Heft 1. ERRRERRART AR 12 .FEITISCHRIFT für Garten- und Blumenkunde BenSbSpSscslShhtslläglsnsnssNnHnHn (Begründet von Eduard Regel.) 99. Jahrgang. Herausgegeben von eu ne Braun, Generalsekretär des Vereins zur ee des Gartenbaues noise Astilbe Davidı Hort. ERSBSRSEESRSESSSSSRSSSHe » 7 ee Ir Berlin 1906 Verlag von Gebrüder Borntraeger en ur! Z Fe 3% a Ein Hb = ek % Hi Ei KH a 5 & 2 Hu Ki ek 35 “% 3 e = % EE 3% er = = Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten. % - Ei - % & r 4 = iM SW 11 Dessanerstrasse 29 BaRHN \. IPEPERFERRERERRRERERERERERERETT ERREFEREFLERERSRRFEETERR au Erscheint halbmonatlich. Preis des Jalhrganges von 42 Druckhogen mit vielen Textabhbildungen und 12 Farhen- tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 15 Mark, für die ührigen Länder des Weltpostvereins 18 Mark: Za beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post. 3| u RM 1906, Heft 1, Inhalt. Astilbe’Davidi Hort. (Hierzu Tafel 1546.) S. 1. — H. Kolbe, Zwei schädliche Käfer auf Orchideen. 5. 2. — Amy de Leeuw, Flachornament und Gartenkunst. S.6. — L. Wittmack, Das botanische Wüstenlaboratorium in Tucson. Schluss. (Hierzu Abb. 1.) S. 11. — Die Gerbera. S. 13. — Verzeichnis der Preise etc. S. 16. — Pflanzenschutz. S. 21. — Kleinere Mitteilungen. S. 23. — Personal-Nachrichten. S. 24. nen Berlin N. 58, Schwedter Strasse an der Biesen thal, Ringbahn. „29 \ NRES A JUBILÄUM Ai 1897 A007 7 Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster ‚und Schattendecken BRITZ BEEBEBEHEN Janbnstrasse No. 70—72. erhalten &emeinden, Ritterglter, Güter, willen, Gärtnereien, Obstplantagen etc. etc. durch Börtgers ges: gesch, Heisslufrpumpmoschinen Spezial- Fabrik für Pumpen- und Wasserleitungs-Anlagen Sächs. Motoren- und Maschinen-Fabrik OffoBölfger >Dresden-A. 28) Alle geschäftlichen Mitteilungen betr. Reklamationen nicht eingegangener Hefte, Honorar-Zahlungen, Adressenänderungen ete. wolle man an die Verlagsbuchhandlung Gebrüder Borntraeger in Berlin SW Il Dessauerstrasse 29 riehten. | | De © Ten da le a Wir bitten bei Benutzung der Inserate sieh auf die dartenflora zu beziehen. 1 Umfangreiche Dauerausstellung sät sämtl, Erzeugnisse unseres Fabriketablissements in dem eigens dazu errichteten Ausstellungs - Gebäude. = Ss S = En © 2 Rn, os ng os SS = © x ® rs I a Dampfsägewerk, Hobelwerk, Eisengiesserei, Kesselschmiede, Klemp- nerei und Verzinkerei, eigenes Rlektrizitätswerk, gegen 300 Arbeiter. Al Wir I Wir bitten bei Benutzung der. Inserate sich auf die Bartenflora zu u Derien ni Jungelaussen _ Thür. Grottensteine zur Anlage von Grotten, Ruinen, Wintergärten, | . -- = z Frankfurt a. d. Oder. Felsenparfien, Wasserfällen, Böscungen. ze Baumschule, Vertreter gesucht. — Preislisten, Skizzen Bee Samen- und Pflanzenhandlung. | und Referenzen gratis und franko. = Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen | ' Otto Zimmermann R Hoflieferant INustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. franko. Greussen i. Thür, Die Gräfl. v. Baudissin"*" Weingutsverwaltung En Nierstein a. rn. bringt zum Versand ihre hervorragend preiswerte. Marke: 1903: Niersteiner Jomthal Probekiste von 12 Fl. M. 15.— frachtfrei jeder deutschen Eisenbahnstation gegen Nachnahme oder Voreinsendung des Betrages. In Fass von 30 Liter an bezogen per Liter Mk. 1.—. Fracht ab Nierstein zu Lasten des Empfängers. KARENERENEN LINIEN LT ENT INENENENENLTENLNLEIIHEHENENE Langjährige Spezialität in Grassamen für Garten- und Park-Rasen. Garten-Geräte nnd Bedarfsartikel, wie Kokos-6arn, Raffia-Bast 'ete. E. BOESE & Co. Mi. BERLIN C. Landsbergerstrasse 64, unweit Alexanderplatz. — _ __ Gesrindet 1844, — Fernsprecher: Amt VII, No. 81. FEITFIEIL CIE ICH (a Für Landschaftsgärtnerei: Billige Sorten-Hyacinthen! Massenvorräte von billigen Beet-Tulpen, Krokus, ee 8 DBeschreibendes Verzeichnis steht kostenfrei zu Diensten. KRITIKEN ITT TEN EICEIEIEIEH IE 2550255252525252525262525.252525252525252525252, | 38 Bei Bestellungen wolle man sich auf die „‚Gartenflora“ beziehen. | ung: nich. oo a in gemeinverständ- assung von Carus Sterne. Sechste, neubearbeitete Auflage er: ausgegeben von Wilhelm Bölsche Mit zahlreichen Text- lustrationen, ‚vielen on. usw. Grossoktav. In zwei vornehme - Das berichte Werk, dessen ersten Band wir im vorigen Talb e bereits gewürdigt haben, liegt num vollständig vor und präsentiert sich in jeder Hinsicht als ein Prachtwerk, gleichviel, ob man den Inhalt oder das äussere Gewand ins Auge fasst. In 24 Abschnitten, die von zahlreichen sehr instruktiven Abbildungen und Tafeln begleitet sind, schildert es ın denkbar amregendster und. fesselndster Weise den stufenweisen Werdegang des Naturganzen vom Nebelfleck bis zum Menschen, soweit die Naturwissenschaft seit Darwin ihn hypothetisch festgelegt hat. Hypothetisch insofern, als es natürlich mie möglich sein wird, die ganze ununterbrochene Kette der Lebewesen und alle die unzähligen physikalischen und chemischen Prozesse „exakt“ nach- zuweisen, die im Laufe von vielleicht mehr als hundert Jahrmillionen hinaufgeführt haben. Im einzelnen wird an den bisherigen Fest- stellungen der Entwicklungslehre immer gemodelt und. gebessert >... werden müssen, das liegt in der Natur der Sache; die Deszendenz- theorie an und für sich aber, insbesondere die Abstammung des Menschen von einer ausgestorbenen Tierart, die etwa zwischen den heute lebenden Menschen-Affen und den niedrigsten Menschenrassen die Mitte hielt, ist längst keine Hypothese mehr, sondern eine historische Tatsache, an der auch kein einziger ernsthafter Naturforscher mehr zweifelt. Für den denkenden Menschen kann es daher auch nichts Anregenderes und Interessanteres geben, als auf den Blättern des Carus Sterneschen Werkes, der unstreitig besten populären Darstellung ‚der ‚natürlichen Schöpfungsgeschichte‘, das allmähliche Werden des Irdischen, mit unserem Geschlecht an der Spitze, zu verfolgen. Denn das wichtigste und lehrreichste Studium für den Menschen bleibt immer der Mensch. Wilhelm Bölsche hat es verstanden, den grossen Zug des in seiner Art klassischen Werkes, der in den letzten Auf- lagen infolge der Ueberfülle des neu hinzugekommenen Materials hier und. da verloren gegangen war, wieder herzustellen. Als ein Volks- buch im edelsten Sinne liegt „, Wer den und Vergehen‘‘ jetzt wieder vor, rechtzeitig für den Weihnachtstisch. Möchte es denn in der neuen Ausgabe auch wirklich ein Volksbuch werden! ee | Ausführliche Prospekte gratis und franko von der einzelligen Urform zum Affen und weiterhin zum Menschen ee ” SE Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen = Die Firma | I im Charlottenburg =.= . - Bismarck - Strasse 98 : GERTR Ze ° baut an allen Plätzen des In- WIEETDTTRRUZ =. dA d ’ a. RS E un m 68 ZEN Glashäu SI III SD | a SS | „ .von unübertroffener tech- = nischer Vollkommenheit und Sy ; Formenschönheit, als: Wintergärten, Gewächs- häuser, Veranden, Bade- säle, Wandelhallen und alle anderen Glas-Eisen- konstruktionen in einfacher und in % Ulrichs Doppel-Panzer- verglasun D. R.-Patent Nr. 133177. £ Garantiert „regen-, rost- und 4 schweisssicher und gut wärme- z haltend‘*. ” Fertige Montage und Eindeokung. Langjährige Garantie. Reich illustrierter Katalog von über 200 Seiten, Zeichnungen, Berechnungen und Besuch auf Wunsch. 2.5 \: en e EHEN TH EN EN EN EHI DI I DER ————— Spalierwäe nach System PRÜSS D. R. P. 113048, er- möglichen den ungehinderten Wurzeldurchgang der Obstbäume, daohne durchgehende Funda- mente hergestellt. — Unbedingte Stand- sicherheit gegen Wind- druck wird garantiert. Nach diesem ‘System werden auch gut, billig und massiv hergestellt: . Obsthäuser, Treibhäuser. » Schuppen, Scheunen, « Ställe, Villen efc. efc, Prüss’sche Patentwände G.m.b.H. Berlin SW.1i, Schöneberger Strasse No. 18. RREERBENE SE DEE Dee KEKEIDIEIEKENENENEKEIENENENE a R u " LEN PRETZN “ Astilbe Davidi Franchet. 2 Astilbe Davidi Hort. Astilbe chinensis Maxim. var. Davidi Franchet in Plantae Davidianae I. 121 (1884). [Nouvelles Archives du Museum VI 2. Ser.) (Hierzu Tafel 1546). Diese reizende Astilbe kommt in der Mongolei und in Japan häufig an Bachrändern der Gebirge vor. Sie wurde von David im Juni 1864 ent- deckt und von Franchet als Varietät der Astilbe chinensis Max. betrachtet. Franchet unterscheidet von Astilbe chinensis drei Formen: «e)typica: Petalen lila, an der Spitze stumpf: Blüten in dichten Trauben. — Heimat China. 8) japonica; Petalen weiß, an der Spitze etwas verbreitert und stumpf; Blüten in lockeren Trauben. — Heimat Japan. y) Davidi. Pe- talen lila, lineal, an der Spitze nicht verbreitert, spitz, Blüten in dichten Trauben. — In der Mongolei und Japan heimisch. Astilbe Davidi ist eine starkwachsende perennierende Freilandstaude mit eleganter büschelförmiger Belaubung und graziös aufrecht stehenden Blütenstengeln von 1—1'/, m Höhe. Die Farbe der Blumen ist ein tiefrosa Violett, oder auch hübsch purpurn. Die Blätter sind wurzelständig, dreizählig gefiedert oder doppel- gefiedert und ım jungen Stadium von bronzegrüner Farbe. Nach vollständiger Entwickelung sind sie hell und glänzend grün. Die Blätter ähneln dann sehr der bekannten Astilbe japonica, nur sind sie von größerer Form. Der eigentliche Blütenstiel besitzt eine Länge von 50—75 cm und ist mit einem dıchten rostähnlichen Filz bedeckt; der untere Teil der Stiele ist glatt und kahl. Ein erstklassiges Zeugnis wurde ihr von der Kgl. Gartenbaugesellschaft in London am 5. August 1902 zuteil. Sie ist abgebildet in dem Botanical Magazine, Tafel 7880, in Gardener’s Chronicle vom 9. August 1902 und noch anderen englischen Fachzeitschriften. Ihre Einführung und Verbreitung haben wir der berühmten Firma James Veitch & Sons in London — Chelsea, die dem Gartenbau schon so manche wertvolle Gartenpflanze zugeführt hat, zu verdanken. In der Kultur ist diese beachtenswerte Freilandstaude gar nicht an- spruchsvoll; sie gedeiht in feuchtem und kräftigem Boden ungemein üppig. Bei der nahen Verwandtschaft mit der alten A. japonica ist wohl an- zunehmen, daß sie, wie diese, auch als Treibstaude eine Bedeutung haben wird. Hoffentlich gelingt es durch Züchtungsversuche, die etwas blasse Farbe der Blumenblätter in ein lebhafteres Rot zu verbessern, wie es die schöne Spiraea rubra (Sp. palmata = Sp. lobata) hat. Die abgebildete junge Pflanze wuchs auf einem schattenlosen Staudenbeet, wurde aber möglichst gleichmäßig feucht gehalten. Zwei bedeutende Staudenzüchter, die Herren Goos u. Koenemann-Nieder Walluf und Georg Arends-Ronsdorf sagen übereinstimmend aus, dab A. Davidi eine der schönsten Neueinführungen der letzten Jahre ist. C. Peters-Dahlem. ao 1 in are 2 Zwei schädliche Käfer auf Orchideen. Zwei schädliche Käfer auf Orchideen. Von Professor H. Kolbe in Berlin. Es kommt selten vor, daß die Nährpflanzen von Coleopteren der Tropen bekannt werden. Diese Kenntnis kann naturgemäß im Vaterlande der be- treffenden Pflanzenarten erworben werden, oder die Schädlinge werden bei uns auf importierten Pflanzen gefunden. Auf letztere Art treten jetzt zwei Bewohner von Orchideen des indischen Gebietes vor das Forum der Öffent- lichkeit. Vor einiger Zeit übergab mir Herr H. Klitzing freundlichst einige Käfer, welche sich in den Orchideengroßkulturen des Herrn Otto Beyrodt in Marienfelde bei Berlin an den Wurzelteilen und auf den Blättern einiger Orchideen von der Art Phalaenopsis Rimestadıiana gezeigt hatten. Das war im September 1905; die Käfer lebten noch, als ich sie empfing. Die Phalaenopsis-Arten bewohnen hauptsächlich die Philippinen; aber die Sen- dung der genannten Art stammt aus dem Malayischen Archipel (Sumatra). Der genaue Fundort konnte nicht mehr festgestellt werden. Nebst den Käfern erhielt ich auch eine befallene Pflanze und ange- fressene Blätter. Es ist sicher, daß die Käfer diese wertvolle Orchidee zer- stören können. Die mir vorliegende Pflanze war an den Stengel- und Wurzelteilen vollständig zerfressen; Fraßmehl und Fraßkrümchen waren außerhalb in der Wurzelgegend reichlich vorhanden. Auch die großen Blätter waren auf ihrer Fläche angefressen und teilweise durchlöchert, wo- durch die Schönheit dieser herrlichen Blütenpflanzen natürlich sehr beein- trächtigt wird. Die Käfer gehören zu zwei Arten verschiedener Familien. Die eine Art ist ein Bockkäfer (Familie der Cerambyciden) und heißt Diaxenes taylori Wtrh., welche zu der Gruppe der Apomecyninen gerechnet wird. Bisher war mir diese Spezies in natura noch nicht bekannt; sie fehlte auch noch in der Sammlung des hiesigen Kgl. zoologischen Museums. Die Beschrei- bung derselben, welche in der englischen Zeitschrift Annals and Magazine of Natural History (5. ser. XIII. vol. 1884 p. 128) von Waterhouse ver- öffentlicht ist, paßt so gut auf die in zwei Exemplaren vorliegende Art, daß ich sie mit dieser für identisch halten muß. Dazu kommt noch, dab die Originalexemplare, nach welchen der englische Autor diese Käferart beschrieben hat, unter ähnlichen Umständen in England gefunden worden sind, wie die vorliegenden Exemplare aus der Orchideenzüchterei in Marien- felde, nämlich in der Königl. Hortikulturschule (Royal Nursery) zu Chelsea auf Orchideen der Gattung Phalaenopsis aus Manila. Die zweite Käferart, welche in den genannten Orchideenkulturen auf Phalaenopsis Rimestadiana gefunden wurde, ist ein Küsselkäfer (Familie der Oureulioniden). Sie gehört innerhalb dieser Familie zu der Gruppe der Baridiinen, und unter den Gattungen dieser Gruppe ist es Apotomor- vhinus Schh., auf welche dieser Orchideenschädling zu beziehen ist. Die Gattung Apotomorrhinus ist in wenigen Arten von Indien und Ceylon über den malayischen Archipel bis zu den Philippinen verbreitet. Die vorliegende Art konnte mit einer der beschriebenen Arten dieser Gattung von mir nicht identifiziert werden, so daß ich sie für unbeschrieben halte. Zwei schädliche Käfer auf Orchideen. 3 Sowohl der Bockkäfer Diaxenes taylori, wie auch der Rüsselkäfer Apotomorrhinus n. sp. sind im folgenden eingehender charakterisiert, Eine Beschreibung dieser Schädlinge wird gewiß ebensowohl Herrn Beyrodt, unserm bedeutendsten Orchideenzüchter, als auch anderen Interessenten der gegenwärtig so schwungvoll betriebenen Orchideenkultur und auch den Lesern der „Gartenflora“ willkommen sein. 1. Diaxenes taylori Wtrh., der mattgraue Orchideenbock. (Waterhouse, Ann. a. Mag. of Nat. Hist. 5. ser. XIII. vol. 1884, p. 128.) Diagnose: Oblongus, fere aequaliter pallide albo-griseo pubescens, hie et ıllıce flavo vel fusco tinctus, vage et parce nigro-punctatus, antennis inde ab articulo quarto fuscis, articulis autem octavo, nono, decimo, undecimo bası albis: prothorace subtransverso antrorsum angustato, linea elevata pro- noti media postice albida, scutello fusco-atro utrinque albo-limbato; elytris prothorace nonnihil latioribus modice elongatis, pone humeros paulo de- pressis, prope scutellum infuscatis et nigro-punctatis, macula angusta prope- suturali antemediana fusca: pedibus albo-griseis prope basin et apicem nigro-fuscis. Long. corp. 12—12, mm. Dieser kleine Bockkäfer ist an seiner einfach matten hellgelbgrauen Färbung kenntlich. Er ist mit Apomecyna nahe verwandt, aber durch die längeren und schlankeren Fühler verschieden. Der längliche, vorn und hinten verschmälerte Körper ist mit einem sehr kurzen, dicht und glatt anliegenden Tomente von der genannten Färbung bekleidet. Aber der Kopf ist braun punktiert. Die Fühler sind kürzer als der Körper, vom vierten Gliede an dunkelbraun, nur am Grunde, namentlich des achten bis elften Gliedes weißlich. Der teilweise bräunlichgelbe Prothorax zeigt auf dem Rücken in der hinteren Hälfte eingedrückte braune Punkte. Das schwarzbraune Schildchen ist an den Seiten weiß gesäumt. Die Flügeldecken sind an der Spitze bräunlich, gelb bis braun; je ein eingedrückter schmaler Längsfleck vor der Mitte neben der Naht ist schwarzbraun. Die Unterseite des Körpers ist großenteils grau, stellenweise aber dunkelbraun. Die vier vorderen Ventral- platten des Hinterleibes zeigen jederseits einen kleinen, runden tüpfelförmigen weißen Haarfleck. An den grauweißen Beinen sind die Schenkel nach dem Grunde zu, die Tibien an der Spitze und die Tarsen schwarzbraun. In bezug auf die Maßverhältnisse, Form und Skulptur der Körperteile ist noch folgendes hinzuzufügen. Der Kopf ist klein, stark punktiert. Die Fühlhörner sind von dem kurzen zweiten Gliede an nach der Spitze zu allmählich verdünnt. Das mäßig verdickte erste Glied derselben ist doppelt so lang als dick, im Grundteile verdünnt. Das dritte Glied ist um ein Drittel länger als das erste Glied, aber nicht ganz ein Drittel so lang wie das vierte bis elfte Glied zusammen. Der kleine Vorderrücken (Prothorax) ist vorn etwas breiter als der Kopf, hinten breiter als lang, nach vorn zu verschmälert, vor dem Vorder- und Hinterrande sehr schwach eingeschnürt, auf dem Rücken mit einer schwach erhabenen mittleren Längslinie versehen, welche auf der Mitte fast unterbrochen und hinten weiß behaart ist. Die länglichen Flügeldecken sind etwas breiter als der Vorderrücken, zwischen den Schulterecken am breitesten, hinter den Schul- tern schwach eingedrückt, dann fast parallelseitig und hinter der Mitte 1 4 Zwei schädliche Käfer auf Orchideen. nach der Spitze zu gleichmäßig verjüngt. Jede Flügeldecke zeigt über die ganze Rückenseite hin in drei Reihen geordnete, sehr weitläufig stehende große schwarze Punkte, in der Weise, daß jede Reihe nur fünf bis sechs soleher Punkte besitzt: im übrigen läßt das Toment zwischen den Reihen noch zahlreiche unregelmäßig stehende Punkte erkennen. An der Spitze ist jede Flügeldecke für sich abgerundet. Die Beine sind mit sehr zer- streut stehenden, je eine Borste tragenden Punkten besetzt. Es liegen mir zwei Exemplare von dieser Art vor, als deren Vater- land man provisorisch den Malayischen Archipel bezeichnen muß. Weder aus dem Marienfelder Funde noch aus dem Funde von Chelsea, welcher sich auf Phalaenopsis-Arten aus Manila bezieht, ist das Vater- land mit Sicherheit zu erkennen. Das wirkliche Vaterland des Diaxenes tavlori scheint in der Literatur noch nicht verzeichnet zu sein. Mir sind nur die Funde auf importierten Pflanzen in Europa bekannt. 2. Apotomorrhinus orchidearum n. sp., der mattschwarze Orchideenrüßler. Diagnose: Ater, opacus, oblongo-ovalis, inter humeros latiusculus, rostro longitudine capitis prothoracisque conjunctorum, curvato, lateraliter subeompresso, supra conVvexo, longitudinaliter ruguloso et punctato, apice depresso infra sicut abscisso; prothorace dense, pectore postice ventreque laxius punctatis; elytris regulariter striatis, striis im utroque elytro decem anguste incisis et perspieue oblongo-foveolatis; interstitiis inter strias planis fere biseriatim punctatis, punctis breviter setigeris: femoribus apice curvatis, infra dente antemediano armatis, hoc denticulo femorali per pedes anticos, intermedios, posticos retrorsum minore. Long. corp. (rostro exelus)) 3?/,—4 mm. Die Körperfarbe dieses kleinen Rüsselkäfers ist ganz mattschwarz. Der Körper ist mäßig länglich-eiförmig, zwischen den Schultern am breitesten. Der nach unten geneigte Rüssel ist ungefähr so lang wie der Kopf und der Vorderrücken zusammengenommen, deutlich gebogen, oberseits gewölbt, längsrunzlig und punktiert, an den Seiten etwas zusammengedrückt und längsstreifie. Eine erhabene mittlere Längslinie. der Oberseite erreicht weder die Spitze noch den Grund des Rüssels. Die Fühlhörner (An- tennen) sind etwas vor der Spitze des Rüssels diesem seitlich. eingefügt; der lange Schaft (Scapus) erreicht in der Ruhelage nicht ganz die Augen. Die beiden Fühlerfurchen (Scıobes) des Rüssels, welche den Fühlerschaft in der Ruhelage aufnehmen, neigen unterseits nicht ganz zusammen. Die siebengliedrige Fühlergeißel (Funiculus) ist samt der endständigen, mäßig verdickten dreigliedrigsen Keule ungefähr so lang wie der Schaft. Das erste Glied der Geißel ist etwas länger als jedes der nächstfolgenden. Die Oberseite des Kopfes ist vorn runzlig-punktiert, aber hinten glatt. Die wenig gewölbten kleinen Augen sind durch die ganze Breite der Stirn von- einander getrennt und stehen seitlich nach unten zu neben dem Grundteile des Rüssels. Der Vorderrücken (Prothorax) ist etwas breiter als lang, gewölbt, an den Seiten vor der Mitte gerundet, vorn stark verjüngt und schwach eingeschnürt, hinten parallelseitio. Der ganze Prothorax, bis zu dem Ansatze der Beine, ist dicht und tief punktiert: aus jedem Punkte entspringt eine sehr kurze, helle Borste. Der Hinterrand des Vorderrückens Zwei schädliche Käfer auf Orchideen. ı O1 ist zweimal ausgebuchtet, so daß die Mitte des Randes lappenförmig vor- springt. Eine glatte mittlere Längslinie ist auf dem Vorderrücken nicht vorhanden. Die Flügeldecken schließen sich dem Hinterrande des Vorder- rückens dicht und zusammen in gleicher Breite an, erweitern sich aber bald jederseits in schwachem Bogen zu einem schulterartigen, konvexen Vor- sprunge, um dann in sehr schwachem Bogen gegen die Spitze hin sich wieder allmählich zu verschmälern. Die Spitze der Flügeldecken ist stumpf abgerundet. Zwischen den Schulterecken sind also die Flügeldecken zusammen nur etwas, aber doch sehr merklich breiter als der Vorderrücken. Jede Flügeldecke zeigt neun fein eingeschnittene Streifen, welche länglich- ovale, gewöhnlichen eingestochenen Punkten entsprechende grübchenartige Erweiterungen zeigen. Ein zehnter Streif neben dem Außenrande ist schwächer ausgebildet. Die Zwischenräume zwischen den Punktstreifen sind flach und zeigen mehr oder weniger linear angeordnete weiße Pünktchen, welche je einem kurzen weißen Börstchen entsprechen. Die Beine sind mittellang, die Schenkel mäßig verdickt und am apikalen Ende etwas ge- krümmt. Die Schenkel besitzen unterseits am Beginne des distalen Drittels ein Zähnchen, weiches an den Schenkeln des ersten Beinpaares am größten, an denjenigen des dritten Paares am kleinsten ist. Die Unterseite des Körpers ist mit zahlreichen großen, nicht dicht stehenden Punkten besetzt. Jeder dieser Punkte trägt eine kurze hellgelbe Borste. Die gemeinsame mediane Gegend der beiden ersten Ventralplatten ist flach und niedergedrückt. Das Vaterland dieser ltüsselkäferart, von welcher 4 Exemplare vor- liegen, sind wahrscheinlich die Malayischen Inseln. Im übrigen gilt hinsichtlich des Fundortes das bei der Beschreibung des Diaxenes tay- lori Gesagte. Es scheint, daß (die vorstehend bezeichneten und beschriebenen Käfer nur in geringer Anzahl aufgetreten sind und noch wenig geschadet haben. Aber ihre größere Vermehrung ist nicht unwahrscheinlich, und ihre Schäd- lichkeit für die Orchideen würde in diesem Falle eine natürliche Folge sein. Das wäre schade um diese auserwählten und teilweise kostbaren Lieblings- blumen der Gegenwaıtskultur. Nach der Mitteilung des Obergärtners der Beyrodt’schen Orekideon! kulturen hat sich der ehranze Grendemzahler neuerdings wieder mehrfach gezeigt. Die Käfer nagen mit Vorliebe an den Blättern, namentlich jungen Blättern, und an den Blütenstielen der Phalaenopsis. Die nachteiligen Folgen dieses Fraßes bestehen darin, daß die dadurch auf den Blättern und an den Blütenstielen entstandenen Nageplätze und Fraßlöcher die Aus- gangspunkte für Fäulnis bilden: denn sobald Wasser an die bloßgelegten Frabßstellen kommt, fängt das befallene Blatt bald an zu faulen. Es wurde mir mitgeteilt, daß an den befallenen Pflanzen, und zwar im Moose zwischen den Wurzeln derselben, eigentümliche schwarze samen- förmige Gebilde gefunden wurden, welche vielleicht die Kokons des Rüssel- käfers seien, und daß in einem Kokon beim Zerdrücken desselben sich eine Larve zeigte. Ich empfing durch die Liebenswürdigkeit des Herrn Ober- gärtners ein Exemplar dieser Kokons und werde die weitere Entwickelung 5) 6 Flachornament und Gartenkunst. der Larve und Puppe abwarten. Kürzlich wurden auch 1'/, em lange weiße Larven in dem Pflanzenkörper der Phalaenopsis gefunden; ich habe diese Larven nicht gesehen, glaube aber, daß sie zu der Bockkäferart Diaxenes taylorı gehören. Ein rationelles Mittel, der Vermehrung und Schädlichkeit der Schmarotzer entgegenzutreten, ist nun die genaue Feststellung und Vernichtung aller befallenen Pflanzen. Diese sind an den Fraßlöchern und dem Fraß- mehl zu erkennen, auch durch ihr etwaiges krankhaftes Aussehen von den gesunden Pflanzen zu unterscheiden. Außerdem ist dringlichst das häufige Absuchen und Unschädlichmachen der an den Pflanzen sitzenden und außerhalb derselben, etwa an den Glasscheiben usw. der Warmhäuser sich findenden Käfer zu empfehlen. Käfer und befallene Pfanzen, in denen die Larven und Puppen der Käfer stecken können, beliebe man unter meiner Adresse an das Königl. zoologische Museum in Berlin N. 4, Invaliden- straße No, 43, zu senden. Überhaupt würde es erfreulich sein, wenn die Besitzer von Blumen- züchtereien und Blumenimportgeschäften die bei ihnen auftretenden Pflanzen- schädlinge zur wissenschaftlichen Feststellung der Arten an die geeigneten Stellen einsenden würden. Dem Besitzer der eingangs genannten Orchi- deenkulturen, Herrn Otto Beyrodt in Marienfelde, sowie Herrn H. Klitzing dortselbst sei hiermit ein Dank dafür ausgesprochen, daß sie die Kenntnis der hier besprochenen Örchideenschädlinge vermittelt haben. Berlin, Königl. Zoologisches Museum. Flachornament und Gartenkunst. Vortrag, gehalten in der Monatsversammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues am 380. November 1905. Von Amy de Leeuw. Als ich vor zwölf Jahren die Ehre hatte, im V. z. B. d. G. aufzu- treten, um meine Meinung über die Charakterlosigkeit im herrschenden Gartengeschmack darzulegen, wurde ich zwar höflich angehört, aber ich sah doch gleich ein, daß für meine Ausführungen die Zeit noch nicht reif war. Jetzt scheint es mir aber, als ob die Zeit dazu reif geworden sei. In Deutschland ist in der Tat mehr Leben und Bewegung in die Anschauungen über Gartenkunst gekommen. Dank der Darmstädter Ausstellung fühlt sich mancher veranlaßt, mit der Ruhe und dem Schlendrian zu brechen und sich Rechenschaft von der einzuschlagenden Richtung zu geben. Der springende Punkt in der Darmstädter Ausstellung ist der, daß sie bricht mit dem, was man seit fünfzig Jahren den „gemischten Stil“ in der Gartenkunst nennt. Die „Mischung“ besteht darin, daß man teilweise in Harmonie mit dem Charakter des natürlichen Gartenmaterials arbeitet, teilweise dem wider- strebt. Flachornament uud Gartenkunst. 1 Die Gartenkunst, eine Tochter der Architektur, hat große Mühe, sich aus deren Vormundschaft zu einer selbständigen Kunst zu entwickeln. Ein großer Schritt vorwärts ist in dieser Richtung vor etwa einem Jahrhundert getan worden. So lange hatte man im italienischen, französischen oder altholländischen Gartenstil die Gärten harmlos-folgsam nach den von der Architektur vor- gemachten Linien augelegt. Ein Schmuckgarten unterschied sich nur darin von einem Gemüsegarten, daß er überhaupt sauberer gehalten wurde und daß auf den gradlinigen Beeten und Rabatten solche Gewächse gezogen wurden, deren Blumen man bevorzugte. Dann aber, beım Einzug des englischen Stiles — der in Deutschland den Namen Landschaftsstil bekam — machte sich neben der Sauberkeit und dem Farbensinn ein neues Mo- ment bemerkbar: ein bescheidenes, pietätvolles Verstehen der Schönheit des lebendigen Materials. Den schönen Wuchs der Pflanzen ehrte man da- durch, daß man sie nicht länger in willkürlichen Formen einsperrte, sondern sie ihrer eigenen Natur gemäb gruppierte. So schön nun aber dieser Stil mit den Bäumen und größeren Sträuchern verfuhr, an kleinere Pflanzen wurde weniger gedacht. Der damalige Park und Garten war verhältnismäßig arm an Blumen. Und als nun in den fünfziger Jahren in allen Ländern ein neuer Aufschwung der Blumenkultur anfıng, da beging man die große Torheit, diese statt nach dem neuen Prinzip zu gruppieren, sie wieder nach alter Weise in willkürliche Formen einzu- sperren. Ohne Zweifel war das Figürchenlegen, das man bald jedem Garten- Jungen lehren konnte, bequemer, als das Gruppieren, das immer einen ge- übteren Geschmack fordert. So entwickelte sich diese Figürchenlegerei allmählich bis zu den kompliziertesten Arabesken und Mosaiken; und so ent- stand der geschmacklose Mischmasch, der „gemischter Stil“ heißt. Es war zu erwarten, daß ın diesem geschmacklosen Verfahren irgend eine Anderung eintreten mußte. Es mußte doch endlich mal jemand kommen mit dem fgigerichtigen Vorschlag: entweder gänzlich in Harmonie mit der Natur des Materials, oder ıhm zuwider. Von Darmstadt aus kommt nun so ein Vorschlag. Aber leider nicht in der gartenkünstlerisch-natürlichen, sondern in der architektonisch-wider- natürlichen Richtung! Die Darmstädter Architekten erfreuen sich seit ein paar Jahren dadurch eines großen Erfolges, daß sie (ursprünglich von englischen Mustern aus- gehend) einen selbständig-eigentümlichen Geschmack verschiedener Wohnungs- und Häuslichkeitsgegenstände in Mode zu bringen suchen. Nun machen sie aber den großen Fehler, die künstlerischen Prinzipien, nach denen sie sehr geschickt mit totem Material arbeiten, auch auf das lebendige Gartenmaterial ausdehnen zu wollen. Indem sie den Garten als „eine Fortsetzung des Wohnhauses“ proklamieren, beschneiden sie Bäume und Sträucher, als ob es Steine oder Stücke toten Holzes wären, und aus den kleineren Pflanzen machen sıe am liebsten ein Flachornament, wie es sich vorzüglich für Teppiche, Tapeten und Parketboden, aber gar nicht für Lebewesen ziemt, die ihre eigenen Gesetze in sich tragen. Wie wenig mit diesen Gesetzen gerechnet wird, zeigte sich am deutlichsten in den kleinen Farbengärten auf der Darmstädter Gartenbauausstellung. Der IR 8 Flachornament und Gartenkunst. Gedanke eines „roten“, „gelben“ oder „blauen“ Gartens war an sich ganz nett; aber, um nicht einmal von anderen Naturwidrigkeiten zu sprechen, se gegen Süden und gegen Norden sollte nun alles gleichmäßig wachsen! — Ganz richtig ist dieser Widerspruch vom Frankfurter Gartendirektor Heicke betont worden, in einer zur Darmstädter Hauptversammlung des Vereins deutscher Gartenkünstler gehaltenen Rede. Er behauptet, dab, wenn man sich an das Schlagwort, der Garten sei eine Fortsetzung der ‘Wohnung, halten will, es immer nur in Berücksichtigung des elementaren Materialunterschiedes geschehen soll: „Der Ursprung des Unterschiedes in der Art des Schaffens von Architekt und Gartenkünster liegt in der Verschiedenheit ihres Materials. „Der Architekt arbeitet mit einem toten Material, welches an sich formlos ist. Mit diesem Material gestaltet er, indem er die Formen, die seinem Zwecke entsprechen, aus diesem Material bildet. „Der Gartenkünstler arbeitet mit einem lebendigen Material von un- endlicher Formenfülle und Formenschönheit. Seine Tätigkeit muß sich darauf beschränken, mit diesem Material, seiner Eigenart entsprechend, die Räume des Gartens zu begrenzen und zu füllen. Seine Aufgabe besteht darin, die Verhältnisse des Gartens so zu gestalten, daß die Eigenart des Materials voll zum Ausdruck kommen kann. „Dies geschieht unzweifelhaft am logischsten und erfolgreichsten in Gruppierungen, die in ihren wesentlichen Zügen denen gleichen, die uns draußen in der Natur an den ursprünglichen Standorten der Gewächse entzückt haben. Man wird zwanglose Bilder schaffen, in deren Rahmen die Gewächse, entsprechend ihren Sonderheiten, untergebracht werden können, und wo ihnen Gelegenheit und Möglichkeit geboten ist, sich zu ihrer vollen Schönheit zu entwickeln... . „Der Künstler muß herausgefunden haben, unter welchen Verhältnissen, in welcher Stellung, in welcher Gesellschaft die einzelnen Arten, seinen Absichten gemäß, am besten zur Geltung kommen. 3.» » . Die Gruppierungen im Garten können nicht einfache Nach- bildungen von Naturszenerien sein, sondern es sind und sollen sein indi- viduelle Schöpfungen des Künstlers, aufgebaut unter Berücksichti- gung der Bildungsgesetze des Materials, mit dem er arbeitet. Dieses Material kennt keine geraden Linien und rechten Winkel. Die freie Linie waltet in unendlicher Mannigfaltigkeit im Aufriß und Umriß: sie soll und mub deshalb auch vorherrschend im Grundriß des Gartens bleiben. ». » ... Die Pflanzen ertragen in ihrer Eigenart nicht, daß man sie in Kreisen und Vierecken einsperrt..... Alle Blumen kann man, unter Verzicht auf jegliche Beetform, zu den reizvollsten Gruppierungen ver- einigen.“ Ich freue mich, unter den deutschen Fachmännern selbst, einen so kräftigen Bundesgenossen gefunden zu haben, zumal weil dieser Herr so viel wie möglich in diesem Sinne praktisch arbeitet. — Es steht zu befürchten, daß in den nächsten Jahrzehnten, dem Darm- städter Beispiel zufolge, das Flachornament in der Gartenkunst Mode Flachornament und Gartenkunst. 9 werden wird. Die Darmstädter bringen, was die Mode sich immer wieder wünscht: etwas Neues. Wenn wir aber diesem Ungetüm, oder dieser geheimnisvollen Macht, Mode genannt, mal grade ins Auge sehen, so kommen wir zu einer sehr nüchternen Entdeckung. Mode entsteht- dadurch, daß irgend jemand (meistens ein Fachmann auf irgend welchem Gebiet) etwas Neues vor- schlägt, und die Geschicklichkeit oder das Glück hat, entweder sehr hoch gestellte oder sehr reiche Personen dafür zu interessieren. Nachher geht es dann von selbst die ganze soziale Leiter hinab, bis es ordinär oder alt- modisch wird. Daher meine ich: es sei jetzt für die deutschen Gärtner an der Zeit, und eine dankbare Aufgabe, auch Neues zu bringen, das aber in sich edler ıst, als das Darmstädter Flachornament. Der Geschmack des Publikums ıst knetbar. Fachmänner können, wenn sie wollen, besser als Laien Geschmack machen, weil sie das be- treffende Material besser beherrschen. Eine „bessere“ Beherrschung setzt aber voraus, daß man in Harmonie mit der Natur dieses Materials zu arbeiten sich bestrebt, also das Prinzip des Landschaftstiles weiter logisch durchführt. Es gilt jetzt, sich eine selbständige Gartenkunst zu schaffen, eine die mehr als je zuvor frei ist von architektonischen Einmischungen. Solches ist aber nur möglich, wenn man sich, statt an zweifelhaften Beispielen, an den Charakter des lebendigen vegetativen Materials selbst häit. Hierauf nahm Herr Stadtobergärtner A. Weiss das Wort zu leer, den Ausführungen: Gestatten Sie mir, meine hochverehrten Herrschaften, den Ausfüh- rungen der Rednerin, der ich nicht immer zuzustimmen vermag, einige er- gänzende Bemerkungen hinzuzufügen. Bei der Aufzählung der in der Gartenkunst vorkommenden Stilarten vergaß Frl. de Leeuw den deutschen oder, wie er früher genannt wurde, den modernen Gartenstil zu erwähnen. Gewisse Andeutungen lassen darauf schließen, dab ihr dieser auch nicht be- kannt ist. Als in der Mitte des vorigen Jahrhunderts unter dem Schutze des kunstsinnigen Königs Friedrich Wilhelm IV. in Potsdam jene herrlichen Neuanlagen entstanden, die uns heute noch entzücken, als mit diesen Ar- beiten eine weitere Anregung gegeben wurde — ich erinnere nur an die Schöpfungen des hochseligen Prinzen Carl und des Fürsten Pückler — machte sich in Deutschland ein gewaltiger Aufschwung in der Gartenkunst be- merkbar. Das war um so erfreulicher, als sich gerade auf deutschem Boden eine Anderung des englischen Gartenstiles offenbarte. Diese Ände- rung bestand vor allen Dingen darin, daß man eine mehr natürlichere, eine der Natur näher kommende, eine ihr abgelauschte Anordnung der Pflanzun- gen, Wiesen, Rasen, Teiche und Seen versuchte und auch die Wege natür- lich und ungezwungen anlegte. Der frühere Hofgartendirektor in Potsdam, Lenne, und der als Stadtgartendirektor in Berlin verstorbene Meyer, letzterer besonders bekannt durch sein in damaliger Zeit epochemachendes und auch heute noch unerreicht dastehendes Werk über die Gartenkunst waren es, welche dem vielleicht bis dahin noch nicht geklärten Stil eine 10 Flachornament und ‚Garte ukunst, bestimmte Grundlage gaben und der augenblicklichen Richtung eine ge- wisse Klärung verschafften. Wenn auch heutzutage versucht worden ist, manchmal in wenig vornehmer Weise jene großen Meister zu bekritteln — erreicht hat sie noch keiner! In bezug auf die Verwendung von Blumen gingen die Ansichten da- hin, daß sie weniger in die freie natürliche Anlage, sondern mehr in den Pleasureground, wie man den an das Haus sich anschließenden und mehr zum wohnlichen Aufenthalt bestimmten Teil des Gartens nannte, gehörten. Und hier waren es nicht Farben, sondern Farbenharmonien, welche das Auge entzücken sollten. Allzubald kam aber auch hier die alles ändernde Dame „Mode“ herangeschlichen und führte das sogenannte Teppichbeet ein. Es galt nicht, schön blühende Pflanzen in gefälliger, harmonischer und un- gezwungener Anordnung, sondern Farbenkontraste, ob Blatt oder Blüte, in bestimmt begrenzten Linien und Formen, ohne jedwede Rücksicht auf die Physiognomie der Schönheit der einzelnen Pflanze zu schaffen. In Süd- deutschland fand diese Teppichbeetkunst ihr Eldorado. Hier fanden sich aber auch die bedauerlichen Auswüchse. Der sich bei der Jahrhundertwende gewaltsam bahnbrechende Um- schwung auf dem Gebiet der Kunst und des Kunstgewerbes konnte natur- gemäß nicht achtlos an der Gartenkunst vorübergehen. Nirgends begrüßte man freudiger und herzlicher das Verlangen der Bau- und Bildkünstler nach Änderungen in der Gartenkunst, als in Süddeutschland. Eine Be- fruchtung von auberhalb des Faches stehenden Kreisen ist oft hoch ein- zuschätzen und genau so, wie in der Kultur nach Erlangen von voll- kommenen Pflanzengebilden, von großem Wert. Das innere Wesen der Gartenkunst wird der freie Künstler aber nie so ohne weiteresin sich auf- nehmen; denn dazu fehlt ihm die Kenntnis und Beherrschung des Mate- rıals. Wohl werden seine Weıke, gleich einem aufs herrlichste gefärbten Falter, augenblickliche Bewunderung ernten, und besonders als Ausstellungs- objekte eine gewisse Zugkraft in der heutigen, durch die Sucht nach Auf- fälligem sich kennzeichnenden Zeit ausüben, aber nie eire dauernde Stätte und eine die Zeit überlebende Nachahmung finden. Die ganze Bewegung in der Gartenkunst, ob außerhalb oder ın Fach- kreisen, läßt sich meines Erachtens nach in dem Verlangen nach mehr Blumen und Farben zusammenfassen. Dem kann auch Rechnung getragen werden, indem man einzelne Farben in Anlehnung an die Gehölzgruppen zur Geltung oder in die ganze Anlage sich harmonisch einfügende Farben- abstimmungen zur Darstellung bringt. Ein näheres Eingehen auf dieses Thema dürfte heute aber zu weit gehen. Nicht unerwähnt möchte ich hier noch lassen, daß zu derselben Zeit, wo der Architekt und Städtekünstler die gerade und steife Linie in dem Städtebilde durch die wohlgefälligere und leicht geschwungene ersetzt haben möchte, dieser in der Gartenkunst für die gerade Linie eintritt. Für den denkenden Gartenkünstler gibt es eine Streitfrage in bezug auf gerade und krumme Linien überhaupt nicht. Daher schießt die Vortragende in diesem Punkte über das Ziel hinaus. Die Lage, der Bew run das zu Erzielende wie auch das zu Das botanische Wüstenlaboratorium in Tucson. 11 Wollende ist allein maßgebend und wird bei richtigem Empfinden und künstlerischem Können zu der richtigen Lösung führen. Das Sicheinmischen anderer Künstlernaturen in die Gartenkunst ist für uns kein Fehler; man sollte sich aber in den geschäftlichen Kreisen hüten, den Handlanger zu spielen. Zu häufig sind die Fälle, wo jene Herren, obgleich durch die Befruchtung des Landschaftsgärtners aus dem Werke etwas ganz anderes als beabsichtigt war, entstanden ist, es meisterhaft verstanden haben, den Ruhm und die Ehre für sich in Anspruch zu nehmen. Gute Gärten und Gartenanlagen, von Gartenkünstlern hergestellt, sind genügend vorhanden. Das botanische Wüstenlaboratorium in Tueson. Von L. Wittmack. (Schlufs.) (Hierzu Abb. 1.) ' Über meine weitere Reise von Mexiko nach Orizaba habe ich bereits ın Gartenfl. 1905 S. 592 berichtet. Kehren wir nun lieber noch einmal ım Geiste in die Wüste zurück; sie zieht uns so an, wie das unendliche Meer! Und nirgends großartiger, nirgends packender sehen wir ihre Vegetation, wie in Arizona, weil nur hier die Säulen ıhrer Kraft, die Rjesenkaktus, ın solchen Dimensionen, ın solcher Massenhaftigkeit auftreten. Das ist ganz besonders ın der Nähe von Phoenix, der Hauptstadt von Arizona, der Fall und das beifolgende Bild, dessen Original Herr Heese, der große Kakteenliebhaber, der selber viel- fach in Amerika war, freundlichst zur Verfügung stellte, gibt uns einen rechten Begriff von der Mächtigkeit des Üereus giganteus. Das Bild zeigt uns die Gartenanlagen vor dem „Kapitol“ in Phoenix, so nennt man stolz in vielen Städten das Rathaus, nach dem Beispiel des Kapitols in Washington. Es sind also hier keine wilden Pflanzen, sie sind alle eingesetzt, aber sie wachsen so üppig, wie „da draußen vor dem Tore“. Man braucht nämlich nur 1 Stunde mit einem Wagen aus Phoenix hinaus- zufahren, auf dem Wege nach Tempe zu, so ist man schon mitten ın der Region der Riesenkaktus, die viel schöner und majestätischer sind, als dıe Orgelkaktus in Mexiko, mit denen die Mexikaner oft ihre Gemüsegärten einfriedigen. Nur der Greisenkaktus, Cereus senilis, in Mexiko, von dem in Engler & Prantl, Natürl. Pflanzenfamilien, III. Teil Abt. 6a S. 181 eine schöne Heliogravüre gegeben, dürfte dem Riesenkaktus an Majestät ziem- lich gleichkommen, bleibt aber doch immer viel dünner. Er Über den Riesenkaktus habe ich wiederholt im Jahrgang 1905 S. 588 folgende (mit Abb.) gesprochen und möchte darauf verweisen. Wir sehen aber noch andere Pflanzen in diesem „Arizona-Garten‘“. Rechts eine stachelige rundstengelige wollige Opuntie, links eine Anzahl anderer Opuntien mit flachen Stengelgliedern wie die gewöhnliche ©. Raffingesulana u. a., dann eine große Agave etc. Das botanische Wüstenlaboratorium in Tucson. I 'gqqV y“ weop 10A uasefuwuames) ıde [d UT „109 "XTU9OTL EIN: Die Gerbera. 13 Ich selbst habe das Kapitol von Phoenix und den Garten davor nicht besucht, ich fuhr gleich von Phoenix nach den Dattelkulturen bei Tempe und dann in entgegengesetzter Richtung nach dem Garten der Versuchs- station. Der Name „Arizona Garten“, den ich oben wählte, kam mir ın Er- innerung, weil ich 1893 ın Kalifornien in dem schönen Park des Hotel zu Monterey, nahe dem stillen Ozean, auch einen mit Agaven, Kakteen etc. be- standenen Teil als „Arızona-Garten‘‘ bezeichnet fand. Der Staat Arizona ist übrigens jetzt als Winteraufenthalt für Brust- kranke sehr beliebt. Die reine trockene Luft und das milde Klima im Winter machen den Aufenthalt für solche Leidende sehr angenehm. Viele Anwohner von Phoenix, Tucson usw. sind aber mit dem zahlreichen Besuch ihrer Städte von seiten solcher Kranken durchaus nicht einverstanden. Was können wir nun von den Wüstenpflanzen für Nutzen für die Gärtnerei erwarten? Wir haben schon viel der Kakteen, Agaven und Yucca in Kultur genommen; wir sollten das aber noch weit mehr tun. Für unsere geheizten Zimmer fehlt es uns noch immer an Blatt- und noch mehr an Blütenpflanzen. Es wäre zu versuchen mehr derartige aus den Wüsten zu gewinnen. Eine zu den Sukkulenten zu rechnende Pflanze, allerdings kein . Wüstenbewohner, Sanseviera guianensis ist z. B. in Amerika eine beliebte Zimmerpflanze, der man alles bieten kann. Die Gerbera.'‘) Seitdem der weise Senator Gronovius in der Mitte des 18. Jahrhunderts zu Leyden die Gattung Gerbera aufstellte, sind ungefähr dreißig Arten be- schrieben worden, von denen aber nur wenige in den Gärten der alten Welt kultiviert werden und entweder als Mumien in Herbarien schlummern, oder erst noch einzuführen sind. Selten auch hat die Natur im Kreise einer Pflanzengattung kühnere Sprünge ausgeführt, als bei diesen „Butterblumen“ Afrıkas und Asiens. Die meisten, besonders die Asiaten, sind so unschein- bar, so absolut „botanisch“, daß kein deutscher Gärtnersmann, der etwas auf sich hält, sie kultivieren würde und sehr wahrscheinlich demjenigen, der ihnen z. B. eine Gerbera Anandria verkaufen sollte, übel mitspielen würde. Zwar sind sie alle ohne Ausnahme als stengellose Stauden sehr vornehm gebildet und vortrefflich gebaut, allein den meisten fehlt, was der Gärtner wünscht und lieblich findet, die Schönheit der Blüten, frische leuchtende Farben und die langweilige Langstieligkeit. Manche tragen so- gar sichtbare Strahlenblüten nicht und bleiben zur Zeit der Blüte geschlossen, ängstlich ihre Geheimnisse im Innern der Kelche hütend — und nur, wenn alles gut abgelaufen ist — zeigen sie herrlich braunen Samen in breiter Strahlenkrone. Das Laub der Gerbera ist meistens leierförmig, tief gebuchtet, oft herablaufend, selten vollkommen geschlitzt und noch seltener absolut ganz- !) Siehe Gartenflora 1905. S. 618. 14 Die Gerbera. randıg. Das Laub ist meist auf der Oberseite frisch grün, an der Unter- seite aber falb, filzig, oder silberweiß und dicht behaart, selten beiderseits glatt und grün. Es ist aber allemal schön, dekorativ und manchmal rasen- bildend, auch ein ganz vortreffliches Futter für Wild, Schafe und Ziegen, die es leidenschaftlich suchen und naschen. — Alle Gerbera blühen fast ununterbrochen mit kurzer, bei uns in Europa allerdings gewaltsam ver- längerter Ruhepause. Die schönsten mir bekannten Gerbera sind aurantiaca, Elsae, Jamesonii und macrocephala. Einer Gerbera ähnlich ist die seltene Haplocarpha sca- posa aus Basutoland mit großen goldenen Blütenköpfen. Gerbera Anandrıa, Kunzeana und nivea sind nur von botanischem Interesse; alle anderen kenne ich lebend bisher nicht. -Weil die wunderschöne Gerbera Jamesoni, von denen ich ungefähr tausend Prachtpflanzen in meinem Gärtchen hüte, im letzten Hefte der Garten- flora recht wenig versprechend abgebildet ist, möchte ich dieses Mal einiges von ihr erzählen, um dadurch, wenn möglich, die deutschen Gärtner an- zuregen, sie in Kultur zu nehmen und ausihr das zu schaffen, was daraus zu schaffen ist, ein Wunder ihrer Gärten. Darnach möge er sie dem schreienden Händler überlassen ihm aber stolz den Rücken drehen, diesen Händlern, die des rechten Gärtners schlimmstes Übel sind! Gerbera Jamesoni ist ın Natal und Transvaal verbreitet, soll aber bei dem Orte Barberton, wie gesagt, häufiger sein, als anderswo. Ich erhielt sie aus Durban und aus dem Transvaal. Sie wurde von dem Dr. Jameson gefunden und in Europa eingeführt. Ich kultiviere sie seit ca. zwanzig Jahren. In der dürren vulkanischen Asche am Vesuv wollte sie mir nichu recht gedeihen, aber hier oben auf dem sonnigen Vomero, im sandigen alt- verwitterten Tuff, kommt sie viel besser fort, bildet Rıesenstauden, blüht jährlich vom April bis in den Dezember hinein reichlich. Sie steht noch heute am 10. Dezember bei mir in voller Blüte ohne irgend welchen Schutz. Jedermann bewundert diese Prachtstaude Ihre Blütenstengel sind ca. 40 cm hoch oder höher — leicht flaumig behaart und ihre prächtigen Blütenköpfe viel größer und bedeutend schöner, als die Abbildung in der Gartenflora. Sie ist hier außerordentlich variabel aus dem bei mir ge- sammelten Samen, blüht im ersten Sommer der Aussaat und hat eine lange, vielleicht 10—12 Jahre dauernde Lebensperiode, darnach gehen alte Pflanzen zurück. Ich habe bisher echte Hybriden nicht erzielen können, wohl aber sehr schöne Varietäten. Die rein gelbe Form „Sir Michael“ habe ich nicht erhalten können, und mit denen mir zu Gebote stehenden Spezies wollte sie sich nicht vermischen. Die Formen vom Typus rot und Sir Michael sind nur Varietäten, keine Hybriden. — Sie wurden von Mr. R. Irwin Lynch ım Bot. Garten in Cambridge, England, erzogen. Derselbe Züchter aber sagt im „Flora and Sylva“, er habe echte Hybriden vom Jamesoni und viridifolia erzogen und die schöne Abbildung in dieser Gartenzeitung zeigt, daß dem so ıst. Darnach kann die Zeit nicht mehr ferne sein, wo diese Gerbera eine der Hauptflorblumen unserer Gärten sein werden. Meine Varietäten bewegen sich bisher nur in rot. Zart weinrosa kirschrot, mennigfarben, karmin, karmoisin, scharlach, blutrot, purpurn, echt ‚lackiert, immer glänzend, nie matt, immer frisch und immer lebhaft. Die Die Gerbera. 15 einzelnen Blumenköpfe bleiben auch hier 10 —12 Tage frisch und halten sich abgeschnitten und in recht oft gewechseltes frisches Wasser gestellt, ım Zimmer, selbst hier bei mir zur Sommerzeit 10—12 Tage. Im Winter auch noch länger! Sie duften leider nicht, bleiben aber immer geöffnet oder neigen nur leicht bei anhaltendem Regenwetter die Köpfe. Sie bringen viele Samen, aber nur etwa ein Drittel derselben ist keimfähig, der Rest taub. Die inneren Blüten sind die fruchtbarsten, vielleicht, weil die weiblichen Randblüten bereits verdorben sind, wenn der nach innen erscheinende Pollen bestäubungsfähig geworden ist. — Diese Staude wird schwerlich den deutschen Winter im Freien ertragen. Sie muß in eigens für sie ge- bauten kalten oder leicht zu erwärmenden Kästen gehalten sein, darf aber über Sommer völlig frei kultiviert werden. Das Verpflanzen erträgt sie nur ın der frühesten Jugend als Sämling gut, später leidet sie darunter, doch kann es mit reichlich festem Ballen zu allen Zeiten vorgenommen werden, ohne daß sie sonderlich litte. Da es in ihrer sonnigen Heimat oft lange Zeit trocken und regenlos bleibt, hat ihr die Natur lange, tief in das Erdreich dringende, fadengleiche Wurzeln gegeben, vermöge welcher sie die Feuchtigkeit in Felsenritzen und im Untergrunde aufsuchen kann. Das ist auch ein Fingerzeig für uns Kulti- vateure. Sie eignet sich recht gut zur Topfkultur, muß aber reichlich Ab- zug haben, denn nichts ist ihrem Wohlsein schädlicher, als versauernde Erde. Sie duldet keine Moose oder gar Marchantien an der Erdobertläche und liebt reines erwärmtes Flußwasser — kein Brunnenwasser. Gelblicher sandiger Rasenlehm, zur Hälfte Laub oder Heideerde (kein Eichenlaub) mit grobkörnigem Sand gemischt sind ihr am dienlichsten. Sie liebt frischen gar strohigen Dung nicht, sucht aber verdünnten flüssigen Latrinendung, den man ihr über Sommer allwöchentlich verabreichen kann. Ich gebe außerdem in Wasser gelöste Phosphate, Kalk und Chilisalpeter und gipse des Frühjahrs reichlich. Das alles tut ihr sehr wohl. In meinem Garten werden bisher folgende Formen rein kultiviert: 1. Transvaaliensis. Laub dunkelgrün, leierförmig mit horizontal nach oben gerichteten Lappen, sehr großen, hell scharlachroten Strahlenblüten. Eine sehr edle Form, die ich, wie gesagt, aus dem Transvaal erhielt. . Sanguinea. Laub tief gelappt. Blumen sehr groß, leuchtend, blutrot. Ganz wunder- schön. - Eiluswrus. Laub ebenfalls tief eingeschnitten, dunkelgrün, kurzstielig. Blüten- köpfe sehr groß mit breiten Randblüsen bez. Strahlenblüten von leuchtend karminroter Farbe. 4. Jolanda. Laub aufrecht, klein, tief gelappt, frühe einziehend. Blütenköpfe groß mit schmalen, sehr langen dünnen Strahlenblüten, hellscharlach. Sehr schön. . Acanthifolia. Laub riesengroß, oben ganz randig, wellig, ganz unten leicht gebuchtet. Blütenköpfe sehr groß, mennigrot. ID SS or Verzeichnis der auf der Chrysanthemum-Ausstellung: verlieheuen Preise. yı 8 - EL 6. Superba. Laub gebuchtet, dunkelgrün. Blütenköpfe groß, lackiert, purpurn. 7. Vomerensis. Laub tief gelappt. Blütenköpfe mittelgroß, hell weinrosa. 8. Elmensis. | Laub dunkelgrün, schwach buchtig. Blütenköpfe leuchtend karmin. 0. Sprenger. Verzeichnis der Preise, welche auf der Chrysanthemum- Ausstellung des V. z. B. d. G. vom 9.—12. November 1905 im Neuen Saalbau des Landes-Ausstellungsparkes in Berlin den Ausstellern zuerkannt sind. Preisrichter: Vom Vorstand ernannte Protokollführer: Herr Geschäftsführer F. Brettschneider, Berlin. „ Königl. Garteninspektor H. Amelung, Berlin. I. Gruppe: Topfpflanzen und Schnittblumen. Herr Hoflieferant Albin Etzold, Altenburg, S.-A. „ Königl. Gartenbau-Direktor Axel Fintelmann, Berlin. Königl. Hofgärtner Habermann, Pfaueninsel. „ Handelsgärtner Gustav Hamkens, Wandsbek. „ Königl. Hofgärtner Kunert, Sanssouci. sRrow- Il. Gruppe: Binderei. 1. Fräulein Anna Seyderhelm, Hamburg. 2. Herr Blumengeschäfts-Inhaber Max Cohn, Breslau. 3. „. Willy Lange, Lehrer der Gartenkunde an der Köniel. Gärtner-Lehranstalt in Dahlem. 4. Herr Wilhelm Marx, Blumengeschäfts-Inhaber, Düsseldorf. 5. „ Hugo Scharlau, Blumengeschäfts-Inhaber, Berlin. Mit römischen Zahlen sind die Gegenstände der Preisrichtergruppe I, mit arabischen Zahlen die der Gruppe II bezeichnet. I. Ehrenpreise. | : Name | aD "EIS Gruppe No. Gegenstand Beyrodt, Otto,Marien- HerrnWolfWert- I | XLII Tropisches Wald- felde heim, Berlin idyl. Bird, Frau Wilhel- |HerrnGrubenbs. = XLIl Konserviertes mine, Dahlem F. W. Körner, | Obst u.Gemüse- Berlin-Rixdorf Barz, R., Berlin ‚Frau Ritterguts- ii 24 Binderei. besitzer Berta | Wrede-Berlin Verzeichnis der auf der Chrysanthemum-Ausstellung verliehenen Preise. 17 Name En "OS [Gruppe No. Gegenstand Henze,E.,Obergärtner, /Gartenbauverein I | XXVIiXXVII |Öhrysanthemum, Leiter der Gruson- | für Steglitz u. | einstielige gewächshäuser, Umgegend | Magdeburg | Horstmann, R., Leo- |Gartenbauverein I XXIX/XXX Chrysanthemum, poldshall-Stassfurt Magdeburg | Knospensteckl, Kotte,Südende-Berlin Herrn Bankier I F Neuheiten. ' M. Goldstein, Berlin | II. Staatsmedaillen. Kiausch, H., Zehlen- | silberne Staats- I XLVI Cyclamen. dorf b. Berlin ı medaille für | , Leistungen im | ' Gartenbau | Krüger, H., Berlin . | desgleichen II 15b. | Binderei. Ill. Alphabetisches Verzeichnis der sonstigen prämiierten Aussteller. | Name Preis Gruppe Arends, Georg, Rons- Gr.silb.Vereins- I dorf. | med. Bading, P., Rixdorf | 20 Mk. Mi Bäthge, G., Steglitz. 100 Mk. I Bernstein, K., Berlin Kl.silb. Vereins-| II | : med. Bornemann, G., Blan- | 100 Mk. il kenburg a. Harz M. Brust, Berlin 2258 Milz. Derselbe | 25 Mk. u Derselbe | 30 Mk. Dietze, E., Steglitz. | Gold. Vereins- | med. R II Dobert, E., Zossen Kl.silb.Vereins--| I ' med. u.20Mk. Döring, H., Char- 20 Mk. lottenburg ı25 Mk. II Derselbe 125 Mk. Draps-Dom, Laeken | Gr.silb.Vereins-| I ' med. Fasbender, B., Berlin | Bronz.Vereins- med. Il Derselbe 25 Mk. 50 Mk. I No. | Gegenstand XLVI Primeln 30 | Binderei XLVI | Begonia Gloire | de Lorraine NT Binderei — Gesamtleistung 25 25a ') Binderei | 256 | | | XLII 11b ı) Gesamtleistg. Ile XLIlI ı Amaryllis, Calla und Dahlien 10 | | 10a ı} Binderei 10b ı XXXIX/XLI Chrysanthemum | Schnittblumen 2 | Binderei SRUENT | Dekoration N mzehere der auf nie: nySanttänEs Ausstellung verliehenen Preise. Name Preis Fiebelkorn, W., Lank- 150 Mk. witz b. Berlin Friedrich,M., Drossen 15 Mk. Goedicke, R., Berlin med. Haeger, Britz b.Berlin 100 Mk. Heller, J., Steglitz 30 Mk. Henze, E.,‚Obergärtner, Rl.sılb.Vereins-. Gr.sılb. Verein S- | Leiter der ano med. gewächshäuser, Magdeburg | Derselbe 30 Mk. Herzberg, A., Char-| 50 Mk. lottenburg Derselbe 30 Mk. Derselbe 20 Mk. Derselbe 30 Mk. Eioynek,=0r Mae Kl.silb.Vereins- burg med. | Derselbe | 15 Mk. | 20 Mk. Horn, K., Berlin 25 Mk. Horstmann, R., Leo-| 20 Mk. poldshall - Staßfurt Hösrich, M., Berlin | Gr.silb.Vereins- | med. | Hübner, 'Th., Berlin | Gr.silb.Vereins- med. | Derselbe ı200 Mk. Derselbe ı 50 Mk. Kaiser Alexander- |Kl.silb.Vereins- | Heim, Berlin, Ober- med. gärtner M. Ehrhardt | Kiausch, H., Zehlen- 5 Mk. dorf | Derselbe | 75 Mk. Kirsten, H.F.,Kl.Flott-| 35 Mk. bek-Hamburg ObergärtnerH. Seal Zu Nik: Derselbe 30 Mk. Derselbe 100 Mk. Derselbe 25 Mk. Derselbe 30 Mk. Derselbe 75 Mk. Klar, J., Berlin ı Gr.silb. Vereins- | med. Gruppe ee = Hr Na le No Gegenstand vI Chrysanthemum | Kulturpflanzen ı XXXIX/XLI Chrysanthemum Schnittblumen — Gewerbliches RENT Uyclamen 12 Binderei XLVI Silberfarn und | Dickblattge- | wächse | Be») walzen Jauche fahren Schlauch- wellen in ann en. Grösse Ausführliohe Kataloge gratis und franko. Gar ehtapr itzen jeder Art Cheodor Raulen, Berlin @. 2, ia Komplette Bewässerungs-Anlagen Gas eig für Gärtnereien, Landhäuser, Villen. Erstaunlich preiswert! Zahlreiche Reierenzen! Konfor; Hermsdorf (Mark) Gebäude jeder Art, z. B. Wohnhäuser, Georg Billmann, Bermsdorf (Mark) Baugeschäft und Zement-Kumststeinfabrik Fabrik und Kiesgruben in Schildow-Berlin. Fernipreher: Amt Tegel Nr. 178. Hillmannschen Isolierbausteinen aufgeführt, anderen Baumaterial. Über 600 versehene Gebäude habe zur grössten Zufrieden- heit der Bauherren ausgeführt. Man verlange Prospekte und Preislisten. Gewächshäuser, Ställe, Mauern usw. aus stellen sich 300%/, billiger als mit jedem ' Durchaus zuverlässig! VI Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die _Gartenflora zu beziehen, In , Obstbaumkulturen. EN Ungeziefer SAL Blattläuse I nn nm werden gründlich ver- Jtilst durch unsere „Syphonia“ mit neu Petroleum- Mischapparat. SZ Auf Verlangen Te ebreihung und Abbildung gratis. Ph. Mayfarth & Co., BERLIN N., Chausseestr. 2E. Fabrik landw. Maschinen und Geräte. i 4 pat. selbsttg. Spritze | erfundenem | _- Grosse silb. Staatsmedaille für Binderei Bi und Dekor: ation. Pilanzen-Dekorationen und Blumen- Arrangements in jeder Ausführung B. Fasbender, bern n. — Schönhauser Allee 21 Fernsprecher: Amt III 8643 Eigene Gärtnerei: Niederschönhausen Fernsprecher: Amt Pankow 142 Bestellungen von und nach ausserhalb werden prompt erlediet. Heizkessel. Heizungsanlagen. Schramms _ Original „Triumph”- Kessel. Gewächshausbau. Aelteste, leistungsfähigste Spezialfabrik. Schramms „Caloria“ Patent- Gegenstrom - Glieder- Kessel Charlottenburg Spreestrasse 2. Speeialität: Nisderlage Thüringer Grottensteine. Ausführung von Grottenbauten, Wandbe- Entwürfe zu denselben. kleidung v. Wintergärten. Felsen- anlagen in jeder gewünschten Stein- gattung. Cementarbeiten wasserdichter Teich- anlagen, Fontainbassin, Fussboden, Keller, Höfe ete. [9 — nn. 2 ı gesunde kräftige Metall-Werke Bruno Schramm G. m.b.H. Ilversgehofen-Erfurt. Man verlange Katalog G. gr Hochstämme. gut bewurzelte’ Waare, ab Station Gudensberg gegen Kasse: I. Qualit. am - Wurzelhals 12 cm stark Mk. 1,20 ini m Höhe 9—9!/, cm (| p, Stück, stark II, Qualit. am Wurzelhals | 10 cm stark ! Mk. 1.— ini m Höhe 7-= stark — Wiederverkäufer erhalten Rabatt. — S. Nagel, Cassel 2. Tl/g cm \ p. Stück, SCHPEHETTEETR: 90 ea Ko | | 2 hographische Anstalt S\ SE für [34 © & © & 9) Be steuneciche Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin*SW 11 Dessauerstrasse 29 talien. Ansichten und Streiflichter von Vietor Hehn. Neunte, sorgfältig durehgesehene Auflage mit Lebensnachriehten über den Verfasser. — Eleg. geb. 7 Mark 50 Pfe. „Das bedeutendste Buch, das uns der diesjährige Büchermarkt über Italien gebracht hat, ein Buch, das ganz die stark subjektive, geistreiche, so schroffe und doch wieder so zarte, so rücksichtslos wahre und doch dabei so human abwägende, vornehme Art Hehns atmet. Der Herausgeber hat wohl Recht, wenn er sagt, es sei das Tiefste, Freieste, Originellste, in die dem Inhalt verwandteste Form Gegossene, was seit Goethe über Italien gesagt worden sei.“ us den rühml. bekannten Anlagen das ff. gereinigt, 4 grosse, 4 mittlere, Be: este, was existirt, bes. präparirt, Garantie hübscher Zrmerschnuch 2° NeRygar .d. Erfolg, wenn Beete nach aan An- | franknr Nachrahese —: weisung angelegt und behandelt werden. — | REITER RE Kaya 08tkorb 5 M., 26 kg 25 M. Ungereinigt für Gärten, Aquarien, desichtigung m. Kult. nack vorheriger | Blumentische usw. besonders billig. : eldung gern gestattet. _ F- Grunewald, Baumschule, Zossen. M. f Ilzımanı, Lichtenfels ! (Bayert) 2 e . , F 7 5 er VIII Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora. ” Rs H. L. Knappstein, Königl. Hoflief., Bochum (Westt.). # Berlin, Invalidenstr. 38. %» Frankfurt a.M., Kronprinzenstr. 55. ® Special-Geschäft für ATS Warmwasserheizungen für Gewächshäuser, ner Winiersärten, Pillen eie. -_ar— Allseitig als bestes System anerkannt, worüber zahlreiche Zeugnisse und Anerkennungs- schreiben zur Verfügung stehen. Grosses Lager aller Sorten Heizkessel in Bochum, Berlin und Frankfurt a. Auf der Pariser Weltaustellung 1900 haben die schmledeeisernen Kessel die » goldene Nledaille »# erhalten. Ersparen5—6 Arbeitskräfte. j r ke. in # F : Äusserst ns. Gelenej! Pens md Einrad- hacken. 7) NN FI \ Bi, > Infolge vorgerückter Saison verkaufen wir unsere R = h erstklassigen asenmane r zu herabgesetzten Preisen. Pflanzen-Kübel in einfachster wie elegantester Ausführung. HÖNTSCH’s in einem m Stück verzinkte Gärtner- x 2 Giesskannen mit = \ u H | \1S H [ } | Verteilungsbrause & — < Sy nn Hin Bo Se ! f ® ° 2 Dresilen - Nierlerseilitz_A. Grösste Spezial- Fabrik für den gesamten Gartenbau. Man verlange den Katalog Berm. A. Hesse Areal 1300 Morgen. | Haupt-Katalog | | erschienen, Weener, Prov. Hannover. | | Grösste und reich- | - -L. Späth, 2 haltigste Baumschule. | | Ze N . BET Greha Wir bitten bei Benutzung ‚der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. BRITZ-BERLIN, Bürgerstr. 51-54. | Grösste Fabrik für Gewächshausbauten, Frühbeet- — fenster, Warmwasser- und Dampfheizungen. — 73 A46t. II. az Hanf- und Gummi- schläuche. Panzer- sehlauch -, Garten- u. Blumenspritzen. L_. Pumpen aller Art. Frülbeet- und Ge- £ wächshaus-Fenster 4 Äa- jeder Grösse, aus 5 Ia Kiefernholz und amerik. Pitel-pine- Holz. Eiserne Ge- elrukion. Winter SS ai) u ; 8 R ; 7 u, = asserwagen. gärten, Veranden, RG z rer! A ein er Schattendecken. Dächer, Oberlichte, en —— De Kokos - Schattier - avillons etc. Gar- SE a ST matten. Fenster - tenglas. Glaser - FE re >. papier. [21 diamanten. Glaser- z kitt,eig. Fabrikation N | Frühbeetkasten, dessen Pfosten aus verzink- Neu! Katalog gralts mit Dampfbetrieb. EU! om Eisenblech hergestellt sind. D,R. G. M. 168430. . und franko Goldene Medaille Berlin 1890. Staatsmedaille Berlin 1897. Friedrich Wilhelm Biesel BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und Warmwasserheizungen für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmaterial, einfache Bedienung bequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man ‚durch d 5 k = yon mir konstruierten Kessel „Ideal“. Bitte genau auf meine Firma zu achten! Körner & Brodersen Landschaftsgärtner Körnerstrasse 7 STEGLITZ Fernsprecher 85 NN Garten- und Parkanlagen. % Königl. Garten- Theodor Jawer «» va srexer. Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. Fernsprecher-Amt: Pankow No. 1#. — Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönhausen. Grosse Kulturen von Obst- und Alleebäumen. — Coniferen in reichhaltiger Auswahl. — Massen- anzucht von Ziersträuchern, Fruchtsträuehern, Schling- und Heckenpflanzen. — Rosen, hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten. Immergrüne Pflanzen wie: Rlıododendren, Aucuba, Laurus cerasus, Evonymus, Hortensien, Lorbeer- bäume, Pyramiden und Kronen in jeder Grösse. — Palmen, besonders für Winter- . gärten geeignet. 5 Ausführung von Park- und Gartenanlagen, Alleen und Plantagen in jedem Umfang mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage gratis. Preisverzeichnis gratis und franko, “ ZZ —_ gehe ———g ———————— Saunas Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. Robert Siemssen Beirrlın W. 9/7 — Potsdamer Strasse :Nosz Telephon Amt IX. 7555. Zur Herbsidüngung: Thomasmehl(Sternmarke) 14—190,, - eitronl. Phosphorsäure. Kainit mit 12,4%, Kal. Kalidüngesalz 20, Kalı. Hornmehl mit 14—15°, Stick- stoff. Düngekalk. gemahlen mit 85— 99%, kohlensaurem Kalk für leichten Boden, 80 und 400, , Alhert'sehe hoelikonzentrierte Nährsalze: PK. Phosphors. Kali: ca. 40-430), Phosphorsäure, ca. 26%, Kali. PKN. Obstbaumdünger: ca. 200) Phosphors., ca. 6!/g 2%, Stickstoff, ca. 850/, Kalı. W6G. Orieinal Prof. Wagners Blumen- dünger; ca. 130/, Phosphors., ca. 130/, Stickstoff, ca. 110/, Kali. AG. Albert's Blumendünger; ca. 12%, Phosphors., ca. 120%), Stickstoff, ca. 20%, Kali. ia Torfimull und Torfstreu in Ballen. ey] IS _SSSSSHSSFISSDHSSSSSDSSSSFIIITFIIE + : Pflanzen, | gonien, Anemone japonica, Denchere, Phlox, | Paeonien, | Weigelen, V. Lemoine & Sohn i Handelsgärtner, Nancy. Frankreich. (Grosser Preis Paris 1900.) Neuheiten in Gewäcshaus= und Freiland: wie Begonien, Fudisien, Pelar= liedern, Deutzien, Philadelphus, Gladiolus, Ikemoines und Tlan- ceianus, Montbretien usw. | Polygonum Baldschuanicum 25 St. 10 M. Preisverzeichnisse auf Verlangen. . Für Gartenbesitzer ist die Samen- u. Pflanzenhandlung Oskar Kopf & &Co. Erfurt geg) 'ündet 183 dıe en eJsIMpue] und beste Bezugsquelle. Verzinkte Draht-Geilechte für Gartenzäunse. Baumschützer Stachel-, Spann- und Bindedrähte Gartengeräte empfiehlt Wilhelm Ripke, Berlin W. 8, Kronenstr. 19. Fünf schädelechte 6- und S-Ender Hırschgeweihe roh, zusammen 20 M. Georg Fritzmann, Lichtenfels. Für den Inseratenteil VTELENOr ICh A. Fischer. Berlin S.W. 11. Druck von A.W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. du 15. Januar 1906. Heft 2. a a | ZEITSCHRIFT : Garten- und Blumenkunde = (Begründet von Eduard ee | 889. Jahrgang. Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten. Herausgegeben von eIPITETSTEIITETESFEFSTeITTeRITTeeTSFOESPITETSTOETTFSERFSETFOrRFSPerSPerSPErSTERETERIFSTTSTESTTETTTTTT an Siegfried Braun, Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. BRRSSHNEIHEHENE Berlin 1906 Verlag von Gebrüder Borntraeger SW 11 Dessauerstrasse 24 Be ch PEREREREREREORTERERETEERN PETTTEEETERERETETee ee Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textabbildungen und 12 Farben- tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 15 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 1S Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post. 1906, Heft 2, Inhalt. 941. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den pr. St. am 28. Dezember 1905 zu Berlin SW. S.25. — Dr. l.. Lindinger. Einige Bemerkungen für Liebhaber einheimischer Stauden. S. 29. — E. Heese, Cereus triangularis (Haworth). (Caetus triangularis L) S.33. — Joseplı Klar und Otto Mende, Bericht über die Kulturversuche im Jahre 1905, die unter der Aufsicht des V.z.B.d. G. in den pr. St. auf den Rieselfeldern der Stadt Berlin in Blankenburg ausgeführt wurden. S.35. — Die Tätigkeit der Ab- teilung für Pflanzenschutz zu Hamburg. S.40. — Etat für 1906 des Vereins zur Beförderung des Garten- baues. S. 4. F. Noll, Die Pfropfbastarde von Bronvaux. S. 44. — Vereinswesen. S 45. — Neue und empfehlenswerte Pflanzen. S. 48. — Literatur. S. 50. — Ausstellungen. S. 52. — Kleine Mitteilungen. -- 5. 53. Personalnachriehten. S. 54. — Verzeichnis der Sämereien, welche an die Mitglieder der V. z. B. d. G. un- enteeltlich abzezeben werden. S.55. — Bekanntmachung. S.56. — Tagesordnung. S. 56 v Preis- e erzeichnisse gratis und franco tbäum t ıme. Alleebä 3 öl Nadelhölzer. Here eeren, Spargelpflanzen. Osen. Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BRITZ zEı BERLIN sannstrasse No. 70—72. N \ Theodor Kaulen, Berlin €. 2, \uttie- MM. : Komplette Bewässerungs-Anlagen mit Kuörs-Motoren Für Benz ı m. Gas serie: für Gärtnereien, Landhäuser, Villen. Erstaunlich preiswert! | Durchaus zuverlässig! Zahlreiche Referenzen! Alle geschäftlichen Mitteilungen betr. Reklamationen nicht eingegangener Hefte, Honorar-Zahlungen, Adressenänderungen ete. wolle man an die Verlagsbuchhandlung Gebrüder Borntraeger in Berlin SW Il Dessauerstrasse 29 Fa richten. _ Wir bitten -bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen, I Umfangreiche Dauerausstellung sämtl. Erzeugnisse unseres Fabriketablissements in dem eigens dazu errichteten Ausstellungs - @ebäude. Anlagen. ‚und Heizungs Dampfsägewerk, Hobelwerk, Eisengiesserei, Kesselschmiede, Klemp- nerei und Verzinkerei, eigenes Rlektrizitätswerk, gegen 300 Arbeiter. Reulab von Gebrüder Borntraegeı SW 11 Dessauerstrasse 29 BR Eine Entwicklungsgeschichte des Naturganzen ın gemeinversi a licher Fassung von Carus Sterne. Sechste, neubearbeitete Auflage herausgegeben von Wilhelm Bölsche. Mit zahlreichen Text illustrationen, vielen Tafeln usw. Grossoktav. In zwei vornehme Ganzleinenbände gebunden 25 Mk. Bet Das berühmte Werk, dessen ersten Band wir im vorigen Jahre bereits gewürdigt haben, liegt nun vollständig vor und präsentiert sich in jeder Hinsicht als ein Prachtwerk, gleichviel, ob man den Inhalt oder das äussere Gewand ins Ange fasst. Im 24 Abschnitten, die von zahlreichen sehr instruktiven Abbildungen und Tafeln begleitel sind, schildert es in denkbar anregendster und. fesselndster Weise den stufenweisen Werdegang des Naturganzen vom Nebelfleck bis zum Menschen, soweit die Naturwissenschaft seit Darwin ihm hypothetisch festgelegt hat. Hypothetisch insofern, als es natürlich nie möglich“ sein wird, die ganze umunterbrochene Kette der Lebewesen und. alle die unzähligen physikalischen und chemischen Prozesse „exakt“ nach- zuweisen, die im Laufe von vielleicht mehr als hundert Jahrmillionen von der einzelligen Urform zum Affen und weiterhin zum Menschen hinaufgeführt haben. Im einzelnen wird an den bisherigen Hest- stellungen der Entwicklungsiehre immer gemodelt und gebessert werden müssen, das liegt in der Natur der a die Deszendenz- theorie an und. für sich aber, insbesondere die Abstammung Menschen von einer ausgestorbenen Tierart, die etwa zwischen den heute lebenden Menschen-Affen und. den niedrig gsten Menschenrassen die Mitte hielt, ist längst keine Hypothese mehr, sondern eine historische Tatsache, an der auch kein einziger ernsthafter Naturforscher mehr zweifelt. Für den denkenden Menschen kann es daher auch nichts Anregenderes und Interessanteres geben, als auf den blättern des Carus Sterneschen Werkes, der unstreitig besten populären Darstellung der „natürlichen Schöpfungsgeschichte‘, das allmähliche Werden des Irdischen, mit unserem Geschlecht an der Spitze, zu verfolgen. Denn das wichtigste und lehrreichste Studium für den Menschen bleibt immer der Mensch. Wilhelm Bölsche hat es verstanden, den grossei Zug des in seiner Art klassischen Werkes, der in den letzten Au; lagen infolge der Ueberfülle des neu hinzugekommenen Materials hier und da verloren gegangen war, wieder herzustellen. Als ein Volks buch im edelsten Sinne liegt „Werden und Vergehen“ jetzt wieder vor rechtzeitig für den Weihnachtstisch. Möchte es denn in der - Ausgabe auch wirklich ein Volksbuch werden! Ausführliche Prospekte gratis und franko Ti üringer Grottensteine zur Anlage von Felsenpartien, Ruinen, _ Grotten, Wasserfällen, Lourdesgrotten, _ kleidung, Weg-, Beet-, Gräberein- ame Böschungen. - Daturbolz- Gartenmöbel. aike Sessel, Tische, Lauben, Brücken- geländer, Nistkästen, Pflanzenkübel, = Futterständer ete. Preislisten frei. Elingen b. Greussen. Wintergärten, Wand- und Deeken-Be- 8 A. Dietrich, Botlieferant, Böttgers '. Hermann Tessnow. Fabrik fir Land- und Garten-Geräte. Berlin 0.34. Ge- sründet kippkarren u wen z. Wasser- u. walzen Jauche fahren : Schiene 5 wellen in al aschinen jed. Grösse Ausführliohe Kataloge gratis und franko. Gartenspritzen jeder Art Re erhalten &emeinden, Rittergüter, Güter, Villen, Gärtnereien, Obstplantagem etc. etc. durch s ges: gesch. Heisslufrpumpmaschinen Spezial- Fabrik für Pumpen- und Wasserleitungs-Anlagen Sächs. Motoren- und Maschinen-Fabrik OffoBöftger - D sden-A. 28. = i Grosse silb. Staatsmedaille für Binderei und Dekoration. Pilanzen- Dekorationen und Blumen- Arrangements in jeder Ausführung B. Fasbender, Berlin N. =—— Sehönhauser Allee 1——- | Fernsprecher: Amt III 8643 Eigene Gärtnerei: Niederschönhausen Fernsprecher:- Amt Pankow 142 Bestellungen von und nach- ausserhalb werden prompt erledigt | | | Obsthaumkulturen. Ungeziefer Blattläuse werden gründlich ver- SS tilost durch unsere pat. selbsttg. Spritze „Syphonia“ mit neu erfundenem Petroleum- Mischapparat. Auf Verlangen Pereeibuss un Abbildung gratis. Ph. Mayfarth & Co., BERLIN N., Chausseestr. 2E. Fabrik landw. Maschinen und Geräte. | 1 SS \; Bw 5 A Raside Vor Baumscheere „Glattschnitt“ otler „Glattschnitt-Seheere“ für Äste, Rehen, Draht unı dergl. mehr. Deutsches Reichs-Patent No. 130148. Unentbehrlich für Baumschulen-, Obstplantagen- und Weinbergbesitzer, überhaupt für jeden Gartenbesitzer, Landwirt und Förster. Auf der grossen Gartenbau-Ausstellung zu Berlin 1904 mit Ehrenpreis ausgezeichnet, Gebrauchs-Anweisung. I. Haupt-Bedingung: Um Aeste ete., abschneiden zu können, ist der Hebel in die Höhe zu richten, damit die Oeffnung oben frei wird, in diese Oeffnung wird ‚der abzuschneidende Ast etc. auf- genommen und mit schnellem Druck ohne Seitwärtsbiegen des Apparates ab- geschnitten. Das Abstossen von jungen Spröss- lingen und dergl. wird ermöglicht durch Abnehmen der oberen Kappe, welche durch 2 Schrauben mit dem Draht verbunden ist. Bei Verkürzung des Messers in tolge Schärfens, oder infolge Ab- nutzung anderer Art, ist die Kappe so zu Stellen, dass sie. sobald der Hebeldruck auf dem toten Punkt steht, gut in die Einlage einschliesst, damit die“) zu schneidenden Aeste vollständig durehschnitten werden Dieses kann geschehen: 1. Durch Abnehmen der Kappe vermittelst Stellung des Drahtes nach unten und nach Drehung des Drahtes im Bolzen, dar im Hebel sitzt. Dasselbe erreicht man:? wer 2. Dadurch, dass man die Schr aube, welche im Stiel den Hebel verbindet, herausnimmt, das Gewinde dement- sprechend herauf- oder herunterdr eht, und die Sehraube wieder einsetzt. 2 Meine patentierte Baumscheere (Glattsehnitt) ist aus nur bestem Material hergestellt und im Gebrauch sehr dauerhaft. — Ich gebe dieselbe zu nachstehenden Preisen, ab hier, exkl. Verpackung ab. Abschnitte von: 18 mm 20 mm 22 mm Länge1m6M. 7M. 8M. 2 2m7 PR 8 „ 9 ” DE I 3m88° 59,210, NS Jede 0,10 laufende Meter Zwischenlänge 10 Pfg. mehr als die entsprechenden an- gegebenen Maasse. . Be Verschiedene Gutachten über die Baumscheere „Glattschnitt“ sind mir von hervorragenden Fachleuten zugegangen und sind auf Wunsch bei mir einzusehen. 3. f. Loock, a Koftieferant Berlin N. 4, Chauseesnae Be > Y. & 2 R- = 23 941. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preulsischen Staaten in der Königl. Landwirtschaftl. Hoch- schule, Invalidenstr. 42, am Donnerstag, den 28. Dezember 1905. Vorsitzender: Der erste Stellvertreter des Direktors, Herr Landschaftsgärtner AuBrodersen. I. Der Vorsitzende machte der Versammlung Mitteilung von dem Hin- scheiden eines langjährigen Mitgliedes, des Herrn Rentiers und Baumschul- besitzers Alexander Hranitzky, der, im 75. Lebensjahr stehend, am 8. Dezember in Berlin verstorben ist. Zum Andenken an den Entschlafenen erhoben sich die erschienenen Damen und Herren von ihren Plätzen. Il. Neu vorgeschlagen wurden zu wirklichen Mitgliedern: 1. Herr Obergärtner Adolf Ulrich, Gr.-Lichterfelde-Süd, Schmidt- straße 10, durch Herrn Franz Bluth, 2. Herr Fabrikbesitzer Hans Quandt, Rixdorf, Bergstraße, 3. Herr Gärtnereibesitzer Wilhelm Richter, Drewitz beı Potsdam, 4. Herr Rechtsanwalt A. C. Schröder, Dessauerstraße 12; N. 2 bis 4 vorgeschlagen durch Herrn Kohlmannslehner, 5. Fräulein Emmy Heymann, Braunschweig, Wolfenbüttlerstr. 9, durch Herrn Geh. Hofrat, Professor Dr. Wilhelm Blasıus. 6. Herr ©. Randewig, Inhaber Heinrich Dröge, Fabrik für Blumentische usw., Halberstadt, durch Herrn Heese, 7. Herr Dr. Johannes Buchwald, Würzburgerstr. 14, 8. Der „Verein selbständiger Gärtner -und Blumen- geschäftsinhaber“ zu Berlin, 9. Herr Rittergutsbesitzer von Carnap, Bendlerstr. 17, 10. Herr Rentier Albert Foerste, Prinzenstr. 33, 11. Herr Hofkalligraph Sack, Chorinerstr.' 78; N. 7—11L vorge- schlagen durch den Generalsekretär, 12.. Herr Blumengeschäftsinhaber A. Nigrin, Friedrich Wilhelmstr. 3, durch Herrn Weidlich. III. Ausgestellte Gegenstände. 1. Herr Martin Rommel &Comp., Hofkunstanstalt, Stuttgart, hatte ein .abgerundetes Sortiment seiner ausgezeichneten Kunstdruckblätter (Blumenkarten) ausgestellt und die gleiche Anzahl Karten lose zur. Ver- teilung an die Besucher beigefügt. Diese Kunstanstalt hat sich das schöne Ziel gesteckt, ın fortlaufenden Serien Pflanzen- und Blumenkarten und auch solche mit Früchten in voll- kommen naturgetreuer Wiedergabe farbig herauszubringen. Das ausgelegte Mnsterbuch lieferte einen Beweis von. der Reıchhaltigkeit und Schönheit 3 96 941. BE ann des Vereins zur Beförderung des Gartentane der bisher verlegten Drucke. Im Einzelverkauf sind diese Karten in allen besseren Künsthandlungen zum Preise von 20 Pfg. das Stück erhältlich. Dieser immerhin hohe Preis ist einer Massenverbreitung nicht gerade günstig. Er ist es auch gewesen, welcher den ursprünglichen Plan, diese Karten auf der Chry santhemumaustellung zu vertreiben, nicht hat zur Ausführung kommen lassen. 2, Herr Leutnant a. D. Stollberg, Leiter der Freiherrlich von Olders- hausenschen Obstplantage Feldbrunnen bei Osterode a. Harz, hatte auf Veranlassung des Kalisyndikats einige Äpfel eingesandt, welche auf Kainitvolldüngungsparzellen geerntet waren. An den leider viel zu kleinen Proben der „grauen Bnmzeischen Reinette* und der „Winter- Goldparmäne“ sollte der Beweis erbracht werden, daß trotz anderweitiger Behauptungen eine Kainitvolldüngung kein Stippigwerden der Früchte hervorrufe. Herr Brodersen bemerkte, daß m dem V. z. B. d. G. wohl öfter auf den auffälligen Zusammenhang zwischen einer Kalivolldüngung und dem Stippigwerden bestimmter Früchte hingewiesen sei; doch sei das stets ohne besonderen Bezug auf Feldbrunnen geschehen. Daß die Rambour- Reinette bei starken Düngungen leicht stippig werde, sei eine wiederholt bekannt gegebene Tatsache. Ihm machten die eingesandten Äpfel nicht den Eindruck, als ob die Bäume stark mit Dung gefüttert seien. Eher scheine das Gegenteil der Fall. Er halte die ol 12 Früchte für viel zu gering an Zahl, um hierauf eine Entscheidung über das Stippig- oder Nichtstippigwerden zu fällen. Herr Foerste-Berlin, der Kompost überhaupt jedem anderen Dung vorzieht, macht keineswegs immer den künstlichen Dung für das Stippig- werden verantwortlich. Nach seinen Erfahrungen spielen hierbei die ver- schiedenen Jahre und des weiteren auch die Jahreszeiten eine an) zu unterschätzende Rolle. Herr Garteninspektor Mende äußerte, die wenigen Früchte seien kein Beweismaterial. 3. Herr Pfarrer em. Wellmann, Königsberg i. d. Nm., hatte sehr schöne Früchte eines Apfelwildlings aus seinem bisherigen Pfarrgarten eıin- gesandt und dabei bemerkt, daß er den besagten Apfelbaum, als roten Herbstkalvill, seinerzeit dreijährig aus der Späthschen Baumschule be- zogen habe. Wiederholt habe er versucht, den Baum durch Kopulation zu veredeln, ihn dann aber, als das niemals gelang, mit in eine Zaunhecke pflanzen lassen. Hier habe der Wildling allmählich angefangen, wohl- schmeckende und auch gut aussehende Früchte zu bringen. Darauf habe er sich zu einem nochmaligen Verpflanzen an eine geeignete Stelle ent- schlossen und habe seitdem alle Jahre an dem Baume im Blütenschmuck und in dem Schmuck reichlicher Früchte seine Freude gehabt. Der Stamm präsentiere sich auch heute noch von weitem wegen seines knorrig ver- wachsenen Aussehens als ein offenbarer Wildling. Es habe fast den An- schein, als ob das wiederholte Stutzen in der Hecke den Wildling zu besseren Gedanken und edleren Trieben veranlaßt habe. 4. Für die Bibliothek des V. z. B. d. @. hatte Herr Dr. Freiherr Wilh. von Landau-Berlin die von ihm verfaßte Schrift: Die Be- = He 941. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues, 27 deutung der Phönizier im Völkerleben, Leipzig, bei Eduard Pfeiffer, überreicht. Diese Schrift bildet Heft 4 des I. Bandes der Sammlung „Ex oriente lux“, welche die orientalische Altertumskunde weiteren Kreisen zu- gänglich machen will. IV. Auf Antrag des Herrn Landschaftsgärtners Vogeler wurde der Vortrag des Abends zunächst zurückgestellt, um auf alle Fälle für. die beiden wichtigen Punkte „Ausstellung 1907“ und „Etat“ die nötige Zeit frei zu haben. Von Herrn OÖ. Cordel war schon in der Monatsversammlung am 30. November folgender Antrag eingebracht: „Der V. z. B. d. G. möge im Sommer 1907 eine große Aus- stellung in Berlin veranstalten und sofort einen Ausschuß zur Vor- prüfung des Planes einsetzen.“ (Siehe Gartenflora 1905, S. 643.) Der Herr Antragsteller bemerkte, daß er nach seinen früheren Aus- führungen jetzt kaum mehr viel Worte zu machen brauche. Eine Aus- stellung, ähnlich der Darmstädter, läge in der Luft. Es sei dringend nötig, sich über einen geeigneten Platz schlüssig zu werden und die Schaffung der nötigen Mittel in die Hand zu nehmen. Der Auschuß, den er vor- schlage, solle nur ein vorläufiger sein, der über das ob, wo, wann und wie dem Verein Bericht zu erstatten habe. Als Mitglieder des Ausschusses schlage er folgende Herren mit dem Rechte der Zuwahl vor: Beyrodt, Brettschneider, Crass I, Gabbert, Heese, Swoboda, Weber, Weiß, Wendt. Herr Vogeler weist auf den Umschwung hin, der in den letzten Jahren auf allen Gebieten nach der modernen Richtung hin zu beobachten sei. Der Gartenkunst allein werde vorgeworfen, daß sie rückständig_ sei. Da gelte es, das Gegenteil zu beweisen und durch Veranstaltung einer großen Ausstellung und Vorführung von Gärten modernen Stils auch für Berlin den Vorwurf der Rückständigkeit zurückzuweisen. Er trete voll und ganz für eine große Ausstellung von 4—6 Wochen Dauer, wenn irgend möglich schon für 1907, ein und empfiehlt dringend die Annahme des Üordelschen Antrages. Nachdem noch die Herren Graf Schwerin, Brodersen, Wendt und Beyrodt sich in gleichem Sinne geäußert haben, wird der Antrag Cordel auf Schaffung eines vorläufigen Aus- schusses zur Vorberatung einer großen Ausstellung 1907 einstimmig an- genommen. V. Hierauf nımmt der Schatzmeister, Herr Hoflieferant Loock, das Wort zur Erläuterung des Etats, der den Erschienenen im Druck vorliegt. Er weist darauf hin, daß der Vorstand bemüht gewesen sei, haushälterisch vorzugehen, um das bei der Chrysanthemum-Ausstellung entstandene Defizit von etwa 2500 Mk. aus den verfügbaren Mitteln decken zu können. Die einmaligen Ausgaben für Vorarbeiten zur Herstellung eines neuen Bibliothekkatalogs seien unumgänglich, ebenso für die silberne Hochzeit des Kaiserpaares und die Herausgabe einer Kaisernummer. Herr Kohlmannslehner kommt auf die Position V: „Gärtnerische Versuche“, Ausgabe: 1000 Mk., zu sprechen und fragt an, ob hierin die alljährliche Verteilung unentgeltlicher Sämereien mit enthalten sei und zu 3* 28 sel Versammlung den: V ereins. zur Beförderung? zes Gartenbaues. welchem Prozentsatz. Er stehe- auf dem Standpunkt, daß den Mitgliedern _ lieber weniger Sämereien, aber dafür Neuheiten zu eigenen Versuchen über- geben werden müßten. Der bisherige Usus könne sehr wohl mal durch- brochen werden und einer zeitgemäßeren Verteilung weichen. Der Schatzmeister teilt hierauf mit, daß Position V sich folgendermaßen zusammensetze: MeArbeitslöhne)+ 0.7 2 02, Se 50 Mk. PeDunsungsversuche „un. re Or 3. Sämerdion und Pflanzen . . DOOR (Von Nr. 3 etwa nur die Hälfte Bir man geltliche Sämereien für die Mitglieder. ı 4. Hin- und Rücktransport von Versuchspflanzen 100 „ Summa 1000 Mk. Dieser letzte Posten sei namentlich eingesetzt, um auf dem Versuchs- felde bei Blankenburg erprobte Neuheiten in den Monatsversammlungen vorzuführen. Er bäte, diese Art der Verteilung gut zu heißen. — Heır Cordel erinnert sich, daß schon vor einem Jahre die Diskussion über diesen Punkt sehr lebhaft gewesen sei, und daß gerade sehr viele Liebhaber großen Wert auf die Erhaltung dieser Gepflogenheit legen. Es sei nicht klug gehandelt, wegen einer an sich so geringfügigen Sache die Mitglieder- zahl zu gefährden. — Herr Brodersen gibt zu, daß er früher ein scharfer Gegner der Samenverteilung gewesen sei: Er habe sich aber überzeugt, daß hiesige und auch auswärtige Mitglieder und Vereine sich sehr für die Verteilung von Sämereien interessierten und, wenn auch vereinzelt, Be- richte über die erhaltenen Sämereien eingesandt hätten. Solche Berichte müßten regelmäßig eingefordert werden. Ferner sei es sehr zu empfehlen, worauf er schon in der letzten Vorstandssitzung hingewiesen habe, die- jenigen Mitglieder oder Firmen, welche Samen zur Verteilung an andere Mitglieder übrig hätten, zu bitten, diese dem Verein für seine unent- geltliche Samenverteilung zu stiften. Ebenso würde der Leiter des Ver- suchsfeldes, Herr städtischer Garteninspektor Mende, gewiß gern zu einer freiwilligen Hergabe geeigneter Sämereien bereit sein. Herr Vogeler hält die Kosten für die Vereinsfeste, 500 Mk., zu denen diesmal noch 350 Mk. aus Anlaß der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares kommen, für reichlich hoch, sieht aber doch davon ab, einen Gegenantrag zu stellen. Ihm wird von dem Vorsitzenden erwidert, daß Vereinsfeste, in der richtigen Form und zu gegebenen Zeiten veranstaltet, ein nicht zu unterschätzendes Moment für die freundschaftliche Annäherung innerhalb des Vereins bildeten. Hierbei sei eine. gewisse Repräsentation des Vereins dringend geboten. Da sich niemand weiter zum Wort meldet, wird die Debatte ge- schlossen und der Etat in erster Lesung. einstimmig genehmigt. (Siehe den Etat Seite 43 dieser Nummer.) VI. Der Vorsitzende erteilte nun dem Generalsekretär des ‚Vereins, Siegfried Braun, das Wort zu seinem Vortrage über ‚Ausstellungserfahrungen, die auf der Chrysanthemum-Aus- stellung gemacht worden sind.“ u u a FE Einige Bemerkungen für Liebhaber einheimischer Stauden. pie) Der Vortrag wird in einer der nächsten Nummern der Gartenflora mit der Diskussion, die er hervorrief, zum Abdruck gelangen. VII. Aufgenommen wurden als wirkliche Mitglieder die in der letzten Versammlung Vorgeschlagenen. (Siehe Gartenflora 1905 Seite 585.) Mit einem herzlichen Glückwunsch für das neue Jahr und der Bitte, in der Werbung neuer Mitglieder nicht nachzulassen, schloß dann der Vor- sitzende die Versammlung. A. Brodersen. Siegfried Braun. Einige Bemerkungen für Liebhaber einheimischer Stauden. Von Dr. L. Lindinger-Hamburg. Ein paar empfehlenswerte Topfpflanzen. Von einigen Frühblühern abgesehen, sind unsere Zimmerpflanzen ‚wohl samt und sonders auberdeutsche Gewächse. Die Kultur unserer einheimi- schen Stauden gilt in vielen Fällen für zu schwierig, um befriedigende Er- folge im Zimmer zu erzielen, zumal man ja viele dankbarere Fremdlinge hat, deren unverwüstliche Lebenskraft sogar der übereifrigen Pflege wider- steht, welche ihnen von seiten solcher Liebhaber zuteil wird, die durch den Erwerb einer Topfpflanze perfekte Zimmergärtner geworden zu sein glauben. Doch auch Kundige geben sich nicht gern mit den Kindern der deutschen Flora ab. Es ist ja auch nicht abzuleugnen, daß viele Exoten anscheinend viel geringere Ansprüche stellen. Ich sage „anscheinend“; denn in Wirklichkeit verhält es sich doch ein bischen anders. Einmal darf man nicht vergessen, daß zwischen der einen ausländischen Pflanze und einer anderen der gleichen Heimat ein großer Unterschied besteht. Wenn zum Beispiel viele Arten vom Kap geradezu ausgezeichnete Zimmerpflanzen sind — ich nenne nur Zantedeschia aethiopica, die herrliche Kalla, und die anspruchslose, aber nicht minder schöne Vallota purpurea —, so ist damit noch lange nicht gesagt, dab sich alle Kap- pflanzen in gleicher Weise verhalten. Dann ist ein großer Unterschied zwischen Zimmerpflanzen und Zimmer- pflanzen. Der eine versteht darunter Gewächse, die die Unbilden der Wohnstube ertragen, die im Sommer unter Lichtmangel, im Winter unter zu großer Wärme leiden, und doch stets gesund bleiben sollen. Eine solche Pflanze wird sich unter den deutschen allerdings schwer, wahrscheinlich gar nicht finden lassen. Wenn man aber die Ansprüche dahin stellt, daß man eine Pflanze wünscht, welche im Sommer im luftigen, nicht zu schat- tigen Raume gedeihe, im Winter aber ihre wohlverdiente Ruheperiode halte, nach solchen Pflanzen wird man nicht vergebens suchen. In der Hauptsache liest das Mißlingen einer erfolgreichen Kultur deutscher Stauden darin, daß man ihre Ansprüche genau zu kennen glaubt und sich bei der Kultur von diesen ihren vermeintlichen Ansprüchen zu sehr leiten läßt. Man übersieht dabei, daß eben die relative Unkenntnis, 30 Einige Bemerkungen für Liebhaber einheimischer Stauden. in welcher man sich hinsichtlich der Lebensbedingungen der Exoten befand, vielfach ein gutes Resultat zeitigte. In nachfolgenden Zeilen möchte ich nun die Kultur einiger deutscher Pflanzen beschreiben, welche ich mehrere Jahre erfolgreich im Zimmer hegte. Die Art der Behandlung und infolgedessen den Erfolg hatte ich dem Zufall zu verdanken. Das sogenannte Sumpfherzblatt, Parnassia palustris L., eine in Deutschland weitverbreitete Pflanze, hat wohl schon manchen durch ihre Lieblichkeit derart bestrickt, daß er wünschte, sie im Zimmer zur Blüte zu bringen. Ja, aber wie müßte er sie behandeln? Nun, sie wächst gern an recht feuchten, ja nassen Stellen, also ziehen wir sie mal als Sumpfgewächs. Man sticht sich einen Ballen heraus, in dem recht viele Individuen stehen, setzt ihn zu Hause in einen großen, womöglich recht tiefen Topf — damit er die nötige Bodenfeuchtigkeit habe; wie ich mal hörte, auch, daß sich die Erde nicht zu stark erwärme (!) — und wirft ihn nach dem Verblühen wieder weg. Zuvor hat man sich vielleicht noch darüber geärgert, daß man das verdammte Gras und dergleichen, das natürlich mit in den Topf kommt, nicht völlig herausreißen kann, ferner daß die Blütenstiele nach dem Einpflanzen sich dadurch krümmten, daß die Pflanze zuerst trauerte, indem die Knospe schlaff herabhing, und erst nach einer kleinen Über- schwemmung in unschönem Bogen wieder in die Höhe strebte.e Wenn man trotzdem den Versuch fortsetzen wollte, hielt man dann den Ballen über Winter hübsch feucht, packte ordentlich Moos obenauf — und das Resultat war, daß man im Frühjahr, ja schon viel früher, allerlei nette Riedgräser zu sehen bekam und vielleicht ein paar Blättchen der Parnassia; im gün- stigsten Falle erschienen im Sommer wenige kümmerliche Knospen. Genau so ging es mir. Einmal aber stellte ich, bald nachdem die Pflanze abgeblüht hatte, einen damit besetzten Topf auf einen Schrank und vergaß ihn vollständig. Im Frühjahr, als ich ans Umpflanzen meiner Kakteen ging, entdeckte ich ihn wieder und hielt natürlich die Parnassia für tot. Ich wollte mich jedoch davon überzeugen, durchsuchte die Erde und fand viele kleine, zwiebelähnliche Gebilde, die von braunen Fasern umhüllt waren und aus denen vereinzelt ein grünes, zusammengerolltes Blättchen hervorlugte. Es hatte die Pflanze den Winter völlig trocken gut überstanden. Das Zimmer, in dem der Topf stand, war kühl, aber frostfrei. Natürlich pflanzte ich alles wieder ein, in gewöhnliche Gartenerde, goß nach Bedarf; als die Blättchen aus der Erde kamen, wurde nur noch in den Untersetzer Wasser gegeben, während der Blütezeit jeden Morgen; abends wurde das überschüssige Wasser wieder entfernt und der Topf auf Klötzchen luftig gestellt. Mitunter wartete ich auch mal einen Tag mit dem Gießen. Und der Erfolg: von Ende Juni bis spät in den September eine Menge der hübschen weißen Blüten, die gut Sonne vertragen können; nur gegen die Mittagssonne muß man sie schützen. Von da an zog ich die Pflanze mehrere Jahre, stets auf gleiche Weise, stets mit gleichem Erfolg. u; Einige Bemerkungen für Liebhaber einheimischer Stauden. 31 Das Rezept, die Pflanze immer gleichmäßig feucht zu halten, den Topf womöglich mit Moos zu bedecken, scheint durch eine Verkennung der Verhältnisse an den Fundorten der Parnassia entstanden zu sein, Sie hebt ja feuchte Orte. Ich kenne bei Erlangen verschiedene Fundplätze des Sumpfherzblattes, die ich auch im Winter aufsuchte, nachdem ich die erfolgreiche Über- winterungsweise der Staude entdeckt hatte. Und ich fand, daß die Ver- hältnisse im Freien und im allmählich austrocknenden Blumentopf im Grund die gleichen sind. Beidemal sterben alle Teile der Pflanze ab, auch die Wurzeln, nur eine Art Winterknospe bleibt zurück. Da die Parnassia sehr seicht, wenige Zentimeter tief, im Boden wurzelt, befindet sie sich in einer Bodenschicht, welche alljährlich starkem Frost unterworfen ist. In dem gefrorenen Boden ist das Wasser für dıe Pflanze unerreichbar, sie ist in der gleichen Lage, wie in völlig trockenem Boden. In der Kultur ist dem- nach die kühle, trockene Überwinterung diejenige Behandlungsweise, welche den Wachstumsbedingungen am meisten entspricht. Ein Rhizom von Sedum purpureum Lk. war im Spätherbst beim Ausräumen der Blumentöpfe aus Versehen in der Nische eines Ofens (na- türlich eines nie geheizten) liegen geblieben und zeigte beim Wieder- auffinden im Frühling noch Leben. Eingepflanzt entwickelte sich daraus eine Blütenfülle, wie ich sie bei der genannten Pflanze noch nie gesehen hatte. Die intensive Färbung der Blüten war wohl durch die Wirkung der vollen Sonne zustande gekommen, der die Pflanze ausgesetzt worden war. Das Experiment der völlig troekenen Überwinterung, frei von Erde, wurde mit Erfolg wiederholt. Auch diese Pflanze geht nicht tief ın die Erde. Die Zimmerkultur einheimischer Orchideen. Unsere einheimischen Orchideen sind die wahren Schmerzenskinder derer, welche sich mit ihrer Pflege versucht haben. Und doch gelingt es auch hier, sie in normaler Weise zum Blühen zu bringen. So leicht zu überwintern wie Parnassia und Sedum sind sie nun nicht, im Gegenteil, die Überwinterung bildet die größte, oder vielmehr die Schwierigkeit. Für den Garten sind die knollenbildenden Arten völlig ungeeignet, da man hier aus dem Grund selten Freude erlebt, weil die Knollen zu viele Liebhaber aus dem Tierreich besitzen. Für die Kultur ist gegenüber den früher genannten Pflanzen hervor- zuheben, daß die meisten unserer Orchideen mehr oder minder empfindlich gegen anhaltende Kälte sind. Bekanntlich kann man an der durchschnitt- lichen Tiefe, in der sich die Knollen befinden, annähernd erkennen, wie weit im allgemeinen der Frost den Boden gefrieren macht, so z. B. bei Örchis purpurea. Huds. Die bekannte Erscheinung, daß manche Arten an den Plätzen ihres Vorkommens oft jahrelang pausieren (bezw. daß durch mehrere Jahre nur vereinzelte Individuen erscheinen), um plötzlich wieder in großer Zahl zu blühen, dürfte sich in nicht wenigen Fällen darauf zurück- führen lassen, daß in besonders strengen Wintern die Mehrzahl der Exem- 32 ‚Einige BeueEuprEn un ee SEHE Stauden. plare erfriert und nur einzelne tiefer wurzelnde am Leben bleiben. Aus dem stets reichlich entwickelten Samen wachsen aber wieder neue Indivi- duen heran, die nach einer Reihe von Jahren gemeinsam zur Blüte kommen. Mit dieser Annahme erklärt sich auch das eigenartige plötzliche Auftreten einer oft enormen Menge von Individuen. Bestärkt werde ich in der. erwähnten Annahme durch folgendes. Eın- mal ist nicht einzusehen, warum sich einzelne Individuen dem allgemeinen „Ausruhen“ entziehen. Zweitens ist das Pausieren auf durchlässigen Böden entschieden öfter zu bemerken, als auf lehmigen, kompakten Böden. So. konnte ich z. B. in der Umgegend von Erlangen, deren Orchideenfundplätze ich eine ziemliche Reihe von Jahren hindurch regelmäßig abgesucht habe, feststellen, daß Orchis morio L. und O. ustulata L. auf der nahen Liashöhe nicht nur an geschützten Plätzen reichlich blühten, während sie: auf den Sandböden der Niederung sehr spärlich vertreten waren. Nach milden Wintern tauchten sie mitunter an Orten auf, wo ıch sonst nicht ein Exemplar gefunden hatte. Stets ließ sich ein gewisser Zusammenhang zwischen Bodenart, Kälte und Indıviduenzahl nicht verkennen. Sodann blühten die beiden genannten Arten in der Kultur auch dann, wenn sie an den Orten, woher meine kultivierten Pflanzen stammten, nur spärlich oder gar nicht auftauchten. Mit der Annahme, daß sich in den Jahren des Pausierens die Kudildn saprophytisch ernähren, stimmen die angeführten Tatsachen absolut nicht. Für gewisse Orchideen, die schon an und für sich Saprophyten sind, dürfte die eben genannte Annahme wohl sicher zutreffen, aber nicht für Arten der Gattungen Orchis, Gymnadenia, Platanthera. Warum ernähren sie sich denn in der Kultur nicht mal rein saprophytisch? Um nach dieser für die Behandlung der Orchideen nicht ganz über- flüssigen Abschweifung zu ihrer Kultur zurückzukehren, sollen zuerst die Arten genannt werden, welche nach meinen Erfahrungen am wenigsten Schwierigkeiten machen, nämlich die Orchis-Arten mit einekiherniie © geteilter Knolle. Da nur häufigere Arten berücksichtigt werden sollen, kommen nur drei in Betracht: OÖrchis incarnata und O. latifolia mit ihrem Bastard OÖ. Aschersonianus, und O. maculata. Von ihnen ist es O. Ascher- sonianus, der am leichtesten zu behandeln ist. Er teilt diese Eigenschaft. mit anderen Sumpfpflanzen, entwickelt er sich doch im Sumpf am üppigsten. Zwar ist die Pflanze nicht so eigenartig schön wie OÖ. purpurea und in ihrer Zusammenstellung von Purpurrot, Grün und Braun mehr für einen derberen Geschmack geeignet; so schön wie viele Tulpen ist sie noch immer. Da sie nicht so empfindlich gegen Frost ist, sitzen ihre Knollen auch nicht so tief im Boden. Im Frühjahr treibt sie verhältnismäßig spät aus. Hat man sie mal bis zum April gebracht, so ist ihre Behandlung leicht. Es heißt dann: viel Wasser, Licht und Luft. Die Hauptschwierigkeit liegt darin, sie durch den Winter zu bringen. Im vorliegenden Fall ist das aber verhältnismäßig leicht. Man läßt die Pflanzen im Herbst in dem Erdballen, mit dem man sie gesammelt hat — die Anzucht aus Samen ist zu langwierig, um allgemeiner zu werden —, gießt immer spärlicher; der Topf darf jedoch nicht völlig austrocknen. Die Töpfe: Cereus triangularis (Haworth), (Uactus triangu laris L.) 33 sollen immer kühl und luftig stehen, das Gießwasser darf nicht wärmer als der Überwinterungsraum sein, eher etwas kälter. Wird das alles berücksichtigt, so wird man die Pflanzen gut durch den Winter bringen. Das Umpflanzen geschieht am besten im März. In bezug auf Erde sind die genannten Arten nicht wählerisch, sie lassen sich sogar in Torf- mull und Sphagnum zum Blühen bringen. Pflanzt man die Knollen in Erde, so sind noch vorhandene Reste der vorjährigen Pflanze zu entfernen, even- tuell abzuschneiden, die frische Knolle unter sorgfältiger Schonung so einzupflanzen, daß sie allseitig gut von der Erde umgeben ist. Um Lücken zu vermeiden, ist gesiebte Erde vorzuziehen. Starker Kalkgehalt wird besser vermieden, kaikfrei braucht die Erde nicht zu sein. (Fortsetzung folgt. Cereus triangularis (Haworth). (Cactus triangularis L.) Von E. Heese. r Zu denjenigen Pflanzenwundern, welche nach Entdeckung der Neuen Welt die Blumenfreunde diesseits des Ozeans am frühesten mit Staunen und Bewunderung erfüllten, gehört auch der Üereus triangularis Haw. Seine Blüten sind hervorragend schön und erreichen bei einem Durchmesser von 20 cm eine Länge von über 25 cm. Die inneren Blumen- blätter sind reimweiß, gezähnelt, spatelförmig, während die äußeren saftig grün, lanzettlich zugespitzt erscheinen. Die äußerst wohlschmeckenden Früchte erreichen die Größe eines Gänseeies und werden ca. !, kg schwer. Leider gehört dieser Cereus zu denjenigen Arten, welche eine etwas höhere Temperatur beanspruchen, als Zimmer- oder Kalthauspflanzen bei uns im allgemeinen erhalten, und trifft man ihn deshalb zurzeit nur selten in Kultur. Die Pflanze kommt in ihrer Heimat, dem wärmeren Mexiko, sowohl auf Bäumen kletternd, als auch an Felsabhängen vor: im Staate Michoacan sieht man sie ganze Felsen überziehen, während ich sie bei der Hacienda von Tambuco in Gesellschaft von Schomburgkia tibıcinis und Bromeliaceen, besonders Tillandsıa usneoides, antraf. Der Anblick der aus der Höhe herabhängenden und mit den riesigen Blumen bedeckten Zweige ist em geradezu überwältigender. Die früher unter dem Namen Cereus triangularis pietus (Salm Dyck) bekannte Varietät scheint bei uns ganz verloren gegangen zu sein. Die Glieder derselben waren häufig ganz gelb, puıpurıot gerandet, andere wieder grün, gelb gerandet. Wie die meisten bunten Pflanzen war auch diese sehr empfindlich und bewurzelte sich als Steckling nicht. Die unter dem Namen Üer. triangularis Uhdeanus (S. Dyck), nach dem früheren preußischen Konsul Uhde benannte Varietät, wurde in Mexiko häufig in Gärten gezogen; ebenso trifft man sie auf öffentlichen Plätzen und ın den Alamedas an: auch bei Cienfuegos auf Cuba und in den An- lagen von Habana habe ich diese Varietät, die sich durch schmälere, längere Glieder mit sehr ausgeschweiften Kanten auszeichnet, gesehen: die 4 arı gul ereus trian C (Caetus triangularis L.) s (Haworth). nn rm none, nenn mp Abb. 2 ereus tı i c L n gul 1 iS (H aworth) ( Cactus triangularis L.) Bericht über die Kulturversuche im Jahre !905, bei der Hauptform in den Arevlen sitzenden kleinen, kaum 4 mm langen Stacheln, fehlen dieser Varietät gänzlich. Daß diese '/;, m großen Blumen in ihrer Heimat die Bewunderung des Beschauers erregen mußten, zumal sie im Gegensatz zu den unter dem Namen „Königin der Nacht“ bekannten Grandiflorus-Arten, welche morgens verblüht sind, noch am Tage aushalten, ist erklärlich, und sind die ver- schiedenen Varietäten heute bis weit nach Südamerika, als auch nach Süd- Kalifornien und Texas verbreitet. In Mexiko geht dieser Cereus, wie viele andere großblumige Arten, unter dem Namen Pitahaya oder Pitahaya real. Zur Bekleidung der Wand eines Warmhauses kann diese Art jedem Pflanzenfreunde angelegentlichst empfohlen werden, da die sich an der Wand anheftenden Luftwurzeln sehr zur Kräftigung der Pflanze beitragen und diese infolgedessen außerordentlich schöne Blumen hervorbringt. Bericht über die Kulturversuche im Jahre 1905, die unter der Auf- sicht des V. z.B .d. G. in den preulsischen Staaten auf den Riesel- feldern der Stadt Berlin in Blankenburg ausgeführt wurden. Erstattet von Joseph Klar, Samenhandlung, Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs, und Otto Mende, Garteninspektor der Stadt Berlin zu Blankenburg. Wie alljährlich, so wollen wir auch in diesem Jahre pflichtgemäß uns unseres Berichtes über die für den Verein angeschafften Neuheiten ent- ledigen, hoffend, jedem der verehrten Leser einiges ihn Interessierendes zu bringen. Neuheiten rufen ja stets noch das Interesse der Laien wie der Fachleute wach. Hängt doch namentlich im geschäftlichen Leben oft viel von dem Ergebnis einer solchen Untersuchung ab. Wetter und Unwetter spielen hier nicht zuletzt eime große Rolle. So auch hier. Die trockenen Ostwinde im Monat Mai, sowie der naßkalte Sommer wirkten störend auf die Vegetation ein, wodurch die Blumen sowohl, wie das Gemüse teilweise sehr zu leiden hatten. — Wir wenden uns zunächst zu den Blumen. Centaurea imperialis gigantea ©. Die Pflanzen wurden über 1m hoch, hatten lange Stiele, welche weiße Blumen brachten, nicht ganz so groß wie die der Centaurea Margaritae, der sie am meisten ähnelt und für welche wir sie zuerst hielten. Sämtliche Centaureen sind bekanntlich gute Schnittblumen, deren drahtartige Stiele zur Binderei wie geschaffen sind und deren Blumen sich im Wasser lange halten. Der Wohlgeruch dieser Blumen ist besonders hervorzuheben. Reseda odorata grandiflora Victoria perfecta ©. Ist eine ver- besserte Form der bekannten Reseda Victoria. Mit Recht können wir sagen, daß die Rispen viel intensiver rot, besser gesagt braun sind. Im Habitus gleicht sie der Urform vollständig. Die Pflanzen sind noch nicht treu aus Samen, da noch gewöhnliche Victoria darunter waren. Sonst gut. 4: turversuche im ‚Jahre 1905. Bericht über die Kul 30 em hoch werden, hatten die Pflanzen sehr schmale Blätter und brachten 10 cm im Durchmesser: haltende Blumen. Sind schon bei den gewöhnlichen Dianthus laciniatus die Petalen geschlitzt, so ist diese Neuheit in der Blume fast vollständig spinnennestartig aufgeteilt. Die zartesten Tönungen in rosa und purpurfarben, teilweise gestreift, walten unter den Blumen ob. Als. Schnittblumen wie zur Gruppe dekorativ gleich verwendbar. Sehr zierlich. Winterlevkoje, Königin Alexandra. © ©. Eine frühblühende Ab- art der Winterlevkoje, die ca. 80°/, gefülltblühende Pflanzen zeigte. Wir hatten es im verflossenen Jahre mit einer gleich schönen Levkoje zu tun, die ebenso früh, Anfang Juli. vollendet in Blüte dastand. Sıe hieß „Schöne von Nizza“ zu welcher diese gehört, von welcher sie abstammt. Unser Sport hat zartlila rosafarbene Blumen, und dürfte als Massenartikel anzubauen sıch empfehlen. Die Schöne von Nizza prangt bereits in den Schaufenstern der besseren Blumengeschäfte hier im Westen. Die langen Blütenstiele ent- wickeln sıch sämtlich vom Mittelstamm der Pflanze, welche äußerst dankbar blühend hier bis 45 cın hoch wurde. Gut. Phlox Drummondi grandiflora nana compacta „Cäeilien- Phlox“ ©. Dieser großblumige Zwerg-Phlox gefiel uns besonders durch seine blauen Farben der Blumen, welehe sich ın der Aussaat befanden, und sonst weniger unter den Phlox Drummondi Spielarten sich zeigen. Die fast Yund abgeschlossenen Pflanzen waren mit abgerundeten Blumen wie übersät, und entzückten uns aufs Äußerste. Die Blumen sind meist geäugt. Leider werden die Sommerpflox immer weniger angebaut gegen früher, und doch eignen sich diese Pflanzen für Balkons wie auch für Gruppen so trefflich. Empfehlenswert. Tagetes patulanana parviflora fl.pl. Liliput ©. Diese Studenten- blumen, wie sie auch genannt werden, sind braun geröhrt, gelb umsäumt. Die Tagetes haben den Vorteil, daß sie selbst noch im Schatten gedeihen und blühen. Die Königlichen Gärten in Potsdam sowohl, wie die hiesige städtische Gartenverwaltung ziehen zu großen Massen hiervon heran. Als Zwerg ist die Pflanze bei 40 cm aber schon zu hoch: die Farbenstellung kommt bei unserem Liliput leider nicht zur Geltung. Silene pendula Elfride ©. Diesen Frühjahrsflor haben wir bisher nur in weiß und den verschiedensten roten Tönungen in Kultur. Unser Neuling erlaubt sich mit lila Blumen aufzutreten, einer Farbe, die noch im Sortiment fehlt. Das Laub ist gelb, was der Pflanze einen eigenartigen Stempel aufdrückt; und zwar nicht zum Vorteil. — Um aber Silenen schön zu bekommen, soll man die Aussaat zu Weihnachten machen, und in kalte Kästen pikieren etc. Herbstaussaaten erfrieren vielfach, während die Anzucht im Frühjahr leicht durch die Hitze zugrunde geht. Winter- aussaat macht allerdings mehr Arbeit. Dahlia variabilis „Lucifer“ ©. Wir haben es hier mit einer einfach blühenden Georgine zu tun, die treu aus Samen bleibt. Wir hatten wenigstens keinen Ausfall, was auch bei nur wenigen Abarten der Dahlien vorkommt. Die Pflanzen erreichten etwa die Höhe von 80 cm und hatten schwarzbraun metallartige Belaubung sowie solche Blütenstiele. Die Blumen sınd klein, ca 8 cm im Durchmesser und dunkelscharlach, der Grund Dianthus laciniatus mirabilis ©. Wie die meisten unserer Nelken Bericht über die Kulturversuche im Jahre 1905. 37 dunkelblutrot. Die ganze Pflanze erscheint schwarzrot, daher zu Blatt- pflanzengruppen zu empfehlen. Der Binderei dürfte sie gute Dienste leisten, da die Blumen aufrecht stehen. Dahlia variabilis „Oolossal“ ©. Äußerst großblumige einfach- blühende Georginen, deren Blumen zum großen Teil aufrecht stehend, sich über dem Laube erheben. In der Aussaat befinden sich Exemplare, welche Blumen mit 20 cm im Durchmesser hatten. Auf der Düsseldorfer Ans- stellung 1904 sollen diese Riesen bereits ausgestellt gewesen sein. Bei manchen Blumen aber trat der gelbe Fruchtboden sehr störend hervor, was dıe Blumen sehr illusorisch machte. Sämtliche Farben, die den Dahlien eigen, befanden sich unter den Blumen der Anzucht. Wır sind durch die schönen Kaktus-Dahlien verwöhnt. Ferner einige aus Samen herangezogene Riesendahlien hollän- discher Provenienz fanden hier Aufnahme und zwar: Dahlia Herzog Hein, mit leuchtend carmoisinroten Blumen, Dahlia Ruhm von Baarn, rosa violett, halb gefüllt. Dahlia Hollandia, blaßviolett, gut gefüllt und von edler Form. Dankbarer Blüher. Dahlia Paul Krüger, hellrosa, dunkel getuscht nnd gestreift. Dahlia Dr. K. W. von Gorken, hell- rosa, sehr groß, halb gefüllt. Dahlia Germane, carmoisinrot, schwach ge- füllt. Dahlia Cactus, Feuerregen mit wunderbar schön gedrehten Petalen und edler Form. Dieser dankbare Blüher war wie angegeben feuerrot, leuchtete von weitem und machte seinem Namen Ehre. Die Riesendahlien sind wohl besser für Gruppen. | Impatiens Holstii ©9|. Diese Neuheit verdanken wir unserem Herrn Geh. Reg.-Rat Professor Dr. Engler, Direktor des Königlichen botanischen Gartens Dahlem-Berlin. Derselbe hat sie in Deutsch-Afrika auf unseren Kolonien entdeckt und hier eingeführt. Die J. Holstii ist eine Balsamine, welche ähnlich der Sultani, einfache, aber zinnoberrote Blumen bringt. Letztere noch, was Schnellwüchsigkeit und Dankbarkeit im Blühen anbelangt, übertrifft. Die Pflanzen erreichten die ansehnliche Höhe von 40 cm zum Teil und verschiedene auch solchen Umfang. Belaubung hat die Balsamine mit der Sultani gemein. Die äußeren Spitzen der Pflanzen unserer Neu- einführung haben stets 3—4 Blumen, die je 4 cm im Durchschnitt haben. Selten dankbare Pflanze, die sich hier bald einbürgern wird, entweder für Zimmerkulturen, Warmhaus oder für Gruppen. Nemesia strumosa nana compacta grandiflora ©. Die Nemesien sind verschwunden aus den Gärten, um modernen Sachen Platz zu machen. Diese Form ist eine niedrige Spielart der N. strumosa, eines einjährigen Sommergewächses. Die Blumen sind bedeutend größer als unsere N. flori- bunda und erinnern an Alonsoa. Das Farbenspiel dieser Blumen bewegt sich in lila, carmoisin, rosa, gelb etc. Die Pflanzen entwickelten sich un- vemein schnell bis zur Blüte. Ebenso schnell aber stellten sıe ihre, Blühe- willigkeit ein, um, nachdem die Pflanzen 4 Wochen Pause gemacht hatten, aufs neue zu blühen. Ob der übermäßige Stickstoff die Anzucht beein- flußt? Wir hatten fast die Empfindung. Schizanthus hybridus grandiflorus ©. Soll eine verbesserte Hybride unseres Schizanthus sein. Wir konnten beim besten Willen nichts Besseres entdecken. Die Pflanzen waren plötzlich alle aufgeblüht in Hülle 38 Bericht über die Kulturvirsuche im Jahre 1909. und Fülle im bekannten Farbenspiel. Die Freude dauerte aber nicht lange, da waren Blumen und Pflanzen zugleich wieder verschwunden. Der kalte nasse Regen machte der Pracht bald ein Ende. Auch diese lieben weniger Dung wie die vorstehenden, allem Anschein nach, und sind gegen Nässe empfindlich. Cheiranthus incanus nanus compacta alba © ©. Die Pflanzen bildeten kugelrunde, gedrungen wachsende 15 cm hoch werdende kleine Büsche, und zeigten erst Anfang September vereinzelte Blumen. Die wenigen Blumen aber waren sämtlich gefüllt und wie besagt weiß. Diese Spielart scheint sich nicht so kultivieren zu lassen, wie die meisten Winter- levkojen, denn eine solche ist doch die vorstehende. Hoffentlich kommt dieser Zwerg gut durch den Winter. Linaria Cymbalarıa compacta alba ©9X. Eine sonst so zum Kriechen und Hängen veranlagte Pflanze wie die Linaria bekanntlich ist und sich infolgedessen zum Garnieren alter Mauern ete sowie Ampeln eignet, hat sich zu einer igelförmigen rundwachsenden Pflanze ausgebildet. Die tortenartigen Gewächse werden nur etwa 12 cm hoch und haben glän- zend grüne Belaubung. Die kleinen lobelienartigen Blumen sind weiß und befinden sich direkt über dem Laube. Als Teppichbeetpflanze wohl am besten verwandt, wird sie zu Einfassungen zu breit werden. Gut. Linaria Oymbalaria globosa ©. Hier trıfft dasselbe zu, wie auf die vorstehenden Pflanzen gleicher Gattung. Hier deutet bereits der Spezies- namen auf das kugelige Wachstum hin, nur sind bei dieser die Blumen lila Polygonum oxyphyllum 9l. Eine starkwachsende Staude, Knöterich, welche bereits die ansehnliche Höhe von 70 cm erreichte. Die Blätter sind 25 cm lang, oval, fast gedreht und von graugrünem Kolorit. Die Blumen dürften erst im kommenden Jahre uns zur Beurteilung unterliegen. Aster perennis hybridus Schneeflocke 9. Höhe dieser Aster 50 em. Eine reinweißblühende Herbstaster wäre in der Tat noch eine an- genehme Bereicherung in dieser Sippe von Herbstblühern gewesen: einer Zeit, wo die Blumen knapp sind. Die ersten Pflanzen, welche sich mit Blumen zeigten, trugen bekannte schmutzig violette Köpfchen, während die später aufgeblühten Exemplare weiß erschienen, wie angegeben. Nicht zu verachten. Aster perennis Townshendii 9. Der Wuchs dieser ebenfalls perennierenden Herbstaster war ein äußerst robuster, die breiten dunkelgrünen Blätter ließen uns auf etwas Besonderes schließen. Leider war der Blüten- . flor ausgeblieben, und müssen wir uns schon auf kommendes Jahr ver- trösten. Die Neuheit soll der Aster Bigelowi sehr nahe stehen. Aster Hohenzollern, leuchtend lachsrosa ©. Eine neue Farbe dieser gekräuselten Sommeraster, die für Binderei gute Verwendung findet und das Sortiment vervollständigen hilft. Die Blumen zeigten sich wie angegeben lachs- resp. kupferrosa. Aster Gitania ©. Mit dieser Aster soll wieder ein neues Sortiment installiert werden, dieser unendlich vielen bekannten Typen. Die Pflanzen sind nahezu 50 cm hoch, tragen an langen Stielen etwa 17 cm im Durch- messer haltende Blumen, die lockig, den Charakter der Kometaster haben. Berichte über die Kulturversuche im Jahre 1905. 39 Die Farben der Blumen sind in rosa, lichtblau und weiß gehalten. Für große Vasen dürften die Blumen wie. geschaffen sein. Nicht schlecht. Rekord Aster hortensienrosa ©. Eine nadelartige Blumen tragende Spielart, die ebenfalls ein neues Sortiment in Aussicht stellt. Der Rekord aber, in bezug auf Größe der Blumen, denn um diesen handelt sich es doch, ist durch die „Gitania* geschlagen, da die Rekord nur etwa 15 cm im Durchmesser hat. Die Farbe „hortensienrosa“ trifft wohl nicht recht zu, mindestens waren wir nicht recht im klaren, wenn die Blumen auch rosa waren. Für nadelartige Astern können wir uns nicht recht erwärmen, doch sind die Blumen für die Binderei zu empfehlen. Rekord Aster lila ©. Das Resultat deckt sich mit dem vor- stehenden, doch sınd die Blumen hla und hellblau. Heliotropium hybridum grandiflorum Cyklop. Schon die robusten mächtig starken Zweige der Pflanzen ließen auf etwas Auber- gewöhnliches schließen. Auf den 50 bis 70 cın hoch werdenden Exemplaren unserer Anpflanzung etablierten sich ganz immens große 30 cm im Durch- messer und darüber haltende: Dolden von Blumen, die einen köstlichen Wohlgeruch verbreiteten, wie bei den alten gewöhnlichen Arten. — Selbst die Nebentriebe hatten, wenngleich nicht so große Blumen gebracht. Kolorit der Blumen lila, hell- und dunkelblau, dieselben trugen etwas Erhabenes, Großartiges an sich und zeigten, wie weit es der strebsame Gärtner bringen kann, durch äußerste Bemühung ın der Zuchtwahl ete. Was ist aus unserem Heliotropium peruvianum geworden! Wir freuen uns, wieder. ein- mal eine gute Neuheit vor uns zu haben, die für große Blumengruppen etc. sich eignet, und sich bald einbürgern wird in den Gärten. Sicher das größtblumige H. seiner Zeit. Physostegia virginiana grandiflora alba 9. (Dracocephalum). Die sich schnell entwickelnden Pflanzen mit glänzenden, kleinen, dunkel- grünen spitzen Blättern brachten sehr bald an kerzengraden Stielen ıhre weißen Blütchen. Eine ganz nette Labiate, die wir für die Binderei empfehlen möchten. Echinacea Helianthus A. Die Pflanzen gediehen nur bis zur Knospe zu unserem Bedaueın. Wir waren sehr erwartungsvoll auf den Blumenansatz unseres Neulings, von dem gesagt wird, daß er eine rote Sonnenrose uns bringen soll. Wenigstens ist die Echinacea mit einer Sonnen- rose gekreuzt. Also für später. Nicotiana Sanderae ©. Eine Kreuzung zwischen N. affınis und Forgetiana. Mit vielem Geräusch in den Handel gebracht. Hier versagte die Keimkraft bei der Aussaat. — Über das, was wir anderweitig sahen, wollen wir uns indes unser Urteil vorbehalten. Salvia splendens Feuerball O9. Seit einigen Jahren bereits ım Handel befindliche Spielart unserer alten S. splendens, einer selten dank- baren Stammform. Der Feuerball brachte durch Aussaat 30, 40 bis 50 cm hohe Sträucher, wenn wir so sagen dürfen, mit gewohntem gedrungenen Wuchs. Die auf dem Laube plazierten Rispen sind noch einmal so lang als die der splendens, nur entfalten sich dieselben bereits im Juli. Wir können wohl ohne Ubertreibung sagen, daß eine Farbe wie dieses Feueırot nicht noch einmal bei den uns bekannten Pflanzen existiert. — Früher zenschutz zu Hamburg. wurden die alten S. splendens aus Stecklingen herangezogen, zeitig in Töpfe gepflanzt, um uns in kalten oder halbwarm gehaltenen Häusern diese zu schmücken und Bindematerial zu liefern. Heut ist die Samenanzucht bevorzugter. Es existieren seit Jahren viele Kreuzungen dieser Labiaten. Gypsophila elegans grandiflora Convent Garden ©. Groß- blumiger als unsere alte bekannte einjährige Schleierkrautpflanze. Sonst ohne Unterschied. (Fortsetzung folgt ) Die Tätigkeit der Abteilung für Pflanzenschutz zu Hamburg. Die Tätigkeit der Abteilung für Pflanzenschutz im Berichtsjahre war, den Zwecken der Station entsprechend, hauptsächlich bedingt durch die Kontrolle der zur Untersuchung angemeldeten 214091 Kolli frischen Obstes und 5275 „ lebender Pflanzen und Pflanzenteile. Die Zufuhr des amerikanischen frischen Obstes, der amerikanischen und japanischen Blumenzwiebeln und Rhizome, sowie der Galax-Blätter aus. Amerika fiel fast ausschließlich in die Herbst-, Winter- und ersten Früh- jahrsmonate; bei der Einfuhr lebender Pflanzen war eine Zunahme in den Frühjahrsmonaten zu verzeichnen. . Die Sommermonate wurden zur Beobachtung der auf den heimischen Kulturpflanzen auftretenden Schäd- linge benutzt. Die Einfuhr des Berichtsjahres in Höhe von 214091 Kolli frischen. Obstes amerikanischer oder nicht nachweisbarer Herkunft (davon 6422 Pack- stücke im Gewichte bis su 35 kg) blieb zwar gegen die des Vorjahres mit. 356544 Kolli weit zurück, sie wurde sonst aber nur von dem Import des. Winters 1896/97 mit 243373 Kollı übertroffen. Als Stichproben wurden 9157 Kolli entnommen, was einen Durchschnitt von 4,28%, (gegen 4,22 °] im Vorjahre) ausmacht. Äpfel waren . 207055 Fässer, 6549 Kisten und ° 2 Kolli Birnene eo DIN & an andere Früchte 1 Faß, fe) 5 TAKE zusammen 207058 Fässer, 6880 Kisten und 153 Kolli Von den Äpfeln waren dem Ursprungslande nach 0 12102 Fässer, — Kisten aus Nova Scotia, 1602922 372.3 106 55 " Ganada, 154017 la > „ den östlichen U. S., — a a x „ westlichen U. S., ee) 5 „. Chile, L&S) Körbe unbestimmter nordamerıkani- scher Herkunft, u 22239066 = nicht nachgewiesener, ver- mutlich zum größten Teile australischer Herkunft zus. 207055 Fässer, 6549 Kisten u. 2 Körbe 240700. 02...005 5 u. Die Tätigkeit der Abteilung für Pflanzenschutz zu Hamburg. 41 Von den Birnen kamen 3 Kisten aus Canada, 1 Faß aus den öst- lichen U. S., 5 Kisten und 1 Kollo aus den westlichen U. S.: 1 Faß und 1 Kiste waren unbestimmter nordamerikanischer Herkunft, während bei 314 Kisten und 2 Kolli die Herkunft nicht nachzuweisen war — doch dürften vermutlich von ihnen 310 Kisten aus Australien, 4 Kisten aus der Kapkolonie und 2 Kolli aus Frankreich stammen — zusammen 2 Fässer, 323 Kisten und 3 Koll. An sonstigen Früchten wurden zur Untersuchung vorgeführt: 2 Kisten Pfirsiche, 1 Faß Weintrauben und 2 Körbe gemischte Früchte aus den U. S., sowie 2 Kisten Pfirsiche und 2 Kisten Pflaumen aus Argen- tinien; ferner 133 Packen Aprikosen, 11 Packen und 1 Kiste Pfirsiche, 1 Kiste Pflaumen und 2 Körbe gemischte Früchte, deren Herkunft nicht nachzuweisen war — zusammen 157 Koll. In Mengen über 1000 Kolli wurden folgende Apfelsorten aus Nord- amerika eingeführt: Baldwin . . . mit 143783 Fässern und 1018: Kisten Bene Days... 13624 S 5 126 % Gravenstein . 2% 8626 „ = — ” Greennose Sr 8251 5 e 10 5) King . * 7767 5 ee! 55 Do Dasschr = 6165 x 0084 3 Golden Russet . „, 3537 5 22 = » Northern Spy . ,, 2685 in 5 2 » Russet . eärteg 2087 > er = 5 Newtown Pippin „, 1916 u , 2 S; Blenheim: .. ...... 1096 a Es zeigt sich in dieser elle eine Dainese Te hıhap gegen das Vorjahr. Während die zumeist aus Nova Scotia stammenden Gravenstein und Blenheim, sowie auch die King-Äpfel trotz der geringeren Gesamteinfuhr sogar eine erhöhte Importziffer aufweisen, bleiben die meisten der Hauptapfelsorten des Jahres 1903/04 in diesem Jahre auch relativ weit hinter dem Vorjahre zurück. So sanken beispielsweise Northern Spy von 17721 Kolli auf 2687 Kolli, Russet von 8267 Kolli auf 2087 Koll, Greening von 21386 Kolli auf 8261 Kolli. Am auffälligsten jedoch ist der Rückgang bei York Imperial-Apfeln, die, im Vorjahre mit 22537 Koll an zweiter Stelle stehend, es im Berichtsjahre nur auf 13 Kolli brachten. Zurückzuführen ist diese Verminderung der Einfuhr der letztgenannten Apfelsorte wohl darauf, daß im Jahre 1903/04 gerade die Bezugsorte dieser Sorte sich verhältnismäßig häufig mit San Jose-Schildlaus verseucht erwiesen hatten. Ben Davis haben sich proportionell gegen das Vorjahr behauptet; der Baldwin-Apfel aber trat mehr denn je in den Vordergrund; er allein machte mit seiner Einfuhrziffer von 144801 Kolli schon 68,64 °/, (im Jahre 1903/04 56,09 °/,) des Imports an frischem Obst aus Amerika (209661 Kolli) aus. Die Einfuhr an Birnen und anderen Früchten aus Amerika war in diesem Jahre noch geringfügiger als im Vorjahre (12 Kolli Birnen, 4 Kisten Pfirsiche, 2 Kisten Pflaumen, 1 Faß Weintrauben und 2 Körbe gemischte Früchte). ID Die Batip keit wu anseilar ug für Pflanzenschutz zu Hamburg. Mit San Jos“ -Schildlaus, Aspidiotus perniciosus Comst., besetzt waren 5856 Fässer und 388 Kisten Äpfel, sowie 1 Kiste Birnen, zusammen 6245 Kolli, d. s. 2,92 °/, der Gesamteinfuhr (1903/04 5,92 %,). Dieses gegen das Vorjahr so günstige Verhältnis ist außer der geringeren Besetzung der Äpfel aus den Oststaaten besonders auch dem Ausbleiben größerer Sendungen aus den westlichen Staaten der nordamerikanischen Union zu- zuschreiben. Hinzu kommt ferner eine relativ ziemlich bedeutende Einfuhr aus Nova Scotia, wo bis jetzt dieser Schädling noch nicht beobachtet wurde, und eine reichliche Einfuhr von Äpfeln aus den New England- Staaten — im Handel gewöhnlich nur allgemein als Maine-Äpfel (von Sorten fast alleın Baldwin) bezeichnet —, wo die San Jose-Laus ebenfalls entweder gar nicht oder nur ganz vereinzelt auftritt. Zum ersten Male wurde sie jedoch in diesem Jahre auf einigen Sendungen aus Hollis in New Hampshire festgestellt. Auffallend häufig wurde dagegen der genannte Parasit auf Äpfeln aus Canada gefunden; von den importierten 16738 Kolli canadischer Äpfel waren 1470 Kolli, also 8,78 °/,, besetzt, gegen nur 0,03 °/, im Jahre 1903/04. Von anderen Insekten im und am Apfel mögen hier erwähnt werden die Raupe des bekannten Apfelwicklers (odline moth), Carpocapsa po- monella L., in wurmstichigen Äpfeln und die Larve der Apfelfliege (apple maggot), Rhagoletis orale Walsh, die äußerlich auffällige, ge- wundene Gänge dicht unter der Apfelschale (daher in Amerika auch „rail- ‚oad worm“ genannt), später auch im Innern des Apfels frißt. Äußerlich hafteten den Früchten an die einem Lecanium ähnlich sehenden braunen Kokons einer noch nicht näher bestimmten Motte und die weißen, spindel- förmigen, gerippten Kokons von Bucculatrix pomifoliella Clemens (apple bucculatrix oder ribbed cocoon-maker of the apple). Schließlich wurden noch verschiedene Arten von Milben an den Äpfeln beobachtet, bisher aber nicht der zuweilen als Wohnungsplage bei uns auftretende und von F. Ludwig auch massenhaft auf lagernden deutschen Äpfeln beobachtete Glycyphagus domesticus De Geer. Der häufigste der pilzlichen Parasiten war der Schorfpilz, Fusi- cladıum dendriticum (Wallr.) Fuck. Zuweilen sehr auffällig von ıhm befallen waren die Gravenstein-Äpfel aus Nova Scotia; es hatten sich nicht selten tiefe Risse in der Frucht gebildet, und die eine Hälfte des Apfels war in der Ausbildung vollkommen zurückgeblieben, wodurch die Ware unansehnlich und minderwertig wurde. Leptothyrium Pomi (Mont. et Fr.) Sacc. fand sich ebenfalls fast stets vor. Nicht gar so selten wurde auch Roestelia pirata (Schw.) Thaxt. auf den verschiedensten Apfelsorten aus den U. S. beobachtet; sie zeigte sich allerdings zumeist nur in der Spermogonienform in kleineren oder größeren Flecken an der Blüten- grube. Ihr Mycel färbte häufig das Apfelfleisch bis zum Kerngehäuse und an diesem entlang gelb und machte es an der betreffenden Stelle fad- schmeckend. Auffallend waren mehrmals Ben Davis-Äpfel, die durch große Aus- wüchse, Buckel o. ä& und diesen entsprechende Einsenkungen außer- ordentlich verändert und mißgestaltet waren; seltener trat diese Erscheinung an anderen Apfelsorten auf. Außerdem waren an Ben Davis die diesem Etat für 1906 des Vereins zur Dies des artenbaperr 43 Apfel eigenartigen, mit einer rissigen Korkhaut bedeckten warzigen Höcker vorhanden. Auch fleischige Anschwellungen des Fruchtstieles kamen häufig vor. Teilweise oder ganz glasige Apfel fanden sich zu- weilen in der Ware, z. B. beim King- Apfel, der dann einen Geschmack wie eine fade Melone besaß. Stippen in den Äpfeln waren oft vorhanden. Besonders zeigten auch die australischen Äpfel sehr häufig diese unange- nehme, sie minderwertig machende Erscheinung. Etat für I906 des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Einnahme. Titel Laufende. | ee Fe Tan Zinsen an nl sure ae al go II | An Zuschüssen . . BEN N SE SR ER 2940 2940 II | An Mitgliederbeiträgen le a ee 12000 12OO By 50° AussNViermächtnissen, ©... swing: 300 300 Sa.: || 18090 | 18090 Ausgabe. | Betrag per A. Laufende. | 1906 1905 I Besoldungen . . 2201022001200 II | Amtliche und ökonomische echten 05500 21500 III | Für die Bibliothek und die a 2020| 228002 2,800 IV | Kosten des Vereinsorgans . . . en 900F LG V | Zu gärtnerischen Versuchen . . 1000 1050 VI | Kosten des gärtnerischen Fortbildungsunterrichts I 500 420 VU | Prämien bei Monats-Ausstellungen . . 1,2,7802|200850 VII | Kosten der Vereinsfeste einschließlich Druck- | | kössensundeBostin a | 500. #500 IX | Fuhrkosten ete. . . I 20022372200 X | Für etwaige Honorierung von \ Vorträgen und | | | ur Unkostenndabers 0. ann en en 02300 400 De Unyorherwerehenes 0, 00.0. 00.,.00.2.|.,2400), 00 | Ausgabe Sa.: || 17050 | 17420 | B# Einmalige u... er. ra a er 670 | a) Vorarbeiten für Herstellung eines neuen | Bibliothekkataloges . . . 143200 ker ' b) Für die silberne Hochzeit des Kaiserpaares 350 _ ı ce) Herausgabe einer Kaisernummer . . . . . 150 — | Sa.: tot. | 17750 | 18090 | Einnahme: | 18990 | 13090 Überschuß: 340 44 F. Noll: Die Pfropfbastarde von Bronvaux. F. Noll: Die Pfropfbastarde von Bronvaux. Diese Arbeit ist enthalten in den Sitzungsberichten der Niederrheinischen Gesellschaft für Natur- und Heilkunde zu Bonn. 1905. In dem Dardarschen Garten zu Bronvaux bei Metz steht ein etwa 100jähriger Mispelbaum, dessen Krone auf einen Weißdornstamm veredelt worden ist. Aus der Verbindungsstelle von Edelreis und Unterlage sind nebeneinander 2 Ästchen hervorgebrochen, welche, obwohl voneinander sehr verschieden, doch beide Zwischenformen der zwei vereinigten Gattungen darstellen. Der Verfasser stellte durch anatomische Untersuchungen fest, daß die Unterlage des Baumes von Bronvaux eine reine (rataegus monogyna, das Reis eine reine Mespilus germanica ist und kann die spontan aus der Ver- einigungsstelle hervorgegangenen Bastardzweige nur als vegetativ entstan- dene Pfropfbastarde ansehen. Bastardierungen können nur auf Grund einer Amphimixis entstehen und sind nach dem Verfasser unter der Bedingung auch Pfropfbastarde möglich, daß bei der Vereinigung von- Edelreis und Unterlage Gelegenheit zu einer innigen Verschmelzung beiderseitiger Proto- blasten gegeben ist. Diese könnte nur an der Berührungsstelle der beider- seitigen Gewebe, im Callus, der Fall sein, doch dürfte dies nur ganz veı- einzelt vorkommen. Die Forderung einer vegetativen Amphimixis auch für- eine Pfropfbastardbildung aufzustellen, wäre nach dem heutigen Stande der Wissenschaft wohl erlaubt. Verfasser stützt sich diesbezüglich auf die Be- obachtungen mehrerer Forscher, welche uns sagen, daß Zellkerne verhältnis- mäßig leicht aus einer vegetativen Zelle in eine andere übertreten können. Vor allen Dingen hätten die Untersuchungen von Nemec gezeigt, daß in auf solche Art zweikernig gewordenen Zellen die Kerne miteinander ver- schmelzen und der zweiwertige Kern sich später mitotisch teilt. Nemec stellte auch den Übergang von Oytoplasma in Nachbarzellen direkt fest. Da der aus der Vereinigung zweier vegetativer Kerne hervorgehende Kern doppelgehaltig sein muß, so wurden die Bastarde von Bronvaux auf diesen Punkt hin untersucht. Soweit die angewandten Untersuchungsmethoden eine bindende Schlußfolgerung erlauben, sind die Kerne der Bastardzweige normalgehaltig, nicht doppelgehaltig. Entweder, sagt der Verfasser nun, sind dıe Bastarde von Bronvaux doch als sexuell entstandene Hybriden zu be- trachten, oder man muß annehmen, daß doppelgehaltige Kerne in vegetativen Geweben durch einen Reduktionsvorgang auf noch unbekannte Weise wieder normalgehaltig werden können. Der Verfasser glaubt jedoch nicht an eine sexuelle Entstehungsweise. Die Beobachtungen von Nemec machten Reduktionsteilungen vegetativ ver- einigter, also doppelgehaltiger Kerne, zu normalgehaltigen wahrscheinlich. Für die Verschiedengestaltigkeit der Bastarde von Bronvaux findet der- Verf. auch eine Erklärung. Der übergewanderte Kern erleidet gewöhnlich eine größere oder geringere Schädigung, während der zelleigene Kern fast immer unverändert bleibt. Die der teilweisen Schädigung entsprechende funktionelle Schwächung des eingewanderten Kernes dürfte sich in seiner- en e Vereinswesen. 2 45 späteren Wirkungssphäre geltend machen. So wäre jedenfalls in dem einen Falle (zur Bildung der Initiale von Dardari, der mehr der Mespilus ähneln- den Form) ein Crataeguskern (bezw. Protoblast) in eine Mespiluszelle über- getreten, im anderen Falle ein Mespiluskern in eine Crataeguszelle über- gewandert. H. Klitzing. Vereinswesen. Aus den Ausschüssen des V.z,B.d. G. Während der Sommermonate pflegen die Ausschüsse des V. z. B.d.G. Aus- tilüge in die engere und weitere Um- gebung Berlins zu machen. Das ist auch im Sommer 1905 reichlich ge- schehen. Zum Herbste dieses Jahres hat dann die Tätigkeit der verschiedenen Ausschüsse mit Abhaltung regelmälsiger Sitzungen nicht sofort eingesetzt. Mufste doch einmal dem neu gewählten “Generalsekretär eine gewisse Zeit frei- segeben werden, sich in sein neues Amt einzuleben. Zum andern war ja wie aus heiterem Himmel beschlossen worden, Berlin in wenig Wochen mit einer Chry- santhemumausstellung zu überraschen. Da galt es sämtliche Kräfte anstatt nach innen, nach aulsen zu richten und die altgewohnte Tätigkeit der Ausschüsse bis auf ruhigere Zeiten zu vertagen. Aber noch im alten Jahre konnte mit der Wiederaufnahme der internen Ver- einsangelegenheiten begonnen werden und war es zunächst der Redaktionsausschufs, der am 4. Dezember im Verein mit dem Vorstande über die „Tendenz“ der Gar- tenflora, d. h. über den Kurs, den die Vereinszeitschrift in Zukunft steuern soll, oder den Geist, der in ihr umgehen soll, beriet. Ueber die „Tendenz“ der Gartenflora ist schon früher des öfteren eingehend verhandelt, Die Meinungen gingen recht weit auseinander, bis man sich auf Grund der Brodersenschen Thesen einigte. Diese Thesen gipfelten in folgenden Gedanken: Die Gartenflora soll eine Verbindung herstellen zwischen Gartenbesitzern undPflanzenfreunden, zwischen prak- tischen Gärtnern und der botanischen Wissenschaft. Ferner soll, was die Gärtnerei im grofsen und ganzen bewegt, herausgefühlt und wirkungsvoll in der Gartenflora gebracht werden. Aktuelle Tagesfragen sollen ohne Scheu angepackt und grolse Probleme von groflsen Ge- sichtspunkten aus erörtert werden; stil- gewandte Autoren sollen gewonnen und das rein Botanische, wenn auch nicht vernachlässigt, so doch nicht übermälsig bevorzugt werden. Diese Leitsätze Billigung. Die wichtige Frage, auf welche Weise am besten ein schöner Einklang zwischen dem Herausgeber der Zeitschrift und dem Redaktionsausschuls erzielt werden könne, wurde durch den Beschlufs be- antwortet, dals dem verantwortlichen Herausgeber eine gewisse Bewegungs- freiheit gewahrt bleiben müsse. Das sei schon im Interesse einer schnellen Handhabung durchaus nötig. Die ebenso nötige Fühlung zwischen demRedaktions- ausschuls aber und dem Herausgeber soll durch Beratungen, die nach Bedarf stattzufinden haben, hergestellt werden. Sodann wird noch der Wert einer sachgemälsen Statistik über den laufen- den Jahrgang besprochen, die man sehr wohl bis zu einer Art Rechnungsauf- stellung über den ganzen geistigen Ge- halt einer Zeitschrift erhöhen könne, und die Frage gestreift, wie weit man eine „Kritik“ in der Gartenflora Platz einräumen dürfe. Natürlich könne nur von einer guten Kritik die Rede sein, d.h. von jener Kunst derBeurteilung, die unerschrocken und- tapfer in der Sache und verbindlich in der Form sei. Fine solche Kritik bringe freilich immer einen schärferen Luftzug in eine Zeit- schrift, sie sei aber das Salz, das eine moderne Zeitschrift auf die Dauer nicht wohl entbehren könne. Von Herrn Glemen-Berlin wird die Schaffung eines fanden. allgemeine 46 Vereinswesen. Sonderausschusses für eine Mono- graphie der Gartenpilanzen angeregt. Dem wird allgemein zu- gestimmt. Folgende Herren werden mit dem Rechte der Kooptation gewählt: Dr. Diels, Privatdozent, Berlin; C. Peters, Obergärtner, Dahlem; Vic- tor de Ooene, Gärtnereibesitzer, Franz.- Buchholz. Kooptiert wird Herr Garten- inspektor Weidlich. Hierauf wird ein Vorrat älterer Vor- lagen für bunte Tafeln ausgemerzt und zur Auswahl neuer geschritten. Gemeinsame Sitzung aller Ausschüsse, 14. Dezember 1905. Zur Neubelebung der Tätigkeit der Ausschüsse werden die Mitglieder ge- beten, stets rechtzeitig geeignete The- mata namhaft zu machen, die gelegent- liche Uebernahme eines kleinen Vor- trags nicht zu scheuen und möglichst in jeder der anberaumten Sitzungen interessante Vorführungen aus ihrem speziellen Berufskreise zu machen. Hierauf wird beschlossen, dafs die vom Ausschufs gewählten Schriftführer in Zukunft auch die Protokolle der be- | treffenden Ausschüsse zu führen haben. | Denn es sei weder wünschenswert, noch auf die Dauer ausführbar, dafs Generalsekretär in sämtlichen schon be- stehenden Ausschüssen, neu gegründeten, die Protokolle, nach denen er zu arbeiten habe, sich selbst führe. Natürlich wird der General- sekretär stets „mit dabei sein“ und sich seine besonderen Notizen machen. Durch diese doppelte Tätigkeit des Schriftführers und des anwesenden (Generalsekretärsseiein ordnungsmälsiger Fortgang aller Geschäfte, und auch eine gute Berichterstattung in der Gartenflora am sichersten zu erreichen. Herr Amelung übergibt ein ausge- führtes Programm für die Tätigkeit der Ausschüsse und erläutert des weiteren seine Verwirklichung. Besonders tritt er dafür ein, dals neben dem Versuchs- feld in Blankenburg, das doch ein be- sonderes Terrain darstelle, ein Stück frei gelegenes Land unter gewöhnlichen Ver- hältnissen gepachtet werden möge. Der | Anbau auf beiden Feldern gebe dann gewils schöne Vergleichsobjekte Für so wichtige Versuche müsse der Verein die nötigen Mittel bereit stellen. Sie wären für diesen Zweck wohl bracht. der | so wie in den ı ange- | E. Lesser, ı Herr Mende erwidert, dafs der Zweck des Versuchsfeldes doch der sei, Pflanzen in der Praxis vorzuführen, sie gleichsam ad oculöos zu demonstrieren. Mit dem künstlichen Aufziehen auf dem Versuchs- feld sei es wirklich nicht so schlimm, Man müsse alle wichtigen Lebensbe- dingungen, Nährstoffe, Wasser,Pflege usw. stets und überall bereit haben. Auf ı einem Gegenstück wären gewils auch | gute Resultate zu erzielen. Die Kosten wären aber sehr grols. Für kostspielige Versuche kämen doch wohl staatliche Institute mit ihren reichlichen Mitteln vornehmlich in Betracht. Herr Cordel warnt noch vor einer Ueberschätzung der Düngungsversuche. Grundsätzliche Fragen seien zum grolsen Teil schon gelöst. Die örtlichen Fragen müsse jeder auf eigene Hand zu lösen versuchen. Es wurde dann der Antrag Cordel, der V. z. B. d. G. möge im Jahre 1907 eine grolse Ausstellung in Berlin ver- anstalten und einen vorläufigen Aus- schufs zur Vorberatung wählen, nach längerer Debaite einstimmig ange- nommen. Das weitere über diesen Ausschuls und seine Mitglieder siehe in Protokoll vom 28. 12. 1905, Gartenflora 1906. S. 27. Deutscher Pomologenverein. Das erste Heft der angekündigten „Deutschen Obstbauzeitung“, dem ı jetzt amtlichen Organ des „deutschen Pomologenvereins“, ist erschienen. Her- ausgeber ist wieder dessen Geschäfts- führer, Herr Okonomierat Friedrich Lucas in Reutlingen. Zahl und Art der Abbildungen, Format und Papier bleiben genau so wie in den „Pomolo- gischen Monatsheften“, die nun im 51. Jahrgang zu erscheinen aufgehört haben. Die Nummer 1 enthält auch den Be- richt über die Hauptversammlung des D. P.-V., in der seine neue Organisation und weitgehende Reformen beschlossen wurden, Der Vorstand ist von 6 auf 12 Mit- glieder vermehrt. Er besteht aus folgen- den Herren: A. Lorgus, ]. Vorsitzen- der, Freiherr A. v. Solemacher, stellvertretenderVorsitzender, Fr.Lucas, Geschäftsführer, O0. Bilsmann, Gotha, J. Böttner, Frankfurt a. O., C. Braun- bart, Groflsenhain, F.Grobben, Berlin, Kiel, L. Maurer, Jena, Vereinswesen. J. Müller. Diemitz, F. Rebholz, München, G. W. Uhink, Bühl. Dieser neue Vorstand hat einen sehr schönen Anfang, indem ihm vom Staats- sekretär des Innern, Herrn Grafen von Posadowsky, eine stattliche Beihilfe von 15000 Mk. aus Reichsmitteln be- willigt worden ist. Die Herren haben es sich aber auch Arbeit kosten lassen. Sie haben in einer sehr geschickt ver- falsten Eingabe an das Reichsamt ihre neuen Ziele folgendermalsen präeisiert: -— Das Ziel aller Arbeit des D. P.-V. sei: Die Versorgung Deutschlands mit deut- schem Obst — die Beteiligung möglichst weiter Kreise durch praktische Anlei- tung an dieser Aufgabe — die Verbrei- tung der einfachsten Arbeitsmittel für den Obstbau die Prüfung und Ver- breitung der besten erprobten Obstsorten, auch neuerer, zur Sicherung schneller, reicher und regelmälsiger Ernten — die Erziehung aller Beteiligten zum besseren Ernten, Sortieren, Verpacken — die Bildung von zweckmälsigen Verkaufs- und Handelseinrichtungen. Bei voller Anerkennung der Einrich- tungen und Arbeiten der Landwirtschafts- kammern und Landesobstbauverbände und ihrer Obstbaubeamten blieben diese doch immer jeder für sich einzeln stehend. Der Obsthandel, die wissen- schaftliche Forschung auf obstbaulichem Gebiete wären nicht an die Grenzen der Bundesstaaten geknüpft, dürften auch nicht daran geknüpft werden, Nur unter der freien Mitarbeit aller deutschen Obstzüchter und losgelöst von allen bureaukratischen Fesseln könne die grolse Aufgabe der Versorgung Deutsch- lands mit gutem deutschem Obst ge- deihen. Deshalb suche der D. P.-V. die natür- liche Anlehnung für seine Bestrebungen um den Obstbau, den Obsthandel, die Obstverwertung nicht nur bei den ein- zelnen Bundesstaaten, sondern vornehm- lich bei dem Deutschen Reiche. wäre wohl bekannt, schaft der Fürsorge der einzelnen Bundes- staaten vorbehalten wäre. Sie würden die Bestrebungen der bundesstaatlichen | Einriehtungen für Landwirtschaft und Obstbau nicht zu kreuzen suchen. Viel- mehr würden sie bestrebt sein, mit diesen zu arbeiten und ihre Mithilfe für die vielfach gemeinsamen Ziele suchen. Der Obsthandel, Es | dals die Landwirt- schaftlichen Arbeiten zur praktischen Ausnutzung im Obstbau, die Grols-Obst- verwertung, der Nachrichtendienst, alle diese zur besseren Förderung des Obst- baues erstrebten Arbeiten wären solche, welche sich mit den Arbeitszielen des Reiches deckten. Für diese dürfte das Reichsamt die erbetenen Mittel wohl zur Verfügung haben. Dem Reichsamte dürfte auch seiner- seits mit einer Zentralstelle gedient sein, an.welcher seine Fragen auf obstbau- lichem Gebiete ihre fachkundige, pünkt- liche Erledigung fänden. Durch den erweiterten Vorstand und mit Hilfe seiner ı neuen Abteilungen, in denen die tüchtig- sten Fachleute aus allen Teilen Deutsch- lands in der Folge mitwirken würden, wäre eine gewissenhafte Behandlung aller gestellten Anfragen gesichert. Alles in allem strebe der D. P.-V. da- nach, dureh anhaltende zielbewufste Arbeit eine Zentralstelle für den deut- schen Obstbau zu werden. Die Organisation mülste eine derartige sein, dals sich in ihrem Rahmen die verschiedensten Richtungen der Praxis frei bewegen könnten und doch unter einer einheitlichen Führung blieben. Auf Grund dieser in der Eingabe vom 15. Mai 1905 weit eingehender darge- stellten Ausführungen wurden vom Reichamt erbeten für: 1. Einrichtung von praktischen Lehrgängen: im Obstbau, in Obstverwertung und Obst- handel’, ee OONGENME 2. Praktische Studienreisen, Obstsortenkunde und wissen- schaftliche Zwecke auf obst- baulichem Gebiete Einrichtung eines Nachrich- tendienstes Obsthandelszwecke \ Ausbildung von Obstsortie- rern und Musterpackern, Einrichtung von Obsternte- und OÖbstverkaufsvereinigun- Sen nn. 5 6. Öbstverwertung 7000 3000 3500 Sm ww 2500 2.290009 Sa. 31000 M. So grols ist nun freilich die staat- liche Beihilfe nicht ausgefallen. Zu einem guten Anfang dürften 15000 M. aber auch genügen. Wir wünschen von zu Herzen guten Erfolg. die wissen- | Neue und empfehlenswerte Pflanzen. Verband der Handelsgärtner. Der Vorstand des „Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands“ mit | dem Sitz in Steglitz b. Berlin, besteht | vom 1. Januar ab aus folgenden Herren: | 1. Heinrich Kohlmannslehner, | Britz b. Berlin, Vorsitzender. | 2. Max Ziegenbalg in Leuben b. Dresden, stellv. Vorsitzender. 3. Wilhelm Ernst, Charlottenburg. Kassenverwalter. 4. Vietor de Öoene, Franz.-Buch- holz b. Berlin, Schriftführer. 5, Theodor Schirbel, Berlin, stellv. Schriftführer. Der neue Vorstand hat mit dem 1. Januar den bisherigen Redakteur des Verbandsorgans, Herrn F. Johannes Beekmann, zum Geschäftsführer be- stellt. Deutsche Kakteen-Gesellschaft. In der letzten Sitzung der deutschen Kakteen-Gesellschaft machte Herr Direk- tor Ule einige interessante Mitteilungen über seine Reisen im Amazonas-(ebiet und die dort angetroffene Kakteenflora. Das ungeheure Urwaldgebiet, das an | Grölse 2/;, von Europa entspricht, ist, wie bekannt, häufigen Überschwemmun- gen ausgesetzt; es ist daher erklärlich, dafs Kakteen nicht häufig sind, und dafs von den wenigen vorkommenden Arten noch recht wenig zu uns gelangt sind. Von dem Cereus Wittii K. Schum:., dessen blattartige Glieder sich eng an die Baumstämme schmiegen, um so Schutz vor den glühenden Sonnen- strahlen zu finden, wissen wir, dafs er zeitweise im Wasser stehen muls; was sonst noch vorkommt, sind vorwiegend Epyphiten. Eine von Herrn Ule ge- fundene neue Art, die Professor Schu- unbekannter mann für eine Zwischenstufe zwischen Phyllocaetus und Rhipsalis ansprach, ist unter dem Namen Wittia amazonica K. Schum. in der „Monatsschrift für Kakteen- kunde“ beschrieben worden. Häufiger ı — besonders im Gebiete des Rio negro '— wurden Phyllocactus phyllanthus Lk., die weit verbreitete, auch in Afrika hei- misch gewordene Rhipsalis cassytha Gärtn. und eine noch nicht beschriebene ' dreikantige Rhipsalis mit ca. 4 cm weiten, also recht grolsen Blüten gefunden. Die erstere Pflanze befand sich seltsamer- | weise stets in der Pflege von Ameisen, entweder auf den Ameisenhügeln oder epiphytisch auf Bäumen wachsend, wo- hin die Samen von den Ameisen getragen worden waren. Wo Ameisen fehlten, ı wuchs auch der Ph. phyllanthus nicht. In den mehr trockenen Wäldern nach der peruanischen Grenze zu nimmt der Artenreichtum zu; Üereus peruvianus Mill, Opuntia brasiliensis Haw., ein dreikantiger, oft bis 15 m hoher, noch Cereus, einige Rhipsalis und Phyllocactus, im ganzen etwas über ein halbes Dutzend Arten, und weiter nach dem Norden einige Melocactus- Arten, besonders M. Neryi K. Schum., sind die hauptsächlichsten Vertreter der Familie, während der eigentliche Kakteen- reichtum Brasiliens weiter im Süden zu suchen ist. Verein Pommerscher Baumschulen. In Stettin hat sich ein Verein Pommer- scher Baumschulen gebildet. Der Zweck des Vereins ist die Vertretung gemein- samer Interessen. Vorsitzender des Vereins ist Baumschulenbesitzer Schü- mann-Stralsund, stellvertretender Vorsitzender und Schriftführer H. Haf- ner-Radekow b. Tantow. Neue und empfehlenswerte Pflanzen. Das „Notizblatt“ des Königl. bo- tanischen Gartens und Museums Berlin, sowie der botanischen zu Zentralstelle für die deutschen Kolonien vom 11. Dezember 1905 ent- hält: | I. Eine neue Kautschuk liefernde | Liane, Clitandra Simoni. Von | E. Gilg. | Von der Direktion der „Gesellschaft Nordwest-Kamerun“ ging dem König]. botanischen Museum ausreichendes Material (Stammstücke, Blätter, Blüten- zweige, Kautschuk) einerLiane zu, welche ausgezeichneten Kautschuk liefert. Die Untersuchung ergab, dals eine bisher noch unbeschriebene Clitandra (Apocy- naceae) vorliegt, welche mit Cl. viseiflua Neue und empfehlenswerte Pflanzen. > K. Sch., Cl. Barteri Stapf und Cl. nitida Stapf verwandt ist, aber von diesen durch Blattbau, Blattnervatur und Biüten- verhältnisse stark abweicht. Nordwest-Kamerun: am Crols-Fluls bei Abonando (Albert Simon, a. 1904. — Blühend). II. Zwei neue Orchideen. Schlechter. a) Angraecum ischnopus Schltr. n. sp. Aus Kamerun in den Königl. botani- schen Garten von Berlin durch Herrn Deistel eingeführt. b) Bulbophyllum rhodosepalum Schltr. n. Sp. Soll aus Sumatra im Jahre 1900 von Herrn Schneider importiert worden sein und gelangte an den Berliner bo- tanischen Garten. Von R. III. Kinetostigma Dammer Genus no- vum Palmarum guatemalense. Von U. Dammer. IV. Eine neue Art und Varietät aus der Gattung Wormskioldia. Von I. Urban. V, vber die Gattung Oimediella Baill. Von Th, Loesener. VI. Notonia amaniensis Engl. Mit Ab- bildung. Von A. Engler. VII, Neue Kakteen aus dem botanischen Garten zu Dahlem, M, Gürke, a) Echinocactus Fiebrigii Gürke n. sp.; globosus, vertice depressus, inermis, costis 18 in tubercula spiraliter disposita solitis; areolis ellipsoideis; aculeis 30 bis 40 setaceis, albescentibus, majoribus apice ferrugineis, centralibus a radialibus haud distinctis; floribus infundihuli- formibus, rubris; ovario glabro squa- mOSso. Der Körper ist kugelförmig, bis 5 cm hoch und 6 cm im Durchmesser, glän- zend laubgrün; der Scheitel ist einge- senkt, nicht von Stacheln überragt, und die jungen Areolen sind fast kahl. Die Rippen, bis 18 an der Zahl, verlaufen spiralig und sind völlig in kegelförmige, etwa 5 mm hohe Höcker aufgelöst. Die Areolen sind ungefähr I cm vonein- ander entfernt, breit-elliptisch, zuweilen fast kreisförmig, bis 4 mm im Durch- messer, mit gelblich weilsem, kurzem und dichtem Wollfiiz bedeckt. Stacheln 30—40; die äufseren sind borstenförmig, weils. nur 1 cm lang, die 2-5 inneren sind meist stärker, bis 2 cm lang, hell- braun und nur am Grunde weils oder gelblichweils. Die Länge der Blüten beträgt 35 mm. Der Fruchtknoten ist .gelbrot. fast. kugelförmig, bräunlich - olivgrün, glänzend, mit wenigen Schuppen be- deckt; die Schuppen sind lanzettlich, 1 mm lang, grün, mit kurzen, weilsen Wollhaaren in der Achsel. Die Blüten- hülle ist trichterförmig, 2 cm im Durch- messer. Die Röhre ist etwa 15 mm lang und 3 mm im Durchmesser, oliv- grün, nach oben zu rot, mit wenigen Schuppen versehen, welche bis 2 mm lang sind. Die äufseren Blütenhüll- blätter sind spatelförmig - lanzettlich, 15 mm lang und 4 mm breit, kurz zuge- spitzt, aulsen rosarot mit grünlichem Schimmer, innen mehr ins Gelbrote gehend. Die inneren Blütenhüllblätter sind spatelförmig, etwas breiter wie die äulseren, innen und aufsen leuchtend Die Staubblätter sind zahlreich und am oberen Ende der Röhre inseriert; die Fäden sind weils, 5—10 mm lang; die Beutel länglich, dunkelgelb. Der Griffel ist 15 mm lang, hellgelb mit 6 ebenso gefärbten und 2 mm langen Narben. Die von Herrn Fiebrig in Bolivien lebend gesammelte und dem botanischen Garten eingesandte Pflanze kam im Frühjahr 1905 zur Blüte; sie ist sowohl habituell, als auch nach Form und Farbe ihrer Blüten am nächsten mit E. minus- eulus Web. verwandt und gehört mit dieser zur Untergattung Notocactus K. Schum.; die gröfsere Anzahl von Rippen, die höheren Höcker und zahlreicheren und längeren Stacheln unterscheiden die neue Art deutlich von jener. Auch E. pseudominuseulus (Spegazz.) Gürke (Echinopsis pseudominusculus Spegazz.) gehört in dieselbe Verwandtschaft, hat aber noch weniger und kürzere Stacheln und dunkel-purpurrote Blüten. b) Echinopsis Fiebrigii Gürke n. sp, Simplex, caule subdepresso-globoso, vertice tuberculato, haud armato, obscure viridi; costis 18-24, crenatis; aculeis radialibus 8- 10, centrali I, omnibus eurvatis, validis, statu juvenili flaves- centibus, interdum marmoratis; floribus albis. Der Körper ist niedergedrückt-kugelig, 9 cm hoch, 15 cm im Durchmesser, am Scheitel eingesenkt, gehöckert, mit zer- streuten Wollflöckchen versehen, aber nicht von Stacheln überragt, am Grunde graugrün, nach dem Scheitel zu mehr dunkelgrün. Rippen 18 —24, etwas schief verlaufend, durch scharfe Furchen getrennt, bis 1,5 em hoch, durch flache 50 Literatur. Einkerbungen, in denen die Areolen liegen, in beilförmige scharfe Höcker zerlegt. Die Areolen sind 3—4 em von- einander entfernt, länglich, 10—12 mm lang, 5--7 mm breit, mit gelblich-grau- weilsem Wollfilz. Die Randstacheln, 8-10 an der Zahl, sind 10—25 mm lang und nach dem Körper zu gekrümmt; | ' 25 mm langen Fäden sitzen am oberen der einzige Mittelstachel ist nach auf- wärts gekrümmt und bis 35 mm lang; sämtliche Stacheln sind hellgrau, durch- scheinend, zuweilen dunkler gebändert, sehr kräftig und stark stechend. Die Blüten sind 17—19 em lang. Die Blütenhülle ist trichterförmig, 9—10 cm im Durchmesser, mit 13—14 cm langer, hellgrüner Röhre und nach innen ge- 25—50,sind verkehrt-eiförmig, am Grunde verschmälert, an der Spitze abgerundet und meist ausgerardet, rein weils und nur am untersten Grunde etwas grün- lieh. Die Staubblätter stehen in 2 Gruppen; die einen entspringen unge- fähr in der Mitte der Röhre; ihre Fäden sind 5cm lang; die anderen mit 20 bis Ende der Röhre: sämtliche Staubfäden sind hellgrün und die Beutel chamois- gelb. Der Griffel ist (ohne Narben) 12 cm lang, hellgrün; die 11 Narben sind ebenfalls hellgrün und 15—17 mm lang. Die im Jahre 1904 von Fiebrig aus ' Bolivien an den botanischen Garten ein- bogenen inneren Blütenhüllblättern. Die Schuppen am Fruchtknoten Röhre sind schmal-dreieckig; nach oben zu werden sie länger und lanzettlich, die obersten sind bis 10 mm lang und 3 mm breit; in ihrer Achsel sitzen hell- braune, nach oben zu weilsliche, Krause, bis 2cm lange Haare. Die äufseren Blüten- hüllblätter (14—16) sind linealisch, 15 bis 35 mm lang und 5 - 7 mm breit, hellgrün, diedunklere Spitzenach aulsen gekrümmt; die 10—12 darauf folgenden sind länger, fast weils und nur mit einem grünen und der | gesandte Pflanze blühte im Juli 1905. Sie ist am nächsten mit E. obrepanda | verwandt und unterscheidet sich durch | weiter voneinander entfernte Areolen, zahlreichere Schuppen an der Röhre, welche nicht auf Höckern sitzen und deren Haare hellbraun (nicht schwarz- braun wie bei E. obrepanda) sind. Die Blüte hat einen angenehmen, aber sehr schwachen Geruch, während die von E. obrepanda auffallend stark nach Petersilie riecht. VIII. Einige neue Vitaceae aus dem Rückenstreif versehen; die innersten, Somali-Land. Von E. Gilg. Literatur. Die: Kultur der Pflanzen, im So merkt dann auch der Kritiker dieses Zimmer. Von L. Gräbener, Grols- | Buches, dafs es hauptsächlich die Liebe herz. Hofgartendirektor in Karlsruhe. zu den Pflanzen war, die dem Ver- 2. Aufl. Mit 28 Abbildungen. Preis in | fasser die Feder in die Hand gedrückt Leinwand gebunden Mk. 2.—. Verlag | hat. von Eugen Ulmer in Stuttgart. Der Verfasser seiten in Oktavformat fassende Büchel- chen Ihrer Kgl. Hoheit der Frau Grols- herzogin Luise von Baden gewidmet. Schlieht, fein und anheimelnd ist zu- nächst der RFindruck, den man von dem Inhalt des Buches beim oberflächlichen | Durchlesen erhält. Im Vorwort zur ersten Auflage, welche 1895 erschienen ist, bemerkt der Verfasser, dals es ihm darum zu tun war, beim Schreiben dieses Buches den Gärtner abzustreifen und sich hineinzuversetzen in die Miet- wohnungen und Dachkammern, um durch das Niederlegen seiner Erfahrungen das Los der Zimmerpflanzen zu ver- bessern. hat dieses 105 Druck- | | | | Als Einleitung wird dann auch die Frage: „Warum wir Pflanzen im Zimmer kultivieren“ in ebenso trefflicher wie herzerquickenden Form beantwortet. Im allgemeinen Teil beleuchtet Herr Gräbener alle Einzelheiten in bezug auf Aufstellung der Pflanzen in den ver- schiedensten Teilen der Wohnung, wie im Freien. Nur bewährte, zum grolsen Teil ältere und bewährte neue Pflanzen zählt der Verfasser auf. Auch die oft für den Laien wichtige Frage, welche Räume für Pflanzen schädlich sind, wird ge- streift; ebenso die entgegengesetzte, welche Pflanzen eine ungünstige Ein- wirkung auf den Menschen haben. Nicht minder werden die Kulturgefälse, Literatur. ein- Aus- und die Nahrung der Pflanzen gehend, aber ohne unnütze schmüekung beschrieben. Es ersetzt hier ein wirklich gewählter Text viele Abbildungen, die in andern ähnlichen Büchern vorhanden sind. Dem Beschneiden, Aufbinden und der Vermehrung der Zimmerpflanzen sind in ihren einzelnen Abstufungen grölsere Artikel gewidmet, denen man es an- merkt, dals sie das Resultat eigener Erfahrungen und auch der Extrakt von gründlichen Besprechungen in Kollegen- kreisen sind. Der Verfasser hat auch das Kapitel des Pflanzenschutzes gegenüber den Schädlingen und Krankheiten nicht aulser acht gelassen. Viele praktischen Mittel, die man ohne grolse Ausgaben zur Hand hat, sind als Retter angegeben. Der spezielle Teil bespricht die Be- handlung der Zimmerpflanzen in den verschiedenen Jahreszeiten. Dieses Thema ist für den Laien besonders wichtig. Lernt er doch hier, welch ein feines Gefühl er für die einzelnen Pflanzen haben muls, um dankbare Pflanzen zu erzielen; alle Witterungs- einflüsse auf die Pfleglinge sind hier genau geschildert. Besonders hervor- gehoben sind als Zimmerkulturen die Palmen, Kakteen und die Orchideen. Betreffs der letzteren glaubte der Ver- fasser Vorsicht bei der Empfehlung für Zimmerkulturen walten lassen zu müssen, | glaubt aber, dafs, wenn die vielen Tausende von Sämlingspflanzen erst marktfähig geworden sind, ein besseres Gelingen der Zimmerkultur für diese voraussagen zu können. Zum Schlufs sind 16 Seiten in Form eines Ver- zeichnisses empfehlenswerten Zimmer- pflanzen gewidmet. Hierbei ist berücksichtigt worden, ob die betreffende Pflanze eine hohe oder niedrige Temperatur liebt, ferner das Vaterland der Pflanze. Letztere Kennt- nis ist für den Laien entschieden ein grolses Hilfsmittel bei der Kultur. 30, .seir dieses, mit liebe sür . die Zimmerpflanzen geschriebene Büchel- chen, dals den Vorteil hat, beim Durch- studieren nicht zu langweilen, sondern anzuregen, allen Pflanzenliebhabern für Zimmerkulturangelegentlichstempfohlen. Auf mich hat es den Eindruck ge- macht, das es neben den vielen übrigen Büchern ähnlichen Inhalts, in erster Linie zu denen gehört, welche die Zimmerpflanzenkultur zu heben und zu erhalten imstande sind. g. Die Kultur des Obstbaumes im Topfe und dessen Behandlung im Freien und im Obsthause von H.B. Warncken, Schoenebeck bei Bremen. II. verbesserte und vermehrte Auflage. Mk. 1,—. Verlag von Trowitzsch & Sohn, Frankfurt a. 0. Das vorliegende Werkchen nimmt in der reichen Literatur über Pomologie eine Sonderstellung ein. Es beschäftigt sich mit der Heranzucht und Pflege kleiner Obstbäume in Töpfen und will dem Liebhaber ein Führer und Ratgeber sein, den Topfobstzüchter über alles Wissenswerte aufklären. Dem mit dieser Kultur aber schon Bekannten neue Fingerzeige erteilen und ihn vor Schaden bewahren. Der Verfasser, der sein Fach beherrscht und kein grauer Theo- retiker ist, hat sein Buch in 8 Abschnitte geteilt, mit guten Abbildungen versehen und es so geschrieben, dafs ihm jeder mit Vergnügen von Kapitel zu Kapitel folgt. Der I. Abschnitt behandelt die für Topfkultur geeigneten Obstarten und die Anzucht. Der II. Abschnitt bespricht das Einpflanzen und erste Jahr und zer- fällt in die Unterabteilungen: „Im Obst- haus“ und „Freilandkultur ohne Obst- haus“. Abschnitt II behandelt die Sommerpflege im Freien. Im IV. Ab- schnitt finden wir «die Feinde und die Krankheiten unserer kleinen Bäume. Der V. Abschnitt handelt von der Form und dem Schnitt des Topfbaumes. Der VI. Abschnitt ist der Kultur der Wein- rebe im Topf allein gewidmet; Verfasser hat hierfur mit Recht ein besonderes Kapitel gewählt, da eben die Behand- lung des Weinstockes eine besondere ist. Abschnitt VII bespricht das Obsthaus und Abschnitt VIII gibt in klarer und übersichtlicher Weise eine Aufstellung der für die zur Topfkuliur geeigneten Obstsorten. Man kann es nur mit Freuden begrülsen. wenn Männer aus dem Born ihrer Wissenschaft schöpfen und zur Feder greifen, um Werke ent- stehen zu lassen, die nur Freude und Genuls bereiten, dem Leser zur Be- lehrung dienen und ihm in unserer schnelllebenden, nach Gewinn und Ge- nuls jagenden Zeit ein „Kehre zurück zur Natur!“ zurufen.. Weich schöne Beschäftigung bietet dem Obstfreund das Wachsen und Blühen und das Her- anbilden der Früchte seiner Bäumchen! Wer bisher glaubte, seine Villa, Veranda oder den Garten nur mit den lieblichen Kindern Floras und schönen Koniferen in Kübeln schmücken zu können, wird erstaunt sein über den Anblick eines in Blüte stehenden Topfobstbäumchens oder Ausstellungen. desselben Bäumchens, den Pomonas ver- schwenderische Hand überreich mit Früchten beladen hat. Wir wünschen dem Büchlein einen zahlreichen Freundes- kreis; was es bringt ist gut, anregend und weckt Nacheiferung. th. Ausstellungen. Die Stadt Mannheim beabsichtigt, | Karlsruhe. Gartenbauausstellung eine Internationale Kunst- und | zur Feier des achtzigsten Geburtstages Gartenbau-Ausstellung zu veran- | des Grolsherzogs Friedrich von Baden stalten, deren Kosten auf ca. %4 Mil- und der goldenen Hochzeit des Fürsten- lionen Mark veranschlagt sind. Die | paares, veranstaltet vom Stadtrat mit Leitung für die Gartenbauausstellung | Unterstützung der grolsherzoglichen ist Herrn Professor Max Länger, | Regierung und unter Mitwirkung des Karlsruhe, die der Kunstausstellung | Vereins selbständiger badischer Handels- Herrn Professor Ludwig Dill über- tragen worden. Aus städtischen Mitteln sind 50000 Mk. in Aussicht gestellt, während für den Garantiefonds von privater Seite bereits über 300000 Mk. zugesagt sind. Mehr als 100000 Mk. sollen für Ankäufe von Kunstwerken aus der Kunstausstellung verwandt und dadurch den Ausstellern in dieser Ab- teilung gute Chancen geboten werden. Welche Summen für ähnliche Zwecke den gärtnerischen Ausstellern zugute kommen sollen — davon verlautet noch nichts. Was einem recht ist, ist dem andern billig. Wien. Frühjahrs-Blumenausstellung der k. k. Gartenbaugesellschaft Mitte Mai. Anmeldungen an die Gesellschafts- kanzlei, Wien, Parkring. Nürnberg. Gartenbauausstellung in Verbindung mit der Bayrischen Landes- ‚ gemein gärtner im September. Beteiligung all- zulässig für Baden und be- dingungsweise für die angrenzenden Länder: Bayr. Pfalz, Elsafs-Lothringen, Hessen und Württemberg. Karlsruhe. Herbst-Rosenausstellung des Vereins deutscher Rosenfreunde in Verbindung mit der Jubiläums-Garten- bauausstellung. Oldenburg. Landes-Obstausstellung des Verbandes der Obst- und Gartenbau- vereine für das Herzogtum Oldenburg Anfang Oktober. Anmeldungen an den Geschäftsführer des Verbandes, l,andes- Obstgärtner Heinrich Immel in Olden- burg. Braunschweig. Gartenbauausstel- ' lung der Sektion für Gartenbau vom Gewerbeausstellung vom Mai bis Oktober. | Eine Beteiligung nur für Bayern zu- lässig. Halle a.S. Kirschen- und Frühobst- ausstellung der Landwirtschaftskammer für die Provinz Sachsen in Verbindung mit der Versammlung des Deutschen Pomologen-Vereins voraussichtlich im Juni. München - Gladbach. Rosenaus- stellung und Versammlung des Vereins deutscher Rosenfreunde im Juni. Kassel. Gartenbauausstellung des Gartenbauvereins zur Feier seines 50jährigen Bestehens vom 24. August bis 5. September. Anmeldungen an das Gvschäftsamt der Ausstellung. 10.—14. Oktober. Beteiligung nur für das Herzogtum Braunschweig zulässig. Bonn. ÜChrysanthemum- und Winter- blumenausstellung der Handelsgärtner- Vereinigung von Bonn und Umgegend vom 17.—21. November. Brieg (Bez. Breslau). Schlesische Provinzial-Obst- und Gartenbauausstel- lung, veranstaltet vom Kreisverein für Obst- und Gartenbau im September. Fulda. Bezirks-Obstausstellung des. Obstbauvereins für den Regierungsbezirk Kassel im Herbst. Kiel. Gartenbauausstellung des Gartenbauvereins für Schleswig-Holstein zur Feier seines 50 jährigen Bestehens im Herbst. | Stuttgart. Obstausstellung des Württembergischen Obstbauvereins im ‚ Herbst. - Kleinere Mitteilungen. Kleinere Mitteilungen. Mondbohne, eine giftige Bohnenart. (Phaseolus lunatus L.) Von Dr. G., Hillkowitz und Dr. H. Neu- bauer, Versuchsstation Bonn. . In folgendem möchten wir die, Auf- merksamkeit ‚auf eine Bohnenart lenken, deren Samen grolse Mengen von Blau- säure entwickeln und deren Verfütterung in der Rheinprovinz bereits, mehrfach Unheil ‚angerichtet hat. Vor mehreren ‚Wochen erhielt. die Versuchsstation Bonn von einem .Land- wirt in der Gegend von Aachen eine Probe Bohnensamen zugesandt mit dem Bemerken, dafs mehrere Schweine wenige Stunden nach der Verabreichung der Bohnen unter Krämpfen verendet seien. Der zugezogene Tierarzt . hatte Verdacht auf eine. Strychninvergiftung. Auch Bohnen desselben Ursprungs _ akute, rasch tödlich .verlaufende Vergiftungen an, Schweinen hervorgerufen. Anzeichen von Verdorbenheit lielsen sich an der Probe nicht feststellen, eine Wirkung von Mikroorganismen war auch deswegen unwahrscheinlich, ‚weil die Bohnen im gekochten Zustande ver- füttert worden waren. Als die zerkleinerten Bohnen mit Wasser angerührt stehen -gelassen wurden, machte sich bald ein unver- kennbarer Bittermandeigeruch. bemerk- bar, der auf die Gegenwart von Blau- säure hindeutete. Ebenso behandelte, gewöhnliche. buntsamige Gartenbohnen zeieten nach längerem Stehen diesen Geruch nicht. Um durch die grofse Menge der in den Bohnen enthaltenen wasserlöslichen Eiweilsstoffe nicht ge- stört zu werden, dialysierten: wir einen Teil des Bohnenbreies. Das Dialysät roch stark nach Blausäure, bläute augen- blicklich mit Guajaktinktur und Kupfer- sulfat getränkte Papierstreifen, - sowie diese in die Nähe der Flüssigkeit ge- bracht -wurden, und ‘gab die auf der Bildung von Berliner Blau und rotem Eisenrhodanid beruhenden Reaktionen. Die Gegenwart von Blausäure war da- mit unzweifelhaft erwiesen. Ein Zusatz des Giftes zu den Bohnen war ausgeschlossen, da beim Abspülen der heilen. Samen mit Wasser -keine Reaktion erhalten werden konnte. Es war somit von vornherein waährschein- in zwei anderen Gehöften haben . lich, dals die Blausäure in Form eines Glukosids als natürlicher Bestandteil in den ‚Bohnen ent- halten ist, und unsere weiteren Unter- suchungen bestätigten die Richtigkeit dieser Vermutung. Die trocken zer- schnittenen - Bohnen zeigten keinen Bittermandelgeruch. Dieser trat erst nach dem Übergielsen mit Wasser auf und wurde mit der Zeit stärker. Rühr- ten wir die. zerkleinerten Bohnen mit heilsem Wasser an und unterwarfen den Brei umverzüglich der Destillation, so fanden wir im Destillat von 1 kg luft- trockenen Bohnen 0,07 g Blausäure (HON),. liefsen wir aber die mit kaltem Wasser angerührten Bohnen Jängere Zeit vor der Destillation stehen, . so konnten wir aus I kg im Mittel mehrerer gut übereinstimmender Versuche 1,15 g Blausäure gewinnen. Die sehr. viel ge- ringere Ausbeute. bei, der sofortigen Destillation beweist die Richtigkeit ‚der Vermutung, dafs die Blausäure in den Bohnen nicht als freies Cyanid, sondern in festerer Bindung, wahrscheinlich als ein Glukosid, vorhanden ist. Welche Mengen Blausäure nötig sind, um die beobachteten Vergiftungerschei- nungen an Schweinen hervorzurufen, muls dem Urteil eines Tierphysiologen überlassen bleiben. Nach unserer Mei- nung ist die gefundene Menge so grols, dals selbst die aus: einem Bruchteil eines Kilogramm .Bohnen entwickelte Blausäure sehr schwere Gesundheits- störungen herbeiführen muls, da schon 0,05 g Blausäure für den Menschen tödlich sein sollen. Eine giftige ‘Wirkung bei der Ver- fütterung würde nur dann ausgeschlossen sein, wenn die zerkleinerten Bohnen zur Zerlegung des Glukosids stundenlang mit Wasser eingeweicht stehengelassen und dann anhaltend bis zur völligen Verflüchtung der Blausäure gekocht würden. Durch Aufkochen der: kurz vorher erst eingeweichten Bohnen wird zwar das Ferment unwirksam gemacht, die Blausäureentwickelung geht aber nach’ unseren Beobachtungen trotzdem weiter, da- wahrscheinlich die in den Bohnen selbst enthaltene freie Säure ge- nügt, um das Glukosid zu spalten. Die Spaltung kann auch im Tiermagen weiter fortschreiten, und. deshalb wird durch er. Personal-Nachrichten. das übliche Kochen und Dämpfen die | Vergiftungsgefahr nicht beseitigt. In der Literatur konnten wir zunächst | von ähnlichen finden. zwar Wiekensamen beobachtet, ganz gering war. hatten, dals die Bohnen aus Nieder- ländisch-Indien stammen, kamen wir auf die richtige Fährte und fanden in den Annalen des Botanischen Gartens von Buitenzorg (Java) eine Abhandlung von Treub über die Rolle der Blausäure in grünen Pflanzen, die sich auf Untersuchungen an Blättern von Phaseo- lus lunatus L. Beobachtungen eine Blausäureentwickelung aus Jungen Blätter 0,15 bis 0,25 Teile Blau- säure gefunden, also ganz aulserordent- lich grolse Mengen. Unsere Bohnen sind nun sicherlich mit dieser „Mondbohne“ identisch. Ihre Farbe wechselt vom fast reinen Schwarz über violette, rötliche, bräunliche und mandelgelbe Töne bis zu einem fast reinen Weils. Alle diese Sorten ent- wickeln Blausäure. Die Samen sind denen unserer Feuerbohne (Phaseolus die aber nur | Erst als wir erfahren | nichts | Kreusler und Ritthausen haben | stützt. Treub hat, neben- bei bemerkt, in 100 Teilen der frischen scheint multiflorus Willd.) ähnlich und in Form und Aussehen übereinstimmend mit der von Harz in seiner „Landwirtschaftlichen Samenkunde“ für Phaseolus lunatus L. gegebenen Beschreibung. Wir fanden die Samen ebenso wie Harz „viel flacher komprimiert als die von Phaseolus multiflorus, im Umrifs einierenförmig. indem die Mikrophylenhälfte stets schmäler ist als die entgegen gelegene“. Ebenso fanden wir „die glänzende glatte Testa vom Nabel ausgehend, strahlig gestreift“. Diese feine Aderung, die palmettenförmig vom Nabel ausgeht, uns besonders charakteristisch zu sein und die Erkennung der Mond- bohne zu erleichtern. Die aus den Samen hervorgehenden Pflanzen konnten wir bisher nur im jugendlichen Zustand beobachten. Sie stimmen aber mit der in Robert Wights „Icones plantarum Indiae orientalis“ gegebenen Beschrei- bung und Abbildung (Phaseolus lunatus) überein. Nach Dunstan und Henry ist das blausäureliefernde Glukosid in der merkwürdigen Pflanze kein Amygdalin. Es wird von diesen Autoren Phaseo- lunatin genannt und zerfällt in Trauben- zucker, Aceton und Blausäure. Personal-Nachrichten. C. Crafs I., langjähriges Mitglied des V.2.B.d.G,, :feierte am 2. Januar in aller Stille seinen 70. Geburtstag. Der Vorstand, der erst in letzter Stunde da- von Kenntnis erhalten hatte, konnte noch rechtzeitig genug bei dem Jubilar er- scheinen, um ihm die herzlichsten Glück- und Segenswünsche auszusprechen und ihm aufrichtigen Dank zu sagen für die selbstlose und unermüdliche Tätigkeit, die er als Mitglied verschiedener Aus- schüsse des Vereins und als stets be- reiter Helfer da, wo es redliche Arbeit gab, entfaltet hatte. Möge dem Jubilar weiter eine glückliche Sonne scheinen! 0. Neumann, Fürstlicher Hofgärtner in Arolsen, seit .863 Mitglied des V. z. B.d.G., tritt am 1. April nach 40jäh- riger Anstellung als gärtner in Arolsen in den wohlverdienten Ruhestand. 0. Werner, Stadtgartendirektor Fürstlicher Hof- | Chemnitz, ist in Anerkennung seiner aulserordentlich ersprielslichen Tätig- keit im Dienste der Stadt Chemnitz von Sr. Maj. Friedrich August, König von Sachsen, zum Ritter des Kgl. Sächs. Albrechtsordens II. Kl. “ ernannt worden. Die UÜberreichung des Ordens fand am Tage der 23. Wiederkehr seines Eintritts in städtische Dienste durch Herrn Oberbürgermeister Dr. Beck | statt. Albert Maumene, Paris, Professor, bisher Redakteur am „Le Jardin“, über- nahm am 1. Januar die Direktion der neuen Zeitschrift „La vie a la Cam- pagne“, im Verlage von Hachette & Co., Paris. Felix Geyer, Königl. Hoflieferant, ' Kunst- und Handelsgärtner in Dresden, , begingsein25jähriges Geschäftsjubiläum. in | J. Habekost, Garteninspektor in Verzeichnis unentgeltlich abzugebender Sämereien. 55 Rastede, wurde vom Grolsherzog von | Dr. Udo Dammer, Kustos am bo- Oldenburg das Verdienstkreuz I. Klasse ı tanischen Museum in Berlin, Mitglied verliehen. des V.z.B.d.G., ist zum Professor er- ı nannt. Oskar Rudolph, in Firma F.C. | Rudolph. Handelsgärtner in Leipzig, Karl Bredrien Die Handelsgärt- wurde vom Prinzen Georg von Sachsen zum Hoflieferanten ernannt. ner in Löbtau-Dresden, ist am 20. De- | zember im 92. Lebensjahre gestorben. elle der Sämereien, welche an die Mitglieder der V. z. B. d. G. unentgeltlich angeueDen werden. Alle Gesuche sind bis 1. Februar an das Generalsekretariat, Berlin N,., Invalidenstr. 42, einzusenden. Nur die Nummern sind anzugeben. Als Porto ist eine 10 resp. 20 Pfg.- Marke beizufügen. Höchste zulässige Wahl 25 Nummern. Verspätete Meldungen können nicht mehr berücksichtigt werden. DS 0 10. AST MWD- a) Gemüsesamen. . Estragon, russischer. . Gartenkresse, grüne extra krause. Kerbel, extra feiner mooskrauser. . Liebesapfel, grofser roter (Tomate). . Pteffer- oder Bohnenkraut. . Thymian, deutscher Winter-. . Carotten, Pariser Markt, frühe kürzeste rote Treib-. . Carotten, Berliner feine halblange rote, . Kohlrüben, feine weilse kurze Schmalz-. Mairüben, Münchener Treib-, platt- runde, weise, rotköpfige. . Petersilienwurzeln, Ruhm v. Erfurt. . Radies, Eiszapfen. . Rettig, Münchener Bier-, weifser. . Zwiebeln, plattrunde schwefelgelbe holländ. . Porree, Brabanter Winter-. . Sellerie, verbess. grofser kurzl. Erfurter. . Kopfsalat, Kaiser Treib-. Winter-, Butterkopt. ; Endivien, feine mooskrause Winter-. } Blumenkohl, grolser früher Erfurter. . Weilskohl, grolser plätter Braun- schweiger. . Rotkohl, Berliner Markt. . Wirsing, Eisenkopf. . Rosenkohl, Berliner halbhoher ver- besserter. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. . Dresd. . Grofsbl. . Begonia semperfl. Erfurter Dreienbrunnen. Goliath, blauer Riesen-. mittellange grüne voll- Kohlrabi, ” (Gurken, tragende. Treibgurken, Noas. Kürbis, Riesen - Melonen Oentner-, gemischt. Zierkürbis, gemischt. b) Blumensamen. Engl. Buket Sommer-Levkojen, ge- mischt. remont. Sommer-Levkojen, Zwerg - Königin - Sommer- Levkojen, dunkelblutrot. . Grofsbl. Winter-Levkojen, gemischt. . Waldersee-Aster. . Grofsbl. Zwerg - Chrysanthemum- Aster, gemischt. . Straulsenfeder Hohenzollern-Astern. weils. . Riesen-Komet-Aster, gemischt. . Einfache Aster, gemischt. . Acacia lophanta speciosa comp. . Alyssum Benthami comp. . Antirrhinum nanum, gemischt. . Aquilegia canadensis. . Begonia hybr., einfachblühende, ge- mischt. atropurp. „Ver- non“, . Bellis perennis maxima flore pleno I. Rang. 7. Cajophora lateritia (Loasa). . Calceolaria hybr. nana, und getuschte Zwerg-. getiegerte . Galliopsis (Drummondi) basalis. ° . Campanula Medium, einf. gemischt. . Cannabis gigantea, Riesenhanf. . Celosia cristata nana, Pracht- mischung. . Centaurea Oyanus azurea (Kaiser Wilhelm). 56 Sprechsaal. — Tagesordnung. 54. Centaurea moschata alba. 76. Lathyrus Oupido. 55. Cheiranthus, Goldlack, einf.schwarz- 77, Lobelia Erinus comp., Kaiser brauner Dresdener Busch-. Wilhelm. 56. Chrysanthemum carinatum aureum, 78. Lupinus, mutabilis roseus. gelb gefüllt. 79. Matricaria eximia grandifl. fl. pl. 57. Cineraria hybr. grandifl. multifl. 80. Mimosa pudica. 58. 2 maritima (candidissima). | 81. Myosotis alpestris. Victoria. 59. Cobaea scandens. 82. Nemophila insignis. 60. Delphinium Ajaeis hyacinthifl. fl.pl. | 83. Nicotiana macrophylla gigantea. Hyacinthen Rittersporn, niedrig. ' - 84. Papaver Rhoeas Fl. pl., gemischt. 61. Delphinium perenne hybridum, ge- 85. Pentstemon gentianoides. mischt. 86. Petunia hybr. Fl., pl. gefüllt. 62. Dianthus caryophyllus Remontant- 87. a erandifl. atropurpurea. Nelke, feinste Qualität. 88. Phlox Drummondi grandifl., Pracht- 63. Frühbl. Wiener Zwerg-Nelke, ge- | mischung. mischt. 89. „ stellata splendens. 64. Dianthus Heddewigi. 90. Primula obconia grandiflora, gem. 65. Echinops Ritro. ' 91. Pyrethrum parthenifl. aureum. 66. Eschscholtzia aurantiaca. 92. Reseda odorata grandifl. Machet. 67. Gaillardia pieta Lorenziana. 93. Salpiglossis variabilis grandiflora. 68. Gentiana acaulis. 94. Scabiosa atropurp. major grandifl. 69. Godetia Duchess of Albany. | fl, pl., gemischt. : 70. Gypsophiia elegans. ı 95. Seirpus natalensis, 71. Helianthus cucumerifolius. ' 96. Tropaeolum Lobbianum, gemischt. 72. Heliotropium, gemischt. ı 97. Verbena hybr., gemischt, I. Rang: 73. Humulus japonicus. ‘98. Viola tricolor maxima, gemischt. 74. Impatiens balsamina fl. pl., verbess. VReN S „ Trimardeau, Rosen-Balsamine. | gemischt. -75. Ipomoea purpurea, rank. Winde. | 100. Zinnia elegans fl. pl., gemischt. Bekanntmachung. Seine Exzellenz Herr Freiherr von Cramm-Burgdorf hat zum. all- gemeinen Bedauern sein Amt als Direktor des V. z. B. d. G. niedergelegt. Der Verein ist damit vor die Notwendigkeit einer Neuwahl gestellt. Der Ausschuß zur Vorbereitung der Vorstandswahl ist ersucht, die Neuwahl im die Wege zu leiten. Der Vorstand. Tagesordnung für die 942. Versammlung des Vereins zur Beförslerung es Gartenhaues in den preußischen Staaten am Donnerstag, den 25. Januar I906, abends 6 Uhr im neuen grolsen Hörsaale der Königl. Landwirtschaftl. Hochschule, Invalidenstrasse 42. I. Ausgestellte Gegenstände (Ordner: Herr Crass I). II. Vortrag des Herrn ° Gärtnereibesitzers Mehl, Weifsensee b. Berlin: „Die Haselnufskultur in Nord- deutschland.“ Mit Vorführungen. 11}. Bericht des vorberatenden Ausschüsses für eine Ausstellung im Jahre 1907. IV. Zweite Lesung des Etats. V. Silberne Hochzeit des Kaiserpanres. VI. ‘Verschiedenes. Gäste, auch Damen, willkommen. Für die Redaktion verantwortlich Sioerziea Br aun, Generalsekretär des V. z. B. d. G., Be N. 4, Invalidenstr: 42. Verlag ven Gebr üder Bor ntraeger, Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29. Druck von .W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. - Wir ‚bitten bei Benufzung der Inserate: sich sıl ee Errtenflora zu beziehen, V V L = & S h re Areal 1300 Morgen. Handelseärtner Naney, Frankreich. H t-K t | 2. (Grosser Pre Paris 1900.) aup A A 08 Neuheiten in Gewächshaus: und Freiland- erschienen, - Pflanzen, wie Begonien, Fucsien, Pelar- - gonien, Anemone japonica, Benchera, Phlox, Paeonien, Fliedern, Deutzien, Philadelphus, Weigelen, Gladiolus, Isemoines und Nan- L Späth ? n , ceianus, Montbretien usw, 5 Polygonum Baldschuanicum 25 St. 10 M. Baumschulenweg-Berlin. Preisverzeichnisse auf Verlangen. Begründet 1867. l. Malick & Comp. Begründet 1867. _ Eisenkonstruktionen und Wasserheizungen. - Spezialitäten: Wintergärten, Gewächs- Aeltestes Geschäft der Branche. ‚häuser, Veranden, Dach-Konstruktionen, | Warm-Wasserheizungen, Bewässerungs- : Gitter, Fenster u. dergl. Anlagen für Park und Garten. ! Grösstes Lager Berlins in freistehenden Glieder - Kesseln. Kalaloe und Kostenanschläge zu Diensten. BERLIN 0. Rigaer Strasse 130. | ZIw iu ie Fi Zi Au Tu Zi Ai AT FT Zi Rs iu Si Zr Du CARL SATTLER, Civil-Ingenieur, Steglitz-Berlin. Ingenieur-Bureau für landwirtschaftliche Gewerbe, Kraft- und Pumpen-Anlagen. Empfehle mein neues und bewährtes Sameneinhackgerät „Igel“ Gesetzlich geschützt durch In- und Auslandspatente und D. R. @. M. „Igel“ ersetzt die Handhacke. Mit dem „Igel“ ist die Tagesarbeit mehrerer Leute 'ın "noch nicht einer Stunde von einer Person tadellos ausgeführt, durch einfaches ) Ueberfahren des Bodens mit demselben. ] Igel I ist eine einfache Stiftenwalze und Igel II ein den Rasenmähern ähnliches Gerät. : 2 (A —— Igel I:-Preis 16 Mk. — Igel II: Preis 36 Mk. —————— ) RT ER RT RT RETTET RE RE ET RT RT RE RT RE RT ART ART ARE GE ET ET Thür. Grottensteine | / SORTE RRSGARSIMRTART ES 162 ist Te Samen- u. Pflanzenhandlung Oskar Knopf &Co. Erfurt gegründet 1832 die zur Anlage von Groften, Ruinen, Wintergärten, Felsenpartien, Wasserfällen, Böschungen. Vertreter gesucht. — Preislisten, Skizzen und Referenzen gratis und franko. Otto Zimmermann » Boflieferant Greussen i. Thür, | I} «Für Blumenfreunde ER ei und “ beste Bezugsquelle. pie Gräfl. v. Baudissin Weinguts Br Nierstein a. kı. bringt zum Veran Probekiste von 12 FI.M, 15.— frachtfrei jeder deutschen Eisenbahnstation gegen Nachn oder Voreiusendung des Betrages. ; In Fass von 30 Liter an bezogen per Liter Mk. Fracht ab Nierstein zu Lasten des Empfängers, Frühbselienster- und Gewächshansban- Fabrik PAurs Kürprer BRITZ bei Berlin, Bürgerstrasse 15. Telephon Amt Rixdorf 309. Prämiiert Dresden,. Wernigerode, Berlin, Liegnitz. Erst Fabrik mit elektrisch. Betrieb, daher billiger wie jede Konkurrenz. Frühbeet: und Gewädishaus- Fenifer aus Kiefern-Stamm= und Pitch-Pine-Solz = — Grösse 94-156 cm. ‚Jedes andere gewünschte Mass in kurzer Zeit. Sämtliche vorkommenden Gewächshauskonstruktionen. Spezialität: Bauen aus Pitch-Pine-Holz. Gartenglas. zo | |m-Kiste 26 M. Ia. Firnisskitt, pr. Ctr. ro M. Glaser-Diamanten, pr. St. 5-10 M I Man verlange H. Jungelaussen | = den ‚Katalog Frankfurt a. d. Oder. Baumschule, | Samen- und Pflanzenhandlung. | Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen Illustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. franko. ru vu Du 1 Ditten hei Benutzung der Inserate sieh auf die € 6 ar ‚rtenflor azu | bezie hen. VII —_ H.L. Knappstein, Königl. Hoflief., Bochum (Westt.). % Berlin, Invalidenstr. 38. # Frankfurt a.M., Kronprinzenstr. 55. Special-Geschäft für 87 Wermwasserheizungen für Gewächshäuser, ner Wintersärien, Villen etc. -Zrr-—- Allseitig als bestes System anerkannt, worüber zahlreiche Zeugnisse und Anerkennungs- schreiben zur Verfügung stehen. Grosses Lager aller Sorten Heizkessel in Bochum, Barlin und Frankfurt & M, Auf der Pariser Weltaustellung 1900 haben die sohmledeeisarnen Kessel die $ goldene Medaille + erhalten. Heizkessel. Schramms Original „Triumph“- Heizungsanlagen. Kessel. Gewächshausbau. Aelteste, leistungsfähigste Spezialfabrik. Metall-Werke Bruno Schramm G.m.b.H. IIversgehofen-Erfurt. „thramms „Galorla‘ Patent- - Gegenstrom - Glieder- Kessel Man verlange Katalog G. Emil Laue Prinzenstrasse ıoı. * Berlin S. * Prinzenstrasse IoI. S\ Ba °ı 2 2 Lithographische Anstalt < 01 für = a © u. naturwissenschaftliche, nn speciell botanische und medizinische Arbeiten. Fasz gl vın Wir bitten bei Benutzung 5 Bismarck - Stras: ''—@ . baut an allen Plätzen Formenschönheit, als: : Wintergärten, Gewächs- | häuser, Veranden, Ba säle, Wandelhallen un alle anderen Glas-E konstruktionen 7 in einfacher und in 7,4 Ylriehs Doppel-Panz VCH 2 verglasung D. R.-Patent Nr. 133177. %% Garantiert ‚,regen-, rost- und Gh schweisssicher und gut wärme- haltend‘“. Fertige Montage und Eindeokung. Langjährige Garantie Reioh illustrierter Katalog von über 200 Seiten, = Zeichnungen, Berechnungen -" und Besuch auf Wunsch. ya Ersparen Be = Einrad- Arbeitskräfte. hacken, Infolge vorgerückter Saison verkaufen wir unsere R .. h erstklassigen asenmaner zu. herabgesetzten Preisen. Pfianzen-Kübel in einfachster wie elegantester Ausführung. HÖNTSECH’s in einem Tax ran Stück verzinkte Gärtner _ Giesskannen mit — Verteilungsbrause S 47 Drasten - Niederl Grösste Spezial - Fabrik den gesamten Garte Wir bitten bei Bennlzume der Inserate sich auf die 6 artenflor a zu 1 beziehen. IN. DRIN BRITZ-BERLIN, Bürgerstr. 51-54. | 6rösste Fabrik für Gewächshausbauten, Frühbeet- — fenster, Warmwasser- und Dampf heizungen. — Frühbeet- und Ge- FR Abt. 1. wächshaus-Fenster jeder Grösse, aus Ia Kiefernholz und amerik. Pitch-pine- Hanf- und Gummi- schläuche- Panzer- schlauch -, Garten- u. Blumenspritzen. Holz Eiserne Ge- % Pumpen aller Art. wächshaus -Kon- AISSSSIERSTENR, ®- ] S \ IR 2a AZ 5 ıla struktion., Winter- 9,5 Sr mer > Sollauchvagen. gärten. Veranden, &< rn PrrerRTERtENEN! LEITETE ET er Schattendecken. Dächer, Oberlichte, € = =: SZ Kokos - Schattier - Pavillons ete. Gar- matten. Fenster - tenglas. Glaser - 5 Kir - = 3 diamanten. Glaser- ; \ = - papier. [21 kitt, eig. Fabrikation Neu! Frühbeetkasten, dessen Pfosten aus verzink- Neu! Katalog gralis mit Dampfbetrieb. S tem Eisenblech hergestellt sind. D,R. @. M. 168430. und franko Goldene Medaille Berlin 1890. Staatsmedaille Berlin 1897. Friedrich Wilhelm Biesel BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und Warmwasserheizungen für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmaterial, einfache Bedienung bequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man durch den £ ö von mir konstruierten Kessel „Ideal“. Bitte genau auf meine Firma zu achten! Körner & Brodersen Landschaftsgärtner Körnerstrasse 7 STEGLITZ Fernsprecher 85 NN N Garten- und Parkanlagen. % Königl. Garten- Theodor Jawer «® var -Direxvor. Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. Fernsprecher-Amt: Pankow No. 14. — Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönlausen. Grosse Kulturen von Obst- und Alleebäumen. — Coniferen in reichhaltiger Auswahl. — Massen- anzucht von Ziersträuchern. Fruchtsträuchern, Schling- und Heckenpflanzen. — Rosen, hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten. Immergrine Pflanzen wie: Rhododendron, Aucuba, Laurus cerasus, Evonymus, Hortensien, Lorbeer- bäume, Pyramiden und Kronen in jeder Grösse. — Palmen, besonders für Winter- gärten geeignet. Ausfülırung von Park- und Gartenanlagen, Alleen und Plantagen in jedem Umfang mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage gratis. Preisverzeichnis gratis und franko. a a a a a ar HH In 5 - — — nn Wir ‚bitten bei Benutzung der Inserate ‚sich auf die Kartenflura Zi beziehen. SSSISSSISSSISISDSDISDDIDDDD III TI IT TITI TI Robert Siemssen Berlin W. 57 —- Potsdamer Strasse No. 71° Telephon Amt IX, 7555. Zur Herbstdüngung: Thomasmell(Sternmarke) 14—190/, Alhert'sehe hochkonzenirierte Nährsalze: eitronl. Phosphorsäure. PK. Phosphors. Kali; ca. 40-430), Kainit mit 12,40%), Kali. ' Phosphorsäure, ca. 260/, Kali. Kalidüngesalz 20. 30 und 40%, PRN. en er: ca. 20%, a Phosphors., ca. 190, Stickstoff, Kali. ||. ca. 850/, Kali. Hornmehl mit 14—15°/, Stick- | WG. Orieinal Prof. Wagners Blumen- stoff. | as = 13% on ca. r e || 3 Stickstoff, ca. 11%, Kali. Düngekalk, gemahlen a a lo AG. a. Elan amdinnen; ca. 120), kohlensaurem Kalk für leichten Phosphors., ca. 120%), Stickstoff, ca. Boden: I - 20%), Kali. ıTorimull und Toristreu in Ballen. a a | Sossbeossssosososssssssses=n== Cm a Dam im Ei ei I a er m II clein! Verzinkte Draht-Geilechte für Gartenzäune. Baumschützer ff. gereinigt, 4 grosse, 4 mittlere, 2O kleine; Pobscher Vimmerschmuck —Zz NkFIO> - franko Nachnahme. Ungereinigt für Gärten, Aquarien, Blumentische usw. besonders billig. C Fitzmann, Lichtenfels 4 (Bayern. Das Originalfabrikat Avenarius Stachel-, Spann- und Bindedrähte Gartengeräte ' Wilhelm Ripke, Berlin W. 8, Kronenstr. 76. EL — Ri BL BL EL RL RL RL RL | ist als erste\Warke anerkannt Die nächstgelegfie Verkaufsstelle wird jedem Interessenten mitgeteilt durch: R. Avenarius & C® Stuttgart, Hamburg, Berlin G und Köln. Porzellan-Etiquetten N. Kissling, Vegesack. Für den Inseratenteil verantwortlich: A. Fischer, Berlin S,W. 11. Druck von A.W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. 1. Februar 1906. Heft 3. Sg VER ESFEE 3 ER 4 > '$ # Borg == Ne/PEI0T=0-a0F0TIC DIOTIOLIOTFIOLI0OTI0FI0FI0FT0TI0TTOTFOTIGE 3 | (09 x - AR | G” 4 ; 4 / z ’ / s Kim 7 t as Eh | FR El 7 x > < & nn‘ :: Kir, 23 ZEITSCHRIFT für Garten- und Blumenkunde (Begründet von Eduard Regel.) Kr A SRRRHEBENARBESHANN unse SREREREIAHR 55. Jahrgang. Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten. D; Herausgegeben von Siegfried Braun, Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. | | | | | EEE Hierzu Tafel 1347. Berlin 1906 Verlag von Gebrüder Borntraeger SW 11 Dessauerstrasse 29 | KELEKEREkERCcKEKEDERERERERERERERIKEREREREREK EEE ee ieh PIEELEERTEEREEREREEETTERTEERERERELETERELTEIRERTEELEREEETERERZEEELT ki = Er) Erscheint halbmonatlich, Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textabbildungen und 12 Farben- tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 13 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 15 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post. 1906, Heft 3, Inhalt. Rehmannia angulata Hemsl. (Hierzu Tafel 1547.) Seite 57. — Dr. L. Lindinger, Einige Bemerkungen für Liebhaber einheimischer Stauden. (Fortsetzung.) S.58. — Siegfried Braun, Chrysanthemum-Ausstellung vom 9. bis 12, November 1905. Ausstellungserfahrungen. S. 60. — Joseph Klar und Otto Mende, Bericht über die Kulturversuche im Jahre 1905, die unter der Aufsicht des V. z.B.d. G. in den pr. St. auf den Rieselfeldern der Stadt Berlin in Blankenburg ausgeführt wurden. S.66. — Aus den Ausschüssen des V.z.B.d. €. Bericht über die Sitzung der Öbst- und Gehölz-Ausschüsse am 11. Januar 1906. S. 70. — Vereinswesen. S. 73. — Pflanzenschutz. S. 73. — Neue und empfehlenswerte Pflanzen. (Hierzu Abb. 3.) S, 74. — Literatur. S. 76. — Ausstellungen. (Hierzu Abb. 4) S. 76. — Personalnachrichten. S. 78. — Ein- gegangene Preisverzeichnisse. S. 79. — Patent-Nachrichten. S. 79. — Sprechsaal. — S. 80. — Festliche Ver- ö anstaltuneen zur Feier der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares. S. 80. h Biesen P ‘ : Berlin-Stettin na Bahn. er Preis- Verzeichnisse Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BRITZ BEIBEBELIEN Jaunstrasse Wo. 70—172. erhalten &emeinden, Rittergüter; Güter, villen, Gärtnereien, Obstplantagen etc. etc. durch Bötrgers 95 272} Heisstufrpumpmoschinen 'Spezial- Fabrik für Pumpen- und Wasserleitungs-Anlasen Sächs. Motoren- und Maschinen-Fabrik OffoBöffger Dresden-A.28. Alle geschäftlichen Mitteilungen betr. Reklamationen nicht eingegangener Hette, . i Honorar-Zahlungen, Adressenänderungen ete. wolle man an die Verlagsbuchhandlung Gebrüder Borntraeger in Berlin SW Il Dessauerstrasse 29 yaD: ? Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. I Umfangreiche Dauerausstellung säı sämtl. Erzeugnisse _ unseres Fabriketablissements in dem eigens dazu errichteten nn. Ausstellungs: Gebäude. nn - E FR EWR FREE: i ee ee Dampfsägewerk, Hobelwerk, Eisengiesserei, Kesselschmiede, Klemp- nerei und Verzinkerei, eigenes Rlektrizitätswerk, gegen 300 Arbeiter, at Wir bitten bei Benutzung der Ira ns ru ar im H. Jungclaussen .. Frankfurt a. d. Oder. Baumschule, Samen- und Pflanzenhandlung. R ie Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen Otto Zimmermann r Hofliefer Illustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. franko. Greussen i. Thür, ru Du Du u 5 5D 59 Vertreter gesucht. — ee Ski und Referenzen gratis und franko. Nierstein a. Rh. bringt zum Versand 3 ihre hervorragend preiswerte Marke: 1903: Niersteiner Domthal“ 2 Probekiste von 12 Fl. M. 15.— frachtfrei jeder deutschen Eisenbahnstation gegen Nachnahme oder Voreinsendung des Betrages. In Fass von 30 Liter an bezogen per Liter Mk. : Fracht ab Nierstein zu Lasten des Empfängers. (700) zu Zu Tu Du Tu SEN Thüringer Grottensteine zur Anlage von Felsenpartien, Ruinen, Grotten, Wasserfällen, Lourdesgrotten, Wintergärten, Wand- und Decken-Be- ‘ kleidung, Weg-, Beet-, Gräberein- fassungen, Böschungen. Daturbolz-Gartenmöbel. Bänke, Sessel, Tische, Lauben, Brücken- | Pflanzenkübel, ‚Preislisten frei. @. A. Dietrich, Boflieferant, Glingen b. Greussen. seländer, Nistkästen, Futterständer ete. Iperosschah ‚ff. gereinigt, 4 grosse, 4 mittlere, 20 kleine: hübscher Zimmerschmuck. — Mk. Fran, hell 4 Bayern Tu Fr Fra Fra Fi A a Te Te 10.— franko Nachnahme. Se Ungereinigt für Gärten, Aquarien, Blumentische usw. besonders billig. E Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 11 Dessauerstrasse 29 Eine Entwicklungsgeschichte des Naturganzen in gemeinverständ- licher Fassung von Carus Sterne. Sechste, neubearbeitete Auflage herausgegeben von Wilhelm Bölsche Mit zahlreichen Text- illustrationen, vielen Tafeln usw. Grossoktav. In zwei vornehme Ganzleinenbände gebunden 25 Mk. Das berühmte Werk, dessen ersten Band wir im vorigen Jahre bereits gewürdigt haben, liegt num vollständig vor und. präsentiert sich in jeder Hinsicht als ein Prachtwerk, gleichviel, ob man den. Inhalt oder das äussere Gewand ins Auge fasst. In 24 Abschmitten, die von zahlreichen sehr instruktiven Abbildungen und Tafeln begleitet sind, schildert es in denkbar anregendster und. fesselndster Weise den stufenweisen Werdegang des Naturganzen vom Nebelfleck bis zum Menschen, soweit die Naturwissenschaft seit Darwin ihn hypothetisch festgelegt hat. Hypothetisch insofern, als es natürlich mie möglich sein wird, die ganze ununterbrochene Kette der Lebewesen und. alle die unzähligen physikalischen und chemischen Prozesse „exakt“ nach- zuweisen, die im Laufe von vielleicht mehr als hundert Jahrmillionen von der einzelligen Urform zum Affen und weiterhin zum Menschen hinaufgeführt haben. Im einzelnen wird am den bisherigen Fest- stellungen der Entwicklungsiehre immer gemodelt und gebessert werden müssen, das liegt in der Natur der Sache; die Deszendenz- theorie an und für sich aber, insbesondere die Abstammung des Menschen von einer ausgestorbenen Tierart, die etwa zwischen den heute lebenden Menschen-Affen und. den niedrigsten Menschenrassen die Mitte hielt, ist längst-keine Hypothese mehr, sondern eine historische Tatsache, an der auch kein einziger ernsthafter Naturforscher mehr zweifelt. Für den denkenden Menschen kann es daher auch nichts Anregenderes und Interessanteres geben, als auf den Blättern des Carus Sterneschen Werkes, der unstreitig besten populären Darstellung der „natürlichen Schöpfungsgeschichte“, das allmähliche Werden des Irdischen, mit unserem Geschlecht an der Spitze, zu verfolgen. E Denn das wichtigste und lehrreichste Studium für den Menschen bleibt immer der Mensch. Wilhelm Bölsche hat es verstanden, den grossen Zug des in seiner Art klassischen Werkes, der in den letzten Auf- lagen infolge der Ueberfülle des neu hinzugekommenen Materials hier und da verloren gegangen war, wieder herzustellen. Als ein Volks- buch im edelsten Sinne liegt „Werden und. Vergehen“ jetzt wieder vor, Möchte es denn in der neuen Ausgabe auch wirklich ein Volksbuch werden! Ausführliche Prospekte gratis und franko „ Bismarck - Strasse 98 8: Ze . baut an allen Plätzen des In- > Sr RR und Auslandes ERIII sm Da!“ ba AR nischer Vollkommenheit und Formenschönheit, als: Wintergärten, Gewächs- f häuser, Veranden, Bade- säle, Wandelhallen und alle anderen Glas-Eisen- konsiruktionen in einfacher und in B: ; Ulrichs Doppel-Panzer-|} verglasung R D. R.-Patent Nr. 133 177. % Garantiert „‚regen-, rost- und $ 745 sehweisssicker und gut wärme- 8 Ä haltend‘. ; Fertige Montage und Eindeokung. Langjährige Garantie. Reich illustrierter Katalog von über 200 Seiten, Zeichnungen, Berechnungen und Besuch auf Wunsch. alier wänle nach System PRÜSS DR. BI 718048° er möglichen den ungehinderten Wurzeldurchgang der Obstbäume, daohne durchgehende Funda- mente hergestellt. — Unbedingte Stand- sicherheit gegen Wind- druck wird garantiert. — Nach diesem System werden auch gut, billig und massiv hergestellt: Obsthäuser, Treibhäuser. ee » Schuppen, Scheunen, « emea Ställe, Villen etc. etc. Prüss’sche Patentwände G.m.b.H. Berlin SW. 11, Schöneberger Strasse No. 18. Gartenflora 1906. 1547. Chromolith.EmilLaue, Berlin ©. Rehmanrnia anqulata Hemst. Rehmannia angulata Hemsl. (Hierzu Tafel 1547.) Diese prächtige Scrophulariacee wird jetzt ın den Neuheitenlisten einiger größerer Samenhandlungen des In- und Auslandes mit guten Empfeh- lungen dem Gartenbau übergeben. Sie wurde zuerst als Varietät von Rehmannia glutinosa Lib. in Hooker Icon. tab. 1589 abgebildet; später stellte sie Hemsley als besondere Art auf. Sie ist heimisch in Zentral- China, wo sie bei Ichang von Henry entdeckt wurde. Der erfolgreiche Sammler E. H. Wilson hat sie dann im Jahre 1903 in die Veitchsche Gärtnerei eingeführt. Die Pflanze wird bis 1 m hoch, nach oben sich verzweigend und eine schmale Pyramide bildend, mit großen gesägt gelappten dunkelgrünen Blättern, manche mit rötlicher Unterseite; die Stengel sind oft rötlich an- gelaufen. Nach oben erscheinen in den Blattwinkeln zahlreiche auf schlanken Stielen stehende nickende Blumen, ähnlich der schönen Incarvillea Delavayı, mit zylinder-trichterförmiger Röhre und weit geöffneter Blumen- krone von 6—-7 cm Durchmesser, deren obere zwei Lappen zurück- gebogen sind. Die Färbung ist ein schönes Weinrosa, im weiten Schlunde gelb ge- streift, getiegert und mit purpurbraunen Flecken. Rehmannia angulata ist eine halbharte Staude, die voraussichtlich strengere Winter bei uns wohl nicht überdauern wird. Die beste Ver- wendung findet sie als einjährig kultivierte Topfpflanze zu Dekorations- zwecken für temperierte Gewächshäuser und auch ausgepflanzt ins Freie an geschütztem Standort; etwa für gemischte Blumengruppen, wo ihr durch andere Pflanzen etwas Schutz gewährt wird. Die Vermehrung geschieht sehr leicht aus Samen, die im zeitigen Frühjahr ausgesät werden und auch durch Ableger; letztere bilden sich ziemlich zahlreich an ausgepflanzten Exemplaren. Solche Ableger pflanzt man im September in kleine Töpfe und überwintert sie in einem frostfreien Mistbeetkasten, um im Frühjahr gleich fertige Pflanzen auspflanzen zu können. Bei der Anzucht aus Samen verfährt man wie mit gewöhnlichen krautartigen Gruppenpflanzen, d. h. die Sämlinge werden mehrere Male pikiert, später in nahrhafte Erde einzeln in Töpfe gepflanzt und in kurzer Folge noch etwa zweimal in größere Töpfe verpflanzt. Auf diese Weise erzielt man schöne buschige Pflanzen, die lange Zeit hindurch ihre effektvollen Blüten hervorbringen. Abbildungen haben gebracht: Gardeners Magazine, Mai 1903 und Revue Horticole Dezember 1905. Hier zeigt die Pflanze eine ziemlich starke Behaarung der Triebe. (Siehe auch S. 68 dieser Nummer.) C. Peters- Dahlem. Z b 58 Einige Bemerkungen für Liebhaber einheimischer Stauden. Einige Bemerkungen für Liebhaber einheimischer Stauden. Von Dr. L. Lindinger-Hamburg. (Fortsetzung.) Die Arten von Orchis mit rundlicher Knolle machen etwas mehr Schwierigkeiten. Sie sind im Winter sehr empfindlich gegen Schwankungen des Feuchtigkeitsgrades im Topf, wie sie beim Gießen unvermeidlich sind. Es ist deshalb empfehlenswert, die Töpfe mit wenigen anderen niedrig bleibenden Pflanzen zu besetzen, welche den Ballen durchwurzeln und so für gleichmäßigere Feuchtigkeit sorgen. Diese Praxis hat jedoch zwei Seiten; die schlechte besteht darin, daß die Knollen ersticken, wenn die Durchwurzelung zu weit geht. Ich habe mir daher in der Weise geholfen, daß ich im Herbst in jeden Topf einige Samen von Trifolium-Arten ein- legte, davon immer der eine oder andere aufgeht. Die jungen Pflänzchen mit ihrer langen Pfahlwurzel dienten mir gewissermaßen als Indikatoren der vorhandenen Feuchtigkeit: war zu viel da, triebefhi sie zu rasch, beim Gegenteil trauerten sie. Noch besser ging es, als ich Töpfe verwandte, welche ihr Dasein einem mißglückten Experiment verdankten. Um bei Üereus flagelliformis die zum Aufbinden nötigen Stäbe nicht in die Topferde zu stoßen und dabei Wurzeln zu verletzen, hatte ich mir vom Töpfer besondere Töpfe anfertigen lassen, welche in der Wandung zwei bis zum Boden verlaufende Kanäle. besaßen. Da hinein sollten .die Stäbe kommen. Nun waren die Töpfe aber zu klein ausgefallen, der Hohl- raum durch die hineinragenden Längswülste nicht mehr groß genug, kurz, die Töpfe blieben unbenützt. Ich bohrte nun jederseits eine Reihe von kleinen Löchern, um den Topfinnenraum mit den. Längskanälen in Ver- bindung zu setzen, und pflanzte die Orchideen in diese Töpfe. Im Winter wurde nur durch die Kanäle Wasser zugeführt und dadurch die sonst un- vermeidliche starke lokale Durehfeuchtung vermieden. Im Winter darf nur soviel Wasser gegeben werden, daß die Erde gerade noch feucht ist, d. h. nicht völlig trocken ist, um das Schrumpfen der Knollen zu verhüten. Ist die Feuchtigkeit größer, so treiben die Orchideen zu früh aus. Viele machen das ja auch im Freien so, z. B. OÖ. morio. In der Kultur schiebt O. purpurea die Triebspitze oft schon im Januar über die Erde. Hält man sie zu feucht und warm, so bleibt der Blütenschaft sitzen, die Blüten kommen zwar zur Entwickelung, zeigen aber nicht die normale Größe und Farbe. Sie werden meist mißfarben schwarzbraun. Ein nach Süden gelegenes Zimmer befördert das vorzeitige Treiben, wogegen die Ostseite anscheinend am geeignetsten für eine erfole- reiche Überwinterung ist. Südeuropäische Arten, wie Ophrys Bertolonii und die Serapias- Arten fühlen sich allerdings auf der Südseite am wohlsten und gelangen, im ungeheizten Zimmer überwintert, schon Ende April zur Blüte. Will man die Pflanzen wiederholt überwintern, so ist es gut, jeglichen Samenansatz zu entfernen. Nicht zu empfehlen ist es dagegen, den ganzen Blütenstand abzuschneiden. Er trocknet schon allein ab. Auch darf das regelmäßige Gießen erst dann unterbrochen werden, wenn die Pflanze selbst Einige Bemerkungen für Liebhaber einheimischer Stauden; 59 durch Abwelken des Blütenstengels und Verfärben der Blätter den Beginn des Einziehens anzeigt. Das Gießen muß langsam eingeschränkt werden. Es soll noch bemerkt werden, daß die in Rede stehenden Arten während der Triebzeit für leicht erwärmtes Wasser (Luftwärme) und für vorsichtig verabreichte dünne und nicht allzu häufige Dunggüsse nicht un- empfänglich sind. Von den kleinen Arten, wie O. morio und O. ustulata, kann man fünf Pflanzen in einem Topf von 15 cm oberem Durchmesser und 12 cm Höhe unterbringen. Orchis pallens, OÖ. purpurea, O. Rivini, ©. Simia machen sich am besten allein; wenn man größere Gefäße nimmt als vorhin angegeben wurde, kann man allenfalls drei Knollen zusammenpflanzen. Mehr sollten es aber nicht sein, da sonst die Blattrosette zu plump wirkt. Erde: Gute Gartenerde und Wiesenlehm, etwas alter Mauerkalk, das Ganze gesiebt. Umpflanzen im März. iR + ES Wenn auch zugestanden werden muß, daß die Kultur der eigenartigen Pflanzen nicht gerade leicht ist, so ist sie andererseits lange nicht so schwierig, als gewöhnlich angenommen wird. Und für die Sorgfalt, die man aufwenden mußte, wird man zur Blütezeit seiner Pfleglinge reich belohnt. Nicht so aufdringlich und schreiend bunt wie viele exotische Orchi- deen, viel feiner, harmonischer, in edler, man könnte sagen selbstbewußter Haltung entwickelt sich Orchis purpurea, dessen Gesamteindruck wohl kaum von einer anderen Orchidee erreicht wird. Als sein verkleinertes Ebenbild präsentiert sich O. ustulata, das an warmen Sommerabenden förmliche Wolken eines starken, doch angenehmen Vanillenduftes aus- strömt. Wie man Stauden vermehren kann. Wenn man bei Polemonium coeruleum und Lupinus poly- phyllus (bei Erlangen verwildert) Samenansatz möglichst verhindert, bilden sich am Blütenstengel kurze Laubsprosse in den Achseln der Stengel- blätter. Sie stellen sich dar als in der Hauptsache aus einem gestauchten, verdickten Stamm bestehend, der viele Blattanlagen, aber wenige ent- wickelte, klein bleibende Blätter und basale Wurzelanlagen erkennen läßt. Wenn der Blütenstengel vertrocknet, bleiben diese Vermehrungssprosse, welche in gewisser Hinsicht Ähnlichkeit mit den Winterknospen von Wasserpflanzen zeigen, vermöge der aufgespeicherten Reservestoffe lebendig und fallen schließlich, bei Polemonium oft erst nach Verlauf des Winters, zu Boden, um hier rasch fest zu wurzeln und sich zu einem neuen In- dividuum zu entwickeln. Polemonium läßt sich häufig auch durch reichen Samenansatz nicht abhalten, die Vermehrung durch die geschilderten Ableger sicher zu stellen; (die Beobachtungen sind an kultivierten Exem- plaren gemacht). Der Holzkörper der Ableger zeigt sich bei der letzt- genannten Pflanze zerklüftet, infolge der starken Entwickelung von paren- chymatischen speichernden Zellen. | B* 60 Chrysanthemum-Ausstellung vom 9.—12. Nor. 1908. Ausstellungserfahrungen. Dureh manche Jahre vermehrte ich Polemonium, indem ich derartige Sprosse verwandte. Nötig wäre es ja nicht gewesen, denn die Pflanze fällt sehr leicht aus Samen und wird manchmal fast lästig. Die Vermehrung durch die besprochenen Ableger bietet jedoch gegenüber der durch Stock- teilung erfolgenden und der generativen Vermehrung nicht zu unter- schätzende Vorteile. Einmal kommen die Pflanzen rasch zur Blüte, gleich in der folgenden Vegetationsperiode, in einer Üppigkeit, welche von den ebenfalls im zweiten Jahr blühenden Sämlingspflanzen nur ausnahms- weise erreicht wird; sodann unterscheiden sie sich erheblich im Wuchs. Sehr auffällig kommt dieser Unterschied bei den auf gleiche Weise, aus den in Rede stehenden Sprossen, erwachsenen Individuen von Lupinus polyphyllus zur Geltung. Aus Samen gezogen zeigt die Pflanze in dem Jahr, in welchem sie zum ersten Mal blüht, die schönste Entwickelung. In diesem wie in jedem weiteren Lebensjahr wird sie nach dem Verblühen bald unansehnlich; die ohnehin nicht besonders zahlreichen Blätter der locker gebauten Staude ziehen nach und nach ein. Wenn die Samen reif sind, ist sie direkt häßlich. Auch das Entfernen der ab- geblühten Triebe kann den Verfall nicht merklich verzögern. Dagegen zeigen die aus den genannten Sprossen gezogenen Pflanzen eine erstaunliche Blätterzahl. Die Blätter sind vergleichsweise kurzgestielt und bilden einen annähernd halbkugeligen kompakten Busch, der bis in den Herbst hinein nur wenig von seiner Schönheit verliert. Die Individuen blühen ebenso reich wie Sämlinge; im Einklang mit dem ganzen Habitus sind die Blütenstengel etwas kürzer als bei den auf generativem Weg ent- standenen Pflanzen. Da die Sprosse durch Unterdrückung des Samenansatzes, besser noch durch Entfernung der blütentragenden Region des Blütenstengels, wenn sich die ersten Blüten geöffnet haben, unschwer erzielt werden können, dürfte die geschilderte Vermehrung nicht ohne gärtnerische Be- deutung sein. Chrysanthemum-Ausstellung vom 9. bis I2. November 1905. Ausstellungserfahrungen. Vortrag, gehalten auf der Monatsversammlung des V. z. B. d. G. am 28. Dzbr. 1905. Von Siegfried Braun. Hochverehrte Versammlung! Nach der Frühjahrsausstellung des V. z. B.d.G. im Jahre 1904 in der Philharmonie haben wir zum ersten Male in einer Monatsversammlung Ausstellungserfahrungen öffentlich aus- getauscht. Das geschah in der Hoffnung, einen eisernen Erfahrungsschatz anzusammeln, auf den man in den Zeiten der Not, d. h. bei einer neuen Ausstellung, zurückgreifen könnte. Dieses Zurückgreifen auf einen solchen idealen Reservefonds, dieses geistige Einkehr-Halten und sich Besinnen auf schon Dagewesenes, Ähnliches, hat uns allen, die wir an dem Ge- lingen unseres jüngsten Unternehmens, der Chrysanthemum-Ausstellung, mithelfen durften, gute Dienste getan. Chrysanthemum-Ausstellung vom 9.—12. Nov. 195. Ausstellungserfahrungen. 61 Freilich, die Erfahrungen vom Frühjahr 1904 und die vom Herbst 1905 sind nicht die gleichen. Sie ergänzen sich aber und sind auf dem gleichen überaus schwierigen Gebiet des gärtnerischen Ausstellungswesens gemacht worden. Die gesamten festgehaltenen Erfahrungen bilden schon jetzt ein ganz ansehnliches Material, das zur Herausbildung und Schulung einer in allen Stücken firmen Ausstellungstruppe auch weiter gute Dienste tun wird, und das vor allem Ihrem Generalsekretär ermöglicht, sich zu einem richtigen Ausstellungsspezialisten zu entwickeln. Daß er dazu die Pflicht hat, davon bin ich selbst tief durchdrungen. Mögen die Ausstellungserfahrungen, die wir jetzt auszutauschen im Begriff sind, eine kleine Weihnachtsgabe darstellen, die wir dem V.z.B. d.@., zu dem wir alle treu halten, jetzt noch aufbauen. M. D. u. HA.! Eıfahrungen knüpfen sich ja stets an Personen oder Sachen, oder auch an beides an. Es ist daher nicht immer möglich, all und jeden Bezug auf Persönlichkeiten auszuschalten. Das hat auch weiter keine Gefahr, solange alles „rein Persönliche“ fern bleibt. Und das soll unter allen Umständen geschehen. Man kann die Ausstellungserfahrungen vom Gesichtspunkt des Vereins aus Ihrem Werte nach sehr wohl klassıfizieren und sie in solche erster, zweiter und dritter Ordnung einteilen. Wertlos ist natürlich keine; sie alle in dem Rahmen eines Vortrages zu behandeln, ist unmöglich. Wir wollen uns daher vornehmlich an solche erster Ordnung halten, soweit sie nicht schon in unserem Vereinsorgan, der Gartenflora, besprochen sind. Da stoßen wir zunächst auf den Zusammenhang zwischen dem Besuch der Ausstellung und den Eintrittspreisen. Waren sie dies- mal richtig gewählt? Oder waren sie zu niedrig, und den geleerten Vereins- säckel wieder zu füllen völlig ungeeignet? Man hört hierauf ein Ja! und Nein! von gleicher Stärke. M. D. u. H.! Ich halte eine solche Fragestellung überhaupt für falsch. Nach den betrüblichen Ergebnissen früherer Ausstellungen konnte (diesmal der Gesichtspunkt des reichlichen bloßen Geldeinkassierens un- möglich an erster Stelle stehen. Wichtiger, weit wichtiger mußte es sein, zu einem immer noch erträglichen Eintrittspreis Publikum, und zwar Berliner Publikum zu gewinnen. Das ist vollkommen geglückt, und jene Schwarzseherei, die auch nach dieser Richtung einen gründlichen Reinfall des Vereins laut genug prophezeite, ist glücklicherweise zuschanden geworden. ; Ja, hochverehrte Versammlung! Publikum war da, Massenandrang war da, Polizei war da und damit der Erfolg. Die Chrysanthemum-Aus- stellung und ihr Veranstalter, der V. z. B. d. G., sie sind vier Tage lang in aller Munde gewesen, und für eine Zukunftsausstellung ist das Terrain wohl vorbereitet. An Stelle einer schädlichen Mutlosigkeit in den Reihen des Vereins ist ein gewisses Draufgängertum getreten und wer weiß, zu welchen großen Unternehmungen uns diese neue Bewegung noch reißt. 2 Das sind hocherfreuliche Dinge, die in dem lieben Berlin nur in der Ara des „Fünfgroschenstücks“ möglich sind. Der Schlußfolgerung, die während der Ausstellung einmal beinahe unser ganzes System über den Haufen geworfen hätte, nämlich, daß eine Erhöhung der öffentlich bekannt 6 62 Chrysanthemum-Ausstellung vom 9.—12. Nov. 1905. Ausstellungserfahrungen. gegebenen Eintrittspreise den einmal fließenden Strom des Publikums nun nicht mehr eindämmen würde — dieser Schlußfolgerung kann ich mich unmöglich anschließen. Herrschaften, die ®?/, Stunden vor Ausgabe der billigen Eintrittskarten zu 50 Pfg. kommen und dann °?/, Stunden in Wind und Wetter hinausziehen, um erst nach Ablauf dieser freiwilligen Quaran- täne naß und zerzaust wiederzukehren — solche Herrschaften zahlen nun und nimmer 1 Mk. oder noch mehr für eine Blumenausstellung. Und solche Herrschaften haben wir am Eingang mehr kennen gelernt, als uns lieb war. Dazu kommt, daß eine solche Überrumpelung, ein solches Attentat auf das Portemonnaie, von einem angesehenen Verein ausgeübt, stets Schädigungen am guten Rufe im Gefolge hat, die sehr schwer, wenn über- haupt je wieder ausgeglichen werden können. Also: Die Eintrittspreise waren doch wohl richtig gewählt und haben im Verein mit einer wohl überlegten Reklame das Ihrige getan. Der Grundsatz, den Fonds für Reklamezwecke nicht mit. vielen kleinen Reklamen und Reklämchen aufzubrauchen, sondern ihn nach wenigen Richtungen hin, aber um so nachhaltiger und gründlicher anzuspannen, hat sich bewährt und dürfte in Zukunft weiter hoch gehalten werden. Unsere Erfahrungen mit der politischen Presse waren diesmal, bis auf eine vereinzelte Entgleisung, durchaus gute. Das Hauptverdienst hieran trägt — doch ich wollte ja das „rein Persönliche“ so viel wie möglich ausschalten. Ich sage daher nur, dal das Hauptverdienst einem unserer Mitglieder gebührt, das, von Beruf Schriftsteller und im Dienste der Tante Voß ergraut, unermüdlich Notizen, Berichte, Waschzettel auf die Redaktions- tische aller Berliner Zeitungen niederflattern ließ. Auch war Vorsorge getroffen, am Eröffnungstage jeden irgend wie kenntlichen Reporter so liebevoll wie möglich aufzunehmen. Der Erfolg ist nicht ausgeblieben. Daß die Fachpresse dem immerhin gewagten Unternehmen einer COhrysanthemum-Ausstellung ohne lange Vorbereitung durchweg wohlwollend gegenüberstand, muß mit besonderem Danke anerkannt werden. Dem V.z.B.d.G. ist gerade von dieser Seite so mancher herzliche Glück- wunsch zuteil geworden und wiederholt das Wort: „Nur tapfer weiter so!“ zugerufen. Eine solche Ermunterung und Stärkung tut nach Tagen heißen Kampfes doppelt wohl und wird gern und ohne Mühe vom Ge- dächtnis festgehalten. M. D. u. H.! Der Ansturm auf unsere Ausstellung hat leider einen wesentlichen Punkt unseres Programms zu Wasser werden lassen. Für Freitag d. 10. November abends 6 Uhr waren zwei Vorträge vorgesehen. Der eine von einem Japaner, Herrn Professor Tsuji, der über die „Be- deutung des Chrysanthemums in seiner Heimat“ sprechen sollte; der andere von Herrn Willy Lange-Dahlem über: „Die Blume im Leben und in der Kunst“. Zu unserem lebhaften Bedauern mußten beide Vorträge wegen Uberfüllung der Lokalitäten in letzter Stunde abgesagt werden. Hieraus resultiert auch eine wichtige Ausstellungserfahrung. Sie lautet: In den Rahmen einer immerhin trubulösen Ausstellung dürfen stimmungsvolle Vorträge nur dann eingefügt werden, wenn ein abgetrennter, auf besonderen Wegen und durch besondere Zugänge leicht erreichbarer Vortragssaal von genügender Größe vorhanden ist. Im Ausstellungslokal Chrysanthemum-Ausstellung vom 9.—12. Nov. 1905. Ausstellungserfahrungen. 65 standen uns allenfalls zwei Räume zur Verfügung. Einmal die Hälfte der zu ebener Erde gelegenen Restaurationsräume. Sie konnten durch Schiebe- türen ın einen geschlossenen Saal verwandelt werden. Sodann ein Stadt- bahnbogen, in den sozusagen ein kleinerer Vortragssaal hineingebaut war. Die Technik ist ja heutzutage sehr wohl in der Lage, bei solchen Bauten störende Geräusche bis auf einen unschädlichen Rest zu beseitigen. Beispiele hiervon haben wir genügend mitten in der Stadt. Dieser Saal im Stadtbahnbogen faßte etwa 450 Personen und präsentierte sich auch bei einer Vorbesichtigung durchaus als annehmbar. Im abendlichen Aus- stellungstrubel freilich, beim Wogen gewaltiger Menschenmassen, denen noch zum Teil vom Wetter arg mitgespielt war, konnte man von einem gemütlichen Vertragsraum nicht mehr sprechen und das so schön Geplante mußte unterbleiben. Der Vorstand hat damals sofort die beiden Herren Vortragenden und auch Herrn Louis Meinel, Inhaber einer Blumenhandlung in Charlottenburg, herzlich gebeten, der Macht der Verhältnisse freundlichst Rechnung zu tragen und zu gestatten, daß ihnen später ein Rahmen für ihre Vorträge geschaffen werde, wie man ihn sıch nur wünschen kann. Diese Bitte ist dann schriftlich wiederholt worden. Herr Willy Lauge hat darauf hin endgültig abgelehnt. Anders der Japaner. Er wünschte uns Glück-zu dem Massenbesuch und erklärte seine Bereitwilligkeit, nach Beendigung einer größeren Reise in einer erweiterten Monatsversammlung zu sprechen. Das ist der wahrheitsgetreue Verlauf der Vortragsangelegenheit. Was sonst darüber ausgesprengt ist oder umgeht, ist Legende. M.D.u.H.! Ich komme nun zu der Kollektivausstellung der Blumengeschäftsinhaber Berlins. Wer hätte nicht an diesen herr- lichen Schöpfungen der Bindekunst seine helle Freude gehabt? Wer hätte die erstaunliche Verwendungsmöglichkeit des Chrysanthemums je so un- mittelbar auf sich wirken lassen können? Der Bindereisaal war, gleich dem Beyrodtschen Urwaldidyll, ein Anziehungspunkt erster Ordnung. An ıhn knüpft sich aber auch eine Ausstellungserfahrung erster Ordnung. Der Saal war nicht etwa zu klein. Seine Größe war ja gegeben; sie war den Herren Kollektivisten auch genau bekannt. In diesem Saal 32 Aussteller mit 2—4 Bindereiobjekten, für die man keine Größe vorgeschrieben hatte, noch erträglich unterzubringen, war ein Kunststück, das volle Anerkennung verdient. Trotz der unumgänglichen Huckepackanordnung konnte man bei nur einigem guten Willen die einzelnen Schöpfungen immer noch würdigen und genießen. Darüber sind wir allerdings wohl alle einig, daß bei halb soviel Bin- dereien der Saal auch noch besetzt genug gewesen wäre. Ich möchte noch einen Schritt weiter gehen und sagen: die im Bindereisaal untergebrachten Schöpfungen hätten genügt, den ganzen Neuen Saalbau in eine Binderei- ausstellung sondergleichen zu verwandeln. Nun, m. D. u. H.! In Zukunft machen wir das besser. Der gute Wille, zuzulernen, ist ja auf allen Seiten vorhanden. Was die Schönheitskonkurrenz angeht, so ist manches harte Wort darüber gefallen. Nicht immer mit Recht. Man verkennt völlig den 6* 4 mn stellen vom 9.—12. Nov. 1905. _ Ausstellungserfahrungen. Charakter einer solchen Konkurrenz, wenn man sie mit anderen Kon- kurrenzen, bei denen das Urteil von fachlich geschulten Preisrichtern streng kritisch ausgeübt wird, auf eine Linie stellt. Bei unserer Schönheits- konkurrenz sollte das vielköpfige und vielgestaltige Publikum allein Preis- richter sein. Jede komplizierte Preisrichterei, etwa nach Form und Farbe, oder gar nach einem Punktiersystem, war damit von vornherein ausge- schlossen. Eine solche Schönheitskonkurrenz wendet sich wohl an das Urteil interessierter Kreise, keineswegs aber an solche, die in die Geheim- nisse der Chrysanthemumkultur gründlich eingeweiht sind. Sıe ist also im besten Sinne eine Art vox populi und darf auch nur von diesem Gesichts- punkt aus betrachtet werden. Wie weit nun eine solche vox populi daneben haut, das ist eine andere Frage. Oft genug trifft sie auch den Nagel auf den Kopf. Auf unserer Chrysanthemum-Schönheitskonkurrenz, soweit sie funktionierte, erhielt die meisten Stimmen die Sorte Dukham, 535 Stimmen; erst in weitem Abstande folgte Miss Byron mit nur 3354 Stimmen. Hat die vox populi hierin so groß unrecht? Hochv. Versammlung! Wir kommen in unseren Ausstellungserfah- rungen jetzt an einen Punkt, den zu übergehen weit bequemer wäre. Er ist so eine Art Rührmichnichtan und heißt: Prämiierung. Wenn ich es trotz aller Gefährlichkeit wage, diesem heiklen Thema auf den Leib zu rücken, so geschieht es in der festen Zuversicht, daß Sie die ehrliche Ab- sicht, Gutes für die Allgemeinheit und nr den Verein Nützliches zu wirken, nicht verkennen werden. M.D.u.H.! Daß von allen Ausstellern jeder für seine Ware den besven Platz und die höchsten Preise erstrebt, ist nur berechtigt. Daß jeder seine Kulturen, seine Kinder, die ihm ans Herz gewachsen sind, für die besten hält, ist durchaus verständlich. Kennt er allein doch die Mühsal, die sie ihm bereitet, und die Kosten, die sie ihm verursacht haben. Wenn nun aber bei einer Blumenausstellung, diesem Stelldichein der Kinder Floras, aus verschiedenen Häusern Blumen verschiedener Güte aus- gestellt werden, und gewählte Preisrichter diesen Unterschied festzustellen und durch eine Abstufung von Preisen bekannt zu geben wagen, dann setzt neuerdings eine so merkwürdige Art der Protesterklärung und Be- schwerdeführung ein, daß einem im wahren Sinne des Wortes die Haare zu Berge stehen. Da ist nicht mehr die Rede von einer Vertretung be- rechtigter Interessen, oder von der Aufdeckung eines unterlaufenen Irrtums del., sondern da wird einfach regelrecht Krach gemacht, brieflicher Krach und mündlicher Krach und in einem tollen Wirbel werden Vorstand, Ausstellungsausschuß, ferner Preisrichter, ja Mitaussteller und Kollegen gegeneinander ausgespielt. Hilft das alles nicht, so kommt eine mehr oder weniger versteckte Drohung, aus dem Verein auszutreten, Austrittserklärung selber oder noch Schlimmeres. Es scheint fast so, als ob die einzige Rettung aus allem diesen wäre, daß man analog der Miquelschen Selbst- einschätzung die Selbstprämiierung einführte. Das alles wäre wirklich dazu angetan, einen zornig oder traurig zu stimmen. Aber, hochv. Versammlung!, wir wollen weder dem schädlichen Zorn Raum geben, noch einer kraftlosen Trübseligkeit anheimfallen. Wir wollen lieber an den gesunden Sinn und das Gerechtigkeitsgefühl der Chrysanthemum-Ausstellung vom 9.—12. Nov. 1905. Ausstellungserfahrungen. 65 deutschen Gärtner appellieren und der Hoffnung Ausdruck geben, daß mit der bloßen Nennung solcher Irrungen und Wirrungen die Dinge selbst ver- schwinden werden. M. D.u. H.! Trotz der hohen Besuchsziffer schließt unsere Chrysan- themumausstellung, wie Sie ja schon wissen, leider mit einem Defizit von etwa 2500 Mk. ab. Wie konnte das kommen? Ist aus dieser schmerzlichen Tatsache nicht auch eine Ausstellungserfahrung zu gewinnen, eine solche, die in Zukunft eine genaue Innehaltung des bewilligten Etats verbürgt? Ich glaube wohl. Von dem Augenblick an, in dem beschlossen wurde, außer Chrysan- themum auch noch andere Blütenpflanzen zuzulassen — von diesem Augenblick an stand das Defizit fest. Denn von nun an mußte Raum, immer mehr Raum, dieser, ach, so niederträchtig teuere Raum, geschaffen werden. Hallenverglasung, elektrische Heizung, Beleuchtung, Dekoration Ausfüllung von Lücken, Personal, Hinweisschilder u.s.f., ja wie soll denn das alles aus einer Chrysanthemumkasse bestritten werden! Da ist ein Defizit unvermeidlich. Nun kann man ja sehr einfach verfahren, indem man dieses An- schwellen, dieses Auswachsen einer kleinen Ausstellung zu einer größeren unterbindet. Da frage ich denn doch Sie alle, denen ein gärtnerisches Herz in der Brust schlägt, brächten Sıe das fertig, die wundervollen Blütenpflanzen des einen Mitgliedes in die Ausstellung aufzunehmen, die gleich wundervollen eines anderen aber abzuweisen? Und es fragt sich noch sehr, was unserem Verein mehr schadet, die Vergrämung ausstellungsfreudiger Mit glieder oder ein nicht zu hohes Defizit. Die Ausstellungserfahrung aber, die wir aus dem Defizitübel gewinnen, wollen wir in den Satz legen: In der Beschränkung zeigt sich der Meister und mit der Zeit werden wir uns schon in die Rolle jener jungen Beamten- frau hineinleben, der der zärtliche Gatte kurz nach der Hochzeit folgende Weisung gab: „Soviel Gehalt habe ich; Überschreitungen hasse ich; Aus- kommen ist deine Sache.“ M.D.u. H.! Das waren so einige Ausstellungserfahrungen erster Ordnung, aus denen zu lernen und Nutzen zu ziehen gewiß unser aller redliches Bemühen ist. Das hat sich auch jetzt wieder gezeigt, daß selbst die sorg- fältigste theoretische Durcharbeitung, wie alles menschliche Tun, nur eitel Stückwerk ist, und daß, wenn der eigentliche Feldzug beginnt, manches, vieles so ganz anders kommt. Spielen doch bei einem solchen Unternehmen immer eine ganze Menge unfaßbarer, unwägbarer Dinge, sogenannte Im- ponderabilien, über die man gar keine Gewalt hat, eine sehr große Rolle! Sie können schaden oder nützen; ja, sie können ein flaues Unternehmen wider Erwarten zu großem Siege führen, und ein solides Werk wider Er- warten zum Scheitern bringen. Gegen uns hatte sich vor allem der Wetter- gott verschworen. Was hätten wir um ein paar schöne Herbsttage gegeben, die den Menschenstrom auch ins Freie gelockt haben würden. Trotz alledem und alledem. Es ist noch alles, alles gut gegangen. Des wollen wir uns herzlich freuen. 66 Bericht über die Kulturversuche im ‚Jahre 1900. Bericht über die Kulturversuche im Jahre 1905, die unter der Auf- sicht des V. z.B .d. 6. in den preufsischen Staaten auf den Riesel- feldern der Stadt Berlin in Blankenburg ausgeführt wurden. Erstattet von Joseph Klar, Samenhandlung, Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs, und Otto Mende, Garteninspektor der Stadt Berlin zu Blankenburg. (Fortsetzung:.) Chrysanthemum Leucanthemum hybridum „Frühlingsmargue- rite“ 9). Eine früh blühende Marguerite mit weißen, etwa 8 cm im Durchmesser haltenden Blumen. Durch ihre langen festen Stiele dürfte sie sich ebenfalls der Binderei dienstbar machen, noch um so mehr, da die Blumen so früh erscheinen. Rudbeckia purpurea grandiflora 9. (Echinacea) dürfte eine ver- besserte, in Blumen größere Spielart der bekannten R. purpurea sein. Ent- sprechend der Blume war auch das Wachstum ein robustes, Blatt und Stiel ein strammerer. Die Rudbeckien, einjährige wie perennierende, sind in neuerer Zeit sehr in Aufnahme gekommen und bedeutend durch Kreuzungen verbessert worden. Sie lieben sonnigen Standort! Senecio Clivorum 9). Hat ein breites, gekerbtes, großes, rundes Blatt, das an Tussilago erinnert. Bisher noch ohne Blumenansatz. Senecio Tanguticum 91. Auch diese Composite hat ein noch schöneres Blatt als das vorhergehende. Die Belaubung liegt vollständig an der Erde und ist nicht zuletzt mit dem eines Acanthus zu vergleichen. Auch diese Staude blühte noch nicht, und sind wir auf das kommende Jahr angewiesen. Aquilegia vulgaris compacta rosea flpl. 9. Vorläufig noch ohne Resultat. Althaea hybrida semperflorens £fl.pl. 09. Vor emigen Jahren wurde die einfache Althaea semperflorens eingeführt. Nunmehr hat die ge- füllte Kreuzung ihren Einzug gehalten. Die Malve ist in der Tat von endloser Blütendauer. Trotz des Befallenseins in diesem Jahre blühten die Stauden ohne Unterbrechung im Sommer in allen bei den Althaea vor- kommenden Farben. Einige einfach blühende mußte man mit in Kauf nehmen, doch machen wir darauf aufmerksam, daß die Samen schon im März zur Aussaat kommen müssen. Isatis glauca 9). Eine vorjährige Einführung, welche in diesem Jahre zeitig und schnell hochwuchs, erreichte eine Höhe von !/, m. Die Blätter sind aschgrau, schmal und ziemlich lang; während die Blumen schön eitronengelb sind. Für große deutsche Sträuße sehr geeignet und empfehlenswert. Ein Sortiment neuer Lathyrus odoratus Eckford war bis zum Knospenansatz vorgeschritten, versagte indessen so gut wie ganz. Die Pflanzen bekamen nahe der Erde gelbe Blätter und siegten dahin. Die Nässe hatte wohl das ihrige getan. Die Riecherbsen, wie sie auch zu deutsch heißen, haben in England, Rußland, auch in Amerika Wert und sınd gesuchte Artikel. Hier sind die Blumen weniger von Bedeutung, wenngleich für die Binderei gut. Bericht über die Kulturversuche im Jahre 1905, 67 Folgende Pflanzen zogen wir heran, nur um sie der Vergessenheit zu entreißen. Es sind dies: Eupatorium ageratoides 99. Myrtenartig weißblühende Staude, gleich oder sehr ähnlich dem E. urticaefolum, Fla- bellum etc., die äußerst dankbare Herbst- und Winterblüher sind. Sie lassen sich im Herbst eingepflanzt, gut im Kalthause überwintern, wo die Pflanzen ein sehr schätzbares Bindematerial liefern. Namentlich zur Zeit, ehe die Riviera uns ihre Schleusen geöffnet hatte. Chrysanthemum coronarıum luteum und album ©. Dankbare Gruppenpflanze, die durch Stecklinge herangezogen, nicht so sehr wuchert. Hiervon sahen wir vor einigen Jahren im Revier des Herrn Hofgärtners Glatt am neuen Palais in Sanssouci-Potsdam Tausende von Pflanzen durch Stecklinge herangezogen. Die Blumen sind gelb, auch weiß. Leucanthemum uliginosum 9, (Chrysanthemum). Über 1 m hochwerdende Staude, die, falls im Frühjahr zeitig ausgesät, schon im ersten Jahre ihre weißen Blumen uns präsentiert. 'Lychnis Haageana hybrida 9). Vor nahezu 50 Jahren sehr ge- suchter Artikel. Für Töpfe wie Gruppen gleich wertvoll. Die zinnober- wie hell- und dunkelroten Blumen leuchten von weitem. Mimulus tigrinus grandiflorus imperialis 9. Werden hier immer seltener gezogen, höchstens noch die M. tigrinus nanus für Gruppen. England bevorzugt diese Gauklerblume, wie sie zu deutsch auch heißt. Schon die M. moschatus ist dort sehr gesucht. Rhodante atrosanguinea ebenso R. Manglesi ©. Beides zierliche Immortellen, sind fast gar nicht mehr in den Kulturen anzutreffen. Man glaubte früher, daß die R. in Heideerde zu kultivieren sind. Hier ohne solche in vollem Flor. Zur Makartbinderei werden sie nur noch gebaut. Tagetes lucida ©. Mit nach Anis duftenden kleinen, gelben Dolden den ganzen Sommer blühend. Gutes Bindematerial. Trachelium coeruleum auch album 99. Wie Sommergewächse behandelt, blühen dieselben Mitte Sommer blau, auch weiß. Gute Gruppen- pflanze. Früher als Staude behandelt, mußten die Trachelien in Kästen überwintert werden. . Saponaria multiflora und S. multiflora alba ©. Diese nette Gruppenpflanze scheint wenig gekannt zu sein, da man sie nirgends an- trifft. Im Frühjahr ins freie Land ausgesät, vertreten die Saponaria die Silene vollständig. Erstere baut sich vollständig so wie Sılene, ist aber widerstandsfähiger gegen Hitze und somit von längerer Blütendauer. Es kommt auf einen Versuch an. Mit Silenen hat man überhaupt häufig seine Plage, wie in diesem Bericht bereits gesagt. Oenothera fruticosa major 9. Sieht man auch nur noch selten und doch leuchten die gelben Blumen von weitem in den Gruppen sobald angepflanzt, und sind schön. Uniola latifolia 9). Vermissen wir auch jetzt sehr auf den Gruppen und doch ist dies bambusartige Ziergras eine von uns gern gesehene Pflanze. Silene Asteria grandiflora 9. Diese perennierende Silene hatte wohl den Winter überdauert, ging aber zeitig im Frühjahr ein. Scheint nicht hart zu sein. Rehmannia angulata 9]. Erwies sich als prachtvolle Staude, die bereits einige und zwar rosenrote Blumen, ähnlich wie Martynia, brachte. Diese niedrig wachsende Perenne ist sehr robust, hat lange, stark gezähnte Blätter, die fast auf der Erde liegen. Vielleicht dauert die Rehmannie gut aus, so daß wir im nächsten Jahre uns noch einmal mit derselben be- schäftigen können. Sonst sehr gut! Wir kommen jetzt zum Gemüse. Ein Sortiment neuer Tomaten, darunter auch Präsident Roosevelt wurde herangezogen, das in seinem Gedeihen nichts zu wünschen übrig ließ. Bei Gelegenheit der vielfachen Regentage waren auf einmal die ganzen angesetzten Früchte, man sagt, befallen. Die Früchte werden in der Stielgegend fleckig, ein Zustand, der sich der ganzen Frucht mitteilt, um hinterher Fäulnis zu erzeugen. Ein ähnliches Schicksal zeigte sich auch bei Malven, dıe an Blatt und Blumen zu leiden hatten. Auch Kar- toffeln wurden hiervon mitgenommen. Bei diesen wurde die ganze Pflanze schwarz im Kraut. Einige Sorten blieben wunderbarerweise ganz ver- schont, so dab dies also von Fall zu Fall zu behandeln ist. Solche Er- scheinungen sollten wir direkt an die biologische Abteilung nach Dahlem schicken, nachdem wir nun durch Herrn Geheimrat Aderhold wissen, daß diese Sendungen aufs sorgfältigste untersucht werden. Die biologische Versuchsstation ist eine überaus wichtige Anstalt für die Landwirtschaft, den Gartenbau und die Forstkulturen, und ist eine Sehenswürdigkeit allein in Dahlem. Haben wir doch ein ähnliches Institut bereits in unseren Kolonien, in Ostafrika in Amani, wo Herr Geh. Reg.-Rat Stuhlmann seines Amtes waltet. Also unsere Tomatenanlage war voll- ständig ruiniert und sahen wir keine normale Frucht an den Pflanzen. Speisekürbis, neapolitanischer Biesen-Mantelsack. Die Pflanzen gingen stark ins Kraut und hatten im Verhältnis nur wenig Fruchtansatz, der hier kaum zur Reife kam. Ob es sich hier um Überdüngung handelt, wenngleich die Kürbis in dieser Beziehung unersättlich sind, oder ob: es. sich um die Provenienz der Aussaat handelt, konnten wir nicht. feststellen. Rotkohl, Othello. Ziemlich große Köpfe bildend, die mehr rund sind, und.an den aus Holland importierten Kohl erinnern. Die Köpfe sind gut, schwarzrot, auch fest- und fand unseren Beifall. Ob die schöne Farbe sıch im Winter im Einschlag so halten wird, dürfen wir noch abwarten, da die meisten im Handel befindlichen Arten dieses Gemüses ausblassen. Rotkohl, dänischer, später Delikatess (Amago). Etwas größer als der vorhergehende, dafür später und nicht so dunkel wie der Othello. Auf den Kopenhagener Gemüsemärkten soll der Delikatess sehr beliebt sein. Gut. Krupbohne, weiße Pariser. Eine ziemlich hochwachsende Bohne deren Zugehörigkeit zur Flageolet sogleich erkennbar. Die Hülsen sind. von gleicher Größe und Breite wie die der weißen Pariser Flageolet. Wes- "pue]]oH I] IeeH-moRg]] H | yueıalaıjJoH "154 dueyfaL "STOP -JI9M > JUIWISSIINEIT-NENUS)IEN UNIOH 9LIDYISOA NET RI Ran EN Wer H Ol BEINE) | "6987 oaneg m jepugıde (puejjoy) wayıe nee) "YIHINZ ISSIMDL -Iq 9Luyau Sunpuas apuajpea3 3y9m opaf auıg “uaynq 3404 -0S Iyef sasaIp os Ay9Jam uazueplgd asmeaıy ‘Yyızıs puıs u9pneIS WIUIJOAIS A9IU A]lYy | “Asn nanay9oTkaaunds ‘u Dırm uohuezdme 1ahıay Joyun mahungjajsog pun: "—o 'w IS 01 d 095 RE gIOM ‘egge sırge} -J9ds enÄpIq — "ST 'W IS 001 ZW IS 01 ‘080 °W yoms e jdoL 19po usyulen) ıny WOPnEISIUIEIG uo}so}q31[9q op surg 'sıq -epads eıykpıq (auungqzıay]) :ZAANONE. —T 'W PS e waoppıgäy -IyIeId J9195un uazuep/dostıyef -PJIP AYıe)s uszuejjdaumyas ' 9JsugyJs Syuueyag 'DqaıpıeM :SILV/N371 Iris Pumila. Stauden für jeden Garten: Die treuesten aller Gartenpflanzen. Einmal gepflanzt, kommen sie jedes Jahr wieder, blühen aufs neue und brauchen fast nicht die geringste Pflege. Niemand, der einen Garten 1a, sei dieser noch so klein, versäume 68, ein Btauden-Sortimenk anzupflanzen. Diese ‘Blumen sind nioht nur eine Zierde für den Garten während des ganzen Sommers, sondern können auch frisch geschnitten, Tafel- Schmuck für das Zimmer dienen, Wir ıiafern nur starke Pflanzen die schon ‚as erste Jahr blühen. Alle mit Na: en. 10 Ban verschiedene Btauden . ac 1,50 » ” . 3,50 = 'E ve FEobkE op 2 Einige Pracht-Standen [= C LEMATIS: für jeden Garten: *Anemone Hepatioa (Leberblümch.) blau, rot od. weiss Anemone Japonica (Japanische Windblume) Diverse. Aynilegia (Akelei), Prachtsorten . . . Astern (Sternblume), Prachtsorten . . *Convallaria (Maiglöckchen), extra starke Keime es Polygonatum, (Salomons Siegel), grossbl. Delphinium (Rittersporn), Prachthybriden . .,.. . *Eryihrina Cristagalli (Korallenstrauch), prachtvoll *Fonkla (Taglilie), Prachtsorten, such buntblättrige Hemerocalliz (Tsglilie), extra reichblühende Sorten Heuchera (Purpurglöckchen), reichblühend DRS Incarvillea Delavayi, neue Prachtstauden, stark . . Iris, Prachtsorten der deutschen Schwertlilien (Ger- 'manica), herrlichste Farben und Nuancen . Iris Kempferi (japanische grosse Schwertlilie) Iris-Pumila (Zwerg-Schwertlilie), Prachtmischung . Iris Foetidissima Fol.Var., buntblättrige Prachtsorte, immer schön, bringt korallenroten Samen . Lychnis Chalcedonica, Kreuz von Jerusalem . . . Pzonien (Pfngstrosen), wohlriechende Prachtsorten. Papaver (Stauden-Mohn), Prachtsorten , .... . Phlox Decussata (Elammenblume), Prachtsorten Physalls Franchetti (Winterkirsche), ee Potentilla (Fingerkraut), Diverse Farben .. . Pyreihrum (Bertramwurezel), Diverse Farben. , . . Behlzostylis Ooccinea (acharlachrot) . . . . . . . Bcablosa Cancasiea, blau oder weiss . .. . .- = *Spireen (Spierstauden) extra für Topfkultur . . . Tritoma (Kniphofis) Rakete. Eine d. schönst. Btaud. Trollius (Kugel-Ranunkeln), in Prachtsorten . . . Bestellungen über 10 Mark frei Ins Haus durch ganz Dentschland nud Ossiurreich-Ungarn. 10 Mark zahlen geringen Frachtzuschlag. Alle Sendungen werden an der Grenze verzollt, wodurch ohne/Aerger empfangen wird. Der Hanpikatalog über echte Haarlemer Blumenzwiebeln, wie Hyacinihen, Zulpen, Bihen Tazetten, Narzissän, Schneenlöckchen usw. ist im Joli gratis und franko zu haben. a at. 10: St ei Be 10 090 10 080 15 140 5b 080 5 080 © 1, 50 4- 2 1- I 2 1- Don = 5 040 8 0,70 5 0,40 2a 1- 15 140 40 B,50 15 140 5 140 10 08 15 140 15 140 10 080 5 140 80 2,50 2 150 15 140 ee 47 Takanp' Welt-Bartenhau- AL alte ta Dentsehen Kaisers, Künlga von 19, — | jährige Pflanzen unserer Pracht- ‚Andere Länder) "nnd Bestellungen unter Alarm (Nolan), gründet im Jahre 1869. Waldrebe. Bekannte schönste Schlingpflanzen. Starke drei- hybriden & Stück M. 1,—. Frauenherz: (Herzblume) Diclytra Specta- bilis. Eine der beliebtesten Prachtstauden für Garten oder Topf a Stück M. 0,30, 10 St. M. 3,—, 100 St.M. 15,— Dielytra Spec- tabilis alba, weiß 4 St. 60 Pf. 10 St. M. 5,—. Alle hier gebotenen Stauden sind starke, kräftige Pflanzen, welche schon dieses Jahr so- fort blühen. Eine jede nicht gefallende Sendung nehme be- reitwilligst zurück. u oe =] 5 o - Postkarte Herrn u = 3 = = [>] Fr m I] ui 2 a=) ——- (4=} == a = EZ: wem je z = =|: CR: ——) ie Ir > 3» — —u si ie - En oz —— > _ mx 4 2» = = Ss BR - —i [>] es > R—| u = v > - » Die schönsten Blumen- 2 Gun Nr a zu zu ce \NIF 3} oder in Pracht-Mischun fr jan. NM Sn. > ‚Prachtknollen für Töp ‘ ofülltblühend . .. . 15 155 17 In den herrlichsten Farben schil- Weisse Garten-Amaryllis(Cri- lerndeGartenblumen von denendie % num Capense). . . . . .- 20 150 m—| Dt ek Blüte zu bringen: > 3 . m ureh gans Densehang u Oetr. iS $ Bestellung für JOHS. TELKAMP, Hillegom. a es = n über Zwiebeln: 8 r 3 = — Er Meile ingen Porto-Zuschlag. ‚chi B Kr En Ele JE PL PL Mm |E 3 davensis, Lemoinei, Childsi {2 ? undallen anderen Riesenva- 4 rietäten in allen bestehen- ar den Farben... .. - Su BEN 8,— > 5 Gladiolen, billige, zweite g aM Grosse. (}arant. reichblüh. x Er} M Brachtkmollen >" den 3— 5 8 un # ont! en, gehören zu den E Mn N N r feinsten Schnittblumen,yor- © | dio berühmte | 3 E des En Su an an N schiedenfarbig . . » ». 8 2 150 = | OstindischeZei- Ss - Se 'eussen. Lieferam! £ Pracht-Ansmonen,einfachund en S | tungsknolle, y Fi EIER ae welche ohne E DE Lillen-Knolien, reichblüh. SI wasseru.Erde| 3 Köufol. Englischen ‚KowBar. Bortanl. = u age le 1% 2 10 19- blüht. Riesen- 3 .$ dens® London, des Königl. | En | [9 gasgen! ie 5 8,50 ee 2 BD St. n N 2 a en hehe en B %©% 150 2 10 St. M. 2,50 N 5 gesshensten Gärten und Gar- | 1] n- mE tenverwaltungen Europas. \ BET *Canna, Crosysche Zu ae N RI E3 af 2 N) 27 BE _Praechtsoren . ..... © 10 19 % = : F] N 7 STITIIITITITII \ | *Begonienknollen, Telkamps KE x N > | G 5 KL. EN {7 ssblumigePraohtqualität 7 RL bi N 2) ee N den Farben blutrot,schar- S \) \ \ IN = Einige Prachtknollen Wh Inchret, reinweisn reingalß, \ 3 \ orange, dunkelross. hellrosa Pi . a x zZ u. kinderleicht in h e) ASt. 10St. P meisten abgeschnitten, prächtige *Ozalis (Glücksklee) amaryllis Hippeastrum, starke, grosse MM. | 2 en Buked] EN aEeE = u ee ed Be 1,50 en a enakaorten, ae 20 me Canna Crozy, neue Prachtsorten 040 8, ö letzte: . (tsorki jeinere f. Weiterkultur, extra 1, 8— ö 04 — gentellt bie zur naon Enompoent: Monıbretia. ooht undextra =... 20 150 19 | » Formosissima, scharlachrote Glozinienknollen extra stark n. gesund 0,0 1,50 Nachstehende Knollen sind ihrer erkannten Farbenpracht Fatomla Hyac. Canficans, re De a ee I Ri ee: la, buntblätt? Ardrı und beispiellos leiohter Kultur vielbegehrt und nicht anver- zae ‚Riesenhyacinthen 6 50 4,00 Calla Alba Macnlata, buntblätt. Arum 0,20 } 1,75 | Helleborus Niger (Ohristrose) schwer . 0,50 4,50 x 0 1 yranı ü ächti 1b ; ! = dient. Godoihen in jeder guten Gartenerde. Im Oktober une ans oanalda, weisse, 5 |: A neigen gelbes Arum 030 375 |Dielytra Speotahilis (Rrauenhorz) rot . 080 3, aus der Erde nehmen, trocknen, im frostfreien Raum trocken 2 Benonien Telkamp’s Ausstellungsqual. ’ Dielyira Spectabilis Alba, weiss . . . 060 5,— aufbewahren und den nächsten Frühling wieder pflanzen. 1 Qesenälensten Tnden Sie mich stets bereit, wenn | rain, Abweichungen, wie seltene 5 Prachtknollen für Töpfe, meine Wahl . M. 1, | willigst ; adnenentht Finn mnenet te elannenenteremnnnannn mot |rorannn Täuschung ausgeschlossen. meinen Prospekt In ‚Ihrem verehrl. Bekanntenkreis ee euer RE BU ER Dan = „ "un » » - M2—-| zurück < Deutliche Adresse: 25 Prachtknollen für Gärten In Bork meine Wahl -M. 1. _ weltergeben. ————— | piots, gefüllte u. einf. grosse Knollen 0) 8, » sr n n » M.450 50 S = TS 2 »„ M. 150 Sammeln von Aufträgen. Öfters empfange ich mehrere Bestellungen, von präktischer non m Ab I] verpackt und deutlich manklork bilden eine Karatiniekte Bantung ale dem ae N 1 H0hs, Telkamp’s Welt-Gartenhau-Etablissement B= M. 5— verpackt und deutlich markie; n eine kombinie; lendung, die dem el-Auf- 5 A BMI = 2 2 asp "; . w traggeber franko zur Verteilung überwiesen wird. Da hierdurch für mich eine} wesent N D en liche Verringe; der Frachts; intrit erde ich nicht erman; die 2 Die mi* * bezeichneten Knollen eignen sich auch nach He een a Gratiebeif, nz a LER one für Topfkultur. Blumenzwiebeln die Herren Sammel-Auftraggeber su entschälig sosaaaa Hillegom-Haarlom (Holland), gen suchen.vvv[fhuvov Betrag ist eingezahlt. Betrag ist nachzunehmen. P hr: Iris Pumila. Stauden für jeden Garten: Diö treuesten aller Gartenpflanzen. Einmal gepflanzt, kommen sie jedes Jahr wieder, blühen aufs neue und brauchen fast nicht die geringste Pflege. Niemand, der einen Garten hat, sei dieser noch so klein, versäume 68, ein Stauden-Sortiment snzupflanzen. Diese Blumen sind nicht nur eine Zierde für den Garten während des ganzen Sommers, sondern können such frisch geschnitten, als Tefel- sohmuok für des Zimmer dienen. Wir iiafern nur starke Pflanzen die schon ‚las erste Jahr blühen. Alle mit Na: en. 10 Sorten verschiedene Stauden . M. 1,50 25 Sorten 3 hy .M. 3,50 50 Sorten BR > .M. 6— 100 Sorten Be in .„M. 11,— 1000 Stauden in 100 versch. Sorten M. 100,— Kar” In obigen Sortimenten befinden sich fast allein der Rubrik „EinigePracht- stauden“ offerierten Sorten. Die mit * bezeichneten Steu- den eignen sich such für Topf- kultur. Einige Pracht-Stauden_ EEE für jeden Garten: a St. 10 St. 100 St. Pf. M. M. *Anemone Hepatica (Leberblümch.) blau, rot od. weiss 25 9-- 18— Anemone Japonica (Japanische Windblume) Diverse. 10 0,90 _ Aquilegia (Akelei), Prachtsorten . . cr 10 0,9 8— Astern (Sternblume), Prachtsorten . » 15 140° 12,— *Convallaria (Maiglöckchen), extr& starke Keime . 5 0,80 %,— 5 Polygonatum, (Salomons Siegel), grossbl. DB 0,80 9,— Delphinium (Rittersporn), Prachthybriden . . » . » 20 1752216, *Eryihrina Oristagalli (Korallenstrauch), ‚prachtvolil 50 4, — 85,— *Fnukla (Taglilie), Prachtsorten, auch buntblättrige 12 1,— eh Hemerocallis (Taglilie), extra reichblühende Sorten 12 1,— 8— Heuchera (Purpurglöckchen), reicbblühend .... 2 ı 8— Incarvillea Delavayi, neue Prachtstauden, stark . . 25 2,— 18,— Iris, Prachtsorten der deutschen Schwertlilien (Ger- manica), herrlichste Farben und Nuancen . 5 0,40 8,50 Iris Kempferi (japanische grosse Schwertlilie) 8 0,70 6,— Iris-Pumila (Zweorg-Schwertlilie), Prachtmischung 1) 0,40 3,50 Iris Foetidissima Fol.Var., buntblättrige Prachtsorte, immer schön, bringt korallenroten Samen . 12 1,— 8— Lychunis Chalcedonica, Kreuz von Jerusalem Tre lD 140 124,— Pxonien (Pfingstrosen), wohlriechende Prachtsorten 40 8,50 80, — Papaver (Stauden-Mohn), Praehtsorten . » :»... B 1,40 12,— Phlox Decussata (Flammenblume), Prachtsorten . . 15 1,40 12, — Physalis Franchetti (Winterkirsche), Lampionpflanze 10 0,80 6,— Potentilla (Fingerkraut), Diverse Farben . . . . 15 140 123,— Pyreihrum (Bertramwurzel), Diverse Farben... 5 1,40 12,— Sehlzostylis Coccinea (scharlachrot) . » » : . . ® 10 0,80 — Scablosa Caucasica, blau oder weiss . » . . ı * 15 140 12,— *Spireen (Spierstauden) extra für Topfkultur . . 250 20,— Tritoma (Kniphofia) Rakete. Eine d. schönst. Staud. Trollius (Kugel-Ranunkeln), in Prachtsorten - - - 1,40 12,— Bestellungen über 10 Mark frei Ins Haus durch ganz Deutschland nad Oesierreich-Ungarn. Bundere Länder, 10 Mark zahlen geringen Frachtzuschlag. Alle Sendungen werden an der Grenze verzollt, wodurch olıne \ Der Hauptkatalog über echte Haarlemer Blumenzwiebeln, wie Hyacinthen, Tulpen, Crocus, Mazetten, Narzisse ist im Juli gratis und franko zu haben. 538% S - 35 | —————— m gTEEELSEEEEEENUENIEREENSEESESEEERSEIEIRENSTSEREES ESS Sunnn nn Johs. Telkamp’s Welt-Gartenhau-Etahlissement Hillegom-Ha Boflieforant Seiner Majestät des Deutschen Kaisers, Königs von Preussen. Bericht über die SENDEN De im Sehe 1905. 6% halb aber ein so ähnlicher Name?'), der doch nur zu Verwechselungen Anlaß geben kann. Weißkohl, runder Winter-Steinkopf. Der Kohl bleibt sehr niedrig, ist mittelgroß aber nicht fest. Nach dem Namen zu urteilen, müßte diese Art spät sein. Im Gegenteil wurde (der Steinkopf bereits nach Mitte August fertig, reif zum Schneiden. Die Anzucht enthielt mehrere Platzer, und ist noch nicht treu aus Samen. Weißkohl, früher Kirchener. Ist wie besagt sehr früh und ganz glatt, ohne viel Blattbildung. Eine mittelgroße Spielart. Es ist nicht so leicht, bessere Kohlarten in Handel zu bringen, als wie wir bereits besitzen. Hiesige Lokalsorten wie Rixdorfer, Berliner, Blankenburger etc. Weißkohl leisten alles nur Brdenklche, und sind am Platze sehr bevorzugt. Stangenbohne „Phänomen“. Wir können dieser Bohne ein Zeugnis. 1. Klasse ausstellen, um es gleich von vornherein zu konstatieren. Die Pflanzen waren fast etagerenartig mit Bohnen besetzt, so daß also immer eine Schicht Bohnen einer solchen von Blättern folgte. Selbst zwischen den Blättern sahen wir noch Behang solcher Hülsen oder Bohnen. Die Bohne ist früh, etwa so groß wie die Rheinische Zucker-Brech, während der Samen weiß ist. Wir sahen selten eine so dankbare Hülsen- frucht. Krupbohne, Kaiser von Rußland. Eine kleinsamige Bohne, in Farbe wie die der bunten Ilsenburger. Sie ist auch dankbar, soll speziell für Konservenzwecke dienen. vadies, karminroter Eiszapfen. Vor etwa 6 Jahren wurde uns der weiße Eiszapfen als Neuheit eingeführt, der bekanntlich lang und weiß ist, mit grünlichem Kopfe. Der kaminrote Eiszapfen wächst halb aus der Erde heraus, ist dabei krumm, erreicht eine Länge von 20 cm und darüber und ist wie gesagt karminrot. Die langen und halblangen oder ovalen Spielarten sind seit längeren Jahren sehr gesucht. Ob sich diese krummen tadıes beliebt machen werden, müssen wir abwarten. Blumenkohl, später Metropole. Brachte im verflossenen Jahre keine Köpfe. Derselbe muß im Oktober zusammengebunden, in die Erde eingeschlagen, und zeitig im Frühjahre herausgenommen werden. Zu unserem Bedauern sind die Köpfe schlecht geworden, und so sind wir ohne Resultat geblieben. Vielleicht empfiehlt es sich den Metropole schon im Februar auszusäen, um Erfolge hieraus zu erzielen, wie bereits früher angedeutet. Wir möchten nun noch einige ältere Gemüse oder solche, die wenig gekannt sind, in Erinnerung bringen, wie z. B.: Kohlrabi, weiße Goliath, mit weißen, riesigen Knollen die äußerst zart, auch ergiebiger sind als andere Sorten. Krupbohne Schwanecke Zucker Brech, welche durch die Krup- bohne Hinrichs Riesen verdrängt wurde. Letztere ist früher, während erstere besser im Geschmack ist. Im Ertrage ohne Unterschied. !) Es existiert.bereits seit langer Zeit eine Krupbohne mit Namen „weilse Flageolet“. 70 Aus den Ausschüssen des V. z.B. d.G. Markerbse Daisy, ergiebiger als die Wunder von Amerika nur 10 cm höher als letztere. Pastinakwurzel sind hier kaum dem Namen nach gekannt, ebenso Hafer-, Zucker- und Rapontikawurzel. Mairüben, Münchener Treib-, weisse, in Bayern sehr begehrt, nur selbst auf Mistbeeten herangezogen. Die Rüben wurden so groß wie die Kohlrüben runde weiße Schmalz, und hatten violette Köpfe. Sie kamen heran zu einer Zeit, in welcher das Gemüse knapp ist. Wenn diese Rüben wıe Kohlrüben zubereitet würden, könnten sie eine große Lücke in der gemüsearmen Zeit ausfüllen. Auf kieshaltigem Lehmboden ausgesäet, dürften sie wie Kohl- und Teltower Rüben sich auch die angenehme Schärfe zu eigen machen. Den Herren Gemüse- gärtnern speziell anheim gestellt. Ferner Portulak, gelber sowie grüner. Tripmadam (Sedum reflexum), Sauerampfer gewöhnlicher sind für die Küche unentbehrlich, und doch findet man in Markthallen wenig Angebot. Die französische Küche entbehrt diese Kräuter, sowie viele andere mehr, nicht gerne. Dem Basılıkum, violetter kleiner, möchten wir noch das Wort reden. Wenn für den Haushalt auch der großblättrige den Vorzug ver- dient, so ist doch diese Abart beiden Zwecken nutzbar; mehr aber noch der Zierde gewidmet. Auf unserem Beete, das wir angepflanzt hatten, befanden sich in allen violetten Abtönüungen, Pflanzen, die von weitem bereits einen prachtvollen Wohlgeruch verbreiteten. Die Zweige möchten wir zur Ausschmückung von Jardinieren und großen Buketts empfehlen, ebenso zur Trauergarnierung. Bisher sahen wir diesen Basilikum in keiner Gärtnerei. Die Krupbohne Wachs-Dattel, sowie Wachs-Nonpareil be- währten ihren Ruf, und ist die Stangenbohne Triumph Zucker-Wachs leider zu wenig gekannt. Aus den Ausschüssen des V.z.B.d. G. Bericht über die Sitzung der Obst- und Gehölz-Ausschüsse am Il. Januar 1906. Nachdem seit dem 14. September 1905 eine gemeinsame Sitzung nicht mehr stattgefunden hatte (Gründe siehe „Gartenflora* S. 45), war eine solche auf den genannten Tag angesetzt. Der rege Besuch zeigte, welches große Interesse an den auf der Tagesordnung stehenden 7 Punkten ge- nommen wurde. Es waren 15 Herren erschienen. Die Beteiligung an den Debatten war eine anregende und eine eingehende, wozu namentlich die zu Punkt 2 der Tagesordnung: „Vorführung alter und neuer Obst- sorten“ erfolgte Einlieferung von Früchten durch die Herren Garten- inspektor Mende-Blankenburg und Nahlop-Britz reichen Stoff lieferte. Wie schon in früheren Sitzungen, so hatte auch dieses Mal Herr Nahlop Musterfrüchte einer Apfelsorte vorgeführt, die einem namenlosen Stamme Aus den Ausschüssen des V,z.B.d.@. 71 des Rittergutes Britz bei Berlin entstammten und für welchen sowohl von Kennern wie aus der Literatur ein Name nicht festzustellen war. Die Eigenschaften des Baumes und der Frucht sind aber so hervorragende: guter Wuchs, Widerstandsfähigkeit, Tragbarkeit des Baumes, Größe, Farbe, Geschmack, Dauer der Frucht, daß der Apfel von den Besitzern besonders geschätzt wird, und sie Herrn Nahlop veranlaßten, den bisher, gewisser- maben privatim, Winter-Gravensteiner bezeichneten Apfel einer großen Baumschule (L. Späth) in Vertrieb zu geben, um ihn als „Britzer Dauer- apfel“ zu verbreiten. Alle Anwesenden stimmten bei der Kostprobe überein, daß die Frucht wirklich wertvoll und nach der Weihnachtszeit eine wesentliche Bereicherung der Tafelsorten sein wird. Die reichliche Kollektion Äpfel, sowie einige Birnen, die Herr Garten- inspektor Mende zur Verfügung gestellt hatte (22 Äpfel, 2 Birnen, 1 Quitte), beschäftigten die Ausschüsse send und lange. Als Resultate konnten bei den einzelnen Sorten verzeichnet werden: Als für den Markt zu empfehlen: Neuer Himbeerapfel, prächtig gefärbt und wohlschmeckend. Calvillartige Renette, wenn auch unansehnlich, doch von langer Dauer, sehr wohlschmeckend; Frucht sich gut haltend, sowohl auf Lager wie sogar in Mieten. London Pepping, große Ähnlichkeit mit weißer Wintercalville und auch diesem oft im Handel untergeschoben. Adersleber Calvill, mit Eigenschaften des weißen Wintercalvill, von welchem onen) jedoch reichtragender und weniger anspruchsaoll. Verite, prachtvoll gefärbter mittelgroßer Apfel, zu Weihnachten ge- sucht, früh und reichtragend, ganz besonders empfehlenswert. von Zuccalmaglios Renette, gern gekaufte vorzügliche Frucht: Baum bildet gute Pyramiden und trägt reich. Kandil Sinap., im September reifende, schön gefärbte, walzen- förmige Frucht von vorzüglichem Geschmack. Reichtragender Baum. Cox Orangen-BRenette, bereits überall als hervorragende Sorte be- kannt, aber immer noch mehr zu empfehlen, sowohl wegen Widerstandsfähigkeit des Baumes, wie wegen der großen Vor- züge der Frucht für November— März. Für den Markt weniger geeignet, dagegen Liebhabern zu empfehlen, wurden bezeichnet: Fürst Anatole Gagarin, schöne Frucht, jedoch nicht genügend tragbar. Northern Spy, wohlschmeckend, ziemlich reichtragend, langdauernd. Coulon’s Renette, ebenfalls gut, jedoch leicht schrumpfend. Schöner von Pontoise, Schaufrucht, spättragend. Hausmütterchen, desgleichen. Ontario, reichtragend, mittelgroße Frucht. Von sonstigen Sorten waren noch die nachfolgenden allbekannten ge- bracht, bei welchen zum Teil, eben dieser Verbreitung wegen, nur wenig zu erwähnen gewesen: 12 Aus den Ausschüssen d. V. z.B. d. G. Roter Eiserapfel, purpurroter Cousinot als Wirtschafts- undMarkt- früchte. Weißer Wintercalvill nebst dem fast hiervon nicht zu unter- scheidenden Berliner weißen Wintercalvill. Roter Wintertaubenapfel und Muscat-Renette als Tafelfrüchte. Endlich Bismarckapfel, bei welchem Einstimmigkeitvorhandenwar, daßer nicht so empfehlenswert, wie von dieser Sorte so viel geschrieben worden ist. Höchstens gut für Musbereitung. Der interessanten Verhandlung über vorgenannte Apfelsorten schloß sich noch eine Kostprobe vorzüglicher Früchte der Tafelbirne Olivier de Serres an, sowie eine Erörterung über den Wert der Kochbirnen, von denen „Katzenkopf“ (Catillac) vorgelegt war. Vielfach wurde das aus frischen Winter-Kochbirnen hergestellte Kompot den eingemachten Früchten vorgezogen, da bei letzteren doch mehr oder weniger die besonderen Eigen- schaften der Birnen durch Zucker, Zeit etc. verloren gehen. Den Schluß der Früchteschau bildete eine schön erhaltene Frucht der „Birnquitte von Bourgeaut“, die sich, wie gezeigt, bis nach Weihnachten auf geeignetem Lager hält und auch an Aroma nichts eingebüßt hat. Be- achtenswert war die Mitteilung, daß in neuerer Zeit, zuletzt in den beiden vergangenen Herbsten, sich die Nachfrage nach diesen Früchten außerordent- lich steigerte und nicht die ganzen gefragten Quantitäten trotz großer Ernten geliefert werden konnten. Eine weiter für Liebhaber beachtens- werte Mitteilung war die, daß Versuche bestätigt haben, daß der Apfel: „Fruchtbarer von Frogmore“ sich im Schatten gut entwickelte und der Baum sich als reichtragend auch dort bewährt hat. Die zurzeit viel besprochene Frage über die „Verwendung des Karbolineums als Hilfsmittel in der Obstbaumpflege“, über welche mehrfach Schriften und Artikel in den Fachblättern erschienen sind, konnte durch Erfahrungen Anwesender ihre volle Beantwortung dahin finden, daß dieses bisher so gefürchtete Mittel mit Unrecht gemieden werde, daß sowohl Ungeziefer jeder Art, wie pflanzliche Parasiten, be- seitigt würden, ohne den Bäumen zu schaden, dab es zu jeder Jahreszeit anwendbar sei, jedoch müßten aufbrechende Knospen geschont werden. Nach Beobachtungen, welche seit 2 Jahren in Werder gemacht worden sind, wirkt Karbolineum sogar anregend auf das Wachstum der damit be- strichenen Stämme, bei denen es aber nur im Sommer rein, im Winter mit Kalkmilch verdünnt angewandt werden dürfe. | Eine hierbei aufgeworfene Frage, wie man Schwefel der Kupferkalk- brühe zusetzen könne, da dieser sich doch schwer mit Wasser mische, fand ihre Erledigung durch Empfehlung von Schwetelkalium, mit welcher Mischung in Werder gute Erfolge erzielt wurden. Über „europäische und amerikanische Obsternte 1905“ ergeben alle Berichte, daß in beiden Weltteilen die Ernten nicht befriedigend aus- gefallen sind, und daher auch die Einfuhr aus Amerika nach Europa be- deutend gegen die Vorjahre zurückbleiben wird. Übrigens befriedigen die Ernteergebnisse der großen Plantagen in Nordamerika um so weniger, als schon in ertragreichen Jahren die Besitzer wenig oder gar keinen Gewinn Vereinswesen. — Pflanzenschutz. 73 erzielten, was auch von den großen Pflanzungen in Ungarn gilt, weshalb von Neuanpflanzungen im großen Stile abgesehen wird. Einen Teil der Ursachen der Unrentabilität bildet der Mangel an geschultem Personal in der Ernte, für das in der übrigen Zeit keine Beschäftigung vorhanden ist und das daher in jedem Jahre erst neu herangebildet werden muß. Schon seit zwei Jahren beschäftigte sich der „Obstausschuss“ mit der Aufstellung einer Sortenliste solcher „Apfelsorten, welche, durch Größe ausgezeichnet, sich für den Markt großer Städte eignen“ und daher zum Anbau in ihrer Nähe zu empfehlen sind. Hierzu wurden als geeignet erkannt: Alfrıston, Jacob Lebel, Ontario, Bismarckapfel, Kaiser Alexander, PariserRambour-Renette, Cardinal, Königinapfel, Peasgoods Sonder- Doppelter Prinzenapfel, Gelber Edelapfel, Hausmütterchen, Heinemanns Schlotterapfel, wobei zu bemerken ist, daß, da nur Sorten für Schaufrüchte zusammen- gestellt sind, deren Wert als Tafel- oder Wirtschaftsfrucht nicht in Be- tracht gezogen wurde. Im übrigen pflichtete man der ausgesprochenen Ansicht bei, daß in der Nähe großer Städte besonders vorteilhaft der Anbau solcher Sorten sel, welche, vom Baume reif, direkt an den Markt gebracht werden können. Der etwas niedrigere Preis werde ausgeglichen durch die Ersparnisse an Kosten für Transport, Lagerung, Bearbeitung bis zur Reife, Absatz in kleineren Quantitäten, sowie Vermeidung der Verluste an Menge und Gewicht. Die vorgerückte Stunde verhinderte die Besprechung des üblichen Lord Grosvener, Lord Suffield, Maibiers Parmäne, gleichen, Schöner von Pontoise, Warners Königsapfel, „Verschiedenes“. & Vereinswesen. Deutsche Dahlien-Gesellschaft. Die I. Jahresversammlung findet Sonntag, den 4. Februar, nach- mittags 2 Uhr in Dresden, im Hotel- Restaurant „DreiRaben“, Marienstr. 18/20, im oberen Saale statt. Tagesordnung: 1. 2. Kassenbericht und Entlastung des Jahresbericht. Schatzmeisters. 3. Beschlusstassung über die diesjährige Dahlien-Ausstellung. 4. Die Dahlien im Jahre 1905 (allgemeine Aussprache). 5. Verschiedenes. Mitglieder und Gäste sind zu dieser Versammlung eingeladen. Um 1 Uhr lim Versammlungslokale ein ge- meinschaftliches Mittagessen. Für gute Wohnung im Hotel ist gesorgt. Pflanzenschutz. Für die Bekämpfung der Pflanzen- krankheiten, die nach sächsischem Muster nun auch im Königreich Preufsen organisiert werden soll, ist ein Entwurf in der Bio- logischen Anstalt für Land- und Forst- | wissenschaft in Dahlem hergestellt, der nachstehende Gesichtspunkte und For- | derungen aufstellt: ' Zur Bekämpfung der Krankheiten, die bei landwirschaftlichen, gärtnerischen und forstlichen Kulturpflanzen auftreten 74 Neue und empfehlenswerte Pflanzen. und von wirtschaftlicher Bedeutung sind, soll für das Gebiet des preulsischen Staates eine besondere Organisation ins Leben gerufen werden. Sie soll den Land- und Forstwirtschaften im weite- sten Mafse es ermöglichen, über das Auftreten solcher Krankheiten und über Mittel und Wege zu ihrer Bekämpfung sich rechtzeitig zu unterrichten. Die Organisation soll sich in Hauptsammel- stellen, Sammelstellen und Sammler gliedern. Die Beobachtungen werden alsdann alljährlich von der kaiserlichen biologischen Anstalt für Land- und Forst- wirtschaft in Dahlem bei Steglitz in einem zusammenfassenden Berichte sta- tistisch verarbeitet werden. Für das ‚, als die berufenen Vertreterinnen Gebiet des Staates ist je ein besonderer Beobachtungsdienst: a) für die Krank- heiten an Kulturpflanzen der Landwirt- schaft und des Gartenbaues mit zwölf Hauptsammelstellen, und b) für die Krankheiten an Kulturpflanzen der Forst- wirtschaft mit zwei Hauptsammelstellen | ı kämpfung ' Die Aufgaben, herzustellen. Bei der geplanten Organi- sation handelt es sich im wesentlichen um Veranstaltungen, welche dazu dienen sollen, Bodenerzeugnisse in höherem Mafse als bisher vor Wertverminderun- gen dadurch zu bewahren, dafs die Kenntnisse von den Pflanzenschädlingen und der zweckmälsigsten Art ihrer Be- in den beteiligten Kreisen verbreitet und zum Gemeingut gemacht werden. Daher ist in Aussicht ge- nommen, die Landwirtschaftskammern, der Interessenkreise, zu Trägerinnen jener Einrichtungen zu machen, die es mit den Krankheiten an den Kulturpflanzen der Landwirtschaft und des Gartenbaues zu tun haben. Ein Teil der Kosten soll auf Staatsfonds übernommen werden. die in bezug auf die Krankheiten an Kulturpflanzen der Forst- wirtschaft zu erfüllen sind,. soll den Hauptsammelstellen an den beiden Forst- akademien übertragen werden. Neue und empfehlenswerte Pflanzen. Auf der 1, Jahresversammlung des 1 | Volkswirtschaftlichen Vereins für | Obst- und Gemüseverwertung in Deutschland am 2. Dezember 1905 hielt Herr Dr. Mehner einen Vortrag | über die „Verwertung der grolsfrüch- tigen amerikanischen Preilseibeere“ (Vaceinium macrocarpum). Der Redner führte aus, dals die Vorzüge der „Ameri- kanerin“ gegenüber der heimischen Preifsel- oder auch Moosbeere bedeutend seien. Die Frucht käme an Grölse fast einer. kleinen Kirsche gleich, sei glatt und sauber, von milder Säure im Ge- schmack, angenehmer leichter Bittre und von einer bläulichroten eigenen Färbung. Man könne sie wie ÄAepfel im Keller stapeln, ohne dafs die Beere leide. Ob- wohl ihr Gehalt an Pektinstoffen (das sind die gallert-, geleebildenden in den Früchten) nicht sonderlich reich sei, bildeten doch Saft und Frucht zusammen , Preilselbeere von eine vorzügliche gallertartige Masse, und tigen Moosbeere“ durch Kosten bekannt hierin liege für die Hausfrau der Haupt- wert der Beere. Heute ist die amerika- nische Preifselbeere noch Delikatesse, daher für den Haushalt unbezahlbar. Ihre Anspruchslosigkeit in der Anzucht | aber lasse noch ein grofses Sinken der Preise hoffen, wenn sie massenhaft an- gebaut würde. Torf oder Sumpf mit Sand sei ihr Nährboden; Düngung würde wohl viel Laub und Holz, aber keine Früchte bringen. Ihre Ranken zer- schneide man und streue sie im zeitigen Frühjahr auf entsprechendem Boden aus: das sei eine billige Saat. Im Winter verlange die Pflanze Wasser- decke, und zwar so hoch, dals sie nicht einfrieren kann. Das sei in unsern Breiten etwa 40 cm. Die Ernte sei leicht, weil die Beere grols sei, am besten werde mit der Hand gepflückt (in etwa 5 Minuten ] Liter). Für die Ausnutzung brachliegender Ländereien, also vor allem auch der Wiesenmoore, könnte die amerikanische volkswirtschaftlicher Bedeutung werden, wenn man ihr die so geringe Pflege und Aufmerksamkeit schenken wollte. Der Redner bat die Anwesenden, sich mit der „grolsfrüch- zu machen. Die Damen des Vorstandes, Fräulein Hannemann, Vorsteherin des Haushaltungsseminars und’'der Koch- schule im Lettehause, und Frau Arthur Bird hatten die amerikanische Preifsel- Neue und empfehlenswerte Pflanzen. 75 beere in allerlei Zubereitungen zur Ver- | sonders die milde Säure der gr fügung gestellt, wofür ihnen herzlich | Moosbeere lobend anerkannt. gedankt wurde. Gegenüber unserer An den Vortrag knüpfte sich eine heimischen Preilselbeere wurde be- | äufserst lebhafte Diskussion, wonach Abh. 3. Birne Roosevelt. . 76 Literatur. — Ausstellungen. schliefslich die Versammlung den Vor- | runzelig. Der Stiel sitzt in einer flachen stand beauftragte, geeignete Schritte zu | Vertiefung und der Kelch liegt sonst beraten, um die deutschen Regierungen | ganz flach in die Schale gebettet. Die anzuregen, mit dem Anbau der be- |; glänzende Oberhaut ist maisfarben, geht sprochenen Beere auf brachliegenden | ins chromgelbe über oder färbt sich zu \oor- und Torfflächen Versuche anzu- | zarten lachsfarbigen Backen, die auch stellen. kräftig zinnoberrot werden können. Das u See ' Fruchtfleisch ist blendend weils, sehr Neue Pflanzen. ' zart, zergeht im Munde und schmeckt (Hierzu Abb. 3.) ‚ saftig und angenehm süls. : Die Birne ist demnach eine sehr Eine Herbstneuheit von 1905 aus der | schöne und gute Frucht, ein Schmuck Züchtung von Baltet Freres ist die Birne | unserer Bäume und Tafelaufsätze „Roosevelt“, eine der grölsten Birnen, , während des Herbstes. In Frankreich die es gibt. Sie mifst bis 40 cm im | hat diese dem Präsidenten Roosevelt Umfang. Die Gestalt der Frucht ist fast | gewidmete prächtige Varietät grolsen kugelig mit glatter Schale, nirgends | Beifall gefunden. DrxB. Literatur. Wie.ist der Gemüsebau in der Um- gegend Berlins am rationellsten zu be- treiben? Von Herrn Kgl. Garten- inspektor Heinrich Amelung. Ge- krönte Preisschrift. Preis 50 Pfg. Bei gröfseren Bezügen und für Wieder- verkäufer entsprechende Preisermälsi- gung. Verlag des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues, Berlin N., Invalidenstr. 42. holländischen und dänischen Ursprungs ein Zoll von 2,50 Mk. pro Doppelzentner gelegt wird, dürfte ein vermehrter Ge- müsebau jetzt sehr am Platze sein. “ Die obige Preisschrift des Kgl. Garten- inspektors Amelung gibt in falslicher Kürze über die wichtigsten Gemüsearten und deren Kultur treffliche Anleitung Obwohl in erster Linie dem Liebhaber x ‚ als Führer dienend, ist die genannte Vermehrter Gemüsebau. ı Schrift nach dem Urteil der Sach- Da nach dem Inkrafttreten des neuen | verständigen auch für andere Gegenden Zolltarifs am 1. März d. Js. auf Gemüse | ein sehr guter Ratgeber. Ausstellungen. Cedrus (Link) Zeder — Conifere. — |__In schönen, gesunden und stattlichen Abietineae. | Exemplaren wurden vorgeführt: (Eiierzu Abb. 2.) ' Cedrus Atlantica (die Atlas-Zeder), Unter den vielen hervorragenden Aus- | ziemlich kurzer und gedrungener stellungsobjekten der FirmaH. Henkel, | Wuchs mit kurzen, vielfach ver- Hoflieferant, Darmstadt, auf der Darm- ästelten Zweigen und kleinen bläu- städter Gartenbauausstellung fiel mir | lich-grün gefärbten Nadeln. unter anderem eine herrliche Zedern- | Cedrus Atlantica glauca, mit bläu- kollektion in vortrefflichen Exemplaren lich schimmernden Nadeln. ins Auge. Aufser den drei Hauptformen Cedrus Atlantica argentea, mit C. Atlantica, ©. Deodara und C. Libani | etwas längeren Zweigen und herr- brachte die Firma eine Anzahl Spezies lich silberweilser Belaubung. zur Schau, die mich veranlassen, den CedrusAtlantieapendula, mit leicht verehrl. Lesern dieser Zeitschrift an der überhängenden Zweigen. Hand einer Abbildung dieselben bekannt Cedrus Atlantica aurea, eine schöne zu geben. h goldgelb gefärbte Atlaszeder. Ausstellungen. Cedrus Deodara (Himalaya -Zeder) ÜCedrus Deodara aurea herrlich gold- herrlicher Wuchs mit pyramidal gelb. hängenden gleichmäfsig verteilten | Cedrus Deodara pendula, von hän- uuısstellung te arbenb: N Di wuf der dortigen adt, 3 el, Darmst X 2. Die Oedrus-Kollektion der Firma H. Henl < Zweigen. Nadeln halblang und von sendem Wuchs und goldgelber herrlich weilsschimmernderFärbung. Färbung. / Cedrus Deodora glauca istentgegen- _ Öedruslleodaraverticillataglauca, gesetzt der vorherigen von schöner eine schöne Form von blaugrüner blaugrüner Färbung. L Färbung, Personal-Nachrichten. CedrusDeodararobusta, kräf- tig gedrungener Wuchs. Cedrus Libani (Libanon - Zeder), Wuchs herrlich gleichmälfsig. Ich sah diese Zedern Schlofsgarten vor dem königlichen Schlosse als 25—30 m hohe statt- ' den. im Homburger | liche Bäume, an denen die Zweige fast wagerecht vom Stamme ab- stehen und sich farnblattartig weit ausdehnen. Die kleinen Nadeln sind bläulich-weils gefärbt. | CedrusLibaniargenteapen- | ‚ Solitär oder in kleinen Gruppen zu drei dula, eine silberweils schimmernde hängende Form. Gedrus Libani pyramidalis, von pyramidalem, aufrechtem Wuchs. In geschützten Lagen sollten dieZedern reichlicher wie bisher angepflanzt wer- In Oberursel a. T. steht eine statt- liche Zeder, die vor ‚Jahren zurückfror, dann aber kurz über der Erde wieder zwei Triebe hervorbrachte und diese beiden Schöfslinge entwickelten sich zu einem schönen sehenswerten Baum. Erst als grofse Bäume kommen die Zedern zu vollem Effekt und sind als ältere Pflanzen auch äulserst widerstands- fähig. Die Zedern lieben eine gute Pflanzweite und sollte man dieselben nur als oder fünf vereint anbringen; bei zu ı enger Pflanzung lassen sie gern die Nadeln fallen. ER. Tutenpemz Personal-Nachrichten. Nicolaus Gaucher, kgl, Württem- bergischer Garteninspekter, Stuttgart, feierte am 17. Januar seinen 60. Ge- burtstag. Er wurde als Sohn eines Bauern in Sareicourt bei Chaumont (Haut-Marne) in Frankreich geboren und hat sich nach einer harten Jugend und manchen widrigen Schicksalen durch unermüdlichen Fleils und Ausdauer zu einem der ersten Obstzüchter und Obst- bau-Schriftsteller hinaufgearbeitet. bisher ‚Arthur Glogau, städtischer ı in Halle a. S. Obergärtner in Bonn, wurde an Stelle Zeiningers, der als Garteninspektor nach Wiesbaden gegangen ist, nach Hannover berufen. Paul Hein, bisher Obergärtner der übernahm | Villa Charlotte in Wannsee, die Leitung der Weinbaugesellschaft in Steglitz. Karl Beithner, städtischer im 42. Lebensjahre. F. W. Burbidge, Direktor des zur Trinity-Universitätgehörigen botanischen Gartens in Dublin (Irland), starb am 24. Dezember. Dr. Freiherr Karl von Fritsch, Präsident der kaiserlich Leop. Carol. ' Gärtnerei deutschen Akademie der Naturforscher starb am 9. Januar auf seinem Rittergute in Goddula bei Dörren- berg im 68. Lebensjahre, Heinrich Schall, kgl. Hofgarten- ingenieur, München, wurde der Titel und Rang eines kgl. Hofgarten-Inspek- tors verliehen. Leonhard Dillis, kgl. Obergärtner, München, erhielt den Titel und Rang eines kgl. Hofgärtners. Franz Pinl, Obergehilfe, München, wurde zum kgl. Obergärtner im Winter- garten ernannt. W.Broese, bisher Schlofsgärtner der Gräfin M. von Nesselrode in Ehreshoven, übernahm am 1. Januar die Leitung der des PBrauereibesitzers Jos. ı Breuer in Siegburg. Garten- | inspektor in Bonn, starb am 3. Januar | William Thiselton-Dyer, lang- jähriger Direktor der königl. botanischen Gärten in Kew bei London, legte am 16. Dezember sein Amt nieder. Dr. Prain, Oberstleutnant a. D. des Sanitätskorps der indischen Armee, bis vor kurzer Zeit Direktor der königl. bo- tanischen Gärten in Kalkutta, wurde an die Stelle des Vorgenannten berufen, Eingegangene Preisverzeichnisse. — Patent-Nachrichten. 79 Eingegangene Preisverzeichnisse. Joseph Klar, Berlin, Königl. Hof- lieferant, Saat-Etablissement, preisverzeichnis. Gartengeräte Verbrauchsartikel. Adolf Demmler, Berlin, Gärtne- risches Kultur- und Handelsgeschäft. Sämereien. C. van der Smissen, Berlin, Samenpreisliste. Haage & Schmidt, Erfurt. Haupt- verzeichnis über Samen und Pflanzen. Bunte Tafel: Dianthus laciniatus „Vesuv“; Scabiosa japonica; Schizanthus retusus „Rosamunde“; Sch. retusus trimaculatus. Otto Putz, Erfurt. „Im Garten“, Preisbuch über Gemüse-, Feld- und Blumensamen, Pflanzen, Obststräucher USW. Eisenhardt & Mahlig, Erfurt und Bollstedt (Unstrut), Samen-, Pflanzen- und Saatkartoffelkulturen. A. Schwiglewski, Carow b. Ber- lin, Post Blankenburg i. d. Mark, Edeldahlien (Georginen). J. C. Schmidt, Königl. Hoflieferant, Erfurt, Preisbuch über Samen, Pflanzen und Gartengeräte. Derselbe,-Samen Engros-Katalog. Steglitz- Haupt- und | ı neuheiten; No. 110 über Cactus-Dahlien | No. dusa, Kröger & Schwenke, Schöneberg b. Berlin. Preisliste für Handelsgärtner. Beilage Liste No. 109 über Samen- und Chrysanthemum; No. 111 über Blumenzwiebel-Importe. Pape & Bergmann, Quedlinburg, 118. Bunte Tafel: Neue Üactus- und Edeldahlien: Spotless Queen, Me- Aristokrat, Amethyst, Apollo, Trudchen Pape, Landrat Dr. Scheiff. Theodor Hübner, Berlin, Telegr.- Adresse: Blumenpost. Telegramm- Schlüssel zur Erleichterung und Ver- billigung des telegraphischen Verkehrs. A. Keilholz, Inhaber Carl Fessel, Quedlinburg. Samenbau und Samen- ‚ handlung. Ludwig Winter, Bordighera, Italien. Sonderangebot über Riviera- Schnittblumen, Grün- und Zierfrüchte., Vilmorin Andrieux & Cies,, Paris, Hauptpreisverzeichnis. James Veiteh and Sons, Chelsea. Samenkatalog. Derselbe. Neuheiten: Primula Cock- ‚, burniana; Pr. Veitchii; Pr. pulverulenta: | Pr. vittata. F. ©. Heinemann, Königl. Hofliefe- | rant, Erfurt. Neuheiten. affinis hybrida, neue Prachthybriden in blau, rot, rosa. Bunte Tafel: Cineraria Nicotiana | Eckfords, Henry Eckford. V.M. H., The sweet pea specialist; Wem. Shropshire. Böttger & Eschenhorn, Grols- radiata hybrida „Sternblumen-Cinera- | Lichterfelde-Ost. Fabrik für modernen rien“; Viola tricolor maxima „Andro- Gewächshausbau, Wasserheizungen und meda“ und „Kaiser Franz Joseph“. ‘ Frühbeetfenster. Patent-Nachrichten. | Erteilungen: Anmeldungen: Klasse 45f. R. 17226. Baumrodevor- richtung mit einer den auszuhebenden Baum in die Fallrichtung drückenden Strebe. Liebmann Reils, Giefsen. 25.9.02. Klasse 45f. R.20984. Profilschneider | für Zierbäume und Hecken mit beliebig | ı bares Rankgitter für Erbsen. Max Richter, 3. 4. 05. gestalteten Profilrahmen. Berlin, Luitpoldstr. 23. Klasse 45k. 168223, Vorrichtung ı zur Herstellung von Unkrautvertilgungs- mitteln durch Berieselung der aufzu- lösenden Stoffe mit, Wasser. Gustav Drescher, Halle a.S., Aulsere Delitzscher- str. 40. 18. 8. 03. Klasse 45f. 168251, Zusammenleg- Hermann . Lange, Hamburg, Pinnebergerweg 5. I 20. 10. 03. teste, 80 Sprechsaal. — Feier der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares. Sprechsaal. Frage 1. Wie kommt es, dafs sämt- ebenso bei Gemüsen, die aus gärtne- liche Gemüse in West- und Süddeutsch- | rischen Kulturen hervorgegangen sind, land kräftiger und angenehmer | wie auch bei selbstgezogenen gemacht. schmecken, als die gleichen in Nord- Die schlechtesten Gemüse, welche ich deutschland, dafs z.B. den Kohlarten | überhaupt erhielt, stammten von Klein- der rübenartige Geschmack fehlt? bauern aus der südlichen Neumark. An Meine Erfahrungen beziehen sich auf den Sorten kann es wirklich nicht Rheinland, Thüringen und das südliche | liegen, denn ich habe die besten ver- Württemberg einerseits, und auf die | wenden sehen und solche selbst ange- Mark Brandenburg, das angrenzende |‘ baut. Sollten Boden und Klima allein Posen und Mecklenburg andererseits. | diesen ungünstigen Einfluls ausüben’? Ferner habe ich meine Erfahrungen Ku: Festliche Veranstaltungen zur Feier der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares. a) Festsitzung. Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues veranstaltet zur Feier der silbernen Hochzeit seines hohen Protektors, Seiner Majestät Kaiser Wilhelm II. und Ihrer Majestät der Kaiserin Auguste Viktoria, am Donnerstag, 22. Februar 1906, eine Festsitzung im neuen Hörsaal der Königl. Landwirtschaftlichen Hochschule, Invalıden- straße 42. Die Büsten Ihrer Majestäten werden im Blumenschmuck prangen und der hohen Bedeutung des Tages wird durch eine Festrede des General- sekretärs Siegfried Braun entsprochen werden. b) Festmahl. Am Sonnabend, den 24. Februar 1906, wird hieran anschließend im Englischen Hause, Mohrenstraße 49, ein Festmahl mit Vorträgen und nachfolgendem Ball stattfinden. Alle Mitglieder und deren Gäste, sowie alle sonstigen Freunde und Förderer des Gartenbaues werden zu beiden Veranstaltungen herzlichst eingeladen. Der Festausschuß: Crass I. Heese. Meermann. J. F. Loock. Für die Redaktion verantwortlich Siegfried Braun, Generalsekretär des V. z. B. d. G., Berlin N. 4, Invalidenstr. 42. Verlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29. Druck von A. W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. V Hermann Tessnow. Fabrik für Land- und Garten-Geräte, Berlin 0. 34. 8/0 mm st. p. 100 Stück 2,00 M. 15 6) ERTIR 100 ” 5,00 ” hir PP) 9 100 ” 1,50 ” 12114 » ) 100 P}) 7,50 19/93 „ er) 100 ” 20,00 ” 19/93 ” 2 100 ”» 25,00 „ „ 19/93 >) 2) 100 „ 32,00 ” und andere Stärken, offeriert ab Lager Berlin Zierkork p.5Ko.1,75M.,p.Ball.ca.50Ko.11M, Birkenrindeb .„ 2,50 „ „ „ „50...20 , Raffiabast p.1 „, 1,96 , 98 5 Kokusfaserstricke p- 50 Ko. ä 24, 98 u.32 M. J. F. Loock, kgl. Hol, 14 Berlin. N. 4, Chausseestr. 52a. ag EU Ca SS Garten- ı Wege- walzen i Pat.- Toller: kippkarren z. Wasser- u, Jauche fahren Schlauch- 77 wellen in Rasenamaschmen jed. Grösse Ausführliohe Kataloge gratis und franko. es itzen jeder Art { ars DIE ZT Zi Ar Ai Ai Av Si Fi Fu Tu FT Zi ZI STE CARL SATTLER, Civil-Ingenieur, Steglitz-Berlin. Ingenieur-Bureau für landwirtschaftliche Gewerbe, Kraft- und Pumpen-Anlagen. — Patenterwirkung. Empfehle mein neues und bewährtes Sameneinhackgerät „Igel“ Gesetzlich geschützt durch In- und Auslandspatente und D. R. © °M. „ige el“ ersetzt die Handhacke. Mit dem „Igel“ ist die Tagesarbeit mehrerer Leute in noch nicht einer Stunde von einer Person tadellos ausgeführt, durch einfaches Ueberfahren des Bodens mit demselben. Igel I ist eine einfache Stiftenwalze und Igel II ein den Rasenmähern ähnliches Gerät. Igel I: Preis 16 Mk. — Igel II: Preis 36 Mk. =—— ELTERN ET ER ET TE RE RT RE RT RT RT TE RT ART ARTEN AR TAN TI 16] Sf Ns ae DD I) af SU 6] — — Georg Hillmann, Sermsdori (mar) Baugeschäft und Zement-Kunststeinfabrik Kontor; Hermsdorf (Mark) Fabrik und Kiesgruben in Schildow=Berlin. Ferniprecher ; Amt Tegel Nr. 178. Gebäude jeder Art, z. B. Wohnhäuser, Gewächshäuser, Ställe, Mauern usw. aus Hillmannschen Isolierbausteinen aufgeführt, stellen sich 300/, billiger als mit jedem anderen Baumaterial. Uber 600 verschiedene Gebäude habe zur grössten Zufrieden- heit der Bauherren ausgeführt. Man verlange Prospekte und Preislisten. VI Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. In , Obstbaumkulturen. 3 NG Ungeziefer Kar Blattläuse & werden eründlich ve Ver- NEN NN VORSENESENSENE SE Se Ns! RZ Hoitman & Co, } Charlottenburg Spreestrasse 4 Ri RS ur dürch unsere Specialität: Ün Paz Den, Anuren Niederlage Thüringer Grottensteine, Y „Syphonia Ausführung von Grottenbauten, ei end endeten Entwürfe zu denselben. Wandbe- YW Petroleum- kleidung v. Wintergärten. Felsen- | = anlagen in jeder gewünschten Stein- & Mischapparat. gattung. = Auf Verlangen Beschreibung ma Abbildung gratis. Ph. Mayfarth & Co., _ BERLIN N., Chausseestr. 2E. GE Fabrik landw. Maschinen und Geräte. EEE EN _ Cementarbeiten wasserdichter Teioh- anlagen, Fontainbassin, Fussboden, Keller, Höfe ete. [9 — ne I — EEE TTI IT Heizkessel. Schramms Original Heizungsanlagen. WW rum: Kessel. Gewächshausbau. Aelteste, leistungsfähigste Spezialfabrik. | Metall-Werke Schramms „Caloria© W - >>, B runo Sc h ramm Patent- ze N G. m.b.H. Gegenstrom - Glieder- / ae IIversgehofen-Erfurt. Kessel Man verlange Katalog G. Wer Freude, bezw. Nutzen haben will im Garten oder Feld, der ver- I lange kostenfrei, bevor er seinen Bedarf deckt, erst meinen Samen- und Pflanzen-Katalog für 1906 mit über 600 Abbild., Kultur- Anleitungen, Arbeitskalendern und vielen erprobten Garten-Requisiten auf 200 Gross-Quartseiten. Mein Katalog bietet die reichste Auswahl, die es gibt, nicht nur der besten Neuheiten, sondern auch der bewährtesten älteren guten Sorten in Gemüse- und Blumensamen usw. . Durch Sorten-Reinheit und höchste Keimkraft zeiehnen sich alle meine Saaten aus. 5. £. Beinemann, Erfurt 93. I Hoflieferant Sr. Majestät des Deutschen Kaisers und Königs von Preussen z Bun Laue Prinzenstrasse ıor. x Berlin $. & Prinzenstrasse 101. Lithographische Anstalt für: > 134 naturwissenschaftliche, De vu. und u Due or | ©61'6101'0181'91.016| SE © & Ei Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 11 £ Dessauerstrasse 29 Italien. Ansichten und Streiflichter vonVietor Hehn. Neunte, sorgfältig durchgesehene Auflage mit Lebensnachrichten über den Verfasser. — Eleg. geb. 7 Mark 50 Pfg „Das bedeutendste Buch, das uns der diesjährige Büchermarkt über Ttalien gebracht hat, ein Buch, das ganz die stark subjektive, geistreiche, so schroffe und doch wieder so zarte, so rücksichtslos wahre und doch dabei so human abwügende, vornehme Art Hehns atmet. Der Herausgeber hat wohl Recht, wenn er sagt, es sei das Tiefste, Freieste, Originellste, in die dem Inhalt verwandteste Form Gegossene, was seit Goethe über Italien gesagt worden sei.“ I PSPBSDB>S Fünf schädelechte 6- und S-Ender Hırschgeweıhe roh, zusammen 20 M. Georg Fritzmann, Lichtenfels. SI 5 5 59 1% Originalfabrikat Garten en Interessenten mitgeteilt durch: R. Avenarius & Cı Stuttgart, Hamburg, Berlin C und Köln, H. L. Knappstein, Königl. Hoflief, Bochum (Westt.). & Berlin, Invalidenstr. 