüßlicher Gewächfe, für, Feld⸗ und Haus⸗ wirthſchaft, na chtheili g werden. Als Gehuͤlfe und Diener in der Haushaltung der Natur, Toll der Jäger die Außere Bildung und die natürlichen Eigen: ſchaften der Vögel; ihre Aufenthaltsoͤrter und die Zeit ihrer Erſcheinung und Entfernung, ihren Stand, Strich und Zug; ihre Lebensatt, die Zeit der Parung and des Bruͤtens; die Nittel zu ihrer Erlegung oder ihrer habhaft zu werden; aber auch diejenigen Mittel kennen, durch deren Anwendung man fie, als nuͤtzliche Thierarten, hegen, fchonen und, wo fie fich ſchon verloren oder vermindert haben, wieder anziehen kann. Aus dieſem Geſichtspuntt iſt das —— Verzeichniß J des einheimiſchen, fuͤr den Forſtmann und Jaͤger merkwuͤrdi⸗ gen wilden Gefluͤgels entworfen. Nur zuweilen ward einer Gattung oder einzelnen Art, ohne beftimmte Ruͤckſicht auf jene Nüslichkeit oder Schäplichkeit ein Plaͤtzchen eingeräumt, blog um ihren Aufenthalt auch bei und, oder fonjt eine Örtliche Nachricht, die dem Naturfreunde wiffenswerth teon fönnte, zu bemerken. 1. Hünerartige, Vögel, (Gallinae) >. Der Auerhahn (Tetrao urogallus) hat fich vor ets wa dreißig Jahren, nah Rohde's Berficherung, noch im Am⸗ te Hadersleben fehen laſſen. Hafelhüner (T. bonaha) follen, nach der Ausfage aller Jäger, nie bei und einheimifch geweſen ſeyn. Das Birkhuhn (T. Tetrix,) die einzige der drei Arten des Waldhuhns, die jezt in den Herzogthuͤmern ange⸗ troffen wird, zeigt ſich im Schleswigſchen hin und wieder, 3. B. auf den Moͤren der Dörfer Groß- und Kleinſoldt im Angeln; im Holfteinifchen im der Herrihaft Pinneberg, im Bezirk des Gutes Taegftedt, in den Aemtern Segeberg, Neu⸗ münfier und Rendsburg. Man fieht einzelne Völker auf den Brüchen und Mören, Am haufigften fommen Birfhüner im Bezirk des Amts Rendsburg auf dem Valer Moor, im Kirchfpiel Schönefeld, und auf den Feldmarken einiger der — a \ dortigen Dörfer vor. Zahlreich follen fie vormals auch auf dem Dofenmor im Amte Bordesholm gewefen ſeyn. Feldhuͤner, (Tetrao perdix) ſowol Rebhůner als Wachteln, werden noch uͤberall angetr offen. Von Rebhuͤnern (T. perdix cinereus) wollen einie ge unferer J Jaͤger eine kleinere und eine groͤßere Art unterfcheis den, Jene neimen fie das Feldhuhn, diefe das Kratt- oder Heidhuhn. Beide find, außer der Größe, gar nicht, viele leicht überhaupt nur durch ihr After verſchieden. Yuch wols Ten einige Rebhuͤner mit weißen Flügeln, weißbunte und faft ganz weiße geſchoſſen haben, welches andere Kleingläubige bezweifeln. In den meiften Gegenden gibt es noch Rebhuͤ⸗ ner, häufiger oder feltener, nach deren verfchiedenen Bez ſchaffenheit. Am haͤufigſten find fie in Angeln und in Lande Oldenburg; doch auch in der Herrfchaft Pinmeperg, im Gu⸗ te Tangſtedt und in einigen andern Gegenden noch nicht felz ten. Doch haben fie im Ganzen in den letzteren Jahren ſehr merklich, Durch zu ſtarkes Schießen, durch Nachftellungen ‚des Zuchfes, durch Verbreitung des Kleebaues wenigſtens eben ſo ſehr, als a den Einfluß vr kalter Frůhiahre/ ab⸗ genommen. Die Wachtel (P. coturnix ) iſt zwar nirgends ſehr haͤufig; doch findet ſie ſich im Mai in den meiſten Gegenden ein, haͤlt ſich den Sommer uͤber auf Klee⸗ oder Kornfeldern auf und zieht im Oktober gewoͤhnlich wieder weg. Der Trappe (Otis tarda) der ſich in Meklenburg haufig aufhält, iſt, nach der Verſicherung alter Jäger, eins zeln auch in Holftein und Schleswig geſchoſſen worden. 297 — 238 — II. Sumpfoögel, (Grallae) 21: Det Storch laßt fich faſt uͤberall im Lande ſehen; doch find im fuͤrſtlichen Gute Lenſahn, unweit des Kirchdor⸗ fes gleiches Namens, zwei kleine Gehölze, Taubenneſt und Harmsholz genaunt, wegen der großen Menge der Störche bemerfenswerth. In dieſen fehr niedrigen Gchölgen, zwie fchen einer langen Strede an einander hängender von einer Aue durchfloffener Wiefen gelegen, fiehen mehrere alte Eichen ohne Krone, Hier horſten die Storche fo zahlreich, daß faft feiner diefer alten Stämme ohne Neft if. Auch im der Probftei findet man fie fehr haufig, befonders auf Eichen, Aber am häufigften find fie in den Marfchen, 3. B. im Amte Hufum und bei Sriedrichöftadt, wo fie Haufern und Schorne fieinen fehr nachtheilig werden. Der ſchwarze Storch (A. nigra) niftet im Preezer Gehege, im Daͤthjener Gehege des Amts Bordesholm, auch bei Effereförde und in andern Gegenden, Kraniche trift man an Seen und Teichen zuweilen drei, vier bis fechs bei einander. Gie verweilen nicht bloß auf ihrem Durchzuge, fondern niften hier in mehrern Gegen⸗ ven, z. B. bei Doversdorf, auch bei Preez, im Neuwuͤhr⸗ ner Holze; wie die Jungen, die man dort aus dem Neſte ge⸗ nommen, aufgezogen und gezähmt hat, beweiſen. Der gemeine Reiher (ardea major) halt fich den Scmz= mer über an Zeichen, und fehilfreihen Sümpfen und in der Naͤhe fiichreicher Seen auf, *) Doch zeigt er ſich auch im ®) Der ungehaubte Reiher CA. einerea) if, nah Herrn Etatör. Webers Vermuthung, das Weibchen oder dag ein bie zweijährige Junge des gemeinen Reibers., — 29 — Winter. Man fieht ihn in der Herrfchaft Pinneberg; im Amte Reinfeld und um den Plöner See iſt er in Menge, In der Naͤhe dieſes Sees horſteten ſonſt Reiher waͤhrend des Sommers auf dem Kraͤhenberge ſehr haufig in den Gipfeln der höchften Bäume. Hier ward au einem beflimmten Tage in der erften Hälfte des Julius, wenn die Jungen auszufliegen anfangen, die Reiherjagd gehalten. Manchmal wurden fünfzig bis ſechzig Stuͤck erlegt. Aber die zu fleißige Nachftellung bat fie faft alle von hier vertrieben. Sie haben fich jezt nach‘ einem zum Hofe Ruheleben gehörigen Holze geflüchtet. Im Schles- wigſchen find fie in einigen Gegenden häufig. Ein Zager verfichert vor einigen Jahren hundert bis hundert funfzig Tha⸗ Ver aus Neiherfängen gemacht zu haben. Man Flagt über den Nachtheil, den fie inden Hoͤlzungen durch ihr Gefchmeig, bejonders am jungen Aufichlage, verurfachen. De Kohrdommel (A. Rellaris) wird faft überall im Lande, an fumpfigen Dertern und im Schilfe von Seen und Zeichen, wenn gleich nicht zahlreich angetroffen. Er ſoll jung ganz wohlfchmedend ſeyn. Strandläufer fommen bei uns mehrere Arten sor;*) der Bruushahn (Braufehahn, Streitongel, Kampfyahn, (Tringa pugnax) fehr häufig auf der Fleinen Inſel Bothfand, unweit der Kieler Föhrde, hin und wieder auch auffalzenWiefen, auch ander Weftküfte, im denfelben Gegenden trift man auch den punktirten Strandläufer (Tr. ochropus) und deffen Jun⸗ ge (Tr. littorea), die Meerlerche (Tr. cinctus) und mehrere Ar⸗ ten der Strandlaufer, die zum Theil non gutem Gefchmad find. *) Unrichtig wird auch bier im Lande der gemeine Strandlanfer der Sandpfeifer genannt. (Winkel 11. ©, 569,) Ant gemöhnlichften ift von diefem Gefchlechte der Kies - biz (Tr. vanellus). Man trift ihn überall, doch befonders häufig in ven Marfchgegenden, Hier feheint die aus den Gräben geworfene Kleierde eine vorzüglich angenehme Nah— ung für ihn zu enthalten. Weber feinen Winteraufenthalt iſt auch hier im Lande die Meinung verfchieden. Wenn er auch bei ung nicht überwintern ſollte, fo.fcheint fein Winters aufenthalt doch nicht fehr entfernt zu feyn. Man fand ihr im December beim Schnee und auch im Januar. Bei plößs Yich eintretendem Thauwetter ſtellt er fich im Januar und Fe⸗ bruar ein und ift bei wieder erfolgtem Froft, ungeachtet die Zeit feiner gewöhnlichen Ankunft nahe ifi, eben fo ſchnell wies der verfchwunden. Auf der Inſel Femern hat man einige dieſer Vögel in ſumpfigen Moorftellen erftarrt gefunden, und daher ihren Winterfchlaf vermuthet. In der Vorausfegung, dag fie mehr ald einmal im Jahre brüten, hielten andere Beobachter die in den Wintermonaten angetroffenen für Spaͤtlinge. *) | ) Winkel findet es wahrſcheinlich, daß die Kiebise, Melde in füdlichen Europäifdhen Ländern den Winter aubringen , in Dies fen Gegenden denjenigen; welche fi) während des Winters uns ter heißen Himmelsſtrichen anderer Welttheile aufbielten, im Fruͤhjahr durch eine nordwaͤrts gerichtete Wanderung Platz ma⸗ chen, und daß dieſe ſich dann in die Klimate der Mittellaͤnder verbreiten. In Sachſen kommen ſie, nach deſſelben Verfaſſers Bemerkung, in den erſten Tagen bis zur Mitte des Maͤrz nur einzeln; hernach in mittelmäßig ſtarkzaͤhligen Fluͤgen vereinigt an, paaren fi) gleich, und machen ihr Gehek. Schon gegen En⸗ de des Auguft ziehen fie fich in ſtarken Flügen zufammen und freifen von einem Ort zum andern. Mit Eintritt des erſten nicht zu Schwachen Froſtes eilen fle ihrer Winterheimath gu. Alte Vögel mamen gewöpnlich awei Gehecke; alle andere legen , Unter dem Namen der Brach voͤgel kommen auch bei aus mehrere dieſer Abtheilungvor. Am gewöhnlichften wird bier dem Regenpfeifer (charadrius pluvialis) diefer Name beigelegt. Er zieht gewöhnlich fcharenweife. Man trift ihn in fumpfigen und Morgegenden, Er wird wegen feiner Schmadhaftigfeit gerühmt und gleich der Schnepfe, der er jung auch fehr ähnlich ift, gegeſſen. Alten Jaͤgern iſt er ein Vorbothe des Sturms. Der Heide oder Strandpfeifer (Ch. apricarius) wird hier auch der Brachoogel genannt, und unterfcheidet fich von dem erfteren dem er übrigens fehr ahnlich ift, nur durch den ſchwarzen Bauch, der bei jenem weiß ift. Gleich mit dem erften Frühjahr trift diefer Brachvoget bei uns ein. Auf Brachfedern, auf Heiden und Mören fieht man ihn dann in großer Menge. Auf den Heiden bei Neumünfter trift man ihn haufig. Nach Furzem Aufenthalt vor vierzehn Tagen bis vier Wochen, nach Befchaffenheit der Witterung, zieht er wieder weg. Nur einige brüten hier. Sene Fommen meiftens im September wieder zurüd, und verweilen bis zum Froſtwetter. Dann fieht man fie auf dent ‘ Kieler Stadtfelde oft zu mehreren Hunderten auf einer Stop= pel. Einzeln zeigen fie fich auch zuweilen im Winter, Die Ssungen find fehr ſchmackhaft. mehrmals, wenn ihnen, was oft gefchieht, die Eier von Mens ſchen weggenommen, oder durch Wiefel, Iltiſſe, Sumpfottern, Naben und Krähen vernichtet und geraubt werden, Vergl. die Bemerkungen des Paftor Suhr über den Winteraufenthalt des gemeinen Kiebig i in den Provinzialberichten 1796. 1. ©. 192 ff. 3. ©. 292 ff. und Winkels Handbuch IL. ©, 584 fr Niemanns Forſtſtatiſtik, = 22 — Unter den Namen des Strand- oder Sandpfeis fers kommt am Strande der Oſtſee eine andere Art (Cha- radrius hiaticula) häufig vor, an dem Kragen um feinem Hals, der aus einem obern weißen und unterm ſchwarzen Ries ge befieht, Fenntlich. *) | Das Waſſerhuhn (Tulica chloropus die Wafferr henne, das Rohrhühnlein) findet fi) auf fumpfigen Teichen amd an fchilfreichen Seen, auch an ver Eider 3.9. beiYame ner, zwifchen dem Gebüfch nicht felten. Es ift eßbar, wenn gleich nicht wie das welfche, (F. fusca) das in Stalien we gen feiner Schmackhaftigkeit berühmt ift. Das Bleshuhn (F. oetra) das von der kahlen weils fen Blejfe, oder Stirnhaut, bei ſchwarzem Kopf und Hals und fehwarzgrauem Körper, den Namen hat, von unſern Sagern die Zappe, auch die Blesente, genannt, ift auf allen Seen und Zeichen häufig. Auf Seen und Teichen wo Enten brüten, rathen unfere Jäger die Zappen fo viel mög: lich wegzufchiegen, weil fie den Enten fehr nachftellen, Uebrigens verfichern fie, das Bleshuhn gebe, wenn die dicke Haut deffelben abgezogen iftz oder wenn eg vorher mit Heu oder Brodrinde ausgefocht worden, wodurch) fich der filchige Gefchmad verliere, einen ganz ſchmackhaften Braten. Der Wachtelfönig (Rallus crex) ift bei uns nicht felten. Sein Wildprett ift von vorzüglich gutem Gejchmad, befonders wenn er recht feift ift, Furz vor feinem Abzuge, Anfangs September. Er liegt dann oft fo ſchwer von Fett, daß ihn die Hunde auffangen Eönnen. — ®) Le plüvier a colliex bei Briffen nnd Suffon. re 1» Auch die Waſſ erralten, die größere (R. aquaticus) and die Fleinere (R. porzana) finden fich an unfern ſchilfrei— chen Seen und auf fumpfigen — und ſind ſehr Er haft, Die Schnepfe ift für unfere Jagd einer der ſchaͤtzbar— ſten Vögel, Neuerlich klagt man fehr über die Abnahme fo: wohl der Wald ale Sumpfichnepfen. Die Waldſchnepfe Ecolopax rufticola) findet ſich nach dem erſten warmen Fruͤhlingsregen bei und ein. Bei anhaltender milder Witte— zung pflegt fie nicht Lange zu verweilen. Kommt hingegen wieder Froſtwetter, fo bleibt fie wohl mehrere Wochen. Niedrig gelegene Buſchhoͤlzer und quellenreiche Gründe find. im Srühjahre ihr Tiebfter Aufenthalt. Bei ihrer Ruͤckkehr int Oktober bis zum Froftwetter zieht fie hingegen höher geleges _ ne Hölzungen vor. In den öftlichen mehr bewaldeten Ges genden des Amts Cismar, im Bönebiittler Gehege des Amts Neumuͤnſter, in den Bordesholmfchen Hölzungen brütet fie auch zuweilen im Sommer. Unfere Sager unterfcheiden zwei Arten, die größere gelblicher von Farbe wird die Eulen: ſchnepfe, die Fleinere dunflere, afchgraue, faſt ſchwarz⸗ — die Dornſchnepfe genannt. ) Einige wollen noch eine Mit te iſchnepfe von mittlerer Größe zwiſchen beiden, etwas dunkler von Farbe wie Die etz fiern und mit einem ſchmaleren Spunber, als eine dritte Art, annehmen, 52) So unterſcheidet auch Winkel 11, ©. 197. die größere und Eleis nere Waldfchnepfe in Anfehung der Farbe, Doch gibt es meh⸗ rere Spielarten. In Mecklenburg ſoll eine kleinerk pon blaſſer Krohgelber Farbe die Wacholderſchnepfe genannt werden, Q2 — 24 — Bon den’ Sumpfichnepfen over Bedafinen werden hier im Lande vier Arten unterfchieden. 1) Die Doppelbedafine ift vieleicht nur eine Warietät der gemeinen. Indeſſen behaupten unfere Jaͤger, daß fie immer viel größer fei und nicht in Waffergegenden, wie die gemeine, fondern gewöhnlich in trocknen Gegenden fich aufhalte. Auf den großen Mören im Amte Rends⸗— burg ift fie befonders haufig; auch trift man fie in. der Grafſchaft Ranzau auf dem Rahmor, 2) Die gemeine Bedafine oder Haarfihnepfe (Sc: gallinago) fommt im Frühling, niftet hier im Sommer auf Mören und an den Rändern der Seen und Teiche. Im Herbft trift man fie häufiger in den abgelaffenen Seen und Zeichen. Sie perweilt hier, bis Froftwetter eintritt. — Von dem medernden Ton, den fie Mor— gens und Abends hoch in der Luft hören läßt, wird fie die Himmelöziege, der Himmelsbod auch die Haberzies ge genannt. Doch wollen einige Jäger behaupten, daß diefe eine eigene von der gemeinen verfchiedene Art ſei. 3) Haarſchnepfe. (Sc. gallinula) hält diefelbe Zeit: wie die gemeine; doch wird fie zumeilen auch im Win⸗ ter an Duellen und Fluͤſſen, die nicht leicht zufrieren, angetroffen. Ihren Namen hat fie von ihrem feinen haaraͤhnlichen Gefieder, 4) Die ſtumme oder taube Bedafine, die Heinfte die ſich auch durch ihr ſtummes Auffliegen unterfcheidet, iſt nur eine Feine Spielart der Haarfchnepfe. Doch wird fie von einigen unferer Jäger als eine eigene Ark, angefehen, weil fie länger als Die Haarfchnepfe, oft wenn fehon der Froft eingetreten ift, bei uns verweilt, auch fefter Liegt, und wenn ſie auch gefehlt worden, voch gleich wieder einfällt: Mehrere Schnepfenarten kommen an der Oft= und Weſt⸗ füfte haufig vor, die fich durch ihren guten Geſchmack em= ‚pfehlen und befonders im Herbfte viel gefchoffen werden. Die vorzüglichften darunter find die Fleine Pfuhlfchnepfe (Scollimofa) die Regenfchnepfe oder große Pfuhlfchnes pfe (Sc. glottis) die Tute der Rothfuß oder Rothſchenkel (Sc. culidris) welche an der dithmarfifchen Kufte befonders haufig ift, und die Strandfchnepfe (Sc. Tolanus). Auch der große und Heine Regen woͤ Ip gehsren hierher und fine den ſich beide haufig an der Oftkifte, befonders auf Boths , fand, und an der Weftküfte. Der große, (der Kiebhafen, der Wettervogel Scol. arquata) ift ein großer eßbarer; der fleine (der Guͤsvogel, Kleine Regenvogel, Sc. Phaeopus) ift zarter und ſchmackhafter. % III. Shwimmvögel, Anferes. Der ädeljte unter den Echwimmpögeln, der wilde Schwan (Anas cygnus) zeigt fic) hin und wieder in der Dftfee, 3. B. bei danifch Neuhof, bei Laboe in der Probjtei, wo man ihn oft zu hunderten findet. Auch aufLandfeen und großen Teichen kommt er vor, wo er den Sommer über brüs tet. Bei der Entenjagd 3. B. auf dem jetzt trocknen Morſee würden vormals immer einige Schwane erlegt. Im firens gen Winter zeigt er fich auch haufig auf der Swentine. Im Amte Eismar auf dem Klofterfee wurden fonjt jährlich hun⸗ dert, jeßt nur etwa dreißig bis vierzig gefchoflen. — 240 Die Brandgans, Bergente, Grafgoos bei und ge⸗ nannt (A. Aadorna) niſtet an unſern hohen Seeufern. Die Rothgans (A, bernicla) eigentlich die Rott⸗ gans, weil fie im großen Zügen oder Rotten fommt, fin det fich auch bei uns im Winter, z. B. auf dem Kieler Hafen, ein. Seltener zeigt fich die ihr ähnliche kanad i— ſche Gans(A. canadenfis), Doc) fieht man fie in jedem Winter, | Die Eidergans (A. moliffima) ift hier im Winter gar nicht felten, Die wilde Gans, die Stammmutter der zahmen, zeigt fich häufiger an der Weſtkuͤſte als an ver Oftfeite, dort auf den Außendeichen und in den Marfchen. Die braune und ſchwarze Ente (A, fusca und nigra) find im Winter an der Oft = und an der Weſtkuͤſte haͤufig; man findet ſie nicht immer rein von Geſchmack. Die wilde Ente (A. boſchas) die Stammmutter der zahmen, ſieht man überall im Lande, wo es nicht an Gewaͤſſern fehlt, noch haufig, Man trift fie auch in dem Waſſergraͤben der Marfchen an, Mitten im Lande haben neuerlich, zumal feit dev Einſchraͤnkung der Fiſchteiche, die Enten fehr abgenommen, Früher als die übrigen Arten findet fich diefe gemeine - wilde Ente im Frühjahr ein, gewöhnlich in großen Ketten beifammen, die fich aber bald von einander trennen, da im Monat März ihre Begattungszeit anfängt, Sie niften bes fonders gerne im Holze, aber auch auf ven mit Schilf bes wachfenen Raͤndern der Seen und Teiche, in Brüchen, auf — 7 = Moͤren in den ausgegrabenen Torfloͤchern, und in der Marſch an den Raͤndern der Graͤben. — Im Julius, wenn die Jungen flugbar werden, iſt Die eigentliche Zeit der Jagd. Die dann entkommen, ziehen ſich im Herbſt wieder in groͤßere Ketten zuſammen und ſtreichen, wenn Froſtwetter ihre Auf⸗ enthaltsörter mit Eis bedeckt ‚, in warmere Gegenden. Doch verweilen fie auch den Winter auf großen Seen, auf großen Landteichen, die ihrer Größe wegen, und auf Flüffen die wegen ihres fchnellen Stromes nicht leicht ganz zufrieren, Man findet fie aud) an frifchen Waſſern, an warmeren und gegen den Froſt gedeckten Quellen und Auen. Kriechenten unterfcheidet mar auf dem feften Lande zwei Arten nad) der hellern oder dunkleren Farbe, die eigents liche Kriechente und die größere Moor oder Mohrente, Nach Webers Bemerkung kommen alle drei Arten der fogenannten Kriechente CA. querquedula, crecca und circia) auch auf dem feſten Lande vor. | Auf den Inſeln werden außer der gemeinen, welche die größte ift und dort vorzugsweiſe die wilde Ente heißt, noch folgende vier Arten unterfchieben : Der Grauvogel (die Tafelente A. ferina) von Farbe afchgrau, gewaͤſſert, ift auf den Inſeln um den dritten Theil Tleiner als die gemeine, Diie Schmoͤnne (Schwünte, Pfeifente A. Penelope) kleiner al3 der Graunogel, mit rothhraunem Kopf und weißer Stirne, wird auf den Inſeln felten den Sonmer über ange⸗ troffen, pflegt dann auch dort zu brüten. Sie niſtet in hohem Graſe in Bruͤchen und wenig beſuchten Orten. Mit großer Sorgfalt bedeckt fie ‚ wenn r e fich — he⸗ acht bis zwölf Eier, Die Schlobbe (Löffelente (A. clypeata) durch ihren Yöffelähnlichen Schnabel Eenntlich, ift faft eben fo groß wie die Schmönne, Auf dem feften Lande kommt fie felten vor. Die vierte iſt die Kriechente; doch wird von diefer auch auf den Juſeln eine größere und eine Fleinere Art uns terfchieden; die, außer der Größe, übrigens gar nicht vers ſchieden feyn follen. Die größere ift dort nur halb fo groß wie die Schmönne. Der Tiebfte Aufenthalt der Kriechente waͤh⸗ send der Brütezeit iſt an Flüffen nnd Bachen, die ſich durch Gebüfche fchlangem. Bei Gluͤckſtadt, Colmar, an den Außendeichen und der Dithmarfifchen Küfte finden fie ſich zur Zluthzeit fehr zahlreih. Auf den Inſeln, namentlich auf Foͤhr und Sylt, befonders auch auf den uneingedeichten In⸗ feln oder Halligen ficht man fie in unbefchreiblicher Menge. Anter den dort zahllofen Seevögeln find die Entenarten die haͤufigſten und unter diefen übertrift die Menge der Kriech— enten ohne Vergleich alle übrigen. Die Hallige Suͤderoog ift an ihrem ganzen Strande mit Eiern von Seevoͤgeln bes deckt. Diefe niften fo dicht neben einander, dag man feinen Fuß anfegen Fann, ohne Eier oder Junge zu zertreten. Von den Eiern Ieben den Sommer über die Einwohner von Pelle worm; man mäftet damit die Schweine; fie werden bei großen Korben voll nad) dem feften Lande gebracht und, uns geachtet diefer fleiigen Einſammlung, bleibt dennoch fo viel junge Brut übrig, daß. fie, wenn man unter den Haufen tritt, einer Wolfe gleich den Himmel bedeckt. Die Alten ſchweben den Eierſammlern fo dicht über den Köpfen, daß f — 249 — kein Stock in die Höhe geworfen werden kann, der nicht eis nige traͤfe. 9— Dieſe zahlloſe Menge von Enten aller Art trift zur Ebbe— zeit an den Seeufern zuſammen, um auf dem Meeresgrunde ihre Nahrung zu ſuchen. Am begierigſten ſuchen ſie die Mu— ſcheln auf. Bei der Fluthzeit finden ſie ſich an den Binnen— waſſern und in den Vogelkojen ein. Die kleine Kriechente weiß hier vor allen uͤbrigen Arten den Platz zu behaupten. Fruͤher kommen darum die groͤßeren und weichen, ſobaid die Kriechente in den Vogelkojen ſich zeigt. Bon den Tauchern oder Schlagenten, wie fie hier genannt werden, Fommen am häufigften vor: die Tauchers gans (der Karijter oder Winternsrf Mergus merganfer) und deffen Weibchen (M. caftor) und der Meerrachen (der rothbruͤſtige Säger, M. [errator), Alle werden als Zifche raͤuber und Störer der Fifcherei verfolgt. *) Am meiften trift man fie im Herbfte auf Karpfenteichen, wo man ihnen fleißig auflauert, weil fie der Brut oder dem Koller der Kar— pfen befonders nachftellen. Meven kommen an beiden, der öftlichen und der mefte lichen Küfte, unter den Geevögeln in großer Menge vor. An den Ufern der Schlei bemerkt man fünf Arten, die ſich durch *) Prov. Der, 1788. „6.3 e) Nach Winkels Bemerkung wiegt ihre NüklichFeit beim Fifchs fange ihre Echädlichkeit auf, indem fie durd) ihe hanfigeg Uns ' tertauchen und Schlagen die flüchtigen Fiſche den feichteren Stellen in und felbft in die Fiſchreußen treiben. Cıı, ©. 733.) Größe und Farbe unterfcheiden: die Seemeve CL. marinus) - faft von der Größe einer wilden Gans ; bie große graue (L. cinereus) wenig Eleiner; die braune (L. fuscus), vie Eleine graue (L. canus), und die ſchleswigſche (L. [lesvi- cenfis. Die erfie Art mißt vier Fuß, die zweite nicht völlig, Die dritte drei und die vierte zwei bis anderthalb Fuß in der Ausbreitung ihrer Flügel. Die fchleswigfche ift Feine eigene Art, fondern die ſchwarzkoͤpfige oder Lachmeve (Lx ridibun- dus). Bon der zahllofen Menge diefer Voͤgel it eine Eleine, Inſel in der Schlei bei Schleswig der Mevenberg ge nannt. Meerfhwalben kommen an beiden Küften drei Ars ten, die große ober Pinfmeve (Sterna hirundo) die ſchwar⸗ ze (St. nigra) und die Feine (St. minuta) am meijten vor. Bon der erften Art follen, nad) Winfels Bemerkung, Wild- pret und Eier fehr ſchmackhaft ſeyn. Doch find fie alle wes gen ihrer Schüchternheit, Schnelligkeit und Siatterhaftigkeit jchwer und nur etwa in der Brütezeit und wenn fie ihre Jun— gen bewachen, zu fehiegen. Ihr lärmendes Warnungöges fchrei verfcheucht oft andere Vögel und ftört die Jagd. Ein merkwuͤrdiger Seevogel ift noch die Schütte (der Alk Waſſerſchnabel, Papageitaucher, Alcadorta) beſon⸗ ders für die Infel Helgoland, wo er ſich regelmäßig einfin⸗ det und als ein Hauptgegenftand des dortigen Vogelfangs fehr gefehägt wird. *) Alle diefe GSeevigel verfammeln fich am der Meftküfte und auf ven weftlichen Sufeln in ungeheurer Menge und die 7 Man fehe die Nachricht vom dem Vogelfange auf Helgoland. Be AST meiften regelmäßig zu beftimmter Jahrszeit. Auch an der Hftküfte gibt e3 einige Hauptpfäge für ihren Aufenthalt 3. 3. bei Labon in der Probftei, unweit der Kieler Fahrde und auf der gegenüber liegenden Inſel Bothſand. Die Menge diefer Vögel bleibt freilich nicht ganz unges nußt, Man fammlet fie, zumal an der Weftfeite; man ſammlet die Eier und bedient fich ihrer zur Nahrung und zur Fütterung. Doch werden fie Iange nicht fo nüßlich wie fie es feyn Eünnten. „Wie kommt es, fragt Weber, ) daß nicht mehrere son diefen Schwimmoögeln in oͤkonomiſcher Rücficht benugt"werden? Manche unter ihnen, die nicht dafür gehalten werden, find efbar. Gelbft die jungen Mes gen der Eleineren Arten wiſſen verfchiedene Schiffer gut und ſchmackhaft zuzubereiten und die großen ſchmecken, wenn fie abgezogen werden, gar nicht fifchig. — Mehr Aufmerk⸗ ſamkeit wuͤrden aber noch die Federn verdienen. Viele, be⸗ ſonders die verſchiedenen Arten der wilden Gaͤnſe, ſelbſt die großen Meven, haben vortrefliche elaſtiſche Federn. Welche von ihnen zu Betten gebraucht werden koͤnnen; wie diejenis gen, die zu viel Fett enthalten, fich zu dieſer Abſicht zube— reiten laſſen, follte doch naher unterfucht werden. Fuͤr die Bewohner der. Seefüften kann, bei dem Reichthum an Schwimmvoͤgeln, die Sache gewiß wichtig werden, Meh⸗ vere liefern wenigftens vortrefliche Dunen,’ „Selbſt die Eidergans (Anas mollifima) die im . Winter haufig genug bei uns gefchoffen wird, hat noch zieme lich viel brauchbare Dunen, wenn fie gleich denen nicht glei⸗ 2) Yrov, Ber, 1798, 1. ©, 102. N 4 — 052 — chen, welche man in ihren Neſtern in Island und Norwegen ſammlet. — Wie kommt es, daß man in neuern Zeiten gar nicht verſucht hat, mehrere Schwimmvoͤgel in Hausthiere zu verwandeln? Die ſchoͤne Berg-oder Brandgans (Anas Ta- dorna) würde wegen ihres Wohlgeſchmacks ſich befonvers hies zu empfehlen.“ | — J W: Singvoͤgel. (Palleres.) Unter der Menge von Singvögeln find wilde Taus ben, Drofjeln und Lerchen die vorzüglichften Gegenftande des Dogelfanges. Die Turteltaube (Columba turtur) findet fich auch in unfern Hölzungen. Außer der Ringeltaube oder großen Holztaube (Columba palumbus) und der eigentlichen oder Eleinen Holztaube (C. oenas) nennt man bei und noch die Blautaube, als eine eigene Art. Doc) ijt fie wohl mit der legieren, deren Hauptfarbe ajchblau ift und die auch in einigen Gegenden die Blautaube genannt wird, eine und dieſelbe. Droffeln fommen mehrere Arten vor. Einige Jäger nennen nur Hier, die Schwarzdroffel oder gemeine Amſel (Turdus merula) die Wein = oder Rothdroſſel (T. iliacus) die Zippe oder Singdroſſel (T. muſicus) und den Krama metsvogel Wacholderdroſſel, Ziemer T. pilaris). Von andern wird noch der Schacker, unter welchem Namen ſonſt, nach Winkel, nur der Ziemer gemeint ift, als eine eigene Art, die größte von allen, die fich hier im Herbfte einfindet und zuweilen überwintern, ferner die Schnäre (Miſteldroſſel - T. vileivorus) die Schildamfel (Ringdroffel, T. torqua- zus) auch eine Moordroffel als einheimifch genannt. Die Schwarzdroſſel it, nad) der gewöhnlichen Meinung, die ein= >, ige die bei uns überwintert, Lerchen giebt es hier folgende Arten, die Feldlerche, (Alauda arvenfis) die Wiefenlerche (A. pratenhis) die Berg⸗ lerche (A. arborea) die Brachlerche (A. campeliris) die Hei⸗ de oder se (A,crikata) und die Pieplerche x trie vialis). Bon andern jagdbaren Singvögeln — Seiden⸗ ſchwaͤnze (Ampelis garnelus) auch, nach der Meinung einiger unſerer Jaͤger, regelmäßig nur alle fieben Jahre; nad andern zu unbefiimmter Zeit, nad) zwei, drei, vier und mehreren Sahren. Ein aufmerkfamer Beobachter ſah fie vier Winter hintereinander zahlreih. Der grüne Ammer (Emberiza miliaria) ein von Ledfermäulern fehr gefchäßter Vogel, iſt beſonders bei Tangſtedt haͤufig. Dieſe und mehrere der gewoͤhnlichen Arten werden zu⸗ weilen von Landleuten gefangen. Den meiſten Vortheil gibt der Krammetsvogelfang, beſonders im Amte Rendsburg, in Dithmarſchen und in der Herrſchaft Pinneberg. V. Waldvoͤgel. (Picae) Die gewoͤhnlichen Arten der Waldvoͤgel, Spechte und Kraͤhen, auch die Spechtmeiſe (Sitta europaea) die Man: Delfrahe (Coracias garrula) den Baumläufer (Certhia fa- miliaris) u. a. trift man hier im Lande, umd mehrere derſel⸗ ben auch) an der Wejtfeite und auf den weftlichen Inſeln. Auf der JInſel Föhr z. B. finder ſich im Zrübjahr, im Herbſt und auch im gelinden Winter der Schwarzfpecht, feltener der Gruͤn- und Buntfpeht, die Spechtmeife und der Baumlänfer. Von den Krähenarten ift am haͤufigſten der Kolfrabe (Corvus corax) und die Nebelfrahe, (C. .cornix) diefe halt fich von Anfang des Oktobers bis zum Mai, oft nur bis in die Mitte Aprils in Menge auf den Weſtinſeln auf, und indem fie die Felder von Engern und Erdmaden und befonders von Feldmaͤuſen reinigt, wird fie dort fehr nüßlich. VI. Raubvoͤgel. (Accipitres.) Aedlere Arten des Falkengefchlechts werden in hie⸗ figen Gegenden folgende bemerkt: Der Steinadler (Falco aquila melanaetus und deffen Weibchen fulvus) der im Ganzen nur felten ift, doch hin und wieder im Schleöwigfchen, 3. B. auf dem Gute Ge vebye, horften foll; Der Fiſch adler oder Weisfchwanz (E. albicilla ) mr nur felten; Der Gänfeadler, Meer oder Seeadler (F. ofüifra- i gus) zuweilen in Eiderftedt; Der Barbufard (auch Fifchaar F. haliactus) und-der Schwalbenſchwanz (die Meihe, Gabelweihe F. milvus) bei und auch Twälfteert genannt, der im Frühjahr mit den erſten Schnepfen und dem Kiebig Fommt, und von manchen als deren Borbothe fehr beachtet wird. Von Falken trift man die Moor = oder Sumpfiwei- he (Rofiweihe F. aeruginofus) haufig an fchilfreichen — 15 — Seen. Dieſe haͤlt ſich auch viel an der Weſtkuͤſte und auf den Inſeln auf. An den Seebuchten der Inſel Foͤhr horſtet ſie in den waſſerreichen mit Rohr bewachſenen Stellen. Doch laſſen die häufigen Nach tellaungen felten eine Brut auf: fommen, fo forgfam fie folche auch bewahrt und fo wehrhaft fie fie auch zu vertheidigen fucht. Durch Vertilgung der Feld: maͤuſe und anderer fehädlicher Thiere macht fie fich hier fehr nuͤtzlich. Der Lerchenfalke (F. ſubbuteo) der gemeine Ha: bicht CF. buteo) in Holftein auch die Wie he genannt. Der Taubenf alfe (F. palumbarius) find häufig und horſten hier. Der Sperber (F. nilus) fommt nur hin und wieder und feltner vor. In den Vogelkojen auf der Inſel Föhr wird er zuweilen fichtbar und diefen dann fehr nachtheitig, weil alle Vögel fogleich durch feinen Anblick verfcheucht werden. Der Stein oder Thurmfalfe (F. tinnunculus) zeigt ſich ebenfalld nicht nur auf dem feften Lande, fondern auc) auf den Inſeln; doch verweilt er auf den Ießtern nur als Vertilger der Feldmaͤuſe, ohne dort zu horſten. Der eigentliche Jagdfalke, gewöhnlich der isIandifche (F.gen- telis) genannt, *) derjenige, welcher gewöhnlich) zum Stoß: falfen gebraucht wurde, ift hier im Frühjahr mehrmals eine zeln gefchoffen. Er ftellt gegen das Frühjahr, befonders wenn noch Schnee Liegt, den Zeldhünern fehr nach undfucht ) Sonſt wird vorzüglich eine Spielart des Geierfalfen (F. Gyr- falco) der isländifche genannt. fie oft ganz niedrig auf dem Lande, bis er ihrer Habhaft wird. Eulen und Neuntodter werden auf den Inſeln fehr ſelten, deſto haͤufiger auf dem feften Lande angetroffen. Un— ‘ter jenen ift auch der Schuhu (Strix bubo) in großen Hoͤl⸗ "zungen nicht felten. Am gemeinften ift der Eleine Würger (Lanius] collurio) aber auch micht jelten der große (L. excubitor). Diefer koͤmmt im Winter am häufigften vor. — 257 — x Ne Er ! € j * 2 * 1258 ! ’ ed,” 8 * a: + f a8 Organiſation und —— * ni A. Hauptzüge einer Gefsigte der gorfe “und SJagdgefeße in den Her una zogthuͤmern. Üeitere Befhichte der fehlestsigholfeinifchen —— im fiebgehnten Jahrhundert: Stapelholmer Konſtitution von 1623, wenige, aber zweckmaͤßige, damals genuͤgende Vorſchriften derſelben — Vorſchriften der allgemeinen Polizeiordnung von 1636, weniger vollſtaͤndig — Königliche Holzordnung von 1671 — Königliche Holzordnung von 1680 — Großfuͤrſtliche Verordnung wegen Holzdieberei von 1699. ” Neuere Gefchichte im achtzehnten Jahrhundert: Ders brædnungen für einzelne Gegenden und beſondere Gegenſtaͤnde — Großfürfiliche wegen Anzucht junger Baͤume von 1700 — wider Baumverleßung und Buſchausroden von 1706 — wer gen Baumpflanzen in Eiderſtedt von 1zır — Plönifche Holz⸗ odordnung von 1712 — wider eigenmaͤchtiges Buſchausroden yon 1730 — Dritte königliche Holzordnung von 1737, deren Abweichungen von der zweiten von 1680 — Einzelne ſpaͤtere WVerfuͤgungen: Ploͤniſche renovirte Holzordnung von 1741 — Wegen der Bruͤchdingungen von 1748 — gefchärfter Ins hang zur Plönifchen Holzordnung von 17517 — Schaͤrfung wider fremde Schuͤtzen und Jäger von 1750 — Königliche 0, Verordnung wegen der Holzdeputate von 1743 — Wegen der Kiemacıng Dorſiſiatiſut. R an ee Bruͤchfaͤlle von 1745 — Wider dag Maienfegen von 1750 — Wider Wilddiede und Holzdiebe von 1750 und 1758. . Neueſte beide Forſt⸗- und Jagdordnungen ven 1788 und 1784 — gleichförmige, umfaffende Einrichtung ihre Abs - fihe — Infiruktionen der neueflen beigefügt — allgemeines ‚Weberblick ihres Inhalte. ⸗ q Ehe wir mit der jetzt geltenden Hauptverordnung fuͤr das hl = umd Jagdweſen vom Jahr 1784 uns naͤher bekaunt machen, werfen wir vorher einen Blick auf die fruͤheren Sorft = umd Jagdgeſetze des Landes! Ihre Geſchich⸗ te laͤßt ſich in zwei Zeitraͤume, ven aͤlteren des ſiebzehn⸗ ten und den neueren des achtzehnten Jahrhunderts eintheilen. In dem aͤlter en Zeitraum iſt das erſte allge mein verbindliche Forſtgeſetz die in. der gemeinſchaft⸗ lichen Polizeiordnung vom Jahr 1636 enthaltene Vorſchrift. Fruͤher findet ſich ſchon eine befondere Anordnung in der Stapelhotmer’ Konfitution vom 2ıften Januar 1623. Im 2uſten Titel derfelben, von Hölzungen, heißt es: „Bei den Hoͤlzungen findet ſich ein kreflich großer Niß⸗ brauch), indem unjere Unterthanen nicht allein ihre Banden hölzungen. (eigenthümliche Privathölzungen) überflüffig, und zur Unweiſe verhauen-und verwuͤſten, fondern auch. daneben unſere Hölzungen nicht verſchonen.“ — - Der ganze Titel diefer fuͤrſtlichen Anordnung befagt in der Kürze ganz Ip mäßig, was in der gedachten Landſchaft zu thun fei. follen feine Faͤllungen ohne Anweiſung des Hausungts * ſchehen; zum Bau = und zum Nutzholze ſoll nur das. Noths wendige, nach vorherigem Weberfchlage, am unfchadlichen Orten; es follen nur Bäume, die feine Maſt mehr tragen, — 2599 — ausgewieſen werden; das ausgewieſene Bauholz ſoll nicht ſonſt versandt, nicht verkauft oder verbrannt; das maſttra⸗ gende Holz geſchont; die auffehlägenden Haifter folten nicht beſchaͤdigt; alle Baume im Wadet gehauen, nicht der Pro⸗ be halber viele durchlochert und eingehauen werden. ⸗ Wir‘ heben noch folgende Stele aus: „Nicht weniger befehlen wir unſerm Hausbogt, Ordinanz zu machen, daß an den Orten, da es ſich ſchicken will, die Zäune, fo oft viel Holz’ wegnehmen, zumal die Feldzaͤune, von Eichenholz, als’ viel thumich iſt, abgeſtellet, die Aecker und Wieſen mit Gras’ ben befriedigt, Weiden geſetzt, wovon Zaunholz genommen,’ ich die tiefen Wege an Orten, da es die Gelegenheit giebt,’ mit Steinen und nicht mit Holz gebeffert, und von den In?! terthanen für jeden Eichen = Buchen ⸗ oder anderen Baum, ber ihnen zu fallen oder abzuhauen erlaubt wird, drei oder vier Heifter wieder in die Stelle gepflanzt werden, wie fie- dein auch bequeme Plate hin und wieder ausfehen ſollen, da man Eichen und Buchen faenz die Derter, damit das junge’ Holz vor dem Vieh unbefchädigt aufwachſe, befriedigen und alſo nach Moͤglichkeit die Hoͤlzung verbeſſern und erweitern konne.“ Keine unſrer aͤlteren Holzordnungen hat alles, was für jene Zeit zweckmaͤßig und hinreichend war, in ſo wenig Zeilen zuſam⸗ men gefaßt. Haͤtte die Landſchaft dieſen Vorſchriften pflicht⸗ maͤßige Folge geleiſtet, ſo wuͤrde ſie dem Mangel, den ſie jetzt erfährt, unfehlbar zuvorgekommen ſeyn. ki Das fchon angeführte, obwohl fpatere, allgemein ver⸗ bindliche Gefeß von 1636 ift nicht‘ fo vollftändig. Im letzten Artikel diefer Polize iordnung überfihrieben „‚von Holz! zungen“ wird im Eingange bemerft: „Daß jeder der beiden- Landesherren in jedem ihm angehörigen Amte abfonderliche beeidigte Holzvoͤgte beftelfet habe, welchen die Inſpektion Ra — 260: — und Aufſicht ſolches Amts Holzung kommittirt, und ſolle es dabei fein Bewenden haben. — Nun folgen vier Haupt⸗ punkte: 1) Jeder Hausmaun ſoll fiatt einer Eiche oder Bus he, die ihm ausgewiejen und von ihm niebergehauen wird, in demſelben Walde an einem fuͤglichen Ort ſechs junge Eis chen oder Buchenheiſter wieder pflanze n, „jedoch aber ſothane Heiſter nicht von einem ſolchen Ort, da ſie bereits wohl und im guten Weſen, ſondern da ſie dicke ſtehen, und alfo deren X % Ausraͤumung mit Vortheil geſchieht, auch alle mit Vorwiſſen des Wald⸗ oder Holzvogten aufzunehmen und wieder zu ſetzen ſchuldig ſeyn.“ — 2) Um ſolche Heiſter erhalten zu koͤnnen, ſoll in einer jeden Feldmark eine Kop⸗ pel von ziemlicher Groͤße umgraben, befriedigt, im Mafle: jahre bepjlügt, mit, Eichen und Buchen befaet uud fonfergitt, werden — 3) Das; Heidebrennen ;in der Nahe van; —— ih, ‚bei — ra verboten, 4) Riaguonhe abzubauen bei sie u Strafe, — Die — —* zeiordnung iſt Praͤlaten, denen von der Ritterſchaft und allen Obrigkeiten zur Gelebung vorgeſchrieben. Dieſem in der allgemeinen Polizeiordnuug beguiffenen Gefetze folgte im koͤniglichen Autheil die Holzordnung vom Iſten Sept. 1671 *), dieſe erſte das For ſtweſen Für ſich betreffende allgemeine Vorjehrift. enthaͤlt dreißig Artikel. Unter andern wird darin die Vertheilung der * emein J e ns * ngen puier die ganzen; und BR — u Ah Halten. aus cn a Sie — dns —— ar apngt re ag & "Man findet ſe in der — — our | Forord⸗ ninger og aabne Breve. een 8 * ..a eln der Eichen und Buchen, die Anlage von Koppel, be⸗ fiimmt was in Anfehung der IRRE NN “ "ver — zeit 2c. zu beobachten iſt. Zi Schon nach zehn Fahren fotgte ein zweites augemeine Sorſtgeſetz⸗ nämlich die Holzord nu ng‘ vom Iſten Sept. 1680. *) Sie beſteht aus fuͤnf und dreißig Artikeln, Ihre angegebene Abſicht ift, Die frühere zu renoviren und in einem und andern zu verbeſſern. Beide die erſte und die zweite Holzordnung ſind mit gleichzeitigen ip Dannemark im We⸗ fentlichen gleichlautend. er Großfürftlichen erfihien uoch im feßgefinten Jahrhundert unterm Toten Sept. 1699 eine Verordnung we⸗ ‚gen der Holzdiebereien Zur Verhuͤtung derfelben wird den Holzuögten tägliches Vifitiren ihres Diftrikts vorgeſchrie⸗ ben. Statt ver Geldftrafe wird En. und andre Leis besfirafe verordnet. So weit der aͤltere Zeitraum. In dem zweiten, der die Forft > und Jagdgeſetze des achtzehnten Jahr hun⸗ derts begreift, iſt das Hauptgeſetz die Holzordnung von 1737: — Vorher bemerken wir noch einige frühere Werfüs gungen, die einzefne Gegenden oder befondere Begenfrände Des Holzwefens betreffen.’ Str vormols Großfürftlichen ward unterm sten November 1700 die Anzucht junger Baus me befohlen, Es fol ein genaues Verzeichnis eingefandt werden von Koppeln die dazu eingegraben und mit Eichen. und Buchen befget worden find. — Ebenfalls im Fuͤrſtlichen bedrohet eine Verordnung som 6ten September 1706 die Verlegung der Baume und die Ausrottung des ——— * es im n Amte antun, mit Hatseiſen n und Kar⸗ — a. a. O. & EEE TREUEN — 262 — renſtrafe. Das Buſchwerk zur Einzaͤunung der Felder ſou | unentgeltlich angewieſen werden. In der Landſchaft Eid erftedt wird unterm gten Not. 1711 den Eingefeffenen zur Pflicht gemacht, „daß fie, wenn nicht von Ipern, Ellern und andern dergleichen Baumen, doch von Weiden (als welche mit wenigen Koften und Müs be zu befommen und fortzubringen feyn) zulangliche Dlantagen errichten ſollen.“ Auf zwei Demath Landes foll jährlich jeder Eingefeffene einen Baum, jeder Kathner zwei Wicheln pflanzen, bei Strafe eines Thalers für jeden nicht gepflanzten Stamm. Die gefeßten Baume müffen in den erfien Fahren mit Pfahlen verfehen werden. Die Edin⸗ ger (beeidigten Aufſeher) follen die Pflanzungen befichtigen, die Verfäumniffe dem Rath und den Lehusleuten anzeigen, und ein Drittel von dem Strafgelde erhalten u. ſ. w. Im Herzoglich Plönifchen war unterm 6ten Februar 1712 eine Holzordnung erlaſſen. ine fpatere vom gten Mai 1730, welche auf jene Bezug nimmt, aͤußert fich über den Srevel, der fortiwahrend ohne Scheu, durch eigenmä ch⸗ tiges Ausroden des Unterbufches in den landes⸗ herrlichen Hölzungen und Wildbahnen und durch unbefugtes Einkoppeln des aufgebrochenen Landes zum Feldhau, ver⸗ uͤbt werde; auch klagt ſie uͤber Verletzung der jungen Eichen und Buchen und bedroht die Thaͤter mit anſehnlicher Geld⸗ buße, Leibes = und Karrenfirafe auf dem Kalkberge. Bis die Thaͤter nahmhaft gemacht find, follen die Eingefefles *) Corp. Confi. &. 1. S. 355. In einem Verzeichniffe dee fürklichen Verordnungen werden noch Holssrdnungen (Hong ıgten November 1710 und vom ısten December 1722 ange⸗ fuͤhrt, deren Inhalt mir weiter nicht belannt iß — 263 m nen ber Dörfer, in deren Diſtrikt die That verübt ie olle für die Bruͤchgelder haften. Das ſchon bemerkte Hauptgefeß diefes neuern Zeitraum die Holzordnung vom 27ſten April 1737, die dritte der eigentlichen Forſtordnungen für den koͤniglichen Antheil weicht in mancher ihrer Vorſchriften von dem Inhalt der zweiten, des Jahrs 1680, ab. So wird z. B. die vorhin anbefohlene Aufſchneitelung der Eichen und Buchen gänzlich | verbothen. Bemerkenswerth ift das folgende darin enthaltes ne Gebot: „Jede Mannsperſon in den Holzbörfern, die ſich zu verheirathen gedenkt, foll vorhero zehn junge Eis chen, oder funfzehn junge Buchen pflanzen, und die Heifter bis ins dritte Blatt bringen; für jede fehlende Eiche fol fie Einen Thaler, für jede Buche 32 Schilling bezahlen, und noch zur Nachpflanzung ſchuldig ſeyn. Nachmals. ward dies fe. VBorfehrift durch eine Deklaration vom ıften Merz 1749 auch auf die Witwer, die fich wieder verheirathen, ausge⸗ dehnt. Dieſe Braͤutigamspflanzungen follen von den-Forftbedienten nicht blos unter Aufficht genommen werz den, fondern fie follen auch die Unterthanen fleißig: in der Ynpflanzung unterweifen. In diefer Abficht ſind gewiffe Koppeln einzuhegen, zu vertheilen und jährlich zu befichtigen. — Diefelbe Verordnung enthalt auch gefeliche Beftimmungen wegen der Jagd und der Torfwirthfehaft. Nach diefer Holzorduung folgten in dieſem Zeitraum noch einige, theils Königliche, theils herzoglich plönifche Vers fügungen das Forſt⸗ und Jagdweſen betreffend. Im ploͤni ſchen erſchien unterm aten Auguſt 1741 eis ne, fogenannte renovirte Holzordnung. In dieſer wird Die Brüche nach dem. Werth der Holzentwendung; die Strafe für Unvermoͤgende auf achttägiges Gefängniß, und, im Fall der Wiederholung, anf Karrenfirafe von drei Wochen auf dem Kulfberge beſtimmt. Zu Ende jedes Viertel: zahrs jollen die Strafen vollzogen werden und die Forſtbe⸗ dienten den vierten Theil von dem Strafgelde zur Ermunte— rung erhalten. Von den Holzausweiſungen ſollen die Bes amte tährlich eine‘ Deſignation bei der Kammer eingeben. Mit den Ellernhoͤlzungen fol wirthſchaftlicher verfahren werden. Su Dorfſchafton, die mit dieſen nicht verſehen find) “wird den Leibeigenen Die unentbehrliche Feuerung und das Holz, das ihnen fonft noͤthig iſt, ausgewieſen. Deputate an Brenn = oder Nutzholz zu verkaufen, iſt bei Strafe der Konfiskation verboten, Eingeſeſſene, die des Buſchhol⸗ zes bedürfen, haben ſich vor Ende des Jahrs zu melden. Sa Hölzungen und Mildgehegen dürfen ſeruerhin keine Schaafe betroffen werden; widrigenfalls find fie son den Forſtbedienten auf der Stelle zu erfchiegen und die Eigenthů⸗ mer ſollen außerdem mit Gelde dafür buͤßen. — Statt der Zaͤune ſollen nur lebendige Knicke angelegt werden. Eine andere plönifche Verordnung vom 17ten April 1748 betrifft die Brüchdingungen und den Holzverkfaufl Die Beamte werden darin von der Theilnahme an denfelben ausgeſchloſſen. Einmal im Jahr, kurz nach Michaelis, iſt von einem Kammerdeputirten, mit Zuziehung der Forſtbe⸗ diente, eine Bruͤchdingung zu halten; die beſtimmten Brüche gelder follen von den Forfibedienten fofort eingetrieben were den. Bon der Kauffumme beim Holzverfauf werden fünf Procent dem Kammerdeputirten und den dabei gegen⸗ waͤrtigen Forſtbedienten zu gute gerechnet. a | Zu der vorhin erwähnten plönifchen Holzorduung von 1741 erſchien unterm 14ten Januar 1751 ein geſchaͤrfter Anhang. Zu diefent wird den EEE die Aufficht — 265 = auf die Hoͤtzungen in ihren Feldmarken uͤbertragenDafur ſoll ihnen jährlich ein Stuͤck Holz und der Windfall, dieſer doch nur nach Vorzeigung an die Förfibediente, zu Theil werden, Kein Wagen mit Holz vder Buſch darf ohne einen Freizettel mit dem Amtöfiegel das Hekthor paſſiren. Die Strafe für Holzdieberei wird nachdrücklich geſchaͤrft. Mer fich fehon einigemal an den Hölzungen vergriffen hat, ſoll als offenbarer und verläumdeter Dieb angefehen, ohne Gnade von Haus und Hof und aus dem Lande gejagt wers den. Um die Auffiht der Forfibediente zu fichern und zu ers leichtern, werden in jedem Amte die Dorfichaften diſtrikt s— ‚ weife eingetheilt und jedem Forſtbedienten ein beſtimmter Antheil, den er zu bereiten hat, angewieſen. In dieſem Zeitraum wurde noch im ploͤniſchen Diſtrikt unterm 15ten Auguſt 1737 eine frühere Verordnung som 28ſten November 1730 wider fremde Schuͤtzen u nd Jaͤger erneuert and unterm 7ten November 1750 folgte Noch zu derſelben ein gefchärfter Anhang. Wer einen frem⸗ den Schuͤtzen anhält, foll eine Belohnung von ro Thaler ers halten; mit gleicher Summe foll Sie Dorfſchaft, auf deren Feldmark ein Wilddieb betroffen worden, ihre Nachlaffigkeit büzen. Die Wilodiebe follen mit Stauyenfchlag und lebende wieriger Karrenfirafe und, nad) der Größe des — — mit dem Galgen beſtraft werden. Im königlichen Antheil wurden in dem hämtichen Zeitraum, nach der Holz = und Zagdordnung von 1737 bis zum Jahr 1758 fünf Vorfehriften wegen befonderer Gegen: ftände des Forſt = und Jagdweſens bald nach einander erlafa ſen. "Die erfie vom 2ten Sept. 1743 betrifft die Hotzde putate. Das Brennholz fol genau nach vorgefchriebenem Maas und Faden ausgewieſen werden. Mit dem Mut, — 206 — Pflug⸗ und Nadeholz foll man es nicht fo genau nehmen, Es mag nur ungefähr auf dem Stamm geſchaͤtzt, auch den Unterthanen das Toppholz gelaffen werben. —., Die zweis te vom Iaten December 1745. betrifft die Bruͤ chfaͤlle. Witwen und andere Weibsperſonen ſollen eben ſo viel Mona⸗ te im Zuchthauſe ſitzen, als die Mannsperfonen in die Karre verurtheilt werden. Junge Kerle, welche bei Holzdiebereien hilfreiche Hand bieten, find auf ein bis drei Jahr ans Nes giment abzuliefern. — Die dritte Verordnung vom Iften Mai 1750 verbietet „ven in verfchiedenen Betracht fchädlis chen Gechrauh das Maienſetzens.“ Dieſes Verbot ward fpaterhin 1764 und 1784 erneuert. — Endlich was ren die pierte und fünfte der gedachten Verordnungen gegen Wild - und Holzdiebereien gerichtet. Wilddiebe und Krupſchuͤtzen, die mit Gewehr betroffen find, werden unterm often November 1750 zur, Karrenſtrafe verurtheilt, ohne weitläuftige Unterfuchung, ob fie etwas gefchoffen haben oder nicht. Diefelbe Strafe foll, nad) der Verordnung vom I gten Sept. 1758, fremde Holzdiebe in der Hohner und. Kropp⸗ harde Iebenswierig treffen. Für die Einbringung jedes frem⸗ den Holzdiebes folen die Eingefeffenen eine Diskretion von 20 Thalern erhalten. Dieſe find kuͤrzlich die Forſt = und Jagdgeſetze dieſs neuern Zeitraums vor den neueſten beiden allgemeinen Ver⸗ ordnungen. Mit dieſen, der früheren vom Zoſten April 1781 und der jeßt geltenden, ſchon nach drei Jahren unterm 2ten Juli 1784 erlaffenen, ward eine Reform des gefammten Forft = und Jagdweſens beabfichtet Gleich im Eingange dieſer letzteren heißt: e8 daher: „Die Abſicht jenes fruͤheren Geſetzes (von 178) ſei in ſo weit erreicht, daß in beiden Herzogthuͤmern, anſtatt der vorherigen faft in jedem Diftrikt — 267 u ‚ perfchiedenen und von einander abweichenden alten Anorde nungen, und Verfügungen, das FKorfiwefen feitvem nach Ei: „ner Baltgematnen Vorſchrift in TIER, FREE Handelt worden, Die zur erften ee dieſer Gleich⸗ foͤrmigkeit erlaſſene Verordnung habe jedoch, wegen der mit ſolchen allgemeinen Einrichtungen verbundenen großen ‚Schwürigkeiten, theils noch manche Punkte unvollftändig laſſen muͤſſen; theils auch bei ihrer Auwendung in verſchiede⸗ ‚nen: weſentlichen Punkten fo viel nähere Beſtimmungen noth⸗ ‚wendig gemacht, daß, nach beendigter gaͤnzlichen Regulis ‚rung der Forſtdiſtrikte, beſchloſſen worden, eine neue allgemeine dieſer vollendeten Einrichtung an— gemeſſene Forſt-und Jagdverordnung ergehen und derſelben beſtimmte Inſtruktionen für alle ſowohl Oher⸗ als Unterforft = und Jagdbediente beifügen zu laſſen.“ Dieſe Inſtruktionen ſind die wichtigſte Zugabe. Doc) finden ſich auch in einigem einzelnen Punkten vollftän- digere oder nähere Beftimmungen, Uebrigens find die Abz theilungen und ihre Weberfchriften, Die Zahl und der Inhalt der Paragraphen in beiden Ser dnuugen groͤßtentheils die b nämlichen, Die Verordnung von 1784 hat zwei Hanptküde, das e erſte von Forſtweſen G. 1 —138) das zweite von der Jagd ($. 139— 180.) In dem erſteren, welches neben dem Forſtweſen auch das Torfweſen begreift, Fommen in neun Abtheilungen folgende Gegenftände vor: I) Die Holzungen übers haupt, die Aufficht darüber, ihre Erhaltung und Verbeffes rung; 2) die vefernirten und eingefriedigten Hölzungen und Gehege; 3) die Feftehölzungen; 4) die Nutzung der Höls — 1565 u sungen; 5) bie Kirchen, Hospitals = und Pfarrhölzungens 6) die Korftfresel, deren Beftrafung und Abftellung ; 7) die "Brüchfeffionen zur Unterfuhung und Befirafung der Forts frevel; *) 8) die Eöniglichen Torfmoͤre; **) 9) die Hr eigenthumshoͤlzungen und Möre, Im zweiten Hauptftüd von der % Fagd wird in drei Abtheilungen? T) von der Jagd überhaupt, der Aufficht uͤber Diefelbe und ihrer Erhaltung; 2) von Bes nußung demFagd durch Lieferung und Berfauf des Wildes und durch Verpachtung, und 3) von Wilvdiebereien, deren Beftrafung, auch der Abſtellung andrer zum Nachtheil der Jagden gereichenden wire * — — ee handelt. . Für bie Abficht dieſes — Abriſſes iſt dieſer al "gemeine Ueberblick von dam Inhalt des neueſten Hauptges fees hinreichend. Was darin über die Organifation und Direktion des Forftwefens, über Holzeigenthum, Handhas “bung der Forſtpolizei und Ahndung der Frevel beftimmt iſt, wird in den folgenden Abſchnitten bemerit werden. . ®) In der feüheren Verordnung ift diefe Abtheilung mit in der fechsten enthalten, an — ⸗ In den Vorſchriften für die Behandlung der Höre lauten beide —“ weſentlich verſchieden. u 2} \) B. Forſtorganifation, Sikettisn, Verwak Y eungsperfonal, deſſen Vor be⸗ Hi zeitung. , Oberdirektion der K. Rentekammer, Forſtkomtoir — Eintheilung in fuͤnf Jaͤgermeiſterdiſtrikte, zwei ſchleswigſche und drei holſtei⸗ niſche — Forſt/ und Jagdbediente — Beſoldungsetat, Ges halt der Unterforſtbediente, Feuerungsdeputate, freie Woh⸗ nung, Bedienungsland, Abgaben, keine Accidenzien — Ne⸗ dulativ von 1305. wegen Ablieferung und Uebernahme der "Dienfigebäude und Ländereien — Amtsserhältniffe und Dienfir © gefchäfte des Jaͤgermeiſters, des Dberfürfters, des Hegerei⸗ ters, des Holzvogts — Verhaͤltniß des Hexereiters in Jagde ſachen — jährliche Praͤmien für die Holssögte — Vorſchrift der Forfiordnung, die Belegung der inierbedienungen betrefs. fend — Errichtung der Zorflehranftalt, ihre Abſicht und Eins richtung bei der Gtiftung — Veranſtaltung des ſorſtwiſſen⸗ ſchaftlichen und des’ mathematiſchen Unterriht3 — Zeichens ’ Schule — Vortrag der militärifchen Elementarkenntniffe — ' . Sammlung von Forſtſchriften — Schreib und —— — Baumſchule — Zug der Mannſchaft nach Norwegen — Errichtung des Feldjägerforpg — Es wird beritten gemacht. — Abtheilung. der Lehrlinge — Anftellung eines unteriehrers für praktiſche Uebhung — Verminderung der Mannſchaft des Korps — Forſtexpektanten, Forſtnummern, Anfängerflaffe — "Unterhalt des Unterlehrers — Uebergewicht der Militärber © fimmung feit 19017 — dag Zeldjägerforns wird nach) Seeland ni — 270 — gezogen — Aufhebung deſſelben — Abſonderung der Forſtlehr⸗ anſtalt — Deren jetzige Verfaſſung — Neuer Plan — bis⸗ heriges Verhaͤltniß der Anſtalt zur Beſetzung der Unterbedies nungen — Weber Forfifchulen und die Bedingungen ihrer Nuͤtzlichkeit. Das Forſtweſen ſteht in den Henogthůmern ‚ wie in den uͤbrig gen koͤniglichen Staaten, unter der Oberdirektion der koͤniglichen Rentekammer zu Kopenhagen. Nach einer im Fahr 1799 getroffenen Vertheilung der ſchleswighol⸗ fteinifchen Kammerjachen unter vier Komteivs waren die Forſtſachen mit den Landwirthichaftsiachemeinem .gemie: ine) fhaftlichem Komtoir beigelegt. Neuerlich iſt ein: rege befonderes Forſtkomtoir errichtet. Die Forſte find in fünf ———— eingetheilt. Schleswig hat zwei, Holſtein drei ſolcher Di⸗ ſtrikte. Der erſte f chleswigſ che begreift den nördlichen Theil, des Herzogthums, namentlich die Aemter Hadersle⸗ ben, Apenvade und Lygumkloſter, das Land Sundewitt und die Föniglichen Hölzungen auf der Inſel Alſen. Zum zwei ten ſchleswigſchen Diſtrikt gehören die füdlicher belege⸗ nen Aemter und Landſchaften, Fleusburg nebſt Glucksburg, Gottorf, Huͤtten, Huſum und Schwabſtedt. Im Herzog⸗ thum Holſtein machen die ſuͤdlichen Forſte in der Herrſchaft Pinneberg und Grafſchaft Ranzau und in den drei vormals gtoßfuͤrſtlichen Aemtern Reiebed, Trittau und Tremsbüttel den erſten hoͤlſteiniſchen Diſtrikt aus, Seit dem März.1807 ift noch vom zweiten Diſtrikt das bormals a niſche Amt Rethwiſch Dazu-gelegt. Der zweite holfteinifche Difirikt begreift die Pr liche Seite, jebt, nach Abgabe des Amts Rethwiſch, Die — re übrigen vier ploͤniſchen Aemter, Ploͤen, Ahrensboͤk, Reinz feld und Traventhal, nebft den Aemtern Segeberg und Cis— mar, Der dritte enthalt das nördliche Holftein, das Amt Rendsburg und die vormals großfuͤrſtlichen Aemter Neumun⸗ ſter, Bordesholm, Kiel und. Kronshagen. Nur der erfte holfteinifche ift in zwei Oberfürfterdiftrifte eingetheilt. In den übrigen findet blos die Unterabtheifung in Hegereiterberitte und Dieferswieder in Holzpogtöberitte ſtatt. | Die Forſt und — in — Di⸗ ſtri kt ſind zwei Oberbediente, naͤmlich ein Jaͤgermeiſter und ein Oberfoͤrſter zwei dieſer letzteren blos im erſten holſteini⸗ ſchen, jetzt, nach feiner neuen Eintheilung, zwei Unterbe— diente, ſind nach der Groͤße des Diſtrikts eine verſchiedene Zahl von Hegereutern und Holzvoͤgten. An einzelnen bes flimmten Forfigefchäften nimmt and) der Hausvogt Theil, Das gefammte Forftperfonal in beiden Herzogthůmern befteht jeßt aus fünf Sägermeiftern, ſechs Dberförftern, ein und dreißig Hegereutern und (nach) Angabe des Staatskalenders) aus fiebenzig Holzvoͤgten. Bon diefen 101 Unterbevdien- ten find im Herzogthum Schleswig vierzehn Hegereuter and fieben und dreißig Holzvögte; im Herzogthum Holftein ſiebenzehn Hegereuter und drei und dreißig Holzvoͤgte. ai Der Beſoldun gsetat dieſes Perſonals betrug, nach | einter frühern Nachricht vom Jahr 1784,* 3 überhaupt, die | Summe von 23,784 Thlr. 4 Schilling, davon en Das mals: *) ©, Miseellaneen 11 St. 2 S ER — 272 — 5. Sägermeifier 000 # gI6g Thlr. 4 Schill, 5: Oberförfter = ⸗ 16 N 12664 Thir. 16 Schill. 66 Hegereuter und Holzvͤgte = 11119 Thlr. 36 Schill, Die Feueru ugsd deputate für die e Unterforfibedienz ten betrugen: i | x an Holz e | * *— RE ‚ - * ⸗ ‚on Torf e Suber Seitdem haben in ae Etat ya —— ſtatt gefunden. — —— T Mit dem Anfange des Jahrs 1807 ward J G — der Unterforſtbediente verbeſſert und für die Nez, gereiter Durchgehends auf 200, für die Holzvoͤgte auf 100, hir, beſtimmt. Zugleich ward für eine gewiſſe Anzahl von beiden Klaſſen dieſer Unterforſtbediente eine perſönliche Zur Lage feſtgeſetzt; von deu Hegereutern ſollen ſechs, jeder 109; und acht andere, jeder 50 Thlr.; von den. Holzoögten zehn, jeder 50 und zwanzig gudere, jeder 25 Thlr. als perfünliche: Zulage erhalten. . Diezenigen diefer Unterforſtbediente, wel⸗ che bisher ein geringeres Gehalt bezogen haben, ſollen vom Iften San. 1807 angerechnet.auf das gedachte von refp. 200 und 100 Thlr. verbefiert werden, wenn fie nicht durch reich⸗ licheren Landbeſitz bereits entſchaͤdigt find. Den übrigen bes reits angeftellten Forſtbedienten, welche jene hoͤhere Gehalts⸗ fünme‘ ſchon beziehen, ſoll mit Ruckſicht auf ihre Stellen die erwahnte von der koͤniglichen Rentekammer vorgeſchlagene perſonliche Zulage im’ Ganzen bis zu der Summe von 100 Thlr. beigelegt werden. Eine Abgabe, welche einige dies fer Unterbediente bis dahin für übriges Dienftland entrichtet hatten, ward ihnen von demſelben erfien Januar am: nachges — 273 — laſſen. Dagegen ſoll diejenige Vergütung, welche andere für zu weniges Dienftland erhalten haben, fo wie ihnen jene Gehaltöverbefferung jeßt zu Theil wird, Fünftig einbehalten werden, Endlich fol! bei den Stellen, welchen es an Dienſt⸗ land und Wohnung gaͤnzlich fehlt, die bisher dafuͤr j.att ge⸗ fundene Vergütung mit 20 bis 30 Thalern erhöht werden. An Fenerung erhält der Hegereuter gewöhntich fünf, der Holzvogt drei fechsfüßige Faden Holz und eine bejiimms te Quantitat Torf. Das Hauen des Holzes, das Graben des Torfs, und das Anfahren beider Feuerungsartifel muͤſſen beide Unterbediente ſelbſt befchaffen. ; Die meiften Stellen find mit freier Wohnung ver: fehen. Sn Ermangelung einer folchen Dienftwohnung wird ihnen dafür vor jener Verbefferung eine Vergütung von etwa 30 Thaler im Zahre gezahlt. "Die Unterhaltung: der Woh— nung, fo wie auch die Koften der Brandverficherung,, trage der Forfibediente ſelbſt. An Bedienungsland find diefen Stellen, nach der verfchiedenen Güte des Landes, ſechszehn, vier und zwanzig bis acht und zwanzig Tonnen beigelegt. Bon diefem Lande haben die Bediente einen beflimmten Kanon und die neue Land = und Benußungsfieuer zu entrichten, . Die theilö pers ſoͤnlich, theils von dem Kande zu leiftenden jahrlichen Abga— ben mögen son der Stelle eines Holzvogts etwa zo Thaler betragen. » Accidenzien fanden vormals einige nicht unbeträchtz Yiche ſtatt. Bei der neueren Organifation find fie großtentheils aufgehoben, | Beim Dienftantritt eines Unterforfibedienten iſt die Abe lieferung und Lebernehmung der Dienfigebände und Dienftländereien ein nicht umwichtiger Gegen— Niemanns Forſtſtatiſtit. Ss \ fand. Am Befchwerungen und Streitigfeiten dabei zu bee geguen, iſt das Verhalten theils durch dad Patent vom ızten September 1799, theils durch ein eigenes Regulativ vom gten Julius 1805 fehr genau beſtimmt worden. Die Hauptpunfte diefes Regulativs find folgende: Jeder Forſt⸗ bediente muß ſeine Dienſtgebaͤude und Dienſtlaͤndereien nebſt Zubehoͤr nach einem Inventar übernehmen und in untadelhaf—⸗ ‘tem Stande erhalten. Die Unterhaltung der Dienftges baͤude ift nicht nur der allgemeinen, wegen aller herr fchaftlichen Gebaude angeordneten Nachficht des Baumeifters amd Hausvogts, fondern auch der befondern Aufſicht des Dberförfters bei feinen Difiriktöreifen unterworfen. Dies. fer ſoll zugleich auf Hofpläge, Feld = und Gartendefriedis gung, auf die wirthfchaftliche Behandlung und den Zuftand der Landereien fein Augenmerk richten und darüber dem Dis ſtriktszaͤgermeiſter in feinem jährlichen Berichte Anzeige ma= chen, Veraͤnderungen an Gebäuden, die nicht zur ordente lichen Unterhaltung und Verbeſſerungen der Landes reien, Die nicht zur ordentlichen Bewirthſchaftung ‘gehören, ſoll der Forftbediente vorher dem Jaͤgermeiſter, nebſt beigefügten Koftenüberfchlage, anzeigen. Diefer bes auftragt den DOberförfter mit Zuziehung von zwei Nachbaren zur Hachficht und Verificirung. Die alddann an die Rente— kammer einberichteten und von derfelben genehmigten Vers änderungen an Gebäuden gehören dem Inventar zu, müren ohne Mangel abgeliefert werden und werden dem= naͤchſt dem innerhalb der erften zwanzig Jahre abgehenden Forfibedienten, oder deffen Erben für jedes an diefen zwanzig fehlende Jahr mit z& des Koftenaufiwandes vergütet; für Verbefferungen an Ländereien findet nur auf 10 Jahre Vergütung ſtatt. Der Abgehende muß jährlich z5 an — 175 — diefer Vergütung verlieren. Venderungen zur Bes quemlichkeit und zum Vergnügen, die ohne Era laubniß gemacht find, follen, wenn nicht der Antretende ſol⸗ ‚che nach Vereinbarung uͤbernehmen will, entweder auf des Abgehenden Koſten in den vorigen Stand geſetzt werden, oder ohne alle Verguͤtung bei der Stelle bleiben. Da die Die n ſt⸗ emolumente zum Lebensunterhalt der Bediente beftimmt . find, fo hören in der Negel mit dem Tage des Abganges die Dienfiemolumente der Wohnung, des Landes und ver Des putate für den Abgehenden oder. feine Erben auf... Mit dene Tage der Anftellung geht für den neubejtelften der Genuß der Dienfiemolumente an. Doch muß diefer Die Koſten fiir Saat und Arbeit, fo wie die etwanigen Kofen der Dienfiverz waltung fiehen, auch der Familie des Abgehenden zwei Mo— nate nach dem Abgange nothdürftige Wohnung, Weide und Fütterung für ihr Vieh Taffen,» Weber das Verhalten des Dherförfters, über die Zaration und den Maasſtab bei der Ablieferung und Uebernahme von Gebäuden, Ländereien, Brodkorn, Winter und Sommerſaat, Dünger, Oartena früchten, Deputaten, Abgaben und Entrichtungen an das Regulativ die naͤheren Beſtimmungen. Die Amtsverhaͤltniſſe und Dienſtgeſchaͤfte der Ober = und Unterforftbediente find in der Forſtordnung, und näher noch in den derfeiben beigefügten Inſtruktionen befiimmt, BR * Der Jaͤgerm eiſter hat, als Oberforfcheamte Die Oberaufjichti über’ das Sorfiwefen feines Diſtrikts. Alles, was die. Erhaltung und Berbefferung. der Hölzungen angeht, fteht ihm eimjeitig zu; die Korinngungsfachen hingegen be— ſorgt er mit dem. Diſtriktsamtmann in jedem Amte gemein⸗ ſchaftlich. Er beſtimmt die vorzunehmenden Forſtkulturen 4 — 276 — und die Reviere, in welchen das zu fchlagende Holz ausge wiefen werden fol. Zur Theilnahme au der fpeciellen Aufs ficht ift er nicht verpflichtet. Er hat die Kevifion der Walde rechnung, welche für jedes befondere Amt von dem Hausvogt defjelben verfertigt wird. In Forfinugungsjachen berichtet er entweder allein, oder gemeinfchaftlid, mit den Amthäufern an die Eönigliche Nentefammer. Unter der Oberaufficht des Jaͤgermeiſters ſteht auch die Verwaltung der herrfchaftlichen Toͤrfmoͤre. In Jagdſachen berichtet er an den Obers jägermeifter zu Kopenhagen, dem er in diefer Hinficht unter⸗ geordnet ift. Der Oberförfter, dem neuerlich im einigen Diftrikten der Titel eines Forſtmeiſters beigelegt iſt, beforgt die Ges fchäfte des Jagermeifters in deffen Abweſenheit und Auftrag. Ueber die Unterforfibediente, ihr Verhalten, ihren Fleiß, ind ihre Dienfttrene hat er die nahere Aufficht. Sein Sauptberuf ift die innere Defonomie und Kultur der Hoͤl— zungen und Moͤre, unter der Direktion des Jaͤgermeiſters. Die Anweiſungen und Befichtigungen verrichtet er theils ein— ſeitig/ theils gemeinſchaftlich mit dem Hausvogt. Die Ans weiſung der Arbeiten in den Hoͤlzungen, die zur eigentlichen Holzkultur gehören, fo wie die Maſtbeſichtigung in den Ge— hegen beſorgt er einfeitig; die Maftbefichtigung. in den offes nen Hölzungen gemeinfchaftlich mit dem Hausvogt des Amts. Wegen der Maft fol er befonders an den Jaͤgermeiſter bes richten und demfelben anzeigen, wo der für dad Jahr zu den Holzſaaten erforderliche Saame am beften gefammelt werden koͤnne. Gemeinſchaftlich mit dent Hausvogt hat der Ober- förfter: die: fpecielle Anweifung und Taration von Holz und Torf, auch die, Licitatiomvon Holz, Maft, Gras und Heis de; einfeitig hingegen die Kieitation von Windfall und Arreſt⸗ holz zu beforgen. Monatlich foll er über die erheblicheren Vor faͤlle in den Holzungen und Mören, über dasjenige, was zu deren Verbefferung vorgenommen iſt; uber deffen Erfolg; über, künftig vorzunehmende Verbefferungen, über entvedte Forſtfrevel und über das Dienftbetragen der Unterforfbediens te dem ägermeifter berichten. Am Schluß des Jahres foll er demſelben von dent Iuftande und den Mangeln der Gehe— ge, der Hölzungen und Möre einen allgemeinen Amtsbericht abitatten und diefen zugleich feine Vorſchlaͤge über Abhelfung der Mängel und über die in den Gehegen vorzunehmenden Kulturen beifügen, Die Hegereiter führen die foecieite Aufficht uber ihren Beritt, über Gehege, Hölzungen und Möre deffelden, und über die Dienftverwaltung der ihnen untergebenen Holzvoͤg— te. Zuweilen find den Hegereitern auch) einige Hölzungen zur eigenen unmittelbaren Verwaltung anvertraut, worin fie dann auch die einen Holzvogt obliegenden Verrichtungen zur beobachten haben, Beide, die Hegereiter und Holzuögte follen den in ihrem Diftrift vorfallenden Unordnungen nach= fpüren, und die unverzügliche Abſtellung derſelben befchaffen. Die Hegereiter ſollen wenigſtens alle Monat ihren Beritt un⸗ terſuchen; die Holzvoͤgte den ihrigen taͤglich durchgehen. Ueber die Waldarbeiten in denſelben haben ſie die ſpecielle Aufſicht. Sie ſollen den Holz⸗ und Torfanweiſungen, Holz⸗ tarationen und Licitationen, die in dem ihnen’ anbetrauten Beritt gefchehen, beiwohnen, Der Holzoogt berichtet ges woͤhulich alfe vierzehn Tage mündfich und jeden Monat ſchriftlich an den Hegereiter über die Vorfälle in feinem Beritt, | | Der Hegereiter ftattet jeden Monat einen Hauptbericht darüber an den Oberfürfter ab, und überliefert dem Amte ei- — 278 — nen Holzbruͤchrapport zur nachmaligen Unterſuchung der Bruͤchpoͤſte, bei welcher dann beide, Hegereiter und Holz⸗ vogt, gegenwaͤrtig ſeyn muͤſſen. Su Jagdſachen ſtehen die Hegereiter unmittelbar uns ‚ter dem Jaͤgermeiſter und berichten Darüber an denſelben zu Ende jedes Viertehjahrs. Sie haben die, hergebrachten Lie⸗ ferungen an Wilddeputaten zu beſorgen, ſollen auf die Vers Minderung der Raubthiere Bedacht nehmen, die Jagden anz fielen und über alle Fagdfrevel und Beeinträchtigungen, für wohl in den verpachteten als nicht verpachteten Revieren, was eben. Diefelbe Wachſamkeit iſt auch den Holzoögten, die uͤbrigens nicht Zagdbediente find, zur Prlicht gemacht. zur Ermunterung des Fleißes und der, Thatigfeit der Holzvegte ift in jedem Jaͤgermeiſterdiſtrikt eine jährliche Pramie von 40 Thaler für diejenigen zwei Holzoögte bes ſtimmt, die fich durch ihren Dienfteifer auszeichnen. *) Dier fe Dienfteifrigeri folen der Eöniglichen Rentekammer son dem Sägermeifter zu folcher Prämie empfohlen werden. Eine Hanptbedingung guter Verwaltung der Forſte, bie Beſetzung der Stellen mit yinlanglich unterrichteten, zu ihrem Beruf tauglihen und in den Ges Ihäften deſſelben geübten, treuen Forſtmän— nern, war beider neuen Drganijation des Forſtweſens int den Herzogthuͤmern nicht unbemerkt geblieben. Beide neue Forſtordnungen enthalten darüber in Unfehung der Unter: bediente die ausdrückliche Vorſchrift. Im H. 5. der neue⸗ ſten von 1784 heißt es: „daß zu den Unterbedienungen beim — KForſtordnung $. 8. und Reſol. vom 2often Merz 1786 . — — :9 — Forſte Niemand angenommen werden ſoll, der nicht gute Kenntuiſſe von der Natur der Hoͤlzungen und von den zu ih⸗ ver Aufnahme dienlihen Mitteln hat, leſen und ſchreiben kann und eines guten nüchternen und unbeſcholtenen Wan— dels iſt. Insbeſondre ſollen die Hegereiter und diejenigen Holzvoͤgte, welche zugleich JZagdbediente find, ausge— Iernte Jaͤger ſeyn. Auf alle diefe Eigenfchaften muͤſſe, außer dem Indigenat, nothwendig geſehen werden, und der Diſtriktsjaͤgermeiſter duͤrfe keine andre, als ſolchergeſtalt qualificirte Subjekte bei Erledigung eines Platzes in Vor— ſchlag bringen.“ | Es fehlte noch an einer Anſtalt, wo junge Leute ſich die gerlangten Kenntniffe und Fertigkeiten zu eigen machen konnten. | | Bald nach Erlaſſung der neueſten Forſtordnung, im naͤchft⸗ folgenden Jahre 1785, ward in Verbindung mit dem da= mals errichteten holfteinifchen Jaͤgerkorps dieſe Lehranſtalt geſtiftet. )Das Plakat vom Iſten Auguft 1785 enthält 2) Eine Nachricht von der Entſtehung, dein Zweck und Zuſtan⸗ de des Föniglichen Jaͤgerkorps und diefer Lehranfalt, lieſt man in, ben Provinzialberichten 1787. 2 ©. 205 ff. — Eine Ber fchreibung der Echranftalt giebt Laurop in feinen Abhands lungen über forfiwirthfchaftliche Gegenftände, Leipiig 1799. ©. 50, fi. — Neuere Nachrichten finden fich in der ſchleswigholſt. Chronik 1799, Et. 5. ©. 38. — St. 7, ©. 128. — 1800. &t. 5. ©. 9. und in der Baterlandsfunde Et. 1. ©. 169. ff. — Don der militärifchen Beſtimmung und Einrichtung des Feldjaͤgerkorps ift die Borrede zu dem „militärifehen Zafıhen- buch für die Mannfchaft des Fönigl. daͤniſchen Feldjaͤgerkorps entworfen vom Generalmajor von Binzer Kiel 190014 zu verqleichen. ME darüber die erfte öffentliche Erflärung des folgenden weſent⸗ lichen Inhalts: Mit dem holfteinifchen Jaͤgerkorps ift eine Anftalt zum Unterricht Fünftiger Unterforjtbediente verbunden, Die Leute des gedachten Korps haben eine zwiefache Beftimmung, zum Militardienft im. Felde and zur Einftigen Anfegung im Sorfdienft. — Den Zagern des Korps ijt die Beforderung in den Unterbedienungen des Foniglicyen Jagd = und Forſtweſens ausſchließend zuge⸗ ſichert; der Dienſt in dieſem Korps iſt eine Bedingung bei der Anſetzung zu den Unterbedienungen im Forſtetat. — Um auf ſolche Beförderung Anfpruch machen zu fünnen, fol Yen die Lehrlinge vorher Bemweife gründlicher, hinlaͤngli— her Kenntniſſe ablegen. Die Kenntniffe, welche vers langt werben, jollen beftehen: im dem Theoretifchen und Praktiſchen der Fort = und Zagdwiffenfchaft; in der prakti— fchen Geometrie und in dem Erforderlichen von der Trigono— metrie, im Zeichnen von Sorftkarten; in einiger Lebung int Briefſchreiben und deutlicher Saffung ihrer Gedanken über die zu den Verrichtungen der Forft = und Zagdbediente gehoͤrigen Materien, — Dei der Aufnahme wird die nöthige Fer— tigkeit im Rechnen und Schreiben vorausgefeßt, — Nach Venutzung des Unterrichts follen die Lehrlinge auf ihr Vers langen zum Eramen über ihre Kenntnifie und Brauch barkeit gelaffen werden und Dabei eine Probefarte vorzeigen, Nach folcher Probe werden fie an einen Forfts und Jagdbedienten auf gewiſſe Zeit abgegeben, um demfels “ben in den vorfallenden Verrichtungen an die Hand zu gehen, son dem Eriernten die Anwendung zu lernen und fich weiter praftifche Kenntnifle zu erwerben. Bon dem Forft = und Zagdbedienten follen fie ein fehriftliches Zengniß über ihre Brauchbarkeit und Aufführung vorzeigen — 281 — und nun erſt als Subjekte, welche eine Befoͤrderung zu ge⸗ waͤrtigen haben, anzujehen ſeyn. — Kann ein ſolcher aus— gelernter Jaͤger nicht gleich befoͤrdert werden, ſo ſoll er ſich ferner noch durch Theilnahme an dem a zu vervollkommnen ſuchen. So ward in dem Stiftungsbriefe die Abſicht und Ein⸗ richtung der Anſtalt beſtimmt. Die beiden Hauptzweige des Unterrichts, der forſtwiſſenſchaftliche und der mathematiſche, wurden jeder einem eigenen Lehrer uͤbertragen. Bald ward auch der Un— terricht im geometriſchen und Kartenzeichnen veranſtaltet, den einer der Officiere des Korps unter Aufſicht des Kom⸗ mandeurs beſorgte. Es wurden die militärifchen Ele— mentarkenntniſſe ebenfalls von einem der Officiere un: ter derfelben Aufficht vorgetragen. Zum Gebrauch der Lehe ver und Lehrlinge ward eine Sammlung der befien Forfifchriften angelegt. Aus der Mannfchaft des Korps, das aus hundert Mann befiand, waren ſechs und dreißig der fähigften und gefchicfteften Leute zu Kehrlingen ausgewählt, Damit man einzeinen derfelben in folchen Elementarfenntniffen und Fertigkeiten, deren fie noch bedurften, wie im Gut = und Nechtichreiben und im Rechnen, nachhelfen Fonne, ward eine Schreib = und Nechenfchule eingerichtet. Die Lage und nächfte Umgebung der Stadt Kiel gab, bei der Entfernung beträchtlicher Hölzungen, wenig Gele— genheit zur anfchaulichen Bekanntſchaft mit dem Sorfibetriebe und zur praftifchen Uebung in den vorkommenden Berrichtungen. Um diefem Mangel einiger- maßen abzuhelfen, ward im Fruͤhjahr 1788, eine halbe Stunde von der Stadt entfernt, eine Baumfchule ance , — 282 * legt. Ein Platz yon 450 Q. Ruthen, groͤßtentheils von einer angraͤnzenden kleinen Hoͤlzung umgeben, doch gegen Nord⸗ weſten offen, ward dazu in Stand geſetzt, die offene Seite mit Pappeln und Birfen-und mit dichter Hedenwand von Hegebugen gededt. Die Schule ward mit einem Wachhanz fe verfehen. Die meiften bei diefer Anfage vorkommenden Arbeiten wurden von den Jaͤgern felbft verrichtet. Hier folle ten fie faen und pflanzen, die verichiedenen Holzarten, frems de und einheimifche, vom Saamen ımd erften Keime an keu— nen, in ihrem Wachsthum und Gedeihen und nach den Erz forderniffen ihres Standortes und Fortkommens fie beobachten lernen und über die Veranderungen an denfelben, über Na: turmerfwürdigfeiten in dem umgebenden Hoize, wie über den Gang der Witterung ein genaues Tagebuch führen. Kaum waren diefe Einrichtungen getroffen, als noch in demſelben Zahre die Mannfchaft dem Rufe ihrer Militärs pflicht zu dem’ befannten Zuge nad) Norwegen folgen mußte, Dort ward das holfteinifche der Stamm eines neu errichteten Jaͤgerkorps. In Kiel blieb nur ein Depot von fünf Mann zurüd, Ein Jahr lang mußte nun der Unterricht faft ganz aus⸗ geſetzt werden. Manche zwecdienliche Einrichtung, die eben im Werke gewefen war, mußte man wenigfiend vorerft vers fchieben. Im Jahr 1789 fammlete fich von der nach Holftein zus ruͤckgekehrten Mannfchaft der Stamin zu einem nenen Korps und um Neujahr 1790 ward ausdemfelben das Feldjagers korps (Guidelorps) errichtet. Mit demjelben ward die Forſtlehranſtalt in eine ähnliche Verbindung gefeßt, wie fie vorher mit dem holfteinifchen Jaͤgerkorps ftatt gefunden hats te, Doc) konnte erft im Jahre 1797 ein vegelmaßiger Une terricht wieder feinen Anfang nehmen, Von neuem fuchte nau nun ſolche Unterbrechungen und Störungen, die mit der Militaͤrbeftimmung verbunden waren, oder doch von den Uebungen und Dienſtgeſchaͤften ‚ welche dieſelbe veranlaßte, ſich nicht immer trennen ließen, fo viel möglich zu vermin⸗ dern, - Schwerer war. dies bei dem jeßigen Feldjägerforps als bei dem vormaligen holfteinifchen Jaͤgerkorps, aus doppelter Urſache. Das hoifteinifche Korps diente zu Fuß und beftand ans hundert Mann; das Feldjägerkorps war beritten und zahlte nur vier und vierzig Mann Nothwendig waren min der Uebungen und Dienſtgeſchaͤfte mehr und für den Unterricht die Störungen zahlreicher und mannichfaltiz ger. Die häufigfte Unterbrechung verurfachte der Stalldienſt. Um fie einigermaßen’zu vermindern, eriaubte man den Feld— jaͤgern, die Wartung der Pferde auf ihre Koften von Auf⸗ wärtern beforgen zu laffen. Diejenigen, die an dem Unter— richt Theil nehmen follten, wurden in zwei Abtheiluns gen abgefondert, deren die eine monatsweile mit der andern abwechſelnd die Lehrftunden befuchen, und während diefer Lehrzeit dienſtfreier und weniger geſtoͤrt ſeyn ſollte. Einzel- ne Unterbrechungen ließen ſich freilich auch waͤhrend des dieuſtfreien Monats nicht ganz vermeiden; manches in dem— feiben Erlernte verwiſchte die folgende dienftpflichtige Zeit wieder aus dem Gedaͤchtniſſe; Die Fortſchritte konnten im Gan⸗ zen mir langſam ſeyn. Man traf deswegen noch in demſel⸗ ben Fahre folgende Einrichtung: vier der geſchickteſten Lehrlinge wurden gänzlich vom Dienft befreit, damit fie fich ausfchliegend dem Forſtfach widmen möchten, Bald befistigte fich an diefen vier Dienftfreien der er⸗ wartete Nutzen diefer Einrichtung. Nur war die Zahl zu klein. Man verdoppelte jie gleich im nachften Fahre. Zur Ermunterung und zur Anerkennung des Fleißes wurden zus gleich den Geſchickteren Forſtbuͤcher, mathematiſche Beſtecke und andere Heine Belohnungen ausgeſetzt. Im Feldmeſſen und Kartenzeichnen waren einige ſo geuͤbt gefunden, daß man ſich ihrer unter der Aufſicht eines Officiers bei den Das mals angeordneten Forfimeffungen mit Nutzen bedienen Zonnte. Be Ein Hauptaugenmerk der Aufſeher blieb die Erweite— rung und regelmäßige Benugung praftifcher Uebun— gen im Freien. Man winfhte die in diefer Ahficht ans | geftellten Erfurfionen im Diftrift pünktlicher fortgefeist zu ſe⸗ hen; Sagdübungen zu veranlaffen und eine Einrichtung zu treffen, wodurch die von den gefälligen Diſtriktsbeamten den Lehrlingen zuweilen aufgetragenen Gefchafte unter beftandiz ger Aufficht und Anleitung eines Sachverständigen noch lehrz reicher- werden koͤnnten. Zu folchem Zwed ward im Sahr 1794 ein gefchicter junger Forftmann als Unterlehrer ans gefeßt. Zugleich ward demſelben in der Anfaͤngerklaſſe, welche die nicht dienſtfreien, noch wenig vorbereiteten Leus te enthielt, der ——— im Forit = und — ſen aufgetragen. Um die Mitte des Jahres 1794 fand man ich von Neuem zu einer Veränderung veranlaßt. Es hatte ſich naͤm⸗ Yich immer merklicher gezeigt, daß bei ver betraxhtlich ver— minderten Mannfchaft und den zugleich vermehrten Militärs gerrichtungen der Dienft nicht mehr der Leute, die biäher bez „ freit gewefen waren, entbehren konnte, obgleich zur Erfeiche terung der Garnifonsdienft gänzlich eingeftellt war. In dieſem Betracht genehmigte die Fünigliche Rente— kammer den Vorſchlag, daß uber jene Zahl von 44 noch — 285 m vier Mann blos als Eleven der Lehranſtalt un— ter. dem Namen ver Forſtexpektanten angefeßt werz den möchten, Dieſe wurden mun von den bisherigen Milis- taͤrverhaͤltniſſen ganzlich. befreit, auch fernerhin nicht mehr aus der Kaſſe des Korps gelohnt, ſondern ſtanden im Solde der Kammer, der dem der Oberjäger des Korps gleich geſetzt ward. Statt der Feldjaͤgeruniform wurde dieſen Exrpeftans- ten eine einfache grüne Kleidung vorgefchrieden. Sie follten nicht dev Militarbehörde, fondern der vereinten Aufficht der Vorſteher des Inſtituts, des Kommandeurs des Korps und der Lehrer, untergeordnet ſeyn. Neben dieſen vier Eleven, welche die Kammer unter— hielt, wurden noch aus der Mannſchaft des Korps, die vor⸗ her ſchon dienſtfrei geweſenen acht Leute unter dem Namen der Forſtnummern, ſo viel es die Umſtaͤnde geftatteten, mit Militärverrichtungen verſchont, damit fie mit jenen vier, fo viel es thunlich jeyn würde, ‚gemeinfchaftlid) an dem Un— terricht und den praftifchen Uebungen Theil nehmen Fönnten,. Die übrigen: des Unterrichts fähigen Feldjäger machten ferner, fo viele als ihrer dem Militaͤrdienſt zur Zeit entbehrlich wa— ven, die Unfangerkiaffe aus, In dieſer Verfaſſung der Anftalt und. nach — Klaſ⸗ ſeneintheilung wurde bis zum Jahr 1801 der Unterricht nicht ohne Erſolg fortgeſetzt. Die Expektanten blieben immer der Hauptſtamm. Doch waren ihrer eigentlich nur drei, indem von einer der vier Stellen der Sold mit zum Unterhalte des Unterlehrers, in Ermangelung einer feſten Gage für denſel— ben, verwandt wurde, Seit dem Frühjahr 1801, niit dem Anfange der Kriegs⸗ bewegungen in Holfiein, mußte natürlich die Militaͤrbeſtim⸗ mung des Korps ein immer merklicheres Uebergewicht ge⸗ winnen, Mehrmals ward nun das Feldjagerforps ganz ab⸗ gerufen, fo daß neben den Erpektanten nur wenige Feute als Depot zuruͤckbleiben Fonnten, und auch für diefe gab es bes greiflich zu mancherlei Unterbrechungen und Störungen im⸗ mer neue unvermeidliche Veranlaffung. Beſonders äußerte fich diefe in den letzten Fahren öfterer und dringender, feite dem in Holfiein die Truppenforps zahlreicher geworden und Kiel zum Aufenthalt des Hauptquartiers gewählt war. Ne⸗ Ben ven Aufträgen und Befehlen, durch welche die Feldjäger ach. ihrem Beruf, vorzüglich von Seiten des Generalquars tiermeifterftabes ald Wegweifer abgerufen wurden, forderte der Dienft ald Ordonanzen bei dem höchften Befehlshaber der Armee und auch manches andre Gefchaft, zu dem man fie Brauchbarer als andre fand, alle ihre Zeit. So wurden die vorher gedachten Forſtnummern bei den verſchiedenen Kom— toiren des Einquartierungsgeſchaͤftes, des Feldkommiſſariats, des Feldpoſtamts ꝛc. als Gehuͤlfen und Schreiber angeſtellt. Wegen dieſer Auſtellung konnten die indeſſen durch Befoͤrde— rung erledigten drei Plaͤtze der Forſterpektanten, in Erman— gelung ſolcher Subjekte, welche dem Dienſt entbehrlich und zugleich zu Expektanten tauglich waren, einſtweilen nicht be— ſetzt werden. Der Unterricht wurde alſo waͤhrend beinahe zwei Jahre, wenn auch nicht ganz ausgeſetzt, doch nur auf ſehr wenige nicht ganz dienſtfreie Leute in den denſelben übriz gen muͤſſigen Stunden eingeſchraͤnkt. Er blieb auch — nicht immer ungeſtoͤrt. Bisher waren der Anſtalt auf dem Schloſſe drei Zimmern zu Lehrfalen, auch für die fchon beträchtlich angez wachſene Bücherfammlung und für ihren übrigen Apparat an Karten, Kupferfiichen ꝛc. angewiefen. Diefe waren num der, Hofhaltung unentbehrlich. Es wurde alfo der Unterricht —— 287 ** von jedem der beiden Lehrer in ſeinem Hauſe ertheilt. Die Anleitung zum Zeichnen blieb ſeit der Entfernung der —— re bis weiter ausgeſetzt. Im vorigen Herbſt 1807 ward das Feldjaͤger korps nad) Seeland gezogen. Kurz vorher waren, nad) Ab⸗ . gang des bisherigen Unterlehrers der wie fein Vorgaͤnger in den koͤniglichen Forfidienft als Hegereiter befördert ward, die vier nun ſaͤmmtlich erfedigten Erpektantenftellen aus den gejchiefteften der Forfinummern wieder befest. Von der uͤbri— gen Mannfchaft blieb ein Fleines Depot zurüd. Doch wur: de von diefen nur ein Mann, der von Jugend en in Forſt— arbeiten mancher Art geübt, und nicht ohne Vorkenntniſſe war, mit in die Zahl der Forfieleven aufgenonmen. Im April diefes Jahres erfolgte die Aufhebung des bisherigen Feldjägerforps, Die Mannfchaft def felben ward theils zu Officieren der untern Grade befördert, theilö bei dem neu errichteten Guideforps angefeßt. Bei der Aufhebung des Feldjägerkorps ward das Forſtiu⸗ ſtitut für ein fünftig für fi) bejtehendes und von feiner bis— herigen Militärverbindung abgefondertes Inſtitut erklärt. : Die Anftalt zähle jeßt acht Eleven, namlich fünf dltere, die derfelben aus jener vormaligen Verbindung geblieben und drei, die feitden nen aufgenommen find, Mit diefen, die ſich num einzig und ungehindert auf ihren Beruf vorbereiten Tonnen, werden fowohl die Lehrftunden, als die mit folchen in Verbindung flehenden Uebungen fortgefeßt. : Diefe beftes hen zunächft in den Kulturarbeiten in der Baumfchule und in der Aufzeichnung der Bemerkungen, wozu folche Gelegens heic giebt. Im vorigen Jahr ift ein Theil des umgrängenden Gcheges von 400 Q. Ruthen zur Erweiterung der Baum⸗ ſchule eingeräumt, und ein anderer Theil, yon aͤhnlicher Größe bereits zu ihrer künftigen Erweiterung beftimmt. Diez fe Feine Anlage ift mit allen inländijchen und den merfwürs digiten fremden Holzarten verfehen. Von den meijien hat fie theils in kleinen Oertern, theils einzeln oder unter andere gemifcht, ſchon ausgezeichnete Stämme, die älteften von bei- nah zwanzig Jahren. So trift man von ausländifchen Holz: arten in Kleinen gefchloffenen Dertern vorzüglich die nordifche weiße Eller, die Afacie, die Lerche, auch Weimouthkiefern und Balfamtannen an; Durd) einzelne hohe ſchoͤn gewachfene Stamme zeichnen fich befonders die Zirhelfiefer, die Pinus— mariana, der nordamerifanifche Walnußbaum, auch der tartarifche Ahorn, der Platanus, der Tulpenbaum, die. ka— nadijche und andre fremde Birkenarten aus. Die Pflanzfchule hat bisher faft jährlich Pflanzſtaͤmme für die Gehege des dritten holſteiniſchen Diftrikts geliefert. Man ift darauf bedacht, mit der Anſtalt einen Eleinen . Baumhandel wenigitens von den nutzbarſten Holzarten, auch mit Straͤuchern fuͤr Luſtgaͤrten zu verbinden. In die— ſem Fruͤhjahr hat man angefangen, Baͤume an Liebhaber von Pflanzen, beſonders auch Heckenpflanzen, vorzuͤglich Haͤgebuchen, an die benachbarten Landleute zur Einfriedi— gung zu verkaufen. Daneben würde ſich ein Holz ſa men— magazin zum Theil ſchon von ſelbſt — Saͤme⸗ reien einrichten laſſen. Zur Belehrung der jungen Leute in arbeitsfreien Stun— den befindet fich in dem Wachhaufe eine aus der größern Buͤ⸗ cherſammlung entlehnte Kleine Handbibliothef, beſon⸗ ders von forftbotanifchen Werken und Anleitungen zur Holzs zucht. Die auserlefenen Schriften eines du Roi, Burgdz dorf, Borkhaufen, Sprengel, Wildenow, Witleben, Harz tig,. Bechſtein, Leonhardi; die neuern Forſtkalender; die — 289 — Zeitſchriften von Heldenberg, Laurop, Bechſtein, Hartigꝛtc. dienen hier zu ihrem Gebrauch. Men ſucht fie zur Samm⸗ lung von Herbarien, Saamen und Holzarten, auch von ane dern Naturalien, von Vögeln, Eiern und Inſekten zu ver— sanlaffen: ein nicht zweckloſer Zeitvertreib, der für Naturbes obachtung Sinn weckt und wenigftend vor manchem Zeitvers derbe bewahrt, Die ehemals bejiandene Zeichenſchule; die Uebung in Tifchler = und Drechälerarbeiten, für welche früs her ſchon das nöthige Gerathe im Wachhaufe angeichafft war, “wird wieder hergeftellt, auch ein Unterricht auf dem Wald⸗ horn veranftaltet werden. Mit befonderer Aufmerkſamkeit wird man jede im Dijirift vorfommende Gelegenheit zu prafe tifchen Uebungen benußen, fie an Abſchaͤtzungen, Meſſun⸗ gen, Ausweilungen, Faͤllungen, Saaten zu ihrer Belehrung Theil nehmen Iaffen, Die Herren Forſtbeamte haben die -Erpeftanten bereits öfterer zur Aufficht bei folchen Geſchaͤf⸗ ten angeſtellt, fie auch zur Interimsverwaltung von Holz⸗ vogtöftellen verlangt. Man wünfcht und hofft einen Jagd» diftrift zur Uebung der Eleven zu erhalten. — Kleine Sorftreifen, in und außerhalb des Difirikts, find geles gentlich unternommen und die Reifeberichte darüber der ho= hen Behörde eingefandt. Neuerlich hat die Fonigliche Nens tefammer genehmigt und auch bereits eine beftimmte Summe dazu bewilliget, dag Eünftig jährlich vom einer Anzahl Ele— ven, und der Reihe nad) von allen, die ſaͤmmtlichen Eöniglichen Forfte in den Herzogthümern bereis jet werden follen. Es wird nad) einer ihnen ertheilten Ins firuftion ein Tagebuch von ihnen gehalten und diefes zur leich⸗ teren. eigenen Beurtheilung ihrer praftifchen und örtlichen Kenntniffe der hohen Behörde eingefandt werben, Niemannẽ Forſtſtatiſtik. T — 290 — Schon zu wiederholtenmalen find drei bis vier Eleven zu den neuerlich lebhaft betriebenen Forſtarbeiten nach Sees land berufen, beſonders auch um bei der Taxation Gehüls fen abzugeben. Einige diefer Leute wurden bereitö zu dorti⸗ - gen Unterbedienungen, die in Seeland beffer als in ven Herz zogthuͤmern befoldet find, befördert, Man ift darauf .bes dacht, eine Einrichtung zu treffen, daß die ſchaͤtzbare Gele: genheit, die fich dort zur Belehrung, Hebung und Umficht «Bietet, fo viel möglich, von allen benußt werden koͤnue. Eine pafjende Verbindung der hier aufgezaͤhlten einzel⸗ nen Theile zu einem zweckmaͤßigen Ganzen iſt jetzt der Wil— “fe und Auftrag der koͤniglichen Rentekammer. Sie hat die Gingabe eines Plans bereits gefordert. Wenn dasjenige, was bisher theifweife angelegt und ausgeführt wurde, von Neuem, mit Benußung mehrjähriger Erfahrung, durchges ſehen, überdacht und geldutert, wenn das praftifch Nußs barere von dem weniger Anwendbaren gefondert und nun: in plaumaͤßigerer Verbindung benußt und in Wirkſamkeit ges ſetzt wird; fo darf man dem Lande gelernte, das heißt, ums terrichtete, geſchickte, brauchbare junge Männer für alle ° Stufen eines rechtlich und befriedigend Ichnenden, nach Vers dienſt geachteten und geehrten Forſtdienſtes verſprechen. Die Regierung hat dieſe nuͤtzliche Klaſſe der Staatshaushaͤlter durch zweckmaͤßige Vorbereitung zu einem achtbarern Stan⸗ de gehoben; fie hat zum beſſern Auskommen derſelben, deſ⸗ ſen fie nach ſolcher Vorbereitung unumgaͤnglich bedarf, bes reits Schritte gethan. Sie wird kuͤnftig ihrer beſſern Ein— ſicht, Kenntuiß und Thaͤtigkeit die ermunternde Ausſicht er— oͤffnen, daß Geſchicklichkeit und treuer Wetteifer im Dienfte zu jeder Stufe deſſelben nach Verdienſt aufſtreben darf. Die durch ihre Fuͤrſorge gebildeten und brauchbarer — denen — 291 — jungen Maͤnner werden durch ſie in den Stand geſetzt wer⸗ den, auf jeder dieſer Stufen ihren Poſten mit Luft und Liebe und mit Ehren behaupten zu koͤnnen. f Das Verhalmiß, in welchem die Fönigliche Forftlehratte > fat feit ihrer Errichtung: ‚an der Beſetz ung der Unter: for ibedienungen in den Herzogthbümern Theil hatte, giebt die folgende Wederficht zu erfennen : ; Seit dem Fahre 1788 wurde, auf den von der hoͤch⸗ fen Behoͤrde geforderten Vorſchlag der Vorficher, 38 und ohne diefen Vorſchlag 2, alſo vierzig Subjefte in den Forſtetat der Herzogthůmer befördert. Es find namlich in den einzelnen Jahren angeftellt Sn Jahr 1788 — I ⸗ es 179 — 1 Bee 1791 SHE Dee 1795 9, % —⸗221794 — 4 e1796 3 REN The e 2: 1798 —2 ER IL Mei . 2.5: 1800 —3 a 82’ ISO AR 2 ‚2 1802 —5 2 5 1803 — 2 s = 19095 —3 = =: 1806 —ı 8 ..ı#. 1807 _ 3 Bo © 2 — 292 — Jetzt im Jahre 1808, ſtehen von dieſen aus der Auſtalt befoͤrderten in den Unterforſtbedienungen der Herzogthuͤmer: als Hegereuter 10 als Holzvoͤgte 23 min 33 Unter ven Hegereutern find drei (in jedem der drei hol⸗ fteinifchen Diftrifte einer) die vorher bei der Anftalt als Anterlehrer angeftellt waren.*) Die beiden Ießteren wurden nad) einer ihnen bei der Anfeßung von der Füniglichen Ren⸗ tefammer gefchehenen hochgeneigten Zufage, gleich zu diefer zweiten Stufe der Unterbedienung befördert. Von jenen 33 Unterforftbedienten find: im Herzogthum Holften 29 im Herzogthum Schleswig 4 Das Verhältniß dieſer zum Perfonal ver Unterforftbee ‚diente überhaupt und in jedem Diftrift infonderheit zeigt die folgende Nebeneinanderftellung ; J 9) Im erften Diſtrikt, in der Herrfchaft Pinneberg, Hegereuter König; im zweiten, im Amte Cismar, Hegereuter Daniel; img dristen, im Amte Rendsburg, Degereuter Schorrkopf. 3 QE2 SEL2 23353 — *52 PET u“ s3r —— 2* 2* — — Seesen. re vu oo — — Zu 8 ESP — — SE Sa - ; ke MR a A “ = u u = ” * So... sous 2000 55009 SZ33 33535575 ho) Ra » — ERS — —8 Z2 298 28 eu = a 2 2 5 2 >= DL 2 oz Senna lsentne — 2 — — = - ER RE, db 15 108 f 605 u09 Die beiven im zweiten fehleswigfchen Diftrikt angeftells ten Holzuögte find jene zwei ohne Vorſchlag aus dem Inſti⸗ tut befoͤrderten. | Die Zahl von drei und dreißig Lehrlingen der Anftalt, die jeßt in beiden Herzogthümern im koͤniglichen Forſtdienſt ſtehen, macht beinahe den dritten Theil fammtlicher Unters forftbedienten aus, und von den holfteinifchen haben faft drei Fünftheile au dem Unterrichte in der Anftalt Theil ges nommen, | Fe Ma Alone Außer diefen, die in den Herzogthuͤmern angeſtellt wur⸗ den, find jeit dem Jahre 1801 von der Füniglichen Rente— kammer elf Eleven zu Zorfigefchaften in Seeland, beſonders als Gehuͤlfen bei der Taxation, von dem Inſtitut — sm Jahr 1801 — 4 ⸗ 803 ⸗1800 — 4 II Don diefen find bereits als Unterforfibediente dort befördert ⸗ ng ⸗ ⸗ 4 Noch wurden außerhalb des a Forſtetats angeſetzt: In ven Herzogthuͤmern als Landmeſſer ⸗ 1 als Wegekondukteur 2 ⸗ Von dem Herzog von Oldenburg als Landmeſſeri im Eutinſchen ⸗ - ⸗ = I Don den Herzog von Auguſtenburg als Holzvögte 2 Endlich darf das Inſtitut noch drei in entfernterer Frem⸗ de angeſtellte Maͤnner den ehemaligen Lehrlingen und Theile nehmern an feinem Unterricht beizahlen. * ") Diefe find, der durch feine geſchaͤtzten Forſtſchriften rühmlich befannte Herr Laurop, ein geborner Schleswiger, zuerft im Meiningfchen, dann im Leiningifchen, und jest in großher⸗ zoglich Badenfchen Dienften angetelt; der Lieutenant und Oberfoͤrſter von Müller zu Roͤraas in Norwegen, und der Sorfiventmeiter Staudinger, zuerft im. Sahr 1805. als Holzvogt zu Bönebürtel, im Amte Neymünfter, angeſtellt, dann im Jahr 1806 auf fein Anfuchen entlaffen und von dem En von Sain Witgenftein auf feinen jegigen Poften ges 4:17 * 295 — Seit dem Jahr 1788 bis jetzt find alſo uͤberhaupt neun und funfzig Lehrlinge der Anſtalt zu einheimifchen und fremden Dienfien befördert. Ueber die Brauchbarfeit und Tüchtigkeit, über den Dienſteifer und die Berufstreue der in den Herzogthuͤmern befoͤrderten Eleven zu urtheilen, iſt die Sache der Forſtbeam⸗ te, ihrer Vorgeſetzten. | Duurch das Urtheil diefer Männer über die ihrer unmits telbaren Aufſicht und Führung übergebenen Eleven der Lehr⸗ anftalt, wird die öffentliche Meinung über den Werth und Nuten eines folchen Inſtituts vorzuͤglich beftimmt, fo wie das Einverſtaͤndniß derfelben mit deffen Vorfiehern eine der wejentlichen Bedingungen feiner Wirkſamkeit ift. Bekanntlich fanden die Lehranftalten für künftige Forts bediente unter den ausuͤbenden Vorſtehern der Forfte ihre Tadler. Duͤrfte man auch über das Urtheil derjenigen, die unbillig, einfeitig und nicht ganz parteilos darüber richteten, gleichgültig feyn, fo verdienen Doch diejenigen, die mit Ans erfenmung des Rubens ‚ der dadurch geftiftet ward, ' ihre Mängel und Verirrungen rügen und auf die nachtheiligen Folgen derfelben aufmerkfam machen, deſto ernftlichere Erz wegung. Beherzigungswerth find -befonders die neulichen eben ſo wohlgemeinten als gruͤndlichen Erinnerungen eines der facherfahrenften und fumpetentejten Richter, des allges mein verehrten von Witzle ben. Diefe verpflichten. alle Unternehmer, Lehrer und Beförderer folder Inſtitute zur forgfältigen Resifion ihrer Plane und Einrichtungen, .E& laͤßt fich nicht laͤugnen und ſelbſt die mit zwanzig und mehres ren Difeiplinen prangenden Lektiong: erzeichniffe mancher Lehr⸗ anftalten bezeugen es, daß in der Aulage und Ausführung vielfältig gefehlt worden, daß man beſonders die weile Sons t derung des zur geimdlichen Kenntniß Michtigeren, des prak⸗ tiſch Nothwendigen, die wahre Forſtkultur Befoͤrdernden von demjenigen verſaͤumt hat, was mehr ſcheinbar iſt, oft von wahrer Sachkenntniß und thaͤtiger Berufstreue abfuͤhrt und nur zu leicht zur muͤſſigen Spekulation, zur Vielwiſſerei und meiſtens auch zur Einbildung und zu einem die guten Ver— haͤltniſſe und das Zuſammenwirken mit Vorgeſetzten und Ne— benbeamten ſtoͤrenden Duͤnkel verleitet. Daher die Klage uͤber nicht ſo ſtrenge Puͤnktlichkeit in den kleiuen, doch für den Dienft fehr wichtigen Verrichtungen; über verminderte Luſt und Liebe zum Beruf und weniger Eifer in der Befolgung alles deſſen, was Gefeß, Ordnung und Inſtruktion fordern; daher auch der Vorwurf, daß fratt ungefchwachter, in Muͤ⸗ be und Arbeit abgehärteter, rüftiger junger Manner, die man, unbefchadet ihrer fürperlichen Krafte, mit nüßlichen Miffen ausgejtattet, erwartete, manchmal übernerfeinerte Schwaͤchlinge; ſtatt nervigter Waldmänner entnerote Stus benförfter, und ſtatt gelernter Zager, womit man fonft fich begnügte, gelehrte Forft = und Zagdkandivaten aus folchen Sehranjtalten hervorgiengen, die von dem, was fie waͤhrend ihrer Lehrjahre trieben, wohl auf dem Papier Worte zu mas chen wiflen, aber das Ding, worauf es anfommt, nicht fals fen, und was auf der Stelle gethan werden fol, nicht ans greifen und ausführen koͤnnen. Vielleicht aud) daher, doch nur zum Theil, fo weit er gegrindet ift, der Vorwurf, daß über dem neuen Bücherwiffen und gelehrten Wejen viel von dem alten feften Fraftvollen Charakter, der einft dem holz= und jagdgerechten Forſtmana eigen war, verloren gegan⸗ gen iſt. Doch es wuͤrde ungerecht ſeyn, wenn man uͤber die Maͤngel und Unvollkommenheiten der neuern Forſtſchulen das l a Gute vergeffen wollte, das fie wirklich ſchon geleitet haben und das jede nach feftem Plan angelegte und wohl organifirte Lehranſtalt für Forſtmaͤnner, zwar nicht ohne Unvollkommen⸗ heiten, doch mit ſorgſamer Vermeidung der weſentlichen je— ner Maͤngel, im uͤberwiegenden Maaße leiſten kann. Aber Einverſtaͤndniß mit deu ausuͤbenden Vorſtehern des Forſtwe— ſens, mit einſichtigen und erfahrnen Maͤnnern, die Vor— und Sachkenntniſſe mit praktiſchem Blick und richtiger Um— ſicht verbinden, bleibt immer eine wichtige Bedingung ihrer erſprießlichen Wirkſamkeit. In dieſem Einverſtaͤndniſſe wird ſie auch da, wo der Dienſt des Forſtpolizeidieners und des Forſtpflegers auf der untern Stufe, freilich fo weſentlich ver fchieden und fo leicht zu unterfcheiden, noch nicht gehörig gez. trennt ift, Leute ziehen koͤnnen, die, tüchtigen Vorgeſetzten übergeben und von diefen wohl angeführt, für beiderlei Be- ruf tauglich feyn und der gemeinen Sache des Forftes mehr nüßen werden, als jene blos fehieß = und fhlagfertige Burz ſche, die ohne Sinn für Natur, Betrieb und Pflege, blos zu Aufpaffern und Holzwächtern brauchbar find, und wenn fie ihre alltäglichen Hand = und Fußdienfte verrichtet haben, gedanfenlos umher treiben und jede ernftere Sorge für Echo: nung und Kultur entweder auf der Haafenfährte veringen, oder fie auf den Bierbänfen vertraumen, gewiß nicht zum Gewinn für Sicherheit und Ordnung die fie handhaben follem. Schimmernde Vielwiſſerei und ungefchlachte Umvirfenheis find gleich üble Extreme. Gründliches, nuͤtzliches Wiſſen gebildeter, befeheidener und Fraftoolfer junger Maͤnner führe allein auf goloner Mittelftrage zum erwünfchten Ziele, Wenn Vorwürfe jener Art weniger der hiefigen Lehran⸗ ſtalt gemacht wurden und fie wehiger treffen, ſo dankt ſie viel⸗ leicht dieſes zum Theil ſolchen Verhaͤltniſſen und Einrichtun⸗ — 298 — gen, die, von andrer Seite betrachtet, ihrem planmaͤßigen Fortgange hinderlich wurden. Die Militaͤrbeſtimmung der jungen Leute, die daher ruͤhrende beſchraͤnkte Muße und der mit dieſer Beſtimmung verbundene oft nicht leichte Dienſt bewahrte fie wenigſtens vor Verzaͤrtelung. Vielleicht mögen Dagegen einzelne unter ihnen üble Gewohnheiten und Fehler anderer Art in den Forfidienft mitgebracht haben, die fich von der beftehenden Einrichtung nicht trennen ließen Veberwiegende Kahigfeit und Geſchicklichkeit Fonnten nicht immer der alleinige und entfcheidende Maasſtab bei ihrer Bez förderung ſeyn; Alter, Müheund Treue im Militaͤrdienſt kam auch zumeilen mit in Anſchlag. Doch es fei die Wirdigung ihrer Dienfitüchtigkeit dem Artheite ihrer Dienfivorgefegten überlaffen, Die ir Thun und Laſſen näher unter Augen haben und mit dem Audrer verglei⸗ chen koͤnnen. Huch die Vorſteher der Anſtalt würden im Stande ges weſen feyn, einige Befanntfchaft. mit den zum Dienft befürz derten Eieven zu unterhalten und vielleicht eine fehr nuͤtzliche Berdindung mit den Forſtbeamten der Herzogthuͤmer anzu⸗ knuͤpfen, wenn eine gleich Anfangs eingeleitete Einrichtung allgemein zur Ausfuͤhrung gekommen und in Kraft geſetzt waͤre. Es ward ſNaͤmlich den Neuangeſtellten bei ihrer — ſung aufgegeben, und ſie mußten ſich dazu verpflichten, nach Verlauf des erſten halben Jahrs im Dienſt eine Brouillon⸗ karte oder einen Riß von ihrem Beritt und zugleich eine kur— ze Befchreibung deſſelben einzuliefern, zu deren Vervollſtaͤn⸗ digung fie dann dem Inſtitut viertehjaͤhrig ihre Berichte ein⸗ fendeu ſollten. \ ea ee r \ Bei diefer Einrichtung war es zunächft auf den eigenen Vortheil der Befoͤrderten und auf den des Dienſtes; aber auch auf ſolche Vortheile abgeſehen, welche die Anſtalt fuͤr den Unterricht und ſeine praktiſche und lokale Richtung ge⸗ winnen koͤnnte. Durch Ihre mit derſelben fortzuſetzende Merz bindung follte in den jungen Forfibedienien der Sinn für ihr Zach und für die Save ihres Beruf, der in ihnen aufge vegt war; es follte der Ehrtrieb für deffen ben Abſichten der Regierung und ihrer Vorgeſetzten entſprechende Erfüllung 5 es ſollte Dadurch ein gewiſſer Wetteifer mit ihres Gleichen unterhalten, uͤberhaupt mancher Nutzen erlangt werden, der faſt unfehlbar auch zu nicht geringem Gewinn fuͤr den Dienſt gereichen mußte. Durch die Nachrichten und Bemerkungen, welche die Vorſteher der Anſtalt aus dem mit ihren ehemali⸗ gen Lehrlingen regelmaͤßig unterhaltenen Briefwechſel erwar⸗ teten, wuͤnſchte man in fortwaͤhrender Bekanutſchaft mit der Wirthſchaft und dem Betriebe der vaterlaͤndiſchen Hoͤlzungen ſich zu erhalten und ſo fuͤr die wenig guͤnſtige Lage des Orts ſich einigermaßen zu eniſchaͤdigen. Der Unterricht ſollte Das durch an praftifchern umd oͤrtlichem Juͤtereſſe gewinnen. Die von den Angefellten in ihren Befchreibungen und fortzufegens den Berichten mitgetheilten einländifchen Beobachtungen und Erfahrungen und die Beifpiele örtlicher Thaͤtigkeit und oͤrtli⸗ chen Verdienſtes in der Kultur des vaterlaͤndiſchen Walobo— dens würde, wie man hoffte, den Beobachtungsſinn dev Ele— ven weden, ihren Gefichtöfreis erweitern, ihren Wetteifer aufregen und anſpornen. Auch ſchien dieſe Mittheilung oͤrt— licher Nachrichten und Erfahrungen für die Bearbeitung ei— ner vaterlaͤndiſchen Forſtkunde eine nicht zu Sn Ausbeute, & 3 jr we 300 Die Einrichtung fand Mißdeutung oder die AWblhe ward vielleicht nur mißverſtanden. Kurz man ſah die Aus⸗ führung mit folchen Schwierigkeiten verbunden, daß man fich entfchloß, die Abgehenden und Neuangeftellten vorerſt nicht weiter zu ſolchem Verkehr mit der Lehrauſtalt zu ver⸗ pflichten. — — 301 — ‚©. Holzeigenthum, Rechtsverhaͤltniſſe der Holzeigenthuͤmer zur Forſthoheit, Sorffpolizei-und Straf gefege. Die verfchiedene Arten der Hölzungen in Nückficht des Eigen« thumsrechts an derfelben: 1) Iandeshereliche reſer⸗ virte: eingefriedigte vder Gehege, meidefrei, im vormals Großfuͤrſtlichen mit Weichholzgerechtigkeis belaſtet; uneinge— friedigte, der Weide und Weichholzung der Unterthanen auss geſetzt — Streuhoͤlzungen, ihre Verwendung oder Beſtimmung — dem Landesherrn zuſtehende Heidegruͤnde 2) Feſteh oͤlzun⸗ gen, Nutzungsrecht der Feſtehufner an denſelben, ihre neue zum Theil zu Stande gebrachte Verwandlung in Bondenhöls zungen — 3) Kirchen, Hospitalund Pfarrhölzuns gen, Aufficht der Forfidedientedarüber. 4) Brivathölzune gen der Unterthanen, urfprünglich eigenthümliche eigentliche Bondenhölzungen — Bondenfoppeln, Bondengehege — neu⸗ erlic) beigelegte Holztheile — Verhaͤltniß der Forfbediente zu den Eigenthumshölzungen — Eigenthum der Unterthanen ar den Bäumen auf ihren Stellen — uneingeſchraͤnkt freie - Hölzungen auf den adelichen Gütern. Zorfipolizei, ihr zwiefaches AugenmerE — gebietende und verbietende Borfchriften — Vorkehrungen und Strafen — Wachſamkeit der Forfkbediente, ihre Hinderniffe — Strafs vollziehung der Gerichte, nachtheilige Folgen des Aufſchubs — Grund der Verbothe in Den landesherrlich reſervirten Hoͤlzun⸗ 308 gen, der Einſchraͤnkungen in den nicht IRA — verſchiede⸗ ne Verhaͤltniſſe der Forſtbediente und der Gerichte i in Kuͤckſicht dieſer. VUeberſicht der. geltenden Sorfipoligeigefege in Anfes hung der Hegung, ver Afternutzungen, der vorfäglichen Bes nachtpeiligungen und Beeintraͤchtigungen auf den Holzgruͤn⸗ — den, der Baumbeſchaͤdigungen. Geſetzliche Befimmung der Strafen für Holz entiwendungen und Wilddiebeteien? Geldſtrafen, Strafardeiten in Forſte, Gefaͤngniſiſtrafe, Feſtungsarbeit, Zuchthaus — Ahndung der Jagbfreoel an Oberofficieren, Unterdfficierem und Gemeinen — Entdeckung der Holzentwendungen — Er— ſchwerung derſelben — Hülfieifiung bei Ertappung ver Wild⸗ diebe — Verbothe wegen der Hunde, der Schiefgemehre, des Stoͤrens hunger Bögel — Brüchfeflionen, Kol SRn ON Pr gung, Jagbruͤchdingung halbjährlid). Noͤthige Mitwirkung der Landespolizei, des Volksunterrichts und der Erziehung zum Schuß des Holzeigenthums und des wachſenden Baumes — Aufforderung der Forſtordnung an Kir⸗ chen s und Schullehrer. Si Ruͤckſicht des Eigenthumsrechtd an den Hoͤlzun⸗ gen unterfcheiden die Forfigefege vier Arten derſelben: Iandesherrliche, Feſtehoͤlzungen, ſolche die frommen Stif⸗ tungen gehören und Privateigenthumshoͤlzungen. Die Tandesherrlichen refernirten Holzuns gen find theils eingefriedigt, theild uneingefriedigt, Die erfteren, die mit einer Befriedigung verfehenen Behege, machen jetzt den ungleich größern Theil aus. Mit ihrer Einhegung ward in den meijten Holzgegenden dei alt⸗ koͤniglichen und auch) in denvormals ploͤniſchen Aemtern ſchon wor mehr als vierzig Fahren angefangen und ſie iſt hier großs en 905 * tentheils vollendet. Die Dorficheften wurden wegen ihrer Gerechtfame abgefunden. Von den Hölzungen) worauf fols he hafteten ‚ warb ber dritte Theil zum Gehege eingezogen; der übrige Holzgrund ward den Dorfichaften für den taxirten Werth theils zur Erhaltung eines Holztheils bei den Hoͤfen, theils zur Wegraͤumung aͤberlaſſen. Dieſe Gehege ſind ſeit— dem gaͤnzlich weidefrei. In den Gehegen des vormals groß⸗ fuͤrſtlichen Diſtrikts gehoͤrt den Unterthanen noch die jeden re⸗ gehmaßigen Betrieb ſtoͤrende Nutzung des Weichhol— zes ‚wozu alles, was nicht Eiche oder Buche it, gerechnet wird. Die Berechtigten haben dagegen die Befriedigung zu unterhalten, * In den noch nicht eingefriedigten Hölzungen, namentlich in den vormals großfürfilichen Aemtern, dauern noch beide Dienſtbarkeiten, die Weide und die Weich— holznutzung fort; auch befinden ſich innerhalb derſelben noch Wiefen und Ackerlaͤndereien der Unterthanen. Die größte dieſer Weidehoͤlzungen iſt die Hanheide im Amte Trittau. Die Abfindung ber Weide- und Weichholzberechtigten durch Einraͤumung eines Theils der Holzgründe iſt im Werke. Zu den referpirten Hölzungen gehören hin und wieder noh Streuhölzungen. Sie ſind theils zur Wegräus mung bed Holzes und zur Urbarmachung r ‚theils zur Abfinz dung der Eingefeffenen und zur Auslegung son Bauernhoͤl⸗ zungen, entweder neuerlich ſchon verwendet oder doch bereits beſtimmt. Dergleichen finden fich unter andern im Schles— wigfchen im zweiten Diftrift in der Hohnerharde, ferner in der Herrichaft Pinneberg ꝛc. Auch die Heidegrände, welche neuerlich, beſonders zur Nadelhofzfultur aufgenomz men worden, find als Tandesheriliche Holzgruͤnde zu betrach⸗ sen, Sie find zum Theil von anſehnlichem Umfange, Im zweiten holſteiniſchen Diftrift beſitzt die Landesherrſchaft drei⸗ taufend Tonnen ſolcher Heidegruͤnde. Verſchieden von dieſen koͤniglichen Holzungen im Ri Yichen Sinne find die Feftehölzungen. Diefe find Zubee höre der fogenannten Feftehöfe, das ift derjenigen Bauernhös fe, an welchen ven Inhabern das nutzbare Eigenthum, die Benußung ihres wirthfchaftlichen Ertrages, auc) das Recht der Vererbung, nach einer beftimmten Erbfolge; dem Lanz desherrn aber, ald Grundheren, das direfte oder Grundeir genihum zufteht. Die Uebertragung gejchieht mitteljt des Seftebriefes gegen eine Nefognition. In diefem Briefe ift das den Inhabern an der Hölzung zuftehende Nußungsrecht näher beſtimmt. Sie werden aus denfelben mit dem benö= thigten Bau = und Nutzholz verfehen. In der Behandlung von Seiten der Zorfibediente find die Feftehölzungen, als Iandeöherrlicher Holzgründe, derfelben Negel, wie die refers Hirten Forfie unterworfen. Diefe Fefteverfoffung findet nur in einigen Diftriften im Schleswigfchen und in Holftein nur in einigen vormals großfürftlichen Aemtern fiatt. In den Aemtern Rendsburg und Segeberg, in der Herrfchaft Pinne: berg und Graffchaft Ranzau Fennt man fie nicht. Auf ihre Aufhebung und die Verwandlung der Feſtehoͤfe in volle eis genthümliche, fegenannte Bondenhöfe, war man lange fchon bedacht. In mehreren Diftrikten ift fie bereits zu Stande gebracht. Die noch übrigen Feftehölzungen, zum Theil nur Streuhölzungen, find zur Ausgleichung jenes Ver⸗ haltniffes und zur Abfindung der zur Nutznießung Verecha⸗ ten mit eigenthuͤmlichen Holztheilen beſtimmt. Die Hoͤlzungen der dritten Art ſind diejenigen, welche frommen Stiftungen, Kirchen, Hospitaͤlern nnd Pfarren gehören. Dieſe haben in denfelben den privativen mu Eu Al Gebrauch des Holzes und der Maſt Uebrigens iſt den Forſtbedienten daruͤber in der Regel dieſelbe Aufſicht, wie uͤber die landesherrlichen, doch mit Zuziehung der Kir⸗ hen = und Stiftungsbediente, anfgetragen, Auch gefchieht darin die Ausweifung eben wie in diefen, Dieſe Hölzimgen ‚finden ſich nicht in allen Diſtrikten; in einigen wie z. B. in Angeln ſiud fie unbetraͤchtlich. Im zweiten Schleswigfchen Diſtrikt hat. nur das Kirchſpiel Oftenfeld im Amte Huſum eine bedeutende Hölzung. Im dritten holfteinifchen Diſtrikt find mehrere, befenders die Hölzungen der Kirche zu Nee munſter und. einige Kirchenhoͤlzungen im Amte Rendsburg nicht unbetraͤchtlich. Auch in Dithmarſchen haben einige Kits — * zum Theil nicht unbedeutende Holzgründe, ES: Die Yeisachötjungen der — ſind von verſchiedenem Urſprunge und Umfange. Einige derſel⸗ ben find urſpruͤngliche Eigenthumshoͤlzungen; andere ſind aus den Holzungen der ehemaligen Feſtehoͤfe entſtanden und mit der Veränderung dieſer Verfaſſung den Höfen als eigene Holztheile beigelegt. Die erfieren, die urfprünglich erbeigenthämlichen, führen vorzugsweife den Namen der Bondenhoͤlzungen. Diele Benennung rührt eigente lich von denjenigen Hofftellen her, die, im Gegenfaß der Feſtehoͤfe als erbeigenthümtiche Kandbefigungen Bondenhöfe genannt werden Im Schleswigfchen heißen fie in einigen Gegenden von dem bort üblichen Namen der Höfe, Staven⸗ hölzungen. Syn der forfigefeglichen Sprache werden unter dem Namen Bondenhölzungen die Eigenthumshößzungen oha ne Unterfchied, auch in denjenigen Aemtern verftanden, wo jene verfchiedene Verfaſſung der Hofftellen nicht einheimifch war. Auch die erſt in neuern Zeiten den Höfen beigelegten Niemanns Fotrſtſtatiſtik. u \ — 506 — Holztheile werden gewöhnlich Bonhenkcpp en amd Bondengehege genannt. i Die anſehnlichſten der urfprünglich — Hoͤl⸗ zungen finden ſich im Herzogthume Schles wig, in An⸗ geln, im Bezirk der Aemter Flensburg und Gottorf des zweiten ſchleswigſchen Diſtrikts; in Hol ſt ein beſonders im Amte Bordesholm und in den Aemtern Rendsburg und Ges geberg, wo fie zum Theil Ueberrefte der ehemaligen großen Rendsburger und Kisdorfer Wohlde find. Im Segebergiz ſchen, namentlich im Kirchfpiel Kaltenkirfen, machen fie die ‚zum Theil betrachtlichen Kohlungshoͤlzer aus, deren manche | ‚zwanzig und mehrere Tonnen halten. Mehrere dieſer Eigen⸗ thumshölzungen Liegen theild zwiſchen den koͤniglichen zerz freut, theils mit den noch übrigen Seftehölzungen untere miſcht. Verſchieden von den — eigenthuͤmichen, den gewoͤhnlich ſogenannten Bondehoͤlzungen, ſind die ſpaͤter erſt theils bei der Landauftheilung, theils mit der Aufhebung der Feſteverfaſſung den Höfen beigelegten Holztheile. Dieſe beſtehen aus einem groͤßeren oder kleineren Holzgrunde, gewoͤhnlich von zwei bis vier Tonnen, je nachdem die bei den Dorfſchaften noch uͤbrigen Holzſtrecken von groͤßerem oder kleinerem Umfange und der Hofſtellen mehr oder weniger waren. Mit der einen 1 ober andern Art diefer ——— mit lleineren oder größeren, find die Banerhofe in ven meiſten Aemtern verſehen. Bei der Auftheilung der Gemeinheiten amd ſpaͤter bei der Abfindung der Dorfſchaften, denen bis da⸗ ‚bin Landſtuͤcke, oder Weiderecht, oder Gerechtjame andrer Art, innerhalb der Hölzungen zuftanden, nahm man dars auf Bedacht, jedem Hofe fo viel möglich einen Holztheil beis LT zulegen. Im zweiten fehleswigfchen Diſtrikt find mehr als hundert und funfzig Dörfer, die meiften in Angeln, auf dieſe Weije mit Holzgründen verforgt. In den Wohlddoͤr⸗ fern des Amts Rendsburg ward vorgefchrieben, daß bei ‚jeder Hufe eite Bondengehege von vier Tonnen ausgefegt ‚werden ſolle. Bei der Einhegung der Füniglichen Sorfte im Amte Traventhal erhielt jede Dorffchaft, welche Holz⸗ grund auf ihrer Feldmark hatte, ihr Eigenthumsholz ausge⸗ legt. Auf die vorhin befihriebene Weiſe ward auch in dies fen Amte ein Drittheil von ſolchen Holzgruͤnden zu den Ges shegen abgegeben; zwei Drittheile wurden den Eingefeffenen zum Eigenthum uͤberlaſſen, und unter fie, nach Verhaͤltniß der Groͤße ihrer Stellen, vertheilt. In einigen Dorfſchaften dieſes Amts konnte jede Stelle mit einer ſolchen Buſchkoppel ‚non ſechs Tonnen, in andern von vier, in manchen nur von ‚zwei Tonnen, verfehen werden. Nur wenige Gemeinheiten ‚erhielten gar Feine Holztheile. In den plönifchen Aem⸗ sern hat gewöhnlich jede Stelle drei Tonnen. Im Amte Cismar haben die Unterthanen gar Feine Eigenthumshölzuns ‚gen. In der Herrſchaft Pinneberg find nur einzelne Stellen anit Holztheilen verfehen, und diefe beftehen meiftens aus ſchon ausgewachfenen Streuhölzungen, Zu diefer Herrichaft fol die Aufforderung und Vorſchrift zur Auslegung von Hoͤl⸗ zungen bei den Hofitellen nicht foͤrmlich befannt gemacht geyn. - | Me eigenthuͤmlichen Hölzungen der Unterz thanen fiehen nach der Forftordnung unter der Anfs ficht der Forfibediente, Durch dieſelbe fol der forge Iofen Behandlung und den, Mißbraͤuchen gefienert werden; doch den Unterthanen ihr wohlerworbenes Eigenthum an dene -felben ungefehmätest bleiben und der haushaͤlteriſche Gebrauch 42 — 308 — ihnen fernerhin zuftehen. Die Abficht der Zorftpolizei (heiße es in der Forſtorduung $. 136) fei Feine andere, als zum®Bet fien der Nachkommenſchaft dafür zn forgen, dag forgiofe Hauswirthe ihre Eigenthumshölzungen nicht zum unwieders bringlichen Schaden der Hufen verwüften und mißbrauchen. In diefer Abficht fol den Hufenbefigern jede ungebührs - liche Faͤllung auf Anzeige der Forfibediente von der Ob⸗ tigkeit unterfagt werden. Iſt Gefahr-beim Verzuge, fo koͤn⸗ nen die Forfibediente felbft dergleichen Faͤllung interimiſtiſch verbieten. Wer dennoch damit fortfaͤhrt wird das erſtemal in Brüche verurtheilt; das zweitemal aber der Verfügung über fein eigenthämliches Holz dermaßen vers Inftig erklärt, daß er Fünftig auch) das zu feinem Beduͤrf⸗ niffe nöthige Holz nur auf sorgängige Erlaubniß des Amt⸗ hanfes und durch Anmweifung der Forftbediente erhalten Fan. , Jede eigenmächtige Fällung ohne ſolche Anweiſung foll fo ans gefehen werden, als habe der Uebertreter das in feiner eigene thuͤmlichen Hoͤlzung gefaͤllte Holz aus landesherrli den Sorften entwandt. Die Aufficht der Forſtbediente im diefen Eigenthumshölzungen erſtreckt ſich auch auf die Kuls tur und in diefer Rückſicht auf ihre Einfriedigung und bie gänzfiche Abfteilung der Weide. *) 5 Es iſt vorher ſchon bemerkt, dag in einigen —— lichen Hoͤlzungen den Unterthanen noch das Eigenthum und 2. die Nutzung des Weichholzes zufteht. Diefe Nugung iſt ebenfalls auf Haushälterifchen Gebrauch und Brobachtung der allgemeinen Vorfohriften der Forſtordnung eingefchränft. j % Y .. 9) Außer ven Beflimmangen, welche darüber die Sorfordnung $. 130, enthält, find noch mehrere in dem Patent vom isten Junius 1785 feſtgeſetzt. — 509 — Das Eigenthbum der Unterthbanen an den Bäumen, die aufihren Hoffiellen, in Kohle, Holz = und Grashoͤfen ſtehen; oder die fich auf eingefriedigten Kaͤmpen und Wiefen und in Knien befinden; oder die Fünftig anges zogen werden, ift ausdrüclich anerkannt und ihnen die freie * haushälterifhe Nugung, gleich andern Eigenthümern, ohne . gorgängiges Anfuchen und ordentliche Anweifung zuge: fihert. 9 - Berfchieden bon der bisher ———— Verfaſſung der in Anſehung des Eigenthumes mehr oder weniger beſchraͤuk⸗ ten Holzgruͤnde iſt die der Hoͤlzungen adelihenGüter. Dieſer erwaͤhnt die Forſtordnung gar nicht. Auch iſt die freie Bewirthſchaftung und Benutzung dieſer an der Oſtſeite beider Provinzen zum Theil noch betraͤchtlichen Guͤterhoͤlzungen durch keine Aeußerungen der Forſthoheit eingeſchraͤnkt. Forſtpolizei und Strafgeſetze. Der naͤchſte und wichtigſte Zweck der Forſtgeſetze, der Schuß der Gehölze, iſt auch der Hauptgegenſtand uns ferer Forſtordnung. Die Vorſchriften vderfelben Haben ein zwiefaches Augenmerk: zunachft die Sicherheit des Eigenthums, zweitens Die Bewahrung des einzelnen Baumes und der Hölzung in ungefährdetem Wachöthum und Ges deihen. N ®) Vergleiche Forſtordnung $. 134. Befondere Patente darür ber find wegen der Graffchaft Ranzau unterm ıoten Febr. 1766, wegen der Herrfchaft Pinneberg unterm 7ten Januar 2771 und wegen des Anıts —— unterm 28ſten Nobem⸗ ber 1789 erlaſſen. = 3 * Das Eigenthum, ſowohl an dem Holzgrunde als an dem Beſtande, an dem wachfenden, wie an dem geſchlage— nen Holze, foll gegen Beſchaͤdigung und Entwendung gefis chert, und von Baum und Hölzung felbft foll alles abges wandt werden, was das Pflanzenleben unmittelbar oder im Standorte und der Umgebung benachtheiligen kann. Sener, der Schuß des Eigenthumd am Holz und Holzgruns de, wie an jedem außern Gute, ift eine Bedingung ded rechtlich geſicherten Zuftandes der Menjchen int bürgerlichen Zufamimenleben ; diefe, die Schonung des wach⸗ ſenden Holzes, ift eine Forderung der Natur, damit fie ungeftort wirfen koͤnne, und zugleich eine Bedingung vers nünftiger Wirthfehaft, damit das Produkt der Hoͤlzung in feiner ganzen Güte und Menge hervorgebracht und der volle erreichbare Ertrag Davon gewonnen werde, | | Beiderlei Schuß bezweckt die Forſtordnung theils durch gebietenvde, theild durch verbietende Borfchriften, Der leßteren, oder der Verbote, welche vorfchreiben was entweder aus Achtung für fremdes Eigenthum, oder um des Gedeihens und höhern Ertrags der Hölzung willen, unterlafs fen werden foll, ijt die ungleich größere Zahl. Damit diefe Vorfchriften beobachtet werden, find ein» mal gewiffe Borfehrungen angeordnet, welche die Ueber⸗ tretung mittelbar zu verhuͤten oder doch zu erſchweren dienen ſollen; zweitens iſt die Nichtbeobachtung mit Strafen bes droht, welche diejenigen, die nicht gutwillig den Geſetzen Folge leiſten, von der Uebertretung derſelben abſchrecken moͤgen. Den Forſtbedienten, als Huͤtern und Pflegern der Hoͤlzungen, wird Wachſamkeit gegen Beeintraͤchtigung des Holzeigenthums und, gegen Störung des Holzwuchſes zur N Aa Pflicht gemacht. Durch diefe unabläffige Wachſamkeit folfen fie Frevel und Mißbräuche fo viel möglich abwehren; und - “wenn fie ſolche nicht verhüten Fönnen, fie entdecken, des Thaͤters wo möglich habhaft werden oder doch die That zur "Anzeige bringen. Die Gerichte follen den angezeigten Thaͤter zur Unterfuchung ziehen, den überwiefenen Uebertve= ‘ter zur Vergütung des Schadens anhalten und die angedroh⸗ te Strafe unfehlbar und ſchnell vollziehen. Die Wach ſ amkeit treuer Forſtbediente und die un⸗ fehlbare, ſchnelle Straf vollziehung von Seiten der Ge⸗ richte ſind die Hauptbedingungen und die wirkſamſten Mittel zum Schutz der Forſte. Die Wach ſamkeit mancher unſrer Unterforſtbediente wird durch Umſtaͤnde erſchwert. Dieſe Umſtaͤnde beſtehen in der Zerſtreuung und Zer ſtuͤckelung der meiſten un⸗ ſrer Gehoͤlze; oft in der entlegenen Wohnung ihrer unmittel⸗ baren Auffeher; bei manchen diefer Unterbediente in der uns ‚ günftigen äußeren Lage, worin fie durch das Mißverhaͤltniß \ ihres Einkommens und Auskommens, zumal bei einer zahls reichen Samitie, ſich geſetzt ſehen. Nicht felten wird dadurch " Muth und Dienfteifer geſchwaͤcht. Kommen dazu Verbins dungen, die fie beim Antritt des Dienftes, ohne Vermögen, ohne Freund, ohne Kredit, vielleicht mit Eingefeffenen, die nicht immer ganz uneigennuͤtzig dazu die Hand boten, einges gangen find, fo findet die ftrenge Wachſamkeit oft noch größes re Schwierigkeiten. Auch der eigene Betrieb des Feldbaues auf einer ausgedehnten Flache, zuweilen auf noch rohem ‚oder wenig tragbaren Lande, verurſacht manchmal Ra niß und Störung im Dienſte. f Das zweite jener beiden Hauptmittel äußert nur dann feine volle Wirkung, wenn die Strafe unfehlbar und nach⸗ 3 ; — 312 — druͤcklich der That auf dem Fuße ſolgt. Sie verliert‘ durch jeden Aufichub an ihrem adfchredienden Eindrud. Wegen der nur halbjahrlichen Sitzungen der Gerichte oder Brüche dingungen kann fie nicht immer ſchnell genug erkannt und vollzogen werden, Zuweilen ift ein Nachlaß von ihrer Streu⸗ ‚ge, vielleicht gänzliche Strafloſigkeit mit dem Aufſchube ver⸗ bimden, Empfindlicher und darum abfehrecdiender würde für den muthwilligen und boshaften Frevler ohne Zweifel in den meisten Fallen koͤrper liche Zuͤchtigung als Gelb umN, Gefaͤngnißſtrafe ſeyn. Die Polizei und Strafgeſetze unſrer Forſtordnung alle zu vereinzeln iſt hier nicht die Abſicht, obwohl eine Verglei— chung der jetzt geltenden ‚, fowohl mit den aͤlteren einheimi⸗ ſchen Beſtimmungen, als mit denjenigen andrer Laͤnder fuͤr das vaterlaͤndiſche Forſtrecht nicht ohne Intereſſe und Nutzen ſeyn wuͤrde. Wir ſtellen die geſetzlichen Vorſchriften hier nur nach ihrem Hauptinhalte unter wenige Rubriken, mit Hin—⸗ weiſung auf die Forſtordnung ſelbſt und die ihr beigefügten Inſtruktionen zuſammen. Von den aͤlteren Geſetzen wur⸗ den die merkwuͤrdigeren ſchon vorher in dem hiſtoriſchen Ab⸗ ſchnitt angeführt, r h Zur richtigen Anficht ift hier noch folgendes zu be⸗ merken. "Die Vorfchriften unſrer Forſtordnung betreffen zundchft die landesherrlichen reſervirten Hölzungen und Holzgründe, In Ruͤckſicht auf diefe, fo ferne dem Landes⸗ herrn das wolle grumdherriiche und nußbare Eigenthum an denfelben zufteht, haben alle diefe Vorfchriften in, diefem Eis genthumsrechte felbit ihren Grund. Hingegen find für diejenigen Iandesherrlichen Hoizgründe, auf welchen gewiffe nutzbare Rechte der Unterthanen haften; ferner für die Feftes hoͤtzungen, für die Hölgungen frommer Stiftungen und für eigenthuͤmliche Bauernhoͤlzungen, die gefeßlichen Vorſchrif⸗ ten, wodurch ihre Nutzung eingeſchraͤnkt wird, Kraft der landesherrlichen Forfihoheit beſtimmt. WVUeber zwei dieſer eben erwähnten Arten der Hoͤlzungen, uͤber die Feſtehoͤlzungen und diejenigen frommer Stiftungen, überträgt die Laudesforſtordnung den koͤniglichen For ſt— bedienten dieſelbe Aufſicht wie uͤber die reſervirten. Was die erſteren, die Feftehölzungen betrifft, fo ſollen auch die Polizei und Strafgefege der Forſtordnung hier diefelde Anwendung finden, Ferner fieht die Unterſu— hung und Beftrafung der Hebertreter in Ruͤckſicht jener bei— den Arten der Gehölze eden denfelben Gerichten zu, wie in Ruͤckſicht der Landesherrlichen. Doch fol in den Stiftungshoͤlzungen der Schadenserfa zwar der Stifz tung, die Brüche hingegen auch bier dem Fiskus zukommen. ($. 25.) Nur Dithmarfchen macht darin eine Ausnahme, Daß die Holzbrüchfälle bei der gewöhnlichen Eiribrapäingung en und entichieden werden. (F. 72.) > Was in Privateigenthbumshölzungen gefrebelt rs geraubt wird, gehört nicht zur Unterfuchung der Holz⸗ ‚brüchdingungen. Solche Verleßungen des Privateigenz thnm3 follen som Amthaufe fummarifch unterfucht und abge⸗ than werden. ($. 137.) - Jet, zum Ueberblid® der einzelnen Hauptpunfte yon den einheimifchen Sorfipoligei x = und Strafgefegen, folgender kurze Auszugs Die Hegung, ‚die EBENE —— mittelſt wehrhaft im Stande erhaltener Waͤlle, Graben und Hecken, und die Verſchließung der Hekthore iſt zu Verhuͤ— tung von Schaden und Nachtheil eins der erſten Augenmer⸗ 310. — fe, - Das Ueberfteigen wird verboten, und die Miederherftels dung sverurfachten Schadens, fo wie die Strafe beftimmt. Durch gefchloffene Hölzungen follen ohne Roth Feine We 8 e, Fußſteige, fo wenig als Fahrwege, gehen, Als unwirthſchaftliche oder Afternutzung, welche die Vegetation im Holze ſtoͤret, und den Hauptnutzen beeintraͤchtiget, wird in der Regel jede Art der Weide, die Nutzung des Graſes und der Plaggen, die Schweinmaſtung und das Kohlenbrennen, betrachtet und theils eingeſchraͤnkt, theils verboten. Die billige Abfindung der Weideberechs tigten foll angelegentfich betrieben werden; die Maftv er wendung fürs Vieh, nur fo weit fie ohne Nachtheil für ‚Konfervation und Kultur der Hölzung geiehen kann, * finden. ($. 25.) Das Kohlenbrennen ift inmerhalb ver Eöniglicpen auch in den Hölzungen frommer Stiftungen bei zehn Tha⸗ der verboten; außerhalb derfelben auf Wurzelholz und Stubben an dazu angewiefenen Plägen unter Aufficht der For ſedien te eingeſchraͤnkt. ($. 99.) J Das Leſcholzſammlen iſt nur in einigen Ges genden unter befiimmten Bedingungen zulaffig. Immer darf es nur im Beiſeyn des Holzvogts gefchehen. ‚Sägen und Aerte, die beim Sammler gefunden werden, find vers fallen und diefer büßt außerdem dafür mit zwei Thaler. ($. 105. Saft. $. 2r.) Unvorfichtigkeit "und Fahrlaͤſſigkeit wird zumal bei Feuersgefahr in Anſpruch genommen, und jede fo verfchuldete Gefährlichkeit, außer dem Echadenserfage, mit einem Thaler belegt. (K. 106.) Auf höhere Grade der Verſaͤumniß ſteht Karven = und Leibesſtrafe. Beſonders ift dad Heidebrennen wegen — 315 — des ſo leicht moglichen Schadens fuͤr Hoͤlzungen und Moͤre in der Nahe, von Anfang des Marz bis Ende des Auguft ‚ganzlich verboten. Auch außer diefer Zeit darf es nar in Ges genwart der Aufſichthabenden Beamte und Forfibeviente geſchehen, bei Strafe von vier Reichsthalern, außer der Vergütung des verurſachten Schadens. ($. 1005) Bei wirklich ausgebrochenem Feuer in Heiden und Moͤren werden die Vorkehrungen zur Hemmung und Löfchung yon dem Hausvogt (Inſtr. Ss 33.) von dem Hegereuter und dem Holzvogt (Inſtr. $.. 27.) veranftalter, WVBVorſſaͤtzliche Benachtheitigung gefchloffener Holzs gründe durch Eintreiben von Vieh ift mit Zuchthaus und Karrenfirafe bedroht. Jedes in demfelben betroffene Stuͤck Dieh wird konfiscirt und der Werth deffelben an die fünige Yiche Kaffe entrichtet. ($. 27.) Für ſolches Vieh, das in noch nicht eingefriedig- ten Holzungen betroffen ift, buͤßt der Eigenthümer für jedes Pferd oder Rind mit einem Thaler, für jede Ziege mit 24 Schilling, für jedes Schaf oder Schwein mit 8 Schilling. Das zweitemal wird das Vieh zum Beften der Kirchſpielsar— men verkauft. Der Forftbediente darf alles, was er nicht einfangen Tann, auf der Stelle erfchiegen, Würde er darin nachfehen, fo fol er ſelbſt ſtufenweiſe erft mit zwei Thalern, dann mit vier, und endlich mit Verluft des Dienftes buͤßen. Als Beeinträchtigung der Holzgrüunde und eigens mächtiger Unfug wird alles Plaggenhauen unter den Baͤu⸗ men, Grasmähen in den Zufchlsgen, Ausraden des Unter buſches bei fünf Thaler Strafe unterfagt. Für jeden wegger hauenen Sprößling folfen zwölf Schilling; für das Ausziehen, Abhauen oder Befchädigen jedes einzelnen Heifters zwoͤlf Schil⸗ ing bis zwei Mark erlegt werden. — 316 — Zede Baumbefhadigung, fie gefchehe durch Eins ſchneiden, Risen, Bohren, Klopfen oder Schälen der Bors fe, fol der Thäter nach Befinden mit einem Mark bid zehn Thaler buͤßen. Würde der Baum darnach ausgehen, fo fol die Befchädigung als Entwendung beftraft werden. Eichens borfe darf nicht ohne fehriftlichen Beweis des rechtlichen und zulafligen Beſitzes in die Städte geführt werden, bei Konfisfetion und anderer willführlichen Strafe. ($. 95.) Die Strafen, welche unfre Forfiorönung für Holzents wendungen und Wilddiebereien, neben der tarmäßigen Erz ſetzung des gefiohlnen Holzes wie des Wildes, - beftimmt, find Geld>, Zuchthaus = und Karrenftrafe. Mit Geldftras fen, nad) dem Werthe beftimmt, wird die erſte und zweite Beraubung belegt. Für die zweite werden fie verdoppelt. Der unvermögende Schuldige foll durch nüßliche Arbei— ten im Zorjte, und, in Ermangelung aller koͤrperlichen Kraͤfte, durch Gefaͤngnißſtrafe bei Waffer und Brod für feine That buͤßen. Bürger in Städten follen ebenfalls die Geldftrafe abſitzen. Der dritte Diebftahl wird an Manns⸗ perſonen mit Feftungsarbeit, an MWeiböperfonen mit dem Zucht hauſe unabbittlich beſtraft. Wer fich öfterer pergriffen hat, wird, ohne Rücjicht auf den Werth, mit verlängerter Karren = und Zuchthausftrafe belegt. — Bei alten diefen Geld’ = und Leibesfirafen, ſoll Feine Minderung ſtatt finden. Wer zur Karrenftrafe erweislich nicht die nöthis gen Kräfte hat, ven fol dieZuchthausftrafe treffen. Solda⸗ ten werden mit angemeffener Militaͤrſtrafe belegt. — In Anſehung der Jagdfrevel find Oberofficie— ve, die ſich derſelben ſchuldig machen, zum erſtenmal ihrer "Gage auf zwei Monat verluftig; zum zweitenmal follen fie daneben mit vierwoͤchigem Arreft, und wenn fie weiter noch — 37 — unerlaubtes. Sagen und Schießen verübt haben, den me feänden nach mit Arrefi, Degradation oder Kaffation beſtraft werden, Der Unterofficier wird zum erfienmal auf drei Monat degradirtz zum ziweitenmale, und. bei öfterem Vers gehen, gleich dem Gemeinen mit härterer Regimentsſtra⸗ fe belegt. Ledige nicht angeſeſſene Perſonen, die als Helfer bei Entwendungen die Hand bieten, follen den Unts fanden nach zu Forftarbeiten ober zum Zuchthaufe verurtheitt werden, Zur Entdeckung der fett der. Forfibediente Nachjuchungen am, denen bei nachdruͤckli⸗ her Strafe fich Niemand widerfeiien darf. Das vorgefuns dene Holz wird mit Arreſt belegt. Derjenige, bei dem es gefunden wird, iſt, bis er ſeinen Gewaͤhrsmann ſtellet, fuͤr den Thaͤter zu halten. Wer mit Arreſt belegtes Holz vor unterſuchter Sache an die Seite ſchafft, wird als des Holz diebſtahls überführt angefehen und beſtraft. Um den Holzdiebſtahl zu erſchweren, ſoll bei oͤſſent⸗ lichem Verkauf erſtandenes Holz nicht ohne Atteſt des Haus⸗ vogts, und angeblich von adlichen Hoͤlzungen er kauftes, nicht ohne Paſſirſchein bei — ——— Faͤhren u. ſ. w. vor⸗ bei gelaſſen werden. - Zur Ertappung der Wilddiebe ſollen alle und jede, beſonders die Bauernvoͤgte, mit noͤthiger Mannſchaft den Jagbedienten zu Hülfe fommen, Wer, ohne Amtshal⸗ ber dazu verbunden zu feyn, einen Wilddieb ertappen, oder aufbringen kann, erhält dafür 20 Thaler, und wer einen Schleichſchuͤtzen erweistich angiebt, 10 Thaler Belohnung. Jagdhunde dürfen auf ven Lande nur von Jagdbe⸗ rechtigten gehalten werden. Kettenhunde, die auger den . Hofplägen herumlaufen, follen von den Jaͤgern erſchoſſen / £ — 38 — . werden, und der Eigenthümer noch 12 Schill, Schießgeld bezahlen. In Wildbahnen und Jagddiſtrikte darf Fein Un— berechtigter Wind-⸗, Jagd-, oder Vorficherhunde Fommen laſſen. Herumfireifende Hunde, deren die Jäger nicht habs haft werden koͤnnen, follen von ihnen erfchoffen werden, Schieggewehre. dürfen bei 2 Thaler Strafe von Unberechtigten auc) nicht außer den Gehegen gefuͤhrt wer⸗ den; in denſelben find fie bei 5 Thlr. Strafe und Verluſt des Schießgewehrs, wie des Hundes, verboten. Das Stoͤ⸗ ren der jungen Vögel und der Nefter ift bei 10Thlr. oder verhaͤltnißmaͤßiger Karren = und Zuchthaugftrafe; das Legen der Schlingen gegen Wild ebenfalls bei Geld:, — * — und Karrenſtrafe unterfagt. Die Bruͤchſeſſio nen werden von den. — halbjaͤhrlich, erſt die Holzbruͤchdingung, dann die Jagd⸗ bruͤchdingung gehalten. Der Jaͤgermeiſter kann dabei zuges gen ſeyn. Die Gegenwart des Hausvogts, des Hegerens ters und des Holzvogts ift nothwendig. Die Hausvögte liefern dazu zeitig das Forſtbruͤchregiſter ein. Die Geldſtra⸗ fen erhebt der Aıntmann durch die Hebungsbeamte; die ana erkannten Leibesjirafen bringt er gleich zur Vollſtreckung. Die Brüchgelder werden, außer dem etwa dem Angeber zugefichera ' ten Theil, der Eöniglichen Kaffe berechnet. Durch die pflichtmaͤßige Handhabung. diefer Forftpolis gei und Strafgefege, von Seiten der Forfibeamte und Ges richte, foll dem Holzeigenthbum und dem wachjenden Baume Schutz und Sicherheit gefchaft werden. Doch wird die Abe ſicht der Forſtgeſetze durch Swangsmittel allein nur unvoll kommen erreicht, In Verbindung mit denfelben follte auch die allgemeine Sandespolizei, e3 jollten Bolksunterricht und Erziehung zu gleichem Zweck mitwirken. Die allgemeis — 0 Fa ne Polizei ſollte der erſten Entſtehung und den erſten Ins laͤſſen der Entwendung begegnen, und den Drang der Noth und ihre Anreizungen abzuwehren oder zu enkraͤften ſuchen; der Volksunterricht ſollte die Begriffe von Eigenthum berichtigen, die. Vorurtheile, die feiner Anerkennung hinderz lich find, wegräumen; die Erziehung follte die Luft am wachfenden Baume, und den natürlichen Sinn fir Saͤen und Pflanzen wecken, nnd für Saaten und Pflanzungen diejenis geAchtung, wofür auch dad Volk Empfänglichkeit hat, dem⸗ ſelben einzuflögen bedacht ſeyn. PR Auf dieſem Wege ijt für Sicherheit des Eigenthumg, für Schonung und Gedeihen des Holzwuchſes noch viel zu thun uͤbrig. Mangel, Unwiſſenheit und Irrthum ſind die Quellen vieler, vielleicht der meiſten Frevel und Baumverletzungen. In dieſer Betrachtung ohne Zweiſel ward unſrer Forſt⸗ prdnung die Vorfchrift beigefügt, dag an zwei beſtimmten | Sonntagen i im Jahre diejenigen Abfchnitte derfelben, welche Holz⸗ und Wilddieberei betreffen von der Kanzel abgelefers werden follen, Dieſe Verfügung, fchliegt fich mit folgender Morten: „Dabei wird es und, zu befonderm Wohlgefallen ges reichen ‚ wenn Kirchen = und Schullehrer in Predigten und Katechifationen und bei fonftigem Unterricht ihren Zuhörern und der Jugend von der Moralität diefer Arten von Bergen Hungen richtige Begriffe beibringen und dadurch die irrigen, hie und da angenommenen Meinungen, wodurch ſelbige ver⸗ aulaßt und vermehrt werden, andern wollen.“ — +4 = 20 ⸗ | e ar) r Lin V. Forſtoͤkonomie. —* Raͤhblick auf die vorhergegangenen Abſchnitte — Darſtellung des wirthſchaftlichen Zuftandes; die Hauptaufgabe der Forſthe⸗ ſchreibung — vier Fragepunkte — Hier nur Winke, welche Materialien gu ihrer Beantwortung zu ſammlen find, 2 nn m nn m A den biöherigen vier Abfchnitten wurden bie Nachrichten gefaramtet, welche der Beſchreibung von der Sorfiöfonomie des Landes, als der wichtigſten Aufgabe einer ſtatiſtiſchen Dort funde, zur Vorbereitung dienen. Zuerft wurden Bruch? ſtuͤcke zu Naturbeſchreibung vorgelegt, — hiernaͤchſt geihichtliche von den Veränderungen, durch welche die Fläche des Landes ihre jeßige Geſtalt gewann, — drittens wurden die inden noch übrigen Gehoͤlzen vorherrfehenden oder zerfireuten Holzarten befchrieben, dabei gelegentlich von forchen, die durch Höhe, Stärfe, und Fraftigen Wuchs fich auszeichnen, örtliche Beifpiele angeführt, auch zügleich das . Vorkommen der wilden Thierarten bemerkt, die in Wäldern und Feldern und laͤngs der Küfte Jagdgegenftände abgaben; — viertens find Die Geſetze und die öffentlihen Anz ordnungen und Einrichtungen hachgewiefen, wels he den Schuß, die Hegung und den gemeinen Nußen ven Forſt⸗ und Holzgründe zum Zweck haben. aa Be In der Beichreibung des wirthſchaftlichen Zuftandes, welchem diefer fünfte Abfchnitt gewidmet iff, würden fol gende vier Fragepunkte zu beantworten feyn: 1) Beſitzt das Land auf eigenem Grund und Boden, in feinen Holzgründen, feinen Holzbedarf, das ift den befriedigenden Vorrath für feine Holzbeduͤrfniſſe, nicht blos im Ganzen, fondern auch in einer angemeffenen Bertheilung ? | 2) Wie gefchieht die Nutzung diefer Holzgrinde, in welcher Ordnung, nad). welchen Plan, mit BE reinen Ertrage? 3) Was ift für die Holzzucht geſchehen, durch Kultur im Beftande ſowohl (intenſiv) als mittelft neuer Anla⸗ gen (ertenfin) — durch. Erhaltung und Vermehrung der Produktion im wach fenden Holze und durd) San: ten und Pflanzungen auf neuen Holzgruͤnden? 4) Wie werden Die Hülfsmagazine an mineralijchen ‚ Bremmmitteln, bei und die ausgedehnten Torfmoͤre, verwaltet? Die Quelle unfrer Korftfunde — über diefe vier Fra⸗ gepunkte dermalen noch Feine befriedigende Aufſchluͤſſe. In Ermangelung derſelben wird die folgende Skizze nur einzelne zerfireute Angaben, sfr nur. Muthmaßungen, fammten und, wo auch dieſe fehlen, die wichtigeren Lücken unter Forſtkunde näher bezeichnen; Niemanns Forftftatiftik, * * A. Holzbedarf. Vorrath und Beduͤrfniß — von der Groͤße beider fehlen die An— gaben — Mittel die zur Kenntniß von dem Areal, dem Bes ftande und Ertrage bisher angewandt wurden — planmaͤßige Forſtmeſſungen feit 1792 — Infruftion für die Landmeifer — Forſtkarte von Holſtein in der Arbeit — Forſtbeſchreibungen, mangelhafte im Jahr 1743 eingegeben — Baummeſſungen ſeit 1800 — ungefaͤhre Angabe von dem wirklichen Flaͤcheninhalt der landesherrlichen Gehege und Holzgruͤnde in den Herzogthür mern — Mangel der Arealfenntnig von Gemeinde und Pris vat⸗, befonders von den Klofter + und Güterhölgungen — die lebendige Feldbefriedigung, ein wichtiger Theil des Holzaruns des in den Herzogthuͤmern — muthniaßliche Größe ihres Ares als — Erinnerungen wegen deffen Beſtimmung — Schäsung des darauf verwendeten Landes auf Gütern, Meierhöfen und Dorfsiändereien. — Holertrag der Heckenzaͤuue — teffen Schaͤtzung an Nutzholz und Feurung, namentlich in der Prob— ſtei — Mängel der Hecdkenwirtbfchaft und fremde Mufter — kleberficht des Forſt und Holgbedürfniffes in den Herzogthuͤ— mern — Elimatifcher Werth und Nutzen der Bewaldung. nach der Flachenbefchaffenheit des Landes — Zeugnife — die „rien, als Stellvertreter der Waldungen — Erhaltung des Holmes auf den Höhen, auch für den Charafter und die War turfchönbeit holfteinifcher Gegenden — öfonomifche Wich— tigkeit der Hölzungen als Holgmagazine — vergebliches Bemüz, ben, die Summe des Holzverbrauchs zu beſtimmen — Nußen lorigefester Beobachtungen und deren Sammlung — Feu⸗ | eg rungsbeduͤrfniſſe — Beifpiele von Berechnungen — Bauholibe⸗ dürfniffe, das meifte Bauholz aus der Fremde — holzvers ſchwendende und feuergefährlihe Bauart — Bedürfniffe des Deichbaus — Schiffbau und Sägemühlen (in befondern Anhaͤn— gen) Nutzholzbeduͤrfniſſe: Ackergeraͤthe, Schaͤtzung des Ver— brauchs — Beduͤrfniſſe der Milchwirthſchaft an Stab und Bauholz — Beduͤrfniß der Brauereien, Brennercien und Weinhandlungen — Zufuhr an Stab» und Bauholz — Kan— disholz — Buchenſpaͤne — Peitſchenſtoͤcke — andere kleine Holzwaren von Anglern, Dithmarſchern und Probſteiern vers fertige — Beſenbinden — Stangenholz — Magazine von kleinen Holzſortimenten nach ihrem wirthſchaftlichen und mo— raliſchen Intereſſe. Die Beantwortung der erſten Frage: Ob des Landes Holzbedarf in ſeinen eigenen Forſten und Holzgruͤnden geſichert iſt? — ſetzt die zwiefache Kenntniß, ein mal von dem Raume der bewaldeten und jeder mit Holz bewachfenen. Grundflaͤche, ihrem Beſtande und bleibenden Ertrage; zweitens von den verfchiedenen Holzbeduͤrfniſſen des Lan⸗ des nach feiner Natur und der Beſchaffenheit feiner Flaͤche und nach der Lebensart, der Wirthfchaft und dem Gewerbe feiner Einwohner, voraus, Aus der Vergleichung beider befannten Größen, des vorhandenen und des erfor— derlichen Holzquantums, wuͤrde fich ergeben: entweder ihre Gleichheit, alfo zulangliche, Telbfiftandige Befriedi— gung; oder ihre Ungleichheit, alfo entweder Mangel an dem Erforderlichen, oder Ueberſchuß über das Erforderliche, In dem erfieren Falle, dem des Mangels, entſteht die Nothwendigkeit für jetzt erft der Erfparung oder der Zufuhr und für die Zukunft der Vermehrung der Holzproduktion, die 2 ae eritweder in dem fchon vorhandenen Hölzungen Cintenfio) oder auf neuen Holggründen, durch neue Anlagen (extenfiv) ges fehehen fol. In dem zweiten Fal des Ueberſchuſſes wird entweder die Verminderung der Holzgründe, oder die Abfuhr des Mebrigen vortheilhafter feyn. Nur erft, wenn bei dem Blick auf die Karte, diefes Re⸗ ſultat klar vor Augen liegt, laͤßt ſich die Richtſchnur wirth⸗ ſchaftlicher Verwaltung unſrer Forſte erkennen, und in Ge— maͤßheit dieſer der wirkliche Haushalt mit demſelben gruͤnd⸗ lich beurtheilen. Beide bemerkte Großen, die des PR tragenden Raums und die der Holzbedüurfniffe, find dermalen von den Herzögthümern unbekannt, In Ermangelung bei- der Grundfenntniffe und ihrer Kef ultate koͤnnen die wenigen ein— zelnen Muthmaßungen und Angaben weder zur treffenden’ Darjtellung des wirthichaftlichen Zuſtandes, noch weniger zu deffen richtiger Beurtheilung genügen. Wir bemerken zuvoͤr der ſt hiftorifch, was bisher zur Kenntniß von dem bewaldeten und mit Holz bewachienen real vorbereitend gefchehen, oder noch im Werke und was davon befannt geworden iſt; hiernach ft werden wir auf, die Lage des Landes, erft auf die phyſiſche, die früher ſchon bejchrieben wurde, dann auf feine oͤbono miſche, auf die wirthfchaftlichen und Gewerbebedürfniffe feiner Einwohner den Blick richten, um in jener Hinficht an das nicht. genug. beachtete Elimatifche Erfordernig des Landes, in diefer an die vornehmften Artikel, wenigftens an die Hauptzweige, wirflicher Verwendung des Holzes zu erinnern, | Die befanuten Mittel, die zur Kenntniß von dem Areal der Holzgrüude, ihrem Beſtande und Ertrage, uͤberhaupt zur allgemeinen und zur oͤrtlichen For ſte u 325 — 3“ Funde, führen, find Meffung, Karte, Abfchätung und Beichreibung. | Die Anwendung diefer Mittel fehien machen unfrer ‚jüngeren Neformatoren im Forſtweſen der Anfang und erſte Schritt zu ſeyn, um die Forſte eines Landes nach feſtem Pla⸗ ne bewirthſchaften zu koͤnnen. Sie iſt es nach dem Ideale, ſie dient auch in der Wirklichkeit zu einer treflichen Grundla— ge, wo ſie ſich veranſtalten laͤßt. Allein die Ausfuͤhrung fand bedeutende Schwierigkeiten, welche die Natur, das verſchiedene Lokal der Forſte, beſonders auch die fruͤhere re— gelloſe Wirthſchaft veranlaßte und die Finanzen, oft auch die Beſchaffenheit des Forſtperſonals, noch bedeutend vergroͤßer⸗ ten. Die Operation iſt mit betraͤchtlichen Koſten verbunden, welche die Forſtkaſſe ſelbſt nur ſelten beſtreiten und der Vor— theil, der dadurch bezweckt wird, nur langſam wieder ein— bringen kann. Ferner ſetzt die Ausführung, zumal die Ab— ſchaͤtzung, als der fchwürigfte Theil des ganzen Plans, nach dem eigenen Geftändniffe eines Hartig und der einfichtigften und erfahrenften Forfimanner, um der Abficht ganz zu ent: fprechen, eine ſchon früher völlig geordnete Verfaffung des gefammten Forfiwefens und einen fo regelmäßigen Gang in der Verwaltung deffelben voraus, wie man beides bis jeßt in wenig Staaten, vielleicht nur noch in einigen Fleineren deutſchen Laͤndern und zwar in ſolchen antrifft, wo entweder der bedeutende Umfang und das beſondere oͤrtliche Intereſſe des Forſtgewerbes fuͤr dieſen als einen der dort wichtigſten Zweige der Staatswirthſchaft, eine vorzuͤgliche Aufmerkſam⸗ keit forderte; oder ein kraftvoller Vorſteher an der Spitze mit Borliebe und mit dem Beiftand erfahrner und gefchickter Gehuͤlfen den plaumäßigen Forſthaushalt glücklich zu Stanz debrachte, Nicht mur ift in großen Staaten — der ausgedehn⸗ — 326 , ten Waldungen Rußlands und Nordamerika's nicht zu ges denfen — eine Aufmeffung und Abſchaͤtzung in dem Sinne, wie fe heut zu Tage der Kunftverfiandige fordert, mit faft unüberwindlichen Echwürigfeiten verbunden; fondern es iſt auc) die allgemeine kunſtmaͤßige Abſchaͤtzung Feine durchaus nothwendige, wenigfteu3 nicht die erfte Bedingung guter Xd= minifiration. Das Beiſpiel der heffifchen Forfte unter Witz— lebens mufterhafter Direktion giebt den Beweis, Dazır koͤmmt, daß der jegige geldarme und fchwanfende oder zwei— felhafte Zujtand der meiften Staaten, eben fo wenig für den Aufwand, der mit.einer ſolchen Einrichtung verbunden ift, als für die Haltbarkeit, die Dauer und die Zuverläffigfeit eiz nes darauf gebauten Wirrhichaftsplans eine fehr einladende Aufficht gewaͤhret. In den Herzogthämern wurde eins und anderes jener Mittel zur näheren Kenntnig von der Größe und Befchaffen- heit der Wardfläche einzeln und theilweife ſchon früher ans gewandt. r Meffungen gefchahen um die Mitte des vorigen Jahr⸗ Hunderts in Iandwirthfchaftlicher oder Kammerbeziehung, die zumeilen auc) gelegentlich über die Hölzungen mit ausges dehnt wurden. Abfichtlich oder doch Funft = und planmäßig wurden die Forfimeffungen erft im Jahr 1792 nach einer be= fimmten Inſtruktion angefangen... Diefe Meffungen begreis fen, dem Plane nah), fammtliche Iandesherrliche Hölzungen. Bon den nicht Iandesherrlichen follen mehrere, befonders die der Kloftergründe und adlichen Güter, neuerlich bei der Aufnahme des urbaren jtenerpflichtigen Grundes zum Behuf der neuen Land = und Benutzunsſteuer vermeſſen feyn. Ob fie aber den forftwirthfchaftlichen Anz fiohten, die in jener Inſtruktion angedeutet find, entfprechen, —67 * iſt zu bezweifeln. Bon dieſen Meſſungen find keine Reſul— tate zur oͤffentlichen Kenntniß gekommen. Wir ſchraͤnken alſo die gegenwaͤrtige Nachricht auf die gedachte im Jahr 1792 angefangne Vermeſſung und Kartirung der landesherrlichen Forſte ein. Mit den privativ herrſchaftlichen ſollten zugleich die mit Ge— rechtigkeiten der Unterthanen belaſteten Holzgruͤnde, nach dem Entwurf einer Inſtruktion, welche die koͤnigliche Rente— kammer den Korfiamtern befannt machte, von dazu beauf: tragten Landmeſſern aufgenommen werden. Die Meflung ſollte nicht blos auf den Inhalt im Ganzen eingefchranft feyn, fondern alfe durch Art und Beftand merklich verfchiedene be— trächtliche Holzſtrecken, fo wie die Eulturfähigen Blößen und - die nicht zum Holzbau geeigneten Gründe follten mit vermefs fen und in der Karte anfchaulich dargeftellt werden, Von den beftandenen Holzſtrecken follte der wirkliche Beftand, nach einer vorgefchriebenen Klaffeneintheilung, in Rüdficht des Alters und nad) feiner verfchiedenen Güte befonders vermeſ— ſen und auf der Karte bezeichnet, zugleich auch die Granze, jede natürlich abgefonderte Abtheilung, Die Befriedigungsliz nie nach Art und Lange, jedes angränzende Landſtuͤck und jeder fonft in der Nahe der Holzung bemerfenswerthe Gegen- ſtand, angegeben und Fenntlich gemacht werden. Für die Karte wurden die Befchaffenheit des Bodens, die Güte und Aıtersftufe des Beftandes, die Blößen als auszudruͤckende Gegenftände, und zugleich die Dabei anzumwendenden Zeichen und Farben vorgefchrieben. Nach diefer Meffung follte dann die Abſchaͤtzung der Hölzungen und die Forſtbeſchreibung folgen, und dem— nacht, nach diefer Vorbereitung, die Bewirthfchftung$s art yon der Föniglichen Rentekammer verfügt werden, Die Meffung ift ſeitdem, diefer Inſtruktion gemaß, theils von Landmeffern, theils von den Dfficieren des Feldjaͤger— forps, auch von den gefchickteren Eleven der Forftlehranftalt fortgefegt worden, Sie foll auch bereits größtentheils zu Stanz de gebracht feyn, Das erſte ſchaͤtzbarſte Produkt einer Forftmeffung, ein verjuͤngtes treues Fenntliches Bild der bewaldeten Fläche in einer Karte, die das gefammte Areal und befonders auch feine mehr oder weniger günftige Vertheilung auf einen Blick anſchaulich vor Augen jiellt, fehlt bis jetzt. Doch wurde bez reits feit einigen Jahren, auf Veranlaffung des Generalmaz jor von Binzer an einer Forftfarte von Holftein von einem geſchickten Offieier des Feldjagerforps gearbeitet, Häufige Abrujungen, welche die mannichfaltigeren militäriichen Dienftgefchafte in den letzteren Jahren mit fich brachten, ha⸗ ben die Vollendung derjelben bisher gehindert, Die Abſchaͤtzung und volftändige Forftbefchreis bung foll, wie bereit bemerkt ift, dem Plane gemaͤß, nach pollendeter Meffung und Kartirung folgen. Im Befitze einer Forftkarte, die den Vorrath son Wald und Mören, die Land = und Mafferfiragen zu feiner Bertheiz fung, die ſchon fahr = und fchiffbaren und auch die Teicht zu veranfialtenden anſchaulich macht und hundert Ideen wedt, die noch ſchlummern, laͤßt ſich Wefen und Negel des Forft- baushalts fchon beftimmen, Winde dann die fpecielle Abe ſchaͤtzung und Veſchreibung von kundigen und geſchickten Un⸗ terbedienten, von jedem in feinem Beritt, nach Vorſchrift beſchafft, ſo ſpart die ſo beſtimmte Ausfuͤhrung viel Zeit, Mühe und Koſten, erganzt die oͤrtliche Kunde und ſchließt, — wohlvertheilt und geleitet in einem Jahre den Kreis forftwirthe ſchaftlicher Ordnung. *) ) Zur Vorbereitung und Beförderung folcher Forſtkunde ift es befonderg zweckdienlich, dap Männer, die taͤglich im Walde leben ‚- fleißig aufmerfen auf den Bang feiner Wenetation und ihren verfihiedenen Erfolg und ihre örtlichen Erfahrungen forgs fältig aufzeichnen. Dergleichen Bemerkungen und Erfahruns gen tiber die verfihiedene Höhe und Stärke der Bäume nad) den Stufen deg Alters, nach dem Einfluß der verfchiedenen Grundbdeſchaffenheit, Enge und Geſchloſſenheit; über die Zahl der Stämme in gewiffen Alter auf beffimmter Grundfläche und die Wirkung ihrer verfihiedenen Entfernung; über die wirkliche fchende Holzmaffe und den haubaren Ertrag von bes ſtimmtem Areal; über den Eubifchen Helachelt aufgefenter Klofter gder Faden u. f. w follten nicht nur bei Sälungen und Holzbereitungen von größerem Umfange, fondern bei jeglicher Durchwanderung in jedem Beritt und deffen verfchiedenen Ges hegen beachtet und gefammlet werden. Der Zorfibediente, der mit Luft zu feinem Beruf und mit Liebe für fein Nevier diefes durchgeht, um in denfelben täglich einheimifcher zu werden, ift ohne Vorfchrift dazu aufgefordert. Wer dieſer bedarf, den muß freilich die Behörde dazu anmeifen. Zwar läßt fich die Natur in ihrem Gefeg und Gange nicht nach Maas und Zahl erforfchen und die auch fchon auf Fleinem Flaͤchenraume vors kommenden Abweichungen werden durch Zeit und Ort zu mans nichfaltig beftimmt, um fie in genaue Berechnung zu faſſen der ein Normal für kuͤnftige Erfcheinungen auszumitteln. Aber die Sammlung folcher Erfahrungen bleibt doch nicht. nur für dag befondere Lokal, fondern, über je mehrere ähnliche oder verfchiedene Lokale fie fich verbreitet, deſto mehr für die richti— gere Einſicht in die Gründe verſchiedener Erfolge ſchaͤtzbar. — Auch wird dadurch bei den ausuͤbenden Unterbedienten, die nicht blos Holzwaͤchter ſeyn ſollen, der Sinn für Naturbeob⸗ Die Veranftaltung einer Diftriktsbefhreibung wurde bereit in der neuen Forftordnung jedem Diftriftsjäs germeifter aufgegeben... Im Jahr 1793 hatte fich die koͤnig⸗ liche Rentekammer von den landesherrlichen Gehegen und Holzgruͤnden jedes Amts Beſchreibungen vorlegen laſſen. Eis nige derjenigen, die dem Referenten zu Gefichte gefommen, find in Tabellen abgefaßt. Sie haben die Unvollftändigkeit, und die Unbequemlichkeiten, die immer mit diefer Form vers bunden find, wenn der Gegenftand nicht blos durch Zahlen und einzelne Worte kurz und verftändlich in wenig Kolumnen fich vor Augen ſtellen Taßt, fondern eine Befchreibung, in zahl- reiche Facher und Spalten zergliedert, erforderlich macht, Weil noch Feine genaue Meffung und Abſchaͤtzung voranges gangen war, fo Eonnten jene Befchreibungen nur Nachrich- ten von folchen Gegenftanden enthalten, die fich vor Anwen dung diefer Mittel unterfuchen und beurtheilen laffen. Die ungefähre oder auf Meffung geftüßte Angabe der Größe; der Beftand nach Art, Alter und Güte; der Boden und die La— ge; die Dienftbarfeiten; die Pflicht der Befriedigung und ihr Zuftand und dann noch die Benußung find die allerdings in— tereffanten Sragepunfte, worüber fie meiftens nur zu Eurze Auskunft geben, Unter den Vorarbeiten, welche die Eonigliche Rentefams mer fernerhin anordnete, um zu einer der Wahrheit ſich anz nähernden Kenntnig von dem nachhaltigen Bejtande der Ei= niglichen Hölzungen zu gelangen, gehören auch die zuerft feit dem Zahr 1800 veranfialteten Baummeffungen,. Bei der im gedachten Fahre angefangenen jährlich zu wiederholen= achtung und das Intereſſe für Revier und Beruf geweckt und unterhalten, : den Meffung von Bäumen war die Abficht, über den Ein: fing des näheren oder entfernteren Abftandes umftchender wachsbarer Bäume auf den größeren, oder geringeren Zus wachs des Eentralftamms, Erfahrungen zu fammlen, Es ſollten dabei die verfihiedenen Umftände, welche auf das Wachsthum der Baume einwirken, berüdfichtiget werden, um durch) dieſe Unterſuchungen zuverlaffiger als bisher den bortheilhafteften Grad der Entfernung der Bäume von einander ausmitteln zu Fünnen. Die er— fie Vorſchrift war auf die Meffung des Umfreifes mittelft eines Pergamentjtreifens eingefchranft, Wegen der Unficher- heit dieſes Maasſtabes, zumal bei veränderter naffer oder trockener Witterung, wurde zu mehrerer Genauigkeit auch die Mefjung des Durchmeffers der auserfehenen Baͤume mittelft dazu geeigneter Zuftrumente vorgeſchrieben. So viel von den Mitteln, die bisher zur Beförderung genauer Forftfunde angeordnet wurden, Die desfalls erlaife: nen Inſtruktionen und Auftrage finden ſich in den Beilagen. Von dem wirklichen Flaͤcheninhalt der lan— desherrlichen Gehege und Holzgruͤnde moͤgen folgende ungefähre Angaben in runden Zahlen, in Ermange⸗ lung beftimmter Berechnungen, bier Plag finden. Gie find aus den unten folgehden näheren Berichten von den einzelnen Diftriften, die theils von den DOberdiftriftsbehörden, theils von einzelnen Forftbedienten mitgetheilt wurden, zufammens geftellt. Sie find nicht in gleichem Grade genau. Von dem erften fchleswigfchen Diftrift wurden die erbetenen Nachriche ten bisher nicht mitgetheilt. Die Angabe von diefen beruht nur auf einer mündlichen Nachricht. Bon den übrigen find die fpeciellen Angaben, yon Denen hier nur Dis Hauptſumme bemerkt wird, nicht alle von demfelben Zeitpunkt. Befon: ders ſcheinen die vom erften polfteinifchen Difirikt, wegen ſpaͤ— terer Vereinigung oder Erweiterung mehrerer nahmhaften Ge— hege, der Berichtigung zu bedürfen, Eriter holfieinifcher Difirift 7900 Tonnen, Zweiter s : 8090 ⸗ Dritter ⸗ = 6830 e Holſt. Diſtrikte zufamnten 22,820 Tonn. Erſter ſchlesw. Diſtrikt. 