38. %# Frankfurt a.M., Kronprinzenstr. 55 Special-Geschäft für 87 Warmwasserheizungen für Gewächshäuser, ner Wintergärten, Villen ete. -—_or- Allseitig als bestes System anerkannt, worüber zahlreiche Zeugnisse und Anerkenunes schreiben zur Verfügung stehen. Grosses Lager aller Sorten Heizkessel in Bochum, Berlin und Frankfurt a. E. haben die sohmiedeelsernen Kessel die # goldene Medaille »# erhalten. Auf der Pariser Weltaustellung Igoo | Einrad- Infolge vorgerückter Saison verkaufen wir unsere ie erstklassigen R asenma h er zu her abgesetzten Preisen. Eianzen une in einfachster wie an Ausführung. Stick V Errinkie Gärtner- Dresien - Niedersenlitz A. Giesskannen mit _ Verteilungsbrause ® > Grösste Spezial - Fabrik für den gesamten Gartenbau. Lesen zen zn a ee 2rBa sehr Dunn [Sn Areal 1300 "real 1300 Mor gen. Haupt-Katalog. Man verlange den Katalog B erm. N. }) e N N e erschienen. Weener, Prov. Hannover. Grösste und reich- L. Späth, ; B chulenwe -Berlin. e haltigste Baumschule. a z = Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen 7. n vorm. P. Liebenow & Jarius. In| | N BRITZ-BERLIN, Bürserstr. 51-54, } Grösste Fabrik für Kewächshausbauten, Frühbeet: — fenster, Warmwasser- und Dampf heizungen. Frühbeet- und Ge- ) 4bt. II. wächshaus-Fenster = a jeder Grösse, aus Ia Kiefernholz und amerik. Pitch-pine- anlEn ; ef Are u. Blumenspritzen. Holz Eiserne Ge- , EINER = Annan i Pumpen aller Art. wächshaus -Kon- “rc RITTER Slim ri SS zZ Schlauchwagen. Hanf- und Gummi- schläuche. Panzer- schlauch -, Garten- : e ne 4 : II struktion., Winter- 52:0) ET Wasserwagen. Kr & 2 | gärten. Veranden, u. _ Freie Hi ii. ach INN — Dächer, Oberlichte, E3 RER Bi gaaam er —— Ei er aclarende = A Pavillons etc. Gar- = matten. Fenster - Kun er i papier [21 iamanten. Glaser- ’ TE kitt,e ig.Fabrikation N Frühbeetkasten, dessen Pfosten aus verzink- Ne I Katalog gralis mit Dampfbetrieb. eu! tem Kiesanlen en nz D. E: 6. M. 168430. U: und franko Eoidene Medaille Berlin 1890. Staatsmedaille Berlin 1897 reich Wilhelm Biesel BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und Warmwasserheizungen für Gowächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmaterial, einfache Bedienung bequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man durch den von mir konstruierten Kessel „Ideal“, Bitte genau auf meine Firma zu achten! Körner & Brodersen Landschaftsgärtner Körnerstrasse 7 STEGLITZ Fernsprecher 85 NN ı Garten- und Parkanlagen. ” König]. Garten- Theodor Jawer « su. Direxoor. Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. Fernsprecher-Amt: Pankow No. 14, — Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönhausen. Grosse Kulturen von Obst- und Alleebäumen. — tConiferen in reichhaltiger Auswahl. — Massen- anzucht von Ziersträuchern, Fruchtsträuchern, Schling- und Heckenpflanzen. — Rosen, hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten. Immergrüne Pflanzen wie: Rlıododendron, Aucuba, Laurus cerasus, Evonymus, Hortensien, Lorbeer- bäume, Pyramiden und Kronen in jeder Grösse, — Palmen, besonders für Winter- gärten geeignet. A Ausführung von Park- und Gartenanlagen, Alleen und Plantagen in jedem Umfang mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage gratis. ‚ Preisverzeichnis gratis und franko. EEE EN EN Robert Siemssen Berlin W.357 — Potsdamer Strasse:No. A Telephon Amt IX, Ss eitronl. Phosphorsäure. Kainit mit 12,4%, Kali. Kalidüngesalz 20, 30 und 40°, Kali. Hornmehl stoff. Düngekalk, gemahlen mit 85—990%/, kohlensaurem Kalk für leichten Boden, mit 14—150/, Stick- rmer- Zur Frühjahrsdüngung: Thomasmehl (Sternmarke) 14—19%/, || Alheri'sche hochkonzenirierie Nährsalze: ı PK. Phosphors. Kali; ca. 40—430/, Phosphorsäure, ca. 260/, Kali. ıPKN. Obstbaumdünger; ca. 200%, | Phosphors., ca. 6!/9%/, Stickstoff, ca. 350/, Kali. WG. Original Prof. Wagners Blumen- dünger; ca. 13%, Phosphors., ca. 130/, Stickstoff, ca. 110%), Kali. AG. Albert's Blumendünger; ca. 120, Phosphors., ca. 120/, Stickstoff, ea. 20%, Kali. Ia Torimull und Toristreu in Ballen. ‚Wir bitten bei Benutzung der Inserate ‚sieh auf die Gartenflora a zu zu beziehen, = SS ea aa_a_—_aa——a—a——a—a&a—ad&BB SSSSSSSSSISSISIIITITSITSSITIISISIIIS—SS V. Lemoine & Sohn Handelsgärtner, Naney, Frankreich. (Grosser Preis Paris 1900.) Neuheiten in Gewächshaus: und Freiland- Pflanzen, wie Begonien, Fucsien, Pelar= gonien, Anemone japonica, Senchere, Phlox, Paeonien, Fliedern, Deutzien, Philadelphus, Weigelen, Gladiolus, kemoines und Nan- ceianus, Montbretien usw. Polygonum Baldschuanicum 25 St, 10 M. Preisverzeichnisse auf Verlangen. Für Gartenbesitzer ist die Samen- u. Pflanzenhandlung Oskar Knopf &cCo. Erfurt gegründet 1832 die eJUImpue und © u} E 3. © . = E © E IF: &:; BEER! :3 u beste Bezugsquelle. | | | | | | | Verzinkte Draht-Geflechte für Sn Baumschützer ee I: N Stachel-, Spann- und Bindedrähte arena empfiehlt Wilhelm Ripke, Berlin W. 8, Kronensir. 75. Die älteste Berliner Panzenkielfabrik ' von W. Woiwode (Nachf. R. Gödicke) empfiehlt ihre Spezialität „Eilanzenkühel in Eichen, Pitch-pine u. Schmalzfasshölzern, Wasserfässer, Regentonnen, Waschpefässe. Berlin W., Lützow-S$trasse 60. Für den Inseratenteil yeranıwortlieh; A. Fischer, Berlin S.W, ıı. Druck von A.W.H ayn's Erben, Berlin und "Potsdam. 15. Februar 1906. Heft 4. FAPZAOTFI0OLI0OFI0LTIC FLI0OLTI0LIOFTIOLI0OTTOLIOFTIOFTOLI0FIOLI0LI0L FARIENFLORA ZEITSCHRIFT surEAU OF RIcAN ETHNOLOST. EREEERISERRERERITEECHTEERTE TE ERTARRRRERNT AME für 1906 LIiBrR ARY- Garten- und Blumenkunde (Begründet von Eduard > Ham NSF ERBE On 08. Jahrgang. L Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten. | Herausgegeben von | PEEREERR EINER Siegfried Braun, Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Berlin 1906 Verlag von Gebrüder Borntraeger | { SW 11 Dessauerstrasse 29 ÄCETERIERPERIFEREERIFERFERFERFERRERFER Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Toxtahtildunken und 12 Farben- tafeln für Deutschland und 0esterreich-Ungarn 13 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 15 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post. vait Ban . 1906, Heft 4, Inhalt. 942. Versammlung des V. z. B. d. G. in den pr. St. am 25. Januar 1906. S.81. — Das 25 jährige Stiftungsfest der Königl. Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin. (Hierzu Abb. 5 u. 6) S.85. — H. Mehl. Die Haselnusskultur in Norddeutschland. S. 92. — H. Weidlich. Dendrobium Swartz. (Hierzu Abb. 7.) S. 96. — Vereinswesen. S. 99. — Neue und empfehlenswerte Pflanzen, S. 100. — Literatur. S. 101. — Kleinere Mitteilungen S. 103. — Ausstellungen. S. 108. — Koloniales. S. 109. — Sprechsaal. S. 110. — Festliche Veranstaltungen zur Feier der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares. S. 112. e SEE, eren, Spargelpflanzen. ö 8% Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 ES 8 G.WEHNER a co (3 Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BRITZ BEIBERELEIER SJannstrasse No. 70—7. Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs Theodor Rauien, Berlin €. 2, Deue Friedrichstrasse 61/63 Komplette Bewässerungs - - Anlagen mit Kuörs -Motoren ausrrbreingaen Gars rent für Gärtnereien, Landhäuser, Villen. Erstaunlich preiswert! Durchaus zuverlässig! Zahlreiche Referenzen! Alle geschäftlichen Mitteilungen betr. Reklamationen nicht eingegangener Hefte, Honorar-Zahlungen, Adressenänderungen ete. wolle man an die 2 E Verlagsbuchhandlung Gebrüder Borntraeger in Berlin SW II N UBER KYOlYY I Dessauerstrasse 29 . et richten. Wir bitten bei Benutzung dor Inserate sich auf ‚die Barten flora zu ‚beziehen. I Umfangreiche Dauerausstellung sämtl. Erzeugnisse unseres Fabriketablissements in dem eigens dazu errichteten a E— Ausstellungs - Gebäude. 2 Größte Spezial- wiächshausbau Dampfsägewerk, Hobelwerk, Risengiesserei, Kesselschmiede, Klemp- nerei und Verzinkerei, eigenes Rlektrizitätswerk, gegen 300 Arbeiter. une een en se ui _ Eine Entwicklungsgeschichte des Naturganzen in gemeinver licher Fassung von Carus Sterne. Sechste, neubearbeitete Aufl: herausgegeben von Wilhelm Bölsche. Mit zahlreichen | ıllustrationen, vielen Tafeln usw. ak In zweı VOFDE a enbände gebunden 25 Mk. | Das berühmte Werk, dessen ersten Band wir im vorigen Jahre bereits gewürdigt haben, liegt nun vollständig vor und präsentiert sich in jeder Hinsicht als ein Prachtwerk, gleichviel, ob man den Inhal oder das äussere Gewand ins Auge fasst. In 24 Abschmitten, die von. zahlreichen : sehr instruktiven Abbildungen und Tafeln begleitet sind, schildert es in denkbar anregendster und. fesselndster Weise den stufenweisen Werdegang des Naturganzen vom Nebelfleck bis zum Menschen, soweit die Naturwissenschaft seit Darwin ihn hypothetisch festgelegt hat. Hypothetisch insofern, als es natürlich nie möglich sein. wird, die ganze ununterbrochene Kette der Lebewesen und alle die unzähligen physikalischen und chemischen Prozesse ‚„exakt“ nach- zuweisen, die im Laufe von vielleicht mehr als hundert Jahrmillionen. von der einzelligen Urform zum Affen und weiterhin zum Menschen hinaufgeführt haben. Im einzelnen wird an den bisherigen Fest stellungen der " Entwicklungslehre immer gemodelt und gebessert werden müssen, das liegt in der Natur der Sache; die Deszendenz theorie an und für sich aber, insbesondere die Abstammung. de: Menschen von eimer ausgestorbenen Tierart, die etwa zwischen den heute lebenden Menschen-Affen und den niedrigsten Menschenrassen di Mitte hielt, ist längst keine Hypothese mehr, sondern eine historische Tatsache, an der auch kein einziger ernsthafter Naturforscher mehr zweifelt. Für den denkenden Menschen kann es daher auch nichts Anregenderes und. Interessanteres geben, als auf den Blättern des Carus Sterneschen Werkes, der unstreitig besten populären Darstellung. der ‚natürlichen Schöpfungsgeschichte“, das allmähliche Werden des Irdischen, mit unserem Geschlecht an der Spitze, zu verfolgen. Denn das wichtigste und lehrreichste Studium für den Menschen bleibt immer der Mensch. Wilhelm Bölsche hat es verstanden, den grossen Zug des in seiner Art klassischen Werkes, der in den letzten Au lagen. infolge der Ueberfülle des neu hinzugekommenen Materials hie und da verloren gegangen war, wieder herzustellen. Als ein Volks buch im edelsten Sinne liegt „, Werden und Vergehen“ jetzt wieder Möchte es denn in der neuen Ausgabe wuch wirklich em ‚Vol sbuch: werden ! x Be Teen were Sn = 37 Se, > er a Thüringer Grottensteine E zur Anlage von Felsenpartien, Ruinen, Grotten, Wasserfällen, Lourdesgrotten, Wintergärten, Wand- und Decken-Be- kleidung, Weg-, Beet-, Gräberein- fassungen, Böschungen. Daturbolz-Gartenmöbel. “ Bänke, Sessel, Tische, Lauben, Brücken-: | seländer, Nistkästen, Pflanzenkübel, Futterständer ete. Preislisten frei. —— —&. A. Dietrich, Boflieferant, @lingen b. Greussen. = Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. III Hermann Tessnow. Fabrik für Land- und 6Garten-Geräte, “ Berlin 0.34. NH —— zen a N —= ' f Pat.- Tonnen- ZH, 0 kippkarren a, Sa = u Wege- 2. Wasser- u, SAT, ADS, walzen Jauche fahren j : Be Schlauch- Die vılzeı = 2 ee = ; ei: Wellen in Nällinaseiiimen jed,. Grösse | Ausführliche Kataloge gratis und franko. | — Bötfgers ge5-9® Heisslufrpumpmaschinen Pumpen- und Wasserleitungs-Anlagen Sächs. Motoren- und Maschinen-Fabrik ; OffoBöffger| erhalten &emeinden, Rittergüter, Güter, villen, Gärtnereien, ©bstplantagen etc. etc. durch .gesch. Spezial- Fabrik für 1 Grosse silb. Staatsmedaille für Binderei und Dekoration. Pflanzen-Dekorationen > und = Blumen-Arrangements in jeder Ausführung B. Fasbender, serin n. | === Sehönhauser Allee 21 — = Fernsprecher: Amt III 8643 Eigene Gärtnerei: Niederschönhausen Fernsprecher: Amt Pankow 142 Bestellungen von und nach ausserhalb ‚werden prompt erledigt. mkulturen. Ungeziefer Blattläuse N werden gründlich ver- Stilst durch unsere at. selbsttg. Spritze „Syphonia“ mit neu erfundenem Petroleum- Mischapparät. ee a Auf Verlangen eschreibung und Abbildung gratis. = Ph. Mayfarth & Co., BERLIN N., Chausseestr. 2E. | Fabrik landw. Maschinen und Geräte. vie it a Seeeem: ._ _ Gras var Spezialität: n Grasmischungen für Anlagen in hochfeinen Qualitäten zu h sehr billigen Preisen. Offerten auf Anfragen zu Diensten. BR Carl Hecker, Samenhandlung, Friedrichsdorf i. Taunus. 4 i Lieferant vieler Königl., Fürstlichen Hofgärtnereien, Verwaltungen grosser Gartenetablissements- und Landschaftsgärtnereien. —— 12 a _—_—_agm>S ee BZ C> Die Firma ;@,H, Ulrich 2.=,_ Bismarck - Strasse 98 EEE, = . baut an allen Plätzen des In- TEE —_ RZ I und Auslandes TER, Slashü ZEN Glashäuser f IS | „von unübertroffener tech- - 2 ’' le nischer Vollkommenheit und | BR Formenschönheit, als: Wintergärten, Gewächs- häuser, Veranden, Bade- säle, Wandelhallen und alle anderen Glas-Eisen- konstruktionen in einfacher und in Doppel-Panzer- verglasung G D. R.-Patent Nr. 133177. % Garantiert „regen-, rost- und 74 schweisssicher und gut wärme- 2 haltend‘“. ‘Fertige Montage und Eindeokung. Langjährige Garantie. Reich illustrierter Katalog R- von über 200 Seiten, = Zeichnungen, Berechnungen und Besuch auf Wunsch. begr. 1810, Areal 20 Hektar. ei Gegr. 180. 1 Obstbaume und Ziergehölze | sowie sämtliche Baumschulartikel empfiehlt billigst in grosser Auswahl und in bekannt guter Qualität die Obst- und Gehölzbaumschule von Julius Brecht in Ditzingen, Württbg. Kataloge zu Diensten. 942. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preufsischen Staaten in der Königl. Landwirtschaftl. Hoch- schule, Invalidenstr. 42, am Donnerstag, den 25. Januar 1906. Vorsitzender: Der erste Stellvertreter des Direktors, Herr Landschaftsgärtner A. Brodersen. I. Der Vorsitzende teilte der Versammlung mit, daß am Vormittage um 11 Uhr im Lichthofe des Museums der Landwirtschaftlichen Hochschule ein Doppelfest gefeiert worden sei: Der Geburtstag Seiner Majestät Kaiser Wilhelm II. und in Verbindung damit das 25. Stiftungsfest der königl. Landwirtschaftlichen Hochschule. An dieser Feier habe auch der Vorstand des V.z.B.d.G. in corpore teil genommen und eine Glückwunschadresse überreicht (siehe „Garten- flora“ S. 86). Kaiser Wilhelm IL, der in wenigen Tagen seinen Geburtstag feiere, sei ja auch der Schirmherr des V. z. B. d. G. Er bäte, an der alten, schönen Sitte festzuhalten und ıhm ein dreifaches Hoch Zungen Geschieht. II. Neu vorgeschlagen wurden zu wirklichen Mitgliedern: 1. Herr Obergärtner Paul Jurass bei der Firma L. Späth, Baum- schulenweg bei Berlin, durch Herrn Gartenbaudirektor Echter- meyer. . Herr Fabrikbesitzer Ed. Gebhardt, Zehlendorf beı Berlin, durch Herrn Quilitz. 3. Herr Baumeister Salo Zadeck, Hansa-Ufer 42, durch Herrn Arthur Bird. 4. Herr Fabrikbesitzer Richard Kümmel, Boxhagenerstr. 9, durch den Generalsekretär. 5. Herr Hugo Richter, Vertreter der Otto Beyrodtschen Gärtnereien, Marienfelde bei Berlin, durch Herrn Weidlich. 6. Herr Otto Wallroth, Rehfelde a. d. Ostbahn, durch Herrn Mehl. 7. Herr Handelsgärtner Willy Nieder, Tegel, Hauptstr. 13, durch Herrn Weidlich. III. Ausgestellte Gegenstände: Herr Gärtnereibesitzer A. Haeger-Britz hatte 25 sehr schöne Amaryllis-Hybriden ausgestellt und bemerkte dazu, daß er sie schon in der Dezemberversammlung habe vorführen wollen. Damals seien aber die besten noch nicht aufgeblüht gewesen, während sie jetzt, Ende Januar, q [8) 82 942. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. leider schon im Verblühen begriffen seien. Ein Dutzend zweijähriger Sämlinge eigener Befruchtung seien mit darunter. Herr Brodersen dankt dem Aussteller, der trotz der kalten Witterung diese immerhin schwer zu transportierenden Pflanzen einem größeren Publikum vorzuführen sich nicht gescheut habe. Der Raum, in dem die Versammlung zurzeit tage, sei Ja in seiner Eigenschaft als Hörsaal auch für die gewöhnlichen Monatssitzungen ganz annehmbar, für große repräsentative Versammlungen aber, zu denen man vor allen Dingen hervor- vagende Liebhaber einzuladen die Absicht habe, sei er wirklich nicht ge- eignet. Für Ende März sei eine solche erweiterte Monatsversammlung in einem geeigneten Lokal der Stadt geplant und bäte er, jetzt schon, sich darauf mit Pflanzenmaterial gut vorzubereiten. Auf ein Konkurrieren der einzelnen Firmen sei es bei dieser Monatsversammlung weniger abgesehen, vor allem gelte es, durch solche Schaustellungen, die drei- oder viermal im Jahre stattfinden müßten, eine Verbindung zwischen Gärtnern und Liebhabern herzustellen. Herr Garteninspektor Weidlich kommt auf die herrlichen Amaryllis zu sprechen, die Herr Obergärtner Wetzel aus dem Garten des Herrn von Treskow-Friedrichsfelde in der Märzsitzung des Vereins im ‚Jahre 1905 ausgestellt habe (siehe „Gartenflora* 1905, S. 193 u. 215). Herr Wetzel habe damals auf seine direkte Frage, ob die vorgeführten Amaryllis im Jahre voıher ausgepflanzt gewesen seien, mit ja geantwortet. Auch Herr Beuster hätte damals mitgeteilt, dab er seine 2-3000 Stück, die er jährlich ziehe, im zeitigen Fıühjahr in einen Kasten auspflanze. Sie m Töpfen zu kultivieren, wie man das früher immer oetan habe, sei gar nicht nötig. Daraufhin habe er sich verleiten lassen, trotzdem er ein alter Amorylliszüchter sei, von seiner bewährten Kultur in Töpfen abzugehen und mit dem Auspflanzen einen Versuch zu machen. Allein diese Probe aufs Exempel wäre herzlich schlecht ausgefallen. Die Blütezeit wäre gegen frühere Jahre weit hinausgeschoben. Er halte die alte Vorschrift: Wer zeitig Amaryllis haben will, kultiviere sie das Jahr vorher in Töpfen, für die einzig richtige. Herr Haeger bestätigt hierauf, daß er die vorgeführten Exemplare auch nicht ausgepflanzt, ja seit fünf Jahren das Auspflanzen noch niemals. so recht gewagt habe. Natürlich lasse er es an einer guten Düngung nicht fehlen, er habe die Töpfe auch bis über den Rand im Mißbeet ein- gesenkt. Herr Brodersen hält es nicht für richtig, von einer durch Jahre er- probten Kultur so ohne weiteres abzugehen. Das räche sich oft sehr. Herr Gartenbaudirektor Lackner-Steglitz, der stets mit gutem Eıfolge nach einer bestimmten Kulturmethode Citrus gezogen habe, hätte einst bei Herrn C. F. Stange in Hamburg noch weit bessere Exemplare gesehen und hätte nicht. gezögert, das hier angewendete Kulturverfahren zu importieren. Das Resultat sei sehr ungünstig gewesen: denn da er den Wechsel im ganzen Umfange seiner Kulturen habe eintreten lassen, so sei ihm vieles kaput gegangen. Eines schicke sich eben nicht für alle. Auf der eigenen Erfahrung und Kenntnis weiter bauen, Neues stets nur mit großer Vorsicht aufnehmen, Do. 30. Sonder- Angebot 1906. von Chrysanthemum, Pelargonium zonale, peitatum u. englische, Fuchsien, Heliotron, Margueriten, Verbenen, Petunien u.s.w. u. s. f. von WILH. THÜRMER, Diemitz-Halle a.d. Saale. Seschäfts-Bedingungen: Die Preise verstehen sich in deutscher Reichswährung, zahlbar hier ohne jeden Abzug. Mir noch unbekannte - Auftraggeber ersuche ich, der Bestellung den Betrag einschliesslich der Verpackungskosten beizufügen oder Nachnahme zu ge- statten. Kleinere Beträge (bis zu 80 M.) nehme stets nach. Verpackung wird sorgfältigst ausgeführt, sodass ich mich bei jeder Witterung für gute Ankunft verbindlich mache. Versand geschieht auf Rechnung der Besteller, in deren eigenem Interesse ich‘, noch um recht genaue Adressenangabe dringend bitte. Reklamationen, sofern dieselben begründet sind, werde stets aufs Ent- gegenkommendste behandeln. Kredit gewähre mir Unbekannten nur bei Aufgabe guter Referenzen. Die Preise der älteren Ver- 3 zeichnisse verlieren durch dieses Verzeichnis ihre Gültigkeit. Bei grösserem Bedarf stehe mit besonders ermässigten Preisen sehr gern zu Diensten. — * »* Frühblübende Chrysanth ie He _ 33€ Frühblübende Chrysanihomum 2° un. er von Mitte September bis Anfang November blühend, 5 BER Die Kulter dieser Sorten hat sich immer noch und auch wieder im letzten Herbst als eine recht einträgliche gezeigt, sowohl zur Massenzucht, als auch zur Schaublumenzucht. prachtvolle rosa Sorte für Schaublumenzucht, erregte auf allen Ausstellungen grosses Aufsehen. Madame Draps-Dom, & 0,50 M., 10 St, 4.50 M., 100 St. 40.00 M.; inbew. zum halben Preis. 7 das rosa Seitenstück zu Mlle. Lucie Duveau, ebenso schön und dankbar, Farbe prächtig frischrosa. Junge La Gracieuse, Phasen tiererbar ab 1, März & 0.50 M., 10 St. it. 450, 100. 96 4000 M = Ar BER reinweiss, einen festen Ball bildend, sehr haltbar und namentlich als Schnittblume tür = a RR Allerheiligen von unschätzbarem Wert. Mad. G. Henry namentlich durch ihre Blühwillig- RE Mile. Lucie Duveau, keit und leichte Kultur weit übertreffend, unbew. St. 100 St. 3.— M., 1000 St, 25.— M. SEE bew, St. 100 $t. 6— M., 1000 St. 50.-— M. Vermehrungspfl.: 10 ‚St. 3.00 M., 100 St. 25.00 M. Ba Safeguan» dy rosa, genau wie Viviand Morel, nur früher. are 5 i leuchtend £ Ih EN a es © Gaignanl ir Töpfe, te F | fünf herrliche rosa frühblühende Sorten für Schaublumenzucht, die sehr 5 ee Aei ni Be a ” dankbar und reiehblühend und sehr anspruchslos in der Kultur sind. er | Venise, teis N: BE “ | Sehr zu empfehlen.! — Preise wie bei Mlle. Lucie Duveau. r Eh Muri lo. zartlila, hochfeine Modefärbung, J ER EN a et PER TEN Ss Be 4 ERNEST AF LE: Rz Er BEE RR OB ©... . Fuohsienymunieionn ann an u . i N -. reichblühendate und gegen heisse Witterung Diamant, veste weisgeruite. | Adolf Wenzel, Yıcaerauanambigste. si 3 10 St. 1 M., 100 St, 9— M., unbew. 10 St. 0,50 M., 100 St. 4,00 M. | Nenere Sorten wie: . \ Adrien Borger, Andenken an H. Henkel, Deutsche Kaissrin, Ernst Renan, Frau Alioo Hoffmann, Frau Ida Noack, Frau Jos. Fraakekteld PIERRE a = ‚ Goselli, Gruss aus dem Bodatal, Maikönigin, Mrs. E. 6. Hill, Phönt a ic Mer Surak AD 40. M., unbew. Steckl. 100. 8t. 2,80 M., 1000 St. 20,— M. 'ermehrungspfanzen 10 St. 5,—-M., bew. Steckl. 100 St. 5,— M., 1000 St, - Aeltere beste Marktsorten wie: - Avalanche, Berliner Kind, Charles Blanc, Charming, Cupido, Frau Emma Töpfer, Marinka, Milion, Mrs. Rundlo, Monumant, Perle, Präsident Güntkar, Pe v Rotkäppchen, Schneewittchen, Triumph von Frankfsrt unw. usw. Si r FE Vermehrungspflanzen 10 St. 3,— M., bew. Steckl. 100 St. 8,— ML, 1000 St. 25,— M., unbew. Steckl, 100 St. 1,50 M., 1000 St, 1,— a } Nordlient, feinste lenchtend dunkelschar- Verbena, 1. ti». Stck. 100 8. 8.— M., undew. | Steckl. 100 St. Zwei herliche Varbenea, gleich wertvoll für Gruppen, le a len Ellen Wllmap MENT hrs: | auoh zum Marktvorkauf usw, für Tapfkultur. Zukunfis-Markt- liche rosa Verbens, prachtvoll, gemban. bew. Steckl, 100St, 6,— M., unbew. Steckl. 100 St. ,— M. sorien. frühblühend, zartrosa, Sa Send 100% 1y . | zwi Prachtpetunien-Sorten, während erstere für den zeitigeten Frühjahrsverkauf bestimmt ist, schliesst sich lstztere im Mor as gefranzt, prachtvoll, leuchtend karminross, bew. Steckl. 100 St. [ diese an, bltiht aber auch noch zeitig genug, um mit gutem Gewing 8,— M, unbew. Steckl. 100 St. 4— M. auf dem Markte verkauft werden zu können. Petunia, gefüllte in allen Färbungen‘, gemischt, bew. Steckl. 100 $t% 8,— M, unbew. Steckl. 100 8t. 4— MM. Heliotrop A. Turell! beste dunkle Marktsorte, bew, Bteckl. 100 St. 2,60 M., 1000 St. %0— M, unbew. Steckl. 100 St. 1,25 M., 1000 St. 10, Bouquet arfum, sehr schöne, dankbar e, niedrigbleibende Gruppen- sorte, bew. 100 St, 5.— M., unbew. 100 St. 250 M. } Frau Medizinalrat Lederie, Neu!!! schönster von allen Heliotrop, gross- blamig und reichblühend mit en dunklen Blumen, bew. Steckl. 10 St. 1,50 Mk., 100 St. 10,— Mk, unbe. Steckl. 10 St. —,75 M., 100 St. 5,— Cuphea piatyountra, | bewurzelte Steokl. 10 St DM, ibewurz. Steckl: 100 St. 1,— M., in Sorten, > Ageratum blau u, weiss.) 1000 St 9,— Alk. = Petunia, 3. stech. 1008. 10,-. M‚unbow Steck). 100 $t. 5,— M. — Deutscher Stern, etwas später blühend, teils ganz, teils halbgefüllten Blumen, die sehr willig und zahlreich erscheinen. Bew. Stecklinge 10 St. 1.25 M, 100 St. 10.— M., unbew. Steckl, 100 St. 5.— M. . n reichblühendste und haltbarte Gloire de Versailles, iar'weiscu Marz, was Schöne von Nizza in gelb, ist diese in weiss, vorzüglich, bew. Steck 10 St. 2,50 Mk., unbew. Steckl. 10 St. 1,25 M, 1. * beste aller gelben Margueriten, Schöne von NIZZa, ©: anakbar” und reiehblühend, — aber schwierig in der Vermehrung. Bow. Steokl. 108t.125M, 100 St. 10.— M.; unbew. Steckl. 100 St. 5— M. Te bl Marguerite, reizende Topf- Agathasa coelestis, vorauspäanze, immer Wlohend, bew, Steckl. 100 St 6,— M., unbew. 100 St, 3.—. 5 schöne unbe Malva cap Fi \ er el mi lanze, wel alle Auf allen Tetzt. Ausstellungen prämliert. 9sw. Stecklin; 10 $t. 75,— M., 100 St. 6,— M,, unbew. 100 St. 3,— M. 2 - Queen Alexandra, ‚Neuheit ost! > aufseh, 4 iumen, ie erste Wirkt re anni: nit milchweissen, Me . myrthifolia, Neuheit L Ranges, Neu! fein: (ches Sobnittgrün liafernd, überwinterte junge = Pflanzen, 10 St. 250 M., 100 St. 20,00 M. Asparaqgus Sprengeri, Vorrat 40000 St. Aus Pikierkästen, 100 St M. 4.—, 1000 St. M. 35.-- Aus kleinen a en 100.91 X. 120 1000.96 Be 100.—: en u-Töpfen 100.8t. M. 20.—, 1000 St. 180.— ML . ein sehr schnell- Asparagus, Marktbeherrscher, » ücheiger Zi. unbedingt das meiste Schnit , und in Ei igkeit alle andern Sorten weit übertreffend, im Aussehen - gwischen A. tenuissimus und A. plumosus nanus stehend. Sehr wertvoll! ee Töpfen 10 St. 1,75 M., 100 St M. 15.—, 1000 St. 140,— E: Asparagus plumosus nanus, echt nn Töpfen, 100 St. M. 10.—, 1000 St. M. 90.—, schöne, extra wüch: und gesunde Prachtware, stärkere: 10 St. 250M, 1008.20 © hreitblättr.. Hybriden, kraft. pikierte Dracaena australis, Yoos-a 5. 10008 ne kleinen Töpfen ınit festen Ballen 100 St. X. 10.—. : = oldbnnte, bew. Stecklinge, 100 St. ML 7,60, .Aucuba jap., ner. too.se # 8.— 1000 SCaL ab Ar I] L.) pik. überw,, aus kleinen Töpfen, 100 St 8,— M., . 76,—. Pikierte Sämlings 100 St. 3.00M., 1000 St. 25 M. HR junge Sämlinge 10 St. 1.25 M,, 100 St. Pandanus utilis, > 15 hederacea fol. war, silberweiss-bunte Glechoma Ampel- und Balkonpflanze, Sehr zu em f hlen fr + Balkonbepflenzung usw., eine der härtesten ‚schönsten Bean bew. Steckl. 108t.0,75, 100 St. 6,00 Mk, unbe 100 St. 5 mittelgrossen Bl von der rosser Anzahl, dass die Pf Hanzen & M, 0.50, 10 St. M 4 La Re „ Federnelke vo) = ei IB raschwüchsig und reichblühend! 9 gslsa starke, mehrfach pikier Do. 30. Sonder-Angebot 1906. von Chrysanthemum, Pelargonium zonale, peltatum u. englische, Fuchsien, Heliotrop, Margueriten, Verbenen, Petunien u. s. w. u. s. f. WILH. THÜRMER, Diemitz-Halle a.d. Saale. Geschäfts-Bedingungen: Die Preise verstehen sich in deutscher Reichswährung, zahlbar hier ohne jeden Abzug. Mir noch unbekannte = Auftraggeber ersuchs ich, der Bestellung den Betrag einschliesslich der Verpackungskosten beizufügen oder Nachnahme zu ge- statten. Kleinere Beträge (bie zu 80 MC) nehme steta nach. Verpackung wird orglältigst ausgeführt, sodass ich mich bei jeder Witterung für gute Ankunft verbindlich mache. Versand geschieht auf Rechnung der Besteller, in deren eigenem Interesse ich noch um recht genaue Adressenangabe dringend bitte. Reklamationen, sofern dieselben begrilndet sind, werde stets aufs Ent- gegankommendste behandeln. Kredit gewähre mir Unbekannten nur bei Aufgabe guter Referenzen. Die Preise der älteren Ver- zeichnisse verlieren durch dieses Verzeichnis ihre Gültigkeit. Bei grösserem Bedarf stehe mit besonders ermässigten Preisen sehr gern zu Diensten, — * >< Frühblühende Chrysantihemum > 3 von Mitte September bis Anfang November blühend. Die Kultur dieser Sorten hat sich immer noch und auch wleder Im letzten Herbst als eine recht eintrügliche gezeigt, sowohl zur Massenzucht, als auch zur Schaublumenzucht, Madame Draps-Dom, zu u Sn 8 La Gracieuse, :haublumenzucht, erregte auf allen Ausstellungen grosses Aufsehen . 40,00 M.; unbew. zum halben Preis au, ebenso sahön und dankbar, Farbe prächtig frischrosa 410,00 M das rosa Seitenstück zu Mile Lucie D: Junge Pflanzen lieferbar ab I. März a 0.50 M., 10 St. M. +4,50, 100 St reinweiss, einen festen Ball bildend, sehr haltbar und namentlich als Schnittblume für Allerheiligen von unschätzbarem Wert. Mad. G. Henry namentlich durch ihre Blühwillig- keit und leichte Kultur weit übertreflend, unbew. St. 100 St. 3.— M,., 1000 St. “M - Mile. Lucie Duveau, =, bew. St. 100 St. 6.— M., 1000 St. 50.— M. Vermebrungspfl.: 10 St. 3,00 M.. 100 9t Safeguan:d, rosa, genau wie Viviand Morel, nur früher M E. Gaignard, leuchtend, rosa. | Satin rose, besonders für Töpfe, dunkellilarosa. I} Ven tleischfarbenrosa, f Muri |o. zartlila, hochfeine Modefärbung, | 00 M fünf herrliche rosa frühblühende Sorten für Schaublumenzucht, die seb« dankbar und reichblühend nnd sehr anspruchslos in der Kultur sind. Sebr zu empfehlen.! — Preise wie bei Mlle. Lucie Duvenu, u SE le energie — u Tr Nobe 1, feines chamois fleischfarben, Sport von Rayonnant unbew. St. ä 0,25 M.. 10 St. 2— M. Junge Pilaozen I St. 0,50, 10 St. 4.00 M. Athalie, rahmweiss, schöne feste haltbare Blumen, verb. Mad. Isaac, Vermehrungspflanzen 0,75 M., 10 St. 500 Mk, unhew. 10 St. 0,75 M 100 St. M. 6,00 M.; bew. St. 10 St. 1,50 AL., 100 St. 12.00 31. Rayonnant, julentalls die schönste frühe rosa von feiuster Form eine der herrl. für Schaublum: cht, leicht und will n . ne onauhlumensuchf, leicht nnd willig -bithend, | zin4 vier“ vorafigliche, dankbare Sorten’ für Schaublumen- und Topf- Mad. I (©, reinweiss, vorzüglich; auch bei Freilandkaltur und | pflanzenverkauf für September bis November. Vermehrungspf. 10 St im Einschlage prächtige Schaublumen bringend. 3 — M, Unbewurzelte Stecklinge 100 St. 3— M. Bewurzelte Steckling Soleil d’Ootobre, zlägelb, schr dankbar, 10 St. 0.75 M.. 100 St. 8— M Saxonia, etwas dunkler wie Soleil d’Octohre, Mad. Gastellier, .... «us... sind immer noch die einträglichsten, beliebtesten Sorten für Massene kultur namentlich G. Grunerwald kann nicht genug empfohlen werden 6 G Id | blüht unter allen Umständen dankbar! — Vermehrungspflanzen 10 St. 2.— M., 100 St. 18.— M., unbew. Stecklinge 100 St. 2— M., 1000 St hr runerwa 7 zartrosa. ., bew. Stecklinge 100 St, 4.00 M., 1000 St. 38.— M. Hildesia, 74istronzefarbener Sport you G- Grunerwald, mit all’ den guten Eigenschaften dieser ausgezeichneten Sorte. Vermehrunge- 3 pflanzen 10 St. 4,— M., 100 85,— A. unbew. Stecklinge 100 St. 4,— M., bewurzelte Steckling« 100 St. 9,00 M. Parisiana wirklich tadellos reinweisser Sport von G. Grunerwald, bleibt jedenfalls immer die beste aller frühblühenden, reinweissen Sorten &, und wird bald ebenso verbreitet und noch beliebter werden, wie G. Grunerwald, Vermehrungspflanzen & 0,50 M,, 10 St, 4—, unbew, Stecklinge 100 St. 4,00 M., 1000 St. 35,— M., bew. Stecklinge 100 St. 8— M., 1000 St. 70,— M. 5 N herrliche und früheste aller dunkeln (die dunkelbraune Grunerwald) leuchtend dunkelrotbraun, im Wuchs und i Goachers Crimson, den Aalen Eigenschaften wie @. Grunerwald. Unbew. Stecklinge 10 St. 0,50 M., 100 St 4— M., ha Stecklinge 10 St. 1,— M., 100-8t. 8,—"M., Vermehrungspflanzen ü 0.50 M., 10 St. 4— M, Nur das Beste der neueren und älteren Sorten. Andr& Fournier, zartgelb, rosa angehaucht, Meduse, bronzefarben, sehr echün und grossblumig. Aursola, samtig braunrot, sehr schöne dunkle. Mons. Bachmann, goldiges rot, prachtvoll. Edmond Duyal, reinweiss für Massenschnitt. . Mons. Chauvry, ziegelrot mit goldiger Rlickseite. Johm Wolf, feurig ziegelrot, Mons. E. V. Freemann, dunkelblutrot, sehr dankbar. Mad. Ed. Lefort, orangegelb, kleinblühend, vorzüglich für Gruppen. Rose Laing, silberrosa dunkler gestreift, Mad. Jules Merman, bekannte rosa für Schaublumen, Source d’or, bronzefarben, sehr dankbar Mund, Labour, silberrosa mit gen ‚oldiger Mitte. Triboulet, rotbrauner Ball mit goldigen Spitzen. Mad. Veure Pasquier, zartschwefelgelb. Vicomtesse d’Avöne, leuchtend violettrosa, herrlich für Gruppen. Vermehrungspflanzen & St. 0,50 M., 10 St. 4— AL, unbew. Steckl. 10 St, 0,50 M., 100 St. 4,— M., bew. Steckl, 10 St, 1. M,, 100 Se &—M. eh Er Au elEthe ron Mitte Oktober bis Mitte November hlühend,. eatrice nisch, zartrosa, im Ver] en reinweiss. . Y = Kr Vier ebenfalls für Massenzucht ichnete Sorten, nauentlich a euratbeunöa, bronzefarhen. \ langstieligen Schnitt ganz. ausgesel net, RENT een bei gerisger Wilhelm Müller, lachsfarben. | Kultur prächtige grosse Blumen bringen. . en. Vermehrungspflanzen & St. 0,80 M,, 10 St. 2,— M., unbew, Steckl: 100 St. 2— M,, 1000 St. 19. M,, bew. Steak]. 100 St. 4,00 Mi, 100 N ne ..% 5 . - Tr - CL Be a ln — en ligen Schnitt. Mrs. Dixon, goldrelb. Mrs. 6. Glenny, schwefelgelb. Mrs. @. Rundle, reinweiss, Mrs. Areenfleld, eine der besten gelben. 8. €. S. Jubilee, ausgezeichnete lilarosa. Nireum, bekannte, vorziigliche weisse, spätblühend. Paolo Radelll, pürsichfarben, herrlich. Phöbus, prachtvolle goldgelbe Handelssorte. Princosse Alice de Monaco, reinweiss, riesige Blumen. > Princesse Bassuraba de Brancovan, hochfeine weisse Schnittsorte, Sada Yaccoe, milchweis, grünlich schattiert, prachtvoll. Souvenir de petite Amie, beste weisse Marktsorte Sunstone, tieforangegelb. Vivland Morel, bekannt, vorzögliche rosa. Western King, ganz ausgezeichnete, reinweisse Prachtblume. William Soward, schönste dunkelblutrote. W. R. Church, dunkelrot, Rückseite bronze, Spitzen grünlich goldig. . Yellow Niveum, feiner gelber Sport von Niveum, Vermehrungapfl: a 0,50 M., 10:St, 4, M,, 109 St, 80,— M.. unbew- Steckl\ ID St. 0,50. 3£, 100 St, 4,— M., bew, Steckl. 10 St. 1,—M, 100 St. 8,— A: Alle drei einwärtsgehogen, für alle Zwecke vorzüglich. Bäron ‚Airech, leuchtend dunkelbrauner Ball, Charles Bonstedt, sehr dankbarbl,, rosa schönste und dankbarste. Charles Davis, bräunlicher Sport von Viriand Morel. Elsie, vie 'hrte ralımweise Schnittsorte. Florence Daris, bekannte meargriine. ‚Hohenzollern, leuchtend dunkel ıtonce, wertrolle-dentsche Ziichtung. Jalene, prächtig leuchtend violett. Julian Hilpert, zartroaa mit chamois, kertliche Schnittsorte, Kaiserin Auguste Viktoria, einfachbl. gold; Lady Franels Osborne, zart Zu fleischfarben, herrlich, Lord Uromer, samtig scharlach, Rückseite altgold mit rosa, Mad. Edmond Roger, bekannte grüne a Mad. Ferlat, herrlicher weisser Ball mit grün). Mitte. Mad. Philipp Roger, herrlich dunkelbraunrot. Mile, Marie Liger, pfirsichross und fleischfarben, dankbar u. herrlich. Mary Anderson, einfachrosablühende. „Ehe Modesto, schönste gelbe, (W. H. Lincoln übertreffend.) 1 H wie Niveum, Souvenir de petite Amie, Mary Anderson, Kaiserin Sorten zum Kurzpflücken für Massenzucht, Yu... Yirtoria,Eiate, ara 6: Glenns, Mrs’ 6. Kunde sm. usw. Vermehrungspflanzen 10 St. 2— M. 100 St. 18.— MM, unbew, Em 100 St. 2,— M., 1000 St. 18,— M,, bew. Steckl. 100 St 4,— M., 1000 St. 35,—M. Spätblühende nenere, welche auf den Ausstellungen sm meisten Anfsehem erıegten. . Feinstes lichtgrüu, die vielbewnnderte ine der Sorte Mad, Edm. Roger, vor der diese Nenheit den Be des Jeichten Sybaris strahligen Baues der Blumen hat. — Bei künstlichem Licht tritt die wunderbare Färbung (eigentlich ein feines Grün auf Gold- * gmmmnd) dieser Neuheit noch mehr hervor. Für die feine Binderei noschätzbar. Dabei leicht in der Kultur und sehr dankbar. Amateur A, Charvet, kupferrot, goläfarbige Rückseite, vorzüglich. Charles Schwarz, mahagonirot mit mennigfarben. Chrysanthömiste Choulet, kupferig orangegelb, Rückseite gohlgelb. Etienne Bonnefond, goldgelb, rötliche Mitte. Francols Pilon, goldgelb, einwärts geb. Sehr anspruchslos. H. 3. Gillingbam, ein gelb. Sport der bekannten Sorte Western King. ‚Jean Calvat, krimsonrot, kastanienbraun gefärbt, selir grosse Blumen. ohne Rousset, karmesin, sehr schön. E Al Banane einhatas? dunkelstes Blutrot; grossartig. Madame Henri j rosa mit blasser Rücks,, beste rosa frühbl. ENT ilberweisser Ball. =. Maynell, dunkelrot mit bronzefarbener Rückseite. Miss Mildred Ware, rosig fleischfarben. Von leichter Kultur. Monsieur Martignier, lebhaft ziegelrot, Rückseite hellgold. Monsieur Paul Labhe, karıninamarant, malvenfarbige Rücks,, frühbl. Monsieur F. Yulllermet, rötfarbiges Chromgelb, sehr dankbar. Monsieur 8. Millet, bilftelrof, gelb und karmesin, Mr. F, S. Vallis, hell zitronenge)b, eine der allergrössten Blumen. Mrs. S. T. Wright, samtartig dunkelblutrot. Mrs. l. J. Thormycroft, lebh. altgold. Bes. niedriger, kräftiger Wuchs. Mrs, €. M. Paige, Raähmweiss, in Grunde stark rosa schattiert. u ss un Mrs. FE. S. Vallis, dunkelrot. Eine ganz ungeheure Blume. z lan ‚Wibaux, zeisiggel ‚grosse Blumen, n Soureuir de Mad. Buron, Primelgelb. Ska Pr. Alice de Monaco. a je. ‚ weiss und fleischfarben, ungeheuer £ross. T. C. Brock, dunkelstes fenrigstes Rot mit goldiger Rückseite. — ee r E . 'W. Duckham, liebl. zartes malvenrosa. eine wunderbare Färbung. ‚Unbew. Steskl. 10 St..0,75 M.. 100 St: 6,— M., bew. Steck], 10 St. 1,50 M,, 100 St. 12,— AM, Vermehrungspflanzen ä 0,75 M., 10 St. 6,— M. : - C ction, rquis de s beste L jährigen Neuheit Nicht sohwierig in d - Allerneueste! Kultur, dabei leicht und sicher schöne Treuen BENERPIUESEE Be IngS: S: Be Angöle, purpur mit altrosa. Mad. de la Verteville, rosa auf weissem Grund. _ Anne Marie, altrot, Rückseite ockerfarben. Mad. Lasies, rosa mit weisslicher Mitte. Mad. Marla Oarröre, grünlichweiss. " Baronne de Labnsquiöre, dunkelpurpurrosa. - Baronne Renö Reille, prachtvoll goldgelb. Mille. Rose d’Elohingen, leuchtend silherrosa, Baronne Viotor Reille, dunkellila. z Marquise Pins, pnrpurlila. Böbs, frischrosa. Ayphon, lila mit herleraı, sehr eigene Färbung. ei Belle Gasconne, zart pfirsichfarben, Belle 1'Tsloise, leuchtend broncefarben. ‚Charles Bacguö, hellbernsteingelb. 3 Congress de Bordeaux, goldgelb. 3 Germaine, weiss. leicht rosa angehaucht. Hortu® Toloaanus, leuchtend chamoisfarhen. Mad. Brejal, lilarosn mit silberrosa, Mad. Cecile Andre, lsuchtendröt. ” itte, glänzend rosalıla. Ponponle, zarthellrosa. Böse. lachsrosa. Souvenir de la Comt. Reille, liellpurpur, silbrige Rückseite, Bouvenir de Lombez, {risch lachsrot, Bouvenir de Montbrun, nankinggelb, rot gestreift. 3 Triomphe de Montbrun, chamoisrosa. n a1 n = Vierge Montbrunoise, reiuweiss, ungeheuer gross, Mad. de ‚St Pierre, gelb mit grünlicher Mitte, 5 Yolande de Pins, leuchtend rosalila, Vermehrungspflanzen ä 1,— 3, 10 St. 9,— M., unbew. Steckl. 10 St. 1,— M., 100 St. 9,— M., bew. Steckl. 10 St. 3— M., 100 St. 18— M. Eau Neueste gefüllte Zonale (Scarlet)-Pelargonien. Alliance Franeo Russe. Lachafarben, breit weiss gerandet. Riesige Blume und kräftiger Wuchs; ganz in der Art von Benuts P ni Colonel Barre. Rosig karmin, scharlach geflsckt; neuartige Färbun - Behr Teichblühend. Extra! & es Colenel illon. Rosa, orange getuscht, sehr angenehme, neuartige Färbung. Cousine Janie. Zartes, duftiges rosa. Ganz besonders grössblumig und reichblühend und von ganz niedrigem und kräftigem Wuchse. &. Berlot. Dunkalpurpur mit violetter Tönung, sehr reiche Färbung. Volle Bluma und dichte Dolde. Extra! Fralcheur. Weiss, mit scharfgezeichnetem karminrosa Rande; eigenartige Färbung. Grossblumig. Vorzüglich niedriger Wuchs, Extra ! ‘Golden Glory. LDeuchtendes Gelborangse. Die Blumen sind sehr gross und der Wuchs ist niedrig und buschig. Mad. Gamichon. Mitte lila, nach dem Rande violett und tief purpur; sehr schöne, ganz eigenartige Färbung. Halbgefüllte, grosse Blume. Mad. Girardin. Reinstes Waiss. Riesige Blume von achöner, runder, offener Form. Extra! Mad. Jaulin. Rosig lachsfarben mit weissem Rande; sehr eigenartige Färbung. Blume und Dolde sehr gross, Mnuve Queen, zartlilarosa, halbgefüllt, Prachtsorte. Porle von Hildesheim, Feines silbriges Rosa mit weisser Mitte. Grosse leichtgaflillte Blume und dichte Dolde, vorziigl. niedriger Wuohe. a St. 0.25 ML, 10 St. 2.— M., 100 St. 18.— M, unbew. 10 St. 1.— M., 100 St. 9— M. reichblühend. Die halbgefüllten, leuchtend zinnoberroten Blumen sind riesig gross! Es ist vielleicht nicht zu viel behauptet, wenn man Rubin als gefüllte Meteor bezeichnet, wird alle anderen roten Sorten verdrängen! Junge Pl. A81.0,60 M, 1081. 4,50 M., 100 81.40, — M. Unbew. Bieckl. A st. —25 Plg., 10 8.225 M,, 100 81. 20,— M. Rubi neue gefüllte Reformatorsorte, wie diese kräftig wachsend, aber niedrig bleibend, dabei ungeheuer N . Eine prachtvolle Neuheit, das lebhaft rosa Seitenstück zu Rubin. Sehr gedrungen wachsend und reich- Mad. Franeois Wyss. blühend. Die Blumendolden erheben sich stramm aus dem Laube. Die Blätter frisch grün mit brauner Zone, Blumen leuchtend rosa gefüllt, Dolden mittelgross. A St. 0.50M., 10 St. 4—M. Unbew. Steckl. & St. —.25 AL, 10. 8t: 200 M. prachtvoll seidenglänzend rosa, ein herrliches rosa Gegenstück zu Dekorator, ebenso grossblumig und starkwächsig, ent- ee nie and s er mit prachtvollen Riesendolden, ie; grossbl. wie Raspatl impr.. leuchtend hell scharlach; ungemein kräftig, dabei Dekorator, zı:. Yresrangon wachseng, uni Knzaesee veichninhang) SedanAalla ankeweiun der schöne: Sort, die bin jetzt Yarck- Junge Pflanzen 10 8t 2,— M., 100 St. 18,— M,, unbe‘. Steckt. 10 St. 1— AL. 100 8t. 9, M Graf Franz von Fugger, wie Dekorator, nur etwas dunkler in der Blume. Preis wie Dekorator. “oh: das schönste lachsfarbens Pelargonium zonale der Gegenwart! Uebertrift Beauts Poiteyin durch die unte, Mahrs LT 1) [1 TI Ba TR Färbung! Pflanzen mit Ballen, sehr kräftig, 10 St. 2,— M., 100 8t 18 M- bew. Steckl, 100 St. 12— M., unbew. Stecklinge 100 St. &,— M. Covent Garden White, heste weisse, neuere Sorte. | ı ‘ Fünf vorzügliche, dankbare Prachtsorten, das Beste, für Beaute Poitevin, lachsfarben. Iren Filth d Bar Gxoppenbepflanzung gibt, Ffir’dan Markevar. kauf nicht nur der schönen Blüten, sondern auch wegen des raschen, üppigen und doch gedrungenen Wuchses hasondera Raspail improved, aunksischariacn, ee Levizmie; Violsttparpur, ee: ee ran ancelıer FaidherDe®, aunkeiparpur. £ ® ee Teiomphe dos Parterr:s, leuchtend scharlach. | Rhoden’s Rosa Königin, reinrosa. FR er Se A En ne DE ER A 100 St. 8,— M., unbew. Steckl. 100 St, 4,— M. jeide der fabelhaften Reichblütigkeit und der Schönheit der zierlichen, feinen Blumen wegen sowohl für Topfkultur, Gruppsnbepflanzung unbedingt zu empfehlen. Es sind dies die reichblühendsten Pal.-Sorten, die es gibt. 5 r Br ee £ = - Rx in reicher Sortenwahl, aus kleinen Töpfen, 100 St. 12,— M., bew. 100 St. = Buntblättrige Pelargonien-Zonale 5" une nat Li 3 Efeu-Zonale-Pelargonien = mit dem Wuchs von Pel. Zonale und Pel. peltatum-Laub, de Ben DER und der Reichblütigkeit wegen herrliche Sorten für den arktverkauf!! Kelievement (Reid). Reinrosa, vollständig gefüllt, dankbar und reichblühend, eine ganz vorzügliche Neuheit. = kchlerement (Zittau). Mit halb gefüllten, leuchtend karminrosa Blüten, ungeheuer reichblühend und sehr starkwüchsig! “Pierre Crozy. In jeder Beziehung mit Achievement übereinstimmend, nur sind die Blumen von rein leuchtend scharlach Färbung, also ein Inuchtend scharlachrotes Aohievement, E Mit Topfbalien 10 St. 1,50 M., 100 St, 12,— M. Bew. Steckl. 100 St. 8— M. Unbew. Steckl. 100 St. 4— M. > Pelargonium peltatum, Efeu-Pelargonien. In den allerbesten älteren Sorten, hauptsächlich rosa, aber auch in allen Färbungen, nach Wunsch; aus kleinen Töpfen, 10 St. 4,50 31., 100 St. 12,— M., bewurzelte Stecklinge 100 St. 8— M., 1000.8t. 75,— M., unbıw. Steckl. 100 St. 4,—, 1000 St. 35,— M. € Allerneueste riesenblumige! = feopard. Eins schöne zartrosafarb. Blume mit violett. Zeichnung an den ober. Petalen, prachtv., &M. —.25, 109t.2,—. Col. B; weiss, louchtendrosa schattiert mit karminrot gezeichnet, & M. —,25, 10 St. M. 3,—. Gocen Alexandra. Eine herrliche Neon Tore Er runde, Beni gebaute Blume, zart rosa-lila, &M. —,75, 10 St. 8,—. The King. Grosse Blume, kirschrot, prachtvoll, die Bergen = eind sehr gross, &M. —,50, 10 St. M. 4,—. The sk Die schönste lachsfarb. Var., die bis jetzt gezogen worden ist, sehr grosse Dolden, =. —,50, 108£.4,—. Rheinland, neue deutsche Züchtung, dunkelviolstt, sehr grossblumig & M. —,50, 10 St. M.4,—. ee Diese rissenblumigen Efeu - Pelargonien gehen einer grossen Zukunft entge tut! ‚werden. Die Blu haben einzeln die Form eines Odier-Palargoı = = | worden sicher, wenn erst genügend bekannt, ansenden prachtvolle Sorten zum Sohnitt und A ‚er wie Triumph, das denkbar vollkommenste ua ia Feuerball, Neuheit 1904! A REN ee Se net 0,— M,, unbew. Stackl. 100 86 5,— anum Hendersoni, \sht Seas. zuissöe | Libonia floribunda, em, Sram shoprmnng af, bo, Steokl, 10084. 6.— M, unbew. Steck, 1008. 5. M. RM, unbom. Binchl. 100 SCH a on ban.ätechl aan = 100 st. M. 6.00 M.; vr st. 10 St. 1.50 1 130 a, 100 St. 12. 00 M.. x en en jedenfalls a Be schönste frühe rosa von Feinsten Fe een ander herrl. für Schaublumenzucht, leicht und willig blühend, | sind vier vorzügliche, dankbare Sorten fir anne und To En Dr e Mad. Isaac, reinweiss, vorzüglich; auch bei Freilandkultur und. \ pflanzenverkauf für September bis November. Vermehrungspl, 0. 0 im Einschlage prächtige Schaublumen bringend. { 3.— M. Unbewurzelte Stecklinge 100 St.3.—- M. Bewurzelte SUSE, Re Be Soleil d’Octobre, g,ligelb, schr dankbar, ln er 2 u Saxoniza, etwas dunkler wie Soleil d’Octobre. ; sa 5 3 : N d 5 ft I; : ndan immer noch die elnnäslichsten beliebtesten Sorten für Massene Su a = as ) isr y zart rahmweiss. ‚kultur namentlich G. Grunerwald kann nicht genug empfohlen werden : FE G G d blü ee nn en — ey Be 5 = a 2.— M., t — M., unbew. Stecklinge t. 2.— M., t. ® e Mare" s Funer'wa y zartrosa. 18.— M., bew. Stecklinge 100 St. 4.00 M., 1000 St. 35.— M. - = | Hildesia chamois-bronzefarbener Sport von @. Grunerwald, mit all’ den is Eigenschaften dieser ausgezeichneten Sorte. _Vermehrungs- = | » pflanzen 10 St. 4,— M., 100 35,— M. unbew. Stecklinge 100 St. 4,— M., bewurzelte Stecklinge 100 St. 8.00 M. En TE Parisiana, wirklich tadellos reinweisser Sport von G. Grunerwald, bleibt Jedenfalls immer die beste aller frühblühenden, reinweissen Sorten 2 und wird bald ebenso verbreitet und noch beliebter werden, wie G. Grunerwald, Vermehrungspflanzen & 0.50 M., 10 St. 4,—, unbew. Stecklinge 100 St. 4,00 M., 1000 St. 35,— M., bew. Stecklinge 100 St. 8— M., 1000 St. 70, M. | herrliche und frü heste aller dunkeln (die dunkelbraune Grunerwald) leuchtend dunkelrotbraun, im Wuchs und in Goachers Crimson, den sonstigen Eigenschaften wie @. Grunerwald.- Unbew. Steeklinge 10 St. 0,50 M., 100 St. 4.— M:;, bew. Stecklinge 10 St. 1,— M., 100 St, _8,—.M., Vermehrungspflanzen & 0.50 M., 10 St. 4— M. Nur das Beste der nemeren und älteren Sorten. Andre Fournier, zartgelb, rosa angehaucht. Me&duse, bronzefarben, sehr schön und grossblumig. Aureola, samtig braunrot, sehr schöne dunkle. Mons. Bachmann, goldiges rot, prachtvoll. Edmond Duval, reinweiss für Massenschnitt. Mons. Chauvry, ziegelrot mit goldiger Rückseite. Johm Wolf, feurig ziegelrot. Mons. BE. V. Freemann, dunkelblutrot, sehr dankbar. Mad. Ed. Lefort, orangegelb, kleinblühend, vorzüglich für Gruppen. Rose Laing, silberrosa dunkler gestreift, 5 Mad. Jules Merman, bekannte rosa für Schaublumen. Source d’or, bronzefarben, sehr dankbar | Mad. Labour, silberrosa mit grüngoldiger Mitte. Triboulet, rotbrauner Ball mit goldigen Spitzen. Mad. Veuve Pasquier, zartschwefelgelb. Vicomtesse d’Avene, leuchtend violettrosa, herrlich für Gruppen. Vermehrungspflanzen ä St. 0,50 M., 10 St. 4— M., unbew. Steckl. 10 St. 0,50 M., 100 St. 4,— M., bew. Steckl. 10 St. 1,— M., 100 St. &— M, = Mittelfrühe, von Mitte Oktober bis Mitte November blühend, | ; eh a im Verblühen reinweiss. ) Vier ebenfalls für Massenzucht ausgezeichnete Sorten, namentlich zum | Fr u an Ba Pre b farb ‘ langstieligen Schnitt ganz ausgezeichnet, da dieselben auch bei geringer 4 a Aciunersieurät Grnson, bronzefarben. ) Kultur prächtige grosse Blumen bringen. a "Wilhelm Müller, lachsfarben. Vermehrungspflanzen ä St. 0,30 M., 10 St. 2,— M., unbew. Steckl. 100 St. 2,— M,, 1000 St. 13.— M., bew. Steckl. 100 St. 4,00 M., 1000 St. 35,— M 942, Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues, 8 SN) das führe am sichersten zum Ziele. Hierin seien die Engländer den Deutschen voraus. Herr Königl. Hofgärtner Habermann-Pfaueninsel vertritt hierauf mit warmen patriotischen Worten ‘die Ansicht, daß weder Engländer, noch Franzosen, noch Belgier dem deutschen Gärtner in irgend einer Leistung voraus zu sein brauchten. Der deutsche Gärtner sei arbeitsam, tüchtig, leistungsfähig und kenntnisreich. Ein Fehler freilich hafte ihm an. Wenn er vorwärts gekommen sei und es zu etwas gebracht habe, dann ruhe er nur zu leicht auf seinen Lorbeereu aus und zöge sich in die Stille und Behaglichkeit des Privatmannes zurück. Gerade die reich gewordenen Gärtner sollten ihre in harter Arbeit ringenden Kollegen nicht verlassen, sondern mit reichen Mitteln ausgestattete gärtnerische Musterbetriebe ein- richten und sich mit einem bescheidenen Prozentsatz der angelegten Kapitalien begnügen. Der deutschen Handelsgärtnerei würde mit solchen zu den höchsten Leistungen befähigten Betrieben ein eminenter Dienst geleistet. In bezug auf die Amaryllis bemerkt Herr Habermann, daß er das Einfüttern der Amaryllis in Töpfen über den Topfrand für sehr wichtig halte. Herr Brodersen spricht dem Redner herzlichen Dank aus für die vorgetragenen und einer weiten Verbreitung würdıgen Gedanken, und hofft, daß sie mit helfen, die Zahl sich auch wirklich betätigender Liebhaber und zu den größten Opfern bereiter Berufsgenossen zu .ver- mehren. 2. Frau Kommerzienrat Steinthal-Charlottenburg (Herr Obergärtner Seelbinder) führte ein Riesenexemplar von Amorphophallus Rivieri vor und bemerkte, daß er sie während der Sommermonate mit gutem Erfolge im freien Lande in halbschattiger Lage und nahrhaften Boden auspflanze Ein wiederholter Dungguß trüge viel zur Entwickelung der Knollen bei. Ende September nehme er die Knollen aus dem Lande, lasse sie einige Wochen trocken liegen und pflanze sie Mitte Oktober etwa in Töpfe, die eine reichliche Scherbenunterlage erhielten und mit einer leichten, lockeren, mit Holzkohlenstückchen vermengten Erde gefüllt würden. Bei 25° Wärme stelle er dıe Knollen zum Treiben auf, härte die Pflanzen nach dem Ver- blühen ab, um sie Ende Mai wieder ins Freie zu bringen. Auf eine Anfrage, ob eine geringere Temperatur als 25° auf die Blütenentwickelung der Amorphophallus nachteilig wirke, wird mitgeteilt, daß man mit der Temperatur allenfalls bis 18° heruntergehen könne. 3. Herr Gärtnereibesitzer Kohlmannslehner-Britz hatte zwei Gegenstände eingesandt, zu denen sein Obergärtner, Herr Busse, folgendes mitteilte: . a) Das riesenblumige Veilchen Baronne de Rothschild. Dieses seı unbedingt bis heute das riesenblumigste und auch früheste tiefdunkel- violett gefärbte Treibveilchen, was wir besitzen. Von Princesse de Galles, welches hellviolett blühe, unterscheide es sich nicht nur durch die Färbung, sondern auch noch durch größere Blüten, und vor allen Dingen durch frühere Treibfähigkeit. Wie der Name besage, sei es eben- falls eine französische Züchtung, und sei durch Vilmorin, Paris, dem Handel übergeben. In Deutschland sei diese Züchtung noch sehr wenig ver- 7 ES 84 942. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. breitet: wenn jedoch seine Vorzüge bekannt würden, dürfte es weit mehr noch wie Princesse de Galles den ersten Rang als riesenblumiges und frühtreibfähiges Veilchen einnehmen. b) Gloire de Lorraine superba sei ein aus der Begonia Gloire de Lorraine hervorgegangener Sport, welcher sonderbarer Weise gegen die Muttersorte eine fast doppelt so große Blüte besitze. Wenn im Durch- schnitt die Blüten von Gloire de Lorraine 3—4 cm im Durchmesser hätten, so gäben die Blüten von Gloire de Lorraine superba 5-6 cm. Sie überdeckten daher ein silbernes Fünfmarkstück. In ähnlicher Weise wie sich der von Herrn Kohlmannslehner heraus- gegebene hellrosa Sport „Berolina“ an mehreren Stellen gezeigt hat, sei auch Gloire de Lorraine superba als Sportzüchtung auf verschiedenen Stellen entstanden, während von Herrn Vieweg, Quedlinburg, seinerzeit behauptet worden sei, daß Gloire de Lorraine superba bei ihm als Sämlingszüchtung hervorgegangen sei. Soviel sei wohl sicher, daß durch seine außerordentliche Großblumigkeit Gloire de Lorraine superba be- rufen erscheine, die alte Gloire de Lorraine zu verdrängen, zumal auch die ganze Pflanze in ihrer Erscheinung, in ihrem: Wuchs, Blütenstiel und Behang viel üppigere und größere Dimensionen aufweise, als die Mutter- sorte. Er hoffe in der Februarsitzung noch eine größere Kollektion stär- kerer, blühender Pflanzen dieser Sportzüchtung ausstellen zu können. IV. Hierauf hielt Herr Gärtnereibesitzer Mehl, Weißensee, einen mit großem Beifall aufgenommenen Vortrag über die „Haselnußkultur in Norddeutschland“, der auf Seite 92 dieser Nummer nebst der Dis- kussion, die er hervorrief, abgedruckt ist. V. Herr Schriftsteller ©. Cordel, der Vorsitzende des vorbereitenden Ausschusses für eine Ausstellung großen Stils im Jahre 1907, berichtet hierauf über den Fortgang der Arbeiten. Die gewählten Herren hätten sich zunächst in zwei Abteilungen gesondert, in einen Programm- und einen Lokal-Ausschuß. Beide hätten ihre Aufgabe sofort mit ganzem Eifer angepackt, doch halte er es nicht für angezeigt, über noch schwe- bende Verhandlungen vorzeitige Angaben zu machen. Sobald die Dinge festere Formen angenommen hätten, würde der Versammlung unverzüglich weiteres Material bekannt gegeben werden. VI. Der Etat pro 1906 wurde dann in zweiter Lesung ohne weitere Debatte genehmigt. VI. Der „Verein zur Förderung des Garten-, Obst- und Weinbaues in Kassel“, Mitglied des V. z. B. d. G., veranstaltet 1906 zur Feier seines 50jährigen Bestehens eine Jubiläumsausstellung und hat um Stiftung von Ehrenpreisen gebeten. Ihm soll unter der Bedingung, daß er in dem Programm seiner Ausstellung ganz bestimmte Aufgaben für die erbetenen Ehrenpreise namhaft macht, eine goldene, eine große silberne, eine kleine silberne und eine bronzene Vereinsmadaille überreicht werden. VIII. Über die festlichen Veranstaltungen zur Feier der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares macht der Schatzmeister, Herr Hoflieferant Loock, weitere Mitteilungen, die auf Seite 112 dieser Nummer abge- druckt sind. Das 25Jjährige Stiftungsfest der Königl. Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin, 85 IX. Das Preisgericht, bestehend aus den Herren A. Clotofski, Natlop, Nickel und Weber hatte folgende Preise zuerkannt: 1. Herrn Gärtnereibesitzer Albert Haeger-Britz für Amaryllis eine große silberne Medaille. 2. Herrn Gärtnereibesitzer Kohlmannslehner-Britz für abge- schnittene Veilchen Baronne de Rothschild und Blüten von Gloire de Lorraine superba, sowie 3. Herrn Obergärtner Seelbinder bei Frau Kommerzienrat Stein- thal-Charlottenburg für Amorphopballus Riviere je eine ehrende Anerkennung. X. Aufgenommen wurden als wirkliche Mitglieder die in der letzten Versammlung Vorgeschlagenen. (Siehe Gartenflora Heft 2, Seite 25.) A, Brodersen. Siegfried Braun. Das 25jährige Stiftungsfest der Königl. Landwirtschaftlichen Hoch- schule zu Berlin. (Hierzu Abb. 5 und6.) Am 25. Januar konnte die Landwirtschaftliche Hochschule zu Berlin in dem prächtig geschmückten Lichthofe ihres Museums die Feier des 25jährigen Bestehens unter außerordentlicher Beteiligung von Behörden, Hochschulen, Instituten und Vereinen festlich begehen. Nachdem die Musik des Priesterchors aus Mozarts „Zauberflöte“ verklungen war, ergriff der Rektor der Hochschule, Herr Geheimer Regierungsrat Prof. Dr. A. Orth, das Wort zur Festrede und feierte die Verdienste Albrecht Thaers um die deutsche Landwirtschaft und den gewaltigen Fortschritt, den die Land- wirtschaft seit einem Jahrhundert genommen. Er wies in seiner Rede auch darauf hin, daß Thaer, der von Beruf Arzt gewesen sei und es mit seiner ärztlichen Praxis sehr gewissenhaft genommen habe, Erholung im Gartenbau gesucht und auch gefunden habe. Diese tägliche Beschäftigung mit der Natur, seine fortlaufend ge- machten Beobachtungen und Erfahrungen hätten sein Interesse an jeder Art Pflanzenkultur ständig wachsen lassen, Er vergrößerte allmählich seinen Gartenbau und fing an, in dieser Tätigkeit mehr innere Befriedigung zu finden, als in derjenigen des Arztes. Dabei wurden ihm die großen allgemeinen Fragen der Bodenkultur .beson- ders nahe gebracht, und bei den vorhandenen großen Schwierigkeiten des landwirtschaftlichen Gewerbes erkannte er bald die Wichtigkeit einer reformatorischen Tätigkeit im Ackerbau. Sein klarer scharfer Verstand sah bald, woran es der damaligen praktischen Landwirtschaft fehlte und suchte nach Hilfsmitteln, wie ihr Niedergang zu beseitigen, die Krankheit zu kurieren sei. Der Garten wurde ihm zu enge. Er wollte der Menschheit in weiterem Sinne Berater werden und zu Hilfe kommen auf dem Gebiete ihres größten und wichtigsten Gewerbes. 86 Das 25 jährige Stiftungsfest der Königl. Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin, „Hier begegnete ihm Gott, wie sein Biograph Korte be- merkt, und grüßte ihn: er verstand den Gruß und wußte dafür zu danken, indem er sich sofort entschloß, fortan die Land- wirtschaft zu treiben, erst als Handwerk, dann als Kunst und Wissenschaft.“ Bereits im Jahre 1784 war er Mitglied des Ausschusses der Königl. Landwirtschafts-Gesellschaft ın Uelle geworden und er wurde auch da- durch immer mehr für die großen zu lösenden landwirtschaftlichen Auf- gaben gewonnen. 'Thaer sah in der Förderung des Ackerbaues zu einem sehr großen Teile die Förderung der Menschheit und ihrer Kultur. — — Nach der Festrede überbrachten 14 Abordnungen verwandter Institute und Körperschaften ihre Glückwünsche, darunter auch der Verein zur Beförderung des Gartenbaues. Für ihn lag noch eine besondere Veranlassung vor. Hat er doch sein Vereinszimmer, seine Bibliotheks- und Versammlungsräume seit Jahren innerhalb des Hochschulkomplexes. Seine Gefühle des Dankes kamen in nachstehender Adresse zum Aus- druck, die der Gesamtvorstand überreichte: Zum 25jährigen Stiitungsteite der Königl. kandwirfichaftlihen Hocicufe zu Berlin Rann es lich der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den preußilchen Staaten nicht veriagen, auch feine herzlichiten Glückwüniche auszuiprechen. Ein Doppeltes ilt es, was uns in dieier feierlichen Stunde die Serzen bewegt und die kippen zum Danken froh macht. Einmal iit es die Erkenntnis, daß an dieier Stätte, aus der Quelle der Wilienichaft, die ieit 25 Jahren io költlich Hießt, zwei Schweiterberufe Ihöpften: die kandwirtichaft zuerit und vornehmlic; und zweitens audı der Gartenbau. Die echte Willenichait kennt Reine itarren Grenzlinien und, indem fie fich auf ein Gebief zu beichränken Icheint, gehf ihre Wir- kung doc ins Ungemeiiene. Zum anderen: Die kandwirtichaftlihe Hochichule feiert ihr 25jähriges Zubiläum nicht allein. Der Gartenbauverein, felbit Gralulant, iit heufe gleichfalls zu beglückwünihen. Denn genau vor 25 Jahren eröffnete er in dieiem kichthofe mit außerordentlihem Erfolg. die erite deutiche Winter- blumen-Ausitellung und durfte — wie herzlidi dankbar ipredıen wir das heute aus — in dieien Mauern Wohnung nehmen und die Räumlickeifen beziehen, die ein hohes Miniiterium ihm für feine Zwecke überwieien hatte. So Ichließt das 25jährige Jubiläum der kandwirtichaftlichen Doch- Ichule das Unterjubiläum eines Schußbefohlenen mit ein. Das 25 jährige Stiftungsfest der Königl. Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin. 87 Möge das Ichöne Verhältnis friedlichen NMebeneinanderwohnens an-= dauern, bis lich das heiße Sehnen des Gartenbauvereins nach einem eigenen Deim erfüllt. Dir aber, Du hochverehrfe Zubilarin, wünicht für die Zukunft ein reiches Blühen und eine große Ernte Der Voritand des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preußiichen Staaten. A. Broderien. 5. Weidlich. 3. F. koock. Siegfried Braun. Die Verlagsbuchhandlung Paul Parey-Berlin hatte der landwirt- schaftlichen Hochschule eine „Festschrift zur Feier des 25jährigen Be- stehens‘‘ überreicht, die vom Lehrerkollegium unter Redaktion von Herrn Geh. Regierungsrat Prof. Dr. L. Wittmack herausgegeben ist. Ihr ent- nehmen wir, daß Friedrich Wilhelm I. es war, der 1727 einen eigenen Lehrstuhl für Landwirtschaft und Kameralwissenschaften an der Universität Halle a. S. und an der damaligen Universität Frankfurt a. O. errichtete. Für Halle berief er den bisherigen Domänenrat und Professor J. Peter Gasser, für Frankfurt Christoph Dithmar.. Es sollten „diese Professores Oeconomiae den Studiosen die Prinzipien der Landwirtschaft sowie die Ein- richtung der Anschläge von Aemtern, nicht weniger guter Verfassung und Regulirung der Städte beibringen,“ wie es in einem solchen halbamtlichen Schreiben an Gasser hieb. Gasser mußte sich dem Könige vorstellen, er berichtet über die Audienz: „Der König habe die erste Stunde ein Colegio oeconomico- cameralı selbst gehalten, und dabei dergestalt docirt, daß er (Gasser) nicht mehr wünschen möchte, als von der Kapazität zu sein, in denen andere hierzu destiniıten Stunden auf gleiche Weise consinuiren zu können.“ Nicht weniger habe der König seine Willensmeinung wegen der neuen Professur umständlich und nachdrücklich eröffnet und dabei den Wunsch ausgesprochen, daß von der studierenden Jugend die Wissenschaft eifrig gepflegt werden möge. Bald wurden auch an anderen Orten Professuren für Ökonomie und Kameralwissenschaften errichtet. Man hat an den Kameralisten getadelt, daß sie zu sehr das Verwaltungsrecht, was freilich für die damaligen Ver- hältnisse die Hauptsache war, betonten, daß viele nur Juristen seien und von der Praxis der Landwirtschaft nicht viel verständen; aber die Männer, welche Friedrich Wilhelm I. berief, waren Praktiker. Aber auch einzelne Kameralisten an den Universitäten sahen ein, daß es ohne ein Versuchsgut nicht ginge G. H. Borowski, Professor der Ökonomie und Naturgeschichte an der Universität Frankfurt a. O., machte 1789 dem Staatsminister von Wöllner den Vorschlag, eine landesherrschaft- liche praktisch-ökonomische Akademie zu gründen, welche mit allerhöchster Approbation und Bestätigung Seiner Majestät des Königs von Preußen zu Frankfurt a. O. errichtet und den 1. Mai 1795 eröffnet wurde. 88 Das 25 jährige Stiftungsfest der Königl. Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin. Das Aufblühen der Naturwissenschaften in den siebziger Jahren des 18. Jahrhunderts wirkte dann auch auf die Landwirtschaft günstig ein und verhalf der Landwirtschaftslehre zu größerem Ansehen. "9 'gqV 'uopuy [eesIop] WOSJOAS AIw wInLIOYe.rogerg sOyastwauy) Zuedurg ‚IOneyosag WOA SyuIf ML 9Ip yaınp 9'p'g 'z'A SOP UISUNTWWESIOASILUON oaIp wop UI r -7783S Mit dem Auftreten Albrecht Thaers, geboren zu Üelle den 14. Mai 1752, kam neues Leben in den landwirtschaftlichen Unterricht. Er, der Hofmedikus des Königs von England, Kurfürsten von Hannover, besaß als Das 25jährige Stiftungsfest der Königl. Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin. 89 Arzt eine gründliche naturwissenschaftliche Bildung und stellte in seinem Garten, sowie auf einem kleinen Gut Versuche über rationelle Landwirt- schaft an, machte sich aber schon rühmliıchst bekannt durch sein erstes Werk: Einleitung zur Kenntnis der englischen Landwirtschaft. 3 Bände, 1795 1804. Thaer wurde von König Friedrich Wilhelm III. nach Vorschlag von v. Itzenplitz und v. Hardenberg 1804 zur Fortsetzung seiner „gemein- nützigen Arbeiten für die Verbesserung der Landwirtschaft“ nach Preußen berufen, Er kaufte das Gut Möglin bei Wriezen am Rande des Oder- bruchs und richtete hier eine private Lehranstalt ein, welche der König mittelst Kabinettsordre vom 24. Mai 1806 in seinen besonderen Schutz nahm. Thaer hat das in ihn gesetzte Vertrauen vollauf gerechtfertigt, nicht nur durch Verbesserung der Produktionslehre und Hebung, des rationellen Wirtschaftsbetriebes, sondern auch durch seine Teilnahme an den vor- bereitenden Arbeiten für die großen Gesetze der Stein-Hardenbergschen Zeit, betreffend die Freiheit der Person und des Grund und Bodens. Viele studierende Landwirte gab es übrigens damals noch nicht. Die Durehschnittszahl in Möglin betrug nur etwa 20, und ae Studierenden aßen an des Meisters Tische. Als 1810 in der schweren Zeit, wo die Universität Halle für Preußen verloren gegangen war, die Universität Berlin gegründet wurde, ward das Institut zu Möglın auf Antrag des Departements für den öffentlichen Unterricht mit der neuerrichteten Hochschule verbunden und Thaer zum Professor an der Universität ernannt. Er las im Winter in Berlin, im Sommer in Mösglın. Leider ließ sich aber wegen der Entfernung Möglins von Berlin (60 km) der beabsichtigte enge Zusammenhang des Instituts mit der Uni- versität nicht so durchführen. 'Thaer, der bei dem damaligen Stande der Landwirtschaft die praktischen Demonstrationen auf einem mit der Lehr- anstalt verbundenen Gute für wichtiger hielt, legte daher im Jahre 1819 die Professur an der Universität nieder. Seitens der Behörden wurde aber die Verbindung Möglins mit der Universität Berlin immer noch aufrecht erhalten und bestimmt, daß die Studierenden der Staatswissenschaften in den Herbstferien Gelegenheit haben sollten, einen landwirtschaftlichen Lehrkursus in Möglin durchzumachen. Indeß schon im Jahre 1826 trat Friedrich Gottlob Schulze in Jena dafür ein, daß allein die Universität geeignet sei, dem Landwirt eine höhere Gesamtbildung zu geben; er errichtete am 2. Mai 1826 das erste deutsche landwirtschaftliche Lehrinstitut und ist somit der Begründer der landwirtschaftlichen Institute an Universitäten. Ja, in seiner Rede beim Antritt der ordentlichen Professur zu Jena schlug er sogar eine eigene ökonomische Fakultät an den Universitäten vor. Bald darauf trat Liebig auf und mit ihm wurde die Landwirtschaft auf eine ganz andere naturwissenschaftliche Grundlage gestellt. Sicherlich ist es Liebigs Einfluß indirekt mit gewesen, daß an der Universität zu Berlin landwirtschaftlicher Unterricht erteilt und zu diesem Zwecke der nötige Zentralpunkt in irgend einer Behane oder Persönlichkeit geschaffen wurde. RS) 90 Das 2öjährige Stiftungsfest der Königl. Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin. Kette entwarf 1862 ein Statut; ein definitives Reglement über die Aufnahmebedingungen (einjähriges Zeugnis für den Besuch der Universitäts- vorlesungen) wurde erst 1866 erlassen. Abb. 6. Treppenhaus im Erweiterungsbau. Aufgang zum Vereinszimmer des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues und zum neuen grolsen Hörsaal. Als Lehrer für Chemie war Professor Eichhorn tätig, als Lehrer der Landwirtschaft Dr. Albrecht Thaer, als Botaniker der bekannte Das 25 jährige Stiftungsfest der Königl. Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin. 91 Dendrologe Professor Karl Koch, der spätere Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Leider waren die Räumlichkeiten ganz ungenügend. Zuerst war das Lehrinstitut im zweiten Stock eines Privathauses in der Behrenstraße 28 untergebracht, später in der Dorotheenstraße 38/39 (in den Räumen des jetzigen zahnärztlichen Instituts). Dazu kam ein sehr knapp bemessener Etat, an dessen Erhöhung während der Kriege 1864 und 1866 auch nicht gedacht werden konnte. Nachdem aber diese Kriege glücklich beendet, wurde allseitig eine gründ- liche Reform ersehnt und das kam besonders durch die Resolution des Ab- geordneten Fühling und Genossen zum Ausdruck, die am 5. Dezember 1866 vom Abgeordnetenhause angenommen wurde. Auch ein anderer Umstand kam hinzu, die Angelegenheit zu fördern. Angesichts der Pariser Weltausstellung 1867 war vom Landesökonomie- Kollegium beschlossen worden, den Herrn Minister zu bitten, Mittel zu Ankäufen auf der Ausstellung für ein zu begründendes land wirtschaft- liches Museum flüssig zu machen. Auf persönliche Verwendung Seiner Königlichen Hoheit des Kronprinzen gelang es, aus dem Allerhöchsten Dispositionsfonds Seiner Majestät des Königs hierfür 5000 Taler zu erlangen und damit einen Grundstock zu einem Museum zu erhalten, welches interimistisch in einem Privathause, Schöneberger Ufer 26, an der Potsdamer Brücke, eingerichtet wurde. Jetzt galt es nicht nur für das Lehrinstitut, sondern auch für das Museum Räume zu erhalten. Wiederum vergingen mehrere Jahre; ein geeigneter Platz: ließ sich nicht finden und während des Krieges 1870—71 konnte selbstverständlich die Angelegenheit nicht weiter verfolgt werden. Endlich gelang es, von dem Grundstück der ehemaligen Königlichen Eisengießerei in der Invalidenstraße den östlichen Teil für die landwirt- schaftliche Verwaltung zu erhalten. Auf dem westlichen Teile war die Königliche geologische Landesanstalt und Bergakademie errichtet und der mittlere für ein später zu errichtendes Museum für Naturkunde reserviert. Der Bau selbst wurde im Jahre 1876 begonnen und war im Jahre 1880 vollendet. Die Museumsräume aber wurden erst 1881 für landwiırt- schaftliche Zwecke nutzbar; denn vom 20. April 1880 ab fand darin während mehrerer Monate die zweite große internationale Fischerei- ausstellung unter dem Protektorat Sr. Kgl. Hoheit des Kronprinzen statt. Bei dieser Gelegenheit zeigte sich, wie außerordentlich die große Maschinenhalle und die übrigen Räume zu Ausstellungen geeignet waren. Ein ähnlich schönes, ja geradezu „feenhaftes Bild“, wieIhre Majestät die hochselige Kaiserin Augusta äußerte, bot die Maschinenhalle im Januar 1881, als der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den preußischen Staaten in ihr die erste deutsche Winterblumenausstellung veranstaltete. Nachdem endlich im Winter die Vereinigung des Museums mit dem Lehrinstitut durchgeführt war, geruhte seine Majestät, der hochselige Kaiser und König Wilhelm I., mittelst Allerhöchster Order vom 14. Februar 1881 92 se Seel} in 1 Norddentechland: zu bestimmen, daß das vereinigte landwirtschaftliche Lehrinstitut und Museum fortan den Namen Landwirtschaftliche Hochschule führen solle. Von nun an trat der jetzige Ministerialdirektor Dr. Hugo Thiel als Kurator ein und seiner Tatkraft, seinem weiten Blick verdankt die land- wirtschaftliche Hochschule nicht nur ihre Organisation, sondern auch ihre innere Ausgestaltung. Seine leitenden Grundsätze sind sehr glückliche ge- wesen, und die landwirtschaftliche Hochschule darf sich rühmen, auf den verschiedensten Gebieten eine Anzahl der tüchtigsten Männer der Wissen- schaft neben einer Reihe der tüchtigsten Kenner der Praxis gewonnen zu haben. Die Haselnuflskultur in Norddeutschland. Vortrag, gehalten in der Monatsversammlung des V.z. B.d.G. am 25. Januar 1906. Von H. Mehl. Sehr geehrte Damen und Herren! In meinem Vortrage werde ich versuchen, auf eine Kultur hinzuweisen, welche bei uns in Norddeutschland bis jetzt fast gar keine Beachtung gefunden hat. Ich meine die der Hasel- nuß, Corylus Avellana, L. Es ist nicht meine Absicht, in folgendem wissenschaftliche Er- läuterungen über Kreuzungen und Neuzüchtungen zu bringen, sondern nur praktische Fingerzeige. Nach meinen langjährigen Beobachtungen kann die Haselnußkultur mindestens ebenso nutzbringend sein, wie die der Apfel und Birnen. Ja, ich möchte behaupten, daß die Kultur lohnender ist, wie die vieler anderer Obstarten. Es ist sehr zu verwundern, daß nicht schon längst in allen Obstbauvereinen oder in schriftlichen Abhandlungen der Haselnußkultur mehr Beachtung geschenkt wurde. Ich halte gerade den Anbau von Nußsträuchern für den Landmann weit geeigneter, wie den von Äpfeln und Birnen, weil diese Kultur weniger Arbeit und doch keine so große Sachkenntnis erfordert. Der Haselnußstrauch, der ja jetzt nur in England, Spanien und Italien, auch wohl in Süddeutschland im großen angebaut wird, paßt so gut für unser Klima, wie keine andere Obstart. Ein Erfrieren in der Blüte kommt gar nicht, oder sehr selten vor. Hierdurch ist eine Mißernte fast ganz ausgeschlossen, ganz im Gegensatz zu Wallnüssen. Der beste Beweis hierfür ist, daß er als Unterholz in fast allen Wäldern und Forsten vertreten ist, wo er natürlich nur zur Gewinnung von Bandstöcken für den Böttcher seine Verwendung findet. Wenn er an Waldlisieren und Waldblößen steht, wo ihm Licht und Luft zu Gebote stehen, trägt er in den meisten Fällen sehr reich. Die Früchte aber finden nur wenig Be- achtung, weil sie zu klein sind. Wir sind aber doch im Besitz von großfrüchtigen, dünnschaligen Sorten, die als Handelsartikel die importierten Nüsse an Güte weit tiber- Die Haselnufskultur in Norddeutschland. 93 treffen. Durch Anbau von Nußsträuchern würden wir es verhindern, daß so große Summen für Nüsse dem Auslande zufließen. Der Haselnußstrauch erfordert zum guten Gedeihen eine freie sonnige Lage, nördliche und westliche Bergabhänge, welche für anderes Obst nicht geeignet sind, Bach- und Teichufer. Ferner. kann man ihn zu Schutz- pflanzungen benutzen, wie z. B. in Holstein die sogenannten Knicks, dann als Deckstrauch in großen Parkanlagen und schließlich als geschlossene Pflanzung für hierzu geeignete Terrains. Der Haselnußstrauch verlangt einen nicht zu schweren, frischen Boden um tragfähig zu sein; denn bei zu nassem und schwerem Boden würde er nur Holz produzieren, während er auf zu trockenem Boden kleine Früchte liefert und überhaupt sehr schwach wächst. Im passenden Boden erreicht der Strauch eine Breite von 5 m, so daß eime Pflanzweite von 5— 6 m nötig ist. Beabsichtist man, eine größere Anlage zu machen, wird es sich empfehlen, im Kleinen erst eine Probepflanzung anzulegen, um zu erfahren, ob Boden und Lage sich eignen. Eine gute DBodenbearbeitung und Düngung ist selbstverständlich nötig, weil dadurch der Erfolg erheblich gesteigert wird. Die Vermehrung geschieht durch Ausläufer und Senker; auch kann die Veredelung auf Sämlinge, durch Okulation auf das schlafende Auge, in Anwendung gebracht werden. Sämlinge direkt zu pflanzen, ist nicht ratsam, weil sie schlecht tragen. Die beste Form ist die Strauchfiorm, welche auf einen Stamm von 30 cm gebildet wird. Der Schnitt beschränkt sich nur auf das Einkürzen zu langer Schosse bei jungen Sträuchern, bei älteren hingegen ist nur ein Auslichten der sich kreuzenden und nach innen wachsenden Äste vor- zunehmen. Nach etwa 10—12 Jahren wird es notwendig sein, die alten Sträucher wieder nach und nach zu verjüngen, indem man sie etwa bis zur Hälfte herunterschneidet. Ausläufer, die direkt aus der Erde kommen, dürfen nicht geduldet werden, da sie das Tragen der Sträucher beeinträchtigen. Die Ernte ist die denkbar einfachste. Wenn die Nüsse als trockene Früchte geerntet werden sollen, läßt man sie einfach herabfallen, da sie beim Eintritt ihrer Vollreife sich von selbst von dem Becher- loslösen und abfallen. Der Wind hilft dabei, doch kann man die Sträucher auch schütteln. Es bleibt somit nur das Sammeln der Früchte übrig, sowie das Unterbringen in einen trockenen, luftigen und kühlen Raum. In geschlossenen, feuchten Räumen werden sie leicht ranzig und dadurch wertlos. In größeren Städten wird man in den besseren Geschäften ein Teil der Nüsse frisch verkaufen können, die von Herrschaften sehr gern gegessen werden. Dieselben werden dann etwa Ende August und ım September mit dem grünen Becher abgepflückt und verhältnismäßig gut bezahlt. Man erhält pro Pfund 40 Pfg. und auch noch mehr, was ein sehr guter Preis ist, da sie grün und mit dem Becher gewogen werden. Nicht allein als Tafelfrucht findet die Haselnuß ihre Verwertung, sondern man hat in der Konditorei und Bäckerei längst ihren Wert er- 94 Die Haselnufskultur in Norddeutschland. kannt, da sie die süße Mandel vollständig ersetzt und bedeutend billiger ist, als diese. Als Feinde kommen bei der Kultur in Betracht: der Haselnußbohrer, welcher die jungen Nüsse anbohrt und seine Eier hineinlegt, aus denen sich die Larven entwickeln, die die Nuß ausfressen. Zeigt sich der Käfer in größerer Menge — was jedoch selten vorkommt, so klopft man ihn bei trüber Witterung von den Büschen auf untergelegte Tücher ab. Auch sammle man die frühzeitig, in der Regel mit den Larven herabfallenden Nüsse, um sie zu verbrennen. Eichhörnchen und Ratten, die sehr viel Nüsse verschleppen, vertilgt man durch Abschießen; letztere noch besonders durch Gift oder Fallen. Was dieser Kultur den besonderen Vorzug gibt, ist, daß man sie Hunderte von Meilen von Großstädten, meilenweit von Bahnverbindungen betreiben kann, da die Frucht nur erfordert, daß man sie in Säcke verpackt (ohne Seidenpapier und Holzwolle etc.) und auf Achswagen nach der nächsten Station befördert; daß man ferner nicht gezwungen ist, sie zu einer bestimmten Zeit zu verkaufen; daß wenig Arbeitskräfte erforderlich sind, und daß man selbst bei einer größeren Anlage (etwa 15-20 Morgen) im Sommer ruhig verreisen kann, da man nur nötig hat, zur Ernte nach Hause zu kommen. Zum Schluß sei noch erwähnt, daß es nach den vorhin erwähnten Kulturbedingungen selbstverständlich ist, daß hier nur billiges Terrain in Frage kommen kann, da sonst die Rentabilität infolge zu hohen Anlage kapıtals herabgesetzt würde. Als geeignete Sorten kommen für diese Kultur folgende in Betracht: a) Dünnschalige: Webb’s Prize Cob. Filbert. Cosford. b) Dickschalige: Emperor. Brunswick Cob. Hallische Riesennuß. Lange Landsberger. Daveana Cob, Commun A grappes. Eugenie. Gustavs Zellernuß. Bandnuß. Minnas große Zellernuß etc. Diskussion: Der Vorsitzende, Herr Brodersen, macht noch be- sonders auf die vom Vortragenden in Buchform hübsch angelegte Nuß- sammlung aufmerksam, die außer den oben genannten noch folgende Sorten enthielt: Gunsleber. Mandelnuß. Princeß Royal. Precoce de Grungliasco. Gubener Barceloner. Frühe lange Zellernußb. Trebisond Funduk (grofse runde Haselnufs aus der Krim). Nordhamptonshire prolıific. De Piemont. Aveline blanche ronde. Weiße Lambertsnuß. Jahns Zellernuß. Ivess long Seedling. Merveille de Bollviller. de Beyne. Burchardts Zellernuß. Gubener Zellernuß. Prohfie. White Filbert. Italienische Volltragende. Frizzled Filbert. Die Haselnufskultur in Norddeutschland. Heır Foerste teilt mit, daß er eine umfangreiche Laube aus Hasel- nüssen angelegt habe, die nach einer Düngung mit Kompost und einer Kalkgabe im 5. Jahre schon 1'/, Ztr. gute Nüsse gebracht habe. — Herr Werner klagt, daß die Bauern im Oldenburgischen ihre kleineren Bestände nur sehr schwer los werden könnten, da ihnen Großhändler, besonders ausländische, jedes Geschäft verdürben. — Herr Hofgärtner Habermann findet diese Klagen nur zu berechtigt. Der deutsche Händler, der ja meistens nicht Fachmann sei, beziehe seine Ware fast immer vom Ausland, da er in seiner Unkenntnis und geringem patriotischen Sinn alles Aus- ländische für wertvoller halte. Bei den Champignons, bei Erdbeeren und Wein sei es nicht anders, und doch schmeckten untransportierte Erdbeeren, die weder Papier- noch Kistengeschmack hätten annehmen können, weit besser. Er bittet, doch die leistungsfähigen heimischen Gärtner vor allen Dingen zu bedenken und ermahnt diese, sich zur Vertretung gemeinsamer Interessen mehr zusammen zu schließen. — Herr Klitzing hat auch auf leichtem Boden nach Rigolen gute Erträge erzielt. Herr Weidlich empfiehlt, den Haselnußstrauch dort anzupflanzen, wo man eine schnell- wüchsige Hecke brauche. Im Tegeler Sand habe er vor vier Jahren ein- Jährige Sämlinge angepflanzt, die prachtvoll herangewachsen seien. — Herr Brodersen findet, daß Herr Mehl die Kultur der Haselnuß doch wohl etwas zu leicht und einfach hingestellt habe, wenn er meine, daß dazu weniger Arbeit und geringere Sachkenntnis erforderlich sei, als zu anderen Obstkulturen. Hieraus könne leicht ein Schade für den Gartenban er- wachsen. Man solle lieber umgekehrt handeln und die Schwierigkeiten hervorkehren und Rat erteilen, wie den Schwierigkeiten zu begegnen sel. _ Damit die Leute abgehalten würden, auf eigene Hand zu probieren, und sich gleich an Fachleute wendeten. — Herr Habermann stimmt dem voll und ganz zu und bedauert, daß so viele sich lieber aus den ungezählten Fachzeitschriften Rats holten, anstatt sich an Fachleute und an den Verein zu wenden. Herr Landschaftsgärtner Lesser hält nicht nur die vielen Fachzeit- schriften für ein Übel, sondern auch die sogenannten Gartenbücher für Laien. Sie wären oft nichts anderes als eine traurige Wiedergeburt alter Schmöker, die mit Katalogklischees gefüllt seien. Sie enthielten oft wunderbare Dinge und seien zu allem anderen eher geeignet, als dazu, Liebe und Verständnis zum Gartenbau zu fördern. Solche Bücher solle man ın keiner Weise schonen, sondern Ihnen unerschrocken zu Leibe gehen. Herr Cordel weist darauf hin, daß der Gegensatz zwischen den An- schauungen von Herrn Mehl und Brodersen nur ein scheinbarer sei. Herr Mehl sei sich bei seinem Vortrage bewußt gewesen, daß er zu Fachleuten spreche, die kritisch hören. Daß von nichts nichts komme, das gelte sicher auch für die Haselnußkultur. Dem pflichtet Herr Mehl in allen ‘Stücken bei. 96 Dendrobium Swartz. Dendrobium Swartz. Von H. Weidlich. (Siehe Abb, 7.) Wer kennt sie nicht, diese herrliche Orchideenfamilie, die wohl. 300 bis 350 Arten und Hybriden aufzuweisen hat, die vermöge ihrer prächtigen Blumen und ihrer graziösen Haltung die schönste Zierde unserer Warm- häuser und Wintergärten während ihrer Blütezeit sind. Die Dendrobien gehören zu den epiphystischen Orchideen: sie stammen mit nur kleinen Ausnahmen aus Indien, Japan und Australien; auch die Südseeinseln liefern uns einige Arten. Obgleich alle Dendrobien Warmhausbewohner sind und sıch «a am wohlsten fühlen, wachsen sıe doch auch im temperierten Hause bei 10—12° R. noch sehr gut, nur gebe man ihnen im Sommer den sonnigsten Standort, damit die Stämme Schein- oder Luftknollen) vollständig auswachsen können. Alle Dendrobien verlangen am Abschluß ihrer Vegetationsperiode eine Ruhezeit. Man schafft sie ihnen, indem man sie ganz trocken hält. Auch können Dendrobien in dieser Zeit um einige Grad kühler stehen; doch hüte man sich, die Temperatur unter 9° R. sinken zu lassen. Pflanzen mit unfertigen Stämmen dürfen niemals kühler gestellt werden. Dendrobien sind fast ausschließlich Baumbewohner; nur einige wenige findet man an Felsenabhängen Zu ihrer Weiterkultur würde es auch genügen, wenn man sie auf Borke mit Torfbrocken, Sphagnum oder Farnfaser pflanzt. Dieses Verfahren wendet man aber nur bei sehr schwach wachsenden mit dünnen Stengeln an, kräftig wachsende pfianzt. man in Körbe aus Holz oder Kupferdraht und in Töpfe. Ein Eintauchen zu ihrer Vegetationszeit in verdünnte Jauche bekommt ihnen vorzüglich und trägt viel zur kräftigen Entwickelung ihrer Stämme bei. Herunter- hängende Arten pflanzt man ausschließlich in Körbe oder gut dränierte Schalen oder Ampeln aus Ton. Man achte immer auf gute Drainage; ge- waschene Ziegelsteinchen, Holzkohle, Sphagnum, Heideerdebrocken genügen: als Pflanzmaterial vollständig; wenn man gutes halbverfaultes Laub von hartholzigen Bäumen Flandrische Lauberde) dazwischen stopft, auch etwas- Farnfaser, gedeihen sie dann in jeder Weise üppig. Von den schönsten Arten will ich das beste und selbst ausgeprobte: hier auswählen und beschreiben. Dendrobium thyrsiflorum Rchb. f. (siehe Abbildung) (Syn. D. densi- florum albo-luteum). Im Wuchs und Charakter ist D. thyrsiflorum dem: D. densiflorum gleich, doch ist die Blüte bei ersteren größer, die einzelnen Blüten an der Traube sind länger gestielt, weiß mit orangefarbener Lippe. Die ganze Pflanze in ihrer Blüte gewährt einen majestätischen Anblick. Dendrobium densiflorum hat gleiche Eigenschaften, die Blütenblätter sind aber goldgelb mit orangefarbener Lippe. Zwei sehr wertvolle und leicht-- blühende Arten, deren Hauptflor im Juni ist. D. Calceolaria Carey. Syn. D. moschatum Wall. Meterlange Stämme; Blätter zum Teil immergrün, Blüten 6-8 cm breit, auf dünnen Stengeln in Trauben von 8—10 Stück, weißlich gelb, zum Teil dunkler mit zartem Dendrobium Swartz. 07 Rosaschein; Lippe im Grunde dunkel in hellgelb übergehend; rechts und links einen purpurnen Fleck. _ D. amethystoglossum Rchb. f. Bis 10 cm lange Traubenblüte, weiß mit Amethystpurpur angehaucht. D. Aphrodite, zirka 20 cm lange Stämme: an den Gliedern geschwollen; Blumen reinweiß; 8—10 cm groß. Dieses D. braucht eine lange Ruheperiode. D. Brymerianum Rochb. f., 25—30 cm hoch, Stämme nach der Mitte verdickt; Blüte goldgelb; 6-8 cm in kurzen Trauben; Lippe hellgelb mit bärtigen Fransen; eine sehr interessante Pflanze: blüht im Frühjahr. D. chrysotoxum, Lindl. keulenförmige 20 cm hohe Stämme mit immergrünen lederartigen Blättern und gelborangefarbener Blüte. Lippe mit hellem Saum und Fransen; blüht im Winter. D. Dalhousieanum Wall. Stämme bis 1 Meter hoch mit immergrünen Blättern. Blüten groß, 10 cm, hängend, Blumenblätter hell bis dunkelgelb mit rosa Saum, haariger Lippe auf gelbem Grunde mit einem streifig-pur- purnen Fleck. (Frühjahr). D. Dominianum Rchb. f. schöne Hybride aus D. Linawianum und D. nobile; hat viel Ähnlichkeit mit D. nobile, doch sind die Blütenblätter- dunkler. Lippe weiß mit purpur in zartrosa auslaufend. Dendrobium Falconeri, Hook, mit 50 cm hängenden Stämmen und dicken Knoten; Blüten groß, 10 cm, aus blattlosen Knoten einzeln auf- tretend, reinweiß; Lippe ebenfalls weiß, imSchlunde auf rotgelbem Grund ein purpurner Fleck; blüht im Juni. Eine schöne Varietät von vorgenannten ist D. F. albidulum Rchb. f. mit purpurnem Fleck an den Blütenspitzen und am Lippenrand. D. Farmeri Paxt, 12 cm hohe Stämme mit immergrünen Blättern; Stämme furchig keulenförmig; Blüte in vielblumigen, gelb mit rosa getuschten Trauben: Lippe duftig gelb, nach dem Grunde dunkler; Saum gezähnt und gefranst (Frühjahr). D. fimbriatum Hook, 60 cm hohe Stänme, immergrün, Blüten am oberen Stammende in lockeren gelben Blütentrauben: die Lippe der einzelnen Blumen gezähnt und gefranst (Frühjahr). D. Findlayanum Rchb. f. mit 30 cm hohen Stämmen mit starken Knoten gefurcht. Die Blüten erscheinen aus den oberen Knoten, sie sind weiß mit rosa. Der Rand der Lippe goldorange (Winterblüher). : Dendrobium formosum Roxb. Stämme immergrün, Blätterscheide schwarzbraun, behaart, Blüte weiß, in Büscheln 7—8 cm. Lippe mit gelben Furchenzeichnungen (Winterblüher). - So schön dieses Dendrobium in der Blüte ist, so empfindlich ist es in der Kultur; es will nicht zu warm und nicht zu kalt stehen. D. Hookerianum Lindl. Meterlange Rutenstämme bildend; Blüten ın Trauben zu 7—10; großblumig, gelblichrot; Lippe behaart, im Grunde 2 purpurne Flecken (Frühjahr). D. Jamesianum Rchb. f. Stämme keulenförmig, kurz; Blätter schmal aus braunbehaarter Scheide; Blüten 10 cm groß, weiß; Lippe im Schlunde herrlichrot; Juni, Juli. Ein sehr schönes Dendrobıum. D. Leechianum Rchb. f. ebenfalls eine Kreuzung zwischen D. aureum und D. ncbile. Blüten 8—-10 cm groß. Blütenblätter und Lippe weiß mit purpur, in der Mitte der Lippe; ein roter Fleck mit purpurgestrichelter 98 Dendrobium Swartz. Mittellinie. Die umgekehrte Kreuzung ist D. Ainsworthii Moore: ebenfalls sehr schön. D. nobile mit sämtlichen Hybriden, die aus demselben entstanden sind, sind ausgezeichnete Blüher und Wachser und erfreuen Aug und Ge- müt: sie sind sehr zu empfehlen. Einige Hybriden möchte ich besonders Abb. 7. Dendrobium thyrsiflorum Rchb. f. erwähnen: var. Bakhousianum: var. Cooksonianum; var. elegans: var. inter- iınedium; var. pendulum: var. Schröderianum; var. Wallichianum; var. Do- minianum. Eine wunderbare Kreuzung eigener Züchtung, aus vorstehenden Hybriden hervorgegangen, ist Dendrobium nobile var. Schröderianum x D. nobile var. Dominianum. Die Mutter ist Schröderianum: ich hatte die Ehre, sie Margot Borsig taufen zu dürfen. Die Pflanze wächst gut, und die Blume ist von herrlicher Färbung. Vereinswesen. 99 D. Phalaenopsis Rchb. f. Das beste Dendrobium zur Schnittblumen- gewinnung. Auf 50—60 cm schlanken Stämmen entwickeln sich 10—25 cm lange, aufrecht stehende Blütenrispen mit 8—-16 Blumen, die 5—6 cm breit sind und das herrlichste Farbenspiel aufweisen; vom zartesten Weiß bis in das dunkelste Purpur. Wegen dieser Farben und seines graziösen Wuchses als unübertrefflich zu nennen. Ein Besuch vor Jahresfrist in der Karthaus- schen Orchideen-Sammlung bei Herrn Obergärtner Kraemer, wird mir und manchem anderen Besucher unvergeßlich bleiben; hier standen 1000 Pflanzen auf einmal in voller Blüte. D. Pierardi Roxb. mit 50—60 em langen hängenden Stämmen, aus jedem derselben kommen paarweise 16—30 zirka 4—5 cm weißlich zart- violettrosa getuschte Blumen hervor; Lippe gelblichmeergrün violettpurpur geadert. D. splendidissimum Rchb. f. ebenfalls aus D. aureum x nobile entstanden und bei der Firma J. Veitch hervorgegangen ( Winterblüher). D. superbiens Rchb. f. dicke, 1 Meter lange Stämme, Blumen 5 cm, dunkel- purpur mit hellem Saum; Lippe hellpurpur mit 5 wulstigen Streifen: wegen des langen Blütenflors besonders beachtenswert. D. superbum Rchb. f., Syn. D. macrophyllum Lindl.; halbhängende, 40 cm lange Stämme; Blüten eigentümlich duftend, 6—8 cm, violettpurpur; in dem Schlund der Lippe 2 dunkelrote Flecken (Winterblüher. D. Wardianum (Warner): kräftige Stämme, 80 cm, daraus 2—3ständig, 5 cm breite Blüten, weiß mit roten Tupfen; in der Lippe ein rötlich-gelber Fleck; nach dem Rande un- regelmäßige Tupfen. Juni. Es gibt noch so manches herrliche Dendrobium, das ich zum Teil noch nicht kenne. Es würde auch zu weit führen, sie hier alle aufzuzählen. In den oben beschriebenen ist eine vorzügliche Sammlung aufgeführt, die dem Liebhaber wie Gärtner Bewunderung entlocken und die nicht genug empfohlen werden können. Vereinswesen. Der Gartenbauverein Feronia Eberswalde hielt am 4. Februar seine Monatssitzung, die aulserordentlich stark besucht war, im Schützenhause ab. Ein der Mitglieder und deren Frauen wird aus Mitteln des Vereins bezahlt. Die Einladung von Gästen findet nur in be- schränkter Zahl statt. Der Verein hat Hauptgegenstand der Tagesordnung war der Bericht des Festausschusses über die geplante Vereinsfeier zur Feier der Silberhochzeit unseres erhabenen Kaiser- paares. Bemerkt sei, dafs der Verein 1000 Mk. zu den Arrangements bewilligt gedacht: Am 27. Februar vormittags 11 Uhr pflanzt der Verein 2 Jubiläums- eichen, davon ist die eine für Ihre Ma- jestät die Kaiserin Auguste Victoria und die andere für Seine Majestät Kaiser Wilhelm II. Am 28 Februar findet abends ein Festessen mit einem sich anschliefsenden Ball statt. | auf der geräumigen Bühne, hat. Die Festordnung ist folgendermalsen | Das Essen | zur Abhaltung der Feier das gesamte Lokal von Werdermann gemietet. Die Säle werden zu diesem Zweck durch geeignete Dekoration in einen Garten verwandelt; die Kaisergruppen werden die ent- sprechend dekoriert wird, Aufstellung finden. Die Idee der felsartig :auf- gebauten Dekoration der Bühne, von wo auch die Germania, umgeben von einer Gruppe junger Mädchen, einen Fest- prolog vortragen wird, ist: „Vom Fels zum Meer.“ Die Festtafeldekoration ist derartig geplant, dals ein Wettbewerb unter den Gärtnern stattfinden soll, in- 100 Neue und empfehlenswerte Pflanzen. dem jeder ein Arrangement, für diese | Silberhochzeit passend, als Tafeldeko- ration anfertigt, wobei Porträts des Kaiserpaares verwendet werden können. Zur Prämiierung gelangen Silberporträts- Medaillen und Diplome, welche für diesen Tag besonders angefertigt werden. Der Vermählungstag des erhabenen Herrscherpaares ist für den Verein „Fe- ronia“ insofern noch ein besonderer Ehrentag, als es dem Verein vergönnt war, bei der Vermählungsfeier im Jahre 1881 den hohen Herrschaften in be- sonderer Audienz ein Blumenarrangement durch eine Deputation von 3 Mitgliedern im Schweizersaale des königl. Schlosses zu Berlin überreichen zu dürfen. Die Vereinsversammlung dankte dem Festausschuls für das entworfene Pro- gramm. Alle werden ihr Möglichstes tun, um das Fest verherrlichen zu helfen. | I | Unter Geschäftlichen Mitteilungen wurde ein Schreiben des Generalfeld- marschalls Grafen von Haeseler vorge- lesen, dem der Verein zu seinem 70. Ge- burtstag einen Glückwunsch gesandt hatte; bekanntlich ist Herr Graf v. Hae- seler ein groiser Förderer des Obstbaues. Seine eigenen Obstanlagen auf seinem Gute Harnekop sind als ganz hervor- ragend zu bezeichnen. Eine lange Tagesordnung stand für die Sitzung noch zur Besprechung; als besonders interessant war eine Aus- sprache über Anwendung des Carboli- neums bei Obstbäumen. Nach den ge- machten eigenen Erfahrungen einzelner Mitglieder wird die richtige Anwendung des Carbolineums zur Ungeziefervertil- gung und auch bei kranken Obstbäumen für die Zukunft eine grolse Rolle spielen. Neue und empfehlenswerte Pflanzen. Als neueste Rosen für 1906 werden in der Rosenzeitung folgende aufgeführt: Züchter: Christoph Weigand. Frau Marie Weinbach (Rosa Wichur.). Bl. kl. bis mgr., gut gef., Farbe weils. Die Blumenbl. sind strahlen- förmig umgebogen, was der aufgeblühten Blume ein sehr gefälliges Aussehen ver- leiht; sie erscheinen bis zu 40 Stück auf 40—50 cm langen Stengeln. Der Wuchs ist stark, Triebe von 4 5m sind keine Seltenheiten. Sehr reichblühend. Zur Binderei ist sie ganz besonders wegen der langen Blütentrieben und der leichten eleganten Bl. geeignet, gleich gut als Säulen-, Schling- und besonders als Trauerrose. Wohlriechend. (Einer Rosenliebhaberin in Frankfurt a. Main freundlichst gewidmet.) Theodora Milch (R. Wichur.). Bl. kl., sehr gef. und sehr regelmälsig ge- baut, ähnlich einem Malsliebchen (Bellis). Wuchs mittelstark, | farbigsten Blumen, als: hell fleischfarbig;. Farbe frisch rosa. dünne zierliche Triebe. Die Bl. sitzen bis 15 Stück auf 15-20 cm langen Stengeln. Ein extra schönes. reizendes Röschen, In der Binderei zum Garnieren vorzüglich geeignet. Duftend. (Einer jugendlichen Sodnerin ge- widmet.) | essantes Röschen. Frau Albert Fischer. Bl.kl., stark gef., regelmälsig gebaut. Farbe weils. bis weilslichrosa, sehr schöne “grolse Rispen bildend, ähnlich T. C. Rambler. Laub saftig glänzend grün, pilzfrei. Der Strauch, der über 4 m Höhe erreicht, bedeckt sich vollständig mit Blumen; so ist diese Sorte eine der reichbl. der Wichur.-Klasse. Zur Kranzbinderei und ı als Säulen-, Schling- und Trauerrose vor- züglich geeignet. (Der Frau eines Freundes in Mühl- heim a. d. R. gewidmet.) Schneeball. Bl. mgr., rein schnee- weils, duftige lockere Blumen, die sich gut mit gef. Levkojen vergleichen lassen, jede Rispe ist dicht mit Bl. besetzt und verdient mit Recht den Namen Schnee- ball. Die Stengel sind extra lang und daher für den Schnitt wertvoll. Der Wuchs. ist stark. Laub saftig grün. Tricolore. Bl. kl., gut gef. An einer Dolde befinden sich oft die verschieden- karmin: innen dunkel karmin, aulsen fleischfarbig weils: die eine Hälfte weils, die andere rot usw., fast jede Bl. ist verschieden. Wuchs stark. Laub glän- zend grün. Ein sehr eigenartiges inter- Es gibt wohl eine Literatur. 401 Anzahl Rosen, die in der Farbe oft vari- ieren, aber ein so auffallender Farben- wechsel wie bei Tricolore ist noch bei keiner zweiten Rose zu verzeichnen. Wertvoll für Liebhaber. Züchter: N. Welter. Herzogin Viktoria Adelheid. (Stammt von Jules Grolez X Kaiserin Auguste Viktoria X Captain Hayward.) Blume grofs bis sehr grofs, die halb und ganz offenen Blumen sind von wunder- schöner Form und Füllung, ähnlich denen der Stammeltern. ‘Die Farbe der Blumen ist ein prachtvolles, helles Hochrot, reine Farbe, haltend bei jeder Witterung, aulserordentlich reich blühend wie Jules Grolez, Blumen fast nur einzeln, auf- rechtstehend (nie hangend) auf starken Trieben. Feiner Teerosenduft. DerStrauch ist ebenso verzweigt wie Jules Grolez, jedoch bedeutend stärker im Triebe, Be- stachelung mälsig. Die Belaubung ist sehr grols, voll, rötlich, saftig, grün, krankheitsfrei. „Herzogin Viktoria Adel- heid“ kann als eine Massensorte I. Ranges gelten durch ihre reine Farbe, starkes Remontieren, schönen Wuchs, als Treib-, Schnitt-, Freilandrose, besonders als reicher Herbstblüher wird sie einen dauernden Platz unter den besten Rosen- sorten einnehmen. Prämiiert: Rosenaus- stellung Kreuznach 1905. Der jungen Landesfürstin von Coburg- Gotha gewidmet. Züchter: P. Lambert. Abendstern, Heckenrose (Multiflora). Einmalblühend, gelblich weils, einfach. Zur Blütezeit Anfang Juni ist der ganze Strauch, der 3 m hoch wird, so mit Blumen besetzt, dals kein Laub zu sehen ist; das Holz ist stark und äufserst scharf und fest bestachelt, so dafs ein Durchdringen durch eine solche Hecke unmöglich wird. Parkfeuer [R. lutea]. Strauch voll- ständig winterhart, wird 4 m hoch und breit, Blume mittelgrols, einfach, zu- weilen einige Petalen mehr. Glühend glänzend scharlachrot, feuriger als Grufs an Teplitz. Carmen [Rugosal. (Rugosa rosea X Princesse de Bearn.) Wuchs stark, straff aufrecht, Holz dicht bestachelt, Laub dunkelgrün, grofs, nicht runzelig, bleibt gesund, frei von Rost und Meltau. Blume einfach, grols, leuchtend dunkel- blutrot, bleibt lange aufrecht, ehe sie sich zu einer flachen Blume entfaltet, teils einzeln, teils zu 5—9, die nach und nach erblühen. Der erste Flor ist über- aus reich, die Pflanze ist dann weithin leuchtend. Sie remontiert bis zum Ok- tober und noch später. Die Früchte sind mittelgrofs und reifen spät. Die Pflanze ist gegen Frost, Hitze, Nässe unempfindlich. Als Parkstrauch, als Solitärpflanze und als Hecke verwend- bar. 2 m hoch werdend. Herero-Trotha [Tee]. (Aglaia x Marie van Houtte.) Wuchs stark, Zweige mit einzelnen starken Stacheln, nach allen Seiten sparrig auseinanderstehend, je- doch aufrecht; Laub grofs, lederartig, glänzend grüne Knospe lang, Blume sehr grols, spitz auf langem Stiele, bräunlich gelbrosa in der Mitte, in lachs- und hellrosa übergehend, Rand heller, stark duftend; einzelständig; reich und ständig blühend. Gute Schnitt- und Deko- rationsrose. Sr. Exzellenz Generalleutnant v. Trotha gewidmet. Literatur. Hollrung, Jahresberichtüber die Neuerungen und Leistungen auf dem Gebiete der Pflanzenkrank- heiten. 374 Druckseiten, Siebenter Band: Das Jahr 1904. Berlin, Verlag von Paul Parey 1905. Da, wie der Verfasser schreibt, die Arbeiten, die sich auf die Phytopatho- logie beziehen, in den verschiedensten Zeitschriften erscheinen und teilweise sogar schwer zu erhalten sind, so ist ein Sammelwerk, wie das vorliegende, | welches die Neuerscheinungen auf diesem Gebiet in jedem Jahre aufführt und Referate über die wichtigsten Arbeiten bringt, von sehr grolsem Nutzen. Wir ersehen aus dem Jahresbericht, dafs auch im Jahre 1904 das Feld der Phytopathologie aufserordentlich fleilsig bearbeitet worden ist. Viele Veröffent- lichungen bringen neues und werden zur Klärung mancher bis jetzt noch streitigen Fragen beitragen. Von den vielen aufgezählten, im Be- 102 Literatur. richtsjahre erschienenen und für die Phytopathologie wichtigen Arbeiten sind u.a. zu erwähnen: Sorauer, Beitrag zur anatomischen Analyse rauchbeschädigter Pflanzen. Brefeld, Neue Untersuchungen über die natürliche Infektion und Verbrei- tung der Brandkrankheiten des Ge- treides. Brezezinsky, Einige Bemerkungen über die Krebs- und Gummikrankheit der Obstbäume. Aderhold, Ueber eine vermutlich zu Monilia fructigena gehörige Sclerotinia. Nemec, Ueber ungeschlechtliche Kern- verschmelzungen. Eriksson, Ueber das vegetative Leben der Getreiderostpilze. Klebahn, Einige Bemerkungen über das Mycel des Gelbrostes und über die neueste Phase der Mykoplasma- hypothese. Derselbe, Die wirtswechselnden Rostpilze. Derselbe, Ueber die Botrytiskrankheit der Tulpen. Ewert, Die physiologische Wirkung der Kupferkalkbrühe. Appel, Zur Kenntnis der Ueberwinte- rung von Oidium Tuckeri. Salmor, On Speeialization of Parasi- tism in the Erysiphaceae II. H. Klitzing. Deutschlands Obstsorten, be- arbeitet von Müller-Diemitz, Grau- Körbelitz und Rilsmann-Gotha. Unter Mitwirkung hervorragender Fachmänner. I. Jahrgang 1905. Heft 3. Verlag von Eckstein und Stöhle, König]. kunstanstalt, Stuttgart. Preis des ganzen Jahrgangs 5,50 Mk., bestehend. aus drei Heften mit je vier farbigen Tafeln und vier schwarzen Vollbildern mit be- gleitendem Text. In Heft 3 sind abgebildet und be- schrieben: Gelber Bellefleur, roter Bellefleur, Adersleber Calvill und Grofse CGasseler Renette. Von dieser Frucht, die auf meinem guten Boden | vortrefflich gedeiht und nur zweimal in den letzten zehn Jahren etwas mehr an Fusicladium gelitten hatte, wird mit- geteilt, dafs sie wahrscheinlich eine alte deutsche Sorte sei, die von Deutsch- land ihren Weg nach Holland und Frankreich und von dort aus als „hol- ländische Renette* und Renette „de Caux“ zu uns zurück genommen hätte. Durch die Empfehlung des deutschen Pomologenvereins als eine der reich- tragendsten sei sie in Deutschland jetzt sehr viel verbreitet, auch unter den Namen Holländische Goldrenette und deutsche Mignonna in Mecklenburg, deutsche Goldrenette in Westfalen, grüne Renette in Schleswig-Holstein und Finkenwerder in Hannover. Als ein besonderer Vorzug der Frucht wird ihre lange Haltbarkeit und ihre Widerstandsfähigkeit gegen Welken und Faulen angegeben. Dem kann ich nur voll zustimmen. Habe ich doch schon Früchte bis Anfang August aufgehoben, deren Geschmack nichts zu wünschen übrig liefs. Wenn es dann weiter heilst, dafs das. Charakterbild der Grofsen Casseler Renette — von der Parteien Gunst und Hals verwirrt — in der Geschichte der Obstsorten schwanke, so hat mich ı diese Bemerkung recht gefreut; denn sie zeigt, dals in „Deutschlands Obst- sorten“ nicht einseitig Beschreibungen und Berichte konstruiert werden, sondern dafs man Erfahrungen und Tatsachen wahrheitsgemäls zu verwerten redlich bestrebt ist. Und das ist gut so, denn es kann der Verbreitung dieses Buches. nur förderlich sein. Gm: Praktisches Lehrbuch des Spargelbaues.. Johannes Böttner, Chefredakteur des praktischen Ratgebers. III. ver- mehrte und verbesserte Auflage mit 66 Abbildungen. Preis 1,50 Mk. Verlag | von Trowitzsch & Sohn, Frankfurt a.0. Hof- Der rühmlichst bekannte Verfasser hat dem Könige unseres Gemüses, dem Spargel, ein schönes Buch gewidmet. Gärtner wie Landwirte, Liebhaber und Fachmann werden über dieses Neujahrs- geschenk erfreut sein und reiche Be- lehrung und manch praktischen Wink darin vorfinden. Das Werk, das zum Besten der Spargelzüchter und nicht zu- letzt der Spargelesser zum dritten Male in die Welt hinausgeht, ist leicht und falslich . geschrieben und mit 66 Ab- bildungen versehen: Papier und Druck sind sauber. Die Schrift zerfällt in zwei Teile. Der erste Teil behandelt die An- lage neuer Spargelbeete in aller Aus- führlichkeit; der zweite bespricht die wiederkehrenden Arbeiten, die Ernten und Ertragsaussichten. Mit Interesse vergleichen wir die Rentabilitätsberech- nung eines braunschweigischen, eines Kleinere Mitteilungen. _108 märkischen und eines mecklenburgischen Spargelzüchters. In Wort und Bild finden Spargelmesser etc. sämtliche Feinde des Spargels. Das Kapitel über Versenden und Verpacken empfehlen wir zu genauem Studium all den Pro- duzenten, die diesen wichtigen Zweig nicht beherrschen, und das sind ihrer gar viele. Eine Wertabschätzung einer Anlage fehlt so wenig, wie eine Be- schreibung über Spargelkulturen für Feinschmecker. Und damit auch die Küche nicht zu kurz kommt, mag sich die Hausfrau den Abschnitt auf Seite 116 [ über die Verwendung des Spargels in der Küche und die Rezepte ad Notam nehmen. Noch mehr über unseres Böttners Buch zu sagen, hiefse lob- hudeln; ein spanisches Sprüchwort sagt: Gutes Tuch verkauft sich im Kasten, d. h. ohne Reklame. Ein gleiches gilt von dem Lehrbuch des Spargelbaues; es wird niemand unbefriedigt aus der Hand legen; der dritten Auflage werden weitere folgen zu Nutz und Frommen des herrlichsten Gemüses, des Spargels. th. Kleinere Mitteilungen. IV. Obstbau-Vortragskursus. Die Landwirtschaftskammer für die Provinz Brandenburg veranstaltet in diesem Jahre den vierten Obstbau-Vor- tragskursus in Berlin. Die Kurse sollen dazu dienen, das Interesse am Obstbau zu verallgemeinern und die Landwirte, Obstzüchter und Liebhaber der Provinz Brandenburg zum gegenseitigen Mei- nungsaustausch zusammenzuführen. Der Kursus ist wiederum zweitägig. An den beiden Vormittagen sollen zu- sammen 8 Vorträge gehalten und nach- mittags dieselben besprochen werden. Der diesjährige Vortragskursus findet am Montag, den 12. und Dienstag, den 13. Februar, im groflsen Sitzungssaale des Landeshauses zu Berlin, Matthäi- kirchstrafse 20/21, statt. Eröffnung am Montag. den 12. Februar, vormittags um 10 Uhr. Die Beteiligung ist gegen Erstattung ı Berlin. eines Honorars von 3 Mark jedermann gestattet. Programm: Erster Tag. Vormittags. Um 10 Uhr: Eröffnung. Von 10!/, bis 10°), Uhr: Die Erfahrungen der letzten Obst- märkte. Referent: Grobben, Geschäfts- der Landwirtschaftskammer zu | führer Berlin. Von, 103), bis, 11!/, Uhr: Die Verwertung des ÖObstes im Haushalte. Referent: Obstbaulehrer Schindler, Obstbaubeamter der Landwirtschafts- kammer zu Halle. Von 12.bis 12!/, Uhr: Ernte, Sortierung, Aufbewahrung und Verpackung des Obstes. Referent: Chef- redakteur J. Böttner-Frankfurt a. O. Von 121), bis 1 Uhr: Die Obstverwertung auf industriellem und genossenschaft- lichem Wege, Referent: Direktor Rapp- Cöthen. Nachmittags. Besichti- gung einer Obstanlage oder von 3 Uhr an Diskussion. Zweiter Tag. Vormittags. Von 10!/, bis 11 Uhr: Wie soll der Grofs- grundbesitzer den Obstbau betreiben? Re- ferent: Direktor Häckel-Krossen a. Ö. Von 11 bis 11!/, Uhr: In welcher Weise soll der kleinere Besitzer und Liebhaber seinen Obstbaubetrieb einrichten? Refe- rent: Obstbaulehrer Gutzeit-Wittstock. Von 12 bis 12!/, Uhr: Düngung und Bodenbearbeitung. Referent: Lesser, Obstbauwanderlehrer der Landwirt- schaftskammer zu Kiel. Von 12!/, bis 1 Uhr: Zollbehandlung sowie Tarifierung und Beförderung von Obst- und Garten- früchten auf den deutschen Eisenbahnen, Referent: Dr. Gräschke, Geschäfts- führer der Landwirtschaftskammer zu Einiges über diereichfrüchtige Orangen- kirsche, Idesia polycarpa Maxim. Angeregt durch die Abbildung eines fruchtenden Zweiges der Orangenkirsche in der ersten Januarnummer d. Js.- von „Gardeners’ Chronicle* möchte ich die geehrten Leser dieser Zeitschrift aufeinen noch wenig bekannten, höchst ornamen- talen Baum aufmerksam machen. der wohl häufiger angepflanzt zu werden verdiente, wenn auch sein Aufbringen wegen seiner Empfindlichkeit in der Jugend gegen hohe Kältegrade einige Mühe verursachen sollte. Nach der der Abbildung beigegebenen au: Kleinere Mitteilungen. Notiz hat dieser interessante Baum im vorigen Jahre eine solche Menge Früchte in den königl. Gärten zu Kew getragen, wie noch nie zuvor. Seine Heimat ist ‚Japan, wo er eine Höhe von 15—18 m erreichen soll. Die erste Kunde von ihm verdanken wir Riehard Oldham, dem Kew-Reisen- den, der im Jahre 1862/63 Exemplare davon in Japan sammelte. Maximowicz fand die Spezies dann wieder im Jahre 1866 und gab ihr den Namen, den sie ‚jetzt trägt. Der Baum mulfs damals, oder bald darauf, in Europa eingeführt worden sein, denn er befand sich schon 1869 in der Sammlung des verstorbenen M. Lavallee zu Segrez. Die Orangenkirsche ist in England in den Kulturen überall verbreitet und wird dort zu den schönblättrigen, harten Bäumen gerechnet. In Kew wurden im vorigen Jahre Blätter von 25 cm Länge und 18 cm Breite gemessen. Ihr Umrifs ist herzförmig mit schräger Basis, der Rand grob gesägt. Beide Blattflächen sind ganz glatt. Die Zweige wachsen vornehmlich in horizontaler Richtung vom Stamme heraus, wodurch die Krone ein schirmförmiges Aussehen. bekommt. Die kleinen, duftenden, Blüten sind unscheinbar und Regel zweihäusig, so dals männliche und weibliche Bäume zusammenge- pflanzt werden müssen, wenn sie Früchte tragen sollen. Jedoch sind auch Bäume mit Zwitterblüten beobachtet worden. So berichtet UniversitätsgärtnerRehnelt in Gielsen in den „Mitteilungen der deutschen dendrologischen Gesellschaft“ 1896 von einem Exemplar im Fürst- ich von Trubetzkoischen Akkli- matisationsgarten in Ghiffa am Lago Maggiore, dessen Blüten aufser den Griffeln mehrere entwickelte pollen- tragende Staubfäden enthielten. Auch Warburg gibt in den „Natürlichen Pflanzentamilien“ von Engler und Prantl die Blüten von Idesia als diö- cisch oder polygam an. Die Hauptzierde des Baumes sind die in langen Büscheln traubenähnlich herab- hängenden Beerenfrüchte von der Grölse einer starken Erbse; sie sind bei der Reife im Herbst lebhaft zinnoberrot ge- I} trübgelben | in der | färbt, halten sich bis tief in den Winter hinein und gehen dann in ein dunkles | Braunrot über. Den zauberhaften Reiz der Früchte schildert Herr Rehnelt an der erwähnten Stelle folgendermalsen: | „So lange der Baum beblättert ist, sieht man wenig von den Frächten, nach dem Laubfall aber, der Ende Oktober plötzlich eintritt, ohne dafs die Blätter sich sehr verfärbten, bieten sie einen unvergleichlichen Anblick dar: der ganze Baum erscheint dann wie in leuchtendes Rot getaucht. Wer ihn so sieht am Bergeshange, inmitten der dunklen Bam- bus- und Lorbeergebüsche, überragt von sparrigen Eucalyptus, dem wird der Eindruck unvergelslich sein.“ Über die Schönheit der Baumkrone sagt Herr Rehnelt: „Trotz der mächtigen Laubmasse, welche die schirmförmig ausgebreitete Krone trägt, sind ihre Linien weit entfernt von jeder Schwer- fälligkeit, sondern locker und gefällig. Bewegt der Wind die Blätter, so bieten sie ein Ähnliches Bild, wie unsere Silber- linden, nur mit dem Unterschiede, dafs die Flächen gröfser, das Spiel der bläu- lichen und dunkelgrünen Blattflächen, der roten Zweige und Blattstiele ein weit farbenreicheres ist.“ Was bisher einer grölseren Verbreitung dieses schönen Baumes hinderlich war, ist, wie schon gesagt, eine Empfindlich- keit gegen hohe Kältegrade, doch ist diese nach den bisherigen Erfahrungen nur bei jungen, unverholzten Exemplaren von Bedeutung, die man ja leicht durch Einbinden der Stämme mit Rohr, Schilf, Stroh und dgl. vor den Unbilden des Winters schützen kann. Auch kommen neuerdings schon Sämereien aus nörd- licheren Standorten der Bäume in den Handel, von denen zu erwarten ist, dafs sie widerstandsfähigere Pflanzen liefern werden, als die in den südlichen Gegenden gesammelten. So teilte mir Herr Ober- gärtner Behnick aus dem kgl. botani- schen Garten zu Dahlem freundlichst mit, dafs dort 1/, Dutzend Idesien bereits 4—5 Winter unter leichter Schutzdecke gut überstanden haben und sich ganz wohl befinden. Schliefslich möchte ich noch erwähnen, dafs man erfrorene Exemplare wie Pau- lownien behandeln und durch Zurück- schneiden an dem Erdboden zu Büschen oder ornamentalen Blattpflanzen erziehen kann, Clemen. Etagenblumenkasten. (D. R. G. M.) (Hierzu Abb. 7 u. 8.) Eine neue Vorkehrung zur Erzielung hübscher Blumenanordnungen in Zim- Kleinere Mitteilungen. 105 mern, Veranden, Ziergärten usw. hat Herr Dr. F, Selle mit seinen Fig. 7 u. 8 abgebildeten Etagenblumenkästen ge- schaffen. Durch die Herstellung abgesetzter Etagen werden übereinanderliegende Beete geschaffen, die sich abgetrennt voneinander mit verschiedenartigen Ge- hinauszugehen, wäs für Hängepflanzen, die im untersten Abteil zu denken sind. wesentlich ist, da sie dann nicht an heilser Mauer anliegen müssen. Im zweiten Abteil sind mittlere, buschende Pflanzen unterzubringen und im obersten Teil die hochstrebenden und stämmigen. Es wird auf diese Weise die Licht- und Abb. 7. wächsen bepflanzen und je nach Art der betreffenden Pflanzen verschieden düngen lassen. Von besonderem Belang ist der Umstand, dafs die Abgrenzungs- wände dereinzelnen Beete herausnehmbar sind, so dafs sich Abgeblühtes der oberen 2 ? ZN un Sr 5 RS BEI EIN. FR Etagenblumenkasten. D,R.G.M. Luftzufuhr allen Pflanzen bis an die Wurzeln gesichert. Mittels dieser Etagenkästen kann man leicht im Jahre mehrmals mit der Be- pflanzung wechseln, nach Jahreszeit und Farben, wodurch in künstlerischen Kom- Sa Abb. -8, und mittleren Etage leicht ohne Be- nachteiligung, Verschüttung der nächst- unteren ersetzen lälst; fernerder Umstand, dals das Gewicht nach hinten verlegt ist, wodurch die Ausnutzung der ganzen Breite eines Fensterbrettes ohne Gefahr eines Absturzes ermöglicht, ja sogar ge- stattet wird, etwas über diese Breite Etagenblumenkasten. D.R.G.M. positionen ganz neue Reize des Blumen- schmuckes sich eröffnen. Der Etagenblumenkasten ist ein- und doppelseitig resp. vierseitigkonstruierbar. Er ist seinem Erfinder in allen Formen geschützt. Auskunft über Lizenz gewährt die Verwertungsabteilung des Patent- anwaltsbureau Sack, Leipzig. Versuche mit Karbolineum. Von P. Graebner. In neuerer Zeit ist vielfach hin und her geschrieben worden über die Wir- kungen desKarbolineumsaufdiePflanzen, namentlich als Baumanstrich. Da sich viele Stimmen dafür, einige aber auch dagegen erhoben haben, und auch in dieser Zeitschrift beide Richtungen zu Worte gekommen sind, so sei es mir gestattet, hier meine Erfahrungen, die ich mit Karbolineum gemacht habe, kurz mitzuteilen. Vor etwa 4 Jahren wurde ich von der Firma Avenarius gebeten, mit Karboli- neum als Baumanstrich Versuche anzu- stellen. Ich sagte, da mich namentlich die nichtparasitären Pflanzenkrankheiten und ihre Bekämpfung seit langer Zeit interessierten, gern meine Hilfe zu, wenn- gleich ich, offen gestanden, mit dem höchsten Miflstrauen an die Sache heran- ging. Denn wer einmal die geradezu verheerenden Wirkungen gesehen hat, die Karbolineum z. B. als Anstrichmittel von Brettern usw. in Gewächshäusern ausübte, wird die Abneigung gegen dieses Gift verstehen. Vor Jahren sah ich einmal in Magdeburg ein solches innen mit Karbolineum. behandeltes Ge- wächshaus. Es war da auch nicht eine Pflanze mit grünen Blättern vorhanden; alles war schwarz, durch die Gase ver- giftet. Nur die Tatsache, dals mir vor und bei dem Angebot derFirma Avenarius ‚einige Fälle erzählt wurden, und dals bereits in einem Konversationslexikon darüber berichtet wurde, dafs Karboli- neum wirklich als Baumanstrich Be- nutzung gefunden, lielsen mich die Ver- suche unternehmen. Zunächst strich ich, natürlich unter Anwendung aller Vorsichtsmalsregeln, Bedecken des Bodens gegen Abtropfen des Materials usw., einige Bäume meines Gartens, die stark an Krebs, und zwar offenem bezw. Astwurzelkrebs, litten. Nachdem ich gesehen hatte, dals nach einigen Wochen keine Schädigung der Bäume erfolgt war, liefs ich auch die übrigen Obstbäume streichen. Zu gleicher Zeit trat im neuen botanischen Garten in Dahlem in ungeheurer Menee die Blutlaus auf, und zwar sowohl auf älteren überführten Bäumen, die bereits früher daran gelitten hatten, als auch an jungen, aus Baumschulen bezogenen Pflanzen. Sie alle wurden mit Karbolineum be- Kleinere Mitteilungen. strichen. Ebenso Bäume, bei denen aller- lei Parasiten, Nectria, Valsa (Eichen) usw. auftraten, ja sogar Koniferen, und zwar Pinus strobus mit Blasenrost und Juni- perus sabina mit Gymnosporangium. Selbstverständlich, um lediglich die Wir- kung des Karbolineums zu studieren, da ja die befallenen Zweige doch abgestorben wären. Die Resultate waren insofern über- raschend,alsnicht einmal die gestrichenen Zweige der Koniferen zugrunde gingen, also die erwarteteSchädigung desStamm- körpers durch das Eindringen des Kar- bolineums ausblieb. Am Juniperus trat das Gymnosporangium an den gestrichenen Stellen nicht wieder hervor, wohl aber mehrmals daneben. Bis auf geringe Spuren (oder vielleicht ganz) ist es aber durch alljährlich wiederholtes Streichen verschwunden. Von Pinus strobus gingen ebenso wie bei den nicht- gestrichenen Exemplaren einige junge stark befallene Pflanzen ein, die grölseren zeigten den Pilz nach 2 Jahren nicht mehr.an den betr. Ästen. Neuinfektionen sind durch die Nähe vieler Ribes stets möglich. Nectria und auch Valsa wurden in ihrem Wachstume entschieden auf- gehalten, namentlich wenn die abgetötete Rinde entfernt und dann die angetroek- nete Wunde gestrichen wurde. Jeden- falls fand ein Ausbrechen der Frucht- körper an den gestrichenen Stellen nicht statt, während sogar durch Anstrich von Holzteer die roten Köpfchen der Nectria wieder zahlreich hervorbrachen. Es ist bei.Nectria und Valsa ja stets schwer zu beurteilen, ob der Pilz durch den künstlichen Eingriff oder durch allmäh- liche Kräftigung der Bäume besiegt wird. Namentlich an frisch gepflanzten Gehölzen ist das kaum kontrollierbar. Ich habe aber besonders an Acer dasy- carpum an einem alteingewurzelten Exemplar meines Gartens an gleich- stehenden und gleichstarken Asten Parallelversuche angestellt, die genau dasselbe Bild ergaben, wie die Versuche an den Bäumen des botanischen Gartens. Ich bin dadurch zu der Überzeugung gekommen, dals dem Wachstum, nament- lich der Neectria, durch Karbolineum mit Erfolg Einhalt getan werden kann, wenn, und das ist die Hauptsache, der ganze Baum nicht durch das Uberhandnehmen der Neetria schon allzusehr geschwächt ist. Eingehendere Versuche müssen hier noch mehr Klarheit bringen. Kleinere Mitteilungen. _407 Doch nun zurück zum Verhalten der Obstbäume. Waren junge Triebe ver- sehentlich mitgestrichen worden, so kamen die Knospen nur zum Teil und dann verkrüppelt zum Austriebe. Von den die gestrichenen Stämme umgeben- den Sträuchern, deren Zweige sich dem Stamme näherten, wurden alle Laubteile auf etwa 10-15 cm Entfernung eigen- tümlich geschwärzt und verkrümmt, ohne dabei abzusterben, augenscheinlich als Wirkung der Ausdünstungen des Karbo- lineums. Dafs Karbolineum also ein Gift für junge wachsende Pflanzenteile ist, zeigte sich auch da wieder, und es soll auch keineswegs zur Behandlung junger Pflanzenteile Verwendungfinden. Aufser dieser genannten Erscheinung, die mehr ein Schönheitsfehler genannt werden darf, zeigten sich trotz eifrigen Suchens keine weiteren Schädigungen. Die Untersuchung der Krebswunden im Herbste zeigte schon bei oberflächlicher Betrachtung, dafs unterhalb der toten Rinde gesunde helle Wundränder hervor- quollen, und die anatomische Unter- suchung bestätigte, dals von dem sonst den Frostkrebs auszeichnenden Wucher- zewebe keine Spur mehr lebend zu finden war: die Wunde zeigte ein normales Wundgewebe, wie jedeandere mechanisch beigebrachte Beschädigung. Zugleich scheint das Karbolineum einen eigen- artigen Reiz auf die Rinde auszuüben, denn namentlich im zweiten Jahre blätterte von Birnbäumen, die sich durch eine auffällig stark-borkige Rinde mit festhaftenden Platten auszeichneten, die Rinde in auffälliger Weise stark ab, die Bäume wurden so glatt, wie nie zuvor, und auch das Abschaben der alten Rinden- stücke ging ohne Beschädigung der lebenden Rinde vor sich. Eine Blutlaus hat sich auf den einmal gestrichenen Teilen bisher nicht wieder sehen lassen, und auch in den Rinden- spalten der Obstbäume fand ich keiner- lei Ungeziefer oder Puppen, wenigstens nieht in den ersten Jahren. An den vor ca. 4 Jahren (und seitdem nicht wieder!) gestrichenen Stämmen waren in diesem Jahre wieder einige Puppen, Eier usw. bemerkbar. Vorher scheinen die Insekten die immer noch schwach riechenden Stämme gemieden zu haben. Nach diesen Erfahrungen, die, wie gesagt, trotz entschiedener Voreinge- nommenheit gegen das Mittel gewonnen wurden, scheint mir, am richtigen Platze angewandt, Karbolineum (wenig- stens das der Firma Avenarius; mit an- deren Fabrikaten habe ich keine Versuche gemacht) ein vortreffliches Mittel zum Baumanstrich, wie ich bereits mehrfach betont habe. Es nun zum „Allheilmittel“, wie es neulich hier in dieser Zeitschrift genannt wurde, stempeln zu wollen, geht natürlich zu weit, und man kann mit jedem Mittel, falsch angewendet, Schaden stiften, und darüber absprechen, wenn man es anwendet, wo es nichts nutzen kann. Wie z. B, überhaupt ein Baumanstrich, sei es, welcher es wolle, gegen den Gummifluls des Stein- obstes (eineinnere Krankheit!) wirksam sein soll, ist mir ganz unerfindlich, der- artiges kann man doch nur erwarten, wenn die Ursachen der Krankheit nicht klar sind. Ich habe bei Bäumen, die an Gummifluls litten, die toten Rindenteile ausschneiden lassen und nach dem Trockenwerden die Wunden der frei- liegenden Holzkörper auch streichen lassen, aber selbstredend nicht, um dadurch den Gummiflufs einzudämmen, sondern, um den toten Holzkörper vor Verwesung zu bewahren und das Ein- dringen der Fäulnispilze zu verhindern. also eine Wirkung, die man auch mit Holzteer usw. erzielt. Der Vergleich zeigt denn auch, dafs die nichtgestrichenen Teile selbstredend bereits nach 2 Monaten auısen stark zersetzt waren. Bei anderen häufig empfohlenen Blut- laus- usw. Mitteln findet man, sofern sie radikal wirken sollen, auch die Angabe, dals sie nur für ältere Pflanzentriebe anwendbarseien. Dieselbe Einschränkung trifft nun auch für Karbolineum zu, beidem ich, wie gesagt, keinerlei Schädigungen nachzuweisen imstande war. Dazu scheint mir Karbolineum viel besser verwendbar, ist stets fertig, man braucht es nicht erst lange zu mischen, und es ist zu mälsigen Preisen leicht überall zu beschaffen. Ich muls offen gestehen, dafs mir die Gründe für den Kampf gegen dieses Anstrichmittel, wo man nicht nur die ja verständliche Voreingenommenheit annehmen will, nicht begreiflich sind. Am besten scheint mir der Anstrich an- gewandt nach etwa im Herbst vorher angewandter Kalkung der Stämme. Ausstellungen. Auf ein probates Mittel gegen die Blutlaus macht Dr. F. Giersberg im - „Lehr- meister im Garten und Kleintierhof“ nachdrücklich aufmerksam. Es ist von dem Gärtner Hermann Hügelmann- Hamburg hergestellt und soll sich nach allen darüber vorliegenden Mitteilungen als sehr wirksam erweisen. Das Präparat hat zugleich den Vor- zug, das seine Herstellung kein Geheim- nis ist und nicht zum Zwecke des Geld- erwerbes, vielmehr nur zum Segen des . Obstbaues mitgeteilt wird, und von jedermann leicht selbst hergestellt werden kann. Dasselbe besteht nur aus einer Mischung von 20 Teilen Fichten- holzteer, 1 Teil Terpentin und 1 Teil Lysol. —- Für die aufserordentliche Wirksamkeit des Mittels liefert der nach- stehende Bericht den deutlichsten Be- weis. Die Apfelbäume des Eilbecker Parkes, welche vor drei Jahren von der Blutlaus so sehr mitgenommen waren, so dals sie der völligen Vernichtung | nahe schienen, stehen jetzt, nachdem ı nun seit drei Jahren obiges Mittel mit dem schönsten Erfolge angewendet | wurde, wieder in vollem, saftigen Laube und tragen herrliche Früchte. Der Park ist heute von der Blutlaus vollständig befreit. Die von der Hamburger Polizei- | behörde eingesetzte Blutlauskommission, die aus Gärtnern besteht, hat bei ge- nauer Besichtigung des Parkes auch keine Spur von Blutlaus mehr gefunden, und selbst die Gravensteiner Apfelbäume, welche bekanntlich am leichtesten und schlimmsten unter der Blutlausplage leiden, sind heute vollständig frei von den Schmarotzern. Der genannte Park wurde nach Anwendung jenes Präpa- rates von vielen Gartenbesitzern und Obstzüchtern besichtigt und dann das Mittel ebenfalls benutzt. Infolgedessen kommen jetzt von allen Seiten dahin lautende Mitteilungen, dals das Mittel sich überall als ein sehr probates er- wiesen hat. Ausstellungen. Jubiläumsausstellung Mannheim 1907. Im Jahre 1907 veranstaltet die Stadt Mannheim in Verbindung mit einer Kunstausstellung auf dem Gelände des Friedrichsplatzes, der Augusta-Anlage und der bisherigen städtischen Pacht- gärten eine grolse Gartenbauaus- stellung, zu der die Vorbereitungen in vollem Gange sind. Zur persönlichen Aussprache mit den Vertretern der wichtigsten gärtnerischen Interessenten- gruppen hatte die Ausstellungsleitung, an deren Spitze Herr Bürgermeister Ritter steht, auf den 10, Januar eine Versammlung nach Mannheim berufen, an der bekannte Spezialzüchter und Ver- treter verschiedener Verbände _teil- nahmen. Wichtige Vorfragen wurden zu allgemeiner Zufriedenheit erledigt und von allen Seiten wurde betont, dals zwischen den Interessenten und der Ausstellungsleitung das beste Einver- nehmen hergestellt sei. Gegenüber ver- schiedenen Anfragen wurde ausdrücklich festgestellt, dafs die Mannheimer Aus- stellung im Gegensatz zum Düsseldorfer Unternehmen einen deutsch-natio- nalen Charakter tragen und die Interessen der deutschen Gärtner in vollstem Mafse vertreten werde. Aus- ländische Firmen sollen nur dann zu- gelassen werden, wenn es sich um be- sonders hervorragende oder einzigartige Objekte handelt, die das Inland aus klimatischen oder anderen Gründen nicht liefert, die aber zur Vervollständigung des Ausstellungsbiides notwendig sind, also nur spezielle Pflanzensorten, durch deren Vorführung die einheimische Gärtnerwelt keine schädigende Kon- kurrenz erleidet, Ferner einigte man sich dahin, dafs für die Dauerausstellung im Freien ein freies Programm gelten soll, während die Teilnahme an den Sonderaus- stellungen von festumgrenzten Vor- schriften abhängig gemacht wird. Für die Prämiierung sollen bestimmte Grund- sätze aufgestellt und möglichst früh- zeitig bekannt gegeben werden. Ein- gehend wurde der Entwurf des Gesamt- programms beraten und von den Teil- nehmern durch mannigfache Vorschläge und Anregungen ergänzt, so z. B. für die Obst- und Weinausstellung. Für die Gruppe: Pläne und Modelle stehen Koloniales. es wahrscheinlich verschiedenereizvolleAuf- gaben in Aussicht: Anlage eines Zentral- friedhofes, kleine Hausgärten u. a.m. Eine genaue Besichtigung des Aus- stellungsterrains, dessen Plan vorher vom Vorsitzenden erläutert wurde, ver- schaffte den anwesenden Interessenten die Gewilsheit, dafs es für ein glück- liches Gelingen des grolsen Werkes hervorragend günstige Vorbedingungen gewährt. Es liegt im vornehmsten Viertel der Stadt und wird von ver- schiedenen ihrer wichtigsten Verkehrs- linien begrenzt. Für die Prämiierung werden — abgesehen von Ehrenpreisen — namhafte Summen zur Verfügung stehen. Koloniales. In der Sitzung des Gartenbäuvereins für Steglitz und Umgegend am 11. Dezember 1905 hielt Herr Königl. Garteninspektor W. Perring-Dahlem einen sehr interessanten Vortrag über „Kolonialpflanzen“. Er bedauerte, dafs er nicht ein voll- kommenes’Bild von den Kulturpflanzen in unseren Kolonien geben könne, da die vielen einjährigen Nutzpflanzen z. Z. nicht mehr gezeigt und daher im Vor- trag nur die kommerziell wichtigsten neben den ausdauernden Nutzpflanzen besprochen werden könnten. Wie auch die ausgestellten Topfpflanzen zeigten, seien koloniale Pflanzen meist keine schönen Topfgewächse, denn ihr Wert liege nur in den bei plantagenartigem Anbau sich ergebenden Ernten an Samen, Früchten, Holz und Säften, die als Aus- fuhrartikel gesucht seien, Derartige Plantagen hätte das deutsche Reich angelegt, teils auch seien Aktien- Unternehmungen dabei beteiligt. Zu Versuchskulturen dienten seitens des Reiches die Versuchsstationen und bo- tanischen Gärten und sei der in Viktoria in Kamerun der bisher gröfste und leistungsfähigste, in dem früher unter Dr. Preus Direktion die besten Kakao- sorten aus den Plantagen Südamerikas eingeführt und zur Anpflanzung emp- fohlen und verbreitet worden wären. | Am Königlichen botanischen Garten be- stände nun schon seit Jahren eine Versuchsstätte der botanischen Zentral- stelle für die deutschen Kolonien, die dem Zwecke diente, mit den hier besser ausgerüsteten Hilfsmitteln allein unseren Kolonien gesammelten Pflanzen einmal zu bestimmen und dann auf ihren Handels- und Nutzungswert zu prüfen. Weiterhin hätte die botanische Zentral- stelle die Aufgabe, solche Sorten von Nutzpflanzen, deren Gedeihen in unseren Kolonien unter ähnlichen klimatischen Verhältnissen zu erwarten ist, anzu- schaffen, in Mengen heranzuziehen und dann in unsere Versuchsplantagen zur Verteilung zu bringen. Endlich noch dienten die Kulturen in den, der botan. Zentralstelle überlassenen Gewächs- häusern des hiesigen botan. Gartens, jungen Gärtnern, die für den Tropen- dienst tauglich befunden sind und von Reichs wegen als Leiter und Plantagen- aufseher berücksichtigt werden sollen, zur Information für die Pflanzen, mit denen sie in den Kolonien zu tun haben werden, Geht nun ein junger Gärtner nach den Kolonien ab, se würden ihm regelmälsig eine Anzahl sogen. Wardscher Kästen, in denen die jungen Pflanzen neuer oder besonders reichtragender Sorten von Kolonialpflanzen sich beflnden, zur Pflege auf der Reise mitgegeben. Ein solcher Kasten war ausgestellt und mit Pflanzen besetzt. Er hat Ahn- lichkeit mit einem kleinen einseitigen Gewächshause, über dessen Scheiben kleine schmale Latten genagelt sind als Schattenvorrichtung einerseits und auch zum Schutze gegen das Eindrücken der Scheiben. Für Lüftung ist ebenfalls gesorgt. Oben auf Deck des Schiffes werden die Kästen fest verstaut, da- mit die Pflanzen Licht erhalten. Die- selbe Beförderungsart ist für die sehr schnell, meist schon nach einigen Wochen, ihre Keimkraft verlierenden Samen tropischer Nutzpflanzen üblich. Ein direkter Samen- und Pflanzenaus- tausch von Kolonie zu Kolonie über See ist nicht gut durchführbar wegen der schlechten Schiffsverbindungen unter den Kolonien. Der Herr Vortragende zeigte dann noch unter längeren oder kürzeren Er- Sprechsaal. 110 er REN ANY. läuterungen des Nutzungswertes. und der Anbau-Verhältnisse nachstehende Pflanzen und Produkte vor von: Coffea arabica, Kaffee, Thea chinensis, Tee, Theobroma cacao, Kakao, Cola vera, Kolanuls, Saecharum officinarum, Zuckerrohr, Arenga saccharifera, Zuckerpalme, Cinnamomum camphora, Kampfer, Pimenta offieinalis, Piper ni- grum, schwarzer Pfeffer, Vanilla plani- folia, Vanille, Zingiber offieinale, Ingwer, Oriza sativa, Reis, Convolvulus Batatas, Batate, Pogostemon Patchouli, Patschuli, Oroton Tiglium, Crotonöl, Elaeis gui- neensis, Palmöl, Erytroxylon novae gra- natensis, Cocain, Tamarindus indica, Tamarinden, Ananassa sativa, Ananas, Anona-Arten, Obst, Carica Papaya, Jambosa vulgaris, Crescentia cujete, Obst, Coleus tuberosus, Gemüse, Oreo- doxa oleracea, Palmen, Agave rigida var. sisalana, Sisalhanf, Boehmeria nivea, Sausevieracylindrica, Gossypium arboreum, Baumwolle, Bixa orellana, gelbe Farbe für Seide, Acacia arabica, Gerbstoff undGummi, Castilloa elastica, Kautschuk. Kicksia elastieca, Kaut- schuk, Landolfia Heudelotii, Kautschuk, Hevea brasiliensis, Kautschuk, chasia elastica, Kautschuk, Manihot Glaziovi, Kautschuk, Albizzia paludosa und Averrhoa Carambosa, Schattenbäume, Bambusa arundinacea, Bambus, Swie- tenia mahagoni, Mahagoni, Guajacum sanctum, sehr hartes Holz, Tectona grandis, Teakholz. Als das wichtigste Produkt des Plan- tagenbaues bezeichnete der Vortragende den Kautschuk, dessen Bedarf auf dem Weltmarkte von Jahr zu Jahr grölser werde, was ein bedeutendes Steigen der Preise zur Folge gehabt habe. Sprechsaal. Auf die Frage J nach dem ver- schiedenen Geschmack der Gemüse in Norddeutschland gegenüber Süd- und Westdeutschland sind nachstehende Ant- worten, die sich zum Teil ergänzen, ein- gegangen. a) Zu verschiedenen Jahreszeiten habe ich die grölseren Städte Süd- und West- deutschlands bereist:; namentlich kenne ich Frankfurt a. M., Köln, Düsseldorf, Nürnberg, München und andere kleinere Städte. Auch in Tirol und der Schweiz bin ich gewesen und kenne Bern, Basel, Luzern, Innsbruck. Jedesmal, wenn ich eine solche Stadt besuchte, galt stets mein erster Besuch den Märkten, und, wo solche vorhanden, den Markthallen, um zu sehen, was in diesen Städten für Gemüse gegessen wurde. Da habe ich wahrgenommen, dals, was die Kultur, resp. das schöne Aussehen anlangt, unser in Norddeutschland gezogenes Gemüse nicht im geringsten dem in den obengenannten Städten feilgebotenen nachsteht. Sogar auf der grolsen Düssel- dorfer Ausstellung 1904, die ich als Preisrichter 8 Tage lang besucht und besichtigt habe, war das Gemüse von Ansehen nicht schöner, als man es bei uns in den Markthallen antrifft. Was aber die Arten angeht, so ist hierbei doch ein Unterschied bemerkbar. So: sieht man z. B. auf den Märkten meist Wachsbohnen. während bei uns die grünen Bohnen vorherrschend sind; ebenso sehr viele Tomaten, Puff- oder Saubohnen, welche hier fast: nur von den jüdischen Mitbürgern gegessen werden; auch Mangold, welcher wie Spinat gekocht wird, ebenso den grünen und starkstrünkigen Romainsalat, Weils- kohl, meist in der Zuekerhutform. Ferner sieht man schon mitten im Sommer eine Menge Grünkohl, welcher doch eigentlich erst im Herbst und Winter, wenn er Frostbekommen hat, am besten schmeckt. Auch die ganz geschmacklose und bei uns in Norddeutschland nur als Viehfutter benutzte Wasserrübe wird in Unmengen gekauft. Hervorragend ist noch in vielen Städten die Kultur und das Geniefsen von Wassermelonen. In Wien kommen aus Prefsburg und anderen Städten ganze Wagenladungen auf die Märkte. Diese kaufen dann die Arbeiter für einige Kreuzer in langgeschnittenen Scheiben, welche gleich an Ort und Stelle verzehrt werden. Das hätte ich über den ersten Punkt zu sagen. Der zweite Punkt, welcher Sprechsaal. 11 eigentlich die Kochkunst angeht, will ieh versuchen, nach bestem Wissen zu beantworten. | Wenn der Herr Fragesteller wissen will, warum das Gemüse in Süddeutsch- land kräftiger schmeckt, wenigstens was derselbe kräftiger und angenehmernennt, so ist er wohl der einzige, der mir und wohl noch Tausenden von Norddeutschen vorgekommen ist, der die Kochkunst der Süddeutschen, was Gemüse anlangt, gelobt hat. Die norddeutsche Hausfrau wird stets, wenn sie etwas vom Kochen versteht, erst das Gemüse, fast ohne Ausnahme, in Salzwasser abkochen, das erste Wasser abgielsen und es dann in Fleischbrühe fertig kochen. Hierdurch geht der strenge Gemüsegeschmack, welcher namentlich Mohrrüben, Bohnen und allen Kohlarten anhaftet, verloren, was der Herr Frage- steller wohl als kräftiger erkennen mag. Nun sehen wir uns einmal in einem der besseren Hotels Süddeutschlands das gekochte Gemüse an. Es erscheint auf einer grolsen Tablette. Delikater Rinderbraten ist da mit mindestens 10 bis 12 Sorten Gemüse garniert. Doch wie schmecken diese, und wie sind sie zubereitet! Alles ohne Geschmack, kaum in Salzwasser abgekocht! Wasserrüben, Kohlrabi, rote Rüben (als Gemüse!), weilse grünköpfige harte Mohrrüben, welche bei uns als Pferderüben bekannt sind — alles ohneSaft undKraft. Jammer- schade um den schönen daumdicken Spargel: ungeschält und hart, die Köpfe grün und blau; sie werden von den Gästen abgenagt und das Beste, die Stangen, werden weggeworfen. Wie schön munden uns im Frühjahr die jungen Kohlrabi mit dem ersten frischen Grün daran; diese ifst man dort erst,’ wenn sie faustgrofs sind. Die Bohnen werden meist als Salat mit Essig, Ol und Pfeffer zubereitet gegessen. Ich könnte noch viele Beispiele anführen, doch mögen diese dem Herrn Fragesteller genügen. Ich glaube, dals noch andere Damen und Herren, welche Süddeutschland öfter be- suchen, mir beistimmen werden, dafs unser hiesiges Gemüse dem süddeutschen in keiner Beziehung nachsteht. CH&2M: b) Der bessere Geschmack der Gemüse West-, Südwestdeutschlands und Thürin- gens hängt zum Teil von der Sortenwahl, der Düngung, den klimatischen und Bodenverhältnissen, und nicht zum | | | kleinsten Teil von der Zubereitungsweise ab. In Süddeutschland und Thüringen verspeist man mit Vorliebe Spitzkohl- arten, die fast durchgängig aufser- ordentlich schmackhaft sind, in Nord- deutschland aber in mehreren Provinzen, speziell in Berlin, gar nicht zu verwerten sind. Dafs die Sortenwahl eine grolse Rolle im Geschmack spielt, möchte ich durch ein eklatantes Beispiel beweisen, In den neunziger Jahren stattete die Wiener Gemüsegärtner-Vereinigung un- seren damals noch ziemlich neuen städtischen Rieselfeldern und damit den Berliner Kollegen einen Besuch ab. Wir glaubten den Herren aus Wien das Voll- kommenste zeigen zu können, was in Gemüsekultur damals zu bieten war. Wir waren deshalb einfach starr, als die Herren erklärten, solche grobe und schlechte Gemüse hätten sie noch gar vicht gesehen, diese wären in Wien un- verkäuflieh. Auf ganz besondere Veranlassung wurden die Wiener nun gebeten, uns von den dort üblichen Gemüsen Samen zu überlassen, was sie auch taten. Auch ich bekam von dem Originalsamen. Mit Feuereifer ging ich im Frühjahr an die Kultur der echten Wiener Gemüse. Sie gediehen prächtig, aulser Kohlrabi, die meistens in Samen schossen. Die Kohl- köpfe aller Art blieben sehr lilliputähn- lich, waren aber derartig zart, dals beim Zerteilen auch nicht eine starke Rippe zu sehen war. Der Geschmack war sehr gut, aber (nun kommt mein spezielles Interesse als Handelsgärtner) zu verkaufen waren sie hier am Markt absolut nicht! Trotzdem wurde der Ver- such im nächsten Jahre fortgesetzt und zwar mit demselben Resultat. Dals aber die Sortenwahl eine ganz besondere ausschlaggebende Rolle im Geschmack spielt, ist ja durch viel ein- fachere Beispiele erwiesen. Man nehme die drei Sorten Wirsingkohl de Vertus, mittelfrüher Berliner . und Kitzinger. Gewils findet auch jeder Laie den Ge- schmacksunterschied heraus. Genau so verhält es sich mit Weifskehl und Rot- kohl: am allerauffallendsten ist aber der Geschmacksunterschied bei Karotten, resp. Mohrrüben. Dafs die Düngung einen grofsen Unter- schied im Geschmack der Gemüse er- zeugen kann, ist dadurch erwiesen, dals Gemüse in stark mit Kloake gedüngten und vielleicht noch schwerem Boden ge- 112 Feier der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares. wachsen, sehr viel strenger schmecken, | als solche in leichten Boden gewachsene, mit starker Beigabe von Phosphorsäure. Dafs aber klimatische und Bodenverhält- hältnisse eine grolse Rolle spielen, sei | an einem einzigen Beispiel demonstriert. Man baut in ganz Deutschland, speziell in Norddeutschland, und da wieder in der Umgegend von Berlin „Münchener Bierrettig“, aber nirgends wird er so schön und vollkommen gewonnen, wie in Bayern in der Gegend von Würzburg. Nun noch die Zubereitungsweise der Gemüse. Da ist es denn doch allgemein bekannt, dafs ein Stückchen Butter, ein besonderes Gewürz oder die Beigabe irgend eines Küchenkrautes eine geradezu ausschlaggebende Rolle im Geschmack der Gemüse spielen, die, wenn gehörig abgewellt und sonst noch gut zubereitet, auch in Norddeutschland ein wohlschmeckendes gesundes Nahrungs- mittel sind. Auch dort wird der Kohl nicht nach Rüben schmecken, wenn er richtig abgewellt ist. Robert Moncorps. Die Tagesordnung für die 943. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenhaues in den preußischen Staaten am Donnerstag, den 22. Februar I906, abends 6 Uhr im neuen grolsen Hörsaale der Königl. Landwirtschaftl. Hochschule, Invalidenstrasse 42, ist enthalten in den nachstehenden Festlichen Veranstaltungen zur Feier der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares. a) Festsitzung.') Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues veranstaltet zur Feier der silbernen Hochzeit seines hohen Protektors, Seiner Majestät Kaiser Wilhelm IT. und Ihrer Majestät der Kaiserin Auguste Viktoria, am Donnerstag, 22. Februar 1906, eine Festsitzung im neuen Hörsaal der Königl. Landwirtschaftlichen Hochschule, Invalıden- straße 42. Die Büsten Ihrer Majestäten werden im Blumenschmuck prangen und der hohen Bedeutung des Tages wird durch eine Festrede des General- sekretärs Siegfried Braun entsprochen werden. b) Festmahl. Am Sonnabend, den 24. Februar 1906, wird hieran anschließend im Englischen Hause, Mohrenstraße 49, ein Festmahl mit Vorträgen und nachfolgendem Ball stattfinden. Alle Mitglieder und ‘deren Gäste, sowie alle sonstigen Freunde und Förderer des Gartenbaues werden zu beiden Veranstaltungen herzlichst eingeladen. Der Festausschuß: Crass I. Heese. Meermann. J. F. Loock. !) Auf der „Festsitzung‘“ auszustellende Pflanzen und Blumen müssen vorher, spätestens bis 20. Februar, beim Generalsekretariat angemeldet sein. Für die Redaktion verantwortlich Siegfried Braun, Generalsekretär des V. z. B. d. G., Berlin N. 4, Invalidenstr. 42, Verlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin SW: 11, Dessauerstr. 29. Druck von A. W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. . 5 = REEL EN ; Wir bitten bei Benutzung. der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. V = 3 | RR Arcal 1300 Morgen. DE V. Lemoine & Sohn | men Handelsgärtner, Naney, Frankreich. | H t- K 1, | een Prisber 1900.) | aup A a 07% Neuheiten in Gewäcshaus= und Freiland: erschienen, Pflanzen, wie Begonien, Fucsien, Pelar- gonien, Anemone japonica, Denchere, Phlox, Paeonien, Fliedern, Deutzien, Philadelphus, Weigelen, Gladiolus, kemoines und Ian: L Späth ceianus, Montbretien usw. | z 3 ö Polygonum Baldschuanicum 25 St. 10 M. Baumschulenweg-Berlin. Preisverzeichnisse auf Verlangen. x Begründet 1867. J. Malıick & Comp. Begründet 1867. Eisenkonstruktionen und Wasserheizungen. Spezialitäten: Wintergärten, Gewächs- | Aeltestes Geschäft der Branche. häuser. Veranden, Dach-Konstruktionen, | Warm-Wasserheizungen, Bewässerungs- Gitter, Fenster u. dergl. Anlagen für Park und Garten. Grösstes Lager Berlins in freistehenden Glieder - Kesseln. : Katalog und Kostenanschläge zu Diensten. . BERLIN 0. Rigaer Strasse 130. | u u Ts Tu Tu Du Du u Du DU II Ts U Is Tu U Du DuB k CARL SATTLER, Civil-Ingenieur, Steglitz-Berlin. k Ingenieur-Bureau für landwirtsehaftliche Gewerbe, Kraft- und Pumpen-Anlagen. — Patenterwirkung. -) 9 Empfehle mein neues und bewährtes ) h Sameneinhackgerät „Igel“ „Igel“ ersetzt die Handhacke. Mit dem „Igel“ ist die Tagesarbeit mehrerer Leute re & Gesetzlich geschützt durch In- und Auslandspatente und D. R. &. °. ) h| in och nicht einer Stunde von einer Person tadellos ausgeführt, durch einfaches „ 8 Veberfahren des Bodens mit, demselben. 2 el I ist eine einfache Stiftenwalze und Igel II ein den Rssenmähern ähnliches Gerät. Igel I: Preis 16 Mk. — Igel II: Preis 36 Mk. Zu ] £ A Thür. Grottensteine ' zur Anlage von Groffen, Ruinen, Wintergärten, Felsenpartien, Wasserfällen, Böscungen. ı Vertreter gesucht. — Preislisten, Skizzen und Referenzen gratis und franko. . Otto Zimmermann =» Boflieferant Greussen i. Thür, ist die Samen- u. Pilanzenhandlung von | Oskar Knopfi &Co. Erfurt gegründet 1832 Für Blumenfreunde ‚ euMRueT] nd \ Das Originalfabrikat Avenarlus Fünf Schädeleehin 6- und Hirschgeweih roh, zusammen 20 M. ' Georg Fritzmann, Lichten Die nächstgelegfhie Verkaufsstelle wird jedem Interessenten mitgeteilt durch: R. Avenarius & C® Stuttgart, Hamburg, Berlin C und Köln. Schmuekrasen en Mark dl Berliner Tiergarten-Mischung . De Terpziger Promenaden-Mischungs 2 m 0m arme: I Fürst Pückler (Trocadero) . . a „27. — Mischung für kleine Stadtgärten BES Te ey »„..81.— Feinste Teppichrasenmischung 3 Een ». 25.— Feinste T'eppichrasenmischung für feuchte Lagen ee »„..81.— Mischuns für"prosse Barkanlagemz „2 2 2... „20 Mischung für halbschattige Plätze . al für leichten trockenen Boden. . = ur ne > Mare für schweren trockenen Boden 2 2 00 0 ee für schweren feuchten Boden. ee N für leichten feuchten Boden a ee eur Boschungen-und Dämmers a See »„.16.— 2 tin orosse Parkanlasen mt Kee 0... 22 020002 en Alle anderen Mischungen. sowie sämt- liche reinen Gräser stets zu Diensten. I Carl Robra, Samenkulturen, Aschersleben Gegründet 1870. Man verlange H. Jungelaussen den Katalog Frankfurt a. d. Oder. | herm. N. Besse i | Baumschule, Weener, Prov. Hannover. H Samen- und Pflanzenhandlung. Gr össt e und reich- Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen haltigste Baumschule Illustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. franko. | ars zu Du Au N A PN ‘ E Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. H. L. Knappstein, Königl. Hoflief., Bochum (Westt.). % Berlin, Invalidenstr. 38. &# Frankfurt a.M., Kronprinzenstr. 55. Special-Geschäft für 87 Warmwasserheizungen für Gewächshäuser, ner Wintergärten, Villen ete. -_rr —- Allseitig als bestes System anerkannt, worüber zahlreiche Zeugnisse und Anerkennungs- schreiben zur Verfügung stehen. 8rosses Lager aller Sorten Heizkessel in Bochum, Berlin und Frankfurt a M, Auf der Pariser Weltaustellung 1900 haben die schmiedaeisernen Kessel die x goldene Medaille +%# erhalten. Heizkessel. Schramms Original Heizungsanlagen. We rum“ Kessel. Gewächshausbau. Aelteste, leistungsfähigste Spezialfabrik. Metall-Werke ‚car wen Bruno Schramm Patent- Be E55 G. m. b.H. Gegenstrom - Glieder- wen _Iiversgehofen-Erfurt. Kessel Man verlange Katalog G. | \ hp ee = — S | Spezialität: Berliner Markt-Gemüse-Samen. — Blumen-Samen für amen. Topf- u. Schnittblumen, bes. für Handels- u. Landschaftsgärtner. = „ Amaryllis, Anemonen, Begonien, Dahlien, Gla- Blumen-Zwiebeln =» diolen, Iris, Lilien, Ranonkein Tuberosen ete. n „ Spaten, Grabegabeln, Rosenscheeren, Messer, Garten-Geräte: Rasen-Mähmaschinen, Giesskannen, Spritzen etc. Bedarfsartikel, wie Raffiabast, Kokosgarn, Tonkin-Stäbe, Birkenrinde etc. — Preisliste I906 steht kostenfrei zu Diensten. — E.BOESE & Co., Samenhandlung, Berlin C., Landsbergerstrasse 64, unweit Alexanderplatz. aaa | Ä | Ä | Ä | | wi Se Laue S Prinzenstrasse ıoı. &* Berlin S. * Prinzenstrasse Io 2 Lithographische Anstalt für [84 a naturwissenschaftliche, et speciell DIS U CI und medizinische A ol 1% Wer v ah: g 5 Ersparend—6 A ıbeitskräfte, “1 Änsserst yllslige Qeleyenheit! Poprel-u Einrad etklassigen NASENMÄNEr zu her abgesetzten Preisen... Pflanzen-Kübel in einfachster wie elegantester Ausführung. HÖNTSCH’s m einem Stück verzinkte:Gärtner- - Giesskannen mit = Per] Bunzirause © 2 \ BONISCH AC0. 1 Dresilen - Nieilersetlitz A. © Grösste Spezial - aba für == = den gesamten . Gartenbau. . Ö Infolge vorgerückter Saison. verkaufen ' von W. Woiwode (Nachf. R. Ge ff. gereinigt, 4 grosse, A mittlere, 20 kleine: | \ > Zimonchnc ie Zonen Si Spezialität „Pilanzenkihel franko Nachnahme. | Be ee .. Unsereiniot für Gärten, Aquarien, | in Eichen, Piteh-pine u. Schmalz asshölzern, ei; ae a | Wasserfässer, Regentonnen, | Blumentische.usw. besonders billig. 5 cu, Fritzmann, Lichtenfels 4 (Bayern) Wir bitten bei Benützung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. IR! If vorm. P. Liebenow & Jarius | BRITZ-BERLIN, Bürserstr. 51-64. | Grösste Fabrik für Gewächshausbauten, Frühbeet- — fenster, Warmwasser- und Dampfheizungen. — Frülbeet- und_Ge- . 46t. II. wächshaus-Fenster er jeder Grösse, aus Ia Kiefernholz und amerik. Pitch-pine- Holz Eiserne Ge- 23% wächshaus -Kon- ” struktion., Winter- © gärten. Veranden, Dächer, Oberlichte, Pavillons ete. Gar- a tenglas. Glaser- Hanf- und Gummi- schläuche: Panzer- schlauch -, Garten- u. Blumenspritzen. % Pumpen aller Art. 0 Schlauchwagen. = Wasserwagen. Schattendecken. Kokos - Schattier - matten. Fenster - | AT SESSTERRÄRRSS SUTTAE KSSSS nn H auaaa a -r2adaadi [ri D a: =x 0 papier. [21 iamanten. Glaser- kitt,eig.Fabrikation Neu! Frühbeetkasten, dessen Pfosten aus verzink- Neul Katalog gralis mit ee: tem Ben ll sind. D. R. 6. M. 168430. ® und ) Goldene Medaille Berlin 1890. Medaille Berlin 1890. A Nee Beriin 1897. N elrdin] at BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und Warmwasserheizungen für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmaterial, einfache Bedienung bequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man durch den von mir konstruierten Kessel „Ideal“, Bitte genau auf meine Firma zu achten! Körner & Brodersen Landschaftsgärtner Körnerstrasse 7 STEGLITZ Fernsprecher 85 König]. Garten- Theodor Jawer « va Direkter. Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. _ Fernsprecher-Amt: Pankow No. 14. — Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönhausen. Grosse Kulturen von Obst- und Alleebäumen. — Coniferen in reichhaltiger Auswahl. — Massen- anzucht von Ziersträuchern, Fruchtsträuchern, Schling- und Heckenpflanzen. — Rosen, hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten. immergrüne Pflanzen wie: Rhododendron, Aucnba, Laurus eerasus, Evonymus, Hortensien, Lorbeer- bäume, Pyramiden und Kronen in jeder Grösse. — Palmen, besonders für Winter- gärten geeignet. Ausführung von Park- und Gartenanlagen, Alleen und Plantagen in jedem Umfang mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage gratis. Preisverzeichnis gratis und franko. „’ Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gar tenflora zu beziehen. Tg To SIGSISISSSSSSuasguauhuh SsssssssssSSSS553S3S3333=3=-> Robert Siemssen Berlin W.57 - Potsdamer Strasse No. 71 Telephon Amt IX, 7555. Zur EN Thomasmehl (Sternmarke) 14—19%/, eitronl. Phosphorsäure. Kainit mit 12,40%, Kali. Kalidüngesalz 20, 30 und 409, Kali. Hornmehl mit 14—150/, stoff. Düngekalk, gemahlen mit 85— 990%, | leichten kohlensaurem Kalk für Boden, Stick- ' Alhert’sche hochkonzentrierte Nährsalze: PK. Phosphors. Kali; ca. 40-430), Phosphorsäure, ca. 260), Kali. PKN. Obstbaumdünger: ca. 200, Phosphors., ca. Stickstoff, ca. 3850/, Kali. WG. Original Prof. Wagners Blumen- dünger; ca. 13%, Phosphors,, ca. 130), Stickstoff, ea 11%, Kali. AG. Alberl'sBlumendüneer; ca. 120), Phosphors., ca. 120%, Stickstoff, ca. 20%), Kali. 6130), /o Ia Torfimull und Toristreu in Ballen. SISISIS, >> W. Junk - Berlin W. 5 Verlag und Antiquariat für Botanik Ich suche zu kaufen alle Bände der Gartenllora vollständige Reihen, einzelne Bände. Ganz speziell sind mir die ersten zehn Bände willkommen, für welche ich einen hohen Preis zahlen kann. Offerten 'erbitte umgehend. Soeben erschien und wird gratis versandt mein neuer botanischer Antiquar-Katalog. zw Zi Ziw Zu iv Zi Zr DDr | Verzinkte Draht-Geflechte | für Gartenzäune, Baumschützer | Stachel-, Spann- und Bindedrähte arten empfiehlt Wilhelm Ripke, Berlin W. 8, Kronenstr. 75. zu Ziu Du Zu Fu Zu u u Du Angefügt Prospekte der Firmen: F. C. Heinemann, Hoflieferant, Erfurt, Johs. Telkamp’s Welt-&artenbau-Etablissement, Hillegom- Harlem. Wilh. Thürmer, Diemitz-Halle (Saale). Druck von A.W.H AR den er Nersmtworulichs A. Fischer, Berlin S.W. 1ı. ayn’s Erben, Berlin und Potsdam. Ss . März 1906. Heft 5. & k RUSTEESTATTITSTEPATTINTETRTATNTATSTETSTERRTETRTSTEESTTEAPATSRRPSTRRLTSTFSTTESTSTEFSTTTRTTTSTESTTRSTRTTERTERTTETOTESTSTTSTTSTTST STETS TTS TEST TSTCH Th Fark Arm.47 Beet = eigen: | DI0II> = SS =U=T=T=N=g=0=Ten=I=T=ereTegeg=o=ee] BiRTEN LORA w b 7 R ZEITSCHRIFT % | für AU sin 17: < Garten- und Blumenkunde | ei | N a (Begründer von Eduard Regel.) | = 55. Jahrgang. ' Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten. "Herausgegeben von | | Siegfried Braun, Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. } Berlin 1906 Verlag von Gebrüder zuinnsss h v SW 11 Dessauerstrasse 29 nn | = 3: 2— Fe EEE ces Je Be Jr Bee CR Io Bo Be Eee sehe Erseheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textabbildungen und 12 Farben- tafeln für Dentschland und Oesterreich-Ungarn 13 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 15 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder dureh die Post. 1906, Heft 4, Inhalt. 943. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den pr. St. am 22. Februar 1906. (Mit Abb.) S. 113, — S.-Braun, Festrede zur Feier der silbernen Hochzeit Kaiser Wilhelms II. und seiner Gemahlin Auguste Viktoria. S. 116. — 6. Fintelmann, Kaiser Wilhelm II. und die Gartenbaukunst. (Hierzu Abb. 10—14.) S. 123. — Kaiser Wilhelm II. gewährt Mittel und Wege zur Ausbildung der jungen Gärtner. $. 126. — ®. Cordel, Ein Festhaus für Berlin. S. 128. — L. Wittmack, Japanische Pflaumen auf deutschen Märkten (Prunus triflora Roxburgh). S. 132. — A. Fintelmann, Grunewald. Volkspark — Sportpark. 8. 135. — F. Weher, Frühlingsblumen. S. 139. — Aufs Wohl der Frauen! 5.140. — Kleine Mitteilungen. S. 144. Biesent Berlin-Stettiner nal, ahn, Fernsprecher': Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 > 5) Amt Rixdorf No. 331 Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BRITZ BEı BEBEILN Jannstrasse No. 70-72. - — _ Gras Sammel, Spezialität: Grasmischungen für Anlagen in hochfeinen Qualitäten zu sehr billigen Preisen. Offerten auf Anfragen zu Diensten. Carl Hecker, Samenhandlung, Friedrichsdorf i. Taunus. Lieferant vieler Königl., Fürstlichen Hofgärtnereien, Verwaltungen grosser Gartenetablissements- und Landschaftsgärtnereien. —— ee ee eh eher ee Sam mnan aaa Alle geschäftlichen Mitteilungen betr. Reklamationen nicht eingegangener Hefte, Flonorar-Zahlungen, Adressenänderungen etc. wolle man an die Verlagsbuchhandlung Gebrüder Borntraeger in Berlin SW II “IAKOTAI Dessauerstrasse 29 richten. e Benutzung der Inserate sieh auf die Gartenflora zu beziehen. 1 reiche Dauerausstellung samtl. Erzeugnisse since Fabriketablissements in dem eigens dazu errichteten ZZ Anssstellungs- Gebäude. h 85 ( Höntse - Dampfsägewerk, Hobelwerk, Eisengiesserei, Kesselschmiede, Klemp- _ nerei und Verzinkerei, eigenes Elektrizitätswerk, gegen 300 Arbeiter ner \ BR "- 7 5 1 : Wir ' bitten bei Benutzung der ig, sn a auf die sur H. Fun ' zur Anlage v. (roten, Ruinen, an, Samen- und Pfianzenhandlung. ’ Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen Otto Zimmermann, Hoflieferant INustr, Preis-Verzeichnisse gratis u. franko. Greussen i. Thür. Frankfurt a. d. Oder. ‚ Felsenpartien, Wasserfällen, Böschungen, — Baumschule, | Vertreter gesucht. — Preislisten, Skizzen und Referenzen gratis und franko. | Schmuckrasen | 50 kg 5 kg Berliner Tiergarten-Mischung . . se Marke 2.30 Leipziger Promenaden-Mischu EN se 5 93. . 2.50 Fürst Pückler (Trocadero) . . Er SEIT Mischung für kleine Stadteärten. ee Sn »„..81.— 3.50 Feinste Teppichr asenmischung : Be ».25.— 2.80 Feinste Teppichrasenmischune für feuchte Lagen er »„.. 81.— 8.50 Mischung für grosse Parkanlagen EEE = se ADFEEER2g Mischung für halbschattige Plätze : Bee für leichten trockenen Boden. . en Marlke für-schwerenstroekenen- Boden 2.0 2 2 ee re küreschweren-leuchteneBodene >. enge „18. — 2 tür-leiehten feuchten Boden 22. - Sure. nn were für-Böschunsen und -Dämmes mr. rg rn pe fürsgrosse Parkanlagen mit Kee;. 2... 5 22.2, a ea ‚Alle anderen Mischungen. sowie sämt- liche reinen Gräser stets zu Diensten. Carl Robra, Samenkulturen, Ascherslehrä Gegründet 1870. Gegr. 1810. Areal 20 Hektar. Gegr, 1870. | | = Obstbaume und Ziergeh RA sowie sämtliche Baumschulartikel empfiehlt billigst in grosser Auswahl und in bekannt guter Qualität die Obst- und Gehölzbaumschule von Julius Brecht in Ditzingen, Kataloge zu Diensten. 111 Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. uosiaag-Modu) uHPjeJıp “ualsiipaiu up nz uayeyijenn pun uayueIs uajle ul UIBZSO009 — —— uo9sureI] NZ. Sıyeis LIES yosuny ne uogegs ——— AOISUMNT-ANFLTUN OIMOS “UOMOTYUIRH U9ISA9 UOA uSgITOLyOSSSUnuuoNLouUy uoyperera Jrur 2gsodsor | 'uSpSOIAq qe ONSU SIunoJd 0, Jeyieno vumıg ussunuyo usayoMm mag 'ed Im J9Jawmwjeaspene) O1d sIVdId | Bee. uoine) Jyoru oyoTos ep „Se | “uoyondogqnun VONSTYeUAaongaq ur pun TeqJaTJuey Jy9TOT Puls ‘TIONOMTIFEeH I9q UagTOyas SeIg 9TP ANF ZIAUIS USAOUIIS UHAUEMIS ‘uU9Yeyas USISaA yJuueyaoug U9Pp U93N9Z19 UDpPSHHCH LEE EDPDEHDESZ JEW g Paemnpryg UOA YLGET-USYEN-SO90N op Sne I | | "We Jenpyuraıg “Sangepsen “usınog Far sog zdterg “uopsoag] Mepsdag UngoIg “Upon “UIog UOAyaSWAd \ A WNE-PINES-S00Y SI er IV Wir bitten bei Benutzung "a Inserate s ———— } RB bschreid de Vorrichi Baumscheere „blatischnitt“ orler „Glattsehniti-Scheere“ für Äste, Rehen, Draht und ing me Deutsches Reichs-Patent No. 130148. Unentbehrlich für Baumschulen-, Obstplantagen- und Weinbergbesitzer, (rap far jeden Gartenbesitzer, Landwirt und Förster. BE) MT — Auf der grossen Gartenbau-Ausstellung zu Berlin 1904 mit Ehrenpreis ausgezeichnet. Gebrauecehs-Anweisung. I. Haupt-Bedingung: - @ Um Aeste etec., abschneiden zu r \ können, ist der Hebel in die Höhe. Ir zu richten, damit die Oeffnung oben Ss N frei wird, in diese Oeffnung wird ; der abzuschneidende Ast etc. auf- genommen und mit schnellem Dr uck ohne Seitwärtsbiegen des Apparates ab- I geschnitten. Das Abstossen von jungen Spröss- lingen und dergl. wird "ermöglicht durch Abnehmen der oberen Kappe, welche durch 2 Schrauben mit dem Draht verbunden ist. NEE - Bei Verkürzung des Messers in ZEN folge Schärfens, oder infolge Ab- nutzung anderer Art, ist die Kappe so zu stellen, dass sie. sobald der Hebeldruck auf dem toten Punkt steht, gut in die Einlage einschliesst, damit die zu schneidenden Aeste vollständig durehschnitten werden Dieses kann geschehen: 1.. Durch Abnehmen der Kappe ; vermittelst Stellung des Drahtes nach : unten und nach Drehung des Drahtes & e: im Bolzen, der im Hebel sitzt. Dasselbe erreicht man: ? 2, Dadurch, dass man dieSchraube, Ü welche im Stiel den Hebel verbindet, herausnimmt, das Gewinde dement- sprechend herauf- oder herunterdreht, und die Schraube wieder einsetzt. Meine patentierte Baumscheere (Glattscehnitt) ist aus nur bestem Material hergestellt und im Gebrauch sehr dauerhaft. — Ich gebe dieselbe er zu nachstehenden Preisen, ab hier, es exkl. Verpackung ah. Abschnitie von: 18 mm 20 mm 22 mm Länge 1m6 M. zM. sM 5 ana neist lien ee an etc Jede 0,10 laufende Meter Zwischenlänge I0 Pfg. mehr als die entsprechenden an- gegebenen Maasse. BER- Verschiedene Gutachten über die Baumscheere „Glattschnitt“ sind wir von hervorragenden Fachleuten zugegangen und sind auf Wunsch bei mir einzusehen. 3. F. Loock, an Koftieferant Berlin N. 4, Chausseestrasse 522. HH NFTAVIsSaIm AVINFTLUVH oo) PATH NM 7 1opBJaSura ’syaypunaaf Spuamass190777 Sa.ı1asun AYaNSaT nn? pus “agwygaıyuajınn Q "uaya)]S UAJSUaLC] nz S1]94.0 pun OIUDA/ ISSIUYDNIZAI A puagıaay9sag AIINAOM m "9 amn»gisgo '2219yaF 1917 ‘uasoy amos “usaafıno) us] ınyaamım UaJSUOYISs 199 JYDMSNE 355048 mapAassny S — oe" —op " “ & el ey @ u u u [N “ n « 00€£-—091 S' ggf —0S5z “ a “ [R ep ey « u “ ü “ “ “ [ü “ 0SI—-0£1 a N ea « «u “u u er — 91 u u “u “ “u [L “ u u 021-—-06 0er Ssıq —’007 ap AMS 07 01] ‘—Sı sıqg —cı 'yy Y3nIS 04d en "ya 27mA0/aF uoyas “ ok NR 2 ro Au AAUSOT OA on sg & « = & “ 0L —09 0 0sE u [1 {1 BZ ot « [X [t “ (0 s [0 “ u “ u % 09 — 05% oe .ü “ “ (5. FESTE [f 7 u u NOLTE “ u u u [f “ 0S —of 0gT "dW AS 007 01J —02. 'Yy YanIS 017 049 ‘0S°z IWW YMS 01] wozuoy7 340y ww) of —o£f :u3uJo u — "wp-NAadr AYDlyMAz: ua aRQ ‘4 N PRORT en ER 7S1 ne eL #599 27 Mao] pun U3SSoAH) ua u Y9MS 000°08 "»3.. FUNJIYRMIUT nausmwmogjor nz y90pal AYMAgSunag:, gayıpa u, uagJ2S13P Iyanzup ap vp “uagıag- ua]]3S .. UaPAam et 37m10[33 UOyIS 243g ‚uapDy3S auılo SSumgsAjag "IS Aal, 31p 159135 m41ojjuaj1nr) s7259y7 m Sun ap you my SJaayaagmım Sıpupgsz W3suamnz/nd 918/110) 319pUD ou1ad 218. ABA AOnDJqaagpsıau Puajyanay ‘1a; pm (suwjunonm 20, Dayı1aua yOndog uunp 4nu usuuoy uauonynumyyay 9 “uapuy Bunßnyaıs 799 usp Bunyjsjseg Jop “um uazy1g Jagabbnujyny ayuunyagun yoou sun »b nz awynuyony Telegramm-Adrense: Ehrenpreis ‘Weber, Hoflieferant, Wiesbaden. Ihrer Kaiserl. und Königl. Mayestäten Kaiser Wilhelm IT. und Kaiserin Augusta Victoria, sowie prämirt mit vielen. ersten Preisen, goldener Medaille, Ehrenpreisen etc o g S a RS $ 3 Ss S 3 ® SS \e z = nt 5 RER S 3 ne & $ 5 E2 S x ES R S 8 S A 5 S S S g R Wi S S 8 RS Sg 5 x 8 Ss s 3 S £3 users 5 8 „5 s 22% S Ss Be = Nee — S En PR Bar, S S Sr x S 2. AT Ss es S SS Die schönsten und prächtiesten Varietäten der N $ z Picea pungens aus den Felsengebirgen im west- Z & Nord-Amerika (rocky mountaius) mit S r ‚ leuchtend hellsilberblauer Fär- x > ie sie keine andere Conifere aufzuweisen 2 a ständig winterhart; hält nach der Q S schreibung ın Regel's Gartenflora selbst die R S fen Winter St. Petersburgs ohne Schaden 3 = aus. Echte schön geformte Exemplare werden & Ss her selten bleiben, da die Anzucht derselben S 5 langwierig. ist. wre nme ne jatern Boden vorlieh, beansprucht jedoch zur vollkommenen Entwickelung S 8 ihrer RE einen ganz rein sommigen Standort. "Vorraihi ca. 50,000 Stück in allen Grössen und Formen. Die beste S oO ‚Pflanzzeit ist der Spätsommer, Augus/-Sepleniber, oder im Frühjahr, April-Mai. Wir offeriren: :S 3 53 30— 40 Cm. hohe Pflanzen pro Stück Mk. 2.50, pro 10 Stück Mk. 20.—, pro 100 Stück Mk. 180. s < 40— 50 u u ” 2 " „350m D 70.—, u " v. 250. S 2 50— 60 „ n » H = 7 Sn u w #0, y 2 . 50. S AS 60— 70 „ , en “ „ 7, bis 10... , pro 10 Stück Mk. 50.— bis 90. S < 70— 50 „ „ schön HE Pracht-E ERlare pro Stück Mk 12.— bis 15.—, pro ro Stück Mk. 100.— bis 120.- = En 90—120 „ D ” u n n m . a ” „ 150. u 220. = =! ES an “ ar 7 nenn Se 3 S MD n Mn F m - u 30 920, 2» 5 m m 450.— „1200.— 8 S = Ausserdem grosse Auswahl der schonsten winterharten Coniferen, sowie Rosen, Ziergehölse, Obstbäume ec, & & worüber beschreibende Verzeichnisse /vanco und gralis zu Diensten siehen Gartenliebhaber sınd zum besuche unseres Elablissements freundlichst eingeladen A. WEBER & Co. GARTENBAU, WIESBADEN. H. P yasurz als =y ‚vopsem jyonweb asony sap Bunydu7 yonu 740405 Önynzıeg ue}soysbunyanduay Jap yallss sun 43p0 ua 213 uasıaaduaayg "ONTWPaM „ A0uopj0d “uasıaag U97S19 Wale um Ya . anmmag 2ımos “11049 1 vısnäny wAasıny pun "IT wjoypım 495104 nomjsaioyy 7Swmoy pum ']4985w/M A9AUY] -uspegserM JueleJomoH TOqeM SIIAGUIAYH :OSSIIPY-wUIBL3a[2L 943. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preulsischen Staaten in der Königl. Landwirtschaftl. Hoch- schule, Invalidenstr. 42, am Donnerstag, den 22. Februar 1906. Vorsitzender: Der zweite Stellvertreter des Direktors, Herr König]. Garteninspektor H. Weidlich. (Hierzu Abb. 9.) Die 943. Vollversammlung war zu einer Festsitzung zur Feier der silbernen Hochzeit Seiner Majestät Kaiser Wilhelms II, des hohen Schirmherrn des Vereins, und seiner Gemahlin, Auguste Victoria, umgestaltet. Eine besondere Weihe erhielt die Feier durch eine Dekoration, eine Kaisergruppe, wie die Abbildung auf Seite 114 zeigt, die Herr Garteninspektor Weidlich mit der gütigen Erlaubnis der Frau Geheimen Kommerzienrat A. Borsig-Berlin aus den herrlichen Pflanzen- schätzen ihres Gartens hatte stellen dürfen. Die Dekoration war hinter dem Dozententisch in dem etwas zurück- liegenden Raum sehr vorteilhaft untergebracht; sie erhielt dadurch eine natürliche Umrahmung. Für die Feier war folgendes Programm vorgesehen: 1. Vorspiel: Pastorale von Arthur Bird. 2. Gesang: „Vater kröne du mit Segen unsern Kaiser und sein Haus... . Festrede: Der Generalsekretär des Vereins: Siegfried Braun. . Vereinsangelegenheiten. . Gesang: „Schleswig-Holstein, meerumschlungen“ ... .. . Nachspiel, anschließend gemeinsamer Schlussgesang: „Heil dir im Siegerkranze Die Gesänge hatte Fräulein Annemarie Staffelstein -Charlottenburg, und die Begleitung am Harmonium Herr Arthur Bird-Dahlem gütigst übernommen. An ausgestellten Gegenständen hatte: a) Herr Gärtnereibesitzer H. Tubbenthal-Charlottenburg herrliche Exemplare von Cyclamen ausgestellt; und zwar Ü. persicum giganteum „Deutsche Kaiserin“. Weiteres darüber siehe auf Seite 144 dieser Nummer. 9 114 943. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Herr Geh. Resierungsrat Prof. Dr. L. Wıttmack-Berlin eine fo) o japanische Pflaume, Prunus triflora Roxburgh, über dıe das weitere auf Seite 132 dieser Nummer abgedruckt ist. "guV "6 sy9p 21 sa. ewdaosır ER : Fr ; Oi Sp-iOJog ınz surwıa‘ Sop Peso] uop any oddnısaostey ) > 7 > D» fe} _ NS) [&0) I ® ® Ss TS "ro = Us : Be) nn SE + & > =) & = z # 1919JSNIZWOLLIIATIS dep Taq som Als neue Mitglieder wurden vorgeschlagen: 1. Der Obst- und Gartenbauverein in Biesdorf. 2. Herr T. A. Borchmann, Spezialgeschäft für Grottenbau, ° Schöneberg, Gustav Müllerstr. 46, beide vorgeschlagen durch den Generalsekretär. Als neue Mitglieder wurden aufgenommen: 1. Herr Obvergärtner Paul Jurass bei der Firma L. Späth, Baum- schulenweg beı Berlin. . Herr Fabrikbesitzer Ed. Gebhardt, Zehlendorf bei Berlin. . Herr Baumeister Salo Zadeck, Hansa-Ufer 42. . Herr Fabrikbesitzer Richard Kümmel, Boxhagenerstr. 9. .Herr Hugo Richter, Vertreter der Otto Beyrodtschen Gärtnereien, Marienfelde beı Berlin. . Herr Otto Wallroth, Rehfelde a. d. Ostbahn. . Herr Handelsgärtner Willy Nieder, Tegel, Hauptstr. 13. Am Sonnabend, den 24. Februar 1906, waren die Mitglieder des Vereins, deren Angehörige und Gäste noch zu einem Festmahl zur Feier der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares nach dem Englischen Hause, Mohrenstr. 49, geladen. ot vo 109 Herr Landschaftsgärtner W. Wendt, Hasenhaide 56, hatte trotz des sehr beengten Raumes und seiner Ungeeigentheit für Dekorationen doch eine wirkungsvolle Kaisergruppe zur Freude der Erschienenen stellen können, während Herr Blumengeschäftsinhaber A. Nigrin, Friedrich Wil- helmstraße 3, die Tafel in reizender Weise mit Blumen geschmückt hatte. Ihm hatte vorgeschwebt, durch hohe schlanke Vasen, die das Gegenüber nicht verdeckten, und durch niedere Blumenbeete, die den Blick nicht ein- engten, den fröhlichen Gedankenaustausch und die „Fühlung“ aufrecht zu erhalten und zu fördern. Die Vasen und Beete waren nur mit Blumen in matten Farben geschmückt, wie sie der Frühling bietet, so besonders mit Crocus, Schneeglöckchen, Cyclamen, Primeln, Maiglöckchen und Flieder. Das Hoch auf das Kaiserpaar im Silberkranze brachte Herr Königl. Hoflieferant Loock-Berlin aus, während Herr Garteninspektor Weidlich auf den Verein, und Herr Schriftsteller Oskar Cordel-Nikolassee auf den Vorstand des Vereins toastete. Frau Weimar-Britz hatte wiederum die Liebenswürdigkeit, die Versammelten durch einige reizende Gesänge aus ihrem reichen Repertoire zu erfreuen. Des rührigen Festausschusses gedachte Herr Franz Bluth-Groß-Lichterfelde, und zum Lobe der Frauen hatte Herr Johannes Trojan-Berlin, der leider zu erscheinen verhindert war, das auf Seite 140 abgedruckte schöne Gedicht eingesandt. Frohe Fest- freude vereinte alle Teilnehmer und auch dem Tanze wurde sein volles Recht. Hierbei erhielt auch Herr Tubbenthal seinen wohlverdienten Dank für eine Damenspende, die er in Gestalt eines Cyclamenstraußes jeder Teilnehmerin gestiftet hatte. H. Weidlich. Siegfried Braun. 116 Festrede zur Feier der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares. Festrede zur Feier der silbernen Hochzeit Kaiser Wilhelms Il. und seiner Gemahlin Auguste Viktoria. Gehalten am 22, Februar 1906 im Verein zur Beförderung des Gartenbaues. Von Sieefried Braun. Hochverehrte Festversammlung! Für alles, was uns Menschenkindern auf unserer Erdenwanderschaft zu erleben und durchzukosten aufgegeben wird, pflegen wir meist unbewußt nach einem Maßstab auszuschauen, um die lange Kette von Begebenheiten und Ereignissen, die sich um so ein Menschenleben schlingt, auch richtig einzuschätzen. So wird Gedeihen, Wohlfahrt, günstiger Wind und ewiger Sonnen- schein der einen Familie gegen die Drangsale, Heimsuchungen und das Mißgeschick der andern gehalten, und aus der Vergleichung wird jener Maßstab gewonnen, der «die Größe der 'Trauer oder Freude bestimmt. Wenn wir uns nun in diesen Febıuartagen rüsten, die silberne Hochzeit unseres teuren Kaiserpaares würdig zu begehen, so werden wir die richtige . Stufe in unserer Festfreude erst vollkommen erreichen, wenn wir mit einem untrüglichen Maßstabe das eheliche Glück in unserem Herrscherhause auch richtig ausmessen können. Einen solchen Maßstab gibt uns die Geschichte der Sılberhochzeiten in unserem Königshause. Von den acht preußischen Königen seit Friedrichs des I. Zeiten, also seit fast zwei Jahrhunderten, verzeichnet die Geschichte auch nicht eine ungetrübte silberne Hochzeit ım Hohenzollernhause. Vier preußische Könige hat ein unerbittliches Schicksal frühzeitig von ihren Gemahlinnen getrennt. Und die anderen vier? Friedrich Wilhelm I. hätte wohl mit seiner Gemahlin Sophie Dorothea am 4. August 1731 das Fest der silbernen Hochzeit feiern können: aber der damalige Kronprinz, unser späterer lieber „alter Fritz“, war von dem strengen Monarchen zur Gefangenschaft in Küstrin verurteilt. Wer hätte da zum Hochzeitfeiern Sinn gehabt? Für Friedrich Wilhelm IV. und seine Gemahlin, die Königin Elisabeth, fiel der Tag der silbernen Hochzeit auf den 29. Nevember 1848. Dieses Unglücksjahr gab für eine Silberhochzeitsfeier gar keinen Hinter- grund. Und unser alter Kaiser Wilhelm I. war am 11. Juni 1854 noch der recht wenig beliebte „Prinz von Preußen“ und über seinen schwer ge- prülten Sohn und seine Gemahlin, das kronprinzliche Paar, hingen am 25. Januar 1883, ihrem silbernen Hochzeitstage, schon schwere Wolken. Ist es nicht wirklich so, als ob über den Silberhochzeiten im preu- ßischen Königshause bislang ein dunkles Verhängnis schwebte? Und nun von diesem kurzen Rückblick, der wehmütig stimmt, zur {rohen Gegenwart. Als Kaiser von Deutschland und König von Preußen feiert Wilhelm II. und seine Gemahlin Auguste Viktoria von Schleswig-Holstein-Sonderburg- Augustenburg am 27. Februar ihre silberne Hochzeit. Sechs blühende Söhne und ein liebliches Töchterchen umstehen als nächste den Kaiserthron. Aber schon reicht die Kette weiter. Der Kronprinz hat sich mit der Herzogin Cecilie von Mecklenburg Schwerin, einer deutschen Fürstentochter, ERST EEE NN NEN y Kir | Alberts Sarteit= ıtııd Dlumendünger. Hochkonzentrierte reine Pflanzennährsalze für Garten- und Blumenkulturen aller Art, Ziersträucher, Beerenobst, Obstbäume, Weinreben usw. | A. Allgemeines. Die von uns bergeitellten reinen Pflanzennährfalge, bekannt unter dem Namen „Alberts @arten- und Blumen-Dünger“, eignen fi) in ganz befonderem Maaße für alle Kulturen in Handels- und Kunftgärtnereien, in Hausgärten, in der Blumen- ıımd Semüfezuct, ferner bei Obft- und Nebenkulturen. Dies hat aud) feine Bejtäti- gung; gefunden in den Forfhungen, weldhe der auf dem Gebiete der Plan enernährung rühmlihft befannte Profeffor Dr. Paul Wagner, Borftand der landmwirtfchaftliden Verfuchsitation in Darm- jtadt, angeftellt hat. An jahrelangen PVerfuchen Hat derjelbe Die Wirkfamfeit Diefer reinen Pilanzennährfalze ermittelt und Deren Anwendung für intenfive Kulturen al3 unumgänglich) bezeichnet. Nach deiien Vorschriften haben wir ı. a. eingeführt Die Marken: WG, Wagners Blumendünger, AG. ° Atberts Universal Gartendünger, PN. Albers Obstbaumdünger, AWD, Alberts Weinbergdünger, RD. Alberts Rasendünger. Hierzu bemerken wir, daß wir Den Gehalt diefer Düngemittel an PBlanzennährjtoffen voll garantieren und folde der Nontrolle der Fandwirtihaftlihen Berfuhsftation in Darmftadt unterftehen. sm Bweifelsfalfe fann fi) alfo jeder Käufer von dem voifen Ge- halte ınd Werte mnferer Wflangennährftoffe überzeugen. Bereits jeit 1373, und zwar als die erjte Fabrik, befafjen wir us im großen mit der Herjtellung der reinen Pflangennährfalze ımd jtehen una jfonad vielfache Erfahrungen zur Seite; insbejon- dere aber haben mir die Erfahrung gemacht, daß eS vor allen genau auf den Gehalt und das richtige Verhältnis der einzelnen Dährstoffe zu eincnder ankommt, indem nur dadurch eine wirklich rationelle Ernährung der Pflanzen möglich ift. Nach Diefer Nich- - tung hin mird aber vielfach gejiindigt, indem häufig Düngemittel zur YUnwendung gelangen, die aus a Superphosphaten, Kali- und Umnioniakjalzen beftehen und Daher einen großen Gehalt an Ihrmefelfauren ımd falzfauren Salzen aufmeifen. Sole a aber fiir die fetneren Garten- und Blimenkulturen vollftändig unge- : angelegentlichft DIE zeitig eine große Arbeitgerfparnis bedeutet. RTTTEERREFTRSTEHTE BAER Me! I 4 a ERS IND ungen, welche ohne bestimmte Garandle des. &ehaltes Rücksicht auf die richtige, für die Pflanzen undeding Assammensetzung der Nährstoffe angeboten werden, gewarnt. Mer dagegen unfere reinen Pflanzennährsalze zeichnung von Heren Prof. Dr. Wagner herrührt, zur bringt, wird die Erfahrung machen, daß die Blumen räucher fih zu mehrfacher Größe entiwideln, und der 3 tum ein ganz befonders prächtiger wird. Die Hohe Ertragsiteie ferner, welche bei Gemüfen, Neben, Obftbäumen ufmw. erzielt die Feinheit und Größe der Gemtife, daS Aroma und des Dbftes, die Gefundung Fränkücher, im Wachstum gebliebener Rflanzen durch Verwendung unferer Gartens uud dünger find alles Vorteile, Die die Öärtner, Wein und D zücdter keinesfalls unberücksichtigt lassen dürfen. Nach alledem fei die regelmäßige ren von lderts Garten: und Dome B Gebrauchsanweisung. SS Für Topfpflanzen made man. fid) die en iendtel-2öfung“, d. 5. eine Löfung, in welcher 1 Gramı Marle WG, auf 1 Liter ( =1000 en le \ und begieße Damit die Topferde, Bei Warmbauspflanzen verwende man im Binte el die Eintaufendtel-Löjung; bei Pflanzen jedod), die währe! Winters im Wachstum ftille ftehen, erit mit Wieder Wachstums Die Eintaufendtel-Qöfung darf die Blätt v dei pflange benegen, ohne Schaden zu verurfahen. ‘Da die Nährfalzlöfung den Pflanzen immer neu zufübtt, und bierdurd) eine etwa dreifady ftärfere Ent ic wirkt wird, fo follten die Pflanzen gleih von Anfang an Iprechend große Töpfe gejegt bezw. gefäet werden, danıit Tpä häufige Umfegen in größere Töpfe vermieden wird, was Holafträudger und -Sewähjfe von Tangfamem. PR Bahnen, Granatbäume, Ericeen und dergleichen follen weniger oft mit Näprfalzen gedüngt werden als n Li lanzen 3. B. Fucdfien, Geranien, Rofen ufw. D vielmehr der Sommer über jtatt mit Wajjer dünnten Nährfalglöfung zu begießen. Düngung ftellen ji San nicht Jöhe ‚sahr und pro Topf. -Blumenbeete, fomie alle im Frei Bäumen vertragen eine ftärkere Löfung und po 1 Liter ‚ Wafjer, die alfe 14 . u - 1.95 N Alberta Garten- und Blumendünger. ————,Gartenbeete für Gemüse etc. werden im yrühjahr bein Ilm- - graben, aud wenn Stalldünger verwendet wurde, mit 40 bis 50 — Gramm der Marfe AG pro Quadratmeter, (2 bis 3 Zentner pro — 1, Hektar) gedüngt, indem man das Nährjalz; auf dem Boden — — ansftrent und mit der Harde unge: 10 Sentimeter tief unter- bringt. Hierauf beginnt das Ansjfaen und das Yuspflanzen. — Hin Berlaufe der Begetationszeit hat ein weiteres Ausitrenen eines ——gleihen Duantums von AG vor dem jeweiligen Behaden % er- folgen, wobei vom Regen oder Begießen das Wuflöjen und das Eindringen des Nährjalges zu den Wurzeln bejorgt wird. Am vorteilhafteften ermeilt jih die Nahdüngung im Zunı und Yuli in Flüffiger Form, indem man den beranmachfenden —— Bilanzen alle 14 Tage ungefähr 4 Liter Wafler, worin 20 Granın — Nährfalz aufgeldit find, pro Duadratmeter zuführt; fall3 die Blätter hierbei jtar£ von der Lölung benett werden, brauft man fie naher — mit reinem Waffer ab, oder man düngt, wenn Negen in Sicht ift. ——— Duck Diefe regelrechte Düngung, weldhe ungefähr 4—5 Pfg. pro Quadratmeter und Jahr fojtet, wird vollfommenfte Ausbildung aller Gemüfe und bedeutende Ertragsfteigerung erzielt, und fomit Die u Aufmwendung von Arbeit und Unfoften aufs reichlichite belohnt. 34 2 — — — Für die Obstbaumdüngung fommen bejonders die Marken PKN und AG in Betradt; hiervon genügen 500 bis 1000 Gramm pro Baum, je nah Alter und Größe deffelden. Die Düngung erfolgt entweder während der Wintermonate (Ntonember bis März) dur) Ausftreuen md leichtes Intergraben des Nährfalzes, oder — möährend der Sommermonate in flüffiger Form, indem man —— dem einzelnen Baume je einmal in den Monaten April bis Yugujt ———40—50 Liter Nährfalzlöfung (enthaltend 5 Gramm auf 1 Xiter Wafler) zuführt. Dies gefhieht am beflen in der Weife, daß man — in der Entfernung von ungefähr 1 m rings um den Baum: — — ftamm mehrere 25 Zentimeter tiefe Gräben oder 50 Zentimeter —Hiefe Löcher mittelft Erdhohrer oder paffenden Stoßpfählen anbringt und in Diejelben oben genannte Mengen Nährfalzlöjung gleich- mäßig verteilt. Bezugsquellen für Erdbohrer und Stokpfähle find Bei uns zur erfahren. ' er = Die Roten einer jährlihen Düngung betragen höchftens 59 Pfennig tür einen Baum. Gejunder, Fräftig entwicelter Baum: beitand, Wideritandsfähigfeit gegen Krankheiten und Witterungs- ——— einflüffe fowie reicher Obstsegen und heroorragende Arösse und Güte der Früchte find die Erfolge diefer Pflege. Weinbau. lUnfere Marfe AWD (Allberts Weinbergdünger) ——— hrägt befonders dem hohen Nahrungsbediirfnig des Weinftods nad) Etikftoff Rehnung Wir empfehlen die Verwendung Ddiefes Näbhr- — jalges in den Monaten Ktovember bi8 März neben der regelmäßigen Düngung mit Stallmift, indem man 50—80 Gramm Nährfalz pro — Etod gleihmäßig ausftreut und mit dem Stallmift zufanmen unter- geäbt, oder indem man ungefähr 25 Zentimeter von dem Weinfto«f entfernt rings um denfelben 40 bis 50 Zentimeter tiefe Löcher an- 5 Alberts Garten: und bringt und in atalben 50 bis so den Näprfalz verteilt. Die Löcher legt man Derart an, Daß das Neg bequem bineinfliegen und jo die Yöfung des Düngers md, Verbreitung in die Nähe der Wuzeln bewirken fanır. a 14 Bei einer fpäteren Dünging, in den Monaten Mai un \ erzielt man großartige Erfolge dadurch, Daß man in 14-rägi : - Smifchenräumen dem eingehen Stode eine Nährfalzlöfung. ıB 4 Liter Wafjer mit 20 Gramm Nädrfalz zuführt. Dieje Arıwen } ijt Tpeziell in folchen ällen unerläßlich notwendig, in denen fe Heheniken. in ihrer Holz: und Frucdtbildung Verne du Reben zu neuer Kraft verholfen werden foll, Eine gute Ernährung des Weinftods bewirkt befferes Ss reifen des Holzes, größere Ernten von vollteiferen ımd fitkere Trauben, Widerftandsfähigfeit gegen Kälte und Rranfheiten Da bedeutend längere Lebensdauer und Tragfähigkeit. Ä Der Gartenrasen joll in den Monaten Vebruar bis April ein mit ehva 40-50 Gramm Marfe AG oder RD pro Quadz atmeter- gedüngt und Dies den Sonmmer wigefähr dreimal mit je 15-20 Gramm wiederholt werden; man jtreue das Nähıfalz nit das taufeuchte Gras, fondern tagsüber in trorfenen Stunden, mw Negenmwetter in Sit ift oder unter Nadhbraufen mit Waffer. Dark diefe Düngung erhält man einen pradtoollen und Jaatelninn: au Danernden Nafenteppid). Fiir Binmenzucht liefern wir Dofenpa Eung: 5 WG 150 Gramm zu 50 Pfg., 500 Gramm zu ME ii 1000 Samn: zu ME 1.50. 3 Brobedofen von 150 Gramm gegen Einfendung von 60 ie van " : & Fir Gartenanlagen erfolgt Verfand in Säfen: Prubefolfo von 41/, Kg (für ca. 100 Quadratmeter Gartenlaı zu ME 8.50 franfo gegen Nahhnahnte. en Wiede toverfü uf er erhalten Nabatt. Fe a Gebrauchsaneifinge und Preistiften gut 13 ud » Trans E. an Biebricba Rh. ; re .Zhemische Werke vorm B. & €. Abe 4 , Bandw.-chem. Fabriken und Thomasphosphatwerke in Deutschland, England, Frankreich, Belgien und un G 2? 6 154000 Festrede zur Feier der silbernen Hochzeit => SE 1417 vermählt, und Prinz Eitel wird am Hochzeitstage seiner Eltern die Herzogin Sophie Charlotte von Oldenburg, gleichfalls ein Sproß aus einem deutschen Fürstenhause, heimführen. Wie nüchtern das alles klingt, und doch, welche Fülle ungetrübten häuslichen Glücks liegt in diesen einfachen Familientatsachen und zu welchen schönen Hoffnungen berechtigen sie! Wir aber, verehrte Festversammlung, die wir in guten und bösen Tagen tren zu Kaiser und Reich stehen, die wir nicht bloß mit den Lippen, sondern mit dem Herzen sprechen: Vater, kröne du mit Segen Unsern König und sein Haus, wir können unsere Mitfreude nicht in der eigenen Brust verschließen, noch auch genügt es uns, sie in dem engeren Rahmen unserer Familie ver- klingen zu lassen; uns treibt es an diesem Jubeltage zu einer Betätigung nach außen, zu einem bewußten Hervortreten mit unserer vaterländischen Gesinnung, kurz, zu einem offenen Bekenntnis, was wir von unserem Kaiser und unserer Kaiserin im tiefsten Grunde halten. Ein solches Bekenntnis tut wahrlich Not in unseren Tagen: denn es gibt leider Gottes genug, die grollend zur Seite stehen, die dem Kaiser gern das nehmen möchten, was doch des Kaisers ist, die über das Wort Heimat lächeln und über das Wort Vaterland höhnisch die Lippen kräuseln. Sıe sind Feinde jeder Schranke und Beschränkung. Sie wollen eine allgemeine Weltverbrüderung, einen allgemeinen Weltfrieden, ja, eine IS mens Welt- glückseligkeit. Kann es aber so etwas auf dieser, unserer Erde geben, wo doch jeder Mensch anders ist, als sein Bruder oder seine Schwester, wo jeder etwas anderes will, als sein Nachbar, wo Begabung, Kenntnisse, Fleib und die sittlichen Qualitäten in unendlichen Abstufungen vorkommen. Da ist es nun eine Freude, wahrzunehmen, wie unser kaiserlicher Herr auf seiner hohen Warte Zum Sehen geboren, Zum Schauen bestellt, seines Amtes als Hüter und Schirmherr geheiligter Institutionen waltet, und, wenn es erforderlich wird, den freien, frischen, fröhlichen Mut des Zufassens hat. Wie er unbekümmert seinen Weg geht, den Weg der Arbeit und treuen Pflichterfüllung, und wie er denen, die ihn darin stören wollen, mit geradezu klassischer Anschaulichkeit klar zu machen weıb, dab gewisse politische Albernheiten ganz bestimmte Folgen haben würden. Des ist der 21. Januar 1906 ein beredter Zeuge. Zu einer objektiven Würdigung unseres Kaisers ist der rechte Zeit- punkt wahrlich noch nicht gekommen, darüber sind aber Freund und Feind einig, daß zwei besondere Charaktereigenschaften den Grundzug seines Wesens ausmachen: Temperament und Willen. Im gewöhnlichen Leben trennt man die beiden wohl, betrachtet jede dieser Eigenschaften für sich und nimmt sie, daß ich so sage, unter eine ganz bestimmte bürgerliche Lupe, um zu der Tagesweisheit zu kommen, daß Temperament und Willen, jedes, der Mutter Natur gefährlichste Mit- gift sei. 118 Festrede zur Feier der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares. N “ \ MG Tr Wie aber, wenn in einer groß angelegten Menschennatur Temperament und Willen, das leicht Bewegliche und das mehr Verharrende, sich zu einer schönen Einheit verbinden, und diese Natur berufen ward, an höchster Stelle zu stehen und die Geschicke eines Volkes zu leiten? Dann sehen wir mit Kraft und Nachdruck Vieles und Großes leisten, dann verspüren wir den heißen Drang einer hochgemuten Seele, Gutes um des Guten willen zu tun, Feindliches zu versöhnen, Kunst und Wissenschaft zu fördern, der Freiheit Raum zu schaffen, die Wahrheit zu stützen und seinem Volke und der Welt, so lange es in Ehren geschehen kann, den Frieden zu erhalten. Festrede zur Feier der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares. 119 Ist es recht, an diesem temperamentvollen Auswirken der großen Persönlichkeit unseres kaiserlichen Herrn so oft kleinliche Kritik zu üben? Wie dann, wenn auf einem Herrscherthron statt herzerfrischender Ak- tıvität, die Motten und Staub nicht aufkommen läßt, eine einschläfernde Passıvität Platz nimmt, die keinen Kehrbesen kennt, und wenn statt des einen Willens, der herrschen soll, tausend andere Willen, die so gern herrschen möchten, sich in buntem Wechsel ablösen. „Wehe dem Land, des König ein Kind ist,“ heißt es schon beim Prediger Salomo, ein Kind, nicht den Jahren, sondern dem Charakter nach, leicht lenkbar, vertrauenssele, wankelmütig und verlegen. 120 Festrede zur Feier der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares. Und dann noch ein letztes an unseren teuren Kaiser, woran niemand, der sehen will, vorbeikommt; das ist die aufsteigende Linie, die jeder so wohltuend empfindet, der die Reden und Taten dieses einzigartigen Herrschers seit den 17 Jahren seiner Regierung verfolgt hat. Aus einem jugendlichen Kaiser von Temperament und Willen ist ein gereifter, willensstarker Monarch geworden, der auch Temperament hat. Neben diesem Kaiser sehen wir nun seit 25 Jahren in schlichter Ein- facheit unsere geliebte Kaiserin Auguste Viktoria als eine echte deutsche Frau selbstlos und ohne viel Aufhebens ihre Pflicht tun. Am 22. Oktober 1858 in dem Dorfe Dolzig bei Sorau als älteste Tochter des Erbprinzen Friedrich von Schleswig-Holstein und seiner Ge- mahlın Adelheid geboren, bat ihr in früher Jugend das Glück nicht ge- lächelt. Mußte doch ihr heißgeliebter Vater schweren Herzens auf seine Herzogskrone Verzicht leisten, ein Schicksalsschlag, den er nie so ganz verwinden konnte, und der ihn frühzeitig, schon mit 50 Jahren, ins Grab brachte. Das war 1880. Und dann ein Jahr später? Da hieß es: Hier wächst ein geschickter Sohn, Dort eine edle Tochter zu. Eines ist des andern Kron, Eines ist des andern Ruh. Eines ist des andern- Licht. Wissen’s aber beide nicht. Ein Jahr später, am 27. Februar 1881, wurde Auguste Viktoria die Gemahlin des damaligen Prinzen Wilhelm, und erhielt damit die Anwart- schaft auf den deutschen Kaiserthron. Welch eine Wendung durch Gottes Fügung! Bismarck sagte damals in seiner prägnanten Ausdrucksweise: „Das ist der freudige Schlußakt eines konfliktreichen Dramas.“ Ein anderer aber- setzte unter diese wunderbare Tatsache das Wort Martin Luthers: „Unser Herrgott schreibt hebräisch, d. h. von hinten nach vorn: das Leiden kommt zuerst, die Herrlichkeit aber danach.“ In jenen Tagen des Kummers und der Prüfung ist in dem Herzen unserer Kaiserin jene schöne Blume des Mitgefühls an fremdem Leide erblüht, dıe in unseren Tagen so herrliche Früchte trägt. Ja, die Not des Volkes ist unserer Kaiserin Not. Wo es gilt, Verlassene zu trösten und aufzurichten, verlorene Söhne und Töchter zu retten, sich entlassener Sträf- linge anzunehmen, um sie wieder in brauchbare Glieder der menschlichen Gesellschaft zurückzuverwandeln, da sehen wir die hohe Frau unermüdlich tätig; wo die Sache der vaterländischen Frauenvereine mit ihrer- Liebes- arbeit an Armen, Kranken und Elenden einer Förderung bedarf, und das Hineinleuchten in ganz bestimmte Winkel des großstädtischen Treibens nötig wird, da ist die Landesmutter, als ein leuchtendes Vorbild für viele, in wahrem Sinne des Wortes auf dem Posten. Darum hat ihr auch ihr kaiserlicher Eheherr ein Denkmal gesetzt, nicht von Stein oder Erz, sondern in jenen unvergänglichen Worten, dieer bei dem Besuch der Provinz Schleswig-Holstein sprach und die also lauteten: Festrede zur Feier der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares. 121 „Das Land, welches mich mit dieser Provinz verbindet, und sie vor allen anderen Provinzen an mich kettet, das ist der Edelstein, der an meiner Seite glänzt, Ihre Majestät die Kaiserin. Das Sinn- bild sämtlicher Tugenden einer germanischen Fürstin, danke Ich es ihr, wenn Ich imstande bin, die schweren Pflichten meines Berufes mit dem freudigen Geist zu führen, wie Ich es vermag,“ Wann sind je solche Worte gesprochen! Wann hat je ein Volk solche Worte so ungehindert nachprüfen, und sich ihrer Wahrheit so herzlich und bewegt freuen dürfen, wie das deutsche Volk unserer Tage. Nun ist ja die eigentliche Domäne jeder Hausfrau und Mutter, ihr gewiesenes Tätigkeitsfeld, das eigene Heim. „Wir lernen die Menschen nicht kennen, wenn sie zu uns kommen,“ sagt Goethe, „wir müssen zu ihnen gehen, um zu erfahren, wie es mit ihnen steht.“ Darum wollen wir uns zu einem kurzen Besuche beı Kaisers rüsten und lassen uns von einem, der dort genau Bescheid weiß, an der Hand führen. Der Tyrann des kaiserlichen Tageslaufes ist die Uhr. Es geht alles auf die Minute. Um Punkt sieben Uhr ist gemeinsamer Morgenkaffee. Der Kaiser erscheint in der kleinen Generalsuniform, einen Haus- oder Schlafrock kennt er als echter Hohenzoller nicht. Die Kaiserin ist in ein- fachster Toilette. Kaffee, Tee, Eier und Fleischspeisen stehen auf dem Frühstückstisch; die Majestäten bedienen sich selbst, die Lakaien warten draußen. Man plaudert. Die Weihe dieser stillen Morgenstunden ist beiden über alles lieb. Jetzt kommen dıe Kinder, diese frischen, fröhlichen und natürlichen Kinder mit ihren kleinen und großen Sorgen. Der Verkehr ist ein so herzlicher, inniger, in so echt menschlich-natürlichen Formen spielt er sich ab, wie in jedem echten deutschen, gemütvollen und inner- lich glücklichen Familienkreise. Nach einer halben Stunde zieht sich der Kaiser zur Arbeit zurück. Vorträge und Empfänge warten auf ihn. Das geht so, von einer Spazier- fahrt unterbrochen, bis !/,2 Uhr. Dann findet das zweite Frühstück statt, das die Majestäten meist wieder allein im Salon der Kaiserin einnehmen. Ein Täßchen Kaffee macht den Schluß. Dann Arbeit und wieder Arbeit. Der Kaiser ist ein geschworener Feind aller „Reste“. In der Zwischenzeit hat auch die Kaiserin ihren reichlich bemessenen Dienst gehabt. Sie hat sich um Haus, Küche und Keller bekümmert und dann, mit einer Handarbeit versehen, dem Unterricht der Kinder bei- gewohnt, oder sie hat Krankenhäuser und wohltätige Anstalten besucht. Um 7 Uhr ist Mittagstafel. Hierzu pflegt der Kreis zahlreicher zu sein, der sich um das Kaiserpaar versammelt. Für 40 Personen ist Platz; Blumen zieren den Tisch. Die Kost ist einfach und kräftig; ungezwungen geht alles zu; der Kaiser und seine Gemahlin sind die leutseligsten Wirte. Ein- oder zweimal in der Woche sehen die Majestäten Gäste bei sich. Der Kaiser begrüßt sie mit einem gefürchteten Händedruck; auch die Kaiserin reicht jedem Geladenen herzlich die Hand; es herrscht keine kalte Hofluft. In ®/, Stunden wird gespeist, dann geht’s in die Zimmer der Kaiserin. 10 122 Festrede zur Feier der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares. Hier wird auf dem Flügel gespielt, ein Lied gesungen oder in angeregtem Gespräch Ansichten ausgetauscht. Der Kaiser scheut sich keineswegs, mit seinen Meinungen hinter dem Berge zu halten, soll es aber besonders gern hören, wenn zwei in Rede und Gegenrede die Klingen kreuzen. Spät geht es zur Ruh, um neue Kräfte für einen neuen Tag und seine Aufgaben zu sammeln. Nun ist nichts wechselvoller, als ein Kaiserleben. Kein Tag gleicht dem anderen. In einem Stück gleichen sie aber alle einander: Sie sind ein getreues Spiegelbild eines echten gemütvollen deutschen Hausstandes, sie beweisen, daß auch am deutschen Kaiserthron ein glückliches Familien- leben eine schöne Stätte hat. Des wollen wir uns alle an dem bevorstehenden Silberhochzeitstage von Herzen freuen. Wır wollen aber auch dem Sonnenschein des Kaiser- lichen Eheglücks ein Fensterlen in unserer Hütte bereitwillig öffnen, damit er auch uns bestrahle, und wollen die gewaltige Mahnung unseres teuren Kaisers im Herzen bewegen, die er zunächst seinen leiblichen Kindern, und dann uns, seinen Landeskindern, zugerufen hat: „Was auch euere Gaben sein mögen, es möge jeder danach trachten, auf seinem Gebiete das Beste zu leisten und eine Per- sönlichkeit zu werden.“ Ja da liegts! Eine Persönlichkeit, die auf dem festen Grunde einer gesunden Weltanschauung ruht, die ein organisches Ganzes darstellt, das nicht durch Zufall entstanden ist, sondern durch heiße Arbeit am eignen Ich gewonnen wurde. Eine Persönlichkeit, die nur nach dem Höchsten und Edelsten strebt und ihr Genüge an dem Blühen und Gedeihen des Ganzen hat. Hierfür ist uns, die wir dem Gartenbau und allen seinen Zweigen zu dienen Beruf und Auftrag haben, ein unvergängliches Beispiel von keinem Geringeren als Friedrich Schiller aufgestellt, wenn er in seinen Zwweizeilen sagt: Suchst du das Höchste, das Grölste? Die Pflanze kann es dich lehren, Was sie willenlos ist, sei du es wollend — das ist’s! Lassen Sie uns, hochverehrte Festversammlung, jeder an seinem Teile mitarbeiten, daß wir uns selbst und unsere Kinder zu solchen Persönlich- keiten erziehen, auf die unser Kaiserhaus auch in schweren Tagen zuver- sichtlich rechnen kann. Dem lebenden Kaiser und seiner hohen Gemahlin aber bringen wir in dieser weıhevollen Stunde aufs neue unser Gelübde der Treue dar und rufen: Kaiser Wilhelm II. und seine Gemahlin Auguste Viktoria, das Silberbrautpaar auf dem deutschen Kaiserthron, Sie leben hoch! Kaiser Wilhelm II. und die Gartenbaukunst. ı23 Kaiser Wilhelm Il. und die Gartenbaukunst. Von G. Fintelmann-Sanssouci. (Hierzu Abb. 10—14.) Mit dem Regierungsantritt unseres Kaisers begann für die Hohen- zollernanlagen Potsdams eine neue Zeit. Seit dreißig Jahren, seit der Er- krankung des kunstsinnigen Königs Friedrich Wilhelms IV., war Sanssouci mehr oder weniger sich selbst überlassen. Die begonnenen Arbeiten wurden nur eben zu Ende geführt. Die schwere Aufgabe, das Geschaffene zu er- halten und künstlerisch und wirtschaftlich weiter auszubilden, wurde nicht gelöst; sie konnte vielleicht nicht gelöst werden, weil die Erfüllung als berechtigt anerkannter Wünsche dem Geschmacke des Nachfolgers über- lassen bleiben sollte. Sanssouci wurde nun wieder dıe Residenz des Herrschers, der seinen Gärten reichlichere Mittel zuwenden konnte, aber auch sehr viel mehr Leistungen von ihnen verlangte. = | Der Kaiser berief nach Sanssouci den Hofgartendirektor Vetter, dessen Tüchtigkeit schon der Prinz Wilhelm während seiner Schülerzeit in Wilhelmshöhe kennen und schätzen gelernt hatte, und dessen Arbeits- kraft der Kaiser in huldvollster Weise durch Aufstellung seiner Hermen- büste anerkannt hat. Mit Vetters Berufung begann eine ungemein rege Tätigkeit in dem feuchten und durch dumpfe Luft ungesund gewordenen Parke, in dem vor lauter Bäumen nichts anderes, ja auch diese selbst nicht einmal gut ge- diehen. Die überständigen Anpflanzungen wurden verjüngt, der Charakter der ursprünglichen Anlage aber erhalten, so weit es möglich war. Licht und Luft mußten geschaffen werden, daß die geschonten Bäume sich kräftig entwickeln, daß üppige Rasenflächen und lustig blühende Sträucher unter ihnen gedeihen konnten. Aber als nun dazu immer mehr Bäume gefällt werden mußten, als längs der Wege die Holzstaffeln standen, eine neben der anderen, da waren von der Notwendigkeit der Arbeit und von der Richtigkeit ihrer Ausführung eigentlich nur der Kaiser und sein Gärtner durchdrungen. Bald aber setzten die Pflanzarbeiten ein, welche langlebenden Bäumen und solchen mit schöner Herbstfärbung, deckenden Gehölzen, Blüten- sträuchern und Stauden, dazu vielen schönen Koniferen ihre Plätze an- wiesen. Sumpfige Flächen wurden durch Aufhöhung in viel bewunderte, kurz geschorene Wiesen verwandelt. Eine weit ausgedehnte Wasserleitung ermöglichte überall schöne Rasenflächen und das Gedeihen der Pflanzungen. Es sind viel Bäume an Stelle der gefällten gepflanzt worden. Dem Marmorschmuck des Parkes wurde immergrüner Hintergrund gegeben, mit den Kunstwerken Blumen verbunden, leuchtende Farben von einer Art in Mengen verwendet. Die Arbeiten in Sanssouci wurden von Jahr zu Jahr fortgesetzt. Aber schon fanden sie überall Anklang und allerorten Nachahmer. Und doch wıeder entstand von neuem verständnisloses Erstaunen, als der Kaiser vor acht Jahren anordnete, daß der Tiergarten, diese Quelle Berliner 10* 124 Kaiser Wilhelm II. und die Gartenbaukunst. Wohlbefindens, Luft und Licht bekommen sollte. Die Vegetationsverhält- nisse lagen hier ähnlich wie zehn Jahre früher in Sanssouci. Die Ver- jüngung des alten Parkes ist wundervoll gelungen und den Verkehrsverhält- nissen in großartiger Weise Rechnung getragen. Hier auch gaben viele Marmorwerke Veranlassung, sie mit leuchtenden Farben zu umgeben: ein „Kilometer“ Blumen schmückt die Siegesallee. Die üppigen Rasenflächen sind im Frühjahr durch die Blüten unendlich vieler Zwiebelgewächse bunt gefärbt. Auf gute Instandhaltung der Wege und der Rasenkanten legt der Kaiser besonderen Wert. Sie und gut gepflegte Rasenflächen verleihen dem Parke am leichtesten den Eindruck der Vollendung. Die Umgebung des Schlosses Sanssouci wurde insbesondere pietätvoll behandelt. Die Früchte bringenden Mauern und Terrassen wurden ebenso wie die Kunstwerke aus der Zeit Friedrich Wilhelms IV. mit Blumen ge- schmückt. Um den Blick auf das Schloß frei zu machen, wurden am Fuße des Berges große Bäume zur Seite gerückt. Die langen Rampen zu beiden Seiten der Terrassen bedecken Rasenflächen mit hainartig angeordneten Bäumen, unter denen große Rhododendronbüsche, Azaleen- und Magnolien- gruppen gedeihen. Zwischen dem Haupteingange des Parkes und der großen Fontäne sind die ganz überständigen Hecken verschwunden oder frei entwickelte Bäume geworden. Vor der Neptunsgrotte erhebt sich die Statue des jugendlichen Friedrich. (Siehe Abbildung 11.) | So hat der große König ausgesehen, als er Schloß, Park und Gärten von Sanssouci schuf und alles dazu selbst anordnete. Auch der andere, wohl noch mehr benutzte Eingang zum Parke, der von der Sanssouci-Allee her, wurde in überraschender Weise verschönert. Der Erwerb neuer Gartengrundstücke ermöglichte die Verlegung der alten Treibgärtnerei bei der Hofgartendirektion. Mist und Mauer sind ver- schwunden. Ihre Stelle hat der erweiterte Marlygarten eingenommen. Mit der Umgestaltung des Parkes ging Hand in Hand die Wieder- herstellung der seinerzeit so berühmten Obst- und Gemüsekulturen der königlichen Hofgärten. Der Kaiser hat große Mittel aufgewendet, um die früheren Leistungen wieder zu erreichen. Dreihundert Meter neuer Pfirsich- und Weinhäuser sind hinzugekommen: Hunderte von Obstbäumen sind ge- pflanzt, Obst wird an Spalieren und in Töpfen mit großem Erfolge gezogen. Die Kultur und die Treiberei von Gemüsen sind wieder ganz auf der Höhe, nachdem sie viele Jahre lang aufgegeben waren. Zur Anzucht der Blumen und Pflanzen, welche die Ausschmückung der Parkanlagen oder die Dekorationen der Schlösser erfordern, sind große Gewächshausbauten ausgeführt. Die lange Jahre hindurch krank gewesenen Örangenbäume schmücken wieder in früherer Frische Schloß Sanssouci und das Neue Palais. Eine für Sanssouci bedeutsame Vergrößerung des Parkes hat der Kaiser auf dem Gelände zwischen Orangerie und Drachenberg — Belvedere angeordnet. Friedrich Wilhelm IV. plante schon, zur Verbindung beider Gebäude einen Viadukt, und auch auf den Plänen aus der Zeit des großen Königs zeigt sich eine Allee, welche vom Belvedere aus nach dem 125 Berge hinführt, auf dem 100 Jahre später das Orangerieschloß gebaut wurde. Eine Lindenallee wurde von der Östseite des Belvederes nach der Buchenallee hingeführt, welche den Paradiesgarten mit dem Drachen- häuschen verbindet. Südseite. Abb. 10. Königliche Hofgartendirektion in Sanssouci. Auf der Süd- und Westseite des Berges wurde die arg vernachlässigte Gegend in Ordnung gebracht, und ein bequemer Fahrweg zum Belvedere hin hergestellt. Dazu waren Erdarbeiten erforderlich, welche das ganze Gelände malerisch gestalteten und die Verwendung von Findlingen ge- 126 Kaiser Wilhelm II. gewährt Mittel und Wege zur Ausbildung der jungen Gärtner. statteten. (Abbildung 14.) Unter den alten Eichen und Kiefern, deren Schonung lebhafte Gegensätze bei den Erdarbeiten erforderten, gefallen sich Rhododendron, Azaleen, Alpenrosen und viele blühende Stauden zwischen Knieholz und wilden Rosen. Zwei Zedern vom Libanon, welche der Kaiser von der Palästinareise mitgebracht hat, gedeihen seit 8 Jahren unter dem Schutze anderer Koniferen. Seit dem vorigen Jahre nun ist die Lindenavenue über das ehemalige Ackerland hinweg bis zum Kronprinzenweg geführt und wird hoch über diesem mit dem erweiterten Plateau des Orangerieschlosses verbunden. Dazu waren wieder große Erdarbeiten erforderlich, die die Herstellung einer fast voralpinen Landschaft gestatteten. Junge mwichen und Buchen, einheimische Bäume und Koniferen, große Rhododendrongruppen, von Ginster halb überdeckte mächtige Granitsteine charakterisieren die neu ent- standene Landschaft. Es sind ganz besonders hier viele Bäume gepflanzt, denen ein langes Leben ermöglicht ist, Eichen, Buchen, Fichten und Tannen. Möge ihnen eine lange Zukunft beschieden sein, mögen sie spätere Ge- schlechter erfreuen und möge das Auge unseres Kaisers noch lange lange Zeit über ihnen wachen. Das ist unser aller Wunsch! Kaiser Wilhelm Il. gewährt Mittel und Wege zur Ausbildung der jungen Gärtner. Wenn man versucht, sich ein klares Bild von dem Einfluß Kaiser Wilhelms II. auf die Gartenbaukunst zu machen, so darf nicht unerwähnt bleiben, daß dank der Munifizenz Seiner Majestät auch für das Wohl der Jünger der Gartenkunst in ganz anderer Weise, als früher, gesorgt werden kann. Die Wohnungen der in den könglichen Gärtnereien beschäftigten jungen Gärtner, die Einrichtungen zur Beschaffung guter und preiswerter Speisen, sind gar nicht zu vergleichen mit den ın vergangenen Zeiten den Sanssoucigehilfen zugewiesenen Wohnungen. In den neu eingerichteten Zimmern, denen Bilderschmuck nicht fehlt, ıst die beste Gelegenheit zu geistiger Beschäftigung und wissenschaftlicher Fortbildung nach des Tages Arbeit. In jedem der königlichen Gartenreviere, und es kommen deren zehn in Frage, steht den jungen Leuten zu jeder Zeit eine Bibliothek zur Ver- fügung, welche von einem älteren Gehilfen verwaltet wird und das Beste enthält, was die gärtnerische Fachliteratur und die der Hilfswissenschaften unserer schönen Kunst bringen. Alljährlich zur Weihnachtszeit erfüllt der hohe Herr die Wünsche und Bitten, welche zur Vervollständigung der Büchereien vorgetragen werden, gegebenen Falles auch ordnet der Kaiser selber bestimmte Anschaffungen an. Daß diese Bibliotheken dankbaren Herzens benutzt werden und segens- reich wirken, ist jedem einleuchtend, der weiß, mit welchem rühmlichen Eifer die meisten unserer jungen Kollegen an ihrer Fortbildung arbeiten, sobald sich nur Gelegenheit und Anregung bietet. Kaiser Wilhelm IT. gewährt Mittel se zur Ausbildung der jungen Gärtner. 12 Aanssoucı. = je} r Pe je 3 o = &L m © Bi © 2 © ce) ° - jeB) Rz 128 Ein Festhaus für Berlin. Auch die Möglichkeit, sich zeichnerisch und technisch fortzubilden, ist auf Anordnung Seiner Majestät den jungen Gärtnern gegeben. Für den Zeichenunterricht stehen in einer Hofgärtnerei geeignete und hell er- leuchtete Räume zur Verfügung, in denen zweimal in der Woche in zwei Kursen, Gehilfen und Lehrlinge, durch Königliche Obergärtner unterrichtet werden. Alle Einrichtungen und Anschaffungen, für die immer wieder neue Wünsche hervortreten, gewährt die Gnade des Kaisers gern zur Weihnachts- zeit. Es sind die schönsten Geschenke, welche zur Ausbildung der dank- baren Empfänger beitragen. Den Lesern der „Gartenflora“ ist bekannt, daß, wie seine erlauchten Vorfahren auf dem Hohenzollernthrone, auch Kaiser Wilhelın II. in huld- vollster Weise seine Gärten den Hörern der Kgl. Gärtner-Lehranstalt zu Dahlem für Studienzwecke frei gibt. GR Ein Festhaus für Berlin. Zur Frage des alten Botanischen Gartens. Von Oskar Üordel. Mit der reißenden Entwickelung Berlins hat manches nicht Schritt halten können, dessen die Großstadt bedarf und dessen Unzulänglichkeit wir nun bitter empfinden. Zu diesem „manchen“ gehört namentlich eins, das uns hier besonders angeht und uns schon etliche Striche durch unsere Rechnungen gemacht hat, das sind die Einrichtungen zur Veranstaltung von Ausstellungen, sowie von Versammlungen, Festlichkeiten und ähnlichen Unternehmungen größern Stiles. So oft wir im Verein zur Beförderung des Gartenbaues eine Aus- stellung machen wollten, stießen wir auf die Klippe der Lokalfrage, und selbst kleinere Sonderunternehmungen unseres Gebietes scheiterten nicht selten an dem Mangel geeigneter Unterkunft. Der Landesausstellungspalast ist nur im Winter verfügbar und auch da für die meisten Zwecke nicht zu gebrauchen. Die an sich ganz schönen Säle des neuen Restaurants faßten nicht einmal die Besucher der kürzlich dort abgehaltenen Ohrysanthemumausstellung. „Kroll“, „Neue Welt“, „Jivoli“ u. a. m. sınd ebenfalls räumlich unzureichend und zudem aus vielen Gründen weder für alles zu haben, noch für alles zu brauchen. Sehen wir uns auf dem Gebiete des Vereinswesens um, so gewahren wir eine ähnliche Not. Säle für Versammlungen sind nur schwierig, oft erst bei monatlanger Vorausbestellung und an unerwünschten Tagen zu haben. Wie lange experimentiert z. B. der Ingenieurverein an der Lokalfrage herum! Wie lange hat der Alpenverein gesucht, bis er sein jetziges, doch auch nur vorläufig und knapp ausreichendes Versammlungslokal fand, und wie muß er die Kartenausgabe für sein Jahresfest beschränken, weil es Festräume, die den unbeschränkten Zudrang fassen könnten, in Berlin einfach nicht gibt. Dieser Zustand, der sich unschwer noch sehr viel breiter ausmalen ließe, ist der Hauptstadt des deutschen Reiches selbstverständlich unwürdig. Ein Festhaus für Berlin. 129 Er verschlimmert sich aber von Jahr zu Jahr durch die mit unheimlicher Schnelligkeit fortschreitende Bebauung sowohl des Außengeländes, wie des Stadtinnern, wo jeder verfügbare Platz mit Geschäftspalästen besetzt und Grund und Boden allmählich unerschwinglich teuer wird. Er verschlimmert sich weiter mit der nicht minder schnell fortschreitenden Vermannigfaltigung und Erweiterung des öffentlichen Lebens, das sich auf tausend Gebieten nach innen und außen zusehends kräftiger und ansehnlicher zu betätigen strebt. Unter diesen Umständen muß Umschau gehalten werden nach Mög- lichkeiten, dem immer vernehmbarer schreienden Übel abzuhelfen — Umschau sozusagen In letzter Stunde. Zwar wird auf dem Gelände des Zoologischen Gartens gegenwärtig eine größere Festhalle errichtet. Wie wenig das aber ausreicht, das Be- dürfnis zu befriedigen, beweist die Tatsache, dab diese Halle, deren Grund- mauern erst aus dem Erdboden emporsteigen, bereits auf viele Monate hinaus mit Beschlag belegt ist von einer Unzahl von Veranstaltungen, die bisher kein Unterkommen zu finden vermochten. Bezeichnender konnte gar nicht dargetan werden, wie notwendig derartige Einrichtungen für Berlin sind. Die Festhalle des Zoologischen Gartens ist keine Abhilfe, sondern nur eine einstweilige Verfüllung des vorhandenen Mangels; sie ist ein Tropfen auf einem heißen Stein und eignet sich zudem durchaus nicht für alle möglichen Veranstaltungen, so z. B. nicht entfernt für Blumen- und Pflanzenausstellungen, weil sie — soweit man aus den veröffentlichten Zeichnungen ersehen kann — hierzu viel zu wenig Licht bietet. Sie schmiegt sich in ihrer schweren Steinkonstruktion den romanischen Bauten der Umgebung an und wird die architektonische Szenerie an der Kaiser Wilhelm-Gedächtniskirche harmonisch abrunden. Eine zweckmäbige Aus- stellungshalle aber wird sie nicht sein. Man fragt demgegenüber, ob denn nicht die Stadt Berlin selbst in der Lage und verpflichtet wäre, einzuspringen und für geeignete Anlagen zu sorgen? Zahlreiche deutsche Städte, sogar mittlere und kleine, besitzen städtische Etablissements für ähnliche Zwecke: Öffentliche Gärten mit großen Festhallen, Konzerthäuser, auch ansehnliche Ausstellungsgebäude. Wäre es nicht das Einfachste und Natürlichste, daß Berlin dementsprechend vorginge? Ganz gewiß; aber im Augenblicke leidet die Hauptstadt des deutschen Reiches an Geldschmerzen, und wird nicht gerade leicht für ein Millionenprojekt zu haben sein, dessen Rentabilität nicht klipp und klar im voraus nachzuweisen ist. Früher, als Geld genug da war, litt Berlin an etwas anderem, an einer wirtschaftlichen Doktrin nämlich, die da besagte, es dürfte eine Gemeinde nichts unternehmen, was dem Privat- kapitale Konkurrenz macht. Hoffentlich ist dies theoretische Bedenken überwunden. Für unsern Zweck wenigstens haben wir von der privaten Unternehmungslust allein nicht viel zu hoffen. Und hätten wir's, wäre ein privates Unternehmen da — die nächste auftauchende Aussicht, das betref- fende Gelände vorteilhafter zu verwerten, würde das Etablissement vom Erdboden verschwinden machen. Das Victoriatheater, die Charlottenburger Flora u. a. m. sind ja noch in warnender Erinnerung. Wenn aber die Stadt Berlin der privaten Spekulation einen Hinter- 130 Ein Festhaus für Berlin. halt böte; wenn die Stadt sich an der Sache beteiligte als Aktionärin oder mit einer Zinsbürgschaft gegen die Gewähr dauernder Erhaltung der Anlage! Die Stadt Frankfurt a. M. sichert den Bestand des berühmten „Palmengartens“ durch einen Zuschuß. Kann Berlin so etwas nicht? Und wenn solcherweise das Unternehmen eine gewisse solide Unterlage gewönne, sollten sich in Berlin nicht Kapitalisten finden, die etliche Millionen zusammenbrächten, um ein Festhaus für Berlin zu schaffen? Gibt es hier doch Leute genug, die sich heute ein Auto- mobil für 20000 Mk. leisten und im nächsten Jahr eins für 30 oder 40000, weil ihnen das erste nicht mehr gut genug ist! In einer Stadt wie Berlin, wo die Millionen nur so fliegen, an dem Kostenpunkte einer als nützlich und notwendig erkannten gemeinnützigen und das ganze Gemeinwesen ehrenden Gründung Anstoß zu nehmen, wäre ebenso lächerlich : wie beschämend. Das Geld muß und wird da sein, wenn nur der Zweck als wichtig und richtig allgemein anerkannt und wenn — die Platzfrage geregelt ist. Damit komme ich auf den bedenklichsten Punkt der Sache. Wo ist in Berlin — bei der erbarmungslosen Ausnutzung jedes Fleckehens Erde — noch Platz für eine Anlage großen Stils? Als die Verlegung des botanischen Gartens nach Dahlem beschlossen wurde, kam mir der Gedanke, es müsse der alte Garten benutzt werden zur Errichtung eines großartigen Festhauses. Da könnte eine gewaltige Halle aus Glas und Eisen stehen, ein lichter Bau für Ausstellungen, für Versammluugen und Festveranstaltungen, daneben eine Gruppe von Sälen verschiedenster Größe mit Theater und anderen Einrichtungen zu Festlich- keiten, rings herum Garten für Veranstaltungen im Freien. Ich hegte damals den Wunsch, durch die Presse Stimmung für diese Idee zu machen. Aber gleich der erste Fühler, den ich ausstreckte, zeigte, daß es für ein Projekt dieser Art noch kein Verständnis gab. Georg Schlenther, der Hoftheaterintendant in Wıen, damals noch Feuilletonredakteur der Vossischen Zeitung, erklärte, als ich die Sache dort zur Sprache brachte, die Lage des botanischen Gartens für völlig ungeeignet und meinte, die Alexanderkaserne an der Münzstrasse sollte für ein solches Etablissement in Aussicht genommen werden. Die stehe auf städtischem Grund und Boden, der dem Staate nur leihweise und zwar lediglich für militärische Zwecke übergeben sei. Wenn das Regiment einmal aus dem unzuläng- lichen alten Kasten nach einer neuen, größeren Kaserne verlegt werde, erhalte die Stadt wieder die Verfügung über den Platz, und dann ließe sich da, mitten im Herzen des alten Berlin, etwas Bedeutendes schaffen. Ich mußte den Kopf schütteln über die Ansicht, als werde die Militärverwaltung je ein so wertvolles Grundstück aus der Hand lassen. Aber ich sah, daß einstweilen mit meiner Idee nichts zu machen war. Ob Schlenther wohl heute noch widersprechen würde, wenn er gewahrt, mit welcher unaufhaltsamen Gewalt Berlin — und gerade das maßgebende Berlin — nach Westen und Südwesten hinaus wächst? Man braucht nur zu beobachten, wie sich das feinere Geschäftsleben in der Potsdamer Straße vorwärts schiebt, immer weiter und weiter nach Schöneberg zu, Ein Festhaus für Berlin. um sich darüber klar zu werden, daß der alte Botanische Garten, wenn er selbst auch heute noch keine ganz erstklassige Lage darstellt, binnen ab- sehbarer Zeit zu einer solchen geworden sein wird. Und ein Festhaus für Berlin baut man doch nicht für heute und morgen, sondern für unsere Enkel und Urenkel. Wartet man, bis die Lage in dem Sinne erstklassig geworden ist, in dem man heute etwa vom Zoologischen Garten oder vom Landesausstellungspark spricht, dann ist vom Botanischen Garten sicherlich Abb. 12. Belvedere — Drachenberg im Park von Sanssouci. keine Spur mehr vorhanden und die letzte Gelegenheit, für eine derartige Anlage einen geeigneten Platz zu finden, unwiederbringlich dahin. Ich nehme an, daß, wenn es sich wirklich um ein großartiges Unter- nehmungen handelte, der Staat ein Übriges tun, und das Gelände zu erschwinglichem Preise abgeben würde. Vielleicht beteiligt er sich selbst an der Anlage. Ist doch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, sie auch staatlichen Zwecken dienstbar zu machen. Außerdem kommt eine Be- teiligung der Stadtgemeinde Schöneberg in Betracht, vielleicht sogar der werdenden Stadt Wilmersdorf. 132 Japanische Pflaumen auf deutschen Märkten (Prunus triflora Roxburgh). Aber wozu sich auf weitere Einzelheiten einlassen? Dazu wäre Zeit, wenn der Grundgedanke Wurzel gefaßt hat, der Gedanke, dies kostbare Gelände unter keinen Umständen verzetteln zu lassen, sondern festzuhalten für ein Unternehmen, das seiner bedarf und keinen zweiten, ihm auch nur annähernd ebenbürtigen Platz vorfindet. Zurückkommend auf das Interesse, das unser Verein dem Festhause entgegenbringnn müßte, brauche ich es kaum auszusprechen, daß wir dies Festhaus nirgends lieber sähen, als an der Stätte, mit der uns so viele wertvolle Erinnerungen verknüpfen, an der wir lange Jahre hindurch die Beziehungen der Gärtnerei zur Wissenschaft pflegen durften, daß wir dann aber auch aufatmen könnten hinsichtlich unserer künftigen Ausstellungen und damit eine weitere, un- schätzbare Handhabe erhielten zur zeitgemäßen Ausgestaltung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Königlich Preußischen Staaten. Japanische Pflaumen auf deutschen Märkten (Prunus triflora Roxburgh). Von L. Wittmack. Der bekannte Botaniker Prof. Dr. von Freyhold schrieb mir kürzlich folgendes: Baden-Baden, den 11. Februar 1906. Ich fand hier vor einigen Tagen in einer Obsthandlung Früchte, die angeblich über London vom Kap bezogen waren und vom Ver- käufer „Hewton“ genannt wurden, was vielleicht „Hewdown“ heißen soll. Es waren stark hühnereigroße, anfangs hochgelb, später von der Spitze nach dem Grunde sich karminrot färbende Früchte mit glatter, glänzender Schale und einem Stein, der sich nicht von dem einer Eierpflaume unterschied. Das auffallendste war die verkehrt birnenförmige Gestalt, mit dem Stiel in einer flachen Grube am dicken unteren Ende. Da sich auch der Ge- schmack kaum von dem einer mittelmäßigen Eierpflaume unter- schied, so kann ich die Frucht nicht besser kennzeichnen, als indem ich sie eine verkehrt birnenförmige Eierpflaume mit abgerun- detem dünnen oberen Ende nenne, deren anfangs gelbe Farbe sich vom oberen nach dem unteren Ende hin ins karminrote verfärbt. Können Sie mir Näheres über die Frucht und ihren richtigen Namen sagen? Mit freundlichem Dank im voraus etc. Dr. Edm. v. Freyhold, Gymnasialprofessor a. D. Der Zufall wollte, daß gerade eine Anzahl Botaniker beisammen waren, denen ich diesen Brief zeigte. Wir rieten hin und her, dachten aber dabei immer an tropisches Obst und kamen nicht auf den rechten Weg. Ich schrieb Herrn Prof. v. Freyhold, er möge mir doch den Stein schicken. Herr v. Freyhold aber war so liebenswürdig, mir eine ganze Grunewald. Volkspark — Sportpark. 133 Frucht zu senden, die am 22. Februar ın voller Frische ankam und am Abend in der Festsitzung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues vorgezeigt wurde, wo sie wegen ihres lachenden Ansehens allgemeine Be- wunderung erregte. Herr v. Freyhold schrieb zu diesem Exemplar: „Sie ist etwas ab- weichend von den meisten übrigen: 1. viel weniger schlank, 2. mit viel kürzerem dickeren Stiel, 3. war am Stiel ein kleines Blättchen, das leider abfiel, das ich aber in einem Kuvert beifüge.“ Sowie die Frucht ankam, sah ich auf den ersten Blick, daß wir es hier mit einer japanischen Pflaume, Prunus triflora Roxburgh, der dreiblütigen Pflaume, zu tun haben, oder wahrscheinlicher mit einer der vielen Kreuzungen, die in den Vereinigten Staaten durch Burbank er- zogen sind. Diese Frucht muß mindestens 4 Wochen unterwegs gewesen sein, aber sie ist sicherlich auf dem Dampfer im Kühlraum aufbewahrt worden. Vor einigen Jahren zeigte Herr Mehl im Obstausschuß Aprikosen vom Kap vor aus der Obsthandlung Nollenberg - Berlin, die ebenfalls schön angekommen waren. Näheres in der folgenden Nummer. Grunewald. Volkspark — Sportpark. Von Axel Fintelmann-Berlin. Wenn wir die heutige Entwickelung der größeren Städte des Deutschen Reiches mit Aufmerksamkeit verfolgen, dann werden wir uns der Überzeugung nicht verschließen können, daß die Stadtverwaltungen nach Kräften unter Hergabe oft ganz bedeutender Geldmittel bemüht sind, die Bedürfnisse des Volkswohles, der Gesundheit der Bevölkerung, je nach den örtlichen Verhältnissen auch durch Schaffung größerer Parkanlagen, öffentlicher Spiel- und Schmuckplätze, breiter Promenaden, durch Zugängig- machung benachbart gelegener Wälder usw. in ausgiebiger Weise Rechnung zu tragen. Obenan steht die Reichshauptstadt Berlin. Mehr als eine Million Mark läßt sie gegenwärtig für die Unterhaltung und Neuherstellung ihrer gärtnerischen Anlagen im Haushaltsetat erscheinen und gibt damit zu erkennen, wie notwendig jegliches pflanzliche Leben für die Stadtbewohner in ästethischer, hygienischer und nicht zum geringsten Teile in ethischer Beziehung ist. Immer neue Parkanlagen und öffentliche Plätze werden in dem baumarmen Norden, Nordosten, Osten und Süden geschaffen, immer mehr Baumreihen durchziehen die meilenweiten Straßen mit ihrem Aug und Herz erfreuenden und erfrischenden Grün. Aber wenn eine arbeitsreiche Woche beendet ist, und der Tag der Er- holung, der Sonntag, anbricht, dann duldet es den Stadtbewohner trotz- dem nicht mehr in der Enge des Häusermeers; es drängt ihn, getragen von der nie versiegenden Liebe aller Deutschen zum Walde, hinaus in die freie Gottesnatur, in den Wald, dessen hehren Laubesdom zu bewundern, 134 Grunewald. Volkspark — Sportpark auf die Auen und Felder, der goldenen Saaten und blumengeschmückten Wiesen sich zu erfreuen, jubelnd mit dem Jägersmann singend: „Im Wald und auf der Heide, da such ich meine Freude.“ | Was kann es auch Schöneres für den Menschen geben, als sich, los- gelöst von allen Erinnerungen an die harte Arbeit, „In des Waldes tiefsten Gründen“ zu ergehen, sich zu stärken für die Arbeit, die seiner meist in reichlichem Maße in den kommenden Tagen wartet. Auch den Berliner zieht es aus diesem Grunde hinaus in die frische, freie Natur. Tausende und Abertausende von Berlinern führen die Vorort- züge an den Sonntagen nach allen Himmelsrichtungen, nach Eberswalde, Freienwalde, Chorin, in die märkische Schweiz nach Straußberg, an die Oberspree, in den Spreewald, die Jungfernheide, nach Finkenkrug und, last not least, in den seenreichen Grunewald. Da „kneipt“ der Berliner nach Herzenslust frische Luft mit den Seinen, mit den Kindern wieder jung werdend bei fröhlichem Spiel. Und „Durch die Wälder, durch die Auen zog ich leichten Sinns.“ Freilich der Waldbestand in der unmittelbaren Umgebung Berlins ist nicht mehr der gleiche, wie vor 2—300 Jahren. Damals dehnten sich die Wälder, so der königliche Tiergarten im Westen, die Köllnische Heide ım Osten und Südosten, unmittelbar vor den Toren der Städte „Kölln und Berlin“ aus; die schrankenlose Bautätigkeit einerseits, die machtvoll auf- strebende Industrie andererseits, drängten sie zurück, forderten sie zum Opfer, wie es auch heute noch der Fall ist und neuerdings erst wieder im Norden — Schönholz — und im Südosten — Köllnische Heide, Johannis- thal — so augenfällig in die Erscheinung trat und zu lebhaften Protest- kundgebungen Veranlassung gab. „Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit, und neues Leben blüht aus den Ruinen.“ Damit suchen wir uns meist zu trösten, aber das neue Leben stellt doch in Wirklichkeit in seiner Gesamtheit in hygienischer Beziehung ein gewaltiges Minus dar gegenüber dem Plus, das wir in dem schönen Waldbestand besaßen und nun, gezwungen durch den Gang der Verhältnisse, aufgeben mußten. Und wenn das so weiter ginge, wenn unaufhaltsam Baum für Baum der Axt verfiele, dann würde es gar traurig um die Befriedigung unseres Erholungsbedürfnisses bestellt sein, langsam aber sicher würde der Gesundheitszustand der Bevölkerung der großen Verkehrszentralen eine merkliche Steigerung nach unten erfahren. Vorsorg- liche Städte leben deshalb nicht der Gegenwart allein, sondern widmen auch der Zukunft ıhre Aufmerksamkeit, sie erhalten und erweitern vor- handene oder schaffen neue Quellen zur Steigerung des leiblichen und geistigen Wohlbefindens ihrer Bewohner. So wurden bereits anfangs der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts im Osten der Stadt Berlin als Gegenstück zu dem Großen Tiergarten, der ein Areal von 255 Hektar umfaßt, der 180 Hektar große Treptower Park mit dem Plänterwald geschaffen, während im Norden der Stadt demnächst ein größerer Park entstehen wird, der zu Ehren unseres Dichterfürsten Schiller den Namen Schillerpark führen soll: so schicken sich Charlottenburg, Schöneberg und andere umliegende Orte an, bereits bestehende Wald- Grunewald. Volkspark — Sportpark. raD komplexe als Erholungsstätten zu erschließen oder neue Parkanlagen größeren Umfanges herzustellen. Einen nicht geringen Anteil an der Pflege solcher zugleich der Ver- schönerung des Stadtbildes dienenden Wohlfahrtseinrichtungen haben von jeher unsere Hohenzollernfürsten gehabt, und ganz besonders Kaiser Wil- helm II. und seine hohe Gemahlin bekunden ein lebhaftes Interesse für die Erhaltung, den Ausbau und die Verschönerung öffentlicher Anlagen, der Städtelungen, wie wir dies während der segensreichen Regierung unseres Kaisers zur Genüge in Berlin und Potsdam zu erfahren Gelegenheit hatten. Ein weitausschauender Blick ließ aber auch unseren Kaiser rechtzeitig die Gefahr erkennen, die dem immer mehr und mehr sich ausdehnenden Groß-Berlin und seinen Bewohnern durch einen von Jahr zu Jahr sich Abb. 13. Blick vom Belvedere im Park von Sanssouci. merklich fühlbar machenden Mangel an solchen öffentlichen Erholungs- stätten drohte, die durch den Nahverkehr und mit geringen Kosten für den weniger bemittelten Berliner zu erreichen sein würden. Unser Kaiser erklärte deshalb den Grunewald als einen Volkspark und widmete ıhn da- durch für alle Zeiten den Interessen des Gemeinwohls. Ein hochherziges Geschenk fürwahr, für das wir unserem Kaiser nicht dankbar genug sein können. Grunewald — Volkspark? Ist er es denn nicht schon? Seit vıelen, vıelen Jahren zieht doch der Berliner mit Vorliebe schon zum herr- lichen Wald hinaus, um sich dort zu ergehen? Das wohl, aber so ganz frei konnte und durfte er sich dort noch nicht bewegen, er hatte auch noch nicht an beliebiger Stelle ungehinderten Zutritt. Der Grunewald galt bis vor kurzem immer noch als Waldpark; des Wildes wegen war er da, 136 Grunewald. Volkspark — Sportpark. dessen Lebensgewohnheiten zu berücksichtigen waren. Nachdem das Wild nun in die neuen königlichen Jagderünde bei Oranienburg übergesiedelt ist, können sich die Besucher des Waldes erst in ungezwungener Freiheit ergehen. Der Wald gehört ihnen und den buntgefiederten königlichen Sängern in den breitkronigen Bäumen jetzt allein. Wie unser Kaiser sich nun die Ausgestaltung des Grunewaldes als Volkspark denkt, das haben wir noch aus dem eigenen Munde des seinem arbeitsreichen Leben leider nur zu früh entrissenen Gartendirektors Geitner erfahren. Er gab nach einem Berichte des Kleinen Journals im November 1904 auf die an ihn gerichteten Fragen, ob die Gerüchte über beabsich- tigten Verkauf größerer Teile des Grunewaldes als Bauland sich bewahr- heiten, welche Pläne der Kaiser bezüglich der Umwandelung des Grune- waldes in einen Volkspark habe, ob die ursprünglichen Absichten etwa geändert seien, folgende, das Programm in kurzen Zügen darstellende Auskunft: „Nicht um einen I-punkt ist der Kaiser von der Idee abgewichen, die ihn ursprünglich, dem Grunewald den Charakter eines Volksparks zu geben, bewegte. Die Gerüchte, daß der Spekulationsteufel fürder dort hausen soll, wirken allerdings auf den um so lächerlicher, der den Kaiser und besonders den hohen Idealismus des Kaisers kennt. Ich weıß klar und präzis, was Se. Majestät will, denn ich hatte öfters die Ehre, mit ihm direkt das Projekt zu besprechen. Was will der Kaiser? Nichts, aber auch nichts anderes, als dem Berliner Bürger die Freiheit geben, die er in der verhältnismäßigen Enge einer Großstadt unmöglich findet. Das Volk soll hinaus, austummeln soll es sich nach der Arbeit. Ist das aber jetzt bei den unzulänglichen Verbindungen möglich? Nein! Also müssen doch zunächst die Wege angelegt werden. Und Sie wissen, der Kaiser ist ımpulsiv, er zögert nie, seinen Ideen Gestaltung zu ver- leihen. Diese Idee kostet allerdings viel Geld, aber, und Herr Direktor Geitner fuhr in einer gewissen Begeisterung fort: „Wenn die Stadt einen Teil der Kosten übernimmt — und es wird ihr nichts anderes übrig bleiben — was schenkt sie dem Bürger für ihre Ausgaben auch? Wenn ein großer Park zum Volkswohle ein großes Teil beiträgt, geht dann nicht Berlin in seinem Beitrag für Volkswohl allen übrigen Städten der Welt voran? Denken Sie, der größte Park in un- mittelbarer Nähe einer Großstadt ist der Wiener Prater. Der Wiener Prater besteht aber nur aus einer Fläche von 6000 Morgen, während der Berliner dann mit leichtem seimen Ausflug in einen Wald von 18000 Morgen machen kann! Man klagt mit Recht, daß unserer Jugend die Spielplätze fehlen — nun, auf Wunsch des Kaisers und auch seiner hohen Gemahlin, die mit gleichem Interesse der Ausführung des Projektes ent- gegensieht, werden Plätze eingerichtet werden, wo die Schüler von drei, vier Gymnasien oder Bürgerschulen zugleich Spielraum haben! Es ist auch ein Irrtum, wenn von vielen Seiten behauptet wird, daß durch Kreuzung von tausend Wegen der Waldbestand ruiniert und eine Art Sandwüste hergestellt werde — der Grunewald wird wegsam ge- Grunewald. Volkspark — Sportpark. 137 macht werden, ohne indes das etwas zerrissene Bild des Tiergarten anzu- nehmen.“ Dies also in Kürze das kaiserliche Programm, welches auszuführen -Geitner berufen gewesen wäre, und nach dem zur Erleichterung des Ver- kehres alte bestehende Wege ausgebaut und neue Wege geschaffen werden, sowie die Baumbestände nach Möglichkeit erhalten bleiben sollen. Im all- gemeinen erscheinen ja die ner vorhandenen Wege, soweit sie bestimmt eind, die Zugänge zu den schönsten Partien des Grunewaldes und z. T. auch den Durchgangsverkehr zu vermitteln, fast ausreichend, so dab es einschneidender Eingriffe in den Baumbestand kaum bedürfen wird. Nicht immer wird indes dem Wunsche nach Erbaltung der Bäume Rechnung ge- tragen werden können, wie dies z. B. bei der Tieferlegung der zu dem Schloß Grunewald führenden Wege der Fall is. Auch die schönen Kiefernbestände nahe dem Bahnhof Grunewald lichten sich immer mehr und mehr unter dem schädigenden Einfluß der schwefeligen Säure, die in dem Rauch der vielen auf dem Bahnhof tätigen Lokomotiven enthalten ist. Diesem in der Umgebung aller industriellen Orte augenfällig in die Erschei- nung tretenden Sıechtum aller Nadelhölzer dürfte nur durch eine prompte Dimehtinhem elektrischen Betriebes erfolgreich entgegengetreten werden können. Bis dahin aber, einige Jahre werden ja darüber noch vergehen, ehe die Elektrizität die Alleinherrschaft innerhalb des Vorort- und Fern- verkehrs zu übernehmen in der Lage ist, mögen etwaige Abgänge an Kiefeın und anderen Bäumen in dem Grunewald Ersatz finden durch unsere einheimischen Laubbäume und Sträucher, durch Weiß- und Rot- buchen, Eichen, Birken, Weiden, Pappeln, Haselnuß, Schneeball, Rıibitzel u. a. „Das einfach Schöne, soll der Kenner schätzen.“ Durch Geitner erfahren wir, wie oben mitgeteilt, daß auch Plätze in dem zukünftigen Volkspark eingerichtet werden sollen, „wo die Schüler von drei, vier Gymnasien oder Bürgerschulen zugleich Spielraum haben.“ Damit würde m. E. der Grund gelegt zur Einrichtung eines Sportparks vornehmen Charakters. Ich meine natürlich nicht einen Sportpark, wie den Wurstelprater in Wien, mit Karussell, Schieß- und Würfelbuden, Schaukeln, Stufenbahnen, Kasperltheater und ähnlichen Einrichtungen, die allerdings dem Durchschnitts-Berliner, der weniger Wert darauf legt, ins Freie zu gehen, nur um „Natur zu kneipen“, willkommene und angenehme Belustigungen bieten, aber die Ruhe des Waldes doch zu sehr stören würden. Auch in dieser Beziehung haben wir übrigens eine das Programm unseres Kaisers klar vorzeichnende Äußerung des verstorbenen Tiergarten- direktors. Die an ihn nach der schon genannten Zeitung gerichtete Fı vage, worauf denn die immer wieder auftretenden Gerüchte von dem soge- nannten „Wurstelprater“ zurückzuführen seien, beantwortete er etwa wie folgt: „Auch darüber kann ich Ihnen Auskunft geben. ‚Jeden Tag, den unser Herrgott werden läßt, sebe ich mindestens einen Vertreter irgend eines Vereins in meiner Behausung, der mir einen Wunsch vorträgt. Der eine will seine Bratwürste haben und weiß schon den Metzger, der im Interesse der Menschheit das Fleisch unentgeltlich liefert, der andere ist Antialkoholiker und wünscht eine Milchhalle für sich und seine Kollegen, 138 Grunewald. Volkspark — Sportpark. ein Dritter ist wieder für ein Kasperltheater eingenommen usw. usw. In Wirkliehkeit ist an alledem nichts.“ Wenn wir hiernach also sicher sein dürfen, die Stille des Grunewalds nicht durch den betäubenden Lärm der Vogelwiesen unangehm gestört zu finden, so gibt es doch eine Menge Arten edlen Sports, die alle weit- gehendste Berücksichtigung in dem zukünftigen Volkspark finden möchten und diesem damit auch den Charakter eines Sportparks verleihen würden. Da ist zum Beispiel das schöne Tennisspiel, Kroquet, Fußball und anderes die Muskeln stärkendes Spiel, für welche der allgemeinen Benutzung Abb. 14. Transport eines Findlings bei den Arbeiten im Park von Sanssouci. freigegebene Plätze einzurichten sein würden. Solche Plätze könnten sich einer gemeinsamen, «len Charakter eines Wald- oder Forsthauses tragenden Unterkunftshalle angliedern, die auch geeignete Aufbewahrungsräume für Garderobe, Geräte u. s. w. enthaiten müßte. Für Radfahrer ist ja bereits in ausreichender Weise gesorgt: neben den Fahrwegen meist, zuweilen auch in Verbindung mit den Fußwegen ziehen sie ihre Bahn. Für Automobile müßten auch besondere Bahnen geschaffen werden, auf denen Wetten „aus- gefochten“ werden könnten, so gelegen, daß weder Fußgänger- noch Fahr- verkehr in irgend einer Weise behellist werden könnten, also alle von diesen benutzten Wege über- oder unterführend, so dab es im wahrsten Sinne des W.ortes „drüber und drunterweg“ gehen könnte. Und nun gar der Wassersport, der in unserem Kaiser einen warmen Fürsprecher und gnädigen Schirmherrn gefunden! Sollte er nicht auch eine geeignete Pflegestätte in dem zukünftigen Volkspark finden können? Allerdings. Man vereinige z. B. den großen Wannsee und den Frühlingsblumen. 139 Nikolassee, durch die Rehwiese mit dem Schlachtensee, Krumme Lanke, Riemeister-, Grunewald-, Hundekehlen-, Diana-, König-, Halen-, Hertha- und Hubertussee unter einander und wir erhielten eime herrliche, inmitten eines schönen Waldes gelegene Wasserstraße von etwa 13,5 km Länge. Hier könnte dem Ruder- und Segelsport gehuldigt und außerdem ein lebhafter Verkehr mit kleinen Dampfern, wie solche auf der Alster in Hamburg bis nach Uhlenhorst fahren, zwischen Berlin und Potsdam gepflegt werden. Das wäre ein Ziel, erstrebenswert zugunsten einer rationellen Pflege der Volksgesundheit, das sicher seine Verehrer und Förderer finden wird, unter tatkräftigem Einsetzen des Privatkapitals, ohne dessen Mitwirkung diese Zukunftsmusik kaum zu verwirklichen sein dürfte. Aber auch die Verkehrsmittel nach dem Grunewald müssen nicht allein vermehrt, sondeın auch, und das ist m. E. die Hauptsache, so ver- billigt werden, daß auch der einfache Mann, der Arbeiter und kleine Be- amte schneller und billiger ihn aufsuchen kann, damit der Wald nicht bloß für den Westen, sondern auch für den bedürftigeren Norden und Osten Groß-Berlins eine Quelle reinen Naturgenusses werde. Lange wird dies ja nicht mehr währen. Sehen wir ab von der z. Z. bedauerlicher Weise immer noch „schwebenden“ Schwebebahn, so dürften wir der festen Zuversicht leben, daß der beabsichtigte weitere Ausbau des Untergrundbahnnetzes mittelst Schnellverkehrs nach Schöneberg, Wılmers- dorf, Friedenau, Schmargendorf, Zehlendorf usw. uns der Erfüllung unseres Wunsches, schnell und möglichst billig zum Grunewald zu ge- langen, demnächst entgegenführen wird. Dann dürfte der Grunewald erst ein wirklicher Volkspark werden. Hoffen wir, daß sein Ausbau auch als Sportpark im angedeuteten Sinne auch an Allerhöchster Stelle Zustimmung {inden möge. Frühlingsblumen. Von Friedrich Weber-Spindlersfeld. „Leer sind noch die Blumenbeete., Alle Blüten schlafen tief: Blumen sagt’s mit frommer Rede, Wer euch doch so früh schon rief? Wo der Schnee kaum ist verronnen, Hebt ihr euer kleines Haupt, Sollt’ ich mich bei euch nicht sonnen? Ja, es ist mir wohl erlaubt.“ Wer aufmerksam von Zeit zu Zeit die Blumenläden der Großstädte betrachtet, wird finden, daß es kaum noch möglich sein dürfte, allein nach den dort zur Schau gestellten Blumen die Jahreszeit zu beurteilen. Ver- schiedene Blumen, wie Rosen, Maiblumen, Reseda, Levkojen und andere mehr beherrschen den Markt fast das ganze Jahr hindurh, bedingt durch die Kunst des Gärtners und bedingt durch die Einfuhr aus südlich gelegeneren Ländern. Wir haben uns durch die Verbindung mit über- Aufs Wohl der Frauen! Ein schönes Fest hat im noch jungen Jahre Uns hier vereint und uns mit Freud erfüllt, Ein Fest, das unserm hohen Kaiserpaare In der Beziehung zu der Myrte gilt, Die Myrte ist ein Strauch ja. der im Süden Zu Hause ist, doch pflegen wir ihn auch, Weil sehr beliebt er ist und auch entschieden Im Norden ein bedeutungsvoller Strauch. Zehn Jahre waren's seit den grolsen Tagen, In denen Lorbeer viel errungen war, Da hat den grünen Myrtenkranz getragen Die künft'ge Kaiserin im blonden Haar. Und da nun fünfundzwanzig Jahr’ vergangen, Steht die dem Volk so lieb Gewordn’e da, Das Haupt vom Silbermyrtenkranz umfangen — Schön steht ihr auch Myrtus argentea. | | Heil unserm teuern Paar? ' Auch in dem Glanze Der Krone war im Hause es beglückt: Zum zweiten Mal mit grünem Myrtenkranze Sieht jetzt es eines Sohnes Braut geschmückt. Heil unserm Land, dem Segen auch bescherte Der Himmel all die fünfundzwanzig Jahr, Indessen wohl behütet von dem Schwerte Lorbeer und Myrte und auch Palme war. A\ Doch zu der Myrte, der jetzt blütenlosen, | EEE I — IE Mufs kommen auch, und kommt was heiter glänzt; Mit unsrer Kunst erzieh'n wir drum die Rosen, Mit denen heut geschmückt wird und bekränzt. Und bei den Rosen denken wir der Frauen, Die immer treulich uns zur Seite stehn, Die wir auch heut bei diesem Feste schauen Um uns, und die wie Rosen anzusehn. N Den Frauen, die den Myrtenkranz schon trugen, Den Jungfrau’n, denen er noch zugedacht, Dem ihre Herzen schon entgegenschlugen, Sei jetzt ein frohes Lebehoch gebracht. J-Drojan. «I Me ea aasae” \ NS II—— ZD Frühlingsblumen. 141 seeischen Ländern die Pflanzen fremder Gegenden dienstbar gemacht: wir stehen andächtig und staunend mitten im Winter vor farbenprächtigen, phantastisch gebildeten Orchideenblumen: und auch verschiedene unserer Blütensträucher, wie Flieder, Schneeball und Mandelbäumchen, sie werden früher, als die Natur es will, zum Blühen gebracht, um uns über die blumenarme Zeit unserer nordischen Heimat hinwegzutäuschen. Und der Blumenfreund wird dankbar die herrlichen Bilder in sich aufnehmen, die ihm der Blumenhändler in seinem Schaufenster zusammenstellt, und sich darüber freuen. Doch küßt der Sonne warmer Strahl nach langer Winterzeit unsere Erde, regen sich laue Lüfte, zeigen sich im Freien die ersten Blürchen, noch zaghaft unter Laub versteckt, unscheinbar zuerst — dann ergreift den Naturfreund ein Sehnen; es zieht ihn hinaus in den Garten, in den Wald und Hain, das Erwachen der Natur zu begrüßen. Und beim An- blick der ersten kaum erwachten Blumen durchflutet eine Freude sein ganzes Sein, nicht vergleichbar mit jener Freude, die er sonst beim Anblick alles Schönen empfindet, nein, inniger, reiner, geheilister. ‚Ja, Frühling unserer Heimat, du bist unvergleichbar schön, nur wollen deine Gaben mit zufriedenem Sinn betrachtet sein und mit Augen, die sehen können. Die Schönheit deiner zarten Lenzesblumen, die weniger prahlende Farben zeigen, als die Blumen des Sommers und die Blumen anderer Länder, sie bergen für ein verständnisvolles Betrachten große Wunder. Als erster Frühlingsbote auf dem Plan erscheint uns aus dem Reiche der Pflanzenwelt die schwarze Nieswurz, Helleborus niger L., deren Wurzel offizinell und zu Schnupfpulvern verwandt wird. Zwischen glänzend dunkelgrünen, fingerförmig ausgebreiteten Blättern erscheinen auf starken, kurzen Stielen die nickenden, großen weißen, außen rötlich angehauchten Blumen. Warmes Wetter im Spätherbst und vor Weihnachten bringen diese Pflanze oft schon im Dezember zum Blühen; daher auch der oft gebräuchliche Name Schnee- oder Christrose. Schnee und selbst ziemlicher Frost schaden den Blumen wenig; beim Eintritt milderen Wetters ent- falten sie sich weiter. In Südostdeutschland in Wäldern wildwachsend, kommt sie bei uns nur in Gärten vor; wir besitzen bereits aus Nachzucht sehr schöne und großblumige Varietäten. Sie ist uns ein Sinnbild der Beharrlichkeit. Eine andere, in schattigen Gebirgsgegenden Süd- und Mitteldeutschland vorkommende Art, die grüne Niewurz, Helleborus viri- dis L., trifft man in Gärten weniger an. Der Blütenstiel dieser Art wird fast dreimal so hoch, als der der vorigen; die Blumen sind groß, nickend, innen blaßgrün, außen rötlich. Es scheint, als wolle die Natur durch diese Blume dem Menschen zeigen, daß sie sich nicht nur im bunten Kleide gefalle. Es ist heute der 18. Februar: ich stehe ım Garten vor einem Strauche, der über und über mit schönen roten, herrlich duftenden, kleinen trichter- förmigen, oben vierteiligen Blüten bedeckt ist. Es ist der bei uns ein- heimische, in schattigen Gebirgswaldungen und Hainen vorkommende, gemeine Seidelbast oder Kellerhals, Daphne Mezereum L. Seine Blätter erscheinen erst später und dazwischen dann die gelben oder roten, einen scharfen ätzenden Saft enthaltenden Beeren. Alle Teile der Pflanze sind 142 Frühlingsblumen. scharf. Die Rinde wird in den Apotheken zu blasentreibenden Pflastern verarbeitet. Der Strauch war dem Janus geheiligt und gilt uns als Sinn- bild der Gefallsucht. Eine Menge Frühlingsblumen gehören der großen Familie der Lilien- gewächse an und unter ihnen ist wohl als erste unser Schneeglöckchen. Galanthus nivalis L., zu nennen. „Zierliches Glöckchen, vom Schnee, der von den Fluren weggegangen, bist du zurückgeblieben als ein Flöckchen!* Dieses schöne Blümchen, das uns allen als Vorbote des Frühlings gilt. wächst im Süden am Fuße der Gebirge, bei uns unter Hecken, in Gras- gärten und auf Gebirgswiesen. Es blüht schon, wenn noch der Winter- sturm heult, und der Reif auf den Bäumen glänzt; neugierig lugt es bei Sonnenschein unter der Schneedecke hervor und zeigt dem überraschten Auge sein zartes Glöckchen, weiß wie Schnee mit dem zarten Anstrich von Grün, als wollte es uns Hoffnung und Trost zusprechen. Es wächst gesellig, truppweise: aus dunkelgraugrünen, linealförmigen Blättern erhebt sich der einblumige Stiel, die Blütenscheide ist länglich zusammengedrückt. auf der flachen Seite aufspringend. Der Kelch blumenartig sechsteilig, die drei inneren Kelchlappen kleiner und grün gerändert. Wir haben in den Gärten außerdem noch verschiedene großblumige Schneeglöckchen in Kultur, wie zum Beispiel das in Kleinasien vorkommende G. Elwesi Hook. fil. und das bereits im Oktober blühende, aus Griechenland eingeführte G. Olgae Orph. Das Schneeglöckchen ist uns das Sinnbild der Demut und Dankbarkeit. Mit dem Schneeglöckchen zugleich, oder bald darauf, blüt das März- glöckchen oder die Frühlingsknotenblume, Leucojum vernum L. In Deutschland überall zerstreut, ın Gebüschen und auf feuchten, fetten Stellen, wildwachsend ist es auch in unsern Gärten gelangt und verdient mit Recht unsere Beachtung. Auf runden Blumenstielen sitzt oben der slockenförmige, sechsteilige Kelch mit grünlich — oder gelblich — weißen Blättern, die an der Spitze etwas verdickt sind. Die Blumen, denen ein schöner Wohlgeruch entströmt, sind uns ein liebliches Bild der Unschuld. Der Frühlingssafran, Cıocus vernus L., dessen Blumen in Gestalt denen der Herbstzeitlose gleichen, stellt sich im Gegensatz zu dieser; denn während der Crocus die Blumenflor eröffnet, schließt jene sie. Der Crocus., wenn auch nur von kurzer Blütendauer, gehört zu unseren beachtens- wertesten Frühlingsblumen: auf Blößen in Strauch- oder Gehölzpartien, in größeren Trupps einer Farbe angepflanzt, gibt er zur Blütezeit ein reizendes Bild und nicht nur Crocus sollte man in dieser Weise ver- wenden, sondern auch Tulpen, Hyazınthen, Narzissen und dgl. Seit Jahren pflanze ich die abgetriebenen Zwiebeln truppweise in den Gehölz- partien aus, und erziele im Frühjahre, mit den Blumen unter den kahlen Bäumen und zwischen kahlen Sträuchern, eine schöne Wirkung. Der Frühlingssafran bringt aus einem mit einer Scheide umgebenen Büschel schmaler, linealisch geformter Blätter zu gleicher Zeit langröhrige, trichter- förmige Blütenkelche mit sechsteiligem, regelmäßigem, offenem Saume. Blumen violett, lila, weiß oder gelb. Wildwachsend kommt derselbe auf Bergwiesen in Krain, Kärnthen, Salzburg, Böhmen und Schlesien vor. > Frühlingsblumen. 143 Im Altertum war diese Blume das Sinnbild des Schlafes und der Träume und eine Blume der Aurora, der Ceres und der Eumeniden. Auch die Primel sind uns größtenteils als frühblühende Gewächse bekannt; wir besitzen unter ihnen eine Menge Gartenformen, auch mit gefüllten Blüten. Namentlich erfreuten sich in früherer Zeit unter ihnen die Aurıkel einer besonderen Gunst, und mancher Liebhaber durfte mit Recht stolz auf seine Sammlung sein. Wie früher ın Holland mit den Tulpen, so wurde bei uns, wenn auch nicht in so unsinniger Weise mit Nelken und Aurikeln ein Sport betrieben. Es ist bedauerlich, daß heute die Liebe zu unseren einheimischen Pflanzen so sehr abgenommen hat, die doch ohne kostspielige Gewächshaus- bauten und ohne allzugroße pekuniäre Opfer imstande sind, das Herz minder begüterter Liebhaber zu erfreuen. Viele Leute glauben Blumenliebhaber zu sein. in Wirklichkeit sind sie es nicht; das tiefer Eingehen in das Leben und Wesen der Gewächse, das feine Empfinden und das Verständnis für die Pflanzenwelt geht ihnen verloren. Betrachten wir doch einmal ein ın Blüte stehendes Aurikelbeet genau. Diese sammetartigen Farben in allen erdenklichen Tönen, diese feinen Übergänge aus einer Farbe ın die andere, teils aussehend, wie mit feinem Silberstaub bepudert, dazu der feine würzige Duft: ist es nicht der Mühe wert? Doch freilich es glänzt und gleißt nicht, auch ein Zeichen der Zeit. Die Schlüsselblume, auch Himmelsschlüsselchen genannt, Primula veris L., führt seinen Namen mit Recht; denn mit seinem Erscheinen wird uns gleichsam der heitere Himmel aufgeschlossen; vorbei der Winter mit seiner trüben Zeit; mit frischem Grün bedeckt sich die Wiese. Wenn die Schlüsselblume inre Köpfchen zu heben beginnt, ist nicht mehr die Zeit des Reifes, aber auch noch nicht die Zeit der schönen, warmen Tage; sie ist deshalb ein Sinnbild der ersten Jugend, der Kindheit, des Alters, wo die Kindheit zum Jünglingsalter übergeht und auch der Hoffnung. Bei den Griechen war sie eine Blume des Olymps. Die Schlüsselblume kommt wildwachsend bei uns in zwei Arten vor. Primula officinalis Jacq. hat nickende Blüten, mit langen glockenförmigen Kelchen und tiefgelbe Blumen mit fünf orangefarbenen Flecken an der Mündung, Pr. elatior Jacq. hat da- gegen Blumen mit walzenförmigen Kelchen, von denen nur die außen- stehenden der Blütendolde nicken, Blumenkrone schwefelgelb, {lach ausge- breitet und fast dreimal so groß, als bei der vorigen. Wie bereits erwähnt, gibt es eine Menge Gartenformen mit den wunderlichsten Zeichnungen un. Färbungen. Zum Schluß sei mir nun noch gestattet, einiger Anemonenarten zu ge- denken; das Leberblümchen, Anemone Hepatica L., himmelblau, rot oder weiß blühend, wächst bei uns in schattigen Wäldern und kühlen Tälern wild. Die Blumen erscheinen vor den braunen Blättern, die m Gestalt und Farbe Ähnlichkeit mit einer Leber haben, und schauen so offen gegen den Himmel, wie das Auge eines unschuldigen Kindes. Sie sind das Sinn- bild der Zukunft und Menschenliebe. In unseren Gärten trifft man das Leberblümehen zumeist mit gefüllten Blüten an. Das Buschwindröschen, Anemone nemorosa L., kommt überall bei uns 144 Frühlingsblumen. — Kleine Mitteilungen. in schattigen Gebüschen und Laubwäldern vor. Mit seinem zierlichen Laub und seinen weißen, außen rötlich angebauchten, leicht zur Seite ge- neigten Blumen nimmt die Pflanze durch ihre Frische für sich ein. In den Gärten kommt sie mit gefüllten Blüten vor. Die Anemonen waren Blumen der Venus. Die Liste unserer Frühlingsblumen ist hiermit keineswegs erschöpft; es gibt noch viele schöne Sachen, die hierher gehören und. erwähnens- wert wären. Hier sind nur einige der bekanntesten herausgegriffen, um auf diesem Gebiete denjenigen eine Anregung zu geben, die in der Lage sind, sich verschiedene dieser Frühlingsblumen zu verschaffen und vielleicht auch in Töpfe zu pflanzen und sie im nächsten Jahre, etwa ım Monat Februar oder März, vorzuführen, um auf diese]Weise weitere Kreise dafür zu interessieren. Die Blüten der meisten Frühlingsgewächse lassen sich, wenn sie unter Glas gestellt werden, zeitigen. Kleine Mitteilungen. Cyclamen „Deutsche Kaiserin“. In der Festsitzung des „V. z.B. d. G.“ am 22. Februar stellte Herr H. Tubben- thal - Charlottenburg in prachtvollen Exemplaren folgende Cyclamen aus: a) Ö. persieum giganteum „Deutsche Kaiserin“ (brillantrosa), eine eigene Züchtung des Ausstellers, die bereits im Jahre 1905 mit dem Wertzeugnis des V. z. B. d. G. ausgezeichnet wurde. (Gartenflora 1905 S. 392.) b) Cycelamen lachsfarben (Salmoneum), um den Beweis zu liefern, dals seine Für die Redaktion verantwortlich Siegfried Bra Invalidenstr. 42. A. W. Hayn's Erben neue Züchtung „Deutsche Kaiserin“ tat- sächlich eine neue Farbe zeigt. welche bisher in Cyelamen noch nicht vorhan- den war. Dem wurde allgemein zu- gestimmt. Endlich führte der Aussteller noch weitere herrliche Cyclamen von dunkel- rot bis zum schönsten reinweils vor. Von einer Prämiierung sah er ab, daer schon auf der letzten Ausstellung des Vereins im November 1905 für die vor- zügliche Kultur seiner Cyclamen die goldene Medaille erhalten hatte. un, Generalsekretär des V. z. B. d. G., Berlin N. 4, Verlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29. Druck von ‚„ Berlin und Potsdam. anananaaananananananonn Hermann Tessnow. sj ac de Fabrik fiir Land- und Garten-Geräte. jo mm st. p. 100 Stück 2,00 M. . : leer 52524100 >,,..: 5,00°,, Berlin 0.34. 57 ” Beh) 100 „ 7,50 „ 12/14 ” ».» 100 on 7,50 „ 3 19/93 2 „ „ 100 bR) 20,00 „ i N = % Sn nn 100 » 25,00 „, I Pat.- Tonnen- Garten- 37777 19/03 ” 22 100 82, 00 3 i kippkarren u Wege- | z. Wasser- u. walzen nd andere Stärken, offeriert ab Poser Berlin Texchefälten Zierkork p.5Ko.1,75M., p.Ball.ca.50Ko.11M. Birkenrinded „ 2,50 , „ .„ ,.50 ‚20, affiabast p. 1 „» 1,25 » „ b » -Kokusfaserstrieke p. 50 Ko. ä& 24, 28 u. 32 M. Schlauch- J. ER Loock, Kgl. Holl., en well Berlin N. 4, Chausseestr. 52a jeder At Rasenmaumaschinen jed. Grösse Ausführliohe Kataloge gratis und franko. DAHEHIHHHIHIHILIHIHILIHLILIHILINILICIHIHICICIENE) OH HH HH HH HH OHH HOCH AIH EP HHHHHPPHHHHHHHHNHHHY Kostenlose Wasserversorgung für Villen, Wohnhäuser, Gärtnereien, Güter, Fabriken, Zie- geleien, Steinbrüche u.s.w. sowie ganze Gemeinden mittels as—- \Windmotore mit exakter Selbstregulierung, an Leistungsfähigkeit, Sturmsicherheit und Dauerhaftigkeit weder :von Fabri- katen des In- und Auslandes auch nur annähernd erreicht. Wasserleitungs-Anlagen liefert komplet und betriebsfertig auf Jahrzehnte lange Erfahrung hin die ee Wind Garl Reinsch, H. $.-A. Hofl,, Dresden. 49 goldene und % Über 4500 Anlagen ausgeführt. %* Tausende silberne Medaillen "Gegründet 1859. Referenzen. Zweiggeschäft: Berlin SO.. Elisabethufer 57. Beo0000000000 0000000000 . Auf der Grossen Gartenbau-Ausstellung W. Junk = Berlin W. 15 in Darmstadt im vergangenen Jahre erregte - unter den ausgestellten Ooniferen wiederum die Gruppe Silberblautannen (Picea pungens glauca & argentea) der Firma A. Weber & (ie. in Wiesbaden Gr. die allgemeine Auf- : merksamkeit und wurde ebenso wie im G ] Jahre 1904 auf der Grossen Düsseldorfer i arten! ora Ausstellung preisgekrönt. : Die grossen Vorzüge dieser Coniferen- vollständige Reihen, einzelne Bände. sorte bestehen in erster " Linie in der Wider- Ganz speziell sind mir die ersten zehn standsfähigkeit gegen die Kälte, ferner in Ber lleonmen für welche ich der hervorragend schönen, hellsilberblauen ; ; 5 Färbung und in dem interessanten Wuchse. einen hohen Preis zahlen kann. Offerten Als ein weiterer. Vorteil sen erbitte umgehend. sehen, dass die Silberblautannen sich leicht verpflanzen und sich schnell an jeden Boden gewöhnen. Soeben erschien und wird 'gratis ir I a, n Su bis 3 : —: lai un ugust bis September und ist and u welpen, To clan Näheres aus dem der en Auflage bei- Antiquar-Katalog. liegenden Prospekte zu ersehen. ; PRRRIIIURIERRINEERERRARNN 0000000000000 000000000004 ® Verlag und Antiquariat für Botanik Ich suche zu kaufen alle Bände der > Wir bitten bei Benutzung der ER sich a 0 die Gari 27 m , Obtsbaunkulturen De dm „se. J Hoffmann &C NS MIR cn anime Charlottenburg Spreestrasse werden gründlich ver- tilst durch unsere Specialität: g pat. selbsttg. Spritze Niederlage Thüringer Groftensteine, Ausführung von Grottenbauten „Syphonia“ N NIX yı 4 32 Entwürfe zu denselben. Wandbe- PR J N f N \ es Be KIeklung ‚WIDESEEE In Felsen- Kt N : anlagen in jeder gewünschten Stein- = Mischapparat. gattung. Auf Verlangen een a Abbildung gratis. Ph. Mayfarth & Co., BERLIN N., Chausseestr. 2E. Fabrik landw. Maschinen und Geräte. Cementarheiten wasserdichter Teioh- anlagen, Fontainbassin, Fussboden, Keller, Höfe ete. [9 — nn m — NENNE NED NG NEED NE NENNE Campbells Patent-Sehwefel-Verdanpfer Zur Tötung u. Verhütung von Mehltau'u. anderer Pilze an Pflanzen, Wänden, Stellagen im Gewächshause. No. I für solche von ca. 5000. cb’ Inhalt 12 M.\. inkl. No.II für solche von ca. 10000 cb‘ Inhalt 15 M. y Packuns. Zeugnisse franko. — Versand per Post und Nachnahme. E. SCHWARTZ, Tempelhof- Berlin. Engros-Planet Jr.-Geräte-Niederlage. Thüringer @rottensteime EFEEE E zur Anlage von Felsenpartien, Ruiner, Grotten, "Wasserfällen, Lour desgrotten, Wintergärten, Wand- "und Decken - Be- _ Aepiel 5 Hochstämm: kleidung, Weg-, Beet-, Gräbereinfassungen, | gesunde, kräftige, gut bewurzelte Ware, Böschungen. | ab Station Gudensberg gegen Kas x IS, l. am W lhals 12 tark, Daturbolz-Gartenmöbel. "in mu Häne 9-81, cm stark Bänke, Sessel, Tische, Lauben, Brücken- H.Qual.am Wurzelhals 10cm stark, geländer, Nistkästen, Ptlanzenkübel, Futter- in 1 mtr. Höhe 7—-7\/, em stark Smart = Wiederverkäufer erhalten Rabatt. ; r S. NAGEL. Cassel. Parkstr. 13. ®. A. Dietrich, Boflieferant, z Pe SEM, 2 Gruss Se I I I get £ Wir itten bei Benutzung der Inserate ‚sich auf die Gartenflora zu beziehen. Au jojo EIRNCHEHTEIENTET TEHERAN Emil Laue Prinzenstrasse ıo1. & Berlin $. « Prinzenstrasse ıo1. Lithographische Anstalt . für [34 naturwissenschaftliche, speciell botanische und medizinische Arbeiten. Seloteleleietojeejeietele eleieloleleletele Georg Billmann, Sermsdori (mark) Baugeschäft und Zement-Runststeinfabrik Kontor: Hermsdorf (Mark) Fabrik und Kiesgruben in Schildow-Berlin. Ferniprecher ; Amt Tegel Nr. 178, 6:01.0('0] 01.01 01 6| Gebäude jeder Art, z. B. Wohnhäuser, Gewächshäuser, Ställe, Mauern usw. aus Hillmannschen Isolierbausteinen aufgeführt, stellen sich 300/, billiger als mit jedem ‚anderen Baumaterial. Über 600 verschiedene Gebäude habe zur grössten Zufrieden- heit der Bauherren ausgeführt. Man verlange Prospekte und Preislisten. BEETE ET Fi Fe Fa Eis Fe Fr FT FT Fe Fa FT FT U FT TB - & CARL SATTLER, Civil-Ingenieur, Steglitz-Berlin. Ingenieur-Bureau für landwirtschaftliche Genen Kraft- und und: Anlagen. — RATEN! SRITEUNE: I Empfehle mein neues und bewährtes rn nnucseeht „Igel“ Gesetzlich geschützt durch In- und Auslandspatente und D. R. & M°. „Igel“ ersetzt die Handhacke. Mit dem „Igel“ ist die Tagesarbeit mehrerer Leute in noch nicht einer Stunde von einer Person tadellos ausgeführt, durch einfaches Ueberfahren des Bodens mit demselben. Igel I ist eine einfache Stiftenwalze und Igel II ein den Rasenmähern ähnliches Gerät. Igel I: Preis 16 Mk. — Igel II: Preis 36 Mk. ———— p) N m ERKKAAAAAKRRR Angefügte Prospekte der Firmen: le ns Das Originalfabrikat Avenarlus Chemische Werke vorm. H. & E. Albert. jiebrieh a. Rhein. Jul. 6. Erdmann, Hofl., Arnstadt: H. €. Mehne, Samenkulturen, Aschersleben. jedem Interessenten mitgeteilt durch: R. Avenarius & C®: Stuttgart, Hamburg, Berlin C und Köln, Qu % vom wir bitten a bei Be Benutzung. „der Ahepfate si - m a — H. L. Knappstein, Königl. Hof lief Bochum (Westt.). %# Berlin, Invalidenstr. 33. & Frankfurt a.M., Kronprinzenstr. Special-Geschäft für u | Warmwasserhelzungen für Gewächshäuser, „ner Winiersärten, Villen etc. “or -—- Allseitig als bestes System anerkannt, worüber zahlreiche Zeugnisse und Anerkennungs- z schreiben zur Verfügung stehen. iR Grosses Lager aller Sorten Heizkessel in Boohum, Berlin und Frankfurt a. 0. Auf der Pariser Weltaustellung 1900 haben die sohmledeeisarnen Kessel die # goldene Medaille % erhalten. Rinrad- Äusserst.yünslige Qeleyenhei! Doppel-und Infolge vorgerückter Saison verkaufen wir unsere = erstklassigen Rasen m ah er zu her abgesetzten Preisen. Pilanzen-Kübel in einfachster wie elegantester Ausführung. BET, SHISHA Stück Vorzinkie Gärtner- = Drasien - Miederseilitz A. Giesskannen mit _ ‘ Grösste Spezial - Fabrik für den gesamten in | Man | verlange :, - Areal = — - —— den Kafalog Berm. A. Besse Weener, Prov. Hannover. Grösste und reich- | haltigste Baumschule. ” ig Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die ‚sartenflora zu beziehen. ür 04, J . , In| I IN Grösste Fabrik für Gewächshausbauten, Frühbeet- — onmer: Warmwasser- und Dampfheizungen. — Frülibeet- und Ge- Abt. 7 1. | wächshaus-Fenster Ks aan jeder Grösse, aus Hanf- und Gummi- schläuche- Panzer- schlauch -, Garten- % 1 IT MENSDEALZEN, BE & Pumpen aller Art. aan Wer. 92 = I en gärten, Veranden, 3 = ET Schattendecken. Dächer, Oberlichte, E- ale rer i Be gi Kokos - Schattier - r See g Gar- ai.‘ == : Sn matten. Fenster - englas. aser - ; FE er ver diamanten. Glaser- Ri ® Bayer] kitt,eig.Fabrikation N u! Frühbeetkasten, dessen Pfosten aus verzink- N I Katalog gratis mit Dampfbetrieb. eu: ‘tem Eisenblech hergestellt sind. D.R. @. M. 168430. eu! und franko Ia Kiefernholz und amerik. Pitch-pine- Helz Eiserne 6e- Goldene Medaille Berlin 1890. Staatsmedaille Berlin 18397 Friedrich Wilhelm Biesel BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und Warmwasserheizungen für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmaterial, einfache Bedienung bequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man durch den von mir konstruierten Kessel „Ideal“. Bitte genau auf meine Firma zu achten! Körner & Brodersen Landschaftsgärtner Körnerstrasse 7 STEGLITZ Fernsprecher 85 NN N Garten- und Parkanlagen “ Y“ Y Königl. Garten- Theodor Jawer ® var -Dirextor. Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. Fernsprecher-Amt: Pankow No. 14. — Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönhausen. Grosse Kulturen von Obst- und Alleebäumen. — Coniferen in reichhaltiger Auswahl. — Massen- anzucht von Ziersiräuchern, Fruchtsträuchern, Schling- und Heckenpflanzen. — Rosen, hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten. Immergrüne Pflanzen wie: Rhododendron, Aucuaba, Laurus cerasus, Evenymus, Hortensien, Lorbeer- bäume, Pyramiden und Kronen in. jeder Grösse. — Palmen, besonders für Winter- gärten geeignet. Ausführung von Park- und Gartenanlagen, Alleen und Plantagen in jedem Umfang mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage gratis. Preisverzeichnis gratis und franko, Wir ‚bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflürs‘ zu beziehen. SosSSSoSsSSSSS SS SS STTETELnR Thomasmehl (Sternmarke) 14—199/, eitronl. Phosphorsäure. Kainit mit 12,4%, Kalı. Kali. Hornmehi stoff. Düngekalk, gemahlen mit 85—99%/, kohlensaurem Kalk für leichten Boden. mit 14—150/, SSISSISSSSEEISTcc Zur Frühjahrsdüngung: Kalidüngesalz 20, 30 und 40%, Stick- | Ia Torfimull und Toristreu in Ballen. Robert Siemssen Berlin W. 57/7 — Potsdamer Strasse No. n. Telephon Amt IX, 7555. Alherl'sche hochkonzenirierte Nährsalze: PK. Phosphors. Kali: ca. 40-439), Phosphorsäure, ca. 260, Kali. PKN. Obstbaumdünger: ca... 200%, Phosphors., ca. 61/00, Stickstoff, ca. 850/, Kalı. We. Orieinal Prof. Wagners Blumen- || dünger; ca. 130/, Phosphors., ca. EL Stickstoff, ca. 11%/, Kali. AG. Albert's Blumendünger; ca. 12%, Phosphors., ca. 120/, Stickstoff, ca. | 200%, Kali. SSSss35S55S5S355555S5S55S5 55555535355 V. Lemoine & Sohn Handelsgärtner, Nancy, Frankreich. (Grosser Preis Paris 1900.) Neuheiten in Gewächshaus= und Freiland: Pflanzen, wie Begonien, Fucsien, Pelar- gonien, Anemone japonica, Bendhere, Phlox, Paeonien, Fliedern, Deutzien, Philadelphus, Weigelen, Gladiolus, kkemoines und Nan:= ceianus, Montbretien usw. Polygonum Baldscuanicum 25 St. 10 M. Preisverzeichnisse auf Verlangen. ES ERROR ROTER TEE Paul Heinze, Drahtzaunfabrik Berlin O.- Lichtenberg 20 Stachel -Draht =i: Wild-Gatter <= Koppel- Draht verzinkte Drantupneun; ; 50 DM. von M. 8.5 | Eiserne Zäune, Tore und Türen. \e Neue Preisliste kostenlos! ' Verzinkte Draht-Geflechte ı für Gartenzäune, Baumschützer RN ER $ Stachel-, Spann- und Bindedrähte Gartengeräte empfiehlt Wilhelm Ripke, Berlin W. 8, Kronenstr. 75. Die älteste Berliner Planzenkühelfahrik von W. Woiwode (Nachf. R. Gödicke) empfiehlt. ihre Spezialität „Pilanzenkühel“ in Eichen, Pitch-pine u. Schmalzfasshölzern, | Wasserfässer, Regentonnen, Waschgefässe Berlin W. Lützow-S$trasse ge Für den Inseratenteil verantwortlich: A. Fischer, Berlin S.W. 11. Druck von A.W.H ayn's Erben, Berlin und "Potsdam. Achtung! Achtung ! Verlegung der Monatsversammlung des V. z. B.d. G. Die 944. Monatsversammlung des V. z. B. d. G. ist vom Donnerstag, den 29. März auf Dienstag, den 3. April cr. verlegt worden. Sie findet nicht wie sonst in der Landwirtschaftlichen Hochschule sondern im Neuen Saalbau des Landesausstellungsparks Strasse Alt Moabit 4—10 statt. Alles Weitere siehe auf Seite 168 dieser Nummer. Die Bedingungen für auszustellende Gegenstände sind dort besonders zu beachten. Der Ausschuss für erweiterte Monatsversammlungen. ne, EN j | 15. März 1906. Heft 6. a D-EIOLTIOLTI9OFETIOLICLI0LI0 LI 0°ETI 0 LI 0OLTOLTI0EZ0FTOLI0OL-I0OLI0OLII0E || - SZEITSCHRIFT. % \ n% | Dan FE | für K) Garten- und Blumenkunde (Begründet von Eduard Regel.) v PRERARRNEN 088. Jahrgang. | Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den prenssischen Staaten. REREDEIRNERSEEREEEE Herausgegeben von Siegfried Braun, Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. |'%) Hierzu Tafel 1548. Der Britzer Dauerapfel. Berlin 1906 Verlag von Gebrüder Borntraeger SW 11 Dessauerstrasse 29 ERHETERERITNSENHISENIEREIRARSHBRRRERDBRBRBEHERGRGNRERERTSERESESTEBEHRREBERERSRSRBRESERARGE Fi EIEEEEETEREREIETLTTHRURNTHNHRH EHEN HERSHRHNNEHHENEN. Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textabbildungen und 12 Farben- tafeln für Deutschland und O0esterreich-Ungarn 13 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 15. Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post. 1906, Heft 6, Inhalt. Der Britzer Dauerapfel. (Hierzu Tafel 1548.) S. 145. — G. »eharnke, Spätgrüne Gehölze. 8. 146. — Die Tätigkeit der Abteilung für Pflanzenschutz zu Hamburg im Jahre 1904/05. (Schluss.) S. 151. — 0. Cordel, Das Tor des Tiergartens. S. 153. — L. Wittmack, Japanische Pflaumen auf deutschen Märkten (Prunus triflora Roxburgh). (Schluss.) S. 155. — A. Janson,. Von den Torheiten der Untergrunddüngung,. S. 157. — Aus den Ausschüssen des V,z.B.d. G. S. 159. — Vereinswesen. S. 160. — Neue und empfehlenswerte Pflanzen. S. 182. — Kleinere Mitteilungen. S. 163. — Unterrichtswesen. S. 165. — Eingegangene Preisverzeichnisse. S, 166. — Personal-Nachriehten. S. 166. — Verlegung der Monatsversammlung des V.2.B.d.6. S. 168, Berli Schwedter N 58, ®u der Ringbahn. Biesentha], Berlin-Stettiner ahn. v Preis- erzeichnisse gratis und franco \ "Ar GW2 75 JÄHRIGES JUBILÄUM De 1897 9 ER Fernsprecher': Amt Rixdorf No. 331 Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 BEIN N) ; Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BRITZ BEIBEBLIEN »annstrasse No. 70-72 | Theodor Kaulen, Berlin 2. 2, Neue Friedrichstrasse 61/63 N Komplette Bewässerungs - Anlagen mit Kuörs-Motoren ua Blemiz an 2 IGrasszmlertie für Gärtnereien, Landhäuser, Villen. Erstaunlich preiswert! Durchaus zuverlässig! Alle geschäftlichen Mitteilungen betr. Reklamationen nicht eingegangener Hefte, Honorar-Zahlungen, Adressenänderungen ete. wolle man an die Ä Verlagsbuchhandiung Gebrüder Borntraeger in Berlin SW Il Dessauerstrasse 29 piehten. H 17 ‚Gewächshaus ‘ Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. I Umfangreiche Dauerausstellung sämtl. Erzeugnisse unseres Fabriketablissements in dem eigens dazu errichteten Ausstellungs- Gebäude. Er Ber SEELE wur t E ff derledtitz ausbau md Heizung Anlagen W E u ie Be Dampfsägewerk, Hobelwerk, Eisengiesserei, Kesselschmiede, Klemp- nerei und Verzinkerei, eigenes Elektrizitätswerk, gegen 300 Arbeiter. DD De — — (orde Samen. Spezialität: Br Grasmischungen für Anlagen in hochfeinen Qualitäten zu sehr billigen Preisen. Offerten auf Anfragen zu Diensten. | Carl Hecker, Samenhandlung, Friedrichsdorf i. Taunus. | h N W Lieferant vieler Königl., Fürstlichen Hofgärtnereien, Verwaltungen —— grosser Gartenetablissements- und Landschaftsgärtnereien. —— Frübeetfenster- und Gewächshanshan-Fahrik PAUL KUPPLER, BRITZ bei Berlin, Bürgerstrasse 15. Telephon Amt Rixdorf 309. Prämiiert Dresden, Wernigerode, Berlin, Liegnitz. Erste Fabrik mit elektrisch. Betrieb, daher billiger wie jede Konkurrenz. Frühbeet: und Gewädishaus- Feniter . aus Kiefern-Stamm= und Pitch-Pine-Solz Grösse 94—156 cm. Jedes andere gewünschte Mass in kurzer Zeit. Sämtliche vorkommenden Gewächshauskonstruktionen. Spezialität: Bauen aus Pitch-Pine-Holz. Gartenglas. 20 [| |m-Kiste 26 M. Ia. Firnisskitt, pr. Ctr. 171 M. Glaser-Diamanten, pr. St. 5—ıo M. BOOHHHEEH HH IHLH HH HH EHI HOCH ITH TOP OOHHH IS : Kostenlose Wasserversorgung für Villen, Wohnhäuser, Gärtnereien, Güter, Fabriken, geleien, Steinbrüche u.s.w. sowie ganze Gemeinden mit es—- \Windmotore = : mit exakter Selbstregulierung, an Leistungsfähigkeit, > Sturmsicherheit und Dauerhaftigkeit weder von Fabr katen des In- und Auslandes auch nur annähernd erreich Wasserleitungs-Anlagen liefert komplet und betriebsfertig auf Jahrzehnte la Erfahrung hin die = Älteste u. grösste Wind- | eo motoren urösste \ von Carl Reinsch, H. S, -A, Hoil,, Dresd 49 goldene und Über 4500 Anlagen ausgeführt. Tauser silberne Medaillen %* Gegründet 18359. ER Refe nz Zweiggeschäft: Berlin SO.., Elisabethufer 37. dorssonsonsn00n0rrnn 00H He Herner % OO HH HP HOHHHHHHS 4 ne Grottensteine Grotten, Wasserfällen, Lourdesgrotten, Wintergärten, Wand- und Decken-Be- - kleidung, Weg-, Beet-, Gräberein- _ fassungen, Böschungen. Daturbolz-Gartenmöbel. Bänke, Sessel, Tische, Lauben, Brücken- _ geländer, Nistkästen, Pflanzenkübel, = Futterständer ete. Preislisten frei. 8. A. Dietrich, Hoflieferant, _ &lingen b. Greussen. ee 3 en bitten bei Bun der Inserate _ zur Anlage von Felsenpartien, Ruinen, | sich auf die 6artenflora zu beziehen. II Hermann Tessnow. Fahrik für Land- und 6arten-Geräte. Berlin 0.34. Ge- gründet SD. a - 1874, 74 Pat.- Tonnen- Garten- AIRNESEIEL u. Wege- 2. asseT- U, Jauche fahren > Ban 7 Sc hlauch- wellen in re een jed. Grösse Ausführliche Kataloge gratis und franko. Garienap itzen jeder Art Fernsprecher: Amt Pankow No. 307. Bruchs & Beinroll, Gartenbau- Etablissement und Gartentechnisches Büren Landschaftsgärtnerei 8 Baumschulen Samen-Im- und Export & Schnittblumen Gartenutensilien aller Art Skizzen und Kostenanschläge für Gartenanlagen bei Ausführung gratis. 2 ssssssssssssessssssssssssnee, NieerSCHÖNHAUSEN <= = + N ER SeoEsSsSssssosssssssssssssss-== | Grosse silb. Staatsmedaille für Binderei : und Dekoration. | Pilanzen-Dekorationen Bi und 1 Blumen-Arrangements in jeder Ausführung IB. Fasbender, nern n. Obtsbaumkulturen. Ungeziefer Blat t1ä äus € dusch unsere selbsttg. Spritze he N mit neu erfundenem Kan Petroleum- Schönhauser Allee 21 —-— _ Fernsprecher: Amt III 8643 Eigene ‚Gärtnerei: Niederschönhausen Fernsprecher: Amt Pankow 142 Bestellungen von und nach ausserhalb werden prompt erledigt. = > Mischapparat. = Auf Verlangen Feschreih map Abbildung gratis. Ph. Mayfarth & Co., BERLIN N., Chausseestr. 2E. | Fabrik landw. Maschinen und Geräte. Geyr. 1870, Areal 20 Hektar. Geyr. 1870. Obstbaume und Ziergeholze . sowie sämtliche Baumschulartikel empfiehlt billigst in grosser Auswahl und in bekannt guter Qualität die Obst- und Gehölzbaumschule von Julius Brecht in Ditzingen, n, Württbg. Dnallerwänle nach System PRÜSS D..R. P..113048,7er- möglichen den ungehinderten Wurzeldurchgang der Obstbäume, daohne durchgehende Funda- mente hergestellt. — Unbedingte Stand- sicherheit gegen Wind- druck: wird garantiert. Nach diesem System werden auch gut, billig Obsthäuser, Treibhäuser, » Schuppen, Scheunen, « Ställe, Villen etc. etc. PrüsS’sche Patenwane G. m.b.H. Berlin SW. 11, Schöneberger Strasse No. 18. En. 1 Weich kon Eisenkonstruktionen und Wasserheizungen. Spezialitäten: Wintergärten, Gewächs- Aeltestes Geschäft der Branche. häuser. Veranden, Dach-Konstruktionen, | Warm-Wasserheizungen, Bewässerungs- Gitter, Fenster u. dergl. Anlagen für Park und Garten. Grösstes Lager Berlins in freistehenden Glieder - Kesseln. Katalog und Kostenanschläge zu Diensten. BERLIN 0. Rigaer Strasse 130. und massivhergestelt: N BU SEN 1548. Britzer Dauerapfel. chellbc Der Britzer Dauerapfel. (Hierzu Tafel 1548.) Ursprung und Benennung: Nach Mitteilung des Herrn Garten- inspektors Nahlop wurde der Mutterbaum dieser wertvollen Sorte im Jahre 1867 in den Britzer Gutspark (Frau Rittergutsbesitzer B. Wrede) ge- pflanzt, doch ist nicht mehr festzustellen, woher und unter welchem Namen er bezogen wurde. Im Jahrgang 1905 S. 163 der Gartenflora wurde diese Sorte unter der Bezeichnung „Winter-Gravensteiner“ erwähnt, doch ist dieser Name nicht anwendbar, da bereits in Engelbrechts „Deutschlands Apfelsorten“ S. 46 eine andere Sorte als „Winter-Gravensteiner“ beschrieben wurde. Da nun bisher nicht festzustellen war, ob und unter welchem Namen die vorliegende Sorte sich in der Literatur bereits vorfindet, so habe ich, um sie verbreiten zu können, mich genötigt gesehen, ihr vor- läufig einen neuen Namen, nämlich din in .der Übenschri: genannten, beizulegen. Gestalt: Groß, 80 mm und mehr hoch, breit - eiförmig - kegelig (manchmal auch schmaler, wie die Abbildung des Längsschnittes auf nebenstehender Farbentafel zeigt) breitkantig, nach dem Kelch zu stark verjüngt und mit breiter Stielfläche. Kelch: Geschlossen oder ‚fast so, ziemlich klein, ın kleiner, stark faltiger Senkung. Stiel: Kurz, bis mittellang, dünn, meist in tiefer und ziemlich enger, graubraun berosteter Höhle. Schale: Etwas fettig, gelb, meist weitherum schön dunkelrot über- zogen oder marmoriert und gestreift. Punkte zerstreut, fein und wenig auffallend. Kernhaus: Offen, Kammern geräumig, Wände zerrissen, Kerne teil- weise fehlschlagend. Kelchhöhle: Ziemlich groß, breit trichterig. Fleisch: Gelblichweiß, halbfein, mürbe, saftig, angenehm weinig, mäßig süß, schwach gewürzt. Reife und Nutzung: Hält sich bei guter Aufbewahrung bis ın den Mai hinein und ist im Noyember bereits verwendbar. Für den Rohgenub ist er, wenn auch nicht gerade erster Güte, so doch noch ganz annehmbar und .bildet der Größe und schönen Färbung wegen eine prächtige Tafel- zıerde. Für alle Wirtschaftszwecke und besonders als Marktfrucht dürfte (ieser Apfel sich als hervorragend erweisen. Baum: Von kräftisem Wuchs, Krone breitgehend. Besonders horwöra zubeben ist die nach Herrn Nahlops nen Beobachtungen kaum 11 eine Spätgrüne Gehölze. ein Jahr aussetzende, regelmäßige und große Fruchtbarkeit. Auch im letzten ungünstigen Jahre sah ich den Mutterbaum strotzend voll mit tadellos ausgebildeten, lachend schönen Früchten behangen und es war bedauerlich, daß von diesem fruchtbeladenen Baum des ungünstigen Stand- orts wegen eine photographische Aufnahme nicht gemacht werden konnte, um die außerordentliche Tragwilligkeit dieser Sorte im Bilde hier zu ver- anschaulichen. L. Späth. Spätgrüne Gehölze. Von @. Scharnke, Dahlem. Aus der Herbstfärbung unserer Garten- und Parkanlagen heraus leuchtet stellenweise noch frisches Grün und selbst nach den ersten Frösten, die auch dieser bunten Mannigfaltigkeit einen gehörigen Stoß versetzen, grünen noch viele Sträucher weiter, bis dann die Herbststürme alles von den Zweigen hinwegfegen, was nicht Stand zu halten vermag. Aber auch dann noch beobachtete ich grünbelaubte Sträucher in freier offener Lage, selbst nach Schneetreiben und wiederholten Stürmen, bis nahe an Weih- nachten heran und noch später: ja im Vorgarten sind sie noch ım Früh- jahr belaubt, demnach bei uns wintergrün. Gänzlich ausscheiden lasse ich in der nachfolgenden Aufzählung der von mir beobachteten Gehölze, vor allem die Koniferen, dann Buxus, llex aquifolium, Aucuba, Rhododendron und Prunus laurocerasus, weil sie jeder- mann als immergrün bekannt sind, und dann auch ihres meist streng pyra- midalen Wuchses wegen, während die hier zu nennenden Gehölze auch im Sommer mehr das Aussehen eines laubabwerfenden Gehölzes zeigen und meist nicht ihre Blattbeständigkeit in unserem Winter erkennen lassen. Wie schon eingangs angedeutet, sind bei den spätgrünen Gehölzen drei tveihen zu unterscheiden, die ıch dann auch getrennt aufzählen will. Solche Laubhölzer, dıe keine oder doch sehr selten Herbstfärbung zeigen, 1. nur bis Anfang November ihr grünes Kleid zu halten vermögen, dann 2a, die noch bis Mitte November und 2b bis Anfangs Dezember bei uns im grünen Laube stehen, endlich 3. solche, die je nach der Lage mehr oder weniger bis nach Weihnachten grün sind und die mit j be- zeichneten grün bleiben, bis der Frühling neues Leben weckt. In der 1. und 2a. und b. Reihe habe ich auch noch Gehölze mit auf- geführt, die bei uns einer Schutzdecke gegen Winterfröste bedürfen, da mit dem Eindecken derselben ja doch erst im Dezember begonnen wird und dieser Deckung Bedürftige sonach noch ungedeckt sich dem Beschauer zeigen. 1. Laubhölzer, die bei uns nur bis Anfang November ihr grünes Laub zeigen. (Die mit ® bezeichneten bedürfen einer Winterdecke bei uns.) 147 Spätgrüne Gehölze. * Acanthopanax spinosum Miqu., Ja- pan, China, Alnus japonica Sieb. et Zuce., Japan, Alnus subcordata ©. A. Mey., Kau- kasus, Ampelopsis heterophylla Sieb. et Zuce., Japan, China, *=Öampsis chinensis [Tecoma] (Zam.) K. Schum., China, Clematis cordata Pursh., Nordame- rıka, Cornus asperifolia Meich«., amerika, Cornus brachypoda €. Japan, Cornus gracilis Koehne, Atlant. Nord- amerika, Cotoneaster alle Arten, Cydonia japonica Pers., Japan, Fothergilla alnifolia L. fil., Nord- amerika, Fraxinus australis @ay., Pyrenäen, Nord- A. Mey., Fraxinus dimorpha var. dumosa Carr., Nordafrika, Fraxinus xanthoxyloides Wall., Himalaya, Ilex decidua Walt., Nordamerika, Lonicera etrusca Santı, Südeuropa, Lonicera Ledebourii Eschsch., Nord- amerika, Lonicera Maackii Maxim., China, Lespedeza sericea Migu., Japan, China, Ostrya italica Scop. carpinifolia Scop., Europa, Pirus florib. x spectab (P. specta- bilis Kaido Hort. Zoeschen), Pirus florib. x prunif. (P. floribunda Scheideckeri Hort.), Pirus paradisiaca Medik., Europa, Asıen, *Prunus orientalis Mall.. Kleinasien, Rosa gallica ZL., Europa, Asien, Saliıx babylonica Hort., Salıx elegantissima Koch, Japan, Salıx nigra Marsh., Nordamerika, Salıx purpurea Z. und Varietäten, Salıx sitchensis Sans., Sitka bis Oregon, Sorbaria(Spiraea) Aitchisonii Zemsl., China, Sorbaria Lindleyana Ma... Himalaya, China, Symphoricarpus alle mit Ausnahme von rotundifola, 2a. Laubhölzer, dıe beı uns noch die ganze erste Hälfte No- $) ap) vember grünes Laub behalten. *=Acer Drumondi Hook. et Atlant. Nordamerika, Almus glutinosa (L.) Gärtn., var. barbata (Ü. A. Mey.), Kaukasus, Arn., Alnus rubra Bong., Pacıf. Nord- amerıka, Alnus tenuifollia Nutt., Pacıf. Nord- amerika, Berberis asiatica D. O., Himalaya, Berberis concinna Hook. fil., Hıma- laya, *Calycanthus praecox L., Japan, Celtis sinensis Pers., China, Clematis crispa L, Nordamerika, Ulematis graveolens Lindl., Hima- laya, Clematis Jouiniana 0. K. Schneider, Gartenbastard, Clematis Pitcheri Torr. et Atlant. Nordamerika, Clematis virginiana Z., Nordamerika, Clematis vitalba /., Europa, Orient, Cornus sanguinea Z., var. viridissima Dieck, Cotoneaster nummularıa F. Orient, Himalaya, Uydonia Maulei 7. Moore, Japan, "Deutzia gracilis S. et Z. und Varie- täten Japan, ® Deutzia scabra Thunb., Japan, Diervilla (Weigelia) alle Arten, Ost- asıen, Nordamerika, Gray. et M., I 148 Spätgrüne Gehölze. Elaeagnus angustifolia Z., Orient, Elaeagnus longipes A. Gr., Japan, Hippophaös alle Arten, Europa und Asien, Lonicera iberica M. Bieb., Kau- kasus, Lonicera quinquelocularis Aardı., Himalaya, Lonicera rupicola Hook. fill. et Thom., Tibet, *Myrica alle Arten, Europa, Orient, Petteria ramentacea (Sieb.) Prsl., Dalmatien, Istiien, Physocarpus opulifohus (L.) Rafın., Nordamerika, Pirus Halliana (Koehne), Japan, Pirus floribunda (Spach.), Orient, 2b. Laubhölzer, dıe bei uns Laub behalten. Alnus cordata (Lois.) Desf., Italien, Alnus maritima (Marsh.) Nutt., Nordamerika, Alnus rhombifolla Nutt., Nord- amerika, *Buddleya globosa Lam., Chile, *Buddleya Hemsleyana Koehne, China, *Buddleya Lindleyana Fort, China, *(eanothus azureus Desf., Mexiko, *Öeanothus dıe Gartenformen, Clematis cirrhosa L., Mittelmeer- gebiet, Clematis lathyrifolla Hort., Clematis ligusticifoha Nuft., amerika, Clematis orientalis L., Himalaya, Clematis paniculata T’hunb., Japan, Ulematis syriaca Boiss., Syrien, *Coceulus Thunbergi D. C., Japan, Cornus pumila Koehne, Cornus kousa Buerg., Japan, Cotoneaster acuminata (Desf.) Lindl , Himalaya, Cotoneaster baccillaris Wall,, Hima- laya, Nord- Prunus serotina Ehrh., var. carti- laginea (Lehm.), Nordamerika, Pterocarya alle Arten, Kaukasus bıs Ostasien, Rhamnus chlorophora Dene., China, Rhamnus saxatilis Z. Europa, Orient, Ribes sanguineum Pursh.. Nord- amerika, Salıx alba /., var. pendula nova, Salıx alba Z. var. splendens (Bray.), Salıx elaeagnos Scop., Europa, Klein- asıen, Salix nigricans Sm., Europa, Spiraea blanda Zabel, Gartenbastard, Spiraea canescens Don., Himalaya, “Ulmus parvifola ‚Jacg., Japan, China, noch bis Anfang Dezember grünes *Ootoneaster pyracantha (L.) Spach, Südeuropa, Uotoneaster frigida Wall., Himalaya, Oytisus capitatus Jacg., Europa, Uytisus sessilifolius Z., Südeuropa, *Daphniphyllum glaucescens Hart., China, Diervilla rivularis Gatting., Nord- amerika, *Distyium -racemosum 8. et Z., Japan, Elaeagnus umbellata Thunb., Japan, *Forestiera neomexicana A. Gr., Neu- mexiko, *Forsythia viridıssima Zindl.. China, Genista alle Arten, Europa, Orient, *Hydrangea quercıfolia Bartr., Nord- amerika, Hyperciumandrosaemum Z., Europa, Hypericum calycınum Z.,Kleinasien, Hypericum Hookerianum W. et Arn., Himalaya, Hypericum prolificum ZL., Nord- amerika, Ligustrum vulgare L., Europa. Kleinasien, Spätgrüne Gehölze. 