5000⸗ Zructee: "sie Ein 660 =. Holſt. und Schlesw. zufanmen 34,420 Tonn. Um von diefer Angabe für die ftatifiifche Forftfunde, was ve es auch nur zur VBergleichung der bewaldeten mit der übriz gen Fläche einigen Gebrauch zu miachen, bedarf ed vorher ahnlicher Nachrichten von dem Areal der Hoölzungen, die milden Stiftungen oder Privateigenthimern gehören und bes fonders der hin und wieder an der Oftfeite noch bedeutenden Hoölzungen adlicher Güter. Es müßte auch die Tage, der Zufammenhang und das Verhältniß beider, der Iandesherr- lichen und Privathölzungen befannt feyn. Und wenn auch dieſe Luͤcke erganzt ift, fo laͤßt fich doch erft nach demjenigen Ueberblid von dem Areal, von der Vertheilung der Holz: gründe, von den Kommunikationswegen, kurz nach.der voll ftandigen und umfaffenden Flaͤchenkunde, welche nur durch eine bydrographifche Forſtkarte gewährt werden kann, verz . bunden mit einer allgemeinen, wenigftens auf eine genaue Beſchreibung gegründeten Kenntnig von dem Holzbeftande, nach der Art, dem Alter und der Geſchloſſenheit deſſelben, einigermaßen der wahre nutzbare Werth des wirklichen Vor⸗ raths ſchatzen. — a 338.1 Naͤchſt dem eigentlichen Forftgrunde darf bei der Schaͤtzung der mit Holz bewachfenen Grundfläche in beiden - Herzogthümern auch das nad) holfteinifcher Wirth: fhaftsart zur Feldbefriedigung eingeräumte. Land nicht aus der Acht gelaffen werden. Der dazu ver- wendete Naum des urbaren Land es ‚ it allerdings betraͤcht— lich, Bei der Verhandlung des Fuͤr und Wider dieſer Eine friedigungsart koͤmmt daher diefer Landaufwand als ei— ner der bedeutendften Gegengründe in Betracht, fo wie von der andern Seite unter den Vortheilen, welche dieſen Y Aufwand vergüten füllen, der Holzertrag, den die leben— digen Hecken gewähren, der entfehiedenfte ift. Wenigftens ift - nur diefer Vortheil zu einer genaueren und jet in den mei— ſten Laͤndern guͤltigen Schaͤtzung geeignet. Fir die forſtwirthſchaftliche Anſicht und Beurtheilung der holſteiniſchen Feldbefriedignng find beſonders zwei Fra— gen wichtig, die eine: Wie groß iſt muthmaßlich das Areal, das in den Herzogthuͤmern dieſer Art der Holzzucht gewidmet iſt? — Die andere: Wie an laßt fich davon der Holzers trag anſchlagen? Zur. Beantwortung diefer beiden Fragen hier einige Anz Haben. Den Flaͤchenraum, welchen die Hedenbefriedigung einnimmt, pflegt man auf den dreißigfien Theil des urbaren Landes zu ſchaͤtzen. Dabei ift folgendes zu erinnern: Einmal gift dieſes oder jedes andere Verhältniß nicht von den gejammten tragbaren Grunde, fondertt nur von denjeni⸗ gen Gegenden, wo diefe Befriedigungsart ftatt findet, Faſt auf der ganzen Weftfeite giebt es Feine Heckenzaͤune, oder fogenannte Anide. Auch auf dem Rüden des Landes trifft man fie nur in dei Eultivivteren Landftrichen, nicht auf den- — 535. ka jenigen an, wo die Einfoppelung noch nicht zu Stande ges bracht wurde, oder doc) die Anzucht der Heden in dem Bo— den und der Lage noch nicht überwundene Schwierigkeiten fand. Defto gewöhnlicher und faft allgemein find fie auf der dftlichen ©eite, nur mit Yusnahme des Landes Olden⸗ burg und der Inſel Femern. Hiernachft, um den fo vielten Theil des wirklich Dazu eingeraumten Landes zu fchägen, kommen drei Hauptumftande in Betraͤcht: erjtlich die verfchiedes ne Zahl und Größe der eingefriedigten Schläge oder Koppeln; zweitens ihre verfchiedene Figur, und drittens befonz ders auch die fehr verfchiedene Anlage der Befriedigung ſelbſt. 1) Der Raum, der zur Befriedigung verwandt wird, iſt natuͤrlich viel kleiner auf den großen Guͤtern, bei Schlaͤ⸗ gen von ſiebenzig, achtzig, oft hundert Tonnen, als da, wo ganze Landſtellen nur die Groͤße eines einzigen ſolchen Schlages, oft nur zwei Drittheile, vielleicht nur die Halfte jenes Areals ausmachen, dieſe Grundfläche dann in fechs, fieben und mehrere Koppel getheilt und jede wieder für fich befriedigt ift. Bei der neueren Vor— liebe der größern holfteinifchen Landwirthe für die Eleiz nere Zahl von fieben bis zehn Schlägen vor der fonft gewöhnticheren Eintheilung in dreizehn, fünfzehn und mehrere ift der zur Befriedigung verwandte Flacheninhalt bedeutend vermindert, 2) Die bequemere, vegelmäßigere Figur des Schlages oder der Kuppel verurfacht begreiflich viel weniger Land⸗ anfwand zur Befriedigung. 3) Wenn gleich zur Breite eines wehrhaften Knickes für den Wal nebft dem Inmen = und Außengraben, der ee Abficht gemaß, eine ganze Ruthe oder 16 Fuß gefordert - werden, jo läßt man es doc) öfrerer bei drei Vierthei— len, manchmal bei der Hälfte und weniger noch, bes wenden, \ Nach Verfchiedenheit diefer Umftande wäre der Fandver- luſt bei Haupthöfen von zehn Schlägen zu hundert Tonnen von ziemlich regelmäßiger Figur und der Breite einer Nuthe nur etwa zum fechd umd fechzigfien bis fechzigfien Theile zu rechnen, wenn er bei Meierhöfen von zehn Schillingen zu fünf und zwanzig Tonnen, mehr als den drei und dreißig: ſten und bei Dorfländereien von zehn Koppeln zu fünf Ton= nen ungefähr den zwanzigften Theil betragt. Hof und Bauer: felder im Ganzen genommen, dürfte vielleicht jene Angabe des dreißigſten Theils des urbaren Landes, der in den mit Heckenzäunen verfehenen Öftlichen Gegenden beider Her- zogthuͤmer zu einer derAdficht entfprechenden wehrhaften und nußbaren Befriedigung verwandt wird, nicht zu hoch gerechz net feyn. In Anfehung des Holzertrages von den Befriediz gungshecken, als des zweiten Fragepunft3, Eommt, außer der Breite, die Bejchaffenheit ded Bodens, die wohlgewaͤhl⸗ te dem Boden angemefjene Holzart, die ganze zweckmaͤßige Anlage und befonder3 auch) die pflegliche Behandlung und daS dadurch bewirkte gute Wachsthum der Hede in Betracht. Im Durchfchnitt rechnet man, daß von einem Knick zu acht Fuß Breite, bei zehn bis achtjährigem Abtriebe von acht Rus then ein gutes vierfpanniges Fuder Bufchholz gewonnen wer: de. Diefes wird gewöhnlich mit einem bis anderthalb Thaler bezahlt. Die ganze Befriedigung eines Haupt: hofes von taufend Tonnen in zehn Hauptfchlage getheitt und zweihundert Tonnen Wiejeland beträgt etwa 4300 — 386 — & Kuchen und gibt, bei zehnjahrigem Abtriebe von 430 Ruthen in jevem Sabre, beinah vier und funfzig Fuder Bufch. Mit einem folchen Ertrage laßt ſich von den Bedürfniffen des Guts an Dadifchechten und Wieden, an Harken, Forken und Stielen, an Faßreifen, auch an Pflug = und Radeholz und daneben von den gewöhnlichen Feurungsbeduͤrfniſſen freis Lich nicht Alles aber doch ein ziemlich erEfeckticher Theil bes ſtreiten. Dieſe bedeutende Holznutzung der Befriedigungszaͤune fuͤr Haus und Landwirthſchaft wird beſonders in der Probſtei, der Heimath mehr als einer Verbeſſerung in dem neueren beſſeren Ackerbetriebe Holſteins um ſo wichtiger geſchaͤtzt, je mehr es dieſer Landſchaft an Hoͤlzungen fehlt. Wenn die lebendigen Hecken acht oder neun Jahre lang Vieh und Fels dern zum wehrhaften Schuße gedient haben, werden fie ges kappt, und muͤſſen dem Landbefitzer dann feine Feurung lie⸗ fern. Spricht man daher mit dem Probfieier über Nutzen ober Schaden der Knie, fo behauptet er ohne Bedenken, ‚daß fie den Landaufwand und die Koften völlig verguͤten und mit dem aus denfelben gehauenen Brennholz fich hinlanglich bezahlt machen, Und doch fteht das Ackerland dort in fol chem Preife, daß wenn einmal einzelne Felder vermiethet werden, man die Tonne gerne mit 9 bis 12 Thalern jaͤhrlich bezahlt. Auch die Anzucht hoher Baume neben den Heden, die fonft in Holftein nicht gebrauchlich ift, fieht man in dev Probſtei nicht felten, Die Wiefenbefriedigung wird innerhalb des Knickes, an den Seiten der Waffergraben, mit Erlen in dichten Reihen bepflanzt. Diefe werden ſchlagmaͤßig betries ben und gewöhnlich erft in folcher Starke gehauen, daß fie zu Wagentleitern und ähnlichem Nutzholz dienen koͤnnen. Defterer werden fie jedoch zur Feurung genußt, Nur Vau⸗ a en holz, Pflug = und Wagenhorz muß der Probfteier ankaufen, ‘aber bei weiten das meifte verbrauchte Holz ift immer von feinen Knicken und von den Erlen feiner Wiefenränver, Die holfteinifhe Hedenwirthfchaft ift bei unſern norddeutſchen Nachbaren, auch bei Dänen und Schweden, in gutem Rufe, Sie verdient auch diefen Ruf, . wie fie in manchen Gegenden und auf einzemen Gütern ges führt wird, Hier fchägen manche Landwirthe den Holzers trag eines gut bewirthfchafteten Zaunes höher als son einer Hoͤlzung gleichen Flaͤchenraums. Nach der Befchaffenheit der Befriedigung pflegen manche und pielleicht nicht mit Un⸗ wecht, Ordnung, Fleiß und Betrieb der ganzen Feld = und Hofwirthfcehaft zu beurtheilen. Aber nicht felten fieht mar ‚noch regellvs angelegte, ſehr vernachläffigte und wenig nuße bare Zaune, Und im Ganzen koͤnnen unfre Landsleute in dieſem Theile der Holzzucht noch viel von englifchen ‚ belgia ſchen und hollaͤndiſchen Muftern Ternen, Doch won der zweckmaͤßigen Anlage und Behandlung der Heckenzaͤune, als ergaͤnzender Theile unſrer Forſtkultut, zur Erhoͤhung ihres Holzertrages und zur Gewinnung andrer Nebenprodukte einiges noch bei der Holzzucht. Dieſer Nachricht von des Landes bewaldeter und mit Holz bewachſener Flache, welche erſt mittelſt der Worarbeia ten, die im Werke ſind, naͤhere Beſtimmung gewinnen wird, laſſen wir eine ähnliche, gleichfalls nur: mangelhafte, Webers ſicht von den Bedürfniffen folgen, die von den Holza gründen und ihren Erzengnijfen ihre Befriedigung fordern. Bei der Schägung der Wälder und Gehölze eines Lan⸗ des bringt man fie gewöhnlich nur als Holzmagazine und die in. denfelben vorhandenen Materialien nach ihrer Unentbehr⸗ Tichkeit zum Bauen und zur Feurung, für Wirthſchaft und Niemanns Forftflatiftif, 9 — NEID — Gewerbe in Auſchlag. Der Ward ſelbſt, die hohe Wichtig⸗ Zeit des wachfenden Holzes wird überfehen, oder doch viel zu wenig berücfichtiget. In der Slächenbefchreibung des Lanz des ift bereits an diefen klimatiſchen Werth feiner Walduͤberreſte erinnert. Die ſchmale Erdzunge, zu beiden Seiten von Meeren begrängt, auf dem hohen Rüden in weit . ‚ausgedehnten Sand = und Heideftrichen zahrenden Winden ausgeſetzt, mir zahlreichen Gewaͤſſern und Moorfireden durchs firichen, bedarf fichtbar des zum Theil ſchon verlornen - Schußes wohlvertheilter Gehölze. Der noch übrige Holzbes fand ift mit forgfamer Pflege zu fehonen, die ſchon entbloͤß⸗ ten Streden find, unabgefchredt durch die Schwürigfeiten nener Anlagen, mit Fundig gewählter Holzfaat zu deden. Bon diefer klimatiſchen Wichtigkeit unfrer Wardftreden, von ihrem Einfluß auf die Beichaffenheit der Luft und ihre Milde, auf die Befeuchtung und die Tragbarkeit der umlies genden Gegend, zeugen — wein es dafür der Zeugniffe bedurfte — ſchon manche widrige Erfahrungen in folchen ‚Kandfirichen, wo die Folgen unvorfichtiger Entblößung be= veit3 merflicher geworden find. Unvorfichtig wurden die Ho: hen im Amte Hütten, die Sandftriche im Amte Rendsburg, der duͤrre Geeſtrand an der Ditmarfifchen Gränze und ſchon manche andre Gegend, die Befchattung oder Schuß von na⸗ hem Walde bedurfte, entblößt, Der ſogenannte Königswohld im Amte Rendsburg war noch) vor dreißig Sahren ziemlich, ‚wenn gleich hin: und wieder fchon licht, beftanden. Jetzt brennt die Sonne den Boden und das ſeltnere Gerathen mans cher der empfindlicheren Feldgewächfe in den ehemaligen Wohlddoͤrfern dieſes Amts, wie das öftere Erfrieren des Ro⸗ ckens, das Fehlfchlagen ded Buchweizens, wird diefem Ums fiande beigemeffen. Der Obſtbau war in mancher Gegend 39 — glücklicher und ergiebiger, als noch eine angraͤnzende Hoͤ⸗ zung dem zärtlichen Fruchtbaum Schuß gab. Neuere Anla⸗ gen werden in mancher Gegend bei aller Muͤhe und Pflege ſo lange vergeblich ſeyn, bis ihnen an der ſchlimmeren Wetter— ſeite ein deckender Mantel gegen die BR Winde pers anſtaltet iſt. Noch in neuern Jahren waren die Einwohner an der weſtlichen Seite Schleswig's nach der Marſch hin zu wenig bekuͤmmert um die Erhaltung der letzten Reſte von Waldung, woran jener Gegend doch fo fichtbar gelegen iſt. Durch forte geſetztes Hauen und Lichten ift dem Nordweſt immer mehr “der Zugang geöfnet, Einzelne abgeftorbene Bäume mußten endlich dem Andrange erliegen und zerfchlugen im Sturze die wenigen übrigen, die noch wachsbar waren, Das Erdreich, das biöher an jeden Stamme einen Ableiter für feine Näffe «hatte, verſauert nun, wird hier. mit einer Mootrinde, dort mit Heide überzogen und feldft für neue Holzfultur immer ‘weniger tauglich. So verlieret ſich mit dem ganzlichen Ver⸗ ſchwinden des Holzes immer merklicher auch die Fähigkeit hir neue Anlagen. - Bon defto höheren Merthe ift für folche entblößte Ge⸗ genden auch in dieſer klimatiſchen Hinſicht die lebendige Heckeneinfriedigung der Felder nach holſteiniſcher Art, wenn ‚fie ſich unter fo unguͤnſtigen Umſtaͤnden tur emporbringen laͤßt. Man darf dergleichen nackte Landſtriche nur geſehen haben, um den Nutzen anzuerkennen, den ein wohlunterhal⸗ tener Zaun für Feld und Feldfrucht und für dad Weidevieh, ‚zur Brechung des Windes, zur Deckung gegen die Kälte, und ſelbſt für die mildere Temperatur zu leiften vermag. Man darf die Straße über dent hohen Landruͤcken nur einmal, bez fönders in rauherer Jahrszeit und Witterung gereiſet ſeyn, Ya 30. ns fich der Zuflucht hinter einen ſchuͤtzenden Redder denkbar Ki erinnern. ‚Einen eigenthuͤmlichen Werth hat noch die — des 8 Holzes, befonders auf den Höhen, auch für den freund⸗ fihen Charakter holfteinifcher Gegenden, Die gefühlfofe Wegraͤumung der Wäldchen und Vorhoͤlzer von den bekraͤnzten Hügeln, wodurch mancher Landfchaft, 3. B. der Ploniſchen, alle ihre bewunderten Reize verloren gingen, waͤre als eine wahre Miſſethat, als ein Verbrechen verletzter Naturſchoͤnheit zu ahnden. WBVerweilen wir hiernaͤchſt bei der gewoͤhnlicher betrach⸗ teten Seite, bei der oͤkonomiſchen Wichtigkeit unſerer Gehoͤlze, bei ihrem Werth ald Holzmagazine, Größs tentheils wird auch diefer Werth fchon vom Klima, durch die geographifche Breite, durch die Fläche und natürliche Graͤnze des Landes, aber auch bedeutend durch MWirthfchaft, Gewerbe und Lebensart beſtimmt. Wir bedürfen jährlich wahrend der Hälfte, vielleicht der größeren, und die höheren Klaſſen in manchen Jahren faſt wahrend zwei Drittheilen des Jahrs, der Ofenwaͤrme. Doc) ift es zweifelhaft, ob unfre Hölzungen als Feurungs⸗, oder ald Bau = und Nutz⸗ holzmagazine größeren Werth haben. In der erften Hinficht beſitzt das Land an mineralifhen Brentmitteln eine noch uns erſchoöpfte Aushälfe, und hat theilweiſe ſchon mit fchlechterem, mit Stroh und mit animalifchen Surrogaten fich behelfen ges lernt; aber in der letzteren, für die Bedurfniffe feiner Lande «Deich = und Mafferbauten, für feine Schiffawerfte ‚ für fein‘ landwirthſchaftliches Geräthe, für feine Milchwirthfchaft und einzelne Fabriken, für, das öffentliche. Beduͤrfniß der Flotten und Feftungen, der Hafen und Brüden, giebt ed, wenn die Megräumung der: Hölzungen noch weiter geht, er N — ſchwerlich Erſatz. Mag man jenem erfteren Beduͤrfniß mit Meich und Bufchholz, mit der Anzucht ſchnellwachſender Fremdlinge, abhelfen können; diefes Ießtere fordert Stämme von Jahrhunderten zu Mühlenwellen und Schleuſen, zu Kies ‚In, Steven und Knien und. — großem Werkholze ea Bon ven gefammten Holverbraucdh beider ‚Provinzen fehlt jede Angabe und Schagung. Eine ge⸗ nauere Berechnung deffelben ift nach ven Nachrichten ‚ deren man jetst darüber habhaft werden kann, eine nicht zu loͤſende Aufgabe. Noch it — dank fei dem Tieberaleren Geifte der Regierung — bei und nicht jedes. Beduͤrfniß und jeglicher‘ Genuß unter Regifter, Taxe und Kontrolle geftellt. In den meiftens offenen Stadten laͤßt fich die in der Regel freie Ein— fuhr vom Lande nicht beſtimmen. Eine Schätung nad) der Zahl der Semilien, Heerde, Wohnungen und Werkſtaͤten, iſt ſehr unzuverlaͤſſig. Des Verbrauch der Handthierungen und Gewerbe, deren Betrieb Holz als Arbeitsmaterial und Brennmittel fordert, auszumitteln, ift es nicht weniger Wer kann den Umfang oder die Stodfung in dem einen gegen das andre, wer das Verhältniß von Kunft und Ungeſchick⸗ lichkeit, von Sparfamfeit und Gorglofigkeit und ihren Wirz Fungen in beſtimmten Sahlen oder auch nur annähernd mit einiger Wahrſcheinlichkeit angeben. Doch Liege fich theilwei⸗ fe und oͤrtlich nad) und nach während mehrerer Jahre mit ausdauernder Aufmerkſamkeit manches auffaffen. . Fortgefeßz: te Beobachtungen gewerbfundiger und wirthfchaftschfahrner Forſtmaͤnner in. ihrem Diftrift und deſſen Umgebung, mit Icharffieptiger Beruͤckſichtigung der — konnten brauch⸗ bare Angaben ſammlen. Was zusörderft den Feurungsperbrauch betrifft, fo bemerken wir folgende örtliche Verfchiedenheiten, die durch forgfältigere Nachforfchung zu beftimmen find. Ver⸗ ſchieden iſt das Konſumtionsverhaͤltniß in Ruͤckſicht der eins zelnen Brennmittel an der Oſtſeite, auf dem Rüden und an der Meffeite. An der DOftjeite wird im Ganzen weit mehr Torf zur Feurung verbraucht, Buchen und feltner Hainbue hen, Eller, auch abgeftandene Eichen End an der Oftfeite die Hauptgattungen desBrennholzes, Doch ward mit ſchwe⸗ difchen Schiffen auch etwas Birkenholz zugeführt. Der auf dem Rücken de3 Landes verbrauchte Torf, hier das herrfchene de Brennmittel, ift einheimifcher, ofterer ein flacher Heidez, Plaggen = und Rafentorf, als ein in gehöriger Tiefe und. Reife gewonnener Sumpftorf. An der Weftfeite und laͤngſt der Elbe ward fonft in ven Stadten und von Wohlhabenden mehr hollandifcher und hannöverfcher als einheimifcher Torf verbraucht, Doch ift die Abfuhr des einheimifchen aus den am Hamburg gelegenen Aemtern, aus Pinneberg und Ranz zau, dem Amte Reinbeck und dem ganzen füplichen GER fehr beträchtlich, Die Seltenheit der Steinfohlen, die im Ganzen wenig in Oefen, meiftens nur von Schmieden gebraucht wurden, hat in diefem Jahr den Preis-des Torfes, der bei der günftigen Sommerwitterung fo gut und reichlich, wie lange nicht geborgen war, fehr bedeutend erhöht, In den Marfchen, auf den weftlichen Inſeln und auch Auf Femera, wird fchon fange neben dem Torf auch Stroh und Kuhmiſt gebrannt, Von diefen Hulfsmitteln und dem Duddenmachen ift früher fchon die Rede gewefen. Ohne es zu unternehmen, den Feurungsverbrauch von Stadt und Land nach Mans und. Zahl zu berechnen, oder u, | Akaan auch nur einen ungefahren Anfchlag nach Muthmaßungen zu entwerfen, berühren wir hier nur wenige Hauptplage und Zweige des Verbrauchs, worüber die forgfamere Forfchung und Nachfrege an Ort und Stelle allerdings nähere Auskunft verfihaffen möchte, Werke und Betriebe von größerem Umfange, zur Verarbeitung mineralifcher Erzeugniffe, die in ungeheuerer Maſſe die Feurung verzähren, hat das Land, nach der Bes fchaffenheit feiner Produktion, verglichen mit Gebirgsgegen⸗ den, Feine. Doch verdienen inmer einige Kleinere fchon bes merkt zu werden. So die Ziegelhöfe am Flensburgifchen Meerbufen; fo die Meſſinghuͤtten im füdöftlichen Holftein in den Aemtern Reinfeld, Trittau und Reinbeck; fo die Kalf- brennereien bei Segeberg und die Oldesloer Saline. Vor⸗ mals fanden ſich in einigen torfreichen Gegenden 3. B. in den Moorftrichen um Norrorf im Amte Rendsburg bedeuten= de Glashütten, die vielleicht auch jetzt noch manchen Lands ftrecfen, bei der faft werthlofen Torfmaffe ohne Abfuhr, einfte weilen angemeffen feyn möchten, Won dem Holz = und Torf⸗ - verbrauch jener Werfe und deffen Einfluß auf den Feurungs⸗ preis der Gegend wären die Nachrichten leicht zu veranſtal⸗ ten und nicht ohne Intereſſe. Hiernächft Fommt der Verbrauch der größeren gewerbfameren Städte in Anfchlag. Nur von einer der Hauptftadte, von Flensburg, lieft man eine vereins zelte Nachricht, in den Provinzialberichten. In diefer, die freitich Zucerfiedereien und befonders mehrere hundert Bran⸗ teweinbrennereien, und noch andere Feurung verzehrende Fabriken enthaͤlt, wird der Verbrauch an Bauholz jaͤhrlich im Durchfchnitt zu 22,600 Faden und an Torf, kaum glaub⸗ lich und angeblich doch nad) einer nur mäßigen Berechnung, in | zu 300,000 Fuder, jedes zu taufend Soden, angeſchlagen.) Bon den übrigen Städten, von Altona, von den weſtlichen, deren manche viel Brennereien und Brauereien hat, fehlt jes de Nachricht. Sparfamer i im Ganzen ift die —— auf dem Lande und im laundwirthſchaftlichen Betriebe, Doc auf den großen Gütern in manchem Herrenhaufe geht der Verbrauch recht eigentlich ins Große, Man erzahlf'von Haushaltungen, wo mehrere hundert Faden in den Defen und in der herrfchaftlichen Küche, oft in ganzen Stämmen und Klögen, ungejpalten und ungeſchucten⸗ auf dem Heerde hin⸗ ſchwelen. Auf einem Haupthofe von hundert Kuͤhen rechnet: man den gefammten Feurungsverbrauch, wenn der Wirth⸗ ſchafter, Eigner oder Pächter, die Meierei felbft verwaltet, auf etwa 50 Faden Knuͤppelholz vder 75 Fuder Buſchholz, oder 10 Faden au Kluftholz, nebft go Fudern Bufchholzs Diefem Holzverbrauch werden an Torf 100,000 zwölfzoͤllige Soden in der Feurung gleich gerechnet, Gewöhnlich ſchaͤtzt man 4000 Soden Torf, oder zwei ftarfe Fuder, einem Fa⸗ den Kluftholz gleich, Wenn aber auf ſolchem Haupthofe, Wirthichafter und Holländer getrennt, jeder für fich, ihr, Weſen treiben, fo muß man den Feurungsperbrauch wenigs ſtens um ein Drittheil größer rechnen, Zur die Hofitelle eines größeren Bauern auf den Guͤtern werden zur nothwendigen Feurung gewoͤhnlich funf⸗ zehn große Fuder jedes zu 2000 Soden gerechnet, Dieſer Torfquantitaͤt [hast man fieben bis acht Faden Buchenkluftz *) Man vergleiche diefen Anfchlag mit dem son Kopenhagen oben © I — 345 — holz gleich. Dieſe Quantitaͤt wuͤrde nicht zureichen, wenn nicht daneben noch die Zaͤune mit manchem Fuder Brennholz zu Huͤlfe kaͤmen und auch Stubben auf dem Felde und in den en Hölzungen gehauen wurden, Ein Tagelöhner erhält: gewöhnlich fünf Ruder oder 10,000 Soden Torf, und hat auch die Freiheit, Stubben zu bauen. Was dann noch fehlt, fucht man auf irgend eine Art herbeizuſchaffen. | In der Holz = und Feurungsoͤkonomie find unfre Lande: leute in der Regel noch wenig geübt und erfahren. In eini— gen holz = und torfarmen Gegenden beichrte fie ſchon Die Noth. Volizeivorfchriften, weiche die DBerwendung des Hol: zes beſchraͤnken, ober für gewiſſe Fabrikate Qualitaͤt und Quantitaͤt naͤher beſtimmen, kennen wir nicht — und wer möchte fie wuͤnſchen? Sparoͤfen und Sparheerde find koſtbar in der erſten Anlage, ob zwar die Zeit dieſe Koſten reichlich wieder vergütet. In öffentlichen Gebaͤuden müßte das Bei— fpiel gegeben, und der glückliche Erfolg wiederholt öffentl: ch bekannt gemacht werden. Ein Hauptuͤbel, durch welches ohne Jemandes Nutzen der Vorrath an Feurung vergeudet wird, iſt die holz = und torffreſſende Bauart. Ein braver Landfchullehrer im Schles— wigfehen fehreibt dem Referenten über feinen Feurungsver— brauch folgendes: „Ich erhalte alle Jahr zehn Faden Bus chenkluftholz und zwanzigtaufend Soden, das ijt zehn ſtarke Fuder, Torf, Ich heize im Winter täglich wenigjtens zwei Stubenöfen und alle drei bis vier Wochen das Fahr über eins mal den Badofen und habe täglich Feuer in der Küche, Wäs ve mein Haus, wären meine Stuben und die Küche nur irs gend danach eingerichtet, fo würde ich mit:diefen Breunmit— teln reichlich auskommen und müßte noch übrig behalten, Die Schulſtube ift von den Ausduͤnſtungen von hundert Kindern den Tag über mehr als zu warn. Aber in meiner Wohn⸗ ſtube fieht bei maͤßigem Froft das Thermometer gewöhnlich eben über dem Gefrierpunft, weil die Wärme gradesweges zum Schornftein hinausfteigt. In den übrigen Theilen des Haufes ift es eben fo Falt, wie draußen in freier Luft, wo die Sonne nicht hinſcheinen kann. Der Badofen fteht unbe: deckt im Garten. Gewoͤhnlich find mir und meinen Haus: genoffen im Winter Hande und Füffe vom Froft befchädiget. Sch würde aber, wie gefagt, mit zehn Faden Holz und zehn guten Fudern Torf mehr als hinreichend ausfommen, wenn die Einrichtung meiner Wohnung, der Schornfteine, der Zimmer und Defen zweckmaͤßiger und beffer ware.“ Seßt von unfern Baubedurfniffen. Das wenige abgerechnet, was noch einheimifche Eichenwaͤlder liefern, ift unfer Landbauholz faft nur fremdes Produkt. Zimmerholz wird aus Preußen, befonders von Memel, Königsberg, El bing und Stettin, auch von Danzig und Wiedau in Balfen und Brettern; aus Schweden, beſonders von Stodholm, Wisby, Calmar, Karlskrona, Karlsham, Wefterwif, Rau⸗æ⸗ me, auch von Gefle, Kaſkoe, Helſingfors, Eckenaͤs, Ny— ſtadt, Bioͤrneburg, in Balken, Sparren, Latten und Bret⸗ tern in zahlreichen Schifſsladungen zugeführt. Flensburg und Kiel find an der Oftfee und Rendsburg und Glücftadt durch den Kanal die wichtigften Niederlagen für dieſen Artis kel. — Nach der Kanallifte war die Zahl diefer Holzichiffe in den folgenden Fahren blos nach Rendsburg, Tönning, Fries drichöftadt, Gluͤckſtadt, Brunsbüttel und einigen andern wefilichen Hafen: ra. ans Preußen von Echweden, J ER ee 30 15 — — 29 — — 33 a7 62 384 1797 — — 60 — — 31 Lo la 8 69 4 ee Wahrfcheinlich war die Zahl nach Kiel, Flensburg und den übrigen fchleswigiehen und holfteinifchen Hafen an der Oſtſee, jahrlich nicht geringer, Und was an der Weftfeite, was von der Ebbe herunter Altona und andern Häfen zuges führt ward, mag der öftlichen Zufuhr ziemlich gleich feyn. So fünnte man drei bis vierhundert Schiffe annehmen, wels che uns in jedem Jahre das Ausland, befonders Schweden und Preußen mit Bauholz in unfere Hafen fandten. In Als tona waren im Jahre 1800 elf Holzfägereien befchäftiget. Allerdings für unfre forftwirthfchaftliche, wie für die Handelsbilanz ein aͤußerſt wichtiger Artikel! Ein folches Holzquantum für die Folgezeit ganz auf eigenem Boden zu gewinnen, unſre Nachkommen in Rückficht veffelben von fremder Zufuhr unabhangig und felbftftandig zu machen und die Befriedigung eines fo vielfordernden Bedürfniffes durch eigne Produktion zu ſichern, ift ein eitler Wunſch, wie fehr auch befonders die jeßige Lage, die gegenwärtige Leere aller Holzpläge und der hohe Holzpreiß ihn rechtfertiget. — Ein gutes Wahlbret wird fehon mit einem Thaler bezahlt; und Balken finden fich auf manchen Holzplägen Faum mehr zu einem Bauerhaufe genug. So wird bei Feuersbruͤnſten die Berlegenheit immer größer, an Bauunternehmungen tjt nicht 4 zu denken und die Anfiedelung und der — neuer Fami⸗ lien iſt geſtoͤrt. Dankenswerth iſt gewiß der Eifer, mit dem man neuers lich die nadten Heiden mit Kieferfaaten deckte und fie der Bauluſt der Nachkommen zinsbar zu machen bedacht war, Der Mangel oder die unerfchwingliche Theurung des Baus holzes ift, wie Deder bemerkt, eins der überfehenen Hinder— niſſe der Volkszunahme, eine der Miturfachen von der Ers weiterung der Grasländereien, weil der Aderbau, indem er immer mehr arbeitende Hände fordert, auch immer mehr Mohnhanfer nothwendig macht. — Bis dereinſt die eigene groͤßere Produktion ‚ welche die immer amfigere Kultur auf dem Rüden des Landes erwarten laßt, eine bedeutende Verminderung im Verbrauche diefer fremden Waare möglich macht, darf die Beträchtlichkeit ihs rer Zufuhr und nicht beunruhigen. Sie ift zur Anfiedelung einer immer größern Zahl in derjenigen Volksklaſſe verwandt worden, welche unferm Feldbau die Hand bietet, und die Grundfefte unfers Wohlftandes fichrer und’ blühender, nähe render für den Einwohner und gewinnreicher für feinen Hans del macht. — Willkommen war dem Lande diefe Holzzufuhr, befonders in einem Zeitpunkt, da der regere Fleiß in der beir foren Kultur die Ergiebigkeit des Bodens fchon ſo auffals Send vergrößerte, und nur mehr arbeitender Hande bedarf, um die gefammte Produktion im Kurzen verdoppelt und mit ders , . felben für eine verdoppelte Volksmenge den Unterhalt gefichert zu ſehen. Aber eins ift, das bei diefen Anfiedelungen — es rüdfichtigung forderts die, äußerft mangelhafte Bauart te frer Landgebaude, die fo holzverſchwendend und doch fo wer. nig für Warme, Bequemlichkeit und Gefundheit ver Bewoh⸗ — 349 — ner geeignet, zugleich ſo aͤußerſt feuergefaͤhrlich und darum doppelt holzverderblich iſt. Folge dieſer ſchlechten Bauart, hoffentlich mehr als verſaͤumter hausvaͤterlichen Polizei, oder gar uͤberhandnehmender Brandſtiftung, find die zahlreichen Feuersbruͤnſte auf dem Lande, deren faft jährliche Zunahme in manchem Diftrift, namentlich in Norderditmarfchen fo auffallend ift. Die örtliche Unterfuchung der Hauptfehler unſrer Landgebäude in den verfchiedenen Gegenden durch Bes auftragung der Landbaumeifter und, als die Frucht diefer Un— terſuchung, eine facherfahrene Angabe des richtigern den Orte - Sichen Beduͤrfniſſen und Mitteln angepaßten Verfahrens, als guter Rath und Anleitung für Bauherren, wäre auch fuͤr die Forftwirthfchaft wichtig und wuͤnſchenswerth. Naͤchſt dem Landbau fordert die Lage unfersLandes und die Fünftliche Einfoffung und Schutzwehr der Weftfeite mit Deichen, einem beträchtlichen Holzaufwand zu Sielen und Schleufen, befonderd an Eichen und Buchenholz, auch zu Safchienen und Buſchwerk. Zu einer im Jahre 1793 neuerz bauten Schleufe in Tönning wurden, noch Öff entlicher Nach⸗ richt, an Eichenholz 81333 Fuß, an Buchenholz 46223 Zug, zufammen damals für 5435 Thaler, an Föhrenholz für 400 Thaler verbraucht, und man rechnete, daß in weniger als dreißig Jahren ſchon alles bis auf den Boden wieder neuger macht werden müffe. Das befte und edelfte Holz in der Art nnd Gute Kefer- ten unfere Waldungen dem Schiffbau. Erwaͤgt man die Zahl uud die Lebhaftigkeit der Baupläge an der Oſt- umd Meftfeite, fo beantwortet fich Ieicht die Trage, wo unfre Eis chenwaͤlder geblieben find? — Es wäre ſchon der Berech— nung. werth, wie viel der auserlefenften Eichen wegges ſchwemmt wurden in den viertehalbhundert Schiffen, die, — 350 — nach der beifolgenden Tabelle, in zehn Jahren nur von den neun bis zehn der bedeutenderen Werfte abliefen; wie groß die Waldflaͤche iſt, die durch das Weghauen dieſer Kernſtaͤm⸗ me entbloͤßt wurde? — Bei der Verſchiedenheit der Größe und der Bauart laͤßt fich dies nicht einmal muthmaßlich anz fchlagen. Die gelegentlich gefammelten Nachrichten, welche freilich weniger aus forſtmaͤnniſchem Gefichtspuntte Aufs ſchluͤſſe geben, doch dem Beobachter des vaterlaͤndiſchen Ger werbes in diefer Ausführlichkeit willflommen feyn möchten, verweifen wir, wie die von ahnlicher Befchaffenheit die Saͤ— gernühlen betreffend, in den dieſem Abſchnitt folgenden Anz bang. E Was zum Flottenbau jährlich in der Regel aus den Herzogthuͤmern, was befonders im Laufe diefed Jahıs dazu friſch gefchlagen , geliefert und ſchnell verarbeitet ward, was ferner der Feftungsbau und neue Batterien forderten, iſt nicht befannt; doc) gehört es allerdings mit zum Wchexe fchlage unferer vergrößerten Baubedürfniffe. Set noch von dem Nußholzbedärfniß am lands wirthſchaftlichem Geräthe, an mancherlei alltäglichen Erforz derniſſen und für das Fabrik = und Handelsgewerbe. Zuerft Fommt hier das Ackergeraͤthe in Betracht. Pflügen und Eggen, Wagen, Karren und Schleifen follen fortwährend im Stande erhalten und, wenn fie abgangig geworden find, wieder angefchafft werden. Dazu ward im dent Aemtern font allgemein, jetzt nur in einzelnen und in geringerer Quantität, das fogenannte Pflug = und Radeholz in ein Paar Stämmen, die drei bis vier Faden hielten, ange— wiefen. Auf den Gütern ijt diefe Lieferung meiſtens ſchon lange eingeftellt. Ciniges werfen dazu, die Knie ab, mo man fie feltner, haut und gut zu unterhalten verfteht. Der — 351 - Bauer, der nichts bekoͤmmt, muß fehen, woher er es nehe me, oder er Fauft dad neue Geſchirr fertig beim Rademacher, Jener wie diefer ſchafft es fich nicht immer auf erlaubtem Wege und Fan auch auf diefem oft nicht dazu gelangen. Auf manchem Gute find die nahe wohnenden Nademacher in herz gebracht ſchlimmen Rufe, ‚Der Verbrauch an Pflug und Nadeholz auf eis ner Hufe wird von einigeit höher auf zwei bis drei Faden, von andern niedriger zu einem halben Faden an Eichen und einem halben an Buchenholz gefchättt. Es kommt darauf an, was zu Böttcherholz, zu Harken, Forken, Schaufeln, Steckern, Beilen und andernt Fleinen Geräthe aus etwa vor⸗ handenen einen Bufchkoppeln son Erlen und Hainbuchen; was zu Faßreifen von Hafeln und Weiden aus Knicken ges wonnen, oder was durch beffere Unterhaltung geſchont und erfpart werden kann. Bedeutender ijt begreiflich der Vers . brauch auf großen Gütern, Bei einer Wirthfchaft von hun⸗ dert Kühen rechnet man zu Acergeräthe aller Art gewoͤhn⸗ Lich drei Faden Eichen = und eben fo viel Buchenholz, . WVrerwandt mit diefem Holzbedürfniß ift das des Wag— ners und Rademachers in Städten und Flecken. Sein Betrag läßt fich nicht fchagen. In einigen Städten, in Kiel, in Izehoe iſt dad Gewerbe befonders anfehnlich, Hier wer⸗ den viel holfteinifche Kührwagen gemacht, auch Kutfchen und andre, die den englifchen ahnlich ſehen. | Verfchieden von diefer Verwendung ift die für die hol ſteiniſche Milch wirthſchaft, ein nicht unwichtiger Theil des Nutzholzverbrauchs. Zur jaͤhrlichen Unterhaltung der zahlreichen Meiereigeraͤthe, ſo vieler Milcheimer, Butten und Stannen; der Troͤge und Gefäße zu Butter; der Bal: gen, Formen und Setten zum Kafemachen, wird eine be: ! - 1552 — traͤchtliche PCR Eicheuſtabholz verwandt. Die vielen Ton⸗ nen verſchiedener Groͤße, die zum Einſchlagen der Butter die⸗ nen, erfordern jahrlich eine: große Fadenzahl von Buchenholz weil in Eichenftaben »die Butter einem Geſchmack annimmt. Auf einer Meierei von hundert Kirhen rechnetiman einen haks ben Faden Eichenholz (der Faden ſieben Fuß weit. und hoch, und zwei Fuß zwei Zoll in der Scheitlänge) und drei Faden Buchenholz. Zu Reifen und Bändern find mehrere Fuder Hajeln = und Weidenbujch nöthig, Die auf den Gütern theils aus den Knicken, theils aus dem Unterbuſch in den Hoͤlzun⸗ ‚gen genommen werden: Bekanntlich wird bei großen Hollaͤu⸗ dereien und in den betrachtlicheren Milchwirtbfihaften auf ‚manchen Gütern zur Unterhaltung und Verfertigung des Ge⸗ raͤthes ein eigner Böttcher gehalten. "Stäbe und Reife find alfo Hauptartikel unfers Fabrikholzes, auf dem Lande für die Milhwirthfihaft, die vornehmfte unſerer Landesfab— rilenz „in den Städten für Brauereien, m®Brenitereien und Weinhandlungen. Und wie viel wird außerdem Jahr aus Jahr ein in jeder Haushaltung an Eimern, Kufen und man⸗ cherlei Gefäßen gebraucht. Davon zeugt: auch, die Menge der Böttcher in den Städten, In Altona zählte man im Fahr „1800 zünftige Meifter 54, und 1797 in — 22 Meis - ſter und 50 Geſellen. Das Stabholz wird zum 1 Theil in den ‚eigenen Hit: zungen gefällt und ſchon zugerichtet an die Böttcher ‚geliefers; zum Theil, und wohl zum ungleich größeren aus der Fremde erhalten. Memel, Calmar, beſonders Stettin und andre öftliche Hafen fenden das meifte, Auch Reifholz kommt viel ‚aus der Fremde, aus Holland von Dordrecht, Delfziel, Rot⸗ terdam ec., woher, laut der Kanalliſte, Flensburg in den Sahren 1798 und 1799 jährlich vier Schiffe mit. Tonnenbaͤn⸗ dern erhielt. Auch aus dem Hannoͤverſchen vom jenfeitigen Elbufer wird viel uͤber Gluͤckſtadt zugefuͤhrt. Betraͤchtliche Pflanzungen von Haſeln und Weiden ſind am dieſſeitigen Elb⸗ ufer auf Haſelau und Haſeldorf, den Gütern des vormali— gen Jaͤgermeiſters im erften holfteinifchen Diſtrikt, des gez heimen Konferenzrath von Schilden. Naͤchſt denn Stabholz iſt das KRandisholz, ein dünne geſpaltenes Bachenholz zu den Kiſten für Kandiszucker, viel⸗ leicht die bedeutendſte unter den Holzwaaren, welche unſere Hoͤlzungen den Fabriken liefern. Stabholz- und Kandisholz⸗ bereiter trifft man hin und wieder in den Holzgegenden. Hamburg, Altona und Flensburg erhalten viel Kandisholz aus dem Holſteiniſchen. Das meiſte iſt jedoch fremdes, an der Oſtſeite, beſonders von Stettin. Fuͤr Buchbinder und Schuſter werden viel Buchenfpane in ver Nahe unſrer Holzungen geriffen. AI In der Angabe diefer Artikel follten noch manche Fleine von alltäglichem Gebrauch nicht überfehen werden. So 5. B. wird zu Peitf henftoden manches Taufend junger Eichen aufgeopfert und bei der UnentbehrlichFeit dieſes In— firuments für jeden Bauern, Knecht und Jungen und bei der Schwuͤrigkeit des Materials habhaft zu werden, wird bei weitem der größere Theil entwendet. Eine Menge Eleiner Holzwaaren und Geraͤthe führt in den öftlichen Hafen der Schwede mit feinen Holzladuu— gen cin; aber den größern Theil verfertige im Sichleswigfchen beſonders der Angler, in Holfiein der Dithmarſcher und der Probfieier. Der Angler wohnt mit Fieinen Holzkoppeln umgeben; aber Dithinarfcher und Probfteier find Bewohner der holzarmeven Gegenden. Beide fichen allgemein in dem Rufe der ſparſamſten Holzwirthe im Lande, Jeden Holzab⸗ Niemanns Forſtſtatiſtik. 3 re fall und jeden Span halten fie zu Rathe und wiffen ihn nutz⸗ bar zu machen. Der. wohlhabende Probſteier arbeitet meiftens nur für feinen eignen Hausbedarf. Aber in Dit h— marfchen ift die Verfertigung der Holzwaaren mehr Ges werbe und Handelöfache. Hier fpalten, fihnigen und dre⸗ hen die Kleinen Leute ohne Landbefig zu ihrem Erwerbe eine Menge von Holzarbeiten und verforgen damit Die begäterten Marſchbewohner und ihre Nachbaren. Sie liefern Harken und Schaufeln, Flegel und Leitern, Beſen und Beſenſtiele und inaucherlei andre große und kleine Sachen. Keine Lode und Fein Zweig, woraus fie nicht irgend etwas Verkaͤufli— ches zu machen wuͤßten. Das Befenbinden ift mehr noch) im Amte Rendsburg zu Haufe, wo unter den eigen— thümlichen Hölzungen noch ziemlich beträchtliche Birkenhoͤl⸗ zungen, faft die einzigen im Lande, fich finden. Es ift ſchon oben (S. 221) bemerkt, daß es dort das Wintergewerbe der Tagelöhner ausmacht. Die Birfenreifer werden ohne Nüc- fiht auf Schonung und meiftens auch. ohne Zug und Recht. dazu gefchnitten. Derjelbe Fall ift es mit den mancherlei Arten des unentbehrlichen Bufch = und Stangenholzes für den Garten = und Hopfenbau, deffen 9 Mangel unter den Hinz derniffen diefer Nahrungsbetriebe nicht das Kleinfte iſt. In der Nahe fradtifcher Gärten ift es meiftens nicht für Geld zu haben. Was noch aufgetrieben wird, fehaffen Müffigganger und Feine Leute und ſelbſt Gärtner herbei, die eigenmachtig und ungeſcheut die Buſchhoͤlzer und Knicke dev Bauern durche forften und auch manches ſchlankwuͤchſige Staͤmmchen aus, koͤniglicher Hölzung ſchneiden. Um dieſem und aͤhnlichem fuͤr Eigenthum wie fuͤr Pfle— ge und Kultur der Hoͤlzungen gemeinſchaͤdlichen Unfug zu ſteuern, giebt es fein andres Mittel, als daß man die Anz J en zucht der Fleinen Holzarten, die zu fo allgemein unentbehrliz chen Artikeln tauglich find, in allen Dörfern, wo dazu Raum iſt — umd in der Regel fehlt ed am Raum nirgend — forge fam veranftalte, Vielleicht Liegen ſich auch in den meiften Föniglichen Hölzungen mittelſt unfchadlicher Auslichtungen dergleichen Holzfortimente in Eleine Magazine ſammlen. Wie wenig ſich auch diefer Holzhandel unmittelbar verrenten ‚mag, fo wäre fchon die Verhütung oder Berminderung ſo mancher nothgedrungener kleiner Entwendung und die Ab— wehrung der damit verbundenen meiſtens viel groͤßeren Be— ſchaͤdigungen ‚ und jtatt ſolcher unrechtlicher nothgedrungener Kreuz = und Queerwege, die Befürderung kleiner ehrlicher Handthierungen, ein nicht zu berechnender Gewinn und beis de3, für das Intereſſe des Forſtes wie für das höhere der Volfsmoralität, fehon der Beherzigung werth, l * N ae N Zunahme des Schiffbaues ſeit zwanzig Jahren — — Hol ⸗ verbrauch deffelben — Bauplaͤtze an der Oſtſeite Schleswigs und Holſteins, an der Elbe und Weſtſeite — ſpeciellere Nach— richten von Alfen — Arive — Femern — Flensburg — Inſel Arnis — Kappeln — Eckernfoͤrde — Kiel — Neu⸗ finde — kleine Bauplaͤtze zu Hohwacht und Sehlendorf — an der Elbe — in Altona, Schwierigkeiten der Nachrichten von dort — Baupläge bei Altona — in und bei Slüdfadt — Fleine Baupläße an der Stör und Elbe — an der Eider — in Tönning — Bau der fogenannten Holländer bei Nuͤbbel — Masregeln zur Beförderung des Schiffbaues — neuere Verbothe — Schiffsbaulifte von 1797 — 1806, Nugeachtet der Klagen über die Verminderung der Hölzun: gen überhaupt und die Abnahme des Eichenholzes infonderz heit war der Schiffbau in den neneften beiden Jahrzehnden nicht nur in feinem Gange geblieben, fondern, Yebhafter noch ald zuvor, eine der Haupturfachen dieger Abnahme geworden, Die ftarke Seefahrt vermehrte Beftellung und Nachfrage auf den Werften uud die häufigeren Holzfällungen, welche der Güterhandel veranlaßte, erleichterten die Anfchaffung der Materialien und begünftigten und ermunterten die Spekula⸗ - NL tion der Bauherren. Taufende der ftärkften und gefundeften Eichen wurden den Horderungen der Kriegs = und der Hanz delsmarine hingegeben. An der holzreicheren Oftfeite des Landes iſt der Betrieb dieſes Gewerbes natuͤrlich am bedeutchdften. Im Herzog: thum Schleswig find. die Baupläße: Apenrade, Son: derburg, die Inſel Arroe, Stranderoth, Randeshöft, uns weit Gravenfein und Ninfenis, Ederfund, Gteinberghaf, im Kirchfptel Steinberg in Angeln, Flensburg, die Heine Inſel Oxenoe an der. Flensburger Föhrde, Kappeln an der ©chlei, die kleine Inſel Arnis und Eckernfoͤrde. Nicht we— niger zahlreich, doch nicht fo bedeutend, find die Schiffbaues reien im Holftein. In Kiel und der Umgebung feines Ha— fens war diefes Gewerbe: neuerlich am Iebhafteften, Ein— zelne Schiffe wurden auch zu Neuſtadt und Hohwacht gebaut. Für Altona ward der fonft bedeutende Schiffbau durch die neueren Zeitumftände geftört. Glädftadt und mehrere Kleine: Schiffswerfte an der Elbe und an der Meftfeite bauen mei— ſtens nur Fahrzeuge von geringer Laftträchtigkeit. Bon den merkwuͤrdigern dieſer Bauplaße und ih— ven Betriebe in Der neuern Zeit folgen hier die von den Bes hoͤrden erbetenen Nachrichten. Sie find nicht durchaus volls' ſtaͤndig; von Apenrade und Altona fehlte Die Angabe. Zuerſt von den drei dftlichen Inſeln Alfen, Arroe und Femern. Auf Alſen ift eine Schiffhauerei zu Sonderburg, wo ein Jahr ins andere hrei Schiffe größtentheils für fremde Rechnung gebaut werden. Die meiften find größere, Bri— - gantinen von 40 bis So und mehreren Laften, auch) ein Paar Fregatten von 117 und 1345 felten Fleinere Jachten und Ga⸗ Yeeffen von 20 Kommerzlaften und darunter, Seit dem Jahr —— 1798 wurden 25 ſolcher Schiffe hier neu erbaut, zuſammen von etwa 1200 Kommerzlaften. Das Bauholz wird nicht | von der Inſel, fondern meijtens aus Angeln und vom Kanal erhalten. Auf der Inſel Arroe, die zur eigenen Seefahrt, ihrem Hauptgewerbe, 125 bis 130 kleine Fahrzeuge, gewöhnlich son 2 bis 12 Kommerzlajten halt, werden einige derſel— ben zu Arroeskiobing, die meiften zu Marjtall gebaut. Dieſer kleine Flecken zahlt etwa fechzig eigene Fahrzeuge und baut im Durchſchnitt zwei bis drei im Fahre. Arroe ſelbſt fehlt es ganzlicy an Holz. Vermuthlich wird es von den danifchen Inſeln zugeführt. —* Femern hat gar keinen eigenen Schiffbauplatz, auch keinen Hafen. Nur einmal ſoll mit dem Bau eines kleinen Fahrzeuges die Probe gemacht ſeyn. Sie fand Feine Nach: ahmung. Selbſt das Kalfatern muß in fremden Hafen ges ſchehen. Auch der ganzliche Mangel an Bauholz und der hohe Preis des Arbeitstohns laßt hier Feinen Schiffbau ftatt finden, Die Inſulaner Faufen ihre Fahrzeuge, deren fie jeßt gegen vierzig, größtentheils Fleine von 6 bis 16, doch auch) einige größere bis zu 44 Kommerzlaften beſitzen, meiſtens fertig; felten laſſen fie für eigene Rechnung bauen. ‘Die gewöhnli= chen Bauörter find Arnis, Kappeln, Edernföhrde, Kiel. Einige find auch zu Hohwacht und Neuftadt gebaut. Am lebhafteſten ift der Schiffbau in und um Flens— burg. Drei Bauplage find an der Bruͤcke der Stadt; drei andre an jener Geite der Fohrde, Diefe und die nahe gele= genen zu Steinberghaf, Ederfund, Stranderoth, Randeshoͤft und auf Oxenoe ſind theils mit neuen Bauten fuͤr die eigne Schiffahrt der Stadt, theils mit der Ausbeſſerung eigener und fremder Schiffe beſchaͤftigt. Auf der kleinen Inſel Dres * — Mes 30 3 noe wird nur von Zeit zu Zeit ein Schiff fertig; haufig wer⸗ den hier Böte gezimmert. Das Bauholz wird aus Angeln, von den adlichen Gütern im Schwanfen, im danifchen Wohld und bei Kiel zugeführt. In Flensburg ſelbſt wurden feit 1797 jährlich 8 bis 10 Schiffe, arößtentheils größere Brigantinen, Barken und Stegatten von 60, 80, 100 und mehreren Kommerzlaften; weniger Galeaſſen von 20 bis 60 Kommerzlaften gebaut. Die beiden größten der neuerlich hier fertig gewordenen Schif⸗ fe waren zwei Fregatten, die eine im Jahr 1797 von 149, die andere 1804 erbaut von 142F Komerzlaften, Die Zahl aller in und um Flensburg von 1797 bis 1807 fertig gewor⸗ dene größeren Sahrzeuge, Galeaſſen und Jachten war im Au⸗ guft 1807 einhundert und zwei — Zwei Schiffe fanden dieſſeits, zwei jenfeits der Föhrde auf dem Stapel, Mehrere follten angefangen werden, Aber der ausgebrochene Krieg laͤhmte diefe, wie jede Unternehmung. Flensburg zahlte um die Mitte diefesgahrs zweih un dert ein und ſiebenzig eigene Schiffe, zuſammen von 14,806 Kommerzlaſten mit 2008 Mann Schiffsvolk, Darunter find faſt drei Fuͤnftheile (namlich 152) in Flens⸗ burg ſelbſt, 32 zu Steinberghaf, 16 zu Kiel, 12 zu Kappeln, 9 zu Edernforde, 8 auf Arnis, 5 zu Edernfund, 5 zu Ran⸗ veshöft, 4 zu Stranderoth, 3 zu Sonverburg, 3 auf Orenoe) 2 auf Arroe und I zu Apenrade, die übrigen theils in Dans nemarf, theils im Auslande gebaut. | Auf der Heinen Inſel Arnis, die zum Kappler Zolldi⸗ ſtrikt gehört, und im Flecken Kappeln feldft werden jähre lich vier bis jech8 Schiffe gebaut. Die Zahl betrug in den letzten zehn Fahren 1797 bis 1806 zufammen 49. Die meis ſten find Jachten, Eleinere von 8 bis 15, auch größere von — 360 — 25 bis 31 Laſten; Galeaſſen von 30 bis 50, und Briganti⸗ nen von 50, 60, 8o Kommerzlaſten und druͤber. u Das Holz Fieferten die nahe gelegenen fehleswigfchen Güter, namentlich Krifebuy, Bienebed und an das meiſte Rundhof und Roͤſt. | Zu Edernförde werden jahrlich. vier bis ſechs ne fiens größere. Schiffe von. 70, 80 bis zu 134 Kommerzlafien, fetten Eleinere Jachten, Kuffen und Schaluppen von 16 bis zu. einigen 30 Kemmerzlaften gebaut. Die umliegenden Güter in Schwanfen und im Dänijhen Walde liefern Dazu das Holz. In Holftein war neuerlich in Kiel der wichtigſte Bau— ort. Dor dem amerifanifchen Kriege war nur zuweilen eins oder ein paar Schiffe, oft in mehrern Jahren Feins auf dem Lager. Ju dem einzigen Fahre 1781 war die Zahl elf von 4493 Kommerzlaften. Im Jahr 1784 ward zuerft ein größes res Schiff von 8258. L.; nachher 1785 bis 1792 wurden blos Feine von 4 bis 22 Laften gebaut. Seit 1793 waren die größeren, von 30 bis 60 Laſten, die meiften. Bon 1797 nahm bie Größe und die Zahl der großen Schiffe zu. Son feinem der früheren Fahre waren fo viel und fo große Schiffe als im Jahr 1806 gebaut. Die — des Schiffbaues in Zahl und aftträchtige teit erhelfet aus folgender Weber ſicht: 1766 = 1779 in vierzehn Jahren 11 Shhiffe v. 294 8 8; 1780 : 1783 in vier DENE N, IT 1784 = 1795 in zwölf ne 26. 2 0. 6182 1796 = 1807 in zwölf " "2.90 = ı 9, 3594& u“ Ai} N Den Betrieb des Schiffbaues in der Stadt und am Vor⸗ ſtrande in den neueſten zehn Jahren 1798 bis 1807 ergiebt der folgende Auszug aus den mitgetheilten Kiften. *) 1798 gebaut 3 Schiffe von SER. L. 1799 RE ⸗ —123 „1800. & 9 ⸗ =’ 3743| 2.2 1801 z 5 ⸗ = 2245 Ei’ .!e RENNEN LI Ahr i 1803 is 6 2 02174 = 3 1804... 9 2 = 4805: = = 1805: ⸗ 9 2 er 7, 0 ⸗ 1806 . = 14 z 680 1887⸗ 9 ⸗ —38 zuſammen 75 Schiffe von 3139 8. 8, Die größten der bisher in Kiel gebauten Schiffe waren: 1800 eine Fregatte von 118 8.2. 1804 eine Fregatte = 108.2.5 1806 eine Sregatte = 130. = = Jetzt im Frühjahr 1808, find die hiefigen. Bauplaͤtze noch nicht ganz leer und die ſechs Schiffsbaumeiſter mit ihren Leuten noch nicht arbeitlos; im Bau begriffen ſind ſechs; doch wurden die meiſten Arbeiter zu den Kanonenboͤten und Kanonierſchalupen abgerufen, deren etwa zwanzig, jedes zu ) Der deputirte Bürger und Kaufmann Jak. Ahrend Diw derich ſen in Kiel hat von 1786 bis jest fieben und fies & „benzig Schiffe, im Durchfchnitt von so bis 60 Kommerz laften bauen laffen. Vor einigen Fahren feierte er auf dem funfjigften fein Jubilaͤum als Schiffsbauherr. — Bier Shif fe fiehen gegenwärtig noch auf dem Stapel, er 362 — 5000 Thlr. bebungen, hier bereits fertig geworden und ab: ‚geliefert find. In Neuſtadt war der Schiffbau ehemals viel bedeus tender als jet. Betraͤchtliche Hölzungen in der Nähe und auf den umliegenden Gütern: beginftigten venfelben. Von feiner Abnahme ift, neben der Verminderung der Waldungen und ver Thenerung des Schiffbauholzes, auch der Mangel an wohlhabenden und unternehmenden Cimvohnern Urfache. Bei der Nähe von Luͤbeck und dem in Neuftsdt viel wohlfeile— ren Arbeitslohn würde hier diefes Gewerbe auch jeßt noch, wenn nicht durch. den Bau neuer, doch durch die Ausbeſſe— rung und Berzimmerung alter Schiffe, die wegen Seefchas den oder aus andern Urfachen einlaufen, hinfänglich befchaf- tigt ſeyn koͤnnen. CEs giebt hier fehr bequeme Vläße, wo die Schiffe mit wenigen Koften aufs Land gebracht werden und in der Nähe it, außer Heiligenhafen und Travemünde, Fein anderer Ort, wofelbft Schiffbau getrieben wird. Unter der fürftlichen Regierung wurden auf den hiefigen Bauplagen die Luſtſchiffe der Herzöge, bie oft hier anwefend waren, Bri— gantinen und Jachten verfertigt. Von größeren Kriegsſchif⸗ fen, die vor Zeiten hier gebaut feyn folen, hat man Feine Nachricht. Auch ift der Hafen nicht dazu geeignet. Es koͤnnen zwar in den meiſten Stellen in demſelben die groͤßten Kriegsſchiffe liegen. Doch hindert eine Stelle in der Münz dung, die.nur elf bis zwölf Fuß an den Eingang tief gehender Schiffe. Eine im Jahr 1789 erbaute Fregatte von 134 Kom— merzlaften ift neuerlich das größte Schiff des hiefigen Bau— platzes. — — 363 — 7 Die allmählige Abnahme des hiefigen Schifſbaues er- hellet aus einem früher befannt gewordenen Verzeichnig von den Jahren 1736 bis 1796. *) Nach diefem wurden hier gebaut 1736 bis 45 jährlich 5 Schiffe 170 6 1756 2.65 ': ae 1766; #45: 11.2 he 5776 —— In den Jahren 1786 bis 96 ſind gebaut: 1786 — 3 Schiffe zuſammen von. 45 8. L. 1987 —1I : = 2 TIMES 1788 — 2 3 z 27125: ZU 1789 el E z 1343 = 17990 —1I : —E 2..655= zo 1791 bis 95 keins 196 —ıI = ⸗ = 50 = > So ift auch in den letztern zehn Jahren gewöhnlich nur eins und in den meiften Feins gebaut, nämlich: 1797 gebaut ı Schiff.groß 443 K. 8. 1800 3 I 2 2 Br 1803 ⸗ 1 ⸗ ä 2 2 >: 1805 eng 2 eins von 22. = = eins von 48 = = eins ohne Angabe. Drei diefer neuen Schiffe waren für Luͤbecker, zwei für Fehmerfche und nur eine Schalupe von 22 Kommerzlaften für biefige Rechnung. ) In des Prediger Schulz Schrift: die Urfachen des Ders falls der Stadt Neuftadt. Doch find, außer den neuen, auch in den Sahren 1797, 1799, 1802 und. 1803 ſechs Schiffe theild verlängert und erhöht, theils fonft bedeutend verändertz vier derfelben für Luͤbecker, eins für Fehmerfche. und eins für hiefige Rechnung. Die Aenderung und Ausbefferung war an diefen Schiffen fo wefentlich, daß fie hier Bielbriefe erhielten. Die um Neuftadt liegenden Güter find noch nicht ganze lich von Waldung entblößt. Noch erft im Sommer 1807: waren mehrere Ladungen auf denfelben gefällten Schiffbau: Holzes für Rechnung der koͤniglichen Admiralitaͤt er Kopen⸗ gegangen. An der oͤſtlichen Kuͤſte Holſteins finden ſich kleine Schiffbauereien noch hin und wieder, wo jetzt zuweilen Jachten und andere Fahrzeuge von geringer Laſttraͤchtigkeit gebaut werden. Dergleichen Bauplaͤtze ſind zu Hohwacht, das zum adelichen Gute Neudorf, und zu Sehlendorf, das zum Gute Futterkamp gehoͤrt, Dort wurden in den Jahren 1798 und 1799 zwei Jachtböte von etwa drittehalb Laſten, und im Jahr 1805 eine Jacht von 6 Kommerzlaften für fremde Rechnung ; zu Schlendorf im Jahr 1802 eine etwa von 13 Kommerzlaften für Fchmerfche Rech⸗ . nung gebaut. An der Elbe und Yangft der ganzen Weftfeite beider Herzogthůmer haben nur Altona und Gluͤckſtadt bedeutenden Schiffbau. Aber eine Menge Plage find an der Elbe und Eide rx, wo Pramen, Ever, Jachten, Joͤllen, Schalupen und andre kleine Fahrzeuge gebaut werden. * Von dem Gewerbe der vier Altonaiſchen Werf: ten *) die durch. eigene und fremde Schiffahrt beſchaͤftigt + wurden, ließen fich Feine befriedigende Nachrichten erhalten, Es iſt hier dem freien Willen der Schiffbaumeiſter über: laſſen, ob ſie von neu angefangenen Bauten eine Augabe machen wollen. Sie thun es alſo nur dann, wann ihnen an einem obrigkeitlichen Beweiſe ſelbſt gelegen iſt. Das obrig— keitliche Verzeichniß dieſer uͤber foͤrmliche Angaben ausgefer⸗ tigten Urkunden, der fogenannten Bielbriefe, giebt alſo kei— ne vollſtaͤndige Auskunft. Eben ſo wenig iſt das officielle Verzeichniß der ausgefertigten Meßbriefe dazu ausreichend. In dieſem ſind von den in Altona gebauten, nur die fuͤr dor— tige, nicht die fuͤr Hamburger und ſonſt fuͤr fremde Rech— nung, aufgefuͤhrt; dagegen befinden ſich unter den mit Meß— briefen und Paͤſſen verſehenen Schiffen hieſiger Rehder auch viele in der Fremde gebaute oder gekaufte. Bei der Zoll und Gewerbefreiheit der Stadt fehlt zur Kontrolle und anderwei- tigen genauen Aufzeichnung die Veranlaſſung. Nach jenem erfigedachten Verzeichniß find im Jahr 1805 fünf, im Jahr 1806 nur drei jolcher Bielbriefe und im Jahr 1807 iſt fein einziger ausgefertigt. Die Angabe wird beim zweiten Stadtfefrerar gemacht. Das Schiffbauholz erhalten die Atonaifchen Werf: te theild aus dem Lanenburgifchen; theild aus Norwegen — — Eine Beſchreibung der Stadt von 1900 (Daterlandskunde ı. ©. 57.) zahlt zehn Schiffbauer. Darunter find, außer den vier Schifszimmerleuten, fechs Echalupenbauer verftanden, die der Altonaifche Addresfalender von 1803 namentlich auf« führe; zwei dieſer Schalupenbauer haben eigene Bauplaͤtze. — 36 — und Rußland, Ueber die Quantitat laßt fich wegen ber Zoll. freiheit des Orts nichts Zuverläffiges erfahren. ih In der Nahe von Altona gibt es mehrere Baus plaße: drei auf dem Hamburger Berge, deren einer dicht bei Altona font bedeutend war; einer beim fogenannten Reiz herjtieg, über der Elbe, wo ein Altonaifcher Schiffsbaumeis fier, außer feinem hiefigen, noch ein Werft hat. Auf allen diefen Bauplaͤtzen ift es jeßt leer, oder man: fieht halbfertige Schiffe ohne Arbeiter. Die Altonaiſche Schiffslifte hatte zu Anfang des Jahrs 1806 hier zu Haufe gehörende Schiffe 152 mit 1776 Mann Schifföpolf. Nach der vorhin angeführten Bejchreibung der Stadt, waren im Jahr 1800, mit. Inbe— griff der Heringsbüfen, 259 von 18770 Kommerzlaften mit 2852 Leuten bemannt, Su und bei GTücftadt find zwei Bauplaͤtze. Auf beiden, demjenigen in der Stadt und dem in ihrer Nahe, werden meijtens Fleine Fahrzeuge, Ever und Pramen, felten größere von bedeutender Lafiträchtigfeit gebaut. Die Zahl der von 1798 bis 1807 fertig gewordenen Fahrzeuge belief ſich auf 58 von 6123 Kommerzlaften. Größere waren dar⸗ unter nur ſechs: eine Fregatte von 38, drei Schooner von 39, 41 und 47 und zwei Briggs von 48 und 72 Kommerzla⸗ ſten. Alle uͤbrige waren Ever und Pramen, größtentheils von 3 bis 10, wenige bis 20 und 25 Kommerzlaſten. Gluͤck⸗ ftadt erhielt fonft alles benöthigte Schiffbauholz aus dem Lan— de, von den jenfeits Itzehoe belegenen Hölzungen, ohne Schwierigkeit. Fest wird nur einiges daher, mehr von Kelz Yinghufen geliefert, wohn es von den öftlichen Gütern und aus dem Bordesholmichen gebracht wird; aber das meifte fommt von Hamburg und iſt preußiſche, auch mecklenburgi⸗ ſche Waare. Der Preis iſt ſeit zwanzig Jahren noch einmal — fo hoch. Planken werden jest zu 36 Schilling, Krumm— und Kuieholz zu 24 Schilling der Kubikfuß angefegt. Diefer Preis befteht feit etwa acht bis zehn Fahren. Seitdem Hatte er fich gleich erhalten. Die Zahl der zu Gluͤckſtadt zu Haufe gehörenden Schif— fe, das heißt aller Die aus dem hieſigen Hafen fahren, von der größten Sregatte bis zur kleinſten Zofle, war zu Anfang des Jahrs 1807 zufammen 143. Darunter befanden fic) 12 Grönlandsfahrer. Sechs derfelben find ſeitdem den Eng⸗ landern in die Hande gefallen, | Bon den ſchon erwähnten kleinen Bauplaßen zählt man an der Stör und dem Elbufer von Gluͤckſtadt bis Altos - na folgendes an der Stoͤr einer, von Feiner Bedeutung; am Rhin einer, wo Schalupen und Fleine Ever gebaut werden; , zu Elmshorn zwei; zu Ueterſen einer; einerin Haſelau; zwei in Schulau; einer in Wittenbergen und zwei zu Teufels— bruͤck. Auf allen diefen Plägen werden faft nur Ever ges baut. | Mehrere folcher Fleinen Schiffbauereien find auch an der nördlichen MWeftfeite, befonders an der Eider, im Gute Hanneran, im Dithmarfihen zu Schulp und Delve, im Amte Rendsburg zu Nuͤbbet, Borgſtedt, Breiholz, Klint, We— jterröhnfeld und in der Stadt Rendsburg; im Amte Hütten zu Hohenholm, Königsyugel, Hamendorf, auch zu Tre ning und Friedrichitadt. Zu Tönning ward der Bauplag . im Jahr 1801 von einem unternehmenden Einwohner vers beffert, auch von demfelben ein Schiff gebaut, Fleißiger ward er in den lebhaften Handelöperioden, wahrend der Elb⸗ blofade, durch Ausbefferungsarbeiten benugt. Doc) ift der Schiffbau in Tönning nie bedeutend gewefen. Der hohe Tas gelohn ijt ihm bejonders hinderlich, — 365 — Auf den meiften der gerannten Baupläge werden Heine Fahrzeuge bis zu 10 und 14 Kommerzlaften gebaut. Zu Nübbel ‚ einem Dorfe an der Eider, eine Stunde unter Rendsburg, befchaftigen fic) einige Eimvohner mit dem Baus der fogenannten Holländer, Fahrzeuge von dreißig bis vier- zig Fuß Länge, mit einem Verde und niedrigem Kiele. Sährlich werden hier vier bis ſechs ſolcher Heinen Schiffe ge= baut. Das Holz Fauft man dazu zum Theil in der nahelie= genden Föniglichen Hölzung, der Hamm genannt; doch das meifte wird von den am Kanal und an der Eider liegenden adelichen Gütern geliefert. Die Regierung hat den einländifen Schiffbau und die Ausbefferung der Schiffe auf einhei— miſchen Bauplägen zu befördern gefucht, indem fie den Gebrauch fremder Schiffe mit einer Abgabe beſchwer⸗ te, und auf die im Lande ausgebeſſerten die Ertheilung der Schiffspaͤſſe einſchraͤnkte. Nach dem Juhalt eines Reſkripts aus dem Kommerzkollegium vom 29ſten Auguſt 1776 und ei— nem Plakat fuͤr die Stadt Altona vom 12ten Sept. deſſelben Jahrs ſoll die noͤthige Kalfaterung, oder Reparierung der Schiffe koͤniglicher Unterthanen nach abgelegter Reiſe und bei deren Zuhaufefunft in einem einlandifchen Hafen be fchafft werden. Diefer Punkt ift als eine der Bedingungen fefigefeßt, deren Erfüllung die Schifſsrehder, ehe ſie wegen Erlangung der Paͤſſe zum Eide gelaſſen werden, vorher glaub⸗ wuͤrdig zu beweiſen haben. Zür fremde Schiffe, welche ges Faaft oder eingeführt werden, um folche als einheimifche Schiffe in der Fahrt brauchen zu Tonnen, find die Rehder, nach einer Verordnung vom 2ten April 1796 zu einer Abga⸗ be von 10 Thlr. für jede Kommerzlaft verpflichtet. Doc) iſt diefe Abgabe für Heine in der Fremde gefaufte Ever pder Fahrzeuge, welche nur fünf oder ſechstehalb Kommerzlaften. trachtig find, unterm 2oſten Nov. deſelben Jahres auf die Haͤlfte herabgeſetzt. Im vorigen Jahre haben die ſo dringend gewordenen Beduͤrfniſſe der Marine folgendes einſtweilige Verboth ver⸗ anlaßt. Nach dem Plakat vom zoſten Oft. 1807 ſoll his weiter, ohne vorhergegangene Einwilligung des koͤnigl. Ad— miralitatd = und Kommijjariatsfollegiums, weder aptir— tes Eichenholz, was zu Schiffsbauholz tauglich iſt, noch ſollen überhaupt Eichen, Die Schiffsbauholz enthal— ten, fie mögen gefaͤllt ſeyn, oder nicht, ver kauf t wer⸗ den. Das Holz, das dieſer Anordnung zuwider verkauft wird, oder falls es nicht mehr in Natur vorhanden iſt, der Werth deſſelben nach geſchehener Taxation, ſoll der koͤnigli— chen Kaſſe anheim fallen. Außerdem ſoll der Verkaͤufer noch eine dem Werthe des verkauften Holzes gleiche Geldſtrafe erlegen. Nach dreimaliger Uebertretung dieſer Verordnung verwirkt der Verkaͤufer das Recht, in ſeiner Hoͤlzung eigen⸗ maͤchtig und ohne vorgaͤngige Ausweiſung Holz zu faͤllen. Doch wird demjenigen der zu Waffer = oder Bruͤckenbauten, oder zur nothwendigen Reparation von Gebäuden, oder zum Bau eines ihm unentbehrlichen Boots oder Schiffe, pder zu deren Ausbefferung ein oder anderes Stuͤck Eichens holz, das zum Schiffbau tauglich ift, erweislich bedarf, die Anfchaffung verjelben erlaubt. Die Oberbeamten, die Mae gijtrate und in den adlichen Diyiriften die Obergerichte, wenn fie fich, nach vorhergegangener Unterfuchung, von der Nothwenvigkeit folcher Verwendung des Eichenholzes übers zeugt haben, find befugt, den Verkauf deffelben zu den bee merkten Befiimmungen zu gefiatten. Riemanns Forſtſtatiſtik. A a ne Ein allgemeines einftweiliged Verboth der Aus⸗ | fuhr von Eihenbaus und Zimmerholz in die Frem⸗ de, bei Strafe der Konfisfation und einer Gerdbuße , dem Werthe der Waare gleich, war ſchon unterm 23jten Oft. vorhergegangen. INSERT FOLDOUT HERE Narr —3 — J rn v * ad N = * 1 wii — If * i> °*. "Sägemüplen in Holfein — Beringes 2 Antenefie der Sägemühlen, für den einheimifchen Hate betrieb — erfte Einfuͤhrung derſelben, durch Heinrich Ran⸗ zau — Nachrichten von ihrem Aufkommen im vorigen Jahr⸗ hundert zu Sehne — Beienfleth — Bielenberg — Krempe — SGluͤckſtadt — Kellinghuſen — Eimshorn — Unterfen — Urs ſachen ihres Verfalls — Vergleichung mit: Handfaͤgereien —2* Saͤgeplaͤtze in einigen namhaften Oertern. il: f 'h Die Sagemühlen, die in den Korftitachrichten von Norwe⸗ gen als Hauptmafchinen de3 dortigen Waldgewerbes beichries ben wurden, kommen bey der Zugutmachung der Produkte ſchleswig holfteinifcher Hölzungen, nach der fehr verſchiede⸗ nen Natur derſelben wenig in Betracht. Um die Mitte des vorigen Jahrhunderts bediente man ſich ihrer an der weſtli— chen Seite Holfteiis, beſonders an der Elbe und an der Stoer zum Schneiden der aus Deutſchland erhaltenen Balz fen. Eine Zeitlang waren fie in ziemlichem Gange, Doch war diefer Betrieb nicht von Dauer, Bon acht Saͤgemuͤh⸗ fen, die während zwanzig Fahren aufgeführt — De jezt nur noch zwei übrig. Die folgenden Nachrichten yon den oetlichen Schickſalen dieſer Maſchinen wurden dem Herausgeber, auf ſeine Erkun⸗ -ıın=- digung ——— jetzigen Zuſtande, gelegentlich mitge⸗ theilt. Wenn auch in ſolcher Vereinzelung hier nicht ganz an ihrem Orte, fo werden fie doch dem Freunde der vaters laͤndiſchen Gewerbegeichichte nicht unwillkommen feyn. Die erſte Einführung der Saͤgemuͤhlen in Holſtein, wie der Papier = und Kupfermuͤhlen, ſchreibt Suhm dem bes rühmten Heinrich, Ranzay zu, ‚chne weitere Nachricht von ihrer” Seranfaftınd und ihrem Fortgange. Ranzau —— in zu ya de —— — m 444 au. in Le Sehriftgn ſeiner re Be —— nur im Allgemeinen in der Reihe feiner verdienjtlichen Werke mit aufgeführt. Lindenberg berichtet, "dag Nanzau zur Zierde und zum Nußen des Vaterlandes neun und dreißig Mühlen verichiedener Art am verfchiedenen Orten erbaut habe, PANe darüber. nähere Mskunfkau geben. *) BR! Ermangelung älterer Nachrichten muͤſſen wir uns quf die fo !genden ‚von ‚der, Eutfiehung und den Schickſalen der in ne weren Zeiten ‚erbauten Sägemüblen. einſchraͤn⸗ ken. Dieſer waren ſoni in Holftein, acht. Aber die meiſten ſind ſeit einigen Sahren nach einander wieder einge⸗ gangen, theils ganz abgebrochen, theilsi in Korn⸗ oder Grau⸗ Bewien verandert. — Die erſte war au Jzehoe. 1743 ward fe in * land gekauft, und von dem Käufer, dorthin verfeht, Im Schr 1794 ſuchte ve jen Sohn, die Erlaubnis, fie. zur —T m) PR Prov, Ben 1798, 6. & a2. und rare. — Blaͤtter 1799. 1. S. 100. — — 375 ee en = En kohmnhie einzurichten, Eine Lohmähte warb ihre Gef, , die er im vor igen Jahre verkaufen mußte, Su Die zweite dem After mac) ward zu Beienfl eth im I 1750 von dem Urheber der Jzehoer neu erbaut. Das anf feiner Muͤhle zu Jzehoe gefchnittene 90 fand damals fo vielen Abſatz, daß er die Auffuͤhrung einer zweiten vortheil⸗ haft q glaubte, Sie hatte ſechs Bloͤcke drei zum Stuͤrzen und drei Rahmen. Baͤume von vierzig Fuß Lange und ans derthalb Fuß Dicke konnten darauf zerſchnitten werden. Der lette Beſitzer verkaufte dieſe Mühle vor etwa acht Jahren nach Oſifriesland für ungefähr fünf bis fechstaufend Mark, | Eine dritte Sagemühle zu Biel enberg, von der ©: öge der Beienflether, fol die befte gewefen feyn. Sie war, wie diefe, achtedig. Schon vor mehrern Fahren if fie abgebrochen und in Heitigenfiädten zu einer Kornmühle eingerichtet, An dieſer, ſo wie an der zu Beienfleth ſollen an jeder gegen 80,000 Mark verloren feyn. Zu Krempe ward im 3. 7762 eine Sägemühle ers bauet. Der Erbauer hatte von der Stadt einen Plaß dazu für eine Rekognition von zwanzig Reichsthalern jährlich ges Fauft. Gegen Erlegung eines jährlichen Windgeldes von vier Reichsthalern an die Steinburger Amtsſtube erhielt er die Erlaubnis, Diefe Mühle war nach der frühern in Jze⸗ hoe eingerichtet. Sie enthielt vier Gänge, zwei zum Etürs zen und zwei zum Dielenfägen. , Es Fonnten Bäume von vier und zwanzig Fuß Länge und anderthalb Fuß Dice darz auf gefchnitten werden. Im der erfien Zeit, als fie noch in gutem Stande war, wurden ſechs und dreißig Sägen im Genge gehalten. Bi vor”ungefähr fünf Jahren hielt ſich diefe Mühle. Nach dem Erbauer hatten fie andre Beſitzer erhalten und im Fahre 1794 war fie, nach dem Ableben des 376 » u damaligen Beſitzers, ent h mit + ungefähr zwei Morgen Sand und ſaͤmtlichen Gebäuden für 5600 Mark verkauft. Dieſer Kaͤufer veraͤußerte ſie mit allen Pertinenzien im Sabre 1798 für 14,250 Mark. Der neue Eigenthümer hatte eine Ziegelei neben der dabei befindlich gewefenen Kalkbrennere ei an⸗ gelegt. Im Jahr 1802 kam diejer. zum Konkurs und. bie ‚Mühle wurde mit allen Pertinenzien oͤffentlich für 12,800 Mark verkauft. Diefer dritte Käufer fand ſich beivogen, die Sagemühlen zum Abbrechen an einen Holländer für 2200 Mark zu verkaufen. Im Jahr 1802 ward fü ie wirds fich abgebrochen und weggeführt. Die, Immobilien, J die zur Muͤhle gehoͤrten, veraͤußerte er ebenfalls. Der Käufer derſelben Tegte auf dem Platze eine Handfägerer an und vi Ä k h bei dieſer recht gut ſtehen. Die Saͤgemuͤhle zu Glückſtadt ward ebenfalls n im Jahr 1762 erbaut. Sie war achteckig. Bis zum Jahr 1792 ward ſie gebraucht. Im Fahr 1796 wurde ſie an ei⸗ nen beabſchiedeten engliſchen Oberſten verkauft, der ſie nicht brauchte. Darauf kaufte ſie ein Holzhaͤndler, der ſie wieder bis 1802 zum Holzſchneiden benutzte. Im letztexen Jahre ward ſie wieder ver kauft und von dem gegenwaͤrtigen al zu einer Kornmuͤhle umgebaut. Eine Saͤgemuͤhle zu Kellinghuſen war eben bw wie die Kremper eingerichtet, Sie ift ſchon bor mehrern Jahren eingegangen. BELLE HE * ⸗ Jetzt ſind in Hotftein noch zwei Eigene vorhanden, zu Elmshorn und zu Ueterſen. N Die zu Eims horn iſt nur klein, ’ und enthält ʒwei Rahmen. Dieſe erfordert nicht viel Koſten ‚amd Tann von ei⸗ nem Menfehen regiert werden. N, ul x et 2 A | Die zu Ueter ſen iſt achteckig mit drei, Rahmen und vier Bloͤcken verſehen. Nach den Ver ‚mögensum; tanden YeB Befigers zu ſchließen, haͤlt ſich dieſe am beſten. Doch beſtt tzt er auch zugleich eine Kalkbrennerei. _” 5 Der Verfall der Saͤgemuͤhlen wird hauptſach⸗ lich ver ſeit der Eroͤfnung des Kanals ſehr erleichterten und vermehrten Einfuhr des geſchnittenen Holzes von der Off: fee, beſonders von Memel und Stettin beigemeifen. Diez fes fremde Holz, welches dort ebenfalls auf Eagemühlen ‚ zugerichtet wird, ſoll zwar fchlechter jeyn, als dasjenige, ea ji die hiefigen Schneidemühlen aus oberkandiichen Balz en lieferten; aber das oſtſeeiſche kaunn hier fo wohlfeil ver— — werden, daß feine hieſige Sagemuͤhle damit Preis hal⸗ ten konnte. Ferner zieht man auch die Handſ ägereien bier zu Lande vor. Auf den Sägemühlen müffen immer Leute ger halten werden, die danıı bei einer Windjtille außer Thaͤtigkeit find. Auch Haben die Handfagereien den VBorrheil, dag man - einen etwas Frummen Baum, um Bodendielen daraus zu ſaͤ— gen, nicht erſt zu Fürzen braucht, obgleich ein Erummer Baum, vor dem die Dielen zum Schiffbau gebraucht werden ſollen, auch auf Saͤgemuͤhlen bereitet werben kann. Uebris gend werden auf Sägemühlen in der Negel die Bretter viel ebener, als fie durch Haudfäger gefägt werden köönnen. Sel— ten befigen dieſe die Geſchicklichkeit, eine Diele ganz gerade und ohne Fehler zu ſchneiden, ſo daß nicht beim Abhobeln Zeit und Holz verloren geht. Handſaͤgereien ſieht man in den meiſten gewerbfas men Seepläßen an der Oft - und Weſtſeite. In Glücftadt find dermalen ſechs. In Altona, wo vormals auch eine Saͤ⸗ gemuͤhle an der Eibe wer; find vier Saͤgeplaͤze. Das Holz = 35 - wird größtentheits auf Ztöffen die Eibe herunter, befonder& aus dem Brandenburgifchen erhalten. Arbeiter hat jede Saͤ⸗ gerei mehr oder weniger, wie es der Abſatz noͤthig macht. Sie werden Fußweiſe bezahlt. B. hun A? Bud 08% Sa: 331187 . IE Defimmnung des zweiten Fragepunkts — dreifaches Augenmerk: I. Der wirkliche innere Zufand der landesherrlis hen Hölzungen: 1) Unterfchied der Gehege und uneine gefriedigten Hölzungen — Befriedigung der Schege, ihre Unterhaltung, ibr innerer Rubeftand, ‘Freiheit von Dienſt⸗ barkeiten, von Weichholznutzung und Grasnutzung, von Weidgang und Maſtnutzung — Weidehoͤlzungen, Maſtnutzung in den⸗ ſelben — 2) Groͤße und Lage der Hoͤlzungen — Namen der groͤbten in jedem Diſtrikt — mit dem geringen Umfange ‚verbundene Hinderniſſe und deren Folgen — 3) Beſtand: deſſen Holzart, Verhaͤltnis ver Eichen und Buchen — Alterds | Rufen — Güte, herrſchende Beſchaffenheit der Stämme, Fol gen derſelben fuͤr die Bewirthſchaftung — Geſchloſſenheit — — erbeten deffen — Elgenſchafteni in einigen Hoͤl⸗ jungen. — II. Bisherige Wirthf on tsart 1) Baumholibetrieb, Plaͤnterhieb 2) Schlagholibetrieb. — Abgabe und Lieferungen aus den landesherrlichen Hoͤl⸗ zungen: 1) Deputate, deren Einſchraͤnkung und Aufhebung ; s 2) Pflug und Radeholz; 3) Ban und Nutzhotz; 4) Ban ſchaftlichen Bauten; 5) Verkauf, J Ueber den Betrag der Rutzungen aus den — lichen Waldungen — Data , welche u deſſen Berechnung ers forderlich find — UnzulänglichFeit der hier geſammleten Bruch⸗ ſtuͤcke — Intereſſe oͤffentlicher Verhandlungen uͤber den Zu⸗ Band und Betrieb der Forſte — Nutzen ſpecieller Difriftebes [2 — 380 — ſchreibungen und einer daraus erwachſenden alitemelnen Tas desforfibefchreibung in Verbindung mit allgemeinen und befone dern Forſtkarten. Ruͤckblick auf die Bedingungen und bedeutender Echwierige feiten fefter Ordnung im Betriebe und in der Abholung — Schutz von aufen und im Innern dag dringendfle Bedürfnis der vaterländifhen Waldreſte — Vereinbarkeit periodifcher Hauungen mit dem wirklichen Zuſtande der beſſeren Hoͤlzungen — örtliche Vetbefferungen auch bei iſolirter Lage und beim Plaͤnterhiebe. Be — WEB on a 1: BEE Wir wenden ung uun zu der zweiten Zrage, welche indem wirthſchaftlichen Abſchnitt der Forſtbeſchreibung beantwortet werden ſoll: wie und zu weldhem Ertrage werden die dorhandenen Hölsgründe genüßr? af ‚Die folgenden Nachrichten‘ find freilich unvollſtaͤndig, wie die uͤber den erſten Fragepunkt. Sie ſchranken ſich duch hier blos Auf Die "Tandesperriihen Hoͤtzungen ein. Ueber vie Gemeinde : und Privathölzungen fehit es von ih⸗ vn witihfehaftlichen Zaſtande und ihrer Beuutzung, eben ſo wie yon ihrem Stäcpeninhat, faft an jeder zweckdienlichen Again Ca sent sten )dır 2 wind " In Auſehung landesherrlicher Hoͤtzungen iſt unſer Au⸗ genmert zuvoͤrderſt auf deren inner. en Zuftand und deſ— ven weſentliche Beſchaffenheiten/ zweitenssauf die Behande ung derjelben in wirthfchaftlicher Hinfichtiund drittens auf das Verhaͤlt nis an — — und Zu! —— J ur Mit der Forfnugung: fehen freifich * — ———— Gegegenſtaͤnde in Verbindung, non welchen man — 381 — in einer Landesforſtbeſchreibung Nachricht erwartet, wie z. B. die Vorrichtungen bei der Abholzung, die Zugutmachung der rohen Forſtprodukte, ihre kunſtmaͤßige Verarbeitung, auch die Abfuhr und Transportanſtalten; doch hat der inne— se Sorjibetrieb der Herzogthuͤmer in Ruͤckſicht derfelben we: nig Eignes, und von dem was hin und wieder bemerfens: werth jeyn müchte, fehlten dem Sammler befriedigende oͤrt⸗ liche Angaben. "Nur über zwei nicht unbedeutende Zweige der Forfinugung, über die Holzverfohlung und die Nindennußung, fand er Örlegenheit einige Nachrichten und Bemerkungen zu erhalten, die in befonderen Anhängen mitgerheilt find. I. Um den erften Hauptpunkt, den wirklichen inneren Zuftand der Iandeöherrlichen Hölzungen und feine Befchaffenheiten in Rücficht auf die Bwirthfchaftung einigermaßen Fenntlich zu machen, Fommt vorzüglich dreiers lei in Betrachtung: zu er ſt der Unterfchied der Gehege und der uneingefiiedigten Hölzungen, befonders nach der Ver- ſchiedenheit der darin ftatt findenden Dienftbarkeiten; zwe i⸗ tens ihre Größe und Lage und drittens ihr Beftand, der nach feiner Art, feinen Aftersftufen, feiner Güte und nach der Befchaffenheit des Waldbodens zu befchreiben if. Bei jedem diefer drei Punkte werden fich die mit ſolchem Zuftanz be verbundenen Hinderniſſe eines regelmagigen Betriebes zus gleich bemerfen Iaffen. 