149 ®Liquidambar orientalis Mell., Klein- asıen, Lonicera diversifolia Wall., Hıma- laya, Lonicera etrusca Santi, Mittelmeer- gebiet, =Lonicera flexuosa Thunb., Japan, China, Lonicera Korolkowii Stapf, Tur- kestan, Lonicera Morrowii A. Gr., Japan, Lonicera segreziensis Rehder, Gar- tenbastard, Lonicera Standishiu Carr., China, Lonicera tomentella Hook. fil et Th., Himalaya, *=Magnolia glauca ZL., Nordamerika, Mespilus crus galli x punctata (Ura- taegus ovalifolia Horn.), Nord- amerika, i Mespilus orientalis (Pall.), Orient, Mespilus uniflora (Miünch.) Koch, Nordamerika, *=Paeonia arborea Don., China, Japan, Pirus angustifolia Ast., Nordamerika, Rhamnus persicifolia Hort., Italien, Rhamnus rupestris Scop., Südeuropa, Rhodotypus kerrioides $. et Z,, Japan, Ribes fasciculatum 58. et Z., Japan, *=Ribes glandulosum Az. et Pav, Chile. *]tibes integrifohum Phil., Chile, *Rosa anemoniflora Fort., China, Rosa arvensis u. var., Europa, *=Rosa Banksiae R. Br., China, *= Rosa bracteata Wendl.. China, Rosa centifolia L., Kaukasus, *Rosa chinensis Jacgq., China, Rosa damascena Mill., Syrien, *Rosa laevigata Mich., China, Japan, *Rosa moschata Herrm., Asien, *Rosa moschata alba hybrida, Gar- tenbastard, "Rosa moschata x multiflora, Rosa multiflora Thunb., Ostasien, Rosa sempervirens L., Mittelmeer- gebiet *Rosa Watsoniana Urep., Japan, Rosa Wichuriana Crep., Japan, Rosa Wichuriana Gardenia, Garten- bastard, Rosa „Amadis“, Gartenform, Rosa „Mad. Plantamour“, Garten- form, Rosa „Alpina rosea“, Gartenform, Rosa „Crimson Rambleı“, Garten- form. Rosa multiflora Thunb., Ostasien. Rosa pimpinellifolia ZL., Alpen, Salıx aurita x nigricans, "Salıx babylonica Z. annularis ( Forb.), Orient, Salix Pierotii Migu., Japan, Salıx purpurea ZL. amplexicaulis Koehne, Kaukasus, Spiraea bracteata Zabel, ‚Japan, Spiraea bumalda Dipp., Garten- bastard, Spiraea Blumei @. Don, China, Spiraea pachystachys Koch, Garten- bastard, Spiraea revirescens Zabel, Garten- bastard, Spiraea ruberrima Koch, Garten- bastard, | Syimphoricarpus acutus (A. @r.) Dipp., Nordamerika, Syimphoricarpus orbieulatus Moench., Nordamerika, Viburnum lantana ZL., Europa, Orient, = Vıburnum macrocephalum Fort., China, Viburnum Sıeboldii Migu., Japan, 3. Laubhölzer, die bei uns teils bis Weihnachten, teils auch noch bis ins Frühjahr hinein 7 frischgrünes Laub behalten. jAkebia quinata (Thunb.) Dene, Japan, TAtriplex canescens, James, Nord- amerika, + Berberis aquifolium( Z.) Pursh, Nord- amerika, - Berberis ilicifolia Z., Patagonien, 19 ii 150 +Berberis microphylla Forst., Chile, Berberis nervosa Pursh., Nord- amerika, Berberis Neuberti Lem., Garten- bastard, Berberis pinnata Zag., Nordamerika, + Berberis repens Zindl.,. Nordamerika, Berberis stenophylla Mast., Garten- bastard, Berberis Wallichiana D. C., Hima- laya, Clematis paniculata Thunb., Japan, Cotoneaster baccaullarıs Wall., Hıma- laya, -Ootoneaster Franchettiü, Bois. China, Cotoneaster frigida Wall., Himalaya, -fCotoneaster microphylla Wall., Nepal, - Cotoneaster pannosa Franch., China, Cydonia japonica (Thunb.) Pers., Japan, China, Cytisus albus (Lam.) Link, Nord- afrıka, Cytisus austriacus L., Mittel- europa, -rOytisus kewensis Bean, Garten- bastard, Cytisus leucanthus W. et K., Balkan, TCytisus praecox Zabel, Garten- bastard, -Oytisus scoparius (L.) Link, Europa, Daphne cneorum ZL., Mitteleuropa, Daphne pontica L., Kleinasien, Doxantha capreolata (L.) Miers., Nordamerika, Elaeagnus umbellata Thunb., Japan, jEvonymus nana M. Bieb, Nord- china, Mongolei, Fontanesia phillyreoides Nordchina, Genista germanica L., Europa, Genista hispanica L., Spanien, Genista radiata (L.) Scop., Alpen, Genista sagittalis Z., Europa, Orient, Genista tinctoria L., Europa, Orient, Helianthemum, Mittelmeergebiet, Hymenanthera crassifolia Hook, Neuseeland, Labill., Spätgrüne Gehölze. rJasminum humile L., Südeuropa, -Jasminum primulinum Hort., jllex crenata Thunb., Japan, Tllex glabra (Z.) 4 6% amerika, Itea virginica L., Nordamerika, Leycesteria formosa Wa/l., Hımalaya, Ligustrum lucidum 4A:it., China, Ligustrum massalongianum Viss., Indiens Gebirge, 7 Ligustrum ovalifolium Hassk., Japan, Ligustrum Quihoui Carr., China, Ligustrum sinense Lour., Nord- china, - Ligustrum Ligustrum Hort., Ligustrum Nord- Stauntoni D. C., China, vulgare L. atrovirens vulgare glaucum Hort., Ligustrum vulgare italum Mill., Ligustrum vulgare fructu luteo, - Linnaea Spaethiana Graebn., Garten- bastard, Lonicera fragrantissima Carr., China, Lonicera japonica Thunb., Japan, China, Lonicera tibetica Bur. et Fr., China, Mespilus flava (A:t.) Willd., Nord- amerika, -Mespilus spathulata (Mich«.) Poir., Nordamerika, Pachysandra procumbens Michs., Nordamerika, " Pachystima myrsinites (Pursh) Raf., Nordamerika, -Photinia glabra China, Japan, Pırus pashia Hamilt., Himalaya, Prunus humilis Bunge, China, @Quereus fulhamensis ZLoud., Garten- bastard, (Thunb.) Max., Quercus Mirbeckii Dur., Nord- afrıka, jQuercus Turneri Wılld., Garten- bastard, Ithamnus alaternus X alpina, Garten- bastard, Rhamnus dahurica Pall., Ostasien, Die Tätigkeit der Abteilung für Pflanzenschutz zu Hamburg im Jahre 1904/05. 151 Rhamnus rupestris Scop., Alpen, Spiraea cantoniensis Lour., Japan, Spartium junceum ZL., Mittelmeer- Symphoricarpus orbiculatus Moench, gebiet, Nordamerika, Spiraea brumalıs Lange, Garten- Ulmus crassifolia Nutt.. Nord- bastard, amerika, Spiraea chinensis Max., China, - Vinca minor L., Europa. Vorstehende Zusammenstellungen sind das Resultat mehrjähriger Be- obachtungen, die ich im botanischen Garten in Dahlem, der ja nach allen Seiten hin noch frei liegt, gemacht habe. Aus der Fülle dieser sorgfältig angestellten Beobachtungen ist es nun für den ausführenden Gartenkünstler eim Leichtes, den Wünschen eines Gartenbesitzers entsprechend auch im Winter eine abwechselungsreiche grüne Landschaft, allerdings mit fehlenden Baumgruppen zu schaffen: aber da kommen dann die Koniferen zu Hilfe. Auch die so sehr beliebten alten Kiefernbestände des märkischen Landes bieten hinreichend Höhepunkte, und gerade unter diesem schützenden Schirm gedeihen weitaus die meisten der genannten wintergrünen Sträucher am besten, sie bleiben auch länger freudig grün. Fast durchweg, kann man sagen, sind es Schattenpfläanzen. Zieht man nun die Heimat der zusammengestellten Gehölze in Be- tracht, so ergibt sich, daß China (68) und Japan (46) die weitaus meisten bei uns noch wintergrünen Sträucher geliefert haben. Dann folgt Nord- amerika und der Orient (je 44) und endlich Europa (27) und Süd- amerika (13). Es ist also auch möglich, dem pflanzengeographischen Geschmack des einzelnen Rechnung zu tragen, wenn es dem Besitzer darauf ankommt, auch nur heimatlich Zusammengehöriges zu sehen, an Stelle von einem nur grünbleibenden Durcheinander. Mögen die aus- führenden Gartenkünstler nur Gebrauch machen von der Fülle des schon Jetzt vorhandenen Materials, so werden auch unsere Anlagen ein wechsel- volleres Bild geben. Aus diesem Grunde habe ich die mühevollen, aber in der fortschreitenden Beobachtung immer interessanter werdenden Auf- zeichnungen gemacht, dank namentlich dem so reichlich hier ım bota- nischen Garten vorhandenen, unter gleichen Verhältnissen gedeihenden Pflanzenmaterial. Die Tätigkeit der Abteilung für Pflanzenschutz zu Hamburg im Jahre 1904/05. (Schlufs.) Ergänzend zu den Mitteilungen auf S. 42, betreffend die San Jose- Schildlaus, sei noch bemerkt, daß außer Aspidiotus perniciosus von anderen Schildläusen auf den Äpfeln Aspidiotus ancylus, A. forbesi und Uhion- aspis furfura sehr häufig, Mytilaspis pomorum und Aspidiotus camelliae seltener, A. howardi, A. juglans-regiae und Diaspis ostreaeformis vereinzelt beobachtet wurden. Auch Lecanium- und Dactylopiusarten sowie die Blut- Jaus kamen vor. 12° 152 Die Tätigkeit der Abteilung für Pflanzenschutz. zu JEanburE im Jahre, 1904/05. Von den der Station im Laufe des Berichtsjahres zur Untersuchung überwiesenen lebenden Pflanzen und Pflanzenteilen waren . _ amerikanischer Herkunft: 122 Kolli Kakteen, 169 Kolli Orchi- deen, 83. Kolli verschiedene Pflanzen, 120 Kollı Liliumzwiebeln, 243 Kolli Gladioluszwiebeln, 6185 Fässer Tuberosenzwiebeln, 31 Kolli verschiedene Rhizome, Zwiebeln Knollen und Wurzeln, 684 Kisten Galaxblätter, sowie 193 Einzelpflanzen (Passagiergut etc.) und kleinere Postsendungen; japanischer Herkunft: 25 Kolli verschiedene Pflanzen, 1 Kiste unbewurzeite (vcasstämme, 50 Ballen Amarilliszwiebeln, 2349 Kisten Lilium- zwiebeln, 61 Kisten Iriıs- und andere Rhizome, 3 Kisten Farnrhizome (Fi- guren und Bälle), sowie 77 Einzelpflanzen (Passagiergut etec.); anderweitiger Herkunft: 115 Kolli verschiedene Pflanzen, 49 Kolli Blumenzwiebeln, Rhizome und Knollen, sowie 232 Einzelpflanzen (Passagier- gut etc.) und kleinere Postsendungen. Gegen das Vorjahr weisen die Zufuhren aus Japan, besonders an Liliumzwiebeln (1903/04 5068 Kisten) einen starken Rückgang auf Auf Grund der einschlägigen Verordnungen mußten von der Einfuhr in das Zollinland ausgeschlossen werden 7 Kolli Croton ete., 1 Kiste Weiden, 1 Kiste Baumwollsträucher, 1 Kiste Rosen, 2 Kollı Rosenzweige, 1 Strauch Mimo de Venus, 2 Kisten Leucothoezweige, 1 Sack Sumpfkartoffelknollen (Solanum Commersonii), 1 Kiste unbewurzelte Rebenstecklinge, 1 Kiste Hi- biscus, 1 Paket Catalpa und 3 Kolli verschiedene Sträucher aus Amerika, 2 Kisten Prunus, 1 Kollo Wistaria und 1 Kiste Acer aus Japan; 1 Paket bewurzelte Reben aus England und 3 Rebenstecklinge aus Tsingtau. Eine Sendung Prunus (2 Kisten) aus Japan war mit Aspidiotus per- niciosus infiziert. Mit ihm zusammen trat auf den Sträuchern Diaspis pentagona Targ.-Tozz. auf. Es wird sodann von Dr. Lindinger eine längere Liste auf den unter- suchten Pflanzen beobachteter, bemerkenswerter Schildläuse gegeben, die einen wertvollen Zuwachs zur Kenntnis der Verbreitung und der Nähr- pflanzen der Schildläuse auf gärtnerischen Kulturplanzen bildet. An diese Liste mögen hier noch einige Bemerkungen angeknüpft werden. Während auf den zahlreich aus St. Thomas mitgebrachten Melocactus com- munis bisher nie eine Schildlaus aufgefunden wurde, konnten in dem Berichtsjahre einige Exemplare von Pseudoparlatorea parlatoreoides festge- stellt werden; außerdem fand sich auf der gleichen Nährpflanze aus Colon Diaspis echinocacti. Auf dem giftigen Anhalonium Williamsı aus Mexico war eine noch nicht näher bestimmte Diaspis spec. vorhanden. Aufmerk- sam gemacht werden möge auch auf das Vorkommen des in Westindien, Togo und auf den Südseeinseln auf Kokospalmen so schädigend auf- tretenden Aspidiotus destructor in Kamerun. Auffallend ist das Vorkommen von Schildläusen auf unterirdischen Pflanzenteilen. Bekannt ist das häufig hier beobachtete Parasitieren von Dactylopius spec. am Wurzelhals und an den Wurzeln von Kakteen und ebenso das Auftreten von Aspidiotus harti an den Knollen von Dioscorea. Neu dürften sein A. cidoniae an den Rhizomen und Wurzeln von Clematis coccinea aus Texas und A. bigeloviae zusammen mit Lecaniodiaspis (Pro- 10 höchste Preise Goldene Medsille, Ehrenpreis Columbus-Medaille 5 1, Preie: Weltausstellung Paris 1900. Sr. Maj. Kaiser Wilhelms I. "Weltausstellung Chicagoi:1393%. Goldene Medaille, Weltausstellung Antwerpen. 1906. ‚Spezial-Kultur 3 von la RE ‘ en & BB \ SET RESET) Viola tricolor maxima,. 21 sulbernesMedailien, : Mi A200, 5 gr KR, Pr.’Staatsmelaillen, 1. Preise Köln 1888. a R EETERE an TO 2 2 ‚Berl., -Magdpb., Hannov., Trier. TER ürosshlumige alemlerehe kalt, 0 N En H. Wrede, (3.4. Kunst--und Handelsgärtner, = N 8,7 Goldene Med..1. Preis Ham Hoflieferant 98 S er 09N 30. gr. u. 40 kl. silb- Medaillen. Sr. Maj.des Kaisers und Königs: Lüneburg (Provinz Hannover), unweit Hamburg. STU >: silberne Medaille, i8693 S ‚3:sHb- Med. 4. Pr, damtur Ba 7 OnEe 3 105 SE S EN NIBRE 2...:2 Silberge Medaillen, MSIE Prdikeigremen 1874. 172: nnerhrorekuB\ ah 5 <-> POcciäckde # VRBSN 2 _ OBMFETBO MIR & 2 er Ar 7 E17, Grosse gold. Med. 9,2 sechste dar. gold. Med. ec ‚. #slberne‘ Medaillen, = 5:40: ;höcl E Pas: 1. Preise St. Petersburg. , _, 4 gold Med. “ "ıhrenbecher. Düssettlorf 1904. N eeeeg ae N s A 2132 N ILITTTITENRNISTINLANBTE ER N: Seit Jahren kultiviere ich mit grosser Vorliebe diese herrliche Blume, welche in ırer unendlichen Mannigfaltigkeit und ihrem reizenden Farbenspiel als eine der schönsten "rühlingsblumen allgemein geschätzt und von Vielen mit Eifer gepflegt wird. Durch die sorgfältigste Auswahl und Behandlung der zur Samenzucht bestimmten Pflanzen sind in meiner Kultur die schönsten neuen Arten erzeugt, sämtliche Sorten mit jedem Jahre veredelt und daher zu aussergewöhnlicher Vollkommenheit gelangt, weshalb meine Stiefmütterchen überall den grössten Beifall fanden und auf den bedeutendsten Ausstellungen in Hamburg, Berlin, Wien, London, Paris, Chicago, St. Petersburg, Ant- werpen, Amsterdam, Düsseldorf, Bremen, Stuttgart, Köln, Erfurt, Dresden, Leipzig, Prag, Stettin. Breslau, Karlsruhe, Frankfurt a. M., Luxemburg, Strassburg, Elberfeld- Barmen. Magdeburg, Mainz, Königsberg i. Pr., Danzig, Görlitz, Kiel, Cassel, Hannover, Hildesheim, Minden, Wernigerode, Lübeck, Liineburz ete. die ersten Preise erhielten, so dass mir seit 1869 168 höchste Preise zuerkannt wurden, darunter die höchsten Aus- zeichnungen in Hamburg 1869, 89 und 97, in Antwerpen 1885 und 94, in London 1892, in Chicago 1893, in Amsterdam 1895, in Paris 1887 und 1900, in Hamburg 1887 und 97 2 silb. Pokale und in Köln 1888 die goldene Medaille Sr. Majestät Kaiser Wilhelm I, letztere für Stiefmütterchen und einige andere Sortimente. Aussaat für den Sommer- und Herbstflor in der Zeit vom Januar bis Mai, für den Frühlingsflor vom Juni bis September, entweder ins freie Land, in Kästen oder in Töpfe. Der Same wird 1 cm hoch mit leichter Erde bedeckt, etwas angedrückt, etwa 14 Tage, bis er aufläuft, mässig feucht gehalten und gegen heisse Sonnenstrahlen geschützt. Sechs Wochen nach dem Auflaufen müssen die Sämlinge verpflanzt werden. Stiefmütterchen-Samen. Mit * bezeichnete eignen sich für Frühlings-Teppichbeete und Arabesken. Braun mit goldbronze. *Sammetbraune (Meteor). Schwarz mit goldbronze. . mit gelber Mitte. er „, Violett. Havannabranne. Dunkle Prachtsorten. Havannabraune mit gelber Mitte. °pr. Faust kohlschwarz (Mohrenkönig). *Hochzelbe. Fiinffleckige weissgrundige (Präs. Carnot). *(Goldelse, reingelb ohne Augenzeichnung. s gelberundige. *Blassgelhe. ss _ - Foflgrundige. ®Schneewittchen. 5 bunte. *Weinse, gemischt. : Sehwarz mit weissem Rande (Trauermantel). Cassier, drei- und fünffleckige Riesen«. Purpur mit weissem Rande (Silbersaum). s Riesen-Phantasie (kermania,) aller--* „ » Zelbem Rande (feuerfarb g). grösste Sorte in vielen prachtvollen Farben *Purpurmantel. Bugnot, grossfleckige marmorierte Riesen-. Marmorierte dunkle. Grossfleckige weissrotgrundige. 5 weissgrundige (Weissrand). ss zelbrotzrundige. ss gelbgrundige Moldrund)s ° rotgrundige. gemischt. g ss weisse. Gloriosa perfeeta (Qundricolog) >, » mit blauem Rande. Pfauenauge. \ x » selbe. Himmelblau m. weiss. Rande (Feenkönigin). »» » mit blanem Rande. Schwarz mit rotem und weissem Rande, er . „ rotem .s Schwarz m. rot. u. gelb. R. (Kais. Bl) „ gemischt. *Rotkäppcehen. °Hellblane. Vietoria, glänzend earminrot. ®Kaiser Wilhelm, kornblumenblau, prachtv. Cardinal, zelbrot. *Dunkelblaue, beliebteste Sorte für Binderei. Fenerkönig, guldgelb, obere Petalen rot. °Schwarzblau sehattierte. Trimardeau, Riesen-, gemischt u. in folg. S °Purpurviolett schatt. (Lord Beaconsfield). violett mit gelb, veilchenblau, °Purpurviolette. weiss, atropurpurea, Rosxalilla. gelb, Lord Beaconsfleld, Gestreifte auf lillafarb. Grunde. dunkel gezeichnet, gestreift. s,» bronzefarb. 5; Orchideaeflora. Gestreifte gemischt. Goldorange. Bronzefarbige, Brautjungfer, rosafarbige Riesen-. Bronzefarbige mit gelber Mitte, Pretiosa. Psyche. Vulkan. Indigoblau. Jede Sorte separat: 10 Gramm 4 M., 1000 Korn 1 M., ä Prise 30 A. Sortimente von 10, 20, 30, 40 und 50 Prachtsorten a1 Prise 3, 6, 9, 12 U. 15 Mark. Alle Sorten gemischt, nur von Musterblumen. Dieselben liefern fast nur Eliteblumen. AIER */a Kilo 150 M, 10 Gramm 3 M., 1000 Korn 1 M., 500 Korn 50 A, & Prise 25 4. Von Ausstellungsblumen gemischt. Dieser Same ist nur von den hervorragendsten Prachtblumen gewonnen. - 1000 Korn 10 M., 500 Korn 5 M., 300 Korn 3 M., 200 Korn 2 M, 100 Korn 1 M Stiefmütterchen-Pflanzen, _ in vielen verschiedenen Sorten edelster Abstammung, 100 St. 4 M, 12 st. 50 A. Versendungen gegen Kasse oder Nachnahme. Stiefmütterchenfreunde lade ich zur Besichtigung meiner Kulturen freundlichst ein. Viola odorata, wohlrieehendes Veilchen. Einfache Sorten. Admiral Avellan, grossbl. purpurv. Alba, reinweiss. Argentiflora, rötlich weiss. Angusta (W.), Aklviol., 100 Stück 3 M. Baronne de Rothschild, grbl., dklviol. Blanche Simple, reinweiss. California, grossblumig dunkelviolett. Germania (W.), grossbl. dunkelviolett. (aral Moltke (W.), dunkelviolett. Hamburger Treibv., Glück’s verbess. Italia, grossblumig dunkelviolett. Kaiser Friedrich, grossbl. dklviol. Kaiserin Auguste Victoria (W.), dunkelst. Viol., im Herbst sehr reichblüh. Königin Charlotte, violett, 100 St. 3 M. a Stück M. 0,20, Kronprinzessin von Deutschland. La France, grossblumig dunkelviolett. Lombardia, grossblunig dunkelviolett. Normannia (W.), grossbl. dunkelviolett. Otto “«lagau, dunkelviolett. Pariser Veilchen, dunkelviolett. Princesse de alles (Princess of Wales), (Kaiser Wilhelm II). Pubescens, gelb. Kawson’s white, grossblumig weiss. Rosea (W.), rosa. Sulphurea, gelb. Vietoria Kegina, grossblumig violett. Wellsiana, grosshblumig violett. Zossener Victoria, grossbl. dunkelviol. 10 Stück M. 1,80. Gefüllte Sorten. Alba fragrantissima, weiss. Belle de Chatenay, rötlich weiss. Blanche doubie, weiss. a Stück M. 0,25, Bleue double, blau. Prinzessin Irene, dunkelviolett. Rose double, rosa. 10 Stück M. 2.0. Cyelope, halbgefüllt, dunkelblau mit heller Mitte, ä& Stück 75 4. Veilchen-Sämlinge, vorzüglich zum Treiben, vorrätig im Mai und Juni. 1000 Stück Angusta, vorzügl. z. Frühtreiben.. 3 M. Königin Charlotte, violett.... 4 > Hamb. Treib-, Glücks verb. 4 > 1000 Stück Otto Glagau, dunkelviolett...... 4 NM. Von der Elbe, dunkelviolett.... 4 >» KRawson’s white, weiss ........ 4» Phlox decussata (perennis). 150 prachtvolle Sorten, grösstenteils eigener Züchtung. Dieselben erhielten auf den bedentendsten Ausstellungen in Hamburg, Paris, Cöln, Antwerpen, Chicago, Leipzig, In Köln hatte meın Sortiment Anteil an der Diisseldorf und (örlitz die höchsten Preise. goldenen Kaiser-Mellaille. 12 Sorten 3 M., 25 Sorten 6 M., 50 Sorten 12 M,, 100 Sorten 24 M. Primula Auricula, Aurikeln in den schönsten Sorten 100 St. 5 M., 12 St. 60. Meine Aurikeln erhielten in Hamburg, Hannover, Dresden, Antwerpen, Düsseldorf unJ St. Petersburg 10 höchste Preise. Primula veris elatioer, Gartenprimeln, prachtvoll Primula acaulis fl. pl., gefüllte Gartenprimeln in 6 Sorten & Stück 25 A. Meine Primeln erhielten in Hamburg, Hannover, Antwerpen, und Diisseldorf 9 höchste Preise. Maiblumen-Treibkeime, beste Deo sehr leicht zu treiben 1000 St. 20 Pflanzkeime, >» Pflanzkeime, 9 9 9 9 Treibkeime, einf. Riesen-, (Fortin) gef. Riesen- 100 St. 5 M, 12 St. 60 A. Ste Petersburg M. » » » » 1000 >» 1!, >» 1000 » 30 » 1000 » 3 » rosablühende 2, 1000 » 15 » ixcelsior-, 10 St. 50 N“ 100 >» 4 > Meine Maiblumen wurden in Hamburg, Hannover und Leipzig prämiiert und erhielten in Hamburg 1897 die goldene Medaille. Erdbeerpflanzen, allerbeste Sorten wie Carolina superba, Kaiser’s Sämling, König der Frühen, Latest of All, Royal Sovereign, Monarch, Noble, Nummer Eins, Princess Alice, Laxton’s Cardinal, Leitstern, Sensation, St Joseph, Scharlachkönigin, rote und weisse Monats- ohne Ranken, Vierlander. Ruhm von Machern. 12 Stück 30 4, 100 Stück 2 M., 1000 Stück 15 M. Spargelpflanzen in unübertroffener Güte. Dieselben wurden auf Ausstellungen in Hamburg, Berlin, Leipzig, St. Petersburg, Paris, Antwerpen, Hannover und Düsseldorf mit den höchsten Preisen prämiiert und erhielten in Paris 3 mal, 4Amal den höchsten .Preis. Kuhm von Braunschweig, sehr beliebte und einträgliche Sorte. 100 kräftige Pflanzen 1'/. M., 500 Stück 5 M., 1000 St. 10 M., 10000 St. 80 M. Schneekopf, weissköpfiger Riesen-, übertrifft an Zartheit und Wohlgeschmack alle anderen Sorten, kommt 8 Tage früher und braucht täglich nur einmal gestochen zu werden, weil die Köpfe nicht blau werden. 100 kräftige Pflanzen 2 M, 500 Stück 6 M., 1000 Stück 12 M, 10000 St. 100 M. Versendungen gegen Kasse oder Nachnahme. Lüneburg, 1906. Heinrich Wrede. in Hamburg 6mal und in Düsseldorf im, a er iefmiüffer Fe . Dersdelte ‚Deuffche Sf RE vEDe ug u * + y Stern'sche’ Buchdruckerei, Lüneburg. Zu ire tr & 2 2 3 FR ER FE FRE: IS B318 Meyers Aristostigmat F:6,8. nasti ® sie sind entweder lichtschwach oder sie geben keine Rand- stismat, den eine gute optische Anstalt mit eigenem Namen deckt. zurück, die unter Decknamen angeboten werden. Wir montieren nur ugo Meyer & Co. Görlitz, also Vollanastigmate von Weltruf. . seit 6 Jahren ausschliesslich von einer Aktiengesellschaft (ca. 300 t. Lieferung Anzahlung, hei Barzahlung 10% Nachlass. ig & Co., DRESDEN-A,. I6, Fürstenstrasse 43. :h I, Gessnerallee 52 (für die Schweiz). esslichem Amateur - Verkehr. + beigegehen. ae aut wird vor Yersand peinlich gepeBiin Zweiverschluss-Camera „UNION 27“. Modell 1906. Im Jahre 1903 wurde dieser auss: jerordentlich vielseitige Apparat als „Camera der’ Zukunft“ von uns auf den Markt gebracht. Jetzt drucken uns eine ganze Anzahl Firmen diese Bezeichnung, sowie die Beschreibung naoh. Dx1Rı 16><12>8 cm. Gew. 1000 g. Diese epochemachende Camera besitzt folgende Einrichtungen: 13%18: 24><17><10 cm. Gew. 1800 g. 1. Vor der Platte zweiwelllgen patentlerten Schlitzverschluss, von aussen auf jede beliebige Schlitzbreite verstellbar, Belichtungen bis 3hıs Sekunde ermöglichend, mit ‚Geschwindigkeits- regullerung und Skala. 2, Vorn Automatik-Verschluss, immer gespannt, belleblg lange Zeit: sowie Momentaufnahmen bIs ıs Sekunde gestattend: 3. Mechanische u. Fingerdruckauslösung, 4. Umklappbaren Kastensucher. 5. Mattscheibe. 6. Einstellskala. 7. Doppelten Auszug, 8. Hoch: und ’Seltenverschlebung des Objektivtelles. 9, Bodenmuttern für Hoch- und/Quer- aufnahmen zur Stativverwendung. 10. Prima Lederbalgen. 11. Mittelst Zahntrieb/ verstellbaren Laufboden. 12. Unverletzbaren, schwarzen Bezug. 13. Irisblende. 14. Abschraubbares ‚Objektiv, behufs Verwendung In anderen Cameras. 15. Auswechselbares Objektivbrett. 16. Ledertraghenkel. 17. Drehbare Arretierfeder für Unendlichkeitsstellung. 18. Doppelten_Balg- Auszug, ausreichend, um mit der Hinterlinse der Anastigmate alleln zu arbeiten. 19, Auflden Vorhang aufschablonlerte Geschwindigkeitstabelle. >20. Anstatt der üblichen Gummiball- auslösung wird eine unverwüstliche, keinem Klimneinfluss unterllegende patentierte Drahtauslösung montiert. 21. Auf Wunsch wIrd/Stereoskop-Elnrichtung mitgeliefert. Diese bildsaubere, aus gutem Mahagoniholz gearbeitete Camera stellt 3 Apparate in einem dar: 1. Vermöge des Schlitzverschlusses sind die bekannten Sportaufnahmen ausführbar (Goerz-Anschütz Klapp-Camera). 11. Infolge der anderen Einrichtungen: Automatik-Verschluss, langer En Matt- scheibe usw. kann jede erdenkliche andere Aufnahme gemacht werden: Porträts, Gruppen, Blitzlicht, Landschaften, Maschinen usw. (Komb. Hand- und Statiy-Camera), Ill. Stereoskop-Einrichtung kann ebenfalls mitgeliefert werden. „Union 27 ist sonach auch eine Stereoskop-Camera. | Im Preise inbegriffen Ist ein Etul mit 3der beliebten dünnen Metallkassetten für Trocken- platten. "An die Camera passt sowohllunsere Rollfilm- als auch\unsere Wechselkassette, sowie Flachfilmadapfer. Die Einrichtungen der Camera 27 ermöglichen Jede Aufnahme: Obne aut Ausrüst, | Ausrüst. L 6 Preise und Liieferungsbedingungen: Grösae, 3) Mit Aristostigmat P:6,8 N Y F:0,8 2 von H. Meyer & Co., Görlitz b. Mit Aristostigmat n & IN le ‚©, Mit Goerz Doppel-Anastigmat „Dagor- 110 F;6, BR e „ „ a E:6, d. alt Gocrz Doppel-Anastigmat „Celor“ Typ. BIbOF-4, 3 Bu Bu BITba PN Bellnlinkaszeiie: [0. Agat: BI UEBacHeuantee [0; Stereoskop-Einrichtung extra: 2 ri %:0,800.00 bez, No,0 v.H. Moyer & Co., 12 5 | Adaptiert werden nur Iichtstarke Annstigmate, da bei billiger Optik die Vorteile des De zaad Macahıl[1B Kae | 10 | Schlitzverschlüsses nicht zur Geltung kommen würden. Die Infolge der guten Gläser a Ess erzielten, geschnitten scharfen Bilder vertragen jede Vergrösserung. “ en NEST 55 } netto Bei Barzahlung 10%. Nachlass. (Kleine Abweichungen von den Abbildungen bleiben orbehalten, du fortgesetzt Verbessorangen erstrebt werden. üxierbad — 1 Pakot Aristopapier — 25 Kartons — I Tube „Union“-Klebmittel nehst Pinsel — I Glas Eine kompl. Ausrüstung iezeran sr steige matt ikelzimmerlampe — 8 Papiermach&- imensur — 1 Hinstelldecke, Schalen (zum Entwickeln, Fizieren und Vergolden) —1 Kopierra) a jen — 1 Trockenständer — 1 Disd, „Union®-Platten bezw, 1 Holle Films — 1 Patrone Entwickler — one Fixiersalz — 1 Patrone Tan- Wir bitten zu beachten, dass wir ein pollertes Iteillges Stativ (Dadenpre geben, kein gobeizten #telliges Kanalstativ für M. 2. A. 9,—) zur Ausrüstung Bestell ıv Der Unterzeichnete bestellt hiermit unter Bezugnahme auf den der Zeitschrift : Camera-Grossvertrieb „UNION“, Hugo Stöckig & Co., Dresden-A. I E 1 photogr. Anparat „UNION“ No Plattengrösse E 1 Goerz Trieder-Binocle No. . zum Preise von M. = $ Wünscht Liefering baldmöglichst ab Dresden und verpflichtet sich, vom I. = Firma zu zahlen. Erfüllungsort für beide Teile ist Dresden. Nichtzahlung von = Handlung bleibt Eigentümerin der Lieferung, bis alles bezahlt ist. P-J Vor- u. Zunamen: : Stand: ..... Aufgabe von Referenzen erwünscht: . Datum: _ schein. beigefügten Prospekt bei dem 1V anne Ausrüstung zum Preise von M. 190 einmonatlich M. 2 franko an die liefernde 3 Einmonatsraten hebt die Vergünstigung der Teilzahlung auf. Die liefernde "uayojasje SajyoRunmaßjya]N | " Ort u. Strasse; | ! Bahnstation: Poslstation: Wir bitten den Bestellschein auszuschneiden, Anfangszahltermin, Unter- ‚schrift usw. deutlich mit Tinte einzuschreiben und an uns elnzusenden. Lehmannsche Huchdruckarei Dresden. Seltene Biltzaufnahme. Objekts: Meyers Aristostigmat E; 8,8 Nur nch Wollanastigmate. Landschaftslinsen, Periskope, Aplanate sind unvollkommene Objektive, sie sind entweder lichtschwach oder sie geben keine Rand- Schärfe. Ein vollkommenes Universalinstrument ist nur der Vollansstigmat, den eine gute optische Anstalt mit eigenem Namen deckt. Das Wort Anastigmat ist vogelfrei, deshalb weise man alle Anastigmafe zurück, die unter Decknamen angeboten werden. Wir montieren nur Doppel-Anastigmate von C. P. Goerz, Berlin und Aristostigmate von Hugo Meyer & Co, Görlitz, also Vollanastigmate von Weltruf „Union“-Cameres sind nach wie vor das führende Fabrikat, sie werden seit 6 Jahren ausschliesslich von einer Aktiengesellschaft (ca. 300 Arbeiter) fabrizitrt. Lieferung gegen monatliche Zahlungen, ohne Anzahlung, nei Barzahlung 10% Nachlass. Camera-Grossvertrieb „UNION“, Hugo Stöckig & Co., DRESDEN-A, I6, Fürstenstrasse 43. Bodenbach (für Österreich-Ungarn), Zürich I, Gessnerallee 52 (für die Schweiz). Grösste Fachfirma mit ausschliesslichem Amateur - Verkehr. — Eine praktische Anleitung zur Erlernung der Photographie wird jedem Apparat unherechnet beigegeben. Jeder Apparat wird vor Versand pei ich geprüft. Ganz besonders zu beachten! Cameras mit gleicher Beschreibung können in der Ausführung grundverschieden sein. Unsere Beschreibungen sind schon oft wörtlich nachgedruckt worden. Werden Ansichtssendungen von uns und anderen Firmen, einerlei welchen, gefordert, erhalten wir den Auftrag. Unser neuester Apparat: Rocktaschen-Flachcamera „Union 36“. Spezialapparat für Tageslicht-Packfilms 810‘ cm, auch für Trockenplatten 912 cm. Doppelter Auszug: 27 cm lang. Gewicht: ca. 550 g Grösse ca. Mja><11><15 cm. Die Camera der Bequemen! Auf das Format einer Brieftasche zusammengedrängt, besitzt die Ca- mera_ dennoch absolute Stabilität, an Eleganz und’ Solldität kann sie nicht übertroffen werden. „Union 30“ Ist eine wirkliche Taschen- Camera, sind die Aufnahmen gemacht, verschwindet der Anparat/In irgend einer Tasche und nichts erinnert mehr an den „photogra= Phischen“ Ausflug, alles lästige Schleppen fällt weg. Der Apparat trägt nicht mehr auf, als elne gewöhnliche Brieftasche, er leistet aber trotzdem dasselbe, als drei- und viermal schwerere und grössere Apparate. In Verbindung mit eInem Packfilm-Adapter für 12 Auf- nahmen (125.8 schwer, Grösse: 14x 9x13'h cm)/ist der Apparat das; was viele Amateure schon lange vergeblich gesuchthaben ı Ein ernster Apparat; wirklich unauffällig und wIrklieh bequem In der Klei- dertasche mitführbar. Man vergegenwärtige sIch nur die Maasses ca. 215 cm stark, Illem breit, 15 em hoch. „‚Union 36“ wird mitVorliebe von Amateuren gekauft, die schon Dutzende von Apparaten besessen haben und die’eln bequemes Miführen zu schätzen wissen. Die Aus- rüstung für die Flachenmera erhält eIn 4telliges Metallröhrenstativ. 1. Maroquin-Lederbezug — 2. Lederbalgen — 3, Aluminium-Lauf- boden — 4. Metallteile stark vernickelt — 5. Zahntrieb — 6. Doppel- ten, 27 cm langen Auszug, zur Verwendung der Hlinterlinse aus- reichend — 7. Bodenmultern für Höch- und Queraufnahmen — 3. Hoch- und Seitenverschiebung des Objektivteiles — 9. Einstell- skala für alle Entfernungen — 10. Unendlichkeits-Arretierung — 11. Lichtkappe — 12, Unzerbrechliche Celluloid-Visierscheibe (ein besonderer Mattscheibenrahmen daher nicht nötig) — 13. Newton- Sucher mit Diopter (richten sich beim Oeffnen der Camera selbst- tatig auf und verschwinden beim Schliessen automatisch im Camera- Innern, D. R-P.) — 14. Sektorenverschluss für Zeit- und Moment- aufnahmen bis zu 1/300 Sekunde — 15. Unverwüstliche Patent- Drahtauslösung — 16. Irisblende. Preise inkl. Filmpackadapfer, sowie 3 Mefall- kassetten im Etui: Mit Aristostigmat F:6,8 No. 0 von Hugo Meyer & Co., Görlitz. Be, « Goerz Dopp.-Anast.„Dagor“F:6,8 No,0 2 o „Celor@ F:4,8N0,0 ||? Ledertasche mit Schulterrlemen 31. 3. Anschlebbarer Schlitzverschluss für Zelt und Moment, rogullorbar bis Ya» Sekunde, M.50,— (Gew. 200g. Dim. 1,8 X 11 x 15,6 om.) Nur noch Wollanastigmate. Die Beschreibung dieser Camera lst von einer Anzahl Firmen wörtlich nachgedruckt worden: Stativ-Gamera „Union 1“ 13% 18 Grösse 7,5><17,5><22 cm. Gew. In kg. Kass. 0 kg 18x24 u 11x35 <30 » ” ‚dn „ 13 ind kleinste Camera dieser Art, für Sport Ind Beräsewecke, für vielseitiges, gennuestes Arbeiten, Bei Benützung von Kassettenelnlagen auch für bellebjg kleinere Plattenformate verwendbar. Aus echt Nussbaumholz, poliert, absolut widerstandsfähig gegen jeden Witterungseinfluss — Reiche Messingbeschläge — Nach 2 Seiten verschiebbares Objeklivieil — Konischen Kalikobalc mit Lederecken — Visierscheibenteil, verstellbar für Hoch- und Quer- aufnahmen — Doppelten Bodenauszug mit doppeltem Zahn- {riebwerk und Fesistellknopft — Bodenmutter — Lotzeiger — Wasserwage — 3 Doppelkassetten, ‚echt Nussbaum, numerierl, Fokusfeder mit Umlegeschieber, mit undurchlässigem, impräg- nierten Stoff ausgelegt, der vollkommenen Schutz gegen Ver- derben der Platten bei längerem Liegen in den Kassetten bielet — Patentierten Union-Verschluss für Zeit und Moment, mechanisch und durch Fingerdruck ohne jede Erschütterung auslösbar, mit genauer Sekundenregulierung und Irisblende. Ohne Ausrüst, | Mit Ausrüst. | Raten M. M. M. 105.— 201 m Preise und Lieferungsbedingungen: | | 13><18 a. Mit Aristostigmat F:6,8 No. 2 bezw. No.4v. Hugo Meyer&Co, Görlitz | | 18224 | . r 13><18 23 b. Mit Goerz Doppel-Anastigmat „Dagor= Serie 111/2 bezw. IIIj4, F:6,8 | Isa) 38 Bei Barzahlung 10°%o Nachlass. „Union 25, 26, 32.“ | Gröne 0. 0e— | 355. Cameras in der Art nebenstehender Abbildung sind haupt- sächlich für Verwendung von Rollülms bestimmt, doch lassen sich in allen 3 Modellen'auch Platten verwenden. Unsere 3 Apparate zeichnen sich vor dem ausländischen Fabrikat durch eine saubere Arbeit nus. Einheitlich besitzen die 3 Apparale 25, 26 und 32 folgendes: Neues Rundformat— Schwarzen Rindieder-Bezug-_Lederbalg 7 Sucher — 2 Bodenmuttern für Hoch: und Queraufnahmen — Metallführungen — Horizontale u. vertikale Verstellbarkelt des Objektivteiles— Objektiv- einstellung auf alle Entfernungen — Doppelfalze = Tragrlemen — Vernickelte Metallteile — Stütze für Hoch. und Queraufnahmen — Patent., immer gespannten Automatikverschluss, bellebig lange Zeit- und Momentaufnahmen bis Vi» Sekunde gestattend — Auslösung des Verschlusses durch Fingerdruck oder mechanisch durch unsere neue, unverwüstliche, patentierte Drahtauslösung — Irisblende. „Union 25‘ als Modell |, für Filmspulen 8> 10!» em (314><4ı engl. Zoll) (8,3><10,8!cm) u. Glaspl.9><12 cm. Grösse 19><11!fa><4'cm. Gewicht 700 g. Konstruiert wie oben beschrieben) besonders gekennzeichnet durch reichliche Verwendung von stark vernickeltem Metall und festem Aluminiumlaufboden. Preise und Lieferungsbedingungen: a. Mit Aristostigmat F:6,8No. 0 von Hugo SUNION® „DRESDEN unicho | SBoDENBACH © Meyer & Co., Görlitz. . . . . . 145.—|100,—| 8.— b. Mit Aristostigmat F:5,5 No. 0 von Hugo Meyer & Co., Görlitz. . . - . .|160.—1175.—| 8.— c. Mit Goerz Doppel-Anastigmat „Dagor® Serie II/O F:68 . . . ... . .|102.50| 207.50) 10.— d. Mit Goerz Doppel-Anastigmat „Celor« Typ. BIb No. 0 F:48.. . . . . 197.50] 212.50] 10.— Visierscheibeneinrichtung mit Lichtkappe und 3 Metallkasseiten 9><12 in Etui M. 750. Adapter für Vidilfilms M. 5 —. Mit Sektorenverschluss, regulierbar bis 'Jso Sek., M. 10.— mehr. Anschiebbarer Schlitzverschluss für Zeit und Moment, regulierbar bis Y/ısso Sek, M. 50.—. Bel Barzahlung 10°» Nachlass. Preise und Lieferungsbedingungen: a. Mit Aristostigmat F:6,8 No. la. von Hugo Meyer & Co., Gorlitz b. Mit Goerz Doppel-Anastigmat „Dagor= Serie III F:6,8 > Visierscheibeneinrichtung mit Einstell-Lichtkappe und 3 Melallkass. 9><12 in Etui M. 7.50. Adapter für Vidilfilms M. 5.—, Anschiebbarer Schlitzverschluss für Zeit und Moment, regulierbar bis */ıseo Sek, M. 50—. Bel Barzahlung 10° Nachlass. = x 113 Luxus-Camera f. Filmsp. 8><10'/s cm (8,3 ><10,8) u. Glaspl. 9><12 cm. „Union 32% als Modell IV, "a3 12 em. Gewicht: 850 g. Auszug: ca. 25 cm. Konstruiert wie Union 25, nur {rotz ihrer Dünne mit 3fachem Auszug versehen, der Verwendung der Hinterlinse gestatlet. Drehbarer Brillantsucher mit Libelle Ein meisterhaft gebauter, eleganter Apparat. nn Preise und Lieferungsbedingungen: | OhneAusrüst. | Mit Ausrüst. | Raten aM. 3 a a. Mit Aristostigmat F:6,8 No. 0 von Hugo Meyer & Co., Görlitz . 100.— 8. b. Mit Aristostigmat F:5,5 No. 0 von Hugo Meyer & Co., Görlitz . 205. — B— ce. Mit Goerz Doppel-Anastigmat „Dagor- 11/0 F:68. . . . . . 12 235— |10— d. Mit Goerz Doppel-Anastigmat „Celor“ Typ. B. I b[0 F:48. . .. . 22 210.— |10.- Mit Sektorenverschl., regulierbar bis "Jo Sek., M. 10.— mehr. kass. 9><12 in Etui M.9.—. Adapter für Vidilfilms M. 5. z bar bis "Jaso Sek., M. 5 Visierscheibeneinrichtung mit Einstell-Lichikappe und 3 Metall- Anschiebbarer Schlitzverschl. für Zeit und Moment, regulier- Bei Barzahlurg 10°/ Nachlass Tageslicht- Wechsel-Magazinf.Piatten u.Flachfilms. zur | Rollfilm - Kassette. ates allı Unentbehrlich für dio Reise, Wechsel- Grösse cm Preis M. Magazine. vs D FR, Bi 9%18 Bei Barzahlung 10% Nachlass, Packfilm-Adapter (mit Aluminfumschiober) zum Laden o. Entlad n bei Tagenlicht, gestattet die Verwendung von Tageslicht-Flachfilm-Packungen passend für Camera 7, 27 0.47. Preis in Grösse 9% 12 M. 8,75, .: 140g Dim.: 1,8% 12% I6em. in Grösse 18% 18 M. 16.50, :290g. Dim.:2% 171% 23cm. Bei Barzahlung 10% Nachlass, Nur noch Wolllanastigmate. Grösse cm Für 12 Platten oder 24 Planfilms ) Yu 24 Blech-Kass. 1. Planflma I. Grösse 9X 12 M. 0.—, 13% 18 M. Für 6 Platten oder 12 Planfilms . . A] 8% 18 12 Blech-Kass, 1. Planfilms |. Grösse 9% 12M.4.50, 13X18 M. 6. Bel Barzahlung 10% Nachlass. Preis Modell IT. Goerz' Trieder- Einen Weltuf ha Primenfern Weltteile genommen Triddır- dieser in alle Ben sich Got Der Tourist, derSfortsmann, der Theater- besucher, der Jaz lliebhaber, sie alle zählen zu den Freund.n dieser Ferngläser. Die Arıneen der bedeutendsten Militär- staaten der Erde, wir nennen Deutschland, Aussland, Italien, Schweden, Dänemark, Auf Wunsch können wir in fast jedem Orte Deutschlands, Österreich-Ungarns und der Schweiz Referenzen nennen. Mretzschmar- Ein gelö Kinematograph gelöst. phieren, ebenso pack Latene . . . Modell I, nur für Projektion, inkl. Projektions- Kinematograph. stes Problem. [Jr-äuig sind die Versuche, einen Kinematographen zu kon- struieren, den sich jeder anschaffen und handhaben kann. In glänzender Weise wird dieses Problem durch den Kretzschmar- Jedermann kann jetzt kinematogra- end wie in Berufsschaustellungen. Raten . . M.127.50 M. 8.— Modell Il, für Aufnahme der Reihenbilder, Her- stellung’der Diapositivfims, sowie für Projekion „ 105.— .10.— Bel Barzahlung 10°/s Nachlass. Man verlange Sonder-Katalog über Kretzschmar-Kinematographen Binoeles. = Holland, Portugal, Griechenland, Türkei, Japan, Chile, haben das Goerz-Trieder- Binode offiziell eingeführt, resp. zur Be- Ü nutzung empfohlen. ‚Trieder-Binocle No. 20, Ya nat. Gröme. Wie die Kreise des in das Wasser gt- worfenen Steines grösser und immer grösser werden, so erhöht jedes Goerz- Trieder- Binocle den Ruf dies Fabrikates und schaft neue Anhänger und. Interessenten. Preise und Lieferungsbedingungen: Bezeichnung Gewicht | inkl. Etul Ei M. Preis | Raten M. Winke für die Auswahl Trieder-Binocle „Fago'* Spezial-Modell für Theater a) b) Triöder-Binocle No. 10 Trieder-Binocle No. 2 Trieder-Binocle No. 30 Trieder-Binocle No. 40 Trieder-Binocle Jagdglas „Pernox“ sowle Leistung 2'/amal 3 mal 3:mal 6 mal Imal 12 mal 6 mal besonders konstrulert, ür Theater, „Universal -Binocle‘, opii ‚Eu eignet sich sowohl fü) Marin die Verwendbarkeit des Lieltyei eignet aich zum Gebrauch | füratiiitär. Objektiv-D Für Militär, Marine, Regatten, Relse. ist die Vergrösserung etwas zu stark Altnisson ist „‚Pornox' ‚Ein Prismenrohr kleinsten Formats, besitzt dio allgomeinon grossen Vur- züge der Prismenrohre und ausserdem für den Thentergebrauch Gewährt einen viermal besseren Übrblick ala ander& Operngucker, hat in jeder. Wostentasche Plata (Höhe 58, Broito 78 mm), sieht selbat In der kleinsten Damonhand zferlich aus, lich auch im Freien zu gebrauchen. Iat natür- Jagd, Rennen, Relse, wo neben grosser ichtatärke vor allen grossen Gesichtafeld verlangt wird, da die 8% Vergrösserung und die sonstigen. ‚hen Eigenschaften dessolbon die vielseitigsto Verwendung gestatten. r Theater und Reise, als auch zu Milltär- und jezwecken, Jagd, Sport etc Für Theater, Jagd, Rennen Infolge seiner starken Vergrösserung da zu benutzen, wo das Erkennen auf sehr grosse Entfernungen in Frago kommt Marine, Regatten, Relse, dagegen für Theater, Jagd und Rennen nicht Also für Milltär, au empfehlen. Besitat eine enorme Lichtstärke. Dunkelheit, Nobel etc., die auf der Birseh den Wert gewöhnlicher Prismongläser beeinträchtigen, aiud für Goorz Pernox kein Hindernis, lei normalen natürlich erst recht verwendbar auf der Hirsch, beim Sport, Rogatten, Reise, sowio jürehmesser = 30 mm, Austritispuplile = 5 um Bel Barzahlung ermässigen sich die Preise um 10°]. Französ. Ferngläser Geste maitän. Kelne Marktware, die oft zu billigen Preisen, In Anbetracht der minderen Ausstattun; aber noch viel zu teuer verkauft wird. Unsere Gläser besitzen fas durchweg Einstellung auf Augenweite, dadurch wird die vorzügliche Optik zur vollen Geltung gebracht und selbst bel andauerndem Gebrauch Isteln Ermüden der Augen ausgeschlossi 7% IP. Gewicht ca. 210g. Objoktiv-Dorchm. 43 mm Das beste Universal-Glas für Herren und Damen für Theater und Rels verstellung. Krist.-Oculare, nie vei imnier klar u. hell durchsichtig, in Gebrauch das Angenehmste, was engibt. Vorzügl, Konstruktion bei gediegener Ausstattung. Aluminium schwarz emaill.,Körper m.feinstem Maroquin-Leder-Bezug inkl. prima Leder-Etui m. Schulterriemen. Preis M. 60.—. Raten M. 4.—. it Augen- hrammend, &. Gewicht 120 g. Neuhelt! Kleinstes Opern- glas d. Welt mit bis jetat unorroicht starker Vor- gröns. Maxima-Oculare, Feinste Optik. Borgfäl- tigste Konstruktion. MitSchnollauszug. In mod Leder-Purtemonnale. Körper mit feinst-Maroguin- Leder-Bezug. In der Westentasche mitführbar (8 cm hoch, 8a cm lang). Elegant! Praktisch! Praia M.97,—. Raten M.3.—. 3 Gewichten. 230g. Objektiv. Feinstes Damen-Theater.Glas m. Augenver- stellung. Vorzügl.Konstruktion beihochelegant, ‚Ausstattung, Aluminium ff. pol., Körpor mit aus- } gesucht schönen Perlmutter-Belag, inkl. prim Leder-Etul. Preis M, 72.—. Raten A. 5.—. urchm. 89 mm, in. Ai ei ‚Vergrösserun { L Bei Barzahlı PIRETE aten M ung ermässigen. slch die Preise um 10%. Anastigmate, die nicht unter dem Namen einer optischen Anstalt angeboten werden, weise man zurück. — Gewicht ca. 800g. Objektiv-Durchm. 39 mm, Herren. und Damen-Thenter-Glas mit ’erstellung, vorzüglichster Konstruktion bei einfacher, gediegäner, Schfeld. Messing schwarz email «Bezug, inkl. prima Ledor-Eiui. Pri Haltung. Starke Miert, Körner, milk falnstem Aaroqulu- & 4, Gewicht ab 9. _Obiektlr-Durchm, 43 mm. Relse- und Milltär-Glas. 6% Vergrösserung. ‚Augenverstellung. Vorzügliche Konstruktion. Solideste Ausstattung. Aluminfum schwarz emaill! ' Körper mit feinst, Kalbleder-Bezug, Inkl. hartem Rindieder-Etul mit Schulterriemen und’ Gürtel- schlaufen. Prois M, 05.—. Raten M. 5.—. 5. Gewicht 180 g. Objektiv-Durchm. 30 Eleg. Damen-Theate Vorzügl. Konstruktion. minium ff. pol., Körper hit schönem. Perlmutter-Belag, inkl; modernem Plüschhautel, Preis |, 55,—. Raten M. 4.—. 6. Gewicht 400 g. Objoktiv-Durchm. 54 mm. Jagd- u. Sportglas. 5 X Vergrösen liehintark. Grosses Sehfeld. Voraügl SolidesteAusstattung, Aluminlum achwarz emaill,, ‚Körper mit folnsteın Maroquin-Leder-Bozug, iukl. hartem Iindleder-Etui mit Schulterriemen und Gürtelschlaufen, Preis M. 53.—. Raten M. 4.—. Nur noch Wolllanastigmate. Union I“ Handcamera für 12 Platten 9X12 cm 7) oder 24 Flachfilms 9X12 cm. Vielgekaufte, altbewährte, sehr praktische Magazin-Camera. Der Moment- verschluss Ist weltgehendst rezulierbar, von l'ı bis so Sekunde, sodass Augenblicksaufnahmen selbst unter ungünstigen Lichtverhältnissen noch ausführbar sind. Zeit- und Momentverschluss, pneumatisch (ohne die geringste Erschüt terung) und durch Fingerdruck auslösbar gehendsie Regulier- Mehrfach gesetzlich geschützt! barkeit des zwischen den Linsen rotierenden Verschlusse Vollendete, einfache, niemals versagende Plattenwechselung — 2 helle Spiegelsucher und 2 Wasserwagen, für Hoch- und Queraufnahmen - ıtontatischer Plattenzähler — Geringes Volumen und Gewicht Elegante und ge- diegene Ausstattung — Verstellbarkeit des Objektives von 2 m bis unendlich. Irisblende, von aussen nach Skala einstellbar. Preise und Lieferungsbedingungen: j a. Mit Anastigmat F:7,2 von H. Meyer & Co,, Görlitz “ Ö Goerz Doppel- Anastigmat „Dagor* | Serie IIIj1 F:68 . - »1190.— | 205.— | 10.— Einrichtung für 24 Flachfilms nebst Kassetten | | mehr 7501| — | — b. Mit Bel Barzahlung 10°/o Nachlass. Grösse: 11><18!/a><24 cm. Gewicht 44 kombinierte Hand- und Stativ-Gamera. 1800 g. Bewährte, handliche und auf das solldeste genrbeitete l 2 „Union Klapp-Camera von sehr kleinen Dimensionen. Plattengrösse: 9X12 cm. Grösse: 15><11><5/ı cm. Gewicht 600 g. Echt Mahagoni — Rindleder-Bezug — Lederbalg — Visier — Visierscheibe — 2’Bodenmuttern für Hloch- u. Queraufnah Union-Verschluss für Zeit- u. Momentaufnahmen bis "/ıco Se Mittelst Spindeltrieb ausziehbaren Laufboden — Horizontale und vertikale Verschiebbarkeit des Objektivteils — Einstellung auf alle Entfernungen — Objektive nach Skala oder Mattscheibe einstellbar — Mechanische und Fingerdruckauslösung — 3 Metallkassetten, inkl. Etui, sind im Preise inbegriffen Preise u. Lieferungsbedingungen: aulr Raten a. Mit Aristosiigmat F:68 No. 0 von|| a.” | au) ar H. Meyer & Co., Görlitz 125.— |140.— | 6.— b. Mit Goerz Doppel-Anastigmat „Dagor | Serie II1J0 F:6,8 ||180.— | 195.— | 10.— Bel Barzahlung 10°/s Nachlass. Extra-Kassetten: 3 Stück im Etui M. 3.00 netto, = FRRR Y «4 — kombinierte Hand- und Stativ-Gamera, 9% 12 cm, Hochformat nıon Eine neue Bauart In Hochformat, die sich durch besond. langen Auszug (29 cm) auszeichnet. Die ’ Rückwand lässt sich nbschleben, sodass Rolifiimkassetten, Wechselmagazine sowle Flachfilm- — Adapter verwendbar alnd, Echt Mahagoni — Unverletzl. schwarz. Bezug Lederbalgen — Um- klappbarer Kastensucher mit Libelle — 2 Bodenmuttern — Ein- stellin auf alle Entfernungen mittelst Visierscheibe oder Skala — Doppelter Aluminium-Laufboden — 29 cm Auszugslänge, für Verwendung der Hinterlinsen ausreichend — Zahntrieb — Hoch- u. Seitenverschiebung des Objektivieiles— Union-Verschluss f Zeit- sowie Momentaufnahmen bis '/ıoo Sek. —Draht- sowie Fingerdruck- auslösung — 3 Melallkass,, inkl. Etui, sind im Preise inbegriffen, Preise u. Lieferungsbedingungen: | Orr |, Auf, | Raten a. Mit Aristostigmat F:6,8 No. 0 von| ı. M aM, Hugo Meyer & Co., Görlitz . .|1145.— |100.— | 8.— b. Mit Aristostigmat F:5,5 No. 0 von | Hugo Meyer & Co, Görlitz . .100.—|175.—| 8.— c. Mit Goerz Doppel-Anastigmat „Dagora | | | Serie III/O F:68 . . . . . -1210— — | 10.— d. Mit Goerz Doppel-Anastigmat „Celora | | Typ. B Ib F:4,8 No. 0 .I210.— | 225.— | 10.— Rollfilmkassette, M. 20.—, sowie Flachfilm-Pack-Adapter, M. 8 sind verwendbar. Vollkommener Moment- Apparat dieser Art. „Union-Klapp- Camera T‘ Mit Schlitz- Verschluss vor der Platte. Unsere Klapp-Camera 7 nimmt unstreltig den ersten Rang eln, sie hat viele Modelle überholt und lässt die meisten Jetzt auf- getnuchten Konstruktionen weit hinter sich. — Vorzüge: Stabile Spreizen (geschützt), Verschiiss für Moment und Zeit, Ver- stellbarkelt der Schlitzbreite von aussen nach Skala (Patent) von Imm ann jeder beliebigen Schlitzbreite bis zur vollen Öffnung. Der Schlitzverschluss Ist durch mehrere Patente geschützt, er besitzt nur 2 Wellen, ist daher einfach und gerät nicht In Unordnung, er arbeitet ohne Erschütterung. Die Camera Ist mit einem einzigen Handgriffe gebrauchsfertig, sie Ist für die schnellsten Augenblicksaufnahmen Ingende Menschen und Tiere, Radfahrer, fllegende Vögel u. s. w.) unentbehrlich, Das Objektiv Ist abschraubbar, kann also auch an anderen Cameras verwendet werden. An den Verschluss wird auf Wunsch eine mechanische Drahtauslösung (pat.) angebracht. Preis dafür M. 6. Ganz {n schwarzgehalten — Ebenhiolz pol.— Lederüberzug— Lederbalg — Objektivbrett verschiebbar— 2 Bodenmuttern — Visier —Visierscheibe m. Rahm. —Objektir oinstellbarauf alle Entfernungen nach Skala od, Visierscheibe— Irisblondo — Schlitaverschl — Geschwindigkeit regullerbarv./hab. » Plattengrömme: 6,5% 8 Gewicht: 500g. Maasso: 4,5 X 10, 5 x E @0 g. [3 2 = 1a x%18 Ai 1800 g. 565%X1 = - EIBSEL 1400 8. 55 X14 up Str n ® | Ohne | atit Preise und Lieferungsbedingungen: ||| grüne |, omas |, al aM, M. (inbegriffen sind im Preise atets 3 pn. schwarz- [Raten polierte Holz-Doppolkassetten.) M «Mit Aristostigmat F: 8,8 ap. von Hugo Meyer & Co. Los Adler... Re Mit Aristontigmat +5,56 Ban von Hugo Muyer & Co, ne] Görlitzer. nen. ange © At Goorz Dopp-Annat; „Dagoe® Ser, Li No.00 Er NEN Eee ER Se N ER n,Aldeut. n 0 a. NitGotrz Dopp.-Anlst.„Celor“ Typ. BIVNG. 00. | De ” » nenn 0 DB 2 ol: 430, Weohselmagazin m. Lederberng u, Rolljaluusfoschleher (ür 14 Platten od, 24 Planfilms Grösse 62% 0 cm ALL 5 D, g do. di I“ Feat do. do. „ 18. X1, „82:50 ‚Rollfilm -Kass. Gr. 8X 12cm M. 29.— ‚Filmpack-Adapter mit Lederbozug N SÄCHEREIENT Gr. 0x 12cmA. 8, ” ” ” 9x1. „30. „1x1 „ „ 164 Bel Barzahlung 10% Nachlass. Nur noch Wollanastigmate. Seltene Blitzaufnahme. C Aus noch Landschaftslinsen, Periskope, Aplanate sind unvollkommene Objekt schärfe. Ein vollkommenes Universalinstrument ist nur der Vol: Das Wort Anastigmat ist vogelfrei, deshalb weise man alle Anastigı Doppel-Anastigmate von C. P. Goerz, Berlin und Aristostigmate v „Union“-Cameras sind nach wie vor das führende Fabrikat, sie w Arbeiter) fak gegen monatliche Zahlungen, oh Gamera-Grossvertrieb „UNION“, Hugo St Bodenbach (für Österreich-Ungarn), Z Grösste Fachfirma mit aı Eine praktische Anleitung zur Erlernung der Photographie wird jedem Apparat unbı Das Tor des Tiergo artens 153 sopophora) spec. an den Pfahlwurzeln der neuen Kautschukpflanze Par- thenium argentatum aus Mexico. Von anderen erwähnenswerten tierischen Schädlingen wurden die folgenden bemerkt. Heterodera radicicola Greeff fand sich in Anschwel- lungen der Wurzeln von Bleichsellerie aus den U.S. und von Iris aus Japan. Kleine Wanzenarten erzeugen auf Orchideen und Kakteen runde helle Saugstellen. In den Gallaxblättern aus Nord-Karolina war die Puppe eines Minierers vorhanden, auch wurden die weißen, spindelförmigen, ge- rippten Kokons einer Buceulatrix spec. an den Blättern haftend bemerkt. Von den pflanzlichen Parasiten und sonstigen Pilzen mögen Erwähnung finden: Oidium Tuckeri Berk. mit Reben aus England, die Tubereularia- form der Nectria cinnabarina (Tode) Fr. an Stachelbeersträuchern aus Eng- land, Graphiola Phoenicis (Moug.) Poit. auf Palmen aus den Mittelmeer- ländern, Uromyces caryophyllinus (Schrank.) Schröt. auf den Nelken ver- schiedener Sendungen aus den U. S. Die auf den aus Nord-Karolina kommenden Blättern von Gallax aphylla gefundenen kleinen, flachen, schwarzen, braunen oder grünlichen Sklerotien (?) narren noch ıhrer Auf- klärung, der von Curtis auf diesen Blättern als Glenospora melioloides be- schriebene häufige Pilz ist eine Meliola spec.; außerdem fand sich auf den Blättern zuweilen ein Schleimpilz, Didymium farinaceum Schrad., und ferner fmehrere noch nicht näher bestimmte Sphaeropsidales auf trockenen braunen oder schwärzlich verfärbten Flecken. Die vorstehenden Ausführungen (S. 40—43 in Heft 2 und S. 151—153 dieses Heftes) sind ein Auszug aus dem von Dr. Ü. Brick erstatteten VII. Bericht der Station für Pflanzenschutz zu Hamburg, der in dem Jahr- buch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten XXII. (1904), Hamburg 1905 erschienen ist. G. Leuschner. Das Tor des Tiergartens. Eine Bitte um etwas mehr Marmor. Von Oskar Cordel. Mit dem verstorbenen Tiergartendirektor Geitner habe ich im Laufe der Jahre wiederholt über eine ansehnlichere Ansgestaltung des Tiergarten- einganges am Brandenburger Tore gesprochen. Ich verfocht die Ansicht, daß sich der Tiergarten von diesem Tor aus zu einfach, zu schlicht aus- ausnehme. Es bedürfe einer machtvolleren, prunkvolleren Anlage an dieser Stelle, einer „Fassade“, die ein besseres Gegengewicht gegen den gewaltigen Bau des berühmten Tores selber bilde und im vornehmsten Stile die Ein- drücke einleite, welche den Tiergartenbesucher in dem prächtigen Parke erwarten. Ob es möglich sei, diese Fassade mit rein gärtnerischen Hilfs- mitteln herzustellen, vermöge ich nicht zu beurteilen. Außersten Falles müsse man eben Architektur oder Skulptur oder beides zu Hilfe nehmen. Geitner wollte davon nicht viel wissen. Der Tiergarteneingang sei wirkungsvoll und großzügig genug. Das würde ich schon einsehen, wenn ich andere öffentliche Parks — hier oder anderswo — betrachte. 154 Das Tor des Tiergartens. Um so überraschter war ich, als die jetzige Ausschmückung der Ört- lichkeit erfolgte. Zu meiner größten Genugtuung konnte ich mir sagen, daß nicht ich allein die Empfindung gehabt hatte, hier fehle etwas, dab dieselbe Empfindung vielmehr an maßgebendster, im eminenten Sinne kunst- verständiger Stelle vorhanden gewesen und nun zu bedeutsamem Aus- drucke gelangt sei. Ich habe mir — unter solchen Umständen mehr als selbstverständlich — die Marmoranlage oft genug angesehen und dabei auch versucht, ins klare zu kommen über die Berechtigung der Kritik, die als- bald von den lieben Berlinern an der Neuerung geübt wurde. Der Berliner ıst verblüfft von der Masse Marmor, die sich ihm hier vorstellt. Nicht gewöhnt an so reiche Verwendung des edlen, kostspieligen Gesteins, nicht verwöhnt ın der Zeit, aus der so viele bekannte öffentliche Bauten stammen, einer Zeit notgedrungener, zuweilen fast an Dürftigkeit streifender Sparsamkeit, wurde er stutzig angesichts des Reichtums dieser Anlage, und alsbald hatte er die Redensart vom Marmorbergwerke bei der Hand, die eigentlich nichts weiter sagt, als daß er einem Schaffen noch nicht recht zu folgen vermag, das aus dem Vollen schöpft und nichts von Dingen wissen will, die den Eindruck machen, als „wenn man will und kann nicht“. Aber ein wenig recht hat die Berliner Kritik doch. In der Tat drängt sich das Material mehr als nötig vor, nicht aber wegen seiner Massenhaftig- keit — die ist keineswegs so überwältigend, daß man sich ihretwegen ästhetisch aufzuregen brauchte --, sondern weil nichts da ist, das die Auf- merksamkeit ausreichend von dem bloßen Material ablenkte. Es fehlt der Anlage an eigentlichen künstlerischen, oder sagen wir architektonischen Höhepunkten, sie erstreckt sich zu gleichförmig über dem Erdboden hin. Sıe „baut“ sich nicht. Von Rechts wegen sollten die Standbilder des Kaisers und der Kaiserin Friedrich solche Höhepunkte bilden. Dazu sind sind sie jedoch zu klein. Wäre eine ganze Reihe derartiger Standbilder da, dann ginge die Sache; dann rechtfertigte sich auch die gleichförmige horizontale Lagerung des Ganzen. Aber die beiden einzelnen Gestalten, die von weitem nur wie Fingerchen aus der Marmormasse herausragen, wirken nicht. Es läßt sich Ja verstehen, daß man sie nicht im größeren Maßstabe anlegte und auch nicht auf höhere Sockel stellte. Man wollte sie nicht übermenschlich er- scheinen lassen und auch ihre Betrachtung nicht erschweren, sie vielmehr dem Beschauer „menschlich nahe bringen“. Aber so schön und richtig das an und für sich ist, die Wirkung des Ganzen leidet darunter. Man braucht nur zu beobachten, wie die stattlichen Springbrunnen zu beiden Seiten die Gestalten des Kaiserpaares förmlich „totschlagen“, um alsbald zu begreifen, daß hier der wunde Punkt liegt, der unbewußt — wenigstens bin ich noch nirgends einer Andeutung begegnet, daß andere auf denselben Gedanken gekommen wären — zu jener Kritik geführt hat: aus dem ratlosen Umher- irren des Auges, das die dem Sinne nach gegebenen Höhepunkte der An- lage nicht genügend betont und so kein ausreichendes ästhetisches Gegen- gewicht gegen die Wucht des verwandten Materials findet, entsprang die Redensart vom Marmorbergwerke. So erklärt sie sich, und so zeigt Sich auch alsbald der Weg, ihre Berechtigung aus der Welt zu schaffen. Japanische Pflaumen auf deutschen Märkten (Prunus triflora Roxburgh.) 155 Sollten die Figuren des Kaiserpaares werden oder sollen sie bleiben wie sie sind, so müßte man sie architektonisch heben. Ein Baldachin oder eine säulengetragene Kuppel, die sich über sie erheben, eine Marmornische, die hinter ihnen hoch aus der niederen Flucht der Balustraden heraus- wächst; sie hätten den Marmorgestalten die nötige Wucht ihrer Umgebung gegenüber verliehen. So aber ergeht es ihnen wie der Germania auf dem Niederwald. Selbst diese Kolossalgestalt wird erdrückt von der Größe der Szenerie; auch sie hätte zur vollen Geltung gebracht werden sollen durch einen architektonischen Hintergrund oder Umbau, den man genügend massig ausbilden konnte, um auch die Fernwirkung zu sichern, um ein richtiges Verhältnis zwischen dem Denkmal und der umgebenden Natur zu erreichen. Den Berlinern steht zu viel Marmor vor dem Brandenburger Tor, mir, wie man sieht, noch immer zu wenig. Habe ıch recht mit meiner obigen Betrachtung, so ist der Gegensatz nur ein scheinbarer, und eine Ergänzung der Anlage nach der angedeuteten Richtung befriedigt beide Teile. Ich bitte also, das „Marmorbergwerk“ in meinem Sinne recht aufınerksam wiederholt zu studieren. Stellt sich dann heraus, daß man mir zustimmt, dann bitte noch etwas mehr Marmor, aber — an der richtigen Stelle. Japanische Pflaumen auf deutschen Märkten (Prunus triflora Roxburgh). Von L. Wittmack. (Schlufs.) Mein verehrter Freund L. H. Bailey, Professor für Gartenbau an der Cornell University in Ithaka (Staat New York), der sich speziell mit der Gattung Prunus beschäftigt hat, sagt in seinem trefflichen Lexikon „COyelopedia of American Horticulture“* Bd. III S. 1448: „B. B. Orientalische Pflaumen. Blätter verhältnismäßig länger (meist länglich-verkehrteiförmig), nicht rauh oder weichhaarig, oft glänzend, die Jungen Zweige glatt oder fast glatt. „8. Prunus triflora Roxburgh. (P. japonica Hort, nicht Thunb. P. Hättan Tamari), japanische Pflaume!), Fig. 1980 und Tafel XXX. Stark wachsender kleiner Baum, mit glatten, oft glänzenden, rötlichen oder zimmetbraunen Zweigen. Blätter meist länglich-verkehrteiförmig, plötzlich, aber deutlich zugespitzt, dicht stumpf gesägt, die Adern nahe dem Rande Schlingen bildend, hellgrün, oft glänzend grün, unterseits matt. Blüten zu wenigen aus jeder Knospe (meist drei), ansehnlich, weiß oder fast weiß, schlank gestielt (nach der Abbildung kurz gestielt). Frucht verschieden, meist groß und fest, gelb oder lichtrot (nie blaupurpurn), mit deutlicher Furche und mit der Tendenz, am oberen Ende in eine Spitze auszu- laufen. — Vaterland wahrscheinlich China, aber in die Vereinigten Staaten aus Japan 1870 eingeführt, jetzt weit verbreitet und der Frucht wegen 1) Sollte aus Prunus Hättan die Bezeichnung „Hewton“ entstanden sein?! L. W., 156 Japanische Pflaumen auf deutschen Märkten (Prunns triflora Roxburgh). gebaut. Die japanische Pflaume ist winterhart in einigen Varitäten soweit nordwärts als Ottawa. Sie wird geschätzt wegen ihrer großen Fruchtbar- keit, der langen Haltbarkeit und der Schönheit ıhrer Frucht, sowie ihrer verhältnismäßigen Widerstandskraft gegen die schwarze Knotenkrankheit (black knot). Als Klasse ist die Frucht von geringerer Qualität als die gewöhnlichen Pflaumen und Zwetschen (als dıe „domestica Plums“, sagt Bailey, der Pr. insititia, die runde Pflaume, mit zu P. domestica, der Zwetsche, zählt.) Bereits 1887 finden wir in Revue horticole S. 560 die erste, in Cali- fornien bei John Kelsey fruktifizierende japanische Pflaume, die man Kelsey-Pflaume nannte, beschrieben und schwarz abgebildet, 1891 S. 515 werden drei Sorten japanischer Pflaumen erwähnt, 1892 S. 132 ist daselbst eine farbige Abbildung der Sorte Chabot gegeben, 1895 S. 51 findet sich eine Geschichte dieser Pflaumen von Bailey, übersetzt aus Gardeners Chronicle, und ebenda S. 160 wird die japanische Botan-Pflaume abgebildet. Die von Herrn Prof. v. Freyhold übersandte Frucht ist rundlich herzförmig, oder rundlich kegelförmig mit einer deutlichen, wenn auch stumpfen Spitze, 6'/,;, cm hoch, 5'/),;, em Durchmesser (18 cm im Umfang): sie besitzt einen stark ausgeprägten Stempelpunkt (Rest des Griffels) etwas unterhalb der Spitze. Stiel kurz, in der Grube an der Basis, Furche an der Basis tief, nach oben flacher. Grundfarbe schön glänzend gelbrot, mit zahlreichen karminroten Pünktchen und Strichelchen, die nach oben hin zu einer hell karminroten Fläche zusammentreten. Die Frucht wiegt 97 g, ist also schwer, weil das Fleisch fest ist. Uber den Geschmack kann ich noch nicht urteilen, da ich sie noch nicht gekostet habe.') Sie ist sehr ähnlich der in „Yearbook of the Department of Agriculture“ 1901, S. 386, beschriebenen und auf t 49 prachtvoll abgebildeten Wickson- pflaume, syn. Perfection, aber noch größer, denn diese ist nur 5!/, cm hoch und hat 5 cm Durchmesser. Die Beschreibung paßt fast wörtlich auf unsere. Es heißt da: Form länglichkegelförmig, zuweilen deutlich zu- gespitzt. Gestalt groß oder sehr groß. Oberfläche glatt, glänzend, mit zahlreichen kleinen braunroten Punkten. Farbe gelb, verwaschen und marmoriert mit dunklem, bräunlichem Rot, was einen sehr reichen bunten Effekt macht (nach der Abbildung ist die Frucht karminrot, etwas dunkler als unsere). Duft dünn, vergänglich. Stielhöhle ziemlich tief und plötzlich eingesenkt. Stiel ziemlich kräftig. Furche an der Basis tief, und bis zur Spitze deutlich. Haut mäßig dick, zäh, ziemlich sauer, Stein oval, von mittlerer Grösse, halb anhaftend, Fleisch gelblich, durchscheinend, mit gelben Adern, fest und fleischig, wenn fertig für den Markt, aber schmelzend und saftig, wenn völlig reif. Geschmack süss, reich, aroma- tisch. Qualität sehr gut. Die Wicksonpflaume ist nach dem Yearbook 1. ec. eine der wertvollsten Sorten des japanischen Typus. Sie entstand bei Luther Burbank in Santa Rosa, Kalifornien aus einem Sämling der Kelseypflaume (Kelsey mit Bur- bankpollen). ‚Junge Bäume in verschiedenen Gegenden von Georgia bis 1) Der Geschmack war schlecht, die Früchte werden am Kap für den Transport gewils ganz unreif abgepflückt. L. W. Von den Torheiten der Untergrunddüngung. 157 Connecticut angepflanzt und im Westen haben bis jetzt ziemlich spärlich getragen und die Früchte faulten ın nassen Jahren. Nichtsdestoweniger ist die Sorte viel versprechend. Sie blüht früh. — Bailey und Waugh glauben, daß Blut von Prunus Simonii in ihr sei, wegen des aufrechten Stammes und der Eigentümlichkeit des Laubes. Der Baum wächst sehr aufrecht, hat lange schmale Blätter, die Frucht sitzt mehr an Fruchtspießen des alten Holzes als an den starken Laub- zweigen des Vorjahres, wie bei den meisten japanischen Sorten. Er ist hart und blüht sehr früh, müßte daher mit anderen frühblühenden japani- schen Sorten zusammengepflanzt werden, z. B. mit Red June, Burbank, Abundance und Ohabot, behufs Fremdbestäubung. Die Wicksonpflaume ist vielin gewissen Gegenden Kaliforniens ange- pflanzt und die frischen Früchte von dort bringen auf den östlichen Märkten hohe Preise. Wenn die Angabe richtig ist, daß unsere Frucht vom Kap!) stammt, so muß man annehmen, daß man sie dort wie in Kalifornien wegen ihrer guten Transportfähigkeit angepflanzt hat und mit hohen Preisen auf dem Londoner Markt rechnet. Auch in Baden-Baden war der Preis sehr hoch, Wer in unserem Winter Pflaumen essen will, muß auch ordentlich dafür bezahlen. BZ Nachtrag. Ich habe inzwischen auch in feineren Berliner Obstgeschäften diese japanischen Pflaumen gefunden, die hier einfach „Kappflaumen“ heißen. Eine kaufte ich mir und mußte dafür nicht weniger als 1,25 Mk.. bezahlen. Ich habe diese Rarität dem Museum der landwirtschaftlichen Hochschule übergeben. Die Farbe der Pflaumen ist anfangs fast ganz gelb, erst später treten die roten Punkte und Striche auf. Von den Torheiten der Untergrunddüngung. Von Arthur Janson. „Die Obstbäume auf Zwergunterlage können Oberflächendüngung er- halten, aber jene mit Wildlingsunterlage verlangen, daß der Dünger an die Wurzeln gebracht werde; bei ihnen ist daher die Untergrunddüngung an- zuwenden!“ Dieser Fundamentalsatz findet sich fast in jedem Buch über Obstbau, was indessen nicht hindert, daß die empfohlene Untergrunddüngung gründlich verkehrt ist. Wie wird sie gemeinhin betätigt? Nun, es werden, wenn es sich um die Verabreichung fester Dünger handelt, in der Baumscheibe Löcher ausgehoben und in diese wirft-man !) Daran ist wohl nicht zu zweifeln, da es auf der südlichen Erdhälfte jetzt Sommer ist. L. W. Von den Torheiten der Untergrunddüngung. den Dünger. Die Löcher werden darauf mit Erde wieder zugefüllt. Oder, wenn die Jauchedüngung angewendet werden soll, nımmt man den Erd- bohrer oder das Locheisen zur Hand und gießt die Jauche in die Löcher. Aus welchen Gründen ist dieses Verfahren nun verkehrt? Der ver- ehrte Leser wird mir glauben, daß ich, von schwerwiegenden Gründen gestützt, es wissen muß, wenn ich mich unterfange ein Gesetz umzustoßen, daß seit Jahrzehnten unangefochten regiert hat. Nun, man höre und urteile selbst! Der Dünger ist bekanntlich nicht ohne weiteres für die Pflanze verwertbar. Die Nährstoffe müssen in aufnehmbare Form über- geführt werden, und diese Verwandlung ist an die rege Arbeit zersetzender pflanzlicher Kleinorganismen gebunden, an die Tätigkeit von Bakterien. Deren Arbeit geht aber auch nur dann rüstig vorwärts, wenn die Luft- zufuhr möglich ist, d.h. wenn den Bakterien die Unterstützung des Luft- sauerstoffes zuteil wird, ohne welchen auch ihr Leben gefährdet ist. Bekannt ist aber, dab die Luft nur bis zu einer meist recht mäßig zu be- messenden Tiefe eindringt, die ganz von der Beschaffenheit des Bodens und dessen Bearbeitungszustand abhängig ist. In leichtem Boden und solchem, der fleißig behackt wird, ist der Luft das Eindringen erleichtert, und dort mag der Dünger immerhin tiefer liegen, als in dichtem oder schlechtbearbeitetem Boden. Aber die Untergrunddüngung in der heutigen Handhabung packt den Mist in eine tiefe Gruft, die ferne von dem Zufluß der Luft eine Umsetzung des Düngers ın aufnehmbare Verbindungen des- halb unmöglich macht, weil die Bakterien eine wichtige Vorbedingung zur erfolgreichen Arbeit vermissen. Solcher Dünger liegt jahrelang unzersetzt und unausgenützt im Boden. Andererseits ist auch das Leben der Wurzeln absolut abhängig von der regelmäßigen Lüftung des Bodens, und in dem Hunger nach Luft pflegt der Baum seine Wurzeln viel flacher zu entsenden, als zumeist an- genommen wird. Sie kommen deshalb auch nur selten in jene Dünger- tiefreservoirs, die bei der Untergrunddüngung angelegt werden. Und wie ist es bei der Benutzung der künstlichen, der Mineraldünger? Gibt man einen Vorratsdünger, d. h. einen schwer löslichen, etwa Thomasmehl, dann muß das Wurzelwerk des Baumes das Düngernest, welches wir in dem Loche schufen, aufsuchen, um dort alle Folgen der Uberdüngung zu kosten; denn diese Dünger sind in ihrer Wirksamkeit fast ganz von einer direkten Berührung mit der Pflanzenwurzel abhängig. Manche Dauerdüngemittel backen auch zu festen Klumpen zusammen. Die Lochdüngung erfüllt aber die erste Vorbedingung nicht, von welcher die Wirkung abhängig ist und welche fordert, daß diese Mineraldünger dem Boden fein sorgfältig vermischt werden müssen. Eine Anwendung der im Bodenwasser stark löslichen Mineraldünger, wie z. B. Chilisalpeter, die leicht löslichen Kalisalze, die Superphosphate usw. hat bei der Lochdüngung die gefährliche Folge, daß die scharf ätzende Eigenschaft dieser die in der Nähe befindlichen Wurzeln abtötet und den Boden in gewissem Umkreise vergiftet. Es bleibt uns noch die Anwendung der Jauche. Abgesehen von dem Umstande, daß das Gleichgewicht der Hauptnährstoffe zerstört wird, indem in der Jauche bekanntlich der den Trieb fördernde Stickstoff weitaus vor- Aus den Ausschüssen des V.z. B.d.G, 159 herrscht, daß ferner in gewissem Maße auch das Gültigkeit besitzt, was ich oben vom Versenken des Mistes sagen mußte, muß man auch die Er- fahrung machen, daß die Jauche nur dann wesentliche Resultate zeitigt, wenn das Sickerloch (Zuführungskanal) auf ein dichtes Wurzelgeflecht mit starker Faserwurzelentwicklung trifft. der absorbierenden Tätigkeit des Bodens gerechnet, die bewirkt, dab Passieren einer einen halben Meter messenden Erdschicht genügt, um Es wird nämlich viel zu wenig mit das aus der kräftigsten Jauche klares Wasser zu filtrieren. Es ist, mit anderen Worten kurz gesagt, der Luftabschluß und die Filtereigenschaft des Bodens, welche der Untergrunddüngung fast ihren ganzen Wert benimmt. Aus den Ausschüssen des V.z.B.d.G. Sitzung des Blumen- und Gemüse- ausschusses vom 4. Januar 1906. Herr Obergärtner Bartsch, Wannsee, hatte 3 Pflanzen einer von ihm ge- züchteten Orchidee: Laelia tenebrosa X Cattleya gigas in Blüte ausgestellt, und bemerkte hierzu, dals es durch Hybridi- sation der Orchideen möglich sei, ihre Blütezeit zu verschieben. Der im Herbst zur Reife gelangende Same der Orchi- deen gehe im folgenden Jahre bestimmt auf; die Aussaat geschehe am besten in einer Mischung von Kienholz, Säge- spänen, Torf und Sphagnum. Nach der Aussaat wird der Same mit einer Glas- scheibe bedeckt, um das Austrocknen zu verhüten. Die Samen der Orchideen brauchen zur Keimung sehr verschiedene Zeiten. Die meisten laufen aber schon nach 4 Wochen auf. Das Vermischen der Erde mit Sägespänen hat den Zweck, Bakterien und Ungeziefer von den Säm- lingen fernzuhalten. Herr Garteninspektor Amelung führte Champignonkulturen in Glasgefälsen vor, die in anschaulichster Weise ein Beet im kleinen mit Pferdedünger, Brut und Champignons in allen Entwicke- lungsstadien enthielten. Herr Amelung führte aus, dals Dünger von Jungen, kräftigen Pferden, die gutes Futter erhielten, weit geeigneter sei, als derjenige von alten Gäulen. Der Dünger müsse vorher gut präpariert sein und eine gewisse Zeit ruhen. Frischer Dung sei geradezu schädlich. Stroh könne ruhig dazwischen sein, nur das zuviele Stroh müsse ausgeschüttelt werden; ferner dürfe der Dünger auch nicht zu nals sein; die Brut müsse sein, die Nässe aufzusaugen. Das Begielsen der Beete hat erst etwa 14 Tage nach dem Aufbringen der Erde zu erfolgen. Die Anwendung von Jung- fernbrut, der sogenannten ersten Gene- ration, sei ganz besonders zu empfehlen und bedeutend besser, als Brut von alten, abgetragenen Beeten. Auch die zweite Generation, die Nachzucht von der Jungfernbrut, sei noch recht gut und zur Zucht zu gebrauchen. Jungfern- brut bilde sich in dem Dünger oft von selbst. Die Anzucht aus Sporen sei immerhin schwierig. Die dritte Gene- ration solle man überhaupt nicht ınehr auslegen. Herr Öbergärtner Peters-Dahlem hat genau nach den Amelungschen Angaben seinerzeit Champignonbeete angelegt und sehr gute Resultate erzielt. Herr Nickel hat sich in früheren Jahren seine Brut aus Matratzendünger stets selbst ge- zogen. Herr Beuster ist der Ansicht, dals Ghampignonkultur in Verbindung mit Gemüsezucht das einzig richtige sei. Es wurden dann noch Meinungen über die neue Pflanze Nicotiana Sanderae aus- getauscht. Ueber den Wert dieser Pflanze gehen die Meinungen der Mitglieder ge- waltig auseinander. Als Vorpflanzung, imstande , sowie als Zwischenpflanzung bei Dahlien wird ihr von mehreren Seiten Lob ge- spendet. in der Sitzung des Blumen- und Gemüse- ausschusses vom 1. Februar 1906 wurde die Frage nach dem verschiedenen Geschmack der Gemüse in Norddeutsch- Vereinswesen. land gegenüber Süd- und Westdeutsch- | land eingehend besprochen. Das Nähere darüber ist bereits auf S. 110 d. Jarr- gangs abgedruckt. Sodann wurden Neu- heiten für das Versuchsfeld in Vorschlag gebracht. Sitzung des Obst- und Gehölz- ausschusses vom 8. Februar 1906. Folgende 3 Fragen waren zur Beant- wortung eingegangen: a) Welche 5 Apfelsorten haben sich in den letzten 5 Jahren in der Provinz Brandenburg am (Geldwert der Früchte) erwiesen? wenigsten von Pilzkrankheit leiden! Ist bei der letzten Sorte die An- fälligkeit durch Fusicladium ver- schieden je nach Unterlage, Boden und Düngung? ertragreichsten | ' mann als solche Sorten, Welche von diesen Sorten hatte am | zu | Beim Meinungsaustausch über diese | ı London Pepping. Fragen, die als richtige Doktorfragen bezeichnet wurden, gingen die Ansichten weit auseinander. Es wurde endlich beschlossen, bei hervorragenden Obst- züchtern der Provinz Brandenburg und solchen Gartenbauvereinen, die Mitglieder sind, Umfrage zu halten, um aus den einlaufenden Antworten ein Resultat zu finden. Begründet wurde dieser Be- schlufs dadurch, dafs einmal die obst- produzierenden Gegenden in der Provinz sehr verschiedene Bodenverhältnisse auf- wiesen, zum anderen, dals die auf den verschiedenen Stellen angebauten Sorten niemals die gleichen seien. Von einer ‚gegeben werden. Stelle aus sei es ganz unmöglich, auf die gestellten Fragen eine unanfechtbare Antwort zu erteilen. Wer in der Lage ist, zu obigen Fragen aus eigener Erfahrung Wertvolles mitzuteilen, wird ge- beten, sie schriftlich niederzu- legen und an das Generalsekre- tariat, Berlin, N., Invalidenstr. 42, einzusenden. In der Debatte führte Herr Toebel- welche sich in der gewünschten Weise bewährt haben, folgende an: Lord Grosvenor, Manks Küchenapfel, Winter-Goldparmäne, Schöner von Boskoop, Hawthornedon, Landsberger Renette, Baumanns Renette. Ferner wurden noch genannt: Kasseler Renette, Coxs Orangen Pepping und Die Empfänglichkeit dieser Sorten für Fusieladium, besonders wenn sie auf feuchtem Boden stehen, mufste aber zu- In dem trockenen Jahre 1904 hat sich das Fusicladium sehr viel weniger gezeigt. Herr A. Fintelmann legte dann noch blühende Zweige aus dem Humboldthain von Hamamelis japonica, japanische Zaubernuls, vor, und bemerkte, dais sie sich sehr leicht von H. virginiana unter- scheide. Bei H. japonica sei der Frucht- boden rot gefärbt, bei H. virginiana aber gelb. OD Vereinswesen. Dem 38 Geschäftsbericht der „Deutschen Dahlien-Gesellschaft“ entnehmen wir folgendes: Das Jahr 1905 war ein Dahlienjahr, wie es selten solches gibt, wenig- stens in den mittleren und nördlichen Distrikten unseres Vaterlandes, während sonderbarerweise das südliche Deutsch- land in der Entwickelungszeit der Dahlien durch monatelange Trockenheit und Dürre zu leiden hatte. Diesen unerfreulichen Umständen war es zuzuschreiben, dafs die auf der ®&. Deutschen Dahlienausstellung in Darmstadt ausgepflanzten Dahlien zu- erst ein mangelhaftes Gedeihen zeigten, während bei dem Stickstoffreichtum des dortigen Bodens, unter Mitwirkung der überreichen Spätsommerfeuchtigkeit das Wachstum auffällig zunahm und der zu erwartende Blütenreichtum zurzeit der Blütenschau nahezu ausblieb, so dafs selbst die reichblühendsten, dekorativen Sorten nichts von ihren guten Eigen- schaften verrieten und das schöne, von Herrn Junge geleitete, nach Farb- wirkung geordnete Arrangement leider gar nicht zur Geltung kam. schlofs sich aber die in den Tagen vom 8. bis 10. September letzten Jahres stattgefundene Dahlienblütenschau würdig den bisherigen Veranstaltungen der Gesellschaft an, und wohl keine bis- herige Ausstellung hatte sich eines besseren Besuches zu erfreuen, als die letzte Darmstädter. An Versammlungen hielt die D. D.-G. im letzten Jahre nur 2 ab. Herr Junge- Hameln sprach auf der ersten Jahres- versammlung am 5. Februar in Hannover über das Thema: „Wie sollen wir aus- stellen“, während Herr Koenemann die Darmstädter Versammlung mit seinem Vortrage: „Zuchtwahl und Kreuzung der Pflanzen und ihre Beziehung auf die Anzucht neuer Dahlien“ erfreute. Die Einrichtung der Dahlienbewer- tung wird leider seitens der Mitglieder nicht in genügendem Malfse in Anspruch genommen. Folgende Tölkshaussche Züchtungen, welche wie alljährlich Heinrich Kohl- mannslehner-Britz-Berlin in den Handel | bringt, erhielten nach dem neuen ver- schärften Punktationsverfahren zeugnisse: 1. Johannisfeuer mit ein feinstrahliger, dunkelscharlach- farbener Sämling von „Alt-Heidel- berg“. . Helene mit 86 Punkten, sehr reich- blühend, zartrosa, mit fein abge- tönter Mitte. . Aschenbrödel mit 85 Punkten, Jugendform, orangerosa mit gelb- | Kongress-Versammlung des Ver- Blume lichen Spitzen. . Schwan mit 77 Punkten, reinweils, von riesiger Grölse. an zinnoberscharlach, spitz gedreht und äulserst langstielig. . Elsals, eine Antzsche Züchtung, ebenfalls von vorgenannter Firma im Einführungsrechte erworben, eine Schaublume ersten Ranges, in reiner Scharlachfärbung, 83 Wertpunkte. Die holländischen Riesen- oder Paeo- nien-Dahlien haben sich in unserem Klima bewährt, wenngleich einige der bisherigen 10 Züchtungen wegen Mangel in der Haltung dem Sortimente besser | fern geblieben wären. Für die französischen Wert- | 1 nn abends: Begrülsungund Zusammentreffen . Roland vonBerlin mit81 Punkten, erhielt Dafür Vereinswesen. ı M.-Gladbachs, ı Walderholungsstätte. Fahrt nach Kreuz- nach zur Besichtigung der letztjährigen 161 Dahlien scheint sich unser deutscher Geschmack noch nicht zu begeistern. An Ausgaben erforderte die Darm- städter Ausstellung 1054,94 Mk., diesen steht eine seitens der Ausstellungsleitung geleistete Beihilfe von 1200,— Mk. gegen- über, so dafs uns nach Schlufsabrechnung ein kleiner Ueberschufs von 145,06 Mk. verbleibt. Der sonstige Kassenbestand betrug am 1. Januar 1905 1975,20 Mk. An Mitglieder-Einnahmen etc. kamen im vergangenen Jahre hinzu 672,28 Mk., so dals abzüglich der sonstigen Jahres- ausgaben unser heutiges Gesellschafts- vermögen 2530,42 Mk. ausmacht. Die diesjährige Ausstellung, welcher voraussichtlich die Reichshauptstadt eine gastliche Stätte bereiten wird, ist das nächste Arbeitsfeld. Es wird jetzt schon den Ausstellern empfohlen, sich mit dem besten Rüstzeug dafür zu versehen, da- mit in der Geburtsstätte der Gesellschaft ein recht glänzendes Zeugnis ihrer Leistungsfähigkeit und Reife abgegeben werden kann. Verein Deutscher Rosenfreunde. Programm für M.-Gladbach 1906 Gladbacher Rosenfest! Freitag, den 29. Juni (Peter u. Paul) im Europäischen Hof. Sonnabend, den 30. Juni, vormittags 11 Uhr: Eröffnung des Rosengartens und der Rosenausstellung in der Kaiser ‘ Friedrich-Halle. — Abends 8 Uhr: Fest- konzert und Gartenfest im Volksgarten. Sonntag, den I. Juli, morgens 9 Uhr: eins Deutscher Rosenfreunde in der Kaiser Friedrich-Halle. Die Tages- ordnung wird in der Rosenzeitung ver- öffentlicht. — 2 Uhr: Festessen in der Kaiser Friedrich-Halle. — Nachmittags 5 Uhr: Blumenkorso, danach Konzert in der Halle und später Gartenkonzert auf ı den Terrassen. Montag, den 2. Juli: Besichtigung der Sehenswürdigkeiten der Stadt. — Nachmittags: Besuch der Rosengärten der Heilstätte und der Freiland-Rosenausstellung. Programme versendet der V. D. Rosen- ' freunde in Trier (P. Lambert) und Herr Halskrausen- | Gartendirektor Hastrath in M.-Gladbach 162 London. Der seit 23 Jahren be- stehende Deutsche Gärtnervereinin London hat auch im verflossenen Jahre 1905 seine Aufgabe erfüllt, für alle deutschsprechenden Gärtner, welche sich in London und Umgebung aufhalten, und besonders für Neuankommende ein kollegialer Sammelpunkt zu sein. Trotz der umständlichen und weiten Entfernungen, mit denen viele Mitglieder zu rechnen haben, waren die Versamm- lungen stets gut besucht und wurden darin, wie alljährlich, zahlreiche Vorträge gehalten. Neue und empfehlenswerte Pflanzen. Alle Interessenten möchten wir darauf hinweisen, dafs unser Vereinslokal nach 13 Upper St. Martins Lane, Tra- falgar Square, London WC. verlegt worden ist und dals die Versammlungen dort wie gewöhnlich jeden ersten und dritten Sonnabend im Monat um 8° Uhr stattfinden. Gäste sind stets willkommen. T. AudessL > DEGHNE Wilhelm Klenert, II. Schriftt. Neue und empfehlenswerte Pflanzen. Abb. J5. Ribes bracteosum Ribes bracteosum Dougl. £. fl. fusco Jancz. (Hierzu Abb. 15.) Dieseinteressante Johannisbeereerhielt ich vor Jahren von einem schottischen fl. fusco in natürlicher Gröflse. Gehölzfreunde mit der Bemerkung, dals sie wohl Ribes bracteesum Doug). ähnlich, doch keineswegs mit demselben identisch sei. In der Tat zeigten sich die folgenden bemerkenswerten Unter- schiede zwischen den beiden. Kleinere Mitteilungen. Während bei bis 25 cm langen Blütentrauben aufrecht stehen, mit blafsgrünlichen Blüten und grolsen, oft fast blattartigen Brakteen bis in den Herbst hinein besetzt sind, hängen die Blütentrauben der in Rede stehenden Pflanze, wie die Abbildung zeigt, bogig über, die Blütenfarbe ist Ribes bracteosum die | bräunlich und die Brakteen sind klein, schmal (siehe Abb.) und hinfällig, an den Fruchttrauben nicht mehr zu finden. Die bei beiden spärlich ansetzenden, bräunlichgrauen, mit gelben Drüsen- punkten besetzten Beeren zeigten sich hier ferner bei letztgenannter grölser, ca. erbsengrols, rundlich, während Ribes | bracteosum kleinere und ovalgeformte Früchte aufwies. Der Strauch der vor- liegenden Pflanze endlich hat einen mehr ı verzweigten Wuchs, dünnere Zweige und ist im Laubaustrieb erheblich früher als die hiesigen Pflanzen des Ribes bracteosum. Trotz dieser Unterschiede hat Herr Prof. von Janczewski, der bekannte Ribes- Monograph, dem Bestimmungsmaterial gesandt wurde, doch nicht geglaubt, eine besondere Art oderVarietät darausmachen zu sollen, sondern hat sie mit dem in der Überschrift genannten Formennamen bezeichnet. L. Späth. Kleinere Mitteilungen. Zubereitung der Tomatenblätter als In- sekten tötendes Mittel. In der „Revue Horticole* wird mit- geteilt, dals kürzlich ein gewisser M. Allemand die Gartenbaugesellschaft zu Algier auf ein Verfahren aufmerksam gemacht hat, das er zur Herstellung eines Insekten tötenden Extraktes der Tomate empfiehlt und folgendermalsen ausgeführt wird: Man nimmt am besten die Blätter der Tomaten, die direkt von der Ernte kommen und einfach getrock- net werden. Man zerhackt sie in grobe Stücke und läfst sie im Wasser kochen; man filtriert die Brühe und lälst sie bei freier Luft in einer grolsen Porzellan- schale verdampfen, indem man die Flüssigkeit in leichter Wallung erhält und den verdampften Teil durch neuen Saft ersetzt, bis man einen ziemlich dicken Sirup erhält. Auf diese Weise bekommt man einen ebenso wirksamen Extrakt, wie ihn das Nikotin des Tabak dem Gartenbau geliefert hat. 20 Gramm auf den Liter Wasser haben gute Re- sultate ergeben. —n. Nicotiana Sanderae hat sich neuerdings als eine wertvolle Blütenpflanze für die Winter- monate erwiesen, Chronicle“ mitgeteilt wird, wurden einige Pflanzen, die spät im Herbst erst zur Blüte gekommen waren, etwa um Mitte Oktober aus dem Lande genommen und in Töpfe gesetzt. Bei sorgfältiger Be- handlung erholten sie sich bald und Wie in „Gardeners | haben seitdem fortwährend geblüht. Sie standen in einer Temperatur von 7—13 Grad Celsius; bei günstigem Wetter wurde gelüftet. Die leuchtenden Blüten sind im Winter sehr gut zu gebrauchen, da solche in dieser Zeit keineswegs in Fülle vorhanden sind; ihre Farbe steigert sich noch bei künstlichem Licht, so dals die Pflanzen und abgeschnittenen Blüten zur Dekoration von Festtafeln von aulser- ordentlichem Werte sind. —n. Betrübliche Erfahrungen mit Raupenleim hat Herr Grundbesitzer Hektor Ehlers in Bilszoben gemacht, die er im „Oesterr. Landw. Wochenblatt“ wie folgt bekannt gibt: Wiederholt wurden die Obstzüchter in den verschiedensten Fachblättern aufgefordert: „Bringt Raupenleimringe zum Fange des Frostnachtschmetter- lings an“. lch behaupte dagegen rund- wegs, dals es alles andere, nur kein sicher wirkendes Mittel gegen die wirk- lich verherende Plage dieses Wüst- | lings ist, die Bäume mit Raupenleim- ringen zu versehen, wenn sie auch noch so sachgemäls und genau ausgeführt werden. Nach meinen Erfahrungen kann ich nicht genug davor warnen, den in Handel gebrachten Raupenleim, besser gesagt „Wagenschmiere“ zu verwenden, denn die paar Weibchen, die darauf wirklich kleben bleiben, paralysieren nicht den Schaden, welchen diese Kleine re N an den Bäumen selbst verur- sacht. Dünn aufgetragen wirkt sie nicht, die Schicht muls so dick sein, dals das leichte Weibchen bis über die Knie darin versinkt und ganz besudelt herunterfällt. So ein starker Anstrich hat aber wieder seine bösen Folgen, nämlich: vermöge seiner eigenen Schwere flielst dann der Leim beim schwächsten Sonnenstrahl an der Süd- seite dem Stamme nach herunter, der Schmetterling findet freie Passage und der Stamm ist obendrein bis zur Hälfte besudelt, was ja im Grunde genommen noch zu ertragen wäre, wenn der Baum selbst nicht darunter litte. Dieser leidet aber ganz bedeutend, die Fettstoffe dringen in die Rinde ein, verschlielsen die Poren und töten die Bastfasern mehr oder weniger bis aufs Holz. Ich habe auf diese Weise gegen 40 Formbäume eingebülst; bei manchen ist sogar das Holz tief angegriffen. Am meisten haben Birnbäume gelitten, dann kommt das Steinobst, besonders Marillen, die unter dem Leimring stark harzflüssig wurden. Man wird sagen: „Ja die Rinde, be- sonders bei jüngeren Bäumen. darf vom Leim nicht getroffen werden!“ Dies sollte auch bei mir nicht der Fall sein, da die Bäume vor dem Anbringen des Leimes mit fettdicht sein sollendem Papier umbunden waren, aber gerade diese haben am meisten gelitten, denn alles Fett ist durchgedrungen und er- hielt sich unter dem schützenden Papier in seiner vollen schädlichen Wirksam- keit. Ich bin leider nicht der einzige, der Mühe und Kosten nicht gescheut hat, unsere vielen lieben Obstbäume zu retten, um wieder eine Einnahme von unserer recht ausgedehnten Marillen- kultur, dessen Früchte eine berechtigte Berühmtheit erlangt haben, zu erzielen; auch der Obergärtner unserer hiesigen Staatsbaumschule gibt sich alle Mühe und hat den Vorschlag gemacht, die im Frühling sich entfaltenden Bäume mit einer Giftlösung (Schweinfurtergrün in Verbindung mit Kupfervitriol) zu be- spritzen, damit die jungen Raupen bei der Aesung sich vergiften: Jetzt ist aber die Frage, wann der günstigste Zeitpunkt zu dieser Arbeit eingetreten ist und ob nicht auch das unter den Bäumen wachsende Gras vergiftet und zur Verfütterung unbrauchbar wird, was Schmiere allerdings der allgemeinen zwangsweisen Ausübung hinderlich wäre, denn nur eine solehe könnte zum Ziele führen. Giftet man die Bäume zu früh, näm- lich vor der Erschlielsung der Blüten- knospen, so hat es keinen Zweck, weil ja bekanntlich das junge Räupchen sich zuerst in die noch geschlossene Knospe einfrilst und sie im Inneren zerstört, was ja besonders beim Birnbaum der an manchen Blütenknospen ausgetretene sülse Safttropfen beweist. Die An- wendung des Leimgürtels hilft nun ein- mal gar nichts! Seine Apostel ernten nur Spott und Aerger und haben die nicht angenehme Arbeit, den sorgsam aufgetragenen Leim mühselig zu ent- fernen und die unter ihm entstandenen Wunden zu heilen. Der Leimgürtel wäre nur dann ein sicher wirkendes Mittel, wenn alles über demselben sich Befindliche abstürbe, dann hätten aller- dings auch die Raupen keine Nahrung mehr, so wie z. B. jetzt nach jahre- langem Auftreten des Frostspanners der Blütenstecher und andere ihre Nahrung verloren haben und verschwinden müssen. Freunde des Obstbaues! Lassen Sie mein bittendes Wort an Ihnen nicht vorüberziehen! Halten wir alle treu zu- sammen im Forschen und Suchen nach wirklich praktischen und — billigen — durchgreifenden Mitteln zur Bekämpfung eines Schädlings, der, wenn auch heute noch viele verschont, sie aber morgen ereilen kann, denn nicht die Frucht allein ist es, die wir verlieren, sondern unser Baumgut: jahrelange Mühe steht auf dem Spiele, besonders bei trockenen Sommern. Also frisch ans Werk und zum Worte! Wir erinnern an dieser Stelle noch einmal an den Insektenfanggürtel „Bin- fach“ von Otto Hinsberg in Langenau bei Nackenheim a. Rh., der in einer Monatsversammlung des V. z. B. d. G. von Herrn Königl. Gartenbaudirektor A. Fintelmann vorgeführt und empfohlen wurde. Er besteht aus Wellpappe, über die Papier geklebt ist. Legt man einen solchen Gürtel um Bäumen, so fangen sich reichlich die am Stamm hinauf- kriechenden Insekten in den Rinnen der Wellpappe. Ein weiterer Leimring über diesem Gürtel fängt dann noch alles etwa entschlüpfte Ungeziefer. Unterrichtswesen. 165 Unterrichtswesen. Fachschule für Gärtner. Am Sonntag, den 25. Februar, vormittags 11 Uhr, fand der 21./25. Gemeindeschule, Hinter der Garnisonkirche 2, in feierlicher Weise der Schulschlufs der städtischen Fachschule für Gärtner statt. Nach dem gemeinsamen Gesang: „Lobe den Herren“ nahm der Dirigent der Fach- schule, Siegfried Braun, das Wort und führte aus, dals an diesem Tage sozusagen der Regent des letzten Halb- Jahres, der Stundenplan, zu Grabe ge- tragen würde. Er enthalte aber als Übersicht über die einzelnen Fächer genau so viel Samenkörner als Lehr- fächer, welche Männer der Praxis und des Lehrerberufs in die Herzen der Fachschüler zu legen redlich bemüht gewesen wären. Sache des jungen Nachwuchses sei es, diese Saat zu hegen und zu pflegen, damit sie gute Früchte bringe. Ein blofses Anhören und unter Aufsicht des Lehrers Arbeiten mache es wahrlich nicht. Erst ein fortgesetztes Uben dessen, was man gelernt habe, in der Aula ı Zum Schlufs bat er die Fachschüler, ihrer Lehrer nicht zu vergessen, die es in allen Stücken gut mit ihnen gemeint | hätten, ebensowenig aber auch der Stadt Berlin und des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preulsischen Staaten, die diese Fachschule gemein- , sam unterhielten. Hierauf fand die Zensurenverteilung durch die Lehrer und eine Verteilung von 11 Diplomen des Vereins an solche Schüler statt, die sich besonders hervor- getan hatten. Nun sprach der Vorsitzende des Ku- ratoriums, Herr Fabrikbesitzer W. Küm- mel-Berlin, dem leitenden Rektor der Fachschule, Herrn Rasack, und den Lehrern den Dank der Stadt Berlin für ihre treue Arbeit aus und zeigte im einzelnen, welche Vorteile die Kenntnis ' der verschiedenen Fächer, die gelehrt ein durch Selbstdenken gehobenes. Weiterarbeiten führe zur wahren Voll- endung. Er empfahl den jungen Freunden, sich nicht von jenen beraten zu lassen, die da meinen, in allen Dingen sei das Glück die Hauptsache. Feldmarschall Moltke habe als gereifter Mann vor seiner Vermählung mit einem blutjungen Mädchen auch einmal das Kapitel vom | sogenannten „Glück“ behandelt und seine Gedanken in den einen Satz zusammen- gedrängt: „Glück auf die Dauer hat doch zumeist nur der Tüchtige.“ Dieses Wort gab der Dirigent den jungen Leuten mit auf den Lebensweg und führte weiter aus, dals auch eine Stadt- | verwaltung, wie Berlin, Glück auf die | Dauer nur durch die Tüchtigkeit seiner Bürger und Beamten haben könne. Desgleichen sei ein weiteres Beispiel für die Richtigkeit dieses Satzes das | deutsche Kaiserhaus, das in wenigen Tagen zwei Hochzeiten, die silberne des Herrscherpaares und die grüne des zweiten Sohnes, in ungetrübtem Familien- glück feiere, würden, für den Lehrling und Gehilfen habe. Besonders wies er auf die Chemie hin, ohne die heutzutage in keinem Ge- werbe etwas Ersprielsliches geleistet werden könne. Nachdem noch Herr Rektor Rasack sich über das Wohlverhalten der speziell gärtnerischen Fachschüler sehr aner- kennend ausgesprochen und sich herz- lich verabschiedet hatte, wurde unter Harmoniumbegleitung mit dem Liede: „Unsern Ausgang segne Gott“ ge- schlossen, . Das Pomologische Institut in Reutlingen (Württemberg) teilt uns mit, dals das Sommersemester und der Obstgärtner- und Baumwärterkursus am 6. März 1906 beginnen. Anmeldungen werden möglichst bald erbeten. Ueber die vorzutragenden Gegenstände, über Lehrmittel und alles, was das Institut betrifft, geben die Statuten und Lehr- pläne erschöpfende Auskunft, die auf Verlangen kostenfrei abgegeben werden. Das Pomologische Institut in Reut- lingen ist eine der ältesten Pflegestätten für wissenschaftlichen und praktischen Obstbau und ist in den 45 Jahren seines Bestehens von über 4000 Schülern und Kursisten besucht worden. 166 Eingegangene Preisverzeichnisse. — Personal-Nachrichten. Eingegangene Preisverzeichnisse. Gebrüder Dippe. Quedlinburg. Samenbau u. Samenhandlung. Oscar Knopf u. Comp., Erfurt. Samen, Pflanzen u. Gartengeräte. Ernst DBenary, Samenhandlung, Erfurt. Bunte Tafel: Begonia hybrida marmorata fl. pl. E. Boese u. Comp., Berlin. Samen- handlung. Spezialitäten in Gemüsesamen: Berliner Marktsorten. F.C. Heinemann,Königl.Hoflieferant, Erfurt. Generalkatalog No. 241—242. J. Lambert u. Söhne, Hoflieferanten, Trier a. Mosel. Samenhandlung, Kunst- u. Handelsgärtnerei, Blumenbinderei. H.Jungelausen, Baumschule, Samen- u, Pflanzenhandlung, Frankfurt a. O. | Carl Sattler, Samenbandlung, Kunst- und Handelsgärtnerei, Quedlinburg, Pflanzen, Blumenzwiebeln. Franz Plagge, Gemüse-, Feld- u. Blumen-Sämereien, Berlin NO, Otto Mann, Samen, Blumenzwiebeln, Pflanzen, Leipzig-Eutritzsch. David Sachs, Samenkulturen, Qued- linburg a. H. N. L Chrestensen, xKaiserl. König]. Hoflieferant, Erfurt, Thüringer Zentral- Saatstelle. Jakob Zopes, Samenkulturen und Samenhandlung, Fischenich b. Köln a. Rh. W. Kliem, Gotha. Katalog No. 76. Gustav Scherwitz, Saatgeschäft, Blumenzwiebeln, Gartengeräte, Dünge- mittel. Spezialität für Aufzucht und Bedarf des Geflügels, Königsberg i. Pr. Barbier u. Comp. (Nachfg.), Engros- Preisverzeichnis, Orleans (Frankreich), Baumschulen. Vilmorin Andrieux u. Oomp., Ge- neral-Katalog, Paris. Bunte Tafel: Begonias tuberculeux doubles. R, van der Schoot u Sohn, Spezial- züchter und Importeure von Blumen- zwiebeln, Hillegom bei Haarlem (Holl.). Bunte Abb.: Gladiolus Nanceianus und gefüllte Knollenbegonien. Personal-Nachrichten. Jancke, Königl. Hofgärtner, Schlols | Bellevue, Berlin, langjähriges Mitglied ist der Rote Adler- deseNe:2: B. 0.2.6; orden IV. Kl. verliehen worden. Hermann Lübbe, Obergärtner der Firma Chr. Bertram zu Stendal, feierte am 1. Februar sein 25jähriges Jubiläum als Obergärtner in diesem (Geschäft. Albert Wiese konnte am 8. Januar auf eine 25jährige Tätigkeit als Schrift- führer des Gartenbauvereins Stettin zurückblicken. Dr. Dohrn, beglückwünschte den Ju- bilar aufs herzlichste und dankte ihm in warmen Worten für die treue Sorg- falt, die er dem Verein während des verflossenen Vierteljahrhunderts habe angedeihen lassen. Die überaus reiche Ausschmückung seines Platzes mit Blumen und die Bekränzung seines Stuhles möge dem Jubilar beweisen, dafs er sehr viele Freunde im Verein Der Vorsitzende, Herr habe; denn dieses seien freiwillige Spenden einzelner Mitglieder. Aber auch der Verein als solcher habe es für seine angenehme Pflicht gehalten, den Jubilar zu ehren; er habe beschlossen, Herrn Wiese als Dank und Anerkennung für die Verdienste, welche er sich in seiner 25jährigen Tätigkeit als Schriftführer um den Verein erworben habe, einen Kunstgegenstand und zwar eine antike ' Bronzebüste zu überreichen. Georg Hölscher, Stadtgärtner in Harburg, wurde der Titel Königl. Garteninspektor verliehen. Günther, Obergärtner in der städti- schen Gartenverwaltung in Köln a. Rh., wurde die durch den Tod ihres bis- herigen Inhabers erledigte städtische Garteninspektorstelle in Bonn vorläufig miteinereinjährigen Probezeitübertragen. Joh. Wähmann, vordem in Weilsen- fels a. S., übernahm am 15. Februar die Personal-Nachrichten. 167 Leitung der Garten- und Parkanlagen | des Geh. Kommerzienrats Ernst von Mendelssohn-Bartholdy auf Schlois Börnicke., Oliver Tietjens Hemsley. „Gar- deners Chroniele“* und andere englische Zeitschriften melden den Tod dieses hoffnungsvollen jungen Mannes, Friedrich Anton Dorn, Hofgärtner a. D., starb in Dresden am 3. Februar im Alter von 68 Jahren. Anton Sandhofer, gräfl. Harrach- scher Gartendirektor in Bruck a.d.L,, erhielt für 40jährige treue Dienste die Ehrenmedaille. Ende, H, Dr., Ing., Geh. Reg.-Rat und Professor an der technischen Hoch- schule Berlin, Mitglied d. V. z.B.d.G., Für den Kolonialdienst durch gründ- liche Ausbildung in den Kewgärten vor- züglich vorbereitet, ging er 1898 nach Indien, wo er zunächst in den Cinchona- plantagen bei Mungpoo tätig war. Im Jahre 1902 zum Direktor der Regie- rungs- und zoologischen Gärten in La- hore ernannt, wurde ihm Gelegenheit geboten, durch viele Verbesserungen ı und bedeutende Neuanlagen die höchste ist von Sr. Majestät dem König von | Preufsen die Medaille für Verdienste um | das Bauwesen in Gold verliehen worden, Dr. Müller, T., Geh. Öber-Reg.-Rat, vortragender Rat und Dezernent für Gartenbau im Ministerium für Land- wirtschaft, Domänen und Forsten, ist durch Verleihung des Kronenordens II. Klasse ausgezeichnet worden. Der Geh. Hofrat Prof. Direktor des königl. botanischen Gartens in Dresden, ist zum Rektor der Königl. hiermit Anerkennung seiner Behörden zu ge- winnen. Ein heftiger Fieberanfall raffte ihn jJäh dahin. Herrn W. Botting Hemsley, dem rühmlichst bekannten Vorsteher des Kew-Herbars, der in dem Dahingeschie- denen seinen einzigsten Sohn verlor, sei herzlichstes Beileid ausge- sprochen. Alfr. Beyer, Obergärtner der H. ' Dodelschen Parkanlagen, Obst- und Beerenobstplantagen in Gaulis, gibt seine Stellung wegen Parzellierung Dr. Drude, | Technischen Hochschule daselbst er- | nannt. ein Botaniker Rektor einer technischen Hochschule wird. Carl Keller, leitender Gärtner am botanischen Garten der Universität Greifswald, ist zum Königl. Garten- inspektor ernannt worden. Ahrens, R., Hofgärtner in Baden- Baden, wurde das Ehrenkreuz in Silber des Königl. Niederländ. Hausordens von Öranien verliehen. Bürger, Wilh., Halberstadt, erhielt den Königl, Kronenorden IV, Klasse. Alwin Lorgus, Vorsitzender des Deutschen Pomologen -Vereins, verlegte seinen Wohnsitz von Neu-Strelitz nach Eisenach. Es ist wohl das erste Mal, dals. der Grundstücke mit dem 1. April auf und begründet in Böhlen i.S. eine Land- schaftsgärtnerei verbunden mit Baum- schulenbetrieb. Xaver Rohde, bisher ÖObergärtner auf Schlofs Tiefenau, übernahm am 1. Januar die Leitung der Gärtnerei des Kammerherrn v. Leipzig in Kropstädt. Dem Königlichen Hofgartendirektor G, Fintelmann-Sanssouci, sowie den Hofgärtnern Glatt, Janke, Nietner, Habermann und Kunert ist das aus Anlafs der silbernen Hochzeit des Kaiser- paares gestiftete Errinnerungszeichen am Bande verliehen worden. Wilhelm Lauche, Gartendirektor des Fürsten Liechtenstein zu Eisgrub (Mähren) und Direktor der dortigen Obst- und Gartenbauschule, wurde zum k. k. Regierungsrat ernannt. 168 Verlegung der Monatsversammlung des V.z. B.d. G. Verlegung der Monatsversammlung des V. z. B. d. G. Die 944. Monatsversammlung des V.z. B.d. G. ist vom Donners- tag, den 29. März, auf Dienstag, den 3. April d. I, verlegt worden. Sie findet nicht wie sonst in der Landwirtschaftlichen Hochschule, son- dern im neuen Saalbau des Landesausstellungsparks, Straße Alt- Moabit 4—10, statt. Eröffnung der Räume um 3 Uhr nachmittags. Beginn der Versammlung pünktlich 6 Uhr. Der Eintritt ist den Mitgliedern des Vereins gegen Vorzeigung ihrer Alıtgliedskarte und den geladenen Gästen gegen besondere Karten gestattet, die vom Generalsekretariat versandt werden. Die Mitglieder, welche Güste einzuführen wünschen, werden gebeten, diese auf besonderen Listen umgehend dem Generalsekretariat namhaft zu machen, worauf die Einladung erfolgt. Tagesordnung. I. Begrüßung durch den Vorsitzenden, Herrn A. Brodersen. 11. Ausgestellte Gegenstände.!) III. Vortrag: „Baukunst und Gartenkunst in gegenseitiger Beziehung“ : Herr Garteningenieur Ludwig Lesser- Zehlendorf, IV. Pause zur Besichtigung der ausgestellten Blumen und Pflanzen. V. Wünsche und Mitteilungen aus dem Kreise der Versammlung. VI. Vereinsangelegenheiten. 1) Die ausgestellten Gegenstände müssen in genauer Bezeichnung (Stückzahl und qm) bis spätestens Sonnabend, den 24. März, beim Generalsekretariat, Berlin N., Invalidenstr. 42, angemeldet werden. Um alles Wissenswerte über die ausgestellten Gegenstände durch einen besonderen Berichterstatter einheitlich vortragen lassen zu können, sind der Anmeldung kurze schriftliche Mitteilungen über das Pflanzenmaterial, Kultur usw. beizufügen. Eine Prämierung findet nicht statt. Den Ausstellern wird von 3 Uhr an genügend Gelegenheit gegeben werden, mit den Besuchern selbst Verbindungen anzuknipfen. Der Ausschuß. Für die Redaktion verantwortlich Siegfried Braun, Generalsekretär des V. z. B. d. G., Berlin N. 4, Invalidenstr. 42. Verlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29. Druck von A.W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. en % Sa Wyır bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die sartenflora zu beziehen. v I Tindelse gärtner, Nancy, Frankreich. (Grosser Preis Paris 1900.) Neuheiten in Gewädtshaus= und Freiland: Pflanzen, wie Begonien, Fucsien, Pelar- gonien, Anemone japonica, Benchere, Phlox, Paeonien, Fliedern, Deutzien, Philadelphus, Weigelen, Gladiolus, kemoines und Tlan- \ ceianus, Montbretien usw. Polygonum Baldschuanicum 25 St. 10 M. Preisverzeichnisse auf Verlangen. | | Suche 1 Leiter für grosse Handelsgärtnerei (Schnitt- blumen). Derselbe soll praktisch und theoretisch durchgebildet sein und das Beste in seinem Fach leisten können. Gehalt 3000 Mark und Tantieme. An- tritt nach Uebereinkommen. A. Werner, Lanuwirtschaits-Gesehäft, (Inh. Paul Kramer, Stellenvermittler) Breslau, Moritzstr, 15. Campbells | Patent-Sehnelel neiel-Verdampier Zur Tötung u. Verhütung von Mehltau u. anderer Pilze an Pflanzen, Wänden, Stellagen im Gewächshause. No. I-für solche von ca. 5000 cb‘ Inhalt 12 M.\ inkl. No. II für solche von ca. 10000 ch‘ Inhalt 15 M.y Packung. Zeugnisse franko. — Versand per Post und Nachnahme. E. SCHWARTZ. Tempelhof- Berlin. Engros -Planet Jr.-&eräte-Niederlage. Was in Anastiomat leistet : Viele sind sich über die Ghtiche Leistung des Anastigmates nicht im Klaren. Sollen einwand- freie Bilder erzielt werden, muss das Aufnahme- objektiv zwei Eigenschaften besitzen: Lichtstärke und Randschärfe Diese beiden vornehmsten Tu- genden vereinigt in sich der Anastigmat. Die anderen Obj ektive besitzen stets nur eine der Eigen- schaften, ist Lichtstärke vorhanden, fehlt Rand- schärfe und umgekehrt. Doch nicht alle Anastig- mate sind gleichwertig, ebenso verschiedenartig Der erste Änastigmat ist bekanntlich der Doppel- anastigmat von "Goerz, Berlin gewesen und diese Objektive haben Weltruf erlangt, unter den spä- teren Konstruktionen haben sich auf Grund ilırer ‚ Leistungen die Aristostigmate v. Meyer, Görlitz einen ehrenvollen Platz gesichert. Beide Objektiv-Typen werden in die bekannten Union-Cameras der Firma Stöckig & Co., Dresden, Bodenbach, Zürich ausschliess- lich montiert und dadurch haben sich diese Apparate schon seit Jahren eine führende Stellung auf dem Camera-Markte erobert. Wer sich für Photokunst interessiert, schenke dem Prospekt Beachtung, der unserem heutigen Blatte beiliest. wie die Konstruktion ist die Leistungsfähigkeit | Qu aZvu Du au Jetzt ist es an der Zeit, sich die Baunseheere Glattsehnik anzuschaffen, — Ich verweise hiermit auf mein Inserat in No. ı der Gartenflora 1905. Die Baumscheere „Glattschnitt“ ist ausser bei mir von den Samenhandlungen Adolf Demmler, Berlin, Dresdenerstrasse 17 Adolf Schmidt Nachf., Berlin, Belle-Allianceplatz ı8 und vielen anderen zu beziehen. J. F. Loock, Königlicher Hofl. Berlin N. 4. Chaussee-Strasse No. 52a. Das Originalfabrikat , Avenarlus erschienen, | L. Späth, Baumschulenweg-Berlin Die nächstgeleghie Verkaufsstelle wird jedem Interessenten mitgeteilt durch: R. Avenarius & C® Stuttgart, Hamburg, Berlin C und Köln. Sehmuekrasen Sk Berliner Tiergarten-Mischung . . 5 : = Mark 31. — 239 Leipziger Promenaden-Mischung. . -. . ...... 0.0. „233. - Fürst Pückler (Trocadero) . . er Mischung für kleine Stadteärten SR „nee Feinste Teppichrasenmischung . N ». .25.— 2280 Feinste Teppichrasenmischung für feuchte Lagen RER ee Mischung für grosse Parkanlagen. 2. ara. „>20 Mischung für halbschattige Plätze SS gern ie für leichten trockenen Boden. . re. nen Mark 17 ee für schweren trockenen Boden — . . .. 2... 2... „ee für«schweren feuehten Boden. ur Zr „. 18.— 2— für leichten feuchten Boden = =. 0. 2 2. 2... „. 18.— 2—- kür-Böschungen-und Dimme 4 =... 2 2. 2 2.2.05 „.16.— 2— 32.— ir orosse Parkanlagen mit Klee 3.15 fo) fe) > RE Alle anderen Mischungen. sowie sämt- i liche reinen Gräser stets zu Diensten. = A Carl Robra, Samenkulturen, Aschersleben erde > verlange H. Jungclaussen | den Katalog Frankfurt a. d. Oder. Kerm. A. Des se Baumschule, BE Weener, Prov. Hannover, Samen- und Pflanzenhandlung. Grösste und reich- ; Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen | z - Illustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. frank. haltigste Baumschule. rs Vu Div Au Bochum (Westt.). % Berlin, Invalidenstr. 38. % Frankfurt a.M., Kronprinzenstr. 55. Special-Geschäft für 37 Warmwasserheizungen für Gewächshäuser, nr Wintergärten, Villen ete. -_rr- Allseitig als bestes System anerkannt, worüber zahlreiche Zeugnisse und Anerkennungs- schreiben zur Verfügung stehen. Grosses Lager aller Sortan Heizkessel in Bochum, Berlin und Frankfurt a. W, haben die schmiedseisernen Kassel die & goldene Medaille % erhalten. H. L. Knappstein, Königl. Hoflief., Auf der Pariser Weltaustellung ıgo0 Schramms Heizkessel. Original Heizungsanlagen. Wen rum Kessel. Gewächshausbau. ge Aelteste, leistungsfähigste = / Spezialfabrik. Ä Metall-Werke Schramms ‚car We Bruno Schramm Patent- Be, G. m.b.H. Gegenstrom - Glieder- ee, IIversgehofen-Erfurt. Kessel Man verlange Katalog G. S | Spezialität: Berliner Markt-Gemüse-Samen. — Blumen-Samen für amen. Topf- u. Schnittblumen, bes. für Handels- u. Landschaftsgärtner. — frassamen fir Garien- und Park-hasen Amaryllis, Anemonen, Begonien, Dahlien, Gla- Blumen-Zwiebeln i diolen, Iris, Lilien, Ranunkeln, Tuberosen etc. Spaten, Grabegabeln, Rosenscheeren, Messer, | Garten-Geräte: Rasen-Mähmaschinen, Giesskannen, Spritzen ete | Bedarfsartikel, wie Raffiabast, Kokosgarn, Tonkin-Stäbe, Birkenrinde ete. | — Preisliste I906 steht kostenfrei zu Diensten. — | E. BOESE & Co., Samenhandlung, Berlin C., | Landsbergerstrasse 64, unweit Alexanderplatz. ses ss... ar v r ch auf die | van Wir bitten bei Benutzung der Inserate si 18191010 161816101010[olejoJo1e1012101010 1° Emil Laue | Prinzenstrasse ıoı. *» Berlin $S. =» Prinzenstrasse 101,9 B a Lithographische Anstalt oO [O) für 84 naturwissenschaftliche, Ersparen 5—6 Arbeitskräfte. Doppel-und Einrad- hacken. Ausserst günstige. Geleyenheil I J/ıl ! x, N Infolge vorgerückter Saison verkaufen wir unsere = ; erstklassigen R asenma h er zu herabgesetzten Preisen. Pflanzen-Kübel in einfachster wie elegantester Ausführung. | HÖNTSCH’s in einem N Stück verzinkte Gärtner- _ — a kannsu mit x \ EZ s Sr Verteilungsbrause ® Far Nı \ ° i_— 4 Dresen = Nedesllia_. Grösste Spezial- Fabrik für den gesamten Gartenbau. 2 Eis ET Ei Ai Ai Air A ST AT AT AT FT AT Te A ie Fe Ai k CARL SATTLER, Civil-Ingenieur, Steglitz-Berlin. 2 Ingenieur-Bureau für landwirtschaftliche Gewerbe, Kraft- und Pumpen-Anlagen. — Patenterwirkung. I = Empfehle mein neues und bewährtes o .. h 773 Sameneinhaekgerät „Jgel Gesetzlich geschützt durch In- und Auslandspatente und D. R. & °*. ; „Igel“ ersetzt die Handhacke. Mit dem „Igel“ ist die Tagesarbeit mehrerer Leute in noch nicht einer Stunde von einer Person tadellos ausgeführt, durch einfaches ; Ueberfahren des Bodens mit demselben. Igel I ist eine einfache Stiftenwalze und Igel II ein den Rasenmähern ähnliches Gerät. Igel I: Preis 16 Mk. — Igel II: Preis 36 Mk. BETT NN RT RT RT TE RT RT RT RE TE RE RT RT RR ET REN 19117 NIIT Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. nf vorm. P. Liebenow & Jarius. In| RING BRITZ-BERLIN, Bürgerstr. 51-54. | Grösste Fabrik für Gewächshausbauten, Frühbeet- — fenster, Warmwasser- und Dampfheizungen. — Frühbeet- und Ge- e EN Abt. 11. wächshaus-Fenster NE N ee ed GR Hanf- und Gummi- 12 Kiefernholz = ann er n ' schlauch -, Garten- Holz Eiserne @e- zu HF N % Fampen ailer Art. wächshaus -Kon- ©», A STR 5 7 Schlau hessen) struktion., Winter- 2,64 SS MEN — Wasserwagen rten. Veranden, £;& ; - aaa dadddaaansunnuganU aan"; BE UML — i Schattendecken. ächer, Oberlichte, : sE A I. = Kokos - Schattier - Pavillons ete. Gar- 5 —_ matten. Fenster - tenglas. Glaser- % SR 2 papier. [21 diamanten. Glaser- K: mr atalog gratis kitt,eig.Fabrikation mit Dampfbetrieb, Neu! tem Eisenblech hergestellt sind. D.R. &. M. 168430. Neu! und franko Goldene Medaille Berlin 1890. Staatsmedaille Berlin 1897 Friedrich Wilhelm Biesel BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und Warmwasserheizungen für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmaterial, einfache Bedienung bequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man durch d n : = yon mir konstruierten Kessel „Ideal“, Bitte genau auf meine Firma zu achten! Körner & Brodersen Landschaftsgärtner Körnerstrasse 7 STEGLITZ _Fernsprecher 85 N N N Garten- und Parkanlagen. v “ % Königl. Garten- Theodor Jawer » Kicker Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. Fernsprecher-Amt: Pankow No. 14. — Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönhausen. Grosse Kulturen von Obst- und Alleebäiumen. — Coniferen in reichhaltiger Auswahl. — Massen- anzucht von Ziersträuchern, Fruchtsträuchern, Schling- und Heckenpflanzen. — Rosen, hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten. Immergrüne Pflanzen wie: Rhododendren, Aucuba, Laurus cerasus, Evonymus, Hortensien, Lorbeer- bäume, Pyramiden und Kronen in jeder Grösse. — Palmen, besonders für Winter- gärten geeignet. . Ausführung von Park- und Gartenanlagen, Alleen und Plantagen in jedem Umfang mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage gratis. Preisverzeichnis gratis und franko. _ Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf ı die ‚6artenflora zu beziehen. u | | [1 N F \ : : v | | Robert Siemssen Berlin W. 57 — Potsdamer Strasse Neo A Telephon Amt IX, 7555. Zur Frühjahrsdüngung: Thomasmelt(@Sternmarke) 1471°%o | Alherf’sehe hoclıkonzeneierie Nährsalze: eitronl. Phosphorsäure. ı PK. Phosphors. Kali; ca. 40-430), Kaimit mit 12,4°%/, Kali. Phosphorsäure, ca. 960%, Kali. De RN PKN. Obstbaumdünger: ca. 200) Kalidüngesalz 20, 30 und 409, | Phosphors., ca. 61/5%% Stickstoff Kali. ıı ea. 850, Kali. Hornmehl mit 14—150/, Stick- we6G. email Prof. Wagners Blumen- role dünger; ca. 130%, Phosphors,, ca. R a: | 130/, Stickstoff, ca. 11%, Kali. Düngekalk, gemahlen mit 85—990%/, | A@. a BE 5 12%, | kohlensaurem Kalk für leichten | Phosphors., ca. 120, Stickerei Boden. | 20%, Kali. Ia Torimull und Torfistreu in Ballen. SSISTSSTSSSSFISISISICSSSISES HE HEHE Saaaaaaaaea&dadaiada SSSS5555 555 S5S5S5S5S5S5SS5S5S5 55 55535 Chür. @rottensteine Verzinkte Draht-Geilechte , für Gartenzäune, Baumschützer zur Anlage v. &rotten, Ruinen, Wintergärten, di Felsenpartien. Wasserfällen, Böschungen. — Vertreter gesucht. — Preislisten, Skizzen | und Referenzen gratis und franko. Otto Zimmermann, Hoflieferant Greussen i. Thür. | z —— zum Stächel-, Spann- und Bindedrähte Faul Keilze, Drahtzaunfabrik se a rt e N O e r at e ‚, Berlin 0.- Lichtenberg 20 j Stachel - Draht empfiehlt E Ka | helm Ripke, Berlin W. 8, Kronenstr. 16. See ni alaeın Ari anal | & ] "en et Die älteste Berliner Piauzenkühellahrik Tore ‚und, Türen; von W. Woiwode (Nachf. R. Gödicke) en sie ie Sezaiät „Planzenihe in Eichen, Pitch-pine u. Schmalzfasshölzern, ' Wasserfässer, Regentonnen, Waschgefässe H. C. Mehne, Aschersleben: N ' H. Wrede, Hofl.. Lüneburg. Berlin W., Lützow-$trasse 60. Für den Inseratenteil verantwortlich: A. Fiseher, Berlin S.W. 11. Druck von A. W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. Angefügte Prospekte der Firmen: 1. April 1906. Heft 7. MH: Ki 4 | 5 = Se, BEIOTTOLTTOTIOLTICFI0TI0LTI0TI0 LT 10T I0TI0TTI OT TOTIOLIOLIOLIOL 5 u : N 4 v SF ÄRTENFLORA ZEITSCHRIFT Garten- und Blumenkunde (Begründet von Eduard Regel.), 95. Jahrgang. GICHEOEATSURESTRSEMTALRESEN EAATSERGERSTSTATSBRTSERRGEARSATSRESERRGEN TS EATSEREATERGAESTATSERTSSTSBAESTSUTISRSIAESERTHTSTSTSPAESTSCHTSISTSTMSTRTGGTNS Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten. Herausgegeben von Siegfried Braun, Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues Hierzu Tafel 1549. Nepenthes L. | | Berlin 1906 Verlag von Gebrüder Borntraeger SW 11 Dessauerstrasse 2% EUPSTETTTLTSTLSTEFSTEPSTITSEATSTEFSTETSTEPSRETRTORTTOTTTRTRTSTEESTSTTTSTETT ihn, a Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textabbildungen und 12 Farben- tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 13 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 15 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post. 1906, Heft 7, Inhalt. Nepenthes L. (Hierzu Tafel 1549 und Abb. 16.) S. 169, — Aus dem Parke von Sanssouci. (Hierzu Abb. « 17—20.) 8. 172. — E. Koehne, Über Forsythia. S.176. — Vereinswesen. S. 180, — Neue und empfehlenswerte Pflanzen. S. 181. — Literatur. S. 182. — Kleinere Mitteilungen. S. 187. — Verlegung der Monatsversammlung des V.z.B.d.6. S. 192. u Biesen Berlin-Stettiner thal, } Fernsprecher: RER Amt Rixdorf No. 331 Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 381 Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BRITZ BEIBERBLIN sannstrasse No. 70—72. Campbells Paleni-sehweiel-Verdamnier Zur Tötung u. Verhütung von Mehitau u. anderer Pilze an Pflanzen, Wänden, Stellagen im Gewächshause. ee ee ee ee ee u No. I für solche von ca. 5000 cb‘ Inhalt 12 M.\ inkl. No.II für solche von ca. 10000 cb‘ Inhalt 15 M.y Packung. Zeugnisse franko. — Versand per Post und Nachnahme. E. SCHWARTZ, Tempelhof - Berlin. Engros-Planet Jr.-Geräte-Niederlage. s j | E , ? Br Br b 25 ei Bei utzung er Inserat ‚sieh auf die Gartenflora zu beziehen. 1 RR: )auerausstellung sämtl. Erzeugnisse % ® unseres Fabriketablissements in dem eigens dazu errichteten = Ausstellungs - Gebäude. $ > ; Ds Du SI) nn} SID. Jetzt ist es an er Zeit, sic! ungelusen N al mein Inserat in No. ı der Gartenflora ° 1c Frankfurt a. d. Oder. Die Baumscheere „Glattschnitt“ ist aus bei mir von den Samenhandlungen Baumschule, | Adolf Demmler, Berlin; Dresdenerstrasse {| Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen | Berlin, Belle- Allianceplatz 18.8 Illustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. franko. und vielen anderen zu beziehen. n .® 5 5 x g ® r} % N 2 SS) In, I). IS). Berlin N. 4. Chausse SE No. Sa Sehmuekrasen Berliner Tiergarten-Mischung . . ENTER Mark 31. — : Leipziger Promenaden-Mischung. . . . . . ge ee ».23.— 2.50 Fürst Pückler (Trocadero) . . TR RE „ I. 2380 Mischung für kleine Stadtgärten ee ana: Feinste Teppichrasenmischung . IRRE »..25.— 2.80 Feinste Teppichrasenmischung; für achte Lagen Se »„..81.— 83.50 Misehuns- fürsprosse. Parkanlageng = 2 „2... 22, »20.—- 2.20: Mischung für halbschattige Plätze rer sek ».:86.— A, für leichten trockenen Boden. . ee a Marken für schweren troekenen Boden: . 2... 2 0 „.11.- 2. für»schweren feuehten Boden u 2er. 2... ak für leichten feuchten Boden =». 2 nalen „.18— 2— tür -Bösehungen’und Dämme 2.0.2 van 2er „..16.— 2— für srosse Parkanlagen mit Klee ... 2.2.2.2... „292. 345 Alle anderen Mischungen, sowie sämt- liche reinen Gräser stets zu Diensten. Carl Robra, Samenkulturen, Aschersleben. Gegründet 1870. oe Aucs «.Beinroll, Niederschünhausen. => == 4 Gartenbau-Etablissement und. Gartentechnisches Burean, Landschaftsgärtnerei 8 Baumschulen Samen-Im- und Export & Sehnittblumen Gartenutensilien aller Art Skizzen und Kostenanschläge für Kkartenanlagen bei. Ausführung grati N } N N N N N N N N N N N N N N E H: |: # N N "uosiaud-Nodwj uapjasıp 'uarsblupeiu uop nz uayeyijenn pun uayuejs ualle ul UTBZSO909 nn nn Tnnnnrbnnnnemnne n —— "uU9ISUOLICT 10V SsıyeLa u1o8 yasun M ne uagsIs —— —————— mn dogsnpy-anyerumy 9IMoS ‘usgnofyoeT UONSIE UOA UEGTELyOSSSUNUUoNLouy UOYORIJELA UL oe "USPSIIA qe oypu SruusId 0, JeyıenO ewrıg u9sunug us aM mIT7Z ’ed Au 19J9myeaipen() o4d SIVId Me "uorner Jyoru ayofos ep „Bil ‘“uSyonIsgqnun NOySTYFeydoneq Ur pun Jeqdatyuey Jy9IoT Puls ‘I9YaMTOSeH 194 U9gTOUYOS -8SEI9 SIp am ZIAUaS USAIOYAIS UAAIUEM9IZ ‘uoJYeyas USA JUUEYIOUB U9P U9SN9ZIA UDPSD.ICH LEE ADIEDIyy Jury Paenprg III Son : UOA YLIGEJ-USENL-S0909 AOp Sue We en ‘D.INgopSem “uagnag 777 ‘uson ‘Szdio] ‘uEpsoag “mejsdag “uNJoIs 0) ‘uLIOg :JUOANODSTOLA Ermegg-meUng-se30 SAG x f } A RT } | R . PR SUR EN: - 4 “j „ Ai Di rn EN PN, En. 4 2 R Wir bitten bei Benutzung der Inserate sieh auf die Gartenflora zu beziehen. IV Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. = er —_ ss LS ungen En Die Firma H, Ulrich day; Charlottenburg Bismarck - Strasse 38 von unübertroffener tech- E nischer Vollkommenheit und Formenschönheit, als: Wintergärten, Gewächs- häuser, Veranden, Bale- säle, Wandelhällen und alle anderen Glas-Eisen- konstruktionen Y in einfacher und in 4% Ulriehs Doppel-Panzer- ‚ verglasun D. R.-Patent Nr. 133 177. 4 u N Be a 2 ; Langjährige Garantie. ee Ren illustrierter Katalog ET von über 200 Seiten, 1 Zeichnungen, Berechnungen “° und Besuch auf Wunsch. KERERERERERERERERKERERERERERE palier Wände nach System PRÜSS D. R. P. 113048, er- möglichen den > ungehinderten Wurzeldurchgang der Obstbäume, daohne durchgehende Funda- mente hergestellt. — Unbedingte Stand- sicherheit gegen Wind- druck wird garantiert. Nach diesem System werden auch gut, billig und massiv hergestellt: ES TELEETERE TEN ÜOGEOEE TE IDEE. ESSIG EEE ä Obsthäuser, Treibhäuser. en N er Ställe, Villen etc. efc. Prüss’sche Patentwände G.m.b.H. Berlin SW.11,-Schöneberger Strasse No. 18. KEREREIEKERELEREXKERERERENERE Gartenflora 1906. 1549. > Chromolith.ELaue, Berlin 8. Nepenthes mixta sangurnea. Nepenthes Mastersiana. Yır j Nepenthes L. (Hierzu Tafel 1549 und Abb. 16.) Tinker den Schlauch- und Kannenpflanzen, wie Sarracenien, Darling- tonıen, Cephalotus und Nepenthes, sind letztere entschieden die inter- essantesten; doch sind sie für den Handelsgärtner, wenn nicht Sortiments- gärtnerei getrieben wird, weniger geeignet. Um so mehr aber für den Liebhaber, Herrschafts- und Privatgärtner. Nepenthes gedeihen aber nur im Warmhause, während Sarracenien, Cephalotus und, wenn man Dionaeen und andere Drosera-Arten dazu rechnen will, mit dem Kalthaus und kalten Kasten vorlieb nehmen. Die bedeutendsten Kulturen hat wohl die englische Firma J. Veitch, Kings Road, Chelsea S. 10 aufzuweisen. Die meisten neuen Einführungen und Neuzüchtungen stammen von genannter Firma her. Ein Anblick, wie ich ihn vor Jahren dort genossen habe, wird mir unvergeßlich bleiben. Nepenthes lieben eine feuchtwarme Temperatur von 16—18° R. Die Wände und Wege müssen stets feucht gehalten und bei warmem, hellen Wetter die Pflanzen öfter fein gespritzt werden. i Nepenthes verlangen sonnige Lage, vertragen aber erenSonnenbrani; ein leichter Schatten in heißer Sonne ist unbedingt nötig; auch muß für genügende Lüftung (nicht aber Zugluft) Sorge getragen wer den Nepenthes gedeihen in niederen Töpfen, Körben und Ampeln, auf gute Drainage ge- pflanzt m Heideerdebrocken, Sphagnum und Farne-Faserwurzel vorzüglich. Kuhfladen mit Lehm aufgesetzt und brockenweise untermischt tragen zur Üppigkeit des Wachstums ganz besonders bei. Als Drainage verwendet man reine geklopfte Zieeelsteinchen und Holzkohle, die aber nach jedes- maligen Verpflanzen unbedingt weggeworfen werden müssen. Auch kann man Nepenthes auf gut drainierte Beete auspflanzen. Die- selben wachsen wohl üppig, der Reiz geht aber dann verloren, da Kannen nur immer am oberen Teil der Pflanzen schön sind, die unteren Blätter verlieren die Kannen und sehen dann unansehnlich aus. Ein Dungguß bei guter Bewurzelung bekommt ihnen sehr gut, doch ist derselbe dann erst angebracht, wenn die Kannen sich bereits gebildet haben; da die Wurzeln stets Neigung haben, nach oben zu wachsen, so müssen die Pflanzenballen oberhalb mit Helle Sphagnum belegt werden, was besonders zu _ be- achten ist. Kr Die Vermehrung der Nepenthes geschieht gewöhnlich aus Stecklingen. Der Steckling darf nicht zu hart, auch nicht zu weich sein: je härter, je länger dauert die Wurzelbildung. Ein zu weicher Steckling verfault. Im Dezember schneide ich meine Nepenthes zurück und das gewonnene Material sebrauche ich zur Vermehrung. 13 170 Nepenthes L. Ein Zurückschneiden im Dezember hat den Vorteil, daß ım Januar- Februar die stehengebliebenen Enden austreiben. Diesen Zeitpunkt benütze ich, die alten Pflanzen zu verpflanzen. Die alten Strünke, die jedenfalls noch Blätter haben müssen, werden in das neue Gefäß (Topf, Orchideenkasten usw.) um den Rand herum ge- legt, die Triebe, soweit es angängig ist, etwas gedreht und zwar so, daß sich Längsrisse bilden. Zerbrechen dürfen die Triebe aber nicht. Infolge Abb. 16. Nepenthes im Warmhause. dieser Drehungen machen sie an den verwundeten Stellen leicht Wurzeln. Die Augen entwickeln sich bald zu Trieben, und schon im Juni hat man sehr schöne Kannen. Die Stecklinge werden mit möglichst langer Schnitt- fläche versehen und in das Loch eines umgestülpten Topfes gesteckt. Der Topf wird mit Sphagnum und Faserwurzeln ausgefüllt, doch so, daß die Schnittfläche frei bleibt. Man macht nun ein sogenanntes Bett im Kasten zurecht, bestehend aus Sphagnum und Farnefaser mit Sand und stellt darauf den umgestülpten Topf. Das Bett muß feucht gehalten werden und muß eine Nepenthes L. 21 Temperatur von 20—25°R. haben. Auf diese Weise sind meine Nepenthes am besten gewachsen. Man steckt sie aber auch in Töpfchen in Wasser, wie Oleander. Bei dieser Prozedur muß man aber sehr vorsichtig beim Ein- pflanzen sein, da die Wurzeln dann sehr empfindlich sind. Nach der Bewurzelung behandelt man die Pflanzen wie oben angegeben. Nepenthes- kannen eignen sich sehr schön zum Tafelschmuck. Man kann damit sehr originelle Arrangements herstellen. Die Kannen werden um den Hals mit einem feinen Draht, welcher mit Kautschuk übersponnen ist, umgeben und an dem Stengel, der die Kanne hält, befestigt, dann mit Wasser gefüllt und sind so zur Aufnahme von Blumen geeignet. Eine solche Tafeldekoration hat die Firma Th. Hübner Berlin, bei einem früheren Gartenbaufest geliefert, welche sehr viel An- klang fand. Als besonders schön sind zu empfehlen: Nepenthes Balfouriana, Veitch. Kreuzung zwischen N. mixta X N. mastersiana. Schon die Wahl der Eltern beweist uns, dab es eine herrliche Bereicherung der Sammlung ist. 18—20 cm lange, gelblich-grüne Kannen mit karminroten Strichen und Flecken. N. Mastersiana, Veitch. Einer der schönsten und leicht kannen- bringenden Nepenthes - Kreuzung. N. sanguinea X N. Khasyana. Syn.: N. destilatoria (siehe Abbildung). N. Rafflesiana, Jack. Eine sehr schöne Einführung aus Singapore und Borneo mit großen bauchigen, gelblich-grünen Flecken bedeckten Kannen. Ähnlich sind N. Chelsoni, Veiteh; N. Hookeriana elongata. Von dunkel- und hellrotgefärbten Sorten sind zu nennen: N. sanguinea, Ldl., eine Kreuzung von N. Hookeriana X Phylamphora. N. Dominiana hort. Veitch, N. Morganae hort. Veitch. N. Williamsiı hort., tiefdunkelrot, besonders schön sind N. Dicksoniana hort. 20—25 cm lange Kannen. N. BRajah Hook. fil. hat wohl die größten Kannen, 50 cm lang, 12 cm breit. N. bicalcarata Hook: Von Borneo, leicht erkenntlich durch zwei Sporne unterhalb des Deckels, ist aber durch die schlechte Vermehrung immer seltener und sehr teuer geworden. N. Northiana, Hook fil., ein sehr schöner Nepenthes mit eigenartig breiten Lippen, wellenartig geformt, stammt aus Borneo. Von neueren Einfühurngen sind noch zu nennen: Nepenthes mixta sanguinea (siehe Abb.), eine schöne Hybrıde von Veitch, hervorgegangen aus N. Curtis X N. Northiana. N. ventricosa stammt von den Philippinen. Die Kannen sind oben und unten breit, in der oberen Hälfte verengt. Es erhielt von der Royal Horticultural Society ein Zertifikat I. Klasse. N. Tiveye, eine Kreuzung zwischen N. Veitchi X N. Curtisi superba.. Noch ganz besonders schön sind N. Veitchii, Hook. fil. und N. Curtisii superba Veitch. iD) Aus dem Parke von Sanssouci. i2 ee Z Zi ee Br: Ich verweise auf die verschiedenen Spezialfirmen, die noch 20—30 Sorten führen, die hier alle zu beschreiben der Raum zu klein ist. Glück- lich kann sich jeder schätzen, der obige Sammlung sein Eigen nennen darf. Die Abbildung auf Seite 170 stellt eine photographische Wieder- gabe verschiedener Sorten im Warmhause dar. H. W, Aus dem Parke von Sanssouci. (Hierzu Abb. 17—20.) Während der große König noch alles Material für das Neue Palais auf dem südlichen Sanssoucikanale zur Baustelle schaffen ließ, wurde unter seinem Nachfolger der lange und breite Ökonomieweg angelegt, welcher der Hofgartendirektion gegenüber bei dem Kassenhause beginnend längs dieses Kanales zum Neuen Palais führt. Er wird außerordentlich viel von Abb. 17. Ökonomieweg in Sanssouci 1903, Partie am japanischen Hause. Gespannen aller Art benutzt und vermittelt den Hauptverkehr zwischen Stadt, Palaıs und dem hinter diesem kasernierten Lehr-Infanterie-Bataillon. Nicht zum Schaden der Landschaft ist die zweite Hälfte der Grabens schon seit vielen Jahren zugeschüttet. Der Ökonomieweg trennt hier die Anlagen von Charlottenhof und Sanssouci und gibt eine Reihe landschaftlicher Bilder, deren Reiz durch die Schönheit und Seltenheit einzelner darin vor- kommender Gehölzarten ungemein gewinnt, Viel wird der Weg benutzt, um das jetzt wieder in seiner ehemaligen Pracht hergestellte Japanische Haus zu besuchen. Im Jahre 1903 wurde die ganze Länge des Weges auf Befehl des Kaisers neu mit Basalt geschüttet und durch einen Fußweg verbreitert, Aus dem Parke von Sanssouci. 173 Abb. 18, Partie am Lindstedter Tor. Neues Palais. dessen Mosaikpflaster eine Benutzung trockenen Fußes jederzeit gestattet. Zwischen Fußweg und Ohaussee ist ein geschmückter Rasenstreifen an- geordnet; Bordsteine und eiserne FEinfassungen schützen die Kanten der Abb. 19. Drachenberg. Neuanlagen am Westabhange. 14 174 Ans dem Parke von Sanssouci. gepflegten Rasenflächen, durch welche die Wege führen. Der Ökonomie- weg endet am Neuen Palais in die breite Avenue, welche bei der Wildpark- station beginnend an der Gartenfront des Schlosses vorbei bis zum Lind- stedter Wege führt. 09 "44V ‘9URFUO,T U9UoN AOp SMOSUHl uogeısıonossueg 'Puosıpurq A91IS UOYOSISUSFAAIN U9P SONNAOF a Hier an der Nordeinfahrt der Avenue ist ein Teil des von Armbrüster in Frankfurt a. M. für die Ausstellung von Chicago angefertigten, schmiede- eisernen Tores im Jahre 1896 aufgestellt worden und bildet das Lindstedter Aus dem Parke von Sanssouci. 175 Tor. Diesem gegenüber liegt ein Bergausschnitt, welcher dadurch ent- standen war, daß in früheren Zeiten hier Lehm und Sand gewonnen wurde, Von Gestrüpp und Bäumen war das Gelände wild überwuchert, bis im Jahre 1901 der Westabhang des Drachenberges als Anfang der von Seiner Majestät dem Kaiser befohlenen Parkerweiterung neu bearbeitet wurde. In der ehemaligen Sandkute gedeihen dank der bis hierher geführten Wasserleitung auf üppigem Rasen schön blühende Stauden der Niederung, Schwertlilien, Huflattig, großblätteriger Steinbrech unter hainartig gestellten Bäumen und zwischen niedrigen Koniferengruppen. Die Abbildung No. 18 stellt den Teil der Drachenberganlagen dar, welcher über diesem Steinbruch liegt und schluchtartig hinauf bis zur Höhe des Belvederes führt. Hier liegen große Findlinge, die bis zum Ende des vorigen Jahr- hunderts der alten Kirche des Dorfes Bornim als Unterbau dienten. Die Kirche mußte einem den Bedürfnissen der Gemeinde entsprechenden Neubau weichen; ihre größten Bausteine schmücken eine Hohenzollernanlage. In der Abbildung fällt Knieholz auf, das hier wundervoll gedeiht und ganz an seinem Platze ist. Daneben befinden sich Alpenrosen, Rhododendron hirsutum, deren Knospen vom Rehwild leider allen anderen Näschereien vorgezogen werden. Wilde Rosen und viele Stauden, deren aufeinander- folgende Blütezeit vom Frühjahr bis zum Herbst immer neues Interesse hervorruft, schmücken die Ufer der Schlucht. Weit weg von hier, in die Nähe des Haupteinganges von Sanssouci, des Parktores, welches zwischen je vier gekoppelten Säulen der mächtige Hauptteil des oben erwähnten Armbrüstertores schmückt, bringt uns die z0. Abbildung. Von der das Parterre vor der Bildergalerie begrenzenden Mauer mit den reizenden Kindergruppen führt noch heute wie zur Zeit Friedrichs des Großen ein Weg rechtwinkelig zwischen hohen Hainbuchen zur Haupt- allee nach der Kleinen Fontäne und um das Fontänenbassin herum zu einer Öffnung des hohen Buchenkranzes, welcher hier seit der ersten Anlage des Parkes den Büsten des großen Kurfürsten, seiner oranischen Gemahlin und einiger Fürsten aus derem Hause als Hintergrund dient. Die jenseits des Grabens auf der Wiesenfläche aufgestellte Gruppe, Herkules den kreten- sischen Stier bändigend, belebt ganz ungemein das landschaftliche Bild dieses hier so sehr schmalen Parkteiles. Einige Dutzend Schritte hinter der Stiergruppe nämlich läuft schon die Mauer des Marlygartens. Die jungen Koniferen im Hintergrunde der Abbildung sind Zürbelkiefern, dıe ungeachtet ihrer Alpenheimat in der Niederung des Sanssouciparkes ganz prächtig gedeihen. GR. 14* 176 Über Forsythia. Über Forsythia. Von E. Koehne. I. Geschichtliches. Schon Engelbert Kaempfer lernte die hängende Form „ramusculis ad terram usque propendentibus“ einer Forsythia ın Japan kennen unter dem Namen Rengjo (1712 in Amoen. 5. 907). Er beschreibt sie recht gut und kenntlich. Als erster lateinischer Binärname erscheint dann Syringa suspensa bei Thunberg 1784 Fl. jap. 19. t. 3; die Kaempfer- sche Beschreibung wird zitiert, und bezüglich der Verbreitung wird an- gegeben „in regionibus Miaco alıbi. Saepe culta habetur ob elegantiam florum“. Der Name suspensa und die Abbildung, die einen stark hängenden Zweig darstellt, lassen den Schluß zu, daß Thunberg eben- falls nur ausgeprägte Hängeformen gekannt hat. Lamarck (1789 in Encyel. 3.513) kennt zwar die Thunbergsche Benennung, bildet aber trotzdem den neuen Namen Lilac perpensa, nicht ohne die Zugehörig- keit der Pflanze zur Gattung Lilac (= Syringa) zu bezweifeln. Aber erst 1812 erklärte Vahl (Enum. 1.39) den Strauch für den Vertreter einer eigenen Gattung; er legte ihm den Namen Forsythia suspensa bei, fügte jedoch sonst zu Thunbergs Angaben nichts Neues hinzu. Dagegen verdanken wir Siebold und Zuccarini (1835 in Fl. jap. 1. 12. t. 3) eine erhebliche Erweiterung unserer Kenntnisse, nicht nur durch eine ausführliche Beschreibung, begleitet von Habitusbildern und Blüten- analysen, sondern besonders auch durch die Unterscheidung einer „var. «@ ramis ereciis“, japanisch Itatsi-gusa, und einer „var. 8 ramis laxe pen- dulis“, japanisch Kitatsi-gusa Der Name Ren-Gjoo, für die Hänge- form auch in der Zusammensetzung Kitatsi-Ren-gjoo gebräuchlich, stamme aus dem Chinesischen, und in der Tat sei die Pflanze ursprünglich zweifellos aus China eingeführt worden. In japanischen Gärten werde sie allerwärts angepflanzt, und nur selten komme sie in Hecken verwildert vor. Nach Holland sei sie 1833 durch Verkerk Pistorius eingeführt worden. Zu den japanischen Namen möchte ich hier gleich hinzufügen, daß wir bei Miquel (1865/66 in Prol. fl. Jap. 152 = Ann. Mus. Lugd.- Bat. 2. 264) und bei Franchet und Savatier (1875 in Enum. pl. jap. 1. 512) Ita tsigusa und Rengi yan finden, während Matsumura 1897 in seinem Verzeichnis japanischer Pflanzennamen (Shokubutsu-Mei-i) Itachi-gusa und Rengyö schreibt, einen besonderen Namen für die Hängeform aber nicht angibt. Bereits fünf Jahre nach Siebold und Zuccarini beschreibt Lindley (1840 in Journ. Hortic. Soc. 1. 226, auch 2. 157) als neue Art aus China, Prov. Tschekiang, die Forsythia viridissima, die später 1847 von Lindley sowohl in Bot. Reg. t. 39, wie auch in Fl. des serres 3. 261, von Morren 1847 in Ann. de Gand 3. 345 u. 374, m. Abb. neben p. 374, von Hooker f. 1851 in Bot. Mag. t. 4587, endlich von Lemaire 1852 in Jardin fleuriste 2. t. 147, m. Text, abgebildet wurde. Eine 1851 von Hooker f£. in Bot. Mag. t. 4995 für F. suspensa gegebene Abbildung Über Forsythia. 4177 stellt ganz augenscheinlich diejenige Form dar, welche wir jetzt als var. Sieboldi Zabel zu bezeichnen gewöhnt sind. Wenn dann Fortune (in Gard. Chron. 1864, 12) die Einführung einer als neu betrachteten, übrigens ihrem Wuchse nach nicht geschilderten Form aus der Gegend von Peking bespricht, und Lindley in unmittel- barem Anschluß daran diese Form F. Fortuni benennt (welche Schreib- weise im Index Kewensis beibehalten wird), so wird dabei auffallender Weise nur auf ihre Unterscheidung von F. viridissima Bezug genommen ohne jede Erwähnung der F. suspensa var. @« S.etZ. K.Koch schreibt (1872 in Dendrol. 2. 264) F. Fortunei und findet, daß diese „der Be- schreibung nach“ der suspensa nahe stehe, vielleicht gar nicht von ihr verschieden sei. Die von einem Anonymus 1878 (in Gard. Chron., new. ser., 9. 468, mit Fig. 80 auf p. 469) gegebene ganzseitige Abbildung von „F. suspensa“ stellt meines Erachtens die Fortunei dar. Th. Meehan (Proc. Acad. Philad. 1883 [1884] 111) erzog aus Samen kurzgriffeliger suspensa zahlreiche Sämlinge, die „every shade of grada- tion“ zwischen suspensa und viridissima zeigten. In etwas wunder- lichen Schlußfolgerungen bemühte er sich zu beweisen, einerseits, daß die Sämlinge keine Bastarde, andererseits, daß die beiden Stammformen spezi- fisch nicht verschieden seien. Zabel dagegen erkannte (1885 Gartenfl. 34. 36) die von ihm kultivierten, ebenfalls aus suspensa-Samen gefallenen Zwischenformen als Bastarde an, beschrieb sıe als F. intermedia und ver- deutlichte seine Anschauungsweise durch Abbildungen der Blätter (a. a. O. Taf. 1182 Fig. 2—4). Zabel gibt gleichzeitig eine neue kurze Beschreibung von F. sus- pensa, nennt deren Zweige „später bogig zur Erde gekrümmt und auf derselben entlang kriechend“, bemerkt, daß er Unterschiede zwischen der suspensa und der Fortunei unserer Gärten nicht: habe auffinden können und fügt endlich die Beschreibung einer neuen Var. Sieboldi (F. Sie- boldi h.) hinzu, ohne jedoch für diese eine abweichende Form des Wuchses hervorzuheben. Jäger bespricht in derselben Zeitschrift (34. 75) den Kultur- wert der Forsythien. Bei D. Bargellini, Arboretum Istrianum (1885 in Bull. R. Soc. tosc. di Ortic. 10. No. 3, 5, 9, 11, nach Ref. in Just-Koehne, Bot. Jahresb. 13, 2. 143) findet sich, vermutlich infolge irgend einer Flüchtigkeit, der Name F. dependens. Dippel (1889 Laubholzk. 1. 106—110) unterscheidet vier Arten: viridissima, suspensa mit den Var. @« u. 8 S. et 4, Fortunei und Sıeboldi, ohne bei diesen vier Zabel zu zitieren, dazu die Zabelsche Kreuzung intermedia. A. Rehder faßt wieder (1891 Gartenfl. 40. 389) die letzten drei Dippelschen Arten als F. suspensa S. et Z. zusammen und unterscheidet als Varietäten « Fortunei (Lindl.) Rehd. und die stark hängende 8 Sieboldi Zab. Von der letzteren glaubt er, daß sie wild nicht bekannt und nur als eine Kulturform zu betrachten sei, dadurch entstanden, daß man fortwährend Zweige von ausgesprochen hängendem Charakter zur vegetativen Vermehrung benutzte. Ich schloß mich (1893 Dendrol. 497) dieser Auffassung um so bereitwilliger an, als ich bereits 178 Über Forsythia. vor Erscheinen der Rehderschen Arbeit zu den gleichen Anschauungen gelangt war. Hildebrand (1894 Gartenfl. 43. 619) erzog wiederum Formen der F. suspensa X viridissima durch künstliche Bestäubung. Trotzdem bezweifelt ©. K. Schneider noch 1903 (Dendrol. Winterstud. 265) die Bastardnatur der F. intermedia. Erst 185 Jahre, nachdem aus dem fernsten Osten die erste Kunde von einer Forsythia in Gestalt der Kaempferschen Rengjo nach Europa gelangt war, wurde eine Pflanze der gleichen Gattung aus Europa selbst bekannt, als v. Degen und Baldacci (1897 Österr. Bot. Zeitschr. 47. 406) die F. europaea aus dem so schwer zugänglichen Albanien beschrieben. Die neue Art, die der F. viridıssima weit näher steht als der suspensa, lag den Entdeckern nur in Fruchtexemplaren vor. Auch Fröbel, als er die von v. Degen und Baldacci gegebene Beschreibung 1903 (Mitt. Deutsch. Dendrol. Ges. 12. 113) wiederholte, konnte damals über die Blüten noch nichts aussagen. Im Jahre 1905 sandte er aber Blütenzweige an Wittmack, der alsbald (1905 Gartenfl. 54. 291, Abb. S. 294) die bereits bekannten Merkmale der Pflanze durch die Beschreibung der Blüten ergänzte, Fürzlich fand ich selbst im Königlichen Herbar zu Berlin frucht- tragende Zweige einer chinesischen Forsythia vor, die als F. suspensa bestimmt worden waren, offenbar wegen der kurzen und breiten Blattform. Die Blätter waren aber völlig ganzrandig wie an Fruchtzweigen der FE. europaea, die Früchte von der Gestalt der viridissima-Früchte, das Mark der Zweige gefächert wie bei europaea und viridissima. Dem- nach kann die Pflanze unmöglich zu F. suspensa gehören, sie dürfte vielmehr eine neue, mit F. europaea verwandte Art darstellen. II. Arzneiliche Anwendung. Nach Siebold und Zuccarini (a. a. OÖ.) gehört F. suspensa dem japanischen Arzneischatz an. Die Kapseln wurden Ende des Sommers gesammelt, bevor sie sich öffneten, und getrocknet, um ihre Abkochung. als vorzügliches Heilmittel gegen Wassersucht, Wechselfieber und Wurm- parasiten, auch gegen Anschwellungen der Lymphdrüsen, gegen Abszesse und bei Hautkrankheiten anzuwenden. Als Heilpflanze der ältesten chine- sischen Pharmakopöen wird F. suspensa Vahl erwähnt von Bretschneider (1895, Botanicon Sinicum, 1II., herausg. von der China Branch of the R. Asiat. Soc., nach Ref. in Just-Koehne, Bot. Jahrb. 23,2. 361). Ill. Heterostylie. Bei insektenblütigen Oleaceen und Loganiaceen steht häufig die Narbe tief unter den Staubbeuteln, ganz wie in den kurzgriffeligen Blüten hete- rostyler Pflanzenarten, es fehlt aber eine entsprechende langgriffelige Form. So z. B. bei Ligustrum-, Syringa-, Buddleia Arten. Wenn also von einer Forsythia nur Blüten kurzgriffeligen Charakters bekannt waren, so hätte man daraus allein auf Heterostylie nicht schließen dürfen. Auch langgriffelig gebaute Oleaceen finden sich, z. B. Fraxinus-Arten; aller- dings sind diese nicht insekten-, sondern windblütig.. Heutzutage kann es Über Forsythia. 179 nun aber keinem Zweifel mehr unterliegen, daß alle Forsythia-Arten heterostyl-dimorph sind. Bentham sagt (1876 in Benth. et Hook. f., Gen. pl. 2. 675) nichts weiter als „stylus brevis vel elongatus“. 1. F. suspensa X viridissima. An den Kreuzungen dieser beiden Arten wurde die Heterostylie am häufigsten festgestellt. Die ersten für die Frage des Blütendimorphismus der Forsythien belangreichen Versuche verdanken wir Wilder (Amer. Gardeners’ Monthly 1868, zitiert in Gard. Chron. 1868, II. 1286 und in Ch. Darwin, 1876, die Wirkungen der Kreuz- und Selbstbefruchtung im Pflanzenreich, übersetzt von V. Carus, S. 332 Anm.). Er stellte fest, daß F. viridissima (langgriffelig) mit ihrem eigenen Blütenstaub bestäubt, gar keine Früchte ansetzte, wohl aber, wenn er auf ihre Narbe den DBlütenstaub von F. suspensa (kurzgriffelig) übertrug. Das nimmt uns nicht mehr wunder, da wir jetzt wissen, daß gleichgriffelige Blüten heterostyler Pflanzenarten unter sich in hohem Grade unfruchtbar zu sein pflegen. Dagegen führt die Kreuzung verschiedengriffeliger Blüten, selbst wenn sie verschiedenen Spezies derselben Gattung angehören, leicht zur Bildung von Früchten mit keimfähigen Samen. Dem entsprechend sind wahrscheixlich in den Gärten Europas und Nordamerikas, vor wie nach Meehans und Zabels Beobachtungen (vgl. oben S. 177), nur äußerst selten Sämlinge der reinen Arten entstanden, wohl aber sehr häufig, sobald F. suspensa und viridissima zusammen kultiviert wurden, Sämlinge des Bastards. So berichtete Th. Meehan (1883, a. a. O., vgl. oben S. 177), daß von den 34 Sämlingen seiner kurzgriffeligen suspensa, die wir jetzt, seiner eigenen Ansicht entgegen, als Bastarde mit viridissima deuten müssen, nur 4 ebenfalls kurzgriffelig, 30 dagegen langgriffelig waren. Zabel beschrieb seine F. intermedia als langgriffelig (1885 a. a. O., vgl. oben S. 177), ıhm folgte Dippel (1889 a. a. O., vgl. oben S. 177), Rehder aber zeigte (1891 a. a. O., vgl. oben S. 177), daß im Göttinger botanischen Garten kurzgriffelige Bastarde vorhanden waren, die aus derselben ursprüglich in Bern gemachten Aussaat stammten, wie die langgriffeligen Zabelschen Exemplare. Hildebrand (1894 a. a. O., vgl. oben S. 178) erzog seine Kreuzungen aus Samen beider Stammarten, teilt jedoch über die Griffel- längen der Kreuzungsformen nichts mit. Ich selbst werde weiter unten einige im Späthschen Arboret vorhandene Formen beschreiben, die teils lang-, teils kurzgriffelig sind. 2. F. europaea. Es liegt nur ein Bericht über deren Blüten vor (Wittmack und Froebel 1905, vgl. oben 8. 178). Sie waren kurzgriffelig. Da alle in Kultur vorhandenen Exemplare aus albanesischen Samen erzogen sind, also an Bastardierungen nicht zu denken ist, so dürfen wir bald auch Nachrichten über langgriffelige Blüten erwarten. 3. F. viridissima. Sie ist in Kultur außerhalb Chinas bis heutigen Tages nur langgriffelig vorhanden; so ist sie auch in allen (oben S. 176 zitierten) Abbildungen dargestellt worden. Der erste, der die Art aus- drücklich für heterostyl erklärte, A. Gray (Amer. Naturalist 1873, 422, nach dem Zitat von Oh. Darwin 1877!), The different forms of flowers !) Die deutsche Übersetzung erschien in demselben Jahre wie die englische Originalausgabe. 180 Vereinswesen. usw. 117, deutsch 1877: Die verschiedenen Blütenformen usw., übersetzt von V. Carus, S$. 101) urteilte nach den kultivierten langgriffeligen Exem- plaren und nach Abbildungen, von denen mir nicht das geringste bekannt ist, die kurzgriffelige Blüten darstellen sollen. Darwin wiederholt nur, was Asa Gray berichtet. Ich habe keine Abbildungen, wohl aber chine- sische Herbarexemplare mit kurzgriffeligen Blüten gesehen; hierauf nimmt Rehder (1891 a. a. O., vgl. oben S. 177) Bezug, der dieselben Exemplare ebenfalls verglich. Sehr auffällig ist mir, daß Herrmann Müller noch 1882 (Weitere Beob. üb. Befrucht. d. Blumen durch Insekt. III, in Verh. Naturh. Vereins d. preuß. Rheinl. u. Westf. 39, 63) der etwaigen Hetero- stylie bei F. viridissima mit keinem Worte gedenkt, sondern annimmt, daß die langgriffeligen Blüten durch Insekten mit anderen gleichartigen Blüten gekreuzt würden. Er spricht auch von einzelnen Blüten mit kurzen, die Staubbeutel unmittelbar mit der Narbe berührenden Griffeln. Ob das nur zufällige Verkümmerungen des Griffels waren? Auch E. Knoblauch sagt noch 1892 (in Engler-Prantl, Natürl. Pflanzenfam. 4, 2 S. 3), E. viridissima sei „vielleicht“ heterostyl. — Als eine Merkwürdigkeit ist noch Meehans Ansicht (1878, a. a. O., vgl. oben S. 177) anzuführen, wo- nach viridissima und suspensa nur als heterostyle Formen einer Art aufzufassen seien. Für Dippel (1889 a. a. O.) ist die erstere Art nur langgriffelig. J. Bruel (1890 in Act. Soc. Linn. Bordeaux 44, 347, m. Abb.), meint, daß in den hängenden Blüten der Pollen aus den Staubbeuteln auf den sie überragenden Griffel falle. Schon Lindau hat (Bot. Zentralbl. 44, 114) diese, wie es scheint, ohne jede Literaturkenntnis ausgesprochene Ansicht scharf kritisiert. (Fortsetzung folgt.) Vereinswesen. Die grofsen Vorbereitungen, die der | Hierauf nahm Herr Forstassessor Dr. GartenbauvereinFeroniafürEbers- | Borgmann namens der preufsischen walde und Umgegend zur Feier der | Staatsforstverwaltung und speziell der silbernen Hochzeit unseres Kaiserpaares Kgl. Oberförsterei Eberswalde, auf deren getroffen hatte, haben die Tage vom Grund und Boden die Eichen gepflanzt 27. und 28. Februar zu dauernden Er- | seien, die beiden Bäume in Schutz und innerungstagen für diese freundliche | Pflege. Gartenstadt werden lassen. Am 28. Februar fand dann als Fort- Am 27. Februar vormittags 11 Uhr | setzung ein herrlich gelungenes Blumen- wurden am Hagen-Denkmal zwei Jubi- | fest statt. Als der Vorhang der Bühne läumseichen gepflanzt. Der Vorsitzende | hoch ging, sah man ein überraschendes des Vereins, Herr Littmann, hielt eine | Bild: „Vom Fels zum Meer“, dargestellt kernige Ansprache und weihte diejungen | in Blumen. An eine riesige Felswand, Eichen mit folgenden Worten: , auf die ein lachender blauer Himmel Möget ihr beiden jungen Eichen grünen | blickte, lehnte sich eine riesige gärtne- und wachsen und mächtige Wurzeln rische Anlage von ausgesuchtester Man- treiben im heimischen Boden! So fest | nigfaltigkeit. Grolse Palmbäume blickten und sicher ihr dereinst stehen werdet, im Hintergrunde auf das Meer der für viele Jahrhunderte allen Stürmen | blühenden Topf- und Blumengewächse trotzend — so fest stehe unser deutsches herab und inmitten dieses reizenden Kaiserpaar, unser ganzes Haus Hohen- | Eilandes stand auf hoher Warte die zollern in allen Herzen des ganzen | schlanke stolze Germania, gestützt auf deutschen Volkes — das walte Gott! den Reichsschild und auf die herrliche Neue und empfehlenswerte Pflanzen. Kaisergruppe mit ihrer zart abgetönten Dekoration blickend. Breit legte sich der preulsische Adler über das hübsche Bild. In buntem Gemisch erblickte man die Vertreterinnen der deutschen Stämme, wie sie, die hübschen und mit den ein- zelnen Landesfarben geschmückten Mäd- chengestalten, dem mit einer lebenden Krone, einem Meisterwerk gärtnerischer Kunst, geschmückten Hohenzollernpaar huldigten. Dann sprach die Germania, Fräulein Erdmann aus Spechthausen, einen sinnigen, von Lehrer Aurich ver- falsten Prolog. Als danach die Musik einsetzte, begann aufs eifrigste die Be- wältigung des ersten festlichen Ganges, Der zweite Teil des schönen Festes war ganz der Göttin Terpsichore ge- widmet, .deren Dienst sich Alt und Jung an diesem Tage eifrig weihten, Die aber nicht tanzten, benutzten die Zeit zu einem Ausflug nach den Lauben- kolonien, die in dem angrenzenden Saal aus edlen Douglastannen aufgebaut waren, Neue und empfehlenswerte Pflanzen. Neueste Rosen für 1906. Lucien deLemos [Teehibride]. (Prin- cesseAlice deMonaco X Caroline Testout.) Wuchs sehr stark, bis 80 cm hoch, breit und buschig, sparrig, mit starken Stacheln mälsig besetzt. Laub breit, hellgrün. Blume grols, gut gefüllt, bombenförmig, kräftig hellrosa, innere Petalen weilslich- rosa; lange haltend; äulsere Petalen sehr breit; duftend. Strauch von grolser Wirkung, willig blühend, langstielig. Schnitt- und Gartenrose. Einem Pariser Rosen- und Blumen- freunde gewidmet. Lina Schmidt-Michel [Teehybride]. (Mme A. Chatenay X Kleiner Alfred.) Eine Parkrose von grolser Schönheit. An Stelle der gewöhnlichen Ziersträucher, die nach 2—3 Wochen keinen Blüten- schmuck mehr zeigen, dürfte diese Rose, wie noch mehrere dieser Art, reichliche Verwendung finden. Sie blüht im ersten | und zweiten Flor sehr reich als zwei- und mehrjähriger Strauch, im Herbst erscheint immer noch eine Anzahl prächtiger Blüten. Der Strauch iststarkwüchsig, wird2—3m hoch, breit, locker, aufrecht und hat ein sehr breites, üppiges, glänzendes Laub; die Blumen sind grols, halbgefüllt, mit runden, grolsen Petalen, leuchtend lack- rosa, Rückseite karminlackrot; lange haltend; Knospe schön, grols, spitz; zu Vasendekoration gut; die ganze Blume ist künstlerisch, malerisch schön. Unserer Rosenmalerin gewidmet. Martha [Bengal-Polyantha]. (Thalia remontant X Laurette Messimy.) Strauch niedrig buschig; äulserst dankbar blühend; vorzüglich als Rabatten- und niedere Gruppenrose; Blumen in Büscheln zu 7—25, aufrecht kupfrigrosa, klein gefüllt. Nach der Tochter des Züchters be- nannt. Züchter: Soupert & Notting. Stella, Kletterrose (multiflora). Stella ist von sehr kräftigem Wuchs, stark rankend mit lederartigem Laube; die Blume ist klein, nicht gefüllt; Farbe karminrot auf grofsem, weilsem, weithin leuchtendem Grunde mit goldgelben Staubfäden, wodurch die Blume ein ganz eigenartiges Gepräge erhält. Aus der Ferne sieht die blühende Pflanze wie mit Sternen besät aus. Der Flor dauert länger als bei Crimson Rambler, und so- bald die Blumen abgefallen, ist der Strauch mit erbsengrolsen, grünen Früchten behangen, welche sich allmäh- lich gelb und rötlich färben und eine neue Zierde dieser wertvollen Sorte sind. Stark duftend. (Crimson Rambler X Sämling.) Madame Constant Soupert (Tee). Der Strauch ist von kräftigem, ge- drungenem Wuchs mit dunkelgrünem, stark gezähntem Laub. Die langge- streckte, zugespitzte Knospe steht auf langem, aufrechtstehendem Stengel, das Kolorid der Knospe ist ein tiefes Gelb mit stark pfirsichrosa angehaucht und rötlichem Widerschein, Form und Haltung tadellos; die Blume Öftnet sich langsam, ist grols und gut gefüllt, hällt sich sehr lange; beim vollständigen Aufblühen ist die Farbe gelb mit stark rosa Anflug und Widerschein. Abgeschnitten ins Wasser gestellt, blüht sie prachtvoll auf und hält sich 8 Tage lang. Schnitt-, 182 Literatur. Treib-, Gruppen- und Ausstellungsrose. Reichblühend und wohlriechend,. (Sou- venir dePierre Notting X Duchesse Marie Salviati.) Mrs. E. G. Hill (Teehybride). Strauch von sehr kräftigem Wuchs; . schöne dunkelgrüne Belaubung; Knospe lang und spitz; Blume aufsergewöhnlich grols, öffnet sich willig auf sehr langem Stengel stehend, von ausgezeichneter Haltung; Aulsenseite der Blumenblätter korallen- rot, Innenseite alabasterweils. und Gruppenrose. wohlriechend.. Wurde von dem be- kannten amerikanischen Rosenzüchter Herrn Hill persönlich unter Hunderten von unseren Sämlingen ausgesucht. Guter Herbstblüher. (Madame Caroline Testout X Liberty.) Yvonne Vacherot (Teehybride). Strauch kräftig; schöne meergrüne Be- laubung; Knospe aufsergewöhnlich lang und zugespitzt, von idealer Form und stolzer Haltung auf langem, kräftigem Stengel; Blume grols, gefüllt, imbriquiert; Farbe porzellanweifs mitstark virginalrosa Anflug. Hervorragend für langstieligen Schnitt. Treib- und Schnittrose. Sehr Schnitt- | Reichblühend und reichblühend und wohlriechend. (Antoine Rivoire X Liberty.) Souvenir de Maria de Zayas (Teehybride), Strauch sehr kräftig und wüchsig: Knospe lang und zugespitzt auf langem, aufrechtstehendem Stengel, Blume sehr grofls, gefüllt von schöner Form und Haltung: Farbe karıninrot, dunkel durchadert. Diese schöne: Sorte ist eine Fortsetzung der Reihe von roten Teehybriden, vor einigen Jahren be- gonnen, dieselbe besitzt mehr Tee- als Hybridblut. Treibrose zum Früh- und Spätschnitt; Gruppenrose. Reichblühend und wohlriechend. (Sämling X Papa Gontier.) Züchter: Hildebrand. Pie X (Teehybride). Strauch kräftig und buschig; Knospe sehr anmutig und von ausgezeichnet schöner Form und Haltung; Blumegrolfs, gut gefüllt, schalen- förmig; Farbe rahmweils in zartrosa übergehend, die zurückgebogenen Blu- menblätter sehr zartrosa berandet, Zentrum dunkler, eine äulserst zarte und anmutige Färbung. Feine Treib- und Schnittrose. (Kaiserin Aug. Victoria X Belle Siebrecht.) Literatur. Philippe de Vilmorin, Hortus Vilmorinianus. Catalogue des plan- tes ligneuses et herbacees existant en 1905 dans les collections de Monsieur Ph. L. de Vilmorin et dans les cultures de Messieurs Vilmorin, Andrieux et Cie a Verrieres-le-Buisson. gr. 80%, 371 S., 105 Textabbildungen und 28 Tafeln in Photogravüre (Autotypie). Die Familie de Vilmorin fährt fort in den Bahnen ihrer grofsen Vorgänger zu wandeln. In „Gartenflora“* 1905, S. 162 konnten wir auf das treffliche Fruticetum Vilmorinianum, ein Verzeich- nis der Sträucher des Herrn Maurice de Vilmorin, des Bruders des 7 Henry de Vilmorin, aufmerksam machen; heute sind wir in der glücklichen Lage, ein Werk des Sohnes des + Henry de Vil- morin, des Herrn Philippe de Vilmorin anzeigen zu können, das sich dem erst- genannten und den Werken seiner Vor- fahren würdig anreiht, Das hat auch Prof. Ch. Flahault, Direktor des botanischen Gartens in Montpellier, unser liebenswürdiger Präsident auf dem internationalen bota- nischen Kongrefs zu Wien 1905, welcher die Vorrede geschrieben, in schönen Worten ausgesprochen und mit Recht hervorgehoben, dafs dieser Katalog den noch jungen Philippe de Vilmorin, stell- vertretendenSchriftführerder botanischen Gesellschaft von Frankreich, als Fort- setzer der Männer zeigt, welche 1!/a Jahrhundert hindurch nicht aufgehört haben, die ökonomischen und sozialen Interessen mit der wissenschaftlichen Wahrheit zu vereinigen. Philippe de Vilmorin, unser verehrter Freund, berichtet in der Einleitung, wie sein Werk entstanden ist. Am 4. August 1904 besuchte die botanische Gesellschaft von Frankreich, die ihr 50jähriges Bestehen in Paris feierte, auch das nicht fern gelegene Verrieres- le-Buisson, den Wallfahrtsort jedes Gärtners.!) Er wurde damals aufge- !) Man muls, um nach Verrieres zu ge- langen, an der Gare du Luxembourg ein- steigen. Literatur. fordert, ein Verzeichnis der dort kulti- vierten, jetzt seiner Obhut anvertrauten Pflanzen als Anhang zu den Akten des Kongresses zu liefern, und die vor- liegende Arbeit ist die Frucht dieser Anregung. Zur Geschichte der Sammlungen sei bemerkt, dals die ersten Anfänge in das 18. Jahrhundert zurückreichen. Pierre Andrieux hatte in Paris und in Reuilly einheimische und exotische Zier- und Nutzpflanzen in für damalige Zeit grolser Zahl vereinigt. Sein Schwiegersohn, Philippe Victor Le- veque de Vilmorin, fügte noch viele, namentlich amerikanische, hinzu. Pierre Philippe Andre de Vilmorin trans- portierte die Pflanzen nach seiner Be- sitzung in Verrieres-le-Buisson, die er 1815 gekauft hatte, machte diesen Ort zum Zentrum der Kulturen des Hauses Vilmorin Andrieux & Co. und pflanzte dort auch viele Bäume. Die jetzt so bewunderten Libanon-Zedern, kala- brischen Kiefern und amerikanischen Eichen, die Planera aquatica etc. sind sicherlich 1815—1820 gesäet, bezw. gepflanzt. Auch auf der Domäne des Barres (Dep. Loiret, wo jetzt in der Nähe das Fruticetum von Maurice de Vilmorin ist) machte er Akklimatisations- versuche mit Gehölzen. Auch sein Sohn, Louis L. de Vilmo- rin, der 1860, zwei Jahre vor seinem Vater, starb, tat viel hinzu.!) Dasselbe geschah seitens unseres 7 Freundes Henry L. de Vilmorin. Dieser ver- einigte dort namentlich viele Koniferen, aber auch viele Stauden und besonders viele Alpinen, die er z. T. selbst auf den Gebirgen Europas, Kleinasiens und Nordamerikas gesammelt hatte. Sein Sohn, unser Philippe de Vil- morin, setzte die Sache fort, und bei den Beziehungen, die das Haus Vilmo- rin, Andrieux & Co. in der ganzen Welt hat, ist es erklärlich, dafs die Samm- lungen namentlich an neuen und sel- tenen Arten sehr reich sind. Das gilt in erster Reihe von den Alpenpflanzen. So ist nun gewissermalsen eine rein- liche Scheidung eingetreten, die Sträucher sind jetzt hauptsächlich in der Obhut 1) Louis de Vilmorin war auch ein grolser Getreidekenner und verfafste 1850 den Catalogue methodique et synoptique des froments. 2. Aufl. von Henry de Vil- morin 1889. des Herrn Maurice de Vilmorin in des Barres, die Bäume, Stauden und ein- jährigen Gewächse mehr in Verrieres. Der Katalog zerfällt in 2 Teile, der erste behandelt die Gehölze, der zweite die Stauden. Einjährige Pflanzen sind nur, so weit sie besonderes Interesse bieten, aufgenommen. Wo Unsicherheit in der Bestimmung herrschte, sind die tüchtigsten Spezialisten zu Rate gezogen, so dafs die jetzigen Bestimmungen ge- nau sind. In der Anordnung ist, wie von Mau- rice de Vilmorin, das System von Hooker & Bentham befolgt, in der Nomen- klatur der Index Kewensis und die „Hand-Listen“ von Kew. Für die einjährigen Pflanzen, sowie Gemüse, Getreide etc. verweist der Ver- fasser auf die verschiedenen Werke der Firma Vilmorin, Andrieux & Co.: Fleurs de pleine terre (deutsch von Vols und Siebert), Plantes potageres, Plantes de grandes cultures, Meilleurs bles etc. Schliefslich dankt der Verfasser unter den vielen, die ihn unterstützten, be- sonders dem Herrn S. Mottet, dem Chef der Versuchskulturen in Verrieres, der auch die schönen Photographien gefertigt hat. — Die Textabbildungen sind aus der Revue horticole und aus den Werken der Firma Vilmorin, An- drieux & Cie. entnommen. Beschreibungen sind bei den einzelnen Pflanzen, wenn es sich um bekanntere handelt, nicht gegeben, es soll ja auch nur ein Katalog sein; aber Autor und Vaterland sind stets verzeichnet. Bei selteneren Pflanzen finden wir eine Beschreibung und oft eine Ab- bildung oder Hinweise auf solche in anderen Werken. So ist z. B. ab- gebildet Clematis paniculata, eine weils- blühende, hochkletternde Art mit zwar nur kleinen Blumen, die aber im Sep- tember die Pflanze völlig bedecken, ebenso Decaisnea Fargesii Franch, eine Berberidacee etc. Bei Raphanus sativus, dem Radies- chen, berichtet Philippe de Vilmorin über eine merkwürdige „Degenerescenz“, wie er es nennt. Ausgehend von dem „Radis rouge vif sans feuille“* (lebhaft rot, ohne Blätter), bei dem das ganze Laub auf die 2Keimblätter beschränkt ist, hat man in Verrieres durch Auslese, indem man immer diejenigen Pflanzen wählte, welche sich am meisten vom Typus entfernten, nach dem 3. Jahre keiner Gartenbaubibliothek, in keiner 184 Literatur. weilse, rosarote, graue und schwarze Radieschen von den verschiedensten Formen und Grölsen erhalten und selbst solche ohne Anschwellungen. Letztere haben schlielslich die Oberhand gewonnen. (Hatten alle diese Formen normales Laub? Das ist nicht angegeben, aber wohl vorauszusetzen. L. W.) Bei Kochia scoparia erwähnt der Ver- fasser, es sei nicht die halbwilde Form, welche im Mittelmeergebiet zu Spinn- hütten für die Seidenraupen und zu Besen benutzt wird,sondern eine amerikanische noch unbenannte Varietät, welche sich in den gärtnerischen Kulturen in den letzten Jahren verbreitet hat, weil ihr Laub im Herbst unter dem Einflufs der ersten Fröste einen tief dunkelroten Ton an- nimmt. Sie baut sich dabei sehr dicht und nehmen die kleinen niedrigen Büsche die Gestalt eines Eies an. Ich sah diese einjährige Pflanze in dem alt- englischen Garten vor dem englischen Staatsgebäude in St. Louis als Einfassung der Beete, wo sie sich im September (auch schon vor denFrösten) sehr hübsch, wenigstens eigentümlich ausnahm. Der Verfasser urteilt überall sehr kri- tisch. Mit Recht bemerkt er z. B., dafs Polygonum sacchalinense die Empfehlung als Futterpflanze für trockenen Boden, die ihm einst (1893) geworden, nicht verdiene. Wir vermissen Lespedeza bicolor. Diese japanische Papilonaceae wurde für Europa zwar mehr als Futterpflanze empfohlen, ich sah sie aber in St. Louis auch als Zierpflanze gebaut, und unser Landsmann, der Gärtnereibesitzer Weber bei St. Louis, konnte im Herbst gar nicht genug davon für die Weltausstellung liefern. — Wie mir der gegenwärtig in Berlin studierende Herr Dr. Hoshino von der landwirtschaftlichen Hochschule in Sapporo auf Hokkaido (Jezzo), der nördlichen Insel Japans, sagt, wächst Lespedeza bicolor dort wild und dient darum als Futter-, seltener als Zier- pflanze. Gern möchten wir noch dies und jenes aus dem Katalog hier anführen. Der übliche Raum für eine Rezension ist aber längst überschritten; so schlielsen wir mit dem Wunsche, dafs dieses Ver- zeichnis recht viel Nutzen stiften möge, und dafs es andere Gärtner veranlasse, in ähnlichem Sinne, wenn 'auch nur auf einem beschränkteren Gebiete, zu arbei- ten. Der Hortus Vilmorinianus darf in ' gärtnerischen Lehranstalt fehlen! L. Wittmack. Einträgliche Spargelzucht. Eine Anleitung zur erfolgreichen Kultur des Spargels nach Lheraultscher Me- thode mit kurzer Beschreibung der Braunschweiger Kultur von Franz ' Göschke, kgl. Gartenbaudirektor und Lehrer am kgl. Pomolog. Institut zw | Proskau. Fünfte durehgesehene und ver- besserte Auflage. Mit 19 Abbild. in Holzschnitt. Verlag von Hugo Voigt in Leipzig. Preis 1,30 Mk., gebunden 2,20 Mk. Wenn ein solches Buch schon in der fünften Auflage erscheint, ist es sicher existenzberechtigt, Der Spargelbau ist in Deutschland im Laufe mehrerer Jahrzehnte zu hoher Blüte gelangt und ernährt viele Tausende von Menschen. Dabei ist der Genuls des Spargels in gewissem Sinne ein Volksgesundheitsmitte. In geschäft- licher Hinsicht steht sich die Landwirt- schaft wie die Geschäftswelt gleich gut bei dem Spargelbau, da neben dem Konsum des frischen Spargels auch mit dem Export konservierter Ware im grolsen Malsstabe gerechnet werden mufs. Somit ist es wichtig, dafs die jüngere Generation der Gärtner und Landwirte immer wieder auf das Lesen guter Bücher in dieser Hinsicht hin- gewiesen wird. Die Lheraultsche Spargel- zuchtmethode, welche hier beschrieben ist, stammt von dem berühmten Spargel- züchter Lherault in Argenteuil in Frank- reich. Sie beruht hauptsächlich auf einem verhältnismälsig flachen Pflanzen der Setzlinge, ferner auf einem Abräumen der Erdwälle im Winter. Auch wird speziell auf eine Kopfdüngung der An- lagen Wert gelegt. Die Vorteile dieser Methode liegen nach der Schilderung des Verfassers klar auf der Hand, um so mehr, da sie andere gegenüber als eine Verein- fachung der Kultur im Durch- schnittsboden gelten müssen. Nach der Einleitung, welche haupt- sächlich statistisches Material enthält, geht der Verfasser zu kurzen Mit- teilungen der Geschichte und Botanik des Spargels über. Es folgt die Anzucht der Spargel- pflanzen, wobei in erster Hinsicht einem REIS- VERZEICHNIS => fir 006 fl. C. Mehne, Aschersleben, ka von „ Sachsen Ssz—aIz——aasr Sumenzucht und Samenhundlung. &S Geschäfts - Bedingungen. Sie erhalten nur sortenechte Sämereien von bester Keimfähigkeit, die bei richtiger Behandlung und — normalem Wetter die besten Resultate ergeben, wie mir zahlreiche Zeugnisse bestätigen. Bei etwaigen Irrtümern meinerseits leiste ich nach Feststellung und Uebereinkunft, aber höchstens in Höhe desjenigen Betrages, der für den betreffenden Artikel in Rechnung gestellt war, Ersatz ——————— Erfüllungsort für Lieferung und Zahlung ist Aschersleben. = Aufträge unter 5 Kilo = 10 Pfd. berechne ich nach Kilo, unter !/,, Kilo = 1), Pfd. oder 6 alte Lot nach den Preisen für 20 Gramm, Einzelne Gramm werden nie unter 5 -} abgegeben. \ —————— Ohne Verbindlichkeit für die Preise derjenigen Artikel, die dem Steigen und Fallen unterliegen. 50kg|'/akg Futter-Runkelrüben. 2 Riesen Mammuth, tote. . . 2 2 2 222. N Me „ RE E ONBEIDE rg wen Elvethams, toten en en en SS EISUHHOTNE Tote ee ne re = ORDER el Erfurter Modell, goldgelbe. ......... Tannenkrüger, gelbe .. 2... .2.2..% ERROR TE PN ER som gelbe, Onginalsaat an za a esrtote, RETTEN RER Ihe sofern DDr Mammouth long red, rote längste englische, ORAL N eher Re 50 keft/skg / Zuckerrüben, “ MWIMOrINISSVerbessenie nn name len Wanzlebenei neu yon we ; Weisse Imperial, verbesserte u... SCHIESISCHEN SCHNEE RAN Ayers G % 4 / ” he Ba { Br hl ab PET E ERTL H. & MEHN H Samenhandlung und Bemenlultren ASCHERSLEBEN. | REIS- VERZEICHNIS => ftir 1906. Plz Gurken. Melonen-Sorten. Makel ®re | 17" Gurken, mittellange grüne volltragende . .. . h üglich Ti EEE -1 0,61 1 Est ange grüne Schlangen \ \ . . . | 2102%0 Sache vegane nude Na? | 2 -|10]20 von Ik % ’ 9 Sachsen " Tangste Erühe Hamburger Marks > .| [6 a Ne ae ro] Sea Samenucht und Sumenhandune " BR augen MELLE? 221 150 ee , frühe gefurchte Cantaloupe. 050115 N „ An guter Melange, 2 wu sc 000. 6,—10,30| 10 Geschäfts-Bedingungen. Sie erhalten nur sortenechte Sämerelen von bester Keimfähigkeit, die bel richtige nn normalem Wetter die besten Resultate ergeben, wie mir zahlreiche Zeugnisse bests Irrtümern melnerselts leiste Ich nach Feststellung und Uebereinkunft, aber hachstens In Höhe desjenigen Betrz. Kürbisse. - Artikel In Rechnung gestellt war, Ersatz ——— Erfüllungsort für Lieferung und Zahlung Ist A u — _— Aufträge unter 5 Kilo = 10 Pfd. berechne Ich nach Kilo, unter ?/;o Kilo = *); Pid, oder 6 alte Lot nach den Preisen für 20 Gramm, Einzelne Gramm werden nie unter 5 -) abgegeben. Ohne Verbindlichkeit für die Preise derjenigen Artikel, die dem Steigen und Fallen unterllegen. Behandlung und „ kleine grüne russische, delikat ...... 120] 1,30 „ lange chinesische grüne Schlangen . . . || 300 Dr „ ‚grünbleibende Schlangen , . || 27012, „ lange grüne Walzen von Athen . .. .|| 28013, » Pariser Cornichon zum Einmachen ... . . || 185]2 Kürbis, roter Riesen-Melonen. ..... . an rüner ee. a „ Japanische Kletter-, hiesiger la. Nachbau Re dktgelber 5 BRprenetzlene en | ke] ka Dpelngurnen annete ae v. Koppitz » Vegetable Marrow, engl. Schmeer, echt . Fatterkuckeirib | „ Berliner , vorzüglich ..... Be ‚ grosser gelber Speise- r-Runkelrü F Zu) ai ), Erlurter Aussfellungs-, nei 5.Gr. «45. Sue: 9E uste en | Riesen Mammuth, role. . u 440 - „ Prescot Wonder, lange dunkelgrüne . . . 'r Fulter '£ | De BEINESE TE Pe se iet nenne „ Rollisson's Telegraph, die beste und , F „ lvethams, wie or u onen. KEHUREe ge . .|| 20 : „ Kuhhom, er RO EN „ Noa’s Treib-, ertragreich,.. . . || 15 [30,—1150 Di 1 VER ao = un en aus sele 4 Königsdörffers Unermadliche 38 20 140,— [200 Erfurter Modell, goldgelbe. . 2... ..... Krupbohne, Flageolet Wachs. Krupbohne, welsse Hinrichs. Tannenkeüger, gelber, Ana. „ ner... ec ee "gelbe, Originalsaat 2... ... Blumensamen. Schal- oder Kneifel-Erbsen. 301 Levkoyen, engl. Sommer-, gem., I u rossblumige BIT, res g a Winter- Astern, Feder- od. Röhr- 5 „ Uhland (Kugel-) „ hohe Viktoria . remont Krupbohnen. Krupbohnen, „allergr. breite Schlachischwert- „ hochstaudige extra breite Zuckerrüben, lange weisse frühe Schwert-, bes. z. Treib. Te Vilmorin's verbesserte Gurke, mittellange grüne volltragende. Kaiser Wilhelm Schwerl-, sehr ertragreich 422 „ Komet 3 | Klein-Wanzlebener. oe. uunonen \ feine weisse Zucker-Brech- oder Butter- ‚30 5 „ Paeonien-Pyramiden Weisse Impertällwerhesseriäung Ä Zuck.-Brech-, Hinrichs Ries.-, s. langsch. „ Hohenzollern- is Imnentäl, NVERD SEI ar us > Zucker-Brech-, ‚ weissgr.Bolın. „ Zwerg-Chrysanthemum- „ » » vs.» » schlesische. eu alas an a2, Schwanecksche” dickflelsch. Zu Zwerg- Grassamen. || Englisch Raygras, hochfein . . .» 2... (cker-Brech-, ‚Möhre, lange weiße grünköpfige. lb, I ” ER Een EIER WEN 7 einfacher dunkeibrauner Dresdener - . - , nailenisch "° ohochteriee extra gefü ıgenlack gem... ... | 20— — mans Z In | 24] 0,30 Sn uschlack u ... Französisch „ hochfein 0 ü tschöpiliche, remontieren: 0, ‘| 566 Rosen-Palsaminen, in bester Mischung „. . . | 0, n rr fein Auch 4310 7, gelbe engl zum Treiben . . | | 571 Camellien- nom ” 108 Gernchgras, Puels“n 27 27.7 Ser 20 z Fr: 351045 $ „ bunte Ilsenburger . ... . - 2 57T Zwerg- „ non " Br Hi Wiesenfuchsschwanz ... 2.2.2.2... 30 n “3 u ar Neeile r 2, 2 0 Schirmers gelbsch. Casseler Wachs . . . 3 a TEEN ELSBON, hoch: gef gem. .. u Beide Trespev Varna en ne 16 fr weten - Wachs-, Dattel, I ‚chotige, seh RR 3 597 Hyazinthen- Fr niedr. „u .. }} ammgras -. . - “ 70 Herbstrüben, rölköpfige lange weisse . else OLE NOIRGSTEEIDSENAWach Schwerlirexin 611 Wohlriechende Wicken, inschönst. Mischung || 0 Knaulgras . 2. Se ii = = a 22loss neue pelbschot, Flageol., sehr ertragr. 45] - 632 Flammenblumen (Phlox), grossbl gem. . . . {) WIESEN-Schwingel 7.2 ra 37 40 0,50 richs Ries,, Zuck.-Brech.-Wachs . . . | 724 Ammobium alatum, Sandimmortelle. . . , . 0, Schafschwingel . . I . 401050 Schalersse, -aettrüheste Mai, - Hohell: - „ Wachs-, Mont d’or, goldgelbe ...... 736 Antirrhin. majus, (hohes Löwenmaul), gem Roter Schwingel ER 421050 . e et schwarze Wachs- mit gelben Schoten . . . | 3310, 763 _,„ majus nanım, Zwerg- Timothee, hochfein „ Bortfelder lange gelbe... ..... . alone ellerfenh: eb en BE ebelpend, 2 „weisse Wachs- mit gelben Schalen . . . . 3 EAHIDS gigantea R IN: tu | || mE) 1a ME) VE) | BEER FRERBNERE LEE Er r „ Wilhelmsburger, runde gelbe . .... - G iress. allerfrüh, (Vorbote) grünbleiben Puffb, h, . weisse Wind: ei 839 Centaurea cyanus. Kais. Wilh. (Korn! lau) „ grünköpfige runde weisse - - . . .. 3|00 Mai, allerfrüh., die früheste aller Sorten 0.50 IE SE re } 851 Chefranthus-maritimus (tole Meerlevköye) > A ee 055 ‚Daniel O’Rourke, allerir. volltragende . . . 0,90 " gewöhnliche . . . . .. de Grace oder Buchsbaum, Nr. I ....0. Niedrige Buchsbaum Nr. II, sehr volltragend 0.30 (Englische Wasserrüben.) » langschalige Hangdown . 210,301 - | 869 Clarkia elegans, violettrote Clarkie . . . . . 3 Ei 8 fi Runkelrübe, Eckendorler Riesen-Walzen. Importierte Saat, gibt in Erbsen- oder Roggen- Ruhm von Kassel, frühe extra 20 \ is fl. pl i N F r Oberndorfer, runde gelbe . . . | R Kr stoppeln gesät, grosse Mengen eines sehr wert- Carter's first crop. sehr frühe . ... . .0.70 “ Stangenbohnen 1 932 „ Heddewigii, gefüllte Hedwigs-Nelke . - R 7 Er 3 |o; RL re Bate N TE ee Be Schnabel od. Säbel, langschot., sehr gut, echt 1.20 SAUgERDOJTEN: 979 Helianthus annuus fl. pl., gel. Sonnenblume \ b Leutowitzer, gelbe Originalsaat . Mischungen | Gelbe; Purple top yellow bullock . .... - . - 0,55 Folger, grünbleib. Braunschweiger zum 5 1002 Helichrysum monstrosum fl. pl., Strohblum: 5, », runde Nachbau... .... für d an 0,50 EINmachenEe ER ee ie. 0.80 = Stangenbohnen, arabische Feuer-, rotblüh. . . | 1026 Ipomoea purpurea, rankende Trichterwinde . 2 e runde rote... . “ Ran NT RER: 0,55 Viktoria-, grosse englische . . > n „ zweifarb, blüh „|| 4010, 1066 Lobelia erinus Kaiser Wilhelm, dunkelblau . ‘ Frankfurter, runde gelbe . . . . RE ER : AN OLEER 0,55 ” 7 „ weissblühend . . || , 1139 Nicotiana purpurea grandiflora, Tabak. . . 1 Klumpen, dicke gelbe ...... 1a En Eash N lie Engl. Mark-Erbsen. „ Schlachtschwert-, allergr. extr. lang. br. 1169 Papaver paeoniflorum fl. pl., gef: Mohn, gem. ] ? » DTOTE N ee Palau BeInDeIE 02 Sr are m er ee eyes a 1177 Petunia hybr., I. Qual, Eur aLE Petunien 5 A y 7 Flaschenförmige Riesen, gelbe a \ . weis 0, „ Riesen.-Zuck.-Brech- od. rhein. Riesen- |) 1204 Portulacca grandiflora, Portulakröschen . . . \ m „ zole-. ln y I E RAEERE DQ|non | RETenSU Maren re Beres Kolltrag. 080 1153 10%0 , Van Celst's Ries.-Zuck.-Perl, ohne Fauen arboreus, baumarligr = Olivenförmige Riesen-, gelbe Kl | er 0,50 Champion of England, extra . ... 120 || 23 10.0 » Korbfäller, sehr reichtr. u. langsch . . | ‘ 1262 Salpiglossis variabilis grandiflora, gemischt “za „ ” Re SE EESaeN: | 2 lange, Tankart while green tip . - . - » Pride of the Market, sehr reichtragend . . 0.80 || 25 10,35 „» Zuckerperl-, kleine weisse ohne Fasern - 1354 Tagetes erecta fl, pl., hohe Sammetiblum., gem. ’ Goldgelbe Walzen-, golden Tankard .. . ... Rotklee, hochfein ®; mn Tankart site red top ...... Wunder v. Amerika, die früh. niedrigste 0,18 | 24 10.20 Don Carlos, früh, sehr dickficisch u reichtr || 86 — 1 1368 Tropaeolum majus, grosse span. Kresse. . . R Eckendorfer „ gelbe . ... . an BR “ i a Bliss" Abundance, halbhohe neue . . . .0,45 | 24 [0,30 1988 _ majus nanum, span. Zweig . ... " „verbesserte , Weissklee ... 0... Carter's Telephone, ausgezeichnet, gross- 1409 Verbena, grossblum. Eisenkraut gemischt . .. | 170115 | ae NM nn ner... .. 1. Bullenklee ..... schatig und reichtragend . . . ... „1.20 0,30 „ Defiance, dunkelrotes Eisenkraut. . . . ön Schwedenklee s "Doctor Mac Lean, sehr feine frühe Sorte . 050 0,35 1447 Zea japonica, buntblättriger Mais. . . . . . 0 a n sr gemischt . Wundklee ..... Duke of Albany, sehr grosse Schoten dunkelgr. 1.40. 0,40 N 1459 Zinnia elegans fl. pl., beste gefüllte gemischt . u Rote walzenförmige Riesen-, Gelbklee .... . . ü William Horst‘ sehr Ich u. ausserordentlich. 1} 1581 Dianthus, bunigefüllte Gartennelken gemischt el I Lanker, weisse olivenfärmige . . . . 3 P volllragend . . . . . ae ER 0.25 0,35 1643 Myosotis alpestris, Vergissmeinnicht, blau. . 0 ‚Riesen-Pfahl, lange rote ..... = | Korbfüller, sehr volltragend .... ... . 0.70 0,20 1665 Primula auricula, Aurikeln, gemischt ... . . ” a „ gelbe Mnder ven Witham, äusserst volltragend 0.20 0,35 en ai Sels en Bine u llunen Se y En MRANEISSEHTER. = "Gradus (Ideal) allerirüh. volllragendste . . 0.80 N) 'efmütterchen in schönster Prachim. . . . » 1% rturter Pfahl, rote m einschniie. a) ® EN 1728 Grossblum. Stiefmütterchen, „ 0. „gelbe EenareE EL EEE. zweischüng «EI " . ! 2 mm Hauptpreisliste sende ich auf W DEREN ei. _ a. » au = 7% » u RSCHERSTERN EN, = diung und Samenkulturen, ASCHERSLEBEN, s H. €. MEHNE, Samenhandlung und Samenkulturen, ASCHERSLEBEN. 3 4 H. ©. MEHNE, Samenhandlung und Samenkulturen, ASCHERSLEBEN n er Oberkohlrabi 50 vell/s xgfogr. Carotten und Wurzeln. 2 Zwiebeln oder Zipollen. ; Diverse Futterkräuter. " Küchenkräuter. Kopfkohl oder Kraut, URL rare 2; | Kimmelsı en erde SEE San 5 en eg Leinsamen, Rigaer Kıoon- .... Linsen, grosse, breite, weisse Heller- SSESWOHNIICHE SE ie Nantalse BAdenser Se Re Ce ER Carotten Paris. kürzeste frühe rote Ircib | „ oder. türkischer Welzen, amerikanischer „ Amsterdamer halblange rote Treib- | PIELGEZAHTL NER lee) han 2, „ holländische, kurze frühe rote Treib- | „ oder türkischer Weizen, kleiner gelber . . Kohlrab] frühester „ Frankfurter, frühe feine halblange ro || „, oder türkischer Weizen, (Cinquantino) feiner Wiener „ Nantaise, zylinderförm., halblang | Mohn, blauer mit geschlossenen Köpfen . | 1. Qual, De Eu Kuertoruize) halblange | Na WE SE ee 2 ae abgeriebene Saat .... . 5 Pferdebohnen, beste...» 2... i „ Berliner, frühe halblange dunkelrote Seradella, hochfein . 2... 20. || „, lange rote stumpfe ohne Herz. . ... . Zwiebel, gelbe runde Zittauer Rlesen, Ten een nn nee er „„, Braunschw., frühe feine rote lange Zwiebeln, gelbe runde harte holländische c SER NEE 2 a De ey IDEE gut N „„ blassrote runde harte holl,, beste Dauer- id SBETGR Eu ante = eh « Valerie, lange sehr dicke dunkelrote s ofelgelbe „ » Den Puch TE RE | F * Lobbericher, Ylange goldgelhe süsse ERS BEN a Wicke, gewöhnliche graue Feld- . . . . . . Wirslng, später de Verlus. Möhren, Altringham, lange feinerote grünköpf » "unkelroie . . Braunschweiger „ Zottel- oder Sandwicke (Vicia villosa) . „, verbesserte grosse lange weisse grün- R „ grösste runde gelbe Zittauer Riesen- Buchweizen, brauner... . 20... önf köpfige Riesen-, zum Viehfutter 4 > » Tote # = „. silbergrauer, importierte Saat... 2... Rote Köpfe. grosse lange weisse grünköpf. Riesen- ] < i » Madeira-, grösste runde Riesen- In Schafgarbe, Achillea millefollum . ...... Kopfkohl, Erfurter, blutroter fester früher Salat, sehr grosse orangegelbe grünköpf. | 48 a a plEREIT GE Mean rat EEE ST Glaskohlrabi, non plus ultra... . . ... extra dicke, gelbe, abgestumpfle . . (= 8 » Berlin., mittelfrüh. dunkelroter, beste „ frühester feiner SESSENER une. „ Saalfelder, grosse dicke... . - E 5 4 d’Reti | DEREN OR, ” a „, ‚blauer Treib- . . . . . . F Be S 20 ies und Rettiq. | Kartoffeln. BORN Arztoten tosser Hamburger Markt- „ Wiener, früh. fein. kleinblättr. weiss. I. Qual. Pastinaken, grosse lange weisse - - - - » - -|| 25 Radies und Rettig. |) E un [a 5 bl I. Petersilienwurzeln, grosse dicke Zucker-. . |) I „ Erfurter „Schwarzkopf“ . . v2... » on EN a ER LEHE Te Vz grosse lange: Splle 2 4» 00 nee I 23 || RE . > Alters NIE NEEDEN Br R englseter Sr is Nana i | Cichorien, Magdeburger lange glälte . - - . „|| 50[0,0 | „ weisser Riesen-, bis 4 Kilo schwer . . . . FO Scorzoner oder Schwarzwurzein, gewöhnliche. || — „ blauer „ 3 karloffel ersten Ranges... ..... . . . m ) weisser verbesserfer Goliath... . 2.» ir 5 frühe unde, blaue „Sechsyochen“ gier nee Be n BE > Rote Rüben oder Salat-Beete. n - e Rosen (Early Kopfsalat, Kals.-Treib-, gelb, sehr zart ] extra j Blumenkohl oder Carviol. Kohlrüben oder Unterkohlra ‚Steinkopf, gelber 20 £ 120 en gelber - > "Blumenkohl, Erfurter Zwerg, I. Qual, 100 Korn Fee 2 R 125 > ai ihester Schneeball . ........ Be ei 1 aitenen an Sr ) ; j } Erfurter Zwerg-, allerfrühesier beZogener Aslatlscher, grosser gelber . = =. . - » früh. Berliner Treib-, ausgezeichnet fürs Eee: Forellen-, grosser bunler ....... ne re Tele and ran Prinzenkopf, grosser gelber holländ. „ Frankf. Riesen-, fürs freie Land, früh . . RENT: Berliner, grosser gelber... -.... o 5 “ nu. sp... Dr. Bönisch, ertragreichste aller Kartoffeln FEspiEnauer Dauer-, festköpfiger . . . PET EAN DITBETEUTE N. 20 BE Eee Trotzkopf, gross. fest. gelb. haltbarer 1,40. DLIEIOTSBENLIUN 2, een lanene ee n 'osser fester, brauner best. Winter- 1,40 I „ beste Sorten gemischt... v2»... 1,30 I Schnittsalat, Frühlattich, gelber runder .... . 0,85 Er. | BenA1 en, Telichtenia TOTEI NETTER NIErEE 4 a hr hr „ krauser . 5 1 Wirsing oder Savoyerkohl. Radies, runde feinlaubige karminrote Treib- || 5 Küchenkräuter. Afltckentat, amerikanischer ER, 1,60 RER | 5 5° scharlachr. v. Drelenbr. | eg „ australischer, gelber .. ........ 1,60 Olpe) | ht. rote, N: 1 | || En een 0,65 Endivien, Winter, grüne krausbiälir. Feder“ > - 1,30 Wirsing, mittelfrüher gelbgrüner Berliner, extra furzlaublge Schmalz. = er | Artischocken, französische grüne . . . - .. - 7 z „ von Nalur gelbe krause 5 1,80 » Wiener, extra früher grüner krauser . . ” „ kegelförm.kurzlaubige „ || EN a | fx „ Sommer-, selbstschliessende Casseler . . . 1,60 „ Ume „ & = E) | 2 een -oteiMonates Basilikum, grosser grüner... ..2.... 1,20 Rapunzel, Feldsalat, Schafmäulchen, gewöhnl. 0,65 3 „ mittelfrüher grosser krauser , , . .. [ | Weisse EEE SALE esakene 50 „ grosse breitblätirige holländische. - . . 0,85 „ Blumenthaler, früher gelber Krauser | R scharlachrote ,, Beete oder grosser, breitblältriger Mangold 10 „ „ vollherz. dünkelgrüne, kl. Köpfe bildend 0,70 „ Kitzinger, sehr gross und sehr früh 2 N Tosenrote mit weissem Knollenende Boreisch oder Gurkenkraut . . ....... 85 Kresse, grüne gewöhnliche Garten... .... 0,40 » de Vertus, sehr grosser Krauser | Würzburger rotes Riesen-Treib, Dill (Anethum graveolens) »......... \ „ grüne extra krause . .. 2... 2.20.. 0,40 „ Eisenkopf, sehr früher niedriger fester | " Tängl. runde rosenrote mit weissem Esdragon (Artem. Dracunc) . . . Port 15 Pf; = „ Indian. od. Kapuziner, auch Nasturlien .„ Groots Liebling, sehr früh... .... II * Knollenende ; Fenchel, ordinärer. ..... . ER 0,60 Ol ae os ekeni a Brüsseler Sprossen, hoher | N. Teucht. rote Treib-, sehr zart Lee elbe 055 Spargelsalat, Lactuca augusiana. . . 2,30 R Benno en ee: SEIAE BEIGE RalDRNESTpLAtErURdardünkelmte)Eaypten. | „ lange ‚feinste ES: „Eiszapfen* sehr früh Kölle, Pfeffer- oder Bohnenkraut . . . 0,50 Beete, echte lange schwarzrote feine beste | u a NS ET ro Kerbel, Pe meran, gefülltbläitriger . „ 0 Kopfkohl oder Kraut (Cappus). au UND neDen - || en en I vendel oder Spike... .-- ... is — — [000.2 0 | „ ar unkelrote runde, . . . ET ” en Die oviles aut) ‚grosser rı ua: Weisse Köpfe. Kohlrüben, grosse glatte gelbe... ..... | 2810,35| 10 en Ba ERE= BMA LUDES non ai s ultra Rettig, Winter-, ee net Erfurter lajoran, französischer Stauden-. . . ... . 1, ENEWEIRSERR N. 12. 0 e } „ platirunde dunkelrofe aus ten, 5 % 4 ER Petersilie, gewöhnliche Schnitt- . . . 0,30 Kopfkohl, Braunschweiger, grosser, I. Qual. 1,25 Blätterkohl. # ” ne eng], Riesen. 5 Da u sehr Schön 22 een an RuR = Ei weisser ui: A 3 ra alu kranse Zwerg 5. 2... 0 „ Magdebg. gross. platt, weise, I. Qual, = Be weisse 7 37|0,45| 10 „verbesserte schwarzrote Frankfurter, lange | 65[0,75|10 | " weisser'Delikatess-, halblanger früher > . | 38 fer, grosser spanischer . . . - - i $ „ Cassı mpfs| \ 2 n Bee ü Hana Porree' er Lauch, fiiher Sonmer> oder IA er KÄnIEEherWlinteR Een et 19 Blätterkohl, feingekrauster grüner niedriger, EEE ES RE DTEIKGBIIRE 17 Niue ARE 0 ! ii „ weisser Münchener Bier-, sehr zart und En, ne a En Da Anne en[dhnleener Yünfer Peru 10 ae nzekraieler. grüne ger, gelbe kurzlaubige Schmalz- ,. .. .. \ 30[0,10| 10 Steckzwiebeln. wohlschmeckend . . . . || 45 französisch a F 3 220 R er Preis, a Teinrippig m „ schwarzbrauner exira krauser. 0) a nees „ verb, „Perfektion“ || 400,50 | 10 „ Herbst-, rotschaliger runder “|| 5 ER 1.20 Winnigsiädter, sehr fester spitzer 1130 „, hoher grüner extra Krause. - 2.20. en om n 3510,45] 10 Schalotten, dänische .. .. . — [0,50 .„. Wiener, gelber runder . . .|| 45 | TREE N „ hoher schwarzbrauner, extra kralıser mans BERENEHS 360,45 | 10 „ gewöhnliche „ . . . .. 0,60] - „ Sommer-, schwarzer runder .. .....|| 60 s » _ grandiflora 1,10 SUNGEN Some ea 1,30 „ niedriger gelbgrüner Dreienbrunnen " pommersche weisse Kann allbeo Knaben TB LBERENNIEHEN 24 10,80 [= |} 5 "FrankfürtenRleSeey Tanzen einen EEE Rhabarber” 2. 2... 1,60 „ Johannis, niedriger welsser fester. » - >. 120 „ hoher blauer Riesen- zum Viehfutter . . | A DIENEINGESBEIRSSARCER eelreniın te ESEL ENGT Alben ns Une) Beben) DE ade BL EU RE ( e un enter =, [1 160170) 10.0 1 plakfnindergelbe Apfel =... au. . R Inste)- er ae re 1301 — D 5 $ £ ; „ grosser grüner Baum- oder Kuhkohl . . . „ gelbe grünköpfige Wilhelmsburger . . . \ — [0,50] 10 | „ Mur beste Zittauer Dauer- .... . n | 240,30 1— ” EN ® an SeNTaBL LTE ED, el RE VERF t rn a ri Aa EL a nn — En \ MT Tr gr Oberndorfer, runde gelbe . . . Br ER TOLe ; Leutowitzer, gelbe Originalsaat . : KR „ tunde Nachbau . ENNdestolen. A. un. Frankfurter, tunen aelDer a, Kiumpen, dicke’ gelbe”... . ı, . u. OT ar RE TR REN Flaschenförmige Riesen, gelbe En „ rotem ud, Olivenförmige Riesen-, gelbe . .. . Tolen Goldgelbe Walzen-, golden Tankard Eckendorfer ,, BEIDE er „ „ 5 ss Ei Totee a: BR 5, ss, „». „verbesserte Br gemischt . Rote walzenförmige Riesen-, Lanker, weisse olivei örmige mu .n . Riesen-Pfahl, LAUBERTOL SR ra BODEN AH ln: A BWIEISSERE. A N urn B Erfurter Biahhstote sn. 2.a3; BEIDE „ ” „ ”» ” ”) Runkelrübe, Eckendorfer Riesen-Walzen, RN verbesserte N . zum Pinmieten‘ . . Geruchgras, Puels I Ten - Wiesenfuchsschwanz ..... Weiche: Trespe "1... 2. u Knaulgras E ee; Wiesen-Schwingel ER RE N Schafschwingel ........ Roter Schwingel . ...... Timothee, hochfein . ..... TOTER Wiesenrispengras SEHR ON an Gemeines Rispengras . . . . . Hain-Rispengras . Fioringras: ”„ „ . . . = Jens ve Mischungen für dauernden Rasen... ... Rasen in sonniger Lage... . Ei ne, schatlicenmslapen.. Tiergartenmischung, n Onale Ken I a ie Kleesamen. ee hochieine RR dein BE AS ENT a EN N Schwedenklee DEREN Tr auch pa ManNeoiihe Wundklee EN SEELEN TE Ra Inkarnatklee Ei: En Luzerne, Provencer, Hochtein Ra „ „ fein . re von grösster Feinheit . RG Sand- ale) Be . en irsette, einschürig . wlhe = zweischürig US . hochfein, fancy, ‚ohne Hülsen Literatur. 185 guten Saatgut das Wort geredet wird, Die Teile III bis V beschäftigen sich auf breiter Grundlage mit der Anlage einer Spargelpflanzung bis einschliefs- lich der Behandlung der Pflanzung im dritten Jahre. Hierbei ist besonders der Düngung, auch mit künstlichem Dünger, gedacht. Interessant und lehrreich ist auch dabei die Mitteilung von Kultur- versuchen auf den städtischen Riesel- feldern in Blankenburg bei Berlin. Ueber die ersten Jahre der Spargel- ernte nebst Behandlung der Beete handeln die Teile VI bis VII, wobei auch der eigentliche kaufmännische Punkt eingehend zur Geltung kommt. Teil VIII gibt einen kurzen Rückblick über die vorhergegangenen Abschnitte, welcher den interessierten Lehrer einen angenehmen Sammelpunkt bietet. Spargelsorten erläutert uns der IX. Teil, lehrreiche Aufschlüsse über | diese und jene charakteristischen Eigen- schaften der einzelnen Sorten gebend. Die völlig erschöpfende Beschreibung der Krankheiten und Feinde des Spargels und deren Bekämpfung, das Treiben und Konservieren des Spargels bilden den Schluls im Zusammenhang mit der Lheraultschen Methode. Gewissermalsen als Anhang ist noch des Spargelkulturverfahrens in Braun- schweig gedacht, welches ja der. dortigen Bodenverhältnissen entsprechend von der Lheraultschen Methode durch die Zweireihigkeit der Beete und tieferes Pflanzen der Setzlinge abweicht. Jedenfalls ist das Göschkesche Spargel- buch eines der besten, welche die deutsche Literatur besitzt. Ausführlich- keit und Klarheit, verbunden mit Ueber- zeugungstreue geben dem Werke einen soliden Wert. Darum sei es Kultiva- teuren wie rein kaufmännisch arbeitenden Interessenten und speziell denen, die es werden wollen, angelegentlichst empfohlen. Amelung-Berlin. C. Correns, Ueber Vererbungs- gesetze. Berlin. Borntraeger. 43 1,50 Mark. Diese ausgezeichnete, mit mehreren erläuternden Abbildungen versehene Arbeit, dürfte für manche Gärtner, na- mentlich solche, die sich mit Kreuzungen befassen, von grolsem Interesse sein. Druckseiten. Preis Verlag von Gebr. | ı vollkommene Unabhängigkeit der Merk- ı male, Wir lesen auf Seite 11, dals nament- lich in den letzten fünf Jahren, seit Wiederentdeckung der Gesetze, die der Augustinerpater Mendel schon 1866 veröffentlicht hatte, die aber damals un- verstanden und deshalb unbeachtet ge- blieben waren, diesem Forschungsfeld Berücksichtigung geschenkt worden ist. Nach dem Verfasser vererben sich nicht die Merkmale des Organismus, sondern seine Anlagen. Jede Vereinigung zweier Keimzellen, die nicht die gleichen erblichen Anlagen besitzen, wird von ihm als Bastardierung bezeichnet. Die Versuche Mendels und der Forscher, die in seine Fulsstapfen getreten sind, ergaben nach dem Verfasser in der Hauptsache folgendes: Erstens stellte Mendel fest, dals in jedem Merkmalspaar das Merkmal des einen Elters das Merkmal des anderen Elters beim Bastard verdeckt, so dals z.B. der Bastard zwischen einer rot- blühenden und einer weilsblühenden Erbse rot blüht und von dem einen Eltar, dem rotblühenden, nach seinem Aussehen nicht unterschieden werden kann. Das Merkmal resp. die Anlage des einen Elters, und zwar gewöhnlich das phylo- genetisch höherstehende Merkmal, also die später entstandene, jüngere Anlage, dominiert über das Merkmal resp. die Anlage des andern Elters, das rezessiv ist. Zweitens gelangte Mendel zu dem Schluls, dafs die korrespondierenden An- lagen der Eltern, die sich bei der Ent- stehung des Bastardes vereinigt hatten und während seiner vegetativen Ent- wickelung vereinigt blieben, schliefslich doch wieder auseinander geführt werden, worauf die einzelne Keimzelle des Bastardes entweder die Anlage des einen Elters oder die Anlage des anderen Elters enthält, nicht mehr beide, und zwar so, dafs in der Hälfte der Keim- zellen die eine, in der Hälfte die andere Anlage vorhanden ist. Das Anlagenpaar, das bei der Befruchtung entsteht, wird bei der Keimzellbildung wieder in seine zwei Anlagen gespalten. Als drittes Resultat der Mendels ist nach dem Verfasser Versuche die in denen sich die Eltern der Bastarde voneinander unterschieden. an- zusehen. Aus der Blütenfarbe der einen Sorte, der Höhe einer zweiten Sorte und der Samenfarbe einer dritten lälst sich eine neue Sorte zusammensetzen, die 186 Literatur. vollständig konstant ist. Für jedes selb- ständige Merkmal mufls nach dem Ver- fasser auch eine selbständige Anlage vorhanden sein, die aus dem Zusammen- hang mit ihresgleichen gelöst und mit anderen Anlagen kombiniertwerden kann. Das Zusammenwirken der drei Ge- setze zeigt der Verfasser auch bild- lich an einigen Beispielen. Bastarde können nach der Ansicht des Verfassers auch auf vegetativem Wege, durch Pfropfung, entstehen, wenn dem Kern einer vegetativen Zelle der einen Art Gelegenheit gegeben wird, in eine vege- tative Zelle der anderen Art überzu- treten. Abgesehen von den kürzlich durch Noll (Die Pfropfbastarde von Bron- vaux) mitgeteilten Beobachtungen, welche als die ersten allen kritischen Einwänden standhalten dürften, wären solche Fälle bis jetzt jedoch nicht sicher bekannt. Vorstehendes wird genügen, um das Interesse für diese inhaltsreiche Arbeit bei den Lesern zu erwecken. H. Klitzing. Erwin Baur, Uber die infektiöse Chlorose der Malvaceen. berichte der Königlich Preulsischen Aka- demie der Wissenschaften. 1906. 1. Verfasser sich mit dem Thema eingehend beschäftigt und bereits, im Jahre 1904 in den Berichten der Deutschen Botanischen Gesellschaft eine Arbeit unter dem Titel „Zur Ätiologie der infektiösen Panaschierung“ veröffent- licht. Der Verfasser betont, dafs alles das, was man als Panaschierung, Albi- catio, Variegatio usw. bezeichnet, durch- aus nicht gleichartige Erscheinungen sind. So hätten wir z. B. buntblätterige Varietäten, die in verschieden hohem Grade samenbeständig sind, bei denen sich jedoch diese Panaschierung nicht durch Pfropfung übertragen lälst. Von dieser samenbeständigen Albicatio ganz verschieden ist nach dem Verfasser die- jenige Art von Buntblätterigkeit, die er als infektiöse Chlorose bezeichnet und welche vom Pfropfreis auf die Unterlage übergeht. Die Buntblätterigkeit ist in diesem Falle keine der betreffenden Pflanze innewohnende Eigenschaft, son- dern wir haben es hier nach dem Ver- fasser mit einem krankhaften Zustand einzelner Sitzungs- | Individuen der betreffenden | | grünblätterig. grünen Arten zu tun. In diesen Zu- stand, der nach den Erfahrungen des Verfassers durch geeignete Behandlung behoben werden kann, ist jedes Indivi- duum zu allen Zeiten zu bringen. Die Resultate seiner zahlreichen Versuche in bezug auf die infektiöse Chlorose der Malvaceen falst der Verfasser in folgende Sätze zusammen: In den gelben Partien der Blattspreite der infektiösen chlorotischen Malvaceen wird unter dem Einflufs des Lichtes ein noch ganz unbekanntes Etwas, das er vorläufig als „Virus“ bezeichnet, pro- duziert.. Dieses Virus wandert nicht mit dem Transpirationsstrom, sondern verbreitet sich von lebender Zelle zu lebender Zelle in der ganzen Pflanze und bewirkt, dafs alle in einem gewissen Entwickelungsstadium befindlichen jun- gen Blätter später gleichfalls buntfleckig werden. Pflanzen, die von der infek- tiösen Chlorose befallen sind, bleiben selbst und in ihrer vegetativen Nach- kommenschaft dauernd buntblätterig, weil die an den Vegetationspunkten neu ent- stehenden Blätter von den alten bunten Blättern neu infiziert werden. Verhindert man die Selbstinfektion in geeigneter Weise, so verschwindet die Krankheit. Bei der Infektion der jungen Blattanlagen ‚ wird die gesamte in der Pflanze zirku- Schon seit mehreren Jahren hat der | vorliegenden | lierende Virusmenge festgelegt. Entfernt man an einer kranken Pflanze die jungen entstehenden Blätter systematisch eine Zeitlang und sorgt man zu gleicher Zeit durch Verdunkeln und Abschneiden der vorhandenen alten bunten Blätter dafür, dafs kein neues Virus gebildet werden kann, so wird die Pflanze rein Nicht nur in Malvaceen, die für die infektiöse Chlorose empfäng- lich sind, wandert das Virus über, son- dern auch in immune Arten. Es kann von kranken Pflanzen aus durch mit ihnen verwachsene immune Pflanzen übergehen, wenn man miteiner immunen Pflanze einerseits eine gesunde empfäng- liche, anderseits eine kranke Pflanze verwachsen lälst. Das Virus hält der Verfasser nicht für einen Organismus, sondern für ein Stoffwechselprodukt, das in gewissem Grade die Fähigkeit des Wachsens be- sitzt. Um nach dieser Richtung hin völlige Klarheit zu schaffen, wären je- doch noch weitere Experimente erfor- derlich. Die fleilsige interessante Arbeit wird Kleinere Mitteilungen. 187 sicherlich sehr dazu beitragen, mehr Licht in manche Sachen zu bringen. H. Klitzing. Ernst Benary, Erfurt, Gemüse- album, Lieferung 2. Tafel IX—XVI. Preis 6 Mk. In „Gartenflora* 1905, S. 167, haben wir das erste Heft dieses Prachtwerkes besprochen und können das zumLobedes- selben daselbst Gesagte nur jetzt wieder- holen. Das zweite Heft enthält in herr- lichem Photographiedruck (Autotypie) von Öhlenroth-Erfurt auf den 56 cm hohen und 45 cm breiten Tafeln fol- gendes:! Tafel IX und X 16 Sorten Karotten, Möhren und gelbe Rüben in natürlicher Grölse, darunter auch die ganz kurzen Pariser Markt- und Pariser Treibkarotten. (NB. Karotte wird amtlich nicht mehr mit © geschrieben, wie auf den Tafeln steht.) Tafel X Mai- und Sommerrettiche. Tafel XIV Radiese. (Rettich wird amt- lich mit ch, nicht mit g geschrieben!) In der Besprechung der Benaryschen vom Tafeln- in „Gardeners Chroniele* 27. Januar d.J., S. 57, sagt der Rezen- sent, die Wurzeln der Sommerradieschen seien z. T. so grols, dals von zehn Per- sonen neun sie gar nicht als Radieschen ansehen würden, jedenfalls würde kein Züchter sie zum Genuls so grols werden lassen. Dem möchten wir uns fast an- senliefsen. Das „lange scharlachrote“ Radieschen ist 15 cm, das „lange rosen- rote von Cineinnati“ 16 cm lang! Die zwei folgenden Tafeln behandeln Salate in 2/, natürlicher Grölse und sind in einem hübschen, etwas grünlichen Ton gedruckt. Weiter folgt eine Tafel Kohlrabi, wobei die grünen Sorten wieder, wie die Salate, in einem etwas grün- | lichen Ton, die blauen in einem etwas violetten Ton erscheinen. Die letzte Tafel behandelt in sieben Sorten ein Gemüse, das man selten ab- gebildet sieht: das Rabinschen, Als Synonyme werden angegeben: Feldsalat, Mausohr, Schafmäulchen, Nüfsli. Hier wäre aber doch wohl vor allem der Name Rapünzchen oder Rapunzel- salat nötig gewesen. Ja, hier würde selbst der lateinische Name Valeria- nella olitoria am Platze gewesen sein; denn mancher wird gar nicht wissen, was Rabinschen ist. In der von mir herausgegebenen dritten Auflage des „Ilustrierten Gartenbaulexikons“ fehlt das Wort Rabinschen als Stichwort auch, wie ich eben zu meinem Bedauern sehe; dort steht allerdings bei Rapünz- chen in Klammer: Rabinschen, Feldsalat. Doch diese kleinen Ausstellungen ı sollen nur zeigen, dafs ich mir das Album genau angesehen habe, und je mehr ich es ansehe, desto mehr freue ich mich darüber; namentlich ist alles so plastisch dargestellt. Wünschenswert wäre es, wenn auch eine kurze Be- schreibung der Gemüsesorten, nament- lich mit Angabe der die einzelnen Sorten unterscheidenden Charaktere beigegeben würde. Aber da liegt der Hase im Pfeffer: die einzelnen Sorten sind sich oft so ähnlich, dals sich die Unterschiede durch Worte kaum ausdrücken lassen. — Bei den Kohlarten liegen manche Unterschiede oft im Wuchs, und daher wäre es vielleicht gut, später kurze zu- sammenfassende Darstellungen darüber zu geben, z. B. eine Tafel mit den ver- schiedenen Weilskohlsorten in ganzen Pflanzen, eine Tafel mit den verschiede- nen Wirsingkohlsorten, eine dritte mit den verschiedenen Blumenkohlsorten usw. L. Wittmack. Kleinere Mitteilungen. Neue Obstsorten, die sich bewährt haben. Von G. Töbelmann, Stadt- und Baurat. Mit einer Art Passion habe ich seit | etwa 1887 teils allein, teils gemein- schaftlich mit meinem leider verstorbenen Freunde Mathieu, dem der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den preulsischen Staaten fast alljährlich in dankenswerter Weise Mittel dazu zur Verfügung stellte, neue Apfel- und Birnensorten geprüft und zuerst 1893 in Breslau und dann 1896 in Cassel auf den Versammlungen des deutschen Pomologen-Vereins (siehe die gedruckten Verhandlungen) als Referent über unsere Erfolge berichtet. Viele von uns damals empfohlene 188 Kleinere Mitteilungen. Sorten haben sich siegreich behauptet und sind heute fast allgemein als an- bauwürdig anerkannt wie: a) Birnen: Dr. Jules Guyot, Charles Ernest, Minister Dr. Lucius, Le Lectier, Präsident Drouard, Schmelzende von Thirriot, Mandelartige Butterbirne, Alexander Lucas’ Butterbirne, Triumph von Vienne, Charles Cognee, Mortillets Butterbirne, Briffaut, Marguerite Marillat. b) Apfel: Apfel von Croncels, Ontario, Williams Liebling, The Queen, (könnte im Geschmack besser sein) Nathusius Taubenapfel, Weifser Klarapfel, Zuccal- maglios Renette, Schöner von Nord- hausen, Peasgoods Sondersgleichen, Henzens Parmäne, Schöner von Pon- toise, Wagenerapfel. Lanes Prinz Albert (nur Wirtschaftsfrucht). Andere sind wohl mit Recht wieder verschwunden, oder sind noch nicht genügend erprobt. Seitdem habe ich meine Bemühungen trotz mancher Enttäuschungen fortge- setzt, weil ich es für nötig halte, dafs unsere teilweise altersschwach werden- den und degenerierenden Sorten durch neue ersetzt werden, welche 1. einen kräftigen Wuchs mit einem grolsen, dunkelgrünen, gesunden Blatt haben, damit sie 2. gegen Krankheiten, Pilze, Insekten, Krebs, Frost usw. möglichst geschützt sind, was bei den meisten der oben genannten Sorten auch der Fall ist, 3. nicht zu spät und dann regelmälsig und reich tragen, 4. von schönem Ansehn und gutem Geschmack sind, den Transport leicht ertragen, sich auf dem Lager gut halten und auf dem Markte gern Käufer finden. Nachstehend gebe ich solche Sorten, welche ich erprobt habe und von denen | ich glaube, dals sie wenigstens zum | Teil den obigen Anforderungen genügen, ob ganz und überall, kann erst nach längerer Zeit erwiesen werden: deshalb empfehle ich sie auch den Baumschul- besitzern zur weiteren Prüfung und be- merke noch, dafs Winterbirnen in Nord- deutschland überall warme Lage oder Südwand verlangen und trotzdem in der Güte nicht immer befriedigen. Ebenso wechselt die Fruchtbarkeit nach Lage und Boden, weshalb ich das in Baumschulen so beliebte „sehr frucht- bar“ nur sparsam gebraucht habe. 1. Birnen: BunteJulibirne (Coloree de juillet). Ende Juli. Mittelgrofs, sehr fruchtbar, gut. Zwar nicht ganz neu, aber zu wenig bekannt und als erste gröfsere Sommerbirne sehr zu beachten. Frühe von Trevoux. Ziemlich grofs, gut, fruchtbar, Mitte August, Anfang September. a Comtesse de Paris. Ziemlich grols, recht gut, fruchtbar. Dezember, Januar. Baltet pere, Butterbirne. Grols, recht gut, fruchtbar. Oktober, November. Charles Ernest. Grofs, gut bis sehr gut, fruchtbar. Ende Oktober, November. Direktor Hardy. Ziemlich grofs, recht gut, fruchtbar. Oktober. La France. Mittelgrofs, sehr fein, ziemlich fruchtbar. _ November. Notar Lepin. Grofs, gut bis sehr gut, fruchtbar. Dezember, Januar. Conference. Ziemlich grols, recht gut, fruchtbar. Oktober, November. Geisenheimer Köstliche. Mittelgrols, sehr gut, recht fruchtbar. August. Jeanne d’Arc. Grols, recht gut, fruchtbar. November, Dezember... - Sternebergs Sommerbutterbirne. Sehr gut, fruchtbar. Ende August. Eleonore Liefmans. Mittelgrols, recht gut, sehr fruchtbar. November, De- zember. Frau Luise Goethe. Mittelgrofs, sehr gut, fruchtbar. Januar, Februar. 28 Amitel: Adersleber Kalvill. Ziemlich grols, sehr gut, fruchtbar. Dezember, März. Hiervon existieren drei Sämlinge. Nr. II ist der beste und dem weilsen Winter- Kalvill am ähnlichsten. _ Berlepsch’ Goldrenette. Ziemlich grols, gut, fruchtbar. Dezember, Februar. Kalvill Grofsherzog Friedrich v. Baden. Grols bis sehr grofs, gut, recht frucht- bar. Oktober, November. Lord Grosvenor. Grofs, und Markt I, für Tafel II, für Küche sehr frucht- | bar. September,. Oktober. Nicht mehr ganz neu, aber zu wenig bekannt und angebaut. Neuer Berner Rosenapfel. Mittelgrols, gut, recht fruchtbar. Dezember, April. Signe Tillisch. Grols, gut, sehr fruchtbar. November, Januar. Kalvill Mad. Lesans. Ziemlich grols, sehr gut, fruchtbar, hart. Dezember, Februar. Kleinere Mitteilungen. 189 Säfstaholm. Mittelgrofs, gute Markt- | auch das Alter gerne nascht. Nicht ein- frucht, fruchtbar. Apfel von fruchtbar, hart. August. Flintinge. Grols, November, Januar, gut, Geisenheimer Augustapfel. Mittelgrofs, | sehr gut, sehr fruchtbar. September. Grahams Jubiläumsapfel. Grols bis sehr grols, gute Wirtschaftsfrucht, sehr fruchtbar. November, Januar. Apfel aus Lunow. Ziemlich grols, gute Wirtschaftsfrucht, sehr fruchtbar. Januar, Mai. Minister von Hammerstein.. Ziemlich srols, sehr gut, sehr fruchtbar. De- zember, März. Eine der besten neueren deutschen Züchtungen. Lord Suffield. Grofser, recht guter Wirtschaftsapfel, sehr fruchtbar. Ende August, September. Reders Goldrenette, Mittelgrolser, schöner und guter Tafelapfel, sehr fruchtbar. November, Dezember. Newton Wonder. Grolse bis sehr grolse, schöne und gute Frucht, sehr tragbar. November, März. Early Harvest. Mittelgrols, schön, ganz orangegelb. Der feinste mir bekannte frühe Sommerapfel. Die nicht mehr neue, in Amerika höchst geschätzte Sorte reift im August, gedeiht und trägt bei mir sehr gut und sollte recht häufig angebaut werden. Sie ist noch besser, als der auch sehr wohlschmeckende Irische Pfirsichapfel. Altes und Neues über Pinus Pinea L., die Nufskiefer der Mittelmeerländer. Wem wäre es nicht geschehen, als er zum ersten Male über die Alpen stieg oder durch ihre Schlünde in das Sonnen- land Italien kam und die malerischen entzückenden Kronen der Pinien über der Landschaft schweben sah, dals ihm das Herz aufgegangen wäre, um seinen berauschenden Gefühlen Luft in lautem Jubel zu machen. Welcher Nordländer hätte nicht dieser schönen Föhre seine Huldigungen in mehr oder weniger ge- räuschvollen Freudeausbrüchen darge- bracht und welcher denkende und natur- kundige Mann hätte nicht über den ebenso nützlichen als köstlichen Baum und seines Daseins Zweck und Dauer nachgedacht? Kaum einer aber hat über den schönen Baum gesprochen, nichts fast ist von ihm bekannt, als was wir alle sehen und essen, ihre schwebenden Kronen und ihre kräftig schmeckenden Kerne, die nicht nur die Jugend, sondern mal die Heimat der Pinie ist unumstritten. Viele helfen sich kurz über die Ecken und Klippen der Nulskiefer hinweg, sagen nichts von ihr und geben als Heimat die Mittelmeerländer an. Diese Mittelmeerländer holen aber sehr weit aus und reichen von Madeira, Azoren, Kanaren und afrikanischen Küstenländern durch ganz Nordafrika, dem Atlas, weit nach Asien bis Persien und Afghanistan hinein, garnicht von der Iberischen Halb- insel, Südfrankreich, Italien und Dal- matien zu reden. Niemand aber sagt mitBestimmtheit wo ihre Heimatist. Auch kennt selten jemand Varietäten von ihr und doch ist sie ebenso variabel als alle anderen Föhren, deren höchste Ver- vollkommnung sie darzustellen scheint. Früher glaubte ich mit allen meinen ı Freunden den Büchern, wo solches ge- schrieben stand, steif und sicher, dafs die Pinie ursprünglich auf der apenninischen Halbinsel nicht heimisch sei, bin aber ' neuerdings zum Gegenteil bestimmt und glaube nun doch daran, dafs sie nur hier heimisch ist, wenn auch nicht über- all und nur an bevorzugten Orten, wo die Boden- und Klimaverhältnisse ihr zUu- träglich waren. Seitdem ich sie in der Gegend von Pisa und Grosseto und anderswo im Walde sah, ganz sich selbst überlassen, und vor allem, seitdem ich gewifs weils, dals echte, rechte, fossile Zapfen der Pinie in der Nähe von Messina in Sieilien und bei Pisa gefunden wurden, deren Gestalt und besonders - deren Höcker auf den Schildern der Zapfen keinerlei Zweifel über die Echtheit zu- lassen, halte ich Italien für ihre ur- sprüngliche Heimat, von der aus sie sehr wahrscheinlich wanderte. Den Römern sowohl, als viel früher den Oskern war die Pinie der geläufigste und geliebteste Baum und wenn Plinius und andere von der Gartenpinie redeten, so beweist das eben nur, dals sie damals bereits wie heute ihrer Schönheit wegen angepflanzt wurde und dals es bereits da- mals edle Formen gab, die nur bei guter Kultur ihre feinen Nüsse brachten. Ich muls dabei kurzweg an die edle Nuls- kiefer mit zerbrechlicher Kernschale denken, die so weich ist, dals man sie mit den Fingern lösen kann. Diese zarte edle Kulturform war ursprünglich in der Provinz Neapel heimisch, wo die Kultur seit Jahrtausenden in hoher Blüte stand. Wer sie erzogen, woher sie kam, 190 kann nicht mehr festgestellt werden und so oft ich in allen vergilbten Schriften darnach suche, nie konnte ich den ge- ringsten Anhalt finden, um ihrer Her- kunft nachzuspüren. Professor Arcangeli in Pisa und Professor Nicotra in Messina würden gewils den sich dafür Inter- essierenden gerne Aufschlufs über die fossilen Funde der Pinienzapfen geben. Die Pinie ist sehr variabel und wer sich für sie interessiert, könnte dem leicht hier nachspüren, Als bedeutend von unseren neapolitanischen Pinien abweichend, ist vor allem Pinus Pinea var. madeirensis oder maderensis hervor- zuheben. Die grölsten Zapfen werden in Neapel gewonnen. Alles, was ich sonst sah, erreichte oft nur die halbe Gröfse unserer Zapfen und deren Nüsse, Am kleinsten sind die der maderensis. Die Hülle des Kernes der gewöhnlichen neapolitanischenPinieiststeinhartundnur schwer zu lösen, um den sülsen aroma- tischen Kern heil heraus zu holen, Die Kernhülle der Varietät molle oder fragilis ist beinahe butterweich und ein Kind kann sie leicht lösen. Diese hochschöne und nützliche Form kommt nicht immer ganz getreu aus Samen wieder, so wenigstens wurde mir von einem alten und vielseitigen Land- manne der Provinz gesagt. Ich kann es nicht bezeugen, muls aber der reellen auf Erfahrung beruhenden Aussage meines Landwirtes Glauben schenken. Übrigens liegt es nahe, denn sowenig Edeläpfel und -Birnen die Sorte rein wiedergeben, ebenso wenig wird es die Pinie tun. Koniferen werden in dieser Hinsicht nichts voraus haben. Vor einiger Zeit besuchte ich die Baumschulen einer kleinen Landstadt in dem glücklichen Campanien, von denen ich noch erzählen werde, und einen an- sehnlichen Bestand von Nulskiefern beider hier bevorzugten Formen. Sie waren ca. 4 Jahre alt und standen in Reihen von 1 Meter Abstand, dennoch waren die Bestände vollständig geschlossen, so dals kaum einHase hindurch zu schlüpfen ver- mochte. Die beiden Formen weichen im jugendlichen Alter nicht sehr voneinander ab, jedoch sind die jungen Schösse der edleren fragilis satter grün und weniger blaugrün als bei der typischen Pinie. Ein geübtes und scharfes Auge könnte demnach bereits in der Baum- schule die edlen weichschaligen Pinien heraussuchen. Im 3. resp. 4. Jahre | werden diese jungen Pinien im Früh- linge soviel als möglich mit Ballen ein- getopft, in tiefstem Schatten unter Bäumen gehalten, oft bebraust und so angewachsen alsbald nach 1—2 Jahren verkauft. Vom Fufse auf bis zu halber Höhe waren diese jungen Pinien, wie wollig möchte man sagen, mit jungen blaugrünen, scheinbar nie ruhenden, sondern immer frisch weiter wachsenden, kurznadeligen Trieben besetzt, die den Bäumchen ein schmuckes, zwar etwas wildes aber darum um so schöneres Aus- sehen gaben. Diese Jugendzweiglein stehen sehr dicht und man kann, ohne fehl zu gehen, dieselben dem Flaum gleichstellen, der die ausgeschlüpften Küchlein lange Zeit bedeckt, bevor die Federn erscheinen, um den jungen Körper zu schirmen und zu erwärmen. Das Fr- wärmen fällt Ja-bei den jungen Koniferen wohl weg, aber der Zweck des übrigen Schutzes ist recht leicht erkenntlich. Dieser „Jugendflaum“ der Pinien ist sehr zierlich und ich glaube annehmen zu dürfen, dafs, wenn es gelingen würde, die zarten dünnen Zweiglein zu be- wurzeln, auch diese ganz neue Formen, ähnlich wie Taxus hybernica oder Cryp- tomeria elegans, die ja nichts weiter sind als solcher Jugendflaum des einen und des anderen, neue hübsche Formen er- zielt würden, die allerdings als Spiel- zeug den Wirrwar im Koniferenreiche noch vermehren würden. Der Kontrast zwischen den Blättern (Nadeln) der Jugendzweiglein undderausgewachsenen Bäume ist allerdings grols, denn während die Nadeln einzeln ohne Scheide, dicht wie. bei einer Fichte (Picea), um den dünnen Zweig gestellt sind und kaum 3 cm lang erscheinen, stehen bekannt- lich die ausgebildeten und charakte- ristischen Blätter zu 2 in einer Scheide und sind bei den jungen Bäumchen hier 11—13 em lang, auch abgeplattet einer- seits und nicht stielrund oder nadelförmig, wie bei den Zweigen im Jugendgewande. Auffallend ist noch, dafs da und dort mitten unter den Nadeln der Jugend- zweige vollkommene Blätter in der Scheide zu zwei gestellt stehen. Ich schicke Ihnen das zur Ansicht mit der- selben Post. Leider schneidet der neapolitanische Pflanzer seinen jungen Pinien, sobald er sie an Ort und Stelle setzt, alle diese Zweige weg und der nackte kahle Stamm mit wenigenZweigen an der Spitze bleibt. Wachsen die Kleinere Mitteilungen. Pinien gut an und machen kräftige Triebe, so bindet er die unteren Etagen abwärts, weshalb weils er selber nicht; es war so, sein Vater und sein Urgrols- vater machten es so und anders darf es nicht sein. Das ist unschön, Pflanzen- quälerei und Rohheit, allein es ist vom Patino der Jahrtausende verschönt und wurde sicherlich bereits zu Pompejus Zeiten so geübt. Es dient vielleicht da- zu, um den vom Jugendflaum plötzlich entblölsten, noch zarten Stämmen, Schatten und Schutz wieder zu geben, den unbündigen Wuchs nach oben zu fördern und den schönen Baum recht bald zu seiner schirmförmigen Krone zu verhelfen. — Frische Pinienzapfen sind sehr schwer, würden aber ihrer Grölse nach und Schönheit wegen überall Lieb- haber finden. C. Sprenger. III. Internationale Gartenbau- ausstellung zu Dresden 1907. Unter dem Protektorat Sr. Maj. des Königs Friedrich Angust von Sachsen. Die Vorarbeiten des Ausschusses der Dresdener Gärtnerschaft für die für 1907 geplante Grolse Internationale Gartenbau- ausstellung sind nun soweit gediehen, dais man eine Vorstellung von dem ge- winnen kann, was sie bringen wird. Es versteht sich ganz von selbst, dafs ein solches kostspieliges Unternehmen nur im Sinne der Förderung der haupt- sächlichsten gärtnerischen Spe- zialkulturen Sachsens gewagt wird; zumal der Fonds für diese Veran- staltungen seinerzeit vom Stifter nur für eben diesen Zweck errichtet und der Königl. Gartenbaugesellschaft „Flora“ — nicht geschenkt, sondern nur zur Verwaltung übergeben worden ist, um in Zeiträumen von ca. 10 Jahren solche grolse Schaustellungen hier zu ermög- lichen. Aber sie sollen auch ein zahl- reiches internationales Publikum mit sehr verschieden gearteten Interessen herbeilocken und mit Hochachtung er- füllen vor den Leistungen des sächsischen Gartenbaues. Zuletzt, aber nicht am wenigsten, müssen diese Ausstellungen, um die enormen Unkosten zu decken, uns ein Massenpublikum zuführen, dessen Wunsch nach „Nochnichtdagewesenem“, Sensationellem berücksichtigt werden muls, wenn das Unternehmen nicht mit einem. Riesendefizit enden soll. Wir haben die Pflicht, soweit es in unseren Kräften steht, den uns anvertrauten Fonds auf seiner Höhe zu erhalten und wenn möglich zu mehren! Dazu bedarf es einiger Zugmittel, da die einfache Fachausstellung dazu nicht geeignet ist. Auch ist heute die „Kunst“ des Aus- stellens derartig ausgebildet und ge- steigert, dals ein schlichtes Aneinander- reihen selbst der trefflichsten Produkte nur noch als eine Geschmacklosigkeit empfunden wird. Man will auf Aus- stellungen heute die schönen Erzeug- nisse im schönsten Rahmen und wo- möglich so dargestellt sehen, dafs der Beschauer daraus sofort den Nutzen und die Verwendbarkeit der Objekte erkennen kann. In besonderer Grofsartigkeit kommen natürlich die bekannten soge- nannten Dresdener Kulturen zur Ent- faltung. Im letzten Jahrzehnt haben sich diese ganz aulserordentlich erweitert und ‚vermehrt. Zu den Azaleen, Oa- mellien, Eriken, Cyclamen kommen seit der letzten Internationalen Ausstellung (1896) jetzt Palmen, Rosen, Treibflieder, Maiblumen, Freiland-Rhododendron in vordem noch nicht geahntem Umfange. Damals war man im Begriff, die alt- bekannten Striesener Betriebe zumeist nach Laubegast zu verlegen — was für eine gewaltige Massenanzucht ist seit- dem daraus geworden! Diese aufser- ordentliche Entwickelung der heimischen Pflanzenproduktion mufls natürlich der | in- und ausländischen Kundschaft wie auch der Konkurrenz in geeigneter Weise vorgeführt und dafür keine Kosten gescheut werden. Je weiter man dann der Beschickung einer hiesigen Garten- bauausstellung die Grenzen zieht, desto besser ist es. Einmal zeigt es deutlich, dafs man sich selbst recht fest im Sattel fühlen muls, wenn man alle Welt zum Weitbewerbe einlädt, und zum andern Male verrät es auch ein Streben nach Vervollkommnung, dafs sich bei uns schon recht gut gelohnt hat. Im Jahre 1887 (erste hiesige internationale Aus- stellung) schlugen die Belgier die Dres- dener Azaleenzüchter noch fast auf der ganzen Linie; die nächsten 10 Jahre galt es harte Arbeit, und 1896 waren die Dresdener ihren belgischen Kon- kurrenten unzweifelhaft überlegen. Die Konsumenten zogen ihren Schluls daraus und zu unserem Schaden ist er nicht ausgefallen. Darum ist es von Wert, zu beobachten, wie trotz der grölsten Erleichterungen, auch für den Ausländer, sich bei uns an Ausstellungen zu be- 192 BNerlesune: ger Monalevorsuualune des Y z. IB Ei 6. teiligen und so einen internationalen | Erzeugnisse der Bindekunst sich halten, Mafsstab schaffen zu helfen, die Dres- ist leicht zu ermessen; in beiden Fällen dener Ausstellungen von Mal zu Mal ist aber Frische die Schönheit selbst! deutscher, sächsischer, ja lokaler werden! Man plant also neben der am 4. Mai Unser schöner Austellungspalast, der 1907 zu eröffnenden Hauptausstellung 1896 in der denkbar schönsten Weise | der vorerwähnten Hauptkulturen 1. eine mit einer Gartenbauausstellung eröffnet Orchideenausstellung, wie sie in dieser und eingeweiht wurde, wird die Vor- | Form in Deutschland wohl noch nie- führung der geplantenBlumenausstellung mals gezeigt worden ist; 2. eine Wasser- in idealster Weise ermöglichen, zumal pflanzenausstellung, in berechtigter Be- die seitdem entstandenen Erweiterungs- | rücksichtigung der jetzt beim Publikum bauten für unsere Zwecke ausgezeichnet sehr beliebt gewordenen Aquarienkul- geeignet sind. Immerhin wird der Raum, | turen, und 3. eine Bindereiaussteilung, das sehen wir heute schon, nicht aus- | die etwa am 8. Mai eröffnet. wird und reichen. Man hat daher darauf zurück- | dem Unternehmen sicher noch einmal kommen müssen, die im ganzen nur | einen neuen Zustrom des Publikums zu- 8 Tage dauernde Ausstellung in mehrere | führen wird. Wahrscheinlich wird man, Sonderausstellungen zu gliedern, diezum | wenn der Raum es irgend gestattet und Teil nebeneinander bestehen, zum Teil | die Aussteller sich dafür finden, noch miteinander abwechseln. Man hat diese | eine Reihe anderer gleich zugkräftiger für die Ausstellungsleitung natürlich | Sonderausstellungen arrangieren, deren eine bedeutende Arbeitsvermehrung be- | jede ihren eignen Organisator und ihr deutendeFrweiterung des ursprünglichen | eignes Preisgericht haben wird. (Obst, Planes um so lieber auf sich genommen, | Gemüse, Balkon- und Vorgartenschmuck.) als sich hierdurch herbeiführen lälst, | Aufgabe des als Arrangeur und De- besonders empfindlichen Schaustellungen | korationskünstler rühmlichst bekannten (Orchideen, Binderei) eine kürzere Aus- Kgl. Gartenbaudirektors M. Bertram stellungsdauer zu ermöglichen, ohne je wird es auch bei der nächsten Aus- Lücken entstehen zu lassen. Die wertvoll- stellung sein, all diese Teile der Aus- sten Orchideen kann man nur erwarten, | stellung in einen einheitlichen künst- wenn man sich aufeineSchaustellungvon lerischen Guls zu bringen. 3—4 Tagen beschränkt und wie lange die F. Ledien. Verlegung der Monatsversammlung des V. z. B. d. 6. Die 944. ERENTO des V.z. B.d. G. ist vom Donners- tag, den 29. März, auf Dienstag, den 3. April d. J., verlegt worden. Sie findet nicht wie sonst in der Landwirtschaftlichen Hoch- schule, sondern im neuen Saalbau des Landesausstellungsparks. Straße Alt-Moabit 4-10, statt. Eröfjnung der Räume um 3 Uhr nachmittags. Beginn der Versammlung pünktlich 6 Uhr. Der Eintritt ıst den Mitgliedern des Vereins gegen Vorzeigung ihrer Mitgliedskarte und den geladenen Gästen gegen besondere Karten gestattet, die vom Generalsekretariat versandt werden. Tagesordnung. I. Begrüßung durch den Vorsitzenden, Herrn A. Brodersen. II. Ausgestellte Gegenstände. Ill. Vortrag mit Lichtbildern: „Baukunst und Gartenkunst in gegen- seitiger Beziehung“ : Herr Garteningenieur Ludwig Lesser- Zehlendorf. IV. Pause zur Besichtigung der ausgestellten Blumen und Pflanzen. V. Wünsche und Mitteilungen aus dem Kreise der Versammlung. VI. Ver reimsamgeleg: genheiten. Der Ausschuß. Für die Redaktion verantwortlich Siegfried Br: aun, Generalsekretär des V. z. B. d. G., Berlin N. 4, Invalidenstr. 42, Verlag von Gebrüder Bor ntraeger, Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29. Druck von A. W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. dusslodsssdsdsssssesäsihhhhssiuhshshstenghshhhhhir $ NAAR ( - 2 3 7a | an. E. ALISCH & Co. “w* & AmtIV, 1625. eo O. 1864. >“ Er Inh.: E. A. Schneider a _ Zu BERLIN S. 14, Kommandantenstrasse A4a s > | - Spezial-Fabrik für Garten-Spritzen u. »@eräte. & Ge 2u CERFARERTER Far Br: a Be ct & 5 Blumen-Spritzen _” ne / Garten - Spritzen 2 | Hydronetten m Schlauchwagen 2 Aquajekte Wasserwagen = Schläuche Pumpen = Rasenmäher : Rasensprenger - — — IKe ne . .,*+ - + - % I Spezialität: Spritzen Tür Bordelaiser Brühe! = ee N ER 3 rer rr trete Gummiwaren- und Verbandstoff-Fabrik BERLIN W. 35 N ————— Karlsbadstrasse 15 M. E ech, G.m.b.H. 17 Filialen | offeriert Wasserschläuch e aus Ia grauem Gummi mit Stoffeinlagen: 34 Is U/g Sg 34 lg 1 Zoll Lochweite ; Mk. 0,90 :,25 1,75 2,25 2,50 3,26 pro Meter Wasserschläuche in vollendeter Qualität, für sehr hohen Druck geeignet, mit starken, geklöppelten Einlagen, aussen grau, innen rot: 1/o 3/4 Tg 1 Zoll Lochweite Mk. 1,50 2,50 8,50 pro Meter SE IR : Bei Abnahme von 10m in einem Stück ge- währe 5/, Rabatt. Bei Abnahme von On- ginalrollen (ca. 30 m) gewähre 10°/, Rabatt. Tee 4 Schlauchspritzen Kelle N aus Messing. Rasensprenger Zimmer - Douche - Apparate aus Celluloid. Obisbaumkulturen. Ungeziefer Blattläuse werden gründlich ver- atilegt durch unsere pat. selbsttg. Spritze ns Pat. Tonnen- kippkarren „syphonia 2. re u. mit neu erfundenem Jauche fahren Petroleum- Mischapparat. = ZA en, Auf Verlangen Beschreibung und Abbildung eratis. | Ph. Mayfarth & Co. BERLIN N., Chausseestr. 2E. | Fabrik lJandw. Maschinen und Geräte | Du Zu Du Tu Du Zu zu Du | E. BOESE & Co., Samenhandlung, Berlin C., Landsbergerstr. 4 a offerieren zu Vorzugspreisen für Landschafts-Gärtnerei: Grassamen für ren | Schlauch- aulgs= ; wellen in Rasenuatnanchinen jed. Grösse Gartenspritzen jeder Art Ausführliohe Kataloge gratis und franko. = Langjährige Spezialität, auf die wir die grösste Sorgfalt verwenden! 50.-Ko.:: sg . Mischung für gewöhnlichen Gartenrasen, sog. Tiergartenmischung . . . 27 Mk 5 S = een Garten- oder Parkrasen, unsere Normal-Mischung Br 3- 3 „ besonders feinen, sog. Teppichrasen, enth. nur !/3 I Ber 4. > „ allerfeinsten Teppichrasen, ganz ohne Lolium, reichl. Cynosurus 54 „ 6 5 „. Rasen auf gering., trockn. Boden, der wenig eepfleet werd.kann 27 „ 8. 2 „ grössere Parkflächen, die auch Grasnutzune liefern sollen . 836 „ 9. = „ feinen Gartenrasen, in halbschattiger Lage ausdauernd. . . 4 „ 10. : schattige bis tiefschattige Flächen, Berliner Tiergartenmischung 27 „ 17. S En Befestie. Vv. Kiscnunsen Art, f. Turn-, Spielplätze, Dämmeete. 22 „ Lolinm perenne, Engl. Reygras, 28 pfündige schwerste Saat, doppelt gereinigt 18 : Alle übrigen Gräser-Sorten für Zier- und Nutzrasen offerieren wir auf Wunsch sofort. 5 Unsere Mischungen werd. nur aus doppelt yereinigten schwersten hochkeimfähigen Saaten hergesieill. Telegramm-Adresse: Samenhaus Berlin. — Telephon: Amt 7, No, 81. a wetterfest, wirkungsvoll, leicht, billig, 4% Lava ehilde eignen sich für jede Gartendekoration, er ] bewirken in Gewächshäus.,wintergärf. stets feucıtwarmeluff, = - Zahlreiche Referenzen. oc Meurin. Tufisteingrubenbesitzer, Andernach a. Rh. ern Nu Nu Du Chür. Grottensteine zur Anlage v. Grotten, Ruinen, Wintergärten, Felsenpartien, Wasserfällen, Böschungen. — Vertreter gesucht. — Preislisten, Skizzen und Referenzen gratis und franko. Otto Zimmermann, Hoflieferant Greussen i. Thür. | mus vu Du De Das Originalfabrikat | u jedem Interessenten mitgeteilt durch: R. Avenarius & C®: Stuttgart, Hamburg, Berlin G und Köln. | Emil Laue Prinzenstrasse 101. #» Berlin $S. * Prinzenstrasse ıo1ı. IM Lithographische Anstalt = für 184 naturwissenschaftliche, < N Bosanısene und at giranısol Arbeiten. Georg Sillmann, Bermsdori (Mark) _ — Baugeschäft und Zement-Kunststeinfabrik r Kontor: Hermsdorf (Mark) Fabrik und Kiesgruben in Schildow-Berlin. erniptecher: Amt Tegel Mr. 178. | Gebäude jeder Art, z. B. Wohnhäuser, Gewächshäuser, Ställe, Mauern usw. aus _ Hillmannsche.ı Isolierbausteinen aufgeführt, stellen sich 300/, billiger als mit jedem anderen Baumaterial. Über 600 verschiedene Gebäude habe zur grössten Zufrieden- : heit der Bauherren ausgeführt. Man verlange Prospekte und Preislisten. ee Ze FT Ziru Ziu Zi Zi Ar Si Si Zi Zi Fi A Fi Zi AI Zi ZB k CARL SATTLER, Civil-Ingenieur, Steglitz-Berlin. / Ingenieur-Bureau für landwirtschaftliche Gewerbe, Kraft- und Pumpen-Anlagen. — Patenterwirkung. RT Empfehle mein neues und bewährtes 6) Sameneinhaekgerät „Jgel“ Gesetzlich geschützt durch In- und Auslandspatente und D. R. @. M. Qu S „Igel“ ersetzt die Handhacke. Mit dem „Igel“ ist die Tagesarbeit mehrerer Leute in noch nicht einer Stunde von einer Person tadellos ausgeführt, durch einfaches Ueberfahren des Bodens mit demselben. Igel I ist eine einfache Stiftenwalze und Igel II ein den Rasenmähern ähnliches Gerät. L ———— Igel I: Preis 16 Mk. — Igel II: Preis 36 Mk. on EnSEmsunsumsumsunsumAgmSSmSEmSEmSEImST ATS ASERSEMSETMETE Thüringer Grottensteine | Aepfel - Hochstämme zur Anlage von Felsenpartien, Ruinen, ns a au Ware, ; U © oreo' Grotten, Wasserfällen, Lourdesgrotten, | ee B I.Qual. am Wurzelhals 12 cm stark, |) Mk.1,20 Wintergärten, Wand- und Decken- -Be- = 1 mtr. Höhe 9—-91/, cm stark | p.Stück kleidung, Weg-, Beet-, Gräberein- | II.Qual.am Wurzelhals 10cmstark, | Mk.1,— fassungen, Böschungen. in 1 mtr. Höhe 7—7!/, cm stark | p. Stück RX Wiederverkäufer erhalten Rabatt. Daturbolz-Gartenmöbel. | s- vaczı. casseı. Parkstr. 13. - Bänke, Sessel, Tische, Lauben, Brücken- | ———————— _ geländer, Nistkästen, Pflanzenkübel, _ Futterständer _ete. Preislisten frei. 2 A. Dietrich, Hoflieferant, H. C. Mehne, Aschersleben. - Blingen b. Greussen. Angefügt ein Prospekt der Firma: I es 22 e sich auf die 4 + H. L. Knappstein, Königl. Hoflief., Bochum (West). + Berlin, Invalidenstr. 38. # Frankfurt a.M., Kronprinzenstr Special-Geschäft für 87 Warmwasserheizungen für Gewächshäuser, „mer Winiersärien, Villen ete. mr- a Allseitig als bestes System anerkannt, worüber zahlreiche Zeugnisse und Anerkennungs- R schreiben zur Verfügung stehen. = Grosses Lager aller Sorten Hieizkessel in Boohum, Berlin und Frankfurt a 8. Auf der Pariser Weltaustellung 1900 haben die sohmiedseisarnen Kessel die # goldene Medaille % erhalten Ersparenb—6 Arbeitskräfte Äusserst ynstige Gelegenheit Doppel-und Einrad- Infolge vorgerückter Saison verkaufen er Rassenımäher EI zu herabgesetzten Preisen. —— I Pfianzen-Kübel in einfachster wie elegantester Ausführung. HÖNTSCH’s in einem Stück verzinkte Gärtner- Giesskannen mit —q Verteilungsbrause & N | | — 2 — HÜNSER AOL | Dresien - Niedersedlitz A. Grösste Spezial - Fabrik für den gesamten Gartenbau. SB IE Man verlange : den Katalog Berm. A. Besse Weener, Prov. Hannover. Grösste und reich- haltigste Baumschule. Haupt-Katalog erschienen, L. Späth, Baumschulenweg-Berlin. f ’ { Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. CARL DRIN = BRITZ-BERLIN, Bürgerstr. 61-64. | Grösste Fabrik für ewächshausbauten, Frühbeet- — fenster, Warmwasser- und Dampfheizungen. — : Abt. II. Hanf- und Gummi- schläuche. Panzer- schlauch -, Garten- „ u. Blumenspritzen. #» Pumpen aller Art. '# Frülibeet- und_Ge- N ' wächshaus-Fenster WESEN jeder Grösse, aus , ; $ Ia Kiefernholz und ‘9 amerik. Pitch-pine- 4 Holz. Eiserne Ge- wächshaus -Kon - ‘9 struktion., Winter- 3,58% SH AUCHTABER. M zärten. Veranden, 2; ee ächer, Oberlichte, Pavillons etc. @ar- Kokos - Schattier - matten. Fenster - Fra | Te kitt,eig.Fabrikation Neu! Frühbeetkasten, dessen Pfosten aus verzink- N eu! Katalog gratis mit Dampfbetrieb. » tem Eisenblech hergestellt sind. D,R. G. M. 168430. ° und franko Goldene Medaille- Berlin 1890. Staatsmedaille Berlin 1897 Friedrich Wilhelm Biesel BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und Warmwasserheizungen für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmaterial, einfache Bedienung bequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man durch d & : ” von mir konstruierten Kessel „Ideal“. Bitte genau auf meine Firma zu achten! Körner & Brodersen .Landschaftsgärtner Körnerstrasse 7 STEGLITZ Fernsprecher 85 N N N Garten- und Parkanlagen. 2x % % Königl.Garten- Theodor Jawer ® var ütrener Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. Fernsprecher-Amt: Pankow No. 14. — Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönhausen. Grosse Kulturen von Obst- und Alleebäumen. — Coniferen in reichhaltiger Auswahl. — Massen- anzucht von Ziersträuchern, Fruchtsträuchern, Schling- und Heckenpflanzen. — Rosen, hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten. Iimmergrüne Pflanzen wie: Rhododendron, Ancuba, Laurus cerasus, Evonymus, Hortensien, Lorbeer- bäume, Pyramiden und Kronen in jeder Grösse. — Palmen, besonders für Winter- gärten geeignet. Ausführung von Park- und Gartenanlagen, Alleen und Plantagen in jedem Umfang mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage gratis. Preisverzeichnis gratis und franko, 5 Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora za beziehen. SS SESEISIEIEuuuuuiiiiiiiuiuu = Robert Siemssen Berlin W.:57 — Potsdamer Strasse No. A Telephon Amt IX, Thomasmehl (Sternmarke) 14—190%/, eitronl. Bhosphorsäure. Kainit mit 12,4%, Kali. = Kalidüngesalz 20, 30 und 40%, Kali. Hornmehl mit 14—150/, Stoll... - | “ Düngekalk, gemahlen mit 85— 990], kohlensaurem Kalk für leichten Boden. Stick- “2, 83 Zur Frühjahrsdüngung: AG. Albert’s Blumendünger; ca. 120), Ya Torfimull und Toristreu in Ballen. 7555. Alheri'sche hoelıkonzentrierte Nährsalze:; PK. Phosphors. Kali; ca. 40—430/, ” Phosphorsäure, ca. 260/, Kali. PKN. Obstbaumdünger: ca. 20%, Phosphors., ca. 6!/90/, Stickstoff, ca. 350/, Kali: W&G. Original Prof. Wagners Blumen- dünger; ca. 130), Phosphors., ca. 130/, Stickstoff, ca. 110), Kali. Phosphors., ca. 120), Stickstoff, ca. 20%, Kali. SERZErIIE SS SIE SEI EL ZELL ZI I V. Lemoine & Sohn Handelsgärtner, Nancy, Frankreich. (Grosser Preis Paris 1900.) Neuheiten in Gewächshaus- und Freiland- Pflanzen, wie Begonien, Fuchsien, Pelar- gonien, Anemone japonica, Benchere, Phlox, Paeonien, Fliedern, Deutzien, Philadelphus, Weigelen, Gladiolus, kemoines und TIlan- „|. ceianus, Montbrefien usw. Polygonum Baldshuanicum 25 St. 10 M. Preisverzeichnisse auf Verlangen. I N RETTET NEIN REIST Paul Bela: Drahtzaunfabrik > Berlin 0.-Lichtenberg 20 zz9 Stachel-Draht >4| Wild-Gatter i Koppel- Draht x,s verzinkte Drahtgeflechte, 5 50 DM. vonM. 8.50 an. Eiserne Zäune, Tore und Türen. fe Neue Preisliste kostenlos! Verzinkte Draht-Geflechte für ns Baumschützer Stachel Span. und Bindedrähte Garen empfiehlt Wilhelm Ripke, Berlin W. 8, Kronenstr. 75. Die älteste Berliner Pfanzenkühelahrik von W. Woiwode (Nachf. R. Gödicke) empfiehlt ihre Spezialität: „Pflanzenkühel” in Eichen, Pitch-pine u. Schmalzfasshölzern, Wasserfässer, Regentonnen, Waschgefässe Berlin W., Lützow-Strasse 60. Für den Inseratenteil verantwortlich: A. Fischer, Berlin S.W. 11. Druck von A.W. H ayn's Erben Berlin und Potsdam. (mr ERTERITETETEFETEFETFTETTETERETERTEREIETEIETETRTEIETTETEICEETEIUITTETELETETEETETETLETETSIECSTERTERT EEE REIT E ES 15. April 1906. Heft 8. LELEREIERERERERERERERERERERERDERKER ICE eier F ir TOT aba er | | 2% SERRRSTFIGPATBRRLAURIA RREERDES ACRIEIREN EIER N Rz IE EEE EEE] IC7 2 Br | | 5 Ex? N \ Wr \ ı I} 1} Mi \ ? | il . | | | zeEtecHeft für ‚ Garten- und Blumenkunde (Begründet von Eduard Regel.) SRBSRSSSRSHSEBNANERENNHNENDNN BERISHHERESESHHRERESENHBSESHSRBSHBSSHSRESHSHRHBHSHNEBERSTE 99. Jahrgang. Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten. Herausgegeben von Siegfried Braun, Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues } Berlin 1906 Verlag von Gebrüder Borntraeger SW 11 Dessauerstrasse 29 1 IE 5 E ie IM Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textabbildungen und 12 Farben- tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 13 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 15 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post. 1906, Heft 8, Inhalt. 944. Versammlung des ‚Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den pr. St am 3. April zu Alt- Moabit. S. 193. — E. Koeline. Über Forsythia. (Hierzu Abb. 21, 22 u. 23.) S. 198. — Die fachliche Fort- hildungsschule für Gärtner in München. S. 207. — Aus den Ausschüssen des V. z.B. d.G. S. 213. — Pflanzenschutz. S. 217. Literatur. S. 218. — Kleinere Mitteilungen. S. 21%. — Ausstellungen. S. 222, — Personal-Nachriehten. S. 224. — Wertzeugnis. S. 224. — Tagesordnung. S. 224. Berlin N. 58, Schredter Strasse an der Ringh hn a . Biesenthal, zumschulen. Berlin-Stettiner Preis- Balın. Verzeichniss ss®e RE De und franco Zierzehär Obstbäume, 4] ä Tgehölze. Nadelhölzer re > "ken- Rosen Ten Tge llanzen, . Eı dbee . Spa gelp Pflanzen. Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 33i Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs Fabrik für Gewächshausbau _ Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BERI W/ BEIBEBRBEER Jannstrasse No. 70—72. aus rotyemfatent-Gummi 4 S ° sind diebilligten u.besten. Se “FRANZPRETZEL&CE. 2% T er x ae Sk: = i 0” BERLIN.N. GrosieHamburgerstr. W beprüft 1a lager inGummi-u.Hanfschläuchen füralle Zwecke 15 megtärn Gartenspritzen u. Schlauchwagen. ) Wosserdruck. m Alle geschäftlichen Mitteilungen betr. Reklamationen nicht eingegangener Hefte, Honorar-Zahlungen, Adressenänderungen ete. wolle man an die .+7n1, Merlagsbuchhandlung Gebrüder Borntraeger in Berlin SW Il Dessauerstrasse 29 richten. Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. - Umfangreiche Dauerausstellung sämtl. Erzeugnisse unseres Fabriketablissements in dem eigens dazu errichteten Ausstellungs - Gebäude. - Dampfsägewerk, Hobelwerk, Eisengiesserei, Kesselschmiede, Klemp- 5 $-- nerei und Verzinkerei, eigenes Elektrizitätswerk, gegen 300 Arbeiter. = An wir bitten bei i Benutzung d der Inserate sich auf die Garten long tn Kae [area Gras-Samen. Spezialität: Grasmischungen für Anlagen in hochfeinen Qualitäten zu sehr billigen Preisen. Offerten auf Anfragen zu Diensten. Carl Hecker, Samenhandlung, Friedrichsdorf i. Taunus. Lieferant vieler Königl., Fürstlichen Hofgärtnereien, Verwaltungen \ —— grosser Gartenetablissements- und Landschaftsgärtnereien. —— rrühbeeilenster und Gewärhshansbau- Fabrik Pau Kureter BRITZ bei Berlin, Bürgerstrasse 15. Telephon Amt Rixdorf 309. Prämiiert Dresden, Wernigerode, Berlin, Liegnitz. Erste Fabrik mit elektrisch. Betrieb, daher billiger wie jede Konkurrenz. Frühbeet: und Gewädıshaus- Feniter aus Kiefern-Stamm- und Pitch-Pine-Solz —_ Grösse 94—156 cm. Jedes andere gewünschte Mass in kurzer Zeit. Sämtliche vorkommenden Gewächshauskonstruktionen. Spezialität: Bauen aus Pitch-Pine-Holz. Gartenglas. 20 | |m-Kiste 26 M. Ia. Firnisskitt, pr. Ctr. ıo M. Glaser Diesanien, pr. St. 5—1o0 M. : ; |; IB : : : L Kostenlose Wasserversorgung für Villen, Wohnhäuser, Gärtnereien, Güter, Fabriken, Zie- geleien, Steinbrüche u.s.w. sowie ganze Gemeinden mittels Windmotore 4 mit exakter Selbstregulierung, an Leistungsfähigkeit, | Sturmsicherheit und Dauerhaftigkeit weder von Fabri- katen des In- und Auslandes auch nur annähernd erreicht. Wasserleitungs-Anlagen ; liefert komplet und betriebsfertig auf Jahrzehnte lange Erfahrung hin die Alteste u. grösste Wind- Gap] Reinsch, H. $.-A. Hofl,, Dresden. 49 goldene und r Über 4500 Anlagen ausgeführt. Tausende silberne Medaillen Gegründet 185g. * Referenzen. Se Zweiggeschäft: Berlin SO., Elisabethufer 57. Se AT I TTS ST SS SS ST ST ST 7 2 7 5 1 5 2 7 7 7 7 7 0 0, 2888009090096 009009999940 ur pa Je Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. IH Riugiu Zi giu Su Siu iu Aue Thüringer Grottensteine zur Anlage von Felsenpartien, Ruinen, Grotten, Wasserfällen, Lourdesgrotten, Wintergärten, Wand- und Decken-Be- kleidung, Weg-, Beet-, Gräberein- fassungen, Böschungen. Daturbolz-Gartenmöbel. - Bänke, Sessel, Tische, Lauben, Brücken- geländer, Nistkästen, Pflanzenkübel, Futterständer ete. Preislisten frei. @. A. Dietrich, Boflieferant, Zlingen b. Greussen. Hermann Tessnow. Fabrik für Land- und Garten-Geräte, Berlin 0.34. Garte ten- u Wege- z. Wasser- u, 5) walzen „ Pat.- Ten " kippkarren ® Jauche fahren A Schlauch- wellen in anennen jed. Grösse Ausführliohe Kataloge gratis und franko. en nlizen jeder Art osSsogosssosossSsesssosssssssss=e; Fernsprecher: Amt Pankow No. 367. SICSISsgsguauTT Brucks & Beinrolh, NiederSchünlansen ==. = + Gartenbau-Etablissement und Gartentechnisches Bureau Landschaftsgärtnerei 8 Baumschulen Samen-Im- und Export & Schnittblumen Gartenutensilien aller Art Skizzen und Kostenanschläge für Gartenanlagen bei Ausführung gratis. nn So SS SEES SS Grosse silb. Staatsmedaille für Binderei und Dekoration. Pilanzen-Dekorationen und Blumen - Arrangements in jeder Ausführung H. Fasbender, serin n. Schönhauser Allee 21 —— | Fernsprecher: Amt III 8643 Eigene Gärtnerei: Niederschönhausen Fernsprecher: Amt Pankow 142 Bestellungen von und nach ausserhalb werden prompt erledigt. Obrsbaumkulturen. Ungeziefer Blattläuse \ werden gründlich ver- Stilgt durch unsere pat. selbsttg. Spritze „Syphonia“ mit neu erfundenem Petroleum- Mischapparaät. = Auf Verlangen Beschreibung © und Abbildung gratis. Ph. Mayfarth & Co., BERLIN N., Chausseestr. 2E. Fabrik landw. Maschinen und Geräte. Chür. Grottensteine BER zur Anlage v. Grotten, Ruinen, Wintergärten, A # Felsenpartien, Wasserfällen, Böschungen. — | Hoch- und Halbstämme, gut bew. 2j Vertreter gesucht. — Preislisten, Skizzen Kron. Thee und Remt 20 Stck. 1—9 100 Stck. 80-42 Mk und Perreben gratis und franko. | Otto Zimmermann, a Fr.Kuschel, Kamitz ar. wm 2 Greussen i. Thür. mu ru ar S amN N Par, ) Kuörs Moto I fun Benzin Gas ete für Gärtnereien, Landhäuser, Villen. Erstaunlich preiswert! Durchaus zuverlässig! Zahlreiche Reierenzen! Begründet 186. J, Malıck & Comp. Begründet 1867. Eisenkonstruktionen und Wasserheizungen. Aeltestes Geschäft der Branche. Warm-Wasserheizungen, Bewässerungs- Anlagen für Park und Garten. Spezialitäten: Wintergärten, Gewächs- häuser, Veranden, Dach- Konstruktionen, Gitter, Fenster u. dergl. Grösstes Lager Berlins in freistehenden Glieder - Kesseln. Katalog und Kostenanschläge zu Diensten. BERLIN 0. Rigaer Strasse 130. EEEEEEESSEEEEEEEESEEEEEEEEEEEEEEEEEEEESGE Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die &artenflora zu beziehen. V Matten Cöslin, > a ipzig, Beuten, Magdeburg, Frankfurt a. M. Schattier _j I A \ Richter's @ocos aus der Cocos-Matten-Fabrik von Eduard Emil Bichter in Dresden erzeugen den anerkannt besten Schatten, gewähren sicheren Schutz für die Glas- il NE in M\= N u ) N N ME da solche nicht faulen. "SE Preis pro Quadratmeter mit ca. 2cm weiten Öffnungen Prima Qualität 70 Piennig netto ab Dresden. — steben auf Wunsch gern gratis zu Diensten. ,‚ Cöln, Stettin, Breslau, Dresden, Le 1n Cocosgarn in allen Stärken und Qualitäten zu den niedrigsten, direkten Import-Preisen. Berl Prospekte mit vielfachen Anerkennungsschreiben von ersten Fachleuten, sowie Miniatur-Muster scheiben bei Hagelwetter, sind leicht hantierbar und in Dauerhaftigkeit unübertroffen, Preisgekrönt EN AR VI Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu ez lh; u nn ee AM BO NRHTERN 7 vor G 1, G, H, Ulrich "its Charlottenburg - Bismarck - Strasse 98 ” baut an allen Plätzen des In- und Auslandes Glashäuser] von unübertroffener tech- | #: nischer Vollkommenheit und Formenschönheit, als: Wintergärten, Gewächs- häuser, Veranden, Bade- säle, Wandelhallen- und alle anderen Glas-Eisen- konstruktionen in einfacher und in % Ulriehs Doppel-Panzer- j verglasun D. R.-Patent Nr. 133177. h: . UL IN) SM IZ N > 7 r 1% > /f> D : J Q > = cr % N) ) STE 5 N III SZ N \ Ne De A a NE Reıon illustrierter Katalog & von über 200 Seiten, Fe Zeicknungen, Berechnungen d “ und Besuch auf Wunsch. Campbells patent-Sehwelel-Verdampfer nn Tr ET Zur Tötung u. Verhütung von Mehltau u. anderer Pilze an Pflanzen, Wänden, Stellagen im Gewächshause. No. I für solche von ca. 5000 cb’ Inhalt 12 M. Kssnkle > No. II für solche von ca. 10000 eb‘ Inhalt 15 M.y Packung. Zeugnisse franko. — Versand per Post und Nachnahme. E. SCHWARTZ, Tempelhof- Berlin. Engros-Planet Jr.-Geräte-Niederlage. de wetterfest, wirkungsvoll, leicht, billig, eignen sich für jede Gartendekoration, J bewirkenin Gewächshäus.‚Wintergärt.stefsfeuchtwarmeluft. | 3 = Zahlreiche Referenzen. = == Su: MR = J. Meurin, Tufisteingrubenbesitzer, Andernach a. Rh. - | 944. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preulsischen Staaten im Neuen Saalbau des Landes-Aus- stellungsparkes, Stralse Alt-Moabit 4-10, am Dienstag den 3. April 1906. / Vorsitzender: Der erste Stellvertreter des Direktors, Herr A. Brodersen. Seit längerer Zeit schon war ım V.z.B.d.G. der Wunsch laut ge- worden, zunächst probeweise eine der feststehenden Monatsversammlungen aus dem altgewohnten Lokal in der landwirtschaftlichen Hochschule in größere und modernere Versammlungsräume in der Stadt zu verlegen, sie durch eine gewählte Ausstellung von Blumen und Pflanzen zu verschönen und hierzu die Mitglieder, deren Gäste, sowie alle erreichbaren Blumen- und Pflanzenfreunde durch besondere Karten einzuladen. Die Hoffnung. ging dahin, durch solche eindrucksvollen Veran- staltungen mehr als bisher eine Verbindung zwischen Gärtnern und Lieb- habern herbeizuführen. Die 944. Versammlung war zu einer solchen „erweiterten Monats- versammlung“ ausgestaltet worden. Sie dürfte keinen der zahlreichen Besucher enttäuscht haben und wird, wenn nicht alle Zeichen trügen, der verheißungsvolle Vorläufer ähnlicher Veranstaltungen sein. I. Nach Eröffnung der Versammlung teilte der Vorsitzende mit, daß der Verein den Verlust zweier treuer Mitglieder zu beklagen habe, des Herrn Gärtnereibesitzers W. Klaucke in Nieder-Schönhausen und des In- genieurs und vereidigten Sachverständigen beim Königl. Land- und Amts- gericht I und II, Herrn Otto Peschke-Berlin. Zum Andenken an die Entschlafenen erhoben sich die Damen. und Herren von ihren Plätzen. Il. Neu. vorgeschlagen wurden zu wirklichen Mitgliedern: 1. Herr Rittergutsbesitzer von Freeden, Berlin, Voßstr. 7, durch Herrn Obergärtner A. Heydt-Blumenow. 2. Der „Vaterländische Bauverein“, Berlin N., Versöhnungs- (Privat-)Straße 1. 3. Herr Otto Schönen, Gartentechniker, Königsberg ı. Pr. 4. Herren Brucks & Beinroth, Gartenbau-Etablissement, Nieder- Schönhausen bei Berlin. Die letzten drei vorgeschlagen durch den Generalsekretär. 5. Herr Carl Müller, Landwirt, Tegel, Hauptstr. 19, durch Herrn Werner. III. Sodann gedachte der Vorsitzende des langjährigen Mitgliedes, Herrn Gärtnereibesitzers W. Ernst, Charlottenburg, der am gleichen Tage sein 25jähriges Geschäftsjubiläum und das schöne Fest seiner silbernen 15 194 944. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Hochzeit feierte. Dem Jubelpaar ist durch eine Abordnung des Vorstandes eine Adresse überreicht worden. IV. Nach Erledigung vorstehender Vereinsangelegenheiten hieß Herr Brodersen die erschienenen Damen und Herren herzlich willkommen und gab der Hoffnung Ausdruck, daß das Band zwischen den Produzenten, den Gärtnern, und den Gartenliebhabern und Blumen- und Pflanzenfreunden durch diesen ersten Versuch fester geknüpft werden möge. Solche er- weiterte Monatsversammlungen des Vereins mübten in bezug auf das ganze Arrangement und ihren vornehmen, gediegenen Inhalt zu den mit Sehn- sucht erwarteten notwendigen Erscheinungen in Berlin gehören. Ein viel versprechender Anfang sei es, daß eine so stattliche und zu Opfern bereite Zahl von Ausstellern ihr herrliches Pflanzenmaterial herbeigeschafft habe. Allen diesen Ausstellern spreche er im Namen des Vorstandes und der Versammlung aufrichtigen Dank aus. V, Hierauf nahm Herr Oscar Cordel das Wort, um über die aus- gestellten Gegenstände zusammenfassend Bericht zu erstatten. Er wies zu- nächst auf die hervorragendste Einsendung, auf die Orchideen- und Anthuriengruppe von Herrn Otto Beyrodt-Marienfelde hin, die gleich einer durch Zauberwort zum Leben erweckten Blumenborte sich in Be- schauerhöhe an der ganzen Längsseite des Hauptsaales hinzog. Es waren 225 Pflanzen in etwa 90 verschiedenen Sorten. Im Anschluß an dieses wunderbare Orchideenband machte Herr Cordel interessante Mitteilungen über die gewaltigen Schwierigkeiten, die mit dem Sammeln von Orchideen verbunden sind. Er führte aus, daß die großen Importfirmen, an deren Spitze Sander in London, ein Deutscher, stehe, botanisch und technisch geschulte Reisende aussendeten, die sich während der Trockenzeit, wo also das Pflanzenleben ruhe, in einer Gegend ansiedelten, welche genügend Ausbeute an Pflanzen verspräche, beispielsweise also in einem Indianer- dorfe Kolumbiens oder Innerbrasiliens. Sie zögen dann mit den Ein- geborenen, deren ÖOrtskenntnis und scharfe Sinne sie nicht entbehren könnten, zum Sammeln aus. Die Indianer holten die zumeist als Schmarotzer hoch oben in den Baumkronen wurzelnden Pflanzen herunter; der Sammler packe sie ein und schicke sie nach Hause. So bleibe er mindestens vier Monate an der Arbeit. In Europa angelangt, würden die eingetrockneten, verschrumpften Pflanzen, nachdem man sie sehr vorsichtig und allmählich an die“veränderten Verhältnisse gewöhnt hätte, in Kultur genommen. Etwa 60 v. H. wüchsen an, der Rest müßte fortgeworfen werden. Nun ver- gingen durchschnittlich anderthalb Jahre, bis man genügend ausgebildete „charakterisierte“ Blumen erziele, an denen man endlich sehen könnte, was man hätte. Finde man neue, bis dahin hierzulande unbekannte Spiel- arten dabei, so hätte man gewonnenes Spiel. Eine einzige Neuheit könnte mitunter die ganze Reiseunternehmung bezahlt machen. Auf der letzten Londoner Orchideenversteigerung wären die Preise bis 25000 Mark für eine einzige, nicht einmal besonders kräftige Pflanze, ein rotpunktiertes Odontoglossum Alexandrae, gegangen. Neuerdings begännen auch deutsche Firmen, sich an dem direkten Importe zu beteiligen. 2. Herr Adolf Koschel-Charlottenburg hatte in leichter Dreiteilung eine sehr schöne Gruppe getriebener Rosen ausgestellt, die sich von einem 944. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. 195 Hintergrunde von Kentien und Raphis wirkungsvoll abhoben. Zur Ver- wendung waren gekommen 12 Crimson Rambler und etwa 100 Remontant- rosen in folgenden Sorten: Madame Caroline Testout, Schneekönigin (Frau Carl Druschki) Kaiserin Auguste Viktoria, Madame Leon Halkin, Duc de Wellington und Mignonette. Herr Koschel läßt seine Rosen Ende Oktober aus dem freien Lande nehmen, zurückschneiden und in Töpfe pflanzen. Den Winter über werden sie bei möglichst viel Luft in kalten Kästen auf- bewahrt. Ende Mai kommen sie auf Beete und werden den Sommer über im Freien kultiviert, um Ende Oktober wieder in Kästen geräumt und nach Bedarf in die Treiberei genommen zu werden. Mit der Treiberei wird Ende November begonnen und alle zehn Tage etwa 2—3000 Stück aufge- stellt. Im ganzen treibt Herr Koschel jährlich 40000 Stück. 3. Die Firma Spielberg & de Coene, Franz.-Buchholz b. Berlin, hatte sich mit zwei Einsendungen beteiligt: a) mit einer Gruppe getriebenen Flieders in Töpfen, deren außer- ordentlich große Blütendolden Bewunderung erregten. Es waren die Sorten: President Grevy, Charles X, Casimir Perier und Marie Legray; b) mit einer Gruppe Vriesea hybrida rex X Poelmanii, einer eignen Kreuzung des Ausstellers.. Diese Hybriden gehören mit zu den dankbarsten Zimmerpflanzen. Die Brakteen, die eigentliche Zierde der Pflanzen, halten sich 5—6 Monate ın ıhrer vollen Schönheit. 4. Herr F. Nitzke, Obergärtner bei Herrn Rittergutsbesitzer Richard Isra&äl in Schulzendorf b. Eichwalde erfreute durch 30 Töpfe blühender Hortensien, von denen einige Pflanzen 12—15 Blütendolden und bis 1 m Durchmesser aufwiesen. Über die Kultur seiner Hortensien siehe Gtfl. 1905,28. 216. 5. Daß es in den vornehmen Räumen auch an erquickendem Blüten- duft nicht fehle, hatte Herr Emil Dietze-Steglitz, 300 Dutzend herrlicher abgeschnittener Veilchen in den Sorten La France, der dunkelfarbigsten, Baronne de Rothschild und Princesse de Galles ausgestellt. 6. Der rühmlichst bekannte Florist G. Bornemann in Blanken- burg a. H., noch in aller Erinnerung wegen seiner hervorragenden Leistun- gen auf der letzten Chrysanthemumausstellung des Vereins, hatte die weite Reise nicht gescheut uad war mit 20 Amaryllis- und Clivienhybriden, und einer gleichen Anzahl von Billbergia-Hybriden auf dem Platz erschienen. Für diese bewarb er sich um das Wertzeugnis des Vereins, das ihm auch von den Preisrichtern zugesprochen wurde. Siehe Seite 224 dieser Nummer. Diese Billbergia-Hybriden aus Deutschland zu kaufen, hatte sich lebhaft eine ausländische Firma bemüht, um sie dann als ausländische Züchtungen ın den Handel zu bringen. Diese Absicht ist durch das Eingreifen Borne- manns glücklich vereitelt 7. Herr Franz Bluth-Gr. Lichterfelde, hatte eine größere Gruppe Calla von einer niedrig bleibenden Spielart ausgestellt. Ende Oktober 1904 erhielt Herr Bluth von einer Firma in Leyden (Holland) ein Dutzend Pflanzen unter dem Namen: Calla africana Childsii. Der Preis war bei den nur schwachen Exemplaren ziemlich hoch; es sollten aber gute und dankbare Winterblüher sein. In ein mäßig warmes Haus 15° 196 944. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. gestellt, entwickelten sich die Pflanzen bald und zeigten schon im No- vember. und Dezember Blumen, deren Stiele aber trotz der warmen Tempera- tur viel kürzer blieben, als die anderer Calla. Herr Bluth befruchtete sie und hatte die Freude, schon ım Winter 1905 Samen aussäen zu können, die bei guter Pflege sich schnell entwickelten. Mehrere hundert Stück davon wurden nun im Mai in sehr guten Gartenboden frei ausgepflanzt und reichlich bewässert, im Herbst in Töpfe gepflanzt und in einem mäßig warmen Hause bei 6—8° R. überwintert. Da sie schon im Freien Knospen und Blumen entwickelt hatten, blühen sie jetzt schon seit Mitte September ununterbrochen. Einige Pflanzen haben 4, auch schon 5 Blumen hervor- gebracht. Bleiben die Blüten nun auch verhältnismäßig klein, wie die alten Calla-Arten, so bleiben sie doch sehr niedrig und sind infolgedessen als Topfpflanzen wertvoll. 8. Die Firma J. ©. Schmidt, Berlin, Unter den Linden 16, hatte sich ebenfalls in ganz hervorragender Weise beteiligt, indem sie den blauen und roten Saal mit blühenden Pflanzen und ausgesuchten Blumenarrangements dekorierte. In geschmackvollen Blumentischen, Vasen und Japanwaren zogen Treibflieder, Rhododendron und Nelken von wunderbarer Größe das entzückte Auge des Beschauers auf sich. Den schönen Abschluß gab eine Gruppe getriebener japanischer Ahorne und der in letzter Zeit so beliebt gewordenen Zwergazaleen. .9. In dem Hauptsaal hatte Herr W. Wendt-Hasenheide 56, zwei in Lage und Aufbau sehr gut korrespondierende Phönixgruppen ausgestellt. Die jedesmaligen Seitenflügel bildeten "Dracaenen und Lorbeer, während die Vorpflanzung aus blühenden Cytisus, Erica Vilmoreana und Tulpen be- stand. Der leicht geschwungene Rand war aus Hyazinthen der Sorte „Gertrude“ hergestellt; als Deckpflanzen waren Kirschlorbeer und Aspi- distra verwendet. 10. Von gewerblichen Dingen hatte Herr Beyrodt noch einen praktischen und unverwüstlichen Zerstäubungs- und Desinfektionsapparat „Muratori“, sowie ein vortreffliches Pflanzenwasch- und Ungeziefer- vertilgungsmittel XL „All“ ausgestellt. Herr H. Ziegler, Dampfmetalldruckwarenfabrik, Berlin, die Zerstäuber- spritze „Ideal“. Herr Otto Bohne Nachf., Berlin, ein Kontaktthermometer, das be- sonders für Gärtnereien und Warmhäuser geeignet ist, und Herr Adolf Schmidt Nachf., Belle-Allianceplatz 18, einen sehr hübsch arrangierten Tisch mit allen erforderlichen Gartengeräten. VI. Hierauf nahm Herr Garteningenieur Ludwig Lesser, Zehlendorf das Wort zu seinem Vortrage über „Baukunst und Gartenkunst in gegenseitiger Beziehung“. Er führte aus, wie trotz der Liebe zu den Blumen, die jedem Menschen innewohne, doch bis heute das Verständnis für den künstlerisch gestalteten Garten in weite Kreise noch nicht gedrungen sei. Aus diesem Grunde sei eine große Anzahl unserer Durchschnittsgärten dem Schema verfallen. Aber eine Reformation der Gartenkunst in dem Sinne, wie eine Anzahl von Architekten es jetzt wünschten, würde das eine Schema nur durch ein anderes ersetzen. 944. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. 197 Als ıdeale Wohnstätte würde nur die gelten können, bei deren Auf- bau Baukunst und Gartenkunst in harmonischer Weise gemeinschaftliche Arbeit leisteten. Hierzu aber müsse vor allem der Architekt sich einen künstlerisch befähigten Gärtner zum gleichberechtigten Mitarbeiter er- wählen, der dann von vornherein die Fragen bearbeiten müsse, die nicht auf dem Gebiete des Architekten lägen. Beide Künstler müßten es ver- stehen, mit feinem Gefühl das zu finden, was den örtlichen Verhältnissen und den. Wünschen des Bauherrn entspräche. Wo Baukünstler und Gartenkünstler sich so verständen, dab, frei von Egoismus, jeder von ihnen der Kunst des andern genügendes Verständnis entgegenbrächte, so daß er mit dem nötigen Maß von Selbstverleugnung so- weit zurückträte, wie es zum Vorteil des Gesamtbildes erwünscht sei — dort würde es den besten Klang geben und dem Besitzer selbst zur größten Freude gereichen. An 29 Lichtbildern zeigte der Redner dann, in wie vielerlei Weise eine gemeinsame Arbeit von Baukunst und Gartenkunst möglich sei, um harmonische Bilder zu schaffen. Von den vorgeführten Lichtbildern waren besonders charakteristisch: Villa Albanı — Rom, Schloß Belvedere — Wien, Giardino Boboli — Florenz, Vılla d’Este — Rom, Latona-Fontaine — Versailles, Schloß zu Puttbus, Ruine Paulinenzelle, Schloß Leitzkau ı. d. Altmark, Haddon Hall — England, Achilleion auf Korfu, Künstlerkolonie und Gartenbauausstellung — Darmstadt und eine Anzahl Villengärten bei Berlin. VII. Nach einer längeren Pause zur Besichtigung der ausgestellten Blumen und Pflanzen teilte der Vorsitzende noch mit, daß am Ausgang von Herrn Rittergutsbesitzer von Nathusius auf Ilten gestiftete Sämereien, Digitalis gloxiniaeflora und Aquilegia grndfl. nivea, zum Mitnehmen bereit lägen, und dab VIII. als neue Mitglieder aufgenommen würden: 1. Der Obst- und Gartenbauverein in Biesdorf b. Berlin. 2. Herr T. A. Borchmann, Grottenbau, Schöneberg b. Berlin. So wäre denn der erste Versuch einer „erweiterten Monatsver- sammlung“ nach dem Urteile der Besucher vollkommen geglückt. Die Kosten einer solchen Veranstaltung in einem so vornehmen Rahmen sind aber trotz der Unterstüzung und Opferfreudigkeit einzelner Mitglieder nicht gering. Diese großen Mittel können nur in der Hoffnung aufgewendet werden, daß sie ihre Zinsen tragen, nicht in der realen Form buchmäbßbiger Eintragungen, sondern in der idealen Form eines Zuwachses an tüchtigen Mitgliedern. Hierzu unermüdlich mitzuhelfen sei die Pflicht von uns allen. A, Brodersen. Siegfried Braun. 198 Über Korey! thia. Über Forsythia. Von E. Koehne. (Fortsetzung..) 4. F. suspensa. Die Var. Fortunei ist in Kultur allgemein ver- breitet in der kurzgriffeligen Form, langgriffelige Exemplare werden nur erwähnt aus Kew, aus dem botanischen Garten in Freiburg ı. B., und einen Strauch dieser Form kenne ich selbst im Spächschen Arpozeh Die hängende Var. Sieboldi ist in allen Kulturen außerhalb Chinas und Japans nur kurzgriffelig vertreten; nur Knoblauch (vgl. unten) glaubt langgriffelige Exemplare aus dem Münchener botanischen Garten gesehen zu haben. Thunberg (1784 a. a. O., vgl. oben S. 176) hat sıe langgriffelig gekannt, denn für die ihm ausschließlich bekannte Hängeform sagt er: Staubblätter sehr kurz, Griffel so lang wie der Kelch. Der Zeichner, der die Tafel für Siebold und Zuccarini (1855 a. a. O., vgl. oben S. 176) angefertigt hat, hat dieselbe Hängeform mit kurzgriffeligen Blüten abgebildet. Den Autoren selbst scheint dies nicht aufgefallen zu sein, da sie im Text nur lang- griffelige Blüten beschreiben. Solche bilden sie auch ab in denjenigen ihrer Figuren, die sich auf die aufrechte Var. $, also auf unsere heutige Var. Fortunei beziehen. Die Hängeform, die dann 1851 im Bot. Mag. t. 4995 abgebildet wurde und offenbar die Var. Sieboldi darstellt, hatte kurzgriffelige Blüten. Asa Gray erklärte (1873, a. a. 0; vgl. oben S. 179) F. suspensa für heterostyl auf Grund ee Kulturexemplare und auf Grund der Beschreibung langgriffeliger Pflanzen bei Sıebold und Zuccarini. Ch. Darwin (1877, a. a. O. vgl. oben S. 176) fügte dem hinzu, daß er von Hooker ein anspriffeliges japanisches Exemplar und je ein ereneillines aus China und aus dem Botanischen Garten in Kew erhalten habe. Es verhielt sich die Antherenlänge der kurz- zu derjenigen der langgriffeligen Blüten wie 87: 100, der Durchmesser der Pollenkörner aber wie 100 : 94. Letzterer Unterschied ist auffallend gering in Anbetracht des Umstandes, daß die Pollenkörner aus kurzgriffeligen Blüten auf lange Griffel übertragen werden und dort einen langen Pollenschlauch treiben müssen. Bei anderen heterostylen Pflanzen übertreffen in der Tat die Pollenkörner kurzgriffeliger Blüten an Größe die der langgriffelisen um einen viel größeren Betrag. Darwin unterläßt auch nicht zu betonen, daß die kurzgriffelige F. sus- pensa in Kew niemals Frucht trug. Im Jahre 1879 findet sich in Gard. Chron. 11. 535 die Bemerkung, daß F. Fortunei einen längeren Griffel besitze und daher von manchen für eine Sexualform von suspensa gehalten werde. Als unhaltbar müssen wir jetzt die Ansicht Dippels betrachten (1889 a. a. O., vgl. oben S. 177), der die Längenverhältnisse der Staubblätter und der Ariel als Artmerk- male glaubte verwenden zu dürfen: F. suspensa mit den Var. « und $, S. et Z. lang-, F. Fortunei und F. Sieboldi kurzgriffelig. Rehder stellte (1891 a. a. O., vgl. oben S. 177) die älteren zutreffenden Ansichten über die Elskmesylis der Forsythien auf umfassenderen Grundlagen wieder her. Ähnlich Mägocsy -Dietz (1891 im Term. tud. Közl. pot 23245 N Über Forsythia. 199 mit Abbildungen; magyarisch), für dessen Vermutung aber, daß die For- sythien der Homostylie entgegengingen, höchstens H. Müllers Beobachtung an F. viridissima (vgl. oben S. 130) ins Feld geführt werden könnte. Hildebrand (a. a. O., vgl. oben S. 179) bezog langgriffelige Exemplare der F. suspensa aus Kew, (für welchen Ort schon Rehder deren Vorhanden- sein bekannt gemacht hatte), um lang- und kurzgriffelige Blüten dieser Art gegenseitig bestäuben zu können. Er erzielte sofort längs der Äste, an denen die Bestäubung vollzogen wurde, reichlichen Fruchtansatz und erzog teils kurz-, teils langgriffelige Sämlinge, ganz gleichgültig, von wel- cher Form die Samen stammten. E. Knoblauch erwähnte 1890 (a. a. O., vgl. oben S. 180) nur kurz, daß F. suspensa heterostyl sei, 1895 aber (Bot. Centralbl. 61. 82) äußert er sich ausführlicher: er habe zwei langgriffelige Exemplare der „Form mit hängenden Zweigen“ gesehen: 1. Ein Exem- plar aus Japan im Herb. Berlin, demselben von dem Herb. Leiden mit- geteilt; 2. einige Zweige aus dem Münchener botanischen Garten, am 24. April 1875 von A. Peter eingelegt, im Göttinger Herbar. Da Ver- fasser dann ohne weitere ‚Unterscheidung auch die langgriffelige Form aus Kew erwähnt, die zu Var. Fortunei gehört, so scheint es mir keineswegs sicher, daß die Münchener Exemplare zur Var. Sieboldi zu rechnen seien, während dies für die japanischen Exemplare im Berlin nicht ausge- schlossen ist. Endlich sei hier noch die Ansicht von J. Bruel 1890 (vgl. oben S. 180) verzeichnet, nach welcher die Staubbeutel von F. suspensa den Blütenstaub durch einen Riß nach unten auf die emporwachsende Narbe entlassen (kritisiert von Lindau, a. a. O., vgl. oben S. 180). IV. Ein noch wenig beachtetes Merkmal zur Unterscheidung der Arten. Ich untersuchte 1905 an Herbarmaterial das Mark in den Stengel- gliedern von etwa 200 Zweigen, und die Befunde veranlaßten mich, Herrn H. Jensen um eine Untersuchung lebender Zweige im Späthschen Arboret zu bitten. Er unterzog sich mit dankenswerter Bereitwilligkeit der Mühe, Hunderte von Zweigen zu spalten, wobei er ein verschiedenartiges Verhalten des Markes auch in den Stengelknoten entdeckte. Er fixierte die ge- fundenen Unterschiede durch die hier (Abb. 21) wiedergegebenen photo- graphischen Aufnahmen von acht charakteristischen Zweigen. Die Prüfung der Literatur ergab, daß schon Kaempfer und ©. K. Schneider die wichtigsten derjenigen Tatsachen bemerkt haben, die in den folgenden Zeilen in Kürze beschrieben werden. 1. Bei allen Formen der F. suspensa (Abb. 21, Fig. 1 nach Var. Fortunei) sind die Stengelglieder ausnahmslos hohl, nur in jedem Stengelknoten bemerkt man einen dichten Markpfropfen von gelb- brauner Farbe und von meist etwa 4—6 mm Länge. Kaempfer sagt schon 1712 (a. a. O., vgl. oben S. 176) von seinem Rengjo: „ligno cavo fragili, und ©. K. Schneider gibt an (1903 Dendrol. Winterstud. 215, Abb. S. 198, Fig. 201i) „Mark der Zweige hohl, in den Knoten meist mit Scheidewänden“, 200 Über Forsythia. 2. Bei F. viridissima (und nach dem spärlichen, Herrn Jensen und mir zur Verfügung stehenden Material auch bei F. europaea) ist ein großer Teil der Zweige mit regelmäßig gefächertem Mark ununter- brochen ausgefüllt (Abb. 21, Fig. 8), jedoch kommen auch vielfach, nament- lich im unteren Teile kräftiger Triebe, hohle Stengelglieder und knoten- ständige gefächerte Markpfropfen vor; letztere sind länger als die dichten Markpfropfen der F.suspensa (Fig. 7). Die Fächerung in den oberen Gliedern solcher Zweige schließt sich immer zunächst an die Markpropfen an. Nach C. K. Schneiders Angaben (a. a. O. S. 214) würde das Mark bei F. viridissima durchaus gefächert, zuweilen aber in den Internodien hohl sein. Der Sachverhalt ist damit im wesentlichen richtig wieder- gegeben. Ungenau aber sind seine Angaben über F. intermedia (a. a. O. S. 214, Abb. S. 198, Fig. 201d), von der es nur heißt: „Mark im Längs- schnitt gefächert.*“ Vielleicht beruhen auf dieser unvollständigen Beobach- tung seine Zweifel an der Bastardnatur der F.intermedia (vgl. oben S. 178). Der in folgendem unter 3 und 4 geschilderte Befund bei vier Kreuzungsformen der suspensa und der viridissima zeigt, daß Schneider nur ein Vorkommnis gesehen hat, das als Ausnahmefall gelten muß. 3. Bei x F.intermedia Zab. (Abb. 1, Fig. 2—4, ähnlich auch bei x F. vitellina Koehne und bei X F. densiflora Koehne) sind manche Zweigstücke (Fig. 2) hohl mit dichten Markpfropfen, andere (Fig. 3) sind teils gefächert, teils hohl mit dichten oder hier und da angedeutet ge- fächerten (so z. B. neben der Zahl 3 der Fig. 53) Markpfropfen. . Wieder andere endlich (Fig. 4) sind fortlaufend gefächert, aber : mit deutlichen dichten Markpfropfen in den Knoten. Die vollständige Fächerung .des Innern tritt meist mehr nach den Zweigspitzen hin auf, die hohlen Glieder sind vorzugsweise am unteren Teile der Zweige zu finden. Geiltriebe sind jedoch bis fast in die Spitze hohl. Es liegt also eine deutliche Mittel- bildung zwischen suspensa und viridissima vor mit größerer Annähe- jung an erstere Stammart. 4. Bei X F. spectabilis Koehne (Abb. 21, Fig. 5, 6) sind die Zweige innen entweder ganz und gar gefächert (Fig. 6), oder die Stengelglieder sind, besonders im unteren Teile der Zweige (wie im Falle 3), hohl mit knotenständigen Markpfropfen (Fig. 5). Ein einzelner Markpfopfen kann dann teils gefächert teils dicht sein, oder die Pfropfen sind in dem unteren Teile der Zweige ausschließlich dicht, oder endlich sie fehlen am Grunde von Geiltrieben ganz oder fast ganz. Die Form spectabilis nähert sich also im Verhalten des Markes mehr der Stammart viridissima. — Man beachte übrigens in Fig. 5 u. 6 auch den aubßerordentlichen Reichtum an gehäuften Blütenknospen. | V. Übersicht der Arten. A. Stengelglieder wenigstens in sehr vielen Zweigen, namentlich in deren oberen Teilen, mit gefächertem Marke erfüllt. a) Gefächertes Mark auch in den Stengelknoten, selbst wenn (im unteren Teile der Zweige) die Stengelglieder hohl sind. Wuchs völlig aufrecht. Blätter niemals dreispaltig oder dreizählig, zuletzt derb und etwas lederig. 1. F. europaea v. Degen et Baldacci 1897 Ost. Bot. Zeitschr. 47. 406; Froebel 1903 Mitt. Deutsch, Dendrol. Ges. 12. 113: Froebel und Wittmack Über Forsythia. 901 1905 Gartenfl. 54. 291, Abb. 44, S. 294, mit der ersten Beschreibung der Blüten (kurzgriffelig). — Blätter breit eilanzettlich- oder eiläng- LLLLIIETE BELINDET UNTTRIEEERESEEEITTEIERERTITLEDNURUHAUNEN — \ wen Abb. 21. Zweiglängsschnitte von Forsythiaformen in natürlicher Gröflse, im Späthschen Arboret photographiert von Herrn H. Jensen im Januar 1906 nach letzt- Jährigen Trieben. — Fig. 1: F. suspensa Vahl var. Fortunei (Lindl.) Rehd.. — — Fig. 2—4:XF.intermedia Zab. — Fig. 5, 6: X F. spectabilis Koehne — Fig. 7, 8: F. viridissima Lindl. 16 202 Über Forsythia. lich, hier und da auch länglich, 1?/,—2'/, mal so lang wie breit, ganz- randig (so nach den früheren Autoren ausschließlich) oder an Geiltrieben oft klein- bis sehr grob kerbig gesägt. Blüten zu 1—3 aus einer Knospe (Doldentrauben), überhängend, ihre Stiele kaum 5 mm lang, übergebogen, die kleinen Schuppen kaum überragend. Kelch kürzer als die Röhre der Blumenkrone, ihre Abschnitte eiförmig. Blumenkrone bis 25 mm lang, schön goldgelb, ihre Röhre kurz und weit, mit 12 orangegelben Saftmalstreifen, ihre Abschnitte seitlich zurückgerollt, deshalb schmal erscheinend, gerade ausgestreckt. Kurzgriffelige Blüten (ausschließlich bekannt): Staubbeutel (nach Wittmack) halb so lang wie die Staubfäden, Griffel kaum halb so lang wie der Kelch. — Albanien: Distrikt Orosi bei Simoni und Kalyvaria, als dichtes Gebüsch weite Strecken bedeckend. 9. E. yırıdıssıma "Eindl; 1840 Journ. >Hortae, Soe. 1 2843 ibid. 2. 157; Walp. 1846/47 Rep. 6. 461; Lindl. 1847 Bot. Reg. t. 39 et Fl. des serres 3 261 cum tab.; Morren 1847 Ann. de Gand 3. 345 et 374c. tab.; Hook. f. 1851 Bot. Mag. t. 4587; Lemaire 1852 Jardin fleuriste 2. 147 e. tab.; K. Koch 1872 Dendr 2.1.2642 Zabel 1885 Garteni 25349555: Dippel 1889 Laubholzk. 1. 106 (wo noch zitiert wird: Gard. Mag. of Bot. 2. t. 22); Koehne Dendr. 497. — Blätter schmal länglich oder ellip- tisch bis lanzettlich, wenig über 2 mal bis 4!/, mal so lang wie breit, ungleich kerbig-gesägt oder ganzrandig. Blüten zu 1—3 (Doldentrauben), ihre Stiele 6—10 mm lang, aufrecht bis übergebogen, bis zur Spitze oder bis etwa zur Mitte kleinschuppig. Kelch kaum über halb so lang wie die Röhre der Blumenkrone, seine Abschnitte 4—5 mm lang, breit und an- liegend (Abb. 22, Fig. c). Blumenkrone bis 25 mm lang, sattgelb mit einem leichten Stich ins Grünliche, ihre Röhre ım Schlunde etwa 4--6 mm ım Durchmesser, mit 12 Saftmalstreifen, ihre Abschnitte bis 7 mm breit, seit- lich nicht zurückgerollt, oberwärts wenig auswärts gebogen. — China, zu- erst in der Provinz Tsche-Kiang entdeckt. b) Stets ein Teil der Stengelglieder, besonders in den oberen Teilen der Zweige, mit gefächertem Marke erfüllt, die knotenständigen Markpfropfen meist dicht oder von gemischter Beschaffenheit, selten ganz gefächert (S. 201, Abb. 21, Fig. 2—6). Wuchs auf- recht bis stark sparrig und überhängend (Abb. 24 u. 26). Stets vereinzelte bis ziemlich zahlreiche Blätter an Langtrieben zwei- bis dreispaltig bis dreizählig. F. suspensa X viridissima. (Die Zitate vgl. weiter unten im Ab- schnitt VII dieser Arbeit, wo vier auffälligere Formen beschrieben werden.) — Die einfachen Blätter länglich, länglich-lanzettlich oder lanzettlich, 1°/,—2?/, mal, selten 3—3\; mal, meist etwa 21/,— 2!) mal so lang wie breit, ungleich gekerbt-gesägt, hier und da auch ganzrandig. Blütenstiele, Form und Größe des Kelches, Form, Größe und Farbe der Blumenkrone sehr veränderlich. B. Stengelglieder stets hohl, in jedem Knoten ein kurzer, dichter Markpfropfen. Wuchs anfangs aufrecht, später mit vielen mehr oder weniger überhängenden Zweigen, seltener von Anfang an stark hängend. 3. F. suspensa Vahl 1804 Enum. 1. 39 (nur die Hängeform); Spreng. 1825, Syst. 1.36. — Syringa suspensa Thunb. 1784 Fl. jap. 19, t. 3 (aur die Hängeform). — Lilac perpensa Lam. 1789 Encyel. 3. 513 (nur die Hängeform). — F. suspensa S. et Z. 1835 Fl. jap. 1. 12. t. 3; DC. 1844 Prod. 8. 281; K. Koch 1872 Dendr. 2, 1. 263; Dippel 1889 203 Über Forsythia. Laubholzk. 1. 107, Fig. 61; Rehder 1891 Gartenfl. 40. 398; Hildebrand 1894 Gartenfl. 43. 619, 620, Abb. 110. — Blätter eiförmig bis eilänglich, 1!/;—2 mal, seltener 2, mal so lang wie breit, ungleich kerbig-gesägt, Abb. 22, Fig.a: £f.suspensaVahl var. Fortunei (Lindl.) Rehd. — Fig. b: F.suspensa Fortunei f. decipiens Koehne. — Fig. c: F. viridissima Lindl. — Photographien. nach dem Leben in natürlicher Gröfse, ausgeführt von H. Jensen im Späthschen Arboret 16* 204 Über Forsythia. einzelne auch ganzrandig, an Langtrieben öfters dreispaltig bis dreizählig, selten fußförmig fünf- oder selbst siebenzählig. Blütenstiele, Kelch und Blumenkrone veränderlich (Abb. 22, Fig. a u. b, Abb. 23), Kelchabschnitte stets jedoch viel länger und verhältnismäßig schmaler als bei F. viri- dissima. — China, seit alter Zeit kultiviert in Japan. VI. Formen von F. suspensa Vahl. Wenn man solche Formen, wie sie in Abb. 22 Fig. a und in Abb. 23 dargestellt sind, nebeneinander sieht, so fühlt man sich immer wieder versucht, sie als Arten zu unterscheiden, umsomehr da auch noch Unterschiede im Wuchs und in den Blättern hinzukommen. Indessen gibt es, wie auch schon Rehder betont hat, Zwischenformen, die den Abstand der Endformen weniger auffällig erscheinen lassen, z. B. die in Abb. 22, Fig. b dargestellte, die die langen Blütenstiele der Sieboldi mit dem auf- rechten Wuchs und der Blumenkronenform der Fortunei verbindet. Ich möchte deshalb diese beiden Pflanzen auch fernerhin .als Varietäten von F. suspensa festhalten, bei der Var. Fortunei aber einige abweichende Kulturformen näher kennzeichnen. Schon Hildebrand (1894 a. a. O.) hat hervorgehoben, daß bei Kreuzung lang- und kurzgriffeliger suspensa sofort Variation bei den Sämlingen stattfindet. Die Blüten werden bald heller bald dunkler als bei den Eltern. An den Schößlingen traten auch fußförmig fünfzählige, ja sogar durch Teilung der Endblättchen eigentüm- lich siebenzählige Blätter auf, die Verfasser abbildet. A. Abschnitte der Blumenkrone mit zurückgerollten Seitenrändern, dadurch schmal erscheinend, gerade ausgestreckt. Wuchs anfangs aufrecht, später mit mehr oder weniger zahlreichen, lang überhängenden Zweigen. Var. Fortunei (Lindl.) Rehd. 1891 l. c. 398 m. Abb. 82, Fig. 7-9 auf S. 397; Koehne 1893 1. c. — F. suspensa var. « ramis erectis S. et 2. 1835 ]. c., mit einem Teil der Fig. auf Tafel 3; DC. 1844, Prod. 8.231; Dippel 1889, Laubholzk. 1. 107%. = E. Fortuni Eındl. Gard2 Chrom 1864, 12; F. Fortunei (Schreibweise von ©. Koch 1872, Dendr. 2. 264) Dippel 1889 1. c. 110, Fig. 64. — F. suspensa, anonym 1878 in Gard. Uhron. new. ser. 9. 469, Fig. 80. — Blätter im ganzen von schmalerer Form und etwas gröber gesägt, auch an den Langtrieben häufiger 3zählig als bei Var. Sieboldi. a) Blumenkrone lebhaft gelb. «) Blätter ganz grün. ft. a) typica m. (Abb. 22, Fig. a). Blätter 1!/,—2!/, mal so lang wie breit, am Grunde und an der Spitze mehr oder weniger weit ganzrandig, selten einige der untersten völlig ganzrandig. Blüten einzeln oderin 2—6blütigen Doldentrauben mit Endblüte; die unterwärts beschuppten Stiele der einzeln stehenden Blüten etwa 10-15 mm lang, die Spitzen der obersten vergrößerten Schuppen kaum überragend oder von ihnen etwas überragt, oft aber wegen Klaffens der Schuppen zur Hälfte frei sichtbar. Kelch so lang wie die Röhre der Blumenkrone, seine Abschnitte etwa 7 mm lang, ziemlich schmal. Blumenkrone lebhaft gelb, jedoch etwas heller als bei Var. Sieboldi, ihre Röhre im Schlunde etwa 7 mm im Durchmesser. Kurzgriffelige Blüten (in Kultur bei uns Über Forsythia. 205 ausschließlich vertreten): Staubblätter das Ende der Kronenröhre, Griffel nur deren Mitte erreichend. Frucht 19—21 mm lang, 9 mm breit, allmählich zugespitzt, nicht höckerig, aber durch helle Rindenhöckerchen punktiert. f. b) decipiens m. (Abb. 22, Fig. b). Wuchs kräftiger als bei allen Abb. 23. F. suspensa var. Sieboldi Zab. in natürlicher Grölse, photographiert von H. Jensen im Späthschen Arboret. 206 Über Forsythia. übrigen bekannten Forsythien, erst spät überhängend. Blätter 1'/,—1!/,mal, hier und da auch bis 2mal so lang wie breit. Blüten stets einzeln, ihre Stiele 10—24 mm, die meisten etwa 15 mm lang, die Spitzen der obersten vergrößerten Schuppen um etwa 5-6 mm, seltener bis zu 10 mm überragend, wegen Klaffens der Schuppen meist mehr als zur Hälite sichtbar. Kelch ein wenig länger oder kürzer als die Blumenkrone, seine Abschnitte etwa 6 mm lang, 2 mm breit. Blumen- krone sattgelb (dunkler als bei f. a), ihre Röhre im Schlunde etwa 6 mm im Durchmesser. Langeriffelige Blüten (ausschließlich bekannt): Staub- blätter erheblich kürzer, Griffel ein wenig länger als die Kronenröhre. Frucht bis 20 mm lang, 8 mm breit, nach oben allmählich verschmälert, durch helle Rindenhöckerchen punktiert. — Mir nur aus dem Späthschen Arboret bekannt. 3) Blätter goldgelb gescheckt. f. c) aureo-variegata h. Barbier. Blüten fast stets einzeln, selten in 2—3blütigen Doldentrauben mit Endblüte, ihre Stiele 6-14 (—16) mm, die meisten etwa 12—13 mm lang, die obersten vergrößerten Schuppen meist nicht überragend oder sogar von ihnen überragt, jedoch wegen Klaffens der Schuppen oft etwa zur Hälfte frei sichtbar. Kelch etwa so lang wie die Röhre der Blumenkrone, seine Abschnitte 6-9 mm lang, 2,5—3 mm breit. Blumenkrone ziemlich sattgelb, ihre Röhre im Schlunde etwa 6—7 mm im Durchmesser. Kurzgriffelige Blüten (ausschließlich be- kannt): Staubblätter das Ende der Kronenröhre ganz oder fast ganz, Griffel nur deren Mitte erreichend. Frucht mir noch unbekannt. — Mir nur aus dem Späthschen Arboret bekannt. b) Blumenkrone auffallend hellgelb, am hellsten von allen bekannten Forsythien. f. d) pallida Koehne. Blätter 1!/, bis selten 2mal so lang wie breit. Blüten stets einzeln, ihre Stiele 8—17 mm lang, die Spitzen der obersten vergrößerten Schuppen nur wenig oder bis zu 12 mm weit über- ragend, wegen Klaffens der Schuppen oft zu mehr als der halben Länge frei sichtbar.: Kelch so lang wie die Röhre der Blumenkrone, seine Ab- schnitte 6—7 mm lang, 3 mm breit. Röhre der Blumenkrone im Schlunde 8—9 mm im Durchmesser. Kurzgriffelige Blüten (ausschließlich bekannt): Staubhlätter das Ende, Griffel dıe Mitte der Kronenröhre erreichend. Frucht noch unbekannt. — Mir nur aus dem Späthschen Arboret bekannt. B. Abschnitte der Blumenkrone mit flachen Seitenrändern, dadurch breit er- scheineud, an den Enden etwas glockig auswärts gebogen (Abb. 23). Wuchs frühzeitig stark hängend. Var. Sieboldı Zab. 1885 Gartenfl. 34, 36; Rehder 1891 Gartenfl. 40. 398 m. Abb. 82, Fig. 7—9 auf S. 397; Koehne 1893, Dendr. 499. — Syringa suspensa Thunb. 1784 1. c. (cf. supra p. 202). — Lilac per- pensa Lam. 1789 1. c. (cf. supra p. 202). — Forsythia snspensa Vahl 1804 1. c. (cf. supra p. 202); Hook f. 1857Bot. Mag. t. 4995. — F. suspensa £ ramis laxe pendulis S. et Z. 1835 Fl. jap. 1. 12, auf T. 3 ein Teil der Figuren; DC. 1844 Prod. 8. 281; Dipp. 1889 Laubholzk. 1. 107. — F.Sieboldi Dipp. l.c. 109 Fig. 63. — Blätter im allgemeinen breiter, rundlicher und etwas schwächer kerbig gesägt, auch an Langtrieben weniger häufig 'j= Billiger - wie jede Konkurrenz. mit a ertealen. Wandstärken, können aber natürlich auch jede andere und En andere Wandstärke liefern and zwar zu Re also 'Lochdurchmesser 10 13 16 19 22 25 28 30 32 mm Wandstärke EP 3 SEES 4 4 Al Alle 5 fürl1Meter ”. 5 075 0% 125 140 180 240 250 2.560 Mark BB EI Rolle @5Meten 18 2150 4. 1-0 8 RN -9D- 8 , Diese „Prima“-Schläuche sind, trotz ihrer niedrigen Preise sehr zu empfehlen. kein besonders hoher Leitungsdruck besteht, erfüllen sie denselben Zweck, wie der lgende teurere Universalschlauch, Dieser letztere hat eine rundgewebte Hoch- inlage und ist aus besonders gutem Material hergestellt und infolgedessen sehr : rhaft. Die Preise sind mit Rücksicht auf die Qualität sehr niedrig und erheblich ‚billiger als die sonst für ähnliche Schläuche üblichen. a deco-Universal- »Schlauch, bester Hochdruckschlauch, : rot, innen dunkel (auf Wunsch andere Farben). chdurchmesser 102.183 16-0919 922°, 2,25 28 30 32 mm Wandstärke - Sr a Saar „für 1 Meter Fer errreeelter20 340- Mark ElSr. ı Rolle(@5Meter) 33.— 371.50 44.— 60.— 71.— 719,— 98.— 105.— Sr R Dieser Schlauch hält jahrelang, natürlich je nach dem Verwendungszweck und _ der Behandlung verschieden. Es hat keinen Zweck noch teurere Schläuche zu kaufen, : können für mehr Geld auch nichts praktisch Besseres bekommen — gäbe es das — würden wir es gewiß mit anbieten. Beide Sorten Schläuche liefern wir zum Schutz gegen Beschädigung auch einer äußeren Se aus verzinktem Draht. Die Schlauchpreise erhöhen > Fe hlauche von 10 13 16 19 2202,25 28 Ss0 32 mm ; 1 Meter um 010 015 020 025 0.30 0.35 0.40 0.45 0.50 Mark eannnsannnnnnnnnnnnnunne Hier abtrennen. 3 Keosseasescaensnsesensechenunnaen Postkarte 2 Weltpostverein. Carte Postale. on postale universelle. Firma eorg Diemar & Co. Cassel. Bestellung nach Preisliste Nr. 240. in bester, en Ausführung. Nr. 1. Einfaches Strahlrohr. „ 2. Strahlrohr mit Schaufel. „ 3% Langes Strahlrohr mit Schaufel. „ 4% Strahirohr mit Schaufel und Ventilhahn. . »„ 9% Schlauchverschraubung (2 Teile mit Mutter) „ 6. Schlauchverschraubung mit Stutzen zum Anlöten A. Wasserleitung (2 Teile mit Mutter). » 7%. Verbindungsstück für defekte Schläuche (Röhrchen), . = 8 Universal-Strahlrohr, gibt durch einfaches Drehen Strahl, Staub, Regen und völligen Abschluß, ausgezeichnet für alle Sprengzwecke, namentlich für "größere Schläuche. a - » 9 Creszent-Strahlrohr, gibt durch Drehung Strahl, Brause und Nr. 5. Nr. 6. Abschluß. Preise einschließlich Anschlußverschraubung R (andere rechnen diese extra). Für 'kleinere Schläuche sehr zu empfehlen, : UND Fürschläuche un 10 | 18 | 16 | 19 | 22 | 25 | 28 E so |32 mio Nr. 7. | Preise per Stück in Pfennig ; 70| s0o| ol ı10|140| 1900| 240! 280| 340 140 | 160 | 180 | 220 | 280 | 380 | 480 560| 680 280 | 310 |400 | 450 | 530 | 720 | 880|1000|1200 330 | 400 | 500 | 560 | 670 | 780 |1000|1200!1500 1 2 3 4 » a 70| 90! 110| 140! 160 | ıg0| 220] 260| 300 7 8 9 20| 25| 30| 35| 40| 50 60) 1710| 80 - 600 | 650 | 700 | 750 | 800 | 850 | 900) 9501000 300 | 330 | 360 | 390 | 420 | 450 | 480) 510) 540 Georg Diemar & Co., Cassel. | e : Telegramm: Gedeco. Telefon Nr. 3224. Spiralschläuche, Panzerschläuche, Hanfschläuche, roh und gummiert, sowie = Gummischläuche für alle Zwecke und in jeder Ausführung liefern wir ebenfalls zuallerniedrigsten Preisen und bitten bei Bedarf um möglichst genaue Anfrage. 2 A R A ; Ta DE a : S B ! 3 BEER ET: ? H ee i a: H 5 io 8 = & E Sy 27000909. 500908 3 a © sn Seh I R x B Ss & - a regen | E Se ee zZ aa a2 &S H ! s H . 2@) r = As n 8 & : } : ! E a a FR & = Ze 5" & = = as Ss = = 5 et S & = 2 WE ESS E = -. =) 2 5 EEE nn 8 = Sr 5 Ö = = = . . 21 8 2 a < BEN BR ATe ET ie % = za 2:0 = 3 N = = 3 DT ED 5 o Or SHOES a. aan SERIEBISE. SS = m 5 Ben 7) = Die fachliche Fortbildungsschule für Gärtner in München. 207 3zählig als bei F. Fortunei, 1!/,—1!/,mal, einzelne bis 1*/, mal so lang wie breit. Blüten (oben S. 205, Abb. 23) stets einzeln, ihre Stiele 13—28 mm, meist etwa 16—20 mm lang, abstehend oder etwas überhängend, die Spitzen der 2 obersten vergrößerten und oft etwas von den übrigen abgerückten Schuppen selten gar nicht, meist um 4mm und mehr überragend, meist oberwärts zu weit mehr als der Hälfte frei sichtbar. Kelch etwas kürzer als die Röhre der Blumenkrone, seine Abschnitte etwa 7-8 mm lang, 2,5—-3 mm breit. Blumenkrone sattgelb (etwas dunkler als bei Fortunei), ihre Röhre im Schlunde etwa 7,5 mm im Durchmesser. Kurzgriffelige Blüten (bei uns ausschließlich in Kultur): Staubblätter die Kronenröhre ein wenig überragend, Griffel etwa halb so lang. Frucht (im August) 13—17 mm lang, 6 mm breit, allmählich zu- gespitzt, durch helle Rindenhöckerchen punktiert. — Wild nicht bekannt. (Fortsetzung folgt.) Die fachliche Fortbildungsschule für Gärtner in München. Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues unterhält gemeinsam mit der Stadt Berlin eine „städtische Fachschule für Gärtner“ Ein eingehender Bericht über den feierlichen Schulschluß in diesem Jahre ist auf Seite 165 der Gartenflora abgedruckt. Auch die Stadt München unterhält seit einigen Jahren eine neuzeit- lichen Grundsätzen angepaßte Fortbildungsschule für Gärtner, über die ihr Leiter Engelbrecht Gutscher in dem Jahresbericht der Bayerischen Gartenbaugesellschaft 1905 interessante Mitteilungen macht. Wir entnehmen seinem Vortrage das Wesentliche um so lieber, als auch in der Berliner städtischen Fachschule für Gärtner zur Zeit über Re- formen des Unterrichts lebhaft beraten wird. An der Ausarbeitung des ÖOrganisationsplanes, schreibt E. Gut«cher, war die Bayerische Gartenbaugesellschaft hervorragend tätig. Ein (lrin- gendes Bedürfnis war diese Neugestaltung; mußten doch die Gärtnerlehr- linge in der mehr dem Handwerker angepaßten alten Fortbildung hule Dinge lernen, die für sie keinen praktischen Wert hatten; denn we die- selben ihre kostbare Zeit damit zubrachten, einen Kostenvoranschlag für den Schreiner zu fertigen, mit dem Tapezierer Möbelbezüge zu I stellen und die Buchführung des Schlossers zu lernen, so war doch die. Zeit nicht passend verwertet. — Und nun gar das Zeichnen! Di. einen schattierten nach Gipsmodellen oder konstruierten Maschinente und architektonische Formen, was wohl für den Handwerksmann recht ni: lich ist, aber nicht für den Gärtner; die andern waren gar vom Zeich e ı be- freit, obwohl lıier und anderswo eigene Zeichenkurse für Gärtner be aıı ‚en, Meine nun folgenden kurzen Ausführungen über die Fachschul sullen Aufschluß a über die Fragen: Ver hat diese Fachschule zu besuchen? e or ist die Schul- und Unterrichtszeit ? . Was wird gelehrt? und . In welchem Verhältnis steht die Schule zu den gärtner »cuen Vereinen? Pov- 208 Die fachliche Fortbildungsschule für Gärtner in München. Zu Frage 1: Wer hat die Fachschule zu besuchen? Zum Be- suche der Fachschule sind verpflichtet alle Gärtnerlehrlinge, die in München beschäftigt sind oder in München wohnen. Es muß nicht ein festes Lehr- verhältnis bestehen, die Beschäftigung im Garten allein bestimmt die Zu- gehörigkeit zur Fachschule. Probezeit schließt nicht aus, und sogenannte Gartentaglöhner, welche die Bezirksfortbildungsschule zu besuchen hätten, erkennt die Fachschulleitung nicht an. Gegenwärtig sind 75 Gärtnerlehr- linge in 3 Kursen im Schulhaus am Rosenthal untergebracht. Eine offene Frage ist noch die. ob Lehrlinge in den Blumengeschäften als Gärtner oder Kaufleute zu betrachten und einzureihen sind. Manche Blumengeschäftsinhaber meinen, diese Lehrlinge zu den Kaufleuten rechnen zu müssen, andere sagen, sie müßten erst recht tüchtige Gärtner sein, um bei Behandlung der vielen ihnen anveıtrauten Pflanzen nicht so ganz un- wissend zu sein und nicht mehr zu verderben, als sie nützen. Mir erscheint die letztgenannte Ansicht die richtigere, und sie wird mich bestimmen, auch diese Lehrlinge künftig zur Fachschule heranzuziehen. Leuten, welche die Fachschule absolviert haben oder auch solchen, - welche außerhalb der Burgfriedensgrenze wohnen und arbeiten, ist es ge- stattet, die Fachschule oder einige Fächer derselben freiwillig zu be- suchen. Sie haben hierfür ein Schulgeld von 50 Pfg. pro Jahresstunde zu bezahlen, also jährlich höchstens 8 X 50 Pfg. = 4 Mk.; denn in der Fach- schule ist nicht mehr Unterrichtszeit, wie in der alten Fortbildungsschule, nämlich 8 Stunden wöchentlich. Mit der Forderung eines Schulgeldes von freiwilligen Schülern will die Behörde diesen Schülern zeigen, daß sie ihnen die gebotene Fortbildungsgelegenheit nicht aufdrängt, sondern daß um sie nachgesucht werden soll und daß sie durch Aufwendung von Opfern (wenn auch ganz geringfügigen) erworben und sodann auch höher eingeschätzt werde. Eine stattliche Anzahl von Schülern ist es auch, die nach dem Besuche der Fachschule in den Zeichenkurs der Bayerischen Gartenbaugesellschaft eintritt, und wir versäumen nicht, des öfteren auf diese schöne Fortbildungsgelegenheit aufmerksam zu machen. Von vielen Herren Meistern bin ich befragt worden, ob in den Winter- monaten und abends nicht eine Gelegenheit geschaffen werden könnte, wo Gärtnermeister und Gehilfen sich in Buchführung und Wechsellehre, sowie: in Botanik und Bürgerkunde Rats erholen könnten. Meine sofortige An- frage bei der Behörde hat ergeben, daß es angängig ist, solche Kurse zu bilden, wenn eine genügende Anzahl von Herren sich meldet. Bezüglich der zweiten Frage: Wie lange hat der Lehrling die Fachschule zu besuchen? tritt mit dem Schuljahre 1905/06 lt. Be- schluß der Kgl. Regierung von Oberbayern eine ganz bedeutsame und ein- schneidende Neuerung in Kraft. Die Fachschulpflicht beginnt künftig mit dem Eintritt in die Lehre und dauert so lange als die Lehrzeit. Wahr- scheinlich soll damit verhindert werden, daß die aus der Werktagsschule entlassenen Knaben beruf- und planlos jahrelang herumlungern, oder wie ein Spielball zwischen verschiedenen Berufsarten herumgeworfen werden; denn durch die Neuerung sind diese Jahre für den Fortbildungsschul- besuch des Jungen verloren. Im übrigen ist die Unterrichtszeit während des Jahres an der Fachschule so einge:ichtet, daß in den Wintermonaten von Die fachliche Fortbildungsschule für Gärtner in München, 209 (15. November bis 15. April) ein wöchentlich 11stündiger, im Herbst, Frühjahr und Sommer aber ein wöchentlich nur 6stündiger Unterricht er- teilt wird. Es geschieht dies mit Rücksicht auf die Arbeiten in der Gärtnerei, und bei der Mehrzahl der Gärtner ist im Winter der Lehrling zu Hause am leichtesten zu entbehren. Außerdem ist es ja in einer Fach- schule leichter, in dringenden Fällen Dispense vom Unterricht zu ge- währen — und wie wir Lehrer einerseits den Schulbesuch unserer Gärtner sehr lobend erwähnen können, so müssen andererseits die Herren Meister wohl anerkennen, daß ihnen bei Dispensgesuchen in dringenden Fällen sehr rücksichtsvoll entgegengekommen wird. An den fachlichen Fortbildungsschulen ist der Sonntag Nachmittag frei. Wir alle müssen diese Neuerung mit Freuden begrüßen im Interesse des Lehrlings, der doch auch einen freien Nachmittag, einen Sonntag in der Woche haben möchte. Durch größere Lernfreudigkeit in der Schule und erhöhte Arbeitslust an den Werktagen lohnt der Junge uns und Ihnen den freien Nachmittag. Daß der Meister hierdurch eine neue Last in der Beaufsichtigung des Lehrlings zugeteilt bekäme, glaube ich kaum, nachdem der Lehrling in der Fachschule Anregung genug empfängt, um sich ein paar Stunden selbst zu betätigen, wenn er will. Im 1. Kurse unterweist man ihn über die Anlage einer Blatt- und Pflanzensammlung, im 2. über die Führung des so nützlichen Gartentagebuches, im 3. gibts zu zeichnen — außerdem steht jedem Schüler unsere sorgfältigst ausgewählte Schüler- bibliothek zur Verfügung. Nun zum dritten Punkt meiner Ausführungen: Was wird an der Gärtnerfachschule gelehrt? Herr Garteningenieur Hoff-Harburg hat auf der Düsseldorfer Ausstellung 1904 sich hierüber sehr treffend folgerder- maßen geäußert: „Viel ist in den letzten Jahren über den Fortbildungs- schulunterricht im allgemeinen geredet worden und niemand wird die immense Bedeutung, die er für ein jedes Fach hat, verkennen. Soll er doch dazu beitragen, die allgemeine Fachbildung zu fördern und den jungen Nachwuchs zu gebildeteren Hilfskräften heranwachsen zu lassen. Um dies zu erreichen, kommt es vor allen Dingen darauf an, was an solchen Schulen gelehrt wird. Leider herrscht hierüber in unserem Fach noch eine gewisse Unklarheit.“ Wenn er sagt — es herrscht noch in vielem Unklarheit, so bezieht sich das jedenfalls auf einzelne rein garten- technische Fächer, und seine nachfolgenden Worte beweisen, daß er hier den Zeichenunterricht meinte. Wir haben es mit noch recht bildungs- und erziehungsbedürftigen Leuten zu tun und können und wollen auf Fächer, wie Rechnen mit Buchführung, Geschäftsaufsatz und Wechsellehre nicht verzichten. Der Stoff für alle Unterrichtsfächer ist auf die Bedürfnisse des Gärtners zu- geschnitten. Im Rechnen befassen wir uns mit den Kosten für Gartenanlagen vom Umpflügen des Grundstückes bis zur Fertigstellung der Häuser, be- rechnen Zäune, Kästen, Fenster, Bretter, Erde und Dünger. Der Katalog wird zur Hand genommen, aus ihm wird bestellt und aus ıhm werden Preise von Sämereien und Pflanzen berechnet. 210 Die fachliche Fortbildungsschule für Gärtner in München. Die Berechnung von Monats- und Jahresverdienst, von Geldanlage in Sparkassen, Wertpapieren und Hypotheken soll schon dem Lehrling den Wert des Sparens klar machen. Geschäftskalkulation, Buchführung und Wechsellehre bilden ein ganzes Jahrespensum des obersten Kurses. Es ist ja gerade bei den letztgenannten Fächern ın der kurzen Zeit nicht möglich, sie dem Schüler bis zur völligen Beherrschung des Stoffes zu vermitteln. Doch wenigstens so weit sollen diese für jeden Geschäftsmann so äußerst wichtigen Kenntnisse bei uns gefördert werden, daß der spätere Gehilfe und Meister denselben nicht ganz fremd gegenübersteht und daß es ihm leicht wird, sich selbst hierin fortzubilden, wenn die Notwendigkeit an ihn herantritt. Auch Kranken-, Unfall- und Invalidenversicherung gehören ın den Lehrstoff der Fachschule, und ich glaube, auch das ist wichtig, kann man doch schon dem Lehrling vorrechnen, was er jetzt und als Gehilfe so gern vergißt, daß auch der Meister dazu beisteuert, ihn in Krankheit und im Alter zu unterstützen. Hand in Hand mit dem Rechnen geht der Aufsatz. Nach einigen Briefen aus dem Familienleben ist unser Aufsatz nur Geschäftsaufsatz. Wir bitten um eine Lehr- oder Gehilfenstelle, empfehlen unser Geschäft, bieten uns zur Ausführung einer Arbeit an, schreiben Rechnungen, mahnen säumige Schuldner. Wir versenden Waren, Geld, Telegramme und ver- wenden hierbei die wirklichen Formularien, so daß eine Postpaketadresse, ein Frachtbrief, eine Zolldeklaration, eine Postanweisung unseren Jungen keine fremden Dinge mehr sind. Mancher der verehrten Herren wird sich wohl die Frage vorgelegt haben: Wozu braucht der Lehrling das schon zu wissen? Ich sage mir: Wenn ich mit einem Lehrling rechnen muß, so ist es doch besser, ich rechne mit ihm das, was ihn direkt angeht und interessiert, und das ist sein Fach. Wohl lernt der Schüler in der Lehre die praktischen Winke, aber ihn in das Rechnerische einzuführen, dazu hat der Meister keine Zeit. Der Lehrling muß es aber einmal lernen, um nicht später durch Schaden klug zu werden. Ferner schadet es gar nicht, wenn der Lehrling und der Gehilfe weiß, welche Auslagen sein Meister hat; denn auch in unseren jungen Leuten steckt schon vielfach derjenige Geist, der ihnen glauben macht, des Meisters Einnahmen seien lauter Reinein- nahmen. Es ist also nur gut, wenn sie selbst in der Schule rechnerisch nachweisen, daß sich das nicht so verhält. Wohl unter die wichtigsten Fächer zählen Botanik und Garten- bau. Die Schüler des ersten Kurses hören Botanık. Ich wünschte nur, meine Herren, Sie sollten die Augen unserer Schüler leuchten sehen, wenn man ihnen erzählt, wie die Pflanze, mit der sie doch lebenslang zu tun haben, lebt, wie die Natur in Knolle und Zwiebel, in Blatt und Stamm, in die Knospe und in das Samenkorn den Keim und die Existenz- bedingungen des neuen Lebens gelegt hat; wie sie schauen, wenn man ihnen im Zellenbau der Pflanze durch das Vergrößerungsglas eine neue Welt erschließt. Man sagt ihnen, was die Pflanze zum Leben braucht, woraus sich die Bodennahrung zusammensetzt, wie man durch Wärme das Pflanzenwachstum treiben, durch Kälte hemmen kann, wie aus der Urform durch tausendjährige Kultur, durch Gärtnerfleiß und Gärtnerkunst diese Die fachliche Fortbildungsschule für Gärtner in München. 211 Prachtgemüse entstanden, jene vielfarbigen und vielgestaltigen einfachen und gefüllten Blüten geschaffen wurden. Selbst tragen die Schüler die Anschauungsmittel herbei, selbst machen sie Versuche, diejenigen Fort- bildunssschüler, denen in der alten Schule die Schulbank eine Qual war, Aus ihren Augen lese ich die Teilnahme, und mir selbst sind jene Botanikstunden wahre Weihestunden, auf die ich mich freue mit den Schülern. Die Il. Klasse wird belehrt über den Gemüsebau. Ein ganzes Jahr verwenden wir auf den gerade für München so wichtigen Gegenstand. Die Arten der Gemüse sollen dem Schüler gezeigt werden, er soll belehrt werden über die Behandlung des Bodens und die Wirkung der ver- schiedenen Düngerarten, während sich der Unterricht des III. Kurses auf Topfblumenzucht, Zier- und Landschaftsgärtnerei erstreckt. Es würde hier zu weit führen, wollte ich ins einzelne gehen. Dem Lehrling zu sagen, wie zu arbeiten ist, das ist nicht unsere Aufgabe, das ist Sache der durch nichts ersetzbaren Meisterlehre — wir fügen dazu das Warum und stützen uns hierbei auf die botanische Wissenschaft und die praktischen Er- fahrungen. Lassen Sie mich noch ein paar Worte sprechen zu unserm Zeichen- unterricht. Im I. Kurse ist das Zeichnen eine Unterstützung des Botanikunterrichtes. Das Zeichnen des II. Kurses ist Freihandzeichnen, und zwar sind es großzügige Formen, welche der Schüler mit der Kreide an der Wandtafel, mit Kohle auf großem Packpapier, mit einem gewöhnlichen Stecken im Sande auszuführen hat. Die zahlreichen herrlichen Anlagen Münchens sind unser großes Vorlagenwerk,. Aus diesem macht sich der Schüler im Vorbeigehen am Schul- oder Marktwege irgend eine flüchtige Skizze, die er dann zur Schule mitbringt und unter Anleitung oder selbst- tätig hier ausarbeitet. In den III. Kursus ist das geometrische Zeichnen, der Baumschlag, das Landschafts- und Anlagenzeichnen verlegt. Wir sind auch Anhänger des Gedankens, den Herr Hoff ın Düsseldorf ausführte: „es sei weniger Wert darauf zu legen, daß ein Schüler schließlich einen Plan hübsch kopieren kann, als daß er lernt, einen technisch durchgearbeiteten Plan zu verstehen, damit er nötigenfalls imstande ist, nach diesem zu arbeiten“. Wenn wir trotzdem ein paar Plüne recht sauber machen und kolorieren, so haben wir dafür unsere schulischen Gründe; denn Erziehung zur Ge- nauigkeit und Bildung des Geschmackes in Farbenzusammenstellung ist auch eine wichtige Gärtnersache. Den Unterricht im eigentlichen Gartenbau und Planzeichnen erteilt unser Fachmann, Herr Hofgärten-Ingenieur Heinrich Schall. Mit der Heranziehung des Fachmannes lıat Herr Schulrat Dr. Kerchensteiner ein Bindeglied zwischen Lehrern und Gärtnern geschaffen, eine Ein- richtung, die bei unserer Fachschul® vortrefflich arbeitet. Herr Schall ist unser fachlicher Ratgeber, wir Lehrer sind seine pädagogischen, und es hat gerade dieses innige Zusammenwirken zwischen Lehrer und Fachmann einen äußerst fördernden Einfluß auf den Unterrichtsbetrieb an unserer 212 Die fachliche Fortbildungsschule für Gärtner in München. Fachschule ausgeübt. Beide Berufe haben sich sozusagen in ihrem Wirken ergänzt In der Geschichte des Gartenbaues vergißt die Schule nicht, derjenigen Männer zu gedenken, die sich im Laufe der Jahrhunderte um den Gartenbau verdient gemacht haben. Sie hören von den allerersten Gartenformen, von englischer, französischer und deutscher Gartenanlage, und sie lernen schätzen und hochachten das, was ein Lenötre, ein Sckell und ein Effner geschaffen haben. Man macht sie auch darauf aufmerksam, was in München in gärtnerischer Hinsicht geleistet wird und was der strebsame Gärtner hier lernen muß und lernen kann. Wir führen unsere Schüler ın den botanischen Garten, in die Stadt- gärtnerei und Baumschule, in Ausstellungen und die bedeutendsten hiesigen Gärtnereien, und ich möchte hier Freude und Dank zum Ausdruck bringen über die Bereitwilligkeit, mit der die Herren Gärtner uns die Tore ihrer Besitzungen öffnen und unsern Schülern durch persönliche Führung und Eıklärung dienen. Zum Schlusse möchte ich noch eines Gegenstandes gedenken, der ganz neu in der Fortbildungsschule, zwar nicht rein fachlich, -aber trotz- dem von ganz hervorragender Bedeutung ist — es ist die Bürgerkunde. Das Wichtigste aus der Gewerbeordnung, Handel und Verkehr mit Garten- produkten, das Zollwesen, ferner Staat und Gemeinde und ihre öffent- lichen Einrichtungen, Pflichten nnd Rechte des Gemeinde- und Staats- bürgers, insbesondere des Gärtners — das sind die Hauptpunkte dieses Faches und zwar gerade für Gärtner so wichtig, weil dieser Stand im Vereinsleben, im Leben der Stadt- und Landgemeinde eine wichtige Rolle spielt. | Gerade diese bürgerliche Bildung ist neben der fachlichen so not- wendig, weil sie den einzelnen für das Leben in der Gemeinde und im Staate brauchbarer machen soll und weil sie ihm zeigt, wie überall und allerorts eines nötig ist, das Gefühl der Zusammengehörigkeit und des Gemeinsinnes. Und das soll schon bei unseren Lehrlingen in der Fach- schule erzogen werden. Das war dann für manchen Lehrling nicht mehr die ihm ziemlich gleichgültige Fortbildungsschule, die er zu besuchen hatte, sondern seine Fachschule; das war nicht mehr der gleichgültige Nachbar, der neben ihm saß, sondern sein Berufsgenosse, das war nicht mehr der fremde Lehrer, der ihm gegenüberstand, sondern ein Mann, der die Leiden und Freuden seines eigenen Berufes selbst kannte oder sich voll und ganz in diesen Beruf hineinlebte mit dem Grundsatze: „Alles für unsere jungen Gärtner.“ Aber nur wenn Meister und Schule sich gegenseitig verstehen und schätzen, wird es beiden zum Vorteil sein und damit auch zum Nutzen unserer heranwachsenden Gärtner. Aus den Ausschüssen des V.z. B.d.G. Aus den Ausschüssen des V.z. B.d. G. a) Blumen- und Gemüse-Ausschufs. In der Sitzung am 5. April teilte Herr F. Bluth, Gr.-Lichterfelde, seine Er- fahrungen über einen neuen ÖOr- chideenpilz mit. Er führte aus, dafs vor Jahren immer wieder empfohlen sei, die Orchideen in Lauberde zu pflanzen. Das habe er dann auch mit dem einen Teil seiner Cypripedium in- signe versucht, während der andere Teil in der sonst üblichen Erdmischung ver- blieben sei. Die in Lauberde gepflanzten Exemplare hätten freilich etwas zeitiger geblüht; bald hätten sich hier aber Krankheitserscheinungen gezeigt, die sich auch auf die übrigen, nicht in Lauberde stehenden Cypripedien ver- breitet hätten. Insbesondere wären die Stiele der Blütenknospen erkrankt. Die Besorgnis vor weiterem Schaden bewog Herrn Bluth, einige charakteristische Exemplare erkrankter Knospen der vege- tabilischen Abteilung der landwirtschaft- lichen Hochschule mit der Bitte zu über- reichen, die Ursache der Beschädigung feststellen zu wollen. Mit der Unter- suchung betraute Herr Geheimrat Witt- mack seinen Assistenten, Herrn A. Kostlan, der hierüber eine umfassende biologische Studie veröffentlicht hat. Auf Grund seiner Befunde und der Infektionsversuche, die Herr Kostlan unternahm, und nach Durchsicht der Sammlungsexemplare im botanischen Museum von den dem fraglichen Pilz nahe verwandten Spezies stellte Herr Kostlan eine neue Spezies auf, die er zu Ehren von Herrn Geheimrat Orth Colletotrichum Orthianum Kostl. n. sp. nannte. Zu den Versuchen zog Herr Kostlan zunächst Blüten von Cypripedium- und Cattleya-Arten heran, in letzter Zeit auch solche von Dendrobium. Die Blüten von Cypripedium und Cattleya waren voll- ständig entwickelt und abgeschnitten. Zwei Blüten von Cypripedium und zwei von Cattleya wurden am 15. Dezember 1904 mit Colletotrichumsporen geimpft, und zwar wurde je eine Blüte bei beiden Arten an verschiedenen Punkten ver- wundet und in die Wundstellen Sporen gebracht. Die anderen beiden Blüten blieben unverwundet und wurden mit einem Pinsel Sporen auf Blütenblätter und Stiele gestrichen, Es trat in beiden Fällen (mit und ohne Verwundung) Erkrankung der Blüten ein. Man konnte aber bemerken, dafs die mit Verwundung heftiger und schneller von statten ging, als ohne dieselbe. Der Verlauf der Erkrankung bei den verwundeten Blüten war folgender. Um die Impfstelle bildete sich einen Tag nach der Infizierung ein kleiner, heller durchscheinender Fleck, welcher von Tag zu Tag grölser wurde. Bereits nach 5 Tagen hatten mehrere Flecke einen Durchmesser von ca. 1 cm erlangt und nach .ca. 12 Tagen war fast die ganze Blüte verseucht. In dem Malse, wie die durchscheinende Zone sich ver- grölserte, erschien in ihrer Mitte ein kleiner, brauner Fleck, welcher eben- falls an Ausdehnung gewann. Das Gewebe im Fleck, schon stark des- organisiert, trocknete hier stark zu- sammen und wurde infolge gebräunter Zellwände und Protoplasmamassen licht- undurchlässig, so dafs der Fleck sich hierdurch deutlich gegen das Licht ab- hob. Nach Verlauf von 8 Tagen traten am Rande des dunklen Kernes und der hellen Zone die ersten Fruchtlager auf. Als feine schwarze Pünktchen wurden sie wahrnehmbar. Nach einigen Tagen verloren einige, offenbar die ältesten, diese Farbe und wurden orangerot. Es platzte die Epidermis über den Sporen- lagern auf und die Konidien traten in Menge an die Oberfläche. Die Sporen sind also in Masse orangerot gefärbt, während sie einzeln unter dem Mikro- skop hyalin erscheinen. Täglich mehrten sich die Sporenlager und es konnte be- merkt werden, dafs der Feuchtigkeits- gehalt der Luft Einflufs auf das Auf- platzen der Fruchtpolster hat. Reich- licher Feuchtigkeitsgehalt der Luft schien das Aufplatzen zu begünstigen, während zu grolse Feuchtigkeit und zu grolse Trockenheit ungünstig wirkten. Bei zu grolser Feuchtigkeit wird die Sporenabschnürung sehr herabgedrückt und es bedeckt ein feiner Mycelrasen von COolletotrichum die Epidermis der Infektionsstellen, so dals sie ein weils- liches Aussehen erlangen. Bei an- zu haltender starker Feuchtigkeit ver- wandelt sich der feine Rasen allmählich | in einen dichten grauen Pelz. Die Fruchtlager traten bei den Blüten- blättern auf beiden Seiten auf, in etwas reichlicher Anzahl auf der Oberseite. An den Blütenstielen kam es zu den charakteristischen Einsenkungen nicht, da der Herd der Krankheit infolge günstiger Lebensbedingungen für den Pilz die infizierten Blüten wurden unter einer Glasglocke gehalten — in kurzer Zeit einen grolsen Umfang an- nahm, so dafs schlielslich der ganze Stiel ergriffen wurde. Erkrankung an Blättern. Um nun auch den Verlauf der Er- krankung an Blättern zu studieren, wurden an diesen ebenfalls Impfversuche | angestellt. Diese führte Herr Kostlan Mitte Januar 1905 an gesunden Cypri- pedium- und Coelogynepflanzen aus. Es wurde auch hier mit und ohne Verwun- dung gearbeitet. Es zeigten jedoch, wie vorauszusehen war, die Blattorgane ein anderes Verhalten als die Blüten, Zunächst hatten die Impfungen ohne Verwundung bei beiden Arten gar keinen Erfolg; dagegen waren die mit Verwun- dung bei Coelogyne cristata von gutem Ergebnis begleitet, während Cypripedium venustum sich merkwürdigerweise trotz wiederholter Impfung vollständig immun erwies, wiewohl es doch nahe verwandt mit COypripedium insigne ist. Anders bei Coelogyne. Hier ging fast jede Infektion an, mindestens 95 v. H., und die Erkrankung nahm zum Teil einen raschen, heftigen Verlauf. Der Verlauf war gemäls der Natur des gleichen Erregers im Prinzip derselbe, bot jedoch bei der widerstandsfähigeren Struktur des Blattgewebes und dessen grüner Farbe ein anderes Bild. Bereits einen Tag nach erfolgter Impfung machte sich die Wirkung des Pilzes bemerkbar. Es bildete sich wie bei den Blüten eine helle Zone um die Wundstelle, die Zer- störung des Chlorophylis anzeigend, die | täglich rasch weiterschritt. sich auch hier wieder durchsichtige Fleck, welcher mitZunahme der hellen durchscheinenden Zone ent- sprechend an Ausdehnung gewann. Be- reits nach 7 Tagen waren Zonen von 3/,—1l cm Durchmesser entstanden und nach kaum 14 Tagen hatten sich schon zahlreiche Fruchtlager gebildet, vondenen Es bildete der braune un- | l jedoch keine gleichmälsige. | lief ohne das gewünschte Ergebnis. die ersten am Rande des dunklen Fleckes auftraten. Die Färbung desselben ist Ein hell- bräunlichesZentrum ist voneinem dunkel- braunen bis schwarzen Saum umrankt. Auf den dunklen Fleck folgt eine hell- bräunliche, dann eine gelbe Zone, die in das grüne unzerstörte Chlorophyll des Blattes übergeht. Der Verlauf der ein- zelnen Zonen ineinander ist meist ein allmählicher, kein schroffer. Die am 3. Februar eingetretene Sporenlager- bildung wurde immer reichlicher und die schwarzen Borsten kennzeichneten überall Colletotrichum als Erreger der Infektion. Die Fruchtlager traten anfangs nur auf der Oberseite, später auch auf der Unterseite, jedoch spärlicher auf. Wie bei den Blüten entleerten auch bei den Blättern die aufplatzenden Sporenlager, die vorher schwärzlich aus- sahen, die orangeroten Sporenmassen. Es schien wünschenswert, das Ver- halten des Colletotrichum noch an einer Anzahl ganzer Pflanzen verschiedener | Orcehideenarten zu prüfen, so be- sonders an den Arten aus den Gattun- gen Vanda, Dendrobium, Oneidium, Oypripedium, Lycaste, Cattleya und Laelia. Diese Pflanzen, deren Blätter sich nieht mehr im Jugendzustande befanden, wurden sämtlich aus einem Pulverisator mit in Wasser aufgeschwemmten Colle- totrichumsporen bespritzt. Dem Wasser war vorher etwas Nährlösung beigesetzt, um die Keimung zu unterstützen. Dieser Versuch verlief resultatlos. Hierauf wurden mit einem weichen Pinsel zahlreiche Sporen auf Blätter übertragen. Auch dieser Versuch ver- Es kam lediglich darauf an, festzustellen, ob Colletotrichum befähigt ist, in ge- sunde Blätter einzudringen. Nur dort, wo die Blätter aus irgend einem Grunde vorher erkrankt und da- mit geschwächt waren, vermochte der Pilz sich Eingang zu verschaffen. Das Dendrobium (anscheinend nobile) entwickelte zwei Blüten. Hier bewährte aber Colletotrichum seine parasitäre Natur und befiel beide Blüten, während die Blätter verschont blieben. Auch ein ganz junger 1 cm langer Seitentrieb wurde erfalst und starb ab. Aus all den Versuchen geht hervor, dals Colletotrichum Orthianum ohne Aus den Ausschüssen des V.z. B.d. G. 215 Verwundung gesunde Pflanzenteile nur dann zu befallen vermag, sich noch im Jugendstadium befinden oder von zarter z. B. die Blüten. Dagegen werden ge- schwächte oder erkrankte Pflanzenteile ergriffen. auch wenn sie bereits Dauer- gewebe gebildet haben. Der Pilz wird offenbar mit den Im- porten in unsere Gewächshäuser einge- schleppt und mag in vielen Gärtnereien vorkommen. Seine Bekämpfung dürfte nicht schwer sein. Alle verdächtigen Blätter und Blüten sind sofort zu entfernen, die Blätter zu verbrennen, und die Blüten zu verkaufen. Die gemachte Beobachtung, dafs feuchte Luft die Vegetation des Frregers und das Aufplatzen der Sporenlager be- günstigt, empfiehlt, die Luft in den Ge- wächshäusern durch reichliche Lüftung trocken zu halten. In der Örchideen- gärtnerei des Herrn Beyrodt war der Stand der Pflanzen ein vorzüglicher, nicht zum wenigsten infolge reichlicher Lüftung, die dort in ausgiebigem Mafse gehandhabt wird. Dort, wo es üblich ist, die Orchideen zeitweilig zu waschen, wird es eine un- erlälsliche Forderung sein, das Wasch- wasser oft zu wechseln, damit die uber- tragung von Konidien im Wasser nach Möglichkeit vermindert wird. Herr Bluth glaubt, dafs die Lauberde an der Erkrankung seiner Orchideen vornehmlich Schuld habe. Nach dem Verpflanzen seiner Cypripedien und nachdem sie frische Wurzeln gemacht hätten, habe die Krankheit bei ihm sehr nachgelassen. Es wird allgemein zugegeben, dals Lauberde, besonders wenn sie frisch ist, sehr viele Fäulniserreger enthalte. Aus dem gleichen Grunde verwenden Ge- müsegärtner nur mit grolser Vorsicht frische Lauberde in Mistbeeten. Herr ©. Beyrodt in Marienfelde hat seine gesamten Odontoglossum in reiner Lauberde stehen ohne eine andere Unter- | lage, Nur ein einziger Scherben deckt das Abzugsloch. Herr Garteninspektor Amelung hatte zu | dem 2. Punkt der Tagesordnung: „Über die Klettergurke Formosa“ einen schriftlichen Bericht eingesandt, der folgenden Wortlaut hat: Zu denjenigen Samen, welche sobald sie Beschaffenheit sind, | | pflanzen | b) eine schlankere | im | Frühjahr 1905 an die Mitglieder des Vereins verteilt wurden, gehörte auch die neue Klettergurke „Formosa“, Da sich die Klettergurke (japanische) in und um Berlin als Freilandgurke be- währt hat, besonders in Herrschafts- gärten, so war ich auf diese neue Form wilsbegierig. Die reichlich bemessene Samenprise teilte ich in zwei Teile. Einen Teil legte ich Anfang Mai in Töpfe und stellte sie zum Keimen ins Mistbeet. Den andern Teil säete ich am 20. Mai gleich ins Freie. Die in Töpfen herangezogenen Pflan- zen pflanzte ich Ende Mai in ein leeres Mistbeet. Das Land, wo die Gurken- kerne gleich frei ausgelegt wurden, ist ein moorhaltiger Wiesenboden. Bemerken möchte ich zunächst noch, dals ich schon an der Art der Keimung, sowie an der Entwickelung der jungen Pflanzen sehen konnte, dafs ich es mit Gurkenkernen verschiedener Jahr- gänge zu tun hatte. Frische Kerne keimen bei 20° C. schon in 7—8 Tagen, während ältere ent- sprechend länger liegen. Ferner strecken sich Pflanzen von frischer Saat von Anfang an länger aus, als solche, von älteren Jahrgängen. Dieser kräftige Wuchs der Pflanzen von frischer Saat hält übrigens während der ganzen Vegetationsperiode an, hat aber einen verminderten Frucht- ansatz in den meisten Fällen zur Folge. Aus diesem Grunde nimmt der er- fahrenene Gurkenzüchter gerne 3—4 Jahre alte Saat. Später zeigte sich, dafs die Gurken- nicht nur verschiedene Alterstufen an Samen präsentierten, sondern auch mehrere Sorten dar- stellten. Abgesehen von einer etwa vorgekommenen Saatmischung, zeigte sich, dafs wir es in der neuen Kletter- gurke „Formosa“ mit einer noch nicht konstanten Form zu tun haben. Einiger Zwischenformen ungerechnet, fand ich drei typische Formen: a) die bekannte alte japanische Klettergurke mit walzenartiger Form und netzartigem Überzug bei beginnender Reife, grüne Form 1/s mal länger als die Form a), welche sich ebenfalls bei zunehmender Reife schwach netzartig zeigte, Meinem Ermessen nach soll 216 Aus den Ausschüssen des V. z.B.d.G. diese wohl die verbesserte Form „Formosa“ darstellen. c) fand sich eine Form, die lang und schlank war, die Farbe weils, wie die bekannte chinesische weilse Schlangengurke. Letztere war als Salatgurke sehr zart, die Pflanze aber nicht wider- standsfähig, so dals sie schon frühzeitig im Herbst abstarb. Was die Verwendbarkeit der Gurken anbetrifft, so waren sie zu Salat alle gleich gut. Zum Einlegen als Salzgurke hielt sich aber nur die Form a (alte japanische Klettergurke) verhältnismälsig längere Zeit im Steintopf gut. Die beiden anderen Formen faulten schon 14 Tage nach dem Einlegen. Im allge- meinen habe ich seit mehreren Jahren mit eingelegten Gurken von dem moorhaltigen Boden in Wilmersdorf kein Glück gehabt, trotzdem ich es schon mit verschiedenen Einlagemethoden versuchte. Die irdenen Töpfe mit eingelegten Gurken standen auf dem kühlen Asphalt- boden des nach Norden gelegenen Korridors. Zum Schluls möchte ich noch die Frage stellen: Welches ist das beste Rezept zum Einlegen von Salzgurken ? Ist ein vorheriges 24stündiges Wässern der abgeschnittenen Gurken, sowie ein Zusatz von Essig zur Salzlake zu emp- fehlen ? Hierzu teilt Herr Weber mit, dafs er beim Einlegen von Gurken zu 8 Liter Wasser 1 Pfund Salz zusetze und weiter nichts. Vor allen Dingen sei auf eine reichliche Beigabe von gutem Dill zu achten. Am besten verwende man die Gurken, wie sie vom Beet kommen. Ein vorheriges Wässern halte er für zwecklos. Herr Dietze-Steglitz hat wiederholt Versuche mit der „Walzengurke“ ge- macht und sie in gleicher Weise wie Formosa hoch klettern lassen. Die hier- bei erzielten Erfolge waren sehr gut. b) In der Sitzung des Obst- und Gehölz-Ausschusses am 7. März legte Herr städtischer Garteninspektor O0. Mende, Blanken- burg, das „Alphabetische Sorten- verzeichnis“ sowie „das Standort- verzeichnis“ der durch den G.B.V beschafften und auf dem Versuchs- stück des Rieselfeldes zu Blankenburg zur Prüfung angepflanzten Obstsorten vor und sagt zu, mehrere Vervielfälti- gungen dieser wertvollen Verzeichnisse den Mitgliedern des Ausschusses zu- gängig zu machen. Dieses Angebot wird freudig aufgenommen, Herr Mende referiert sodann über Früchte von den Sorten obengenannter Anschaffungen, soweit sie bis jetzt beobachtet werden konnten. a) Die Pflaume: Splendor hat ihre Reifezeit im September. Sie ist reich- tragend, hat eine blaue Frucht und eine gewisse Ahnlichkeit mit der „Haus- zwetsche“; sie ist vorzüglich schmeckend und zu Tafel- wie Marktgebrauch sehr geeignet. Eine empfehlenswerte neuere Züchtung amerikänischen Ursprungs. b) Der Apfel: Nysöer ist ein dänischer Apfel, früh- und reichtragend, von gutem Aussehen der Frucht, ähnlich einer Karmeliter Renette, saftig mit renettenartigem Geschmack. Bis jetzt hat sich der UÜbelstand des „Stippich- werdens“ an manchen Stellen. gezeigt. Da dies mit dem Standort zusammen- hängen kann, so müssen noch weitere Beobachtungen erfolgen. c) Seedling Gascoign’s scarlet; “früh tragbar; eine wohlschmeckende, an Orleansrenette erinnernde, hervorragend leuchtend rote Frucht; vom Dezember- Februar zum Verbrauch geeignet. Einer der am schönsten gefärbten Apfel; er ist daher nur an gut zu beobachtenden Stellen zu pflanzen. d) Fruchtbarer von Frogmore. Ein mürber, wohlschmeckender, glänzend gelber Apfel, Oktober-Dezember reifend. Für die Tafel wie für die Wirtschaft wertvoll. Er ist anspruchslos an die Lage und gedeiht auch im Schatten, scheinbar sogar in diesem besser, als in der Sonne. Für Liebhabergärten geeignet wegen seiner hervorragenden Fruchtbarkeit. c) Schoolmaster. Gut tragend, grolse gelbe Marktfrucht von Cellinis ähn- licher Form. Vorzüglich geeignet für kleinere Obstgärten; eine nordische Frucht, im November-März verbrauchs- reif. Herr Garteninspektor Weber-Spind- lersfeld hatte Früchte einer Apfelsorte zur Verfügung gestellt, welche s. Z. aus Holland als „Oasseler Renette“ ge- liefert worden ist. Da aber der Frucht Pflanzenschutz. die Merkmale dieser Sorte grolsenteils fehlen, die Beschaffenheit eine ungleich bessere ist und auch die Eigentümlich- keiten der Casseler bei gleichem Stand- ort bezüglich des Wuchses (der Baum bleibt auch frei von Fusicladium) ab- weichen, war schon vor.Jahren in Aus- sicht genommen, die Sorte mit „Webers Renette“ zu bezeichnen und als wert- voll zu verbreiten. Herr Weber lehnte dies aber vorläufig noch ab. Erst müsse ganz sicher festgestellt sein, dafs die Frucht keine „Casseler“ sei. Herr Greinig will zur nächsten Sitzung Früchte zum Vergleich mitbringen. Die vorgelegten Früchte waren im An- fang ihrer Genielsbarkeit von vortreff- lichem Geschmack und sollen sich nach Herrn Webers Mitteilung bis Juni-Juli in gleicher Qualität halten. Sodann wird über Kalidüngung im Obstbau und unter Vorlage kolorierter Tafeln von E. in forstlichen Betrieben | Lierke-Leopoldshall gesprochen. Die Meinungen und Erfahrungen sind bei solchen Herren, welche diese künst- lichen Düngungen versucht haben. noch nicht voll zum Abschlufs gekommen, um ein endgültiges Urteil zu fällen. Angestrebt soll werden, an einer ge- eigneten Stelle durch Versuchsreihen mit gleichen Sorten die Lösung der Frage zu fördern. Herr Weber teilt mit, dafs der „Aus- schufls für Topfdüngungsver- suche“ bereits solche für Topfobst in Angriff genommen habe und die Er- gebnisse s. Z. veröffentlichen werde. Herr Mende regt noch an, neben den gemeinschaftlichen Ausflügen im Som- mer die Ausschufssitzungen beizube- halten und sich .namentlich mit dem Sommerobst, dem jetzt eine. grölsere Aufmerksamkeit zugewendet werden soll, zu beschäftigen. Die Anwesenden treten dieser Anregung bei. @ Pflanzenschutz. Erbsen- und Bohnenkäfer. (Bruchus pisi und B. rufimanus.) Zur Bekämpfung dieser beiden Schäd- linge empfiehlt Blatt 150 des Board of agriculture and fisheries: 1. Erbsen, welche den Schädling ent- halten, dürfen nicht ausgesät werden; die befallenen Erbsen müssen von den gesunden aussortiert werden, am ein- fachsten durch Wasser, in welchem die gesunden Erbsen untersinken, während die von den Käfern ausgefressenen oben schwimmen. Diese Methodeistjedoch nicht ganz zuverlässig, da die ausgefressenen Erbsen, deren Samenschale schon durch- brochen ist, nur anfangs schwimmen, sodann aber auch untergehen. 2. Das beste Mittel, die Schädlinge in den Erbsen oder Bohnen zu töten ist Schwefelkohlenstoffl. Die Erbsen oder Bohnen werden in einem Behälter (Kiste) oder in einen geschlossenen Raum ge- bracht und darin ein Napf mit Schwefel- kohlenstoff aufgestellt und so 48 Stunden belassen. Diese Behandlung wird am besten gleich nach der Erntezeit aus- geführt. Schwefelkohlenstoffdünste sind giftig und vor allem sehr leicht zündbar. Es ist daher grolse Vorsicht nötig wegen Feuersgefahr. 3. Sind bei der Aussaat lebende Käfer vorhanden, so sind die Erbsen fünf Se- kunden lang in kochendes Wasser zu werfen und dann sofort wieder in kaltem Wasser abzukühlen. J. B. Die Weifsfäule des Weinstockes. (Coniothyrium diplodiella.) Gegen diese Krankheit, welche in Europa und Nordamerika im Freien wachsenden Wein befällt, empfiehlt Blatt 158 des Board of agriculture and fisheries folgende Abwehr: 1. Abschneiden und Verbrennen aller befallenen Zweige und Trauben und Be- spritzen der Reben fünf Tage lang je einmal mit einer rosenroten Lösung von Kaliumpermanganat. 2. Wo die Krankheit aufgetreten ist, muls alles, was mit den Weinstöcken in Berührung kommt, abgewaschen werden mit einer Lösung von Kupfersulphat (500 g auf 25—30 1); diese Reinigung muls im Frühjahr erfolgen, bevor die Blattknospen zu schwellen beginnen, da sonst das junge Laub befallen wird. J.B. Der Rübenkäfer. (Helophorus rugosus.) Dieser Schädling frifst die Blätter der ganzen Rüben, die Blattstiele angefressen und mit Gängen durchbohrt, ebenso werden und durchtunnelt, besonders am oberen | " ., nn: > ) i ' mit Natriumkar i £ Der Schaden wird sowohl durch atriumkarbonat (Soda), ein Zentner Ende. die Käfer als auch durch die Larve ver- werden | Literatur. | ursacht. Zur Bekämpfung dieses Schäd- ' lings empfiehlt Blatt 143 des Board of | die Rüben angefressen | | agriceulture and fisheries einmal Frucht- wechsel, d. h. auf Ackern, die mit den Schädlingen behaftet sind, im nächsten Jahre nicht wieder Rüben zu bauen, und zweitens Bestreuen des infizierten Bodens pro Morgen. J. B. Literatur. Die Flora brasiliensis vollendet! „Jedes Ding hat ein Ende!“ auch die Flora brasiliensis. Dieses grolse Foliowerk, das einst von Martius 1840 begonnen, dann von Eichler 1869—86 und seit 1887 vom Geh. Regierungsrat Prof. Dr. Urban, Unterdirektor des Kgi. botanischen Gartens und Museums in Berlin, fortgesetzt wurde, ist unter der tatkräftigen Leitung des letzteren nun- mehr zum Abschluls gelangt. — Es um- falst in 40 Foliobänden nicht weniger als 20733 halbe Seiten (jede der beiden | Spalten einer Folioseite ist nämlich be- sonders paginiert) und die erstaunliche Zahl von 3811 Foliotafeln. Unbedingt ist ein solches Werk ein Weltwunder zu nennen, und der brasilianischen Re- gierung, welche dieses Werk so lange Jahre unterstützte, ist nicht genug dafür zu danken. Der Dank gebührt auch der v. Martiusschen Familie, vor allem aber bezüglich des Abschlusses Herrn Geheim- rat Urban, dem es gelang, auch für die letzten schwierigsten Familien (Cactaceae, Bromeliaceae, Orchidaceae usw.) tüchtige und leistungsfähige Mitarbeiter heran- zuziehen und so das grolse Werk zu Ende zu führen. In der vom Herausgeber, Prof. Urban, verfalsten Einleitung, welche für sich allein schon einen stattlichen Oktavband bilden würde, finden wir die Lebensbe- schreibungen von 137 Botanikern und Reisenden, die in Brasilien gesammelt haben, nebst ihren ausführlichen Reise- routen, ferner biographische Notizen über die Mitarbeiter mit Angabe ihrer wich- tigsten Werke und der über sie ver- öftentlichten Biographien, sodann die Aufzählung der einzelnen Hefte in der chronologischen Reihenfolge ihres Er- scheinens, das in der Flora brasiliensis , angewandte System So | ' reichen | | | | und endlich ein Verzeichnis der Familien nebst zahl- statistischen Notizen, Aus letzteren entnehmen wir, dafs die Anzahl der abgehandelten: Gattungen 2253 (da- ' runter 160 hier zum ersten Male be- schriebene), die Anzahl der Arten 22767 beträgt, von welchen 5689 neu waren, 19629 den brasilianischen Staaten, 3138 den Nachbargebieten angehören und 6246 abgebildet wurden. Die artenreichsten Familien sind die Orchideen mit 1455, die Kompositen mit 1312, die Leguminosen mit 1234, die Myrtaceen mit 1067, die Melastomaceen mit 986, die Rubiaceen mit 974, die Euphorbiaceen mit 859, die Gramineen mit 682 Spezies. Die 65 Mitarbeiter, von denen noch 23 leben, sind zum gröfsten Teile Deutsche (38), aulserdem beteiligten sich: Oester- reicher 7, Schweizer 5, Engländer 5, Franzosen 4, Belgier 2, Dänen 2, Hol- länder 1, Ungarn 1. Von diesen lieferte Prof. Cogniaux in Belgien den grölsten Beitrag (Oucurbitaceen, Melasto- maceen und Orchideen) mit 3105 Halb- seiten und 648 Tafeln; ihm folgen Prof. G. Schumann, Berlin, mit 1407 Halbseiten und 228 Tafeln, J. Müller aus Aargau mit 1371 Halbseiten und 224 Tafeln usw. Der Ladenpreis des ganzen Werkes beträgt 4371 Mark 98 Pfennige. Trotz dieser bedeutenden Summe war die An- zahl der Abonnenten nicht gering; denn aufserden 103 kontraktmälsig an Brasilien gelieferten Exemplaren wurden noch 140 in allen Teilen der Welt, meist an Bibliotheken und botanische Museen, aber auch an mehrere Privatpersonen abgesetzt; einige Hefte mufsten sogar auf photographischem Wege neu her- gestellt werden, L. Wittmack, Kleinere Mitteilungen. Kleinere Mitteilungen. Kalkdüngung. Von A. Janson. Seit einer Reihe von Jahren wird auch im Gartenbau dem Kalken besonderes Augenmerk zugewendet. Man spricht, wie in der Überschrift dieses Aufsatzes, immer von Kalkdüngung, obwohl das ganz unrichtig ist; denn Kalk ist kein Düngemittel, weil man unter dieser Be- zeichnung Stoffe versteht, welche als Nährstoffe direkt tätig sind. Allerdings wird von der Pflanze auch Kalk aufgenommen, aber in so geringen Mengen, dafs der Gehalt auch des kalk- ärmsten Bodens den Bedarf deckt. Die wohltätige Wirkung des Kalkes beruht vielmehr darin, dals er den physika- lischen Wert des Bodens als Substrat verbessern kann, die chemischen Quali- täten zur Geltung bringt und endlich den Erdboden gesund erhält. Ehe wir uns diesen drei Punkten zu- wenden, soll einiges über die Bedeutung des Kalkes als Nährstoff gesagt werden. Ungenügende Kalkaufnahme, die, wie schon gesagt, nur ausnahmsweise auf Kalkmangel im Boden zurückgeführt werden kann, zeitigt mancherlei Fr- scheinungen. Die Festigkeit der Ge- webe ist nicht wenig vom Kalk abhängig, der in den verschiedensten Verbindungen in der Pflanze vorkommt. Auffällig sind vor allen Dingen die Verbindungen mit Kieselsäure, welche vielfach scharf- kantige Kristalle in der Pflanze bilden (sogenannte Raphiden), die nicht nur das Pflanzengerüst verstärken, sondern auch als Schutzmittel gegen tierische Angriffe dienen. Es dürfte unter den Lesern dieser Zeitschrift wohl kaum jemanden geben, der sich noch nicht die Hände an scharfkantigen Gräsern zerschnitten hätte. Das Scharfe sind eben Raphiden. Endlich aber ist der Kalk ein Reinigungsmittel für den Pflanzen- organismus. Bei den verschiedenartigen gewisse Stoffwechselprodukte mei; welche dem Organismus schädlich werden. Insbesondere sind das Säuren, die im freien Zustande ja alle mehr oder minder schädigend auf organische Stoffe wirken, So ist es freie Oxalsäure, jene | welche nach Sorauers Ansicht die Ge- webe zerstört und den Gummiflufs der Steinobstbäume hervorruft, die aber bei Vorhandensein von Kalk in der Pflanze gebunden, d. h. unschädlich gemacht wird, indem oxalsaurer Kalk entsteht. Es ist ja aber fast stets im Boden genügend Kalk, um den geringen Kalk- bedarf zu decken und eine eigentliche Düngung kann deshalb die Kalkung nicht sein. Die Bedeutung und Wirk- samkeit des Kalkes liegt, wie ebenfalls bedeutet, an ganz anderer Stelle. Eine charakteristische Erscheinung an ihm ist seine Porosität und als Folge davon das Wasserhaltungsvermögen. Er dient deshalb dazu, ungünstig ver- anlagte Böden physikalisch zu ver- bessern. Solche, welche sehr dicht, da- her schlecht gelüftet, die kalt,. feucht und schwer sind, bekommen Atzkalk, welcher sie locker, porös, durchlässiger und milder macht. Kohlensaurer dahin- gegen macht übermälsig lose, trockene Böden dichter, wasserhaltiger und aus- giebiger. Ist auch im allgemeinen ein Meliorationsmittel wie Asche, Strafsen- kehricht, Lehm, Sand usw. billiger, so muls doch dieser Unterschied zwischen Atzkalk und kohlensaurem dann be- achtet werden, wenn aus agrikultur- chemischen Gründen Kalk zur Ver- wendung gelangen soll. Weit wichtiger als zur physikalischen Verbesserung des Bodens aber ist der Kalk in seiner chemischen Wirkung. Er hat die Eigenschaft, aufschlielsend im Boden zu wirken. Es gibt eine ganze Anzahl Bodenbestandteile, welche in roher Form nur teilweise aufnehm- bar sind. Erst der Kalk führt sie in einen Zustand über, in welchem sie verwertbar sind. Und diese Wirkung des Kalkes im Boden kommt auch bei allen nachträglich in den Boden ge- brachten Nährstoffen zur Geltung. Aus ı solcher Eigenschaft des Kalkes "heraus ı hat sich deshalb die Forderung gebildet, Lebenserscheinungen der Pflanze werden | nach welcher die Kalkung die Grund- lage jeglicher Bodenpflege und jeder Düngung sein soll. In bezug auf letztere werden wir den Kalk nachher auch noch von einer anderen Seite würdigen. Hier sei nur ein anderer Umstand noch erwähnt, a \ Kleinere Mitteilungen. Auch ohne Nährstoffzufuhr gibt eine Kalkung erhöhte Leistungsfähigkeit des Bodens, die wir uns nach obigen Aus- führungen leicht erklären können, und auch daraus hat sich auch wohl die Bezeichnung des Kalkes als Dünger entwickelt, die wiederum den Anlafs zu | einseitiger Anwendung oder solcher in übermälsigen Mengen gegeben hat. Einseitige Kalkdüngung ist Raubbau | und ruft schnell Armut und Erschöpfung, | welche selten nur wieder ganz behoben | Nach dieser Er- | werden kann, hervor. kenntnis hat sich die regel gebildet: „Kalkdüngung macht aber arme Söhne!“ Wir müssen aber berichtigend hinzu- fügen: „Wenn nicht durch Düngung zugleich der Boden im alten Gehalt er- halten wird.“ Unser Leitsatz geht also etwa dahin, alte Landwirts- reiche Väter, ı erörtert worden, dafs man nicht kalken soll ohne zu | düngen, und nicht düngen, ohne zu kalken! Eine bedeutende Wirkung kann die | wenn | Kalkung deshalb nur erzielen, der Boden kalkarm und nährstoffreich ist, oder wenn er bei bestehender Ar- mut gleichzeitig eine Bereicherung durch | ' in der Februarnummer der „Proskauer Düngung erhält. Der gekalkte Boden vermag sich auch in höherem Mafse des Luftstickstoffes zu bemächtigen und unterstützt darin die Arbeit der Bodenbakterien, wie denn überhaupt das Absorptionsvermögen des Bodens für die wichtigsten Nährstoffe nicht unerheblich gesteigert wird. Bemerkenswert in einer Zeit, Gründüngung durch Leguminosen auch dem Gärtner, besonders im Gemüse- und Obstbau, empfohlen wird, ist der Um- da die | | gewiesen darauf, stand, dafs die Hülsenfrüchte in einem | sekalkten Boden viel mehr Luftstickstoff verarbeiten, als in kalkarmem. Sie er- füllen also da ihre Bestimmung um so besser, wenn an Kalk nicht Mangel ist. Zum Schlufs seien einige Ausführungen | gestattet, welche sich mit der sanieren- den Wirkung des Kalkes im Boden be- | fassen. Bei den Zersetzungs- und sonstigen chemischen Veränderungserscheinungen im Boden. werden manche Stoffe, vor- nehmlich Säuren frei, welche den Boden vergiften, d. h. ihn zu einem ungünsti- gen, ja oft unbrauchbaren Substrat für den Pflanzenwuchs machen. Auch die Pflanzen geben solche Giftstoffe durch | Ausscheidungderselben aus ihrem Körper an den Boden ab, wodurch in nicht ge- ringem Malse zu jenem Zustande bei- getragen wird, den wir als Bodenmüdig- keit bezeichnen. Besonders bilden sich diese Giftstoffe auch da, wo der Boden nals und der Luft nicht zugängig ist, also z. B. in Sumpf- und nassem, nicht entwässertem Moorboden. Diese Stoffe absorbiert der Kalk, bindet sie, macht sie unschädlich und ist so- mit ein Reinigungsmittel für den Boden. Wie sehr atzkalk z. B. ein Mittel zur Bekämpfung der Pflanzenschädlinge ist, dürfte bekannt genug sein, um ihm auch hier die Anwendung zu sichern. Es genügt meiner Absicht, dargestellt ı zu haben, welche Wirkung die Kalkung ausübt. Wie sie erfolgt, welche tech- nischen Gesichtspunkte dabei zu berück- sichtigen sind, das ist schon oft genug so dals ich darüber hinweggehen kann. Wie ist die Düngung unserer Obst- bäume am besten auszuführen? Zu dieser Streitfrage teilt Kurt Mey- mund, der Betriebsleiter der Obstver- wertungsgenossenschaft in Heiligenbeil Obstbauzeitung*“ aus seinen selbst- gemachten Erfahrungen folgendes mit: Es ist uns immer die Lochdüngung empfohlen worden, d. h. es sollen unter der Krone selbst und namentlich unter der Traufe Löcher gegraben, gestolsen oder gebohrt werden, in welche dann die betreffenden Dünger, animalische wie .mineralische oder Kompost, ge- bracht werden sollten. Es wurde hin- dals die gegebenen Nährstoffe im Oberboden absorbiert, d.h. festgehalten werden, so dafs sie bei ein- fachem Aufstreuen auf den Boden ihren Bestimmungsort, nämlich die Wurzel- haare der jüngsten Wurzeln, nicht er- reichten. Selbstverständlich fällt es mir gar nicht ein, eine solche Absorption leugnen zu wollen. Im Gegenteil bin auch ich in meiner 10 jährigen Tätig- keit als Gartenbaulehrer an der Acker- bauschule zu Poppelau vor Schülern wie in Jandwirtschaftlichen und Garten- bau-Vereinen stets für die Beachtung der chemischen und physikalischen Absorption in der Praxis eingetreten und habe deshalb auch selbst stets an- fänglich die Lochdüngung verteidigt. ‚Kleinere Mitteilungen. 221 Damit machte ich aber eigenartige | Erfahrungen. In den mir unterstellten Gärten hatte ich stets Mangel an Arbeits- kräften. Hauptsache war Lieferung von Gemüse für die 60--70 Personen des Internats; im Winter hatten die paar Leute mit Stutzen des Gemüses für die Küche, mit Schneiden der Bäume in der Baumschule usw. vollauf zu tun, und wenn ich auch mit Löchergraben zur Baumdüngung anfing und später auch das Suttersche Locheisen besorgte — ich kam nie weit damit. liche Bevölkerung aber, in deren Ver- einen ich die Lochdüngung gepredigt | habe, wurde gerade die Empfehlung der letzteren der Anlals, überhaupt nicht zu düngen, weil „man bei dem beständigen Leutemangel doch wichtigeres zu tun habe“. Jeder Für die länd- | verlangt wird. — Und ich muls sagen: Ich war mit den erzielten Resultaten sehr zufrieden. Die Bäume trugen gut, und zwar schön ausgebildete Früchte, Und jeder, der die Bäume sah, freute sich über das schöne, dunkelgrüne Laub und den guten Trieb, Ich bemerke ausdrücklich, dafs es sich nicht um Bäume auf Zwergunterlage handelt, sondern um Hochstämme; zum Teil zwar umPflaumen, die ja ausgesprochene Flachwurzler sind, zum sehr grofsen Teil aber auch um die tiefwurzelnden Birnbäume! Nun könnte man mir ja vielleicht ent- gegenhalten, es sei doch schlielslich ' gleichgültig, ob man sein Geld veraus- Fachmann aber weils, | dafs bei den hohen Ansprüchen, die wir heute, um den Obstbau rentabel zu machen, an den Obstbaum stellen müssen, dieser in den meisten Fällen auch einer Düngung bedarf. Da kamen mir verschiedene agri- kulturchemische und agrikulturphysi- kalische Arbeiten und Studien zu Ge- sicht, so namentlich von Prof. Dr. Mayer in Wageningen in Holland, aus denen unter anderem hervorging, dals in den Drainwässern doch oft recht be- deutende Mengen von Nährstoffen aus unseren Ackerböden fortgeführt werden, Ich erinnerte mich wieder des Satzes, | den mir schon mein hochverehrter Lehrer, Herr Dr. Tschaplowitz, damals Leiter der chemischen Versuchsstation in Proskau, vorgetragen hatte: „Die Absorption hat ihre Grenze, viele Nähr- stoffe werden also u. a. durch das Wasser (Regen) ausgewaschen“. Ich machte mir das zunutze: ich versuchte, meineObstbäume ohneLöcher, nur durch Aufstreuen des Düngers, bezw. wo es angängig war, durch ein- faches Untergraben, Einpflügen oder Spülen desselben, zu düngen. - Aller- dings sagte ich mir: es ist mit der Absorption zu rechnen, der Ackerboden wird so viel und so lange von den ge- gebenen Nährstoffen festhalten, bis er gesättigst ist. Es dürfte. also in den ersten Jahren an Dünger nicht gespart, es mülste vielmehr, wie man’ so sagt, | mit demselben geurscht werden. Das geschah die ersten zwei Jahre: es wurde bedeutend stärker gedüngt, als in den Anleitungen usw. zur Obstbaumdüngung gabe für das Graben oder Stolsen von Löchern oder für die reichlicher be- messene Düngergabe. Ich erwidere: Abgesehen davon, dafs es sich in man- ‚ chen Fällen gar nicht um gekaufte Düngemittel handelt, so ist doch die verstärkte Düngergabe nur in den ersten , paar Jahren zu geben, alsdann wende man ruhig die gewöhnliche, übliche Düngung an. Ferner ist das Graben oder Stofsen von Löchern nicht etwa eine angenehme oder leichte. Beschäfti- gung. Namentlich aber kommen doch wirtschaftliche und ,gartentechnische Gründe in Betracht. Uber die mangeln- den Arbeitskräfte sprach ich schon oben: der Fall ist nicht selten, wenn er auch für den Gartenfreund manchmal nicht in Betracht kommen mag. Häufiger liegen technische Gründe vor. Die hiesige Genossenschaft für Obstverwer- tung, deren technischer Leiter ich bin, hat aulser ihren (nebenbei gesagt: gran- dios eingerichteten) Gebäuden mit Kellereianlagen mit ca. '/; Million Liter Fafsraum, vorläufig etwa 10 Morgen Obst- und Beerenobstplantagen. Der Boden hier und in der Umgegend ist vorzüglich — humoser, sehr tiefgrün- diger Lehm. Aber er ist sehr teuer, und so muls intensiv gewirtschaftet werden. Infolgedessen haben wir Obst- pflanzungen mit Johannisbeer-, Stachel- beer- und Erdbeerunterpflanzung. Hier ist also die Herstellung von Löchern technisch unmöglich! Ein anderer Teil der Plantage, meist Cox ÖOrangen-Rei- netten in Zwergform enthaltend steht im Rasen, selbstverständlich mit stets offen gehaltenen Baumscheiben. Hier wäre ja die Herstellung von Löchern angängig. Aber im Stalle steht ein 220 -stattliches Pferd von 153/, Ztr. Gewicht, und da dieser edle Rappe täglich die schweren Oxhotts zur Bahn oder zum Dampfer in den 3 km entfernten Hafen schleppen, als flotter Traber mir auch Sonntags als Kutschpferd in die herr- liche Umgegend dienen muls, so ent- wickelt er einen recht guten Appetit und verspeist täglich aufser 6 kg Hafer sehr beträchtliche Mengen von Heu. Da zerstört man nicht gern die Grasnarbe, die dieses Heu liefern muls! Und aulfser- dem ist es mir bis heute ein Rätsel ge- Ausstellungen. graben sondern gebohrt oder gestolsen sind, so wieder zubekommt, dafs nicht ein Pferd, etwa beim Eggen, hineintritt. Jedes halbwegs temperamentvolle Tier kann sich dabei aber leicht verletzen. Die letzterwähnte Pflanzung, in welcher die Bäume in Gras mit Klee und Luzerne stehen, liefert mir auch den Beweis, dals es sehr wohl möglich ist, bei inten- siver Düngung, intensiven Gras- und intensiven Obstbau zu betreiben. Die Öbsternten sind vorzüglich, die Wiese liefert 3 Schnitte. Mehr kann man nicht ü ; 5 { | blieben, wie man Löcher im Rasen, | verlangen, namentlich dann, wenn sie nicht ge- Ausstellungen. Ein allgemeines Ausstellungshaus fordert Joseph August Lux in Heft 8 der „Werkkunst“* mit folgender Be- gründung: Das Ausstellungswesen als eine neu- zeitliche Funktion des öffentlichen Lebens verlangt einen Bauorganismus, der nicht aus der Vergangenheit geschöpft ist. Die Vergangenheit kannte keine Aus- stellungen im heutigen Sinne. Für ein modernes Bedürfnis muls eine moderne Form gefunden werden. Insbesondere für einen Bau, der gleicherweise der Kunst und dem Kunstgewerbe, der In- dustrie und der Wissenschaft Aus- stellungsräume darbieten soll. haben heute nirgends ein zweckmälsiges allgemeines Ausstellungsgebäude. Das ist ein empfindlicher Mangel. Die In- tensität der Produktion, der Wettbewerb der Kräfte auf allen Gebieten macht ‚häufige kleine Ausstellungen notwendig. Man will nicht immer auf die kost- spieligen grolsen Weltausstellungen warten, die ihre Rolle vielleicht schon ausgespielt haben; man hat zu viel zu zeigen, das in dem grolsen Rahmen verloren geht und dennoch bedeutsam ist. Die ringenden Kräfte, die Ansätze ‚neuer Bildungen wollen sich bekunden und ihr Publikum finden. Die Kultur- arbeit für die eigene Stadt und die nächste Umgebung soll geschehen. An ihr haben alle mitzuwirken. Aber sie kann nur erfolgen, wenn sie sich zeigen kann, in rascher, häufiger Wiederkehr, Anregung gebend und aus der Be- rührung mit der Welt Anregung emp- fangend. Die zahlreichen fruchtbaren Wir Kräfte und werdenden Bildungen haben nicht immer Gelegenheit, sich zu regen und zu entfalten, weil es ihnen an guter, einfacher und billiger Ausstellungsmög- lichkeit mangelt. Die Ausstellungsgebäude, die sich die Künstlervereinigungen errichtet haben, erfüllen nur den Vereinszweck und bieten nicht den neutralen Rahmen, den ein allgemeines Ausstellungshaus ab- geben mülste. Selbst wenn sie gegen Miete zeitweilig zu haben sind, so stellt sich doch in der Regel heraus, dafs ihr Bauorganismus, dem Palazzostil entlehnt, das Unzweckmälsigste ist, was zur Be- friedigung des Ausstellungsbedürfnisses nur erdacht werden kann. Einige Museen haben zwar hie und da kunst- gewerbliche Ausstellungen in ihren Ge- bäuden veranstaltet, aber auch sie leiden meistens schon selbst an Raummangel für die eigenen Sammlungen und an dem. erwähnten Fehler einer unzweck- mälsigen Bauform. Sie scheinen daher für das moderne Ausstellungswesen un- geeignet; sie sind nur Notbehelfe. Den Möbelindustriellen und vielen anderen Kunstgewerbetreibenden ist heute so gut wie jede Ausstellungsmöglichkeit genommen, zum Schaden der Produktion und zum Schaden der Kultur, der das Ausstellungswesen ein unentbehrlich ge- wordenes Erziehungsmittel darbietet, eine Art freier Akademie, darin sich die Kräfte messen und steigern. Die Salons der Kunsthändler, an sich schon nur einem Bruchteil des Schaffens zugäng- lich, reichen, ungeachtet verdienstlichen Wirkens, nicht hin, eine erschöpfende Uebersicht auch nur der Kunsttätigkeit zu bieten. Und diese ist doch immerhin nur eine Provinz im Reiche der mensch- lichen Kulturarbeit. Die moderne Ge- schäftsstralse, das Schaufenster, ist auch eine Ausstellung. Aber es bedarf keines Beweises dafür, wie beschränkt und ein- seitig diese primitivste Ausstellungsart ist, die zwar über den Inhalt eines Ladens und den Zeitgeschmack des Publikums belehrt, keinesfalls aber über alle be- triebsamen Kräfte, die der öffentlichen Teilnahme und der Förderung durch das Publikum bedürfen. Was weils die Oeffentlichkeit von dem Wirken dieser schöpferischen Kräfte? ‚Was weils sie von der künstlerischen Leistungsfähigkeit auf dem Gebiet der Wohnunsgseinrichtungen, die in den ge- legentlichen Gewerbeausstellungen nie klar zum Ausdruck gekommen ist? Was weifs sie von der Kunst des Garten- baues, von dem neuen Gedanken einer Gartenarchitektur, die in den üblichen Pflanzenausstellungen nie zu sehen war; was von den künstlerischen, hygienischen, verkehrstechnischenGrund- sätzen im Städtebau, was von den mo- dernen Baustoffen, was von den organi- schen Ideen im Hausbau, von der Re- form einer Kunst im Hause und der weiblichen Handarbeiten, von den Tech- niken und der Aesthetik gewerblicher und industrieller Erzeugnisse, von der modernen Buchpflege, vom Stand des Ilustrationswesens, vom modernen Holz- schnitt, von den zahllosen Fragen und Lösungen moderner Kulturarbeit, die fort “und fort gestellt und gefunden werden? Im Interesse unserer Kultur ist es notwendig, dals das Leben einer Stadt sich fortwährend selbst beobachtet und jeden bildsamen Trieb für die eigene Entwickelung fruchtbar macht. Was zu diesem Zweck not tut, isi die Zentrali- sation des Ausstellungswesens innerhalb der Stadt. Ein grolses allge- meines Ausstellungshaus, darin jede Ausstellungsabsicht verwirklicht werden kann und gegen Miete grolse und kleine Ausstellungen veranstaltet werden können, ist ein unentbehrlicher Organis- mus des modernen städtischen Lebens, der geschaffen werden muls. Ein sol- cher Bau darf nur einen modernen Bau- gedanken verkörpern. Er darf nicht ein Gebilde im italienischen Palazzostil mit Freitreppe, Arkadenhof, einem Wald von Säulen, korkstöpselartigen Ausstellungen. 223 und der sonstigen üblichen Raumver- schwendung für eine inhaltlose Feier- lichkeit sein, sondern ein Bauwerk ohne falsches Pathos, also ein Gebäude, das seine Bestimmung ausdrückt, Helligkeit und Geräumigkeit, viel Licht und viel Wand ist das Wesentliche, nicht das Bauwerk ist die Hauptsache, sondern das Auszustellende. Das her- vorzuheben und zur vollen Wirkung zu bringen, was im Ausstellungsgegenstand liegt, darauf die Wils- und Schaubegierde des Besuchers zu konzentrieren, darin liegt die Bestimmung des Bauwerkes. Es soll alles vorteilhaft veranschaulichen können, was Kunst, Wissenschaft und Industrie im Dienste der Kultur hervor- bringen, und es soll ein unparteiischer Boden sein für alles, was gut und fördernswert ist. Darum wird die Lei- tung eines solchen Zentralinstituts für Ausstellungswesen nur Männern anzu- vertrauen sein, die nicht merkantile oder parteiliche Interessen pflegen, sondern die die Kultur heben wollen und dazu die Fähigkeit besitzen. Der Wert dessen, was erstrebt und was erreicht wird, ist das einzige, worauf es bei der Kultur ankommt. Unser Ausstellungshaus hat nicht nur Bedürfnisse zu erfüllen, sondern auch vorauszusehen. Für das Bauwerk selbst dürfen nur Künstler zu Rate gezogen werden; die Berufenen unter ihnen wird man schon finden. Ueber das Aus- stellungswesen selbst liegen Erfahrun- gen vor, die zu benutzen sind. An den bestehendenWerken kann man zumindest lernen, Fehler zu vermeiden. Als un- mittelbares Vorbild ist keines zu be- trachten. Der Kristallpalast in London, der Glaspalast in München sind zwar Produkte der Neuzeit und für ähnliche Notwendigkeiten, wie die oben geschil- derten, vorgesehen; sie sind überaus praktisch; aber auch ziemlich hälslich. Malsgebend wird die Besonderheit des gegebenen Falles und ein genaues Studium der Bedürfnisse, der vorhande- nen und der vorauszusehenden, sein. Die mafsgebenden Faktoren können, wenn sie wollen, diesen Gedanken ver- wirklichen. Es wäre eine grolse Tat, die für das wirtschaftliche und kulturelle Leben der Gesamtheit von unberechen- barem Vorteil wäre. Ein dringendes. vielgestaltiges Bedürfnis liegt vor, viel- leicht findet es an leitender Stelle Ver- Karyatiden | ständnis und Förderung. 2924 Personal-Nac hriebten. — T agesordnung, Personal-Nachrichten. W. Klaucke, Gärtnereibesitzer, Nie- , zu Geisenheim, sowie die Lehrer des derschönhausen b.Berlin, lan ejähriges Gartenbaues Willy Lange und Fritz Mitglied des V. z.B. d. G.,, starb am ı Zahn an der Gärtnerlehranstalt in 14. März. ' Dahlem. Ferner ist der Titel Weinbau- - inspektor dem Weinbaulehrer Seuffer- Otto Peschke, Ingenieur und ver- ‚ held an der Lehranstalt für Wein-, eidigter Sachverständiger am Königl. | Obst- und Gartenbau in Geisenheim ver- Land- und Amtsgericht I und Il, Mit- | liehen. glied des Liebhaberausschusses des =———— V. z.B. d.:G., starb am 29. März. W, Massias, Obergärtner in Frank- n—— furt a. M. wurde als Stadtgärtner in Graf dead 33 Kerchoye de | Hagen i. W. angestellt; desgleichen Denterghem, Präsident der Gesell- Bahlke, Gartentechniker in Magde- schaft für Ackerbau und Botanik in | burg, als Stadtgärtner in Linden bei Gent und Herausgeber der Revue de | Hannover. hortieulture belge. et etrangere starb am 20. März. MaxHoffmann, zuletzt Reviergärtner — im Königl. botanischen Garten in Mar- Zu Garteninspektoren wurden er- | burg a. d. Lahn, wurde als Anstalts- nannt: gärtner der Landwaisenanstalt in Lan- Der Obergärtner Junge an der Lehr- | gendorf bei Weilsentels a..S. an- anstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau | gestellt. Wertzeugnis des - Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Die unterzeichneten Preisrichter haben den Kreuzungen von Billbergia nutans X pyramidalis, ausgestellt von Herrn G. Dornemann, Blanken- burg a. H., das Wertzeugnis erteilt. Gr unde Die Pflanzen zeichnen sich durch eine kräftige Belaubung, großen Blütenreichtum und schöne leuchtend rote Färbung der Brakteen aus. Im allgemeinen nähern sie sich mehr den B. nutans, nur die inneren Blätter erinnern durch ıhre Breite und die weißen @Querbinden auf der Außenseite an B. pyramidalis. Berlin, den 3. April 1906. R. Brandt. Victor de Ooene W. Swoboda. .Fr. Weber. H. Weidlich. Wittmack. Tagesordnung für die 945. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenhaues in den preußischen Staaten am Donnerstag, den 26. April I906, abends 6 Uhr in dem neuen Hörsaal der Königl. Landwirtschaftl. Hochschule, Invalidenstrasse 42, I. Ausgestellte Gegenstände (Ordner: Herr Orafs D. — II. Vortrag von Herrn Dr. Brahm, Chemiker an der Müllerei-Versuchsstation in der Landwirtschaftl. Hoch- schule: „Der Kalkstickstoff in seiner Verwendung als Düngemittel in Gärtnerei und Landwirtschaft“. — 11II. Bericht des Ausschusses über die erweiterte Monatsv rersammlung am 3. April. — IV. Verschiedenes. Gäste, auch Damen willkommen. Für ie ano verantwortlich Siegtfr ied Bramn. Generalsekretär des V. z. B. d. G., Berlin N. 4, Invalidenstr. 42, Verlag von Gebrüder, Bor ntraeger, Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29. Druck von A. W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. | Be. ana. EB» ALISCH & Co. Inh.: E. A. Schneider | BERLIN S. 14, Kommandantenstrasse Aha Spezial-Fabrik für Garten-Spritzen u. -Geräte. = Ben) | Blumen-Spritzeen Sms Hydronetten = Aquajekte Schläuche Rasenmäher N FUFU EU FU ZU ZET GIER ER Garten - Spritzen Schlauchwagen Wasserwagen Pumpen Rasensprenger Qu ‚Spezialität: Spritzen für Bordelaiser Brühe! £ L " 2. | Gummiwaren- und Verbandstoff-Fabrik. BERLIN W. 35 N ee E Karlsbadstrasse 15 M. Pech, 6@.m.b.H. 17 Filialen offeriert Wasserschläuche aus la grauem Gummi mit Stoffeinlagen: 3/g Lg Sl 3a Tg 1 Zoll Lochweite Mk. 0,90 1,25 1,75 2,25 2,50 3,25 pro Meter Wasserschläuche in vollendeter Qualität, für sehr hohen Druck geeignet, mit starken, geklöppelten Einlagen, aussen grau, innen rot: lg 3/4 Tg 1 Zoll Lochweite Mk. 1,50 2,50 9 8,50 pro Meter i m mnrare = SERIE Sa EEE . Pe Abnahme ann 10m- Em) E in einem Stück ge- währe 50/, Rabatt. E Bei Abnahme von Ori- E ginalrollen (ca. 30 m) | gewähre 10°/, Rabatt. Schlauchspritzen aus Messing. Rasensprenger Zimmer - Douche - Apparate y 5 = >>> « = en: m = = = —= A aus Oelluloid. u Sträucher, Bäume und Bestände im Königreich Pre I. Provinz Westpreussen, von Professor Dr. Conwentz. Vergriffen. ll. Provinz Pommern, von Professor Dr. Winkelmann. Mit 27 A Gebunden 2 Mk. 80 Pf. ; Ill. Provinz Hessen-Nassau, von Kgl. Forstmeister a.D. Dr. Ad. Rörig. 26 Abbildungen. Gebunden 3 Mk. 60 Pf. r IV. Provinz Schleswig-Holstein, von Oberlehrer Dr. W. Heering. Mit Abbildungen. Gebunden ca. 3 Mk. zu ihrer Erhaltung. Denkschrift, dem Heer Minister a ge lichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten überreicht von Profes Dr. Conwentz. Dritte Auflage. Elegant in Leinen gebunden 2 Mk Kaum ein halbes Jahr nach Erscheinen der beiden ersten =. hohe Auflagen wurde die Herstellung einer neuen Auflage notwendig, ger ein eindrucksvolles Zeichen für die Bedeutung dieser Denkschrift und den Anklang, den die durch den Verfasser vertretenen Ideen in w = Kreisen gefunden haben und noch finden. Man muss die Ausführumn, von Conwentz lesen, um zu erfahren, welche Gefahr unserer Natur droht um wie nur schleunige Massnahmen zu retten vermögen, was noch zu retten ü Ss Die Heimatkunde ın der Schule a zur Förderung der naturgeschichtlichen und geographischen Heimatkunde in Schule von Professor Dr. Conwentz. Zweite veränderte Auflage. In Le gebunden ca. 3 Mk. we o Nach kurzer Zeit war bereits die erste sehr hohe Aula D) 3 Das EN ucksvolle Buch ver dient weiteste Verbreitung bei a viel zu nen nd ZU cn Ausführliche Prospekte gratis und tranko. ıdelsgärtner, Nancy, Frankreich. (Grosser Preis Paris 1900.) ıeiten in Gewäcshaus= und Freiland- lanzen, wie Begonien, Fuchsien, Pelar- ‚gonien,; Anemone japonica, Senchere, Phlox, - I Paeonien, Fliedern, Deutzien, Philadelphus, ' Weigelen, Gladiolus, kemoines und Nan- ; ceianus, Montbretien usw. Polygonum Baldschuanicum 25 St. 10 M, sich auf die Gartenflora zu beziehen. BEMESSEN BESSERE Hofimann & Co7 Charlottenburg Spreestrasse 4. ‚Specialität: Niederlage Thüringer Grottensteine, Ausführung von Grottenbauten, Entwürfe zu denselben. Wandbe- kleidung v. Wintergärten. Felsen- anlagen in jeder gewünschten Stein- gattung. Cementarbeiten wasserdichter Teioh- anlagen, Fontainbassin, Fussboden, Keller, Höfe ete. [9 — Gegründet 1872. — NS SENSE SESSION ure PFLANZEN nicht hüngern! » Zimmer-v. Gartenkulturen. 1 Kilo für 1000 Liter M. 1.— 1/, Kilo für 500 Liter M. -.75 ab Berlin gegen Nachnahme. — 5 Kilo-Post colli franko gegen Nachnahme M. 3.50. Niederlage der Stassfurter Salzwerkej Ssrik SW., Sohöneberger Str. Dar ‚Ringbahnbogen 18. e E : Thalackers Adressbuch für den deutschen Gartenbau 1906 ist er- = “schienen. Preis in Leinw. geb. Mk. 2,50 gegen vorh. Eins. (Ausl. M. 2,70) franko. Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. _ Aepfel - Hochstämme gesunde, kräftige, gut bewurzelte Ware, ab Station Gudensberg gegen Kasse: 1 Qual. am Wurzelhals 12 cm Sk Mk.1,20 in 1 mtr. Höhe 9—9!/g cm stark P- Stück I.Qual. am Wurzelhals 10cmstark, | Mk. 1,— in 1 mtr. Höhe 7—!/a cm stark p. Stück Wiederverkäufer erhalten Rabatt. S. NAGEL, Cassel, Parksitr. 13. Gi Fu Zr Ai Ziu Zu Zi Zi Du Jetzt ist es an der Zeit, sich die Paunschere hlattsehni anzuschaffen, — Ich verweise hiermit auf mein Inserat in No. ı der Gartenflora 1905. Die Baumscheere „Glattschnitt“ ist ausser bei mir von den Samenhandlungen Adolf Demmier, Berlin, Dresdenerstrasse 17 Adolf Schmidt Nachf., Berlin, Belle-Allianceplatz 18 und vielen ander en zu beziehen. J. F. Loock, Königlicher Hofl. Berlin N. 4, Chaussee-Strasse No. 52a Gi Fi Fi Fi Fa Ale ZT FT GT & Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich uf die Ga Meeresmiseheln! F ff. gereinigt, 4 grosse, 4 mittlere, 20 kleine; hübscher Zimmerschmuck. — Mk. 10.— franko Nachnahme. Ungereinigt für Gärten, Aquarien, L. Späth, Blumentische usw. besonders billig. Baumschulenweg-Berlin. 9 Mom, Lihtenfels 4 (Bayern) erschienen, ‚Sehmuckrasen \ en 5k Berliner Te een Mi Er 3 “Mark 31. — 2.30 heipziger Promenaden-Mischung, . ... 2... 2322 »..23.— . 2.50 Fürst Pückler (Trocadero) . . een „se 2l. 90 Mischung für kleine Stadtgärten ee rer »„. 81.— 8.50 Feinste Teppichrasenmischung i Be Be „..25.— 2.830 Feinste Teppichrasenmischung für feuchte Lagen N »..81.— 8,50 Mischung für grosse Parkanlagen . . . Baer „220 222290 Mischung für halbschattige Plätze aa. ne ».86.— L— für leichten, trockenen Boden. . . „. Mark 11.— .2.— für schweren trockenen Boden . . 2 zz... 2... Bea De für. schweren feuchten Boden. 2... u... „.18.— 2— kürsleichten feuchten Boden 2 „..18.— 23— tür, Böschungen und Dämme 2 2. 0 0. 0... en A für-gsrosse Parkanlagen mit Klee, . » 2... .2..0.5 »„ 82.— Bub Alle anderen Mischungen, sowie sämt- liche reinen Gräser stets zu Diensten. Carl Robra, Samenkulturen, Aschersleben Gegründet 1870. See H.Jungelaussen den Katalog Frankfurt a. d. Oder. B c l il. N. 1) e $ $ 14 Baumschule, Weener, Prov. Hannover. Samen- und Pflanzenhandlung. Grösste und reich- Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen nn : Illustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. franko. haltigste Baumschule. es ru Vu Zu Au TEE H. L. Knappstein, Königl. Hoflief., Bochum (Westt.). % Berlin, Invalidenstr. 38. & Frankfurt a.M., Kronprinzenstr. 55. - Special-Geschäft für 87 Warmwasserheizungen für Gewächshäuser, mer Wintergärten, Villen eic. nr - Allseitig als bestes System anerkannt, worüber zahlreiche Zeugnisse und Anerkennungs- schreiben zur Verfügung stehen. @rosses Lager aller Sorten Heizkessel in Boohum, Berlin und Frankfurt ı M, Aut der Pariser Weltaustellung 1900 haben die sohmledeelsernen Kessel die # goldene Medaille # erhalten. _ Heizkessel. Schramms Original Heizungsanlagen. We un: Kessel. Gewächshausbau. Aelteste, leistungsfähigste Spezialfabrik. ” Be Metall-Werke ‚Cala: Bruno Schramm Patent- E E G.m.b.H. Gegenstrom - : ; Glieder- ._ m Iiversgehofen-Erfurt. Kessel Man verlange Katalog G. oSS[EJEAJS[ [JS ass fg gaaanz eN ee I} I S | Spezialität: Berliner Markt-Gemüse-Samen. — Blumen-Samen fr — amen: Topf- u. Schnittblumen, bes. für Handels- u. Landschaftsgärtner, | — froassameu für Garieı- und Park-Rasen „ Amaryllis, Anemonen, Begonien, Dahlien, Gla- Blumen-Zwiebel n. diolen, Iris, Lilien, Ranunkeln, Tuberosen etc. Spaten, Grabegabeln, Rosenscheeren, Messer, N i) N ı Garten-Geräte: Rasen-Mähmaschinen, Giesskannen, Spritzen ete. | N N N N N ssesese Bedarfsartikel, wie Raffiabast, Kokosgarn, Tonkin-Stäbe, Birkenrinde etc. — Preisliste 1906 steht kostenfrei zu Diensten. — E.BOESE & Co., Samenhandlung, Berlin C.. Landsbergerstrasse 64, unweit Alexanderplatz. | | | — = t © Jo Jo Io Io Jo Jo Jo Jo Jo JoJo Jo c10 10.101 Io 00|0|60 Emil Laue Prinzenstrasse ıoı. ® Berlin $. # Prinzenstrasse ı Lithographische Anstalt für naturwissenschaftliche, speciell botanische und medizinische Arbeiten. g1e161816101210 10 191010 1916.10 1910,1° 1J01° 10151010 [01 | a a Be. 398 kolo [010] 101 | husserst yünsige Gelegenheit! Poeetun —_a Ay rn | . aA: hacke 2 AN EIS N Infolge vorgerückter Saison verkaufen - wir unsere a. erstklassigen Rasen m ah er FanehreT; abgesetzten Preisen. Pfianzen-Kübel in einfachster wie elegantester Ausführung. . HÖNTSCH & CD. Stück verzinkte Gärtner- _ Dresden - Niedersenliiz A. Giesskannen mit Verteilungsbrause x Grösste Spezial - Fabrik für- E e den se zum Gartenbau. I nn ENENENENETENENE ® CARL SATTLER, Civil-Ingenieur, Steglitz-Berlin. 1 Ingenieur- „Bureau für een Gewerbe, Kraft- und Pumpen-Anlagen. — Patenterwirkung. Empfehle mein neues und bewährtes Some „gel“ Gesetzlich geschützt durch In- und Auslandspatente und D. R. “m „Igel“ ersetzt die Handhacke. Mit dem „Igel“ ist die Tagesarbeit mehrerer Le in noch nicht eimer Stunde von einer Person tadellos ausgeführt, durch einfae 5 Ueberfahren des Bodens mit demselben. : = 3 Igel I ist eine einfache Stiftenwalze und Igel Il ein den Rasenmähern ähnliches Gerät. see Igel I: Preis 16 Mk. — , IT: Preis 36 Mk, : een, I, BIT a A ae Tr is vw ® „Wi ir bitten ‚bei BeNzuNS der Inserate sich auf die Gartenflora 2 zu ' beziehen. BRITZ-BERLIN, Bürgerstr, 51-54. | Grösste Fabrik für GKewächshausbanten, Frühbeet- — fenster, Warmwasser- und Dampf heizungen. — ER Abt. II. Hanf- und Gummi- schläuche. Panzer- schlauch -, Garten- u. Blumenspritzen. = - . Pumpen aller Art. N = Schlauchwagen. garten, Veranden, & u Liywm Haydn urn __ > Wasserwazen. Dächer, Oberlichte, A uocnantendechen. I m. Bee 8 - Schattier - 3 ke ke z— = e Pavillons etc. Gar- nn, = — a z Sen 0 leer 2 matten. Fenster - tenglas. Glaser N en: papier. [21 diamanten. Glaser- Frühbeet- und Ge- wächshaus-Fenster jeder Grösse, aus Ia Kiefernholz und amerik. Pitch-pine- ? Holz Eiserne Ge- m. wächshaus -Kon- 4 struktion., Winter- a]. WBUuUrnsauarLrar: LRRRARTEARRAARNANNAANWEL. RURRAAEATANAONNORNNINS = jj24404 FErFEEELEB AL kitt,eig.Fabrikation Frühbeetkasten, dessen Pfosten aus verzink- Katalog gralis mit " Dampfbetrieb. Neu! Neu! tem Eisenblech hergestellt sind. D.R. @. M. 168430. und franko Goldene Medaille Berlin 1890. Staatsmedaille Berlin 1897 Friedrich Wilhelm Biesel BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und Warmwasserheizungen für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmaterial, einfache Bedienung bequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man von mir konstruierten Kessel ne Bitte genau auf meine Firma zu achten! durch den Körner & Brodersen Landschaftsgärtner Körnerstrasse 7 _ STEGLITZ Fernsprecher 85 D x N N Garten- und Parkanlagen. u U % | Königl.Garten- Theodor Jawer « var -Diextor. Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. Fernsprecher-Amt: Pankow No. 14. — Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönhausen. Grosse Kulturen von Obst- und Alleebäumen. — Coniferen in reichhaltiger Auswahl. — Massen- anzucht von Ziersträuchern, Fruchtsträuchern, Schling- und Heckenpflanzen. — Rosen, hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten. Immergrüne Pflanzen wie: Rlhıododendron, Aucuba, Laurus cerasus, Evonymus, Hortensien, Lorbeer- bäume, Pyramiden und Kronen in jeder Grösse. — Palmen, besonders für Winter- gärten geeignet. Ausführung von Park- und Gartenanlagen, Alleen und Plantagen in jedem Umfang mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage gratis. Preisverzeichnis gratis und franko. Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich“ auf die Gartenflura zu beziehen. SICSIISghggssgesßghbsghgsbshbhghhghhg Sehr Robert Siemssen Berlin W. 57 — Potsdamer Strasse No. 7I Telephon Amt IX, 7555. Zur Frühjahrsdüngung: Thomasmehl(Sternmarke) 14—190/, | eitronl. Phosphorsäure. Kainit mit 12,40%), Kali. Kalidüngesalz 20, 30 und 40°, Kali. Hornmehl mit stoff. 14—150%/, Stick- Düngekalk, gemahlen mit 835—990/, kohlensaurem Kalk für leichten Boden, Ia Torfimull und Toristreu in Ballen. | N | It | | | | | } I | ! | Alheri'sche hochkonzentrierte Nährsalze: PK. 'PKN. We. AG. Auen Ammandtineer: ca. 120, Phosphors. Kali; ca. 40—430,, Phosphorsäure, ca. 26%, Kali. Obstbaumdünger: ca. 200%, Phosphors., ca. 61/90/ /o Stickstoff, ca. 350%/, Kali. Original Prof. Wagners Blumen- ca. 130/, ‘Phosphors., ca. Stickstoff, ca. 110%, Kali. dünger; 130/90 Phosphors., ca. 120%, Stickstoff, ca. 20%, Kali. {I TI IIIIIIBBIBDIBB Ssss33535355555555 55555555555 >:>535 Terrain an der Stettiner Bahn, 25 Morgen gross, 75000 Mk., 10 Pfg. Tour von Berlin, für Engros-Gärtnerei und als Spekulationsobjekt hervorragend geeignet, Familienverhältnisse halber sofort zu verkaufen. Architekt 0.Müller, Berlin NO., strasse 131. Näheres durch Fürstenwalder- Ag. verb. Paul HEINZE: 2 htzaunfabrik Berlin O.-Lichtenberg 20 = Stachel- Draht Wild-Gatter Koppel -Draht verzinkte Drahtgeflechte, 50 DM. vonM. 8.50 an Eiserne Zäune, Tore und Türen Neue Preisliste kostenlos! Angefügt Prospekte der Firmen: Georg Diemar & Co., Cassel, Aug. Bussemer, Geschwenda i. Thür. Berlin W., Eützow-$trasse 69. Verzinkte Draht-Geilechte für Gartenzäune. Baumschützer Stachel-, Spann- und Bindedrähte ren empfiehlt Wilhelm Ripke, Beriin W. 8, Kronenstr. 75. Die ällesie berliner Planzenküheliahrik von W. Woiwode (Nachf. R. Gödicke) empfiehlt: Ihre Spezialität „Pilanzenkühel” in Eichen, Pitch-pine u. Schmalzfasshölzern, Wasserfässer, Regentonnen, Waschgefässe Für den Inseratenteil verantwortlich: A. Fischer, Berlin S.W. 11. Druck von A W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. Pla) BR I 1. Mai 1906. USSSESERESHEBESHERERBSEERERRRERERERIRERR IE ERS ERREREIEE % IM ee 3 ur Ju L s | Ele & E ı = : S 4 54 4 # a | = El ; | 4 z 1 # # Heft 9. ZEITSCHRIFT lie Garten- und Blumenkunde (Begründet von Eduard Regel.) 089. Jahrgang. Herausgegeben von Siegfried Braun, Generalsekretär des Vereins zur "des Gartenbaues. Hierzu Tafel 1550. Cypripedium Lawrebel. Berlin 1906 ___Verlag von Gebrüder Borntraeger SW 1 Dessauerstrasse 29 dr = al ar | BER EEE BER ERERE EEE SASSSBBEBSBEBEN SCFHHEZIOLIOLTIOEI0OLIC EIOLIOLTI0OETOETIOLI0OEIJOLTI0FTOLTIOLTOLTIOLIOE [ARTENFLORA Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbauss in den preussischen Staaten. ERERHEIRINN |; SSSSSSS3H3EBHRHSSEINNHNN RRBREREREREREHRRERIENISSNRERRESEBSRHREREHBENBENTIHEN Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckhogen mit vielen Textabbildungen und 12 Farben- tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungars 13 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 15 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post. 1906, Heft 9, Inhalt. Cypripedium Lawrebel. (Hierzu Tafel 1550.) S. 225. — E. Koehne, Über Forsythia. (Hierzu Abb. 24—28.) S! 226. — L. Wittmack, Die Reisen Otto Kuntzes und seine Ansichten über die Wanderung der Bananen. S. 232. — Prof. Dr. Steglich, Vorbericht über den wissenschaftlichen Obstbaumdüngungsversuch in Ww önstenhiin S. 234. — Einladung zur X. Jahresversammlung der deutschen Dahlien-Gesellschaft, S. 238. — Pflanzenschutz. S. 238. — Kleinere Mitteilungen. S. 239. — Gewerbliches. S. 244. — Ausstellungen. S. 245. — Eingegangene Preisverzeichnisse. S. 246. — Patent- Nachrichten. S. 247. — Personal-Nachrichten. S 347. — Unterricht im Feldme ssen. $. 248. — Ausflüge des V.z.B.d.G. S. 248 Berlin N. 58, Pa rodten Strasse an der Preis- nn, erzeichnisse ber: Zee Er Alleebäume, Hecken- Pflanzen. &% Bosen. Erdbeeren, Spargel N IGGEE a Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 Fernsprecher': Amt Rixdorf No. 331 : Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BRITZ BEIBEBRLIN sannstrasse No. 70—72. Preisen Schläuche R ee 2 5 Ga, @US rothern Fatent-Gummi #Z sind die billißten u.besten. FRANZ PRETZELaCE, © 1” BERLIN. N. GrosleHlamburgerstedd W Lager inGummi-u.Hanfschläuchen für alle Zwecke Gartenspritzen u. Schlauchwagen, TR, Angefügt ein Prospekt von en August Bussemer, Geschwenda i. Thür. € Sat. “Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Kartenflora zu beziehen. 1 Umfangreiche Dauerausstellung sämtl. Erzeugnisse unseres Fabriketablissements in dem eigens dazu errichteten Ausstellungs - Gebäude. Dampfsägewerk, Hobelwerk, Eisengiesserei, Kesselschmiede, Klemp- nerei und Verzinkerei, eigenes Elektrizitätswerk, gegen 300 Arbeiter. u rt nd oh 57 | ger > „2 y 2 TI Wir bitten bei Benntzung der Tale sieh anf die Gartenflora zu Jetzt ist es an der Zeit, sich die ; -; j zerscnäuce WM Baunsehert Stich anzuschaffen. — Ich verweise BR au Ä Rasensprenger B , mein Inserat in No. ı der Gartenflora 190: Rasenmäher Die Baumscheere „Glattschnitt“ ist es ’ empfehlen billigst B Dtto Kühsel & Sohn Nehf. BERLIN NO0., Neue Königstr. 35. R Adolf Schmidt Nachf., Berlin, Belle- -Allianceplatz 18 und vielen anderen zu beziehen. J. F.Loock, KöniglicherHofl) Berlin N. 4, Chaussee- -Strasse No. 52a. Kae, | TIETNEIENSREr SIE = Schmuekrasen e Berliner Tiergarten-Mischung . . . SE Mark 21. 5 280 Leipziger Promenaden-Mischung . a en: Fürst Pückler (Trocadero) . . Dr er ae »„. 27.— : 3.30 Mischung für kleine Stadteärten er »„..81.— 8.00 Feinste Teppichrasenmischung x ee „u 2b. 1 8,80 : Feinste Teppichrasenmischung für feuchte Lagen gen »„.81.— 8.50 j Mischung für grosse Parkanlagen... 2. 2. „2.2.2522, 20 2720 Mischung für halbsehattige Plätze =, 2... 2 2823 „865-1 ir Futtergrassamen a % für leichten trockenen Boden. . ee 2.— I für schweren trockenen Boden3 0 2, 2 2 0 03 .. wol für schweren feuchten Bodens... 2.3, 222 22. 2..,, a ES für Jeiehten feuchten ‚Bodensee wo 2 en „. 18 2 Be für Böschungen und Dimmer 7 a „16.— 222. S für grosse Parkanlagen mit Klee . . 2, „2m =, „er 82. arlbre 3 Alle anderen Mischungen, sowie sämt- liche reinen Gräser stets zu Diensten. Carl Robra, Samenkulturen, Aschersleben Geg ründet 1870. a, Drucks & Ba Hndersehühasen Kontor; Lindeneis if Gartenbau- Etahlissement und Gartentechnisches Burean Landschaftsgärtnerei & Baumschulen Samen-Im- und Export & Schnittblumen Gartenutensilien aller Art SEES RR! Skizzen und Kostenanschläge für Gartenanlagen bei Ausführung gratis. N | N N N i i N N N Wir bitten bei Benutzung der Inserate sieh auf die &artenflora zu beziehen. [ Im, —> Maren o, Cösli Schattier ipzi Beuten, Magdeburg, Frankfurt a. M. in, Breslau, Dresden, Le & Berlin, Cöln, Stett Richter's @ocos Preisgekrönt aus der Cocos-Matten-Fabrik von Eduard Emil Bichter in Dresden erzeugen den anerkannt besten Schatten, gewähren sicheren Schutz für die Glas- —= Eee a — — N f scheiben bei Hagelwetter, sind leicht hantierbar und in Dauerhaftigkeit unübertroffen, ME ca solche nicht faulen. “SE Preis pro Quadratmeter mit ca. 2cm weiten Öffnungen Prima Qualität 70 Piennig netto ab Dresden. Prospekte mit vielfachen Anerkennungsschreiben von ersten Fachleuten, sowie Miniatur-Muster stehen auf Wunsch gern gratis zu Diensten. ILL Cocosgarn in allen Stärken und Qualitäten zu den niedrigsten, direkten Import-Preisen. Frühbeetfenster und Cewächshausdau- Fabrik PAUL KUPPELER, BRITZ bei Berlin, Bürgerstrasse 15. Telephon Amt Rixdorf 309. Prämiiert Dresden, Wernigerode, Berlin, Liegnitz. Erste Fabrik mit elektrisch. Betrieb, daher billiger wie jede Konkurrenz. Frühbeet: und Sewädıshaus- Feniter aus Kiefern-Stamm- und Pitch-Pine-Holz - Grösse 94— 156 cm. Jedes andere gewünschte Mass in kurzer Zeit. Sämtliche vorkommenden Gewächshauskonstruktionen. Spezialität: Bauen aus Pitch-Pine-Holz. Gartenglas. zo [ ]m-Kiste 26 M. Ia. Firnisskitt, pr. Ctr. ı0 M. Glaser-Diamanten, pr. St. 5—ıo M. KERERERERERERERERERERERERERE ee Spnlierwänle nach System PRÜSS D: R. P. 113048, er- möglichen den ungehinderten Wurzeldurchgang der Obstbäume, daohne durchgehende Funda- mente hergestellt. — Unbedingte Stand- sicherheit gegen Wind- | druck wird garantiert. | Nach diesem System werden auch gut, billig und massiv hergestellt: Obsthäuser, Treibhäuser. » Schuppen, Scheunen, « Ställe, Villen etc. efc, Prüss’sche Patentwände G.m.b.H. Berlin SW.11, Schöneberger Strasse No. 18. KEREKEXREREREXKEREREXEXKEREREXE en Ans 1550. Gartenflora 1906. Chroı olith.Elane Bee 5. Cpripedium JLarorebel (CZamrenceanum x C.bellatwlum). Cypripedium Lawrebel. (©. Lawrenceanum X C. bellatulum.) (Hierzu Tafel 1550.) Haben auch die Kreuzungen von Uypripedium-Arten und Hybriden in den letzten Jahrzehnten eine nie geahnte Ausdehnung angenommen und eine beängstigend grobe Anzahl von Zwischenstufen geschaffen, denen irgend ein besonderer Wert nicht beizumessen ist, so sind doch auch hier und da ganz herrliche Produkte aus solchen Züchtungen hervorgegangen. Zu einer der schönsten und hervorragendsten Uypripedium-Hybriden, die je durch künstliche Befruchtung erzeugt worden sind, gehört unstreitig das auf unserer heutigen farbigen Tafel abgebildete Cypripedium Lawrebel. Es ıst von dem bekannten englischen Orchideen-Amateur Sır Trevor Lawrence gezüchtet und eine Kreuzung zwischen Oypripedium Lawrenceanum und 0. bellatulum. Während die Kreuzung im Laube die schöne und eigenartige Zeichnung des ersteren besitzt, weist die Blume ein interessantes Gemisch der Charaktere beider Eltern auf. Die Fahne oder das hintere Sepal ist auffallend breit und verhältnismäßig kurz, von schöner, leuchtender, hellroter Grundfarbe mit dunkel purpurroten Längs- adern und rein weißen Rändern, während sich an der Basis ein leichter grünlicher Hauch zeigt. Die ca. 6 cm langen und 2!/, cm breiten Petalen sind von zart rosa Farbe, dıe nach den Rändern zu lebhafter wird, an der. Basis aber mehr in grün übergeht. Auch die Petalen sind mit lebhaft braunrot gefärbten Adern versehen, die wieder mit dunkel purpurnen kleinen Flecken besetzt sind. Die Enden sind leicht eingebogen. Der Schuh ist von kräftig braunroter Farbe, nach vorn mehr in dunkelpurpur übergehend. Die Blütezeit fällt in die Wintermonate. Die Pflanze, nach der unsere Abbildung gemalt ist, stammt aus den Orchideenkulturen von Herrn Otto Beyrodt, Marienfelde bei Berlin, wo gerade in den letzten Jahren besonderer Wert auf größere Sortimente gelegt wird. Wer Kreuzungen von Cypripedien vornimmt, sollte nur entweder hervorragend schöne Varietäten oder überhaupt nur ganz aparte Spezies miteinander befruchten. Wie Öypripedium Chamberlainianum und Char- lesworthii eine Menge höchst interessanter Hybriden hervorbrachten, so hat im Vorjahre die Auffindung und Einführung des einzigartigen Cypri- pedium Fairiceanum, das längst bekannt war, aber nur in einigen wenigen englischen Kollektionen durch einzelne Pflanzen vertreten war, die Cypripedien-Liebhaber wieder mächtig angeregt und wir können inner- halb der nächsten Jahre der Entstehung vieler schöner und wertvoller Hybriden entgegensehen. 7 Über Forsythia. on Überhaupt steht der Hybridisierung der Orchideen mit dem Zwecke der Hervorbringung interessanter Produkte noch ein weites Feld offen, wenn auch die Vermehrung der Orchideen durch Samen zur Beschaffung von Handelspflanzen keinen großen Wert hat, so lange wir noch die wohl auch für die nächste Zukunft unerschöpflichen Importe aus den Tropen erwarten können, die uns, wenn auch nicht sofort, so doch wenigstens nach einem Jahre blühende Pflanzen bringen und auch die Möglichkeit des Auf- findens wertvoller schöner Varietäten bieten. Hugo Richter. Über Forsythia. Von E. Koehne. (Fortsetzung:.) VI. Formen von F. suspensa X viridissima (vgl. oben S. 202). Ueber die geringe Fruchtbarkeit der Forsythien und deren Ursachen, sowie über die wiederholte Entstehung von Bastarden der genannten beiden Arten wurde schon (S. 179) berichtet. Die . Mischlinge selbst sind, wie Hildebrands Versuche (S. 178) zeigten, in hohem Grade unfruchtbar, selbst wenn alle der wirksamen Bestäubung günstigen Bedingungen vor- handen sind. Ich selbst habe nur einmal an einer Kreuzungsform Früchte gesehen. Dabei übertrifft der Blütenreiehtum der Bastardformen meist bei weitem den der Eltern, wie schon Zabel und Hildebrand hervorgehoben haben. Blütenform und Lebhaftigkeit der Blütenfarbe, sowie die Farbe der 12 Saftmalstreifen in der Kronenröhre, der Durchmesser der letzteren, ferner namentlich auch der Wuchs, der sich bald dem der F. viridissima, bald dem der suspensa Fortunei, bald dem der susp. Sieboldi nähert, sind sehr verschieden. Über das Verhalten des Markes der Zweige (vgl. oben S. 200). A. Wuchs aufrecht oder ausgebreitet und etwas überhängend (vermutlich Bastarde der suspensa Fortunei mit viridissima). a) Blumenkrone bis 27 mm lang, auffallend dunkel dottergelb, im Schlunde der Röhre nur 5 mm im Durchmesser. Blüten fast stets nur 4zählig. x. F. vitellina m. (F. intermedia vitellina Koehne in L. Späths Katal. 1899/1900). Wuchs völlig aufrecht (Abb. 24), also mehr viridissima ähnlich. Mark der Zweige vgl. oben S. 200 und Abb. 21, Fig. 2—4. Blätter auf 7—17 mm langen Stielen, 2—2?/,mal, meist etwa 21/,—21/,mal so lang wie breit, an Laubtrieben sehr selten durch 1 oder 2 Einschnitte gelappt. Blüten (Abb. 25) am Grunde der Zweige stark gehäuft, oberwärts entfernter gestellt, meist einzeln aus jeder Knospe, öfters aber auch in 2—5blütigen Doldentrauben. Blütenstiele 5-11 mm lang, von den Spitzen der obersten vergrößerten Schuppen überragt oder sie höchstens 2 mm überragend. Kelch etwa so lang wie die Kronenröhre oder kaum kürzer, seine Abschnitte etwa 4,56 mm lang, 2,5 mm breit, kahnförmig und meist anliegend. Abschnitte der Blumenkrone seitlich etwas zurückgerollt, dadurch ziemlich schmal erscheinend, meist gerade aus- gestreckt. Langgriffelige Blüten (ausschließlich bekannt): Staubblätter Über Forsythia. 227 ein wenig kürzer als die Kronenröhre, Griffel um etwa 2-3 mm länger als dieselbe, Frucht unbekannt. — Im Späthschen Arboret früher als F. Fortunei vorhanden. b) Blumenkrone bis 34 mm lang, sattgelb (etwas heller als bei vitellina), im Schlunde der Röhre etwa 8 mm im Durchmesser. Viele 5- und 6zählige Blüten den 4 zähligen beigemengt. X F. spectabilis m. Wuchs etwas ausgebreitet und mehr oder weniger überhängend. Mark der Zweige (vgl. oben S. 200 und Abb. 21, Fig. 5 u. 6) sehr ähnlich dem von F. viridissima. Blätter auf 8-25 mm Abb. 24. Blühender Strauch von X Forsythia vitellina Koehne, photogr. von H. Jensen im Späthschen Arboret. langen Stielen, 2!/,—4mal, meist etwa 3mal so lang wie breit, an Lang- trieben nicht selten tief 3teilig bis 3zählig. Blüten (Abb. 26) längs der ganzen Zweige sehr gedrängt und zahlreich, in 1—5blütigen Dolden- trauben aus gehäuften Knospen, ihre Stiele 10-17 mm lang, von den Spitzen der obersten vergrößerten Schuppen überragt oder seltener sie bis zu 3 oder gar 5 mm überragend. Kelch so lang wie die Kronenröhre, seine Abschnitte 6-7 mm lang, 3 mm breit, kahnförmig, anliegend. Abschnitte der Blumenkrone seitlich schwach oder gar nicht zurückgerollt, deshalb ziemlich breit erscheinend. Kurzgriffelige Blüten kl 228 Über Forsythia. (ausschließlich bekannt): Staubblätter die Kronenröhre ein wenig überragend, Griffel nur halb so lang. Frucht unbekannt. — Im Späthschen Arboret. “ B. Wuchs stark sparrig ausgebreitet und überhängend. Röhre der Blumenkrone im Schlunde nur 5 mm im Durchmesser. a) Blüten am Grunde der Zweige aufserordentlich dicht gedrängt (Abb. 27), in Abb. 25. X Forsythia vitellina Koehne in natürl. Gröfse, photogr. von H. Jensen im Späthschen Arboret. Soeben erschien: FORSTBOTANISCHES MERKBUCH —y—— Nachweis der beachtenswerten und zu schützenden urwüchsigen Sträucher, Bäume und Bestände im Königreich Preussen 17 Brovanz Schleswig-Holstein Mit 26 Abbildungen Herausgegeben auf Veranlassung des Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten’ Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 11 Dessauer Strasse 29 A Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 11 Dessauer Strasse 29 Den unermüdlichen Bestrebungen des Herrn Professor Dr. Conwentz in Danzig ist es zu danken, dass der Frage, wie die noch vorhandenen Naturdenkmäler in Preussen geschützt werden könnten, auch an den in erster Linie massgebenden amtlichen Stellen ernstlich nahe getreten wurde. Auf Anregung des Herrn Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten wurde mit der Anfertigung von Inventaren der Naturdenkmäler . im ganzen Königreich Preussen begonnen, und zwar in erster Linie der urwüchsigen Sträucher, Bäume und Bestände. Herr Professor Conwentz ging mit dem Forstbotanischen Merkbuch für Westpreussen voran. Es erschien im Jahre 1900. In dem- selben Jahre nahm der Naturwissenschaftliche Verein für Schleswig-Holstein, dieser Anregung des Herrn Ministers folgend, die Herausgabe eines solchen Merkbuches für diese Provinz in die Hand; die Bearbeitung wurde im November 1903 Herrn Dr. W. Heering in Altona übertragen. Der Stoff ist streng nach den Besitzverhältnissen geordnet, da es ja in erster Linie wichtig ist, die Besitzer und Verwalter auf die auf ihrem Grund und Boden befindlichen Naturdenkmäler aufmerksam zu machen und für die Erhaltung derselben zu interessieren. Es sind die Gesichtspunkte, welche Herr Professor Conwentz in seinem Merkbuch vertreten hat, auch in diesem Merkbuche die leitenden gewesen. Ausländische Gewächse und solche, die nach- weislich oder aller Wahrscheinlichkeit nach nicht urwüchsig sind, sondern künstlicher Aussaat oder Pflanzung ihre Entstehung verdanken, haben daher in diesem Merkbuche keine Berück- sichtigung finden können. Fig.7. Rotbuche, Fagus silwatica, sog. Sukkertoppen (Zuckerhut). Moltruper Pastoratswald, Kreis Hadersleben. Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 11 Dessauer Strasse 2) Früher erschienen: Forstbotanisches Merkbuch. Nachweis der beachtenswerten und zu schützenden urwüchsi- gen Sträucher, Bäume und Bestände iın Königreich Preussen. I. Provinz Westpreussen, von Professor Dr. Conwentz. Vergriffen. II. Provinz Pommern, von Professor Dr. Winkelmann. Mit 27 Abbildungen. .Gebunden 2 Mk. S0 Pf. III. Provinz Hessen-Nassau, von Kgl. Forstmeister a. D. Dr. Ad.Rörig. Mit 26 Abbildungen. Gebunden 3 M. 60 Pf. Die Gefährdung der Naturdenkmäler und Vor- schläge zu ihrer Erhaltung. Denxschrit, dem Herrn Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten überreicht von Professor Dr. H. Conwentz. Dritte Auflage. Eleg. in Leinen gebunden 2 Mk. Kaum ein halbes Jahr nach Erscheinen der beiden ersten sehr hohen Auflagen wurde die Herstellung einer neuen Auflage notwendig; gewiss ein eindrucksvolles Zeichen für die Bedeutung dieser Denkschrift und für den Anklang, den die durch den Verfasser vertretenen Ideen in weiten Kreisen gefunden haben und noch finden. Man muss die Ausführungen von Conwentz lesen, um zw erfahren, welche Gefahr unserer Natur droht und wie nur schleunige Maßnahmen zu retten vermögen, was noch zu retten ist. Ausführliche Prospekte gratis und franko Über Forsythia. 229 1—5blütigen Doldentrauben, die aus stark gehäuften Knospen hervorgehen, am oberen Teile der Zweige auffallend viel lockerer. Abschnitte der Blumenkrone flach (Bastard von F. suspensa Sieboldi X viridissima?). x F. densiflora m. (F. intermedia densiflora Koehne in L. Späths Katal. 1899/1900). — Wuchs sehr unregelmäßig sparrig ausgebreitet, die Abb. 26. % Forsythia speetabilis Koehne, natürl. Gröfse, photogr von H. Jensen im Späthschen Arboret. 18 230 Über Forsythia. Zweigenden überhängend. Mark der Zweige vgl. oben S. 200 und Abb. 21, Fig. 2—4. Blätter auf 10—22 mm langen Stielen, 2-3!/amal, meist etwa 21/,mal so lang wie breit, sehr selten an Langtrieben mit 1 oder 2 Seiten- lappen. Blütenstiele 6-11 mm lang, die Spitzen der obersten Schuppen nicht überragend, zuweilen von ihnen überragt (nur an den Seitenblüten der Doldentrauben sie bisweilen um 3 mm überragend). Kelch so lang oder etwas länger als die Kronenröhre, seine Abschnitte aber ur 3—4 mm lang, 3 mm breit, kahnförmig, anliegend.. Blumenkrone (Abb. 28) ziemlich hellgelb!), ihre Abschnitte seitlich nicht zurück- Abb. 27. Blühender Strauch von X Forsythia densiflora Koehne, photogr. von H. Jensen im Späthschen Arboret. gerollt, breit und kurz, an den Enden etwas glockig auswärts gebogen (also wie bei suspensa Sieboldi). Langgriffelige Blüten (ausschließlich bekannt): Staubblätter kürzer, Griffel 2-3 mm länger als die Kronenröhre. Frucht bis 18 mm lang, 9 mm breit, verkrümmt, kurz geschnäbelt, besonders oberwärts sehr stark und dicht unregelmäßig warzig (sonst mir bei keiner Forsythia ähnlich vorgekommen). — Im Späthschen Arboret, aus Kopenhagen als F. Sieboldi bezogen. b) Blüten niemals so zusammengedrängt, wie bei den 3 vorhergehenden Formen, am Grunde der Zweige genähert, oberwärts entfernter gestellt, stets einzeln aus jeder Knospe. Abschnitte der Blumenkrone seitlich zurückgerollt. (Dem Wuchse nach an !) Nur 1898 vermerkte ich sehr dunkelgelbe Farbe, doch bin ich nicht mehr sicher, ob diese Notiz nicht etwa auf einem Versehen beruhte. Über Forsythia. 231 F. suspensa Sieboldi erinnernd, aber mit der Blumenkrone der F. susp. Fortunei versehen). x F.intermedia Zab. 1885, Gartenfl. 34, 36; Dippel 1889, Laubholzk. 1. 108, Fig. 62; Rehder 1891, Gartenfl. 40. 397, Abb. 82, Fig. 1-4; Koehne Abb. 28. X Forsythia densiflora Koehne, natürl. Gröfse, photogr. von H.Jensen im Späthschen Arboret. 18* 232 Die Reisen Otto Kuntzes u seine ar en über 2 Wernderang gr ‚Bananen. 1893, Dendr. 497; Hildebrand 1894, Gartenfl. 43. 619. — F. intermedia divaricata Koehne in L. Späths Katal. 1900/1901. — Wuchs sparrig aus- gebreitet und überhängend, aber lockerer und weniger unregelmäßig als bei F. densiflora. Mark der Zweige wie bei dieser, Blätter auf 10—24 mm langen Stielen, 2—3 mal, meist etwa 2'/;mal so lang wie breit, an Langtrieben öfters (von mir selbst nur sehr selten beobachtet) mit 1 oder 2 Einschnitten. Blütenstiele 5—14 mm lang, die Spitzen der obersten vergrößerten Schuppen bis zu5mm überragend und wegen Klaffens der Schuppen oft etwa zur Hälfte frei sichtbar, nur hier und da die Schuppen nicht überragend. Kelch um reichlich 3mm kürzer als die Kronenröhre (viridissima ähnlich), seine Abschnitte 3—3,5 mm lang, 2—2,5 mm breit. Blumenkrone dunkelgelb, ihre Abschnitte seitlich zurückgerollt, deshalb schmal erscheinend, gerade ausgestreckt. Langgriffelige Blüten (mir ausschließlich bekannt): Staubblätter etwa halb so lang wie die Kronenröhre, Griffel nur wenig länger als diese. Nachtrag: Herr Geheimrat Ascherson teilte mir freundlichst mit, daß F. europaea auch in Budapest und Prag, vielleicht auch in Wien schon geblüht habe. Auf seine Veranlassung stellte dann Herr Dr. v. Degen bereitwilligst folgendes fest: Sträucher, die in Budapest aus albanesischen Samen erzogen worden sind, sind kurzgriffelig wie das von Wittmack beschriebene Froebelsche Exemplar, ein Strauch dagegen, den Herr Dr. v. Degen sich von Herrn Froebel hat kommen lassen, hat lang- griffelige Blüten. — Herr Professor v. Wettstein hatte die Güte, am 11. April mir einen lebenden Zweig von F. europaea zuzusenden, dessen Blüten langgriffelig waren. Der Strauch war aus albanesischen Samen ge- zogen worden. Von Herrn Regierungsrat W. Lauche in Eisgrub erhielt ich die Mit- teilung, daß er mehrere hundert Sträucher der F. europaea besitze, die ihm vor etwa 4 Jahren von Herrn Professor Beck v. Managetta über- lassen und dann vermehrt worden sind. Sie zeigen beide Blütenformen; zum Beleg sandte mir Herr L. am 16. April eine lang- und eine kurz- griffelige Blüte ein. Somit ist die Heterostylie der F. europaea endgültig festgestellt. Die Reisen Otto Kuntzes und seine Ansichten über die Wanderung der Bananen. Von L. Wittmack. Unser verehrtes lebenslängliches Mitglied Herr Dr. Otto Kuntze hat vor zwei Jahren wiederum eine Reise um die Welt gemacht, die von An- fang Februar 1904 bis Mitte Oktober 1904 dauerte. Die Reise ging über Ceylon, Australien (Sydney), Tasmanien, durch ganz Neuseeland, Samoa, Sandwich-Inseln, Kalifornien, Mexiko, New-Orleans, Saint-Louis, Philadel- phia, New-York, dann durch Spanien und Südfrankreich nach seinem Wohnort San Remo zurück. Er hat über diese Reisen in der „Deutschen Rundschau für Geographie und Statistik“, NXXVIIL Jahrgang, 1. u. 3. Heft Da Lt Are a el KT La en hl 1 all BE, Fe De ra se EA bes) a a 22: 4 U a 622” 2) > u über £ Blumenstäbe, Etiketten, Resen- : pfähle, Kisten, Bretter, Thermo- meter, Wetterhäuschen etc. etc. von ; ! Aug. Bussemer, Geschwenda bei Gräfenroda am Thüringer Wald. 1 2BBDDBDReeggEe« Neuheit! u Raffia-Bindeband = vollgültiger Ersatz für Bast, zum binden von Blumen, Pflanzen, Stämmchen etc., stellt sich billiger wie Bast, weil es mit keinerlei Verlust zu verarbeiten ist und paßtsich allen Anforderungen an, die man an Bast.zu stellen gewohnt ist. Offeriere: I Rolle a 260 Meter zu Mark 1,50. Mar mache einen Versuch! P.P. ı Kr Ueberreiche Ihnen hiermit ein Verzeichnis meiner Holzwaren mit der Bitte, dasselbe einer geneigten Durchsicht zu unterziehen und recht oft Gebrauch davon zu machen. Auf die Anfertigung meiner Fabrikate verwende ich de grösste Sorgfalt und wird jeder Auftrag ee das Reellste und Beste ausgeführt. u Die Preise sind in dkuscher Beickewähamge in Mark (M): und Pfennigen (4) gestellt. Die Verpackung besteht aus billigem Material und berechne ich nur die Auslageır. Kleinere Beträge werden, sofern nicht andere Rogue gewünscht wird, der Einfachheit wegen, der Sendung nachgenommen, — Briefe und Gelder erbitte franko. Um genaue und deutliche Adresse sowie um Angabe der Bahn id Bahnstation wird gebeten. Mit der Bitte, mich bei etwaigem Bedarf mit Ihrer eütigen Zuwendung erfreuen und in Bekanntenkreisen geneigtest weiter empfehlen zu wollen, zeichne ich i \ Geschwenda, Januar 1906. . Blumen-, Garten-, Rosen- und Baumpfähle . SER . Runde, vier- und achteckige Rosenpfähle, rohe und . Holzetiketten mit Spitze und Oese . Thermometer und Barometer . Tonwaren . Wetterhäuschen . hochachtungsvoll und ergebenst August Bussemer. Inhalts-Verzeichnis. > Seite schwache Gartenpfähle= 0. 0 Se Pfahl-, Kreuz- und Signatur - Etiketten : : Runde und ovale Kranzreife, Nelken- und Ro er trennte Spalierlatten und Vermehruneskasten . Baumkübel und Kistenbretter Spalier- und Kranzkisten Samen- und Kranzkisten und Köstenbreiier Bukett-, Palmen- und Postkisten Postkarte. Herrn August Bussemer Lieferant von Blumenitäben, Etiketten, Baum-, Rofen- und Gartenpfählen, Kranzreiien, Tlelken- u. Roienhaken, Kiften u. Bretter, Thermometer, Thonwaren Wefter- und Vogelfutterhäuschen etc. etc. . Geschwenda ' b. Gräfenroda a. Th. Wald. August Bussemer, Geschwenda i. Th. 1 Biumenstäbe. Dieselben sind aus gesundem Holz gespalten und dann fein, wie gehobelt, rein geschnitzt, nach der Spitze stärker, nach oben schwächer zulaufend und je grösser desto stärker im Holze. Dieselben angestrichen Länge 100 Stück 1000 Stück mit grüner No. Centimeter Mark Mark Oelfarbe 1 20 13 1.10 3 2 25 —.14 1.35 3.50 3 30 — 18.221.600 4.— 4 AO EHER. 2.20 Ge 5 45 —.,30 2.90 6.50 6 50 0.35 3.30 8.50 7 60 — .50 4.50 9.50 8 75 —.70 6.50 13.— -g9 90 —.90 8.50 TR 19 100 1.— 9.50 21.— 11 105 1.20 11.— 22.— 12 120 1.50 1450 27.— 13 135 1.80 18.— 37.— 14 150 2.40 22.— 45.— 15 160 3.— 23.— 48. — 153 180 3.50 35.— 65.— _ Garten- u. Rosenpfähle | von Fichtenstämmchen, N rn reinlich geschält und zugespitzt. :öi | Baumpiähle, ngestrichen | ä it, = Bee | geschält und gespitzt, Ist. Oeitarbe | Se, No. Meter Mark Mark per Nieren 16 4], Ge er NR 100 St. roh 17 1 3, Bas No. Meter Mark Mark je, 420 vn 36 1234 750 7 73 200, °:.:5.30 go 0780 10 50 got Bo Dre 1. m 231 2 8.80 14.— | 29 Dil, 17.50 15.— Be 5050 1,130 2,.1950° ‚1750 Ba, 14= 5a. 1 22 50 20 Bea, i6— ae zu 23. 3 17.50 30.— Bao 40.— U. 2 August Bussemer, Geschwenda i. Th. Gedrehte runde)Rosenpfähle | Achteckige Rosenpiähle mit mit grüner mit grüner ange- oder einer oder einer per dreh- anderen per anderen Länge 100St tem Oelfarbe Länge 100 St. mit Oelfarbe No. Meter Mark Kopf angestrich. No. Meter Mark Kopf angestrich. 34 1 12.— 15.— 18.— 43 1 22.— 23.— 23.— 35 11 18. 18.— 22— |4 17, SAD 36 1! 19.— 22.— 26.— ‚45 11, 26.— 29.— 33.— 37:13], -24:— 20. 32.7 146: 12, 20 ae 33 2 37.— 30.— 36.— | 47 2 31.— 54.— _40.— 39 21, 30.— 34.— 41.—. | 48 21, 33.— 56.— 42.— 40 21, 383.— 37.— %4.— 49 21, 36.— 39.— - 46.— 41 23, 36.— 41.— 4).— | 50 .23]; 39.— 42.— 50.— 42 5 4245 00 ea 42.— 45.— 55.— Kopf eine extra Farbe ä Stück 1 Pfe. mehr. Gartenpfähle, 4kantig, für Ziergärten und grosse Zimmerpflanzen passend. per Dieselben mit a Länge 100 St. grüner Oelfarbe No: Meter Mark gestrichen 52 1 T— 10.— 53 14, 70 14.— 5A 11, 14.— 19.— 55 13], Id 25.— 56 2 26.— 32.— 57 21/, a 40.— Rohe Gartenpfähle Rohe von Fichtenstämmchen, | schwache Pfähle £ ungeschält und zugespitzt WARTE per 100 St. ‚an Epheu und sonstige grosse No Meter Mark | . Topfpflanzen 58 2.— | Länge per 100 St. h 59 : la 3:— i No. Meter Mark % 60. 13, 4.— Bee 1.50 ; lu iss 5 10 2.— & 62 2 T.— | 69 111, 3.— = 63.203 8.50 702 4 a 68 2 wol, 9 | 71 2 a 65 23], 13.— | 72 21; 6.— 66 3 15.— 73 21la 1. August Bussemer, Geschwenda i. Th. (a4) Mit Spitze < | zum Beistecken. Holzetiquetten, sämtlich aus ganz weissem gesunden Fichtenholz, auf beiden Seiten glatt und sauber gearbeitet, damit mit Bleistift oder jeder anderen Zeichenfarbe gut darauf geschrieben werden kann. Dieselben | per mit gelber | Länge Breite 1000 St. Oelfarbe No. Centimeter Mark angestr. 472.8 14 1-— 1.80 2 10 3.831.930 2.20 321965 19 1.70 2.80 4 15 2.0 2.10 3.75 5 171, 23 250 . 450 6 20 2.5 8.60 6.— 5991,27. .40 7.— 8-25 2.83. 9.28 8.50 9.30 3:0=2 15072 12. — 10 35 3.1 12.— 16.— 11 40 40 15.— 20.— Dolzetiquetten zum Anhängen an Bäume, Sträucher und Pflanzen. en Länge Breite 1000 St. No, Centimeter 295 5 1.3 PRSES 2.0 24 10 DE 35 121, 23 26.15 2.5 per Mark 1.35 1.70 2.10 2.60 > du Dieselben mit gelber Oelfarbe angestr. 2.40 2.709 3.20 3.80 4.50 Dieselben fper mit gelber Länge Breite 1000 St. Oelfarbe No. Centimeter Mark angestr. Breite mit Spitzen: 4. 2.40 4,— a 3.— 5.— 14 15 23, = 6— Da 16 20 4 9.— 11.— 1:95 41, 11.50 15.— 8), bis 1 cm Holzstärke per 100 St. 18 30 5 250 4.50 Ben a 20 40 6 3.80 6.50 21 45 7 4,50 8.— Nebenstehende Etiquetten mit verzinntem Draht zum An- hängen Mk. 1.— mehr, mit Kupferdraht Mk. 2.— mehr. Verzinnten Eisendraht, geschnitten, ca. !/, kg 30 Pfe, Rupferdrabt 1/, kg Mk. 2.— | Chromgelb il, kg 60 Pf, 1 kg Mk, 1-- 4 August Bussemer, Geschwerda i. Th. Nummerpiähle od. Pfahletiquetten Kreuz - Etiquetten. mit Anschnitt | ae | Centimeter 1008. an No. cm Mk. gestrichen | No. Breite Höhe Mk. strichen 27 30 1.60 2.40 30 18X9 50X4l, 8.— 10.— 98 45 2.20 3.— |3120%X9 50%X4/, 10.— 12.— 29 69 2.70. 3.50 . |32 25X10 50xX5 12.— 15.— =s sSignafur-Biiqueifien > an Pflanzen, Ballots, Säcke etc. Diese sind ebenfalls auf beiden Seiten ganz glatt gearbeitet in gehöriger Holzstärke. * t Mtileh omlun... 810 15% „ breit am: 4 3, Al 53 Ss per 1000 St. M. 3.— 4,50 7.50 11.— Mit 2 Löchern em Jang . . 10 121, 15 171, an einer Seite „breit... 4 All Sara a 1000 St. M. 5.— 6.— 7.— 9.— 12.50 Mit 4 Löchern cm lang 121, 15 171), 20 221, 25 ee „breit 3,4, a0, oe ® g 1000St.M. 5.40 8.— 10.— 12.— 14.-16.— Mit 2 Einschnitten cm lang . 121, 15 171, 20 221 1000 St. M. 6.— 7.— 9.50 11.— 13.— Mit A Einschnitten N em lang .15 20 2504253008 | | „ breit . 4 5 BAG 7. 1000 St.M. 10:— 13.— 16.— 24. Auzust Bussemer, Geschwenda ı. Th. 5 Mit 2 Einschnitten cm Janet. 2.10 128), 15 rs] breite 0 0 2210930 ,=2,5 per 1000 Swuck Alk. 2.10 2.60 3.— langhängend. Dieselben gelb gestrichen Mk. 3.— 3.50 4.50 Runde Kranzreife (Fichtenzweige) Durchmesser: 121/, 15 171], 20 221), 25 271, 30 35 AO 45 50 55 60cm —.73 —.901.-1.101.25 1.40 1.50 1.60:2. 2.50 3. 3.504. 450M, Ovale Kranzreife. x Länge 17!/, 20 221), 25 27!, 30 35 40 45 50 55 cm Breiter 12 15.5187 20522 2,94 27.395 35 149 45 , 100 St. 1.10 1.20 1.35 1.50 1.60 1.70 2.10 2.60 3.10 4—5.—M. per 100 Stück. Haken zum Senken von Nelken, Rosen, Epheu, Ziersträuchern etc. Nelkenhaken, per 100 Stück 14 Pfg. Rosenhaken 15 :20 30 40 45 50 60 cm 40 60 90 120 150 175 200 Pfg. per 100 St. Getrennte Latien zu Spalieren und Einfriedigungen, aus rohen Fichten- stämmchen. Länge 11], 13], 2 m & Schock (60 St.) 2.30 2.60 .3.— Mk. Diese Spalierlatten, Dachlatten, Baumpfähle u. s. w. in Wagenladungen billiger. Vermehrungs - Kästen. per 10 Stück 40 em lang, 25 em breit, 8 cm hıcch .„ . . 3 Mk. 50 Pfe. 2 gar, RS Ber as > IT I „70 ; Der Boden jedes Kastens "ist mit Löchern und 2 2 Quer- leisten versehen. Alle anderen Grössen werden nach "Angabe der Masse angefertigt. 6 August Bussemer, Geschwenda i. Th. Baum - Kübel von bestem, guı ausgetrockneten Kiefernholz, Die Kübel sind aussen zweimal mit grüner Firnissfarbe angestrichen, inwendig gut ausgebrannt und No. 1 bis 4 mit je 2, No.5 bis 10 mit 3 eisernen Reifen beschlagen. Die Holz- stärke ist je nach Grösse von 2 u 5 cm. reite [— 1 ——— nn 0 18 No. 1 25 em hoch, 30 cm oben, 22!/, em unten :M. 1.40 2,7300: 35 do. 25 do. 1.80 828302. »2d0: 40 do. 30 do. 2.20 SW AHA02°.d0: 45 do. . 35 do. 8,50 en ilen 50 do. 40 do. 3.— 0625022 00: 55 do. 45 do. _ 5.50 7.559,50 60 do. 50 do. 7.— 18-605 20: 65: +..do.u. 28a do. 8.— - 97209: do. 70 do. 60 do. 10.— 102702 200: 75 do. 65 do. 12.— Diese Kübel sind von aussen gemessen, Sämtliche Kübel sind mit Herzen versehen. Untersätze zu den obigen Kübeln für Zimmer, Balkons ete. zu No. 1 2 3 4 5 6 URS 9 10 St. M. 1 140 180 250.3, 4 yes Ristenbrettchen. Zu 10 St. Kisten 50 em lang, 30 em breit, 2 em hoch M. 5.— do.. 45 do. 25 dose do. Di do. 44 do. 2423.00: = do. 3.50 do. 40. do. 208700: 15 do. a do. 30 do. 20 do. 1570; 2.60 do. 95.200 2518 do, 18 do. 2.40 do. 20 do. 20 do. 2057 do 2.40 do. 20 do. 15° :do.2 15 des 2.— do, 16:05 2.2102...de: 8 do. 1.— KRistenbrettchen _ in allen Grössen, fertig geschnitten bis zum Zusammennageln, rauh und auch "gehobelt, liefere in jedem Posten, auch in ganzen Wagenladungen. au August Bussemer, Geschwenda i. Th. Rundstäbe ohne Spitze lasse in allen Stärken und Längen nach Massangabe anfertigen. >) Spalier-hatien zZ oO SOUND RWDD Mm “SMS SE! — SMS HHHNHDHGHSEHIN! Gehobelte Spalier-Latten "werden ebenfalle geliefert und entsprechend höher berechnet. in gewünschten Längen geschnitten. ungehobelt. 1!/, em breit, 8 mn Ei per 100 lfd. Meter M. 2.50 2 2a 2 = 21a 3 5) 3 2ıla 3a 3 3% 4 41], 4 4a 5 3.50 A. EN A 250° gs 4.75 5.50 6. 6.75 1 7.50 8 8.50 g. 9.50 auf Verlangen Ebenso werden ausser den angeführten Massen alle anderen Stärken Kranz -RKisten, und Breiten in jeder gewünschten Länge angefertigt. einfache zu 1 Kranz, glatt gehobelt, Brettstärke ®/, om 30 cm breit u. lang, 10 en hoeh i. Liehten, 100 lfd. Mtr..M. 4.— 321); do. do. 8.80 per Satz mit 9 Stück 30 bis 50 cm M. 5,50 (6) Aus ust Bussemer, zelnen Stückpreise. No: 1 Te 93830 AS er 76.:20 1144 | = gest 1054 11:58 „12 61 132.63 1470 Kisten. Pflanzen- u. Samenkisten, glatt gehobeit, Die Brettstärke ist im Verhältnis zur Grösse 8-10 mm Um eine richtige Uebersicht der Grösse zu haben, so führe ich jede aufeinander folgende Nummer einzeln auf, sowie die ein- Die Masse sind im Lichten angegeben. St. 16 Pie. 131), 16 19 22 25 28 31 341/o 38 41!) 45 AS1/, 52 - Letztere mit Kopfleisten. 24 cm lang, 11 cm breit, 9 em hoch ä& do. 192. .2.do, 15 do 18. do. 2 do: 24 do 27. 0.de: 30 do 33 do 361/, do. 40 do. 451/, do. 472200: 51 do. Geschwenda i+ To. 20 28 45 35 70 30 35 1101 1.30 1.50 1.80 2.20 U oe Deo Dar rl 1 ka m m SEINEN Die nachstehend einzeln aufgeführten Nummern sind in fo'yende Sätze eingeteilt: No. 1) 4 Stück im Satz enthält No. 1—4, per Satz M. 1.— Die grösste 33!/, em lang, 19 cm breit, 13 cm hoch „. 2) 3 Stück im Satz enthält No. 3—5, per Satz M. 1.08 Die grösste 371/, cm lang, 22 cm breit, 24 cm hoch „. 4 6 Stück im Satz enthält No. 1-6, per Satz M. 2.— Die grösste 401/, em lang, 28 cm breit, „ 6) 4 Stück im Satz enthält No. 4—7, per Satz M 2.05 9,28 cm breit, 27 cm hoch »„ 8) 6 Stück im Satz enthält No. 3—8, per Satz M. 3.13 Die grösste 471/j, cm lang, 31 cm breit, 30 cm hoch Die grösste 44 em lang, „ 10) 7 Stück im Satz enthält No. 2 Die grösste 51 cm lang, Die grösste 541/, cm lang 28 cm hoch —8, per Satz M. 4.08 341], em breit, 33 cm hoklı = 12)28 Stück im Satz enthält No. 3—10, per Satz M. 518 38 cm breit, 361/, em hoch 1A) Stück im Satz enthält No. 5 - 12, per Satz M. 7.25 Die grösste 611/, em lang, 45 cm breit, 43!/, cm hoch „ 16) 10 Stück im Sata enthält No. 5—14, per Satz M. 11.25 Die grösste 70 cm lang, 52 cm breit, 51 cm hoch. August Bussemer, Geschwenda i. Th. 9 » Kranz-Risten Boelie zu 2 . glatt gehobelt, Brettstärke 3/, cm m breit und lang, 16 em hoch i. Lichten, p. 10 St. M. 4.70 do. do. do. do. 5.20 do. do. do. do. 5.70 do. do. do. do. 6.40 do. do. do. do. 7.— do. do. do. do. 7.60 7 do. do. do. do. 320 - do. do. do. do. De do. -do. ‚do. do. 9.90 per Satz mit 9 Stück 30 bis 50 cm M. 6.35 achstehende Sorten Kranzkisten, rauh einfache zu 1 Kranz, aber feinster Sägeschnitt, Deckel gehobelt. em breit und lang, 10 cm hoch i. Lichten, p. 10 St. M, 3.50 do. do. do. do. 390 do. do. - do. do. 4.30 do. do. do. do. . 4.30 do. do. do. do. 5.30 do. do. do. (do. 580 do. do. do. do. 6.40 do. do. do. do. m do. do. do. do. 7.60 per Satz mit 9 Stück 30 bis 50 com M. 4.85. Doppelte zu 2 Kränzen, 0 em breit und lang 16 em hoch i. Lichten, p. 10 St. M. 4.20 4. do. do. =.2:do. do. 4,60 do. do. do. do. 5.10 do. do. do. do. 5.70 do. do. do. do. 6.30 do. do. do. . do, 6.90 do. do. do. do: 7.50 do, do. do. do. 3.20 do. do. do. do. "8.70 per Satz mit 9 Stück 30 bis 50 em M. 5.70 10 Ausust Bussemer, Geschwenda i. Th. Kranz-Kistenbretter fertig bis zum Zusammennageln, rauh, Deckel gehobelt. Einfache zu 1 Kranz per Stück 30 324, 83 374, 40 42, 45 AZ, 50cm 3.— 350 4— 430 490 550 5.80 6.30 6.80 M. Bouquet - Kisten. Doppelte, jede Kiste zu 2 Bougquets, aussen glatt gehobelt, Brettstärke 6 bis 10 mm. Na. 1 50 em lang, 20 em breit u. hoch i. Lichten, p. St. M. 0.5: „. 2:521la do. 22113 do. do. 0.6: »„ 855 do. 25 do. do. 0.7: „ 4#57ljs do 27a do. do. 0.8 „ 5 60 do. 30 do. do. 1.— „ 6 621, do. 321], do do. 14 »„ 2165. do. 35 do. do. „.867 do. 371g do. do. 14 N) do. 40 do. do. 1.6 » 10 72!lg do. 4210 do. do. 1a Vorstehende Nummern sind in folgende Sätze eingeteilt: No. 6 6 Stück im Satz, enthält No. 1—6, per Satz M. 4.9 ee) do. ü do. 508, ade: 6.51 10 do. do. „ 5-10, do. 8.2: Vorstehende Sorten Bouquetkisten rauh, aber feinster Sägeschnitt, Deckel gehobelt. No. 1. 22 28324 1007 er per Stück 48 57 66 77 89 101 115 128 141 156 Ph In Sätzen: No. 6) 6 St. im Satz, enth. No 1—6 p. Satz M. 4.3: E2 Hs do. „3-8 3.76 ‚8 10,50% do>. 07 510, do: 7.31 553 ; = Dieseiben Sorten in zugerichteten Brettern 55 fertig bis zum Zusammennageln, rauh, Deckel gehobel' .. No 1 2.8 2 05.060 Vs 1 per St... 42 49 57. 67 = 1.87. 98-1 10022 7195480 August Bussemer, Geschwenda i. Th. 12 Kranz-Kistenbretter doppelte zu 2 Krünzen, per 10 Stück eo aa ra Aa 50 em 70 220 470 5.30 5.80 650 680 7.30. 7.90 M. Bouquet - Kisten. Sämtliche nachstehende Sorten sind aussen ‚glatt gehobelt. a Brettstärken sind im Verhältnis zu den Grössen 6—10 mm. Einfache, jede Kiste zu einem Bouquet. Davon führe erst jede der einzelnen in den Sätzen ent- tenen Grössen, wie sie aufeinander folgen, an: No. 1 20 em im Quadrat im Lichten, per Stück M. 0.30 do. a, da 0.40 325 do. do. 0.50 —, 427la do. do. 0.55 2:5 30 do. do. 0.70: „ 6 321ja do. do. 0.80 2,1735 do. do. 0.95 .n 8374, do. do. 1.10 =..340 do. do. 1.20 ee, 10 A2llg do. do. 1.40 113 do. do. 1.50 = 12 471]s 2 doz.z, do. 1.60 Die vorstehenden Nrn. sind in folgende Sätze eingeteilt: 6) 6 Stück im Satz, enthält No. 1—6, pro Satz M. 3.25 ; Die grösste 221), em im Quadrat. 8) 8 Stück im Satz, enthält No. 1-8, pro Satz M. 5.50 Die grösste 37!/, cm im Quadrat. = 10) 8 Stück im Satz, enthält No. 3—10, per Satz M. 7.20 rn Die grösste 421], em im Quadrat. 12) 8 Stück im Satz, enthält No. 5—12, per Satz M. 9.25 = Die grösste 47!) em im Quadrat. ; Dieselben Sorten wie vorstehend in zugerichteten Brettern, bis zum Zusammennageln, rauh, Deckel gehobelt: 2. EEE N) 212 212) 991], 24 274/530 321], 35 371]. 40 42%), 45 47%), Dem 30 36 42 50 58 66 50 90 100 120 130Pf.p.St. 2 August Bussemer, Geschwenda i. Th. Palmen-Kisten zum Versenden von Palmenzweigen. No. 1) Den Satz zu 4 Stück, per Stück M. 3.50 Die grösste 118 cm Ig., 19 cm breit, 13 em hoch i. Lie » 2) Den Satz zu 4 Stück, per Satz M. 4.50 Die grösste 149 em 1g., 25 cm breit, 14 em hoch i_ Lie‘ » 93) Den Satz zu 4 Stück, per Satz M. 6.50 Die grösste 170 cm 1g., 21 em breit, 14 cm hoch i. Lie) Kistenbretter für Cycas- und Paimenzweige li nach Vorschrift billigst. Leichte Post-Versand-Kisten. Die nachstehenden 3 Sorten Postkisten haben allgeı Anklang gefunden, da sie, zu allen Postsendungen pass wegen ihrer Leichtigkeit doch duerhaft gearbeitet und, besonders zu berücksichtigen ist, sehr billig sind. I. Sorte. Seiten, Boden und Deckel 4 mm, Kopfstücke 6 mm staı No. 1 10 em lang, 6 cm breit, 5 cm hoch, p. 10 St. M. 12 a do. 7 do hr de do „9. 44 do! S!/, do. 7 do & do. 34160000 10 do. 8 do. 87 da: >» 9, la do u, do 9 do. <= do. „6: 20, do. 413 ; do. 10 1 dor »,.,0 22 do. 141, do. II), do, Zasıe „= 38.24 3d0r 16 do... 13 do. do. Dieselben sind in Sätze eingeteilt: z No. 1 6 Stück im Satze, enthält No. 1 bis 6, per Satz 50 aD do. do. 3 bis 8, 5 75 el do. do. 4 bis 8, 5 65 ds do. dor. La a II. Sorte. Seiten, Boden und Deckel 5 mm, Kopfstücke 7 mm star) No. 1 18 cm lang, 10 cm breit, 8 cm hoch, p. 10 St.M.1ı 20 do. 12 do.3.10x! dos 0. 221/, do. 14 do...12;, de: 25 de. 16 do: 14 do. 27!/, do. 18 dor 16 =.do: 30 do. 20 do. 218 do 321/, do. 22 10.2220. 2tdoe © 35 do. 24 do. 7 220° do: do. ONE DD im Lichten a Qu S SSH Poomm Hr m August Bussemer, Geschwenda i. Th. 13 Leichte Post-Versandkisten. "Dieselben sind in Sätze eingeteilt: 5 6 Stück im Satz, enthält No. 1 bis 6, per Satz M. 1.10 6 6 do. do. A 8, do. 1.65 ae: do; - do. DE 8, do. 1.30 858 do. do. TON 28,20. 1.90 2 EFl. Sorte. Je nach Grösse, Seiten und Boden und Deckel 6—8 mm, Kopfstücke 8—10 mm stark. .1 30 em lang, 11 cm breit, 7!/g cm hoch p. 10 St. M. 1.90 > 321, do. 121), do. 10 do. do. 2.20: 23 435 da =t6 dor 1219 do. do. 3.— 4 38 d02 22.19 Go482 21:5 do. do. 380 5 4 d0%42222 2:00. 18 do. do. 450 6 44 do. 25 do. 21 do. do. - 5.50 7 474, do. 281, do. 24 do. do. 6.50 1851 de. 32 dor 27 do. do. .8.— a) 54a 40°. #2 359415.:.00%. 30 do. do. 9.50: 2 53 do. 39 dos 33115. do. do. 11.50: Die Einteilung in Sätze ist folgende: 9 4 Stück im Satz, enthält No. 1 bis 4 per Satz M. 1.10 eu) 3 do. do. BR) do. 115 16 do. do. 1a2 46 do. 210 Be .4 do. do. ART, do I >36 do. ..do. 302.28 do 3.15 Bi 7 do. do. Re) do 410 5 4 do. do. 1 120 do = 3.55 16 8 do. do. Si) do 5.25 ‚7 10 do. do, a) do 5.65. | Erdbeer-Versand-Kisten, rauh, Deckel gehobelt. #5 per 10 Stück „],_ Zu 2 Ltr. zu 5 Ltr. Erdbeeren zu 1 liter AL M. 1.50 M. 2.20 Dieselben Kisten mit übergreifendem gehobelten Deckel zu Liter Erdbeeren pr. 10 Stück M. 3.—, 109 Stück M. 28.50 ma» Spargel-Versandkisten mit übergreifendem gehobelten Deckel 26!/,-20-16 em im Lichten per 10 Stück Mk. 3.— 100 Stück Mk 28.— ZEN) August Bussemer, Geschwenda i. Th. Instrumente für Glashäuser und Gartenb sowie auch für allgemeinen Gebrauch. NOUADD (loXfe 0) 10 11 12 13 14 15 16 al 18 11) 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 _ Treibhaus-Thermometer auf polierter Holz- skala, naturw., gelb, schwarz mit Queck- silber- oder Weingeiströhre . 20 cm lang desgleichen 2 1 2 ee Ser rn desgleichen ‘.. °: .. „aus Zus, kefee desgleichen.......; 5. ner, un as 2 desgleichen . . . 40 n desgl. in grün lackiert. Blechhülse 25 us Thermometer in Glas mit Papierskala für Appr. der Temp. in T'reibhäusern, auch für Wassertemperatur-Bestimmungen 20 cm lang desgleichen. — 2.22... area ® desgleichen „2 zn 5 r desgleichen . EL RR = Thermometer in Glas mit Milchglasskala und Messingkapsel 20 cm lang sdesgleichen 2 2 2 20000055 - desgleichen 2. Dame 20 25027230 5 desgleichen . . 32—55 ee met Thermometer in Glas mit Papierskala in Holzskala und mit Griff .\ # 20 em lane dessleichen » 9. Jr 3 835 E desgleichen 2... 92..0.0.240 5 dgl. ohne Griff m. 1 Loch oben [ Z 20 5 desgleichen . a ae 2 desgleicheı. . ar Ra N Minimum-iäerm., auf lackierter Holzskala, zeigt die niedrigste Temperatur während der Abwesenheit des Beobachters an . desgleichen auf polierter Holzskala x desgl. auf Milchglasskala mit pol. Holzeinf. desgl. auf stark. Milch- od. Spiegelglasskala Maximum -Thermometer, zeist die höchste Temperatur dem Beobachter an desgl. auf polierter Holzskala . desgl. auf Milchglasskala mit pol. Holzeinf. | desgl. auf stark. Milchelassk. od. Spiegelglsk. Erdboden-Thermom. zur Bestimm. d. Temp. in der Erde, ohne jegl. Einf., 45 cm lang || 1Stek.[ 1 Ad 0 50 070 0 80 1—|1 1201 1—I1l [uud name man =) OSOooO I oO —ıı1 2011. 301 1. 075 { 0.901 1:20:14 0.7047: 0801 € 1520.19 2 —I 2C '2.60} 24 3 50| 36 450] 46 3 —1 30 3 50| 35 4 501 45 5 501 55 1 50] 16 rdboden-Thermom. ‘zur Bestimm. d. Temp. - in der Erde ohne jegl. Einf., 60 cm lang esgleichen . . 75 N (längere auf Wunsch.) desgleichen mit Holzeinfassung . 45 5 Beerchen® . 2. ...:-..0...°..60 esgleichen . . 75 5 (Metalleinfassung auf Wunsch). Instrumente für Zimmer, Fenster, Schau- B- fenster efc. Zimmer-Thermom. m. Milchglasskala u. pol. Rahmen, Teil. u. Schrift eingebr. 20 cm lang desgleichen” Erg Ba Ra, ‚desgleichen . .. 30 2 dgl. mit Kugelröhre in pol 1 Holz 20 S ‚desgleichen . . DD, desgleichen . 300% . desgieichen auf Nussbaumbrett mit 2 Ahornholzskala . . 30 2 desgl. mit Milchglasskala u. 1. feinpol. Rahmen Teilung u. Schrift eingebr., mit Schnecken- röhre und schwarzer Schrift 44 Fenster-Thermometer f. Zimmerfenster \ auf geschliffener Spiegelplatte mit | ä Schneckenröhre, äusserst elegant . 45 do. desgl. mit wellenförmiger Facette, 3 Facon 4eckig u. mit Messinghalter L do. desgl. kleiner . . RN do. desal. mit glatter Facette. | 48 do. desgl. kleiner 49 do. dessl. ohne Facette 50 do. desel. kleiner EnE Spiegelplatte, Teil. a. Schrift eingebr., ne E sichtbar and elegant mit Messinehalter ; 52 do. desel, mit Milchglasplaite, weiss ; Einfassung und Milchelasskala 54 Schaufenster-Therm. in starker Elashalse u. 2 Milchglasskala mit Be 50 cm lang 55 desgleichen kleiner Ä S Parometer liefere billigst von 3-11 Mk desgleichen mit Kugelröhre . . 25cm lang | 53 do. desgl. mit starker Glashülse, Messing: : NURLNOFTLO AFLITOS vw ww RrUH#R D [2] ° SPD HrHovr IV IV [0] [5j 1 1 Steck. M & 40 50 30 16 August Bussemer, Geschwenda i. Th. Tonwaren für Zimmer, Veranden ete., Thiere und Figuren in Lehe: grösse za Gartenverzierungen etc. Sämtliche Artikel sind gut gebrannt, naturgetreu gemalt und wetterf Für eingesandte natürliche Geweihe werden passende-Köpfe oder Tiere ; gefertigt. Auf Verlangen liefere natürliche Geweihe zum Kostenpreis. Bei Aufträgen über 20 Mark gewähre 10 Prozent Rabatt, s Gegenstand 1} Hirschkopf, | 30] Oehsenkopf, natgr. ohne Geweih | 60112.— 131 Tigerkopf . R 21:5 E 50/10.—|32| Löwenkopt . 3 ee 35] 6.— 4) „ mit Tongew. >} | Tiere, Figuren 2) ” ” REN 6 Rehkopf, gehetzt, er m. Tongeweih 5.— [33] Rehbock, liegend |58 71-, 3.50134 : 7 3 ” 3 » b) 10 » » 1 11 ” ” 7 12|Gemskopf . . .| 15 Jagdhundkopf . 14 do. 15 Fuchskopf. . .| 21 16 do !7| Wachtelhundkopf.. | 115 = % i8/ Ulmer Doggenkopf | 1271 5. Hase, hint.sitzend, 19] Engl. do. 221 5. vorn stehend |5043| 8.— 20| Pferdekopf „ Männchen a do. | machend | 60110.— 221 Hasenkopff. . .| 15 2.-4un 47 8.— 23| Goidfasankopff . 12] 1.5048] „ & BA 24) Auerhahnkonf -.| 125) 3.—|49 Kaninchen, sitzend 3434] 5.— 25lEberkopff . . .| 141l15.—150 „ Männchen Ä 26 do | 150] 6.— machend 27| Wolfkopf ...1 021 4&—[51| „ 5 28] Katzenkopf . Sa dDRE 2 5 29 Bärenkopf, nater.| |25.- [58 Mops, stehend . se| & eis a Gegenstand. E = Stck.Ilip.| Gegenstand. |== Stck. em | Mk.I em | Mk. > Mops, stehend 3630| 6.—| 80/Windhund, liegend|35 32) 4.— E, 5 .130,24| 4.1] 81 5. stehend [3014| 4.— „ liegend. .[48123| 6.—| 82/Pinscher, sitzend 29) 6.— 5 , 30115; 4.—-| 83|Wachtelhund, lies. |36 6— „ sitzend . 40) 7. 84 “hal 2 DI, » >. 1 |28| 4] 8ölEngl. Spitz, sitzend 6.— 30 Engl. Dogge, sitz.| 15510.—| 86|Bernhardiner, steh. |128 |80|40.— Be», z 5 34 7.—| 87 EN 130118) 3.— > E n 22) 4.—] 88|/Fuchs, Selen 74|40 12-— > & steh. |74/70)24.—| 89|Katze,_stehend .|93]29| 6.— er „150141110.—| 90) „ legend .ja5| | 6.— >|; = „ 130124) 4.—I 91| ,, sitzend 133) 6.— 36|Mastiff, liegend .[82]34124.—| 92!Affe, sitzend mit a, % .140128112.— Apfell 134 6.— BEE & .13428| 4.—| 93 Neger mit Zigarre] |7110.— 59'Ulmer Dogge, sitz.| 196 30.—| 94/Gnomm.Grabscheit| |7820.— 70 Dachshund,stehend|43 34. 10.— 95) , mit Lampe .ı |72/115.— at er 5 40,30) 6.— „ sitzend auf, ee = 2618| 3.—| 96 Felsen 54|%0.— 13 =; sitzend} 13510.—| 97| ,, als Gärtner .| |60115.— 74 = % 36| 6.—| 98) ,„ mit Blumen- 75 201 2.—| = topf 46,10.— 76 Windhund, eins 99 Hirsch, lauschend | sitzend 60115.— stehend 63/40. 10.— a ER do: '4s| 7.1100 Elefant . .a2l2s| 8.— En = do. 28) 3.—[101/Gnom als Christ- E :,. diegend „47 40) 19.—1 baumständer 138 15.— < \ | 102 Dachshundkopfft | —| 2. — Starkästen zum Nisten, 10 Stück 5 Mk., 1 Stück 60 Pig. Sowie verschiedene andere Artikel, wie Kreuzkisten, lange Pflanzenkisten, Buketthölzer, Bukettkisten, Rähmehenholz für ‚Bienenzüchter etc. aufs beste angefertigt. ER werden nach Augabe von Massen und Grössen _ Tonwaren. En wie: BER sa Hirsche, Rehe si auf den vorhergehenden Seiten. Ne ij mit Thermometer . . el » 2, Thermometer und Sharkasten ER Se » 8 » Thermometer, Starkasten u. ausichenholz : mit Hirschkopf . RER An „ 4 ,„. Thermometer, Starkasten, ‚Figuren Hänsel „und Gretel, sowie. die alte Waldhexe , 5 .,„. Thermometer, Starkasten, Figuren Rot- x v #22... \köppchen: undsder Wolf... - ra » 6 „ Thermometer und mit Blätterbelag, mit Ä . Vergissmeinnicht oder Weintrauben, RE ‘oder Apfelbelag u. s. w. ee s sowie bis zum feinsten. zu BEE E00 S nd 30% © Es wird sieh 7 uU, wege iem m Porto mehrere Stiieke auf einmal zu hestel Die Reisen Otto Kuntzes und seine Ansichten über die Wanderung der Bananen. 933 (A. Hartlebens Verlag in Wien) zwei geologische Artikel und ferner Reise- briefe in A. Voss’ „Deutschen Gartenrat“, 1904, No. 56, 67, 69, 72, 73, 78, 79 veröffentlicht. Uns interessiert in einer Zeit, wo der Mont Pel6 (oder Pel&e)auf der west- indischen Insel Martinique wieder tätig ist, besonders eine Anmerkung, die Kuntze in seinem Artikel „Der Kilauea auf Hawaı als Vulkan erloschen“ (Deutsche Rundschau für Geographie und Statistik, XXVII, Heft 1) gemacht hat. Er sagt: „Pel& ist auch der Name der hawaischen Göttin der Vul- kane, ebenso findet sich im gleichen Sinne das Wort Puna auf Hawai für eine vulkanische Hochebene (wie dieser Ausdruck für die 4000 m hohe vulkanische Hochebene in Bolivia und Chile gebraucht wird). Das fällt vielleicht ins Gewicht für den Ursprung der amerikanischen Indianer, die außergewöhnliche Ähnlichkeiten mit diesem Inselvolke (den Bewohnern von Hawai) zeigen und auch ähnlichen bunten Vogelfederschmuck wie in Süd- amerika und dasselbe siegelringähnliche Steininstrument zum Zerreiben des Mehles wie die alten Mexikaner besitzen. Dabei bleibt aber immer noch die merkwürdige Tatsache aufzuklären, wie die samenlose tropische Kulturbanane, die vor 500 Jahren schon in Amerika war, dorthin, wo es keine wilden Bananen gibt, transportiert wurde. Auf Hawaı ist die Banane wild und hat Samen; aber die kulti- vierte Banane hat niemals Samen. Kulturbananen können nur durch Wur- zeln (soll wohl heißen Schößlinge aus der Wurzel, L. W.) verbreitet werden und die nimmt doch kein Schiffahrer mit sich auf Reisen. Die Ent- fernungen innerhalb der Tropenzone zwischen den Polynesischen Inseln und Amerika sind außerdem so bedeutend, daß diese Einwanderung aus- geschlossen ist, und ich im „Ausland“ früher eine nördliche Einwanderung in präglazialer, damals tropischer, mehr nördlicher Region annahm. Ich verkenne nicht, dab die Erklärung der nördlichen Einwanderung in prä- glazialer Zeit auch manche Bedenken hat, zumal wir von Einwanderung ostasiatischer, schlitzäugiger Rassen ohne Bananenkultur wenigstens für tropisch-amerikanische Indianer absehen müssen. Dann bleibt aber nur polynesisch-maritime beabsichtigte Völkerwanderung mit hinreichender Verproviantierung für sehr lange Seereisen und Mitnahme von Kultur- ‚pflanzen. Wenn man die vielfache Übereinstimmung von Samoanern und Sand- wichinsulanern, auch in manchen Sitten (Blumengirlandenumhängung, ausgebildeter mehrstimmiger Gesang, surriding, d. h. Schwimmen und Kahn- fahren in der Brandung), ihre seetüchtigen Boote mit Auslegern, die ein Versinken im Meer ausschließen, berücksichtigt, wenn man ferner bei dieser Menschenrasse die große Eintfernung von Samoa und Hawai mit der einzigen Zwischenstation der Fanninginseln (bald 4000 Kilometer, nach Kalifornien etwa 3000 Kilometer) und die noch in historischer Zeit fortgesetzten groß- artigen vulkanischen Umwälzungen auf manchen Sandwichinseln (der Mauna Loa hat z. B. „einzelne Lavaergüsse von größerem Kubikinhalt als der Vesuv gehabt) als Motiv der Auswanderung in Betracht zieht, so kann man die Möglichkeit einer maritimen Völkerwanderung kaum von der Hand weisen.“ 234 Vorbericht über den wissenschaftl. Obstbaumdüngungsversuch in Weihenstephan. Wir müssen Kuntze ganz Recht geben. Die kultivierten Bananen sind, so viel wir wissen, einheimisch in der alten Welt, wo auch so viele wilde samentragende Arten zu finden sind, während es von letzteren keine in Amerika gibt. Die Spanier aber fanden die kultivierten Bananen bei ihrer Ankunft in der neuen Welt vor. Man hat früher angenommen, sie seien vielleicht mit Menschen aus Ostindien über Ostasien und die Aleuten nach der Westküste von Nordamerika und dann weiter südwärts gewandert, Das müßte aber zu einer Zeit geschehen sein, wo in Sibirien noch keine Eiszeit, sondern tropisches Klıma herrschte, und scheint ‘wenig wahr- scheinlich. Alphonse de Candolle nahm in seinen „Origine des plantes culti- vees“ an, daß die Bananen vielleicht von Afrika und den kanarischen Insel nach dem Osten Mittel- und Südamerikas gekommen seien. Indes an der Westküste Afrikas scheinen die eßbaren Bananen auch erst durch Menschen eingeführt zu sein; ihr eigentliches Vaterland ist das südöstliche Asien bzw. das polynesische Gebiet. Da erscheint also es viel wahrschemlicher, daß die Bananen von dort ostwärts über den großen Ozean nach der Westküste des tropischen Amerikas gekommen sind. Möglicherw eise ist sowohl von Osten wie von N aslım eine Einwande- rung in Amerika erfolgt. Vorbericht über den wissenschaftlichen Obstbaumdüngungsversuch in Weihenstephan. Mitteilungen über die Tätigkeit des Sonderausschusses für Obstbaumdüngung. Von Prof. Dr. Steglich-Dresden, Schriftführer des S.-A. Nachdem sich die sog. Demonstrationsversuche, wie zu erwarten und wie später noch zu berichten, als ungeeignet zur Lösung bestimmter Düngungsfragen auf dem Gebiete des Obstbaues erwiesen hatten, beschloß der Sonderausschuß in der Sitzung am 13. Oktober 1902, die Obstbaum- düngungsversuche künftig in die Bahn der wissenschaftlich exakten Ver- suchsanstellung zu leiten, nach dem Vorbilde der Felddüngungsversuche der Düngerabteilung. Diesen Grundsätzen entsprechend, wurde im Frühjahr 1903 auf An- regung und nach dem Plane von Prof. Dr. Friedrich W agner- Weihenstephan unter dessen Leitung ein exakter wissenschaftlicher Obstbaumdüngungs- versuch begonnen. Der Versuch ist auf dem Baumschulengrundstück der Kgl. bayer. Akademie Weihenstephan angelegt. Die erforderliche Fläche, rd. 5 a, ist vom Kg]. bayer. Staatsfiskus in dankenswerter Weise auf 20 Jahre unent- geltlich für diesen Zweck überlassen worden. Der Versuch soll die Frage beantworten, welchen Einfluß die einzelnen Nährstoffe, Stickstoff, Phosphorsäure und Kali, auf die Entwickelung und den Ertrag des Obstbaumes, insbesondere der Birne, haben. Um soweit als möglich mit bekannten Faktoren rechnen und dieselben nach Möglichkeit beherrschen zu können, ist der Versuch nach Art der j j Vorbericht über den wissenschaft]. Obstbaumdüngungsversuch in Weihenstephan. 935 Vegetationsversuche in seitlich geschlossenem Bodenraume angelegt. Die einzelnen Teilstücke, sechs an Zahl, sind je 17,5 m lang, 3,5 m breit, einer Fläche von 61,25 qm entsprechend. Sie sind bis auf 1 m Tiefe durch vertikale, 5 cm starke Monierwände (Zementguß mit Drahteinlage) voll- ständig umschlossen und getrennt. Die gesamte, in den Teilstücken lagernde Erdmasse ist, unter Getrennthaltung von Krume und Untergrund, durch Ausschachten, Mischen und Wiedereinbringen gleichmäßig gemacht worden. Geologisch gehört der Boden der Versuchsanlage den Verwitterungsprodukten des oberen Miocän an und charakterisiert sich agronomisch in der Krume als schwach humoser, stark bündiger, mit nur wenigen kleinen Quarzroll- stücken durchsetzter Verwitterungslehm. Der Untergrund wird von sehr gleichmäßig feinem Glimmersand gebildet. Die Adhäsion und Kohäsion der Krume sind erheblich; 1 1 der lufttrocknen, schwach zusammengepreßten Krume wiegt 1,1303 kg. Von dem Untergrund wiegt 1 11,2205 kg. Der Untergrund ist infolge seines hohen Glimmergehaltes vom Wasser nur schwer benetzbar. Analysen haben ergeben, daß der Gehalt des Bodens an alkalischen Erden (Kalk und Magnesia) nach Märcker als normal zu erachten ist. Da aber nicht einmal die Hälfte des Kalkes an Kohlensäure gebunden ist, so ist an dieser für die chemischen Umsetzungen im Boden so überaus wichtigen Form des Kalkes ein Mangel vorhanden und der Boden von diesem Gesichtspunkte aus kalkbedürftig. Die in Krume und Untergrund vorhandene Kalımenge kann noch als normal gelten, dagegen ist der Phosphorsäurevorrat in beiden Fällen sehr gering. Stickstoff ist in der Krume in normaler Menge vorhanden, dagegen im Untergrunde nur mäßig. Die Bepflanzung der Teilstücke ist im Mai 1903 mit ausgesucht gleich- mäßigen, auf Quittenunterlage veredelten zweijährigen Pyramidenbäumchen der „Pastorenbirne“ in Abständen von 3,5 x 3,5m, also mit 12,5 qm Standraum erfolst. Mithin stehen auf jedem Teilstück fünf Versuchsbäume. Die Teilstücke sind in sich horizontal, aber dem Hange des Geländes entsprechend in drei Stufen von je 50 cm Höhenunterschied angeordnet. Um die Teilstücke herum läuft ein 1 m breiter Weg, und die ganze Anlage ist von einem Drahtzaun umgeben. Die Düngung ist der Versuchsfrage entsprechend ın nachstehender Weise angeordnet. Sämtliche Teilstücke erhielten je 12,5 kg Ätzkalk als vorläufig einmalige Gabe. Als Einheitssatz wird auf je 1 qm Standortsfläche, gemäß den Er- gebnissen der statischen Untersuchungen gegeben: 10 g Stickstoff als schwefelsaures Ammoniak, 15 g Kali als 40°/,iges Kalidüngesalz (Chlorkalium) und 5 g Phosphorsäure als Superphosphat mit 18°/, wasserlöslicher Phosphor- säure. Die Teilstücke erhalten folgende Düngung: Teilstück I. Stickstoff, Phosphorsäure, Kalı nach dem Einheitssatz. Teilstück II. Ungedüngt. 236 Vorbericht über den wissenschaftl. Obstbaumdüngungsversuch in Weihenstephan. Teilstück III. Stickstoff und Kalı in doppeltem Einheitssatz Phosphorsäure. Teilstück IV. Stickstoff und Phosphorsäure in doppeltem Einheitssatz — ohne Kalı. Teilstück V. Stickstoff, Phosphorsäure und Kali in doppeltem Ein- heitssatz. Teilstück VI. Phosphorsäure und Kalı in doppeltem Einheitssatz — ohne Stickstoff Mithin ergibt sich aus dem Vergleich der Teilstücke I, II und V die Wirkung der Volldüngung und ihrer Steigerung, durch Vergleichung der Teilsticke II bzw. V und IlI die Wirkung der Phosphorsäure, durch Vergleichung der Teilstücke II bzw. V und IV die Wirkung des Kali und endlich durch Vergleichung der Teilstücke Il bezw. V und VI die Wirkung des Stickstoffs. Der Dünger wird im Herbste ausgestreut und flach untergegraben. Unterbau findet nicht statt. Die Versuchsflächen werden offen und von Unkraut frei gehalten. Die Größe der zu düngenden Fläche wird nach der Größe der Versuchs- bäume bemessen und für das erste Jahr auf 1 qm beschränkt. Zur Fest- stellung der Düngerwirkung wird alljährlich im Herbste nach Beendigung der Vegetation. die Höhe der Bäume und der Stammumfang derselben an bestimmter Stelle gemessen. Um die Entwickelung der Versuchsbäume nicht individuell zu beeinflussen, unterbleibt der Schnitt und sie werden in Buschform gezogen. Beim Eintritt der Blüte und des Fruchtertrages werden die erforderlichen Ermittelungen und die Aufzeichnungen hierüber gemacht. Von den Früchten wird seinerzeit Trockensubstanz und Zucker- gehalt bestimmt. Über Färbung des Laubes, Blattfall und Gesundheits- zustand der Versuchsbäume werden Notizen gemacht. Später wird auch die chemische Zusammensetzung des Holzes und des Laubes auf jedem Teilstück zu erfolgen haben. — Die Kosten für die Herstellung der Versuchs- anlage belaufen sich auf rund 1700 Mk. Versuchsjahr 1904. (1. November 1903 bis 30. Oktober 1904.) Die Versuchsperiode ist vom Herbst 1903 ab zu rechnen, nachdem im Laufe des Sommers 1903 das Anwachsen der Bäume in normaler Weise erfolgt war. 1. Witterung. Der Witterungsverlauf war im allgemeinen für das Gedeihen der Versuchspflanzen günstig. Der Winter 1903/04 verlief normal. Im Frühjahr 1904 machten die Kulturen unter dem günstigen Einflusse von Wärme und ergiebigem Regen sichtliche Fortschritte. Der Sommer blieb trotz der großen Hitze und der verhältnismäßig geringen Niederschläge ohne nachteilige Folgen auf die Entwickelung der Bäumchen. 2. Düngung. Dieselbe wurde nach den bestimmten Sätzen zum erstenmal im Frühjahr 1904, und zwar für jeden Baum auf 1 qm Stand- ortsfläche bemessen, gegeben. Der Dünger wurde in feiner Pulverung gleichmäßig verteilt und flach eingespatet. 3. Düngewirkung. Diese konnte naturgemäß im ersten Versuchs- jahre noch nicht wesentlich zum Ausdruck kommen; nur im Umfangs- zuwachs des Stammes zeigten sich deutliche Unterschiede entsprechend der verschiedenen Düngung. ohne Vorbericht über den wissenschaftl. Obstbaumdüngungsversuch in Weihenstephan. 937 Danach hat die doppelte Volldüngung die beste Wirkung gehabt, und Kalı und Phosphorsäure zeigen sich für den Holzzuwachs wirksamer als der Stickstoft. Versuchsjahr 1905 (1. November 1904 bis 31. Oktober 1905). 1. Witterungsverlauf. Derselbe zeichnet sich durch einen schnee- armen Winter und reichliche Niederschläge aus. 2. Düngung. Diese wurde für das Jahr 1905 auf 2 qm Standorts- fläche bemessen. Kali und Phosphorsäure wurden bereits im Herbste 1904, der Chilisalpeter wurde Mitte März 1905 gegeben. 3. Düngewirkung. Zur Beurteilung derselben ist nachstehend die Größenentwickelung der Versuchsbäume und die Umfangszunahme der Stämme zusammengestellt: A. Durchschnittliches Längenwachstum der Versuchsbäume. ln le Herbst 1904 | % Herbst 1905 Teilstück-No. cn De tt | Gesamt- ü. Düngung Länge Länge | Zuwachs Länge | es cm cm cm cm cm I-NER 68,40 138,00 69,60 215 146,60 U. Ungedüngst 67,22 137,60 70,40 222 | 151,60 111. 2 (NK) 69,46 | 188,00 68,54 218 \ 148,54 IV. 2 (NP) 67,82 129,20 | 61,18 294 156,18 V.2 (NPK) 69,98 140,40 70,42 221 151,02 WERD (BIRO) 68,86 145,30 74,54 221 152,14 B. Durchschnittliches Kronenwachstum der Versuchsbäume. Herbst 1905 Kronendurchmesser Teilstück-No. Frühjahr 1904 Herbst 1904 nd Kronendurchmesser | Kronendurclımesser Düngung cm cm cm Nord Süd Ost West Nord Süd Ost West | Nord Süd | Ost West BENDPKE.- 4. 90,0 19,8 65,0 | 64,8 87.02 0.940 IL. Ungedünst. .| 225 98.0 70 890 | 86.0 EN 099 41 Ba | 20 | 760 BDEND) 31.3. 7.9918 66.2072,669 79,0 82,0 VE 2 (NPRN 50a 293,8 620.0 10H 34.0 | 820 VI. 2 (PK) Be a | 6105 ann 79:03 75:0 C. Durchschnittliche Zunahme des Stammumfangs der Versuchsbäume. Meilstück-No. Herbst 1904 Herbst 1905 und Umfang Zunahme Umfang | Zunahme Düngung em | Un cm | cm 0 TREND re, ; 90.48 |... 83294 137,8 | 47,36 | 52,36 I. Ungedünst . . . 91,06 | 23,00 139,0 | 47,94 | 52,96 ENESOSENE he: 87.922 2291186 188.9,072| 2 45,98 51,96 NDR 95,14 | 28,60 185,8 | 40,66 44,36 WEIRNER\..H +. 92,94 37,24 137,8 | 44,84 48,48 BASDELDRER - .. . ons 3172 137,2 46,76 52,14 Aus den Zuwachsfeststellungen des Versuchsjahres 1905 sind. aus- gesprochene Wirkungen des Düngers auf die Entwickelung der 238 X. Jahresversammlung der deutschen Dahlien-Gesellschaft. — Pflanzenschutz. Versuchsbäume noch nicht erkennbar. Die im Jahre 1904 bemerkbare Wirkung auf die Umfangszunahme der Baumstämme hat sich zunächst wieder verwischt. Scheinbar ist der natürliche Nährstoffgehalt des Bodens für das Düngebedürfnis der Versuchsbäume vorläufig noch zu hoch, um die Sonderwirkung der einzelnen Nährstoffe nach dem Unterschied der Dünger- zusammensetzung hervortreten zu lassen. Einladung zur X, Jahresversammlung der deutschen Dahlien-Gesellschaft am Sonntag, den 6. Mai, nachmittags 3 Uhr, ım neuen Saalbau des Landesausstellungsparkes zu Berlin, Straße Alt-Moabit 4—10. Tagesordnung: 1. Die diesjährige große Dahlien- und Bindereiausstellung zu Berlin. a) Besichtigung der Ausstellungsräume. b) ‚Berichterstattung über die Ausstellungsvorarbeiten und die Be- teiligung der Binderei. c) Ausstellungsetat. d) Allgemeine Ausstellungsaussprache. 2. Einladung zur Beschickung der nächstjährigen Mannheimer Jubiläums- ausstellung und eventl. Beschlußfassung hierüber. 3. Verschiedenes. Zu dieser wichtigen Versammlung sind sowohl die Mitglieder, wie auch alle Interessenten der Blumenbindebranche, welche sich eventl. an der Binderei und Ausstellung beteiligen wollen, freundlichst eingeladen. Pflanzenschutz. Der Lärchenkrebs. ‚ Chermes larieis, oder schlielslich durch (Dasyscypha calycina.) Wunden, die an der Basis beim Ver- pflanzen der Bäume entstehen. Zur Ver- hütung des Lärchenkrebses empfiehlt Blatt 155 des Board of agriculture and fisheries: Dieser sehr schädliche Pilz findet sich in dem ganzen Gebiet der Lärche, Larix europaea. Er geht aber auch auf andere Koniferen über, in England wurde er auf Pinus silvestris, Abies pectinata, Pinus 4. Saatbeete und Anpflanzungen junger Laricio und der japanischen Larix lepto- Tärchen nicht in tiefen feuchten Lagen lepis beobachtet. vorzunehmen, weil die Pflanzen dort nicht a » IQ en 7 g9pacI | Fee B Der Lärchenkrebs ist ein Wundparasit, ' nur der Kälte, sondern besonders den er kann also die Bäume nur an ver- | wundeten Stellen befallen, nicht aber käusen an Seseul nn durch gesunde Gewebe eindringen. Er 2. Sämlinge und junge Bäume sind dringt daher ein durch Wunden, die | mit folgender Lösung zu besprengen, durch Wind oder durch Schneebruch | !/, Pfund grüne Seife ist in zwei Gallonen erfolgten, oder durch Risse infolge grofer heils Wasser zu lösen, dann sind zwei Kälte, oder infolge Verletzung der Rinde Gallonen Paraffin zuzufügen und das durch Hagel oder Insekten, von letzteren ganze innig zu mischen bis die Bestand- ist es namentlich die Lärchenlaus | teile sich nicht mehr trennen. Diese Kleinere Mitteilungen. 239 Lösung ist vor dem Gebrauch sodann mit 14 Teilen Wasser zu verdünnen, 3. Gras und Unkraut rings um junge Bäume sind fern zu halten, da sie die Entwickelung des Pilzes begünstigen, indem sie den Stamm ständig feucht halten. | ‚wird, 4. Erkrankte Bäume sind zu entfernen und zu verbrennen. 5. Grofse Vorsicht ist geboten beim Verladen junger Bäume und beim Ver- pflanzen, damit die Rinde nicht verletzt J. B. Kleinere Mitteilungen. Ueber Sommerobst für den Markt hat das Mitglied unseres Obstausschusses err Stadtrat G. Töbelmann in No, 3 der „Deutschen Obstbauzeitung“ nach- stehende wertvolleMitteilungen gemacht: Im Frühjahr 1900 habeichin Scharbentz an der Ostsee bei Lübeck eine Obstanlage von. etwa 1800 qm Gröfse in gutem, schwerem Boden mit wasserhaltigem Lehmuntergrunde gemacht, diezumeinem eigenen Gebrauche und zu meinen viel- fachen Sortenversuchen dienen soll. Da ich nur von Anfang Juli bis Ende Sep- tember dort bin, so habe ich besonderes Gewicht darauf gelegt, während der ganzen Zeit Obst zu haben und deshalb besonders Sommerobst gepflanzt und solches, welches ich Ende September pflücken konnte. , Als Platz wählte ich ein Stück Land, welches gegen die dort sehr starken Westwinde durch einen 4—5 m hohen Knick (eine Art Hecke), wie sie in Holstein die Koppeln um- schliefsen, und gegen Osten durch das neugebaute Landhaus und. den parkartig angelegten Garten mit schon vorhandenen hohen Bäumen geschützt ist. Dieser Teil wurde mit einem 1.-2 m hohen Drahtgeflechtzaun umgeben und der- | artig ganz rigolt, dals der Mutterboden mit dem Untergrunde und der starken Grasnarbe gemischt und gleichzeitig reichlich Stalldung und Thomasschlacken- mehl mit durchgeaıbeitet wurden. Kalk und Kali enthält der Boden, wenigstens für einige Zeit, genügend. Aufser etwa 50 gröfseren Spindel- pyramiden, welcheich von meinerhiesigen Anlage dahin schickte, pflanzte ich nur ein- bis zweijährige Veredelungen meist auf Zwergunterlage: Aepfel, Birnen und einige Pflaumen unmittelbar in den so vorbereiteten, guten Boden auf 2,50 m Entfernung voneinander. Beim Pflanzen wurden die einjährigen Veredelungen auf etwa 40 cm und die älteren so zurück- geschnitten, dals sie eine regelrechte Pyramide bilden konnten, alles gut an- gegossen, überall wegen des starken Windes ein Pfahl beigesetzt und die Baumscheiben mit kurzem Dung belegt. Ich reiste ab und kümmerte mich nun nicht weiter um die Anlage, auch sonst niemand. Es kam ein trockenes Frühjahr, gegossen wurde nicht. Als ich im Juli kam, war auch nicht ein einziger Baum ausgegangen, alle waren freudig ge- wachsen und machten im Sommer ohne jede Bewässerung lange, kräftige Triebe. Diese wurden teils schon im Herbst, teils im nächsten Frühjahr so weit ge- kürzt, dafs eine pyramidale Form und die gleichmälsige Saftzuführung in alle Teile des Baumes, sowie ein kräftiges Baumgerüst gesichert waren; dabei wurdenalleBlütenknospen weggebrochen. Schon im dritten Jahre hatte ich eine ziemlich gute, für unsern Sommerge- brauch ausreichende Ernte von hervor- ragend schönen Früchten in dem jung- fräulichen Boden. Im Jahre 1904, wo es an der Ostsee überall sehr viel Obst gab, konnte ich auch schon meinen Winterbedarf decken und hatte so viel Sommerobst, dafs wir es trotz zahlreichen Kinderbesuches und Verschenkens nicht verbrauchen konnten. Ein Gärtner, der die in der Nähe befindlichen Seebäder besucht, bat mich, ihm Sommerobst ab- zulassen, weil darnach grolses Verlangen sei. Ich gab ihm von meinen frühen Aepfeln und Birnen, soviel ich übrig hatte, das Pfund zu 10 Pfennig, während er trotz des reichen. Obstjahres leicht 20 bis 25 Pfennig bekam und doch nie genug hatte. Im letzten Sommer 1905 gab es viel Birnen, aber sehr wenig Aepfel: ich hatte selbst diese sehr reichlich und Birnen im Ueberflufs. Aber auch diese 9. Kleinere Mitteilungen. nahm der Händler gern, weil sie schön und gut waren, doch noch lieber Aepfel, meist frühe Küchenäpfel, für die er hohe Preise erhielt. Grofs und Klein will in der Sommerfrische Obst essen; die Kinder haben einen wahren Heilshunger darnach, und die Aerzte empfehlen den Genuls immer mehr. Ich hätte von meinen srolsen, schönen Giffards, Williams, Dr. Guyots, Clapps und den frühen Aepfeln zwanzigmal mehr haben und doch nicht der Nachfrage genügen können. Für mich ist es nach diesen Erfah- rungen ganz unzweifelhaft, dals der Anbau von gutem Sommerobst in der Nähe von grofsen Städten, Bädern und Soimmerfrischen der einträglichste ist und am wenigsten Mühe und Arbeit macht, weil: 1. die meisten Sommerobstsorten, namentlich die frühen Küchenäpfel, sehr tragbar und von schönem Ansehen sind; 2. weil sie eben so hoch höher bezahltwerden, als die besten Herbst- und Winterfrüchte; 3. weilsie frühere Einnahmen bringen undingutem, etwas feuchtem Boden in der trockenen Jahreszeit aulser Lockern und Reinhalten des Bodens | nicht an den in garz freien und mannig- keiner Pflege durch Gielsen usw. bedürfen. Da ich etwas eng, auf 2,50 m all- seitiger Entfernung, gepflanzt — 3 m wären besser gewesen —, so habe ich auf jede Zwischenkultur verzichtet und nur hier und da einjährige Veredelungen dazwischen gebracht, die ich probieren und nach und nach an eine andere Stelle pflanzen will. In jedem Herbst wird die ganze Fläche umgegraben, und die Bäume, welche stark getragen haben, werden mit Stallmist und Thomasmehl gedüngt. Im nächsten Herbst werde ich aulserdem noch Kalk und Kali geben. Der ganze Boden wird stets locker und | frei von Unkraut gehalten. Auf diese Weise und infolge des guten im Grunde immer feuchten Bodens sind aber auch Wuchs und Tragbarkeit der Bäume ganz | aulsergewöhnlich grofs, so dafs ich den Reinertrag von !/, Hektar schon jetzt, | Seife erfolgreich bekämpft, am besten, nach fünf Jahren, auf mindestens 150 Mk. rechnen kann. Da ich im Frühjahre nur etwa acht Tage und dann von Juli bis Ende September auf der kleinen Be- sitzung bin, den Schnitt aber allein vor- nehme, so lasse ich bis zum Juli alles gehen, wie es will; schneide dann zu- und oft nächst alle Zweige, die in das Innere hineinwachsen oder sonst entbehrlich sind, ganz fort und breche nach und nach die schon etwas verholzten, längeren Fruchtruten auf vier bis sechs gut ent- wickelte Blätter über der Messerklinge ab; kneipe auch hier und da einen zu stark wachsenden Leittrieb zugunsten der schwächeren etwas zurück, hole mit einem etwa 3 mm starken Draht, der oben und unten eine Oese hat, die etwas hängenden Zweige an den Stamm heran und ebenso diejenigen, welche sich durch die Last der Früchte senken. Sobald der Trieb abgeschlossen ist, gegen Ende September, schneideich, nochmitBlättern, zuerst die Birnen endgültig und dann die Aeptel, aber immer lang. Die im Sommer gebrochenen Fruchtruten werden auf drei gute Augen und auch die älteren auf zwei bis drei starke Knospen, die sich nun schon gebildet haben, zurück- geschnitten. Einige Bäume, die mir zu hoch und unbequem werden, lasse ich unbeschnitten, sie haben inzwischen eine pyramidale, offene Krone gebildet und wachsen nun nicht mehr zu stark, sie werden nur von Zeit zu Zeit ausgelichtet, Das ist in der Hauptsache mein ganzer Schnitt, entspitzt wird gar nicht, auch fachen Formen an den Drahtwänden vor- ı handenen Spalieren, die ganz wie die anderen Bäume behandelt werden und höchstens im Frühjahr mit einer feinen Säge Einschnitte über den schlafenden Augen bekommen. Diese Drahtzaun- spaliere, welche nur von selbstgezogenen, einjährigen Veredelungen gebildet sind, kosten fast nichts, dienen zur Zierde und bringen reichlich Früchte. Auch sonst ' wird im Frühjahr alles noch einmal durchgesehen, wobei die Leitzweige der Aepfel geschnitten werden, welche im Herbste den Trieb nicht genügend ab- geschlossen hatten. Von Ungeziefer, Raupen und Apiel- maden habe ich bis jetzt wenig zu leiden. Gegen Fusikladium spritze ich, sobald es sich zeigt, im Frühjahr und Sommer mit Bordeauxbrühe. Blattläuse werden mit starker Quassiabrühe und etwas wenn man die Zweige eintauchen kann. Kalkanstrich gegen Moos und Flechten brauche ich noch nicht anzuwenden; meine kräftig wachsenden Bäume lassen diese und auch Krebs bis jetzt nicht aufkommen. Unberufen! Kleinere Mitteilungen, Nachstehend gebe ich ein Verzeichnis | derjenigen Sorten, welche bei mir wieder- holt getragen und die ich wegen ihrer Schönheit und Güte den | Obstzüchtern für den Markt am meisten | Tragbarkeit, empfehlen kann. Die Reife tritt in süd- licheren Gegenden meist acht bis zehn Tage früher ein, als bei mir an der Ostsee. 1. Aepfel: Weifser Klarapfel. Mittelgrols, stroh- gelb, gut, sehr fruchtbar. Ende Juli, Anfang August. Weifser Astrakan. Dem vorigen ähnlich, ziemlich grols, sehr fruchtbar, , auf dem Baum, wie auf dem Lager zieın- lich lange, können nach und nach ge- Ziemlich grofs, fast | An- Anfang August. Mufs schnell braucht werden. Roter Astrakan. ganz bläulichrot, gut, fruchtbar. fangs August. Sommergewürzapfel. grols, gelbgrün, gerippt, gut, fruchtbar. August. VirginischerRosenapfel. Mittelgrofs, gelbrot gestreift, etwassäuerlich, frucht- bar. August. Early Harvest Mittelgrols, goldgelb, angenehm gewürzte Tafelfrucht, reich- tragend. August. Irischer Pfirsichapfel. Mittelgrols, gelb, rot verwaschen, gute Tafelfrucht, reichtragend. August. Pfirsichroter Sommerapfel. Meist unter mittelgrofs, schön bläulichrot, gut, sehr fruchtbar. August. Die letzten drei sind zu ihrer Zeit die besten Tafeläpfel; aber mehr für den Liebhaber geeignet, als für den Massen- bau. Williams Liebling. Ziemlich grols, blutrot gestreift, gut für Tafel und Küche, sehr fruchtbar. Ende August. Charlamowski. Ziemlich grofs, stroh- gelb, rot gestreift, für die Tafel etwas säuerlich, sehr fruchtbar. Ende August. Apfel aus Öroncels. Ziemlich grols, weilsgelb, leicht rotgestreift; guter Tafelapfel,schön wachsend, sehr frucht- bar. September. Keswicker Küchenapfel. Mittelgrofs, weilsgelb, leicht gerötet, äulserst frucht- Ver- Fast mittel- sehr bar. Ende August, anfangs September. Lord Suffield. Sehr grols, strohgelb, überaus fruchtbar; für Kordon Pyramiden. Anfangs September. Manks Apfel(fälschlich Eveapfel). Mittel- grols, mattgelb. leicht gerötet, äulserst fruchtbar. September, Oktober. Lord Grosvenor. und | ‘ Giffards Butterbirne. Mittelgrofs, hellgelb, | 241 früh und sehr reich tragend, schön pyramidalwachsend. “September, Ok- tober. Apfel aus Hawthornden. Mittel bis ziemlich grofs, grüngelb, an der Sonne leicht gerötet. Mitte September bis November. Wenn die letzten fünf auch vorzugs- weise Küchenäpfel sind, die bei uns noch lange nicht genug geschätzt werden, so sind sie in richtiger Reife für die Tafel doch auch noch brauchbar und ihres schönen Aussehens und weilsen Fleisches wegen für Markt und Wirtschaft schon früh verwendbar. Sie halten sich sowohl pflückt werden und bringen wegen ihrer andauernden Fruchtbarkeit die höchste Bodenrente. Sie gedeihen auch in rauhen Lagen und wachsen mälsig, ver- langen fast keinen Schnitt, aber guten Boden und regelmälsige Düngung. Zu Versuchen empfehle ich noch: Säfstaholm, Mitte August. Geisen- heimer Augustaptel, August, Sep- tember. Benoni, September. Fraas Sommerkalvill, September, die sich bei mir bewährt haben, doch noch nicht genügend erprobt sind. 2. Birnen: Juli-Dechantsbirne. Klein, gelb mit roter Backe, gut, sehr fruchtbar. Ende Juli, Anfang August. Grüne Sommer-Magdalene. Klein bis mittelgrofs, grüngelb, sülssäuerlich, saftig, sehr fruchtbar. Anfang August. Diese beiden sind als früheste Birnen nicht gut zu entbehren; in geringem Boden und ohne Pflege bleiben sie zu klein. Am besten als Pyramiden auf Quitte in gutem Boden. Bunte Julibirne (Coloree de Juillet). Mittelgrofs, eiförmig, grüngelb, fast ganz braunrot verwaschen, angenehm süls, doch wenig gewürzt. Wegen ihrer Grölse als Marktfrucht sehr zu beachten. Früh und reichtragend. An- fang August. Mittelgrols. gelbgrün, schön rot gestreift, schmel- zend, saftig, fein gewürzt. Die beste der frühen Sommerbirnen: doch lälst ihre Tragbarkeit zu wünschen übrig; am besten als Pyramide auf Quitte in gutem Boden, Mitte August. Hält nicht lange. Andre Desportes. Mittelgrofs, gelb- Zu Kleinere Mitteilungen. grün, saftig, fein gewürzt, recht frucht- bar. Mitte August. Grofse August-Rouselette. Ziemlich grofs, gelb mit rosa Backe, halb- schmelzend, süfs säuerlich, angenehm gewürzt. Schöne und gute Markt- frucht, früh und sehr reich tragend. Mitte bis Ende August. Sparbirne. War bei mir 1905 vor- züglich, ziemlich grofs, saftig, reich gewürzt; ist aber im Tragen etwas | unsicher, verlangt guten, feuchten Boden. Frühe von Trevoux. Mittel bis grols, gelb, schön rot gestreift, fast ganz schmelzend, saftig, angenehm gewürzt, sehr gute haltbare Marktfrucht, recht fruchtbar. Mitte bis Ende August. Dr. Jules Guyot. Grofs, länglich, stroh- gelb, mit wenig leichter Röte. Fleisch schmelzend, saftig, fein gewürzt, früh und sehr fruchtbar. Ende August. Williams Christbirne. Grols, länglich, meist ein wenig beulig, schön gold- gelb, fein schmelzend, saftig, stark muskatartig gewürzt, ungemein trag- bar. Anfang September. Wer hinreichenden Absatz hat und nach und nach pflückt, kann von diesen beiden Sorten nie zuviel haben. ClappsLiebling. Grols bis sehr grofs, zitronengelb mit roter Backe, lachend schön, fein gewürzt, schmelzend, saftig. Weniger fruchtbar, als die vorigen, doch lohnend, wo die Frucht sich einzeln verkaufen läflst. Anfang September. Triumph von Vienne. " Grols’"bis sehr grols, graugelb, schön gold- bräunlich berostet, halbschmelzend, süls säuerlich, angenehm gewürzt. Ziemlich fruchtbar. Anfang Sep- tember. Andenken an den Kongrels möchte ich hier nur einrechnen, aber für den Obstzüchter ist sie im Ertrag und auch zu ungleich in der Güte, Marguerite Marillat. Grofs bis sehr grols, goldgelb mit rot verwaschen und punktiert. Halbschmelzend, sehr saftig, muskatartig, fein gewürzt. Sehr gute, neuere Sorte, die gleich nach William reift und sehr tragbar ist. Mitte September. Madame Treyve. Ziemlich grols, grüngelb, rot verwaschen, schmelzend, fein gewürzt. Mitte September. Amanlis Butterbirne. Ziemlich grofs, mir zu unsicher | ı gröfste Irissortiment, gelbgrün, oft nur graugrün, schmel- zend, saftig, süls, fein gewürzt, ziem- lieh anspruchslos und von aufser- gewöhnlicher Tragbarkeit, weshalb ich sie hier, obgleich nicht ganz Sommer- birne, noch anführe. Mitte bis Ende September. Iris pallida als echte Florentiner Iris resp. Veilchenwurzel. Einst im schmutzigen San Giovanni a Teduccio vor den Toren Neapels, das man durchtraben mufls, wenn man nach dem sauberen Portiei oder nach dem Vesuv kommen will, hatte ich das welches jemals irgendwo auf Erden gesammelt worden war — denn es fehlte nichts von den damals bekannten Spezies aller Klassen und keine der zahlreichen Varietäten. Vieles war noch unbekannt und unbe- nannt, aber das alles ist nun zum alten Plunder getan und längst verdorben und gestorben. Professor Sir M. Forster kam von Cambridge, um es zu schauen, und vermehrte es selbst um ein Beträcht- liches. Unter diesem Irissortiment und speziell unter der Sektion „Germanica“ hatteichsieben verschiedene lrisflorentina mit blendend weilsen Blumen, aus ebenso vielen verschiedenen weit auseinander liegenden Ländern und Gegenden. Da gab es Iris florentina aus Arabien, Egypten, Algier, Marokko, Florenz, Pa- lermo, Portugal — aulserdem aus Holland und Süd-Frankreich. Sie waren alle untereinander verschieden, gröfser oder kleiner, duftend oder übelriechend, höher oder niedriger, fruchtbar oder unfrucht- bar, früher oder später blühend und Arabiens Form blühte sogar wiederholt. Das war alles wundersam und köstlich anzuschauen, aber es brachte wenig ein, ward verspottet und verhöhnt und kam zum Kehricht. Da schrieb einmal eine gar hohe Dame und verlangte die echte Iris resp. Veilchenwurzel. Nun war ganz Holland, wollte sagen Holland in San Giovanni in Nöten. Sie mulste befriedigt werden. Ich grub also von allen meinen exotischen Florentiner Iris das Schönste aus, schälte die Rhizome, Knollen nennen es die Händler, und trocknete alles ge- trennt im Schatten aber luftig — ge- trennt, in der Hoffnung, Unterschiede zu finden und der Welt eine grolse Neuigkeit sagen zu können. Die Wurzeln trockneten auch bald und hübsch, blieben wachsweils, und alles schien Kleinere Mitteilungen. 24 os M prachtvoll und zum Versenden an die hohe Dame fertig. Die Neugierde aber und vor allem auch die Habgier des Händlers veranlafsten mich die einzelnen Dinger mal erst anzureiben in der Hoff- nung, arabische Wohlgerüche zu ent- decken. Aber soviel ich auch rieb und probierte, keine meiner Veilchenwurzeln roch nach Veilchen, alle vielmehr nach einer Art Bouillon, die ich nicht nennen möchte und die arabische Veilchenwurzel stank am tollsten. Das machte mich stutzig! Ich hatte doch in allen Lexi- konen und Gartenbüchern so und so oft gelesen, dals die Veilchenwurzel von Iris florentina käme und köstlich dufte, vielleicht, sagte ich mir, hat sich deine Nase heute geirrt, passe mal auf, morgen geht es besser. Morgen kam, aber die Veilchenwurzeln echter Florentiner Iris rochen noch fürchterlicher und dufteten erst dann, als ich sie mit den feinsten Wässerchen de mille fleurs befeuchtet hatte. So was konnte ich der hohen Dame nicht zumuten und alle meine Pläne wurden zu nichte und ich aber- mals geschlagen. Die Bücher und die Iris florentina logen, das war gewils, ich mulste also den Dingen nachforschen und die Wahrheit suchen. Alle Bücher hatten einander nachgeschwatzt und kein einziger der zahlreichen Autoren hatte jemals aus Iris florentina Veilchen- wurzel bereitet und doch alle in unisono einander nachgeplappert; Jas war auch eine Entdeckung, die mir zwar Schaden brachte,aber mich doch auch in vielerHin- sicht belehrte. Nun hatte ich zwar im schönen Toskana sehr oft die Iris kultiviert ge- funden, auch die Präparate gekauft, ge- sehen, berochen, gekostet und alles gut befunden, aber nie war ich der Haupt- sache nachgegangen, der Blüte dieser magischen Pflanze. Das tat ich nun eben jetzt im April und siehe da, wie Schuppen fiel es von meinen Augen. Die Veilchenwurzel wird von Iris pallida L. gewonnen, nicht von der übelriechenden Iris florentina, mit der sie aber verfälscht wird. Auch Formen von Iris germanica werden zur Fälschung genommen. Es gibt Bastarde von | pallida X germanica die etwas duften, aber unechte Veilchenwurzeln geben, Iris florentina X germanica blüht An- fang April oder bereits März, Iris pallida Ende April bis Mitte und Ende Mai, je nach Lage. Die köstlichste Veilchenwurzel gibt Iris pallida australis, die schöne Mandralisca, eine der Formen der pallida mit sehr grolsen Blumen, gibt ebenfalls gute wohlriechende Wurzeln. Alle Blumen, auch die der Formen der pallida, haben duftende, meist himmel- blaue Blumen auf hohen viel verästelten Stielen und sind wunderschön, Ueberall in Toskana an Feldrainen und sonnigen Halden, besonders um Florenz und dessen Provinz, ist Iris pallida oft in grolsen Mengen auf steinigem, meist unfruchtbarem Boden kultiviert und jeder Fleck Erde auf diese Art vorzüglich ausgenützt. Man kann auch ohne Blüte die rechte Iris pallida leichtan den hellaschenfarbenen bereiften breiten Blättern erkennen. Die Iris, welche im Wappen der schönen Arno- stadt sich findet, ist eine pallida der Form nach, keine florentina. Die Engländer nennen die duftende Droge „Orrisroot“ oder auch wohl besser Iris- root. Die kostbare Wurzel wird im Spät- sommer gehoben, die erstarkten Jahres- rhizome abgeschnitten und der Rest abermals gepflanzt. Die Rhizome werden frisch geschält leicht an der Sonne, dann im Schatten auf Hürden getrocknet und alsbald an die Parfümfabriken abgeliefert und dort verarbeitet. Das flüchtige nach Veilchen lieblich duftende Oel ist bald zu verarbeiten und gibt ein sehr be- liebtes Parfüm. Auch wird die Wurzel selbst zu Riechkissen u. dgl. pulverisiert, verwendet. Also weg mit dieser falschen Notiz aus den Nachschlagebüchern, die Jahr- hunderte hindurch nachgeschrieben wurde und wer weils von welchem Weisen erfunden ward. Nicht Iris florentina, sondern Iris pallida, die himmelblaue lieblich duftende, gibt die italienische Veilchenwurzel! C. Sprenger. Gewerbliches. Gewerbliches. Der Verein selbständiger Gärtner und | Blumengeschäftsinhaber hat folgende Ein- gabe an den Kultusminister gerichtet: Ew. Exzellenz erlaubt sich der unter- | zeichnete Verein nachstehendes Gesuch ebenso höflichst, wie ergebenst zu unter- breiten mit der Bitte um hochgeneigte Berücksichtigung. Schon seit Jahren streben Gärtnerei- und Blumengeschäftsinhabervereine da- hin, die immer grölser und lästiger werdende Konkurrenz der Friedhöfe resp. den Verkauf von Gärtnereiartikeln durch dieKirchhofsinspektoren und Totengräber einzuschränken, Die verschiedensten Petitionen sind deswegen an die zuständigen Behörden gerichtet worden, leider bis jetzt ohne jeglichen Erfolg. Wir erinnern an die des Verbandes der Handelsgärtner Deutschlands vom 21. März 1905, eine andere Eingabe wurde auch vom Schle- | sischen Gärtnerverein am 8. März 1904 an ein hohes Kultusministerium ge- richtet, jedoch ebenfalls abschläglich beschieden. Zum Schlusse dieser Ant- wort schreibt ein hohes Ministerium: „Sollte der Betrieb der Friedhofs- gärtnereien einen ausgesprochenen kauf- männischen Charakter gewinnen, welcher mit dem Wesen einer Kirchengemeinde | unvereinbar erscheine, so würde die geistliche Aufsichtsbehörde in der Lage sein, eine Einschränkung den Kirchen- behörden empfehlen zu können“. Ferner wurde darauf hingewiesen, dals bis jetzt Gewerbesteuern von Kirchhofs- verwaltungen nicht gezahlt wurden. Dem . dals es sowohl | kirchhofsgärtnerische Betriebe gibt, die | entgegen bemerken wir, als kaufmännische angesehen werden, als auch solche, die Gewerbesteuer zahlen. Hat sich z. B. doch Herr Inspektor Franzke vom Georgenkirchhof hierselbst, Landsberger Allee 20/21 in das Handels- register eintragen lassen müssen, unter dem ausdrücklichen Hinweis darauf, dafs sein Betrieb ein kaufmännischer sei, und muls p. Franzke nun auch eben- falls Gewerbesteuer zahlen. Letzteres ist auch bei der Verwaltung des Philipp- Apostel-Kirchhofes der Fall, welche den särtnerischen Betrieb in Selbstregie übernommen hat. Aehnliche Betriebe, teilweise noch ausgedehntere, sind auf fast allen älteren Berliner Friedhöfen anzutreffen. Es ist jedenfalls an der Zeit, der immer gröfser werdenden Ausdehnung des Blumen- und Kranzhandels auf den Friedhöfen ein Ziel zu setzen. Nicht nur, dals der Efeu und die blühenden Pflanzen auf den Friedhöfen gezogen werden, auch die immergrünen Pflanzen, wie Lorbeer, Kirschlerbeer und Buchs- baum, ferner Flieder, Rosen, Hydrangeen, Azaleen usw. werden aus dem Auslande, | aus Holland und Belgien, direkt bezogen, so dafs den hiesigen Gärtnereien jeg- licher Verdienst. aus dem grolsen Um- satz entzogen wird. Es kann wohl be- hauptet werden, dals denselben pro Jahr durch die Selbstanzucht und den An- kauf im Auslande ungefähr 200000 Mk. verloren gehen. Wenn man die überaus mifsliche Lage des Gärtnerstandes in Betracht zieht, ist dies für denselben ein ungeheurer Ver- tust. Unterzeichnete Vereinigung bittet nun Ew. Exzellenz um folgendes: 1. Die Errichtung von Gärtnereien auf Friedhöfen ist zu verbieten, den von der (semeinde angestellten Inspektoren und Totengräbern ist auch die Einrichtung solcher aulserhalb der Friedhöfe nicht zu gestatten. 2. Den Friedhofsinspektoren und Toten- gräbern ist der Detailverkauf blühender Topfpflanzen und derVerkauf von Kränzen zu verbieten Durch das Belegen der Hügel mit Efeu und das Bepflanzen derselben im Jahresabonnement, sowie durch Aus- führung von Dekorationen bleibt diesen Beamten immer noch Verdienst genug. 3. Den gewerbetreibenden Gärtnerei- undBlumengeschäftsinhabern ist die freie Ausübung ihres Gewerbes auf den Fried- höfen zu gestatten. Der ganze Gärtnerstand ist seit einer Reihe von Jahren in eine sehr milsliche Lage geraten, da ihm auch durch Ge- währung eines genügenden Schutzzolles keine Existenzverbesserung in Aussicht steht, so wäre wohl die Hoffnung eine berechtigte, dafs Ew. Exzellenz selber da, wo es angängig erscheint, helfend beispringt. Ausstellungen. 245 Gärtnereistatistische Erhebung. Am 2. Mai d. J. findet die schon lange erwartete gärtnereistatistische Berufs- und Gewerbezählung für das Königreich Preulsen statt. Die anderen Bundes- staaten sind dem preulsischen Vorbilde leider noch nicht gefolgt. Für die Zählung in Preufsen sind die Oberpräsidenten, Regierungspräsidenten, Landräte, Magistrate und Polizeiverwal- tungen angewiesen. Das Zählgeschäft wird durch das Kgl. statistische Landes- amt in Berlin geleitet. An Zäblpapieren kommen für .die Er- hebung in Anwendung: 1. ein Fragebogen über Gärtnerei- betriebe (Geschäfte) bzw. für selb- ständige Gärtnereiunternehmer (Ge- schäftsinhaber, Leiter) und 2. eine Zählkarte für Unternehmer, für gelernte oder angelernte Gärtner und Gärtnerlehrlinge. Der Fragebogen ist von den Unter- nehmern, Betriebsleitern, Arbeitgebern im Gärtnereigewerbe, und zwar für den Betrieb als solchen (das Geschäft) aus- zufüllen. am 2. Mai 1906 im Gärtnereigewerbe beschäftigten Person auszufüllen, die in irgend einer Sonderart der Gärtnerei als Unternehmer, Arbeitgeber, Betriebsleiter, Die Zählkarte ist von jeder | oder als gelernter und angelernter Gärt- ner, Gärtnergehilfe, Gärtnerlehrling, gleichviel ob männlichen oder weiblichen Geschlechts, in einem Gärtnereibetriebe (Geschäft) berufstätig ist, d. h, ihren Erwerb ganz oder teilweise — haupt- oder nebenberuflich — in der Gärtnerei findet. Dabei sind die blols angelernten Gärtner (Spezialisten und dergleichen) genau ebenso wie die gelernten zu be- handeln, ingleichen solche gelernten oder angelernten Gärtner, die zur Zeit der Erhebung oder in der Regel ledig- lich in der Geschäftsstube (Kontor), in einem Arbeitsraum oder als Verkäufer usw. beschäftigt sind. — Dagegen ist keine Zählkarte aufzustellen: für gärt- nerisch ungelernte Hand- und Tage- arbeiter, nicht gärtnerisch ausgebildete Packer, Kutscher und ähnliches Hilfs- personal, ferner für Verkäufer und Ver- käuferinnen ohne sgärtnerische Vor- bildung, für kaufmännisches Geschäfts- und Verwaltungspersonal, soweit es keine gärtnerische Vorbildung besitzt, über- ‚ haupt für nicht gärtnereitechnisches, nicht gärtnerisch gelerntes oder ange- lerntes Personal. Die Zahl solcher Per- sonen wird, soweit dies erforderlich, in dem Fragebogen durch die Angaben der Arbeitgeber ermittelt. Ausstellungen. Ausstellungstafel. Beuthen. Börse für Topfpflanzen und Stauden des „Oberschlesischen Kunst- und Handelsgärtnervereins“ am 6. Mai 1906. Berlin. Markthallenausstellung in der Zentralmarkthalle am 19. Mai 1906. Basel. Nürnberg. Gartenbauausstellung wäh- rendderbayerischen Landesausstellung vom 12. Mai bis Oktober 1906. Zwickau. Gewerbe- und Industrieaus- stellung, verbunden mit einer perma- nenten Gartenbauausstellung vom 1. Juni bis 15. September 1906. Hildesheim, einer Gartenbauausstellung vom 8. bis 11. Juni 1906. Blumenausstellung der „Baseler Gartenbaugesellschaft“ Mitte Mai 1906. Grolse Landwirtschaft- | liche Ausstellung in Verbindung mit | Berlin-Schöneberg. Dauerobstaus- stellung usw. auf der 20. Wander- ausstellung der „Deutschen Landwirt- schaftsgesellschaft“ vom 14. bis 19. Juni 1906. Halle (Saale). Kirschen- und Frühobst- ausstellung derLandwirtschaftskammer für die Provinz Sachsen vom 29. Juni bis 1. Juli 1906. München-Gladbach. Rosenausstellung des „Vereins deutscher Rosenfreunde“ vom 30. Juni bis 2.. Juli 1906. Cassel. Jubiläumsausstellung des „Ver- eins zur Förderung des Garten-, Obst- und Weinbaues“ im Regierungsbezirk Cassel vom 24. August bis 5. Septem- ber 1906. Annaberg. Jubiläumsgartenbauaus- stellung des „Gartenbauvereins Anna- berg“ vom 2. bis 5. September 1906. 246 Weinheim. Gartenbauausstellung des Obst- und dGartenbauvereins“ vom 6. bis 17. September 1906. Berlin. IX. Deutsche Dahlienausstellung der „Deutschen Dahliengesellschaft“ voraussichtlich vom 14. bis 23. Sep- tember 1906. Brieg. Provinzialgartenbauausstellung des „Provinzialverbandes schlesischer Gartenbauvereine“ vom 22. bis 25. Sep- tember 1906. Stuttgart. „Württembergischen Obstbauvereins“ vom 22. September bis 1. Oktober 1906. Brandenburg. Allgemeine Gartenbau- ausstellung des „Gartenbauvereins“ im September 1906. Eingegangene Preisverzeichnisse. ' Karlsruhe. Herbstrosenausstellung des „Vereins Deutscher Rosenfreunde* in Verbindung mit der Jubiläumsgarten- bauausstellung im September 1906. Magdeburg. Obstausstellung des „Obst- bauvereins von Magdeburg und Um- gebung“ jm Herbst 1906. ' Mannheim. Gartenbauausstellung zur Landesobstausstellung des | Feier des 300 jährigen Bestehens der Stadt vom 1. Mai bis 20. Oktober 1907. Dresden. Dritte internationale Garten- bauausstellung von der „Königlichen Gartenbaugesellschaft Flora“ mit Unter- stützung der „Feronia* und des „Gärtnervereins für Dresden und Um- gegend“ veranstaltet, vom 4. bis 11. Mai 1907. Eingegangene Preisverzeichnisse. Otto Bernstiel, Bornstedt Potsdam, Spezialität: Handelsfarne in Pteris, Adiantum, Nephrolepis, Massen- anzucht. Pommersche Obstbaum- und Ge- hölzschulen, Inhaber Radekow bei Tantow. sorten. Chr. Bertrams illustrierter Führer durch Garten und Feld 1906. Teil I: Sämereien. Köhler & Rudel, 1905/06. : Neuheiten und wenig bekannte Pflanzen. J. S. Stelzner & Schmaltz Nach- bei | Js Eafnenre Neuere Obst- | und Oybin i. Pflanzen-Katalog | Windischleuba-Altenburg, | folger, Lübeck, Baumschulen 1906/07. Jubiläumsnummer. A. Metz & Co, schaftliche Sämereien-Grolshandlung. Berlin, Landwirt- | J.C. Schmidt-Erfurt, Rosen, Obst- | bäume, Frucht- und Ziersträucher. Ab- bildung: Neueste Teerose „Blumen- | schmidt“. OÖ. vanderSmilsen-Steglitz-Berlin, Gartengeräte. Otto Heyneck-Magdeburg, Chry- santhemumliste 1906. Karl Kropp, Samenhandlung, Leip- zig-Sellershausen. Bedarfsartikel für Gärtnerei und Binderei. Goos & Koenemann, Nieder- Walluf (Rheingau), Frühjahrsliste 1906, | Daiker & Otto (Inh. Alb. Kleinau), Langenweddingen bei Magdeburg, Fuchsien, Edeldahlien, Pelargonien, Chrysanthemum. Richard Gräfsner, Kakteen. Gebrüder Perleberg, Neumann-Ölbersdorf Sa., Obstbaum-, Zier- gehölz- und Koniferenschulen. Haupt- verzeichnis. Peter Lambert-Trier, Rosen, 1906. Welter & Rath-Trier, Rosenschulen 1905/06. Wilhelm Pfister, Stuttgart, sa men- und Pflanzenverzeichnis, Wilhelm Leid-Arnstadt i. Thür., Hauptverzeichnis der „Nelken-Firma“. V. Lemoine et Fils-Nancy, Cata- logue et Prix-Courant pour 1906. Anatole Cordonnier et Fils- Bailleul (Nord France), Les Chrysan- themes a grandes fleurs, 1906. Burpee & Co.-Philadelphia, Pa., Farm Annual 1906. Abbildungen von New Orchid-Flowered Pansies. Cayeux & Clere (Nachfolger von Neueste ı E. Forgeot & Cie.), Paris, Hauptkatalog 1906. Abbildungen von Girofl&e und Nicotiana. C. Petrick-Gent (Belgien), zeichnis pro 1906. Ver- Patent-Nachrichten. — Personal-Nachrichten. Millet & Fils a Burg-la Reine (Seine), Catalogue general 1905/06. Vallerand Freres-Taverny (Seine & Oise), Catalogue general 1906. Cul- tures speciales: Begonia, Gloxinia, Oy- elamen. E. H. Krelage & Sohn, Haarlem | (Holland), Hauptverzeichnis. ©. B. van Nes & Söhne-Boskoop ı (Holland), Katalog 1906/07. Leveque & Fils-Ivry-sur Seine (pres Paris), Auswahl empfehlenswerter Neuheiten. Ü. G. Olie-Boskoop (Holland), Haupt- katalog. Patent-Nachrichten. Erteilungen: Klasse 45f. 169387. Blumentopf. Adolf Bopp, Cassel, Germaniastr. 20. 5. 6. 04. Klasse 45k. 169264. Deckel für Mäuse-, Ratten- u. dgl. Fallen mit sektorförmigen Fangklappen. Andreas Meisner, Prag; Vertr.: E. W. Hopkins und K. Osius, Pat.-Anwälte, Berlin, SW. 11. 9.8. 04. Für diese Anmeldung ist bei Prüfung, gemäls dem Uebereinkommen mit Oesterreich-Ungarn vom 6. 12. 91, die Priorität auf Grund der Anmeldung in Oesterreich vom 23. 10. 03 anerkannt. Klasse 45k. 169425. Verfahren und Vorrichtung zum Einführen von Gasen in den Boden zwecks Vertilgung von Schädlingen. Henry Parant, Ay,Marne, Frankr.; Vertr.: G. Dedreux und A. Weick- mann, Pat.-Anwälte, München. 3.1. 05. Klasse 45k. tung für Tierfallen mit zwei in einem Rahmen drehbar angeordneten und sich in ihrer Wirkung gegenseitig beein- flussenden Wippen. Carl Gustaf Otto Hjalmar von Köhler, Stockholm; Vertr.: der ı 169555. Auslösevorrich- | A. Specht und J. Stuckenberg, Pat.-An- wälte, Hamburg 1. 12. 8. 04. Klasse 45f. 168693. Besprengungs- einrichtung für Gärten, Wiesen u. dgl. August Koren jr., Christiania; Vertr.: A. Loll und A. Vogt, Pat.-Anwälte, Berlin \W.18. 27.3. 04. Klasse 45k. 168921. Gerät zur Ver- nichtung von Ungeziefer mittelst einer durch flüssigen Brennstoff zu erzeugen- den Flamme. Bruno Heifse, Berlin, Elisabethkirchstr. 11. 26. 5. 05. Klasse 45f. 166132. Obstpflücker mit zwei gleichachsig angeordneten, durch ihre Zacken das Obst scheren- artig abschneidenden Ringen. Carl Gustafsson. Ruda, Schweden; Vertr.: C. v. Ossowski, Pat.-Anw., Berlin W. 9., 22. 4. 04. 1. Anmeldungen. Klasse 451. K. 2815. Obstpflücker, bestehend aus einem auf einem Stock befestigten, oben offenen Körbchen. Albert Kägi, Zürich; Vertr.: Friedrich Weber, Pat.-Anw., Berlin W. 57. 9.1.05. Personal-Nachrichten. Zum städtischen Obergärtner wurde der Gärtner F. Morkramer gewählt. Morkramer hat die Realschule in Olden- burg bis Prima besucht und dann auf der Pfaueninsel und der Königl. Garten- lehranstalt zu Wildpark sein Fach er- lernt. Später war M. in Treptow, dann in Muskau, 1884 im kaiserl. botanischen Garten zu Petersburg. Lasch, Ferdinand, Obergehülfe im Schlolsgarten zu Schönbrunn bei Wien, feierte sein 25jähriges Dienst- Jubiläum. Amelung, Heinr., Königl. Garten- inspektor, Berlin, ist als Sachver- ständiger für Gemüsezucht in den Be- zirken des Land- u. Amtsgerichts I. u. II sowie des künftigen Landgerichts III und desKammergerichts vereidigt worden. Hermann, Paul, Kunstgärtner im ' Stadtpark zu Görlitz feierte sein 50- Jähriges Gärtnerjubiläum. Hunold, Ludwig, städtischer Öber-. gärtner in Frankfurt a. M. feierte sein 25. Dienstjubiläum. 248 Unterricht im ' Feldmessen. — > Ausflüge des V.: Z, » B. d. Er Unterricht im Feldmessen. Der Unterricht im Feldmessen an der städtischen Fachschule für Gärtner in Berlin 1906, findet an 15 Sonntagen, jedesmal von S—-10 Uhr vormittags statt. Anmeldungen bei Herrn Rektor Rasack, Berlin, Hinter der Garmisonkirche 2, und vor den Unterrichtsstunden bei Herrn Garteninspektor Fr. Glum. Ausflüge des V. z. B. d. 6. Die Reihe seiner sommerlichen Aust eröffnet der V. 2. B. d. G. wieder- um mit einem Besuche des KHönigl. Botanischen Gartens in Dahlem am Donnerstag, den 3. Mai, nachmittags 4 Uhr. Hierzu sind die Mitglieder und ihre Damen herzlich eingeladen. Zusammenkunft am Eingang in den Botanischen Garten von der Potsdamer Chaussee aus pünktlich 4 Uhr. Abends gemütliches Beisammensein. NSSNSNSNSSNSNISISNSNSNSODSHN Für die Redaktion verantwortlich Siegfried Braun, Generalsekretär des V. z. B. d. G., Berlin N. 4 Invalidenstr. 42. Verlag von Gebrüd er Borntraeger, Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29. Druck von A.W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. v SURRUTTURURURTRLTURUTERTRUTTARHURUHUHUHUHUUUNUHUUUUUNNN, > NAIIAZAAATARARARARAR IT ARARARIAIDY u - oo. E, ALISCH & Co. =“ © x Inh.: E. A. Schneider BERLIN S.14, Kommandantenstrasse A4a Spezial-Fabrik für Garten-Spritzen u. »Geräte, FERCRERTERFER FR ar l = EERTER TER TER TER FR d a u ? x Blumen-Spritzen : Garten - Spritzen 2 Hydronetten Schlauchwagen B Aquujeke Wasserwagen 5 Schläuche Pumpen B\ Rasenmäher Rasensprenger =— Da m rar ordelaiser Brühe! Er ER er Gummiwaren- und Verbandstoff-Fabrik BERLIN W. 35 N —n Karlsbadstrasse 15 M. P ech, 6.m.b.H. b.H. 17 Filialen offeriert Wassersehläuche aus la grauem Gummi mit Stoffeinlagen: 3/g lg Sg 3/4 lg 1 Zoll Lochweite Mk. 0,90 1,25 1,75 226 2,50 3,25 pro Meter Wasserschläuche in vollendeter Qualität, für sehr hohen Druck geeignet, mit starken, geklöppelten Einlagen, aussen grau, innen rot: 3/4 1 Zoll Lochweite 3,50 pro Meter er ZEN Bei Abnahme von 10 m 7 Fr \ E in einem Stück ge- 2=@ 93 währe 5%, Rabatt. Sr 5 I ne = 3 G Kal ze Bau ent > 2: NA} A, H Bei Abnahme von Ori- SS ae : : IT: ws i ı ginalrollen (ca. 30 m) DER ö IN FR i K gewähre 10°), Rabatt. NO SAN ee Te EMS ? zeles] \ 2 i Al Schlauchspritzen aus Messing. Rasensprenger = Zimmer - Douche - Apparate aus Celluloid. ER Ir hPa SE En ER 2, 2 ee a nn VI Wir bitten bei Benutzung der Iuserate sich auf die Gartenflora zu b: _ 15770 75,.1575775)° in, Obtsbaumkulturen. un Tessnon EINE | ig: , Ungeziefer Y a Blattläuse IN A 7 — werden gründlich ver- $ tilst. durch "unsere & ne selbsttg. Spritze Pat.- Tounen- Gar ten- u - 44 & kippkarren = FE Sun bonia 2. oe u. > ee mit neu erfundenem Jauchefahren Petroleum- 32 Mischapparat. ze Auf Verlangen "Beschreibung en Abbildung gratis. Ph. Mayfarth & Co,, Schlauch- BERLIN N., Chausseestr. 2ER. Sartenspritze ir wellen in aa Rasch sehen a: Fabrik landw. Maschinen und Geräte | - JE . S Ausführliohe Kataloge gratis und franko. E. BOESE & Co., Samenhandlung, Berlin C., Landsbergerstr. 64 offerieren zu Vorzugspreisen für Landschafts-Gärtnerei: Grassamen für Gartenrasen Langjährige Spezialität, auf die wir die grösste Sorgfalt verwenden! 50Ko, 1. Mischung für gewöhnlichen Gartenrasen, sog. Tiergartenmischung . . . 27 Mks 2: 5 & feinen Garten- oder Parkrasen, unsere Normal-Mischung a. 3. 5 » besonders feinen, sog. Teppichrasen, enth. nur !/3 een ...38 „Ss 3 4. > „ allerfeinsten Teppichr: asen, ganz ohne Lolium, reichl. Oynosurus 54 > 6. 5 „ Rasen auf gering., trockn. Boden, der wenig; eepflest werd.kann 27 „E 8. 5; „ grössere Parkflächen, die auch Grasnutzung liefern sollen . 86 „# feinen Gartenrasen, in halbschattiger Lage ausdauernd. . .. 44 „; schattige bis tiefschattige Flächen, Berliner Tier gartenmischung 27 „ zur Befestio. v. Böschungen jed. Art, f. Turn-, Spielplätze, Dämmeete. 22 „ Lolium perenne, Engl. Reygras, 28 pfündige schwerste Saat, doppelt gereinigt 18 „x Alle übriger® Gräser-Sorten für Zier- und Nutzrasen offerieren wir auf Wunsch sofort. Unsere Misehungen werd. nur aus doppelt gereinigten schwersten hochkeimfähigen Saaen hergestellt. Telegramm-Adresse: Samenhaus Berlin. — Telephon: Amt 7, No, 81. Concentrirte Nahrung. = Zimmer-v. Gartenkulturen, 1 Kilo für 1000 Liter M. 1.— Y. Kilo für 500 Liter M. -.75 ab Berlin gegen Nachnahme. — 5 Kilo-Post- colli franko gegen Nachnahme M. 3.50. Hieaeriaue der Stassfurter Salzwerke Berlin SW,, Sohöneberger Str. I5b. Ringbalınbogen 18. eo KISSIIET BARYIMHLSIEGEIND r Ta 4 1 k Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. a Kontor: Hermsdorf (Mark) Ferniprecher : ander en Baum: aterial. 'Schutz-Marke. ist, zu haben (pro Liter 50 Pfg.) Luisenstrasse 17. „Nonnit“ Erzeugnis gegen Pflanzenschädlinge aller Art, @. m. b. H. — Tel.: [Georg Billmann, Sermsdori (mar - Baugeschäft und Zement-Kunststeinfabrik Fabrik und Kiesgruben in Schildow-Berlin. Amt Tegel fr. 178. Gebäude jeder Art, z. B. Wohnhäuser, Gewächshäuser, Hillmannsche.ı Isolierbausteinen aufgeführt, Über 600 verschiedene Gebäude habe zur grössten Zufrieden- 3, 8996. Ställe, Mauern usw. aus stellen sich 300/, billiger als mit jedem heit der Bauherren ausgeführt. Man I Prospekte und Preislisten. Te ee ee er CARL SATTLER, Civil-Ingenieur, Steglitz-Berlin. - Ingenieur-Bureau für landwirtschaftliche Gewerbe, Kräft- und Pumpen-Anlagen. — Patenterwirkung. 1 / „Igel“ ersetzt die Handhacke. , = ; Empfehle mein neues und bewährtes Sameneinhaekgerät: „Jgel“ ‚Gesetzlich geschützt durch In- und Auslandspatente und D. R. G. M. Mit dem „Igel“ ist die Tagesarbeit mehrerer Leute in noch nicht einer Stunde von einer Person tadellos ausgeführt, durch einfaches Ueberfiahren des-Bodens mit demselben. Igel I ist eine einfache Stiftenwalze und Igel II ein den Rasenmähern ähnliches Gerät. oo Igel I: Preis 16 Mk. — Igel II: Preis 36 Mk. 2. D) LI TOLLE ELLE LE EN LO LT =. 2 ne» Chüringer Grottensteine zur Anlage von Felsenpartien, Ruinen, Grotten, Wasserfällen, Lourdesgrotten, Wintergärten, Wand- und Decken-Be- kleidung, Weg-, Beet-, Gräberein- fassungen, Böschungen. - Daturboiz-@artenmöbel. Bänke, Sessel, Tische, Lauben, Brücken- geländer, Nistkästen, Pflanzenkübel, Futterständer ete. Preislisten frei. ®. A. Dietrich, Boflieferant, Clingen bei Greussen. Hoffmann & Co., Charlottenburg Spreestrasse 4. Specialität: Niederlage Thüringer Grottensteine. "Ausführung von Grottenbauten, Entwürfe zu denselben. Wandbe- kleidung v. Wintergärten. Felsen- anlagen in jeder gewünschten Stein- gattung. Cementarbeiten wasserdichter Teich- anlagen, Fontainbassin, Fussboden, Kelier, Höfe ete. [9 = Gegründet: 1872. — Wir ‚bitten ‚bei Benutzung derInserate ‚sich auf die Gartentlora 4 zu heriähe eh HA. L. Knappstein, Königl. Hoflief., Bochum (Westt.). & Berlin, Invalidenstr. 38. # Prankfurt a.M., Kronprinzenstr. ss Special-Geschäft für s Warm wasserheizungen für Gewächshäuser, ar Winiersärten, Pillen ete. Ir — Allseitig ala bestes System anerkannt, worüber zahlreiche Zeugnisse und Anerkennungs- schreiben zur Verfügung stehen. Grosses Lager aller Sorten Heizkessel in Bochum, Berlin und Frankfurt &, M, Auf der Pariser Weltaustelluug ıgoo haben die sohmledeeisernen Kessel. die g ol a ene Mm edallie % erhalten. Thür. Grottensteine zur Anlage von Grotten, Ruinen, Wintergärten, Felsenpartien, Wasserfällen, Böschungen. Vertreter gesucht. — Preislisten, und Referenzen gratis und franko. Otto Zimmermann = Boflieferant Greussen i. Thür, Thalackers Adressbuch für den omsachon. Gartenbau 1906 ist er- schienen. Preis in Leinw. geb. Mk. 2,50 gegen vorh, Eins. Bernhard Thalacker, Leipzig-Gohlis. Skizzen (Ausl. M. 2,70) franko W. Junk . Berlin W. 15 “ Verlag und Antiquariat für Botanik Ich suche zu kaufen alle Bände der vollständige Reihen, einzelne Bände. Ganz speziell sind mir die ersfen zehn Bände willkommen, für welche ich einen hohen Preis zahlen kann. Offerten ‚erbitte umgehend. Soeben erschien und wird gratis versandt mein meuer botanischer Antiqnar-Katalog. wetterfest, wirkungsvoll, leicht, billig, sich für jede Gartendekoration, Zahlreiche Referenzen. : n Lavagehille, = \ J bewirkenin Sewächshäus.‚Wintergärt. stets feudıtwarmeltuft ı 3. Meurin, Tufisteingrubenbesitzer, Andernach a. Rh. Man verlange den Katalog Berm. A. Besse Weener, Prov. Hannover. Grösste und reich- haltigste Baumschule. I Haupt- Katalog erschienen L. Späth Baumschulenweg-Berlin. Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen, Frühbeet- und Ge- wächshaus-Fenster jeder Grösse, aus Ia Kiefernholz und amerik. Pitch-pine- Holz. Eiserne Ge- wächshaus -Kon- struktion., Winter- gärten, Veranden, Dächer, Oberlichte, Pavillons ete. Gar- tenglas. Glaser- diamanten. Glaser- il DRIN: vorm. P, Liebenow & Jarius. BRITZ-BERLIN, Bürgerstr, 51-54. | Grösste Fabrik für Gewächshausbauten, Frühbeet- — fenster, Warmwasser- und Dampfheizungen. — Abt. 11. Hanf- und Gummi- schläuche. Panzer- schlauch -, Garten- u. Blumenspritzen. .- % Pumpen aller Art. 4 Schlauchwagen. Wasserwagen. Schattendecken. Kokos - Schattier - matten. Fenster - papier. [21 Katalog gralis Frühbeetkasten, dessen Pfosten aus verzink- und franko ‚kitt,eig.Fabrikation ' tem Eisenblech hergestellt sind. D.R. G. M. 168430. mit Dampfbetrieb, Neu! Neu! Goldene Medaille Berlin 1890. Staatsmedaille Berlin 1897 - Friedrich Wilhelm Biesel BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und Warmwasserheizungen für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmaterial, einfache Bedienung bequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man durch de ° 5 = yon mir konstruierten Kessel „Ideal“. Bitte genau auf meine Firma zu achten! Körner & Brodersen Landschaftsgärtner STEGLITZ N N N Garten- und Parkanlagen. ! Körnerstrasse 7 Fernsprecher 85 Königl. Garten- bau - Direktor. Theodor Jawer » Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. Fernsprecher-Amt: . Pankow No. 14. — Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönhausen. Grosse Kulturen von Obst- und Alleebäumen. — Coniferen in reichhaltiger Auswahl. — Massen- anzucht von Ziersträuchern, Fruchtsträuchern, Schling- und Heckenpflanzen. — Rosen, hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten. Immergrüne Pflanzen wie: Rlıododendron, Aucaba, Laurus cerasus, Evonymus, Hortensien, Lorbeer- bäume, Pyramiden und Kronen in jeder Grösse. — Palmen, besonders für Winter- gärten geeignet. Ausführung von Park- und Gartenanlagen, Alleen und Plantagen in jedem Umfang mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage gratis. Preisverzeichnis gratis und franko. Wi ir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. | nn — ’ #.% . zu r ee SoSe Thomasmehl (Sternmarke) 14—19%), | eitronl. Phosphorsäure. Kainit mit 12,4%, Kali. Kalidüngesalz 20, 30 und 40%, | Kali. ı Hornmehl mit 14—15%, Stick- stoff. za Düngekalk, gemahlen mit 85—990%/, kohlensaurem Kalk für leichten l Boden, SS Robert Siemssen Berlin W.57 — Potsdamer Strasse Ne 71 Telephon Amt IX, 7555. Zur Frühjahrsdüngung: PK. | PKN. Obstbaumdünger; Ia Torimull und Toristreu in Ballen. E J Alheri’sche hoclikonzentrierte Nährsalze; Phosphors. Kali; ca. 40—430,, Phosphorsäure, ca. 260%), Kali. ca. 200%, Phosphors., ca. Stickstoff, ca. 850/, Kali. WG. Orleinal Prof. Wagners Blumen- dünger; ca.-13%, Phosphors., ca. 130/, Stickstoff, ca. 110), Kali. AG. Albert's Blumendünger; ca. 120), Phosphors., ca. 120, Stickstoff, ca. 20%, Kae 6'/ 9% Sessssssssssssssssssssss=33->- ru Au ru eu H.Jungelaussen Frankfurt a. d. Oder. Baumschule, Samen- und Pflanzenhandlung. Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen Illustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. franko. au u Du iu U IREBETTEET N Paul u Drahtzaunfabrik oa Berlin 0.-Lichtenberg 20 ‚Stachel -Draht Wild-Gatter Koppel- Draht verzinkte Drahtgoflaokte, 50 DM. von M.8. Eiserne Zäune, a Tore und Türen. 2 Neue Preisliste kostenlos! Verzinkte Draht-Geflechte ' für Gartenzäune., Ba umschützer , Stachel-, Spann- und Bindedrähte Gartengerzum empfiehlt Wilhelm Ripke, Berlin W. 8, Kronenstr. 75. Die ällsie Berliner Pllanzenküellaheik von W. Woiwode (Nachf. R. Gödicke) empfiehlt ihre Spezialität „Pflanzenkühel“ in Eichen, Pitch-pine u. Schmalzfasshölzern, Wasserfässer, Regentonnen, Waschgefässe Berlin Lützow- Strasse 60. Für den Inseratenteil Veraitwörllich: A. Fischer, Berlin S.W. 11. : Y V. Hayn' s Erben, Berlin und Potsdam. Druck von A. B;) 15. Mai 1906. Heft 10. RSEHTHTRIE SEELE EU II UNI EETE Fe een EEERTHRRERRE En SIIPLEIOLIOLI0LI0LIC EIOFTIOLIOTTIOFETIOLTI0OETI0FTI0LTOLTI0OLTOLTIOLIOE | H [TARIEN FLORA ZEITSCH RIFT BUREAU OF "AMERICAN ETHNOLOGY. Ne, 1906 Garten- und Blumenkur nde (Begründet von Eduard Regel.) | | für SE 99. Jahrgang. Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten. Herausgegeben von | | Siegfried Braun, Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Berlin 1906 Verlag von Gebrüder Borntraeger SW 11 Dessauerstrasse 29 HL LLn un en nn nun DE BES H EEE EEK EncKErEREnEKERERErbickREnEKiiirerckeemien Pr ii Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textabbildungen und 12 Farben- tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 15 Mark, für die iibrigen Länder des Weltpostvereins 18 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post. 1906, Heft 10, Inhalt. 945. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbauesin den pr. St. am 26. April 1906 zu Berlin SW. S.249. — Dr. Brahm. Der Kalkstickstoff und seine Verwendung in Gartenbau und Landwirtschaft. S. 251. — 6. Bartsch. Betrachtungen über Orchideen-Hybriden und deren Anzucht aus Samen. (Hierzu Abb. 29u.30.) S.258. — Über den Schutz der Obstbaumpflanzungen gegen Frühjahrsfröste. S. 265. — Vereinswesen. S. 268. — Literatur. S. 272. — Kleinere Mitteilungen. S. 274. — Personal-Nachrichten. S. 279. — Bekanntmachung. S. 280, — Tagesordnung der 946. Versammlung des V.z.B.d.G. S. 280. Berlin N. 58, Behwedter Strasse an der Bies Berlin- eu thal, Ringbahn. GHCCEEEE% Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 381 Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs VE, N S \\ Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken nn 3 PretzesÜhoser Schläuche I, Zen „= SEI, ® 4. sind diebillißten u.besten. Sg Plz N IB 77 mE z DM" BERLIN. N Grosie Hamburgerste32. WW Geprüft \ Lager inGummi-u.hanfschläuchen füralleZwecke | lmagirn i Gartenspritzen u. Schlauchwagen. J Wasserdrunk. Alle geschäftlichen Mitteilungen betr. Reklamationen nicht eingegangener Hefte, Honorar-Zahlungen, Adressenänderungen etc. wolle man an die \' Verlagsbuchhandlung Gebrüder Borntraeger in Berlin SW II Dessauer Strasse 29 richten. I Umfangreiche Dauerausstellung sär sämtl. Erzeugnisse unseres Fabriketablissements in dem eigens dazu errichteten Ausstellungs - @ebäude. U Dampfsägewerk, Hobelwerk, Eisengiesserei, Kesselschmiede, Klemp- nerei und Verzinkerei, eigenes Elektrizitätswerk, gegen 300 Arbeiter. TL2:“WIr bitten bei Benutzung d der Inserate sich anf die Gartenfl Schutz-Marke. ist zu haben (pro Liter 50 Pfg.) BERLIN, Luisenstrasse 17. - „Nonnit“ — Erzeugnis gegen Pflanzenschädlinge aller Art, G. m. b. H. — Tel.: 3, 8996. Frühbeetiensier und ewärshausbau- Fabrik Pau KUPPLER, BRITZ bei Berlin, Bürgerstrasse 15. Telephon Amt Rixdorf 309. Prämiiert Dresden, Wernigerode, Berlin, Liesnitz. Erste Fabrik mit elektrisch. Betrieb, daher billiger wie jede Konkurrenz. Frühbeet- und Gewädishaus- Fenifer aus Kiefern-Stamm- und Pitch-Pine-Solz Grösse 94—156 cm. Jedes andere gewünschte Mass in kurzer Zeit. Sämtliche vorkommenden Gewächshauskonstruktionen. Spezialität: Bauen aus Pitch-Pine-Holz. Gartenglas. 20 | |m-Kiste 26 M. Ja. Firnisskitt, pr. Ctr. 10-.M. Glaser-Diamanten, pr. St. 5—ı0 M. B | | iii) Kostenlose Wasserversorgung für Villen, Wohnhäuser, Gärtnereien, Güter, Fabriken, Zie- geleien,Steinbrüche u.s.w. sowie ganze Gemeinden mittels ges—- \Windmotore 4 mit exakter Selbstregulierung, an Leistungsfähigkeit, Sturmsicherheit und Dauerhaftigkeit weder von Fabri- = katen des In- und Auslandes auch nur annähernd erreicht. Wasserleitungs-Anlagen liefert komplet und betriebsfertig auf Jahr. uuiz lange Erfahrung hin die Älteste u. rösste Wind- z 49 Soldene und Über 4500 Anlagen en Tausende x silberne Medaillen * Gegründet 1859. K Referenzen. E Zweiggeschäft: Berlin SO., Elisabethufer 57. S 00000009000000 0000000000000 01000 00000094400 12 See Seas % eo Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. Thüringer @rottensteine zur Anlage von Felsenpartien, Ruinen, Grotten, Wasserfällen, Lourdesgrotten, Wintergärten, Wand- und Decken-Be- kleidung, Weg-, Beet-,- fassungen, Böschungen. Daturbolz-Gartenmöbel. "Bänke, Sessel, Tische, Lauben, Brücken- geländer, Nistkästen, Pflanzenkübel, Futterständer ete. Preislisten frei. @. A. Dietrich, Hoflieferant, _ Blingen b. Greussen. Du Du Du Du Tu Du Fu Du Fu Gräberein- III Hermann Tessnow. Fabrik für Land- und 6arten-Geräte. Berlin 0. 34. gr wa N Garten- u Wege- walzen Pat.- Tonnen- kippkarren asser- U. Jauche fahren Se Schlaueh- ; wellen in Esch dschmen jed. Grösse Ausführliohe Kataloge gratis und franko. Gartenspritzen jeder Art SS SSSSSSSSSAOSSSIDFSHSIDSDFIHSDSSTIFTIITIIT Fernsprecher: Amt Pankow No. 367. Brucks & Beinro, Niıerschönhausen »+-+ +++: Gartenbau-Etablissement und Gartentechnisches Bureau Landschaftsgärtnerei 8 Baumschulen Samen-Im- und Export & Schnittblumen Gartenutensilien aller Art Skizzen und Kostenanschläge für Gartenanlagen bei Ausführung gratis. Ss 555 Sub Grosse silb. Staatsmedaille für Binderei und Dekoration. Pilanzen-Dekorationen und Blumen - Arrangements in jeder Ausführung B. Fasbender, serinn. Fernsprecher: Amt III 8643 Eigene Gärtnerei: Niederschönhausen Fernsprecher: Amt Pankow 142 Bestellungen von und nach ausserhalb werden prompt erledigt. ED ur rg EEE EEE EEE Er | BERLIN N,., Chausseestr. , Obtsbaumkulturen. . Ungeziefer B 1 attläuse werden gründlich ver- Ss tilgt durch unsere pat. selbsttg. Spritze EI „Sypbonia“ mit neu erfundenem Petroleum- Mischapparat. : Auf Verlangen ns und Abbildung gratis. Ph. Mayfarth & Co. 2E. Fabrik landw. Maschinen und Geräte. iv wien Wir bitten bei Be der Inserate u BROT SE - >. Re u au Dr II Thür. Grottensteine zur Anlage von Grotten, Ruinen, Wintergärten, | Au Felsenpartien, Wasserfällen, Böschungen. Hoch- und Halbstämme, gut bew. 2 Vertreter gesucht. — Preislisten, Skizzen | Kron. Thee und Remt 20 Stck. 7—9 M und Referenzen gratis und franko. | 100 -Stek. 30-42 Mk. Otto Zimmermann = Boflieferant Greussen 1. Thür, ms au du ru [11 ms Pu = an [ep] pp cD Eu peb) = el N — Di = 77 = = el Bewisserme Aula mit Kuörs-Motoren für Bewzim,. Gars eize für Gärtnereien, Landhäuser, Villen. Erstaunlich preiswert! Durchaus zuverlässig! Zahlreiche Referenzen! seiner J. Malick & Comp. sinn Eisenkonstruktionen und Wasserheizungen. | Spezialitäten: Wintergärten, Gewächs- Aeltestes Geschäft der Branche. häuser, Veranden, Dach-Konstruktionen, | Warm-Wasserheizungen, Bewässerungs- | Gitter, Fenster u. dergl. Anlagen für Park und Garten. | Grösstes Lager Berlins in freistehenden Glieder - Kesseln. Katalog ande Kostenanschläge zu Diensten. BERLIN 0., Rigaer Strasse 130. "uasiaug-odwj uapjesip "uarshlipsıu uap nz uayeyieng pun uay.ıeıs uaye uı uUAB3S0909 > — OSYSUET zZ Sıye1d u3 yosuny me uegeIs ; a A94snpy-Anyerump; 9IMoS ‘uognafyoeT U9ISI9 UOA uSATOLYDSSSUNUUINIIUY UOYDEFHTETA ur ayyodsoag "USPSIIAN ge ONSU Stuuorg 02 Jenjend eumıg ussunug usyoMm wmdZ 'eI JImI I9Jomyeıpen() o1d sI9ıg Me uaIneJ Iyaru oyoTos ep Bl uoyoal1dsqnun NOYSTFEeUNIONEA UI pun aeqıdar}ueu Iy9ToL PUuIS ‘I9NI9MTaSeH Tag UOAqTay9s -SeIg 9IP Any ZINUOS UOAIOUIIS UAIUEMAZ ‘“uajJeyyas U9ISSA Juueyaoue U9P U9IN9ZIO UEDEDSD.ICH LEE EDPEEDUNg TIrg Piemprg UOA YLIGEJ-USIYEN]-S090N Aap Sne v g der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. We Jınpyueag ‘DSaagapsem ‘uognag >77 ursog ‘Sızdia] ‘uppsadg ‘nejsorg ‘ug ‘ufor) ILIOg. :YUEAyS9DSTOLg MONEqgg-1NE4Ig-5090 8.1911] Hi ee a RU N, \ a BAAR, N) or / er RER IE? Ran Wir bitten bei Ben utzun Fr i u ET _ VI Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die &artenf lora zu bez Die Firma G, H, Ulrich, Sharloffenburg, Bismark-Strasse 98 baut an allen Plätzen des In- und Auslandes Glashäuser von unübertroffener tech- nischerVollkommenheitund Formenschönheit. als: Wintergärten, Gewächs- häuser, Veranden, Bade- säle, Wandelhallen und alle anderen Glas-Eisen- konstruktionen in einfacher und in Ulrichs Doppel- Panzerverglasung D. R.-Patent Nr. 133177. Garantiert „‚regen-, rost- und X_ schweisssicher und gut wärme- haltend‘“. Fertige Montage und Eindeokung Langjährige Garantie. Reich illustrierter Katalog von üher 200 Seiten Zeichnungen, Berechnungen und Besuch auf Wunsch. IN 7 N A A, ae A ik a an u UM W. Junk - Berlin W. 15 | Verlag und Antiquariat für Botanik £ i Gartenschläuche Ich suche zu kaufen alle Bände der Schlauchwagen h [ Pesensrenger Gartenflora | Rasenmäher vollständige Reihen, einzelne Bände. ; | Ganz speziell sind mir die ersten zehn : N empfehlen billigst Bände willkommen, für welche ich einen hohen Preis zahlen kann. Offerten x £ erbitte umgehend. [Otto Köhsel & Sohn Nehl BERLIN N0.. Neue Königstr. 35. Soeben erschien und wird gratis versandt mein neuer botanischer Antiquar-Katalog. & wetterfest, wirkungsvoll, leicht, billig, ava r ’ r eignen sich für jede Gartendekoration, 9 bewirken in GSewächshäus.‚Wintergärf. stets feuchtwarmekuft. Zahlreiche Referenzen. BEE 5, Weurin. Tuffsteingrubenbesitzer, Andernach a. Rh. 945. Versammlung ües Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preulsischen Staaten in der Königl. Landwirtschaftl. Hoch- schule, Invalidenstr. 42, am Donnerstag, den 26. April 1906. Vorsitzender: Der zweite Stellvertreter des Direktors, Herr Königl. Garteninspektor H. Weidlich. I. Als neue Mitglieder wurden vorgeschlagen: 1. Herr Königl. Geheimer Baurat Alfred Lent, Matthäikirchstr. 3c, durch den Generalsekretär. 2. Herr August Bitterhoff Sohn, Samengroßhandlung für Landwirtschaft, Forst und Gartenbau, Berlin O., Frankfurter Allee 30, durch den Generalsekretär. 3. Herr Gärtnereibesitzer J. J. Grullemanns und Sohn, Lisse Holland, Westendgärtnerei, durch Herrn Weidlich. 4. Herr Königl. Obergärtner Schwiesow-Halensee, Königl. Tier- gartenbaumschule, Prinzessinnenweg, durch Herrn Hinze. II. Einige angemeldete Gegenstände waren in letzter Stunde zurück- gezogen worden, da durch die vorgeschrittene Jahreszeit auch alle sonst verfügbaren Arbeitskräfte für die Bestellung in Anspruch genommen wurden. Der Vorsitzende erteilte daher dem Chemiker an der Müllereiversuchs- station in der Landwirtschaftlichen Hochschule, Herrn Dr. Brahm, das Wort zu seinem Vortrage: „Der Kalkstickstoff in seiner Verwendung als Dünge- mittel in Gärtnerei und Landwirtschaft.“ Der Vortrag, der außerordentlichen Beifall fand, ist mit der Dis- kussion, die er hervorrief, auf Seite 251 dieser Nummer abgedruckt. III. Hierauf erstattete Herr O. Cordel einen kurzen Bericht über die erweiterte Monatsversammlung des Vereins am 3. April im Neuen Saalbau des Landesausstellungsparkes. Er wies noch einmal auf die Ziele und Zwecke dieser Veranstaltungen hin, das Band zwischen den Produ- zenten, den Gärtnern, und den Gartenliebhabern und Blumen- und Pflanzen- freunden fester zu knüpfen. Eine solcher Versammlungen könne natürlich nicht genügen, den ersehnten Zuwachs an Mitgliedern zu bringen. Man müsse auf dem einmal beschrittenen Wege fortfahren. Deshalb habe Herr OÖ. Beyrodt-Marienfelde einen Antrag eingebracht, den er in seiner Ab- wesenheit aufnehme. Der Antrag geht dahin, am Mittwoch, den 13. Juni dd. J. in der Westhalle des Ausstellungsparkes eine zweite erweiterte Monatsversammlung von gleichem Charakter zu veranstalten. 19 250 945. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Dieses Lokal zu wählen ist deshalb empfehlenswert, weil die Firma J. ©. Schmidt-Berlin, Unter den Linden 16, dasselbe am Tage vorher in großartiger Weise für den Deutschen Ingenieurverein dekoriert und sich bereit erklärt hat, diese Dekoration für den Verein z. B. d. G. noch einen Tag länger ohne Entgelt stehen zu lassen. Zur Ausstellung würden diesmal vornehmlich gelangen: Treib- und Ziersträucher, Rosen, Stauden, Frühobst und Frühgemüse. Kleinere und kleinste Gruppen, sowie auch einzelne Schaublumen und Früchte sind hierzu gleichfalls herzlich willkommen. Die erste derartige Veranstaltung hätte bei Beobachtung größter Sparsamkeit etwa 425 Mk. gekostet. Er bäte, diese Summe, die ja dem Ausschuß schon früher an die Hand gegeben sei, zu bewilligen und für jede zukünftige Monatsversammlung großen Stils dem jeweilig vorbereitenden Ausschuß 500 Mk. zu nützlicher Verwendung auszusetzen. Es entspann sich nun eine sehr lebhafte Debatte, in der der augen- blickliche Nutzen solcher Veranstaltungen für den einzelnen, sowie ıhr zu- künftiger Wert für den Verein und die Gesamtheit kritisch beleuchtet wurde. Insbesondere wurde die Frage der Prämiierung oder Nicht- prämiierung, eine sonst noch mögliche Entschädigung. der Aussteller, sowie die große Schwierigkeit erörtert, zwischen Gärtnern, Kultivateuren und dem wirklich kaufkräftigen Publikum die hochnötige Fühlung herzustellen. Das endliche Resultat war, daß die Kosten für die Versammlung vom 3. April bewilligt wurden, daß der Antrag auf Bewilligung von 500 Mk. geschäftsordnungsmäßig die erste und zweite Lesung passieren solle, und daß die bisherige Kommission, bestehend aus den Herren Beyrodt, Cordel, Craß und Braun, auch die nächste Versammlung am 13. Juni wiederum vorbereiten soll. Herr Geh.-Rat Wittmack wies noch auf den sehr günstig gelegenen Termin des 13. Juni hin. Am 14. Juni werde die große Ausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft eröffnet. Von den herbeiströmenden Besuchern werde gewiß mancher sehr gern den Weg nach dem Ausstellungspark machen. IV. Neuwahl des Direktors. Der Leiter der Versammlung teilt mit, daß der Ausschuß zur Vorbereitung der Vorstandswahl Herrn Gärtnereibesitzer Otto Beyrodt-Marienfelde bei Berlin zum Direktor des Vereins z. B. d. G. in Vorschlag gebracht habe. Er fragt an, ob die Wahl in einer außerordentlichen Voll- versammlung, am 31. Mai, oder in der Jahresversammlung am 28. Juni vollzogen werden soll. Die Versammlung beschließt, die Wahl erst am 28. Juni vor- zunehmen, V. Die Deutsche Dahliengesellschaft hält vom 14.—23. September dieses Jahres im Neuen Saalbau des Ausstellungsparkes eine Ausstellung: ab, inkl. solcher Bindereien, die aus Dahlien hergestellt sind. Um die Leistungen solcher Aussteller prämileren zu können, ist die Gesellschaft um Stiftung von Ehrenpreisen eingekommen. Die Versammlung bewilligt eine große silberne, eine kleine silberne und eine bronzene Vereinsmedaille. Der Kalkstickstoff und seine Verwendung in Gartenbau und Landwirtschaft. 9251 VI. Herr Garteninspektor Weidlich teilt mit, daß der „Verein zur Förderung der Blumenpflege in den Schulen“ seine schöne Be- stimmung erst dann voll erfüllen könne, wenn ihm von Wohltätern Gratis- pflanzen zur Verteilung an arme Kinder geliefert würden. Er bäte dringend, daß Mitglieder, die solche Pflanzen in kleinerer oder größerer Anzahl zu stiften geneigt seien, solche bis Ende Mai an Herrn Kgl. Garten- baudirektor A. Fintelmann-Humboldthain liefern möchten. VII. Der Dekorationsausschuß hat für Herrn Gärtnereibesitzer Dietze- Steglitz für seine künstlerisch und gärtnerisch-technisch hervorragende Dekoration seines Geschäftslokals bei Gelegenheit der silbernen Hochzeits- feier des Kaiserpaares eine goldene Vereinsmedaille beantragt. Der Vorstand hat dem Antrage zugestimmt. Die Versammlung erklärt sich damit einverstanden. VIII. Am Donnerstag, den 3. Mai cr., nachmittags 4 Uhr, findet der erste diesjährige Ausflug nach dem botanischen Garten in Dahlem statt. Die Mitglieder, deren Damen und Gäste, werden dazu freundlichst ein- geladen. IX. Als wirkliche Mitglieder wurden die in der letzten Versammlung vorgeschlagenen aufgenommen. (Siehe Gartenflora Heft 8, S. 193.) Ei Weidlich. Siegfried Braun. Der Kalkstickstoff und seine Verwendung in Garfenbau und Landwirtschaft. Vortrag, gehalten in der Monatsversammlung des V. z. B. d. G. am 26. April 1906, von Dr. Brahm. Hochgeehrte Anwesende! Die Pflanzen bedürfen, wie uns allen bekannt ist, zahlreicher Nähr- stoffe, wenn sie befriedigende Ernten geben sollen, und letztere werden um so höher sein, je mehr dem vollen Bedürfnis an diesen Nährstoffen genügt ist. Die Grundlage unserer heutigen Düngerlehre ist die Theorie Justus von Liebigs über die Ernährung der Pflanzen. Erst nach hartem Kampfe, in welchen er 1840 eintrat, gelang es Liebig die Lehre zum Durchbruch zu bringen, „daß das Ertragsvermögen auch der fruchtbarsten Felder ohne Ersatz auf die Dauer nicht aufrecht erhalten werden kann“. Mit aller Energie bekämpfte er den „Raubbau“, womit er die durch viele Jahrhunderte betriebene Mißwirtschaft bezeichnete: besonders die ausschließliche Stallmistwirtschaft, durch welche der Boden nie die riesigen Mengen von Nährstoffen zurückerlangt, welche ihm in den Marktwaren entzogen werden, so daß die mittleren Ernteerträge sich von Jahr zu Jahr verringern mußten, Aus den „in Beziehung auf die Ernährung der Pflanzen“ von ihm aufgestellten Sätzen greife ich folgende heraus: „Die Nahrungsmittel aller grünen Gewächse sınd unorganische oder Mineralsubstanzen.“ > 252 Der Kalkstickstoff und seine Verwendung in Gartenbau und Landwirtschaft. „Der Mist, die Exkremente der Tiere und Menschen wirken nicht durch ihre organischen Elemente auf das Pflanzenleben ein, sondern in- direkt durch die Produkte ihres Fäulnis- und Verwesungsprozesses, infolge also des Überganges ihres Kohlenstoffes in Kohlensäure und ihres Stick- stoffes in Ammoniak oder Salpetersäure. Der organische Dünger läßt sich also ersetzen durch die anorganischen Verbindungen, in welche er im Boden zerfällt.“ Liebigs Theorie wurde daher auch im Gegensatz zu früheren Düngungstheorien, z. B. der Humustheorie Thaers, nach welcher das Prinzip der Fruchtbarkeit im Humus liegen solle, die „Mineraltheorie“ genannt. Es ist jetzt Allgemeingut, daß von den 12 Stoffen, in welche die chemische Analyse die Pflanzensubstanz zerlegt, Wasser Ralı Chlor Kohlenstoff Kalk Natron Stickstoff Magnesıa Kieselsäure Phosphorsäure Eisenoxyd Schwefelsäure. nur die zuerst aufgeführten 9 Stoffe den Pflanzen wirklich unentbehrlich sind zur Erzeugung der „organischen Substanz“ der Pflanzeneiweißstoffe und des Protoplasmas, des Trägers der Lebenserscheinungen der Pflanzen "und Tiere. Die letztgenannten 3 Stoffe (Chlor, Natron, Kieselsäure) sind, obschon sie sich in jeder Pflanze finden, keine eigentlichen Pflanzen- nährstoffe. Von den als unentbehrlich bezeichneten Nährstoffen kann nur einer, der Kohlenstoff — als Kohlensäure — durch die Blätter der Pflanze auf- genommen werden, welche die Kohlensäure unter dem Einfluß von Sonnen- licht und Wärme durch ihr Chlorophyll unter Ausatmung von Sauerstoif wiederum zersetzen. Die Pflanze vermag sich vollkommen aufzubauen, wenn sie ausschließlich auf das Kohlenreservoir der atmosphärischen Luft angewiesen bleibt. Dagegen wird der Stickstoff von den Pflanzen so gut. wie gar nicht durch die Blätter aufgenommen, er muß ihnen daher, wie alle übrigen Nährstoffe, durch die Wurzeln zugeführt werden, als in Wasser lösliches Salz, denn die Pflanzen sind nur befähigt, die Nahrung, abgesehen von den Gasen, in flüssigem Zustande aufzunehmen. Von den einzelnen dieser Nährstoffe hat der Boden in den überwiegend meisten Fällen nicht soviel, wenigstens nicht in aufnehmbarer Form, als er braucht, um höchste Ernteerträge zu erzeugen, aber auch unter sich unterscheiden sich die ge- nannten Nährstoffe hierin. Je nach dem Herkommen des Bodens d.h. je nach der Felsart, aus welcher er ursprünglich entstanden ist, und ferner je nach der Pflege, welche ihm jahrelang zuteil wurde, kann der Boden von dem einen oder anderen dieser Nährstoffe eine große Menge besitzen. Eine Ausnahme hiervon macht der Stickstoff. Dieser ist im Boden niemals, wenigstens nicht in aufnehmbarer Form, in genügender Menge enthalten und sein Fehlen, oft auch nur sein teilweises Fehlen, stellt die zu erzielenden Höchsterträge der ganzen Ernte nicht nur in Frage, sondern macht sie direkt unmöglich. Das noch so reiche Vorhandensein aller an- deren Nährstoffe ändert hieran nichts. a ir Der Kalkstickstoff und seine Verwendung in Gartenbau und Landwirtschaft. 953 Woher kommt es nun wohl, daß gerade Stickstoff dem Boden am häufigsten in aufnehmbarer Form immer fehlt? Aus dem Urgestein, aus welchem dem Boden häufig Kalk und Kalı und wenn auch seltene: Phosphorsäure zugeführt wird, ist das niemals mit Stickstoff der Fall, denn die Urgesteine enthalten keinen Stickstoff. Die Ackerkrume enthält mit Ausnahme der Moore, nur soviel Stickstoff, als ihr durch die Humus- bildung zugeführt wird. Dies ist aber nur sehr wenig und überdies in einer Form, in der er von den Pflanzen nicht aufgenommen werden kann. Bei Kulturpflanzen geschieht die Aufnahme des Stickstoffes am besten in Gestalt der salpetersauren Salze, des Chilisalpeters. Die Wichtig- keit des Stickstoffs bei der Ernährung der Pflanzen wird am besten durch den Ausspruch von Schultz-Lupitz dokumentiert: „Der Stickstoff ist nächst dem Wasser der wichtigste Vegetationsfaktor.“ Der Stickstoff ist einer derjenigen Körper, die am meisten in der Natur vorkommen, bestehen doch */, der atmosphärischen Luft aus diesem Gase. Stickstoff in gebundener Form ist in den salpetersauren Salzen und im Ammoniak enthalten, sowie in zahlreichen dem Tier- und Pflanzen- reiche entstammenden Kohlenstoffverbindungen. Für die Zwecke der Düngung bedienen wir uns, ebenso wie für die Bedürfnisse der chemischen Technik, derjenigen Vorräte an gebundenem Stickstoff, welche aus früheren Epochen der Erdgeschichte her sich in aufgespeichertem Zustande erhalten haben, sei es nun, daß wir das Ammoniak verwerten, welches bei der Destillation der Steinkohle als Nebenprodukt gewonnen wird, sei es, daß wir die an einzelnen Punkten der Erdoberfläche aufgespeicherten Salpeter- vorräte konsumieren. Solche Salpeterlager finden sich in Chile zwischen dem 18. bis 27. südlichen Breitegrade, das ist hauptsächlich die Provinz Tarapacä, welche die nördlichste Provinz von Chile ist und bis zum Jahre 18380 den südlichsten Teil von Peru bildete. In den Salpeterlagern findet sich der Salpeter nicht in der bekannten, im Handel vorkommenden Form, sondern in Gestalt eines Minerals, das spanisch als „Caliche“, deutsch als Rohsalpeter bezeichnet wird. Salpeter ist das Endprodukt der Ver- wesung, der Zersetzung der stickstoffhaltigen organischen Reste im Erd- boden bei unbehindertem Luft- oder Sauerstoffzutritt. Bei weitem die größten Mengen an Stickstoffverbindungen nimmt dıe Landwirtschaft auf, da dieselbe in allen Ländern mit intensivem Ackerbau zur künstlichen Düngung gezwungen ist. Die deutsche Landwirtschaft verbraucht gegen- wärtig jährlich eine halbe Million Tonnen Chilisalpeter und etwa 150000 Tonnen schwefelsaures Ammoniak; sie bezahlt dafür etwa 120 Millionen Mark, könnte aber beim Herabgehen des Preises weit größere Mengen aufnehmen, man kann sagen das Doppelte. Dabei muß beachtet werden, daß die Stickstoffdüngung für die tropischen und subtropischen Gebiete nicht jene Bedeutung hat, welche sie für Deutschland und die übrigen in der gemäßigten Zone liegenden Ländern besitzt. In jenen Gebieten liefert die Natur den Pflanzen weit größere Mengen wirksamer Stickstoffverbindungen infolge starker elektrischer Entladungen in der Atmosphäre, reichlicher Niederschläge und einer immerwährenden, nicht durch eine Kälteperiode unterbrochene Tätigkeit der stickstoffsammelnden 254 Der Kalkstickstoff und seine Verwendung in Gartenbau und Landwirtschaft. Bakterien. Diese letzteren machen eine große und wichtige Ausnahme in bezug auf die Aufnahmefähigkeit vom Stickstoff. Bisher haben wir gehört, daß die Pflanzen den Stickstoff nur in der Form der Nitrate aufnehmen können. Die stickstoffsammelnden Bakterien führen besonders mit der Familie der Schmetterlingsblütler ein Zusammen- leben, eine sogenannte Symbiose. Es bilden sich an den Wurzeln Knöllehen, die man früher für eine Krankheit hielt. In diesen Knötchen wird der freie Stickstoff der Luft umgearbeitet und es entstehen dann an der Leguminosenwurzel aus der organischen Substanz der Wurzel einerseits und dem neu assimilierten Stickstoff der Knöllchenbakterien anderseits so reichlich Eiweißstoffe, daß sie auch für die Ernährung der höheren Pflanze ausreichen. Von dieser Entdeckung Hellriegels hat man für die praktische Landwirtschaft Nutzen gezogen, man hat den regelmäßigen Anbau von Leguminosen in die Fruchtfolge eingeschoben; immerhin ist man nicht so weit gekommen, daß man für die gesamte Landwirtschaft sich den Stickstoff auf wohlfeile Art verschaffen könnte. Es bleiben da immer z. Z. noch als wichtigster Stickstoffdünger, wie oben erwähnt, der Salpeter und die Ammoniakverbindungen. Infolge des kolossalen Ver- brauches an Salpeter für Industrie und Landwirtschaft fürchtet man bereits die Zeit, in welcher nach Erschöpfung der Salpeterlager ein großer Stickstoffmangel eintreten wird. In 20—25 Jahren etwa sollen die Salpeter- lager Chiles nach neuesten Berechnungen erschöpft sein. Es ist mit der einstmaligen Erschöpfung des Chilisalpeters ein Bild im kleinen, wie mit der Kohle im großen. So unendlich weit ab von uns auch noch die Zeit der Erschöpfung der Kohlenlager liegt, so wird sie doch sicher einmal kommen, und so wichtig der Chilisalpeter ist, so ist doch die Kohle, jener schwarze Diamant, ungleich wichtiger. Was wird nun sein, wenn die Kohlenlager erschöpft sind? Wird die Menschheit mit ihrer ganzen Kultur, die auf die Kohle angewiesen ist, dann „vis & vis de rien“ stehen? Sicher nicht; es werden sich andere Mittel, vielleicht durch die Entwickelung heute vernachlässigter Hilfskräfte oder sonst wie finden, welche der Menschheit alles das leisten werden, was dıe Kohle ihr heute direkt oder indirekt leistet. Ebenso wird es mit dem Ersatz für Chilisalpeter gehen und schon beginnen sich die Erfindungen, welche sich diese Aufgabe gestellt haben, geradezu zu mehren. Die Patentlisten der neueren Zeit sprechen ein beredtes Wort hierüber. Es ist bei der großen Anzahl derselben ganz unmöglich, auch nur eine kurze Übersicht von allen zu geben. Wir müssen uns damit begnügen, sie in 2 große Gruppen einzuteilen. Beide benutzen die Elektrizität um den Stickstoff der atmosphärischen Luft zu binden. Die erste das direkte Überschlagen des elektrischen Funkens, die zweite die große Hitze des elektrischen Flammenbogens zum Zusammenschmelzen gewisser Materialien. Es ist übrigens klar, daß eine Herstellung von Stickstoffverbindungen, mögen es nun Salpetersäure- oder Ammoniakver- bindungen sein, eine um so verlockendere Aufgabe stellt, als der Stickstoff selbst in unerschöpflichen Mengen uns zur Verfügung steht, da er ja */, unserer Atmosphäre ausmacht und da die über einen einzigen Hektar ruhende Luftsäule 30000 Tonnen Stickstoff enthält, das ist soviel, als die Der Kalkstickstoff und seine Verwendung in Gartenbau und Landwirtschaft. 255 jährlich nach Deutschland importierte Menge von 500000 Tonnen Chil- salpeter an gebundenem Stickstoff enthält. Allerdings gelang es trotz zahlreicher Versuche bis vor kurzem nicht, den in der Luft vorhandenen freien Stickstoff in praktisch erheblichen Mengen zu binden, wenngleich es schon seit über 100 Jahren bekannt war, daß kleine Mengen von Stick- stoff unter dem Einflusse des elektrischen Funkens, sowie beı vıelen Ver- brennungsvorgängen mit Sauerstoff, etwas Salpetersäure und mit Wasser- stoff etwas Ammoniak geben. Alle Versuche, diese richtig erkannten Tatsachen praktisch zu verwerten, sind jahrzehntelang ohne Ergebnis geblieben, weil die Technik noch nicht die hierbei auftretenden Kräfte beherrschen und regeln konnte. Erst die großen Errungenschaften, welche die letzten Jahrzehnte auf dem Gebiete der Elektrizität brachten, haben diesen Bann gelöst und uns ein lange verschlossenes Gebiet eröffnet. Werner von Siemens war es, der durch die Erfindung der Dynamo- maschine das Mittel gab, elektrische Ströme zu erzeugen, welche in ihren Wirkungen den elektrischen Erscheinungen in der Atmosphäre nahe kamen. Mit Hilfe der Dynamomaschine ließen sich dieselben chemischen Reaktionen bewirken, welche der Blitz in der Atmosphäre hervorruft, wie auch durch die so gewonnenen starken und andauernden elektrischen Ströme Hitze- grade und Schmelzwirkungen erzielt wurden, die bis dahin unerreichbar waren. Das so geschaffene neue Hilfsmittel wurde von der Wissenschaft und Technik rasch aufgenommen. Es lag nahe, daß man in dieser Richtung zunächst die scheinbar einfachste und längst beobachtete Reaktion aufnahm und den Versuch machte, die ın der Luft enthaltenen Elemente Sauerstoff und Stickstoff durch in allen möglichen Formen variüerte elektrische Ent- ladungen zu Salpetersäure zu vereinigen. Erst in neuester Zeit hat ein Verfahren von Birkeland und Eyde ziemliche Aussichten auf einen Erfolg gezeitigt. Wie so oft in der Industrie, hat sich aber ein anscheinend längerer und mühsamerer Weg als gangbar und rascher zum Ziele führend er- wiesen. Vor etwa 12 Jahren wurde die Welt durch die von Moissan und Willson gemachte Erfindung der Massenherstellung von Calciumkarbid im elektrischen Schmelzofen in Erstaunen gesetzt. Das so erzeugte Produkt fand zunächst Verwendung zur Darstellung eines sehr hellen Leuchtgases, des Acetylens. Bald darauf wurden die Karbide als Ausgangsmaterial für die Gewinnung von ÜCyaniden benutzt, und waren es besonders Prof. Frank und Dr. Caro, die sich dieser Aufgabe widmeten. Es wurde dabei die Beobachtung gemacht, daß bei der Einwirkung des Stickstoffs auf Baryumkarbid außer den Öyaniden ein neuer Körper, das Baryumeyanamid, ent- stehe Im weiteren Verlauf der Versuche, die durch die tatkräftige Förderung der hiesigen Firma Siemens & Halske zu einem technischen Abschluß ge- bracht werden konnten, gelaugte man zu folgenden merkwürdigen Resultaten: Das Calciumkarbid, das jetzt als Ausgangsmaterial diente, zeigte die Eigen- tümlichkeit, in fein verteiltem Zustand und bei entsprechender Behandlung, Stickstoff in ziemlichen Mengen zu absorbieren, festzuhalten und auf diese Weise eine neue chemische Verbindung einzugehen, welche in reinem Zustande 350%, Stickstoff zu enthalten vermag. Es war ja, wie ich schon oben 256 Der Kalkstickstoff und seine Verwendung in Gartenbau und Landwirtschaft. ausführte, ursprünglich nicht beabsichtigt, ein Salpetersurrogat für land- wirtschaftliche Zwecke herzustellen, sondern man war bemüht, eine neue und billige Fabrikation jenes für die Goldgewinnung und auch für manche chemische Industriezweige so wichtigen Oyankaliums in großem Maßstabe zu ermöglichen. Erst das moderne Salpeterproblem scheint auch hier den Anstoß gegeben zu haben, das neue Stickstoffpräparat auf seine Tauglich- keit als Düngungsmaterial zu erproben. Da es ohne Frage für landwirt- schaftliche Zwecke weniger darauf ankam, ein möglichst reines Kalkstick- stoffpräparat zu produzieren, als vielmehr ein solches, welches bei ver- hältnismäßig hohem Stickstoffgehalt, die niedrigste Preislage ermöglichte, so waren die nächsten Bemühungen darauf gerichtet, die Herstellungs- kosten durch Vereinfachung und nach diesem besonderen Punkte hin, Spezialisierung des Verfahrens tunlichst zu reduzieren. Die Deutsche Oyanidgesellschaft, G. m. b. H., zu Berlin, eine aus der bekannten Elektrizitäts- gesellschaft Siemens & Halske hervorgegangene Unternehmung, hat sich mit der Kalkstickstofffabrikation eigens befaßt. Bei einem der jetzt üblichen Herstellungsverfahren wird die isolierte Gewinnung des Calciumkarbids, das ja in dem genannten Fabrikationsprozeß nur die Rolle eines Zwischen- produktes spielt, vollständig umgangen. Bekanntlich wird das Calcium- karbid durch gegenseitige Einwirkung von Kalk und Kohle im elektrischen Ofen gewonnen. Man erzielt hierdurch in der Regel ein 75—80 %/,iges Produkt, das zur Überführung in Kalkstickstoff in hermetisch verschlossenen eisernen Muffeln bei intensiver Hitze der Einwirkung von reinem Stickstoff ausgesetzt wird. Der auf diese Weise gewonnene Kalkstickstoff enthält etwa 20— 24°, Stickstoff, ıst also keineswegs auch nur als annähernd reines Ualciumeyanamid zu betrachten. Ein billigeres, aber noch gering- prozentischeres Produkt wird nun durch direkte Vereinigung von Kalk, Kohle und Stickstoff, sogenanntes Siemens Verfahren, im elektrischen Ofen erhalten. Den hierbei verbrauchten Stickstoff gewinnt man durch Über- leiten von Luft über glühendes Kupfer, das den Sauerstoff, von einem geringen .und unschädlichen Prozentsatz abgesehen, bindet. Durch Reduk- tion mit Wassergas wird das Kupfer stets wieder regeneriert. Es nimmt bei dem Reaktionsprozeß 1 Molekül Calciumkarbiıd, 2 Moleküle Stickstoff auf, unter Freiwerden von einem Atom Kohlenstoff. Das Calciumeyanamid oder der Kalkstickstoff hat die weitere Eigen- schaft, durch Erhitzen mit Wasser unter Druck, seinen ganzen Stickstoff in Gestalt von Ammoniak abzugeben, so daß wir heute imstande sind, über den Kalkstickstoff den Stickstoff der Luft in Ammoniak überzuführen. Schon aus dieser Tatsache ließ sich schließen, daß das Oalciumcyanamid, wie das schwefelsaure Ammoniak von den Pflanzenwurzeln verdaut werden würde, und die Vermutung bestätigte sich auch durch Versuche. Ich lege Ihnen hier Proben von Calciumkarbid und von dem nach Aufnahme von Luftstickstoff daraus gewonnenen, als „Kalkstickstoff“ be- zeichneten Düngemittel vor. Letzteres, welches wie ich schon oben er- wähnte, chemisch als rohes Calciumcyanamid bezeichnet werden muß (CaUN,), enthält durchschnittlich 20—21 °/, Stickstoff, 40—42°/, Kalzium und 17— 18°), Kohlenstoff Der Kalkstickstoff und seine Verwendung in Gartenbau und Landwirtschaft. 257 neben einigen Verunreinigungen von Kieselsäure, 'T'on, Spuren von Phosphor- säure usw. Der schwache Geruch des Kalkstickstoffs rührt von Kohlen- wasserstoffen her, die bei der Umsetzung des Calciumkarbids entstanden sind. Stickstoffhaltige Körper von: höchster Konzentration stellen das durch Entfernen des Kalkes aus dem Kalkstickstoff gewinnbare Uyanamid CN. NH, und das homologe Dicyandiamid C;N, (NH,), dar. Beide ent- halten 66 °/), gebundenen Stickstoff. Diese beiden Produkte kommen aber z. Z.. für landwirtschaftliche Verwendung noch nicht in Frage. Es ist mir eine angenehme Pflicht, an dieser Stelle Herrn Dr. Erlwein, dem Vorsteher der Elektrochemischen Abteilung der Firma Siemens & Halske, für die gütige Überlassung der Kalkstickstcffpräparate und Zeichnungen meinen verbindlichsten Dank auszusprechen. Wie schon aus den Angaben über die Zusammensetzung ersichtlich, hat das Düngemittel einen hohen Gehalt an Kalk, der sich darin teils in gebundener Form als Calcium- cyanamid, teils frei vorfindet. Infolgedessen reagiert der Kalkstickstoff stark alkalisch, etwa so wie Thomasschlacke oder wie guter gemahlener Guano. Aus dem gleichen Grunde ist auch ein. Vermischen von Kalkstickstoff mit Superphosphat, in der Weise wie es mit schwefel- saurem Ammoniak geschieht, nicht möglich, da der Kalk die Phosphorsäure binden und unlöslich machen würde. Während aber schwefelsaures Ammoniak nicht ohne Schaden mit Thomasmehl vermischt werden kann, ist eine solche Mischung beim Kalkstickstoff unbedenklich, ebenso kann man letzteren mit Kalidüngersalzen aller Art, sowohl rohem Kainit, als konzentriertem, zusammenbringen. Da der jetzt noch in den Handel kommende Guano einen mittleren Gehalt von 10 °j, Stickstoff, 8 °/, Phosphor- säure und 3°), Kali hat, so kann man durch Zusammenmischen von 50 Teilen Kalkstickstoff, 40 Teilen Thomasmehl und 10 Teilen 30 °/, Kali- salz ein dem Guano in Zusammensetzung und Effekt sehr ähnliches Dünge- mittel herstellen. Beim Lagern in trockenen Räumen verliert der Kalkstickstoff nichts von seinem Stickstoffgehalt. Die für die richtige Anwendung des Kalkstickstoffs nötigen Regeln sind folgende: 1. Das pro Hektar anzuwendende Quantum beträgt je nach Beschaffen- heit des Ackers 150—300 kg entsprechend 30—60 kg Stickstoff. 2. Um die Belästigungen der Arbeiter durch den Staub zu vermeiden und zugleich eine bessere Verteilung zu erzielen, mischt man das neue Düngemittel mit etwa der doppelten Menge trockener Erde. 3. Das Ausstreuen des Düngers soll 8—14 Tage vor der Aussaat er- folgen und der Kalkstickstoff muß gleich nach dem Ausstreuen durch Eın- pflügen, Einkriemern oder Einhacken auf 3—5 Zoll tief mit dem Boden vermischt werden, damit letzterer das durch die Einwirkung der Boden- feuchtigkeit freiwerdende Ammoniak aufnehmen, konservieren und nitrifi- zieren kann, (Fortsetzung folgt.) 20 258 Betrachtungen über Orchideen-Hybriden und deren Anzucht aus Samen. Betrachtungen über Orchideen-Hybriden und deren Anzucht aus Samen. Von G. Bartsch. (Hierzu Abb. 29 u. 30 ) In der letzten Zeit ist sehr viel über Orchideenkreuzungen geschrieben worden und nicht am wenigsten der Vorzüge gedacht, welche diesen „Zög- lingen“ größtenteils eigen sind. Bei allen Berichten und Erwägungen über derartige Kulturen fehlte es aber noch immer an einer leicht verständlichen Anweisung über die Anzucht der Orchideen aus Samen bis zu ihrer Blüte- zeit, an einem Hinweis, nach welchem es einem Interessenten leichter möglich wäre, bei erforderlicher Aufmerksamkeit mit einiger Sicherheit auf Erfolge zu rechnen. Meinem Versprechen zufolge (siehe Gartenflora, „Jahrgang 1901, Seite 115, Anzucht der Orchideen aus Samen“) wıll ich nun versuchen, diese Art der Anzucht nach meinen Beobachtungen möglichst eingehend und verständlich zu schildern. Meine Erfahrungen beziehen sich allerdings in der Hauptsache nur auf Laelien, Cattleyen, Epidendrum und Dendro- bium. Jede Gattung ist unter sich, und die ersten drei auch noch unter- einander gekreuzt. Mit anderen Gattungen habe ich nur wenig und bei sehr vielen keine Erfolge erzielt und die Versuche darum vorläufig ein- gestellt. : Schon vor 10 Jahren begann ich mit den ersten Aussaaten. Dabei versuchte ich es unter den verschiedensten Licht-, Luft-, Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnissen und zwar auf verschiedenem Material und vom Frühjahr bis zum Herbst. Wohl brachte es mancher Same zur Keimung, wurde aber durch Feinde wieder zerstört. Hierbei hatte ich doch schon so viel gelernt, daß ich im nächsten Jahr mit Aussicht auf Erfolg aus- säen konnte. Ich brachte auch dann die ersten Sämlinge glücklich durch den Winter. Die weiteren Aussaaten waren nun leicht; ich konnte sie mit ziemlicher Sicherheit auf Erfolg vornehmen. Wer irgend ein Interesse hatte, meine Sämlinge zu beobachten, den machte ich schon damals auf alles Erforderliche und Wissenswerte aufmerksam. Später habe ich mehr als einmal Gelegenheit gehabt, gut keimende Aussaaten — unter gleichen oder ähnlichen Verhältnissen ausgesäet — bei andern in großem Umfange zu sehen. Schon im November 1900 führte ich Sämlinge verschiedenen Alters und in verschiedenen Kreuzungen in der Monatssitzung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues vor und habe dazu in der Gartenflora (Jahrgang 1901 Seite 115/116) noch einiges bemerkt. Mit einer ausführlichen Beschreibung über Aussaaten wollte ich aber damals noch nicht hervortreten. Fürs erste erwartete ich auf diesen meinen Ansporn hin Mitteilungen über Versuche anderer Orchideenzüchter, vielleicht auch solche über neue günstigere Methoden; sodann hoffte ich gegen die Larve einer kleinen Fliege ein Verhütungs- oder Gegenmittel in- zwischen ausfindig zu machen. Ich komme später noch darauf zurück, Betrachtungen über Örchideen-Hybriden und deren Anzucht aus Samen. 259 muß aber leider bekennen, daß ich auch heute noch kein Radikalmittel dafür weiß. Der Vorrat an schönen ÜOattleyen, Laelien und Epidendrum für Be- fruchtungen ist heute schon ein so reichhaltiger, daß bei genügender Aus- wahl und Überlegung immer wieder neue Hybriden und Variationen gezogen ‘werden können; besonders, da sich auch die Hybriden selber sehr gut dazu verwenden lassen. Wenn es aber auch nicht immer etwas Neues wird, so rentiert es sich dennoch, da Sämlingspflanzen einer Samenkapsel sehr ver- schieden ausfallen und bei größerer Anzahl fast immer einige wertvolle Varietäten enthalten. Es wäre aber auch nötig, nicht nur Hybriden, sondern auch unsere schönen Stammarten, wie: Cattleya aurea, C. Lawrenceana, C. Rex und andere mehr rein aus Samen zu ziehen, was womöglich ein- träglicher wäre, als bei Hybriden. Sodann ist die Anzucht der Orchideen aus Samen für ihre Erhaltung unbedingt erforderlich, wenn das Vorkommen an ihren heimatlichen Stand- orten auch in Zukunft gewahrt bleiben soll. Man darf heute schon mit Sıcherheit annehmen, daß jetzt kaum noch der vierte Teil des Orchideen- bestandes von vor hundert Jahren an seinen natürlichen ursprünglichen Standorten anzutreffen ist. So viel hat die Jagd nach Orchideen beseitigt. Wie wird es da erst in hundert Jahren und mehr aussehen?! Mit der Hybridisation kann auch dem jeweiligen Geschmack und der Mode Rechnung getragen werden, indem bei einiger Übung leicht auf Farben und Formen spekuliert und somit gewertet werden kann. Der wesentlichste aller Vorzüge dürfte aber das Verlegen der Blütezeit sein. Bekanntlich läßt sich die Blütezeit der Orchideen, ohne Nachteil für ihr weiteres Gedeihen, durch Treiben oder Kühlerhalten kaum merklich beeinflussen. Man wird darum auch mit Vorliebe Blumen für Befruch- tungen verwenden, deren eine an dem Ende ihrer Blütezeit, die andere aber gerade am Anfang derselben steht, während vielleicht die normale Blütezeit um ein Vierteljahr differiert. Es wird nun sehr darauf ankommen, welche Blüte der Samen- träger ist; entweder fällt bei der Kreuzung die Blütezeit in die Mitte dieses Vierteljahres, oder auch in die Mitte der nächsten drei- viertel Jahre. Ich hatte beispielsweise Laelia grandis tenebrosa (Samen- träger, blüht im Mai) befruchtet mit Cattleya gigas (Pollenträger, blüht im August). Die Sämlinge blühen mit wenigen Ausnahmen im Dezember und Januar, also in der Mitte zwischen Monat August und Mai. Ich nehme als bestimmt an, daß beim Wechsel der Elternpflanzen die Blütezeit zwischen den Mai und August fallen würde Was darin für Vorteile liegen, wird gewiß einem jeden klar sein. Sodann werden bei Kreuzungen nicht selten die guten Eigenschaften beider Elternpflanzen auf den Sämling übertragen. Zum Beispiel: Die Mutterpflanze wäre starkwüchsig und reichblühend, aber kleinblumig und weniger schön; die Vaterpflanze schwer wachsend und undankbar blühend, dafür aber schön gefärbt und großblumig. Der Sämling von diesen beiden kann nun möglicherweise alle guten Eigenschaften der Eltern in sich vereinigen, also starkwüchsig, reichblühend, schön und großblumig sein. So ließe sich noch manches darüber sagen, tatsächlich ist aber fast jede Nachzucht eine Verbesserung, 90% 260 Betrachtungen über Orchideen-Hybriden und deren Anzucht aus Samen. teils schon darum, weil solehe Pflanzen sich weit besser den hiesigen Ver- hältnissen anzupassen vermögen und nicht, wie die importierten, häufig schon die Schwindsucht in sich tragen, also sich nicht anpassen können. Sind beide Elteınpflanzen großblumig, so wird der Sämling natürlich immer großblumig und fast immer die Eltern an Größe noch überflügeln. Zu beachten ist ferner, daß die Mutterpflanze dem Sämling meistens in der Form der Pflanze und Blüte, die Vaterpflanze in der Färbung der Blumen näher steht. — Interessante Arten, wie Üattleya aurea, Laelıa Dygbiana und andere, sind in den letzten Jahren viel für Kreuzungs- zwecke benutzt worden und bringen schön gezeichnete und interessante Hybriden hervor. — Wer es zum erstenmal mit Örchideenaussaaten ver- suchen will, der wähle als Mutterpflanze zum DBefruchten zwischen Laelien und Cattleyen möglichst die ersteren und von diesen wieder leicht und kräftig wachsende großblumige Sorten. Ich habe ge- funden, daß sich Laelia purpurata, L. grandis tenebrosa, Laelia crispa und auch die kleinblumige Laelia cinnabarina besonders gut als Samenträger eignen, weil ihre Samen mitten im Winter und immer gut reifen, und die Aussaaten davon im März, April und Mai rasch keimen und gut wachsen. Die Pollen sind, wenn möglich, von außer ihrer Blütezeit blühenden, schönen großblumigen Uattleyen zu nehmen, um interessante und nicht zur gleichen Zeit blühende Nachzuchten zu be- kommen. Bei fast allen Samenpflanzen, welche in der Zeit vom Februar bis zum Juni blühen, reift der Same ‚gewöhnlich vom Oktober bis zum Februar und dieser Same ist für Aussaaten im März, April oder Mai ın der Keimung, wie auch in der späteren Durchwinterung der jungen Pflänzchen, am sichersten. Für die weitaus meisten Laelien und Cattleyen beginnt die Vegetation hauptsächlich vom März bis Mai. Darum ist auch die Keimung ihrer Samen während dieser Monate am aussichtsvollsten. Gut ausgereifter Same behält ca. !/, bis °/, Jahre seine volle Keimkraft. Aussaaten keimen auch noch bis zum Herbst, aber schwieriger. Sehr späte sind auch noch wegen der schwierigen Durchwinterung der Keimlinge überhaupt in Frage gestellt und darum möglichst zu unterlasser. Aus- saaten im Winter gehen fast immer, wohl an Lichtmangel und den sich entwickelnden Schimmelpilzen usw. zugrunde. Es befremdet mich, wenn ich lese, daß nach neueren Forschungen Pilze als Erreger der Keimung angegeben werden, während doch immer mein Bestreben war, ein solches Material für Aussaaten zu wählen, das wenigstens einige Wochen. möglichst pilzfrei bleibt, nämlich: kieniges Kiefernsägemehl und frisches Sphagnum. Darin kann während der an- gegebenen Zeit der Keimungsprozeß beendet sein, und haben sonst etwa schädliche Pilze keine Wirkung mehr. Daß ein Pilz bei der Keimung als Begleiterscheinung auftritt, leuchtet mir wohl ein; doch halte ich dies für eine ganz natürliche Sache. Ich bin der Meinung, daß jedes Material, welches für Aussaaten ın Betracht kommt, wenn es in einem feuchten ge- schlossenen und warmen Raum gebracht wird, von Pilzen befallen wird. Ja selbst dieses kienige Sägemehl und Sphagnum ist häufig schon am zweiten Tag von kleinen Pilzfäden (durch das Vergrößerungsglas gesehen) befallen. Diese mögen vielleicht bei der Keimung behilflich sein, weil sie Betrachtungen über Orchideen-Hybriden und deren Anzucht aus Samen. 261 erstens den nur lose aufgestreuten, leichten Samen mit dem Material ver- binden, dadurch festhalten und durch die sich daran hängenden feinen Tautropfen auch feuchter halten. Nehmen diese feinen Fäden aber über- hand — wenn man bei geschlossener Wärme zuviel Licht darauf einwirken läßt — so entsteht daraus bald ein dichter polsterartiger grüner Überzug, unter welchem das Material versauert und die Keimlinge ersticken. 1918 Yalllıya ya Wi Abb. 29. Sämlinge von Laelia grandis tenebrosa X Cattleya gigas, ausgesät im Mai 1900, zum Vergleich mit den links nebenstehenden Elternpflanzen. Örchideensamen will möglichst gleichmäßig feucht gehalten sein, ohne von oben bewässert zu werden; höchstens darf es ein nebelartiger Nieder- schlag sein. Der Same soll zur Keimung nahe am Licht stehen, jedoch nur am gedämpften, und soll Warmhaustemperatur haben. Diese Be- dingungen zu erfüllen, erfordert schon einige Aufmerksamkeit. Die beginnende Reife des Samens äußert sich durch das Aufreißen der Samenkapseln. Die Kapseln sind dreiteilig; sie bleiben auch im voll- kommen reifen Zustande unten durch den Stiel und oben durch den Säulen- 962 Betrachtungen über Orchideen-Hybriden und deren Anzucht aus Samen. fuß fest verbunden, um nach dem Aufreißen den Samen allmählich durch den Luftzug siebartig aus den mit borstenartigem Rand versehenen Samen- fächern herauswehen zu lassen. Um das vorzeitige Ausfallen des Samens im Gewächshause zu verhüten, stülpt man während der Reife eine Düte aus dünnem Papier über die Kapsel und bindet sie um den Stiel der Kapsel zu. Auch schadet es dem Samen nicht, wenn man die Kapsel bei beginnender Reife mit der ganzen Länge des Stieles abschneidet und in eine geräumige Düte bringt. Dieselbe muß aber dann ganz in der Nähe eines Heizkessels zum Nachreifen aufgehängt werden, weil solche Kapseln leicht schimmeln und dann in Fäulnis übergehen. Um bei Befruchtungen sicher zu gehen, ist es unbedingt erforderlich, ein Verzeichnis anzulegen, in welches die laufende Nummer, die Samen- und Pollenpflanze, Zeit der Befruchtung, der Reife des Samens und Zeit der Aussaat und Keimung — zur leichten Übersicht tabellenartig — notiert werden. Die laufende Nummer genügt dann als Bezeichnung des Samens und der Kreuzung. — Zum Bezeichnen verwendet man mit Vorteil die blauen Zelluloidstecketiketten. Sie sind wohl ın der Anschaffung etwas teurer, aber ganz unverwüstlich, haben keine Nachteile für das Material, lassen sich gut mit Bleistift oder Tinte beschreiben und ebenso wıeder mit einem stumpfen feuchten Holz rein abreiben. Da es häufig vorkommt, daß Samen einer Samenkapsel, zu ver- schiedenen Zeiten ausgesäet, sich auch ganz verschieden bei der Keimung verhält, so ist es ratsam, nicht allen Samen auf einmal auszusäen, sondern davon 3—4 Aussaaten in Abständen von je S—14 Tagen zu machen. Von mancher Aussaat, von welcher vielleicht erst kein Korn keimt, geht vielleicht bei der nächsten Aussaat alles auf. Ob hierbei der Same einer bestimmten Kreuzung zu einer ebenfalls bestimmten Jahreszeit am sichersten keimt, oder ob hierbei Witterungsverhältnisse Einfluß haben, ist mir bis jetzt noch nicht klar; jedenfalls aber bleibt die Triebzeit der Mutterpflanze auch die beste Keimzeit ihres Samens. Aussaaten vor dem Monat März können wohl gelingen, sind aber immer unbestimmt und werden schließlich von denen eines späteren Monats wieder eingeholt. Zur Aussaat sind handliche Holzkästen, ungefähr 30 X 60 cm groß und ca. 10—12 cm hoch, erforderlich. Man kann sie auch bis zur halben Höhe mit frischem groben Sägemehl anfüllen, und in dieses die eigentlichen ca. 2 Zoll weiten Saattöpfchen, dicht aneinander gestellt, einfüttern. Die Töpfe müssen leichten Abzug haben, um auch ein Ansaugen der Feuchtig- keit von unten zu ermöglichen. Das Saatmaterial besteht aus drei Teilen groben kienigen Kiefern- sägemehls und einem Teil frischen feingehackten Sphagnum mit etwas Polypodiumfaserwurzel vermischt. Etwas feingeriebene Holzkohle kann der Mischung beigefügt werden, ist aber nicht unbedingt nötig. Mit diesem Material werden die Töpfchen unter festem Druck gefüllt. Das Ganze wird dann sehr gut bewässert und der Samen mit einem Messer vorsichtig und gleichmäßig, nicht zu dicht, aufgestreut. Die Feuchtigkeit der Töpfe wird wenigstens 14 Tage vorhalten. Das Material soll möglichst gleich- mäßig feucht bleiben, darf aber nicht direkt von oben bewässert werden. ra % Deutscher Deutsches "Reichsgebrauchsmusterschutz = Reichspatent = No. 253765. No. 167250, Patent-Hacl der beste und preiswür dies eekannarat: für Be landwirtschaftliche und gärtnerische Zwecke, ZSaszszszszszszszs 2S ln ISZSZSZSZSZSZSZSZSZSZSZSZSZUZSZSZIZEZEZS Di: intäche, Sinhneiche und praktische Hack- -apparat ist die Erfindung eines deutschen Landwirtes. Seine Arbeitsleistung ist wenig- stens 3—4 mal so gross als die, welche mit der besten Hand- hacke bisher geleistet werden konnte, ohne in der Handhabung elle ne a) ua Frauen öler Mädchen können den Apparat hantieren. „BLITZ“ macht die 4—5 mal so teuren Planet junior-Rad- hacken überflüssig, ohne den- selben an Arbeitsleistung nach- zustehen, ja er ist denselben da, wo das Unkraut etwas gross geworden ist, wo bekanntlich der „Planet“ versagt und sich .. sofortfestfährt, unbedingt über- 3 IuEanı er schneidet nicht nur | iute Ai Erde Deutscher Reichsgebrauchsmusterschutz No, 253765. NEU! Deutsches —— Reichspatent —= No, 167250, Patent-Hackanparat „Blitz“ der beste und preiswürdigste Hackapparat für Forst-, landwirtschaftliche und gärtnerische Zwecke. ZSZSZSZSZSZSZSZSZS ZI ZSZSZSZSZEZSZSZSZSZSZSZSZSZSZSZSZSZSZSZSZSZCZIZSIIZS Di: einfache, sinnreiche und praktische Hack- apparat ist die Erfindung eines deutschen Landwirtes. Seine Arbeitsleistung ist wenig- stens 3—4 mal so gross als die, welche mitder besten Hand- hacke bisher geleistet werden konnte, ohne in der Handhabung eine grössere Anstrengung als bei jener zu erfordern, gleichviel ob der zu bearbeitende Boden leicht oder schwer ist. Selbst er u Die sinnreich angebrachte Harken-Vorri hinsichtlich seines Tiefganges, zu tiefes Arbeiten und ein Festsitzenbleiben im Boden vermieden wird, Da die Messer vorn und hinten scharf sind und vermöge ihrerStellung leicht nachgeschärit werden können, so ist es ausge- schlossen, dass bei den Vor- und Rückwärtsbe- wegungen des Boden- bearbeitens auch das | kleinste Unkraut stehen bleiben kann. Selbst erst Frauen oder Mädchen können den Apparat hantieren. „BLITZ“ macht die 4—5 mal so teuren Planet junior-Rad- hacken überflüssig, ohne den- selben an Arbeitsleistung nach- zustehen, ja er ist denselben da, wo das Unkraut etwas gross geworden ist, wo bekanntlich der „Planet“ versagt und sich sofortfestfährt, unbedingt über- legen, er schneidet nicht nur die Unkräuter unter der Erde ab, wie es der amerika- nische Apparat tut, son- dern reisst die Un- kraut- Wurzeln aus und lockert gleich- zeitig den Boden auf. ‚Während der „Planet“ nur ein starres, gerades Reihen-Arbeiten ermög- licht, kann man’ mit dem Patentapparat „Blitz“ um die ganze Pflanze herum ar- beiten, wodurch das Nachreinigen mit der Handhacke in Weg- fall kommt. ichtung reguliert den Apparat beim Arbeiten wodurch bei naturgemäss erhöhter Anstrengung ein unnötiges _ keimende Unkräuter werden hochgerissen und vernichtet, wie auch die lästige Acker-Quecke und der Schachtelhalm bei regelmässiger Be- hackung bald beseitigt werden. . Hackapparat „Blitz“ ist ein geradezu idealer Kulturförderer und für alle Hackarbeiten des Gartenbaues, der Land- und Forst- wirtschaft, wo es sich um nicht zu eng gesäte und möglichst auch um Reihenkulturen handelt, verwendbar. 7 Jeder Gärtnereibetrieb, ob es sich um Gemüse- oder Blumenkulturen, um Arbeiten in Baumschulen, Rosenschulen, Samenkulturen, für die Landwirte, um den Kartoffel- und Rübenbau, für den Forstmann um seine Gehölz-Anzuchten und Jungpflanzungen handelt, sie alle werden die grossen Vorzüge des Hackapparates „Blitz“ bald er- kennen und sich nur desselben bedienen. Auch allen Kreis- und Chaussee - Ver- waltungen, wie ferner dem Landschaftsgärtner, den Besitzern von Parks, grösseren Anlagen und selbst dem Privatmann für seinen Hausgarten wird dieser Hackapparat nicht nur in der Kulturarbeit, sondern auch beim Reinigen und Sauberhalten der Wege, wo derselbe sich als Wegereiniger „par excellence“ erweisen wird, bald ein unentbehrliches Handwerkzeug sein, welches Hacke und Harke in sich vereinigt. Der Patenthackapparat „Blitz“ ist aus bestem Material gearbeitet, die Messer vom besten Stahl, die Harkenzähne aus bestem Stahldraht bestehend, ist in folgenden Grössen, die Messer in der Spannweite gemessen, auf Lager: No. I ca. 7 Zoll ca. 18 cm, für feineren Garten und bes. für Forstkultur passend, „ır,„1 „= ,„ 28, fürKulturen von ca. 8-9" Reihenweite, Zuckerrübenbau etc. „ll „14 „ = „ 36% „ fürRunkelrübenzucht u. alleanderen breitreihigen Kulturen. Besondere Masse bezw. Grössen werden auf Wunsch angefertigt. Preis des Apparates "rg Derselbe wird ohne Stiel geliefert. — Bei Abnahme von 4 Stück (Postkolli) liefere ich ‘ franko jeder deutschen Poststation. — Als bester Stiel eignet sich ein nicht zu dicker Forkenstiel mit leichter Biegung nach unten (s. umseit. Abbildung). Vertreter gesucht. Wiederverkäufern Rabatt. Heinr. Kohlmannslehner BRITZ-BERLIN Spezialgeschäft für Einführung neuer Pflanzen und Kultur-Geräte, [ee ee Te Te Te TFT TE 1 Tee Te Fe TI TE 1] | Der beste Spaten der Welt ist der Garantie Gussitahl-Spaten 2jährige, ausdrückliche Stahlgarantie. Mit T Griff a M. 3.50. 10 St. M. 32.-. Mit O Griff a M. 3.75, 10 St. M. 35.-. 2 Stück gehen auf ein Postkolli. sıSsı[st[stasHmamaspcpatmsecstastastststorstoe Verlangen Sie meine Preislisten über Pflanzen-Neuheiten, Edel-Dahlien, Chrysanthemen, Blumenzwiebeln und Rohmaterial. Ueber 60 Auszeichnungen in 6 Jahren! 4795 Deufsche Buch- u. Kunstdruckerel, G. m. b. H., Zossen—Berlin SW. 11. Aa ne den Boch Während der „Planet“ nur ein starres, gerades Reihen- Arbeiten ermög- licht, kann man mit > dem Patentapparat „Blitz“ um die ganze Pflanze herum ar- beiten, wodurch das Nachreinigen mit der Handhacke in Weg- fall kommt. RR ER RD N Die sinnreich angebrachte Harken-Vorrichtung reguliert den Apparat beim Arbeiten hinsichtlich seines Tiefiganges, Ne bei naturgemäss u Anstrengung ein unnötiges zu tiefes Arbeiten und ein Festsitzenbleiben im Boden vermieden wird. Da die Messer vorn und hinten scharf sind und vermöge ihrerStellung leicht nachgeschärft werden können, so ist es ausge- schlossen, dass bei den Vor- und Rückwärtsbe- wegungen des Boden- bearbeitens auch das kleinste Unkraut - stehen bleiben v7 kann. Selbst erst keimende Unkräuter werden hochgerissen und vernichtet, wie auch die lästige Acker-Quecke und der Schachtelhalm bei regelmässiger Be- hackung bald beseitigt werden. Hackapparat „Blitz“ ist ein geradezu idealer Kulturförderer und für alle Hackarbeiten des Gartenbaues, der Land- und Forst- DV Die Töpfehen sind daher in eine Schale mit Wasser zu stellen, damit sie almählich von unten anziehen. Zur Verwendung darf nur (der Temperatur des Hauses entsprechend) Regenwasser kommen. Der Same kann darum in den ersten sechs Wochen direkte Bewässerung von oben nicht vertragen, weil sehr leicht die feinen, sich bildenden Haarwurzeln zerstört werden, und die Keimlinge wieder zugrunde gehen. Die Holzkästen sind mit Glas- scheiben abzudecken, welche auf einer Seite dicht mit Schlämmkreide oder Kalk bestrichen sein müssen und sind im warmen Hause auf einem Hänge- brett möglichst dicht unter dem Glase oder auch auf einem nur mäßig warmen, dem Lichte naheliegenden Vermehrungsbeet unterzubringen. Der weiße Anstrich verhindert das Durchfallen zu grellen Lichtes und damit die grüne Algenbildung auf dem beständig feuchten, dem Lichte ja nahe gestellten Saatmaterial. Bei heller Sonne können die Kästen außer den Glasscheiben auch noch mit Zeitungspapier bedeckt werden. So behandelte Aussaaten zeigen schon nach einigen Wochen starke Anschwellungen der Samen und eine Verfärbung ins Grüngelbliche. Nach weiteren 14 Tagen haben sich die Samen in kleine runde, grüne Knöllchen — ca. 1 mm stark und ven der Form einer winzigen platten Zwiebel — umgewandelt und zeigen bereits die Spitze des ersten Keimblättchens. An den kleinen Knöllchen sieht man bei Benutzung einer Lupe an ihren unteren und seitlichen Teilen an verschiedenen Punkten sehr feine Haarwurzeln strahlen- oder büschelartig frei schweben. Nach weiteren vier Wochen wird auch ein weiteres Blättchen erschienen sein. Mit diesem zeigt sich gewöhnlich auch schon die erste 1 mm starke natürliche Wurzel an der Seite der kleinen Knolle. Sobald die ersten Würzelchen hervorgekommen sind, darf ohne Gefahr mit dem Pikieren der Pflänzchen begonnen werden. Dies geschieht entweder wieder in kleinere Töpfe (diese kommen in Holzkästen und werden mit Glasscheiben abgedeckt) oder auch in größere Schalen oder kleine Holzkästchen, welche dann wieder nahe an das Licht gestellt und mit Scheiben einzeln zugedeckt werden. Das Pflanzmaterial kann haupt- sächlich aus Sphagnum und Polypodium bestehen und darf etwas gut kien- haltiges Sägemehl oder auch 'Torfmull beigemischt enthalten. Der gefährlichste Feind der Aussaaten, sowie auch der kleinen erst pikierten Pflänzchen bleibt die Larve einer kleinen, fast in allen Gewächs- häusern häufig vorkommenden, sonst aber harmlosen Fliege, welche in jedes frische Material sofort ıhre Eier absetzt. Schon innerhalb von 8—14 Tagen bemerkt man in der Oberfläche des Saatmaterials die kleinen, fast durchsichtigen, bis zu 1 cm langen Maden mit glänzendem, schwarzen Kopf und dunkleren Streifen in der Mitte. Sie zerfressen nicht nur sämt- liches Material, sondern auch den angeschwollenen Samen. Bei pikierten Pflänzchen höhlen sie auch die kleinen Knollen aus, so daß die Pflänzchen bald eingehen. Bei ihrer außerordentlich schnellen Vermehrung richten diese Tierchen umfangreiche Aussaaten in kurzer Zeit zugrunde, wenn nichts dagegen getan wird. Räuchern oder ähnliche sonst recht wirksame Mittel helfen dagegen nichts. Das für Orchideen ganz unentbehrliche X L,„Al“, welches gegen Trips und alles nur erdenkliche Ungeziefer so sicher hilft, ohne den Orchideen zu schaden, tötet auch diese Fliegen mit Maden und Brut, schadet aber leider auch den Aussaaten und ist darum 264 Betrachtungen über Orchideen-Hybriden und deren Anzucht aus Samen. niemals direkt anzuwenden. Das beste bleibt noch ein öfteres Verstäuben durch einen nebelartig verbrausenden Verstäuber von XL „All“, gut verdünnt natürlich, ohne die Aussaaten dabei zu treffen. Auch mit feiner weißer Mullgaze, welche sofort nach der Aussaat über diese Kästen gezogen wird, kann man sich gegen das Eindringen dieser Schädlinge sichern und, Abb. 30. Laelia grandis tenebrosa X. Cattleya gigas; aufgenommen am 8. März 1906. wenn doppelt verwendet, gewährt diese auch gleich genügende Abblendung zu grellen Lichtes und Schutz gegen zu rasches Austrocknen ohne Glas- bedeckung. Bei guten Fortschritten der pikierten Sämlinge können diese im Sommer noch einmal verpflanzt werden und zwar jetzt in das gewöhnliche Material für Orchideen, bestehend aus 2 Teilen feingehacktem Sphagnum und 1 Teil Polypodium-Fasererde. — Man bleibt im ersten Jahr am besten bei den kleinen 2 Zoll weiten Töpfen und den bereits angeführten Kästen, Pr Über den Schutz der Obstbaumpflanzungen gegen Frühjahrsfröste. 265 Die Töpfchen sollen durch Topfscherben und Sphagnum-Auflage gut drainiert sein. Es können 10—20 Pflänzchen, je nach ihrer Stärke, in einen Topf gepflanzt werden. Während des Winters ist für hellen Stand- ort und für die erforderliche Wärme, 15—18° R., zu sorgen. Die Sämlings- töpfe sollen leicht austrocken, dürfen aber doch nicht trocken stehen, damit kein Stillstand im Wachstum der Pflanzen eintritt. Der erste Trieb braucht bis zu seiner vollständigen Entwickelung gewöhnlich 2 Jahre; erst im dritten Jahre kommt ein neuer Trieb, dem häufig im gleichen Jahre schon ein dritter folgt. Die meisten Kreuzungen von Laelien und Oattleyen blühen selten vor fünf Jahren, von der Aussaat an gerechnet. Ausnahmen kommen aber auch vor; denn Laelia cinnabarına X Cattleya Mossiae blühte bei mir schon 3°/, Jahre nach der Aussaat. Wie ich schon vorher erwähnte brauchen Sämlinge bis zu ihrer ersten Blüte keine vollkommene Ruhe und gerade dadurch ist ihre weitere Be- handlung, sobald sie das erste Jahr hinter sich haben, ziemlich leicht. Deshalb muß aber das obere Material stets in gutem, durchlässigen, unver- sauerten Zustand erhalten bleiben, sowie auch der Topf stets auf die gute Beschaffenheit des Abzuges untersucht werden muß. Die Sämlinge beanspruchen nun bis zu ihrer Blüte eine Mindesttemperatur von 15° R., auch das Nachts, sonst kann es vorkommen, daß während einer Nacht gerade einige der kräftigsten jungen Sämlinge bis zum Morgen schwarz geworden sind, Die weitere Behandlung der Sämlinge bis zur Blüte ergibt sich je nach ihrer Beschaffenheit und unter Bezugnahme auf das vorhergehende ganz von selbst. Aus beigefügten Photographien sind Sämlinge aus Herrn Dr. Reichenheims Orchideenkulturen zu sehen. Leider hatte ich zur Zeit nur einen verspäteten Sämling der Kreuzung: Laelia grandiflora tenebrosa X Cattleya gigas in Blüte. Die außerordentlich große, sehr stark gewellte, dunkle, mit hellem Saum umrandete Lippe ist aus den beiden Bildern in kaum halber natürlicher Größe ganz gut zu ersehen. Ich darf wohl annehmen, mit diesen Zeilen manchem Interessenten einige Winke gegeben zu haben, wenn ich auch hier nicht erörtere, auf welche Weise in größeren Gärtnereien gleich gute, mitunter vielleicht auch noch bessere Resultate erzielt werden, Es ist aber gewiß wünschenswert für die Allgemeinheit und zur Förderung der Liebe zu dieser schönen Pflanzengattung nach bestem Können seine Anschauungen bekannt zu geben und sein Scherflein beizutragen. Über den Schutz der Obstbaumpflanzungen gegen Frühjahrsfröste, der gerade um diese Zeit ein aktuelles Interesse hat, meint Herr Wander- lehrer Rein aus Proskau in dem „Bericht des Provinzialverbandes Schlesischer Gartenbauvereine 1905“, daß das Bestreben des Obstzüchters, den Schädi- gungen der Pflanzungen durch Spätfröste möglichst vorzubeugen, bei dem augenblicklichen Stande der Meteorologie nur zu gerechtfertigt sei. 266 Über den eu der IE NDEZEDE gegen PrubjpireiDg Es seien entsprechende Einrichtungen zu treffen, um rechtzeitig und mit Muße Vorbeugungsmaßregeln treffen zu können, damit die Nachtfröste einen nicht unvorbereitet überraschten. Hierbei seien natürlich die Wetter- verhältnisse im allgemeinen wohl zu beobachten, ebenso Windstellung, Be- wölkung des Himmels usw. Man hat hierzu verschiedene Instrumente im Gebrauch, wie das Psychrometer, Nachtfrosttafel, Thermometrograph mit elektrischem Läutewerk usw. Genaue Beobachtung dieser verschiedenen Einrichtungen seien nötig. Um nun Obstpflanzungen selbst in größerer Ausdehnung gegen Fröste zu schützen, würden an verschiedenen, vorher bestimmten oder aus- gewählten Stellen brennbare aber stark schwelende Stoffe verteilt und auf- gehäuft, welche Rauch in größerer Menge entwickelten. Durch den Qualm wird eine dichte Wolkenschicht gebildet, welche die Ausstrahlung der Wärme aus dem Boden verhindern soll. Die mit diesem Verfahren bisher erzielten Resultate seien teils sehr günstig ausgefallen. Im Westen Deutschlands werden solche Schutzmaßregeln fast alljährlich ausgeführt, und zwar da mit gutem Erfolg, wo es sich um engere geschlossene Flußtäler handelt, während es weit schwieriger ist in offenen und mehr ebenen Lagen. Zum Schutze größerer, flacher Komplexe wird das Terrain in der Regel in Flächen von ein bis mehreren Hundert Morgen geteilt. Die Hauptsache bei Vornahme der Räucherungen ist eine zweckmäßige Organi- sation. Unbedingt erforderlich ist die rechtzeitige Beschaffung des Räucher- materials. Als solches wird gewöhnlich benutzt Teer, Stroh, frisches Reisig usw. Neuerdings hat sich auch die Technik bemüht, diese Sache auszubeuten. Es gibt Fabriken, die sich mit der Anfertigung von Räucherfackeln, Räucherkästen und Räucherbomben zu diesem Zwecke befassen. Es liegen jedoch sehr verschiedene Erfahrungen hier vor. Durch onen solcher Fabrikate werden die Kosten der Räucherung viel zu hoch. Am einfachsten ist es immer noch, wenn man Teer und Stroh verwendet, welches angefeuchtet und auf Reisigunterlagen angebrannt wird. 'Teer und ähnliches Räuchermaterial wird rechtzeitig an Ort und Stelle geschafft und vor dem Anzünden in hergestellte Gruben von 50 cm Länge und 30 cm Breite, deren Sohle festgetreten wird, gegossen. Man darf nicht viel in der Masse rühren, damit nicht eine zu helle Flamme entsteht. Die Hauptsache ist die starke Rauchentwickelung. Wasserbehälter und feuchte Sägespäne sollen gleichfalls zur Hand sein, damit das Material nicht mit heller Flamme brennt, und um die Rauch- und Dampfentwickelung zu begünstigen. Die Verteilung der Brandstellen muß dem Zwecke önisprechanal ge- schehen, etwa auf 100—200 m gegenseitiger Entfernung, zuweilen mach näher aneinander. Am sichersten ist, probeweise Feuer anzuzünden, um zu sehen, ob die Rauchentwickelung genügen wird. Auch die Zugänge zu den Brandstellen müssen entsprechend bequem angelegt werden. Sind so die Vorbereitungen planmäßig getroffen, dann ist es auch notwendig, dab die Hilfskräfte vorher gehörig instruiert und dann zweckmäßig verteilt und beaufsichtigt werden. Die Hauptsache bleibt, daß alle Arbeiten rechtzeitig und sachgemäß ausgeführt werden. Die gemachten Erfahrungen haben be- wiesen, daß die Frostgefahr durch solche Vorkehrungen tatsächlich ab- Über den Schutz der Obstbaumpflanzungen gegen Frähjahrsfröste. 267 gewendet wird. Die Temperatur hält sich dadurch etwas über Null, während sie in der Umgebung meist 3—4° unter Null sinkt. Für die Oberleitung ist es natürlich von wesentlichem Interesse, die Frostgefahr rechtzeitig vorauszusehen, um danach die erforderlichen Maßregeln treffen zu können. Es empfiehlt sich bei günstiger Witterung versuchsweise eine Räucherung vorzunehmen, um daraus etwa zu ver- meidende Fehler zu ermessen. Auch das Gefälle des Terrains ist zu be- achten, die Luftbewegung ist hier oft eine ganz andere, wie auf ebenem Lande. Es kann leicht vorkommen, daß die eigenen Pflanzungen duich das Räuchern gar nicht geschützt werden, während der abziehende Rauch das Nachbarterrain sehr gut schützt. Bei nicht genügender Entfernung der Brandstellen von den eigenen Pflanzungen streicht der Rauch zuweilen zu schnell darüber hinweg, und kommt fremden Besitzern zugute, die viel- leicht gar nichts zum Schutze ihrer Pflanzungen tun. Das Verfahren kann selbstverständlich den beabsichtigten Nutzen nur dann ergeben, wenn sich möglichst in einer Gegend alle Besitzer von Obstpflanzungen allgemein daran beteiligen. Es müssen zu diesem Zwecke vorher Versammlungen der Besitzer anberaumt werden, in welchen die nötigen Vorkehrungen ein- gehend besprochen, und die ganze Organisation bis ins einzelne festgesetzt wird. Bei Flächen von 10—100 ha ist es jedenfalls empfehlenswert, zu dem Räuchern seine Zuflucht zu nehmen. Aber bei allen solchen Mab- nahmen ist es notwendig, daß die Gesamtheit der Interessenten sich zu- sammenrtut und werktätig einspringt, um die Frostschäden von den Obst- pflanzungen fernzuhalten. - Herr Professor Burmeister berichtet dann noch über Erfahrungen, die auf diesem Gebiet in Grünberg i. Schi. gesammelt sind, folgendes: „Vor einigen Jahren hat man begonnen, Räucherungen zur Ab- haltung der Frühjahrsfröste von den Obstgärten vorzunehmen, zunächst auf einem Terrain von ca. 100 Morgen. Es ist zu diesem Zwecke eine Frost- wehr gebildet und vollständig organisiert worden. Dieselbe hat 14 Tage lang gearbeitet und sind auch eine Menge Erfahrungen dabei gesammelt worden. Als Gesamtresultat hat sich ergeben, daß die Sache sehr schwer auszuführen ist und daß die Kosten den Nutzen wohl übersteigen. Wir haben uns auch mit unserer Wetterwarte in Verbindung gesetzt und haben ein ganzes Korps von Beobachtern instruiert und angestellt, um den Zeit- punkt festzustellen, wann die Feuer angezündet werden sollten. Denn man will doch nicht unnötig räuchern. Alles das machte die Sache sehr kompliziert. Wir sind eigentlich aus Probeversuchen nicht herausgekommen. Hierzu wären die Musterweingärten ausreichend. Das Verfahren ist vıel- leicht etwas teuer, aber das schadet nichts. Es sollen später noch weitere Versuche angestellt werden, wenn auch vorerst nur in kleinerem Maße.“ Auf die Frage, wie teuer sich die Kosten für die Materialien stellen, wird erwidert, daß alle die fabrikmäßig hergestellten Mittel sehr teuer sind. Für große Betriebe würden sich also beträchtliche Ausgaben ergeben. In Proskau sei neben verschiedenen anderen Räuchermitteln aus einer Fabrik eine teer- ähnliche, zähe Räuchermasse bezogen worden zum Preise von 40 Mk. für 2 Ztr. Am billigsten ist die Verwendung von feuchtem Reisig und Stroh, so- wie Teer mit feuchten Sägespänen entsprechend vermengt oder nur überdeckt. 268 Vereinswesen. Vereinswesen. Geschäftsbericht des Provinzialver- bandes Schlesischer Gartenbauvereine über das Jahr 1905. Bearbeitet von dem derzeitigen Schrift- führer, Königlichen Gartenbaudirektor Goeschke-Proskau. Sich in den reichen Inhalt dieses übersichtlich angeordneten Geschäfts- berichtes zu vertiefen, bereitet ein wahres Vergnügen. Januar nur eine Durchschnittstemperatur von 1,59. Das ostdeutsche Weinbaugebietumfalst | ungefähr 2000 Hektar, davon kommen ' etwa 1500 allein auf Schlesien. In der ' Zeit seiner höchsten Blüte wurden zirka ı 50000 Hektoliter jährlich geerntet. Seit Er bringt einmal den Jahresbericht | pro 1905, aus dem hervorgeht, dafs die Zahl der Verbandsvereine auf 45 ge- stiegen ist, während die Stimmenzahl 144 beträgt. Gröfsere Obst- und Garten- bauausstellungen wurden zu Grünberg i. Schl., Görlitz, Trebnitz und Naumburg a. Queis veranstaltet. An Wandervor- trägen wurden in den Verbandsvereinen 31 gehalten. Der Etat balanziert mit 3656,86 Mk. Hierauf folgen die Statuten des Provinzialverbandes, Grundsätze bei Vergebung verschiedener Ehrenpreise und Medaillen und eine Liste, der ' ist, sondern eine Industriestadt. der Mitte des vorigen Jahrhunderts ist der Ertrag bedeutend zurückgegangen; einmal wegen des Alters der Anlagen, dann aber auch, weil Grünberg nicht mehr eine Ackerbürgerstadt wie früher Infolge dessen ist die Zahl der Weinberge im Stadtgebiet wesentlich geringer ge- worden. Da das Weinbaugebiet als solches einer Erweiterung nicht gut fähig ist, ist auf Ersatz nur in soweit zu hoffen, als er durch Neuanlagen und dementsprechend gröfsere Ernten be- schafft werden kann. Aber wenn der Himmel freundlich strahlt, wird dort immer noch eine stattliche Anzahl ı Hektoliter zur Strecke gebracht, mehr, vom Verbande zum allgemeinen Anbau in Schlesien empfohlenen ÖObst- sorten. Der andere Teil enthält Mitteilungen über die Wanderversammlung des Verbandes zu Grünberg i. Schl. und | bringt auch die dort gehaltenen Vorträge. Schon der erste lälst uns angenehm aufmerken. Geringerem, schrieenen als von dem viel ver- Grünberger Weinbau und Weinhandel, den ein Herr Stadtrat Grüneberg mit schönem Lokalpatriotismus in das rechte Licht setzt. Wir ersehen daraus, dals es fränkische Einwanderer waren, die zur Zeit der Glogauer Herzöge, die sich als eifrige Kolonisatoren einen Namen erworben haben, Grünberg gründeten und Wein- bau und Wollweberei mitbrachten. Glänzende Tage hat nun freilich der dortige Weinbau nicht immer gesehen. Der Zeiten Ungunst, Kriegsvolk und Landplage haben ihm oft zugesetzt, ihn | aber nicht umbringen können. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 8,130, die mittlere Julitemperatur 17,6; da- gegen zeigt der sonst kälteste Monat | Handelt er doch von nichts | | schreckt, sie haben sie überwunden, und - der Chronist nichts davon. viel mehr, als Grünbergs Durst zu ver- tilgen imstande ist, und das will schon etwas sagen. Die Alten mögen manch- mal ihre liebe Not gehabt haben, all die Fülle unterzubringen, und aus jener längst verschollenen Zeit wird wohl das Sprichwort herrühren: „Gottes Segen ist auch 'ne Last.“ Jedenfalls aber sind sie, wie es echten Grünbergern geziemt, vor dieser Aufgabe nicht zurückge- wie es scheint, ist es ihnen nicht ein- mal schwer geworden, wenigstens meldet Und fest steht, dafs erst in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts ein eigent- licher Weingrofshandel im Weinbau- gebiete sich entwickelte. Es war eine glänzende Zeit, die da- mals dem eingesessenen Bürgertum des kleinen Ackerbaustädtchens aufging. Weinbau und Tuchmacherei brachten Geld in Fülle. In jedem Hause klapperten die Webstühle, und im Herbst brachten die Trauben Geld in schier überreicher Fülle von den Hügeln hernieder bis an die Häuschen heran. O0, man verstand auch zu leben. Auf dem Hausflur stand der Tonkrug mit Wein gefüllt, und da- neben der zinnerne Becher zur ge- fälligen Benutzung für jedermann. Bei Vereinswesen. 269 den Weinlesefesten hielt man sich nicht dabei auf, den Wein erst in Flaschen zu füllen, tapfer schlug man den Hahn in das Fals. Es sind stattliche Zahlen, mit denen der Handel des schlesischen Weinbau- gebietes in Konkurrenz tritt gegen das westdeutsche Weinland. An Stillweinen wurden ca. 25000 h jährlich umgesetzt, die einen Wert von 800000 Mk. re- präsentieren. An Schaumweinen wurden nach der letzten Steuerstatistik im Jahre 1904 163000 Fl. versteuert und also verkauft, gleich ungefähr 350000 Mark. Der Umsatz in Kognaks beträgt mindestens 2 Millionen Liter (= 20000 Hektol.) gleich etwa 21/, Millionen Mark, so dals der Gesamtumsatz des Wein- handels und der verwandten Betriebe im ostdeutschen Weinbaugebiet auf 3—4 Millionen Mark jährlich ange- nommen werden muls. Naturgemäls steht dem auch ein ganz bedeutender Import teils ausländischer Weine, teils solcher aus andern deut- schen Weinbaugebieten entgegen. Dieser variiert sehr nach Umständen, nach den Ernten und der ailgemeinen Ge- schäftslage, so dals es nicht möglich ist, allgemein giltige Durchschnittszahlen dafür anzuführen. Wenn sich nun die schlesischen Weine dazu eignen, als Stillwein, als Verschnittwein einen gut- gehenden Handelsartikel abzugeben, als Sekt dem französischen Champagner sehr ähnlich geschätzt zu werden, als Kognak in enormen (uantitäten auf dem Weltmarkte zu konkurrieren, sollte man da, meint der Herr Vortragende, nicht von selbst auf den Gedanken kommen, dafs seine Qualität unmöglich so schlecht sein könne, wie sein Ruf es leider ist? Gewifs, die Weine seien nur Landweine, sie haben keine Spitzen, auch fehlte die Rieslingsrebe, die allein den deutschen Weilswein zum Qualitäts- wein zu erheben vermag. Aber alles dies zugegeben, dies Schicksal teilen Dutzende von deutschen Weinbauge- bieten, die auch nichts Besseres her- vorbringen. Und doch singt der Dich- ter nur allein von Grünbergs Gewächs: „Aber dieses Weines Säure ist eine ungeheure.“ Die Grünberger Weine vom Jahrgang 1900 hatten 10°, Säure, aber die Lothringer Weine dieses gesegneten Jahres hatten 21, und wenn man sich in Schlesien nach dem Genufs dieser Himmelsgabe alle 2 Stunden im Bette umdrehen mülste, damit der Magen nicht durchgefressen werde, die Loth- ringer mülsten sich mindestens nach einer Viertelstunde seitwärts wenden, Die Grünberger Sylvanermoste haben in guten Jahren 6--8°/, Säure, in mitt- leren 8—12 und nur in geringen dar- über, wie eben überall in Deutschland. Aber gerade diese Weine verlieren im Laufe der weiteren Entwickelung auch viel davon. Mehr Säure hat der Bur- gunder. Der Unterschied beträgt 1 bis 20),, aber diese Traubensorte wird haupt- sächlich zur Schaumweinbereitung ver- wendet, wo die feine würzige Säure dieser Weine ganz besonders geschätzt wird. Die Mostgewichte betrugen in guten Jahren wie 1901 von 80°, chsle bis höchstens 100%, uchsle, 8—-10 Ge- wichtsprozente Alkohol als 4—-5°/, Vol. 0%/,. In mittleren 70—80, in geringeren Jahren 60—65°/,. Dies alles sind Zahlen die sehr genau übereinstimmen mit denen, die unter gleichen Verhältnissen im Elsals, in Lothringen, Baden, Franken und an der Mosel ebenfalls gefunden werden. Da die Weine fast nur auf Sandboden wachsen, bauen sie sich gut, sie gähren schnell und sind während der Gährung nicht so leicht Krankheiten ausgesetzt. Bei normaler Gährung klären sie sich rasch und werden bald reif, ein wesentlicher Vorteil bei ihrer Ver- wendung für Zwecke des Handels oder der Herstellung von Sekt und Kognak. Zum Schlusse fordert der Vortragende, nicht immer nach dem „Fremden“ zu greifen. Man solle sich nicht genieren, auf seinem Tisch das heimatliche Ge- tränk auch unter eignem Namen seinen Gästen zu kredenzen, wie man es in Westdeutschland mit schönem Stolze mit den eigenen Produkten tue. Jahresbericht der Gartenbau- gesellschaft zu Frankfurt a. M. für 1905. Die hübsch ausgestattete Broschüre bringt in gedrängter Form eine Ueber- sicht über die rege Tätigkeit dieser Ge- sellschaft, die eine aktive Mitgliederzahl von 442 Personen aufweist und ein Ge- samtvermögen von 18482,05 Mark ihr eigen nennt. An Vorträgen wurden in den verschiedenen Fachausschulssitzungen und Hauptversammlungen 14 gehalten, über die der Bericht kürzere Referate bringt oder auch ausführliche Angaben 270 _ macht. An Stelle der Hauptversammlung im Mai fand ein Besuch der Orchideen- ausstellung im Palmengarten statt, der sich lebhafter Beteiligung erfreute. Der | alljährliche Ausflug galt der Gartenbau- ausstellung in Darmstadt. Die Blumen- pflege durch Schulkinder, eine Ein- richtung, die sich in Frankfurt gut einge- bürgert hat, wurde im Jahre 1905 an 10 Volksschulen: ausgeübt. Neu hinzu traten 2 Klassen der Wiesenhütten- schule, in. der. geistig zurückge- bliebene Kinder unterrichtet werden, denen auf Bitten der Lehrer ebenfalls Pflanzen zur Pfiege übergeben wurden. Die‘ Blumenpflege an dieser Schule, deren Einführung auch psychologisch Interesse bot, zeitigte einen guten Er- folg. Die Kinder nahmen gerne die ihnen überwiesenen Pflanzen, sie-pflegten sie nach bestemKönnen, und ihre Freude an den kleinen Prämien, die sie bei der Beurteilung erhielten, war eine recht herzliche. Mit Unterstützung des Verschönerungs- vereins, des Vereins zur Förderung des FremdenverkehrsundderHandelsgärtner- verbindung wurde der dritte Wett- bewerb im Balkonschmuck ver- anstaltet. Die Anmeldungen gingen wohl etwas zahlreicher Vorjahren, standen jedoch zu der Ent- wickelung der Stadt in keinem Verhältnis. Die Gesellschaft muls sich bei dieser Einrichtung mehr mit dem indirekten Erfolg begnügen, der zweifellos darin besteht, dafs seit der Einführung der Wettbewerbe der Schmuck der Balkone wesentlich zugenommen und sich ge- hoben hat. Inwieweit aber unter den obwaltenden Umständen dieser Wett- bewerb im Balkonschmuck aufrecht zu Vereinswesen. ein als in den Die Zeit der Spargelernte ist ge- kommen. Die Zeitungen bringen eine Notiz, die Jahr um Jahr wiederkehrt und die von den Spargelhändlern zur glatten Erledigung ihres Absatzes in die Presse lanziert wird, nämlich: es sei ein Irrtum, wennmanannehme, dalsdurch das Einlegenintäglich frisches Wasser der Spargel an Wert verliere. Die kleinen Spargelzüchter und starke Kon- sumenten behaupten das Gegenteil, und es entstehen lebhafte Auseinander- setzungen in der Presse und den Fach- zeitungen. Die angestellten wissen- schaftlichen Versuche ergaben sehr interessante, der Theorie geradezu zu- widerlaufende Resultate. Assistent Dr. Richard Schulz wurde im Verein mit Dr. Windisch .und Dr. Schmidt mit der Durchführung der Sache betraut. . Der Spargel besteht aus einer Masse von lebendem Gewebe, dessen Organi- sation, physiologisch betrachtet, ein Auslaugen dieser Stoffe verhindert oder aulserordentlich erschwert. Dagegen läfst die Organisation der Zellen, wie die Versuche ergeben haben, die Mög- lichkeit zu, in merklicher Weise Wasser aufzunehmen. Zum Verständnis der Frage ist eine Kenntnis der inneren Be- schaffenheit des Spargels nötig. Die Hauptmasse des Spargels wird von ı Jungen, gleichartigen Zellen aufgebaut. Die Zelle ist von einer Wand umgeben, die das Plasma umhüllt. Das Plasma, der lebendige Teil der Zelle, umschliefst wie ein Schlauch ein Tröpfchen Zellsaft. Es ist eine zähschleimige Masse aus stickstoffartigen Körpern, Eiweilsstoffen, ı und besitzt die merkwürdige, für unsere erhalten ist, soll einer Besprechung mit | den beteiligten Vereinen bleiben, vorbehalten | | Weg zu versperren. In der Hauptversammlung am 2. Juni | berichtete Herr Obergärtner Krauss über die in Frankfurter Zeitungen all- jährlich aufs neue angeschnittene Frage, ob das Wässern des Spargels empfehlenswert sei, oder nicht. Gartenbaugesellschaft hat sich deshalb an die pflanzen-physiologische Station der Königl. Lehranstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau in Geisenheim gewandt, worauf von Herrn Dr. Kroner daselbst nachstehende Mitteilungen von allge- meinem Interesse eingegangen sind: Die | | Frage aufserordentlich wichtige Figen- ı schaft, im lebendigen Zustand Wasser durchzulassen, aber den im Zellsaft ent- haltenen Nährstoffen nach auflsen den Wichtig ist das Faktum der osmotischen (wasseranziehen- den) Kraft der im Zellsaft gelösten aus- laugbaren Stoffe, der Nährsalze, des Asparagins usw. Diese Erscheinung beruht auf der Rigenschaft der Salze, im festen wie im gelösten Zustand Wasser anzuziehen, und je konzentrierter die Salzlösung, desto stärker wirkt ihre Anziehungskraft. All diese Eigen- schaften der Zellbestandteile lassen jetzt schon eine Beantwortung der Frage zu: beim Wässern des Spargels wird zwar merklich Wasser angesaugt, Nährsalze und ähnliche Stoffe werden jedoch nur Die Camera de Ya naRY mn__ NR ne wars weiversehluss-Camera „UNION 27°. Modell 1906. Im Jahre 1803 wurde dieser ausserordentlich vielseitige Apparat als „Camera der Zukunft“ n Markt gebracht. Jetzt drucken uns eine ganze Anzahl Firmen diese Beroiohnung, sowie die Beschreibung mach. von uns auf de; Na 13x18: 16><12>8 cm. Gew. 1000 g. Diese epochemachende Cameralbesitzt folgende Einrichtungen: 24><17><10 cm. Gew. 1800 g. 1. Vor der Platte zweiwelligen patentierten Schlitzverschluss, von aussen auf Jede belieblj ‚Schlitzbreite verstellbar, Belichtungen bis = Sekunde ermöglichend, mit Geschwindigkelts regullerung und Skala. 2. Vorn Automatik-Verschluss, Immer gespannt, belleblg lange Zeit- fowie Momentaufnahmen bis \ı= Sekunde gestattend. 3. Mechanische u. Fingerdruckauslösung, 4. Umklappbaren Kastensucher. 5. Mattscheibe. 6. Einstellskala. 7. Doppelten ‚Auszug. /8. Hoch- und Seltenverschlebung des Objektivteiles. 9. Bodenmuttern für Hoch- und Quer aufnahmen zur Stativverwendung. 10. Prima Lederbalgen. 11. Mittelst Zahntrieb verstellbaren Laufboden. 12. Unverletzbaren, schwarzen Bezug. 13. Irisblende. 14. Abschraubbareg Objektiv, behufs Verwendung in anderen Cameras. 15. Auswechselbares Objektivbrett. I& Ledertraghenkel. 17. Drehbare Arretierfeder für Unendlichkeltsstellung. 18. Doppelten Balg auszug, ausreichend, um mit der Hinterlinse der Anastigmate allein zu arbeiten. 19. Auf den Vorhang aufschablonlerte Geschwindigkeitstabelle. 20. Lichtkappe. 21. Anstatt ‚der üblicheg Gummiballauslösung wird eine unverwüstliche, keinem Klimaeinfluss unterliegende pateatierte Drahtauslösung montiert. 22. Auf Wunsch wird Stereoskop-Einrichtung ‚mitgellefert. Diese bildsaubere, aus gutem Mahagoniholz gearbeitete Camera stellt 3 Apparate in E R 5 einem dar: = 3 r ER Preise und Lieferungsbedingungen: 1. Vermöge des Schlitzverschlusses sind die bekannten Sportaufnahmen ausführbar "|| =) atit Aristostigmat F:6,8 N0.0 von H. Meyer & Co., Görlitz (Goerz-Anschütz Klapp-Camera). 6.8 80.2 R ze b. Mit Aristobtigmat #:5,5 No.0 von Il. Meyer & Cb,, Görlitz Il. Infolge der anderen Einrichtungen: Automatik-Verschluss, langer Auszug, Mait- ET pisioND. 