1) Der wefentlich verfchiedene Zuftand der landesherr⸗ lichen Holzgründe, welcher fchon durch die Benennung der Gehege oder gefchloffenen und der uneingefries digten oder offenen Hölzungen Fenntlich bezeichnet wird, ift bereits im vierten Abjchnitt bemerkt. Das Ver: haͤltnis des Flaͤcheninhalts beider gegen einander ift nicht ber Dr BER’, j — 382 — 2 kannt. Im dritten holſteiniſchen Diſtrikt Kit man die of fenen Hoͤlzungen auf den vierten Theil des Flaͤcheninhalts. Drei Viertheile nehmen die Gehege ein. Die Befr iedis gung der Gchege mittelft einen lebendigen Hecke, des ſichtbaren Merkmals ihrer Geſchloſſenheit, beſteht gewoͤhnlich nur aus einem Außengraben von verſchiedener Breite und Tiefe und einem Wall innerhalb deſſelben, der mit ſogenannten Pathen, meiſtens Haͤgebuchen, mehr oder weniger regelmaͤßig be⸗ pflanzt, und daher in verſchiedenem Grade wehrhaft und haltbar iſt; ſeltner auch aus einem Binnengraben. Dieſe Befriedigung wird, wie ſchon gelegentlich bemerkt wurde, gewöhnlich von den mit ihrew Feldern angraͤuzeuc den Landliegern unterhalten. Dafuͤr iſt die jen bei, den Altern Gchegen blos die Benutzung des Knickbuſches, bei. den neuern noch) eine Vergütung von einem halben bis andert⸗ halb Schilling für die Ruthe bewilligt. Stellenweiſe, beſon⸗ ders wo die Gehege mit der Landſtraße zuſammen graͤrzen, geſchieht die Unterhaltung auf landesherrliche Ko— ſten. Er | | R Daß diefe den Forſt umfchließende Befriedigungshecke, wem auch ihre Veranſtaltung, Unterhaltung und Nutzung zuſtehen mag, ihrer zwiefachen Abſicht, dem wehrhaften Schutz, wie dem Holzertrage, in jedem Betracht vorzuͤglich entſprechend, daß ſie ein Muſter der Heckenwirthſchaft fuͤr alle Feldbefriedigungen ſei, iſt al. eine der wichtigften Aufgaben der Nevierbediente. h Michtiger als dieſes aͤußere Merkmal gefehfoffener Hoͤl⸗ 9 zungen iſt ihr Zweck, der innere, geſicherte, ungeſtoͤrte Ru⸗ heſtand. Die erſte Bedingung iſt die Entfeſſelung ihrer wirthſchaftlichen Behandlung von jeder Art der Dien fe barkeit, beſonders vom Weiderecht. Huf diefen Zweck (4 — 383 * zielen beſonders die ſchuͤtzenden Geſetze unſerer Forſtpolizeĩ und die Bemuͤhungen der hoͤchſten dirigirenden Behoͤrde, wie in den Nachrichten von der rechtlichen Verfaſſung der Hoͤl⸗ zungen bemerkt worden. Doch durchgehends und allgemein iſt dieſer Ruheſtand noch nicht in allen Gehegen zu Stande ge⸗ bracht und ſicher geſtellt. Noch beſteht in einigen das Recht der Weichholznutzung, nach welchem außer Eichen und Buchen, die als Hartholz dem Landesherrn gehoͤren, alles uͤbrige Holz, welches neben denſelben und auf dem naͤmlichen Grunde ſteht, ſelbſt Hagebuchen, unter dem Nas men des Meichholzes den Bauern zujtandig ift. Diefe, eine der fchlimjten Gerechtigfeiten, dauert noch in mehreren Ge- genden fort, z. B. im dritten Diftrift, namentlich in den meiften Gehegen ded Amts Bordesholm. Hier macht fie jes des Streben nach Gejchloffenheit und gedeihlichem Holzwuchs vergeblih. In andern, wie in allen Rendsburgifchen Hölz zungen, wurde fie durch entfchädigende Abfindung bereits gänzlich abgeftellt. Die Grasnutzung gilt, wo fie noch gebräuchlich ift, nicht ald Gerechtigkeit, fondern nur als bewilligte Ne— bennußung. Auf holzleeren Plägen in den Gehegen wird den Unterthanen das Gras = und Heidemähen gewöhnlich um einen beftimmten Preis überlaffen. Don zwei andern fchadlichen Dienftbarfeiten, vom Meidgange und der Maftnugung, find die Gehege frei. Die Ießtere ift in allen herrfchaftlih, wird in der Regel der Befamung vder der Kultur vorbehalten und fol nur, wenn es ohne deren Beeinträchtigung gefchehen kann, durch Eintreiben von Maftfchweinen benußt werden. In diefem Fall wird fie gewöhnlich nach vorgaͤngiger Taration perpachtet. Kiemanns GosftRasifik, >. u nn if 7 en den uneingefriedigten Hölzungen gehört die Weide den Dorffchaften und den Erbpachtöftellen, in deren Feldmarken fie liegen, uneingeſchraͤnkt. Solcher Wei de⸗ hoͤtzungen giebt es manche von betraͤchtlichem Umfange. So liegt die groͤßte Hoͤlzung in beiden Herzogthümern, die | Hanheide im Amte Trittau, noch offen und weidefrei. Die endliche Abftellung diefer Gemeinfchaft durch gerechte Ent⸗ ſchaͤdigung und bilfige Ausgleichung ift ohne Zweifel die er: fie und wefentlichfte alter Verbefferungen, mit welchen die die‘ rigirende Behoͤrde beſchaͤftigt iſt. Hier iſt ganz eigentlich die zur alleinigen Verfügung gewonnene Hälfte mehr als das in nomadifcher Barbarei regel = und nußlos behauptete Ganze. Die Maftnugung in den uneingefriedigten Hoͤ lzungen gehoͤrt den Weideberechtigten gewoͤhnlich ganz, in einigen nur zum Theil. Doch wird denſelben zuweilen in dieſen auch der herrſchaftliche Antheil fuͤr ein billiges wir geld überlaffem. _ 2) Es folgt der zweite Punkt die Größe und Lage der Hölzungen. Beide, die gefchloffenen wie die offenen, find von geringem Umfange. Nur fehr wenige Iaffen fich, ſelbſt im Vergleich mit dem hier gewoͤhnlich vorkommenden Flaͤcheninhalt, groß nennen. Die ſchon erwähnte noch ung eingefriedigte Hanherde, im erjten holſteiniſchen Diftrikt, gegen 3000 Tonnen groß, iſt von dieſer Größe vie einzige, Im zweiten Diſtrikt iſt das Buchholz im Amte S Segeberg gegen 800 Tonnen groß. Im dritten halten das Haler und das Halloher Gehege jedes über 1000 Tonnen, Bon ähnlicher Größe find zwei Gehege in den fhleswigfchen Diftriften, eins im erfien, das Sten drupper im Amte Hadersle ben, und eins im zweiten, das Handewither im Amte Flensburg. Deſto Feiner ift der Flacheninhalt al⸗ ler übrigen, wie fchon ne vorhin bemerkte Totalfumme der Tonnenzahl aller Hölzungen ergibt. Wenige halten über dreihundert, die meiften nicht über hundert, bis zu zehn und noch weniger Tonnen. 2 Mit dieſer für einen regelmäßigeren Betrieb ungünftigen Größe vereinigen fi) drei andere Hinderniffe wels che diefe Befchaffenheit noch verfchlimmern. Der erfte ift der. Mangel eines abgerundeten Zufammenhanges, Selbſt die Gehege von geringem Umfange find oft von Läns dereien und Koppeln zerfchnitten, die fich zuweilen Feilförs mig hinein drängen. Daraus entfieht ein zweites Uebel, ihre unregelmäßige Figur, die fich oft in einem ſchma— len Streifen oder Stremel in die Lange hinzieht. Das dritte ift die Zerfireuung, in der die Eleinen Hölzchen oft weit: von einander entfernt liegen, 2 Die Folgen davon find: einmal der Mangel des Schußes, an und für fich fehon Durch die Lage, und dann auch desjenigen, den bei geringem Umfange ein näheres Beifammenliegen einigermaßen erfegen würde. Diefe Folge ift zehnfach ſchlimm bei der natürlichen Exrpofition unferer ſchmalen Halbinfel und wird, je naher nach der Weftfeite zu, - defto ärger empfunden, Daher die Uebermacht und Wille Eühr verheerender Winde; daher die übeln Wirkungen der Nachfröfte, die Seltenheit guter Maftjahre und die Unges wißheit glüdlichee Samenreife. Zweitens erfchweren. diefe Umftände die Einfriedigung und machen die Anlage und Unterhaltung derfelben Foftbar. Zn gleichen Maaße wird drittens die Yufficht erfehwert. Biel Hüter find für die einzelnen Fleinen Holzlappchen nöthig. Die ganze Thaͤ⸗ tigkeit der Unterbediente wird dadurch oft auf Hegen und Bien auf den Heinen Poligeidienft, eingefchränft, ob — 586 — Wie wenig dieſe Umſtaͤnde einem umfaſſenden Wirth⸗ ſchaftsplane zu ſtatten kommen; wie ſehr fie Ordnung und. Eintheilung des Ganzen und nicht felten auch periodifche: —— hindern, ſpringt in die Augen. h 3) Der dritte Gegenftand für die Befchreibung des wirklichen Zuftandes ift der Beftand, Wir betrachten zus erft die Holzart. Unter Eichen und Buchen, welche nes ben Elterbrüchen und fehr wenig Birkengehölzen allein den zufammenhängenden Beftand der Holzgründe ausmachen, kommen Hägebuchen und Quitfchen am meiften, feltner der wilde Kirihbaum, Ahorn und Kenne, am häufigften ** und Huͤlſe vor. Das Verhaͤltnis der Eichen und Buchen iſt beſonders bemerkenswerth. Im Ganzen iſt die Buche zahl⸗ “reicher. Oefterer kommt auch die Buche im reinen, die Eie che öfterer im gemifchten Beftande vpr. Zn einigen der fols genden Dijtriktöbefchreibungen find dieſe Verhältniffe naher bemerkt. Hier ftellen wir, zu einiger Vergleichung ‚ die dort vorkommenden Angaben des ara es der Eichen zu den Buchen zufammen: 1) im zweiten ſchleswigſchen Diftrift im Ganzen ı zu. 5. 2) im erften holfteinifchen: £ a) in der Herrichaft Pinneberg € 3 zu 1. b) in der Grafſchaft Ranzau ⸗ 4 zu 5. ec) im Amte Trittau kaum er 1 zu 20. d) im Amte Tremsbüttel ⸗ 2’ u 3) ım zweiten holſteiniſchen a 130 3 4) im dritten ⸗ — 4 zu 63. Zweitens in Anſehung des Alters iſt der Beſtand ge« wöhntich fehr ungleich, wie dies die frühere regellofe Wirthe ſchaft erwarten laßt. Eichen und Buchen befinden fich meis ” Mu) 3 ſtens auf den höheren Alteröftufen von 60, 80 bis über 120 Jahren hinaus. Won der früheren Wachsthumsperiode zwiſchen 30 und 60 Jahren, iſt von beiden ein unverhält: nismaͤßig geringer Vorrath, Mehr ald von ſolchem Mittel holze, das in manchem Reviere gänzlich fehle, fieht man ‚Junge Stangenhölger bis gegen 30 Jahr alt, Sole junge Stangenhölzer find feltener das ‚ Produft natürlicher Beſamung, öfterer der Kultur, Diefe Erſcheinung, eben wie der Mangel an Mittelholz, wie über- "Haupt das Misverhaltnis in den Altersftufen, erflart ſich hinlänglich aus der Gefchichte unferer Forftwirthfchaft. "Man Fünnte vielleicht in dem Beſtande der meiſten Gchege die Sahre zurücdzahlen, feitdem Schonung und Befamung, Kultur und Pflege in unfere Hölzungen Eingang fanden, ober ſeitdem fie durch Einfriedigung und Abftellung ſchaͤdli— cher Afternußungen Ruhe gewannen und die unbedachtfamen Störungen in der freien Wirkſamkeit der Natur ein Ende nahmen, In den verfchiedenen Gegenden ift biefe Zeit bald ‚Fünger, bald älter und fie ift noch nicht in alien gefommen, Diefe Bemerkung führt und auf die dritte Eigenfchaft des Beftandes, feine Güte ſowohl in Anfehung der herr⸗ chenden Befchaffenheit der Stämme, als ihres engeren oder entfernteren Standes, ihrer Gefchloffenheit. In den größtentheils hochbejahrten Beftänden iſt na⸗ turlich die herrfchende Befchaffenheit nicht von bes ſonderer Güte. Das meifte Holz iſt ſchon uͤberjaͤhrig. Die Hauptftamme haben der größeren Zahl nach bereits ihr zwei⸗ tes Alter zurück gelegt. Sie laſſen alfo feinen bedeutenden Samenabfall mehr erwarten. In folchem Zuftande find be: fonders die Eichen. Der haubaren und, abjiändigen, find ge— woͤhnlich init als aller übrigen in ver Perioden des wahe— baren Alters zuſammen genommen. Unter ſolchen vorlaͤngſt beilreifen Eichen und Buchen ſteht das juͤngere Holz gedruͤckt, niedrig, durch den Fall al⸗ ter Stämme beim Plaͤnterhiebe verletzt, oder bei vormaligem Weidgange verbiffen, oft fehon bemooft, meiftens bufchähne -Fich mit vielen Seitenaͤſten verwachſen und ſichtbar ver⸗ kruͤppelt. In dergleichen Beſtaͤnden iſt in der Regel jede regel⸗ mäßige Hauung nnd leichtere Nachhuͤlfe zu fpat. Sollen die alten Stämme Plag mahen? — Was laft ſich erwarten von jenen Schwachlingen im bereits vorgefchrits tenen Alter, das nur wegen ihrer geringeren Höhe und Staͤr⸗ fe weniger in die Augen falt. — Soll man diefes verfrüppelte jüngere Holz wegraumen, um ei« nem befjergearteten Unwuchfe Luft zu machen ? — Bon den betagten Eichen und Buchen, die Lange ſchon die Zeit ihrer Haubarkeit überlebt haben, laͤßt fich Feine befriedigende Wiederbefamung hoffen. Nur zum Schuß und Schatten find fie tauglich, um unter denſelben durch Sat und Pflan- zung einen gedeihlicheren Nachwuchs aufzubringen. Hier ift es alſo wo unverdroffener Fleiß und Pflege die Probe bes ftehen follen. Hier folen Pflanzfchulen, wie fie in jedem Beritte vorhanden feyn mäffen, mit Stämmchen von pafz fendem Alter ihre nicht immer genug gefchätsten Dienfte Teiften. Freilich fommen unter den älteren Beftänden einzeln auch. beffere, noch fruchttragende vor; allein im Ganzen machen fie nur die Ausnahme. In ſolchen beffer gearteten Beſtaͤnden wird der Fundige Verwalter die rechtzeitige dunkle amd fichtere Stellung und Die Folge regelmäßiger Sanupgen ‚wicht verabfäumen. — 30 * Hoffnungsreicher find die Hoͤlzungen in dem, früheren Wachsthumsperioden, die freilich feltener vorfommen, au welchen es jedoch hin und wieder, wie befonders i im zweiten, Auch im dritten holſteiniſchen Diſtrikt und im zweiten fchles: wigfchen nicht ganz fehlt. Vorzuͤglich gehören zu diefen je⸗ ne vorher erwähnten Stangenhölzer, deren kraftvolle Jugend fuͤr kuͤnftige Vollwaͤchſigkeit und dichten Schluß die befie Er: wartung gibt. Hier finden zum Theil jetzt ſchon Durchfor— ſtungen ſtatt, welche, nach beſtimmten Zwifchenraumen fort: geſetzt, die periodifchen Hauungen im ——— ſchlagbaren * Alter ne Die zweite Eigenfehaft, welche die Guͤte des Beſtandes beftimmt, feine Gefchloffenheit it bekanntlich nicht gleich bedeutend mit der Dichtigkeit. Diefe ijt oft nur vom trüglichem Schein. Bei näherer Befichtigung findet fich ftatt Fräftiger Vegetation und ſchlanken Gipfelfchluffes nur. jenes vorhin befchriebene vegellos verwachfene Gebüfch. Geſchloſ⸗ fenheit, in dem bedeutungsvollen Sinne, fest eine früher ſchon eingeleitete Ordnung und naturgemäße gebeihliche Ans zucht voraus. Solche Gefchloffenheit, die fehönfte Eigen— fchaft, welche die Forftkultur den Hölzungen zyeignen kann; das fichtbare Verdienft ihrer Pfleger, laͤßt fich von den meis ſten unfrer Hölzungen noch nicht rühmen. Und wie wäre fie auch nach fo wenig Fahren befferer Ordnung jetzt ſchon zu erwarten? Doch iſt in der Ergaͤnzung der Luͤcken, in dem fleißigen Anbau der Bloͤſen ſeit zehn oder zwanzig Jahren fortfchreitend viel gethan. Indeſſen kommen zum Theil noch Bloͤſen von anfehnlicher Größe vor. Auf lange verangertem Boden wurden manche Kulturen zu wiederholtenmalen und inmmer noch ohne erwuͤnſchten Erfolg unternommen. In andern Hötzungen RN ein treflicher Waldboden — res Gedeihen. Wir betrachten die Beſchaffenheit dieſes Maldbo= dens als die vierte für den Beftand der Forfte wichtige Eis genfchaft. Bon fehr verfihiedener Güte und Tragbarkeit ift der Holzgrund ſchon nad) feiner verfchiedenen oftlicheren oder weſtlicheren, nad) feiner offenen oder gededten Lage; ferner nach dem verfchiedenen Grade der Gefchloffenheit, der Bez fchattung und nach der im jährlichen Kreislaufe der Weges tation hier reichlicher, dort Färglicher, wahrend Fürzerer oder laugerer Zeit, erhaltenen oder entbehrten Laubbede. Aber ſichtbar zeigt ſich noch in einzelnen Gegenden die Urkraft eis nes vieleicht taufendjährigen nie entblößten Waldbodens in dem üppigften Wuchfe. Die Erde ſelbſt ift nach ihren mines saliichen Beſtand heilen oft leicht und nicht vorzüglich güns ſtig gemiſcht. Aber eine nahrungsreiche Ueberlage, aus den. feit unvordenklicher Zeit gefammelten Laubfchichten eutſtan⸗ den, deckt den Grund. Hier treiben Eichen und Buchen vom fehönfien, fehlankften Schafte, Iaubreich noch im hoͤch⸗ fien Alter mit gefunder volläftiger Krone... In Holftein hat die öftlihe Seite mehrere fo begünjtigte Waldſtriche. Mir zeichneten bereits in der Naturbeſchreibung des Lanz des in diefer Hinficht einen Theil Wagriens aus. Im Herz zogthum Schleswig ift vor andern die Hüttener Harde we⸗ gen ſolcher Befchaffenheit bemerfenswerth. II. Der zweite der oben erwähnten Hauptpunfte, vor welchem hier Nachricht zu geben ift, war die bisher in den. landesherrlichen Hoͤlzungen befolgte Wirthſchaftsart, der Betrieb ſelbſt und das bei demſelben beobachtete Vers fahren. = 301 — Eichen und Buchen werden blos als Hochwaldungen behandelt. Der Baumholzbetrieb iſt bisher faft allein üblich. Schlagwirthfchaftlich wird nur das Weichholz und faſt nur die Eller benußt. Ohne den höheren Ertrag des eis nen oder des andern Betriebes — diefen noch unentfchiedenen Streitpunkt der Wirthſchaftslehrer — in Betracht zu ziehen, fo wird dieſe Behandlung durch die weſentlichen Holzbeduͤrf⸗ niſſe des Landes, durch feine Gewerbe, auch durch feine La⸗ ge, ſelbſt durch die Natur der Buche, als des Hauptbaums ſeiner Hoͤlzungen, zu Genuͤge erklaͤrt und gerechtfertiget. Die bisher bei dem Baumholzbetriebe befolgte Art der Abholzung iſt der ſogenannte Plaͤnterhieb. Die Regel deſſelben fordert Schonung des wachsbaren Holzes und Erhal⸗ tung der Geſchloſſenheit, verbunden mit der Sorge für den Nachwuchs, Die Ausweifung fol fih auf haubare, beils reife, abftandige Stamme einſchraͤnken; ſoll den Samenab⸗ fall und das Gedeihen des Aufſchlags beruͤckſichtigen. Aber fie ſoll auch die Anfprüche des Beduͤrfniſſes befriedigen. Zu ver Ausführung oft Feine Teichte Aufgabe. ‚Bald macht die ‚größere Menge des abjtandigen, fich felbft und dem Nach⸗ wuchfe zum Schaden ſtehenden Holzes; bald die größere For⸗ derung, die beftritten werben foll; bald die Erhaltung des Schutzes und Schattens, Abweichungen unvermeidlich. Der ftärfere Drang des einen oder des andern Umftandes, zuweilen auch Wilführ und Zufall geben den Ausfchlag. Heller praktifcher Blick des einfichtigen und ortkundigen Verwalters, der mit treffender Umficht auch denjenigen Werth des fiehenden Holzes, den es für eigenen Schuß oder für denjenigen des angranzenden Gehölzes hat, richtig zu ſchaͤtzen, und das Intereſſe des For ſtes wie des Beduͤrfniſ⸗ ſes den Umſtaͤnden nach zu vereinbaren‘ weis, bleibt auch — 1.392 um hier der beſſere Führer. Die große Verfchiedenheit des Oert⸗ Jichen laßt fich fchwerlich in ig paſſende Vorſcheiſtaa zuſammen faſſen. Wir erwaͤhnen noch des Niederwa [d= oder Schlag⸗ holzbetriebes, der, wie ſchon bemerkt worden, ſich blos auf Ellerhoͤlzungen einſchraͤnkt. Der Flaͤcheninhalt die⸗ ſer Schlaghoͤlzer iſt in den einzelnen Diſtriktsberichten nicht angegeben. In vollſtaͤndigeren beſondern Beſchreibungen wuͤrden daruͤber folgende Fragen vorzüglich zu beantwor⸗ ten ſeyn. Wie ift die Grundbefchaffenheit und Lage diefer Hölzune gen? — Meiftend moorartig oft zu waſſerreich. — Welche Verſuche find zum Abgraben, mit, gehöriger Kücficht aufs Niveau, zur Abwaͤſſerung derfelben gemacht, unter welchen Hinderniffen, mit. welchem Erfolge? — Wie tief find die ‚Gräben gezogen, wie werden fie unterhalten? — Fit ſchon früher eine regelmäßige Eintheilung darin getroffen, und welche Umftände haben fie begunftigt ? — In welchen Ums triebe ftehen fie, wie viel find der Schläge, von welcher Größe? Oper hindert ihr geringer Umfang und der Manget des Zufammenhanges eine regelmäßige Einrichtung? — Was geſchieht zur Reinigung, zur kuͤnſtlichen Anzucht und Nachpflanzung? — Finden ſich Satellern in hinlaͤnglicher Menge? — Woher erhaͤlt man die Pflanzſtaͤmme? Sind Baumſchulen, welche fie zur Verjuͤngerung der Schläge lies fern konnen? — Wie ſtark ift die Abgabe aus den Schlag- hölzern? Schränke fie ſich nur auf Brennholz ein, oder. wird ‚auch Nutzholz, auch ftärferes, daraus geliefert? - Nach den Nachrichten vom zweiten jchleswigfchen Die -frift wurden die Brüche im Gluͤcksburgiſchen ſchon feit 1791 eimgetheilt ung mufterhaft betrieben, Auch im Amte — 3 m Gottorf und im Flensburgiſchen zeichnen ſich einige durch ie ven Beſtand und ihre Behandlung aus. Es waͤre die Frage, ob nicht manche Gchege von har: tem Holze durch ihre Lage, durch ihren Boden, ihren Bes ftand, vortheilhafter zu Niederwald geeignet find; ob fie ſich nicht, ohne bedeutende Hindernijfe und Koften, darin ums ſchaffen laſſen? Es ware die Frage, ob nicht befonders die Anlage von Rindenwaldungen auch auf den landes— herrlichen Holzgründen fich beguͤnſtigen liege, um von diefer Wirthſchaftsart Beifpiele zu geben. — Doch über dieſe letz⸗ tere Art ber Schlaghölzer einiges in dem befondern Anhange von der Rindennußung. I. Der dritte Hauptpunkt der Nachrichten, die wir in dieſem Abfchnitt fammlen, betrift die auf den landesherrli— chen Holzgründen haftenden Abgaben; oder die Lieferuns gen, die von denfelben zu beftreiten find. Die nachfolgens den Diftriktsbefchreibungen enthalten darüber für eine frucht: bare Zufammenftellung im Ganzen zu wenig. Die Abgabe iſt von fünffacher Art: fie beſteht erfttich in den Deputaten ; zweitens in dem, was herkommlich zu beſtimmter Zeit den fogenannten Feftehufnern aus den Ze: : ſtehoͤlzungen an Plug = und Radeholz geliefert wird; drit— tens in den bewilligten Ausweifungen an Bau = und Nutz⸗ Holz zu vorher tarirtem Preife; piertens in der Lieferung zu herrfchaftlichen Bauten und * uftens im gelegenilis chen Verkauf. & >.) Die Abgabe der erfteren Art, die Deputatean Civil: und Forfibeamte, an Kirchen und Schuldediente, wurde in neueren Zeiten bedeutend eingefchränft, für manche, wie 3. B. für die Voͤgte in Pinneberg und Ranzen, ganzlic) eingezogen ; für andere vermindert, Sie beſteht größtentheild wu 394 — in Buchenfadenholz, auch in Eichen, beſonders fichen, die an Pachtmühlen zu liefern find. BE An Buchenfadenholz, bie Höhe und Weite des Fadens zu ſechs Fuß, (drei Hamburger Ellen,) die Scheit⸗ laͤnge zu drittehalb Fuß gerechnet, beträgt die Deputatabs gabe: | 1) im erjten holſteiniſchen Diſtrikt: Be a) in der Herrfchaft Pinneberg = 663 Faden. b) in der Graffchaft Ranzau = 56. =; c) im Amt Trittau ⸗ 108 ⸗ d) im Amt Tremsbuͤttel re e) im Amt Reinbed s 36... an Zufammen vom erjten Diftrift von 7900 | Tonnen Holgrmd 8 2603 Faden. - Dom zweiten holfteinifchen Diftrikt fehlt die Angabe. 2) Vom dritten, der zu 6833 Tonnen Hole - grund angegeben ift, beträgt diefe Abgabe 6965 Faden, 3) Dom zweiten fehleswigfchen Diftrikt, ei⸗ nem Flaͤcheninhalt von 6600 Tonnen, ift fie — ⸗ 75 4% Alſo von dem Holzareal diefer drei Diftrikte zufammen 21,333 Tonnen groß, ift die Summe der Deputate ⸗ 17123 Faden. Die zweite jener Abgaben ift die an Pflug- und Nas. deholz, welches, wie früher fchon bemerkt worden, den Inhabern der Zejtehufen, wo diefe Berfaffung noch beſteht, aus den Feftehölzungen unentgeldlich geliefert wird. In den meiften Aemtern ift fie fehon wirklich abgeſtellt und bie Inhaber der Stellen find Durch angewiefene Holztheile abge— funden; in andern ift man mit der Abfindung befchäftigt. Die Abgabe beträgt in der Regel für jede Feſtehufe jaͤhrlich einen Faden von ſechs Fuß Hoͤhe und Weite und drei Fuß im Scheit, oder nach gewöhnlicher Berechnung von 108 Ku⸗ biffuß. Die Ausweiſung pflegt nur jedes dritte Jahr für drei Fahre zufammen zu gefchehen, In den Dorfichaften des Amts Zrittau, wo diefe Verfaffung nod) beſteht, macht fie 109% Faden; in den Aemtern Neumünfter, Bordesholm und Kiel 335% Faden fürs Jahr. Die dritte Abgabe ift die des Bau= und Nutzzhol— zes an Bondenhufner und andere Eingefeffene \ auf derem. vorher eingegebenes Unfuchen. Das verlangte Holz wird zu einem mäßigen Preife taxirt und, nach eingeholter Bewillis gung der Föniglichen Nentefammer, den Unfuchenden dann in ganzen Stämmen auögewiefen und zur eignen Faͤllung uͤberlaſſen. Eine vierte Art der Abgabe, die gelegentlich, doch faflt jaͤhrlich ſtatt findet, machen die Xieferungen zu herrſchaft— lichen Bauten. Endlich, wenn abftandiged Holz weggeraͤumt wird, oder fonft bei vorfommender Nachfrage gefchieht ein Ver- kauf, befonders der abftandigen Eichen und Buchen und zwar ebenfalls auf dem Stamme, Die zu fchlagenden Staͤmme werden in gewiffe Loſe getheilt den Meiftbiethendıen feil gebothen, Der Betrag der dritten und vierten Abgabe und des Ver⸗ kaufs ließe ſich nach einem Durchſchnitt der letzteren zehn Jahre anſchlagen. In den Diſtriktsbeſchreibungen finder fich daruͤber keine Nachricht. Nur vom zweiten ſchleswigſchen — 36 — Diſtrikt wird der Verkauf von Buchenkluftholʒ aberhaupt auf. 3000 Faden jährlich gefchäßt. | Zur vollftandigen Ueberficht aller Abgaben aus jedem Diftrifte müßte auch noch die der Ellernhölzungen mit aufgeführt feyn. Zu Anfange diefes Sommers (1808) wur⸗ de aus dein zweiten fchleswigfchen und dem dritten holſteini— ſchen Difirift eine beträchtliche Quantität, befonderd an El⸗ Yernholz zu den; Erdhuͤtten der franzöfifchen Lager bei Flens⸗ burg und Rendsburg geliefert. f Es bliebe nun noch eine Hauptfrage für den — lichen Abſchnitt der Forſtbeſchreibung zu beantworten: Wie hoch nutzt der Staat ſeine Waldungen? Allein die eingezogenen Nachrichten geben daruͤber keinen Auf⸗ ſchluß. Zur Beantwortung dieſer Frage wuͤrden folgende Data erforderlich ſeyn: yyy Eine durch genaue Meſſungen erhaltene beftimmtes re Angabe von dem bewaldeten Flaͤch eninhalt des Bodens. — Die obige zu 34,420 Tonnen hat nicht erforberz Uliche Beftimmtheit. 2) Die Fadenzahl auf diefem Flächeninhalt, nach dem mittleren Beftande für die verfchiedenen Holzarten und mit Ruͤckſicht auf die ungleiche Befcyaffenheit des Bodens angefchlagen. — In Seeland rechnet Begtrup 72 Inden Kluft, and 15 Faden Anüppelholz auf der Tonne, 3) Der jährliche Ertrag von einer Tonne ſchlagbaren Hochwaldes nad) jenem mittleren Ber ftande. — Laurop rechnete im zweiten ſchleswigſchen Dirt 2% Faden von der Tonne, 4) Der Breis eines Fadens im Walde. Bei Aus⸗ weifungen auf dem Stamme ward der Faden ſonſt gewöhnlich. zu zwei Reichsthalern angefchlagen. Test wird man bene feiben im Durchſchnitt wenigftens zu drei Reichsthalern vechs nen dürfen, Sp giebt ihn auch Begtmp von Sceland an. Diefe Data find freilich nicht alle beftimmbar ; in Anfee bung des zweiten und dritten muß man mit ungefähren Anz gaben im Ganzen zufrieden ſeyn. Doch würden fie immer ſchon zu einer annähernden Schäßung des rohen Ertrages führen. Um dann den reinen Ertrag aus den Hölzungen auszus- mitteln würden die ſaͤmmtlichen Ausgaben der allge— meinen Sorftfaffe für Verwaltung, Erhaltung und Kultur der Tandesherrlichen Holzgruͤnde in Rechnung zu bringen ſeyn. Erſtlich die Berwaltung, die Ausgabe, TR das Forſtkomtoir der föniglichen Nentefammer und das ges fanımte Perfonal der Ober = und Unterforfibediente verurs facht.. Im Jahr 1784 machte die Beſoldungsſumme für zehn Ober = und fieben und neunzig Unterbeviente 23,784 Keichethaler. - Sekt, da die Zahl derfelben größer, auc) der- Gehalt von manchen verbeffert ijt, wird diefe Summe Teiche einige Taujend mehr und mit den Koften für die Forftlehre anftalt zufammen- vielleicht an 30000 Reichsthaler bes tragen. Zweitens, für die Erhaltung wäre befonders die Befriedigung, wo fie auf herrfchaftliche Koften gefchieht, der Bau der Forfiwege, der Brücken und Siele in den ar zungen mit Material und Arbeit zu berechnen. Drittes, für die Kultur würde die —— Einhegung, Bearbeitung, die Anſchaffung einheimifchen oder fremden Samens, die Anlage und Unterhaltung der Baumfchulen, Pflügen, Saen und Pflanzen in ausgabe zu Bringen ſeyn. — 38 — Vergleichen wir dieſe wirthſchaftlichen Verhaͤltniſſe der landesherrlichen Forſtgruͤnde beider Herzogthuͤmer mit denjenigen der Inſel Seeland, fo iſt das Areal hier und dort wicht fehr verfchieden. In Seeland war es, nach der obigen Angabe, 37,009, alſo etwa drittehalbtaufend Tonnen größer, Das Perfonal ift Hingegen, bei der ungleich günfiigeren Lage, Vertheilung und Verbindung der feeländifchen Forfte beträchtlich geringer. Es beftand nur aus acht Oberbedienten und vierzehn Unterbedienten. Doch find die Holzvögte und Holzwärter darunter nicht begriffen. Der Gehalt der Unters bedienten, bejonders der Hegereuter, ift in Seeland ungleich beffer. Auch wird auf die Unterhaltung und Kultur der Fönige lichen Forſte Dort beträchtlich mehr verwendet. Die Zufammenftellung diefer Bruchftücfe giebt nur noch fichtbarer ihre Unzulänglichkeit für eine ſtatiſtiſche Darſtellung der Forftöfonomie des Landes zu erkennen. Aber fie zeigt auch noch einleuchtender den Nutzen, den ſolche Nachrichten bei einer mehr befriedigenden Beſchaffenheit gewähren koͤnn⸗ ten. Moͤge dieſe Ueberzeugung eine Aufforderung ſeyn fuͤr diejenigen, die Gelegenheit haben, ſie zu veranſtalten. Durch die Aufmerkſamkeit, welche die koͤnigliche Ren⸗ tekammer dem Forſtweſen widmete, ſo wie durch die lauten Verhandlungen deutſcher Forſtmaͤnner, beſonders durch die treflichen Winke eines Witzle ben und die Schriften Hate tigs, Cotta's und anderer ward in den letzteren beiden Sahrzehenden der Sinn für Nachforſchungen in ihrem Sach auch unter den Vorfichern und Verwaltern unferer Landesfor⸗ fie aufgeregt. Es fehlt nur an einem Gentralpunft, an einer Niederlage, wo ihre Wahrnehmungen, Beobachtungen und a Erfahrungen zur wechjelfeitigen Aöenanng zuſammen⸗ treffen. Die jahrlichen Amtsberichte einſichtiger Vorſteher unſrer Forſtdiſtrikte enthalten ohne Zweifel manche ſchaͤtzbare zur Hffentlichen Mittheilung geeignete Materialien, die in einer Zeitſchrift für die Vaterlandskunde einen fehr Iefenswerthen Abſchnitt ausmachen wuͤrden. Allein es fehlt uns jetzt an einer ſolchen Zeitſchrift. Und doch war fuͤr die eigene Be— ſchauung unſers inneren Zuſtandes und fuͤr die mitbuͤrgerliche Verhandlung unſerer geſellſchaftlichen und beſonders auch unſerer wirthſchaftlichen Angelegenheiten vielleicht in keinem | Zeitpunkt mehr Anlaß und Aufforderung, — Die Nachridhs- ten von dem Zuftande und Betriebe unferer Forfte haben oh⸗ ne Zweitel ein allgemeines Intereſſe. Dieſes Jutereſſe wird mit jedem Jahre ſuͤhlbarer. Die öffentliche Erörterung über die. mannichfaltigen Holzbedürfniffe des. Landes und feine Befriedigungsmittel wirft durch Belehrung, langſamer freiz lich, doch ficherer auch ald manche Maasregel des Iwanges, Die öffentliche Kunde von. der rühmlichen Thaͤtigkeit unferer ausübenden Beamte für zwedmäßigere Benugung, Pflege und Kuftur der Hölzungen würde die allgemeine Anerkennung eines nicht immer genug geachteten Verdienſtes bewirken, und Diefe zum neuen Sporn eines folgenreichen Wetteifers ‚dienen, Der Sammler obiger $ Fragmente mußte auf Thatſachen und Angaben fih-einfchranfen, fo wenig ergiebig auch oft ihre Lefe war, Nur, diefe, als Zeugniffe yon dem. gegenz wärtigen Zuftande und feinen wirklichen Beichaffenheiten, gehören in eine Befchreibung. Ideen und Plane von dem, was zweckdienlich Fünftig geſchehen möchte, liegen, firenge genommen, außer ihrer Graͤnze. Ohne die Grundlage zus Niemanns Forſtſtatiſtik, Ge verfäffiger und beftimmter Nachrichten find fie von wenig praftifchem Werth. Sie fetzen einen volljtandigen Ueberblick der noch bewaldeten Fläche, - durch eigene oft wiederholte Anſchauung erworben, eine. genaue Befanntfchaft mir allen phyſiſchen und wirthfchaftlichen Beziehungen, die dabei im Betrachtung kommen; fie fegen Kenntniffe voraus, die nur mehrjährige Praxis bietet und die man in der Entfernung Son derfelben immer mur unzulanglich fich zueiguet. Von Männern mit praftifhem Blick, die durch folche Ausftattung dazu berufen find, würde die Mittheilung gereifter Ideen und Plane, entweder auf die Gefamtwirthichaft in ihrem ganzen Zufammenhange, oder einzeln auf die wirthichaftlis che Adminifiration der Diftrifte gerichtet, per fchagbar feyn. isch (008 Km Befi einer allgemeinen Sorfifarte, die aus genauen Diſtriktskarten erwachfen ift, Fünnte dann auch der Laie in der örtlichen Praris das Planmafige angewandter Vorfchläs ge begreifen und ER fein Schärflein guten Raths beis tragen. Mir haben des hohen Werths folcher Karten für die forftwirthfchaftliche, wie für jede Art der Verwaltung, früs ber fchon gedacht. Der dirigirenden Behörde liegen in folchen Karten die Lokalitaͤten, die zur Einleitung einer umfaffenden Ordnung geeignet find, vor Augen. Umſtaͤnde und Beichafs fenheiten, welche dann noch etwa möchten überiehen werden, laffen fich durch die ausführlicheren Berichte einfichtiger und ortkundiger Diſtriktsvorſteher erganzen; Luͤcken, welche bei allgemeiner Anficht in der Ferne noch übrig bleiben, laſſen ſich an Ort und Stelle Teicht zweckdienlich ausfüllen. Zn den treuen Sachverftandiger Schilderungen von dem Zuftande der einzeinen Dijtrifte würden dann die erforderlichen Materias — 401 — lien und Bemerkungen zu einer umfaſſenden, anſchaulichen Darſtellung von dem forſtwirthſchaftlichen Total- intereſſe des Landes enthalten ſeyn.) Grit nach ſolcher erſt vereinzelten und dann zu einem Ganzen geordneten Darſtellung wuͤrde ſich ergeben, welche Hauptbeſtimmungen fuͤr einen allgemeinen Wirthſchaftsplan im Ganzen, und welche theilweiſe, dem verſchiedenen Lokal der einzelnen Die ſtrikte angepaßt, fich feſtſetzen laſſen. © Die bedeutenden Schwierigkeiten, mit denen jede fejtgeregelte Ordnung im Betriebe und der Abholzung unſerer Hößungen zu kaͤmpfen hat, find vorhin ſchon bez merkt. Betrachten wir die. offene Lage und freie Fläche des Landes und die äußere ſchutzloſe Umgebung der meiften feiner jetzt fo planlos zerftreuten Hoͤlzungen; erwägen wir den oft fo vegellos gemijchten und auch in Unfehung des Alters fo wes nig günftig abgejtuften Beftand : fo fheinen die Hinderniffe eines feſten umfaffenden Syſtems wirthfchaftlicher Eintiche tung und Abholzung allerdings nicht geringe. “Das erfie dringendfte Bedürfnis für unfere Waldreſte ift, bei jener Lage und Beſchaffenheit, der Schuß von augen und im Innern Die Erhaltung deſſelben und 2166 ——— —* Mit Vergnügen lag ich vor einiger Zeit eine ſolche Befchreis bung des zweiten ſchleswigſchen Diſtrikts von dem Herrn Forſt⸗ junker Chriſt ian von Warnſtedt in der gefaͤlligſt mitge⸗ theilten Handſchrift. Die Hauptzuͤge eines Plans regelmaͤßi⸗ ger Bewirthſchaftung fuͤr die dort dazu geeigneten Hoͤlzungen ſchienen in derſelben mit ortkundiger Umficht gezeichnet. Das Intereſſe ſolcher einzelnen Diſtriktsbeſchreibungen und das viel⸗ fach Lehrreiche einer allgemeinen Landesforſtbeſchreibung, die aus aͤhnlichen von allen einzelnen Diſtrikten hervorgehen wuͤr⸗ der fand ich in dieſem Beiſpiel von neuem beſtaͤtigt F Cr 2 — 902° — feine PER in ihrer Umgebung wie-in ihrem Bes) ſtande, iſt die erſte Sorge ihrer Verwalter und vielleicht, die. Hauptſumme unſrer Serfipfiege. ‚Wo, end ein ae Beitteif und abftändig; ; ſei er — oder ng da ift er unverleglich und mit ungerdroffener Mühe zu erhal⸗ ten und wo möglich durch Kunft zu verftarfen. Was irgend: die innere Gefchloffenheit fichern und fürdern Fanıı, das muß bewerfitelligt und jede Lücke over Bloͤße ſorgſam ergänzt 8* raſch in Staud geſetzt werden. Mit dieſem Zuſtande ſcheint indeſſen eine Sofge pariodi⸗ ſcher Hauungen dunkel erſt, dann licht geſtellt und endlich zum Abtriebe geführt, wenigſtens theilweiſe, nach vorhin bemerl⸗ ter Beſchaffenheit, nicht ganz unvereinbar. Und wenn frei⸗ lich die Muſter ſuͤdlicher, durch Berge oder andere Schutz⸗ wehr, oder doch durch Entlegenheit von der rauhen Weſtſee und deren, Stuͤrmen, oder durch Umfang, Ausdehnung und innere Stellung beffer verwahrter Wälder zu allgemeinen Vor⸗ bildern für unſre Wirthfchaft im Ganzen wenig geeignet find, fo giebt es doch, ‚befonders ‚auf der oͤſtlichen mehr gedeckten „Hälfte des Landes noch Waldſtrecken, die fi) durch Ausdeh⸗ ‚nung, Form und Zuſammenhang, Durch mindere Entlegens heit einzelner Holzgründe von einander, quözeichnen und auch in ihrem Inuern beifer geichloffen find... Hier kommt einigen noch der Schuß von angranzenden, ‚Dort die Verbindung mitz telit Dazwifchen »gelegener Privarhölzungen, oder die Nähe mehrerer kleiner Molztheile zu jtatten und die nachtheilige Wegraͤumung folder Umgebung laßt fich vielleicht, etweder durch Ankauf , oder durch die Autoritat der Forjihoheit noch verhüten. Hier find Gehege, „deren Wetterſeite Durch. ‚plans mäßige Anzucht von Weichholʒ fuͤr die Folge beſſer vi decken — 8 — laͤßt; dort find. andere, wo die fleißige Kultur durch Saat oder Pflanzung leere Zwiſchenraͤume ausfuͤllen und kuͤnftigen RS OB veranjtalten kann. Auf folche Maldftreden wird der nachdenkende Forſt⸗ wirt), der das Intereſſe der Zeit wie der Nachkommenſchaft mit gleicher Theilnahme beherziget, ſein Augenmerk richten, um, wenn auch nicht ein in allen feinen Theilen zufammen= ſtimmendes Ganze regelmäßiger Wirthfehaft zu vollenden, doch die einzelnen Theile einer dereinſt zu beffernden Ordnung zu ſammlen und diefe, wenn auch nicht jeßt ſchon in feiten Umtrieb zu bringen, doch zu einer unahaltis zu — Schlagfolge vorzubereiten, Aber auch für Hoͤlzungen, deren ifolirte Lage bie Fortdauer des Plänterhiebes wenigftend vorerft noch unverz meidlich macht, ift immer nech viel zu thun, das jener bes lehrenden Verhandlung unter Sachkundigen und Erfahrnen werth ift. Auch der Planterhieb fchliegt nicht örtliche einjtweilige Verbefferung aus, wie davon einzelne- Ges hege unter der Verwaltung unferer betriebfameren Forſtmaͤn⸗ ner Zeugnis geben. Mehr oder minder planmäßig kaun auch bier die MWegraumung des abftandigen und Erüppelhaften Hol⸗ zes gefchehen; durch beffere Führung des Hiebes, beijere Ges fchloffenheit und vortheithaftere Stellung bewirkt, hier der Natur zur freiwilligen Befamung Luft gemacht; dort durch Kunft und Fleiß nachgeholfen werden. Verbeſſerungen dieſer Art, deren fich manche unferer Zorftauffeher mit Eifer befliſ⸗ fen haben, dürfen um fo weniger überfehen werden, je öftes zer auch der Unternehmendere durch örtliche Befchaffenheiten einftweilen nur auf bie allmählige Ausgleichung zwiſchen Erz trag und Abgabe eingeſchraͤnkt wird. Doch genug und vielleicht ſchon zu viel von dem, was kuͤnftig gefehehen Fan und durch wechfelfeitige öffentliche Mittheilung unter unfern Iandes = und fachfundigen Forfibes amten vorbereitet und befördert werden möchte ! “ 2* & Pi % 4 4 4 « 1J | * % — REED AR ET ET —V—— 92 ER * WR —V 9— 2* 3 4 ae Br ee Na re vae Gugee TR RN ee ET Arie G *. Borkreiſſen und Sobnugung. Mansd der Cichenrinde — Nindennusung, ihre Hindernife — ihr Betrieb in den landesberrlichen, in den Bauern» und Guͤ⸗ terhölgungen — Nachfrage — Berfauf — Verfahren und Werkzeuge beim Schaͤlen — Vorrichtung — Handel, Preis der Borke — Lohmuͤhlen — Wichtigkeit der Nindennugung — verbothene Augfuhr der Borke — Zoll — neues Ausfuhre verdoth — Beförderungsmitteh — Echäl : und Hackwaldun⸗ gen — Haubergswirthſchaft — Buſchhoͤlzer — Anzucht der ©. Eichen in Feldzaͤunen — nachahmungswerthts Beiſpiel — Sexichtspunkt für Die Gewerbedirektion. Unter den Nebenproduften in unfern Forften iſt die Eichens rinde, wegen ihrer Unentbehrlichfeit für unfere Gärbereien, die ohne Zweifel zu den hedeutendften, wie zu den natürlich» ſten unferer Sandesmannfakturen gehören, von vorzüglicher Wichtigkeit. Bei der Seltenheit und immer merklicheren Abnahme der Eichen in unferen Hochwäldern und bei dem gaͤnzlichen Mangel an Eichenfchlaghölzern würde freilich dad Bedürfnis diefes Gewerbes auch durch die forgfältigite Be: nutzung der jetzt noch vorhandenen Borke kaum befriedigt werden. Aber eines Theils iſt die jetzige Benutzungsart nicht geeignet, um dieſes Nebeupredukt in der Quantität, ——— worin es, unbeſchadet des Hauptprodukts, ſich noch gewins - nen ließe, zu erzielen, indem die geſetzlich vorgeſchriebene Winterfaͤllung des Bauholzes das rechtzeitige Rindenſchaͤlen hindert und das Entrinden der Staͤmme vor der Faͤllung noch zu wenig gebraͤuchlich iſt; andern Theils Fam bisher ſelbſt die wirklich gewonnene Rinde den einheimiſchen ren zu wenig zu gute. Sir den fandesherrlihen Korfien wird das Rindenſchaͤlen nicht befonders beachtet. Sp weit e8 unter den angegebenen Umftänden ftatt findet, ift es blos vie Sas ehe der Holzkaufer, welche die Borke als Zubehör des Stame mes erhandeln und entweder für eigene Rechnung ſchaͤlen, oder ſie ſtammweiſe den verſchiedenen Gewerben übertafen. Außer den Iandesherrlichen Forſten gefchieht dag Borks reißen neuerlich Amfiger. Sn den Eigenthu ms hoͤl zu n⸗ gen der Bauern war man ſchon fruͤher darauf bedacht und ſeit den letzteren Jahren hat man dieſe Nebennutzung in dieſen und auch in manchen gutsherrlichen Waldungen mehr ſchaͤtzen ges Vernt. ' In den Ba —————— Fen ſcheint die Rinden⸗ nutzung, beſonders nach der Weſtſeite zu, in Dithmarſchen, an der Stöer und an der Eider, zuerſt befannt, ‚und hier, vor etwa vierzig Jahren ſchon betraͤchtlich geweſen zu ſeyn. Damals fand manche kleine Eichenhoͤlzung vorzuͤglich dieſer Nutzung wegen ihren Käufer. Die Rinde, die man vom, der im Safte geſchlagenen jungen Eiche ſchaͤlte, wurde als das Hauptprodakt geſchaͤtzt; das Holz war nur Nebenſache. Zahlreiche Lohmuͤhlen, unter welchen, die zu Hanerau und zu Heide vielecht die ‚ültejien , und beträchtlichiten waren, ga⸗ ben dort zum nahen und vortheilhaften Abſatze Gelegenheit. Schlaulgewach ſeue winden, Das Ka - 17 - Gewerbes, weil man fie ohne Plan: und Schonung, ‚ohne alle Sorge für den Wiederwuchs ver jungen — — Ju den Hölzungen der ablichen Güter an der Hftfeite fol die Rinde noch vor funfzehn bis zwanzig Jahren wenig geachtet gewefen feyn. Nur in der Nähe der Städte mochte die Nachfrage der Lohgaͤrber einzelne Forſtbeſitzer auf ihren Werth aufmerffam machen. Doc) blieb fie auch hier ein Nebengewinn der Nevierjäger. Gewöhnlich wurde die . Eichenborfe unter dem Abfall und mit diefem zur Feurung oder fonft verwandt. Es lohnte fich nicht, fie erſt zu fehäs len, zuzurichten und Abnehmer dafuͤr zu ſuchen.“ Erſt in den letztern zehn Jahren iſt die Rindennutzung auf den Güs tern bedeutender ‚geworden und hat bier feit dem häufigen Weghauen junger Stangenhötzer und der immer ftärferen Nachfrage mehr und mehr die verdiente — ge⸗ wonnen. — Beim Verkauf der Borke findet noch kein beſtimmtes Maas ſtatt. Die Kaͤufer taxiren ſie an den ſtehenden oder liegenden Staͤmmen. Die Umſtaͤnde, welche den Preis beſtimmen, ſind naͤchſt der Groͤße des Baums und dem Alter deſſelben, beſonders die Feinheit und Guͤte der Rinde, in Verbindung mit der naͤhern oder entfernteren Gelegenheit zum Abſatze und der Leichtigkeit oder Schwuͤrigkeit des Traus⸗ ports. Für die Borke einer Mitteleiche von zwei Zuß im Durchmeſſer bis zu den ſtaͤrkeren Staͤmmen pflegt man bis vier Thaler zu bezahlen. Das kleinſte Holz von Zweigen und Aeſten, deſſen man ſich zu den Geruͤſten beim Trocknen der Rinde bedient, iſt ſtillſchweigend in dieſen Preis bedungen. Im Durchſchnitte ſchaͤtzt man eine ſtar ke Eiche auf un⸗ gefaͤhr 580 Pfund — Lohe, die dann Ganentweiſe ver⸗ Jdauft wird 9 Seitdem die Waare fo leicht SERIEN kann, weil fie fo viel gefucht wird, geben fid) auc) Sandleute ‚mehr mit Borfreißen ab. Sie laſſen fie entweder auf eigene Kos fien mahlen und bringen die. fertige Lohe nad) der Stadt; oder fie verkaufen fie unbereitet, bald an dieLohgärber in den Etsdten, bald an die Veſitzer der Lohmuͤhlen. Don denjenigen Eichen; die in den koͤniglichen Höfen gen meijtens der Abftändigkeit wegen gefchlagen wer— den, pflegen die Holzkaͤufer, wenn es ihrer Willführ übers laſſen ift, zur befferen Nutzung der Rinde, die Faͤllung bis in eine der beiden Triebzeiten auszufegen; doch werden auch die im Winter, gehauenen, fo bald ſich Käufer zu der Borke finden, zu jeder Jahreszeit, nur nicht beim Froſte, abgeborkt. Die Werkzeuge zum Schaͤlen ſi ud äuferft einfach. Sie beftehen in Eurzen, fchiweren, eifernen Spaten, zuiveis fen auch nur in Grabeäfchern und Eleinen Handbeiten. Mit den Spaten wird zwiſchen Rinde und Splint geftoßen und die erftere in unregelmäßigen Stuͤcken abgebogen. Mit den Beilen aͤſtet man die Stamme und ftarken Zweige, wo es nöthigift, aus, und erleichtert fich dadurch ihre Behands hung. „Auch wird damit auf die feftfigende Borke geklopft, am fie zum Abfpringen vom Splinte zu bringen. u Die gefhälte-BorFe legt man entweder auf Ge⸗ rüfte ‘von den Heften und Zweigen deffelben Baums, ı oder ſtellt ſie in pyramidenförmige Haufen zum Abtrocknen. Die Außenſeite wird auswärts gekehrt, um das Auslaugen der inneren Rinde zu verhindern. Das anderer Orten uͤbliche Aufklaftern der groben Borke und das Aufbinden der feinen — 409 — Rinde in Boͤrde, iſt hier nicht gebraͤuchlich. Selten bleibt die Borke bis zum gaͤnzlichen Abtrocknen liegen; meiſtens wird fie in Haͤuſern und Scheunen völlig getrocknet. Hier gefchieht auch das Abputzen der groben, untauglichen von den inneren Rindenlagen mittelſt Tanger ſarker Meffer von der Form eines Scheermeſſers mit unbeweglichen Heite. Die geſaͤuberte und gut behandelte Borke iſt zimt- farbig. Der Lohmüller Fauft fie tonnemweife, am Liebften in zwei bis drei Zoll Lange Stüde zerhadt. Doch wird fie in der Negel nach Pfunden abgeliefert, Hundert und zehn Pfund rechnet man auf eine Tonne, Ungereinigte Borke ift weniger Kaufmannswaare und der — *— mit der⸗ ſelben leicht betruͤglich. Die Lohgaͤrber erhalten die Borke entweder ala f ertige Waare in der Lohmühle geftampft, wanrucceiſ⸗ ‚, die Tonne zu hundert und zehn Pfund; oder auch aus dem gröbs fen gefäubert in- Stüde gehadt ſackweiſe. Ein fols cher Sad muß ebenfalls hundert und zehn Pfund wiegen. So viel Borke als zu einer Tonne gehört, Fommt im Ankau⸗ fe auf dem Stamme ungefähr acht und zwanzig Schilling. Die Koſten, einen Stamm von etwa fünf Tonnen abzuborz fen, betragen vier und zwanzig bis zwei und dreißig Schil fig, alfo für jede Tonne Lohe ungefahr ſechs Schilling. Die Reinigung ver Borfe und das Zerhaden in Stüde von Drei Bis vier Quadratzoll muß ebenfalls ver Kaufer bejorgen, weil fie nicht anders auf der Mühle genommen wird. Dies ſe Vorbereitung macht acht bis zehn Schilling ‚für die Tons ne. Der Fuhrlohn bis zur Mühle Fann für. die Meile ſechs | Schilling auf die Tonne betragen. Der Müller ‚erhält an Mahllohn für die Tonne acht Schilling. Rechnet man num noch ſechs Schilling Fuhrlohn für den Wes zuruͤck, ſo kommt — 410 — die Tonne fertiger Lohe auf drei Mark vierzehn Schilling zu ſtehen. Die Borkhaͤndler verkaufen die Tonne etwa für fünf bis ſieben Mark an die Lohgaͤrber. Ein mit drei oder vier Pferden beſpannter Wagen kann 2700 bis 3500 Pfund, der vier und zwanzig bis dr eißig Tennen vebe laden. Die Zahl der a ha ſih ana fe vermehrt. An der Weſtſeite Holſteins um Reudsburg, in den Marſchen in und bei Jzehoe ſollen zehn ſeyn, unter welchen die Hanerauer die bekanuteſte iſt. Zu Elmshorn iſt eine in gutem Stande. Bei Bramſtedt iſt eine, zu Wedelös brock; im Amte Trittau eine zu Rahlſtedt; bei Neumins ſter war man mit der Anlage einer neuen beſchaͤftigt. Auf der Oſtſeite iind Lohmuͤhlen zu Lütjenburg, Gramsmühlen bei Eutin, zu Prenz und zu Vohrde. Auf dem Schönhors fer Felde im Amte Bordesholm finden fich noch von einer die Ueberrefte. Auch im Herzogthum Schleswig giebt. es ihrer an mehreren Orten, unter andern zwei Waſſerlohmuͤh⸗ len zu Flensburg. Zu Chriſtiansthal bei Hadersleben iſt ſeit einigen Jahren eine Borkmuͤhle eingerichtet, welche fuͤr jene Stadt und für Chriftiansfeld arbeitet. Bis dahin: war dort jeder Schufier fein eigener Gaͤrber. Die Vorke ward auf einer Heinen Handmühle in große Stüde zerfchnitten. Der größte Theil blieb’ dabei unbenußt und das Leder ward fchlecht gegarbt. Man rechnet, daß funfzig Pfund auf dies fer Muͤhle gemahlen beſſer find, als hundert von der Schus ſterborke. Das Wahlen beträgt bier für jede hundert Pfund BER? —* — A srl] ET —— Knsiiiss Ren rn Rear m ar ar rer ’ gi [4 h e E 16 —* * 2 iu ndetand * 46 EEE —* — 411 — Auf der Lohmuͤhle zu Vohrde werden wegen Mangel | an Waffer den Tag über nur ungefähr vierzig Tonnen Lohe gemahlen, bei veichlicherem Waſſer würde fie in vier und zwanzig Stunden gegen hundert Tonnen fertig ſchaffen koͤn⸗ nen. Doch ift das Mahlen bei Licht, wegen des häufigen, leicht BIER Staubes, — * gefaͤhrlich. ——— N » Bei der. Wißtigkeit‘ der B—— fir ‚bie J deren beträchtliche. Viehzucht dieſes Gewer⸗ be mit Haͤuten und Fellen reichlich verſorgen kann und bei den ſchon entſchiedenen Vorzuͤgen dieſer Manufaktur in einigen Orten, namentlich in Altona, deren Waare felbft im Auss Tande, auf den Meffen zu Leipzig und Brauuſchweig der enge liſchen gleich geachteg wird, iſt die Veranftaltung der Ei— ehenrinde in befriedigender Menge und Beſchaffenheit eine. Angelegenheit, welche der höchften Aufmerkſamkeit der ſtaatswirthſchaftlichen — und der Gewerbedirek⸗ * * — * Ob das —— der Fruͤhjahrs— und Some — Anſehung des Bauholzes aus phyſikali⸗ ſchen Gründen, wegen der mehreren Guͤte und Dauer des Holzes, oder nur aus oͤkonomiſchen, weil im Winter Faͤl⸗ lung und Möfuhr bequemer, wohlfeiler, unfchädlicher ift,, nothwendig fei, iſt hier nicht zu erörtern. Indeſſen koͤnnte doch dad Verboth, wenigftens. in Anfehung einzelner Arten , der Verwendung, ohne Bedenken eingefchranft, oder doch das vorhergehende Entrinden Ichlagbarer Eichen ohne Einjchranfung erlaubt‘ und ſelbſt ‚befördert werden, Beides die Sommerfällung und das Entrinden auf dem Stamme gefihieht neuerlich ſchon in den Hölzungen einiger — 412 — adelichen Güter. Beſonders werden die zu Stabholz bes —** ns en in der TER nn Dig —* den RE Garbereien das im Lande —* — zu ſichern, war ſonſt ſchon die Ausfuhr der Borke und Lohe verbothen. Das erſte Ausfuhrverboth vom Jahr 1721, bei 20 Thaler Strafe, ward unterm 1oten Auguft 1745 erneuert. Nach der neueften Zollverordnung, die jede Ausfuhr frei giebt, war auch diefes Verborh aufges hoben und dagegen ein Zoll von fünf Schilling auf jede hun⸗ dert Pfund’ gelegt. "Die Fabrikanten wünfchten freilich die’ MWiederherftellung des früheren Verboths. Der Ertrag des 30115, meinten fie, fei im Vergleich mit dem Schaden, der für die Landesmanufaktur aus der Ausfuhr entftehe, unbe— deutend. Auch eine Erhöhung jener Zollabgabe könne, bei’ ver jest fo beträchtlichen Nachfrage, die Waare nicht zuruͤck halten. : Immer -gebe es auch Mittel, die Abgabe zu erſpa⸗ ven. Die auf adelichen Gütern geſchaͤlte Borke iſt zollfrei. Und wie viel geht nicht mit dieſer aus den pflichtigen Diſtrick⸗ ten zollfrei aus dem Lande hinaus? Aus dieſen Gruͤnden, welche durch die neueren Handelsverhaͤltniſſe, beſonders auch wegen der fuͤr die Armee erforderlichen Lederarbeiten, noch dringender geworden waren, iſt durch eine Verordnung vom 20ſten Nov. 1807 die Ausfuhr der Eichenborke aus den Her⸗ zogthlimern von neuem bei Strafe der Konfisfation der Bor⸗ fe und einer Geldftrafe, dem Werthe ver Waare gleich, für) die Uebertreter, bis weiter verbothen. Die Ausfuhr roher Häute und gegerbter Leder ward in gleicher Abficht und mit“ derfelben Strafbefiimmung durch ein Plakat vom er 1808 —* De jr 4 A ” ur a u rt 24 12 en — 420 — — 43. Was unter den vorhin bemerken Umfländen, nach dem Befande unfrer Hölzungen und den. darin finttfindenden Faͤl⸗ lungen an Eichenrinde wirklich vorhanden iſt, ward bisher keinesweges ſorgſam genug geſchont und zu gute gemacht; Es waͤre wichtig, die beſondere Aufſicht der Forſtbedienten darauf zu richten; man ſollte ihnen die Veranſtaltung des rechtzeitigen —— ſchlagbarer ala aus Bi machen. ©. u Doch nicht. Bios, — J —— EM des jetzt noch übrigen Vorrarhs ‚von - ‚Eichenrinde zum Vortheil der einheimifchen Manufaktur verdient die Auf⸗ merkſamkeit der Gewerbedirektion; auch die Vermehrung diefer Produktion iſt ihrer. ganzen Fuͤrſorge werth, Das Beilpiel anderer Länder, wo der Betrieb ver Lohgaͤrbe⸗ rei, wie in unfern Provinzen, durch beträchtliche Viehzucht begünftigt ijt und wegen der Güte der Waare im Rufe ſteht; das Beiſpiel Hollands, Brabants, Luͤttich's und, der Pfalz, lehrt und die Mittel. Die Zweckmaͤßigkeit und der. Werth, diefer Mittel iſt durch den glücklichen Erfolg, nicht nur fin die Befriedigung der Landeömanufaftur, fondern auch- für, die Kultur des Bodens; für einen nicht unbedentenden Ges winn der produeirenden Klaffe und daneben auch für den ins nern Geldumlauf, theils durch Erhaltung einer betraͤchtlichen Summe, theils durch einen vortheilhaften Abſatz in die Frem⸗ 4 E Der 3 + .) So mard von dem franzoͤſiſchen Nationalkondent uns. term oten Ventoſe 3. 2 ein Dekret diefeg Inhalts, und im 8. 3 von dem Wohlfahrtsausfchuffe ein ähnliches Arrete zw Gunſten der Gärberer erlaffen. f. Memorial forefüier, Paris an X. © 2080. 201. ff, I * de, vorlaͤngſt ſchon erprobt. Dieſer Mitter find zwei vorzüglich : die Anlage von Rinden = und Schälwaldungen, En die Anzucht der — Wried⸗ oder Buſcheichen im — — rt ch | UT f 0 Eideaſwalwe wangen in en Ges . genden dieſſeits "und jenfeits des Rheins, in der Pfalz, im Zweibrüdifchen, in Baden und Lüttich ſeit Jahrhunderten ſchon befannt. Diefer Betrieb wird dort für befonders eins traͤglich gehalten. Landleute und Privateigenthůmer unters Halten ſolche Schlaghoͤlzer mit Sorgfalt und legen neue an. Man behandelt fie im zwölf, funfzehn bis fünf und zwans - zigjaͤhrigem Umtriebe, in demjenigen After, in welchem die junge Eiche für die Garberei die tauglichfte Rinde, die foges nanute Spiegelrinde und abgetrieben den Eräftige fen Wiederausfchlag giebt; in welchem auc das: junge Stangenholz zum Brennen am branchbarften iſt. "Die vorher ſchon eingehadten Eicheln werde zum Fünftigen Schutz der jungen Saat mit Birfenfaamen uͤberſtreuet. Im vierten - Sahre fchneider man die jungen Eichenpflanzen tief an der Erde ab, damit fie defto Eräftiger ausfchlagen, Wenn fie nun für ihre Beſtimmung haubar find — in Brabant ſchon im zwölften Jahre — werden fie, nachdem vorher die Bir⸗ kenſtangen herausgehauen find, in der Saftzeit im April und Mai gefällt... Das Schalen geſchieht entweder vorher anf dem Stamme, oder vortheilhafter zur Schonung des Stode ausichlags an den friſch geſchlagenen Stangen. Das ent⸗ rindete Holz von jungeh ‚Eichen taugt bekanntlich zum Brens nen und zum Verkohlen und iſt wohlgetrodnet faſt von glei⸗ chem Werthe mit dem Buchenholze. Beſonders ſollen die "Kohlen von jungen Eichenftangen bei Der Apretur der Tuͤcher — 415 — vor allen andern den Vorzug behaupten. Dieſe Benutzung fuͤr die Tuchmanufakturen ſoll in Brabant zum Betriebe der Eichenſchlaghoölzer die erſte Gelegenheit gegeben haben; die Nindennugung, die mit jener nicht nur vereinbar, fondern ihr auch beförderlich, ward, war erft in der Folge eine zweite Abſicht. Aeyhnlich dieſer Wirthſchaft in der Abſicht und der Bee handlung ift der Betrieb ver Hackwaldungen im Oden— walde, in Worms, Speier und den benachbarten Ges birgsgegenden und die fogenannte Haubergswirths ſchaft in Naſſauſiegen. Bei diefer letztern ſtehen die Hoͤl⸗ zungen gewöhnlich im ſechszehnjaͤhrigen Umtriebe. Jaͤhr⸗ lich im Mai wird ein Schlag abgeholzt. Das trockne Reise holz und der abgeplaggete Raſen wird zu Aſche gebrannt, | foiche über den holzleeren Boden geftreut,, diefer gegen Jos hannis mit Buchweizen beftellt, und nach deſſen Aernte im Herbit mit Winterforn befaet, Im nachften Sahre, wenn das Korn eingebracht ift, wird das Yand von neuem auf die bejtimmte Reihe von Fahren zur Eichenanzucht, vorzüglich zu Schaͤlwald, beftimmt. Im Eiegerlande, wo dieſe Haus bergswirthfchaft vorzüglich und fchon feit dem fiebzehnten Sahrhundert zu Haufe ift, rechnet man den Nindenertrag von einem Morgen ins andere auf 120 Pfund. Die Inha⸗ ber der Hauberge muͤſſen den einheimiſchen Lohgaͤrbern, de— ren Gewerbe dort ſehr bedeutend iſt, die Lohe zunaͤchſt vers kaufen. Erſt nach dem Ioten Yuguft iſt die Veräußerung an Fremde erlaubt, Noch einfacher gefchieht in Holland die Anlage folz eher Eihenbufhhölzungen zur Rindennußung. Man nimmt nur die Frummgewachfenen Stämmchen aus den Eis Niewanns Forſtſtatiſtik. DD» 10 - chenkaͤmpen, wenn fie fingerdi find, fehneidet- fie ein bis zwei Fuß uͤber der Wurzel ab und pflanzt ſie vier Fuß weit auseinander auf den zur Schaͤlhoͤlzung beſtimmten Platz. In zehn Jahren giebt diefe Anlage ſtarkes Buſchholz. Dies wird dann im Frühjahr über ver Wurzel abgehauen und der gefchlagene Bufc in Stuͤcke von drei bis vier Fuß Lange zerz fihnitten. Diefe Stüce werden num von Weibern und Kin⸗ dern bis zum Kohen der Rinde geflopft; die gelöfete Rinde wird abgezogen und getrocknet. Das abgefchälte Holz wird als guted Brenn = und Kohlholz genußt. Odb die Anlage folcher Schaͤlwaldungen und Buſchhoͤlzer auch unſerer Landesbeſchaffenheit angemeſſen und mit unſerer Landwirthſchaft vereinbar ſei, ſcheint um ſo weniger zweifelhaft, da der vorhin erwaͤhute Betrieb, welcher vormals ſchon in den Privathoͤlzungen in Dithmar⸗ ſchen und im Amte Rendsburg ſtatt gefunden hat, dieſer Wirthſchaft ahnlich war, nur weniger plan = und regelmaͤßig und weniger vortheilhaft geführt ward. *) Keichter fcheint jedoch die Anwendung des zweiten Mits tels der Anzucht des Eihenbufhes in unferen Feldzaͤunen. Holland, das, ſelbſt ohne bedeutende Waldung, be⸗ kanntlich die meiſten Gaͤrbereien in Europa, aud) die engli— ſchen mit Eichenrinde verſorgt, mag freilich ſehr viel und 2) Von dieſen Arten des Betriebes geben ausfuͤhrlichere Wache richt: Dubamel von der Faͤllung der Wälder I. ©. 153. ff. — Us lar in den forfiwirtbfchaftlichen Bemerfunaen ©. :33. fi. — Bemerkungen der ptälgifchen öfonomifchen Geſellſchaft 1775 ©. 126. — Laurop''s Driefe eines reifenden Forſt⸗ mannes 2. ©, 166, fi, und Partig's Journal 1806, Ch 11. 4, 12%. % gielleiht den größten" Theil aus den Schälwaldungen der Rye ingegenden ziehen; doch gewinnt es auch eine ſehr Deo traͤchtliche Menge durch eigene Produktion, theils in den ſchon beſchriebenen Eichenbuſchhoͤlzern, theils und mehr noch in den Feldzaͤunen. Die ſtrenge Oekonomie des Hollaͤnders mit ſeinem Lande, erlaubt ihm nicht, bedeutende Landſtuͤcke abßchtlich der Gewinnung der Eichenrinde einzuraͤumen. Er faßt feine Aecker mit Eichenzäunen ein, haut jaͤhrlich die ſtaͤrkſten Schöffe heraus, deren Rinde ihm dann, unbeſcha⸗ det der Holznugung, einen Ertrag von feiner Hede gewährt, mit welchem Fein anderer von derfelben zu vergleichen iſt. Die Anwendbarkeit dieſes Mittel3 auch in unfern Proe vinzen um dadurd) den immer ärmlicheren Vorrath von Eis chenrinde zu vergrößern, beweifet ſchon der Erfolg früherer Proben. Ein eben ſo unternehmender ald einfichtiger Mas nufakturiſt in Altona, der Lohgärber und Lederfabrikant Iſaak Wall, *) fuchte die Landlente der umliegenden Ges ‚genden, bejonders in der Herrfchaft Pinneberg und Grafs ſchaft Ranzau, von den Vortheilen diefer Zaunwirthſchaft ‚ zu überzeugen. Sie machten damit den Anfang und er hofft bald alle Zäune im Umkreiſe Altona's mit Eichen befegt zu “ fehen. Mit geringer Mühe haut der Bauer die fiarkjten Etangen aus feinem Knick, fährt fie zu Haufe, läßt feine Kinder fie ſchaͤlen, die Rinde gleich Erbfenfchoten auf Faden in der Sonne trocknen, fehneidet fie dann in Fleine Stüde, °) Der Mittheilung des Herrn Wall danke iqh Mehrere der obigen Nachrichten. Seine Manufaktur erhielt jährlich aus Holland etwa fünf Schiffsladungen, zuſammen 3000 Tonnen Borke, zu 120 Pfund, Der Preis war fechs Mark für die Tonne. Dd 2 er OR die ihm vom Lohgärber tonnen = oder ſackweiſe abgenommen und gut bezahlt werden. Das Holz bleibt ihm als Neben: gewinn. Es iſt zum Brenn = und Kohlholz, auch zu Faß⸗ baͤndern und zu hölzernen Schiffenägeln tauglich. 3m Mah⸗ | Ten diefer Borfe, das einige Vorſicht fordert, ift die gedachte Manufakrur mit einer eigenen Lohmuͤhle verſehen. Auf fo leichtem Wege Fönnte die einheimifche Gaͤrbe⸗ rei bald mit einem fo unentbehrlichen, unerfäglichen, im— mer theueren Material in eigner Heimath verfehen werden and daneben auch den Landlenten von ihren oft noch zu we— nig ſorgfaͤltig gepfleaten Feldzaunen ein nicht unbedeutender Vortheil zu ftatten kommen. Mit jungen Eichenpilanzen, die fchwer zu haben find, ek Kampe und — ſie verſehen. Man hat neuerlich zum Vortheil der Gärbereien den . Erfindungen eines Seguin, Desmond u. a, befondere Aufmerkſamkeit gewidmet. Fuͤr den Scheidefünftler mögen fie freilich größeres Intereffe haben, und auch die Mitglies der. der Fabrifdiveftionen mögen ihren Fortgang beachten, damit fie, wenn der praftifche Nutzen erft erprobt ift, ihn dem Lande zueignen, deffen Induſtrie fie leiten und beförs dern follen. Aber ficherer ſcheint es, dem Kunftfleiße die nahe liegenden, gewöhnlich überfehenen Vortheile nachzus weiſen. In Ländern von noch ganz jugendlicher Induſirie find jene Verbefferungen meiſtens noch von zweifelhaftem Erfolge. Was beſonders die neue Schnellgaͤrberei bes trift, fo wollen unfere Lohgarber ihr noch fo wenig wie die englijchen Beifall geben. Um gutes, derbes, wafferdichtes Sohlleder zu verfertigen, halten fie noch immer die Eichen rinde fiir das unentbehrlichfte und einzig wirffame Material, Der Mangel diefes Materials laßt fih, wie fie meinen, _ = 19 — N auch dur) Sumach und Heidekraut, durch Ulmen = und an⸗ dere Baumrinden ‚ auch durch Katechuerde bis weiter nicht erſetzen. Eichenfpäne möchten allerdings brauchbar ſeyn; allein die Schiwürigfeit fie in einiger Menge zufammen zu s biingen, laßt davon Feine bedeutende Anwendung ers warten, Der Borrath an rohen Häuten it in den letzte⸗ ren Sahrzejenden, mit der Verbefferung unfers Landbaues, mit der Erweiterung der Aecker und Weideplage, durch Ausrodung, Zergliederung, Kandauftheilung und neue Anz fiedelung mit der durch alfe diefe Vorteile vermehrten Vieh: zucht anfehnlic) vergrößert. Aber gleichzeitig, mit eben jenen Fortſchritten, mit der Wegraumung junger und alter Eichenwälder, die damit in Verbindung ftand, ift auch die Produktion der Eichenrinde in gleichem Maaße vermindert. Neicher ift jährlich das Land an Häuten, armer an dem unentbehrlichen Mittel fie zu bereiten gewors den. Don neuen Hochwäldern erwartet dieje Manufaktur ‚vergebens ihren Bedarf. Die entblößten Plaͤtze der alten find unwiederruflich in Befig genommen, Und wenn mar auch auf ihre Wiederanzucht aͤmſig genug bedacht waͤre, ſo wuͤrden ſie erſt nach Jahrhunderten reifen. Aber auf Plaͤtzen, die in ihrer jetzigen Beſchaffenheit zum Korn = und Graswuchſe untauglich, zum genuͤgſamern Holzbau geeig— net find, und in Feldzaͤunen, die den Aeckern und Futter⸗ Tandern zur Einfriedigung dienen, Taßt fich die junge Eis chenrinde, die nußbarere auch für den Gärber, in wenig Ssahren gewinnen. Dahin fol man die Induſtrie des Lande manns leiten, daß fie einſtimmiger mit der der Kunfiges werbe in den Städten zufammenwirfe, Oder das Land m 120 — üßerlaffe auch von feinen ſelbſt verzährten, wie von den hine ‚ausgetriebenen Rindern, die rohen Haute dem Fremden und Jaufe künftig, wie es zum Theil jeßt ſchon gefchieht, feine Leder und Lederwaaren von dem Auslande, - 21 — »*. Koͤhlerei. Gegenden, wo die Holverfohlung betrieben wird — Holgdörfer im Amte Bordesholm, die fich damit befchäftigen — bedeus tender Betrieb im Kirchfpiel Kaltenfirchen des Anıt3 Segeberg, Beſchreibung deffelben — Angabe der jährlichen Kohlenausfuhe aus diefem Kirchfpiel — Holzarten, die befonders zum Vers Fohlen dienen — ihre regellofe Behandlung — Abtrieb — Gehalt einer Laſt Konlholg — Zeit der Verfoblung und Größe der Meiler — Birfahren beim Kobhlenbrennen: Wahl und Bes reitung der Kohlſtelle, Richt ug des Meilers, Bewerien, Ans ſtecken, Regieren des Feuers, Gare, Kühlen, Langen der Kohlen — Beſchaffenheit der Kohlen — Verkauf nah Hame burg und Elmshorn bei Tonnen und Eäden — Preis — Brennerlohn der Köhler — Gefahr bei ihrer Arbeit — Einiges zur Vergleihung von dem Verfahren im Bordeghelmifchen und im Amte Gottorf, Die Holzverkohlung wird nur ald Privatgewerbe in den Eis genthumshölzungen, doch überhaupt nur wenig betrieben; im Schleswigfchen vielleicht nur im zweiten Hegereuter⸗ beritt des Amts Gottorf; in Holftein in den Aemtern Bors desholm und Segeberg. Im Amte Bordesholm werden fajt überall Holz = oder Torffohlen gebrannt. Die Holzverz tohlung gefchieht hier in allen denjenigen Gegenden, welche - 1 — den Hölzungen nahe find, wo die Einwohner entweder ſelbſt Holz haben, oder doch daſſelbe beim öffentlichen Verkaufe zu einem annehmlichen Preife erhalten Eönnen. Der meijte Ber tried ift in den Dörfern Loop, Datjen, Blumenthal, Schies renfee, Ficfharrie und Mühbroof, — In Einfeld, auch) in - Muͤhbrook, Datjen und andern bei Torfmören belegenen Or⸗ ten werden vorzuͤglich Torffohlen gebrannt, — Beträchtlicher ift die Holzverfohlung im Amte Sege⸗ berg. Zu feiner Gegend Holfteins wird fie jo ſtark betrie? ben, al3 in der öfitichen noch bewaldeten Hälfte des in dies fein Ante belegenen Kirchfpiels Kaltenkirchen. Hier macht fie wirklich — oder machte doch vor einigen Jahren noch — einen anjehnlichen Erwerbziweig der meifien Einwoh— ner aus. Die waldige Befchaffenheit, verbunden mit dem leichten und vortheilpafien Abfaß der Kohlen nach dem nur vier Meilen entfernten Hamburg und dem noch näher: geles ‚genen Zleden Elmshorn an der Kruͤkaue, gaben hier zu dies ſem Gewerbe Anlaß und Aufmunterung. Freilich iſt der Holz⸗ beſtand auch hier, wie in den uͤbrigen Gegenden Holfteing, „lange nicht mehr, was er in alteren Zeiten war; er /hat bes fonders in den neueften fehr abgenommen, Die hiefigen Hoͤl⸗ zungen find nur noch Fleine Weberbieibfel eines ehemals an: fehnlichen meilenlangen Waldes, der die erhabene Fläche ei= nes breiten Bergrücens deckte. Aber deffen ungeachtet ift dieſe Gegend noch immer vergleihungsweife eine der holzreis cheren. Sie führt and) jest noch den Namen Wohld, ges woͤhnlich Kisdorfer Wohld von dem darin befegenen Dorfe Kisdorfz und die Bauern werden noch) gest Wohld⸗ bauern genannt. 5* Fanfzehm kleinere und größere Dörfer Tiegen im Bezirk diefer Gegend, in welchen faft ale Eingefeffene ‚"theils mit⸗ telbar, theild unmittelbar an der Holzverkohlung Theil neh— men. Mancher Bauer lieferte jährlich über 500 Tonnen Kohlen nach Hamburg und Elmshorn, und man fonnte vor wenig Jahren fuͤglich annehmen, daß die jaͤhrliche Kohlenausfuhr wenigftens 10,000 Tonnen betrug. Vormals war die ganze Grundjlache diefes Waldjirichs koͤniglich; den Wohldbauern gehoͤrte darauf die Weide, und — Eichen und Buchen ausgenommen — alles übrige darauf wachſende Holz eigenthuͤmlich. In neuern Zeiten erhielten die Bauern durch eine Abfindung von koͤniglicher Seite Zweidrittel des Waldgrundes ald Eigenthum und ein jeder hat davon feinen Autheil. Diefer ift nicht unbes traͤchtlich, oft hundert Tonnen groß, gewöhnlich auch ziem⸗ lich gut veftanden, Das mieifte Holz befieht in Hainbus hen und Ellern, welche beide hier einen ganz vorzuͤg⸗ lich ſchnellen Wuchs haben, und hauptſaͤchlich zum Verkoh— Jen verwandt werden. - Manche Hainbuche Liefert in einer Zeit von zwölf bis funfzehn Fahren mehrere Fuder Bufch, Buchen nnd Eichen giebt es hier verhältnigmäßig nur wes nig. Diejenigen, die noch auf den Abfindungsgründen ftanz den, ‚find den Bauern für einen mäßigen QTarationspreis überlaffen und fie nutzen fie zwifchen durch mit ald Kohl: holz. Das Hainduchenholz wird ald Kappholz und das Ellernholz als Schlagholz behaidelt. Doch hauen die meiften Bauern es hin und wieder weg, ohne Ordnung, fp wie es zu Kohlholz tauglic) ift. Einige Beſitzer bewirth⸗ ſchaften ihren Holztheil zwar in fo fern regelmäßiger, daß fie das Holz flachenweife vor dem Beile abtreiben und als: dann fo lange in Ruhe laffen, bis es wieder zu Kohlholz her: angewachſen ift, Aber eine beffimmte Umtriebszeit ‚wird nicht beobachtet. Wenn die Stangen zu der Stärke eines guten Mannesarms herangewachlen find, werden fie gefällt. Auf den Erſatz der durch Alter und andere Zufälle abgehenden alten Stamme nimmt man wenig Bedacht, wel⸗ ches doc) durch Anziehung junger Stamme zu Pflanzheiftern Leicht gefchehen Eonnte. Von der Nachhaltigkeit einer fol chen Wirthichaft laͤßt fich alfo nichts erwarten; ja man · konn⸗ te ſchon vor Fahren das Ende dieſes für die Gegend anſehn⸗ lichen Nahrungszweiges um fo Leichter vorausfehen, da faft alle Kopfhainbuchen bereits eine anfehnliche Stärke erhalten hatten, und abgäugig zu werden anfiengen. ’ Das Kohlholz wird in den Wintermonaten abgetries ben, fehr klein, bis zu der Dice eines mäßigen Fingers ‚gehauen und nad) Lajten gerechnet. Eine Laſt Koh (holz iſt ſechszehn Fuß weit und drei Fuß hoch und hat vier Fuß Scheitlange. Sie enthalt gewöhnlich von allen vorfallenden Holzforten ; zweiſpaltiges „auch oftmalen ſtaͤrkeres Kluft— und Kruͤppelholz durch einander. Kruͤppel, uͤber drei Zoll ſtark, werden geſpalten. Man ſchaͤtzt eine ſolche Laſt Kohle holz, dem Werthe nach, einem ſechsfuͤßigen Faden Buchen— oder Hainbuchen fchieren Kluftholzes gleich, und bezahlte fie vor einigen Jahren im Ankauf, yad) dem damals dort nie drigen Holzpreife, auf der Stelle mit zwei Thaler. Die Verkohlung gefchieht Winter und Sommer, ges mwöhnlich in Fleinen Meilern, von drei bis ſechs La⸗ fien, weil diefe Quantitäten gerade fo viel Kohlen liefern, als zu einer oder zwei vierfpannigen Zuhren erforderlich find. Die hiefigen Kohlenbrenner find zwar durch die Erfahrung üserzeugt, daß die Verkohlung im Winter lange nicht fo ergiebig ift, ald die Sommerverfohlung, daß auch - 45 — nicht fo gute Kohlen erfolgen; aber der Abfuhr wegen, die der Bauer leichter, und ohne feine Ackerwirthſchaft zu beein⸗ trachtigen, im Winter bewerffielligen kann, betrachten fie. die Winterverfohlung als ein nothwendigesllebel. Sie wiſ— fen auch, daß ein größerer Meiler in weniger Zeit und bei geringerer Arbeit verhältnißmaßig mehr und derbere Kohlen liefert, als ein kleiner; allein, wegen der Gefahr, daß der große Meiler durch vernachläffigte Aufmerkſamkeit des Kühe lers, befonders in den heißen Sommertagen und den langen Winternächten, auch bei fiirmifcher Witterung, in Feuer gerathen und dann nicht ohne große Beihuͤlfe wieder gez dampft werden, daß alfo eine größere Menge Holz zu Aſche brennen möchte, giebt man der Verfohlung in klei— nern Meilern den Vorzug. Der Procef des Kohlenbrennens iſt einfach. Im weſentlichen kommt er mit dem an andern Orten ge⸗ bräuchlichen überein. Die Kohlftelen werden, wenn es ſeyn kann, auf einem grandig leimigen Boden und auf fol- hen Pläßen angelegt, wo fie Schuß vor ſtarken Winden haben, auch_mit Waffer in der Nähe verfehen find. Alte Kohlſtellen, auf welchen bereitö mehrmals gekohlt ift (gare Stellen) zieht man den frifchen vor. Zreiliegende Kohlſtellen werden durch einen Fünftlichen Mantel von Bufch gelichert. Sie werden zirfelrund angelegt, halten fechszehn Fuß im -Durchmeffer und laufen bei einer horizontalen Lage nach ihz zer Mitte, oder dem Quandel zu, drei bis vier Zoll am. Nachdem der Boden der Kohlftelle gehörig geebnet ift, wird in ihrer Mitte eine Arms dicke, fchiere und gerade Stange von zwölf bis ſechszehn Fuß Lange ſenkrecht aufgeftellt, um diefe das Holz, wie ed vorfällt, Freisfürmig in zwei Schich⸗ wen gerichtet, und, damit fo wenig Zwifchenräume als moͤg⸗ lich entſtehen, dicht zuſammengeſetzt; aus diefer Urfache wird das Frumme Holz autgeworfen, in Kleinere Stüde gehauen und theil3 zur Haube, theils zum Ausfüllen Eleiner Löcher und zum Ebnen oder Ausſchmalen des Meilers gebraucht, Sit der Meiler gerichtet, fo wird die in der Mitte befindliche Stange aufgezogen und weggenommen, das dadurch gebils dete Loch mit Kohlengrus ausgefüllt, und der Meiler als⸗ dann mit Furzer Heide, einen halben Fuß dick bedeckt und mit Erde, am liebſten mit garer Erde, zwei Zoll dick, bis zur obern Spitze, die zum Anzünden offen bleibt, beworfen. Hierauf legt der Koͤhler bei windſtillem Wetter Feuer auf die Mitte der Haube und laͤßt dies ſo lange brennen, bis er an der Staͤrke des Rauchs bemerkt, daß es ſeine Wirkung nicht mehr verfehlt. Dies dauert gewoͤhnlich eine halbe Stunde. Alsdann deckt er das Feuer mit einer Grasſode zu, bewirft die Stelle mit Unrath, und ſticht ungefaͤhr einen Fuß unter- halb derſelben, rund um den Meiler, in gleicher Entfernung von einander, vier Löcher (Rumen) durch) * und Decke bis aufs Holz. So bleibt nun der Meiler ruhig ſtehen, bis der vorher aus den Rumen ſteigende waͤſſerige Dampf ſich in eine blaͤu⸗ uichen Rauch — ein Zeichen des ſich nähernden Feuers — verwandelt hat. Alsdann werden dieſe vier Löcher zuges macht und beinahe einen Fuß unter denfelben mehrere Aus ‚men gleich weit, ungefähr einen Fuß von einander, rund um den Meiler gefiochen. So wie das Feuer auch diejen Löchern ſich näbert,- verfchliegt man fie wieder und macht andere “anf die nämliche Art. Dies dauert fo bis zur Gare des Meis rs. Sechs bis acht Stunden nach dem Anſtecken ſenkt ſich - 271 — die Haube gewöhnlich. „ Sie wird alsdann geöffnet und mit . Heinem Holze ausgefüllt. Ein Meiter von drei Laft Holz brennt ungefähr fünf, und ein fechSlajtiger acht Tage. So— bald der Meiler gar ift, wird der Unrath mit der Decke abs gezogen, mit frifcher Erde vermifcht und wieder an den Mei— Ier geworfen. Den Tag darauf werden die Kaplen frühzeiz. tig gezogen, damit der Bauer, wenn fie gehörig gelöfcht find, fie.noch den nämlichen Tag nad) Hamburg oder Elms⸗ horn fahren kann. —— Die Kohlen find gewoͤhnlich gut ausgebrannt, zients fich derb, aber größtentheils nur klein. Sie werden entwes der in Fleine Saͤcke, oder Iofe auf den Wagen geladen, Nach Hamburg werden die Kohlen ſackweiſe an die Goldfchmiede, an Köche und andere Bürger geliefert; nach Elmshorn wer— den fie blos auf Wagen geladen, dort mit einer fogenannten gebauchten Tonne zu ſechs und neunzig Kannen an Ort und . Etelle gemeffen, und an die Holländer verkauft, die fie dann mit Kleinen Fahrzeugen im Sommer abholen, Fuͤnf Sade Kohlen füllen eine gebauchte Tonne, und aus einer Laſt Holz erfolgen nach ‚einer guten Verfohlung fünf bis ſechstehal Tonnen. | Der größte und vortheilhaftefte Kohlenabſatz ift in Hame burg. Hier galt im Sahre 1798 der Sad Hainbuchen und Sungellernfohlen, welche von den Goldſchmieden vor— züglich gefucht werden, zwoͤlf Schilling; die Tonne loſer Kohlen von allerhand Holzforten durch einander gegen einen Thaler. Geringer, aber naher ift der Abfaß zu Elmshorn, wohin nur fchlechte Kohlen gefahren werden, und die Tonm mit ſechs und dreißig Schilling bezahlt wurde, en ‚Die Wohldbauern überlaffen die Köhlerei’ gewoͤhnlich den Kohlenbrennern, Leuten, welche ſich von dieſem Geſchaͤfte meiſtens naͤhren, und fuͤr einen Meiler, er ſei drei oder ſechslaſtig, fünf Mark Brennerlohn erhalten. Dafuͤr muͤſſen ſie die Kohlſtelle ausſtreichen, den Meiler richten, decken, anzuͤnden, verwahren und die Kohlen ziehen ‚ wobei fie einen Zungen zur Hülfe haben. Die Nächte bringt ver Köhler nahe beim Meier in einer Eleinen hölzernen Härte zu, die niedrig, kaum mannslaug, ſchmal und mit Raſen bes det iſt. Nur liegend kann er fich darin bewegen; er liegt auf Stroh und unterhält bei Falten Nächten zu feinen Fuͤſſen ein Eleined Feuer. So auffallend gefahrlich ein folcher Aufs enthalt ift, fo hat man doch nur einzelne Beifpiele, daß Koͤh⸗ ler in ihren Hütten verungläct find. Der Ießte traurige Fall der Art hat fic) vor einigen Fahren bei dem Wohlvdorfe Struvenhütten zugetragen. Hier endigte ein Rohlenbrenner durch die bei Nacht in Brand gerathene Hütte fein Leben auf eine ſchreckliche Weiſe. Man muß fich wundern, daß nicht oͤfterer folche Ungluͤcksfaͤlle fich ereignen, da, die Fleine Köhs Ierhütte beim tiefen Schlafe des Köhlers fo leicht Feuer fangen und mit ihm aufbrennen kann. Bei einem kurzen N Aufenthalt in der hiefigen Gegend gerieth um Mitternacht eine ſolche Hütte neben einem garenden Meiler in Brand. Der Köhler hatte fich in dem nahen Dorfe, weil es Fefttag war, zu lange verweilt. In feiner Abwefenheit hatte der Meiler eine Seffnung erhalten, aus welcher der Wind Feuer auf die Hütte warf; diefe ward angezündet und ganz vom euer verzehrt. Im Bordesholmſchen ift das Verfahren faft das naͤmliche. Man bedient ſich zum Verkohlen vorzüglich des \ — ae: a Meichholzes in. den Eigenthumshoͤlzungen. Eine forgfaltige ‚Auswahl in der Art und Sorte findet hier.eben ſo wenig ſtatt. Es wird auch viel junges Buchen und Eichenholz mit einges ‚fest. Damit das Holz gehörig austrockne, laͤßt man es dem Winter über liegen. Das Kohlenbrennen nimmt hier in der Hegel gleich wach der Aernte feinen Anfang, weil der Bauer dann mehr Zeit hat; doch richtet man fich auch nad) der wahrjcheiniichen Gelegenheit zum Abſatze. Die Zirkelfläche des Meilers hält gewöhnlich etwa zwanzig Fuß im Durchs meſſer. Der Einſatz beträgt meiſtens fechs Faden, felten acht und nie über zehn. Um befonders beim Herauslangen der Kohlen dein mehr Sorgfalt anwenden zu koͤnnen, daß der Meiler ſich nicht wieder entzunde, werden fünf Mens ſchen zu diefem Gefchaft gebraucht. Man vechnet vom Auf⸗ richten bis zum Yuslangen vierzehn Tage. Die Holzkohlen werden in Saͤcken, die hier von größerem Maaße find, vers fahren, und gehen größtentheils nah Hamburg und Kiel, von wo aus fehr viele zu Schiffe nach den daniichen Juſeln, befonders aud) nach Femern verfandt werden. Ein End Holzfohlen Foftete vor einigen Jahren einen M:ichöthaler. Ein folcher Sad wird zu zwei Salztonnen gerechnet. Beim Holzverkohlen giebt der Bauer dem Koͤhler alle Tage einen Mark und freie Bekoͤſtigung. Außerdem muß er noch in der letzten Zeit vier Menſchen zu Huͤlfe nehmen und laͤuft felbſt bei großer Vorſicht doch immer einige Gefahr. Einer der anſehnlichſten Kohlenbrenner im Amte Bordesholm ver: kauft fuͤr ungefaͤhr 400 Reichsthaler an Holzkohlen in einem Jahre. Sm Amte Gottorf find die Meiler viel kleiner, gewöhnlich ſechs Zug im Durchmeifer und halten etwa ans _ 439 =: derthalb Faden. Das Holz wird hier nicht zu Hein ges macht und fo dicht wie. möglich geſetzt. Das Brennen dauert vom Anzinden etwa fünfzig bis ſechszig Stunden, Die Leitung des Feuers gefchieht durch die gewöhnlichen Handgriffe der Köhler. Ein folcher Meiler giebt acht bie neun Tonnen Kohlen. ; c. Solzsuge Zollefache Aufgabe: Erhoͤhung des Holzertrages im Beſtande und x Erweiterung der Holigiünde — einfchränfende Bedingungen bei neuen Anlagen — Pläse, welche dazu geeignet find — Hei— degründe auf dem mittleren Landſtrich — Amtsdiſtrikte, in welchen die meiften vorkommen — ihre Defchaffenheit — Vers gleichung mit fremden Heidegründen des nördlichen Deutſch⸗ lands — mit der lüneburger, deren Vortheile vor den einhei— mifchen in Anfehung der Holzzucht — mit den brandenburgia fchen Heiden — neue BVerbefferungen der ſchleswig holſteini⸗ ſchen — Nadelholzzucht, der Hauptgegenſtand der neueren Heidefultur — von Wimpfen's Zweifel über die Zweckmaͤßig⸗ keit derfelben — Ueberficht der neueren Nadelholzanlagen in Schleswig und in Holfein — die hoizlesren Landftreefen in der Naͤhe der Weſtkuͤſte — größere Schwierigkeit des Holzbaues auf denfelben — Buͤſch's Zweifel — andere baumleere zur Holzzuqt geeignete Plaͤtze — Braͤutigamskoppeln — Wege— pflanzungen — Gehege- und Feldbefredigungen, ihre Anlage und Behandlung — Erforderniffe und Bedingungen um die Holzzucht allgemeiner werden zu fehen: Freie Verfügung über Boden, Beftand und Baume — ungehinderte Luft und Liebe — Zweifel über den Nutzen des Verboths des Maienhaueng — Schuß und Unverleglichfeit der Anlagen — Beförderungss mittel: Unterricht, Dülfsanfalten , Anerkennung, — — Kiemanns Forfiftariftif, Ge Dar erfte Gegenftand der Holzzucht, in der allgemeineren Bedeutung des Worts, ift die vortheilhaftefte Benutzung des ‚eigentlichen, des beftandenen Waldbodens, alfo die Beförderung der Holzproduktion im Hochwalde und im Nies derwalde zum höchften Ertrage; der andre, die Holzgewitts nung außerhalb dem Beftande auf neuen Anlagen, im Freien oder auf ſolchen Gründen, die nun erft dazu eins geräumt wurden. Sene erfiere, die eigentliche Forftkultur, giebt fich auf zwiefache Weile zu erkennen: eines Theils durch Beförderung freiwilliger Beſamung mittelft naturges maͤßer Ordnung und Folge der Hauungen und pfleglicher Erz haltung der Gefchloffenheit, andern Theils durch forgfame Ergänzung der Waldbloͤßen mittelft Saar oder Pflanzung. Je befriedigenver diefe erfie Aufgabe erfüllt ift; je treuer den Naturgeſetzen, je gefchickter den Regeln der Kunft, je erfah- tungsmaßiger den örtlichen . Umſtaͤnden in diefem etflen Hauptzweige der Holzzucht Genüge gethan wird; deſto weni⸗ niger bedarf e8 der Erweiterung der Holzgründe, die nicht fels ten durch höhere Ruͤckſichten eingefchrankt wird; defto weniger bedarf es neuer Anlagen, die immer fehwüriger find als frei⸗ willige Beſaamungen, oft von zweifelhaften Erfolge und uch koſtſpieliger. Die Erhöhung der Holzproduftion im Beſtande ift eine unbedingte Forderung, deren Befriedigung in der Negel in der Macht und Willkuͤhr des Forſtwirths ſteht; fie ift meiftens feiner Einficht, feiner Geſchicklichkeit, ſeinem Fleiße anheim geſtellt oder doch weniger von Kaſſen⸗ bewilligungen und andern aͤußeren Umſtaͤnden abhaͤngig. Hingegen bei der Erweiterung der Holzgründe und neuen Anlagen tritt die Forſtwirthſchaft nicht felten mit der Feld: wirthfchaft, die ihre Granze zu behaupten fucht, in Wider: ee ſpruch, ober mit den allgemeinen Forderungen und Höheren Berechnungen des Staatshaushaͤlters, der den Kulturpla⸗ nen das Verhaͤltnis des Ertrages und Zinſen und Zinſenszin⸗ fen eutgegenſtellt. Auch hat der Forſtmann als Helzanbauer im Freien nicht ſelten mit Hinderniſſen und Widerwaͤrtigkei⸗ ten der Natur den Kampf zu beſtehen. Dennoch war vielleicht die neuere Forſtkultur, dem Zeit⸗ geifte folgend, mehr zur Erweiterung ihres Gebieths, zu neuen Schöpfungen, wenn auch nur auf Lehden, Heiden und Mören, geneigt, als daß fie genuͤgſam innerhalb ihrer alten Granze mit ftillem verdoppelten Steige ich zu behaup⸗ ten ſuchte. Wenn ſchon die Erhaltung der früher eingeraumten Holzgründe und die Behauptung der alten Forſtgraͤnze nicht gegen jeden wirthjchaftlichen Einwand gefichert ift, wie viel weniger iſt es ihre Erweiterung. Bei der Frage ob der Slächeninhalt der Hoͤt— zungen zu vergrößern fei, kommen zweierlei Ruͤck— fichten in Betracht. Einmal find es die namlichen, die bei der Erhaltung des bisherigen Forſtareals zu erwägen waren; alſo zuvoͤrderſt die öfonomifche, das Bedürfnis der Privathaushaltung, der Gewerbfamfeit und der Staatsanjtalten, der Flotte, öffenklicher Werke und Bauten — und danndie klimatiſchen, Lage, Vegetation, Frucht⸗ barkeit des Landes und feine Naturfchönheit, Zweitens bleiben hiernachft noch folgende befondere Ruͤckſichten übrig: auf Grumdbefchaffenheit, auf Koſten und Arbeit und ihren Erfolg. 1) Zu einem Lande, deſſen wachſende Sänrteniehhe zu neuen Anſiedelungen und Wohnplaͤtzen alſo zu Aeckern und Weiden Raum ſucht, kann kein tragbares Land dem Erz = Baer Holzbau eingeräumt werden. Nur wuͤſte Plage, Heideſtri⸗ che, Sanpfteppen und Suͤmpfe, welche Mühe und Koften des Fruchtbaues zu wenig lohnen und die zu einiger Erhoͤ—⸗ bung ihres Farglichen Ertrages erforderlichen Düngelräfte und Anfirengungen dem ſchon urbaren, aber noch fehr der Verbefferung bevürftigen Lande, alfo der höheren intens fiven Kultur entziehen würden, koͤnnen den genuͤgſame— zen Holzgewächfen und dem weniger Mühe fordernden Holzs bau gewidmet werden. ana 2) Ferner fommt auch beim neuen Holzbau felbft Yufwand und Arbeit in Anfchlag. Um beide, darf die eigentliche Forfifultur, die Unterhaltung und Verjuͤnge⸗ zung im fchon wachfenden Holze, nicht beeintrachtigt wers den. Die Heidekultur durch neue Holzanlangen fordert oft bedeutende Kojten für die Vorarbeitung des nen angewiefe- nen verwilderten Holzgrundes; für deffen oft ſchwuͤrige Eins friedigung; für Holzjaamen, zumal wenn diefe aus der Sremde anzufaufen find; fie bedarf eigener Aufficht, forgfa= mer Hutung und Pflege, die nicht zum Nachtbeil Alterer wachsbarer Gehege und zur Zerftreuung und Störung der mit denfelben fchon völlig befchäftigten Verwalter geichehen darf. 3) Zuweilen Eönnte es auch wirthfchaftlicher feyn, jes ne Koſten, welche eine neue Anlage auf ausgedehnter offner Heide erfordern und doch nur langſam vergüten würde, auf ben Ankauf. einer kaͤuflichen wohlgelegenen durch äußere Lage und inneren Beſtand ſchaͤtzenden Privathölzung zu vers wenden. | Unter diefen und ähnlichen Bedingungen Fann die Er: weiterung der Holzgruͤnde durch neue Anlagen mit enfchiede- nem Vortheil gejchehen, mit Gewinn für den Grundertrag, wie gering diefer auch Anfangs feyn mag; mit Gewinn für das Klima des Landes wie für die Verfchönerung feiner Lande ſchaften. Aus dieſem Geſichtspunkte die in den neuern beiden Jahrzehenden unternommenen Holzanlagen zu beurtheilen fehlen uns hier die Data, Eingeſchraͤnkt alſo auf die Bez fchreibung deſſen was gefihehen oder im Werke ift, fo weit darüber Nachrichten zu Gebothe fi fiehen, und danfbar für den Fleis und Eifer unferer einfichtigen und thäti, gen Forfibeams ten; betrachten wir zuvoͤrderſt die zu neuem Holzbau gewid⸗ mete Flaͤche, hiernaͤchſt feine äußeren Erforderniſſe und die Mittel ſeiner zweckdienenden Befoͤrderung. Ein weites Feld für neue Holzanlagen biethen die gros Ben Heideſtriche, die ſich uͤber den ganzen Ruͤcken des Landes von der Elbe bis Juͤtland in betraͤchtlicher Breite ausdehnen. | Die holjteinifchen und fehleswigfchen Heiden find im - Ganzen in Anfehung ihrer Fläche wie des Boden wenig vers ſchieden. In der Naturbefchreibung des Landes ward bes reits ihre Befchaffenheit in einigen 3 Hauptzugen dargeftellt. Dort ward unter andern auch auf den Unterfchied aufmerf: ſam gemacht, daß man auf den holfteinifchen öfterer noch als auf den ſchleswigſchen die Leberrefte vormaliger Waldun⸗ ‚gen, theild in noch zufammenhänden Hölzungen, theild in Gruppen abftändiger Bäume und Krattbüfchen antreffe, Die betrachtlichften Heiden finden fich im Herz zogthum Schleswig in einzelnen Harden der Aemter Gottorf, Slensburg, Tondern und Hadersleben, in dieſem letzteren Amte die ausgedehuteſten. Zu Holſtein haben die Aemter Rendsburg, Neumunſter und Segeberg und die Herrſchaft Pinneberg das meiſte Heiveland, Die GSegeberger und Harfsbeide nehmen die größte Fläche ein, Manche diefer Landjtriche hangen zuſammen und Bilden oft eine unabſehliche Ebene; nur einige ſind mit Hoͤhen und Thaͤlern durchſchnitten. Der Boden iſt im Ganzen mager und undankbar, oft ein nackter Sand, hin und wieder mit Dinner Moorkruſte bedeckt. Man trift Sandheiden, mit deren flüchtigen Befiandtheilen der Wind oft die angebauten Fruchtfelder uͤberweht. Defterer ift der Grund moovartig; fireckenweife, befonders wo Höhen und Thaler die Flaͤchen durchſchneiden, ift er fteinigz; doc) auch mit Lehm und Ton, auch mit Mergel, der hin und wieder dicht unter der Übers fläche, manchmal zu Tage liegt, nicht felten genuifcht. Viele diefer weit ausgedehnten Lendfiriche waren vor Zeiten theils bewaldet, theils bewohnt und angebaut. Die Spuren von ehemalige Ackerbau find noch ietzt da, wo Feis ne fchaffende Hand noch an den Boden gelegt ward, in alten Furchen firhtbar, Don ehemaligen Eichenwaidungen zeu— gen, außer den noch übrigen Krattbüichen, auch alte Gr: baude, Nicht nur das Stenderholz ift darin von Eichen, ‚ Sondern auch die Bekleidung befieht oft blos aus er bohlen. Der Anblick dieſer Gegenden iſt nicht überall in ae chem Grade öde, In Holfiein zeigen fi) außer den häufi- ger vorkommenden Hölzungen, öfterer auch, zumal im fübs Yichen Theile, die Wirfungen Tandwirthfchaftlichen Fleißes. Andre Heideſtrecken, beſonders im noͤrdlichen Schleswig ſind deſto trauriger, vernachlaͤſſi ſigt und verlaſſen, den Sandſtep⸗ pen und Pufta’s halbkultivirter Laͤnder aͤhnlich. Außer dem Kukuk, dem Kiebitz und der Heidelerche hoͤrt man weit und breit kaum einen andern Vogel; deſto mehr haben Nattern, - m. 417 = Eidechſen und unzählige Infekten hier ihre Heimath ge: wählt. Neifende haben unfre Heiden mit der Lüneburger, auch mit den Brandenburgifchen in Anfehung ihrer natürlichen Befchaffenheit und deifen was in.neuern Zeiten hier und dort zu ihrem Anbau, bejonders auch für Forjtkultur und Baumes aucht geichehen ijt, verglichen. Diefe Vergleichungen gereie chen, wie fie urtheilen, nicht zum Vortheil der unfrigen, -Die Iüneburger Heide, meint ein Beobachter, *) habe bei weiten nicht das unmwirthbare und froftige Anſehn wie der größte Theil der unfrigen, So öde ihr Anblick auch immer ijt, fo wird man doch Vegetation und eine Art Bes wirthfchaftung darauf gewahr, die wir in Holftein nicht ken⸗ nen, und die ihr vieles von dem widrigen Eindruck benimmt, den die Ausjicht über eine fo gränzenlofe Heidejläche auf den sorüberziehenden Reiſenden macht. Die darauf liegenden Dörfer haben meiftens ein fehr romantifches Anſehn. Jedes bat feinen eigenen felbjtgepflanzten Fleinen Wald um fic), Rund um, vorzüglich aber an den Ausgängen, ftehen Ei⸗ hen und Buchen in regelmäßigen Reihen hinter einander gepflanzt, worunter im. Sommer ihre Bienen ftehen, und ihr Hausvieh im Schatten graſet. So wie ein Baum abs geht, wird er gleich wieder durch einen jungen Stamm ers feßt. Die Häufer ſehen nicht fchlecht aus, und das Junere geugt von ziemlichem MWohlftande, Der Heidebewohner bes nutzt die vor ihm ausgebreitete Heide ſo guter Fann und e$ fein zeitiger Vortheil mit fich bringt. Die Streden, wor⸗ auf gar Fein Birken = oder Erlenbufc) fteht, find wirklich fo groß nicht, und eine frühere Forftaufficht würde die Hälfte ®) Blätter 1300. 3. S. 185. f. R 438 * dieſer Heide, ſtatt des nunmehrigen Kratt, als nutzbares Eichen = Birken = und Erlenſchlagholz, unſerer jetzt holzbe— dürftigen Zeit überliefert haben. — Sehr beträchtliche Flaͤ⸗ chen ſind noch, freilich nur weitlaͤuftig, mit Birken über: deckt, die die gejundefte und uͤppigſte Vegetation zeigen. Nur. die Schaafheerden und das hier fo gewöhnliche Plag⸗ genſtechen verhindern Nachtrieb und Aufſchlag. Ganze Stre⸗ den findet man durch dieſes Plaggenftechen mie abgeſchaͤlt. Die Heiderinde wird ungefehr einen Zoll dic abgeftochen, und al3 Dünger gebraucht. In Holftein, meint der Neijende, fei nur im Pinnebergifchen etwas Aehnliches im Gebrauch. Uebrigens find noch fehr anfehnliche Eichengehege auf diefer Heide vorhanden, deren Beitand aber nicht das gefundefte Wachsthum verräth; die Stämme find theild verfrüppelt, theild vermofet. Letzteres befremdet, da doch diefer Baum, naͤchſt der Birke und Eller hier vorzüglich zu Haufe ift, und Wind und Witterung nicht fo fehr fchuld daran feyn koͤnnen, weil ſich ihr nachtheiliger Einfluß dann weit mehr an dem hier nicht einheimiſchen Nadelholz zeigen muͤßte. Dieſes ſcheint hier ungemein gut fort zu kommen, vorzuͤglich in ganzen Gehegen; aber auch die kleinen Kieferhorſte, oft nur von zwanzig bis dreißig Staͤmmen, die uͤberall auf dieſer Heide zerſtreut liegen, und die der Heidebauer zum Schutz fuͤr ſeine Bienen und Heidſchnucken angeſaͤet oder gepflanzt hat und fehr ſorgfaͤltig unterhält, haben das beſte Wachs⸗ thum und tragen nicht wenig zur Verfchönerung diefer Hei⸗ de bei; ja felbft die einzelnen Stämme, die von den Gehe: gen und Hörften, oft in ziemlicher Entfernung, angeflogen find, wachfen fo frifch in die Höhe, ald ob fie mitten unter - ihres Gleichen finden. = », x a Doch raͤumt der Reifende der Tüneburger Heide zwei weſentliche Vortheile cin, die fie vor der unfrigen zum Holzs bau voraus hat. Schuß und Wärme find diefe Vorzuͤ⸗ ge. Auch halt er den Boden im Ganzen fir mörber und ‚weniger faltgrundig, den Sand mit mehr Erotheilen ver: miſcht und überhaupt im beffern Verhältnis mit der Damme erde, kurz der Vegetation günftiger, als den unfrigen. Die tiefere Lage im Lande und die vielen umher zerftreuten Holzs gruppen und Käufer kommen zu jenen Vortheilen fehr zu ſtatten. Ein anderer Reifender,*) der über den Ruͤcken der Hers zogthuͤmer von Hamburg nach Flensburg feinen Weg nahm, verglich die weite ode Strede, die nur je zuweilen durch eine fruchtbare Gegend, oder einen fchattigen Buchenwald unters brochen wird, mit den Nadelwaldern der Mark, die dem Auge eine angenehme Abwechfelung gewähren, Mit Bergnügen fehe man dort in den unfruchtbaren Gegenden fo manche trod'ne Sandwüfte durch Kiefern verädelt. Kaum gebe es eine einzige Feldmark (wenn ihr nicht etwa ein frucht⸗ barer Boden eine beffere Baumzucht verftatter) auf welcher nicht entweder die ganze Gemeine, oder doch mehrere einzelz ne Bewohner ihr Waͤldchen von Nadelholz angepflanzt hätz ten. Eine folhe Holzung gewährt ihnen fehon im zwölften Bis funfzehnten Sahre eine beträchtliche Anzahl von Bohnen: und Hopfenftangen. Die untern Zweige, welche dad Nas delholz in großer Menge abwirft, geben den Landleuten als Brennholz, immer eine nicht zu verſchmaͤhende Hilfe und ‘bei dem fehnellen Wachsthum der Kiefer Eonnen fie einem baldigen Ertrage von Nutzholz entgegen fehen. 2) Provinzialberichte 1794: 7. S. 1: Mr - 40 .— » Solche Betriebfamfeit im Holzbau vermißte diefer Rei⸗ — ganz auf unſern Sandgegenden, die er doch den bran⸗ denburgiſchen im Grund und Boden und in ihrer Vegetation im Ganzen fo ähnlich fand. Zwei Einwürfe berührt er, die er gegen diefe Holzkul⸗ tur in Holftein hörte. Die hoffteinifchen Heiden, fagt man, find moorartiger als die mörkifchen, Sie find Alfo dem Anbau des Nadelholzes minder gunftig. Aber Feine einzige größere Heideſtrecke, meint er, fei in Holſtein fo durchaus moorartig, daß nicht an einzelnen Stellen derjelden Kiefern recht gut fortfommen follien. — Ein zweiter Einwurf wis der den Anbau des Nadelholzes ift von ven ftarfen und anhaltenden Winden hergenommen, die auf der ganz zen Halbinfel vorzüglich herrſchen. Freilich von den hier im Lande herrſchenden Weſtwinden werde man die verwuͤ⸗ ſtenden Wirkungen zuweilen in den Waͤldern und an Gebaͤu⸗ den gewahr. Aber ſo heftige Sturmwinde waͤren, meint er, theils nur eine Ausnahme von der Regel; theils ſchaden ſie nur an den Raͤndern der Waͤlder und wo Luͤcken entſtanden ſind. Men Mir überlaffen ven Landeskundigen diefe Vergleichung zu würdigen. Manche Züge in der Zeichnung unfrer Heide firiche treffen vielleicht nur die Landſtraße und ihre Nähe; andre würden jetzt, nad) zehn bis funfzehn Jahren feit die: fer Schilderung, ſchon viel günftiger fi) ausmalen laſſen. Gewiß ift in diefem Zeitraume, theild durch allmählige Er: weiterung des Feldbaues und neue Anjiedelungen, theils durch raſtloſe Bemühungen unfrer Forfibeamte ſchon viel Verdienſtliches zur I Kultur — Oeden ge⸗ than. Die meiften diefer neuerlich in Kultur genommenen Heis degründe fi find der Nadelholzzucht gewidmet. Die Zweckmaͤßigkeit diefer mit Vorliebe betriebenen Anzucht der Kiefer und Sichte auf unferer Halbinfel ward vor einigen Jahren von dem jeßigen Oberwegeinfpektor Major von Wimpfen in Zweifel gezogen. Er zeigt auf die Befchafe fenbeit unfers Wohnlandes hin, wie fie in der Lage deffelben und in feinem urfprünglichen Holzbeftande vor Augen liegt, um den Vorzug der Laubholzzucht fichtbar zu machen.) Unſer flaches Küftenland mit feinen niedrigen mit Moräften reich verfehenen Landftrichen, feiner feuchten Ioderen mit Thon, Sand und Moorfchichten gemifchte Erdla⸗ ge; feiner von Seenebeln verdidten, von haufig auffteigenden Dünften angefülten ſchweren und feuchten Luftbefchaffenpeit ift nicht die Heimath des Nadelholzes, das auf felfigen Ge: ‚birgshöhen, in trocener reiner Bergluft feinen urfprünglis chen Standort hat und nach dem Zeugniffe aller Länder, wie nach feinem Bau und der Befchaffenheit feiner Wurzeln und Saͤfte von der Natur nur diefe Lage angewiefen erhielt. Je— ne Beichaffenheiten, Berghöhe, trockener Grund, reine Luft find die Elemente feines Lebens und Gedeihens, Daher der auffallende Unterfchied in dem mazeftatifchen Wuchfe der Tanz ne des thüringer Waldes, des Fichtelgehirges wenn man fie auch mit den höchjten nnd fchlanfften Staͤmmen der Heiden vergleicht, Dännemarf und die Herzogthiimer und alle weftlichen Küftenlander hat die Natur mit Laubholz ausgeftattet, ‚Für diefes ift vielleicht Fein anderes Land günftiger geeignet, Vielleicht findet man nivgend Buchen von freudigerem Wuchs *) Blätter für Poligei und Kultur 189% 7, S. 131, — 2 — fe und ftärkerer Holzmaſſe; nirgend eine reichere Ausbeute vom gutbeftandenen Morgen, Die naffen Frühjahre, die haͤu⸗ figen Nebel, das ganze feuchte Klima, die Stürme der Meftfee, welche auf der Halbinfel und den Inſeln Danne= marks haufen, find der Natur und Struktur des Kae zes durchaus zumider. | Und zu Diefem Lofe, das unferm Lande in dem Laubhols ze zufiel, haben wir nicht Urſache fcheel zu fehen. Im Gans zen wächft doch das Laubholz fchneller, gewahrt, vornaͤm⸗ lich das Weichholz, eine frühere Nutzung, einen höheren Ertrag und hat viel weniger Feinde, befonders unter den fchadlichen Waldinſekten, als das Nadelholz. Statt der Kiefer und Fichte empfiehlt der Verfaffer, nächft dem Hauptbaum, der Eiche, die man faft überall im Lande und ſelbſt auf Heidegründen fortkommen fieht, die Eiche, die Ulme und befonders die Birke. Diefe und auch manche Pappelarten, befonders die einheimijche Abeele, mwürden auf unfern Heideboden beffer dienen, dem Holzmans gel zeiriger abhelfen, aud) dem Lande Schuß vor Winden und zugleich dem Boden eine Narbe zur Annahme der Saas men befferer Holzarten für die Zukunft verfchaffen. Holzanlagen, fpricht er, find ein Kapital, das wir für die kuͤnftigen Generationen niederlegen. Es iſt unfere Pflicht eben ſowohl für fichere Hypothek, als für hohe Zinfen zu forgen. Mag man auch dem Verfafler einwenden, dag zu den meijten neueren Anlagen die Kiefer gewählt wurde; daß die fe mehr ein Baum der Vorgebirge und auch der Ebenen als der Gebirgshöhe ſei; daß fie auch auf den luͤneburgiſchen Heiden gut fortkomme; fo würde doch die Frage feyn, ob nicht jene Laubholzarten beffer noch für unfern Boden und — 43 — unſre Lage paſſen und mehr geſchickt find dem Andrange des Windes, des Hauptfeindes unfrer Forſtanlagen, trotz zu biethen ? Die Nadelholzanlagen find, wie bereits bemerkt worden, außer denjenigen in der Herrfchaft Breitenburg, alle von neuerer Zeit, Die Hol ® und Jagdverordnung von 1737. ſchrieb zuerfi die Anſaat von Tannen und Fichten in den Heidegegenden vor. Hannfen erwahnt Cin der Staatsbe— ſchreibung des Herzogthums Schleswig S. 48.) einer Tanz nenfoppel im Amte Hütten am Buͤſtenſee, die im Jahre 1762. Stämme von vier Ellen enthielt. Im Amte Haders⸗ leben hat der fehr thätige und verdiente Forſtmann Hr. ges heime Konferenzrath von Krogh, Jagermeifter des erften Diſtrikts, bei Stenderup und in mehreren Gegenden frühe ſchon Anlagen gemacht. Diefe und mehrere zum Theil von Privatbefigern unters nommenen Saaten litten damals bejonders von den Angrifz fen des Wildes. Andre find durch ihre zu wenig gefchüßte Lage, zumal bei einem zu geringen Umfange, welcher der Anlage nicht hinlantgliche Gefchloffenheit und innere Stärke gewähren konnte; manche auch wegen des oft zu feuchter Erdreichd wieder ausgegangen. *) Im zweiten fehleswigichen Diftrift gab man meifteng den Laubholziaaten den Vorzug; wie denn überhaupt das Augenmerk mehr auf die Kultur innerhalb der Gehege gerichs tet war. Doch find in den Ießteren fünf bis fechs Jahren auf fchlechteren Boden neben den Birken = auch Kieferfaaten veranitaltet, ) Provinsialbesichte 1795. 1. S. 38. f. Rn . U: SR In Holftein find die Alteften, nacht den Breitenbur: gifchen, diejenigen im Gute Borftel. Schon vor vierzig Jahren follen hier Stämme gefaüt feyn, die —* PrAIER ger fehnitten werden Fonnten. Zu den ältern Stämmen gehören auch die gemeinen diefern und Weymouthskiefern im Drager Gehege. *) 2 — *) Sier zeigten fich im abgewichnen Winter fehr beträchtliche Beſchaͤdigungen, welche ſowohl an der Weymouthskiefer, ald an der gemeinen Kiefer, der große Holzbock, (Cerambix inquisitor L.) an der Rinde deflelben verurfacht hatte, "Dies ſes Infekt, von deutfchen Naturforfchern auch der aus ſpaͤ⸗ bende Bodfäfer genannt, will man öfterer am Laubhols je, befonderg an Pappeln und Birken, im Frühjahr und Herbft bemerft haben. Doch kommt es wohl eben fo häufig, wenn nicht öfterer im Nadelholze vor. Auch bemerkt Gmelin, das man es ſowohl am Harze als im Thüringer Walde, bes fonderg in wurmtrockenen Rothtannen oder Fichten angetroffen babe. Gmelin giebt eine Befchreibung im eriten Bande der Abhandlung von der Wurmtrocknis ©, 48, und auf der beige fügten dritten Tafel eine Abbildung des Kaͤfers. Ebenfalls befchreibt ihn Dazel in der Anleitung zur Forſtwiſſenſchaft T. ©. 294. Beide erwähnen, nur feines Aufenthalts, auf der Fichte. In den Echriften der Kopenh. Gefch, der Wiſſ. neue Samml. Th, 1. ©. 100. ff. beſchreibt Ström das- Infekt anter den in Norwegen vorkommenden als beſonders dem Birs kenholze eigen und giebt von der Larve, der Puppe und dem Käfer eine Abbilvung, Nach Gmelins Urtheil ſchadet er ein- zen mehr als der Borkenkaͤfer. Denn er nagt alles um fich ber weg, erreicht in bet Rinde ein höheres Alter und bedarf su feiner Verwandlung einer tieferen Aushöhlung. Sonſt nens nen die wenigfien Forſtſchriftſteller diefes Inſekt unter den beſonders fchädlihen. Hartig erwähnt im Lehrbuch für gör fier deſſelben gar — = 45 — Die betraͤchtlich ten unter den neueren Nadelholzanlagen in Holftein find die in den Nemtern Segeberg und Neus münjter. Die erſteren befinden fich theils auf der eigent— lic) fogenannten Segeberger Heide felbft, theils auf einigen ‚mit derfelden zufammengranzenden oder benachbarten Heides ſtrecken. Die Wittenborner und die Krattfoppeler, die zu« ſammen eine Flaͤche von etwa 650 Tonnen einnehmen, ſind darunter die groͤßten. Die Lage der Segeberger Heide iſt im Ganzen eben und bei ihrer nicht fehr betrachtlichen Breite ſtellenwei— fe öfterer von angränzenden Hohen und Wäldern einigermas fen gefchüßt. Der tiefe Sandboden hat meiſtens unter feiner Heidenarbe eine bis zu zwei Fuß dicke Moorerde; oft Liegt der Sand gleich unmittelbar unter der Heide, In dem noch unfultivirten, befonders in dem öftlichen Theile diefer Heide findet fich viel Flugfand der zuweilen weite Streden überzieht. Stellenweiſe findet mar von Winde aufgeriffene Köcher, von der Größe eines mittelmagigen Bauernhaufes, Die altefte Kiefernſaat auf der Segeberger Heide ift die Wittenborner, etwa 250 Tonnen groß, weftlich, eine halbe Meile von Segeberg, unweit des Buchholzes, welz ches ihr mit zum Schuße dient. Die Kiefern haben eine - Höhe von 20— 24 Fuß und ſtehen in ziemlich gutem Wuch⸗ fe. Durch Srevel find fie hin und wieder lichter geftellt, Die übrigen Saaten von vierzehn bis zu fünf und ſechsjaͤh⸗ rigen Alter, Tiegen unmittelbar an einander, Gie find mas tuͤrlich nicht Alle gleich gut gerathen; ſtellenweiſe nur einzeln beftanden und bedürfen der Nachhuͤlfe, wie das bei jeder großen Anlage, zumal auf fo fchlechtem Boden, m unver⸗ meidlich iſt. = Ma = Größer ald die Wittenborner ift Die Kratienfopps ler Anlage, füdlic) am Buchholze, nur durch. einen Weg von demfelben getrennt. Die Fläche derſelben halt 400 Teons - nen. Im Nordweſten ift fie durch ein freilich entlegenes . Gehege einigermaßen geſchuͤtzt. Die Lage ift fehr eben. Nur ein Theil diejer Anlage iſt bis jeizt noch in Kultur, doch wird diefe planmäßig fortgefeßt. Mit der Segeberger Heide gränzt eine Kieferfaat im Rönnauer Gehege zuſammen; hart an ber Landftrage von Eutin nach Segeberg zur Tinfen etwa achte zehn bis zwanzig Jahr alt: Weiter nach Segeberg, rechts an der Landftraße, Tiegt noch eine der Dorfichaft Großenröns nau gehörige Kiefernanfage, ungefehr zwanzig Tonnen groß etwa zehn bis zwoͤlf Jahr alt. In den Jahren 1782. bis 1802. wurden im Amte Er: geberg über vierzehntehalbtauſend Pfund Nadelholzſaamen ausgeſaͤet. Im dritten holſteiniſchen Diſtrikt ſind ſeit mehreren Jahren verſchiedene Anlagen gemacht. Die im Amte Neumuͤnſter ſind vielleicht die wichtigſten. Im Jahre 1803. wurden eine halbe Meile ſuͤdlich vom Flecken der vormalige Exercierplatz und einige angraͤnzende Laͤnde⸗ reien dazu beſtimmt. Die Flache iſt nur gegen Norden etz was abhängig, übrigens allen Winden blos geftellt. Der Boden iſt fehr fandig und mit Heide überzogen; hin und wieder finden fid) einige moorige Stellen. Der ganze Flaͤ⸗ heninhalt beträgt hundert und elf Tonnen zu 300 2. R. Im erſten holfteinifchen Diſtrikt oder im füdlichen Holſtein ift im Ganzen noch fehr wenig Nadelholzjaaten gemacht. ‚Hin und wieder kommen Eleine fogenannte Tau— nenfoppeln vor. Die wichtigfte Kultur wird diejenige ſeyn, Bag die man im Amte Reinbek auf den beträchtlichen bei den Dörfern noch vorhandenen Gemeinheiten vorhat. "= „Größere, Schwierigkeiten als auf den Heidegruͤnden des — Landſtrichs finder die Holzzucht näher an der rauh 2 Weſtkuͤſte. Die zahrenden Weſtwinde und die mit Serfalz geſchwaͤngerten Staubregen, welche von der See her auf zwei Meilen von jenen Winden ins Land gefuͤhrt werden, treffen die Baͤume ſo empfindlich, daß ſie das Wachsthum derſelben oft gänzlich, zurückhalten. Buͤſch meinte, bis FR dieſer Entfernung von der Küfte fei überail an feinen Hol⸗ wuchs zu denken. Der Paſtor Kruſe (in einem kleinen Auflage in den ſchleswig holſt. Blättern 1799. 4. ©. 327. raͤumt die bedeutenden Schwierigkeiten der Holzkultur wegen jener um; sünfigen Umft ande ein; doch Teugnet er ihre Un— möglichfeit. Er ‚beruft fich auf altere Zeugniſſe und auf neuere Beilpiele; auf die jeßt entblößte dithmarſiſche Heide in der gedachten Entfernung vom Meere, welche por dem Jahre 1559. ein zufammenhängender Wald war; auf die Ueberreſte von Hoͤlzungen, die noch jetzt in gleicher Entfer: mung vorhanden; auf Planzungen, die in neueren Zeiten an der Küjte felbft und auf den Inſeln, namentlich auf Föhr, gegiücht find und dort das Fortfommen beweilen, Auch bemerkt er, daß jener Staubregen nicht im Frühjahr - | und Sommer, ſondern faſt nur im Herbſte falle und dann den entlaubten Baͤumen weniger nachtheilig ſei. Durch vor⸗ ſichtige Wahl der Holzart, durch Pflege und Ausdauer laſ⸗ ſen ſich jene Hinderniſſe uͤberwinden. Schutz ſei das erſte Beduͤrfnis! Man muͤſſe Schutzbaͤume gegen die Weſtſeite ais Mantel anziehen und, wo ſie ausgehen, fie immer unverdroſ⸗ fen von neuem wieder anpflanzen. An jener zweckmaͤßigen Wahl, an Aufſicht, Wartung und Ausdauer habe es ge: Niemanns Forſtſtatiſtit. F f — 48 = fehlt; und darum fei manche Anlage ohne Erfolg geweſen. Mit Kenntnis und Fleiß muͤſſe der Vater anfangen; mit Beharrlichkeit der Sohn fortfahren, dann werde es dem Enz kel nicht ſchwer werden, die nenen Hölzungen im Schuß und ih erwünfchtem Beftande zu erhalten. — Aber freilich ift folcher Eifer und Sinn nicht der gewöhnliche , auf den man Rech⸗ nung machen darf. Außer den bisher befchriebenen größeren Landſtrecken gibt e3 noch manche Fleinere fir Holzanlagen und wilde Baumzucht geeignete Plage. Man findet in jedem Dorfe leere Ränder und Streifen ungenutzt, für den Feldbau nicht gelegene zur Anzucht Fünftiger Nutzſtaͤmme paffende Flede, Die Kirchhöfe der Dörfer, ferner die Verſammlungsplaͤtze der Eingefeifenen, auch ihre Luftörter find zur Bepflanzung vorzüglich paſſend. Noch fommen die Wegepflanzungen und endlich die Befriedigungen in Betracht, Bei den Dörfern oder am Rande der Gehege wurden fonft die Plage zur Bepflanzung von angehenden Eheleuten, die fogenannten Braͤutigamskoppeln angelegt, als noch) die ältere Forftordnung den Mann beim Eintritt in den Eheftand zum Pflanzen einer Anzahl Bäume verpflichtete. Ju der jetzt geltenden Verordnung ift diefe Vorſchrift nicht er- neuert. Es ift fo viel Empfehlendes, Gefälliges und auch dem Volke Faßliches in diefer Sitte, dag man die Deförde: rung des Sinne dafür hätte wünfchen mögen. ’ Man trifft dergleichen Koppeln noch in einigen Gegen: ‚den wohlbeftanden, Im erften Gottorfer Hegereiterberitt ſol⸗ len fie nicht unbedeutend ſeyn. Hier ftehen die gepflangten Stämme 8, 12, öfters 16 und auch mehr Fuß von einan⸗ der. Ihr gewoͤhnlich ganz eigner Wuchs, die geringe Län- ge des Schafts, die Theilung deffelben in zwei bis dies — 49 — Hauptaͤſte, der geringe Umfang der Krone, ſind die natuͤrli⸗ chen Folgen der Unkunde mit der ſie geſetzt wurden der wes nigen Geſchloſſenheit und der verſaͤumten Pflege. D Dieſe Verſaͤumniſſe, denen ſich abhelfen ließe, ſcheinen indeſſen fuͤr die gaͤnzliche Aufhebung der Vorſchrift Feinen hinlaͤngli⸗ chen Grund abzugeben. Die Bepflanzung der — — iſt ein zweiter loͤblicher Gebrauch, der früher bei uns ſtatt fand, Manche Gegend hat noch dergleichen wohlgerathene Weges pflanzung aufzumweilen. Im Jahr 1772. ward den Gemein: den, welche Heerſtraßen zu unterhalten haben, vorgeſchrie⸗ ‚ben, fie mit Weiden, Ellern und andern leichtwachjenzen Bäumen zu bepflanzen. In der Wegeordnung von 1784. ‚ward diefe Vorſchrift nicht erneuert, und ein Jahr fpäter, in dem Königlichen Reffript vom zojien Aprit 1785. ward fie wirklich aufgehoben. Doc follen die Bäume, welche zur Bezeichnung der Wege-in gewiffem Abftande gepflanzt wors den, ferner unterhalten werden. Es mögen auch, wie es in dem Reffript heißt, Städte, Flecken und Edelhoͤfe die zum Vergnügen der Fußgänger an den Landſtraßen gepflanzten Baͤume auf die bequemfte Weiſe unterhalten und neue Alleen ‚nach Gutbefinden anlegen — Märe das Verdienfsliche fol cher freiwilligen Anlagen, vernehmlicher. anerkannt; der "Schuß derfelben feierlic) zugefichert; wäre die Neigung mehr geweckt oder ſorgfaͤltiger unterhalten und angeſpornt worden, fo würde vielleicht noch manche ähnliche Aulage für Fußgaͤn⸗ «ger und Reifende, wie die bei der Stadt Tondern und in der Herrfchaft Pinneberg, unternommen und — ſeyn. Zu der dem eingeraͤumten Grundfläche — auch noch Die Befriedigungen der: Holzgehege, wis öf2 —— der landwirthſchaftlichen Köppent, die Wald = wie die Feld: - zaͤune, fo fern fie mit nußbarem Holze ſchon beſtanden, oder doc) zur Heckenanzucht geeignet find. Schon in einem fruͤ— hern Abfchnitte betrachteten wir fie wegen des fehr. beträchtlis en Raums, den fie in den größten Theile der Herzogthuͤmer einnehmen, al3 einen fehr wichtigen Gegenfiand der vatere taͤndiſchen Holzkultur, Es gefchah wohl nur im Scherz, oder hingeriffen von der Abneigung gegen dieſe allerdings viel Land verwendende Einhegungsweiſe der Holfteiner, wenn | ein neuerer geiftreicher Agronom über Forſtwirthſchaft auf Heckenſpitzen laͤchelte. Kann doch das wegen feiner Feld: kultur und Bevolferung berühmte Waesland, welches außer einigen Büfchen Feinen Wald hat, und Fein anderes Feue⸗ rungsmaterial in feinem Boden beſitzt, nicht nur feine eigene Beduͤrfniſſe aus dem Ertrage feiner Feldumpflanzungen bes friedigen, fondern noch jahrlich Holz an ſeine Nachbarn ver⸗ kaufen. ) Je mehr aber die Vortheile dieſer Einhegungen fuͤr die Feldkultur noch beſtritten werden, deſto wichtiger iſt für die Holzzucht die Aufgabe, daß ſie durch die Kunſt der Anlage, durch die Wahl der Holzart, durch Behandlung und Pflege der Befriedigungshecken, ſowohl die allerdings bedeutenden Koſten der erſten Einrichtung, als den noch betraͤchtlicheren Aufwand an urbarem Lande durch immer fleißiger erhoͤhte Holznutzung zu verguͤten angewandt ſei. In dieſer Hinſicht find alſo unſere Feld- und Waldhe— cken, unfere fogenannten Knie im Kapitel von der Holze zucht ein allerdings — — 52 * 2) Schwerz belgiſche raudwithſchaft. 1,8174 u, — Gi — Der erſte Zweck der Knicke für, Koppeln wie für Holz⸗ gehege ift allerdings Abwehrung. Beides, Belchadigung vom Wilde und von zahmen Vieh und Frevel von Menfchen follen fie abhalten. verhüten oder doch erſchweren. "Nach dieſer ſeiner Beſtimmung macht der Waldzaun den weſentli— chen Charakter eines Geheges, eines geſchloſſenen, im Gegenſatze eines offenen und Weideholzes. Doch ohne irgend eine Beeintraͤchtigung dieſes Zwecks, vielmehr mit Gewinn fuͤr denſelben, kann die Feld- wie die Holzeinhegung durch richtige Anlage und paſſende Wahl der Holzart auch der gleichfalls ſehr lc Abſicht der eh ußung ent⸗ fprechen. Unter der Hand des geſchickten Sorfimanns foll der Waldzaun in beider Hinficht, als wehrhafte Befriedigung und als Buſchholz für alle, die Felder einzaunen wollen, Mufter feyn. Bei der Befriedigung eines Holzgeheges ift dies Teichter als bei einer Feldhecke. Bei diefer fommen matte che Umftände in Anfchlag, die bei der Einhegung eines Ger hoͤlzes keine Ruͤckſicht fordern. Es iſt hier nicht Ort und Abſicht, das ganze kunſtmaͤßi⸗ ge oder kunſtloſe Verfahren bei Anlegung und Unterhaltung einer Befriedigung zu beſchreiben, noch weniger uͤber eine Sache, bei der fo manches auf Handgriffen und Gewandt—⸗ beit beruht, Anleitung zu geben, Pur über drei Punkte, worauf es hier vorzüglich ats kommt, möge hier einiges Plaß finden, was der Keferent, ſelbſt unerfahren, von Sachfundigen darüber vernommen bat. Die Anlegung felbft ift der erfte; die Wahl der Holzart der zweite; die Behandlung der dritte die= fe Punkte; von der Nutzung der Vefriedigungsheclen, als u ⸗ dem vierten, war fehen in einem Te Abſchnitte die Rede. Eine wehrhafte und auf Wergertrug angelegte Befriedigung nach holſteiniſcher Art fol in ihz fer ganzen Vollftändigkeit, das heißt mit Außen: und Binz nengraben und dem Walkdazwifchen, eine volle Ruthe breit feyn, Die Hälfte diefer Breite wird fir die Sohle des Walls, die andere für beide Gräben gerechnet. Von jenen acht Fuß für den Wall bleiben ſechs Zoll an jeder Kante zum Vor: fprung; auf leichtem und ſumpfigein Boden, wo das Nach⸗ ſchießen eher fiatt findet, muß dieſer Vorfprung breiter ſeyn. Der Wall erhält drei Fuß Hoͤhe, "die zu jeder Eeite mit einer Schrägung von 15 Zoll ſich neiget! Die öbere Breite des Walls beträgt alfo fünftehalb Fuß. Jeder der Graben hat bei einer Tiefe voMdrei Fuß und vier Fuß öberer, zwei Fuß untere Breite, . Die gute Abjchragung des Grabens ift zur Haltung deffelben befonders wichtig. Doch von jener Forderung in Anfehung der — te, wie auch von den einzelnen Verhaͤltniſſen wird oft und mannichfaltig abgewichen. Kenner ſagen, man ſei zu oft karg mit dem Lande, ſchwaͤche dadurch die Wehrhaftigkeit und vereitele beſonders den Holzertrag der Befriedigung. Man macht nur einen Außengraben und hat nicht Erde ges ug. Der Mangel des Binnengrabens ſetzt bei Feldbefriedi⸗ gungen den jungen Holzwuchs der Maulſcheere aus, Auf den fchmalen, ſpitz zulaufenden Wall können die Wurzeln der Holzpflanzen weder fich ausbreiten, noch Nahrung ge⸗ winnen. Hitze und Kaͤlte wirken gleich nachtheilig auf die jungen Pflanzen. Dergleichen kaͤrglich angelegte Zaͤune koͤn⸗ nen nie eine kraͤftig und freudig wachſende Hecke geben. Sie find fo wenig zum Schutze, als zur Holznutzung tauglich, Freilich koͤmmt bei der ganzen Breite und den Verhält: nifjen der Gräben und des Walls auch der Boden in Bes trachtung. Bei fetter oder bindender Erde Bedarf ed, we: nigſtens zur Haltbarkeit, geringerer Breite als auf ſandigem ſen Erdreiche. J Wir erwaͤhnen, der Kürze wegen, nicht mancher allere dings fehr wichtigen Stüce für eine Befriedigung: nicht der Unterlage von Faſch ienen, befonders. 5. bei fumpfigem Gruns de; ferner nicht der oft unentbehrlichen Waſſ erzuͤge, die neuerlich und viel zweckmaͤßiger von Steinen gemacht wer⸗ den; drittens nicht der Regeln beim Belegen des Wal⸗ les mit Grasſoden, einem bedeutenden Punkte, bei wels ehem manche nod) beſtrittene Frage vorkommt, z. B. ob die Soden platt zu legen oder auf die Kante zu ſtellen, und in dieſem Fall, ob die Grasſeite oder die Erdſeite auswaͤrts zu kehren u. ſw. Der zweite Punkt —— die Wahl der Holzart. Wehrhaftigkeit und die meiſte oͤrtliche Nutzbarkeit ſind die beiden Haupteigenſchaften, welche fie beſtimmen. Der Strauch oder Baum muß aber auch dem feuchteren oder trockeneren, dem lockeren und leichten oder, bindenden Erd⸗ reiche angemeſſen ſeyn. Doch wird die Wahl oft durch die Umſtaͤnde eingeſchraͤnkt. Die beſſere, die angemeſſenere Holzart iſt nicht immer zu haben. Baumſchulen ſind nicht in der Nahe. In dieſen iſt vielleicht die junge Pflanze, für den freien Stand, für Wind und Wetter verzärtelt, oder det Ankauf koͤmmt hier zu theuer zu ſtehen. Die Holzarten find, theils Sträucher, bewaffnete oder unbewaffnete, theils Baumarten. Die erfieren, die Dorufträudher, Weisdorn, Schwarzdorn, wilder Apfels oder Birnſtrauch, empfehlen ſich durch Dichtigkeit zur Ab⸗ vn np: i wehrung, nicht. fo fehr durch ihre Nutzbarkeit. Die Hafel giebt einen wehrhaften Zaun; aber ihre wuchernde Mı rrzeln und beſonders ihre Fruͤchte, welche die Naſchhaftig⸗ keit und den Muthwillen verfuͤhren, machen ſie weniger tauglich, Sperre 5 der A Kt F aber J zu haben. Unter den Saumarten k nd im 6 oder feuchten Grunde Eller, Weide, Eſche, Quitſche; auf ſandigem Bo⸗ den iſt die Birke am tauglichften. Die Eller giebt trefflis ches Brennholz, das in Buͤndeln nach Hamburg und. Altos na fehr vortheithaft au Baͤcker und an manche Handwerker verkauft wird. Die Weide, befonters die Sohtweie, giebt am fchnellften einen: guten Zaun. Die Eiche iſt wegen ihrer wuchernden Wurzeln in der Nahe won Aeckern verrufen, ſo nutzb ar ſie ſonſt zu landwirthſchaftlichem Geſchirrholze dient. Die Birke waͤchſt ſchnell, wuchert nicht, Tat ſich beſonder gut knicken, doch wird ſie, nach der Meinung unferer Forſt⸗ männer, viel vom Wilde verbiſſen. Merlin empfiehlt fi fie im Gegentheil wegen ihres bitteren dem Milde unſchmackhaf⸗ ten Laubes beſonders zu Wildzaunen. Sehr empfehlungs⸗ werth waͤre die Eiche zu Feldzaͤunen ſchon allein wegen ä vorhin bemerkten ſchaͤtzbaren Nindentugung, oder auch in ſo mancher andern Abſicht. Aber junge Eichenpflanzen ſi fin nd im Holze ſchwer zu haben und an Eichenkaͤnpen fehlt er Die gemeinfte, die beliebtefte und auch eine der nutzbarſten Baumarten fuͤr Feldbefriedigungen iſt die Hegebuche. Dies fe und dann Quitjchen, Weiden und Hafeln find die gewoͤhn⸗ lichen aus dem Holze gelieferten Patheu und oft muß —* ſich mit mancherlei Arten untereinander zu behetfen wiſſen. Selten noch werden die Waͤlle beſaͤet, weil das Auf: und Fortkommen, befonders des Weisdorns zu lange dauert. — Das Pflauzen geſchieht in einzelnen oder doppelten Reihen, oder abwechſelnd im Dreieck, ſelten im erſten Schutz eines geflochtenen duͤrren Zaunes. Auf eine Ruthe rechnet man gewöhnlich 45 bis 50 Pflanzen. Die Höhe von drei bis vier Su und drei bis vierjähriges Alter wird am beften gehalten, Dan ſtutzt fie bis zu zwei Fuß. Die Pflanzzeit iſt das Fruͤh⸗ jahr, doch im trocknen Boden auch der Herbſt. Baͤume überzuhalten oder gar zwiſchen zu pf lanzen, iſt nicht Sitte und darf auf den Befriedigun— gen koͤniglicher Gehege gar nicht ſtatt finden. Ihre Beſchat⸗ tung, ihr Verdammen, der Tropfenabfall, das Abſpuͤhlen der lockeren Erde durch denſelben, find die Gegengründe, Doc) gefchieht Diefes Zwifchenpflangen oder doch das Ueber: halten hin und wieder, befonders mit Eichen, Efchen, Quit⸗ ſchen, im Abſtande von zwei bis drei Ruthen. Die Pflege und Wartung des Zaunes außert ſich durch Ausbeſſern, Nachpflanzen für die zuruͤckgebliebenen oder aus⸗ gegangenen Pflanzen, durch Ergaͤnzung der Luͤcken; ferner durch jaͤhrliche Reinigung vom Unkraut, Brombeeren u,d. g. beſonders auch durch Reinigung der Graͤben, Anwerfen und Anfehlagen der Grabenerde, fo viel dienlich iſt; zuweilen auch durch Verſtaͤrkung mittelſt eines duͤrren geflochtenen Zaunes in den erſten Fahren!‘ . - Sm dritten Fahre wird die neue Hecke meiſtens einge: knickt; dies im fechöten Fahre wiederholt und mit nöthigen Aushalen verbunden, im achten oder zehnten Jahre folgt dann die Faͤllung, die indeſſen bei den Feldzaͤunen ſchon durch die ſtatt findende Eintheilung und Folge der Felder, Koppeln oder Schläge ihre feſte Zeitbeſtimmung und Ord— nung erhält. Bei Gehegebefriedigungen hängt fie von der "Nugbarkeit oder andern örtlichen Umftänden ab, So vier — 46 — und genugſ von ber gedensinijgafe Rune seenam der Holzzucht. Rn Nach diefer Weberficht der ——— Plahe und Gelegen⸗ heiten,’ die der Holzzucht zu Gebothe ſtehen und zu Saaten | und Pflanzungen fich eignen und benugen Tießen, wenige | Worte noch von den Bedingungen, Erforderniſſen und Mits tein, um, ‚neben ‘der wirthſchaftlichen Erhaltung, und Des nutzung des wachſenden Holzes, neue Anlagen, wo fie ſtatt ee and —— Kae m — und zu be⸗ — ng 20 MNuter den lie iR.ohne mefe. bas erfie die Ole ungehinderte Berfügung. über, Boden. und Grundeigenthbum; feine Bemußung ‚und: Erzeugniſſ⸗ je; die ers fie Bedingung, pe nm, ber. Sinn, für Holzzucht Wurzel faffen foll, daß jeder, Fisigr Se: ‚feiner Anfage, fei der Hohfaat, die er mit Fleiß und, Mi ib8 zum, Gedeihen bringt des Baus mes, den er oflanjte, fo ‚viel irgend möglich ‚ohne ı alle Ein: miſchung und Vorſchrift uͤber Behandlung und Verwendung, die in der Regel eigne Einſicht und eigner Nutzen am zweck⸗ dienlichften beſtimmen wird. Mit freier Luft und Liebe un⸗ ternommen geraͤth auch Holzſaen und Baumpflanzen, wie jedes Ding am beſten. Durch laͤſtige Kontrolle wird die Neigung eiſtickt / die * — eur die gute Abſicht ee rn Dies blieb, auch unter. neueren gahtreihen Velſpielen des Gegentheils, Maxime und Richtung unſerer weiſeren Behörden und dieſe feſte Beharrlichkeit in ihren Maasregein, wie ſie dem Rechtgefuͤhl am meiſten zuſagt, wird auch durch den immer allgemeineren Sinn zu neuen Holzanlagen, und die Verſchoͤnerung unferer Landfchaften ihre Klugheit, und Nuͤtz⸗ lichkeit unverkennbar bewähren. Vielleicht dürften einzelne — 1 noch) Befiehende Vorſchriften diefer Marime noch mehr anzus paffen feyn. Das Verboth oder die Einfchränfung des Mai: enhauens zum Beifpiel in der eigenen Hölzung, ein Verboth worin freilich alle Forſtordnungen einſtimmen, fcheint nicht geeignet, jene Liebeizur Holzzucht und befonders zum Anbau der Birke zu unterhalten. Warum follte der Bauer nicht feis nem Pfingftfefte einige Birken opfern. Und wäre nicht die Beftimmung zur Verkündigung und Erhöhung feiner Feſtlich⸗ keit eben fo würdig für den ſelbſterzogenen Baum als die für den Heerd oder Plug und Radeholz? Wird er nicht fleißiger feines Holztheild warten; und bereitwilliger eine junge Birke wieder anziehn, wenn ihm auch die Ausficht, fie zu feiner Maientuft zu verwenden, unbenommen if? Das zweite Erforbertis iſt S chut feiner Anlagen, Unverletzlichkeit des gepflanzten Baumes und jeder Zaunhede. Alſo ernſtliche, unausbleibliche, ſchnelle Strafe | dem Frevler! Unter dieſen Beinen bedarf & der Beförbdes rungsmittel weniger; Diefe find zuerſt Unterrichts uud Erziehungsmittel.. Schon in der Dorffchule lerne der Sinabe auch Holz faen und-pflanzen und mit gefchidter Hand bes Baumes pflegen. Schon in der Schule werde ihm Lies be zum Baumpflanzen und befonderd Achtung für das, Eis genthunt in dem mit Liebe und Mähe angezogegenen Baume und für die fleißig angelegte Befriedigung eingeflößt und dem böfen Vernichtungsgeifte und ſtraͤſlichem Muthwillen entges gengewirkt! Zum Unterricht gehört auch die Anleitung und gefchidte Hätfleiftung des erfahrnen Forfibedienten, der badurd) feie nem Sutereffe und dem des Waldes beffer, als durch manche Alnmaßung und willkuͤhrliches Eiern de Babe ſamkeit befoͤrderlich ſeyn wird. Naͤchſt dem Unterrichte kommen * Huͤ smittel der freiwilligen Holzzucht zu ftatten, als da find Saamenz magazine, wo ber Baum und Maldfreumd guten un verdorbenen Saamen für billigen Preis erhalten kaun; Baumſchule n, aus welchen junge Pflanzſtaͤmme zur An⸗ zucht, Pathen zur Befriedigung nicht unentgeltlich, aber son guter Beſchaffenheit und um guten Preis zu erhalten find. Dieſe ſcheinen die Hatıptmittel, damit der Keim der in — ** Lande immer ſichtbarern Licbe zur Holz zucht an⸗ ſchlage und Wurzel faſſe. Will man noch mehr thum, fo ehe ve und Iobe man -auch die Mühe und Ausdauer des fleißigen unverdroſſenen Holzpflegers und Baumpflanzers ; wenn auch nicht um ſeinetwegen, doch zum Zeugniſſe daB man nuͤtzli⸗ chen Fleiß anerkenne. J 7: c J 4 9 J un He F * ra ES „ Da , RXR ment een tal a - 4 \ Rn t u = 49 — - \ — DiTorfpirchfgafe Betrachtliche Moorftrecken, beſonders im mittleren Landſtrich — Aemter, die am meiſten damit verſehen find — die größten Moͤre: Tetenhuſener im Amte Gottoit, Boklunder Hochmoor im Amte Huͤtten — Doſenmoor im Amte Bordesholm — Baler und große wilde Moor im Amte Rendsburg — Ranzauis ſche und Pinnebergiſche Moͤre — Himmelmoor — Borſteler und Tangſtedter Moͤre — Torfbedarf der Oldesloer Saline — Moorgruͤnde an der Weſtſee — Schlicktorf — hohes Intereſſe einer allgemeinen Torfkarte — Glashuͤtten in der Nähe unzu⸗ gängliher Moͤre anzulegen — Bewirthſchaftung der Moͤre, Vorſchriften darüber in der Forſtordnung — Verfügung wes gen der Privatmöre — Klage über unwirthfchaftliche Behand⸗ lung — Dienfiverhäliniffe — wuͤnſchenswerthe Unterſuchung über die verfchiedene Befchaffenheit der einheimifhen Möre und Torfarten — Unterſuchungen über den Nachwuchs der Moͤre vonder föniglichen Rentefammer veranlaßt — des Pro: feſſor Coopmans Moorverbeſſerungen auf Oehe — Prestorf in Angeln — oſtfrieſiſche Torfgraͤber auf einigen Guͤtern — Verhaͤltniß des Torfes zum Brennholze — Torfverkohlung, ein im Lande gewoͤhnliches Gewerbe — Meilerverkohlung in Schleswig nach Wiinholdt's Bericht — Holſteiniſche oder Grue⸗ benverfohlung — Wichtigkeit des Gegenſtandes. — 400 — Ser ſchaͤtzbare Feurungsmagazine, deren wirthichaftliche Benußung mit dem zunehmenden Holzmangel taglich wich⸗ tiger wird, befigen die Herzogthlimer an den zahlreichen zum Theil noch) beträchtlichen Torfmören, die den mittleren Land⸗ ſtrich beſonders in den Niederungen der höheren Ebenen bald in größeren, bald in Fleineren Streden in verfchiedener Richtung durchkrenzen. Im Herzogthum Schleswig find die weftlicheren Theile der Aemter Hadersleben, LügumElofter und Flensburg, und die Aemter Gottorf und Hütten, in Hol⸗ ftein die Aemter Rendsburg, Neumünfter, Bordeshohn und Segeberg, die Graffchaft Ranzau und die Hertſchaft „de berg am reichlichſten damit verſehen. Von den ſuͤdlichen Gegenden Schleswigs und von n Hole ſtein geben die folgenden befonderen Diſtriktsbeſchreibungen nähere Nachricht. In ver Befchreibung des zweiten fchled« wigfehen Diſtrikts find als die größten und wichtigften der koͤniglichen reſervirten Moͤre zwei genannt: eins im Amte Gottorf, das Tetenhufener, unweit ber Eider, von dem der-Tandesherrliche Antheil 300 Tonnen, größtentheils portreflichen fehwarzen Torf enthält und ein anderes im Ams te Hütten, das vereinigte Bodlunder, Oeſchlager und Ramsdorfer Moor von 500 Tonnen zwiſchen den Städten Schleswig, Rendsburg und Ederförde, — Der dritte holfteinifche Diftrift enthält in den Nemtern Neumuͤn⸗ ſter und Bordesholm gegen 1900 Tonnen koͤnigliche Möre. Im Anıte Bordesholm ift das große Dofenmoor von 800 Tonnen. Größer noch als in diefen beiden Aemtern find die Moorſtrecken im Amte Rendöburg, die meiften nod) unvers theilt im Befig der Unterthanen. Hier ift das Balermoor von 700 und das wilde Moor, yon den ber Iandeöherrliche “ u 461 E Antheil 500 Tonnen betraͤgt. Im zweiten Diſtrikt find nur die fegebergifchen Moͤre bedeutend, aber noch nicht alle aufs getheilt. Im erſten Diſtrikt ſind die ſehr beträchtlichen Moͤ— re in der Grafſchaft Ranzau zu beinahe 1700 Tonnen, und die i in der Herrſchaft Pinneberg zu 2500, Himten augeſchla⸗ gen, Unter den Pinnebe giſchen zeichnet fich durch ſeinen umfang wie durch Mae. und. bequeme Lage das ‚große Hime melmoor aus. A. diefer füdlichen. Gegend Holſteins haben auch die großen Guͤter Tangſtedt und Sorftel ſeht betraͤchtli⸗ che Moorſtrecken. B orſtel liefert der Sdesloer Saline zu kontracktmaͤßigen Pr eifen ſo viel als, fie gebraucht. Man rech⸗ nete ungefehr 4 Millionen Soden jährlich. und daß die hieſi⸗ gen Möre wenigftens noch auf hundert Jahre Vorrath haͤt⸗ ten. Zum wohlfeiferen Waffertransport nach der Saline ward vor einigen Zahren vorgefchlagen; den in der Nähe des Moors vorbeifliegenden Bejteflug wieder fchiffbar zu ma⸗ chen.*) Eine ähnliche Quantität Torf erhielt die Saline von Neverfiorf, und zwei Millionen wurden auf dem Oldes⸗ loer Stadtfelde geftochen. Der Borfteler Torf ift zum Theil nur Iofe und hat wenig Hikfraft; doch. fand man in den Jahren 1795. und 1796, bei einem tiefern Torfſtich ſchwarzen Pechtorf, des feitdem auf der Saline gebraucht wird: An der Weſtſeite, wo das Marſchland meiſtens Moor zur Grundlage hat, findet ſich hin und wieder ein reicher Vor⸗ rath diefes Brennmittels. Doch werden hier die Moͤre we— nigjtens ſeltner fichtbar und benußt. Bemerkenswerth find die Torfſtrecken, welche das Watt enthalt. Leicht vom Schlis cke bedeckt Tiegen fie, befonders wenn die See eine Zeitlang ) Propinjialberichte 1798. 1. S. B. 3. ©, 236, ff. er . 462 _ unruhig gewefen, völlig zu Tage, Diefe Zeurungsmagazine werden, ungeachtet des großen Mangels an Brennmitteln, dort viel zu wenig genußt. Nur die Bewohner der uneinges deichten Sufeln folgen dem Winfe der Natur, \. 5m Sommer ‚zur Ebbezeit graben fie den Torf aus dem Schlide, fiechen ihn in Soden von beliebiger Größe, die fie. dann bei ihren Haͤufern auftauchen und den Winter über durchfrieren- Iaf- fen. Denn gleid) nach dem Trocknen werden die vielen Schwe⸗ feltheile, welche dieſer Schlicktorf enthaͤlt, ſeinen Gebrauch unerträglich machen. Immer noch, auch nad) dem Dur: wintern, greift er die metallenen Geſchirre an. Doch foll er in der Hige dem beiten Geefttorf gleich ſeyn. Zur Ueberſicht von den großen Torfvorraͤthen und ihrer Pertheilung und zur Benrtheilung der für die vortheilhaftere Benußung derfelben erforderlichen Anftalten,. der Abwaͤſſe⸗ rung, der Land- oder Waſſerverbindungen, die zum Abſatze oder zur Abfuhr in manchen Gegenden erforderlich ſeyn moͤch⸗ ten, würde eine allgemeine Torfkarte, die ſich viel: Yeicht mit der Forfifarteswereinigen liege, ſehr ſchaͤtzbar feyn. - Mehrere Moorftreden find bereits vermeſſen und kartirt; jo ‚die Pinnebergifchen, nach der in der Befchreibung des erſten holfteinifchen Diſtrikts enthaltenen Nachricht. Von dem Bocklunder Hochmoor wird in ber Beſchrei⸗ bung des zweiten ſchleswigſchen Diſtrikts bemerkt, daß es im Jahr 1800. nivellirt, gebohrt und Darüber eine vortrefli— che Karte und ein Abwaͤſſerungs und Nugungsplan nad) Ei: felenfcher Methode, entworfen worden. Die Anficht einer foichen Karte, die ſo mandye Ideen hervorruft, wurde unter ‚andern auch folkhe Moorgegenden Eenntlicher machen, wo vielleicht, wegen Mangel des Abſatzes bei noch fehlender und ovrerſt zu koſtbar zu veranfigltender Kommunikation, „größere — — torfverzehrende Werke, z. B. Glashuͤtten mit Vottheil ſich anlegen ließen, wie deren im Kirchſpiel Nottorf, auch im Amte Segeberg unweit des Buchholzes vormals geweſen iſt. Die Bewir thſcha ftu ng der landesherriichen und derjenigen Privatmoöre ‚ worüber den Forfibedienten die Auf⸗ ſicht zuſteht, ſchreibt die Forſtordmung vor. Die neueſte weicht darin von derjenigen von 1781. ab. So wird z. B. in dieſer beſimmt/ daß beim Torfgraben von der niedri igs en Ge genden der Anfang — DATE Ne, Su — ten Sagebnen nhen und die —— sahen von Waffermofen und Pflanzen, aus welchen der Torf ſich erzeuget, haufig auf den Mören anzutreffen find: fo muß die erfte Sorge unferer Forſtbediente dafin gehett, den Wachs⸗ thum derfelben zu befoͤrdern. Hierzu ift es nothwendig, daß die Möre weder uͤberſchwemmt, noch ausgetrocknet feyn müfe fen, vielmehr nicht allein beftandig feucht erhalten, fondern auch fo durchwaflert werden, daß, nach Beduͤrfniß der Ums ftande, das Waſſer geftauet oder abgelaffen werden kann.“ = Und im $. 122. werden folgende Worfchriften gegeben: „Mit dem Torfjtechen ift, nicht wie ehedem angeordnet ge: weſen auf den niebrigfien, fondern, wie es die nothwendige Ruͤckſicht auf den Waſſer ablauf von ſelbſt an die Hand giebt, auf den hoch ſten Stellen des Mootes der Anfang zu machen. Die Torfgruben, müffen laͤnglich und ſchmal auss geftuchen, in gleicher Tiefe fortgeführt werden und darin feine Moorbänfe ftehen bleiben, Nirgends muß die Moorers de bis auf den darunter liegenden Sand oder Kies wegges nommen werden, fendern die. Torferde im Grunde etwa eis nen Zuß hoch zum Anwachs ftehen bleiben, Die obere zum Brennen untauglich Befündene Erde muß wieder in die auge Kiemanne Forſtſtatiſtik, G 9 — Br 7 geftochenen Gruben geworfen und geebnet werden. Wenn dad Torfgraben vorbei ift, muͤſſen die Auszugsrinnen vers ſtopft und das Waſſer einige Zoll hoch über die ausgeſtoche— ven. Pläße gefiauet werden. Zur Beobachtung dieſer Vorfchriften find auch die Eis genthümer von Privatmören durch) die Verfügung vom zoften September, 1785. zur Erhaltung ihrer More verpflichtet. Zugleich ift die Benutzung ‚der, Eigenthumsmoͤre denfelben Einſchraͤnkungen wie die Eigenthumshölzungen unterworfen. Indeſſen wird über die regellofe und unwirthfchaftliche Bes handlung der Möre noch häufig Klage geführt, wie nament⸗ lich in ‚ven folgenden Nachrichten von der Herrſchaft Pinnes berg. ° - ' Die Berhaltniffe und Pflihten der Forſtbe— amte in Aufehung der Torfmöre, find fchon bei Darftellung der Dieftverfafjung CS. 276.) beichrieben. Die in der Herrfchaft Pinneberg, beabfichtete Anfegung eines eige⸗ nen Torfinfpeftors findet man in den befondern Nach— richten: bemerkt. | | Bon näheren phyſikaliſchen und oͤkonomiſchen Unterfus ungen und Vergleichungen über die Natur unferer Möre amd die Eigenfchaften der verfchiedenen Torfarten find dem Sammler feine befannt geworden. Das verfchiedene Gewes be verfelben, Farbe, Gewicht, Entzündlichfeit, Geruch, Gluth, ihre Dauer, ihre Higkvaft, Beſchaffenheit der Kohe le, der Aſche find,Eigenjchaften, welche näherer Proben werth wären, Auch über die Gewinnungsart, die Werlzeu⸗ ge und Vorrichtung, die Einrichtungen zum Trocknen, feh⸗ len die Nachrichten, um die Kunft und Wirthichaftlichkeit des Verfahrens mit demjenigen anderer Länder, beſonders Oſtfrieslands, nach Eiſelen's Bericht zu vergleichen. ar.» Fl —VUeber den Zuwachs umd Nachwachs der Möre bat die Fönigliche Rentefammer im Jahr 1805, Unterfuchuns gen geranlaßt, um die Erfahrungen über diefen intereffanten Fragepunkt zu ſammlen. Das leſenswerthe Girfular an die Forſtbeamte findet fich unter den Beilagen. Die Refultate ‚diefer Unterfuchungen find bisher nicht bekannt geworden. Vor einigen Jahren unternahm der Profeffor Coop⸗ manns aus Holland auf Dehe in Schleswig eine wichtige Berbefferung der Möre auf diefem Gute. Auf einem bedeu— tenden Moore daſelbſt war bis dahin nur ein Iofer Torf ges fiochen und ein geringer Ertrag davon gewonnen. - Der Verkauf diefes Torfes trug etwa 8o bis 100 Thaler. Er ließ die weiche Erde aus der Grube bringen, durchtreten, for— men, erhielt einen feften guten Torf und foll diefes Moor bald zum zehnfachen Ertrage gebracht haben. *) Der weites ve Erfolg ift nicht befannt geworden. Fruͤher fchon hatte man im öftlichen Schleswig, beſon— ders in Angeln, die fchlechte oft unbrauchbare Torferde nach der befannten holländifchen Weife durch Reinigung der Mafe fe, Streichen und Preffen zu verbeffern gefucht und diefe Fünftliche Torfbereitung hatte fich dort beliebt gemacht. **) - In neueren Zeiten haben einige Gutsbeſitzer jährlich oftfriefifhe Torfgraber fommen laffen, um befonz ders naffe Mooraründe nach der Weife ihrer Heimat) zu bes handeln. Die fchlammige Torfmaffe ward gefiicht, gereis nigt und in hölzernen Kaften vorgerichter und in Forme ges bracht. *) Schleswig Holfkeinifche Blätter 1799. 5. Chronik, ©. 22. ff. “N Yrovinzialberichte 1793. B. S. 181—194. 5. ©. 231. ff. G92 » Meber das Verhaͤltniß des Torfes * Brenn Holz inder Wirfung giebt e3 verfchiedene Angaben. Nach einer oben (©. 344.) angeführten werden funfzehn. große Fuder zu 2000 Soden, alfo 3000 Soden ‚ Tieben bis acht Faden Buchenkluftholz; alfo 4 bis 5000 Soden einen Fa den, in der Wirkung gleich gerechnet... Bei der Oldesloer Saline rechnete man von der dortigen. Torfart 8000 Soden auf einen Faden Buchenholz. Eine fehr unbeſtimmte Rech— nungsart, Die nach der Gute und Trockenheit des Torfes, nach der Größe der Soden, die jehr abweicht, auch nach dem-Fadenmaafe, das nicht überall gleich iſt, ſehr ver den ausfällt. Endlich iſt noch der Tor fver —— zu —— Sie iſt in Schleswig und Holſtein in mehreren Gegenden des mittleren Heideſtrichs ein ſehr gewoͤhnliches Gewerbe. Das Verfahren iſt hier und dort verfchieden. Sn Schleswig ift die Meiterverkohlung, in Holſtein die Grubenverkohlung die gebräuchliche, Bon der fihleswigfchen Meilerverfohlung giebt der Hegereiter Wiinholt auf Seeland eine Beſchreibung, Beurtheilung, und zugleich Votſchlaͤge zu ihrer Verbeſſe⸗ zung. *) Hier aus dem Yufjage deſſelben nur Kaps im Auszuge: In den Aemtern Hadersleben uud Apenrade dort in : Horderz hier im-der Süderrangfirupharde,. beſon⸗ ders auch in der Gegend von Luͤgumkloſter iſt die Torf⸗ verkohlung hin und wieder ein Nahrungszweig der Bauern. Sie machen damit mehr Geld aus ihren Zorfmören, Doch =) In Rafn's ibliothet 1799. St. 8. und in der — Handels⸗ und ASTRA 1308, St. 15 m. 16, Mr) — it das Brennmaterial neuerlich hier-fo fehr int Preife geftie: gen und Dienſtboten in Lohn und Koft zu halten fo theuer gez worden, daß der Gewinn beim Kohlenbrennen jetzt weit ges vinger ift ald vormals. ; Der gewöhnliche Einfeß zu. einem Meiler ift 10 Fuder oder 8000 Soden Torf, jede 8 Zoll Tang, 3 Zoll breit und 32 Zoll did; Wenn der Torf recht trocken ift und fic) beint Brennen: fein Unfall ereignet, fo Fann man aus jedem Fuder Torf drey: Tonnen Kohlen erhalten. Der gewöhnliche Preis einer Tonne Torfkohlen ift gegenwärtig (1 799) 12 Schilling; folglich fönnen aus jedem Meiter bei gluͤcklichem Brande ach⸗ tehalb Thaler herausgebracht werden. Verkauft hingegen der Bauer feinen Torf, wozu er in den meiften jener Gegen: den Gelegenheit, fo befommt er für jedes Fuder von ‚800 Soden, nad) dem Mittelpreife ı Markt, auf der Stelle, und macht auf diefe Weife aus 10 Fuvern Torf 3 Thaler 16 Schilling. Diefe von der Summe, die er aus den Kohlen eines Meilers (öfer, abgezogen, werden beim Verkohlen auf jeden Meiler von der angeführten Größe 4 Thaler 8 Schil⸗ ling gewonnen. ‘ Um jedoch den wirklichen Vortheil zu be: ſtimmen, muß der Arbeitslohn fuͤrs Segen und Brennen der Meiter und der Transport des Torfes bis zum Brennplaße davon abgerechnet werden. Mit gedungenen Renten würde dieſe Ausgabe auf einen Thaler fuͤr den Meiler anzuſchlagen ſeyn. Mit ſeinen Dienſtboten, zu einer Zeit, da ſie von andern Arbeiten entbehrt werden koͤnnen, hat der Bauer es wohlfeiler. Ohne zu boch zu rechnen laͤßt ſich alfo der wirk⸗ liche Vortheil beim Verkohlen von 10 Fudern Torf, zu 3 Thaler 8 Schilling anſetzen. Betraͤchtlicher iſt noch der Bora theil wo ſich der Torf zu dem — meſe nicht ab⸗ ſetzen laͤßfßt. rue Man rechnet im Allgemeinen, daß ein Arbeiter täglich 5 Fuder oder 4000 Soden Torf graben kann. Gie wegzus Farren und aufzuftellen erfordert gleichfalld eines Tages Ars beit für ein flarfes Mädchen oder einen erwachfenen Jungen, und eines Vierteltages Arbeit fie zu ringeln oder zum völli= gen Austrocknen Freisfürmig aufzuftellen. - Schlägt man ven Tagelohn zu 1 Markt. 8 Schilling an, fo würden diefe z Fu⸗ der Torf zu graben, aufzufiellen und zu vingeln 1 Thaler 6 Schilling koſten. Für ro Fuder Torf, die zu einem. fol hen Meiler gebraucht werden, würden alfo die Koften der Bearbeitung fi) auf 2 Thaler 12 Schilling belaufen, wos zu noch die Koften fürs Seßen des Meilers u. |. w. fommen, welche vorhin zu 1 Thaler für jeden Meiler angefchlagen find. Diefe 3 Thaler 12 Schilling von jenen 75 Thaler, die der Bauer für die Kohlen erhalt, abgezogen, fo ift fein wirk⸗ licher Gewinn auf jeden Meiler 4 Thaler 12 Schilling. Bey diefer Berechnung ift noch der Werth der Torferde nicht in Anſchlag gebracht. Der reine Gewinn aus der Verkohlung wuͤrde von Io Fuder Torf ungefehr 3 Thaler betragen, Die Verfohlung felbft gefchieht in den erwähnten Gegenden auf folgende Weife: die Meilerfiäte wird zur Erſparung der Zeit und Koften beim Transport in der Nahe des Zorfmoord gewählt. Sie ift gewöhnlich am aͤußern Rau⸗ de des Torfmoors oder auch auf einem Acer, wenn fich dies fer in der Nähe findet. Mau wählt diefen gern, weil man bemerkt hat, daß das Korn da, wo Meiler geftanden haben, ftärker waͤchſt. Die Meilerftate findet man gewöhnlich aus⸗ gehöhlt, da fie jedesmal, wenn ein neuer Meiler geſetzt wird, gereinigt werden muß. Er ift meiftens mit einem aufs geworfenen Kreis von Kohlenftaub und Ajche umgeben, hält 6 Ellen im Durchſchnitt und hat eine Vertiefung von 6 bis 9 Zoll. Der Meiler wird in Form eines in der Mitte bauchig⸗ ten Kegels geſetzt, hat am Fuß einen Umfang von 18 Ellen und eine Höhe von 34 Ellen. Die aͤußerſten Soden werden mit dem Ende nad) aufen gefeßt, die übrigen ungefehr in gleicher Linie mit diefen, In der Mitte des Meilers wird ein Schornftein aufgeführt, in dem man Torffoden im Dreyeck wechfelsweife aufeinan⸗ der ſtellt. Dieſer Schornſtein hat Feine andere Hauptoͤf⸗ nung, als die obere; der Zug wird in demſelben durch kleine Seitenöffnungen verurſacht, die ſich zwiſchen dem Torf bes finden und mit den Zwiſchenraͤnmen der uͤbrigen Torfſoden des Meilers in Verbindung ſtehen, ſo daß die aͤußere Luft dadurch in denſelben eindringen kann. Beim Anzuͤnden wirft man das Feuer von oben in den Schornſtein hinab. So bald es anfaͤngt aus demſelben herauszubrennen „, wird diefer mit Fleinen Torfſtuͤcken zuge— ſtopft, um zu verhindern, daß der Meiler nicht gleich nach oben zu in Brand komme. Man wählt zum Anzuͤnden ges woͤhnlich einen ſtillen Sommerabend. Bein Winde würde - der Meiler zu fchnell an der demfelben zugefchrten Seite aus: brennen und der Torf zu fehr zu Aſche werden. Mährend des Brennens werden mit einer eifernen Gabel die naſſen Soden, die nicht recht brennen wole Yen, herausgenommen, und nach der Stelle geworfen, wo ftarfes Feuer ift. Es würden fonft die bereits verfohlten zu Aſche brennen, ehe jene durchgebrannt wären, oder and) die naffen, bei vechtzeitigem Loͤſchen der trocknen, ungebrannt bleiben. Vier bis fünf Stunden find nöthig, ehe der Meifer vollkommen ausgebrannt iſt. Man zündet ihm gewöhnlich Be ED um 9 Uhr Abends an, und um-ı oder 2 Uhr am folgenben Morgen ift der Brand beendigt, ) Nun folgt das Deden mit großen flachen Raſenſiũ ⸗ cken, die zuerſt unten an dem Meiler hin, wo ber Torf zur erſt ausgebrannt iſt, mit der gruͤnen Seite nach innen zu ge⸗ ſetzt werden. Mit dieſem Auflegen von Raſen auf die aus— gebraunten Stellen wird fortgefahren bis der ganze Meiler gedeckt iſt. Hierauf wird Erde auf die Raſen geworfen um alle kleinen Oeffnungen zu verſtopfen und Das Eindringen der außeren Luft, welche das Feuer unterhalten würde, zu ver⸗ hindern, Ohne diefen Aufwurf von Erde würden aud) die Raſen Teicht durchgebrannt werden koͤnnen und dadurch plößs lich Oeffnungen entfiehen, durch welche das Feuer von neuem ausbrechen koͤnnte. Nach dem Deren bleibt nun der Meier 3 biö 4 Tage zum Löfchen ſtehen Gewoͤhnlich laͤßt man die Meiler mehrere Monate ungeruͤhrt; ja es waͤhrt zuweilen ein ganzes Sahr, ehe fie geöffnet und die Kohlen weggefuͤhrt werden, Das Fehlerhafte dieſes Verfahrens ergiebt ſich leicht Es wird dabey nicht die Menge von Kohlen gewonnen, die eine gewiſſe Quantität Torf moͤglicherweiſe geben kanu. Die, " Hauptiache bei jeder Art der Verkohlung ift, daß die breunbas; ve Materie des Waffers und anderer flüchtiger Theile durch; die bloße Hige ohne Flamme beraubt werde. Bey der befchriebenen Methode brennt der Torf mit heller, ja einer: fo ftarfen Flamme, dag man den Brand des Meilers in fehr, weiter Ferne ſehen kann,. Mehrere Zorfioden verbrennen: dabei gänzlich ,. Taffen nur Erde und Aſche zurück, und die, welche zu Kohlen werden, verbrennen, gleichfalld an der, Dpberfläche, Ferner find die Mei ler zu Elein, der Ver⸗ luſt an Kohlen, der um. den Schornfiein des Meilers fiatt, — 47 — findet, iſt verhaͤltnißmaͤßig größer in einem kleinen als in ei⸗ nem gr oßen Meiler. Auch hat man an einem kleinen Meiler im Verhaͤltuiß zu deſſen kubiſchen Inhalt eine größere aba fläche als an einem großen zu decken. ‚ Die Borfchläge, welche Hr. Biinhort diefer Bes — ‚ zur Verbeſſerung der dort üblichen Verkohlung, “beifügt, betreffen die vorfichtige Wahl der Meilerjtätez ihre zirkelfürmige Abrundung zu befferer Leitung des Feuers; die Abdachung derſelben vom Mittelpunfte, zum Abzuge der, . Feuchtigkeit; die erforderliche Reinheit und Feinheit der Erde zum Dedenz die regelmäßige Aufrichtung; die Vertheilung der najjen Soden; die verhältnismaßige Höhe des Meilersy die Deffnung zum Anzuͤnden; den Vortheil einer ftumpfen Kegelform; das Ebenen der Oberflaͤche; die zweckmaͤßige Deckung mit untermiſchtem Laube und andere Vorrichtungen und Verfahrungsregeln, der bekannten Theorie und Erfah— rung vom Verkohlen gemäß, um dadurch mit der mindeſten Einbuße eine gröfere Quantität guter „Kohler zu ges innen, In Holftein ift dig: — N Hin und wieder wird bie Jagd auf Enten auch zuwei⸗ fen durch Lockenten gemacht. Man fegt diefe an einem Bande aufs Waffen, Der Schüge verbirgt fich in eine Schießs huͤtte oder hinter. ein Gebuͤſch. Das Geſchrei der befeſtigten Lockente lockt mehrere Enten auf Schußweite von dem ver⸗ borgenen Schuͤtzen heran, ſo Daß dieſer ihrer gehn. bis zwoͤlf in einem Schuſſe erlegen kann. Die Jagd auf Enten und andere Waſſervoͤgel ift * ders merkwürdig und ergiebig auf der Sufel Föhr, Es wird dem Fagdfreunde nicht unwillkommen feyn , wenn wir hier am gelegenen Drte eine Feine Abfchweifung nad) dieſer Meftinfel machen, um von diefem Fange einige Nachrichten einzuziehen. Der Vogelfang ift für manche Familien auf dieſer Inſel ein nicht unwichtiger Erwerbzweig und hat man⸗ ches Eigene, das auf dem feften Lande wenig bekannt ift. Er geichieht auf zweierlei Art, theils mit Schlagnegen,. theils in den Vogelkojen. Mit Schlagnetzen werden —— ſehr wenige Voͤgel gefangen. Doch kann ein Mann, wenn es ihm gluͤckt, in einer Nacht funfzig bis achtzig Stuͤck erha⸗ ſchen. Der Fang gefchieht bei Wacht im Mondenſchein, entz weder am Ufer, oder in Wafferftellen auf dem Lande, Man bedient ſich Dazu eines Nebes, etwa dreißig Ellen lang, das an jedem Ende zwei bis drei, und in der, Mitre fünf Ellen. breit iſt. „Die eine Seite des Netzes ift gerade, Die andere etwas abgerundet. Die Maſchen deſſelben find zwei bis drei Zoll ins Gevierte groß... Dieſes Netz wird an beiden Enden befeftigt und übrigens fo.gefpaunt, daß es platt. im Waſſer liegt, und nach der Abficht des. Sängers ſeitwaͤrts ſchnell überfchlagen Fann, Neben dem, Nese find ein Paar Locken⸗ ten befeftigt, die Durch ihr Gefchrei andere herbei locken ” — — Sitzen dieſe ſo, daß ſie getroffen werden koͤnnen, ſo laͤßt der Faͤnger das Netz ſchlagen und erhaſcht demnaͤchſt feine Beu— te. Wegen der Muͤhe die mit dieſem Fange verbunden iſt und der Ungewißheit ſeines Erfolgs, pflegen ſich nicht viele damit abzugeben, 0 Die Befchaffenheitder Bogelfojen laßt fich nur uns vollkommen und fehwerlich deutlich genug befchreiben. Zu einer DVogelfoje wird ein Stück Land von 15 bis 1600 Quadratruthen erfordert. In der Mitte deffelben ift ein gros Ber Teich gegraben, der etwa hundert Ellen Iang, eben fo breit und fo tief ift, daß er immer Waffer halten kann. Vier oder fünf Eilen vom Ufer diefes Teichs ift ein ſechs bis fieben Ellen hoher Erdwall an allen vier Seiten aufgeworfen. Dies fer Wall hangt aber nicht an den Ecken des Teich zufams men. ‚Denn an jeder derjelben geht von dein großen Waſſer ein Graben heraus, ſiebenzig Ellen lang, aber ſo viel ge— kruͤmmt, daß die gerade Linie von der Muͤndung deſſelben bis an die Spitze etwa funfzig Ellen beträgt. Dieſer Gra— ben wird die Pfeife genannt. Da wo derſelbe mit dem Teich zuſammenhaͤngt iſt er neun bis zehn Ellen breit und verhaͤltnismaͤßig tief, wird aber allmaͤhlich ſchmaͤler, ſo daß er an den Ende anderthalb bis hoͤchſtens acht Ellen breit iſt, daſelbſt auch Fein Waſſer enthält. An der Augern Seite dies fes Grabens ift gleichfalls ein Erdwall, eine Fortfegung je nes größern, ‚der aber zumächft am Teich nur drei bis vier Ellen hoch ift, und.gegen das Ende allmahlig niedriger wird, Auf diefem Wall ſtehen ganz kurze Pfaͤhle. Gegenüber auf Der andern Seite der Pfeife, wo Fein Wall ift, ftehen Tange Pfaͤhle, derem bloßes Ende mit jenem auf dem Wall horizone tat iſt· "Auf dieſen Pfählen wird über die Pfeife ein Net gefpennt, und por dad Ende derfelben. ein Hamen oder. eine Reuſe befejtigt, Dicht augen vor ven langen Pfaͤhlen ſtehen Schirme oder Zaune von Schilfrohr, fchrage argen den Gras ben gefieilt, ohngefehr wie Coulifjen auf dem Theater; je: der diefer Schirme iſt etwa fechs bis ficben Elien lang... Ein paar Ellen außerhalb vor diefen jteht ein Ianger Zaun in ge! oder Linie längs der Pfeife, welcher alle Ausficht von dem Graben zwifchen den Schirmen begranzt, fo daß außerhalb diefes Zauns ein Menſch gehen kann, ohne von den Vögeln in der Pfeife gefehen zu werden. Solcher Pfeifen find vier, auch wohl ſechs, damit der Fanger allemal in einer die abs warts vom Winde gelegen ift, fangen kaun. Gonft wärden die Vögel von ihm die Witterung, befommen und davon flies gen. Die Wille und der übrige Platz in der Koje find nit Schilfrohr, Baͤumen nnd Sträuchern aller Art beflenzt, fo dag fie einem kleinen Walde oder einer Wildniß ahnlich ſieht. Jetzt ſind auf Foͤhr drei En aufen:eiheh vierten, welche ſchon feit vielen Zahren.ganz unbrauchbar und öde liegt. Zwei derfelben liegen ur wenige Ruthen som Teich entfernt; in der dritten, die faft mitten im Lande liegt, fangt man nur wenig Vögel; - Abwärts von den Dürs fern muͤſſen fie natürlicher Weife alle liegen. Im Jahr 1790. wurde; die letzte angelegt, und foll, nach ziemlich fichern Nach⸗ sichten, 5000 Markl. gefoftet haben. Es find vielleicht eis nige neunzig Jahre her, als die erfte angelegt wurde. Man hatte die nöthige Anweilung dazu in Holland erhalten. Die weite beftcht feit etwa fechzig Jahren. In der Koje ift immer eine Anzahl zahmer Voͤgel welche das ganze Jahr hindurch taͤglich zweimal in der Muͤn⸗ dung der Pfeife gefuͤttert werden. In der einen Koje wer⸗ „den jährlich uͤber funfzig Tonnen Gerſte verfuͤttert. Ed werz — 489... den auch einige Hundert Vögel halb zahım gemacht. "Man befchneidet ihnen naͤmlich die Flügel, füttert fie an einem eingefehloffenen Ort in der Koje, bis ihnen die Federn wieder wachen, und läßt fie dann in die weite Welt fliegen, Dies fe fuchen das folgende Fahr mit ihrer Brut und vielen andern die Koje wieder, und vergrößern den Fang. Der Fang nimmt mit den erften Tagen bed Aus guſt feinen Anfang und dauert fo lange Dis es fo ftarf friert, daß das Waſſer in der Koje mit Eis belegt wird. . So bald dies gefchicht, verlieren fi) die Vögel auf einmal, Im September und Dftober ift die befte Fangzeit. Beim Fange ſelbſt verfährt man auf folgende Weiſe. Wenn ſich wilde Voͤgel in dem großen Teich einfinden, ſo folgen dieſe den zahmen, wenn fie gefüttert werden, bis in die Pfeife, Der Känger ſteht ſo, daß der Zaun ihn den Vöz geln unfichtbar macht. So bald er merkt, oder durch eine ‘ Heine Spalte fieht, dag Vögel da find, tritt er hinter dem Zaun hervor, und zeigt fich denſelben. Diele wagen nun nicht zurück, in den Teich zu fliehen, weil er demſelben naͤ—⸗ her fieht als fie. Sie fliegen alfo tiefer in die Pfeife hinein. Der Faͤnger geht zwifchen den langen Zaun und den Schir— men weiter, bis ihn bie Vögel wieder fehen, und ganz in die Neufe hinein fliehen, Hier packen fie fich, wie Heringe auf einander, Nun kann fie der Fänger von daher einzeln hervorlangen. Gleich wird die Neufe wieder vorgefeßt, und der Faͤnger geht hinter dem langen Zaun ungefehen wieder an die Mündung der Pfeife zuruͤck. Hier trift er in rechter Faugzeit fchon wieder eine Anzahl an, die er auf ahnliche Art in ſein Netz treiben kann. Der große Teich ift alsdaun zuweilen ganz voll von wilden Bögem, die aber wegen der ſchrage geſtellten Schirme ‚ven Fänger nicht fehen und ruhig bleiben. Die zahmen Fennen ihn, und werden alſo nicht “ durch feinen Anblid in die Reuſe hineingefchredt. Der Fang gefchieht nur wahrend der Fluth; denn beider Ebbe, went der Grund des Meeres von Waſſer entbloͤßt iſt, find die Vögel außerhalb des Teichs ‚ um ihre Nahrung zu fuchen. Taͤglich werden in der beften Koje während ver rechten Fangzeit, ein bis zweitaufend, früher und ſpaͤter nicht fo viele gefangen, Jaͤhrlich, ein Fahr ins’ andere, rechnet man etwa 30,000 meiftens Fleine Vögel. Die zweite Koje, welche tiefer im Lande liegt, liefert bet weitem nicht fo viel, etwa 5 bis 6000, meift große Vögel, Sie wird aber auch nicht fo gut unterhalten, ‘ Auf der Inſel Sylt ward im Jahr 1767. eine Entenz foje angelegt, die jährlich 30 bis 40,000 Enten liefern fol. Man behauptet, ihr Ertrag Fönnte noch viel bedeutender ſeyn. Nach dieſer Abſchweifung kehren wir aufs feſte Land zuruͤck, tum noch von der vierten der oben bemerkten ordentlis hen Sag darten, der Fuch sjagd, Nachricht zu geben, Auf mancherley Weife wird dem Fuchſe nachgeftellt und alle verfchiedene Arten diefer Jagd werden noch mehr oder ‚weniger geübt. Wenn der Fuchs im Herbfte in Knicken fich aufhält, ſucht man ihn, doch mehr gelegentlich, „mit dem Huͤnerhunde; öfterer wird er, zumal bei naffem KHerbftwets ter, mit Dachshunden aus dem Baue gebiffen; zur Winters— zeit lauert wian ihm beim Luder auf, und auch mit Zellereifen amd mit Schiwanenhälfen wird ihm nicht felten nachgeſtellt. Aber die, geſwoͤhnlichſte und die Hauptjagd zur Vertilgung der Fuͤchſe, oder oͤfterer noch zum Vergnuͤgen, iſt die Treib eder Klopfiagd, Auf mehreren Gütern wird dieſe vor — —— allen andern Arten der Jagd noch mit dem meiſten Aufwande getrieben. Der Diſtrikt, welcher abgejagt werden ſoll, wird" zuerſt in aller Stille mit Jungen und Maͤdchen, die mit Peitſchen ausgeruͤſtet ſi ſind umſtellt. Bei Zaͤunen, die von der Sue che abgehen, muß aufjeder Seite einer geftellt werden, um das Durchfchleichen des Fuchfes zu verhindern. Die Amſte⸗ henden werden von den Schreibern und Voͤgten des Guts in Ordnung gehalten. Der Revierjäger vertheilt die Schüßen durch die Suche auf die gelegenften Schießftellen, und giebt dann mit dem Horn, oder auf dem Finger, oder dem Pul— vermans das Signal. Alsbald ftreichen die Jager den Hunz den die Koppel; gierig eilen diefe zur Suche und hinter ihnen zu Pferde oder zu Fuße der Jaͤger. Sogleich wie die Hunde laut werden, Flatfchen alle Umftehenden mit den Peitfchen, damit fie das ausbrechende Wild wieder zurüctreiden. So werden zwei oder mehrere bei einander liegende Gchegje den Tag über mit Stöbern oder Schießhunden abgejagt. MWinde hunde, welche Sager oder Schüßen etwa bei fich führen, wers den außer der Suche aufs Freie gelegt, um durchgehende: Fuͤch⸗ ſe zu behetzen. Die Parforcejagd findet nur noch auf einigen Guͤtern hin und wieder im Schleswigſchen und im Holſteini⸗ ſchen ſtatt, in Gegenden, wo große Rethteiche, wenn ſie trocken liegen, oder betraͤchtliche gaugbare Moorbruͤche dieſe Jagd beguͤnſtigen. Sie wird nach Michaelis, nur einmal in einem Diſtrikt, und damit die Hunde ſich die Fuͤße nicht wund laufen bei, offenem Wetter gehalten, Sorgfaͤltig wer⸗ den die Nacht vorher die Baue verſtopft; die Suche wird mit Jagdleuten umſtellt, die Schuͤtzen vertheilt und verſteckt, die 4 — Hunde dann hineingelaffen und bis alle Füfche todtgefchoffen oder Durchgegangen find, die Jagd fortgefeßt. In den Füniglichen Revieren ift die Treibjagd nicht bes deutend. In den meiften Diftrikten werden noch die Bauern als Zagdpflichtige dazu angefagt. Sie müffen drei Tae ge fich dazu einfinden vder die verordnungsmäßigen Brüche für jeden Tag entrichten. Da manche weit von dem Revier entfernt wohnen, und zeitig zur Stelle feyn follen, fo bezahle man oft lieber die Brüche und dann find nicht felten der Jagd⸗ leute zu wenig, um die ganze Suche, oder die von Schüßen unbejeßten Plage zu umftellen. Das An und Umſtellen ungeübter Leute verſcheucht auch manchmal das Wild, che noch die Zagd beginnt und fie fallt dann nur geringe aus. ‘Diejenigen Güter ausgenommen, wo die Slopfjagd zur Befriedigung der Jagdluſt noch befonders regelmäßig getries ben wird, ift in den übrigen Diftriften die Ausbeute derfels ben nicht fehr bedeutend. Nur wo die Füchfe noch häufig | find , werden wohl fieben bis acht Stud an einem Tage er⸗ legt. Zuweilen mögen auch die Regeln verabfaumt werden, die Jaͤger ihrer Kunft nicht Meifter, die Bar nicht wohl abgerichtet ſeyn. Sene feltenern Nevieren auögenommen, werden dem Jaͤger vielleicht im Ganzen mehr Füchfe durch die übrigen vorhin bemerkten Arten der Jagd und des Fanges zu theil! Einige haben Schießhuͤtten vder andere offene Derter zum Anſtellen, bei welchen fie einen Zuderplaß anlegen; oder mit dem Dachehunde fucht man die Baue bei jeder gunftigen Witz terung ab und erwartet mit der Flinte den fliehenden Fuchs. Mancher wird auch ſpat im Herbſte gelegentlich bei der Felde jagd, bald auf MWafferfniden, bald auf Buͤlten in Kleinen Zerabrüchen, bald auf Moͤren und in den Feldern’ betroffen en und erlegt, Viele Jäger geben ſich auch mit dem Fange ab. Einige bedienen fich dabei des Schwanenhalſes; andere nur der Tellereifen. Die Witterung wird noch von manchen als ein Geheimnis verhehlt, mögen auch Jeſter, Winkel und gielleicht fchon Vater Dobel, ihnen unbewußt, fie fonge befchrieben haben, Diefe find die Arten der Jagd, die noch vegelmägig und nad) einer gewiffen Ordnung beriieben werden, Don der Nachſtellung und Erlegung anderer Raubthiere, die noch vorkommen, der Dachfe, Fiſchotter, Marder, Zitiffe, iſt Taum etiwas der Bemerkung wert). Der Dachs wird im Schleswigſchen mit Tellereifen gefangen auch mittelft eines vor der Röhre aufgelpannten Sades; in Holſtein iſt es ge⸗ braͤuchlicher, ihn mit Hunden zu hetzen. Die Fiſchotter wird mit der Flinte und durch Selbſtſchuͤſſe erlegt. Zum Fange bedient man ſich der Tellereiſen und auch der Netze. Marder und Iltiſſe werden entweder mit Eiſen oder mit hölzernen Fallen gefangen, Unter den Jagdmerkwuͤrdigkeiten in den Herzogthlimern, welche noch in dieſem Abſchnitt eines Plaßes werth ſchienen, folgt hier zuerjt der Fang der Tumler und befonders der Sees hunde, Der Zumler, auch das Qummel = oder Meer: ſchwein (Delphinus phocena) genannt, laͤßt fich haufig bet Helgoland, auch am feften Lande an der niederftedtifchen und auch an der öftlichen Küfte ſehen. Der Helgolander ift auf den Fang nicht eingerichtet. Am eiderftedtiichen Strande fommen die Tumler mit der Stuth and Land und werden hier, wenn fie in Schlaf fallen, übereilt. Man behandelt fie wie Robben und benußt fie zu Thran. Von einem Tumler 130 bis 140 Pfund jchwer, — — RG werden gewöhnlich einige zwanzig, zuweilen bis zu fünfzig und fechzig Pfund Ihran gewonnen. An der öftlichen Kuͤ⸗ fie ſoll der Tumler auch nicht felten ſeyn; an der Holfteinis fchen werden 3.8. bei Hohwacht jährlich einige erlegt. Ungleſch zahlreicher zeigt fih der Seehund, an der oͤſtlichen und an der weftlichen Küfte. An beiden ift er einer der gefährtichften Störer der Fifcherei. An der Weftfeite trift man ihm am häufigiten bei Wefterherer, auf der foges nannten Kampeebanf; ferner bei der Fleinen Inſel Norde— roog, und in Dithmarfchen bei Buͤſum und beim Hedewis genfoog. Auch am Ufer des Kranprinzenkoogs und in den Können, die durch die Außendeiche laufen, halten ſich viel Seehunde auf. *). An: der öftlichen Küfte werden fie in den Föhrden bei Edernföhrde und Kiel, auch bei Neuftadt und Hohwacht nicht felten bemerkt. **) Ueber den Schaden, den die Seehunde der Fifcherei verurfachen, wird von den Fifchern fehr geklagt. Sie holen ihnen die Fifhe aus den Negen, und vernichten zugleich Netze und Körbe, Bei Neuftadt leidet vorzüglich der Dorfche fang von ihren Nachftellungen. Sie verzehren die gefanges nen Döriche in den Körben, zerreißen diefe und entkommen. Zuweilen, trift fie der Fifcher ftatt der Dörfche ferbft im Kors be, manchmal ihrer zwei auf einmal. Diefer Korb befteht naͤmlich aus drei verfchiedenen Beuteln und die Oeffnung des leßten wird fehr enge. Beim Verfolgen der Dorfche drückt ſich der Seehund zuletzt in diefen dritten Beutel hinein, Iſt dann das Netz noch neu und ſtark genug, fo kann er fich nicht *) Volkmar Befchreibung von Eiderfiedt ©, 150. — Prov. Be 1737 4 © 94 — 1794: 3 ©. 