2 scheibe usw. kann jede erdenkliche andere Aufnahme gemacht werden: Porträts, ©. Alt Goorz Doppsl-Anastl nor Gruppen, Blitzlicht, Landschaften, Maschinen usw. (Komb. Hand- und Statiy-Camera). A. lin Gokes Doppel-Ahantigmat „Color Typ. HT Prä,8 1ll. Stereoskop-Einrichtung kann ebenfalls mitgeliefert wr-den. „Union 274 ist sonach Tan = : BIdEFiAS auch eine Stereoskop-Camera. Balpisuatseke Im Preise inbegriffen ist ein Etul mit 3der beliebten dünnen Metallkassetten für Trocken. BiREaH ‚danter Platten. An die Camera passt sowohl unsere Rollfilm- als auch unsere Wechselkassette, 0. R sowie Flachfilmadapter. Die Einrichtungen der Camera 27 ermöglichen Jede Aufnahme. a ee na0e Adaptlert werden nur lichtstarke Anastigmate, dn bei billiger Optik die Vorteile des at Schlitzverschlusses nicht zur Geltung kommen würden. Die Infolge der guten Gläser IE RT erzielten, geschnitten scharfen Bilder vertragen jede Vergrösserung. Kxtra-Kasettan Blück Im Bank x 3 N ts (Kleine Abweichungen vun den Abbildungen bleiben vorbehalten, da forigesatzt Verbesserungen erstrobt werden. 4 Fi umfasst; 1 prima 3telliges, poliert. Stativ, automat, | üxierbad — 1 Paket Aristopapler — 25 Karton) ne Kompl. Ausrüstung scesend un sn en Steger era | mennur stativ) — 1 Daunkelsimmerlampe — 3 Wapiermachel | j Schalen (zum Entwickeln, Eizieren und Vergolden) —i Kopierrahmen — 1 Trockenständer — ı Disd | Wir bitten au beachten, dass wir ein pollertes Itelliges Statir (Ladenpreis M.9.—) sur Ausrüstung „Union*-Platten bezw. 1 Rolle Films — 1 Patrone Entwickler — 1 Patrone Fixiorsale — 1 Patrone Tan ‚geben, kein gobolztes Zteiliges Kannlatatiy für M. 2,50. 2 ident. Arlstostigmate F-8,8 No, 00 bez Görlitz In Stereo-Automatikverschlu ax1a für Zeit und Moment || 13 Bel Barzahlung 10°, Nachlass. 1 Tube „Union“-Klebmittel nebat Pinsel’— 1 Glas- {ustelldecko. Bestellschein. v Der Unterzeichnete bestellt hiermit unter Bezugnahme auf den der Zeitschrift _ Camera-Grossvertrieb „UNION“, Hugo Stöckig & Co., Dresden-A, 10 ee een beigefügten Prospekt bei dm V & 1 photogr. Apparat „UNION“ No. Plattengrösse one Ausrüstung zum Preise von M. > B 1 Goerz Trieder-Binocle No. _ zum Preise von M.. —... < 5 P — 2 5 : eu RN = ing baldmöglichst ab Dresden und verpflichtet sich, vom I, nenn 00... einmonatlich M. ..... . franko an die liefernde 2 1. Nichtzahlung von 3 Einmonatsraten hebt die Vergünstigung der Teilzahlung auf. Die liefernde = Handlung bleibt Eigentümerin der Lieferung, bis alles bezahlt ist. 8 Yor- u. Zunamen: . Ort u. Strasse: Br. 3 — 3 = Stand: ie ‚Bahnstalion:. Poststation: RN 5 Aufgabe von Referenzen erwünscht: _ —- Wir bitten den Bestellschein auszuschnelden, Anfangazahltermin, Untar- schrift usw. deutlich mit Tinte einzuschreiben Und an Uns einzusenden. Datum: —.. — im Cameramarkt 1908. „UNION 36° Wirkliche Rocktaschen-Flacheamera „UNION 86“. Spszialarparat für Taseslicht, pacucnıme Brain em Grösse ca. 2!/s><11><15 cm Der ap) :quemes Mitführen zu schätzen wissen. Die Ausı 1. Maroquin-Lederbezug — 2. Lederbalgen — 3, Aluminium-Laufboden — 4. Metallteile stark PREISE Inkl. Filmpackadapter, sowIe 3 Metall- Ohne | are ten aan ıE £ N kassetten im Etulı Ri vernickelt — 5. Zahntrieb — 6. Doppelten, 27 cn langen Auszug, zur Verwendung der Hinter- a Ausrüstung | Ausrüstung | linse ausreichend — 7. Bodenmuttern für Hoch- und Queraufnalımen — 8. Hoch- und Seiten- | = = = verschiebung des Objektivteiles — 9. Einstellskala für alle Entfernungen — 10. Unendlichkeits- | stit Aristostigmat #:6,8 No.0 von Hugo Meyer & Co., Görlitz || 15.— °- ‚Arretierung — 11. Lichtkappe — 12. Unzerbrechliche Celluloid-Visierscheibe (ein besonderer | atit PAEDREREIREEN 5,5 No.0 yon Hugo Mayer #00. Görlitz = e= Mattscheibenrahmen daher nicht nötig) — 13. Newton-Sucher mit Diopter (richten sich beim | At goure Donbei Anuanemat "ale Pub NEO I s= Oeffnen der Camera selbsttätig auf und verschwinden beim Schliessen automatisch im Cameri- n He mit Schulß en e 4 ee SehIkrrersehte ne zer Innern, D.R-P.) — 14. Sektorenverschluss für Zeit- und Momentaufnahmen bis zu 1/300 Sek. | F* MOREHE Tonulferkar bin Ahmes Bokunde, M- 502 (Gem. 20 eu Die DBX ILKA ER) — 15. Unverwüstliche Patent-Drahtauslösung — 16. Irisblende Bel Barzahlung 10% Nachlass. 1 36“: kann auch In den Formaten T Flach-Camera „Union SInx 3, some AB E ar Preise und Lieferungsbedingungen: Gran | Oh [ale dann 2 Apparate, wie ale kleiner für das batreffende Format noch nlamals gebaut worden sind. Die Konstruktion ; S ne) x fat, wie beim Format 9% 12 oben beschrieben, nur erhält 6a X 9 einen Automatikverschlass für Zeit- u, Moment- | Mit Aristostigmat E 5,8 50.00 von Hugo Meyer & Co., Görlite IBaxa | nm — | 10 aufnahmen von !/ı bis }ıoo Sck., auch fällt hier Flachfilm-Adapter wog. Im Preise von 18% 18 ist dagegen Flach- en RN Fee zum A Ma ade ‚ Görlitz 1 28 au _ az Im-Adapter für Packflms 18 X 18 inbogri bei bolden Formaten je 32 ‚sotten für Trockenp! L ul ER ENS. „Dago: BerERR y ax | = Au ten x LESER ENNENTIEELUSOSETIEEGEIEBIHENT PT ENTERREETTERNTE | nee Doppel-Anastigmat „Dagor“ F:8,8 No.2 . 13 Xı8| 8315.— | 385.— 64%x9 Ya X 2a cm. Gewicht: 400 g. Auszug: 20 cm, Anschlebbarer Schlitzverschluss für Zeit und Moment, regullerbar bis ‘kunde, 15 X IE 13x18 5 Xdcm Gewicht: 1200 g, Auszug- 40 cm. Gew- 350 g, Dim. 2,9% 15,5% 31,5 em, M.66.—. Bel Barzahlung i0%. ".achiass. Ganz besonders zu beachten! Camaras, mit gleicher Beschreibung können ir der Ausführung grundverschieden sein. Unsere Beschreibungen sind schon oft wörtlich nmachgedruckt worden. Werden Ansichtssendungen von uns und anderen Firmen, einerlei welchen, gefordert, erhalten wir den Auftrag. Mur ıc Wollanastigmate. ZLendschaftslinsen, Periskope, Aplanate sind unvollkommene Objektive, sie sind entweder lichtschwach oder sie geben keine Randschärfe Ein vollkommenes Universalinstrument ist nur der Vollansstigmat, den eine gute optische Anstalt mit eigenem Namen deckt. Das Wort Anastigmat ist vogelfrei, deshalb weise man alle Anastigmate zurück, die unter Decknamen angeboten werden. Wir montieren nur Doppel-Anastigmate vonC.P. Goerz, Berlin, und Aristostigmate von Hugo Meyer & Co. Görlitz, also Vollanastigmate von Weltruf. „Union‘-Cameras sind mach wie vor das führende Fabrikat, sie werden seit 8 Jahren ausschliesslich von einer Aktiengesellschaft (ca. 300 Arbeiter) fabriziert. Lieferung, gegen monatliche Zahlungen, ohne Anzahlung, vei Barzahlang 10% Nachlass. Katalog kostenfrei, Camera-Grossvertrieb „UNION“, Hugo Stöckig & Co., DRESDEN-A. I6, Fürstenstrasse 43. Bodenbach (für Österreich- Ungarn), Zürich |, Gessneralles 52 (für ‚die Schweiz), Grösste Fachfirma mit ausschliesslichem Amateur- Verkehr. Eine praktlaohe Anleitung zur Erlernung der Photographie wird Jedem Apparat unberechnet beigegeben. Jeder Apparat wird vor Versand peinlich geprüft. Nur noch Wolllanastigmate. Auf Wunsch können wir in fast jedem Orte Deutschlands, Österreich-Ungarns und der Schweiz Referenzen nennen. Nur noch Wolllanastigmate. Mehrfach gesetzlich geschützt! . 44 Handcamera für 12 Platten 9X12 cm = „Union 2 oder 24 Flachfilms 9XI2 cm. ul s raktische Magazin-Camera. Der Momens ass erebülferbar von lih bis \s= Sekunde, sodasa Augenblicksaufnahmen selbst unter ungünstigen Lichtverhältnissen nocb ausführbar sind. Zeit- und Momentverschluss, pneumatisch (ohne die geringste Erschüt terung) und durch Fingerdruck auslösbar — zulier- barkeit des zwischen den Linsen rotierenden Verschlusses Vollendete, einfache, niemals versagende Plattenwechselung — 2 helle Spiegelsucher und 2 wagen, für Hoch- und Queraufnahmen — Automatischer Plattenzähler Geringes Volumen und Gewicht — Elegante und ES diegene Ausstattung Verstellbarkeit des Objektives von 2 m bs unendlich. Irisblende, von aussen nach Skala einstellbar. Die Beschreibung dieser Camera Ist von einer Anzahl Firmen an wörtlich nachgedruckt wordei = = Br = er 7: 7 h nr x Stativ- Camera „Union l = Kr etzsc Kinematograph. 13><18 Grösse 7,5><17,5><22 cm. Gew. 1,5 kg. Kass. O0kg. 18x24 » 11x25 230. » 23 we row Sehr viel gekaufte, gediegene und kleinste Camera dieser A für Sport. und Berutetwecke, für vielseltiges, AKUTEN ‚Arbelten. Bel Benützung von Kasseftenelnlagen auch für belleblg kleinere jattenformate verwendbar. Aus echt Nussbaumholz, poliert, absolut widerstandsfähig zogen jeden Wilterungseinfluss — Reiche Mesingbeschläge 7 Nach 2 Seiten verschiebbares Objektivieil —“ Konischen Kalıkobalg mit Lederecken — Visierscheibenteil, verstellbar für Hoch- und Quer- aufnahmen — Doppelten Bodenauszug mit doppeltem Zahn- Ein gelöstes Problem. (Jrähllg sind die Versuche, einen Kinematographen zu kon- Mit | Rates Preise und Lieferungsbedingungen: triebwerk und Feststellknopf — Bodenmutter = Lotzeiger = struferen, den sich jeder anschaffen und handhaben kann, In Ausrünt Wasserwage — 3 Doppelkasetten, echt Nussbaum, numeied, glänzender Weise wird dieses Problem durch den Krotzschmar- a Mit Anastigmat F>7,2 von Hugo Meyer| Sl) = Fokusfeder mit Umlegeschieber, mit undurchläigem, IMpM£ Kinematograph gelöst. Jedermann kann jetzt kinemntogra- & Co,, Görlitz ; | 90. |105.— | 8.— nierten Stoff ausgelegt, der vollkommenen Schutz gegen Ver- derben. der Platten bei längerem Liegen in den Kassetten bietet — phieren, ebenso packend wie in Berufsschaustellungen. b. Mit Goerz Doppel- Anastigmat „Dagort 100 Ä I ee Patentierien Union-Verschfüss für Zeit und Moment, mechanisch Modelfntz far Projektion, inkl, Projektions- ren) " Sene iii PrbB . 2 | und durch Fingerdruck ohne jede Erschütterung auslösbar, mit lateme . . . ee; M. 127.50 M. 8.— Einrichtung für 24 Flachfilms nebst Kassetten | En | mehr | genauer Sekundenregulierung und Irisblende. Modell II, für Aufnahme der Reihenbilder, Her- nr e) h Di itivfilms, ie für Projekti -„ 185.— »10.— ) { Preise und Lieferungsbedingungen: Ren Ben uRetEinluysöwisfücprojekton 2 Grösse: 112 IS ee 08 Bel Barzahlung 10% Nachlass. Co., Görl | 8— Bel Barzahlung 10°/s Nachlass. . Mit Aristosti 4 . 2 Y Meyer & Co,, Görlit = ; H 2 : . a. Mit Aristostigmat F:6,8 No. 2 bezw. No. 4 v. Hugo Meyer & Co,, Görlitz | = Man verlange Sonder-Katalog über Kretzschmar-Kinematographen. = 44 kombinierte Hand- und Stativ-Gamera. BZ MitlGiDerz Doppel AnastigmiatzrDagore Sen ENllfzubezeetllif, F:08| 20.— nıon Bewährte, handiiche und auf das solideste gearbeltets 2} Klapp-Camera von sehr kleinen Dimenslonen. Bei Barzahlung 10% Nachlass. 44 Cameras in der Art nebenstehender Abbildung sind haupt- sächlich für Verwendung von Rollflms bestimmt, doch „ y N = lassen sich in allen 8 Modellen auch Platten verwenden. St Plattengrösse: 9XI2 cm. Grösse: 15<11><5'/, cm Gewicht 600 g Echt Mahagoni — Rindleder-Bezug — Lederbalg — Visier — Visierscheibe —2 Bodenmuttern für Hoch- u. Queraufnahmen — Union-Verschluss für Zeit- u, Momentaufnahmen bis !Jıce Sek Mittelst Spindeltrieb ausziehbaren Laufboden — Horizontale und vertikale Verschiebbarkeit des Objektivteils — Einstellung auf alle Entfernungen — Objektive nach Skala oder Mattscheibe einstellbar Goerz' Trieder- Einen Weltruf haben sich Goerz-Trieder- Binoder errungen und über 65.000 dieser Prismenfernrohre haben ihren Weg in alle Unsere 3 Apparate zeichnen sich vor dem ausländischen Fabrikat durch eine saubere Arbeit aus, Einheitlich besitzen die 3 Apparate 25, 26 und 32 folgendes: Neues Rundformat— Schwarzen Rindieder-Bezug-Lederbalg — Sucher Holland, Portugal, Griechenland, Türkei, Japan, Chile, haben das Goerz- Trieder- Binode offiziell eingeführt, resp. zur Be- o ' — 2 Bodenmuttern für Hoch- und Queraufnahmen — Metallführungen Weltteile genommen. Mechanische und Fingerdruckauslösung — 3 Metallkassetten, UNION \ ii — Horizontale u, vertikale Verstearkeltacn Ob) ekeitgelten = Objek iv. Dir Tourist, derSportsmann, der Theater- 7 ae z de das Wi inkl. Etui, sind im Preise inbegriffen; wanen © ZünicHe | I Verniekeile Metallteile StUlE für Hoch und Oueraufnahmen — berucher, der Yagdliebhaber, sie alle zählen "Wie die Kreie de im dan War ge 5 : Ai ” = eBonE Patent, Immer gespannten Aufomatikverschluss, belleblg lange Zeit- zu den Freunden dieser Ferngläser. worfenen Steines grösser und immer grösser Preise. Lieferungsbedingungen:]|, Ob.» |, a: [R = und Momentaufnahmen bis ıs Sekunde gestattend — Auslösung des Die Armeen der bedeutendsten Mihtär- werden, se erhöht jedes Goerz- Trieder- a. Mit Aristostigmat F:6,8 No. 0 von “| M = Verschlusses durch Fingerdruck)oder mechanlsch durch unsere neue, oolen desErde, wir nosnen Deatichlanid, Binocle den Ruf dieies Fabrikales und N LELTAnEL DEREN | Een 3 unverwüstliche, patenti« Drahtauslösung — Irisblende. BED DFEMLTRELRRIS NEUE 7) BERELDEETENEIE, ig 2 haft Anhänge ler oh H.Meyer & Co,, Görlitz »— —| _ = (71 M d ll | Russland, Italien, Schweden, Dänemark, wrigäer-Binocle No.30, M mai. Gröme. af N ee b. Mit Goerz Doppel-Anastigmat Dagort | | 1 Fi S 1110 F:6,8 180.— | 195.— | 10.— „Union 25“ als Mode ’ Preise und Lieferungsbedingungen: erenlli 1 Bel Barzahlung 10°/s Nachlass. Extra-Kassetfen: 3 Stück im Etui M. 3.00 netto für Filmspulen 8><10Ja cm (3#ja><4'] engl. Zoll) (8,3><10/8 cm) u. Glaspl.9><12 cm. Grösse 19><11!a>4 cm. Gewicht 700 g. Konstruiert wie oben beschriebfn, besonders gekennzeichnet durch reichliche Verwendung von stark vernickeltem Metall und festem Gewicht a Rate Winke für die Auswahl Ei Bezeichnung Trider-Binocle Aluıminküngkufbocen „Fago" | Aa Prlemsarohr kislaen Formats, bass dis allgemeinen gran Tor Unio 37“ — kombinierte Hand- und Stativ-Gamera, 9x 12 cm, Hochformat. — i j s & on ährt einen viermal besseren Überblick al n E Bauart In Hocht die sich durch besond. I Ai (29 em) auszeichnet. Die Preise und Lieferungsbedingungen: Er a ee eng ”„ Rukmand Iksat nich nbschleben, sodass Rollimkassetien, Wechselmagazine sowie, Flacktile a. Mit Aristostigmat F:6,8No.”* von Hugo n © mm), sieht selbst to der klainsten Damenhand zierlich aus. Ial natür- Adapter verwendbar sind. Meyer & Co,, Görlitz . 145.— | 160.— b) | 3mal | 160 | 121.— 6.— lich auch’ Im Freien zu gebrauchen ee Echt Mahagoni =Unverletzl/ schwarz Bezug=Lederbälgen =Um- klappbarer Kastensucher mit Libelle Bodenmuttern — Ein- stellung auf alle Entfernungen mittelst Visierscheibe oder Skala — ey w;;: 8—- b. Mit Aristostigmat F:5,5 No. | von Hugo Trieder-Binocle | Geeignet für Theater, Jagd, Rennen, Reise, wo neben gromer 180.— m 8 Meyer & Co., Görlitz . . ae No. 10 | 3 mal 340 | 126.50 8.— Lichtstärke vor allem grossen Gesichtsfeld verlangt wird. ! >> c. Mit Goerz Doppel-Anastigmft »Dagor= > er < ® 3 5 Doppelter, Aluminium-Laufboden — 29 cm Auszugslänge, für Serie 1II/O F:68 . 192.50) 207.50| 10.— Triöder-Binocle | | 200 | 1a ae eieare: asastinnrela ni NEel mio Verkandaur ae: Verwendung der Hinterlinsen ausreichend — Zahntrieb — Hoch- d. Mit Goerz Doppel-Anastij 0: amalp) > F Ba eignet sich sowohl für Theater und Reise, als auch zu Milltär- und u. Seitenverschiebung des Objektivteiles— Union-Verschluss f. Zeit- t „Celor« Typ. BIb No. 0 F:48 | . . 187.0] 212,50| 10.— Visierscheibeneinrichtung mit Lichtkappe und 3 Metallkassetten 9><12 in Etui M. 7.50. Adapter für Vidilfilms M. 5.—. eto, sowie Momentaufnahmen bis ?/ıoo Sek. — Draht- sowie Fingerdruck- auslösung — 3 Metallkass., inkl. Etui, sind im Preise inbegriffen. Preise u. Lieferungsbedingungen: Trieder-Binocle Marinezwecken, Jagd, Spo) No. 30 | 9 mal 450 159.50 10,— Für Militär, Marine, Regatten, Relse. Für Theater, Jagd, Rennen {at die Vergrösserung etwas zu atark. | Ohne | au |” ei rn > E fi & iöder-Binocle Infolge seiner starken Vergrösserung da zu benutzen, wo das Krkonnen Ausrüst. |Ausräst 'Anschiebbarer Schlitzverschluss für Zeitund Moment, regulierbar bis Tr Si Enttemnzogen in Frege kommt. Alto für Militär och i ie Selc, M. 50.—: Bel Barzahlung 109]. Nachlass. No. 40 |12mal | 510 | 200.— | 10. | Marine, Rogatten, Reise, dagegen fs Theater, Jagdund Rennen nieht N hiejer 8: Co, Obrite |146 - für Rollfilms 10>< 121/; em und Olasplatten 9>< 12 cm. “ er 3. Mit Aristostigmat F; 5,5 No 0 „U on 26‘ als Modell Il, Oröse: 31 sel? ses em, Gewichte 10 r = Trieder-Binocle FE ea Rnee) EN Re Da nel Yarel er ie ant ade ZN een Abniite Kar bares = = Jerez 2 . tt gewühnlicher ii E f Konstruiert wie oben beschrieben, besonders gekennzeichnet durch einen mittelst Zahntrieb verstellbaren Laufboden u. doppelten, Jagdglas r 6mal | 570 | 19250 | 10.— | de Verwendbarkeit des Goors Pornox kein Hindernis. Bel’normaleh c. Mit Goerz Doppel-Anastigmat „Dagor“ 23 cm langen Auszug (Hinterlinse allein benutzbar), anstatt Sucher ist Visier angebracht „Pernox | a RE „‚Pernox'‘ natürlich erst recht verwondbar. Ea Serie III/0 F:6,8 | Preise und Lieferungsbedingungen: en | Mi Auen. Rei Aenanlitar. Objektis Darabmmsaer = 0 me Aultelfiepuntile > d. Mit Goerz Doppel-Anastigmat „Celor# a Mit Aristostigmat F:6,8 No. la. von Hugo Meyer & Co., Görlitz 195.— 8— Bel Barzahlung ermässigen sioh die Preise um 10°. — Typ. BIb 5 b. Mit Goerz Doppel-Anastigmat ‚Dagor« Serie I F:68 s 250. _ 0_ Rollfilmkassette, M , sowie, Flachfilm-Pac Visierscheibeneinrichtung mit Einstell-Lichtkappe und 3 Melallkass. 912 in Etui M. 7.50. Adapter für Vidilfilms M. 5.—. Anschiebbarer Schlitzverschlüss für Zeit und Moment, regulierbar bis /aseo Sek, M. 50.—. Bel Barzahlung 10°/. Nachlass. = [13 Luxus-Camera f. Filmsp. 8><10'/s cm (8,3>< 10,8) u. Olaspl. 9><12 cm. „Union 3246 als Modell wen ee kengejkatastem: ‚onstruiert wie Union 25, nur frotz ihrer Dünne mit 3fachem Auszug versehen, der Verwendung der Hinterlinse gestattet. Drehbarer Brillantsucher mit Libelle. Ein meisterhaft gebauter, eleganter Apparat. Preise und Lieferungsbedingungen: a NER TEE a Mit Aristostigmat F:6,8 No. 0 von Hugo Meyer & Co., Görlitz | 16.— | 10- b. Mi Aristosügmat F;5,5 No, 0 von Hugo Meyer & Co, Görlitz | 10— | 25— <. Mit Goerz Doppel-Anastigmat „Dagor= 11/0 F:68. . . 220.— 235. — bj F:48. . | 285— | 0 d. Mit Goerz PR Anaeı at „Celor- Typ. B. Visierscheibeneinrichtung mit Einstell-Lichtkappe und 3 Metallkass. 9><12 in Etui M. 9. ‚Anschiebbarer Schlitzverschluss für Zeit und Moment, regülierbar bis "Jasee Sek, M. Bel’Barzahlung 10°/o "Tinion 31% Fortan nz Strenn-Fnar vr. Be +} 9><14 auf Film oder Platten. 9x14 1m —— Grösse; Ba X11X5 cm. Gewicht:1200.g Diese neue Camera entspricht einem Bedürfnis, sle wird stark gekauft. Format 9% 14 Ist sehr gefällig, für Stereo gut geeignet; Platten und Films 9X14 cm sind fast überall zu haben. Gofälliges Rundformat. Rindlederbezug, Lederbalgen. Mahagoni, Ebenhols-Politur. Metallteile stark vernickelt. Ledortraghenkel ® Bodenmuttern. Newtonsucher. Mattscheibe. Einstellakı Mittelst Zahntrieb verstellbaren Laufboden. Dreifschen Auszug, (Beste Qualität). Französ. Ferngläser Keine Marktware, die oft zu billigen Preisen, In Anbetracht der mind; söwielLeistung Aber. unch vieli Bene VErkaur: SI TÄLER Le Ta sere Gläs nwelte, dadurch wird die che Ortik zu vorzügliche Opti! bei andauerndem Gebrauch lstein Ermüden der Augen ausgeschlossen, 1b. Gewicht ca. 210g. Objektiv-Durchm. 48 mm. Das beste Universal-Glas für Herren und Damen für Theater und Reise. Mit Augen- verstellung. Krist.-Oculare, nie vorschrammend, immer klar u. hell durchsichtig, im Gebrauch daa Angenehmate, was eagibt. Vorzügl, Konatruktion bei gediegener Ausstattung, Aluminfum schwarz emaill.,‚Körper m.felnatem Maroquln-Leder-Bezug inkl, prima Leder-Etuj m. Schnlterriemen. Preis M. 60.—. Raten M.4 at unorzeicht Foinste Optik. Sorgfäl- itSchnellauszug, In mod. t-Maroquin- mnitführbar (®& em hoch, 8 cm lang). Elegantı Praktisch! Preis M. #2.— Raten 31.3 3 Gewichtca.230g. Objektiv-Durchm. 39 mm. Felnstes Damen.Thenter-Glas m. Augenver- stellung. Vorzügl.Konstruktion bel hochalegant. Ausstattung. Aluminium ff. pol., Körper mit aus- gesucht schönem Perlmutter-Belag, inkl. prima Loeder-Etui, Prois M. 72.—. Raten M. 5.— 4. Gewicht 315 g. Objektiv-Durchm, 43 mn Relse- und Milltär-Glas. 6X Vergrösserung Augenverstellung. Vorzügliche Konstruktion Bolldeste Ausstattung. Aluminfum schwarzemaill. Körper mit einst. Kalbledar-Bezug, inkl; hartem Mn a nn an „Union-Klapp-Camera 7“ wi'sanz:verscnuse vor der nat Unsere KINERLCRLIeER 7 nimmt Unstreitig den ersten Rang ein, sie hat viele Modelle überholt und lässt die melsten Jetzt auf getauchten Konstruktionen weit hinter sich. — Vorzü; 'abile Spreizen (geschützt), Verschluss für Moment und Zeit, Ver- stellbarkeit der Schlitzbreite von aussen nach Skala (Patent) von Imm ann jeder beliebigen Schlitzbreite bi vollen Öffnung. Der Schlitzverschluss Ist durch mehrere Patente geschützt, er besitzt nur 2 Wellen, ist daher einfach und nicht In Unordnung, er arbeitet ohne Erschütteru: Die Camera Ist mit einem einzigen Handgriffe gebrauchsfertig, ale Ist für die schnellsten Augenblicksaufnahmen ringende Menschen und Tiere, Radfahrer, fllegende Vögel u. s. unentbehrlich. Das Objektiv Ist abschraubbar, kann ich an anderen Cameras verwendet werden. An den Verschluss wird auf Wunsch € zur eine mechanische Drahktauslösung (I 6.— Ganz in schwarz gehalten — Fbenholz pol—Lederüberzug—Lederbalg— Obj isier— Vislorscheibe m. Rahm — Objektiv einstellbaraufalle Entfernungen mach Skala od. Visterscheibe— Iriablende —Schlitzrerachi igkeit regulferbar v.!/asb. YanooSek 65x 9 Gewicht 500 g. Maas 4,5xX10,5xX12,5 om = xır e S00 „ 5 X185X16 „ B 13 xX1s = 1800 7. Pi 5,5X175%X21,5 . e) BE XATU Stereo 1400 55x14 2 2 FETT . Li ” 5% xn5. Preise und Lieferungsbedingungen: Ohne | ait rösse r Raten (Andegriffen sind’ im Preise atota 3 pn. uchwarz- | 00° |Ausrüst,/Ausrüst, polierte Holz-Doppelkasseiten.) cm =. aM. =“. =. Mit Aristonigmat F-6,8 So.00 |erax 9] 165 | 100 | 8— von Hugo Meyer & Co, " aa | a idan b Mit Ariatostigmat #3, von Hugo Meyer & Co,, Görlitz 2 Ident woSoroßouoßoro ‚en. 50 cm lang, für Hinterlinse ausreichend, Allseitig verstellbaren Bicdlsder-BinifmikSchaltersiemam, nnd/Qürtell Objektivträgertsil aus Motall. Auswechselbare Motallobjektiv- schlaufen. Preis M.65.—. Raten. M, 5.— e.Mit@oerz Dopp.-Anant. „ * Ser. TIL De an RR Reh nd Moment von äh hs !ham Bak- 5. Gewicht 180 g. Objektir-Durchm, 50 RE, 5 s ER - uni [rackaus) 6 w Im R 8 -Durchm, 80 mm ee a E B ee amade Jr Wi Eleg. Damen-Theater-Glas m. ausziehb. Stiel aune Preise und Lief: = Vorzügl. Konstruktion. Feinste Aus: d. MitGoerz Dopp.-An: bed 'eferungs: minlum ff. ö y jedingungen: Perlmutt a 5 = RE Preise verstehen sich ohne Kazsett.) =“. =. aM es: n 5 » Aident. „ 0 |) Stereo a) Mit Arlstostigmat P:6,8 No. 1 von Wechuelmagasin m. Lederbesug m, Rolljalousieschlebor für 12 Platten od. 24 Planflma Gröme 61a X 9 cm M. 50,— 9 a Hugo Meyer & Görıt v) Mit Goors Doppel'- Anas 2 s-|s-|ı0— 6. Gewicht 400 5, Objektir-Durchm. 64 mm u. Sportglas. 5% Vergrömerung. Schr a LT FE Fo = Grossen Sehfeld. Vorzügl do. do. 5 x, „8 Mallcheibe ai uihiapne und | 7° | 7° | 25 Algenversteläng, vergehen on Le. freenet en 3 3 a E (stallkassatten, . z Kae — Vergröi a " jer Ausstaltung, Starke \ Eollüim-Kaas, Gr. 9%X12cın M.29.— | Filmpack-Adapter mil L; Stereoskop-Einrichtung extra; 3 ident. Arisirtigmats #08 0.00 von Hugo Meyer & Co, Görlis In Aniomatik-btereo.Verschluss für Zeit a ne eie aller apa Maroquin- me Tund £ uk, „2 era und Momen! — fen —. Bel Barzahlung 10% Nachlass. r Bei Barzahlung ı Akaigen nich die reiss un: - Raten M.4.— Sax, „2 | „1X , „ 1680 Bel Barzahlung 10% Nachlass. Nur noch Wollanastigmate. Anastigmate, die nicht unter dem Namen einer optischen Anstalt angehoten werden, weise man zurück Nur noch Wolllanastigmate. 4 r Bequemen! ‚ x R Rn ; Sanrzialannarat für Manmaelinht- Partfilme RAN! em. 323 Vereinswesen. zu || Die diese in Versuchsergebnisse Antwort. Die Versuche wurden in folgender Weise geführt: Die Spargelstangen wurden alsbald nach dem Stich gut mit Wasser abgespült, auf das allersorg- fältigste mit Fliefspapier getrocknet, an der Stichstelle glatt abgeschnitten und gewogen und dann in bedeckte Glas- gefälse mit destilliertem Wasser gebracht. Nach je 24 Stunden wurden die Stangen aus dem Wasser genommen, die anhän- genden Wassertropfen mit destilliertem geringer Menge abgegeben. bestätigen Wasser in das Versuchsgefäls abgespült, der Spargel wiederum mit Fliefspapier getrocknet und zur Bestimmung der Gewichtszunahme gewogen und schliels- lich wiederin frisches destilliertesWasser Das Wasser wurde deshalb gebracht. täglich gewechselt, weil die Vermutung nahe lag, dals die Stangen beim Liegen im Wasser in längerer oder kürzerer Zeit von Bakterien, die ihnen selbst an- hafteten oder im Wasser vorhanden waren, oder auch aus der Luftins Wasser gelangen konnten, angegriffen werden würden, wodurch das Resultat ungünstig beeinflulst werden konnte. Diese Ver- mutung hat sich denn auch bestätigt. Windisch und Schmidt haben ihre Ver- _ suche nicht mit täglich erneutem Wasser ausgeführt. Natürlich kommt es sehr darauf an, in welchem Alter und Er- nährungszustand sich der Spargel be- findet, und wie lange er nach dem Stich schon an der Luft gelegen hat. Die Ergebnisse zeugen von einer ziemlich beträchtlichen Wasseraufnahme, wie aus der beigefügten Tabelle ersichtlich ist: Beschaffenheit der Stangen nach Schulz ungeschuppt‘ nach Windisch u. Schmidt ' im mittel geschuppt Die Differenz der Versuchsergebnisse von Schulz, Windisch und Schmidt erklärt sich aus der oben erörterten verschiedenen Versuchsmethode Ein Versuch, bei dem die Schnittflächen der Spargelpfeifen abgetrocknet und mit Paraffin überzogen wurden, ergab dennoch fast dieselbe Wasseraufnahme. Aus- gelaugt wurden, aus 100 Gramm Spar- geln in einem Tag im Mittel 0,062 g, in zwei Tagen 0,0380 & und in drei Tagen 0,087 g Extraktstoffe und entsprechend 0,019 g, 0,022 g und 0,023 g Mineral- stoffe. Uberhaupt wasserlöslich sind auf 100 g Spargel im Mittel 4,42 g Extrakt- und 0,505 g Mineralstoffe. Von dieser Gesamtmenge der wasserlöslichen Stoffe wurden beim Wässern ausgelaugt bei 100g in einem Tag 1,38 %,, in zwei Tagen 1,31 °/, und in drei Tagen 2,00%), Extrakt- und entsprechend 3,36°/,, 4,15°/0 und 4,68 °/, Mineralstoffe. Die ausge- laugten Stoffmengen sind, wie hieraus ersichtlich, durchaus gering. Dagegen ist die Wasseraufnahme ziemlich be- trächtlich, sie bedeutet eine Spargel- ' verteuerung, da die Stangen schwerer | 100 &g Spargel nehmen Wasser auf in Ras 2 Tagen 3 Tagen 10,700 8 13,900 g 15,500 g 7,450 „ 9470, | 11,630 , 9,0715, 11,685 „ 13,565 „ 10,400 „ 15,100 „ 1,9005, werden. Damit könnte die Frage, ob es zweckmälsig sei, das Wässern bei- zubehalten,schon entschieden sein. Doch sprechen noch andere Gründe wirtschaft- licher und hygienischer Art gegen das Wässern. Länger als vier Tage lälst sich der Spargel unter Wasser nicht aufbewahren oder genulsfähig erhalten; er wird allmählich, besonders an den Köpfen und den Schnittflächen, weich, nimmt einen stärkeren, fast strengen Geruch an und ist dann zu verwerten, weil eine Entwickelung von Bakterien eingetreten ist, die trotz sorgfältiger Reinigung vom Boden her immer noch am Spargel haften oder aus der Luft in das Wasser gelangen oder auch darin bereits enthalten sind und das Weich- werden des Spargels und den schliels- lichen breiigen Zerfall der Köpfe ver- ursachen. Auf solchen Spargel ist . zweifellos die Feststellung von Windisch und Schmidt zurückzuführen, dafs der Spargel nach mehrtägigem Aufbewahren unter Wasser merklich an Güte und Wohlgeschmack verliert. Beim Aufbewahren in der Luft wird 272 der Spargel bald rotfleckig. Dr. Schulz hat jedoch nach langen Versuchen ein Verfahren ermittelt, das günstig für die Aufbewahrung frischen Spargels ist. Die Stangen wurden in einer bedeckten Schale auf feuchtem Sande, der des sauberen Arbeitens halber mit Fliefs- papier überlegt war, im Keller bei 13 Öelsius aufbewahrt. Es trat, so schlielst Dr. Schulz seinen Bericht, während sechs Tagen weder eine Zunahme noch eine Abnahme an Gewicht ein; nach drei Tagen hatte der Spargel noch nichts von seinem guten Aussehen eingebülst. Erst nach vier bis fünf Tagen zeigte sich eine Verfärbung. Darnach scheint dieses Verfahren, den Spargel in feuchter Luft in nicht zu dicker Schicht aufzu- bewahren, das beste zu sein. Literatur. Notizblatt No. 37 des: König). ]. Über einige wichtigere Akazien des botanischen Gartensund Museums | tropischen Afrika. Von H. Harms. Mit zu Berlin, sowie der botanischen |, 7 Tafeln. Zentralstelle für die deutschen Kolonien, ausgegeben am 31. März 1906, enthält: ]1. Acacia Stuhlmannii Taub. DE albida Del. Abb. 31. - Stadtforst Mölln i.. L. — Forstort Langenwall am Pinnsee. Turnreckbuche, Fagus silvatica. Literatur. 273 3. Acacia spirocarpa Hochst. AR subalata Vatke. De > usambarensis Taub. Ds; mellifera Benth. U 8 suma Buch. Ham. II. Zur Kenntnis des Sekretes von Butyrospermum Parkii (der sogenannten Karite-Gutta). Von Dr. G. Fendler. Abb. 32. Forstbotanisches Merkbuch. (Hierzu Abb. 31—34.) Nachweis der beachtenswerten und zu schützenden urwüchsigen Sträucher, Bäume und Bestände im Königreich Preufsen. IV. Provinz Schleswig-Holstein. Mit 26 Abbildungen. Herausgegeben auf Veranlassung des Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten. Berlin 1906. Verlag Gebrüder Born- traeger, Dessauerstr. 29. Preis 3 Mk. Für die Herausgabe dieses Merk- buches sind die gleichen Gesichtspunkte Stamm der Kroneneiche. | | | | | I IIl. Uber Musa textilis Nee in Kamerun. Von Dr. Strunk. IV. Uber eine Dolichos-Art des tropi- schen Afrika (D. pseudopachyrrhizus Harms). Von H. Harms. Mit 1 Ab- bildung. Nur durch den Buchhandel ziehen. zu be- Königl. Oberförsterei Battenberg. malsgebend gewesen, welche Herr Pro- fessor Dr. Conventz- Danzig in seinem Merkbuch für Westpreuflsen im Jahre 1900 vertreten hat. Der Stoff ist wieder- um streng nach den Besitzverhältnissen geordnet, daes ja in erster Linie wichtig ist, die Besitzer und Verwalter auf die auf ihrem Grund und Boden befindlichen Naturdenkmäler aufmerksam zu machen und für ihre Erhaltung und für ihren Schutz zu sorgen. Weiteres über die schon erschienenen Merkbücher siehe Gartenflora 1905 S. 555. (Hierzu Abbildung 65-67.) 274 Kleinere Mitteilungen. Kleinere Mitteilungen. Beobachtungen beim Spargelstechen. Oft wird bei schlechtem Gedeihen und geringen Erträgen der Spargelbeete den Anlagen die Schuld gegeben, und doch kommt es vor, dals die beste Anlage mitunter schlechte oder nur ganz spar- same Frträge liefert. Das liegt zumeist am unrichtigen Stechen. I | stochen oder der Stock selbst lädiert wird. Beim richtigen Spargelstechen lohnt fast jede Anlage; man hat mehrere Jahre längeren Ertrag, die Pflanzen leiden weniger. Es ist sehr verkehrt, wenn man es duldet, dafs die Arbeitsfrauen leichtsirnig von oben in den Stock bohren und da- Abb. 33. Starke Rotbuche, jetzt abgestorben. Adl. Gut Hohenheim, Kreis Eckernförde. Leichtsinniges Drauflos-Stechen und Bequemlichkeit führen hier oft zu grofem Schaden! Wird beim Stechen die Pfeife nicht genügend befreit, so dals man genau sehen kann, an welcher Stelle abge- stochen werden muls, so kommt es leicht vor, dafs dabei die Nebenbrut aufge- durch die Pflanzen verstümmeln. Wenn auch richtiges Stechen etwas mehr Zeit erfordert, so sind doch obige Vorteile so in die Augen springend, dals man es sich nicht verdrielsen lassen soll, Macht man beim Stechen etwas mehr Luft, indem man die Pfeifen von der Erde befreit, so dals man genau sieht, Kleinere Mitteilungen. 275 wo und was man absticht, so erntet man auch mehr weilse Stangen. Nach dem Abstechen mufs man selbstver- ständlich mit der Hand gleich wieder die Erde anhäufeln, damit sich die nach- erscheinenden Stangen nicht zu kurz ausbilden, Eine wertvolle Staude für Mitte Mai bis Juni. Jeder, der sich mit der Pflege von Blumen befafst, wird gefunden haben, dafs es wohl in keiner Zeit mit Blumen zur Auswahl, wenigstens ohne be- dem besitzen sie noch einen angenehmen Wohlgeruch. Gerade der verschiedenen guten Eigenschaften halber sollte man sie pflegen; ist sie doch auch zum Be- pflanzen von Gruppen und Beeten grade vorzüglich, und dabei ist, was man nicht oft findet, die Pflanze winterhart; ihre Anzucht geschieht durch Stecklinge. Bei Anzucht aus Samen wird man nur einfache, statt gefüllt blühende Pflanzen erzielen, da überdies die gefüllte Hesperis in den seltensten Fällen keimfähigen Samen ansetzt; die einfachen Arten haben wenig Wert. Abb. 34. sondere Kulturkästen zu erfordern, so schlecht bestellt ist, wie gegen Mitte Mai. Die Frühlingsblumen Hyazinthen, Tulpen sind verblüht, und man schaut sich gerne nach etwas Besonderem um. Gewils, es gibt ja viele Blumen, die man zu jeder Zeit in Blüte haben kann; was aber Schönheit, Bau und vor allem Ver- wendung betrifft, so steht Hesperis ma- tronalis flore pleno obenan, und nach meinen jahrelangen Beobachtungen ist sie die schönste Schnittblume von Mai bis Juni. Ihre Blütenstengel erinnern ganz an Levkoyen, sind reinweils und vorzüglich zu Bindezwecken zu verwenden; aulser- Kroneneiche, Quercus pedunculata. | | Fid.-Gut, Kreis Plön. Hesperis matronalis fl. pl. gedeiht in fast allen Böden, vorausgesetzt, dals es Kulturboden ist. Auch in Töpfe ge- pflanzt, läfst sich die Staude zur Spät- treiberei gut verwenden. A. Heydt. Besichtigung des Königlichen botanischen Gartens in Dahlem und seiner neuen Gewächshäuser. Die Reihe der diesjährigen Ausflüge des Vereins z.B. d.G. am 3. Mai wurde zur Freude aller Teilnehmer wiederum mit einer Besichtigung des botanischen Gartens und seiner neuen Gewächs- häuser eingeleitet. Fast hundert Mit- glieder mit ihren Damen und Gästen 276 Kleinere M itteilungen. hatten sich um 4 Uhr nachmittags an dem Eingang von der Potsdamer Chaussee sie Herrn aus eingefunden, wo von Königl. Garteninspektor Perring mit herzlichen Worten begrülst, in mehrere kleinere Abteilungen gesondert und dann den betreffenden Revier-Ober- gärtnern zur Führung und Erläuterung überwiesen wurden. Der Rundgang vollzog sich etwa in derselben Form, wie im vergangenen Jahre: er ist damals auch mit all den zur gleichen Maienzeit blühenden Sträuchern und Pflanzen in der Garten- flora 1905 Seite 310—314 eingehend beschrieben worden. Nur in so weit er abweicht, seien einige Notizen hier fest- gehalten. Der Weg ging zuerst an rotblühenden Diervilla (Weigelia) praecox und gelben Forsythien vorüber. Hierunter befand sich auch die zum erstenmale blühende F. europäa. Dann vorbei an gelben Cytisus hirsutus und C. kewensis zu der Ericaceen-Sammlung und den blü- henden Andromeda polifolia, Kalmia polifolia lucida, Rhododendron Rhodora, Arctostaphylos und Vaceinium. Bei den Coniferen sah man schon diehellgrünenTriebspitzen durchbrechen, während die Prunus - Sammlung in schönster Blütenfülle erstrahlte. Hier wurden vornehmlich die japanischen Formen von Prunus pseudocerasus mit ihren rosa gefüllten Blütenbüschen be- wundert. Von der Rosenlaube, die von mehr als fünfhundert verschiedenen Wildrosen umpflanzt ist, ging es durch die Baumblüte der Gattung Pirus, wo Pirus floribunda mit der leuchtend roten Knospenfülle aller Herzen ent- zückte. Dann marschierte man den Berg herauf zur Birkenlaube, vorbei an den, vom Frost leider schwarz ge- färbten Austrieben von Pterocaryen zur geographischen Gruppe der Himalaya- Pflanzen mit blühenden Primula rosea und dentieulata, Tulipa Greigii und T. ostrowskiana. Allgemein gefiel auch der Blick auf die Schmuckanlagen des italienischen Gartens. Bei dem Weg durch das syrische Hochland erfreuten besonders Aubrietia-Polster von A. olympica und A. deltoidea und die Tulpenwiesen Griechenlands. Nach der Besichtigung der Karpaten- und Alpenpflanzen wurde der Beschlufs mit einer eingehenden Besichtigung der Gewächshäuser und des noch im Bau begriffenen Palmenhausesgemacht. Herr König]. Bau- rat Alfred Körner hatte die Liebens- würdigkeit, hierbei persönlich die Füh- rung zu übernehmen und an reichlich ausgehängten Plänen die Gesamtanlage eingehend zu erläutern. Seinen Mitteilungen entnehmen wir folgendes: Die Gewächshäuser des Botanischen Gartens in Dahlem teilen sich in zwei Hauptgruppen: a) in Kulturhäuser für den gärt- nerischen Betrieb, für wissen- schaftliche Spezialkulturen und für Vermehrung. Sie sind nicht allgemein zugänglich; in Schauhäuser, die für den allgemeinen Besuch bestimmt und zum Teil schon seit Jahr und Tag eingerichtet und erprobt sind. Hier werden nur solche Pflanzen- gruppen, welche allgemeines Inter- esse erwecken, untergebracht. Die Kulturhäuser sind auf drei Terrassen am Südabhange des Fichten- berges in sonniger Lage, durch Ver- bindungsgänge zusammenhängend, an- geordnet und umfassen 13 Warm- und Kalthäuser und einige Erdhäuser. Sämt- liche Gewächshäuser sind an die Zentral- heizung angeschlossen und enthalten ca. 4500 qm Grundfläche. Von den Schauhäusern enthält das Winterhaus 900 qm Grundfläche und ist im Mittelteil 14 m, in den Seitenteilen 6 m hoch. Die meisten Gewächse werden in den wohl präparierten Boden ausgepflanzt. Durch eine Glaswand ist das Winterhaus in zwei Abteile getrennt, 1. in eins für solche Kaithauspflanzen, welche im Winter frostfrei zu halten sind, im Sommer dagegen im Freien stehen können (wie z.B. Palmen, ame- rikanische Akazien, Lorbeer usw.) und 2. in ein Abteil für Araukarien, grolse Farne u. a., welche auch im Sommer einen gewissen Schutz gegen Wind und Sonnenbrand verlangen, daher in einem reichlich zu lüftenden, aber auch im gegebenen Falle leicht zu schlielsenden Hause unterzubringen sind. Die erstere Abteilung ist so eingerichtet, dals die Dach- und Seitenfenster abgenommen werden können. Die zweite Abteilung ist zwar fest abschlielsbar und mit fester Bedachung, aber doch mit reichlichen Lüftungsfenstern versehen. 277 Kleinere Mitteilungen. Die Konstruktionen bestehen aus einem inneren Eisengerüst mit teils eisernen Fachwerksstützen und -Trägern, teils mit gulseisernen Säulen. Durch eine glückliche Verteilung der Fisenmassen wird dem Lichteinfall fast gar kein Hindernis entgegengestellt. Jede stö- rende Schattenbildung ist vermieden. Der ganze Raum ist durchflutet von Licht. Im Aeulsern sieht man einen mächtigen Glasbau mit Galerien in Höhe der verschiedenen Dächer, welche durch zwei Treppentürme am Westgiebel zu- gänglich sind. Das Eisengerüst trägt die Verglasung, welche teils in Holz- sprossen liegt, teils in beweglichen Fensterrahmen ruht. Die übrigen 14 Schauhäuser sind zu einer Baugruppe auf der Höhe des Fichtenberges vereinigt und bilden den Mittelpunkt der gesamten Anlage, sie sind auf zwei Terrassen, welche durch - Treppen verbunden sind, angeordnet. Die Länge der Terrasse beträgt 150 m, die Tiefe 60 m. Im Vordergrund der Anlage auf der oberen Terrasse, welche sich hier nach der Gartenseite öffnet, gewinnt man einen Ueberblick über den ganzen aus- gedehnten Garten mit seinen Hügeln | und Tälern. Hier liegt das Victoria regia-Haus, welches noch nicht in Be- nutzung genommen werden konnte, weil es inmitten des Bauplatzes auf der oberen Terrasse liegt. An der unteren Terrasse liegen südlich von der Mittellinie: 1. Haus für Liliaceen (Musa), 2. desgl. für Brome- | liaceen und kleine Farne, 3. desgl. für | Baumfarne; nördlich von der Mittellinie: 4. Haus für grolse Succulenten, 5. desgl. für kleine Suceulenten und Kakteen. 6. desgl. für Proteaceen. Auf der oberen Terrasse befinden sich: 7. Haus für tropische Dicotyledonen (trop. Laubhölzer), 8. desgl. für Orchi- deen, 9. desgl. für Kappflanzen und trop. Nutzpflanzen, 10. desgl. für hohe | einer Neuholländer. Diese Häuser sind nach und nach seit Jahren in Benutzung genommen und haben sich in jeder Beziehung gut be- | landschaft stören könnten, frei gehalten währt. Ganz besonders interessierten die tropischen Nutzpflanzen, die aufser- ordentlich reichhaltige Kakteen-Samm- lung, die prächtigen Agaven, die fein- gefiederten Farne, die merkwürdigen Bromeliaceen und das Haus der Musa- | | | | ‚ mente ceen, bei denen die üppige Entwicke- lung als eine Folge des Auspflanzens in den freien Grund nicht in Kübeln — angegeben wurde. Und nun mit das Schönste zuletzt: das Orchideen- haus mit auserlesenen Arten, welche eine Reihe der wundervollsten Blüten zeigten, z. B. Cypripedium, Cattleya Schröderae, Odontoglossum u. v. a. Noch werfen wir einen Blick in das erst kürzlich eingerichtete Haus für tropische Laub- hölzer. Es ist ein Bau von 400 qm Grundfläche und 12 m Höhe von’ edler Raumwirkung und gänzlich frei von Mittelstützen. Das viereckige Kuppel- dach schwebt scheinbar über den leichten Glaswänden; nur wenn man den Bau von aulsen betrachtet, gewahrt man einige immerhin auch nur leichte Eisenstützen. Der Architekt des Gartens, Herr Königl. ; Baurat A. Koerner, erläuterte auf Be- fragen dasKonstruktionsgeheimnisdahin: Das tragende Eisengerüst steckttiefinden Fundamenten verborgen und ragt nur ' mit den leichten Endigungen der senk- rechten Stützen 5 m über die Funda- hinaus, um die Kuppel auf- zunehmen, welche in sich wiederum zusammen gehalten wird durch einen kräftigen Eisenring, der wenig in die Erscheinung tritt, weil er zur Dach- gallerie ausgebildet wurde. Das we- sentlich Neue dieser Konstruktions- weise liegt in dem aulserordentlich leicht und durchsichtig erscheinenden wenig schattenbildenden Aufbau. Die Bauten der oberen Terrasse sind noch nicht vollendet. Ein mächtiges, alles überragendes Gerüst zeigt zur Zeit nur die Umrifslinie des Palmen- hauses, das in diesem Jahre unter Dach gebracht werden soll. Herr Bau- rat Koerner hatte auch die Zeich- nungen dieses imposanten Bauwerkes ausgestellt. Hier wird ein ungeteilter Raum von 1800 qm Grundfläche, 25 m Höhe und 30000 cbm Luftinhalt, von einzigen aus der Sockelmauer aufsteigenden Glasdecke kühn und ge- waltig überspannt. Der Innenraum soll von allen Stützen, Eisenankern und Trägern, welche das Bild der Tropen- werden. Die Abmessungen des alten Palmen- hauses in Berlin zeigen 990 qm Grund- fläche und 18 m Höhe. Sie werden also weit übertroffen. Besonderes Interesse 278 Kleinere Mitteilungen. bietet die Ausführung des gewaltigen | in den | dessen Grundrils klar vor Bauwerkes, Fundamentmauern schauern lag. halbfertige Bau gestattet einen Einblick, wie ein solehes Bauwerk entsteht, wie es vom Architekten erdacht, wie die Werksteine zusammengefügt, die Eisen verbunden werden, welche schliefslich die schützende, kaum sichtbare Glas- hülle tragen. Ein 5 m tiefes, von einer Stützmauer den Be- Die Werkpläne und der umschlossenes Becken, soll mit Kultur- erde gefüllt werden und die Palmen aufnehmen. Zur Entwässerung Ableitung der schlechten Luft aus dem Hause dienen. Zwischen diesem Pflanzbecken und der äufseren Um- fassungsmauer wird ein Keller die Heiz- körper bergen, welche, dem Gesichts- kreis entzogen, die tropische Wärme ausstrahlen. So hat der Architekt überall weise | Bedacht darauf genommen, dieim rauhen | Norden unentbehrlichen technischen Ein- richtungen aufserhalb dieses botani- schen Schaubildes hinter Kulissen und in Versenkungen anzubringen. Sogar über dem Dach soll in einem verglasten Aufbau eine Regenvorrich- tung, von unsichtbaren Händen in Tätigkeit zu setzen, angeordnet werden, welche je nach Notwendigkeit im „tro- pischen Amerika“ Regen, „am Kiliman- dscharo“ feuchte, warme Nebel spenden wird. Die genieteten Eisenmassen, die vor- läufig auf dem Bauplatz wohlgeordnet lagern — es sind gegen 500 t Eisen erforderlich - harren der Werkleute, welche sie auf die festen Steinsockel, herangewälzt aus den Vulkangebieten der Eifel, stellen sollen. Die Tisehler fertigen die Holzteile aus dem kernigen Kiefernholz, dem Erdbebengebiet des westlichen Amerika entstammend, die Glaser proben die Diamanten, um die Glastafeln — 4500 qm — zu zer- schneiden. Alles ist, wie die Zeich- nungen in wunderbarer Klarheit und Berechnung erkennenlassen, wohl durch- dacht und vorbereitet. Wir wünschen dem Bau einen glück- lichen Fortgang, im friedlichen Zu- sammenwirken des genialen Baumeisters und aller seiner Werkleute, damit auch grolsen ziehen grofse, begehbare Kanäle durch | gegeben, den Untergrund, die gleichzeitig zur | ı Amerika eingeführt wurden. jene Mitteilungen von Hawaii aus nach zu diesem Wunderwerk von Dahlem ihren Anteil beizutragen und damit die gesamte Neuanlage des Botanischen Gartens zu einem guten Ende geführt werde. Die Herkunft der in Amerika nur kultivierten Bananen. Von Dr. Otto Kuntze. In der Gartenflora 1906 Seite 232 bis 234 hat Herr Geheimrat Wittmack meine nicht wenigen Indizienbeweise wieder- dals die Bananen von den Sandwichsinseln (Hawaii) durch mari- time Völkerwanderung nach tropisch Als ich Wien an die Deutsche Rundschau für Geographie sandte, war ich noch nicht in Mexiko gewesen, welches doch von | Hawaii der nächst zu erreichende tro- pische Teil Amerikas ist. Bei meinem Besuch in Mexiko ergaben sich noch zwei Indizienbeweise für die Einführung der Bananen durch Hawaii-Insulaner: 1. Es gibt auf der pazifischen Seite Mexikos eine der geringsten Sorten von Kulturbananen, die kaum grölser als die wilde Banane von Hawaii ist, während , ich solche geringe Bananen früher bei die Gärtner bald daran gehen können, | meinen Durchquerungen des transaequa- torialen Sidamerikas und in Westindien, Venezuela, Columbien, Panama, Costa- rica nicht vorfand. 2. Die Sprache der Hawaii-Insulaner ist auffallend rauh, fast krächzend; in Mexiko ist das zum Teil auch so. Zum ersten Male wurde ich in Mexiko darauf aufmerksam, als ich in einem Theater ein einheimisches Volksstück zu hören bekam. Was nun die Ansieht betrifft, dafs auch aus Afrika samenlose Bananen ein- geführt wurden, so mus scharf unter- schieden werden, dals dies mit besseren Sorten erst seit 1516, also nach der Entdeckung von Amerika, durch Euro- päer geschah, keineswegs aber durch tropische Afrikaner (Neger), die keine | schiffbaren Rassen wie die Polynesier aufweisen und von denen vor und bei der Entdeckung in Amerika keine Spuren — weder Neger noch Mischlinge — vorhanden waren. Dagegen ist von alten Autoren, wie Humboldt zuerst zu- sammengestellt hat, bezeugt, dals vor- Personal-Nachrichten. 279 her die Banane schon in Amerika, wo wilde Bananen fehlen, angebaut wurde, Die prähistorische Einführung der samen- losen Kulturbanane in Amerika konnte nur innerhalb der Tropenzone mit ziem- lich schwerwiegenden Wurzeltrieben in- folge maritimer Völkerwanderung ge- schehen sein und dafür gibt es nur einen Anhalt: Hawaii-Mexiko. Lieferung 1423 vom Botanical Magazine enthält folgende Tafeln: Tafel 8057, Eulophia nuda Benth et Horth f., eine weit verbreitete Orchidee der Indischen Flora, blüht im April und Mai im Warmhause. Tafel 8058 Saxi- fraga scardica Grieseb.,, von der Balkanhalbinsel.e Tafel 8059, Iris Sieheana Lynch. aus Kleinasien. Die Blüte besitzt eine aparte Farbe. Tafel 8060, Lonicera pileata Oliver aus dem zentralen und westlichen China, in Eng- | lich einer Euphorbia. | ' gia fusca CO. Bolle, land ist sie winterhart und blüht im April. Tafel 8061, Prunus triloba Lindl.,ein chinesischer hübscher Strauch, der in England ebenfalls völlig winter- hart ist, dort blüht er im März, während die Blätter erst im Mai sich entwickeln. Lieferung 1429 enthält folgende Tafeln: Tafel 8062, Arachnanthe anna- mensis Rolfe, eine Orchidee aus Annam, wie die Tafel zeigt, eine merkwürdige Neuheit. Tafel 8063, Erica terminalis Salisb. aus Süditalien, Spanien, Corsika, Sardinien. Tafel 8064, Lonicera trago- phylla Hemsl., eine schönblütige Art aus China, in England winterhart. Tafel 8065, Polygala apopetala T.S,Bran- degee, die einzige Polygala-Art, die die Gröfse eines Baumes erreicht, Heimat ist Kalifornien. Tafel 8066, Cerope- eine Asclepia- dacee von den Oanaren, sieht sehr ähn- De=B: Personal-Nachrichten. Professor Dr. A. Engler, Direktor des Kgl. botanischen Gartens in Dahlem- Berlin, ist am 3. Mai von seiner wissen- schaftlichen Reise nach Südafrika, Ostafrika, Ostindien und Java mit reicher Ausbeute zurückgekehrt. Simon, Stadtgarteninspektor zu Gel- senkirchen, ist mit der Leitung der städtischen Gartenanlagen und der kom- | munalen Friedhöfe betraut worden. Der zum städtischen Obergärtner ge- wählte R. Morkramer-Berlin hat bis zu seiner Bestätigung durch den Ma- gistrat die interimistische Leitung und Verwaltung des zweiten Parkreviers (Friedrichshain und die Anlagen im Osten der Stadt) übertragen erhalten. Pflaume, Obergärtner in Diensten des Fürsten zu Stolberg-Wernigcrode in Wernigerode, wurde die Grofsherzogl. | Mecklenburg-Schwerinsche silberne Ver- dienstmedaille verliehen. Max Hoppe, Kgl. Hofgärtner im Neuen Garten bei Potsdam, ist am 26. April gestorben. Max Vielmuth, bisher im botanischen Garten in Göttingen tätig, wurde als Stadtgärtner in Saarbrücken ange- stellt. F. Wieske in Gelsenkirchen wurde zum städtischen Friedhofsverwalter da- selbst ernannt. Am 3. Mai entschlief sanft nach kurzem Leiden der frühere Gärtnerei- ' besitzer und langjähriges Mitglied und Ehrenmitglied des V. z. B. d. G, Andreas Drawiel in Lichtenberg b. Berlin. Nach 54 jähriger glücklicher Ehe ist er als ein Nestor unter den deutschen Gärtnern im 88. Lebensjahre heimgerufen. Friede seiner Asche! 280 Bekanntmachung. — Tagesordnung. Bekanntmachung. Die 2. erweiterte Monatsversammlung des V. z. B. d. @. findet am Mittwoch, den 13. Juni 1906 in der festlich dekorierten Westhalle des Landes- Ausstellungsparkes statt. Die Monatsversammlungen am 31. Mai und 28. Juni bleiben hiervon unberührt. Zur Ausstellung werden diesmal vornehmlich gelangen: Treib- und Ziersträucher, Rasen, Stauden, Frühobst, Frühgemüse u. dergl. Kleinere und kleinste Gruppen, sowie einzelne Schaublumen und -Frichte sind ohne Ausnahme willkommen! Die auf Seite 168 der Gartenflora abgedruckten Bestim- mungen treten sinngemäß in Kraft. Alles weitere in der nächsten Nummer der Gartenfiora vom 1. Juni! Der Vorstand. Tagesordnung für die 946. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenhaues in den preußischen Staaten am Donnerstag, den 3l. Mai I906, abends 6 Uhr, im Königl. botanischen Museum, Berlin, Grunewaldstrasse 6/7. I. Ausgestellte Gegenstände (Ordner: Herr Crafls II). II. Vortrag des Herrn Öberlehrers, Professor Dr. Hentig-Berlin: „Die Verwertung des Mülls als Dung in Gärtnerei und Land- wirtschaft.“ 1II. Mitteilungen des Ausschusses für die erweiterte Monatsversammlung am 13. Juni. IV. Wann empfiehlt es sich, die geplante grolse Gartenbauausstellung in Berlin abzuhalten und in welchem Umfang? Referent: Herr Stadtobergärtner A. Weiss. V. Beschlufsfassung in erster Lesung über die Bewilligung von 500 Mk. für jede zukünftige, erweiterte Monatsversammlung. VI. Neuwahl sämtlicher Ausschüsse. VII. Verschiedenes. Bemerkung: Während des ganzen Sommers finden die Versammlungen jedesmal am letzten Donnerstag im Monat, abends 6 Uhr, im KHönigl. botanischen Museum statt. Seit der Verpachtung des alien botanischen Gartens zu Sportzwecken ist der Zutritt zu den Monatsversammlungen nur noch von der Grunewaldstrasse 6/7 aus möglich. ; Alle für die Monatsversammlungen bestimmten Gegenstände sind direkt an das Königl. botanische Museum mit der Bezeichnung: „Für den Gartenbauverein“ zu schicken. Für die Redaktion verantwortlich Siegfried Braun, Generalsekretär des V. z.B. d. G., Berlin N. 4, Invalidenstr. 42, Verlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29. Druck von A. W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. ARAAANA ANA NAAAAARARATARRRTARTIRRRRIITRIIN $ AA / NARTARAY \ MAIN YVyıAA %- ex 4 | „un. E. ALISCH & Co. x AmtIV, 1625. o 0. 1864. x Inh.: E. A. Schneider > BERLIN S. 14, Kommandantenstrasse AA4a i Spezial-Fabrik für Garten-Spritzen u. »Geräte. 3% CERFERFERFERFERFER Er j EERTER TER TER EHRE ER x Blumen-Spritzen Garten - Spritzen 22 Hydronetten Schlauchwagen ® Aquajekte Wasserwagen | Schläuche Pumpen — - 2° Rasenmäher Rasensprenger Kauzauzatzst ar ri—T; ER ERERE E r Gummiwaren- und Verbandstoff-Fabrik BERLIN W.35 M P h Te esse Karlsbadstrasse 15 . Lech, ;1:b.H. 17 Filialen offeriert Wasserschläuche aus la grauem Gummi mit Stoffeinlagen: 3lg l/g Sg 3/4 Tg 1 Zoll Lochweite Mk. 0,90 1,25 1,755 2,256 2,50 8,25 pro Meter Wasserschläuche in vollendeter Qualität, für sehr hohen Druck geeignet, mit starken, geklöppelten Einlagen, aussen grau, innen rot: lo 3/4 Tg 1 Zoll Lochweite Mk. 1,50 2,50 919 8,50 pro Meter = — i =5 Bei Abnahme von 10 m d in einem Stück ge- währe 50%), Rabatt. | Bei Abnahme von Ori- ginalrollen (ca. 30 m) E gewähre 10%, Rabatt. Schlauchspritzen aus Messing. Rasensprenger # Zimmer - Douche - Apparate aus Celluloid. BR Verlag vor Gebrilder" Born! Nachweis der hbeachtenswerten und zu schützenden urwüchsii en Sträucher, Bäume und Bestände im Königreich Preussen. I. Provinz Westpreussen, von Professor Dr. Conwentz. Vergriffen. lI. Provinz Pommern, von Professor Dr. Winkelmann. Mit 27 Abbildunge Gebunden 2 Mk. 80 Pf. IIL. Provinz Hessen-Nassau, von Kgl. Forstmeister a..D. Dr. Ad. we 26 Abbildungen. ‚Gebunden 3 Nk. 60 Pf.. Abbildungen. Gebunden ca. 3 Mk. zu ihrer Erhaltung. Deileahattı sem an Ale der geist Dr. Conwentz. Dritte a Elegant in Leinen gebunden 2 Mk. Kaum ein halbes Jahr nach Erscheinen der beiden ersten sehr h Auflagen wurde die Herstellung einer neuen Auflage notwendig; ge ein eindrucksvolles Zeichen für die Bedeutung dieser Denkschrift und den Anklang, den die durch den Verfasser vertretenen Ideen in we Kreisen gefunden haben und noch finden. -Man muss die Ausführu von Conwentz lesen, um zu erfahren, welche Gefahr unserer Natur droht wi wie nur schleunige Massnahmen zu retten vermögen, was noch zu retten ? ee Die Heimatkunde in der Schule. Grundlagen nl Vorschl zur Förderung der naturgeschichtlichen und geographischen Heimatkunde Schule von Professor Dr. Conwentz. Zweite veränderte Auflage. In Lein gebunden ca. 3 Mk. Nach kurzer Zeit war bereits die erste sehr hohe Auflage v Das eindrucksvolle Buch verdient weiteste Verbreitung bei allen, d Erweckung des Verständnisses für die Heimat am Herzen liegt, gebe die Beobachtungen desVerfassers und die Samen zz viel zu denken und zu bedauern. Ausführliche Prospekte gratis und franko. bitte ‚bei Benutzung. der Inserate sieh auf ie Gartenilora zu ‚beziehen. ER 3 NEWENENENEDESESEMEWENENENE SIE GEHEN WE: Hoffmann & Co,, Charlottenburg Spreestrasse 4. | Specialltät > Niederlage Thüringer Grottensteine, Ausführung von Grottenbauten, Entwürfe zu denselben. Wandbe- kleidung v, Wintergärten. Felsen- anlagen in jeder gewünschten Stein- gattung. Cementarbeiten wasserdichter Teioh- anlagen, Fontainbassin, Fussboden, Keller, Höfe ete. [9 — Gegründet 1872. — RATTEN ANA ANANAS ARE Für vorwiegend rien literarische Beschäftigung =] wird ein erfahrener, gärtnerischer Fach- _ mann in dauernde Stellung gesucht. Er- ‚Torderlich ist Gewandtheitim schriftlichen Ausdruck, Suter Stil und hübsche deut- liehe Handschrift. Erwünscht ist ferner | Kenntnis der engl. u. französisch. Sprache. Bewerbungen mit Angabe der bis- herigen Tätigkeit und Gehaltsforderung sind zu senden unter H 5, 2588 an Haasen- | stein & Vogler A.-@., Berlin W. 8. ARRAMNANARARAR AN AA RAN Lasst TE f PFLANZEN N 2 nicht hüngern! esssseK | Concentrirte Nahrung Tas Zimmer-v. Gartenkulturen. 1 Kilo für 1000 Liter M. 1.— 1/, Kilo für 500 Liter M. -.75 ab Berlin gegen Nachnahme. — 5 Kilo-Post- colli franko gegen Nachnahme M. 3.50. Niederlage der Stassfurter Salzwerke Berlin SW,, Sohöneberger Str. I5b. .Ringbahnbogen 18. .REIFGLDLESAMLOVNLIEAEHIEH is Fu iu Zu Au Du iu Zi A Thalackers Adressbuch für den deutschen Gartenbau 1906 ist er- schienen. Preis in Leinw. geb. Mk. 2,50 - gegen vorh. Eins. (Ausl. M. 2,70) franko alllst PRIP f Nr I] Bernhard Thalacker, anzuschaffen. — Ich verweise hiermit auf inzi i mein Inserat in No. ı der Gartenflora 1905. Leipzig-Gohlis. Die Baumscheere „Glattschnitt“ ist ausser bei mir von den Samenhandlungen Aepfel - Hochstämme Adolf Demmler, Berlin. Dresdenerstrasse 17 gesunde, kräftige, gut bewurzelte Ware, Adolf Schmidt Nachf., ab Station Gud ensberg gegen Kassa: Berlin, Belle-Allianceplatz 18 Qual. am Wurzelhals 12 cm stark, I ." und vielen anderen zu beziehen. in 1 mtr, Höhe 9—9!/g cm stark p. Stüc RE: £ IL-Qual. am Wurzelhals 10cm stark, | Mk.1,— | J. F. LoOck, Königlicher Hofl. in 1 mtr. Höhe 7— —7!/g cm ae P- Stück Berlin N. 4, Chaussee-Strasse No. 522. _ Wiederverkäufer erhalten Rabatt. a NAGEL, Cassel, Parkstr. 13. | SS Fu STs Zi Zi Zi Zu A Jetzt ist es an der Zeit, sich die F X Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die dart nflo Mereeh! ff. gereinigt, 4 grosse, 4 mittlere, 20 kleine; Haupt- Katalog erschienen hübscher Zimmerschmuck. — Mk. 10.— franko Nachnahme. Ungereinigt für Gärten, Aquarien, | L Späth | e : Blumentische usw. besonders billig. bu, Pritzmann, Liehleniels 4 (Bayern) Baumschulenweg-Berlin. Sehmuekrasen g 5 kg Berliner Tiergarten-Mischung . . 5 EN Marke 21.— 2.30 Eeipziser Promenaden-Mischung - . .. . .....2.2.2. ».:23.— 2.50 Fürst Pückler (Trocadero) . . BEE til) Mischung für kleine Stadtgärten ee a a): Feinste Teppichrasenmischung : el »„.. 25.— 2.280 Feinste Teppichrasenmischung für feuchte Lagen Be »„ .81.— 8.50 9 Mischung’ für grosse Parkanlagen = >. . 222. 22.2... re a: Mischung für halbschattige Plätze . . . se Ba »„ .86.— 4— für leichten trockenen Boden. . esse: Marke or für schweren .trockenen»Boden 2 ee seen nn Ne Do fürschweren feuchten Boden 2a Be Be fürzleiehten feuchten Boden? 2 2.2 on 2 mag ın „.18— 2 für Böschunsen und Dämmen ae ».36.— 2.— kürserosse Barkanlagen mit Klee 2 2, an, ee, nl Alle anderen Mischungen, sowie sämt- liche reinen Gräser stets zu Diensten. Carl Robra, Samenkulturen, Aschersleben Gegründet 1870. Gi Nu Gi De em Man verlange H.Jungclaussen den Katalog == Frankfurt a. d. Oder. Berm. A. ) (4 $ se Baumschule, | Weener, Prov. Hannover. Samen- und Pflanzenhandlung. or RN. Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen | Grösste und reich- Illustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. franko. haliigste Baumschule. R Ru Ai Sie H. L. Knappstein, Königl. Hoflief., Bochum (Westf). & Berlin, Invalidenstr. 38. + Frankfurt a.M., Kronprinzenstr. 55. Special-Geschäft für 87 Warmwasserheilzungen für Gewächshäuser, ner Wintersärten, Villen etc. ur - Allseitig als bestes System anerkannt, worüber zahlreiche Zeugnisse und Anerkennungs- schreiben zur Verfügung stehen. Qrossos Lager aller Sorten Heizkessel in Boohum, Berlin und Frankfurt a ®, . Auf der Pariser Weltaustellung ıg00 haben die sohmiedeeisarnen Kessel die & goldene Medaille %# erhalten. Heizkessel. Schramms Original Heizungsanlagen. WA num: Kessel. Gewächshausbau. Aelteste, leistungsfähigste Spezialfabrik. & Metall-Werke „Caloria“ » Bruno Schramm Patent- R u G. m.b.H. Gegenstrom - E Glieder- eh, |!!versgehofen-Erfurt. Kessel Man verlange Katalog G. ze ee fee seseme] S | Spezialität: Berliner Markt-Gemüse-Samen. — Blumen-Samen für N) amen. Topf- u. Schnittblumen, bes. für Handels- u. Landschaftsgärtner, N — (rassamen für Garlen- und Park-Rasen Blumen-Zwiebeln: a 14: Liien Ranunkein Tuperosen ie. 0 Karten Geräte: Be Sehne Bst, Mar \ i N i N ee Bedarfsartikel, wie Raffiabast, Kokosgarn, Tonkin-Stäbe, Birkenrinde etc. — Preisliste I906 steht kostenfrei zu Diensten. — E. BOESE & Co., Samenhandlung, Berlin C., Landsbergerstrasse 64, unweit Alexanderplatz. ses esse | —sn—sasn—sn zes. N XIT Wir bitten bei Benutzung der Inserate sie "010 1010 [0 [010 Ju [010 Jo [o 10 Jo [EJ0 [0-J0.J0-[0 10.J0 Emil Laue ra Prinzenstrasse 101. & Berlin $. # Prinzenstrasse 101. e Lithographische Anstalt ee naturwissenschaftliche, Ausserst pünstige Gelegenheit Pr un hacken, Höntsch’s Rasenmäher mit staubsicherem Kugellager. Pfianzen-Kübel in einfachster wie elegantester Ausführung. HÖNTSCH’s in einem n N \ N B'7n Stück verzinkte Gärtner- _ Dresden - Niedersenlitz A, Giesskannen mit ST | Verteilungsbrause RT EN < \ Grösste Spezial - Fabrik für den gesamten Gartenbau. 0000000000000 0 9000000000000 0 00000000001 Die billigen Photo-Apparate verschwinden! Bis vor wenigen Jahren war es nicht handelsüblich, den Käufern photographischer Apparate Zahlungserleichterungen zu bewilligen und d Folge hiervon war, dass viel billige, minderwertige Apparate gekauft wurden, sehr zum Schaden der Photo-Kunst. Seit jedoch einige Grossfirmen den Verkauf selbst der besten Apparate gegen monatlicl Zahlungen in die Hand genommen haben, ist ein erfreulicher Umschwung eingetreten. Die billige Camera verschwindet mehr und mehr. Wie sehr die neue Verkaufsmethode, die natürlich eine be sondere Organisation und grosse Kapitalkraft verlangt, einem Bedürfnis en ist, beweist die enorme Entwicklung der in Frage kommenden Firmen. Tonangebend für den Verkauf gegen er leichterte Zahlung ist der Camera-Grossvertrieb „Union“, Hugo Stöckig & Co., dessen Vertriebsgebiet 3 Länder umfasst: Deutschland mit Sitz Dresden, Oesterreich-Ungarn mit Sitz Bodenbach und d Schweiz mit Sitz Zürich. Diese Firma liefert seit zwei Jahren ihre bekannten Union-Cameras schliesslich mit Anastigmaten der Weltfirmen Goerz-Berlin, sowie Meyer-Görlitz und zwar zu B dingungen, wie sie entgegenkommender nicht denkbar sind. Der neueste Camera-Prospekt liegt unsere heutigen Blatte hei. - , Fakes 0000000000000000000000 00000 R Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. BRITZ-BERLIN, Bürgerstr. 51-54, | Grösste Fabrik für ak uähanebhtten. Frühbeet- — fenster, Warmwasser- und Dampfheizungen. — 2 Abt. 11. Hanf- und 6Gummi- schläuche. Panzer- schlauch -, Garten- u. Blumeng ritzen. SEES % Pumpen aller Art. RRRRRRRESS ii S 6 Schlauchwagen. aanaaaaasaaaanaae fi ") Wasserwagen. 1a@agagaaaaaaıı Rn Schattendecken. Kokos - Schattier - matten. Fenster - papier. [21 Frülibeet- und Ge- wächshaus-Fenster jeder Grösse, aus Ia Kiefernholz und amerik. Pitch-pine- Holz Eiserne Ge- _ wächshaus -Kon- . 7% struktion., Winter- &,5 gärten, Veranden, EG Dächer, Oberlichte, Pavillons etc. Gar- tenglas. Glaser- diamanten. Glaser- kitt,eig.Fabrikation EHER ehikanten dessen Pfosten aus N Katalog gratis mit Dampfbetrieb. Neu! - Neu! tem Eisenblech hergestellt sind. D.R.6.M. 1 und franko Goldene Medaille Berlin 1890. Staatsmedaille Berlin 1897 Friedrich Wilhelm Biesel BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und Warmwasserheizungen für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmaterial, einfache Bedienung bequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man durch den von mir konstruierten Kessel „Ideal“. Bitte genau auf meine Firma zu achten! Körner & Brodersen Landschaftsgärtner Körnerstrasse 7 STEGLITZ Fernsprecher 85 N N N Garten- und Parkanlagen “ Y “X Königl.Garten- Theodor Jawer « bau - Direxoor. Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. Fernsprecher-Amt: Pankow No. 14. — Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönhausen. Grosse Kulturen von Obst- und Alleebäumen. — Coniferen in reichhaltiger Auswahl. — Massen- anzucht von Ziersträuchern, Fruchtsträuchern, Schling- und Heckenpflanzen. — Rosen, hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten. Immergrüne Pflanzen wie: Rhododendron, Aucuba, Laurus cerasus, Evonymus, Hortensien, Lorbeer- bäume, Pyramiden und Kronen in jeder Grösse. — Palmen, besonders für Winter- gärten geeignet. Ausführung von Park- und Gartenanlagen, Alleen und Plantagen in jedem Umfang mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage gratis. Preisverzeichnis gratis und franko. Mu Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. — Susi eitronl. Phosphorsäure. Kainit mit 12,40%, Kali. Kalidüngesalz 20, 30 und 40%, Kali. Hornmehl mit 14—150/, stoff. Düngekalk, gemahlen mit 85—990/, kohlensaurem Kalk für leichten Boden. ss Robert Siemssen Berlin W.57 — Potsdamer Strasse No. 71 Telephon Amt IX, 7555. Zur Frühjahrsdüngung: Thomaäasmehl(Sternmarke) 14—190/, | Stick- | la Torfimull und Toristreu in Ballen. Ssssssssssssss>isssiSzsisis ss sg ssssısss Alheri’sche hochkonzenirierte Nährsalze: PK. Phosphors. Kali; ca. 40—430/, Phosphorsäure, ca. 26°/, Kali. PKN. ÖObstbaumdünger: ca. 20%, Phosphors., ca. 6!/9%/, Stickstoff, | ca. 850%, Kali. W@&G. Original Prof. Wagners Blumen- dünger; ca. 130%, Phosphors., ca. 130/, Stickstoff, ca. 11%, Kali. _ AG. Albert's Blumendünger; ca. 12%, Phosphors., ca. 120), Stickstoff, ca. 20%, Kali. anna. gD> Fünf Schädelechte 6- und 8-Ender Hırschgeweihe roh, zusammen 20 | Mk. Georg Fritzmann, Lichtenfels. Paul Heinze, Drahtzaunfabrik \ ‚ Berlin 0.-Lichtenberg 20 Stachel -Draht Wild-Gatter I Koppel- Draht verzinkte Drahtgeflechte, ı 50DM. vonM. 8.50 an. Eiserne Zäune, Fa Tore und Türen. fe Neue Preisliste kostenlos! Y Angefügte Prospekte der Firmen: Heinrich Ermisch, Chem. Fabrik, Burg b. Magdeburg; Heinrich Kohlmannslehner, Britz b. Berlin. Verzinkte Draht-Geflechte ' für Gartenzäune. Baumschützer | ER Ss Stachel-, Spann- und Bindedrähte Gartengeräte empfiehlt Wilhelm Ripke, Berlin W. 8, Kronenstr. 75. Die älesie Berliner Pllanzenkühellahik von W. Woiwode (Nachf. R. Gödicke) empfiehlt ihre Spezialität „Pilanzenkühel“ in Eichen, Pitch-pine u. Schmalzfasshölzern, Wasserfässer, Regentonnen, Waschgefässe Berlin W., Lützow-Strasse 60. Für den Inseratenteil verantwortlich: A. Fischer, Berlin S.W, 11. Druck von A W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. Er Besonders zu beachten sind die letzten Seiten dieser Nummer. Sie enthalten: a) Ausflug am 9, Juni nach Dahlem zur Besichtigung der Königl. Gärtner-Lehranstalt. b) Die 2. erweiterte Monatsversammlung am 12. Juni in der Westhalle des Landes-Ausstellungsparkes. Hierbei werden sich Gartenbau und Wohltätigkeit zu schönem Bunde die Hand reichen. i c) Gemeinsame Besichtigung der Ausstellung der Deutschen Landwirtschafts-Geselischaft am 15. Juni. Der Vorstand. ar ih Re STR: Marz eiral aan, ‚B TEIE1oV 0 Sansa 3 win Meednaik nee 1. Juni 1906. Heft 11. LE Lu Le ee ERS SCHERE eis een 3 F u, eStere=geR=Ver=g=T=RSrege een - KL - sie | ZEITSCHRIFT | Garten- und Blumenkunde ; = 5 % % ] “ ä nt W (Begründet von Eduard Regel.) Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten. Herausgegeben von Siegfried Braun, Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Hierzu Tafel 1551 Zierende Winterfrüchte. Berlin 1906 Verlag von Gebrüder Borntraeger SW 11 Dessauerstrasse 29 A ‚ — M F 8 | 99. Jahrgang. | | | FE Ku 3% Bi : : | F | iF3 ak = iR ar Ei, BIETE RES RE G ER TE RERERREERSERTREEEIEHEERTTERTERNN "Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textabbildungen und 12 Farben- tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 15 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 15 Mark. Zu beziehen darch jede Buchhandlung oder durch die Post. 1906, Heft 11, Inhalt. | ur 6. Scharnke, Zierende Winterfrüchte. (Hierzu Tafel 1551.) S. 281. — F. Graf von Schwerin, Geschlechtsver- 5 änderung bei diözischen Gehölzen. S. 283. — Dr. Bralım, Der Kalkstickstoff und seine Verwendung in 78 Gartenbau und Landwirtschaft. S.288. — Vereinswesen. S.293. — Ausstellungen. (Hierzu Abb. 35.) S.296.— Unterriehtswesen. S. 299. — Kleinere Mitteilungen. (Hierzu Abb. 36) S.300. — Personal-Nachriehten. S. 302. — Ausflug zur Besichtigung der Kgl. Gärtnerlehranstalt in Dahlem. S. 303. — Ausstellung der Deutschen Landwirtsschaftsgesellsehaft. S.303. — Zweite erweiterte Monatsversammlung des V. z. B. B.d. G. S. 304. Berlin N. .58 Sehwedter Strasse an el h : ahn. Biesentha], @ Berlin-Stettiner Bahn Fernsprecher: Fernsprecher:: \ Amt Rixdorf No. 331 Amt Rixdorf No. 331 G.WEHNER a cot Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BRITZ BEEBEBEHR Jahnstrasse No. 70—72. Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs | Thüringer @rottensteine zur Anlage von Felsenpartien, Ruinen,, Grotten, Wasserfällen, Lourdesgrotten,, Wintergärten, Wand- und Decken-Be- kleidung, Weg-, Beet-, Gräberein- fassungen, Böschungen. Daturboiz-@artenmöbel. Bänke, Sessel, Tische, Lauben, Brücken- geländer, Nistkästen, Pflanzenkübel, Futterstände etc. Preislisten frei.. @. A. Dietrich, Boflieferant, Clingen b. Greussen. ' h NEN Hofima Charlottenburg Spreestrasse 4, Specialität: Niederlage Thüringer Grottensteine. Ausführung von Grottenbauten, Entwürfe zu denselben. Wandbe- kleidung v. Wintergärten. Felsen= anlagen in jeder gewünschten Stein- ‚gattung. Cementarbeiten wasserdichter Teich- anlagen, Fontainbassin, Fussboden, Keller, Höfe ete. [9 — Gegründet 1872. — EN EN ESENESENESENESESESESENCSESEB \ Alle geschäftlichen Mitteilungen betr. Reklamationen nicht eingegangener Hefte, tlonorar-Zahlungen, Adressenänderungen ete. wolle man an die _ Verlagsbuchhandlung Gebrüder: Borntraeger. in.BerlinSsWl Dessauer Strasse 29 - Fichten: ml Gartenflora zu beziehen. 16 zung nutz N bei Be der Inserate sich auf d Umfangreiche Dauerausstellung sämtl. Erzeugnisse Dampfsägewerk, Hobelwerk, E = wo kA S rn = = RS ‚o F= =) S = = ® ee. 2 | 2 NA 5 = Fe DuS 5 > m = PS kB) a 2 2 u 2 = %9M &n zo ® Lu — un > ei = a =. K7 7 7 nn 4 = 9 je se — RS ven m Re = ua K’ 77 . 52 — 673 = | tswerk, gegen 300 Arbeiter. tä izi es Elektr i, eigen d Verzinkere nerel un IT Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich anf die Gartentlor j 5 { ern ’ B . ’ & = Gartenschläuche | Ä Schlauchwagen i "2 Ä Rasensprenger h Rasenmäher i empfehlen billigst AR Ort ie & St neh. 0 BERLIN NO., Neue Königstr. 35. 2 $ „Sehmuekrasen Berliner Tiergarten-Mischung; . Leipziger Promenaden-Mischung : Fürst Pückler (Trocadero) . . . Mischung für kleine Stadtgärten Feinste Teppichrasenmischung Feinste Teppichrasenmischung für feuchte Mischung für grosse Parkanlagen : Mischung für halbschattige Plätze . Futtergrassamen für leichten trockenen Boden . für schweren trockenen Boden für schweren feuchten Boden. für leichten feuchten Boden für Böschungen und Dämme . für grosse Parkanlagen mit Klee Alle anderen Mischungen, sowie sämt- liche reinen Gräser Carl Robra, Samenku Gegründe Man verlange den Katalog Herm. A. Hesse Weener, Prov. Bannover. Grösste und reich- haliigste Baumschule. Jetzt ist es an der Zeit, sich die ar anzuschaffen, — Ich verweise hiermit auf mein Inserat in No. ı der Gartenflora 1905. Die Baumscheere „Glattschnitt“ ist ausser bei mir von den Samenhandlungen Adolf Demmler, Berlin, Dresdenerstrasse 17 Adolf Schmidt Nachf., Berlin, Belle-Allianceplatz 18 und vielen anderen zu beziehen. J. F.Loock, KöniglicherHofl. Berlin N. 4, Chaussee-Strasse No. za. zu Zu Zr au U ae Du 0 kg 5 kg ee ale „e..28.— 22260 EHEN) er) 9b Er Lagen a re 2 Sale ht ER 590 ds = 4.— Mark 17.— 2.— ne A ee ae Se d— SB 375 stets zu Diensten. Ituren, Aschersleben t 1870. EEE: EEE Areal 1300 Morgen. | Haupt- Katalog. erschienen L. Späth, Baumschulenweg-Berlin. III "uosıadd-}odwj uopjeuip 'ua4sblupeiu uop nz uayeyjeng pun uay.4e}4S uajje ul UABISO9OY ZZ — uregsuerg nz Smeis wies uosun MM ne uogeIs ———— LOISM-INYELUTA 9IMOS “uognoyoe T U9ISII UOA uaglaIyossounuueyLlouvy U9UIEFTOTA TU o9y9dsoang "UWSPsOIq qe oyou StuusId 0, JenmenO ewıg uosunung USNOM WOTZ 'eD UI A9Jomyeipeng) 01d SIOAId Me uoInez Iyoru oy9Tos ep „el ‘uoyorlogqnun NOYSTYJEyUIOneq UT pun Aeqadatmueu Jy9IoT PuIs ‘I9oNaMmTaseH 19q uU9qTayas -SEI9 9IP AnJ ZIÄAyUaS uadayaIs UAIUEMIS ‘uaryeyas UEISIA JuUeyAdouUe UP U9SN9ZIO UEDPPSD.UGH EEE EDDEEDENE HEWuEg PeATanp-y uoA YLIGEJ-uUSIeN-S0909, A9p Se "We Jaopyueıg ‘>.mgopoen ‘uoguag 777 uıso) Sızdior ‘uopsoıq mepsoag ‘wog ‘upy) wplog !IUOANSOSTO.LI HIITTTRRIITISERT IHN Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. IV Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. Frühbeelfensier und Gewärhshansban- Fabrik PAıuUL KUPPLER, BRITZ bei Berlin, Bürgerstrasse 15. Telephon Amt Rixdorf 309. Prämiiert Dresden, Wernigerode, Berlin, Liegnitz. Erste Fabrik mit elektrisch. Betrieb, daher billiger wie jede Konkurrenz. Frühbeet: und Sewädishaus: Feniter aus Kiefern-Stamm= und Pitch-Pine-Solz Grösse 94—156 cm. Jedes andere gewünschte Mass in kurzer Zeit. Sämtliche vorkommenden Gewächshauskonstruktionen. Spezialität: Bauen aus Pitch-Pine-Holz. Gartenglas. 20 | |m-Kiste 26 M. Ia. Firnisskitt, pr. Ctr. ı1o M. Glaser-Diamanten, pr. St. 5—ıo M. KERERERERERERERERERERERERERE DIalierwänle nach System PRÜSS D. R. P. 113048, er- möglichen den ungehinderten Wurzeldurchgana der Obstbäume, daohne durchgehende Funda- mente hergestellt. — Unbedingste Stand- sicherheit gegen Wind- druck wird garantiert. Nach diesem System 5 werden auch gut, billig Be - und massiv hergestellt: & Obsthäuser, Treibhäuser. = » Schuppen, Scteunen, « e, Ställe, Villen etc. efc. Eriss che Palentwande G.m.b.H 22 Berlin SW.11, Schöneberger Strasse No.18. KEREREREREREXKEREKEREKERERERE Re: N By ER Gartenflora 1906. 1551. Chromolith.ELaue Berlin 8. Zieren de Winrterfrüchte. 1. Loricera diversitola Wall. 3. lex laevigata A.Gray. 3. Cotoneaster Sunonsü Baker. . 2.Cotoneaster pannosa French. 4. Ilex agaıfolium L.fcamelliacblia. 6. Hlec aguifohum L.fpyramidalıs. 7. Pirus (Sorbus)pekinensis (Koehne) Hort.berol. Zierende Winterfrüchte. Von G. Scharnke-Dahlem. (Hierzu Tafel 1551.) Was kann denn in unseren Gartenanlagen im Winter an schönen, ja selbst zierenden Früchten vorhanden sein außer den wenigen Hagebutten, die im strengen Winter, ebenso wie die Ebereschenfrüchte, von unserer den Winter hier zubringenden Vogelwelt doch bald als Nahrungsmittel vertilgt werden? Die Tafel zeigt es, wenigstens einen Teil der schönsten. 1. Lonicera diversifolia Wall. vom N.W.- bis O.-Himalaya mit den dicht gestellten weißen, glasig durchsichtigen Beeren, so daß die schwarzen Samen leicht durchschimmern, ist eine besonders schöne Zierde für Vasen- sträuße im Spätherbst. Der Strauch wird groß ca. 3 m hoch, aufrecht wachsend. Die Blätter sind 4—7 mm lang, kurz gestielt, am Rande ge- wimpert, eiförmig bis eilänglich und zugespitzt. Die im Juni erscheinenden fast sitzenden Blüten sind hell- bis goldgelb und in großen Mengen an der Länge der Zweige in den Blattwinkeln. A. Rehder rechnet diese Lonicera in seiner Synopsis Seite 143 als forma zu L. quinquelocularis Hardw., ebenso vorher Zabel in Beißner, Schelle & Zabel, Handb. Laub- holz-Ben. 460 (1903). Der Strauch ist durchaus winterhart. 2. Cotoneaster pannosa Franch., eine noch neue Einführung aus Yunnan, bildet einen bis 2m hohen wintergrünen Strauch mit büschelig gestellten kleinen lebhaft roten rundlichen Früchten, die noch im Februar und März zwischen dem Laube sehr zierend wirken und durchaus nicht durch Frost oder Schnee verunstaltet werden. Der Strauch baut sich dabei lebhaft und leicht aufstrebend. Die Blätter sind klein, oval länglich, dunkelgrün mit wolliger, weißer Unterseite. Die Blumen sind klein, weiß- lich und sehr zahlreich gebüschelt. Die Pflanzen sind käuflich bei V. Le- moine et fils in Nancy, oder Barbier & Co. in Orleans oder bei James Veitch & Sons, Ltd. in Chelsea S.W. King’s Road 544. Der Strauch ist bisher (3 Jahre) hier durchaus winterhart geblieben. 3. Ilex laevigata (Du Mont) A. Gray, im Atlant. N.-Amerika von Neu-England bis Virginia beheimatet, ist mit seinen korallenroten, den ganzen Strauch bedeckenden runden Früchten eine leuchtende Zierde des Winters. Der Strauch bleibt klein und gehört zur Untergattung Prinus nach 'Th. Loesener mit abfallenden häutigen Blättern. Die Pflanzen sind getrennt geschlechtig, so daß nur weibliche Exemplare im Winterschmucke prangen, vorausgesetzt natürlich, daß sich einige männliche Pflanzen bei- gesellt haben und ıhnen zum Schmuck verhelfen. Die Blätter sind lanzett- lich, zugespitzt, lebhaft grün, die Blütenstände einblütig, in den Blattachseln 21 282 Zierende Winterfrüchte. daher dann die herrlichen, gleichmäßig mit roten Steinfrüchten besetzten Zweige bildend. Die Blüten sind klein, unscheinbar weißlich. Der Strauch wächst etwas sparrig aufrecht und ist völlig winterhart. 4. Ilex aquifolium L. f. cameliaefolia Hort.,, eine, wie der Gartenname besagt, kamelienblätterige Form der Stechpalme mit den be- kannten leuchtend roten Früchten, ebensowie 5. Ilex aquifolium L. f. pyramidaliıs Hort., eine mehr gleich- mäßig pyramidenförmig wachsende Form, die beide in nicht allzustrengem Frost oder in geschützten Lagen den Winter überdauern. 6. Cotoneaster Simonsii Baker, wahrscheinlich vom Himalaya, fällt sofort angenehm auf durch die großen roten Früchte, die zweizeilig angeordnet längs der ganzen Zweige sich entwickeln. Hat äußerlich viel Ähnlichkeit mit dem Cot. acuminata (Desf.) Lindl, doch baut sich Oot. Sımonsii Baker mehr steil und ist nur wenig verästelt. Die Blätter sind breit elliptisch, an beiden Enden glänzend dunkelgrün und stehen gedrängt meistens zweizeilig. Die Blüten sind ganz hellrot und klein. Auch dieser schöne Strauch ist bisher winterhart geblieben. { 7. Pirus pekinensis (Koehne) Hort. berol., wie Prof. Koehne ın Gartenflora, 50. Jahrgang, 1901, S. 406 unter „Beiträge zur Kenntnis der Sorbusarten“* die Pflanze als „Sorbus pekinensis“ n. sp. beschreibt, ist in seiner Fruchtfarbe, die auf der Tafel vorzüglich gelungen ist, eine her- vorragende Neuheit; sagt doch Koehne selbst, „das Hauptmerkmal der S. pekinensis liegt in der auffallenden Fruchtfarbe, die, soweit bekannt, in der Gattung einzig dasteht.“ Es ist etwas apartes, das ich namentlich für feinere Tafeldekoration empfehlen möchte, zumal auch das Laubwerk sehr zierlich ist und im Herbst eine braunrote Färbung annimmt. Der Strauch wächst pyramidal und schön aufrecht und ist durchaus winterhart. Die Heimat ist wahrscheinlich China. Soweit die durch die Tafel zu Gesicht gebrachten zierenden Winterfrüchte; doch kann ich mir nicht versagen, noch einige wenige hinzuzufügen, die mit demselben Rechte empfohlen werden können, ich meine Myrica cerifera L., die Wachsmyrte aus N.-Amerika, deren dichtgestellte bverenartige Früchte der weiblichen Pflanze mit einem weißen, mehlartigen körnigen Überzuge bedeckt und sehr zierend sind, ebenso ist das prächtige Laub der Myrica cerifera in gelinden Wintern am Strauch bleibend und von balsamartigem Wohlgeruch. Der Strauch ist absolut winterhart und nimmt mit geringem Boden vorlieb, am liebsten mit sandigem, steinigem. Dann mögen zweiLiguster-Rainweidenarten genannt sein, Ligustrum sinense Lour. und Ligustrum Stauntonii D.O,, beide aus N.-China stammend, mit großen lockeren Blütenständen im Juni bis August, schönen, glänzend frisch grünen ovalen sitzenden Blättchen, die den ganzen Winter sich am Strauche halten und mit den sehr reichlich erscheinenden schieferblauen matten kleinen Beeren der lockeren Fruchtstände einen besonders schönen Werkstoff zur Blumenbinderei ab- geben. Die Fruchtstände sind bis 40 cm lang, pyramidenförmig, sehr locker und bis 20 cm breit. Auch diese beiden sind winterhart. Weiter empfehle ich Symphoricarpus orbiculatus Mönch, aus N.-Amerika schon seit 1730 in die Gärten Europas eingeführt, mit seinen roten Beeren, 3erlin Verlag von Gebrüder Borntraeger in I SW ıl Dessauer Strasse 29 i Soeben erschien: Die Heimatkunde in der Schule Grundlagen und Vorschläge zur Mord rm. der naturgeschichtlichen und geographischen Heimatkunde in der Schule von H. Conwentz ——s Zweite, vermehrte en eh Das bemerkenswerte Buch von Prof. Conwentz be- schäftigt sich eingehend mit der Art, wie den Schülern - ihre Heimat dwrch den Unterricht und die Unterrichts- mittel, insbesondere durch die Dese- und Lehrbücher, nahegebracht werden soll. Der Verfasser legt seine Beobachtungen mach den verschiedenen Lehr- und Lehrerbildungs- Anstalten gegliedert vor. Die Mahnungen des um Erweckung des Verständnisses für Heimat und Heimatschutz hochverdienten Gelehrten wirken so ein- drucksvoll, daß. man dem Buche die weiteste Ver breitung bei Behörden, Anstaltsleitern und. en wünschen muß. Aus dem Vorwort zur ersten Auflage. Die Heimatkunde wid nicht überall bei uns in. | dem Maße gepflegt, wie es wünschenswert und notwendig ist. In vorliegender Schrift soll zunächst untersucht werden, inwieweit in der Schule die naturgeschichtliche und geographische Kenntnis der Heimat Berücksichtigung erfährt; sodann werden Anregungen und Vorschläge zur weiteren Förderung . solcher Bestrebungen ausgeführt werden. Einiges davon mag in dieser oder ähnlicher Form schon. a a und ee in De a. a von Literatur nd nahezu. ganz unterblieben, um die Arbeit nicht über a ‚Zu: belasten. | | Wenn die folgenden Darstellungen auch nicht von einem Schulmann ausgehen, möchte es weder nachteilig noch überflüssig sein, daß von . unbefangener Seite die Lehrpläne und Unterrichts- mittel in der Schule, sowie die Einrichtungen zur Fortbildung der Lehrer, unter dem Gesichtswinkel naturwissenschaftlicher Heimatkunde geprüft und beleuchtet werden. Wohl werden nicht alle Vor- schläge sogleich zur Durchführung gelangen, aber davon ist der Verfasser durchdrungen, daß hier und da Wandel geschaffen werden wird, um die Heimat- kunde zu heben und damit zugleich die Heimat- liebe zu stärken. Berlin, im Februar 1904. Aus dem Vorwort zur zweiten Auflage. Auf Empfehlung des Herrn Ministers der geist on lichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten war die erste Auflage dieses Buchs in allen Teilen des Staatsgebiets auf amtlichen Lehrerkonferenzen zur Besprechung gestellt, wozu auch der fasser öfters eingeladen wurde. In diesen | NEYas ferenzen ist die Heimatkunde in der Schule fast Kr überall von Schulaufsichtsbeamten und Lehrern mit besonderer Teilnahme und Wärme behandelt worden. Dabei wurden auch Resolutionen, bei- : spielsweise über folgende Punkte, gelaßt und. in Ei. 2 das turdıe Königliche Kalmın bestimmte Pro- tokoll aufgenommen: A N Es sei wünschenswert, malen für jede | 2 Provinz. bzw. für jeden Bezirk besondere i Anschauungstafeln auszuführen; es sei wünschenswert, Abzüge der Karten der Königlich Preußischen 'Landesaufnahme ‘zu ermäßigten Preisen an Schulen abzulassen; 2 es sei wünschenswert, tunlichst für jede. Provinz ein besonderes Lesebuch von heimat- lichem Gepräge mit a ‚heraus- “ zugeben; 3 es sei wünschenswert, tunkichep in a Provinz bzw. in jedem "Bezirk besondere nn Heimatkurse zur un der Lehrer ein- nn zurichten. Sodann wurde für Rektorenprüfungen die Auf- a gabe zur Bepun gestellt: Wie sind die in dem Buch »Die Heimatkunde in der Schule« gemachten Vorschläge zu beurteilen und für den Unterricht in Seminar und Präparandenanstalt zu verwerten? Auf Veranlassung des Herrn Ministers emp- fahlen auch die Provinzial-Schulkollegien den höheren Lehranstalten die »Heimatkunde in der ‚Schule«. Ebenso wiesen Konsistorien in den kirch- lichen .Amtsblättern auf das Buch hin. Um die hier niedergelegten Ideen weiter an maß- gebenden Stellen bekannt zu machen, wurde eine orößere Anzahl von Exemplaren der ersten Auf- lage Mitgliedern der Unterrichtskommission des ‚preußischen Abgeordnetenhauses und der Schul- deputationen größerer Städte vom Verfasser über- sandt. Ä or Alles in allem ergibt sich, daß das Buch in den verschiedenen Teilen des Vaterlandes bekannt geworden und mehr oder weniger ausführlich er- örtert ist. Vielleicht hat es etwas dazu beigetragen, die Heimatkunde in der Schule zu fördern und die ganze Bewegung zur Pflege des Heimatsinns zu stärken. Jedenfalls ist es erfreulich, wahrzunehmen, daß in letzter Zeit eine Reihe von Einrichtungen und Verbesserungen getroffen wurden, welche mit | en bereit vielmehr sind auch, wie sich au RER, Ing BE ES N ge 1 Auflage. U. Auflage. Volksschulen ARE Lehrpläne . Rh | Unterricht Bilder .. 5 Karten EEE, _ Lesebücher “öl Heimatkunden . Büchereien . . . Sammlungen . "Schulgärten . . Lebende Tiere Behrausilsoer;. Wu DR A TAB Schulchromik wi aa ke derde f Förderung demsBehmen Na. ee heiltenig si fieitıe 54 Bebrerkonferenzen .. Sir en a a A IPENDELVEBEID ELSE NE NL N RN ee RR Lehrerbüchereien . BRENNEN EDEN ERS ee EA IRD EN ANGE DEDHlmUSeen we le el Re 6 Präparandenanstalten und Lehrerseminare. ..... 7 Behnplaneo ee a N Ren 71 Kinterriehtsmuiitel en sata ee ee ln TA: Besebüchens: Sr Da URS Er NH SER Eee N 1A EeSenam Be a a Se BE EM TS Samımlunsen Note an Su are u Rn an ste RO, SCHNMATSABREN SER ARENA N a en BO Pehraustlüse ss 02 u ae RER TN ER N S Höhere Mädchenschulen und Lehrerinnenseminare . . 84 Madehensehulen u: sine ae aaa er el Ne LRNSA BE ehr plane Na like Det ee ee N en NDH Untereichtsmüttel, vr on N ee 08 Bildes a RR EEE NEL N DRLEO Besebüchertnu na RES 89 90 9 . . Saramlungen 1.9 Be Ze ee Ne, Schulgärten: en 2 N RE ARD: Behraustlüger 5 Se SE ee tele) SERUMATERI N a a hr ee ee Re dr 92 Eeheplaue ua ae en le en 92 Biuter niehtsunttelesn ee Sl Rene ee 98 Kehraustlüger a le a ee Holererbehranstalten un... Sul 2,96 EBD Me ER ET REINE ER en 90 Brdlenudler 2 ne me ae ee 97 Natmesesehichte er an ee cn 32100 Einrentebtemittel 3 en aa. ae. 104 Bde I a a Lesebücher, Leitfäden usw.. . . ö . . . . A 110 . . . . . . . . Sammlungen aus Schulgärten .. ee . „Einzelgärten . - Lehrausflüge An \ Ferienansflüge.. er Schulprogramme. N 0 N Sehnlreden 2 ...% Förderung der Lehrer. . Lehrerbüchereien Praktische Kurse ae Eerienkurse so ou SA 7 2 Wissenschaftliche, Förderung u. vor. 282 To Ressestipendien 0 EN a ee teen Forderungen und Vorschläge zu Nenorangen 15€ Etatsverhältnisse . ; Bauliche ee a für Sangcchiche und Erdkunde oe Te 3 a der Dan RE Landesschulmuseum a SE OMeraufsicht. . < } . RR . Ee Sr ee ER ee ‚der Berliner Volksschule 35 ne 2 Geschlechtsveränderung bei diözischen Gehölzen. . 283 die entgegen den weißen sich bald unansehnlich verfärbenden Schnee- beeren der anderen Arten, den Winter über ihre rote Farbe behalten, ja, durch ihr rot und weißes Erscheinen umsomehr zieren, denn die Sonnen- seiten der Beeren sind intensiv rot, während die im Schatten des Laubes befindlichen Teile blasser, ja selbst weiß bleiben. Der Strauch bleibt meist aufrecht, ist winterhart und trägt an den schlanken Ruten die end- ständigen, aber langen geknäuelten Ährchen. Endlich möchte ich nicht vermissen Celastrus orbiculata Thunb. aus Japan, China. Der Baum- würger, ein kräftiger Schlinger mit prächtigen, bis 30 cm langen, pyra- midenförmigen Fruchtständen, denn die blattwinkelständigen, 1—3 blütigen Trauben, sitzen auf dieser Länge an den verzweigten Kurztrieben. Im zeitigen Herbst gelb, kugelig, öffnen sich allmählich die gelben Kapsel- schalen und lassen den orangeroten Samenmantel sehen, die gelben Kapsel- schalen schlagen sich immer mehr zurück und bilden dann mit den orange- roten Samenmänteln eimen prachtvollen Schmuck. Selbst wenn spät im Winter das Gelb der abgefallenen Schalen fehlt, leuchtet noch das Orange der Früchte an dem winterharten Schlingstrauche. Geschlechtsveränderung bei diözischen Gehölzen. Von Fritz Graf von Schwerin, Wendisch-Wilmersdorf. Es ist eine alte Erfahrung, daß irgend eine auffällige, vom Gewöhn- lichen abweichende Erscheinung in der Natur nie vereinzelt vorkommt. Hat irgend ein Beobachter bei einer Tierart, einer Pflanzengattung oder einer Gesteinsformation eine eigentümliche Abweichung nach einer be- stimmten Richtung hin zum ersten Male aufgedeckt, und hierdurch auch Andere angeregt, den neuen Pfad suchend abzugehen, der nur durch Zufall bisher noch nicht betreten wurde, so werden in Kürze gleiche oder ähnliche Vorkommnisse gefunden werden. Es wiederholt sich alles in der Natur. Unter diözischen Pflanzen versteht man solche Arten, bei denen die männlichen und weiblichen Organe nicht auf ein und derselben Pflanze vorkommen; die einen Individuen besitzen dann Blüten mit nur männ- lichen, den Blütenstaub produzierenden Organen, die anderen nur die Samenhüllen mit den dazu gehörigen Blütenteilen. Solche Pflanzen mit getrennten Geschlechtern umfaht die Gattung Taxus. Sehr merkwürdig ist nun die wiederholt gemachte Beobachtung, dab ausnahmsweise Pflanzen von Taxus baccata Äste mit männlichen und Äste mit weiblichen, später fruchtenden Blüten gleichzeitig aufwiesen. Ein solches interessantes Exemplar fand Garteninspektor Rettig im bo- tanischen Garten zu Jena, wo es jetzt noch steht. Es ist dies jedoch nicht etwa ein ganz vereinzelter Fall, sondern kommt, wie Prof. Koehne in den „Mitt. der DDG.“ 1905, S. 79 angibt, gar nicht so selten vor und wird nur deshalb so oft übersehen, weil im Frühjahre die männlichen Blüten ebenso unansehnlich wie die weiblichen Blüten sind, und daher 21% 284 er Au Geschlechtsveränderung bei diözischen Gehölzen. von einem nur flüchtigen Beobachter nicht sofort unterschieden werden. Die männlichen Blüten fallen im Verblühen ab, und es bleiben nur die sich aus den weiblichen Blüten entwickelnden Früchte an der Pflanze, die dann natürlich eine rein weibliche zu sein scheint. Nach Beißner ist dasselbe auch bei Cephalotaxus beobachtet worden. Anknüpfend an diese Erscheinung möchte ich zu einer Beobachtung anregen. Wie bekannt, ist der Bau der Krone des männlichen Ginkgo biloba verschieden von dem der weiblichen Pflanze. Während letztere einen mehr pyramidalen (natürlich nicht etwa säulenförmigen) Wuchs besitzt, baut sich der ältere männliche Ginkgo mit mehr breiter, rund- licher Baumkrone. Es kann somit schon von weitem darauf geschlossen werden, ob der Baum ein männlicher oder weiblicher ist. („Distance- Botanik“) Nun ist mir schon zweimal von Besitzern solcher Pflanzen ver- sichert worden, dies treffe bei ihren — in beiden Fällen sehr bezeichnender Weise weiblichen — Bäumen nicht zu. Diese trügen Früchte und seien dabei durchaus nicht mit einer zugespitzten Krone versehen. Mir scheint es in diesen beiden Fällen durchaus nicht unmöglich, daß sich bei den betreffenden Pflanzen beide Geschlechter auf ein und demselben Exemplar befinden, und somit auch die sonst so charakteristische Wuchsform beeinträchtigt wurde. Auch hier sind die Blüten beider Ge- schlechter ähnlich und zudem beide sehr unscheinbar, so daß ein Über- sehen der sehr bald abfallenden männlichen Blüten sehr wohl stattfinden konnte. Ich rate daher, früchtetragende Ginkgo mit mehr rundlicher, also anomaler Krone, nach der angegebenen Richtung hin im Frühjahre genau zu untersuchen. Aber auch bei Laubhölzern lassen sich solche Geschlechtsveränderungen nachweisen. In meinen umfangreichen Ahornkulturen wurden von meiner einzigen, rein männlichen Stammpflanze des Acer californicum rubescens (nicht Acer Negundo!) zwei Reihen veredelt. Sämtliche Okulanten blühten nach einigen Jahren männlich, eine einzige jedoch hatte lediglich weibliche Blütentrauben und setzte jedes Jahr Früchte an. Diese Pflanze ist in allen Merkmalen völlig die vom Typus sehr abweichende Form rubescens, so daß etwa eine Verwechselung der Augen gelegentlich der Veredelung gänzlich ausgeschlossen ist. Es bleibt also lediglich die Annahme übrig, daß das betreffende Auge einem weiblichen Triebe der sonst männlichen Pflanze entnommen wurde, oder, da an der Stammpflanze noch keine weibliche Blüte beobachtet ist, daß eben dieses eine Auge ein weibliches war, aus dem später ein Zweig mit nur weiblichen Blüten erwachsen wäre. Jeder Zweig stammt ja ursprünglich aus einem einzigen Auge. — Ich bemerke noch, daß ich bis dahin überhaupt keine weibliche Pflanze des Acer californicum Torr. et Gray besaß, auch nicht von der typischen Form. Etwas anders liegt der Fall bei Acer saccharinum L. (dasycarpum Ehrh.). Die Arten der Sektion Rubra sind nicht rein diözisch. Die einen Individuen haben in den Blüten funktionsfähige Staubbeutel, aber völlig zurückgebildete Ovarien; die anderen besitzen funktionsfähige, fruchtende Geschlechtsveränderung bei diözischen Gehölzen. 285 Ovarien, aber Staubgefäße, die niemals Blütenstaub produzieren, sondern stets auf ganz kurzen, nicht herauswachsenden Stielen sitzen bleiben und ungeöffnet und vertrocknet abfallen, sobald das von anderen Stämmen be- fruchtete Ovarıum zu schwellen beginnt. Immerhin kann man bei solchen androdiözischen Arten also gewissermaßen auch von männlichen und weib- lichen Blüten bezw. Bäumen sprechen, insofern, als auf jenen Exemplaren nur die männlichen, auf diesen nur die weiblichen Organe der Blüte funktionieren. Nun berichtete schon Meehan, Proceed. of the Akad. of Philadelphia 1880, S. 122, daß auf Acer saccharınum L. beiderlei Blüten. beobachtet seien. Da in meinen Kulturen sämtliche in der Gfl. 1893 beschriebenen Formen von Acer saccharınum und rubrum blühen, so konnte ich fest- stellen, ob sich dies wiederholt. Ich fand bei einigen wenigen Exemplaren der sonst rein weiblichen Formen pendulum, Wieri und albo-variegatum Zweige mit rein männlichen Blüten, eine Erscheinung, die sich alle Jahre wiederholt, natürlich stets an ein und denselben Zweigen. Es läßt sich dies um so leichter beobachten, als bei Acer saccharınum L. die männ- lichen Blüten meist gelblich, die weiblichen dagegen rot gefärbt sind. — Ferner entstand bei mir ein äußerst fein, noch feiner als die Form Wieri, zerschlitzter, nicht pendulierender Sämling, wohl der schönste Fund in meinen Saatquartieren, den Herr Beißner so gütig war, nach mir zu be- nennen. Jetzt in diesem Frühling blühten zum ersteu Male eine Anzahl davon gezogener Hochstämme und zwar die einen mit weiblichen, die an- deren mit männlichen Blüten, und manche gemischt. Es ist daher wahr- scheinlich, daß der damalige kleine Sämling schon Triebe mit männlicher und Triebe mit weiblicher Anlage besessen hat. Der alte botanische Garten in Berlin besitzt die bekannten herrlichen uralten Acer saccharinum-Stämme vor dem Palmenhause, sowie an anderen Stellen zwei alte, hohe Acer rubrum. Alle diese Bäume haben, in obigem Sinne, weibliche Blüten und fruchten alljährlich außerordentlich reich, obwohl ich in dem ganzen Garten nicht eine einzige Pflanze mit „männ- lichen“ Blüten finden konnte. Auch Herr Garteninspektor Perring und Herr Obergärtner Strauß haben mir wiederholt bestätigt, daß bis etwa 1895, wo durch mich die ersten männlichen Pflanzen dem Garten einver- leibt wurden, soiche trotz größter Sorgfalt dort und in der Umgegend nicht aufzufinden waren. Wenn man nun nicht annehmen will, daß durch Wind oder Insekten aus der meilenweit entfernten Späthschen Baumschule eine Bestäubung stattfand, vorausgesetzt, daß in den 80er Jahren dort überhaupt von Acer saccharinum oder rubrum blühende Pflanzen vor- handen waren, so bleibt nur übrig, anzunehmen, daß an dem einen oder anderen Baum vielleicht ein Zweig mit männlichen Blüten vorhanden war, der von unten wegen der großen Höhe nicht erkannt werden konnte: Bei Acer rubrum L. dagegen habe ich eine ähnliche Beobachtung noch niemals gemacht. In der Halbmonatsschrift „Aus der Natur“, Verlag E. Naegele-Leipzig, berichtet Prof. J. Römer-Kronstadt von der Geschlechtsveränderung einer Weide: 22 286 Geschlechtsveränderung bei diözischen Gehölzen. „Im Schulhofe der evangelischen Mädchenschule in Kronstadt (Sieben- bürgen) stehen neben dem Brunnen zwei große Hängeweiden. Die Weide ist keine Trauerweide, sondern ein Bastard von Salıx babylonica mit S. fragilis, der vom Botaniker Andrzejowsky S. blanda benannt worden ist. Als die zwei Weiden vor etwa dreißig Jahren gepflanzt wurden, waren sie männlich. Manche Zweige habe er im Laufe der Jahre abgeschnitten und präpariert und nie andere als staubblattblütige gefunden. Vor sieben Jahren fiel es ihm auf, daß hie und da an der Spitze des Kätzchens einzelne Stempelblüten sich gebildet hatten. Dieser Vorgang wiederholte sich ın den nächsten Jahren, und zwar so, daß immer mehr Stempel- blüten, meistens an der Spitze des RKätzchens, sich bildeten. Bald fand er Kätzchen, die ganz weiblich waren. Sie bildeten auch Früchte, und bald flogen zahlreiche Samen von den ursprünglich männlichen Weiden davon. In den nächsten Jahren waren schon kleine Zweige mit lauter Stempelkätzchen besetzt, und heuer fand er einen großen Ast, der schon ganz weiblich geworden war. Nachbaräste waren zum Teile noch mit männlichen, zum Teil aber auch schon mit weiblichen Kätzchen besetzt. So hat es denn den Anschein, als ob in kurzer Zeit die zwei groben Weidenbäume das Geschlecht der Blüten ganz ändern wollten, so daß schließlich aus den zwei Weiden mit Staubblattkätzchen solche mit Stempel- kätzchen werden müssen.“ Über die Ursachen solcher Geschlechtsveränderungen lassen sich nur Vermutungen aussprechen. Zunächst zu den oben erwähnten Beispielen beim Ahorn. Nach Pro- fessor Pax stellt die Gattung Acer ein lehrreiches Beispiel für einen Ver- wandtschaftskreis dar, der gegenwärtig im Begriffe steht, aus einem zwei- geschlechtlichen- Aufbau seiner Blüten zur völligen Trennung der Ge- schlechter überzugehen, wie es auch schon die Wittrockschen Beobachtungen über die auffallend große Inkonstanz in der Geschlechterverteilung beim Spitzahorn, Acer platanoides L., wahrscheinlich machen. Ich selbst habe ähnliches bei Acer cissifolium K. Koch beobachtet und besitze von dieser Art sogar rein männliche, jährlich überreich blühende Exemplare, während die Art nach Pax nicht diözisch sein soll. Dies angenommen, wird der geschilderte Vorgang beim Acer saccha- ıinum L. zunächst nicht verständlicher, da die veränderten Blüten ja nicht rein männlich bzw. weiblich sind, sondern das andere Geschlecht im ver- kümmerten Zustande mit sich führen, ebenso wie die typischen Pflanzen derselben Art. Nun kommt die Geschlechtsveränderung aber auch bei Arten vor, die bereits rein diözisch sind, wie Acer californicum und Taxus baccata und da sie sich nur auf einzelne Zweige erstreckt, die doch aus einer einzigen Knospe entstammen, so ist es nicht unwahrscheinlich, daß hier eine einfache Knospenvariation vorliegt, durch welche, wie sonst eine veränderte Wuchsart, Form oder Farbe des Blattes, so auch ein verändertes Geschlecht sehr wohl erscheinen könnte. Diese Annahme gewinnt noch eine weitere Stütze darin, daß alle sogenannten Knospen- variationen bei den spontan wachsenden Pflanzen sehr selten, bei allen Kulturpflanzen aber verhältnismäßig sehr häufig vorkommen, und die an- Geschlechtsveränderung bei diözischen Gehölzen. 287 gegebenen Fälle von Geschlechtsänderung ausnahmslos an Kulturformen beobachtet wurden. Unter dem Begriff „Knospenvariation“ verstehe ich übrigens nicht, daß die betreffende Variation erst in der Knospe entsteht, der sie zuerst entwächst, sondern, daß sie in dieser Knospe zum ersten Male zutage tritt, und schon vorher vom Samenkorn an latent in der Pflanze vor- handen war. Wenn Professor Koehne, Mitt. der DDG. 1905, S. 79, als Ursache der Geschlechtsänderung starkes Verschneiden der Pflanzen angıbt, so läßt sich dies sehr wohl mit der Annahme der Knospenvariation vereinen, da bisher im Innern der Rinde verlaufende variierende Zellenreihen, die man z. B. an buntblättrigen Gehölzen so schön beobachten kann, gerade durch Zurückschneiden die Gelegenheit erhalten, ganz unvermutet in irgend einer Lenticelle aufzuknospen und plötzlich zu erscheinen. Wenn ich, s. Mitt. d. DDG. 1896, S. 41, bei Acer saccharinum pen- dulum, das weiblich ist, einen Ast mit männlichen Blütenbüscheln beob- achtete, und in einem solchen männlichen Blütenbüschel eine einzige weib- liche, später fruchtende Blüte, die also mit allen den männlichen doch aus ein und derselben Knospe entstammt, so wäre dies noch kein Gegenbeweis gegen Knospenvariation, da auch bei bunten Gehölzen in ein und derselben Knospe sich oft ein zum grünen Typus zurückschlagendes Blatt findet, z. B. häufig sogar bei den sonst zu den konstantbunten Gehölzen zu rechnenden Acer platanoides Wittmacki, Philadelphus coronarius aureus, Cornus alba argenteo-marginata und anderen. Ganz anders liegt jedoch der Fall bei den vorerwähnten beiden Salıx blanda. Hier ist nicht, wie bei den Taxus und Acer, einer sonst männlichen Pflanze einer oder mehrere Zweige weiblichen Geschlechts bzw. umgekehrt entsproßt, sondern es begannen seit etwa sieben Jahren in den vorher rein männlichen Blütenkätzchen allmählich mehr und mehr weibliche Blütchen aufzutreten, so daß, wenn diese Umwandlung so fortschreitet, wie sie be- gonnen, voraussichtlich sich in kurzer Zeit rein männliche Bäume in rein weibliche verwandelt haben werden. £ Diese Umwandlung betrifft nicht einzelne Aste, sondern die ganzen Pflanzen; es liegt kein starkes Schneiden vor, denn Prof. Römer spricht von „starken Ästen“ und, was das merkwürdigste ist, sie zeigt sich nicht an einer, sondern an zwei nebeneinanderstehenden Pflanzen derselben Art, ja noch mehr, sie beginnt bei beiden gleichzeitig und schreitet bei beiden ebenmäßig fort, so daß man hierdurch wirklich fast verleitet werden könnte, in irgend welchen äußeren Einwirkungen den Grund zu suchen, wenn nicht Prof. Römer ausdrücklich hinzufügte, die Verhältnisse des Bodens, Stand- ortes und Klimas seien durchaus die gleichen geblieben. Über die Ursache dieser Geschlechtsveränderung läßt sich daher vor- erst wohl nicht einmal eine Vermutung aussprechen. 22% 988 Der Kalkstickstoff und seine Verwendung in Gartenbau und Landwirtschaft. Der Kalkstickstoff und seine Verwendung in Gartenbau und Landwirtschaft. Vortrag, gehalten in der Monatsversammlung des V. z. B. d. G. am 26. April 1906, von Dr. Brahm. (Schlufs.) Was nun die Ergebnisse der Düngungsversuche, welche den Wert des Kalkstickstoffs als stickstoffhaltiges Pflanzennährmaterial feststellen sollten, angeht, so ist darüber folgendes zu sagen: Ich bemerke jedoch, daß ich nur einen Teil dieser Versuche hier kurz erwähnen kann. Die ersten eingehenden Versuche wurden von Geheimrat Wagner in Darmstadt und Prof. Gerlach in Posen im Jahre 1901 begonnen und bis in die neueste Zeit fortgeführt. Es wurde zunächst gefunden, daß der Stick- stoff des Kalkstickstoffs im Boden zunächst in Ammoniak übergeht und dann ebenfalls wie dieses nitrifiziert wird. Die Wirkung des Kalkstick- stoffs wurde um so besser gefunden, je später dieses Düngemittel aus- gestreut wird. Die Umsetzung des Kalkstickstoffs in freies Ammoniak, wodurch bekanntlich große Verluste entstehen, geht noch schneller vor sich, als bei schw kenmon Ammoniak, weshalb sich auch das neue Dünge: mittel weniger zur Kopfdüngung eignet. Berner machte auch die Moorversuchsstation zu Bremen Düngungs- versuche mit Kalkstickstoff auf Hochmoorböden, die sehr ungünstige Resultate ergaben. Dies scheint mit der Zusammensetzung der sauren Moorböden zusammenzuhängen. Auch die schwedische Moorkulturstation zu Jönköping wiederholte diese Versuche und sagt dem Leiter derselben hierüber folgendes: „Die Stickstoffdüngung kommt auch auf vielen Mooren in Betracht, und die Versuche, die wir mit dem Kalkstickstoff ausführten, ergaben, daß die Stickstoffwirkung auf Niederungs- und Mischmoor eine recht gute war, obgleich sie gegen den Salpeterstickstoff zurücksteht. Auf Hochmoorböden war dagegen die Wirkung äußerst gering und es zeigte sich, daß die Umwandlung des Uyanamidstickstoffs in Salpeter- stickstoff auf Hochmoorböden äußerst langsam vor sich geht. Während in 5 Wochen in einem gut zersetzten Niederungsmoorboden 57°/, des Gesamt- stickstoffs des Cyanamids in Salpeter übergeführt war, konnten in einem typischen Hochmoorboden unter denselben Bedingungen nur etwas über 2°/, nachgewiesen werden.“ Ausgedehnte Düngungsversuche, die von dem Leiter der Dün- gungsversuche der Akademie in Schweden zu Edsby bei Stockholm ausgeführt wurden, bestätigten die günstigen Ergebnisse, die durch Kalk- stickstoff erzielt wurden. Von Prof. Edler in Jena wurden mit Kalkstickstoff Düngungsver- suche bei Runkeln ausgeführt und es ergab sich, daß der Kalkstickstoff den Ertrag erhöht hat und zwar zwischen 51,4 und 64,6 dz pro Hektar. Besonders ist hervorzuheben, daß die Runkeln in keinem Stadium des Wachstums bei Kalkstickstoffdüngung den Eindruck machten, als seien sie Der Kalkstickstoff und seine Verwendung in Gartenbau und Landwirtschaft. 289 durch das Düngemittel geschädigt; die jungen Pflanzen entwickelten sich vom Aufgang an sehr kräftig und zeigten keinerlei Vergiftungserscheinungen, wie man sie sonst beobachtet haben will. Auch an der Großh. Badischen Landw. Versuchsanstalt Augustenburg stellte Prof. Dr. Behrens eingehende Untersuchungen über die Verwendbarkeit des Calciumcyanamids zu Dünge- zwecken an, ebenso nach der Richtung hin, ob die Umwandlung des Kalk- stickstoffs bzw. des Cyanamids im Boden ein von Bakterien hervorgerufener Vorgang ist. Es wurde dabei nachgewiesen, daß bei den Umsetzungen im Boden ammoniakbildende Organismen eine Rolle spielen. Bei den Ver- suchen wurden die früheren Beobachtungen bestätigt, daß frische Kalk- stickstoffdüngung das Gedeihen der Pflanzen außerordentlich hemmt, die Keimung von Samen in frischgedüngtem Boden sogar verhindert. Deshalb muß Kalkstickstoff bereits einige Zeit vor der Aussaat ge- geben werden, damit bis zur Aussaat sich die schädliche Wirkung verloren hat. Weitere Beiträge über die Verwendbarkeit von ÜCaleiumeyanamid lieferten die Versuche von Prof. Dr. Seelhorst und Dr. A. Müther. Hierbei wurden besonders nachstehende Punkte berücksichtigt: 1. Der Einfluß der Zeit der Unterbringung auf die Wirkung des Kalkstickstoffs. 2. Der Einfluß der Tiefe der Unterbringung auf die Wirksamkeit des Kalkstickstoffs. 3. Der Einfluß des Bodens und der Beidüngung auf die Wirksamkeit des Kalkstickstoffs. Daneben wurde untersucht, welche Verbindungen des Kalkstickstoffs oder seiner Umsetzungen den Pflanzenwuchs schädigen, welche Boden- bestandteile dieser Schädigung entgegenwirken und ob der Wassergehalt des Bodens Einfluß auf diese Schädigung hat. Diese Versuche wurden in ausgedehntester Weise ausgeführt; es fand sich, daß der Kalkstickstoff auf sandigem Lehmboden eine bedeutende Erntesteigerung horvorbringt und dem schwefelsauren Ammoniak im Düngewert wenigstens gleichzusetzen ist. Auf Lehmboden ist auch eine sehr bedeutende Wirkung des Kalk- stickstoffs in allen Fällen, mit Ausnahme der späten und flachen Unter- bringung, eingetreten. Kurz zusammengefaßt ist das Ergebnis, daß der Kalkstickstoff als Düngemittel sich auf allen etwas feinerdereichen Bodenarten sehr gut gebrauchen läßt, wenn man die Vorsicht anwendet, ihn etwa 8 Tage vor der Aussaat auszustreuen und möglichst gut unterzubringen. Prof. Remy zu Bonn-Poppelsdorf kam zu ähnlichen Resultaten. Mit die ausgedehntesten Versuche wurden in Italien angestellt und zwar ebenfalls an den dortigen Landwirtschaftlichen Versuchsstationen. Es wurden fast alle wichtigen Kulturpflanzen, wie Roggen, Hafer, Weizen, Reis, Mais, Wiesen, Hanf, Lein, Kartoffeln, Rüben, Raps, Möhren, Wein, Oliven und sonstige Obstbäume in den Bereich der Untersuchungen gezogen und auch hier die schon vorher geschilderten günstigen Erfolge bestätigt. Eine Reihe dieser Versuchsergebnisse ist unter dem Titel „La Calciocianamide“ von Prof. Anassagora d’Ercole zusammengefaßt, worin auch recht schöne Abbildungen von Pflanzenkulturen mit und ohne Düngung wiederge- geben sind. 290 Der Kalkstickstoff und seine Verwendung in Gartenbau und Landwirtschaft Was nun die Verwendungsweise des Caleiumeyanamids bei gärt- nerischen Kulturpflanzen angeht, die im allgemeinen viel empfindlicher sind als landwirtschaftliche, so liegen darüber schöne Versuche vor, die von Dr. R. Otto zu Proskau ausgeführt wurden. Zum Vergleiche dienten Düngungen mit Chilisalpeter und Ammoniumsulfat. Als Versuchspflanzen dienten Spinat, Salat und Weißkohl. Von Chilisalpeter wurden 25 g pro qm, Schwefelsaures Ammoniak 18,4 „ „ » Kalkstickstoff A le zur Düngung angewandt. Auch bei diesen Anbauversuchen wurde deutlich die günstige Wirkung des Kalkstickstoffs konstatiert, wenn die Vorsicht natürlich ' gebraucht wurde, daß die Pflanzen erst 12 Tage nach der Düngung eingesetzt wurden. Es ließ sich dieselbe Wirkung wie mit Ammoniumsulfat und Chil- salpeter erzielen, trotz einer vorherigen Stallmistdüngung. Diese Versuche wurden von E. Wein zu Weihenstephan bestätigt, der Salat, Rettig und Kohlarten kultivierte. Ganz ausgeschlossen ist natürlich die Anwendung von Kalkstickstoff für Gartendüngung als Kopfdünger und die Unter- bringung unmittelbar vor der Aussaat oder vor dem Stecken der’ Garten- pflanzen, wie ich schon des öfteren erwähnt habe. Wenn man nun bedenkt, daß die Düngungsversuche einen relativ gleichkommenden Wert in bezug auf Ammoniumsulfat und Chilisalpeter ergeben haben und des weiteren bedenkt, daß die noch in Betracht zu ziehende Preisfrage z. Z. eine ziemliche Konkurrenz zuläßt, so dürfte hin- sichtlich der künftigen Bedeutung des Kalkstickstoffs als Stickstoffdünge- mittel kein Zweifel mehr obwalten. Ganz abgesehen davon, spricht aber noch ein anderer Umstand für die Anwendung einer späteren Kalkstickstoffdüngung günstig. Nicht nur das Ammoniumsulfat, sondern auch der Chilisalpeter enthalten einen Bestandteil, welcher für Düngungszwecke schlechterdings unbrauchbar ist. Im ersteren Falle handelt es sich um die Schwefelsäure, ım letzteren um das Natron. Gerade bei einem häufigen und verhältnismäßig starken Ge- brauch von Chilisalpeter, wie es wohl bei intensiven landwirtschaftlichen Betrieben, z. B. im Rübenbau fast immer zutreffen dürfte, hat man schon seit geraumer Zeit nicht ohne Besorgnis eine zunehmende Erhärtung der Ackerkrume beobachtet, die besonders bei näßeren Böden unangenehm zutage tritt. Dies ist durchaus nicht zu verwundern, denn das für die Ernährung der Pflanzen untaugliche Natron, welches im Chilisalpeter zu rund 30°/, enthalten ist, geht natürlich nicht ın die abgeernteten Feld- früchte über, sondern häuft sich beständig im Boden an. Dieser Übelstand würde nun bei einer eventuellen Kalkstickstoffdüngung gänzlich wegfallen. Der Kalkstickstoff besteht nur aus Elementen, welche das Wachstum der Pflanzen begünstigen. Allerdings spielt die Kohle vielleicht nur insofern eine Rolle, als sie die Humusbildung etwas befördert, dagegen ist der andere Bestandteil, der Kalk, ein für die Verbesserung des Bodens äußerst wertvolles Material. Da im allgemeinen die Ackererde fast stets genügend Kalk enthalten wird, um das bloße Ernährungsbedürfnis der Pflanzen zu befriedigen, so ist der Kalkdüngung mehr eine sekundäre, aber nichtsdesto- Der Kalkstickstoff und seine Verwendung in Gartenbau und Landwirtschaft. 291 weniger wichtige Wirkung zuzuschreiben. Dieselbe äußert sich auf dreierlei Weise: 1. in physikalischer Hinsicht, um den Boden zu lockern und zu erwärmen; 2. in chemischer, um die Mineral- und Humussäuren zu neutral- sieren und den Boden aufzuschließen, d. h. unlösliche, vorwiegend minera- lische Stoffe löslicher zu machen; 3. in physiologischer, um die Vermehrung der Mikroorganismen, besonders der Nitrifikationsbakterien, zu begünstigen, zugleich aber auch die Nematodenverbreitung zu verhindeın. Wenn man augenblicklich mit jedem Zentner Stickstoff, den man in der Form von Chili- salpeter verwendet, den Boden durch ca. 2 Zentner Natron verschlechtert, führt man mit 1 Zentner Stickstoff, der ın etwa 7 Zentner Kalkstickstoff enthalten ist, dem Boden zugleich als äußerst wertvolle Beigabe 5 Zentner Kalk zu. Ich möchte noch erwähnen, daß die Annahme nicht richtig ist, daß durch den Kalkstickstoff der Chilisalpeter verdrängt werden solle. Jeder dieser beiden Stickstoffdlünger hat sein eigenes und weites An- wendungsgebiet. Mit Rücksicht auf die in absehbarer Zeit zu erwartende Erschöpfung der Lager von Chilisalpeter, sowie auf die in dieser Voraus- sicht schon jetzt eintretende Erhöhung des Salpeterpreises ist es dringend angezeigt, für Gartenbau und Landwirtschaft sich nicht auf die Anwendung des Chilisalpeters allein zu stützen, sondern andere von der Technik gebotene Stickstoffdünger baldmöglichst zu erproben. Auf der anderen Seite ist es für unser gesamtes wirtschaftliches Leben nicht gleichgültig, ob zur Hebung unserer Bodenkultur 150 Millionen Mark und bei erhöhten Konjunkturen noch mehr ins Ausland gehen, oder ob ein Teil dieser Beträge für Erzeugnisse unserer eigenen chemischen und elektrischen Industrie dem Inlande zufließen. Leider wird die erste große Anlage, die mit einer Jahresleistung von 20000 Tonnen Kalkstickstoff mit 3000 PS. arbeitet, in Italien, in Piano d’Orte in den Abruzzen gebaut bzw. hat jetzt den Betrieb aufgenommen. Dieselbe ist von der Societa Italiana per la fabbricazione dı Prodotti azotati e di altre sostanze per l’Agriceultura errichtet, welche daselbst billige Wasserkräfte besitzt. Weitere Fabriken im Rhonetal, in Dalmatien und in Schweden werden im Laufe der nächsten Zeit folgen, hoffentlich auch solche in Deutschland, damit wir für diese deutsche Erfindung nicht wieder dem Auslande tributpflichtig werden, sondern deren Vorteile auch bald für unsere Industrie ausnützen können. Ich will hiermit meine Ausführungen schließen, nachdem ich Ihnen in großen Zügen einen Überblick gegeben habe, wie heutzutage hinsicht- lich der Gewinnung und Benutzung des atmosphärischen Stickstoffs die Verhältnisse liegen. Ich glaube aus dem Mitgeteilten Ihnen schon gezeigt zu haben, daß man in der Ausnutzung des atmosphärischen Stickstoffs einen gewaltigen Schritt vorwärts gekommen ist und daß die bange Sorge, wo in zukünftigen Zeiten der Gärtner oder Landwirt den Stickstoff her- nehmen soll, jetzt als beseitigt hingestellt werden kann. Diskussion. Herr Oberlehrer E. Heine von der Königl. Gärtnerlehranstalt in Dahlem nımmt als erster das Wort und führt aus, daß der Herr Vortragende für Erfolge mit Kalkstickstoff im Gartenbau nur wenige Gewährsmänner habe anführen können. Das sei bei der großen Zurückhaltung, welche Gärtner 292 Der Kalkstickstoff und seine Verwendung in Gartenbau und Landwirtschaft. und Gartenbesitzer den sog. künstlichen Düngemitteln gegenüber allgemein zeigten, wohl erklärlich. Über die im Vortrag angeführten Versuche von Dr. Otto in Proskau habe letzterer im Jahrgang 1904 der Gartenflora Seite 534 selbst ausführlich berichtet. Im letzten Sommer seien auch auf dem Gelände der Königl. Gärtnerlehranstalt in Dahlem Versuche mit dem neuen Stickstoffdünger angestellt worden, deren Ergebnisse in dem kürz- lich erschienenen Jahresbericht der Anstalt veröffentlicht worden seien. Von vier gleich großen und gleichmäßig vorbehandelten Parzellen erhielt eine Kalkstickstoff, die zweite Chilisalpeter, die dritte schwefelsaures Ammoniak, die vierte blieb ungedüngt; jede Parzelle wurde in vier Beete zerlegt, von denen eines mit Weißkohl, das zweite mit Wirsingkohl, das dritte mit Spinat, das vierte mit Kopfsalat bestellt wurde. Es zeigte sich bald, daß Salat und Spinat sich auf den Kalkstickstoffbeeten schneller als auf den anderen entwickelte und früher reifte. In bezug auf die Ernte- menge ergaben sich auf den gedüngten Beeten nicht erhebliche Unter- schiede, so daß hier der Stickstoffkalk sich den anderen Stickstoffdüngern gleichartig zeigte. Nicht ganz so günstig war der Erfolg bei den Kohl- arten; in der Nachwirkung, die durch eine zweite Bestellung ermittelt wurde, blieb der Kalkstickstoff gegen schwefelsaures Ammoniak zurück. Die den Flächen gegebenen Düngermengen waren zwecks genauer Ver- gleichung so berechnet, daß auf das Quadratmeter in jedem Falle 5 g Stick- stoff kam. — Auf Obstbäume und Topfpflanzen hätten sich die Dahlemer Versuche bisher nicht erstreckt. Bei der großen Reinheit des Materials, das durch überflüssige, unverdauliche Stoffe nicht beschwert seı, könne aber angenommen werden, daß der Kalkstickstoff für die Zusammen- setzung von Blumenerden an Stelle von Hornmehl, Hornspänen u. dgl. sehr wohl wird Anwendung finden können, wenn nur die Vorsicht gebraucht wird, den Dünger einige Tage vorher mit der feuchten Erde zu mischen, so daß geringe Spuren von Azetylen, die sich vielleicht aus dem nicht ganz reinen Cyanamid entwickeln könnten, sich wieder verflüchtigt hätten. Diese Vorsicht sei übrigens auch den Gemüsepflanzen gegenüber durchaus am Platze, so daß man nach dem Aufstreuen und sofortigen Unterhacken auf den Beeten mindestens 8 Tage mit der Bestellung warten sollte. Im weiteren Verlaufe der Diskussion führt Herr Heine eine Frage von Herrn de Üoene noch weiter aus, daß im Gegensatz zum Chilisalpeter, den man nur als Kopfdünger geben dürfe, der Kalkstickstoff im Boden festgehalten werde und daher lange nicht so schnell in Erdmischungen unwirksam werden können, wie der Chilisalpeter, der durch mehrmaliges Begießen des Topfes sicher ausgewaschen sei und sich daher für Zusammen- setzung von Blumenerden ganz und gar nicht eigne. . Herr Bluth, der Vorsitzende des Auschusses für Topfdüngungsver- suche, teilte mit, baß der Ausschuß seit 1905 sehr interessante Versuche mit Rosen und Topfobst mache. Seien die Versuche auch noch nicht abge- geschlossen, so lasse sich doch heute schon ein Resultat in der Entwickelung der Blüte erkennen. Er möchte das die Bedeutung der Örtlichkeit oder des Standortes nennen. Auf allen Stationen sei genau nach Vorschrift gearbeitet, und doch sei auf der Station, die der Sonne am meisten preis- gegeben sei, die Wirkung des tierischen Düngers wesentlich höher. Eine Vereinswesen. 2 f 293 weitere Erfahrung sei die, daß der Taubendünger durchschnittlich den Blütenansatz begünstige. Herr Bluth spricht sich sehr warm dafür aus, daß der Verein in Zukunft auch Versuche mit Kalkstickstoff anstellen möge. ; Herr Gärtnereibesitzer de Coene, Französ. Buchholz, fragt an, wie es mit einer nachhaltigen Wirkung des Kalkstickstoffs stände. Das sei ganz besonders für mehrjährige Kulturen von Wichtigkeit. Chilisalpeter wirke ja nur immer für den Augenblick. Herr de Coene hat selbst mit größter Genauigkeit weitgehende Ver- suche mit künstlicher Düngung angestellt und ist zu dem Endresultat ge- kommen, dab ein wirklicher Erfolg im Verhältnis zu den Kosten der Versuche bis jetzt nicht herausgesprungen sei. Herr Cordel ist ebenfalls der Meinung, daß künstliche Düngemittel schwerlich jemals in der Gärtnerei eine hervorragende Rolle spielen würden. Der Gärtner stelle sich kunstgerecht solche Erden, wie er sie brauche, durch Mischung her. Für Topfgewächse, die lange in einem Kübel stünden, so wie für Freilandkulturen läge die Sache freilich anders. — Kohlenwasserstoff sei immer ein Pflanzengift. Versuche, die man mit jungen Ahornbäumen angestellt habe, indem man ihren Wurzeln längere Zeit hindurch Leuchtgas zuführte, hätten genugsam bewiesen, daß keine Pflanze dieses Gas auf die Dauer vertrüge. Herr Gärtnereibesitzer Dietze-Steglitz hat schon seit längerer Zeit Versuche mit Ralkstickstoff gemacht, indem er einen Komposthaufen von etwa 20 cbm Inhalt mit 1 Zentner Kalkstickstoff durchsetzte. Diese Mischung wurde in gewissen Zeiträumen 4 bis 5 mal umgestochen und dann bei Uhrysanthemum und solchen Rosen zur Anwendung gebracht, die schon einmal abgetrieben waren. Bei den ersten Versuchen wären die Chrysanthemum gelb geworden, und auch die Rosen hätten gelitten. Seit- dem er aber den Zusatz von Kalkstickstoff verringert habe, sei er mit der Wirkung dieses Düngemittels durchaus zufrieden. Herr Schulz-Steglitz teilt noch mit, daß er alte Obstbäume in Höhenlage sehr vorteilhaft mit Chilisalpeter und Poudrette ge- düngt habe, und daß zurzeit ein sehr interessanter Prozeß gegen einen jungen Gärtner schwebe, der sehr wertvolle Palmen durch zu reichliche Gaben von Chilisalpeter und Latrinendünger vollständig zu Grunde ge- richtet habe. Vereinswesen. Mitteilungen der Deutschen Dendro- | Abbildungen geschmückt, liegt vor uns. logischen Gesellschaft 1905. Sein gediegener und interessanter Inhalt Die Mitgliederzahl der Gesellschaft | nimmt uns, je öfter wir uns in ihn hat bei Beginn dieses Jahres bereits das | vertiefen, je mehr gefangen und macht erste Tausend überschritten. Mit dieser | uns immer vertrauter mit der Schönheit Zunahme hat nun auch das Jahrbuch, | und Vielgestaltigkeit der Baumwelt. das zu Anfang jedes Jahres erscheint, Zweck und Ziel der Deutschen stetig Schritt gehalten. Ein stattlicher , Dendrologischen Gesellschaft sind Band von 263 Seiten, mit zahlreichen | den sich gerade am meisten für solche 294 Bestrebungen Interessierenden vielfach noch unbekannt. Sehr zweckmälsig und klar hat daher der Vorsitzende der Ge- sellschaft, Herr Fritz Graf von Schwerin, deren Bestrebungen in einem einleitenden Aufsatze gekenn- zeichnet. Danach besteht ihre vor- nehmlichste Aufgabe darin, schöne und vor allem nützliche Gehölze des Aus- landes einzuführen, der deutschen Flora in den deutschen Forstbeständen (doch wohl auch in den Parkbeständen? D.Rez.) einzuverleiben und sie dadurch in nutz- bringender Weise zu vervollständigen. Hierbei sollen sowohl neue, noch nicht eingeführte Pflanzen in Versuchskultur genommen, wie auch solche, die schon eine genügende Reihe von Jahren in Deutschland beobachtet und Als brauch- bar zur Aufforstung erkannt wurden, in grolsen Massen eingeführt werden. Zur Anstellung dieser Versuche ist jedes Mitglied, dem das Material völlig kosten- los überlassen wird, berechtigt. Der Vorsitzende führt dies noch weiter aus und falst schlielslich das Programm der Gesellschaft in folgende Sätze zu- sammen: „Es wird ermöglicht, Deutschland mit Pflanzen zu versehen, welche unter denselben Verhältnissen des Klimas und Bodens gröfsere Erträge als die ein- heimischen bringen; es wird ermöglicht, sandiges und sumpfiges Unland der Kultur zu erschlielsen, ferner werden bisher vom Auslande bezogene Fournier- und Schmuckhölzer des Bau- und Kunst-. gewerbes von Jahr zu Jahr mehr an- gepflanzt und es wird durch kleinere Versuchspflanzungen an Wald- und Wiesenrändern unser leider oft recht eintöniger Reihenwald parkartig ver- schönt, also nicht nur nützlicher, sondern auch für schönheitsdurstige Augen an- sehnlicher gemacht. Eine für ganz Deutschland einheitliche Benennung der Pflanzen, sowohl mit botanischen wie mit deutschen Namen, wird angestrebt, ebenso nach Möglichkeit die Kenntnis von der jedesmaligen Provenienz des Samens.“ Wenn ich nun auf den Inhalt des Jahrbuches näher eingehe, so verkenne ich nicht die Schwierigkeit, aus dem reichen und wertvollen Stoff erschöpfend zu berichten; ich mufs mich hierbei auf Andeutungen beschränken und möchte allen Interessenten dringend empfehlen, sich der Deutschen Dendrologischen Vereinswesen. -Castell, Gesellschaft als Mitglied anzuschliefsen und deren Mitteilungen gründlich zu studieren. Nach Erledigung des geschäftlichen Teils auf der Jahresversammlung, die vom 7. bis 11. August v. J. in Konstanz am Bodensee stattfand, wird das zahl- reich ausgestellte Pflanzenmaterial einer eingehenden kritischen Besprechung unterzogen. Hierbei nimmt Herr Garten- inspektor Beilsner, der unermüdliche Geschäftsführer der Gesellschaft, zu meiner Freude wieder einmal die Ge- legenheit wahr, den so nützlichen und schönen Elsbeerbaum, Sorbus torminalis Crantz, der in früheren Jahrhunderten noch in unseren deutschen Wäldern häufiger anzutreffen war, aber wegen der Nützlichkeit seines Holzes jetzt fast gänzlich ausgerottet ist, mehr an- zupflanzen. Ich knüpfe hieran die Mit- teilung, dals in dem ca. 500 Morgen grolsen Plänterwalde bei Berlin vor einigen Jahren Elsbeerbäume aus Samen gezogen worden sind, den der verdienst- volle Dendrologe Dr. Bolle auf seiner Insel Scharfenberg bei Berlin gewonnen und zu diesem Zwecke freundlichst zur Verfügung gestellt hatte. Die vor und während der Jahresversammlung unter- nommenen Ausflüge werden von Herrn Beiflsner in dendrologischer und land- schaftlicherHinsichtfesselnd beschrieben. Man staunt über die Fülle der schönen und seltenen Baumwelt in jener Süd- westecke Deutschlands, wie sie sich in den. Schilderungen vor unserem Auge entrollt und in uns die Sehnsucht er- weckt, diese herrlichen Naturbilder ein- mal selbst zu schauen: Karlsruhe, Donaueschingen, Konstanz, Arenenberg, Ueberlingen, Insel Mainau, Schlofs Weinburg, Bregenz, Lindau, Bad Schachen, Friedrichshafen heilsen die Etappen, durch die die interessante Reise ging. Ihnen folgen Reiseerinnerungen des Herrn Beiflsner der nach der Jahresversammlung von ihm mit Herrn Garteninspektor Ledien aus Dresden nach der Schweiz unternommenen Aus- flüge, die in botanischer und dendro- logischer Hinsicht sehr viel des Inter- essanten bringen, über Zürich, Chur (Albulabahn), Samaden, Pontresina, St. Moritz, Luzern, Bern, Basel, Speier, Worms und Rheinhessen zurück in die Heimat. Die Vorträge, versammlung gehalten Jahres- sind die auf der wurden, Vereinswesen. 295 abgedruckt und zum Teil mit schönen Abbildungen geschmückt; folgende sind höchst beachtenswert: Die in Deutschland winterharten Magnolien, von Hofgartendirektor Graebener aus Karlsruhe. Beschrieben werden 15 Arten mit zahlreichen Varie- täten dieser wegen der Schönheit ihrer Blüten und Blätter zur Anpflanzung nicht genug zu empfehlenden Pflanzen- gattung. Ueber ihre Winterhärte be- merkt Herr Graebener, dafs die von ihm aufgezählten Arten und Varietäten in Süddeutschland, am Rhein und anderen besonders geschützten Lagen unseres deutschen Vaterlandes, man kann wohl sagen überall da, wo die Rebe ohne Schutz ihre Früchte reift, völlig winter- hart seien, wo aber diese geschützt werden mülsten, seien auch die Magnolien vor der Winterkälte durch Einbinden, Bedecken derWurzelscheibe zu schützen; im allgemeinen würden sie aber, wie die meisten aus südlichen Ländern stammenden Bäume, leichter den Winter überstehen, wenn das Holz im voran- gegangenen Herbst gut ausgereift ist. Sehr gute Ratschläge werden auch über die Vermehrung und Veredelung der Magnolien erteilt, sowie die besten Be- zugsquellen für sie angegeben. Die in Deutschland kultivierten winterharten Phyllostachys- Fozmen, von: Prof» Dr. B: Pfitzer, Direktor des botanischen Gartens in Heidelberg. Die Phyllostachys gehören zu unseren dekorativsten Finzelpflanzen für den Rasen. Die schlanken, oft recht lebhaft gefärbten Stämme bilden mit ihrer lichtgrünen Belaubung einen wohl- tuenden Kontrast zu den dunkelgrün belaubten immergrünen Gehölzen auch während des Winters. Leider sind diese eleganten Baumgräser etwas empfindlich und entfalten ihre Schönheit am voll- kommensten nur im wärmeren Süd- westen Deutschlands, wenn sie auch noch in Mitteldeutschland aushalten. So soll sich z. B. Phyllostachys nigra auf der Mainau als Einzelpflanze im Rasen wunderbar schön ausnehmen und eine Höhe von 6 m erreichen. Beschrieben werden 19 Formen, die zum grölsten Teile im Heidelberger Schlofsgarten in Kultur sind. Geschichte der Anpflanzungen auf der Insel Mainau und Beob- achtungen anden dortigen Exoten, In diesem Vortrage werden die auf der Mainau befindlichen interessanten und seltenen Bäume, besonders Koniferen, zum Teil mit Angabe von Höhe, Kronen- durchmesser und Stammumfang auf- geführt und nähere Mitteilungen über ihr Gedeihen gemacht. Herr L. Beifsner macht ferner Mit- teilungen über die Fortschritte unserer Kenntnis der Koniferen, führt die seit dem letzten Jahre bekannt gewordenen neuen Arten und Formen, deren Kultur- eigentümlichkeiten usw. an und be- richtigt ihre Nomenklatur, wonach diese Aufzeichnungen für jeden Dendrologen, Baumschulenbesitzer und Botaniker von der grölsten Wichtigkeit sind. Ab- gebildet sind hierzu drei interessante neue Koniferenformen: Picea excelsa Lk. f. araucarioides, von Herrn Stefan von Säghy in Kämon (Ungarn) in Kultur gefunden, Pseudotsuga Douglasii Carr. f. Fretsii in Boskoop (Holland) und Pseudotsuga Douglasii Carr. f. globosa in Stuttgart. An diesen Vortrag knüpft sich eine interessante Diskussion über das gelegentliche Vorkommen von männ- lichen und weiblichen, fruktizierenden Blüten auf ein und derselben Pflanze bei sonst diözischen Pflanzen. Herr Graf v. Schwerin beobachtete dies z.B. bei Acer saccharinum und californicum, Herr Professor Köhne bei Taxus, und zwar hauptsächlich bei solchen, die jährlich geschnitten wurden. Herr Prof. Koehne ist der Ansicht, dals? sich. durch ‘die Verletzung das Geschlecht verändere; so würden z. B. in Indien die Melonen zu grölserer Fruchtbarkeit infolge Beein- flussung des Geschlechts durch starken Schnitt angeregt. Ueber unsere winterhartenRosen- arten und ihre Verwendung be- richtet St. Olbrich aus Zürich und empfiehlt unter Aufführung zahlreicher Sorten deren häufigere Anpflanzung. Es handelt sich hierbei um Strauch- rosen, die im Winter nicht gedeckt zu werden brauchen. Er empfiehlt zur vollkommeneren Erreichung dieses Zweckes die schönen, aber empfind- licheren Rosa indica- und borbonica- Sorten mit der widerstandsfähigeren R. rugosa zu befruchten. Ein Bericht und Betrachtungen über die Resultate des.: Wiener Nomenklaturkongresses von Fritz von Hofgärtner Nohl auf der Mainau. | Graf von Schwerin. beschlielsen die 296 Bas ms ine - re Male Ausstellungen. die Reihe der auf der Jahresversamm- lung gehaltenen Vorträge. ' Literatur auf dem Gebiete der Dendro- ‚ allgemeinem Es folgen dann noch verschiedene Mitteilungen über den Anbau der kanadischen Pappel, über die Ver änderung der deutschen Baumwelt, über die Gattung Berberis und ÜCercocarpus, über die amerikanischen Arten der Gattung Parthenoceissus (Ampelopsis), logie und die Beantwortung der von den Mitgliedern eingelaufenen Fragen von Interesse bilden den Schlufs des Buches. Das Titelbild bringt einen farbig ab- gebildeten Zweig von Acer Pseudo- ' platanus erythrocarpum, der mit seinen langen Tabellen über Gehölzsamenuntersuchun- | gen Versuche und Erfahrungen mit in der Saison 1904/05 und über ver- schiedenen ausländischen Koniferen in | Rücksicht auf ihre grölsere oder ge- ringere Tauglichkeit zum forstlichen Grofsbetriebe in Deutschland. Die letz- tere Arbeit von H. Forster, sitzer in Klingenburg, ist höchst be- achtenswert, so dafs mit mir gewils viele Leser wünschen werden, dafs die Versuche in der so zweckmälsigen Weise fortgesetzt werden und Nach- | ahmung finden möchten. Zum Schlufs verweise ich die ver- ehrten Leser noch auf einen grölseren Aufsatz von Ernst Hartmann, Beirut (Syrien), über die Wälder der Insel Cypern, die so reich an nützlichen und schönen Baumarten ist. Der Ver- fasser entrollt uns ein meisterhaftes pflanzengeographisches Bild der schönen Insel, auf der hauptsächlich Pinus Laricio, Quercus alnifolia, Cedrus Libani, Cupressus sempervirens, Juniperus phoenicea und besonders Pinus mari- tima waldbildend auftreten. — Eine grofse Anzahl sehr wertvoller kleiner Mitteilungen, Besprechung der neueren Gutsbe- | korallenroten Fruchttrauben im Spätsommer einen herrlichen Schmuck unserer Gärten bildet. So mögen denn diese wenigen An- deutungen genügen, die den Bestre- bungen der Deutschen Dendrolog. Gesell- schaft bisher noch fernstehenden Freunde des Waldes und der Gehölz- kunde auf diese nützliche Vereinigung hinzulenken. Sie selbst aber möge fernerhin blühen und gedeihen zur Freude und zum Wohle der Menschheit! Clemen. Die Deutsche Dendrologische Gesellschaft wird in diesem Jahre ihre Jahresver- sammlung vom 7.—9. August in Oldenburg abhalten. Als Ausflüge sind geplant: am 6. Bremen und der Urwald bei Haflsbruch; 7. Schlofs- park in Oldenburg; 8. Rastede; 9. Weener; 10. Lütetsburg. Viele Mit- glieder werden von dort über Norderney und Helgoland nach Hamburg zurück- reisen; dasRundreisebilletfür diese ganze Tour ab Hamburg beträgt nur 30 Mk. Die Programme werden wie gewöhn- lich Ende Juni versandt. Aussteliungen. A.Koschel’s grofse Gartenbau- ausstellungim Landesausstellungspark. Von Axel Fintelmann, Berlin. (Hierzu Abb. 35.) Grölsere Gartenbauausstellungen in Berlin sind in den letzten Jahren wenig in die Erscheinung getreten. Mangel an Unternehmungslust, übertriebene Aengstlichkeit, die Ausstellungen könn- ten finanziell einen ungünstigen Ver- lauf nehmen, die Sorge, Veranstaltungen beobachtete geringe Interesse der handeltreibenden Gärtner, die da ganz übersehen, dals es mehr als je gilt, alles aufzubieten, Fühlung zu nehmen mit den Verbrauchern ' ihres Anzuchtmaterials, dürften die gleicher Art an anderen Orten könnten | das materielle Ergebnis beeinflussen, und nicht zu allerletzt das verschiedentlich Ursachen dieser betrübenden Tatsache sein. Der Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den Kgl. Preuls. Staaten, der auf Grund seiner Vergangenheit berufen ist, in Gegenwart und Zukunft die Führung im Gartenbau zu über- nehmen, veranstaltete im Frühjahr 1904 ı in den Räumen der Philharmonie in der | Ni Menhates gen 5 Schmaro ze gf ‚nallsııa us bnorid Bu brıuesg bruu 3 2iniusF 10V 925ib .neliern „219 naeokwonnioW bruu -jedO nov enan Dh hl 19rsb hei ’WRRT,, ed ı3bal, ‚stlloa namukerov bi ) sibkriw nis ban I13W mesisd RT Din mode Moe : VB: Aa 29 198, Wen aapterioW by Weichen BE Kentith, a VE Warenzeichen geschü ützt. ‚199219 roBHlsiv gertıd 10190id I u ann ıov Mommbsb Sil .mabraw notlainesd nov mie nasnsg mob | geiaW 1olenostnis mi Adoidaesy PWWT,, mov ynubnowısV sid Tod. und. Verderben hm mi san 2ah HodıA ssıeem sib „bein marloiayıe 19hrlaisl ie noıalmaline alls Haus oe mu ‚teilesisd late .naslorttesd Mn) ublaus; :-OMMA: aus;Dehlldlaus;. us nardütens 19220d nsdlseasb ‚P j Bw bi ira cht D ms "Se tiaohsj jei ‚suotsil Tıstrai ILS M erll ‚uobait anutlad 128 „RRRhLEN, GERMAN, MODS .SEHDRL US Wehhn aan nıneal ıl5ob Kae brin tedıykl bar: tioS stegilenig oil tlorısbsiw 19bo hliitogaus lioto IM eltseches rei ehS-Parteht N ö. „la 1a88,... doiltnarsn. daimenA 19b gitdoüs et BRETTEN Enzlando FRAskrFIe chgulkahems Spranianisıt .nohlow 6 Fond, 2, 4 Als, lcil eng Haycs August JM u TREO echo) An nur gi Ang: ji R en, ran Alter Hi Sulii 1 jkhard: PL mn Im wi ame le KONHENnandeRt Hal Keiklasii i Hl " ei Abe, Aa cher. Eividerungsähres geklirten: Schreibens: vom 12: 1AkaMislbin/ich milngesandtem = wrtuschriaufnigden. ‚ls habe &inen; Batırm dee mit ılKommalausı sehr hahmteh war, anl-&inem sIosliteicas Tag in Janiarvom toben issunlon be- slmelien; den Baum zagtigtzteine schöne glatte Randaiund eiiosahlipas grünes: hanbuimliel Bilesjistorcin: von >Schmaratzerndt Statt mitKalkı rarde isch meinkisämdjelen ‚Bäume im Heebsit mit »Tumrobasiräichen. 7A Ibnewoune Themar, den 19, Mai 1905. Hachachtend, Tl. Meyenc nE kuaus d-neb ‚I 1 jarod .d omn? ErSucherhnt ein Postkolli „Tuy‘ — einen Pinsel da Mit Ihrem „Tuv* das Sie für mich im vorigen Herb: he Adresse Enmma'Peyen Poslmeistardi, sahdieni erer|Berienung)schr Aifrledem useusltul 103 Mies (OberktaimiunlinaV Srabmowagns. 19) zi51l 3D Bus a Ber lied Oberatztlin Finmez are naw elojlilä zub shaunıd Tim ud wendet, indem chnilt unddann gadıng Kann 14, Wordie, an ds, Biumen vorgesehrilte di durch | Mean RM h. Aramaeineden.unuges . Großmann, Gartenbesitzer. günstiesten Erföfgcierzieit “Aucmgugchillasensraß se uleses MiterWoranglieminBadmchen, Ueren/Rinde vorher von diesen Tierchen stark beschädigt, standen naclı 'Bssfreichendefselbem mil‘ Duytoden ganzen Winter \indurch unversehrtodeu@lemmon 0439 11259 andrs2 "un T noVolkmarshänsen,iden 27, Mal 1MS-uihad und vi ou nov small 32 ‚gezuHlzo/Tbielbenlejchandelsgärtnen! Aufölhre Anfrage von AssıluniydiescsJalastnlsi Ihnen,mity daß Teh mit Harhvnlon Ilinen bezogenen „Tuv® sehr zufrieden bin. Besonders gut hat es sich bewährt an Apfelbäum en, die dass erstes Mal won (.der-Bkutlaus befallen: warem,s undınhabeı fchndas Ungezieien mil @inem einzigen NAnstolch® woßlständigisMertugknunueh bei Krebsitrnd’Selnorf kabhbrieil schon „Tuv“ angewandt und bin damit sehr Een Werde las später darüber noch berichten; auch.alsW un denyrstrigh leistet es guteDienste Ich ıwerde> dem „higsigen Dbeleienlerg, Reh el, warm £ eilih € teniteile-ichn 7 ie Rn SE TSTTLTTGE NAT Habe I BU Romane wndlschWdltus die empiehlen. tus bnosse kwa sich 7 Waldzimmes, de Senne BA a tn i ıldia iu BE san Seluydt Fr N Kahteinault % narfoäge. arlaa rn SAur Tre geil Antraßh erwidgre 1ER neh, ai iöylTuv* zur Venliletug der BILÄNIS SoWik PAnleRIRlmme- A EMANNE echten und Mooseimi seltr gutem Eripig angewendet habe: Die. Bäume, sind, yollslindig FE is besteichenen Kygbswünden zeipän eih'SAu'beres, ' F NE) 31 man 17 SEE our inas 21 lem Werner en as" EI. Weband, gepriiter Obstbäuımgärter ul) Morsilaender des;Obsibau-Vereins tür das Mstertan. ind \ I „hezimz 5 1n2 Damon n n fr . 2 at ut UNEZTE 0 nn 1. irre? t Bon 107 IT Khert Ini wat ' ls len Ju Driek ya E. IBaensch jun) Magdehur: 2 Ar 1 | 2b Mar Ilaisperr>) >jeı Hirn! Mei . (e , daß ich Ihr Präparal erraschend gute | forgapallenlhdtinus und Kommalaus angavend&lllinbe, 14 u nn z & I a hi aus absolut ver. 4 Se E Vest I He Heil ıf Ihre geil, Anlıygs yom, 13, d. Mb, „Tuv“ hat sich DI STE ERLRWR DA NASEN Aral ber herdureli. den besten.DAnk ‚und Werde ollegen Destehs enlpfehlen "N* ROMAN Maanlaanı ı Sole abs lurf. „Sigg Ing) ich onen un Wannsops Ja 11 örnen 7 bu act NAUAehEn Re el den 26, Beptemben 120P:) le ob ıbilinayalog ‚nalln ander, Kal Reitmeisien nalslazsdiilaib nalu ad2darrHimnstgıbanarnd Anz 20) {il nid Beifisy Pie‘ ıbermerkeäinhem,sdanl ichhsehmzn Nolnnahmrerde‘ ichigenighieihsthwieder kansenohDi Blume -häbbnjetzibselit gdsmadenischäne Rünleuundukdmaidı das oMitichmur ®; IT Jin nosingsd „wsad nallbisn | boiwyerdeng' dena Manag ol Dnsilagkzo > SankiE? narlosım us HH Kaya rennen Hy 'eli Auges) u BU esac NG j { bestens empleheh VE RER Ne Una nıloa atoiz 86 PA Yeinhäusier undıKäfgrei. \ N23bhılaimıav 1astonsmıa2 aulsilimee 20 ab ‚ohuleyrd 4 Hand Beliidsckon! imehrereididhra gegeh olie-Blulthänsknan 1 |nmeinem- Apfelbäumemomit2 verschibd@neri (Mittelm(serlalglos 1 gekämpft habe, teileienlhnen hierdurchumitalaR ichsmis dem Gebrauch Ihres Fabrik] Tayıgeg@i dieses „Usgeködfer in \ dierang kkahredinangefafi; habe und kann Ihnen bezeugen, daß dasselbe ein Radikalmittel gegen dieses Unge- ‚zielarsist und jedem Obstzüchtenin ists Falls nieltigenug „en ptohlen,dv&kien Kan i toıl bu Iulewad Werder a.ı3l,letemı b gdzılAdsFanichois nah ‚unhzloT in ülesem“ Jahr ER astahRıN ArIESmADHeibstilwerde = ich alle anderen Baumenivred Pyräneerprundcharbstänitee, SR ejchert 1asseit. > Besten Dinkeunl1 TG muy Mail Sta KTRd ig non u WAHBRAHGFEIB Ecke, den RN) mrınte 1 omuedtolgN aniaım nonull di ogussad bau ‚nariert } 1 14Veranlaßt dureh hersehri günstigelBehrieilung &ks „Mux® scilenst (des Mörstehers ades 3ProVinzinlsObstgartens Aiların Müller, Diemitz, habe ich 1904 die ersten, !Versuche Iatit (UP wotigemticht, Sobwokliniehr (dub vdie Anwendung von Khrbaloreupy an Pladkemsund Mölbectlistänfrüheuvielädltaden ansRitakzen/und Böimen geltabürmndite „Iuadahe] Die Erfolge der ersten kleineren Ver: ie machten mir MUtzze N Buspedehnterer Anwendung sindem äelı besonders meine Apfelbäume bis weil in die Bifone hinein damit stesialen teß, aber Much) ar > den) anderes Bäumen! wongsiais alle Wandenindchb sorgäältigen Reinigung krättige miWosTuyauke- handelte s1Gleihzeitig veranihßld ich, unter Hioweis sdutıdas Urtaitileon7Hörrn=Müller); Diemitäjnaudiinandare, zuiB, die Verwaltung der Kreischaussee zu ausgedehnlerdn Auwendüpg \ mit soviel Erfolg daß jetab UiE Tandesbahinspekiondie An- wendung vonbeFuynlimieh am) dern Bäumen der Provinzial- strassen anordnel. Gegen Blutlaus hat sich das „Tuv* erfolg- Hrireerdgaeipt iwvieldie Pulröltunsscifenl naie ich Srahrkkmp angewondet surdizmelh awiel Ar Obstbalitereinsflridas Eistertal’ besorgt hab) eusichumun duch vonuden) VorzügenuesilTäı bALüberzeugtshahem ihn) 109 iz, dB Re! Warapgogil no zu ov Ynisı Ilse fat Erahı 69, Far ug 19bsiw olistbnelasd nabrsnnsı Tabnanfersareıflaiysort au av ul zuulishl syillktog mu sid ıoi bau , Aufsehen machende Erfindung. zumochutze des Pet. UULNE. einluEI 704 935ib ‚nalisr $ saullsdiä sib 10f 1oılsb 1a "UT, musdledO 15bsL ‚silloz namukav bi | 1 9 bau HaW marnd WM GecHUn ULkcnHit BIT bruu aileMe ul! ı Em Mall 5 iApyardnyeilanlania vl. hıy 219 oBllaiv gend Ha I | m 1107 anin seunay dorubeb si) ‚mobıaw natloileac nov mmsid mosnsg mob ram ‚eiaW 1olerosinis mi Irloisesg YUWBT,, nov gaubrowisV sid SSH gi isyeod KapT RDzln iu: Don 2b, jövoallen Parasiten’ und‘ Schmarotzern za fe) san Hd. Verderbeh San oBstämer rn Weinstöcken: enstaionenA 2b HsdıA ssnes sib bau atlaiaps 1olılsisl agiowS norsjmallne alle Maus oz’mu ‚nilesisd 9lollz ilanead nlaluhlaus; Kommalaus,.schiHlausn us aus 1 nadlszasb begynläw bipulausydaD msb @oY ırlaobai tei Instailsgyaitistroieadenbuiv asqEıd 280 .nabri anulal 128 ZRRREMENUREHWAHNR, MORS ENDE. Wehen son nacA bob >anildart br iD lozins Silglzi: Al EUPERE U, iS Sizgilenig sid Deiitsanestreicht-Patant N8.1B7AB8 ">" ans Hlorsbsivr 15b0 huiiiogaus listhond smdo NioS Morbne 1sbst us dfun um nögss Hailnamen (sinend 1ab gitraüt allein bau! Rein ratrEERiEhs un Bas England Frng chylkehemıssnasi noy „19 192 ano bru -tzdO now x EUNE a .usbrov ‚nabnidısy ux 1sbnenis Sim Peinrich"Ermisch, '&hemische‘ Fabrik bie Idunins" smußdl sib 0w ‚IsS 10h ni au) Isiaasg us ®WOT,, fin norbilline siigapi opera Ali hegkau Brya nobisrsesel misel 2 in BURG Bei Magdeburg: eins mu ‚noroisnlersdu — ee 43914 nabnaglol us "VWT,, S13lail rlol esplk ‚Ilaania pl Ed ottund nov nserloüdnasld ni De (7 7 » 01 ori serlsid org OA.S .M u ee 1 2 A ai Zinn der Baum- ahıd fh ledenschädiinge san bisliet verschiedene Mitte VARRR Ft worden. Dieselben haben och sämtlich nicht vermocht, ihrenÖßweck völlig zu genügen und widerstandsfähigere SchägihMOIwie. z. B:.dE BlutJaus, zu vernichten uns Odkn Bindierde, zu asiinidepisnigiwQgigich den Bäumen etc. selbst schädlich zu werden. sl Mils@ asb 1960 need sib ns ion „wsod ılndeı di olsilarsfuit euch /ZyihuistepsudussadlanenSorteagegeir, Brabachfunggu and Versyclnngelungense ausfindig zu machen, das, ohne schädliche Eigenschaften für die damit zu behandglngenoErlunger Weinstöcke usw. us ‚la Iran busilagn dreh ynträghsfh Selen n asinsfählestun Schmargtzes niiknsslerkigig also auch die Blutlaus, radikal abzuföten und zu vernighfersiq Dissen Mille); isfidas AynMautächspBsjcha unter INos1224g0 und in den meisten anderen ‚Kultyrlänermodurgh, Batente; ‚geschützte, ji Sinn’ Fabrik issqgugte uS sjzzörg sul 1arldie bnivv "UOT, nohah nioe 4 Du, 19leod br 1alellonılaa noiob,, Alte, von der Blutlaus befallene Bäume, verloren, mit Zeit die alte Borkelerzen nd! fische, glatte Rinde und zeigten, daß sämtliche Schädiger einschließlich der a! vollkommen Zernichtet waren., Die ‚kranken, fauligen und brandigen SAP REitendaHAAU der Bauın BEN Die ern Hol A ern, anstatt einzugehen, wie man naclı den bisherizen Erfahrungen mit unzureich AjIEIn line R 1 Sugeiman ten müssen, hen gesc üfzt, ib mu ‚usbısw Indünsyrorub Mittel ‚TUWY“* bestrichen, nach verhältnismäßig kurzer Jahn en. zuglich bewährt. ‚Ich, I I ‚das Millel o IN Msifiner, Handy iche Schule, faq naillı St 1 Ei Sälireiben,, nicht, Verlehlen, Aut ni I ‚teile ren Ihnen! Ft dh die 3 malen "Z euc u EN KG, u En On) \ 015 ginn A Yun ah IN 3 IR Dann un nu AM du ir Ss J nn anb zu l2i ‚san! Io Ar agggı bu lotılsimay gibnkizllor Inie 5) l 1 an UsH og IK \ un leiten, ‚den, 3, 3ahlı may! R ıbun x E 1 .soy 1 ost BOTRER I AUERR N ae | eg aua nmina tan ; Ei ‚Garten: 1, | Mazistrat zuterin. I M y" Jralk ) loc Daun gollo! de, t Abhihre heuligelAnfrago; b Iıdon Stänt, Kuss an niet nern en A. ES ER rl (ber nun an Wirken il MN au Mn ax vi ji | a omODEerEn und Enutenunrt' ühes;den, Erialg det Bi ö' wohl! ii | handlung son Obsibaumkrankheiten wit..humt teile ich ganz - Dismkiekhagoit ae y | llgun der schiidlinge, an meinen, Ohs au} DENE Beier SEAN a Hi # klhuns ae onen Mitzuteilen" daß ie nahen Kıben ! weit analna on Ks baacnkeanklchan la UI JE alle ararünt ii bau stoßEanf au a ‚erschii st UNHGLLEHEITE tina N H mittel ganzıhenvorrägendnaber auch seine Kadenlung,bei 2 ra rdtate u is Wuradbiie var | jenen Kine ish Sala ll, I th TEN e | Behandbing on; Mitnden;onamentlich solehes allen Wunden; blüffend. So it einlon: Ak, essyehen kam, ‚hatsien Em VON ha nt N N Nie, Al No un nik deren Ränder ufe Ülierwallungstäigkeitieingestellt,haben, der von ‚dpa, Bl Hs rhenis ment N 'guzunenlierde | 1u1naWHrcoke,(RShWElz Ni A Ha IMuls adı “ Sat, | deren Heilung: zu langsam rorlselreitet, sollte iin nllepbsibaur nichts&hr UHR Icht’Bnwenden als „T sgnilbiilo2 arobne aginio bau 2austblints Bf bl aA re , e N treibenden Kreise, yerbreitetswerdens. namentlich, Aürıdie-Ber Krozingen, den 9. August 1905. ],, Kam Sehne, | 10° 1 Meta alERun ee zen iR Ei vu is Ron, AAN jich | ArLUNUE altesiKrebswirndeanzängke SE majahlen 17 Das konnen JonlaltendPrapaatl Tar werdih tale h ie Mer ide IHR Na UNE il ünden, wird, wenn sie a ent aBELOeN TASTEN Fehler Difigkeil,anregt En a ne Santehdarinı Ein) H I In tie u ‚Kiga: eäupies ] j [ u Lebenskraft besitzen. | Suhl ale Bald resenlich Aa ande erst Avdoilssutä R Ti real ” Jolvbemipfehle -dahen das Mittel (allen ıılnteressenten zu ir wer rikaföhlen stets wieitdtsvervdndendn? SER SE N EB mean aus sisndeh En ofL «neh 1904. Er BIRahBRLNoucben) ind, werde aisselen, seihei auch, weiter |, Kleiobeeren be), Grüßbatro 205 i ‚ohacl "hahen « ii hl | Ei schaftliche Haushaltungsschule Ne ra a, 7 jartsctzen lasseno 111 mag 7 6 Adhoc | 7" a N "ee a I na N | nennen Noch | N | Rinsabekommenand sind’Moos wi Andere Schma- | nun bniz amusd onlol“ ‚Uaunahsitus galt en us & M Ba ga IN ink u, ji Ina rotzer verschwund TuyWatsich'@ähz Vorrat WB se et Ihnen bepel or des.Königlichen Bu Anischen.Karlens ; Aa Y Dt Garen, ER a wahr ei Im, 2a Bi Eu ae EN seNLnE AN N I Kl | näkstanien (Oslpn), den. B; Au nö Ara thn 1 jJaun i Provinzial-obstgarten Dienttzitalle a. $. Sillen nd, Dis heulen Bliss. yerschont un \ apalei in na) Ponal hi | aha ÄHERGUN ii, ar ii la 1 Das hir vonyHerem Guts: (und Varknereiesiizär-Räbert uv scheint eridtieh ein Mittehrzun Ventile ung al ul | its nlraße, ei ei un) N ] Rleımminglin Prettin zu Versuchszweckerm übersaniieMiltel _ Verheeirendemilingeniefers zu sein Bi Ana: N I ii Su Tnesvapal Mina A iR } Smbo ich Inuinmehriselb ca (Qlahren zuf/änwendung gebracht | Dessau, den 1. August 1904. gez. Her KENN Knie hah N N R A d eK Kane ; ki a ngnce ; pıieifolgendeiWirkungan| erzielt. >15 EEE SEE AL ‚peh.so ein, ‚als, ye mel Hi Kl I Bun IM Shit | En Die Blüte | : sei en, ‚und des Frucht- 1 now 1iZun Sertilgira dien Kömmalauspfichden\Ohal: NE ng. e nn let Sind im Wachstü Ei alt 5 DR bäumen ganz gewaltigen Schaden werursachtjnhät A n air] ARE I ANtEh, Au: Bu dal munnVicdle 3, K@ H essihhialusgezuichnet bewährt Die Stimme, Iwälchtimit Von stern geianiglen, Holgastens\sawallung ‚Wirdı, en August haroange I Ha Sn Alchn al a! t dem Mittel, bestrigien waren wurden von der Kommalaus | "rstatiebzslaßıdie, van Ihnen zyn Erprobung bezogene FlUssIg- 0, den I. Augis in kN BE MO ee Une denne, SEhiAngANdR i u Humiliee Zine al antı allukae Keil tra in; dan htororigen. Obsieärisu gegen das Auleeten Bi zuaeh für /dkh Öartenbäl Ver Mein ERÖb. KEheIeAüs/Mittel | sommuogolinteaian mung tut T ln nung” der Rihde, DIE Baune | von net misdem, Bin) En EVOpRenBeh winrdg: a Ach Ir We chreiben teil 1 n N hi {rat di (& Banz frische 3 ) K, "hal >sich Bei "Obst DAnSpezei ing Terme Auf Ihr wertes Schreiben teile ich Ihne gerne mit, daß Sl ü ni ! & K chönbrunn bci Wien, den ober Buttagt ion au a; ns HR ir gem | das-in, Ira ufphck hergestollie „Pu vsgzur Eine able \ Al alnaucnehte SR, 1 I U Deriku uiıduka HLOEoscbäi IKSpaK [on D len tot nn ie’)paglala au INA. JE MRENIHAR u ie Ian ni He ii Can ifesem Ab RN a Dmen. ö Kl Di a $ er ‚hildiäuseielg RT IRIhAU maehteilig M { minstehl in Nenett Enke au "bemerke . Ti h ch n e - er Wi ab KaRog vur Ta ü )nonnons Ik lie, |" hr “SeitWihren! haste Ich ulchödie a Eı a sundem Obs Ih ann bımr sr een 2 ic abe nabaaar e & . a 19 en eo raninenet lcnen 0 En ® a Ti En a N n r ıoleop, Dim RT habs Ran au IohT Sultan Bar nerllgung dep ; N | meinekegebnisnist rals cin! HELEN a Re 1a h hand! A Sulhe Ib N KEn Kl 2. Nun arat sche N VOH an zeichnen. Meine Oele 2 allkräinet seife war nutzlos, det’ dasıUnig&ziotenıkanlıämmer I el ERS AI A En: an " eh I I lg und meist Formabst kooptehen in Ri Kein lau ; BERNER Sinthaligem Einpinseln mit Tuv ist Bau Na ax BE Bi van UN, 5 ittel zur ieh ch trotz. deeikolossalen)Sonnenhflap An. diesem Jahre besser da, änzlich verschwunden. &* hai u Ela Itersulebsilenr RE - zu sein! und len ey Ai I „als der bisher als im vorigen. Dies im allgemeinen. aale ilsa/i, Posch 1 lgezi@arl Sohtltzu)Mühtenbesitzer. ‚Azailımsil En ken itergulsbesilzer k fast überall Zundkeseina Zweck angexhendelet a der 5 DO AUdeR bei 2’Kunada-Reineiten,\die voriges Jahr/sche unter RAN HIB2US" iro Ind Rnoma u lobmaw Ibatab:l nov mulistiy Ted isd HnhtandO \ 3. Diemit demPräparat besfrichenem Krk) Ann peneteen | | N zu leidehlillatteh, -zeilgtei'siohl keitbilingezigfer. Indolch habesd wyı isächlich ge en nd neun | Antwortlich Ihres Geehrten vom 23. v. "M ließe auch Wunden zeigtanl eime schoellere und bessere Verhei als | (Die gerihgemAnfähge on Blullaussanıdem2 genannten Dinimen Alnossangevandkundphin Sahnszuknieden. ni Hichgmfehndenikielen;Anerkunttangen Ihrosiwörzügliehen Mittels naclı, des gleichzeitigen Umhüllungibezw. Ausfüllung Kiel | inhirden: ann Baphsstun FH mitoDu wiso fortobuskltigibwo Indwieslustondanı punk BOT zul En |yEuprianı ib tinmalgestrichesJundıwenn worlahres- multgeuäbekAuntengEcel) aus uhmistrtindnlehr, 3° e3. mem einzehten, Balhten ss ach Rostastänume ristülgelgtisicls je Baum imitb gkattion:Riater opplgem ENBILRTEET HEN PUENERTEREh ME MÜNYrBe- Wache and Let Vahrgbgileh Alla kilmpfüng der Blutlaus ecölen, m dieses Mile, | sanstigemUngietikfet. Owen Hui et il 18 Inne ml aß A Oppen! Kill a Rh., den 7. Juli 1905. gez. Jolı. Laubenlieimer, ae haha A nIe A CH or ab aut, aıesd Smm-tzgiltelog im 912 nobnae ii Huf hen ‚wor Kit Si ee: n Ss nnlmeersbgallalsichenzusseun habelchldiese Kartöscither eh Sohmlarokzenlloder datei \ ee sa n mit Tuy gänzlich beseitigt siedelüng kommen. h > Inichtszurückgesandting onid abrıilıoy azunlinlä nobıaH sih, „ua .b C moDen rovihzial-Obstantt hi fd Lg 1% re na 13h. Verrirpahmelin UGroB Gbsselde Renatto uudheeiber atmkieilsohtlaig/ Millada))) anal Winter en emäle I ne a mehr: an \"Beiteleuct hatteIsich seit einigen Jahren die.Biligusleingt- noldalnay noy Anclz aaa || mel ii CHR Tuv. Ist auch dieser Schaden” Tasl 5 her en bestät a ieh N nen Each jlad, ich al \ nistet. AlleBekämpfungsmittel, wie Petroleum/öpiri- -Jus wuT li b ls aıllo 1lstahrt hellt-° Der Bi hat üppige Ki halt Atem ehe ah uf gan ts, schwarsel Seifeigml zatehl@arbalih duatuliktten Teovinial. Win: ni rObstbausehulo Ah mia ya I dk er Ball el eine non ng Aha hal, un IE er) ua! Ede N Baal ji 9 al A ‚Jahre; ZUGy N n ai I ii est ee ee nidiubig elrams cht, dieselben zu HELNECNE Im vorigen Jahre vr ntwöhhch Ihren geil Anfrage) vom 287 Uult‘ teile, ich Ich, SR Überzeug A il Mn ib. Tuv A ZuEN at I es Alm un u a ae Hi trat die Laus Win ich an der Cassı Su Reneite besonders Mn >ergeienät mit taßıdie miulhrem>FRabrikat Tuvlan- Zu sh Kat N rn ÄEHEYa LS! Ä 1 bu Wins RAID Valtrcait, Soulbh neh mil. ahß Eh enatle, dehlBaum 3 stellten) Versucnehzu meiner vollsteniZufrioden- | No Pa AR Ka rel elle Sg chenso ar hehe" Le A ve | Sialullal n.., Der 1@pzle Versucht nit ei TUN ® dit dusgefaiten sini namuna nob Ant ‚oinloin |Nnlan Bei ik had N ud ter RUE Rn r mit | sony it Igemhenkiwerdin. "dm! vor weinferbst >25] Die NÖhStbiume > dar btädlischen:\Anlagehjı welche mit | und ala Flle Di gl ur N N &sindeschön g aut "aeworatm Beolneje | jeh bei S 3äume damit und gab nat! verloren, Blutfansen!beliaftet warch) Wurden. mit dem Mitte’brhandelt | iven, f Eme Ku ats 72230) ü mar I Erin arat bei nen el Ge) Shsmnei Id I hi@erBtisng: Waren gl sl ei nd fe keine und zeigte sich schon nach einmaligem Gebrauch’ keiner! dieser RK singen, Faspl. BEIUT I) Maus hotzul ij RLpR je Ne RAETBICHEN Alm Hk I | Kleinzschachwilz, den 2. Augnst 1904. anud 4 ZIcKERN in3g man ii Ai 3 Ne Eh u. H N Schnalinke“michr. Einige Bäüinelresp" Äste Mußtentinfolge | us ulonadısy ul. dog 01 gez Dis Bloshmann. zus! ha bnu 2 rlRte Her rule 1805 adur obngupuw: Kt? a N ünslig, ‚er Stellung eine zweimalige Behandlung mit Tuv \31c busz terhr nah u) a nung,bi I aa 1shot ud" Har Teltten rdoehnnpirkieikucht hler/dnsnrräpdras auskezdichnet: andshaahsthule hl le derfp 06 na mim ‚ai dal allıd a By A SAN U pi Bu herımärde Mehl zuge- B BEN EN rbeliandeiten Astd undoZweige ıstı Bis (jetzt ee une i En ein N IN: Ds va \ sahral iR Pi Tirß habe ich im vorigen Jalre mit Erfolg Ineht: waltndunchmen/ gewusenlıavus Iuloade o12 zunl h ala zuuste I) I streichen fuit’dem mir ubersan A Auehrmst 'Schslakiusen: beidllendRebenuntunddn! | BERLINER le BEN ah ü Siege Praparutiden ande und zeigtelsichizuich(schon _ wir noch un SRG om nach kurzer Zeit das günstige Resultat. gs || irn En Pi ralalg IHR wit le Tal Ahpweile den „4 Augustin! ab a ndind bäume DE Ruh: behandelt hatten. Mit dem Bestreichen ELLE INT gez. Braden, Direktor. Andenic a ne anua wolllenigwir bezwecken.; erstens die BdsıtielasnafeeanmdhoV. smel vb nor ob yanbnawV" aib. Ti muantlodıeit In ai kreisen empfehlen, he I Ed Be, I eat ke lvo talk, lllanen- ou a Hr a ER UNDNNN a Zul einer m Ken) Karten escht n ware V an ejpkı Set BIIEANS Beranch, Da abe Ich nach Vralalıen INH wendung audacı Mittel die Slänlint Bis-jiöch NET in dfe Yerdstung AN ren TO Westräichen ten dNE AU noch {U n en for Er ur kanmalas Sell ua er Lassen au) Ber Teile Ihnen hierdurch mt daß Ar! Mittel Puryarlaus- im Aptil Math Nirer Anweisung nicht die beste Jahreszeit) und igen, ra ai en goaekıchn,abbmW@k ulid/isk: {rebs, Brand, Schnitt- ‚der Erfolg übertraf alle meine F Marine en, Die 3 Sägewunden an Bäumen, kann man es ohne Be- Schadüni ah Sun tet die Stimin] an: lättet Be = denken, Anpnden, Inden, es.das, lab des eine fe RATE NEE OR 1 h Kt Ki talunes anna kreieh wird ner SRH, tur Cr duRniendsU mittel An/Bi- TI TDHRebenT Wirkt, TUW ATS TE atsgezejchnetes Mitten, Sum vorhandene Winden der Bäume zu RUN J Am Eifiplehten, wig’Tei, &HES "Aueh bisher Schi Anraıet mn Prien Karen & h " j% W M bi vielfach getan’ Kflanen x { 1uR heilen, A vor r Fäulnis s, Brand horf zu schützen und gesund und blühend zu erhalten, $ DIA? AyTan ERST STEAFENTANS he | Starlune (Bi nr a Hat ch au s = ze Kreb ? es Z. mit n =; vonznerrielik f! an alt gelegentlich des Schul- Lira Tas hnßuı em lo Walleck. SR 2 hausbaues stark i Sbeulen dichtbesetzten ee an R ders: eri Bpkeibiumknzeiti ekeronlschem zu ‘verschaffen Ein | 19° Sowerdieh‘ nadılden Versuchonmit/lil van diestmil Jahre r j E Syerjiingeudes Zurüdkschotiden;|Utipfnopfen; Aulssehneidan:der | mrenan! Kann, erweist Ks StelD ats sicheres! Vorlilglingsmiltkl BB pre ya PENY le Ü "Krebstäufen. untinder vielen unvdroarbien Wundenotund Be Lech Kommaba rselundBitisn ugerjdongemad wohl ich zt, daß eeli ‚den & 2 streichen bezw. Bespritzen mit TunvıkınunmehriiMofien, | 1 an Va andeven „Ormetha umscndallge ae x M Jahren, wieder Mar damil zi 1 »verurs Einwirkung des; Änstriches“ 9 ale arSgheliandeilen Bäumg rin iniggptlahsnm wieder | Ad Hochstenkil Brtinige von deruplussigkelt 'getroffäne > 5 e Auchhabe ich Try Yun Verlileung derRind, genlausmi itEr- , Blitternabfallenn Bei Rosenstämmdehihabe ich lesı ebenfalls f en % en ung von Obst- und Weingewächsen etc, von unschätz- rot angeyind FRCHRIENR. 0 GIEgEAN Jane egnch A PH an ns Undenvet sbräche euein eures = \ th) den Io At zu Rulmzalılosılook 1b ‚Unna; barem Wert und ein Ba 7 1 id versäumen sollte. Jeder Obstbaum < NEN Bi Art Volkcht eher" | Sacro b. Forst i, L., den 1 ae 1904 ü he 1 N . 0er Tu ‘ob ‚urn | Lt AT nonlis T. llodo0 nEeAnsITOB, ‚Pnstor. shi, INS URS © te wi und Pläzem, solle, ont a, ME) x Bornigtatreh Hehreneniheröhne, GRDUNE Tax sich sehr gut 1° Hall un i (dal 0] Han Hi estrichen werden. Die dadurch verurs Tinge Se bigerer Ertrag “vielfach ersetzen. 2 TEN ANTIESEARMESRSITTEITGTTERSCHNINTZETRNSCHTEHEGTE i Beuthren gel: Anirogi N k ch Ihsen an mis Daß ‚das = j dusen hat Die Verwendung von „TUW“ geschieht in einfachster er man den ganzen Stamm von nnd: ersüchejlsogleichsfür Rechnung) Sri Hochgebi' Herrn Paul Kreitraß En EDERUEHRTE Verliigungsmilteh dh let n BUN: aa nen De gewärktuihatsısieie Kann) daher) jedem Obstzüchter "den Ge- brauch des Mittels warın empfehlen. ‚den 4. /Scptember] 1005 null la p DEN, den Ss Augist MO ul or 1 N panılı 5 T Farb an Iran, ) Ingis Kreisstraßenmeister, an Tavlk Hoster KwehuhagıV Drrziedriien | \ Ä Aura IE us le lee aaltloRTer "a Hk Rh tnjt! aß, ich rhahrene mare Si ul NNZUHFIL Ich BinzinkKann’ich"& jealm! Opstztichtde zu nunseB obs lo@enhAweigshekinnef Bl a Buy af: nt Fi Te & She [S el; oder ga ngert 2 ni 19 RUE A enter un ren nn leichter erreichen und, die ze Arbeit des Änstreichens n besser ausführen zu köpmei.B 17329) real EN Holz Klier line bestrichen. after süchtig mkariheh ae ln en EEE AUCH Hille Wan leltung nen. 1al Kerinnich" habe das !Mittel fi fohlen.ı an len "ligne der Schadlinge und NIERERRILKCH Aura - , M UuNE Die günstigste Zeit Br: ämuirdipliage analıE HER Fr lanzuygm ! ‚\b | SÄnkemtLls den 31 sale. RA IHPÄCRBUBAUHAKNTET. B ade otlaiaylenı | oslkadnshsn. .rmudionh Si 4 | Anstrich namentlich gej gut ni By HUN“ istegi Rein und Frühling; doch kann PR nn nee h " 1 fer anı ü zen Bi teil ausgelährt oder wiederholt 2 2 .Miksdem yon Almen, Elesbeh, Alp be U BeivFrösts r N 1 r LEN aa naar ent han NEN ENSITRNTLDE mahnt Ki Verlegung der - durchgerührt werden, um die & 0 en Bestandteile wieder gui = bestrichen; ln ren. | Blın di aller, nur nalzen, len Tr — = b une > u lnfolgs En dene buwälrt./ HWir Avürden "Bu En er al. ? mit einander zu verbinden. strichenen Stämme, und Sdaldı au melger. In En SET SRG Mittel nun selin empie! A UW“ kann auch En ritzt rl st lich Ken afatlau has En Den! a ul umSehuitz 183: bnlmitzen: nuehlen 62 Sitoh aelı angestrichenen, Inn 1 ins TRopı 19177 ad Arad sims all no [0° Hindgen ich&p Se site irrl ir bayıme, sind yon heute EU I I cite Benlldn. ER werde ITonubIeN ae ueneim Vorige Winde won Ihnen Bezogen geschieht nur in der Zeit, wo die Biumet entlaubt sind, ö YNARIUFbSZ (RES Jahres alle meine Apielbäune in Stamm „Tuv* schöne Resultate gegen Konymaldus@erzielt-Sondei und Äste möglichst ganz bestreichen, und bezeuge ich Ihnen! | Sie mir bitte baldiestiem Faß für 881Mkuwidermul Voriges e% gürh, daß ich bis jefzumstılginiemvänderdnpegen/Blut- | Junkiper NuehilalilieläridlRechtlungs Se Ereellenz von las angeweideten Mitlch so durchdringen denibz-\ | Berlepsch. 5 lolglenzielteyoizn ab FORT li Sr nad 5llM di „2'Seel eh HKr. 'Langansil, 157 ohihabeilhr Nov schon wehreren/meinat-Bakannten, em- 1, nanayossd ni fl Spfohlehlund werdeihneim FeibstineueBesftHungiibersehdei. |); Hl Ralehenl, den 19 0m nuugezi Weil. aahlleuz P Iuiker istiein vor Elichös Mittebumib) Bautlans m nal Idensizıa 10b aglohr@l Bill f ski [ il 1 UnBitte um geib baldigu Zusendung einds2 Pastkallisiliires ee TR ne DR DLR EB ORT. Beim a etchileie, kar-) Sup esgeipfisem, FIÜTER: Fpmiltflächen mit „TUWV“ zu überstreichen, um Fäulnis Ich liefere ,TUWM‘' zu folgenden Preisen: ==. in Blechbüchsen von Brutto 5 kg einschl. = M. 2.50 pro Büchse „ Netto 10, ech ); den’ B0alanur 349064 u Alwin Pen, Klostrgirt wu | m an „ ® Vgunalabırzüglichennluvr 37 id amuıdlaigi ori | MT, 1 " mas lad PASS 5 Mur ua.Fas8,, Si all "Ds Ale hai ca eztichneken Wirkung de Ion I g Beier Gulshest ; br un 2 varıi ilenyması Anlon alters Innodtoasicl igtunichtn adlein! Bogen; BlntjaltsamndSchillänws, > 1e14 Chi naanmilirer zuseneiru Yde EB ab, ıla „y:Driginalgebinden RALF DN jir Therme 15 wert 36. > ,...100) ka ORUNeT dialglattı a a ("ih pl u a Ki! Sun e = ra 7 | Harziluß bewährt hat Besonders erfreut war se lsägkiel 3b Far zw. re an ie Bahn oder das Schi hie [us vl else a0 mau en Be | sogar, Are BAM Wen enheälgeriichimlihung jatin ni ‚> Feiner Eipfehte ich zum Anstrich” "Von auNEE Nerwendbare‘ Bingen zul“ Autsckensat Sliele, zum EINEN a Da in gen CariRtnmtnSt : {N I 0 I ALOEUND Blüte nr kb NT naliBensafsficteilbkilse emo EHE, -olona “yuT, znb.rfsiz Ind Aurmitmieenga A anzznle „Preise Von! M. 1:50 pro Stüh ze. ? EEESFIER ERSTER a Di. sTReiltzergellon®;muij;dhß)leh SnWohl’ mi |. Sie Ale) USE „zpgchen. 5 Ur Kurt die bbengenannten‘ Preise” wird Beil! größeren! Bestölungen ehleitechender Tat 'geWwälirk) Mit “mit den Eil sch uläs Won ıllınenb bezogonowTuvävolliund 11 mi ns N be 2b Hk Klahih Pröspeitten And hıfeh velteren "AtsRührten stehe ich "Bern zu Diensten" 0 5 ) bir ‚aueliulel 2 Vrleung gl a NENNE EIG I ns 4 Bet Ver Geeignete Vertreter en naleism nab ni briu haltung von Fiulnis an irischen, Sehniltwinden „ganz vor- rl nn E Vet ailn. NEE en a > { f id „TUM‘* wird sicher Ihre grösste AR 0 N fen, und ich bitte um gefällige Erteilung Ihrer werten Aue hr OrRübch IH! alt at K Kran ut N eh ist Aufträge, deren schnellster und bester Ausfülitung Erf sein dürfen. /-urdjau gez WDehhanit, Lehrer, ulielle, il Ip neuen Br guten 1551 elntailov Hart ‚ts "YUT., lin nmmiolrz Lonsifchhd zunliuld ı ? Stuttgart, den 2. August 1904 gez. (i.. Balz ' Antworllich Ihrer w. gestrigen Anfrage diene Ihnen zur Sr BEE 3b alaildsitesaug 3 ziox bau shrisl seta ‚sıla , Hochachtungsvoll 1: siln si AloR iseratraall ls Sta lfm Hain bezogenen Tuvzsehr L , BURG b. Magdeburg. ars, - Heinrich Ermisch, zufrieden bin, Ich habe dasselbe letzten He; —ehhre Anlrage über das mir gelieferte Tuv kann ich Obslgarten genen Blutlaus angewandt und habe damit einen Ihnen bestätigen, daß sich das Mittel bei den mit Blutläusen glänzenden Erfolg erzielt, sodaß ich das Praparat jedermann | befallenen Bäumen bis jetzt schr gut bewährt hat Die Huldl zur Verlilgung von Blutlaus warın empfehlen kann Bäume sind durchaus rein seit der Behandlung mit @hemische Fabrik. Rüdesheim & Rheingau, den 24. ‚uni 1905. Tuv im Frühjahr. gcz ‚Josenl Moos, Weingufsbesilzer, \ Stuttgark. den 8 August 1904 gez. Panl Reiller, halten, zw‘ Stämmen sitzenden Kommaläuse und Wintereier der Blattläuse zu töten. Im Frühjahr trieben die mit „Tuvnilbeitrichdnamigis Hua rd ausälsdignicht besiridfenen, tan) warschön, (ddBiduroh ken 0ToilAnstriebbe@ Bäuhellen pelbtäilnwokden iseien.unletatirgogen ie in EEE Bäunchdn imimppagkten versch on ek? Die Sehen und Aüngstriche sing ehkilso ame ‚anlerılemt behtictioncanBinnfieng «lagonbamlal ereigreilwonuUßıkitlaihsenulsudoih ol on)klhrond wirinidan ulklau Auvantserch macıınS ch ratiblen Bilattı 1alsz/lind eminsoklonschhdemz wklag aulrmbeal 1 Nolaten 2 20» Jlinv 1905 bnuw2dana] volle anulbrnd iu > anklaxkkiinsohuleictiolkaen u malnaw u5 tb Biking: anal a dub ab. Driwy Iaimolkf 27 0) ib übe Königliohukvoatische, alawaniac Beh@lısw 1 Lanılss-Reglernug neh, ni gl mafginl Auflähr Söhreibere var l0,.Wasyıar 1806 wird Ihnen mit- eilt, dass die mit Ihrem Fabrikat”„Duv* angestellten Ver- en: en IH zu Imserer ZutendenheltikisgeiätlensindiwBtlufs 'erstiehe/ werten Neklmil zwi Dir M IN Urli weheintesieie ul dis Adress iarlidbeh 1a uksabinhine BRajdRoWnayLEIserNbahrSihton »Pegoscionper ‚Rachnahind/des-Berrapresutähden wulledusıl zid Luz 1 Ahr zo Nrain] 25: Mebfun s1908)11 nis ıMüklden IBannkoz vu T nia2 us 21: »1oilerakinligls Bamalrallın 7 onhanloll , MR-lzuguA nah ‚uneanll In Beantwortung Iires Gechrlen Yom 4. August benach- richtige ich STalaBilnd II aaa mr Venlibferttoft ul berni me vollste Zutiedientgjtialiks yelnlarısküh m In der An- Iwerdtänkrzär Verl dep BtdolAusteinkteididsesiMittel IErU ee or RIES Vorkoihnnisscuilitrde ek llißsest kutbewahrte Mitdrsoter in Amvendung ıbringon, AlTUHSDARNI de7. kt ındoR IuebgKapVeJEÄNIEE, 2 ab na one nrkeratahı ug hr Mittel Tüv zur Ver- filgung von. Bauen an nase auf BEN Kreis- tzt worden as Mittel hat au e Xi g In, in sa ‚Kölle, ana u u halle 1 Kalle maM Himuen BUS. dent. 1 upa861904danment feia biiu za “Bez 118 nilsehenig“Ohzussetailischersichl annbuessle. mi al. daahay il ine kaloateilel Ih rdirch eigene Mit; lahhjklV. mil der min gesähdten! Prabatlhses „BAROLISBIST UK BR zeilkomuan zuÄr! GB ERKDBUC DER Binmaligem hrkpi aren sowohl) Blaıtfatıs,) avi, ıKfo ma a annlsehlid ern vornichlet.s1zleltoswurde, das, Milli] Inga nlabn ‚ibanımbesitzer gen ompiehleniw usbuu W na s19 Unılnazsll load 107 Amplehen;; eng o 1A 100 ‚AT. in ne Teilgjlh uf Uöktlle 1 A al N II in > ni Ki un An An El Ba NER aniı Si DH En [ Jen) aobmine. aaratn Alan ei wa Tthl An Il nalleihe are io Jun mucH 1seßz ln alla | Mit Hiemeh Fate sT Re Briten, Ne Stel" "BässelBe! Bralans Kl Anden ‚ezeic) ar u Ai dr IN BERN, Bo Eie Ulchuh I Ah zu en Mi Yeuen ab, ix mm ya "B! as m gar 1903101H In attraktı OT Ienyuh. Bi ar At a myaehderhl ich! die: 10 kg-Probe „Tuv“ verbraucht habe, | bitte ich Ele mir ein 50 K; rech nn Die ua mer ‚erhalten, ein nu en nella INN s y u mu) fag'iile "pyucke u & AS Born Harllon na H A ns 1b I il km, , OBEN naykıl nnd hlolıl ei N Brinn | sein kuerami dem des Karbolin ms HEDUnGEN. ind. Bützow i. Meckl,, 16. Januar 1 hiermik ‚dal Ik RN En N H a TOEIH N anio Bis m dal on art dasselbe als w ER: un hildläuse Se empfehlen. Ber real! hestaltesich nach. Samen- 1 sHalhshunai 113. dlhje 1Anilrode won Hin!wonlbns Sie » wohl ordhormib.uBenthainh zw srwarler habenz NinkBitaltehl,‘ ana: August Ob iger urn Nr nabrıraz. ‚noTe vs Aal olal Ne hs na ak Erpudkn hal, si ED un in N N a 3 NO Ne ir aM Aal en ii Sn zum I, ua ", lid al ergebene Nachncht,m Mint 196 JoliHranabnsis Eier re gelldnirags leila igh, Ivons A Sbezogensı. DR" Sinlhıgngan Hi laus etc. absolut Zuverlänsigu nboh Bhumensidin sahpanıskackı helallen FE empfehlen. In lluansl Freiburg 1. B., den A Haugusf OR al Dem jelzt ’viehaelt Bin ee hlrder (Obstbhune mit Karbolineum ist dic Verwendung des von der Firma 1ablanid ‚unlmail say idcburg hergestellten palen- ich Mas sets de HE Te, sie arload Bez IpusN: le 's aber auch H te ın ehgen an Zugd le! na a oelallda mit Dr. Stötzer. zu a ulaatnrach An 1ohagznl gez. I Derzmann, N en il M FRE NH If a dl g I RN De u on un I hp s an NR: ati anlfch kktangräichoNldrsırchtvnwodaioh or- yilgnalven Biken sorlotten aleoyTıbrminberzeugt Vındı kin mes Vertil un u nahe Intehe ‚ehlch nu) dauMfhmste IT Blut Enpeh ann erunndertid unbe ich his öglachalinisteumkulhnee: Tansarkialk ı Dinieik stidbgs riobenvenV Röumaılalıd ogepenılsmilhien aoilalıne von NEED ALUMSIND EITDIENUER" in LAN KURT von namund Ikanıloe Satngtn b) a li al Be teljt En NE m nn Warunnbale a MM ‚ASbefundenus Isis Tenl " ‚bubaftlinbeb | 1905 dd ma lim in Tensaatn Hlınon nittdiloma/daßbihbr Ya vHokiomslgegen or mals ld IMobdteNansgiezdialun ti bdwäh hderigh Iwardatdadsdibd gern amipichlänıundz salbst nugjteb Iahweraidn. zah Hrunkelstoin't> Bene) den A60)MaisW90B. Hoi alılaanı gez, Oral anakyy Date Idnn En teren 3 Hbenbunom 20. dMls, die (B sich zwei junge Apfel-Hochstämme, Weiche stark von der Blutlaus befallen waren, vernichten Voslpr 2 gl UmbaNpn, (aı\Woahen ver- OWSISRER MARI ir den erfolgte, hat den Bäumen St de: \selbaito sindhnälpignmurgeiriuhAuuapi a siglat SE nmel el Iknganler Brawbännatz m stört wmademandon) mailing lan wonlaz Ile FEN ont laBrz 1 ir onulbunılal Oudcımauag nullal2 1anılar Au lt mild Man nılalehl kann obiggss Biel dilırg a 51) byte lang zul DinN ans loan rolumn MN Ardben- Li 5 Zukuinie aucile Hl Tan voran! j 2 ia ai, Map v Sad, N Inh hie INol) Klee EEE ui Ai \) ei OR Jachbar bes j ea vollständig vernichtet und RIAE an auch „Kinghbswanpplem ‚schei ac Ha h en. nee Geireinde und dem Obsibau- | 'n und nächsten Winter cin größeres | wa num adlnch Iuaılıa 1Pıor en none) armen a a late K Kmscn 1a En ‚ric) V sin N u ns! en va eo „ il sell Na \ herlannne, Sy muRa tiessen, . Janua PN Vi; lea? roDı ar: Reokul, Nr SpEH Hal 0 ‘on Ihnen eaip) ncıPrapar| „Tuv° be er vollen Zufriedenheit. Meine Bäume | HUSRIHREN EN, 0 DR Im er in ieh len du ut sdsıl Il im Va wa ar haben ildläuse De. a nen dal ‚N Ih DT 137 aluılarrzuniindengit nl name pas" dag.Behand]ng. N AN HN AR ln das Mitte) angewandt, ‚habe, 1 ab boy All I! Me Ha yldcHel Mi HH RAD w enplohleh ltd ara I Knfig nächst lfaanan Ro Yun AT HRNEr nu Bl Hg fi 10, nl? Kreisstraßenwärter. sh „Tim anıaa non ılaı law ll Az nalpuy. haldsich!‘ bey inhs leere ABlatlausllanisgdr BA ein kiel BEWIÄRFEI SbAABIAFOUaKseihe wertdr einptolich is 1Miltel« ‚Smöch nieht” ‚Notgckömmen egen „Ien/ 1 lku er. vl schr überraschend. Ich muß en rn ein. onenteaB ud IKFE olauch! gegen En era ei Graf Vitzthum von 11 M 7 88 mow mono a ‚Anwendung gegen Blutldusı hatoisichilhrıAräpdrat hior in munsehen; Obstinksge »sehungut «bewährt inind werde ich mdht iverfehlen, ydassclbeuweii zıbempfehletzi11 vıbullanss Leerbaelo®. BergsGkdbachsy ioıl Lu zulau d/ Blllelbing, Obergärtnen- on ot En feine DE En ich uinılmadund .ılal. or Senden Sie mir g anliımeinenl mi)Feühjahril Herden Blutläuse Yorlinde. j load ai IS NER ARTEN Tall BT ot lıHörtorik ‚MillutActelheid; 13. 1Beptemibar 1905, W117 zur! un nayhov se) I us mod; 1 1115 Kanl>Arnelıhn rs a Basen en Ehe MNEHHlaus verwen. | tie) ai IN Span A el kann „iunolys Der 6b SmungL abine ) an N Iheiyanla ‚Sihralhen Ey Kin Bh iv gegen h En LErEB) ee e Ale En hen Auheluyelahe ches; en N llenhaugen. b. Büngsi. Wi ae ılyıli glalı * Hin Anal monktoz ul al NN der Pre Al Fa a ı IE "Bömallen!Rehiniter \ irenl Anwendung dls Mittels Testätstelte br mimenhanken ‚Bez Kassel 22° Mai ad ul Air vieler bexithen|Averdems | r Brahe bezagene Tu, ölre Zührie denhent Yu al ll) nun ist Tuy d Ich; Fan, Kun, ut, Arber ggg Ich, Ieii, ‚jet 3.janeen Ihe! Hl bäun m price Much® Ni Anstel KERN. Al Philleh ins’ Holz und die frühere alte Rinde schälg, sich ab, a aa je Bäume ‚ges EEE EN vuT NERHNG u meHkäusen. coet en 2 gab ‚usenisond ‚sin BeahtwortungiIhrerggefälligem Anfrassınom42ud. M teilg Ach dhnemiergebettstummdsislaßodioimik, schädlichen; 1 Seh rotzenisibehafteterm, Biumesimbınpagewislalrg tmit MeV | striehsvorden sind. Jetzt Sindiir Bäume vonslen«sehö lingen befreit, ölıne daß eine andere Sı liche Einwirkung sea Hu ten. En Rlne ic, DENE af enget Welenesich db En nn a einz nn. an Mittel’nicht oM biz Rotsejanınlsnrgermeisten. nsbnıwilo2ıo9u 1as1r wol; INGRIBIRLR ItREeHEAERNNARABE"NAKeH NUMMER Itanıtenst RÜIIENSE EICHE p Tuv“ im Herbst ai Di HIT ih Ibylinene walk bla Nyon BC Bl HANS, Heimen uch, würde" He Ente Wh ui u Kal: AT lenelanı Kuh alt Ki die Erlalg In el j! NM Neöhichr bar dein st aha iin IS hl CH AIne ı AN in An A emiloe arabıe bu \ nah) s] ‚ dasıyan Ihnen as Hal Meg dan, a Augusl, 0. ; eh onunadlagubriw niet Ar MOrRIlICh > eva tshataı äumen meines Rebhöfes: in, Durlchiin Anwandum; le den besten lirfolg u 1411 Kl A zoll rmKarlsenlie lens2 August 10H SG siun ınw alldr 2i zun fm nlazıuigms 1g0211d6 We Weinhandlung nabmmwunzıny Hollsunu eu x DasılgelibföttexMtoy"Inkabeoieh im Monaf Apali,ange- | wendet und zeigen meine Apfel-Kordons absolut keine | "Spur men VoncB li gransı Das Aurel hat beimit probat wirkt, Han Ipm’lhnen dankbar fund dep au kurt ves/ja huge n'häbe, das TuWWelter ep 5 Klenzusjnr Oh, Eis, VON znzaib Islia De aan us Anl llgilogan I nl ve a die, Ih kat It IN HAGEN dei As" hl ngen hie Ku Den ME Aa yrulalar one, 9. S ber rät, ne lehnt» le dur ME, Ilm N al An yuöhki, ee, Ile u : mul 1a Ih Santo BAR SRH RUDEHIAN: A ia Ban ne il El) v ı KEN nl an RD En il) 2 ralhhulslähden den." Arte) En ls SUR KHlISHEaNH" N kunt Hl larlosy: une] he 1} ik abend In ls a lb Balsam aılıiw 02 INiE vs Blutlays und Kommalaus an Are arahhah, IHN LDeH ein OB Matt den ferdat Weder 10 R II ge Ba Eh. naiv 19 Harz Teenie! so Eh in am maß Tim nsılsiprie AARON IN von ‚Ihltent inf Kun edge pur ni Dei mir te Dion, AU I Au tbettankı Ver- ng.d Re ger blutlänsıı durdh 4 vEiNıeı "ni HaEUR as uhenei laneln, rer | vor- sARWÄTERANA KOT T ao BuebsBuBSRLEND wanna —_ STR REITS u en obai ei ö RE 1080 al 3 asdir arav Haug mel NVOT, Sr u 9ılo rmiIsc ap! 'hemische: ' abrik =: Beer. | ‚briie $dunlins’ smnkd 9ib ow JisS sh ni uk Irsiraesy AUT, tim mooslllinnge 9 hi tabs „09 R dl PT nabionıoesd misd Me = ee ih BURG Bei VIag K=iejel SI einiugHl mn ‚nonoismersdi Er: = wre mobnoglot us PUT, arolail Hal As er z —c ve PB re? et et 6 0348 er & er une BI nichten der Kaum- ind flebenschidlinge sfr bisher verschiedene Mitte WAARAdettworden. Dieselben haben WSoch «sämtlich nicht vermocht, ihremÜ Zweck völlig zu genügen und widerstandsfähigere SchägjiheQOlwie. z. B:.diC Blutlaus, zu vernichten ung Oakn Biaiherde, zu uktidsplanigi@gigich den Bäumen etc. selbst schädlich zu werden. ‚si Rirloe erb 19bo nılsd ib ns iaıt .vrsod zlinds’l de mus ‚rstrstui egesten Zeitstiasucusshalangeıdortengeiie Brobachtunggu and Narsucha gelungen ein Mittel ausfindig zu machen, das, ohne schädliche Eigenschaften für die damit zu behandelnden Hume; Weinstöcke ‚us. jan besitzen doch ntgäglisis ost nauchudieswidesstansisfähigsten Pebmaratzer ni sistetadigis ale auch die ee Blutlaus, radikal abzutöten und zu vernighfsn,; «Dieses Mitfe); ists Agm-Dautachsn ;Beicha unter Npm120499 = und in den meisten anderen ‚Kulturländermodurabi, Batente,gsschützte, in singi/ Fabrik ısstsugte Au fi A er 33 nahow 1oınl grulishäl seillftog mn sttid rloi ban Tas gg olezörg aııl 1orie briw "WAT, ‚notib nioe A nilend 1iesd han 1olelloımlsa moisb sgrlıl Alte, von der Biutlaus befallene Bäume, verloren, mit „EWW““ bestrichen, nach verhältnismäßig kurzer Zeit die alte Borke Orr Bill frische, glatte Rinde und zeigten, daß sämtliche Schädiger einschließlich der N < Blutlaus vollkommen ernichtet waren. an. fauligen und brandigen StterPReilfendalrtird der Baum erschi Ne Kerindt nd ki abit Slikier dern, anstatt einzugehen, wie man nach den bisherigen Erfahrungen mit unzureichenden Mitteln hätte, Sal müssen, .Hilüuß SUIocSIen“ "s] t ? \ i) Ss ydney I sop yydısum yuuB so) I (8) un 9) DI) oy] JIOpy uoA uU Q „oo unpjfo3ssne nG quayım. DRSld ge 'gaV 298 . o Bernburgerstrafse seine letzte grolse Ausstellung. Der ideelle Erfolg der- selben war ein so bedeutender, dals der Verein, in richtiger Erkenntnis der Notwendigkeit, das Interesse an dem schönen Gartenbau in weiteren Kreisen nicht allein zu erwecken, sondern auch zu festigen, oeschlofs, durch Veran- staltung kleiner Sonderausstellungen und durch mit Pflanzenschauen ver- bundene, erweiterte Monatssitzungen Bindeglieder zu schaffen zwischen srölseren, von drei zu drei Jahren statt- findenden Ausstellungen. Solche Binde- glieder bildeten die wohlgelungene Chrysanthemumausstellung vom 9. bis 12. November v. J. und die mit einer herrlichen Pflanzenschau verbunden ge- wesene erweiterte Monatssitzung vom 3. April im Landesausstellungspark, welch letzterer bekanntlich eine gleiche am 13. d. M. folgen soll. Beide Veranstaltungen des Garten- bauvereins erfreuten sich bekanntlich eines aulserordentlich starken Zuspruchs, der zur Genüge erkennen liels, dals das Interesse an dem Gartenbau doch noch ein recht erfreuliches ist, dafs es, viel- leicht nur durch ganz besondere Um- stände beeinflufst, zwar in jüngster Zeit etwas abflaute, aber nur eines geringen Anstolses bedarf, um zu neuem, glück- bringendem Leben zu erwachen. Indes fehlt es vielfach an dem nötigen Interesse für die Ausstellungen bei den Fachleuten, man nimmt allgemein eine Ausstellungsmüdigkeit wahr, die gerade für unseren Beruf um so verhängnis- voller werden kann, als Geschmack und Vorliebe für die verschiedenen Ver- treterinnen der Blumenwelt aufserordent- lich wechselvoli und von der Mode mehr oder weniger beeinflulst sind. Es erscheint deshalb geboten, die sich allgemeiner Gunst im Publikum erfreuenden Blumen und solche, die sich die Wertschätzung des Blumen- liebhabers erwerben wollen, immer und immer wieder in grölseren Mengen vorzuführen, sie in ihrer viel- seitigen Verwendung zu zeigen. Gewils wird dieses erstrebenswerte, wenn auch in gewissem Sinne zunächst nur reale Ziel auch durch die zeitge- mäfsen, oft splendiden Aufmachungen in den Schaufenstern der Blumenhand- lungen erreicht, sofern die Blumen hier mit künstlerischem Geschick, sei es als Einzelpflanzen, sei es zu natürlichen Ausstellungen. Anordnungen der Bindekunst vereinigt, zur Schau gestellt werden. Aber der Rahmen bleibt doch immer nur ein be- grenzter und bietet, offen gestanden, of, namentlich in verkehrsreichen Stralsen, wenig Gelegenheit zu ruhiger Betrachtung, die doch immer die Vor- aussetzung eines verständnisvollen Ein- gehens auf die Bestrebung des rührigen Gärtners bleibt. Fachleute mit weit ausschauendem Blick, denen der Rahmen der Veran- staltungen des Gartenbauvereins teils zu selten, teils zu „klein“, zu beschränkt für erfolgreiche Betätigung erschien, haben dies rechtzeitig erkannt und ge- zeigt, was einzelne Firmen zu leisten imstande sind, „wenn innigstes Interesse für den gewählten Beruf mit kaufmännischem Geist sich verbindet“, So veranstalteten der Gärtnereibesitzer E. Dietze-Steglitz dortselbst bereits vom 22. bis 29. November 1899 eine Chrysanthemum-Ausstellung und A. Koschel-Charlottenburg vom 12. bis zum 20. Oktober 1904 eine Herbst- gartenbauausstellung in den früheren Sälen und Gärten der Berliner Sezession "aus eigenen Mitteln. Beide Ausstellungen sind noch in unser aller Erinnerung, und von letzterer wissen wir, dals durch sie dem Publikum dadurch etwas ganz neues geboten wurde, dafs die Farben der ausgestellten Pflanzen in reizvoller Weise auf diejenigen der einzelnen Aus- stellungszimmer abgestimmt waren. Und schon wieder trat A. Koschels Blumenausstellung mit den Erzeug- nissen ihrer drei in Lichtenberg ge- legenen grolsen Gärtnereien an die Oeffentlichkeit; sie veranstaltete vom 12. bis zum 17. April d. J. allein und mit eigenen Mitteln eine „Grolse Frühjahrs- gartenbauausstellung“ im neuen Saal- bau, in den dazu gehörigen Kolonaden und den Stadtbahnbögen, sowie im Garten des Landesausstellungsparkes am Lehrter Bahnhof. Fünf Säle, drei Stadt- bahnbögen und eine grolse Halle standen aulser den Terrassen und dem Garten der Veranstalterin der Ausstellung zur Verfügung. Unglaublich fast schien es, dafs die gewaltigen Räume allein durch eine Firma voll ausgenutzt werden konnten. Doch das Unerwartete „es ward Ereignis“, und alles, was wir auf einer gröfseren Ausstellung zu sehen gewöhnt sind, fanden wir hier in voll- endetster Harmonie vereinigt. Neben den Topfpflanzen in dekorativer Um- gebung, Festsäle mit Tafeldekorationen, Wintergärten in vorbildlicher Ausfüh- rung, Bindereien, Kunst- gegenstände u.a. m. Es kann hier nicht meine Aufgabe sein, das mannigfaltige Pflanzenmaterial, das in tadelloser Kultur zur Ausstellung gelangte und Zeugnis ablegte für die Tüchtigkeit der Leiter der drei grolsen Gärtnereien A. Koschel, namentlich auf- zuführen, nur soviel sei bemerkt, dafs Azalea indica, Rhododendron, die ver- schiedensten Treibsträucher — Flieder, Schneeball, Goldregen, Glyceinen —, Rosen, Hyazinthen, Tulpen usw. das Hauptmaterial bildeten. Palmen — Kentien und Chamaerops —, Lorbeer und andere Pflanzen bildeten, wie dies die photographische Wieder- gabe des grölsten Saales der Ausstellung (Abb. 35) veranschaulicht, den deko- rativen, die Architektur der Säle dezent unterbrechenden Hintergrund in allen Räumen, und wo es irgend möglich war, zahlreiche Unterrichtswesen. __299 Sälen drei und vier in einer ungemein ansprechenden Weise geschehen, und zwar erschien ersterer in Rosa mit Azalien, Hortensien, Begonien (Gloire de Lorraine), Prunus triloba und Malus Scheideckeri, letzterer in Blau und Weils mit Hortensien, Cinerarien, Glo- xinien, Rhododendron, Klematis, Calla aethiopica und Perle von Stuttgart und Lilium Harrisi, Alles in allem können wir dem Ver- anstalter der Ausstellung, Herrn A. Koschel, unsere Anerkennung für seine hervorragenden künstlerischen Leistungen und für seinen Mut, allein mit einer so grolsen Ausstellung vor die Oeffentlichkeit zu treten, nicht ver- sagen und wollen mit ihm den in seinem offiziellen Katalog zum Ausdruck ge- brachten Wunsch hegen, dafs alle Be- sucher der Ausstellung befriedigt von dannen gezogen sein mögen „mit dem Empfinden, dafs Blumen und Pflanzen heut keine Luxusartikel, sondern Lebens- bedürfnisse bilden, die in keinem Haus- erschien auch die Absicht des Aus- | halte fehlen sollten“, denn „ein Heim stellers, „die Farben in ihrer Reinheit ohne Blumen ist kahl und öde, Blumen nach Möglichkeit die Situation be- | und Pflanzen allein machen selbst die herrschen“ zu lassen, durchgeführt. , bescheidenste Wohnung zum trauten Namentlich war dies in den kleineren | Heim“, Unterrichtswesen. Der Vortragskursus 1512, Uhr: des volkswirtschaftlichen Vereins für Obst- und Gemüseverwertung findet Sonnabend, den 16. Juni im grolsen Saal des Architektenhauses zu Berlin, Wilhelmstrafse 92/93 (Querstralse der Leipzigerstrafse) statt. Beginn der Vorträge 9 Uhr. Tagesordnung: 9 Uhr: Eröffnung des Vortragskursus durch den Vorsitzenden. 1. „Die volkswirtschaftliche Bedeutung der Obst- und Gemüse-Konserven- industrie, im Hinblick auf den hei- mischen Obst- und Gemüsebau.“ Referent: Regierungsrat Dr. Stege- mann, Syndikus derHandelskammer für das Herzogtum Braunschweig. | . „Obst- und Gemüseverwertung. im Haushalte.“ Referent: Frau Wil- helmine Bird, Mitglied des engeren Vorstandes des Volkswirtschaftl.Ver- | eins für Obst- und Gemüsever- wertung. — Pause. 3. „Obst- und Gemüsegenuls vom ge- sundheitlichen Standpunkt.“ Refe- rent: Dr. med, Straufs, Professor und Privatdozent an der Universität Berlin, . „Ueber den Versand von Obst und Gemüse in Kühlwagen, besonders im Hinblick auf die Erfahrungen Amerikas.“ Voraussichtlicher Refe- rent: D. Sandmann, Mitglied der Handelskammer zu Berlin. — Mittags- pause, 3 Uhr: 5. Oeffentliche Besprechung der von A. Aumann-Ilversgehofen aufge- stellten „Leitsätze für Obstverwer- tung.“. Referent: Der Verfasser. 6. Diskussionen über die Vorträge in Reihenfolge der Tagesordnung. Zur Teilnahme an diesem Vortrags- kursus, welche kostenlos ist, sind alle Gönner und Freunde der gleichen Bestrebungen eingeladen und herzlich | willkommen. 300 Kleinere Mitteilungen. Kleinere Mitteilungen. Der Wintergarten des Herrn Fabrik- besitzers Gumprecht in Neu-Ruppin. (Hierzu Abb. 36.) Von Hermann Amelung. In den letzten Jahren ist von seiten des Vereins zur Beförderung des Garten- baues in löblicher Weise danach ge- strebt worden, Liebhaber und Gärtner durch Wort und Schrift einander näher zu bringen. Die Veranstaltung von Blumenaus- stellungen haben zur Kauflust angeregt, Besichtigungen von Gärten haben teils Gelegenheit geboten, neuere und emp- fehlenswerte Pflanzen kennen zu lernen, teils deren Wirkung in der Gesamtan- lage zu erproben. Es dürfte nun wohl zur weiteren Förderung der Liebe zu den Pflanzen beitragen, wenn neue Einrichtungen auf allen Gebieten des Gartenbaues tunlichst im Vereinsorgan besprochen werden. Bisher sind ja in erster Linie die Fortschritte des Gartenbaues der Haupt- stadt Berlins und deren nächster Um- gebung berücksichtigt worden, doch dürfte es sich empfehlen, auch die aulserhalb des Vorortverkehrs entstan- denen neuen Einrichtungen auf gärtneri- schem Gebiete zu würdigen. Um so mehr sollte dieses geschehen, weil viele mit der Grofsstadt geschäftlich verbundene Herrschaften, „weiter hinaus“ ihre Liebhaberei für den Gartenbau betätigen. Möge nun auch einem „etwas abseits“ von Berlin wohnenden Mitgliede ge- stattet sein, eine Neueinrichtung in der Oeffentlichkeit zu besprechen: Diese Neueinrichtung betrifft einen Winter- garten in mehr als alltäglichem Um- fang. Dafs bei dieser Einrichtung ganz be- sonders die Zweckmälsigkeit von seiten des Besitzers ins Auge gefalst war, sei besonders hervorgehoben. Nicht ein Prunksaal sollte. der Wintergarten für ihn sein, sondern eine Erholungsstätte nach des Tages Last und Arbeit. Hand in Hand in harmonischem Ausgleich der Ideen des Besitzers mit praktischen Vorschlägen seines Gärtners, ist der Wintergarten als Teil eines Villen- grundstücks in verhältnismälsig kurzer Zeit entstanden. Die Abbildung stellt eine Teilansicht des Wintergartens dar. Er ist von der Firma M. G. Schott, Breslau 'erbaut und hat eine Länge von 16 m, ist 12 m breit und 7 m hoch. Die Warmwasser- heizung ist so angelegt, dafs es mög- lich ist, in kurzer Zeit eine ausgibige Wärme zu schaffen. Entgegengesetzt kann man durch Abstellen von Ventilen schnell eine gleichmälsige Temperatur herstellen. Als mir die Ausstattung des Winter- gartens übertragen wurde, war es eine Hauptbedingung' meines Chefs, einen Aufenthaltsort zu schaffen, welcher es ermöglicht, in rauher Jahreszeit darin bequem spazieren zu gehen. Es sollten auch daselbst die Mahlzeiten von den Herrschaften eingenommen werden. Vor allem mulfste ich nun darauf be- dacht sein, eine gesunde und erträg- liche Luft im Wintergarten zu schaffen, um den Aufenthalt darin so angenehm wie möglich zu machen. Ich schlug deshalb vor, keine Stella- gen zu bauen und auch die Wege nicht mit Steinen zu pflastern, sondern mit Kies zu belegen. Durch öfteres Bespritzen der Wege mit warmem Wasser lälst sich eine an- genehme Luft herstellen. Das Pflanzenmaterial wurde der ge- wünschten Temperatur entsprechend ge- wählt und sollte hauptsächlich aus Palmen bestehen. 5 :Jch wählte vorzugsweise Areca Baueri, Phönix canariensis, Latania borbonica, Kentia Belmoreana und K. Forsteriana. Sämtliche gröfseren Pflanzen stellte ich auf vorher eingegrabene natürliche Baumstämme, kleine Pflanzen auf Steine, um ein Durehwurzeln zu verhüten. Als Zwischendekoration pflanzte ich ver- schiedene Sorten Farne frei aus. Auch Abutiton Thompsoni nimmt sich freige- pflanzt sehr gut aus und blüt das ganze Jahr hindurch. Die Wände des Wintergartens sind mit rauhem Besenputz versehen und mit Ficus stipulata bepflanzt, Etwas links auf unserem Bilde sehen wir eine von mir entworfene und ausgeführte Tropfsteingrotte mit Wasserfall. Das Kleinere Mitteilungen. 301 Material hierzu stammt aus der früheren | und einer Mauer umgeben, ist Neu- Flora in Charlottenburg. Es sind so | Ruppin Kreis- und Garnisonstadt. Es schöne Steingebilde darunter, wie man sie selten noch vorfindet. Die Bepflanzung der Grotte ist in der Nähe der Wasserläufe mit Cyperus alternifolius ausgeführt; die Seitenstücke sind mit Farnen, Asparagus Sprengeri und Bambusa aurea bepflanzt. Hervor- heben muls ich noch, dafs der Winter- | | | | | | | | | | befinden sich hier ein Land- und Amts- gericht, ein Lehrerseminar und eine Präparandenanstalt, ferner ein Gymna- sium und das Landratsamt. Etwas ab- seits befindet sich eine Landesirrenan- stalt. Die Umgebung von Neu-Ruppin ist sehr einladend; lange schattige Alleen Abb. 36. garten fast zur ebenen Erde liegt. Nur durch eine Stufe ist von ihm der parkartige Garten zu erreichen. Der Wintergarten ist nämlich an der Süd- seite der neuen Villa angebaut. Von dieser aus ist er durch eine Tür ver- mittelst einer bequemen Treppe, deren obere Plattform noch als erhöhter Sitz- platz dient, zu erreichen. Vielleicht interessiert es auch, etwas über Neu-Ruppin selbst zu erfahren. Am schönen Ruppiner See herrlich ge- legen, mit baumbestandenen Wällen Blick in’den Wintergarten des Herrn Gumprecht in Neu-Ruppin. ermöglichen im Sommer weite Spazier- gänge. Als besonders anziehend und von der Natur begünstigt, möchte ich den „Weinberg“ und die städtischen Anlagen am Goldfischteich erwähnen: auch der „Tempelgarten“ ist eines Be- suches wert. Hier sieht man schöne alte Koniferen in grölserer Anzahl in Gruppen wie einzeln angepflanzt. Auf dem Ruppiner See verkehren zwei Personendampfer, welche schöne Aus- flugsorte wie „Alsen“ und den „Kurort Hermsdorf“ u. a. mit der Stadt verbinden. 302 Zur Ferienzeit finden sich hier viel Wohnung nehmende Sommergäste ein. Neu-Ruppin ist in 2 Stunden mit der Bahn von Berlin, Stettiner und Lehrter Bahnhof, zu erreichen. Geschichtlich sei noch erwähnt, dals sich auf dem Wall bei Neu-Ruppin noch die grofse Eiche befindet, von wo aus der Grofse Kurfürst die Schlacht bei dem nahen Fehrbellin leitete. Mögen diese Zeilen dazu beitragen, Neueinrichtungen, die eine Förde- rung des Gartenbaues bezwecken, in der „Gartenflora“ bekannt zu geben. Mögen sich Liebhaber wie Gärtner immer mehr in Harmonie zusammenfinden, damit die alte, nur durch Terrainspeku- lationen und Sports aller Art vernach- lässigte Liebhaberei für Pflanzen wieder mehr zunehme. Personal-Nachrichten. Diamanttraube und weilse Nizzatraube gesucht. Die kgl. Gartenbaugesellschaft zu London hat in ihrem Versuchsgarten zu Wisley eine Sammlung der wich- tigsten Traubensorten angepflanzt. Es fehlen aber, wie Gardeners Chroniele S. 139 dieses Jahres mitteilt, die zwei alten Sorten: Diamant.-Traube und weilse Nizza (white Nice). Im Interesse der Sache machen wir das bekannt und bitten diejenigen, welche solche liefern können, an Herrn W. Wilks Secretary of the Royal Horti- eultural Society, London, 117 Victoria Street, S.W, zu schreiben. L. Wittmack. Personal-Nachrichten. F. Bouche, Königlicher Obergarten- direktor in Dresden, ist der Titel und Rang eines Hofrates in der 4. Klasse der Hofrangordnung verliehen worden. Carl Hampel, Stadt-Gartendirektor | in Leipzig, Königl. Preufsischer Garten- | baudirektor, ist das Ritterkreuz 1. Klasse vom Albrechtorden verliehen worden. Graf de Kerchhove de Denterghem %. Am 20. März starb in Gent der Präsi- dent der Societe Royale d’Agriculture | et de Botanique de Gand, GrafOswald | de Kerchhove de Denterghem, wel- cher seit 1878 an der Spitze dieser Gesellschaft stand, die durch ihre alle fünf Jahre stattfindenden grolsen inter- nationalen Ausstellungen sich einen Weltruf erworben hat. Die Genter Ge- sellschaft für Ackerbau und Botanik hat in den letzten Jahren schwere Verluste zu verzeichnen. Sie verlor am 28. Okto- ber 1900 Eduard Christoph Pynaert, im Jahre 1904 ihren Schriftführer Meulenaere, im Anfang des laufenden Jahres ihren langjährigen Generalsekre- tär E. Fierens und nun ist ihr der so tatkräftige Präsident Graf Kerchhove entrissen. Graf Oswald de Kerchhove geboren zu Gent am 1. A. de | wurde | April 1844. | er ı mülsig zu sein. Sein Vater war Bürgermeister von Gent und Erbauer des berühmten Winter- gartens, dessen Besuch auch seine Witwe allen Besuchern der Genter Aus- stellungen so gern gestattete. Oswald de Kerchhove gehörte zur liberalen Partei und war, wie Möllers Deutsche Gartenzeitung mitteilt, Gouverneur der Prov. Hennegau; als indes 1884 die liberale Regierung aufhörte, legte auch sein Amt nieder, nicht aber um Er wurde bald in den Senat gewählt und beteiligte sich aulserdem an vielen Vereinen etc., die gemeinnützige Zwecke verfolgen. Allen, welche in den letzten 30 Jahren die Genter fünfjährigen Gartenbau-Aus- stellungen besuehten, wissen Graf Kerchhoves treffliche Eigenschaften zu schätzen. Ein Hüne von Gestalt, grols und stark, verband er mit seiner impo- nierenden Figur eine glänzende Bered- samkeit, einen feinen Humor, eine aus- gezeichnete Organisations- und Re- präsentationsgabe. Seine Fest- und seine Tischreden waren Meisterstücke der Eloquenz. — Den Gartenbau liebte er über alles; er schrieb auch ein Werk über Orchideen (le livre des Örchidees) und eins über Palmen (Les Palmiers). Aufserdem war er Chefredakteur der Revue de l’horticulture Belge etetrangere, von ihrer Begründung 1875 bis zu seinem Tode und schrieb auch unter dem Namen Ausflug nach Dahlem. — Ausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft. 303 Eugene de Duren volkstümliche Aufsätze | und Werke. Er war Vorsitzender des Verwaltungs- amtes des kgl. botanischen Gartens in Brüssel, Inhaber der Veitch-Medaille, Ehrenmitglied vieler Vereine, auch des Vereins zur Beförderung des Garten- baues in den preulsischen Staaten. Sein Hinscheiden in Belgien, sondern des Gartenbaues das tiefste Bedauern, ganz besonders bei denen, die, wie der Unterzeichnete, öfter Gelegenheit hatten, | ihm näher zu treten. L.Wittmack. Stadtschulrat Professor Dr. Carl Gerstenberg ist am 13. Mai um 7 Uhr dem Schlaganfall erlegen, von dem er in der Nacht vom 4. Mai betroffen worden war. Als Sohn eines Landwirts war Gersten- berg am 21. Oktober 1846 zu Lossen bei Brieg geboren, auf dessen Gymna- sium er sich auch für das Studium vor- bereitete. Im Jahre 1868 bezog er die Berliner Universität, an der er Ge- schichte und klassische Philologie stu- dierte. 1870 unterbrach er seine Studien und trat als Freiwilliger in die von der Universität gebildete Sanitätskolonne ein, die dem Hauptquartier des Kron- prinzen angegliedert wurde. Von Weifsenburg bis Orleans nahm er an fast allen Schlachten hervorragenden Anteil. Nachdem er im Jahre 1873 promoviert hatte, unterrichtete er zu- nächst an Privatschulen. Dann kam er erweckt nicht nur | in allen Kreisen | ı gerufen. an das Andreas-Realgymnasium, an dem er als Lehrer und Öberlehrer 16 Jahre wirkte, bis ihm die Leitung des Friedrich- Realgymnasiums übertragen wurde, Nach dem Rücktritt des Stadtschulrats Bertram wurde im Februar 1901 Gersten- berg dessen Nachfolger. Er hatte sich bereits seit 18383 mit Eifer auf kommu- nalem Gebiete betätigt, und war er in die Stadtverordnetenversammlung ge- wählt worden. Dort widmete er sein Wirken besonders den Hospitälern. Dem Turnkuratorium angehörig, hatte er in dessen Auftrag die Spielplätze in's Leben Auch für die Ferienkolonien, in deren Komitee er den zweiten Vorsitz führte, entfaltete er eine segensreiche Tätigkeit. An der Spitze des städtischen Volks- schulwesens hat der nun Verstorbene fünf Jahre gestanden. In dieser kurzen Zeitdauer hat er dennoch Segensreiches geschaffen. So den Ausbau der Volks- schule zur achtklassigen Anstalt. Unter ihm erfolgte ferner die Einführung der obligatorischen Fortbildungsschule, und für die Städtische Technische Mittel- schule hat er in vorderster Reihe ge- kämpft. Auch war ihm das gesamte Fachschulwesen, die beiden Handwerker- schulen und die Realschulen unterstellt. Mit dem V..z. B. d. G. stand der Ent- schlafene durch die städtische Fach- schule für Gärtner in regem geschäft- lichem Verkehr und hatte für berech- tigte Wünsche und Reformen stets ein offenes Ohr. Ausflug zur Besichtigung der Kgl. Gärtnerlehranstalt in Dahlem am Sonnabend, den 9. Juni 1906. Programm: Zusammentreffen 4:|; Uhr vor dem Haupteingang der Anstalt. Rundgang unter gütiger Führung von Herrn Kgl. Gartenbau- dırektor Th. Echtermeyer. Vortrag des Herrn Dr. Mehner-Dahlem über Bodenherzung. Gemütliches Beisammensein. Ferner findet eine gemeinsame Besichtigung der Ausstellung der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft am Freitag, den 15. Juni, statt. Zusammentreffen 4 Uhr am „@abentempel*. Führung: Der Generalsekretär des Vereins. 304 Die zw eite erw eiter te Monatsv er: Bammlung, Die zweite erweiterte Monatsversammlung des V.z. B. d. @. findet am Mittwoch, den 13. Juni 1906 in der festlich dekorierten Westhalle des Landes- Ausstellungspaurkes statt. Am gleichen Tage hält aber auch der „Verein für Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten“ (Vorsitzende: Frau Geheimrat von Leyden) sein diesjähriges Wohltätigkeitsfest, das sonst im Garten des Reichskanzlerpalais statt- fand, in den Gesamträumen des Ausstellungsparkes, inkl. Kunstausstellung, ab. Beide Veranstaltungen sind zu einem Unternehmen ver- schmolzen. Gartenbau und Wohltätigkeit al sich zu schönem Bunde die Hand gereicht. Für guten Besuch aus den Höchsten Kreisen ist somit in jeder Weise | gesorgt. — Eine gleich gute Gelegenheit, Blumen und Pflanzen einem grofsen j Publikum vorzuführen, dürfte sich so leicht nicht wieder finden. Das einheitliche Entree beträgt 3 Mark. Der Eintritt für die Mitglieder des V.z. B. d. G. erfolgt dagegen ument- geltlich gegen Vorzeigung besonderer Karten, die vom Generalsekretariat, nach Meldung bis Donnerstag, den 7. Juni. direkt zugesandt werden. Eröffnung des Festes 10 Uhr vormittags, der Gartenbau-Ausstellung in den West- halle 12 Uhr, Beginn der Versammlung 6 Uhr. a 1. Begrü/sung. 2. Ausgestellte Gegenstände.!) 3. Vortrag von Herrn Prof. Groth: „Japanische Gartenkunst.“ !) Die ausgestellten Gegensiände müssen in genauer Bezeichnung (Stückzahl und Quadrat- meter) bis spätestens Donnerstag, den 7. Juni, beim Generalsekretariat, Berlin N., In- validenstr. 42, angemeldet werden. Um alles Wissenswerte über die ausgestellten Gegenstände durch einen besonderen Berichterstatter einheitlich vortragen lassen zu können, sind der Anmeldung kurze schriftliche Mitteilungen über das Pflanzenmaterial, Kultur usw. beizufügen. Eine Prämiierung findet nicht statt. Den Ausstellern wird von 3 Uhr an genügend Gelegenheit gegeben werden, mit den Besuchern selbst Verbindungen anzuknüpfen. Der Ausschuß. Für die Redaktion verantwortlich Siegfried Braun, Generalsekretär des V. z. B. d. G., Berlin N. 4 Invalidenstr. 42. Verlag von Gebr üder Borntraeger, Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29. Druck von A. W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. vr Dee ro. E. ALISCH & Co. =* Inh.: E. A. Schneider BERLIN S. 14, Kommandantenstrasse AAa Spezial-Fabrik für Garten-Spritzen u. »Geräte. | za EN Blumen-Spritzen N u Hydronetten Garten -Spritzen | Schlauchwagen £ Aquajekte Wasserwagen “ Schläuche ‚ Pumpen ke Rasenmäher Rasensprenger R TER ER Er FR Lat zu ar art ar arlıT Gummiwaren- und Verbandstoff-Fabrik I BERLIN W.35 er - Karlsbadstrasse 15 M. Pech, 6.m.b.H. b.H. 17 Filialen offeriert Wasserschläuche aus la grauem Gummi mit Stoffeinlagen: 3lg 1/g Sg 3/4 Tg 1 Zoll Lochweite Mk. 0,90 1,25 1,75 2,256 2,50 3,25 pro Meter . Wasserschläuche in vollendeter Qualität, für sehr hohen Druck geeignet, mit starken, geklöppelten Einlagen, aussen grau, innen rot: lg 3/4 Tg 1 Zoll Lochweite 2,50 2,75 3,50 pro Meter E77 Bei Abnahme von 10m in einem Stück ge- währe 5°, Rabatt. a Bei Abnahme von Ori- ginalrollen (ca. 30 m) gewähre 10°, Rabatt. Schlauchspritzen aus Messing. Rasensprenger ER BurF- 3:7. Zimmer - Douche - = Apparate ee — aus Celluloid. FW N ' DENE En A u nr du. y VI Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Garten lora zu CERERER ER ER EREREE An, Obtsbaumkulturen. Hermann Tessno nor Taurn für Land- und Garten-Geräte Blattläuse verden gründlich ver- tilgt durch unsere pat. selbsttg. Spritze Hr = ® 2, Pe unhonia Hat Toner I eu ara ee} Ge- gründet mit neu erfundenem Ar "I 2 walzen Petroleum- Mischapparat. = Auf Verlangen a und Abbildung gratis. Ph. Mayfarth & Oo,, Su BERLIN N., Chausseestr. 2E. e Fabrik landw. Maschinen und Geräte. TI TECMECH ER TCH EHER Em E. BOESE & Co., Samenhandlung, Berlin C., Landsbergerstr. 64 offerieren zu Vorzugspreisen für Landschafts-Gärtnerei: Grassamen für u No. Langjährige Spezialität, auf die wir die grösste Sorgfalt verwenden! b50Ko,. } Schlauch- ee = ° wellen in Rascımalmaneknen jed, Grösse Ausführliohe Kataloge gratis und franko. 1. Mischung für gewöhnlichen Gartenrasen,’sog. Tiergartenmischung . . . 27 Mk. 2 5 & Felnn Garten- oder Parkrasen, unsere Normal-Mischung Ed 3. 5 „ besonders feinen, sog. Teppichrasen, enth. nur !/s Lolium . 38 4. 5 „ allerfeinsten Teppichr: asen, ganz ohne Lolium, reichl. Oynosurus 54 6 = „ Rasen auf gering., trockn. Boden, der wenig gepflegt werd. kann 27 8 5 „ grössere Parkflächen, die auch Grasnutzung liefern sollen . 386 9. 5 „ feinen Gartenrasen, in halbschattiger Lage ausdauernd. . . 44 10. x schattige bis tiefschattige Flächen, Berkner Tiergartenmischung 27 rl 4 en Befestig. v. Böschungen jed. Art, 1. Purn-, Spielplätze, Dämme Pe 22 Lolium perenne, Engl. Re gras, 28 pfündige schwerste Saat, doppelt gereinigt 18 Alle übrigen Gräser-Sorten für Zier- und Nutzrasen offerieren wir auf Wunsch a Unsere Mischungen weril. nur aus tonpelt yereiniuten schwersten hochkeimfähigen Saaten hergesell. Telegramm-Adresse: Samenhaus Berlin. Be Telephon: Amt 7, No, 8. Tasst Eure PFLANZEN Ilnichr hüngern Concentrirte Nahrung: für Zimmer-». Gartenkulturen. 1 Kilo für 1000 Liter M.1.— _ 1/, Kilo für 500 Liter M. -.75 ab Berlin gegen Nachnahme. — 5 Kilo-Post- colli franko gegen Nachnahme M. 3.50. Tre der Stassfurter Saizwerke Bere SW., i ‚Schutz-Mar ke. 3 ist zu haben (pro Liter 50 Pfs.) BERLIN, Luisenstrasse 17. „Nonnit“ Erzeugnis gegen Pflanzenschädlinge aller Art, 6. m. b. H. — Tel.: 3, 8996. Georg Sillmann, ı Bermsdori u Baugeschäft und Zement-Kunststeinfabrik | Konfor: Hermsdorf (Mark) Fabrik und Kiesgruben in Schildow-Berlin. Ferniprecher ; Amt Tegel Ir, 178. ; Eobäude jeder Art, z. B. Wohnhäuser, Gewächshäuser, Ställe, Mauern usw. aus Hillmannsche., Isolierbausteinen aufgeführt, stellen sich 300/, billiger als mit jedem anderen Baumaterial. Über 600 verschiedene Gebäude habe zur erössten Zufrieden- € heit der Bauherren ausgeführt. Man verlange Prospekte und Preislisten. : mit staubsicherem Kugellager. Erstklass. Fabrikat. Pflanzen-Kübel in einfachster wie elegantester Ausführung. HÖNTSCH’s in einem Stück verzinkte ärtner- | Giesskannen mit Z Verteilungsbrause 7 > HÜNTSCH & 00. Dresien - Nietersenlitz A. Grösste Spezial - Fabrik für wen Gartenbau. den nenn 6 7 Arbeitskräfte Höntsch’s Rasenmäher 0, — —— ee > | zarte x REN Be 5% ’ Ar VIII Wir bitten bei er der Tnerte ie sich auf die =“ H. L. Knappstein, Königl. Hof et i Bochum (Westt.). % Berlin, Invalidenstr. 383. &# Frankfurt a.M., Kronprinzenstr. Pr Special-Geschäft für 31 Warmwasserhelzungen für Gewächshäuser, ner Wintersärten, Villen etie. ar — Allseitig als bestes System anerkannt, worüber zahlreiche Zeugnisse und Anerkennungs- schreiben zur Verfügung stehen. Grosses Lager aller Sorten Heizkessel in Boohum, Barlin und Frankfurt = ®. Auf der Pariser Weltaustellung 1900 haben die sohmledeeisernen Kessel die & goldene Medallle % erhalten wetterfest, wirkungsvoll, leicht, billig, [) Lava ehilde eignen sich für jede: Gartendekoration, J bewirken in Gewächshäus.,Wintergärf. stefs feuchten Zahlreiche Referenzen. BEER 5. Veurinm, Culisteingrubenbesitzer, Andernach a. Rh. Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW Il Dessauer Strasse 29 Die Gefährdung der Naturdenkmäler und Vorschläge zu ihrer Erhaltung. Denkschrift, dem Herrn Minister der geist- lichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten überreicht von Professor Dr. Conwentz. Dritte Auflage. Elegant in Leinen gebunden 2 Mk. Kaum ein halbes Jahr nach Erscheinen der beiden ersten sehr hohen Auflagen wurde die Herstellung einer neuen Auflage notwendig; gewiss ein eindrucksvolles Zeichen für die Bedeutung dieser Denkschrift und für den Anklang, den die durch den Verfasser vertretenen Ideen in weiten Kreisen gefunden haben und noch finden. Man muss die Ausführungen von Conwentz lesen, um zu erfahren, welche Gefahr unserer Natur droht und wie nur schleunige Massnahmen zu retten vermögen, was noch zu retten ist. Die Heimatkunde in der Schule. Grundlagen und Vor zur Förderung der naturgeschichtlichen und geographischen Heimatkunde in der Schule von Professor Dr. Conwentz. Zweite veränderte Auflage. In Leinen gebunden 3.50 Mk. a Nach kurzer Zeit war bereits die erste sehr hohe Auflage verg ler Das eindrucksvolle Buch verdient weiteste Verbreitung bei allen, denen Erweckung des Verständnisses für die Heimat am Herzen liegt, geben doc die Beobachtungen des Verfassers und. die zusammengebragenen -Tatsı he viel zu denken und zu bedauern. $ Ausführliche Prospekte gratis und franko. Toren Wir bitten bei Benutzung der Inserate sieh auf die Gartenflora zu beziehen. BRITZ- BERLIN, bürgerstr. Ta Grösste Fabrik für ee Frühbeet- el: Warmwasser- und Dampfheizungen. — u Frühbeet- und Frühbeet- und _Ge- Abt. II. wächshaus-Fenster RR, ! @ ; i Fass Ga en rn ae: 8 Hanf- und 6Gummi- schläuche. Panzer- schlauch -, Garten- u. Blumenspritzen. _ 5 Pumpen aller Art. Ia Kiefernholz und amerik. Pitch-pine- - Holz. Eiserne Ge- BG) wächshaus -Kon- DB 2 SURRRARRAANRÄAANTAUNNS 5; 2 1 v m A TIISISSÄN nen aa 2 Schlauchwagen, Seel Veranden. > nn u Ki 1a Ei 1 nm ie? 9 _ -> MEBEEm Een. a Dächer, Oberlichte ; PP m -2 = A m =— La Sohattigr | Pavillons etc. Gar- N en —__...erm a en tenglas. Glaser- N 7 De en diamanten. Glaser- $ 55 N ED? kitt,eig.Fabrikation N ! Friühbeetkasten, dessen Pfosten aus verzink- Neu! Katalog gratis ge tem Eisenblech en sind. D. E 6. ar 103190, mit ‘Dampfbetrieb. und franko Goldene Medaille Berlin 1890. Staatsmedaille Berlin 1897 Ecch Wilhelm Biesel BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und Warmwasserheizungen für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmaterial, einfache Bedienung bequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man durch d = ® yon mir konstruierten Kessel „Ideal“. Bitte genau auf meine Firma zu achten! Körner & Brodersen Landschaftsgärtner STEGLITZ N N N Garten- und Parkanlagen. Körnerstrasse 7 Fernsprecher 85 Königl. Garten- Theodor J AWET % au Direktor. Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. Fernsprecher-Amt: Pankow No. 14. — Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönhausen. Grosse Kulturen von Obst- und Alleebäumen. — Coniferen in reichhaltiger Auswahl. — Massen- anzucht von Ziersträuchern, Fruchtsträuchern, Schling- und Heckenpflanzen. Daun. hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten. Immergrüne Pflanzen wie: Rhododendron, Aucuba, Laurus cerasus, Evonymus, Hortensien, Lorbeer- bäume, Pyramiden und Kronen in jeder Grösse. — Palmen, besonders für Winter- gärten geeignet. Ausführung von Park- und Gartenanlagen, Alleen und Plantagen’in’ jedem Umfang-mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage gratis. Preisverzeichnis gratis und franko. | \ | Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. - N N N N N N N N N l N N N N N N N l N N N N N N N N N Thomasmehl (Sternmarke) 14—19%, citronl. Phosphorsäure. Kainit mit 12,40%), Kali. Kalidüngesalz 20, 30 und 40%, Kali. Hornmehl stoff. Düngekalk, gemahlen mit 35—990/, kohlensaurem Kalk für leichten mit 14—150/, Stick- II — ——— zz zig zig zz hg Robert Siemssen Berlin W.57 - Potsdamer Strasse No. 7I Telephon Amt IX, 7555. Zur Frühjahrsdüngung: Alheri’sche hochkonzentrierte Nährsalze: PK. Phosphors. Kali; ca. 40-430), Phosphorsäure, ca. 26°/, Kali. PKN. Obstbaumdünger; ca. 20%, Phosphors., ca. 6!/90/, Stickstoff, ca. 850/, Kali. WG. Original Prof. Wagners Blumen- dünger; ca. 13%, Phosphors., ca. 130/, Stickstoff, ca. 110%), Kali. AG. Albert's Blumendünger; ca. 12%, Phosphors., ca. 120), Stickstoff, ca. Boden. I 20%, Kali. Ia Torfmull und Toristreu in Ballen. >>5s>5555555 5555 ss 555 > 555555 >55 ru ars au au H. Jungclaussen Frankfurt a. d. Oder. Baumschule, Samen- und Pflanzenhandlung. Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen Illustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. franko. ru ru Du rahtzaunfabrik Berlin O.- Lichtenberg 20 ı Stachel -Draht | Wild-Gatter i Koppel-Draht 4 verzinkte Drahtgeflechte, 50 DM. von M. 8.50 an. | Eiserne Zäune, e Tore und Türen. = Neue Preisliste kostenlos! Verzinkte Draht-Geilechte für Gartenzäune, Baumschützer Stachel-, Spann- und Bindedrähte Gartengeräte empfiehlt Wilhelm Ripke, Berlin W. 8, Kronenstr. 76. Die älesie Berliner Pilanzenkühellahik von W. Woiwode (Nachf. R. Gödicke) empfiehlt ihre Spezialität „Pilanzenkühel“ in Eichen, Pitch-pine u. Schmalzfasshölzern, Wasserfässer, Regentonnen, Waschgefässe Berlin W., Lützow-$trasse 69. Für den Inseratenteil verantwortlich: A. Fischer, Berlin S.W. 11. Druck von A. W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. BERBERBESBEURGRSRSRERBBESBERERTEETE 15. Juni 1906. Fra Heft 12. ur a Dakine = SS BEIOTI0LTT0TI0L IC LI0TI0LTI0TI0LI0L10TI0L 00T I0LI0LI0DI0E SSHSHBSRHSHSHNERHNHANSHNERSHANNNBSHNDN ZEITSCHRIFT für PORRSSRBBERERSERRERSREESSHSRERSEE Y I Garten- und Blumenkunde \ (Begründet von Eduard Regel.) ® 73 95. Jahrgang. | Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten. | Herausgegeben von . | Siegfried Braun, Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues Berlin 1906 Verlag von Gebrüder Borntraeger SW 11 Dessauer Strasse 29 BERESERBRESBEBSRHSHSEHSESHRESSERHSNSSERHNENN EETSTETERERETERTETFTETETEHEETSTEITEISIEIE, RR krS FO 3 = ——— 1 up8 PREPERTRFREREERRTRERERTEEUTRERTTEREREREREREREREREREFERFEN | Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textabbildungen und 12 Farben- tafeln für Dentschland und Oesterreich-Ungarn 15 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 18 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post. 1906, Heft 12, Inhalt. { s ne des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den pr. St. am 31. Mai 1306 im sten ie S. 305. — (. Sprenger, Aschenfrühling. , (Hierzu Abb. 37—39.) S. 309. — A. Janson, Wichtiges für die Tomatentreiberei. S. 313. — Kirschen ohne Stein- und Kernausbildung. S. 316. — Dr. Hailer, Die Anbauversuche der Sumpfkartoffel (Solanum Commersoni Dunal.) ‚5. 318. — Neue und empfehlenswerte Pflanzen. S. 321. — Pflanzenschutz. S. 322. — Literatur. S. 323. — Kleinere Mitteilungen. (Hierzu Abb. 40.) S. 325. — Patent-Nachrichten. S. 335. — Feier des 84. Stiftungsfestes. S. 336. — Tages- ordnung S. 336. Berlin N. 58, Schwedter Strasse an der Ringbah ‘ n. Biesenthal, . Verzeichnisse atis und franco »stbäume. Alleebä Nadelhölzer. eebäume. | Fernsprecher': Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 ‘ Amt Rixdorf No. 331 G.WEHNER & co Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BRITZ BEIBEBETHIN Jannstrasse No. 70—72. ‘ Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs Theodor Kaulen n &. 2, Neue Friedrichstrasse 61/63 Komplette Bewässerungs - Anlagen mit =) Kuörs- Motoren U) fürn Benzin. Gassete für Gärtnereien, Landhäuser, Villen. Erstaunlich preiswert! Durchaus zuverlässig! Zahlreiche Referenzen! Alle geschäftlichen Mitteilungen betr. Reklamationen nicht eingegangener Hefte, Honorar-Zahlungen, Adressenänderungen ete. wolle man an die . Merlagsbuchhandlung Gebrüder Borntraeger in Berlin SW Il Dessauer Strasse 29 richten. 4 1 ‚Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die dartenflora zu beziehen. I Umfangreiche Dauerausstellung Sämtl. Erzeugnisse unseres Fabriketablissements in dem eigens dazu errichteten nn = Ausstellungs Gebäude. a ENT Dresden -Niodorsodlitz . Höntsch &.Co,, 2 -Dampfsägewerk, Hobelwerk, Eisengiesserei, Kesselschmiede, Klemp- nerei und Verzinkerei, eigenes Rlektrizitätswerk, gegen 300 Arbeiter. II Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartentlora » zu beriehen” Bermptung der Blut- und Blattläuse durch —ez Nonnit-Kalk : Pat N, Schutz-Marke. ist zu haben (pro Liter 50 Pfg.) BERLIN, Luisenstrasse 17. „Nonnit“ —— — ——_ Przeugnis gegen Pflanzenschädlinge aller Art, 6. m. b. H. — Tel.: 3, 8996. Rrühheelfenster und Gewächshausban- Fabrik Eee PAuUL KUPPGER, BRITZ bei Berlin, Bürgerstrasse 15. Telephon Amt Rixdorf 309. Prämiiert Dresden, Wernigerode, Berlin, Liegnitz. Erste Fabrik mit elektrisch. Betrieb, daher billiger wie jede Konkurrenz. Frühbeet: und Gewädıishaus- Feniter aus Kiefern-Stamm= und Pitch-Pine-Holz Grösse 94—- 156 em. Jedes andere gewünschte Mass in kurzer Zeit, Sämtliche vorkommenden Gewächshauskonstruktionen. Spezialität: Bauen aus Pitch-Pine-Holz. Gartenglas. 20 | |m-Kiste 26 M. Ia. Firnisskitt, pr. Ctr. ıo M. Glaser-Diamanten, pr. St. 5—ıo M. aes se bosne se nennen Kostenlose Wasserversorgung für Villen, Wohnhäuser, Gärtnereien, Güter, Fabriken, Zie- geleien, Steinbrüche u.s.w. sowie ganze Gemeinden mittels Windmotore —=# mit er Selbstregulierung, an Leistungsfähigkeit, Sturmsicherheit und Dauerhaftigkeit weder von Fabri- katen des In- und Auslandes auch nur annähernd erreicht. Wasserleitungs-Anlagen liefert komplet und betriebsfertig auf Jahrzehnte lange Erfahrung hin die Älteste u. grösste Wind- motoren Fan von“ Garl Reinsch, H, $.-A. Hofl, Dresden, 49 goldene und Über 4500 Anlagen ausgeführt. Tausende silberne Medaillen % Gegründet 1859. X Referenzen. Zweiggeschäft: Berlin SO., Eliisabethufer 57. Sersos00n00n000000nH0Hr Hrn nennen rennen a seiieisnens OH HH HHOLPOHOHPHHHHS > Wir bitten bei Benutzung ‚der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. III Thüringer Grottensteine zur Anlage von Felsenpartien, Ruinen, Grotten, Wasserfällen, _Lourdesgrotten, Wintergärten, Wand- und Decken-Be- kleidung, Weg-, Beet-, Gräberein- fassungen, Böschungen. Pat.- Tonnen- kippkarren - Daturbolz-Gartenmöbel. | Bänke, Sessel, Tische, Lauben, Brücken- seländer, Nistkästen, Pflanzenkübel, Hermann Tessnow. Fabrik für Land- und 6Garten-Geräte, Berlin 0.34. Ge- gründet 1874, Garten- u Wege- >) walzen = - Futterständer ete. Preislisten frei. 8. A. Dietrich, Boflieferant, cartenspniuen EN Schlau Llingen b. Greussen. - ee a sten jr. Gran | Begründet 1867. =: Malick & Comp. Begründet 1867. = Eisenkonstruktionen und Wasserheizungen. Spezialitäten: Wintergärten, Gewächs- Aeltestes Geschäft der Branche. häuser, Veranden, Dach-Konstruktionen, | Warm-Wasserheizungen, Bewässerungs- _ Gitter, Fenster u. dergl. Anlagen für Park und Garten. Grösstes Lager Berlins in freistehenden Glieder - Kesseln. Katalog und Kostenanschläge zu Diensten. BERLIN 0., Rigaer Strasse 130. Grosse silb. Staatsmedaille für Binderei und Dekoration. Pilanzen- Dekorationen und - Blumen - Arrangements in jeder Ausführung h. Fasbender, Berlin D. Fernsprecher: Amt III 8643 Eigene Gärtnerei: Niederschönhausen Fernsprecher: Amt Pankow 142 ‚ Obtsbaumkulturen. Ungeziefer Blatilsurz werden gründlich ver- tilgt _ durch unsere pat. selbsttg. Spritze „Syphonia“ mit neu erfundenem Petroleum- Mischapparaät. z Auf Verlangen Bon und Abbildung gratis. Ph. Mayfarth & Co. Bestellungen von und nach ausserhalb BERLIN N., Ohausseestr. 2E. werden prompt erledigt. 2 Fabrik landw. Maschinen und Geräte. # Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich a f* Die Firma ’&,H. Ulrich tags Charlottenburg . u Bismarck - Strasse 98 ‚—e „baut an allen Plätzen des In- , und Auslandes Ss ) 'Glashäuser von unübertroffener tech- nischer Vollkommenheit und Formenschönheit, als: Wintergärten, Gewächs- häuser, Veranden, Bade- säle, Wandelhallen und alle anderen Glas-Eisen- konstruktionen in einfacher und in 7% Ulriehs Doppel-Panzer- Y verglasun D. R.-Patent Nr. 133 177. Garantiert ‚regen-, rost- und 4 schweisssicher und gut wärme- haltend“. . Langjährige Garentie. Reıen illustrierter Katalog = von über 200 Seiten, Be Zeickuungen, Berechnungen und Besuch auf Wunsch. Est Eure PFLANZEN älnicht hüngern! A —e \ en Concentrirte Nahrung für” Zimmer-v. Gartenkulturen, 1 Kilo für 1000 Liter M. 1.— Bi SE 1), Kilo für 500 Liter M. -.75 ve 5 ö8 ab Berlin gegen Nachnahme. — 5 Kilo-Post- : x colli franko gegen Nachnahme M. 3.50. : Niederlage der Stassfurter Salzwerke g: Ringbahnbogen 18. : x - Se eignen sich für jede Gartendekoration, 3 bewirken in Gewächshäus.,‚Wintergärf. stets feuchtwarmeluff. = Zahlreiche Referenzen. I J. Meurin, Tuffsteingrubenbesitzer, Andernach a.Rhı. 8 ie wetterfest, wirkungsvoll, leicht, billig, 946. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preufsischen Staaten in dem Botanischen Museum, Grunewaldstr. 6/7, am 3l. Mai 1906. Vorsitzender: Der erste Stellvertreter des Direktors, Herr A. Brodersen. I. Der Vorsitzende teilt mit, dals am 3. Mai das Ehrenmitglied d. V. z. B. d. G., Herr Andreas Drawiel, im 88. Lebensjahre in Liehtenberg b. Berlin sanft entschlafen sei. Der Heimgegangene sei 32 Jahre lang ein treues Mit- glied des Vereins gewesen, und wenn man von alten Berliner Gärtnern ge- sprochen habe, sei sein Name stets als einer der ersten genannt worden. Eine Liebe, die nach Betätigung ringt, hätte ihn frühzeitig den schönen Beruf eines Gärtners ergreifen lassen, und durch sein ganzes, langes Leben hindurch wäre alle seine Arbeit, all sein Schaffen und Tun von einer geradezu persönlichen Zuneigung zu seinen Pflanzen und Blumen getragen gewesen. Zum Andenken an den teuren Entschlafenen erhoben sich die Damen und Herren von ihren Plätzen. II. Neu vorgeschlagen wurden zu wirklichen Mitgliedern: 1. Herr Eigentümer Ernst Bindseil, Katzbachstr. 15, durch Herrn Weils, 2. Herr Obergärtner M. Ehrhardt, Berlin, Kaiser-Alexander-Heim, Tegeler Landstralse, durch den Generalsekretär, 3. Herr Obergärtner Winter, bei Herrn Königl. Gartenbaudirektor Hoffmann-Treptow, durch Herrn Mehl. III. Ausgestellte Gegenstände: Herr August Strach, Drabtbesenfabrik, Berlin N., Oderbergerstr. 21, führte einige Drahtbesen für Kieswege und Rasenflächen vor. (Deutsches Reichs- sebrauchsmuster 274240.) Der Besen, mit einem Stiel geschickt und fest ver- bunden, besteht aus federnden, zweireihigen, ineinander versetzten Stahlfeder- drahtzinken, welehe etwa 1 em auseinanderstehen. Er ist die gute Nach- ahmung eines flachgewölbten Strauchbesens und in 3 Grölsen vorrätig. Gröflse No. 1 enthält 30 Drähte und kostet 1 Mk. 60 Pfe. „ ” 2 ” 40 ” ” ” 2 ” HIER » ” ” 3 $>] 50 ”„ ” ” 2 ” 50 ” Bei Bezügen von 10 Stück an entsprechend billiger. Der Aussteller bemerkt, dals sein Drahtbesen für Kieswege und Rasen- flächen gleich gut brauchbar sei. Er könne, je nach der Handhabung, als eine milde Harke oder als ein schärferer Besen angesprochen werden. Für Kieswege sei er deshalb besonders geeignet, weil er beim Fegen reinige, an- gemessen lockere und das Material gleichmälsig verteile. 28 306 946. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Herr Stadtobergärtner Weils, der diese Drahtbesen schon in Benutzung gegeben hat, bestätigt ihre vorzügliche Brauchbarkeit. Dieselben überdauerten 8—10 Reisigbesen und kehrten Grashalme, abgefallenes Laub und sonstigen Kehrricht schnell und sauber zusammen. Der grölste Vorteil bestände neben einer leichten Handhabung darin, da/s auf Kieswegen auch nicht die geringste Menge Kies beim Fegen mitgenommen werde und dals infolgedessen auch die beim Reisigbesen so lästig fallende Staubentwickelung gänzlich fortfiele. Herr Brodersen schlielst sich diesem Urteil an. Schon der Augenschein lehre es, und das Gefühl bei der Handhabung bestätige es, dals hier eine nützliche Erfindung vorgezeigt sei. IV. Hierauf hielt Herr ÖOberlehrer Professor Dr. Hentig-Berlin einen mit aufserordentlichem Beifall aufgenommenen Vortrag über die „Verwertung des Mülls als Dung in Gärtnerei und Landwirtschaft“, der in einer der nächsten Nummern abgedruckt werden wird. V. Über die 2. erweiterte Monatsversammlung teilt der Vorsitzende mit, dals es geglückt sei, das eigene Unternehmen mit dem Wohltätigkeitsfest des „Vereins für Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten“ für beide Teile vorteilhaft zu verschmelzen. Das weitere hierüber ist bereits auf Seite 304, Heft 11 der Gartenflora abgedruckt. VI. Hierauf nimmt Herr Stadtobergärtner Weifs-Berlin das Wort zu der Frage: „Wann empfiehlt es sich, die geplante grolse Gartenbauaustellung in Berlin abzuhalten und in welchem Umfange?“ Der Herr Referent führte folgendes aus: Als das Plenum hier seiner Zeit eine Kommission mit der Aufgabe gewählt hatte, die vorbereitenden Schritte für eine grolse Gartenbauausstellung im Jahre 1907 näher zu prüfen, war naturgemäls die Platzfrage die bedenklichste. Wie Ihnen ja bekannt, mangelt es in Berlin an einem geeigneten Ausstellungs- lokale. Eingehende Erwägungen im Scholse einer Unterkommission führten zu der Ansicht, dals der frühere botanische Garten infolge seiner beinahe im Zentrum von Grofsberlin befindlichen Lage, wie auch durch seinen herrlichen alten Baumbestand und die vorhandenen Bauten für eine Gartenbauausstellung wie geschaffen sei. Die Verhandlungen mit dem derzeitigen Pächter verliefen aber ergebnislos, und die weiteren Schritte an malsgebenderer Stelle gaben dem Ausschusse leider die Überzeugung, dals mit dem alten botanischen Garten als Ausstellungsplatz für 1907 zu rechnen vollständig ausgeschlossen sei, zumal jeden Augenblick der Verkauf des Geländes, und damit seine Bebauung zu gewärtigen sei. Bei anderen Terrains, welche in Frage kamen und Aussicht auf Erlangung boten, mulsten aber von vornherein bedeutende finanzielle Opfer als unumgänglich angenommen werden. So kam u.a. das Gelände bei Dahlem in Betracht, das mit dem Grunewald als Hintergrund nicht so kurz von der Hand zu weisen war und durch Strafsenbahn und neue Bahnverkehrsmittel in Zukunft auch bequem zu erreichen sein dürfte. Nach unseren Erfahrungen auf dem Gebiete des Ausstellungswesens im letzten Jahrzehnt ist aber die Verbindung nach Dahlem doch noch nicht so bequem und schnell genug, um nicht schon bei den Vorberatungen das ge‘ Se 946. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. 307 spensterhafte Erscheinen eines Defizits aufflackern zu lassen. Nicht minder ausschlaggebend war das Fehlen jeglicher Aupflanzungen und Gebäude. Die Aufführung von Baulichkeiten, die rechtzeitige Anpflanzung usw. würden zu Ausgaben führen, deren Deckung der Kommission mehr als zweifelhaft erschien. Nieht unerwähnt möchte ich lassen, dafs auch der Ausstellungspark infolge seiner günstigen Lage und seines Rufes als beliebter Aufenthaltsort einer eingehenden Prüfung unterzogen wurde. Hier mülste allerdings eine Schau während des ganzen Sommers vorgesehen werden, Räumlich lieise sich eine grofse Ausstellung auch nicht von der Kunstausstellung trennen, so dafs erst Verhandlungen mit der Künstlerschaft einzuleiten gewesen wären. Diese sind aber bekanntlich langwieriger Natur und hätten für 1907 einen Erfolg nicht mehr gezeitigt. Im Ausstellungspark mit der Malerei und Bildhauerei vereint die Gartenkunst vorzuführen, dürfte nach Ansicht des Aus- scehusses noch die zuversichtlichste Perspektive aufidealen und realen Erfolg bieten. Mit der Feststellung der geschilderten Vorgänge auf Grund von Verhand- lungen, mannigfacher Aussprachen und Anschauungen brach das Frühjahr 1906 gewaltsam herein, und jetzt erst, Ende Mai, ist uns die Möglichkeit geboten, Ihnen einen abschliefsenden Bescheid geben zu können. Zieht man in Erwägung, dals in Mannheim und Dresden im Jahre 1907 grolse Ausstellungen stattfinden, und erstere Stadt uns ersucht hat, von einer Gartenschau Abstand zu nehmen, um nicht die gärtnerischen Kräfte Deutschlands einer Zersplitterung auszusetzen; berücksichtigt man ferner die vorgeschrittene Zeit und die Tatsache, dals bis dato ein geeignetes Terrain nicht ausfindig gemacht werden konnte, so werden Sie es wohl billigen, wenn Ihnen der Ausschufs empfiehlt, die grofse für 1907 geplante Ausstellung fallen zu lassen. Die Kommission ist jedoch einstimmig der Ansicht, den Gedanken einer Ausstellung für 1908 aufrecht zu erhalten. Sie verhehlt sich hierbei nicht und bekennt es Ihnen offen, dals es dem Gartenbau allein in der heutigen Zeit schwerlich gelingen dürfte, eine Ausstellung in denkbar gröfstem Malsstabe in die Wege zu leiten und dauernd das Interesse des Publikums daran wachzu- erhalten. Es fehlen hierzu doch die erforderlichen grofsen Mittel. Man bedenke nur, dals Düsseldorf mit einem Etat von 3 Millionen ge- arbeitet hat, und dafs hinter dem Unternehmen in Mannheim der Stadtsäckel steht. Anderseits dürfte auch eine Anziehungskraft für den ganzen Sommer, wobei ich nur an die verhältnismälsig blütenarmen Monate August und September erinnern möchte, kaum vorhalten. Wollen Sie diese Klippen umgangen und vor allen Dingen dem Geschmack der Jetztzeit Rechnung getragen wissen, so ist der Weg genau gewiesen: Hand in Hand mit der Kunst und dem Kunst- gewerbe die Ausstellung zu veranstalten. In diesem Falle mülste ein Ausschuls, bzw. der schon bestehende Ausschuis den Auftrag erhalten, sofort mit den Grölsen der Kunst und des Kunstgewerbes Verhandlungen einzuleiten. Zum Schlusse kommend, unterbreitet Ihnen nunmehr der Ausschufs folgende Anträge: 1. Von einer grolsen Ausstellung im Jahre 1907 Abstand zu nehmen. 2. Vorbereitende Schritte für eine grolse Schau im Jahre 1908 durch einen Ausstellungsausschuls erwägen zu lassen. 23* 308 946. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. 3. Falls dieser Vorschlag Ihre Zustimmung finden sollte, zu entscheiden, ob diese Ausstellung in Gemeinschaft mit der Kunst und dem Kunst- gewerbe, oder ohne diese stattfinden soll. Der Ausschufs glaubt sich der Hoffnung hingeben zu dürfen, dafs ihm trotz seines Milserfolges die Anerkennung, das Beste gewollt zu haben, nicht versagt werde und ist der festen Überzeugung, Ihnen mit dem Vorschlage der Veranstaltung einer Ausstellung im Jahre 1908 ein hoffnungsvolleres und mehr Erfolg versprechendes Zukunftsbild verheilsen zu können. Der Vorsitzende hält die Unterfrage, ob eine etwaige Ausstellung im Jahre 1908 mit oder ohne Kunst und Kunstgewerbe vorgesehen werden soll, für viel zu wichtig, als dals sie kurzer Hand zur Entscheidung gebracht werden könnte. Er hält es vielmehr für geraten, diese Frage vorher in einer gemein- samen Sitzung aller Ausschüsse zu eingehender Besprechung zu bringen. Bei der nun folgenden Abstimmung beschlielst die Versammlung, von einer Gartenbauausstellung grofsen Stils im Jahre 1907 Abstand zu nehmen, unverzüglich aber den bisherigen be- währten Ausstellungsausschuls mitvorbereitenden Schritten für eine grofse Schau im Jahre 1908 zu betrauen. VU. Die nachgesuchte Bewilligung von 500 Mk. für jede zukünftige er- weiterte Monatsversammlung wurde in erster Lesung genehmigt. VIII. Der Vorsitzende teilt ferner mit, dafs a) eine Besichtigung der Königl. Gärtnerlehranstalt in Dahlem am Sonnabend, den 9. Juni, nachmittags 4'/, Uhr, stattfinde; und b) am Freitag, den 15. Juni, nachmittags 4 Uhr, eine gemeinsame Besichtigung der Ausstellung der „Deutschen Landwirtschafts- gesellschaft“ unter Führung des Generalsekretärs. Hierbei sei besonders die Sonderausstellung des Landesökonomierats L. Späth zu beachten, der zirka 6 Morgen Terrain gärtnerisch bepflanzt habe, um Landwirten, Grundbesitzern und sonstigen Interessenten den landwirtschaft- lichen Obstbau mit intensiver und extensiver Kultur anschaulich vorzuführen. IX. Der Gartenbauverein Potsdam ist für seine Jubiläumsausstellung vom 20.—23. September 1906 um Stiltung von Preisen eingekommen, und wird ihm auf Vorschlag des Vorstandes eine goldene und eine grolse silberne Vereins- medaille bewilligt. X. Der Festausschuls zur Vorbereitung des diesjährigen Stiftungsfestes, bestehend aus den Herren: de Coene, Heese, Looek und Nickel, hat einen Ausflug nach Oranienburg vorgeschlagen: Bahnfahrt bis Lehnitz, Fulspartie durch den herrlichen Wald bis zum Lokal „Seelöwe“ (10 Minuten). Hier Rasten, dem eine Dampferfahrt auf dem Lehnitzsee und ein Abendessen in Oranienburg anschlielsen soll. Dieser Vorschlag findet allgemeinen Beifall. XI. Hierauf erfolgte auf Grund einer gedruckten Vorschlagsliste die Neuwahl sämtlicher Ausschüsse, welche die Herren Crafls I und Weiss als Stimmzähler leiteten. Das gesamte Resultat wird bekannt gegeben werden, sobald die Ausschüsse sich aufs neue konstituiert haben. Mitgeteilt sei heute schon, dafs in den „Ausschuls zur Vorbereitung der Vorstandswahl“ folgende Herren gewählt wurden: de Coene, Dietze, A. Aschenfrühling. EN 309 Fintelmann, Mende und Nickel; und in den „Revisiousausschuls“ die Herren Amelung, Crais I, Heese, Klar und Tubbenthal. Xl. Zum Schlusse wurde noch die Frage nach der besten Art der Wasser- versorgung für ländliche Schlofsgärtnereien gestreift. Diese Frage soll noch einmal die technischen Ausschüsse beschäftigen. XIII. Als wirkliche Mitglieder wurden die in der letzten Versammlung vorgeschlagenen aufgenommen. (Siehe Gartenflora Heft 10, Seite 249.) A. Brodersen. Siegfried Braun. Aschenfrühling. Von ©. Sprenger. (Hierzu Abb. 37—39). Die Leiden sind halbvergessen, die Angstschreie verhallt, die Sonne Neapels lacht wieder über grüne Fluren, und das blaue Meer ruht so friedlich, als wäre es niemals von brausenden Stürmen in wilder Er- regung gewesen. Der Schaden, den die Aschen, Laven und Rapilli an- gerichtet haben, ist einigermaßen zu übersehen. Er ist gewaltig, ungeheuer- lich, aber begrenzt und nicht so hoch anzuschlagen, wie es nun sich immer mehr herausstellt, als es zuerst von politischen Zeitungen geschah. Da wird bekanntlich fast immer übertrieben, und die Schreiber, die Be- richterstatter - solcher Schriften haben sich meistens nicht um Aschen und Laven gekümmert; das war nicht ungefährlich und ihre Phantasie ist be- kanntlich reich und prickelnd. Aschen! Ja, eigentlich gibt es keine Asche. Alles ist schwere Schlacke, Sand, reich mit Cloruro dı solfato, d. ı. Chlorschwefel, oder auch mit verschiedenen CUhlorsalpetern oder Salzen gemischter, vulkanischer Sand, so schwer, daß 1 Liter davon 1210—2030 Gramm wog. Von Lava und Rapilli werde ich nur gelegentlich zu erzählen haben. Also sagen wir Asche, wie es alle Welt nun einmal tut, und sagen wir „Aschenfrühling“, denn diese Asche wird wie.ein grauer Faden durch meine Briefe ziehen. Am 5. April fiel ein feiner schwarzer Sand, der nur belenklich hoch in einem Halbkreise um den Vesuv in einer Peripherie von ca. 6 Kilometern lag. Dieser Sand wog sogar per Liter 2030 Gramm. Er rieselte aber leicht durch die von den Winden bewegten Baumkronen zur Erde und ver- brannte wenig, auch am jungen Grün, weil er nur geringe Quanten giftiger der Vegetation feindlicher Salze führte. Am 8. April begann darauf ein fürchterlicher Aschenfall, der mit leichten Absätzen bis zum 10. April dauerte und alles in weitem Kreise mit rötlichgrauer Asche bedeckte. Diese Asche ist leichter und wiegt pro Liter 1210 Gramm. Sie richtete großen Schaden auf den Feldern und an der Vegetation an und führte sehr große Mengen giftiger kaustisch wirkender Salze mit sich. -- Am 11. desselben Monates fiel gelblichgraue Asche, die etwas schwerer, pro Liter 1255 Gramm, wog und endlich am 12. fiel abermals eine schwärzliche, schwere Asche, die pro Liter 1605. Gramm wog. Ä 310 Aschenfrühling. Die hier gewogenen Aschen wurden auf meiner damals vollkommen trockenen Terrasse, die, asphaltiert, keinerlei Feuchtigkeit mitteilen konnte, genommen und trocken aufbewahrt etwas später gewogen. Mein Heim liegt in gerader Linie 18 Kilometer vom Vesuvkrater entfernt. Die Aschen rieselten hier immer noch in unheimlicher Menge herab, konnten aber leicht von den Bäumen abgeschüttelt werden — richteten aber dennoch in dieser Entfernung auch an grünen, d.h. bereits im jungen Grün prangenden Bäumen oder an den immergrünen Pflanzen erheblichen Schaden an. — Am 6. April fiel ein sanfter Regen und feuchtete die zu- Eruzione .del Vesuvio (Aprile 1906). fase massima Abb. 37. Der Ausbruch des Vesuvs im April 1906. erst gefallene schwarze Asche an. Dieser Sand, der, wie gesagt, glück- licherweise am wenigsten giftige Salze mitführte, würde großen Schaden angerichtet haben, wäre er natronreicher gewesen. Aber glücklicherweise war Neapel um 4 Wochen in der Vegetation zurück und die Reben und Feigen noch nicht oder nur an besonders warmen Lagen grün. Dagegen schloß er sich zur festen harten Masse, die man später hier von den Töpfen abschälen könnte. — Die Aschen lagen in den Straßen der Ortschaften ın der unteren Vesuvperipherie 1 Meter hoch oder vielhöher. Noch 3 Wochen nach dem Regen sah ich Berge von 2 Meter Höhe in ihren Straßen, die nun nach ergiebigeren Regen zur festen Masse zusammengesunken waren. Hier oberhalb Neapels lag sie niemals höher als 4 Zentimeter. Das aber ist bereits eine schwere Last, und die Hausbesitzer hatten alle Hände voll Arbeit, um sie immer so rasch als tunlich von ihren flachen Dächern zu entfernen und auf die Straßen herab zu werfen. Wo dieser schreckliche Sand zusammen mit Rapilli fiel, liegt alle Vegetation, auch Baum und Aschenfrühling. 311 Strauch darin wie begraben. Dennoch treiben die Rebspitzen aus meter- hohen, ja aus tiefer bedeckten Massen, die zufällig frei blieben, gesund aus Adventivaugen wieder an und schmücken da und dort, wenn auch dürftig, das graue Elend mit Maiengrün., Eine große Zahl Analysen der verschiedenen Aschen liegen vor mir. Prof. Paris von der berühmten Weinbauschule in Avellino analysierte die dort in großer Menge gefallene Asche, die pro Liter 1230 Gramm wog. Er gibt an: Kohlensaures Kalium, ungefähr: 9—10 °/, Chlorschwefel und Salze, ungefähr: 0,5— 1°, Acıdita in acido cloridico — also wohl: Chlornatron und Säuren ‚pro 1000 1,679. Abb. 38. Aschenhaufen in Torre del Greco am 28. April 1906. Und dazu schreibt Prof. ©. Bordiga mit Recht, „das, nehme man pro Hektare bedeckt mit nur 1 Zentimeter dieser Asche, welche ca. 200 Kilo giftiger Salze führen, weit mehr dieser Säuren gefallen wären als genügen würden, die Vegetation zu schädigen und teilweise zu vernichten.“ — Da aber glücklicherweise diese Salze leicht löslich sind, so genügen einige heftige Regengüsse, um sie zu entführen und in die Tiefe der Erde zurück- zuwaschen. Das Gute, langsam Lösliche, der Vegetation Förderliche bleibt zurück, und wenn nicht alles trügt, werden wir dort, wo die Reben nicht begraben sind, in der Vesuvregion eine Traubenernte haben, wie seit Jahren nicht mehr. 312 Aschenfrühling. Es ist bekannt, daß weniger als 2°/, Chlornatron, Chlorsalze oder Schwefel genügen, um das Getreide unfruchtbar zu machen und jede Vegetation zu verhindern, d.h. jeder Kulturpflanze das Leben unmöglich zu machen. Da diese Salze aber stellenweise so reichlich in der Asche enthalten waren, daß ich sie am 26. April auf altem fruchtbaren Boden, ziemlich dicht und glänzend kristallisiert auf der Oberfläche der Aschen sah, so daß die Oberfläche weiß erschien und im Sonnenlichte glänzte, ist es klar, daß nur gründliches Mischen mit dem darunter liegenden Humuskulturboden, also am besten komplettes Rayolen von dem Übel befreien kann und die nächsten Ernten ermöglichen Abb. 39. Kristallisierte Salze auf feuchtem Gemüseland in San Giovanni a Teducio am 26. April 1906. würde. Ich riet und rate deshalb, wo ich Gelegenheit habe, zu recht tiefer Umarbeitung des Bodens und suche die Leute zu beruhigen. Je mehr, besser und gründlicher sie zudem die Erde mischen werden und je mehr Stalldung oder irgend welchen Humus sie dazu unterbringen können, desto sicherer wird auch die noch mögliche diesjährige Ernte an Gemüsen usw. sein. Die über Sommer hier unerläßlichen Berieselungen der Gemüse- felder werden danach alsbald viele der Salze lösen und in die Tiefe waschen. — In dem ebenen Campanien, weit ab vom Vesuv, wo die Aschen teil- weise reichlich fielen, war die Gefahr groß für alle saftigen Futterpflanzen. Der Ackerbau, d.h. die diesjährige Ernte, hat zunächst großen Schaden gelitten. Die dort immer feuchte Erde löste zudem die giftigen Salze auch ohne neuen Regen langsam auf, sobald die Feuchtigkeit von unten in die Aschendecke eindrang oder von nächtlichem Tau befeuchtet wurde und sickert so langsam in die Erdkrume, wo sie den zarten Saugwurzeln evident arg schadet und ihre Tätigkeit lähmt, wenn nicht ganz zerstört. Darum sind fast alle Hanfsaaten in Campanien vernichtet und aus dieser Ursache entspringen viele Übel und Verluste. Das fortgeschrittene Ge- treide litt weniger, davon aber im 2. Briefe meiner Mitteilungen. — Ganz natürlich treibt dieses furchtbare Unglück eine große Zahl seltsamer Rettungs- blüten und -vorschläge zur möglichsten Milderung, aber wenig vernünftige Ratschläge. So fragte man mich, ob es nicht möglich wäre, die Aschen als Mittel gegen Peronospora viticola oder andere Feinde der Rebe zu verwenden, um Schwefel und Bordeauxbrühe zu ersparen. Nun halten aber diese Aschen feste Salze, die der Pflanze selber schaden, aber Pilze und Schmarotzer kaum töten. Dennoch kommt Rat ganz langsam angezogen, und die Natur, welche die Umgebung des lieblichen Dämon Vesuvius für kurze Zeit in graue Gewänder hüllte und fast weiß wie beschneit erscheinen ließ, zieht nun bereits wieder grüne Farbenfinger in die wüsten Laven- und Aschen- felder hinein und schmückt langsam aber sicher die verwüsteten Fluren zu seinen Füßen. (Fortsetzung folgt.) Wichtiges für die Tomatentreiberei. Von Arthur Janson. Für denjenigen, der sich mit der Treiberei der Tomaten beschäftigt, ‘ist zweierlei höchst beachtenswert. Das eine ist der hohe Nahrungsbedarf der Tomaten, das andere die genügende Zeitigkeit bei größtem Frucht- ertrag; denn in Hinsicht auf den Wert zeitigen Fruchtertrages ist wohl zur Genüge bekannt, daß für den Marktgärtner nur das allerfrüheste guten Gelderlös bringt, aber natürlich ist es auch für den Herrschaftsgärtner von Belang und beim Liebhaber von Tomaten von Wert, wenn er zeitig Früchte ernten kann. Nun ist es aber keineswegs die Wahl besonders zeitiger Tomaten- sorten allein, welche sehr zeitigen Fruchtertrag bringt, auch nicht die zweckmäßige Behandlung beim Treiben, bei der Zumessung der Wärme- grade, des Wassers usw., sondern es kommen da Faktoren zur Geltung, die in gärtnerischen Kreisen so gut wie gar nicht bekannt sind. Es ist bezüglich der Frühreife schon durchaus nicht gleichgültig, welche Vermehrungsart für die Pflanzen gewählt wird: denn aus Stecklingspflanzen gewinnt man unter Umständen bis zu 20 Tagen Vorsprung. Die Steck- lingsvermehrung ergjbt ungleich wuchsschwächere Pflanzen, die einer all- gemeinen Erfahrung in der Gärtnerei zufolge zeitiger blühen und ansetzen, aber auch nicht entfernt den Ertrag liefern, wie durch die meist gebräuch- liche Samenvermehrung. Sowohl die Anzahl der Früchte, wie auch deren Gewichte im einzelnen stehen bedeutend gegen die Ernte von Sämlings- pflanzen zurück. Bei sorgfältig gepflogenen Versuchen ergeben sich bei der Samenvermehrung durchschnittlich dreimal soviel Früchte, die ım einzelnen um 25—30%, schwerer, also auch ausgiebiger und im Handel 24 314 Wichtiges für die Tomatentreiberei. wertvoller sind. Ziehen wir aus dieser Tatsache einen Schluß für die Praxis, dann müssen wir sagen, daß bei dem ungleich geringeren Ertrag für gewöhnlich wohl die Stecklingsvermehrung verworfen werden wird und daß von ihr nur da Gebrauch gemacht werden dürfte, wo großer Wert aus Liebhaberei auf frühe Tomaten gelegt wird. So könnte beispielsweise ein strebsamer Herrschaftsgärtner auf diese Weise seiner Herrschaft gegen- über semem Nachbarkollegen ein schlagendes Beispiel seiner Fähigkeit geben. Es muß hierbei des auffallenden Umstandes Erwähnung getan werden, daß Pflanzen, welche durch Stecklinge, welche von Stecklingspflanzen ge- wonnen wurden, nach Angabe zweifellos glaubwürdiger Leute oftmals die entgegengesetzte, nicht die erwartete Wirkung der Steeklingsvermehrung gezeigt haben. Man sollte doch meinen, daß die durch zwei Generationen angewendete, ungeschlechtliche Anzucht die oben geschilderten Folgen doppelt zeigen müßte. Nach meinen Erfahrungen ist das für gewöhnlich auch der Fall, aber wir müssen mit verschiedenen auffallenden Ergebnissen rechnen, nach denen weder von einer schwächlichen Entwickelung der Pflanze, noch von einer besonderen Frühzeitigskeit der Reife, noch von erheblichen Mindererträgen gesprochen werden kann. Ja, Versuchsansteller berichten, daß sogar ein auffallend üppiges Wachstum mit gegen Sämlings- pflanzen um ca. eine Woche verzögerter Reife konstatiert werden mußte, und daß allerdings eine geringere Anzahl Früchte erzielt wurde, deren jede aber von so bedeutender Größe war, daß der Ausfall der Zahl aufge- wogen wurde. Ein Versuchsansteller berichtet über ein Ergebnis, nach welchem die Früchte ein Durchschnittsgewicht von 1700 g erreichten. Dieses auffällige Resultat läßt sich immerhin durch Verschiedenes erklären. Zunächst ıst wohl anzunehmen, daß die Versuchsansteller zur Entnahme der Stecklinge in weiser Erkenntnis dessen, daß die Tugenden der Mutterpflanzen sich bei der ungeschlechtlichen Vermehrung mit absoluter Sicherheit auf die Tochterpflanzen übertragen, nur die frucht- barsten Mutterpflanzen vermehrten. Dann aber auch ist nicht unwahr- scheinlich, daß in den vorliegenden Fällen besondere Vegetations- bedingungen vorgelesen haben, welche dieses auffällige Resultat hervor- gerufen haben. Überhaupt ist gerade bei der Tomatenpflanze eine sorgfältige Aus- wahl der Mutterpflanzen von größerer Bedeutung, und das gilt auch bezüg- lich und sogar ganz besonders bei der Samenvermehrung und in Hinsicht auf die Frühreife. Samen aus frühgereiften Früchten ergeben fast stets Pflanzen, welche zeitiger reifen; aber wir machen eine ähnliche Beob- achtung, wie bei der Stecklingsvermehrung, daß nämlich mit der frühen Reife ein Minderertrag Hand in Hand geht, und daß auch das mittlere Gewicht der Früchte gegen den Durchschnitt zurückgeht. Indessen be- gegnet man in dem Verhalten der verschiedenen Sorten einem merkbaren Unterschied, dahingehend, daß manche in dieser Beziehung absolut nicht, andere aber wieder ungewöhnlich scharf reagieren. Man muß bei der Beurteilung der Frühreife auf die ganze Pflanze sehen, d.h. man muß zur Samengewinnung nicht etwa solche Früchte Wichtiges für die Tomatentreiberei. 315 wählen, die besonders früh gereift sind, sondern Früchte derjenigen Pflanzen, welche allgemein zur frühen Reife neigen. Die Praxis der Tomatenkultur legt dem Rückschnitt der Pflanzen zur Erzielung zeitiger Früchte großen Wert bei. Jedoch zu Unrecht. Jeden- falls läßt sich nur dann eine geringe Begünstigung der Frühreife konsta- tieren, wenn dieser Kückschnitt sehr zeitig ausgeführt wird. Aber auch dann ist in Wirklichkeit der Effekt ein sehr geringer, sodaß also von diesem Mittel zur Beförderung der Reife nicht allzuviel zu halten ist. Dagegen ist von Bedeutung die Art des Formierens, indem nämlich die Buschform nur etwa die Hälfte der Spalierform an Ertrag bringt, daß ferner die Zahl der zeitig reifenden Früchte bei letzterer um etwa 60°,/, überwiegt und daß um etwa das Gleiche die einzelne Frucht beim Spalier größer ist. Aus diesem ergibt sich ein bei weitem höherer Ertrag an Erntegewicht für die Spalierform, die die Wärme und Beleuchtung, für welche gerade unsere Pflanze so dankbar ist und deren Vorhandensein bei der Früh- treiberei von so ungeheurem Belang zu sein pflegt, bedeutend mehr auszu- nutzen vermag. Dahingegen kommt für die Ernte bei der Buschform m Betracht, daß sie einen minder weiten Bestand braucht, und daß das Mehr an Pflanzen den Ausfall einigermaßen ausgleicht. Die bedeutenden Kosten der Spalierzucht vermögen ja allerdings die Rente bedeutend herunterzu- drücken, und es muß deshalb dem Züchter überlassen bleiben, ob er nach Lage des Marktes glaubt, diese Kosten aufwenden zu können. Im allge- meinen aber mag gesagt werden, daß die Spalierform bei der Treiberei in Treibhäusern oder Warmbeeten immerhin den Vorzug verdient, wo hin- gegen bei der Erzeugung der Früchte für eine Zeit, welche keine höheren Preise, als der Herbstmarkt bietet, die Buschform rentabler ist. Es ist übrigens bemerkenswert, daß die Tomaten als Spalierform, und zumal ganz besonders bei der Frühanzucht, in nur ganz minimalem Maße unter Krankheit leiden, wohl eine Folge der günstigen Wärme und Be- leuchtungsverhältnisse, welche dauernde Feuchtigkeit beseitigen, die ihrer- seits, wie kein anderer Faktor, die gefürchtete Phytophtera begünstigt. Endlich ist die Ernährung ausschlaggebend für die Frühreife. Man weiß, daß die Tomate zu jenen Pflanzen gehört, welche neben hoher Wärme und intensiver Beleuchtung reichliche Nahrungszufuhr und genügende Bewässerung verlangt. Man sollte sich zur Regel machen, gleichviel, ob man organische oder mineralische Düngemittel verabreicht, so doch stets leicht lösliche zu verwenden, zu deren Aufnahme kein umständlicher chemischer Umsetzungsprozeß notwendig ist. Wie auch bei den übrigen Kulturgewächsen der Stickstoff als Nährmittel den Laubtrieb einseitig begünstigt und die Fruchtreife verzögert, so auch hier. Insbesondere ist es der Chilisalpeter, welcher in dieser Weise wirksam ist, aber nur, wenn er in einmaliger, größerer Menge gereicht wird. Wohingegen die gleiche Menge, in kleinen Quantitäten gegeben, die Reife beschleunigt. Um mit einer alten, aus der Praxis hervorgegangenen Irrlehre zu brechen, sei her- vorgehoben, daß frischem Stalldünger keineswegs der Vorzug vor altem gehört, sondern daß im Gegenteil altem abgelagerten in jeder Hinsicht der Vorrang gebührt. 24* 316 Kirschen ohne Stein- und Kernausbildung, Zum Schluß bleibt uns die Betrachtung über die Wirkung des Pikierens und Verpflanzens. Pflanzen, welche am Platze der Aussaat ver- bleiben, also nicht pikiert werden, reifen später, wie solche, welche pikiert wurden, und jene, welche neben dem Pikieren nochmals verpflanzt wurden, wieder zeitiger als die nur Pikierten. Wenn hieraus aber der Schluß ge- zogen werden sollte, daß der Frühreife das Verpflanzen vorteilhaft sei, so muß dem gegenüber bemerkt werden, daß ein mehr als zweimaliges Ver- stopfen die Vorteile aufhebt. — Aus allen diesem geht hervor, daß zur Erzielung allerfrühester Fruchtbarkeit die Pflanzen neben der übrigen zweckmäßigen Behandlung ungeschlechtlich vermehrt sein sollen, dann daß ein zweimaliges Verpflanzen, ein Entspitzen in jugendlichem Alter, die Ausnutzung der Wärme und Beleuchtung durch Spalierzucht nötig ist und daß nur schnellwirkende Nährstoffe zur Verwendung kommen sollen. Kirschen ohne Stein- und Kernausbildung. Das Abfallen der Blüten oder jungen Früchte von Obstbäumen ist eine vielerorts so häufig beobachtete Erscheinung, daß man dert wohl ziemlich allgemein «dessen Hauptursache kennen gelernt haben wird, näm- lich: entweder ist es Wasser- oder Nährstoffüberschuß, oder das gerade Gegenteil: Wasser- oder Nährstoffmangel. Im ersteren Falle werden Blüten und junge Früchte wegen zu üppigen, zu schnellen Laubtriebes abgestoßen, ım letzteren Falle können sie sich nicht lebensfähig erhalten und fallen ab, weil der Baum das vorhandene Wasser- resp. Nährstoffquantum zu seiner Selbsterhaltung, zur Entwickelung der atmenden Blätter gebraucht und die Blüten und Früchte als überflüssige Mäuler zunächst abfallen läßt. Ein weiterer Grund des allgemeinen Abfallens der Blüten kann aller- dings auch der Frost sein, nachdem er die Blüten vernichtet hat; das aber ist ein Ereignis, welches zu verhindern meist nicht in unserer Macht liegt, welches aber auch nicht in gleichem Maße Jahr für Jahr sich wiederholt. Bei Wasserüberschuß ist natürlich nach Bedarf für Wasserableitung (Drainage) oder für selteneres Begießen zu sorgen. Auch kann man durch starke Gaben künstlicher Düngemittel (Phosphor- oder Schwefelsäure) den Baum zur Aufnahme geringerer Wassermengen zwingen, weil er konzen- triertere Lösungen nicht so schnell aufnehmen kann; auch Wurzelnabstechen hilft für einige Jahre. Bei Wassermangel oder Nährstoffmangel wird man entsprechend bewässern und düngen. Es fragt sich nur, was für Düngestoffe zu verabreichen sind. Jedenfalls ist nur eine Volldüngung zu geben und nicht etwa nur durch Mist oder Jauche helfen zu wollen, wodurch das Ubel noch verschlimmert wird, wenn es z. B. — wie so oft — an Kalk fehlt, oder wo — was auf dasselbe hinauskommt —- Kaliüberschuß im Boden vor- handen ist, welch letzterer die Säurebildung im Boden fördert und so auch zu einer Säfteentmischung im Baume Anlaß bietet, bei Kirschen namentlich den Gummifluß fördert. Kirschen ohne Stein- und Kernausbildung. 317 Damit komme ich speziell zu den Kirschbäumen. Vor drei Jahren sah ich einen in sandig-lehmigem, in der Oberkrume zu trocknem, aber im Untergrunde ziemlich feuchtem und auch kalireichem Boden stehenden, etwa achtjährigen Kirschbaum der Sorte „Königin Hortensia* (=,„Hybride de Laeken“). Wuchs etwas üppig und scheinbar doch auch kräftig. Dieser Baum blühte reich, ohne — so viel ich weiß — Früchte zu tragen. Vor zwei Jahren behielt er nur 4, im vorigen Jahre nur 5 Kirschen bis zur vollen Reife. Infolge Unterlassung jedes Schnittes wurde das Längen- wachstum von selbst geringer, so dab in diesem Jahre die Wuchskraft wohl als normal gelten kann, und dennoch sind schon jetzt (23. Mai) fast alle jungen Früchte wieder abgefallen. Von Wasser- und Nährstoffüber- schuß konnte hier bei dem, seit dem Verblühen nur nach und nach er- folgenden Abfallen der Früchtehen ebensowenig die Rede sein, wie bei dem augenscheinlich kräftigen Wuchse von Wassermangel. Wohl wußte ich, daß der Boden (im Untergrunde) kali- und kieselsäurereich sein mubte, weil oben kalianzeigende Pflanzen und außerdem Equisetum arvense, der Acker-Schachtelhalm, genug vorkamen, während sonst allerlei Gartenpflanzen bei ausreichender Bewässerung gut gediehen. Frost kam auch nicht in Betracht. Eine Untersuchung junger, noch am Baume hängender Frücht- chen ergab, daß diese zumeist ganz stein- und kernlos waren, teils nur Rudimente der Steinschale, teils aber die verschiedenen Abstufungen der Verkümmerung zeigten, kaum aber völlig normale Bildung. Nur etwa 20 Meter davon entfernt steht ein Kirschbaum fast gleichen Alters und ebenderselben Sorte, welcher viele gesunde Früchte behalten hat. Die abnormen Früchtchen fallen schon durch ihre länglich-gestreckt bleibende Form auf. Sie erinnern an eine Taschenbildung en miniature der Kirschen; nur daß hier ein sie vergrößernder, bei den Narrenzwetschen eine Rolle spielender Pilz fehlt. Nun ist ja die Kirsche „Königin Hortensia“ vielerorts, namentlich als jüngerer Baum, an sich als ziemlich fauler Träger bekannt. Hier aber handelt es sich bei dem reichen Blütenansatz nicht um eine solche Ge- wohnheit, sondern um einen abnormen, krankhaften Zustand, welcher be- seitigt werden muß und m. E. auch beseitigt werden kann, um so eher, als in ebendemselben Boden die viel weniger Ansprüche stellende „Ost- heimer Weichsel“ als echte Sauerkirsche während der drei Jahre reichlich Früchte behalten hat, jedoch auch schon Gummifluß zeigt, was also sogar schon bei ihr auf einen Mangel an dem, an und für sich ja säurefeindlichen Kalk schließen läßt. In diesem Herbst werde ich nun folgende Düngung als Versuch an- wenden: ein Gemisch von zwei Teilen guten unentleimten oder Normal- knochenmehls und einem Teil schwefelsaurer Kalimagnesia, indem ich 500 Gramm der Mischung pro Baum ausstreue und tief untergrabe, außer- dem je 200 Gramm auf den Quadratmeter im ganzen Bereiche der Baum- krone streue und flach einhacke. Die Mischung enthält ungefähr außer 20°, Kalk auch 6 °/, der sehr wichtigen Magnesia, etwa 13 °/, Phosphor- und ebensoviel Schwefelsäure, 8?/,°/, Kali, 2?/,°/, Stickstoff und 24°), organische, humusbildende Sub- stanz. 318 Die Anbauversuche der Sumpfkartoffel (Solanum Commersoni Dunal.). Nur mit phosphorsaurem Kalk oder nur mit Thomasmehl zu düngen scheint mir nicht richtig, wenn es sich darum handelt, außer Kalk zugleich auch Phosphorsäure schneller in den Untergrund zu bringen und daneben dem auf Kieselsäure angewiesenen Schachtelhalm das Leben möglichst sauer zu machen. Über den etwaigen Erfolg werde ich seinerzeit be- richten. AV Die Anbauversuche der Sumpfkartoffel (Solanum Commersoni Dunal.) und ihre neueren Spielarten in Verrieres und Fontliasme (Vienne). Von Dr. Hailer, Landwirtschaftl. Sachverständigen beim Kaiserl. Deutschen General-Konsulat in Paris.!) Ich möchte vorausschieken, dafs die Versuche mit der Sumpfkartoffel auch in Frankreich keineswegs als abgeschlossen angesehen werden dürfen, dals man hier auch noch mitten in der Entwickelung dieser für Botaniker gleichfalls hoch- wichtigen Frage steht. Wieviel von den französischen Erfahrungen vollends auf Deutschland anwendbar ist, lälst sich gar nicht voraussehen; es ist nicht un- möglich, dafs die von Labergerie als Gebrauchskartoffel herausgezüchtete violette Spielart sich in Deutschland gar nicht bewährt und dals man sich dort eine Umbildung aus dem Urtyp selbst wählen und heranzüchten muls. Jeden- falls aber ist für die bei uns anzubahnenden Versuche der Umstand von Be- deutung, dals Labergerie seine violette Spielart nunmehr in den Handel bringt, und dals er seine eigenen Erfahrungen in einem gut geschriebenen Buche eingehend schildert. _ Soweit der nachstehende Bericht feste Daten enthält, stützt er sich auf dieses im Verlag der Librairie agriecole in Paris erschienene Werkchen (Labergerie, Le Solanum Commersoni et ses variations) sowie auf die an die Soeiete Nationale d’Agrieulture de France erstatteten Berichte von Labergerie, Scehribaux und Bussard. Die Hoffnungen, welche Labergerie auf diese neue Kartoffelzüchtung setzt, sind sehr weitgehend; er verspricht sich: 1. eine gerade für feuchte und moorige Böden geeignete Speisepflanze; 2. eine zur Kartoffelmehlfabrikation verwendbare industrielle Pflanze; 3. eine auf sumpfigen Boden nutzbare Futterpflanze; 4. eine in der Parfümerie verwendbare Pflanze. Aus dem Urtyp (Solanum Commersoni type primitif), der vom Geheimrat Wittmack im Jahre 1904 genauer beschrieben ist, gingen nun die von Labergerie folgendermaisen bezeichneten Spielarten hervor: 1—01; 3.03, 403; 5—04, 6—04 usw. bis 27—04 und 30—04. Von diesen wollen wir nur die beiden Spielarten, die auch Labergerie derzeit für die konstantesten und wichtigsten hält, herausgreifen und des nähern beschreiben. !) Im Auszuge nach den „Mitteilungen“ der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, Stück 16, Die Anbauversuche der Sumpfkartoffel (Solanum Commersoni Dunal.). 319 1—01 bezeichnet die 1901 erschienene violette Spielart (Solanum Commersoni violet), welche ihrerseits eine Anzahl neuer Spielarten erzeugt hat und sich folgendermalsen kurz beschreiben läfst: Der Stengel, von schöner dunkelgrüner Farbe, mit violetten länglichen Flecken, ist sehr stark und vielverzweigt, niederliegend; er erreicht eine Höhe von 70 em, manche Verzweigungen eine Länge von 4,5 m. Die Entwiekelung ist so üppig und dicht, dafs sie eine völlige Beschattung des Bodens bewirkt. Die Blätter sind dunkelgrün, sie gleichen denen der europäischen Kartoffel, sind jedoch fleischiger und wolliger; die ersten Blätter fallen allmählich ab, werden aber immer wieder durch neue ersetzt, selbst zur Erntezeit bilden sich noch neue Blätter. Eigentümlich ist, dafs jede Pflanze nur einen Stengel treibt, woher der Setzling auch stammen mag, oder ob er ganz oder zerschnitten gesteckt wurde. Die Stengel sind gegen Fäulnis sehr widerstandsfähig und be- halten noch lange nach der Ernte ein holziges Aussehen. Einzelne Stengel wurden ohne Blätter gewogen; sie erreichten ein Gewicht von 3 kg bei nassem (No. 1), 4,5 kg bei sehr fruchtbarem kalten Boden (No. 3). Die Üppigkeit ihrer Entwickelung lälst eine fremde Vegetation um sie herum nicht aufkommen. Die Blüten haben eine violette Farbe, nicht eine weilse wie der Urtyp, und sind ohne dessen feinen Geruch. Ihre Befruchtung war sehr mangelhaft: von 3500 unbeschädigten Stöcken ergaben sich nur zwei Früchte, von welchen nur eine einzige eine normale Entwickelung aufwies. Diese Frucht, sehr dick, kugelig, entspricht derjenigen der gewöhnlichen Kartoffel, zeigt jedoch ähnlich wie die Frucht des Urtyps eine Einsenkung (depression) und eine ziemlich aus- gesprochene Furche, sowie deutliche violette Streifen auf der Haut, Das Wurzelsystem besteht im wesentlichen aus zwei oder drei grolsen Wurzeln, welche tief in den Boden dringen. Kleine Würzelchen sind am Wurzelhals seiten und erscheinen meist nur bei Wiederanpflanzungen nach Be- schädigungen; Stolonen fehlen fast immer im frischen Boden, sie treten jedoch auch in diesem gewöhnlich auf bei Stöcken, welche Umbildungen liefern. Da- gegen haben sich im trockenen Boden nach dem Regen vom 22. Juni 1904 Stolonen gebildet, welche meist eine Länge von 5—10 em, selten mehr als 20 cm erreichten. Die kürzeren Stolonen geben häufig spätreife Knollen, die längeren Stolonen versuchten erst, in die tieferen Teile des Bodens zu dringen, wandten sich von dort, wenn sie nicht weiter durchkamen, nach oben und bildeten zuweilen Luftknollen. Die Pflanze scheint sich dieser Stolonen zum Überwinden der Trockenheit zu bedienen. Die Knollen liegen kegelbildend dicht um den Stengel gedrängt und ragen meist aus der Erde hervor. Trotzdem werden sie, wohl infolge des lichtabhaltenden Blätterschutzes, wenig grün. Ihr Wachstum ist so lebhaft, dals man es deutlich verfolgen kann: Wurden z. B. aus dem Boden ragende Knollen mit Erde behäufelt, im üblichen Winkel von 45° und zugedeckt, so liels sich auch bei windstillem, troekenem Wetter oft schon am nächsten, immer aber am übernächsten Tage feststellen, dafs die Knollen wieder an der Oberfläche er- schienen waren und die Erde abgeworfen hatten. Stücke, welche im Juni, nachdem sie durch Schädlinge verletzt worden waren, neu angepflanzt wurden, brachten bis Oktober noch Knollen von Hühnereigröle hervor. Die Färbung der Knollen wechselt mit dem Alter: jung sind sie weils, mit rosigen oder veilchenblauen Augen, mit dem Grölserwerden gehen sie in 320 Die Anbauversuche der Sumpfkartoffel (Solanum Uommersoni Dunal.). ein tieferes Rosa, später in Violett über, um bei der Reife ein tiefes Violett zu zeigen, das nach dem Ausnehmen ins Dunkelrot-violette sich verstärkt, späterhin jedoch sich wieder abschwächt. Die Schale ist sehr fein und glatt, sie schält sich leicht ab, und es erscheint unter ihr eine zweite grüne Schale oder Rindenschieht, welche sich rasch violett färbt. Das Fleisch, von unbestimmter Farbe, wechselt zwischen weils und gelb. Die Form der Knollen war anfangs mannigfaltig und häufig auch ver- zweigt, im allgemeinen liels sich jedoch 1904 eine Verringerung der Abnormitäten und ein Ausgleich der Formen gegenüber 1903 feststellen. Die flache, längliche regelmälsige Knollenform betrug 1904 60 °/, der Ernte gegen 40 °/, in 1903 und 25°, in 1902. Eigentümlich ist das Auftreten und Verschwinden der Lenticellen. Wenn man bei grolser Trockenheit die im Boden liegenden Knollen vorsichtig aufdeckte, fand man die oben befindliche Seite ihrer Schale glatt und warm; an dem nach der Tiefe zu weisenden Teil befanden sich dagegen deutliche Lenticellen, und die Schale zeigte dort, wie auch der umgebende Boden, eine Frische und Feuchtigkeit, die man allgemein erst 10—15 cm tiefer im Boden antraf. Diese Lenticellen verschwanden, an das Sonnenlicht gebracht, nach wenigen Minuten, so dafs die Haut glatt erschien. Wurden die Knollen in ihre alte Lage gebracht, so öffneten sich die Lenticellen wieder und nahmen ihre frühere Funktion wieder auf, Bei den geernteten Kartoffeln verschwanden sie in der Regel bald. In den Blattstielwinkeln, auf den Stengeln selbst und auch anderwärts sitzen, manchmal über einen Meter vom Wurzelhals entfernt, knollenförmige Gebilde, welche entweder Olivenform besitzen und Blätter treiben oder aber eigentliche Luftknollen darstellen — diese besonders bei Stöcken, welche keine Blüten trugen oder solchen, deren unterirdische Teile durch Insekten gelitten hatten. Manche dieser Luftknollen erreichten ein Gewicht von 1140 g; ihre Farbe entspricht der der Erdknolle. 1904 traten diese Luftknollen häufiger auf, selbst in ganz trockenen Böden, waren aber besonders zahlreich in den feuchten Lagen. Ihre Menge und ihr Gewicht stehen gewöhnlich im umgekehrten Verhältnis zu dem der Erdknollen, so dafs ihr Auftreten jedenfalls keinen ökonomischen Vorteil bedeutet. Nachdem 1902 keine Umbildungen aufgetreten waren, erschien 1903 unter einem Stocke des Urtyps 3—03, eine gelbe Spielart, welche, auch 1904 in sehr fruchtbarem frischen Boden angepflanzt, einen dieken steifen Stengel zeigt, von blalsgrüner Farbe und mit gleichfarbigen Blättern ohne violette Flecke ist. Die Stengel verästeln sich dreifach und erreichten 1904 Längen von 3,50 m (gegen 50 em in 1903). Die aulserordentlich zahlreichen Blüten zeigten 1904 ein schönes malvenfarbiges Violett, beinahe Rosa (1903 waren sie blau-violett aufgetreten), eine wahre Zierpflanze darstellend. Früchte lieisen sich nicht gewinnen, auch alle Kreuzungsversuche mit der gewöhnlichen Kartoffel milslangen. Die Keime hatten verschiedene Farben: schwarz, violett und rosa, sie wurden, nach ihren Farben getrennt, weiter gepflanzt. Die Knollen sitzen dieht am Stengel oder an Stolonen, jedoch stets in gleicher Höhe mit dem Erdboden oder über diesem, sie haben die Neigung, sich en nn = zu verzweigen oder abzuplatten. Die Schale ist gegen die Reife zu malven- farbigviolett, bei manchen gelb; das Fleisch ist von schönem, kompaktem Weils- gelb, ohne bitteren Geschmack, entschieden efsbar, wenn auch nicht so wohl- schmeckend wie Solanum Commersoni violett. Die Erträge versprachen sehr reichlich zu werden, litten aber so sehr von Nagern und Würmern, dafs eine richtige Bestimmung der Ertragsmenge unmöglich war: von acht weniger be- schädigten Stöcken wurden im Mittel 2,3 kg Knollen vom Stock erzielt, das mittlere Gewicht der Knollen war 81 g (die schwerste 500 g). Der Stärkegehalt betrug etwa 15°), (1905 gestiegen auf 17,7 bis 22 ],). Gegen Krankheit scheint die Spielart so gut wie geschützt zu sein; auch einen Monat nach der Ernte war von den aufbewahrten Kartoffeln nur eine verdorben, trotzdem sie durch Nager und Geräte beschädigt waren. Diese Spielart zeigt somit für Aufbewahrung und Erträge günstige Aus- sichten, ihr Anbau im Jahre 1905 ergab keine wesentlichen Umbildungen (ausgenommen zwei violette Knollen, aus welehen eine Pflanze wie 1—01 ent- stand), woraus Labergerie auf ihre Konstanz schliefsen zu dürfen glaubte. Im Jahre 1905 zeigten sich bei den meisten Abkömmlingen von 1—01 besondere Erscheinungen: Die Blätter sind teils mächtig, sehr breit und sehr fleischig, teils länglich und schlank. Die Färbung der Blätter und der Stengel wechselt bei ein und derselben Abart; die Blüten wechseln vom tiefen Rosa bis zum bläulichen Weils. Bei allen Spielarten war die Entwicklung üppig. Besonders hervorzuheben ist die Neigung, sich dem feuchten Boden anzupassen: ein Teil der Pflanzung war 8 Tage unter Wasser, was von einigen Stöcken glatt überstanden wurde, während andere mehr oder weniger Schaden litten. Einige Spielarten erzeugten wieder Stöcke, welche mit 3—03 identisch sind. Man ersieht aus alledem, dals von einer völligen Konstanz noch nirgends die Rede sein kann. Die bisherigen Anzeichen sprechen aber dafür, dals sich ein grolser Teil der Spielarten schliefslich wieder in 1—01 umbildet. Jeden- falls ist diese violette Spielart (von Labergerie kurzweg Solanum violet ge- nannt) diejenige, die als die bestausgebildete angesehen werden kann, sie ist auch diejenige, auf weiche sich hauptsächlich die nachstehende Beschreibung von Anbau und Ernte bezieht. (Schlufs folgt.) Neue und empfehlenswerte Pflanzen. Interessante neue Gehölze. Acer pennsylvanicum erythrocladum on Demi Ar Späth. Im Jahre 1904 von der Baum- schule L. Späth, Baumschulenweg, als Alljährlich entstehen neue Formen | Neuheit in denHandel gebrachte hübsche und Abarten von Gehölzen, die eine | Spielart. Die Triebe färben sich nach wertvolle Bereicherung unserer Sorti- | dem Laubfall wundervoll lebhaft karme- mente bedeuten, oder es werden neue | sinrot. Besonders im Winter kommt Arten hier eingeführt, die durch höheren | diese Zierde wirkungsvoll zur Geltung. Zierwert die vorhandenen, weniger Acer platanoides Walderseei Späth. schönen, bedeutend übertreffen, und da- | Gleich dem vorigen Neuheit der Späth- her der weitesten Verbreitung wert sind. | schen Baumschule. Zu Ehren des ver- Nachstehend führe ich die schönsten | storbenen Vizeadmiral Grafen Walder- und wertvollsten Neueinführungen und | see benannt, in dessen Park zu Züchtungen der letzten Jahre an. Meesendorf sie aufgefunden wurde. Die Pflanze wächst mittelkräftig. Die jungen Blätter sind hell, kupferfarben oder grünlichbraun und zart rosa be- sprenkelt, während die älteren Blätter auf hellgrünem Grunde ganz dieht und gleichmälsig weils bepudert sind. Eine ganz eigenartig schöne Färbung unter den buntblättrigen Ahornsorten. Amygdalus Persica magnifica Veitch. Diese neue Einführung aus Japan soll unter den gefülltblühenden Pfirsichen dieschönste sein undleuchtend karmesin- farbene Blüten haben. Buddleia Hemsleyana Koehne. Bildet einen aufrechtwachsenden Strauch von abgerundeter Form, der etwa 1!/, bis 2 m hoch wird. Die Blätter sind grols, 15—20 cm lang, breitlanzettlich, dunkel- grün, unterseits weilsfilzig. Die bis 30 em langen, schmalen Blütenähren sind dicht mit kleinen, blalslilafarbenen, im Schlunde gelblichen Blüten besetzt und entwickeln sich im Juli—August in reichlicher Anzahl. Der Strauch ist als Einzelpflanze von sehr zierender Wirkung. Catalpa hybrida atropurpurea. Eine sehr kräftig wachsende Abart, deren Blätter in schwärzlichrotem Tone aus- treiben; später geht diese Färbung in dunkelgrün über. Corylus Sieboldiana A.DC. Eine aus Japan eingeführte Hasel; bildet einen dichtzweigigen Strauch mit bräunlichem Austrieb und ovalen, fast elliptischen, langgespitzten Blättern an hellbraunen Zweigen, Crataegus saligna Greene. Neuheit der L. Späthschen Baumschule Im Jahre 1902 in den Handel gebracht. Ein bis 15 Fuls hoch werdener Strauch aus den Koloradobergen. Sehr zierend durch die rotbraunen Zweige, die mit kurzen Dornen und lanzettlichen, gekerb- ten, oberseits glänzend-, unten blafs- grünen Blättern besetzt sind. Die Frucht soll schwarz sein. Deutzia Lemoinei compacta Lemn. Eine gedrungen wachsende Form. Bildet Pflanzenschutz. mit einem Flor reinweilser Blüten be- deckt sind. Deutzia gracilis carminea Lemn. Durch Kreuzung von D. graeilis dis- color purpurasceus gezüchtet. Die Knospen und die Aufsenseite der Blüten- locken sind dunkelkarminfarben. Der Strauch ist feinzweigig und aulfser- ordentlich reichblühend. Lonicera involucrata serotina.. Im vorigen Jahre durch die L. Späthsche Baumschule in den Handel gebracht. Unter Sämereien, die in den kaliforni- schen Bergen gesammelt wurden, auf- gelaufen. Der Strauch wird etwa 2 m hoch, wächst aufrecht. Die Blätter sind breiter, schärfer gespitzt, unter- seits kahl und weniger glänzend, als bei der Stammart. Die dunkelgelben, braunrot überlaufenen Blumen kommen Mitte Juni hervor. Östrya japonica Sargent. Japanische Hopfenbuche. Nach Professor Sargent einer der seltensten Bäume Nordjapans. Bildet geraden Stamm bis gegen 80 Fuls hoch. Die eiförmigspitzen Blätter ähneln denen der amerikanischen Hopfenbuche. Philadelphus purpureo — maculatus Lemn. Eine neue Züchtung, deren grolse weilse Blumen in der Mitte einen grolsen purpurroten Fleck haben; eine ganz neue, und sehr zierende Färbung. Polygonum Baldschuanicum Rgl. Eine neue Schlingpflanze von ungemeiner Wuchskraft. Die rötlichweifsen, 15 bis 20 em langen Blütenrispen entwickeln sich vom Juni bis in den Herbst. Der Strauch verlangt durchlässigen Boden und sonnige Lage. Robinia Pseudacazia Rozynskiana Hrt. Ein sehr zierender Baum mit wagerecht abstehenden, oder leicht überhängenden Zweigen, die mit bis 56 cm langen senkrecht niederhängenden Blättern be- setzt sind. Als Einzelbaum besonders wirkungsvoll. Viburnum Opulus aureum. Hrt. Eine hübsche Abart mit goldgelber Blatt- kleine, dichte Büsche, die im Mai—Juni | färbung, die ganz sonnenbeständig ist. Pflanzenschutz. Verheerungen der Fliedermotte. Dieser an sich niedliche Falter, Tinea oder Gracilaria syringella, ist in Frei- herrn von Schillings „Praktischem Un- gezieferkalender“ auf Seite 87 nebst Larve und einem beschädigten Flieder- blatt abgebildet. Die Motte zeigt sich in diesem Jahre wieder so zahlreich, dals ein besonderer Hinweis darauf allen Besitzern von Syringensträuchern oder von Treibflieder nützlich sein wird. Wenn man jetzt versäumt, etwas da- gegen zu tun, dann beginnt im Spät- sommer bis Herbst das Zerstörungswerk dieser Motten abermals und vielerorts in solchem Umfange, dafs dann kein einziges gesundes Blatt mehr übrig bleibt. Jetzt, von Ende Mai an, entwickeln sich die anfangs sehr kleinen, weilsen, im ausgewachsenen Zustande etwa 1, em langen und dann blalsgrünen Larven (Räupchen) sehr schnell, fressen das Blattfleisch aus den Syringenblättern, so dals nur die gebräunte Ober- und Unterhaut noch übrig bleibt, und wenn man die beiden Blatthäute dann vor- sichtig auseinanderreifst, so findet man — solange die Räupchen noch im Blatte sind — oft bis zu 12 Stück derselben beisammen. Die Motte selbst ist sehr zierlich, gelblichbraun, weilsgefleckt, und es sei noch besonders darauf hin- gewiesen, (Syringa) vorzieht, dafs sie aber auch an Liguster- und Eschenblätter ihre 10—20 Eier legt, Die jungen Räupchen dringen alsbald gemeinschaftlich in das | Blattfleisch ein und verzehren dasselbe, nur ihre schwarzen Kotklümpchen dort zurücklassend. Nach der ersten Häutung rollen sie das ausgeweidete, gebräunte Blattstück auf und spinnen es mit Literatur. 32 dals sie zwar den Flieder | | Boden- 1 wenigen Fäden fest, Nach der dritten Häutung verlassen die Raupen ihren alten Ort, rollen und spinnen sich ein frisches Blatt zusammen und gehen dann nach 10—12 Tagen zur Ver- puppung in die Erde Nach kaum 14tägiger Puppenruhe erscheint der niedliche Falter in weit gröfserer Zahl, und so richtet dann die zweite Gene- ration noch das zugrunde, was die erste übrig gelassen hat (vgl. auch Kalten- bachs „Pflanzenfeinde“, S. 434). Gegenmittel: 1. Von Ende Mai an sind überall dort, wo man Fliederblätter mit braunen Flecken bemerkt, ent- weder die ganzen befallenen Blätter sofort abzupflücken und zu verbrennen (nicht etwa an eine andere Stelle oder auf den Komposthaufen zu werfen) oder doch wenigstens alle befallenen Stellen mittelst Daumen und Zeige- oder Mittelfinger so zu drücken, dafs die Räupchen sicher zerquetscht werden. — 2. Auf den Erdboden unter den Flieder- büschen ist Aetzkalkpulver zu streuen. Auch sollte man es sich bei Bäumen und Sträuchern, die durch Ungeziefer leiden, allgemein zur Regel machen, jeden Herbst Aetzkalkpulver darunter auszustreuen, sofort gut einzuhacken und dann eventuell die Oberfläche noch- mals dünn zu überstreuen. Mancherlei oder im Boden überwinterndes Ungeziefer geht dadurch zugrunde. AN. Literatur. ©. K. Schneider, Laubholzkunde. 3. bis 5. Lieferung. S. 305—810. Mit Abb. 198--460 im Text und mit Titelblatt für Band I. Jena (Gustav Fischer) 1905 (Lief. 3, 4) und 1906 (Lief. 5). Von diesem für jeden Dendrologen absolut unentbehrlichen Werk besprach Referent bereits die beiden ersten Liefe- rungen in dieser Zeitschrift, Jahrg. 53 (1904), S. 655. Es muls bezüglich der allgemeinen Bemerkungen über die ganze Anlage des Buches auf jenes Referat verwiesen werden. Die vorliegenden Hefte enthalten, im grofsen und ganzen nach Englers System geordnet, den Abschluls der Ranales (Berberida- ceae, Menispermaceae, Magnolia- Handbuch der ceae, Calycanthaceae, Anonaceae, Lauraceae), die Rhoeadales (Papa- veraceae, Capparidaceae, Cruci- ferae) und den gröfsten Teil der Ro- sales (Crassulaceae, Saxifraga- ceae, Hamamelidaceae, Platana- ceae, Spiraeaceae, Rosaceae, Dru- paceae, Pomaceae). Mit dem 5. Heft schliefst der erste Band, dem ein alpha- betisches Register nur für die Familien- und Gattungsnamen beigefügt worden ist, weil das alle Namen umfassende Hauptregister erst am Schlusse des gan- zen Werkes gegeben werden soll. Zwar wird auf diese Weise die Benutzung des ersten Bandes noch auf längere Zeit er- heblich erschwert, indessen ist das Ver- fahren des Verfassers doch nur zu billigen, da ein Hauptregister schliefslich eine weit gröfsere Bequemlichkeit beim Nachschlagen bedingt, als es Teilregister für die einzelnen Bände tun würden. Nieht übersehen darf man die Nachträge und Verbesserungen, S. 803—808, die fast ausschliefslich sehr wichtigen no- menklatorischen Veränderungen gewid- met sind, und zwar in genauer Anpassung an die Beschlüsse der Wiener Konferenz vom Jahre 1905. Wie in Heft 1 und 2, so ist auch in Heft 3—5 die Fülle des vom Verfasser verarbeiteten Materials und der Umfang seiner eigenen zugrunde gelegten Studien aufserordentlich gro‘s. Auch zahlreiche neue Arten und Formen werden be- schrieben. Auf den 263 Abbildungen der drei letzten Lieferungen sind nach un- gefährer Schätzung mindestens 5—6000 Einzelfiguren zusammengedrängt, fast ausschliefslich Originale des Verfassers! Auf Einzelheiten, in denen Referent sich den Ansichten des Verfassers nicht an- zuschlielsen vermag, möge hier nicht eingegangen werden, um derBesprechung nicht einen zu grolsen Umfang zu geben. Dafs dem Verfasser auch Versehen oder Ungenauigkeiten mit unterlaufen sind, ist bei der erstaunlichen Kürze der Zeit, in der er den ersten Band zu Ende ge- führt hat, verzeihlich. Damit die Be- hauptung, es seien Versehen vorgekom- men, nicht ganz in der Luft schwebt, sei hier nur auf ein Beispiel kurz hin- gewiesen. S. 674 sagt Verfasser von Sorbus aucuparia var. integerrima Koehne, die er als einen Bastard an- sehen möchte, sie sei „leider nur steril bekannt“. An der vom Verfasser zitierten Stelle in „Gartenflora* 50 (1901), S. 411, spricht Referent aber ausdrücklich von den Blüten und Früchten, hebt auch ganz besonders hervor, dafs der Blüten- bau von dem der übrigen echten Sorbus- arten nicht im mindesten abweiche, und dals deshalb Bastardnatur der Varietät trotz des Herablaufens der oberen Blätt- chen an der Blattspindel nicht anzu- nehmen sei. E. Koehne. Dr.E.v.Oven: Eine neue Bakte- rienerkrankung der Leguminosen- früchte. Mit 1 Tafel. Centralblatt für Bakteriologie usw. XVI. Band. 1906. Verfasser hatte im Juli v.J. Gelegen- heit, eine Krankheitserscheinung an Erbsenhülsen auf Feldern bei Berlin zu Literatur. beobachten, welche sich in der Fach- literatur noch nicht beschrieben fand und als deren Ursache bald eine Bakte- rieninfektion erkannt wurde. Wurde er- kranktes Gewebe mit Bouillongelatine angeschüttelt und letztere auf Platten gegossen, so zeigten sich schon nach 24 Stunden zahlreiche Kolonien, grölsere weilsliche und kleinere gelbliche, aus welchen zwei verschiedene Arten von Bazillen isoliert werden konnten. Impf- versuche ergaben, dals nur eine Art als Krankheitserreger in Betracht kommen konnte, während das Auftreten der anderen eine zufällige Begleiterscheinung war. Nach Uebertragung von Reinkulturen der ersten Art auf junge Erbsenhülsen trat in der Nähe der Impfstelle dunkle- Verfärbung ein, die sich schnell aus- breitete und mit Verjauchung der ganzen äulseren Hülsenschicht endete. Das Krankheitsbild war bei den Laborato- riumsversuchen das gleiche wie auf dem Felde; im Gegensatz zu normal ab- gereiften Erbsen fühlten sich die kranken feucht an und fielen durch dunkle Färbung sowie geringe Grölse auf. Auch andere Hülsenfrüchtler erwiesen sich Impfversuchen gegenüber als nicht widerstandsfähig, soLupinen undBohnen, besonders Wachsbohnen. Wie bei den Erbsen konnte auch hier schon durch blofse Anlagerung kranker Früchte an gesunde die Uebertragung der Krank- heit bewirkt werden, was auf hohe Virulenz des Erregers schlielsen läfst. Die genaue Beschreibung des als Krankheitsursache erkannten Bazillus dürfte hier weniger interessieren. Ver- fasser gibt eine sorgfältige Charakteristik und kommt auf Grund derselben zu dem Schlufs, dafs eine noch nicht beschrie- bene Art vorliegt, die er Bacillus leguminiperdus nennt. Zur Vorbeuge gegen diese Hülsen- fäule der Leguminosen werden mehrere Mittel vorgeschlagen. Ist die Krankheit aufgetreten, so soll man vermeiden, im nächsten Jahre auf derselben Fläche wieder Leguminosen oder überhaupt solche Pflanzen anzubauen, welche gegen Bacillus leguminiperdus empfindlich sind; zu diesen rechnet Verfasser auch die Tomaten, deren Früchte regelmälsig den Infektionsversuchen erlagen. Bei feld- mälsigem Anbau von Erbsen empfiehlt es sich, diese mit Staudenroggen ge- wo Kleinere Mitteilungen. 325 mischt auszusäen, um das Niederliegen | der Erbsen und die Berührung der | Hülsen mit dem Boden möglichst zu verhindern, Die Untersuchung wurde im pflanzen- physiologischen Laboratorium der Kgl. | Gärtnerlehranstalt zu Dahlem im Sommer ı 1905 ausgeführt. Heine. Kleinere Mitteilungen. Die Gartenverwaltung des Kreises Teltow und deren Anlagen am Teltow- kanal zu Kl.