365. er) Prov. Ber, 173% 5. ©, 627 — 199 5 S. 471 m Gar wieder durcharbeiten. Die Fäden defferben haben zwar nur die Dice eines ſtarken Zwirnfadens; allein die Eleinen Mas ſchen und ihre Dichtigkeit hindern doch das Thier fich wies der zu befreien. Bon einen fo gefangenen Seehunde werden ungefähr 50 Pfund Thran gewonnen. , Man ftellt den Seehunden auf mancherlei Weife nach, Im Winter auf dem Eije ift der Fang leicht, Man bes lauert fie und fie werden durch Schießen oder Schlagen erz legt. In harten Wintern findet man fie oft in den nicht zu⸗ gefrornen Stellen, zieht ſie mit der Pike aufs Eis und toͤd— tet fie durch Schläge. Zuweilen werden ſie auch im Schla⸗ fe am Lande uͤbereilt. Su den fangen und breiten Foͤhrden der öſtlichen Kuͤſte fehltes an Einbuchten und an den Ufern oft an nahen Steinen, worauf der Seehund fich ſonnen und betroffen werden Eünnte, oder weiler gleich bei der Annäherung eines Menfchen uns tertaucht, entfommt er zu fchnell, Hier bedarf es daher k uͤnſtlicher Mittel, um ihn ſchueller und ſicherer zu ers legen. Mehrere folcher Mittel find einige nur vorgefchlagen, andre mit Erfolg angewandt. Im Jahr 1776. wurde der koöniglichen Landhaushaltungegefellihaft zu Kopenhagen von zwei Einwohnern von Marſtall auf der Inſel Arıve, Na⸗ mens Schmidt und Nielfen, von jedem ohne Vorwiſſen des andern, eine eiferne Mafchine zum Sechundsfans ge eingefandt. Dem erfteren, deſſen Erfindung manche Vortheile vor der des andern voraus hatte, wurde Die guldes ne Medaille von 50 Thaler, dem andern die filberne von-20 Thaler zuerkannt. Beide Mafchinen waren zum Fange auf m; Niemanns Fosfiftatiftif, u Fr 400 ar folchen Klippen eingerichtet, die zur Zeit der Fluth vom Waſſer bedeckt find, bei der Ebbe aber hervorragen. Beide hatten die Unbeguemlichkeit, dap jemand bei der Diafchine lauern mußte, um mitteljt einer Schnur fie anzuziehen, wenn der Seehund auf den Stein’ gekrochen war. Nieljen gab int Fahr 1779. eine ſolche Berbefferung feiner Mafchine an, mits telft der fie fich von ſelbſt zuzog. Er erhielt dafür eine zweis te Praͤmie, und lieferte 1782, eine folche Mafchine der Ge— fellfchaft zur Aufftellung ein. Allein der Preis derfelben, welcher 50 Thaler betrug, vermindert ihre Brauchbarkeit. Im Jahr 1787. belohnte die Gefellfchaft die Erfindung eines Jaͤgers Johannſen von der Inſel Falſter mit der ſilbernen Medaille. Dieſe beſtand in einem liegenden, beim Anzie— hen ſich auſſpannenden Netze. Man fand dieſes Inſtrument einfach, anwendbar, ſicher und auch wohlfeil. In demfels ben Jahre ward in den fchleswig holft. Pırovinzialberichten (5. ©. 623. ff.) ein Netzkorb vorgefchlagen, der mit eis nem Dorſch, als Lockſpeiſe verſehen, und zum Einfangen des Seehundes wenigftens drei Fuß Weite halten, dem Thies re aber das Zuruͤckgehen unmöglich machen follte, Einfacher und vortheilhafter als diefe neu angegebenen Einrichtungen find vielleicht Diejenigen Arten des Fanges, welche man an den verjchiedenen Küjten bereits mit Erz folg anwandte, und die bei Gelegenheit jener Vorſchlaͤ— ge naher befannt wurden. Bei der Infel Moͤen werden aus den Waffer hervorragende Steine gegen Abend mit Netzen nad) der Warferfeite zu umfteilt, in folder Entferz nung, daß die Breite der Netze den Grund mehrentheild er— reicht. Die Nee find ungefähr 7 bis 8 Faden lang, und 6 bis 7 Fuß breit, von Garn etwa eines Pfeifenftiels Dich, Zu We A bie Maſchen 5 bis 6 Zoll weit. Wenn der Seehund gegen die Nacht auf den Steinen einen Ruheplatz ſucht, ver ſtrickt er ſi ch in dieſe Netze. In Dithmarſchen hat man folgende Art die See— hunde zu fangen mit Vortheil verſucht. Man nimmt eine eichene Bohle, etwa 25 Fuß lang, und befeſtigt darin in gleicher Entfernung etwa zwölf eiſerne, zwei Fuß lange Stangen, die ſpitz zulaufen, mit einem kleinen Wiederhaken verſehen ſind, und der Staͤrke des Thiers hinlaͤnglich wi— derſtehen koͤnnen. An jedem Ende der Bohle iſt ein vier— eckigtes Loch, wodurch ſie an einem tief eingegrabenen Pfahl, dem noch ein hoͤlzerner Anker zur Gegenſtuͤtze dient, befeſtigt werden. An einigen Orten graͤbt man dagegen die Bohlen ſelbſt in Loͤcher von der Tiefe, daß, wenn der Sand ſie wie⸗ der bedeckt, nur etwa eine Hand breit von dem Haken auf der Oberflaͤche hervorragt. Solche Bohlen, ſo viel als die Lage des Orts erfordert, werden an Stellen, worauf die Seehunde ſich zu ſonnen pflegen, und zwar im Vorgrunde ſo niedrig angebracht, daß ſie bei der Fluth darüber hin— ſchwimmen, aber gegen die niedrigſte Ebbe, wenn ſie dem Waſſer wieder zueilen, an den Eiſen ſich anſpießen. Die rechte Zeit iſt, wenn die Eiſen noch drei bis vier Zoll mit Waſſer bedeckt ſind. Um dieſen Zeitpunkt zu bemerken, hat man irgendwo eine Backe aufgerichtet, an der ſich ein Merk— zeichen befindet, welches jener Hoͤhe des Waſſers gleich koͤmmt. Von dem entgegengeſetzten Orte wird alsdann ploͤtz⸗ lich ein Geraͤuſch gemacht und zugleich verhindert, daß die Thiere nicht nach den offenen Seiten ausweichen. Doch era fordert diefe Einrichtung genaue Aufficht, damit die Fangha⸗ fen nicht mit Schlamm bedeckt werden; oder fo ſehr verſin— \ 512 — 40 — ken, daß man kaum die Stelle wieder finden kann; oder von der Fluth, oder von aufgeſpießten großen Seehunden forte geriſſen, oder auch geſtohlen werden. Darum beduͤrfen die— jenigen, die mit dem Zange ſich beſchaͤftigen, eines Fahr— zeuges, um den Fangort oft genug unterfuchen und bewa⸗ chen zu koͤnnen. Anden Augendeichen von Dithmarſchen were den auch beim Bernfleinfuchen zuweilen Scehunde gefangen. Hier halten fie fich in den tiefen Stellen oder Ballen auf, weil der Seehund während der Ebbe nicht Waffer genug hat; bleiben hier zuruͤck, werden übereilt und mittelft eines Schufe ſes in den Kopf, der über dein Waſſer hervorragt, ges troffen. Der Monat Julius iſt dem Fange vorzüglich guͤnſtig. Die Alten pflegen ihre Jungen, deren ſie meiſtens zwei ha— ben, auf dem Rüden zu tragen. Dan merkt fie in der Fer⸗ ne bald an ihrem Bellen und Heulen, Die einfachfte und ficherfte Jagd ift wohl diejenige, die, nach grönlandifcher Weiſe, bei der kleinen Inſel Nordes 2009 etwa eine Viertelmeile nordweſtlich von Pellworm ſtatt findet. Hier, auf den unabſehlichen Schlickbetten rings umher, auf welchen die Seehunde ſich zahlreich einfinden, iſt auch der wichtigſte Fangplatz. Die Jaͤger von Norde⸗ roog, in der Uniform des Seehundes, in Waͤmbſern und Hoſen von Seehundsfellen gekleidet und mit Kappen von dems felden Stoffe auf den Köpfen, mit Slinten bewaffnet, bes lauren fie zur Ebbezeit auf dem Schlick, Eriechen ihnen auf Händen und Füßen näher, wackeln, um fie zu betrügen, be⸗ fiändig mit den Köpfen, So Iaft das Thier ſich bethören, u: > — Das männliche glaubt, Weibchen feiner Art zu fehen und fümmt ihnen arglos entgegen. Kaum iſt es den Jaͤgern auf den Schuß, ſo wirft der eine ſich platt nieder, der andere legt uber ihm an, und erſchießt das Thier, *) Nur eine Familie bewohnt diefe Inſel und nährt fich ‚bier von diefer Jagd. Man vechnet jährlich im Durchfehnits te auf 130 Sechunde, von jedem bis zu 30 Sannen Thranz . den Gewinn bei den vor Jahren mäßigen Preifen gegen 800 Mark jahrlich. Außer dem Thran werden an den reichen Fangplaͤtzen auch andere Theile des Thiers vortheilhaft benutzt. Die Fels: le werden zu Ueberzügen, Tobaksbeuteln und zu mancherlei Kleidungsftücen verwandt. Brufttücher, Jacken, Kappen und DBeinfleider von Seehundgfell, an welchem man die Haare läßt, find am Weſtſtrande md auf den Außendeichen bei der rauhen und naffen Witterung eine befonders ange⸗ meflene Tracht. Noch find zwei andre fir die vaterlandifche Jagdkunde intereffante Gegenftände übrig, das Preisgeben der Meven bei Schleswig und der Vogelfang auf der Inſel Helgoland.“ Wir wiederholen hier, im eis nem freien Auszuge, die früher an einem andern Orte davon mitgetheilten Nachrichten, *) Provinzialberichte 1794. 3. ©. 364. fr “- 500 — . Das Preisgeben der Meven.”) In der Nähe der Stadt Schleöwig, in der Mitte des Halbfreifes, mit welchem die Stadt den größten Theil der hier von der Schlei gebildeten Bucht einfchließt, erhebt fich ein grasreicher Hügel, der Mevenberg genannt, Den Bewohnern von Schleswig, deren Garten nach der Schlei lies sen, gewährt diefe Fleine Inſel einen freundlichen Anblick. An fchönen Herbfitagen laſſen fie fich dahin überfegen und genießen bier der freundlichen Ausficht, welche auf der einen ©eite die umliegende Stadt, auf der andern die einſam lies gende Haddebuyer Kircdye mit den anı — Feldern und kleinen Doͤrfern gewaͤhren. Zu Anfang des Fruͤhjahrs wird die Inſel son den Mes sen bevölkert. Ihre Ankunft ift den Fifchern ein Zeichen, daß die Schlei nun in dem Fruͤhjahre nicht mehr mit Eife bez legt wird, Die Mevenart,**) welche den Hügel bewohnt, und ihm den Namen giebt, ift größer als eine Taube, hat einen ro= ihen Schnabel und rothe Beine, einen ſchwarzen Kopf, defs jen Farbe die Geftalt einer Kappe bildet, und famt den ſchwarzen Flügelfpigen und blaulichen Rüden mit dem übris gend weißen Körper ſehr fchön abfticht. So ift die Meve gezeichnet, wenn fie ein Jahr alt und vollig ausgewachten ift. Aber fie verändert ihre Farbe vorher zweimal. Als ®) Vergl. Provingialberichte 1797. 8. ©. 265. ff. die Veſchrei⸗ bung des Paſtor Brinkmann. *) Vergl. oben S. 249 fi» — 501 — Kuͤchlein iſt ſie gelb und ſchwarzbunt; dann wird ſie grau amd weiß, und nun erſt erhaͤlt fie die beſchriebene Farbe, Sie naͤhrt ſich von Gewuͤrm, doch vorzuͤglich von kleinen Heringen und andern Fiſchen. Da, wo die Fiſcher die klei— nen unbrauchbaren Fiſche aus den Kaͤhnen werfen, ſammlet ſich ein Heer von Meven um dieſe Beute. Die Meve niſtet in dem Graſe des Huͤgels, mehr auf der Hoͤhe, wo ſie vor Ueberſchwemmungen ſicherer iſt, als auf dem flachen Ufer. Vom Fruͤhlinge bis zur Mitte des Julius zieht fie drei, hoͤchſtens viermal, jedesmal zwei Juns ge. Während diefer Brütezeit wird der Mevenberg von eis ner Wache auf der Schiffbrude bewacht, damit Niemand an demſelben Yande, und die Vögel im Bruͤten fids re oder die Eyer weghole. Die Meveneier, die grün mit Punkten gezeichnet, von der Größe der Hiinereier find, ſol⸗ Ten nicht übel ſchmecken. Den Angriff des Falken follen die Meven durch gegenfeitigen Beiftand, wie die Huͤner Kali forniens, ſelbſt abzuwehren wiffen. Aber defto ſchlimmer geht es ihren mit ihren menfchlichen Berfolgern an dem Tage, wenn jie preis gegeben werden, Diefes Preisgeben, für die Einwohner von Schles: wig, eine Art Volksfeſt, gefchieht nach der Heuernte, wenn man vermuthenr Fann, daß die Meve zum letztenmale gebruͤtet hat, an einem Nachmittage gegen Ende des Julius. Jagdluſtige jedes Standes und Alters, mit und ohne Ges wehr, ſammlen fich zahlreich an den Ufern der Schlei, die dem Hügel am nächfien liegen, einige um Meven, zu ſchießen, andere um fie zu greifen, viele auch nur als Zufchauer bei dem Schaufpiel, oder um fich an der Menfchenmenge, und den mancherlei Aeußerungen der Volksfreude zu ergoͤtzen. Fis ſcherkaͤhne, welche die Jagdluſtigen an den Hügel bringen, bevecden dann die Ufer. Der Hügel ift mit Wache befett, Damit fich bis auf hundert Schritte niemand ihm nahere, ehe von den obrigfeitlich beftellten Fügen das — des Preisgebens gegeben iſt. Mit geſpannter Aufmerkſamkeit harret nun Alles in Kaͤhnen und Boͤten dieſes Zeichens. Die Fiſcher ſitzen, die Ruder zum Einſchlagen bereit. Aller Augen ſind auf den Huͤgel gerichtet. Die Jaͤger landen mit der Wache an dem Mevenberg. Nun iſt die Erwartung aufs höchfte geſpannt. Um ein oder zwei Uhr ſpaͤtſtens erſolgt das erharrte Zeichen. Die Mevenkolonie, als ahnete ſie ihr Schickſal, ge— raͤth in Unruhe und Schrecken. Nur die Zaͤrtlichkeit gegen die Jungen feſſelt ſie. Schreiend flattern die geaͤngſteten zahlloſen Schaaren in die Luft, weniger beſorgt um ihr eig— nes, als um das Leben ihrer Jungen, die im Graſe liegen. Drei oder mehrere Meven, von den drei erſten Schuͤſſen der Jaͤger, dem Signal des Preisgebens, getroffen, ftürzen zu: erit herab. Mit dem dritten Schuffe fehlagen die Fifcher ihre Ruder ein, und in einem Nu find Hunderte von Mens fchen auf dem Hügel. Nun fallen die Unbewaffneten der Gelandeten ber die zahlreichen Zungen im Grafe hin, Gleichzeitig find die Schützen befchaftigt, Auch der Ungeſchickteſte kann mit feiner Beute zufrieden ſeyn. Ruͤhrend iſt es, wie die Meven auch durch Die ſchnell wiederholten Schuͤſſe ſich nicht zuruͤckhalten laſſen, dem ſtaͤrkſten und ſchoͤnſten Naturtriebe, der Sorge für ihre zum Theil noch mit Pflaumen bedeckten Jungen zu folgen, Erft, wenn eine Menge getödter Liegt, und ihre unbewaffneten Verfolger über den ergriffenen Raub hergefals Ien find, richten fie ihren: Flug von dem Hügel ab, zu ihrer eignen Rettung, doch immer wieder heranflatternd zu ihrer Brut mit ihrem Klaggeſchrei. Der erſte Hauptakt dieſes Meventrauerſpiels iſt nun ge⸗ endigt. Die Alten haben die Huͤgel verlaſſen; die meiſten Jungen ſind aus ihren Neſtern geraubt. Auf dem Huͤgel iſt nun fuͤr Faͤnger und Schuͤtzen nichts mehr zu thun. Doch iſt die Jagd damit noch nicht geendigt. Die Boͤte ſchwim— men nun auf der Schlei um den Hügel herum, die Feuerroͤh—⸗ re verfolgen nun die einzeln noch umher fliegenden alten Me: ven, oder die Zungen, die noch ungeuͤbt im Fliegen fich fchaarenweife durchs Schwimmen zu retten fuchen. Das Schiegen auf der Schlei und an ihren Ufern dauert indeffen ‚bis ſpaͤt in die Nacht. Auch an den folgenden Tagen hört man noch manche Schüffe fallen, *) Das Schiefen auf dem Maffer, wo fo viel mit Menfchen angefüllte Boͤte ſchwim— men, ift nicht ohne Gefahr. Man muß fich wundern, daß doch fo felten jemand be— fchädigt wird, befonders weil die Meven oft fo niedrig über *) Mit den jungen Meven wird eine Art Handel getrieben. Eis nige werden zum Vergnuͤgen groß gefüttert, deren die meiften freilin im Winter fterben, andere werden gegeffen. Aber der Thrangeſchmack des Mevenfleifches, dag erft durch Kochen mit Brenneffeln oder Peterſillie gemildert wisd, macht fie weniger geniesbar. — 1157 Be dem Maffer hinftreichen, und eine Menge Kinder an dem Sefte Theil nimmt, Ein Auftritt andeser Art ift noch zu bemerken. Noch deſſelben Nachmittags finden ſich Landleute, die an der Me— venjagd gar nicht Theil nehmen, auf dem Hügel ein, um das reichlich gewachſene Gras abzumaͤhen, ehe es ganz nie= -dergetreten ift. Diefe friepliche Gefchäftigfeit gewahrt mit dem Treiben der Mevenjäger einen auffallenden Kontraft. Ruhiger wird der Abend diefes Tages. Die Meven find zerſtreut. Der Menfch kann nicht Iange am Morden Gefallen finden. Die ſchoͤne Fahrszeit, die anmuthige Umge— bung ladet zur menſchlichern Freude ein. Mean hört Volkes tieder und Freudentöne, und mochte einſtimmen, Fünnte man des mörderischen Nachmittags vergeffen, Bogelfang auf Helgoland.) Die Hauptbefchäftigung des Helgolandes ift befanntlich ber Dienft als Seelotſe und Fifcherei, Jener, der Beruf, *) Die hier mitgetheilte Befchreibung ifFin einem freien Auss zuge aus den ſchlesw. holſt. Provinzialberichten vom 5. 1792, 1. ©. 42. ff. entlehnt. Als der Herausgeber fie in diefe Sammlung vaterländifcher Forſt- und Iagdnachrichten aufs nahm, befand fih Helgoland noch im ungekraͤnkten Beſitze Dännemarls. Durch feindliche Okkupation iſt dieſer ſeitdem geſtoͤrt. Das Intereſſe an dieſem merkwuͤrdigen Voͤlkchen kann dadurch nicht vermindert, der Wunſch baldiger Wiedervereiniz gung mit demſelben muß durch jede Erinnerung an feine Eis genthümlichkeiten nur noch Tebhafter werden. — 505 - den ihm gleichſam die Natur ſelbſt anwies, giebt feiner Fels feninfel für den Welthandel des Nordens bedeutende Wichtige Feit; diefe war für die Konfumtion der Städter an der Elbe und an der jchleswigfchen Weſtkuͤſte fehr ſchaͤtzbar. In vori— gen Zeiten kounte er, neben diefen Hauptgewerben, auch den Vogelfang zu feinen Erwerbzweigen rechnen. Große Züge von Zugsögeln mancheriey Art befuchten ehemals diefe In— ſel. Iufonderheit iſt der Schnepfenfang fo beträcht- lich geweſen, daß man oft mehrere hunderte an einem Tage gefangen und eigne Fahrzeuge damit zum Verkaufe nach Hamburg gefehiet hat. Daher damals das Recht, ein Schnepfenneg an einem Orte aufjtellen zu dürfen, für einen nicht umwichtigen Vortheil gehalten wurde. Mehreren Grundſtuͤcken hangt deswegen noch jetzt die Serpitut des Schnepfenfanges am. Ueberhaupt find die Entfernungen eis nes Netzes yon dem andern, fo wie auch die Kegeln, die bei dem Schießen und Fangen der Schnepfen beobachtet werden muͤſſen, fo forgfaltig beftimmt, daß man daraus. abnehmen Tann, wie wichtig Damals diefer Erwerb gehalten wurde, Jene goldene Zeit ift nicht mehr! Nur einzeln und fpar« fam werden in neuerer Zeit die Schnepfen gefangen und man mußte fie hier eben ſo theuer als in Hamburg bezahlen, wenn nicht etwa alle Gelegenheit, fie dorthin zu ſchicken, fehlte, - ®) Diversi generis avibus nidos, et quae non iuvelligari ‚ possunt domicilia rupes haec alta praebet: quarum incredi- biles greges in auetumno hic turmatim convolant, grues videlicet, cygni, anleres, anates, mergi, alaudae, turdi, galeritae et similes multae, quae incolis grata fercula prae« bent, Versi, Ranzau deser, Chersonesus Cimbr, — 506 — Gaͤnuſe, Enten, Schwäne ꝛc. deren Ranzau erwaͤhnt, ſieht man aͤußerſt ſelten. Droſſel und Krammetsvoͤgel kom— men im Herbſte und Fruͤhjahr, wenn Wind und Witterung fuͤgt, noch am häufigften. Bon diefen, von einer ‚Art Brach⸗ voͤgel, die man Wilſter nennt und von den Holztauben ‚ die fich zu Zeiten einfinden, ‚Kann man nod) fagen: incolis gra- ta fercula praebent. Ob jene Vögel jegt einen andern Zug nehmen, oder was die Urfache diefes Ausbleibens fei, laßt ſich nicht beftimmen.*) Uebrigens fieht man faft alle Vögel des benachbarten feften Landes, ſelbſt Nachtigall und Kukuk nicht ausgenommen, zu gewiſſen Zeiten auc) hier. Aber ihr. Befuch währt immer nur eine Furze Zeit. Man findet hier zuweilen eine Menge Fleiner Vögel, die nicht funfzig Schrite te fcheinen fliegen zu koͤnnen, ohne auszuruhen und von des nen es unbegreiflich ift, wie fie fo weit über daS Meer kom⸗ men, da die geringfte Entfernung doch wenigftens ſechs Meis Yen beträgt. 1 f J Diejenigen Zugvoͤgel, welche dieſen Felſen noch immer regelmaͤßig und in großer Menge befuchen, um darin zu nie fien, find zwei Mevenarten und ein Vogel, der hier der *) Die Cchnepfen follen jegt in Norwegen, wo fie niften, und wo man fie vordem aus Aberglauben für unverlerlicd gehalten bat, ſtark verfolge werden. Wielleicht iſt dies die Urfache, warum fie auch bier feltener werden. Die übrigen Zuguögel finden bier vielleicht nicht mehr die Nahrung und Gicherheit, * die fie vordem gefunden haben, als noch die Düne mit diefer Innſel verbunden und die Klippe um diefelbe noch zum Theil mit Gras und Rohr bemachfen, auch die weiße Rlippe noch vor⸗ banden war. - 57 — Schütte genannt wird. Von jenen, die man hier Kob— ben nennt, ift die eine Art Fein, etwa wie eine Taube und fällt ind gräuliche; die andere Art ift fat jo groß, wie eine junge beinahe ausgewachſene Gans. Die Farbe von diefer ift im erjten Jahre grau, im zweiten weiß und auf den Enden beider Flügel bläulich, Ihre Flügel erſtrecken ſich von einer Spige zur andern über ſechs Fuß und ihr Flug ift fchön und majeſtaͤtiſch. Cie find fehr raͤuberiſche Thiere und follen ei— nen ganzen Schellfifch aufeinmal verfchluden koͤnnen. Wenn fie indeffen reichen Vorrat) an Nahrung haben, fo find fie auch fo delifat, daß fie nur die Leber freffen, vie fie. dem Sie fche bei den Kiefern herauszichen. Der Schütte it eine Art der Alken, oder Papageis taucher, derſelbe Vogel, deſſen Pennant in der Beichreis bung der Inſel St, Kilda *) erwahntund Lapin nennt, Dies fer Vogel wird dort jo wichtig gehalten, daß bei feiner Erz fcheinung, die auf St. Kilda wie hier im Februar einzutref- fen pflegt, die vornehmften Eimvohner fich verfammlen, um fid) einander Gi zu wünfchen und Maasregeln zu feinem ange zu verabreden. Wenn die erften Vögel gefangen wer— den, fo hält das ganze Volk fehr vergnügt ein feierliches Gafimahl. So wichtig iſt dem Helgolander, der in Anfehung ſei⸗ ner Nahrungsmittel weniger befchranft ijt, diefer Vogel zwar nicht; allein aber willkommen ift er auch ihm und giebt ihm *) ©. deffen Reife durch) Schottland und die — In⸗ ſeln Th. 1, ©. 277. manche wohlſchmeckende Nahrung. Auch von ſeinen Eiern ſammlet er viele und verbraucht ſie. Der Vogel iſt ſo groß wie eine Ente und noch etwas laͤnger. Seine Farbe iſt oben ſchwarz; Bruſt und Bauch ſind ganz weiß; auch hat er einen weißen Kreis um den Hals. Der nicht lange Schnabel iſt ſchwarz und ſcharf; die Fluͤgel ſind ſehr klein. Daher wird es ihm ſchwer, ſich betraͤchtlich in die Hoͤhe zu heben. Die Fuͤße ſtehen weit nach hinten; er geht und ſitzt faſt ganz aufrecht. Ein artiger An⸗ blick iſt es, wenn man eine fo große Menge dieſer Vögel ei⸗ nen neben dem andern auf einem Abſatze an der Felſenmauer in der ſchoͤnſten Ordnung aufrecht ſitzen ſieht. Sie bauen keine Neſter, ſondern ſetzen ihr Ei aufrecht auf die kahle Fel— ſenbank. Iſt dieſes einmal umgefiogen worden, ſo iſt es unmoͤglich, an derſelben Stelle es wieder aufzuſtellen. Die— ſe Kunſt des Vogels, ſein Ei auf den nackten Felſen ſo zu le— gen, daß es aufrecht im ſichern Gleichgewicht bleibt, ohne berabzurolfen, bewunderte Pennant in feiner britiifchen Zoo— logie (11. N. 230.), ohne fie erklären zu fünnen, Später wies ihn ein Freund auf Harvey’s Erklärung. Das Ei ift nämlich, wenn es gelegt wird, mit einer zähen leimattigen Feuchtigkeit verfehen, die an der Luft verdickend es an den Seifen feftktebt. *) Oftmals rollt doch auch eins herad und manches wird ihnen von den Meven geraubt, die damit oben auf die grüne Zläche des Felſen fliegen, ein Loch darin picken *) Pennant's Thiergeſchichte der nördlichen Polarländer II. ©. 472. wo auch die Stelle aus Harbey de generatione anim, * 509 — 3 und es ausfaufen. Mon findet daher oft ſolche leere Eier, die ſehr bunt, aber ſich einander in der Zeichnung fo unaͤhn— lich find, daß man zwei, die einander gleichen, faft nie zu Geſichte befommt. Sie haben die Größe eines Gaͤnſeeies, find aber an dem einen Ende dicker und an dem andern mehr zugeſpitzt. Wenn die Jungen die gehoͤrige Groͤße erreicht haben, nehmen die Alten ſie auf ihren Ruͤcken und fliegen mit ihnen aufs Meer, oder ſtuͤrzen ſie bei hoͤchſter Fluth, wenn das Waſſer den Fuß des Felſen beſpuͤhlt, von der Hoͤhe hinunter, um fie den Fiſchfang zu lehren. Die Jungen find ſehr zahm und laſſen fich Teicht von Kindern gewöhnen, ihnen wie Fleis ne Hunde auf ihr Locken, wohin fie gehen, zu folgen. Die Schütten werden theild mit dem Schieggewehr er— legt, theils mit Negen gefangen; doc) ift eö vor dem 25 Julius, da die Brüthezeit vorüber ift, nicht erlaubt. Nach den Eiern Flettern Kinder und junge Leute oft mit unglaubs licher Kuͤhnheit an der fteilen Felfenmauer herum. Dft läßt ſich ein Knabe an einem Stride die halbe Zelfenmauer her— unter und feine Rammeraden oben halten den Strid‘, an dem er wieder hinaufflettern muß. Meberhaupt ift die Helgolander Jugend unermuͤdet und unerfchöpflich in Unfchlägen, aller Arten von Vögeln habhaft zu werden. Den vorhin erwähnten großen Meven ftellen fie fehr haufig mit der Angel nach, auf welche fie eine Fifchleber ſtecken und diefe dann auf der Oberfläche des Waſſers treis ben laffen. Die Meve fieht von oben den Raub, ſtuͤrzt fich darauf herab und verfchlingt die Angel mit der Beute, Kurz, fie haben hundert Mittel einen Vogel zu fangen, und find ihres Erfolgs meiftens fo gewiß, daß ihnen felten die Beute entwifcht, F Anhang beſonderer Nachrichten von einzelnen Diſtrikten und Gegenden ber Herzogthuͤmer. Niemanns Zorfliatifit, Rt — 5 T 3 — ——— —— ————— — nennen — Erſter holſteiniſcher Diſtrikt.) Umnfang r Theile des Diſtrikts — Flaͤcheninhalt feiner Holzgruͤn— de nach zwiefacher Angabe — Perſonal — Gehege, deren Größe — beträchtliche Ausdehnung des Diſtrikts — verfchies dene Lage, Befchaffenheit und Verfaffung feiner Hölgungen in den weftlichen und öftlichen Aemtern. _ ı) Herrſchaft Pinneberg. Dienfiverfsnadl — Eins theilung — Flächeninhalt und Beftand, neuerer Zuwachs — Umfang der Gehege — Befriedigung — Eigenthumshöljungen — Streuhoͤlzungen, viel Eichenholz, wenig Buchenholz — Kirchen und Gemeindehöltungen — Bondenfoppeln — aufs Feimende Neigung zum Holzhegen — gute Weichhölgungen, - auch zum Theil gute Eichen bei den Hofftellen — Eigens shumsrecht an den Bäumen — haushaͤlteriſche und nachhaltie ge Nutzung — Berhältnis der Eiche zur Buche — Deputate, deren Einfchranfung und Aufhebung — Kultur der Blöfen — Baumſchule — Möre — beabfichtete Anfegung eines Moors inſpektors — Werth des Himmelmoors — Mängel der Torf⸗ wirthfchaft — aufgetragene Unterfuchung der Möre, Bemer⸗ fungen — Jagd, deren Verpachtung, *) Diefe Nachrichten vom erfien Difteikt find aus mühfam zu⸗ fanınıengelefenen Bruchfiücken, die nicht alle gleichzeitig was ren, verbunden. Mandye mönen daher der Berichtigung und Ergänzung mehr als die son andern Diftriften bedürfen. Kk2 2) Graffhaft Ranzau: Dienfiperfonal — Flaͤchen⸗ inhalt nach früherer Angabe — deſſen neuere Erweiterung durch Heidegrüände — geringer Umfang der Hoͤlzungen — noch bes fiehende Weidegerechtiafeit — Beſtand, Verhältnis der Eiche zur Buche — Mangel an Haupteichen — noch vorhanvene farfe Buchen — Hol von mittlerem Alter, theilweife Mans gel daran — Deputatholz — Pflug » und Radeholz — Kuls tur der Blöfen — Flugſandftrecke — Vorſchlag zu einer Forſt⸗ baumſchule — betraͤchtliche Moorgruͤnde — Par, 3) Amt Trittau: Beträchtlicher Slächeninhalt der Hölzungen deſſelben — vier Holzungtsberitte unter der Auf ſicht eineg Hegereiterd — Angabe des gefanten und des Ver fiandenen Holzgrundes nad) früherer Meffung — dag miifte Hartholz landesherrlich — fortdauernde Weichholznutzung in den uneingefriedigten Hoͤlzungen — Deputate — Pflug, und Radeholz, deifen Ausweiſung nur in nahmhaften Dörfern — Kultur der Blößen — Baumfchulen — die Hanheide — vierfach verfihiedene Angabe ihres Flaͤcheninhalts — Bericht von einem auswärtigen Forfimann über die Hanheide, uͤber Graͤmen, Lage, Boden, Gewaͤſſer, Hauptbeſtand, Wuchs, Bloͤßen, Haubarkeit, Gelegenheit zum Abſatz, Hinderniſſe befferer Bewirthſchaftung, Abfindung der Weideberechtigten — Naͤchricht von den Bergen, einer Holzung von ähnlicher Des ſchaffenheit — Blick auf die Fünftigen Vortheile von planmaͤßi⸗ ger Behandlung dieſer Hoͤlzungen — Schritt zu ſolcher Vers befferung. — Beilagen : Weberficht des trittauiſchen Hegereis terberitts nach feinem Umfange bis zur neueften Veränderung — Namenverzeichnis der Dorffehaften, welche Nut und Ra⸗ deholz erhalten. 4) Hoͤlzungen der. in einen Hegereiterberitt vereinigs gen Aemter Sremsbürtelund Rethwiſch — Zahl der Behege — Bufchfoppein — Verhaͤltnis der Eichen gu den Buchen — treflicher Boden , vorzüglicher Holzwuchs — Holz von mittlerem Alter — Deputate — Saten und Atannogen — Moͤre. — 55 — 5) Amt Reinbed: Unterforfbedienten — Inhalt und Beſtand der Srunpflähe — Gehege, deren Lage, Freiheit von Dienftbarkeiten, sanie Beſchaffenheit — wenig Nadelholz — uneingefricdigte Hoͤlzungen, darauf haftende Dienfibarkeiten — Gemeinheiten, deren Beſtimmung jur Holzkultur — Befticdis gungen — Abgabe an das Gut Silk — vortheilhafte Lage der Hölsungen zum Abfage, zur Abfuhr — Etädfchen Bergedorf — Waſſerkommunikation — Holipreis — Moͤre. erſte holſteiniſche Diſtrikt begreift den ſuͤdlichen Theil des Landes, naͤmlich die Herrſchaft Pinneberg, die Grafſchaft Ranzau, die drei vormals großfuͤrſtlichen Aemter Reinbeck, Trittau und Tremsbuͤttel und. ſeit dem Jahre 1807. auch das vormals ploͤniſche Amt Rethwiſch, wel— ches bis dahin zum zweiten Diſtrikt gehoͤrte. Die Hoͤlzungen ſind theils geſchloſſene Gehege, theils ungeſchloſſene Weide = und Streuhölzungen, theils Heide— gründe, die neuerlich erſt zur Holzkultur eingenommen find, Der geſammte Flaͤche nin halt dieſer Hoͤlzungen und Holze gruͤnde, doch mit Ausnahme des gedachten Amts Rethwiſch, ward in der allgemeinen Ueberſicht (S. 332) zu 7900 Ton— nen, jede von 300 Hamburger Q. R., angegebin. *) *) Nach der obigen. Angabe von der ganzen vermeſſenen Grund— fläche diefes Diftrikts waren von den 7900 %, 114 R. bolsleer, nicht trasbar 419 T. 213 8, — kulturfaͤhig #» 5837 = 244 » en alfo beftandener Holzgrund s 692 4 237 4 — 516 — Doch) find, wie dort bereitS bemerkt worden, außer. diefem Zuwachs, neuerlich manche Erweiterungen in den einzelnen Abtheilungen diefes Diftrifts erfolgt, fo daß dieſe Angabe der Berichtigung bedarf. Dies erhellet noch mehr aus den folgenden befondern Nachrichten von den au diefem Diftrift gehörigen Aemtern. Der ganze Diftrikt fteht unter einem Jägermeifter, (deffen vor ein Paar Jahren erledigte Stelle jet noch unbe⸗ fett ift) und zwei Oberförftern. Bid zum Jahr 1807. war nur ein Oberförfter im ganzen Diftrift. Im März des ge: dachten Jahres ward er unter zwei diefer Beamte getheilt. . Der ältere behielt die Herrfchaft Pinneberg und Grafichaft Ranzau und für den neuangefeßten wurden die drei vormals großfürftlichen Aemter nebſt dem erften Diftrift beigelegten vormals plönifchen in einen Oberförfterdifirift vereinigt. Das übrige Dienftperfonal des Diſtrikts befieht aus eis ‚nem Forfifchreiber und achtzehn Unterforfibedien= ten, ſechs Hegereitern und zwolf Holzvoͤgten. Die Gehege find im ganzen Diſtrikt nur von gerins gem Umfang. Die zwei größten, beide im Amte Trittau, halten etwa 300 Tonnen. Don den übrigen find nur zwei über 200, eins in demſelben, das andere im Amte Reinbeck. Ueber hundert Tonnen find dann nur noch ſechs Gehege, de— ren zwei in der Herrichaft Pinneberg, neuerlich erſt aus Fleiz Diefer enthielt: | anreinem Eichenbeftand 656 T. 237 R. — — Buchenbeſt 3966 s_ 194 ⸗ an gemifchtem mit Hege⸗ buchen und Ellen 1686 » ıgı ⸗ an Weichholz ws 43 ⸗ — Nadelhols 88 2385 oe — neren vereinigt; eins in der Grafſchaft Ranzau, und it jew dem der drei Aemter Trittau, Tremsbuͤttel und Reinbeck nur eins belegen. Es befinden fich alfo im ganzen Diftrikt, nach feinem früheren Umfange vor dem 3. 1807. nicht mehr als zehn gefchloffene Hölzungen, die über Hundert Tonnen groß find. Alle übrigen find Fleiner, einige nur son zehn, felbit von vier und zwei Tonnen. Bon dem größten Umfange in diefem Diftrift und bie größte Hölzung in ganz Holftein ijt die Hanheide, ein noch uneingefriedigtes MWeideholz im Amte Trittau gegen 3000 Tonnen groß. Naͤchſt diefer hat eine neue Holzanlage auf der großen Heide in der Grafichaft Ranzau, etwa 800 Tonnen groß, unter den Holzgründen diefes Dijtrifts den größten Flacheninhalt. : Der Diftrikt ift von beträchtlicher Ausdehnung; die Tas ge und Beſchaffenheit der dazu gehörigen Holzftriche ift fehr verfchieden; verfchieden ift die Verfaffung im Attköniglichen, im vormals Großfürftlichen und in dem neu hinzugelegten plönifchen Amte. Auch find die von den einzelnen Landſchaf⸗ ten und Aemtern mitgetheilten Nachrichten von ungleicher Vollſtaͤndigkeit. Es ſcheint deswegen paſſender, jede dieſer Ab⸗— theilungen fuͤr ſich zu betrachten. Zuerſt alſo von den weſtlichen, naͤmlich der Herrſchaft Pinneberg und der Grafſchaft Ranzau, dem jetzigen erſten Oberfoͤrſterdiſtrikt; dann von den oͤſtlichen Aemtern, die zus ſammen den zweiten Oberfoͤrſterdiſtrikt ausmachen. 1) Hereſchafe Pinneberg. Das Dienſtperſonal dieſer Herrſchaft beſtehet jetzt aus zwei Hegereitern und drei Holzvoͤgten. > = sı$ — Der erſte Hegereiterberitt wird jetzt blos von dem Hegereiter zu Kummerfeld beforgt. Man fand es thun⸗ lic) ,. diefem die vorher der befondern Aufficht eines Holz: vogts übertragenen Gchege und Feldmarken des fogenannten Priftorfer Beritts mit zu übergeben und die Holzvogtſtelle ganz eingehen zu laſſen. Der zweite Hegereiter zu Quikborn hat — nur drei Gehege und einige Moͤre zur beſondern Verwaltung; die allgemeine Aufſicht fuͤhrt er uͤber den oͤſtlichen und ſuͤdlichen Theil der Herrſchaft. Unter ihm ſtehen drei Holzvögte als beſondere Aufſeher des ſuͤdoͤſtlichen oder Schuelſener des öfilichen Diſtrikts nebſt den neuen Holzanlagen auf der Harks⸗ heide; und des Eggerſtedter oder Rellinger Beritts mit den laͤngs der Elbe belegenen Moͤren und Feldmarken. — Alle Hölzungen der Herrſchaft liegen jetzt in geſch of: ſenen Gehegen, fie find alle vermeſſen und die Kar— ten befinden fich fo wohl beim Zorfiamte ald bei der Rente— kammer. Die Reſultate dieſer Meſſungen waren folgende: Die geſammte vermeſſene Grundfläche enthielt 942 Ton. 32R. Davon waren: * Holzlerr,, zur Kultur untauglich 7Ton. 160 R. holzleer, zur Kultur fähig 189 s 204 s befiandener Holsgrund - 40 208° Dieſer enthielt: an gemiſchtem Beftand, Eichen u. Buchen, auch Hegebuchen und Ellern ⸗ 625 #2 1524 on reinem Eichens 44 74 ⸗146⸗ — — Buchenbeſtand 123⸗ on Weichholz ⸗ 33 2:26» an Nadelholz — Br But Fr - 1 u“ . u IH — Nachdem das Hamburgifche Domkapitel aufgehoben und das Dorf Bilſum nebfi Poppenbuͤttel ver Herrfchaft Pinneberg zugelegt find, haben die Holzgruͤnde derſelben, bei der Auftheilung der, Gemeinheiten diefer Dörfer, noch einie gen, doc) nicht fehr betrachtlichen Zuwachs erhalten, Die meiften Gchege find von geringem IUmfarge, uns ter vierzig bis fünfzig Tonnen. Das größte ift das Efinger nebit Wenzloh von 184 Tonnen. Unter, den übrigen find nur drei, die über Hundert Tonnen halten. Die Befries Digu ng diefer Gehege wird von den Unterthanen, zum Theil gegen eine jährliche Geldvergutung, unterhalten, Mit Eigenthumshoͤlzungen find-mur einige Uns terthanen in der Herrfchaft bei den verfchiedenen Gemeinheits⸗ auftheilungen verjehen worden und auch diefe Holztheile bes ſtanden größtentheild aus ansgewachfenem Strauchholze, welches auf die Dauer kaum zu erhalten feyn dürfte. Jetzt find in der Herrichaft wenig Streubölzungen mehr. Die vorzüglichfte findet fich in der ſchon erwähnten, vormals Hamburgifchen Dorfichaft Poppenbüttel und auf Der Gaarſtedter Feldmark. Doch gehört alles Weichholz den Unterthanen und die der Landesherrfchaft zuftändigen Eichen and Buchen find hier, gleich allen fonft noch. vorhandenen wenigen Streubaumen, zur Wegraumung langft beſtimmt geweſen. Das auf der Gaarſtedter Feldmark auf den Koppeln der Unterthanen noch befindliche Eichenholz kann ſicher zu 10,000 Thaler angeſchlagen werden; das Buchenholz iſt hin⸗ gegen kaum 200 Thaler werth. Die Poppenbuͤtteler Feldmark iſt vor etwa drei Jahren, mit Ausnahme son drei kleinen ſchon damals vorhandenen Gehegen, an die Unterthanen vertheilt und eins gekoppelt. Eihenholz ift hier noch in beträchtlicher Menge. Mit Inbegriff deſſen in den Gehegen, das etwa zu 3000 Thalern anzıtfchlagen ift, ward foldyes vor einigen Sahren nad) einer mäßigen Taxation auf beinahe 36,000 Thaler gefhatt. Buchen fieht man auf diefer ganzen Feld: mark Faum zehn, die größtentheils einen fehr vorzüglichen Fuchs haben, Seit einigen Jahren ift hier einiges Holz, das den Megen und neuen Koppelbefriedigungen hinderlich find, verkauft; - zufammengenommen etwa für 3500 Thaler. . Auf den Felomarfen der Dörfer Haslohe, Quifborn und Kummerfeld befindet fich noch zufammengenommen für eini⸗ ge taufend Thaler an Streuholz. Kirhen und Gemeindehölzungen find in der Herrichaft nicht vorhanden. Die Verfaffung der Feften und Bondenhölzungen kennt man Faum dem Namen nach. Die in den meiften Gegenden Holfteins bei der Auftheilung der Gemeinheiten erlaffene geſetzliche Vorſchrift, bei jeder Hufe vier Tonnen Holzgrund zu einer fogenannten Bondenfops pel auszulegen, ward hier nicht ald Geſetz zur Nachachtung, fondern nur ald Vorfchlag befannt gemacht. ES ward dem Unterthanen freigeftellt, ob fie folche bei ihren Hofſtellen has ben und für immer erhalten wollten. Nur wenige haben fich dazu entfchloffen. DBielleicht wurden ihnen damals die Vorz theile ſolcher Hölzungen zu wenig einleuchtend gemacht. Nur bei folgenden Dorfichaften find dergleichen Bons denfoppeln ausgelegt: bei Niendorf im Oſten des das figen herrfchaftlichen Geheges für die Hufener und im Nor⸗ den für die Fleineren Stellen, Sie find in zwei Abtheilun= gen getrennt, aber jede in Anfehung der Theile einzelner Bez ſitzer zufanmenhängend. Einige Hufener haben ihre Anz theile durch die dabei erhaltenen Koppeln erweitert, — Bei Winzeldorf find ebenfalls zwei Feine Stellen, zufammen etwa 33 Tonnen groß, mit ſchoͤnem, hauptfächlich Eichens beftande zu Bondenholzungen ausgelegt und eingefriedigt. — Ferner bei Efingen mit Arenloh und bei Borftel mit Ho— henrade; doch ift in diefer Bondenkoppel der Beftand nach= her, wegen Mangel an Aufficht, verbauen, Jetzt wird dars in wieder Anjtalt zur Holzzucht gemacht. Zu den Efinger Bondenfoppeln hat man auch Kiefern mit Erfolg gefaet. — Nach der Auftheilung entfchloffen ſich noch die Kummer⸗ felder, Bondenkoppelu zu verlangen und erhielten ſolche etwa auf gleiche Weife wie die Winzeldorfer. Außer den wenigen Dorfichaften, die ſich wegen der Anz legung einig wurden, waren andere, wo der gute Rath und Wunſch einzelner Bauern nicht durchdringen Eonnte. Webers haupt aber war den Unterthanen durch falfche Vorftellungen ein Widerwillen gegen die Bondenfoppeln beigebracht, defjen Wirkung jest von vielen fehr bedauert wird. Der Zlächen: ‚inhalt der vorhandenen betragt bei manchen Hufen nur etwa eine halbe, vielleicht bei Feiner über zwei Tonnen. Doc) wird jetzt von vielen Unterthanen das in den zugetheilten Kop⸗ peln mit erhaltene Holz nicht nur gefchont, fondern jie fan— gen auch an, folches, befonders das MWeichholz, mit Rüds fiht auf Wiederwuchs zu benußen, Wirklich hat feit einigen Zahren die Neigung zur Erhaltung der Hölzungen bei vielen hiefigen Lands leuten Wurzel gefaßt. Sie befien gute und ſolche Weich» hölzungen, aus welchen das der Landesherrſchaft gehöris ge harte Holz nunmehr verkauft und fo die fchädliche Ges meinfchaft aufgehoben ift. Freilich giebt es noch nicht übers ‚all dergleichen Holztheile und noch wenige von beträchtlichent Juhalt Bei den Dörfern Gaarftedt, Hasloh, Berftel, KRummerfed, Priftorf, Niendorf, Winzelvorf und Egenz - buͤttel find einzelne ſchoͤne, vorzuͤglich aus Ellern und Hegebuchen beſtehende MWeichhöfzungen mit einigem harz ten Holze vermiſcht, welches die Bauern durch Anfauf erhalten haben. Eine vorzüglich fehöne Hölzung mit tref⸗ lichen Buchen und Eichen vermifcht, fieht man noch bei Stelling. Manche dieſer einzelnen Unterthanen ges hoͤrigen Hölzungen haben jett.fchon einen Werth von zehn dis funfzehnyundert Mark. Minder bedeutende Weichhoͤl⸗ zungen find bei Tangſtedt, Ellerbeck, Theftorf, Egerftedt, Renzel, Quikborn, Bönningftedt und Eidelſtedt. Die übris gen Eigenthumehölzungen kommen nicht in Betracht. Auch in den benannten Dörfern hat nicht jeder Unterthan derglei= chen; in manchen derjelben find hoͤchſtens nur — bis drei Bauern damit verſehen. Einer und der andere hat auch noch eine ſchoͤne Quan⸗ titaͤt vorzuͤglicher ihm eigenthuͤmlich zuſtehender Eichen bei ſeiner Hofſtelle. Dieſes Eigenthumsrecht erhielten die Un— terthanen vor etwa funfzig Jahren. Damals wurden ſie in einer koͤniglichen Jutimation aufgefordert, ihr Eigenthums— recht an dem bei ihren Haͤuſern und in ihren Kohl: Grass und Holzhöfen, auch zum » 5) Rolfshagener und Tremsbütteler Beritt: an vermeſſenem Grunde ⸗ 490 T. 113 R. davon find: holzleer zum Holzbau untauglich 7I. 112R. kulturfaͤhige Bloͤßen — — alſo beſtandener Holzgrund N 486 : 1504 diefer enthält; reinen Eichenbefiand , 41» 26» . reinen Buchenbeftand 354 + 1298 gemifcht ⸗ 56⸗ 265⸗ Weichholz 34» 30% b) Berzeihnis der aus den Trittauifchen Hölzungen abzugebenden Deputate. 1) An Beamte und Amtsdiener: Der Amtmann über die drei Aemter Reinbeck, Zrittau und Zremgbüttel erhält jegt fein Holz ats dem Amte Reinbeck. Fuͤr eis nen befondern Amtmann des Amts Trittau würde dag Deputatholz 24 Faden betragen. j Mm Nienanns Forſtſtatiſtik 5 Der Amtsfchreiber im Amte Zrittaun . os 12 Faden, der Forftfchreiber und Hausvogt ⸗ i2 ⸗ zwei Amtsvoͤgte jeder zwei Faden Bi 4 der Pförtner ⸗ ⸗ ⸗ 2) An Forſtbediente: der Hberförfter ⸗ ⸗ or der Hegereiter , NN vier Holzvönte jeder 3 Faden € 2% der Baumwaͤrter zu Rolfshagen ⸗ — 3) An Kirchen und SHulbediente: der Prediger gu Trittau ⸗ ⸗ —— ⸗ ⸗ ⸗Eichede ⸗ ⸗ us ⸗ N » Sinf ⸗ ⸗ 5 * Sink gehoͤrt zwar zum Amte Reinbeck, doch erhält der dortige Prediger fein Deputatbol; aus dem Amte Trittau, wahrfcheinlich weil diefes Kirchdorf auf allen Eeiten von diefem Amte umgeben iſt. Der Prediger zu Rahlſtedt ‚ 4 0 der Drganift zu Trittau —* ⸗ rt der Küfter zu Erchede . — 12 ⸗ acht Dorfſchulmeiſter, jeder 2 Faden , PN Kur die Schulmeifter der Dörfer Köthel, Groͤnwold, Luͤtjenſee, Witzhave, Grofenfee, Raustorf, Mollhagen und der zur Groͤnwolder Drathmuͤhle, erhalten Deputat⸗ holz. Eine Predigerwittwe ⸗ ⸗ 2⸗ Jetzt iſt nur eine vorhanden; es koͤnnen aber fuͤnf und mehrere zu einer Zeit ſeyn. Der Prediger zu Bergſtedt erhaͤlt zwar kein Deputatholßz; aber doch die Wittwe deſ⸗ ſelben jaͤhrlich Fur ⸗ Br 4) Au Mühleninhaber. Der Papiermäller zu Grönwold ı Bude + 2% der Supfermüller gu Rolfshagen — + der Mühlenpächter su Oldesloe ⸗ 123 Faden, bierunter find 22 Faden Heinbuchen. Die verfchiedes nen bier benannten Mühlen erhalten ihr Holz in Baus men zum tarirten Preife nach dem Augenmaag, und das ber fönnen diefe Baume mehr oder weniger Holz enthalten. In vorigen Zeiten find jährlich an den Hamburger Dom 180 Faden Deputatholz aus dem Amte Trittau geliefert; ſeitdem diefer eingegangen ift, bat diefe Abgabe aufgehört. co) NMamensverzeihnis der -Dorffchaften im Amte Trittau, welche Nug- und Radeholz erhalten, nad) dem Verhältnis ihrer Hufenzahl, für jede Hufe ein Faden, Koͤthel ⸗ 5 Faden. Hamfelde ⸗ as Groͤnwold ⸗ 52 8 Trittau 8 6» Grande “ 2: 6% Wishave ⸗ 5 + Naustorf ⸗ 4 ⸗ Kronshorſt ⸗ 5 # Großenfee ⸗ 5» Detjendorf ⸗ ı 9 Sprenge ⸗ 6» Mollhagen ⸗ — Eichede ⸗ 152 # Rumpel ⸗ 137 # Neerz ⸗ ER, Hoiſtorf ⸗ 12. 9 Luͤtjenſee ⸗ 52, i zuſammen 1092 Saden, Mm a2 » ah en 4) Aemter Tremsbürtel und Rethwiſch. Die Tremsbütteler Hölzungen machten, wie bes reits iin der Befchreibung der ZTrittauifchen bemerkt it, mit den Nolfshagener Gehegen vereinigt, bisher von jenen den fünften Holzoogtöberitt aus. Jetzt follen beive dem Hege= reiter des Amts Rethwiſch zur Aufficht übertragen feyn. ‚Sie machen alfo mit den Hölzungen diefes Amts einen He— gereiterberitt aus. Die Rethwiſcher Hölzungen befiehen aus drei Gehegen zufammen von 334 Tonnen 260 Quadratruhen — die Trem&bütteler aus fieben Ges hegen, die nach dem Verzeichnis der vermeſſenen Holzgrüns de des trittauifchen Hegereiterberitts 255 Tonnen 56Q. Rus then; nach einer nenern Angabe 242 Tonnen 150 Q. Rus then enthalten. Nur zwei diefer fieben Gehege find etwa 100 Tonnen groß; die übrigen fünf meffen zufammen nur 20 bi3 30 Tonnen, - Außer diefen Gehegen befinden ſich im Amte Tremsbüte tel an Hölzungen auf ven Seldmarfen der Dörfer, den hier fogenannten BufchEoppeln, noch gegen 300 Tonnen, die beträchtlichfien auf dem Delingsdorfer Felde von 200 Ton= en, die. übrigen auf den Feldmarfen der Dorfihaften Bergteheide, Fiſchbeck und Hammor. "Sie Tiegen alle zer⸗ fireut und bejtehen meiftens nur aus abftandigen Eichen und Buchen. Der Eichenbeftand verhält fich zu dem der Buche in den Tremsbütteler Gehegen wie 2 zu 7, in den Buſchkop⸗ peln wie 1 zu 3. Der Boden ift in ven Gehegen faft durchgehends vor⸗ treflich und für Eichen und Buchen fehr gedeihlich. Beide zeigen fich fowoht in den Nethmwifcher, alsin den Tremsbütte y fer Hölzungen von fo vorzüglihem Wuchſe, daß fie vielleicht nirgend in den Herzogthümern übertroffen werden, Eichen von fünf bis acht Fuß im Durchmeffer find in den Tremsbütteler zu vielen hunderten vorhanden, Unter den Bus hen halten die Hauptftamme zehn bis zwölf Faden, Gra- de, aftlofe, zu Schiffsfielen taugliche Stämme von fiebenzig bis achtzig Fuß finden fich viele. Das Holz von mittle- rem Alter macht in den Gehegen etwa den achten Theil des ganzen Beſtandes. Von Nutz und Radeholz findet im Amte Trems— buͤttel keine Ausweiſung ſtatt. Die Deputate find unbe— traͤchtlich; ſie beſtehen in etwa vierzehn Faden Brennholz, von ſechs Fuß Hoͤhe und Weite und drittehalb Fuß im Scheit. Im Amte Rethwiſch wurden in den letzteren acht Jahren, waͤhrend daſſelbe zum zweiten Holſteiniſchen Forſtdiſtrikt ge— hörte, fünf Tonnen 280 Q. Ruthen mit Ellern, theils be— ſaͤet, theils mit neuntehalbtauſend Pag und andern Laubholzarten bepflanzt. Die in den Tremsbütteler Hölzungen in den Ichteren zehn Sahren gemachten Saaten und Pflanzungen gejche= hen in den beiden größeren Gehegen. Im Rethbrod wurs den zwei Tonnen Bloßen mit Eichen auf den höheren, mit Ellern auf den niedrigen Stellen bepflanzt. Im Helldahler Gehege ward eine Blöße in Streifen von zwei Fuß Breite, zehn Fuß von einander, mit Birken, Eſchen und Buchens faanıen befaet. Nur die Birkenſaat if gut fortgefommen, Bedeutende Möre find im Amte Tremsbuͤttel nicht vor— handen. Flugſandſtrecken gar Feine, / 5) Amt Keinbed. Die Hölzungen des Amts Reinbeck ftehen unter ber be- fonderen Aufficht und Verwaltung von zwei Unterforfts . bedienten, einem Hegereiter und einem Holzvogt. Nach der von dem vormaligen Generaldireftorium veranſtalteten Vermeſſung betrug der Inhalt der gemeſſenen Grund flaͤ⸗ ehe überhaupt ⸗ 279 Ton. 12. R. Von dieſer Tonnenzahl waren: holzleer zum Holzbau untauglich 14T. 198Q. R. kulturfaͤhige Bl-oßen 3= 104: = aljo beftand. Holzgrund 5 TI = 10> s diejer enthielt : an reinem Eichenbeft. 239 an reinem Buchenbe⸗ ftand 164 3 205 = ⸗ an gemilihten Eichen und Buchen 3189⸗ an Weichholz 37: 116 : an Nadelholz- 5.8 u p u “ u “ u { Der größte Theil diefer Hölzungen, etwa 500 Tonnen, ft eingefriedigt und befteht aus zehn Gehegen, unter welchen nur eins etwas über 200 Tonnen ‚eins über Joo, zwei 50 bid 60 und die übrigen ſechs nur 10 bis 20 Tonnen halten, Die Lage der Hölzungen ift theild eben, theils hüges ig. Cie find größtentheils durch angranzende Hölzungen und Landkoppeln geſchuͤtzt. Die eingefriedigten find mit Graben und Wall und, mit Ausnahme einer Fleinen Hoͤl⸗ zung, der Mildfoppel, alle mit lebendigen Heden — 549 — verſehen. Die Befriedigung wird zur Hälfte von den angränzenden Landliegern unterhalten, die dafür den Bufch, wenn er haubar it, nutzen; die Unterhaltung der andern Halfte und der Streden, an welche Feine Landlieger angraͤn⸗ zen, veranftaltet daS Amt und der Buſch wird zum herr— fihaftlichen Nugen verwandt. Zur Bezaunung der Wild: koppel Liefert die Landesherrichaft Pfähle und Bufch. Die Hölzungen find vollig gefchlo fen und zu Feiner Nutzung den Unterthanen dienftbar; nur in der einzigen Eleiz ‚nen Wildkoppel hat der Amtmann nod) die Weidegerechtigfeit fär fein Vieh und behauptet auch die Befugniß zur Mafinuz= zung. Alle übrigen find frey von MWeichholzgerechtigkeit and Weide und die Maft wird für herifchaftliche Rech— nung taxirt. Den Umfländen nach wird fie entweder für Schweine geöffnet, oder fie wird zur Saat eingefammlet, wein man fie nicht zum Auffchlage liegen laͤßt. Leſeholz zu ſammeln wird nur zuweilen den Armen erlaubt. Faft ohne Ausnahme beftehen diefe Holzgehege aus wohlbewachſenen Gründen und haben Feine oder unbedeutende Bloͤßen. Nur die Wildkoppel enthält etwa zwei Tonnen an Fifchteichen, welche der Amtmann nußt. Die Menge des noch wachsbaren Holzes ift überwiegend größer als die des abſtaͤndigen. In der Bittersloher Holzkoppel - find einige Ellernbrüche. In einigen Gehegen findet ſich Unterbuſch, Hegebuchen, Haſeln, Weiden und Dornen. Bei der fuͤr Eichen und Buchen ſehr angemeffes nen Beſchaffenheit des Bodens iſt der Beſtand im Ganzen gut und befindet ſich in gutem Wachsthum. Don Nadelholz findet ſich nur eine Anlage in den ‚Gehegen, der im fogenannten Borwerfäbufch im Jahr 1793. beſaͤete Danielskamp von etwa LI Tonnen und auf dem — 50 — Oher Felde eine kleine eingefriedigte Tannenkoppel, etwa 3 Tonnen groß von vierzigjaͤhrigem Alter. Sin den uneingefriedigten Hoͤlzungen haben die Eingefeffenen der Dorfichaft die Grasnutzung und die Weides gerechtigkeit, welche ihnen bei der Landvertheilung zugeſi⸗ chert iſt; auch gehört ihnen alles Weichholz und Bufch. Maft, Jagd und Lefeholzgerechtigkeit fteht der Landesherrſchaft zu. Degen jener Dienftbarkeiten ifi der Beitand na= türlich von geringerer Güte als in den gefchloffenen Holzune ‚gen. Doc ift der Boden wie in diefen für Eichen und Bus chen vorzüglich angemefjen. Die Lage der Glinder und Has vighorfier Hölzungen ift auch theils durch andere, theils durch eingefoppelte Ländereien geſchuͤtzt; die Barsbütteler liegt aber rings umber frei. Kirchen, Prediger und Eigenthumshölzungen giebt es im Amte nicht. —8 | Zu neuen Holzanlagen würden die beträchtlichen bei den Dörfern vorhandenen Gemeinheiten befonders geeig⸗ net ſeyn; und man ift fchon feit mehreren Jahren darauf bes dacht, von diefen Heidegründen in der Gegend von Stapel: feld, Stellau und Brad einen anfehnlichen Theil zur Holz⸗ kultur auszulegen. Die Feldbefriedigungen einiger Dörfer find zum Theil in gutem Stande, Allein bei dem im Ganzen leiche ten Boden dieſes Amts wachfen die Knicke meiftens nur lang⸗ fam. Die Landeigenthiimer koͤnnen daher. ihre Fenrungss und fonftigen Holzbedürfniffe lange nicht damit beftreiten. Auf den Reinbeder Hölzungen haftet die jährliche Aus⸗ weifung von 16 Zaden Buchenkluftholz, 6 Fuß weit und hoch, und vom fechs Fuder Bufchholz, an den Beſitzer des Guts Silk. Die Faͤllung und Anfuhr muß diefer ſelbſt vers — 55— — anſtalten. Auch ſteht ihm, wenn volle Maſt vorhanden iſt, in den Reinbeckſchen oder Trittauifchen Forften für eine ges wiſſe Anzahl Schweine die freie Maft zu. Zum Abfak und zur Abfuhr des Holzes find die Reinbeckſchen Hölzungen vortheilhaft gelegen. Das Städt: hen Bergedorf, zwei Meilen von Hamburg, und mite teift eines Kanals mit der Elbe in Verbindung, Liegt von einigen Hölzungen nur eine Viertel, von andern eine halbe Meile, \ Der Transport ift alfo leicht. Die Hölzungen Heides bergen, Langenhege, Wittenfamp, Kloſterbergen und Vor— werfsbufch haben den Vorzug einer leichten Waffer foms munikation nach Bergedorf, mittelft der ihnen nahe vore beiliegenden floßbaren Bille, die fich bei Bergedorf mit dem Kanal verbindet, der in die große Elbe führt, Für die Bits terloher Holzkoppel und für die Dorfichaften Havighorſt und Barsbüttel ift die nachfte Verbindung mit Hamburg über das Dorf Schiffbed, das eine Meile von Hamburg an der fchiffbaren Bille liegt. Nach Schiffbed, wovon Barsbüttel eine Viertel, Havighorſt eine ganze und Bitterölohe zwei Mei: Ten Tiegt, ift für diefe Dorfichaft Fein anderer Transport als auf der Achie. Bon den jegigen Holzpreifen fehlt die Nachricht. Im Jahr 1793. galt das Eichenholz in ganzen Stämmen der Quadratfuß acht Schilling; Buchenkluftholz drittchalb Fuß lang, fechs Fuß hoch und weit, der Faden drei Thaler. Bedeutende Möre find nicht im Amte. Die jährlichen Deputate der Beamten werden aus einem Moore von etwa vier Tonnen, auf dem Felde des Dorfes Ohe, genommen. Der Torf ift nur von fehlechter Art. Auf den übrigen Fleineren und größeren Moorſtrecken von zwei Did zwölf Tonnen, zus _ 552 — ſammen von etwa fechzig Tonnen Flacheninhalt, die fich auf den Feldern der Dorfichaften Wittinghufen, Glinde, Braak, Eilf, Barsbüttel und Jennfeld befinden, haben die Dorfs— einwohner herfümmtlich die Freiheit der unentgeldlichen haus—⸗ hälterifchen Nußung mit Vorbehalt des Iandesherrlichen Grundeigenthums. Kirchen und Predigermöre find nicht. Eigenthümliche Möre haben die Dorffchaften Oſtſteinbeck von vier, Willinghufen von etwa dreißig Tonnen auf einer Buſch⸗ weide; Steinbed und Boberg, Moorwiefen von unbeflimms ter Größe. Dieſe Moorftrecken find den gedachten Dorfz -fchaften bei der Landvertheilung für eine jährliche —— ei⸗ genthuͤmlich uͤberlaſſen. — 53 — Zweiter Holßeinifcher Diſtrikt.) Amtsdiſtrikte — Flaͤcheninhalt — Vertheilung der Gehege — Eigenthumshoͤlzungen — Verhaͤltnis der Eiche zur Buche — Beiſpiele von ausgezeichnetem Wuchs — das Buchholz — Koͤhlerei — betriebſame Holzkultur — Flugſand — Baum— ſchulen — Torfmoͤre — Wild. Der zweite holſteiniſche Diſtrikt begreift das oͤſtliche Hz ſtein, naͤmlich die vormals ploͤniſchen Aemter Ploen, Ahrens⸗ boͤck, Reinfeld, Traventhal, außer dem neulich erſt davon abgenommenen Amte Rethwiſch; ferner das Amt Cismer, vormals großfuͤrſtlich, und das Amt Segeberg. Er enthaͤlt an geſchloſſenen Hoͤlzungen und Gehegen 8094 Ton: nen 111Ruthen; an eingefriedigten Streuhölzun— gen etwa funfzig Tonnen und an Heidegründen, die zur Nadelholzkultur bejtimmt find, etwa dreitauſend Ton— nen. *) Die Nachrichten durch gefällige Mittheilung des Hrn. Forſt⸗ meifter, Rammeriunfer von Rofen, der feit dem J. 178%, diefen Diſtrikt ald Oberförfter verwaltet, - 554 — Dieſe gefchloffenen Hölzungen liegen in Den einzelnen Hemtern folgendermaßen vertheilt: Pioen 18 Gehege zufammen von 447 Ton. 188 R. Ahrensböd ZOO = 8 168778 Reinfeld a 2. 2:1158..2 12 3 Traventhbal 10 + Pr — = .262 =: 62 = (Rethwiſch 3 = ⸗ 334 ⸗260) u u u“ u Gisma 14 = ⸗ ⸗1246 146⸗ Segeberg 17 2 8.82 8.2657 ⸗265⸗ 8094 Ton: III R. ‚ Außer diefen der Landesherrfchaft zufiehenden Holzs gründen find noch die Eigenthbumshölzungen ‚der Unterthbanen, Su jedem der plönifchen Aemter hat jeder Hufuer drei Tonnen Holzgrund als Eigenthum. Die Huf—⸗ ser ded Amts Segeberg, befonders im Kirchipiel Kaltenkirs chen, befigen Kohlungen, die oftmals zwanzig und mehrere Tonnen halten.s Im Amte Cismer haben die Unterthanen aber gar Feine Hölzungen. Das Verhaltnis der Eichen zu den Buchen täßt fich im Ganzen wie eins zu drei annehmen. Eichen und Buchen giebt ed in mehreren Theilen des Diftrifts von ausgezeihnetem Wuchs; 3. B. im Ans te Ahrensboͤck in den Gehegen Haffelhorft, Schaar und Kuh— koppel find die Eichen befonders ſchlank und ſchoͤn gewach⸗ ſen; in den Gehegen Redderkoppel, Hundehoͤrn, Fohlenkop⸗ pel, Schorfkoppel, Langendamm, Kannenbuſch u, ſ. w. zeichnen ſich die Buchen durch die Hoͤhe, Ueppigkeit und Schoͤnheit ihres Anſehens vorzuͤglich aus. Im Amte Rein⸗ feld iſt alles Holz in der hohlen Koppel, Neuenhau, Heides famperwohld, und Steenfampholz von vortreflichem Wuchs; en: unter andern find im Neuenhau achtzietährige Buchen von zwanzig Zoll Stärfe im Stamme und ſiebenzig bis achtzig Fuß Laͤnge bis zur Krone, In den vorher zu dieſem Dis ſtrikt gehörigen Amte Rethwiſch, im Gehege Holzkop⸗ pel ſind die Eichen von außerordentlicher Schoͤnheit. Die— ſes Gehege von 104 Tonnen hat zum heivfchenden Beſtande Buchen; doc) befinden fich darunter gemifcht an dreitaufend: Eichen von fiebenzig bis achtzigiährigem Alter, die eine Stärs Te von funfzehn bis zu dreißig Zoll im Durchmeffer und funf: zig bis ſechszig Fuß Lange haben. — Im Amte Eismer ſte— ben viele alte jehr ftarfe Eichen zum Beweiſe von der Erafti- gen Produktion des dortigen Bodens. Aus dem Gehege Bornholz von achtzig Tonnen wurden vor fünf Jahren einige 20000 Kubiffug Eichenfchiffsholz zur Flotte geliefert und man fieht es der Hölzung nicht an, ei; Stämme heraus ger hauen find. . Die größte Hölzung im Diſtrikt iſt das Buchholz im Amte Segeberg. Es iſt vor einigen Jahren taxirt und der jetzige haubare Beſtand auf 100000 Faden Kluftholz geſetzt. Es iſt in ſechs gleiche Schlaͤge von Oſten nach Weſten getheilt. In der erſten Abtheilung faͤngt die Bewirthſchaftung an) fo daß nach funfzehn Jahren alles alte Holz abgetrieben iſt; dann wird man in die andere Abtheilung uͤbergehen. Uebri— gens wird man ſich in der Bewirthfchaftung und dem Hiebe nad) dem Aufjchlage und dem jungen Holze richten. Die jetsige jährliche Ausbeute mit dem Knuͤppelholze wird beinahe taufend Faden ausmachen. Das einzige bedeutende Waldgemwerbe im Diftrikt ift die Köhlerei im Kirchfpiel Kaltenkirchen des Amts Segeberg. Diefe ift noch fehr beträchtlich. Die fogenan- — 556 — ten Holzdorfer müffen daraus allein ihre ganze jährliche Ab: gabe machen. Freilich wird dereinft, wenn erft alle Gemeins heiten aufgetheilt find, diefe Wirthſchaft aufhören. Alsdann wird der Bauer mehr auf die Kultur des Aders ſehen. — Bor Zeiten befanden fid) auch Glashütten im Difirift. So ift unter andern eine am Buchholze im Amte Segeberg ges wejen. Auf die Holzkultur ift feit dem Jahr 1782. viel Fleiß verwandt. Durch Saat und Pflanzung verſchiedener Laub = und Nadelholzarten wurden bis zum Jahr 1799. an leeren Plagen 435 Tonnen 111 Ruthen in Kultur gebracht. *) Dazu wurden auögefäet: | Eichen . 872 Tonnen. Buchen ⸗ za N Ellern - 6 Pfund. Birken s 2 ⸗ Fichten ⸗ 100 ⸗ Kiefern vs 5541 ⸗ Lerchen ⸗ 4 ausgepflanzt: Eichen ⸗ 12200 Stuͤck. Buchen ⸗ 400⸗ Elm = 23600 = Eichen ⸗ 3900 = Birken ⸗ 2000 = Fichten ⸗ 1000 = H Inderden ſchlesw. holſt. Blättern v. J. 1799. beigefügten Chro⸗ nik ©. 97. fi. lieſt man eine genauere Angabe von bieſer Hol⸗ kultur. 5 — . Diefe Kultur der Ieeren oder fchlecht beftandenen Bloͤßen ift in vem Jahr 1799. bis 1806, mit gleicher Betriebſamkeit fortgefegt, wie das folgende Verzeichnis ausweifer ; Aemter. Areal, Saat. Planzung. Ton. Pfund Stamme Ploen 9 143 Eichen 3jEllern 8 23870 Ahrensboͤck 39 188 = 581 = 5 76460 Reinfeld 12 213 B 1a] — 29170 Traventhal 8 230 = 5: — 24500 Rethwiſch 5 2380 = —| =: 5 8460 Ciömer 31 220 s 77T = 1 56615 12 Segeberg 296 245 = 42% = Hegeb. 2/Birfen 29 11859 Buchen 8 Ehen ı Es find alfo in den gedachten acht Jahren 405 Ton: nen 16 Ruthen, theild befüet, theild bepflanzt. Zur Laub: holzſaat find verwandt: Eichen ⸗ 197 Tonnen. Buchen ⸗ 8 Hegebuchen = 2 =. Ellern ⸗ 17 Pfund, Birken ⸗ 29 = Gepflanzt find in denfelben Jahren an Eichen, Bu: chen, Eichen, Ipern, Ahorn, Ellern und Birken überhaupt 229934 Stämme. Nur im Amte Segeberg wurde Nadelholzſaame auöges faet, in allem groo Pfund. Im Flugfande find hier Feine bedeutende Anlagen gemacht. Nur in der fogenannten Wittenborner Tannenkops pel ift eine Stelle yon etwa drei Tonnen mit Kiefern beſaͤet. Borbereitung ift weiter nicht mit dieſem Plaße vorgenommen, als daß nach der Saat Heideplaggen darauf gefahren wurs den. Doc) ftehen die Pflanzen darauf nicht fo gut, als auf dem befferen und fefteren Boden. | Baum: oder Pflanzfchulen find im Diftrift nur zwei, die eine am plöner Schloßgarten, unter Aufficht des Oberfoͤrſters, iſt für Laubholz; die andere im Amte Sege— berg, bei dem Haufe des Hegereiters, unter deſſen Aufficht, ift für Nadelholz beftimmt. Aus der. erfieren wurden jährz lich 2000 Pflanzen geliefert. Die Torfmöre find in Amte Segeberg nicht unbedeus tend, aber noch nicht alle aufgetheilt. In den übrigen Aem⸗ tern kommen fie nicht in Betracht. In einigen, zum Bey⸗ fpiel in den Aemtern Ahrensboͤck, Reinfeld und Traventhal, konnen nicht einmal die Deputate daraus geliefert werben. Adelwild ift Feind mehr im Diftvift; Dam wild noch in den Aemtern Ahrensböc, Neinfeld, Traventhal und Cis⸗ mer, Im leztern hat es einen Stand, in den drei andern wird ed nur als Streifwild angefehen. Rehe find in allen Aemtern, aber nicht haufig. Das Birkhuhn ift im Am— te Eegeberg in den Heidegegenden anzutreffen. Auch der Schwan, der zur Hochjagd gehört, hält fich im Amte Cis⸗ mer auf dem Klofterfee auf. Ehedem wurden über hundert, jetzt nicht über dreißig bis vierzig gefchoffen. Kleines Wild iſt im allen Aemtern noch ziemlich vorhanden, ————a— ’ — 59 — Dritter holſteiniſcher Diſtrikt.) Sorftverfonat, Gehege, Flacheninhalt des ganzen Diſtrikts und der Haler und Hallver, als der beiden größten Gehege — ges tinger Umfang. der meiften — verfchiedene Berfaffung der Etrei und Gemeindehoͤlzungen — Eigenthumshölsungen — Kirchenz hoͤlzungen — Beſtand, Verhältnis der Eichen und Buchen — Beifpiele von ausgezeichneter Höhe und Stärfe — Manael an Mittelholz im ganzen Difrift — Holzdeputate — Nutz » und Radeholz — Kulturen — Flugſandſtrecken — Baumfchulen — Torfmoͤre, Flaͤcheninhalt der herrſchaftlichen — Jagd, Adelwild im Amte Rendsburg — gute Felder fuͤr Birkhuͤner, Schnepfen und Huͤnerjagd in demſelben Amte — Verjeichniſſe der einzelnen Gehege, der Streuhoͤlzer, der Moorſtrecken. * Der dritte holſteiniſche Diſtrikt begreift die fuͤnf noͤrd— lichen Aemter Holſteins, das alt koͤnigliche Amt Rends⸗ burg, und die vier vormals großfürftlichen Aemter Neu— münfter, Bordesholm, Kiel und Kronshagen. Saͤmtli— he Gehege diefes Difirifts enthalten zufammen 6833 *) Die meiſten Nachrichten von dem Hrn. Forſtmeiſter, Kam⸗ merjunker von Warnſtedt, Oberfoͤrſter dieſes Diſtrikte, gefaͤlligſt mitgetheilt. Niemanns Forſtſtatiſtik, An Tonnen. Das Zorftperfonat beſteht aus dem Zäger- meifter, dem Oberförfter und Forftmeifter, und achtzehn Uns terforfibedienten. Von dem gefamten Slächeninhalte der Ges hege find in den einzelnen Aemtern: in Rendsburg Z219 Ton, unter 2 Hegereit. 7 Holzvoͤgt. in Neumuͤnſter 1977 = 2 I oe 2 = J in Bordesholm 1404. € Se = 3 N in Kiel Basar er m in Kronshagen 133 = Die beiven größten Gehege find das große Haler von 1036 Tonnen, im Amte Rendsburg und das neuerlich erft eingefrkedigte Halloer von 1011 Tonnen, im Amte Neus muͤnſter. Unter den übrigen ift nur eins noch über fünfhuns dert, eins über vierhundert und eins über dreihundert, alle drei im Rendsburger; eins über dreihundert im Neumuͤnſter⸗ ſchen Amte. Das Amt Bordesholm enthält nur zwei Ges hege über zweihundert Tonuen (das Blumenthaler mit dent Sörener vereinigt und das Datjener) und vier über hundert. Alle übrigen find Eleiner, die meiften von ſechszig, funfzig, vierzig Tonnen, und von hoch geringerer Größe, wie das u — 2 — a“ beigefuͤgte Verzeichnis ergiebt. In Anfehung der Streu und Gemeindehölguns gen ift die Verfaffung in den einzelnen Aemtern verfchieden. Im Amte Rendsburg hat die Landesherrfchaft feine referpirte Streu und Gemeindehölzungen, Bei der Landvera theilung, und bei der fpäteren Auseinanderfegung mit dem Walddoͤrfern ift nur die allgemeine Beftimmung gemacht, daß das Forfiantt über die nachhaltige Nußung jener Eigens thumsholzungen wachen foll, damit fie haushalterifch und nicht über den Ertrag benugt werden, - In Anfehung der Walddoͤrfer beficht, außer jener Beſtimmung, noch die Vor⸗ —* 561 — ſchrift, daß bei jeder Hufe ein Bondengehege von vier Ton— nen ausgelegt und eingefriedigt werden fol. Im Amte Neumünjter find noch beträchtliche der Landesherrfchaft gehörige Streu = oder Feftchölzungen, die aber mit den Bou— den =. oder Eigenthumshölzungen ganzlich untermifcht liegen, und größeren Theild zur Aufhebung der für den Forft hoͤchſt verderblichen Sefteverfaffung zu verwenden find. Die vor— züglichern Streuhößger find Bonebüttel, Brodenfeld, Hus— berg, Ladendorf, Wittorf, Großenaspe, Arpstorf, Boa ſtedt, Kummerfeld, und die Ehndorfer Haſſeln. In ven Aemtern Kielnnd Kronshagen find ſie unbedeutend. Im Amte Bordesholm ſind an na überhaupt 3157 Tonnen, Die Größe der einzelnen und auf welchen delder n fie ſich befinden, zeigt daS beigefügte Verzeichnis. Im Amte Rendsburg, vorzüglich in den Kirchfpielen Schenefeld und Kellinghufen, haben die fämtlichen Hufen— befißer fehr betrachtliche Holzgründe. Sie befiea hen größtentheils aus Birken und andern Meichhölzern und find fortdauernd der Maulſcheere preis gegeben. In den Aemtern Kiel und Kronshagen haben die Unterthanen keine Holzgruͤnde als Eigenthum. Die bedeutendſten Kirchen und Kommunhoͤlzun— gen find im Amte Rendsburg: die Hohenweſtedter Kirchen— hoͤlzung, die Schenefelder, die Kellinghufener Vogtei Lieth; — im Amte Neumuͤnſter das Bonebuͤttler Kirchenholz, und die Boſtedter Porthen. Das Verhaͤltnis der Eichen und Buchen iſt, nach einer im Jahre 1803. angeſtellten Unterſuchung und darauf gegründeten Berechnung, etwa folgendes: im Ganz zen verhalten fich die Eichen zu den Buchen, wie 4 3u 63; Nu2 — 5. — die haubaren Eichen zu den haubaren Buchen, wie 7 zu 133, ' die jungen Eichen zu den jungen Buchen wie 18 zu 85. \ Die befien haubaren Eichen finden ſich im Amte Nendsburg: auf den Stafftedter, Luhnfiedter, Bram— mer, Kattbecker und Holdorfer Abfindungsgründen, und im großen Hasler, im Luhnſtedter, Kattbecker und Holdors fer Gehege, im Amt Neuminfter im Bonebüttler Gehe— ge; im Amte Bordesholm auf dem Hoffelde, in der Loo— per und Schönbeder Gemeinheit, und im — * Daͤtjener und Fiefharriergehege. Die ſtaͤrkſten Buchen finden ſich im Amte Rends— burg in den Gehegen Weſterholz und Bredenlop. In dem erſtern z. B. ſteht an der noͤrdlichen Seite in freier Lage auf ungeſchuͤtztem Standorte eine Buche von 80 Fuß Höhe, im Umkreis zwei Fuß über der Erde, 175, auf fünf Fuß 14% and auf vierzig Fuß Höhe 9 Fuß im Umkreiſe. Man fchäzt ihren Förperlichen Inhalt auf 16 Faden, Mehrere Beifpiele von Eichen und Buchen beträchtliher Höhe und Starke find fihon in den aligemeinen Nachrichten angeführt. Folgende beide verdie— nen hier noch einen Platz: Eine der ftärkften Eichen ift, nach der Nachricht eines Holzhändlers im Amte Rendsburg, die: vor nicht langer Zeit zu Zargstorf in dem Holztheile eines Eingefeffenen geichlagene, die noch jegt dort unverarbeitet liegt. Ihr unterer Durchmeſſer betrug zwei Fuß über ver Erde ſechs Fuß, und in einer Höhe von vier und zwanzig‘ noch vier Fuß. An reiner Lohe wurden von dieſem Baume 36 Tonnen zu 170 Pfund gewonnen. — Bon einer ſchon in den allgemeinen Nachrichten angeführten Buche, die vor drei Jahren auf ver Dftedter Feldmark gefallt ward, giebt derſelbe Holzhaͤndler folgende nähere Nachricht" Sie hielt u am Murzelende 27, oben auf achtzehn Fuß Höhe, 19 Fuß im Umkreife. Die ganze Höhe des Stamms betrug. 50 Fuß. Schs Mann waren von Morgens fieben Uhr bis Abends ſechs Uhr beſchaͤftigt den Baum umzuraden. Die größte Säge, die m Hamburg zu haben war, von neuntehalb Fuß, war nicht hinreichend, den Stamm damit zu zerſchneiden. Er mußte vorher anderthalb Fuß auf jeder Seite eingehauen werden. Der untere Theil,des Hauptſtamms bis zu acht— zehn Fuß Höhe, ward zu Stuhlmacherholz in Längen von viertehalb Fuß gefchnitten. Beim Transport diefes Holzes wurden damit acht Fuder eines mit vier Pferden beſpann— ten Wagend beladen. Den ganzen Baum zu Zadenholz ges rechnet ſchaͤzte man zu 38 bis 40 Faden, Zu den Merkwürdigkeiten des Holzwuchjes gehört noch eine Hülfe, die auf der Zappendorfer Feldmark ſteht. Sie hält zwei Fuß über der Erde, 2 Fuß 6 Zoll im Umfange und, auf fechszehn Zug Höhe beinahe noch diefelbe Stärke. Ihre ganze Höhe bis zum Gipfel beträgt zwiſchen 36 und 40 Fuß. — Im ganzen dritten Diſtrikt fehlt es im Allgemeinen au Mittelholz, oder an demjenigen, wes nach funfzig bis ſechszig Jahren zur Nutzung kommen ſollte. Dieſem Man— gel kann, nach der Beſchaffenheit des Beſtandes, weder durch laͤngeres Ueberhalten der haubaren Oerter, noch durch frühere Nutzung der jungen Beſtaͤnde abgehoͤlfen werden. Die alsdann eintretende Nutzung der Weichholzoͤrter, welche mit Ruͤckſicht auf dieſen Zuſtand jetzt ſchon betrieben werden muͤſſen, wird die einzige Zuflucht abgeben. An Holzdeputaten werden jaͤhrlich in den fünf YAemtern, in Faden von fechs Fuß Hohe amd Weite und drittehalb Fuß im Scheit, überhaupt 696% Faden ausgewiez fen, namlid) : | im Amte Rendsburg = 130 Faden, e =: NMeumunfer = .73 s ss Bordesholm = 372 = Kiel ⸗ z 106 = = Srondhagen = 15£ An Nuß und Radeholz wird für die Hufner im Amte Rendsburg jährlich ein drittel Faden, für die Feftehufs ner in den Aemtern Neumünfter, Bordesholm und Kiel ein ganzer Faden zu 108 Kubikfuß gerechnet. Diefe Ausweis fung beträgt jahrlic) zufammen 335% Faden. Sie gefchieht nur jedes dritte Jahr für drei Jahre auf einmal, Jaͤhrlich beträgt fie in den einzelnen Yemtern: im Amte Rendsburg: für 1573 Hufen zu einem brittel Faden . 52,7% Faden. im Amte Neumünfter: für 96 FSeftehufen zu einem Faden, 96 ⸗ im Amte Bordesholm: für 1544 Feſtehufen zu einem Faden 154% ⸗ im Amte Kiel: fuͤr 33 Feſtehufen zu einem Faden 33 ⸗ In den letzteren zehn Jahren ſind außer den Bloͤßen meh⸗ rere ſchlechte Beſtaͤnde unter Kultur gebracht. Mit Genauigkeit laͤßt ſich dieſe neukultivirte Fläche nicht ange: ben. Im Ganzen moͤgen in den letzteren acht Jahren fuͤnf bis ſechshundert Tonnen in Beſtand geſetzt ſeyn. Im Diſtrikt finden ſich drei Flugſandſtrecken, nam: lich bei den Doͤrfern Vaale, Nienkattbeck und Boſtedt. Bei Vaale und Kattbeck wird der Flugſand durch paralelllaufende Gräben und durch Ausfant des Saudhafers (Arundo are- “ * a u vo — 565 — naria) nach Anweifung des Landinfpektors gedämpft, Bei Boſtedt iſt die Flugſandſtrecke vermeſſen. Die näheren Bez fimmungen werden noch von der Föniglichen Rentekammer erwartet, | Fuͤnf Baumſchulen befinden fih in dem Diſtrikt, im Hoffelder, im Blumenthaler, im Haaler, im Weſterholz und im Himmelreichögehege. In Anjehung der Torfmöre ift die Berfaffung nicht überall gleich. Zm Amte Rendsburg find die Unterthas nen im mehrjährigen Beſitz der Nutzung der noch unvertheilz ten Möre. Ob umd in wie ferne der Landesherrſchaft an diefen Moorgründen das Eigenthum reſervirt fei, iſt noch nicht beſtimmt entſchieden. Diefenigen Moͤre im Amte Nendsburg, welche durch ſpaͤtere Vertrage, oder Durch defi— nitive Entfiheidung für die Landesherrfchaft reſervirt wurden, betragen zufammen zwolffundert dreizehn Tonnen namlich: das Vaaler Moor von 700 Tonnen, ein Theil des wilden Moors von 500 Tonnen, und zwei, feine Moͤre auf dem Hnaler Felde von 13 Tonnen, Sn den vormals großfurfilichen Aemtern gehören die ſaͤmmtlichen Moͤre dem König und ift den Unterz thanen nur die Nußung eingeräumt. Die Nooranweifungen gefchehen vom Oberförfter und Hausvogt. Mit ARüdficht auf die Belchaffenheit des Moors erhäft der Vollhufner vier, der halbe Hufner zwei, der Viertelyufner und der Inſte anz derthalb Ruthen. Der Flächeninhalt diejer herrfchaftlichen Moͤre beträgt etwas über meunzehnhundert Tonnen, namlich) 208% im Amte Neumünfter, 1606 im Amte Borz desholm, und. zı Tonnen im Amte Kiel. Im Amte Bor— desholm, welches die ungleich größte Moorfläche enthalt, be= finden fich zwei Moore von betrachtlichem Umfauge, das —566 u Dofermoor von g00 ‚ und das vereinigte Loper, Date jener ud Schoͤnbecker Moor yon 400 Tonnen, Die Felder, auf welchen fich die angegebenen Moorfiredien ver drei Aemter befinden, find in dem beigefügten Ipeciellen Vers zeichwis bemerkt, Don der Jagd in diefem dritten Diſtrikt iſt fchon in den allgemeinen Nachrichten das Bemerkenswerthe gefagt, und das Amt Rendsburg als eine der Hauptgegenden für den Jagdfreund in den landesherrlichen Holzdiſtrikten Hole ſteins geruͤhmt. Hochwild kommt wenigfiens noch als Streifwild vor. Vom Haler Wohld wechſelt es über die Felder von Remmels nach denen von Stafſtedt und Luhn⸗ ſtedt, nach Oldenhuͤtten, Brammer, Bergſtedt, Heikenbor⸗— ſtel, Boͤcken und Innien, nach Brockenlande im Amte Neus muͤnſter. Auch tritt es vom Haler Wohld nach Hanerau und in die Marſch uͤber. Birkhuͤner befinden fich beſon⸗ ders auf den Vaaler, Holfienniendorfer, Gnutzer, Krog— asper und Böcner Feldern; Doppelſchnepfen auf den Holſtenniendorfer, dreidoppelte auf dem Haler und Embuͤhrner; ein vorzugliches Schnepfenfeld iſt das Lock— ſtedter. Gute Huͤnerfelder ſind mehrere im Amte, be— ſonders bei Grunel, Lockſtedt, Boͤcken, bei Nienborſtel, Meiſtborſtel, Heikenborſtel, bei Oſtedt und vorzüglich ber Nemmels, — — 567 — 2) GSpecielles Verzeichnis der Gchege, 1) 2) Amt Rendsburg: Luhnfiedter Gehege Holdorfer = Oldenhuͤttener = Himmelreich ⸗ Katbeck ⸗ Schwabe Weſterholz ⸗ Bredenhop = Breitenjtein = Hamwevddel | = Große Haler - Kleine Haler ⸗ Amt Neumuͤnſter: Boͤnebuͤttler Gehege = Groß Kummerfed = Braad ⸗ Boſtedt ⸗ Brocklande Exercierplatz Halloer FR Bradenfelder Kott Sr Waasbecker Tannenkop⸗ pel = 578 39 320 2 - 3 — 1097 Ton. 457 Ton. 3219 Ton. — 565 — 3) Amt Bordesholm: Mielkendorf = 55 Ton. Rumohr ⸗ 150 = Schierenfee ⸗ ra Buchfoppel = 6 =: Schönhorft = 50 = Flintbecker Eder foppet LU‘: Böhnhufer ] Gehege find 56 = : vereinigt & Die | — Brugger ger iinoh 50 ° nicht einge⸗ j friedigt. Großen Buchenwald « 104 e Negenharrie ⸗ 60 Klein Harrie s 56 2 Siefharrie = 84 ⸗ Wattenbeck ift noch nicht ein= friedigt E 2 = Blumenthal ] Gchegefind 175 = Sörner vereinigt gL. fe KHoffeld — 112 1: Dätjen B 223 = Schoͤnbeck ⸗ 17 = Ohrt Holz ji vom Klofter 24 = z Izehoe ange: ö Schlotfeld ) kauft. 27 — 1104 Ton 4) Amt Kiel: Kronsburg ⸗ 6 Tom, Wehrbruͤck ⸗ 39 = Duͤſternbrock ⸗ 23 = Duͤvelsbeck ⸗ 12 = 80 Tom, 5) Amt Kronshagen: Ruſſee ⸗ 28 Ton. Tegelkuhl ⸗ 22 = “ Hofholz 7 find nicht 55 Eulenkrug eingegra⸗76 _ X ben,werd, Haſſeldieksdam f jedoch Bang | nicht be⸗ J weidet. Ai 133 Ton. b) Specielles Verzeihnis der Streuhoͤl— zungen. Im Amte Bordesholm :- Schulenhof ⸗ 21 Ton. Mielkendorf ⸗ 63 > Rumohr ⸗ 187 = Sprenge ⸗ 12 's Schmalſtedt ⸗ 64 = Grevenfrug ⸗ 153 = Biumenthal = 154 = Großen Flintbeck 133 € Boͤnhus ⸗ 65 = Biſſen ⸗ 337. * Brügge ⸗ 187 = Br, Großen Buchwald = 107 Ton. Negenharrie ⸗ 132 = Großen Harie = 120 = Restorf =: 56 =: Söhren = 124 € Muͤhlbrock = iz a Eiderjted ift vertheilt. Fiefharrie ⸗ —— Einfeld ⸗ 80 =: Loop ⸗ 469 = Schoͤnbeck ⸗ 105 = Dätien ⸗ 275 5 Sm Amte Kronshagen: auf dem Honer Lad = 2 = Im Amte Kiel: Viehburg ⸗ 65 ⸗ Bockſee ⸗ 54 = 0) Specielles Verzeihnis der Moor: | ſtrecken. 1) Im Amte Neumuͤnſter: Auf dem Asper Felde: Mellenhopsmoor ⸗ 7 Ton. Hohnhartsmon = Bet; Hallver : Ma Schnabelmoor 4 : Flottmoor ⸗ — Auf dem Padenſtedter Felde: Paperſengsmoor⸗ 6 a E N Rethhorſtmoor =. Tou. Arpsdorfer Schwarzmoor 30 = Weiße Moor — Kleine Moor ⸗ 3 In Ehndorf: Bornhornsmoor 1er — Hochmoor ⸗ — In Wasbeck: Duartmoor = Bi In Boſtedt: Suftenmoor - = 55 ': Clausfampemoor = yo = Schwarzgemoor = 14 = In Ladendorfz yo Seemoor ⸗ 40 = In MWellingrade: Pladenmoor ⸗ u NE In Klein Kummerferd: Kuhlenmoor » 3 : Sn Groß Kummerfeld; Am Klinfenberg ⸗ 6 : Am Rothenkamp SR Hohn ⸗ 3: In Husberg: Kaͤthnermoor ⸗ 2: Schwalenkampsmoor 3.» „In Bonebättel: Hornsmoor ⸗ 208 Sn Gadeland: Streitmoor ⸗ 7* —572 — In Braack: Dikmoor ⸗ In Tungendorf: Henningsmoor ⸗ 3 Bollbrocksmoor ⸗ 5 Brennſeermoor 1 u 2) Im Amte Bordesholm: Doſenmoor ⸗ 800 Lungloosmoor⸗410 Loͤper, Daͤtjener u. Schoͤu⸗ becker Moor 400 Loper kleine Moor = 30 Soͤrner Hagenholzmoor 20 -⸗Kiebizmoor 20 Muͤhbrocker Pollmoor 1 = = feine Moor 3 Kleinharrier Baltmoor 45 Negenharrier Schwarzm. 12 Reeſtorfer Moor 30 Moltſeer Grasmoor 12 < =. Ramdsmoor 13 Mielfendorfer Moor , 2 EL, Slintbedfer Grasmoor 60 — =. Zehltinoor 20 Srß =: =: —s 25 Große Kirchenmoor 18 Kleine Kirchenmoor 9 Boͤhnhuſer Kirchmoor 14 ⸗Duͤſternholmsm. 16 [5 z Seemoor 5 7 = vu v 2683 Tom, I er Böhnhufer Schiebmoorr - 6 Ton. =. = Siebiimworr = 2 = Grevenfrug. Fohrenbergsmoor 3 = MWilhorfimvor D 2 = Mannhagensmoor = 30 Grundloosmoor a rg DBlumentaler Mannhagensm. 5 = Barglosmoor ⸗ 4 = Rumohr Mannhagensmoor g = = = NJüttenfrapemoor 4 = 1606 Ton. 3) Im Amte Kiel: Bockſeer Moor ⸗ 20 Ton, Hawighorfter Moor = 5\.= Münkebergr Mor =: 6 = 31 Ton. Zweiter ſchleswigſcher Diſtrikt.) Zehl und Flaͤcheninhalt der Gehege im Ganzen, und in den vier Aemtern des Diſtrikts, geringer Umfang, ausgeſetzte Lage vieler Gehege — treflicher Waldgrund in der Huͤttener Harde und im Anıt Gottorf — Befriedigungen, Untauglichfeir der Birke und Berberige als Befriedigunashecke — Streuholz — Kirchen und Paftorathölzungen, Dftenfeld — Bondenhöljuns gen und Feftehölsungen, Grundfäse, welche bei der Verwand— lung diefer in jene beobachtet wurden — Beftand, öfterer rein ale gemifht — Verhältnis der Eichen und Buchen — dag Gehege Steinholz, ein trefliches Eichenrevier — Niederwald, Ellernbruͤche, regelmaͤßige Schlageintheilung einiger, Mangel an Zuſammenhang in andern — Deputate und Holzverkauf — Inſtandſetzung der Bloͤßen — muſterhafte Eichelſaaten — wenige Flugſandſtellen — Baumſchulen, neuerlich wieder eins gegangen — Luft und Neigung zur Holzzucht, befonders in Angeln, Holgvernichtung im Amt Hütten — Holzgewerbe, Koblendrennen, Torfverkohlen — Fefteniöre, die wichtigſten koͤniglichen — Nachwuchs des Torfs — Wild, deffen Vers minderung — Verzeichnis aller Gehege des Diſtrikts. *) Aus Nachrichten von dem Hrn. Forfiunfer Chrifian son Warnſtedt guͤtigſt mitgetheilt. Tr RE Dar zweite ſchleswigſche Forſtdiſtrikt begreift, unter Auf— ficht von zwei Oberbeamten und vier und 3wanzig Untere forſtbedienten, die Hölzungen der vier Aemter Hütten, Hu: fum, Gottorf und Flensburg mit Gluͤcksburg. Die laudes⸗ herrlichen Hoͤlzungen find. bereits faft alle eingeftievdiat und beſtehen aus fünf und fiebenzig bejondern Ges hegen auf einem Flächeninhalt von ungefehr 6400 bis 6690 Tonnen Landes. Ueber die vier Aemter des Diſtrikts find diefe Holzgründe folgendermaßen vertheile: | Gehege, Tonnen. Unterforfibed, 1) Hütten 26. etwa 1700 5 2) Huſum — ——— 3 3) Gottorf 33 ⸗2100 5: } 4) Flensburg mit Gluͤcksburg 12 2 2400 7 Zufammen 75 etiva 6600 24 Zweihundert Tonnen dieſes Holzlandes beftehen in Torfz moor, Zeichen und Suͤmpfen und find alfo zur Holzkultur nicht geeignet, * Die naͤhere Betrachtung dieſer Gehege fuͤhrt auf zwei Hauptmaͤngel, welche die regelmaͤßige Bewirthſchaftung hindern oder doch bedeutend erſchweren, auf den geringen Umfang der meiſten und dann auf ihre ausgeſetzte Lage, verbunden mit einer unguͤnſtigen Form und Graͤnze. Ein Blick in das beigefügte Verzeichnis der einzelnen Gehege Tape bemerken, daß von allen fünf und ſiebenzig die zehn groͤße— ven reichlich die Hälfte der gejamniten Grundfläche ausma⸗ hen und für jedes der übrigen fünf und ſechzig eine Durchs fihnittsgröge von etwa funfzig Tonnen bleibt; daß viele von Niemann: Forſtſtatiſtik. O o diefen wirklich nur eine Größe von zehn bis zwölf Tonnen und einige ſelbſt dieſe Faum erreichen. Berfchlinmert bei vielen wird diefe Befchaffenheit durch die nachtheilige Erpofition, oder wo die Lage guͤnſtiger ift durch Die Umgebung und. Form, die nicht felten an den am meiften ausgefegten und gefährdeten Seiten den ſchaͤdlichſten Winden den freifien Eingang öffnet. Manche der Fleineren. Gehege, die umgeben mit Prieateigenthumshölzungen noch nicht ganz des Schußes entbehren, dürften früher oder ſpa⸗ ter durch die Wegraͤumung dieſer Gehölze in eine noch fchlime mere Tage verjeßt werden. | Am meiften von der Natur durch ihre Lage benachtheis ligt find die Hölzungen des Amts Huſum. Die unmittels bare Nahe oder geringe Entfernung der See oder eitte daran gränzende unabfehliche nackte Flache legt fie, durch Keinen vorfiehenden Berg oder Wald gedeckt, den Nordweftwinden blos und die Spuren verwüjtender Wirkung Het unaujges haltenen Gewelt find nicht felten. Der Holzboden ift auf dem weiten Flaͤcheninhalt, den die vier Aemter einnehmen, natürlich fehr verfchieden. Bon eigenthuͤmlicher Kraft ift er im größten Theile der Huͤt⸗ tener Hurde und auch in den meiten Gehegen des Amts Gottorf. Eichen und Buchen, die fich eben fo fehr durch die aͤußere Schönheit ihres fehlanfen Wuchfes als durch die Kerngefundheit ihres Holzes auszeichnen, find die Wirkune gen und Zeugniffe diefer treflichen Grundbefchaffenheit, Zur Befriedigung der Gehege dient gewöhnlich ein Erdwall, ſeltener ein Steinwall von vier, ſechs bis acht Fuß Breite und vier Fuß Hoͤhe, der mit lebendigen Pathen beſetzt und meiſtens auf beiden Seiten mit einem vier Fuß breiten Graben verſehen iſt. Dieſe Befriedigung befindet f a — ſich nicht immer in wehrbaftem Stande, Bei fehr vielen Gehegen, nantentlich des erjien Hüttner, des dritten Got: torfer, des Hufumer, Flensburger und Gluͤcksburger Ber ritts, bedarf fie der Verbeſſerung. Das Handewither Ge— hege iſt größtentheils mit Birken eingehegt. Diefen ſteht das Wild beſonders nach. Bei erforderlichen Ausbeſſerun⸗ gen wuͤrde es rathſam ſeyn, nach und nach andere Weichholz⸗ arten Dazu zu wählen. Zu den Glucksburger Gehegen iſt hin und wieder die Berberize gewählt, die befanntlich nur ‚eine mittelmaßige Befriedigung und, außerdern auch noch die nachtheifige Eigenſchaft zu haben fcheint, daß fie nicht auf den Erdwaͤllen ftehen bleibt, fondern ſich fortlaufend nach den Seiten und in die Graben verliert, An Streuholz find jet noch 980 Tonnen im Dis ſtrikt vorhanden, 1) in der Troyaharde zuſammen 200 Tonnen, 2) bei Foftedtwege E 180 =: 53) inder Hohner Harte ⸗ 608 = In diefer letzteren Harde iſt es ganz zur Wegrdumung; in den erfteren beiden Gegenden aber auch zum Theil zu Bots denhölzungen für die Eingefeffenen beſtimmt. Alles Streus Holz ſteht auf den zur Abfindung der Weidegerechtigkeit bes ſtimmten Laͤndereien, welche nach wenig Jahren urbar ge— macht werden ſollen. Mehrere unbetraͤchtliche Kirchen und Paftsrate hHölzungen finden fich in den Angelſchen Harden der Nema ter Gottorf und Stensburg. Nur im Amte Huſum iſt eine betraͤchtlichere Kirchenhoͤlzung zu Oſtenfeld vorhanden, wel— che vor kurzem eingetheilt, befriedigt und weidefrei gemacht worden. Sie beſteht faſt ganz ans Buchen und Erlen, 292 * \ #‘ In den Aemtern Gottorf und Flensburg, zumal in dem Angelſchen Antheil derſelben, hatten viele Eingeſeſſenen der verſchiedenen Dorfſchaften alle urſpruͤnglich eigenthuͤmliche ſogenannte Bondenhölzungen, deren Benutzung jedoch ſtets den in der Forſtordnung von 1784. erneuerten Eiuſchraͤu⸗ | fungen unterworfen war, In dem Aemtern Huſum und Hütten waren feine dergfeichen vorhanden, In neuerer Zeit, und zwar bejonders feit dem Fahr 1780, find die fogenanne ten Feftehölzungen, die fich in allen vier Aemtern vers. theilt fanden, in Bondenholz verwandelt worden. Folgens de find die dabei beobachteten von der Foniglichen Landkom— miffion vorgefchlagenen und hoͤchſten Orts genehmigten Grundſaͤtze. Für eine vole Hufe wurden für 500 Mark Holz aus vem bei derſelben eorräthigen Fefteholz heraustarirt und derfelben unentgeldlich, als Abfindung für das bisher genoffene Pflug = und Radeholz uͤberlaſſen. Bei diefer Tarde tion wurde Feine Ruͤckſicht auf Pollholz und auf verfrüppel: te Stämme genommen. Jeder Faden ward zu 24 Schilling angefchlagen. Auf die Weife erhielt ſonach jede volle Hufe 333# Faden Holz zur Abfindung und die Halben, Viertheil amd Achttheilhufen nach demfelben Verhaltnis. Darf men annehmen, daß auf hundert Faden reichlich jedes Jahr ein Faden Zuwachs erfolgt, fo ift diefe Abfindung der Unterthas nen fehr hoch, da eine volle Hufe vorhin nur einen Faden, und in den vormaligen Domfapitelögegenden fogar nur einen Drittelfaden zur unentgeldlichen Ausweiſung erhielt. Wenn bei einer folchen Feftchufe nicht Holz genug war, fo erhielt fie nur fo viel al auf ihrem Grunde ſich befand; war hingegen mehr als zur Abfindung höthig, fo wurde das Ueberflüffige, wenn die Lage und Befchaffenpeit deſſelben es geſtattete, unter Bondenholzeigenſchaft bei der Hufe gelaſſen. 7 — — Dafuͤr bezahlte denn der Hufner zwei Drittel des wahren Werths an die Fönigliche Kaffe. Von denjenigen Stämmen aber, die nicht für die Nachfommen erhalten, fondern wege geraumt werden follten, erlegte der Grundeigenthümer den vollen tarirten Werth. Ueberall, wo die Lage einer Dorf— fchaft nicht unüberwindliche Hinderniffe in den Weg ftelfte, find, die Feftehölzungen nur unter der Bedingung in eigenz thümliche verwandelt, daß fie eingefriedigt und für immer woeidefrei gehalten werden. Nach venfelben Grundfägen find auch alle diejenigen Dorffchaften mit Bondenholz abge: funden, die, bei Regulirung der Gehege, Ländereien zur Meideabfindung erhielten, auf welchen Holz befindlich war. Anf diefe Weife find reichlih Hundert funfzig Dörfer mit Hölzungen verfehen, deren die meiften in dem Angel: ſchen Antheil der Aemter Gottorf und Flensburg ſich bes finden, Der ganze Forſtdiſtrikt beſteht faſt nur aus Eichen und Buchen. Man kann annehmen, daß beide Holzar— ten fih häufiger rein als gemifcht finden. - Doc) ift der Beftand auch fehr oft gemiſcht, befonders haufig in den Aemtern Hufum und Gottorf. Das Verhaltnis. beider Holzarten zu einander laͤßt ſich nach Tonnenzahl ohngefehr folgendermaßen angeben; Die Buchen verhalten ſich übers haupt zur Eiche, im ganzen Diftrikt, wie 5 zu 1; der reine Buchenbeſtand zum reinen Eichenbeftande verhält ſich wie 7 zu 2. Ein in Nüdficht ſeines Umfangs fowohl als feines Beſtandes vortrefliches und faſt unvermifchtes Eichenre— vier ift das Gehege Steinholz in der Vogtei Bottingftedt ‚Arts Gottorf. Die Größe beträgt über 270 Tonnen Land, nach Abzug von etwa zo Tonnen Moorfireden und Ellern⸗ bruch; den Beſtand bilden Eichen von groͤßtentheils vorzuͤg⸗ — BO: I: Sicher Befchaffenheit und Schönheit, die Alteften von etwa 20 bis zu 80 Fahren. Die Lage iſt völlig geſchuͤtzt. Der gegenwärtig ald Niederwald betriebene Holzes grund des ganzen Forfidifttifts befaßt, nach ungefrhrer Schäßung, reichlich 300 Tonnen an Ellerbrüchen, Webers all, wo der Zufammenhang und die Grundbefchaffenheit es’ moͤglich gemacht haben, find jegt regelmaͤßige Schlags eintheilungen getroffen; in einigen Beritten bereits vor vielen Jahren, Die Schläge ftehen ſaͤmtlich im Fruͤhjahrs⸗ hiebe. Mit Beruͤckſichtigung der örtlichen Umſtaͤnde iſt in den verſchiedenen Beritten folgende Einrichtung getroffen. Die Ellernbruͤche des erſten Huͤttener Beritts ſtehn in zwan⸗ zigjährigem Umtriebe. Sie find in ſechszig Schläge einge— theilt von denen jaͤhrlich drei, oder in jedem der drei Holz⸗ vogtsdiſtrikte einer, unter Behandlung kommen. Die Ellern⸗ brüche des zweiten Gottorfer Beritts ſtehen ebenfalls in zwanzigjaͤhrigem Umtriebe; die des dritten Gottorfer Beritts in ſechszehnjaͤhrigem Umtriebe; und der Gluͤcksburger Beritt befaßt endlich eier und zwanzig Schläge , deren jeder unges fahr fo groß ift, wie drei der vorbenannten zufammen ges, nommen, Im zweiten Hütiner Beritt, im Amte a in den Holzsogtsdifiriften und dem erjten Hegereiterberitt des Amts Gottorf, den Klufer und Stendrupper Gehegen des Amts Flensburg, find die Brüche nicht eingetheilt, Der geringe Umfang Derfelben und der Mangel an Zufammenhang erlaubt kaum eine Eintheilung, Sie werden mit Rücficht auf * ee Erforderniſſe unabhängig betrieben. Die jetzt noch abzugebenden Deputate betragen zus ſammen ungefähr 755 Faden zu drittehalb Fuß Scheitläns 98, Außerdem werden jährlich etwa 3000 Faden Hartholz, — 581 — uͤber den ganzen Diſtrikt vertheilt, zum Verkauf geſtellt. Dazu kommt noch die Abnutzung der ſehr bedeutenden El⸗ lernſchlaͤge. Außerhalb der Gehege finden ſich in dieſem Diſtrikt kei— ne neuen Holzanlagenz aber innerhalb derjelben find faſt alle Kleine Bloͤßen und Lücken feit dem Jahr 1780. nach und nach in Beſtand gefeßt. Wo der Boden es irgend zu: laßt find Eicheifaaten, auf fehlechtem Kiefern = oder Birkens faaten verantialtet. Die Eichelfaaten find im ganzen Dis firift faft durchgaͤngig von dem beften Erfolg; weniger gilt dies von den Kiefer = und Birkenfaaten. Der gefamte Flaͤ⸗ cheninhalt dieſer kleinen Kulturen laͤßt ſich nicht genau ange— ben, weil ſie nicht vermeſſen ſind. Eicheln moͤgen etwa 800 bis 1000 Tonnen ausgeſaͤet ſeyn, meiſtens fuͤnf Tounen auf die Tonne Buchwaizenſaat, auch den Umſtaͤnden nach nur vier, drei und zwei Tonnen. Die Kieferſaaten befaſſen etwa 100 Tonnen Landes und ſind groͤßtentheils waͤhrend der letz⸗ ten fünf Jahre beſchafft. | Unter den neuerem Kulturen zeichnen ſich Die Eichel: - faaten des Forſtdiſtrikts, und ganz beſonders Die des ere fien Huͤttner Beritts ans. Diefe letzteren befriedigen die ſtrengſten Forderungen und koͤnnen als Muſter ſolcher Anlas gen angefehen werden. Faſt in allen königlichen Gehegen, wo ſich kleine Bloͤßen fanden, ſind dieſe im Laufe von fünf und zwanzig Jahren mit angeftrengten Fleiß durch ſolche Saaten in Beſtand gebracht. Das dabei beobachtete Ver— haͤltnis der Ausſaat iſt, wie geſagt, von zwei bis fuͤnf Ton⸗ nen Eicheln auf die Tonne Land. Im erſten Hüttuer Beritt iſt faſt durchgaͤngig dieſe letztere Zahl angenommen worden. Flugſandſtrecken finden ſich in dieſem Diſtrikt nicht, man möchte Denn die wenigen Stellen. an den Landſtraßen — 8— zwiſchen Schleswig und Flensburg und zwiſchen erſterem Ort und Rendsburg dahin rechnen, \ Bor mehreren Fahren wınden in jedem Hegereitere und nicht untergeordneten Holzpogtsberitt Fleine Baumfchulen nach einem gewiſſen Plane, doch blos für einlaͤndiſche Holz⸗ gewachfe angelegt, Sie find wieder eingegangen, weil fie als Gehege in den Gehegen in eine Spielerei ausarteten, kei⸗— nen reellen Nußen fchaften, und um diefen zu bewirken, mit großen Koſten harten erweitert werden muͤſſen. In den meis fien Gehegen wäre Dies, aus Mangel an leeren Plaͤtzen, auf Koſten des ſtehenden Waldes gefchehen, — Luſt und Neigung zur Holzzucht, ober eigent⸗ licher, zur Erhaltung des gegenwaͤrtigen Vorraths, aͤußert ſich ſichtbar und ſehr ruͤhmlich in den Angelſchen Harden ber Aemter Gottorf und Flensburg, Ein Holzverwuͤſter iſt dort eine Seltenheit, Ein Gleiches laͤßt fich von den wenigen Dörfern des Amts Huſum, welche Bondenholz erhalten ha— ben, mit Ausnahme eines einzigen, rühmen, Der grade entgegengefegte Fall findet aber unter den Eingefeffenen des Amis Hütten ſtatt. Hier benachtheiligt der Bauer jein Holz durch heimliche Beweidung und alle nur mögliche fonfüige Frevel. Hier wird bisweiter nur der Zwang der Grfeße das Holz erhalten können, bis endlich die beifere Einficht reift, und die Roth noch dringender eines Befferen belehrt, Kleine Holzgewerbe, als Privatunternehmungen, kommen Durchgangig im ganzen Diftrift vor. Im Umfang des zweiten HegereiterberittS bes Amts Gottorf finder fich ein bei uns feltener Betrieb, das Koh: lenbrennem Bei der Menge von altem Holz im Forfts diſtrikt könute es, wenn einmal mit der Zeit ein regelmäßis ger Berrieb eingeführt werden ſollte, vielleicht nothwendig BIN — 553 — werden, in Ermangelung anderer Fabrik - und Manufaktur: verwendungen, auf Berfohlung bedacht zu feyn, um fich ei⸗ nes Theils genes Vorraths vortheilhafter zu entledigen, als es durch den rohen Verkauf in folcher Menge gefchehen kann. In diefer Hinficht feheint diefer Betrieb und das Verfahren der hiefigen Köhler, fo wie die Vervollfommung deſſelben, in Uebereinſtimmung mit den nenern Fortfchritten diefes Zweiges der Technologie, allerdings der näheren Aufmerk— famfeit des Forſtwirths nicht unwerth zu feyn.*) In der: felben Gegend werden auch Torffohlen gebrannt, doch weniger zweckmaͤßig und daher mit einer weit geringern Aus— beute, blos in Löcher, die man in die Erde gräbt, und an der freien Luft. Wenn die Kohlen ausgebrannt find, ſchuͤt— tet man Erde auf das Loch und laßt jene, ohne fie weiter zu löfchen, erſticken. | In allen vier Aemtern des Difirikts Liegen fehr große Feſtemoͤre ‚ die viele tauſend Tonnen Areal betragen. Bei manchen einzelnen Dörfern find mehrere hundert Tonnen vorbanden. Koͤnigliche referpirte Moͤre find nur in den Aem— tern Gottorf und Hütten von einigem Betrage; im Amte Hu— fum, bei Schwabſtedt und im Gluͤcksburgiſchen find fie uns bedeutend und verdienen Faum der Erwähnung, Die größs ten und wichtigfien der koͤniglichen Möre find das zu Tetenhufen, im Amt Gottorf, und das Bodlunder mit dem Defchlager und Namsdorfer im Amt Hütten, Das erſtere, unweit der Eider belegen, enthält an hervichaftliz chem Antheit, zufammen 300 Tonnen, größtentheild vor⸗ treflichen fhwarzen Torf, Das Bodlunder- Hochmoor, mit — ) Von dem hier aͤblichen Verfahren iſt bereits in den allgemei⸗ nen Nachrichten das Naͤhere bemerkt. ® den was bazu gerechnet wird, liegt ungefehr in der Mitte zwiſchen Schleswig, Rendsburg und Edernförde und enthält zufammen 500 Tonnen Areal, Es ift im Jahre 1800. vom Kapitän von Zufti durchgängig nivellivt, gebohrt und darz über eine vortrefliche Karte und ein Abwäfferungs und Nuz= zungsplan nad) Gifelenfcher Methode entworfen, Aber bei ber Menge eigenthuͤmlicher Moͤre der Untertyanen, wie felbft Theile diefes Moord ausmachen, fand bisher Fein Abſatz ſtatt. Selbſt ven Torf aus den Hauptabwaͤſſerungsgraͤben, hat man nicht ohne Schaden abfeßen koͤnnen. | Vom Nachwuchs der Möre hat man hier bis jetzt feine bejtimmten Erfahrungen. Daß derfelbe, nach Vers fchiedenheit der Lage und der Urbeftandtheile eines Moors, ſtatt hat, Laßt fich nicht bezweifeln. Bor allen Dingen hängt der verfchiedene Grad des Nachwuchſes Davon ab, wie ferne das Moor mit mehrerem oder minderm Erfolge abwechfeind, da, wo im Sommer vorher gegraben worden, im Winter nach Erfordernis unter Waffer gefeßt, im Sommer aber beis nahe trocken gelegt werden fann, Der vollendete Nachwuchs bat an einigen Orten in vierzig, fünf und vierzig Jahren, on andern noch nicht nach achtzig Jahren ftatt gefunden. Das Wild hat in diefem, wie in den übrigen Diſtrik— ten, beträchtlich abgenommen. - Nur ein einziger Stand Adelwild finder fich noch im Handewither Gehege des Amts Slensburg. Die geringe Aeſung, Mangel an Waffer, das deshalb haufige Austreten und Verfolgen in fremde Gchege,. h vermindert feine Zahl jährlich, und wird fie wahrfcheinlic) bald aufpören laſſen. Rehe finden ſich noch durchgängig im ganzen Difivikt , wenn gleich jährlich weniger, Fiſchottern fangen an fehr felten zu werden; Dachfe zeigen ſich nur voch einzeln, Bon merkwürdigen Arten des: Federwildes findet l En —— man einzeln nur noch Birkhuͤner im Amte Flensburg und Huſum, und Waſſerhuͤner zuweilen im Amte Gottyrf, Derzeihnis aller Gehege des zmeiten Schleswigſchen Forftdiftrifes,”) Amt Hütten, I) Dornbrock 32 241, 2) Das große Gehege 1191 8 3) Soͤhrs Gehege 19 s 4) Zelienrade 45 5 5) Hafelhörft 29 I 6) Biehwiefen 48 31 7) Altenteich 14 4 8) Das alte Gehege | — 9) Ingehaget 18 5 10) Srefenboye 69 2 | 11) Silberbergen | — 32) Schirenskrog 28 5 | 13) Foskulenmas 24 3 ı4) Bocholz 17 1ıZ 15) Ahlefeld _ 52 5 16) Avfchlag 58 5 ı7) Holzkoppeln 19 3 18) Wellboͤrn 13 4 2l 5 19) Depende *) Die Tonne bält acht Ship 20) Brummerberg 21) Krummland 22) Boͤhrkirchen 23) Huͤbergen 24) Appeljard 25) Dfterhamm ungefehr 26, Mitteljamm Amt Hufun. 1) Immenſtedtholz 2) Langenhöft 3) Stettingrots 4) Schwabjtedrer Gehege Amt Flensburg. 1) Handewitichholz 2) Arnholz 3) Riesholz 4) Fraͤdeholz 5) Elmholz 6) Wefterholz 7) Pflanzkoppel 8) Weesriesgehege 9) Buͤderholz | 10) Wille mit Tremmerup ır) Friedeholz 12) Friedrichsthaler Horſtkop. An. (ea. | 205 1360| 12 41 5. 24 2 12 — 6504 — ——— era 1707 Ton. | ton | ein. ri7 1 Pa ' 110 — 613 202 4 114302. 16, En [esi. 000 | I — 2836| 4 1. 91 24 1251 — 59 4 17.0.3 79: 4 107 4 356 1$ 3844| Tz | 1004: — ——1——12543 Ton. Amt Gottorf, 1) Thiergartengehege 2) Pohler Gehege 5) Rehbergholz 4) Esmarker Süderholz 5) Esmarker Weſterholz 6) Boyeholz 7) Opdrupper Holz 8) Hisholz 9) Kleine Holzkoppel 10) Norder Hölzung 11) Küfterwiefe 12) Jeslunds Koppel 13) Opdrupper Holzkoppel 14) Haſenholz 15) Brekerruͤhdamm 16) Bauſtrup 17) Eslingsholz 18) Kohnholzkioͤr 19) Kuhholz 20) Petersholz 21) Kius 22) Knopperdamm 23) Hangholz 24) Tharſtedt 25) Auſſelbeck 26) Nobbe 27) Kerlöhe 28) Steinholz ohngefehr Ton. ESchip. We a 179 4% 209 3 50 + 9 — 281 — 138 32 EN Re 45 4 | 2% 17 I 14 31 ig a 7 4, 34 5 26) — . 4 nad 5 38 2 441: 18 2 : 5 14 I 143 1 14 12 2 4 2001, — | Zen. \Schn. 29) Die Foftedtweger Hölzun: gen werden. kuͤnftiges Jahr in drei Gehege eingetheilt 30) Luͤhrſchau 251.3 31) Tremer Hölzungen werben ungefehr > y ar — 2010T. 73©. Rekapitulation. in ein Gehege ih 31 Gehege im Amt Gottorf | 12 e =. Flensburg — 4 8. 2 e Hufum 436; 1 26 =» = = Hütten | 1707| — 2010 72 2543 Zufammen "6697 Alm — —7— / Einige Nahrihten vom Forf - und Jagdweſen auf Alſen. Woeige Bewaldung der Inſel in Vergleich mit Ranzau's und Dankwerths Nachrichten — die anſehnlichſten Hoͤlzungen, die Auguſtenburgiſchen, frei von Dienſtbarkeiten — Verhaͤltnis der Eichen und Buchen — Beſtand — Nadelholz, fehr wenig — Ruheſtand und Eicherheit der hiefigen Hoͤlzungen, günftiee Amftände — Holzgewerbe — Wildſtand, Dammwild, Rehe, kleines and Federwild. — ap Inſel Alfen, zwiſchen fünf und ſechs Quadratmeilen groß, von mehr als 15,000 Menſchen, gegen dreitauſend auf der Quadratmeile, bewohnt, wegen der Naturſchoͤnheit und Sruchtbarfeit ihrer Fläche im In = und Auslande bes zuhmt, der Objtgarten der danifchen Staaten, ift zwar jest weniger mit Holz ausgeftattet als fie Heinrich Ran— zau *) zu Ende des fechözehnten Sahıhunderts, und Dante *) Multas habet silvas in insulae cireuitu, in quarum non« nullis 5300 sues saginari queunt. Saltuosa item existit es varii generis ferarum venationem praeber,“ Vergl. Nie manns Handbuch 1. S. 361, ’ I werth, in der Mitte des fiebenzehnten, beſchrieben; doch gehört fie immer-noch zu den wald = und wildreichen Lande fihaften Schleswigs. Die anſehnlichſten Hölzungen auf der Inſel find die herzoglich Auguftenburgifchen. Sie find vermeſſen, tarivt, doch hat man Feine Forfilarte davon, Der ganze Ftächeninhalt, nach der Hamburger Ruthe berechnet, beträgt. etwa neunhundert Tonnen zu 320 Quadratruthen, Sie find alle eingehegt; nur einige unbedeutende Spranghöfzer in den herzoglichen Hoffoppeln, jo wie auch die darin befindlichen Eilerbrüche liegen frei. Es finden Feine Dienftbarfeiten oder Gerechtfame der Unterthanen in den herzoglichen Hölzungen ſtatt. — Die ärınere Volksklaſſe har wöchentlich zweimal die Erlaubnis, in denfelben fich die abgefallenen Keifer zu leſen. Sn einer Abtheilung der fogenannten Suͤderhoͤlzung ſind vor ſechszig bis ſiebenzig Jahren mehrere Strecken, doch nicht mit dem beſten Erfolge, mit Eichen bepflauzt. Dagegen hat ein vor etwa vierzig Jahren in der Hoͤlzung Endloͤſe an— gelegter kleiner Eichen kamp, fo wie eine Buchenſaat in der Bluneskoppel den beſten Erfolg gehabt. ‚Das Verhältnis des Eichen: und Buchen— beftandes Läßt fich zwar nicht mit Zuverlaͤſſigkeit beftimz men. Doc) möchte nach dem Tarationsinfirument und ei— ner ungefehren Schäßung unter dem bereits herangewachſe⸗ nen Holze gegen neunzehn Theile Buchen ein Theil Eichen vorhanden ſeyn. Die Staͤrke und Fadenzahl der ge⸗ woͤhnlichen Eichen und Buchen iſt, der Faden zu 108 Kubik— fuß gerechuet, zwei, drei bis vier Faden. Ein Stamm von vier, ſieben bis acht Faden iſt eine Seltenheit. Der meiſte Beftand der Buchen iſt zweihundert und mehrere = * Jahre alt; der Hauptbeſtand der Eichen iſt abſtaͤndig. Quitſchen, Eſchen und Ahorn kommen in den Eichen = und Buchenhölzungen am hänfigften vor; feltener trift man den wilden Kirſchbaum und nur von geringer Stärke; auch die Huͤlſe ift nur fparfam und von bufchigtem Wuchfe, Hier und da fieht eine Abeele, doch nicht häufig und von Feiner beträchtlichen Höhe und Stärke, | ” Bon Nadelholz iſt nur eine Heine Anlage in den Auguftenburgifchen Hölzungen. *) Cie ward vor etwa vierzig bis fünf und vierzig Jahren gepflanzt. Die Baͤum— chen haben damals eine Höhe von drei bis Fünf Fuß gehabt, Von diefen Banmchen find vor ein Paar Jahren ungefehr hundert gefallt worden. Die größten darunter hielten acht> zig Fuß in der Höhe, in ver Diele zehn bis zwölf Zoll. Von auslandifchen Holzarten find Feine Anlagen; anch fehle e3 an Saamen und Baumfchulen um darin Pflanzſtaͤmme zu erziehen. Das Holz im Beſtande waͤchſt hier ungeftört und ohne Beeinträchtigung. Der Diebjtahl ift unbedeutend, Zu diefer glücklichen Lage wirken in den hiefigen Gegenden felten fo günflig vereinte Umſtaͤnde zufammen, Freilich wird ſchon durch die genauere Aufficht, welche den Forſtbe— dienten der angemeffene Umfang ihrer Difivifte fo fehr erleichtert, jeder Frevel erfchwertz aber wenigfiens eben fü wichtig ift es, daß nicht der Mangel der unentbehrllchen e) Bon einer Fichtenanlage auf Alfen liefet man in den Prodingis alberichten 1795.14 ©; 39. Als fie su Lattengroͤße erwachfen war, gieng fie aus. Andere Anlagen von Nadelholz im Au⸗ guftenburgifchen werden dort wegen ihres ſehr ſtarken Wuchſes geruͤhmt. | Niemanns Forfiftarifiif, pp Feurung die dürftige Volksklaſſe in den herzoglichen Diſtrik— ten zur eigenmachtigen Abhelfung des Beduͤrfniſſes noͤthigt, indem den Armen jährlich eine verhaͤltnismaͤßige Quanticat Brennmittel ausgetheilt wird. Dazu fommt noch, als ein beſonders vortheilhafter Umfiand, die Liebe der Zufulas ner zur Baumzucht und daher die Shäßung und Schonung des wachfenden Baumes, Vielleicht findet man in beiden Herzogthümern Feine Landfchaft, wo von allen Bewohnern die wilde wie die adlere Baumzucht mit fo viel Luft und fo thatigem Eifer betrieben wird. Befondere Gewerbe, welche das Holz zu Kaufpro— duften verarbeiten, werden hier nicht angetroffen. Außer ‘einem Verfuch, der vor zwei Jahren angejiellt ward, find ſeit ſechszig und mehreren Jahren keine Kohlen gebrannt, auch damals nicht mehr als zur Verſorgung der fuͤrſtlichen Kuͤche erforderlich waren. Saͤgemuͤhlen hat es, ſo weit die Nachrichten gehen, in dieſem Diſtrikte nicht gegeben. Die Stadt Sonderburg iſt der einzige Ort auf der Inſel wo Schiffe gebaut werden. Das meiſte Holz wird aber in Angeln und Sundewitt dazu angekauft. Der Wildſtand, der vor Zeiten anſehnlich geweſen, iſt jetzt ſo betraͤchtlich nicht mehr. Damwild und Rehe trift man im Ganzen nur wenig. *) Man hat feine Nach— richt, daß in neuern Zeiten Adelwild hier gewefen ift. Da- Hingegen weiß man noch) von wilden Schweinen. Fuͤchſe has ben merklich abgenommen, Dachfe und Fifchottern findet man *) Pach einer Nachricht in der ſchleswig holft. Chronik (Blätter ‚181, 2. S. 9. ſoll im füdlichen Theile der Inſel dag Wild noch heerdenweife umher gehen und den Kornfeldern, befons ders aber dem Walde großen Schaden zufügen, — 8— noch, doch nur ſelten; Marder und Iltiſſe ziemlich haͤufig. Feldhuͤhner, Beckaſinen und Enten ſind nicht ſelten auf der Inſel. Viel reicher war die Jagd in vorigen Zeiten. Die genannten Arten find jetzt noch die wichtigſten des hiefigen Sederwildes. — Die Schnepfe fällt hier wenig auf ihrem Zuge ein. Auerhähne, Birkpähner und Hafelz hühner finden fich hier nicht. Nur ein Beifpiel weiß man, daß vor mehreren Jahren im Winter auf dem füdlichen Theis te der Inſel auf einem Treibjagen ein Birkhuhn geſchoſſen wurde. Verſchiedene Arten von Meven, wie auch mehrere von Seeenten und Gaͤnſe ſieht man an den Kuͤſten; aber ihr Fang wird nicht betrieben. Der Krammetsvogel- und Ler— chenfang iſt nicht gebraͤuchlich. Klopfjagden und die Jagd mit dem Hühnerhunde werden hier ausgeübt. Keine Parz forcejagden finden ſtatt. Man braucht Huͤhner- und Schiefe hunde, . Einige Raubthiere werden mit Schwanenhälfen ges fangen. Thiergarten giebt e3 hier nicht, Die Wilddieberei ift nicht haufig. Sie verminderte fi) mit Abnahme des Hochwildes. Der Gewinn ward zweifelhaft oder ftand doch mit dem Ungemach und der Gefahr in feinem Verhältnis, — —n — Pp2 Hölgungen, Holzzucht und Holz⸗ nutzung in der Derrfhaft + Breitenburg. Heinrich Ranzan, Urheber der breitenburgiſchen Nadelwaldungen — Beſchreibung derſelben, ihres Umfangs, Beſtandes, ihrer Unterhaltung — Feuerſchaden — Winſeldorfer Tannenkop— pel, Anflug — Bauholz aus den Nadelwaldungen — neue Anlagen, Pflansungen, Weimouthskiefern — Wegebäume — Buchenholzung — Meberficht der hiefigen Laubboͤlzungen: Eckerkoppel, Schinklerholz, Oſterholz, Dornbuſch, Buſenskamp, Schlange, Oſterhop, Ellernbrock — Roſtorfer Hölzungen: Hegefoppel, Haberkröfe, Eleine Viert, hohe Feldkoppel, Lehmkuhle, Hofholz, Wulfsborft, große Lohe, Pleffenhol — Probe mit dem Safthiebe — Nutzung der Eichenrinde, Vers fahren beim Borkreißen, Boͤckner Lohmuͤhle, andere in der Naͤhe, Abfag derfelben — Wild, — * Nr berühmte Statthalter Heinrih Rauzau, der vers diente Beförderer der Wiffenichaften, der Künfte und fo man⸗ ches nuͤtzlichen Gewerbe3 und Unternehmens, ift auch wegen feines Eifers für die Waldfultur, befonders für ven Anz ‘ bau des Nadelholzes, der dankbaren Erinnerung werth, — Er war der Urheber der breitenburgiſchen Nadelwaldungen, der einzigen noch von dem Alter und Umfange in unſerem Vaterlande. Den Saamen zu dieſen Anlagen lies er aus fremden Gegenden kommen, und ward beſonders vom Mark— grafen Johann Georg von Brandenburg im Jahr 1595. da— mir verfehen. — „In Anfehung der Saamen, “ fchreibt ihm diefer, „die du von Tannen, Fichten und Tarbaumen bes gehrſt, wollen wir dir gerne willfährig feyn. Mir haben darum unſern Holzförftern anbefohlen, fo bald fie reif ſeyn werden, fie zu fanımlen und nach den genannten Dertern zu uͤberſenden.“ — Aber fihon vor dem gedachten Zahre legte er Pflanzungen und Saaten an, wie folgende beim Linden— borg aufbehaltene in Iateinifcher Sprade abgefaßte In— ſchrift bezeugt: — „Im Jahr 1580. hat Heinrich Ranzau dieſe Eichen im Reiben gepflanzt, dieſe Tannen geſaͤet, die Birken auf Waͤl⸗ le vertheilt und die übrigen Bäume in diefe Pflanzfchule her erlegen und anfaen, fie mit. Graben einfriedigen und den Anfang diefer Saar aufzeichnen laſſen, damit dad Alter dies fer Baume der Nachfommenichaft befannt werde, welche er bis in alle Sahrhunderte der ewigen Gottheit empfiehlt.‘ Das Denkmal, auf welchem diefe Infchrift eingehauen war, ſteht noch jeßt an der Nordede der Winfeldorfichen ZTannenfoppel, am Wege von diefem Dorfe nach der nahe gelegenen Kornwaſſermuͤhle. Schon vor mehreren Sahren waren nur wenige Inteinifche Buchſtaben in dem weichen. Steine noch leſerlich geblieben. Auch von den erwehnten in Reihen gepflanzten Eichen fanden vor etwa funfzig Sahren oc) einige nicht weit davon in der fogenannten Hauskoppel bei der Mühle, nach der Ausfage noch Tebender Augenzeu— gem Sie waren nur etwa 30 bis 40 Fuß hoch, wegen des ganz unfruchtbaren Sandbodens faft ganz ausgeführt und wurden deswegen abgehauen, Die Nadelwaldungen in der Herrfchaft Breitens burg beftehen aus zwei Gehegen oder Tannenkoppeln, wie manifie hier nennt, Die größte, die Breitenburger auch die Legerdorfer genannt, Tiegt zwifchen dem Hofe Breis tenburg und dem Dorfe Legerdorf. Cie ift über hundert Tonnen groß und eingefriedigt. Die Grundfläche hat eine ebene und niedrige Lage; der Boden, bloß Moorerde, hat in einer Tiefe von 4 bis 5 Fuß etwas Sand zur Unterlage. Mitten durch die Hölzung ift ein Abzugsgraben gezogen, von fandigem Grunde, mit Moorwaffer angefült. Auf einer Seite macht ein 16 bis 20 Fuß weiter Graben, ein fogehann- ter Kanal die Granze des Holzes. Diefer Fommt aus dem Kirchipiel Breitenberg und geht in die Stör. Er ward vor mehr als dreifig Fahren mit beträchtlichen Koften gegraben, entiprach aber den Forderungen der Sachverfiandigen nicht völlig; er follte nicht allein das Kirchfpiel Breitenberg, fon= dern auch einen Theil der Graffchaft Ranzau abwäflern. Der leichte Moorboden hob fich in Furzer Zeit und fanf hin und wieder von dem Ufer herab. Hierdurch wurde der Waſ— ferlauf gehemmt. Sekt dient derfelbe nur zur Abwaͤſſerung eiuer Wieſe im Kirchſpiel Breitenberg, auch des wilden Moors und der Tannenkoppel. Faſt rund um dieſe liegt Marſch und Wieſeland, aber alles moorartig; auf ihrer Suͤd⸗ ſeite befindet fich viel Geeſtland, welches von den nahen Le—⸗ gerdorfern beackert wird, Der Boden ift Sand mit Lehm vermifcht, Der Beftand der Hölzung iſt größtentheils fehr dicht, mit Fichten und Kiefern gemifcht, doch. die erfteren zahlreis her. Vor fechs bis Acht Jahren waren noch. alte Zichten,. | — 597. — \ die größten ‚3 bis 4 Fuß am Stammende ſtark und So bis 100 Fuß hoch. Die einzeln ftehenden Kiefern übertreffen im Sanzen die Fichten an Stärke; fie find aber nicht fo ſchlank gewachfen. Junges Stangenholz und Anflug findet man allentyalben unter den großen Staͤmmen fehr dicht und ge= ſchloſſen. Die größten Stamme find bereitd wegen ihrer Ab- ſtandigkeit gefaͤllt. Diefe Anlage fol ſchon einigemal ver— hauen jeyn und fich wieder erneuert haben," Künftliche Anfaat if im Ganzen unnöthig; denn das Nadelholz pflanzt fich freiwillig dermaßen fort, daß, ‚wenn die Natur ungejtört wirken dürfte, die angranzenden >ndereien ale in Hölzungen würden verwandelt werde, oh) Ind in Den leßteren Jahren mehrere Plaͤtze, welche ch Windfalle entbloͤßt waren, beſonders mit Fichten be— iworden. Die hin und wieder ſtehenden Buchen und de senigen Gichen werden nach und nach ausgehauen. ern diefe Waldung nur noch etwas der fortgefeßten Ehonung genießt, fo wird fie bald wieder. haubar wers den und ſchon nach dreißig bis vierzig Jahren die größten Stänmme liefern koͤnnen. Bon den vielen Zapfen wurden fonft jährlich eine Menge gebrochen und eingeſammlet, und der ausgeflengte Saame theils zu neuen Anlagen ausgefäet, ' theils an Liebhaber uͤberlaſſen. Seit mehreren Jahren find feine Zapfen gefammelt, Wegen der Ungefchiefrheit der Leute und deg großen Tagelohns Fam diefe Einſammlung zu theuer; auch behauptete man, der davon gewonnene Saame laufe felten auf; weil er hier, wie Einige meinen, nicht zur völligen Reife komme. Fuͤr die eigene Kultur ward die freywillige Wiederbefanmung für zureichend gehalten, und der etwanige Bedarf lieber auswärts gekauft. Zweimal hat diefe Nadelmaldung durch Feuer gelits gen und das letztemal ift für mehrere taufend Thaler Holz ein Raub der Flamme geworden, Unvorfichtigkeit der Hir— ten war Schuld, die hier Tobaf geraucht und Feuer unters "halten hatten, wodurch der Boden, der aus Moor befteht, entzündet war, Eben diefe Befchaffenheit des Bodens: mach— te es ſchwer, dem Feuer Einhalt zu thun. Doch waren die meiften verfchont gebliebenen Baume noch jung. Schon im zweiten Fahre ftand der Anflug, mehr noch, von Kiefern als von Fichten, auf der Afche der Brandftellen vortreflich. Setzt koͤnnen ſchon Latten und Sparren daraus genommen werden, In diefer Hölzung befindet fich noch einiges Damwild. Bor mehreren Jahren belief fich die Zahl deffelben, zum Nach— theile der benachbarten Getreidefelvder, ae auf vierzig bis fiebenzig Stüd, Die zweite Nadelwaldung im Breitenburgifshen, die Minfeldorfer Tannenfoppel, liegt nicht, weit von dem Dorfe gleiches Namens. Sie ift eingefriedigt, Die große nördlich des Weges ift an zwanzig Tounnen und die Fleine im Südoften des Meges an drei Tonnen groß. Der Boden iſt fandig und an vielen Stellen mit Langer Heide bewachien, Die Lage it ziemlich hoch und frei. Beide find fehr gut bes feanden, In der großen find die alten Baume mehr Kiefern; die jungen in den leßtern vierzig Jahren gefaeten mehr Fich— ten, Die kleine Koppef enthält mehr Kiefern, Bor einigen Jahren fielen etwa 400 Stämme vom Sturme, | Der Anflug fiehe fehr gut und ift hin und wieder mit jungen Cichen, etwa 18 Fuß hoch und wenigen Buchen untermifcht, i — 399 — Ueber 1000 Schritt im Nordoſten von der Holzung fies hen hier- junge Kiefern im bloßen Sande, welche jetzt der Oelsdorfſchen Gemeine gehören. Sie find wahrfcheinlich mittelft des Windes yon einigen alten Stämmen, die auf eis nem nahen Walle ftehen, hier angeflogen, Aus den hiefigen Nadelmwaldungen ift zu Zeiten Bau— holz in die Nachbarfchaft abgeliefert. Co find vor meh— rern Fahren von der breitenburgifchen Stoͤrbruͤcke Balken und Sparren nad) Wilfter zum dortigen Kirchenbau geflößt, auch vor. einigen Jahren Stämme nach der Saͤgemuͤhle zu Itzehoe gefahren, Für die Beduͤrfniſſe der ganzen Grafſchaft Breis tenburg, zu Mauerplatien, Sparren und Katten ift Nadels holz überflüfig; zu Balken und Brettern ift nicht hin— reichend. Außer tiefen beiden Hoͤlzungen findet man hier ſehr vie⸗ le Anlegen von Kiefern und Fichten. So iſt an der Hamz burger Landſtraße bis Nordoe, wo ſich eine hochgelegene Heideſtrecke befindet, vor fünf und dreißig Jahren eine Anla— ge gemacht, und nachmals erweitert. Der Anflug der letz— tern Jahre fteht vortreflich. Etwa 10,000 darunter gepflanz= te Kiefern wachfen vorzüglich gut, Die höchften von 30 Fuß finden fich noch nicht haufig. Viele Wege bei Breitenburg find mit Fichten beſetzt. Sie haben zum Theil Mannsdicke und find 50 bis 60 Fuß hoch, Nach der Eeite des Weges find fie befchnitten und dehnen fich daher fehr in die Breite aus. Diefe Wege ges währen fehr angenehme Spaziergänge, ſowohl wegen des Anblicks der fchönen, ſchlanken, immergrünen Tannen, als wegen des Schutzes vor Wind und Regen. Eine fehr anmuthige Yage hat das Wohnhaus des breitenburger Zörfters. Bier folche mit Fichten, = 600 — Birken und Quitſchen beſetzte Wege, der eine auch mit Fruchtbaͤumen, Kirſchen und Aepfeln, treffen hier zuſammen. Das Haus liegt hoch, hinter demſelben und zur rechten Sei— te der Hölzung, die fich von hier bis nahe an Itzehoe, alfo beinahe eine Stunde weit erſtreckt. Links vom Haufe des Förfters und am Garten liegt Ackerland. Von hier aus kann man die jchön gelegenen Höfe Breitendurg, Ofterholz, das Kirchdorf Münftervorf und verfchiedene Thuͤrme in der Kreinpermarfch uͤberſehen. Bon zwei Wegen, die von hier nach Itzehoe gehen, führt ver eine ganz durchs Holz und ift mehrentheild mit Fichten bepflanzt; der andere zu einer Baumſchule. In dieſer find vor acht Jahren verfchiedene Waldbaͤume angefaet, unter welchen die Weihmouths— fiefern fich durch ihr Fortlommen auszeichnen. Baumpflanzungen finden fich laͤngs den meiften Wegen und jüngere oder ältere Anlagen in der Naͤhe derſel⸗ ben. So hat der ſogenannte breitenburgiſche Weg, einer der ſchoͤnſten in Holſtein, an deſſen ſuͤdlicher Seite, bald näher, bald entfernter die niedere Marſch zu beiden Seiten der Std: re liegt, die Ausficht dahin, theils zwifchen hochſtaͤmmigen alten und jungen Eichen, Buchen, Erlen und Fichten geoͤff— net, theils wird fie durch den dichten Anwuchs diefer Holz— arten ftreckenweife unterbrochen, Auf der andern Seite des Weges befinden fich gleich Anfangs einige alte Eichen und Buchen vor zwei herrſchaftlichen Haufern, nahe dabei große: Obſtbaͤume eines dahinferliegenden Bauergehöfts und nicht weit Davon;entfernt die eingefriedigte Holzung auf einer Anhöhe, : k \ Der Beftand enthalt größtentheil3 Buchen, alte und‘ junge, auch einige alte und mehr junge Eichen und iſt meis fiens fehr gut. Kiefern und Fichten, welche hier vor zo bis — 601 — 40 Jahren auf größere und Fleinere angemeffene Plätze, Bes fonders oder untermifcht, gefäet, auch hin und wieder ges pflanze find, ftehen in dicht gefchloffenem Wuſche. Nicht weit von Ofterhof, einer nahe bei Itzehoe gez legenen Landſtelle, endigt fich das von derfelben benannte weitlaͤuftige Gehoͤlz. Mit einigen andern Theilen, die mit eingefriedigt wurden, enthält e3 zufammen 300 Tonnen. Auch) im Laubholze find hier alle Bloßen gleichfalls mit Kiefern und Fichten in Beſtand geſetzt, ſo weit nur der Boden ihnen angemeſſen geweſen. Noch im vorigen Jahre (1807) wurden viel Lerchen und Edeltannen geſaͤet; doch find nur Die erfteren gut aufgegangen. Man finder hier als fo Millionen Kiefern und Fichten, theils gefüet, theils ges pflanzt. Wird dent wuchernden Nadelholze hier Fünftig nicht Einhalt gethan, fo wird vielleicht die große Zaubwaldung mit der Zeit in einen Nadelwald verwandelt werden, Doch wird neben der ſorgſamen Kultur des Nadelhols zes die des Laubholzes nicht vernachläffigte. Auch hat man in den neuern Zeiten blos Heidepläge dem Nadelholze eingeräumt; auf guten Boden hingegen nur Laubholz, mei— ſtens Eichen und Buchen, und zwar auf Hleinere Piläße ges pflanzt, auf größere gefaet. Im nächften Frühjahr wird ein Theil, nach Hartigs Vorfchlag, ohne Wurzelfeime gez faet werden, Man will ed verfuchen, ob auch hier auf eis nem Boden, unter dem todter Sand liegt, die jungen Ei— chen ohne Pfahlwurzeln gut heran wachfen. | Die breitenburgifchen Laubhoͤlzungen gehören mit zu den vorzüglichften in den Herzogthuͤmern. Große zu Mühlenwellen und ſtarkem Krumholz gefchidte Eichen find zwar felten; aber Buchen zu Schiffsplanten und Schiffefie- len, mittlere Eichen und Buchen, im beften Wachsthum des — (602 — ſto häufiger. Auch find einige anſehnlichere Eichen zu Balz fen und zu Wellen brauchbar vorhanden, | Unter den hiefigen Laubhölzungen ift vorzüglich die for genannte Eckerkoppel merfwürdig, Sie liegt eine gute Viertelſtunde von Breitenburg in der Nachbarfchaft von Col⸗ mar und Delsdorf, ift ganz eingefriedigt, etwa So Tonnen - groß. Hier fiehen die fhönften jungen bis zwei Fuß ſtarken, ſchlauken Eichen, die älteften ungefehr 80 bis 100 Jahr alt. Die ganze Hölzung ift nicht uͤberall gleich beftanden; man trift Eichen von 20, 30, 40 bis. 100 Fahren, einige ſchon zu Bauholz anwendbar. Der Boden iſt hier aus Sand und Leim gemiſcht, die obere Schichte beſteht zum Theil aus Danımerde, Einladend zum Befuche diefer Hölzung find auch die darin angelegten Gange, die, meiftens mit Fichten bepflanzt, ungefähr in der Mitte des Holzes bier zufanımens laufen. Ein andres Gehoͤlz das Schinkler ift 42 Tonnen — und nach der Laͤgerdorfer Auftheilung, ſeit zehn Jahren in g Kaͤmpe eingefriedigt. Der Boden iſt durchgehends eben und gut, und mit Eichen, Buchen, Erlen und Birken be— ſtanden. Die größten Eichen ſind 2 Fuß und die Buchen 1 Fuß ſtark. In den neueſten Zeiten ſind hier viele Eichen geſaͤet und im vorigen Jahre an ß000 Erlen und 6000 Bir⸗ fen gepflanzt, die gut ankommen, Das Dfterholz ift feit vier Jahren, nach der Muͤn⸗ fterdorfer Auftheilung, eingefriedigt und dadurch mit der breitenburger Tannenkoppel vereiniget, Die Größe beträgt an 25 Tonnen; der Boden ift größtentheils gut und Ichmig, übrigens moorig und feacht. Auf diefem wachjen meift Er— len, auf jenem, außer wenigen gepflanzten Fichten, viel Buchen, unter welchen nod) zoojährige 4 Fuß ſtark und — = 665 — 80 bis 90 Fuß hoch ſteheu. Unter den Eichen finden fich eis nige von 3 bis 4 Fuß im Stamme und 30 bis 40 Fuß in der Hohe. Nach der Auftheilung find viele Bloͤßen mit Eichen und Buchen befüst, die fehr gut aukommen. Der fogenannte Dorn buſch nahe bei Oelsdorf, auf beiden Seiten des Weges von Itzehoe, bei der breitenburgis ſchen Kalkbrennei vorbei, iſt eingefriedigt und 6 Tonnen groß. Der Boden iſt gut und bergig; der Beſtand an EI- chen und Buchen nur mittelmäßig, indem die 70 big 80jaͤh⸗ rigen Eichen und Buchen bei einer Hoͤhe von 50 bis bo Fuß nur ı bis 2 Fuß ſtark find. Buſenskamp von 8 Tonnen Größe, zwiſchen des Foͤrſters Wohnung und Delsvorf, ift feit 20 Jahren einges friedigt und mit Eichen und Buchen befaet, die in BR Beſtande ſind. Die ſogenannte Schlange, nahe an Oelsdorf und in einiger Entfernung von der Eckerkoppel, liegt auf einem gu— ten und unebenen Boden, etwa 8 Tonnen groß. Die altern Eichen und Buchen einen Fuß ſtark und 40 Fuß hoch, fiehen hier in ziemlicher Menge, und vorzüglich gut ift der Anz wuchs von Eichen und Buchen, die vor 35 Fahren hier ge= ſaͤet ſind. | Herner Tiegt eine Fleine Hölzung am Wege zwifchen Helsvorf und Winfeldorf, Oſterhop genannt, eingefrie— digt, an 10 Morgen groß etwa 100 Jahr alt. Der Boden iſt naß; wenige Eichen von 14 Fuß Dicke und 40 bis 50 Fuß Höhe, viele Ellern, Eſpen, Vogelbeeren und Haſeln madyen den Beſtand aus, Bei dem Meierhofe Boͤcken hat das ſogenanm⸗ Ellert: brock duf einem fumpfigen Boden von etwa 30 Tonnen, nur wenige Eichen, Birken und Fichten; aber deſto mehr — 604 — Erlen im beften Wachsthum, die alle 15 bis 18 Jahre ges fihlagen werden. ö Außer dieſen breitenburgifchen Hölzungen, find die herrfchaftlichen in dem Gute oder der Vogtei Roſtorf bei Kellinghufen nicht ganz unbedeutend. Sie nehmen einen Kaum von etwa 170 Morgen zu 360 Quadratruthen ein, find in Schläge oder Koppeln gelegt und in.den letzten 40 Jahren theils vergrößert, theils neu angelegt und eingefrie— digt. Wahrend diefer Zeit wurde in diefer Gegend die Holze Zuftur durch den juͤngſt verftorbenen Geheimerath, Grafen Friedrich, fehr befördert, der faſt jährlich befonders vielNa> delholz ſelbſt zu ſaͤen pflegte. Von dieſen Holzkoppeln liegen auf dem eigentlichen Roſtorfer Felde, meiſt durch Wege von einander getrennt, folgende: Die ſogenannte Hegekoppel, nahe hinter dem herrſchaftlichen Hauſe, an 30 Morgen groß; der Boden meiſt eben, an einigen Stellen moorig, an mehren mit Sand und Lehm vermifcht und an den meiften Heideland. Der jegige Beftiand ift fonjt durchgehends gut. Alte Buchen von 2 bis 3 Fuß Dide find nicht wenige; Eichen von 2 Fuß Stärke felten, Eine Dienge Hegebuchen, mit einigen Erlen untermifcht, ftehen im höchften Wuchfe. Große Pläge mit Eichen und Buchen, Birken und Nadelholz befäet und zum Theil bepflanzt, find faft allenthalben dicht gefchloffen, Von den gojährigen Fichten und Kiefern find fchon mehrere zu Balken und Sparren brauchbar. Die Wege und Gänge find hin und wieder mit Ejehen, Ahorn, Akacien; mit jungen Eichen, Birken und Vogelbeeren; mit Fichten, Lerchenbäus me, Edeltannen und Weihmouthökiefern bepflanzt. Bon diefen letztern ift eine Zojährige am Stamme 2 Fuß ſtark und an 50 Fuß hoch. Lerchenbaͤume von gleichem Alter — 005 — und noch größerer Höhe giebt es hier mehrere. Von einigen hundert Akacien, die nach Medicus Vorſchrift geſaͤet und bier gepflanzt wurden, find viele ausgejtorben; diejenigen ‚weiche auf einem geräumigen und guten geſchuͤtzten Boden ftehen, haben in 15 Jahren einen Stamm von 3 bis 5 Zoll Stärke und eine Höhe von 15 bis 20 Fuß getrieben; aber zugleich mit einer ſo ausgebreiteten und jiark belanbten Kro— ne, daß die -größten Zweige ohne Mitwirkung des Windes blos yon der Schwere der vom Regen benäßten Blätter herz unter brechen. Andere, die dem Nordiweftwinde ausgejeßt find ‚ verliehren foft jährlich nach dem Winter = und Frühe jahrsfroft das junge Holz, und blühen als fünf Höchjiens fieben Fuß hohe Sträuche, Die Haberkröſe und das große Viert, durch den Weg von Roftorf nach Mühlenbarbed vor ver Hegekoppel getrennt, halten 38 Morgen. Der Boden ift eben und meift fandig. Die alten und wenigen Buchen haben nur eine mit: Iere Größe, der Aufichlag fteht an einigen Stellen dich. Ein großer Plaß, vor 45 Jahren mit Nadelholz, meift Kie— fern, bejäet, ift in gutem Beftand und liefert ſchon brauch— bare Balken und Sparren. Ein anderer noch größerer Platz mit 2ojahrigem Nadelholze ift gut geichloffen. Neben diefer Hölzung, auf der andern Seite der Land» firaße von Lockjtedt nach Kellinghufen, find 18 Morgen Hei— deland bewaldet und-vor zwei Jahren mit Fichten und Bir— fen beſaͤet, die bis jet im dichtem Amwuchfe ftehen. Das Fleine Viert au der Dejchbuttler Scheide ift 13 Morgen groß, ebeuer Boden und mit wenig alten Bus ‚chen und jungen Aufichlag ziemlich beſtanden. Die hohe Feldfoppel, neben jener gegen Often bat hohen und guten Boden, 6 Morgen groß. Gie wur- — 60060 — de vor 9 Fahren angelegt und mit Buchen, Eichen und Fich⸗ ten befäet, die in gutem Wachsthum find, Die fogenannte Lehmkuhle, nur durch die Einfries digung von der vorigen abgefondert, und auch au der Defchs buͤttler Scheide belegen, ift nur 4 Morgen groß und von gleichem Beſtande. Ä Das Hofholz, am Wege von Roſtorf nach Nabe, auf einem hohen, bergigen und guten Boden, über 38 Morgen groß, ijt die altefte Roftorfer Hoͤlzung. Sie ent— hält nod) viele Buchen von 2 bis 3 Fuß Stärke und. 50 bis 60 Fuß Höhe, eine Menge 15 bis 2ojahriger im dichtge⸗ fohloffenen Stande und nur wenig Nadelholz. Die Wulfs horſt, auf niedrigem Moorboden, an der Rader Scheide, nicht weit von der Stör ift 27 Morgen groß und mit Erlen und Birken beftanden, In der Nachbarfchaft von Roſtorf it die fogenannte große Lohe auf der Relfinger Feldmark, hinter der Heges foppel, von gutem Boden, IT Morgen groß, dicht von al= tem und jungem Laubholze, meiftens Buchen ie Die Befriedigung ift fehr gut. | Das Plefienholz auf dem Defchbüttler Felde, 9 bis 10 Morgen groß, ift ein eingefriedigtes Buchenholzs Das fogenannte verfohrte Holz auf dem Hannſted⸗ ter. Felde, etwa 2 Morgen groß, von ebenen und gutent Sandboden, hat jungen, von freiwilliger Befaamung er= wachſenen Buchenanwuchs. In allen dieſen Hoͤlzungen iſt mehr Laub = als Nadel: holz. Von dieſem ſind die Kiefern am ſchnellſten gewachſen. Hochſtaͤmmige Eichen, Eſchen und Kiefern ſind nicht viel, aber mehrere Buchen von 3 bis 4 Fuß Staͤrke und 50 bis 60 — 607 — Fuß Höhe und wenigftens von 2oojährigem After, Noch int vorigen Herbfte find über 12 Tonnen Eichen gefäet. Um einen Verfuch mit dem Safthiebe zu machen, wurden 1807. auf einem ausgewählten Plate, mehrere Cie chen von 2 bis 4 Zoll Stärke erft im Februar und darauf andere im Mai, nahe der Erde, abgehauen. Der Erfolg hat auch hier bis jet den Vorzug des Safthiebes beftdtigt, Nach diefem waren weit mehr Lohden bis zu 5 Fuß Laͤnge; nach dem früheren Hiebe im Winter weniger und nur 2 bie 3 Fuß lang getrieben. Es fommt darauf an, ob in den folgenden Jahren diefes Wachsthum fo fortdauert, Die Nugung der Eichenrinde ift in der hiefigen Gegend bereits feit vielen Jahren betrachtlich gewefen. In neuern Zeiten war fie es mehr oder weniger, je nachdem die Ausfuhr erlaubt oder verboten war, Befonders anfehnlich war fie im Jahre (1807), da die Tonne von Too Pfund für 4 Mark 8 Schill. bis 5 Mark 8 Schill, abgefeßt wurde, Diefer hohe Preis verleitete viele hiefige Untergehörige, in ih⸗ rer eigenen Hölzung die jungen Eichen im beften Wachsthume, blos der Borfe wegen, abzuhauen., Von kleinem Schlagholze wird hier herum wenig oder gar nichts zu Lohe gemahlen, Bor mehrere Jahren wurde damit auf der hiefigen Lohmuͤhle ein Verſuch gemacht, auch die Brauchbarkfeit zum Gerben anerkannt; weil aber das vorläufige Kfeiemachen und ſelbſt das Mahlen viel Zeitvers luſt und Befchwerde verurfachte, wahrfcheintich wegen Manz gel an Vorrichtungen und an Hebung, jo ward nicht Damit fortgefahren, . Mit dem Borfreißen geht man in der hiefigen Ges gend ganz Furz zu Werke. Im Fruͤhjahre, beionders im Mai, werden die Eichen gefällt, Die Borke wird fogleich ab» Niemanns Forftfiatiftif, 29 geriffen, die grobe von der feinen zuweilen abgefondert, in Haufen aufgeftellt und getrocknet, Die Waffermühfe bei dem Meierhofe Böden ift die einzige breitenburgifche. herrſchaftliche Lohmuͤhle und wahr: ſcheinlich wohl die Altefte in der hiefigen Gegend, Die ches malige Sagemühle bei Itzehoe wird feit einigen Jahren als Lohmuͤhle gebraucht. Ferner find Lohmühlen in Kellinghus fen, in Serihufen und zu Wedelsbroc, im Gute Bramſtedt. Die Roßmuͤhle in Gluͤckſtadt ſoll jetzt muͤßig ſtehen. Dieſe Muͤhlen erhalten die Borke aus den Rendsburgi⸗ ſchen Waldungen, aus dem Amte Neumuͤnſter, von den her⸗ umliegenden Gütern, befonders viel von dem Gute Lothkamp und von den benachbarten Dörfern. Die Lohe wird nach Rendsburg, Eckernfoͤrde, Itzehoe, nach Wilfter und Erempe, nach Elmshorn und Altona geliefert. Nur von der Sarlhu— fener wird fein Handel damit getrieben. Auf derfelben wird die Borke aus Neumuͤnſter und Bothfamp blos für Geld Eurz gemahlen und fogleich als Lohe wieder zuruͤck gefahren. Bor 20 bis 30 Fahren haben die wenigen alten Mühlen das. Gefchäft mit merflichem Vortheil getrieben; nachdem fich aber in neuern Zeiten die Anzahl:derfelben vermehrt hat, | fo können fie ſich kaum vom Lohemahlen allein erhalten. Gut ift e3 daher, daß mit der hiefigen herrfchaftlichen Pachtmuͤh⸗ Ie eine bedeutende Landwirthſchaft verbunden iſt. Wenn die Ausfuhr der Borfe erlaubt iſt, fo wird aus den angeführten Dertern viel nach Kellinghufen zu Markt ges bracht, weil ſie von da leicht weiter gefchafft werden kann. Gewöhnlich wird fie von Handelöluftigen, Lohmüllern und Schufiern gefauft und größtentheild nad) Altona, Hamburg, font auch wohl nach England geliefert. — 609 — Bon dem hiefigen Wilde nur folgendes: Hirfche, Ne: he und auch wilde Schweine wechfeln fehr felten aus dem Koͤ— niglichen herüber. Des Damwildes in den Nadelhölzungen iſt vorhin ſchon erwähnt. Dachſe und Fifchottern werden zu: weilen erlegt. Birfhüner werden feit funfzehn Sahren ſelten gefehen; Schnepfen brüten im Sommer in der Gegend von Rade und Defchbürtel, Reiher Fönnennicht ausgerottet werden, — — Qg2 « Holzanlage in Süvderdithmarfchen. Gemeinſchaftlicher Viert — Holzſaat — Aufſeher — Graͤnze, Lage, Hauptbeſtand — Vorbereitung des Bodens — Spuren — Holzarten — Moͤre — Neigung zur Holzzucht — Mangel an Holzſaamen. Eine ſtarke Meile ſuͤdlich von Meldorf ſieht man eine neue Holzanlage auf einer betraͤchtlichen vormals blos mit Heide bewachſenen Fläche. Sie wird der gemeinſchaftliche Viert genannt, weil alle Einwohner jener Gegend vor Zeis ten gleichen Antheil daran hatten, Sonft hatte man von dieſem Lande feinen andern Nußen, als daß die hier abge— mähte Heide und der abgefchälte dicke Filz den unbemittelten Leuten zu einiger Befriedigung ihres Feurungsbedarfs diente, Setzt ijt feit etwa acht Jahren beinahe die Hälfte (etwa 230 Tonnen zu 300 Quadratruthen) eingefriedigt und zur Holz⸗ kultur beftimmt, | Der Anfang diefer Holzfaat ward im Frühjahr 1800. gemacht. Künftig wird man in jedem Frübjahre fo lange damit fortfahren, bis auch die andere noch unbefaete Halfte völlig in Beſtand gefegt worden, Zwei Deputirte — 611 — der Landſchaft haben die Beſorgung aller dabei vorkommen⸗ den Geſchaͤfte unentgeldlich uͤbernommen. Unmittelbar an dieſem Gehege ift anf Koſten der Land: ſchaft ein Feines Haus gebaut, in welchem ein Mann, ven fie zum Auſſeher darüber gefeßt hat, freie Wohnung und ein Jahrgebalt von Too Thaler erhält, Dieſem fteht es auch frei, von dem noch unfuftivirten Lande fo viek als er will zu Aeckern und Wieſen zu verwenden. Auch darf er dort Sand und Lehm zum Verkaufe graben. Doch gilt diefer Kontrakt zwifchen der Landſchaft und dem Aufſeher immer nur für ein Jahr. Der ganze Viert wird von dem Laͤndereien der Doͤrfer Kuden, Buchholz, Quifborn , Fredfted, Hindorf, Weſtorf und Hopen begraͤnzt. An der Oftfeite deffelben befindet ſich diefe Antage. Sie ift mit einem fechstehets Fuß hohen unten acht, und oben anderthalb Zuß breiten Wall umgeben, auf welchen Birken und Sandweiden gepflanzt find. Die Lage diefes Geheges ift eben, frei und allen Win— der ausgefeßt. Der Boden beiteht groͤßtentheils aus Sand und erſt in einer Tiefe von drei bis vier Fuß zeigt ſich Lehm. Kiefern machen den Hauptbe ſtan dz naͤchſt dieſen kommen auch einige recht gute Fichten und von Laubholzarten Birken und Ellern vor. Geſchloſſen iſt der Beſtand ſtellenweiſe gut, mehrentheils aber nur mittelmaͤßig und ſchlecht. Vielleicht mag aber die Art der Vorbereitung des Bodens, auch der Saame ind das Verfahren bei der Saat mit dran Urſache ſeyn. Die Voͤrbereitung des Bodens geſchah auf ver— ſchiedene Weiſe. Sir dem erſten beiden Fahren wurden am, derthalb bis zwei Fuß weite Nillen in einer Entfernung von drei bis vier Fuß gemacht; der Boden wurde, nachdem ber überdid’e Filz vorher abgefchalt war, einen halben Fuß tief umgegraben; und hierauf war man zur. Saat gefchritten, Die in diefen Rillen aufgelaufenen Pflanzen ftehen fehr gut und haben fchon für ihr Alter, eine anfehnliche Höhe von vier bis fünf Fuß erreicht. In den folgenden Jahren hat man vielleicht aus Feiner andern Urfache, als um an dem Saanıen zu ſparen, vieje Methode verlaffen und’Eleine Quadrate, bien, Spuren genannt, von einem halben Fuß, drei bis vier Fuß von einander entfernt, und etwa zwei Zoll tief verfers tigt. Die gungen Kiefern find zwar in den meiften Spuren, wo die umbherfiehende Heide nicht gar zu lang war, recht gut aufgegangen und haben ein munteres Anfehen; doch wird die Weitläuftigkeit der Spuren vielleicht Urfache feyn, daß die jungen Pflanzen nicht dicht genug und darum nicht ſchlank in die Höhe treiben, auch bei mehrerer Größe, weil es ihnen von allen Seiten an Schuß fehlt, durch jeden nur etwas ſtarken Wind gefahrdet find. Diefem Nachtheil Eönnte jedoch noch vorgebeugt und den Pflanzen ein ziemlich dichter Schluß verfchaft werden, wenn man die jungen Kiefern, Deren es in jeder Spur zehn bis zwanzig, auch wohl dreifig Stüd giebt, in die Zwifchenräus me verpflanzte. Außer dieſen MER findet man faft alle in Deutſch⸗ land einheimiſchen Holzarten hier angeſaͤet, mituns ter ſogar kleine Weymouthskiefern. Die meiſten jungen Pflan⸗ zen waren aufgelaufen, aber bald vertrocknet und ausgegans gen; blos vonder Fichte ftanden ftellenweifenoch junge Pflan= zen im frifchen Wuchſe, befonders-da,: wo fie durch die-ftes - hende Heide Schuß behalten hatten. Auch da wo der Fich⸗ tenfaame zufällig auf unvorbereiteten Boden gefallen. war, wuchſen unter der Heide die Pflanzen munter hervor und wers — 03 — deu ſich ohne Zweifel nach wenigen Jahren ſchon durchge⸗ drungen und empor gekommen ſeyn. Junge fiebenjährige iz en, die man von andern Orten hierher gepflanzt hatte, was ven alle wieder vertrocnet. An der füdlichen wie an-der nördlichen Seite diefes Ge: heges find beträchtliche Moͤre. Das an jener Seite ift mit Gräben von einem halben Fuß Breite und gleicher Tiefe verz fehen, die in einer Entfernung von drei Ruthen mit einander parallel gehen. Dieſes, das nördlich gelegene Moor, hat man mit vier Zug breiten und tiefen Gräben durchzogen, ebens falls drei Ruthen von einander entfernt, Auf diefen Stre— den, welche durch die Graben entftianden, find jede fechs Fuß, zwei Fuß breite Streifen um$egraben, worauf Birz fen und Ellernfaamen ausgeftreut ift. Nur fehr einzeln war diefer aufgelaufen; woran «ohne Zweifel der noch zu naſſe und ſchwammige Boden Schuld war. Die etwas hoheren und trockneren Moorftellen find durch zwei Fuß große Quadrate, ungefehr zwei bis drittehalb Fuß von einander zur Saat vors bereitet. Der in diefelben gefäste Saanie von Birken und Ellern, auch mitunter von Efchen ift fehr gut aufgelaufen und die jungen Pflanzen haben ein gutes Anſehen. Die Menge des Saamens auf jeder Tonne ift nach der Art der Vorbereitung des Bodens fehr verſchieden. Zu den Streifen wurde auf jede Tonne vierzig bis funfzig Pfund Na— delholzfanmen; zu den Spuren hingegen nur ſechs bis fieben Pfund Saamen gebraucht. Man erhält ihn hier von einen umberreifenden Saamenhandler, der ihn angeblich aus Sach⸗ jen = Gotha befommt, Die Neigung zur wilden Baumzucht wird hier unter den jungen Landleuten, befonders in den Marſch— gegenden immer mehr rege, Davon zeugen nicht blos ihre — 614 — Aeußerungen, fondern auch die mit Fleiß in ihren Kohlgaͤr⸗ ten angezogenen Efchen = und Pappelftämme, Diefe bier erft aus den Saamen erzogene jungen Baume pflanzen fie nochmals um ihre Häufer nnd Scheunen zum Schuß. Eini⸗ ge kaufen fogar auf der Geeft Plake an, um dort Baume anzuziehen, und gewiß würden fie mit noch mehrerem Eifer die Sache treiben, wenn fie hinlanglichen und guten Saas men! zu billigen Preifen zu erhalten wüßten. : Einzelne junge Leute haben fi) Ulmen und Kieferfaamen von rd zu fehr hohem Preife verfchrieben, Kirhenhölzung des Kirchſpiels Tel lingfiedt in der Landfchaft Nor derdithmarfihen. Eintheilung in Buthen — Lage — Bewirthſchaftung — Depus tatholz — Verpflichtungen der Bauern in Anſehung der Bus then — Aufſicht — Jagd. — Dos Kirchſpiel Tellingftedt befitzt, angeblich ſchon feit drits tehalb hundert Fahren eine Hölzung füdweftlic) vom Orte am Wege nad) Heide befegen, Sie ift in vierzehn größere und Fleinere fogenannte Boten oder Buthen eingetheilt, deren Gränzen von einem beeidigten Landmeſſer aufgemeffen und mit numerirten Pfählen bemerkt find. Jede diefer Ads theilungen iſt von Bauerbuthen des Kirchfpiels eingeſchloſſen. Zwoͤlf Buthen follen der Kirche gefchenkt feyn, die andern beis den bat fie gekauft. Die Lage diefer Kirchenhölzung ift ziemlich eben, und son den umliegenden Bauerbuthen gededt. Einige ihrer Abtheilungen find, nach der unregelmaͤßigen Hauung, mit jungen wachsbaren und haubaren Eichen und Buchen beftans den; die uͤbrigen aber mit Eichenkrattbuſch durchgehends bes ee wachfen und die Stämme in venfelben dick mit Moos überzos gen. Zu den erfieren, den beftandenen Buthen, finden fich auch Hainbuchen, Ulmen, Eſchen und Erlen gemifcht, Die Bewirthſchaftung diefer Hölzung gefchieht auf folgende Weile: Zur Zeichnung des Deputatholzes geht der Kirche ſpielvogt mit den Gevollmächtigten des Kirchfpiels, ohne Unz terfehied der Jahreszeit in die Hölzung , und haͤmmert diejes nigen Baume oben am Stamme au, welche dazu tüchtig zu feyn fcheinen, Der Krattbufch wird Furz an der Erde abges hauen, ohne Rüdficht auf Jahrszeit und Wiederausfchlag. Auch in den Baumholzbuchen werden oft gefunde und im bes fien Wachsthum ftehende Eichen und Buchen weggehommen, in der Abficht, den darunter jtehenden fchon unterdrückten wieder Luft zu machen. Das Paſtorat der Kirche erhalt fo viel Holz, als es zu feinem Bedürfnis augiebt, und Fann auch noch fo viel Torf ſtechen lafſen, als es gebraucht. Die zum Deputat ber ſtimmen Baͤume werden dein Empfänger ganz zugefahren. Glaubt man nad) gefchehener Anweifung des Deputäte holzes noch genug vorräthig zu haben, fo wird diefes Holz zum Verkauf heraus genommen. Eichen und Buchen werz den dazu porzüglich gewählt, weil man für diefe den beften Preis erwartet; die abgangig fcheinenden freilich zuerft, oft aber auch die fehönften im Wachsthum noch begriffene Eis chen, wenn fie unten am Stamme nur eine Eleine Eisriße has ben, weil mau. von dieſen als ungefunden Feine Zunahme mehr erwartet, und fie nur nachtheilig für die nebenftehen- den hält. Der Efihe ift man am wenigjten gewogen, fie verdamme, ‚meinte man, die unter ihr. ftehendeh Baͤume. Sie muß auch im beſten Wachsthum der Art weichen, Den, EZ — 617 — trocknen Abfall uͤberlaͤßt man dem Boden. Den Arnıen ift feine Holzlefe erlaubt. | Die Bauern koͤnnen mit den umliegenden Buthen belies big wirthichaften, nur muß der Boden Holzgrund blei: ben. Manchmal wird alles Holz vor dem Beile abgetries ben. Ganze Hölzungen ftehen kahl, und vom Wiederaus— ſchlage ift Feine Spur. Durch den Abtrieb folcher Bauernbus then an der Graͤnze der Kirchenhoͤlzung iſt auch dieſe hin und wieder ihres Mantels beraubt und den ſcharfen Winden blos geſtellt. Sie wird alſo an der fo entbloͤßten Seite nothwen— dig zurück gefeßt werden. Die Huth und Weide haben die Eigenthümer der angranzenden Buthen, und betreiben fie ohne alle Schonung. Jaͤhrlich müffen die Bauern des Kirchfpiels fich verfams meln und ſchwören, daß fie Fein Holz aus der Kirchhölz zung gefiohlen haben, nod) entwenden wollen. Bei dieſer Gelegenheit werden auch fonftige Bemerkungen die Hölzung betreffend vorgetragen. Die Aufficht hat ein Mann der zugleich Holzhauer und Kirchenbaumeifter ift. Die Jagd ift an drei Kagdliebhaber verpachtet, die zus gleich eine Fleine Lieferung dabei übernommen haben, Hölzungen des alien. Buts Neu⸗ Bear“ in Holſtein. x Gröbe und Lage — Eintheilung — Befriedigung — Wachsthum und Gedeihen — Behandlung ver Baumhoͤlzer — Umtrieb der Schlaghoͤzer — Maſt — Abfuhr — Ertrag — Saat — Planung — Jagd — der Streegerberg, Neuhans ‚ein Erbgut der graͤflich Hahnſchen Familie in Meklenburg, ift eins der größten Güter in Holftein. Jetzt ift es im Beſitz der noch minderjährigen Enkel des verftorbes- nen Landmarjchall Grafen von Hahn und unter Adminiſtra⸗ tion einer von danifcher und meflenburgifcher Regierung evz nannten Kuratel. Es liegt in einer der angenchmften Ges genden des öftlichen Holfteins, etwa eine Meile von der Oſtſee.) ) Es gehört zum Oldenburgiſchen Guͤterdiſtrikt und liegt entfernt von Lütjenburg eine, von Ploen und Precz zwei, von Kiel vier Meilen. Im Nordweſten und Norden wird es von dem Gute Salzau und der Preezer Probftei, im Nordoften und Diten von den landgräflichen Gütern Schmohl, Hohenfel⸗ de, Panker und Klamp und von den Lütjenburger Stadtlaͤn⸗ i — 619 * Die Groͤße des Guts betraͤgt nicht voͤllig eine Qua⸗ dratmeile. Es beſteht aus vier, Höfen mit dem Haupthofer der vielleicht ver größre in Holſtein ift; begreift fieben Dörfer und zahlt. gegen 1200 Menfchen. Die Hölzungen liegen größtenteils von * eigenen Laͤndereien des Guts, nur zu einem kleinen Theile von be— nachbarten Beſitzungen begraͤnzt. Sie machen Fein zuſam⸗ menhaͤngendes Ganze aus, ſondern beſtehen aus einzelnen theils größeren, theils kleineren Holzgruͤnden. Der ganze Flaͤcheninhalt derſelben macht 790 Tonnen zu 240 Quadrat⸗ ruthen. Davon ſind 720 Tonnen Baumholz, die uͤbrigen 250 Tonnen Schlagholz. Buchen machen ven Hauptbe⸗ Fond, Doch ift das Gut aud) mit Eichen, die unter. den „Buchen gemifcht, vorkommen, hinlaͤnglich für fein eigenes Beduͤrfnis verfehen, Die Schlaghölzer find theils Ellern, theils Birken. Unter denfelben trift man auch Eichen ge— miſcht am, Einzelne Zufchläge find ganz ungemifcht mit fchö= nen jungen Eichen beftanden. Die Lage der Hölzungen ift, wie die des ganzen Guts, fast Durchgehends eben, Nur ein Fleiner Theil, der foge- nannte Streezerberg, macht eine Ausnahme. Er fieht mit dem im Gute Panker beiegenen Pilsberge in Verbin: dung und ift im Umkreiſe von 6 bis 7 Meilen ber höchfie Punkt der Gegend, | In der-Eintheilung dieſer Hölzungen iſt man blos * BR a ſchon vorhandenen Abtheilungen, gefolgt. war,4 _ dereien; i ins era vom Gute Helmsdorf; im Güden, Suͤd— weften und Weften vom Bisthum Eutin, von den Gütern Lammershagen und Nanzau und vom Geelenter See, der meht als zur Hälfte sun Gute gehört, begränit. — (20 — Dieſen gemaͤs ſind funfzehn von einander getrennte Ge⸗ hege. Das größte derſelben, das Buchholz, halt 200; drei Fleinere find von 120, 110 und go Tonnen; die übrie gen nur von 60, 50 bis zu.20 und noch weniger Tonnen. Alle Gehege find befriedigt und in Schomung gelegt. Die Befriedigungen, welche an die nachbarlichen Beſitzungen ſtoßen, ſind zu Folge geſchloſſener Vertraͤge und Receſſe groͤßtentheils als Eigenthum des Guts Neuhaus zu betrach⸗ ten und werden in dieſer Ruͤckſicht aus der Forſtkaſſe unters Halten. Dies iſt auch der Fall bei den Bfriedigungen, wel⸗ he unmittelbar von den Kändereien des eigentlichen Haupte Hofes eingefchloffen find. Solche Knie und Zäune der Ge⸗ hege, welche theils von Bauernländereien, theil von dens jenigen der Meierhöfe begränzt find, werden vom dem derzeis tigen Pächtern und Hufnern, zufolge ihrer Pachtfontrakte, unterhalten und fie muͤſſen diefelben bei ihrem Abgange wies der in guter untadelhafter Befchaffenheit abliefern. Einige Knie find in fehr gutem, die übrigen alle in ziemlichem Stande. Die gewöhhlichen Holzarten in denfelben find Bus chen, weniger Hainbuchen und Ellern, Hafen und Weiden. Buchen findet man vorzuͤglich auf den Knicken der erft kuͤrz⸗ lich in Schonung ‚gelegten Gehege, und P find im Durchs fchnitt im fchönften Wachsthune Die Lage und meiftens auch der Boden diefer — gen beguͤnſtigen Wach sthum und Gedeihen derſelben. In den Baumgehoͤlzen findet man überall die ſchoͤnſten Ei⸗ chen und Buchen, mehrere von ausgezeichneter Stärfe und Höhe, von geradem Schaft und ſchlankem Wuchs. Nicht durchgängig iſt das Schlagholz von ſolcher Beſchaf⸗ fenheit, Dies ift vielleicht zum Theil der. zu niedrigen Lage deffelben und dem zu naflen Boden beizumeſſen. Ä — 621 — Die Behandlung der Baumhoͤlzungen beſteht in der bier im Lande ewoͤhnlichen Plenterwirthſchaft. Doch wird bei der Ausweifung die Erleichterung der natürli- chen Beſaamung beſonders beruͤckſichtigt. Die Schlagbölzer, fowohl die Ellernbruͤche als an— dre dem Wiederansichlage beſtimmte Holzgruͤnde, fichen in fünf und zwanzigjährigem Umtriebe. Wegen des weiten Umfangs des Guts hat man zur Teichteren Abfuhr die mei- ften Gehaue in mehrere Theile getheilt, fo dag faft in jedem ädhrlich etwas gehauen wird. Allgemein beobachtet man die Winterfälung, vom Dftober bie Februar, Sm Ganzen laßt fich jedes — oder fechste Jahr auf gute. Mast rechnen. Zur Abfuhr feiner Holzprodukte ift das Gut nicht bes ſonders vortheilhaft gelegen. Der nächfte Yadungsplaß, Hohwacht, ift anderthalb Meilen entfernt. Doch. ift die ſtarke Branteweinbrennerei des benachbarten Städtchens Lütz jenburg nicht ohne Einwirfurg auf den Holzhandel. Die eigene Konfumtion an Brennholz ſchaͤtzt man auf 1000 bi$ 1200 Faden. Die Verwaltung der Gehege ift einem praftifch erfahr: nen Forfimann anvertrauer. Nach dem bei der Bewirth— fchaftung angenommenen Plan foll von jeder Tonne Holz: land jährlich ein reiner Ertrag von vier Thaler gewonnen werden, welches eine Summe von 3880 Thaler betragen würde, Diefes ift nicht fo zu verſtehen, als follte im eigenes lichen Sinne für fo viel Holz verfauft werden; ſondern es wird alles Holz, was im Gute, fowohl auf dem Haupthofe, als auf den Meierhöfen, von den Bauern und fonftigen Eins wohnern verbraucht wird, der Forſtlaſſe zu Gelde ge zechnet, — 622 — Her Abſchließung der Pachtkoutrakte mit den Paͤchtern, Bauern und Juſten, iſt in dieſer Ruͤckſicht zur Bedingung gemacht: Jeder Hauswirth erhält jährlich eine, mit feiner Wirthſchaft im Verhaͤltnis ftehende, beſtimmte Quantität Brennholz zu feinem Bedarf und hat an die Forfifaffe zu entrichten: . für ven Faden Buchenblockholz 3 Thaler, für den Faden Weichholz 2 Thaler und für ein Fuder Buſch 32 bis go Schilling, Was ihm alfo zufolge feines Kontrakts zukommt, kann er in jedem Jahre zur beftimmten Zeit verlangen, darf aber unter Feinem Vorwande etwas davon veräußern. Bedarf er, außer der kontraktmaͤßigen Quantität, noch eines Mehreren, fo muß diefes zu dein gangbaren Preife bezahlt werden. Was . dann, nach gemachten: Leberfchlage der Forſtkaſſe noch an den 4 Thalern von der Tonne Holzland fehlt, wird den Ume fränden nach durch Verkauf, wenn nicht in demfelden Jahre, um fo viel mehr im naͤchſten ergänzt. Die Holzfaat geſchieht auf die gewöhnliche Art, Das der Holzkultur beftimmte Stüc Landes wird nämlich einige Sabre vorher Tandwirthfchaftlich Durch Kornban dazu vorbes reitet und alsdann gewoͤhnlich im Fruͤhjahr, beſaͤet. Bei der Bepflanzung eines zum Holzbau beſtimm⸗ ten Stuͤck Landes beobachtet der jetzige Foͤrſter Folgendes Bere fahren: er übergieht daffeibe den Gutseinwohnern (Inſten, Tageloͤhnern,) zur Urbarmachung und Neinigung, mit ver Bedingung, daß fie ihm nachmals beim Pflanzen einige Tas ge behürftich feyn müffen Dazu finden fich diefe Leute fehe bereitwillig, Auf den größtentheits fetten Waldboden bauen fie. Kartoffelu und erhalten Ya eine gute Xernte ihre, * reichlich bezahlt, — 623 — In Anfehung der Jagd bat das Gut Neuhaus ebenfalls manche Vorzüge vor vielen andern benachbarten Gütern, Es fiehen auf dem Gebiete deffelben über 100 Stuͤck Damwild⸗ pret und gegen 60 Stuͤck Rothwildpret; man ficht oft Rudel von 50 bis 60 Stuͤck hinziehen. Auch die niedre Jagd giebt eine nicht unwichtige Ausbeute, Unter den einzelnen Gchegen verdient befonders noch der fogenannte Streezerberg, noch mehr wegen feiner feltes nen Höhe und Lage, ald wegen feines Befiandes, einer nis heren Erwähnung. Er erſtreckt fich längs einem Pankerfchen Gehege nach Nordoft in einer Ausdehnung von ungefehr 100 bis 110 Tonnen. Hier findet man, wie gefagt, den höchs fien Punkte nicht nur des Guts, fondern auch des gan— zen öftlichen Theils von Holſtein. Von der Spike diefes Ber: ges Ließ fich noch Hor wenigen Fahren die weire umliegende Gegend zu allen Seiten überfchauen. In dieſem Umfreife umfaßte der Blick, fo weit nur das Auge reichte, die veizends | fie Mannichfattigkeit mahlerifch fchöner Kandfchaften. Gleich am Fuße des Berges zeigte fich nebſt mehreren feiner Dörfer von Lieblichen Feldern und Fluren umgeben, der Hof Neuhaus an einer Bucht des Seelenter Sees; weiter hir eine größere Fläche diejes Sees und die ganze fruchtbare Ebene der Prees zer Probftei und über Kiel und Gottorf hin verlor fich der Blick in weite Ferne. Zur vechten ließen fich in der Oſtſee die dänischen Inſeln Laland und Langeland nur wie dunfle Punkte erkennen. Doch war diefer Theil der Ausficht ſchon früher durch Holzwuchs gehindert. Aber fichtbar lag weiter zur rechten die Inſel Femern vor Augen. Vor derfelben dehns te fich das Land Oldenburg in ununterbrochener Fläche hin. An der entgegengefekten Seite ſah man das Etattihen Lütz jenburg nahe; ferner einen Theil des Bisthums Eutin und Niemann Forſtſtatiſtik. Nr — 624 — bei dem Hochbuchholze rechts vorbei den Flecken Preez mit -feiner Ungebung und wieder den Seelenter See in jeinem ganzen Umfange. Die veizende Umficht von diefer in Hole ftein ſeltenen Höhe iſt num nicht mehr. Der ganze Streezer— berg ward dem Holzbau gewidmet und eine der fehönften un= ter Holfteins Naturſchoͤnheiten ft nun mit jungen Walde ges deckt. An den Grünen und Gedeihen junger, ſchlanker, dicht belaubter Buchen mag der Baumfreund für jene Auz genweide fich ſchadlos halten. Der Boden diefes Geheges ift freilich von vorzuͤglicher Güte. Die Buche iſt die herrfchende Holzart. Doc) finden fich hier auch alle Abſtufungen, fowohl des Alters, als des Be⸗ ſtandes: haubares Holz, junger Anwuchs, auch leere Plaͤtze, welche jedoch bald in Kultur gebracht ſeyn werden. Ueberall zeigt ſich die uͤppigſte Vegetation; Die Bäume dieſes Gehe— ges find die ſchoͤnſten und ſchlankſten ſaͤmtlicher Neuhaͤuſer Hoͤlzungen. Am Abhauge des Berges auf dem Raume von ungefehr einer halben Tonne ließen fich zwei und dreißig theils groͤßere, theils kleinere Baͤume zaͤhlen und der Foͤrſter, der dieſe Stelle für gut anſprach, ſchaͤtzte die gegenwaͤrtige Holz⸗ menge hier auf achtzig Faden. Beilagen und Nachtraͤge 1) Entwurf einer Inſtruktlon zum Behuf der Forftvermeffungen. 