-Machnow — Schleuse. Am 2. Juni d. J. wurde der Teltow- kanal durch Seine Majestät den Kaiser im Beisein der Kaiserin und der Prinzen des königlichen Hauses, welche alle den Kanal auf der Yacht „Alexandra“ durch die Schleuse bei Teltow befuhren, mit einer seiner Wichtigkeit in technischer und Jlandespolitischer Richtung ent- sprechenden Feier eingeweiht. Mit der Idee und der Ausführung dieser prächtigen Wasserstralse wird der Name des Landrats des Kreises Teltow, des Herrn von Stubenrauch, auf immer verbunden bleiben, nicht minder auch der des königl. Ge- heimen Baurats Havestadt als Leiter der Gesamtarbeiten. Sie beide lielsen hier viel tausend fleilsige Hände sich regen. Diese gewaltige Arbeit des Geistes und der praktischen Tat wurde in den Jahren 1900 bis 1906 vollbracht. Was alles derIngenieur in vollendetster Technik geschaffen hat, möge eingehend durch eine berufene Fachspresse ge- würdigt werden. Unserer Feder geziemt es, einer Verwaltung zu gedenken, welche stillwirkend, gleich dem Veilchen, das im Verborgenen blüt, von so be- deutendem Einflusse auf die Landes- verschönerung des Teltowkanals ein- wirkt und auf Jahre hinaus sich in prak- tischer Betätigung finden dürfte. Das ist die Gartenverwaltung Teltower Kreises. Und wer kannte bisher diese Ver- waltung bei ihrer stillen, unauffälligen Arbeit im gartenkünstlerischen Schaffen von Grols-Berlin ? Vernimmt man doch im allgemeinen so wenig von den Leistungen kommu- naler Gartenverwaltungen in und um Berlin! Wie der Teltowkanal zuerst nicht als das, was er heute ist, sondern nur als ein Entwässerungskanal für die Ber- des liner Vororte geplant war, so ist es auch der Gartenverwaltung des Kreises Teltow ergangen. Zuerst nur als ein kleines Dezernat zur Pflege ünd Aufsicht der Chausseen dieses Kreises gedacht, ist dieselbe durch die persönliche Fürsorge ihres obersten Chefs, welcher die eminente Bedeutung der Gartenkunst bei der Landesverschönerung erkannte, zu dem Faktor geworden, der uns heute bei der Kanalfeier, dem technischen Fachmanne und dem lustwandelnden Ausflügler, unbedingt imponieren mulste. Doch wolle man immer berücksich- tigen, dals schaffende Gartenkunst nicht zu vergleichen ist mit der Kunst der Maler, Bildhauer und Architekten, deren Werke sich ihrem Genie als etwas Fertiges, Vollendetes vorstellen und dann so geschaffen und hingestellt wer- den, während dem Gartenkünstler und Landschaftsgärtner erst ein kommendes Geschlecht zur Dankbarkeit für sein „Wollen“ und „Können“ den Lorbeer reicht. Der Bau des Teltowkanals hat Gebiete der märkischen Landschaft erschlossen, die zwar schon vorhanden waren, aber nunmehr aufs neue gewissermalsen ent- deckt sind! So ernst wie das Leben des Märkers, der dem sandigen Boden seiner Heimat das tägliche Brot im täglichen Kampfe abringen muls, so ernst ist auch die Landschaft der Mark. Und diese ernste Stimmung stellte den Landschaftsgärtner bei der Verwendung dieser Materie vor nicht zu unterschätzende Aufgaben. Und so ist es auch hier entlang am Teltowkanal, der mit seiner Länge von ca. 37 Kilometern von Neubabelsberg bis Grünau weite Ländereien erschlielst. Diese werden zum grolsen Teil, das entspricht der Absicht der Wasser- stralsenerbauer, in absehbarer Zeit von der sich ansiedelnden Industrie aufge- sogen werden. Dennoch können genug märkische Landschaften dem Kanalfahrer vor Augen geführt werden, welche landschaftlich - gärtnerisch ausgebaut werden können. Und das wird ge- schehen! Beginnend hinter Neubabels- berg, geniefsen wir auf der Fahrt zu- nächst die herrliche Kunstnatur der dortigen königlichen Parkanlagen, bei Kl.-Machnow an der Schleuse erreichen | wir die volle tiefe ernste märkische | Landschaft. | Und hier hat die Teltower Garten- | verwaltung es trefflich verstanden, sich | | ihr anzupassen. Schon das Dörfchen Kl.-Machnow mit seinem romantischen Kirchlein, den alten Allen, dem schlichten, Jahrhunderte alten Edelsitze derer von Hake mutet uns so idyllisch an, dazu der Ernst, die Würde der Waldungen, die jetzt jenseits am Kanal gelegen sind. Hier, am schönsten Punkte, wurde die Schleuse errichtet, ein grolser Gebäudekomplex im altmär- kischen Stil, sodafs bei dem sich Nähern- den die vom Architekten beabsichtigte Meinung entsteht, es hätten diese Häuser schon längst hier gestanden und auch der Naturfreund wird es dank- bar begrülsen, dafs einmal, ausnahms- | weise, die moderne Technik nicht immer das Idyill beseitigte! | Das Tal der Beeke ist durch das tief | gelegene Bett des Kanals weit idyllischer geworden, der bewaldete Hügelzug hat an Bewegung gewonnen. Dazu hat hier anschlieisend die Gartentechnik fördernd eingegriffen. In eigener Regie, unter Leitung des | Kreisobergärtners Hietner, sind ca. 30000 cebm Moorboden, der aus dem Kanal gebaggert, bewegt worden und mit Beimischung von kompostiertem Stralsenabraum sind auf totem Sand- boden die Anlagen entstanden, deren Gehölze sich in gesunder prächtiger | Vegetation befinden. Z. B. die schönen Alleen von Prunus serotica, Acer platanoides, Ulmus hollan- dicea.. Die Rampen am Kanal sind mit herrlichen Quercus rubra bestanden. Rechts vor der Schleusenbrücke, unterhalb der Fahrstralse gelegen, be- findet sich eine kleine landschaftliche Anlage, die sogar aparte dendrologische Schätze birgt, wie seltene Eichen- und Buchen-Varietäten, schöne Koniferen: Abies Veitchiil, A. concolor, A. Nord- manniana, Picea ajanensis, P. Alcockiana, P. Mariesi, Tsuja diversifolia, Cupressus | nidiformis, C. Laws. (Chamaecyparis) | Kleinere Mitteilungen. aurea erecta u. a. m. Die Baumschule von Hesse in Weener lieferte diese Gehölze. Doch wo heute Ausflügler hinpilgern, und das wird an der Schleuse besonders der Fall sein, da muls auch ein Wirts- haus sein! Und ein vorzügliches Gasthaus ist hier dem Ganzen in gelungener Weise angegliedert. Dazu auch die Wirtshausanlagen. Hier ist endlich einmal, allerdings be- günstigt durch die Situation, etwas ent- standen, das als solches Charakter besitzt, abweichend von allem, was uns heute sonst als „Wirtsgarten“ begegnet. An der Schleuse selbst mulsten die Anlagen, anschliefsend an die Archi- tektur, regelmälsig, geometrisch gehalten und der Kaimauern wegen, weil unter- tunnelt, mit beweglicher Dekoration aus- gestattet werden. Solches wurde vor- züglich erreicht durch Alleen grofser Lorbeerbäume, Koniferen in Kübein und traulichen Nischen von Efeuwänden. Davor breitet sich in mehr ornamentaler Gliederung eine grolse Tuffsteingrotte aus. Wenden wir uns nunmehr der Rück- seite des Wirtshauses, den dahinter ge- legenen Anlagen zu, so sind wir von dem sich plötzlich Darbietenden über- rascht. Am Abhange des Kiefernwaldes breitet sich in einer Länge von zirka 75 m eine gewaltige Grottenanlage aus. Vomgartenkünstlerischem Standpunkte aus wird es immer gewagt sein, derartige „Felsenbauten“ in der Ebene zu errichten, und jeder Landschaftsgärtner sollte es sich wohl überlegen, sobald dergleichen Arbeiten an ihn herantreten. Denn was in „Felspartien“ gesündigt worden ist, wiegt drückend, schwerer als die „Steine“ selbst! Das Studium der Gebirgsformation, selbst der des Kleingebirges, ist für den Grottenbauer unerläfslich, und ein alter verwilderter Steinbruch kann unter Um- ständen als treffliches Modell dienen! — Das sollten sich die Schüler, die Hörer unserer Lehranstalten, recht zu Herzen nehmen für ihre Studienreisen, dazu auch den Gebrauch der photographischen Apparate fleilsig üben, wie manches Motiv könnte dann als Muster dienen! Ob nun Anhänger oder Gegner von Felsenanlagen im flachen Lande, hier, an der steil abfallenden Wandung der Kleinere Mitteilungen. 327 Waldlisiere, war eine solche Anlage wohl begründet. Als Material mulste, weil es am leichtesten zu beschaffen war, Tuffstein dienen. Und wenn in einigen Jahren Vegetation und die Patina der Zeit das Ganze mit dem moosigen Grün der Natur überzogen haben wird, dann wird dieseFelsenanlage, derenGruppierung,„na- türlich“ — gigantisch und ohne zierliche Spielerei ausgeführt ist, dem Fachmanne noch weit mehr imponieren, wie selbige bereits schon jetzt eindankbaresPublikum gefunden hat. Der Originalität halber wurde die Grotte in einzelne Abteilungen zer- gliedert, und bezeichnet am Fulse einer jeden eine Marmortafel den Namen und deren Bepflanzung. Die „Farnengrotte“ ist mit einer Sammlung von winterharten Farnen und Primulaceen, die „Jampanulagrotte* mit dieser Pflanzenfamilie bepflanzt, die „lrisgrotte“* trägt eine reiche Kollektion der verschiedensten Schwertlilien, während die „Alpengrotte“ allerlei alpine und subalpine Stauden, Alpen- rosen, Edelweils, Ericaceen und der- gleichen Stauden in sich birgt. Das Ganze ist, um ein schönes Herbst- bild zu sichern, mit allerlei Herbstastern durchstellt und, zur Waldesgrenze an- steigend, damit abgedeckt. Saubere Porzellanschildchen erklären dem Liebhaber die Namen der Stauden. Auch Gehölze und Koniferen unter- brechen vorteilhaft die Staudenpartien zwischen den Felsen. So Abies magnifica glauca, Picea exc.; fidinodensis Abies concolor, Taxus und Juniperus-Formen, Pinus austriaca, P. Cembra, P. Mughus, P. ajanensis Cotoneaster horizontalis, ©. microphylla. Quercus concolor. Salix vit. pend. nova Ussarım Koniferen und Gehölze sind nicht grade als schön kultivierte Pflanzen, sondern dem Gebirge sich anpassend, in „Krüppel“exemplaren gewählt. Es fehlte in unseren grolsen modernen Baumschulen für dergleichen Zwecke an „krummen“ Pflanzen, welche doch so sehr geeignet sind, unserer „Kunst“ mehr „Natur“ aufzuprägen! Die Firma Goos & Koenemann in N.-Walluf a. Rh. lieferte das gesamte Staudenmaterial — nach dem Entwurfe des Kreisobergärtners Hübner, dem als gartentechnischer Beirat Herr Emil Chaste, Wilmersdorf b. Berlin, beigegeben war. Die Gesamtkosten der bisherigen Anlagen inklusive Wege und Alleen be- tragen bisher zirka 23000 Mark. Jahre fortgesetzter Tätigkeit werden noch so manches Projekt dieser rüh- rigen Verwaltung zeitigen, [schöne Denk- male der Kunst und [der Natur für kommende Geschlechter. t, Holzasche für Stangenbohnen auf humusreicherem Boden. Es ist noch immer nicht genug be- kannt, welchen hohen Wert die Holz- aschen, welche durchschnittlich 6—10°/, Kali, 2!/,—31/, °/, Phosphorsäure, 30 bis 35°, Kalk und 3—6%, Magnesia ent- halten, auf humosem und feuchterem Boden für alle diejenigen Pflanzen haben, welche schon in feuchten Sommern leicht „zu sehr ins Kraut wachsen“ und dann um so weniger blühen oder fruchten, oder bei Rüber- und Knollen- gewächsen um so weniger Rüben- und Knollenertrag bringen. Solche Pflanzen sind vor allem die Bohnen, Kartoffeln, Möhren, Zwiebeln. Vor etwa 40 Jahren habe ich jahre- lang beim Legen von Stangenbohnen zuvor Holzasche in die Saatfurchen streuen müssen, worauf dann etwas Erde kam und auf diese die Bohnen- samen, die dann mit Erde ein paar Zentimeter hoch bedeckt wurden. Als- dann wurden auch die ganzen Beete noch schwach mit Holzasche über- streut; letzteres, um Bodenungeziefer (Schnecken usw.) von den Pflänzchen abzuhalten, während die Holzasche im Boden auch die sogenannten Tausend- fülse (z. B. Julus guttulatus), welche sich in die keimenden Bohnen einfressen und sie zerstören, wenn auch nicht völlig, so doch grolsenteils fernhält. Dieses Verfahren hat sich durchaus bewährt, was mir auch völlig ein- leuchtete, seitdem ich selbst viele Jahre mit Düngemitteln aller Art zu tun ge- habt habe. Das Aufstreuen von Holz- asche auf Bohnenbeete humoser oder feuchterer Natur kann jederzeit ge- schehen; und da immer ein erheblicher Teil der Stoffe über Sommer noch zur Lösung gelangt und in den Boden kommt, so nützt es auch den Pflanzen um so mehr, je feuchter der Sommer oder der Boden ist. In humusreichen Böden (je schwärzer und lockerer ein Boden, desto humus- 328 reicher ist er), die also von Natur hin- reichenden organischen Stickstoff be- sitzen, in feuchtem Zustande oder bei sehr feuchter Luft auch noch Ammoniak aus der Luft aufnehmen, ist eine Mischung von Holzasche mit gedämpftem, unentleimtem Knochenmehl, im Herbst oder zeitigen Frühling gegeben, für allerlei Kulturpflanzen von ganz hervor- ragendem Werte. Von der Mischung (dem Gewicht nach die Hälfte Holz- asche, die andere Hälfte Knochenmehl) streue man als Normalgabe 100 Gramm pro 1 Quadratmeter Fläche und grabe flach unter oder hacke tief ein. Wo Holzasche allein in dem genannten Boden bei Bohnen nicht kräftig genug wirken sollte, verwende man diese Mischung. Auf diese Weise schlägt man zwei Fliegen mit einer Klappe: man erhöht den Ertrag und vertreibt Schnecken und Tausendfülse. A.V. Heliophila scandens. Diese zu den Cruciferen gehörende Pflanze blühte in diesem Frühjahre im Kalthause zu Kew. The Garden bemerkt hierzu, dafs sie nicht nur wegen ihrer zahlreichen, graziösen weilsen Blumen sehr interessant sei, sondern auch be- sonders dadurch, dals sie das einzige bekannte Beispiel einer windenden ‚rucifere darstelle. Man darf hierbei nicht vergessen, dals diese Familie eine - der grölsten des Pflanzenreichs ist; sie enthält in der Tat 220 Gattungen und eine unendliche Zahl von Arten. Der dünne, biegsame und äulserst schnell wachsende Stengel der Heliophila scan- dens rollt sich um alle erreichbaren Stützen. Ihre etwas fleischigen Blätter stehen gedrängt und sind 2,5 bis 5 cm lang. Ihre Blüten sind rein weils und ent- wickeln sich zu lockeren Trauben. Medley Wood, der Kurator des botani- schen Gartens zu Durban, schickte diese wenig bekannte Pflanze zuerst im Jahre 1885 nach Kiew, wo sie seit dem darauffolgenden Jahre geblüht hat. Trotz der guten Eigenschaften, die sie besonders zum Schmucke der Gewächs- häuser zu einem gesuchten Artikel machen mülsten, ist sie heutzutage noch keineswegs im Handel anzutreffen; denn nicht nur entfalten sich die Blüten mitten im Winter, sondern sie hat auch nicht ihresgleichen, wo es darauf an- Kleinere Mitteilungen. kommt, Säulen oder Pfeiler zu ver- zieren oder solche den Blicken zu ent- ziehen. —-N., Nochmals die weilsgefüllte Frauen- Levkoje („Nachtviole“) als schönste Schnittstaude für Mai—Juni. In Heft 10 der „Gartenflora* vom 15. Mai empfiehlt Herr Adam Heydt als schönste Schnittstaude für Mitte Mai bis Juni die Hesperis matronalis f. flore pleno, gemeint hat er aber wohl, wie aus seiner weiteren Mitteilung her- vorgeht, die Form f. flore albo pleno, die weilsgefüllte. Nun hat diese Pflanze aber auch ihre Schattenseiten, und die soll man über dem ungeteilten Lob nicht zu erwähnen vergessen; sind sie es doch gerade, welche diese etwa schon seit einem Jahrhundert in unsern Gärten kultivierte Form immer wieder zurückgedrängt oder aus den Gärten verschwinden lassen haben. Freilich, wer trotz jahre- langer Beobachtungen nur das höchste Lob von ihr zu singen weils, der gehört zu jenen Glücklichen, welche bei ihrer Kultur weder mit Schnecken noch mit Erdflöhen, noch mit, die Wurzeln an- greifenden, Maden, noch mit Raupen der Faltergattungen. Pontia und Plutella zu kämpfen hatten und welchen vorzüglich geeignete Standorte zur Verfügung standen, nämlich frisch sich erhaltender, lehmig-humoser Boden; denn in leich- terem Boden, ob sandig, ob humusreich, oder gar stark gedünst und zu sonnig, werden Erdflöhe. und Raupen, an schattigen Stellen aber Schneeken und Maden diese Pflanze als ihr Leibgericht bald verspeisen und junge Pflanzen lassen sie garnicht erst hochkommen. Damit sind die Nachteile aber noch nicht erschöpft. Auch an günstigemStand- ort liefern die Pflanzen nur als zwei-bis dreijährige noch vollkommene, zu Schnittzwecken gutverwendbare Blumen, an älteren sind sie geringwertiger. Auch muls man die Pflanzen stets rechtzeitig durch Abtrennung von Grundsprossen vermehren, und endlich ist als gerade bei der weilsgefüllten Form an vielen, rauheren Standorten ratsam, sie auch gegen das Hoch- oder Ausfrieren im Winter durch schwache Fichtenzweig- decke eiwas zu schützen. Aus Samen erzielt man keine vollkommen gefüllten iumen. Und die nun noch eins. Gewils, Kleinere Mitteilungen. 399 Blumen besitzen einen recht angenehmen Wohlgeruch, aber — doch nur, solange man die Blumen Pflanze belälst. Werden schnitten und in Wasser gestellt, so wird der anfängliche Wohl- geruch zum unerträglichen Gestank, der | stark an Katzengeruch erinnert, Grund genug, um diese Pflanze aus der Liste der „schönsten Schnittblumen“ halb man gern noch etwa 2—3 Wochen wartet, bis man die schöne weilsgefüllte Garten-Levkoje verwenden kann. Das Fazit ist also: In geeignetem Boden, da wo man die Schnecken durch Aetzkalkstreuen tötet (spätabends oder bei Morgengrauen), den Erdflöhen durch häufiges Bewässern, auch durch sehr frühzeitiges Pflanzen im Frühjahr | die Mahlzeit verdirbt (vielleicht bewährt sich auch das neuerdings so viel emp- fohlene Apotheker Ebsens Erdflohpulver der chemischen Fabrik Friedrichstadt a.d. E., Bahnhofstr. 7, ein 4 Kilopost- paket 2 M.), wo man ferner die Raupen rechtzeitig absucht oder besser schon früher die Eierhaufen auf der Unter- seite der Blätter zerdrückt, und wo man die Blumen an der Pfianze belälst, die Pflanzen etwa durch Zusammen- stellung mit der rotgefüllten Kleb-Licht- nelke („Pechnelke*), Lychnis viscaria f. flore pleno, zur rechten Geltung bringt, herrliche Gruppen bildet, da sind sie wahrhaft schön, und jedermann wird seine Freude daran haben. Zur Keimkraft von Primula rosea- Samen. Vor einigen Monaten sagte Herr Hof- lieferant Joseph Klar -Berlin in der „Gartenkunst“, dals diese schöne Frei- landprimel, auf deutsch Rosen-Primel genannt, entschieden zu den schönsten und frühest blühenden Stauden gehöre, die im Frühjahr, sobald der Schnee schmelze und die Vorboten in der Vege- tation sich zeigen, blühe, Recht! Die Blumen sind leuchtend brillantrosa und von langer Dauer; sie erheben sich nur wenig über den Erdboden und sind auch für Blumen- teppiche wie geschaffen. Einem seiner Abnehmer von Sämereien empfahl Herr Klar diesen seinen Liebling dringend zur Anzucht für den Frühling; der Käufer entnahm auch Samen. Als Herr Klar aber im nächsten Frühling ein im Freien an der sie abge- ins Zimmer | zu | streichen und auch die Ursache, wes- | | Urteil über das Resultat der Aussaat sich erbat, erfuhr er zu seinem gröfsten Erstaunen, dals trotz äufserster Sorgfalt die ganze Anzucht bei der Aussaat total milsraten sei. Sein Lieferant oder Ge- währsmann suchte das damit zu er- klären, dafs die Samen dieser Primel überliegen, d. h. erst im nächsten Jahre aufgehen, was Herrn Klar aber neu war, wenn er auch wulste, dals Samen alpiner Pflanzen, wie auch hartschalige, | wie z. B. Helleborus, Orobus, Gunnera oftmals überliegen. Wenn nun auch Primula rosea etwa 4000 m über dem , Meeresspiegel (in den Hochgebirgen Östindiens) heimisch sei, so habe er jedoch nie gehört, dals auch sie so- lange Zeit zum Aufgehen in Anspruch nimmt. Mindestens hätten doch einige Pflanzen sich zeigen und nach und nach auftauchen müssen. Die Rosenprimel gehört auch zu meinen Lieblingspflanzen; auch mir ist dieses „Ueberliegen“ bis zum nächsten Jahr unbekannt, wohl aber habe ich ein paarmal recht ungleichmälsige Keimung und mit geringem Prozentsatz beob- achtet. Zufällig erhalte ich von Herrn Obergärtner P. Eyb auf Schlofs Au am Zürichsee folgende Aufklärung, die ich hier mitteile, weil sie von Bedeutung ist: „Der Grund des angeführten Mifs- erfolges in der Anzucht von Primula rosea war wohl einzig und allein das zu lange Lagern (Aufbewahren) des Samens. Der Same soll spätestens 3 Monate nach der Reife ausgesät werden, denn die Keimkraft ist nur von geringer Dauer. Bei späterer Aussaat ist also auf Erfolg nicht mehr zu rechnen.“ Es gibt aber zwei Formen von dieser Art, die gewöhnliche f.normalis (in den | Gärten meist Pr. rosea f. grandiflora genannt), welche die schönere und so- mit empfehlenswerteste ist, und f. elegans ı (syn. Pr. elegans Duby) mit schmälerer \ Blumenkrone, Sehr mit | ı man auch schmäleren Kron- lappen und längerer Kronröhre, worauf bei Beurteilung der Schönheit dieser Rosen-Primeln sehr achten muls, um einander mehr oder weniger wider- sprechende Erfahrungen erklären zu können. Wenn man Samen frischer Ernte im Mai, Juni zunächst in Saatkästchen oder auch in Töpfe mit lehmig-humoser Erde sät, die Töpfe schattig hält, so keimen sie schon nach ein paar Wochen, wenn Kleinere Mitteilungen. auch noch sehr ungleichmälsig. Die Pflänzchen werden dann alsbald in Kästchen pikiert (verstopft) und aus diesen später an einen geeigneten halb- den Baumschulenbesitzern bietet, und ' zweitens sei ein Bedürfnis für eine .der- sonnigen Ort im freien Lande in Wald- | humus, mit Lehmerde vermischt, ge- pflanzt, so dafs der Boden etwas Frische | bewahren kann, wo die Pflanzen zur Blütezeit einen wunderschönen Anblick bieten, wenn sie als gröfsere Trupps oder als Gruppe beisammen stehen. AUNE Ueber Kontrollverträge mit Baum- schulenbesitzern wird in dem „Geschäftsbericht 1905“ des Provinzialverbandes Schlesischer Gartenbauvereine, den wir schon an anderer Stelle eingehend gewürdigt haben, nachstehendes mitgeteilt: Der Vertreter kammer für die Provinz Schlesien, Herr artige Kontrolle gar nieht vorhanden. Nach dem bisherigen Modus ist es allgemein im reellen Baumschulgeschäft Sitte, dafs alle Geschäfte unter Garantie der Sortenechtheit abgeschlossen werden. Denn nicht jeder einzelne Käufer kann entscheiden, ob die Sorte richtig ist oder nicht. Versetzen Sie sich einmal in die Lage des’Züchters. Bei etwa 12 Birnen- sorten sei es schon schwierig, dieselben gut auseinander zu halten, das Normal- ' obstsortiment enthalte aber allein über 50 Birnensorten, ohne die Sortimente der anderen Obstgattungen. Dazu kommt, | dafs sich die Arbeiten im Frühjahre ' kolossal häufen, wo deshalb mit aller Schleunigkeit expediert werden muls. ı Es ist deshalb für jeden Baumschul- der Landwirtschafts- Professor Dr. Altmann-Brieg, teilt zu | diesem Gegenstande zunächst mit, dals die Landwirtschaftskammer beabsichtige, mit den schlesischen Baumschulbesitzern Verträge abzuschlielsen, dahingehend, dals sich letztere einer ständigen Kon- trolle ihrer Baumschulen unterwerfen bezüglich der Sortenrichtigkeit der von ihnen zu liefernden Obstbäume, falls sie auf die Eintragung in die Liste der von der Landwirtschaftskammer empfohlenen Baumschulen reflektieren. Auf eine Anfrage an die Delegierten- versammlung ergibt sich, dafs die von der Landwirtschaftskammer ausgearbei- verträge noch niemandem zugegangen oder bekannt geworden sind. Der Referent für diesen Gegenstand der Tagesordnung, Herr Baumschulen- besitzer R. Stern-Dürrgoy bestätigt gleichfalls, dafs in dieser Angelegenheit noch nichts an den Verband gekommen ist. Wie bekannt, habe sich bereits im vorigen Jahre ein Verband schlesischer Baumschulenbesitzer gebildet, welcher sich das fragliche Material verschafft und durchberaten hat. Nach reiflicher Prüfung dieser Angelegenheit sind die Baumschulenbesitzer zu dem Resultat gekommen, dals sie sich in dieser Sache zunächst vollständig ablehnend | verhalten wollen, und zwar aus mehr- fachen Gründen: Erstens besteht kein Aequivalent, welches die Landwirtschaftskammer für die sehr erschwerenden Bestimmungen gärtner eine grolse Aufgabe, jede Be- stellung mit der erforderlichen Sorgfalt zu expedieren. Wenn er hierbei fahr- lässig arbeitet oder sich wohl gar grobe Versehen zuschulden kommen lassen wollte, so würde er bald seine Kund- schaft los werden. Aber auch beim zu- :verlässigsten Personal ist es nicht aus- geschlossen, dals Verwechselungen vor- kommen können, sie werden niemals aufhören. Selbst in Musterinstituten kann versehentlich einmal eine falsche Sorte geliefert werden. Selbstverständ- lich haftet der Lieferant jedem Besteller für derartige Versehen und wird bei Reklamationen gewils gern bereit sein, ' den Schaden zu ersetzen. teten Bestimmungen über diese Kontroll- | In Anbetracht aller dieser Uneade haben die schlesischen Baumschul- besitzer nach reiflicher Ueberlegung be- schlossen, sich vorläufig gegen die Kontrollverträge ablehnend zu verhalten. Die Landwirtschaftskammer hatte vor einiger Zeit einen dahinzielenden Aufruf an die schiesischen Obstbaumzüchter veröffentlicht, es hat sich aber kein einziger daraufhin gemeldet. Dem Ver- nehmen nach haben sich die Herren damit begnügt, diese Sache vorläufig ad acta zu legen. Herr Professor Dr. Altmann-Brieg meint, die Herren Baumschulenbesitzer sollten den Vorschlag der Landwirt- schaftskammer doch nicht ganz von der Hand weisen. Ganz ohne Entgeld würde die Kammer nicht einen Vertrag ab- schlie[sen. Viele Obstbäume werden bisher aus aufserdeutschen Baumschulen bezogen, wo eine Kontrolle nicht existiert. Kleinere Mitteilungen , 331 Wenn für unsere heimischen Baum- schulen eine solche Kontrolle vorhanden ist, so werden die Käufer von Obst- bäumen lieber aus diesen ihren Bedarf decken, wenn die Sorten, die sie ver- langen, auch wirklich echt geliefert werden. Es sei wunderbar, dafs immer noch so viele Verwechselungen vor- kommen. Er habe gesehen, dals auf 100 Stück 10—15 Stück kamen, wo die Sorten nicht stimmten. Hinsichtlich der Frage, wie es möglich sein würde, die Identität der Sorten nachzuweisen, bemerkt Redner, dals eine 5jährige Garantie bestehen bleiben solle. Die Kammer habe ein Interesse daran, in dieser Sache etwas zu tun. Deshalb empfehle er den Herren Baumschul- besitzern, nicht zu streng bei ihrer Ab- lehnung zu beharren. Herr Baumschulenbesitzer Stern- Dürrgoy kommt weiter noch auf die Schwierigkeiten zu sprechen, welche die Durchführung des Kontrollverfahrens nach sich ziehen würde. Der Vertrag enthalte z. B. die Bestimmung, dafs jeder Baum plombiert werden solle. Ja, wo solle denn der Baum plombiert werden? Am Stamme oder sonstwo? Werde die Plombe fest angelegt, so werde dies bald dem sich verdickenden Stamme schädlich | werden usw. Jedenfalls sei es nur billig, wenn der Baumzüchter für der- artige Arbeiten und Scherereien ent- schädigt werde, und zwar in Form eines höheren Preises, welcher für garantiert echte Sorten zu zahlen sei. könne es den Baumschulbesitzern auch nicht gleich sein, wer die Persönlich- keiten sind, von welchen die Kontrolle im Auftrage der Kammer ausgeführt wernen soll. Bezüglich etwaiger Verwechselungen führt Referent an, dafs der Baumzüchter sich häufig Edelreiser aus anderen Provinzen, und zwar aus den besten Quellen und in gutem Glauben kommen lassen. Wenn die Bäume dann zum ersten Male tragen, stellt sich die Sorte als falsch heraus. Solche Fälle kommen leider ziemlich häufig vor, und zwar ohne die geringste Schuld der hiesigen Baumschulbesitzer. Es sei deshalb bei Verwechselungen von Sorten wohl zu unterscheiden, ob dieselben durch Un- zuverlässigkeit des Personals oder durch Fahrlässigkeit verschuldet wurden. Jedenfalls dürfte es wohl für die Sache wie für die hierbei interessierten Schlielslich ı kannt. beiden Teile nützlich sein, wenn die Landwirtschafiskammer, ehe sie wei- tere Schritte in dieser Angelegen- heit unternimmt, sieh vorher mit den Baumschulbesitzern in Ver- bindung setzen wollte Redner bittet den Herrn Vertreter der Land- wirtschaftskammer, bei dieser dahin wirken zu wollen, dafs sich dieselbe in direktes Einvernehmen setze mit dem Verbande der schlesischen Baumschulen- besitzer. Auf diesem Wege werde sich hoffentlich ein günstiges Resultat er- zielen lassen. GartenbaudirektorGoeschke-Proskau ist der Meinung, dafs die Landwirtschafts- kammer nur soweit ein Interesse be- züglich der Echtheit der Sorten einer Baumschule haben könne, als es sich um die von der Landwirtschaftskammer in ihrem Normalobstsortiment empfoh- lenen Sorten handelt. Nur diese und nicht auch andere Obstsorten würden unter die Kontrolle der Kammer zu fallen haben. Es dürfte sich deshalb bei dem Abschlufs der Kontrollverträge eine dem- entsprechende Beschränkung der Sorten empfehlen. Herrn Wanderlehrgärtner Rein- Proskau sind derartige Kontrollverträge aus den Berichten der Landwirtschafts- kammern aus anderen Provinzen be- Im Rheinland z. B. seien nur zwei Baumschulbesitzer der Kontrolle beigetreten. Ueberall seien die Verträge seitens der Baumzüchter abgelehnt worden. Etwas über geschützte und freie Lagen. Man kann oft genug die Erfahrung machen, dals — gleiche Bodenzusammen- | setzung vorausgesetzt -—— unsere Obst- bäume und einheimischen Nutzpflanzen wie auch Ziergewächse aller Art in sogenannten geschützten oder rings- umschlossenen Lagen keineswegs bessere, sondern häufig schlechtere Er- träge geben als diejenigen in freien oder offenen Lagen. Dieser Uebelstand liegt, wie der prak- tische englische Gärtner James Dobbie sehr richtig in seinen „Practical In- structions“ hervorhebt, nicht so sehr in der geschützten Lage als solcher, son- dern in der Tatsache begründet, dafs man jeden Teil eines Feldes, so auch den etwa schattiger oder geschützter gelegenen, gleichstark mit Stallmist 332 düngen pflegt, obgleich solche etwa nur halb soviel solchen bedürfen als die exponierten, also die freieren. Diese Erfahrung ver- dient sehr wohl beachtet zu werden. So würde z. B. die Stallmistdüngung an den schattigen oder vor dem unbe- hinderten Zutritt der Winde geschützten Stellen den Boden viel feuchter erhalten, als an den offenen, während dort namentlich in feuchten Sommern weniger Feuchtigkeit von Vorteil ge- wesen wäre, weil austrocknende Fak- toren fehlen, wodurch eine zwar üppige, aber nur wasserreichere und stoffärmere Pflanzenmasse erzeugt wird, bei Getreide dann auch ohne Wind oder Hagelschlag Lagerung desselben eintritt. Es wäre also wohl richtiger gewesen, die offen und frei liegenden Teile stark, die anderen schwach mit Mist zu düngen und so einen natürlicheren Ausgleich zu erzielen. AZ: zu Stellen Düngers Kandierte, elsbare Zwerg-Zitronen. Eine neue Orangensorte wird in „The Gardeners’ Chronicle* vom 20. und 27. Januar 1906 besprochen, welche für weitere Kreise Interesse haben dürfte. Diese Sorte, Citrus japonica var. fructu elliptico (richtiger Citrus medica var. japonica fructu elliptico) genannt, wurde von .der Firma Veitch & Sons in London ausgestellt und erhielt nicht etwa vom Blumenausschuls, sondern vom Obstausschuls der Kgl. Gartenbaugesellschaft — ein Wert- zeugnis I. Klasse. Sie ist nämlich nichtblofseinesehrdankbare Dekorations- pflanze für Kalthäuser und Zimmer, sondern ihre Früchte finden kandiert im Haushalte Verwendung, was nur dann von einigem Wert ist, wenn die Pflanze willig und reich genug trägt, und dies scheint nach den Angaben der Fall zu sein. Jedenfalls haben wir es hier mit keinem Schwindel a la Citrus tritoliata, „winterhartem Zitronenbaum“ sel. Angedenkens zu tun. Die neue Sorte ist, so heilst es a. a. O., augenscheinlich eine nahe Ver- wandte der in England unter dem Namen „Kum Quat“ bekannt gewordenen Sorte, deren Früchte gleichfalls als kan- dierte verwendet werden. Die neue Sorte wird nur bis ca. 50 cm hoch, wächst buschig, belaubt sich gut, hat aber schmale Blätter (Blattfläche drei- mal so lang als breit) und kleine freilich | Kleinere Mitteilungen. elliptische Früchte von Grölse der- jenigen der englischen Tomatensorte „Golden Nugget‘“, auch in Büscheln an- geordnet und von goldiger Färbung. Wenn auch schon das dankbare Blühen und Fruchten der Pflanze ihr zu dem Wertzeugnis verhalf, so hat doch der Geschmack der reifsten Früchte — je reifer desto „sülser“ nicht minder dazu beigetragen. Die Früchte waren, obgleich anfangs von etwas herbem ı Geschmack, um so sülser, je mehr ge- 'gessen wurden, und der Obstausschuls betrachtete sie als eine hochinteressante und nützliche Bereicherung unserer gar za beschränkten Liste daheim kultivier- barer Dessertfrüchte von vorzüglicher Güte. Die Zeit wird es lehren, dals diese „elsbare Zwerg-Zitrone mit ellipti- ‚schen Früchten“ scher Gartenkünstler“ eine recht nützliche Erwerbung (oder Züchtung?) ist. A. \V. „Verein deut- am 14. d.M. kamen die abnormen Witterungsverhält- nisse dieses Frühjahrs zur Besprechung. Es wurde festgestellt, dafs, entgegen den sonst so reichlichen April- und Mainiederschlägen, während der letzten In der Sitzung des ‚6 Wochen überhaupt kein nennens- werter Regen gefallen ist und gleich- zeitig die Temperatur sich bis zu 12° ‚über dem Mittel erhoben hat. Diese abnorme Witterung muls in ihrer ruinösen Wirkung auf frischgepflanzte ' Bäume und Sträucher als höhere Ge- ' walt bezeichnet werden, durch die die Verantwortung bzw. Haftbarkeit des ausführenden Landschaftsgärtners auf- ı gehoben ist. Ergebnis der Obstblüte. Die GeschäftsstelledesDeutschen Pomo- ‚ logenvereins Obstnachrichtendienstes für ‚das Reich in Eisenach, Klosterweg 23, berichtet über das Ergebnis der Obstblüte aus allen deutschen Landesteilen: Von 780 Mitarbeitern aus 760 Bezirken wird übereinstimmend berichtet, dals eine ‚ähnlich reiche Obstblüte wie die dies- jährige seit sehr langen Jahren nicht beobachtet wurde. Aepfel, Birnen, Zwetschgen, Pflaumen: Sehr gut bis gut. Sülskirschen: Keine andere Obst- art zeigte in allen Bezirken denselben ı Blütenreichtum. Es ist eine sehr reiche und sehr frühe Kirschenernte zu erwarten. Sauerkirschen: Gut. Kleinere Mitteilungen. 333 Pfirsiche und Aprikosen: Gut bis mittel. Stachel-,Johannis-, Him-, Brom-, Erd- und Heidelbeeren: Gut bis mittel. Wall- und Haselnüsse: Gut. Nachtfröste, die besonders in Süd- und Mitteldeutschland ungewöhnlich stark und häufig auftraten, lassen be- fürchten, dafs die Blüte und damit der Fruchtansatz bei Pfirsichen und Apri- kosen, aber auch vielfach bei Birnen, Sülskirschen, Erdbeeren, Johannisbeeren und Haselnüssen gelitten hat. Das Ergebnis des Fruchtansatzes, Ernte- aussichten und Ernteergebnisse, Obst- angebote und Nachfragen, Obstpreise fragen und Angebote grölserer Obst- mengen bei Beginn der Ernte Auskunft zu erteilen. Eine neue Bewässerungseinrichtung. (Hierzu Abb, 40.) In der Augustversammlung d. V. z. B. d. G. im Jahre 1905 wurde die von Herrn L. Kühn-Nassau a. d. Lahn er- fundene neue Bewässerungsmethode vorgeführt. Der Apparat besteht seinem Wesen nach in einer beweglichen Wasser- leitung, die zwischen versprielsten Pfosten oder Bäumen zweckvoll an- gebracht werden kann. Abb. 40. L. Kühn’s neue Bewässerungseinrichtung. aus allen deutschen Landesteilen werden in der Folge veröffentlicht. Auf keinem anderen wirtschaftlichen Gebiete waren für gleichwertige Fr- zeugnisse die Preisunterschiede bis dahin so grolse als für Obst. Mit Hülfe des Deutschen Pomologenvereins Obstnach- richtendienstes werden die Obstzüchter auf die Obstpreise einzuwirken im- stande sein. Schon jetzt werden bei der Geschäfts- stelle 500 Zentner Glaskirschen und 800 Zentner Erdbeeren gefragt. Die Geschäftsstelle ist bereit, Obst- züchtern und Öbsthändlern über Nach- Die Billigkeit der Anlage, seine leichte Verrückbarkeit und die damit verbundene grölste Schonung des Schlauchmaterials sprachen schon damals sehr für den neuen Apparat. Wir geben ihn hier im Bilde wieder: Bei la nimmt die Vorrichtung das Leitungswasser auf. Bei 1d wurde das Schlauchband mit Ring vom Seil ab- gehängt, so dals der Mann beim Be- wässern eine Flächenbreite von 8-10 m mit Brause oder abgeschwächtem Voll- strahl beherrschen kann, ohne Spritzen durch Hochdruck in Anwendung zu bringen. Durch die leichte Verrückbar- Kleinere Mitteilungen. keit der Bewässerungsvorrichtung an den Parallelseilen können beliebig grofse Flächen bewässert werden. Reicht der Spiralschlauch in ausgestrecktem Zu- stande für die Länge der Kulturstücke nicht aus, ‘so: werden weitere geschraubt und jeweils eine Stütze unter das Seil gestellt. So können in Breite und Länge verschieden grolse Kultur- flächen durch das zulaufende Wasser — auch bei Niederdruck bewässert werden. Hat der Bewässerer vorn am Schlauch einen Verschlufshahn, so kann er beliebig Brause, sonstigen Verteiler, oder selbst den Spritzkopf in Anwendung bringen. Mufls ein Spiralwässerungsschlauch anderweitig, z. B. auf dem Boden liegend, benutzt werden, Abhängen durch die Bandringe ein Seil, welches ihm für das Zusammen- und an- | ' fremden immer neue Anlagen und man hat frischen Spargel ohne besondere Ver- richtungen vom März oder auch früher bis Juni-Juli. Das ist den Nieren- und Blasenkranken sehr lieb. Das Verlangen nach solchem Spargel besonders der Gasthofinhaber für ihre Gäste bewirkte die ersten Pflanzungen, die von deutschen Gärtnern nach alten Mustern ausgeführt, alsbald viele Nachfolger fanden, so dals man heute ganze Feldmarken voll Spargel sieht, denen oft über Sommer Tomaten zwischen kultiviert werden. Man pflanzt im Geviert oder auch Gedritt, düngt mit flüssiger Latrine und kümmert sich sonst so erhält er vor dem | Auseinanderlegen stets sichere Führung | gibt. Ein Spiralschlauch von 13—25 mm und aut 30 Atm. Hochdruck geprüft, stellt sich mit Armatur, doch ohne Seil- und Pfostenanlage, auf 2,10—4,60: Mk. pro lfd. Meter. Spargelkulturen um Neapel. Als ich im Jahre 1878 nach Neapel kam, gab es Spargelanlagen überhaupt nicht. Man behalf sich‘ mit den sehr wirksamen, reichlich Asparagin ent- haltenden jungen Schölslingen des Asp. acutifolius, der überall in den Wäldern, in Hecken und Gebüschen wild gefunden wird, und nahm dazu auch die fade schmeckenden Schöfslinge der Ruscus hypoglossumundhypophyllum. Heute gibt es in der weiten Umgebung der schönen Golfstadt sehr viele Anlagen und die Neapolitaner selber verzehren den Spargel bereits in sehr grolsen Mengen, obgleich die Anlagen zunächst auf den Fremden- besuch berechnet waren. Man sieht den | Spargel jetzt im Frühjahr in a’len Aus- lagen der Volksrestaurants und obwohl | sie anfangs recht teuer sind, doch regel- mälsig verschwinden. Die ersten Anlagen entstanden bei | einem Grafen Spinelli weit draufsen in der Campagna. Ihnen folgten bald andere auf den dürren Aschengründen in Barra, gedeiht. eng und sie erschöpften sich deshalb bald. Nichtsdestoweniger erstanden wenig um die Pflanzen, die auch nur gering gehäufelt.werden, meist aber nur einfach behackt sind und nicht einmal ‚ immer gut vom Unkraut befreit werden. Die Ernte, wie gesagt, beginnt je nach- dem vom März und dauert länger als im Norden, weil man den Spargel grün verlangt, also weit aus der Erde wachsen lälst. Ist es nötig, schwemmt man mehrmals über Sommer und erntet darnach gegen den Herbst hin abermals frischen vorzüglichen Spargel derart, dals das sogenannte Kinmachen der Schöfslinge recht gut fortfallen kann, weil man, wenn auch keineswegs das ganze Jahr, wie man gesagt hat, doch viele Monate frischen Spargel ernten kann. Vieles kommt auch hier auf Lage, Boden und Behandlung an. Die Meerluft tut bei einer solchen Anlage Wunder sowohl als die Bodenwärme, die hier an den Hängen des Vesuvs nicht fehlt. — Dals solche Anlagen, die zwei- mal im Jahre Spargel geben und von denen man auf diese Weise pro anno ca. 50 Zentner Spargel erntet, bald im Ertrage zurückgeht, ist ganz natürlich. Sie erschöpft sieh völlig in 6—7 Jahren. Allein das hat seine Vorteile in der Wechselwirtschaft. Eine nicht einmal nach neueren besseren Mustern angelegte Spargel- anlage ergibt auf den Feldern von Neapel einen Mittelreinertrag von 1000 Lire pro Hektar und damit kann der Landwirt zufrieden sein. Ist die Kultur aber intensiv, das heifst wird zur Düngung ‚ sowohl Fosfat als auch Kali angewendet einem schmutzigen Städtchen nahe bei | Neapel, wo der Spargel ganz vortrefflich | Man pflanzte sie aber viel zu ı gesehen habe, und dazu pro Hektar pro anno 300 Kilo Chilisalpeter gegeben, ist die Anlage in einzelne Reihen gemacht und gut ge- pflegt, so ergibt sie, wie ich selbst den dreifachen Rein- Patent-Nachrichten. ertrag, obwohl das schliefslich mit 40 Cent. verkauft wird. Die ersten aber werden dagegen mit 6 Lire pro Kilo gerne bezahlt. Sehr günstig ist die Geschmacks- richtung der Italiener, der sich wohl oder übel auch die Fremden als Gäste fügen müssen, der Kultur und den Ausgaben für dieselbe, nämlich die, den Spargel nicht zart und mit weilsen, möglichst nicht gefärbten Köpfen, son- dern ganz grün, also weit aus der Erde herausgewachsen, zu verlangen. zarten, obwohl sie auch hier manchen, be- und behagen, sind unverkäuflich und worden sind und oft beinahe anfangen sich zu verästeln, sind beliebt. Dadurch gewinnt derZüchter Gewicht, er schneidet möglichst lang, spart zunächst aber auch die hohen Erdrücken über die Anlagen und braucht nicht zu sorgen, dals sein Spargel Mangel an Luft hat. Ich sah in Neapel Spargel von ca. 60 cm Länge in Bündeln, davon war mehr als die Hälfte aus der Erde gewachsen und voll- kommen dunkelgrün. Weichgekocht und mit Butter und Parmesankäse genossen, schmecken auch sie gut, doch kocht sie der Neapolitaner meist nur halb gar und dann sind sie schwer verdaulich. Kilo Ja. Spargel | Diese | Asparagin entwickelt haben, also wirk- samer als medizinisches Gemüse sein, so sagte mir ein berühmter Arzt, mein Freund in Florenz erst kürzlich, als ich in seinem gastlich schönen Hause eben solche grüne Schölslinge serviert bekam, Ich möchte das aber bezweifeln und hiermit zur Untersuchung kompetente wissenschaftliche Kreise auffordern, ob gebleichter, zarter weilser Spargel mehr oder weniger Asparagin enthalte als 30cm aus dem Boden herausgewachsene, vollkommen grüne, mit allem Chlorophyll ı gefüllten Schölslinge, wie man sie hier sonders alten Leuten, besser schmecken | beliebt. — Diese Untersuchung bleibt immerhin wichtig, da auch im Deut- nur solche, die vollkommen grün ge- schen Reiche immer noch viel zu wenig Spargel kultiviert und genossen wird. Er sollte auch den Armen zugänglich ı sein, denn er ist als Frühjahrsgemüse ' und und als besonderes sogenanntes Heil- und Verhütungsgemüse von der grölsten ' Wichtigkeit im menschlichen Haushalte. ı — Nach meinen Erfahrungen mit der Spargelkultur um Neapel und sonst wo ‚in Süditalien darf ich dreist behaupten, dafs diese Kultur in den meisten Deut- schen Kolonien, besonders auch in China in Deutsch-Südwest- und Öst- afrika sowohl als auch Kamerun leicht möglich ist, wenn auch die Pflanzungen nicht so hohe Erträge geben und nicht Sie sollen auf diese Weise mehr | so lange ertragfähig bleiben werden. Patent-Nachrichten. Anmeldungen: 215..8..05: 45k. 1.210,61. Raub und Klasse 45f. E. 11384. Vorrichtung | Nagetierfalle mit durch die belastete zum Fällen von Bäumen. Josef Eder, | Bodenklappe nach jedem Fang sich Gloggnitz, Niederösterr.; Vertr.: Dr. | selbsttätig einstellender, die Eintrittsöff- L. Gottscho, Pat.-Anw., Berlin W. 8. 19. 7. 05. Klasse 45f. L. 21196. Maschine zum Abschneiden von Rasenkanten. Wilhelm Lehmann, Waibstadt, Amt Sinsheim, Baden. 13. 6. 05. Klasse 45f. H. 34013 Verfahren zur Gewinnung eines gewerblich verwert- baren Holzes aus dem Stiel der Sonnen- blume. Franz Legel, Berlin, Wall- stralse 63. 24. 10. 04. Klasse 45k. A. 11867. Kastenförmige Insektenfalle mit trichterförmiger Ein- | schlupföffnung. George Andruz, Do- nora, Penns., V. St. A.; Vertreter: Dr. AntonLevy, Patentanwalt, BerlinSW.11. , Schweinsburg, Pleilse. nung verschlielsender Verschlufsklappe. Max Thorer, Leutzsch bei Leipzig. 26.2.10..059. Erteilungen: Klasse 45 vakat, Klasse 45f. 172274. Arbeitsgestell für Blumenbinden und Modellieren mit mehreren verschiebbar oder fest ange- brachten Stützen zur Aufnahme von Werkstücken. Iaa Wollenweber, Stadthagen, Schaumburg-Lippe. 3. 3. 05. Klasse 45f. 172275. Durch endlose Bänder verstellbare Schattenmatte für Gewächshäuser. Oscar R. Mehlhorn, 2er SI: =. 336 Feier des 84. Stiftnngsfestes. — Tagesordnung. 2 2 * x Zur Feier des 84. Stiftungsfestes findet am Donnerstag. den 21. Juni 1906 ein Ausflug mit Damen nach Oranienburg statt. Programm: Abfahrt vom Stettiner Vorortbahnhof um 215, Fahrt bis Lehnitz. Fuls- wanderung von 15 Minuten nach dem Restaurant „Seelöwen“, wo Kaffee und Kuchen eingenommen wird. Nach dem Kaffee: Rundfahrt ar dem Lehnitzsee und der Havel auf be- sonderen Motorbooten bis Oranienburg. Von hier Wanderung am Luisen-Denkmal vorbei bis zum Schützenhause, wo von 7 bis 9 Uhr gemeinsames Abendessen stattfindet,.a Couvert 3 Mk. Von 9 bis 11 Uhr Tanz. Rückfahrt von Oranienburg um 11°%. Anmeldungen bis spätestens Dienstag. den 19. Juni, an das Generalsekretariat. Invalide»str. 42. Teilnehmer am Ausflug haben 1 Mk. pro Person für allgemeine Unkosten, Dampferfahrt und Kaffee zu entrichten. Die verehrten Mitglieder und deren Gäste ladet hierzu ergebenst ein Der Festausschuss. de Coene. E. Heese. J£ RE1o00Ck P. Nickel. De er Se a Se ee ee ee Tagesordnung für die 948. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenhaues in den preußischen Staaten am Donnerstag, den 28. Juni I906, abends 6 Uhr, im Königlichen botanischen Museum, Berlin, Grunewaldstrasse 6/7. Zugleich Jahresversammlung. I. Ausgestellte Gegenstände (Ordner: Herr E. Heese). II. Jahres- und Kassenbericht. III. Neuwahl des Vorstandes. IV. Beschlulsfassung in zweiter Lesung über die Bewilligung von 500 Mk. für jede zukünftige erweiterte Monatsversammlung. V. Mitteilungen des Ausschusses über die Versammlung am 13. Juni in der West- halle des Landes-Ausstellungsparkes. VI. Balkon-Prämiierung im vaterländischen Bauverein. VI. Antrag Beyrodt, im September eine erweiterte Monatsversammlung mit einer Rosenausstellung zu veranstalten. VIII. Antrag des Vorstandes, die Monatsversammlung im August d. J. ausfallen zu lassen. Für die Redaktion verantwortlich Siegfried Braun, Generalsekretär des V. z. B. d. G., Berlin N. 4 Invalidenstr. 42. Verlag von Gebrüde > Borntrae & er, Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29. Druck von A.W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. 2 Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. V | yblentäbiesehissshsssdhidsshiäbshisnsätshsssshsssssine — : 6. & „ Rasen auf gering., trockn. Boden, der wenig gepflegt werd. kann 2 8, + „ grössere Parkflächen, die auch Grasnutzung liefern sollen 36 r „ feinen Gartenrasen, in halbschattiger Lage ausdauernd.. > 10. E „ schattige bis tiefschattige Flächen, Berliner Tiergartenmischung 21 17 5 zur Befestig. v. Böschungen jed. Art, f. Turn-, Spielplätze, Dämme etc. = = n Lolium perenne, Engl. Reygras, 28 pfündige schwerste Saat, doppelt gereinigt Alle übrigen Gräser-Sorten für Zier- und Nutzrasen offerieren wir auf Wunsch sofort. Unsere Mischungen werd. nur aus doppelt gereinigten schwersten hochkeiulähigen Saalen hergestellt. Telegramm-Adresse: Samenhaus Berlin. — Telephon: Amt 7, No, 81. -G Pr a WEN ED Emil Laue z Prinzenstrasse ıoı. » Berlin S. * Prinzenstrasse Iol. | Lithographische Ansitalt für * 84 naturwissenschaftliche, | BL Be und medizinische Arbeiten. IEBDDDIDIEE BIS Ersparen 5—6 Arbeitskräfte Höntsch’s Rasenmäher mit staubsicherem Kugellager. = Erstklass. Fabrikat. S Esanzeı Ei in einfachster wie an Ausführung. Re Dresie 1 DE Giesskannen ii : Verteilungsbrause & Grösste Spezial - Fabıik für den gesamten Gartenbau 9 | ERDE rg Erme Pa une SEHE Sie) PS TER AETEBEEBEg GEEFREFTFEFTEE Se 1300 Morgen. fen BEE nen Tine Sn nn nn nn en mn nn Haupt- -Katalog erschienen u gereinigt, 4 grosse, I Be hübscher Zimmerschmuck. — Mk. 10. franko Nachnahme. Ungereinist für Gärten, a = Biureubh usw. besonders a L. Späth, Baumschulenweg-Berlin. Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. IL DON BRITZ-BERLIN, Bürserstr, 51-54, | Grösste Fabrik für Gewächshausbauten, Frühbeet- — fenster, Warmwasser- und Dampf heizungen. — r Abt. II. Hanf- und Gummi- schläuche. Panzer- - Frühbeet- und Ge- wächshaus-Fenster jeder Grösse, aus Ia Kiefernholz und : Share schlauch -, Garten- amerik. Pitch-pine- u. Blumens ritzen, Holz. Eiserne Ge- K 4 = AUT: 5 R erehause Kon“ BR, > $ 2? __ % Pumpen aller Art. struktion., Winter- N PRIIIII ; 764 Schlauchwagen. Henn &< > Wasserwagen. III gärten, Veranden, &%< rn nern ; Dächer, Oberlichte, ss pa u e_ — —— „Schattendecken. Pavillons ete. 6 ar- —g 2. = _ ne “ LTD EEE —— 2 = ga, matten. Fenster - tenglas. Glaser- Sa) SeT7 ; ; diamanten. Glaser- { f a Kat u in itt, eig.Fabrikation Frühbeetkasten, dessen Pfosten aus verzink- BIGEORSENERS mit Dampfbetrieb, Neu! 3 Neu! tem Eisenblech hergestellt sind. D,R. @. M. 168430. und franko Goldene Medaille Berlin 1890. Staatsmedaille Berlin 1897 Friedrich Wilhelm Biesel BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und Warmwasserheizungen für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmaterial, einfache Bedienung bequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man durch den s ® von mir konstruierten Kessel „Ideal“, Bitte genau auf meine Firma zu achten! - Körner & Brodersen Landschaftsgärtner Körnerstrasse 7 STEG LITZ Fernsprecher 85 NN N Garten- und Parkanlagen. «% ! N N König]. Garten- Theodor Jawer *® va - Direktor. Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. Fernsprecher-Amt: Pankow No. 14.. — Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönhausen. Grosse Kulturen von Obst- uud Alleebäumen. — Coniferen in reichhaltiger Auswahl. — Masseı- anzucht von Ziersträuchern, Fruchtsträuchern, Schling- und Heckenpflanzen. — Rosen, hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten. Immergrüne Pflanzen wie: Rhododendron, Aucnba, Laurus cerasus, Evonymus, Hortensien, Lorbeer- bäume, Pyramiden und Kronen in jeder Grösse. — Palmen, besonders für Winter- gärten geeignet. Ausführung von Park- und Gartenanlagen, Alleen und Plantagen in jedem Umfang mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage gratis. Preisverzeichnis gratis und franko, „Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. Robert Siemssen 1 e Berlin W.57 — Potsdamer Strasse No. Zi 1 3 Telephon Amt IX, 7555 Zur Frühjahrsdüngung: ! Thomasmehl(Sternmarke) 14—19%0 ı Alhept’sche hochkonzentrierte Nährsalze: 3% eitronl. Phosphorsäure. PK. Phosphors. Kali; ca. 40—43%,, Kainit mit 12,4%), Kali. | Phosphorsäure, ca. 260/, Kali. SE RT : ‚, PKN. Obstbaumdünger; ca. 200 Kalidüngesalz 20, 30 und 400%, || Ehosphonsi > 6% Stiekstoff Ralı | ea. 350/, Kali. 7 Hornmehl mit 14—15%/), Stick- | W@. Original Prof. Wagners Blumen- stoff. | dünger; ca. 13%, Phosphors,, ca. ] = en ‚I .180/, Stickstoff, ca. 11%, Kali. - Düngekalk, gemahlen mit 5—99% | 4@, I: en Dr Bw: y kohlensaurem Kalk für leichten | Phosphors., ca. 120/, Stickstoff, ca. Boden. | 200), Kali. fa Torfmull und Torfstreu in Ballen. II 1575575575575, 70S 1 SS 157575 REEL LEE LEI ELITE TOFRELLEL ELTLLL ELREL LE L TEL RG ru BE U AN Verzinkte Draht-Geilechte 2 2 für Gartenzäune, Baumschützer Thür. Grottensteine = | zur Anlage von Grotfen, Ruinen, Wintergärten, | Felsenpartien, Wasserfällen, Böschungen. | Vertreter gesucht. — Preislisten, Skizzen | und Referenzen gratis und franko. | Otto Zimmermann = Boflieferant De a und Bindedrähte Greussen i. Thür, nu a Gartengere EIERN urn Paul Heinze, Drahtzaunfabrik 1 | Wilhelm Ripke, Berlin W. &, Kronenstr, 75, Berlin 0,- Lichtenberg 20 Spa] Stachei-Drane B jgällesie Berliner Pilanzenkühellahtik AU Bone! Draht von W. Woiwode (Nachf. R. Gödicke) Eiserne Zäune, | in Eichen, Pitch-pine u. Schmalzfasshölzern, - Tore und Türen. \ E Nee Premiiiskosienee Wasserfässer, Regentonnen, Waschgefässe BT OT » | yerznite Dranizeneone. | empfiehlt ihre Spezialität „Pilauzenkühel“ essen Beilin W., Litzow-Strasse 60. Für den Inseratenteil verantwortlich: A. Fischer, Berlin S.W. 11, Druck von A W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. 1. Juli 1906. Heft 13. ee e = 073 | 31 11 ZENSCHREET > für _ Garten- und Blumenkunde, (Begründet von Eduard Regel‘) a) hu vi emean ETHNALOST 59. Jah ehe 1906 Br ARY- Orsan des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten’ Herausgegeben von Siegfried Braun, Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues Hierzu Tafel 1552. Xantedeschia (Richardia) Rehmanni coccinea. Berlin 1906 Verlag von Gebrüder Borntraeger SW 11 Dessauer Strasse 29 a adäag—a—ä—ä—Sgnnmhı EB lan BRRRIIRERTEEDEREEHRSRIRRARERESRERENERRIRRHRTRRIEIRRSEENSERRENESNERREREHRRERIEREHNNENNRE | FE ERRETART Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textabbildungen und 12 Farben- _ tafeln für Dentschland und Oesterreich-Ungarn 15 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 18 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post. Ei U | UN JRHO 1906, Heft 13, Inhalt. Xantedeschia (Richardia) Rehmanni coccinea. (Hierzu Tafel 1552.) S. 339. — Jahresbericht über die Tätigkeit des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. S. 339. — Verein zur Beförderung des Garten- baues in den pr. St. S. 340 u. 341. — 947. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den pr. St. am 13. Juni 1906. S. 345. — Dr. Hailer: Die Anbauversuche der Sumpfkartoffel (Solanum Commersoni Dunal.) und ihre neueren Spielarten in Verriöeres und Fontliasme (Vienne). S. 349, — Diskussion. S. 353. — Kleinere Mitteilungen. S. 354. — Literatur. S. 356. — Ausstellungen. S. 357. Biesentha], -S tettiner hn, aumschulen. Preis- 2 Verzeichnisse ä atis und franco ._ "aume. Alleebä Nadelhölzer, He i i > 7 E GCEEEH Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs Fernsprecher: : Amt Rixdorf No. 331 Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BRITZ BEIBEBEHÜ Jahnstrasse No. 70—72. PEN N Hofimann & Co,, Charlottenburg Spreestrasse 4. Speeialität: Niederlage Thüringer Grottensteine. Ausführung von Grottenbauten, Entwürfe zu denselben. Wandbe- kleidung v. Wintergärten. Felsen- anlagen in jeder gewünschten Stein- gattung. Cementarbeiten wasserdichter Teich- anlagen, Fontainbassin, Fussboden, Keller, Höfe ete. [9 — Gegründet 1872. — FAARARKARRKER RT KR ATRTERRRE Thüringer Grottensteine zur Anlage von Felsenpartier, Ruinen, Grotten, Wasserfällen, Lourdesgrotten, Wintergärten, Wand- und Decken-Be- kleidung, Weg-, DBeet-, Gräberein- fassungen, Böschungen. Naturboiz:Gartenmöbel. Bänke, Sessel, Tische, Lauben, Brücken- geländer, Nistkästen, Pflanzenkübel, A RAN ZZER @. A. Dietrich, Boflieferant, Clingen b. Greussen. Alle geschäftlichen Mitteilungen betr. Reklamationen nicht eingegangener: Hefte, Honorar-Zahlungen, Adressenänderungen etc. wolle man an die Verlagsbuchhandlung Gebrüder Borntraeger in Berlin SW II 71 Dessauer Strasse 29 richten. 1 Futterstände ete. Preislisten frei. | BAG g sämtl. Erzeugnisse unseres Fabriketablissements in dem eigens dazu errichteten ‚Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen, ung der . Benutz “= i greiche Dauerausstellun an Um Gebäude, Ausstellungs = >>> u zU1DOR1OpoTKT- UEpHOACL 2 um neeasneusuor As) 20dg ‚ Kesselschmiede, Klemp- ° isengiesserei Dampfsägewerk, Hobelwerk, E £ {a} Bun) or D 2 — Den o Di n = [eb) En eb) on d = D 2 an See) fan} rd) u N u _ 5) [aD) — ea) [6 p} & =! D En or & 'D _ {aD} „el = .— N De & > = nerei un eeschichtlichen und geographischen Heimatkunde der Schule von | 208 Seiten. Gr. Oktav. Eleg. in Leinen geb. 3 Mk. 50 Pfg. gehend mit der Art, wie den Schülern ihre Heimat durch den Unteı und die Unterrichtsmittel, insbesondere durch die . Lese- und Lehrbü / nahegebracht werden soll. Der Verfasser legt seine. Beobachtunge 07) den verschiedenen Lehr- und Lehr rerbildungsanstalten gegliedert vor. Die schutz ROM IN Gelehrten aD so eindrncksvll, Kae SE wünschen muss, % der ersten ‚ Auflage um ah als ein Drittel: gewachsen. Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. IH Wolen Sie sich Dep Tasse und Tnche Wear Hola yeyen Fäulnis und. Eisen beyen Rost schützen Benutzen Sie nur die im Deutschen Reiche patentierten, mehrfach prämiierten wetterfesten und wasserdichten echten A. Hellerschen # Versteinerunosfarben landwirtschaftlich. Geräten, Einfriedigungen aus Holz und Eisen, Gartenmöbeln, Gewächs- häusern, Maschinen, Röhren usw. MEER Feuchte und nasse Wände werden "SE ME unter Garantie dauernd trocken gelegt. "SH DEE Säure- und Salpeter-Ausschläge werden "SE Zu dauernd vernichtet. m Präparierte Versteinerungsfarben haben kolossale Deckkraft, sind ergiebiger als Oelfarben und vor Allem billiger, da sich der Anstrich be- _ deutend länger hält als mit gewöhnlicher Oelfarbe. Unsere Farben sind vollständig bleifrei, daher nicht gesundheitsschädlich. = Zahlreiche Anerkennungsschreiben! Nachweislicher Export nach allen Erdteilen. FISCHBECK & Co. Teleph. Amt VI, 2776. © Berlin W. o Köthener Strasse 25. Interessenten werden zum Besuche der trocken gelegten Eisen- bahnviadukte Köthener Strasse 25 freundlichst eingeladen. zum ch von ; Häusern, Fensterrahmen, Facaden, Sockeln, ' Dachziegeln, Zimmerwänden, Holzbauten, IV Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. Silberne Staatsmedaille Berlin. Goldene Medaille Paris 1900, W.Niehls, Berlin N. Ss Sehönhauser Allee 17. Verfertigt: Bessere Thermometer nd Barometer für den Gärtnereibetrieb, Landwirtschaft und Haushalt. Preisliste auf Wunsch. = KERNE NER KEHEKENEHENEHE Gerne nach System PRÜSS D. R. P. 113048, er- möglichen den ungehinderten Wurzeldurchgang der Obstbäume, daohne durchgehende Funda- mente hergestellt. — 3 Unbedingte Stand- 3 sicherheit gegen Wind- E druck wird garantiert. Nach diesem System werden auch gut, billig | und massiv a 3 » Schuppen, Scheunen, « Be m —, — —— , —— je Ställe, Villen etc. efc. : Prüss’sche Pstentwände G.m.b.H. Berlin SW.11, Schöneberger Strasse No. 18. RERERERERERERERERERERERERERE Georg Hillmann, Sermsdori (Mark) Baugeschäft und Zement-Kunststeinfabrik Kontor: Hermsdorf (Mark) Fabrik und Kiesgruben in Schildow-Berlin. Ferniprecher : Amt Tegel Ir. 178. Gebäude jeder Art, z. B. Wohnhäuser, Gewächshäuser, Ställe, Mauern usw. aus Hillmannschen Isolierbausteinen aufgeführt, stellen sich 300/, billiger als mit jedem anderen Baumaterial. Über 600 verschiedene Gebäude habe zur grössten Zufrieden- heit der Bauherren ausgeführt. ! =m— Ilan verlange Prospekte und Preislitn. | — RL un Bnnnn Us un len une u us no} = 3 Pe Ba er Dr ForS De ER Gartenflora 1906. Xantedeschia (Rachardiz) Rehmannt coccinea: 1532. Chromolith.ELaue, Be En Xantedeschia (Richardia) Rehmanni coccinea. (Hierzu Tafel 1552.) Diese hübsche Varietät der afrikanischen Richardia Rehmanni ist aus Samen der R. Rehmanni var. violacea bei mir. hervorgegangen und hat seit ca. 3 Jahren allsommerlich regelmäßig und ziemlich anhaltend geblüht, Sie ist eine zwergige Pflanze von gedrungenem kompakten Habitus, dunkel- grünen, oberseits schwach gefleckten, unterseits fahlen, wellenförmigen Blättern, die im Oktober—November einziehen, und kleinen, im Bilde in natürlicher Größe erscheinenden Blumen. Die Farbe dieser Blumen ist aber immer noch unbeständig und die ganze Pflanze noch unsicher. In voller Sonne erschienen die Blumen genau so in der lebhaften Farbe, als unser Bild es zeigt, im Schatten unter Bäumen aber viel matter, oft kaum rosa. Rot angehaucht blieben sie immer. Aber es ıst mir noch nicht klar, wie das zugeht. Sonne oder Schatten allein bewirken es offenbar nicht. Sehr wahrscheinlich ist hier der mehr oder weniger eisen- oder magnesia-, auch wohl kalkhaltige Boden im Spiel. Das muß sich erst klären, bevor diese edle Varietät weiter gegeben werden kann. Nun könnte man sie ja einfach in voller Sonne kultivieren, aber da geht sie zurück und leidet, ihre Knollen werden kleiner, um schließlich zu verfaulen. Auch bei reichlicher Bewässerung und aller Pflege verhält sie sich so. Sie will wie fast alle Richardia beschattetes, feuchtes Erdreich. Alle diese Richardia sind ın Süditalien Stauden, die man im Erdreich über Winter lassen kann, oder, was besser ist, wie Gladiolen behandelt, im November herausnimmt und im Februar wieder pflanzt. Ich besitze eine Menge interessanter Säm- linge, auch Hybriden, von dieser und anderen Spezies, C. Sprenger. Jahresbericht über die Tätigkeit des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues im Geschäftsjahre vom 30. Juni 1905 kis 28. Juni 1906. Erstattet vom Vorstande. Dem Gebot der Statuten entsprechend geben wir im nachstehenden einen kurzen Überblick über die Vereinstätigkeit im verflossenen Jahre. I. Mitglieder. Nach dem ständigeu Rückgang der Zahl der wirk- lichen Mitglieder in den letzten Jahren kann der Geschäftsbericht für 1905/06 erfreulicherweise eine nicht ganz unbeträchtliche Aufwärtsbewegung fest- 25 338 Jahresbericht über die Tätigkeit des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. stellen. Ist doch die Zahl der wirklichen Mitglieder um 34 gewachsen und beträgt zurzeit 687 gegen 653 des Vorjahres. Die herben Verluste, die der Verein durch den Tod alter und treuer Mitglieder zu erleiden hatte, sowie der Abgang durch freiwilliges Aus- scheiden und durch notwendige Streichung säumiger Zahler betrugen 32 Personen. Dem unerbittlichen Tod kann nun freilich niemand steuern. Er nimmt seine Ernte dort, wie hier. Das freiwillige Ausscheiden aber, dieses Losreißen vom Verein von außen her, und das leidige Streichen- müssen, dieser schmerzliche Akt der Notwehr, werden ın dem Maße ver- schwinden, als es gelingt, den Verein zu einem wirklichen Sammelpunkt aller gärtnerischen Interessenten und Liebhaber zu machen und zu emer Stätte, da Theorie und Praxis versöhnt nebeneinander schreiten. Möge das neue Vereinsjahr nach dieser Richtung hin schöne Früchte zeitigen! Das Spezielle über die Mitgliederbewegung ergibt sich aus der nach- folgenden Zusammenstellung: Bestand am 29. Juni 1905 . .. 2 ...2..2....1653 wirkliche Mitglieder Aboanosdureh=lod Seesen Ü h, »„ freiwilliges Ausscheiden . . 12 5 „eustreichune 2 a a 22. 082 ame, 5 - Bleiben 621 wirkliche Mitglieder Zugang durch Aufnahme 66 r ie Ist-Bestand 687 wirkliche Mitglieder Ehrenmitslieder zählte der Verem 2.2.2 Abgang durch Tod: A. Drawiel und Graf de Kerchhove de Denterehem 2» 2 Bleiben 21 Die Zahl der korrespondierenden Mitglieder beträgt wie im Vor- Jahre 36. Von den wirklichen Mitgliedern sind hiesige . . . 456 5 5 5 5 „auswäntfoe 2.231 Sa.: 687 Liebhaber sind. . . . 285 gegen 269 im Vorjahre Berufsgärtner sind. . . 347 DES OnE » Vereine sında nu cha 505% » Sa.: 687 gegen 653 im Vorjahre. II. Folgende Vorträge wurden gehalten: Am 27. Juli 1905: a) Herr A. Brodersen: „Die Veranstaltung eines großen Chry- santhemumfestes im Herbst 1905.“ b) Der Generalsekretär: Soll sich der V. z. B. d. G. an der 20. Wanderausstellung der D. L. G. im Juni 1906 beteiligen? Jahresbericht über die Tätigkeit des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. 339 Am 31. August 1905: „Die Bedeutung der Olbrichschen Farben- gärten für den Gartenfreund, für den Fachmann und für die Allgemeinheit“: Der Generalsekretär. Am 28. September 1905: Herr Königl. Garteninspektor Weidlich- Berlin: „Wert und Bedeutung der Orchideen einst und jetzt.“ Am 26. Oktober 1905: a) Herr OÖ. Cordel-Nikolassee: „Betrachtungen über die Gartenbau- ausstellung in Darmstadt.“ b) Herr Stadtobergärtner Weiß-Berlin: „Die einheitliche Dekoration auf der großen deutschen Chrysanthemumausstellung.“ Am 30. November 1905: Fräulein Amy de Leeuw-Berlin. „Flach- ornament und Gartenkunst.“ Am 28. Dezember 1905: „Ausstellungserfahrungen“, der General- sekretär. Am 25. Januar 1906: Herr Gärtnereibesitzer H. Mehl-Weißensee: „Die Haselnußkultur in Norddeutschland.“ Am 22. Februar 1906: Festrede zur Feier der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares, der Generalsekretär. Am 3. April 1906: Herr Garteningenieur L. Lesser-Zehlendorf: „Baukunst und Gartenkunst in gegenseitiger Beziehung“, mit Licht- bildern. Am 26. April 1906: Herr Dr. Brahm-Berlin: „Der Kalkstickstoff in seiner Verwendung als Düngemittel in Gärtnerei und Landwirtschaft.“ Am 31. Mai 1906: a) Herr Professor Dr. Hentig-Berlin: „Die Verwertung des Mülls als Dung in Gärtnerei und Landwirtschaft.“ b) Herr Stadtobergärtner Weiß-Berlin: „Wann empfiehlt es sich, die geplante große Gartenbauausstellung in Berlin abzuhalten und in welchem Umfang?“ Am 9. Juni 1906: Herr Dr. Mehner-Dahlem über Bodenheizung. Am 13. Juni 1906: Herr Prof. Dr. Groth-Nikolassee: „Japanische Gartenkunst.“ Ill. Folgende Ausflüge der Ausschüsse wurden unternommen: Am 15. Juli 1905: Besichtigung hervorragender. Villengärten in Wannsee. Am 17. August 1905: Besuch der Kaiserlich Biologischen Anstalt für Land- und Forstwirtschaft in Dahlem. Am 21. August 1905: Besichtigung der Bauten des „Vaterländischen Bauvereins“ in Berlin. Am 7. September 1905: Besichtigung von Balkonen in Steglitz, sowie Besuch der Gärtnereien von Emil Dietze und J. ©. Schmidt. Am 21. September 1905: Besuch des Versuchsfeldes des V. z.B. d. G. in Blankenburg. Am 3. Mai 1906: Besuch des Königl. Botanischen Gartens in Dahlem, seiner Gewächshäuser und des noch im Bau begriffenen Palmenhauses. Am 9. Juni 1906: Besichtigung der Königl. Gärtnerlehranstalt in Dahlem und 25* 340 Jahresrechnung 1905. Verein zur Beförderung des Garten- Jahres- eo IT "HT Eee Der Etat ae DE) Ist- Einnahmen He setzt aus $ 5 6 } _,; 2 [Einnahme “. |pr Titel und Gegenstand der Einnahmen 5 E Mm |prl Mm. Pr | An Resten aus früheren Jahren . . . . 2Eol2/3 909, 12 von Mitgliederbeiträgen . . . .| „ 2 15 — | 3650 |—| A. Titel I. An Zinsen SE ER 35)1031082,160 2940 | — = I Ant Zuschüssensestr oe 2.612.940] 11200 | — „ II. An Mitgliederbeiträgen SH »„ ..81 11672] 50 300 v2 2 2 1VEr Aus Mermächtnissensr rer MO) 300, — = V. Aus Verschiedenem. . . . . al 182| 76 18090 | — Einnahme Sa.. . 19 702| 48 | | Ausgabe Sa. . 18 002) 61 | An Saldo Vortrag Januar 19066. . . ... | 1.699 87 An Effekten zum Nennwert . 3 | 104 400, — . Gesamtvermögen | 106 099, 87 Berlin, den 28. Juni 1906. J. F. Loock, Schatzmeister. Jahresrechnung 1905. 341 baues in den preufsischen Staaten. nn 1905. Zuschuls zur Chrysanthemumausstellung No- | | vember 1905 1422| 19 1422| 19 18.090, Summa der Ausgabe 18.002] 61 ma Etat @) S Ist- Ausgaben 5 setzt aus ; az Ausgabe Titel und Gegenstand der Ausgaben 2 M. |Pf. Bo | M. |p£| M. |jpf. A. Laufende dauernde Ausgaben. 4200| —| Titel I. Besoldungen . . . 2... [| Fol. 17 | 4200| — 1500 | — a 1I. Amtl. u. ökonom. Bedusfnisset ; „..191%.1°124\,26 s00 —| = Ill. Zu den Sammlungen des Vereins 20 377| 90 7100| -- r IV. Zu den Kosten des Vereinsorgans | inlalanBorboege RA „alu 16,716:2140 1/050)) — 2 V. Zu gärtnerischen erchen Ne DD 820 17 4a) — 5 VI. Zu d. Kosten d. Städt. Fachschule 028 445 55 850 | — „ Vll. Zu Prämien bei Ausstellungen . sul 385 — 500 | — „ VIII. Zu den Kosten der Vereinsfeste oh 574 75 900° »„ IX. Fuhrkosten und kleine Ausgaben | desaViorstandest ae nr mu nn, 22206 124| 35 400 — = X. Honorar für Vorträge. . . 3 Re 108 — | 400 | — „ XI. Für unvorhergesehene us hnen I lee 368 75| 15 296| 12 B. Einmalige Ausgaben. 200 — | a) Druck der Mitgliederliste. . . . . . .|[ Fol. 29 278 20 215 — | b) Druck der Amelungschen Preisarbeit - .| „ 29 215 — | 255 —| c) Einrichtung des neuen Vereinszimmers . N) 2388| — 181 90 | Aus Titel XI.: Kosten der Wittmackfeier Fol. 28] | | Belag | „ 172\| 503| 10 503| 10 | Zur Nachricht: Die Wilhelm- und Augusta-Jubelstiftung für deutsche Gärtner besitzt: ankBitteletene zu 32 u zn Hol2ssj]:la-100,— an Jahreszinsen pro 1905 u. Saldovortrag | „ 38 499 95| 13599) 96 nn 342 Jahresbericht über die Tätigkeit des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Am 15. Juni 1906: der Ausstellung der Deutschen Landwirtschafts- gesellschaft in Schöneberg b. Berlin. IV. An Medaillen, resp. Geldpreisen, wurden anderen Vereinen zur Verfügung gestellt: a) Dem „Vaterländischen Bauverein“ in der Versöhnungs(Privat)- straße für Balkonprämuerungen 25 Mk. und 13 Vereinsdiplome. b) Dem Gartenbauverein Hedera in Wilmersdorf für seine Herbst- ausstellung 1 große silberne, 1 kleme silberne und 1 bronzene Vereinsmedaille. - c) Dem Gartenbauverein für Steglitz und Umgegend für seine Balkonprämiierungen 1 große silberne Vereinsmedaille. d) Dem „Bund der Pflanzenvereine Berlins und Umgegend“ für seine Herbstausstellung 1 kleine silberne und 1 bronzene Vereins- medaille. e) Dem Verein der Gärtner und Gartenfreunde in Weißensee bei Berlin 2 bronzene Medaillen für Balkonprämierungen. f) Dem „Verein zur Förderung des Obst-, Garten- und Weinbaues“ in Kassel für seine Jubiläumsausstellung im Herbst 1906 1 goldene, 1 große silberne, 1 kleine silberne und 1 bronzene Vereinsmedaille. 8) Dem „Gartenbauverein“ Potsdam für seine Jubiläumsausstellung im Herbst 1906 1 goldene und 1 große silberne Medaille. V. DieMonatsversammlungen des Vereins haben in dem abgelaufenen Jahr einen weiteren Ausbau erfahren. War doch schon seit längerer Zeit der Wunsch laut geworden, zunächst probeweise eine dieser regelmäßigen Veranstaltungen aus den altgewohnten Lokalitäten der landwirtschaftlichen Hochschule und des Botanischen Museums in modernere Versammlungs- räume der Stadt zu verlegen. Sie sollten durch eine gewählte Ausstellung von Blumen und Pflanzen verschönt und hierzu die Mitglieder, deren Gäste, sowie alle erreichbaren Blumen- und Pflanzenfreunde durch besondere Karten eingeladen werden. Der leitende Gesichtspunkt hierfür war, durch solche eindrucksvollen Veranstaltungen mehr als bisher eine Verbindung zwischen Gärtnern und Liebhabern herbeizuführen und die schönen Zwecke und Ziele des Vereins einem größeren Publikum bekannt zu machen. Zwei solcher „erweiterten Monatsversammlungen“ sind bisher abgehalten und haben den ungeteilten Beifall aller Besucher gefunden. Die Kosten haben sich dank der Unterstützung und Opferfreudigkeit von Mitgliedern aus Nah und Fern in dem bewilligten Rahmen gehalten. Es muß aber auch erwartet werden, daß solche außerordentlichen Aufwendungen Zinsen in der idealen Form eines Zuwachses an tüchtigen Miteliedern bringen. Hierzu unermüdlich mitzuhelfen sei die gern erfüllte Pflicht jedes einzelnen Vereinsmitgliedes. VI. In den Sitzungen der verschiedenen technischen Ausschüsse wurden auf Grund sorgfältig vorbereiteter Tagesordnungen meist‘ sehr interessante T’hemata behandelt, die mit Hilfe der jeweiligen Schriftführer zu besonderen Artikeln für das Vereinsorgan ausgearbeitet wurden. Auch besondere Aufgaben, die vom Vorstande aus gestellt wurden und in einem N — 4 Prämiiert mit der kleinen und srossen soldenen Medaille auf der internationalen Gartenbau-Ausstellung zu Hamburgs 1897. ISIEILILILSIZIZILIZILIZILIEILILISISILISILITILEIEILIEILIEIZIZIZIZICEHEIT Preisverzeidinis samen und Pilanzen der fierslebeı ter Pensees | EEE \nln EINE DR EN BIER, PR REN —>o Alrz ; S ES [=>] E S = | SS ıD o& = [—] = — [-»] SS Eu > = = E = u 3 E [-»] = >] — ın Eu [>] = ın SS OULTIG ") 3 UOLPLANNUNONG JOUagasloıpsg Mit diesem neuen Preisverzeichnis über meine Pensees-Kulturen beginnt der 51. Jahrgang. Als Spezialkullur ist die darauf verwendete Mühe und Sorgfalt nicht ohne Erfolg geblieben: es wurden meine Stiefmulterchen auf all den FE A pe mit den höchsten Preisen ausgezeichnet: zuerst 1862 in Berlin, auf der grossen Weltausstellung jamburg, Wien, Bremen, Frankfurt a. M., Dresden, Magdeburg, Chicago mit 2 Columbus - Medaillen 1803 u. s. w., so dass mir eine grosse Anzahl von Anerkennungen zur Seite stehen, zuletzt wurden meine Züchtungen auf der inter- nationalen Gartenbau -Ausstellung zu Hamburg mit der grossen 'ind kleinen goldenen Medaille ausgezeichnet. Die Zahl der Sorten ist nur mässig gewachsen, da ich nur wirklich konsiante Farben als Sorten in den Handel ‚gebe, dagegen haben die Blumen an Grösse, Bau und Zeichnung bedeutend gewonnen, die Farben sind mannigfacher und gläanzender, besonders bei den Odier und Cassier. Die Kultur dieser schönen Pflanze bietet keine grossen Schwierigkeiten; sie erfordert eine freie sonnige Lage, kräftigen, gut gedüngten Boden, auch eine kleine Beigabe von Chilisalpeter, in Wasser vorher aufgelöst; phosphorsaurer Kalk und Knochenkohle trägt viel zur Erzielung grosser Blumen und kräftiger Pflanzen bei, Die Aussaat für den zeitigen Frühlingstlor geschieht in der ersten Halfte des Juli entweder in Töpfen, Handkästen ‚oder kaltem Mistbeet in lockerem, sandigen Boden. Die Samen werden bis zum Keimen eiwa 14 Tage feucht und recht schattig gehalten; dann aber möglichst viel Luft und Licht, um recht kräftige Pflanzen zu erzielen; vorteilhaft ist es, wenn die Pflanzen noch einmal pikiert werden, ehe sie ins Land gepflanzt werden, wo sie dann sicherer anwachsen. Zur Erzielung eines schönen Herbsiflores geschieht die Aussaat im Frühjahr auf kalte Beete, Prämiiert mit der kleinen und grossen goldenen Medaille auf der internationalen Gartenbau-Ausstellung zu Hamburg 1897. BEICHLISICISISIEISIEISILIEISHSIZISIEISIEIEIEISZIEISISIEIZISIEISIEITIGE > S) Q Preisverzeidinis von Samen und Pilanzen der Oscterslebener Pensees (Viola fricolor altaica-maxima) von @, SCHWANECKE Runst- und Handelsgäriner 1906. in Osttersleben. N. KLöPPEL gurouinzuma. 1906. m m En | : 60. Riesenblumige Trimardeau, verbesserte, an Grösse alle anderen Sorten | 7 A 6 übertreffend, gemischt . . Be ..21125,— 8, — 000) Osdierslebener Pensees. (Viola tricolor altaica-maxima.) DER Nun werben er 0 = Se} „, |hoo@r.| 10Gr. ja Port. Riesenblumige Trimardeau atropurpurea . . . . .. ....g30,—| 4,—| 50 Die mit * bezeichneten Sorten sind sehr gut für Teppichbeete und Binderei zu verwenden. | „% E77 do. do. lilarosa . RE 130,— 4,—| 50 *1. Azurea, prächtig dunkel azurblau, ganz ohne Aueenzeichnung, RT ie db: c Lord Beaconstield . Br 1180) 5 *2, Lasurblau, zartes hellblau . . . 2 TO, 0. 6} z 2 er Sr: t *3. Lord Beaconstield, dunkelblau, nach aussen heller 2.0... 15,— do. do. Kaiser Wilhelm 50 "4. Kaiser Wilhelm, prächtig ultramarinblau mit dunklem Auge ve, do. do. Motenkönig . . b ei *5. Rote Varietäten, reizende Farben . . . & a 5 © us 2, ci nee DONE 2 *6. Sammetbraun (Meteor) . . . En 0 0. 0. oldelse, B *7. Negerfürst, hr ee ganz konstant. . . ee Ib do. do. weiss mit dunklem Auge ’ 5 50 "8. Schneewittchen, schneeweiss, reichblumig, ganz ohne Augen 2 do. do. Schneewittchen, weiss, ohne Auge B 50 *9. Blanda, reinweiss, mit grossem dunkelblauen Auge . . = 2.0. 15,— do. do. Bronzefarben . z E 50 10. Crocea, hochgelb, mittelgross, reichblumig, mit dunklem Auge 1 do. do. Bismarckfarben 50 *11. Goldelse, rein gelb, ganz ohne Augenzeichnung . . . . re fi do. do. aurikelfarben 30) 12. Bronce- und Aurikelfarben do. do. Striata . 50 13. Bismarckfarben, mahagoni, polisander- und olivenfarben.. . do. staleh Feuerkönig . . „li 50 14. Striata periecta, braunem, lila, broncefarb. Grund, mit hellen und dkl. Streifen 5) do. do. Adonis, hellblau mit weissem Centrum . |; 0 BU 15. Purpurea marmorata marginata, von purpur- und carmoisinroter | do. do. hellblau neu, schön grossbl. 50 Grundfarbe und schöner Randzeichnung . . .15,—| 2,50/ 50 do. do. Indigoblau, 'reizende Neuheit au 16, Purpurea oculata marginata. Rein Purpurmitmarkieter Augenzeichnung do. do. Quadricolor, roll. stahlbl. m. weiss. u.rot. Ränd, | 50 und breitem Silberrand . 5 Ich erlasse ein Sortiment nach meiner Wahl in 10 Sorten . . ä 1 Portion 3= Mi 17. Goldlackfarben, helles und dunkleres Lackrot . 2.2... = 15, 2,50, 50 Ppealäsien in a sonen 2 7 ee 2, 5 ZZME | 18. Goldrand, dunkellackrot mit goldgelbem Rand . 50) 4 ae = Zen: 5 ne 19. Quadricolor (eloriosa perfecta), Grundfarbe stahlblau mit Metallglanz und | 10,— Mk. —i95 Alle Farben, gemischt, aus den einzelnen Farben sorgfältig zusammengestellt. .||10,—| 1,50| 50 Esel bensessenBandemnsEe 15; aut Mischung nur riesenblumiger Sorten , . B 30,—| 4—| 50 20. Quadricolor spectabilis. (Pfau.) Reizende Abart der Quadricoler, Samen von nur Nummerblumen gesammelt . © 2. 1000 Korn 3 Mk. | | dunkelschwarzbraun mit schönen rot und gelben Rändern geziert . |15,— 21. Silbersaum, dunkelschwarzbraun mit breitem silberweissen Saum . .|15,— 22, Kaiser Friedrich BR ”_ Ausstellungsblumen Schw. anecke’s Elite Primula veris, in Prachtsorten gemischt . R do. do. fl. alba Ref, do. do. fl. luteo 1000 Kom 5 Mk. irpurm Er Be do. do. fl. pl. Longiellow, gefüllt rosa . . k 27. Freya, naar purpur mit weissem Rand. » STAA 1 . do. do. fl. pl. Schneeball, grossblum. weiss 28. Cardinal, feurig rot. Neu! . 5 ee Dianthus aryoplslLS Wiener Zwerg. . *30, Victoria, Neuheit von auffallend leuchtend‘ weinroter "Farbe RR 125, do, do. Grenadin glühend scharlach . 31. Coquette de Poissy - . . . 2.2 2 222.0. ET | : do. barbatus, Bartnelken gem. 2% . 32. Weissrand . R Myosotis alpestris do. do. 33. Feenkönigin . . Ihe robusta "grandiflora” (Elise Fonrobert) 5 40. Odier oder fünftleckige, Schwanecke’ Ss "verbesserte, grossblumig i in den || do. do. alba r mannigfaltigsten u. brillantesten Farben, ie Blumenblatt mit Kerassen dkl. Flecken jede! || compacta 41. Odier, weissgrundige . nana coerulea blaues Zwerg 42. do. gelbgrundige BE Victoria, schönste Art, niedrig, ku elförmig *43. Preciosa, riesenbl. karminpurpur Grundfarbe mit weissem Saum . - | | . do. . alba = 2: 54. Präsident Carnot. Neuheit! Grundfarbe weiss, jedes Blumenblatt mit | | do. do. rosea. einem grossen dunkelblauen Flecken geziert. Schön . . . . .125,—| 4,—| 50 Silene compacta 44. Bugnot, verbesserte, grossbl,, geadert in schönen Schattierungen . . . 140,—| 5,—| 50 do. do, ruberrima” 45. Cassier. Riesenblumige Schwanecke’s verbesserte, in Form, Farbe und, Orösse das Beste, was En jetzt in Dens£es gezüchtet it. Die Pflanzen sind Pilanzen von Oscherslebener Dens6es, von kräftigem, gedrungenem Wuchs, die Blumen zirkelrund von bedeutender G; | int He dr banal Pan Dr mei ml z ul tunklen Flecken geziert . . ee 45|0|00 DE n Dieselben von Nummerblumen gesammelt . 1000 Kor 3 Mk. — 15,— 100 { „ durchwinterte Pflanzen, „ 46. Cassier, weissgrundig, fünffleckige weisse .. ....... — | 8,— 100 , blühend auserwählt” TE 47. do. gelbgrundig, fünffleckige goldgelbe . . . . — | 8100 Grössere Posien, sowie Sorten nach Wahl des Bestellers. Preise brieflich 48. Germania, diese Neuheit, welche zu der Familie der Cassier gehört, ist eine wesent. | Dianthus caryophylius, Wiener Zwerg, vom Saatbeeie 5 liche Verbesserung derselben, ist in Form und Farbe fast noch schoner als die | % do. do. Grenadin . . Cassier und ist der grösste Teil der Blumenblätter gewellt und gekräuselt, wodurch Primula veris, starke blühbare Pflanzen im "Frühjahr a Bi Blume fester massiver aussieht. . = ll — | 8,—1100 ! do. auricula , . Psyc har » „ EN KieBenDI nee Blumenblätter gewellt und gekräusel elle 8,—| 100 u Bellis perennis m, "pl, Torumdleiss 51. Siegfried. 3 £ — | 3—| 50 Erdbeerpflanzen, grossfrüchtige, „König Albert von Sachsen“, „Kaiser's | . Siegfried. Neuheit eigener Züchtunen DIEIBiiien za ross hund gehörenfder x N; Cassier-Familie an, stehen’ auf starkem Stiel, meist fünfileckige Golälackiarhen ine en EN NE ‚Nebel Zi STLUn. Sn reitem goldgelben Rand , . 3 OP. sMk | — | — |100 aiblumen, Gross-Cultur, stark blühbare Keime und Nov. lieferbar 52. Loreley (Vulcan). Neuheit s. schön. Riesenbl, dklrotm. Ber dkl.Flecken 10 Pr.sMk. | — | — | 100 N Hochstämmige Rosen in den besten neueren und älteren Sorten. . . a I E E er EHWANECK Runst- und Handelsgäriner ın Oshtersleden. VeRTERTEETTE EEE Seren > H. KLÖPPEL, QUEDLINDUTA. rn en EEE Tuer En een Jahresbericht über die Tätigkeit des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues, 343 Falle sogar zu einer Rundfrage bei 43 Obst- und Gartenbauvereinen führten, wurden mit Eifer angefaßt und erledigt. In den gemeinsamen Sitzungen aller Ausschüsse wurden zum Teil wichtige Vereinsangelegenheiten beraten, zum Teil standen auch aktuelle Tagesfragen zur Erörterung, für deren eingehende Behandlung sich unter den Ausschußmitgliedern stets ein reges Interesse kund gab. Die gesamte Tätigkeit der Ausschüsse auch fernerhin zu beleben und für den Verein nutzbringend zu gestalten, wird mit eine der vornehmlichsten Aufgaben des Vorstandes sein. VII. Den festlichen Veranstaltungen des Vereins im verflossenen Winter konnte durch die sılberne Hochzeit des Kaiserpaares ein besonders weihevolles Gepräge gegeben werden. So fand am Donnerstag, den 22. Februar 1906 aus diesem Anlaß eine „Festsitzung“ im neuen Hörsaal der landwirtschaftlichen Hochschule, und am Sonnabend, den 24. Februar ein „Festmahl“ im Englischen Hause mit Vorträgen und nachfolgendem Ball statt. Beide Veranstaltungen erfreuten sich eines außerordentlich regen Besuches und waren ein schönes Zeugnis für den patriotischen Geist unter den deutschen Gärtnern. Am 21. Juni wurde das Stiftungsfest des Vereins durch einen Ausflug nach Oranienburg, einer Dampferfahrt auf dem herrlich gelegenen Lehnitzsee und einem Festessen mit Tanz im Schützenhause unter reger Beteiligung gefeiert. VIII. Wiederholt war im verflossenen Jahre Gelegenheit gegeben, Glückwünsche darzubringen und Auszeichnungen zu verleihen: Am 1. November 1905 feierte Herr Gustav Hartmann sein 25jähriges Jubiläum als Obergärtner bei dem Eisenbahnbauunternehmer Bachstein in Steglitz. Dem Jubilar wurde vom Verein eine silberne Medaille mit Widmung überreicht. Am 2. Januar 1906 feierte Herr Rentier ©. Oraß I, langjähriges Mitglied des Vereins, in aller Stille seinen 70. Geburtstag. Der Vorstand, der erst ın letzter Stunde davon Kenntnis erhalten hatte, konnte noch rechtzeitig genug bei dem Jubilar erscheinen, um ihm die herzlichsten Segenswünsche auszusprechen. Am 25. Januar 1906 feierte die Königl. landwirtschaftliche Hoch- schule ihr 25. Stiftungsfest. An dieser Feier hat auch der Vorstand des Vereins in corpore teilgenommen und eine Glückwunschadresse überreicht. Am 25. April 1906 feierte Herr Gärtnereibesitzer W. Ernst, Charlottenburg, sein 25jähriges Geschäftsjubilläum und das schöne Fest seiner silbernen Hochzeit. Dem Jubelpaar ist durch eine Abordnung des Vorstandes eine Adresse überreicht worden. Die goldene Vereinsmedaille konnte dreimal verliehen werden: 1. An Herrn Otto Beyrodt-Marienfelde für seine Ausstellung von Orchideen, 2. Herrn Königl. Garteninspektor Weidlich-Berlin und 3. Herrn Gärtnereibesitzer Emil Dietze-Steglitz für ihre Deko- rationen aus Anlaß der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares. IX. Die provisorische Unterkunft der Vereinsbibliothek auf einem beengten Hausboden der landwirtschaftlichen Hochschule hat jetzt glücklich 26* 344 Jahresbericht über die Tätigkeit des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. ihr Ende erreicht. Mit der Übersiedelung nach den Räumen, welche im Neubau der Hochschule dem V. z. B. d.G. von dem Herrn Landwirtschafts- minister gütigst zur Verfügung gestellt sind, war eine genaue Aufnahme des Bücherbestandes verbunden, sowie eine Scheidung des Materials in Brauchbares und des Aufhebens Wertes und in solches, das überholt war, oder aus dem Rahmen einer Gartenbaubibliothek zu sehr herausfiel. Nach dieser sorgfältigen Sichtung hat der nunmehrige Bestand seine Aufstellung in eisernen Regalen neuester Konstruktion gefunden, um hier noch einmal eine letzte Durchsicht zu erfahren. Hierauf soll unverzüglich mit der Her- stellung eines neuen Katalogs begonnen, und die Drucklegung so beschleunigt werden, daß die Vereinsbibliothek zu Beginn des neuen Jahres zu aus- gedehnter Benutzung eines lesenden Publikums voll gerüstet ist. Bei dieser Neuordnung der gesamten Bibliothek haben sich die beiden Mitglieder des Bibliotheksausschusses, die Herren Craß I und Heese, tagelang dieser wenig angenehmen und doch verantwortungsvollen Arbeit freudig unterzogen. Ihnen sei deshalb auch an dieser Stelle der herzliche Dank des Vereins ausgesprochen. X. Über die Kulturversuche auf den städtischen Rieselfeldern bei Blankenburg haben die Herren Hoflieferant J. Klar und städtischer Garteninspektor O. Mende in der Gartenflora 1905, Seite 35—40 und 66--70 eingehend berichtet. Allen denen, die sich an dem so wichtigen Versuchswesen mit Rat und Tat beteiligt haben, sei der wärmste Dank des Vereins ausgesprochen, insbesondere Herrn Garteninspektor Mende, der nach jahrelanger und erfolgreicher Leitung des Versuchsfeldes von dieser Stellung zurück- getreten ist. XI. Der Redaktionsausschuß hat im Verein mit dem Vorstande über die Herausgabe der Vereinszeitschrift, der „Gartenflora“, eingehende Beratungen gepflogen. Insbesondere war es die Tendenz der Zeitschrift, ihr Kurs, den sie ın Zukunft zu steuern habe, soll sie den vielseitigen Anforderungen genügen, der nach den verschiedensten Seiten hin erörtert wurde. Die Resultate der Beratungen sind auf Seite 45 des laufenden Jahrgangs der Gartenflora abgedruckt. Ihnen zufolge hat ein lebhaftes Werben um gute Mitarbeiter aus Theorie und Praxis eingesetzt, und wenn auch nicht alle Anfragen bei guten Federn infolge der immerhin nur be- scheidenen Honorare der Gartenflora Erfolg hatten, so ist doch mancher gewonnen worden, der bis dahin fern stand. Es darf nicht übersehen werden, daß die Güte einer Vereinszeitschrift vornehmlich von dem Fonds abhängt, mit dem sie rechnen darf. Die Herausgabe einer besonderen „Kaisernummer“ aus Anlaß der silbernen Hochzeit unseres Herrscherpaares hat allgemeinen Beifall gefunden und auch in den höchsten Kreisen sehr wohltuend berührt. Auch die Schaffung eines Sonderausschusses für eine „Monographie der Gartenpflanzen“ läßt für die Gartenflora Gutes erhoffen. Sodann darf noch besonders betont werden, daß trotz einiger kritischen Fälle zwischen dem Redaktionsausschuß und dem Herausgeber das ganze Jahr hindurch ein ungetrübtes Einvernehmen geherrscht hat. 947. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. 345 XI Von den unentgeltlich an Mitglieder des Vereins abzugebenden Samen wurden 1280 Proben an 66 Empfänger versandt. Die zurzeit noch bestehende Art und Weise des Bezuges von Sämereien hält der Vorstand aber für verbesserungswürdig und wird der Vollversammlung demnächst Abänderungsvorschläge unterbreiten. XIII. Das Wertzeugnis des Vereins konnte nur einmal erteilt werden: an Herrn G. Bornemann, Blankenburg a. H., für Kreuzungen von Billbergia nutans X pyramidalıs. XIV. Für einen weiteren Ausbau der städtischen Fachschule für Gärtner haben sich Vorstand, Kuratorium und Lehrerschaft einmütig die Hand gereicht. In wiederholten Beratungen im Rathaus sind wertvolle Gesichtspunkte für die zeichnerische Ausbildung an der Fachschule gewonnen worden. Ferner wird die Erweiterung des bisher nur übersichtlich ge- ordneten Stundenplanes zu einem ausgeführten Lehrplan diesen Sommer zum Abschluß kommen. Am 25. Februar fand ın der Aula der 21./25. Gemeindeschule in feierlicher Weise der Schulschluß statt, worauf eine Zensurenverteilung durch die Lehrer stattfand und eine Verteilung von 11 Diplomen des Vereins an solche Schüler, die sich besonders hervorgetan hatten. XV. Das Jahr 1905 hat der Reichshauptstadt auch das wohlgelungene Bild einer großen deutschen Chrysanthemumausstellung des V. z. B. d. @. gebracht. War es auch nicht möglich, dieses Unternehmen ganz ohne Defizit heimzubringen, so hat es sich doch in erträglichen Grenzen gehalten. Über den idealen Erfolg dieser Veranstaltung hat aber bei Presse und Publikum nur eine Stimme des Lobes geherrscht. XVI. Die mancherlei Reformen, die der Vorstand ım Laufe des Jahres ohne Überstürzung, aber auch ohne Schwanken hat durchführen können, haben zu vielen und oft recht ausgedehnten Sitzungen geführt. Er hat sich bemüht, neben dem Interesse des Vereins auch das Große und Ganze des deutschen Gartenbaues zu fördern. Möge seine Tätigkeit zum Segen gereichen. Leider ist es einem seiner Mitglieder, Herrn Garteninspektor Weidlich, wegen zu ausgedehnter Berufsgeschäfte hinfort nicht mehr möglich, dem engeren Verbande des Vorstandes anzugehören. Er hat freiwillig eine Wiederwahl abgelehnt.. Ihm folgt ein herzlicher Dank des Vereins und ein freundliches Gedenken der bisherigen Vorstandsmitglieder. XVII. Über die Kassenverhältnisse wird der Herr Schatzmeister berichten. 947. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preulsischen Staaten in der Westhalle des Landes-Ausstellungsparkes, am Mittwoch den I3. Juni 1906. Vorsitzender: Der erste Stellvertreter des Direktors, Herr A. Brodersen. Dieser zweiten erweiterten Monatsversammlung war der Wettergott nicht hold. Vom späten Nachmittag an öffneten sich die Schleusen des Himmels, und wer nicht schon unterwegs war, dürfte sich kaum noch des Gartenbaues. hinausgewagt haben. Sehr zu bedauern war das auch für den „Verein für Kinderheilstätten an den deutschen Seeküsten“, dessen Wohltätigkeits- fest mit dieser Monatsversammlung zu einer schönen Einheit verschmolzen war. Hoffen wir, daß vielvermögende Freunde dieser guten Sache den Ausfall in der Einnahme wett gemacht haben. Über den Zweck der erweiterten Monatsversammlungen sind wieder- holt in der „Gartenflora“ eingehende Mitteilungen niedergelegt worden, so besonders auf Seite 193, 250 und 280 d. Js., worauf wir hiermit ver- weisen. Nachdem die Westhalle bald nach 12 Uhr dem Besuche ‘des Publikums freigegeben war, wurde gegen 7 Uhr in dem gleichen Raum, unmittelbar vor der Kaisergruppe, ein provisorischer Versammlungsraum mit Sitz- gelegenheit geschaffen. Hier begrüßte der Vorsitzende zunächst die Er- schienenen, wies noch einmal auf Zweck und Ziel dieser Veranstaltungen hin und dankte dem Ordner, Herrn OÖ. Beyrodt, allen Ausstellern und Gönnern herzlich für die Förderung des Unternehmens. Hierauf nahm Herr OÖ. Cordel das Wort, um die ausgestellten Gegen- stände einer kurzen Besprechung zu unterziehen und auf einige Besonder- heiten hinzuweisen. Wir geben hier seine Ausführungen über die herrlichen Schätze, welche die Augen aller Besucher erfreuten, und zwar in alphabetischer Reihenfolge. (Eine genauere Übersicht über die eingelieferten Gegenstände ist auf Seite 357 dieser Nummer noch besonders abgedruckt.) 1. Herr Georg. Arends in Ronsdorf a. Rhein hatte ein schönes Sortiment Stauden ausgestellt, darunter in den prachtvollsten Färbungen Iris germanica, Papaver und Pyrethrum. 2. Herr J. Beuster-Lichtenberg b. Berlin war mit Fuchsien und drei Pelargoniengruppen vertreten, deren vorzügliche Kulturen sehr bald ihren Käufer fanden. 3. Herr Otto Beyrodt, ÖOrchideengroßkulturen, Marienfelde bei Berlin, hatte sich wieder in ganz hervorragender Weise an der Ausstellung beteiligt. Nicht weniger als 144 Pflanzen in 65 verschiedenen Sorten schmückten, zu drei Gruppen angeordnet, die eine Längswand der Halle. Die mittelste Gruppe bestand vorwiegend aus Cattleyen und Laelien, die von Phalaenopsis amabılis Rimestadiana und einer Miltonien- gruppe begrenzt war. Dazwischen in geschmackvollster Anordnung viele andere Arten und Varietäten (siehe Seite 359 dieser Nummer). 4. Daß auch eine so hervorragende Blumenliebhaberin wie Fräulein M. Blohm, Berlin, zwei ihrer Pfleglinge von Haemanthus albiflos eingesandt hatte, muß mit besonderem Danke anerkannt werden. 5. Aus Blankenburg a. Harz war noch in letzter Stunde Herr @G. Bornemann mit einfachen, großblumigen Zonalpelargonien und ge- füllten efeublättrigen eingetroffen, die in sanfter Steigung aufgestellt wurden und den Blick nach einigen Exemplaren der schwefelgelben Calla, Richardia Elliottiana und deren Hybride Solfatara hinüberleiteten. 6. Herr H. Fasbender, Berlin N., erfreute durch ein Dutzend sehr schöner Hängefuchsien, Trailling Queen, und 947. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. 347 7. Herr Theodor Franke, Groß-Ottersleben b. Magdeburg, durch ca. 80 blühende Orchideen, die als ein wertvolles Pendant der Beyrodtschen Aufstellung emen Raum von 8 qm bedeckten. Seit dem vorigen Jahre ist Herr Arthur Pauwels in den Dienst dieser Firma getreten, um für sie in Kolumbien nach neuen Orchideen zu forschen. 8. Die rühmlichst bekannte Firma Goos & Koenemann, Nieder- Walluf a. Rh. hatte es sich ganz besonders angelegen sein lassen, ihre langjährig gepflegten Spezialkultüuren, die winterharten Stauden, mittelst eines farbenreichen Sortiments zur Vorführung zu bringen. Fast die ganze zweite Längsseite der Halle war mit Blnmen in den herrlichsten Farben bestellt, vorherrschend Paeonia sinensis, eine durch wunderbar schöne Neuzüchtungen wieder „Mode“ gewordene Staude, deren Kulturfelder in N.-Walluf ein Areal von fast 6 Morgen einnehmen. Zehn Jahre mühevoller Arbeit waren bei sorgfältigster Farbenwahl und bei der so langsamen Vermehrung nötig, ein Sortiment von 150 Sorten in reinen und ausgeprägten Farben und Formen als Exportartikel markt- fähig zu machen. (Weiteres in der nächsten Nummer.) 9. Eine wenig günstige Zeit, Kakteen vorzuführen, ist unzweifelhaft der Monat Juni. Trotzdem hatte es sich Herr Emil Heese, Groß- Lichterfelde-Ost, nicht nehmen lassen, eine stattliche Kollektion herbei- zuschaffen und sie in ansprechender und gefälliger Form dem besuchenden Publikum ans Herz zu legen. Von prachtvollen neuen weißen und roten Arten waren Pilocereus Dautwitzii, Echinocactus Lennighausu, Echmo- cactus Scopa, Schumannıanus und andere mehr in der ausgestellten Gruppe vertreten. 10. Für eine überaus schöne Einsendung abgeschnittener blühender Nymphaeen hatte die Firma Heinrich Henkel, Darmstadt, Sorge getragen. Schade nur, daß sich ein Teil der wundervollen Blumen geschlossen hatte und somit nicht alle voll zur verdienten Geltung kommen konnten. 11. Damit aber auch die photographische Kunst auf dieser Monats- ‚ausstellung zu ihrem vollen Rechte komme, hatte Herr H. Jensen, Baum- schulenweg b. Berlin, unter dem Sammelnamen: „Lichtbilder schöner Ziergehölze* 12 Aufnahmen nach Objekten aus den L. Späthschen Baumschulen ausgelegt. Die Wiedergabe war von einer solchen Voll- kommenheit und Treue, daß sıe so leicht nicht überboten werden dürfte. 12. Herr Adolf Koschel, Charlottenburg, hatte drei sehr schöne Liliengruppen ausgestellt und hierbei vornehmlich Lilium auratum und L. longiflorum verwendet. Davor und daneben waren ein Beet herr- licher Gloxinien und ein solches von Polyantharosen sehr wirkungsvoll angeordnet. 13. Mit einer reizenden kleinen Gruppe Verbenen, „Stern von Stuttgart“, einer Neuheit für 1906, eigener Züchtung, war Herr Wilhelm Pfitzer aus Stuttgart herbeigeeilt.. Diese Verbene ist bereits im ver- gangenen Jahre in Paris prämiert. Ferner hatte er ein schönes Sortiment von Papaver orientale, neue Hybriden eigener Züchtung und ein pracht- volles Sortiment Iris germanica ausgestellt. 348 947. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. 14. An Gartengeräten, zu jeder Art Hantierung wohl geschickt, hatte Herr Otto Ruhe, Charlottenburg, eine hübsche Kollektion aufgestellt. 15. Herr Gärtnereibesitzer Friedrich Schlegel, Reinickendorf b, jerlin, war mit einer Gruppe schöner Dracaena australis auf dem Platze erschienen, die in geschmackvoller Anordnung die rechte Seite des Ein- ganges zierten. 16. Die Firma Spielberg & de Coene, Frz.-Buchholz bei Berlin, hatte a) eine Gruppe Anthurium Scherzerianum-Hybriden, Sämlinge eigener Zucht, in vier reinen Farben ausgestellt. Diese Blumen finden ja heutzutage immer mehr Freunde und Liebhaber, da sie abgeschnitten sich vielseitig verwenden lassen. Auch macht ihre außerordentliche Haltbarkeit diese Pflanzen für Zimmerkulturen sehr geeignet. b) Eine Gruppe Celosia Thompsoni magnifica eigener Zucht, die, wenn auch noch nicht voll entwickelt, doch eine ausgezeichnete Kultur verriet. Diese Blütenpflanzen sind sowohl fürs Zimmer, wie auch fürs Freie gleich geeignet. Bei einem sonnigen Standort blühen sie 3 Monate und länger. c) Ganz ausgezeichnet waren auch die ausgestellten Kalancho& flammea, die nach den Angaben dieses bewährten Kultivateurs bei geringer Pflege doch gut wachsen und eine ungemein lange Blütendauer besitzen. Das Haupterfordernis ist nur ein sonniger Standort. Wenig Wasser und sandige Erde tun ihrem Blühen keinen Abbruch. 17. Der Firma J. C. Schmidt, Berlin, Unter den Linden 16, gebührt an dieser Stelle ein besonderer Dank. Hatte sie doch den ganzen großen, und in seiner massigen Eisenkonstruktion sonst so kalten Raum, durch Grün, Blumen und Teppiche wie durch Zaubergewalt in einen stimmungs- vollen Dom verwandelt, den man mit gehobener Freude betrat und nur mit Wehmut wieder verließ. Freilich, für unsere, nur auf Stunden be- rechnete Veranstaltung, hatte sie ein solches Opfer, das Tausende erforderte, nicht bringen können. Geschaffen hatte sie ihr Werk für den Deutschen Ingenieurverein; erhalten und ergänzt aber hatte sie es für den V. z. B. d. G. und dadurch diesen ganz einzigartigen Rahmen für unsere Aus- stellung hergestellt. Als Ergänzung hatte die Firma mitten in die Riesen- halle hinein eine ausgewählte Gruppe Lilium auratum gestellt, die von Hydrangea paniculata eingefaßt war, und als Abschluß der einen Seite ein größeres Sortiment farbenprächtiger Caladien vorgesehen. An schönlaubigen, schönblühenden Gehölzen und Stauden waren zwei ausgezeichnete Einsendungen vertreten, und zwar 18. von der bekannten Baumschulfirma L. Späth, Baumschulen- weg b. Berlin, eine, die in ihrer wunderbaren Reichhaltigkeit fast 530 qm bedeckte. Besonders sehenswert war eine große Schale Incarvillea Delavayı mit ihren großen, schönen, dunkel weinroten Blüten, der sich eine andere Schale des dankbaren Schmetterlingsblütlerss Hedysarum multijjugum und der kräftig wachsenden goldgelben Lilium mona- delphum würdig zur Seite stellte; und Die Anbauversuche der Sumpfkartoffel (Solanum Commersoni Dunal.). 349 19. eine von der städtischen Parkdeputation Berlin, die gern die Erlaubnis erteilt hatte, durch eine solche Vorführung die Kenntnis wertvoller Gehölze einem größeren Publikum zu vermitteln. 20. Endlich hatten die Gebrüder G. und O. Wallroth, Rehfelda.d, Ostbahn, einen sauber ausgeführten Entwurf zu einem Gärtnerhause aus- gelegt, der den Versuch vorstellen sollte, das Notwendigste, was ein junger und gering bemittelter Gärtner als Anfänger braucht, in einfache und schlichte Formen zu kleiden. Nach diesen Erläuterungen zu der Pracht der ausgestellten Blumen und Gehölze erteilte der Vorsitzende Herrn Professor Dr. Groth, Nikolas- see, das Wort zu seinem Vortrag über „Japanische Gartenkunst“. Der Redner erntete lebhafte Anerkennung für seine interessanten Mitteilungen, die denen, welche nicht mit dabei sein konnten, durch Drucklegung zu- gänglich gemacht werden sollen. Noch bevor der Vortragende schloß, flammten die gewaltigen elektrischen Lampen auf und ließen erkennen, daß auch ihnen beim Ersinnen dieser schönen Dekoration eine Rolle als Blumenträger zugedacht war. In der Fülle dieses herrlichen Oberlichtes blieb die Ausstellung wohl die gleiche, ihre Wirkung auf Herz und Gemüt aber wurde tiefer und packender. Blumen und Grün, die die Kunst des Gärtners zweckvoll herangezogen und die geschickte Hand eines Ordners sinnvoll aufgebaut hat, kommen in dem magischen Licht unserer Tage doch um vieles mehr zur Geltung, ais je zuvor. A. Brodersen. Siegfried Braun. Die Anbauversuche der Sumpfkartoffel (Solanum Gommersoni Dunal.) und ihre neueren Spielarten in Verrieres und Fontliasme (Vienne). Von Dr. Hailer, Landwirtschaftl. Sachverständigen beim Kaiserl. Deutschen General-Konsulat in Paris. (Schlußs.) Anpflanzung. Zur Anpflanzung wurden in Verrieres verschiedene Boden- arten und verschiedene Zeiten gewählt und daraus Schlüsse auf den geeignetsten Boden und die beste Pflanzzeit sowie die Früh- oder Spätreife der ver- schiedenen Spielarten ermöglicht. 1904 geschah, nachdem eine versuchte Keimung im kalten Gewächshause versagt hatte, die Anpflanzung in der Weise, dafs die Knollen zunächst je nach ihrer runden, länglich-platten oder herzförmig abgeplatteten Form sortiert, dar- auf nach Augen zerschnitten wurden. Die Stücke der Luft- und Winterknollen') wurden sodann am 14. März, diejenigen der Erdknollen in der Zeit vom 10. bis 20. April in Töpfe gesetzt. Die Anpflanzung war durch die verspätete Lieferung der Töpfe etwas verlangsamt. Die Töpfe waren bis zum 30. April bei Nacht durch Vorhänge gegen Frost geschützt; nur ein kleiner Teil war 1) Es hatten sich an den in einer Grube eingepflanzten Stöcken, die mit Farnkraut begeckt waren, im Winter 1903/04 Knollen gebildet. 350 Die Anbauversuche der Sumpfkartoffel (Solanum Commersoni Dunal.). vergleiehshalber unbeschützt gelassen, aber auch dieser schien von Nachtfrösten ebensowenig gelitten zu haben, wie der geschützte Teil. Von den ungefähr 11850 Töpfen, die so bepflanzt wurden, mulsten höchstens 500, als mangelhaft aufgegangen, ausgeschieden werden. Etwa 1200 Töpfe blieben durchschnittlich um 15 Tage im Wachstum zurück, sie wurden als Ersatzpflanzen für die durch Schädlinge angefressenen zurück- behalten. Aufserdem wurde zum Vergleich eine Anzahl: ganzer Knollen bzw, Augen am 30. April direkt ins freie Land gepflanzt und ohne jeden Ausfall am 15. Mai ausgehoben. Die Umpflanzung der sämtlichen Pflänzlinge ins freie Land erfolgte erst in der Zeit vom 16. bis 30. Mai. Labergerie leitet aus dieser späten Pflanzung eine Schädigung des Ertrages und Stärkegehaltes ab; er behauptet ferner, dals die Form und Grölse der Knollen auf die Entwicklung und den Ertrag von Einfluls sind. Labergerie will beobachtet haben, dafs Pflänzlinge von abge- platteten oder länglich-platten Knollen sich um 5—6 Tage rascher entwickelten als die von runden Knollen stammenden, sowie, dals Knollen von 190 & Gewicht (bzw. deren Stücke) solchen von 50 & Gewicht um 4 bis 5 Tage voraus waren. Dagegen schien es ohne Einfluls zu sein, ob man die Knollen ganz oder zerschnitten steckte. Von Wichtigkeit scheint auch die Einhaltung einer bestimmten Tiefe der Pflanzung. Labergerie gibt an, dals bei trockenem oder sehr trockenem Boden und wenn die Pflanzung spät (nach dem 1. Mai) erfolgt, eine grolse Pflanztiefe von 7—8 em, bei früher Pflanzung auf demselben Boden dagegen nur eine solche von 4—5 em angezeigt sei, umgekehrt dagegen bei sehr frischem oder moorigem Boden in Höhe des Erdbodens oder, noch besser, auf Beeten oder kleinen Hügeln gepflanzt werden soll. Bodenarten. Das Land, in welchem die Pflanzung erfolgte, war unter- schieden nach folgenden drei Bodenarten: Land No. 1, 22 a gleichmäfsig zähen Tonbodens geneigt und durch einen Wasserlauf begrenzt, umfalste 6 Abteilungen: sehr trocken (1000 qm), trocken (400 qm), mittelfrisch (400 qm), sehr frisch (200 qm), feucht (150 qm), über- schwemmt (50 qm). | Land No. 2, 35 qm sandigen Lehms mit tonigem Untergrund, liegt an stark abfallendem Hang und wurde mehrmals im Jahr bewässert, Auf ibm wurden 1904 120 Stöcke angepflanzt, nachdem es 1903 sehon zum Anbau von Solanum violet benutzt worden war. Land No. 3, sehr fruchtbarer, tiefgründiger, humusreicher Mergelboden. Winterknollen. Nicht unerwähnt bleibe, weil vielleicht noch praktisch verwertbar, das nachträgliche Wachstum der Winterknollen. Im Oktober 1903 wurde im Land No. 2 das frisch abgeerntete Kraut von Solanum violet sofort wieder halb in die Erde gesteckt und mit Farnkraut zugedeckt; im Dezember fand man daran teils über, teils in der Erde Knöllehen von Steck- nadelkopf- bis Haselnulsgröfse; am 25. Februar 1904 wurden bei der end- gültigen Ernte Knollen bis zur Grölse eines Rebhuhneies ausgenommen. Ein Teil des unter dem Farnkraut geschützten Krautes hatte das volle Grün junger Pilanzen beibehalten. Versuchsweise wurde auch eine Partie des Kartoffel- Die Anbauversuche der Sumpfkartoffel (Solanum Commersoni Dunal.). 351 krautes erst 15 Tage nach dem Stecken, und nachdem die oberirdischen Teile vertrocknet waren, mit Farnkraut bedeckt: bei dieser war die oberirdische Produktion so gut wie Null, die Entwicklung im Boden dagegen dieselbe wie bei der rechtzeitig geschützten. Kartoffelkraut dagegen, das erst einige Tage nach dem Ausheben wieder in die Erde gesteckt wurde, ergab keine irgend nennenswerte Produktion mehr. Im Winter 1904/5 wurde dieselbe Pflanzmethode mit dem gleich günstigen Ergebnissen wiederholt: die Knollen wurden im März 1905, vermutlich zu spät, geerntet, sie waren sehr gut, aber vollreif und von mehligem Geschmack. Labergerie behauptet übrigens, dals diese Winterknollen, wenn richtig ge- erntet, ebenso wohlschmeckend seien, wie die Tafelfrühkartoffel; er stellt Ver- suche darüber an, ob diese Winterproduktion im Warmbeete nicht verbessert und beschleunigt werden kann: wenn die Versuche ein günstiges Ergebnis liefern, so eröffnen sich daraus jedesfails interessante Aussichten für die Gemüsegärtnerei. Erträge. Die Feststellung der Erträge wurde immer erschwert durch die zahllosen Beschädigungen durch Mäuse, Würmer und Insekten aller Art. Labergerie hat die Erträge der unbeschädisten Stöcke festgestellt und daraus Hektarerträge berechnet. So anfechtbar solche Ertragsumrechnungen von Parzellenversuchen auf grolse Nutzflächen auch sein mögen, so beweisen sie doch eine stattliche Überlegenheit über die Erträge der gewöhnlichen Kartoffel- sorten. Aufbewahrung. Die Aufbewahrung der Knollen machte keinerlei Schwierigkeiten, faule Knollen traten sehr selten auf. Die dieken, voll aus- gereiften Luftknollen lassen sich ebensoleicht aufbewahren wie die Erdknollen dagegen bedürfen die kleinen Luftknollen, welche ihren krautartigen Charakter bewahrt haben, besonderer Behandlung, damit ihre Keimfähigkeit erhalten bleibe: sie müssen unmittelbar nach der Ernte und bis zu ihrer Neuanpflanzung in rohen Fluissand eingegraben werden. Von so behandelten Luftknollen be- hielten in 1904 90°/, ihre Keimkraft, während von den frei aufbewahrten nur 40°/, noch keimfähig waren. Auch die Winterkuollen müssen derselben Be- handlung unterzogen werden, andernfalls werden sie runzlig und vertrocknen. Geschmack und Genulsfähigkeit. Der hohe Solaningehalt, der die Knollen des Urtyps noch bitter und zum Genuls wenig geeignet macht, scheint bei Solanum violet ganz verschwunden zu sein; selbst in den ergrünten Teilen der rohen Erdknollen sollen sich nur Spuren des Alkaloids finden, welche im gekochten Zustande nicht mehr nachgewiesen werden können. Auch Coudon bestätigt den guten feinen Geschmack der gekochten Solanum violet; sogar Knollen, die schon Keime von 10 cm Länge getrieben hatten, seien noch vollkommen schmackhaft gewesen, Labergerie bemerkt besonders einen Vorzug: Die gekochten Solanum violet nehmen nach dem Erkalten nicht den unangenehmen seifigen Geschmack der gewöhnlichen (französischen) Kartoffel an, feinere Gaumen bemerken bei ihnen ein leichtes Parfüm, welches entfernt an Bataten erinnert. Auch die Tiere sollen Solanum violet vorgezogen haben gegenüber den oben erwähnten europäischen Sorten, welche vergleichshalber angebaut und ihnen verfüttert wurden. Die Anbauversuche der Sumpfkartoffel (Solanum Commersoni Dunal.). 15 or D Gehalt an Stärkemehl und anderen Nährstoffen. Der Stärke- gehalt von Solanum violet war anfänglich nicht sehr hoch, scheint sich aber von Jahr zu Jahr zu vergrölsern. Labergerie berechnet auch hier Hektarerträge an Stärkemehl, welche zwischen 1700 kg .beim sehr trockenen und 15000 kg vom Hektar bei nassem Boden schwanken, während die Stärkeerträge gewöhnlicher Kartoffeln sich um 9000 kg bewegen und 12000 kg selten überschreiten sollen. Zusammenstellung der neuesten Erfahrungen. In der Dezember- sitzung der Societe Nationale d’Agrieulture de France konnte Labergerie 16 kleinere Anbauversuche von Solanum viclet anführen, welche in allen Teilen Frankreichs mit sehr verschiedenem, aber stets günstigem Erfolge angestellt wurden. Labergerie legt dabei besonderen Wert auf die erfolgte Feststellung der Tatsacben, dafs keine Krankheiten bei Solanum violet auftraten, dals der Geschmack dieser neuen Kartoffel von dem der gewöhnlichen Kartoffelsorten nicht abweicht und dafs vor allem Solanum violet mit der ihr äulserlich ähnelnden Kartoffelsorte Geante bleue nichts gemein habe. | Solanum violet selbst hat sich in seiner oberirdischen Entwicklung im Jahre 1905 nicht verändert (höchstens insofern, als der Stengel noch kräftiger und sehwerer geworden ist). Die Blüte war dieselbe wie im Vorjahre, Früchte wurden nur 3 erzielt, welche sich aber nicht aufbewahren lielsen. Düngung und Bearbeitung zeigten sich ebenso einflulslos, Kalkmagnesiagaben ebenso wirksam, wie in den früheren Jahren; die Feuchtigkeit, verbunden mit Sonnen- licht, erwies sich wiederum als der Hauptfaktor. Als beste Pflanzzeit kann selten für sehr trockenen Boden eine frühe Pflanzung, etwa am 1. April (Pflanzztiefe 7—8 em}, in sehr feuchtem Boden dagegen die Zeit vom 1. bis 15. Mai (Pflanzung über der Bodenfläche). Vorherige Keimung scheint ohne Einfluls auf die Erträge. Auch Fälle einer Nachvegetation traten auf. Stengel von Stücken, welche am 29. Juli abgeerntet waren, ergaben, sofort wieder in die Erde gegraben im Monat Oktober Knollen von mehr als Nufsgröfse, und zwar bis zu 250 g unter einem Stock. Eine am 8. Juli abgeerntete und sofort wieder in die Erde gesteckte Knolle erzeugte bis 20. Oktober im gut bewässerten Boden weitere 300 g Knollen usw. Über die Widerstandsfähigkeit gegen Frost lassen sich noch als genauere Einzelheiten anführen: Einige Stengel behielten grüne Blätter bis zu —5 Grad C.; zwei kleine Knollen, welche im Januar 1905 24 Stunden lang eine Kälte von — 6 Grad ausgehalten hatten, lieferten im Herbst 1905 eine Ernte, aus der vielleicht eine besonders wiederstandsfähige Sorte hervorgeht. Einige grüne Erdknollen sowie Luftknollen hielten sich noch unverdorben nach einer Kälte von — 8 Grad, im allgemeinen aber können die Knollen in freier Luft nicht mehr als — 4 Grad aushalten. Die Immunität gegen die Kartoffelkrankheit wird aufs neue bestätigt durch Delaeroix, weleher auf seinem Versuchsfelde Solanum violet fünfmal unter den günstigsten Bedingungen mit Phytophthora impfte, ohne die Krankheit übertragen zu können, während gewöhnliche Kartoffeln ringsum (ohne Impfung) von ihr befallen wurden. Diskussion über den Vortrag Prof. Dr. Hentigs: „Die Verwertung des Mülls.“ 353 Die Erfahrungen mit der Aufbewahrung der Knollen sind wiederum günstig; etwas grölser sind die Ausfälle der Knollen aus trockenem Boden, sie haben aber 6°/, nie überschritten. Von verschiedenen Kreuzungsversuchen, welche angestellt wurden, scheint eine mit mit Early Rose gelungen zu sein; sie ergab 4 Knollen in Nulsgrölse, welehe denen von Barly Rose gleichen.') Diskussion über den Vortrag Prof. Dr. Hentigs: „Die Verwertung des Mülls.“ (Siehe Seite 354.) Herr Brodersen sprieht Herrn Prof. Dr. Hentig den herzlichen Dank der Versammlung für die ebenso lehrreichen, wie auch packend vorgetragenen Gesichtspunkte über die Möglichkeit der Verwertung des Mülles aus. Er be- "merkt, dals auch er schon versucht habe, Müll zu Wegebefestigungen zu ver- wenden. Allein groise Unkosten, viel Arbeit und nicht zum wenigsten die von der Polizei aus sanitären Gründen erhobenen Schwierigkeiten hätten ihn davon wieder abgebracht. Verwundert habe er sich, dals man auf Ländereien in der Umgegend Münchebergs von Versuchen mit Mülldüngung im grolsen wieder Abstand genommen habe. Es sei aber sehr wohl möglich, dals der dortige Pächter innerhalb seiner Paehtzeit nicht auf seine Kosten zu kommen fürchtete und deshalb eine rationellere Bewirtschaftung vorgezogen habe.- Dals nach einer geeigneten Zubereitung des Mülls, nach Sortieren und Zermahlen, sein Wert als Dung eine Zukunft habe, glaube er gewils. Herr Emil Dietze-Steglitz bat in seiner Gärtnerei ein Luch von einem Morgen Gröfse mit Tausenden von Fuhren Müll aus den Vororten Berlins zu- geschüttet, die so gewonnene Fläche gleichgemacht und mit etwa 3 Zoll anderer Erde überkarrt. Als es auf dieser Fläche von allerlei wildlebenden Pflanzen lebendig wurde, hat er sie gärtnerisch bestellt und eine geradezu überwältigende Ernte an Kohl, Bohnen, Mohrrüben, Kartofteln usw. gemacht. Er glaubt, dals der feuchte Untergrund dieser Müllaufschüttung seine hervorragende Fruchtbar- keit verliehen habe. Ein Jahr später habe er sogar Rosen darauf gepflanzt, die trefflich gediehen, und Erbsen gesäet, die ganz gewaltig grols ge- worden seien. Das Unkraut scheine stets im zweiten und den darauf folgenden Jahren abzunehmen. Den Grund hierfür findet Herr Dietze darin, dals die aulser- ordentliche Wärme der Aufschüttung im ersten Jahre fast alle Samen zum Keimen bringe. Er habe 40 Grad Wärme und mehr beobachtet und sie durch Aufstellen transportabler Kästen sich nutzbar gemacht. Ein Auflockern der Masse, die sich stark setze, sei vom zweiten Jahre an zu empfehlen. Auch müsse einer etwaigen Moosbildung rechtzeitig durch Harken und Eggen vor- gebeugt werden. Herr Cordel weist auf die Stadt Leipzig hin, die den Müll zu hohen Bergen aufschüttet und somit landschaftlich verwerte. 1) Über den Verkauf von Knollen ist die Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft in der Lage, Auskunft zu geben. Se Kleinere Mitteilungen. Herr städt. Garteninspektor Mende-Blankenburg weist darauf hin, dafs eine Düngung mit Müll sehr häufig eine starke Verunkrautung zur Folge habe, da allerlei Abgang und Samen hierdurch mit auf das Feld geschleppt würden. Da ein Morgen 1000 ebm Müll als Dung ganz gut vertrüge, so würden sich die Anfuhrkosten sehr hoch stellen und dem Gärtner und Landwirt dieses Düngemittel zu teuer werden. Aus grölseren Pferdehaltungen und Molkereien sei auch heutigen Tages noch guter Viehdünger, der sicher besser wirke, reichlich zu haben. Es dürfe auch nicht vergessen werden, dais ein mit Müll sedüngtes Feld in einem bestimmten Turnus wieder nachgedüngt werden müsse. Herr Brodersen sprieht die Hoffnung aus, dafs die weiten und über- mälsig feuchten Terrains in der Umgegend von Paulinenaue durch richtige Ver- wertung städtischen Mülls zu fruchtbaren Ländereien umgestaltet werden möchten, und bittet im Interesse dieser wichtigen Sache, vor eigenen Versuchen, auch wenn sie einige Opfer erfordern sollten, nicht zurückzuscheuen. A. Brodersen. Siegfried Braun. Kleinere Mitteilungen. Die Verwertung des Mülls als Dung in | wurden herausgesucht und an die in Gärtnerei und Landwirtschaft. der Nähe der Umladeplätze harrenden R ı Althändler „verschärft“. Besonders ee schwungvoll gestaltete sich der Handel Seit Jahren sind Berlin und die gro/sen | in Flaschen und Metallen. Draulsen auf Nachbargemeinden nach Durchführung ; den Abladeplätzen bei Spreenhagen, der Kanalisierung in der Behandlung | Müncheberg, Rahnsdorf, am Nonnen- ‘ der Müllfrage völlig rückständig. Wie und Bergerdamm und anderen Orten jetzt im Wirtschaftsbetriebe der Stadt, ging das Schalen an den zu eklen der grolsen Anstalten und der Haus- | Bergen gehäuften Massen von neuem haltungen die Abwässer nach den | los. Alle Welt sah und bedauerte das Rieselfeldern oder nach Klärstellen | häfsliche, zuzeiten wohl gar gesund- (Tegel, Schöneweide) geschafft und dort | heitsgefährliche Treiben; aber erst die unschädlich oder gar nützlich gemacht | lebhafteste Agitation einzelner, z. B. des werden, so hatten die Gemeinden doch | Vortragenden, und das praktische Vor- auch die Pflicht, die regelmälsige, rein- | gehen der „Gesellschaft für staubfreie liche Abfuhr und nach Möglichkeit nütz- | Abfuhr“ bewirkten die bekannten liche Verwendung der festen Abfälle zu | Polizeiverordnungen über Abfuhr in ge- besorgen, deren Hauptbestandteil, zu- | schlossenen Wagen und Lagerüng an mal im Winter, bei uns die Braun- | bestimmten Plätzen, meist nicht über kohlen(Brikett-Jasche ist. Statt dessen 2 m Höhe. hat man Unternehmern ohne Rücksicht Auch die Bundesratsverfügung vom auf die Sauberkeit und Pünktlichkeit des | April 1904, welche staubfreie Verladung Betriebes die Abfuhr des Hausmülls | forderte, hat keine durchgreifende überlassen, und so konnte man denn |; Aenderung gebracht. Die greuliche vom Morgen bis zum Abendgrauen die , Staub- und Gestankbildung beim Be- elendesten Fuhrwerke . mit offenen oder : laden der Eisenbahnwagen und Kähne, gedeckten Müllkästen die Stralsen der sowie besonders das Entladen erfordern wegen ihrer Sauberkeit sonst so be- | dringend eine feste Hand zur Abhilfe. rühmten Grolsstadt durcheilen sehen. Doch das betrifft nur die Fort- Auf den Höfen, auf den Wagen und auf | schaffung des Mülls, und damit hört den zur Weiterschaffung dienenden das Nachdenken der meisten auf. Was Kähnen bzw. Eisenbahnwagen wurde draulsen geschieht, kümmert wenige; nach Herzenslust „geschalt“, d.h. die man ist zufrieden, wenn man das Zeug auffälligsten noch verwertbaren Stoffe los ist. Da es sich um mehr als Kleinere Mitteilungen. 355 1000000 t Masse jährlich handelt, hat man ja hier und da an Verarbeitung, Verwertung gedacht; meistens lief das aber auf den Versuch der „Vernichtung“ hinaus; wenigstens wollte man doch alle tierischen und pflanzlichen verwes- baren Stoffe vernichten, um schlechten Gerüchen und Krankheiten vorzubeugen. Da hat man das „Verbrennen‘, richtiger Verschmelzen, der Müllmassen von pri- vater und städtischer Seite versucht; das hat viel Geld gekostet und bitteren Spott erregt. Die Sache war zu teuer, die Oefen hielten die Hitze nicht aus, die erzielten Schlackenmassen konnte man zu nichts gebrauchen. Liefs man aber draufsen die Müll- massen ohne Bearbeitung sich häufen, so war unfehlbar neben dem hälslichen Anblick der üble Geruch verwesender Massen und die übermälsige Insekten- plage lästig, ja geradezu gesundheits- gefährlich. Diese doch selbstverständ- liche und offenkundige Tatsache mulste erst durch „Sachverständige“ in einem langwierigen teuren Prozels der Stadt Fürsienwalde gegen Berlin gerichtlich festgestellt werden! Den Abladeplätzen, deren unan- genehmstes Urbild man auf dem Stralauer Anger dicht bei Berlin kannte, hat die Regierung recht verschiedene Aufmerksamkeit gewidmet. Während bei Spreenhagen nach jedesmaliger Auf- tragung von 2 m Müll die Sand- schüttung angeordnet wurde, wie schon vor Jahren am Nonnendamm (Reg.-Bez. Potsdam), lie®s man bei Müncheberg die Herstellung von Müllgebirgen ohne Einschränkunggewähren; täglich wurden 175 Eisenbahnwagen draulsen entleert, bis endlich die Verunreinigung der Ab- wässer des „roten Luches‘ unerträglich wurde (Reg.-Bez. Frankfurt!). Es ist verständlich, dafs die Abfuhr- unternehmer der Müllmassen sich auf die billigste Art entledigen, wenn sie glauben eine Verwertung sei ausge- schlossen; aber das ist eben ganz falsch; und da die Privatindustrie ver- sagt hat, müssen die Behörden ein- greifen. Welcher Nutzen lälst sich aus dem Müll ziehen? Ein Beispiel: Durch die in den Küchen bewirkte Sonderung der Abfälle tieri- | scher und pflanzlicher Stoffe von den Asche-, Staub-, Scherben-, Papier- und anderen Massen, ist es in Potsdam mög- lich geworden, 500 Schweine mit den täglich gesammelten und zu Futter ver- arbeiteten Speiseresten zu mästen; Berlin könnte deren Zehntausende auf gleiche Art füttern. So hat man das Zwei- teilungs-, besser noch das Dreiteilungs- system als das Ideal der Müllsammlung mit Recht empfohlen; es ist klar, dals aus dem verweslicher Stoffe ermangeln- den Müll ohne jede Gesundheitsgefahr die gewerblich brauchbaren Stoffe ge- lesen werden können: so dafs nur die Aschenmassen, Sperrstoffe (Metall, Scherben, Papier, Stroh u. a. m.) übrig bleiben. Aber auch diese haben ihren Wert, und es ist ein Zeichen des Mangels an wirtschaftlicher Einsicht, diese Massen zu Bergen zu häufen, oder damit Seen, die Fischnutzung boten oder den Wanderern mit ihrer stillen Schön- heit entzückten, auszufüllen, Vorteil- hafter erscheint die Aufhöhung der ausgedehnten Brüche, die ja besonders im Norden Berlinsder Benutzung harren. Indessen liegen soviel Beweise von nutzbringender Verwendung des jetzt meistens vorhandenen gemischten Mülls vor, dals diesen Versuchen immer wieder gröfsere Beachtung zur Nach- ahmung verschafft werden muls: 1. Der Abfuhrunternehmer Tabbert hat in Spreenhagen wiederholt auf dürrem Sande, den er mit mehrjährig gelagert gewesenem und durch Siebe seiner gröbsten Sperrstofte beraubtem Müll be- deckt hatte, Getreide, und Futterrüben in überraschender Entwickelung erzielt. 2. Vortragender hatin Alt-Hartmanns- dorf am Spreekanal mit demselben Stoffe den magersten Sandheideboden je 2, 5, 10 und 20 cm hoch bedeckt, mehr- fach umpflügen und eggen lassen und dann besät bzw. bepflanzt. Er erzielte im vorigen Jahre ohne weitere Pflege Buchweizen bis zur durchschnittlichen Höhe von 1,60 m, Futterrüben (Mammut) von 10 bis 12 Pfd. Schwere und sehr gehaltreicher Beschaffenheit, Kohl, Sau- bohnen u. a. m. von aufserordentlichem Wuchse. Auf frischen Müll von 6 dm Höhe wurde aulserdem eine Sanddecke von 3 cm gegeben; in diese wurden Rüben gesät. Sie erreichten noch | stärkere Malse als die anderen. 3. Herr Zeidler in Dolgenbrodt a. Dohnen hat vor 6 Jahren den Flug- sand einer 40 Morgen grolsen ver- kümmernden Kieferschonung 4 bis 5em hoch mit Müll bedeckt, der 4 Jahre gelagert hatte. Die Triebe der auf- lebenden Bäumchen zeigten in den folgenden Jahren 50 bis 70 em Länge! Eine kleine Fläche Sandboden wurde mit Müll 10 em hoch befahren, SO cm tief rigolt und dann mit verschiedensten fingerdieken Laubholzpflanzen besetzt. Nach 8 Jahren hatten dieselben z. T. 25 cm Durchmesser, 12 m Höhe, am üppigsten die Akazien. 4, Herr Röhrecke lielfs von Literatur. | Mengen dem | mehrere Meter hoch geschütteten Müll | auf den Nonnenwiesen 25 em umpflügen, und darauf Gartengewächse Kohlrabi, Möhren, Salat, Petersilie, Tomaten, Rhabarber, Gurken, Spargel u. a. m.), Ziersträucher, Blumen und Feldfrüchte (Roggen) ziehen. Wie auch Dr. Thiesing, der unerschrocken und wirksam schon wiederholt für die land- wirtschaftliche Verwendung des Mülls eingetreten ist, bezeugt, waren die Erzeugnisse gehaltreich und wohl- sehmeckend. 5. Herr Duchmann in Grols-Besten hat einerseits auf unbearbeitetem Müll Erd- beeren, Rüben und Spargel gezogen, anderseits 50 em Müll auf Heidesand geschüttet, schwach mit solchem be- deckt und darauf Obst aller Art, Rosen, Nelken u. a. Blumen, Tomaten und sonstige Früchte gebaut. Der Erfolg ist so auffallend, dafs Vortragender nur die Hörer bitten konnte, sich selbst durch einen Besuch zu überzeugen. Allerdings hatte ‚Herr Duchmann den Vorteil, dafs das Abladen des Mülls von einem dicht benachbarten Schienen- strang geschehen konnte, und dafs die ihm gewährte Abladegebühr fast die Kosten der Umbreitung des Dünge- mittels deckte. 6. Die Königl. Wasserbauverwaltung hat auf die Böschungen des Oder-Spree- Kanals (sterilen Sand) 28000 Zentner grobgesiebten alten Müll geschüttet. Die Ufer sind fest geworden, haben sich mit prächtigem, blumenreichen Rasen be- deckt; die Treidelstege sind fest wie Zement! Nur an Stellen, wo der Boden nicht aufgehackt ist, haben sich Moos- polster entwickelt. Zum Schlufs stellt Vortragender fol- gende Sätze auf: Der unbearbeitete Hausmüll der Grofs- städte bildet ein wertvolles Mittel, um sandige Heide, ödes Bruchland in frucht- bares Ackerland zu verwandeln. Zu- nächst wirken die in ihm enthaltenen Natron, Kali, Phosphor und Schwefelsäure neben Stickstoffverbin- dungen als Dung besonders treibend und nährend; aber nicht zu mifsachten (Kohl Ist die Bindung von Wärme und Feuch- ’ tigkeit durch die Kalk-, Tonerde-, Eisen- oxyd- u. a. Verbindungen, welche die Hauptmasse der Asche und damit auch des Mülls ausmachen, und die dem ' Boden dauernd zugute kommen, so dafs in folgenden Jahren die Zufuhr von tierischem oder. mineralischem Dünger sich wohl verlohnte. Damit der Landwirtschaft und dem Gartenbau der nützliche Stoff billig ge- boten werden kann, damit Tausende von Hektaren Oedland nahe der Grolsstadt in fruchtbare Gefilde verwandelt werden können, müssen Gemeinde und Staat Hand in Hand gehen; jene übernehme die Hinausschaftung, dieser durch Ab- gabe von Gefangenen die billige Aus- breitung des Mülls über grölsere Land- flächen. Der Gärtner aber zögere nicht, die gebotenen Winke zu beachten und nach Möglichkeit in der Nähe der Wasser- stralsen, Eisenbahnen, Chausseen den wertvollen Müll zu intensiven Kulturen zuverwenden; dann wird der bisher lästige Stoff zum Segenspender. Nachwort: Inzwischen hat die Ver- waltung von Charlottenburg die Aufsicht über die Müllabfuhr unter Einführung des Dreiteilungssystems übernommen; es ist aber noch nicht abzusehen, was mit den Müllmassen gescheken soll. Hoffentlich wird dort das Beispiel Potsdams überholt, und man zeigt dem langsamen Berlin ein lehrreiches Stück praktische Arbeit, wie man esin Amerika , seit langem übt. Literatur. Der Gemüsebau. Gebrauch an Lehranstalten und zum Selbstunterricht:. Bearbeitet von B. Anleitung zum | | ı dungen. v. Uslar, Wanderlehrer für Obst- und | Berlin. Gartenbau. Vierte, verbesserte und vermehrte Auflage. Mit 114 Abbil- Verlag von Paul Parey, Preis 2,50 Mk. Ein Gemüsebuch, welches auf recht | praktischer Grundlage aufgebaut ist, so Ausstellungen. | dafs es Laien und jungen Gärtnern leicht verständlich wird. Neben der Lage und dem Boden eines Gemüsegartens, behandelt der Verfasser zunächst die Wasser- und Düngerfragen. Bei letzteren erläutert er, wie die Ab- fälle von Hof, Haus und Garten vorteil- haft im Gemüsegarten verwendet werden können, Bezüglich der Verwendung der künst- lichen Dünger vermisse ich, dals der Verfasser nicht auch die neuesten und wohl nicht zu arbeitet hat. Der Bodenbearbeitung und der Ein- friedigung des Gartens, wie der üblichen Rabatten im Gemüsegarten ist eingehend und vom praktischen Gesichtspunkte aus gedacht. 357 Kultur und Ernte der einzelnen Gemüse- gruppen sind kurz und falslich behandelt. Dem Spargel ist ein gröfserer Artikel gewidmet. Nicht vergessen ist die ein- gehende Besprechung der Küchen- und Zutatkräuter; sehr praktisch und klar ist dabei der Kultur des Meerrettichs ge- unterschätzenden Er- | fahrungen „auf diesem Gebiete mit ver- | dacht, welches ich in anderen ähnlichen Büchern häufig vermisse, Veraltet ist aber die angeführte Zucht- methode des Champignons. Ebenfalls ein altes Ueberbleibsel ist die beschrie- bene Methode, Melonen im Freien zu ziehen; rechte Freude hat daran wohl noch kein Züchter gehabt. Sehr anregend und lehrreich ist wieder die Beschreibung der Freunde und Feinde des Gemüsebaues. Speziell sei das Buch solehen jungen Gutsgärtnern empfohlen, die keine Gelegenheit haben, eine Fach- schule zu besuchen. Amelung. Aus ellungen: Auf der zweiten erweiterten Monatsversammlung des V.z.B.d.G. am 13. Juni 1906 in der ‚„Westhalle‘‘ waren ausgestellt: I. Von der städtischen Parkverwaltung- | Berlin. a) Schönlaubige Gehölze, Evonymus Spindelbaum), Acanthopanaxspinosum(KRleinblättriger Stachelkraftwurz), Rhamnus Frangula asplenifol. (Farn- blättriger Faulbaum), Acer diabolicum (Nipponscher Ahorn), Acer palmatum (Fächerahorn), Broussonetia papyrifera (Echter Papier- maulbeerbaum), Gymnocladus canadensis (Kanadischer | Geweihbaum), Juglans regia laciniata (Geschlitztblätt- riger Walnulsbaum), Acer crataegifolium (Weilsdornblättri- ger Ahorn), Acer carpinifolium (Hainbuchenblätt- riger Ahorn), Sorbus thianschanica (Eberesche von Thianschan), Ginkgo biloba (Echter Ginkgobaum), Quercus dentata (Kaisereiche), ViburnumSieboldi(SieboldsSchneeball), Flügelnuls), Hamiltoniana (Hamiltons | | riger Gelbhorn), Koelreuteria panieulata (Rispenblütige Koelreuterie), Parrotia persica (Persische Parrotie), Quercus uliginosa (Mooreiche), Viburnum dentatum (Gezähnter Schnee- ball), Fraxinus xanthoxyloides (Zahnweh- holzblättr. Esche), Rhamnus grandifolia (Grofsblättriger Faulbaum). b) Schönblumige Gehölze. Lonicera sempervierens (Immergrünes Geilsblatt), Lonicera hirtusa (Behaartes Geilsblatt), Lonicera iberica microphylla (Klein- blättrige iberische Heckenkirsche), Viburnum tomentosum plicat. (Japa- nischer Schneeball), Ligustrum japonicum (Japanische Rainweide), Pterostyrax hispida (Steifhaariger Flügelstoraxbaum), Rosa multiflora (Büschelrose), Cotinus Coceygea (Gemeiner Perücken- ' strauch), Pterocarya stenoptera (Schmalflüglige Xanthoceras sorbifolia (Eschenblätt- 358 Ausstellungen. Ligustrum Stauntoni (Stauntons Rainweide), ı Leucanthemum vulgare Link., ' Helenium Hoopesi Gray., Crataegus orientalis (Morgenländischer Weifsdorn), Liriodendron tulipifera (Gemeiner Tul- penbaum), | Erigeron Rosa lutea Harrisoni fl. pl. (gefüllte | gelbe Rose), Deutzia Deutzie), Weigela rosea(Rosablühende Weigelie), Stephanandra flexuosa (Japanische Stephanandra), Diervilla Lonicera (Niedere Dierville), Rosa microphylla (Kleinblättrige Rose), Rhododendron viscosum (Klebrige Alpenrose). crenata (Gekerbtblättrige c) Schönblühende Stauden. Erigeron Gaillardia pieta grandiflora hort., Erigeron glabellus Nutt., Erigeron speeciosus D. C., alpinus L., grandiflorus hort., canadensis L., Erigeron aurantiacus, Morinia longifolia Wall., Heuchera sanguinea Engelm. Heuchera americana L., Oenothera fruticosa L., Oenothera Fraseri Purs. h., Geranium pratense L., Geranium sanguineum L,, Erigeron Lychnis flos Jovis. Lam., Silene alpestris Jacq., Viola cornuta L. f. albo, Aubrietia deltoidea var. olympica D. C,, Glaucium flavum Crantz,, Papaver orientale L., Papaver orientale Louise“, hybrd. „Princess ' Papaver pyrenaicum Willd., Campanula persicifolia L., Campanula persieifolia hybrid. „Coup d’Azur“, Campanula persicifolia hybrid. „Hu- mosa‘‘, Campanula persicifolia hybrid. „die | Fee“, Campanula Portenschlageana R. e. S., Campanula tomentosa Lam., Campanula Medium L, Incarvillea Delavayi, Delphinium cashemireanum Royl.., Delphinium elatum L., Delphinium grandiflorum L., Delphinium Consolida L., Platanthera bifolia Rehb,., Allium Moly L., Allium Astrowskyanum, Allium odorum L,., Hemerocallis fulva L., Hemerocallis flava L., Lilium Martagon L., Gentiana lutea L., Polemoniurn himalayicum, Amsonia salicifolia Pursh., Anchusa sempervirens L., Dracocephalum argonense Fish., Verbascum phoeniceum L., Verbascum phoeniceum L. nigrum, Mimulus cupreus Rgl., Veronica teucrium L., Veronica ametystina Willd., Digitalis purpurea L., Linaria dalmatica Buchsb., Crucianella stylosa Trin,, Valeriana rubra L,., Hieractium aurantiacum L,., Centaurea dealbata Willd., Achillea millefolium f. rosea hort., Dicentra formosa Borkh., Aconitum Lycoctonum L., Clematis integrifolia L, Clematis recta L., Filipendula tomentosa Ledeb., Spiraea venusta hort., Aruncus silvester Kostel, Aruncus (Spiraea) astilboides Maxim., Aruncus Kneifli, ' Aruncus chinensis, ' Hoteia japonica Morr. et Desne, Potentilla atrosanguinea Lodd. Orobus eyaneus Stev., Ervum Orobus Kittel, Vieia unijuga A. B., Baptisia australis R. Br., Hedysarum multijugum Maxim., Hedysarum coronarium L., Paeonia chinensis hort., Lilium bulbiferum L., lberis sempervirens L., Tradescantia virginica Walt., Iris notha M. B,, Lupinus polyphyllus Dougl. L., Hesperis matronalis L., Centaurea cyanus L., ' Arum italicum Mill. d) Schönlaubige Stauden. ' Thalietrum Delavayi Framh., ı Thalietrum majus Jacg., ‘ Thalictrum minus L,, | Thalietrum var. adiantifolium. Ausstellungen. 339 II. Von Otto Beyrodt, Marienfelde b. Berlin. Orchideen: Acineta densa, Aerides Regnierii, Aerides erispum, Acanthophyppium javanicum. Brassia verrucosa. Caitleya Mossiae, ©. Mendeli, C. ei- trina, ©. intermedia alba, C. Mendelii Gartenbaudirektor „Siebert“, ©. Mendelii (importiert). Cymbidium madidum, ©. Lowianum concolor. Cypripedium Harrisianum super- bum, C. robustum, C. Lawrenceanum X eallosum ©. super ceiliare, ©. grande, C. Schroederae, ©. Lawrenceanum. Camarotis purpurea. Dendrobium thyrsiflorum, D, De- vonianum, D. Bensoniae. D. transparens, D. Parishii, D. species, D. atro viola- ceum. Eulophia virens. Epidendrum penthotes. Lycaste Deppei, L. aromatica. Laelia purpurata, L. tenebrosa. Lockhardtia amoena. Masdevallia Veitchiana grandiflora, M. coriacea, M. psittacina, M. trichaete. Microstylis calophylla. Miltonia vexillaria alba, M. Born- holmi, M. vexillaria rosea, M. vexillaria | Marienfeldeiense, M.. Chelseansis, M. vexillaria, M. Roezlii. Öncidium divaricatum, ©. leuco- chilum, O. Harrisonianum, ©. flexuosum. Odontoglossum crispum, ©. Lind- leyanum, OÖ. citrosmum, 0. crispum, ro- seum, 0, Coradinei. Phalaenopsis Rimestadiana, Pleu- rothallis species. Ptolidota species. Restrepia elegans. Sobralia macrantha. Stelis pubescens. Trichopilia crispa marginata. Utricularia montana. Vanda suavis, | vergrölserte III. Die Kakteen-Ausstellung in der Westhalle von E. Heese, Zu denjenigen Pflanzen, welche nach der Entdeckung Amerikas die Aufmerk- samkeit der Botaniker und Liebhaber erregten, gehörte besonders die Familie der Kakteen. Repräsentanten dieser Familie waren bis dahin weder in Europa, noch überhaupt in der alten Welt gesehen worden. Den Höhepunkt jedoch erreichte die Liebhaberei erst in den dreilsiger und vierziger Jahren des vorigen Jahrhunderts. Die gröfsten Sammlungen, welche je in Privatbesitz zusammengebracht, wurden, waren die des Fürsten von Salm-Dyck auf Schlofs Dyck und des Kommerzienrats Gruson in Magdeburg, welch letztere jetzt an den Wilhelmsgarten übergegangen ist, In der Zeit ihres höchsten Glanzes | waren die Kakteen, gerade wie die Tulpen, Modepflanzen in des Wortes bester Bedeutung. Horrende Preise wurden ı für einzelne Seltenheiten angelegt; alle ' Welt sammelte, studierte und beschrieb Kakteen, und mit allen Hilfsmitteln aus- gerüstete Männer, wie Galeotti, von Kar- ı winsky, Ehrenberg und andere, begaben ' sich in die Einöden Mexikos, um diese Gewächse unter ihren heimatlichen Ver- hältnissen kennen zu lernen, um neue Arten von Pflanzen und Samen zu sammeln und in Europa einzuführen. Aber wie ein Meteor strahlend durch ı den Zenith geht, allmählich blasser wird, gegen den Horizont hinabsinkt und end- lich erlischt, so nahm auch die Glanz- periode der Kakteenkultur in der Mitte der fünfziger Jahre ein Ende, und fort- an blieben nur noch wenige Auserwählte dem Gegenstande ihrer Liebhaberei und ihres Studiums treu. In demselben Malse wie die Kakteen- kultur, entwickelte sich auch die Kak- teenkunde, und haben Leute, wie De Candolle, Miquel, Lemaire, Engel- mann, Martius, und besonders der Fürst Salm-Dyck, versucht, System ' in die überaus formenreiche Familie zu bringen. Durch die Bemühungen und Arbeiten Prof. Dr. Karl Schumanns sich Ende vorigen Jahr- hunderts die Vorliebe für die Kakteen wieder zusehends, besonders durch Ein- führung prachtvoller neuer weilser und roter Arten, wie des Pilocereus Daut- witzii, Echinocactus Lenning- | hausii, Echinocactus Scopa, Schu- mannianus etc., von denen Repräsen- m ‚Ausstellungen. tanten in der ausgestellten Gruppe vertreten waren, Durch Pfropfungen auf gut wachsende Unterlagen erzielt man heute besonders schöne und bedeutend wirkungsvollere Exemplare; auch lassen sich Arten, von denen man Boden- und Standortverhält- nisse der Heimat nicht kennt, auf diese Weise erhalten und vermehren. . Ganz eigenartige Bildungen sind auch die sogenannten Hahnenkämme, Fas- ziationen oder Verbänderungen, welche sowohl in der Heimat, als auch in den Kulturen die abenteuerlichsten Gestalten annehmen. Das Ursprungsland der meisten Kakteen ist Mexiko, dem dann Peru, Brasilien, Argentinien, Paraguay etc. folgen. Einige Arten kommen in der Nähe des Meeres, andere auf den höchsten Bergen der Felsengebirge vor, und sind einige Arten in einer Höhe von 2300 m über dem Meeresspiegel aufgefunden worden. Für Zimmerkultur eignet sich besonders die Untergattung der Echinopsideen, denen sich die Cereen, zu welchen auch die „Königin der Nacht“, Cereus grandi- florus, gehört, und Echinokakteen mit Mamillarien anschlielsen. Weniger beliebt sind die in Südeuropa verwildert vorkommenden Öpuntien, welche aufser mit sehr grolsen, auch mit kleinen Widerhakenstacheln (Glochi- den) bewehrt sind. Alles in allem ist die Familie der Kakteen eine so vielgestaltige, dafs sie den weitesten Anforderungen gerecht zu werden versteht und wieder einer grölseren Beachtung würdig wäre. Unter anderen waren noch folgende Arten ausgestellt: Pilocerus Dautwitzi nebst der Cristata-Form. Piloc. Brünowii. fossu- latus, Houlletianus, senilis, erytro- cephalus. Echinocactus: Scopa, Hasselbergii, Lenninghausii, Concinnus cristata, na- pinus, Hainii, oceultus, senilis, denudatus. Mamillaria:Gigantea, plumosa, Schie- deana, Perringii, elegans, Haageana, Par- kinsonii, candida, Celsiana, spinocissima, Heeseana, Pfeifferi. Astrophylum myriostigma, Mirbelli ornatus, Üapricornus, nebst Hybriden etc. etc. IV. Unter dem Sammelnamen „Lichtbilder schöner Ziergehölze* hatte Herr H. Jensen, Baumschulenweg folgende Bilder ausgestellt: 1. Prunus avium fl. pl. Gefüllt- blühende Sülskirsche. Blütenzweig in natürlicher Grölse. Blüht schneeweils zu Anfang Mai. 2. Prunus serrulata „Shidare- sakura“. Japanische Nelkenkirsche. Blütenzweig in natürlicher Gröfse. Blüht zart rosa zu Anfang Mai. Wuchs zierlich hängend. 3.PrunusPseudocerasusWatereri. Japanische Röschenkirsche. Blütenzweig in natürlicher Gröfse. Farbe hellrosa; blüht Anfang Mai. 4. Prunus pendula. Japanische Hängekirsche. Blütenzweig in natür- licher Grölse. Blüht fleischfarben bis weils im April. 5. Prunus pendula. Japanische Hängekirsche.e. Ein 4 m hohes Bäum- chen in voller Blüte. 6.AmygdalusPersica,„KlaraMayer*. Gefülltblühender Pfirsich. Blütenzweig in natürlicher Grölse. Blüht lebhaft rosa gegen Ende Mai. 7. Deutzia parviflora. Ein 2m hoher blühender Strauch. Farbe rahm- weils. Blütezeit Ende Mai. 8. Hydrangea petiolaris. Japani- sche Kletter-Hortensie. Blühende Pflanze, 2 m hoch. Farbe weils, Blütezeit Juni. Klimmt wie Epheu. 9. Spiraea arguta. Frühblühender Schneespierstrauch. Ein 2 .m hoher Strauch in voner Blüte zu Anfang Mai. 10. Salix alba vitellina pendula. Trauerdotterweide. Zweige gelbrindig. Ersetzt im rauheren Klima am besten die empfindlichere Salix babylonica. 1l. Actinidia Kolomikta. Man- dschurischer Strahlengriffel. Eine 21/, m hohe Pflanze, schlingend. Blätter oft zur Hälfte kreideweils in rosa übergehend gefärbt. 12. Acer platancides globosum Kugelspitzahorn. Ein 5 m hoher und 4 m breiter Baum. Bildet ohne Schnitt dichte Kugelkronen. Sämtliche Bilder sindin Späts Baum- schule aufgenommen. Für die Redaktion verantwortlich Siegfried Braun, Generalsekretär des V. z. B. d. G., Berlin N. 4, Invalidenstr. 42. A. W. Verlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29. Druck von Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. V RAN RAN NAT ARTTRARRRERTTURRRERTRU TUNG & am B. ALISCH & Co. “ii * re Inh.: E. A. Schneider u BERLIN S. 14, Kommandantenstrasse Aa + | $ Blumen-Spritzen u An a 5 | _ Hydronetten = Aquajekte is Garten -Spritzen | Schlauchwagen : Wasserwagen | Schläuche ‚ Pumpen *- S Rasenmäher 7, _ Rasensprenger & = R EEE >= e 3a Spezialität: Spritzen Tür Bordelaiser Brühe! 2 mn > ERLITT 1 Fee teleyenheil! Doppel-und „_ Fisparens—6 ern eud Mid Einrad- a Arbeitskräfte mit staubsicherem Kugellager. Erstklass. Fabrikat. Pflanzen-Kübel in einfachster jwieelegantester Ausführung. | HÖNTSCH’s in einem Stück verzinkte Gärtner- Giesskannen mit = 1 Verteilungsbrause HONTSCH & Ül. [m —— — — — — — — — — — — — — — " Drasen - Nielerselitz A Grösste Spezial- Fabrik für den gesamten Gartenbau. VI Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu b a em Obtsbaumkulturen. A P ei Ungeziefer Blattläuse EyS werden gr ündlich ver- 3 tilg t durch unsere F nat. selbsttg. Spritze ">H EN Pat.- Tonnen- : 44 yhonia kippkarren u. Wege- | mit neu erfundenem Fa >) walzen Petroleum- Mischapparat. R Auf Verlangen Eabuns und Abbildung gratis. Ph. Mayfarth & Co. i y& Schlauch- Gartenspritzen I 2ER. ; © ” wellen in BERLIN N., COhausseestr. 2E jeder Art Rasen managen Tea Fabrik landw. Maschinen und Geräte. Ausführliche Kataloge gratis und franko, DD III >> III > ID) 3 H. L. Knappstein, Königl. Hoflief., Bochum (Westt.). ® Berlin, Invalidenstr. 383. % Frankfurt a.M., Kronprinzenstr. 55. Special-Geschäft für 87 Warmwasserheizungen für Gewächshäuser, ner Wintersärten, Villen ete. -—=r— Allseitig als bestes System anerkannt, worüber zahlreiche Zeugnisse und Anerkennungs- schreiben zur Verfügung stehen. @rosses Lager aller Sorton Heizkessel in Boohum, Berlin und Frankfurt a. I, Auf der Pariser Weltausteilung 1go0 haben die sohmledeelsarnen Kessel de & goldene Medaille % erhalten. Bw 3 en -ROS Concentrirte nr für’ Zimmer-v. Gartenkulturen, 1 Kilo für 1000 Liter M. 1.— 1), Kilo für 500 Liter M. -.75 ab Berlin gegen Nachnahme. — 5 Kilo-Post- colli franko gegen Nachnahme M. 3.50. Miederiage der Stassfurter Salzwerke u as len: Str. 5b. SEIEN. 18. Gartenschläuche ‚Schlauchwagen 1 | Ä Rasensprenger i i i Rasenmäher empfehlen billigst E Dttn Köhsel & Sohn Nett. 5 BERLIN NO., Neue Königstr. 35. B | Man verlange den Katalog Berm. A. Hesse Weener, Prov. Hannover. Grösste und reich- haltigste Baumschule. Schutz-Marke, ist zu haben (pro Liter 50 Pfs.) BERLIN, Luisenstrasse 17. [X „Nonnit Erzeugnis gegen Pflanzenschädlinge aller Art, 6 m.b. H. — Tel.: 3, 8996. Emil Laue Prinzenstrasse ıo1. * Berlin $. %* Prinzenstrasse 101. Lithogsaphische Anstalt für naturwissenschaftliche, peciel botanische und medizinische SrDelen [84 Se Te ET EEE ET ET Jetzt ist es an der Zeit, sich die Baumseheere Klaliscehnill anzuschaffen, — Ich verweise hiermit auf mein Inserat in No. ı der Gartenflora 1905. Die Baumscheere „Glattschnitt“ ist ausser bei mir von den Samenhandlungen Adolf Demmier, Berlin, Dresdenerstrasse 17 Adolf Schmidt Nachf., Berlin, Belle-Allianceplatz 18 und vielen anderen zu beziehen. J. F. Loock, Königlicher Hofl. Berlin N. 4, Chaussee-Strasse No. 52a. Zu iu Zu Zi Ziu Ziu Zi Tu Tu Haupt Katalog erschienen L. Späth, Baumschulenweg-Berlin. vor Wir ‚bitten: bei Harhtias Verlag von Gebrü ider Borntraeger in En SW II Dessauer Strasse 29 | zu ihrer Erhaltung. Denkschrift, dem Herrn Minister = lichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten überreicht von Dr. Conwentz. Dritte Auflage. Elegant in Leinen gebunden 2M den Anklang, den die durch den Verfasser vertretenen Ideen Kreisen gefunden haben und noch finden. Man muss die Aush 2 Ausführliche Prospekte gratis und franko. — FEETERE FT FT TED 200 Zentner Angefügt ein Prospekt von ES C. Schwanecke, Oschersleben. EUETFTET ET ET ET ET ET Ernst Kröger, f Re Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. BRITZ- BERLIN, Bürgersir, Tan Grösste Fabrik für ER Frühbeet- ken Warmwasser- und Dampfheizungen. — Frühbeet- und Ge- wächshaus-Fenster Abt. 11. wächshaus-Fenste 23 h e u, se zes ; £ schläuche. Panzer- amerik. Pitch-pine- Buch en Holz Eiserne Ge- , L = Mn ri Air wächshaus -Kon - eoE. er E.2 a a Her le struktion., Winter- ER De, ag BBRurLLuuaaaanaLuuuaunnn. SESTLRTETTAUANTARURN a esaasanagtaintani TITTEN, H Hm ÖROBOBNRTFAAKIRAARNANI EN = & I > 2 Wasserwagen. gärten. Veranden, &;< H l [it MU >-_- Dächer, Oberlichte, =. E hr = z ER. een —— ESchalentber Pavillons ete. Gar- Sen —— u a matten Fenster. tenglas. Glaser- a ei Anier [21 diamanten. Glaser- x PapIer.5 kitt,eig.Fabrikation N Frühbeetkasten, dessen Pfosten aus verzink- N ! Katalog gratis mit Dampfbetrieb, eu! tem Eisenblech hergestellt sind. D.R. @. M. 168430. eu! und franko Goldene Medaille Berlin 1890. Staatsmedaille Berlin 1897 Friedrich Wilhelm Biesel BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und Warmwasserheizungen für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmaterial, einfache Bedienung bequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man durch d N B © von mir konstruierten Kessel „Ideal“. N ur 2 ar BiEtE genau auf meine Firma zu achten! Körner & Brodersen Landschaftsgärtner Körnerstrasse 7 STEGLITZ Fernsprecher 85 u ı 4 Garten- und Parkanlagen. ” 7% N N N Garten- und Parkanlagen. % W M zu König]. Garten- Theodor T Theodor Jawer - zus: AWET * vau- Direktor. Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. Fernsprecher-Amt: Pankow No. 1#. — Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönhausen. Grosse Kulturen von Obst- und Alleebäumen. — Coniferen in reichhaltiger Auswahl. — Massen- anzucht von Ziersträuchern, Fruchtsträuchern, Schling- und Heckenpflanzen. — Rosen, hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten. Immergrüne Pflanzen wie: Rhododendron, Aucuba, Laurus cerasus, Evonymus, Hortensien, Lorkeer- bäume, Pyramiden und Kronen in jeder Grösse. — Palmen, besonders für Winter- gärten geeignet. Ausführung von Park- und Gartenanlagen, Alleen und Plantagen in jedem Umfang mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage gratis. Preisverzeichnis gratis und franko. Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. x Du Du Du Du Du Du Tu Ds Du Du Du Du Du Du Du Du Ds Robert Siemssen Telephon Amt IX, 7555 >, 1 1 Berlin W.57 — Potsdamer Strasse No. 7I | 7 y Zur Herbstdüngung: eitronl. Phosphorsäure. Kainit mit 12,40%), Kali. Kalidüngesalz 20, 30 und 40%) Kali. A l q ( k Thomasmehl (Stiernmarke) 14—190), | e ( A A e Alhertsehe hochkonzentrierte Nährsalze: PK. Phosphors. Kali; ca. 40—430,, Phosphorsäure, ca. 260/, Kali. )) PKN. Obstbaumdünger; ca. 20%, ] Phosphors., ca: 61!/90/, Stickstoff, ca. 850%/, Kali 7 Hornmehl mit 14—15°), Stick- | W@. Original Prof. Wagners Blumen- So. dünger; ca. 130/, Phosphors., ca. 7 - 130/, Stickstoff, ca. 11%, Kali. Ä —990 0 ‚Düngekalk, Fa mit 85—990%/o AG. Albert's Blumendünger; ca. 120/, D) kohlensaurtn) Kalk für leichten Phosphors., ca. 120, Stickstoff, ca. Boden.; FR ä | 20%, Kali. 7 in Fi I Ss z Hünd Torfstreu in Ballen. „ I Ts ars ars au Bu H. Jungelaussen Frankfurt a. d. Oder. Baumschule, Samen- und Pfilanzenhandlung. Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen INustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. franko. Paul ‚elle, Drahtzaunfabrik Berlin 0.- Lichtenberg 20 ' Stachel -Draht I Wild-Gatter I Koppel-Draht XXUl verzinkte Drahtgeflechte, i 0 50 LM. von M. 8.50 an. Eiserne Zäune, ii Tore und Türen. = Neue Preisliste kostenlos! Verzinkte Draht-Geflechte für Gartenzäune. Baumschützer riesaik, Spann- und Bindedrähte are empfiehlt Wilhelm Ripke, Berlin W. 8, Kronenstr. 79, Thür. Grottensteine zur Anlage von Grotten, Ruinen, Wintergärfen, Felsenparfien, Wasserfällen, Böschungen. Vertreter gesucht. — Preislisten, Skizzen und Referenzen gratis und franko. Otto Zimmermann » Boflieferant Greussen i. Thür, Für den Inseratenteil verantwortlich: A. Fischer, Berlin S.W. 11. Druck von A.W. H ayn's Erben, Berlin und Potsdam. Achtung! Achtung! pe ——— > — Ausflug nach Kottbus und Branitz am 19. Juli 7'° früh. Alles Weitere siehe auf der letzten Seite dieser Nummer. Besondere Einladungen erfolgen nicht! ———— Die Monatsversummlung im August fällt aus! ——— < Ara Heu euäupM og RR ar SR ER. 00 EHRE ANTTE ” k3 15. Juli 1906. Heft 14. gi EEEREHRERENEEEN TEL RTTRTEER ERREREREE NERRERHREHRT % EN Es , en SS DE Gr | \ | : | eh 5 SE EM N |. a % se = : & = ZEISEHRIET F = E % | für | IE: “ Ä Ba: : Garten- und Blumenkunde : al (IE | Begründet von Eduard . Fr En - 0 STDINSEENREDO E 4 | as 4 5 Jahrgang. : # rgang ER El —— — — —— = Al ine & se N = | 5 Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten. & Kis | = Herausgegeben von 5 Siegfried Braun, | Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. : AR AR IR 5 s ze a er E IE je = 4 Berlin 1906 = = | Verlag von Gebrüder Borntraeger IE I. SW 11 Dessauer Strasse 29 _ BE APRFTERTRIEERSTERSTETPIEFFIEERTSTRISTRFPRIEEFREERRTERTCTFEREFIEERIETERFTRRRTERTFFTERTRRCERERTFERFEERN F Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textabbildungen und 12 Farben- tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 15 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 18 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post. BUAUDET Dessauer Strasse 29 1906, Heft 14, Inhalt. Jahresversammlung zugleich 948. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den pr. St. am Donnerstag, den 28. Juni 1906 im Kgl. Botanischen Museum. S. 361, — A. Voss: Zur Geschlechtsveränderung bei Pflanzen. S. 364. — Festdekoration zur silbernen Hochzeitsfeier des Kaiser- paares im Geschäftslokal von Emil Dietze-Steglitz. (Hierzu Abb. 41). S.368. — Adolf Groth: Japanische Gartenkunst. S. 369. — Schiller-Tietz: Die Roteichen und die Blutbuchen. S. 373. — Vereinswesen. 8. 376. — Pflanzenschutz. S. 379. — Literatur. S. 380. — Unterrichtswesen. S. 380. — Kleinere Mitteilungen. S. 381. — Kongresse S. 385. — Ausstellungen. S. 387. — Eingegangene Preisverzeichnisse. S. 390. — Personal-Nachrichten. S. 391.— Ausflug. S. 392. — Tagesordnung. 5.392. — Monatsversammlung. S. 392. — Berlin N. 58, Sehwedter Strasse an der Ringbahn. Preis- Verzeichnisse ——— Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 381 _ Hoflieferant Sr. Majestät ‚des Kaisers und Königs Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BRITZ BEzı BERLIN Jahnstrasse No. 70—72. Cheodor Kaulen, Berlin &. 2, neue Friedrichstrasse 61/63 ® Komplette Bewässerungs - Anlagen mit Kuörs- Motoren für) Biemizana Glassmrektie. für Gärtnereien, Landhäuser, Villen. Erstaunlich preiswert! Durchaus zuverlässig! Zahlreiche Referenzen! Alle geschäftlichen Mitteilungen betr. Reklamationen nicht eingegangener Hefte, Honorar-Zahlungen, Adressenänderungen etc. wolle man an die Verlagsbuchhandlung Gebrüder Borntraeger in Berlin SW Il richten. \ erate sich auf die Gartenflora zu beziehen. I a Wir bitten bei Benutzung der Ins Umfangreiche Dauerausstellung sämtl. Erzeugnisse unseres Fabriketablissements in dem eigens dazu errichteten Ausstellungs : Gebäude. ik für, Wihlergärten, "Höntsch & ‚Co, Dampfsägewerk, Hobelwerk, Eisengiesserei, Kesselschmiede, Klemp - nerei und Verzinkerei, eigenes Elektrizitätswerk, gegen 350 Arbeiter. Grösse des Grundstücks ca. 32000 qm. I Wir bitten bei Benutzung der Inserate aa auf ur: ) , Schutz-Marke. E ist zu haben (pro Liter 50 Pfg.) BERLIN, Luisenstrasse 17. 466 „Nonnit Erzeugnis gegen Pflanzenschädlinge aller Art, —————— 6. m. b. H. — Tel.: 3, 8996. u.) cD Co j=bH =. a = — dem) > cD | ® — ie — —_ m. ee) Feb) tn en =bH = nn cD — u | —i sr} Ss Frühheatfenster und Gewächshansbat-Parik PAUL KUPPLER, BRITZ bei Berlin, Bürgerstrasse 15. Telephon Amt Rixdorf 309. Prämiiert Dresden, Wernigerode, Berlin, Liegnitz. Erste Fabrik mit elektrisch. Betrieb, daher billiger wie jede Konkurrenz. "Frühbeet: und Gewädıshaus-Feniter aus Kiefern-Stamm- und Pitch-Pine-Solz Grösse 94—156 cm, Jedes andere gewünschte Mass in kurzer Zeit. Sämtliche vorkommenden Gewächshauskonstruktionen. Spezialität: Bauen aus Pitch-Pine-Holz. Gartenglas. 20 [!m-Kiste 26 M. Ia. Firnisskitt, pr. Ctr. ıo M. Bi Glaser-Diamanten, pr. St. 5—1o M. FE Silberne Staatsmedaille Berlin. Goldene Medaille Paris 1900, W.Niehls, Berlin N. KIM: Seltinhanser Allee 17. Verfertigt: i Bessere Thermometer ni Barometer | für den Gärtnereibetrieb, Landwirtschaft und Haushalt. Preisliste auf Wunsch. el @ = = a ] = Preisliste auf Wunsch. er DW Wir bitten bei Bean N der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. II Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 11 Dessauer Strasse 29 Neue Erscheinungen: Die mikroskopische Analyse der Drogenpulver. zin Atlas für Apotheker, Drogisten und Studierende der Pharmacie von Dr. L. Koch, Professor der Botanik an der Universität Heidelberg. Dritter Band: Die Kräuter, Blätter und Blüten. Mit 23 lithographischen Tafeln. Quartformat. Geheftet 20 Mk,, in Moleskin gebunden 24 Mk. 50 Pfg. Jahresbericht der Vereinigung .der Vertreter der angewandten Botanik. Dritter Jahrgang 1904—05. Mit 2 Tafeln und 10 Textabbildungen. Gebeftet 10 Mk. Früher erschien: Erster Jahrgang 1903. Geheftet 4 Mk. Zweiter Jahrgang 1903—04. Geh. 5 Mk. 20 Pfg. Kryptogamenflora der Mark Brandenburg una angrenzenaer Gebiete, herausgegeben vom Botanischen Verein der Provinz Brandenburg. Zweiter Band: Laubmoose von C.Warnstorf. Mit 426 Textabbildungen. Geheftet 48 Mk. Jugendformen und Blütenreife im Pflanzenreich von Dr.L. Diels, Privatdozenten an der Universität Berlin. Mit 30 Textfiguren. Geheftet 3 Mk. 80 Pfe. Ausführliche Prospekte bereitwilligst gratis und franko. H.Jungelaussen Frankfurt a. d. Oder. Baumschule, Samen- und Pflanzenhandlung. Bepflanztes Baumschul-Areal; 200 Morgen Illustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. franko. u u DIu du Man verlang =—— den Katalog — Kerm. A. Hesse WVeener, Prov. Hannover. Grösste und reich- haltigste Baumschule. Die Firma ©, H, Ulrich, Charloftenburg, - Bismardk-Strasse 98 baut an allen Plätzen des In- und Auslandes ne Glashäuser| von unübertroffener tech- BE: nischerVollkommenheitund Formenschönheit, als: Wintergärten, Gewächs- häuser, Veranden, Bade- säle, Wandelhallen und alle anderen 6las-Risen- konstruktionen in einfacher und in Ulrichs Doppel- Panzerverglasung D. R.-Patent Nr. 133177. _ Garantiert „regen-, rost- und S_ sehweisssicher und gut wärme- haltend“. Fertige Mentage und Eindeekung Langjährige Garantie, Reich illustrierter Katalog von über 200 Seiten Zeichnungen, Berechnungen und Besuch auf Wunsch. Gartenschläuche Schlauchwagen & | 3 Rasensprenger 3 Rasenmäher @ \ empfehlen billisst BEE Dt Kiel & St Ne, UM 11 EN B BERLIN N0., Neue Königstr. 35. ne E Baumseleere Glallsehnil EHER ERCHEcHIcR Een Jetzt ist es an der Zeit, sich die a anzuschaffen. — Ich verweise hiermit auf mein Inserat in No. ı der Gartenflora 19053. Die Baumscheere „Glattschnitt“ ist ausser bei mir von den Samenhandlunsen Adolf Demmler, Berlin, Dresdenerstrasse 17 Adolf Schmidt Nachf., es . Berlin, Belle-Allianceplatz 18 und vielen anderen zu beziehen. J. F. Loock, Königlicher Hof Berlin N. 4, Chaussee-Strasse No. 52: ae Jahresversammlung zugleich 948. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten im Kgl. Botanischen Museum am Donnerstag, den 28. Juni 1906. Vorsitzender: Der Schatzmeister des Vereins, Kgl. Hoflieferant J. F. Loock. I. Der Vorsitzende teilte mit, daß der Assistent an der städtischen Fachschule für Gärtner, Herr Bamler, am 17. Juni nach nur achttägiger Krankheit an Blinddarm-Entzündung im blühendsten Alter verstorben sei. Die Versammelten erhoben sich zum ehrenden Andenken an den Ent- schlafenen von ihren Plätzen. II. Hierauf gab Herr Loock bekannt, daß in einer gemeinsamen Sitzung des Vorstandes und der Vorsitzenden aller Ausschüsse a) aus Anlaß des Jahresfestes Herr C.Craßl, Berlin, Königgrätzer- straße 91, zum Ehrenmitgliede’ und b) für die am Jahresfeste zu verleihende Vermeil-Medaille, die für Förderung der Zwecke des Vereins durch allgemeine Förderung des Gartenbaues vergeben wird, vorgeschlagen seien: als Lieb- haber: Herr Grubenbesitzer F. W. Körner-Berlin, Händelstr. 9, als Gärtner: Herr Kgl. Garteninspektor Weidlich-Berlin (Borsiggärten). Die Versammlung trat einstimmig diesen Vorschlägen bei und konnte den also Ausgezeichneten, die sämtlich anwesend waren, diese Ehrung sofort mitgeteilt werden. Die Herren Craß I, Körner und Weidlich sprachen darauf der Versammlung ihren herzlichen Dank aus mit der Versicherung, dem Verein auch fernerhin ihre Kräfte zu weihen. III. Vorgeschlagen wurden zu wirklichen Mitgliedern: 1. Herr Obergärtner Max Mühlner, bei Herrn Kgl. Hoflieferant J. C. Schmidt-Steglitz, Albrechtsstr. 18, vorgeschlagen durch Herrn Beyrodt, 2. Glashüttenwerke J. Schreiber & Neffen-Berlin SW., Alexandrinen- straße 22; 3. Herr Garteningenieur Richard Thieme, Obergärtner der Garten- verwaltung der Gemeinde Wilmersdorf bei Berlin, beide vor- geschlagen durch den Generalsekretär. IV. Ausgestellte Gegenstände: 1. Die Firma Oehme & Weber in Leipzig, Töpferstr. 3, hatte einige Baumschilder eingesandt, die aus einem länglich flachen Gehäuse bestehen, in dem sich ein leicht heraus- ziehbares Täfelchen befindet. 97 362 Jahresversammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Auf dieser kleinen Tafel ist ein Pappestreifen befestigt, welcher mit Tinte oder Bleistift leicht beschrieben werden kann. Ist das Täfelchen wieder eingeschohen, so klemmt es sich im Gehäuse fest, so daß es nicht beim Umherschütteln herausgleiten kann. Durch das schützende Zinkblechgehäuse soll der Papierstreifen voll- kommen gegen alle zerstörenden Einflüsse der Witterung geschützt sein. Der Preis stellt sich pro Stück mit Drahtschleife auf 11 Pfennig. Herr städtischer Garteninspektor Mende, Blankenburg, hat schon viel mit den sogenannten geschützten Etiketten experimentiert, allein noch keins gefunden, auf dem die Schrift nicht sehr bald bleiche oder der befestigte Papierstreifen durchweiche. 2. Fräulein M. Blohm-Berlin hatte ein schönes, etwa 40 cm hohes, über und über mit himmelblauen Blumen bedecktes Exemplar von Campanula garganica ausgestellt und empfahl die Pflanze, die vom Juni bis August so reichlich blühe, allen Liebhabern. Herr Chaste weist darauf hin, daß diese empfehlenswerte Staude winterhart seı, :besonders, wenn sie in Lehmboden stände. Im Sandboden freilich sei sie öfters dem Erfrieren ausgesetzt. Herr Weidlich hat im Garten von Herrn Architekt Urban gut durch den Winter gekommene Uampanula garganica gesehen, die allerdings durch die umgebenden Häuser trefflich geschützt waren. Herr Weiß bezweifelt die Winterhärte der vorigen und weist auf die noch schönere Campanula Mayi hin, (eine Varietät von Ü, fragilis) die ausgezeichnet im Schatten blühe (siehe Gartenflora 1903 S. 418 und 1904 S. 476.). V. Hierauf erfolgte die Verlesung des Jahresberichtes, dla bereits in Heft 13 der „Gartenflora* S. 337 abgedruckt ist. VI. Der Schatzmeister, Herr Kgl. Hoflieferant Loock, erstattete sodann den Kassenbericht für das Kalenderjahr 1905 und gab auch eine Ueber- sicht über den Vermögensbestand, sowie über den der Kaiser Wilhelm- und Augusta-Jubelstiftung für deutsche Gärtner (siehe Gartenflora S. 340.). Aus dem Fonds dieser Stiftung konnte zum ersten Male in dem laufenden Jahre einem tüchtigen Gehilfen ein Stipendium zum Besuche der Kgl. Lehranstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau in Geisenheim verliehen werden. Herr Kg]. Garteninspektor H. Amelung-Berlin nahm als Beauftragter des Revisionsauschusses das Wort zum Kassenbericht, und führte aus, daß die Jahresrechnung pro 1905, sowie die Rechnung über die Chrysanthemum- Ausstellung des Vereins zuerst von einem angestellten Rechnungsbeamten kalkulatorisch geprüft, und dann erst bei den Mitgliedern des Bevisions- ausschusses rund gegangen seien. Bei der sorgfältigsten Durchsicht wären doch nur kleinere Monita zu ziehen gewesen, über die der Herr Schatzmeister in einer gemeinsamen Sitzung ausreichende Erklärungen habe geben können. In etatsrechtlicher Hinsicht wären eimige Überschreitungen festzustellen gewesen; sie wären aber durch Ersparnisse bei anderen Titeln mehr als ausgeglichen zu betrachten. Die einzige größere Überschreitung bei der Chrysanthemum- -Ausstellung und die Gründe, welche sie verursacht hätten, seien in den Monatsversammlungen ja Schon erörtert und gut aehalen worden. Jahresversammlung des Vereins zur elondemung En ‚Garte nbaues. 363 Endlich habe eine Revision der Effekten in der Stahlkammer der Deutschen Bank zu keinerlei Ausstellungen Anlaß gegeben. So sei er denn in der angenehmen Lage, im Auftrage des Revisionsausschusses für den Herrn Schatzmeister Entlastung zu beantragen. — Die Versammlung beschloß demgemäß und stimmte begeistert ın das Hoch ein, das der 2. Stellvertreter des Direktors, Herr Garteninspektor Weidlich, auf den hohen Schirmherrn des Vereins, Seine Majestät Kaiser Wilhelms II., ausbrachte. VII. Nun wurde zur Vorstandswahl geschritten. Der Vorsitzende des Ausschusses zur Vorbereitung der Vorstandswahl, Herr Kgl. Gartenbau-Direktor A. Fintelmann-Berlin, nahm hierzu das Wort und bemerkte, daß der Ausschuß sein Möglichstes getan habe, recht- zeitig den Vereinsmitgliedern eine Kandidatenliste ohne Lücke zu unter- breiten. Da der Ausschuß aber selbst erst im Mai, also 4 Wochen vor der Vorstandswahl gewählt werde, so sei die Zeit zur Erreichung befriedigender tesultate meist zu kurz. Es dürfte sich für die Zukunft empfehlen, die Wirksamkeit des Wahlausschusses stets bis zur vollzogenen Vorstands- wahl im Juni auszudehnen. Diesem Vorschlag pflichtete die Versammlung bei. Sodann gab Herr Fintelmann bekannt, daß er in der glücklichen Lage sei, die den Mitgliedern zugesandte Kandidatenliste, auf der eine Persönlichkeit als Direktor des V.z.B.d.G. noch nicht namhaft gemacht sel, zu vervollständigen. Er schlage nunmehr im Namen des Ausschusses zur Vorbereitung der Vorstandswahl folgende Personen vor: | 1. Zum Direktor: Herrn Kgl. Hoflieferanten Walter Swoboda, In- haber der Firma J. C. Schmidt-Berlin, Unter den Linden 16. 2. Zum 1. Stellvertreter: Herrn Garten-Architekt A. Brodersen- Schöneberg bei Berlin. 3. Zum 2. Stellvertreter: Herrn Otto Beyrodt, Orchideen - Groß- kulturen, Marienfelde bei Berlin. 4. Zum Schatzmeister: Herrn Kgl. Hoflieferanten J. F. Loock- Berlin. 5. Zum Generalsekretär: Herrn Redakteur Siegfried Braun. Das Skrutinium übernahmen die Herren: V. de Coene, Ü. Craß I und C. Hering, um nach kurzer Zeit mitzuteilen, daß die sämtlichen vor- geschlagenen Herren einstimmig. gewählt seien. Vier Stimmen hatten sich zersplittert. Die Herren Loock und Braun nahmen die Wahl dankend an, während die Herren W. Swoboda, A. Brodersen und Otto Beyrodt sich später dazu bereit erklärt haben. VIII. Die nachgesuchte Bewilligung von 500 Mk. für jede zukünftige erweiterte Monatsversammlung wurde in zweiter Lesung genehmigt, und dann IX. der Antrag Beyrodt einstimmig angenommen, im September 1906 die dritte erweiterte Monatsversammlung zu veranstalten und hiermit vornehmlich eine Rosenausstellung zu Terhimelem, X. Der „Vaterländische Bauverein“ in der eroenee (Privat-) Straße ist, wie im vergangenen Jahre, wiederum um Stiftung kleinerer ‘Preise für seine Balkon nam Merumeen eingekommen. 364 Zur Geschlechtsveränderung bei Pflanzen. Der Vorstand empfiehlt, die gleiche Summe von 25 Mk. zu bewilligen und den Dekorationsausschuß zu beauftragen, die Balkone zu besichtigen und weitere Vorschläge für die Verteilung und Art der Preise zu machen. Herr Stadtobergärtner Weiß kommt als Mitglied des Dekorationsausschusses auf die vorjährige Prämierung zurück und auf den Anstoß, den die Kommission schon damals an der dürftigen gärtnerischen Gestaltung der Höfe genommen habe. Im Zusammenhang mit der Prämiierung müsse der Leitung des vaterländischen Bauvereins die Forderung unterbreitet werden, am eignen Herde das Ihrige zu tun, und durch ansprechende und musterhaft gepflegte Anlagen der Balkonpflege in ihren Häusern ein nachahmenswertes Beispiel zu geben. Diesem wurde zugestimmt, und der Dekorationsausschuß beauftragt, die Angelegenheit unter Verteilung der bewilligten 25 Mk. zu einem guten Ende zu führen. XI. Der Antrag des Verstandes, die Monatsversammlung im August d. J. ausfallen zu lassen, und dem Generalsekretär dadurch Gelegenheit zu einer Erholungsreise zu geben, wird angenommen. Über die Vertretung wird das weitere noch bekannt gegeben werden. XII. Am 19. Juli findet ein größerer Ausflug nach Kottbus und . Branitz statt, über den Näheres auf Seite 392 dieser Nummer nach- zulesen ist. : XIII. Als wirkliche Mitglieder wurden die in der letzten Versammlung Vorgeschlagenen aufgenommen (siehe Gartenflora Heft 12, Seite 305.). J. F. Loock. Weidlich. Siegfried Braun. Zur Geschlechtsveränderung bei Pflanzen. Von A. Vofs. In Heft 11 der „Gartenflora* bringt der Vorsitzende der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft, Herr Fritz Graf von Schwerin zu Wen- disch-Wilmersdorf, sehr interessante Beiträge zur Geschlechtsveränderung diözischer Gehölze und nimmt als die Ursache solcher Erscheinungen Knospenvariation an, was darin noch eine weitere Stütze finde, dab alle sogenannten Knospenvariationen bei den spontan wachsenden Pflanzen sehr selten, bei Kulturpflanzen aber verhältnismäßig häufig vorkommen. Die mitgeteilten Fälle von Geschlechtsveränderung der Pflanzen sind dann auch ausnahmslas an Kulturformen beobachtet worden. Diesem Erfahrungssatze kann man als der Regel ohne weiteres zu- stimmen, aber Ausnahmen gibt es doch auch. Herr Prof. Dr. Paul Sorauer hat sich in seinem „Handbuche der Pflanzenkrankheiten“, 2. Auf- lage, I. Teil, auf Seite 163—172 ausführlich über die Geschlechtsveränderung ausgesprochen. Sorauer bringt den ganzen Abschnitt mit unter dem Haupttitel: „Wasser- und Nährstoffmangel“ und deutet damit schon an, daß solche Erscheinungen tatsächlich auch iu äußeren Einwirkungen ihren Grund haben. Zur Geschlechtsveränderung bei Pflanzen. 365 So sah Meehan!) an einer 40 Fuß hohen Castanea americana Rafi- nesque (Castanea dentata Borkhausen), die bisher reichlich Früchte ge- tragen, aber darauf zu kränkeln anfıng, was sich durch Gelbwerden der Blätter kundgab, seit diesem kränklichen Zustande Tausende von männ- lichen Blüten, aber nicht eine einzige weibliche mehr entwickelt. Wenn somit äußere, schwächende Einflüsse hier nur noch männ- liche Blüten erscheinen machten, so ist anderseits auch anzunehmen, daß äußere, kräftigende oder gar Überernährung bewirkende Einflüsse vor- wiegend weibliche Blüten resp. weibliche Pflanzen hervorbringen können. Dies wurde auch, wie Sorauer a. a 0. mitteilt, schon 1885 von dein berühmten Phaenologen H. Hoffmann-Gießen bestätigt, welcher fand,?) daß schon allein bei Dichtsaat krautiger Pflanzen, wie z. B. der Tag- und Abend-Lichtnelke, dem echten Spinat usw., weit mehr männliche als weibliche Pflanzen zur Entwickelung kommen. Bei Hanf war der Versuch Hoffmanns, weil mißglückt, nicht maßgebend. Beim indischen wie beim Riesen-Hanf habe ich in den Jahren 1886—89 in Göttingen am Kgl. Landw. Institut den Unterschied zu dichter gegenüber weitläufiger Saat untersucht und kann nur bestätigen, daß auch beim Hanf die Dichtsaat sehr nach- teilig ist, insofern schon, als man als Blatt- und Dekorationspflanze nur die dunkelgrüne, vollbelaubte, auch nicht schon mitten im Sommer ab- sterbende weibliche Pflanze gebrauchen kann. Daß man von zu dicht oder in zu mageren Boden gesätem Spinat großenteils nur männliche Pflanzen erhält, die dann als Spinat minderwertig sind, weiß jeder Gemüse- gärtner, wenn er dabei wohl auch nicht an männliche und weibliche, sondern nur an „in Blüte schießende oder aufschießende* Pflanzen ge- dacht hat. Das alles weist also direkt auf den Einfluß äußerer Einwirkungen, namentlich der Ernährung (des Wassers und der Nährstoffe), hin, und au gleiche Weise lassen sich auch die entgegengesetzten Erscheinungen, daß aus männlichen Pflanzen später weibliche geworden sind, zwanglos erklären. So auch bei den beiden Weiden-(Salix-)Jbäumen in Kronstadt (Sieben- bürgen), welche der als ein sehr scharfer Beobachter bekannte Herr Pro- fessor Dr. J. Römer in Kronstadt auf Seite 286 (Heft 11) der „Garter- flora“ erwähnt. Die vor etwa 30 Jahren gepflanzten beiden Bäume waren bis vor 7 Jahren männlich, von welchem Zeitpunkt ab sich immer mehr weibliche Blütenkätzchen an beiden Bäumen zeigen, als ob die Bäume ın kurzer Zeit ihr Geschlecht ganz ändern wollten. Herr Prof. Römer teilt zwar mit, daß die Bodenverhältnisse, der Standort, das Klima durch- aus die gleichen geblieben seien, aber die Bäume stehen ja doch neben dem Brunnen im Schulhofe der Mädchenschule in Kronstaat. Was liegt also wohl näher, als die Annahme, daß die von Jahr zu Jahr immer mehr sich im Boden ausbreitenden und tiefer gehenden Wurzeln nicht alleın viel mehr Wasser, sondern auch mehr oder bessere lösliche Nahrung ge- funden haben, um weibliche Blüten entwickeln zu können, die durch ihre 1) Meehan, On two classes of male flowers in Castanea etc. Bot. Ztg. 1574, S. 334. £ ?) H. Hoffmann, „Über Sexualität“. Bot. Ztg. 1885, Nr. 10. längere Entwickelungszeit und ihren größeren Baustoffverbrauch nicht nur die beiden Bäume vor einer Knospensucht (Blastomanie) oder einer Ver- laubung (Frondeszenz) bewahren, sondern durch die Samenentwickelung auch die natürliche Reproduktion der Art ermöglichen, so lange die Boden- nährstoffe ausreichen und kein zu hoher Wasserüberschuß die Knospen- sucht hervorruft. Daß bei der von Herrn Garteninspektor Rettig-Jena und von Herrn Prof. Dr. Koehne-Berlin erwähnten Taxus baccata nach des letzteren An- sicht starkes Beschneiden blühfähige männliche Bäume zum Hervor- bringen auch weiblicher Blüten treiben kann, leuchtet nach dem bereits Gesagten gewiß ein. Wenn von vornherein die Pflanze gut ernährt worden, die Bodenkraft eine mehr als ausreichende ist, dann würde starkes Be- schneiden der Zweige oder Aste eine noch reichere Nährstoffzufuhr (ohne schädlichen Wasserüberschuß gedacht) zuwege bringen. Die Zusammen- setzung oder Qualität der Nahrung wird dann entscheidend da- für sein, ob an bisher männlichen Pflanzen auch weibliche Blüten, oder ob nur stärkeres Längenwachstum infolge Wasser- überschusses entstehen. Sorauer teilt a.a. O. mit Bezugnahme auf Farne die Beobachtung Prantls,!) als besonders wichtig mit, daß Farnvorkeime ohne Bildegewebe (Meristem) von Königsfarn, welche vereinzelte Antheridien (männliche Organe) getragen hatten, nach Stickstoffzufuhr reichlich Archegonien (weibliche Organe) entwickelten, was um, so beachtenswerter ist, weıl die weiblichen Organe sonst immer an die Gegenwart von Bildegewebe ge- bunden sind. Mauz fand durch Versuche, daß bei ein- wie bei zwei- häusigen Pflanzen das männliche Geschlecht durch Trockenheit, freien Einfluß von Licht und Luft, das weibliche dagegen durch Feuchtigkeit, Lichtmangel und guten Dünger begünstigt wird. Herr Graf von Schwerin sagt über die Knospenvariation (also über das Vorkommnis, aus einer Laubknospe eines Baumes Blätter, 'Triebe, Zweige, Blüten oder Früchte von ganz abweichender Farbe oder Gestalt oder Wuchsform oder sonstiger Eigentümlichkeit entstehen zu sehen), daß dadurch ebensowohl auch ein besonderes Geschlecht erscheinen könne. Das ist sicher richtig. Nur sagt er auf Seite 287 der „Gartenflora“: „Unter Knospenvariation verstehe ich übrigens nicht, daß die be- treffende Variation erst in der Knospe entsteht, der sie zuerst entwächst, sondern daß sie in dieser Knospe zum ersten Male zutage tritt und schon vorher vom Samenkorn an latent in der Pflanze vorhanden war.“ Diese Annahme würde aber mit der Geschlechtsveränderung bei den von mir erwähnten krautigen Pflanzen (Spinat, Hanf usw.), sowie bei der Castanea, auch bei der Taxus usw, nicht übereinstimmen. Vielmehr muß man jeder abweichend ernährten Knospe an einer (Kultur-) Pflanze die Möglichkeit der Variation nach irgend einer Rich- tung hin zusprechen! Nur so lassen sich die beobachteten Erscheinungen völlig. erklären. RE ı) Prantl in Bot. Zte. 1881, S. 753. Zur Geschlechtsveränderung bei Pflanzen. 367 Selbstverständlich ist bei diesem von mir als die Regel betrachteten Ergebnis die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß das Geschlecht einer Pflanze schon im Samenkorn oder in der Farnspore veranlagt (prädestiniert) sel. Sorauer sagt auch, die Ernährung gewisser Sporen könne zufällig oder infolge vorteilhafterer Stellung eine bessere sein, als die der übrigen und so die besser ernährten Sporen zur Erzeugung weiblicher Pflanzen geneigter. sein. Der leider zu früh verstorbene Dr. Heyer hebt in seiner Inaugural- dissertation (Halle 1883) noch die Tatsache hervor, daß — wenigstens bei Kräutern — die weiblichen Pflanzen ein dunkleres Grün aufweisen und auch massiger belaubt sind. Als Ursache hierfür nımmt er einen größeren prozentischen Stickstoffgehalt in solchen Pflanzen an, weil wir bei unsern Kulturpflanzen durch Stickstoffdüngung tatsächlich eine gesättigtere Färbung erzielen. Diese Annahme ist, obgleich der Stickstoff tatsächlich mit beteiligt sein muß, insofern sehr einseitig, als die Pflanzen auch dunkler grün werden können, wenn man ihnen nur Thomasmehl gibt, sofern ihnen gerade dessen Bestandteile: Phosphorsäure. oder Kalk oder Eisen, mangeln, auch Pflanzen, die kalihungerig sind, weisen gewöhnlich eine dunkler grüne und gedrungenere Belaubung auf als die reichlicher mit Kalı ernährten, bleiben aber im Ertrage doch zurück. Wer sicher gehen will, muß voll- wertige Nahrung und nicht einen einzelnen Nährstoff geben. Inwieweit der Stickstoff oder das Wasser überwiegen dürfen, muß man aus dem Zu- stande der Pflanze resp. der Bodenbeschaffenheit beurteilen lernen. Es bliebe nun zu erforschen, ob fortgesetzte Düngungen mit phosphor- saurem Kalk, gemischt mit ‚salpetersaurem Natron, auf wenig humosem, nicht wasserreichem Boden etwa mehr auf männliche Blüten, und ob kohlensaures Ammoniak ım Verein mit schwefelsaurem Kalı bei humus- reichem, mäßig kalkhaltigem, aber nie an Wassermangel leidendem Boden etwa mehr auf die Entstehung weiblicher Blüten hinwirkt. Solche Ver- suche sind ja höchst interessant. In meinen 1890 geschriebenen, aber erst Neujahr 1894 im Druck erschienenen „Grundzügen der Gartenkultur“, Seite 92/93, schrieb ich — und das mag hier als Resultat aus obigem gelten: „Aus vielen Beobachtungen ergibt sich die Anschauung, dab das Geschlechtsleben der Pflanzen von äußeren Verhältnissen abhängig ist. Diese Verhältnisse beeinflußen für die Wachstumszeit oder für ganze Nach- kommenschaften die typisch gewordene Entwickelung. Vorzugsweise maßgebend für den Charakter der sich entwickelnden Geschlechtsorgane ist der Nährstoffvorrat. Ob die weiblichen Anlagen zur Ausbildung kommen, hänst aber noch von Nebenumständen ab; die Stickstoffzufuhr allein ist nicht fähig zur Entwickelung der weiblichen Anlagen. Es gehört dazu eine größere Menge frisch hergestellter oder bereits als/ Pflanzenkapital ab- gelagerter Baustoffe, durch welche der Zellinhalt größere Ansammlungs- fähigkeit und zugleich Konzentration erhält, welche das Druckwachstum (Längenwachstum) herabmindert zum Vorteil eines stärkeren Zugwachstums (Baustoffansammlung). — Nährstoffmangel oder Mangel an vorhandenem Pflanzenkapital wird ın den Pflanzen (in den Blüten) zunächst die weniger 368 Festdekoration zur silbernen Hochzeitsfeier des Kaiserpaares. Stickstoff (sagen wir besser: weniger Fleischstoffe) beanspruchenden männ- lichen Organe in überwiegender Menge veranlagen; alle Umstände, welche eine anstrengendere Ernährungstätigkeit, d. h. Nahrungserwerb nötig machen, so Trockenheit, Wärmeüberschuß usw. tragen dazu bei.“ hi Karl Düsing sagt zutreffend: „Ernährung der Pflanze im Überfluß wirkt mehr auf ungeschlechtliche Vermehrung: auf Sprossung, Ausläufer. Einflüsse, welche bei den Pflanzen einen schnellen Nahrungsverbrauch oder rasches Wachstum begünstigen, sind der Entwickelung männlicher Blüten förderlich.“ Gedenken wir zum Schlusse nach all diesen Gesichtspunkten auch noch der Schenkschen Theorie. Wenn wir dabei vor allem die Tatsache im Auge behalten, daß beide Geschlechter überall in annähernd gleicher Anzahl sich ständig so ziemlich die Wage halten, so muß ein, einem Naturgesetze unterliegendes ausgleichendes Moment vorhanden sein, zumal, da jedem Lebewesen wohl der Trieb zur Erhaltung seiner Art wie auch (aber abhängig von äußeren Notzuständen) Seinesgleichen eigen ist. Hiernach muß dann folgerichtig das Geschlecht eines zu erwartenden Nach- kommen demjenigen des jeweils physiologisch, an Lebenskraft oder generisch schwächeren der beiden Gatten entsprechen. Bei einem oder in der Mehrzahl männlichen Nachkommen wäre also der Vater, bei weiblichen die Mutter der jeweils physiologisch schwächere Gatte. Diese Auffassung, welche ich seit 1890 vertrete, habe ich auch im „Deutschen Gartenrat“ gleich in seiner No. 2 vom 12. April 1903 wieder veröffentlicht, aber auf eine Diskussion über das für Gärtner, Landwirte und Forstleute gleich wichtige Thema der Geschlechtsänderung bei Pflanzen hat sich noch niemand eingelassen. Die Sache will ja auch erst gründlich studiert sein. Herrn Grafen von Schwerin gebührt unser Dank, daß er diese Angelegenheit aufgriff und sie zu klären suchte. Möge man sie allseıtig im Auge behalten, überall Beobachtungen anstellen, damit auch eine end- gültige Lösung bald stattfinde. Festdekoration zur silbernen Hochzeitsfeier des Kaiserpaares im Geschäftslokal von Emil Dietze-Steglitz. (Hierzu Abb. 41.) Im nebenstehenden Bilde geben wir die Schaufensterdekoration wieder, welche die Kunst- und Handelsgärtnerei von Emil Dietze in Steglitz an- läßlich der silbernen Hochzeit unseres erlauchten Kaiserpaares für die Verkaufshalle ihres Hauptgeschäftes in der Albrechtstraße geschaffen hatte. Ausgezeichnet durch die Poesie des ihm zugrunde liegenden Gedankens und eine von feinem Geschmack zeugende Durchführung, hat dies anmutige Werk gärtnerischer Dekorationskunst allgemeine Anerkennung gefunden und gereicht der Leistungsfähigkeit der Firma zur Ehre. Seitens des V.z. B.d.G. hat es durch Verleihung der goldenen Medaille die verdiente Anerkennung gefunden. Kann auch die bildliche Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin { SWIl Dessauer Strasse 29 Soeben erschien: Jahresbericht der Vereinionng der Vertreter der aneewandien Botanik Dritter Jahrgang 1904/05 Mit 2 Tafeln und 10 Textabbildungen Früher erschienen: Erster Jahrgang 1903. Geheftt Mk. ++ rer + 8 Zweiter Jahrgang 1903/4. Mit Textabb. 6eh. 5 Mk. 20 Pfg. Jahresbericht der Vereinigung der Vertreter der angewandten Botanik a inhalts-Verzeichnis. Seite Bericht über die Hauptversammlung der Vereinigung in Wien am 14% Juntstlgops as v1 Bericht über die Konferenz den Aekulkus enden. in en am 16.:Juni :190b u ee ee Se Mitgliederliste. „2.0, nes ea Weinzierl, Th. Ritter v., Eine neue Methode der botanischen Analyse der künst tlichen Wiesenbestände. . . . NET TE ü Ewert, R., Blütenbiologie und Tragbarkeit der Obstbäume. 2 er Meissner, R., Über das Tränen der Reben. . . . 22 — Untersuchungen über eine auf schwedischen Herd lbeeren gefundene Saccharomyces-Att . . . . A Büsgen, M., Beobachtungen über die eh, de Banriymrzeln Rss, Hecke, L., Die Blüteninfektion des Getreides durch Flugbrand . . . . 6 Molz, E., Über Phototropismus bei den Larven von Eriocampa adum- brata Klg. . . 65 Muth, Fr,, nennen Abe die Früchte des jeiatss ( Gare aa 76 Appel, O, Neuere Untersuchungen über Kartoffe- und Tomaten- erkranküungen .:\... us. nee ar ale Ne Behn, Die Denitrifikation SDR 137 Wieler, A., Neuere Arbeiten über or ans saurer es it Are ; Pflanzen...) “es Keen N Referate. a) Jahresberichte und Arbeiten von Anstalten etc. Augustenberg b. Grötzingen (Baden), Grofsh. Bad. Landwirtschaftl. Versuchsanstalt, „in. ou... Bee a en Berlin, Biologische Abteilung für Land- und Forstwirtschaft am Kaiserl. Gesundheitsamte . 182 Berlin, Kgl. Versuchs- und Prüfungsanstalt für Wasserversorgung und Abwässerbeseitigung . . 22 ne. NE — Institut für Gärungsgew be nn. Starkofabeikaton 8 188 Bonn-Poppelsdorf, Institut für Bodenlehre und Pflanzenbau der Kal. Landwirtschaftl. Akademie. . . 0 Brünn, Landwirtschaftl. ande erenehs en für VPilänzenkee ee Kt} Jahresbericht der Vereinigung der Vertreter der angewandten Botanik Geisenheim, Kgl. Lehranstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau Weinbau- und Kellerwirtschaft . Rebenveredelungsstation Obstbau . or unssstation } Gartenbau, Obsttreiberei, Park Gemüsebau und Gemüseverwertung Bienenzucht i Pflanzenphysiologische resehwalhsitiernan Hefereinzuchtstation : Oenochemische ne : Pflanzenpathologische Versuchsstation Meteorologische Station . Hamburg, Botanische Staatsinstitute, ns für Br enhe ı — Botanische Staatsinstitute, Abteilung für Samenkontrolle Hannover, Technisch-mikrosk. Laboratorium der Technischen Hochschule Hohenheim, Botanisches Institut der Landwirtschaftl. Hochschule — Versuchsfeld der Landw. Hochschule und K. W. Saatzuchtanstalt . Klosterneuburg, K. k. höhere Lehranstalt für Wein- und Obstbau München, Kgl. Bayer. Agrikultürbotanische Anstalt. . . . — Botanische Abteilung der Kgl. Bayer. Forst]. essen gl; — Wissenschaftliche Station für Brauerei a . ß Oppenheim a. Rh., Grofsh. Wein- und Onkel: S Proskau, orale Abteilung der Versuchsstation des Kgl. 1eennella- gischen Instituts : S. Michele (Tirol), Landw. bie ei ie ee taien de ch Lehranstalt. : Tabor (Böhmen), Station für Pflkunenleacheiken ind Elan renschuta an der Kgl. Landwirtschaftl. Akademie : Troppau, Agrikulturbotanische Landesversuchs- La Senienkontroll‘ station \ Wageningen, BR pre en voor m aesnnale te Wenn N Weihenstephan, Kgl. Saatzuchtanstalt an der Kgl. Akademie für Land- wirtschaft und Brauerei . : : Weinsberg, Kgl. Württembergische Werne ers naiseneal taten ; b) Arbeiten über Bakterien, ee en etc. Boetticher, H., Tätigkeit der Bodenbakterien — Vorsicht beim Bezug, von Reinhefe — Säurerückgang beim Wein . St h Roehling, A., Rassen des Saccharomyces en Wortmann, J., Wissenschaftliche Grundlagen der Wieinbesetlung nd el aee | — Biologische ash Aber die lasnlane den, Were ce) Arbeiten über Pflanzenkrankheiten etc. Appel, OÖ. und Laubert, R., Conidienform des ae N ces slerotiophorus . Br BURRU NER ER - Seite 196 196 197 197 197 198 198 198 198 198 199 200 203 204 209 210 212 914 215 922 295 297 237 238 240 243 245 245 247 .. 248 Wien, K. k. Samenkontrollstation n k. landwirtschaftl.-botanische Laubert, R., Blattkrankheit der Traubenkirsche durch Sclerotinia | \ — een der Bäume (Nectria cinnabarina) . . - — Schwarzfleckenkrankheit der Ahornblätter (Rhytisma acer mu) Y 1 ie — Taschenkrankheit der Zwetschen durch Exoascus Pruni. . . . — Beitrag zur Kenntnis des @loeosporium der roten J ohannisbeer (GRibes) 2... \ Ne, Abe — Gloeosporium- Kahn er ee (G. u, N . — Zur Morphologie einer neuen (ytospora (0. Grossulariae). . . vi \ — Eine neue Rosenkrankheit durch Coniothyrium Wernsdorffiae Au IR — Kropfkrankheit (Plasmodiophora) des Kohls. . . . . 2... — Phytophthora-kranke Kartoffeln. . . . 2. . 2. mn 2 ne — Milsbildung der Getreidehalme . . . . . a — Pflanzenschutz in England. . . Neger, 5 . = r Fr ‚Wu Neue Beobachtungen an einigen ne Holagewächse Bedeitus für den lan. insbesondere die Obst- und Ba kukurın ae LS 5 : N SS ' Die Selektion im bhelie der Reblauchelunipiine re ee jr Nies A., Zur Kenntnis der Symbiose eines Pilzes mit dem Taumel- 2: Tolcht ra. es, 2 — Hautreizende Pe N { Schander, R., Physiologische Wirkung der ner RB N \ e) Arbeiten über Nutzpflanzen. BI. Braun, K., Kultur der Mohnpflanze und die Or ya ER EN — Ipecacuanha oder Brechwurzel . . . . Sisba = A Molz, E., Studienreise in die Vollabsseenu le von Niederösterreich, Steiermark und Südtirol. . . ...... : wissenschaftlichen Erkenntnis im Dienste von Land- und Forstwirtschaft, Ha el und Gewerbe durch botanische Forschung. Gerade die landwirtschaftlich-pra fi he Botanik ist in kurzer Zeit zu einem Wissenszweig herangewachsen, der bei vo, ständiger Selbständigkeit in seinen Errungenschaften bereits hervorragend gebend geworden ist für den weiteren Fortschritt eu den Dunn . Japanische Gartenkunst. 369 Darstellung des Arrangements die prächtige harmonische Farbenwirkung leider nicht vor Augen führen, so veranschaulicht sie doch nicht nur den Gesamtcharakter der Dekoration, sondern zum Teil auch das verwendete Pflanzen- und Blumenmaterial in leicht erkennbarer Weise. Wirkungsvoll treten auf der Höhe eines in sanfter Erhebung sich weit in die Halle er- streckenden Blumenparterres die trefflichen Büsten Ihrer Majestäten in die Erscheinung. Ihnen nähert sich aus dem im Hintergrunde aus Palmen- und Fliedergruppen gebildeten Haine herausschreitend, ein Genius. Er Abb. 41. Festdekoration zur silbernen Hochzeitsfeier des Kaiserpaares im Geschäftslokal von Emil Dietze-Steglitz. trägt in den Händen eine Girlande aus Silbermyrte und ist im Begriff, das hohe Paar mit derselben zu schmücken. Die Absicht kommt in dem Bildwerke durch die leicht nach vorn geneigte Haltung der Figur und die ausgebreiteten Arme in künstlerischer Vollendung zum Ausdruck, Karl Patt. Japanische Gartenkunst. Von Adolf Groth. „Wer den Dichter will verstehen, Mufs in Dichters Lande gehen.“ Dieses schöne und wahre Wort läßt sich mehr oder weniger auf alle Künstler und alle Künste anwenden, am meisten vielleicht auf die Garten- kunst und auf die japanische Kunst. Denn einerseits sehen wir, daß die große Aufgabe des Menschen- 28 370 Japanische Gartenkunst. geschlechts, eine Versöhnung herzustellen zwischen Natur und Kultur, zwar alsbald in viele Einzelzweige zerfällt, und manche von diesen mögen sehr viel wichtiger, sein als die Arbeit des Gärtners, aber seiner Hände Werk zeigt uns doch am unmittelbarsten und hanagreiflichsten, wie sich der Menschengeist mit der Lösung jenes Grundproblems abmüht. Daher läßt uns schon ein flüchtiger Blick auf den Berliner Tiergarten, den Wiener Prater, das Bois de Boulogne und den Hyde Park neben den gemeinsamen Zügen weltstädtischen Iiebens und Treibens doch zugleich auch vieles sehen, was für Land und Leute bezeichnend ist. Anderseits ist die höchst eigenartige Kunst der Japaner — mögen wir nun zuerst an ihre Malerei, Töpferei, Stickerei, an ihre Behandlung der Metalle, ihre Elfenbein- und Lackindustrie, an ihre Architektur oder gar an ihre Musik und Poesie denken — nur durch die geographischen und geschichtlichen Lebensbedingungen des fernen Inselvolkes verständlich. Das gilt nun in erhöhtem Maße auch von ihrer Gartenkunst, und so müssen wir, um deren wunderbaren Zauber recht zu würdigen, schon im Geiste eine Reise antreten nach dem Lande der aufgehenden Sonne. Uns. Deutschen wird das nicht eben schwer; denn „die Fremde lockt uns all. Und wem ans Haus der Fuß gebannt, der schickt auf luftger Schwinge den Wolkenpilger, den Gedanken, aus, daß forschend er, was draußen liegt, durchdringe*“. Ganz Japan, so steht in vielen Büchern zu lesen, ist wie ein Garten angebaut, und das ist auch im allgemeinen richtige. Man muß nur wissen, daß bei weitem der größere Teil des Landes durch seinen gebirgigen Charakter jeden Anbau ausschließt. Der kleine Rest gestattet dann eine um so intensivere Kultur, die denn auch von den fleißigen Bewohnern seit alten Zeiten mit erstaunlichem Erfolge betrieben worden ist. Nicht nur die wenig umfangreichen Ebenen, sondern auch die Berghänge, soweit sie für natürliche oder künstliche Bewässerung irgend erreichbar waren, sind dem Menschen tributpflichtig geworden und zeugen allerorten von der sorgsamsten Pflege. Die Reisfelder, Tee- oder Maulbeerpflanzungen usw. machen tat- sächlich auf das europäische Auge mehr den Eindruck eines Gartens, als eines Ackers. So verwischt sich bereits der Unterschied zwischen diesen beiden Arten des Anbaues, und von den ausgedehnten Ländereien, die dem Gemüse- bau dienen, dürfte vollends schwer zu sagen sein, ob man sie richtiger Gemüsegärten oder Gemüsefelder nennen soll. Aber auch der eigentliche Ziergarten des Japaners hebt sich weniger von der Umgebung ab, als der unsrige. In scharfem Gegensatz zu den Parkanlagen der Chinesen, die uns durch allerlei bizarre Künsteleien und Schnörkeleien aus der Wirklich- keit in eine ganz fremde .Märchenwelt zu versetzen wissen, trachten ihre Nachbaren im Inselreiche gerade danach, ihre Gärten zu einem möglichst. getreuen Abbilde der herrlichen Landschaft zu gestalten, die Mutter Natur selbst gepflanzt und ihren dankbarsten Kindern zum Wohnsitze an- gewiesen hat. Denn Naturfreunde und Naturkenner sind die Japaner, wie schwerlich ein zweites Volk der Erde. Man denke nur daran, wie z. B. die dortigen Künstler seit Jahrhunderten fliegende Vögel zu malen pflegten, die bei Japanische Gartenkunst. 371 uns als höchst unnatürlich galten und oft verspottet wurden, bis die modernen Schnellseher und andere optische Erfindungen den beschämenden Beweis erbrachten, daß die unbewaffneten Schlitzaugen coch richtiger gesehen hatten, als die schärfsten europäischen Brillen. Aber nicht bloß in der Schärfe des Sehens stehen wir weit zurück, sondern noch viel mehr in der Freude am Sehen. Käfer, Schmetterlinge und jegliches Gewürm, überhaupt alles, was da kreucht und fleugt, haben die Künstler Japans so unzählig oft und mit so liebevoller Sorgfalt dar- gestellt, daß wir daraus ohne Zweifel schließen können, eine solche zärt- liche Hingabe an das Kleinleben der Natur entspricht dem Bedürfnis und Geschmack des ganzen Volkes. Und wie für die kleinen, so ist auch für die großen Schönheiten der Natur das Auge bei hoch und niedrig weit geöffnet. Damit hängt es zusammen, daß man überall, auch in den großen Städten, viel zahlreichere Gärten antrifft, als bei uns. Zwar die oft gehörte Behauptung, es gebe in Japan kein Haus ohne Garten, geht viel zu weit. Das Zählen ist sehr schwierig; denn soll man ein Vorplätzchen am Haus- eingang mit einem oder zwei Bäumchen oder Sträuchern als Garten gelten lassen oder nicht? Und wo ist da die Grenze? Im allgemeinen darf man vielleicht annehmen, daß ein Viertel aller Häuser sich eines bescheidenen Gärtchens erfreut, und das ist doch schon im Vergleich mit Europa ein sehr günstiger Prozentsatz. Er verbessert sich aber noch gewaltig, wenn man bedenkt, daß man dort, auch in den Städten, fast durchweg Einfamilien- häuser baut; die Erdbebengefahr verbietet den Bau vierstöckiger Miets- kasernen. So erklärt es sich, daß die Hauptstadt Tokio einen Raum ein- nimmt, wie das viermal so große London. Nicht eine Millionenstadt ist Tokio, sondern ein Millionendorf, und wenn man von einem hochgelegenen Punkte auf das Häusermeer hinabschaut, so wird das Auge überall durch große oder kleine grüne Inseln erquickt. In Berliner Zeitungen liest man ab und zu, es sei in dieser oder jener Gemeindeschule ein Kind entdeckt worden, das in seinem Leben noch keinen Baum gesehen habe. Ich möchte bezweifeln, ob das in unserer Stadt auch bei den unglücklichsten Wohnungs- und Familienverhältnissen möglich ist; daß es aber im Eastend von London solche Kinder gibt, halte ich für sicher, und traurig genug liegen diese Dinge ja auch für die ärmeren Klassen der deutschen Großstädte. Dagegen dürfte es im ganzen Japanischen Reiche wenige Kinder geben, die sich nicht täglich am Anblick lebender Bäume erfreuen könnten und auch wirklich erfreuten, Japan ist auch in dieser Hinsicht ein „Paradies der Kinder“, und der Wert eines solchen Schatzes für die physische und psychische Gesundheit des ganzen Volkes wird von einsichtigen Beurteilern in und außer Landes sehr hoch eingeschätzt. So meinte Justus Brinkmann, einer unserer besten Japan- kenner, in einem 1903 zu Hamburg gehaltenen Vortrag: „Unverkennbar ergibt sich die allgemeine Geschmacksbildung in Verbindung mit dem lebendigsten Naturgefühl als ein ethisches Kulturelement, das in Japan un- endlich weiter und tiefer entwickelt ist, als bei uns.“ Und der Missionar Munzinger schreibt in seinem trefflichen Buche „Die Japaner“ (Berlin, Haack 1898): „Die ganze Erziehung der japanischen Frauenwelt ist bis vor 28* 372 Japanische Gartenkunst. kurzem eine vorzugsweise ästhetische gewesen: Etwas Lesen, Schreiben und Rechnen wohl, mehr aber, als das, Unterricht in den schönen Künsten, im Blumenbinden, der Dichtkunst, der Malerei, und vor allem der Musik; das intellektuelle Moment kommt erst in zweiter Linie, und das Ethische soll durch das Ästhetische erzielt werden, Tausend Jahre, bevor Schiller seine Betrachtungen über die ästhetische Erziehung: schrieb, war dieselbe in Japan schon in Übung.“ Es ist kein Zufall, daß dort zu Lande die Kinder und die Blumen gleicherweise hochgeschätzt werden, und an anderer Stelle sagt Munzinger mit Recht: „Ich kenne viele Europäer, die für die Japaner wenig übrig haben: ich kenne keine Abendländer, die nicht be- zaubert wären von Japans Kindern.“ Freilich ist nun vor einem halben Jahrhundert das Inselvolk aus seinem beschaulichen Stilleben aufgeschreckt woıden, die Kindererziehung: nähert sich der unsrigen, und sogar das Blumendasein der Frauenwelt — in sehr bezeichnender Weise sind die weiblichen Namen zum großen Teile Blumen- namen — ist nicht unberührt geblieben. Aber während das Land mit ungeheurem Kostenaufwand eine Umgestaltung aller Lebensverhältnisse durchführte, die in der ganzen Weltgeschichte ohne Beispiel ist, und während namentlich in den letzten Jahrzehnten Heer und Flotte nicht geringere Ansprüche an die Finanzkraft machten, als es bei den viel reicheren Groß- mächten Europas der Brauch ist, hat man es doch fertig gebracht, einen ausgedehnten Exerzierplatz inmitten der Hauptstadt auf öffentliche Kosten in einen Park umzuwandeln; eine solche Großstadtlunge gilt dort eben noch nicht als Luxusartikel. Und nun sehen wir uns die ale etwas genauer an, zunächst die Hausgärten. Hier wird man vielleicht eine eingehende und begeisterte Schilderung all jener prächtigen Kinder Floras erwarten, die wir als ‚schönsten Schmuck unserer Gärten aus dem Lande der aufgehenden Sonne bezogen haben, und die uns teilweise noch durch den Zusatz „Japonica“ in ihren Namen an ihr Heimatland erinnern. Aber erstens bin ich kein Fachmann und zu wenig Kenner, um mich auf dieses Gebiet zu wagen, und zweitens fehlt es zwar den dortigen Gärten nicht an Camellien, Magnolien, Pyrus, Deutzien, Astern, Lilien, Rhododendron usw., doch treten diese Schmuckstücke viel weniger in den Vordergrund, als bei uns, und Blumenbeete gibt es überhaupt elh, Das würde ja den Landschaftscharakter stören, der den Hauptgesichts- punkt für die ganze Anlage gibt, und daher bietet uns ein normaler japanischer Garten kaum mehr Blumenschmuck, als die freie Natur. Diese freilich — das darf man dabei nicht vergessen — ist unter jenem glück- lichen Himmelsstrich weit üppiger und auch weit bunter, als in unserm rauheren Klima. Soll nun der Garten eine Landschaft, und zwar eine Japanische Landschaft, darstellen, so darf es vor allem nicht fehlen an starken Unterschieden des Niveaus; die Landschaft würde sonst nicht echt sein. So erscheint dem japanischen Blick gerade das als höchst natürlich, was die Fremden oft eine geschmacklose Ziererei nennen, Jeder Garten nämlich und jedes Gärtchen enthält sein kleines Gebirge, seinen Fluß mit einer oder mehreren Brücken, die meist nach der Art des Mittelalters, Die Roteichen und die Blutbuchen. 373 d. h. in Japan bis 1868, wo man noch keine Pferdewagen kannte, in Halb- kreisform sich von einem Ufer zum anderen schwingen, mit Wasserfall und See oder Teich. Daß die Flußbetten gewöhnlich trocken liegen und nur durch zierliches Steingeröll angedeutet sind, stört den Japaner wenig oder gar nicht; denn die echten Gebirgsbäche des Landes sind in der regen- armen Jahreszeit auch nicht besser dran. Über sonstige Mängel seines gärtnerischen Kunstwerkes vermag der glückliche Besitzer odeı Beschauer genau so unbekümmert hinwegzusehen, wie er es ja überhaupt bei seinen Kunstschätzen, Gemälden, Lackwaren usw. gewohnt ist. Was an perspektivischer Genauigkeit, an sorgfältiger Abmessung der Größenverhältnissse fehlt, das wird hier wie dort durch geschmackvolle Ausführung der Einzelheiten, durch geschickte Form- und Farbenwirkung ersetzt, und was man dann immer noch zu viel oder zu wenig sieht, das weiß ein japanisches Auge ebenso leicht und glücklich ins gleiche zu bringen, wie etwa unsere Kinderwelt aus einem alten Tisch je nach Bedarf eine Räuberhöhle, ein Kriegsschiff, eine Ritterburg oder einen Feenpalast zurechtzaubert. Nun ist die ganze Denk- und Sprechweise des Orients viel mehr auf ein lebhaftes und kräftiges Mitarbeiten der Phantasie zugeschnitten, als unsere vielleicht korrektere, aber auch nüchternere Art. So kommt auch auf dem vorliegenden Gebiete dem gebildeten Japaner die von frühester Jugend an erlernte chinesische Zeichenschrift, die ursprünglich eine Bilder- schrift war und davon noch manches bewahrt hat, sehr zustatten. Wenn man z. B. gewohnt ist, beim Lesen sich unter drei Bäumen einen üppigen Wald, unter zwei Bäumen ein kleines Gehölz zu denken, während ein einzelner Baum eben einen Baum vorstellt, ja dann wird es dem Geiste auch nicht schwer, einen kleinen Steinhügel im Garten, der mit drei Bäumchen besetzt ist, flugs in ein romantisches Waldgebirge zu verwandeln. (Fortsetzung folgt.) Die Roteichen und die Blutbuchen. Von Schiller-Tietz. Die beiden in Deutschland heimischen Eichen, die Winter- oder Steineiche (Quercus sessiliflora Salisb.) und die Sommer- oder Stiel- eiche (Q. pedunculata Ehr., @. Robur L.) scheinen, wenigstens in einigen Gegenden, „überständig“ zu sein, insofern sie nicht mehr recht fortkommen und die älteren Bäume eingehen. Außerdem ist das Wachstum unserer Eichen auch ein derartig langsames, daß der auf möglichst kurze Umschlags- zeiten hinstrebende Forstbetrieb die Eichenanpflanzungen einzuschränken gezwungen ist; in Parkanlagen bevorzugt man längst fremdländische Eichen, die sich durch ein rasches Wachstum auszeichnen und deshalb auch bereits im waldmäßigen Anbau Verwendung finden. Besonderer Verbreitung er- freuen sich namentlich die nordamerikanischen Eichen, unter denen die Weideneichen (Q. imbricaria und Q. Phellos) ganzrandige Blätter haben, während die gleichfalls nordamerikanischen Schwarzeichen (Q. nigra und Q. ferruginea) und die Roteichen (Q. rubra, Q. coccinea und Q. palustris) 374 Die Roteichen und die Blutbuchen. an der Spitze und an den Lappen der tief geteilten Blätter eine Granne tragen, d. h. borstig begrannt sind. Die Roteichen (Subsection: Rubrae) verdanken ihren Namen der wundervollen Herbstfärbung der Blätter; überall, wo man der Buchen entbehrt, schaffen diese Eichen durch ihr Rot und Braun zwischen den gelb verfärbenden Eschen und Birken einen wunderbaren Farbenwechsel, der mit dem dunklen Grün der Nadelhölzer dem herbstlichen Wald oder Park einen eigenen Reiz verleiht. Im allgemeinen aber scheinen die Blätter in kälteren Gegenden und in Gebirgslagen lebhaftere Herbstfarben an- zunehmen, als im wärmeren Tieflande, wo die eigentliche Roteiche (Q. rubra L.) meist nur ein warmgetöntes Havanabraun entwickelt und auch die Scharlacheiche (Q. coccinea Wangenh.) und die Sumpfeiche (@. palustris Dur.) nur selten eine ausgesprochne Scharlachfärbung erlangen. Feuchtigkeits- und Wärmeverhältnisse, Bodenbeschaffenheit, Besonnung usw. haben sicher- lich einen weitgehenden, wenn auch noch uneriorschten Einfluß auf die herbstlichen Farbentöne des Laubes. Die Roteiche soll bereits 1721 in Deutschland eingeführt sein. In Ohr bei Hameln sind Stämme, die aus dem zweiten Jahrzehnt des vorigen Jahrhunderts stammen und 120 cm Durchmesser haben. In den im Jahre 1839 eingerichteten Parkanlagen zu Rotenfels im Großherzogtum Baden gibt es Roteichen, die im Freistande 130 cr Durchmesser haben. Auch im Wörlitzer Park und in der nächsten Umgebung von Dessau, sowie im Luisium und in Großkühnau in Anhalt sind prächtige alte Bäume der Rot- und Sumpfeiche zu finden. Ihre verhältnismäßig rasche Einbürgerung und weite Verbreitung ver- danken die Roteichen einerseits ihren im Gegensatz zu den deutschen Eichen geringen Ansprüchen an den Boden; anderseits haben die Roteichen vor unseren Eichen den Vorzug des schnelleren Wachstums, weshalb sie auch gern als Straßen- und Alleebäume angepflanzt werden. Die Wurzeln ver- laufen flach in der Erde, und der Höhenwuchs leidet nicht, wie bei unseren Eichen, durch Flachgründigkeit; selbst auf steinigen und trockenen (nur nicht dürren) Standorten erreichen die Roteichen eine Stärke, wie sie von unseren Eichen nicht erwartet werden darf. Allerdings soll das Holz der,Roteiche dem der deutschen an Festigkeit nachstehen; es ist aber leicht spaltbar und zersägbar und eignet sich hervor- ragend zu Schnitzarbeiten. Ferner wird völlige Fehlerfreiheit der Blöcke gerühmt; nach der Bearbeitung wird das Holz immer härter und fester und nimmt auch leichter eine dunklere Färbung an. Die Eicheln der Roteichen brauchen zur Reife zwei Sommer; im Herbst des ersten Jahres werden sie, Becher und Eichel zusammen genommen, kaum erbsengroß. Im Gegensatz zu den Bluteichen, die ihren Namen nur dem brennenden Cochenillerot ihres Herbstlaubes verdanken, gehört die Blutbuche (Fagus purpurea Ait.) wegen ihrer direkten dunkelroten Belaubung zü unseren auffallendsten Zierbäumen; sie ist eine Spielart unserer Rotbuche (F. silvatica L.), ebenso wie die Bluthasel eine Abart des Haselstrauches ist. Nach Bechstein und G. Lutze soll die Blutbuche zuerst in den Hainleiteforsten bei Sondershausen aufgefunden worden sein, und von der Die Roteichen und die Blutbuchen. [@4) —I {Wo} | hier gefundenen Blutbuche sollen sämtliche in Park- und anderen Anlagen befindlichen abstammen; ohne Zweifel stammen auch von diesem Baume, dessen Alter von Lutze auf 200 Jahre geschätzt wurde, sehr vıele der in Deutschland, Frankreich, England und Nordamerika kultivierten Blutbuchen ab, da nach demselben Autor von diesem sogenannten Stammbaume tatsächlich sehr viele junge Blutbuchenpflanzen, Pfropfreiser und Samen, in die genannten Länder abgegeben wurden und noch abgegeben werden sollen (?). Nun wird darauf aufmerksam gemacht, daß auch in Hausmanns „Flora von Tirol“ (Innsbruck 1851) einer rotblättrigen Buche, Fagus silvatica L. var. sanguinea, gedacht ist, welche in Südtirol einheimisch und auf den Gebirgen um Roveredo sogar. häufig ist, und auch in Kochs „Taschenbuch der deutschen und schweizer Flora“ ist als Fundort der Buchenvarietät mit lederbraunen Blättern Castellano bei Roveredo angegeben. Danach ist anzunehmen, daß die Blutbuche wohl seit langem in Südtirol heimisch und wohl auch an Ort und Stelle entstanden ist; denn daß auch diese Exemplare von der Thüringer Buche abstammen sollten, erscheint im höchsten Grade unwahrscheinlich; eher ließe sich noch das Umgekehrte annehmen, doch auch dies ist sehr fraglich. Weiter haben wir auch Nachrichten von einem schweizerischen Blut- buchenbestande, der an Alter die vermeintliche Stammutter im Hainleiteforst noch weit überragt, In Wagners „Historia naturalis Helvetiae curiosae“ (Tiguri 1680), p. 266, steht unter Buche Folgendes: „Ein Buchenwald zu Buch, einem Dorfe am Irchel’im Zürichgau, der Stammberg gewöhnlich genannt, hat drei Buchen mit roten Blättern, wie ähnlich nirgends ander- wärts gefunden.“ Noch ausführlicher berichtet Scheuchzers „Naturgeschichte des -Schweizerlandes“ (Zürich 1706), I, S. 2f. in einem eigenen Artikel auf zwei Quartseiten: „Von den roten Buchen zu Buch“. Es heißt dort: „Bey Buch, einem in der Herrschaft Andelfingen Züricher Gebiets liegenden Dorf, auf dem sogenannten Stammberg, stehen unter andern Buch, Eich, und übrigen Waldbäumen drey Buchen, welche von der gemeinen in Europa bekannten Art darin abweichen, daß sie ihr buntes Kleid beyzeiten, zu Anfang des Sommers anlegen, und sonderlich um das H. Pfingst-Fäst ein verwunderlich schöne Röte dem Gesicht vorstellen.“ Des weiteren fügt Scheuchzer hinzu, daß nach der — allerdings durch Nichts beglaubigten — Sage der Bewohner jener Gegend sich an dieser Stelle einst fünf Brüder ermordet hätten, und es seien zu einem währenden Gedenkzeichen an die gräuliche Tat „fünf solche mit Blut besprengte Buchbäume aufgewachsen“. Diese Sage existiert jetzt noch in Buch und Umgebung. Demnach wären ursprünglich hier fünf Blutbuchen vorhanden gewesen, deren hohes Alter auch schon dadurch dargetan erscheint, daß das Dorf Buch seit nicht mehr nachweisbarer Zeit bereits „einen roten Buchenbaum in seinem Wappenschild führt“ (Scheuchzer, III. Aufl., hrsg. v. Sulzer, Zürich 1746, I., S. 3, Anm.). Zu Wagners Zeit 1680 waren noch drei Buchen vor- handen, von denen später noch zwei eingingen, so daß Köllinger 1839 nur noch von einer berichten konnte, die jetzt noch vorhanden ist. Junger Nachwuchs ist nicht da. 316 - Vereinswesen. Hieraus ergibt sich nun über allen Zweifel, daß die Hainleite-Blutbuche nicht die Stammutter der Schweizer Blutbuchen sein kann; denn diese waren 1680 schon durch die Sage geheiligte und jedenfalls schon ansehn- liche Bäume, als die jetzt 200 jährige Blutbuche in Thüringen erst erstand. Nicht ausgeschlossen ist sogar, daß letztere möglicherweise durch Früchte oder Pfropfreis von Buch am Irchel stammt, ohne daß sich darüber irgend- welche Nachrichten erhalten zu haben brauchen. Scheuchzer erwähnt auch sogar die Gewohnheit, sich von den Blutbuchen Zweiglein abzubrechen, was offenbar zur Verbreitung bezw. Vermehrung der Spielarten bei- getragen hat. Die an die Schweizer Blutbuchen geknüpfte Sage läßt es aber auch ausgeschlossen erscheinen, daß sie etwa aus Tirol gekommen sein könnten; bei einem derartigen Ursprung wäre die Sage nicht entstanden. Jedenfalls aber folgt hieraus, daß die Hainleite-Blutbuche auch nicht entfernt als die Stammutter sämtlicher Blutbuchen angesehen werden darf, Das Wahrscheinlichste ist offenbar, daß eben Blutbuchen überhaupt zu ver- schiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten von selbst als sogenannte Zufallssämlinge aufgetreten sind, als welche auch heute noch einzelne Exemplare entstehen, wenn das auch höchst selten der Fall ist, da die Sämlinge durchweg auf die gemeine Buche zurückschlagen. Vereinswesen. Dem Jahresbericht der Schlesischen Möchte die Breslauer Bitte „Immer Gartenbau-Gesellschaft zu Breslau schnell retour!“ auch in den Herzen über das Jahr 1905 unserer Leser ein nachhaltiges Eche ist diesmal auch der Katalog der Ver- finden. — Sehr hübsch und nach- einsbibliothek beigegeben, der in | ahmungswert ist auf der letzten Seite 7 getrennten Abteilungen wohlgeordnet | der kleinen Schrift der „Sitzungs- 540 zum Teil recht wertvolle Werke | kalender“ für 1906, der übersichtlich aufweist. Die Durchsicht zeigt auch, und eindringlich die im voraus fest- dafs den Mitgliedern in Breslau so | gelegten Daten hervorhebt. _ manches zum Lesen zur Verfügung Die Berichte über die gut besuchten steht, was wir in unserer gröfseren |; 12 Jahresversammlungen sind den reinen Bibliothek leider noch vermissen müssen, | Vereinsmitteilungen vorgedruckt und und dafs es wirklich schwer hält, das | geben Zeugnis von der lobenswerten schöne Ziel einer grofsen Gartenbau- | Rührigkeit dieser Brudergesellschaft. Bibliothek ohne eine bemerkenswerte Unter - den mancherlei Vorträgen Lücke zu erreichen. Wenn der dortige | fesselt uns besonders einer von Herrn Bibliothekar klagt, dafs es nichts Un- | Gartenbaudirektor Goeschke-Proskau gewöhnliches sei, dafs entliehene Bücher | über oft sehr lange, manche sogar über Jahresfrist, nicht zurückgegeben würden, | >taudengewächse für private und | .. . .. so kommt einem ganz unwillkürlich der öffentliche Gärten, Seufzer über die Lippen: „Ganz wie bei | dem wir folgendes entnehmen: uns!“ Trotzdem die Staudengewächse in Solch ein Aufsparen und nicht Lesen | unseren Gärten viel bekannt und ver- entspricht doch nun und nimmer dem | breitet sind, ist ihre Beliebtheit noch Zwecke einer Bibliothek und erschwert | immer im Zunehmen begriffen. Dieses. gar zu sehr eine geordnete und über- | allgemeine Interesse verdanken die sichtliche Instandhaltung. ı Stauden zunächst ihrer im allgemeinen Vereinswesen. 31T leichten Kultur, sodann der Haltbarkeit der Pflanzen in unserem rauhen Klima, der Mannigfaltigkeit ihres Habitus’ und ihrer Blüten und dadurch ermöglichten verschiedenartigen Verwendungsweise: als imposante Solitärs im Rasen, als Vorpflanzung vor Gehölzgruppen, nie- drige Einfassungen und im abge- schnittenen Zustande als vorzügliches Material für Binderei. Auch zur Treiberei ist eine grolse Anzahl wohl geeignet. Vom zeitigen Frühjahr bis späten Herbst sind wir bei verständiger Aus- wahl imstande, unseren Gärten einen ununterbrochenen Blütenschmuck zu geben; besondersfür die spätere Sommer- und Herbstperiode bilden sie eine will- kommene Ergänzung unserer Blüten- sträucher. Die meisten sind in bezug auf Standort und Boden nicht sehr wählerisch, doch gibt es auch andere, die zu ihrem guten Gedeihen ganz be- sondere Verhältnisse, wie freien sonnigen Standort oder schattigen Platz mit Wald- und Heideerde oder auch be- sonderer Beschaffenheit des Bodens und Untergrundes, z. B. bei den Alpen- pflanzen Steingeröll, fordern. Jeder gut kultivierte - Gartenboden kann durch Zusatz der fehlenden Stoffe geeignet gemacht werden. Manche Stauden, wie Liliaceen und ähnliche, lieben einen warmen durchlässigen Boden, dessen Untergrund für diesen besonderen Zweck hergerichtet werden muls. Im allge- meinen verlangen wir von unseren Stauden, dals sie unsere Winter gut aushalten. Einführungen aus milderem Klima müssen entweder frostfrei über- wintert oder durch eine leichte Decke aus Reisig, Laub, Kiefernnadel u. dgl. geschützt werden. Starkwuchernde Arten, wie manche Aster, Phlox, Helianthus usw., lassen oft nach einigen Jahren im Blühen nach, dann ist ein Verjüngen derselben durch Ver- pflanzen und Teilung nötig. Manche vertragen ein Verpflanzen fast zu jeder Jahreszeit, selbst noch kurz vor der Blüte, andere dagegen keine Störung während der Wachstumsperiode; als beste Pflanzzeit empfiehlt sich daher die Ruheperiode oder die Zeit kurz vor Beginn des neuen Triebes. Die Verwendung der Stauden im Haus- und Villengarten kann geschehen als lockere Rabattenpflanzung mit da- zwischen verteilten Florblumen, auf be- sonderen Beeten oder gröfseren lockeren Gruppen, Stets muls das Arrangement nach Höhe und Wuchs so getroffen werden, dafs sich jede Pflanze vorteil- haft präsentiert. Der Effekt der Pflanzung- wird durch das Zusammenstehen gleich- zeitig blühender Pflanzen wesentlich er- höht. Betrachten wir zunächst, der Reihe der Jahreszeiten folgend, das. Frühlingsbeet. Hier eröffnen den Reigen die von jedem Naturfreund freudigen Herzens begrülsten Leucojum vernum, Galanthus nivalis und die grofs- blumigere Elwesii; Seilla amoena, bifo- lia, sibirica; Eranthis hiemalis; Hepa- tica triloba; Adonis vernalis und andere. Will man ein Frühlingsbeet speziell: aus Zwiebelgewächsen herstellen, so ist. die Reihe der letzteren eine sehr grolse:: Hyaecinthus, Tulipa, Crocus, Narcissus,. Chionodoxa Luciliae und sardensis, auch: Fritiellaria imperialis als Mittelpflanze- oder im Hintergrunde. Bei grölseren Beeten empfiehlt sich die Anordnung: derselben nach Arten oder auch nach. Farben. Die Anpflanzung dieser Zwiebeln: geschieht bekanntlich schon im Herbst. vor Eintritt des Frostes, während das Zwiebelbeet für den Sommer oder Lilien-- beet eine andere Behandlung erheischt.. Eine grolse Auswahl bietet uns für diesen Zweck die Gattung Lilium mit ihren Arten und Formen, wie auratum, speciosum, tigrinum, longiflorum, Harrisi und viele andere, Hyacinthus candicans,, Gladiolus mit seinen prächtigen Kultur- formen. j Von Ende März bis Ende Mai blühend haben wir die zu Einfassungen geeignete Primula acaulis in gelb, rosa und weils, Primula veris elatior in reichhaltigem Farbenspiel und die gegen früher jetzt sehr vernachlässigten Pri- mula auricula. Phlox setacea (rot und weils), subulata (hellrosa oder weils), divaricata canadensis und C. F. Wilson (zartblau). Doronicum caucasicum (gelb), Epimedium niveum, Dielytra spectabilis. Helleborus mit zahlreichen schönen Formen. Ende Mai Primula Sieboldi (karmin- lila bis rein weils), Primula rosea gran-- diflora (leuchtend rot), Aster alpinus (hellblau) und Iris pumila und germanica in vielen Varietäten. Im Juni: Papaver orientale mit gro[sen leuchtend roten bis weilslichen Blumen, Dianthus plumarius in verschiedenen Varietäten, Heuchera sanguinea. Del- phinium hybridum in verschiedenen Vereinswesen. blauen Nüancen, Paeonia sinensis, te- nuifolia und andere mit grolsen effekt- vollen Blumen. Pyrethrum roseum in zahlreichen einfachen und gefüllten Varietäten, Im Juli: Monarda didyma mit eigen- artig geformten roten Blumen, Coreopsis grandiflora und Gaillardia hybrida, zwei effektvolle Kompositen mit gelben, dunkel gezeichneten Blumen. Dianthus Cary- ophyllus, die bekannte Gartennelke, Phlox decussata, der hohe Staudenphlox in zahlreichen Farbennüancen, die dank- bar blühende Campanula carpatica, Wahlenbergia grandiflora, Gypsophila paniculata, Aconitum in blauen, weils- bunten und gelben Arten. Im August: Rudbeckia purpurea und laciniata mit der prächtig gefüllten Form Goldball, Helianthus rigidus, das grolse, weilsblühende Pyrethrum uliginosum; aulserdem beginnen jetzt schon die .dankbaren Staudenastern mit Aster Amellus bessarabicus und andere. Im September: Tritoma Uvaria in ınehreren Arten mit ihren leuchtend .orangenroten bis gelben Blütenähren, Anemone japonica in mehreren Formen bis zum starken Frost blühend, Aster .corymbosus, vimineus, laevis, Novi Belgii, turbinellus u. a. Im Oktober: Aster grandiflorus, Drumondi sagittifolius. Im November und Dezember blühen dann noch: Aster Novae Angliae, amethystinus, serotinus, Datschi; ihnen schlielst sich an Helleborus niger, die -Christrose, die bei offenem Winter noch um Weihnachten blüht, Aulser nach der Jahreszeit lassen sich auch für spezielle Zwecke kleinere oder grölsere Kollektionen zusammen- | So z. B. empfehlen sich als | ‚stellen. Einfassungspflanzen: Arabis alpina, Alyssum saxatile, Armeria maritima und Laucheana, Aster alpinus, Aubrietia deltoidea und Leichtlini, Campanula car- patica und pulla, Dianthus plumarius, Iberis Tenoreana, Muscari moschatum und racemosum, Phlox amoena und ‚setacea nebst Formen, Primula acaulis und veris elatior, Saxifraga caespitosa, ‚Sedum Anacampseros, purpureum u. a. Einen besonderen Reiz bilden den Blumenfreunden die Felsen- und Alpenpartien im Garten. Die aus ‚den höheren Gebirgslagen stammenden ‚Staudengewächse sind meistganz niedrig | aundrasenbildendundüberziehenzwischen dem Gestein, in Felsritzen wurzelnd, die Fläche des Gesteines mit einem grünen Teppich, aus dem sich im Früh- jahr und Sommer zahlreiche Blüten in meist reinen und lebhaften Farben erheben. Hierher gehören vor allem die Gat- tungen: Androsace, Arabis, Arenaria, Artemisia, Aubrietia, Campanula, Dian- thus, Draba, Dryas, Edraianthus, Gen- tiana, Globularia, Leontopodium, Poten- tilla, Primula, Saxifraga, Soldanella u. a. Für schattige Plätze unter Bäumen und Gebüschen eignen sich die Veilchen- arten, Convallaria, Asarum europaeum und canadense, Omphalodes verna, Tia- rella cordifolia, Anemone nemorosa, Hotteia japonica und Bergenia-Arten. Ist Feuchtigkeit im Boden und in der Luft vorhanden, so eignet sich ein solcher schattiger Platz zur Anlage einer Farnpartie. Aus Felsblöcken, Kork- rinde, Tuffstein u. dgl. läfst sich leicht eine solche groteske Gruppierung Zu- sammenstellen, die, mit den zierlichen Farnkräutern bepflanzt, einen reizenden Anziehungspunkt im Garten bildet, Zu erwähnen sind hier unter anderem: das einzige :winterharte Adiantum pedatum, Struthiopteris germanica, Woodsia incisa, Aspidium Filix mas. Athyrium filix fem., Polypodium vulgare, Onoclea sensibilis, Blechnum spicant, Scolopendrium offi- cinarum und Osmunda-regalis. Als Schling- und Kletterpflanzen zur Bekleidung von Spalieren, Mauern und Baumstämmen eignen sich: z.B. Apios tuberosa, Calystegia pubescens, La- thyrus latifolius, Adlumia cirrhosa, Ola- diantha dubia, Polygonum Baldschuani- cum. Liebhabern von Ziergräsern seien be- sonders durch graziösen Wuchs aus- gezeichnete Arten, die allerdings zum Teil des Winterschutzes bedürfen, emp- fohlen: Gynerium argenteum, Gym- nothrix latifola, Eulalia japonica, zebrina und albo lineata, Arundo Donax. Freunde schöner Stauden seien noch auf folgende wenig bekannte Arten auf- merksam gemacht: Arnebia echioides, " Eremurus robustus und himalayacus, Erythrochaete palmatifida, Incarvillea Delavayi urd grandiflora, Liatris pyc- nostachya, Rhomneya Coulteri, die sich teils durch ansehnlichen Habitus, teils durch eigenartige auffallende Blumen auszeichnen, In öffentlichen Anlagen hat der Pflanzenschutz. 319 Gärtner mit anderen Verhältnissen zu rechnen, als in Villengärten. Es handelt ‘sich hier oft um ausgedehnte Anlagen mit grofsen Rasenflächen, Gehölzgruppen - wechseln mit Durchsichten, Schmuck- plätzen usw. ab. Wird hier Blumen- schmuck angebracht, so muls derselbe mekr aus der Ferne auf den Beschauer wirken. Es müssen also hier entweder grölsere Gruppen gleichartigen Materials angepflanzt werden, oder es sind Pflanzen zu wählen, die einzeln bereits eine Höhe von 1!/—3 m erreichen (Helianthus, ‚Helenium), oder die sich durch auffallend grolses durch grofse, auffallende Einzelblüten (Paeonia, Papaver), sowie auch ‘durch ‚sehr zahlreiche Blüten in reinen leuch- tenden Farben (Phlox, Aster) aus- ‚zeichnen. Für öffentliche Anlagen sind besonders zu empfehlen: Acanthus mollis, sämt- ‚liche Staudenastern, Bocconia cordata, Buphthalmum speciosum, Delphinium hybridum, Dielytra, Dietamnus Fraxi- nella, Echinops Ritro, Helianthus gigan- teus, multiflorus, rigidus und salicifolius, Paeonien, Papaver orientale, Phlox de- Blattwerk (Rheum, Gunnera), ‚roliniana perfecta, sehr grols, cussata, Rudbeckia fulgida und laeiniata fl. pl, Rheum Collinianum Emodi und officinale, Silphium perfoliatum, Spiraea Aruncus, Thalictrum aquilegifolium und die schon genannten Ziergräser. Zum Schlufs weist der Vortragende noch auf die zwar allgemein bekannten, aber noch viel zu wenig angewandten Wasserpflanzen hin. Aufser der ge- wöhnlichen Nymphaea alba nannte er N. Aurora, rosagelb bis orangerot; N, ca- roliniana, rein rosa, wohlriechend; N. ca- lachs- fleischfarbig; Leydeckeri.rosea, zartrosa; N. Leydeckeri purpurata, karmosin mit orange; N. Marliacea alba, sehr grols, milchweils; N. Marliacea chromatella, prachtvoll kanariengelb; N. Marliacea rosea, rosa; N. odorata pumila, klein- blumig, weils, wohlriechend, für flache Gewässer; N. Robinsoni, violett, ama- rantrot mit orangefarbigen Staubfäden. Von anderen Sumpf- und Wasser- pflanzen verdienen noch Erwähnung: Calla palustris, Juncus zebrinus, Nuphar luteum, Caltha palustris fl. pl. und Typha latitolia. Pflanzenschutz. Ueber den Wert der Kupfervitriolkalk- brühe als Vorbeugungs- und als Be- kämpfungsmittel. Eines der wichtigsten Mittel zur Be- | kämpfung pilzlicher Parasiten im Obst- | garten und im Weinberge ist unstreitig die Kupfervitriolkalkbrühe (Bordelaiser- brühe). Der Schorf des Apfel- und Birnbaumes und die so gefährliche Peronospora des Weines machen schon die Bordelaiserbrühe unentbehrlich. Es handelt sich nur darum, ob die Be- deutung dieses Mittels als Vorbeugungs- oder als direktes Bekämpfungsmittel grölser ist, d.h. ob die rechtzeitige An- wendung des Mittels dem Auftreten einer Krankheit vorbeugt oder ob das Mittel eine schon vorhandene Krankheit zu beseitigen vermag. Und von diesem Gesichtspunkte aus kommt der Kupfer- vitriolkalkbrühe als Vorbeugungsmittel | ein grölserer Wert zu. Die Milserfolge, die manchmalbei VerwendungderKupfer- vitriolkalkbrühe verzeichnet werden, rühren daher, dafs eben das Mittel viel ı Bespritzungen zu spät angewendet wurde. Da nämlich die meisten parasitischen Pilze ihre vegetativen Organe (Myzelium) in den Geweben der Pflanze (in Blättern, Stengeln usw.) entwickeln, so sind diese, ist der Pilz einmal vorhanden, vor der Einwirkung eines jeden Mittels durch diese Pflanzenteile vollkommen geschützt, und es kann dann durch nachträgliche nur das eine erreicht werden, dafs der betreffende Pilz, wenn er seine Fruktifikationsorgane äulserlich entwickelt, daran verhindert wird, neue Fortpflanzungsorgane zu bilden, Es ist dies natürlich auch von hohem Werte, weil dadurch eine weitere Infektion, ein Weitergreifen des Pilzes auf andere ge- sunde Teile vermieden wird. Wichtiger aber ist, von vornherein die Möglich- keit einer Infektion durch Bespritzen der Pflanzenteile mit Bordelaiserbrühe viel als möglich herabzumindern, also zu verhindern, dafs die auf die Pflanzen- organe durch Wind oder Tiere gelangten Pilzsporen dort auskeimen. Es ist daher so 380 Literatur — Unterrichtswesen. notwendig, mit der Bespritzung mit Bordelaiserbrühe nicht erst zu warten, bis ein Befall eingetreten ist, sondern auch gesunde Pflanzen, um eben einen Befall zu verhindern, öfter zu bespritzen und dann auch, wenn trotzdem ein Be- fall sich zeigt, noch energischer, d. h. in kürzeren Zwischenpausen das Mittel anzuwenden, um wenigstens ein Weiter- greifen der Krankheit zu verhindern. K.k. Pflanzenschutzstation in Wien. Dr. G. Köck. Literatur. Unsere Salatkräuter: Blatt-, | nimmt der eigentliche „Salat“, das heifst Wurzel-, Frucht- und Blumen- | die Gattung Lactuca mit ihren Abarten, Salate. Ihre Kultur im Hausgarten | den gröfsten Platz ein. Alle übrigen und ihre Zubereitung in der Küche. Herausgegeben von Theodor Lange. Dritte, vermehrte und verbesserte Auf- | Mit 65 Abbildungen. von J. Neumann, Neudamm. Der Verfasser bespricht in diesem kleinen Büchlein die Salatkräuter, wie sie in den feinsten, wie in den ge- wöhnlichsten Haushaltungen gebraucht werden. Bedenkt man, dafs unsere Salatkräuter eine nicht zu unterschätzende Rolle in der Küche spielen, so kann man es als eine sehr nützliche Aufgabe bezeichnen, dals der Autor sich bemüht hat, diese in Wort und zum Teil im Bild hier ZU- sammenzustellen. In der Einleitung hebt on Verfasser hervor, dals die Verwertung der Salat- kräuter seit mehr als zwei Jahrtausenden in Schriften Besprechung gefunden habe. Geschichtliches und Mythologisches der Salatkräuter finden hier eine interessante Würdigung. Auch die Vorliebe der ein- zelnen Völker für diese und jene Salate wird hervorgehoben. Anschliefsend folgt die Kultur der Salatkräuter im allgemeinen. lage. Verlag Sie stellt | Salate sind zwar nur kurz, aber sehr falslich und klar behandelt. Bei der Mühe, die sich der Verfasser gegeben hat, auch weniger bekannte und benutzte Salatkräuter mit zu be- sprechen, vermisse ich aber eine Pflanze, welche in einem Landstrich der Provinz Sachsen, dem „Eichsfelde“ häufig zu Salat benutzt wird, das ist das wild- wachsende .Scharbockskraut (Ficaria verna). Die glänzenden, frühzeitig im Frühling im Freien erscheinendenBlätter, schätzt dort die ärmere Bevölkerung als den ersten „Salat“. “ Im zweiten Teil des findet die Zubereitung der Salate zunächst im allgemeinen, dann auch fast jede Gruppe im besonderen ihre gerechte Würdigung. Häufig hört man von Hausfrauen und Küchenleitungen klagen, dafs wohl die Art der Verwen- dung mancher Salat- und. Würzkräuter nicht recht bekannt sei. Dieses Büchelchen gibt gute Gelegen- heit, neben der Kultur der Salatkräuter auch deren Verwendung im Haushalt Büchelchens | in ausgiebiger Weise kennen zu lernen. Den Liebhabern und Züchtern von einen Extrakt dar, der viel beherzigens- | Salat- und Würzkräutern sei das kleine werte Winke bietet, Bei den speziellen Kulturanleitungen | empfohlen, | Buch in Taschenformat angelegentlichst Amelung. Unterrichtswesen. Die Gärtner-Fachschule in Graz. Die Schule besteht aus zwei alter- nierenden Kursen. Die Schüler müssen, um ein gültiges Zeugnis zu erlangen, beide absolvieren. Zu Beginn des zweiten Kursus, am 6. November 1905, traten 23 neue Schüler ein; von den alten Schülern des ersten Kursus waren 10 verblieben; die fehlen- | den fünf waren gezwungen gewesen, in anderen Gärtnereien ein Unterkommen zu suchen. Unter den Absolventen ist an erster Stelle zu nennen: Anton Maier aus Obernberg bei Fehring, Lehrling beim Handelsgärtner Josef Zengerer in Graz, welcher aus sämtlichen 13 Gegenständen, 3 vorzüglich, 7 lobenswert und 2 be- Kleinere Mitteilungen. 331 friedigend, somit ein Zeugnis „rein lobens- wert“ erhält. Ihm wurde auf sein Ansuchen ein Reisestipendium aus dem Kaiser Franz Josef-Jubiläumsfonds verliehen. Auflser- dem erhielt er je eine Prämie in Form eines Buches als Anerkennung für seinen Fleils und seine Ausdauer. Ueber das Verhalten der Schüler in der Schule ist nur Lobenswertes zu be- richten; ein Schüler verdiente einen Tadel. Hoffentlich wird dieser bei ihm in ähnlichen Fällen heilsam wirken. An Lehrstunden wurden 410 ver- säumt und haben hiervon 2 Schüler mit 70 Stunden teil, welche den Sommer- kursus versäumten. Die Schulleitung fühlte sich verpflichtet, bezüglich dieser Ziffer einigen Lehrherren, deren Zög- linge besonders häufig der Schule fern- blieben, die Bitte nahe zu legen, den Lehrlingen doch. die wenigen Stunden, welche der Unterricht erfordert, frei zu geben. Der vor- zutragende Stoff ist an und für sich schon für die zu Gebote stehende kurze Schulzeit so gedrängt und beschnitten, dals jede verlorene Unterrichtsstunde dem Gliede einer Kette gleicht, wo das fehlt, fehlt dem Ganzen der Zusammen- hang. Dals nicht immer der weite Weg schuld an Schulversäumnissen ist, be- weist der Schüler Singer, welcher den weiten Weg von der äulsersten Grenze der Göstinger Au machen mulste und niemals fehlte. Dem Wunsche einzelner Lehrherren Rechnung tragend, zwei Abende der Woche über ihre Zöglinge zu verfügen, wurde vom Ausschusse beschlossen, die beiden Gegenstände „Rechnen und Rechtschreiben“ als Freigegenstände zu erklären. Erfreulicherweise waren stets 2/, sämtlicher Schüler in diesen Stunden anwesend. Nach Schlufs des Berichtes erfolgte die Verteilung der Zeugnisse und Prä- mien an die Absolventen, worauf der Präsident allen beteiligten Behörden und Personen für die werktägige Unter- stützung seinen Dank aussprach und hierauf die von der Natur so besonders begünstigte, malerische Lage von Graz schilderte, den Kranz blühender Gärten, welcher sie umgibt, von denen Lust und ‚Liebe zur Pflanzenwelt ausströmt und sich in die Herzen der Jugend ergielst. ‘„So widmen sich .alljährlich, wie die Schule zeigt,“ fuhr der Redner fort, „zahlreiche Jünglinge der edlen Garten- kunst, und nun zu euch, meine lieben Schüler, die ihr heute auszieht von dieser Stätte, wo man nicht nur die Liebe zu eurem Berufe gefestigt, sondern auch das gegeben, worauf ihr weiter- bauen mülst, um dereinst, wenn ihr nach alter deutscher Burschensitte in fremden Landen eure Kenntnisse er- weitert habt, als tüchtige Fachmänner heimzukehren. Gedenket stets der An- stalt, der ihr so vieles verdankt, bewahret treue Anhänglichkeit dem Lande und dessen Schirmherr.“ \ Kleinere Mitteilungen. Der Fruchtansatz der Obstbäume in allen deutschen Landesteilen nach der Zusammenstellung aus 850 Umfragen der Geschäftsstelle des Deutschen Pomologen- Nachrichtendienstes (Eisenach, Kloster- weg 23) für das Reich. Die Zusammenstellungen sind nach den folgenden 23 Bezirken geordnet: 1. Bayern, 2. Württemberg, 3. Baden, 4. Elsass-Lothringen, 5. Grofsherzogtum Hessen, 6. Thüringen. 7. Königreich Sachsen, 8. Provinz Sachsen, 9. Rhein- provinz, 10. Hessen-Nassau, 11. West- falen, 12. Braunschweig, 13. Anhalt, 14. Hannover, 15.Oldenburg, 16. Branden- burg, 17. Schlesien, 18. Posen, 19. Schles- wig-Holstein, 20. Pommern, 21. Meck- lenburg, 22. Westpreulsen, 23. Ost- preulsen. Die beigefügten Zahlen des Berichtes verweisen auf diese 23 Bezirke. Aus allen Berichten ergibt sich die Tatsache, dals der Fruchtansatz nicht der vorauf- gegangenen überreichen Blüte entspricht. Strenge Nachtfröste im April und Mai, Spätschnee, bis in den Juni anhaltendes kaltes Regenwetter und ungewöhnlich starkes Auftreten von Schädlingen aller Art haben an vielen Orten die berech- tigten Hoffnungen auf reiche Obsternten sehr abgeschwächt. Die gewissenhafte Zusammenstellung der sehr zahlreichen 382 Kleinere Mitteilungen. Einzelberichte läfst zurzeit — 6. Juni — Deutschland im Durchschnitt nur eine gute Mittelernte aller Obstarten er- warten. für a) Aepfel: Gut bis mittel. b c) Zwetschen: Gut bis mittel. — Hagel- Schäden in? 12,535, 7,9210: Auch in anderen Landesteilen, jedoch ohne Schaden anzurichten. Sturmschäden in 1, 10, 19. Durch starke Schneefälle am 20. Mai haben im Algäu die Früchte sehr gelitten. Ueber mangelhafte Be- fruchtung infolge anhaltenden kalten Regens klagen fast alle Mitarbeiter. Maikäferplage in 1, 2, 20, 21, 22. Engerlinge in 3, 10. Pilzkrankheiten besonders in 5. Bei dem Auftreten der Blutlaus in den Bezirken 1, 2,9 wird Klage geführt, dals diese viel zu wenig bekämpft wird. Schädlinge sind überall zahlreich, wie kaum jemals zuvor. Werder a. Havel meldet: „trostlos, ganze Anlagen kahl, trotz aller Bekämpfungsmittel“. Der Nutzen der Vogelpflege wird von gewissenhaft beobachtenden Obstzüchtern, nicht etwa nur von Vogelfreunden, hervorgehoben. Schaden durch Rauch und Gase industrieller Anlagen vielfach im Bezirk 9. Grolse, früher blühende Obstanlagen versagten dadurch vollständig. Am meisten leiden Aepfel. Schleswig-Holstein ver- kündet: Gravensteiner Ernten. Östpreulsen: Mitte bis Ende Mai anhaltende unnatürliche Hitze, nachts 15 Gr. R. In der Rhein- provinz ist vielfach an dem B»s- koop beobachtet worden, dafs fast alle Blüten unbefruchtet abfielen, während zZ. B. die frühen Cod- lins und Goldparmäne sehr gut an- setzten. Birnen: Sehr gut bis gut nur in Thüringen. Gut bis mittel in der Mehrzahl aller Bezirke. Gering bis schlecht in Teilen von: 1, 3, 7, 8, Delle 122187 1962022232 (Die Angabenübergeringeundschlechte Ernten wurden nur dann berück- sichtigt, wenn sie wiederkehrten.) Frostschäden haben nach vielen Beobachtungen Birnen-Fruchtan- satz besonders stark benachteiligt. Schädlinge treten mehr in Höhen- lagen als in der Ebene auf. Die d) e — f u — 8 h — ) besten Fruchtansätze melden: 1, 6, 8, 10,16. Die geringsten: 3, 4, 5, 9, 18, 20, 22, 23. Völlige Ver- nichtung des Fruchtansatzes durch späte Aprilfröste melden: einzelne Bezirke aus 1, 5, 10. Obst- maden: 1, Pflaumen: Gut bis mittel. Ge- ringer in Teilen von: 5, 8. Reicher in einigen Bezirken von: 1, 6, 19, In 8 sind Mirabellen und Reine- klauden durch Frostspanner teil- weise vernichtet. DieKlage wieder- holt sich, das nicht einheitlich genug gegen die Schädlinge vor- gegangen wird. Süfskirschen: Mittel. Besser in Teilen von::1, 6, 8, 16, 18. Mils- ernten sind nirgendwo zu be- fürchten. Gegenüber der reichen Blüte berechnet ein württember- gischer Kirschenbezirk den Aus- fall auf den Wert von 100000 Mk. Thüringer Kirschdörfer ähnlich. Von Sachkennern werden die zu frühen, schon Ende April er- folgten, und viel zu niedrig be- messenen Verkaufsabschlüsse ver- urteilt. Nachtfröste, zu lange nach dem Fruchtansatz und auch wäh- rend der Blüte anhaltendes nals- kaltes Wetter haben den ersteren sehr verringert und bringen die Kirschen jetzt kurz vor der Reife zum Platzen und Faulen. Sauerkirschen: Gut. In Teilen von: 1, 3, 6,.2,:8, 16- 17, 2[2sehr gut. Gering bis schlecht nur in wenigen Orten. Pfirsiche: Sehr gut bis gut in: 1, 7, 8,9, 16, 17. In dennübrigen Bezirken: mittel. Teilweise haben Nachtfröste die Blüte zerstört. Es ist häufig beobachtet, dafs die aus Kern gezogenen, wurzelechten Pfirsiche sehr viel reichlicheren Fruchtansatz zeigen und schon in Vorjahren, gegenüber veredelten, reichtragender waren. Aprikosen: Gut in Bezirken: 1, 8, 16, 17. Mittel bis gering in den übrigen Bezirken. In Einzelbe- zirken aus: 5, 8, 9, 11, 14, 20, 21 ist die Aprikosenblüte vollständig erfroren. Stachelbeeren: Sehr gut bis gut. Nur sehr vereinzelt mittel bis gering, Die letzten Nach- Kleinere Mitteilungen. richten bringenKlagen überRaupen- frals. Johannisbeeren: Sehr gut bis gut. Nur in Einzelbezirken aus: 1, 2, 8,16, 21 haben späte Nacht- fröste geschadet. Stare und Sper- linge haben in Teilen von 7 den Fruchtansatz völlig vertilgt. l) Himbeeren: Sehr gut bis gut. Klagen über grölsere Frostschäden am vorjährigen Fruchtholz. m) Erdbeeren: Im Durchschnitt gut, teilweise sehr gut. Die im Blüten- bericht erwähnten Frostschäden sind nach den neueren Berichten durch sehr reiche Nachblüte aus- geglichen. n) Brombeeren: Gut nach den Be- richten von mehr als 200 Mit- arbeitern für Brombeeren aus allen Bezirken. o) Heidelbeeren: Sehr gut bis gut. An der Berichterstattung über Heidelbeeren beteiligten sich 187 Mitarbeiter. p) Walnüsse: Im Durchschnitt gut bis mittel, nach 283 Berichter- stattern über Walnüsse. In ein- zelnen Orten der Bezirke: 1, 3, 5, 6977,28, 16,0 17 auch sehr gut. Teilweise hat die Blüte durch Spätfröste gelitten. q) Haselnüsse: Gutbismittel. Besser in einzelnen Teilen der Bezirke: 1, 6, 15, 16. Schlechter infolge von Spätfrösten in Orten aus: 1, 4, 6, 9, 10, 18. Berichterstatter für Haselnüsse 218. r) Quitten und Mandeln: Gut nach Berichten aus: 1, 3, 5,7, 9, -20. Es ist die hauptsächlichste Aufgabe des Deutschen Pomologenvereins-Obst- nachrichtendienstes für das Reich, einen Ausgleich ungleicher Obsternten in den verschiedenen deutschen Obstgebieten herbeizuführen, und dadurch Obst- züchtern und Obstkäufern gleichmälsig zu nützen, Diese Aufgabe wird in dem Malse er- füllt werden, als die Beteiligten ihre Angebote und Nachfragen für grölsere Obstmengen an die unterzeichnete Ge- schäftsstelle richten, die jedem Inter- essenten auf Anfrage kostenlose Aus- kunft erteilt, Die Angebote und Nachfragen müssen möglichst bestimmte Angaben über die abgebbaren Mengen, Sorten und Preise enthalten, k — Angeboten werden: 20—25 Zentner Erdbeeren in Zentner- fässern; 150-250 Zentner Erdbeeren la. Kon- stante; 150 Zentner grolse lange Lotkirschen; 150 „ Kassins,früheHerzkirsche; 100 „ Amarellen; 25 ». „Koburger Mai; 300 „ verschiedeneHerzkirschen; 50 „ weilse Glaskirschen; 50 » grüne Walnüsse, Gefragt werden: 4-500 ZentnerGlaskirschen, Gr. Gobet und Königl. Amarelle; 6—800 Zentner Erdbeeren, Kaisers Sämling und Jucunda; Stachelbeeren, Johannisbeeren und alles Beerenobst; Waldbeeren, Pfirsiche, Aprikosen in grolsen Mengen; Getrocknete Kirschen. Für spätere Lieferung: Zwetschen; Aepfel, Birnen. Frischen grünen Salat während des ganzen Jahres. Auf eine Anfrage, wie man.es an- stellen soll, um das ganze Jahr hin- durch frischen, grünen Salat zu haben, schreibt Herr A. vonSamson-Himmelst- jerna in der Revaler Zeitschrift für Gartenbau: Ich beginne im März und setze vor- aus, dals ein Gemüschaus nicht vor- handen ist. Mitte Januar wird die Saat der Sorte Wheelers Tom Tumb, oder wenn man weniger auf Köpfe sieht und sich mit Blättern begnügen will,. auch der Sorte Kaiser Treib in Schalen ge- säet und angetrieben. Wenn die Pflan- zen genügend grols geworden sind, werden sie in Mistbeete gepflanzt und kommen dort in’ vier bis fünf Wochen zur vollen Entwickelung. Wheelers Tom Tumb wird dann schon kleine Köpfe angesetzt haben. Die Aussaat in den Schalen muls von Zeit zu Zeit wieder- holt werden, um stets junge Pflanzen zu haben, die man sofort an die Stelle der abgeernteten in den Kasten setzt. Die inzwischen eingetretene Abkühlung des Mistbeetes schadet selten, da die Au/sen- temperatur auch höher geworden ist. Dieser Salat muls bis Ende Mai, An- fang Juni vorhalten. rn Kleinere Mitteilungen. ————n Im März oder Anfang April wird die Sorte Maikönig in die Schalen gesäet. Die jungen Pflanzen kann man je nach der Witterung Mitte oder Anfang April hinauspflanzen. Sie werden anfangs etwas zurückgehen, doch erholen sie sich bald, wenn die Pflanzen durch tägliches Hinausstellen vorher an die Aufsentemperatur gewöhnt worden sind. Ende Mai oder Anfang Juni hat man dann die schönsten Köpfe, die sich bis zum Eintritt der vollen Hitze halten. Die Sorte Maikönig ist besonders emp- findlich gegen höhere Temperaturen und schielst dann leichter als andere Sorten. Sie ist daher nur für die erste Pflanzung zu gebrauchen. Wenn man den Maikönig abgeerntet hat,- folgt die grolse Reihe der Kopf- und Blättersalate, die bis zum Eintritt des Herbstes durch wöchentliche Nach- pflanzungen immer wieder eine Ernte geben. Ich empfehle ganz besonders die französischen Sorten von Vilmorin- Andrieux et Cie, Paris. Es würde sich im Speziellen um folgende Sorten handeln: 1. Latues blonde d’ete, srolse blonde paresseuse, Merveille des quatre saisons, 4. grolse blonde d’hiver, Unterdessen sind im Juni die Winter- endivien, die genau wie der andere Salat behandeltwerden, gepflanzt worden. Man muls diesen Salat zu verschiedenen Zeiten, in Abständen von einer Woche pflanzen, da es sich im Sommer nicht genau beurteilen lälst, wann der Herbst eintreten wird, so dals man auch nicht immer in der Lage ist, den Salatpflanzen stets die richtige Vegetationsdauer zu geben. Hat man aber zu verschiedenen Zeiten gepflanzt, dann wird die eine Pflanzung stets das richtige Alter er- reichen, Da Ende Juni schon einige Beete mit Salaten, Frührettigen und Rüben abgeerntet sein werden, so ist Platz genügend vorhanden. Es empfiehlt sich auch die Kohlpflanzenbeete, die ähnlich wie die Mistbeete mit einem Rahmen versehen sind und sich leicht bedecken lassen, mit jungen Winter- endivienpflanzen für den Spätherbst zu besetzen. Aus diesen Kohlpflanzenbeeten kann der Salat bis zum Eintritt gröfseren Frostes entnommen werden. Im Herbst sind zeitig voll entwickelte Endivien- ‚pflanzen in den abgeernteten Mistkasten untergebracht worden und der Rest im | frostfreien, trockenen Keller. Die Pflanzen müssen allwöchentlich durchgesehen ' werden, alle faulenden oder absterbenden ' Blätter sind zu entfernen. Aus den Mistbeeten und dem Keller kann man den Endiviensalat bis zum Januar benutzen, vorausgesetzt, dafs die Pflanzen mit der nötigen Sorgfalt behandelt werden. Ich empfehle auch hier in erster Linie die französischen Sorten und zwar: 1. Chicoree frisee de Meaux, 2% 55 „race Parisienne, 3° 5 fine de Rouen, 4. a Scaroleblonde (mit breiten Blättern). - Wir hätten nun auf diese Weise bis etwa Mitte Januar grünen Salat, es fehlen am vollen Jahre noch zwei Monate. Um in dieser Zeit grünen Salat zu haben, säet man im Frühjahr den Zichoriensalat in Reihen auf Beete. Die jungen Pflanzen müssen viel Raum zur Entwickelung haben, damit sie recht kräftige Wurzeln bilden können. Man kann auch, anstatt zu säen, die in Schalen erzogenen, jungen Pflanzen in Reihen auf Beete pflanzen, dadurch wird man noch kräftigere, widerstandsfähigere Wurzeln erhalten. Diese Wurzeln werden im Herbst sorgfältig ausgehoben und in einem trockenen, frostfreien Keller eingeschlagen. Von hier werden sie je nach Bedarf herausgenommen und an einem warmen, dunklen Orte ange- trieben. Die zarten Blätter geben einen herrlichen, aromatischen Salat von leichter Bitterkeit. Um Abwechslung zu haben, kann man auch den Löwenzahnsalat (unsere so- genannte Butterblume, Taraxacum) säen, die Behandlung ist genau dieselbe, wie beim Zichoriensalat. Man -erhält in deutschen Samenhandlungen eine spe- zielle Züchtung für Salatzwecke, die mehr Blätter wie unser wildwachsendes Taraxacum bildet. Doch ist dieser Salat nicht bei jedermann beliebt, da er recht bitter ist. Durch den Zichorien- und Löwenzahn- salat kann man sich leicht über die Zeit hinweghelfen, bis man wieder neuen grünen Salat erhält. Leider ist das Ver- ständnis für den Wert des grünen Salates noch sehr gering. Eine sehr intensive Fleischnahrung wird durch reichlichen Salatgenufs viel zuträglicher und gesunder. Kongresse. i 38 ot Wer aber nicht von Klein auf an reichliehen Salatkonsum lernt es später nur selten, daher sorgen wir Eltern dafür, dals unsere Kinder gewöhnt ist, täglich grünen Salat haben. Wie sehr dieser dann bald von ihnen geschätzt wird, das habe ich in meiner eigenen Familie erfahren. Kongresse. Internationale Konferenz über Hybridi- sation und Pfianzenzüchtungin London vom 30. Juli bis 3. August 1906, veranstaltet von der Royal Horticul- tural Society in ihrem Gebäude Vincent Square, Westminster London SW. Das Programm der 3. von der R. Hort. Society zu London veranstalteten Kon- ferenz ist sehr reichhaltig und wird trotzdem wohl noch Zusätze erfahren. Montag, den 30. Juli abends 9—10!/, Uhr. Conversazione in der grolsen Halle der Gesellschaft. 91/, Uhr. Begrülsung durch den Prä- sidenten der Gartenbaugesellschaft Sir Trevor Lawrence. 10 Uhr. Japanische Tanzmäuse, ge- kreuzt mit weilsen Mäusen, vorgezeigt von A. D. Darbishire vom König]. College of Science, London. — Aus- stellung verschiedener Bastarde, Licht- bilder usw. Dienstag, den 31. Juli, 101/,—1 Uhr. 1. Sitzung. Eröftnungsadresse an W.Ba- teson, Präsident der Konferenz. Prof. €. Correns, Leipzig, über.... (Thema noch unbestimmt). Prof. Johannsen, Kopenhagen: Ver- mehrt Kreuzung die sog. fluktuierende Variation? C.C. Hurst, Hinckley-England, über A. Darbishire: Neuere Fortschritte in der Tierzüchtung und ihr Einflufs auf unsere Kenntnis von der Erblichkeit. Dr. v. Guaita, Freiburg in Baden, Vase Prof. Davenport, von der Carnegie Institution Washington, Verein. Staaten: Das Dominieren der charakteristischen Merkmale bei Geflügel. G. Udny Yule, vom University Col- lege, London: Die verallgemeinerte The- orie der abwechselnden Vererbung mit | besonderer Beziehung auf Mendels Ge- setze. 1!/, Uhr. Leichte Erfrischungen. 22, Uhr. Zweite Sitzung. Dr. E. G. Camus, vom Institut de France, Paris, über Spontane (wild vor- kommende) Bastarde und Bastarde in der europäischen Flora, besonders im Mittelmeerbecken. E. Malinvard, Präsident der Soeiete Botanique de France: Hybriden in der Gattung Mentha (Minze). John H. Wilson, Universität S. An- drews, Schottland: Neue Hybriden, mit Lichtbildern. R. A. Rolfe, Kew.: Hybrid. Cattleyen. E. J. Chittenden, biologisches Labo- ratorium Chelmsford, England, über... Geh, Hofrat Prof. Pfitzer,-Universität Heidelberg: Die anatomische Struktur von Hybriden und ihren Eltern, de Barri Crawshay, Sevenoaks, England: Odontoglossum-Bastarde. Prof. Macfarlane, Philadelphia, V.St.: Hybride Saracenien. C. T. Druery, Acton, England: Züch- tung von Farnen. 6!/, Uhr. Mittagessen im Hotel Wind- sor, Vietoria Street, dargeboten vom Horticultural Club (Morgenanzug). Mittwoch, den 1. August, 101/-- 12/, Uhr. Dritte Sitzung. Prof. D. E. Tschermak, k. k. Hoch- schule für Bodenkultur, Wien: Die Be- ı deutung der Kreuzung für den Ursprung ı neuer Formen. Prof. Dr.F.Ludwig, Greiz: Variationen bei heterostylen Pflanzen. (Pflanzen mit verschieden langen Griffeln) und selbst sterilen. Prof. Rosenberg, Universität Stock- holm:Cytologische (d.h. Zellkernteilungs-) Untersuchungen bei Pflanzenhybriden. C.H.Ostenfeld, Kopenhagen: Kastrie- rung und Kreuzung bei der Gattung ' Hieracium. No&}) Bernard, Universität Caen, Frankreich: Die Keimung der Orchideen. FräuleinSaunders, Newnham College, Cambridge, England, über...... E. A. Bunyard, Maidstone, England, | über Xenien. R. P. Gregory, St. John's Cambridge, über..... 121/, Uhr. Abfahrt mit Sonderzug von Victoria Station. College, 386 1!/;, Uhr. Frühstück in Burford, auf gütige Einladung von Sir Trevor Law- rence, Präsident der R. Horticultural Society und Lady Lawrence. Donnerstag, den 2. August, bis 1Uhr. Vierte Sitzung, Prof. H. J. Webber, Washington, V. St.: Die Arbeit des U. S. Agr. Depar- tement in Pflanzenzüchtung. Sir Daniel Morris, Barbados, West- indien: Die Kreuzung des Zuckerrohrs. Philippe de Vilmorin, Paris: Weizenbastarde. Prof. C. A. Zavitz in dGuelph, Ca- nada: Die Züchtung von Hafer, Gerste und Weizen. Prof. D. G. Fairchild, Washington, Übers Prere, R. irwin Lynch, bot. Garten, Cam- bridserzübere 2. G. H. Kerslake, Sydney, Australien: Einige praktische Versuche mit Kreuz- befruchtung. H. W. Bradley, Sydney, über den- selben Gegenstand. R. H. Biffen, Cambridge: Die An- wendung der Mendelschen Gesetze auf die Verbesserung kultivierter Pflanzen, mit Lichtbildern. E.S. Salmon, vom College in Wye, Kent: Züchtung von gegen Pilzkrank- heiten immuneren Stämmen. 10"), 1!/, Uhr. Leichte Erfrischungen. 2!) —5 Uhr. Fünfte Sitzung. C. Willis Ward, Newyork: Die amerikanische Nelke. James Douglas, Great Brookham, Surrey, England: Kreuzbefruchtung der Aurikel und der Nelke. 0.G. van Tubergen, jun., Haarlem Die Zucht von Zwiebelgewächsen aus Samen und ihre Kreuzung. E. H. Krelage, Haarlem: Bastarde und Sports bei Zwiebelgewächsen. H. T. Groff, Ontario, Canada: Prak- tische Pflanzenzüchtung. F.W. Moore, bot. Garten, Glasnevin bei Dublin, Irland, über..... H. J. Elwes, Colesbourne, England: Die Kreuzung von Bäumen. A. Worsley, Islesworth, England: Hybride bei Amaryllideen, Cactaceen, Gesneraceen und der Gattung Senecio. G. Yeld, York, England: Die Hemero- eallis. F. Bürger, Halberstadt: Das Pelar- gonium, A. Paul, Waltham Varietäten der Rosen. | Cross, England: | Kongresse. \Wm. Laxton, Bedford, England: Kreuzung von Erbsen und winterhartem Obst. H. Somers Rivers, Sawbridgeworth, England: Die Züchtung von Obst. 7 Uhr. Festessen in der grofsen Halle der Gartenbaugesellschaft, mit Damen. (Abendanzug, d. h. Frack und weilse Binde.) Freitag, den 3. August. 10!/, Uhr. Mit Wagen vom Vincent Square. 101/,—11!/, Uhr. Besuch des Mu- seums für Naturkunde. 12 Uhr. Besichtigung der Gärten in Gunnersburg. 1!/; Uhr. Frühstück in Gunnersburg, dargeboten von Herrn Leopold de Roth- schild. 5 3—5 Uhr. Besichtigung des botan. Gartens in Kew. Ein Beitrag für den Kongrels wird nieht erhoben. Teilnehmer an der Con- versazione am 30. Juli haben 2,50 Mk. zu zahlen, Teilnehmer am Bankett am 2. August, 25 Mk. Zu beiden Veran- staltungen sind auch Damen willkommen. bDamenkarten zur Conversazione 2,50Mk.., zum Festessen 21 Mk. Aus dem vorstehenden Programm er- sieht man, wie aulserordentlich viel- seitig die Verhandlungen sind und da die ersten Männer der Wissenschaft und Praxis vertreten sind, so darf man sicherlich interessanten Verhandlungen entgegensehen. L. Wittmack. Verein deutscher Gartenkünstler. Einer Einladung des Liegnitzer Garten- bauvereins folgend, wird der „Verein Deutscher. Gartenkünstlers seine diesjährige Hauptversammlung vom 11. bis 14. August in Liegnitz ab- halten. Durch intensive Bewirtschaftung seiner Fluren längst als Gartenstadt gerühmt, hat die Stadt Liegnitz auch der Aus- gestaltung ihrer Park- und Gartenanlagen rechtzeitig Interesse und reiche Mittel gewidmet, so dafs sie auch in dieser Beziehung ihren alten Ruf verdient. Da ferner der Besuch einiger sonst schwer zugänglicher Besitzungen schle- sischer Magnaten vorgesehen ist, und Ausstellungen. 387 das Programm hochinteressante und | zeitgemälse Vorträge enthält, dürfte die Teilnahme für jeden Gartenfreund an- regend werden. Anfragen sind zu richten an die Ge- schäftsstelle des Vereins Deutscher Gartenkünstler Bindseil,Berlin SW.47, Katzbachstr. 15. Ausstellungen. Auf der zweiten erweiterten Monatsversammlung des V.z.B.d.G. am 13. Juni 1906 in der „Westhalle‘‘ waren ausgestellt: Von der Firma Goos & Koenemann, Nieder-Walluf a. Rh. Paeonia sinensis: 1. Weilse Sorten: Festiva maxima, grolseRosenform; Globosa, Mad. Orousse, dichtgefüllte Schalenform; Mad. de Ver- neville, Schneeballform; Mad. Durufle, lockere Rosenform; Monsieur Dupont, flache Kugelform; La Rosiere; Alba plena, hochgebaute Päonienform; For- mosa alba, La Tulipe, Mdlle. Rousseau, duftig lockere Päonienform; Lady Dor- | muth, locker gefüllt, La Vestale, dicht- gefüllte; Victor Durufle,. locker gefüllte Schalenform; Albiflora splendida. 2. Zart rosa und fleischfarbige Sorten: Mad. Coste; Jeanne d’Arc, grolse, locker gefüllte Schalenform mit kelchartiger Mitte; Mad. Lemoine, sehr lose und locker; Mad. schamps, Phantasieform, in Büscheln blühend; Mad. de Vatry, grolse, lockere Schneeballform; Mad. Calot, kräuselig gefüllt; Marie Jaquin; Mad. de Govin, Rosenfom; Olarisse Oalot, sehr grolse, hochgebaute, lockere Päonienform; Ed- mund About, auf langen Stielen; Irma, grolse, locker gefüllt; Triomphe de l’Ex- position de Lille, grolse Nelkenform; Aza Gray, La Ooquette, kugelig. 3: Rosa lila Sorten: La Perle, Schale rund gewölbt; Mad. de Galhau; Mad. Jules Elie, extra grofsblumige Päonienform; Modele de Perfection; Philomele, Füllung federig; Reine de Schalenform; Ville de Poissy, sehr locker; Triumphans gandavensis, in Büscheln biühend, vorzügliche Gruppen - pflanze; Claire Dubois, flach, diehtgefüllt; Reine de Roses, fedrig gefüllte Schalen- form, Richard Fetters, Duchesse d’Au- male, kräuselig gefüllt; Princesse Galit- zin, dichtgefüllt; Marie Derou. Bariliet De- | ı gebaute 4. rote bis dunkelrote Sorten: Eduard Andre, locker, auf langen Stielen- Adolphe Rousseau; Felix Crousse, ku; gelig gefüllt; Francois Ortegat, hoch- vollkommene Päonienform; Augustin d’Hour, dunkelrot; Doyen dEnghien, kirschrot; Mad. Lebon, Päo- nienform, kirschrot; Mad. Raquet, lockere Päonienform, amarantrot; Henry Demay, ı grofse, vollkommene Blume; Louis van Houtte, leuchtet purpurrot mit Atlas- glanz; Marie Louise; Mons. de Ribert, grolsblumig; Victor Lemoine, Viectoire de l’Alma; Ville de Nancy, dichtgefüllt. Da die Aussteller Goos & Koene- ı mann in der Aufstellung ihrer Stauden- blumen es versucht hatte, mit harmo- nischen Farben zu wirken, führen ı wir unseren Lesern auch nachstehend deren Stauden in der gewählten An- ordnung vor, um dem Gartenbesitzer einen Hinweis auf derartige Farben- harmonien für die Praxis zu geben. Hintergrund: Blaue Delphinium Aco- nitum und Spiraen Aruncus, davor weilse Päonien mit Iris Mme. Chereau, weilse und blaue Campanula persieifol. grandiflora, alsdann Veronica amethystina und Chrysanthemum max. Davisii, leicht durchsteilt mit der anmutigen Gillenia trifoliata und Delphinium Belladonna. ı Das ergab ein allerliebstes blauweilses Farbenbild. Ferner in leuchtend rotgelber Komm: Francais, grolse, gefüllt, reich und früh | blühend; Reine Hortense, ausgeprägte Hintergrund: Dunkelrote Paeonie- sinensis, davor Papaver Prinzess Vic- toria Luise, dann gelbe Coreopis grandi- flora mit roten Monarda didyma, gelben Iris aurea, Iris ochroleuca. sulphurea, davor rotgelbe Gaillardia hybr. spec. Rheingau mit gelb und rotem Papaver nudicaule, mit unterbrochener Um- rahmung von Heuchera sanguinea und ı Lychnis viscania splendius plena. Denn. Ausstellungen. Von Neuzüchtungen in Stauden waren besonders auffallend: die herrliche eraziöse Heuchera brizoides graeillima mit kleinen rosa Blütchen und sehr langen Stielen, daher auch für feine | Blumenbinderei geeignet. Eine vor- nehme Züchtung ist nicht minder Pa- paver orientale Prinzess Victoria Luise, unter Mohn und eine Schnittblume allerersten | Ranges! Von Nymphaeen hatte H.Henkel- Darmstadt folgende Sorten ausge- stellt: I. Abends, nachts und vormittags blühende. Nymphaea Devoniensis, sehr grols, rot. II. Tagblühende. 1. Blaublühende. Nymphaea capensis, sehr grols, dank- bar; N, pulcherrima, sehr früh, die wert- vollste zum Schnitt; N. reichblühend; N. zansibariensis coe- lestina, zart blaublühend; N. z. violacea magnifica, riesig grols, tief schwarz violett, dankbar. 2. Rot- und rosablühende. Nymphaea Mrs. GC, W. Ward., nel- kenrosa; N. Fred Henkel; N. L. Ditt- mann. Ill. Winterharte Nymphaeenarten und Hybriden. Nymphaea alba var. Froebeli, tiefrot, N. alba var. rosea., die nordische rote Teichrose. N. fulva, herrlich, Blumen kupferrot. N. Laydekeri var. purpurata, karmin- rote Blüten. N. Marliaeii var. albida, Blüten riesen- grols, milchweils. N. Marl. chromotella, Blüten reingelb, grols. N. Marl. rosea, Blüten rosafarbig, wohlriechend. N. odorata alba, Blüten reinweils. N. odor. var. sulphurea, Blüten schwefelgelb. N. tuberosa rosea, zart rosa blühend. N. Robinsoni, Blumen zinnober-violett mierantha, A. Einfache, grolsblumigeZonal-P., eigene Züchtungen. Jugendland, Neuheit 1906, violett rosa, sehr grolse Blume: Elly Weydemann, krause Blume, zart, lila; Feuerzauber, ganz runde Blume, aus- SE , gezeichnete Gruppenblume; rein lachsrosa, eine gänzlich neue Farbe den Blumen des orientalischen | Paul Rabbow, lachsrosa, mit weilsem Auge; Violetta, hell magentaviolett; ' Brunhilde, fleischfarben, straffer ı Wuchs; Gartendirektor Liebert, krause, grolse, runde Blume, karminviolett; Johanna Beckmann, die grolsblumigste Sorte, feine, runde, zurückgebogene Form; Psyche, ganz zartes, duftiges Rosa, grolsblumig, reich blühend. Ferner von ausgewählten neuen Sorten: Auguste Eberius, zart lila rosa, zum Auspflanzen sehr zu empfehlen; Dr. Rothera, dunkel scharlach, Blumen und Dolden grols; Grufs an Quedlinburg, noch zarter ge- färbt als A. Eberius; Käthe Bornemann, frisch fleischfarben; Pikfein, feinstes fliederfarben; Sattler & Bethge, zinnober-scharlach, fast kriechender Wuchs, wertvolie Gruppenpflanze. B. Gefüllte efeublättrige Pelar- gonien, neue wertvolle Sorten: The King, dunkel samtartig kirschrot; The Queen, leuchtend lachsfarben; Mrs. W.H. Martin, zart fliederfarben, halbgefüllt; Queen Alexandra, hortensienrosa, jedes Blatt mit rotem Fleck; Baden-Powell, ganz riesige Blume, ' seidig fliederfarben; Leopard, lilarosa, eine wundervolle ı Neuheit; gefärbt, braun schattiert nach der Mitte, Herr G. Bornemann, Blankenburg ' Blume; a. Harz hatte von Pelargonien aus- | gestellt: Mrs. Hawley, kirschrot, riesige Blume, stark rankend; Rheinland, gefüllt, reich und lange blühend, schöne Balkonpflanze; Cut Bloom (eng].), zartrosa; Princess Victoria, matt lila; Rose Bell, rosa mit dunklem Fleck; Incomparable, rosiges Rot; Ryecroft Surprise, leuchtend rosa; Murillo, dunkel scharlach, sehr grolse Prince of Wales, dunkel violett. Ausstellungen. 389 Theodor Franke, Örchideengärt- nerei, Gross-Ottersleben b. Magde- burg, hatte auf der Monatsversamm- lung des V. z. B.d. G. folgende Sorten ausgestellt: Dendrobrium thyrsiflorum, Oneidium leucochilum, Oneidium Wenthwortianum, Brassia verrucosa, Odontoglossum eitrosmum, Cattleya Schilleriana Laelia elegans, Laelia cinnabarina, Laelia purpurata, Oneidium Gärtneri, OÖneidium luridum, Cattleya Mossiae, Cattleya Mendeli. Cypripedium Curtisi, Oypripedium Lawrenceanum. Die Firma kultiviert in 21 grolsen Gewächshäusern etwa 35000 Pflanzen ausschliefslich für Schnittblumen. Der „Verband der Handelsgärtner Deutschlands‘ hat seine Geschäftsstelle von Steglitz nach Rixdorf b. Berlin, Bergstrafse No. 97,98 verlegt. Der Privatgärtnerverein Grunewald hält vom 25. bis 28. Oktober d. J. in den bekannten „Terrassen“ in Halen- see eine Gartenbauausstellung ab. III. Internationale Gartenbau- ausstellung in Dresden, Mai 1907. Von der II. Internationalen Garten- bauausstellung, Dresden, Mai 1907 sind die Einladungen zur Beteiligung nun- mehr hinausgegangen. Wie diese Einladungen erkennen lassen, werden umfangreiche unter der Leitung anerkannter Fachleute stehende Sonderausstellungen sich zu einem ge- waltigen und künstlerisch vollendeten Gesamtbilde vereinigen. Die Programme der einzelnen Sonder- ausstellungen sind jetzt fertiggestellt und können jederzeit in dem Geschäfts- amt der genannten Ausstellung, das sich in Dresden-A., Neumarkt 10 (Hotel Stadt Rom), befindet, abverlangt werden. Wir können bereits heute verraten, dals die Programme hochdotierte Preis- aufgaben enthalten, welche, wenn sie auch nur einmalig gelöst werden, ein selten vollkommenes Bild des inter- nationalen Gartenbaues und aller seiner Nebenzweige darstellen werden. Das wissenschaftliche Programm allein stellt schon ein Meisterwerk der histori- schen Entwickelung des Gartenbaues dar. Den Orchideen, welche sich auch in Deutschland ständig neue Freunde er- werben, wie z. B. aus der kürzlich er- folgten Gründung der neuen Deutschen Örchideengesellschaft hervorgeht, ist auch ein Sonderprogramm gewidmet. Das umfangreichste Programm um- falst Warmhauspflanzen, Palmen, Kalt- hauspflanzen und Frühjahrsblüher. Auch der Gartenkunst und -Architektur, dem Gewächshausbau usw. sind ebenso wie dem Obst und Gemüse, den Frei- landpflanzen und Wasserpflanzen, ein- gehendst bearbeitete Sonderprogramme gewidmet. Für die Binderei sind hervorragend schöne Aufgaben gestellt und zum Teil schon Bewerber angemeldet, so dals wir diese Abteilung ohne weiteres als eins der Hauptattraktionsmittel be- zeichnen dürfen. Aber auch die In- dustrie kommt nicht zu kurz, indem auch dieser viele sehr interessante Auf- gaben gewidmet sind. Man merkt an allem, dafs die be- rühmte Gartenstadt Dresden, das herr- liche Elbflorenz, zu einem fachtechni- schen Wettbewerbe auffordert und können nur zu einer regen Beteiligung, welche allen Teilnehmern realen und idealen Gewinn in Aussicht stellt, raten. Nürnberg. Gartenbauausstellung wäh- rend der bayrischen Landesausstellung vom Mai bis Oktober 1906. Zwiekau. Gewerbe- und Industrieaus- stellung, verbunden mit einer perma- nenten Gartenbauausstellung vom 1. Juni bis 15. September :1906. Rosenausstellung Anfang Juli. Wandsbek. Ausstellung von Handels- pflanzen der „Vereinigung Wands- beker Handelsgärtner vom 29. bis 31. August. Cassel. Jubiläumsausstellung des „Vereins zur Förderung des Garten-, Obst- und Weinbaues“ im Regierungs- bezirk Cassel vom 24. August bis 5. September 1906. Annaberg. Jubiläums - Gartenbauaus- stellung des „Gartenbauvereins Anna- berg“ vom 2. bis 5. September 1906. Weinheim. Gartenbauausstellung des 320 _ Eingegangene Preisverzeichnisse. „Obst- und Gartenbauvereins“ vom 6. bis 17. September 1906. Berlin. IX. Deutsche Dahlienausstellung der „Deutschen Dahliengesellschaft“ voraussichtlich vom 14. bis 23. Sep- tember 1906. Potsdam. Gartenbauausstellung des Potsdamer Gartenbauvereins zur Feier seines 40jährigen Bestehens am 20. | bis 23. September 1906. Brieg. Provinzial-Gartenbauausstellung des „Provinzialverbandes schlesischer Gartenbauvereine‘“ vom 22. bis 25. Sep- tember 1906. Stuttgart. Landes-Obstausstellung des „Württembergischen Obstbauvereins“ vom 22. September bis 1. Oktober 1906. Kiel. Provinzialausstellung für Obst- und Gartenbau des „Schleswig-Hol- steinschen Zentralvereins für Obst- und Gartenbau“ vom 27. bis 30. Sep- tember 1906. Karlsruhe. Jubiläums-Gartenbauaus- stellung vom 20. bis 27. September 1906, verbunden mit einer Herbst- Rosenausstellung des „Vereins Deut- scher Rosenfreunde‘‘. Brandenburg. Allgemeine Gartenbau- ausstellung des ‚„Gartenbauvereins‘“ im September 1906. Dessau. Kreisobstausstellung des ‚„An- haltischen Obst-, Garten- und Gemüse- bauvereins‘‘ Herbst 1906. Oldenburg. Landes-Obst-, Gemüse- und Feldfrüchteausstellung des „Ver- bandes der Obst- und Gartenbau- vereine des Herzogtums Oldenburg“ vom 11. bis 14. Oktober 1906. Magdeburg. Obstausstellung des „Obst- bauvereins von Magdeburg und Um- gebung‘ im Herbst 1906. Stuttgart. Chrysanthemumausstellung des „Württembergischen Gartenbau- vereins“, voraussichtlich vom 11. bis 18. November 1906 in:der. Gewerbe- halle. Bonn. Chrysanthemum- und Winter- blumenausstellung in der Beethoven- halle, veranstaltet von der .‚Handels gärtner-Vereinigung von Bonn und Umgegend“ vom 17. bis 21. November 1906. Hamburg. Grolse deutsche Chrysan- themumausstellung des „Vereins Ham- burger Chrysanthemumfreunde“ vom 20. bis 25. November 1906. Berlin. Bindekunstausstellung des Vereins der Blumengeschäftsinhaber in Berlin vom 20. bis 25. März 1907. Mannheim. Gartenbauausstellung zur Feier des 300jährigen Bestehens der Stadt vom 1. Mai bis 20. Oktober 1907. Dresden. Dritte internationale Garten- bauausstellung von der „Königlichen Gartenbaugesellschaft Flora‘ mit Unter- stützung der ‚„Feronia“ und _ des „Gärtnervereins für Dresden und Um- gegend‘ veranstaltet, vom 4. bis 11%. Ma1 21907: Werder (Havel). Ausstellung für Obst- produktion und Obstverwertung im Sommer 1907. Eingegangene Preisverzeichnisse. K. Foerster-Westend b. Berlin, Staudenkulturen. Paul Fruth-Zachan inPommern, Neueste Preisliste über Chrysanthemum, Edeldalien, Pelargonien, Oyklamen ete. Adolf Schmidt Nachf.-Berlin, Preisverzeichnis über Gemüse- und Blumensämereien, Knollengewächse, Stauden- und Baumschulartikel. Wilhelm Leid-Arnstadt in Thü- ringen,Pflanzen- und Samenverzeichnis. Peter van Velsen & Söhne, Overveen b. Haarlem (Holland), Blumenzwiebeln. R. van der Schoot & Sohn-Hille- gom b. Haariem (Holland), eigene Blumenzwiebelkulturen. Brucks und Beinroth, Gartenbau- Etablissement, technisches Bureau für Landschaftsgärtnerei, Samen-Import und -Export, Schnittblumenkulturen. Nieder- schönhausen b. Berlin. Henkel, Grolsgärtnerei, Darmstadt- Neuwiese; neueste, sowie neuere und seltene Wasser-(Aquarien-)pflanzen. — Blumentöpfe und Schalen aus Vogesen- erde, E. Ahlisch u. Comp., Inhaber E. A. Schneider, Berlin S. 14. Gartenspritzen und -geräte. J.C.Schmidt-Erfurt, Herbstkatalog; Engrosofferte über Blumenzwiebeln, Samen, Pflanzen, Baumsehulartikel. Personal-Nachrichten., R 391 Personal-Nachrichten. Kaiser, Bernhard. Oberinspektor und technischer Vorstand der kgl. bay- rischen Hofgärten, wurde auf Ansuchen wegen Krankheit unter Anerkennung seiner langjährigen treugeleisteten Dienste in den definitiven Ruhestand versetzt. An dessen Stelle wurde Schall, Heinrich, kgl. Hofgärten- ingenieur und Titular-Hofgärteninspektor, zum wirklichen Hofgärteninspektor er- nannt. Braune, H. OÖbergärtner bei Frau Bankier Schiels in Magdeburg, Hallesche Stralse, feierte aın 1. Mai sein 25 jäh- riges Dienstjubiläum. Bunhardt, Heinrich, Schlolsgärtner in Rofslau bei Dessau, starb am 2. Mai im Alter von 55 Jahren. Dem Öbergärtner des Fürsten zu Put- bus, Günther in Putbus, ist die Meckl.-Strelitzsche Verdienstmedaille in Gold verliehen worden. Fr. Strate, Obergärtner in Detmold, wurde zum fürstl. Schlofsgärtner ernannt. Heinr. Gruhle, Hofgärtner in Ko- burg, ist 71 Jahre alt, verstorben. Konrad Tölke, Handelsgärtner in Nürnberg, Gründer der gleichnamigen Firma, Mitbegründer des Nürnberger Gartenbauvereins und lange Jahre hin- durch dessen 1. Vorsitzender ist, 81 Jahre alt, in Nürnberg verstorben, Bernhard Bamler. — Am Tage der Sonnenwende haben wir ihn zur letzten Ruhe begleitet. Ein junges Leben von erst 22 Lenzen mulste er scheiden, ehe der Sommer reifte, Bernhard Bamler war Eleve der Proskauer Schule und bis zuletzt an- gestellt als Gartentechniker bei der Gartenverwaltung der Gemeinde zu Wilmersdorf bei Berlin. Aufserdem war er Assistent bei der städtischen Fachschule für Gärtner. Ausgestattet mit reichen Gaben des Geistes und Herzens, begeistert für seinen schönen Beruf, berechtigte sein Wissen zu den besten Hoffnungen. Eine Blinddarm- entzündung raffte-ihn dahin. Die Behörde der Gemeinde, Bürger- meister und Dezernate, der Verein ehem. Proskauer, das gesamte Personal der Gartenverwaltung und viele Einwohner bezeugten durch ihre Folge beim Be- gräbnis die Achtung und Zuneigung, welche sich der junge Künstler auf seinem Werdegange erworben. — In und unter Rosen gebettet ruhe er in Frieden. Ch. Prof. Dr. Franz Buchenau, früherer Direktor der Realschule Bremen, geb. zu Kassel den 12. Januar 1831, starb 23. April. Er war wohl der erste, welcher schon vor langen Jahren in Deutschland einen Schulgarten an seiner Realschule einrichtete. Der ordentliche Honorarprofessor für Botanik an der Universität Tübingen, Dr. Friedrich Hegelmaier, starb 26. Mai im 73. Lebensjahre. . Dr. Felix Rosen, Breslau, wurde zum aulserordentlichen etatsmälsigen Professor und zum Direktor des: pflan- zenphysiologischen Instituts der Univer- sität Breslau ernannt. Emil Dietze, Gärtnereibesitzer in Steglitz b. Berlin, langjähriges Mit- glied des V.z.B.d.G., feierte am 1. Juli sein 25jähriges Geschäftsjubiläum. Eine Abordnung des Vorstandes überbrachte dem Jubilar, der seit mehr als zwei Jahrzehnten ein eifriger Mithelfer im Verein und Förderer des Gartenbaues überhaupt ist, die herzlichsten Glück- wünsche. August Zenzinger, Stadtgärtner in Brünn, wurde zum Stadtgarten- direktor ernannt. Josepf Tropp, Vertreter der Firma F. Sander & Söhne in Brügge (Belgien) und St. Albans (England), Mitglied des Verz) B.20.5G.,% starb vam2282 Juni im 46. Lebensjahre in Steglitz. Alexis Callier, Gent, ist zum Prä- sidenten der „Societe Royale d’Agri- culture et de la Botanique gewählt. 392 EIER anna chung des Vorstandes, —— Tagerprdnung: LERANTLTLITLN LEN LETNTLETTLETLETLEITLENTEI TLEITLENTLENTLTTLENTLNTLETI TLITLERTLTTIENTLETN TER TEE Verein zur Beförderung des Gartenbaues. Ausflug nach Hollbus und Branitlz am Donnerstag, den 19. Juli 1906. Die Vereinsmitglieder nebst ihren Damen werden zu einem größeren Ausflug nach Kottbus und Branitz hierdurch ergebenst eingeladen. Die Anmeldungen sind bis spätestens Dienstag, den 17. d. Mts., beim Generalsekretariat zu bewirken. Programm: Abfahrt von Berlin, Görlitzer Bahnhof, 7° Uhr früh. Ankunft in Kottbus 9” Uhr. Fahrt mit der Strassenbahn bis Sprembergerturm, Besichti- gung des Kuiser Wilhelmplatzes und Stadtparkes. Frühstückspause. 12 Uhr Aufbruch, zu Fuß durch die neuen städtischen Anlagen und durch den Vorpark bis zum Branitzer Park. 2 Uhr gemeinsames Mittagsessen in der Branitzer Parkschänke für 2 Mk. [Suppe, Fisch, Braten, Kompott, süße Speise, Butter und Käse.] 4 Uhr: Weitere Parkbesichtigung. Rückfahrt 8” Uhr. Die Führung hat wiederum unser langjähriges Mitglied Herr Parkdirektor Bleyer- Branitz freundlichst übernommen. Der Vorstand. Tagesordnung für die 300. Versammlung des Vereins zur Beförderung es Gartenhaues in den preußischen Staaten am Donnerstag, den 28. Juli 1906, abends 6 Uhr, im Königlichen botanischen Museum, Berlin, Grunewaldstrasse 6/7. I. Ausgestellte Gegenstände (Ordner: Herr Crafs II). II. Vortrag: Bericht über den Ausflug nach Kottbus und Branitz am 19. Juli. IlI. Stiftung von Preisen für die Schlesische Provinzial-Obst- und Gartenbau- ausstellung im Herbst 1906 in Brieg b Breslau IV. Verschiedenes. Damen und Gäste willkommen. Die Monatsversammlung im August fällt zufolge des Beschlusses am Tage der Jahresversammlung (Siehe „Gartenflora“ S, 364) Aus. Ferner ist dem Generalsekretär für den Monat August ein Er- holungsurlaub bewilligt. Die Geschäfte nehmen aber ihren un- sestörten Fortgang. und ist das Generalsekretariat wochentags von 9-12 für jedermann geöffnet. Der Vorstand. Für die Redaktion verantwortlich Siegfried Braun, Generalsekretär des V. z. B. d. &., Berlin, Invalidenstr. 42, Verlag von Gebrüder Borntr aeger, Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29. "Druck von A.W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. - ALISCH & Co. = | Inh.: E. A. Schneider BERLIN S. 14, Kommandantenstrasse Aa Spezial-Fabrik für Garten-Spritzen u. »Geräte. RER EERER ln 1171777772777 NAD 35 Fo 5 (u ’ © SB a Blumen-Spritzen , = Hydronetten Aquajekte Schläuche Rasenmäher - Garten - Spritzen Schlauchwagen Wasserwagen Pumpen Rasensprenger rs &| Spezialität: Spritzen für Bordelaiser Brühe: RR ERARRTEERRARREEEERARAEN u . Rz Gummiwaren- und Verbandstoff-Fabrik BERLIN W.35 M. Pech, Gmb. H. 17 Filialen Karlsbadstrasse 15 offeriert Wasserschläuche aus la grauem Gummi mit Stoffeinlagen: 3/g Ug öfg 3ly Tg 1 Zoll Lochweite Mk. 0,90 1,25, 1,75 2,25 2,50 3,25 pro Meter Wasserschläuche in vollendeter Qualität, für-sehr hohen Druck geeignet, = mit starken, geklöppelten Einlagen, aussen grau, innen rot: ur 3/4 ur 1 Zoll Lochweite Mk. 1,50 2,50 er = ;i Bei Abnahme von 10m in einem Stück ge- währe 50/, Rabatt. | | | | | Bei Abnahme von Ori- M ginalrollen (ca. 30 m) | gewähre 100), Rabatt. u Schlauchspritzen aus Messing. Rasensprenger Zimmer - Douche- Apparate aus Celluloid. Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflura, zu ‚beziehen. Dis iu Zu Du Zi Ziub Sie Zi Aiw Zu Zu Zus TE Du De DET iuailaer> Thomasmehl (Sternmarke) 14—19°), eitronl. Phosphorsäure. Kainit mit 12,40/, Kali. Kalidüngesalz 20, 30 und 40%, Kali. Hornmehi stoff. Düngekalk, gemahlen mit 35—990/, kohlensaurem Kalk für leichten ‚Boden. mit on, Stick- Robert Siemssen “ Berlin W.57 - Potsdamer Strasse No. 71 Telephon Amt IX, 7555 Zur Herbstdüngung: I Ia Torfmull und Toristreu in Ballen. Alheri'sche hochkonzentrierte Nährsalze: 7 PK. Phosphors. Kali; ca. 40—430/, Phosphorsäure, ca. 26°/, Kali. ) PKN. Obstbaumdünger: ca. 20%, ] Phosphors., ca. 6!/90/, Stickstoff, ca. 350/, Kali. 7 WG. Original Prof. Wagners Blumen- dünger; ca. 130/, Phosphors., ca. ] 130), Stickstoff, ca. 11%, Kali. AG. Albert's Blumendünger; ca. 12%, 7 Phosphors., ca. 120%, Stickstoff, ca. 1 ) 200%/9 Kali. Te La Er Er Er Thür. Grottensteine zur Anlage von Grotfen, Ruinen, Wintergärten, Felsenpartien, Wasserfällen, Böschungen. Vertreter gesucht. — Preislisten, Skizzen und Referenzen gratis und franko. Otto Zimmermann =» Boflieferant Greussen i. Thür, Paul HoNze, Drahtzaunfabrik Berlin 0.-Lichtenberg 20 n = Stachel- Draht | Wild-Gatter i Koppel- Draht verzinkte Drahtgeflechte, | 50 DJM. von M. 8.50 an. - Eiserne Zäune, 4 » Tore .und Türen. = Neue Preisliste kostenlos! Verzinkte Draht-Geilechte für mer Baumschützer Sn Spann- und Bindedrähte are empfiehlt Wilhelm Ripke, Berlin W. 8,'Kronenstr. 75. Fünf schädelechte 6- und 8-Ender Hirschgeweihe roh, zusammen 20 Mk. Georg Fritzmann, Lichtenfels. Für a Bern Neranimostliech: A. Fischer, Berlin S.W. 11. Druck von A. W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. 1. August 1906. Heft 15. emo gstsrBigrigsrruchiihrererreseriegcch | ai ej siehe PEZOLFIOLTOFTIOLIC LI OLTIOLIOETOLTIOLTOETIOLETI0FTOLIOL-TITOLIOLIOE I SHSSSRSHSRRENEBSNSNENSHSHSHNEN ZEITSCHRIFT für Garten- und Blumenkunde (Begründet von Eduard Regel.) RIET TEN TER RTEUTERRTENREUTETRTETEIETRERTEERTRTEURTEERRTERTETETETE 55. Jahrgang. RAN Sup, | u : an RN Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten. - Herausgegeben von | Siegfried Braun, | Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Hierzu Tafel 1553. Krügers Dickstiel. Berlin 1906 Verlag von Gebrüder Borntraeger SW 11 Dessauer Strasse 29 ERRERERERERRRRRERRHSSSSERRSSERNSSERNSERSHSESHERINHSEHHSKSH PRRLSTRPTERFTETFTETFTEHFTETEIETETETATETETETFIETFIETERETETEEETEERTERETERFETETETTTETE ESEREEBEEERERERTEERERERSREBESEREEEREEREEEERERERERSEEBKE Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textabbildungen und 12 Farben- tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 15 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 18 Mark, Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post. 1906, Heft 15, Inhalt. Krügers Dickstiel. (Hierzu Tafel 1553.) S. 393. — Adolf Grotli: Japanische Gartenkunst. (Hierzu Abb. ME ENSIGN, MED NWEIOESIZ WE VENEN AR 42—44.) S. 394. — (, Sprenger: Aschenfrühling. S. 401. — L. Wittmack: Die Heimatkunde in der Schule. S. 407. — Vereinswesen. S. 411. — Pflanzenschutz. S. 412. — Patent- Nachrichten. S. 415. — Personal - Nachrichten. — Literatur. S. 413. — Kleinere Mitteilungen. S. 414. S. 416. — Bekanntmachung der dritten Monats- versammlung des V.z.B.d.G. S. 416. — Ausfall der Monatsversammlung im August. S. 416. Berlin N. 58, Biesen thal, N N Berlin-Stettiner Sch medter Str 8888 &n der Ringbahn. Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 G.WEHNER a co { Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BRITZ BEEBEBELEN Jahnstrasse No. 70—72. | Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 oflieferant Sr. Majestät es Kaisers und Königs E Ex Hofimann &C Charlottenburg Spreestrasse 4. Sescialität: Niederlage Thüringer Grottensteine. Ausführung von Grottenbauten, Entwürfe zu denselben. Wandbe- kleidung v. Wintergärten. Felsen- anlagen in jeder gewünschten Stein- gattung. Cementarbeiten wasserdichter Teich- anlagen, Fontainbassin, Fussboden, Keller, Höfe ete. [9 -— Gegründet 1872. — ENTE TERTEITTEIIEIET NEE Thüringer Grottensteine ı zur Anlage von Felsenpartien, Ruinen,. Grotten, . Wasserfällen, Lourdesgrotten,, Wintergärten, Wand- und Decken-Be- kleidung, Weg-, Beet-, Gräberein- fassungen, Böschungen. Daturbolz-Gartenmöbel. Bänke, Sessel, Tische, Lauben, Brücken- geländer, Nistkästen, Pflanzenkübel, Futterstände ete. Preislisten frei. &. A. Dietrich, BHoflieferant, _ Clingen b. Greussen. Alle geschäftlichen Mitteilungen betr. Reklamationen nicht eingegangener Hefte, Honorar-Zahlungen, Adressenänderungen ete. wolle man an die Verlagsbuchhandlung Gebrüder Borntraeger in Berlin SW II ‚ Dessauer Strasse 29 richten. - USS8UM JAKOITAN vs Wir bitten bei Benutzung der Inserate sieh auf die Gartenflora zu beziehen, I Umfangreiche Dauerausstellung sämtl. Erzeugnisse unseres Fabriketablissements in dem eigens dazu errichteten Ausstellungs: - Gebäude. Dampfsägewerk, Hobelwerk, Eisengiesserei, Kesselschmiede, Klemp nerei und Verzinkerei, eigenes Elektrizitätswerk, gegen 350 Arbeiter. Grösse des Grundstücks ca. 32000 qm. Wettbewerb „Stadtpark Schöneberg“. Die Stadt Schöneberg beabsichtigt, in demsogenannten Fenn selände amschwarzen Graben einen Stadtpark anzulegen. Zur Erlangung von geeigneten Ent- würfen wird hiermit ein öffentlicher Wett- bewerb ausgeschrieben. Die erforderlichen Unterlagen (Bedingungen und Programm nebst Z eichnungen) sind gegen Einsendung eines Betrages von 10 Mk., der nach Ab- lieferung der Entwürfe zurückerstattet wird, von dem unterzeichneten Magistrat zu be- ziehen. Die Entwürfe sind portofrei bis zum 29. Dezember 1906 mittags 12 Uhr einzusenden. Sie werden der Beurteilung eines Preisgerichts unterworfen, das aus folgenden Herren zusammengesetzt wird: 1. Herrn Or 2 mer ie: Wilde in Schöneberg, 2. Herrn Stadtbaurat Gerlach in Schöne- berg, 3. Herrn Stadtverordnetenvorsteher - Stell- vertreter, Justizrat Dr. von Gordon in Schöneberg, 4. Herrn Stadtverordneten- Stadtbaurat a. D. Lohausen in Schöneberg, 5. Herrn Stadtgartendirektor Mächtig in Berlin, 6. Herrn Hofgartendirektor in Potsdam, 7. Herrn Bürgerdeputierten, früheren Gärtnereibesitzer Kunkelin Schöneberg, 8. Herrn Bürgerdeputierten, früheren Gärtnereibesitzer Speck in Schöneberg, 9. = Stadtgärtner Schlegel in Schöne- erg Für die besten Entwürfe sind folgende Preise ausgesetzt: 1. Preis 3000 Mk. 3: 1000 „ Schöneberg, den 6. Juli 1906. Der Magistrat. Blankenstein. Fintelmann Verlag von Gebrüder Borntı a in Berlin SW 11 Dessauer Str. Zweite vermehrte Auflage 908 Seifen Cr 0a Elegant in Leinen gebunden 3 Mk. Prospekt kostenlos. SET Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin sw Dessauer Strasse 29 : Soeben erschienen: Diels, ‚Jugendformen und Blütenreife ; im Pflanzenreich von D Privatdozenten an der Universität Berlin. Geheftet 3 Mk 80 Pfg. = Ausführlichen Prospekt gern gratis und franko. Se lessassssssssessssss=s=see= — Mit: ‚30 Textfi ur N > Di Wir bitten bei Benntzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. TI Deutsche Ohst-, Gemüse- und Imkereiaussiellung vom 6. bis 14. Oktober 1906 im Friedrich Wilhelmsgarten zu Magdeburg. —— Zur Ausstellung gelangen: Frischobst, Obstprodukte aller Art, Konserven aus Fabrik und Haushalt, Baumschulartikel, wissenschaftliche und technische Hilfsmittel für Obst- una Gemüsebau und Verwertung, Bienenvölker, -Wohnungen ete., Honig und Honigprodukte. Ferner Obstmarkt und Lotterie. Programm fordere man von Gustav Bornemann, Magdeburg, Neue Ulrichstrasse 1. Schluss der Anmeldungen am 31. August. Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW Il Dessauer Strasse 29 Neue Erscheinungen: Die mikroskopische Analyse der Drogenpulver. zi. Ee Atlas für Apotheker, Drogisten und Studierende der Pharmacie von Dr. L. Koch, Professor der Frank an der Universität Heidelberg. Dritter Band: Die Kräuter, Blätter und Blüten. Mit 23 lithographischen Tafeln. Quartformat. Geheftet 20 Mk., in Moleskin gebunden 24 Mk. 50 Pfg. Jahresbericht der Vereinigung der Vertreter der angewandten Botanik. britter vanrgang 1904—05. Mit 2 Tafeln und 10 Textabbildungen. Geheftet 10 Mk. Früher erschien: Erster Jahrgang 1903. Geheftet 4 Mk. Zweiter Jahrgang 1903—04. Geh. 5 Mk. 20 Pig. Kryptogamenflora der Mark Brandenburg una angrenzender Gebiete, herausgegeben vom Botanischen Verein der Provinz Brandenburg. Zweiter Band: Laubmoose von C.Warnstorf. Mit 426 Textabbildungen. Geheftet 48 Mk. arteuflor ra zu au bezihen, Silberne Staatsmedaille Berlin. Goldene Medaille Paris 1900. W.Niehls, Berlin N. 37, Schönhauser Allee il. 1. Bessere Thermometer und Barometer für . den Gärtnereibetrieb, Landwirtschaft und Haushalt. Preisliste auf Wunsch. alierwänle nach System PRÜSS D. R. P. 113048, er- möglichen den ungehinderten Wurzeldurchgang derObstbäume, daohne ‘durchgehende Funda- mente hergestellt. — - Unbedingte Stand- sicherheit gegen Wind- druck wird garantiert. Nach diesem System werden auch gut, billig und massiv hergestellt: Obsthäuser, Treibhäuser. SS » Scuppen, Sceunen « Ställe, Villen efc. ef, Prüss’sche Patentwände G.m.b.H. Berlin SW.11, Schöneberger Strasse No. 18. KEKEKEKEKEIEKEXEKEKEKEKERERE _ Georg Sillmann, Bermsdorf (Mark) | ; Baugeschäft und Zement-Kunststeinfabrik Kontor; Hermsdorf (Mark) == Fabrik und Kiesgruben in Schildow- Berlin. Ferniprecher; Amt Tegel Nr. 178. Gebäude jeder Art, z. Be Wohnhäuser, Gewächshäuser, Ställe, Mauern usw. aus Hillmannscheu Isolierbausteinen aufgeführt, stellen sich 300/, billiger als mit jedem anderen Baumaterial. Über 600 verschiedene Gebäude habe zur su 2 Zufrieden heit der Bauherren ausgeführt. Man verlange Prospekte und Preislisten. RER Gartenflora 1906. er” | | 1553. Chromolith.E.Laue,Berlin $. Hrügers Dickstuel. &. Schellbach. Krügers Dickstiel. (Hierzu Tafel 1553.) Ursprung und Benennung: Dieser sehr schätzenswerte Apfel scheint bisher nur in einigen Gegenden der Provinz Hannover bekannt und verbreitet zu sein. Außer dem obigen führt er auch die Namen „Krügers Goldreinette, Celler Dickstiel oder kurzweg Dickstiel“. „Krügers Dickstiel“ soll jedoch die gebräuchlichste Bezeichnung sein. Uber die Entstehung dieser Sorte habe ich nichts in Erfahrung bringen können; in der Literatur finde ich sie nicht erwähnt. Gestalt: Mittelgroß, gegen 65 mm hoch, rundlich bis rundlich-eiförmig, an Kelch und Stiel abgestutzt, auch flachrund. Querschnitt fast rund bis undeutlich flachkantig. Kelch: Offen bis halbgeschlossen, in flacher bis mitteltiefer, leicht faltiger Senkung. Stiel: Kurz, bei einem Teil der Früchte diek und fleischig (daher der Name), vielfach jedoch auch normal und holzig, in meist enger, ziem- lich tiefer, leicht berosteter Höhle, Schale: Hellgelb, oft hübsch grün gestreift und gefleckt, sonnen- wärts, oft weit herum, rot überzogen und marmoriert und darüber dunkler rot gestreift. Punkte zerstreut und wenig auffallend. Kernhaus: Etwas offen, Kammern mittelgroß, Wände glatt oder in geringem Maße fein zerrissen. Kerne meist vollkommen. Kelchhöhle: Ein ziemlich weit herablaufender Trichter. Fleisch: Weißlich, fein, mürbe, saftig, sehr edel süßweinig gewürzt. Baum: Nach den Mitteilungen verschiedener Fachleute aus der Heimat- gegend der Sorte soll der Baum mittelstark und gedrungen wachsen und eine schöne, runde Krone bilden. Er soll nicht an Krebs leiden, auch noch mit leichten Böden vorlieb nehmen und fast ohne je auszusetzen alljährlich reiche Ernten liefern, wozu wohl besonders auch die sehr späte, nicht von Nachtfrösten gestörte Blütezeit beiträgt. Die Frucht soll sehr fest am Baume sitzen und den Stürmen gut widerstehen. Reife und Nutzung: Beginnt im November brauchbar zu werden und hält sich bis gegen Ende März. In seiner Heimatgegend erfreut sich dieser Apfel der größten Wert- schätzung; die Ernteerträge sind stets sofort vergriffen und werden gern mit Vorzugspreisen bezahlt. Eine mehrere Jahre wiederholte Prüfung größerer Mengen dieser Frucht hat mir gezeigt, daß diese Vorliebe in der Tat gerecht- fertigt ist: Krügers Dickstiel ist eine hochfeine Tafelfrucht, die sich den edelsten unserer Sorten würdig an die Seite stellen kann. L. Späth. 29 394 Japanische Gartenkunst. Japanische Gartenkunst. Von Adolf Groth. (Schluls.) (Hierzu Abb. 42—44.) Ganz freilich verzichtet auch der japanische Gartenkünstler nicht darauf, seine Miniaturlandschaft harmonisch zu gestalten. Soll er auf kleinem, ja oft auf winzigem Raume eine ganze Landschaft darstellen, so sucht er die einzelnen Teile entsprechend zu verkleinern. Das macht keine Schwierigkeit bei Berg und Tal, Fluß und See. Daß man ein Miniaturmeer zweckmäßigerweise nicht mit Walfischen und ähnlichen Kolossen, sondern lieber mit zierlichen Goldfischlein bevölkert, weiß jedes Kind, und auch bei der Auswahl der Bäume wird man überall Rücksicht auf den verfüg- baren Raum nehmen. Eigenartig aber ist die in Japan seit Jahrhunderten gepflegte Kunst, die Bäume in ihrem, natürlichen Wachstum zu hindern, ohne sie sonst in ihrer Lebenskraft zu beschränken. Den Abendländer muten solche Kunststücke zunächst seltsam an, und sehr mißfällig äußert sich z. B. J. J. Rein, der gelehrte und hochverdiente Verfasser des Buches „Japan. Nach Reisen und Studien im Auftrage der Königl. Preuß. Regierung dargestellt“ (2 Bände, Leipzig, Engelmann) über diese Verzwergung oder Nanisation, die er u. a. mit der Fußverkrüppelung chinesischer Mädchen vergleicht. „Diese japanische Gartenkunst,“ so meint er weiter, „wird noch immer, auch nach dieser unnatürlichen Richtung, in manchem Buch als eine hervorragende Leistung gepriesen, während sie doch in der Tat als eine uns unverständliche Spielerei und Verirrung bezeichnet werden muß.“ Zu einem so harten Urteil über diese Pflanzenquälerei, die für die betroffenen Gewächse doch wohl nicht schmerzhafter ist, als manch anderer Eingriff unserer Gärtner in ihren Organismus, hat sich Rein vielleicht durch seine strengen religiösen Anschauungen treiben lassen. Man könnte ja wohl das ganze Verfahren als einen Frevel am göttlichen Schöpfungsplan auf- fassen, und ich entsinne mich eines würdigen Geistlichen, dem das Affen- geschlecht und die sprechenden Papageien aus ähnlichen Gründen verhaßt waren. Die große Mehrzahl der Fremden urteilt anders über diesen Kunst- zweig und seine Erzeugnisse, und auch der vorhin genannte Missionar Munzinger, ein freisinniger Theologe, schreibt gelegentlich: „Wie habe ich mich an Weihnachten gefreut, wenn man mir in voller Blüte stehende Miniaturpflaumenbäumchen in das Haus brachte! Wie nett sahen sie aus, und wie lieblich durchströmte ihr Duft das Zimmer: mitten im Winter eine Verheißung des Frühlings!“ Wollte man diese Kunst hierher verpflanzen — ich will mich gewiß nicht dafür erwärmen, und ich lasse dahingestellt sein, ob das Klima es erlaubt —, eine brotlose Kunst würde es schwerlich sein, und Rein dürfte sich im Geschmack unserer Blumenfreunde arg verrechnet haben, wenn er weiter schreibt: „Die Resultate, welche die chinesisch- japauische Gärtnerei in der Zwergbildung zum Teil erzielt, sind teilweise höchst überraschend. So erwähnt Kämpfer, daß er einst (gegen Ende des 17. Jahrhunderts) in einem kleinen Kästchen von 4 Zoll Länge, 1'!/, Zoll Breite und 6 Zoll Höhe nebeneinander wachsen sah: ein Bambusrohr, eine Japanische Gartenkunst. R In 395 Kiefer und ein blühendes Bäumchen der Mumepflanze (d. ı. Pflaume). Der Preis dieser seltenen Gruppe von Zwergen betrug 1200 holländische Gulden (etwa 2000 Mk.), ein Beweis, daß ihre Erzielung sehr schwierig und müh- sam gewesen sein mußte, anderseits aber auch ein Zeichen für die hohe Wertschätzung solcher abnormen Gebilde; denn welchem Pflanzenliebhaber Europas würde es einfallen, für derartige Dinge nur den zehnten Teil einer solchen Summe zu zahlen!“ Ich meinerseits bin überzeugt, daß ein solches Kästchen, etwa in einem Schaufenster „Unter den Linden“ ausgestellt, nicht Abb. 42. Japanisches Wohnhaus in Tokio. nur den zehnten Teil, sondern den vollen Preis erzielen würde, vielleicht noch mehr. Der Beweis ist freilich schwer zu erbringen. Nicht viel glimpflicher behandelt Rein eine andere Liebhaberei der japanischen Gartenkunst, die sog. Panachierung oder Züchtung solcher Ge- wächse, deren Blätter statt des normalen Grüns eine gestreifte oder scheckige Färbung aufweisen. Freilich gilt der teilweise Mangel an Chlorophyll, die Pflanzenbleichsucht, als eine Krankheit, aber es scheint doch auch hier, als ob sich die Patienten leidlich wohl dabei befinden, denn ihre Fortpflanzungs- fähigkeit ist nicht gehemmt, und sie vererben ihren Fehler sogar auf die Nachkommen zur Freude vieler Menschen. Immerhin mag man ja Rein darin Recht geben, daß manche dieser Spielarten nicht gerade schön und keine Bereicherung unserer Gärten sind, 29* 396 Japanische Gartenkunst. Alles in allem genommen, ist der japanische Hausgarten mehr zum Besehen als zum Begehen eingerichtet, ein stimmungsvolles und wohlge- gliedertes Landschaftsbild — d. h. beileibe nicht nach europäischem Ge- schmack symmetrisch eingeteilt, sondern nach jener scheinbar regellosen, aber doch der Natur abgelauschten Willkür, die uns in allen Werken der japanischen Kunst begegnet. Ein solches Bild betrachtet man in beschau- licher Muße aus angemessener Entfernung und gewinnt ihm bei wechselnder 3eleuchtung und bei dem reichen Farbenspiel, das die Tages- und Jahres- zeiten hervorrufen, stets neue Reize ab. Man mag auch, um die Einzel- heiten genauer zu erkennen, mit behutsamen Schritten die wohlgepflegten Steige, mit verdoppelter Vorsicht sogar die empfindlichen Brücken betreten. Im ganzen aber wird vom japanischen Hausherrn der Garten so peinlich sauber gehalten und so ängstlich behütet, wie von mancher deutschen Haus- frau die gute Stube. Die Losung lautet: Alles besehen, aber nichts an- fassen! So muß und darf natürlich vieles fehlen, was einem deutschen Gemüt den Garten erst behaglich macht. Ein lauschiges Plätzchen zum Sitzen, eine schattige Laube, einen Kinderspielplatz sucht man dort ver- gebens. Laubengänge kommen zwar vor, aber sie dienen nur, um etwa die schönen, lang herabhängenden blauen Blüten der beliebten Fujıpflanze (Wistaria chinensis) dem Auge bequemer darzubieten. Philosophenwege, Poetensteige, Promenaden für Liebespärchen gibt es in Japan überhaupt nicht. i Man zieht eben dort zu Lande den Naturgenuß im ruhigen Sitzen vor. Wohl aber scheut man weite Wege und mühselige, kostspielige Expeditionen durchaus nicht, wenn es gilt, die großen Festzeiten der Natur: die Kirsch- blüte, Pflaumenblüte, Pfirsichblüte oder auch die Zeit, wo Eberesche und Ahorn ihr prächtiges Herbstgewand anlegen, würdig zu begehen. Dann pilgert der japanische Hausvater mit Weib und Kind, mit Sack und Pack für halbe oder ganze Tage hinaus in die wohlbekannten Vororte, wo aus- gedehnte Pflanzungen der gerade blühenden Baumart zu finden sind. Dem Berliner liegt dabei der Gedanke an die Werdersche Obstblüte sehr nahe, aber wenn wir das Tun und Treiben der dortigen und der hiesigen Blütenpilger beim Hinweg und namentlich beim Rückweg ver- gleichen, so weiß ein ehrlicher Berichterstatter wenig Schmeichelhaftes für unsere lieben Landsleute zu sagen. Gehobene Stimmung dort wie hier, aber — um es kurz zu machen: bei der japanischen Begeisterung spielt der Alkohol . eine sehr geringe Rolle. Hauptsache ist die echte, ungeheuchelte Freude an der herrlichen Natur, und damit mischen sich harmonisch religiöse, patriotische, erhebende Empfindungen mannigfachster Art. Inmitten dieser Gottesgärten, oder in der nächsten Nähe, finden sich regelmäßig auch berühmte Tempel; denn der Orientale liebt es, gleich dem Katholiken, die Gottheit vorzugsweise dort anzubeten, wo er ihre Gaben am sichtbarsten vor Augen hat. „Das Kirchlein kennst du, Herr, das hoch auf eines Felsenberges Joch, der weit die Insel überschauet, des Meisters kühner Geist erbauet.“ Der protestantische Geist ist solchem „Höhen- dienst“ abhold: er liebt es nicht sonderlich, erst auf dreimal dreißig Stufen zu der steilen Höhe emporzuklimmen, ehe ihn seines Heilands Nähe er- qnicken mag. Aber Poesie steckt doch in dieser innigen Verschmelzung Japanische Gartenkunst. 397 religiöser und ästhetischer Empfindungen, und sehr viel Poesie, für unsern Geschmack mehr als genug, wird denn auch an solchen Blütenfesttagen geboren. Die edle Dichtkunst ist nämlich in Japan keineswegs eine Domäne weniger Geistesaristokraten, sondern sie wird dort so allgemein geliebt und geübt, wie bei uns etwa die Musik. Kein Wunder also, daß nicht gerade alle die Hunderte kurzer Gedichte, die von dankbaren Beschauern an die Kirsch- oder Pflaumenbäume geheftet werden, als Meisterwerke gelten können. Aber für die ästhetische Richtung der Volksseele sind diese kurzen Gedichte, die man treffend mit dem Distichon der westlichen Völker ver- glichen und auch meistens in dieses Versmaß übertragen hat, in hohem Grade bezeichnend. ‚Das japanische Kurzgedicht“, urteilt ein berufener Kenner, „verhält sich zu den Iyrischen Gebilden der abendländischen Literaturen, wie eine Skizze zu einem ausgeführten Gemälde; sein Dichter zeigt sich als den innigsten Geistesverwandten des japanischen Malers, der sein Gemälde auch nicht minutiös ausführt, sondern mit wenigen kühnen Strichen hinwirft.“ Einige berühmte Proben dieser Dichtungsart entnehme ich einer Sammlung ‚„Altjapanische Frühlingslieder“, die mein einstiger Kollege in Tokyo, R. Lange, jetzt Professor am hiesigen Orientalischen Seminar, über- setzt und erläutert hat (Berlin, Weidmann, 1884). 1. Tief im Gebirge bedeckt der Schnee noch die Zweige der Kiefern, Doch bei der Hauptstadt bereits pflücket man jugendlich Grün. 2. Alles verjüngt sich im Lenz, wenn tausendfacher Gesang tönt; Doch ich werde allein älter mit jeglichem Jahr. 3. Fällst du, Blüte der Pflaume, auch ab, so lafs mir den Duft doch! Trag’ ich Verlangen nach dir, wird er mich mahnen an dich. Daß den Japanern die uralte Symbolik, die im Werden und Vergehen der Pflanzenwelt ein Abbild des Menschenschicksals erblickt, ebensowenig fremd ist, wie den alten Griechen oder unseren germanischen Vorfahren, ist wohl nicht wunderbar, und auch ein engerer Zusammenhang zwischen ihrem Ahnenkultus und ihrer Blumenliebe dürfte unschwer nachzuweisen sein. In welcher Richtung sich diese Gedankengänge bewegen, das mag die rührende Inschrift zeigen, die in chinesischen Schriftzeichen am Grab- mal eines japanischen Studenten auf dem Kirchhof zu Jena eingemeißelt ist. Der Vater des Verstorbenen, Minister Sano, ließ mich durch einen gemeinsamen Freund um eine Übersetzung ins Deutsche bitten, die ich denn auch in Ermangelung: chinesischer Kenntnisse nach einem angeblich wortgetreuen französischen Prosatexte hergestellt habe: Ein junger, schöner Baum, voll duft’ger Blütenpracht, Aus fernem Orient ins Abendland gebracht, Um schöner noch zu blühn, ward hier vom Sturm geknickt, Erbarmungslos, — und, die ihn einst geschmückt, Der Blüten edle Zier sank mit ihm in die Gruft. Nur die Erinn’rung blieb an ihren sülsen Duft. Viel mehr als in Europa hat man in Japan die Empfindung, daß in den Beziehungen zwischen Natur und Kultur jene das herrschende, das beständige Element ist, der Mensch aber und alles Gebild der Menschen- 30 Kine Abb 43 Übe r o Le) ang ü ber den Daiya or Oo awa zu Nikkö. Japanische Gartenkunst. 399 hand etwas Vorübergehendes und Nebensächliches. Das hängt eng zu- sammen mit dem ganzen Charakter des Landes; denn während unsere Steinbauten für Jahrzehnte, teilweise gar für Jahrhunderte und Jahrtausende dauern sollen, so ıst dort das normale Schicksal des leichten Bretterhauses, nach wenigen Jahren einem Erdbeben, einem Wirbelsturm oder einer Feuersbrunst zum Opfer zu fallen. Dadurch gewinnt denn auch der Garten des väterlichen Grundstücks für das heranwachsende Geschlecht höheren Gefühlswert, während das Haus selbst, das den Menschen von einer Kata- strophe zur anderen kaum länger beherbergt, als den Berliner seine Miets- wohnung, in gleichem Maße verliert. Das Bois de Boulogne erschien mir seinerzeit als ein Schmuckstück, sehr prächtig und geschmackvoll zwar, aber doch immer nur ein Schmuck- stück an der schönen Toilette all der vornehmen und eleganten Damen, die darin spazieren fuhren, oder meinetwegen an der Toilette der sehr vor- nehmen und sehr eleganten Dame Paris. In Japan dagegen ist der Garten, vom kleinsten Hausgärtchen bis zum ausgedehnten Tempelhain, ein selb- ständiges und ehrwürdiges Stück Natur. Die Menschen darin gehören entweder gleich den Bäumen und Sträuchern mit zur Staffage, oder haben doch als dankbare Nutznießer alle Rücksicht zu üben, die ein wohlerzogener Gast dem Hausherrn schuldet. Welchen Eindruck mag wohl auf einen japanischen Besucher unser Grunewald mit seinem Stullenpapier machen! Und eine Stelle gibt es nun im Reiche des Sonnenaufgangs, die ist jedem Japaner besonders heilig, denn dort hat Mutter Natur ihr Meister- stück getan, und dorthin, in den Tempelbezirk von Nikko, hat denn auch die dankbare Nation den Organisator Altjapans, den großen Shogun Iyeyasu.. zur Ruhe gebettet. Im allgemeinen ist das japanische Bergland weniger großartig, als lieblich; es erinnert häufig an unsere heimischen Mittelgebirge. Um Nikko aber findet sich in majestätischer Waldeinsamkeit alles vereinigt, was man romantisch nennt: eine richtige Gebirgslandschaft mit ansehnlichen Höhen und tiefen Talsenkungen, durchströmt von einem wasserreichen, wild- brausenden und vielfach jäh abstürzenden Gebirgsbach, die ganze Gegend bedeckt mit ehrwürdigem Hochwald und reich durchwebt mit sagenhaften und altgeschichtlichen Erinnerungen. Dieses Heiligtum erreichte man, bevor die großen Eisenbahnen gebaut waren, d. h. bis in die achtziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, von Tokio aus in zwei mühseligen Tagereisen; jetzt genügt ein halber Tag. Das ist weniger romantisch, aber noch immer führt der letzte Teil des Weges, 4km lang, durch eine Allee, die zu dem großartigsten gehört, was auf unserem Erdenball zu finden ist. Man denke sich zwei ununterbrochene Reihen dichtgedrängter Baumriesen, die 20 m und mehr kerzengerade empor- steigen und dann dunkelgrüne, regelmäßig kegelförmige Kronen von 10—15 m Höhe entfalten. So zeigt sich hier die japanische Zeder, Crypto- meria japonica, die auch im eigentlichen Tempelhain den Hauptbestand der Waldungen ausmacht und übrigens im ganzen Lande nicht selten ist. Inmitten solcher Waldespracht haben nun kunstsinnige Architekten ihre ebenfalls prächtigen, aber keineswegs sich vordrängenden Tempel- 30* Japanische Gartenkunst. 400 _ bauten errichtet. Die Grundfarbe, ein leuchtendes Rot, hebt sich vom Dunkelgrün des Waldes äußerst wirkungsvoll ab, und auch der sonstige reiche Farbenschmuck macht in solch großartig schlichter Umrahmung einen überaus wohltuenden, harmonischen Eindruck. Am angenehmsten Abb. 44. Cryptomerien-Allee von Imaichi bei Nikko. aber berührt das bescheidene Wirken des Landschaftsgärtners, der überall dem menschlichen Fuß die Wege gebahnt und doch von der herrlichen Wildnis so wenig zerstört hat, wie nur irgend möglich. Fürwahr eine herrliche Grabstätte hat Japan seinem Heros ausgewählt. Aschenfrühling. 401 Bei unseren Kaisergräbern in Charlottenburg und Potsdam, auch am Sarge des korsischen Welteroberers im Dom der Invaliden, oder im „britischen Pantheon“, der Westminsterabtei, habe ich gewiß eine weihevolle Stimmung empfunden, aber an diesen Plätzen führt der böse Bädeker ein gar zu buntes Menschengewimmel zusammen, und so fehlt ein wichtiger Bestand- teil des rechten Kirchhoffriedens, die Einsamkeit. Im Bergwald von Nikko kann man leicht allein sein und sich ganz jenem frommen Schauder hin- geben, den Th. Fontane kurz vor seinem Ende auf ein anderes, damals noch offenes Grab herabwünschte: Der Leib zerfällt, der Stein zerfällt, Aber der Sachsenwald, der hält, Und kommen nach dreitausend Jahren Fremde hier des Weges gefahren Und sehen, geborgen vorm Licht der Sonnen, Den Waldgrund in Efeu tief eingesponnen, Und staunen der Schönheit und jauchzen froh, So gebietet einer: „Lärmt nicht so! — Hier unten liegt Bismarck irgendwo.“ Aus alledem sehen wir wohl, daß die Gartenkunst der Japaner etwas durch und durch Nationales ist, und daraus ergibt sich ohne weiteres, daß man sie wohl an Ort und Stelle lieben und bewundern mag, daß sie sich aber unmöglich in ein anderes Klima und andere Verhältnisse übertragen läßt. Vielmehr haben die Japaner neuerdings wie auf allen anderen, so auch auf diesem Gebiete, dem allgemeinen Umschwung Rechnung tragen müssen; der vorhin erwähnte neue Park der Hauptstadt ist halb in ein- heimischem, halb in europäischem Stil angelegt worden, und beide Teile werden von der Bevölkerung gleich gern besucht. Trotzdem können wir genug Schönes von den japanischen Natur- freunden lernen, und wenn uns früher oder später einmal eine retrospektive Gartenbauausstellung einen Überblick über die Leistungen der verschiedenen Zeiten und Völker in dieser schönen Kunst verschaffen wird, dann wird sicher Altjapan einen ehrenvollen Platz behaupten. Aschenfrühling. Von C, Sprenger. Fortsetzung.) Die feindlichen Winde bedeckten einen ungeheuren Raum mit den Vesuvaschen. Sie trugen diese Aschen auf ihren Flügeln über den Apennin hinweg, hinunter bis Benevento und hinab in die getreide- und futterreichen Ebenen Apuliens, wo sie erheblichen Schaden anrichteten. Aber des einen Jammer ist des andern Freude, so ist es nun einmal auf dieser Erde Ein breiter Strich nach Süden und Südosten blieb von aller Asche und von dem fürchterlichen Rapilli ganz verschont, Die ganze Halb- insel von Sorrento mit ihrer Wurzel-Castellamare, wo einst Stabiae ver- schüttet wurde und mit Torre Anunziata, blieben frei von Asche, wenn 402 Aschenfrühling. auch diese letzte Stadt arg von der Lava bedroht wurde. Dort grünen und blühen nun alle Felder, und nichts haben die Bewohner verloren, während ihre Nachbarn meist alles verloren haben. Sorrento und die blühenden Fluren von Torre Anunziata, Pompei, Nocera und Salerno ver- sehen jetzt das große Neapel mit Gemüsen und Früchten. Hier die graue, die abscheuliche Asche, die, mit Regenwasser gemischt, jenen fürchter- lichen Fango (Kot, Schlamm) bringt, der Mensch und Tier verschlingt und vernichtet, und -der noch: in diesen Tagen Opfer an Menschenleben holte. Es ist sehr töricht und gefährlich, bei feuchtem, kühlern Wetter die mit Asche bedeckten Abhänge des Vesuvs zu besuchen. Wenn man sich etwa Ende April von Rom kommend Caserta oder vielmehr noch weiter hinten Capua und jenseits des Volturno, den Grenzen des verflossenen Königreichs Neapel nähert, sah man und sieht man noch jetzt alle Felder aschenfarben. Grau glänzt oder trauert es vielmehr aus den verkümmerten Getreidefeldern, grau trauern die kurz vorher gekeimten Hanfsaaten und so grau wie aller Frühling Campaniens, so- grau ist diesmal alle Menschentheorie! Aschen- farben liegen die Felder von Sarno und den blühenden Fluren von Palma und Nola. Das Futter für die Tiere fehlt; es war geknickt von der Last und versengt von den giftigen Salzen. Die Tiere verweigerten es. Die fürchterliche Asche wirkte auf den Feldern um so 'verderblicher, je näher sie unter dem Aschenfalle lagen, um so weniger, je weiter davon entfernt. Weit ab brachte diese Asche nur momentanen Verlust und wird vielleicht bereits kommendes Jahr 1907 zum Segen werden. Campanien, d. h. die Ebene, die sich bis zum Volturno einerseits, und bis zu den Ausläufern des neapolitanischen Apennin anderseits in üppiger Fülle dehnt, ist grau geworden. Sie erzeugt Getreide, als Weizen, Hafer, wenig Gerste und Roggen, viel Hanf, viel Rotkle, noch mehr Inkarnatklee und Luzerne, Lein, Fave d. s. Acker- oder Saubohnen, Lupinen, Melonen und Arbusen d. s. Wassermelonen und Prachtgemüse um einzelne Städte. Des Sommers Mais, Bohnen, auch Sorghum und an Früchten: Wein, Äpfel, Pfirsiche und besonders viel Erdbeeren. -— An allen diesen Feld- früchten, soweit dieselben anfangs April, zur Zeit des Ausbruches und Aschenregens, bereits in Betracht zu ziehen sind, haben diese Aschen großen Schaden getan; dem einen mehr, dem andern weniger. Manche hat sie ganz vernichtet. Bekanntlich wirkt dieser vulkanische Sand zusammen- ziehend, sobald die darin gemengten Salze (Oloruri und Salfato), also Chlor- salzee und Chlorschwefel, auch wohl Kochsalze, vom Wasser, Tau, Regen usw. aufgelöst werden. Daraus folgt, daß alle saftreichen Feld- früchte, die ihre Blätter oder Stengel geneigt oder horizontal der fallenden Asche darbieten, so daß diese leicht haften kann und nicht wie beim Ge- treide, leichter abwärts und zu Boden rutscht, mehr leiden. mußten, als ‚diejenigen, wie eben das meiste Getreide, die ıhre Blätter unregelrecht, vertikal usw. tragen. — Aber auch besondere, behaarte Pflanzen mußten leichter leiden als glatte. Ebenso Pflanzen, wie z. B. die Monatserdbeeren mit allerlei Anhängseln am Kelch und Krone hatten durch diese ihre Aschenfangarme sehr gelitten. Die Kelche und Knospen waren verbrannt, ‘bräunlich, zusammengeschrumpft, verdorben. Die Pflanzen selbst mehr tot als lebendig, das Laub zusammengerollt, versengt, braun; viele, be- Asch enfrübling. 403 sonders junge Pflanzen, ganz tot. Dennoch werden bereits heute wieder Erdbeeren in den Straßen Neapels, wenn auch zu teuren Preisen, feilgeboten. Sie kommen aus entlegenen Pflanzungen, die sich rasch unter der Pflege der Bauern erholen konnten, und mit dem bloßen Schrecken davonkamen, Am schlimmsten hat der Hanf gelitten. Gerade in der Region seines Anbaues war eben die Saat fertig und das meiste gekeimt oder doch im Keimen begriffen oder auch schon etwas weiter vorgeschritten als sie der Aschenregen überfiel. Durchschnittlich fiel sie--auf diesem Reviere aller- dings nur 2 bis 3 cm hoch, allein die giftigen Salze waren in mehr als genügender Menge gefallen, die zarten saftreichen Sämlinge zu verbrennen oder ihren jungen Wurzelchen, als der nächtliche Tau und die Grundfeuchtig- keit diese Salpeter auflösten und in den Boden brachten, zu schaden. Alle jene Felder, die zu Anfang April besät waren, und die jungen Pflänzchen eben herausguckten und ihre Cotyledonen ausbreiteten, sind arg be- schädigt, und die Bauern mußten schleunigst umarbeiten und neu säen, Diese Saat wird vielleicht von unserm merkwürdig spät eintretenden Frühling begünstigt, auch von dem jetzt feuchten Wetter noch aufkommen und gute Ernte geben. In diesem Falle wäre der Schaden im weiteren Reviere Campaniens minder groß. Alle bereits weiter vorgeschrittenen Hanffelder haben sehr großen Schaden genommen. Die Pflänzchen sind wie versengt und meist tot. Am ärgsten haben die am 15. März etwa besäten Felder gelitten. In normalen Jahren sät man den Hanf in Campanien zu Anfang März. Aber zum Glück hatten wir hier ein spätes Frühjahr und sind um 4 Wochen im Rückstand. Das regnerische, feuchte ‘Wetter, das wir in der zweiten Hälfte des Aprils haben sollten, erfreut uns jetzt im kühlen Mai. Vonden Getreideartenhat der Haferam meisten gelitten, vielleicht weilsein breites Laub saftiger ist als das der übrigen Getreidearten, vielleicht weil er weiter vorgeschritten war. Seine Blätter sind gekrümmt, versengt, landkartenartig zwischen grünen und verbrannten Stellen. Man sät den Weizen auch ohne Maschine, meist in geraden Linien, und wo die Bauern ihn durch solche Kultur begünstigt, schleunigst behacken konnten, werden sie weiter ab, wo nur 2cm hohe Asche fiel, eine gute Mittelernte.haben. Wo die Asche höher fiel, ward vieles geknickt, und an den Hängen des Vesuvs und zu seinen unmittelbaren Füßen wurde alles vernichtet. Die nach langer Dürre und trocknenden Winden etwas saftlosen Blätter schüttelten auf größeren Entfernungen vom Berge die Asche leicht zur Erde. Kurz alle saftreichen, zarten Pflanzen haben auch auf größere Entfernungen fürchterlich gelitten oder sind zugrunde gerichtet, und alle älteren tief- eingewurzelten, weniger saftigen Pflanzen sind nur dort ganz vernichtet, wo Asche, Sand und Rapilli sie eben zudeckten und es keine Rettung mehr gab. Auf etwa 3 deutsche Meilen im Abstande vom Berge geben diese dennoch eine schwache Ernte. Der Lein als hoch und saftig ist, verbrannt und oft gelagert, fast ganz verloren. Rotklee und Luzerne sind verbrannt, sie geben sonst 2—3 und letztere sogar 4 Schnitte und werden sich bald erholen. — Die stark weichhaarigen Lupinen, auch in größerer Ent- fernung von dem Zentrum des Aschenregens, wurden total verbrannt und sind vernichtet. Auch auf eine Entfernung von ca. 6 deutschen Meilen 404 Aschenfrühling. wurde Lupinus albus sehr stark beschädigt. Die großen oder Saubohnen, Vicia Faba, wurden meist vernichtet, obwohl sie glatte Blätter haben, da- gegen aber sehr saftreich sind. Selbst im fernen Apulien, wo die Kultur der Pferdebohnen bedeutend ist, hat die Asche denselben arg geschadet, und der Ernteausfall wird bedeutend sein. Wicken und Erbsen sind teilweise vernichtet. Weit fortgeschrittene und die Blüte passierte Erbsen haben eine ganz gute Ernte an Hülsen ergeben, und die frühen Erbsen von Pozzuoli, seitwärts von Neapel, in der Gegend des alten, aber ver- schwundenen Cumae, versorgen nun die Märkte Neapels. — Roggen und Gerste mit saftarmen, harten Blättern haben wenig gelitten, und werden, wo sie nicht geknickt wurden, gute Ernte geben. Die jungen Zucker- rübensaaten haben arg gelitten im Umkreise auf etwa 15km Abstand vom Vesuv — allein es schien mir, als ob die Wurzelchen gesund blieben und sie sich erholen werden. — Kurz, der Schaden ist nicht so groß in einem Umkreise im Abstande von etwa 10 km auswärts vom Zentrum des. Elends, total aber die Vernichtung mehr oder weniger im Innern des Kreises. Die Reben im äusseren Gebiete haben sich bereits völlig erholt, auch Adventivzweige getrieben und gehen der Blüte entgegen. Von Gemüsen haben alle Kohle, Salate und krause Endivien fürchterlich gelitten und sind! vernichtet. Spargel, glatte Endivien, Artischocken, Fenchel und Salatrüben wenig oder gar nicht. Tomaten, spanischer Pfeffer und Eierfrüchte waren meist noch nicht gepflanzt und die Saaten konnten geschützt werden. Auf unserem schönen Vomero lag die Asche einige Zentimeter hoch. Er ist in gerader Linie so ungefähr 18 Kilometer vom Vulkan entfernt und sonst im übrigen immer grün und immer blühend. In schön gebogener Linie zieht er nordwestlich und endet in einer Bergkuppe, auf der das alte Kloster Camaldoli, nun allerdings verlassen, ruht. Die Reben und Feigen- bäume, die alle Hügel und Höhen, alle Täler und Schluchten umkränzen, lagen noch im Winterschlafe oder regten sich doch kaum zu neuer Sommer- pracht, als der Vesuv sein Schauspiel mit großem Schrecken und lautem Getöse begann. Nächtliches Dunkel lag tagelang über seinen Fluren und die Aschen rieselten unaufhörlich herunter. Auf den Häusern spukten geister- haft die mutigeren Menschen, um die Aschen zu entfernen, und in den Straßen jammerten Weiber und Kinder. Die meisten meiner seltenen oder neuen Pflanzen sind in Töpfen kultiviert, um immer zum Versenden fertig zu sein, aber auch um mehr auf beschränkterem Raume unterbringen zu können. Dieser Topfkultur ward aber die Asche gefährlicher als der Freilandkultur, da sich vom nächtlichen Tau und der Feuchtigkeit der Erde die gefährlichen Salze rasch lösten und Blätter und Wurzeln zugleich angriffen, ohne in die Erde versinken zu können. Dazu durfte man diese Töpfe durchaus nicht bewässern, ohne vorher jede Asche gründlich entfernt zu haben. Sie bildete mit Wasser gemischt einen wüsten Schlamm, der bald an der Luft steinhart wurde und die Luft von der Erde fest abschloß. Wir säuberten deshalb allemal so. rasch als denkbar alle Töpfe und es gab sehr viel Arbeit. Von den Bäumen schüttelten wir, so oft es ging, die Aschen nieder und zuweilen halfen uns dabei die feindlichen Winde. Die Luft war schwer zu atmen und aschen- und staubgeschwängert. Durch Fleiß und Umsicht und Ver- Aschenfrühling. 405 meidung jeder Bewässerung haben meine Leute einen großen Teil meiner Topfpflanzen gerettet, denn wenn auch alles junge Laub verbrannt, halb verdorrt, durchlöchert oder an den Rändern braun ward und später abfiel, so konnte doch nach dem Aufhören des Aschenregens und bei guter Pflege: neues Laub erscheinen, und jetzt am 20. Mai prangt alles im jungen zarten Grün, wie es sonst Ende März zu sein pflegt. Der Aschenfrühling hat: den gewohnten Frühling verschoben und das seltsame Wetter dieses Jahres. hat das Seine dazu getan. Kein Unglück ist so groß, immer ist ein Glück dabei! So war’s auch hier. Die Regen blieben aus zur Zeit des Aus- bruches, es gab also keine Schlammgefahr. Sie kamen jetzt, wo sie nötig waren, um die im ersten Grün arg gefährdete Baumvegetation neu anzu- regen, um Reben und Feigenbäume wach zu rufen und die Luft vom Staube- zu säubern. Der Schaden, den die Aschen am Laube der Bäume und Sträucher und an den krautartigen Pflanzen brachten, war mannigfach und sehr ver-. schieden bei den verschiedenen Pflanzen. Nur dadurch, daß alles wie ver- brannt war und die immergrünen Blätter vor der Zeit überall abgestoßen wurden, auch sonst alles wie mit einem Leichentuche bedeckt erschien, war alles einander ähnlich. Das junge, eben wachsende Laub der Feigenbäume wurde an den Rändern kaustisch zusammen nach einwärts gerollt und er- schien, wo es nicht abfiel, dort hellbraun, ungefähr so, als ob es dem Feuer- ausgesetzt gewesen wäre. Die ganz zarten Rebentriebe und auch die ge- schwollenen Blattknospen verbrannten total, auch auf diese bedeutende Ent- fernung. Aber jetzt sind dennoch alle Rebenhügel hier grün und doppelt. prächtig erscheinen diese entzückenden Lianengirlanden jetzt im Mai um tröstend alles Aschenelend zu decken. Die Ulmen wirbelten ihre: allerdings fast reifen Samen zu Boden und alles junge Laub an den laub- werfenden Bäumen verdarb. Coniferen litten fürchterlich, dennoch prangt. jetzt an ihren Zweigen junges Grün. Die Glycinen waren eben in voller Blüte und zwar verspätet. Die Blüten erschienen lilarosa, nicht mehr lila. oder blaßblau. Die Salze verfärbten die zarte Blüte. Phlox canadensis und. Phlox subulata und setacea, die eben in Blüte waren, verfärbten sich, als ob man sie mit Anılin behandelt hätte. Fast alle Stauden blieben in der Erde mit ihren Frühlingstrieben zurück und kamen erst nach der Asche: zum Vorschein, das war ihr Glück und ihre Rettung, Sehr schlimm erging es auch auf dieser Entfernung fast allen immergrünen Pflanzen, besonders den Bäumen. Die Asche verstopfte die Poren des Laubes und es fiel zu Boden. Am schlechtesten erging es den Orangen, Zitronen und besonders. den Mandarinen. Kein Blatt blieb an ihrer Krone haften. Das Laub rollte sich zusammen und verfärbte sich bräunlichgrün. Alle meine Mandarinen- bäume im freien Grunde sahen kläglich aus. Magnolia grandiflora litt trotz der glatten Blätter gleichfalls sehr und stieß das Laub vorzeitig ab — die Bäume standen fast kahl und erst jetzt fangen sie an, neues Laub zu treiben. Immergrüne Eichen litten hier oben weniger — am Vesuv aber ebenfalls fürchterlich. Alles Palmenlaub nahm die graue Aschenfarbe an und noch immer haftet der vulkanische Sand daran. Aber weiter, scheint. es, haben sie nicht gelitten. Phönix und Washingtonia brachen unter der Last des Sandes fast zusammen. Diospyrus Kaki treibt spät und hat nicht. 406 Aschenfrühling. gelitten. Syringa peckinense und vulgaris erschienen wie verbrannt und alle Spiraea und Deutzia wie abgestorben. Auffallend scheint mir, daß viele bereits ganz grüne Pflanzen gar nicht litten, obwohl die Asche lange Zeit daran haftete, z. B. alle japanischen Prunus, als da sind: Pseudocerasus, paniculata, serratifolia, chinensis, tcmentosa, japonica und Mume. Ferner Akebia lobata, Tamarix, alle Genista, Cytisus, Adenocarpus und Coronilla, besonders die der Canaren und Spaniens, hat es absolut nichts geschadet. Auch Sorbus alnıfolia und discolor, Vitis Coignotiae und Veitchi, Biota orientalis, manche Pinus und die jap. Juniperus litten keinen Schaden; der kostbare und seltene Juniperus Üedrus Teneriffas trieb sogar lustig weiter, unbekümmert um Salze und Asche! Pfirsiche, Aprikosen und Mandeln warfen die jungen Früchte zu Boden. Erdbeeren verbrannten, aber junge Bambustriebe wenig oder gar nicht. | Dennoch sind die Verluste meines Gartens erheblich. Alle Kakteen, die wir nicht schützen konnten, sind verloren. Vor allem aber Melocactus, Echinocactus, Echinocereus und manche Mammillaria. Cereus und Echinopsis litten wenig. Verloren sind ferner: Conandron ramondioides, Ramondia serbica, Nataliae und pyrenaica, Haberlea rhodopensis, Tanakaeı radicans, Paeonia obovata — alle Paeonien litten stark — das Laub verbrannte total! Ferner: alle Campanula, besonders verloren sind: pulla, tyrolensis, fragilis (obwohl hier heimisch), garganica, isophylla, rhomboidea, Sabatiae und viele andere. Pyramidalis litt wenig! — Alle Hotteiastauden, Spiraea und Astillbe sind tot, Anemone apennina verbrannt. Auch Anemone cernua rubra und flaccida tot. Alle Farne tot oder halbtot und gefährdet. Word- wardia radicans und orientalis fast tot. Auch asplenium viride, Halleri und Trichomanes tot. Osmunda hatten noch nicht das junge Laub und das rettete sie mir. Alles Laub verbrannte an: Lychnis, besonders fulgens und Sieboldu, Arabis, Thymus, Acaena, Primula, besonders megaseaefolia, Campanula punctala und persicifolia, Phlox setacea und subulata und vielen zarten, bereits grünen Stauden. Von Sträuchern litten sehr stark Syringen wie amurensis und Giraldi, der aber trotzdem später blühte. Ferner Pterostyrax hispidum und corymbosum, Cupressus pygmaea und guade- loupensis, Acer Semenowi, palmatum und trifidum. Glücklicherweise waren meine seltenen Eichen und Magnolien noch nicht grün. — Gar nicht litten: Iris, Tulipa, Narcissus, Hyacinthus, Ornithogalum, Funkia, Hemero- callis, Bellis, Viola, diese blühten lustig weiter, Gerbera Jamesoni, die jetzt reicher blüht als die Jahre vorher! Es litten auch nicht Hydrangea, Veronica, Gazania, Kniphofia, Crinum, Jucca, kanarische Statice, Calla; obwohl in der Blüte Acanthus, Calanchoe, Aloe, Agave, Saxifraga, selbst Stabiana, marginata und Ghiesbrechtü, diese aus Serbien, litten absolut nicht. Arctotis, Papaver orientale, Lilium candidum und longiflorum, Gentianen aus China und Japan, Farfugium, Geranium und Adenophora. Auch Mesembrianthemen haben hier keinen Schaden genommen. Und wunderbar erscheint mir, daß meine Aurikeln nicht nur nicht litten, sondern jetzt auch reichlich blühen. Ebenso litt die berühmte Primula Palinuri nicht. x Von meinen Farnen blieb Cyrtonium falcatum unversehrt und frisch. Meine Orchideen und seltenen Stauden konnte ich schützen und so retten. (Fortsetzung folgt.) Soeben erschien: JUGENDFORMEN unn BLÜTENREIFE IM PFLANZENREICH VON DR. L. DIELS PRIVATDOCENT AN DER UNIVERSITÄT BERLIN MIT 30 FIGUREN IM TEXT Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 11 Dessauer Strasse 29. Jugendformen und Blütenreife im Pflanzenreich von Dr. L. Diels Vorwort Die Fragen, denen diese Blätter gelten, haben für mich Gestalt gewonnen, als ich in West-Australien weilte. Die Flora dieses Landes ist berühmt durch Arten-Reichtum. In ihrer Formenwelt spiegelt sich der stetige Wechsel der formbildenden Factoren in scharfgeprägten Bildern. Auch das Verhältnis von vegetativem Wachstum und generativer Reife fand ich dort dem Wandel unterworfen. Ich wurde bekannt mit Gestaltungen, die den Phasen dieses Wandels entsprechen. Jugendformen sah ich vereint mit Blütenreife. Größer, als ich früher gewußt oder vermutet hatte, war schließlich die Menge solcher „Abnormitäten“. Nach meiner Heimkehr habe ich in der Literatur und aus eigener Erfahrung weitere Tatsachen aufgesucht, die demselben Gebiete zugehören. Sie verbinden sich zu einem weiterreichenden Zusammenhang, der, wie ich denke, auf eine neue Seite der Formen- Mannigfaltiekeit im Pflanzenreiche Licht wirft. Vollständigkeit erstrebt die folgende Darstellung in keiner Hinsicht. Sie sucht an typischen Beispielen die Vielseitigkeit der Frage zu erläutern; sie verweilt bei den einen länger, den anderen kürzer, je nach dem Wesen und Werte des Objectes. Auch Vor- kommnisse zweifelhafter Bedeutung sind absichtlich nicht ganz über- gangen, weil sich an ihnen die Schwierigkeiten der Umgrenzung am besten ermessen lassen. Bevorzugt habe ich solche Fälle, die gewisse Einblicke in ihre Bedingtheit gestatten und damit andeuten, wo die Wege weiterer Forschung liegen. Vorläufig sind sie gering an Zahl. Aber es läßt sich schon zuversichtlich erwarten, daß sie zunehmen werden an Menge und Bedeutung. Vieles dürften Versuche klären. Überall auf der Erde bietet sich Stoff zu unmittelbarer Beobachtung. Jeder, ob er nun an Physiologie oder Floristik Interesse nimmt, kann fördernde Mitwirkung leisten: er braucht nur aufzuzeichnen, was er über Blattfolge und Blütenreife ermittelt. Hier liegt ein Feld, an dem verschiedene Zweige unserer Wissenschaft Anteil haben. Nur in gemeinsamer Arbeit kann es angebaut werden, aber es verspricht Ertrag nach manchen Seiten. Berlin, Botan. Museum 1. Diels Inhalt. Seite ]E’Die Bedimetheit der Blütenreiter . 2 2.1 er 5 1I. Das Verhältnis der Blütenreife zur vegetativen Ent- wickelung in seiner«W.andelbarkeit . . 2... 2.22. 1) Vier muhtesuB uhenme RE NTRT RE, 9 Pinus -canariensis: 2. na are m ee Dendrocalamus. strietus nr 2, Se ©0008 nucifera:. a er N il Quercus. virginiana,; sa nr er Jugendformen und Blütenreife im Pflanzenreich von Dr, L. Diels Seite NROSABINANE NER ET DE LT Et N BERN a ven BEE ET NET Atanthussglandulosan. 232 3 We N Hielanan guten. BE SUNELeN OB ahagon ie RE ee ee ee GOLINUSBOEHIUGaE RE 2 ee ee u ed Syringa vulgaris chamaethyrsus RR EN Re re „A Banksia und-Gonospermum. 0. ee: Re ESESFEENTINT UNE nn 52 ee () 09 N Agonis juniperina und andere Myrtaceae-Leptospermeae . . . . 16 IEUCaNDLUSSE Es 2 Le ROTER are: N; Leucopogon gibbosus . . . - . IR: BE EEIRE LEE Anderen Ballen er et RIRE En RER ER LE) Campanula glomeralu - :... .. BERN Ni Nanıismusı.. 2. SE N NEE LEN Ne rastet 200 Angaben von Üros . Mg BE BE NE NEN an en Me RE eye Nanismus der fränkischen Wellenkalk-Pflanzen . . . . ...2...20 Jugendformen. und Blütenreife | im 1 Pflanzenreich” von Dr. L. Diels. Seite III. Helikomorphie und Blütenreife bei heteroblastischen Pflanzen St. a 2 N Pe Heteroblastie . ee L7 Helikomorphie . . ee Drei Formen der Heteroblastie ar en; 28 1. Heteroblastien mit oehemmten Primärblättern 28) a) Fälle von exogener en... 25, Ranuneulus . ER NT PEST Marsilia und Regnellidium N; . 28 Alismataceae . . - rn oo. 580 Drmiosellaraglüatıcan 2 oe 3 Bidensradiatus a. ee 37; Alchemilla . . ea 3 Euphrasia und der Saison- Dimorphismus 2 0 Hakea, Seet: Conogynoides. 2 222.2 ee Gaxevillea.Sect., Manglesiar 2.2.0... Sun. ee Fig. 4. Formen des Kreises der Limosella aquatica L. b) Fälle von unbekannter Bedingthet ....... 52 Polypodiaceae . . . . 5 Kennedyan sun BE ne... DO Munronia und Turraea .... ..... > 50) Xanthosia SR. Sr Aciplkyllar aan ee ie se > Araliaceaess: eh. Ne Re > Ace 2: a (0 2. Heteroblastien mit gehemmten Folgeblättern (08 a) Fälle von exogener Bedingtheit . . . er) .00 b) Fälle von unbekannter Bedingtheit . BR - 79 3. Heteroblastien mit Helikomorphie von unbestimmtem Charakter . . 0 IV. Die phylogenetische Bedeutung ler Helikomorphie Re 108 v. Gleichartige u nn im Tierreiche, Neotenie, Pro- genese, Epistase . .. a ng WA VL. Abschließender Überblick 0 iteratun 2 on. en. 121 Sach-Register und Verzeichnis der kom sen on 128) Index. der Pflanzen-ung ler Namen 2 Ve Die Heimatkunde in der Schule, 407 Die Heimatkunde in der Schule. Von L. Wittmack. Unser verehrliches korrespondierendes Mitglied, Prof. Dr. Conwentz, hat kürzlich ein Buch herausgegeben, betitelt: Die Heimatkunde in der Schule, Grundlagen und Vorschläge zur Förderung der naturgeschicht- lichen td geographischen Heimatkunde in der Schule. 2. vermehrte Auf- lage. Berlin 1906. Gebr. Borntraeger. 8°. 192 S. Die erste Auflage dieser Schrift erschien 1904, und schon nach 2 Jahren ist eine neue Auflage nötig geworden, das beweist am besten, welchen An- klang das Buch gefunden hat. Das ist auch nicht zu verwundern, denn der Verfasser, Direktor des westpreußischen Provinzialmuseums in Danzig, der für die Erhaltung der Naturdenkmäler so warm eintritt, hat hier so recht Gelegenheit gefunden, darzulegen, wie man in der Schule den Sinn dafür durch Förderung der Heimatkunde erwecken kann. Daß ihm dies in so hohem Maße gelungen ist, ist um so mehr anzuerkennen, als er nicht dem Schulfache angehört; er hat aber vielfach an Lehrerkonferenzen teilgenommen und häufig Schulen besucht, und war darum in der Lage, die Lehrpläne und Unterrichtsmittel in der Schule, wie die Einrichtungen für die Fortbildung der Lehrer, „unter dem Gesichtswinkel“ naturwissen- schaftlicher Heimatkunde zu prüfen und geeignete Vorschläge zu machen. Auf Empfehlung des Herrn Ministers der geistlichen Unterrichts-, und Medizinal-Angelegenheiten war die erste Auflage in allen Teilen des preußischen Staatsgebietes auf amtlichen Lehrerkonferenzen zur Be- sprechung gestellt und infolgedessen sind u. a. folgende Wünsche aus- gesprochen: 1. tunlichst für jede Provinz bzw. für jeden Bezirk besondere An- schauungstafeln auszuführen; 2. Abzüge der Karten der Königl. preußischen Landesaufnahme zu ermäßigten Preisen an Schulen abzulassen; 3. tunlichst für jede Provinz ein besonderes Lesebuch von heimat- lichem Gepräge mit Abbildungen herauszugeben; 4. tunlichst in jeder Provinz bzw. Bezirk besondere Heimatkurse zur Fortbildung der Lehrer einzurichten. Es wurden ferner Exemplare des Buches Mitgliedern der Unterrichts- kommission des preußischen Abgeordnetenhauses und der Schuldeputationen größerer Städte vom Verfasser übersandt. Auch wissenschaftliche Zeit- schriften wie Tageszeitungen haben eingehend das Werk besprochen, so daß dasselbe in den weitesten Kreisen bekannt geworden ist. Um so begieriger wird man jetzt die zweite, um über ein Drittel ver- mehrte Auflage zur Hand nehmen, zumal der Verfasser mit kritischem Blicke die gegenwärtigen Verhältnisse prüft. Der Inhalt gliedert sich in folgende Hauptabschnitte: 1. Volksschulen, 2. Präparandenanstalten und Lehrerseminare, 3. höhere Mädchenschulen und Lehrerinnenseminare, 4. höhere Lehranstalten, 5. allgemeine Förderungen und Vorschläge zu Neuerungen, 6. Anlagen. Diese enthalten: 1. den Lehr- plan der Berliner Volksschule, 2. den der Präparandenanstalten und Lehrer- 408 Die Heimatkunde in der Schule. seminare, 3. den der höheren Mädchenschulen, 4. den der höheren Lehr- anstalten, alle nur, soweit sie sich auf Geographie, Naturgeschichte und Zeichnen beziehen, 5. Übersicht von Schulprogrammen mit Beiträgen zur Kenntnis der Heimat. Die Volksschule ist mit 68 Seiten am ausführlichsten behandelt. Hier macht der Verfasser darauf aufmerksam, daß in der Berliner Volks- schule die Heimatkunde nicht mehr die ihr gebührende Stelle einnimmt. Wiederholt hat auch die Lehrerschaft selbst eine Vertiefung im der Be- handlung der Brandenburger und Berliner Verhältnisse gefordert. Es werden dann die Unterrichtsmittel der Volksschule behandelt: Bilder, Karten, Lesebücher, Hoimatkunden, Büchereien, Sammlungen, Schulgärten, lebende Tiere, Lehrausflüge, Schulchronik. In ähnlicher Weise erfolgt die Besprechung der Unterrichtsmittel etc. der übrigen An- stalten. Uns interessieren besonders die Ausführungen des Verfassers über die Schulgärten. Für Volksschulen kleiner Landgemeinden verlangt der Verfasser nur Bepflanzung des Schulhofes mit Bäumen, aber nicht alle einer und derselben Art, sondern möglichst verschiedenartige Bäume, die ein Bild der Zusammensetzung der dortigen Wälder geben, jeder etikettiert. Wir würden lieber sagen: der deutschen Wälder, denn sonst müssten oft. nur Kiefern gepflanzt werden. Für die höheren Mädchenschulen verlangt Conwentz außerdem noch einige kleine Beete mit Küchenpflanzen. Die höhere Mädchenschule in Chemnitz besitzt sogar einen botanischen Garten, ebenso die neue Mädchen- schule in Kiel. Am ausführlichsten werden die Schulgärten der höheren Lehr- anstalten besprochen. Da infolge der Bebauung der Großstädte die ur- sprüngliche Pflanzendecke in der Nähe der Städte immer mehr schwindet, sind bekanntlich in vielen Städten Zentralschulgärten angelegt, welche den einzelnen Schulen das Material für den Unterricht in der Botanik liefern, so in Berlin, Breslau, Chemnitz, Gera, Hamburg, Hannover, Karlsruhe i. B., Leipzig, Magdeburg, München, Potsdam, Schöneberg, Zwickau usw. . Die Grösse der Gärten ist natürlich verschieden. Der Hauptgarten in Potsdam bedeckt 5160 qm, in München 7200, in Leipzig 12900, in Hannover 15750, in Chemnitz 17634 qm. Der Verfasser tadelt, daß in einzelnen Schulgärten zu viele fremdländische Pflanzen stehen, oft in vielen Sorten mit Bezeichnung der Sorten, z. B. in einem 13 ver- schiedene Tulpen, 16 verschiedene Narzissensorten. Ebenso ist es natürlich zu tadeln, wenn dieselben Exemplare in mehreren Klassen nacheinander gebraucht werden. Außer diesen Zentralgärten wünscht der Verfasser mit Recht, daß bei jeder Schule ein besonderer Schulgarten sei. Hier können die Kinder die Ertwicklung der Pflanzen genauer beobachten, auch die sie besuchenden Insekten oder schädlichen Tiere kennen lernen. Am besten ist es, solche Gärten an einer oder mehreren Seiten des Schulhofes auf schmalen Streifen anzulegen, oder doch in der Nähe des Schulhofes. Eine systematische An- pflanzung ist möglichst zu vermeiden, besser eine Gruppierung nach Wald-, Heide-, Moor-, Wasserpflanzen etc. So bietet z. B. der Schul- Die Heimatkunde in der Schule. 409 garten am Goethe-Gymnasium in Frankfurt a. M. einen Ausschnitt der heimatlichen Natur mit ihrer Wald-, Wiesen-, Sumpf- und Wasserflora. — Die Becken für Sumpf- und Wassergewächse können auch mit Tieren besetzt werden. Auch lassen sich Nist- und Futterplätze einrichten, selbst Raupenbehälter. Auch zur Aufstellung der in der Gegend anstehenden oder als Ge- schiebe vorkommenden Gesteine event. Versteinerungen bietet der Garten oft Platz, unter Umständen selbst für ein geologisches Profil, wie es in schöner Weise in Berlin im Humboldthain in der „geologischen Wand“ beweist. Besonders zahlreich sind die Schulgärten bekanntlich in Österreich, welche der Verfasser zwar nicht bespricht. Von Deutschland befinden sich die meisten im Königreich Sachsen, wo bis zum Jahre 1900 schon an 124 Volksschulen solche Gärten bestanden. An höheren staatlichen Lehranstalten sind teilweise schon frühzeitig Schulgärten angelegt. So besitzt das Königl. Wilhelms-Gym- nasıum zu Berlin einen solchen schon seit 1878 (die Realschule in Bremen wohl noch länger, hier richtete der im April verstorbene Prof. Buchenau ihn ein —, den schönsten Schulgarten hat wohl das Joachimsthalsche Gymnasium in Berlin. L. W.). Durch Verfügung desHerrn Ministers der geistlichen etc. Angelegenheiten vom 29. November 1889 sind die Provinzialschulkollegien besonders auf- gefordert, die Ausführung von Schulgärten bei den Gymnasien etc. zu fördern. Um so auffallender ist es, daß die städtischen Schulen in Berlin fast gar keine Schulgärten haben. Sie haben zwar Schmuckplätze, aber keine belehrenden Gärten. Der Einwand, daß die Pflanzen in der Stadt nicht gedeihen würden, trifft nur teilweise zu, denn die Pflanzen in den Schmuckanlagen gedeihen doch ganz gut; Raummangel kann auch kein ausreichendes Hindernis sein, man brauchte nur die Schmuckanlagen in Schulgärten umzuwandeln. Wenn man bedenkt, daß Berlin nach dem Haushaltsetat für 1905 25603907 Mk. für Unterrichtszwecke ausgibt und auch bemüht ist, die städtischen Schulen in anderer Hinsicht neueren An- forderungen entsprechend auszugestalten, dürfte es auch wohl geneigt sein, den verhältnismäßig geringen Mehrbetrag für Einzelgärten an Schulen zu gewähren (namentlich in der Peripherie der Stadt. L. W.). Jedenfalls, sagt Conwentz, ist zu wünschen, daß Berlin nicht länger gegen Charlottenburg, Schöneberg und viele andere Städte zurückbleibe. Erfreulicherweise ist es übrigens seit Erscheinen der 1. Auflage des Conwentzschen Buches schon etwas besser geworden. Außer dem bereits 1904 vorhandenen Schulgarten der 208. Gemeindeschule in der Prinzenstrasse wurden 1905 zur Herstellung solcher Gärten an Gemeindeschulen (Volks- schulen) 15, 68, 265 und 270 Mk., im ganzen 600 Mk. von der Städtischen Schuldeputation gewährt. Herr Rektor Schmidt, Mitglied des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues, der sich um die Förderung der Blumenpflege bei Schulkindern so verdient gemacht, hat in einer Ecke des geräumigen Schulhofes seiner Schule, der 15. Gemeindeschule, auf 110 qm einen Garten angelegt, in dem gegen 150, meist einheimische Gewächse, besonders 410 Die Heimatkunde in der Schule. aueh Kulturpflanzen gezogen werden. Öfters ist der Unterricht in der Botanik im Garten erteilt worden. Von höheren städtischen Schulen in Berlin hat nur die 13. Real- schule, Schleswiger Ufer, 1905 einen Schulgarten erhalten, indem, wie ihr Direktor Prof. Dr. Penner berichtet, in dankenswerter Weise die Aktien- gesellschaft „Neues Hansaviertel* auf ihrem Gelände am gegenüberliegenden Ufer der Spree (in Moabit), nur 5 Minuten von der Schule, eine 640 qm große Fläche bis zur Bebauung zur Verfügung stellte. Sämtliche Arbeiten im Garten wurden unter Leitung zweier Oberlehrer von Schülern in ihrer freien Zeit hergestellt. Die entstehenden Kosten wurden durch Geschenke von Eltern und Gönnern gedeckt, ja es konnte aus diesen Mitteln sogar eine größere Unterkunftshalle erbaut werden. Im Sommer findet der botanische Unterricht so viel als möglich in diesem Garten statt. — (Wie lange wird es aber dauern, dann ist das Terrain bebaut. L. W.) Höchst empfehlenswert erscheint auch für Berlin der in Frankfurt a. M. seit 1896 bestehende Brauch, bei Schulbauten 200—250 qm für Schulgärten vorzusehen. Der Schulgarten an der Liebig-Realschule daselbst (Direktor Prof. Ludwig Stelz), der 1892 angelegt, 1893 erweitert wurde, hat jetzt eine Größe von 450 qm, in ihm ist sogar ein Teich von 30 qm, eine Zu- sammenstellung von Gesteinsarten, eine Anlage zum Messen der Erd- temperatur etc. Die Gesamtkosten von 2000 Mk. wurden durch freiwillige Beiträge der Eltern und durch Vorträge gedeckt. Das Pflanzenmaterial gaben z. T. frühere Schüler, die jetzt eine Gärtnerei besitzen, z. T. wurde es wild gesammelt. Man erschrecke nicht über die hohe Summe von 2000 Mk. In München verursacht jeder Schulgarten an Volksschulen jährlich nur ca. 40 Mk. Verwaltungs- und 80 Mk. Unterhaltungskosten, in Summa 120 Mk. in Leipzig durchschnittlich 70 Mk. Die neuen Vorschläge, welche der Verfasser macht, beziehen sich mehr auf die pädagogische Seite und können wir hier daher nicht näher darauf eingehen, hervorgehoben sei aber, daß der Verfasser auch ein Landesschulmuseum und ferner eine Oberaufsicht für Natur- geschichte und Erdkunde wünscht, wie schon ähnliche General- inspektionen für Deutsch, Englisch, Französisch, Zeichnen usw. bestehen. Er führt im einzelnen die Aufgaben eines solchen Inspizienten näher an. Wenn auch nicht alle Wünsche des Verfassers sich sobald werden verwirklichen lassen, wenn namentlich die Anlage von Schulgärten aus örtlichen Gründen nicht überall durchführbar ist, so wird man doch im großen und ganzen hocherfreut sein über die Kritik, die der Verfasser an einigen heutigen Büchern über Heimatkunde und an sonstigen Unterrichts- mitteln geübt hat und ihm besonders dankbar sein für die vislen An- regungen, die er gegeben. Sein Buch sei darum auf das wärmste empfohlen. Vereinswesen. ar Vereinswesen. Verein deutscher Gartenkünstler. Programm für die Hauptversammlung in Liegnitz. Sonnabend, den 11. August, abends 8 Uhr: Begrüfsung und gemütliches Zu- sammensein im Palmensaale des Schiels- hauses. Sonntag, den 12. August, vormittags 10 Uhr: Im grofsen Saale des Schiels- hauses: Offizielle Begrüfsungen. Vereinsbericht. — Dendrologische Plau- derei: Herr Kgl. Gartenbaudirektor Fr. Goeschke. — Naturwissenschaft und die heutige Gartengestaltung (mit Lichtbildern): Herr Kgl. Gartenbau- Inspektor Willy Lange. 2 Uhr: Festessen (Gedeck 3.— Mk.). Nachmittags: Besichtigung der inneren städt. Anlagen und mit gütiger Erlaubnis des Kgl. Regierungspräsidenten Freiherrn von Seherr -Thoss, Besuch des Kgl. Schlofsgartens, welcher im Jahre 1903 unter Verschüttung des alten Baum- bestandes um 2-3 m aufgefüllt wurde. — Besichtigung sonstiger Sehenswürdig- keiten, wie Piastengruft usw. Abends 8 Uhr: Grofses Gartenfest im Schielshause zu Ehren der An- wesenheit des „Vereins Deutscher Gartenkünstler“. Montag, den 13. August, vormittags 81/, Uhr: Spaziergang vom Schielshause aus nach den waldartigen Anlagen der Siegeshöhe. Im Restaurant „Siegeshöhe“: Geschäftliches (für Mitglieder siehe die Anlage), — Einflufs der Gartenkunst auf die Entwicklung einer Stadt unter Bezugnahme auf Liegnitz: Herr Kgl. Gartenbaudirektor Stämmler. 111/), Uhr: Gemeinsames Mittagessen ebenda. (Gedeck 2.— Mk.) 1 Uhr: _Wagenfahrt nach Moisdorf und Tilleborn. Die Fahrt geht durch das Gelände der Schlacht an der Katz- bach. Moisdorf und Tilleborn ist ein romantisch-idyllischer Grund von hohem, landwirtschaftlichem Reiz. Rückfahrt über Jauer, woselbst Abend- essen und endlich Schlufsschoppen im Schiefshause in Liegnitz. Dienstag, den 14. August, vormittags 9% Uhr: Abfahrt per Bahn und 10° Uhr Ankunft in Primkenau-Stadt. Besuch des Parkes und Schlolses Sr. Königl. Hoheit des Herzogs Ernst Günther von Schleswig-Holstein. 12!/, Uhr: Gemeinsames Mittagessen im Hotel Ratskeller. Abfahrt 2° und Ankunft 352 in Sagan. Begrülsung durch den Gartenbauverein von Sagan, Sprottau und Umgegend. Besuch des Schlofsparkes. Abschieds- schoppen. Abfahrt in der Richtung Breslau 752 Uhr. ss PaLSIEn 5 Berlin 821 _ Gäste zu diesen Veranstaltungen sind herzlich willkommen. Meldungen und alle Anfragen bis zum 10. August 1906 an den Schriftführer Herrn E. Bindseil, Berlin SW. 47, Katzbachstr. 15 erbeten, von da ab an Herrn Kgl. Gartenbau- Direktor Stämmler, Liegnitz, Die Deutsche Dendrologische Gesellschaft hält ihre 15. Jahresversammlung in Oldenburg vom 6.—10. August 1906 ab. Programm. Meldungen zur Teilnahme sind spä- testens bis 1. August per Karte an Herrn Buchhändler Thormann, Oldenburg, Langestr. 27, erbeten, der auf Wunsch auch für Unterkunftoder für Nachweisung einer solchen sorgen wird. Anzug zu allen Ausflügen, Sitzungen und Mahlzeiten stets Reiseanzug. -— Tischreden dürfen nicht gehalten werden. Die Ausflüge sind durchaus un- geniert und rein wissenschaftlicher Natur; sie haben daher mit Sommer- pikniks und Pfingstpartien anderer Vereine nichts gemein, was hiermit ausdrücklich hervorgehoben wird, um wiederholt vorgekommenen Irrtümern, besonders Unbeteiligter, vorzubeugen. — Die dendrologischen Hauptsehens- würdigkeiten, die keinesfalls von den Teilnehmern versäumt werden dürfen, sind Lesum (Montag) und besonders Lütetsburg (Freitag). Erster Tase. Begrülsung. Herr Kreisobergärtner 0. Hübner (Steglitz): Die Dendrologie im Dienste der Volkserziehung. Herr GarteninspektorPurpus(Darm- stadt): Besprechung neuer und sel- 412 Pflanzenschutz. tener Gehölze an der Hand lebenden Materials. Herr ProfessorE.Koehne (Friedenau): Dendrologische Mitteilungen. Herr Dr. J. Valckenier-Suringar (Wageningen): Dendrologische Mon- strositäten. Zweiter Tag. Kurzer Geschäftsbericht. Herr R. Seidel (Grüngräbchen): Ueber Pflanzung und Pflege der Rhodo- dendren. Herr Garteninspektor L. Beissner (Poppelsdorf): Mitteilungen über Coni- feren, Notizen. Dritter Tag. Herr Hofgartendirektor Graebener (Karlsruhe i. B.): Die Gattung Rhus. Herr Frh. v. Berlepsch (Kassel): Ueber Anlage von V ogelschutzgehölzen und Rücksichtnahme auf Vogelschutz bei Anpflanzungen. Herr Garteninspektor Beissner (Poppelsdorf): Kleine dendrologische Mitteilungen. Der Unterzeichnete: Uebertreibungen und falsche Wege zum Schutze der Naturdenkmäler. Für den Jahrestag 1907 kommen in Betracht: Kottbus, Berlin oder Rügen. Der Vorsitzende: | Fritz Graf von Schwerin, Der Unterzeichnete: Dendrologische Wendisch-Wilmersdorf bei (Post) Ludwigsfelde. Pflanzenschutz. Beachtenswertes bei der Herstellung einiger Pflanzenschutzmittel. Der Erfolg angewandter Pflanzenschutz- mittel hängt nicht nur von der Wahl des in einem speziellen Falle geeigneten Pflanzenschutzmittels und von der richtigen Zeit und Art der Anwendung, sondern, und zwar in erster Linie von der richtigen Herstellung eines solchen Mittels ab, und dürfte es daher nicht anangebracht sein, hier die richtige | Herstellung einiger der wichtigsten kombinierten Pflanzenschutzmittel zu besprechen. 1. Kupfervitriolkalkbrühe (2 Pro- zent). 2 Kilogramm Kupfervitriolöl werden in 50 Liter Wasser gelöst. : Hierauf löscht man 2 Kilogramm Kalk mit 2 bis 3 Liter Wasser, verdünnt dann die Kalk- miich auf 50 Liter und giefst sie nach dem voilständigen Erkalten durch ein Seihtuch in die Kupfervitriollösung, rührt kräftig um und überzeugt sich dann, ob die ganze Lösung nicht sauer reagiert, dadurch, dafs man Lackmus- papier in die Flüssigkeit hält. Färbt sich rotes Lackmuspapier blau, dann reagiert die Lösung alkalisch und kann anstandslos verwendet werden, bleibt das Lackmuspapier aber rot, dann muls noch sovielKalkmilch zugegossen werden, bis die Bläuung eintritt. (Beizmittel gegen Kartoffelschorf, Getreidebrand; Spritzmittel gegen Apfel-, Birnschorf und gegen alle Obst-, Gemüse- und Zierpflanzenblattfleckenkrankheiten.) 2, Petroleumseifenbrühe, 150 Gramm gute Woaschseife werden fein verrieben, in 1 Liter heilsem Wasser gut gelöst und dann (aber nicht über dem Feuer) mit 1800 Gramm Petroleum vermischt. (Hauptsächlich gegen Schild- läuse.) 3. Quassiabrühe (gegen verschie- dene tierische Schädlinge). 7,5 Kilo- gramm Quassiaspäne werden in 50 Liter Wasser aufgekocht, hierauf 24 Stunden lang stehen gelassen und der Auszug abgegossen. In einem zweiten Gefäfs werden 12!/, Kilogramm neutrale Seife in 50 Liter Wasser gelöst. Beide Lösungen werden dann gemischt und beim Gebrauche nimmt man 1 Liter dieses Gemisches auf 8 Liter Wasser. 4. Nefslersche Tinktur (gegen tierische Parasiten, hauptsächlich gegen Blutlaus!) in zwei Modifikationen ge- bräuchlich: a) 30 Gramm Schmierseife, 2 Gramm Schwefelleber, 32 Gramm Fuselöl in 5 Liter Wasser gelöst; b) 150 Gramm Schmierseife, 200 Kubik- zentimeter Fuselöl, 9 Gramm Karbolsäure mit 5 Liter Wasser verdünnt (stärkere ı Lösung als a). K,k. Pflanzenschutzstation in Wien. Dr..2)G. Kock: Literatur. Als Mittel gegen die Peronospora sell sich in Frankreich und der Schweiz das neutrale essigsaure Kupfer soweit bewährt haben, dafs der Weinbauverein von Eisals-Lothringen sich damit be- fassen will, seinen Mitgliedern und eventuell auch anderen Interessenten Wasser löslich und hat gegen Kupfer- vitriol den grofsen Vorteil, dals es keines Zusatzes von Kalk und Soda zu dieser Lösung mehr bedarf. Die wässerige Lösung ist gleich fertig zum Gebrauche, 100 Kilogramm werden sich etwa auf 160 K stellen. Es soll jedoch eine ®%,- den Einkauf des Präparates zu ver- | bis 1 prozentige Lösung genügen. mitteln. Das neue Präparat ist in Literatur. Aus der bekannten Gartenbibliothek der Firma F. ©. Heinemann in Erfurt (Verlag Hermann Dege, Buchhand- lung, Leipzig) liegen wieder drei kleine Bücher zur Besprechung vor: a Der Küchen- oder Gemüse- garten, fünfte vermehrte und ver- besserte Auflage. Schon die vierte Auflage dieses Buches, welche im Jahre 1902 erschien, durfte ich in der „Gartenflora“ eingehend be- sprechen. Auch heute schlielse ich mich diesem damals gefällten Urteil an. Es ist aus der Praxis heraus ent- standen. Falslich und übersichtlich ge- ordnet, behandelt das Buch alles, was zu einer geregelten Gemüsezucht ge- ‘hört. Handwerkzeuge, Bodenbearbeitung, Feinde des Gemüsebaues und Unkräuter sind zunächst gebührend in Wort und Bild berücksichtigt worden. Es folgen die einzelnen Kulturen nebst Angabe der ertragreichsten Sorten, welche noch durch gute Abbildungen den Text klarer machen, Ein monatlicher Arbeitskalender, sowie eine grolse Anzahl von Rezepten für die Küche bilden den Schluls des sehr emp- fehlenswerten Gemüsebuches, b) Die Kultur und Verwendung der bekanntesten Sommerge- wächse. Vierte vermehrte und verbesserte Auflage. Zunächst behandelt das Büchelchen die Aussaaten. Diese sind geteilt in Aussaaten ins Freie und solche zur Vor- kultur. Die hier gegebenen Winke sind beherzigenswert, denn eine unrichtig bewirkte Aussaat, Behandlung derselben, kann dem Samen- lieferanten manchen ungerechtfertigten Tadel eintragen. Der zweite Abschnitt des Buches bringt ein Verzeichnis ein- sowie mangelhafte s = ' geben imstande sind. jähriger Gewächse usw. nebst Angabe der Höhe, Farbe der Blumen, Blütezeit und der Kulturbedingungen. Hierbei kann ich leider nicht umhin, zu bemerken, dafs die Fülle der hier ge- botenen Pflanzengattungen und Arten zu sehr nach dem Hauptkatalog schmeckt. Solche Bücher sind doch wohl haupt- sächlich für Laien und jüngere Gärtner geschrieben, welche bei einer beschränk- teren und gewählteren Anzahl mehr profitiert hätten. Jedenfalls wäre es praktischer gewesen, diesen Teil in leicht und schwieriger zu kultivierende Annuelle usw. zu zerlegen, ferner die Arten vieler Gattungen zu beschränken. Dagegen ist mit der Besprechung der Verwendung der im Abschnitt II er- wähnten Pflanzen, im Kapitel III einem Bedürfnis in befriedigender Weise ent- sprochen. Auch bei den einjährigen Schling- und Kletterpflanzen in Kapitel IV wäre eine Teilung der reichlich angegebenen Gattungen und Arten für besondere Verhältnisse angebracht gewesen. So wird der Laie, wenn er zum ersten Male Vertreter der Gattung Momordica als Schling- oder Kletterpflanzen ver- wendet, wenig Freude daran haben, da | sie zu empfindlich sind und erst im Herbst durch die Früchte interessant werden. Einige Anregungen über Fenster-, Veranden- und Balkongärtnerei bilden den Schlufs des nur für Vorge- schrittene in der Blumenzucht zu emp- fehlenden Buches. Hervorzuheben sind die guten und reichlichen Abbildungen, die so manche nützliche Anregung zu c) Die Kultur der Staudenge- wächse, ihre Anzucht aus Samen und Vermehrung. ald _ -— m — — n Auch hier trifft dasselbe zu, was ich über das Buch der Sommergewächse gesagt habe. Wohl sind in drei Haupt- abteilungen diejenigen Stauden zu- sammengestellt, die im Frühling, Sommer und Herbst blühen, doch ist hier noch mehr nach dem Katalog als nach einer praktischen Anwendbarkeit gearbeitet worden. Nur ein guter Kenner der Sachen findet sich in der Gattungen- und Artenmasse zurecht. Die guten und reichlichen Abbildungen sind auch hier anerkennend hervorzuheben. Amelung. Kleinere Mitteilungen. Selbstklimmende wilde Weine. Von Paul Jurafls. Wenngleich die gewöhnlichen wilden Weinsorten in ihrem Wachstum, in ihrem Wesen und in ihrer Verwendung zu den verschiedensten Zwecken manchem Gartenbesitzer etwas „lang- weilig“ erscheinen mögen, so haben doch gerade einige Abarten des „wilden Weines“, die Selbstklimmer, sich im grofsen Publikum mehr und mehr ein- gebürgert, so dals es wohl notwendig erscheint, 3 der besten selbstklimmenden Sorten einer näheren Besprechung zu unterziehen. Ich beginne zunächst mit der am meisten bekannten Sorte Ampelopsis hederacea Hrt. Die kräftigen Triebe bringen reichliche, schön glänzend dunkel- grüne Blätter hervor, die an ziemlich langen, festen, rötlichen Stielen sitzen. | Sehr schön sind die jungen Triebspitzen . und jungen Blätter im Austrieb, wo sie eine leicht annehmen. Die Klammerranken sind an den Enden mit grolsen Saugwarzen versehen, und Mauerwerk derartig festsaugen, dafs sie nur mit Gewalt werden können. Obgleich der Strauch kräftig wächst, so bringt er in jungen | Jahren verhältnismäfsig wenig Triebe hervor, und ist es daher sehr vorteil- haft, junge Pflanzen vor dem Austrieb alljährlich im Frühjahr zurück zu schneiden, um dadurch möglichst buschige Pflanzen zu erhalten. Ampelopsis hederacea eignet vorzüglich zur Bekleidung hoher Mauern, Giebelwände, ornamentaler Bauten usw. Zum Bepflanzen sollen wir junge, kräf- tige Pflanzen verwenden, die bei der Pflanzung auf 3 gesunde Augen zurück- geschnitten werden. Die jungen Triebe werden nun von unten an herangezogen, rötliche, frische Färbung mit denen sie sich an Holz- ı Art, die wohl, wenn erst genügend ver- davon entfernt | sich was durch ein einmaliges Anheften an dicht an der Mauer gezogenen Draht geschieht. Im Anfang ist ein öfteres Nachsehen wegen des Anheftens not- wendig, haben aber erst die Klammer- ranken einmal gefafst, dann ist ein An- binden nicht mehr erforderlich. Zum Bepflanzen von Balkons ist der Selbstklimmer weniger geeignet, eines- teils, weil er weniger Triebe als der gewöhnliche wilde Wein hervorbringt, andernteills aber in der Jugend bei strenger Kälte an den Trieben etwas zurück friert. Die Herbstfärbung der Blätter zeigt sich in mehr orangerotem Farbenton, wo dann das schön glän- zende Blattwerk einen interessanten Anblick gewährt. A. hederacea liebt einen nahrhaften, feuchten Boden und einen nicht zu sonnigen Standort. Die Vermehrung geschieht am raschesten durch Stecken von Steckholz im zeitigen Frühjahr; auch im Sommer ins Mist- beet gesteckt, wachsen die Stecklinge gut. Des weiteren gilt als bewährter Selbst- klimmer: Ampelopsis Engelmanni Hrt. Eine wunderschöne, selbstklimmende breitet, allen anderen wilden Wein- arten den Rang streitig machen wird. Dieser Strauch ist dazu wie geschaffen, durch seine vollständige Winterhärte und den sonstigen vorteilhaften Eigen- schaften, den in rauheren Lagen leider empfindlichen Ampelopsis Veitchi voll und ganz zu ersetzen. Der Wuchs ist ziemlich kräftig, die feinen, oft bind- fadendünnen Ranken klammern sich an Mauern und Wänden fest an. Seine | zierliche Belaubung ist bedeutend kleiner als die vom gewöhnlichen Selbstklimmer, A. hederacea, ist aber besonders zahl- reich, die Blätter erscheinen glänzend dunkelgrün, unterseits fein behaart und sind hauptsächlich zur Herbstzeit durch Patent-Nachrichten. 415 die schöne dunkelrote Blattfärbung von sehr zierendem, landschaftlichem Wert, Was die Behandlung und Verwendung des Strauches anbelangt, so ist es die gleiche, wie bei A. hederacea angegeben wurde; auch zum Beranken alter Baum- stämme ist dieser Wein passend zu verwenden. A. Engelmanni ist auch zum Bepflanzen von Balkonkästen zu empfehlen, da er vollkommen winter- hart ist und ebenso mehr Ranken her- vorbringt, wie der gewöhnliche Selbst- klimmer. Von allen selbstklimmenden Weinarten ist diese Art, abgesehen von Ampelopsis Veitchi, die Schönste und daher auch am meisten zu empfehlen. Ampelopsis Veitchi Hrt. Auch Veitchs Jungfernwein genannt, ist ein schöner, sehr beliebter Selbstklimmer und zeichnet sich durch die kleine, zier- liche Belaubung ganz besonders aus. Die meist ungeteilten, stumpf-herz- förmigen Blätter sind lederartig fest, von glänzend dunkelgrüner Farbe, im Austrieb rötlich; sie legen sich dach- ziegelförmig übereinander und bedecken so die ihnen zugewiesene Fläche voll- ständig. Im Herbst tritt die dunkelrote Blattfärbung ein und gewährt dieser wilde Wein dann einen wunderbar schönen Anblick. Leider ist diese Art in Norddeutschland gegen strenge Kälte etwas empfindlich, was besonders in der Jugend der Fall ist; man wird daher beachten müssen, solche, noch nicht genügend erstarkten Pflanzen vor Eintritt des Winters etwas zu schützen, vielleichtdurch Ueberhängen von Tannen- reisig, Schilf- oder Strohdecken. Ampelopsis Veitchi kann wegen seines hohen landschaftlichen Zierwertes nicht genug empfohlen werden; die kleine Mühe in den jungen Jahren durch Schützen gegen strenge Kälte lohnt er im Alter vielfach durch seine Schönheit. Patent-Nachrichten. Anmeldungen: Klasse 45k. B. 40616. Baumspritze zum Zerstäuben von Gemengen von Flüssigkeiten und pulverförmigen Stoffen. Karl Bösch, Lostenau, Vorarlberg; Vertr: Licht & Liebing, Pat.-Anwälte, Berlin SW. 61. 31. Juli 1905. Für diese Anmeldung ist bei der Prüfung gemäfs dem Uebereinkommen mit Oesterreich-Ungarn vom 6. Dezember 1891 die Priorität auf Grund der An- ı meldung in Oesterreich vom 8. März 1904 anerkannt. 45k. 0. 4874. Vorrichtung zum Durchrütteln der aus- zuspritzenden Mischung mittelst Rück- kehr eines unter Druck stehenden Strahles in den Flüssigkeitsbehälter. Dr. Franceschi Omero, Tirano, Italien; Vertr.: M, Mintz, Pat.-Anw., SW. 11. 29. Mai 1905. 45k. S. 22455. Selbststellende Sam- melfalle für Nagetierc u. dgl. Carl Seifert, Niederbieber b. Neuwied a. Rh, 13. März 1906. Erteilungen: Klasse 45f., 173561. Halter für Blumenstützen, der an einem um den oberen Rand des Blumentopfes gelegten Pflanzenspritze mit | Berlin ı | Sahlin, Kranz befestigt ist. Friedrich W. Gal- lasch, Stettin, Kreckowerstr. 27. 10. März 1905. 45k. 173564. Einrichtung zum Fangen von Moskitos u. dgl. mittelst an den Fensterscheiben in der Querrichtung an- zubringender, mit Klebstoff bestrichenen Fangleisten. Eugen Müller, Mannheim. 21. April 1905. Klasse 45f. 171469. Klemme zum Anheften der Bogenreben (Ruten oder Bügel) an die Drähte. Johann Horter, Mölsheim. 14. 11. 03. Klasse 45k. 171392. Insektenfänger mit fischreusenartig ineinander ange- ordnetem Fang- und Sammelnetz. Jonas Stockholm; Vertr.: Rudolf Gail, Pat.-Anw., Hannover. 31. 1. 05. Klasse 45f. 170948. Profilschneider für Zierbäume und Hecken mit beliebig gestalteten Profilrahmen. Max Richter, Berlin, Luitpoldstr. 23. 4. 4. 05. Klasse 45f. 172006. Gerät zum Befestigen der Steigschnüre an den wagerechten Drähten in Hopfenanlagen. Georg Maier, Freising, Bayern. 10.83.05. Klasse 45k. 171847. Tierfalle mit rostartig ausgebildeten Eintrittstüren. Emma Thiel, geb. Berger. Münster- berg i. Schl. 29. 6. 05. 416 Klasse 45f. 173177. dessen ‘© Fruchtsack in verschiedene Neigungen zur Griffstange gebracht werden kann und durch Zwischenböden abgeteilt ist. Leonhard Rieder, Markt- breit, Unterfranken. 25. 5. 05. Klasse 45k, 172483. Elektrische Vor- Obstpflücker, | Personal-Nachrichten. — Bekanntmachungen des Vorstandes, E.Lamberts, Patentanwalt,BerlinSW.16. 29. 7. 08. Klasse 45k. 172988. Insektenfänger mit unter Federwirkung stehenden, netz- | bespannten Verschlulsbügeln. Max Ter- letzky und Charles Kratzke, Goble, Oregon, V.St.A.; Vertreter: M. Schmetz, ' Patentanwalt, Aachen. 10. 9. 05. richtung zum Schutz gegen Insekten. A.L. M. Chaulin, Paris; Vertreter: | Personal-Nachrichten. Dr. Carl Bolle, Berlin, feierte am Mittwoch, den 11. Juli das schöne Fest. seines 60jährigen Doktorjubiläums. Der Jubilar ist eins der ältesten Mitglieder des Vereins. Im Jahre 1878 wurde ihm die Vereins-Medaille des V. z. B. d. G. verliehen und ihr Inhaber im Jahre 1901 zum Ehrenmitgıiied ernannt. Eine Abordnung des Vorstandes über- brachte dem Jubilar die besten Glück- wünsche. van der Smissen, Steglitz b. Berlin, langjähriges Mitglied des V.z.B.d.G,, starb am 8. Juli, nach langem schweren Leiden, im 51. Lebensjahre. Bekanntmachung. Die dritte erweiterte Monatsversammlung des V. x. B. d.@. findet am Donnerstag, den 6. September 1906 in dem Neuen Saalbau des Landes- Ausstellungsparkes statt. Zur Ausstellung werden diesmal aufer Rosen vornehmlich gelangen: Astern, Dahlien, Gladiolen, überhaupt Stauden jeder Art. Kleinere und kleinste Gruppen, sowie einzelne Schau- | blumen und Früchte sind ohne Ausnahme willkommen. Alles Weitere in der nächsten Nummer der Garlenflora vom 15. August. Der Vorstand. Die Monatsversammlung im August fällt zufolge des Beschlusses am Tage der Jahresversammlung (Siehe „Gartenflora“ S. 364) aus. Ferner ist dem Generalsekretär für den Monat August ein Er- holungsurlaub bewilligt. Die Geschäfte nehmen aber ihren un gestörten Fortgang. und ist das Generalsekretariat wochentags von 9-12 für jedermann geöffnet. Der Vorstand. Invalidenstr. 42, Für die Redaktion verantwortlich Siegfried Braun, Generalsekretär des V. z. B. d. G., Berlin, Verlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29, Druck von A W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. _ Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Kartenflora zu beziehen. v RAR ARARAIAAATARARARTARIT | =. x s ner !eprinde = e_ 2: > AmtIV, 1626. E. ALISCH Ö. a | “ 14 j | Inh.: E. A. Schneider - B BERLIN S. 14, Kommandantenstrasse Aa %- Spezial-Fabrik Tür Garten-Spritzen u. -Geräte. \e EEREERET ER ER ER ER "N EEE ER ER ER R ) 1 : > SV) Blumen-Spritzen Hydronetten nn Aquajekte | Schläuche >|. Rasenmäher Garten -Spritzen | Schlauchwagen & Wasserwagen E Pumpen _ Rasensprenger “ EERERERE RE Fr = FREIEM er - ————— 2 | Spezialität: Spritzen für Bordelaiser Brühe! \& - IIIANIAIAIANIANANANGZ zZ ERS ee Ersparen 5—6 Arbeitskräfte Höntsch’s Rase mit staubsicherem Kugellager. Erstklass. Fabrikat. Pflanzen-Kübel in einfachster wie elegantester Ausführung. HONTSCH’s in einem Stück verzinkte Gärtner- _ Giesskannen mit Z Verteilungsbrause a‘ HONTSCH & DI. Dresien - Niedersenlitz B4. Grösste Spezial - Fabrik für den gesamten Gartenbau. Fa N N AN 71 N ‚N vl Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. Vs Fu Die Fi Fi Div iu Tu im | | Obstbaumkulturen. Ungeziefer Blattläuse &\ werden gründlich ver- durch unsere pat. selbsttg. Spritze „syphonia“ mit neu erfundenem Petroleum- Mischapparat. Auf Verlangen Beeehreibune und Abbildung gratis. Ph. Mayfarth & Co, BERLIN N,., Chausseestr. 2E. Fabrik landw. Maschinen und Geräte. au Zi Fu Du Au Tu Ai AT ad Az 7 LE RUL; Hermann Tessnow. Fabrik für Land- und Garten-Geräte, Berlin 0.34, ° Ge- gründet 1874. Pat.- Tounen- Garten- kippkarren u \Wege- z. Wasser- u. walzen Jauche fahren - Schlauch- : sas- wellen in Rasenmähnaschinen jed. Grösse Ausführliohe Kataloge gratis und franko. Gar ciehe itzen jeder Art H. L. Knappstein, Königl. Hoflief., Bochum (Westt.). % Berlin, Invalidenstr. 38. %# Frankfurt a.M., Kronprinzenstr. 55. Special-Geschäft für 87 Warmwasserheizungen für Gewächshäuser, ner Wintergärten, Villen eic. -Em-— Allseitig als bestes System anerkannt, worüber zahlreiche Zeugnisse und Anerkennungs- schreiben zur Verfügung stehen. Grosses Lager aller Sorten Heizkessel in Bochum, Berlin und Frankfurt a I. Auf der Pariser Weltaustellung 1900 haben die sohmiedeelsarnen Kessel die $ goldene Medaille % erhalten. Concentrirte Nahrung für » Zimmer-v. Gartenkulturen. 1 Kilo für 1000 Liter M. 1.— 1, Kilo für 500 Liter M. -.75 ab Berlin gegen Nachnahme. — 5 Kilo-Post- colli franko gegen Nachnahme M. 3.50. Niederlage der Stassfurter Saizwerkeß Berlin SW,, Sohöneberger Str. I5b. @FAOINERHRZ ECEMRRUYROST Ringbahnbogen 18. DISCTEREN ıntzung der Inserate sich auf die dartenflora zu beziehen, VII kän e der Blut- und Blattläuse durch € N\onnil-Kalk Schutz-Marke. zu haben (pro Liter 50 Pfe.) BERLIN, Luisenstrasse 17. : „Nonnit“ Erzeugnis gegen Pflanzenschädlinge aller Art, 6. m. b..H. - Tel.: 3, 8996. FERCETERTERERTEEGEERTRELTETT CE Emil Laue | oO - Prinzenstrasse ıo1. # Berlin $. * Prinzenstrasse 101. © = Lithographische Anstalt < = : > für 2 [34 3 naturwissenschaftliche, < SE speciell botanische und medizinische Arbeiten. [© Jejeigjeleieisjeleieie ls loinleleineis eigen RR WR a a zu N Jetzt ist es an der Zeit, sich die Dee, 0 Baumscheere Batschil I Rasensprenger R anzuschaffen, — Ich verweise hiermit auf R Ren . mein Inserat in No. ı der Gartenflora 1905. Rasenmäher "Die Baumscheere „Glattschnitt“ ist ausser I bei mir von den Samenhandlungen m: - empfehlen billigst Adolf Demmler, Berlin, Dresdenerstrasse 17, Adolf Schmidt Nachf. I Dtt 0 Kühsel & N Nehf, iu Berlin, Belle-Allianceplatz 18 und vielen anderen zu beziehen. EB BERLIN NO., Neue Königstr. 35. J. F. Loock, Königlicher Hofl. un BEE TESER En Dres Wr Berlin N. 4, Chaussee-Strasse No. 52a. un Du Du Du au Du Du u Man verlange | =—— den Katalog = | 0 h erm. N. ) e $ $ € ff. gereinigt, 4 grosse, 4 mittlere, 20 kleine; Weener, Prov. Hannover. hübscher Zimmerschmuck. — Mk. 10.— franko Nachnahme. > Grös ste und reich- Ungereinigt für Gärten, Aquarien, Blumentische usw. besonders billig. Pprioete Baumann. u, Friamann, Lichtenfels 4 (Bayer) Begründet 1867. ]. Malıick & Comp. Begründet 1867. | Eisenkonstruktionen und Wasserheizungen. || Aeltestes Geschäft der Branche, EN Warm-Wasserheizungen, Bewässerungs- || Spezialitäten: Wintergärten, Gewächs- häuser, Veranden, Dach-Konstruktionen, Gitter, Fenster u. dergl. _ Anlagen für Park und Garten. Grösstes Lager Berlins in freistehenden Glieder - Kesseln. | Katalog und Kostenanschläge zu Diensten. : Heizkessel. Heizungsanlagen. BERLIN 0., Rigaer Strasse 130. Schramms . Original „Triumph“ Kessel. | Gewächshausbau. Aelteste, leistungsfähigste Spezialfabrik. Metall-Werke Schrzmıng „Caloria“ Patent- Gegenstrom - Kessel Haupt-Katalog erschienen, L. Späth, Baumschulenweg-Berlin. Bruno Schramm G. m.b.H. Glieder- nn IIversgehofen-Erfurt. Man verlange Katalog G. Fünf schädelechte 6- und 8-Ennder Hirschgeweihe roh, zusammen 20 Mk. Georg Fritzmann, Lichtenfels. Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. BRITZ- BERLIN, Bürgerstr, 51-64, | Grösste Fabrik für aehahadten, Frühbeet- ln Warmwasser- und Dampf heizungen. Abt. 11. Hanf- und Gummi- ee URL DORIN = Frühbeet- und Ge- wächshaus-Fenster jeder. Grösse, aus Ia Kiefernholz und amerik. Pitch-pine- & Holz. Eiserne Ge- wächshaus -Kon - struktion., Winter- Q& gärten. Veranden. CF = Dächer, Oberlichte, Pavillons ete. Gar- schläuche. Panzer- schlauch -, Garten- n. Blumenspritzen, .. % Pumpen aller Art. 25 Schlauchwagen. Wasserwagen. Schattendecken. Kokos - Schatiier - > matten. Fenster- ® en a ? 2 5 papier. £ 121 kitt,eig.Fabrikation Neu! Fräühbeetkasten, dessen Pfosten aus verzink- N ul Katalog gratis mit Dampfbetrieb. tem Belangen RAN sad, 2 2 & & MEHR ei und a 2 Goldene Medaille Bein 1890. Staatsmedaille Berlin 1897 Berlin 1897 Fredrich Wilhelm De BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und Warmwasserheizungen für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmaterial, einfache Bedienung Bequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man durch den von mir konstruierten Kessel „Ideal“. Bitte genau auf meine Firma zu achten! | Körner & Brodersen A Landschaftsgärtner f B Körnerstrasse 7_ STEGLITZ Fernsprecher 85 E = A OU N N Garten- und Parkanlagen. v “4% N N N Garten- und Parkanlagen. x 7 WM 2 2% ES er Köniel. Garten- Theodor Jawer «8 vu orakor. Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. Fernsprecher-Amt: Pankow Non Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönhausen. Grosse Kulturen von Obst- und Alleebäumen. — Coniferen in reichhaltiger Auswahl -— Massen- anzucht von Ziersträuchern, Fruchtsträuchern, Schling- und Heckenpflanzen. — Rosen, hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten. Immergrüne Pflanzen wie: Rhodoıendron, Aucuba, Lanrus cerasns, Evonymus, Horteusien, Lorbeer- bäume, Pyramiden und Kronen in jeder Grösse. — Palmen, besonders für Winter- gärten geeignet. Ausführung von Park- und Gartenanlagen, Alleen und Plantagen in jedem Umfang mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage eratis. Preisverzeichnis gratis und franko., Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. ‘ en 1 | i Robert Siemssen “ Berlin W.57 - Potsdamer Strasse No. 71 ( Telephon Amt IX, 7555 Thomasmehi (Sternmarke) 14—19%), rg EFT LELREL TEILE TEL ELLE TEL TITEL TEL TELTELTELTE, Zur Herbstdüngung: l ( | Bi 1 ı Alhert'sche hoclikonzentrierte Nährsalze: fi eitronl. Phosphorsäure. PK. Phosphors. Kali; ca. 40—43%,, l Kainit mit 12,4%, Kali. Phosphorsäure, ca. 26°/, Kali. Le ı PKN. Obstbaumdünger; ca. 20% = 0, 3 0 Q Kalidüngesalz = 30 ad 0 Phosphors., ca. 61/0, Stickstoff, l Kalı. ca. 350/, Kali. Hornmehl mit 14—15°%, Stick- | WG. Original Prof. Wagners Blumen- k stoff. | dünger; ca. 13%, Phosphors., ca. (£ insekall © hl it 85—_ 900, | 130/6 Stickstoff, ca. 11%, Kali. Düngekalk, gemahlen BE NO AG Albert's Blumendünger; ca. 12%Yo. (A kohlensaurem Kalk für leichten Heosans, ca. 120), Stickstoff, ca. h en Aa a und Toristreu in Ballen. ( Fu Zu Zu Zu ZI FU ZU AT TU H. Jungelaussen Frankfurt a. d. Oder. Baumschule, Samen- und Pflanzenhandlung. Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen Illustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. franko. Giu Zi iu Au Ziu iu iu Zu Su [Bee Va a RE TEN ETIE] Paul MELzE Drahtzaunfabrik Berlin O.- Lichtenberg 20 Stachel -Draht Wild-Gatter Koppel - Draht verzinkte Drahtgeflechte, 50 DM. von M. 8.50 an. Eiserne Zäune, Tore und Türen Neue Preisliste kostenlos! [ Draht. @eflechte | Wilhelm Ripke, Bern W.-5: | 1 RER __|= Thür. Grottensteine zur Anlage von Grotten, Ruinen, Wintergärten, Felsenpartien, Wasserfällen, Böscuungen. Vertreter gesucht. — Preislisten, Skizzen und Referenzen gratis und franko. Otts Zimmermann = Boflieferant Greussen i. Thür. Für den Inseratenteil erento ich: A. Fischer, Berlin S.W. 11. Druck von A W. Hayn's Erben, Berlin und "Potsdam. 15. August 1906. Heft 16. Ho 1 PRTERPIETEIETETEERERPFEURERRTETM N p Ba ng Sosoromor FARTENFLORA ZEITSCHRIFT für | Garten- und Blumenkunde (Begründet von Eduard Regel.) ERERENEHERNDERSFRERTEE INEREEEN 4 55. Jahrgang. Orsan des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staäten.. | Herausgegeben von - Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. | Siegfried Braun, | Berlin 1906 Verlag von Gebrüder Borntraeger SW 11 Dessauer Strasse 29 JTPEPEae SAAB Bene nnen HN BAE ER RHEIN Ana Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textabbildungen und 12 Karben: tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 15 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 1S Mark! Zu beziehen darch jede Buchhandlung oder durch die Post. 78 cs | Nox Ne PRTETETRTUENTEERTETUISEITRPSERTLTRFERTLFERTTATTE en emsersgeissiheissmisitisieiklersschshonsuucuihschkucik u: 23 Rereren BERErErbiErEre EEREERERSEI EEE EEE EEE 1906, Heft 16, Inhalt. 949. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den pr. St. am 26. Juli 1906 zu ; Berlin SW. S. 417. — Dr. H. Mehner, Über Bodenheizung. $. 420. — Der Ausflug nach Kottbus und Branitz AH am 19. Juli 1906. S. 427. — Dr. R. Laubert, Der „falsche Mehltau* (Peronospora) des Spinats und des Gänsefusses. (Hierzu Abb. 45.) S. 435. — Pflanzenschutz. S. 440. — Kleinere Mitteilungen. (Hierzu Abb. 46.) S. 441. — Literatur S. 447. — Monatsversammlung. S. 448. Biesen thal, in-Stettiner n. Preis- Verzeichnisse Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 Fernsprecher': Amt Rixdorf No. 331 Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BBREIETZ BEIBEBEEHIUN Jahnstrasse No. 70—72. en Bewässerungs - Anlaeen mit <) Kuörs-Motoren Tuer Bi emız ana Gzays Nester für Gärtnereien, Landhäuser, Villen. Erstaunlich preiswert! Durchaus zuverlässig! Zahlreiche Referenzen! een = n Alle geschäftlichen Mitteilungen betr. Reklamationen nicht eingegangener Hefte, Honorar- Zahlungen, Adressenänderungen ete. wolle man an die Verlagsbuchhandlung Gebrüder Borntraeger in Berlin SW Il Dessauer Strasse 29 richten. Fa % x ei ji bitten der Inserate sich auf die arte Tangreiche Dauerausstellung sämtl.Erzeuanisse unseres Fabriketablissements in dem eigens dazu errichte | _ Ausstellungs- Gebäude. . Drosden-Niedersedlitz : - Dampfsägewerk, Hobelwerk, Eisengiesserei, Kesselschmiede, Klemp- _ nerei und Verzinkerei, eigenes Elektrizitätswerk, gegen 350 Arbeiter. = -———— Grösse des Grundstücks ca. 32000 qm. : II Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die arte y Bekämpfung de Blut. ii Blattläuse durcl =< Nonnit-Kalk > Schutz-Marke. ist zu an (pro Liter 50 Pfe.) BERLIN, ‚Luisenstrasse 1 = „Nennit“ —— —— Erzeugnis gegen Pflanzenschädlinge aller Art, 6. m. b. H. — Tel.: 3, 8996. prühbeetfeuster und Gewächshansbau-Fahrik PAUL KUPPLER. BRITZ bei Berlin, Bürgerstrasse 15. _ Telephon Amt Rixdorf 309. Prämiiert Dresden, Wernigerode, Berlin, Liegnitz. Erste Fabrik mit elektrisch. Betrieb, daher billiger wie jede Konkurrenz. Frühbeet: und Gewädıshaus- gene aus Kiefern-Stamm= und Pitch-Pine-Solz. Grösse 94—156 cm. Jedes andere gewünschte Mass in kurzer Zeit. Sämtliche vorkommenden Gewächshauskonstruktionen. Spezialität: Bauen aus Pitch-Pine-Holz. Gartenglas. 20 | \m-Kiste 26 M. Ia. Firnisskitt, pr. Ctr. ro M. Glaser-Diamanten, pr. St. 5—ıo M. : Silberne Staatsmedaille Berlin. Goldene Medaille Paris 1900, W. Niehis, Berlin N. 37, Sehnhauser Allee 1. | Verfertigt: Bessere Thermometer und Barometer für den Gärtnereibetrieb, Landwirtschaft und Haushalt. Preisliste auf Wunsch. = Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. III Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 11 a Dessauer Strasse 22° Neue Erscheinungen: Die mikroskopische Analyse der Drogenpulver. zi. Atlas für Apotheker, Drogisten und Studierende der Pharmacie von Dr. L. Koch, Professor der Botanik an der Universität Heidelberg. Dritter Band: Die Kräuter, Blätter und Blüten. Mit 23 lithographischen Tafeln. Quartformat. Geheftet 20 Mk., in Moleskin gebunden 24 Mk. 50 Pfg. Jahresbericht der Vereinigung der Vertreter der angewandten Botanik. Dritter Jahrgang 1904—05. Mit 2 Tafeln und 10 Textabbildungen. Geheftet 10 Mk. Früher erschien: Erster Jahrgang 1903. Geheftet 4 Mk. Zweiter Jahrgang 1903—04. Geh. 5 Mk. 20 Pfg. Kryptogamenflora der Mark Brandenburg una ausrenzender Gebiete, herausgegeben vom Botanischen Verein der Provinz Brandenburg. Zweiter Band: Laubmoose von C©.Warnstorf. Mit 426 Textabbildungen. Geheftet 48 Mk. Jugendformen und Blütenreife im Pflanzenreich von Dr. L. Diels, Privatdozenten an der Universität Berlin. Mit 30 Textfiguren. Geheftet 3 Mk. 80 Pfg. Ausführliche Prospekte bereitwilligst gratis und franko. IV H.Jungclaussen Frankfurt a. d. Oder. Baumschule, | Samen- und Pfilanzenhandlung. Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen : Illustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. franko. Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. mis Zu Au ru Man verlange —— den Katalog Berm. A. Hesse Weener, Prov. Hannover. Grösste und reich- | haltigste Baumschule. Die Firma €. H. Ulrich, Charloffenburg, L Bismarck »Strasse 98 een Ir, baut an allen Plätzen des In- und Auslandes Glashäuser von unübertroffener tech- nischerVollkommenheitund Formenschönheit, als: Wintergärten, &ewächs- häuser, Veranden, Bade- säle, Wandelhallen und alle anderen Glas-Eisen- konstruktionen in einfacher und in Ulrichs Doppel- Panzerverglasung - D. R.-Patent Nr. 133177. \ Garantiert „‚regen-, rost- und S- schweisssicher und gut wärme- > haltend“. Fertige Montage und Eindeckung Langjährige Garantie. Reich illustrierter Katalog von über 200 Seiten Zeichnungen, Berechnungen und Besuch auf Wunsch. NN Schlauchwagen Rasensprenger Rasenmäher AR Okt Ks Sohn Ne. bi 3 BERLIN NO., Neue Königstr. 35. a empfehlen billigst ge: =; Wr Ä N EEE zyE CET Er us Car H D EEE FE FE TETRREhR Zru Ziu Ziu ru iu Zu Zu Tu Jetzt ist es an der Zeit, sich die Daumseheere Glallsehnil anzuschaffen. — Ich verweise hiermit auf mein Inserat in No. ı der Gartenflora 1905. Die Baumscheere „Glattschnitt“ ist ausser bei mir von den Samenhandlungen Adolf Demmler, Berlin, Dresdenerstrasse 17, Adolf Schmidt Nachf., Berlin, Belle-Allianceplatz ı8 und vielen anderen zu beziehen. J. F. Loock, Königlicher Hofl. Berlin N. 4, Chaussee-Strasse No. 524. 949. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten im Kgl. Botanischen Museum, Grunewaldstr. 67, am 26. Juli 1906. Vorsitzender: Der Direktor des Vereins, Herr Walter Swoboda. I. Der Vorsitzende begrüßt die Versammlung und führt aus, daß er zum ersten Male das Vergnügen habe, die Geschäfte des V. z. B. d. G. zu leiten. Er könne sein neues Amt nicht anders beginnen, als damit, daß er allen denen, die ihn mit guter Zuversicht auf diesen verantwortungs- vollen Posten berufen hätten, herzlichen Dank sage. Im Verein mit den andern Herren des Vorstandes würde er alles daran setzen, die Erwartungen, die man an seine Wahl geknüpft habe, soweit das nur irgend möglich sei, zu erfüllen. Er gebe der festen Hoffnung Ausdruck, daß es bei gutem Willen von allen Seiten gelingen müsse, den Verein auch in Liebhaber- kreisen wieder mehr bekannt zu machen. Aber auch den Gärtnern solle reichlich Gelegenheit gegeben werden, ihre Neuheiten in Blumen und Pflanzen in geeigneter Umgebung nachdrücklich zur Geltung zu bringen, und auch für die Blumengeschäfts-Inhaber, so hoffe er, würde durch Vor- führung neuen Materials und einen lebhaften Meinungsaustausch über das Geschaute recht viel Nützliches herausspringen. Eine besondere Aufmerksamkeit verdiene unzweifelhaft die wichtige Frage der Gründung eines eigenen Heims. Sie nie aus den Augen zu lassen werde eine seiner vornehmlichsten Sorgen sein. Hierzu erbäte er von allen Mitgliedern Förderung und Unterstützung. II. Sodann teilte der Direktor mit, daß der unerbittliche Tod leider in letzter Zeit eine große Ernte gehalten habe. Nicht weniger als drei langjährige Vereinsmitglieder wären heimgerufen: 1. Herr Handelsgärtner J. Tropp in Steglitz, 2. Herr Gärtnereibesitzer van der Smissen, Steglitz, 3. Herr Königl. Baurat Joh. Büsing, Bockswiese. Er bat, das Andenken der Entschlafenen durch Erheben von den Plätzen zu ehren. Geschieht. Aber auch von einigen erfreulichen Vorkommnissen könne er berichten. So habe Herr Gärtnereibesitzer Emil Dietze-Steglitz am 1. Juli sein 25jähriges Geschäftsjubiläum feiern können und Herr Dr. Carl Bolle- Berlin, Ehrenmitglied des V.z.B.d.G., am 11. Juli sein 60Jährıges Doktorjubiläum. Beiden Jubilaren habe der Vorstand persönlich die herz- lichsten Glückwünsche ausgesprochen. Endlich hätte Herr Obergärtner Müller am 15. Juli sein 25jähriges Jubiläum als Obergärtner bei Herrn Königl. Gartenbaudirektor Th. Jawer- 3] 418 949. N Beauluns des Vereins zur Beförder ung des Gartenbaues. Nieder-Schönhausen gefeiert. Ihm sei eine große silberne Vereins- medaille mit entsprechender Widmung überreicht. III. Neu vorgeschlagen wurden zu wirklichen Mitgliedern: 1. Herr Königl. Gartenverwalter Max Keller-Potsdam, Zimmerstr,, 2. Herr Königl. Gartenverwalter von Böhn-Üharlottenhof, Lennestr., - Herr Dr.-Ingenieur Alfred Berliner, Grunewald, Beyme- straße 23, alle drei vorgeschlagen durch Herrn Weidlich, 4. Herr Viktor Tietz, Samenhandlung, Wilmersdorf b. Berlin, vorgeschlagen durch den Generalsekretär. o» IV. Ausgestellte Gegenstände: Vom Königl. Materialprüfungs- amt war durch Weorsmiudlanes von Herrn Königl. Baurat.A. Koerner ein kranker Apfel von glasig-gefrorenem Aussehen eingegangen. Hierzu nimmt Herr Klee Mereurde das Wort und Ah aus, dab das glasige Aussehen des Apfels darauf zurückzuführen sei, daß die Zellzwischenräume im Fruchtfleisch hier nicht Luft, sondern Wasser enthielten. Die wie ge- froren aussehenden Früchte besäßen einen faden Geschmack; doch sei der: durch diese Krankheit verursachte Schaden im. allgemeinen nicht groß, da olasige Äpfel bei uns nicht so häufig seien. In Rußland solle dagegen diese Krankheit sehr verbreitet sein. Bezüglich der Ursache dieser Kranlkheits- erscheinungen seien die Forscher sieh aber noch nicht einig. Herr Pro- fessor Sorauer vermute, daß eine lokale Ernährungsstörung der einzelnen Früchte vorliege, die in den ‚ersten Jahren .der Fruchtbarkeit . besonders zu beobachten sei. Ein französischer Forscher mit Namen . Prillieux mache dagegen Bakterien für diese Krankheit verantwortlich (Mieroceus). Nach Rostrup solle die Krankheit von den Gefäßen ausgehen. | Glasige Äpfel träten bei einigen Sorten häufiger auf, als bei anderen. Beim weißen Astrachan, zu welcher Sorte der kranke Apfel gehören dürfte, könne man diese Erscheinung besonders häufig beobachten. Bäume, die öfters olasige Früchte lieferten, pfropfe man am besten um. 2. Herr Obergärtner Adam Heydt-Blumenow hatte eine hübsche Kollektion Dahlien-Neuheiten, sowie einige der besten Sorten der letzten Jahre ausgestellt. Er empfiehlt besonders die Sorte Aristokrat, zinnober- scharlachrot, die sehr reich blühe, die Blumen frei und gefällig trüge und auch sonst alle Anlorderumgen, 0 man an eine gute Dahlie stellen müsse, erfülle. Auch die zweite Neuheit, Amethyst, sei sehr zu empfehlen. Sie werde im hoch, baue sich kugelig und dürfte nach ihrem ganzen an- sprechenden Äußeren eine Sorte dlor Zukunft sein. Leider sei dıe leuchtend blutrote Sorte Medusa nickend, so daß sie kaum zum Schnitt Ver- wendung finden würde, wohl aber zur Dekoration. Hierzu sei auch „Trudchen Pape“, brillantrot, geeignet, die er ‘in einigen trefflichen Exemplaren 'vorführte.-. Von anderen Einführungen habe er noch mit- gebracht: Alt-Heidelberg, Erlkönig, Spottless-Queen, Dr. Schleiff, Dekeında und Island-Queen. FRE Ferner hatte er ein Delphinum nudicaule, den aus Californien 949. Versammlung des Vereins zur ya des Gartenbaues. 419 stammenden Scharlach-Rittersporn, ausgestellt, der schon seit Mitte Juni bei ihm ununterbrochen blühe. 3. Herr Ernst Bindseil erfreute, durch ein Prachtexemplar von Haemanthus „König Albert“, und empfahl sehr warm diese Pflanze zur Zimmerkultur. In einer früheren Wohnung mit südlicher Lage habe er 10 Jahre lang schöne Amaryllis ziehen können. Nach dem Umzug in eine Wohnung, die nach Osten liege, seien die Amaryllis immer mehr ver kümmert. In den Haemanthus aber habe er einen vortrefflichen Ersatz, da sie für die Ostseite offenbar wie geschaffen seien. Man könne bei ihnen auf eine 4- bis 6 wöchentliche Blütezeit rechnen. Herr Swoboda bemerkt, daß „König Albert“ eine Hybride zwischen H. puniceus und H. Katharinae sei, die J. Nicolai in Coswig bei Dresden gezogen habe. 4. Herr Gärtnereibesitzer E. Dietze- Steglitz bei Berlin hatte eine Kollektion ganz hervorragend schöner Chabaud-Nelken ausgestellt, die er wegen ihres vorzüglichen Geruches und ihres außerordentlichen Blüten- reichtums sehr empfahl. Beim Bezuge von Samen müsse man aber stets die höchsten Preise anlegen, wofür man, sowohl von Züchtern wie auch von hiesigen Samenhändlern, sehr gute Ware erhalte. Herr Garteninspektor Weidlich hat bei Hern Obergärtner Repke in Fürstenwalde in einem Gewächshause überwinterte Chabaud-Nelken gesehen, die im Frühjahr heruntergeschnitten wurden und jetzt in Fast unerschöpf- licher Blütenfülle prangten. 5. Hierauf sprach Herr Kgl. Hofgärtner Potente-Sanssouci im Anschluß an den Ausflug nach Branitz über die Gartenkunst des Fürsten Pückler-Muskau, während der Generalsekretär den Fürsten in seiner Doppelnatur ie Mensch und Künstler u Die beiden Vorträge sind auf Seite 427 abgedruckt. 6. Die Schlesische Provinzial-Obst- und Gartenbau-Ausstellung in Brieg bei Breslau ist um Stiftung von Preisen eingekommen. Die Ver- sammlung beschließt, wie schon in früheren Jahren, nur solchen Vereinen, die ihr Interesse dadurch bekunden, daß sie Mitglieder des V. z. B. d. ©. seien oder es würden, Preise zu stiften. 71. Der für den Monat August angesetzte Ausflug nach den Riesel- feldern von Malchow, Buch usw. soll bis Mitte September verschoben werden, da früher auf eine rege Beteiligung kaum gerechnet werden kann. 8 Herr Otto Beyrodt erstattet Bericht über die 3. erweiterte Monatsversammlung, die am Donnerstag, den 6. September, wiederum im Neuen Saalbau des Landes- -Ausstellungsparkes stattfinden sol Alles weitere siehe auf Seite 448. 9. Dem Gartenbau-Verein für Steglitz und Umgegend wird, wie in früheren Jahren, für seine Balkonprämilerungen eine große silberne und eine bronzene Vereinsmedaille verliehen. _ 10. Die Monatsversammlung im August fällt zufolge des Beschlusses am Tage der Jahresversammlung aus. 11.. Das Preisgericht, bestehend aus den Herren: H. Mehl, G. Spiel- berg, H. Weidlich hat folgende Preise zuerkannt: 31® Über Bodenheizung. 1. Herrn Gärtnereibesitzer Dietze in Steglitz für seine Cha-, baud-Nelken eine kleine silberne Vereinsmedaille. Herrn E. Bindseil-Berlin für den ausgestellten Hae- manthus „König Albert“ und 3. Herrn Obergärtner Adam Heydt-Blumenow für ab- geschnittene Dahlien ein Ehrendiplom. 12. Aufgenommen wurden als wirkliche Mitglieder die in der letzten Versammlung Vorgeschlagenen. Siehe „Gartenflora“, Heft 14 Seite 361. Walter Swoboda. Siegfried Braun. I Über Bodenheizung. Von Dr. Hermann Mehner, a. o. Dozent an der Kgl. Bergakademie, Berlin.!) Geehrte Versammlung! Sie haben im Garten gesehen, wie es auf meiner Heizanlage wächst. Jetzt habe ich Ihnen zu zeigen, wie es ge- macht wird und besonders, was es kostet. Die Frage nach den Kosten ist mir als die wichtigste bei der Führung über die Heizanlage schon mehrfach gestellt worden, so daß ich ausführlich darauf eingehen werde. Zunächst ein paar Worte über das angewendete System der Heizung. Sie fanden im Kesselhaus die Dampfröhren, welche zur Turbine führen, mit einer Wärmeschutzmasse umgeben. Sie haben gesehen, wie aus einem Hochdruckkessel der Dampf mit 5 Atmosphären Spannung und der entsprechenden Temperatur von 150 Grad. nach dieser Turbine und einem damit auf gleicher Achse verbundenen Ventilator strömt, um sich nach dem Auspuff der vom Ventilator beförderten Luft beizumischen. Das warme Ge- misch geht dann unmittelbar durch unterirdische Rohrleitungen in die Beete kin- aus. In den ersten Tagen des Betriebes war die Wärmeschutzmassenochnicht aufgebracht, und die heißen Eisenteile erzeugten deshalb im Maschinenhaus eine unerträgliche Hitze. Ich hatte Sie veranlaßt, jetzt die eingepackten Rohre anzufühlen, und Sie haben sich überzeugt, daß an Stelle der hohen, weit über dem gewöhnlichen Siedepunkt des Wassers liegenden Temperatur des Rohres nur eine mäßige Wärme zu fühlen ist, so daß man ruhig die Hand darauf halten kann. Das Dampfrohr ist mit Kieselgur gepackt unter Benutzung irgend welchen Bindemittels. Kieselgur ist eine Erde, und man würde mit anderer Erde ähnlichen Erfolg haben. Früher packte man deshalb die Dampfrohre mit Lehm ein, vielleicht etwas dicker als jetzt. Aber auch der Lehm hinderte die Wärme genügend am Durchgang. Sie sahen und fühlten an den Dampfrohren, welch schlechter Wärmeleiter die Erde ist. Die einhüllende Schicht ist doch nur wenige Zentimeter dick und trotzdem hindert sie den Durchgang der Wärme in so wirksamer Weise. Genau dieses Hindernis bietet nun der Feld- und Gartenboden einer Heizung. Man hat den Gedanken künstlicher Bodenheizung schon manchmal gehabt; gerade jetzt, wo meine Heizung in gutem Gange ist, höre ich von !) Vortrag in der Königl. Gärtner-Lehranstalt Dahlem vor dem V.z.B.d.G. am 19. Juni 1906. Über Bodenheizung. 421 dieser oder jener Seite, sie sei nichts Neues. Nun, was neu daran ist, hat das Patentamt geprüft, und es hat eine recht erhebliche Neuerung ge- funden. Aber ich will Ihnen gerade zum Verständnis der Heizung sagen, was man früher getan hat. Da hat man in einem Falle eiserne Rohre in den Boden gelegt, die in irgend einer Weise mit Dampf oder heißem Wasser auf hohe Temperatur gebracht wurden, gerade so, wie Sie es in Ihren Treibhäusern tun. Der Erfolg war ein verderblicher, gärtnerisch und geschäftlich. Selbstverständlich — denn der Boden ist ja ein sehr schlechter Wärmeleiter. Man hat die heißen Rohre durch den Boden isoliert; sie konnten bereits in sehr geringer Entfernung von der Rohroberfläche keine einigermaßen genügende Heizwirkung mehr haben. Innerhalb dieser Grenze war aber nur eine ganz enge Zone von einer zuträglichen Temperatur. Näher am Rohr war es viel zu heiß und die Wurzeln mußten verbrennen. Hätte man die Rohre nur mäßig warm halten wollen, so hätte man schon in wenig Zentimetern Entfernung die Wirkung Null gehabt. Es liegt ın der Natur des Bodens, daß er die Wärme schlecht durchläßt und es ist nicht möglich, ihn in vorteilhafter Weise zu heizen, wenn man den Boden selbst zur Weiterleitung der Wärme benutzen will. Sie haben ja in der täglichen Beobachtung eine Menge Beispiele für die schlechte Wärmeleitung erdiger Stoffe. Denken Sie an den üblichen Berliner Kachelofen. Da ist innen ein Feuer, das hat Gelbglut, also mindestens 800 Grad. Außen legen Sie die Hand auf. Was zwischen liegt, ist eine Spanne Lehm oder Ton. Die Eigenschaft, daß der Boden die Wärme schlecht leitet, habe ich als die wesentlichste meiner Heizung zugrunde gelegt. Sie ist sehr nützlich, wenn man sie zu behandeln versteht. Denn der Boden behält gerade wegen dieser Eigenschaft lange eine zugeführte Wärmemenge, anstatt sie zu ver- lieren. Nun sehen Sie hier auf dem Tische eine Anzahl Tonröhren. Das sind ganz gewöhnliche Drainrohre, welche ich ganz ähnlich wie bei einer Entwässerung für meine Heizung in den Boden gelegt habe, nur erheblich enger, als man bei Entwässerungsanlagen zu tun pflegt. Hier mit diesen engen Rohren von 40 mm Durchmesser habe ich die eigentlichen Heiz- leitungen ausgeführt, mit weiten Rohren von 10 cm und mehr die Zu- leitungen Für lange Zuleitungen, wie für den Strang vom Heizhaus nach der 170 m entfernten Talutmauer, habe ich glasierte Schleusenrohre benutzt. Die engen Rohre liegen nun im Boden etwa 50 cm, stellenweise bis zu 1 m tief und zwar zum Teil gerade wie bei einer Drainage, Rohr an Rohr dicht zusammengestoßen. Was ich hier dicht nenne, ist es natürlich nicht im physikalischen Sinne; man kann mit der größten Sorgfalt nie dahın kommen, daß zwischen zwei aneinandergehaltenen Rohren kein Luftspalt bleibt. An anderen Stellen sind die Rohre mit 2 mm Zwischenraum ver- legt und auf einigen Versuchsbeeten mit einem Zwischenraum von 5 mm. Diese Spalten mußten natürlich, damit nicht Erde hereinfällt, mit Scherben, Steinbrocken u. dgl. vor der Zuschüttung umgeben werden. Wenn in einen derartig verlegten Rohrstrang das von der Maschine erzeugte Luft- und Dampfgemisch eingeblasen wird, so entweicht es fast ohne Wider- stand durch die Spalten und bewegt sich quer durch die Bodenschicht nach der freien Atmosphäre; selbstverständlich unter Ausbreitung nach den Seiten und nicht bloß senkrecht auf dem geradesten Wege vom Rohre Über Bodenheizung. 422 I nach oben. Der Boden ist nämlich weit entfernt davon, dicht zu sein. Wie ungemein durchlässig er ist, wird selten verstanden. Ich habe es aber durch einen besonderen Versuch gezeigt. Ich habe 5 m Heizleitung verlegt und in keiner Weise mit dem ganzen Heizungssystem verbunden. Die beiden geschlossenen Enden sind durch senkrecht nach oben geführte Gasrohre gebildet, von denen das eine verschraubt wurde, das andere mit einer Luftzuführung verbunden. Die Luftzuführung hatte ich einfach mittelst Gummischlauches hergestellt und in dieselbe ein Wassermanometer eingeschaltet, eine Flasche mit etwas Wasser am Boden, in welche die Luft ein- und austritt, während ein in das Wasser eingetauchtes, nach außen offenes Steigrohr ihren Druck an- gibt. Ich versuchte mit einem Handgummiball durch Einpumpen von Luft in der Rohrleitung Druck zu erzeugen — ganz ohne Rrfolg.. Dann nahm ich einen dichten Blaschalg, wie ihn die Gärtner zur Zerstäubung von Schwefel gebrauchen. Damit gelang es mir, bei raschem Zusammendrücken eine Pressung von 20 oder 30 cm Wassersäule zu erzeugen, aber nur während des Augenblickes, in welchem ich drückte. Sowie die Bewegung des Blasebalges aufhörte, war auch der Gasdruck weg. Die Rohrleitung im Boden war also sicherlich sehr undicht. Da zur raschen Fortbewegung von Luft in Schläuchen Druck verbraucht wird, so wollte ich kennen lernen, wieviel des angezeigten Druckes auf den Schlauchwiderstand meines Meßapparates kam und führte den Schlauch deshalb frei in die Atmosphäre. Wenn ich jetzt mit dem Blasebalg arbeitete, so bekam ich denselben Druck und konnte sogar durch besonders rasches Zusammendrücken die Wasser- säule im Steigrohr noch etwas höher hinaufstoßen. Die Bodenpackung um die5m Versuchsleitung, welche aus feuchtem Lehmbodenbestand, waralso für dieLuft genau so offen, wie ein offener@ummischlauch. Ich blies durch den Heizstrang einfach in die freie Atmosphäre. Aus dem geschilderten Versuche ersehen Sie, daß mittelst meiner Heizleitungen das heizende Dampfluftgemisch, der Wärmeträger selbst, dorthin geführt wird, wo die Wärme wirken soll. Ich drücke mein heizendes Gas quer durch den Boden, das ist mein Vorteil, und darauf geht mein Patent- anspruch. Ich kann auch, wie ich vorbauend hier erwähnen will, ‘warme Luft von oben mittelst der Heizleitung. einsaugen. Nach meinem Ver- fahren überwinde ich bei dem Boden die schlechte Wärmeleitung unter Benutzung der guten Gasleitung. Den Erfolg haben Sie gesehen. Die Heizung ist physikalisch vollkommen gelungen. Ich habe sowohl in den Kastenbeeten als im freien Lande jede Temperatur, die überhaupt in Frage kommen kann, erzielt. 30 Grad, 25 Grad, 20 Grad nach jeweiligem Willen. Selbst in der 170 m entfernten Talutmauer habe ich in etwa 1 m Tiefe den Boden rasch auf 15 Grad gebracht, dieses im April, während 15 Grad der Junitemperatur entsprechen. Wenn man sehr kritisch ist, kann man noch zweifeln, ob dem physikalischen Zustand ohne weiteres die gärtnerische Wirkung folgt. Nun, darüber haben Ihnen die besichtigten Beete Aus- kunft gegeben. Ich kann jetzt noch hinzufügen, daß der Spargel, obgleich er erst gegen Mitte April angeheizt werden konnte, und .obgleich eine späte Sorte zur Heizung gelangte, noch etwas früher gestochen wurde, als die danebenstehende, ungeheizte frühzeitige Sorte. Der Vortrieb wurde j Über Bodenheizung. 423 von dem Gärtner auf etwa 14 Tage geschätzt und ich zweifle nicht, daß ich ihn sehr bequem auf 4 Wochen bringen kann, wenn- ich mit dem Heizen im März beginne. Denn ich hatte nur 9 Tage gewärmt. Der gärtnerische Erfolg ist also auch da. Wie steht es jetzt mit dem geschäftlichen? Was kostet die An- lage? Was kostet das Heizen? Die Anlagekosten sind etwa 1000 Mk. für den Morgen, wenn der Umfang nicht zu gering ist. Bei einem so kleinen Versuch wie der jetzt angestellte sind sie höher. Die Heizungskosten können aus der jetzigen Anlage nicht gemessen werden. Dieselbe dient zu einer so verschiedenen Anzahl kleiner Proben, bei denen die verschiedensten Heizansprüche bestehen, daß jede Berech- nung unmöglich wäre. Die Versuchsanlage ist überhaupt gar nicht dafür da, Betriebskosten festzustellen, sondern nur die Betriebsmöglichkeit und Betriebsweisen. Sie soll qualitativ arbeiten, nicht quantitativ. Kann ich Ihnen nun auch keine Erfahrungszahlen geben, so bin ich doch imstande, Ihre dringendsten Fragen zu beantworten und dieses nicht mit Hilfe von Voraussetzungen, sondern auf Grund von Messungen und wissenschaft- lichen Tatsachen, die Ihnen selbst die Überzeugung geben müssen, dal) die Rechnungen zuverlässig sind. Die Wärmekosten folgen aus der verbrauchten Wärmemenge, und wenn wir Wärmemengen messen wollen, so müssen wir eine Einheit dazu haben. Diese Einheit verschaffen wir uns mittelst des Wassers, Sie ver- stehen ohne weiteres, daß eine gewisse Wärmemenge nötig ist, um, sagen wir, eine Wanne voll Wasser von 15 Grad C. auf Badewärme zu bringen. Man heizt dazu den Badeofen. Nun ist es klar, daß in der halben Wanne voll Wasser nur halb soviel Wärme ist wie in der ganzen, obgleich der Wärmegrad in der einen Hälfte nicht größer ist wie in der anderen, und daß in zwei Wannen voll warmen Wassers noch einmal soviel Wärme steckt als in einer. Es zeigt sich hier der Unterschied zwischen dem Wärmegrad und der Wärmemenge. Die Physiker benutzen nun als Maß für Wärmemengen, als die Wärmeeinheit, die Wärmemenge, welche man braucht, um einen Liter Wasser 1 Grad wärmer zu machen. Die Phy- siker verbrauchen eine Wärmeeinheit, um einen Liter Wasser um 1 Grad zu erwärmen; um es 10 Grad zu erwärmen, verbrauchen sie 10 Wärme- einheiten usf. Wieviel Wärmeeinheiten brauchen Sie nun, wenn Sie ein Stück Boden erwärmen? Sagen wir des Vergleiches wegen dasselbe Volumen wie 1 Liter Wasser, nämlich 1 ecdem Boden? Das könnte ich Ihnen aus den Büchern sagen, aber besser ist es, Sie erfahren es vom Boden selbst. Hier in diesen Töpfen ist gewöhnlicher Dahlemer Lehmboden aufge- stellt und daneben die in den Mistkästen gebrauchte Erde. In jeder Boden- probe steckt ein Thermometer und daneben sehen Sie eines in der Luft. Die Bodenproben sind vor längerer Zeit genommen, damit sie Zimmer- temperatur annehmen sollten. Die Thermometer stehen jetzt gleich. Es hat aber lange gedauert, ehe es dahin kam, besonders für den Ausgleich des letzten Grades. Von der Gartenerde habe ich 250 cem in diesen Meßzylinder abgefüllt, nur um zu zeigen, wie man in einfacher Weise ein bestimmtes Bodenvolumen abgrenzt. Eine solche Probe von 250 ecem — 424 Über Bodenheizung. ein viertel edem — ist hier in diesem Becherglas. Ein Thermometer darin zeigt 17 Grad. ‚Jetzt nehme ich das gleiche Volumen Wasser von 250 cem in dies andere Becherglas und erwärme es über der Flamme. Nicht hoch, es genügen 50 Grad. Das Thermometer steigt ziemlich rasch, jetzt ist es 48, ich entferne die Flamme, jetzt sind gerade 50, und ich nehme das Glas vom Dreifuß. Jetzt gieße ich das viertel Liter Wasser auf das viertel Kubikdezimeter Boden im Becherglas.. Dann erwärmt das Wasser die kältere Erde. Ich rühre um, gleich mit dem "Thermometer, dis bie Tem- peratur gleichmäßig und konstant ist. So, jetzt ändert sich nichts mehr. Das Thermometer zeigt 40 Grad. Dann hat also das Wasser, weil es sich 10 Grad abgekühlt hat und ein viertel Liter war, 10 Viertel = 2'/, Wärme- einheiten hergegeben. Der Boden hat diese aufgenommen. Er ist aber sehr viel mehr als um 10 Grad erwärmt worden, nämlich von i7 auf 40, das sind 23 Grad. Sie sehen, der Boden braucht viel weniger Wärme zur Temperatursteigerung als das Wasser. Der Physiker sagt, seine spezifische Wärme ist gering. Zu ermitteln, wieviel sie beträgt, ist nun einfache Rechenaufgabe. Ohne Rechnung erkennen Sie sofort, dab sie weniger als die Hälfte von der des Wassers sein muß, denn das Wasser wurde um 10 Grad kälter und der Boden wurde um mehr als 20 Grad wärmer durch die gleiche Wärmemenge. Ich habe nun diese Messungen für die Dahlemer Mistbeet- und Freiland- erde genauer und in aller Ruhe ausgeführt und habe dabei auch gemessen, wie- viel Wärmeaufnahme auf das Gefäß allein, kommt, welches den Boden enthält. Ich fand die spezifische Wärme der Kastenerde zu 0,43, dıe des gewöhnlichen Lehmbodens zu 0,56 für das Kubikdezimeter. Demnach würde ein Kubik- meter von diesen Bodenarten 430 und 560 Wärmeeinheiten brauchen. Mit diesen Werten können wir arbeiten. Wir wollen aber zur Bequemlichkeit und weil wir reichlich und mit Sicherheit rechnen wollen, 500 und 600 Wärmeeinheiten sagen. Bevor wir diese Zahlen anwenden, ist es aber nötig, klar zu werden, was wir bei unserer Heizung vornehmen, ‘Wenn Sie im Winter ein Zimmer heizen oder ein Treibhaus, so wissen Sie, daß die Temperatur auf der inneren Seite der Wand höher ist als auf der Außenseite, und da die Wärme immer von den wärmeren nach den kälteren Stellen abfließt, so verlieren sie unausgesetzt Wärmemengen an der äußeren Seite der Wand und müssen diese durch neue Heizung, neuen Brennstoff- aufwand ersetzen, wenn die Temperatur im geheizten Raum nicht sinken soll. Ist die Wand groß, so ist dieser Vorgang recht empfindlich. Denken Sie an Eckzimmer. Wie groß muß demnach der Wärmeverlust sein, wenn ein Feldstück im Freien geheizt werden soll! Das ganze Feldstück ist doch eine gekühlte Fläche, und den Wind, welchen das Eckzimmer nur von zwei Richtungen bekommt, bekommt es von jeder Richtung. Dieser Vergleich ist aber ganz falsch. Er enthält eine völlig un- richtige Vorstellung! Bei dem Boden ist es nämlich nicht so, daß die Wärme auf der ge- heizten Seite höher ist als auf der ungeheizten. Sehen Sie in die metereo- logischen Tabellen. Ich habe hier, auf diesem Blatt den Auszug einer solchen, die Bände füllt, über jahrelange Beobachtungen in der Forst- akademie Eberswalde; aber ich will Ihnen auch diese lange Liste von Über Bodenheizung. 495 Zahlen nicht geben, sondern mache davon wieder einen Auszug. Vor- her ein gemeinsames Ergebnis aller Bodenbeobachtungen, das physikalisch und praktisch wichtig ist. Der Boden wechselt nicht rasch und häufig zwischen warm und kalt wie die Luft. Von stündlichen Schwankungen redet man überhaupt nicht, die täglichen Schwankungen der Temperaturen sind in einer Spanne Tiefe für den Praktiker bereits nicht mehr beachtenswert, nur der Physiker arbeitet noch damit. Deshalb weiß der Boden in größerer Tiefe, etwa in '/, m, nichts mehr von Tag und Nacht und zeigt nur noch einen ganz gleichmäßigen langsamen Gang nach warm oder kalt, je nachdem in der Welt darüber Sommer oder Winter ist. In einigen Metern Tiefe hört auch das auf, der Boden ist immer gleich warm, jahraus jahrein. Hier an der Tafel steht nun die Wärmeverteilung im Boden in den Monaten März, April, Mai und Juni: II IV NY VI 30—60 cm tief rund 1° 70 110 150 An der Oberfläche rund 6° 3° 1.022190 Die erste Temperaturreihe gibt also den mittleren Stand eines in 60 cm Tiefe ohne Rückschlag während je eines Monats gestiegenen Thermometers, die zweite den mittleren Stand eines mit Rückschwankungen im Ganzen gestiegenen 'Thermometers. Sıe finden in 30—60 em Tiefe 1, 7, 11, 15 Grad, wie es unter den römischen Zahlen steht; an der Oberfläche dagegen 6, 13, 17, 19 Grad. Die Oberfläche ist also wärmer, wie die Tiefe. Daraus geht hervor, daß der Boden keine Wärme verliert. Das ist auch selbstverständlich, denn er ist ja ım Winter kalt geworden, meistens gefroren und wird nun im Frühjahr von außen langsam erwärmt. Wenn Sie ihn jetzt heizen, 2. B. im: März auf 6 Grad in der Tiefe oder im April. auf. 13 Grad, so werden Sie im Gegensatz zu der Wand Ihres Gewächshauses oder eines Eckzimmers nicht eine Wärmeeinheit verlieren, denn dıe Wärme wıll in den Boden hinein und nicht heraus, und selbst oberflächliche Ab- kühlungen werden durch folgende oberflächliche Erwärmungen mehr als ausgeglichen. Nun achten Sie auf die niedrigen Temperaturen, welche Sie im Boden warm nennen. Im April ist der Boden schon leidlich warm, denn die Vegetation regt sich. Dabei hat er aber nur 7 Grad. Im Mai, wenn alles sproßt und blüht, hat er nur 11 Grad und selbst im Juni kommt er erst auf 15, eine Temperatur, die Sie sitzend auf die Dauer nicht ohne Über- rock aushalten. Sie sehen, zu einer wirksamen Bodenheizung gehört weiter nichts, als die Mitteltemperatur, welche der Boden von selbst an- nehmen wird, einen Monat früher zu geben. Erzeugen Sie im März 6 Grad in der Tiefe, so haben Sie ungefähr die mittlere Temperatur des April. Erzeugen Sie im April in der Tiefe die natürliche Oberflächentemperatur von 13 Grad, so haben Sie schon mehr als die mittlere Maitemperatur (11 Grad), etwa den Zustand des Bodens nach dem 20. Mai, und wenn Sie im Mai in der Tiefe 17 Grad geben, so erreichen Sie mehr, als was die Natur Mitte Juni liefert. Bei eimer solchen Heizung verlieren Sie 32 426 Über Bodenheizung. aber nichts durch die Ausstrahlung der Oberfläche, sondern Sie brauchen nur diejenigen Wärmemengen, welche zur Anwärmung des Bodens not- wendig sind. Der Unterschied zwischen der tiefen und der Oberflächen- temperatur ist ungefähr 6 Grad in jedem Monat. Wenn Sie also im April auf 13 Grad heizen, so hätten Sie die vorhin ermittelte spezifische Wärme sechsfach aufzuwenden. Sie haben eine derartige Aufwendung auch schon im März gehabt und werden auch im Mai noch eine bekommen. Wahr- schemlich wird die ganze Heizung auf eine allmähliche Erwärmung des Bodens um 10 Grad hinauslaufen. Es ist nämlich keineswegs die Absicht meiner Bodenheizung, in kalter Jahreszeit hohe Temperaturen zu erzielen. Ich wünsche nur, der Trägheit des Bodens in der Wärmeleitung zur Hilfe zu kommen. Wir haben im April und Mai die langen Tage und viel schönen Sonnenschein. Aber die Pflanzen können diesen Vorteil nicht ausnutzen, ihre Wurzeln stehen kalt. Gibt man ihnen nur die geringe Wärme, welche sie einen Monat später endlich langsam von der Natur bekommen können, so bringt man sie etwa 3—4 Wochen voraus und das ist alles, was bei Frühgemüsen zu wünschen ist. Denn gerade die Mohr- rüben oder der Kohlrabi und Salat, welche diese wenigen Wochen vor der natürlichen Ernte auf den Markt kommen, haben einen unverhältnis- mäßigen hohen Preis. Diesen Preis will ich mit meiner Bodenheizung wahrnehmen. Mehr zu tun gedenke ich nicht. Etwa im froststarrenden Januar Freilandgurken erheizen zu wollen, ist mir nie entfernt in den Sinn gekommen. Wenn ich mich mit der so gestellten Aufgabe bescheide, so brauche ich auch ganz bescheidene Wärmemengen. Für die einzelne Kultur, wie ich aus der Tabelle der Bodenwärme ableitete, vielleicht so viel, als zu einer Erwärmung um 10 Grad nötig ist, oder für mehrere auf- einanderfolgende Kulturen im ganzen Frühjahr vielleicht etwa so viel, als einer Erwärmung um 15 Grad entspricht. Sie sehen aus der Tabelle ohne weiteres, daß ich mit einer Erwärmung um 10 Grad ganz gut Spargel treiben kann. Sie stechen den Spargel im Mai, der eine mittlere Boden- temperatur von 11 Grad hat. Gegen die natürliche Temperatur im März ist das ein Unterschied von nur 10 Grad und Sie bekommen naturgemäß Frühspargel, wenn Sıe diese 10 Grad im Laufe des März und des April dem Boden zugeben. Beachten Sie bitte bei dieser Gelegenheit für alle anderen Fälle, daß es sich nicht um Treiberei in dem üblichen Sinne handelt. Wenn Sie im März um etwa 6 Grad heizen und im April noch um 4 bis 5 Grad, so erwärmen Sie die Pflanze ganz langsam. Sie regen sie nicht an, in einer kurzen und unnatürlichen Zeit eine Leistung zu machen, die sie sonst langsam vollzieht, sondern Sie wecken sie nur ein paar Wochen früher aus der Winterruhe und lassen ihr dann dieselbe Vegetationszeit, welche sie bei späterem Erwachen von Natur hat. (Schlufs folgt.) Der Ausflug nach Kottbus und Branitz am 19. Juli 1906. Der Ausflug nach Kottbus und Branitz am 19. Juli 1906. a) Spezieller Bericht, erstattet von Herrn Königl. Obergärtner Potente am 26. Juli, Hochansehnliche Versammlung! Auf Gewitter folgt meist schöner Sonnenschein; so erging es auch der leider geringen Zahl von Mitgliedern, die sich heute vor acht Tagen trotz aufsteigenden Gewitters zur Fahrt nach Kottbus und Branitz zusammen- gefunden hatte. Bei herrlichstem Sonnenschein wurden wir in Kottbus von den dortigen Kollegen, an ihrer Spitze Herr Parkdirektor Bleyer- Branitz, empfangen, aus Dresden hatte sich zur Teilnahme auch Herr König]. Oberhofgartendirektor Bouch& eingefunden. Die Herren der städtischen Gartenverwaltung übernahmen sogleich die Führung. Zunächst galt der Besuch dem Kaiser Wilhelmplatz, der mit seinen großen, wohlgepflegten Blumenanlagen einen ausgezeichneten Eindruck machte. Sehr geschickt ist hier das verschiedene Niveau der umgebenden angrenzenden Straßen durch die regelmäßige Anlage aus- geglichen. Weiter ging es zum Stadtpark, der früheren Mühlenwiese, einer schon prächtig angewachsenen Sjährigen öffentlichen Anlage, in der vorzügliche Pflanzungen, größere Teichpartien und wohlgepflegte Rasen- flächen sich zu einem harmonischen Bilde vereinigen. Hier wurde ein kurzes Frühstück eingenommen und die Besichtigung der städtischen An- lagen alsdann weiter fortgesetzt. Namentlich die neuesten Schöpfungen, die gartenkünstlerische Ausgestaltung der Wallanlagen mit ihren Fels- partien erregten das höchste Interesse und die allgemeine Anerkennung der Tätigkeit der Kottbusser Stadtgartenverwaltung, die unter der regen Für- sorge und dem tiefen Verständnis des jetzigen Oberbürgermeisters um die Verschönerung der Stadt in kurzer Zeit za einer hohen Entwickelung gelangt ist. Herr Oberbürgermeister Werner hatte dem Verein auch noch besondere schriftliche Grüße übermitteln lassen, die auf allgemeinen Wunsch sofort mit dem Danke für die interessante Besichtigung der städtischen Garten- anlagen durch Telegramm beantwortet wurden. Nach eingenommenem Mittagsmahl wurde um 2 Uhr zum baldigen Aufbruch gemahnt, denn noch stand uns der Glanzpunkt des Tages- programms, der Besuch der berühmten Uartenkunstschöpfung des Fürsten Pückler zu Branitz, bevor. Durch die neuen, an den Ufern der Spree gelegenen städtischen Anlagen, die ebenfalls von dem Weitblick der dortigen Verwaltung zeugen, ging es unserem schönen Ziele entgegen, und bald schon war der Vorpark von Branitz erreicht, wo unser verehrter Herr Parkdirektor Bleyer die weitere Führung in seinem Bereiche übernahm. Die waldigen freien Anlagen durchquerend, gelangten wir zum Kott- buser Torhaus bei der Fasanerie, traten hier in den abgeschlossenen Teil des Parkes ein und befanden uns sogleich inmitten der großartigsten Park- szenerien, die uns so besonders charakteristisch bei allen Pücklerschen Schöpfungen entgegentraten. 428 Der Ausflug nach Kottbus und Branitz am 19. Juli 1906. An den Gewächshäusern vorüber ging es zum Schloß, von wo sich eine Fülle der herrlichsten Landschaftsbilder vor unserem Auge erschloß. Die meisterhafte Behandlung der Terraingestaltung, die wirkungsvolle An- ordnung der Gehölzpflanzungen im Grundriß und Aufbau, die naturgetreue Ausarbeitung der den Park durchziehenden Gewässer, diese drei Haupt- faktoren gartenkünstlerischen Schaffens, die Fürst Pückler so meisterhaft beherrschte und sie als deutsche Gartenkunst für alle Zeiten vorbildlich machte, alles dies zeigt hier noch so deutlich den Geist und die Hand seines Meisters, daß die harmonische Zusammenwirkung des ganzen Werkes uns sogleich gefangen nahm und unser volles Interesse und unsere Aufmerk- samkeit für alle Einzelheiten dieser Schöpfung von vornherein festhielt. M.D.u.H.! An dieser Stelle sei mir gestattet, Ihnen einige Mitteilungen über die Entstehung des Parkes von Branitz zu geben, die ich der Güte des Herrn Parkdirektor Bleyer verdanke. Das Rittergut Branitz wurde vom Reichs- grafen Sylvius von Pückler am 24. September 1686 in der Subhastation von Herrn von Mucho erworben. Zunächst landwirtschaftlich bewirtschaftet, erbaute im Jahre 1772 der damalige Besitzer, Ieichsgraf Heinrich von Pückler, der seinen Wohnsitz auf Branitz genommen hatte, das jetzige Schloß und tat viel für die Verbesserungen in landwirtschaftlicher Beziehung. Nachdem zu Anfang der achtziger Jahre im vorigen Jahrhundert dessen Sohn Ludwig sich mit der Gräfin von Callenberg in Muskau ver- mählt hatte, übernahm der Reichsgraf Heinrich auf Wunsch die General- verwaltung in Muskau und verlegte nun seinen ständigen Wohnsitz nach dort. Branitz war wieder verwaist und wurde als Ökonomiegut behandelt. Nach dem Tode des Großvaters und des Vaters übernahm im Jahre 1811 der Graf Hermann, der spätere Fürst Hermann von Pückler-Muskau, das Lehen Branitz. War schon in den letzten Jahren für Branitz nicht viel geschehen, so geschah jetzt für Branitz gar nichts. Die Ökonomie, der damalige Schloßgarten wurden verpachtet und was verwertet werden konnte. wurde verkauft. Ja sogar das jetzige Schloß war bereits zum Abbruch verkauft, der Verkauf wurde aber glücklicherweise noch rückgängig gemacht, Der Fürst Hermann von Pückler-Muskau ist, solange er Muskau besaß nie ın Branitz gewesen. Als dann im Jahre 1845 Fürst Pückler seine Idealschöpfung Muskau verkaufen mußte und das Gut Waldstein bei Glatz in Tausch mit annahm, beabsichtigte der Fürst, zunächst diese Besitzung nach seinen künstlerischen Plänen umzuwandeln, doch mußte er diese Absicht bald aufgeben, das Rittergut erwies sich bald als ebenso ungesund, wie wertlos. Seinen Drang nach künstlerischem Schaffen betätigte nunmehr der Fürst bei den Anlagen des Schloßgartens in Babelsberg und auf den Lustschlössern zu Weimar, während seine Gattin Lucie sich auf das bisher unbeachtete Gut Branitz zurückgezogen hatte, um von hier aus dem Fürsten die Übernahme und das Emporblühen dieses Stiefkindes ans Herz zu legen. Nur schwer entschloß sich der Fürst, dem Drängen seiner Gemahlin nach- zugeben. Im Frühling 1846 traf er zum erstenmal in Branitz ein. Ver- lockend allerdings zeigte sich Branitz dem Auge des Fürsten nicht. Nach Der Ausflug nach Kottbus und Branitz am 19. Juli 1906. 429 Süden hin Viehställe, schlechte Wirtschaftsgebäude, Düngerhaufen, gegen- über einige magere Obstbäume, überall trostlose Ebene und sonstiges Acker- land, von einigen Öffentlichen Wegen durchschnitten. Das einzige vor- handene landschaftliche Material war, von der Westseite des Schlosses gesehen, die Stadt Kottbus, die mit ihren mittelalterlichen Toren und Türmen den Hintergrund abgab, der sich. wohl zu einem Bilde verwerten ließ, sobald man nur erst einen anderen Vordergrund geschaffen hatte. Pückler hatte sich, bevor er zur Ausführung seines Unternehmens schritt, wohl klar gemacht, mit welchen Schwierigkeiten dasselbe verbunden sein würde, aber gerade diese Schwierigkeiten reizten ıhn. Einmal begonnen, vermochte er seiner Leidenschaft nicht Halt zu gebieten, denn ein Kunst- werk unvollendet zu lassen, widersprach seinem Künstlersinn. _ So begann er das Wagnis, eine Sandscholle in ein Wald- und Blumenparadies umzu- wandeln. Branitz erschien ihm als eine neue Studie, ein Wunder, dessen Resultate der Natur nur im schweren Kampfe abgerungen werden sollen. Bezeichnend schreibt er am 11. April 1847 über seine Tätigkeit unter anderem: „Ich büffle unterdessen hier ın Branitz, wie ehemals in Muskau, um wieder eine neue Oasıs in der Wüste zu schaffen, was einmal meine Bestimmung hienieden zu sein scheint. Mein Pfund habe ich in dieser Hinsicht nicht vergraben und werde vielleicht einmal in einem paradiesischen Tale der Sonne belohnt. Soviel ist gewiß, daß, wenn es mir hier gelingt, eine ästhetische Natur hervorzuzaubern, dies mein Meisterstück sein wird, wie auch mein letztes Stück, welches zur Aufführung kommt.“ War Branitz auch nicht zum zehnten Teil so groß wie Muskau, so stellte doch die Bodenbeschaffenheit Pücklers idealem Plane gewaltige Hindernisse in den Weg. Das Terrain liegt im gleichen Niveau mit der Spree und zeigt bei 1 m Bodentiefe klares Grundwasser; ein günstiger Umstand, welchen der Fürst zur Anlegung von Seen, Bächen und sonstigen Wasserläufen zu benutzen wußte. Zunächst wurde mit dem Ankauf der in der Nähe des Schlosses liegenden Bauernwirtschaften begonnen, dieselben abgebrochen, die öffentlichen Wege, soweit es möglich war, verlegt und ein Teil des Dorfes durch dichtbewaldete Höhenzüge verdeckt. Das wenn auch einfache, doch im edlen Stil wieder hergestellte Schloß lag inmitten reicher Blumenbeete. Eine prächtige Terrasse, mit Blumen reich geschmückt, umgab das Schloß, hieran schloß sich der mit vergoldetem Gitter um- gürtete Blumengarten, an welchen sich wiederum der Pleasure-ground mit dem Schloßsee bis zum Beginn des Parkes anglıiederte. Im Jahre 1847 ließ der Fürst den Architekten Semper aus Dresden kommen, der die Ratschläge für die Baulichkeiten erteilte und auch den Bau der Pergola auf der Rückseite des Schlosses empfahl, um so den Düngerhof vor dem Schlosse zu verdecken. Mit der aus den Wasser- läufen gewonnenen Erde schuf der Fürst anmutige Höhenzüge, welche er mit mächtigen weit hergeholten Bäumen bepflanzte So entstand der heilige Berg, der Mondberg und, zum Abschluß der zuerst projektierten Anlage, der Linden- und Poetenhügel. In der später begonnenen Anlage entstand durch Ausgrabung der Tumulus, eine 15 m hohe grasbewachsene Pyramide, die sich still spiegelt in den klaren Fluten, die ihren Fuß um- spülen, und die daher ein so wunderbar stimmungsvolles Bild abgibt für 430 Der Ausflug nach Kottbus und Branitz am 19. Juli 1906: die Stätte, in der der Fürst seinem Wunsche gemäß die letzte Ruhe ge- funden hat. Das Schloß bildet den Hauptmittelpunkt der ganzen Anlage. Viele Schlösser mögen reichere Kunstschätze als das Schloß von Branitz bergen, so originell, so schönheitsvoll in der Anordnung seiner Kunstgegenstände mit solch lieblichen mit jedem Fenster wechselnden Fernsichten, wird es nicht allzuviele geben. Alle Weltteile wetteifern gleichsam, diesen Räumen Zauber, Farbenspiel und Pracht zu verleihen. Was Pückler auf Reisen gesammelt und erworben hatte, wurde hier aufgestellt. Von den freien Fenstern öffnen sich die Landschaftsbilder nach allen Seiten hin. An der Westseite das Hauptbild, umrahmt von malerischen Einzel- bäumen die Schloßwiese, zu der einige Stufen von der Terrasse hinab- führen, daran der Schloßsee und wieder weite großartige Parkszenerien mit den prächtigsten Baumbeständen, die in ihrer üppigen Entfaltung, feinen Farbenwirkungen und meisterhaften Anordnung ihres Gleichen suchen; als zweites Bild an der Ostseite die Pergola mit Medaillons und Statuen geschmückt, sowie der Blick auf die anmutig verstreuten hier und da über das Laub hervorragenden Giebel der Ökonomie- und Gärtner- gebäude und die weite Königin Augustawiese. Von der Nordfront wieder ein Blick in den Blumengarten und auf den Blumenberg, während sich vor der Südfront hinter prangenden Gärten der Schloßteich uns auftut. Jedes Bild ganz verschieden an Charakter und, Stimmung. Im Jahre 1852 war das Innere des Schlosses, sowie die nächste Um- gebung, soweit fertig gestellt, daß der Fürst seinen Wohnsitz in Branitz nehmen konnte. Bald darauf schon 1854 verstarb die Fürstin in Branitz und wurde ım Park unter schattig sich wölbenden Baumkronen beigesetzt. Noch einmal begab sich der Fürst, wie so oft früher in seinem ab- wechslungsreichen bewegten Leben, auf Reisen, um aber bald wieder nach dem ihm nun ans Herz gewachsenen Branitz zurückzukehren und sich von nun an ausschließlich der Vollendung seiner Pläne, das ganze Rittergut in einen Park zu verwandeln, zu widmen. Der Ruf des Branitzer Parkes wuchs von Tag zu Tag, wie einst Muskau, so ward jetzt Branitz_ein Wallfahrtsort für Tausende; Könige und Fürsten kehrten als Gäste ein, um das hier geschaffene Wunderwerk zu schauen. Mit jugendlicher Leiden- schaft widmete sich der Fürst der Gartenkunst, pflanzend, säend, hier einen überraschenden Durchblick erschließend, dort einem neuen Wasser- arm seinen Weg bahnend. Es wurden Kommunikationswege verlegt, der Park nach allen Seiten hin vergrößert, Anfang der sechziger Jahre wurde mit der sogenannten Pyramidenanlage begonnen. Erst entstand der vorerwähnte Tumulus mit der großen Teichpartie, später die 13 m hohe Pyramide, welche auf ihrer gittergekrönten, durch Treppenstufen erreichbaren Spitze die schönen Worte des Koran trägt: „Gräber sind die Bergspitzen einer fernen, schönen Welt.“ Durch fortwährenden Ankauf war nun das Besitztum allmählich auf 2500 Morgen angewachsen. Die große Seepartie, und der auf 30 m Höhe bestimmte Hermanns- berg waren die letzten Arbeiten, die, zu Lebzeiten des greisen Fürsten, Die Doppelnatur des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau. 431 1868 unter dem noch jetzt mit tiefem Verständnis dieses Kleinodes der Gartenkunst wartenden Parkdirektors Herrn Bleyer begonnen wurden. Der Fürst erlebte ihre Vollendung nicht mehr, am 4. Februar 1871 verstarb er im 86. Lebensjahre. Vom ganzen Park war zu dieser Zeit überhaupt erst ein Drittel seiner jetzigen Gesamtausdehnung fertiggestellt und gab es da- her eine schwere Aufgabe zu vollenden, die aber durch den hohen Kunst- sinn, den auch der nachfolgende Besitzer, Reichsgraf Heinrich von Pückler, diesem Werk entgegenbrachte, ermöglicht wurde. So wurden sofort die äußerst notwendigen Holzungen im Park vorgenommen, große überflüssige Pfanzungen, die früher zur Deckung notwendig gewesen, entfernt und da- durch viele neue Landschaftsbilder geschaffen, Die Pyramidenanlage, so- wie der Hermannsberg wurden fertiggestellt, der See um den Tumulus bedeutend vergrößert und diese ganze Anlage mit dem übrigen Park zu einem einheitlichen Ganzen verbunden. So ist es möglich geworden, daß wir noch heute uns dieses herrlichen Denkmals der Gartenkunst erfreuen können und die Worte der Fürsten, die er noch kurz vor seinem Hin- scheiden semem Tagebuch einfügte, zur Wirklichkeit geworden sind: „Kunst ist das Höchste und Edelste im Leben, denn es ist Schaffen zum Nutzen der Menschheit.“ — — Der vorhergehende Überblick über die Entwickelung des Parkes zu Branitz und über sein heutiges Bild wird Ihnen zur Genüge dargetan haben, welch hoher Genuß den Mitgliedern auf diesem schönen Ausflug zuteil wurde. Unser liebenswürdiger Führer wurde nicht müde, uns mit allen in- teressanten Einzelheiten des ihm anvertrauten herrlichen Werkes bekannt zu machen und diesen Ausflug so angenehm wie möglich zu gestalten. Nach einer kurzen Kaffeerast in der Parkschänke war es der Gesell- schaft auch vergönnt, die vornehmen Innenräume des Schlosse in Augen- schein nehmen zu können, sowie die Zimmer betreten zu dürfen, in denen Fürst Pückler ın seinen letzten Tagen gelebt hat und auch gestorben ist. Ein weiterer Rundgang durch den Park nach der Stadt beschloß diesen schönen Tag, an den sämtliche Teilnehmer noch lange mit großer Freude und aufrichtigem Danke für die Herren, denen das treffliche Ge- lingen dieser Partie gebührt, zurückdenken werden. b) Die Doppelnatur des Fürsten Hermann von rückler-Muskau. Von Siegfried Braun. M. D. u. H.! Was wir an schönen gärtnerischen Neuanlagen ın dem aufstrebenden Kottbus, dieser Stadt der vortrefflichen Tuche, be- rühmten Baumkuchen usw. alles gesehen haben, wie wir ferner den Zauber- stab des genialen Altmeisters deutscher Gartenkunst beim Durchwandern seiner Schöpfungen auch in der eigenen Brust verspürt haben — davon hat Herr Potente soeben in der ihm eigenen zarten und empfindungs- vollen Weise Zeugnis abgelegt. Dem kann ich nichts hinzufügen. Hat man aber so die Taten und Leistungen eines Mannes, wie sie der Graf Pückler vollbrachte, vor Augen, der in der Verschönerung der Mutter 432 Die Doppelnatur des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau. Erde eine seiner Lebensaufgaben sah und „zuerst die Arbeit des Gärtners in eine höhere Sphäre hob und der Welt gegenüber adelte*, so wird auch die Frage nach seinen Lebensumständen, seiner Persönlichkeit und seinem Charakter wach. Dem mit einer kurzen biographischen Skizze zu entsprechen, ist jetzt meine Aufgabe. Man kann hierzu einen zweifachen Weg wählen, indem man entweder mit dem Vater oder Großvater des Helden beginnt, dann seine Kindheit und Jugend schildert, seinen Werdegang bis zum reifen Manne, um dann mit den Meisterjahren und ihrem Ausklang zu schließen. Oder aber, man schiebt alle genealogischen Dinge, die ja jeder bequem nachlesen kann, entschlossen bei Seite und sucht aus charakteristischen Außerungen und verbürgten Tatsachen ein Bild der Persönlichkeit, wie sie wirklich war, zu gewinnen. Diesen Weg wollen wir zu beschreiten versuchen. Bei den Größten unseres Volkes, bei einem Luther, Lessing, Schiller und Goethe, Bismarck, ist das nicht gar so schwer. Das waren alles Per- sönlichkeiten wie aus einem Guß. Ihr Tun und Lassen war stets der Aus- fluß einer durch unermüdliche Arbeit gewonnenen Weltanschauung. Sie waren keine Mantelträger der Gesinnung; sie hatten den Sturm selbst in ihrer Hand. Ganz anders liegen die Dinge bei dem Fürsten Hermann von Pückler, dem Schöpfer des Parkes von Muskau und Branitz,. Eine irgend wie passable Weltanschauung in dem Sinne einer einheitlichen Grundstimmung kannte er nicht. Er gehörte zu jenen unglücklichen Naturen, die zeitlebens gezwungen sind, ein Doppelleben zu führen, eins als Mensch und eins als Künstler. Vor dem Künstler Pückler stehen auch wir bewundernd still. Wie hat er unter dem Lessingschen Motto: Wenn Kunst sich in Natur verwandelt, So hat Natur und Kunst gehandelt! der Menschheit freundliche, grüne Tempel erbaut. Wie war ihm das Ge- heimnis aller Kunst, mit den einfachsten Mitteln die höchsten Wirkungen zu erzielen, in Fleisch und Blut übergegangen. Mit welcher Bescheiden- heit schrieb und sprach er von seiner Kunst, mit welcher Liebe umfaßte er sie, mit welcher Ausdauer lag er ihr ob. Und der Mensch Pückler? Nicht mehr und nicht weniger als ein Reisender von fürstlicher Herkunft, der die ganze gebildete Welt plan- los durcheilt, mit dem einzigen Geschäft, sein teures, wertes Ich aufdringlich, ungeniert und ohne Skrupel in Szene zu setzen. Und ist er heimgekehrt, so wird das Erlebte pikant zu Papier gebracht, mit dem nötigen Vorschub und Tamtam ins Publikum lanziert und zwischendrum das eigene Leben zum Gegenstand frivoler Späße gemacht. Hierfür die erforderlichen Belege. Im Jahre 1816 lernte Fürst Pückler, 31 Jahre alt, die geschiedene Gräfin Pappenheim kennen. Sie war 9 Jahre älter als er und als Tochter des Staatskanzlers von Hardenberg eine vollendete Weltdame. Sie besaß wiederum eine Tochter Adelheid von exzentrischem Wesen und sinn- Die Doppelnatur des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau, 433 berückender Schönheit und eine Pflegetochter Hermine, die sanften, stillen Charakters war. Pückler machte nun allen drei Damen gleichzeitig den Hof, ohne mit sich eins werden zu können, welche er heimführen solle. Schließlich fragte er bei seinen Berliner Freunden an, was mehr Aufsehen erregen würde, eine Hochzeit mit der Mutter oder Tochter. Da man das erstere für weit sensationeller hielt, verlobte er sich im November 1816 mit der Mutter und schreibt; später über seine Heirat folgendes: »... Meine Heirat hatte das eigentümliche, daß nicht ich bei meiner nachherigen Frau um sie anhielt, sondern sie bei mir um mich; sonst hätte ich auch schwerlich je geheiratet. Ich sagte ihr auch unumwunden, daß ich unsre Heirat nur als eine Kon- venienzheirat ansähe und mir jede Freiheit vorbehielte.“ Als die Tochter Adelheid glücklich verheiratet wurde, schrieb er: „Wie schade, daß wir nicht in der Türkei leben; ich nähme euch beide, und die Verlegenheit der Wahl hörte dann wenigstens auf!“ Daß ein Mann von der Gesinnung des Fürsten Pückler von dem Zeremoniell der Trauung herzlich wenig hielt, ist selbstverständlich. Auf einem seiner Dörfer befand sich nach seinen Worten ein „höchst lächerliches Subjekt“ von einem Pfarrer. Den ließ er alle Woche zweimal nach Muskau kommen, um ihn zum Narren zu halten. Von diesem, schlug er vor, sich trauen zu lassen, damit man statt einer weihevollen Stimmung lieber Mühe habe, sich das Lachen zu verbeißen. Wie weit ihm aber die Ehe anderer heilig war, erhellt zur Genüge aus dem unanfechtbaren Zeugnis seiner Zeitgenossin und Biographin Lud- milla Assing, wenn sie schreibt: „Die Ehemänner im allgemeinen war er gewohnt, nur als eine Art komischer Dekoration anzusehen, welche zu betrachten ıhn bis- weilen belustigte, die er aber nie als in den zu spielenden Roman eingreifende Person anerkannte; oder auch erschienen sie ihm wie sleichgültige Toillettenstücke seiner Freundinnen, die diese nach Belieben so gut als ihre Koiffüren und ihre Fächer ablegen oder tragen konnten. In diesen Dingen habe ich gar kein Gewissen! sagte Pückler noch im späten Alter mit einer Art von naivem Stolz.“ Und an anderer Stelle bekräftigt Ludmilla es, daß in Pücklers weitem Herzen eine wahrhaft demokratische Gleichberechtigung Raum gefunden habe: Diadem-geschmückte Fürstinnen, Prinzessinnen, Gräfinnen, Hof- fräulein, Künstlerinnen, bürgerliche Kleinstädterinnen und elegante Welt- damen, Zofen und Mädchen aus dem Volk, schöne und häßliche, alte und junge hätte er gleichmäßig in seine Netze gelockt und zwar zu allen Zeiten seines Daseins. Viele dieser Beziehungen wären ihm nur eine Art Schachspiel gewesen. Ein sorgfältig von ihm aufbewahrter und wohl- geordneter Briefwechsel, der eine ganze Bibliothek bildet, beweist die un- geheure Zahl seiner Opfer, und der Inhalt dieser Korrespondenz diente ihm als psychologisches Material und wurde beim Wechsel des geliebten Gegen- standes immer wieder aufs neue benutzt. Mit seiner Gemahlin Lucie hatte sich indes ein ganz erträgliches Verhältnis herausgebildet, das bei der Weltklugheit der beiden Gatten, die 434 Die Doppelnatur des Fürsten Hermann von Pückler-Muskan. eben alles hängen ließen, wie es den Hang hatte, sich zu einem wirklichen Freundschafts- und Vertrauensverhältnis auswuchs. Er nennt sie in seinen 3riefen seine „herzensliebe, alte, gute, dicke Alaunschnucke“ und sie schwärmt für ihren „süßen, lieben Lou“. Da beiden der Hang zur Verschwendung innewohnte, so konnte es trotz fürstlicher Einkünfte nicht fehlen, daß sich eine Katastrophe drohend über ihren Häuptern zusammenzog. Aber Lucie wußte Rat. Am 31. Oktober 1832 überreichte sie ihrem Gatten nach sechsjähriger Ehe ein Schriftstück, in dem sie in den zärt- lichsten Ausdrücken ihren Entschluß aussprach, sich von ihm scheiden zu lassen, damit er sich nach dem einzigen Rettungsmittel, einer zweiten, reicheren Frau, umsehen könnte. Pückler war sehr gerührt. „Wer wird mich je wieder so gut verstehen, wie du, meine einzige treue Schnucken- seele“, klagte er. „Ach, Schnucke! seitdem ich dich, wenngleich nur dem Namen nach, verlieren soll, bin ich komplett verliebt in dich.“ Es mutet einen ganz so an, wie ein modernes Sittendrama. Natürlich willigt Pückler in die Scheidung und dampft mit großen Hoffnungen nach dem Lande der reichen Erbinnen, nach England, ab, bleibt mehrere Jahre dort und erstattet seiner Schnucke getreuen Bericht von.all den Künsten, die er anwendet, um einen vollen, rechten, echten Goldfisch zu fangen. Vergeblich; auch kraftgenialische Streiche und Tollheiten verfangen nicht. Er kehrte unbeweibt heim, um nun wieder schiedlich, friedlich, als wenn nichts geschehen wäre, mit seiner Schnucke zusammenzuziehen. M. D. u. H.! Das sind doch alles keine bloßen gutmütigen Schwaben- streiche, als welche man sie hat hinstellen wollsn. Fürst Pückler ist nach allem diesen doch auch kein solcher vornehmer und tadelloser Charakter, wie ihn Karl Koch nach seinem Tode im Jahre 1871 gezeichnet hat. Mitlebende und gute Freunde sind selten gute Biographen. Hierbei haben allein Wahrheit und Gerechtigkeit das erste Wort zu sprechen. Solange sie gelten, wird der Mensch Pückler keinen andern Ruhm beanspruchen können, als den, daß er jede gute bürgerliche Sitte und Moral mit Füßen trat. Geht man sonst dem langen Leben des Fürsten, er wurde 86 Jahre alt, ohne Voreingenommenheit nach, so stößt man immer wieder auf seinen eigentlichen Lebensgrundsatz, den er selbst folgendermaßen gefaßt hat: „Bei mir heißt es nicht: Was werden die Leute davon sagen ?“ sondern: „Werden auch die Leute etwas davon sagen?“ Hiernach allein richtete er sein Tun. Und um in aller Leute Mäuler zu kommen, fuhr er z. B. in Berlin mit vier starken gezähmten Hirschen die Linden entlang, um dann plötzlich inne zu halten, ein Buch aus der Tasche zu ziehen und sıch darin zu vertiefen. Oder er überredet einen völlig durchnäßten Geistlichen, zur Wahrung seimer Gesundheit in den Sonntagsstaat einer Frau Försterin zu schlüpfen, läd den Vertrauensseligen auf seine Kalesche, saust mit ihm in voller Karriere zur nächsten Stadt und zum Ergötzen aller Einwohner dreimal um die Kirche herum und ähn- liches mehr. Pückler haschte sein Leben lang nach dem Ruhm eines echten Originals, gewann aber nur die Aneıkennung eines Toren, Der „falsche Mehltau“ (Peronospora) des Spinats und des Gänsefulses. 435 Man kann sich den Charakter des Fürsten sehr gut weiter theoretisch konstruieren, wenn man aus seinem Grundsatz: „Werden auch die Leute etwas davon sagen?“ all die vielen möglichen Folgerungen zieht. Diesen seinen Grundsatz befolgte er auch in seiner Schriftstellerei, die ihm ein hochwillkommenes Mittel war, sich in pikantester Form in Aktion zu setzen Unter dem Titel: „Briefe eines Verstorbenen“ gab er im Jahre 1830 ein fragmentarisches Tagebuch aus Deutschland, Holland und England heraus und begründete damit das berüchtigte Genre der so- genannten Reisebilder und Reisenovellen. Pückler schildert hier als ein Eingeweihter nicht ohne Geist die damalige vornehme Gesellschaft, ohne sich aber, trotz aller Bemühungen, zu wirklicher schriftstellerischer Größe aufschwingen zu können. Nur wenn er auf die Natur und ihre ewigen Schönheiten in Heimat und Fremde zu sprechen kommt, packt es einen, und man fühlt, daß der gottbegnadete Künstler wieder machtvoll durchbricht. Ja, meine verehrten Damen und Herren! Der Charakter des Fürsten Pückler wird uns Nachlebenden nur dann verständlich, wenn wir seine Doppelnatur als Mensch und Künstler gelten lassen. Es hilft zu nichts, den Menschen Pückler durch den Künstler retten zu wollen. Eine un- überbrückbare Kluft trennt beide. Und wenn auch Friedrich Schiller mit flammender Begeisterung jede wahre echte Kunst als einen Wegweiser zur Sittlichkeit preist und uns Aufhorchende mahnt: Nur durch das Morgentor des Schönen Drangst du in der Erkenntnis Land. Fürst Pückler ist ein klassisches Beispiel dafür, daß man ein grober Künstler sein kann und im gewöhnlichen Leben eine Persönlichkeit, um die man mit Schrecken herumgeht. Jede Kunst fördert wohl das An- schauen der Ideale beim Menschen, zwingt aber keinen, sie zu ergreifen. Der „falsche Mehltau‘“ (Peronospora) des Spinats und des Gänsefulses. Von Dr. R. Laubert. (Hierzu Abb. 45.) Am Spinat und am gemeinen Gänsefuß, Chenopodium album L., jenem allbekannten und überall häufigen Acker- und Gartenunkraut, treten sehr oft Krankheitserscheinungen auf, die der Gemüsezüchter beim Spinat als etwas sehr Unwillkommenes betrachtet, während die Erkrankung am Gänse- fuß, da sie die Entwicklung dieses Unkrauts immerhin etwas zu beein- trächtigen vermag, eher gern als ungern gesehen werden sollte. Die Krankheiten der beiden genannten Pflanzen ähneln sich so sehr, daß man makroskopisch keine deutlichen Unterschiede zwischen ihnen wahrnehmen kann und in allen namhaften Handbüchern über Pflanzenkrankheiten !) I) Frank, 2. Auflage (1896), 2. Band S. 78. — v. Tubeuf (1895), Ss. 154. — Sorauer, 3. Auflage (1906), S. 166. — Kirchner (1906), Die Krankheiten und Be- schädigungen unserer landw. Kulturpflanzen, 2. Auflage, S. 410. — Kirchner-Bolts- hauser, 4. Serie (1901), Tafel 10. — Rostrup (1902), Plantepatologi, S. 207. — Prillieux (1895), Maladies des Plantes Agricoles, 1. Band, S. 142—143. 436 Der „falsche Mehltau‘“ (Peronospora) des Spinats und des Gänsefulses. — — - _ — — findet man die Angabe, daß sie durch ein und denselben Pilz hervorgerufen werden. Da diese Angabe in Bezug auf die Bekämpfung der Krankheit des Spinats von Bedeutung ist, erschien es wünschenswert, sie einmal auf ihre Richtigkeit zu prüfen. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sollen im folgenden mitgeteilt werden. Auftreten, Bedeutung und Erscheinungen der Krankheit. Die Krankheit tritt am Spinat ziemlich häufig auf. Ich habe sie in den verschiedensten Gegenden Deutschlands beobachtet und mehrfach eine merkliche Herabminderung des Erntewertes der betreffenden Beete fest- stellen können. Detaillierte und zahlenmäßige Angaben über den Ernte- ausfall, den diese Krankheit hervorzurufen vermag, sind mir aus der ein- schlägigen Literatur nicht bekannt. Sicher ist aber die verursachte Ernte- einbuße manchmal keineswegs belanglos. Im unklaren darüber, dab es sich hier um eine ganz bestimmte, gut charakterisierte Krankheit handelt, wird diese von den Praktikern in ihrer Bedeutung jedenfalls vielfach noch ver- kannt und unterschätzt. Die Krankheit kennzeichnet sıch dadurch, daß auf den Blättern meist grobe ausgedehnte oder auch etwas kleinere, miteinander verschmelzende Flecke auftreten, die sich durch ihre bleiche gelbliche Farbe von den ge- sunden Teilen des Blattes unterscheiden. Nicht selten ist ein Drittel, die Hälfte oder der größte Teil des befallenen Blattes erkrankt. Die kranken Blätter sind regellos an der Pflanze verteilt; häufig sind die untersten Blätter am stärksten erkrankt. An den kranken bleichen Stellen ist das Blatt meist mehr oder weniger blasig nach oben vorgewölbt. Dreht man solche Blätter um, so zeigt sich auf der Unterseite genau an der gelblichen Stelle ein charakteristischer ausgedehnter zarter Flaum, der an jüngeren Flecken eine hellgraue, an älteren Flecken eine mehr dunkelgraue oder violettgraue Farbe hat. Ausnahmsweise findet sich auch auf der Blattober- seite ein spärlicher Flaum, der aber meist viel zarter ist als auf der Unter- seite. Die erkrankten Stellen der Blätter faulen oder vertrocknen meistens über kurz oder lang und das betreffende Blatt geht dann gewöhnlich vor- zeitig zu Grunde. Bei starkem Befall werden die ganzen Pflanzen mehr oder weniger krüppelig. Bei der Krankheit des gemeinen Gänsefußes sind die gelben Flecke der Blätter hauptsächlich infolge der dunkler grünen Farbe der letzteren etwas stärker m die Augen fallend und der graue Flauın auf der Unterseite sieht meistens etwas gröber, filziger und dunkler gefärbt aus als beim Spinat. Von diesen unbeträchtlichen Unterschieden abgesehen gleicht in- des die Krankheit des Gänsefußes in ihrer äußeren Erscheinung derjenigen des Spinats durchaus. In seltenen Ausnahmefällen ist der Blattfleck nicht gelb, sondern leuchtend karminrot gefärbt. Zum Unterschied von vielen anderen infektiösen Krankheiten der Kulturpflanzen (z. B. der Peronospora des Weinstocks, der Phytophthora der Kartoffel, dem Mehltau, dem Rost) pflegt die Krankheit des Spinats nicht epidemisch und wirklich verheerend aufzutreten. Soweit ich bis jetzt zu beobachten Gelegenheit hatte, erstreckt sich die Erkrankung niemals gleichmäßig stark über alle Spinatpflanzen der betreffenden Beete, sondern Der „falsche Mehltau“ (Peronospora) des Spinats und des Gänsefufses. 43 II neben den mehr oder weniger stark erkrankten finden sich auf denselben Beeten in geringerer oder größerer Zahl immer auch ganz und fast ganz unversehrte, gesunde Pflanzen. Es hängt das offenbar zusammen mit der Art und Weise, in der die Infektion statthat. Ganz gleich verhält sich in alle dem die Krankheit des Chenopodium album. Ursache der Krankheit. In beiden Fällen, beim Spinat wie beim Gänsefuß, ist die Ursache der Krankheit ein parasitärer, im Innern des Blattes wuchernder Pilz, der ziemlich nahe verwandt ist mit dem gefährlichen und gefürchteten „falschen Mehltau“ oder der Peronospora') des Weinstocks mit dem „falschen Mehl- tau‘‘ des Salats, sowie mit der Peronospora?) der Kartoffel und der wie diese bäumchenartig verzweigte Sporenträger aus den Spaltöffnungen des Blatts hervortreibte Nach den bereits oben zitierten pflanzenpatho- logischen Werken heißt der Pilz des Spinats ebenso wie der des Gänse- fußes schlechthin Peronospora effusa. Hierzu stehen nun einige Angaben mykologischer Werke in einem gewissen Gegensatz. Zunächst unterscheidet Caspary (1855)?) von Pero- nospora effusa Rabenh. 1.) eine Form „major“, Sporenträger 5—7 mal gabelig verzweigt, Endzweige bogig zurückgekrümmt, Sporen !/,, bis '/., Linien (25—31 u) lang, '/,,; bis '/is, Linien (14—17 u) breit’), bei Berlin auf Blättern von Chenopodium album gesammelt (hierhin glaubt Caspary auch die von anderen auf Uhenopodium hybridum und auf Spinacia spinosa gefundenen Formen rechnen zu müssen), und 2.) eine Form „minor“, Sporenträger 2—4 mal gabelig verzweigt, Endzweige nur schwach gekrümmt, aber nicht bogig zurückgekrümmt, Sporen '/,, bis '/;, Linien (24—27 u) lang, '/,g5 bis "ji, Linien (17—24 u) breit (Sporen also etwas kürzer, aber. breiter als bei „major“), bei Berlin auf Blättern von Atriplex patula ge- sammelt. — Sodann führt Fuckel (1869)°), ohne etwas über die morphologi- schen Unterschiede anzugeben, von Peronospora effusa (Grev.) de By. eine Varietät „major“ an, die er an der unteren Blattfläche von Chenopodium album, Chenopodium hybridum, Spinacıa oleracea und Blitum Bonus Henricus fand, und eine Varietät „minor“, die er an den Gipfelblättern von Atriplex patula fand. [Auf die selten vorkommende Varietät „Violae“ gehe ich hier nicht ein.) — Nach Leunis-Frank (1°86)°) soll Peronosporaeffusa de By. „auf Arten von ÖÜhenopodium, Atriplex und Spinat“ vorkommen. — Saccardo (1888)?) gibt für die Species Peronospora effusa (Grev.) Rabenh. (Sporen 22—30 w lang, 16—23 w breit) als Wirtspflanzen an: Cheno- podium album, Ch, muralis, Ch. glaucum, Ch. polyspermum, Ch. hybridum, Spinacia oleracea, Blitum Bonus Henricus, Atriplex patula, A. nitens, A. hastata, A. rosea, Polygonum Convolvulus. Darauf führt er die Varie- täten an: Varietät « „minor“ soll viel kürzere, dünnere, aufrecht ausgebreitete I) Neuerdings Plasmopara viticola genannt. 2) Jetzt Phytophthora infestans genannt. 3) Bericht über die Verhandlungen der Königl. Preuls. Akademie der Wissen- schaften zu Berlin, S. 329—380. 4) Symbolae Mycologicae, Beiträge zur Kenntnis der Rheinischen Pilze, S. 71. 5) 1 u — 0,001 Millimeter. 6) Synopsis der Pflanzenkunde, 3. Band, S. 582. ") Sylloge Fungorum omnium hucusque cognitorum, 7. Band, S. 256—257. 438 Der „falsche Mehltau“ (Peronospora) des Spinats und des Gänsefulses. Sporenträgeräste mit pfriemförmigen, fast sparrigen, geraden oder kaum eekrümmten, nicht bogigen Endzweigen und kugelig-eiförmige Sporen mit kaum sichtbarer Ansatzpapille haben; gefunden auf Atriplex (Species nicht angegeben) in Finnland und Lappland. [Die Varietäten 8 „Violae“* und Y „Polygoni“ bleiben hier unberücksichtigt.] — Schröter (1889)') hält alle auf Uhenopodiaceen und zwar auf Chenopodium bonus Henricus, Ch. hybridum, Ch. murale, Ch. glaucum, Ch. album, Ch. polyspermum, Spinacia oleracea, Atriplex nitens, A. patulum, A. hastatum, A. roseum in Schlesien gefundenen Peronosporen für eine Species Peronospora effusa (Grev.) Rabenh. (Sporen 20—24 u lang, 16--18 w breit), ohne sie in Unterarten, Varietäten oder morphologisch oder biologisch verschiedene Formen zu zerlegen. — Fischer (1892)?) dagegen führt an, daß von Peronospora effusa (Grev.) Rabenh. (nach Caspary!) zwei Varietäten zu unterscheiden seien. Die Varietät „major“ soll sich durch schwach bzw. stark gekrümmte, zangenförmige Endgabeln und lang-ellipsoidische, 20 # breite und 24—36 uw lange Sporen auszeichnen und auf Chenopodium album, Ch. hybridum, Ch. murale, wahrscheinlich auch auf Ch. glaucum vorkommen, während die Varietät „minor“ gerade, recht- winkelig spreizende Endgabeln und kurz-ellipsoidische, 17—18 u breite und 22—24 w lange Sporen haben und auf Chenopodium polyspermum, Ch. Bonus Henricus, Atriplex hastatum, A. nitens, A. patulum, A. roseum, Spinacia oleracea auftreten soll. |Über das Vorhandensein bezw. Fehlen einer Papille ist nichts angegeben.]| Die Unterschiede sollen indes keine durchgreifenden sein. Andrerseits hat Fischer aber kein einziges Mal die Varietät „major“ auf Spinat oder Melde und die Varietät „minor“ auf Cheuopodium album gefunden. — In Engler und Prantls Natürlichen Pflanzenfamilien (1897)°?) wird angegeben, daß Peronospora effusa (Grev.) Rabenh. (Sporen 22-24 w lang und 17—18 uw breit oder 27—36 w lang und 20 « breit) in ganz Europa und auch Nordamerika auf fast allen wild- wachsenden Chenopodium- und Atriplex-Arten vorkommen soll. „Auch auf jungen Spinatpflanzen oft sehr verbreitet, in denen sie überwintert, aber keine Oosporen bildet.“ — Nach der neuesten Bearbeitung der Peronosporaceen von Berlese (18398)°) endlich soll die typische Peronospora effusa (Grev.) Rab. (Sporen 25—34 w lang und 18-21 u breit), mit der er auffälliger- weise die Varietät „minor“ ıdentifiziert, in Deutschland, Britannien, Frank- reich, Italien, Belgien, Skandinavien, Finnland, Lappland, Österreich und Nordamerika auf Chenopodium album, Ch. muralis, Ch. glaucum, Ch. polyspermum, Ch. hybridum, Spinacia oleracea, Blitum Bonus Henricus, Atriplex patulum, A. nitens, A. roseum, A. hastatum usw. vorkommen, während er für die von ihm ebenfalls angeführte Varietät „major“ keine Wirtspflanzen namhaft macht. Letztere sollzum Unterschied von der Haupt- form sehr ausgebreitete, dicke, weißlich-violette Rasen und rechtwinklig aus- gespreizte (2), gerade (??) Endzweige und lang-ellipsoidische Sporen haben, für die er indes genau dieselben Zahlen (25—34 u lang und 18—21 w breit) !) Kryptogamen-Flora von Schlesien, 3. Band, 1. Hälfte, S. 249—250. 2) Rabenhorsts Kryptogamen-Flora, 2. Auflage, 1. Band, 4. Abteilung, S. 467—469. 3) 1. Teil, Abteilung 1, S. 118. *) Icones Fungorum omnium hucusque cognitorum, Phycomycetes, S. 32 und Tafel 47 und 48. ; Der „falsche Mebltau“ (Peronospora) des Spinats ‘und des Gänsefulses. 439 wie für die Hauptform angibt. — Wie man sieht, enthalten die Angaben der verschiedenen Autoren neben Unvollständigkeiten auch manche Widersprüche. Inwieweit sie tatsächlich richtig sind, inwieweit ihre Verschiedenheit auf ungenaue Beobachtung und mangelhafte Beschreibung oder darauf zurück- zuführen ist, daß das eine Mal lebendiges, frisches, das andere Mal altes, trockenes Herbar-, vielleicht auch Alkohol-Material zur Untersuchung ver- wendet wurde, ist schwer zu entscheiden. Bei einem mikroskopischen Vergleich von lebend frischer Peronospora von Chenopodium album mit eben solcher vom Spinat fand ich, daß, wenn auch beide viel Übereinstimmendes zeigen — was übrigens in ziemlich weitgehendem Maße ganz allgemein für die zahlreichen etwa 70 Arten der Gattung Peronospora gilt — sie doch auch einige unverkennbare Ver- schiedenheiten aufweisen. Die Endzweige der Sporenträger der Pero- nospora von Chenopodium album sind, wie die Abbildung zeigt, gabelartig Dr a a £ Abb. 45. a) Sporenträgerzweig und Spore der Peronospora des Spinats. b) Sporen- trägerzweig und Spore der Peronospora des Gänsefulses. (Laubert gez.) bzw. kleiderhakenartig gebogen vom Typus der „Undulatae“ (siehe Rabenhorst, 2. Auflage, 1. Band, 4. Abteilung, S. 446), während die End- zweige der Sporenträger der Peronospora vom Spinat gerade und recht- winkelig divergierend sind nach Art der „Intermediae“ oder fast der der „Divaricatae“ (ebenda S. 446). Dieser Unterschied ist ein so ausge- prägter und in die Augen fallender, daß man schon daraufhin allein beide Formen zwei verschiedenen Sektionen zurechnen und sie als zwei ver- schiedene Species ansprechen zu müssen glaubt. Die Verästelung der Sporenträger der Spinat-Peronospora ist überhaupt starrer und sparriger: die Sporenträgeräste der Peronospora von Chenopodium album sind da- gegen mehr wellig hin- und hergebogen, infolgedessen die Verästelung hier viel schlaffer aussieht. Die Verschiedenheiten in den Größenverhält- nissen der Sporenträger der beiden Peronospora-Formen — die Spinat- Peronospora ist ein wenig kleiner — sind hingegen nicht sehr erheblich. Ferner zeigen die Sporen Verschiedenheiten. Die Sporen der Spinat- Peronospora sind 15—21 u breit und 21—29 u lang, diejenigen der Gänse- fuß-Peronospora 15—24 w breit und 22—33 w lang, also etwas größer. Der Unterschied ist allerdings nur gering'). Die Sporen der Gänsefuß-Pero- es 1) Bei sehr vielen, vielleicht den meisten Peronospora- Arten bestehen ja in den Gröfsenverhältnissen der Sporen keine beträchtlichen und ausschlaggebenden Unter- schiede, während anderseits die Sporen bei ein und derselben Spezies meist sehr ver- schieden grols sind. Pflanzenschutz. nospora sind aber im allgemeinen rein oval, die der Spinat-Peronospora dagegen mehr oder eiförmig. weniger eiförmig Sie erscheinen infolgedessen und sind auch kleiner, als die Sporen und zwar umgekehrt der Gänsefuß-Peronospora. Die Sporen der letzteren haben eine deutliche, ungefähr 1 # lange und breite Basalpapille, an den Sporen der Spinat- Peronospora fehlt eine solche meist ganz oder sie ist nur ganz schwach angedeutet. Pflanzenschutz. Eine Erkrankung von Champignon- kulturen bei Potsdam. Von P. Magnus. Von Herrn königl. Garteninspektor H. Amelung erhielt ich Ende Juni dieses Jahres eine Pilzwucherung an Cham- | pignons, die in einer grölseren Züch- terei Potsdams massenhaft aufgetreten ist und dort eine sehr schädliche Er- krankung der Champignonkulturen her- vorgerufen hat. Die mikroskopische Untersuchung liefs mich sofort erkennen, dafs es die- selbe Erkrankung ist, die ich 1887 bei Wannsee beobachtet hatte und im Tage- blatt der Versammlung deutscher Natur- forscher und Aerzte in Wiesbaden 1887 | beschrieben hatte, welcher Vortrag im Botanischen Centralblatt Vol. 34 (1888) S. 394 abgedruckt ist. Ich hatte dort gezeigt, dals diese Krankheit durch einen parasitisch auf dem Champignon wach- senden Pilz gebildet wird, den ich Hy- pomyces perniciosus P. Magn. nannte und der später Mycogone perniciosa P. Magn. genannt wurde. Seitdem ist diese Krankheit in Eng- land und namentlich bei Paris viel be- obachtet worden. Sie wird dort „Moile“ oder „Möle“ genannt. Costantin und Dufour haben sie einem genauen Stu- dium unterworfen und namentlich auch die Bekämpfungsmittel derselben genau studiert. Sie zeigten, dals aufser den damals von mir beschriebenen Fort- pflanzungskörpern der Mycogone per- niciosa auch andere gleich keimende Fortpflanzungszellen von verzweigten Trägern abgeschieden wurden, die man als Pilzgattung Verticillium nannte. Dieselben Träger habe ich an den von Herrn Amelung übersandten erkrankten | Champignons ebenfalls beobachtet. Sie traten aber nur in dem weilsen Ueber- | zug der parasitischen Mycogone perni- ' krankten Fruchtkörpers ciosa an der freien Oberfläche des er- auf, wo sich auch in demselben Ueberzuge die zwei- zelligen, ihre Keimkraft länger be- wahrenden Mycogonesporen bildeten. Wo sich in den befallenen Fruchtkörpern Höhlungen gebildet hatten, da trat der weilse Ueberzug des Parasiten ebenfalls auf, bildete aber nur die Mycogone- sporen und keine Verticilliumfrucht- träger mit den gleich auskeimenden Fortpflanzungszellen. Die parasitische Mycogone perniciosa befällt die jungen Champignonsin jedem Stadium ihrer Entwickelung. Ihre Hy- phen wuchern zwischen den Zellen der Champignons, die von ihm vollständig ausgesaugt und zusammengedrückt werden. Der ergriffene Pilzkörper ent- wickelt sich nicht weiter regelmäfsig, sondern wird in mannigfaltiger Weise je nach dem Stadium, in dem die Infektion erfolgte, vom Parasiten deformiert, und bildet sich zu knollenförmigen bis ge- schlossenen oder mehr oder weniger entfalteten Hutkörpern in mannigfaltiger Weise aus. Etwas anderes als das interzellulare Pilzmyzel, die Mycogonesporen und die Verticilliumfruchtträger habe ich an den von mir untersuchten erkrankten Cham- pignons nicht beobachtet. Doch hat Stapf in einer grolsen Pilzzüchterei bei Wien eine epidemische Erkrankung be- obachtet, bei der er an den erkrankten Champignons mit Sicherheit nur ein schimmelartiges Verticillium auftreten sah, aus dem er in Gelatine kleine Dauerknöllchen: des Parasiten — Skle- rotien — erzog. Ich konnte dieselben niemals aus dem übersandten Materiale erziehen, und muls es daher dahingestellt sein lassen, ob die Wiener Epidemie der- selbeparasitische Pilzodereine andere Art Kleinere Mitteilungen. 441 verursacht hat. Hingegen habe ich von Herrn Prof. Büsgen solche Skle- rotien aus einer grolsen erkrankten Champignonkultur in Bischheim bei Stralsburg i. .Els. erhalten, wo die Sklerotien im braunen Rasen eines parasitischen Pilzes auf den Champignons sich gebildet hatten. Leider konnte ich damals kein anderes Material, als diese Sklerotien erhalten. Ich möchte glauben, dals dies dieselbe Krankheit des Cham- pignons ist, die Stapf bei Wien beob- achtet hatte, und dals sie von der von Mycogone perniciosa P. Magn. verur- sachten Krankheit verschieden sein möchte, wenn auch ohne Zweifel die sie verursachenden Pilze nahe verwandt sind. Doch will ich noch bemerken, dafs ich von der Potsdamer Epidemie keine älteren, schon längere Zeil er- krankten und abgestorbenen Cham- pignonkörper erlangen konnte. Mög- licherweise könnten sich in solchen älteren Leichen an der Krankheit zu- grunde gegargener Champignons ähn- liche Dauerknöllchen entwickeln. Die Bekämpfung der Krankheit haben Costantin und Dufour mit vielen Mitteln versucht. Sie fanden als wirksamste Mittel, die Sporen des verderblichen Pilzparasiten zu töten, die ergriffene Kultur den Dämpfen von Schwefel- säure auszusetzen; aber dieselbe muls dann feucht und völlig abgeschlossen sein, damit die Schwefelsäuredämpfe nicht in eine benachbarte gesunde Champignonkultur eindringen, wo sie dieselbe sehr schädigen würden. Besser ist daher das andere wirksame Mittel, das sie in einer zwei- bis zweiein- halbprozentigen wässerigen Lysollösung fanden. Die ausgeräumte und gereinigte Stellage der erkrankten Kultur wird dann mit solcherLysollösungreichlich bestäubt, und muls sich die Bestäubung auch auf die Mauern des Kulturortes er- strecken. Ich möchte bei dieser Gelegenheit noch mitteilen, dafs ich mehreremals bei Berlin eine Erkrankung der Cham- pignonkultur (nicht der Champignons selbst) durch das Auftreten eines an- deren Blätterschwammes, der Olitocybe dealbata (Sow.) Quel. kennen gelernt habe. So trat sie im April 1882 in Friedrichsberg bei Berlin auf, und im März 1903 übergab sie mir Herr kgl. Garteninspektorr H. Lindemuth sehr reichlich aus einer Champignonkultur in Berlin. Auch hiergegen möchte sich nach Herausnahme des befallenen Bodens die Besprengung mit zweiprozentiger wässeriger Lysollösung empfehlen. Kleinere Mitteilungen. Blattzeichnungen bei Oxalis acetosella. Mitgeteilt von Dr. phil. Friedrich Kanngiesser. (Hierzu Abb. 46). Oxalis acetosella. der Sauerklee, hat gewöhnlich eine uniforme Farbe. Nur bei näherer Betrachtung findet man, dals zuweilen von der grasgrünen Farbe sich die dunkler nuancierten Adern ab- heben. Gerade umgekehrt verhalten sich die im folgenden zu beschreibenden und im Bild hier wiedergegebenen Blätter. Die Grundfarbe ist zwar dieselbe, doch zeichnet sich hier der Aderverlauf ge- rade durch seine Helligkeit aus. Zunächst will ich über den Standort dieser eigentümlichen Blattvarietät be- richten. Er befindet sich im Buchen- wald, in nächster Nähe der Station Braunfels, lahnaufwärts, ein kleines Gebiet von ca. 5 Minuten Wegstrecke bedeckend. Ringsumher habe ich auch die weitere Umgegend, ebenso andere Standorte dieser sehr häufigen Pflanze inspiziert, ohne je auch nur Andeutun- gen dieser Blattzeichnungen wieder- gefunden zu haben. Sie weisen, wie die Abbildungen zeigen, alle Uebergangsformen auf, die in der Fig. II ihr Extrem erreichen, während Fig. VII und VIII nur den schüchternen ' Anfang einer Marmorierung anzeigen. Doch nicht nur in der Ausbreitung des hellen Adernetzes finden wir Ueber- gänge, sondern auch in der Helligkeits- nuance, die von hellgrün in gelb und im ausgeprägtesten Fall sich in weils trans- formiert, so dals ein Blatt wiez.B. Fig. lauf den ersten Blick den Anschein erweckt, es könnte sich lediglich um Blattminen gewisser Maden und Larven handeln, die als Künstler des Wegbaues sich unterhalb der Epidermis unter Empor- hebung derselben ihre Gänge bohren. In dritter Linie endlich unterscheiden | sich die verschiedenen Zeichnungen I durch die Breite der wiedergegebenen symmetrischen durch das Gleichmals der Aderung auf- fallenden Typus. hellen Aderzone. | So unterscheidet sich das zarte Netz von Blatt IV wesentlich von dem breitstreifi- gen Blatt No. I oder X. Am häufigsten findet man den in Fig. II | und | Oefters ist eine Seite | Kleinere Mitteilungen. besonders ausgeprägt, während die an- | dere unvollendet, in der Aderung zu- weilen nur angedeutet ist. (Fig. III und VL) Nur einmal sah ich die Mittellinie eine scharfe Grenze zwischen dem ge- zeichneten und nichtgezeichneten Teil des Blattes bilden. Wenn sich schon die Einzelblätter asymmetrisch verhalten, dann darf es uns gewils nicht wundern, dafs die Blattrosette (das „Trifolium‘‘) und gar das Gesamtpflänzchen diese Asymmetrien erst recht aufweisen. So sind völlig durchgebildete Roselten, wo also jedes der drei Blätter einander * U entspricht, nicht gerade häufig und Pflänzchen, die lediglich gezeichnete oder auch nur andeutungsweise gezeichnete Blätter besitzen, existieren überhaupt nicht, wie ja auch die überwiegende Mehrzahl der Pflänzchen dieses Stand- orts durchaus normal ist. Vom. Normalblatt ergeben sich in makroskopischer Beziehung keinerlei anderweitige Abweichungen. Das ge- zeichnete Blatt steht ihm weder an Grölse nach, noch zeigt es irgendwie Anzeichen von Krankheit. Was nun die mikroskopische Unter- Kleinere Mitteilungen. 443 suchung anbelangt!), so ergeben sich | wendung von verhältnismälsig starken in dem anatomischen Aufbau absolut | Kalkstickstoffgaben nicht beobachtet keine Unterschiede, wenn wir von den | werden. Chlorophylikörnern absehen — denn 4, Zu wesentlich ungünstigeren Er- diese geben den Ausschlag. Während sie nämlich im Normalblatt um die Adern herumgelagert sind und dieselbe Farben- intensität wie an anderen Stellen zeigen, ändern die Körnchen beim abnormen Blatt in der Nähe der Nervenstämme ihre ovale Gestalt, werden irregulär, geben die Wandständigkeit als bevorzugte Stellung auf, zerbröckeln und bülsen an Inten- sität der Farbe ein, um im Terminalfall an dieser Stelle überhaupt zu ver- schwinden. Dieses hat dann die Weils- aderung zur Folge, der wir u. a. auch bei einer gewissen Epheuvarietät begegnen. Was aber die Ursache dieser sonder- baren Zeichnung anbetrifft, darüber ver- mag ich leider keine Auskunft zu geben. Auffallend ist immerhin dieses Ausbleiben des Chlorophyllfarbstoffs auch insofern, als die Pflänzchen sich in eisenreicher Gegend befinden. Ein Eisenzusatz zu dem Wasser, in dem ich eine derart panachierte Oxalis längere Zeit kultivierte, war daher, wie vorauszusehen, gegen diese „partielle Chlorose‘“ ohne Erfolg. Ob es sich auch hier um eine eigen- mächtige Erscheinung dieser auch in ihren Nutationen autonomen Pflanze handelt, will ich dahingestellt sein lassen, Über die Wirkung des Kalkstickstoff hat Prof. Dr. Remy seine in Berlin begon- nenen Arbeiten in Poppelsdorf fortgesetzt, dieselben haben nach dem Jahresbericht des Instituts seither zu folgenden Er- gebnissen geführt: 1. Die Wirkungen des Kalkstickstoffs standen in deutlichster Beziehung zu der Art der Böden, auf denen jener zur Verwendung gelangte. 2. Am günstigsten wirkte der Kalk- stoff auf tonreichen Böden, wo er in bezug auf Wirkungsgrad und -geschwin- digkeit nur wenig hinter dem Chilisal- peter zurückblieb. 3. Schädliche Nebenwirkungen konnten auf schweren Böden selbst bei Ver- ı) Hier sei nebenbei bemerkt, dals bei Oxalis als Schattenpflanze keine Pallisaden- zellen vorkommen, was indirekt die be- kannten Stahlschen Untersuchungen bestä- tigt, dafs die Ausbildung der Pallisadenschicht von der Intensität der Beleuchtung ab- hänst. ' reichen Böden erstreckten, gebnissen führte der Befund bezüglich der Stickstoffwirkungen auf Sandböden. 5. Hier war zunächst die Ausnutzung des Kalkstickstoffs und seine Wirkungs- geschwindigkeit erheblich geringer, so dals sich der Kalkstickstoff in seiner Wirkungsweise mehr dem Blutmehl nähert. 6. Selbst in Gaben, die das beim Feld- bau übliche Mafs nicht überschreiten, besonders aber in etwas grölseren Gaben, übte der Kalkstickstoff auf Sandböden schädigende Wirkungen auf Keimung und Wachstum der Gewächse aus. 7. Besonders auffällig trat aber unter diesen Voraussetzungen eine ungünstige Rückwirkung des Kalkstickstoffs auf die in unsern Böden sehr verbreiteten und als Stickstoffsammler bekannten Azoto- bakter-Bakterien in die Erscheinung. 8. Die Zeitdauer, auf welche sich diese nachteiligen Nebenwirkungen bei sand- wurde nicht bestimmt. (Hasselhoff fand bekanntlich eine keimschädigende Wirkung noch nach vier Wochen.) Drei Monate nach der Anwendung war die anfangs nach- weisbare Keimungshemmung des Kalk- stickstoffs nicht mehr festzustellen. Dagegen war der alte bakterielle Gleichgewichtszustand bei gegen Aufsen- infektion geschützten Bodenproben inner- halb dieses Zeitraumes noch nicht wieder hergestellt. 9. Vorsicht bei der Verwendung von Kalkstickstoff dürfte auf leichtem Boden geboten sein. Aschenfrühling. (Fortsetzung von Seite 406.) Die zur Zeit des Ausbruches fast immer wehenden Nordostwinde haben einen blühenden Landstrich sowohl am Abhange des Berges als an der Küste und die ganze Halbinsel von Sorrent vor Verwüstung durch Aschenfall bewahrt. Die Linie, von Asche und frischem Grün gezogen, war markant, ist aber jetzt bereits wieder verwischt durch neues Leben auf den Ruinen des fürchterlich lastenden Sandes. Sie zog sich zwischen Torre del Greco und Torre Annunziata, zwei blühenden Küstenstädten, herab. Dafür aber ward Torre Annunziata durch einen gewaltigen Lavastrom erschreckt, der die höher hinauf liegende Ortschaft Boscotrecase zerstörte und vor dem Friedhofe von Torre Annunziata uner- wartet Halt machte, als wollte er die Ruhe der Toten nicht stören. Von den Zerstörungen seines entsetzlichen Laufes später: Im gro‘sen Halb- oder sagen wir Dreiviertelkreise, um den lieblichen Teufel Vesuvius, liegen zahlreiche blühende Ortschaften, die fortwährend bedroht, im Sinne unserer heutigen Be- trachtungen in der zweiten, also weniger bedrohten Zone liegen. Als da sind: Portiei, Resina, Torre del Greco, San Giorgio a Cremano, Somma, Massa, Pol- lena und viele andere. Hier lagen die vulkanischen Aschen viel höher als in dem fernen Neapel. Im ganzen liegen diese Ortschaften kaum eine deutsche Meile vom Vesuvkrater entfernt. Die Asche fiel um so stärker und dichter auch wohl häufiger, je näher am Berge. Als sie etwa 3 cm hoch die Strafsen und Dächer Neapels bedeckte, lagen 20 em in Portici und Resina, 30 em in Torre del Greco und 35 cm in San Gi- orgio a Cremano und stellenweise in der Nähe der Lava und in den Ort- schaften Ottojano und San Guiseppe fast 2 m hoch! Hier allerdings mit Rapilli gemischt, Rapilli sind kleine Steintrümmer, die in grofsen Schichten fast am ganzen Golfe Neapels zu finden sind, wo sie von zahlreichen, vielleicht auch vorgeschichtlichen Ausbrüchen und Verheerungen stumme, aber deut- liche Zeugen sind. — Strichweise fiel diese Asche mit Regenwasser gemischt zur Erde und richtete dadurch an allen Pflanzen fürchterlichen Schaden an. So sah ich in den vorher so lieblichen, Kleinere Mitteilungen. wenn auch verwilderten Parks und Gärten von Torre del Greco die schauderhaften Zerstörungen dieses „Fango“, eines zähen Breies, der sich dicht um Zweige und Laub legte und mit seiner Schwere alles beugte, krümmte und zu Boden rils. Alle krautartigen Pflanzen wurden durch diesen Brei absolut getötet. In einem Villengarten sah ich die Aeste der stärksten Bäume von (uercus Ilex abgebrochen und zu Boden gefallen. Alles war mit Schlamm, der bald an der Luft verhärtete, bedeckt und dieser graue Schlamm war um so ekelhafter, als er durch nächtlichen Tau immer wieder von neuem weich wird und gar nicht zu entferner ist. Lorbeer, Orangen, | Zitronen, Mandarinen! Die schönen Pinien, Akazien, alle immergrügen Bäume und Sträucher, alle blühenden Ginster sind immer noch völlig davon bedeckt und neigen sich mit ihren Aesten und Zweigen, wenn sie elastisch genug sind, zu Boden, wo sie von dort lagerndem Schlamme festgehalten werden. Fest umgibt dieser Fango die zartesten Zweige und alles Laub der Pflanzen und Bäume und alles Lebende des vorher blühenden und fruchtbaren Landes erliegt unter der unerträglichen schrecklichen Last. —- Eines Morgens sah man mit Er- staunen, dafs der Gipfel des Berges ein- gestürzt war, statt des vorigen statt- lichen Kegels sah man ihn schief ab- gestumpft gegen das Meer. Die uner- hörten Aschen- - und Lavaausbrüche hatten das Innere des Vulkans so sehr erschöpft, dafs er den stolzen hoch- ragenden Gipfel nichtmehr halten konnte. Aber diese Erscheinung änderte den finsteren Aschenregen nicht; denn wenn auch die Sonne Neapels sich durch den Staub in der Luft einmal als rötliche Scheibe zeigte, bald lag wieder finstere Nacht über uns und der fürchterliche Sand rieselte auf die erschreckten und wie gelähmten Menschenkinder nieder. Nichts kann heftiger das Menschenherz ängstigen, als das Verdunkeln der ewigen Sonne. Heftige Winde führten die aus dem Krater mit erhöhter Macht auf- steigenden Aschen in. steigender Wut über die blühende Gegend, alles ver- sengend und fast vernichtend. Bis in den Apennin von Benevent lag tiefe Nacht. Kaum 6 km in gerader Linie vom Krater in den Nebengeländen von San Giorgio a Cremano liegt der Garten eines grolsen Pflanzenfreundes, des Herrn Gen- naro Casertano -—- sicher des ersten Liebhabers von Neapel. Ein Sohn des Landes, aufgewachsen an den Hängen der Schmiede des Vulkans, gewohnt der Launen des feurigen Berges, und ohne Sorgen hat er sich ein schönes Sommer- heim just zu seinen Fülsen gebaut und mitten in die blühenden Rebengelände gelagert, einen Garten voll seltener, seltsamer und wunderschöner Pflanzen geschaffen. Die Menschen, seine Gärtner und andere Angestellte waren entflohen und alles lag in tiefer Asche begraben und schien rettungslos verloren, als der Aschenfall endlich nachliefs und die Sonne Neapels aufs neue den haum Kleinere Mitteilungen. 445 durchleuchtete. Die Asche bedeckte alles in einer Mindesthöhe von 30 cm, stellenweise lag sie tiefer. Sie wurde alsbald mit allen zu Gebote stehenden Kräften entfernt, hinausgeschafft und die völlig darunter begrabenen niederen Pflanzen schonungsvoll befreit, Hier sammelte ich mir manche hübsche Fr- fahrung über diese Asche und ihr Zer- störungswerk durch Druck oder durch | ihre verderblichen Salze. Wo sie tief lag und die krautigen Pflanzen völlig bedeckte, also die Salze weniger wirkten, weil sie nicht gleich von der Boden- feuchtigkeit oder vom Tau von oben her aufgelöst wurden,warderSchaden weniger stark, wenn man sie schnell und gleich gründlich entfernte. Die blühenden Stauden waren unter der Asche ent- färbt. So z.B. waren die Blüten des Phlox setacea, subulata divaricata u. am. in schmutziges Violett übergegangen und blühende Rosen abscheulich ver- färbt. — Alles frisch über Winter ge- pflanzte ist tot, Alles gut einge- wurzelte, mit Ausnahme weniger zarter Stauden, war am 21. Mai bereits wieder neu grün und in voller Vegetation, wenn auch verspätet. Alle Rosen, die unter der Asche ver- dorrt und verbrannt erscheinen, treiben Jetzt von neuem, nachdem heftige Regen nach Entfernung der Asche fielen. Ganz auffallend üppig treibt Gerbera Jamesoni. Sie war, als der Aschenregen kam, noch zurück. Die Triebe mancher Stauden, welche unter der Asche, mit der sie ca. 20 Tagebedecktblieben, wenig beschädigt erschienen, verbrannten dann sofort im Sonnenlichte. Junge Palmen, z.B. die hübsche Varietät der Washingtonia robusta — die ich Purpusii nenne —blieb, unter der Asche begraben, völlig intakt und wächst jetzt freundlich weiter. Li- gustrum japonicum warf alles Laub ab. Oamellien litten stark, behielten aber das Laub, Die mit reifenden Früchten beladenen Mispeln Japans wurden von der Aschenlast gebrochen und sanken zu Boden. (Bild I.) Ein sehr grofser Camphora(LaurusCamphora)im Orangen- garten einer Villa ebenfalls in San Gi- orgio a Cremano erscheint völlig ent- laubt und aller Zweige und Aeste be- raubt und zerbrochen streckt er jetzt die kahlen Arme in den lachenden Sonnen- schein. Die Aschenlast war sein Ver- derben. (Bild II.) Im Garten meines Freundes sind völlig vernichtet: Cistus _ morphus. und das wenige hirsutus, Cistus vagiratus und poly- Merkwürdigerweise hat der spanische Cistus laurifolius nicht einmal arg gelitten und treibt jetzt. Es sind ferner tot: Aloe aurantiaca, Helianthe- mum fumana, glutinosa und laevipes. Corylopsis paueiflora aus Japan. Rubus ineisus, Berberis aristata, Mahonia aequi- folium Genista canariensis, aetnensis, Oytisus triflorus, Und während ein ganzes Heer von Capischen Mesembri- anthemum die schwere Krisis überwand und lebt, blieben die beiden Mes, flori- bundum und sanguineum tot. Alles, was an Rosen völlig unter Asche war, ist abgestorben, treibt jetzt aber wieder aus der Wurzel. Arg beschädigt wurden folgende, von denen manches absterben oder jahrelang siechen wird: Photinia glabra, Abies concolor, Biota orientalis, Cupressus pygmaea, Juniperus drupacea, excelsa, foetidissima und communis tau- rica, sie waren allerdings bereits treibend und in voller Vegetation. Swainsonia Osbornii, Eremurus Bungeii, robustus und Kaufmannii. Alle Philadelphus, Stachyurus praecox. Alle -Ulex, Spiraea Aitchisonii, Ficus erecta, alle Kaki Japans! Prunus japonica, alle Syringa und ganz heftig alle Hotteia und Astilbe. — Viele Zwiebelgewächse als- Lilium, Crocus, Tulipa, Brodiaea ete. verloren sämtliche Blätter. Ixia sind nun in voller Blüte und alle Asche haben ihnen nichts getan. Iris germanica varietatis und selbst Oncocycelus blieben ganz gesund. Diese interessanten Aufzeichnungen lie[sen sich endlos fortsetzen, allein es muls genügen für heute — — samenbau- und Samenkulturen der Provinz Neapel haben durch den Aus- bruch des Vesuv wenig -oder nicht ge- litten und die in Deutschland Inter- essierten können deshalb ganz ruhig sein. Innerhalb des Aschengebietes ist wenig Nennenswertes dieser Art gelegen hat gar keine Be- deutung für das Ausland. Alles Gegen- teilige, was darüber gesagt und ge- schrieben wurde,istfalsch undtendenziös. Das Zentrum dieses Handels mit der- gleichen italienischen Samen liegt aller- dings in Neapel oder doch in dessen nächster Umgebung, aber der Anbau findet weit draufsen, zum Teil sogar in der Provinz Casertaundder Umgebung von Sa- lerno, aber nicht der von Neapel statt. Etliche Händler Neapels kaufen recht vielim Süden Frankreichs und geben es a6 Be: hernach für süditalienischen Samen aus. Auch wird viel Blumensamen und besondersBlumenzwiebeln in Palermo und Sizilien gesammelt, und von diesen Händlern verkauft. Grofse eigene Kul- turen von Blumenzwiebeln bestehen hier überhaupt nicht mehr und die Bal- saminen, Zinnien, Astern, Levkojen, Centaurea etc., von denen eine Notiz in Gardeners Chronicle vom 19. Mai d.Js. sprieht, haben absolut keine Bedeutung. Begonien und Coleus-Aussaten gab es damals wohl nicht hier imFreien, sondern diese befanden sich im Schutze unter Glas. Und die vielen, zweifelhaften Salvia splendens - Novitäten Neapels waren viel früher bei Pfitzer in Stutt- gart bekannt. Die weiten Fluren mit Blumenkohl an den Küsten von Castellamare und Torre Annunziata haben aber gar nicht gelitten und sind eben jetzt frisch grün voll hübscher Schötchen vollkommener Samen. Im übrigen lassen die Händler ihren Blumen- kohl- und Zwiebelsamen von Bauern in Apulien, besonders in Andria kultivieren und nicht hier. Blumenkohl liefern auch Scafati und Pompeji und dort fiel wenig oder keine Asche! Kohlrabi und Porro werden in Sarno gezogen wo die Asche zwar fiel, aber an diesen Gemüsen kaum Schaden anrichtete. Salate werden in Montesarchio und Castellamare gezogen und stehen sehr gut. Tomatensamen in. der Provinz Neapel gibt es zwar recht viel, aber nur von neapolitischen Sorten wie König Humbert, Wunder von Italien, birnenförmige, grolse rote, Ficarazzi und einige andere Sorten. Alle eng- lischenundamerikanischenSortenbringen keine oder so wenig Samen in dem Aschenboden hier, dafs es sich kaum lohnt sie anzubauen und da sie nur in gutem, wenn auch schwerem Lehmboden reich fruktifizieren, so war ich früher genötigt, sie .weit ab in Eboli zu kultivieren. Die jungen Tomaten-, Cap- sieum- und Eierpflanzensämlinge konnten von den Bauern wirksam durch Decken mit Strohmatten geschützt werden. Zur Zeit des Aschenregens herrschıe hier für unseren. Breitengrad und unser Klima bittere Kälte. Kalte Winde waren an der Tagesordnung und sind es noch heute im Mai und das war ein Glück. Anderenfalls wäre die Vege- tation viel weiter fortgeschritten ge- wesen und der Schaden wäre dann Kleinere Mitteilungen. wirklich grofs auch weiter ab von dem Eruptionszentrum gewesen. — Schlamm- regen gab es nur wenig in der Nacht vom 8. zum 9. April und nicht überall in der Region des Berges, anderenfalls wäre das Unheil fürchterlicher herein- gebrochen. Sie waren es ja vornehm- lich die Pompeji und Stabiae einst zer- störten. Man erkennt ihn noch heute an Baum und Strauch in Torre del Greco, wo er besonders niederging so- wohl, als auch in geringerem Malse an dem Gesims der Häuser und an den Mauerkronen Neapels. Diese, vormals in lichten oder heiteren Rosenfarben gestrichen, zeigen deutlich die Flülschen und Bächlein dieser raschtrockenden Schlammlava, wie sie — abwärts, oft sich kreuzend flols und diese (Gesimse mit aschenfarbenen oder dunklen, auf dem Kopf stehenden Aschenwiesen be- malte. Die Pinien in der Region des Berges, wo dieser schwache Schlamm- regen niederging, litten allerdings stark und es wird lange Zeit ‚gebrauchen bis sie sich vondem dicken Schlammüber- zuge befreien werden, wenn sie es überhaupt vermögen und nicht früher ersticken und absterben. Erst jetzt gingen heftige Regen nieder, in der Bergregion mischten sich ihre Wasser mit der dort hochlagernden Asche, stürzten drohend und alles mit sich reilsend zu Tal, und bedrohen die un- glücklichen Ortschaften aufs neue. Menschen die in ihre Gewalt geraten, sind unrettbar verloren. — In Neapel hat der Schlammregen absolut keinen Schaden an Pflanzen angerichtet, alles gegenteilig nach dem Auslande Be- richtete, ist eitel Phantasie um die Sache etwas interessanter zu. machen, nach der Art gewisser politischer Korrespondenten! Herr Florian Radl, momentan unser hiesiger bester und gewissenhaftester Samenzüchter, erklärte mir, da/s seine von ihm geleiteten Gemüsesamen- kulturen nirgends durch den Aschen- fall Schaden gelitten haben und alles, was ich seither besuchen konnte, be- stätigte mir es. Radl ist mit Stolz Gärtner und nicht blofs Händler. Auch seine Blumensamenkulturen litten nicht im geringsten. Allerdings, wer seine Gemüsesamen- oder Blumenkulturen in den Ortschaften am Fulse des Vesuv angelegt hätte, dem wäre es in der Aschenlinie dieses mal schlecht er- Literatur. sangen. Aber dort liegt ja niemand weiter und die "Tomatenpflanzen konnten auch nach dem Unheil gesetzt werden. Also die Blumenkohlbauern, es sind keine Gärtner, haben nicht nur keinen Schaden, sondern werden, wenn nicht alles trügt, eine gute Ernte haben. — Gemüsebau wird um Neapel feld- mälsig nicht gärtnerisch - betrieben. Gemüsegärtner gibt es hier nicht, es sind Bauern, die ‚grölstenteils Analphabeten, einen solchen Titel gar nicht bean- spruchen. Im Gemüserevier hat die Asche allerdings eine momentane Stockung verursacht, allein die ist heute, am 21. Mai, beinahe überwunden. Nur den Osterkopfkohl, meine Sorte Vesu- vius, haben die neap. Bauern meist ver- loren, er hatte noch nicht geschlossen. Auffallend ist, dals eine grolse Zahl sogenannter Sommer- oder Frühlings- blumen .nicht oder nicht störend von der Asche gelitten haben, während viele andere vernichtet wurden oder doch so in ihren Funktionen gestört wurden, dals an weitere Blumen- oder Samen- produktion nicht zu denken war. Lev- kojen und Goldlack in erster Linie haben absolut nicht gelitten und nicht -einmal die Blütenfarben wurden von den Salzen alteriertt. Merkwürdig und auffallend ist, dals die hier sonst etwas empfind- samen Stiefmütterchen oder wie man jetzt vornehmer sagt: „Pensee“ gar nicht- litten und weiter blühen als ob nichts geschehen sei. - Auch Calendula und Oynoglossum linifolium blühten während des Aschenregens fröhlich weiter. Arc- totis grandis litt nicht in meinem Garten und blieb auch in der Blüte sich gleich. Gerbera Jamesoni brach sogar kräftiger hervor und ist jetzt in vollem Flore. Etwas - litten Myosotis, Omphalodes, Lithospermum, Bellis und Calceolaria. Vernichtet wurden. fast alle Silenen, viele Campanula — besonders alpine Spezies, unsere heimischen nicht aus- geschlossen, — Die zarten Sommer- blumen wie Coleus, Salvia splendens, die hier von einigen deutschen Gärtnern zur Samengewinnung gezogen werden, von denen einer in der Aschenlinie liegt, konnten noch gar nicht in Betracht kommen. Sie befanden sich zur Zeit des Aschenunglücks unter Glas oder Decke. Ueberhaupt nehme man manche Berichte aus Neapel von diesem oder ı jenem deutschen Gärtner oder Händler in der deutschen Heimat nicht so genau und gehe nicht zu streng damit ins Gericht. — Sie stammen von phantasie- reichen Leutchen, die hierher geschickt wurden, um die Welt zu verbessern nach bekannten Mustern, bedurften aber zunächst noch der. eigenen Erziehung, die mehr als mangelhaft war. - Auch machten diese Leute mit ihren sozia- listischen Farben hier gar schlechte Geschäfte. Glücklicherweise sind die meisten dieser „nicht“ skrupelosen Burschen wieder abgezogen, der deutsche Hilfsverein in Neapel könnte davon sehr wahrscheinlich sagen. 0. Sprenger. Literatur. Wie hebt man den Obstbau in kleinbäuerlichen Verhältnissen? - Erfahrungen der Kreisverwaltung des Kreises Westerburg im Westerwald, Hessen-Nassau, bei den von ihr veran- stalteten Einrichtungen zur Hebung des Obstbaues. Zweite Auflage, - Verlag von J. Neumann, Neudamm .1096. Hat auch dieses Büchelchen in Oktav- format von 64 Seiten zunächst nur lokales ‘Interesse, so enthält es doch manches, was im Interesse des Öbst- baues von allgemeinem. Werte ist. Zunächst wird in der Einleitung der Kreis Westerburg nach Lage, Boden- beschaffenheit, klimatischen Verhält- nissen : und "Produktionsfähigkeit in landwirtschaftlicher Hinsicht usw. be- schrieben, Hieran schlielst sich Geschichtliches über den Obstbau im Kreise Wester- burg, woraus zu entnehmen ist, dafs schon vor langer Zeit dort Obstgärten bestanden. Teil II besprieht die Einrichtungen zur Hebung des Öbstbaues durch die 448 Die dritte erweiterte Monatsversammlung des V.z.B.d.@. Kreisverwaltung. Ganz besonders ist | Arbeiten bei der Obstbaumpflege. Die hierbei den Lehrern die Sorge für | planmäisige und ununterbrochene Be- Anregungen zum Obstbau zugedacht. Jehrung der Obstzüchter nebst Lehr- Hierzu kann ich als Praktiker nicht | plan für abzuhaltende Obstbaumkurse umhin, zu bemerken, dals man doch | seitens des Kreisobstbaulehrers be- endlich an mafsgebenden Stellen davon | handelt ein folgender Artikel. abgehen sollte, nebenamtlich den Obst- Besprochen werden ferner: die Ver- bau und andere kulturelle Einrichtungen | tilgung der Obstschädlinge, die ständige heben zu wollen. Nur ein ganzer Mann | Revision der obstbaulichen Einrichtungen, kann meinem Ermessen nach ganze | die genossenschaftliche Verwertung des Arbeit machen. — Es folgt weiter die | Obstes. Den Schlufs bilden Anregungen Feststellung der für den Kreis ge- | zur Prämiierung guter Leistungen im eigneten Obstsorten. Viele decken sich | Obstbau, sowie Statistisches über an- mit dem für Deutschland empfohlenen | gepflanzte Obstbäume. Normalsortiment. Entwürfe für Vor- Obstbauliche Kreise finden in dem träge, die von Lehrern zu halten sind, DBüchelchen viele Anregungen, die nach gingen von einem planmälsigen Vor- | Maflsgabe der jeweiligen Verhältnisse gehen der Kreisbehörde aus. Dasselbe gilt | mit verwertet werden können. Von von Entwürfen für Verträge mit Obst- | einem wörtlichen 'Nachahmen der Vor- baumwärtern. Bei letzteren interessiert | schläge kann allerdings in den meisten speziell die Festsetzung der Honorierung | Fällen keine Rede sein. für kleinere aber äufserst zweckmälsige Amelung. Die dritte erweiterte Monatsversammlung des V. z. B.d. @. findet am Donnerstag, den 6. Seplember 1906 in dem Neuen Saalbau des Landes- Ausstellungsparkes statt. Zur Ausstellung!) werden diesmal außer Rosen vornehmlich gelangen: Astern, Dahlien, Gladiolen, überhaupt Stauden jeder Art. Der Eintritt in die Pflanzenausstellung, wie auch in die große allgemeine Kunstausstellung erfolgt für die Mitglieder des V. £. B. d. G. unentgeltlich gegen Vorzeigung besonderer Karten, die vom Generalsekretariat, nach Meldung bis Sonnabend, den 1. Sepiember, direkt zugesandt werden. Eröffnung der Gartenbauausstellung und der Kunstausstellung 10 Uhr vormittags: Re Tagesordnung. 1. Begrüßung 6 Uhr nachmittags. 2. Ausgestellte Gegenstände. 1) Die ausgestellten Gegenstände müssen in genauer Bezeichnung (Stückzahl und Quadrat- meter) bis spätestens Sonnabend, den 1. September, beim Generalsekretariat, Berlin N., Invalidenstr. 42, angemeldet werden. Um alles Wissenswerte über die ausgestellten Gegenstände durch einen besonderen Berichterstatter einheitlich vortragen lassen zu können, sind der Anmeldung kurze schriftliche Mitteilungen über das Pflanzenmaterial. Kultur usw. beizufügen. Eine Prämiierung findet nicht statt. Der Ausschuß. Für die Redaktion verantwortlich Siegfried Braun, Generalsekretär des V. z. B. d. G., Berlin, Invalidenstr. 42. Verlag von Gebrüder Borntrae ger, Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29, Druck von A.W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. ade > Ad Li N a a NAAR AIATINARARARRRARRRRRRIRTURN $ Telephon Ä - f 18 CH & ( ‚0. Gegründet 2 en 7 x AmtIV, 1625. 1864. “ x Inh.: E. A. Schneider 2 — = BERLIN S. 14, Kommandantenstrasse AAa %- 3 Spezial-Fabrik Tür a er u. Geräte. it. |; % FERTERTERFER TR RER | Blumen-Spritzen : == Garten-Spritzen | B Hydronetten = Schlauchwagen | B: Aquajekte Wasserwagen “ 2% Schläuche Pumpen a B> Rasenmäher Rasensprenger E $ FERFRFER REF EER EREREREREREmER E 3 Spezialität: Spritzen Tür Bordelaiser Brüber hr 2° o—- ee eereeerteetteettt Heizkessel. Heizungsanlagen. WWW rum: Kessel. Gewächshausbau. Aelteste, leistungsfähigste Spezialfabrik. Metall-Werke ochramms aloe weh Bruno Schramm A Patent- re 0 ; G. m.b.H. egenstrom - ; n Gin lIiversgehofen-Erfurt. Kessel Man verlange Katalog G. VI Grosse silb. Staatsmedaille für Binderei 4 und Dekoration. Pilanzen-Dekorationen | und Blumen - Arrangements in jeder Ausführung HB. Fasbender, sertn n. Schönhauser Allee 21 Fernsprecher: Amt III 8643 Eigene Gärtnerei: Niederschönhausen Fernsprecher: Amt Pankow 142 Bestellungen von und nach ausserhalb werden prompt erledigt. Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich anf die Gartenflora „Sypbonia“ 2 mit neu erfunden m. Petroleum- Mischapparat. > 2 Auf Verlangen £ Beh und Abbildung gratis. e Ph. Mayfarth & Co, BERLIN N,., Chausseestr. 2EE Fabrik landw. Maschinen und Geräte. Älteste u. grösste Wind- motoren-Fabrik von 49 goldene und E silberne Medaillen Zweiggeschäft: OO HH HHHHHHHHHHS für Villen, Wohnhäuser, Gärtnereien, Güter, Fabriken, Zie- geleien, Steinbrüche u.s.w. sowie ganze Gemeinden mittels Kostenlose Wasserversorgung F mit esakter Selbstregulierung, an Leistungsfähigkeit, | Sturmsicherheit und Dauerhaftigkeit weder von Fabri- | katen des In- und Auslandes auch nur annähernd erreicht. Wasserleitungs-Anlagen i liefert komplet und betriebsfertig auf Jahrzehnte lange Garl Reinsch, H. $.-A. Hofl,, Dresden. Über 4500 Anlagen ausgeführt. Gegründet 1859. Berlin SO., Elisabethuier 57. = Fdesassorss00000000000090000000 0010000000099 000000000 Windmotore = * Tausende ‘ ; os ' Erfahrung hin die > g: & . Referenzen. : $ RR} ©; Em Em Fan Fe Fe ea ea ea Far Chüringer Grottensteine zur Anlage von Felsenpartien, Ruinen, Grotten, Wasserfällen, Lourdesgrotten, Wintergärten, Wand- und Decken-Be- kleidung, Weg-, Beet-, Gräberein- fassungen, Böschungen. Daturbolz-Gartenmöbel. Bänke, Sessel, Tische, Lauben, Brücken- seländer, Nistkästen, Pflanzenkübel, Futterstände etc. Preislisten frei. @. A. Dietrich, Boflieferant, Clinsen b. Greussen. III NIIIIINIIINI an Tessnow. Fabrik für Land- und Garten-Geräte. R u 0. 34. ; Pat.- Tonnen- - en- N Ep. \ u. Wege- kippkarren z. Wasser- u. walzen Jauche fahren Gartenspritzen jeder Art H.L. Knappstein, Königl. Hoflief., Bochum (Westt.). + Berlin, Invalidenstr. 383. # Frankfurt a.M., Be 55 : > Special-Gesachäft für 37 Warm wasserheizungen für Gewächshäuser, =, Wintergärten, Pillen ete. -—_rr— : Er re als bestes System anerkannt, worüber. zahlreiche Zeugnisse und Anerkennungs- schreiben zur Verfügung stehen. Grossas Lager aller Sorten Heizkessel in Bochum, Berlin und Frankfurt & U, Aut der Pariser Weltaustellung 1900 — haben die schmisdssisernen Kessel de & goldene Medaille % erbalten. Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin. SW II Dessauer Strasse 29 Die Gefährdung der Naturdenkmäler und Vorschläge zu ihrer Erhaltung. Denkschrift, dem Herrn Minister der geisı- —E lichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten überreicht von Professor Dr. Conwentz. Dritte Auflage. Elegant in Leinen gebunden 2 Mk. Begrüngetissz. J. Malick & Comp. zerrincct 1807. Eisenkonstruktionen und Wasserheizungen. Spezialitäten: Wintergärten, Gewächs- | Aeltestes Geschäft der Branche. häuser, Veranden, Dach-Konstruktionen, | Warm-Wasserheizungen, Bewässerungs- Gitter, Fenster u. dergl. Anlagen für Park und Garten. Grösstes Lager Berlins in freistehenden Glieder - Kesseln. Katalog und Kostenanschläge zu Diensten. BERLIN 0., Rigaer Strasse 130. A LE HE V 1m wir bitten bei Benutzung der SER, sich a ee. | Emil Laue Prinzenstrasse ıoı. # Berlin $. # Prinzenstrasse Lithographische Anstalt _ für , - speciell botanische und medizinische Arbeiten. Io o Io a naturwissenschaftliche, ejojoje STOSS STSIIISIC IS I0 10 |JJC12 1: | an / = > Höntsch’s Rasenmäher mit staubsicherem Kugellager. Erstklass. Fabrikat. Pianzenzeupel in einfachster wie elegantester Ausführung. Ir HÄNISCH A OL Stück ne Gärtner- Fr Drasten - Nieereilitz. A. Giesskannen mit Verteilungsbrause T Grösste Spezial - Fabrik für’ den au Gartenbau. BESCHEID TEE ELIA SERIEN AEERLTTEERN BEFREIT | Me 1 nn 3 a Merl . erschienen. ff. gereinigt, 4 grosse, 4 mittlere, hübscher Zimmerschmuck. — franko N achnalme L. Späth, Baumschulenweg-Berlin. h i gap Da Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. BRITZ-BERLIN, Bürserstr. 61-54. | Grösste Fabrik für Gewächshausbanten, Frühbeet- — fenster, Warmwasser- und Dampfheizungen. — Frühbeet- und Ge- Va: 4dt. II. wächshaus-Fenster y y RN jeder Grösse, aus Hanf- und Gummi- Ia Kiefernholz und De er en anzSr: =. Dre Br = IK gu Blumenspritzen. wächshaus -Kon- Et et Ab ar en struktion., Winter- EG = en ann N ahnen NR askörwaren Dächer. Oberlichte, en i 5 [e ee : ; Schattendecken. ’ te, = Pavill To Kokos - Schattier - N > = matten. _ Fenster - enken Glaser ei 2 Z papier. [21 kitt, eig. Fabrikation N Frühbeetkasten, dessen Pfosten aus verzink- Neu! Katalog gralis mit Danube >. eu tem Bisaahloa EL, sind. D.R.G.M 168430. und Dane r3 ZU - ESTER TER SLESEEEESSE STEEL TEE VESEET ZEIERESRIEERPITT 7% RER mE j Goldene Medaille Berlin 1890. Staatsmedaille Berlin 1897 Berlin 1897 Eedrich Wilhelm Diese BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und Warmwasserheizungen für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmaterial, einfache Bedienung dequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man durch d = yon mir konstruierten Kessel „Ideal“, Bitte genau auf meine Firma zu achten! Körner & Brodersen Landschaftsgärtner Körnerstrasse 7 STEGLITZ Fernsprecher 85 xx Garten- und Parkanlagen. “” % T König]. Garten- Theodor JAWET * bau. Direktor. Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. Fernsprecher-Amt: Pankow No. 14. — Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönhausen. — Grosse Kulturen von Obst- und Alleebäumen. — Coniferen in reichhaltiger Auswahl. — Masseı- anzucht von Ziersträuchern, Fruchtsträuchern, Schling- und Heckenpflanzen. — Rosen, hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten. Immergriüne Pflanzen wie: Rlıododendron, Aucuba, Laurus cerasus, Evonymus, Hortensien, Lorbeer- bäume, Pyramiden und Kronen in jeder Grösse. — Palmen, besonders für Winter- gärten geeignet. Ausführung von Park- und Gartenanlagen, Alleen und Plantagen in jedem Umfang mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage zratis. Preisverzeichnis gratis und franko, ee zu beziehen. Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora (A Thomasmehl (Sternmarke) 14—19%, eitronl. Phosphorsäure. ae l Kainit mit 12,4%, Kali. „1. a Kalidüngesalz 20, 38 "und 409, A Kali. I | Hornmehi .mit 14—150/, Stick | A stoff. % = a DüngelsaBk, gemahlen mit 85— 990%, kohledsaurem Kalk,s‘ für leichten l Boglen. “n A k A Zur Herbstdüngung: Ja Torfmuli und Toristreu in Ballen. ELLE TE EL EL IE ELLI EL LEI EI LOL LEE ELLE OL TU, Gi Fi Fi Fi Ai Fi 5 Fi Fr Fe Fe re FÜ G Fi A Ge FT TE 4 x Robert Siemssen Berlin W.57 — Potsdamer Strasse No. 7I 4 Telephon Amt IX, 7555. 1 1 Alkert'sche hochkonzentrierte Nährsalze: PK. Phosphors. Kali; ca. 40—439), Phosphfoörsäure, ca. 260/, Kali. PKN Obstbaumdünger: ca. 20%, „Phosphors., ca. 6!/9%/, Stickstoff, ca. 350), Kali. WG. Original Prof. Wagners Blumen- dünger; ca. 130%, Phosphors., ca. 130/, Stickstoff, ca. 110%), Kali. AG. Albert's Blumendünger; ca. 12%, Phosphors., ca. 120), Stickstoff, ca. 20%g Kali. )) m Er Er Er Thür. Grottensteine zur Anlage von Groften, Ruinen, Wintergärten, Felsenpartien, Wasserfällen, Böschungen. Vertreter gesucht. — Preislisten, Skizzen und Referenzen gratis und franko. Otto Zimmermann » BHoflieferant Greussen i. Thür. eg eg Paul Heinze, Drahtzaunfabrik ‚, Berlin 0.-Lichtenberg 20 Stachel -Draht Wild-Gatter Koppel-Draht verzinkte Drahtgeflechte, 50 7JM. von M. 8.50 an. Eiserne Zäune, Tore und Türen. Neue Preisliste kostenlos! [WN \ =] Draht-Geflechte Wilhelm Ripke, Berin W.5. Kronenstrasse 74. al D Fünf schädelechte 6- und 8-Ender Hırschgeweihe roh, zusammen 20 Mk. Georg Fritzmann, Lichtenfels. Für den Inseratenteil verantwortlich: A. Fischer, Berlin S.W. 11. Druck von A.W.H ayn's Erben, Berlin und Potsdam. 1. September 1906. Heft 17 5 w Se 2m =: SAÜPEAIOTIOFTOLFAIOLIC FIOTIOLI0TTIOLTI0LI0TTI0EIJ0FTJOETJ0OF TOLTOLTIOE ZEFFSECEHIRIET für Garten- und Blumenkunde (Begründet von Eduard Regel.) 55. Jahrgang. RANG, Sa. n % - Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten. Herausgegeben von Siegfried Braun, Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues Hierzu Tafel 1554. Gifthaarbildung bei Primula obconica Hance. Berlin 1906 Verlag von Gebrüder Borntraeger SW 11 Dessauer Strasse 29 TOLRESERRACBEAUHAATSUNLEESEOEASERTOLHCHLARGLATSENTAUEEGLARGUATOMTLRTGIATSBATSUMLRGEARSERTLSRSLARGLAESTALRTSIATORSTATSLHTGEATSURTSLEEGEATSER LATEIN En I REN BEEEELIETLIELELLELTHTEHT TER UHLNHKÄRUNNHHHHRHEE EHEN 1 2 Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textabbildungen und 12 Farben- tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 15 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 18 Mark. Zu beziehen darch jede Buchhandlung oder durch die Post. I erssesoseergriiisitie, = ergehen ee ee « FLUT re EI 2-77 IHRE « een IST ATSTLTSTSTITLESTE YY [2 ih N 71 Er TC OA Con Dg0R 1906, Heft 17, Inhalt. K. Weydalıl, Über den Einfluss der verschiedenen Lebensbedingungen auf die Gifthaarbildung bei Primaid obeonica Hance. (Hierzu Tafel 1554.) S. 449. — Dr. H. Mehner, Über Bodenheizung. (Schluss.) S. 457. — De. R Laubert, Der „falsche Mehltau“ (Peronospora) des Spinats und des Gänsefusses. (Schluss.) S.461. — Vereins- wesen. S. 464. — Pflanzenschutz. S. 466. — Kleinere Mitteilungen. (Hierzu Abb. 47 u. 48) S. 469. — Aus- stellungen. S. 471. — Personal-Nachrichten. S. 471. — Bekanntmachung. S. 472. — Monatsversammlung. S. 472 2 Biesen No Berlin- -Stettiner a Bahn, Preis- Verzeichnisse 8 und franco Fernsprecher: Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 Amt Rixdorf No. 381 Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BRITZ BE BERLIN Jannstrasse No. 70—72. EINEN NEESIENE SAENENENINEIENE WENN Hoffmann Sc Charlottenburg Spreestrasse &. Specialität: Niederlage Thüringer Grottensteine. Ausführung von Grottenbauten, Entwürfe zu denselben. Wandbe- kleidung v. Wintergärten. Felsen- anlagen in jeder gewünschten Stein- gattung. Cementarbeiten wasserdichter Teich- anlagen, Fontainbassin, Fussboden, Keller, Höfe ete. [9 — Gegründet 1872. — KARRIERE HAARE Thüringer @rottensteine zur Anlage von Felsenpartien, Ruinen, Grotten, Wasserfällen, Lourdesgrotten, Wintergärten, Wand- und Decken-Be- fassungen, Böschungen. Daturbolz-@artenmöbel. Bänke, Sessel, Tische, Lauben, Brücken- seländer, Nistkästen, Pflanzenkübel, Futterständer etc. Preislisten frei. @. A. Dietrich, Boflieferant, Clingen b. Greussen. A NESENZS EEREREERERERERTERETE KRZR? NENNT. Alle geschäftlichen Mitteilungen betr. Reklamationen nicht eingegangener Hefte, Honorar-Zahlungen, Adressenänderungen etc. wolle man an die \ BL Gebrüder Borntraeger in Berlin SW Il r ‘9 2.9 kleidung, Weg-, DBeet-, Gräberein- . ORFZ ee 0. Dessauer Strasse 9 OO _ richten. Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. | Umfangreiche Dauerausstellung sämtl. Erzeugnisse unseres Fabriketablissements in dem eigens dazu errichteten Ausstellungs Gebäude. ergärten, hausbau und Heizungsanlagen "Drosden-Niedersedlitz ewächs) KG Dampfsägewerk, Hobelwerk, Eisengiesserei, Kesselschmiede, Klemp- nerei und Verzinkerei, eigenes Rlektrizitätswerk, gegen 350 Arbeiter. ————— Grösse des Grundstücks ca. 32000 qm. ‚Verlag von Gebrüder Borniirabe Dessauer Strasse 29 IM PFLANZENREICH BE | voN Dr. L. DIELS = PRIVATDOCENT AN DER UNIVERSITÄT BERLIN Mit 30 Figuren im » lea — Geheftet 3 Mk. 80 ia, gebunden 4 Mk. 80 ; Ausführliche Prospekte gratis und franko. - = ‘ Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. Empfehlenswerte Werke aus dem Verlage von Gebrüder Borntraeger BerlinSWIi1lo oo oo o Dessauer Strasse 29 o o o ee a A Die Beschädigung der Vegetation durch Rauch. Handbuch zur Erkennung und Beurteilung von Rauch- sehäden von Dr. E. Haselhoff, Vorsteher der landwirtschaftlichen Versuchsstation in Marburg i. H., und Prof. Dr. 6. Lindau, Privat- dozent der Botanik und Kustos am Kgl. Botanischen Garten in Berlin. Mit 27 Textabbildungen. Gross-Oktav. Broschiert 10 Mk,, _ gebunden 11 Mk. Das Werk fasst in. grundlegender Weise die bis jetzt gewonnenen Erfahrungen über die Einwirkung der Rauchgase auf die Vegetation zusammen, gibt zahlreiche eigene Beobachtungen, wissenschaftliche Versuche der Verfasser wieder und ergänzt vor allem die ein- schlägigen Fragen nach der botanischen Seite. Untersuchungen über die Einwirkung schwef- liger Säure auf die Pflanzen von Prof. Dr. A. Wieter. Mit 19 Text-Abbildungen und einer Tafel. Geheitet 12 Mk. Ge- bunden 14 Mk. , Bei der beständig sich ausdehmenden Industrie und dem unaus- gesetzten Wachsen der grossen Städte ist die Ausbreitung der durch saure Gase hervorgerufenen Beschädigungen der Vegetation in immer steigendem Maasse zu erwarten. Ein Werk, das, wie das vorliegende, die Einwirkung der schwefligen Säure auf die verschiedenen Funk- tionen des Pfianzenorganismus behandelt, dürfte daher allseitig einer willkommenen Aufnahme gewiss sein. Muss doch gerade der schwef- ligen Säure von allen sauren Gasen praktisch die grösste Bedeutung beigemessen werden, denn sie entweicht nicht nur bei vielen ın- dustriellen Betrieben, sondern gelangt auch dauernd mit den Ver- brennungsgasen der Kohlen in die Luft. Ausführliche Prospekte bereitwilligst gratis und franko. II IV Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu ver Silberne Staatsmedaille Berlin. Goldene Medaille Paris 1900, W. Niehls, Berlin N. BI Sehünhauser Allee 17. Verfertigt: Bessere Thermometer mes Barometer für den Gärtnereibetrieb, Landwirtschaft und Haushalt. Preisliste auf Wunsch. E = Preisliste auf Wunsch. KEKEREKEKECKEREKDREEREREN I 7 Dpalier Wände nach System PRÜSS D. R. P. 113048, er- möglichen den ungehinderten _ Wurzeldurchgang der Obstbäume, daohne durchgehende Funda- mente hergestellt. — Unbedingte Stand- sicherheit gegen Wind- druck wird garantiert. Nach diesem System werden auch gut, billig und massiv hergestellt: Obsthäuser, Treibhäuser. » Schuppen, Scheunen, « Ställe, Villen efc. en Prüss’sche Bet G.m.b.H. Berlin SW.11, Schöneberger Strasse No. 18. KERKERERERERERERERERKERERERERE Georg Billmann, Sermsdori (mar Baugeschäft und Zement-Kunststeinfabrik Kontor; Hermsdorf (Mark) Fabrik und Kiesgruben in Schildow-Berlin. Ferniprecher ; Amt Tegel Nr. 178. Gebäude jeder Art, z. B. Wohnhäuser, Gewächshäuser, Ställe, Mauern usw. aus Hillmannschen Isolierbausteinen aufgeführt, stellen sich 300/, billiger als mit jedem anderen Baumaterial. Über 600 verschiedene Gebäude habe zur grössten Zufrieden- heit der Bauherren ausgeführt. - Man verlange Prospekte und Preislisten. | aa ES DD Be BEN en i 5 ne, ; Tr Ne NR 3 = ; N S rs ) I RS N MS Über den Einflufs der verschiedenen Lebensbedingungen auf die Gifthaarbildung bei Primula obconica Hance. Von K. Weydahl. (Hierzu Tafel 1554.) Nachdem es früher mehrfach, speziell in medizinischen Schriften, von verschiedener Seite angedeutet worden war, daß das Hautgift bei Primula obeonica Hance und Pr. sinensis Lindl, seinen Sitz ın den zahlreichen Drüsenhaaren habe, die die ganze Oberfläche der oberirdischen Teile der genannten Pflanzen als dicht behaart erscheinen lassen, stellte Nestler dies durch mehrere in den 1900er Jahren erschienene interessante Arbeiten fest.'!) Die Resultate der Infektionsversuche, die er mit den aus diesen Haaren ischierten Sekretmassen direkt an der Haut anstellte, liefern hin- längliche Beweise dafür. Die Nestlerschen Versuche stellten auch fest, daß das Sekret ein ätherisches Öl ist, leicht löslich in Alkohol (96°j,)» Äther, Chloroform, Terpentinöl, Benzol, konzentr. Schwefelsäure und Salzsäure; ferner löslich in Eisessig, schwer löslich aber in Salmiak und unlöslich in verdünnter Salzsäure (spez. Gewicht —= 1,092). In 10°/,iger Kalilauge löslich, zum größten Teile auch in 25°/,iger, nachdem die Farbe eine dunkelgrüne ge- worden ist; unlöslich in Wasser von 20°, Sublimieren bei 110-115 °C. In den Sekretmassen treten nach kurzer Zeit „kleinere und größere Kristalle des monoklinen Systems in Nadeln, Prismen und verschiedenen Kombi- nationen auf“.?) Bekanntlich üben Feuchtigkeit und Temperatur — oder kurz die Lebensbedingungen — einen mächtigen Einfluß auf die quantitative und qualitative Ausbildung von ätherischen Ölen bei den Pflanzen aus, und zwar derart, daß trockene Wärme durchgehend eine energischere Bildung hervorruft, als feuchte Wärme. Ob in dieser Weise die Giftbildung bei Primula obconica Hance, die ohne Zweifel die giftigste Art ist, sich verstärken resp. herabsetzen ließe, ob sich also durch besondere Lebensbedingungen die Pflanze weniger giftig kultivieren ließe, war die Frage, zu deren Lösung ich durch die vor- liegende kleine Arbeit einen Beitrag geben möchte. In der Literatur ist diese Frage früher nicht behandelt, sie ist aber eine um so wichtigere, als diese Pflanze ja eine weit verbreitete und beliebte Handelspflanze ist. 1) Berichte d. d. kotan. Gesellschaft, 1900, H.5; ebenda, 1900, H. 7; Sitzungs- berichte d. kaiserl. Akademie d. Wissenschaften in Wien, Bd. CXI, 1902. Hautreizende Primeln, Berlin 1904. 2) Hautreizende Primeln, 1904, p. 9. 38 450 Über ‚den Einfluls den Bereebiegenen Debensbefinzungen auf die Gifthaarbildung: Die Arbeit ist in dem botanischen Institute der landwirtschaftlichen Hochschule Norwegens ausgeführt und sei es mir hier gestattet, Herrn Dr. Ehmeisan, der Arbeit geleitet hat, hierdurch meinen er- gebensten Dank auszusprechen. ? Zuerst einige Worte von der Behaarung dieser Pflanze. Die Behaarung ist bei Primula obconica und der nahestehenden Art Primula sinensis dieselbe. Es treten nur geköpfte Haare auf, die aber von verschiedener Länge sind, einige sind sehr kurz, andere sehr lang. Kamienski, der 1875 verschiedene Primelarten einer eingehenden anato- mischen Untersuchung unterwarf, sagt von der Behaarung bei Pr. sinensis'): „Die Epidermis von Primula sinensis trägt zweierlei Köpfchenhaare, die auf beiden Blattoberflächen besonders reichlich vorkommen. Die genannten Haare bestehen aus zwei Zellen, von welchen eine kurze zylindrische untere die Stielzelle, und eine kugelige obere das Köpfchen bildet. Die Zellen zeigen schaumigen Inhalt mit großen Vakuolen und werden, wie die Epidermis, mit einer dünnen Kutikula überzogen, unter welcher eine dünne wohlriechende Substanz entsteht. Die Bildung dieser Substanz geschieht auf dem Gipfel des Haares und auf dieselbe Weise, wie es Hansteen bei Syringa vulgaris beschrieben hat. Zuerst auf der Spitze des Köpfchens zwischen der Kutikula und der eigentlichen Membran der Zelle scheidet sich die subkutikulare Substanz aus.“ ..... „Die anderen Haare sind den besprochenen sehr ähnlich, nur ‚sitzen sie auf einem langen Stiel, welcher aus 2, 3—4 Zellen besteht, von denen die zwei untersten lang ausgezogen sind, etwas breiter, als die übrigen; sie sezernieren keine Substanz.“?) Diese loslich Deutung der anatomischen und physiologischen Natur der Haare bei Primula sinensis könnte ebensogut auf die Haare bei Pr. obconica übertragen werden, denn wie sich Nestler ausdrückt:?°) „Die Trichome der oberirdischen Teile der Primula sinensis sind dieselben, wie bei Primula obconica.“ Während also Kamienskiı zwischen kurzen, sezernierenden und langen, nicht sezernierenden Haaren, scheidet, meint Nestler, der, so weit ich sehen kann, bei seiner Deutung .der Haare die Arbeit Kamienskis nicht mit in Betracht gezogen hat, daß sämtliche Trichome Drüsenhaare sind; die langen Haare repräsentieren nur ein älteres Entwickelungs- stadium der kurzen Haare. Nachdem er fünf Gruppen von Haaren unter- schieden hat — 3-, 4-, 5-, 6-, 10- und mehrzellige — sagt er,*) daß die Substanz, die aus der Endzelle der langen Trichome sezerniert wird, anderer Natur ist, als die Sekretmassen im Köpfchen der kleinen Trichome: bald nachher aber: „Dessen ungeachtet halte ich die großen und kleinen Haare, besonders mit Rücksicht auf die gelben Sekretmassen an den Seitenwänden der langen Haare, welche ıdentisch sind mit dem Sekret der kleinen Haare, !) Fr. von Kamienski, Zur vergleichenden Anatomie d. Primeln. Inaug.-Dissert. 1875, p. 15. 2) Ausgehoben vom Verf. ®) A.Nestler, Hautreizende Wirkung der Primula obceonica und Primula sinensis, Bericht d. d. botan. Gesellschaft, Bd. XVIII, 1900, p. 201. *) Ebenda p. 194. f l H Über den Einflufs der verschiedenen Lebensbedingungen auf die Gifthaarbildung. 451 ihrer Funktion nach als gleiche und nur bezüglich der Zeit ihrer Entstehung als verschieden.“ Ich bin doch geneigt, zwischen den kurzen und langen Haaren als zwei verschiedenen Bildungen zu unterscheiden, so wie es Kamienski bei Pr. sinensis tat, und zwar so; Bei Pr. obconica (auch bei Pr. sinensis) treten zweierlei Haare auf: 1. kurze, gewöhnlich 3-, 4zellige (Nestlers Gr. 1 und 2), welche Gifthaare sind, weil sie die hautreizende, gelbbraune Substanz sezernieren; 2. lange, mehrzellige (Nestlers Gr. 3—5) und breite, die nicht Drüsenhaare sind und wahrscheinlich als gewöhnliche Deckhaare funktionieren. Verschiedene Verhältnisse scheinen mir nämlich für eine solche Deutung zu sprechen: 1. Die langen Haare haben zwar alle eine kugelige Endzelle, eine Sekretion aus dieser habe ich aber in keiner Altersstufe der Haare ent- decken können. 2. In allen Altersstufen der oberirdischen Organe treten unter ge- wöhnlichen Umständen auf diesen sowohl lange, wie kurze Haare reichlich auf, und zwar war auf den jüngsten Organen die Anzahl der langen Haare ebenso groß, wie die auf den älteren, 3. Bei verschiedenen Lebensbedingungen trat als Wirkung eine oft höchst ungleiche Ausbildung der kurzen und langen Haare auf, was später näher zu besprechen ist. Ferner erzielte Nestler mit den langen Haaren keine hautreizende Wirkung, und „mit Rücksicht auf die gelben Sekretmassen an den Seiten- wänden der langen Haare, welche identisch sind mit dem Sekret der kleinen Haare“ (siehe oben), läßt sich gut annehmen, daß sie aus diesen stammen und auf den langen Haaren während des Eimporwachsens dieser nur ab- gestrichen sind. Die Resultate, die Nestler bezüglich der chemischen Natur des Sekretes gefunden hat, kann ich, soweit ich Untersuchungen darüber an- gestellt habe, nur bestätigen. Mikrochemische Reaktionen, die vorgenommen wurden, um in Klarheit über den ersten Ursprung des Sekretes zu kommen, konnten wegen Zeitmangel leider nicht so weit durchgeführt werden, daß die Resultate als genügend. zuverlässige betrachtet werden könnten. Sie sollen deshalb hier nicht angeführt werden. Die Versuche über den Einfluß verschiedener Lebensbedingungen auf die Gifthaarbildung bei Primula obceonica gruppieren sich folgendermaßen: 1. Versuche über den Einfluß der Temperatur, 2. Versuche über den Einfluß der Bodenfeuchtigkeit bei hohen und niedrigen Temperaturen und 3. Versuche über den Einfluß der Luftfeuchtigkeit bei ge- wöhnlichen Temperaturen. Die Versuche wurden teils in den Gewächshäusern der hiesigen Garten- bauabteilung, teils in dem Gewächshause des botanischen Laboratoriums angestellt. 33* 452 Über Ben) Einflufs der verschiedenen Lebensbedingungen auf die Gifthaarbildung. Die Versuchsobjekte, die aus der Gartenbauabteilung stammten und alle beim Beginn des Versuches möglichst gleich stark entwickelt waren, bekamen nur abgemessene Wassermengen und zu denselben Zeiten. Jedes Objekt wurde sa gewogen, W orauf in den Versuchsserien mit mittlerer Bodenfeuchligkeit der Gefundene Wasserverlust mit einem kleinen Über- schuß wıeder ersetzt w urde: in den Versuchen mit übermäßiger Feuchtig- keit wurde dagegen immer mehr Wasser gegeben, als verbraucht lan war; und endlich waren in den Trockenheitsversuchen die Wasserzugaben immer nur so groß, daß der Turgor der Versuchspflanzen eben beibehalten wurde. Die Temperaturen im Erdboden und in der Luft wurden überall drei- mal täglich, um 7 Uhr morgens und um 6 Uhr nachmittags abgelesen. Nur die Durchschnittstemperaturen werden später angeführt. In den Versuchen über den Einfluß der Luftfeuchtigkeit wurden die Versuchsobjekte in einem kleinen Gewächshause gehalten, dessen Luft bei- nahe ganz mit Wasserdampf gesättigt war. Die Kontrollobjekte standen dicht nebenbei, aber außerhalb dieses Raumes in einer Luft, deren Feuchtig- keit durchschnittlich um 39 Prozent kleiner war. Die Luftfeuchtigkeit wurde an beiden Stellen zweimal täglich durch zwei Psychrometer (!/,°) ermittelt. Die Versuchsobjekte waren alle beim Beginn jedes Versuches möglichst reich mit ganz jungen Blattanlagen (Blattspreite nur 1—2 cm) ausgestattet, und damit diese Anlagen während der Versuchszeit Gelegen- heit zu einer möglichst kräftigen Entwickelung haben sollten, wurden als- bald ca. 15°/, der alten Blätter entfernt. Für die dann emporgewachsenen Blattstiele wurde beim Schlusse jedes Versuches die relative, durch die speziellen Ver suchsbedingungen induzierte Haarentwickelung resp. Giftbildung, festgestellt. Dion Teschah auf folgende Art: Von mehreren gleich stark entwickelten Blattstielen von jedem Once wurden mehrere möglichst gleich dicke und gleich lange Längsschnitte ge- nommen, dıe dann mit derselben Vergrößerung (200mal) untersucht. wurden. Nur die Schnitte, die eine mittlere quantitative und qualitative Ausbildung der kleinen Gifthaare zeigten, wurden benutzt und mit ähnlichen Schnitten von den übrigen Objekten derselben Versuchsgruppe verglichen. Diese Methode mußte benutzt werden, da die Zählung der Haare an Oberflächenschnitten mit zu vielen Schwierigkeiten behaftet war, um genau werden zu können. Sie war aber genügend sicher, da der Unterschied in Haarreichtum und -entwickelung bei den Objekten der verschiedenen Versuchsserien immer eine sehr augenfällige war, so wie es die Figuren an der beigefügten Tafel zeigen. Außer der Anzahl der Drüsenhaare auf 1 mm Schnittlänge wurde durch Mikrometermessungen auch die durchschnittliche Länge der kurzen und langen Haare, sowie deren Kopfgröße bei den Objekten der ver- schiedenen Versuchsgruppen ermittelt. 1. Die Versuche über den Einfluß der Temperatur auf die Gifthaarbildung bei mittleren Licht- und Feuchtigkeitsverhält- nissen dauerten 18 Tage. Von acht gleich kräftigen Primula obconica Über den Einflufs der versel ıiedenen Lebe nsbedingungen auf die Gifthaarbildung. 453 wurden vier einer durchschnittlichen Boden- und Lufttemperatur von 12° 0, die übrigen vier dagegen einer durchschnittlichen Bodentemperatur von 25° © und einer durchschnittlichen Lufttemperatur von 18° © ausgesetzt. Die ersteren bildeten also eine Kältegruppe, die letzteren eine Wärmegruppe. In beiden Serien waren die Licht- und Feuchtigkeitsverhältnisse die- selben und mittlere. | Die Objekte der Kälteserie gaben folgende Resultate: Relativ reichliche und kräftige Entwickelung sowohl von kurzen, wie von langen Haaren. Auf 1 mmSchnittlänge kamen durchschnittlich 18 kleine Drüsenhaare. Die Köpfe dieser waren reichlich mit dem gelbbraunen Sekrete gefüllt, von dem kleinere Mengen auf den Seitenflächen der langen Haare sich zeigten und zwischen diesen auf die Fpidermis herabgeflossen waren (Fig. 2). Drüsenhaare: Durchschnittl. Länge — 7608 4 Kopflänge = 22% 3 Kopfbreite — . 23, Lange Haare: Durchschnittl. Länge —#10007, * Koptlänse-—_ 271102, & Kopfbreite — 10, Die Objekte der Wärmeserie: Spärliches Auftreten von beiderlei Haaren, die aber — besonders die langen — durchgehend außergewöhnlich lang waren. Auf 1 mm Schnittlänge durchschnittlich 14 Drüsenhaare. Die Drüsenhaare waren außerdem nur schwach entwickelt und ihr Sekret blaß gelbgrün. Die Köpfe außergewöhnlich klein (Fig. 3). Drüsenhaare: Durchschnittl. Länge —u or M x Koptlänee — 7215, 5 Koprbreite:— ı 127, Lange Haare: Durchschnittl. Länge —y1250,% h Kopflänge = 10, > Kopfbreite — Que, 2. Die Versuche über den Einfluß der Bodenfeuchtigkeit bei niedrigenund hohen Temperaturen auf die Gifthaarbildung dauer- ten 27 Tage und hildeten zwei Versuchsgruppen, jede Gruppe aus zwei und zwei Pflanzen bestehend. In der einen Gruppe wurde der Boden möglichst trocken gehalten, in der zweiten Gruppe war er während der ganzen Versuchszeit möglichst naß. In jeder Gruppe waren zwei Pflanzen einer durchschnittlichen Lufttemperatur von 18°, die zwei anderen einer solchen von nur 8° Ü ausgesetzt. Die Lichtmengen waren überall die- selben und mäßige. Beim Schluß der Versuche: zeigte es sich schon makroskopisch, daß die jungen Blätter der Pflanze, die sich in trockener Erde, und dann besonders bei Wärme, entwickelt hatten, viel haarreicher waren, als die Blätter der Pflanzen, die feucht gehalten worden waren. Die mikroskopische Untersuchung gab dann folgende Resultate: Wärme-Trockenheitspflanzen: Außergewöhnlich großer BReich- tum an Drüsenhaaren, die zudem ungemein kräftig entwickelt waren. 34 454 Über den Einfluls der verschiedenen Lebensbedingungen auf die Gifthaarbildung. (Fig. 4) Auf 1 mm Schnittlänge durchschnittlich 32 Drüsenhaare. Sämtliche Köpfe dieser Haare reichlich mit tief gelbbraunem Sekrete gefüllt, von dem auch größere oder kleinere Massen auf die Seitenflächen der Haare und auf die Epidermis herabgeflossen waren. Die langen Haare traten nur sparsam auf, sie waren aber kräftig entwickelt. Drüsenhaare: Durchschnittl. Länge — Me 5 Koptllänge Sr u Kopftbreiter 2285, Lange Haare: Durchschnittl. Länge — EL ON 3 Koptlänges 2105, = Kopfbreite — MER Kälte-Trockenheitspflanzen: Auch hier großer Reichtum an Drüsenhaaren, die aber lange nicht so kräftig entwickelt und nicht so zahlreich waren, als bei den Wärmepflanzen. (Fig. 5.) Auf 1 mm Schnittlänge durchschnittlich 23 Drüsenhaare, deren Köpfe auch mit dem gelbbraunen Sekrete gefüllt waren. Lange Haare waren auch reichlich vorhanden, obwohl auch sıe von viel schwächerem Baue waren. Drüsenhaare: Durchschnittl. Länge — El R Kopflänse-= 157, Koptfbreite — I, Lange Haare: Durchschnittl. Länge — S =Koptilänse — 10%, z Kopfbreiter= 7, Wärme-Feuchtigkeitspflanzen: Die Drüsenhaare waren unge- wöhnlich schwach entwickelt, sowohl quantitativ wie qualitativ (Fig. 6). Auf 1 mm Schnittlänge durchschnittlich nur 5 Drüsenhaare, deren Köpfe teils ein grüngelbes Sekret, teils eine wasserhelle Flüssigkeit mit gelbgrünen Körnern enthielten. Die langen Haare traten auch nicht reichlich auf. Drüsenhaare: Durchschnittl. Länge — UT = Kopflänse, — 716 5 Koprfbreite — 14% Lange Haare: Durchschnittl. Länge — un) s Koptlänse — 10% 5 Kopibreite Kälte-Feuchtigkeitspflanzen: Die Drüsenhaare in Anzahl und Ausbildung ungefähr so, wie man sie bei Pflanzen, die unter gewöhnlichen Bedingungen kultiviert sind, findet. (Fig. 7.) Auf 1 mm Schnitt- länge durchschnittlich 14 Drüsenhaare. Während einzelne Haare das gelb- braune Sekret führten, enthielten die Köpfe anderer Haare nur eine wasser- helle körnige Flüssigkeit. Die langen Haare zeigten sich nur spärlich. Drüsenhaare: Durchschnittl. Länge =. oa > Kopflänge — I . Kopfbreite — 21973 Lange Haare: Durchschnittl. Länge — E05 a Kopllänges 210% 4 Kopfbreite = 10 Über den Einflufs der verschiedenen Lebensbedingungen auf die Gifthaarbildung. 455 3. Der Versuch über den Einfluß der Luftfeuchtigkeit bei 13—14°, mäßiger Bodenfenchtigkeit und mäßigen Lichtverhältnissen auf die Drüsenhaarbildung dauerte 1'J, Monat. Die zwei Versuchspflanzen waren einer mittleren Luftfeuchtigkeit von 99 °/,, die zwei Kontrollpflanzen einer solchen von 60 °/, ausgesetzt. Beim Schluß des Versuches war es schon leicht makroskopisch zu sehen, daß die Pflanzen im dampfgesättigten Baume viel schwächer behaart waren, als diejenigen, welche sich in der trockenen Luft entwickelt hatten. Bei dieser letzteren waren alle emporgewachsenen Blattstiele kräftig behaart, und die Drüsenhaare, die reichlich zugegen waren, führten alle ein tief gelbbraunes Sekret. Bei den ersteren dagegen waren die Drüsen- haare sehr spärlich und schwach entwickelt, verhielten sich überhaupt, was Auftreten, Entwickelung und Sekret anbelangt, ungefähr so, wie bei den Planzen, die bei Wärme und großer Bodenfeuchtigkeit aufgezogen waren (cfr. p. 454). Betrachten wir jetzt die bei den verschiedenen Versuchen erhaltenen Resultate, so sieht man, dal verschiedene Lebensbedingungen derart auf die Bildung und Entwickelung der Haare bei Primula obconica in- fluieren, daß: 1. wenn Licht und Feuchtigkeit konstant und mäßig ist, so ruft eine niedrige Boden-und Lufttemperatur (12° Ü)eine relativ starke Ausbildung der giftführenden Drüsenhaare, sowie auch beson- ders der langen Haare, hervor. Dagegen setzen höhere Tempe- raturen die Bildung von beiderlei Haaren stark herab. Die Köpfe der Drüsenhaare waren im ersten Falle 1!/, mal so lang und ungefähr doppelt so breit geworden, wie im letzten Falle. Die langen Haare waren in der Wärme zwar länger als in der Kälte geworden, aber sie waren viel sparsamer und schwächer; ! 2. daß starke Bodentrockenheit in hohem Grade die Aus- bildung von Drüsenhaaren und Sekreten sowohl quantitativ, wie qualitativ befördere. Diese Wirkung macht sich viel mehr geltend, wenn die Pflanzen gleichzeitig höheren Temperaturen (18° O) ausgesetzt sind, als wenn die Temperatur eine niedrige ist (8° C), wie es im allgemeinen bei der Bildung ätherischer Öle der Fall ist. Die langen Haare treten aber in der Kälte viel reichlicher auf, als in der Wärme. Da bei mäßiger Feuchtigkeit niedrige Temperaturen eine weit reichere Drüsenhaarbildung hervorbringen, als höhere, so verschieben sich also bei Trockenheit die Wirkungen zugunsten der höheren Temperaturen; 3. daß übermäßige Bodenfeuchtigkeit, wenn gleichzeitig die Lufttemperatur eine höhere ist (18° C), die Bildung von Drüsenhaaren ungemein stark herabsetze. Das Sekret wird nicht allein sparsam ausgebildet, sondern es bekommt auch nicht seine normale Farbe Auch die langen Haare treten sehr spärlich auf. Wenn die Luft- temperatur eine mildere ist (8° CO), gibt dagegen starke Bodenfeuchtigkeit keinen besonderen Ausschlag; 4. daß übermäßige Luftfeuchtigkeit bei mäßiger Lufttempe- ratur (13° ©) die Bildung von Drüsenhaaren und langen Haaren stark unterdrücke. ‚ 34% “ 456 Über den Einflufs der verschiedenen Lebensbedingungen auf die Gifthaarbildung,. Wie es weiter aus den Mikrometermessungen zu sehen ist, variiert die Endzelle der langen Haare nicht seine Größe mit den wechselnden Lebens- bedingungen, so wie es die Köpfe der kleinen Drüsenhaare tun. Sie war in der Richtung, und auch, was den Inhalt anbelangt, immer unver- änderlich. — Das deutet auch, scheint mir, darauf, daß die langen Haare nicht Drüsenhaare sind. Daß diese Haare viel mehr’ als Deck- haare, jedenfalls als Schutz gegen niedrige Temperaturen, fungieren; dafür spricht, daß sie immer in der Kälte reichlich auftreten, sofern nicht übermäßige Feuchtigkeit zugegen war. In welchem Maße sie auch als Schutz gegen zu starke 'Transpiration zu fungieren haben, wurde bei dieser Gelegenheit nicht untersucht. Wahrscheinlich spielen sie auch diese Rolle, da sie bei Trockenheit kräftiger oder zahlreicher ausgebildet wurden, als bei Feuchtig- keit. Es scheint auch, als ob die Drüsenhaare mit ihrem Sekrete eine nicht unwesentliche Rolle in dieser Richtung spielten. — Unmöglich ist es aber nicht, daß die kurzen und langen Haare hier einander substituieren können. Versuche über den Einfluß des Lichtes auf die Haarbildung waren freilich sehr wünschenswert, die Zeit gab mir aber keine Gelegenheit, solche anzustellen. Aus den erwähnten Resultaten geht also hervor, daß die Hautgift- bildung bei Primula obconica Hance — sicherlich dann auch bei Primula sinensis Lind. — in starkem Maße von den wechselnden Lebens- bedingungen abhängig ist, und zwar derart, daß die Pflanzen möglichst giftfrei werden, wenn sie in feuchter Wärme aufgezogen werden. In trockener Wärme oder Kälte mehrt sich aber die Giftigkeit. Diese Verhältnisse sind bei der Primelkultur in den Gärtnereien, sowie in den privaten Häusern zu beachten. Das Infektionsvermögen der Primula obeonica braucht also nicht zu allen Zeiten und an allen Stellen gleich groß zu sein — es wird sich hier immer um eine recht variable Größe handeln. Der physiologische Zustand der Pflanze, so wie er durch die wechselnden Lebensbedingungen induziert wird, wird immer in dieser Richtung ein bestimmendes Moment sein. Wahrscheinlich sind diese Verhältnisse imstande, zu erklären, weshalb von den Gärtnereien viel spärlichere Berichte über Infektionen vorliegen, als von den privaten Häusern. Denn in der trockenen und dabei oft heißen Luft werden sicherlich die Pflanzen viel giftiger, als in den stark luft- feuchten Gewächshäusern der Gärtnereien. Figurenerklärung. Sämtliche Figuren sind mittelst eines Abb&schen Zeichenapparates bei 200maliger Vergrölserung gezeichnet. Fig. 1. Haarbildung bei gewöhnlichen Lebensbedingungen. Fig. 2. Haarbildung bei niedriger Luft- und Bodentemperatur. Fig. 3. Haarbildung bei hoher Luft- und Bodentemperatur. Fig. 4. Haarbildung bei trockener Wärme. Fig. 5. Haarbildung bei trockener Kälte. Fig. 6. Haarbildung bei feuchter Wärme. Fig. 7. Haarbildung bei feuchter Kälte. Über Bodenheizung. 457 Uber Bodenheizung. Von Dr. Hermann Mehner, a. o. Dozent an der Kgl. Bergakademie, Berlin.!) (Schlufs.) Nun wollen wir die Kosten für die Freilandheizung berechnen. Wir setzen also voraus, daß wir die Wärme nicht über die Oberflächen- temperatur bringen, und daß die Heizung infolgedessen auf die langsame und einmalige Erwärmung um 10 oder auch meinetwegen 15 Grad hinaus- läuft. Dann brauchen Sie für einen Kubikmeter Land, das wäre die Bodenmenge, welche 1 Meter tief unter einem Quadratmeter liegt, die ge- messenen 600 Wärmeeimheiten 15 Mal, daß sind 9000 Wärmeeinheiten, und wenn Sie voraussetzen, daß Sie nur ?,, Meter tief zu erwärmen brauchen, was in den meisten Fällen reichlich genügt, so brauchen Sie 6000 Wärme- einheiten. 1 Kilogramm Kohle entwickelt bei der Verbrennung 7500 Wärme- einheiten. Davon geht ein Teil durch den Schornstein, aber Sie können es bei einer sorgsam eingerichteten und geführten Heizung auf eine Aus- nutzung von etwa 6000 Wärmeeinheiten bringen, würden also auf 1 Quadrat- meter Land gerade 1 Kilogramm Kohle brauchen oder wenn Sie hoch rechnen wollen, 1'/, Kilogramm Kohle. Diese kosten im großen etwa 1!/, Pfg. Sie verbrauchen demnach für den Morgen von 2500 Quadrat- meter 25 mal 1'!/, Mark, und: wenn Sie nach der bereits geübten Vorsicht noch einmal sehr vorsichtig rechnen wollen, meinetwegen das Doppelte davon, also dreimal 25 = 75 Mark für den Morgen. Das ist eine ganz verschwindende Summe gegenüber dem Mehrertrag, welchen mir erfahrene Handelsgärtner für Spargel, frühe Mohrrüben und dergleichen auf mindestens 2000 Mark berechnen. Diese 75 Mark, ver- stehen Sie bitte, liefern die Erwärmung für das ganze Frühjahr. Sie sind ja ausdrücklich berechnet auf Grund des Gedankens, im März die Oberflächentemperatur zu erzeugen und dann langsam mit der steigenden Oberflächentemperatur immer in der Tiefe durch künstliche Heizung nach- zugehen. Das ist eben die Heizungsart, welche keinen Wärmeverlust durch Ausstrahlung in die Atmosphäre gibt. Nun ist hierbei eines zu beachten. Die Temperaturen in der Tabelle sind Monatsmittel. Der Boden zeigt aber tägliche Schwankungen. Er wird am Tage wärmer und in der Nacht kälter. Glauben Sie aber nicht, daß hierdurch jede Nacht ein Verlust entsteht; denn mit dem steigenden Sonnenstande tritt ja eben die wohlbekannte Erscheinung ein, daß am Tage mehr gewonnen wird, als in der Nacht vorher verloren ging. Es geht eben während der Frühjahrsmonate die ganze Wärmemenge in den Boden, welche sich im Sommer darin findet, und dieses von der Oberfläche aus. Die nächtliche Abkühlung wirkt wegen der schlechten Wärmeleitung des Bodens mit erheblichen Schwankungen nur in geringer Tiefe. Es wird nur in Ausnahmefällen zweckmäßig sein, ihr an der Oberfläche zu begegnen; wenn man dem geringen Reste der Schwankungen etwas unter der Oberfläche noch begegnen will, so wird man es mit unbedeutenden Mehrkosten tun können. Ich nehme an, daß diese Mehrkosten schon in dem 100 °/J,igen Aufschlag auf die unter Anwendung von Sicherheits- }) Vortrag in der Königl. Gärtnerlehranstalt Dahlem vor dem V,.z.B.d.G. am 19. Juni 1906. Ber 158 Über Bodenheizung. faktoren berechneten Heizkosten stecken. Aber wenn Sie noch Bedenken haben sollten, so legen Sie noch einmal 25 oder 50 Mark auf die Heizungs- kosten auf, als ob Sie denselben Boden auf eine gewisse Tiefe mehrmals erwärmen müßten. Dann haben Sie aber ganz sicher einen Wert für den wirklichen Aufwand der Bodenheizung. Ich glaube, jetzt habe ich Sie in Ihren bedenklichsten Zweifeln, und an der schwierigsten Stelle, nämlich bei der Freifeldheizung, beruhigt. So werden Sie mir bei der Kostenberechnung für die Frühbeetheizung williger folgen. Unter der Glasdecke des Kastenbeetes ist der Vorgang der Boden- erwärmung, wenn es ein ungeheiztes, sogenanntes kaltes Beet ist, der Art nach derselbe, wie im freien Lande, nur der Größe nach ist die Erwärmung von der Oberfläche herein stärker, weil die nächtliche Abkühlung möglichst ausgeschaltet ist. Wıll man ein Kastenbeet künstlich heizen, so darf man also um so mehr wie bei dem Freiland rechnen und die Kosten einer ein- malıgen Erwärmung feststellen. In den Kastenbeeten legen die Gärtner die Gartenerde, welche oberhalb der Mistlage für die Pflanzen in Gebrauch kommt, verschieden tief, in manchen Fällen nur 10 cm hoch, wenn es sich um kurze Kulturen handelt, z. B. um Aussaaten, die bald weiter verpflanzt werden. In anderen Fällen ist die Bodenschicht tiefer; aber wenn ich 25 cm rechne, so umfasse ich wohl alles, was in Wirklichkeit vorkommt. Ich hätte demnach unter dem Quadratmeter ein viertel Kubikmeter Garten- erde, und wenn ich diese um 15° erwärmen will, so verbrauche ıch 15 mal 500 Viertel Wärmeeinheiten, d. s. 1875 Wärmeeinheiten. Wollen Sie die Vorsicht der Rechnung sehr weit treiben, so sagen Sie, Sie brauchen diese Wärmemenge dreimal, dann sind es 5625 Wärmeeinheiten, soviel, wie sie praktisch mit einem Kilogramm Kohle bekommen, sie kosten 1 Pfennig. Was kostet dagegen die Mistheizung? Sie wissen, daß der Mist nicht als Nahrung der Pflanzen im Mistkasten dient, sondern als Brennstoff. Das Brennbare darin ist wesentlich das Stroh. Dieses kommt schon teilweise zersetzt, d. h. verbrannt, hinein und ist von völliger Zersetzung zu Kohlen- säure und Wasser noch weit entfernt, wenn es wieder herauskommt. Was an Brennwert in dem Mistkasten zur Geltung kommt, ist von mir noch nicht gemessen worden. Das ist auch nicht ganz einfach auszuführen. Aber ich vergleiche den Mist mit Torf und glaube, daß man bei Berück- sichtigung des geringen Trockengehaltes von '/, und höchstens !/, der ganzen Masse den Brennwert eines Fuder Mistes von etwa 50 Zentner im Frühkasten auf den Heizwert von etwa 25—40 kg Kohle schätzen darf. Aber dieses nur nebenbei, meine Kostenrechnung hat damit nichts zu tun. Ich gehe einfach von der Information tüchtiger Fachleute aus, welche mir sagen, daß der Handelsgärtner sich die Kosten für die Heizung eines Quadratmeters Mistkasten auf etwa 1,50 Mark berechnet, aber nur, wenn es sich um kurze Kulturen handelt; bei langdauernden Kulturen, z. B. bei Melonen, wird er das drei- und vierfache rechnen müssen. Ich habe mir Angaben von dem Leiter einer großen Berliner Blumengärtnereiı machen lassen. Nach diesen kostet das Quadratmeter etwa 2,60 Mark. Das ist ein gewaltiger Unterschied gegen die Heizung mit Kohle! Wenn Sie darauf verweisen wollen, daß der aus dem Kastenbeet kommende Mist noch weiter Verwendung findet, so ist das natürlich richtig; Über Bodenheizung. ae K u 459 aber unter dem Gesichtspunkte meiner Heizung doch nur bedingt richtig. Diese Heizung ermöglicht es, einen Großbetrieb von Kastenbeeten einzu- richten, ohne die gleichzeitige Durchführung von Freilandkulturen in solcher Ausdehnung, daß der ausgetane Mist Verwendung findet. Aber selbst, wenn Sie den ausgetanen Mist, nach seinen Stickstoffverlusten, noch be- werten wollen, so werden Sie doch an die viele Arbeit des Einpackens, Umpackens und Auspackens denken und gewiß zugeben, daß diesen Kosten gegenüber die Kosten von einigen Kilogramm Kohle verschwinden. Gestatten Sie hier eine Einschaltung. Ich hatte Ihnen meine Boden- heizung mit Drainröhren beschrieben; so führe ich sie auch teilweise in den Kastenbeeten aus. Außerdem habe ich aber auch eine ganz einfache Konstruktion angewendet, die darin besteht, daß ich ein Stück Drahtzaun auf hochkant gestellte Ziegelsteine als Tragpfeiler legte, darauf Schilf und darauf die Gartenerde. Unter das Drahtnetz wird dann einfach das Dampf- luftgemisch geblasen, so daß es sich gleichmäßig durch die ganze Fläche nach oben zieht. Der Vorteil der natürlichen Kohleheizung gegenüber der künstlich gärtnerischen mit Mist liegt aber nicht nur in den Kosten, sondern wesent- lich in der Güte. Sie wıssen als Gärtner, welche Schwierigkeiten die Herstellung der richtigen Temperatur bei einem Mistbeete macht. Anfangs ist es zu heiß, dann geht es eine Zeitlang ungefähr richtig, dann fällt es ab. Es kommt vor, daß es gerade bei kaltem Wetter kalt wird, anstatt mehr zu heizen und nachher schwer oder gar nicht wieder in Gang zu bringen ist. Mit der Kohleheizung mache ich an jedem Tage jede ge- wünschte Temperatur, 30, 25, 20°, wie es gebraucht wird und diese 'Tempe- ratur halte ich, wenn Sie wollen, so lange als die Maschine hält. Bei der Beschreibung meines Heizungssystems hatte ich schon er- wähnt, daß ich auch einsaugen kann. Jetzt steht die Luft hinter der Maschine unter einem Druck von etwa 50 mm. Wassersäule und fließt da- mit in genügender Menge durch den Boden der ganzen Versuchsanlage. Wenn ich mit 50 mm Unterdruck an der Maschine arbeite, so sauge ich ein. Die Luft fließt von der freien Atmosphäre quer durch den Boden nach den Heizleitungen. Bei diesem Gange ist der Name Heizleitung nicht mehr gut; denn die Röhren führen keine Wärme zu. Trotzdem tritt die Heizung sehr wirksam ein. Die eingesaugte Luft ist nämlich im Mittel wärmer als der Boden in der Tiefe. Würde ich Tag und Nacht ununter- brochen saugen, so würde dennoch der Boden in der Tiefe im Frühjahr erwärmt, trotz der Kälte, welche ich in den Frostnächten hereinbringe. Vielmehr wird der Boden natürlich erwärmt, wenn ich die kalte Nachtluft nicht mit einsauge, sondern nur die warme Luft des Tages; aber eine ganz besondere Erwärmung erfährt er, wenn ich die Luft der sonnigen Mittags- stunden benutze. Ich habe nämlich beobachtet, und die in der Literatur gegebenen Beobachtungen der Meteorologen bestätigen es, dab sich im Sonnenschein die äußerste Schicht des Bodens sehr vıel höher erwärmt, als selbst die Luft. Ich habe ein Thermometer flach in den Boden gelegt, nur mit "/; bis 1 cm loser Erde bedeckt. Dieses Thermometer stieg schon im April auf 30° in der Sonne und zeigte an drei aufeinanderfolgenden Tagen Mitte Mai Temperaturen, die von 10—5 Uhr in der Nähe von 30° nach 460 Über Bodenheizung. oben und unten lagen. Würde man die Luft in diesen Stunden durch den stark geheizten Boden filtrieren, so brächte sie die zugestrahlte Sonnen wärme rasch nach unten, während jetzt dieselbe großenteils nach dem kalten Himmelsraum ausgestrahlt wird und nur in geringer Menge durch Leitung les Bodens langsam nach unten geht. Kine solche Bodenheizung würde für die Erwärmung gar keine Kohle brauchen. Man braucht nur eine ge- wisse Kohlenmenge zur Arbeitsleistung der Maschine. Aber mit dieser Kohlenmenge kann man auberdem heizen. Denken Sie sich, daß man die Abhitze der Maschine mittelst Pressluft, wie beschrieben, unter Kastenbeete führt, so hängt es nur von der Wahl der Einrichtung ab, mit wie wenig Kosten das Freiland geheizt werden soll. Denn die Heizungskosten der Maschine sind als Heizungskosten der Kastenbeete zu verrechnen. Die Saugheizung würde dabei nur in einigen Tagesstunden arbeiten. Die Kastenheizung mit Druckluft könnte man auch in der Nacht gehen lassen, wenn es nötig ist. In einem bestimmten Falle ergab sich aus der Leistung eines angebotenen Ventilators, daß auf vier Morgen Freiland etwa ein Morgen Kastenanlage kommen würde. Diese Zahlen ändern sich natürlich mit jeder Änderung, d. h. voraussichtlichen Verbesserung, des Maschinen- systems. Nun wegen der Heizungskosten noch ein Hinweis. Wir haben in der Technik vielfach Wärmemengen, welche wir weg- führen müssen. Denken Sie an den Abdampf der ländlichen Molkereien, Brennereien u. dgl. Den sollte man anstatt in die Luft in den Boden schicken. Was ließe sich da erreichen und wie billig! Der Dampf ist da, Maschinerie ist da, Personal ist da, — was kann da an Kosten bleiben? Und dort sind auch südliche Mauern von Gebäuden da, welche als geheizte Talutmauern eingerichtet, frühzeitige Erdbeeren und Pfirsichen bringen können. Hier werden sich die extensiven Landwirtschaftsbetriebe mit der intensiven Gärtnerei in ihrem intensiven Teile berühren. Aber nicht nur Abdampf liefert billige Bodenheizung! Ich sagte Ihnen vorhin schon, wie kalt das ist, was Sie warmen Boden nennen. Diesen niederen Temperaturen gegenüber haben Wärmemengen Heiz- kraft, welche wir als gänzlich entwertet beseitigen, z. B. die im Kondens- wasser der Dampfmaschinen. Das hat etwa 40° auch mehr. Wo viel gebraucht wird, kühlt man es mit Luft ab, um es wieder zu benutzen. Sie sehen neben Gruben, Fabriken, Elektrizitätswerken die schwarzen Türme der Rückkühlwerke. Die warme nasse Luft, die da herauskommt und jetzt weggeht — mit vielen Hunderttausenden, oft Millionen Wärmeeinheiten stündlich — kann im Boden Wunder tun! Jetzt darf ich wohl hoffen, daß ich Ihre dringendste Frage: nach den Kosten der Bodenheizung, zufriedenstellend beantwortet habe. Ich habe es auf einem Wege getan, auf welchem Sie zugleich noch Kenntnisse über die Einrichtung und das ganze Wesen derselben erhalten konnten. Sie werden mir zugeben, die Heizung ist physikalisch brauchbar, gärtnerisch wirksam und geschäftlich billig. Ich nehme an, sie wird sich einführen Der „falsche Mehltau‘ (Peronospora) des Spinats und des Gänsefulses, 461 und wird dem Gärtner beträchtlich vorwärts helfen. Der Ihnen vorgeführte Dahlemer Versuch, welchen Sie Herın Direktor Echtermeyers fortschritts- frohem Sinn verdanken, wird ein neues Gebiet des Gärtnereibetriebes erschließen. Der Boden ist warm — jetzt ziehen Sie den möglichsten Nutzen daraus! Der ‚falsche Mehltau‘“ (Peronospora) des Spinats und des Gänsefulses. Von Dr. R. Laubert. f (Schlufs.) 1) Da nun beide Pilze nicht nur in biologischer, sondern auch in morpho- logischer Hinsicht deutlich verschieden sind, so erscheint es nicht nur einfacher und praktischer, sondern auch richtiger, sie für zwei verschiedene Species zu erklären, als wie in ihnen zwei verschiedene Wuchsformen bezw.. „Varietäten“ einer Pilzspecies zu erblicken. Es ist sehr wenig wahrscheinlich, daß das Übergehen ein und derselben Peronospora- Species auf eine andere Nährpflanze jedesmal so bedeutende morpho- logische Unterschiede mit sich bringen soll, wie die Peronospora des Spinats und die des Gänsefußes sie zeigen. (Von diesbezüglichen Ver- suchen wird weiter unten die Rede sein.) Um weitere Konfusion und Verwechslungen zu beseitigen, dürfte es geboten sein, die Peronospora des Spinats, die morphologisch offenbar der von Caspary (l. c.), Saccardo (l. c.) und Fischer (l. c.) als Peronospora effusa var. minor bezeichneten Form entspricht, in Zukunft zum Unterschied von der auf Chenopodium album vorkommenden Pero- nospora effusa (Grev.) Rabenh. als Peronospora Spinaciae nov. nom. zu bezeichnen. | Was die Unterschiede der beiden Peronospora-Arten in Bezug auf ihre Oosporen betrifft, so kann hier nichts Definitives darüber angegeben werden: es fanden sich zwar im Gewebe des zur Untersuchung gelangten Materials, besonders reichlich beim Gänsefuß, weniger beim Spinat, zahl- reiche kugelige Kristalldrusen von verschiedener Größe, aber keine Oosporen. Hiermit stimmt die oben erwähnte Angabe überein, daß die Peronospora auf dem Spinat keine Oosporen bildet. Meine Untersuchung beschränkt sich auf Klärung des Verhältnisses der Spinat-Peronospora zu der Peronospora von Chenopodium album, weil dieses wegen der Häufigkeit des letztgenannten Pilzes, entsprechend dem allverbreiteten und häufigen Vorkommen seiner Wirtspflanze, besonders wichtig erscheinen muß, und weil mir zudem von den Peronospora-Formen der übrigen Chenopodiaceen zur Zeit kein frisches Material zur Verfügung stand. Wie die übrigen peronosporatragenden Chenopodiaceen im all- gemeinen weit weniger häufig und daher auch als Unkraut weniger wichtig sind, als der gemeine Gänsefuß, wenn auch besonders die gemeine Melde, Atriplex patula, in vielen Gegended gleichfalls ein häufiges Unkraut ist, so sind auch die auf ihnen vorkommenden Peronospora-Formen im allgemeinen viel !) Siehe den ersten Teil dieser Arbeit Heft 15, S. 435—440. 462 Der „falsche Mehltau* (Peronospora) des Spinats und des Gänsefulses. seltener als die Peronospora von Chenopodium album. Daß eine von ihnen mit (ler Spinat-Peronospora identisch sei, d.h. also, daß sie auf den Spinat über- zugehen vermag, ist zwar nicht ganz ausgeschlossen, erscheint aber a priori nicht sehr wahrscheinlich. Wahrscheinlicher ist, daß die auf dem Spinat, den Gänsefuß- und den Meldenarten vorkommenden Peronospora-Formen drei (oder mindestens drei) verschiedene Species bilden. Möglicherweise existiert aber, ähnlich wie bei vielen Rostpilz- und Mehltau-Arten, eine noch weitergehende Spezialisierung. !) Es bleibt noch übrig, darauf hinzuweisen, daß auf einer anderen Cheno- podiacee: der Runkel- und Zuckerrübe ein Peronospora Schachtii Fuckel vor- kommt und gelegentlich Schaden anrichtet.? Es ist der Verdacht geäußert worden, daß diese Rüben-Peronospora möglicherweise mit der Peronospora effusa identisch sein könnte. Ich halte indes weder eine Identität mit der Peronospora von Chenopodium album noch mit der Spinat-Peronospora für wahrscheinlich. Ich habe während mehrerer Jahre auf BRübenfeldern, in deren unmittelbarer Nachbarschaft alljährlich peronosporakranker Gänsefuß keine Seltenheit war und von denen nicht allzuweit entfernt wiederholt auch peronosporakranker Spinat stand, niemals einen Peronospora-Befall der Rübenblätter zu Gesichte bekommen. Da hier eine Untersuchung der Rüben-Peronospora nicht beabsichtigt ist, mir in diesem Frühjahr auch gar kein frisches Material derselben zur Verfügung stand, so kann hier nichts darüber angegeben werden, inwieweit sie von der Spinat- und von der Gänsefuß-Peronospora verschieden ist. Nach den vorliegenden Beschrei- bungen?) steht sie morphologisch der Spinat-Peronospora zweifellos näher als der Peronospora von Chenopodium album. Eine Identität mit der Spinat- Peronospora liegt aber sicher nicht vor. Es fragt sich nun noch, ob sich ein Übergehen der Spinat-Peronos- pora auf Uhenopodium album und umgekehrt nachweisen läßt. Aller- dings fand ich auf peronosporakranken Spinatbeeten auch peronos- porakranken Gänsefuß. Dem ist jedoch deshalb keine besondere Bedeutung beizumessen, weil einerseits peronosporakranker Gänsefuß in näherer und weiterer Umgebung der betreffenden Spinatbeete alljährlich überall gleich häufig vorhanden war, anderseits war ein wieder- holter, allerdings nur in kleinem Maßstabe ausgeführter Versuch, durch Einpflanzen gesunder junger Spinatsämlinge unmittelbar neben peronospora- krankem Gänsefuß erstere peronosporakrank werden zu lassen, und um- gekehrt, erfolglos. Diesem negativen Versuchsergebnis allein würde ich indes noch keine absolute Beweiskraft beimessen. Da aber außerdem, wie bereits oben dargelegt wurde, deutliche morphologische Unterschiede zwischen den beiden Peronospora-Formen vorhanden sind, so ist esals ausgeschlossen zu betrachten, 1) Nach Abschlufs dieser Arbeit bot sich Gelegenheit von Peronospora befallene Melde (Atriplex patula) zu finden. Die gelblichen Blattflecke waren etwas weniger ausgedehnt als bei der Spinat-Krankheit. Auf ihrer Unterseite trugen sie einen ziemlich zarten, grauen bis lilagrauen Flaum. Der Pilz hatte morphologisch sehr grofse Anlich- keit mit der Spinat-Peronospora, während er von der Peronospora des Gänslfulses deullich verschieden war. N 2) A. Stift, Die Krankheiten und tierischen Feinde der Zuckerrübe. (1900.) S. 101 is 106. i 3) Schröter S. 251; Rabenhorst, 2. Auflage, 1. Band, 4. Abteilung, S. 459; Ber- ese 8. 23. Der „falsche Mehltau“ (Peronospora) des Spinats und des Gänsefufses. 463 daß die auf dem gemeinen Gänsefuß so verbreitet und häufig vorkommende Peronospora auf den Spinat überzugehen und diesem Gemüse gefährlich zu werden vermag. Bekämpfung der Krankheit. Da die hier besprochene Krankheit, der „falsche Mehltau“ des Spinats, so weit bis jetzt bekannt ıst, glücklicherweise nie wirklich seuchenhaft und verheerend aufzutreten pflegt, so ist für die Praxis die Frage der Be- kämpfung der Krankheit glücklicherweise keine sehr brennende. Ein Bespritzen mit Bordeaux-Brühe (Kupfervitriolkalkbrühe), das ja gegen die Peronospora des Weinstocks von so vorzüglichem Erfolg und in Weinbergen bekanntlich ganz allgemein in Gebrauch ist, kann natürlich beim Spinat, wie nicht näher begründet zu werden braucht, nur dann empfohlen werden, wenn die Pflanzen nicht zur Verwendung als Gemüse, sondern zur Samengewinnung dienen sollen. Im letzteren Falle wird aber bis auf weiteres ein Bespritzen mit 1°/,iger Bordeaux-Brühe unter Umständen ent- schieden anzuraten und aller Voraussicht nach auch von Nutzen sein. So weit be- kannt ist, bildet die Spinat-Peronospora keine Oosporen, sondern sie über- wintert in und mit den Blättern der überwinternden Pflanzen. Wenn es sich um nicht allzu ausgedehnte Spinatbeete bzw. Felder handelt und billige Arbeitskräfte zur Verfügung stehen, so dürfte es sich rentieren, stets alle kranken Blätter abzuschneiden und zu sammeln und alle stark er- krankten Pflanzen auszuziehen und zu beseitigen. Da das Auftreten der Krankheit durch hohe Boden- und Luftfeuchtigkeit, auch wohl durch sehr dichten Stand der Pflanzen begünstigt wird, so empfiehlt es sich, ent- sprechende Gegen- bezw. Vorbeugungsmaßnahmen zu befolgen. Falls die Krankheit in einem Betriebe mehrere Jahre hindurch größeren Schaden angerichtet haben sollte, so würde wohl ein Versuch anzuraten sein, durch eine Verlegung der Beete, sowie durch Beziehen von anderem Saatgut oder durch Einbeizen des Saatguts dem Auftreten der Krankheit entgegenzu- treten. Auch der Umstand, daß jedenfalls die Empfänglichkeit der einzelnen Spinatsorten für die Krankheit eine verschiedene ist, daß sich mösglicher- weise die eine oder andere Sorte ganz oder fast ganz unempfänglich er- weist, würde zu beachten sein. Ein Ausrotten von Gänsefuß und Melde kann deshalb nicht als spezifisches Bekämpfungsverfahren gegen den falschen Mehltau des Spinats angesehen werden, erstens weil ein Beseitigen und Nichtaufkommenlassen von Unkraut in gut gepflegten Betrieben ja so wie so stattfindet, und zweitens weil die nicht selten vorkommende Pero- nospora des allbekannten gemeinen Gänsefußes nicht, wahrscheinlich auch die Peronosporaformen der übrigen, weniger häufigen Gänsefuß- und Melden-Arten nicht auf den Spinat überzugehen vermögen. Sollte der falsche Mehltau des Spinats trotz konsequenten Befolgens der angeführten Maßnahmen irgendwo wiederholt größeren Schaden an- richten, so wäre dem betreffenden Interessenten anzuraten, sich unter Bei- fügung eines kurzen Berichts an eine Auskunftsstelle für Pflanzenschutz oder direkt an die Kaiserliche Biologische Anstalt für Land- und Forst- wirtschaft in Berlin-Dahlem oder an einen erfahrenen pflanzenpathologischen Sachverständigen zu wenden. 464 Vereinswesen. Die hauptsächlichsten wissenschaftlichen Ergebnisse dieser Arbeit sind: 1. Die auf dem Spinat und die auf Chenopodium album L. vorkom- menden Peronospora weisen so ausgesprochene morphologische Unterschiede auf, daß sie als zwei verschiedene Species zu betrachten sind. Die in der phytopathologischen Literatur verbreitete Angabe, daß die Peronospora- Krankheit des Spinats, des Öhenopodium album und anderer Chenopodium- und Atriplex-Arten dnrch ein und dieselbe Peronospora-Species hervor- gerufen werden, ist also hinfällig. 2. Der Unterschied besteht vornehmlich darin, daß die Peronospora des Spinats, Peronospora Spinaciae nov. nom., etwas kleinere, ovale, jedoch mehr oder weniger deutlich umgekehrt eiförmige Sporen ohne oder ohne deutlich wahrnehmbare Basalpapille hat, während die aufChenopodiumalbumL. vorkommende Peronospora (Peronospora effusa [Grev.] Rabenh.) etwas größere, rein ovale, mit einer deutlichen Basalpapille versehene Sporen be- sitzt. Außerdem hat die Peronospora des Spinats sparriger verzweigte Sporenträger mit rechtwinklig divergierenden, geraden Endzweigen, während die schlaffer aussehenden, wellig hin- und hergebogenen Sporenträgeräste der auf Chenopodium album vorkommenden Peronospora gabelartig bezw. kleiderhakenartig gekrümmte Endzweige haben. Vereinswesen. Vom Verein deutscher Gartenkünstler. | die einzelnen Sehenswürdigkeiten und Der Verein deutscher Gartenkünstler | erfrischte auf hohem Altane in dem kann mit seiner diesjährigen Tagung, | Schatten jahrhundertealter Eichen die die vom 11.--14. August zu Liegnitz | anwesenden Teilnehmer, hierbei den stattfand, wohl zufrieden sein. Ist es | Bestrebungen des Vereins und seiner doch dem noch so jungen und unter , Tätigkeit in schwungvollen Worten An- schwierigen Umständen glücklich aus | erkennung zollend.. Die seitens der der Taufe gehobenen Verein gelungen, | Stadt Liegnitz gebrachten Opfer gaben auf seiner Hauptversammlung Mitglieder | von der warmen Teilnahme der städti- aus allen Gauen des deutschen Vater- | schen Behörden für die Gartenkunst landes begrülsen zu können und ihm | und seine ethische Bedeutung Kunde. beredte Zeichen der vielseitigsten | Als Vertreter des Magistrats wohnte, Sympathie zufliefsen zu sehen. Seitens |; Stadtrat Schöffer nicht nur allen der königlichen und städtischen Be- | Sitzungen, sondern auch den Ausflügen hörden offenbarte sich ein wohltuendes | von Anfang bis zu Ende bei, mehrere Entgegenkommen, das nicht zum wenig- | Stadtverordnete als Vertreter der Bürger- sten an dem Gelingen der Versammlung | schaft standen ihm treu und unentwegt beigetragen hat. Der Regierungs- | zur Seite. Die Rolle des Gastgebers und präsident, Freiherr von Seher-Thoss, die des Anordnungskommissars zu über- empfing den Verein in dem durch seinen | nehmen, hatte sich der Liegnitzer alten Baumbestand berühmten Garten, | Gartenbauverein unter geschickter Aus- welcher vor Jahren sich eine Auf- | nutzung der von der Stadt zur Ver- schüttung des Erdreichs um 2-—4 Meter | fügung gestellten Geldmittelnichtnehmen gefallen lassen mulste und welchen — | lassen und in der allbekannten, auf für die Fachwelt von weittragendster | empfindende Herzen so überaus an- Bedeutung — diese Einschüttung aufser- | sprechend wirkenden Weise auch zur ordentlich gut bekommen ist. Er zeigte | Ausführung debracht, Der Vortrag des Kgl. Gartenbau- direktors Göschke-Proskau begann den Reigen. Unter gleichzeitiger Vor- führung reichhaltigen, abgeschnittenen Pflanzenmaterials gab der Vortragende eine eingehende Beschreibung und leicht verständliche Erklärung über die Sonder- heiten und Unterschiede der bei uns angepflanzten und zur Anflanzung sich empfehlenden Eichen. An Stelle des durch Krankheit verhinderten Garten- inspektors Lange-Dahlem, nahm der Vereinssekretär Bindseil das Wort und - brachte die vom ersteren aufgestellten Betrachtungen über das Wasser in der Landschaft als Leitmotiv für seine Ver- wendung im Park und Garten zu Ge- hör. Eine reiche Sammlung von Bildern der Natur entnommen — vom steil her- ab und vollständig in Schaum ge- hüllten Wassersturz im zerklüfteten Ge- birge, dem mit melodischem Gemurmel durch Geröll hinplätschernden und dem dahineilenden Wanderer seine Geschichte erzählenden Bach, bis zu dem ruhigen, durch Birken- und Kiefernstämme hin- durch schauenden, zum Schwärmen ver- anlassenden und elegische Stimmung verkündenden Waldsee, ergänzten die schwungvollen und oftmals poetisch ge- haltenen Erläuterungen. unverkennbar, dals die Natur die höchste Lehrmeisterin der Gartenkunst ist und mülste denn trotz der vorwärtsschreiten- den Zivilisation der Allmenschheit das Verständnis für die Natur verloren gehen. Am nächsten Tage folgte der Gartendirektor Stämmler - Liegnitz mit Ratschlägen für Gestaltung von Anlagen im Städtebilde Hier kommt es in erster Linie darauf an, dals weit- Vereinswesen. Sie bewiesen | den Rahmen dieser Zeitung zu weit führen. Man war sich allseitig der vielen, der Ausbreitung des Vereins entgegenstemmenden Schwierigkeiten bewulst, hielt es aber für besonders wertvoll, unter den heutigen Umständen eine weitere Entwicklung der Garten- kunst frei und unabhängig von der sich allseits aufdrängenden Vormundschaft des Allkünstlers anzustreben. Von gro‘sem Interesse waren die Aus- flüge. Durch schattige Wiesen, wogende Kornfelder brachten uns die Gefährte am zweiten Tage bald nach Crayn, wo die Eichen, welche in Manneshöhe einen Stammdurchmesser von beinahe 10 m aufwiesen, allgemeine Bewunderung hervorriefen. Auf weitem Wiesenplan stehen einzeln die Ueberlebenden voriger Jahrhunderte; Tafeln und Inschriften verkünden, dafs unter ihren Zweigen die Schlacht an der Katzbach stattfand und mit dem Siege Deutschland für immer von dem Joche der Fremdherr- schaft befreit wurde. Schon neigte die Sonne der Dämmerung zu, als wir den Tillebronner Grund betraten und hier ein Fleckechen Erde vor unseren Augen hatten, das, pittoresk und romantisch, Partien in reicher Abwechslung bot und demLandschaftskünstler ein selten reiches und vorzügliches Studienmaterial in un- endlicher Fülle gab. auch für alle Zeiten bleiben wird, es Kgl. ‚ und prächtiger Baumriesen das schauende Stadtväter ein Flächengebilde nach dem andern vor der Bauspekulation an sich nehmen, dieses im geeigneten Moment als Stadtwald, Bürgerpark, Promenade, Spiel- oder Erholungs- plätzchen einrichten und damit der rast- los vordringenden Bebauungswut ein Hemmnis setzen. Auf diese Weise ist es möglich, die steinerne, jedweder Ideale entbehrende Mietskasernen- physignomie durch Leben zeigende und zum Leben anregende, die Allmacht des Schöpfers verratende Pflanzengebilde unterbrechen zu können. Den geschäftlichen Teil und die hier- bei zutage getretenen Ansichten an dieser Stelle zu schildern, dürfte für Wieder strahlte der Himmel in hellem Glanze, Sonnenschein lag auf Feld und Flur, als am anderen Morgen um 9 Uhr das Dampfrofs Halt machte und die Stimme des Schaffners „Primkenau“ verkündete. Wie ein liebliches, Anmut ausstrahlendes Juwel liegt inmitten alter mit Erkern, Balkonen und turmartigen Aus- bauten reich gegliederte Schlols. Efeu und Wein berankten Giebel in harmo- nischem Wechsel mit Blumenschmuck und verbreiteten Wärme und einen an- heimelnden Ton. Um dies alles zu sehen, ertrugen die beteiligten Damen alle Strapazen während des heilsen Tages. Ein herrlicher Wealdpark mit reichem Wildbestand berührt bei- nahe das Schlofs und lälst die Vorliebe des Besitzers für das grüne Feld deut- lich erkennen. Seine Hoheit, der Herzog Ernst Günther von Schleswig-Holstein, hatte es sich nicht nehmen lassen, die Herren des Vorstandes zu empfangen und in vertraulicher Ungezwungenheit Betrachtungen über Gartenkunst und 466 ihre Bedeutung für den Staat und das Volk anzustellen. Nachdem die Teilnehmer in der Zwischenzeit im Primkenauer Ratskeller das Mittagsmahl eingenommen hatten, hiefs es Abschied nehmen. Wiederum der Eisenbahn uns anvertrauend, wurde nach einstündiger Fahrt Sagan erreicht. Der Gartenbauverein daselbst mit dem Garteninspektor Degenhardt an der Spitze übernahm alsbald die Führung. Der ausgedehnte Park ist in seiner Ge- staltung und Gruppierung ein Muster deutscher Gartenkunst und verrät eine Pflanzenschutz. Grolszügigkeit, die staunenswert ist, Hier atmet alles Kunst in unverfälschter Naturwahrheit und lälst den Gegensatz zudem Gekünstelten, dem, wie bekannt, die so sehr begehrte Weltdame, genannt die Moderne, ihre Huldigungen dar- bringt, auffällig erkennen. Nur zu bald war die Trennungs- stunde herangenaht. ,‚Hie Osten, hie Westen!“ lautete die Parole zur Heim- fahrt. Möge der schöne Verlauf der Tagung dem Verein ein glückver- heilsendes Symbol sein. Pflanzenschutz. Eine Pilzkrankheit des Flieders (Sy- ringa vulgaris) von R. Müller in Praust. Über Fliedertreiberei und die Anzucht von Fliedersträuchern für Treibzwecke ist schon viel geschrieben worden. Ich erinnere mich aber nicht, schon einmal etwas über eine, durch einen PilzhervorgerufeneKrankheitdesFlieders gelesen zu haben. Dieselbe ist jedoch so gefährlich, dals einzelne Baumschulen die Anzucht von Treibflieder aufgegeben haben. Mir selbst war sie früher un- bekannt. Ich hatte allerdings schon einigemal beobachtet, dals im Beginn des Sommers hin und wieder ein junger Fliedertrieb, besonders an den rötlichen Sorten, sowie auch Blätter einen violett- bräunlichen Anflug hatten. Als Ursache derKrankheit konnteman ohne Schwierig- keit einen Pilz erkennen, Da aber kein nennenswerter Schaden dadurch ent- stand, wurde der Sache wenig Bedeutung beigelegt. Als ich aber bei einer Reise vor ca. acht Jahren die Baumschulen in der Nähe Hamburgs besuchte und in einigen die sonst dort allgemein betriebene An- zucht von Treibflieder vermifste, wurde mir als Grund angegeben, dals wegen der „Pilzkrankheit“ dieser Zweig des Baumschulenbetriebes hatte aufgegeben werden müssen. Hieran wurde ich nun vor Jahren sehr unliebsam erinnert, als ich eines Tages im Juni bei Beginn der Fliederblüte be- merkte, dals auf einem grolsen, mit drei aufeinanderfolgenden Jahrgängen ver- edelten einfach- und gefüllt blühenden Flieder bestandenem (uartiere, sämt- liche Sträucher die Blätter hängen liefsen und auch mit der Weiterent- faltung der Blüten aufhörten. Bei näherer Untersuchung stellte es sich heraus, dals alle von einem Pilze befallen waren. Leider hatte ich unterlassen, mich wegen des Namens an einen Pilzkenner zu wenden. Um die Sträucher zu retten, wandte ich, allerdings nur als ein Versuch, fol- gendes Verfahren an, das aber von Erfolg gekrönt wurde. Zunächst wurden sämtliche Triebe bis in das alte Holz abgeschnitten, gesammelt und verbrannt. Darauf gab ich eine Düngung, bestehend aus 5 Kilo Chilisalpeter, 8 Kilo Thomasmehl. und 10 Kilo Kainit pro Ar. Statt letzterem wäre allerdings, weil Lehmboden, 4 bis 5 Kilo schwefelsaures Kali besser ge- wesen; es stand mir aber kein solches zur Verfügung. Nach dieser Düngung wurde das Quartier einen Stich tief ge- graben. Nachdem sich im Verlaufe von drei Wochen schon ganz nette Triebe entwickelt hatten, wurden diese und die ganzen Sträucher mit Bordelaiser Brühe!) bespritzt. Hierauf folgte eine nochmalige Düngung mit Chilisalpeter allein und nach 14 Tagen ein nochmaliges Spritzen mit Bordelaiser Brühe. I) Diese bereitete ich auf die meiner Ansicht nach beste und bequemste Weise mit „Heufelder Kupfersoda“, und zwar wurden 125 Gramm derselben in 12 Liter Wasser eingerührt. Bei dieser Behandlung sind sämtliche Fliedersträucher wieder gesund ge- worden und haben teilweis schon im nächsten Jahre wieder geblüht, im darauffolgenden aber eine wahre Blüten- pracht gezeigt. Um den Flieder vor dieser Krankheit zu schützen, mufs man beizeiten ein- zelne befallene Triebe, und im Winter alle Zweige, an welchen die Blätter nicht abgefallen, sondern angetrocknet sind, abschneiden und verbrennen, auch das Spritzen mit Bordelaiser Brühe nicht aulser Acht lassen. Eigentümlich ist es, dafs der Pilz nur an der einen Stelle, und zwar in voll- ständig freier Lage auftrat. Zu obigen Mitteilungen schreibt Herr H. Klitzing-Marienfelde folgendes: Herr Müller schickte mir vor einiger Zeit mehrsre erkrankte Fliederzweige mit der Bitte, dieselben zu untersuchen. Es stellte sich heraus, dals die Blätter von einem Pilz befallen waren, der zur Gattung Sporidesmium gehört und zwar dürfte es sich hier um eine Ko- nidienform von Pleospora handeln. Ob- gleich es ja nicht ausgeschlossen ist, dafs dieser Pilz die Erkrankung der Blätter verursacht hat, so Jläfst sich solches jedoch nicht eher mit Bestimmt- heit sagen, bis durch Impfversuche an gesunden Pflanzen der tatsächliche Be- weis hierfür erbracht ist. Hagelschaden an Obstbäumen und deren Heilung teilt Herr Obergärtner M. Lindner, Obst- plantage Catlenburg a. Harz in den „Geisenheimer Mitteilungen über Obst- und Gartenbau“ folgendes mit: Am 5. Juli 1905, nachmittags gegen 6 Uhr, erging fast über den ganzen südlichen Teil der Provinz Hannover, namentlich aber über den Kreis Nort- heim, ein Hagelwetter von 25 Minuten Dauer. Der Hagel hatte durchschnittlich die Grölse von mittleren Hühnereiern und richtete an Feldfrüchten, Gebäuden usw. derartigen Schaden an, dals er nur in Millionen Mark zu schätzen war. Ein Bild der Verheerung bot sich, dafs man annehmen konnte, die Landwirte würden die Arbeit ruhen lassen. Nun, letzteres war nicht der Fall. Die Felder wurden wieder bestellt, die Schäden an Gebäuden usw. ausgebessert, so dafs man heute nichtsmehr von dem schweren Hagelwetter sehen kann, Pflanzenschutz. 467 Ganz anders aber bei unseren Obst- bäumen. Jahre werden vergehen, ehe der Schaden wett gemacht ist. Die Baumkronen sahen aus wie abgekehrte Reiserbesen. Jüngere Baumstämme, denen der schützende Baumpfahl fehlte, waren von oben bis unten der Rinde beraubt. Es war nicht nur eine Rinden-, sondern auch eine Kambium- und Holz- beschädigung. Blätter und Früchte fehlten unter diesen Umständen selbst- verständlich gänzlich. Die Natur war binnen wenigen Minuten in eine winter- liche Landschaft verwandelt. So sahen die Obstbäume aus, welche dem Wetter frei entgegenstanden. Ganz so schlimm war es nicht bei solchen Bäumen, die entweder durch Gebäude, Waldungen oder Berge geschützt waren, Hier waren die Blätter zerrissen, die Früchte durchlöchert und das Holz hatte eine Verletzung, als wenn mit etwas gröberem Schrot dagegen geschossen worden wäre. Hier handelte es sich fast ausschliefslich nur um Rindenbeschädi- gung. Was war nun direkt nach dem Hagel- wetter zu tun? Wie es fast bei jedem Unglück ein Glück gibt, so war es auch hier noch ein Glück, dafs die Bäume nur von einer Seite verhagelt waren, dals nicht alle Bäume gleich stark mit- genommen waren und dafs der Hagel Anfang Juli kam. An ein Ausschneiden und Verstreichen der unzähligen Wunden war gar nicht zu denken, Ein Zurück- schneiden der Kronenäste hielt ich nicht für zweckmälsig, da man vorläufig nicht wissen konnte, wie stark die Verletzungen waren. Mein einziger Eingriff hätte nur darin bestanden, dafs ich die Bäume an trockenen Tagen spritzte und dals ich die Krankheiten und das Ungeziefer von den Wunden fernhielt. Dies war aber nicht nötig, da uns der Wettergott mit seiner nalskalten Witterung hilfreich die Hand bot. Junge Bäume, deren Krone und Stamm zu stark gelitten hatten, gingen bis zum Herbst ein. Desgleichen alte, abge- tragene Bäume. Hingegen bildeten sich an Bäumen, die im kräftigen Wachstum und im besten Alter standen, oder die nur Rindenbeschädigungen erhalten ' hatten, Wundränder. und bis zum Herbste waren sogar Rindenbeschädigungen voll- ständig verwachsen. Im Herbst und Winter wurde nur das trockene Holz entfernt: ein stärkerer 468 Rückschnitt wurde bei gröfseren Bäumen nicht vorgenommen, höchstens beijungen Bäumen, deren Stamm durch den Pfahl geschützt gewesen war. Ich ging näm- lich von dem Prinzip aus, den Bäumen möglichst alle Blätter zwecks besserer Ernährung zu belassen, um starke Wasserschosse zu erhalten. Nun, so- weit ich heute die Sachlage übersehen kann, habe ich recht gehandelt. Die Bäume sind besser in Trieb gekommen, als wie ich geglaubt hatte. Sehr wider- spenstig zeigt sich nur das Steinobst; hier handelt es sich um Zwetschen. Doch sollte davon ein grolser Teil Bäume eingehen, so wäre ich nur froh, denn die gewöhnliche Hauszwetsche, welche die Leute aus Wurzelablegern gepflanzt haben, sind so undankbare Träger, dals mir einst ein Bauer sagte: in 28 Jahren haben wir 2!/, Ernten gehabt. Auf zwei Dinge will ich hierbei auf- merksam machen, die sich als ganz wesentlich in der Obstzucht in solchen Fällen erweisen. Zunächst ist es der richtige Stand des Baumpfahles, und zum andern ist es die Lage einer zum Erwerb angelegten Obstpflanzung. \Wel- ches die richtige Himmelsrichtung ist, kann man für alle Verhältnisse nicht ohne weiteres angeben, denn fast jeder Ort hat ein anderes „Wetterloch‘“. Hätten z. B. die von mir bewirtschafteten Plantagen eine andere Lage gehabt, so wären viele Tausende von Mark in einer halben Stunde verloren gewesen. Darum Vorsicht, viel Vorsicht bei der Anlage von Plantagen. Viel Aufmerksamkeit erfordert bei ver- hagelten Bäumen die Bekämpfung des Ungeziefers und der Krankheiten. In dem nafskalten Sommer und Herbst 1905 war wenig davon zu sehen. Doch jetzt ist es um so schlimmer. So tritt die Blutiaus an den in der Nähe stehen- den Ohausseebäumen in so gewaltigen Mengen auf, dals die Bäume wie be- schneit aussehen. Krebs liegt wie eine Seuche in den Obstpflanzungen, und es ist deutlich wahrnehmbar, dafs er durch die Hagelwunden eingedrungen ist, selbst am einjährigen Holze. Soweit ich nun heute in der Lage bin, will ich hinsichtlich der Behandlung von verhagelten Bäumen meine Erfahrungen in nachfolgende Sätze zusammenfassen: Pflanzenshhutz. I. Die Behandlung von Hagelwunden richtet sich nach dem Zeitpunkt und der Heftigkeit des Hagels. Die schwersten Hagelwetter sind bisher im Juli beob- achtet worden. 2. Starke Eingriffe mit Messer, Schere oder Säge sind als zwecklos zu er- achten. 3. Junge, total verhagelte Bäume, die zum Verwachsen der Wunden länger wie zwei Jahre gebrauchen würden, sind durch neue Bäume zu ersetzen; desgleichen alte, abgetragene Bäume. 4. Bei Bäumen, die im guten Wachs- tum und bestem Alter sich befinden, ist auf Erzielung von Wasserschossen grölster Wert zu legen, um diese zum Aufbau einer neuen Krone benutzen zu können. 5. Ein Bespritzen der Bäume mit Wasser in trockenen Perioden ist sehr zweckmälsig. 6. Auf eine gesunde und schnelle Ver- heilung der Wunden ist grölste Auf- merksamkeit zu verwenden. Krank- heiten und Schädlinge sind abzuhalten, Baumwachs oder dergleichen Chemi- kalien erachte ich in grölseren Plantagen zum Verstreichen der Wunden für über- flüssig und zu kostspielig, Wie bereits gesagt, sind meine Beob- achtungen noch nicht abgeschlossen, vielmehr habe ich noch festzustellen: 1. Ist eine Düngung angebracht und was für eine Düngung? 2. Wie verhält sich das beschädigte Holz bei der Verheilung? 3. Ist die von der Wundmasse ge- bildete Rinde empfindlicher gegen Witterungseinflüsse, Krankheiten usw. wie die Urrinde? Sobald ich meine Beobachtungen . ab- geschlossen habe, werde ich das Resul- tat veröffentlichen. Darauf hinweisen will ich noch, dals man sich gegen Hagelschäden an Bäumen und Fruchtbehang bei der „Versiche- rungsgesellschaft für Gärtnereien usw.“ in Berlin versichern kann. Hat man versichert, dann kann man mit grölserer Ruhe einem solchen Unwetter, das ich allerdings im Interesse unserer Obst- bäume keiner Ortschaft wünsche, ent- gegensehen. Kleinere Mitteilungen. 469 Kleinere Mitteilungen. Bewegliche Blumenkrippen für unsre Fenster. (Hierzu Abb. 47 u. 48.) Auf allen Gebieten ist der mensch- liche Geist bestrebt, praktische Neue- rungen zu schaffen, wenn auch meistens nur, um in der Industrie Menschenkraft zu schonen oder um Zeit zu ersparen. Die in den beiden Abbildungen ge- zeigte bewegliche Blumenkrippe ist so gebaut, dafs durch eine leichte Drehung der sichtbaren Kurbel die Blumen mühe- los gesenkt, und die Fensterflügel in- folgedessen weit geöffnet werdenkönnen. Die Blumen bekommen alle gleich viel Licht und Luft, ohne dafs ‘die Wurzeln Abb. 47. Bewegliche Blumenkrippe für Wohnungsfenster von Elisabeth Langer- Schöneberg, hochgezogen. Denn ‚‚Zeit ist Geld“, sagt ein englisches Sprichwort. Es wird nun allen Blumenfreunden eine angenehme Ueberraschung sein, zu hören, dafs in aller Stille ein Gegen- stand erdacht wurde, welcher die Blumenzucht im Zimmer neu beleben dürfte, der winterlichen, scharfen Zugluft aus- gesetzt sind. Die Krippe schwebt gleichsam über dem Fensterbrett und kann in Abstufungen von sogar-einem mm gesenkt und gehoben werden, ohne dals man dabei die Blumen zu berühren braucht. Die äulsere Ausstattung, welche natürlich dem jeweiligen Charakter der Kleinere Mitteilungen. = Zimmereinrichtung leicht angepalst | werden kann, ist so abwechslungsreich zu gestalten, dals jedem Geschmack Rechnung getragen werden kann. Diese Erfindung von Frau Elisabeth Langer, in Schöneberg b. Berlin, Erdmannstrasse 3, ist als deutsches Reichspatent No. 168043, Klasse 34e, eingetragen. Ende Gegengewichte tragen, währendihre anderen Enden an den durch die Führungsschlitze in den Säulen hin- durchreichenden Backen der Krippe auf- wärts ziehend angreifen. Auf den Wellen sitzen dicht neben den Kettenrädern gleiche Seilscheiben, auf deren Um- fängen die über die Führungsrollen gleitenden Seile befestigt sind. Die Abb. 48. Bewegliche Blumenkrippe für Wohnungsfenster von Elisabeth Langer- Schöneberg, herabgelassen. Der sinnreiche Apparat funktioniert in folgender Weise: Die Krippe wird in senkrechten Schlitzen der Innenwände der Hohl-' säulen vermittels der Führungsbacken und Gleitrollen geführt. Die Wellen (letztere mit einer Kurbel und Sperrad versehen) sind am oberen Ende der Hohlsäulen drehbar gelagert. Auf diesen Wellen sitzen Kettenräder, über welche Gelenkketten laufen, die an ihrem einen anderen Enden der Seile greifen unten den Führungsbacken an und vermitteln die Zugwirkung nach unten. Der Vorgang bei Drehung der Kurbel bzw. des Kettenrades ist also der, dafs bei Drehung in der mit ausgezogenen Linien dargestellten Pfeilrichtung das Seil auf seine Seilscheibe aufgewickelt und so ein Zug auf die Führungsbacke ausgeübt wird. Dadurch wird die Kette über das Kettenrad unter Ueberwindung Ausstellungen. — Personal-Nachrichten. 