1) Yır Forfte und Holzgruͤnde, fie mögen entweder der Landesherrfchaft privative gehören, oder mit der Meide und Weichholzung der Unterthanen belaftet ſeyn, welche als Holzgrund erhalten werden follen, werden nach einem Maaße vermeffen. Es wird dazu das in den Herzogs thimern gebrauchlihe Hamburger Maaß genommen, und der vermeffene Grund nach Tonnen Landes, Ruthen und Fuß, die Tonne Landes zu 300 Quadratruthei, die Ruthe 16 Hamburger Fuß oder g Ellen lang berechnet; jedoch wird beim Vermeſſen und Kartiven zehntheiliges Maas gebraucht und für die Uebereinſtimmung und Rich— tigkeit der Ketten und verjingten Maasſtaͤbe zu forgen feyn. 2) Bei der Vermeffung ift ed nicht hinreichend, nur den Inhalt des ganzen Waldes aufzunehmen, fordern es müflen befonders vermeffen werben: { Rr2 — 626 — ) alle beträchtliche Holzſtrecken, die mit verſchie de— nen Holzarten, Eichen, Buchen, Ellern ꝛc. be— ſtanden ſind; ferner alle Etreden, wo der Hoizbe: fiand an Güte, Alter oder in anderer Hinficht von der übrigen Hoͤlzung beträchtlich verſchieden if; man fieht wohl, daß dies nicht von unbetrachtlichen einen Strecken zu verſtehen fei; ü b) Dlößen, oder unbeftandene Holzörter, die zur Holzkultur gegeben werden Fünnen, ingleichen ſo ſchlecht beftandene Holzörter,. daß fie, um anges baut zu werden, der Huͤlfe der Kunft bedürfen; c) ſolche Gruͤnde in der Hoͤlzung die nicht unter Holzkultur genommen werden können, was fie auch feyn mögen, urbar Land, Wiefen, Wohnplatz, Garten, Torfmoor, Teiche, Bäche, Wege ꝛc. Von allen diefen Gegenſtäͤnden muß das Maas bejonders geſucht und angegeben werden, und die Karte das De: tail, fo weit es thunlich ift, anfchaulic, darftellen. Da aber dieſe Gegenfiände in der Hölzung ſelbſt größtenz theild Feine beſtimmte und durchaus kenutliche Graͤnze haben, ſo wird es noͤthig ſeyn, daß der Landmeſſer mit den Forſtbedienten dafuͤr ſorge, die Een und Gränzli— nien durch Pfaͤhle, Steine aufwerfen, Hügel, Graben oder zu bezeichnende Baume fo dauerhaft zu bemerken, daß fie bei der nachherigen Abfchagung mit Zuverlaͤſſig⸗ keit wieder zu finden ſind und noͤthigenfalls durch blei⸗ bende Zeichen erſetzt werden koͤnnen. In den unein⸗ gefriedigten Hoͤlzungen , die vom Viehe beunruhigt werden, wird hierauf fo viel ſorgfaͤltiger zu ſehen ſeyn. 3) Der Hegereiter jedes Amts muß mit den Forfte bedienten jedes Difirifis, nach der Kenntnis, die fie von ih— ven Hölzungen haben, vor der Vermeffung uͤberſchlagen, welche Holz ſtrecken von fo verfhiedener Beſchaffenheit find, daß fie beſonders vermeſſen werden mülfen, Hiebei ift es nicht nöthig zu Anaftlich zu ſeyn. Sie geben hierüber dem Oberförfter einen fihriftlichen Auffag, der die verfchiedenen heile der Hölzung mit ihren Namen, in der Folge, wie fie aneinander flogen, mit einer kurzen Anz gabe der vermuthlichen Größe und der Beſchaffenheit, dem Alter, der Güte des Beftandes enthalt und zu erfennen giebt, was außer den befi>.ıten Gegenftanden, Teichen, Mören, Baͤchen, Wegen ıc: befonders zu vermeffen feyn werde, Und da es nothig iſt dad Alter Des Beftandes mit einiger Bes ſtimmtheit anzugeben, um fowohl die Bewirthfchaftung dar— nach einzurichten; als den Zuwachs bis zum haubaren Alter einigermaßen anfchlagen zu koͤnnen; fo hat man zu Diefem Ende Klaffen feſtgeſetzt, nach welchen jede Holzart anzu— geben iſt. Die Klaffen find: Eichen: erfte Klaſſe über 100 Jahr was haubar ift und in etwa 100 Sahren haubar wird, Zweite Klaffe 30 bis 100 Jahr; wachsbare Eichen, die noch ftanımweife aufgezählt werden muͤſſen. Dritte Klaffe unter 30 Jahr, was nur als Zumachs in Anſchlag kommt. Buchen: erſte Klaſſe 80 bis 100 Jahr und daruͤber alt. Zweite Klaſſe 40 bis 80 oder 100 Jahr alt, wachs—- bare maſttragende Buchen. Dritte Klaſſe 20 bis 40 Jahr alt, was als Stammholz noch taxirt werden kann. — 65 — Vierte Klaffe unter 20 Zahr, was noch Buſchholz ift und nur nad) Tonnenzahl für den künftigen Ertrag angeſchla⸗ gen werden Fann. ‚Ellern, Birken, Weichholz: erſte Klaſſe uͤber 30 Jahr, was nur als Baumholz zu nutzen. Zweite Klaſſe unter 30 Jahr, was in Schlaͤgen einzu⸗ theilen ſtehet. Nadelholz: erſte Klaſſe, über 70 Jahr, haubar Holz. Zweite Klaſſe, 30 bis 70 Jahr. Dritte Klaſſe unter 30 Jahr. Auf dieſe Klaſſification haben die Forſtbediente mit zu ſehen und wenn ſie die Strecken angeben, welche beſonders zu vermeffen find, zugleich für den Landmeſſer die Klaſſe bes kannt zu machen, wozu jede Strede gehört. Auch muͤſſen fie zur Vermeffung nach ihrer Einficht in Betrachtung ziehen und zu erkennen geben, ob jede zu vermeffende Strede als gut, mittelmäßig oder ſchlecht beftanden anzufes ben fei. Der Oberförfter theilt diefen Aufſatz dem Dis firiftsjägermeijter mitund überlegt mit demfelben, was etwa dabei zu erinnern ſeyn möchte. Wenn dann der Dis firiftsjagermeifter es nicht nöthig findet, an Ort und Stelle felöft nachzufehen, fo ertheilt er dem DOberförfter den Auftrag die Hölzung mit den Difiriftöforfibedienten durchzugehen und _ ‚alles zu berichtigen, auch den Auffag in Ordnung zu brin⸗ gen, wornaͤchſt derfelbe vem Diftriktsjägermeifter zugeftellt wird, der dafür forgt, daß er dem Landmeſſer mitgetheilt und dem Forftbedienten der Auftrag gegeben werde, erfteren dar⸗ nach zu inſtruiren, und ihm beim Vermeſſen an die Hand zu gehen, — 629 — 4) Wenn der Landmeſſeſer fich zur Vermeſſung einer Hoͤlzung an Ort und Stelfe einfindet; fo wird der Diſtrikts— jägermeifter von der Nentefammer ſchon davon unterrichtet ſeyn und den Forfibedienten des Diſtrikts die nöthigen Anfz träge gegeben haben. Der Kandmeffer wendet fid) daher an den Forſtbedienten des Diftrikts und erhalt den erwähnten Auf: ſatz, den er fi) befannt macht. Hierauf gehen beide die zu vermeffende Hölzung durch und der Landmeiler bemerkt die Punkte und Linien, welcheer bezeichnet haben will, wobei denn von Seiten des Forftes im voraus dafür geforgt ſeyn muß, dag zu den Pfählen das etwa möthige Holz ge— fälle werden koͤnne. Auch wird man beim Amte die Berfüs gung treffen, daß dem Landmefler ein Baar Arbeitsleute zur Hülfe gegeben werden. Was hiebei in Acht zw nehmen ift, um die feften Punkte in ver Hölgung, welche fowohl zur Abſchaͤtzung als zu etwanigen Nachmeſſungen oder Lofals abrheilungen notwendig beibehalten werden muͤſſen; ingleiz chen die Richtung der vermeffenen Linien mit der Geuauig— feit zu bezeichnen, daß darauf jede von vorerwähnten Ars beiten mit der zuverlaffigften Nichtigkeit gegruͤndet werden könne, bleibt fürs erfte der Beſtimmung des Landmeflers überlaffen. Sollten fid> hiebei Bedenflichkeiten finden; fo wird auch auch daräber in der Folge ein Regulatio gegeben werdeit. Daß der Landmeffer für die Richtigkeit und Ges nauigfeit ſowohl der Bermeffung als Kartirung und der nöthigen Berechnungen forgen muͤſſe, verſteht ſich yon ſelbſt. 5) Die Befkimmung- der —— eines zu ver⸗ meſſenden Forſtes kann bei den eiugefriedigten Hoͤlzungen kei⸗ ne Schwuͤrigkeit haben. Jeder Karte iſt ein Granzregis — 60 — fter beizufügen, Bei den eingefriedigten Hölzungen iſt es hinreichend, ‚wenn das Grängregifter und die Karte bei den außeren Graͤnzen: a) Die Art der Befriedigung und die Länge jeder Befr * gungslinie, ſo wie auf dieſer Linie b) die Lange jeder Strecke bemerken, welche von einzel— nen Landilegern oder ganzen Dorfichaften, oder auf Ko: ſten der Herrſchaft zu unterhalten iſt. Das Schema sub B. giebt an, wie dies Regiſter zu verfertigen ſei, wobei der Landmeſſer von den Forſtbedienten die noͤthigen Nachrichten einzieht. Damit aber die Karte und das Graͤnzregiſter, was die aͤußern Graͤnzen und ihre Unters haltungsverbindlichkeit betrifft, bei etwanigen Streitigkeiten Zuverläffigkeit habe, werden beide demnaͤchſt dem Amte mitz getheilt werden, um nöthigen Falls die Unterthanen, wels chen die Unterhaltung obliegt, zu vernehmen, darüber ein Protokoll abzuhalten und diefes dem Gränzregifter beizufügen, 6) Bei der Vermeffung der uneingefriedigten Hölzungen wird es von Nutzen feyn ‚ die bei der Landkom⸗ miſſion und dem Generaldireftorio bei den Vertheilungen der Dorffelder aufgenommenen Karten und Verm eſſung s⸗ regiſter zu Rathe zu ziehen. So weit die Graͤnzen nicht hinreichend bezeichnet, oder voͤllig ausgemacht, oder ſtreitig ſind, als welches ſich bei der Unterſuchung der Forſtbediente ergeben muß, wird man dahin ſehen, daß ſie mit Huͤlfe des Amts und allenfalls mit Zuziehung der Weide = oder Dorfs⸗ intereffenten oder Granznachbaren berichtigt, und ſodann nach gefchehener Vermeffung für die dauerhafte Bezeichnung der Gränzen geſorgt werde, Nach gefchehener Vermeſſung ift uber die uneingefriedigten Hoͤlzungen ebenfalld ein J — 651 — Gränzregifter nach dem Schema sub C, zu entwerfen, Und da die uneingefriedigten mit der Weide belafteren Hoͤl⸗ zungen zweckmaͤßig nicht anders bewirthſchaftet werden Ein: nen, als daß fie nad) und nad) in Schonung gelegt wer⸗ den; hiebei aber auch zugleich dahin zu ſehen iſt, daß den Weideintereſſenten nur jedesmal ein verhaͤltnismaͤßiger Theil ihrer Weide entzogen werde; ſo wird zwar die wirkliche Ab— theilung, die an jedem Orte eine naͤhere Ueberlegung erfor— dert, bei der Vermeſſung noch nicht geſchehen koͤnnen; es wird aber nöthig, alle Strecken, die durch natürliche Graͤnzen fich abfondern, oder fonft, es fei nun mit Ruͤck— ficht auf eine leichte Befriedigung oder ihres verfchiedenen Beſtandes wegen, oder in andrer Hinficht zu Abtheiluns gen fich qualificiren, befonders zu vermeſſen. Von diefen Abtheilungen würden dann aud) die Granzen mit anzugeben ſeyn. 7) Die an die Hoͤlzung graͤnzende Lande ffüde, Miefen, gemeine Weide ꝛc. dürfen zwar nicht verz meffen werden; jedoch müffen fie auf der Karte felbft rund umher deutlich angegeben werden. Wäre ed, daß ein Theil der anftogenden gemeinen Weide zur beffern Arrondirung oder zur zwecfmagigen Vergrößerung der Hölzung nach dem Erachten der Forjibedienten dienen und genommen werden koͤnnte; fo würde er mit zu vermeſſen, jedoch das Maas bes fonder3 anzugeben feyn. Finden fich in der Nahe ver Höl- zung merfwürdige Gegenfiände, Flüffe, Lands firagen, beträchtlicher Derter, fo werden jie auf der Karte mit angedeutet. 8) In der Hölzung ſelbt it bei der Vermeffung auf ven Fall, den der Boden hat, mit zu fehen, und fo wie alle fiehende Waſſerſtellen angegeben werden, fo iſt auch bei folchen Stellen, wo ſich das Waffe im Winter oder bei Regenguͤſſen ſammlet, und überhaupt, wo das Waſſer der Holzung ſchaͤdlich ift, darauf zu fehen, wie daſſelbe abaeleitet werden koͤnne, und es hat der Lands meſſer nöthigenfall3 durch Nivelliven auszufinden, wohin das überflüffige oder fchädliche Waffer feinen Abflug haben koͤn⸗ ne und die Abtheilungsgraben in der Hölzung beziehen zu laſſen und auf der Karte mit anzugeben; auch die Lange der Abzugsgraben zu vermeffen und darüber eine bes fondere Nachricht einzugeben. 9) Die Karte mup alles was fid) in der Hölzung, für _ wohl an Holzarinden, als an holzfreiem Lande und andern Gegenftänden befindet, deutlich) und anfchanlich darfiellen. Sie muß alle beträchtlihen Abhänge und Höhen des Grunde, fo wie die Beſchaffenheit des Bodens, letztere durch die auf der geftochenen Karte angezeigten ches mifchen Zeichen angeben und fie mug die Lage der Hal: zung nad) den Weltgegenden durch den aufgetragenen Kom— pas darftellen, wobei fowohl dad Norden der Magnetnadel, als die wahre nach dem Schatten der Sonne ausgemittelte Mittagslinie angegeben feyn muß. Des leichtern Gebrauch und der Uebereinſtimmung wegen werden alle Karten jo ges zeichnet, daß Norden oben, oder wenig nad) den Seiten ges - neigt ift, es wäre denn, daß die Karte dadurch eine unfoͤrm⸗ liche Figur bekaͤme, als in welchem Falle von diejer Regel abgegangen werden kann. 10) Damit alle Karten gleichformig gezeichnet und alle Gegenftande gleich ausgedrüdt werden, wird die Karte zum Mufter angenommen, welche für die Landvermeffungen in Dännemark geftochen if. Die Holzart, womit eine jede Strecke beftanden ift, wird durch eine nicht zu ſtarke Ueber— — 03 — legung mit Farben ausgedrüdt, fo daß die Eichenholzung roth mit důnnem Karmin; die Buchen gelb mit Gummigutz te; Birken ſpangruͤn, mit deſtillirtem Spangruͤn in Eſſig; Ellern hellgruͤn, mit deſtillirtem Spangruͤn in Eſſig mit Gummigutte melirt; das Nadelholz mit duͤnner ſchwarzen Tuſche; die uͤbrigen Holzarten, die nur ſelten in ganzen Strecken vorkommen, als Ahorn, Eſchen, Hegebuchen, Ipern, Ulmen, Pappeln, aber orangefarbig, Karmin mit Gummigutte und ein wenig ſchwarzer Tuſch angelegt werden; wobei denn zu Unterſcheidung dieſer Holzarten auf dem Grunde ein kleines Schild mit A für Ahorn, B für Eſchen, C Hegebuchen u. f. w. bei dem Nadelholze ebenfalls zur Uns terfcheidung der verfchiedenen Nadelholzarten mit D für das Lerchenholz gezeichnet wird. | Bei melirten Hölzungen wird der Grund nach der herrfchenden Holzart angelegt und die vermijchten Arten, wenn fie von der Bedeutung find, daß fie bei der Bewirth: fchaftung beibehalten werden müffen, mit ihrer Farbe durch Sieden angedeutet. "Die Blößen werden weiß gelaffen. Die Bezeichnung ob jede Strecke gut, mittelmäßig oder fehlecht beftanden fei, geichieht durch drei auf dem Gruu— de gezeichnete Bäume für den guten, durch zwei für den mittelmäßigem und durch einen für den fchlechten Beſtand. Die Klaffe, wozu jede Strecke nad) dem Alter des Holzbes fiandes gehört, wird durch Querftriche unter der Bezeichnung des guten, mittelmaßigen oder fchlechten Beftandes, durch einen Strich für die erfte, zwei für die zweite Klaffe u. |. w. angegeben, Die Theile der Hölzung, die einen befondern Nas men haben, werden mit einem unverwejchenen Schlag: fchatten son fehwarzer Tuſche eingefaßt. Die Stelle aber, — 04 — wo der Beſtand ſchlechter oder beſſer, oder einer ander Klaſſe it, mit, einem Schatten von der Farbe des Grundeg, wie die Probekarte dies alles ausführlicher zu erkennen giebt, Da jedoch diefe Probefarte mur die Bezeichnung des Bez fiandes angiebt, fo werden übrigens alle andere Gegenſtaͤn⸗ de, als Steinwälle, lebendige Befriedigung, todter Zaun ꝛtc. wie ſchon oben erwähnt ift, nach der — * Karte ge zeichnet, - 11) Der verjüngte Maasſtab zu den Karten wird ſo genommen, daß 125 Ruthen des wirklichen Grundes auf einen halben Hamburger Fuß, mithin 25 Ruthen auf einen Decimalzoll kommen. Fuͤr dieſe Maasſtaͤbe wird man der Uebereinſtimmung wegen, noͤthigenfalls hier ſorgen. 12) Um das Maas auf der Karte ſo viel leichter zu uͤberſchlagen, und die Karte ſelbſt, wenn ſie beſchaͤdigt wer⸗ den ſollte, zu rektificiren, wird fie im Rektangel von 15 Ru— then breit und 20 Ruthen lang, die eine Tonne Landes aus— machen von Norden nad) Süden und von Often nach Werften eingetheilt, und diefe Rektangel mit vother Tinte ausgezos gen. Wenn die Lofalumftande dem Landmeffer Gelegenheit geben, es fei durd) einen Weg, Graben, Bach), Thal ıc. eine Linie in der laͤngſten Ausdehnung der Hölzung, und eis ne andere Durchfchnittslinie rechtwinklicht auf jene abzumefs fen und von reſp. 75 zu 15 und von 20 zu 20 Ruthen zu bez zeichnen, fo kann folcheö bei etwanigen Abtheilungen, fo wie zur Abichagung von großem Vortheil feyn. 13) Das Papier zu der Karte wird vorher auf Lein— wand gezogen und fodann die Karte darauf gezeichnet. Fürs erfte iſt es hinreichend, wenn von der Karte ein Exemplar geliefert wird, welches von dem Landmeffer zu unterfchreiben iſt. Der Karte wird ein Vermeflungsregijter zuge— fügt, welches ſich auf ihre Bezeichnung beziehet und nad) dem anliegenden Schema Lit. A. zu formiren iſt. —1) Wenn die Karte mit dem Vermeſſungs⸗ Graͤnzre⸗ giſter ſolchergeſtalt⸗ verfertigt iſt, wird alles an die Rente— kammer eingejandt, welche demnachft die Abſchaͤtzung der Hölzung, die Forſtbeſchreibung und die Bewirthſchaf tungsart verfügen, und wenn demnaͤchſt die Hülfe des Laudmeſſers noch noͤthig ſeyn ſollte, den Landmeſſer ferner requiriren, auch dafuͤr ſorgen wird, daß wenn alles berichtigt worden, von der Hauptkarte Kopien genommen und reducirte Karten zum Gebrauch * die Forſtbediente daraus verfertigt werden. IR | ”) Kammercirfular wegen ber Baummef- fungen. ‚Um über die Urfachen, die den beffern oder geringern Zuwachs im den Waldungen veranlaffen koͤnnen, und insbe: fondere in wieferne fie in dem mehr oder minder ge ſchloſſenen oder freien Stande der Bäume liegen anögen, ſo weit es thunlich ift, Data zu ſammlen, erfuchen wir den Herrn — — in mehreren Hölzungen des Ihnen an: betrauten Zagermeifterdiftrifts fowohl von befferem als von geringerem Boden und von gejchloffenerem ſowohl als offene- rom Beftande einige geſunde Baume, von geringerem ſowohl als fortgehenden wachsbaren Alter, ſowohl Eichen als, Bu— chen auszumahlen und neben diefen Baumen einen Pfahl, der mit einer deutlich eingefehnittenen Nummer bezeichnet ift, einfchlagen zu Laffen. Zwei Fuß über der Erde wird dann eine Eleine Kerbe an der Norder und Süderfeite diefer Baume in der außerften Rinde eingefchnitten, jedoch vor allen Dins = 636 — gen nicht fo tief, daß die Safthaut davon verletzt und der Baum befchädigt werde, In diefer Kerbe wird die Stärke eines jeden mumerirten Baums mit einem Pergamentfireifen, der in Zoll und Linien nach Dänifchen oder Aheinlandifchen Maaße eingetheilt iſt, Jährlich nachgemeffen. Die Rente⸗ kammer wuͤnſcht, daß diefe Verfuche in zwei Hölzungen in jedem Hegereiterdifivift, deren Grund und Boden am meis ſten verfchieden ift, angeftelit, und daß in jedem Difirift zwanzig Eichen, und eben fo viel Buchen, wie ſchon er= wähnt ift, in mehr oder minder gefchloffenem Stande ausge— fucht werden mögen, um dadurch die Erfahrung zu machen, welchen Einflus der Abfiand der Baume auf ihrem ergenthümlichen beffern oder geringern Zuwachs habe, und welcher Abſtand von einander in verfchiedenem Alter nad) Verfchievenheit der Holzart und des Bodens der vortheilhaftefte fei: ein Gegenftand, worüber bisher noch nicht zureichende Erfahrungen angeftellt find. Es darf wohl nicht erwahnt werden, daß alle diefe Baume in der Krone unbefchadiget ſeyn, und nicht durch Bedruc von den umftehenden Baumen zurück gefeßt feyn müffen. Für jett würden die Maaßen fofort aufgenommen, und im Sep: tember oder Oktober würde die Meffung jährlich wiederholt. Im Fannar jeden Jahrs würden die aufgenommenen Maaßen an die Nentefammer eingefandt, und der erſten Nachricht zugleich eine Zeichnung uber den Abſtand der umſteheuden Baume, die ihnen bis auf vierzig Fuß nahe ſtehen, 'beiges fügt, worauf zugleich bemerkt würde, wie ftarf jeder der umfiehenden Bäume auf zwei Fuß über der Erde, und von welcher Holzart er,fei. Geht mit dieſen umfiehenden Baus men eine Beranderung vor, fo müßte dies von dent Heges seiter bei der einzufendenden jährlichen Vermeffungsnachricht — 617 — bemerkt, und jedes fünfte Jahr müßten auch die umftchenden Bäume wieder vermeffen und das Befundene eingefandt werz den, Wiedie Zeichnung über den Abftand aufgenommen werden muͤſſe, ergiebt die hiebeigehende Anlage. Sollten nicht alle Heges reiter im Stande ſeyn, Diefe Zeichnungen genau und deutlich ge= Nug zu verfertigen; fo würde die Nentefammer nichts dawider haben, daß dazu ein anderer Sorjibediente, der dazu tauglich wäre, oder nöthigenfalls ein Landmefjer für billige Bezah— lung genommen würde, und es will die Rentekammer über die in diefer Hinficht getroffenen Veranftaltungen dem Bes richte des Herein — — entgegen fehen, fo wie fie auch uͤbri— gens, wenn man mit dem NRheinländifchen oder Dänifchen Maaße nicht verfehen wäre, auf naheres Verlangen einen Maasſtab mitzutheiten bereit feyn wird. Koͤnigl. Rentefammer, d. often Nov. 1802. 3) Rammercirfular wegen Meffung des Durhmeffers der Baume, Da in Hinſicht der Baumvermeffung zu beforgen, daß, da die jährige Zunahme des Umfreifes am ſich nur ein gerin: ges Maas in Zollen ausmacht, und in unvortheilhaften Jah— ven, oder nach Verfchiedenheit der Stämme und des Oertli— chen fehr Klein feyn kann, der Pergamentfireifen, womit der Umkreis gemeffen werden foll, ein zu unficherer, und vom Einfluß der naffen oder trocknen Witterung zu fehr abhängi= ger Maasftab fei, ald dag damit die. gehörige Genauigkeit erreicht werden könne, und es ſcheinen ſchon gemachte Erfah— rungen dieſe Beſorgniſſe zu beſtaͤtigen. Es ſcheint daher der Nentekammer noͤthig den Vorſchriften ſelbſt noch einen Ge— genftand, naͤmlich die Mejfung des Durchmeſſers der ausgewählten Baͤume zuzufuͤgen. Dies wuürde am fuͤglichſten durch ein Inſtrument in Form eines gewoͤhn⸗ lichen Staugenzirkels, nämlich durch eine etwa 4 bis 5 Fuß lange eiferne Stange gefchehen koͤnnen, auf welcher an dem einen Ende ein etwa drei Fuß langer Arm rechtwinklicht bes feftigt ware, und ein anderer beweglicher Arm vom derfelben Länge fich hin und her fchieben und. mit einer Schraube be— feftigen ließe. Die Stange felbft würde von dem feften Arm an, imihre Fuge, Zoll, halbe und Viertelszoll, jo weit es ſich thun Hefe, mit Genauigkeit eingetheift, und dann mit dieſem Inſtrumente, mit Huülfe des Wafferpaffes, um es in der Horizontallinie zu halten, der Durchmeffer nicht nur in der an dem Baume gezeichneten Kerbe, foudern auch der { gegenüber fichende Durchmeffer in derfelben Stammhoͤhe aufgenommen. Das ganze Inſtrument würde, wenn der bewegliche Arm und feine Schraube abgenommen würde, in einem dreiedfigten Kaften zu verwahren ſeyn. Bei der erfien Nachmeſſuung in diefen: Jahre würden die Durchmeffer der ſchon gemeffenen Baume zugefügt werden fonnen, ir erfuchen demmach den Hrn. — — ein ſolches Ju: -firument verfertigen und damit die Durchmeffer gefalligft aufuchmen zu laſſen, wobei wir zugleich’ bemerfen, daß wenn die genaue Eintheilung der Stange und die richtige Bezeich= nung der Zolle ic, Schwierigkeiten finden ſollte, diefer Manz gel durch den Gebrauch des Zollſtocks zu erfegen feyn, und jene Eintheilung zum bequemern Gebraud) zwar dienen, jes doc) wicht nothwendig feyn würde. Die etiwanigen Kojten werden wir auf gefällige nähere Anzeige erftatten laſſen. Könige, Rentefonmer, d. 5ten Febr, 1803. — — —— 4) KRammercirfular die wegen des Mache wuchfes der Möre anzuftellenden Un- terſuchungen betreffend, ’ Man hat im Allgemeinen noch fo wenig zuverlaͤſſige Kenntnijje von dem Zuwachs der Möre, daß darüber ſehr verſchiedene Meinungen ſtatt finden. Es ſind indeſſen bei verſchiedenen Moorvertheilungen ſchon beſtimmte Jahre ans genommen, in welchen das Moor wieder nachgewachſen ſeyn fol, und darauf Ueberſchlaͤge gebaut, von welchen man . wicht wiffen kann, ob der Erfolg fie beftatigen'werde, Das mit man nun hierüber in der Folge zu mehrerer Sicherheit gelangen möge, halt die Nentefammer es für nüglich, B es obachtungen uber den Nachwuchs der Möre an verfchiedenen Orten anftellen und Erfahruns gen darüber fammeln zu laſſen. Gie halt dafür, daß dies auf folgende Art amı Teichteften gefchehen koͤnne: 7) Auf den unvergrabenen oder unangegriffenen Mören oder Moorſtrecken, an welche bisher der Torfſtich nicht gefommen ift, und in den naͤchſten zwanzig bis dreißig Sahren nicht kommen wird, werden eichene Pfähle durch die Moorfohde bis in die unterliegende Erdſchichte eingetrieben, die ſo lang ſeyn muͤſſen, daß ſie wenigſtens drei bis vier Fuß über der Oberflache des Moors hervorſtehen. An der obern Kante diefer Pfahle wird eine Eleine Kerbe eingejchnitten und in diefelbe zur dauerhafteren Bezeichnung Nägel eingefchlaz gen. Bon diefer Kerbe wird dann jahrlich und zwar, "went das Moor am allertrockenſten ift, der Abftand bis auf den feften Moorboden gemeffen, und die Entfernung notirt, Wo das Moor von einiger Größe ift, wird es noͤthig ſeyn, meh— rere Pfähle zu fegen, und es wird dann zweddienlich fenn, Niemanns Forſtſtatiſtik. Es — (pp — wenn in der Vertiefung der Mosroberflache oder in den nie— drigſteu Punkten dieſer Oberfläche ein Pfahl eingetricben wird, und die andern Pfayle auf den beiden Linien, jedoch nicht an den aͤußerſten Enden des Moors geſetzt werden, die fi) auf jenem Pfahl im der niedrigſten Gegend der Flache durchſchneiden, auf welche Art dann, wo nicht die Moor⸗ flache von fehr bedeutender Größe und fehr uneben ifi, mit fünf Pfähten ansgereicht werden wird, 2) Auf ven abgegrabenen Moorfireden, auf wels chen ein Anwachs zu erwarten ift, werden Pfahle in die uns terliegende Erdſohle eingetrieben, die jedoch ſechs, acht bis sehn Fuß oder fo hoch als die unvergrabene Movrfohle, auf demfelben Moor ift, vorfichen müffen. In diefe wird dann am obern Rande die Kerbe eingefchnitten, mit Nägeln bes zeichnet, und von derfelben an jaͤhrlich bis auf den zuwach— fenden Moorgrund gemefien. Um diefe Erfahrungewanzuftelfen, und nicht das jeßiz ge Fahr zu verlieren, erfuchen wir den Herrn vorgangig für das — Moor im Amte — — fofort gemeinfchaftlich mit dem Eöniglichen Amthaufe, welches Dazu den Auftrag erhale ten hat, einige Eichen ausweilen zu laffen, die zu Pfaͤhlen dienen fünnten und das Fallen und Behauen, fo weit es ers fordertich iſt, ſo wie das Einjegen zu veranftalten, und die Rechnungen gefaligft einzufenden, übrigens aber, wenn die Pfaͤhle geſetzt find, die jeßigen Movrhöhen abmeffen und das mit alljährlich fortfahren zu laffen, und die befundenen Maaßen der Reutefammerjedesmalmitzutheilen, auch beiEin⸗ fendung der Rechnungen eine kurze Beichreibung der Möre, worauf die Pfähle gejegt find, mit Erwähnung ihrer vors theilhaften oder nachtheiligen Lage und Befchaffenheit, ihrer Abwaͤſſerung und möglichen Beftauung, der Art und Weife: — 641 — wie fie benußt werden, ſ. w. d. a. zuzufügen, und zugleich der Rentefammer ihre Vorfchläge, auf welchen Mören diefe Erfahrungen ferner anzuſtellen ſeyn möchten, und die Bes merfungen, welche in Unfehung der vorerwaͤhnten Veranſtal— tung oder eines andern Mittels zu der vorhabenden Abficht fih Ihnen darbieten möchten, mitzutheilen, Königl, Rentefanmer, d. z7ften April 1805. 583 5) Nahträge zu Norwegen. a) Sinie des Schnees und der Vegetation in den norwegifihen Gebirgen.*) Bu ©. 106, 107 und 117.) Nach den Wahrnehmungen, welche der Oberbergamtsaſſeſ⸗ for Esmark in Kongsberg vor einigen Jahren bekannt machte‘, iſt der hoͤchſte Punkt, den er ſelbſt beſtieg, der höch— fie auch, den er im Lande kennt, Snehätten auf dem Dovregebirge. Die Höhe veffelben über der Meeresfläche rechnet er etwas über 8000 rheinlandifche Fuß. Hier liegt der Schnee ewig. An einer Stelle, wo eine Schneemaffe tiedergeftürzt war, Fonnte er fünf und zwanzig Lagen zähe fen mit einer Eisfrufte über jeder derfelben. Die unterfte thauet von der Warme der Erve auf, indeffen auf die oberfie jedes Jahr eine neue ſich auflegt. Diefe oberfte von wellenfürs miger Ausdehnung war ſchwach amethyftfarbig: eine Farbe die man auch auf andern Alpen bemerkt hat, ohne noch ihre Urfache erflaven zu Tonnen. Die Schneelinie fenkt ſich in verfchiedener Tiefe hinab, nad der verfehiedenen Erpoſition *) Pfaffs Nord. Archis III. 3, ©, 197. der Bergwaͤnde und befonders nach der fehiefen oder ſenkrech⸗ ten Richtung, in welcher ſie von den Sonnenſtrahlen beſchie— nen werden. Gegen Suͤden und Weſten, wo die Sonne ge⸗ rade auffaͤllt, erſtreckt ſich der ewige Schnee nicht tiefer als bis zur Höhe von 7000 Fuß über der Meeresfläche herab; hingegen im Norden und Nordoften, wohin die Sonne nur urze Zeit und in fchiefer Richtung ihre Strahlen fallen laͤßt, ſenkt fich die Schneelinie bis herab zu 3000 Fuß über der Meeresflaͤche. Die Begetationslinie der Baume ift nach de— ren verfchiedenen hartern oder zärtlichern Natur fehr verfchies den. Einige Holzarten nehmen ſtrauchartig, wie die Zwergbirke, einige Weiden, der Wacholder, den höchften Grad diefer Linie bis zu 3200 Fuß über der Meeresfläche ein. Gleich unter diefen bis zur Höhe von 3000 Fuß wachft die Birke baumartig fehr gut. Naͤchſt der Birke dauert die Rothtanne oder Fichte (P. abies L.) am höchften auf dem Gebirge. In Bergthälern, gefchüßt von dem Nords winde, fand Esmark fie noch in einer Höhe von 3000 Fuß, doch verfrüppelt. Im Alter von 150 Sahren war fie nur 28 Fuß hoch und hielt nur 14 bis 15 Zoll am Stammende, und 2 bis 3 Zoll am Zopfende im Durchmeffer. Das Mark ftand nicht in der Mitte, fondern in der füdlichen Halfte 4 bis 6 Zoll von der Rinde, In der Höhe von 2500 Fuß wächft die Fichte noch fehr gut, befonders auf den füdlichen Bergfeiten. Hier verſchwindet ſchon die Kiefer (Pinus silvestris) ganz, die man als nußbaren Baum auch unter den guͤnſtigſten Um— fiänden nicht über 2000 Fuß antrift. Frucht baͤume, Apfel-, Birn- und Kirſchbaͤume kommen nicht über 1000 Fuß über der Meeresfläche vor. In der Höhe von 500 Fuß trifft mar fehr aͤdle Sorten und gute Früchte, b) Phyſikaliſche Beobachtungen über Nor- wegen von Herrn Leopold von Bud.” Schneegräme auf der Weſtkuͤſte — Gränggebirge gegen Schweden — Bergböben, deren Baumvegetation — Gletfcher im füdlichen — Schneeberge im nördlichen Theil. (3u ©. 107 und 119.) „Es hat mir hier Mühe gefoftet, zu erfahren, wo im Sommer Schnee Tiegt. Deswegen veifte ich gleich nach Bergen über dad Gebirge Storfield, über den Paß von Fillefield. Dort habe ih Suletind beftiegen, den man als den höchjten Berg der Gegend nennt. Guletind bat ei- ne Höhe von 5524 parifer Fuß über dem Meere. Der ifolirz te Feld war ohne Schnee, aber von großen Schneefeldern ums geben; dieſes ift daher feiner ifolirten Lage zuzufchreiben. Berge gegen uber waren das ganze Jahr mit Schnee bevedt, weil die größere Schneeausdehnung die Temperatur umher erfältet. Nach vielen Zufammenftellungen glaube ich bes fimmt angeben zu koͤnnen, Die Schneegranze falle in 62° Breite zwifchen 5200 und 5500 Fuß oder 900 Toiſen Höhe über dem Meere; aber freilich an ver warmen Werft: Füfte Norwegens, „— Sch bin in Hardanger auf der Meftküfte Norwegens geweſen. Hier Iebt zwifchen himmels hohen Bergen, an einem der fonderbaren Meerbuſen, die ſich ſo tief zwiſchen dieſe Berge eindraͤngen, ein Prediger Herz⸗ berg, der Barometer zu machen verſteht und ſie auch auf 2) Ausjug aus einem Briefe deſſelben an den Frh. von Humboldt in Gilberts Annalen 1807. St. 3. ©. 318— 32 Berge tragen kann. Er hat der hohen Folgefonden ge: meſſen, ‚einen Berg, 12 Meilen lang, wie eine Ebene, wie der Buet oben, immer mit Schnee bedeckt, von dem nach Eden und Werften prachtige Gletſcher ins That herabgehen. Die groͤßte Hoͤhe der flachen Ausdehnung iſt 5432 Fuß. Dieſes ſonderbare Gebirge iſt vom Hauptgebirge ganz getrennt, und liegt wie eine Juſel zwiſchen Bergen und Stavanger. — Nach ſehr guten meteorologiſchen Beobe achtungen deffelben Predigers Herzberg war die mittlere Temperatur am Meere dort 5°, 6 R., und nach feinen vies fen Beobachtungen darf man auch hier der Sauſſureſchen Zeinperaturabnahme folgen; auf 100 Zoifen ı Grad. Co kommt die Temperatur des Anfangs der Schnergränze bei — 3°, 45; das ift freilich nicht — 4°, wie in der Sehweiz, aber doch eine Annaͤherung, die ich nicht erwartete. „Bon 63° bis 58° der Breite befinde ſich Fein Gebirge von Bedeutung zwilchen Schweren und Nor— wegen. Das fogenannte Sewogebirge iſt ein Undingz es iſt eine Erfindung von Dlaus Rudbeck; der Name ſteht im Plinius, IV, 27. Das hohe Gebirge *) laͤuft quer von Zus 2) Oder das Gebirge Seve (Gevebierget) das Ad vom dem Ufer des Nordmeers an, in Oſtfindmark, Wardochuus gegen über, big Roͤraas und den Femmundeſee füdlich zieht und in diefer ganzen Ausdehnung, son 705 bis 63 Grad Breite, die Gränge zwifchen Norwegen und Echwe⸗ den macht. Es ſoll dann 16 Meilen weit in weſtlicher Richtung bis Romsdal, auf den Gränzen wiſchen den Gtiftern Dronthein und Ehrifiania fortgehen und bier nad) dem Hofe Dofre, der an der Suͤdſeite im Stite Chriſtiania ‚ Liegt, Dofrefield genannt werden. Eine zweite Gebirgsrei⸗ be, die 12 big 14 Meilen breis iſt, Laugfield genannt, den nad) Werten, bis Dofrefield, wo Snehaͤtt an fich 8000 rheinl. Fuß erheben foll, nach Esſsm ark; was jedoch ſchwer zu glauben-ift; vielmehr halte ich dafür, Fein Berg gehe viel uber 6000 Fuß. Tannen und Fichten hören in 62° der Breite auf in 3000 Fuß Höhe. Sonderbar ift ed, daß man aufder Weftfeite des Gebirges, von Drontheim bis zur füdlichften Spise Norwegens , feine Tannen (P. abies L. Gran) findet, aber wohl viel Fichten waͤl⸗ der (P. silvestris L, Fyr — vgl. ©, 119), Oſtwaͤrts im Innern des Landes, find Tannen allgemein, Diejes ift kei— ne Wirkung der Temperatur; denn Tannen, wo man fie im freiht von bier gerade in füdliher Richtung zwiſchen den Etiftern Bergen und Chriftiania, big in den füdlidften Z heil Norwegens. in Ehrifianfand unter 589 Breite herab. Dofrefield trennt das füdliche von nördlichen, Langfield dag weftliche vom oͤſtlichen Norwegen. Auf einer Eleinen gezeichne⸗ ten Skitze diefer Gebiraszüge, in dem Briefe des Hrn. von Buch, gebt vom Gebirge Seve noch ein Arm hinter dem Femmundẽeſee in der anfänglichen Richtung fort und wendet fihb nah Schweden; Doftefield und Langfield hängen auf ihr nicht zufammen; beide trennt zwifchen Romsdal und Guldbrandevalen ein Thal, worin die Romsdalselb fließt; endlich reicht nach ihr dag Gebirge Langfield nicht auf die Siüdfpige Norwegens, Lindenäs, zu, fondern gerade aufChrifianfand und endigt ſich in zwei Arme, zwiſchen denen Soeſterdal liegt. Das Sognefiord und das Hats dDangerfiord ſamt den damit zufammenhängenden Soes fiord endigen fich hart am weſtlichen Abhange dieſes Gebite ges; Joſterdal liegt. zwifchen dem Hauptgebirge und einem weftlicher liegenden, davon abgehenden Arme; Sule⸗ tind ſteht im Gebirgszuge zwifchen beiden Fiord und zwiſchen Folgefondenfiord und dem Gebirgszuge befindet fich der Soͤefiord, woran Ddde lieg, Gilbert.“ - 17 — Mefterlande pflanzt, wie bei Voſſevangen oberhalb Bergen, kommen recht gut fort, es ift daher in der That eine ſonder— bare Vertheilung in Baumen auf go deutfche Meilen Lange. Die Seeluft ift den Bäumen nachtheilig; alle Inſeln am Weſtmeere find kahl; ich war auf deren vielen, auf meiner Nüdreife von Bergen auf dem Meere um Norwegens ſuͤdlich— fies Cap nach Chriftianfand und dann nach Chriftiania. Auch bei Friedrichshall und bei Friedrichsftadt darf man nur erft an Bäume denken, 4, auch wohl 6 Meilen von der Ser, Man fehreist dies der Salzluft zu; die Weftftürme mögen doch wohl mehr Antheil daran haben. „Es giebt im füdlichen Theile von Norwegen (dis Drontheim hinauf) vorzüglich drei fehr ausgedehnte Stellen, - die mit Schnee bedect find und von denen Gletfcher her: abgehen. Die Lage diefer vrei Punkte ift fonderbar: Sue: hättan auf Dofrefietd ift der letzte Abſturz in der Richtung des Gebirges; der außerfie Punkt. An andern Stelle ift dort von ewigem Schnee die Rede; Schneeflede giebts wohl, Dann hört das Gebirge plöglich auf; von Romsdal nach Guldbrandsdalen hat man Faum 1600 Fuß hoch zu fteis gen, Von dort aus aber fallt Storfielder nicht wieder fo tief, Doch überall auf der Lange find Feine Gletfcher, oder doch nur, wie man fie bei Airolo ficht, an den Bergen, die dem Gotthard gegen ber fiehn, Aber die hoben Jo— fterdaler Berge, (wo ich war) find ganz vom Hauptge— birge getrennt, und in Softerdalen gehen meilenlange Glet— fcher herunter ;- prächtige Maſſen, wie der Nhonegleticher und der Glacier des Bois. Diefe Fofterdalsgletfcher, (Braͤer im Lande genannt) find auch zum wenigften im Bergenftift, ſehr befannt; ich habe Zeichnungen davon, -Folgefonden Tiegt noch mehr abgefondert zwifchen Hardangerfiord und Goes — 68 — fiord. — Bon Odde nad) Hafre fleigt man nicht über 500 Fuß. — Die Weftfeite diefes Gebirges, das doc) faft übers all fich in einer Höhe zwifchen 4000 und 5000 Fuß erhält, hat eine auffallende Aehnlichkeit mit der Sudfeite der Alpen. Eben die tiefen Thaler, und denkt man fich die Thäler von Domodoſſola und Chiavenna und die Levantine mit Maffer angefüllt, fo hat man daffelbe, was hier die Fiorde find. „Im Nordlande ift auch nicht das ganze Graͤnzge— birge mit Schnee bedeckt, fondern find es nur einzelne Punks te, Bor Salten unter dem Polarfreije giebt es wenig Gletſcher. Dort fängt aber eine Reihe von Schneebergen an, mit dem ſuͤdlichen Sulitjelma, die bis zum Ridatjock über 68° fortgehn. Die beiden beveutendften Berge unter diefen Schneebergen find Tulpajaͤkun zwifchen Quikjock in Schweden und Foldenfiord; und Letnavardo am Urs fprung des Luleatraͤsk; beide hoffe ich zu beſteigen. Am Torneatraͤsk find noch einige Schneeberge und über dem Lon⸗ genfiord gen Alten hin; dann aber befinden fich Feine mehr in der Kette. Am weißen Meere und zwifchen Finnland und Eawolar fcheint es, gehe ungeachtet der niedrigen Temperas tur, das Gebirge doch nirgends bis zur Schneegränge herauf. Ramond hat geäußert, er zweirle an Gtetfchern in hohen Breiten, weil dort nie genug Schnee fehmelzen koͤnne, um Gtetfcher zu bilden; diefes ift aber eine zu arge Vorftellung von Lapplands Kälte: — oder vielmehr von der von Finde marken; denn fo nennt man hier allgemein Lappland, fo wie die Lappen, Finner, und die eigentlichen Finnländer, Quaͤner. Eine Menge von den letzteren durch Czar Peter’s Kriege vertrieben, wohnen jeßt an Lapplande Seefüften und bauen das Land. In Alten unter 71° Breite waͤchſt Fich⸗ tenwaldung, nicht als Seltenheit hier und da, ſondern zum Bedarf der Einwohner zu Blockhaͤuſern, zu Booten und zum Brennen, das iſt alfo ungefähr, als lebte man in Cha⸗ mouny! — Zwiſchen Alten und der Stadt Hammer— feſt, der noͤrdlichſten Stadt in der Welt, liegt eine Juſel, Sejlandt, welche bis in die ewige Eisregion aufſteigt.“ — „An der ganzen MWeftküfte von Norwegen Eennt man fein Gewitter im Sommer; fie fommen alle im Wins ter, und mit Wejtftürmen, Sie find ftark auf den Inſeln, welche das Meer unmittelbar berühren; im Innern der Fiorde find fie ſchwaͤcher. Iſt die Urſache diefer Gewitter nicht offen= | bar der Wafferdampf, der feine hohe Temperatur, mit wel cher er von temperirten Elimaten her das Land erreicht, über dem Faltern Lande verliert und nun als Wolfen hervor trittz’ Dadurch wird im Winter die Electricität fo ſchnell entbunden; im Sommer ift diefe Temperaturdifferenz nicht vorhanden. Ich habe doch in Ulensvang, (in Hardanger in 60° Breite: em Söefiord,) ein Gewitter gefehen; es waren einige Schlaͤ— ge, und die Wolfen zogen hoch über Folgefonden hin, alfo wohl 6000 Fuß hoch und das noch im Oktober!! Diejes Ges witter war auf Bommel De und in Quindherred fürchterlich gewefen. Der Dampf war dort hervorgetreten.“ — — (050 — c) Mormegens Forfimefen befonders die Waldungen um Kongsberg betreffend, (Zu ©. 139. ff.) Königlihe Waldungen, deren Zahl und Zlacheninhalt — Girfumferenzwaldungen, deren Verfaffung und Hefchaffenbeit — Borfchläge wegen Verbefferung der Eöniglichen Stammzahl auf der Tonne — Nothwendigkeit und Zuläffigkeit Eünflicher ‚Kulturen, auch fremder Holgarten, befonderg der Lerche — Wünfche wegen näherer Unterfuchungen der Vegetationstinie, wegen Einfammiung der Zapfen, wegen Einführung der Wald, fäge und Abftellung des Fackelhauens — Borfenkäfer — Haus ungen in den Cirfumferenzwaldungen — Mängel des Kohlens wefens, Die obigen Bruchftücke vom norwegiſchen — wa⸗ ren bereits abgedruckt, als der Herausgeber durch gütige Mittheilung des Herrn Forftmeifter von Warnſtedt in Kiel mit dem inhaltreichen Bericht und den Vorfchägen bes kannt wurde, welche derfelbe im Jahr 1798, nach Bereifung der zum Kongsberger Eilberwerfe gehörigen Forften, in Vereinigung mit feinem Reifegefährten, dem Herrn Forſtin— fpeftor Ulrich, der Eöniglichen Rentefammer abgeftattet hatz te, Der Raum erlaubt her nur weniges daraus nachzu⸗ tragen. Die Kongsberger Waldungen beſtehen theils aus könig⸗ lichen, theils aus den im Umfange des Silberwerks belege— nen Eigenthumswaldungen, welche die fogenannte Cirkum— ferenz ausmachen. Die Koͤniglichen beſtehen aus ſiebenzehen Forſten, deren das kleinſte 450; die größeren bis zu 4700 Tonnen, — 651 — jede zu 14000 Quadratellen, enthalten, Die drei größten find: der Oberbarmen 4768, Brünftadt 4350 und Berg: ſtadtswald 3300 Tonnen groß. Der gefamte Flächeninhalt diefer koͤniglichen Forfte beträgt 33,447, und nach Abzug von 7968 Tonnen an bebautem, oder zu Acer, Wiefe und Weide beftimmten Lande, 25,479 Tonnen Holzgrund, Die Cirfumferenzwaldungen find von beträcht: lichen nicht beſtimmbaren Umfange. Ihre VBerfaffung grün: det ſich auf die Cirfumferenzafte vom Sten Mai 1721, ver zufoige alle in der Kongsberger Cirfamferenz belegenen Ei— genthumshölzungen ausfchließlich zum Gebrauch des Silber— werfes erhalten werden follen und die Eigenthuͤmer derfelben nur das vom Oberförfter ihnen angewiefene Holzguantum darin ſchlagen duͤrfen. Ihrem Beftande nach find fie meis fiens haubar, größtentheils abftandig und ftehen in Feinem Zumachfe mehr. Mehrere find zum Gebrauc) des Silber: werkes ungelegen und von dieſen waren viele bereits den Eis genthuͤmern frei gegeben, Der Bericht nennt diejenigen, welche wegen gleich unbequemer Lage noch frei zu geben ſcyn würden. Es wird bemerkt, daß in der Cirfumferenz das verbothene Braatebrennen noch fortdaure, In den Föniglichen Waldungen herrſcht bald die Kiefer, bald die Fichte vor, Der Bericht empfiehlt in denfelben die Einführung res gelmäßiger Schläge, beftimmt deren Breite im Durchſchnitt, und wo die örtlichen Beduͤrfniſſe es geftatten, auf 160 bis 180 Fuß, dringt auf ihre Reinigung, auf Wundmachen des benarbten Bodens, Schonung der jungen Derter und Fünftig auf perisdifche Durchhauung der befiandenen, — In Waͤldern von gutem Beſtande fand man im hauba— ren Alter auf der Tonne 560 Stämme, Der Bericht raͤth davon 260 Stämme in der Vorhauung zu fehlagen und 300 zum Schuß. bis zum Lichtſchlage überzuhalten. Die mittelt Darchhauung gewonnenen Stangen würden unges fohnitten dem Berg = und Grubenbau als Kunftfiangen, Schachtſtangen, Kaftenftangen, Fahrtſchenkel ꝛc. brauchbar ſeyn, da man bisher unwirthſchaftlich fie aus go bis 6ojahe rigen Dertern zugerichtet hat, Künftliche Kulturen, welche der ſchlechte und zum theil verhauene Beſtand nothwendig macht, werden nicht durch das Klima vereitelt, wie von manchen beſorgt wird. Dies bezeugen theils wohlgerathene Saaten, theils das Fortkom— men mancher auslaͤndiſcher Holzarten, die oft in Deutfchland erfrieren und hier der Witterung troßend im bes fen Wahsthum ſtehen. Im Garten zu Bogftadt fand man Pinusstrobus; P.taeda; Acer negundo, Robinia pseu- do acacia, R. hispida, Bignonia radicans, Lirioden- dron tulipifera und mehrere. Man empfiehlt befonders die Anzucht der Lerche, deren Fortkommen die ſelbſt bei Roͤraas von der koͤniglichen Nentefammer veranſtalteten gerathenen Verſuche beweiſen. Um jedoch mit ſicherem Erfolg dergleichen Kulturen zu unternehmen, werden in dem Berichte forgfältige Unterſu— chungen über die Gränzen der verſchiedeuen Ves getation in den Gebirgsforften gewänfht, und auf den höheren, rauhen, noch Eulturfähigen Bergwänden wird der Anbau ſchuͤtzender Baum = und Straucharten, befonderd der Birfe angersthen. Uebrigens fol die Kultur möglichft einfach, mit Beruͤckſichtigung des Dertlihen, auf wenig, nur fiellenweife aufgeloderten Boden gefchehen, die Saat mit Reifern gedeckt werden. Man rechiet 9 bis Io Pfund adgefligelten Saamen auf die Tonne, Die Einſammlung ver Zapfen ift in Norwegen noch wenig üblich, noch weniger das Ansftengen. Es were den zum Erfteigen der hohen Bäume die im Darmftädtifchen J Dorfe Griesheim gebräuchlichen Steigeiſen; es wird die Auf: führung eines Trockenhauſes und die Aufbewahrung des oft in vier bis fünf Jahren nicht gerathenden Saamens, zu un: unterbrochen fortzufegender Kultur, empfohlen, Durch das Zapfenſammlen in Norwegen koͤnnte auch für Daͤnnemark und die Herzogthümer eine betraͤcht li— He Summe, die jaͤhrlich für Nadelholzfaamen außer Lanz des geht, erfpart werden. - Wegen des früh eintretenden Winters und der außeror- dentlichen Schneelajt in den Wäldern gefchieht das Hol z⸗ hauen häufig im Sommer, welches fich wegen jener Urſa⸗ he nicht duchaus abſtellen laͤßt. Nur bie Faͤllung dee Baus holzes wuͤrde, wie in dem Bericht geaͤußert wird, im Herbſt beendigt werden koͤnnen. In den Kongsberger Forſten geſchieht noch allgemein die Faͤllung von der Wurzel und die Theilung der Staͤmme mit der Axt. Die Einfuͤhrung der auf dem Harze gebraͤuch— lichen Waldfäge wird dringend, zur wichtigen Erfparung, empfohlen, Als Afternugung wird noch das holzverwuͤſtende Hauen der Fackeln von den Bergleuten gerügt und dagegen deren unentgeltliche Lieferung angerathen; auch der bedeutende Schaden, welchen die großen Ziegenheerden der Armes ven Volksklaſſe in den Föniglichen Forften verurfachen, bes merkt, Den Borkenkaͤfer findet man freilich in den normwes giſchen Waldungen; die älteften Leute erinnern fi), ihn von jeher geſehen zu haben, doch Feiner von demſelben entjinn? denen Verheerung. Die flrenge Kälte und der lange anhal⸗ tende Winter fcheinen feinem nachtheiligen Ueberhandnehmen hier Gränze zu feßen. In den Eirfumferenzwaldungen muͤſſe REN die Sührung der Hauungen, in Rüdjicht.deren die Eis genthuͤmer fich nicht nach der Haubarkeit, fondern nur nach der bequemern Lage und Abfuhr richten, allein von der Bez fiimmung der Forftbedienten abhängen. Auch darum fei die Anfegung mehrerer Forfibediente erforderlich. Zur Vorbereitung gefchicter Serfimänner wird die Errichtung eis ner Forſtlehran Reis zu Chriftiania in Vorfchlag ges bracht. Beſonders verweilt der Bericht noch bei dem Kohlen wefen, einem für Norwegens Gewerbe fo außerftwichtigem - Gegenfiande. Der ganze Betrieb ift noch faft durchgehends in den Händen unwiffender Leute, Das meifte Kohlholz wird im Sommer gehauen und, zur Erſparung des Hanerz lohns ungefpalten, oft auch ſtarkes und ſchwaches, grüz nes und trodenes unter einander, in denfelben Meiler geſetzt. Stubben oder Stockholz wird gar nicht zur Verkohlung genutzt. Die Kohlſtaͤten werden ohne Ruͤckſicht auf Boden und Lage, jaͤhrlich wieder friſche, gewaͤhlt. Das Brennen ge⸗ ſchieht faſt nur im Herbſt. Die Meiler werden zu groß angelegt. Man uͤbereilt die Verkohlung, erhaͤlt daher untaugliche Braͤnde und verliert viel Maſſe in Aſche. Stel⸗ lenweiſe werden die Kohlen im Dampfe, nicht durch allmaͤh⸗ lige Abkuͤhlung geloͤſcht. Bei den Silberhuͤtten liegen die Kohlen den ganzen Winter unter freiem Himmel. Der Bericht raͤth, daß das Silberwerk ſelbſt, unter ſachverſtaͤn⸗ digen Aufſehern, die Verkohlung beſorgen laſſe, wie dies vormals wirklich geſchehen ſei. Er empfiehlt beſonders die — 655 — Einführung der ungleich vortheilhafteren Tiegenden Mei— ler, mit Hinweiſung auf Wallner's Anleitung im 2oſten Bande der ſchwediſchen Abhandlungen; auf die neueren Er— fahrungen in der Kurmark und im Badenſchen und beſon⸗ ders auf die eigenen in Norwegen. Bei dem Eiſenwerke Baͤr um in der Naͤhe von Chriſtiania, ſind die liegenden Meiler allgemein eingefuͤhrt und werden hier ſehr zweck— maͤßig betrieben. Dorthin ſolle man einen Kongsberger Forſtbedienten mit einigen Köhlermeiftern fenden, um fich mit dem Betriebe befannt zu machen, Manches in diefen Nachrichten die Verfaffung betreffend it feit Aufhebung des Sitberwerfs für Fonigliche Rechnung wahrſcheinlich jett fehr verändert und manchen Mängeln, denen fich abhelfen ließ, ohne Zweifel feit diefer Berichters ftattung abgeholfen. ; a —— VNiemanns Forſtſtatiſtttk. Tit — 656 — 9 Rachtrage zu Schleswig und | Holſt ein. a) Forſtlehranſtalt in Kiel. 2 (3u ©. 287 u. 292.) Noch im vorigen J. 1808. ward einer der aͤlteren Forſtele⸗ ven und im gegenwaͤrtigen Fruͤhjahr ſind vier der aͤlteren und von den von Seeland zuruͤckgekehrten ehemaligen Feldjaͤgern zwei in den Föniglichen Forfidienft in den Herzogthuͤmern bes fördert. Nach diefer Anfegung zählt nun die Anftalt achtzehn Forfteleven , deren zwölf ein Tagegeld jeder ton Io Schil⸗ ling befommen, die übrigen ſechs als Wolontäve bis weiter fich ſelbſt unterhalten. Drei bis vier ehemalige Feldjäger, die noch mit der Hofnung zum Forfiwefen übergehen zu koͤn⸗ nen angenommen find, werden naͤchſtens vom Guideforps " in. Kopenhagen hier erwartet. b) Schiffbau und Zahl der eigenen Schiffe zu Apenrabde, Qu ©. 357) In den neun Jahren von 1790. bi$ 1798. wurden zu Apenrade funfzehn Schiffe, große und Feine, zufammen . von 6633 Kommerzlafien gebaut, TR, In den darauf folgenden zehn Jahren von 1799. bie - 1808. war die ganze Zahl nur neun. Zwei derfelben was ven 1799; in den übrigen Jahren, außer 1803, in welchen keins gebaut ward, war jaͤhrlich eins fertig geworden. Doch waren diefe größer; das Fleinfte von 423, das größte von 106; die gefammte Laſttraͤchtigkeit aller neun Säife 719£ Konmerzlaften, Das Bauholz wird theils in — Gegend, theils an der ſuͤdlicheren Oſtſeite bis zum Kanal erhalten. Die Zahl der in Apenrade zu Haufe gehörende Schiffe war im Jahr 1799 überhaupt 52, von ven Hleinften zu 2 bis 9, bis zu den größten von 60, 80, yo bis über 100 Kommerzlaften. Die gefammte Lafttrachtigfeit diefer Schiffe betrug 23264, die Mannzahl 330. 0) Schiffbau in Kiel, Bu ©, 361.) Auch im abgewichenen J. 1808 war bie hiefige Schif: bauerei noch Tebhaft. Am meiften ward fie freilich durch den Bau von Kriegöfahrzeugen befchäftigt. Zwei Kriege: briggen liegen beinah fertig zum Abfegeln; und von einigen und vierzig Kanonenböten, die auf den Werften der Herzogs thuͤmer fertig wurden, find in Kiel alfein vier und zwanzig gebaut. 12 m 127) 7) Anfhläge der zu einem Schiff von et ‚wa hundert Kommerzlaften erforderliden Baumaterialien nah Mas und Preifen, mit Angabe des Arbeitslohns, (3u ©. 358: u. 361.) | I. Entworfen zu Flensburg im Auguſt 1807. dee S Stiah wie zuſammen Zahi der Stuͤcke, Ellen. der Elle ꝛc. ı [Sie 40 Ellen 200. Mrk. ı IVorfteven 26 bis 27 Fuß lang, ] 13301 did, 20 oder 18 Zoll breit, 20 Zoll krum 3 IHinterfteven s > I 26 bis 27 Fuß lang, 12Zoll dick, 20 und 16 Zoll breit J ı Worderſtevenknie 10 Fuß zu beiden] Enden | 1 |Hinterjtevenfnie b 10 Zuß und 12 Zug | Hals oder Krümme ) 22 |Unterdecbalfen 26 bis 27 Fuß lang ] | Oberdeckbalken ‚3 25 Fuß, beide 123. | J Dich 30 Mk. —S. \ | 27 1470 — — — Zahl der Stuͤcke, dest m Ellen ꝛc. der Elle ꝛc. zuſammen 56St. Bohlenhoͤlʒer 18Fuß lang, 12 Zoll dick 15Mk. — 740 Dt, 90 = |Siter oder Krumſtuͤcke f 12 Fuß lang, 8 und | | 9 30l did Ts -:| 69% 100 = |Nuflänger | 12 bis 13 Fuß a 8 bis 9 Zoll dick 70 -:| mw» 110 = Igioße Stüner 13 Zuß lang, 8 bis 9 Zoll die T 3 —-: 770 : 160 = Eleine Stuner | 9 bis 10 Fuß lang a 560 ⸗ 60 = [große Kniee | 7 bis 5 Fuß Hals 75 | ⸗ 60 = |Fleine Kniee 5 bis 3 Fuß Hals Eee ⸗ 840Ell. Planfen 4 bis 5300, die Elle x = >| 1260 > 650 = ['Planken 3 Zöllige, die Elle. Ls 2: : 731 ⸗ 3200: | Planfen 7 2# Zoͤllige, die Elle = 15 : - 1000: |Planfen 2 Zöllige, die Elle sn: z 500 = |Planfen 13 Zöllige, die@lle |< = 8: ⸗ Eichenhoͤlzerne Naͤgel fuͤr 450 ⸗ ——— 1d reis lade, des etiet ur Ellen ꝛc. an. der Elle ꝛc. zuſammen Klampen und Keile fuͤr 350 Mrk. 1000€.! Förenholz z. Deckplanken * 23 Zoͤllige, die Elle |-- ME. 108. 625 = 50 Zw.|Bretter van und kantge⸗ Ye * ſchnitten von 5 bis7 Ellen, das Zwoͤlfter j15 ⸗ 750 » Arbeitslohn auf dem Lande: Zimmerarbeit | 4500 = Tifehlerarbeit | 700 s Schmiedearbeit 2000 = Douceur für den Zim- mermeifter 750 s Lagermiethe 300 — —J 122516 Mrk. II. Entworfen zu Kiel im Mai 1808. Zahl der Preis Stuͤcke, RT des Stüds, | Ellen ic. der Elle ꝛc. zuſammen x [fie —— 40 Ellen 1Worſteven 26 bis 27 Fuß lang, 13 Zoll dick, 20 oder 18 Zollbbreit, 20 Zoll ve frum, 673 Eubiffuß are F M.24©. 33M. 36°. e 8 — — Zahl der Stuͤcke, des Stuͤcks, kai Ellen ꝛtc. der Elle x iufammen ı ISHinterfteven 1 26 biß 27 Fuß lang, 12 30ll did, 20 oder 16 Zollbreit, 60 Eus bicfuß, zu —M.246. z IHinterftevenfnie 10 Fuß Hals oder Krümme -. 3 125 ı |Borderftevenfnie 10 Fuß zu beiden En: den 22St. Unterdeckbalken 26 bis 27 Fuß langſiz s a | 2645 — er 27 = |Oberdecbalfen i — 25 Fuß, beide dick 12 Zoll. 12: —: 56 = |Bohlenhölzer 18 Fuß lang, 1230ll did 6: --# 90 = !Bohlenhöfzer 12 Fuß lang, 8 bis 9 Zoll vi | = jNuflänger 12 bis 13 Fuß lang, 8 bis 9 Zoll did 110 = Igroße Stüner 1 Fuß lang zu 160 = |Eleine Stüner | “ bis 10 Fuß lang li = = > 324 s| .. zz 336 3 -_- 2 gas 25 ⸗ — ⸗ Zahlder Ä nu, Preis Stücke, "dahn, des Stuͤcks, a Ellen ꝛc. | der Elle ꝛe. zuſammen 60 St.|große Knie | E 7 bis 5 Fuß Ha 125M.--©.| 5OM. —S. 60 = Ifleine Knie | 3 bis 5 guß | 840 E. Planken 4 bis 5 Zoll, die Ellej-- 650 = —* 3 Zoll die@le - I-- 3200: |Planfen 23301 = = 4 1000: Planken 230l = > _ 6000. Eichennaͤgel das 1000 15 500 E. Planken Zoll die Ele: |--- 4 Fud. Buchenholz, Klampen und Keile das Fuder 7 1000| Fürenholz zu Deckplan⸗ fen 23 30ll, die Elle |-- Bretter 6b. 7 Ellengefchnit: 50 Zw. Arbeitslohn auf dem Lande: Zimmerarbeit und Saͤ⸗ s gerlon. — - Zube ten; das Zwölfter | 6. - - u u u“ * — ⸗ 902 — — de) 2 s 16 welas- - in ⸗ uw —— — 663 — des Stuͤcks, der Elle ꝛc. Tiſchlerarbeit Schmiedearbeit Douceur für den Zim⸗) mermeiſter Lagermiethe Schloͤſſerarbeit Malerarbeit Kluͤſen und Spiegelar⸗ beit an Blei und Ku- pfer Berg — 4 Schiffpfund Theer 6 Tonnen Pech 5 Tonnen Glaͤſerarbeit Bildhauer —* —— ee die ſaͤmmtlichen Ma— ſten und Rundhoͤlzer mit Arbeitslohn Boot, Schaluppe und Jaͤlle Totalſumme für ein] 100 Kommerzlaften trächtiges_ beil . een re —— bohrfertiges Schiff - Anker, Segel, Taue und Inventarienſtuͤ⸗ —— — — — 25M. S. Preis zuſammen ——— = a ER CR 150 M. —-S. 800 s 500 90 609 00 9499 “ u Ai} n — 44 2 che, koſten, nachge:] wöhnlicher we fiung, etwas —9 als dieſer Belauf. Sonach würde ein vol: fig ausgeruͤſtetes Schiff von 100 Kom: merzlaſten etwa 20000 Thaler zu ſtehen kommen. 8) Des Kapitän Schwabe Gedanken vom Holzbau. Vor vierzig Jahren rieth der Kapitan Johann Ste phan Schwabe zu Nendsburg in feinen „„Vorfchlägen zur Holzvermehrung (Schwerin 1769) daß bei jeder Stadt, jedem Fleden und Dorf eine gemeinfchaftliche Hoͤlzung ange⸗ legt werde. *) Zu große und die Waldungen, welche die Keinigung der Luft hindern,. würden freilich ſchaͤdlich. Aber das fei dem Lande erfprieslich, wenn hie und da Eleine maͤßi⸗ ge Hölzungen den ſtarken Winden Einhalt thun und ihre Wuth brechen, joldyergeftalt, daß zwar die Luft gereiniget, andern fchädlichen Zufällen aber vorgebeuget werde. Solche Hölzungen follten der Gemeine eigenthümlich gehören. Die *) Die eigenen Vorſchlaͤge des Verfaſſers machen den Heineren Sheil des Buches aus; der größere ift Ueberſetzung und Aus— zug des Abfchnitts vom Ho libau aus des Englaͤnder John Hill's allgemeiner Haushaltungs und Landwiſſenſchaft, ei⸗ nem damals beliebten Werke. — 665 — Leute müßten durch eigene Erfahrung Holz anziehen und ſchaͤtzen lernen. „Denn fo wenig Jemand lernet mit dem Gelde recht umzugehen, der nicht eigenes Gerd in Händen hat und weis, wie fauer e8 zu verdienen ift, eben fo wenig werden auch die Leute lernen, mit dem Holze wirthſchaftlich umzugehen, wenn nicht von Kind zu Kindeskind die Erfah— rung es jedermaun lehret, wie langſam das Holz wachſe und wie viel Muͤhe es koſte, daſſelbe zu pflegen und vor Schaden und Anfällen zu ſichern.“ — Der Verſaſſer ſtimmt Reau— muͤr's Bemerkungen bei: Eigenthumshoͤlzu ngen eis. nes Privatmannes oder einer Gemeine werden beffer als herr⸗ f&baftliche gepfleget. Solche Hölzungen würden eifriger ges ſchaͤtzt und mit größerem Muthe vertheidigt werden, Forfts verftändige follen für diefe Hölzungen nad) Boden und Lage den angemefjenen Platz, der befonders auch zur Abfuhr bes quem wäre; auch die dafır am beiten paffende Holzart aus⸗ waͤhlen. Eichen, wo fie hintaugen, verdienen in unferm Lande wegen des Schifbaus und auch wegen der Majt, zur Erjparung des Korns, überall den Vorzug. Eine Hanptbedingung zum glüdlichen Erfolge folcher Anlage jei die Einhegung. Dabei dürfe man Mühe und Koften nicht ſcheuen. Mit Aufwerfung eined Grabens und Aufſetzung eines Walles, worüber ein elender Hafe ſpringen Tann, fei nicht genug gethan. Einen oder mehrere Auffes her mit. gutem Gehalt bei der Hölzung zu beftellen, Tiefen ſich die Koften fchon bejtreiten. Da die Hölzung der Gemeis „nen Eigenthum ſeyn und fie den Ruhm davon hatten, jo wer: de einer auf den andern wegen des Misbrauchs aufmerkſam ſeyn. Eine Verminderung der Holzgruͤnde ſei dann nicht zu beſorgen. Es werde vielmehr eine Nacheiferung unter ihnen entſtehen, daß jede ihren Antheil im beſten Stande zu halten — 666 — ſtrebe; wozu eine und die andere oͤffentliche Belohnung, die man demienigen reicht, der fein Holz am beften im Stande "anterhieite, noch vieles Beitragen könnte. Wenn aber die Auffeher nicht. genug zu Leben haben, oder die Aufficht-als eine öffentliche Pflicht bald von diefem, bald von jenem in Obacht genonimen wird, fo folge freilich von felbft, daß diejenigen, fo die Hölzung hüten follen, aus Noth, went fie nicht Hungers ſterben wollen, ſelbſt Anleitung zum Holz⸗ fällen und Verderben geben, oder doc) wenigjtens mit fehen= den Augen blind werden. — „Ich habe, fchreibt er, an eis nigen Orfen gefunden, daß man dem Bauern die fchönften Eichbaͤume von den Hofitellen weghauen Iaffen. Wie mag died zum Anfaen und Anpflanzen aufmuntern. An de= nen Orten, da man fo zu Werke geht, würde ich ja felbft den Bauer für unfinnig halten, der Eichbaͤume anſaͤete und pflanzte. Und die alte eingeführte Gewohnheit, daß dem Sandesherrn alle Eichen, Buchen, Tannen gehören follen, es mögen fic) olche finden, wo fie wollen, ift zu unglaub: lichem Nachtheil des Landes. Man hauet mit einem oft "mehr al3 zweihundertjährigen alten Eichbaume nicht nur die Schöne Majt, fondern auch den Muth des Bauern da= nieder und entreißet den Nachkommen die Hofnung des fchöns ften Zuwachfes an Eichen, Buchen ze. die ein misvergnügs ter Bauer nimmer anfaen wird. — Der Verfaffer empfiehlt die Ausweifung Heiner Pläge zu Baumſchulen; die Vers anftaltung guter Holzfamen; fordert zur Bepflanzung der Landſtraßen in unfchadlichem Abftande, der Nebenwe⸗ ge, der Kirchhöfe, der Ufer und andrer nußlofer Pläße auf. — Er berührt hin und wieder auch einzelne Punkte der Holz⸗ zucht: obeinfach oder gemifcht zu faen; raͤth Fören und Fich⸗ ten auf Sandſtrecken an; meint Ipern und Abelen nehmen n N; h a ee Se m ee a nn Bu * Boden vorlieb; empfiehlt die Saat in Reihen mit hrung einer fehr wohlgerathenen Eichelfant bei Barıne ſtedt u. ſ. w. Bon feinen Meinungen über die beſte Befoͤrderu ng des Holzbanes bemerken wir noch folgende, auszugss weile: den Holzbau muͤſſe man zu einem öfonomifchen Ges Icyaft der Einzelnen machen, das mit dem Korn und Mies fenbau zugleid) betrieben werde; dann würden vie föniglichen Hölzungen erſt recht genußt werden. Wie es in Hinficht des Kornbaues Hausleute and Bauern geben muß, deren Vorz theil und Schade von der eigenen Bearbeitung ihres Landes abhängt, und wie der Korndau, wenn er von der Obrigkeit ſelbſt getrieben und unter Verordnung geftellt würde, bald zum Brodmangel führen muͤſſe; gleichergeftalt jei-es auch mit dem Holze, und man koͤnne nicht eher Veberfluß an demz felben erwarten, als bis dem Bauern auch diefes Oekonomie— gewerbe als jein eigened übertragen wird und man ſodann überall im Lande Holz vertheilt ſieht. „Ich finde, Ipricht der Berfafler, zwar diefen meinen Vorfchlag in ökonomifchen Forftbetrachtungen, fo viel ich deren gelefen, direkte nicht berührt, macht ihn diefes aber verwerflich, daß niemand bisher daran gedacht oder gehörig unterfucht har? — Will man nur. unter, der Hand fich an ven Orten erkundigen, wo der Bauer eigene Hölzungen hat, wie es da zuftehe; man wird fi) wundern, dag niemand eher auf die Gedanken, die ich itzo vortrage, gefallen.“ s In neueren Zeiten ging man befanntlich bei der viel ver= handelten Frage, von Veräußerung der Staatswaldungen, und ob Hölzungen in den Handen der öffentlichen oder ver Privatverwaltung beffer und einträglidyer genugt werden, von derjelben Wahrnehmung aus. Mirabenu der zuerft die Frage nur gelegentlich beruͤhrte; Montesquiou, der fie aus— führlicher erörterte und dann die Deutſchen Trunk, Helden— -berg, Krug, Graf Soden und der neuefte bejonders Hazzi, haben, was der Verfafer hier, als feine Meinung vorträgt, fpater in viel größerem Umfange und weiter umfaſſender Au⸗ wendung behauptet. — Wir fuͤhren des Verfaſſers Meinung blos wegen ihres hiſtoriſchen Intereſſe an. Zur Ermagung ihres Fir und Wider ift hier nicht der Drt, —— * sn Zeile ift zu leſen: * u 16 7 00 U) m. 00 "100 = * der daͤniſchen Waͤlder Soeholm v. u, Areal Kluftholz Kiöge, orf —— ſchaft v. u. vor Nach die ſen ein Abſatz Haſelzaͤune Hainduchenpflangen bes ſetzt Holznuzung Kronenburg verzährt vu. fhon im Allger meinen verbundenen abolsung Poll ı Laubholzorten 35 25 hibehikt 67 15 ** u. 23 Damwild ſtatt Dannwild u. Tann⸗ wild und ſo an m. Stellen) v. u. Lerchenburg v. u. Jaͤgerspriis v. u. 43365 fl. 34,365 Jahre Begtrup Beahetrofleburg (eben ſo ©. 46 3. 2u. S. 473.1 0.0.) Holſtein Holm 563105 fl. 56,3105 14,918 ft 13,918 fi. Nie Die Mark Daͤniſch zu einem und einem Vierthelfaden (14) taxirt Rudkioͤbing 4 hundertſte v. u, der Schiffbau. Der Fiſcherort — 3 Horſens 7 Privarwaldungen -— 12 Skanderburg (eben [0 ©; Drudfehler. S. 3. if zu leſen: 7zı 10 Aarhuus 9 Kolding s — 16 Borritnbarbe | 75 4 Gersdorfglund _ * Eamen ſt. Stamme _ 2 —— ſt. Pflanzen I iD — u Palkrung aard 77 22 im füdöftlichen Theile des Aunits iſt 79 4 Nofbefiger — 59.1. jedes gı x Mittlerer . 82 6 Thalern 83 6 Rosmatinweiden 5 dv. u. Ahlheide 85 Anm. 11 —— — 86 ı Soͤlgaard — 10 Planteur 39 17 Fanoe 94 22 Vibor 95 2ı Sandflachſes io3 79». m Galzkochen 104 21 ihrem befchwerlichen und foftbaren Zransport 107 4 Kiolen fi. Kiöten — z2ı Drontheim ft. Seontheim 110 3 v. u. diefe kahlen nakten Felſen 117 3 Rindenbrod 118 Anm. 4 v. u. Natur, Kun 122 6 ‘ ms nach dem Worte auch kein Komma 125 14 Stuͤck Yand 128 i Nachmals * — 10 fagt fi. ſetzt — 10. u. Röraas 131 5 nun 132 13 Brennen 133 1 NRDSDREe Fin Ron 138 ı7 aufgelegte 1400 5 vM. — — 141 16 Skeen 142 4 Wäldern — halten ſt hatten 143 5 im Umkreiſe — Collin 1 * Anm. ı Forſtiellen imellem 150 11 Alles niederſchlagen und wegraffen 155 12 Krageroe 73 3. 24 u. ©.743.12) , 5 Se . ift an leſen; S. 3 u. 14 Elenthier ſt. Elend» 253 thier 254 15 molliſſima —— 25 ſtrenge _ 4 waldleer J ..255 3 u. 13 Hedemarken 16 Meldal fl. Mendalen Su 3 Fettwaren 259 13 empfahl 260 ı9 Leimmergel 270 ı waldrauber (Alvishorri- dior) _ 2 Nordalbingien 10 Qlfen 6 v. u. Habgierde 16 Pinneberg 19 erftere ı1 Yaneran 16 Stoͤr 4 Niisharde 6 Lundtoftharde 14 Schwanſen 16 Schnellmark 26 gedoͤrrt ı1 Der Saliz -oder 4 Press 20 eine } gs» x Havighorfier r ’ 3 2ı Horſtkoppel 14 Echenefeld 8 von vorzüglichem 17 hohem, 7 Zus Lange 15 Wafferralle 22 Hallige ı v. u. in fremde Gehege 15 nab befonders Fein Komma 21 Develgönne s nah Hoffelde ein Komma 13 Fahlenkoppel 15 Schrevenborn 30.0. er fi. fie 6 v. u. Tangſtedt 15 Edernförde 4 Ringe 6 Fulica 8 Sc. limofa 14 Kielhafen 15 efbarer Vogel 2. tadorna 60.4. Alca torda 3 Laboe — Föhrde 2 9, u. überwinters - 271 272 273 274 282 255 299 301 306 309 316 3230 321 323 326 335 338 342 241 — 342 342 343 353 367 3. if gu leſen; ı1 garrulus 5 Dieſe 15 Gerebye 2 haliaetus 10 nach genannt cin Gw mikolon 22 gentilis 4 Wadel 6 v. u. Diefe 6 v. u. Reinbeck 12 zwei diefer legteren bloß im erften bolfteinifcben, jest, nad feiner neuen Eintbeilung; Unterbes diente find 4 v. 8. zu der @umme vom - 200 und 100 Thlrn, 13 ward 7». u. gehören zum Ins venrar 5 Hegebuchen 2, 7, 24 U. an m, Etellen Forſtexſpektanten ftatt Sorfterpeftanten 6 v. u. würden 6 an denſelben 9 Weihholsnujung 10 Kaltenfirchen vı adelicher 4 danach 5 v. u. abgeben 6 v, u. Quellen zu. 8 Bandholj 14 Aus ſicht 9 Schlaͤgen s durchſchnitten ı danfbar 7 Den 5 Die fortaefepte Beobach⸗ tung — fönnte mande brauchbare Angabe ſamm⸗ len 6 An der Oftfeite mird im Ganzen mehr Holy, ander Weiifeite weit mehr Torf sur Feurung vermande 59 u. Semern £ 6 v. u. nach Nachricht kein Komma 14 nach Oſt ſeite kin Komma 21 ın 22 Nuͤbbel ı Schiffbauliſte 8 Arnis 9 Eckernfoͤrde S. 2. if zu leſen: 373 6 Ueterſen 376 9 387 389 396 397 400 403 409 410 417 419 424 494 Sägemübhle . Jahre 7 Vollwuͤchſigkeit 18 des Landes fi. des Bodens 50.4. Drittens 3 vol; ftändiner 9 v. u. nach Hiebes em Komma 10. v. u. Schilling 9 ſſ 11 ned —⸗ ein Komm 18 Enüppeibolz — Knuͤppel — 23 Thalern genen | 3 Zinſes zinſen — 21 oͤkonomiſchen 15 Vorbereitung . — 27 ſchuͤtzende 10 Forftbeamte, — 18 Bodens 24 zuſ ammenhängenden 4 Mürber In den treuen Schilderungen Sachver⸗ ©. 494 495 504 507 515 516 519 521 536 537 544 552 554 555 10 557 563 566 870 9 das Wort zu wird geſtri⸗ 572 chen k 3 v. u. find fl. ift 10 aber fi. oder 11 Bropfenfall würden. find ft. iſt Abzugsrinnen wie diejenige der Nachwuchs 30,000 ſt. 3,000 * NP nam" nn wo Belegenbeit hat v. u. morın Marder v u. Ploͤen 2 weſtliche ı gleichzeitig * „Oo Anm. ı Nur da, wo 3 v. u. nicht nach, fondern vor.bei ein Komma -: 1 dv. u. die Schüken werden 14 Der —— — 28 eiderſtedtiſchen 3 Weſterhever 9 Kampenbank v. u. dort in der v. u. Beckaſinenjagd Gluͤckeburg und 573 579 .. 583 585 586 587 538 598 607 608 613 616 619 1 624 636 643 647 650 3. iſt gm leſen⸗ i1 Kronprinzenkoegs ru.20.u. Thalern 16 Helgolanders 1 dv. u. dag Wort allein ift wegzuſtreichen ı Unterforftbediente 14 nebft dem, dem 15 Gtreubolze: 17 Wide rwille 7 Tannenkoppel muß die Zahl 352 T. 281 NE 229 72. ıu m 15u 14 2 Willi 84.17 ingezogen über 159⸗ » fteben 8 Groſſenſeer graͤnzt fie Siek ſt. Sink nghuſen ] 2. anm. Stellen Cismar fi. Cis⸗ mer 4 ſoll * Wort Saat über der Linie, nicht nes ben Derfelben fichen ı2 Bredeuboop 3 von. bei Grauel 4 Reigtorf 6 Muͤhbrock 18 Bültmoor 10 Hüttenfrattsmeor 4 v. u. Bollingftedt ı2 Löchern 14 Ingehagel — 21 Swſchlag 3 Roͤhrkirchen ıı Etellingrott 14 Handewirhholg 19 Köhnhokkiär 24 Haͤgholz 5 Sreyaer ı ausgeſohrt 79.0. Sleinmachen 8 Carlbufen ı2 Bothkamp 2 — haben | und 7 begriffenen 740 fl: 720 : Hoftucenhotge. 13 ihren 15 gefchügt vor dem Nord⸗ winde 18 nicht die Rede 7 a fönislichen ein omma. 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In diefem Auszuge ſind ſie tabellariſch, nach des Verf. Anſicht, geordnet. Nach vollendetem Abdruk des Buchs erhielt ex erſt Hrn. Pram's fihäzbare Fleine Schrift: „ Om Befolfningen i Skandinavien og dens Zilnwrt i Tivölebet 1769 — 1800, Kjobenhavn 18094” Aus diefer wurden noch in der dritz. ten Tafel die neueiten Ungaben von Seeland’s Volks: menge, wovon hier ©, 4 nur Hrn. Begtr up’S unges führe Schaͤzung (ohne Pornholm und Samſoe) bemerkt war, und von Norwegen die Hauptſummen der Zaͤh— lung im 5. 1801, benuzt. In den übrigen Angaben find die in dem Buche zum Grunde gelegten Areals beffimmungen nach Deder, Morville und Wimpfen und die Zaͤhlu mgsfummmen von Oeder, Thaarup und Begtrup beibehalten, Es finden fich in diefen und den— J jenigen des Hrn. Pram allerdings einzelne nicht unbedeu/⸗ tende Varianten, Doch find dieſe unvermeidlich, wenn nicht die Arealangaben auf allgemeine und ge- naue Meffungen und Beobachtungen; die Volkszahlen auf Zahlungen, die fich gleichzeitig über alle Provinzen verbreiteten, und auf zwekmaͤſſig geführte Kirchenliften ; wenn nicht beide auf beglaubte Kundmachung fich grün: den laſſen. Die in dem Buche und den Zafeln aufges führten Angaben nach den vorhandenen Huͤlfsmitteln zu rechtfertigen, verbiethen hier Ort und Raum, um fo mehr, da dem Verf., laut der Vorrede, fihon die Mittheitung folher Notizen in diefer Schrift der Entfchuldigung zu bedürfen ſchien. Nur über zwei jener Varianten hier wer nige Zeilen, \ 1. Bom Stift Fühnen wird in Hm. Pram’s "Schrift das Areal zu 56, vom Stift Laland zu 21 IM. beftimt; wahrfcheinlich durch zufällige Verwechfelung von Stift und Inſel. Nach Morville's Berechnung und Beg— trup’8 Angabe enthalt (wie hier ©. 45 angegeben) die Inſel Fühnen 56, Langeland (S. 54) etwa 5, alfo das Stift Fühnen 61; und die Inſel Laland (S. 60) oız, Zalfter (S. 64) 8, alſo das Stift Laland 29E QQM. Dies verändert dad Berhalmis der Bevoͤl— ferung. 2. Schleswig und Holfteins ältere und neuere Arealb eſtimmungen bedürfen unſtreitig der Berichti- gung, die freilich genaue Meſſung vorausſezt. Holflein fremdes Gebieth umgerechnet, iſt hoͤchſt wahrſcheinlich groͤſſer als Schleswig; die Bevoͤlkerung beider Provinzen ſchwerlich ſo bedeutend verſchieden. Von der Volks— menge Holſteins im J. 1769 iſt auf der dritten Ta— fel vom altkoͤniglichen die Zaͤhlungsſumme; von dem nicht gezaͤhlten damals grosfürftlichen Theil die Schäzungsfumme nach Oeder aufgeführt, der diefen Theil den damaligen Grafichaften Oldenburg und Delmen— horft in der Volksmenge fait gleich achtet; doch ift fie bier, wegen angeblich aröffern Areald, um 17,500 vergröffert, Vielleicht ift diefe Summe noch zu gering; denn eine Zunahme feit 1769 um 94,507 tft, auch nach dem auf der dritten Tafel mirgerheilten Auszuge der Kirchenliſte, nicht wahrfcheinlich. Die Berichtigung unfrer Bevoͤlkerungskunde durch allgemeine Meffung , fortgefezte Zählung und zwekmaͤſſig geführte Kirchenliſten iſt allerdings ſehr wuͤnſchenswerth, um zu beſtandſamen Reſultaten zu gelangen, >, L vr r —J — 7 J 4 1 — ae‘ * *8 — a N - Er ar En ‘ x — / ER ra y ” 2 f = Sn der Vorrede S. VI 3. 1 v. u. iſt zu leſen diejenie gen — ©. VII 3. 22 und S. XVI 3.1 Muffe ſt. Muſe — S. XI 3,18 zum treffenden Urtheile vorausgeſezt werden — S. XIN 3, 12 vorausfezt. - 4 \ ö ” * ⸗ . “ ’ / . d — I J * * # * . ‘ % . — [2 e . d E/ rl #3 4 i ” . ” r . k > D Li 2 . x a X J 14 J 2 FE a vu * m ar — RN — —X * Tee — * —