471 des Gegengewichts abwärts gezogen und das Seil auf seine Scheibe aufgewickelt, so dals es in gleicher Weise auf die andere Führungsbacke der Krippe nieder- ziehend wirkt, wodurch auch das an der anderen Kette hängende Gegenge- wicht sich aufzieht, Bei Drehung der Kurbel wickeln sich die Seile von ihren Scheiben ab, und die Gegengewichte ziehen dieKrippe hoch. Ausstellungen. Deutsche Dahlien-Gesellschaft. Die IX. Deutsche Dahlienausstel- lung findet vom Freitag, den 14. Sep- tember bis Sonntag, den 23. September 1906 in der zirka 1800 Quadratmeter grolsenWesthalledesLandesausstellungs- parkes am Lehrter Bahnhofe zu Berlin statt. Nach den Gesellschaftssatzungen ist das Ausstellen von abgeschnittenen Dahlienblumen, blühenden Dahlien in Töpfen oder anderen Gefälsen, sowie allen anderen Schnittblumen (Stauden usw.) des Herbstes nur Mitgliedern ge- stattet. Hervorragende Pflanzenneuheiten sind auch Nichtmitglieder berechtigt auszustellen. Ueber alle diese vorge- nannten Ausstellungsgegenstände findet eine Prämiierung nicht statt. Verbunden mit der Dahlienschau ist eine Dahlien- bindereiausstellung, welche in den Tagen des 20.—23. September abgehalten wird. Dais auch diese Bindekunstabteilung grols und würdig beschickt werden wird, dafür verbürgen sich der Verein der Blumengeschäftsinhaber zu Charlotten- burg, sowie der Verein selbständiger Gärtner und Blumengeschäftsinhaber zu Berlin, deren Mitglieder korporativ aus- stellen und in deren Händen sich die Arrangements zu dieser Veranstaltung befinden. Zur Beteiligung an dieser Dahlienbindereiausstellung sind ferner alle deutschen Bindekünstler und Blumen- geschäftsinhaber eingeladen, mit dem Hinweis, dafs Platzmiete nicht erhoben, und alle prämiierungswürdigen Gegen- stände mit Medaillen und entsprechenden Geld-, Ehren- sowie Staatspreisen aus- gezeichnet werden, Die Einsendung aller Ausstellungs- meldungen haben an unseren Geschäfts- führer, Herrn Heinrich Kohlmannslehner, Britz-Berlin, zu erfolgen, ebenfalls sind Herr E. Dageförde, Berlin N., Badstr. 33a, sowie Herr Friedrich Koch, Charlotten- burg, Knesebeckstr. 11, bereit, Binderei- anmeldungen entgegenzunehmen. An- meldungen werden nur, so lange noch Raum frei ist, angenommen und be- stätigt. Personal-Nachrichten. Auf dem Festbankett der Königl. Gartenbaugesellschaft in London am 2. August zu Ehren der internatio- nalen Konferenz über Hybridisation und Pflanzenzüchtung, das in der Aus- stellungshalle der Gesellschaft stattfand, wurden durch den Präsidenten der Ge- sellschaft, Sir Trevor Lawrence, mehrere hohe Auszeichnungen verliehen. Es erhielten: I. die goldene Veitch Memorial-Medaille Herr F. W. Bate- son, Cambridge, Präsident der Konferenz über Hybridisation, für seine Tätigkeit als solcher und für seine Arbeiten auf dem Gebiet der Bastardierung; Herr Professor Johannsen, Kopenhagen, für sein Aetherisierungsverfahren und seine Arbeiten über die Vererbung; Herr Maurice de Vilmorin, Paris, ältester Mitinhaber der Firma Vilmorin, Andrieux & Co., für seine Arbeiten auf dem Ge- biete der Dendrologie; Herr Geh. Re- gierungsrat Prof, Dr. L. Wittmack, Berlin, für seine Verdienste um den Gartenbau. II. Die vergoldete silberne Banksian-Medaille Fräulein Saunders, Dozentin für Botanik am Newnham College in Cambridge für ihre Studien über die Vererbungsgesetze; Herr B. H. Biffin, Cambridge, für seine Ar- beiten über die Vererbungsgesetze bei Getreide. Näheres siehe in Gardeners Chronicle, 11. Aug., S. 117. Professor Dr. Franz Schütt, Direktor des Königl. botanischen Gartens und bot. Museums in Greifswald, wurde an- läfslich der 450 jährigen Jubelfeier der Universität, der rote Adlerorden IV. Kl. verliehen, 472 Bekanntmachung. — Die dritte erweiterte Monatsversammlung. des V. z.B. d.G. Bekanntmachung. 1. Wegen der Neuordnung der Bibliothek und Anfertigung eines neuen Katalogs sind die ausgeliehenen Bücher bis spätestens den 15. September 1906 abzuliefern. Nicht rechtzeitig abgelieferte Bücher werden auf Kosten der Säu- migen abgeholt. [9 . ME Die Sprechstunden des Generalsekretärs finden an allen Wochen- tagen auflser Mittwoch von 9—12 Uhr im Vereinszimmer, Invaliden- straße 42, statt. BE Vom |. September an Fernsprecher! Anruf: V.z.B.d. G. Amt III 6695. Die dritte erweiterte Monatsversammlung des V. 2. B.d. @. findet am Donnerstag, den ©. September 1906 in dem Neuen Saalbau des Landes- Ausstellungsparkes statt. Zur Ausstellung!) werden diesmal aufer Hosen vornehmlich gelangen: Astern, Dehlien, Gladiolen, überhaupt Stauden jeder Art. Der Eintritt in die Pflanzenausstellung, wie auch in die große allgemeine Kunstausstellung erfolgt für die Mitglieder des V. 2. B. d. @. unentgeltlich gegen Vorzeigung besonderer Karten, die vom Generalsekretariat, nach Meldung bis Sonnabend, den 1. Sepiember, direkt zugesandt werden. Eröffnung der Gartenbauausstellung und der Kunstausstellung 10 Uhr vormittags: I% 5 Tagesordnung. 1. Begrüßung 6 Uhr nachmittags. 2. Ausgestellte Gegenstände. 1) Die ausgestellten Gegenstände müssen in genauer Bezeichnung (Stückzahl und Quadrat- meter) bis spätestens Sonmabend, den 1. September, beim Generalsekretariat, Berlin N., Invalidenstr. 42, angemeldet werden. Um alles Wissenswerte über die ausgestellten Gegenstände durch einen besonderen Berichterstatter einheitlich vortragen lassen zu können, sind der Anmeldung kurze schriftliche Mitteilungen über das Pflanzenmaterial, Kultur usw. beizufügen. Eine Prämiierung findet nicht statt. Der Ausschuß. Für die Redaktion verantwortlich Siegfried Braun, Generalsekretär des V. z. B. d. G., Berlin, Invalidenstr. 42. Verlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29. Druck von W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. SR 37€ - E [n BR Benutzung der Inserate sieh auf die Gartenflora zu beziehen. V Obergärfner, J. F. Loock Königlicher Hotlieferant _ Tüchtiger Fachmann, 36 Jahr alt, verh, Berlin N. 4, Chausseestr. 52a. ‚streng solidem Charakter, mit reichen ntnissen und praktischen Ideen im Raffiabast, prima Qualität, per _ Gartenbau, besonders erfahren in Land- Ko. 1,25 M. Postkolli 5,50 M. as nrmoreh anbiesn eranngen | | Cocusfaserstricke, per Post- bst-, Gemüsebau, Gewächshauskulturen, kolli 2.50 M Blumen- und Fruchttreiberei tüchtig in Ver- : EB - ä altung und Handel, sicherer Disponent, Birkenrinde, perPostkolli 2,50M., it Ia. Referenzen des In- und Auslandes Be en cht bis 1. Oktober Stellung als Leiter in Korkholz, per Postkolli 1,75 M., Privat- oder Handelsbetrieb. Gefl. Offert. per Ballen ca. 50 Stck. 11,— M. _ erbittet Paul Höfig, Obergärtner, z. Zt. Tonkinstäbe erlin S., Alexandrinenstrasse 80 pt. in allen gangbaren Längen. ve ee eo oe ve e oe eo oo 22er | IEEEEHEEHEHEEEEEESEEHEHEEEEEEEEEREE Die in Belvedere bei Weimar verkauft folgende Pflanzen gegen bare Zahlung: 1 Zamia Bildschneideriana, Stammhöhe 1 Dioon edule. 0,50 m, einziges in Kultur befind- 1 Asplenium Nidus avis mit SO cm liches Exemplar. ? Durchmesser. 1 Zamia macrophylla, 0,40 m hoch. Ta. mesicama 055 m hoch 2 Bonapartea juncea starke Pflanzen. y y° . 1 (ycas revoluta, 1,20 m hoch mit über noch verschiedene andere Warm- 50 Blättern. hauspflanzen. Gefällige Anfragen sind zu richten an die Grossherzogl. Kartenverwaltung in Belvedere bei ‘Weimar. Ip . - Lava ehilde eignen sich für jede Gartendekoration, | 9 bewirken in Gewächshäus.,Wintergärt. stets feuchtwarmekuft. Zahlreiche Referenzen. 1 Zamia horrida, 0,10 m hoch. - Mehrere Stanhopea in drei Sorten und wetterfest, wirkungsvoll, leicht, billig, = EEEEEEEEREFEREREREIEREEEEE 5. Veurim, Cufisteingrubenbesitzer, Andernach a. Rh. Fe An, Obstbaumkulturen. IE a, Ungeziefer vt . Blattläuse EN i h Ed N A werden gründlich ver- tilgt durch unsere pat. selbsttg. Spritze „Syphonia“ mit neu erfundenem Petroleum- Mischapparaät. Auf Verlangen Beschreibung und Abbildung gratis. Ph. Mayfarth & Co, BERLIN N,, Chausseestr. 2E. Fabrik landw. Maschinen und Geräte. VI Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflor: Hermann Tessnow Fabrik für Land- und Garten-Ger Ge- gründet 1874, Garten- Pat.- Tonnen- kippkarren ® u.Wege- z. Wasser- u. aD allen Jauche fahren nf A Gartenspritzen Sehlauch- jeder Art H. L. Knappstein, Königl. Hoflief., = Bochum (Westt.). & Berlin, Invalidenstr. 38. & Frankfurt a.M., Kronprinzenste. 5 IE Do Special-Geschäft für 81 ER Warmwasserhelzungen für Gewächshäuser, ner Wintergärten, Villen ete. -ZIr — Allscitig als bestes System anerkannt, worüber zahlreiche Zeugnisse und Anerkennungs- schreiben zur Verfügung stehen. Grosses Lager aller Sorton Heizkessel in Bochum, Berlin und Frankfurt & M, Auf der Pariser Weltaustellung 1900 haben die schmiedeeisarnen Kessel die » goldene Medallle % erhalten Lasst ee PFLANZEN nicht hüngern! | A Concentrirte Nahrung für‘ Zimmer-v. Gartenkulturen, 1 Kilo für 1000 Liter M. 1.— 1), Kilo für 500 Liter M. -.75 ab Berlin gegen Nachnahme. — 5 Kilo-Post- % colli franko gegen Nachnahme M. 3.50. Niederiage der Stassfurter Salzwerke Berlin SW., Sohöneberger Str. I5b. Ringbahnbogen 18. - A@IIELHPESRAYAGLBELSHIS tt n bei ‚Benutzung der Inserate sich auf die dartenflora zu beziehen. VII Schutz-Marke. ist zu haben (pro Liter 50 Pfg.) BERLIN, Luisenstrasse 17. = „Nonnit“ Erzeugnis gegen Pflanzenschädlinge aller Art, G. m. b. H. — Tel.: 3, 8996. Die Firma -&,H, Ulricdı, Charlottenburg, Bismarck -Strasse 98 baut an allen Plätzen des In- und Auslandes Glashäuser von unübertroffener tech- nischerVollkommenheitund Formenschönheit. als: Wintergärten, &ewächhs- häuser, Veranden, Bade- säle, Wandelhallen und alle anderen Glas-Eisen- konstruktionen in einfacher und in Ulrichs Doppel- Panzerverglasung D. R.-Patent Nr. 133177. N Garantiert „‚regen-, rost- und V- schweisssicher und gut wärme- haltend“. Fertige Montage und Eindeokung Langjährige Garantie, Reich illustrierter Katalog von über 200 Seiten - Zeichnungen, Berechnungen "und Besuch auf Wunsch. # a ne .: Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 11 3 Dessauer Strasse 29 Hautreizende Primeln. Untersuchungen über Ent- 'stehung, Eigenschaften und Wirkungen des Primelhautgiftes von Prof.Dr.A.Nestler. Mit vier Tafeln. Geheftet 3 Mk. 50 Pig. Ausführlichen Prospekt gratis und franko. xxx a&aa&a ( I} (BE ü N R I} of Man verlange PnniI ——— den Katalog | Vu | | Weener, Prov. Hannover. Grösste und reich- haltigste Baumschule. | H. gereinigt, 4 grosse, 4 mittlere, 3 20 klı hübscher Zimmerschmuck. — Mk. De a Doppel- und Einrad- Ausserst yinstige Gelegenheit! Höntsch’s Rasenmäher - mit staubsicherem Kugellager. Erstklass. Fabrikat. Pflanzen-Kübel in einfachster wie elegantester Ausführung. < E, HÜNSUH & 0. Stick verzinkte Gärtner- Drsten - Neleselitz Giesskannen mit Verteilungsbrause x Grösste Spezial - Fabrik für - den gesamten Gartenbau. 5 > GE Areal 1300 Morgen. En eV Tr Haupt-Katalog | Hirschgeweil h roh, zusammen 20 Mk. = L. Späth, 2 = a Baumschulenweg-Berlin. Georg Fritzmann, Licht ‘8 kitt,eig.Fabrikation Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. URL DRIN BRITZ- BERLIN, Bürserstr. 51-64, | Grösste Fabrik für ae Frühbeet- — iensien, Warmwasser- und Dampf heizungen. Frühbeet- und Ge- TWärhchaus- Kenster 46t. 11. wächshaus-Fenster & 2..n ! ae > 5 a aan en a en We ee schläuche. Panzert 20 ix. Piteh-pi Er schlauch -, Garten* Holz. Biserne us u. Blumens ritzen. wächshaus -Kon - ”__ % Pumpen aller Art. struktion., Winter- Fe) SERIALEHTAREN., gärten, Veranden, | =. asserwagen Se ERRTTTNNNIISSN SENSE! Mut, RRRRANUANT HESS TI MIET Au U mes aD Dächer, Oberlichte, — 2 er vn chantenderhen: Pavillons etc. Gar- Re = 2 en 4 tenglas. Glaser - er . diamanten. Glaser- N Frühbeetkasten, dessen Pfosten aus verzink- N u! mit Dampihtrieh; eu! tem Bisean lern nero Bd 1 E & M. N E Goldene Medaille Berlin 1890. ” Stantemedaille Berlin 1897. Frerich Wilhelm Bieseh, ae‘ BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und N für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmaterial, einfache Bedienung dequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzieit man von mir konstruierten Kessel „Ideal“. Bitte genau auf meine Firma zu achten! durch den Körner & Brodersen Landschaftsgärtner Körnerstrasse 7 STEGLITZ _Fersprecher 85 N N N Garten- und Parkanlagen. REN König]. Garten- Theodor Jawer « va "birentor. Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. Fernsprecher-Amt: Pankow No. 14. — Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönhausen. Grosse Kulturen von Obst- und Alleebäumen. — Coniferen in reichhaltiger Auswahl -— Massen- anzucht von Ziersträuchern, Fruchtsträuchern, Schling- und Heckenpflanzen. — Rosen, hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten. Immergrüne Pflanzen wie: Rlıododendron, Aucuba, Laurus cerasus, Evonymus, Hortensien, Lorbeer- bäume, Pyramiden und Kronen in jeder Grösse — Palmen, besonders für Winter- gärten geeignet. i Ausführung von Park- und Gartenanlagen, Alleen und Plantagen in jedem Umfang mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage gratis. Preisverzeichnis gratis und franko. Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die sartenflora zu beziehen. DIDI III DIDI DIE III DU DUDEN DU DU DU DU Du | / Robert Siemssen “ Berlin W.57 - Potsdamer Strasse No. 71 ( Telephon Amt IX,@7555. Er ER ( Zur Herbstdüngung;: 2 Thomasmelıl (Sternmarke) 14—19%, |, Alhert'sche hochkonzentrierte Nährsalze: citronl. Phosphorsäure. PK. Phosphors. Kali: ca. 40-430) l Kainit mit 12,4%, Kali. Phosphorsäure, ca. 260), Kali. ’ RANDE PKN. Obstbaumdünger; ca. 20% A Kalidüngesalz 20, 30 und 40%, Phosphor er 150 Y, Stickstoff f Kali. ca. 35°%/, Kali. Hornmehl mit 14—15°, Stick- | WG. Original Prof. Wagners Blumen- k stoff. dünger; ca. 130), Phosphors., ca. 130), Stickstoff, ca. 11%, Kali. Düngekalk, gemahlen mit 85999), AG. Albert's Blumendünger; ca. 120), (A kohlensaurem Kalk für leichten Phosphors., ca. 120%), Stickstoff, ca. l Boden. I 20%, Kali. Ta Torimuli und Torfstreu in Ballen. L TE) TE) TE] SET RT ET RE] IR SE RT ET RR ET RR RR ET LS RR ET RT ET RR ET] RT SET RR ET NET RT iu Du Du u [1 1 Drabi-Geflecht H.Jungclaussen | Prabt-&eflechte | Frankfurt a. d. Oder. Baumschule, Samen- und Pflanzenhandlung. Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen Nlustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. franko. ru au Au au Wilhelm Ripke, Berlin W. 5. Kronenstrasse 74. Paul Heinze, Drahtzaunfabrik 7 „ Berlin 0.-Liehtenberg 20 Stachel -Draht Thür. Grottensteine 2 zur Anlage von G&rotten, Ruinen, Wintergärten, i Koppel Draht Felsenpartien, Wasserfällen, Böschungen. N x/4 verzinkte Drahtgeflechte, EN % "a } 50 JM. von M. 8.50 an. Vertreter gesucht. — Preislisten, Skizzen .S Eiserne Zäune, und Referenzen gratis und franko. Tore und Türen. fÜE Neue Preisliste sinn. Otto Zimmermann = Boflieferant n Greussen i. Thür. Für den Inseratenteil verantwortlich: A. Fischer, Berlin S.W. 11. Druck von A. W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. N 15. September 1906. Heft 18. » M Tea au be Ren Eee kart ZELNSCHRIEI für Garten- und Blumenkunde (Begründet von Eduard LAN 22. an BURBAT or 1906 Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den praußsischen Staaten. Herausgegeben von Siegfried Braun, Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. } Berlin 1906 => mel, ws ie © ei AMERICAN ETHNOLOGY. ae en a nal a a Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textabbildungen und 12 Farben- tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 15 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 18 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post m Verlag von Gebrüder Borntraeger EN SW 11 Dessauer Strasse 29 | Ei F IE & GE m a “ \l3? 07: “EN ITUTEN (Äh Honorar-Zahlungen, Adressenänderungen etc. wolle man an die i ] u; 1906, Heft 18, Inhalt. ee 950. Versammlung des Vereins zur De des Gartenbaues in den pr. St. zu Alt-Moabit 4—10, Ss 6. September 1906. (Hierzu Abb. 49-51.) S. 473. — L. Wittmack, Bericht über die internationale Konferenz x über Hybridisation und Pflanzenzucht in ot vom 30. Juli bis 3. August 1906. 8. 481. — Die Lage der Handelsgürtnerei in Berlin im Jahre 1905. S. 487. — Neue und empfehlenswerte Pflanzen. S. N — Pflanzenschutz. S. 495. — Literatur. S. 496. — Ausstellungen. S. 499. — Personal-Nachrichten. S. 50 — Ausflüge. S. 504. — Bekanntmachung. S. 504. Y r Berlin N. 58, Schwedter Strasse an der Ringbah a Biesenthal, - ; } nie Steitineg zumschulen. Preis- Verzeichnisse ‚Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 381 Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BRITZ EBEBEBRBRLIN Jahnstrasse No. 70—72. | ee Bewässerungs - ann mit ‚Kuörs-Motoren ers Bremiz une Gransgentze: | | _ für Gärtnereien, Landhäuser, Villen. Erstaunlich preiswert! Durchaus zuverlässig! Zahlreiche Referenzen! Alle geschäftlichen Mitteilungen betr. Reklamationen nicht eingegangener Hefte, Verlagsbuchhandlung Gebrüder Borntraeger in Berlin sWil UM JAKOITAN) Dessauer Strasse 29 richten. } Umfangreiche anssteltmg ah sänt. Erzeugnisse unseres Fabriketablissements in dem eigens dazu errichteten 0 Ausstellungs &ebände. 0) % Dampfsägewerk, Hobelwerk, Eisengiesserei, Kesselschmiede, Klemp- ; nerei und Verzinkerei, eigenes Rlektrizitätswerk, gegen 350 Arbeiter. Grösse des Grundstücks ca. 32000 qm. Pr Bi _WiR, bitten bei ı bei Benntzung der ‚Inserate sich auf di ‚die € Gartenflora : zu a‘ "ae Bekämpfung der Blut- und Blattläuse durch ] Se Nonnit-Kalkk Schutz-Marke, ist zu haben (pro Liter 50 Pfe.) BERLIN, Luisenstrasse 17. „Nonnit“ ————— Erzeugnis gegen Pflanzenschädlinge aller Art, 6. m. b. H. — Tel.: 3, 8996. fa rap aaa. Heizkessel. Schramms Original Heizungsanlagen. WE zum: Gewächshausbau. WW Aelteste, leistungsfähigste Spezialfabrik. | | Metall-Werke WE „Cala Wer Bruno Schramm | Patent- Ns G.m.b.H. . Gegenstrom - ABER NN EEK Be Gier ER. Ilversgehofen-Erfurt. Kessel Man verlange Katalog G. > aa Silberne Staatsmedaille ST Goldene Medaille Paris 1900. W.Niehls, Berlin N. 37, Seinhauser Alee 17. Verfertigt: Bessere Thermometer und Barometer für den Gärtnereibetrieb, Landwirtschaft und Haushalt. Preisliste auf Wunsch. &: >, Preisliste auf Wunsch. I TABULAE BOTANICAE unter Mitwirkung von A. F. Blakeslee A. Guilliermond anbue> (Mass.) Lyon redigiert von E Baur... E. Jahn ER Berlin a Berlin gezeichnet von R. Ehrlich Berlin En : Das Tafelwerk sol ‚sich von früheren Unternehmungen ähnlicher Art vor we Sollen die Bilder alle so gross sein, dass auch in. den grössten Hörsälen die Einzelheiten noch genügend erkennbar sind. _ 2. Werden nach Möglichkeit nicht Kopien aus Arbeiten früherer kesen gegeben, sondern jede Tafel soll von einem Spezialforscher, der mit u dem betreffenden Gebiet völlig vertraut ist, bearbeitet werden. x 3. Die Ausführung der Zeichnungen, vor allem der Habitusbilder, soll in die Hand eines geübten Künstlers gelegt werden, der unter der Leitung des jeweiligen Spezialredakteurs nach der Natur oder nach den Präparaten zeichnet. . Ausser den Herausgebern werden sich noch eine grosse Zahl anderer Die Tafeln sollen die gesamte Anatomie und. Entwicklungsgeschichte der Planen umfassen ; besonders sollen auch die niederen Pflanzen etwas mehr BE a eier Tafel wird eine Erklärung in drei Sprachen (deutsch, eng- ; lisch, französisch) beigegeben. Die „Tahulae botanicae‘‘ gelangen in Serien von je fünf Tafeln um Preise von 25 Mark pro Serie zur Ausgabe. Mehr als zwei Serien werden in einem Jahre nicht erscheinen. — Die Tafeln können auch inzeln bezogen werden; der Preis erhöht sich dann auf 7 Mark pro Tafel. ERRENDN: Bequemlichkeit der Abnehmer liefern wir die Tafeln auch Er aufgezogen auf Leinwand mit Stäben. Der Preis erhöht sich dann . um 3 Mark 50 Pfg. pro Tafel (Serie von 5 Tafeln = 42 Mark 50 Pig., einzelne Tafel = 10 Mark 50 Pisg.). Ausführliche. Prospekte gratis und franko. A Br Wir bitten bei BE u cs sich auf die Re t m 2 zum - _H.Jungelaussen | inan verlange | | Frankfurt a. d. Oder. | =—— den Katalog Baumschule, Samen- und Pfianzenhandlung. Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen Ilustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. franko. J. F. Loock Königlicher Hotlieferant Berlin N. 4, Chausseestr. 52a. haffiabast, prima Qualität, per Ko. 1,25 M., Postkolli 5,50 M. Cocusfaserstricke, per Post- kolli 2,50 M. Birkenrinde, per Postkolli2,50M., per 50 Ko. 20,— M. \ Korkhoiz, per Postkolli 1,75 M., per Ballen ca. 50 Ko. 11,— M. Tonkinstäbe in allen; gangbaren Längen. Berm. A. Besse Weener, Prov. Hannover. Grösste und reich- haltigste Baumschule. Aepiel - Hochstämme gesunde, kräftige, gut bewurzelte Ware, ab Station Gudensberg gegen Kassa: I.Qual. am Wurzelhals 12 em stark, | Mk.120° in 1 mtr. Höhe 9—91/, cm stark | p. Stück II.Qual.am Wurzelhals 1Ocmstark, | Mk.1,— in 1 mtr. Höhe 7—7!/, cm stark | p. Stück Wiederverkäufer erhalten Rabatt. Ss. NAGEL, Cassel, Parkstr. 13, Die Firma &, H. Ulrich, Charloftenburg, baut an allen Plätzen des In- und Auslandes ; Glashäuser von unübertroffener tech- nischerVollkommenheitund Formenschönheit, als: Wintergärten, Gewächs- häuser, Veranden,Bade- säle, Wandelhallen und alle anderen Glas-Eisen- konstruktionen ; in einfacher und in Ulrichs Doppel- Panzerverglasung D. R.-Patent Nr. 133177. Garantiert „regen-, rost- und schweisssicher und gut wärme- haltend‘. ; Fertige Montage und Eindeokung Langjährige Garantie, Beich illustrierter Katalog von über 200 Seiten Zeichnungen, Berechnun und Besuch auf Wunsc ge 950. Versammlung des Vereins zur Berörderung des Gartenhbaues in den preussischen Staaten im Neuen Saalbau des Landesausstellungsparkes, Alt-Moabit 4—10, am Donnerstag, den 6. September 1906. Vorsitzender: Der 2. Stellvertreter des Direktors: Herr Otto Beyrodt. (Hierzu Abb. 49—51.) Diese dritte erweiterte Monatsversammlung war trotz der anhaltenden Dürre der letzten Zeit sehr gut beschiekt. Besonders hatten auswärtige Firmen keine Opfer an Geld und Mühe gescheut, die Herzen der Besucher durch aus- gezeichnete gärtnerische Leistungen zu erfreuen. Durch Abmachungen mit der grofsen Berliner Kunstausstellung war ein „Besuch auf Gegenseitigkeit“ vereinbart, der Art, dafs die Besucher der einen Veranstaltung gleichzeitig unentgeltlichen Zutritt zur anderen hatten. Durch diese Garantie war beiden Unternehmungen ein guter Zustrom des besten Publikums gesichert, und die erdrückende Fülle, die zu Zeiten in der Blumen- ausstellung herrschte, gestattet uns, von einem vollen Erfolg zu sprechen. Nachdem die Ausstellungsräume bald nach 12 Uhr dem groisen Publikum freigegeben waren, wurde gegen 6 Uhr in der tiefer gelegenen „Klause* die 950. Versammlung von Herrn Otto Beyrodt mit herzlichen Begrülsungs- worten eröffnet. Darauf erteilte er dem Generalsekretär des Vereins, Siegfried Braun, zu folgenden Ausführungen das Wort: M. D. u. Herren! Zum dritten Male hat der V.z. B. d. G. hier in diesen schönen Räumen des Neuen Saalbaues seine Zelte aufgeschlagen; zum dritten Male als Nachbar der grolsen Berliner Kunstausstellung. Dort drüben eine grolse, weite, nach neuen Formen ringende Kunst. Dort Werke des Pinsels und Meilsels in reicher Fülle, Kunstwerke, die wir ja beim Durchwandern und Betrachten nicht grade immer alle verstehen können, die unser Kopf aber unter dem Beistande des Herzens zu begreifen bemüht ist. Und hier? Hochverehrte Anwesende! Hier hat ein Stückchen farbenprächtige und formenfreudige Natur ihren Einzug gehalten; hier haben Blumen, Pflanzen und Obst sich ein Stelldichein gegeben. Aber wenn sonst das schönste Stelldichein immer das ungestörteste ist, hier bitten die Kinder Floras um Ihre Gegenwart, um Beachtung und Be- trachtung. Die Blumen wollen sich doch nicht blofs selbst etwas vorblühen und den Streit, wer die schönste sei, unter sich schlichten; sie rufen den Menschen zum Schiedsrichter auf und erst, wenn ein siunendes Menschenauge 3) 474 950. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. die Geheimnisse einer Blume zu entziffern trachtet, ist der höchste Augenblick eines Blumendaseins gekommen. Nun ist freilich das verständige Anschauen von Blumen nicht gar so einfach. Die Kunst kennen nicht allzu viele. Wohl gehen die meisten interessiert an Besonderheiten vorüber, und ein Laut der Bewunderung entfährt gelegentlich ihren Lippen; eine verständige Betrachtung aber, wie sie sein soll, wird immer nur ein wirklicher Pflanzenfreund und Blumenliebhaber vollziehen, der im Rahmen seiner Kraft, seiner Zeit und seines Vermögens selber Blumen heranzieht und dadurch zum Kenner wird. Solehe Freunde der Blumen und Förderer des Gartenbaues zu gewinnen und Gärtner und Liebhaber näher an- einander heranzubringen und zu verketten, ist ja der Zweck dieser Veran- staltungen und auch das vornehmlichste Ziel des V. z. B.d. G. Darum bitten wir Sie, nach Schluls dieser kurzen Versammlung sich die Blumenschätze noch einmal anzusehen und sich durch ihre wunderbaren Formen und Farben als helfende Freunde gewinnen zu lassen. In der Kunstausstellung sieht man des öfteren Liebhaber und Kenner, die gradezu vor einem Bilde Posto fassen, es von rechts und links betrachten, zurücktreten und wieder vorgehen, die die Hände zu kleinen Fernrohren formen, um genauer und ungestörter sehen zu können und Vergleiche machen. Sind die Blumen nicht eine gleiche sorgfältige Betrachtung wert? Doch wohl, m. D.u.H.! Und wenn Sie näher zusehen, werden Sie finden, dafs auch bei der Blumenzucht von heute sich Natur und Kunst die Hand zu schönem Bunde gereicht haben. All die wunderbaren Formen und Farben, die Ihr Auge erfreuen, sie sind kein blofses Spiel des Zufalls mehr. Es sind die gewichtigen Resultate jahr- zehntelanger praktischer Arbeit und theoretischen Studiums. In früheren Zeiten überliefs man es der Mutter Natur, durch Kreuzung verschiedener Pflanzen neue Formen und Farben hervorzubringen. Hierbei spielen der Standort, die Nachbarschaft, Wind und Wetter und vor allem die Insekten eine hervorragende Rolle. Der Philosoph Schopenhauer stellte sich dieses Fortpflanzen und Kreuzen in der Natur noch so vor, dals gleichsam der „Geist der Gattung“ über allem diesem Tun und Treiben schwebe und für zweck- vollen Fortgang sorge. Heutzutage ist in der Blumenzucht der kundige Gärtner zu diesem Geist der Gattung avaneiert. Er ist es, der durch die hohe Kunst der Hybri- disation oder Kreuzung bewulst neue Formen schafft. Wir dürfen von seiner Tätigkeit noch Vieles und Groises erwarten. In den ersten Tagen des August hat in London eine internationale Kon- ferenz über Hybridisation und Pflanzenzucht getagt. Sie hat die bisher gewonnenen Resultate registriert, neue Möglichkeiten gezeigt und neue Ziele gesteckt. Ein Beweis von der Lebensfähigkeit dieses neuen Zweiges am Baume der Erkenntnis. Auch unter unsern ausgestellten Gegenständen haben Sie neben Altem und Bewährtem auch herrliche Hybriden. Um Ihre Aufmerksamkeit darauf erneut hinzulenken, lasse ich jetzt einige Mitteilungen über das Pflanzen- material folgen. 950. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. 475 An der Blumen- und Pflanzenausstellung haben sich in der Reihenfolge ihrer Anmeldung nachstehende Firmen beteiligt: 1. Herr Peter Lambert-Trier a. Mosel mit ca. 500 abgeschnittenen Rosen in wundervoller Blütenpracht. Die Lambertschen Rosen werden fast alle auf Rosa canina veredelt. Die Stämme sind zum Teil Waldstämme aus der Eifel, zum Teil Sämlingsstämme. Hierbei sind auch solche von der neuen stachel- losen eanina-Art. Welchen Umfang diese weltbekannte Rosenfirma hat, geht daraus hervor, dals die Zahl der Freilandokulationen in diesem Jahre die stattliche Höhe von Abb. 49. Von der dritten erweiterten Monatsversammlung des V.z. B.d.G. Gesamtansicht der Ausstellung in der verglasten Halle. 210000 erreicht hat. Im vergangenen Winter wurden über 30000 Winter- veredelungen hergestellt. Wurzelecht werden jährlich etwa 30—40000 Kletter- rosen gezogen, sowie Bengalrosen und einige Teehybriden, die ein Jahr im freien Lande kultiviert werden, bis sie starke Triebe und gute Büsche bilden. Hochstämme (Wildlinge) werden ungefähr 45000 teils im Herbst, teils im Frühjahr aufgeschult. Diese, wie die zu niederen Veredlungen bestimmten Wildlinge, werden alle aus Samen gezogen, Das wichtige und schwierige Geschäft des Okulierens geschieht bei der Firma Lambert nicht in Akkord, sondern von altbewährten Gehilfen und Arbeitern in Tagelohn. 35* 476 950. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Gegen die sogenannte Okuliermade, rote Made (Diplosis oeuliperda) wird in der Rosenschule Baumwolle seit 8 Jahren zum Verbinden der Hochstämme mit Erfolg verwendet. Der Boden, auf dem die Lambertschen Rosen so vortrefflich gedeihen, ist zum grölsten Teil sandiger Lehm oder lehmiger Sand; nur einzelne Felder haben Tonboden. Gedüngt wird mit verschieden zusammengesetztem Pferde- dung; alle zwei Jahre wird etwas Kalk gegeben. Thomasmehl und Kainit wird nur gelegentlich verwendet. Das Hauptgewicht wird auf eine gute Bodenbearbeitung gelegt und durch häufiges Lockern der Kulturen eine gute Bewurzelung und starker Trieb zu erzielen gesucht. Mit den Kulturfeldern wird regelmälsig gewechselt. Sämtliche Neuheiten werden alljährlich dem bestehenden groflsen Rosarium in zwei bis vier Pflanzen als Mutterpflanzen hinzugefügt, um die Sorten echt und sicher zu behalten und ihre Charaktereigenschaften zu studieren. Die eigenen Sämlinge stehen in besonderen, abgeschlossenen Quartieren, oft acht bis zehn Jahre zur Prüfung und Beobachtung. Die Kreuzbefruchtungen sind das Spezialgebiet des Chefs der Firma, und führt er sie alle selber aus. Seine besten Sämlinge waren bisher: Kaiserin Auguste Viktoria, Frau Karl Druschki, Frau Lina Rautenstrauch, Gustav Grunerwald, Papa Lambert, Oskar Cordel und andere. 2. Die Firma J. Lambert & Soehne, ebenfalls in Trier, hat von ihrer schönen Neuheit: „Riesen-Hohenzollern-Aster“ 100 abgeschnittene Blumen ein- gesandt. Darunter ganz besonders hervorragende Exemplare in lachsrosa, dunkelrosa, silberlila, dunkelblau, reinweils und weils mit rosa Schein. Überhaupt ist die Aster als Kind des Herbstes auf unserer Ausstellung ganz hervorragend vertreten, und der Dichter hat nur zu Recht, wenn er singt: Die Astern sind der Fluren Sterne, Und ihre bunte Farbenpracht Erblickt das Auge doppelt gerne Am Abend vor des Jahres Nacht. Ausgezeichnete Asternsortimente haben ferner noch eingesandt: 3. Martin Grashoff-Quedlinburg, der auch Antirrhinum nanum und Celosia eristata beigefügt hat. (Siehe Seite 500 dieser Nummer.) 4. Gebrüder Dippe-Quedlinburg, dessen reichhaltiges Sortiment eben- falls auf Seite 499 abgedruckt ist, und 5. die Firma Heinrich Mette-Quedlinburg, welche nicht weniger als 320 Sorten von wunderbaren Farben und Formen vorführte. 6. Herr Florist G. Bornemann-Blankenburg a. H., der noch keine unserer erweiterten Monatsversammlungen mit irgend einer Besonderheit zu beschieken versäumt hat, ist diesmal mit 50 Zonal Pelargonien in entzückenden Farben erschienen, und 7. Herr A. Schwiglewski-Carow bei Berlin mit 100 Sorten neuer und neuester Dahlien in tadellosen Exemplaren. Wenn ich vorhin von der Kunst des Gärtners sprach, durch Hybridisation neue Formen und Farben hervorzubringen, so haben Sie die Erfolge solcher Kreuzung mit am augenfälligsten bei den Dahlien. Die Dahlie führt ja, wie so manche andere einen Doppelnamen. Dahlie heilst sie zu Ehren des schwe- -aorpepe,) pun uogoAay uasLıyergyung “wunwaogyueskugy wopusyngg sne ZUpsojg-upeg ‘Ypruyag'y'p uoa odduım ug nz soyedsSunfpegssny -SOPUVT SOp negqfeeg uonoN WI sonequsymwn sOp SUNIPPAIHGJET nz sur‘ SOp FUnJwwwsioaseuoN UHIINOMA9 UANLIp Op UOA "03 "gAV 478 950. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. dischen Botanikers Andreas Dahl, bis sie der berühmte Berliner Botaniker Willdenow nach seinem Petersburger Kollegen Georgi Georgine nannte. Von dieser Georgine, wie wir sie von früherher kennen, schrieb einst ein Asthetiker, dals sieh die einzelnen Blumenblätter tütenförmig zusammenrollten, und Tüte sieh an Tüte reihe, so dafs ein jedes Kind sehen könne, dals in einer nach aulsen gewendeten offenen Tüte nichts Rechtes zu suchen sei. Und was ist aus dieser verachteten Tütenblume durch Hybridisation und Kreuzung bis zum heutigen Tage alles geworden! Ganz hervorragende Resultate von zweckvoller Hybridisation können Sie auch bei den beiden Orchideengruppen bewundern, mit denen uns 7. Herr Kunstmaler C.F. Karthaus in Potsdam, und 8. die Firma Otto Beyrodt, Orchideengrolskulturen in Marienfelde bei Berlin, erfreut haben. Kann man das unbeabsichtigte Kreuzen in der Natur als eine natürliche Blumenehe bezeichnen, so stellt die Hybridisation durch die Hand des Gärtners eine Art künstlicher Ehe dar, und der vollziehende Gärtner ist so zu sagen der Standesbeamte. In der Beyrodtschen Ausstellung dürfte Ihnen vor allem eine herrliche Wanda coerulea auffallen und die Schwanenorchidee, Cynochis chlorochylon ferner prächtige Exemplare von Cattleyen und Phalaenopsis. (Siehe Seite 502.) Bei Herrn C. F. Karthaus dagegen folgende besondere Orchideen- Hybriden: Laelio-Cattleya Gottoiana (Laelia tenebrosa X Cattleya Warneri). Laelio-Cattleya Godiniana (C. Gigas X Laelia tenebrosa). Laelio-Cattleya Issy (L. tenebrosa X U. guttata. Leopoldii). Laelio-Cattleya elegans (L. purpurata X C. guttata. Leopoldü). Laelio-Cattleya Schilleriana (L. purp. X C, intermedia). Laelio-Cattleya luminosa (L. tenebrosa X 0. aurea). Laelio-Cattl. elegans Prasiata X C. Gigas. Cattleya Ella ff. Form. (C. bicolor X C. Gigas). Cattleya Pittiana var. Kronprinz ff. Var. (C. granulosa Schoffieldiana X Ö. aurea). Cattleya Germania (C. granulosa Schoffieldiana x C. Hardyana). Laeliv Cattl. calistoglossa (L. purp. X C. Gigas). 12 Cattleya X Laelia-Hybriden eigener Zucht im Alter von 26 Monaten. 9. Die Firma J. C. Schmidt-Steglitz hat in dem grünen Saal einige sehr schöne Gruppen gestellt aus blühenden Chrysanthemum, buntblättrigen Croton, Oaladien in prachtvollen Formen, besonders schöne Selaginellen und Cocos Weddeliana. Auch einige Solitärpflanzen von Lomaria Gibba und Alsophila australis fehlen nicht. 10. Als eine ganz besondere Einsendung müssen auch die 45 neuen Gladiolen-Züchtungen von Wilhelm Pfitzer-Stuttgart betrachtet werden, an deren wunderbaren Farbennuancen sich der Beschauer nicht satt sehen kann. 11. Sodann hat Heinrich Junge-Hameln ein prächtiges Stauden- sortiment eingesandt, dessen genaueres Verzeichnis auf Seite 500 dieser Nummer nachzulesen ist. Besonders sei noch auf die vorzügliche Dekorationsstaude für 950. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. 479 Uferbepflanzung und flachen Wasserstand, auf das winterharte Cypergras, Cyperus asper, hingewiesen. 12. Mit einer der reichhaltigsten Sammlungen ist wiederum die bekannte Staudengärtnerei von Goos & Koenemann-Nieder-Walluf a. Rh, vertreten, über die nähere Mitteilungen weiter unten nachzulesen sind. 13. H. Fasbender-Berlin, Schönhauser Allee, hat köstlich bepflanzte Sehalen und Blumentische ausgestellt. Die wirkungsvolle Bepflanzung ist mit Araucarien, grünen und buntblättrigen Palmen, Croton, Farnen und Moosen be- wirkt. Von blühenden Pflanzen sind besonders Cyelamen und Primula obconica verwendet. 14. E. Neubert-Wandsbeck b. Hamburg hat eine Kollektion abge- schnittener Begonien, die die Bewunderung aller Kenner erregten, zur Aus- stellung gebracht. Darunter die Sorten: Begonia Dutriana, B. Chevalier, B. ver- saillensis, B. castaneaefolia alba, B. Triumph von Boulogne und B. Louis Despierres, 15. Die vön Freedensche Gartenverwaltung in Blumenow bei Daunen- walde (Herr Obergärtner Adam Heydt) führt ein schönes Sortiment Edel- dahlien in 17 Sorten, sowie Hohenzollern- und Chrysanthemum - Astern und andere Stauden von hoher Schönheit vor. (Näheres siehe Seite 501.) 16. Die städtische Parkdeputation Humboldthain hat zwei be- achtenswerte Pflanzen eingesandt: a) 1 Topf Gloriosa superba L. (Methonica superba Lam.) eine zu den Tulipaceen gehörige in Malabar (Britisch-Indien) beheimatete Schlingpflanze des warmen Hauses. Sie zieht im Herbst ein, ist trocken zu überwintern und im Frühjahr frisch zu verpflanzen, b) Broussonetia papyrifera Vent. Papier - Maulbeerbaum mit Früchten. Männliche und weibliche Blüten getrennt auf verschiedenen Pflanzen. 17. Von gewerblichen Dingen hat E, Alisch & Co.-Berlin eine hübsche Sammlung von Hand- und Blumenspritzen, die besonders bei der Verwendung von Kalk- und Bordelaiserbrühe geeignet sind, ausgestellt, und 18. Herr Karl Keller, Verzinkerei, Gelsenkircnen-Schalke, einen praktisch konstruierten Topfgewächstransportkasten, wie er auf Seite 480 abge- bildet ist. 19. Als eine beachtenswerte Neuheit zur Ausschmückung der Wohnräune hat Frau Elisabeth Langer in Schöneberg b. Berlin zwei nach künst- lerischen Gesichtspunkten entworfene Modelle beweglicher „Blumenkrippen“ vorgeführt, die bereits als Deutsches Reichspatent No. 168043 gesetzlich ge- schützt sind. Gute Abbildungen nebst beschreibendem Text sind bereits auf Seite 469/70 abgedruckt. Allen denen, die unsere Ausstellung mit so sehenswerten Produkten be- schiekt und dadurch die Liebe zum Gartenbau in weitere Kreise haben tragen helfen, sei der herzlichste Dank des Vereins z. B. d. G. ausgesprochen. M. D. u. H.! Wenn nicht alle Zeichen trügen, stehen wir im Anfang eines Blumen- und Gartenbau-Zeitalters. Die immer schärferen Formen, die der Kampf ums Dasein angenommen hat, die gewaltige Notwendigkeit ein- seitiger Beschäftigungen bei vielen, das ganze moderne Hasten und Treiben, sich UÜberbieten und höher Hinauswollen macht die Sehnsucht nach einem be- 480 950. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. ruhigenden und heilenden Gegenmittel immer mehr geltend. Ein solches Gegen- mittel gegen die Folgen der herrschenden Zeitriehtung kann mit Fug und Recht in der Betätigung des Gartenbaues und einer seiner vielen Zweige gefunden werden. Darum hochv. D. u. H.! Versäumen Sie den Anschlufs nieht, und wenn Ihnen die idealen Ziele des V. z.B. d. G., die er seit dem Jahre 1822 unent- wegt verfolgt, unterstützenswert erscheinen, so lassen Sie die Rechte nicht wissen, was die Linke tut. Zahlen Sie Ihre bisherigen Beiträge an andere Vereine ruhig mit der rechten Hand weiter, mit der linken aber, die von Herzen kommt, zahlen Sie von nun an den Beitrag für den V.z,B. d. @. in den preulsischen Staaten. — — Nach einem Dankeswort an den Vortragenden erteilte Herr Beyrodt das Wort Herrn Emil Chaste, dem Vertreter der Firma Goos u. Koenemann, der folgendes ausführte: M. D. und H! Diesmal kann ich Ihnen mit der Spätsommerblüte der Stauden nicht eine Fülle vielerlei Sorten darbieten, wie solche der Frühling in einer so überaus reichen Auswahl dem Blumenliebhaber für den Garten bringt. Abb. 51. Topfgewächstransportkasten von Karl Keller, Gelsenkirchen-Schalke. Ende August und Anfang September bereiten den Herbstflor etwas gemäg- lich vor, um alsdann noch einmal kurz vor dem Abschiednehmen ein überreiches Füllborn prächtiger Farbentöne zu unseren Fülsen auszuschütten. Diese Farben stimmungsvoll zu einem landschaftlichen Herbstbilde zu ver- einigen, auf Herz und Gemüt des Beschauers so einzuwirken, wie die herrliche Gottesnatur es so meisterhaft versteht, das bildet eine der vornehnisten Aufgaben des gartengestaltenden Künstlers — des Landschaftsgärtners! — Gleich dem Landschaftsmaler muls er sich dem Studium der Natur und zwar in gesteigertem Malse als dieser widmen, will er seine Kunst im zu schaffenden Bilde naturähnlich — naturwahr — erscheinen lassen. In gesteigerterem Malse — sage ich — denn sein Landschaftsbild lebt, es ist durch die Vegetation jeder einzelnen Pflanze der Veränderung unterworfen, während der Maler das gleiche Bild unverändert auf die Leinwand für immer festzulegen mit seiner Kunst sich im Vorteil befindet. Die Sehnsucht nach Farbe, wie solehe unsere gesamte Gegenwart durch- zieht, hat sich nicht allein damit begnügt, unsere äulsere Kleidung, insbesondere die der Frauen „farbenfroh“ zu beleben — das gesamte Kunstgewerbe ist davon ergriffen worden, seit einigen Jahren auch der Garten. Darum greifen auch andere als der Berufsfachmann in seine Gestaltung Bericht über die internationale Konferenz über Hybridisation und Pflanzenzucht. 481 ein — Allkünstler — welche sich gleichzeitig auf allen Gebieten der Kunst und des Kunstgewerbes entwerfend und schöpferisch versuchen. Es ist heute hier nicht an der Zeit, die Tätigkeit dieser Künstler in der Gartengestaltung näher zu besprechen, ihre Bestrebung zu kritisieren, meines Erachtens auch noch zu früh, weil ihre bisherigen Schöpfungen zu unreif sind. Aber ein Ansporn für unsere eigenen kunstwollenden Bestrebungen möge die Riehtung jener Künstler sein — nicht etwa der Form wegen, welche diese ihren Gärten geben, sondern der Farbe wegen. Denn die Form ihrer Gärten ist nicht neu zu nennen, weil sie nur eine Kopie der alten gradlinigen Gestaltung ist. Und die Farbe, welche diese anwenden, bleibt eben für diese nur Farbe, muls Farbe bleiben, weil sie es nie begreifen, dals diese Farbe aus lebendigem Material besteht, welches nur wir Gärtner zu meistern verstehen, weil wir das Leben der Pflanze als farbenbildendes Einzelwesen — individuell — kennen gelernt haben! Der Farbengarten — wie ihn die Allkünstler genannt — soll für uns auf keinen Fall die Norm einer etwa „modernen Richtung“ bedeuten, sondern der Farbengarten soll Gartenfarben studieren lehren, und wenn wir alsdann selbstschöpferich uns auf uns selbst besinnen in unserer Kunst, dann kommen wir im eignem Berufe ein gutes Stück weiter, ohne modern gelten zu wollen, weil was modern immer vergänglich ist! — Studieren Sie die Garten- farben, deren sinnige Übertragung in die Praxis den Meister auch in der Gartengestaltung macht. (Siehe auch Seite 502.) Walter Swoboda. Siegfried Braun. Bericht über die internationale Konferenz über Hybridisation und Pflanzenzucht in London vom 30. Juli bis 3. August 1906. Von L. Wittmack. Die Königliche Gartenbaugesellschaft zu London kann sich im vollsten Malise Glück wünschen zu den guten Erfolgen der von ihr zusammenberufenen Konferenz, auf der übrigens nicht nur die Kreuzung von Pflanzen, sondern auch von Tieren behandelt wurde. Eine reiche Beteiligung aus verschiedenen Ländern, ein ausgedehntes, in arbeitsreichen Sitzungen erledigtes Programm und zur Er- holung einige interessante Exkursionen, wo auch, wie bei den verschiedenen Festessen, die englische Gastfreundschaft in altbewährter Weise zur Geltung kam, das ist in kurzen Worten der Charakter der Konferenz gewesen. Ihren Abschluis fand sie am 4. August in der alten Universitätsstadt Cambridge, wo unter Leitung des Herrn Bateson, des Präsidenten der Konferenz, die ver- schiedenen Kreuzungen an Ort und Stelle besichtigt wurden. In Cambridge wohnten die Besucher in den ihnen freundlichst angebotenen Räumen der Colleges, ich selbst hatte die Ehre, bei Herrn Prof. Bateson in Grantchester, einem Vor- ort von Cambridge, zu wohnen. Die Londoner Konferenz begann am Montag, den 30. Juli, mit einer „Conversazione“, d. h, einem Gesellschaftsabend in der grolsen Ausstellungs- halle der Gesellschaft, die etwa dieselben Grölsenverhältnisse hat, wie das Museum der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin. Die Halle enthielt auf 36 482 Bericht über die internationale Konferenz über Hybridisation und Pflanzenzucht. langen Tischen zahlreiche Kreuzungen von Blumen, namentlich wohlriechende Wieken (Sweet Peas), Lathyrus odoratus, Löwenmaul, Levkojen usw.; aber auch Kreuzungen von Getreide, ferner von Hühnern, Tauben, Enten (diese aus- gestopft), Schmetterlingen, Schnecken, Abbildungen von Schafen, Pferden usw. Unter den Klängen der Musik der Königl. Artillerie tanzten die japanischen Tanzmäuse und wurden, wie alle übrigen Gegenstände, die meist als Demon- strationsmaterial für die Vorträge der nächsten Tage dienen sollten, von den Ausstellern erläutert. Der Präsident der Königl. Gartenbaugesellschait, Baron Sir Trevor Lawrence, hielt an diesem Abend eine Begrüfsungsansprache, in welcher er zugleich mitteilte, dals die Gesellschaft jetzt 103 Jahre zähle, dafs sie viel „Auf und nieder‘ gesehen habe, aber jetzt wohl auf sei. In der Tat erfreut sich die Gesellschaft eines eigenen Heims mit Geschäftsräumen, Ausstellungshalle, Bibliothek, deren ganzes Mobiliar in schönem Eichenholz Baron von Schröder stiftete, und zählt 11000 Mitglieder, während sie vor 21 Jahren, als Sir Trevor Lawrence den Vorsitz übernahm, nur 550 hatte. Der Präsident schilderte sodann, wie heute die Arbeit der Gesellschaft auf einem ganz anderen Gebiete liege als früher. Früher habe sie Reisende nach fremden Ländern entsandt, um neue Pflanzen sammeln zu lassen. Das sei später Sache der Privatindustrie geworden; die Gesellschaft suche jetzt durch Belehrung und wissenschaftliche wie praktische Anregung den Gartenbau zu fördern. Sir Trevor Lawrence erinnerte an die grofsen Fortschritte auf dem Gebiete der Züchtung der Zierpflanzen, z. B. der Begonien, und meinte, dals das grolse Publikum Englands nicht genügend beachte, was die Züchter leisten. Auch Dr. Perkin, der Entdecker der Anilinfarben, habe seine Entdeckungen im Auslande zur Anerkennung kommen sehen müssen. Es gelte das Wort Huxleys, dals der wissenschaftliche Geist mehr wert sei, als irgend einer seiner Erfolge. Ein solcher Geist sei für England nötig. Sehr scharf urteilte Sir Trevor Lawrence über das jetzige Unterhaus, indem er sagte, dals dasselbe keine einzige Person enthielte, deren wissenschaftliche Kenntnisse wert seien einen — — — — (der Präsident schnippte mit den Fingern). Mit Beziehung zu den Orchideen, deren Züchtung Sir Tr. Lawrence selbst mit grofsem Ver- ständnis betreibt, äulserte er sich dahin, dafs in absehbarer Zeit wohl der Im- port aus den Tropen ganz aufhören, und wir dann lediglich auf unsere Züchtung angewiesen sein würden. Die Konferenz selbst wurde nach einigen einleitenden Worten des Sir Trevor Lawrence von dem Präsidenten des Kongresses, W. Bateson von der Universität Cambridge, am 31. Juli, 10!/, Uhr, in Gegenwart von etwa 180 Personen, darunter auch mehreren gelehrten Damen, durch eine längere Rede: „Der Fortschritt genetischer Untersuchungen“ eröffnet. Er erinnerte daran, dals vor acht Jahren an einem der heilsesten Tage in Chiswick, dem damaligen Ver- suchsgarten der Gesellschaft, die erste Konferenz über Hybridisation und Pflanzen- züchtung stattgefunden habe. Damals stand man meist noch vor Geheimnissen betrefts der Erblichkeit, wer hätte gedacht, dafs man schon nach acht Jahren weniger von Geheimnissen, als von Ordnung reden könne. Dieses ist der Wiederentdeckung der Mendelschen Gesetze (durch Tsehermak, Correns und de Vries. L. W.) und der sich daran knüpfenden Fortschritte in unserer Erkenntnis zu verdanken. Bericht über die internationale Konferenz über Hybridisation und Pflanzenzucht. 483 Die Mendelschen Gesetze, Da die Rede des Präsidenten, ja der ganze Kongrels, so zu sagen unter der Herrschaft der Mendelschen Gesetze stand, so wollen wir diese hier kurz erläutern und verweisen des näheren zu einer Orientierung auf die kurze Schrift von €. Correns: „Über Vererbungsgesetze“. Berlin 1905. Verlag von Gebr. Bornträger. 1. Prävalenz. Stellt man einen Bastard her, dessen Eltern sich nur in einem Punkte unterscheiden, indem z. B. der eine weilse, der andere rote Blüten hat, so kommen zwei Merkmale in Frage; wir haben ein Merkmalspaar. Unterschieden sich die Eltern in zwei Punkten, so kommen vier Merk- male in Betracht oder zwei Merkmalspaare usw. In jedem Merkmalspaare verdeckt (gewöhnlich) das Merkmal des einen Elters das des anderen Elters beim Bastard, und zwar vollkommen oder fast vollkommen. Der Bastard zwischen einer rotblühenden und einer weilsblühenden Erbse blüht rot. Das Merkmal beziehungsweise die Anlage des einen Elters „rot“ dominiert, das andere „weils“ ist rezessiv. Doch ist dies nicht immer gültig. Rot und weils kann auch rosa geben, oder ein Individuum kann mehr dem einen Elter, ein anderes mehr dem an- deren ähnlich sein. Oder endlich, es kann sog. Mosaikbildung eintreten, indem am gleichen Individuum die elterlichen Merkmale mehr oder weniger unvermischt als Mosaik auftreten. 2. Das Spaltungsgesetz. Das bei der Kreuzung entstandene Anlagen- paar wird, wenn der Bastard Samen ansetzt, d.h. Keimzellen bildet, wieder gespalten, und zwar so, dals in der einen Hälfte der Keimzellen die eine, in der anderen Hälfte die andere Anlage vertreten ist. Beim Bastard zwischen einer rotblühenden und einer weilsblühenden Erbse enthalten 50 °/, der Pollen- körner und der Eizellen die Anlage, rote Blüten hervorzubringen, 50 °/, weilse. Es gibt aber auch nicht spaltende Merkmalspaare. Correns weist namentlich auch darauf hin, dals beide Regeln, 1. Prävalenz und 2. Spaltung, nichts mit- einander zu tun haben, was für das Verständnis der Vererbun gserscheinungen sehr wichtig ist. ; 3. Selbständigkeit der Merkmale. Jedes Merkmal der Eltern lälst sich durch Bastardierung mit jedem anderen beliebig kombinieren. Aus der Blütenfarbe der einen Sorte, der Höhe einer zweiten, der Samenlfarbe einer dritten lälst sich eine neue Sorte zusammensetzen, die völlig konstant ist. Wenn Prävalenz und Spaltung zusammenwirken, wie das bei den Nach- kommen des ersten Bastardes oft vorkommt, so ergeben sich interessante Zahlen- verhältnisse. Wir sahen oben, dals der Bastard zwischen einer rotblühenden und einer weilsblühenden Erbse rot blüht. Nennen wir ihn als ersten Nachkommen mit den Engländern F. 1 (filia, Tochter). Säen wir die Samen von F. 1 aus, so er- halten wir die zweite Generation F. 2. Diese blüht aber nur zu 75°/, rot, die andern 25°/, blühen weils und bleiben in den folgenden Generationen konstant. Von den 75 roten sind aber auch nur 25°/, rein rot und diese bleiben eben- falls konstant. Die übrigen 50°/, sind eigentlich ein Gemisch von rot und weils; da aber das Rot dominierender Charakter ist, so sehen wir das Weils nicht. Dies tritt erst in der dritten Generation hervor, indem dann diese 50°/, sich wieder so spalten, dals 75°/, von den 50 rot, die andern 25 weils blühen usf. 36* Ich habe es meinen Zuhörern an der Landwirtschaftlichen Hochschule durch eine einfache Formel klar zu machen gesucht. Sei rot A, das, weil dominierend, grols geschrieben wird, und weils b, das, weil rezessiv, klein ge- schrieben wird, so können wir setzen: (A+b. A+b=A? + 2Ab + b% Wenn A 5 ist und b ebenfalls 5, so erhalten wir: A (rot) 25, 2 Ab 50, bei denen rot dominiert und b (weils) 25. Kehren wir nach dieser Darlegung zu Batesons Eröffnungsadresse zurück. Bateson schlug in dieser einen neuen Namen für die neue Wissenschaft, das Wort „Geneties“ vor. Dies Wort solle zeigen, dals die Arbeiten dem Studium der Vererbung und der Variation, mit anderen Worten der Physiologie der Abstammung gewidmet sind. Bateson zeigte im Verlauf seiner Rede, die voll- ständig in Gardeners Chroniele vom 4. August S. 81 abgedruckt ist,!) was man heute unter „Reinzucht“* und unter „Zurückschlagen“ versteht: Ein Individuum ist rein gezüchtet, wenn die beiden Keimzellen, die männliche und die weib- liche, aus denen es hervorgeht, gleich in der Zusammensetzung sind, das heilst, identische Elemente oder Oharaktere enthalten. Es ist keine lange Reihe von Vorfahren nötig, um eine rein gezüchtete Pflanze zu erzeugen. Eine purpurne Riecherbse kann von weilsen Grolseltern erzogen sein und doch die purpurne Farbe treu behalten. Umgekehrt kann eine weilse Riecherbse entstanden sein durch Selbstbefruchtung einer purpurn blühenden und doch rein gezüchtet sein in bezug auf die Farbe. (Das sind eben die oben besprochenen 25°/, rezessiven, die konstant vererben. L. W.) Es können auch Mischlinge vorkommen, wie beim Mischen von Karten; aber wenn von zwei Paketen Karten zwei gleiche Karten zusammenkommen, ist das Produkt dieser Karten rein. Und wie wir bei den Karten ihre Farbe, ihre Grölse und die Zahl auf ihnen als verschiedene Eigenschaften betrachten können, so kann man auch bei lebenden Wesen die verschiedenen äulseren Eigenschaften oder physiologischen Charaktere als ver- schieden ansehen in den Zellteilungen,. durch welche die Keimzellen gebildet werden. Rückschläge können auf zwei Arten entstehen: 1. einfach durch Wiederauftreten eines rezessiven Charakters, 2. nach einer Kreuzung. Erstere sind gleich konstant, letztere erst in der zweiten Generation zu einem kleinen, aber bestimmten Prozentsatz. Bateson wünschte schlielslich seinem Vaterlande ein ähnliches Institut für Entwickelungsgeschichte, wie es 1904 in den Ver- einigten Staaten von Amerika gegründet wurde. Hierauf hielt Prof. Johannsen, Kopenhagen, einen Vortrag über die Frage: „Vermehrt Kreuzung die fluktuierende Variabilität?“ ©. C. Hurst in Hihcklei, England, sprach über Mendelsche Charaktere bei Pflanzen und Tieren und führte das des näheren an Kreuzungen von Löwen- maul (Antirrhinum majus) und Kaninchen aus. A. Darbishire, Royal College of Seience, London, erläuterte die inter- essanten Züchtungen von Schnecken des Herrn Lang. G. Uday Yule vom University College, London, erklärte mathematisch die Theorie der Vererbung quantitativer zusammengesetzter Charaktere auf der Basis der Mendelschen Ge- 1) Daselbst (wie in den anderen englischen Gartenbau-Zeitschriften) auch die übrigen Vorträge im Auszuge. Bericht über die internationale Konferenz über Hybridisation und Pflanzenzucht. 485 setze. Dann bot die Kgl. Gartenbaugesellschaft ein Frühstück an (kaltes Buffet). Nach demselben besichtigten die Versammelten die Ausstellung der Gartenbau- gesellschaft in ihrer grolsen Halle, wie solche alle 14 Tage stattfinden. Sie bot eine Fülle herrlicher Pflanzen und entsprach in inrem Umfang etwa einer erweiterten Monatsausstellung des Vereins zur Beförderung des Garten- baues in Berlin. In der zweiten Sitzung, am Nachmittage des 31. Juli, sprach Fräulein Saunders vom Newham College in Cambridge über „Komplikationen beim Kreuzen von Levkojen“ und zeigte, dals behaarte Blätter nicht auftreten, wenn die Blütenfarbe nicht durch Zellsaft veranlafst ist. In der Diskussion wurde auch die Entstehung gefüllter Levkojen besprochen, wobei sich von deutscher Seite Herr Dippe jun., Quedlinburg, beteiligte. Dr. John H. Wilson, Universität St. Andrews, Schottland, zeigte an Kreuzungen des roten Fingerhuts mit dem gelben, an Begonien ete., die er zum Teil in Liehtbildern vorführte, die Unfruchtbarkeit der Bastarde. Dr. Noordjuin aus Groningen, Holland, bewies an Kanarienvögeln, dafs die Kraft einer Art konstant zu bleiben von ihrem Alter abhängt, die Mendelschen Gesetze seien nur gültig für junge Arten oder für Albinos, R. A. Rolfe vom Kgl. botanischen Garten in Kew schilderte die Kreu- zungen bei Orchideen, die namentlich zwischen den Gattungen Cattleya, Laelia und Brassavola auch im Vaterlande vorkommen, und welche die Speziesunter- schiede oft ganz verwischen. Bekanntlich hat man zwischen Laelia und Cattleya auch künstlich Bastarde gezogen: die Gattung Laelio-Öattleya. Geh. Hofrat Prof. Dr. Pfitzer, von der Universität Heidelberg, sprach über die Kreuzung bei Orchideen als ein Mittel, um ihre Verwandtschaft zu erkennen. De Barri Crawshay in Sevenoaks erläuterte an der Hand zahlreicher Abbildungen, die meist die Gartenbaugesellschaft im Laufe der Zeit auf ihren Ausstellungen hatte malen lassen, die vielen Bastarde in der Orchideengattung Odontoglossum. F. J. Chittenden wies an statistischen Daten nach, dals bis jetzt die Frage, ob der Vater oder die Mutter die Blütenfarbe mehr beeinflufst, nicht entschieden ist. Am Abend des 31. Juli gab der Hortieulturalklub den Auswärtigen im Hotel Windsor ein Festessen, das auch durch Gesang verschönert wurde. Sir J. T. D. Llewelyn, der Präsident führte u. a. aus, dals die Gartenbaugesellschaft jetzt ein eigenes Heim mit Ausstellungshalle habe, das 800000 Mark koste und aulserdem einen Versuchsgarten von Sir Thomas Hanbury zum Geschenk er- halten habe, Er forderte u.a. auch L. Wittmack zum Toasten auf und dieser hob hervor, dals ein Pflanzenzüchter nur Pflanzen, ein Tierzüchter nur Tiere kreuzen könne, die Gartenbaugesellschaft und der Gärtnerklub, sie aber könnten mehr, sie kreuzten Nationen durch derartige Veranstaltungen. Die 3. Sitzung fand am 1. August vormittags statt. Zuerst sprach Prof. Tscehermak, Wien, über die Einwirkung der Kreuzung auf die Entstehung neuer Formen und bedauerte, dafs die Züchter oft die Eltern nieht genau angeben. Maurice de Vilmorin legte die Abbildung einer Kreuzung zwischen Rosa rugosa und foliolosa vor, die den Vorzug hat, spät zu blühen. 486 Bericht über die internationale Konferenz über Hybridisation und Pflanzenzucht. Prof. Rosenberg von der Universität Stockholm erläuterte die inter- essanten Kernteilungen bei Bastarden. C. H. Ostenfeld, Kopenhagen, besprach seine merkwürdige Entdeckung, dals gewisse Arten von Habichtskräutern (Hieracium), wenn man durch Ab- schneiden des oberen Teiles des Blütenkopfes männliche und weibliche Organe entfernt, doch Früchte bringen, ähnlich auch beim Löwenzahn. Am Nachmittage des 1. Angust bewirtete der Präsident der Kgl. Garten- baugesellschaft, Sir Trevor Lawrence, die Mitglieder der Konferenz auf seiner herrlich gelegenen Besitzung Burford, wobei L. Wittmack auf Ersuchen des um die Gesellschaft gleichfalls so hoch verdienten Sekretärs Rev. Wilk den Dank der Gäste aussprach. Am Donnerstag, den 2. August, führte Noel Bernard von der Univer- sität Caen, Frankreich, an der Hand von Lichtbildern aus, dais die Orchideen nur keimen können, wenn gewisse Pilze vorhanden sind, mit denen sie in Sym- biose leben. Dr. Erwin Smith vom Departement of Agriculture, Washington, schil- derte, was alles dieses Departement für Pflanzenzüchtung getan. Sir Daniel Morris von Barbados erläuterte an der Hand von groisen Abbildungen die Kreuzung des Zuckerrohrs und die groisen Erfolge. Philipp de Vilmorin, Paris, besprach die Kreuzung von Zuckerrüben und von Weizen. Ihm folgte Prof, C. A. Zavitz von Guelph, Ontario, Canada, mit einem Vortrag über die Züchtung von Hafer, Gerste und Weizen. Endlich schlofs sich hieran ein Vortrag des Herrn R. H. Biffen von Cambridge über die Züchtung backfähiger Weizen und rostwiderstandsfähiger Weizen in England, die wir auch in Cambridge sahen. In der letzten Sitzung, am Nachmittage des 2, August sprach L. Wittmack über die Sumpfkartoffel, Solanum Commersonii, und die von Herrn Labergerie gezüchtete violette Varietät, die ganz der blauen Riesen-, einer Sorte der. ge- wöhnlichen Kartoffel, gleiche. Durch die Güte des Herrn Arthur Sutton in Reading und seines Obergärtners, Herrn Lasham, war der Vortragende in der Lage, diese alle und auch Solanum Maglia, sowie andere wilde Sorten vor- führen zu können. John H. Troy, New York, sprach über die Ideale der Blumenzüchter in den Vereinigten Staaten, James Douglas, Great Bookbam, Surrey über Kreuzungen von Aurikeln und Nelken; A. Worsley, Isleworth, über die von Amaryllis ete.; unser Landsmann F. Bürger, Halberstadt, über die von Pelargonien; A. Paul, Waltham Crofs, besprach die Rosenkreuzungen; Prof. N. E. Hansen, South Dakota, Agr. College, die Kreuzungen von winterhartem Obst, Herr George Paul, Chesunt, regte einen Schutz der Züchter an, worauf L. Wittmack bemerkte, dafs die Deutsche Landwirtschaft das auch erstrebe. Beim grofsen Bankett am 3. August wurden seitens der Gartenbau- gesellschaft hohe Auszeichnungen verliehen. Es erhielten die goldene Veitch Memorial-Medal die Herren Bateson, Cambridge, Prof. Johansen, Kopenhagen, Maurice de Vilmorin, Paris, und L. Wittmack, Berlin. Die silberver- goldete Banksian Medal erhielten Frl. Saunders und Herr Biffen. Am 3. August gab Herr Leopold von Rotschild ein Frühstück in seiner schönen Besitzung zu Gunnessburry, und der Direktor, Col. Praine, einen Tee in Kew Gardens, (Schlufs folgt.) Die Lage der Handelsgärtnerei in Berlin im Jahre 1905. _487 nr —— = —— Die Lage der Handelsgärtnerei in Berlin im Jahre 1905‘) Topfpflanzen. Das Topfpflanzengeschäft nahm im allgemeinen in dem Berichtsjahre einen recht regen Anfang. Infolge des Frostes in Italien und Frankreich zu Anfang Januar, der den Import ausländischer Blumen unmöglich gemacht hatte, war hiesige Ware sehr gesucht und konnte zu etwas erhöhten Preisen glatt geräumt werden. Besonders Blütensträucher waren sehr begehrt. Der Absatz an Topfpflanzen war während der Wintersaison sehr gut, wie auch das Frühjahrsgeschäft gut einsetzte. Da durch die Einholung der Kronprinzessin sehr viele Pflanzen zur Dekoration verbraucht waren, blieb alle Anpflanzungsware während der ganzen Saison sehr gesucht. Das Sommergeschäft blieb infolge der sehr veränderlichen Witterung wohl etwas gegen das Vorjahr zurück, hingegen konnte die Ware im Herbst gut geräumt werden. Im ganzen ist gegen das Vorjahr eine kleine Besserung im Geschäft zu verzeichnen. Im einzelnen belebte sich das Geschäft nach Absatz größerer Vorräte getriebener Zwiebelgewächse im Februar, wenn auch nicht immer zu guten Preisen, und konnte als normal bezeichnet werden. Um diese Zeit beherrschten hauptsächlich Hyazınthen, Tulpen und Maiblumen den Markt. Die Ware, besonders in guter Qualität, wurde glatt geräumt. Nächstdem sind es die Azaleen, welche zu dieser Jahreszeit am meisten auf dem Markte erscheinen. Sie brachten jedoch wegen mangel- hafter Knospenbildung viel Ausfall. Camellien sind bei weitem nicht mehr so beliebt wie früher. Von Blütensträuchern steht der Flieder immer noch im Vordergrunde der Nachfrage. Gute Ware wurde auch gern zu guten Preisen gekauft. Prunus und Schneeball waren noch häufiger, andere Blütensträucher dagegen nur seltener vertreten. Wenn Ostern und Pfingsten, wie in diesem Jahre, spät fallen, ist es stets für das Geschäft günstig. Das kühle Wetter hielt überhaupt alles sehr zurück, so daß zu Ostern die Ware knapp war. Pelargonien, Fuchsien, Hortensien usw. waren noch sehr zurück, während alles für die Wintertreiberei bestimmte auf- gebraucht war. Palmen und Blattpflanzen sowie Araukarien erfreuen sich nicht mehr so großer Beliebtheit wie früher, dagegen werden Farne in den besseren Handelssorten viel begehrt. Der Verbrauch an krautartigen Pflanzen zur Bepflanzung von Balkons sowie zur Ausschmückung der Gräber auf Kirchhöfen, war wieder gut, so daß die großen Vorräte von Scharlach-Pelargonien, P. peltatum, Hortensien, Fuchsien, Petunien, Begonien und verschiedener anderer Pflanzen geräumt wurden. Nach Pfingsten beginnt für Berlin die stille Zeit, welche bis Ende August anhält. Dann erst beginnt sich das Geschäft wieder etwas zu be- leben. Um diese Zeit gibt es schon einige Cyklamen. Auch werden zu Konfirmationsfeiern Myrten gern gekauft. Zu den Frühjahrskonfirmationen war das Geschäft in Myrten gleichfalls belebt. Erika in verschiedenen Sorten, besonders aber E. gracilis, wurden wieder zu verschiedenen Zwecken, 1) Bericht des V.z.B.d.G. an die Ältesten der Kaufmannschaft; abgedruckt im „Berliner Jahrbuch für Handel und Industrie“ Jahrgang 1905. Bd. 11. 488 Die Lage der Handelsgärtnerei in Berlin im Jahre 1905. besonders aber zur Grabdekoration, in großen Mengen verbraucht. CUhrysanthemum, in gewöhnlicher Handelsware, wie in Schaupflanzen und besseren Sorten, waren reichlich vorhanden und fanden guten Absatz. Es scheint, als sei die Liebhaberei für diese Pflanze immer noch im Steigen. Begonia gloire de Lorraine erschien in wahren Prachtpflanzen auf dem Markte und wurde gern gekauft. Cyklamen gehören wohl zu denjenigen Kulturen, welche in der Umgegend Berlins an erster Stelle stehen. Die großen Mengen werden stets geräumt. Obgleich der nasse Sommer und Herbst die Entwickelung mancher Pflanzen beeinträchtigte, kann man das Geschäft trotzdem wohl als befriedigend bezeichnen. Abgeschnittene Blumen. Das Geschäft in abgeschnittenen Blumen fing im Monat Januar sehr ungünstig an. Durch den plötzlich am 31. Dezember, 1. und 2. Januar im ganzen südlichen Frankreich und in Italien eintretenden starken Frost er- froren sämtliche Kulturen; nur das wenige, das unter Glas oder sonst gedeckt war, wurde gerettet. Infolgedessen hörte der Import vom Süden vollständig auf, und es trat ein Mangel an abgeschnittenen Blumen ein, durch den die Preise auf das Doppelte und Dreifache stiegen. Auch der Export nach dem Auslande mußte wegen Mangel an Ware eingestellt werden. Deutsche Züchter sind seit einer langen Reihe von Jahren gezwungen, während der Hauptsaison im Süden mit ihren Treibereien einzuhalten. Da diesmal der Wegfall des Importes vom Süden für die deutschen Züchter ganz unerwartet eintrat, beeilte sich jeder mit seinen Treibereien. Daher war in den Monaten Februar, März, Aprıl der Markt mit schöner deutscher Ware, wie Rosen, Flieder, Nelken, Lilien, Orchideen, verschiedenen Sorten von Tulpen, Hyazinthen, Maiblumen usw gut versehen. Die ‘ meisten dieser Artikel fanden bei guten Preisen Absatz. Nur weiße Blumen für Trauersachen waren noch längere Zeit knapp. In den Kreisen der Konsumenten wurden wiederholt Klagen über die hohen Preise laut und über den dadurch verursachten kleinen Umsatz. Die Konsumenten sind eben durch die oft unglaublich niedrigen Preise der importierten Waren bereits stark verwöhnt, so daß sie nur im äußersten Notfall höhere Preise anlegen wollen. In den Monaten August, September war der Markt sehr stil. Nur langstielige Ia Sorten Blumen fanden Abnehmer. In den geringeren kurzen Sorten war stets Überproduktion vorhanden, und der Markt wurde selten geräumt. Auch für die Kranz- und Blumenbindereien hatten die schon er- wähnten abnormen Witterungsverhältnisse im Süden jeden Transport aus- geschaltet. Die hierauf nicht vorbereiteten hiesigen Gärtnereien konnten den Ausfall nicht schnell genug decken. Die Preise stiegen daher rasch für einzelne Artikel um 5—500°. Bei solch hohen Preisen ging der Konsum derart zurück, daß von einem regelrechten Geschäft bald nicht mehr die Rede sein konnte. Die Blumenbindereien waren nicht imstande, Ballsträuse usw. zu den sonst üblichen Preisen zu liefern. Daher wurden bei Festlichkeiten andere Geschenke, Konfekt und ähnliches, verwandt. Erst im März und April, als von den hiesigen Gärtnereien genügend Die Lage der Handelsgärtnerei in Berlin im Jahre 1905. 489 Blumen, wie Tulpen, Hyazinthen, Flieder, Narzissen, Rosen usw. zu billigeren Preisen geliefert werden konnten, hob sich der Konsum zu einem sehr flotten Geschäft. Jedoch brachte die Verfügung des Herrn Ministers für Handel und Gewerbe, nach der die Blumengeschäfte an den drei ersten hohen Feiertagen nicht mehr, wie früher, von 12—2 Uhr offen sein dürfen, in die Österfeiertage einen sehr bedeutenden Verlust, der kaum hoch genug bewertet werden kann. Erfreulicher gestaltete sich das Frühjahrsgeschäft. Die Bepflanzung von Balkons mit blühenden Pflanzen findet immer weitere Verbreitung. Diesem Bedürfnisse nach Balkons tragen auch die Baumeister bei Auf- führung von Neubauten jetzt in weitestem Maße Rechnung. An einen Ausgleich der durch die oben angeführten Ursachen entstandenen Verluste war jedoch nicht mehr zu denken, zumal dem Blumengeschäft bei den großen Festlichkeiten der 200 Jahrfeier der Stadt Charlottenburg und der Einholung der Kronprinzessin keine Gelegenheit geboten wurde, sich zu entfalten. Die ausschließliche Verwendung von Papier- und Wachsblumen an Stelle der frischen wurde leider vorgezogen. Während dieser Festlich- keiten trat denn auch nicht die geringste Preissteigerung ein. Nach Verlauf der stillen Reisemonate Juli und August trat dann wieder eine erfreuliche Besserung ein, und mit neuen Hoffnungen begann der Blumenhandel im Monat Oktober. Baumschulartikel. Das Berichtsjahr wies wesentlich andere Verhältnisse gegenüber dem Vorjahre nicht auf. Sowohl Allee- wie Obstbäume (Hochstämme und Formbäume) hielten sich in der früheren Preislage und wurden viel verlangt; sie waren aber nicht immer in den gewünschten Stärken lieferbar. Die zahlreichen Parzellierungen in den Ländereien der Vororte veranlassen starke Nachfrage. Da die wenigsten Besitzer eine Vorstellung von der handelsüblichen Stärke der Bäume haben, fordern sie zunächst möglichst armstarke Ware. Ihnen muß sehr häufig erst die Unzweckmäßigkeit und auch die Unmöglichkeit der Lieferung solcher Bäume (speziell bei Obstbäumen) auseinandergesetzt werden. Die Zeitungsangebote auswärtiger Firmen mit ihren niedrigen Preisen machten wohl Unbequemlichkeiten, konnten aber die Preise nicht beeinflussen. Anpflanzungen von Obst- plantagen nahmen fast alle verkaufsfähigen Bäume, speziell Apfelbäume, ab, so daß nur sehr wenig Überstand blieb. Dieser trifft meistens neue Sorten, deren Namen und Wert noch wenig bekannt sind. Fruchtsträucher werden noch immer zur Anlage solcher Kulturen in größeren Mengen begehrt. Die Preise waren bei großen Posten verhältnismäßig lohnender, als bei kleinen, da die Abnehmer geringer Quantitäten die Preise für Groß- abnehmer infolge der Zeitungsangebote beanspruchen. Starke Alleebäume für sogenannte „Prachtstraßen“ blieben gefragt. Angemessen hohe Preise sind aber schwer zu erzielen. Schwache Chausseebäume werden von aus- wärtigen, zum Teil Guts- und Forstbaumschulen, so billig angeboten, dab eine Konkurrenz unmöglich ist. Obstwildlinge und Forst- und Hecken- pflanzen können bei den Massenangeboten seitens der Holsteiner Züchter einen nennenswerten lohnenden Absatz nicht finden. Ziergehölze werden in Mengen nur zu gedrückten Preisen abgenommen, wobei häufig nur der 1905. 490 Die Lage der Handelsgärtnerei in Berlin im Jahre Preis, nicht aber Art und Beschaffenheit der Pflanzen maßgebend ist. Seltenere Gehölze werden mäßig gefragt und finden nur wenig Liebhaber. Bessere Nadelhölzer in Einzelexemplaren erzielten angemessene Preise, Gewöhnliche Sorten, auch die zu Dekorationen für öffentliche Lokale usw., sind dagegen gedrückt, wozu die Angebote von außerhalb und auch aus dem Auslande sehr viel beitragen. Rosen wurden, besonders in Hoch- stimmen, trotz guten Absatzes nicht geräumt und blieben als Überstand für den Herbst. Bemerkenswert ist der in den Monaten August und September im Hinblick auf den am 1. März 1906 eintretenden Zoll ein- getretene außergewöhnliche Import holländischer Nadelhölzer, dem sich voraussichtlich im Herbst ein solcher von Laubgehölzen in gewissem Maße anschließen dürfte. In keinem Jahre vorher sind soviel und so häufig holländische Händler erschienen, wie in dem vergangenen Sommer. Es machte den Eindruck, als ob diese sich ihrer Vorräte entledigen wollten, um sich anderen Kulturen zuzuwenden, deren Produkte den Zoll besser ertragen können. Die Auktionen für den Überfluß des Auslandes werden aufhören, aber wer wird an ihre Stelle treten? Landschaftsgärtnerei. Die Landschaftsgärtnerei hat eine höhere Wertschätzung durch kunst- verständige Gartenbesitzer, Gartenfreunde und Kunstkritiker erfahren. Es ist kein Zweifel, daß hieraus dem Geschäft ein Nutzen erwächst, besonders wenn die Vertreter der Landschaftsgärtnereien in erhöhtem Maße danach streben, den Wert ihrer Arbeiten in künstlerischer Hinsicht zu steigern. Mit dem gesteigerten Interesse für die Gartenkunst wuchs die Urteilsfähigkeit. Die Projekte für die Gartengestaltung wurden demzufolge des öfteren nach dem inneren Wert und nicht mehr ausschließlich, wie in den verflossenen Jahren, nach der Endsumme oberflächlicher Kostenanschläge beurteilt. Wenn im Jahre 1905 auch noch nicht von besseren Preisen und lohnenderem Geschäft, wie im Vorjahre, zu berichten ist, so darf doch eine Besserung für die nächste Zeit erwartet werden. Es darf nicht verschwiegen werden, aaß die fördernde sachliche Kritik, die durch Wort und Bild auf die vielen schlechten, ohne tiefere Sachkenntnis gebauten Gärten hingewiesen und sie verurteilt hat, zur Besserung in der Landschaftsgärtnerei beiträgt, und hoffentlich weiter beitragen wird. Dekoration. Das Geschäft in der Dekorationsgärtnerei gleicht fast genau dem im vergangenen Jahre. Es ist nicht zu leugnen, daß das Bedürfnis für Pflanzenschmuck bei festlichen und traurigen Gelegenheiten immer größer wird. Die Preise sind aber meist gedrückt, so daß in dieser Hinsicht von einer Besserung im Geschäft gegen das Vorjahr nicht die Rede sein kann. Bei Berechnung des Anlagekapitals des Pflanzenbestandes, sowie bei den hohen Kosten zu seiner Erhaltung, ist der Nutzen recht gering. Da viele Friedhofsgärtnereien die erforderlichen Dekorationen selbst ausführen, und eine andere Firma nur unter Zahlung gewisser, meist recht hoher Gebühren den Dekorationsauftrag erhalten kann, so ist auch hierbei selten ein Gewinn zu erzielen. \ Die Lage der Handelsgärtnerei in Berlin im Jahre 1905. 491 Gemüse. Die Ergebnisse im Gemüsebau waren in vieler Hinsicht die genaue Kehrseite des Vorjahres. Diesem steht mit seiner entsetzlichen Dürre, seiner geringen Produktion und außerordentlich hohen Preisen der dies- jährige Sommer mit ewiger Nässe, vielfacher Überproduktion und sehr schlechten Preisen gegenüber. Das pekuniäre Endergebnis wird sich für den einzelnen Züchter im allgemeinen sehr unter Mittel gestalten. Dazu kommt noch, daß das gänzliche Fehlschlagen dieser oder jener Kultur dem einzelnen mehr oder weniger große Verluste brachte. Wie wir uns leider schon seit Jahren haben gewöhnen müssen, beherrschten für die Monate Januar, Februar, März und zum Teil auch bis in den Juni hinein aus- ländische Treib- und Wintergemüse den Markt. Das infolge der vorjährigen Dürre wenig vorhandene hiesige Wintergemüse wurde zu guten Preisen abgesetzt. Spinat und Radies gingen im Frühjahr einigermaßen befriedigend ab. Von Juni an herrschte fast in allen Produkten Überproduktion. Kohl- rabi, eine der Haupteinnahmen im Frühjahr, sowie Salat wurden morgen- weise umgepflügt, weil sie unverkäuflich waren. Bohnen kamen, trotzdem sie durch den vielen Regen auf sehr nahrhaften Böden ungeheuer ins Kraut wuchsen und dann zu verfaulen drohten, in ungeheuren Massen auf den Markt. Sie brachten bei hohen Saatgutpreisen sehr geringe Einnahmen. Kohl war ebenfalls über Bedarf vorhanden. Weißkohl zu Einmachezwecken war zeitweise gar nicht abzusetzen. (Die Preise waren 0,50—1 Mk. pro Zentner.) Die Tomatenernte schlug durch die naßkalte Witterung gänzlich fehl und brachte einzelnen Züchtern große Verluste. Sämtliche Suppen- gemüse, Mohrrüben usw. wurden bei ganz niedrigen Preisen weit über Bedarf angeboten. Spinat hielt sich während des Sommers und Herbstes im Preise, weil er zu langsam bei dem ungünstigen Herbstwetter sich ent- wickelte und viele Morgen nicht schnittreif wurden. Gurken waren in kolossalen Massen am Markte, kamen aber für die Berliner Züchter wenig mehr in Betracht, weil durch den Import die Kultur hier gänzlich unrentabel geworden ist. Kohlgemüse waren wegen der ungünstigen Witterung für den Winterbedarf nicht recht zur Ausbildung gelangt. Der vergangene Sommer hat wieder bewiesen, daß wir bei einigermaßen nor- maler Vegetation sehr wohl in der Lage sind, den Markt mit Gemüse zu versorgen, da sogar die Inlandskonkurrenz während der Sommermonate ungeheuer ist. Da der Markt vom Herbst bis zum späten Frühjahr durch die zollfreie Einfuhr aus klimatisch begünstigteren Ländern beherrscht wird, ist den hiesigen Züchtern bei den alijährlich noch steigenden Arbeitslöhnen der Wettbewerb unmöglich gemacht. Samenhandel. Die Ernte 1904 war durch die Dürre sehr gering. Die Preise hatten daher teilweise sehr angezogen. Kohlarten, Blumenkohl, Weiß-, Rot-, Wirsingkohl und Kohlrabi, hatten starken Absatz. Karotten, Mohrrüben, auch zur Fütterung, wurden viel gefragt und standen gut im Preise. Nach Radies und Rettig war große Nachfrage. Von Porr&e wurde viel verbraucht, ebenso von Zwiebeln. Nach Kopfsalat war eine gute Nachfrage. In Spinat war sehr großer Bedarf vorhanden bei mäßigen Preisen. Gurken wurden 492 Die ups der Horde ernerern in Berlin im Jahre 1905. viel gefragt, da die Ernte 1904 schlecht gewesen war. Erbsen, Berliner Marktsorten, hatten sehr viel Absatz. Bohnen, Stangen- und Staudenbohnen, wurden 1904 sehr wenig geerntet, die Preise standen hoch, 200 Mk. pro 100 kg; in diesem Jahre sanken sie auf 38—40 Mk. pro 100 kg. Die Nachfrage und der Absatz in Grassamen war sehr gut, desgleichen in Runkelrüben. Blumensamen aller Art wurde viel gebraucht, und es mußten öfter Nachbestellungen zu höheren Preisen vorgenommen werden. Getrocknete Blumen und Gräser. Die geringen Vorräte von deutschen Immortellen, die in dem sehr trockenen Vorjahr geerntet waren, hatten nur bis gegen Weihnachten gereicht. Mithin mußten außer Statice, Kapblumen und französischen Immortellen (hauptsächlich naturfarbene, kardinalrote und etwas weiße) das Material zur trockenen Binderei liefern. Gräser-, außer Agrostis algiriensis, Erianthus und Eulalia, wurden fast gar nicht gefragt. Bromus briezaeformis blieb trotz billigster Preise unverkauft. Die Ernte 1905 in Amobium alatum, Hilichrysum, Statice, Rhodanthe Manglesii und Xeranthemum wurden bis zum 'Totenfest schlank abgesetzt, jedoch ohne bessere Preise zu erzielen. Französische Immortellen, gelbe und farbige, ebenso Kapblumen wurden zu besseren Preisen verlangt. Präpariertes Buchen- und Eichenlaub, haupt- sächlich in brauner Färbung, ebenso italienische Feldmyrte waren gesuchtes Material. Angesichts der hohen Zölle auf Oycaswedel, Rohware, bemühte sich ein Syndikat, die Preise etwas aufzubessern, weil bis dahin fast jeder ohne Nutzen gearbeitet hatte. Die gewachsten Papierblumen, Rosen, Dahlien und Chrysanthemum, erfreuten sich allgemeiner Beliebtheit und wurden in recht guter Ausführung angefertigt. Für das nächste Jabr wäre ein größerer Anbau von deutschen Immortellen sehr erwünscht. Obst und Obstverwertung. Die reichliche inländische Eınte aller Sorten Winterobst vom Jahre 1904 deckte während der Monate Januar/März 1905 einen großen Teil des Berliner Bedarfs und wurde durch große Zufuhren more Äpfel über Hamburg und durch einen echten Import von Italien ergänzt, da die beiden je ms nannton Länder ebenfalls eine große Ernte im Jahre 1904 hatten und somit trotz der billigen Preise des inländischen Produktes, das mit 6—20 Mk. pro Doppelzentner, feinste Ware mit 30 Mk., gehandelt wurde, mit diesem in Konkurrenz traten. Aus Amerika trafen in Hamburg 205000 Faß Äpfel ein, von denen man 60°/, als nach Berlin verschickt annehmen kann. Der Durchschnittsengrosverkaufspreis stellte sich auf ca. 15 Mk. pro Faß. Von Italien waren in den gleichen Monaten etwa 400 Waggons Äpfel an den Berliner Markt gekommen, welche einen Verkaufs- wert von etwa 1!/, Million Mark repräsentieren. In Frühobst, wie Kirschen und Erdbeeren, hatte das Jahr 1905 eine kaum mittelmäßige inländische Ernte zu verzeichnen, da sie namentlich durch Unwetter viel gelitten hatte. Dagegen kamen namentlich von Italien, zum Teil auch aus Frankreich, Kirschen vön sehr schöner Qualität in großen Mengen während der Monate Mai und Juni an den Berliner Markt und erzielten recht gute Preise. Die Zufuhren hiervon dürften in Die Lage der Handelsgärtnerei in Berlin im Jahre 1905. 493 Berlin etwa 150 Waggons im Werte von ca. '/, Million Mark bei einem Durchschnittspreis von 58 Mk. pro 100 kg betragen haben, während in- ländische Kirschen, namentlich bei Werdersche, Heidelberger und Gubener, denselben, im Durchschnitt vielleicht noch einen etwas höheren Preis, er- zielten. Während in anderen Jahren beim Erscheinen der ersten in- ländischen Kirschen gewöhnlich der Import von ausländischen vollständig aufhören mußte, ging in diesem Jahre, weil eben die inländische Ernte bei weitem nicht dem Bedarf genügte, gegen Schluß der Kampagne der Verkauf des ausländischen mit dem einheimischen Produkt gleichzeitig und fast zu gleichen Preisen vonstatten. Inländische Erdbeeren kamen von Hamburg, Werder, Beelitz in sehr schöner Ware an den Markt und wurden mit hohen Preisen bezahlt. Der große Bedarf des Marktes wurde jedoch in der Hauptsache aus holländischen Zufuhren gedeckt. Das Gesamtquantum der holländischen an den Berliner Markt gebrachten Erdbeeren hat etwa 150 kleine Waggons im Totalwerte von '/, Million Mark betragen. In Sommerobst, Stein- und Beerenobst hatte Deutschland ebenfalls eine sehr geringe Ernte, und da Italien und andere Nebenländer infolge der Dürre einen großen Ernteausfall hatten, kam auch vom Ausland ver- hältnismäßig sehr wenig an den Markt, so daß die Preise am Berliner Markt hierin stets hoch waren. In Birnen konnte Deutschland eine reichliche Ernte verzeichnen, welche den Bedarf vollauf deckte, so daß die Preise hierin von denen im Vorjahr nur sehr wenig abwichen. Von diesjährigem Winterobst war die inländische Apfelernte eine vollständige Mißernte; in Italien ist das Ergebnis der Apfelernte das gleiche, und auch die übrigen Nebenländer hatten entweder ganz geringe oder voll- ständige Mißernten. Auch Amerika meldet nur die Hälfte der Ernte vom Vorjahre. — Das Quantum Äpfel, welches dieses Jahr an den Berliner Markt kommt, läßt sich noch nicht ganz übersehen, voraussichtlich beträgt es aber kaum ein Drittel des Vorjahres. Die Preise waren bereits Mitte November doppelt so hoch und noch höher, als im Vorjahre. Pflaumen waren im Inlande ebenfalls wenig vorhanden, und auch Ungarn, Serbien und Böhmen konnten nur mäßige Quantitäten senden; trotzdem war das Geschäft in diesem Artikel sehr beschränkt, weil gerade das Pflaumen- geschäft in die Zeit der Cholerafurcht fiel und deshalb der Konsum in Pflaumen vollständig stockte. Der Bedarf an Tafeltrauben wird in Deutsch- land in der Hauptsache aus Italien gedeckt: die einheimische Traube eignet sich weniger zum Tafelgenuß und stellt sich auch hierfür zu teuer, da sie zur Weinbereitung höhere Preise erzielt. Die ersten ausländischen Tafel- trauben kommen Mitte Juli aus Algier an den Markt und behaupten sich etwa einen Monat lang, um dann den Provenienzen aus Süditalien und Südfrankreich zu weichen; dazu kommen etwas später die mittel- und nord- italienischen Weintrauben, sowie die ungarischen und türkischen. Die ein- geführten Quantitäten von diesem Produkt sind in normalen Jahren außer- ordentlich groß; man kann etwa rechnen, daß Berlin während der Tafel- traubenzeit zirka 500 bis 600 Waggons ausländische Weintrauben bai einem Durchschnittspreis von 40 Mk. per Doppelzentner im Werte von 2—2!/, Millionen Mark konsumiert. In diesem Jahre lag jedoch das Geschäft in Tafeltrauben ganz anormal. Trotzdem nämlich die Ernte in 494 Neue und empfehlenswerte Pflanzen. Italien um ein Drittel geringer war, als in anderen Jahren, überstieg die so außerordentlich geringe Zufuhr dennoch den Konsum. Die Ursache hier- von lag anfänglich in der Cholerafurcht, zum Teil auch in der diesjährigen minderwertigen (Qualität der Tafeltrauben und später in dem fortgesetzt anhaltenden sehr schlechten Wetter, welches den Handel an und für sich einschränkt, und auch das Verlangen nach dem Genuß von Tafeltrauben außerordentlich beeinträchtigt. Erst ganz am Schlusse der Saison, in den ersten Tagen des Novembers, als etwas verspätet eine milde Witterung eintrat, hob sich der Konsum in diesem Artikel. Es wurden sehr hohe Preise bezahlt, aber das Produkt war bereits nahezu vergriffen, denn im Gegensatz zu den obengenannten Quantitäten normaler Jahre wurden nach Berlin in diesem Jahre insgesamt nur etwa 400 Waggons im Totalwerte werte von 1!/; Millionen Mark eingeführt. Neue und empfehlenswerte Pflanzen. Neue Riesenblumige bunte hohe Gartenprimeln. Von K. Foerster, Westend-Berlin. Gartenprimeln sind robuste Dauer- gewächse, welche auch in beträchtlichem Schatten noch reich und sicher blühen, erstaunlich viel Trockenheit und, als ein- gewurzelte Pflanzen, auch heilse Soemmer- glut vertragen. Diese Lieblingsblume sehr vieler Menschen erschien mir seit einiger Zeit in höchstem Malse der Veredlung zu- gänglich und wert; in veredeltem Zu- stande versprach sie eine unvergleich- liche Vereinigung von Schönheitswert und Anspruchslosigkeit bei gesicherter Dauer und Winterfestigkeit zu werden. Dafs mein höchstes Primelideal schon im Sonnenlichte blühte, wulste ich nicht, wie dies ja mit mancherlei Idealen zu gehen pflegt. Bei den Bemühungen, die besten zur Zeit existierenden Sammetprimeln zu be- schaffen, gelangte ich zu Beständen einer französichen Primelrasse, welche alle meine übrigen Primeln, Namensorten, Vierlanden, „gigantea“, d. h. unter letz- terem Namen erhaltene, so weit übertraf, dals ich sie nur noch „historisch“ weiter führte. Zum Vergleich liefs ich von den be- züglichen Gärtnereien die besten Primeln kommen, ebenso Probebestände aus dem Auslande. Das Vergleichsresultat war folgendes: Unter dem Namen „gigantea“ kamen ungleiche zum Teil sehr bescheidene Sortenqualitäten an. Die Firma sandte sehr schöne weilse und gelbe, während es mir um die dunklen sammeti- gen zur tun war. Bunte Primeln in einer Qualität, welche mir fast an die französischen Primeln heranzureichen schien, erhielt ich nur von einer Gärt- nerei, vermochte mir aber über das Qua- litäts- und Verwandtschaftsverhältnis zu letzteren noch kein Urteil zu bilden. Ein erster Primelkenner, der alle Sorten in gsrolsen Beständen beobachtete, be- zeichnete die französischen Primeln als unerreicht im Farbenspiel und stark- wuchriger Blütenentwickelung. Probepflanzen aus Frankreich, sowie aus der einzigen deutschen Gärtnerei, welche jene „Marke“ verkaufte, ent- täuschten durch ein Zuviel blauroter Töne. Man sieht, wie umständlich die Orien- tierung in einer so einfachen Angele- genheit sein kann. Nun zur Beschreibung der bunten Edelprimeln, wie ich sie zu benennen vorschlage, weil der französische Name („sehr grolsblumig“) zu schlicht und der Titel ‚gigantea“ bereits „vergriffen “ist. Die rechtzeitige photographische Auf- nahme der Blumenstiele ausgewachsener Pflanzen ward leider versäumt; dieletzten fast verblühten Stiele litten unter der Hitze und schrumpften zusammen. Man denke sich also auf den starken Stielen Pflanzenschutz. — > weit ausladende Dolden, die oft mehr als dreilsig Knospen und Blüten in rot- sammetigen braunen,rosafarbenen weilsen gold- und cremegelben Tönen enthalten. Auch lachsrosafarbene, feuerrote und terrakottarote Blumen waren vertreten. Jeder Tag brachte neue Farbenüber- raschungen in den Beeten. Eine grolse Anzahl eigenartiger Blumen erschien unter Tausenden von Pflanzen nur in je einem einzigen Exemplar. Erstaunlich war die Reichblumigkeit vieler Pflanzen; wochenlang standen sie wie kleine bunte Kuppeln mit ihren kraftvollen Blüten- schirmen über dem Erdreiche. Im Halbschatten werden die Stiele höher: auch Farbe und Blütendauer gewinnt. Man pflanze gewölbte, mit ein paar Felsblöcken durchsetzte Beete im Halb- schatten mit winterharten (auch winter- grünen) Farnkräutern, weilser Akelei, gefüllter Arabis, grolsblumigen Enzian zusammen und streue dazwischen Pri- meln in allen Farben, deren Haupttöne man jedoch stellenweise zusammenzieht. Neben gelbe und weilse setze man die herrliche blaue (acaulis coerulea). Schnee- rosenlaub, Farrne, Megasea, auch wohl einige Gräser und ein paar Lilienzwiebeln bewirken mit dem immer frischen Grün der Primelblätter auch im ganzen Sommer und Herbst ein höchst reizvolles Aus- sehen solcher Beete. Unter den Farnen vergesse man nicht die drei wirkungs- vollsten: Adiantum pedatum, Polystichum angulare proliferum und Struthiopteris germanica. Mannigfach sind in jedem Garten und Park, auch auf öffentlichen Plätzen, die schattigen Partien, deren sicherster und schönster Schmuck durch Edelprimeln bewirkt werden könnte. Im Gegensatz 435 zu älteren Sorten geht von Beeten dieser Rasse auch eine leuchtend bunte Fern- wirkung aus. Bezüglich der Anspruchslosigkeit über- treffen sie die früheren Sorten durch grölsere Starkwüchsigkeit. Bei mir im Märkischen Scheuersand und Stralsen- dung wurden sie im Schatten kaum ge- gossen und im Winter nicht mit Fichten- reisig geschützt. Letzteres ist aber in exponierter Lage doch vielleicht anzu- raten, aber in nur geringem Malse, weil die Pflanzen sonst bleiche Blätter treiben. Primeln sind für märkische leichtere Böden ganz aufserordentlich geeignet. Ihre einzigen Feinde sind stauende Winternässe in schweren Böden, und im Herbst zuweilen die graue Landmade; diese wird durch mehrfach wiederholtes sorgfältiges Absuchen des umdie Wurzeln aufgelockerten Bodens beseitigt, was durch Kinder geschehen kann. Auch für Vor- und Hintergärten der Städte (Balkonkästen) sind Edelprimeln wirklich zu empfehlen. Freilich darf man der Ungunst des Stadtgartens nicht noch die vermeidbare Ungunst sauren, wurzel- durchfilzten und geröllhaltigen Bodens hinzufügen, die der Städter oft seinen Blütenpflanzen zumutet, um dann Mils- erfolge der „ungenügend ozonierten‘“ Luft zuzuschreiben. Zu erwähnen bleibt noch, dafs auch der Duft der Primeln verstärkt und ver- feinert worden ist, obwohl immerhin schwach duftende Pflanzen vorkommen. Aus einem geöffneten Frühbeetfenster steigt eine Duftwelle wie von Marshall Nielrosen auf! Der edle Duft, die ge- steigerteKraft undHaltbarkeit derBlumen- stiele, sowie das üppige rauhgeriffelte Blattwerk machen sie auch zu einer Schnittblume von wachsender Bedeutung. Pflanzenschutz. Der amerikanische Stachelbeermeltau, der die Beeren mit einem anfangs weilsen, später braunen filzigen Ueberzuge über- zieht und die Ernte völlig vernichten kann, der aber aulserdem auch die Triebspitzen zum Verkümmern bringt und somit einer der schwersten Schädiger der Stachel- beerkulturen ist,!) hat bedauerlicherweise !) Nähere Auskunft über ihn gibt ein von der Kaiserlichen Biologischen Anstalt seinen Einzug in viele Orte Ost- und Norddeutschlands (Posen, Ost- und West- preulsen, Mecklenburg, Schleswig-Hol- stein, wahrscheinlich auch Ostfriesland, Bremen etc.) gehalten. Wer sich und seine Nachbarn nicht in die Gefahr der Einschleppung dieses gefährlichen Feindes bringen will, hüte zu Dahlem b. Steglitz unentgeltlich erhält- liches Flugblatt (No. 35). a 296 Literatur. sich vor dem Bezuge von Beerenobst | (es werden auch die Johannisbeeren und | dafs aus dem Osten und Norden | wilde Ribesarten befallen)und verwandten Sträuchern Deutschlands! Für den Pflanzenverkehr zwischen Belgien und Deutschland ist vereinbart worden, dalsals eine demS 4 Ziffer 3 der Kaiserlichen Verordnung vom 4. Juli 1883 (Art. 3 der Reblauskonvention vom 3. November 1881) entsprechende Verpackung gelten soll die Verpackung in Kisten, Körben oder sonstigen verschlossenen Behältern, 2. als Sturzgut in verschlossenen und verbleiten Eisenbahnwagen, 3. auf offenen Eisenbahnwagen. wenn Erde und Wurzeln vollständig be- deckt und die Zweige zusammenge- bunden werden. Die !gleiche Art der Verpackung darf bei den auf dem Landwege aus dem Auslande eingehendenPflanzensendungen angewendet werden. Dals bei diesem Verkehr Reben nichtin Frage kommen, darf als bekannt vor- ausgesetzt werden. Bequeme Herstellung von Bordelaiser Brühe. Der Nutzen der Bordelaiser Brühe ist wohl allgemein anerkannt. Ich wollte hier nur einige Worte über die Be- reitung derselben sagen. Die Bereitung aus Kalk und Kupfervitriol ist ja durch Wort und Schrift hinlänglich zur Kennt- nis der Interessenten gekommen. Sie ist aber etwas umständlich und wenig reinlich, und bin ich der Meinung, mancher Besitzer eines kleineren Gartens und weniger Obstbäume deshalb das Spritzen lieber ganz sein lälst. Be- sonders für diese möchte ich die Her- stellung der Brühe mit der „Heufelder Kupfersoda“ empfehlen, welche ich selbst schon seit einer Reihe von Jahren anwende, und wobei ich mit dem Erfolg stets zufrieden gewesen bin. Diese Kupfersoda wird nach den Angaben des Herrn Professors Dr. Weils in Weihen- stephan in der chemischen Fabrik Heu- feld (Oberbayern) hergestellt und hat schon seit Jahren besonders in Bayern und Süddeutschland viel Anwendung und Anerkennung gefunden. Mit Hilfe derselben kann man sich in jedem Augenblick sofortjedesbeliebige Quantum Brühe zum sofortigen Gebrauch her- stellen. Bei gröfserem Bedarf schüttet man 1 Kilo Kupfersoda in 100 Liter Wasser und hat nach tüchtigem Um- rühren mit einem Besen in einigen Mi- nuten die Brühe fertig, Für kleinen Bedarf nehme ich 125 Gramm Kupfer- soda und schütte dieses Quantum in eine Gielskanne, in welcher sich 12!/, Liter Wasser befinden. Nach kurzem Umrühren ist die Brühe ge- brauchsfertig. Auf Verlangen versendet die chemische Fabrik Heufelde Prospekte und Gebrauchsanweisungen. Vertre- tungen mit Engroslagern befinden sich an verschiedenen Orten. Abgegeben wird von 1 Kilo an. R. Müller. Literatur. Der Feldgemüsebau. Beiträge zum feldmälsigen Gemüsebau. Heft 117 der „Arbeiten der D.L.G.“ Für Mitglieder kostenfrei, ein zweites Exemplar 0,50 Mk.; im Buchhandel (Kommissions- verlag von Paul Parey, Berlin SW.) 1 Mk. Das vorliegende Heft der „Arbeiten“ behandelt einige Fragen des Feldgemüse- baues und nimmt damit ein Gebiet in Angriff, das die D. L. G. bereits ver- schiedentlich in den Kreis ihrer Be- ratungen aufgenommen, in neuerer Zeit aber eingehenderer Bearbeitung unter- zogen hat. Den Hauptteil des Buches bilden zwei Vorträge in der Ackerbau- abteilung. Im 1. Abschnitt behandelt Herr Amtsrat Koch-Poppenburg bei Hildesheim, der seit 16 Jahren bei einer Gesamtfläche von 325 ha Acker etwa 580 ha mit Gemüse bebaut, den Feldgemüsebau und seine Bedeutung für die deutsche Landwirtschaft. Der Verfasser gliedert seine Aus- führungen nach folgenden Punkten: 1. Die besonderen Verhältnisse, die in seiner eigenen Wirtschaft die starke Ausdehnung des Gemüse- baues rätlich erscheinen lielsen; Literatur. 497 2. seineallgemeinenErfahrungenbeim | lieferung der Ware in die Fabrik. Die Gemüsebau; benutzte Fläche muls in alter Kraft 3. die Ergebnisse hinsichtlich Sorten- wahl, Aussaat, Bearbeitung und Ernte; 4. die Verwertung von feldmälsig angebautem Gemüse. Mehr notgedrungen, denn aus eigenem Triebe unternahm er es, die Absatz- gelegenheit, die sich in einer neuge- gründeten Präservenfabrik darbot, zu benutzen und zu einer Zeit, wo die Marktlage für Gemüse gut stand, den Gemüsebau in die Wirtschaft aufzu- nehmen. Gemüse an Stelle von Klee, Feldbohnen und Viktoriaerbsen erhöhte die Einnahmen; die auf der anderen Seite bewirkte Verringerung in der Er- zeugung von Viehfutter fiel nicht so schwer ins Gewicht, da die Rückstände von 75 ha Rüben, dann Heu und Rüben- samenspreu zur Verfügung standen. Aulserdem war die Möglichkeit zum An- kauf guten tierischen Düngers zu mälsigen Preisen geboten. Der Gemüse- bau ermöglichte unter den besonderen Bewirtschaftungsverhältnissen des Ver- fassers eine sehr ins Gewicht fallende bessere Arbeitsverteilung und gewährte daneben in der durch Unterpflügen von Bohnen- und Erbsenkraut gewonnenen Gründüngung und der nachhaltigen Bodenbearbeitung weitere Vorteile. Unter seinen Erfahrungen mit dem Gemüsebau hebt der Verfasser zunächst als grölsten Uebelstand das Schwanken der Erträge hervor, eine Tatsache, die um so erheblicher ins Gewicht fällt, als die angebauten Gemüse zu festen Preisen mit denAbnehmern vorher abgeschlossen werden müssen. Jahre mit geringer Ernte bieten also keinen Ausgleich in höheren Preisen. Rentabler Feldgemüsebau kann daher nur da betrieben werden, wo die guten Ernten durchweg die schlechten über- wiegen, d. h. auf tiefgründigem, nicht zu leichtem Boden in gutem Kultur- zustande, bei vorzüglichen Klimaver- hältnissen. Aufserdem muls er ein- geschoben sein in eine Wirtschaft, in der ohnehin schon ein grölserer Stamm von Leuten gehalten wird, wie z. B, in eine Rübenwirtschaft. Die Hauptbedingung beim Gemüse- bau ist grölste Sorgfalt von Beginn der Auswahl des Saatgutes bis zur Ab- stehen. An Stalldünger darf nicht ge- spart werden. Die Schwierigkeiten, die besonders in der Anleitung der Leute liegen, erfordern ein grolses Mals von Geduld. Hier geht Verfasser näher auf den Anbau der verschiedenen Gemüse- sorten ein und erörtert ihre Ansprüche, Erträge und Produktionskosten, Nach einigen Austührungen über die fabrikmälsige Verwertung kommt Ver- fasser zu dem Schluls, dals sich der Gemüsebau da, wo er bereits einge- bürgert ist, auch wohl über Wasser halten kann, namentlich ist er auch für den kleineren Besitzer angebracht; die Vorbedingungen für feldmälsigen Ge- müsebau bei gröfseren Wirtschaften sind dagegen nur selten gegeben, und daher erscheint es nicht angetan, grölsere Besitzer dazu anzuregen. Im 2. Abschnitt spricht. Herr’ Dr. Kunath-Pegau über den Rhabarberbau. Die Hebung des Rhabarberbaues, der Berichterstatter das Wort redet, würde zugleich eine Hebung des Zuckerver- brauchs in sich schlielsen, und somit berührt diese Frage nicht nur den Feld- gemüsebau treibenden Landwirt, sondern auch den Zuckerrübenbauer. In Eng- land seit langem heimisch und hoch- geschätzt, erschien der Rhabarber auf dem Wege über die deutschen Küsten- städte Ende der achtziger Jahre des verflossenen Jahrhunderts auch auf dem Berliner und anderen Märkten. Bo- tanisch gehört er zu derselben Familie wie unsere Ampferarten; chemisch be- trachtet ist der hohe Apfelsäuregehalt der Stiele besonders bemerkenswert, und der daraus gewonnene Rhabarber- wein wird in diesem Gehalt nur vom Heidelbeer-Dessertwein übertroffen. Mit dem „medizinischen Rhabarber“ jedoch und seiner Wirkung hat der Speise- rhabarber nichts gemein. Verglichen mit den entsprechenden Vernältnissen einer Weizen- und Erbsen- ernte (Körner und Stroh), dürfte der Rhabarber kaum grölsere Nährstoff- mengen vom Boden beanspruchen. Sein eigentlicher Wert beruht, wie ebenfalls ziffernmälsig dargetan, nicht in seinem Gehalt an Protein- und anderen Nähr- stoffen, sondern in seinem erfrischen- den Wohlgeschmack und Apfelsäure- gehalt. Diese Eigenschaften sind in 495 Literatur. den verschiedenen Sorten verschieden | vertreten. Am besten bewährt hat sich der verbesserte Viktoria, der gute Er- träge an schön rot gefärbten, tadellos schmeckenden Stielen liefert. Eine Er- | tragsberechnung der Pegauer Anlage | von dieser bewährten Sorte ergab im Durchschnitt von 5 Anbaujahren an Rohertrag 22,40 Mk. auf 1 a oder | 2240 Mk. auf 1 ha; Erträge, wie sie höher bei keiner anderen Hackfrucht oder Gemüseart erzielt werden können. Bestätigt wird dies durch herangezogene Berechnungen andererRhabarberpflanzer, deren Reingewinn auf 400 bis über 3000 Mk. von 1 ha angegeben wird. Was für die weiteste Verbreitung des Rhabarbers spricht, sind 1. seine Billig- | keit, 2. sein Wohlgeschmack und seine gesundheitliche Wirkung, 3. der Um- stand, dals die Rhabarberzeit in die gemüseärmste Zeit des ganzen Jahres fällt. Der Rhabarber stellt sich so als ein Gemüse auch für die breiteren | Schichten der Bevölkerung dar, und | es verlohnt sich wohl, die Vorurteile, die seiner Einbürgerung entgegenstehen, zu bekämpfen und den falschen oder | entarteten Sorten gegenüber, die sich | in vielen Gärten finden, für die Ein- führung der geeigneten Sorten in tadel- loser Ware einzutreten. Verfasser geht nun über auf die Bodenverhältnisse und Pflanzweise. Am besten geeignet ist tiefgründiger, mälsig beschatteter Boden, der hinreichende Feuchtigkeit gewährleistet. Ausge- zeichnet lälst sich der Rhabarber als Zwischenkultur mit Obst und Beeren- obst anbauen, wie dies in England in weitestem Umfange geschieht. An Dünger stellt er hohe Ansprüche. „Schaden bereitet ihm nur der Dünger, den er nicht bekommt.“ Die Pflanzung | geschieht am besten mit Wurzelstöcken, die im Herbst so tief gesetzt werden, dals nach dem Aufwerfen von nur einigen Zentimetern Erde im: ersten Sommer jede Pflanze in einer kleinen Vertiefung steht. Die Hauptsache ist die Beschaffung besten Pflanzmaterials, wie z. B. der Frankfurter (a. O.) echten verbesserten Viktoria. Es erübrigt sich hier, auf die näheren Einzelheiten ein- zugehen, die in der Arbeit klar zum Ausdruck gebracht sind, wie das „Treiben“ und „Bleichen“ des Rha- barbers hier blofs erwähnt werden soll. ' beliebt, Verschiedene Fragen werden noch in der an beide Vorträge angeknüpften Erörterung besprochen. Ein besonderer Abschnitt stellt sodann die Ergebnisse einer Umfrage zusammen, die Dr. Kunath über den Rhabarberbau in Deutschland veranstaltet hat und von 15 Stellen beantwortet sind. Aus den Antworten erhellt u. a., dafs die Sorte verbesserte Königin Viktoria am ver- breitetsten ist. Auch wird fast all- gemein die Ansicht vertreten, dafs die Rhabarberkultur in der Nähe grolser und kleiner Städte noch sehr aus- dehnungsfähig sei und es angezeigt erscheine, für den Verbrauch in der Oeffentlichkeit nach Kräften einzutreten. Ein Weg, auf dem dies geschehen kann, ist die Verbreitung von Rezepten. Dieser Vorschlag wird in einem Anhang zur Tat gemacht, worin Dr. Kunath ı verschiedene Rhabarberrezepte zu- ı sammenstellt. Hieran schliefst sich als 4. Abschnitt eine Abhandlung des Landw. Sachver- ständigen bei dem Kaiserl. General- konsulat in London, Dr. Skalweit, über den Anbau des Rhabarbers in England. Wie bereits erwähnt, ist der Rhabarber in England weit mehr bekannt und als in Deutschland und sein Anbau, zumal in der Nähe der grölseren Städte, fast überall verbreitet. Er ge- deiht bei reichlicher Düngung auf allen Bodenarten, bevorzugt aber nährstoff- reichen, tiefgründigen, nicht zu schweren Lehmboden. Felddüngungsversuche in Hadlow, südöstlich von London, ergaben | als ‘beste Form der Düngung’ u 2a mälsige Stallmistgabe von rd. 300 dz auf 1 ha, dazu 500—750 kg Super- phosphat, an Chilisalpeter bei den kleineren Sorten 250 kg, bei den grölseren 500 kg, sowie 500 kg Kainit, die den Ertrag der kleineren Sorten er- heblich erhöht, den grolswüchsigen nur wenig genützt haben. Hier wird auch der Heranzucht aus Samen das Wort geredet. Diese, wie auch die Heran- zucht aus Wurzelstöcken wird näher dargelegt, ebenso das Treiben (foreing), das in England besonders beliebt ist und bereits Anfang Dezember den ersten Rhabarber auf den Markt bringt. Das meist angewandte Verfahren besteht darin, die zum Treiben bestimmten Wurzelstöcke herauszunehmen und in heizbare Räume oder Mistbeete zu bringen. Am zartesten bleiben die Ausstellungen. 499 Stiele dabei unter Lichtabschlufls, Die Gesamteinnahme von 1 ha berechnet | sich im englischen Rhabarberbau auf 1000—3000 Mk., beim Treiben sind die Erträge erheblich höher, aber auch die Kosten grölser. Im übrigen sei auch hier auf den Berichtin den „Mitteilungen der D. L. G.“ verwiesen. Ausstellungen. Auf der dritten erweiterten Monatsversammlung des V. z. B. d. G. am 6. September 1906 im Neuen Saalbau des Landesausstellungsparkes waren ausgestellt: I. Von der Firma Gebrüder Dippe, Quedlinburg: Antirrhinum majus, korallenrot, delikatrosa mit weilsem Schlunde, Feen- königin, atrococcineum, weils mit rosa Lippe, purpurkarmin. Antirrhinum nanum, zinnober- scharlach, leuchtend zinnoberscharlach, mit weilsem Schlunde, gloriosum. | erecta aurantiaca. Antirrhinummaj.grandifl., Örescia | album, Firefly, Brillant, luteum, album rubro-striatum, Galathee. geschieht von Mitte Februar bis Anfang März in das Mistbeet oder in Töpfe. Der Samen ist schwach zu bedecken und regelmälsig feucht zu halten. Pflänzchen werden piquiert und Anfang Die Aussaat plenissima gemischt. Der Samen ist im April in ein mälsig warmes Mistbeet zu säen. Die Pflanzen werden Ende Mai, wenn keine Nachtfröste mehr zu be- fürchten sind, an Ort und Stelle gepflanzt. Tagetes erecta pallida plenissima, Tagetes erecta sulphurea pl., Tagetes Mitte April auf Kästen aussäen, Ende Mai ins freie Land pflanzen. Pentstemon gentianoides grandiflora Sämlinge. Von März in mit lockerer, etwas sandiger Erde gefüllte Töpfe aus- säen, warm stellen und bis zum Auf- ı gang feucht halten. Die Mai, wenn stark genug, ins freie Land gepflanzt. Hohenzollern - Aster. Riesen- Komet-Aster, karmoisin; Straulsen- feder-Aster, weils; Zwergkönigin- Aster, Zwergkronen-Aster, Prin- zels-Aster,Viktoria-Aster, Päonien- Perfection, Pyramiden-Aster. Die Astern sind vom März an bis Anfang April in ein mit guter, kräftiger, sandiger Erde gefülltes, nicht zu warmes Mist- beet zu säen. Nachdem die Pflanzen aufgegangen, wird der Witterung ent- sprechend gelüftet und bei schönem Wetter werden die Fenster ganz abge- nommen. Anfang Mai setzt man die Pflanzen in das freie Land, in nahr- haften, gut gelockerten Boden. Scabiosa major grandiflora Al. pl., weils, die Fee, schwarzpurpur mit weils, fleischfarben, kirschrot, kirschrot mit weils und schwarzpurpur. Die Aus- saat geschieht im März Die Pflanzen werden Mitte Mai ins freie Land gepflanzt und blühen solche von Anfang Juli bis zum Herbst. Zinniaelegansfl.pl., rosea, lilacina, coceinea, alba, aurea, lutea, carminea, striata, Liliput gracillima, Gaillardia pieta Lorenziana fl. pl. ge- mischt. Aussaat im März bis April auf Kästen oder in Töpfe. Dahlia, dunkellaubige Hybriden ge- mischt. Ende Februar bis Anfang März in mit sandiger Erde gefüllte Töpfe zu säen und mälsig warm zu stellen. Pennisetum KRueppelianum, Stevia Lindleyana, Ageratum mexican. album grandiflorum, Rudbeckia Orion, Verbena ' kultur venosa. Die Aussaat geschieht im März bis April auf Kästen oder in Töpfe. Die Pflanzen sind Mitte Mai ins freie Land zu pflanzen. Rehmannia angulata. Blüht bei Aus- saat im Mai und bei mehrmaligem Ver- pflanzen vom April bis Juli. Für Topf- im temperirten Hause oder im ı Zimmer, auch im Freien an geschütztem ins Mistbeet. | grandiflora | Standort. Helianthus cucumerifol, Orion, Stella, Diadem. Der Samen ist im April in Töpfe zu säen. Die Pflanzen werden Mitte Mai ins freie Land gesetzt. Man kann auch Anfang Mai direkt ins freie Land säen und zwar lest man immer 2—3 Körner. Stauden: Aster bessarabicus, Echinops Ritro, Physalis Franchetti. Die Aussaat ist im 500 April bis Mai in das Mistbeet oder auf ein gut zubereitetes Gartenbeet zu | machen. Sobald die Pflanzen stark genug, sind solche an Ort und Stelle | zu pflanzen. II. Von Martin Grashoff, Handels- särtnerei, Quedlinburg: a) Vier Antirrhinum nanum, halb- hoch, eigener Züchtungen und Einfüh- rungen vom Jahre 1904. Alle vier Sorten sind vollständig konstant und fallen echt aus Samen. Die Pflanzen stehen im zweiten Flor, sind im freien Lande kultiviert und zum Zwecke der Ausstellung erst in Töpfe gepflanzt. Die Farben sind folgende: 1. Defiance, feurig scharlachrot, die auffallendste und leuchtendste Farbe, welche im ersten vollen Flor dem Scharlach der Verbena coccinea sehr nahe kommt. 722 Peuerkönug, scharlachrot mit weilsem Schlunde. 3. Delikatrosa mit weilsem Schlund. Blumen zartrosa mit weilsem Rande und weilsem Schlund. Sehr aparte Farbe. 4. Brillantrosa. Prächtig leuchtend rein rosa Farbe. Sehr schön. b).Celosia cristata nana-Sorten, nicht neu, haben sich aber in diesem Jahre zur grölsten Vollkommenheit aus- gebildet. Sie sind sämtlich im Mistbeete ohne Fenster und ohne besondere Pflege kultiviert und jetzt erst in Töpte ein- gepflanzt. Folgende Farben waren ver- treten: Empress (Glasgow-Prize) mit grolsen dunkelpurpurroten Kämmen undschwarz- roter Belaubung; Präsident Thiers, leuchtend dun- kelkarmoisin, ganz niedrig; aurea, rein goldgelb; atropurpurea, tief dunkelpurpur; coccinea, leuchtend scharlachrot; sulphurea, weilslich gelb; violacea, violettrot; rosea, rein rosa. leuchtend orange- gelbem Rande und Ill. Von Heinrich Junge, Stauden- gärtnerei, Hameln. 1. Junge Pflanze Cyperus asper, winterhartes Cypergras; sehr breit wachsend und etwa 1!/,; m hoch werdend. Vorzügliche Dekorationsstaude für Ufer- bepflanzung und flachen Wasserstand. Die Blütenhalme lassen sich ferner für ı wachsend | Aster Ausstellungen. gröfsere Schaustücke von Bindearbeiten vorzüglich verwenden. Cyperus asper ist völlig winterhart, wächst sehr rasch und breitet sich kräftig aus, im zweiten Jahre bereits 2-3 m Umfang an- | nehmend. 2. Hibiseus palustris, Sumpf-Ei- bisch. Prächtige, im Spätsommer und Herbst blühende Staude für sonnige, feuchte Lage (Sumpf oder flachen Wasserstand), friert im Winter zurück und ist leicht zu decken. Die kräftig austreibenden, bis 1!/, m hochwachsen- den Triebe entfalten vom September ab ihre grolsen zart rosafarbenen oder weilsen Blüten in blattwinkelständiger Pyramide angeordnet. (Vorrätig in drei Sorten: H. palustris, p. roseus und p. albus.) 3. Frühblühende Aster (Galatella a acris. Niedrige, buschig wachsende Herbstaster mit grolsen sternförmigen purpurblauen Blu- men im August-September. Für die Land- schaftsgärtnerei zur Vorpflanzung von Gruppen (Gehölz und Coniferen) vor- züglich. — Aster amelloides (= Amel- lus elegans) ca. 50 cm hoch, sparrig mit wohlriechenden indigo- blauen, in lockeren Doldensträulsen stehenden Blumen. August-September. — Aster (Amellus bessarabicus) Fram- fieldi. Bedeutende Verbesserung von Am. bessarabicus. Robust wachsend, bis 75 cm hoch, in dichter buschiger Kugelform blühend. Vorzüg- liche Einzel- und Gruppenpflanze. Blüten dunkel purpurblauu — Aster Novi BelgiiMrs. Peters, niedrig, in pyrami- dalen dicht besetzten Doldensträulsen blühend. Für Topfkultur und für Gruppen- bepflanzung gleich vorzüglich. Blüten reinweils. September. Eigene Einfüh- rung 1898. — Aster hybridus nanus, zur Bepflanzung von Steingruppen und zur Vorpflanzung vorzüglich geeignet. Sehr niedrig und ausgebreitet wachsend, im September-Oktober dicht besetzt mit rosalila Blüten. — Aster Sämlinge (Kreuzungen von Ericoides und Pleiad). Herbstastern: 4. Anemone japonica elegan- tissima, 1). m hoch, mit lockeren "halbgefüllten, zart rosafarbenen Blüten. — Anemonejaponica „MonteRosa“, 50—60 cm hoch, breit gebaute Pflanze mit dicht gefüllten rosa - lilafarbenen Blumen. Beide vorzügliche Gruppen- pflanzen für halbschattige Lage vor Ge- Ausstellungen. 501 hölz und Coniferen. bis zum Frost. 5. Coreopsis verticillata. Locker wachsender, holziger Busch mit schmaler, grasartiger Belaubung undkleinen dunkel- strohgelben Strahlenblüten, von Juli bis Oktober. Meterhoch, Ausläufer treibend. Zur Vorpflanzung von Gehölzgruppen zu empfehlen; weithin leuchtend. Winter- hart, gedeiht in lehmigem Boden vor- züglich. 6. Erigeron speciosus grandi- florushybridus. Neues, stark remon- tierendes Berufskraut, niedrig wachsend, reich blühend in verschiedenen Schat- tierungen von hell bis dunkel lila; die Blüten sind auch für Schnittzwecke zu empfehlen. 1. Eryngium Zabeli. Blaue, remon- tierende Stranddistel; meterhoch wach- Blütezeit August send und äulserst reichblühend. Die amethystblauen DBlütendolden bilden wertvolles Material für grolse Vasen- sträufse, auch in getrocknetem Zu- stande. h 83. Gypsophila paniculata fl. pl. Die neue, weils gefüllt blühende Abart des bekannten Schleierkrautes; für Gärten als Schmuckstaude mannigfach zu ver- wenden, wie auch äufserst wertvoll zum Schnitt für feine Binderei. Blüht im August-September. 9, Helenium pumilum magni- ficum. Eine der besten gelbblühenden Scehmuckstauden für den Garten, bis 75 em hoch, ungeheuer reichblühend, Blumen grofs, rein goldgelb. 10. Hypericum Moserianum tri- color, Reizende bunte Abart des be- kannten Hyper. Moserianum; ziemlich hart bei leichter Deckung im Winter, für sonnige Lage an Steinpartien, auch zu Schnittzwecken für Binderei sehr empfehlenswert; friert im Winter zurück und ist als Halbstrauch zu behandeln. 11. Irisbosniaca. Nachblüten! sonst im April-Mai blühend; eine der besten frühen Iris. 127 Trissssermanicar Gracc.häus. Nachblüten! sehr dankbare, spätblühende Iris. 13. Pllox decussata in niedrigen, groisblumigen Sorten wie „Iris“, „La Fondre“*, „W. von Goethe“, „Eclai- reur, „Gräasın va kaisberg-,. „Kitz- boy“, „Champs Elysees“, „Le So- leil“ usw. Sorten, die sich besonders ihres niedrigen Wuchses wegen ı Mitte ya Gruppenpflanzungen und „Unterpflanzun- gen“ von Rosenbeeten eignen, 14. Pyrethrum-Hybriden in neuen Einführungen. Yvonne Cayeux, beste reichblühende, leicht gebaute, stark re- montierende weilse. — Winnie (eig. Züchtung), rosa mit weils gestreift, äulserst reichblühend an stark ver- zweigten Blütenstielen, und gut remon- tierend. — R. Spooner (eig. Züchtung), dunkel karminrot, leicht gefüllt, grols- blumig und gut remontierend und andere Sorten für Schnitt und Dekoration im Garten. 15. Rudbeckia maxima, echt, bis 2 m hohe imposante Blatt- und Blüten- pflanze für Einzelstellung und Zwischen- pflanzung grölserer Gruppen mit Rud- beckia purpurea u.a. Die schöne blau- grüne Belaubung ist ebenso wie die goldgelben, mit schwarzbrauner erhöhter versehenen, grolsen Blüten be- achtenswert. Die Pflanze verlangt im Winter etwas Deckung. 16. Vitis heterophylla elegans. Reizender rankender buntlaubiger Wein für Stein- und Uferpartien, ziemlich hart bei leichter Deckung. Die langen Ranken sind auch für feinere Binderei vorzüglich verwendbar. IV. Von Freedensche Gartenverwaltung (Herr Obergärtner Adam Heydt), Blumenow b. Dannenwalde. Ein Sortiment Edeldahlien in 17 Sorten, eine Auswahl der besten unserer Zeit wie: Krimhilde, Sportless Queen, Alt-Heidelberg, Medusa, Orangen- prinz, Erlkönig, Island Queen, Lotte Kohlmannslehner, Trudchen Pape, Ari- stokrat, Apollo, Amethyst. — Hohen- zollern- und Chrysanthemum- astern, die grolsblumigsten und edelsten Astern von allen. — Remontierende Sommerlevkoyen, Winterlevkoye „Kaiserin Elisabeth“, dunkelfeurigrot, blüht schon seit Anfang August infolge ı guter Kultur. — Kaiser Rittersporn. | — Myosotis oblongata. — Vergils- ' meinnicht. — Coreopsis lanceolata. Eine winterharte Staude, deren Blumen gut zu Arrangements zu verwenden sind. — Delphinium nudicaule, orange- farbener Zwerg-Rittersporn, blüht schon seit Mitte Juni. Eine vielseitig zu ver- wendende Pflanze. Helianthus Stella und Perkeo, kleinblumige Sonnenblumen, die sowohl im Bereich der Schnittblumenkultur, als zur Garten- ak Ausstellungen. ausschmückung verwendet können. — Phlox cuspidata mit ge- zähnten Petalen, blüht ununterbrochen von Anfang Juli bis zum Frost. Schizanthus hybridus. V. Otto Beyrodt, Orchideenkulturen, Marienfelde b. Berlin. 1 Vanda suavis, 1 Vanda coerulea, 2 Cattleya Gigas, 1 Cattleya Frau L. Swo- werden boda, 1 Cattleya Gaskelliana, 1 Cattleya Gaskelliana alba, 1 Cattleya Chamberlainiana glossum erispum, 1Odontoglossum Harry- anum, 1 Ödontoglossum Lindleyanum, 1 Coelogyne fulginosa, 1 Cypripedium Hitchinsianae (insigne X Charlesworthi), 1 Cypripedium superciliare, 1 Cynochus chlorochylon, 1 Phalaenopsis Rimesta- | ı graf v. Hochberg mit Riesendolden. diana. V. Neuere und wenig bekannte Stauden- | züchtungen nach Farben geordnet. Von Goos u. Koenemann, Nieder- Wallufa.R. Weifls: Phlox dec., Freifräulein v. Lalsberg, bisher der gröistblumige aller Staudenphloxe, wird übertroffen von der Neuheit ‚Rheingau‘ (Züchter Goos und Koenemann). Enorm grofse Dolden, deren Rieseneinzelblüten hohlspiegelartig 1 Cattleya Eldorado, | (guttata | Leopoldi und Dow. aurea), 1 Odonto- | Benz“, ebenafalls rosa, aber von ganz nie- drigem Wuchse, daher für Einfassungen geeignet. Wolfgang v. Goethe, grolse Blütendolde in rosa mit rotem Schein und weilser Sternmitte. Sonnenkind, dunkelrosa, niedrig blei- bend. Professor Virchow, orangerosa, eine schon ältere, aber sehr beliebte Sorte. Rot: Liebhaber intensiv blendender Farben, wie solche unter den Geranien mit der Sorte Meteor vorherrschend, finden auch dergleichen ‚„Tagesfeuerwerk‘ unter den ausdauernden Phlox. Die leuchtendsten Farben haben einige ältere Züchtungen, wie Phlox Etna, flam- beau, La foudre, Jocelyn, Matador, Mad. Riviere,. Grosclaude und Coquelicot, letzterer war auf der Ausstellung in grölserer Gruppe vertreten, ferner auch derneue dunkelamarantrote Phlox Reichs- Blau: Delphinium Belladonna und D.hybridum, die bekannten Rittersporn. Aster Framfieldi, einer der frühblühenden Herbstastern in kräftigem Blau. Wohl das hervorragendste in dieser Staude zeigten G. und K. aber in der Aster „Ultramarin“ — ihrer eigenen Neuheit, dessen Name die Pracht ihrer Farbe bezeichnet. Dabei wird diese Züchtung nur 50cm hoch. Scabiosa caucasica, in ihrem milden Himmelblau und ein neuer, fast veilchenblau scheinender ' Phlox, „LeMahdi‘, beschlossen die präch- geformt, Knospen und Stiele dunkel gefärbt. | Karminrosa und rosalila: Phlox | dec., Anatolele Braz, karminrosa mitleuch- | vorigen vorzüglich geeignet, bildeten die tend weilsem Mittelstern. Antonin Meecie dunkellila mit weilser Mitte. La Fraicheur, rosalila mit Silber- glanz. Wuchs niedrig. AsterLil fardel und | Ryecroft Pink, beide Neuheiten in karmin- | rosa. Lyatris pychnostachia. Die purpurrosa Prachtscharte lautet der deutsche Name. Und in der Tat ist diese Staude in der kerzen- oder flaschenbürstenartigen Blütenrispe prächtig anzusehen und erregte dieselbe grolses Aufsehen — umsomehr diese die Eigenart besitzt, dem Naturgesetz Opposition zu machen und ihre Einzelblütchen anstatt wie bei anderen Pflanzen von unten nach oben — diese von oben nach unten zu er- schlielsen. Rosa: Eine Neuheit von Goos und Koenemann ist auch in diesem Farbenton unter den Phlox erstanden, deren Name „Gruppenkönigin“ den Wert dieser Züchtungdeutlich besagt.Phlox.dec., ‚Clara tige blaue „Farbenstimmung“. Gelb: Als Komplimentärfarbe zu der gelbblühenden Stauden dazu den Hinter- grund. Solidago Shortii. Die herrliche Gold- raute mit den lockeren Federrispen. Wo sonst an trockenen, heilssonnigen Stellen, an Böschungen und Abhängen nicht gedeihen will, da wächst noch | diese so dankbare Staude. Rudbeckia nitida, „Herbstsonne“, Züch- tung des Ausstellers; Rudb.Neumanni,gelb mit schwarzer Mitte, ferner verschiedene ausdauernde Sonnenblumen, Helianthus Meteor, multifl., maximus, mollis u. a. Den Rahmen der Staudengruppen bil- deten Dahlien und Pflanzen winterharter Freilandfarne sowie Erica. Für schattige Stellen im Garten, selbst für Balkons, wo die Sonne spärlich scheint, sollten diese herrlichen Farne weit mehr Ver- wendungfinden, deren dekorative Wirkung bei aller Anspruchslosigkeit unüber- troffen ist. Ausstellungen. 503 III.InternationaleGartenbauausstellung in Dresden, Mai 1907. Wie wir hören findet im nächsten Monat bereits eine provisorische Platz- verteilung für die Ausstellungsobjekte, deren Anmeldungen schon in grolser Zahl eingegangen sind, statt. Es dürfte daher im Interesse derjenigen Gärtner liegen, welche ausstellen wolien, sich bisher aber noch nicht gemeldet haben, wenn sie möglichst bald ihre An- meldung einsenden, damit sie bei der Platzverteilung schon jetzt berücksichtigt werden können. Die Verteilung der Plätze erfolgt nach der Reihenfolge der eingegangenen Anmeldungen, so dals naturgemäls die besten Plätze zuerst vergeben werden. Aufser dem Hauptausstellungsgebäude mit seiner gediegenen Sandsteinfassade und seinen kupfergedeckten Kuppeln wird noch eine grofse architektonisch sehr hübsch ausgeführte zweite Halle zur Verfügung stehen. Wahrscheinlich wird auch das von Herrn Professor Kreis für die dies- Jährige Kunstgewerbeausstellung in Dresden geschaffene „Sächsische Haus“ stehen bleiben. Plätze im Freien sind auch jetzt be- reits mehrfach erbeten worden. Ebenso kommen verschiedene Gewächshäuser, die auch mit Ausstellungsobjekten gefüllt werden können, zur Aufstellung. Das Geschäftsamt ist nach wie vor bereit, die Programme der 10 Sonder- ausstellungen auf Verlangen sofort zu versenden. Alle Anfragen sind an das Geschäftsamt, Dresden-A., Neumarkt, Hotel „Stadt Rom“, zu richten. Ausstellungen. Berlin. IX. Deutsche Dahlien - Aus- stellung der „Deutschen Dahlien -Ge- sellschaft“ vom 14. bis 23. September 1906. Potsdam, Gartenbau-Ausstellung des Potsdamer Gartenbauvereins zur Feier seines 40jährigen Bestehens am 20. bis 23. September 1906. Brieg. Provinzial - Gartenbau - Aus- stellung des „Provinzial - Verbandes schlesischer Gartenbau-Vereine“* vom 22.—25. September 1906. Stuttgart. Landes - Obst - Ausstellung des „Württembergischen Obstbau- vereins* vom 22. September bis 1. Ok- tober 1906. Kiel. Provinzial-Ausstellung für Obst- und Gartenbau des „Schleswig - Hol- steinschen Zentral-Vereins für Obst- und Gartenbau“ vom 27.— 30. September 1906. Calbe a. M. OÖbst- und Gartenbau-Aus- stellung des „Gartenbauvereins“ in “ Calbe und Umgegend vom 28, bis 30. September 1906. Karlsruhe. Jubiläums-Gartenbau-Aus- stellung vom 20.-27. September - 1906, verbunden mit einer Herbst- Rosen-Ausstellung des „Vereins deut- scher Rosenfreunde“. Rostock. Obst- und Gemüse - Aus- stellung des „Obst- und Gemüsebau- Vereins“ vom 3.—5. Oktober 1906. Braunschweig. Allgemeine Garten- bau-Ausstellung vom 10.—14. Oktober 1906. Oldenburg. Landes - Obst-, Gemüse- und Feldfrüchte-Ausstellung des „Ver- bandes der Obst- und Gartenbau-Ver- eine des Herzogtums Oldenburg“ vom 11.—14. Oktober 1906. Magdeburg. Obst - Ausstellung des „Obstbau-Vereins von Magdeburg und Umgebung“ vom 6. bis 14. Oktober 1906, Stuttgart. Chrysanthemum-Ausstellung des „Württembergischen Gartenbau- Vereins“, voraussichtlich vom 11. bis 18. November 1906 in der Gewerbe- halle. Bonn. Chrysanthemum- und Winter- blumen-Ausstellung in der Beethoven- halle, veranstaltet von der „Handels- gärtner-Vereinigung von Bonn und Umgegend* vom 17.—2l. November 1906. Hamburg. Grofse deutsche Chrysan- themum - Ausstellung des „Vereins Hamburger Chrysanthemumfreunde“ vom 20.—25. November 1906. Berlin. Bindekunst - Ausstellung des Vereins der Blumengeschäftsinhaber in Berlin vom 20.—25. März 1907. Mannheim. Gartenbauausstellung zur Feier des 300 jährigen Bestehens der Stadt vom 1. Mai bis 20. Oktober 1907. Dresden. Dritte internationale Garten- bau-Ausstellung von der „Königlichen Gartenbaugesellschaft Flora“ mit Unterstützung der „Feronia“ und des „Gärtner-Vereins für Dresden und Um- gegend“ veranstaltet, vom 4.—11. Mai 1907. Werder (Havel). Ausstellung für Obst- produktion und Obstverwertung im Sommer 1907. — Bekanntmachung. 504 Personal-Nachrichten. — Ausflüge. Personal-Nachrichten. Fritz, Graf von Schwerin, Wen- | G.Potente, königlicher Öbergärtner, disch-Wilmersdorf b. Ludwigstelde, dem Vorsitzenden der drologischen Gesellschaft‘ wurde vom „Deutschen den- versetzt. Groisherzog von Oldenburg das Ehren- | ritterkreuz I. Klasse des Haus- und Ver- dienstordens des Herzogs Peter Friedrich Ludwig von Oldenburg verliehen. Herr Professor Dr. Koehne, Frie- denau b. Berlin, dem zweiten Vor- sitzenden der „Deutschen dendrologischen Gesellschaft“, wurde das Ehrenritter- kreuz Il. Klasse und L. Beilsner, Garteninspektor inPop- pelsdorf-Bonn, dem Geschäftsführer derselben Gesellschaft, wurde gleichfalls das Ehrenritterkreuz II. Klasse des Haus- und Verdienstordens des Herzogs Peter von Oldenburg ver- | Friedrich Ludwig liehen. Alfred Reuter, königl. Obergärtner im Parkrevier Sanssouci b. Pots- dam, wurde zum Königl. Hofgärtner er- nannt und in die Stelle des verstorbenen Hofgärtners Hoppe nach Garten versetzt. dem Neuen ' Sanssouci, , tenverwaltung Stadtgartendirektor und ist nach Sanssouei in das frühere Revier des Hofgärtners Reuter Die Parkteile, welche zwischen Orangerie und Drachenberg liegen, bleiben ihm aber noch bis zur Fertig- stellung überwiesen. von Boehn, zweiter Gartenbeamter beim Neuen Palais und Charlotten- hof, ist als königl. Gartenverwalter an- gestellt worden. J. Heiler, Oekonomierat, Stadtgarten- direktor in München, wurde das Ehren- kreuz des fürstlich Lippeschen Haus- ordens verliehen. Otto Froebel, Handelsgärtner in Zürich, korrespondierendes Mitglied des V. z.B. d. G. ist am 28. August im Alter von 62 Jahren gestorben. M. Pube, Leiter der städtischen Gar- in Posen, wurde zum Illing, Obergärtner daselbst, zum städtischen Garteninspektor ernannt. Ausflüge. Die Vereinsmitglieder und ihre Damen werden zu einem Besuch der Gartenbau- ausstellung in Petsdamr am Donnerstag, den 20. September ergebenst eingeladen. Treffpunkt: 2 Yachm. 4 Uhr in der Ausstellung. Bekanntmachung. Da die September-Versammlung im Charakter einer erweiterten Monats- versammlung bereits am 6. September im Neuen Saalbau des Landes-Ausstellungs- parkes stattgefunden hat, wird die nächste Vereinsversammlung Donnerstag, d. 23. ®Oklober 1906, in der Königl. Landwirtschaftlichen Hochschule, Invalidenstr. 42, abgehalten werden. | erst wieder am Der Vorstand. Für die Redaktion verantwortlich Siegfried Braun, Generalsekretär des V. z. B. Verlag von Gebrüde r Borntrae ge r, Berlin SW. 11, Dessauerstr. ar Druck von Invalidenstr. 42. G., Berlin, A.W. Hayn’s Erben, Berlin und Potsdam. vom 14.—23. September im Landes-Ausstellungsparke zu x =. Berlin — — verbunden mit einer grossen Dahlien-Binderei- -Ausstellung in den Tagen des 20.—23. September. Programme durch unseren Geschäftsführer Heinrich Kohlmannslehner, Britz-Berlin. Deutsche Dahlien-Gesellschaft. Ic. Schultze, schutr Bez) empfiehlt @ ‚Gross-Lichterfelde West-Berlin G" Be = sämtliche Baumschulartikel in nur bester u === und oft verpflanzter Ware. === Coniferen, die schönste Zierde für jeden Garten in allen Varietäten, Grössen, — _ und besonders schönen Exemplaren mit festen Ballen. Rottannen, starke Obstbäume, Gehölze, Rosen, Schlingpilanzen ete. Preisverzeichnis kostenfrei. — VI Wir bitten bei Benutzung der Inserate Grosse silb. Staatsmedaille für Binderei und Dekoration. | Pilanzen-Dekorationen | und Blumen - Arrangements in jeder Ausführung B. Fasbender, zertin n. —— Sehönhauser Allee 21 =———= Fernsprecher: Amt III 8643 Eigene Gärtnerei: Niederschönhausen Fernsprecher: Amt Pankow 142 Bestellungen von und nach ausserhalb werden prompt erledigt. = Ungeziefer a Blattläuse 4 ! ————————. “ Br werden gründlich ver- > tilgt durch unsere pat. selbsttg. Spritze „Syphonia“ mit neu erfundenem Petroleum- Mischapparat. Auf Verlangen Me s hr PR Beschreibung und Abbildung gratis. Ph. Mayfarth & Co. BERLIN N., Chausseestr. 2E. Fabrik landw. Maschinen und Geräte. Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW II Dessauer Strasse 29 Die Gefährdung der Naturdenkmäler und Vorschläge zu ihrer Erhaltung. Denkschrift, dem las Minister der geist- lichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten überreicht von Professor Dr. Conwentz. Dritte Auflage. Elegant in Leinen gebunden 2 Mk. GAR NSG EEE ASS; ER) RE HI, STE ET ET ENER, ANGE EBENE IVE BR, 24 % Briefe nach Holland mit 20 Pfge. frankieren, Postkarten 10 Pfg. ] Haarlemer. Blumenzwiebeln. Frei ins Haus direkt aus Holland. Unsere Prachtkollektion von 500 prima Haarlemer Blumenzwiebeln für den Garten oder 6 50 zum Treiben in Töpfen, Gläsern usw. für nur 42 ’ enthält: 20 Prachthyazinthen, 40 Tulpen, 40 Narzissen, 10 Tazetten, 40 Crocus, 40 Scilla, 100 Pracht-Iris; 40 Anemonen, 40 Ranunkeln, 40 Glücksklee, 10 Lilien, 40 Schnee- glöckehen, 40 Schneeglanz, zusammen 500 garan- 6 50 7 tiert blühbare Prachtknollen für nur. . Die Hälfte einer jeden hier genannten Gattung, 3 75 somit 250 Stück für nur... ....M , —— Gelegenheitskaui: —— Reinweisse hohe Garten-Lilien 25 Pfg.; allerfrüheste weisse Römische Hyazinthen 10 Pfg.; Haarlemer Pracht-Namen- Hyazinthen für Töpfe oder Gläser 20 Pfe.; feine Garten- Hyazinthen 12 und 8 Pfg.,;, Tulpen mit Namen zum Treiben 3 Pfg. Tulpen für Garten 2 Pfg.; Narzissen zum Treiben und für Garten 2 Pfg ; Tazetten 4 Pfg.; Pracht-Lris 1 Pfg.; Gladi- olen 2 Pfg.; Schneeglöckchen 2 Pfge.; Crocus 1 Pfg.;, Seilla 2 Pfg.; Schneeglanz 2 Pfg.; Alles garantiert blühbare Pracht- knollen. Keine Täuschung! Bestellungen von 5 Mark und höher portofrei durch ganz Deutschland. Nachnahme 40 Pfe. höher. Gratis und franko verlange man unseren reich- haltigen Hauptkatalog mit vielen Kultur-Anweisungen. Jobs Telkamp’s Blumenzwiebelkulturen Billegom-Baarlem, Bolland. zizıt Hoflieferant Seiner Majestät des Deutschen Kaisers, Königs von Preussen. Langjähriger Lieferant vieler angesehenster Gartenverwaltungen Europas. ; 5 ı bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora z zu beziehen. f de £ Fk H.L Knaprstein, Königl. Hoflief., Bochum (Westf). & Berlin, Invalidenstr. 38. % Frankfurt a.Kl., Kronprinzenstr. 55. Special-Geschäft für 87 . Warmwasserheizungen für Gewächshäuser, ss „unar Winlersärten, Villen eic. -Err- Allseitig als bestes System anerkannt, worüber zahlreiche Zeugnisse und Anerkennungs- schreiben zur Verfügung stehen. Grosses Lager aller Sorten Heizkessel in Bochum, Berlin und Frankfurt & 0, \ Auf der Pariser Weltaustellung 1900 haben die sohmiedeeisarnen Kessel die & goldene Medaille % erhalten. Hermann Tessnow. Fabrik für Land- und Garten-Geräte. Berlin 0.34. Ge- sründet büringer Grottensteine \inlage von Felsenpartien, Ruinen, | en, Wasserfällen, Lourdesgrotten, | tergärten, Wand- und Decken-Be- F kleidung, Weg-, Beet-, Gräberein- B ” sungen, Böschungen. y - Jaturholz- Gartenmöbel. nke, Sessel, Tische, Lauben, Brücken- länder, Nistkästen, Pflanzenkübel, ıtterständer etc. Preislisten frei, A. Dietrich, Boflieferant, Clingen b. Greussen. Garten: u. Wege- N, walzen Pat.- “onnen. > kippkarren "= z. Wasser- u. Jauche fahren Schlauch- Gartenspritzen M: h : wellen in Jeden Art Korea sehen jed. Grösse Ausführliohe Kataloge gratis und franko. EL FL Berineetiaer. J. Malick & Comp. Begründet 1897 -isenkonstruktionen und Wasserheizungen. . Spezialitäten: ‚Wintergärten, Gewächs- Aeltestes Geschäft der Branche. häuser, Veranden, Dach-Konstruktionen, | Warm-Wasserheizungen, Bewässerungs- Gitter, Fenster u. dergl. Anlagen für Park und Garten. sstes Lager Berlins in freistehenden Glieder - Kesseln. Katalog und Kostenanschläge zu Diensten. BERLIN 0. Rigaer Strasse 130. ST Non 273 Ir Emil Laue Be. o B:| Ol Prinzenstrasse 101. # Berlin $. * Prinzenstrasse 0. OB & Lithographische Anstalt gS für “184 A .naturwissenschaftliche, Io speciell botanische und medizinische Arbeiten. o\ SEELEREEEELELLELER LEE a Y; Ersparen B—-6 % Doppel- und Einrad- = N Arbeitskräfte hacken, Alsserst günstige Geleyenheit! uam 9 as Höntsch’s Rasenmäher mit staubsicherem Kugellager. Erstklass. Fabrikat. Pflanzen-Kübel in einfachster wie elegantester Ausführung. a HÄNISCH CN, Stück verzinkte Gärtner- ° Drasilen - Niedersenlitz A. Giesskannen mit | I Verteilungsbrause x \ Grösste Spezial - Fabrik Ben den gesamten Gartenbau. ce | Neresmsth EST, ff. gereinigt, 4 grosse, 4 mittlere, 20 kleine | lc Zimmerschmuck. — Mk. nn franko Nachnahme. L. Späth, Ungereinigt für Gärten, Aquarien, Baumschulenweg-Berlin. Blumentische usw. besonders billig. zu, Flanan, chen Bay Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartunflora zu beziehen. BRITZ- BERLIN, Bürgerstr. Te Grösste Fabrik für Geralıkhanthasten, Frühbeet- ar War wasser- und Dampf heizungen. Abt. 1. Hanf- und Gummi- schläuche. Panzer- # schlauch -, Garten- @ 2 u. Blumenspritzen. En. 7 Pumpen aller Art. Frühbeet- und Ge- = wächshaus-Fenster jeder Grösse, aus aIa Kiefernholz und amerik. Pitch-pine- Holz Eiserne 6e- wächshaus -Kon- : ti inter- A 27-84 Schlauchwagen. a verunden. % = ne = E- = A Da Sony BezL = . Ger & Dächer, Oberlichte, : Be C attendecken. 2 Pavillons etc. Gar- Z = - Kokos - Schattier - d tenglas Glaser- 7 matten. Fenster - diamanten. Glaser- papier. [21 E kitt,eig.Fabrikation Frühbeetkasten, dessen Pfosten aus verzink- Katalog gralis f Neu! ; om EuEuBlsch hergestellt ei sad, D. E 6. 2 220 Neu! E mit ube trieb. ® und ER : Goldene Medaille Berlin 1890. “ Staatsmedaille Berlin 1897. Berlin 1897. Friedrich Wilhelm Ber BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und Warmwasserheizungen für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmaterial, einfache Bedienung bequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man durch d ” von mir konstruierten Kessel „Ideal“, Bitte genau auf meine Firma zu achten! Körner & Brodersen Landschaftsgärtner Körnerstrasse 7 STEGLITZ _Fernsprecher 85 N N N Garten- und Parkanlagen. ı! N N N Königl. Garten- Theodor Jawer ® 2 Sacr Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. Fernsprecher-Amt: Pankow No. 14. — Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönhausen. Grosse Kulturen von Obst- und Alleebäumen. — Coniferen in reichhaltiger Auswahl. — MHassen- anzucht von Ziersträuchern, Fruchtstränchern, Schling- und Heckenpflanzen. — Rosen, hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten. Immergrüne Pflanzen wie: Rhododendron, Aucuba, Laurus cerasus, Evonymus, Hortensien, Lorbeer- bäume, Pyramiden und Kronen in jeder Grösse. — Palmen, besonders für Winter- gärten geeignet. Ausführung von Park- und Gartenanlagen, Alleen und Plantagen in jedem Umfang mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage gratis. Preisverzeichnis gratis und franko, Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. iu Zi Zi Zi Du Tui Fi Zi Zi Zi Zi Tui Fe Fa Du Du Du Robert Siemssen Berlin W.57 — Potsdamer Strasse No. 7I Telephon Amt IX, 7555. Zur Herbstdüngung;: Thomasmehl (Sternmarke) 14—19°/, Alheri’sche hochkonzentrierte Nährsalze: Kalıi. Hornmehl mit 14—15°/, stoff. Düngekalk, gemahlen mit 85—990/, kohlensaurem Kalk für leichten Boden. Stick- citronl. Phosphorsäure. PK. Phosphors. Kali; ca. 40-430), Kainit mit 12,4%), Kali. Phosphorsäure, ca. 260/, Kali. Kalidüngesalz 20, 30 und 40%), PKN. Obstbaumdünger: ca. 20%, Phosphors., ca. 6!/50/, Stickstoff, ca. 350/, Kali. - W@G. Original Prof. Wagners Blumen- dünger; ca. 130), Phosphors.,, ca. 130/, Stickstoff, ca. 110%), Kali. Phosphors., ca. 120), Stickstoff, ca. 20%, Kali. Ia Torfmull und Torfstreu in Ballen. a ) 1 1 1 AG. Albert’s Blumendünger; ca. 120/, 7 1 8 Te Te ea Em — Te T Thür. Grottensteine zur Anlage von Grotten, Ruinen, Wintergärten, Felsenpartien, Wasserfällen, Böschungen. Vertreter gesucht. — Preislisten, Skizzen und Referenzen gratis und franko. Otto Zimmermann = Boflieferant Greussen ji. Thür. a u en ee Wilhelm Ripke, Berlin W. 5. Kronenstrasse TA. el Drahtzaunfabrik Berlin O.- Lichtenberg 20 a Stachel -Draht ı Wild-Gatter iı Koppel - Draht 4 verzinkte Drahtgeflechte, | | 50 DJM. von M. 8.50 an. Eiserne Zäune, Paul Heinze, AAN Fünf schädelechte 6- und 8-Ender Hirschgeweihe roh, zusammen 20 Mk. a Tore und Türen. Me Neue Preisliste kostenlos! Georg Fritzmann, Lichtenfels. Für den Inseratenteil verantwortlich: A. Fischer. Berlin S.W. 11. Druck von A W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. 1. Oktober 1906. Heft 19. Senseo iusumgriininsnssnchircisisckagscnich IQ PEROTIOTT0TT0 TC DI0TI0TI0TI0LI0LI0OFIOLI0TTI0LI0LI0LI0LDI0L ZEITSCHRIFT für Garten- und Blumenkunde (Begründet von Eduard Regel.) 88. Jahrgang. IERETEHETETETETETETETRTETETRTETETTETETETOTSTETETETE TEC TETETE TEIL GIRTERTERTERTER LE LERNTE LE LEITETE ER ERERETETERTERENT Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten. Herausgegeben von ‚Siegfried Braun, Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Hierzu Tafel 1555. Laelio X Cattleya Bletchleyensis Hort. Berlin 1906 Verlag von Gebrüder Borntraeger | SW 11 Dessauer Strasse 29 || t I PRTHESTETSTETSTETSTEPOTETSTETRPRTERTTRFEFSTITEFORETRFERRTTRTSTETTTERSPITSSTETTERSTETSTITSTEESTOISTTRRTORTTUTSTERSTSINTORSTITTTLISTORRT TTS STEISTERSESTSETSERTSTITENTEGN Ari EN Eee ee ee ee eich s Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textabbildungen und 12 Farben- tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 15 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 15 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post. 1906, Heft 19, Inhalt. Laelio X Cattleya Bletchley ensis Hort. (Hierzu Tafel 1555.) S. 505. — Bericht über die Topfdüngungs- versuche im Sommer 1906 mit der Apfelsorte: „Gelber Bellefleur“. S.505. — L. Wittmack, Bericht über die internationale Konferenz über Hybridisation und Pflanzenzucht in London vom 30. Juli bis 3. August 1906. S. 509. — Besichtigung des Gartens und Museums von Herrn F. W. Körner-Rixdorf. S. 511. — FR. Goeze, Zur Geschichte des Botanical Magazine. S. 513. — Weiteres zur Bodenheizung. S 516. — Vereinswesen. S. 517. — Neue und empfehlensw erte Pflanzen. S. 519. — Pflanzenschutz. S. 520. — Kleinere Mitteilungen. S. 524. — Eingegangene Preisverzeichnisse. | S.527. — Patent-Nachriehten. S. 527. — Personal-Nachrichten. S. 527. Berlin N. 58, Sehwedter Strasse an der Biesen Be Berlin- der al Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 Fernsprecher:; Amt Rixdorf No. 331 Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BRITZ zEmB E BEHN Jannstrasse No. 70—72. Guszzzzzzsszsrreee | Chüringer Arottensteine Hoffmann & Co., zur Anlage von Felsenpartien, Ruinen, Grotten, Wasserfällen, Lourdesgrotten Su ng alt 4. Wintergärten, Wand- und Decken-Be- Niederlage Thüringer Grottensteine. kleidung, Weg-, Beet-, Gräberein- Ausführung von Grottenbauten, fassungen, Böschungen. Entwürfe zu denselben. Wandbe- Daturbolz-Gartenmöbel h, kleidung v. Wintergärten. Felsen= anlagen in jeder gewünschten Stein- E . x rn \ a ee Bänke, Sessel, Tische, Lauben, Brücken- geländer, Nistkästen, Pflanzenkübel, gattung. Cementarbeiten wasserdichter Teich- Futterstände ete. Preislisten frei. anlagen, Fontainbassin, Fussboden, EN NM NENDSKNUNSNNN Keller, Höfe ete. [9 — Gegründet 1872. — @. A. Dietrich, Boflieferant, SEES SEENENENSESEIESENESEE Clingen b. Greussen. Alle geschäftlichen Mitteilungen betr. Reklamationen nicht eingegangener Hefte, 'Honorar-Zahlungen, Adressenänderungen etc. wolle man an die DITAI Verlagsbuchhandlung Gebrüder Borntraeger in Berlin SW II Dessauer Strasse 29 richten. Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. I re B - Umfangreiche Dauerausstellung sämtl. Erzeugnisse unseres Fabriketablissements in dem eigens dazu errichteten = usstellungs- Gebäude. BRETTEN Dampfsägewerk, Hobelwerk, Eisengiesserei, Kesselschmiede, Klemp- nerei und Verzinkerei, eigenes Rlektrizitätswerk, gegen 850 Arbeiter. Grösse des Grundstücks ca. 33000 qm. Neue Erscheinungen: Jugendformen und Blütenreife im Planzenräich von sr [ E Privatdozenten an der Universität Berlin. Mit 30 Textfiguren. Geheftet 3 Mk ‚80. P 9, Gebunden 4 Mk. 80 Pfg. H und zehn Textabbildungen. Geheftet 10 Mk. Früher erschien: Erster Jahrgang 1903. Geheftet Zweiter Jahrgang: 1903—04. Geheftet 5 Mk. 20 Zweiter Band: Laubmoose von Ö. Warnstorf. Mit 426 Textabbildu Geheftet 48 Mk. ; En Sitzung der naturwissenschaftlichen und der medizinischen ep ‚der = sammlung deutscher Naturforscher und Ärzte in Meran am 27. September von Prof. Dr. C. Correns. Mit vier zum Teil farbigen Abbildungen. kartonniert 1 Mk. 50 Pie. Se an auf die Pflanzen .. »s Dr. A. Wie 19 Textabbildungen und einer Tafel. Geheiter 12 Mk. - Ausführliche Prospekte gratis und franko. Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. III Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 11 Dessauer Strasse 29 Forstbotanische Merkbücher. Nachweis der beachtenswerten und zu schützenden urwüchsigen Sträucher, Bäume und Bestände im Königreich Preussen. I: Provinz Westpreussen, von Professor Dr’ Conwentz. Vergriffen. IH: Provinz Pommern, von Professor Dr. Winkelmann. Mit 27 Abbildungen. Gebunden 2 Mk. 80 Pfe. III: Provinz Hessen-Nassau, von Kgl. Forstmeister a. D. Dr. Ad. Rörig. Mit 26 Abbildnngen. Gebunden 3 Mk. 60 Pfe. IV: Provinz Schleswig-Holstein, von Oberlehrer Dr. W. Heering. Mit 26 Ab- bildungen. Gebunden 3 Mk. Die Gefährdung der Naturdenkmäler und Vorschläge zu ihrer Erhaltung. Denkschritt, dem Herrn Minister der geistlichen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten überreicht von Prof. Dr. H. Conwentz. Dritte Auflage. Eleg. in Leinen gebunden 2 Mk. Kaum ein halbes Jahr nach Erscheinen der beiden ersten sehr hohen Auflagen wurde die Herstellung einer neuen Auflage notwendig; gewiss ein ein- drucksvolles Zeichen für die Bedeutung dieser Denkschrift und für den Anklang, den die durch den Verfasser vertretenen Ideen in weiten Kreisen gefunden haben und noch finden. Man muss die Ausführungen von Conwentz lesen, um zu erfahren, welche Gefahr unserer Natur droht und wie nur schleunige Massnahmen zu retten vermögen, was noch zu retten ist. Die Heimatkunde in der Schule. Grundlagen und Vorschläge zur Förderung der naturgeschichtlichen und geographischen Heimatkunde in der Schule von Prof. Dr. Conwentz. Zweite veränderte Auflage. In Leinen gebunden 3 Mk. 50 Pfg. Nach kurzer Zeit war bereits die erste sehr hohe Auflage vergriffen. — Das eindrucksvolle Buch verdient weiteste Verbreitung bei allen, denen die Er- weckung des Verständnisses für die Heimat am Herzen liegt, geben doch die Beobachtungen des Verfassers und die zusammengetragenen Tatsachen viel zu denken und zu bedauern. Ausführliche Prospekte gratis und franko. vH Wir bitten” bei Benutzung der Inserate ‚sich anf die dartenflora zu beziehen, Silberne Staatsmedaille Berlin. Goldene Medaille Paris 1900, W.Niehls, Berlin N. BI: Schönhauser Allee 171. Verfertigt: Bessere Thermometer : Barometer für den Gärtnereibetrieb, Landwirtschaft und Haushalt. = Preisliste auf Wunsch. Preisliste auf Wunsch. KEKEKEKEKEKEREREKEKEKEKEREKE — Spalierwäne ol System PRÜSS D. R. P. 113048, er- möglichen den ungehinderten Wurzeldurchgang der Obstbäume, daohne durchgehende Funda- mente hergestellt. — Unbedingte Stand- sicherheit gegen Wind- druck wird garantiert. Nach diesem System werden auch gut, billig und massivher gestellt: Obsthäuser, Treibhäuser. » Schuppen, Scheunen, « Ställe, Villen etc. efc. Prüsg a ine G.m.b.H. Berlin SW.1l, Schöneberger Strasse NO. 18. KERERERERERKERERERERERERERERE Georg Dillmann, Hermsdorf (Mark) Baugeschäft und Zement-Kunststeinfabrik Kontor: Hermsdorf (Mark) Fabrik und Kiesgruben in Schildow-Berlin. Ferniprecher ; Amt Tegel Ir. 178. Gebäude jeder Art, z. B. Wohnhäuser, Gewächshäuser, Ställe, Mauern usw. aus Hillmannschen Isolierbausteinen aufgeführt, stellen sich 300/, billiger als mit jedem anderen Baumaterial. Über 600 verschiedene Gebäude habe zur grössten Zufrieden- heit der Bauherren ausgeführt. = Naar verlange Prospekte und Preislisten. — ER K re Gartenflora 1906. 1555. (attleya Bletschleyensis. C. tenebrosa x C.Gigas. Ä « Laelio X Cattleya Bletchleyensis Hort. (Hierzu Tafel 1555.) Laelio X Cattleya Bletehleyensis Hort, Gardeners Chroniele ser, 3. XXVI Seite 198 (1899) Orchid Review VII Seite 286 (1899). Amerie. Gard. 1900 Seite 709 (Diet. Icon. des Orchidees) August 1903, pg. 27. Diese schöne Hybride ist von Laelia tenebrosa entstanden, die mit Cattleya Warscewiezü, syn. Gigas, befruchtet wurde. Sie ist zuerst in der Sammlung von H. S. Leon, Bletehley Park, Bucks, England von dem Kul- tivateur M. Hilsop gezüchtet! Ausgestelli| wurde sie zum ersten Male am 15. August 1899 in der Monatsausstellung der Königl. Englischen Gartenbau- Gesellschaft zu London. Eine andere Hybride, die von denselben Eltern ab- stammte, bat im Jahre 1900 bei Herrn Ch. Vuylstake, Loochristy bei Gent ge- blüht. Bis heute findet man diese Kreuzung fast in allen Orechideensammlungen, welche sich mit der Hybridisation von Orchideen befassen, in den verschiedensten Farbennuancen in Blüte. Die Färbung richtet sich meistens nach den ver- wendeten Elternpflanzen. Die Pflanze ähnelt in ihrem Habitus, wie auch in der Form der Blüte mehr der Mutterpflanze L. tenebrosa, während die Blütenfarbe fast ganz der Cattleya .Gigas ähnelt, nur fehlen die beiden grolsen goldgelben Flecken im Labellum völlig. Die Blumen sind meistens 16—18 em im Durchmesser und von schöner Form. Sepalen sind straff und schmal, ein wenig gefranzt, braun- rot, auf der unteren Seite gelbgrünlich gestrichelt. Die Petalen sind gleichfalls ziemlich schmal mit sehr stark gefranzten wellenförmigen Rändern von einer lebhaft rosa bis oft purpurnen Farbe und mit dunklen Linien gezeichnet. Das Labellum ist ziemlich kurz, tubenform, an den Rändern stark gefranzt, von leb- hafter purpurner Färbung; in der Mitte nach innen umgebogen. Der Schlund ist tief purpurn mit carmoisinroten Augen und Adern. L. x C. Bletehleyensis ist eine der schönsten und dankbarsten Hybriden; sie blüht meistens im zeitigen Herbst und deshalb doppelt wertvoll. OB: Bericht über die Topfdüngungsversuche im Sommer 1906 mit der Apfelsorte: „Gelber Bellefleur.“ (Fortsetzung des Berichtes aus der Gartenflora, Heft 22 vom 15. Nov. 1905 pag. 602.) Um ein Zerfrieren der Töpfe und eine Beschädigung der Wurzeln durch Frostzu verhindern, waren im Spätherbst 1905 die Töpfe der Versuchsbäumchen, die auf ihrem alten Standort verblieben, gut mit Erde bedeckt worden. Am 10. März d. Js. wurden auf allen 5 Stationen die Bäumchen unter das 37 506 3ericht über die Topfdüngungsversuche im Sommer 1906. Messer genommen, und die Leittriebe der letzteren auf 6—8 Augen zurück- eeschnitten, am 10. April die Töpfe von der Erde befreit, und die Bäumchen so aufgestellt, daß sie bei eintretendem Frost geschützt werden konnten. Da sich bei dem nebenher laufenden Düngungsversuch mit der IXosensorte „Frau Karl Druschki“, die mittlerweile zum Blühen gekommen war und worüber nächstens ein besonderer Bericht folgen wird, eine Besichtigung über den Stand der Versuchspflanzen nötig machte, so wurde eine solche am 13. April auf den verschiedenen Stationen vorgenommen und folgender Befund bei den Topfobstbäumchen festgestellt: I. Spindlersfeld. (Kontrollreihe) Reihe I: Wuchs schwach. (Taubendünger) Reihe I]: out: (Mineralischer Dünger) Reihe III: 5 stark, Aussehen am besten von allen 3 Reihen. Reihe I: Blütenansatz gering. Reihe II: F leidlich gut. Reihe III: ei gering. II. Weißensee. Reihe I: Wuchs gut. Reihe II: 5 stark. Reihe RN, 2 out: Ein Unterschied im Wachstum ist bei den Reihen I und III nicht festgestellt. Reihe I: Blütenansatz gut, doch schwächer als bei Reihe III. Reihe II: e stark. Reihe Ill: $ gut. III. Moabit. Reihe I: Wuchs gut. Iveihe, Il 2, out. Reihe III: 5 gut. Wuchs in allen Reihen gleich; die Reihen I und III sind im Triebe noch auffallend zurück. Reihe I: Blütenansatz gut, die zweitbeste Reihe. Reihe I: N gut, die meisten Blüten. Reihe III: 5 gut, doch etwas weniger Blüten, als die beiden vor- hergehenden Reihen. IV. Wilmersdorf. Reihe I: Wuchs gut. - Reihe II: 5 schwach. Reihe III: n stark. Reihe I: Blütenansatz gering. Reihe II: 5 leidlich gut. Reihe III: L; gering. ur DDR Bericht über die Topfdüngungsversuche im Sommer 1906. V. Groß-Lichterfelde. Reihe I: Wuchs gut. Reihe II: 5 gut. Reihs III: n stark. Reihe I: Blütenansatz gut, in der Entwicklung der Blüten am weitesten noch zurück. Reihe II: S gut, am besten entwickelt und auch die meisten Knospen. Reihe III: 5 gut, Die Obstbäumchen der letztgenannteu Station sind augenscheinlich, soweit ein Urteil sich um diese Jahreszeit darüber abgeben läßt, die besten und vielversprechendsten aller 5 Stationen. Die Behandlung der Versuchsbäumchen während der Sommermonate, bezüglich des Begießens und Düngens, war auf allen Stationen die gleiche: begossen wurde mit Regenwasser, die erste Düngung erfolgte am 19. Mai und von da ab jeden Sonnabend. Es erhielten wie im vergangenen Jahre Reihe I (Kontroilreihe) nur Wasser, Reihe II Taubendünger in Wasser gelöst im Verhältnis von 1:24, 1 Liter pro Bäumchen und Woche, und Reihe III bis Ende Juli 2'/, & Chilisalpeter und 2'/, & Chlorkalium aufgelöst in 1 Liter Wasser pro Bäumchen und Woche und vom August ab 5g Doppelsuperphosphat in 1 Liter Wasser pro Topf. Vor allen Dingen wurde darauf Acht gegeben, daß keine Durchwurzelung der Versuchs- pflanzen in das Erdreich stattfand. Viel hatten im Frühjahr die Bäumchen durch die Wickler zu leiden, die fleißig abgesucht werden mußten. Auch Blattläuse stellten sich ver- schiedentlich ein, und ebenfalls Anflug von Blutlaus, namentlich in Spindlersfeld, die durch das Nesslersche Mittel bekämpft wurde. Da der Versuch mit den Obstbäumchen für dieses Jahr als abge- schlossen gelten kann, so hat der Ausschuß für Topfdüngungsversuche in seiner Sitzung vom 3. September beschlossen, in einer gemeinschaftlichen Sitzung aller Ausschüsse, 3 Bäumchen jeder Reihe und jeder Station aus- zustellen und zwar das beste, ein mittelgutes und das schlechteste Exemplar, wobei der Wuchs sowohl, als auch die Anzahl der Früchte, gleichmäßig zu berücksichtigen sind. Das Endergebnis ist nunmehr folgendes: I. Spindlersfeld. Reihe I: ... krankhaftes gelbes Aussehen und zeitiges Absterben der Blätter. Reihe Il: Wuchs gut, Laub dunkelgrün. Reihe III: 5 gut, Laub dunkelgrün. Zwischen IL und Ill kaum ein Unterschied. Reihe I: Früchte: 10 Stück unansehnliche und ver- krüppelte Äpfel. Reike II: = keine. Reihe III: a 1 Stück. 508 Bericht über die Topfdüngungsversuche im Sommer 1906. Il. Weißensee. Reihe Reihe Reihe I: Reihe Reihe Reihe III Reihe Reihe Reihe Reihe Reihe Reihe IV Reihe Reihe Reihe Reihe Reihe Reihe [: Wuchs gut. ul: 5 gut; Aussehen nicht besonders, waren von Blattläusen befallen. . gut; im Aussehen die besten. I: Früchte: 19 Stück. 1082 DD en IE % BSLIER . Moabit. I: Wuchs: das Aussehen aller 5 Töpfe zeigt Mangel an Nahrung, Blätter gelblichgrün, Triebe mittelmäßig stark. 10B 5 die Bäume sind saftiggrün und gesund, das Laub ist schwarz- grün, größer als bei No. I. ET: 5 gut, Triebe üppig, Laub dunkel- grün, grobblätterig. I: Früchte: mittelmäßig, sonst gesund, mit roten Backen. — 31 Stück. I: »„ groß bis sehr groß, dunkelgrün mit roten Punkten. — 32 Stück. InEK: „ grün, rötlich angehaucht, ziem- lich groß. — 22 Stück. . Wilmersdorf. I: Wuchs: schwache Triebe, dürftiges Laub. ale: = schwaches Holz, dunkles ge- sundes Laub. TE: = lange, kräftige Triebe, Laub bleiches Aussehen. I: Früchte: keine. INES 1 Stück. IHRES a keine. V. Groß-Lichterfelde. Reihe Reihe Reihe Reihe Reihe Reihe I: 106 1U08S ENT: Wuchs schwach, dürftiges Laub, zeitiges Absterben der Blätter. N gut, Laub dunkelgrün, doch schon viel geworfen; Blätter von Ungeziefer zerfressen. r gut, Laub dunkelgrün, ebenfalls schon viel geworfen; Blätter von Ungeziefer zerfressen. : Früchte: 16 Stück. » 10 , » 11 Bericht über die internationale Konferenz über Hybridisation und Pflanzenzucht. 509 Bezüglich des Wachstums und der Stärke der Bäumchen auf der Station Weißensee dürfte sich das Resultat etwas verschoben haben, da hier die Bäumchen ihrer Stärke nach zu Anfang nicht gleichmäßig in den Reihen verteilt wurden, und in Moabit desgleichen in bezug auf Frucht- barkeit, da am 27. Mai 1905 beim Einstutzen der Seitentriebe die Leittriebe mit gekürzt worden sind. Für den Versuchsausschuß: Fr. Weber, Schriftführer. (Schlufs folgt). Bericht über die internationale Konferenz über Hybridisation und Pflanzenzucht in London vom 30. Juli bis 3. August 1906. Von L. Wittmack. (Schlufs.) Am Abend des 3. August reisten einige der Teilnehmer nach York, um wenigstens die letzten Tage der britischen Naturforscherversammlung, die dort tagte, noch mitzumachen. Die meisten aber fuhren nach Cambridge, um am 4. Ausust die von Herrn Bateson und den vielen unter seiner Leitung Arbeiten- den ausgeführten Kreuzungen zu sehen. Zuerst ging es nach dem botanischen Garten, wo der Inspektor Herr Lynch, den ich schon 1884 in Petersburg traf, uns empfing. Ihm ist kürzlich die Ehre zu teil geworden, wegen seiner Verdienste an der Universität Cambridge zum Magister of Arts (Meister der Künste) honoris causa ernannt zu werden, was fast dem Doktorgrade entspricht. Den Doktortitel pflegen in Eng- land, aulser den Medizinern, nur wenige zu erwerben. Ganz besonderes Inter- esse gewährte es allen, unter den uns Begrüfsenden auch den Sohn von Charles Darwin, Herrn Francis Darwin, zu sehen. In einem besonderen Teile des botanischen Gartens werden die Versuche ausgeführt; die meisten im Freien, einige aber auch in einem Zellengefängnis, einem Gewächshaus mit Glas- und Gazefenstern, das durch Gazewände in Zellen geteilt ist, um die Bestäubung durch Bienen ete. zu verhindern. Im Freien sind die künstlich bestäubten Blüten mit Gazebeuteln umgeben. Fräulein Marryat erklärte ihre Kreuzungen der Wunderblume, Mira- bilis Jalappa, die ähnliche Resultate ergaben, wie sie Correns in seinem S. 483 erwähnten Buche abbildet. Es gibt bekanntlich weilse, gelbe und rote Mirabilis, das Gelb ist aber rezessiv, zurücktretend. Das Weils enthält oft Rot, denn Weils mit Gelb ge- kreuzt gibt Weils mit roten Streifen. Fräulein Wehldale zeigte ihre Kreuzungen beim Löwenmaul, Antir- rbinum majus. Rein Weils kann bei diesem alle andern Farben in sich tragen, nur nicht Gelb, Weils X Gelb kann z. B. Magenta geben. Man kann die weilse Röhre der Sorte „Delila“ bei allen Farben erhalten und umgekehrt die dunkle Röhre der gewöhnlichen Sorten. Gestreifte x ungestreifte Blumen gibt ungestreifte und nie wieder gestreifte, aber gestreifte X gestreifte gibt gestreifte. Fräulein Saunders erläuterte ihre Kreuzungen zwischen glattblätterigen 38 510 Bericht über die internationale Konferenz über Hybridisation und Pflanzenzucht. Levkojen, sog. Levkojen mit Lackblatt, und behaarten Levkojen. Kreuzt man beide, so erhält man lauter behaarte. — Kreuzt man die weilsen Blumen der behaarten mit irgend einer Farbe der glatten, so erhält man stets purpurne behaarte, In der zweiten Generation erhält man behaarte und glatte in allen möglichen Farben. — Doch wir kommen zu sehr in Details. Die Levkojen- kreuzung wird besser Gegenstand eines besonderen Aufsatzes sein. Wir sahen weiter Kreuzungen von Salvia Horminum mit verschieden gefärbten Hoch- blättern. Weils X purpurn gibt in der ersten Generation lauter purpurne, in der zweiten 3 purpurne : 1 weilsen. Herr Lock demonstrierte schlieislich seine Erbsenkreuzungen. Hierauf wurden die Gewächshäuser besichtigt, die alle von einen Korridor aus zugänglich sind. Alle Pflanzen zeigten eine vorzügliche Kultur. Dann gings in die Stadt, in das Damenlaboratorium des Newnham College. Hier führte Fräulein Durham ihre verschiedenfarbigen Mäuserassen und deren Kreuzungen vor. Nun erfolgte eine längere Wagenfahrt nach der Burgoynefarm bei Im- pington, der 56 ha grolsen Versuchswirtschaft des Agrieultural College der Universität Cambridge, wo uns ein Frühstück gegeben wurde. Der Professor der Landwirtschaft Herr Middleton begrülste uns, Professor Plate von der Landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin dankte. Dann ging’s auf die Felder und hier waren es zunächst die zahlreichen Getreidekreuzungen des Herrn Biffen, die aller Interesse in Anspruch nahmen. Ein riesiges Gestell oder Haus mit Drahtgittern schützt die Pflanzen gegen Sperlingsfrais. Mehrere Sorten wurden aber auch schon im Grolsen, im freien Felde gebaut, namentlich die Kreuzung zwischen einem wenig ertragreichen, aber sehr backfähigen amerikanischen Weizen, „Red Fife“ und einem sehr er- tragreichen, aber wenig backfähigen englischen Weizen „Lamma“. Der Bastard soll die guten Eigenschaften der Eltern vereint zeigen. Ferner hat Bitten durch Auslese einiger rostfreier Ahren des sonst stark befallenen Weizens „Michigan Bronze“ und deren Kreuzung mit anderem Weizen eine rostfreie Sorte erzielt. Nieht weniger interessant waren die grolsen Felder mit Kreuzungen von Rieeherbsen oder wohlriechenden Wieken, Lathyrus odoratus des Herrn Bateson; doch deren nähere Beschreibung müssen wir auch für ein andermal auisparen. Einige von uns besichtigten mit Herrn Professor Middleton auch noch die vielen Kartoffelversuche im Grolsen. Zu Wagen ging’s nun nach einem ent- gegengesetzten Vorort, nach Grantchester, wo Herr Bateson und seine ver- ehrte Frau Gemahlin in liebenswürdigster Weise einen Fife o’elock Tea im Garten bereit hielten. Doch nicht lange, so ging’s abermals an die Besichtigung von Riech- erbsenkreuzungen, die Herr Bateson in seinem Garten ausgeführt, und endlich kam die eingehende Vorführung der vielen Hühnerrassen, die Herr Bateson, eifrig unterstützt von seiner Frau Gemahlin und Herrn Punnett, kreuzt. Noch einmal batten wir Gelegenheit, die Gastfreundschaft des Herrn Bateson zu feiern. Er gab uns in dem altehrwürdigen, aus dem Ende des 16. Jahr- hunderts stammenden Kombination Room des St. John’s College, den die Masters und Fellows des College gütigst zur Verfügung gestellt hatten, ein Abschieds- Besichtigung des Gartens und Museums des Heırn F. W. Körner-Rixdorf. 511 essen, nachdem wir vorher noch die schönen Holzschnitzereien an den Bücher- gestellen aus dem 17. Jahrhundert in der Bibliothek des College besichtigt hatten, Beim Essen sprach Herr Professor Johannsen in den herzlichsten Worten den Dank aller gegen den Leiter des Kongresses, Herrn Bateson, aus und hob dabei scherzhatt hervor, dals, trotzdem Bateson so viele Kreuzungen ausführe, er und seine Familie doch reine Engländer seien und bei dieser Nation die Gastfreundschaft eine dominierende Eigenschaft sei. Berichtigung: Heft 18 S. 484 ZI. 7 von unten liefs C. C. Hurst in Hincklei statt Hihcklei. Besichtigung des Gartens und Museums von Herrn F. W. Körner-Rixdorf. Daß die Meteorologie bis diesen Tag noch eine Wissenschaft ist, von der man eigentlich recht wenig Genaues weiß, hat uns die Woche vom 16.—23. September gelehrt. Das Barometer stand hoch, der Wind bließ unentwegt aus dem Osten, die Berichte verhießen ständig gutes Wetter, oder ließen doch aus ihrer orakelhaften Fassung einen solchen Schluß zu, und dabei ging ein ununterbrochener Regen in Strömen über Stadt und Land nieder. Dieses heillose Naß hielt auch am Dienstag, den 18. September, so manches Vereinsmitglied von dem Ausflug zurück, den die vereinigten Ausschüsse nach Rixdorf zur Besichtigung des F. W. Körnerschen Gartens und Privatmuseums unternahmen. Und wenn sich schließlich doch noch, die Gäste mitgerechnet, 40 Teilnehmer eingefunden hatten, so ist das vor allem auf die allgemein bekannte Gastfreiheit des Hauses Körner zurückzuführen. Wer aber auch gekommen war, ihm wurde viel und vielerlei geboten. Das Körnersche Gartengrundstück von etwa 10 Morgen Größe trennt in Rixdorf die Jonasstraße von der neuen Jonasstraße. Es ist noch unbe- bautes Terrain, was hier mit der ruhigen Sicherheit einer glänzenden Zukunft seiner Erschließung harrt. Es könnte hier ja jeden Augenblick „losgehen“; aber der Besitzer dieser schönen Grundstücke hat seine guten Gründe, vor- erst noch ein Wahrer und Erhalter seines Eigentums zu sein. Der ganze Garten liegt, von Sand- und Kiesbergen umgeben, wie ein versenktes Idyll in unmittelbarer Nähe der brausenden Großstadt. Wer möchte sich auch dazu verstehen, so etwas leichten Herzens herzugeben ? Der Garten ist dadurch entstanden, daß der vorhandene ausgezeichnete Bausand und Kies in tausenden von Fuhren Groß-Berlin hat aufbauen helfen müssen. Als dann die Kiesgruben weiter nach Britz hinaus verlegt wurden, sind fast 400000 Fuhren Muttererde zur Schaffung eines guten Kulturbodens angefahren worden. Und hierauf ist jener ausgedehnte und doch so behagliche Körnersche Hausgarten entstanden, der mit seinen Schattengängen, Ruheplätzen, Obstbäumen, mit seinen dekorativen Hügeln, seiner Zierkürbislaube, einem Alpinum und Pavillons für groß und klein den Lieblingsaufenthalt des Besitzers und Schöpfers dieser Anlagen bilden. 38* 512 isch des Gartens und NDR des a F. W. Körner-Rixdorf. Nun hat freilich jede Rose ihre Dornen, und auch dieser Garten hat seinen Schmerz. Zurzeit ist er seines besten Schmuckes, des Wassers, beraubt. Der Karpfenteich ist dem Austrocknen nahe, und auf dem Boden des kreisrunden ausgetrockneten Sees mit seiner Entenhütte und dem rauschenden Schilf am Ufer klagt ein geborstener Kahn von der ver- schwundenen Pracht und Herrlichkeit. Das ist so gekommen. Der neu geschaffene Teltowkanal hat den Wasserspiegel in seiner ganzen Nachbarschaft um mehrere Meter gesenkt. Und was der Kanal noch an Wasser übrig ließ, das forderten die noch tiefer gelegten Brückenfundamente. Um ihnen den nötigen Halt zu geben, wurde das Wasser in der Umgegend abgesaugt; es hat sich bis diesen Tag noch nicht wieder angefunden. Auch die Bäume, die den kleinen See um- säumen, sind laublos und gipfeltrocken. Wenn wir Herrn Körner recht kennen, so wird es nicht lange währen, und ein künstlicher See, dem jede Lust am Entweichen durch eine Betonschicht genommen ist, trägt den restaurierten Kahn auf seinen klaren Fluten. Nach der Besichtigung des Gartens wurden die Teilnehmer in einen regentrocknen Pavillon geführt, um hier von Frau Körner in liebens- würdigster Weise mit Kaffee und Kuchen bewirtet zu werden. Ein im Freien aufgeschlagenes Zelt, das mit Grün und Sonnenblumen sehr hübsch dekoriert war, konnte bei dem herrschenden Regenwetter leider nicht seinem Zwecke dienen. In dem Gartenhause nahm auch Herr Professor Dr. Rodenwaldt Gelegenheit, Herrn Körner für seine herzlichen Be- grüssungsworte zu danken und ihn als einen beneidenswerten Mann zu feiern, dem es auch in seinem Leben nicht an Glück gefehlt habe. Er sei ein glücklicher und erfolgreicher Sammler, ihm sei Sand und Kies unter den Händen zu Geld geworden und ihn umgebe ein glückliches Familien- leben. In diesem Erfrischungsraum war auch eine kleine Obstausstellung von all den Früchten improvisiert, die in dem Garten draußen in so reicher Fülle gewachsen waren. Es waren durchweg tadellose Exemplare. Von Äpfeln waren ausgelegt: Renette von Canada, Bismarckapfel, Gloria mundi, Kaiser Alexander, geflammter Kardinal, der von einer prächtigen Allee der gleichen Sorte stammte, und der Sweden-Apfel, über dessen wirkliche Herkunft und richtigen Namen schon viel geschrieben und debattiert ist. Von Birnen waren folgende Sorten vertreten: Diels Butterbirne, Marie Luise, Pastoronbirner Herzogin von Angoul&me, Himmelfahrtsbirne, Köstliche von Charneu und Boscs Flaschenbirne oder Calebasse. Nachdem die erschienenen Damen und Herren sich reichlich erquickt hatten, führte Herr Körner sie in kleineren Trupps in sein Privatmuseum, das nach seiner ägyptischen Reise aus einem Holzhause in das untere Geschoß eines massiven Hauses verlegt worden ist, wo es in größeren Räumen und wesentlich sicherer untergebracht ist. Den ersten Anstoß zur Schaffung dieses Museums haben jene hoch- Zur Geschichte des Botanical Magazine. 513 interessanten prähistorischen Funde gegeben, die aus den Körnerschen Kiesgruben zu Tage gefördert wurden, und die auch vor der wissenschaft- lichen Welt große Beachtung fanden. Vor allen Dingen ist es ein wohl- erhaltener Unterkiefer eines echten Mammuth, wie es als Elephas primi- genius in der Diluvialzeit in den Rixdorf-Britzer Ebenen sein Dasein fristete. Ir Außer diesen Funden aber, die ein pietätvoller Sammelgeist aufhob, hat so manches andere wertvolle und interessante Stück von den Reisen des Besitzers in diesem wohlgeordneten Museum seinen Platz gefunden. Der einmal erst rege gewordene Sammeleifer pflegt ja selten an Objekten der gleichen Art sich genügen zu lassen. Und so ist von einer 6000 Jahre alten Mumie bis zu einem Riesenfruchtkorb neuesten Datums von Helianthus annuus Bismarckianus alles das vertreten, was nur eines Sammlers Herz erfreuen kann. Nachdem auch dieser Teil des Programms seine Erledigung gefunden hatte, wurde eine vortreffliche Zwischenmalzeit von Obst und Fruchtspeisen schmunzelnd eingenommen. Dann erhielt jeder Gast eine bunte Stock- laterne und unter bengalischer Beleuchtung des Gartens nahmen alle Teil- nehmer herzlichen Abschied von den gastfreien Wirtsleuten mit dem festen Versprechen, im Jahre 1907 frühzeitiger und bei besserem Wetter wieder- zukommen. Siegfried Braun. % Zur Geschichte des Botanical Magazine. Von E. Goeze, Greifswald. „Der Gartenbau hat uns die längsten Serien von mit Abbildungen ausgestatteten Zeitschriften geliefert und ganz insbesondere muß hier dem- jenigen Englands ein Anerkennungstribut gezollt werden. Mit Bewunderung muß man auf das „Botanical Magazine“ blicken, ein Werk, welches 1787 begonnen, mit mustergültiger Pünktlichkeit fortgesetzt, jetzt bei der 5580. Abbildung angelangt ist. Welcher Reichtum an Formen, welch’ eine herr- liche Quelle von Dokumenten wird uns hier geboten! Ganz abgesehen von den seltenen und neuen Arten, die einem entgegentreten, verdient der ein- fache übereinstimmende Plan, auf welchem dies Werk basiert und der es eben als trefflichen Ratgeber hinstellt, ungeteilte Anerkennung. Nur um Originalabbildungen handelt es sich, jede Abbildung hat ihre eigene Nummer, jede Textseite bezieht sich nur auf eine Tafel und die Zitate aus diesem Werke können demgemäß kurz und klar sein.“ — — So sprach Alphonse de Candolle als Präsident des ersten internationalen botanischen Congresses, welcher im Mai 1866 zu London tagte. Vierzig Jahre sind seitdem ver- flossen und zu dem alten Ruhm hat das Botanical Magazine neuen hinzu- gefügt; in jeder größeren Bibliothek wird dasselbe angetroffen und Gärtner wie Botaniker schöpfen in gleich ergiebiger Weise aus dieser reichen Fund- stätte. Ein vollständiger Index, die 1., 2. und 3. Serie mit insgesamt 130 Bänden und 7990 kolorıerten Tafeln umfassend, ıst Ende 1904 erschienen und der Nutzen eines so weit zurückgreifenden Verzeichnisses kann gar nicht hoch genug veranschlagt werden. Im Anschluß hieran hat der Vorsteher Ba Zur Geschichte des Botanical Magazine. des Kew-Herbars es unternommen, die Geschichte des Botanical Magazine zu schreiben, welche in anschaulicher Weise die Vergangenheit mit der Gegenwart verknüpft. Herr W. B. Hemsley weist zunächst in seiner 63 Druckseiten um- fassenden Arbeit auf verschiedene Publikationen hin, die der Gründung des B. M.') noch weit vorausgingen. Wie frühzeitig Blumengärtnerei auf dem europäischen Festlande betrieben wurde, geht aus verschiedenen Bei- spielen hervor: Zierpflanzen wie die Aurikel und die Damaszenerrose gelangten von dort erst nach England, wo sie aber schon in den Jahren 1570—73 angepflanzt wurden. Als „Vater der Botanik in England“ wird William Turner (1510-1568) genannt und Philip Miller (1722—1771) als „Hortulanorum Princeps“ hingestellt. Von Miller’'s „Gardeners Dictionary“, welcher ins Deutsche, Französische und Holländische übersetzt wurde und 10 Auflagen erlebte, sagte Linne: „Non erit Lexicon Hortulanorum, sed etiam Botanicorum. Als Gründer des B. M. lernen wir William Curtis kennen, der dem Gartenbau und der Botanik sein ganz besonderes Interesse zuwandte. So wurden von ihm mehrere botanische Gärten angelegt, welche, nach Quartieren geordnet, die damals bekannten Arznei- und Giftpflanzen, die Küchengewächse sowie viele der in England wildwachsenden Arten ent- hielten. Sein darüber veröffentlichter Katalog, 6000 Arten und Varietäten umfassend, erschien in 7 Auflagen. Die von ihm 1771 angefangene „Flora Londinensis“, ein prachtvoll illustriertes Foliowerk, erschöpfte fast seine Mittel, wurde aber dessenungeachtet bis 1787 fortgesetzt. Alsdann ent- schloß er sich, eine Zeitschrift in Oktav zu mäßigem Preise herauszugeben, und wer hätte auch nur ahnen können, daß diese, das Botanical Magazıne nämlich mit drei Jahrhunderten in Beziehung stehen würde. Es ist in der Tat eine nach vıelen Richtungen hin unerreichte Publikation, die uns von dem allmählichen und dann immer rascheren Aufblühen der „scientia ama- bilis“ im weitesten Sinne ein anschauliches Bild darbietet. Hemsley teilt sein sehr lesenswertes Expose in mehrere Perioden ein: die erste vom Gründungsjahre (1757) bis zu Ourtis’ Tode (1800), begreift 14 Bände mit 1826 Tafeln. Greifen wir einige der von ihm besprochenen Pflanzenarten heraus, die uns aus längst verflossener Vergangenheit bis in die Gegenwart hineinführen. Schon im ersten und zweiten Bande werden Iris persica, Eranthis hyemalis, Uyclamen Coum, Üereus flagelliformis, Tropaeolum majus, Reseda odorata, Passiflora coerulea und P. alata, Spreckelia formosissima, Papaver orientale unter anderen mehr als beliebte Gartenpflanzen vorgeführt. Der 3. Band bringt auf T. 97 Fuchsia magellanica, Chile, als Fuchsia coccinea, PBrasilien, abgebildet und erst im Jahre 1868 wurde dies durch Abbildung der echten F. coccinea (T. 5740) richtig gestellt. Bei der aus Samen gezüchteten Acacia verticillata (T. 110) von Australien erkannte man zuerst die eigentliche Beschaffenheit der abgeflachten Blattstiele, den allmählichen Übergang von fiederteiligen Blättern in die kleinen, der ausgewachsenen Pflanze eigenen Organe. Als erste im B. M. 1) B. M., die hier gebrauchte Abkürzung für Botanical Magazine. . Zur Geschichte des Botanical Magazine. 15 [eb | abgebildete Orchidee erscheint Calopogon pulchellus (T. 116), welche zufällig mit Dionaea muscipula von Nordamerika eingeführt war. Da- zumal wurde die Kultur von Epiphyten geradezu als eine Unmöglichkeit angesehen und als Epidendrum cochleatum und E. fragrans (T. 152) 1786 in England auftauchten, galten sie als die größten Kuriositäten und ihr Blühen im Chelsea botanischen Garten machte ungeheure Aufsehen. Der 8. Band bringt Rosa semperflorens (T. 284), eine Varietät von R. indica; Curtis bezeichnet dieselbe „als eine der schönsten bis dahin eingeführten Pflanzen“, was hätte er aber wohl gesagt, wenn ihm ein Blick in dıe Zukunft gestattet worden wäre. Wer zählt jetzt die Schar von Remontant- und Teerosenhybriden, die aus Kreuzungen der Sommer und Herbst blühenden Monatsrose, Rosa indica var. semperflorens und R. ı. var. fragrans mit europäischen Kulturrassen im Laufe der Jahre hervorgegangen sind! Kapsche oder südafrikanische Gewächse walteten 1795 unter den im B. M. abgebildeten noch wesentlich vor. Die pracht- volle Immortelle, Helipterum eximium (T. 300) scheint aus unseren Sammlungen ganz verschwunden zu sein, zu jener Zeit wurde dieselbe in tadelloser Kultur angetroffen und sicher dürfte es sich der Mühe lohnen, sie durch Samen aus ihrem Vaterlande wieder einzuführen. Einige hübsche Erikas, Erica grandiflora (T. 189), E. cerinthoides (T. 220) und E. ampullacea, E. ventricosa, E. Massoni im 9. und 10. Bande er- öffnen den Reigen der später in unseren Kalthäusern so zahlreich ver- tretenen Arten dieser Gattung. Das chinesische Ohrysanthemum, welches Philip Miller bereits 1764 anzog, scheint bis zu seinem Erscheinen im B. M. (T. 327) kein besonderes Interesse erweckt zu haben, Curtis je- doch sagte demselben eine glänzende Zukunft voraus, und wie hat sich diese Prophezeiung bewahrheitett. Als Stammform all’ unserer farben- schillernden Cineraria-Hybriden dürfte Cineraria cruenta (T. 406) hier noch Erwähnung finden. Die englische Gartenbauliteratur war schon eine sehr reiche und vorzügliche Dienste leistete der 1782 von William Aiton herausgegebene „Hortus Kewensis“, ein mit wertvollen Beiträgen zur Ge- schichte der Einführung exotischer Pflanzen ausgestattetes Werk. Während der zweiten Periode, 1801—1826, vom 15.—53. Bande war Dr. John Sims der Herausgeber des B. M. Unter den Mitarbeitern werden Ker, Salısbury und Herbert genannt, welche sich sehr eingehend mit den Irıdaceen, Liliaceen undAmaryllidaceen beschäftigten und viele schöne Vertreter dieser Familien werden im 16. Bande und den gleich folgenden vor- geführt. Schon seit mehr als 150 Jahren war die Tigridia Pavonia ın Europa nach Abbildungen und Beschreibungen des Mexikaners Francisco Hernandez be- kannt; 1796 blühte sie zum erstenmal in England und fand bald darauf ım B.M. (T. 532) Aufnahme. Interessant ist Phlox ovata (T. 528), insofern die Rasse prächtiger Gartenvarietäten auf diese typische Art zurückzuführen ist. Als Neueinführung von Frankreich wird eine einfache und recht dürftige Dahlia coccinea auf Taf. 762 abgebildet. Das erste Oncidium, die erste Epacris bringen Taf. 777 und844; im 20. Bande treten Sarracenıa flava und Dionaea muscipula als Ankündiger der erst viel später zur Berühmtheit gelangenden Insektivoren auf. Zwei unter ähnlichen Prinzipien gegründete Zeitschriften wurden nach und nach nicht unbedenkliche a Zur Geschichte des Botanical Magazine. Konkurrenten des B. M. Der bisherige Zeichner für dieses, Sydenham Edwards, ein sehr talentvoller Künstler, rief 1815 das „Botanical Register“ ins Leben, bei welchem Dr. Lindley alsbald die Herausgabe übernahm. Bis zum Jahre 1847 fortgesetzt, veröffentlichte das B. R. im ganzen 2702 Tafeln von vorzüglicher Ausführung. Auch das 1818 von dem be- rühmten Handelsgärtner Loddiges in Hackney herausgegebene „Botanical Cabinet“, von welchem 20 Bände mit 2900 Abbildungen erschienen, ist für (Fortsetzung siehe unten.) Weiteres zur Bodenheizung. (Hierzu 8 Abbildungen). Am 19. Juli d. Js. hat Herr Dr. H. Mehner-Gr.-Lichterfelde vor den vereinigten Ausschüssen des V.z.B.d.G. sein neues Verfahren der „Bodenheizung“ (D.R.-Patent No. 141015 und 141987) in einem ein- gehenden Vortrag behandelt. Dieser Vortrag ist in Heft 16 und 17 der „Gartenflora“, S. 420—426 und 457—461, zum Abdruck gelangt. ; Der Vortrag setzt die Bekanntschaft mit den Dahlemer Ergebnissen voraus. Deshalb bringen wir für diejenigen, welche an der Besichtigung der Anlage am 19. Juli nicht teilnehmen konnten, die nebenstehenden Ab- bildungen von den Vergleichsbeeten. In der auf den Vortrag folgenden Eröterung wurde der Wunsch laut, gründlicher und mit mehr Vorbereitung über diese gärtnerische Neuerung zu diskutieren, als es in Dahlem möglich war. Hierfür wurde ein besonderer Abend in Aussicht genommen. Deshalb ist als Hauptthema für die nächste Monatsversamm- lung am Donnerstag, den 25. Oktober, abends 6 Uhr, in der Kgl. iandw. Hochschule, Invalidenstrasse Nr. 42 Die Bodenheizung zur Verhandlung gestellt worden. . Den einleitenden Vortrag hat Herr Kampffmeyer, Gärtnereibesitzer in Garzau bei Rehfelde, freundlichst übernommen. Der Herr Korreferent wird mit der Tagesordnung noch bekannt ge- geben werden. Herr Dr. Mehner hat seine Anwesenheit zugesagt. Alle Interessenten, denen wir das Studium des obigen Vortrages warm empfehlen, sind zu diesem Diskussionsabend herzlich eingeladen. Der Vorstand. den Gartenbau jener Periode nicht ohne Bedeutung gewesen. Die Ein- führung australischer Pflanzen verdankte man Solander und Sir J. Banks, noch vielmehr aber Robert Brown „Botanicorum facile Princeps“, welcher von 1801—1805 Australien bereiste, die europäischen Gärten mit vielen Arten dieser ebenso schönen wie eigentümlichen Flora bereicherte. Auch Good, A. Cunningham, J. Bowie machten sich um das Bekanntwerden hartholziger Gewächse der südlichen Hemisphäre verdient, insbesondere von Ericaceen, Epacridaceen, Proteaceen, Leguminosen, Myrtaceen, Früher Blumenkohl: geheizt. Früher Blumenkohl: ungeheizt. Unter sonst absolut gleichen Bedingungen in der Kgl. Gärtnerlehranstalt zu Dahlem gezogen. Frühkohlrabi: geheizt. Frühkohlrabi: ungeheizt. Unter sonst absolut gleichen Bedingungen in der Kgl. Gärtnerlehranstalt zu Dahlem gezogen. Frühe Mohrrüben: geheizt. Frühe Mohrrüben: ungeheizt. Unter sonst absolut gleichen Bedingungen in der Kgl. Gärtnerlehranstalt zu Dahlem gezogen. en u izt gehe üherbsen: Fr ungeheizt. Früherbsen Unter sonst absolut gleichen Bedingungen in der Kgl. Gärtnerlehranstalt zu Dahlem gezogen. Vereinswesen. 517 Rutaceen und einigen mehr, die bis Ende der fünfziger Jahre des ver- flossenen Säkulums in den Gewächshäusern eine so glänzende Rolle spielten, während die zahlreichen Iridaceen, Liliaceen usw. vom Kap schon früher aus denselben verschwunden waren. Als wichtiges Ereignis muß die Gründung der „Horticultural Society of London“ ım Jahre 1905 be- zeichnet werden, da diese Gesellschaft alsbald auf die Förderung gärtnerischer Unternehmungen einen wesentlichen Einfluß auszuüben anfing. Sammler wurden von derselben nach fernen, bis dahin wenig bekannten Ländern ausgeschickt, so gingen J. Don nach West-, J. Forbes nach Ostafrika, J. Potts und J. Parks nach China und Brasilien und David Douglas nach Nordamerika. Für unsere Gärten war namentlich letztgenannter sehr erfolgreich und werden wir auf seine Einführungen noch zurückkommen. (Schlufs folgt.) Vereinswesen. Deutsche Dendrologische Gesellschaft. | einzelnen (Quartiere erfolgte. Diese Der nächste Jahrestag wird in der | konnten erst zum Teil mit 30000 Obst- zweiten Augustwoche 1907 in Stral- | wildlingen bepflanzt werden: auf den sund abgehalten. Hinreise: *Forst- | nicht bepflanzten Stücken wurde einst- garten Jägerhof bei Wolgast. 1. Tag: weilen Gemüsebau betrieben. Putbus. 2. Tag: Ralswiek auf Rügen. Ueber die Entwiekelung der Bäume 3. Tag: Ueberfahrt Safsnitz-Trelleborg. | ist im allgemeinen ‚nur günstiges be- 4. Tag (Schweden): Malmoe, Alnarp, | Yichtet. Die häufigen Niederschläge des Lund. 5. Tag (Dänemark): Bregen- letzten Sommers übten einen äulserst tved, *Gisselfeld, **Haessel. 6. Tag: | günstigen Einfluls auf das Wachstum Kopenhagen, Charlottenlund, , der Bäume aus, trotzdem die Bearbeitung Klampenborg. — Den diesjährigen des schweren Bodens, der ‚infolge ge- Jahrestag in Oldenburg und Ostfriesland | ringen Schneefalls namentlich in den besuchten 97 Teilnehmer, von denen am | unteren Schichten eine grolse Trocken- sechsten Tage noch 66 Personen ver- | heit aufwies, sehr erschwert war. sammelt waren. — 1908 soll das Reichs- |. Um über die Brauchbarkeit ein- land (Colmar oder Metz)besuchtwerden. | zelner Obstsorten ein endgültiges Urteil zu erlangen, wurde der An- ; # pflanzung neuer Sorten eine besondere Schlesische Gesellschaft für vater- Aufmerksamkeit gewidmet. . Sollten sich Tandizcher Kultur. letztere für die dortigen klimatischen Der 83. Jahresbericht über die Tätig- | Verhältnisse brauchbar und besonders keit der Sektion für Obst- und Garten- empfehlenswert erweisen, so sollen sie bau ist in einer lesenswerten Broschüre | vermehrt .und zum Verkauf angeboten von Herrn Garteninspektor J. Hölscher | werden: auch soll, sobald genügendes herausgegeben. Pflanzenmaterial herangezogen ist, der Danach entfaltete sichindem Versuchs- | Obstmuttergarten vergrölsert und die garten in Klettendorf eine um so regere | Hauptwege mit Spalierobst bepflanzt Tätigkeit, da sich der Vorstand insbe- | werden. \ ' sondere die Einrichtung des angekauften Ansehnliche Sortimente von Sämereien Grundstücks in Grölse von lIha 78a | empfehlenswerter Gemüse- und Zier- 20 qm angelegen sein liefs. So wurde | pflanzen wurden unentgeltlich an die denn nach der Einfriedigung dieser neu | Mitglieder zum Versuchsanbau und erworbenen Parzelle zunächst vom Herrn | späteren Berichterstattung verteilt, Sektionsgärtner Frost ein Plan entworfen, _ wofür seitens der Sektion 200 Mk. aus- nach welchem dieBodenbearbeitung statt- | gesetzt waren. Dem Vereine zur Hebung fand und eine spezielle Einteilung der | des Fremdenverkehrs wurden 50 Mk. be- Bra. VERY ö \ willigt, die zum Wettbewerb der Be- pflanzung von Balkons Verwendung fanden. In der I. Sitzung im Januar hielt Herr Städtischer Generalpächter Dr. Guradze einen sehr interessanten Vortrag über: „Die Produktion landwirtschaft- licher und gärtnerischer Pflanzen auf den Breslauer Rieselfeldern‘“, aus dem wir im nachstehenden einen kurzen Auszug geben: M. H.! Zunächst will ich mich kurz darüber auslassen, was bei einem Pflanzenbau auf den Rieselfeldern das \Markanteste und Unterschiedlichste ist, gegenüber der Produktion auf gewöhn- lichen „Naturfeldern“, wie wir Riesel- wirte das zu bezeichnen pflegen, was man sonst mit dem gewöhnlichen Namen „Feld‘‘ schlechthin bezeichnet. Die Rieselfelder unterscheiden schon durch die Beschaffenheit ihrer Oberfläche von den Naturfeldern, denn sie sind künstlich planiert, d.h. in eine wenn auch nicht horizontale Ebene ge- bracht, welche die Ueberstauung mit Rieselwasser und die gleichmälsige Ver- teilung desselben ‘auf das ganze Feld ermöglicht. Während man auf anderen Rieselfelderanlagen, besonders auch auf den Berliner Feldern, viel sogenannte Hangberieselung findet, das heilst Felder, auf welchen das Rieselwasser von der hohen Seite des Feldes aus über eine stark schräge Ebene dem natürlichen Hang des Geländes folgend herabflielst, sind unsere Breslauer Riesel- felder durchweg in eine nur mit wenig Gefälle von der Horizontalen abweichen- den Ebene planiert, auf welche das Rieselwasser durch Anstauen zwischen Dämmen, die die Felder begrenzen, her- aufgelassen wird. Das Charakteristische ist nun aufser der veränderten Öber- sich fläche und der hierdurch bedingten Ver- ° änderung der Ackerkrume, die von den Naturfeldern wiederum abweichende Düngungsart, nämlich die Düngung mit flüssiger Kanaljauche. Letztere enthält Fäkalien nur in einem ganz geringen Prozentsatz, da dieselben durch alle Regen-, Haus-, Fabrik- und sonstigen Abwässer zu vielen Hunderten von Pro- zenten verdünnt - werden. Trotzdem enthält das Kanalwasser einen unge- heuren Ueberschuls an Pflanzennähr- stoffen, nicht blols wie man für ge- wöhnlich anzunehmen pflegt, an Stick- Vereinswesen. 3 stoff, sondern auch an allen anderen wichtigen Pflanzennährstoffen, insbe- sondere an Phosphorsäure, Kali, Mag- nesium, Natron und wie sie alle heifsen mögen. Hierin liegt nun der Kardinalpunkt, welcher die Bedingung der Pflanzen- produktion gegenüber derjenigen auf Naturfeldern total verkehrt. Wenn nämlich der Landwirt und Gärtner, der auf Naturfeldern Pflanzen produzieren will, vor allem die Frage zu lösen hat: „Wie führe ich dem Boden die für die Pflanzenproduktion notwendigen Nähr- stoffe in der ausreichenden Menge am leichtesten und billigsten zu?“, so lautet das Programm des Rieselwirts: „Wie habe ich den Pflanzenbau zu betreiben, ohne dals derselbe unter dem unge- heuren Ueberschufs an Nährstoff, welcher sich in dem Boden befindet, in seinen Erträgen schwer geschädigt wird?“ Bevor ich mich an die Erörterung dieser Frage begebe, will ich noch darauf hinweisen, dals man geglaubt hat, auf den Rieselfeldern grofse Quanti- täten normaler Pflanzen erzeugen zu können, wenn man das richtige Ver- hältnis unter den verschiedenen für die Pflanzenerneuerung notwendigen Nähr- stoffen herstellt. So hat man insbe- sondere geglaubt, durch starke Phosphor- säuregaben die schädlichen Wirkungen des in hohem Uebermalse vorhandenen Stickstoffes kompensieren zu können. Für derartige Versuche sind von den verschiedenen Rieselfelderverwaltungen, privaten und Öftentlichen, grofse Summen hinausgeworfen worden. Ich kann keinen milderen Ausdruck wählen, denn es war tatsächlich zwecklos weggeworfenes Geld, da ja auch die Phosphorsäure im Boden der Rieselfelder in aufserordent- lich hohem Ueberschusse vorhanden ist und von den Pflanzen nun einmal nicht mehr konsumiert werden kann, als ihnen die Natur Konsumfähigkeit zuge- wiesen hat. Wenn man nicht nur die in allen möglichen chemischen Ver- bindungen 2 basisch, 3 basisch usw. leicht, schwerer und schwer löslich vorhandene Phosphorsäure dem Acker- boden beläfst, sondern demselben auch noch ein grofses Uebermals leicht lös- licher Phosphorsäure in Form von künst- lichen Düngemitteln zugeführt hat, so hat man dadurch keineswegs erreichen können, dafs die angebauten Pflanzen weniger von Stickstoff, für welchen Neue und empfehlenswerte Pflanzen. 519 sie nun einmal eine überaus grolse Auf- nahmefähigkeit besitzen, zu sich nehmen, sondern das Milsverhältnis ist immer in der Stickstoff- und Phosphorsäureauf- nahme dasselbe geblieben. Was ist nun die Folge dieser ver- mehrten Stickstoffaufnahme durch die Pflanzen? Die Antwort lautet: „Die Pflanze erhält eine übermälsig lange Wachstumsperiode, sie reift schwer und bildet infolgedessen weniger und weniger gut ausgereifte Früchte, wenn die Jahres- zeit diesem übertriebenen Wachstum plötzlich ein Ende macht.“ Ins land- wirtschaftliche übertragen: man erntet beim dGetreideanbau viel Stroh wenige noch dazu in der Qualität minder- wertige Körner. Was die Zuckerrübe angeht, so ist | sie früher in besonders grolsen Exem- | plaren auf den Rieselfeldern gebaut, welche wegen ihres aufserordentlich ge- ringen Zuckergehaltes von den Zichorien- fabriken für geringes Geld angekauft wurden, Eine solche Verwertung der Zuckerrübe ist durchaus unrentabel und bietet in der Regel für die pro Morgen etwa 120—130 Mk. betragenden Anbau- kosten keinen Ersatz, geschweige denn einen Ersatz der Pacht und eine Verzins- quote für das Anlagekapital oder einen | geringen Unternehmergewinn. Wir haben nun durch zielbewulste Versuche erstrebt, trotz des Nährstoffüberschusses im Boden eine verhältnismälsig zucker- reiche Rübe zu erzielen. Zu Hilfe kam uns der Umstand, dals gerade bei der Zuckerrübe durch intelli- gente Züchter Sorten erzielt und konstant gemacht worden sind, welche selbst bei hoher Stickstoffzufuhr noch verhältnis- mälsig reich an Zuckerprozenten bleiben, Die Verwendung dieser Sorten hat im Verein mit der als zweckmälsig von und ı uns befundenen Anbauart es ermöglicht, eine nicht allzusehr unter mittlerem Durchschnitt an Zuckergehalt stehende Zuckerrübe zu erzeugen, deren Gewichts- erträge trotzdem allerdings in der Regel unter dem mittleren Ertragskoeffizienten von anderen gleichwertigen Bodenarten | zurückbleiben. Ein Hauptfaktor für diese immerhin meist geringen Erträge ist die grolse Anzahl von Rübenschädlingen, besonders von tierischen Schädlingen, wie Sylpha atrata, Cassida nebulosa und anderen, welche sich in trockenen Zeiten auf den Rieselfeldern gerade in ungeheuren Mengen einstellen und schwer zu ver- tilgen sind. Eine bedeutend dankbarere Pflanze ist die Futterrübe. Sie liefert fast stets mittlere bis hohe Erträge und besitzt aulserdem den gro/sen Vorzug, dals man sie auf Dämmen bauen und in trockenen Zeiten mit Rieselwasser über- stauen kann, ohne das Wachstum zu schädigen. Leider verbietet sich der Anbau von grolsen Flächen Futterrüben, durch die immerhin beschränkte Absatz- möglichkeit; nur in Jahren, welche wie das Jahr 1904 grofse Futterarmut allent- halben erzeugen, ist es möglich, grolse (uantitäten zu einem rentablen Preise zu verkaufen. Von anderen Hackfrüchten baue ich nur noch die Pferdemöhre an, ohne zu allzu guten Resultaten gelangt zu sein. Diese wird hauptsächlich zur Fütterung der Fohlen in der eigenen Wirtschaft verwertet und zum kleinen Teil in die Stadt an Pferdebesitzer ver- kauft, da sie ein aufserordentlich gutes Beifutter für die Pferde, besonders in der Zeit der Härungsperiode ist. Leider ist der Verkaufspreis in Breslau meist unlohnend. (Schluls folgt.) Neue und empfehlenswerte Pflanzen. Nymphaea Zenkeri Gilg, n. sp. Durch die GütedesHerrnDr.Winckler. des früheren Direktors des botanischen Gartens in Viktoria, Kamerun, erhielt der hiesige Garten einige Samen dieser niedlichen Wasserrose, die sofort nach dem Empfang, Anfang Mai ausgesät wurden. Obwohl die aufgegangenen Sämlinge anfänglich ein sehr schwaches Wachstum zeigten, gelang es doch, | während des Sommers zwei Exemplare | ! zu kräftigen Pflanzen heranzuziehen, so dals wir das Vergnügen hatten, am 15. September die erste Blüte beobachten zu können. Da die Art neu ist und sich bisher noch nicht in Kultur befand, so gestatte ich mir, eine von Prof. Gilg in „The \Waverlilies by Henry: Ss. Conrad“ gegebene Beschreibung, die nur nach 520 Pflanzenschutz. getrockneten Herbarexemplaren gegeben werden konnte und deshalb einiger Be- richtigungen bedarf, nachfolgend zu er- gänzen: Rhizom klein, konisch. Blätter lang gestielt, tief herzförmig, die grölste Breite des Blattes seitwärts der Ansatzstelle des Stieles, tief und sehr breit dreieckig ausgeschnitten. Der Ausschnitt der Blätter ist sehr charakteristisch, er ist sehr .weit und bildet eine im ganzen konvexe Linie, die sich an der Spitze ı gestreckt als das an der oben angegebe- der Zipfel nicht wendet. hautartig; Rand ausgeschweift — gezähnt. Blattoberfläche glatt, unterseits dicht und kurz behaart; die Aderung tritt auf wieder nach innen Blattstruktur relativ dünn und der. Oberseite der Blätter nicht hervor, Blatt- und namentlich der ziemlieh weit aus der Wasserfläche emporragende Blütenstengel stark behaart. Blumen 5—7 em im Durchmesser, weils, aulsen rötlich angehaucht; Kelchblätter 4, oval — lanzettlich zugespitzt, dunkelgrün, an der Basis und an den Adern rötlich an- gehaucht. Blumenblätter 7—8, schmäler als die Kelchblätter, weifs, mit rötlichem Schimmer, an der Spitze grünlich. Staubblätter 35 —45, breit—lineal, länger nen Stelle abgebildete Staubblatt. J. Hölscher, bot. Garten, Breslau. Pflanzenschutz. Vergiftung durch eingeführte blau- säurehaltige Bohnen. Vor ungefähr Jahresfrist berichtete der Direktor der König]. tierärztl. Hoch- schule in Hannover, Reg.-Rat Prof. Dr. Dammann in der „Deutsch, tierärztl. Wochenschr.“ über „Massenvergiftung von Pferden, durch blausäurehaltige Bohnen“, die von einer Hamburger Firma aus dem Auslande, angeblich aus Java, eingeführt | worden waren. Der Präsident des Kaiserl. Gesundheitsamtes hat in dieser | Angelegenheit unlängst dem Herrn Staatssekretär des Innern nach der „Zeitschr. f. Agrarpolitik“ (Berlin, Ver- lag von Paul Parey) folgenden Bericht erstattet: Das Vorkommen von. Blausäure Rindern und Schweinen ı In den meisten dieser Pflanzenteile ist die Blausäure nicht in freier Form, sondern als Amygdalin vorhanden, eine chemische Verbindung, die sich leicht bei Gegenwart von Wasser unter der Einwirkung eines gleichzeitig in den Pflanzenteilen enthaltenen Fermentes — des Emulsins oder unter der Ein- wirkung von Säure in freie, giftige Blausäure, in Traubenzucker und Benzal- dehyd spaltet. In neuerer Zeit hat man noch andere Pflanzen aufgefunden, in denen unter Umständen erhebliche Mengen von Blausäure enthalten sind, z. B. in den Samen von Gynoecardia odorata, in allen Teilen von Pangium edule, die auf Java vorkommt, in Lotus ‚ arabicus, in Sorghum vulgare und be- im ı Pflanzenreiche wurde schon vor langer Zeit beobachtet, und es ist allgemein | bekannt, dafs derGenuls gewisser Samen, | die Blausäure in verhältnismälsig grolsen Mengen abzugeben vermögen, unter ge- wissen Bedingungen eine Gesundheits- schädigung herbeizuführen vermag. Hierbei kommen in bitteren Mandeln, Pfirsich-, Pflaumen- und Kirsehkerne, darnach die Kerne der Aepfel und Birnen, sowie die sülsen Mandeln in Betracht. Ferner ist Blau- säure in den Blättern, Blüten und in der Rinde von Prunus Padus, in den Kirschlorbeerblättern, in den jungen Trieben von Pirus malus und Sorbus aucaparia enthalten. erster Linie die sonders in der hier in Frage stehenden Pflanze Phaseolus lunatus, welche auch Mond-, Lima-, Duffin- oder Kratokbohne genannt wird. Diese Pflanze, welche wahrscheinlich ursprünglich in Süd- amerika einheimisch ist, steht unserer Gartenbohne (Vietsbohne) nahe und wird jetzt allgemein in den Tropen als Ge- müsepflanze angebaut. Auf ihre Giftig- keit ist in der älteren Literatur und auf- fallenderweise auch in wichtigeren neueren botanischen Werken nicht hin- ' gewiesen; nur in dem Lehrbuch der Toxikologie von Lewin findet sich eine Angabe, dals die Samen dieser Pflanze zu etwa 0,25 %,. Blausäure entwickeln. Die älteste Abhandlung über das Vor- kommen von Blausäure in den Samen Pflanzenschutz. 521 von Phaseolus lunatus ist in der in London erscheinenden Zeitschrift für | Therapeutik und öffentliche Gesundheit „Ihe Practitioner* gefunden worden. Nach dieser beobachteten Davidson und Stevenson einen Vergiftungsfall, welcher durch den Genuls der Mauritius kultivierten und dort gelegent- lich als Nahrungsmittel von den niederen Bevölkerungsschickten verwendeten Boh- nen von Phaseolus lunatus(Poisd’Achery) verursacht worden war, und bei welchem drei Personen, eine davon mit tödlichem | Ausgang, erkrankten. AusderAbhandlung geht hervor, dals gewisse Sorten .der auf Mauritius wachsenden Bohnen giftig sind, während im allgemeinen die weilsen Bohnen als genielsbar gelten. Die Verfasser sind der Ansicht, dals alle Varietäten in einem gewissen Wachs- tumszustande giftig sind und teilweise nach der Reife in getrocknetem Zustande: ihre Giftigkeit verlieren. Sie haben durch ihre Untersuchungen festgestellt, dals der giftige Bestandteil aus Blau- säure besteht, die indessen in. den Bohnen nicht in fertig gebildetem Zu- stande vorhanden ist, sondern sich beim Behandeln derselben in zerkleinertem Zustande mit Wasser, ähnlich wie bei den bitteren Mandeln, bilden. Sie ver- muten, dals in den Bohnen Stoffe ent- halten sind, die, ähnlich dem Amygadalin und Emulsin, beim Zusammentreffen in | wässeriger Lösung unter Abspaltung von Blausäure auf einander einwirken. im Jahre 1903 veröffentlichten Dunstau und Henry den dritten Teil ihrer Unter- suchungen über die Entstehung der Blau- säure in den Pflanzen (Proceedings of the Royal Society of London), in welchem sie insbesondere das Vorkommen von Blausäure in den hier in Rede stehenden Bohnen erörterten. Sie heben hervor, dals infolge des Genusses der braun bis violett gefärbten Bohnen vielfach Gift- wirkungen beobachtet worden sind, während die weilsen kultivierten Bohnen sich niemals als giftig erwiesen haben. Es gelang ihnen bei der Untersuchung, den wirksamen blausäureabspaltenden Körper aus den Bohnen abzusondern; er ist, wie das Amygdalin, ein Glukosid, welches sie Phaseolunation genannt haben, und das bei Wasser intolge der Einwirkung eines in den ‘Bohnen gleichzeitig enthaltenen Fermentes in freie Blausäure, Azeton und Traubenzucker zerfällt. auf | Gegenwart von | nannten Ohemiker haben das Phaseo- lunatin in reiner Form dargestellt und ı seine chemische Konstitution sowie die wichtigeren physikalischen Eigenschaften bestimmt, Die in neuester Zeit mehrfach beob- achteten Vergiftungsfälle durch blau- säurehaltige Bohnen, die nach euro- päischen Staaten eingeführt worden waren, haben zur Folge gehabt, dafs von verschiedenen Seiten diesen Bohnen eingehendere Aufmerksamkeit zugewandt wurde; insbesondere hat sich das Im- perial Institute in London näher damit befalst und eine Abhandlung in dem „Bulletin of the Imperial Institute‘ ver- öffentlicht, deren Inhalt im Auszuge folgender ist. — Es ist zu unterscheiden zwischen den hochgiftigen Bohnen von Phaseolus lunatus, die in Java und Mauritius wild oder in halbkultiviertem Zustande wachsen, und denen, die in Indien und anderen Ländern durch mehr oder weniger sorgfältige Kultivierung erhalten und als Viehfutter unter der Bezeichnung Rangoon-, Paigya- oder ' Burmabohnen eingeführt werden. Die indischen Bohnen kommen in zwei Sorten vor, einer weilsen und einer ge- färbten (pink) mit purpurnen. Flecken. Bei der Prüfung ergab sich, dals die | erste. Sorte: . keine "Blausäure enthält, während die andere Spuren davon auf- weist und immerhin als nicht 'unver- dächtig angesehen werden kann, zumal veränderte klimatische oder kulturelle Bedingungen unter Umständen zur Er- zeugung giftiger Bohnen führen können. Dals die weilsen Bohnen von Phaseolus lunatus ungiftig sind, wird auch von anderer Seite hervorgehoben. Nach einer Mitteilung des Direktors des Botanischen Gartens in Buitenzorg auf Java, Dr. Treub, an den Direktor des Imperial Institute sollen die dort gewachsenen weilsen Bohnen ungiftig sein; ebenso wurden aus Amerika stammende und in Frankreich aufgekaufte weilse Bohnen in dem genannten Institute als frei von Blausäure befunden. Es würde hier- nach anzunehmen sein, dals die weilsen Bohnen, die von der sorgfältig kulti- vierten Art von Phaseolus lunatus stammen, unbedenklich sind, und dals keine Gefahr vorliegt, solange sich der Handel mit dieser Ware auf die weiise Sorte beschränkt. In der Abhandlung ı in dem „Bulletin of the Imperial Institute‘* Die ge- | wird auch darauf hingewiesen, dals es 522 Pflanzenschutz. bei einem ausgedehnteren Handel wahr- scheinlich sei, dafs gelegentlich eine Verwechselung zwischen giftigen und ungiftigen Bohnen vorkommt. Diese Befürchtung hat sich als begründet er- wiesen; denn es sind sowohl in Eng- land als auch in Holland Vergiftungs- fälle vorgekommen. In England sind in einem Falle Schafe vergiftet worden, in einem anderen 20 Kühe, und zwar durch Bohnen, die anscheinend aus Java ein- geführt worden sind. Diesen Angaben des „Imperial In- stitute* ist hinzuzufügen, dals es sich nach einer von Guignard in den „Comptes rendues de l’academie des sciences“ 1406 veröffentlichten Arbeit über blau- säurehaltige Bohnen bei dem in Holland vorgekommenen Fall um eine Vergiftung von vier Personen handelt, die nach dem Genufs von aus Indien nach Rotter- dem eingeführten, als „Feves de Kratok“ bezeichneten Bohnen von Phaseolus lu- natus starben. Einzelheiten dieses Falles finden sich in einer in der „Zeitschrift für analytische Chemie* 1905 von Roberston und Wyme veröffentlichten Arbeit. Guignard führt auch in der obengenannten Abhandlung an, dals in Jüngster Zeit in Belgien mehrere Ver- giftungen von Tieren vorgekommen seien. Die in der eingangs erwähnten Druckanlage aufgeführten Vergiftungs- fälle im Reg.-Bez. Hildesheim im No- vember 1905 sind zweifellos auch durch den Genuls derartiger Bohnen bewirkt worden. Dem Gesundheitsamte wurden vor kurzem von dem Rittergutsbesitzer und königl.Vekonomierat G. Vibrans in Wend- hausen (Reg.-Bez. Hildesheim) eine Probe von angeblich aus Java stammenden blau- säurehaltigen Bohnen mit dem Hinweise auf einen der Fachpresse zufolge in Antwerpen vorgekommenen Vergiftungs- fall übersandt und zur Verfügung ge- stellt. Diese Probe wurde im chemischen Laboratorium des Gesundheitsamts einer Untersuchung unterzogen, die zu folgen- dem Ergebnisse geführt hat. Die Probe stellt ein Gemisch von mannigfach gefärbten Bohnen dar, die der Gestalt nach einander ähnlich sind, in bezug auf die Färbung jedoch von einander abweichen und sich in die folgenden Sorten trennenlassen: 1. weilse, 2. hellbraune, 3. dunkelbraune, 4. rot- bis blauviolette, 5.schwarze und 6. solche, die mit meist violetten Flecken und Strei- ‘und zeigen eine schärfere Kante, fen gesprenkeit sind. Zwischen diesen Sorten bestehen jedoch Uebergangs- formen, so dafs diese Einteilung nicht streng durchführbar ist. In ihrer Form erinnern die Bohnen an die gewöhn- lichen Gartenbohnen: bei näherer Be- trachtung und besonders beim Vergleich mit Proben von diesen zeigen sich in- dessen einige Unterschiede. Die blau- säurehaltigen Bohnen haben nicht die ausgesprochene Nierenform der Garten- bohnen, sondern infolge der stärkeren Ausbildung der einen Hälfte meist die Form eines ungleichseitigen Vierecks, dessen Ecken abgestumpft sind. Von der Ansatzstelle des Samenstiels aus verlaufen meist radiale Streifen und flache Furchen, die besonders bei den heller gefärbten und braunen Bohnen an der dunkieren Farbe erkennbar sind. Die Bohnen sind fast sämtlich flacher als Gartenbohnen. Bei der Bestimmung der Abmessungen von 10 Bohnen ergaben sich im Mittel folgende Werte: Länge 13 mm, Höhe 8 mm, Dicke 5 mm. Das Gewicht von 100 Bohnen betrug 37,6 @. Diechemische Untersuchung erstreckte sich auf den qualitativen Nachweis der Blausäure und auf die Bestimmung ihrer vorhandenen Menge. Für die qualitative Prüfung wurden die gemahlenen Bohnen in einem Kölbehen mit der gleichen Menge Wasser vermischt. Schon nach einer halben Stunde war Blausäuregeruch wahrnehmbar, der sich bei weiterem Stehen verstärkte und nach zwölfstün- digem Stehen besonders auffällig war. Ein Streifen Kupfersulfat - Guajakharz- papier, der in das Kölbchen hinein- gehängt wurde, färbte sich augenblick- lich blau. Nachdem der Inhalt des Kölbehens noch mit weiteren Mengen Wasser verrührt war, konnte in je 5 cem des filtrierten Auszugs Blausäure durch die bekannten Reaktionen (Ueber- führung in Berlinerblau, in Eisenrhodanid, sowie in Silbereyanid) nachgewiesen werden. Bei einem zweiten Versuche wurde an Stelle des Wassers verdünnte Salzsäure verwendet. Es trat auch hierbei nach kurzer Zeit der Blausäure- geruch auf; die vorher genannten Re- aktionen bestätigen auch bei diesem Versuche das Vorhandensein von Blau- säure in den Bohnen. Zum Zwecke der Mengenbestimmung der Blausäure wurden die Bohnen in: einer Handmühle möglichst fein ge- Pflanzenschutz. 523 mahlen, das Mehl zur Zersetzung der in den Bohnen enthaltenen Blausäure- verbindung mit Weinsäurelösung über- gossen und das Gemisch, nachdem es durch Umschwenken gleichmäfsig ver- teilt worden war, 24 Stunden stehen gelassen. Dann wurde Wasser hinzu- gegepen und die Flüssigkeit mit Wasser- dampf so lange destilliert, bis die letzten Anteile des Destillats keine Reaktion auf Blausäure mehr ergaben. In dem erhaltenen Destillate wurde die Blau- säure durch Titration mit Silbernitrat- lösung in bekannter Weise bestimmt. Durch einige Vorversuche wurde zu- nächst ermittelt, wie lange das Bohnen- mehl mit der verdünnten Weinsäure stehen muls, um alle gebundene Blau- säure freizumachen. Es ergab sich da- etwa 24 Stunden ein Maximum erreicht; ein längeres Stehenlassen — bis zu 72 Stunden — erwies sich, da die Menge an Blausäure hierbei nicht zu- nahm, als zwecklos, Zwei Versuche, die zunächst mit einer Durchschnittsprobe vorgenommen wurden, ergaben in beiden Fällen einen Gehalt von 0,17 pCt. Blausäure; diese Menge stimmt annähernd mit der von Dammann und Behrens gefundenen überein. Um festzustellen, ob der Blau- säuregehalt etwa einer bestimmten, durch die Farbe gekennzeichneten Sorte der Bohnen zuzuschreiben sei, wurden aus einer gröfseren Menge des Bohnen- gemisches einzelne Sorten ausgelesen und gesondert geprüft. Das Ergebnis ist in der folgenden Tabelle zusammen- bei, dals die Blausäuremengen nach | gestellt. 5 Von dieser ae Farbensorte sind T Farbensorte in dem ursprüng- BL Blau aue lichen Gemische eu en vorhanden pOt. Versuch I | Versuch II 1. | Weilse . 3,95 0,12 0,12 2. | Hellbraune 17,59 0,24 0,24 3. | Dunkelbraune : 16,67 0,16 0,16 4. | Rot- bis blauviolette 22,47 0,19 0,19 5. | Schwarze . 2,16 0,12 = 6. ] Gesprenkelte. 37,16 0,18 0,20 Es zeigt sich somit, dals der Blau- säuregehalt in den einzelnen Sorten wohl verschieden hoch ist, dafs aber sämtliche Bohnen erhebliche Mengen der Säure enthalten. Bemerkenswert ist im be- sonderen, dals auch die weilsen Bohnen stark blausäurehaltig sind. Wenn auch schon bald nach dem Bekanntwerden der Vergiftungsfälle im Regierungsbezirk Hildesheim von ver- schiedenen Seiten vor dem Genusse der Bohnen von Phaseolus lunatus in den Tageszeitungen und landwirtschaftlichen Fachzeitschriften gewarnt worden ist, so dürfte es doch zweckmälsig sein, die beteiligten Kreise auch amtlicher- seits auf die Gefährlichkeit der in Frage stehenden Bohnen aufmerksam zu machen und insbesondere die mit der Einfuhr von Futtermitteln sich befassenden Handelsfirmen sowie die landwirtschaft- lichen Kreise, die Bohnen verfüttern, zu entsprechender Vorsicht zu mahnen. Eurer Exzellenz darf ich daher ge- horsamst anheimstellen, geeignet er- scheinenden Falles die Angelegenheit zum Gegenstand eines Rundschreibens an die Bundesregierungen zu machen. Auch dürfte es sich empfehlen, der Kolonialabteilung von der Angelegenheit Kenntnis zu geben. Kleinere Mitteilungen. Kleinere Mitteilungen. Herbstiärbung bei den Laubhölzern im Park und Garten. Jede Jahreszeit hat ihre besonderen Reize. Während das Frühjahr und der Sommer in der Natur ein frisches Grün und Blütenfülle zeitigt, kleidet der Herbst die Landschaft in die Farben der Frucht- reife in allen Farbenabstufungen vom satten Gelb bis zum dunkelsten Rot. Wie in ein Festgewand kleiden sich zum Abschied die meisten Laubgewächse. Bei vielen Laubhölzern ist diese Herbst- färbung so wunderschön, dals der Land- schaftsgärtner bei Anlagen von Parks und Gärten auch dieser Jahreszeit Rechnung trägt und die Baumgruppen so zusammenstellt, dals eine schöne Herbstwirkung erzielt wird. Wohl mancher Berliner Ausflügler wird .die Birkenallee am Müggelberg bewundert haben, wenn sie sich im Herbst sattgelb aus dem dunklen Grün der Nadelhölzer abhebt. Das sind unbeabsichtigte Land- schaftsbilder von bestriekender Schön- heit. Eine mit Laubhölzern bestandene | Anhöhe wird zur Zeit der Herbstfärbung | jeden Naturfreund immer wieder zur Bewunderung hinreilsen. Die meisten Baumarten, welche den ganzen Sommer unbemerkt nebeneinander haben, zeichnen sich in ihrem Herbst- kleid scharf schon von weitem sichtbar | Die wilde Brombeere | voneinander ab. am Gehölzrande oder im Graben, an der man die ganze Zeit achtlos vorbei- gegangen ist, zwingt uns, ihr rotbraunes Kleid zu bewundern. Der gewöhnliche wilde Wein Ampelepsis quinquefolia und dessen Abarten färben sich in der Herbst- zeit in den leuchtendsten Färbungen. Auch viele Arten des echten Weins, ganz besonders aber Vitis amurensis, dessen Blätter im Herbst leuchtende und dunkelrote bis violette Farbentöne an- nehmen, ist zur Berankung von Lauben und Mauern ganz ausnehmend schön. Leider ist diese Herbstpracht der Laub- gehölze nur von kurzer Dauer, auch | nicht in jedem Herbst gleichmälsig schön, zumal, wenn um diese Zeit ein regne- risches und stürmisches Wetter die Bäume schüttelt oder ein früher zeitiger Frost der Herrlichkeit ein jähes Ende bereitet. Anzahl Parkgehölze, die auch im minder gestanden | ı braunrot. Es gibt jedoch eine ganze günstigen Herbst ihre Färbungen zur Entfaltung bringen und an einem sonnig schönen Tage um so kraftvoller aus der Umgebung hervorleuchten. Obenan stehen in der Herbstfärbung eine Anzahl Eichenarten, von denen ich nur folgende erwähne: Quercus palustris, die Sumpfeiche mit glänzend dunkelroter Färbung, Quercus tinetoria, orange bis blutrot; Quercus alba elongata und Quereus paludosa, prachtvoll violettrot; Quercus coceinea, herrlich rot: Quercus rubra, mehr oder weniger leuchtendrot bis orangegelb. Ebenso sind eine Anzahl Ahornarten von prächtigster Herbstfärbung, z. B. Acer rubrum ist im Herbst vom präch- tigsten leuchtendrot; ferner dessen Abarten, wie Acer rubrum tomentosum, Schlesingeri, Acer coceineum, zeichnen sich durch herrliche Herbstfärbungen aus. Herrliche Parkgehölze sind viele Dorn- arten. Aulser ihrer Blütenfülle und Fruchtzierde prangen viele in den herrlichsten Herbstfärbungen z.B. Cra- taegus apiifolia, Crataegus arborescens sind in ihrer Färbung prächtig rot; Crataegus intricata herrlich dunkelpur- purbraun; Crataegus prunifolia dunkel- Auch die Ebereschen entfalten ihre volle Schönheit erst im Herbst. Aulser dem Fruchtschmuck haben sie schöne Herbstfärbungen, besonders Sorbus Aria lutesecens, mit sattgelben Tönungen. Viele Zieräpfel und Zierbirnen zeichnen sich gleichfalls durch schöne Herbst- färbung aus. Von sonstigen allgemein bekannten Gehölzen weisen auffallende Herbst- färbungen verschiedene Hartriegelarten auf, und zwar ist hier braunrot vor- wiegend, z.B. bei Cornus florida, Cornus sibiriea, Cornus alba und deren Varietäten darunter Cornus alba Späthi, deren grün und gelb gerandete und gezeichnete lätter im Herbst eine wunderbare Bronzetönung annehmen. Unter den winterharten Evonymus ist Evonymus americana angustifolia aulserordentlich wirkungsvoll. Die Blätter färben sich hier auf der Oberfläche herrlich rotbraun. Die meisten Schlingarten sind schön in der Herbstfärbung, darunter Viburnum pruni- Kleinere Mitteilungen. 525 folium mit dunkelbraunroten Tönen. Bei | der Produzent sein Obst schickt und die der pontischen Azalie, Azalea pontica, werden die Blätter feurig rot, ebenso bei vielen Berberitzen, worunter Berberis Thunbergi herrlich leuchtendgelblichrot sich von Ferne bemerkbar macht. Paul Jurafs. „Wie erzeugt und verwertet der ameri- kanische Farmer sein Obst und was kann der deutsche Obstzüchter hier- aus lernen ?“ Ueber dieses interessante Thema hielt Herr E. Gro[s von der landwirtschaft- lichen Akademie zu Tetschen-Liebwerd | auf Grund seiner persönlich gesammel- ten Erfahrungen einen Vortrag in Dresden und führte nach der „Oesterreichischen Gartenzeitung‘ ungefähr folgendes aus: Er beschäftigte sich hierbei hauptsäch- lich mit dem östlichen Teil Nordamerikas, woselbst weit ausgedehnte Flächen Ackerlandes mit Aepfeln und Pfirsichen bepflanzt sind, die sich in den letzten Jahren als Absatzgebiet auch Europa, vor allen Dingen England und Deutsch- land, erworben haben. Es sind, wie Prof. Grofs hervorhebt, nur gewisse Apfelsorten, wie Baldwin, York-Imperial, Greenings, Ben-Davis, Newton-Pipping und andere, die hauptsächlich angebaut werden. Der Amerikaner hat heraus- gefunden, sagt der Vortragende, dals für den feldmälsigen Obstbau der Halb- stamm die weitaus vorteilhafteste Form ist und empfiehlt, dieser auch bei uns mehr Beachtung zu schenken. Der Baumpflege- widmet der Amerikaner weniger Aufmerksamkeit als das in Deutschland der Fall ist, wobei aller- dings zu berücksichtigen sein wird, dals die dortigen Anlagen meist jüngeren Datums sind und deshalb bei weitem nicht der Pflege, wie ältere Baumgüter, bedürfen. Zur Prüfung von Neuheiten ist eine staatliche Versuchsstation vor- handen, weniger interessieren sich aber Obstliebhaber, deren Zahl auch bei weitem | ' ist ohne Zweifel eine der schönsten und Dagegen wird eine grolse Sorgfalt von | grofsblumigsten unter den bekannteren kleiner sein dürfte, als bei uns, hierfür. dem Amerikaner auf das Einernten ver- wendet. Sie ernten das Obst kurz vor der Baumreife und pflücken nur gut ausgebildete Früchte. Aulserdem werden die Aepfel direkt in Kisten und Fässer | verpackt und bleiben nicht erst noch | tagelang, wie das in Deutschland oft geschieht, an der Luft liegen. Es gibt dort besondere Packhäuser, an welche es ihm dann durchaus marktfähig gegen mälsige Kosten in Fässer und Kisten bringen. Welche Sorgfalt hierauf ver- wendet wird, und welche Uebung die Amerikaner in dem Einpacken besitzen, bestätigt, dals die Pfirsiche von Kali- fornien nach London gelangen, ohne dafs sie nennenswert gelitten haben. Der Obstgenufs hat sich aulserdem in Amerika aufserordentlich eingebürgert; es gibt keine Mahlzeit ohne Obst, und selbst in den Eisenbahnzügen fahren Obstverkäufer mit und bieten ihre Früchte den Reisenden an. Auch das Trocknen, und Konservieren von Obst wird in Amerika im grofsen betrieben und die Früchte sind verhältnismälsig billig. Die Konservenfabriken arbeiten gewöhnlich mit bedeutenden Mitteln und sollen, wie Prof. E. Grols schildert, grolsartig ein- gerichtet sein. Schliefslich bemerkt er noch, dals das Obst dort nicht mehr als Genulsmittel betrachtet wird, sondern, wie das ja bei uns früher auch der Fall war, als einfaches Nahrungsmittel und allen Schichten der Bevölkerung zu mälsigen Preisen zugängig ist. Während der Obstexport aus den Ver- einigten Staaten im Jahre 1901 8), Millionen Dollar, d. h. zirka 36 Millionen Mark betrug, stieg derselbe 1903 bereits auf 20 Millionen Dollar, d. h. 85 Millionen Mark; er dürfte in den nächsten Jahren noch weit grölsere Ausdehnung ge- winnen. Prof. Grofs weist darauf hin, dafs auch in Deutschland noch unge- heure Strecken Landes teilweise brach liegen, von denen sich Tausende von Hektar zur Anlage von ÖObstgärten ganz vorzüglich eignen würden. Wenn diese rationell bewirtschaftet werden, dürfte der Erfolg nicht ausbleiben. Beitrag zur Kultur von Cattleya gigas. Cattleya gigas Linden et Andre (Cattleya Warscewiczii Rchb. f.) Cattleyen. Cattleya gigas ist aber auch als ein sehr unsicherer Blüher bekannt. Ferner weils man, dafs unter einer grölseren Anzahl von C. gigas einzelne Pflanzen, und zwar immer dieselben, alljährig in Blüte kommen, während andere von der gleichen Importation, und unter ganz derselben Behandlung und Bemühung des Kultivateurs, ein Kleinere Mitteilungen. oder zwei Jahre aussetzen, ja nur selten, | oder überhaupt gar nicht in Blüte kommen. An dieser Individualität der Pflanzen ist zunächst wenig zu ändern. Auch sind die Blumen der einzelnen Pflanzen sehr verschieden. Die Blumen einiger Varietäten sind grols und von wunderbarer brillanter Zeichnung und tiefstem Kolorit, hingegen andere bringen verhältnismälsig nur kleine und unan- sehnliche Blumen, Auf Grund dieser obigen Tatsachen erklären sich auch die von einigen Örchideenliebhabern bezahiten horren- den Preise für ganz besonders ausge- wählte, hervorragend seltene Varietäten. Während der Ruhezeiten bringe man Cattleya gigas aus der warmen und | feuchten Abteilung möglichst in einen entsprechend kühleren und trockneren Raum. Ein leichtes Einschrumpfen der Bulben kann wenig schaden, da sie sich, wenn die Wachstumszeit kommt, sehr leicht wieder vollbackig macht, man gebe ihraber, um ein Vertrocknen der meisten- teils sehr starken Wurzeln zu verhüten, von Zeit zu Zeit Wasser, und zwar möglichst Regenwasser, Vierzehn Tage nach der Blütezeit ist unstreitig die beste und richtigste Zeit zum Verpflanzen, da später die jungen | Triebe eine grolse Anzahl Wurzeln her- vorbringen, welche sofort die neue Erd- | mischung zu würdigen wissen werden, während, wenn die Operation des Ver- | pflanzens erst später vorgenommen wird, ein Zerbrechen oder Beschädigen der | Wurzeln unvermeidlich sein würde. Um nun C. gigas in Blüte zu bringen, ist vor allen Dingen nötig und als Hauptbedingung erforderlich, dafs die Pflanzen volles klares Licht erhalten. Man pflanze C. gigas in Holzkörbe oder in Töpfe mit Vorrichtungen zum Aufhängen oder in sonst passende Ge- fässe, welche auf vorhandenen Stellagen Platz finden können. In beiden Fällen müssen die Pflanzen in nächster Nähe des Glases aufgehangen oder aufgestellt werden. | C. gigas verlangt Sonne und abermals | Sonne, dabei reichlich Luft und Wasser; dort, wo die meiste Sonne hinscheint, wird sie freudig und willig Bulben, Blätter und Blumen bringen. Aber von der Zeit des Treibens an bis zur Voll- endung ihres Wachtums verlangt Catt- leya gigas von seiten des Kultivateurs eine grolsmütige Behandlung und darf ihr in keiner Weise Mangel zugemutet werden. Keine Orchidee ist für klares Licht, viel Luft und reichlich Wasser so dankbar, als C. gigas. Auch versäume man nicht, an wär- meren Sommertagen auch das Nachts Luft zu lassen. Ebenso ist ein leichtes Beschatten der Pflanzen an sehr heilsen Tagen, wenigstens in den Mittags- stunden, neben der absolut nötigen feuchten Luft des Hauses, ratsam. In ihrer Heimat Neu-Granada wächst O.gigas hauptsächlich auf hohen Bäumen, an deren Stämmen und Aesten in der Nähe und an den Seiten der Flufsufer und ist dort der grölste Teil der stärksten importierten Pflanzen, den direkten Sonnenstrahlen ausgesetzt, gefunden worden. Auch in voller Sonne an Ge- stein wachsend, wurden Prachtstücke gesammelt. Pflanzen, welche man an schattigen Stellen fand, waren schwach an Bulben und Blättern und sehr blumenarm. Der dortigen sehr hohen Tagestempe- ratur folgen gewöhnlich in den Nach- mittagsstunden sehr starke Gewitter- schauer und eine verhältnismälsige niedrige, beinahe kühle Nachttempe- ratur. Cattleya gigas (Warscewiczii) wurde bereits Ende der vierziger Jahre von dem Reisenden Warscewicz in Neu- Granada, Provinz Medellina, bei einer Seehöhe von 6-8000 Fuls gefunden und von Prof. Reichenbach Warscewicz dediziert. Später erhielt J. Linden, Brüssel, einige Exemplare von Dr. Triana und beschrieb die Cattleya in L’Illustration horticole und gab ihr den heute popu- lären Namen C. gigas. Anfang der siebziger Jahre sandte der so erfolgreiche und tüchtige Pflanzen- pionier der Tropen, B. Rezl, eine grölsere Anzahl dieser Orchidee und von da an datiert, vermöge ihrer au/serordentlichen und seltenen Schönheit vieler ihrer aus- gewähltesten Varietäten, ihr Siegeszug durch die Gärten Europas. Ulrich Donat, Eingegangene Preisverzeichnisse. — Patent-Nachrichten. — Personal-Nachrichten. 597 Eingegangene Preisverzeichnisse. L. Späth. Blumenzwiebelkatalog No. 120, Baumschulenweg b. Berlin. Derselbe, Baumschule, Landschafts- gärtnerei, Rixdorf b. Berlin. J. C. Schmidt, Kaiserl. Hoflieferant, Erfurt, Herbstkatalog 1906. Obstbäume und Sträucher, Saatgetreide. Goos&Koenemann-Nieder-Walluf (Rheingau): Das Buch über Stauden, Obst- bäume, Ziersträucher und Koniferen. 1906/07. CarlSchlielsmann-Kastel-Mainz: Gartenausstattungen nach Entwürfen erster Autoritäten 1906. F. C. Heinemann-Erfurt, Hofliefe- rant, Herbst 1906 No. 245, besonders Beerenobst. Gebrüder Dippe-Quedlinburg: Haarlemer Blumenzwiebeln mit Anhang für Sämereien. OttoRuhe-Charlottenburg-Berlin, Samenhandlung, Blumenzwiebeln,Garten- geräte. Oscar Knopff&Co.-Erfurt, Samen- handlung, Katalog Herbst 1906. Wilhelm Lippert-Erfurt, Samen- handlung und Gartenkultur-Geschäft, Herbst 1906. Haage & Schmidt-Erfurt, Blumen- zwiebeln und Knollengewächse, Herbst 1906. A. Schwiglewski-Carow b. Berlin: Edeldahlien. Pape & Bergmann-Quedlinburg: Spezialhaus für Gartensamen und Blumen- zwiebeln. E. Neubert-Wandsbek b. Hamburg: Massenanzucht junger Handelsfarne. 1906/07. N. L. Chrestensen-Erfurt: Saat- waren, Blumenzwiebeln, Bäume, Sträu- cher etc. Herbstofferte 1906. Strebels Kessel für Gewächshaus- heizungen, G. m. b.H., Mannheim. Peter van Velsen u. Söhne, Ouver- veen b, Haarlem, Holland, Blumen- zwiebeln. P.vanNoordtu. Söhne, Hoflieferant, Boskoop, Holland, Hauptverzeichnis der Baumschulen. E. H. Krelage u. Sohn, Haarlem, Holland, Blumenzwiebelverzeichnis. Patent-Nachrichten. Erteilungen: Klasse 45f. 174404. Baum- oder Pflanzenkübel. Joh. Nickel, Neustadt 02897 202.8.05: Klasse 45f. 174405. Zur Aufnahme von Pilzsubstraten dienende Behälter, Joh. Gg. Harster, Ziegelhausen a. Neckar. 19. 9.05. Klasse 45f. 174445. Verfahren zur Gewinnung eines gewerblich verwert- baren Holzes aus dem Stiel der Sonnen- blume. Franz Legel, Berlin, Wallstr.63- 25. 10. 04. Klasse 45f. 174446. Anordnung der Federn von Baumscheren u. dgl., bei der die Federn mit ihren freien Enden ineinandergreifen und sich gegen die Arme der Schere anlegen. Georges Thuillier, Nogent-en-Bassigny, Frankr.; Vertr.: OÖ. Pieper, H. Springmann und Th. Stort, Pat.-Anwälte, Berlin NW. 40. 16. 11.04. Personal-Nachrichten. Otto Froebel “fr. Am 28. August verschied in Zürich im Alter von 62 Jahren Otto Froebel, ein Mann von internationaler Bedeutung, eine starke Persönlichkeit, die es verdient, dafs wir ihrer auch an dieser Stelle ge- denken. Der Vater Otto Froebels gründete in Zürich das weltbekannte Geschäft; Otto Froebel erhielt es weiterhin auf seiner Höhe und vermehrte den alten Ruhm. Wie mancher, der, vom Norden kommend, die Schweiz besuchte oder dem sonnigen Italien sich zuwandte, machte nicht in Zürich einen kurzen Aufenthalt, um das Fröbelsche Geschäft zu besuchen, das in seiner Sauberkeit und bei dem vorzüglichen Stande der Kulturen eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges darstellt. Otto Froebel war ein ı begeisterter Liebhaber schöner und sel- tener Pflanzen, und seine Spezialität war die Züchtung neuer. Wie grols ist nicht allein die Zahl der von ihm erzogenen Cypripediumsorten! Er wollte reichblühende, kräftig in der Tönung gehaltene Sorten, die sich zum Personal-Nachrichten. 528 Schnitt eignen, Sorten, die lange blühen, wie seine von Cypripedium Chamberlai- nianum abstammenden Bastarde, von denen einer der schönsten Cypripedium „Helvetia* ist. Aus seinen Importen wählte er immer das Wertvollste für sich und zur Zucht aus, so dals man stets bei ihm etwas Seltenes in Blüte sehen konnte. Welches Feuer seines Temperamentes konnte er entwickeln, wenn man den Vorzug hatte, von ihm durch seine Kul- turen geführt zu werden, um das zu schauen, zu dessen Hervorbringung oft viele Jahre nötig waren. Hervorragend sind auch seine Verdienste um die Durch- züchtung des Anthurium Scher- zerianum, das er vor eineinhalb Jahr- zehnten in vollendeten Kulturexemplaren in Berlin zur Groflsen Ausstellung des Vereins: z. B. d. G. zeigte. Seine „Kaiser Wilhelm II.“ und „Frau Sophie Froebel“ sind noch heute das Beste, was es in Anthurium Scherzerianum gibt. Und was hat Otto Froebel nicht sonst noch in den Handel gegeben! Seine See- rosen, Nymphaea Froebeli, N. turicensis, die feinen Helleborusformen, sein salm- farbiges Oyclamen, das heute alle Welt zur Nach- und Weiterzucht verwendet, sind nur wenige Beispiele, die sich durch ebenso viele aus dem Baumschul- gebiete vermehren lassen. Froebel brachte Picea omorica, Picea excelsa coerulea, Thuyaoce.Froebeli,Wagneri,Spi- raea callosa Froebeli, Syringa Josikaea eximia, die zu Wurzelhalsveredelungen brauchbare Rosa Froebeli, die Rugosa- rose Conrad Ferdinand Meyer, und vieles andere noch an wertvollen Gehölzen in den Handel. Als Landschaftsgärtner genofs OÖ. Froe- beleinen vorzüglichen Ruf. Erbegutachtete die Pläne für die Zürcher Quaianlagen, an deren Ausgestaltung er regen Anteil nahm; er schuf die reizende Anlage der Zürcher Tonhalle, des Zürichhorns und viele grölsere und kleinere Privatgärten. Er war ein Mann, der in der Arbeit aufging. Daher war er auch im öffentlichen Leben vielfach tätig. Er war Mitglied der Zür- cher Verkehrskommission, im Schwei- zerschen Alpenklub ein tätiges Mitglied, er war beteiligt bei der Gründung der Gartenbauscbule in Wädenswil, der er bis zu seinem Tode als Mitglied der Auf- sichtskommission (Kuratorium) angehörte, Sein Interesse für diese Schule war ein stets reges, und er bewies es auch durch grolse Pflanzenspenden. An Ausstellungen amtete er wieder- holt als Preisrichter oder war als Aus- steller beteiligt, und Gartenbaugesell- schaften von Ruf ernannten ihn zu ihrem korrespondierenden Mitgliede, so unser Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den preufsischen Staaten, die Royal Hortieultural Society in London. Als Mensch war Otto Froebel eine stets aufrichtige und oft recht derbe Natur. Er hatte eine Art, sich in un- geschminktestem Tone zu äulsern sich in echtdeutschen Kernausdrücken — in seinen Adern rollte ja auch teutonisches Blut — zu ergehen. Erholung von an- gestrengter Arbeit fand er in dem anziehenden Kreise seiner Familie, der er das Muster eines Gatten und Vaters war. M, Löbner, Wädenswil. Staatliche Stelle für Naturdenkmal- pflege. Vom Kultusministerium wurde zur Förderung der Erhaltung von Natur- denkmälern im preufsischen Staatsgebiete eine staatliche Stelle für Naturdenkmal- pflege errichtet. Sie hat ihren. Sitz einstweilen in Danzig und wird von dem Direktor des Westpreulsischen Pro- vinzial-Museums, Prof. Dr. Conwentz, als staatlichen Kommissar für Natur- denkmalpflege in Preufsen verwaltet. Max Schwäger, Stadtgärtner in Freiburg im Breisgau, wurde zum- Stadtgarteninspektor ernannt. Herm. A. Hesse, Baumsechulbesitzer in Weener, wurde zum königl. preufsi- schen Kommerzienrat ernannt. Ph. Siesmayer, königl. Gartenbau- direktor, Frankfurta.M. ist der Kronen- orden IV. Klasse verliehen. Zur Beachlung! Wegen der Tagesordnung für die Monatsversammlung am 25, Oktober siehe Seite 516. Für die Redaktion verantwortlich Siegfried Braun, Generalsekretär des V. z.B. d. G., Berlin, Invalidenstr. 42. Verlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29. Druck von A. W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. J. F. Loock Königlicher Hotlieferant Berlin N. 4, Chausseestr. 52a. Raffiabast, prima Qualität, per Ko. 1,25 M., Postkolli 5,50 M. Cocusfaserstricke, per Post- kolli 2,50 M. Birkenrinde, per Postkolli2,50M., y per 50 Ko. 20,— M. Korkholz, per Postkolli 1,75 M., per Ballen ca. 50 Ko. 11,— M. Tonkinstäbe in allen gangbaren Längen. HR. Jungelaussen 2 Baumschule, Samen- und Pflanzenhandlung. => Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen - Mlustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. franko. SEIEr U C, Schultze, Baumschulen ! : | Gross-Lichterfelde West-Berlin | ee empfiehlt c = EEE sämtliche Baumschulartikel in nur bester === und oft verpflanzter Ware. === Coniferen, die schönste Zierde für jeden Garten in allen Varietäten, Grössen, _ — und besonders schönen Exemplaren mit festen Ballen. —- Rottannen, starke Obstbäume, Gehölze, Rosen, Schlingpflanzen etc. Preisverzeichnis kostenfrei. —f Pomologisches Institut Reutlingen (Württ.) . Aelteste Obstbaufachschule in Deutschland. Höhere Gärtnerlehranstalt. — Gegründet 1860. ö Zeitgemässe, vielseitige, gründliche Ausbildung junger Gärtner in Theorie und Praxis des } Obst- und Gartenbaues. Berinn des Jahreskursus . ©. - - onen nnd Anfang Oktober DEZE des Frühjahrs- und Sommerkursus . . . 0... u... 0 nee. Anfang März. Aufnahme von Lehrlingen uud Hospitanten jederzeit. Statuten, Aufnahmebedingungen und Lehr- pläne kostenlos. Der Direktor: Fr. Lucas, Kgl. Ökonomierat. VI Wir bitten bei Benutzung der Inserate sieh Obsthaumkulturen. N \ Ungeziefer : Blattläuse werden gründlich ver- Stilgt durch unsere pat. selbsttg. Spritze „SYphonia“ mit neu erfundenem Petroleum- Mischapparat. Auf Verlangen ae und Abbildung gratis. Schlauch“ Ph. Mayfarth & Co., Gartenspritzen ZEITEN Schlanch- BERLIN N., Chausseestr. 2E. jeder At Rasenmälhnaschinen jed. Grösse Fabrik landw. Maschinen und Geräte. Ausführliohe Kataloge gratis und franko. Pat.- Tonnen- kippkarren z. Wasser- u. Jauche fahren HM. L. Knappstein, Königl. Hoflief., Bochum (Westt.). % Berlin, Invalidenstr. 38. %» Frankfurt a.M., Kronprinzenstr. 55. Special-Geschäft für 81 Waermwasserheizungen für Gewächshäuser, nr Winiersärten, Villen etc. -Err— Allseitig als bestes System anerkannt, worüber zahlreiche Zeugnisse und Anerkennungs-* schreiben zur Verfügung stehen. Grosses Lager aller Sortsn Heizkessel in Bochum, Berlin und Frankfurt a 3, “Auf der Pariser Weltaustellung 1900 haben die schmiedselsernsn Kassel die $ goldene Medaille %* erhalten. _ Casst 5 = PFLANZEN richt hüngern! Concentrirte Nahrung. für Zimmer-v. Gartenkulturen, ı Kilo für 1000 Liter M. 1.— !/, Kilo für 500 Liter M. -.75 ab Berlin gegen Nachnahme. — 5 Kilo-Post- colli franko gegen Nachnahme M. 3.50. Niederlage der Stassfurter Salzwerke —. SP: Seen Str. (sb. ‚Ringbahnbogen 18. tten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. | vu 92121210 1 je1sto1e [eiste.1e E16 Jo1s18 118167812101°)212 Emil Laue =: Prinzenstrasse ıo1. * Berlin S. * Prinzenstrasse 101. el © che Ansialt In: Ko El & 19) für naturwissenschaftliche, speciell botanische und medizinische Arbeiten. KORSEBSSSRIEENDNSEESEHESTER Frühbeetfenste Il Gewächshausban- Fahrik Pur Koüpepeee, BRITZ bei Berlin, Bürgerstrasse 15. - Telephon Amt Rixdorf 309. Prämiiert Dresden, Wernigerode, Berlin, Liegnitz. Erste Fabrik mit elektrisch. Betrieb, daher billiger wie jede Konkurrenz. Frühbeet- und Gewädshaus- Feniter aus Kiefern-Stamm- und Pitch-Pine-Holz Grösse 94—156 cm. Jedes andere gewünschte Mass in kurzer Zeit, Sämtliche vorkommenden Gewächshauskonstruktionen. E31 Spezialität: Bauen aus Pitch-Pine-Holz. | Gartenglas. 20 T'm-Kiste 26 M. Ia. Firnisskitt, pr. Ctr. 10 M. Glaser-Diamanten, pr. St. 5—ıo M. ee r: LUST FT ar Tara U ZA FU Zar ZA ZA ZEN ZEN ELF IU ZN FE SI ST Sr Sy ri za) ei: on = u > En rrerer .. BECKS & Beinroih, hiederschünliausen = ==: Gartenbau-Etablissement und Gartentechnisches Bureau { $ Gr Samen-Im- und Export & Schnittblumen \ & N ee ı : Landschaftsgärtnerei 8 Baumschulen N N Gartenutensilien aller Art Skizzen und Kostenanschläge für Gartenanlagen bei Ausführung gratis. EIAUTANNINTITININ TAN TANTA fi x 5 Mina \ anlegen und gehörig unte: Nach dem gegenwärtigen Stande der zucht neu bearbeitet ve Is 5 Christian Koopmann, Lehrer des Gar 7. Auflage. 314 Seiten star Mit einem Vollbilde und 100 in den Text Weener 3 (Prov. Hannover) Abbildungen. 3 ns Werk Senat Sinen, seltenen == rfahrungen, die jedem strebsamen Gi v.®r Grösste 8 Gartenfreunde in dem praktischen Betri ss Be wertvoll sind. Die Behandlung des Kern Schalen- und Beerenobstes finden darin eiı ; gehende Besprechung. Ba u m SC h u le Preis 2 Mark bei freier Zusandung® Doppel-und Einrad- hacken. Ausserst ylnsfine Geleuenleit Höntsch’s Rasenmäher mit staubsicherem Kugellager. Erstklass. Fabrikat. Pflanzen-Kübel in einfachster wie elegantester Ausführen . ae HÄNNSEH aD. Stück verzinkte Gärtner- Dresien - Mieterseilitz A. Giesskannen mit Grösste Spezial - Fabrik. für den gesamten Gartenbau. rear 1300 morgen. | Areal 1300 Morgen. SE ISSN.) mu Haupt- Katalog Eesnnde, ae gut bewurzelte ab Station Gudensberg gegen K I.Qual. am Wurzelhals 12 cm stark, | in 1 mtr. Höhe 9—91/, cm stark I. Qual. am Wurzelhals 10 cmstark, L. Späth, in 1 mtr. Höhe 7—7!/, cm stark Baumschulenweg-Berlin. ist soeben erschienen. Wiederverkäufer erhalten Ra) Goldene Medaille Berlin 1890. Staatsmedaille Berlin 1897. Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. BRITZ-BERLIN, Bürgerstr, 51-54, | Grösste Fabrik für Gewächshausbauten, Frühbeet- — fenster, Warmwasser- und Dampf heizungen. — m: Abt. 11. Hanf- und Gummi- schläuche. Panzer- schlauch -, Garten- a Frülibeet- und Ge- x Va wächshaus-Fenster Bear: Dr jeder Grösse, aus r & 5 \ Ia Kiefernholz und amerik. Pitch-pine- u. Blumenspritzen. Holz. Eiserne Ge- Ra = en z Pumpen aller Art wächshaus -Kon- Ta:r’« RR IE I 2 MRS SIE = ellanchez f ti arte SE SH Sem BELE struktion., Winter- SER v“ Fr Fa Kam wg Wasserwagen. särten. Veranden, © Hl vg HERTRRRIARTERTENIE = Sunaltenleken Pavillons Gar- Eurer er Ä ee nten en e> ee Be papier. [21 j kitt, eig.Fabrikation N u! Frühbeetkasten, dessen Pfosten aus verzink- N 1) Katalog gratis mit Dampfbetrieb. eu! tem Eisenblech hergestellt sind. D.R. @. M. 168430. eu! und franko BrRZER NSS TERN RE Friedrich Wilhelm Biesel BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und Warmwasserheizungen für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmaterial, einfache Bedienung bequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man durch d B & © yon mir konstruierten Kessel „Ideal“, Bitte genau auf meine Firma zu achten! Körner & Brodersen Landschaftsgärtner Körnerstrasse 7 STE G LITZ Fernsprecher 85 NN N Garten- und Parkanlagen. “4 Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. Fernsprecher-Amt: Pankow No. 14. — Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönhausen. Kheodor Jawer » az Grosse Kulturen von Obst- und Alleebäumen. — Coniferen in reichhaltiger Auswahl. — Massen- anzucht von Ziersträuchern, Fruchtsträuchern, Schling- und Heckenpflanzen. — Rosen, hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten. Immergriüne Pflanzen wie: Rhododendron, Aueuba, Laurus cerasus, Evonymus, Hortensien, Lorbeer- bäume, Pyramiden und Kronen in jeder Grösse. — Palmen, besonders für Winter- gärten geeignet. ! Ausführung von Park- und Gartenanlagen, Alleen und Plantagen in jedem Umfang mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage eratis. Preisverzeichnis gratis und franko. Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die &artenflora zu beziehen. e k (A ( Thomasmehl (Sternmarke) 14—19°), eitronl. Phosphorsäure. Kainit mit 12,4%, Kali. Kalidüngesalz 20, 30 und 40%, Kali. Hornmehl mit 14—15°, Stick- stoff. Düngekalk, gemahlen mit 85—990/, kohlensaurem Kalk für leichten Boden. Du Dune Du u Du Du u Du Dy Gi Fe Fi Fi FD FT Fe Fe Fe Ge GE ET AT Ai A Fe Robert Siemssen Berlin W. 57 — Potsdamer Strasse No. 7 Telephon Amt IX, 7555. Zur Herbstdüngung: 1a Torfmull und Torfstreu in Ballen. | PEN. Alheri’sche hochkonzentrierie Nährsalze: PK. Phosphors. Kali; ca. 40—430), Phosphorsäure, ca. 260%), Kali. Obstbaumdünger; ca. 20%, Phosphors., ca. 6! yo Stickstoff, ca. 35 0, Kali. WG. Original Prof. Wagners Blumen- dünger; ca. 130%, Phosphors., ca. 130/, Stickstoff, ca. 110%, Kali. AG@. Albert's Blumendünger; ca. 120), Phosphors., ca. 120/, Stickstoff, ca. 209%, Kali. N ee | Warmhausbesitzer wahren sich dadurch vor Schaden, dass sie durch elektr. Metallthermometer (nicht Quecksilber in Glas) benach- richtist werden, wenn das Haus zu warm oder zu kalt ist. Eigene bewährte Konstruktion. Otto Bohne, BERLIN S. 42, Prinzen - Strasse 90. [Pau Heinze, Drahtzauntaik 1 Heinze, Drahtzaunfabrik „ Berlin 0.-Lichtenberg 20 = Stachel -Draht Wild-Gatter Koppel - Draht verzinkte Drahtgeflechte, 50 DM. von M. 8.50 an. Eiserne Zäune, Tore und Türen. Neue Preisliste kostenlos! | Draht-@eflechte | Wilhelm Ripke, Berlin W.5. Kronenstrasse 74. Thür. Grottensteine zur Anlage von &rotten, Ruinen, Wintergärten, Felsenpartien, Wasserfällen, Böschungen. Vertreter gesucht. — Preislisten, Skizzen und Referenzen gratis und franko. Otto Zimmermann = Boflieferant Greussen i. Thür. Für den Inseratenteil verantwortlich: A. Fischer, Berlin S.W. 11. Druck von A.W.H ayn’s Erben, Berlin und Potsdam. 1. November 1906. Heft 21. ae ee ee Dres Delhraphrarsze — Rn BERRRIEIRRERBERRIIRERIEITESRERERERNERERIIEBSARRRRREITERERRNDRRRINENEIRRIHENNNBENEHRAIGSESRISENBEISENNE = | NT, BEIOTI0TT0TIOLACL0TI0ITI0TI0LI0LT I 0OLICLI0L 0 LOL I0OLIODIDE || | a ‘ | N 5 177 | " I ih ZEITSCHRIFT. RED | Garten- und Blumenkunde (Begründet von Eduard Regel.) 95. Jahrgang. Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten. Herausgegeben von Siegfried Braun, Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues Hierzu Tafel 1556. Die „Neue Goldparmäne“. BRRRBRRASSARRÄARNBSBRBSEBBBERERBRRNERERRRRBRRERRENEREREESTRSEHSRRSERTERTSESSRTHSTSIRTE Berlin 1906 Verlag von Gebrüder Borntraeger SW 11 Dessauer Strasse 29 EEETEEEREREEEREEEEERERERERERTFERERERERERERERRRERETEFERN EN AR dp Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textabbildungen und 12 Farben- _ tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 15 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 18 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post. 1906, Heft 21, Inhalt. Die „Neue Goldparmäne“. (Hierzu Tafel 1556.) S. 561. — Dr. H. Klebahn, Über die Krankheiten der Tulpen und ihre Bekämpfung. (Hierzu Abb. 53-60.) S. 562. — Bewährte Grassamenmischungen für Rasenflächen, S. 568. — Schiller-Tietz, Über Altersschwäche und den Abbau der Kulturpflanzen. S. 572. Aus den Ausschüssen des V.z.B.d.@. S. 576. — Neue und empfehlenswerte Pflanzen. S. 577. — Literatur, S. 578. — Unterrichtswesen. S. 579, — Kleinere Mitteilungen. S. 580. Patentnachrichten. S. 584. Biesenthal, -Stettiner n. Niederlage Thüringer Grottensteine. Ausführung von Grottenbauten, Entwürfe zu denselben. Wandbe- kleidung v. Wintergärten. Felsen- anlagen in jeder gewünschten Stein- gattung. Cementarbeiten wasserdichter Teich- anlagen, Fontainbassin, Fussboden, Keller, Höfe ete. [9 — Gegründet 1872. — RRRRARTERRRATTERTRUR RAR EEE TBRIRE kleidung, Weg-, Beet-, fassungen, Böschungen. Naturbolz-@artenmöbel. Bänke, Sessel, Tische, Lauben, Brücken- seländer, Nistkästen, Futterstände etc. &. A. Dietrich, Boflieferant, Clingen b. Greussen. Pflanzenkübel, Alle geschäftlichen Mitteilungen betr. Reklamationen nicht eingegangener Hefte, Grauen Zahlunzen, Adressenänderungen ete. wolle man an die Gräberein- Preislisten frei. i \ £ | Fernsprecher': | Fernsprecher: | Amt Rixdorf No. 381 Amt Rixdorf No. 331 G WEHNER Hoflieferant Sr. Majestät & 0° des Kaisers und Königs Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BRITZ BEEBEBEHRW Jannstrasse No. 70-72. | geserzzrszszzzeeeen | Chüringer Arottensteine | Hofimann & E zur Anlage von Felsenpartien, Ruinen, | Charlottenburg Spreestrasse 4. Grotten, Wasserfällen, Lourdesgrotten, i Specialltät: Wintergärten, Wand- und Decken-Be- } Verlagsbuchhandlung Gebrüder Borntraeger in zn SWil Dessauer Strasse 29 NUBBUM IAY NNEelMIAKOIT AV richten. UF IT EN E ER ar bitten Bat BRRLERE der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. g Umfangreiche Dauerausstellung sät sämtl. Erzeugnisse re unseres Fabriketablissements in dem eigens dazu errichteten. | Ausstellungs - Gebäude. Dampfsägewerk, Hobelwerk, Eisengiesserei, Kesselschmiede, Klempnerei u. Verzinkerei, eigenes Elektrizitätswerk. — Erstklassige Referenzen aus hohen und höchsten Kreisen, x von massgebenden gärtnerischen Autoritäten und von unzähligen Kunst- u. Handels- gärtnern, welche Beweise der Zufriedenheit unserer Arbeiten und Lieferungen seitens =———— der geehrten Besteller haben. o o o Gegen 400 Arbeiter. Grösse des Grundstücks ca. 32000 qm. a ; IM BEN Verlag von Gebrü der Borr SW 1 Dessauer Strasse 9 ? 3 Privatdozenten an der Universität Berlin. Mit 30 Textfig uren, Geheftet 3 A 8 Bar Gebunden 4 Mk. 80 Pig. gewan dten Botanik. Dritter Talenae 1901-05. Mit zwei, { und zehn Textabbildungen. ee 10 Mk. Zweiter Jahrgang: ‚1903 — 0 Gehettet 5 Zweiter‘ Band: Laub mocose von -C. Warnstorf. Mit 426 ' Textabbi. Geheftet 48 Mk. von Prof. TDIERRCH ren kartonniert 1 Mk. 50 Pfg. 19 Textabbildungen und einer Tafel. Geheftet 12 Mk. I a # u R = Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. III EB BE KT —— ————— P. VAN NOORDT & SOEHNE in BOSKOOP us. _ = Hoflieferanten Sr. Majestät des Kaisers und Königs —— empfiehlt Rhododendron Cunninghams White in der Grösse von 125 X 13, 100 X 100, 80 X 80, 70 x 70, 60 X 60, 50 X. 50 cm. Rhododendron hybride arboreum in sehr vielen Sorten, auch voll- kommen winterharten, welche ohne Bedeckung überwintern, in der Grösse 125, 100, 90, 80, 70, 60 cm hoch. Preise franko gegen franko. I Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 11 Dessauer Strasse 29 S Die Gefährdung der Naturdenkmäler und Vorschläge zu ihrer Erhaltung. Denkschrift, dem Herrn Minister der Seietlehen Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten überreicht von Prof. Dr. H. Conwentz. . Dritte Auflage. Eleg. in. Leinen gebunden 2 Mk, Kaum ein ‚halbes Jahr nach Erscheinen der beiden ersten sehr hohen Auflagen wurde die Herstellung einer neuen Auflage notwendig; gewiss em ein- drucksvolles Zeichen für die Bedeutung dieser. Denkschrift und. für den Anklang, den die durch den Verfasser vertretenen Ideen in weiten Kreisen gefunden haben und noch finden. Man muss die Ausführungen von Conwentz lesen, um zu erfahren, welche Gefahr unserer Natur droht und wie nur schleunige Massnahmen zu retten vermögen, was noch zu retten ist. Die Heimatkunde in der Schule. Grundlagen und Vorschläge zur Förderung der naturgeschichtlichen und geographischen Heimatkunde in der Schule von _Prof. Dr. Conwentz. Zweite veränderte Auflage. In Leinen gebunden 3 Mk. 50 Pfg, Nach kureer Zeit war bereits die erste sehr hohe Auflage vergriffen. — Das eindrucksvolle Buch verdient weiteste Verbreitung bei allen, denen die Er- weckung des Verständnisses für die Heimat am Herzen liegt, geben doch die Beobachtungen des Verfassers und die zusammengetragenen Tatsachen viel zu denken und zu bedauern. Ausführliehe Prospekte gratis und franko. IV ‚Wir bitten bei Benutzung der ‚Inserate ‚sich auf die Gartenflora zu beziehen, Silberne Staatsmedaille Berlin. Goldene Medaille Paris 1900, ! W.Niehis, Berlin N. 37, Sehünaser Alee IM. Verfertigt: Bessere Thermometer und Barometer für den Gärtnereibetrieb, Landwirtschaft und Haushalt. Preisliste auf Wunsch. & > Preisliste auf Wunsch. KERERKEREKERKE EKEKEREREKEKEXERE Ei Dalier Wände nach System PRÜSS D. R. P. 113048, er- möglichen den ungehinderten Wurzeldurchgang der Obstbäume, daohne durchgehende Funda- mente hergestellt. — Unbedingte Stand- sicherheit gegen Wind- druck wird garantiert. Nach diesem System werden auch gut, billig und massiv hergestellt: Obsthäuser, Treibhäuser. » Schuppen, Scheunen, « Ställe, Villen efc. efc. Prüss’sche Patentwände G.m.b.H. Berlin SW.1l, Schöneberger Strasse No. 18. KERDRERERERERERERERERERERERE TINTE nn Bekämpfung der Blut- und Blattläuse durch < Nonnit-Kalk & Schutz-Marke. ist zu haben (pro Liter 50 Pfe.) BERLIN, Luisenstrasse 17. „Nonnit“ Erzeugnis gegen Pflanzenschädlinge aller Art, G. m. b. H. — Tel.: 3, 8996. ol ten y | 3 e Entstehung durch Mutation SE Ä R s vr 5 2 ’ e S c 7 i jr Univer sität von Kalifornien sehaltene Vorlesungen j NE: E HR i u. N iss, # , 4 N f 5 x AR o Ins Deutsche übertragen I fe C UR« n „ ar. aloe 0 { ? Abbildungen im Text AN von Gebrüder Borntraeger in Berlin 8W I 294.8 x ERBEN | 4 von Hugo de Vries. Deutsch von H. Klebahn Aus der Vorrede des Verfassers. Der Zweck dieser Vorlesungen ist, die Mittel und Wege zu zeigen, durch welche die Entstehung der Arten und Varietäten ein Gegen- stand experimenteller Untersuchung werden kann, sowohl zum Nutzen der landwirtschaftlichen und gärtnerischen Praxis wie der allgemeinen biologischen Wissenschaft. Alles Beweismaterial, das man bisher zur Stütze der Darwin ’schen Deszendenztheorie beigebracht hat, haben vergleichende Untersuchungen geliefert, und wir haben durch dieselben einige allgemeine Vorstellungen über die Hauptlinien des Stammbaums des Pilanzenreichs erhalten; aber die Art und Weise, wie eine Art aus einer anderen hervorgeht, ist nicht ausreichend erklärt worden. Der herrschende Glaube nimmt an, daß sich die Arten langsam in neue Typen verwandeln. Im Widerspruch mit dieser Annahme behauptet die Mutationstheorie, daß neue Arten und Varietäten aus vorhandenen Formen durch plötzliche Sprünge entstehen. Der Elterntypus selbst bleibt während dieses ganzen Vorganges unverändert und kann wieder- holt neuen Formen den Ursprung geben. Diese können gleichzeitig und in Gruppen oder getrennt voneinander in mehr oder weniger weit voneinander entfernten Perioden entstehen. Meine Arbeit steht, wie ich meine, mit den von Darwin aufge- stellten Grundsätzen in voller Harmonie, und sie bezweckt, eine ein- dringende und strenge Analyse einiger der Vorstellungen über Variabilität, Vererbung, Auslese und Mutation zu geben, die zu seiner Zeit notwendiger- weise noch unbestimmt waren. Mit Recht muß hervorgehoben werden, daß Darwin eine so breite Grundlage für wissenschaftliche Unter- suchungen über diese Gegenstände geschaffen hat, daß noch nach einem halben Jahrhundert viele Fragen von größtem Interesse in An- griff genommen werden müssen. Das Arbeitsfeld, welches jetzt unsere Aufmerksamkeit erfordert, ist offenbar das, die Entstehung der Arten auf experimentellem Wege zu beobachten und festzustellen. Der Haupt- zweck der vorliegenden Vorlesungen ist, zu einer allgemeineren Würdi- gung dieser Art der Forschung beizutragen. Amsterdam, im Oktober 1904. Husozde \Vries N Arten und Varietäten von Hugo de Vries. Deutsch von H. Klebahn. Aus der Vorrede des Übersetzers. Dieser Zweck des Buches rechtfertigt auch die Herausgabe einer deutschen Übersetzung gegenüber der von vornherein in deutscher Sprache erschienenen ‚Mutationstheorie‘ des Verfassers (Leipzig 1901/03). Der wissenschaftliche Leser, der eigene Untersuchungen anstellen oder auf die Quellen zurückgehen will, wird nicht umhin können, die „Mutationstheorie‘ zur Hand zu nehmen. Um aber Ziele, Erfolge und Grenzen der Forschung auf diesem Gebiete dem allgemein gebildeten Leser, dem praktischen Pflanzenzüchter oder auch dem auf anderen Gebieten arbeitenden Botaniker vorzuführen, ist das vor- liegende Buch geeigneter. Es bietet den Stoff in abgerundeter Form, mit den wichtigsten, aber nicht mit allen wissenschaftlichen Einzel- heiten, in neuer Anordnung und teilweise nach neuen Gesichtspunkten ‚dargestellt, und es bringt auch einige Gegenstände neu oder ausführ- licher als die „Mutationstheorie“. | Es verfolgt zwar das Ziel, dem vom Verfasser vertretenen theore- tischen Standpunkt zur Anerkennung zu verhelfen, aber es macht auch insbesondere auf die Lücken in unserer Kenntnis aufmerksam, zeigt die Punkte, wo weitere Forschung einzusetzen hat, und lehrt vor allem die Wichtigkeit sorgfältigster Beobachtung und zielbewußter Versuche. | - Eine Neuerung in der vorliegenden Übersetzung ist eine stattliche Reihe von Abbildungen, durch deren Beigabe sich die Verlagshandlung ein besonderes Verdienst erworben hat. In Herrn Maler H. Stuhr, Lehrer an der Kunstgewerbeschule in Altona, fand ich einen bewährten und verständnisvollen Zeichner. Soweit es möglich war, sind die Zeich- nungen Originale, teils nach Photographien oder Skizzen, die Herr Prof. de Vries zur Verfügung stellte, teils nach Objekten aus dem Botanischen Garten in Hamburg hergestellt. Möge das Buch auch in Deutschland Anerkennung finden und zur Förderung des Interesses an dem wichtigen und interessanten Gegen- stande, den es behandelt, beitragen. Hamburg, im Juli 1906. H. Klebahn. ER en und Variete re. . von Sa de Vries. De Deutsch von H. Kleban: Inhalt. Br, | Vorlesung { Seite, | ; A. Einleitung: T. Deszendenz. Theorien über Entwicklung und Methoden der or u . u Die Deszendenztheorie und die Theorie der natürlichen Zuchtwahl. Kor. Entwicklung und Anpassung. Elementare Arten und Varietäten. 9 Methoden wissenschaftlicher Stammbaumkulturen. RN BR | B: Elementare Arten. } a TI. “Rlementare Arten un. der: Natur! 1... 0.000 el Viola tricolor, Draba verna, Primula veris und andere Beispiele. Euphorbia Ipecacuanha. Prunus maritima. Taraxacum und Hieracium. Ill. Elementare Arten bei kultivierten Pflanzen . . . : SER Runkelrüben, Äpfel, Birnen, Klee, Flachs, Ku, Ra IV. Die Selektion der ‚elementaren Arten. wc... „m Getreide, le Couteur. Ausarten der Sorten. Rimpau und Rislerr Avena fatwa. Wiesen. Alteeyptische Getreidesorten. Auslese bei den Römern. Shirreff. Hays. % Gr EN Na Sk 6. Retrogressive Varietäten. DE RE RER ir V. Eigenschaften der retrogressiven Varietäten... . . DRS LE SEHEN 73, i - Samenvarietäten von reinem, nicht hybridem Ursprunge. Unterschiede gegen die elementaren Arten. Latente Merkmale. Strahlenblüten dr a Kompositen. Progressive rote Varietäten. Anscheinende Verluste. El HE Nanthinum canadense. Korrelative Variabilität. Zerschlitzte Blätter und Blumenkronen. Zusammeneesetzte Merkmale. : NL. Konstanz: und echter Atavismus cu... - cu Don Konstanz der retrogressiven Varietäten. Atavismus bei Ribes. I sanguineum albidum, bei Koniferen, bei Iris pallida. Sämlinge von Acacia. Knospenrückschläge. ; VII Falscher Atavismus oder Viemismus ......,... 2... 20 Vieinismus oder Variation unter dem Einflusse der Bestäubung RN seitens benachbarter Pflanzen. Vieinismus in den Blumenzüchtereien. N ae ee Reinigung neuer und alter Varietäten. Ein Fall des Ausartens von. NE Mais in Deutschland. BEN He: ae ER N S. VRR Datente Merkmale... Messen ee nalen Dr 0 ee Blätter der Keimpflanzen, adventive Knospen, systematische Latenz ji und retrogressive Entwicklung. Degressive Entwicklung. Latenz N spezifischer und varietaler Merkmale bei Dianthus Caryophyllus spicatus, den erünen Dahlien, den weißen Glockenblumen und anderen. . Systematische Latenz der Blütenfarben. ie ei £ » % - R a on. „ Y “ ‚Abbildung 32. Oenothera gigas: - Original, nach einer Photographie des Verfassers. 7, £ \ ® 5 j h von Huso de Vries. Deutsch von H. Klebahn. Vorlesung 1X. XI. X11. XI1l. UV. XIV: XVI. XVN. XVII. Arten und Varietäten Kreuzungen von Arten und Varietäten... » v2 ner 2 0.0. Unisexuelle und bisexuelle Kreuzungen, oder Kronzuneen zwischen Arten und Kreuzungen zwischen Varietäten. Konstante Bastarde zwischen Oenothera muricata und biennis; Aegilops, Medicago, Brombeeren und andere Beispiele. . Mendel’s Gesetz der bisexuellen Kreuzungen Paare antagonistischer Merkmale, von denen eines aktiv, das andere latent ist. Papaver somniferum Mephisto >< Danebrog. Mendel’s Gesetze. Merkmalseinheiten. D. Beständig umschlagende Varietäten. Gestreifte Blüten . . , RE ae We Antirrhinum majus Diem inkosnahen mit Stammbaum "Gestreifie Blüten, Früchte und Radieschen. Gefüllte Levkojen. Der fünfblätterige Klee . . REN END ER na = Entstehung dieser Varietät. Periodizität der Abweichung. Stamm- baumkulturen. Becher. Pistillodie beim Mohn (vielköpfiger Mohn) 5 Konstanz und hohe Variabilität. Empfindliche Bade de Anode Abhängiekeit von äußeren Umständen. Bildungsabweichungen REN SE ER ÜRERIT r Erblichkeit der nn Halbrassen und Mittelrassen. Erbliceher Wert der Atavisten. Zwangsdrehungen und Verbänderungen. Mittelrassen von Trieotylen und Syneotylen. Auslese durch die Erb- zahlen der Nachkommenschaft. Doppelte Anpassungen RN Re RA NE Su Analogie zwischen doppelten Anisen es Aoren Mittelrassen. Polygonum amphibium. Alpenpflanzen, Othonna crassifolia. Blätter im Sonnenschein und im Schatten. Riesen und Zwerge. Feigen und Efeu. Blätter der Sämlinge. E. Mutationen. Die Entstehung des pelorischen Leinkrauts . SE RN Plötzliches und häufiges Auftreten im wilden Zustande, . im Versuchsgarten. Gesetz der wiederholten Mutationen. Vermutliche Entstehung anderer Pelorien. Die Hervorbringung gefüllter Blüten . RE Plötzliche Entstehung gefüllter Blüten im enan eh Nachweise. Experimentelle Hervorbringung des Ohrysanthemum segetum plenum. Abhängigkeit von der Ernährung. Petalodie der Staubgefäße. Neue Arten von Oenothera RD 8 PER Mutationen der Oenothera omg elana, im wilden Zustande bei Hilversum. Die neuen Varietäten O. laevifolia, O. brevistylis und O. nanella. Die neuen elementaren Arten O. gigas, O. rubrinervis, O. albida und O. oblonga. O.lata, eine weibliche Art. Ds der O. scintillans. . Experimentelle Stammbaumkulturen a ': Stammbaum der Mutationen der nd ee im Bo- tanischen Garten zu Amsterdam. Gesetze der Mutabilität. Plötzliche und wiederholte Entstehung aus einem sich nicht verändernden .Haupt- stamme. Konstanz der neuen Formen. Mutation nach allen Richtungen. 190 209 226 244 263 281 298 313 335 Arten und Varietäten von Hugo de Vries. Deutsch von H. Klebahn. Vorlesung Seite XX. Die Entstehung der wilden Arten und Varietäten... . . ak? Zu lösende Aufgaben. Capsella Heegeri. Oenothera Brain erueiata. Epilobium hürsutum eruciatum., Hibiscus Moschentos. Blutbuche. Ein- blätterige Erdbeeren. Aussichten auf Erfolg mit neuen Mutationen. RR ON onen im (Gartenbau. Aa 8 A er. oe 369 Chelidonium majus laciniatum. Zwergformen und Varietäten ohne Stacheln. Zerschlitzte Blätter. Einblätterige und besenförmige Varietäten. Blut-Varietäten. Celosia. Italienische Pappel. Kaktus-Dahlie. Mutative Entstehung von Dahlia fistulosa. Geranium pratense im Versuchsgarten. XXII. Systematischer Atavismus . . . > ON ESSEN ER HS Le 36 Wiederauftreten von ln a &r orfahren. Primula acaulis umbellata. -. Deckblätter der Cruciferen. Zea Mays cryptosperma. - Equisetum. Dipsacus silvestris torsus. Tomaten. XXIII. Taxinomische Anomalien . .. . LEN A SEE AN Artmerkmale, die in anderen Fällen A zufällige Alien auf- treten. Papaver bracteatum monopetalum. Desmodium gyrans und blätterige Varietäten. Schildförmige Blätter und Aseidien. Blüten auf Blättern. Hordeum trifurcatum. - XXIV. Die Hypothese der periodischen Mutationen . . . al Entdeckung mutabeler Stämme. Perioden der Mutabilität und fder ‚ Konstanz. Mutationsperioden. Stammbäume. Begrenzte Lebenszeit der organischen Welt. F. Fluktuation. XXV. Allgemeine Gesetze der Fluktuation . . . . 439 Fluktuierende Variabilität. Quetelets en aianelle ach par ielle Fluktuationen. Lineare Variabilität. Einfluß der Ernährung. Periodizitäts- Kurven. XXVI. Ungeschlechtliche Vermehrung der Extreme .. . BE AO Auslese zwischen Arten und Auslese innerhalb dr en Ausschluß der individuellen und embryonischen Variabilität. Zuckerrohr. Blüten von Canna. Gefüllter Flieder. Andere Beispiele. Burbank’s Methode der Auslese. XXVII. Unbeständigkeit der verbesserten Rassen . . . RATE Größere Variabilität im Falle der en durch ne Kork. sehritt und Rückschritt nach einer einzigen Auslese und nach wieder- holten Auslesen. Selektionsversuche mit Mais. Vorteile und Wirkung : der wiederholten Auslese. XXVIII. Künstliche und natürliche Auslese ....... UT. IN. ABB Folgerungen. Auslese zwischen Arten and helles uiderlah der Art. Natürliche Auslese im Freien. Akklimation. Veredelunssauslese bei Zuckerrüben nach verschiedenen Methoden.. Roggen. Erbzahlen und Zucehtwert als Merkmale zur Führung bei der Auslese innerhalb der Art. eorieruder Abbildungen. 2 a. nen aa. engen RE RE REN EN a el. Arten und Varietäten von Hugo de Vries. Deutsch von H. Kleba hn. EL: GE E = 5 N III Z T GELD Te 2 BE SEGZEE Oenothera biennis erueiata, Varietät der gewöhnlichen Nachtkerze nut schmalen Kornblättern. Daneben links und oben rechts Knospe, aufspringende und entfaltete Blüte. Rechts unten zum Vereleich Blüte der Art O. biemnis i Original, nach einer Photographie des Verfassers. Abbildung 36. Gartenflora 1906. Neue Goldpa ,rmÄäne. Ohromolith.E .Laue Berlin ©. Die „Neue Goldparmäne“. (Hierzu Tafel 1556.) Ursprung und Benennung: Nach Mitteilung des Herrn Kreis- obergärtners Strauwald in Kosel entstand dieser Apfel bereits vor einer Reihe von Jahren aus einer Kreuzung von Parkers Pepping (Mutter) und Wintergoldparmäne (Vater). In der Literatur sehe ich die Neue Gold- parmäne zuerst mit kurzer Charakteristik erwähnt im „Lehrmeister im Garten und Kleintierhof“ Jahrgang 1905 Seite 559. Verbreitunghat diese Sorte, außer in ihrer engeren Heimat Oberschlesien, bisher noch kaum gefunden; in meinem diesjährigen Kataloge jedoch werden auch weitere Kreise auf sie aufmerksam gemacht. Doppelnamen sind m. W. nicht vorhanden. Gestalt: Mittelgroß, rund bis rundlich-eiförmig, mitunter auch flach- rund (bei kleineren Früchten); Querschnitt fast rund oder undeutlich flachkantig. Kelch: Halboffen bis geschlossen, teilweise grünfilzig, in meist flacher, faltiger Senkung. : Stiel: Mittellang, in tiefer, weiter, graubraun berosteter Höhle. Schale: Auf hellgelber Grundfarbe mit zimtfarbigem Rost rundher- um mehr oder weniger stark besprengt, sonnenwärts schön lebhaft und un- deutlich streifig gerötet. Punkte fein, zerstreut, nicht auffallend. Kernhaus: Etwas offen, Kammern ziemlich groß, Wände meist leicht zerrissen. Kerne ziemlich groß, breit eiförmig, abgeflacht, teil- weise taub. Kelehhöhle: Ein stumpfer, geräumiger Trichter. Fleisch: Gelblich weiß, fein, markig, edel süßweinig, mit etwas. an das der Wintergoldparmäne erinnerndem, angenehmem Gewürz. Baum: Nach Herrn Strauwalds langjährigen Beobachtungen von regelmäßiger, schon im zweiten Jahre beginnender, reicher Tragbarkeit. Er hat einen kräftigen, aufstrebenden, sich zu allen Formen eignenden Wuchs, leidet nicht an Krebs, Fusikladium und sonstigen Krankheiten und hat sich in dem rauhen oberschlesischen Klima vorzüglich bewährt. Reife und Nutzung: Wird gegen Ende Dezember brauchbar und hält sich bis in den April. Ist als eine edle Tafelfrucht zu bewerten. Vorstehende Beschreibung und Abbildung wurden nach oberschlesischen Früchten aus dem ungünstigen Jahre 1905 angefertig. Nach Herrn Strauwald soll die Durchschnittsfrucht in normalen Jahren erheblich größer sein. Für Gegenden, wo die empfindliche Wintergoldparmäne nicht be- friedigt, kann dieser neue Apfel besonders zu Anbauversuchen empfohlen werden. L. Späth. EN 41 562 Über die Krankheiten der Tulpen und ihre Bekämpfung. Über die Krankheiten der Tulpen und ihre Bekämpfung. Von Prof. Dr. H. Klebahn in Hamburg. Krankheiten der Tulpen sind seit vielen Jahren eine Plage für die Tulpenzüchter. In einigen Teilen Hollands hat eine Krankheit so überhand genommen, daß der Boden streckenweise überhaupt keine Tulpen mehr hervorbringt; diese Stellen sind unter dem Namen „kwade plekken“* be- kannt. Aber auch dort, wo die eigentlichen „kwaden plekken“ nicht vor- kommen, geht alljährlich eine große Zahl von Tulpen an Erkrankung zu- grunde. Nicht selten werden die Krankheiten auch in das Ausland ver- schleppt, und sie finden sich gelegentlich überall, wo man Tulpen zur Zierde anpflanzt. Mit Versuchen zur Bekämpfung der „kwaden plekken“ haben sich seit einer Reihe von Jahren Professor J. Ritzema-Bos') in Wageningen und eine Kommission in Nordwijk?) viel Mühe gegeben, ohne daß es gelungen wäre, ein völlig zufriedenstellendes Bekämpfungsmittel gegen die Krankheit zu finden. Die Ursachen des geringen Erfolges beruhen zum Teil ohne Zweifel auf den Schwierigkeiten, die es stets macht, in großem Maßstabe auftretende Krankheiten zu bekämpfen, zum Teil aber auch darauf, daß es bisher nicht bekannt war, daß in den Tulpenkulturen zwei Krankheiten von ziemlich verschiedenem Verhalten nebeneirander auftreten.®) Wer eine Krankheit mit Erfolg bekämpfen will, muß vor allem die Ursachen, welche dieselbe hervorıufen, genau kennen lernen und sich dann die Aufgabe stellen, diese Ursachen zu beseitigen. Ich will im folgenden versuchen, für den prak- tischen Tulpenzüchter ein einfaches und verständliches Bild der beiden Krankheiten zu entwerfen, und dann sollen die Maßregeln, die man auf Grund ihrer gegenwärtigen Kenntnis zur Bekämpfung derselben vorschlagen muß, besprochen werden. Wenn diese Vorschläge von den Maßregeln der Kommision in Nordwijk abweichen, so ist es doch nicht meine Absicht, an der verdienstvollen und mühsamen Arbeit dieser Herren Kritik zu üben, sondern nur diejenigen Gesichtspunkte geltend zu machen, welche auf Grund der erweiterten Kenntnis der Krankheiten zur Verbesserung des Bekämpfungs- verfahrens herangezogen werden sollten. 1. Die Sklerotienkrankheit der Tulpen oder die Krankheit der „kwaden plekken‘. Wenn auf den Tulpenfeldern Stellen vorhanden sind, wo an fast allen Tulpen der 'Trıeb ausbleibt, so handelt es sich in der Regel um die I) Ritzema-Bos, J., Botrytis parasitica Cavara, die von ihr verursachte Tulpen- krankheit, sowie deren Bekämpfung. Centralblatt für Bakteriologie usw., 2. Abteil. X. 1903. 2) Verslag over de proefnemingen ter bestrijding van kwade plekken in de tulpen- velden te Nordwijk. 1897—1898 ; 1898—1899 usw. bis 1904. Siehe Weekblad voor Bloembolleneultuur 1898— 1904. 3) Klebahn, H., Über die Botrytiskrankheit der Tulpen. Zeitschrift für Pflanzen krankheiten XIV. 1904. Klebahn H., Über die Botrytiskrankheit und die Sklerotien- krankheit der Tulpen, die Botrytiskrankheit der Maiblumen und einige andere Botrytiskrankheiten. Jahrbuch der Hamburgischen Wissenschaftlichen Anstalten, XXII. 1904. 3. Beiheft. Über die Krankheiten der Tulpen und ihre Bekämpfung. 56: „Sklerotienkrankheit“. Der Urheber derselben ist ein Pilz, der den Namen Sclerotium Tuliparum erhalten hat. Kennzeichen der Krankheit sind die folgenden: Der Trieb bleibt ganz oder fast ganz aus, obgleich die Wurzeln kräftig entwickelt sind. Die Zwiebel zeigt, wenn man sie etwa Ende März oder Anfang April der Länge nach durchschneidet, nicht die gesunde weiße Farbe, sondern sie ist Abb. 54. Sklerotien der Sklerotien- krankheit in natürlicher Grölse. ” HERM.STUHR. Abb. 53. Infolge künstlicher Infektion Abb. 55. Sklerotienkranke Tulpen- an der Sklerotienkrankheit erkrankte zwiebel, auf der nach dem Durchschnei- Tulpenzwiebel, auflsen stark mit Skle- den weilses Luftmycel und neue Skle- rotien besetzt. rotien entstanden sind. rötlich-grau, und später wird sie durch Fäulnis ganz zerstört. Dabei treten gewöhnlich Schimmelpilze auf, die jedoch nichts mit der Krankheits- ursache zu tun haben. Um den Zwiebelhals herum, manchmal auch an anderen Stellen, mitunter sogar zwischen den Wurzeln, findet man bei genauem Nachsehen lose in der Erde sitzend kleine Körper von 1,5—9 Millimeter Größe, die gleich nach ihrer Entstehung schneeweiß sind, später aber außen braun werden und sich von kleinen, ähnlich aussehenden Steinchen dadurch unterscheiden, daß man sie leicht mit dem Messer zerschneiden kann. (Abb. 53.) Sie haben inwendig: eine etwas 41* 564 Über die Krankheiten der Tulpen und ihre Bekämpfung. hellere graue oder graubraune Farbe. Dies sind die „Sklerotien“, denen der Pilz und die Krankheit ihre Namen verdanken; es sind Dauer- zustände des Pilzes, welche die Aufgabe haben, denselben zu erhalten. (Abb. 54.) Um den Pilz noch besser kennen zu lernen, schneiden wir eine kranke Zwiebel der Länge nach in zwei Teile, legen diese auf feuchten Sand und stülpen ein umgekehrtes 'Trinkglas darüber. Nach ein bis zwei Tagen wächst ein schneeweißer Filz aus der Zwiebel hervor, das „Myce- lium“ des Pilzes, und nach einigen weiteren Tagen entstehen in diesem weiße Körper, die später braun werden, die Sklerotien. (Abb. 55.) Ein anderer einfacher Versuch lehrt uns, daß die Sklerotien im Stande sind, die Krankheit hervorzurufen. Wir pflanzen im Herbst eine Anzahl vollkommen gesunder Tulpenzwiebeln in Blumentöpfe, legen neben die Spitze jeder Zwiebel einige Sklerotien und decken noch etwas Erde darüber. Dann stecken wir die Töpfe draußen an einer Stelle, wo kein „verseuchter Boden“ ist, in die Erde und schützen sie gegen das Erfrieren, etwa durch eine Schicht Sand und etwas Reisig oder dergleichen. Wenn wir die Töpfe im nächsten Jahre im März hereinholen und untersuchen, finden wir, daß in allen oder wenigstens in den meisten die Zwiebeln unter den Erscheinungen erkrankt sind, die für Sclerotium Tuliparum charak- teristisch sind, das heißt der Trieb ist ausgeblieben, die Zwiebel faul, im Erdreich finden sich Sklerotien, neue Sklerotien entstehen, wenn man die zerschnittene Zwiebel unter einem umgekehrten Glase feucht hält. (Abb. 53 u. 55.) Wenn man ähnliche Versuche mit andern Zwiebelpflanzen macht, kann man feststellen, welche von ihnen befallen werden und welche wider- stehen. Iris hispanica wird fast ebensoschwer geschädigt, wie die Tulpen. Hyazinthen und gelbe Narzissen leiden nur wenig; aber an ihren kaum und nur äußerlich angegriffenen Zwiebeln können Sklero- tien entstehen. Fritillaria imperialis wurde bei meinen Versuchen meist getötet, ohne daß Sklerotien entstanden. Narcissus poeticus scheint dem Pilze zu widerstehen, vielleicht auch Urocus vernus und Scılla sıbirica. Die im Erdboden befindlichen Sklerotien sind die Ursache der Ver- seuchung des Bodens, die man als „kwade grond“ bezeichnet. Da andere Vermehrungsweisen des Pilzes nicht gefunden wurden, scheinen sie die einzige Ursache zu sein. Die Bekämpfung der Krankheit muß sich gegen die Sklerotien wenden. Das Hineingelangen der Sklerotien in den Boden ist leicht erklärt. Wenn die kranken Zwiebeln in der Erde verfaulen, bleiben die Sklerotien im Boden (Abb. 60); wenn man die Zwiebeln ohne besondere Vorsicht aus der Erde nimmt, fallen die Sklerotien größtenteils ab und gelangen auf diese Weise in den Boden. Sie werden im Boden verbreitet, wenn man denselben umgräbt. Durch Unachtsamkeit oder durch den Wind können sie auf benachbarte Felder verschleppt werden. Weniger klar ist es, wie die Sklerotien auf entfernt gelegene, noch gesunde Felder gelangen. Mit den Pflanzzwiebeln ist es nicht leicht mög- lich, da sklerotienkranke Tulpenzwiebeln in der Regel keine verwendbaren Über die Krankheiten der Tulpen und ihre Bekämpfung. 565 ALU HERM. STUHR Abb. 56. Infolge künstlicher Infektion an der Botrytiskrankheit erkrankte Tulpe. Auf dem ersten Blatte ein brauner zer- rissener Fleck mit kleinen schwarzen Skle- rotien, am Rande des Flecks Luftmycel und Konidienträger. Abb. 58. Junge Tulpenzwiebel, aus einer kranken Zwiebel hervorgegangen, mit zahl- reichen Botrytissklerotien auf der trockenen braunen Schale, im übrigen gesund und bereits austreibend. Von zwei Seiten dargestellt. Abb. 57. Konidienträger der Botrytis pa- rasitica, 270fach vergröfsert. Rechts Konidien, 600fach vergrölsert. R A) ERM. Abb. 59. Aus Holland bezogene Zwiebel einer Darwintulpe, an der braunen Schale und an dem Reste des vorjährigen Stengels mit Botrytissklerotien besetzt. 566 Über die Krankheiten der Tulpen und ihre Bekämpfung. Tochterzwiebeln liefern. Nur bei ganz schwachem Befall scheint es möglich zu sein, daß die Tochterzwiebel Spuren des Pilzes oder Sklerotien an sich hat, wenigstens wenn sie nicht ganz sorgfältig gereinigt wird. Es muß ferner mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß die Sklerotien mittels befallener Hyazinthen oder Narzissen auf dıe Felder oder Beete gelangen, auf denen später Tulpen gepflanzt werden. Die Sklerotien bewahren ihre Fähigkeit, Tulpen krank zu machen, wenigstens zwei Jahre. Im Frühjahr 1904 von kranken Tulpen entnommene Sklerotien wurden bis zum Herbst 1905 im Freien im Erdboden aufbewahrt und dann mit Tulpen ausgepflanzt. Im Frühjahr 1906 waren die Tulpen krank. Ob das Leben der Sklerotien noch länger dauert, muß erst untersucht werden. Die besprochenen Verhältnisse erklären die Schwierigkeit, einen ver- seuchten Boden wieder gesund zu bekommen. Man 'stelle sich ein Feld vor, auf dem im Frühjahr 1904 die Tulpen krank waren. Man ziehe bis zum Herbst 1905 andere Früchte auf dem Felde, wende auch vielleicht Karbolineum an, um die Sklerotien zu töten; aber einige entgehen sicher dieser Behandlung. Im Herbst 1905 werden Hyazıinthen gepflanzt. Diese werden von den überlebenden Sklerotien befallen, zwar nur schwach ge- schädigt, aber es entstehen neue Sklerotien an ihren Zwiebeln, und nun ist der Boden wieder auf mindestens zwei Jahre verseucht. Werden während dieser Zeit wieder 'Tulpen gepflanzt, so werden sie unfehlbar krank. Wenn die Lebensdauer der Sklerotien länger ist als zwei Jahre, vermag sich der Pilz noch leichter zu erhalten. 2. Die Botrytiskrankheit der Tulpen. Die Botrytiskrankheit der Tulpen wird durch einen Pilz hervor- gebracht, der den Namen Botrytis parasitica führt. Sie findet sich überall, wo Tulpen kultiviert werden, oft in großer Menge; sie befällt aber in der Regel, wenigstens im ersten Frühjahr, nur einzelne Pflanzen mitten unter gesunden. Kennzeichen der Krankheit, deren Erscheinungen viel mannigfaltiger sind als die der Sklerotienkrankheit, sind die folgenden: Der Trieb erreicht etwa 10 cm Länge, ragt also bereits aus dem Boden hervor (Abb. 60,4) und stirbt dann ab, ohne daß die ‘Blätter sich entfalten, oder er ent- wickelt sich weiter, während die Krankheit sich zunächst auf das erste Blatt beschränkt (Abb. 56). Später kann dieselbe die ganzen oberirdischen Teile ergreifen. Die Zwiebel ist anfangs noch vollkommen gesund; sie bleibt entweder gesund, oder sie wird später in sehr verschiedenem Grade be- fallen. Alle diese Merkmale sind schwankend. Die entscheidenden Kennzeichen liefern die „Sklerotien“ und die „Konidienträger“. Auch der Botrytispilz hat also „Sklerotien“. Aber diese sind sehr klein, meist nicht größer als ein Stecknadelkopf, von schwarzer Farbe, und sie sitzen aut den erkrankten Hana der Pflanze fest (Abb. .56, 58 und 59). Die „Konidientr äger“ sind eine e Bildung, die wir = bei dem Pilze der Sklerotienkrankheit nicht gefunden haben. ‘Sie bilden einen bräunlich- grauen, sammetartigen Überzug an den erkrankten Teilen (Abb. 56), Über die Krankheiten der Tulpen und ihre Bekämpfung. 567 der beim Berühren oder Erschüttern einen feinen grauen Staub abgibt. Das Mikroskop enthüllt in ihnen kleine Bäumchen, an deren Zweigen eiförmige Früchtehen hängen (Abb. 57). Diese, die „Konidien“, bilden den feinen Staub. An den auf dem Felde eingesammelten kranken Tulpen findet man die Sklerotien und die Konidienträger nicht immer, weil ihre Entstehung von der Witterung abhängt. Wir stecken zu Hause einige kranke Tulpen über feuchtem Sand unter umgekehrte genügend große Gläser. Nach einigen Tagen sind die Konidienträger reichlich vorhanden, und es entstehen allmählich auch Sklerotien. Wir sehen zugleich, daß die Krank- heit um sich greift. Um uns von der Bedeutung der Konidien zu überzeugen, pflanzen wir eine junge gesunde Tulpe in einen Topf und bringen von dem Koni- Abb. 60. Schematische Darstellung der Anwendung des Tulpenstechers. Tulpen im Erdboden, 1 und 3 gesund austreibend, 2 sklerotienkrank, von Sklerotien umgeben, 4 botrytiskrank. Der Tulpenstecher (2) entfernt die kranke Tulpe samt den neugebildeten Sklerotien, ohne diese im Boden zu verbreiten. dienstaube, der sich an einer kranken Tulpe unter einem Glase entwickelt hat, auf die Blätter, indem wir diese einfach mit den kranken Pflanzen, auf welchen Konidienträger sitzen, mehrfach berühren. Wir stülpen dann eine Glasglocke oder einen Glashafen über die Tulpe. Am folgenden oder zweitfolgenden Tage sehen wir graue Flecken auf den Blättern, nach einigen weiteren Tagen brechen Konidienträger hervor, und nach und nach werden alle befallenen Teile zerstört; auf den toten Pflanzenteilen ent- stehen auch Sklerotien. Wir pflanzen ferner im Herbst einige gesunde Tulpenzwiebeln in Töpfe, legen neben die Spitze einige Überreste von kranken Tulpen, auf denen die kleinen schwarzen Sklerotien vorhanden sind, und behandeln dıe Pflanzen darauf, wie es bei dem entsprechenden Versuche mit dem Tulpensclerotium beschrieben wurde. Im Frühjahr finden sich dann die Tulpen je nach den Umständen in verschieden hohem Grade erkrankt, und zwar unter den eben beschriebenen, für die Botrytiskrankheit charak- teristischen Erscheinungen (Abb. 56). 41* 568 Bewährte Grassamenmischungen fur Rasenflächen. Die Ansteckungsmöglichkeit der Tulpen durch den Botrytispilz ist also eine doppelte: Erstens die Ansteckung durch die Sklerotien. Diese findet nur im Winter und Frühjahr statt und führt zum Auftreten der ersten zerstreut zwischen den gesunden vorkommenden kranken Pflanzen, Ich glaube nicht, daß diese Sklerotien so lange ihre Keimkraft bewahren wie die des Sklerotienpilzes, habe aber noch keine Versuche darüber gemacht. — Zweitens die Ansteckung durch die Konidien. Diese kann von den ersten kranken Pflanzen aus zum Befall zahlreicher gesunder Nachbarn führen. Sie hängt aber sehr von der Witterung ab. Feuchtes Wetter fördert die Krankheit. An stark befallenen Pflanzen kann der Pilz auf die Zwiebel über- gehen. Diese wird mehr oder weniger zerstört; auf den toten Zwiebel- teilen sitzen dann massenhafte kleine schwarze Sklerotien fest. Meist kommt es noch zur Bildung einer brauchbaren oder sogar ver- käuflichen Tochterzwiebel; aber an dieser finden sich sehr häufig Sklerotien, entweder auf hängengebliebenen Resten der alten Zwiebel, besonders häufig auf dem sitzenbleibenden Rest des Stengels, oder mitunter auch auf dem äußeren trockenen und braunen Zwiebelblatte (Abb. 58 u. 59). Neuerdings fand ich sie auch mehrere male auf gebräunten ein- gesunkenen Flecken des weiben saftigen Blattes, das unter der trockenen Schale sitzt. Mit solchen Zwiebeln bringt man die Keime immer wieder auf die Felder oder verschickt sie auch an die Konsumenten, und sie sind ohne Zweifel die Hauptursache des zerstreuten ersten Auf- tretens kranker Tulpen auf allen Feldern oder in den Zier- pflanzungen. Mittels der Botrytissklerotien gelang es mir nicht, eine der anderen bekannteren Zwiebelpflanzen (Hyazinthen, Narzissen, Scilla, Crocus, Schneeglöckchen, Fritillaria, Irıs hispanica) zu infizieren. Mittelst der Konidien erhielt ich nur eine Infektion der Blüten von gelben Narzissen und Urocus; diese ist aber so unbedeutend und vorübergehend, daß sie keine praktische Bedeutung hat Gefahr der Übertragung der Botrytis- krankheit von anderen Pflanzen scheint daher nicht vorhanden zu sein. (Schlufs folgt.) Bewährte Grassamenmischungen für Rasenflächen. In der Abteilung der Kgl. Gärtnerlehranstalt auf der Aus- stellung der deutschen Landwirtschaftsgesellschaft in Schöneberg- Berlin vom 14. bis 19. Juni d. Js. hatte der Unterzeichnete als Lehrer für Samenkunde an gedachter Anstalt eine Anzahl der wichtigsten für Garten- rasen in Betracht kommender Grassamen ausgestellt und auch die Mischungs- verhältnisse angegeben. Diese Mischungen waren ihm von einigen wegen guter Grassamen bekannter Firmen aus verschiedenen Teilen Deutschlands mitgeteilt, und hatten die Firmen eingewillist, daß, da es sich nur um eine wissenschaftliche Aufgabe handelte, ihre Namen nicht genannt werden Bewährte Grassamenmischungen für asemlraton, 569 sollten. Leider konnten des beschränkten Raumes wegen nur 5 Firmen aufgefordert werden, ich bin sicher, daß es noch viele, viele andere gibt, welche gute Grassamen liefern, aber um so mehr erscheint es angezeigt, daß auch hier die Namen der Aussteller nicht genannt werden, Obwohl es in der gärtnerischen Literatur viele Rezepte zu Grassamen- mischungen gibt, betrachtet dochjede Samenhandlungihre Mischungen gewisser- maßen als ihr Geheimnis; um so dankbarer bin ich den Ausstellern, daß sie mir die Mischungen mitteilten und auch gegen die jetzige Veröffent- lichung nichts einzuwenden haben. Es wurden die einzelnen Bestandteile der Mischungen für 4 ver- schiedene Rasenarten erbeten: 1. für feinsten Gartenrasen, 2. gewöhn- lichen Rasen auf besserem Boden, 3. gewöhnlichen Rasen auf leichterem Boden, sog. Tiergartenmischung, 4. Rasen für schattige Flächen: Grassamenmischungen. (I bis V bedeuten 5 verschiedene Firmen.) 2. Gewöhn- = Sun 1. Feinster li en 2 Kür ıcher hasen Ifürleichteren hatkıae Gartenrasen |aufbesserem| Boden, sog. De x Boden Tiergarten- achen mischung ı Jurlımlav| v|ı | lssjrv|v | 2 jan jung vl v | 2 | 10 Il ıv] v |Gewichsteile aEST Gewichsteile| Gewichsteile Lolium perenne (englisches Raigras) [30] |50144/50[50 40 55|42|60]40150|50160 50140130|40 30130 Lolium italicum (italienisches Rai- | | N gras). | | 30| | 130 Agrostis vulgaris een Staus | | Bl | | | gras) . 20 | i0 | |8\ Jo 0 || Agrostis stölonitera ee) 20.20.20 18120120 20.20 1810130 15,20 15|15]30 15.20 10 15 Festuca rubra (Rotschwingel) 30 | | | Festuca ovina (Schafschwingel) 10) 120) 15[ [10110 7 20 13.116 Festuca tenuifolia (feinblätteriger N] Schwingel) a 6 | 4| | Festuca gigantea Bserechwinee)) IE | Iso] | I |8 Poa pratensis (Wiesen -Rispengras) |20 25.20 18 15[20 20 20/25 10]20|15.20 1510 15.10 Poa compressa (glatthalmiges | | | Rispengras) . I" 021192) Poa nemoralis (Hain- ner) 5] | | 10115115| 5 115 Poa trivialis (gemeines Rispengras) 5 | | | | ) Cynosurus cristatus (gemeines | | | | | | | Kammgras) 1025110 5 | | 5| | | Anthoxanthum Pac (einjähriges ‚ Re | | Ruchgras) . - Sat IE | 3 13) 3 Dactylis glomerata (gemeines Il | | | | Kuaulsras) 2 Se Karen IE I | | 161 Holcus lanatus (wolliges Honig- | | | | | | gras). N .. | | | 8 Aira flexuosa (geschlängelte | | Pe] Schmale) | | 5 | 110 810 Phleum pratense wien end | | | gras, Timotheegras) | | 10 Ser 570 Bewährte Grassamenmischungen für Rasenflächen. Betrachten wir beifolgende Tabelle zunächst im allgemeinen, so sehen wir 3 Gräser fast von allen Firmen für alle Rasenarten verwandt und das mit Recht. Es sind: 1. Lolium perenne, englisches Raigras, welches nur bei Firma II für feinsten Gartenrasen fehlt, 2. Agrostis stoloni- fera, Ausläufer treibendes Straußgras oder Fioringras (Fiorin ist offenbar vom italienischen Fiore, Blume abgeleitet. Die Italiener ersetzen das 1 hinter f durch ein i; fiore stammt natürlich vom lateinischen „flos“), 3. Poa pratensis, Wiesen - Rispengras. Auch dieses bildet Aus- läufer und füllt gleich wie das Fioringras die Lücken aus, welche die Horste des englischen Raigrases bilden. Diese Horste des englischen Raigrases sind aber glücklicherweise keine festen Horste, keine „Bülten“, sondern es bilden, wie Stebler und Schröter nachgewiesen, die unterirdischen Triebe, die sich oft fast zu Aus- läufern verlängern uud dann herauskommen, mit der Hauptpflanze zu- sammen einen dichten, ebenen, ausgebreiteten Horst. Das englische Raigras ist offenbar das allerwichtigste Gras für Gartenrasen, es keimt schnell und gibt den langsamer keimenden anderen Arten somit einen Schutz, es erträgt sehr gut das Betreten, es verleiht vor allem dem Rasen auch seine schöne freudig grüne Farbe, nicht bloß im Frühjahr, wo es heller grün ist, sondern auch später, weil es die glänzende Unterseite seiner Blätter nach oben kehrt. Mögen auch andere Gräser mit zum schönen Grün des Rasens beitragen, das englische Raigras hat doch den größten Anteil daran. Dazu kommt nun noch, daß es nach dem Schneiden des Rasens sich außerordentlich bestockt, d. h. Zweige an der Basıs bildet, und so der Rasen immer dichter wird. Streng genommen könnte man vielleicht aus englischem Raigras allein schon einen guten Rasen herstellen, und die Fettweiden in den Seemarschen bestehen nach Ü. A. Weber bis zu 70, ja 80 °/, aus diesem Grase; allein es hat 2 Fehler. Einmal gedeiht es nur gut auf besserem, schwererem Boden, den man allerdings beim Gartenrasen sich durch Düngung und Walzen ziemlich herstellen kann, aber zweitens, es hält ım mittleren Deutschland, ım kontinentalen Klıma, nur 2—3 Jahre aus. Darum muß immer wieder nachgesäet werden. Aufgabe bei Zusammenstellung von Grassamenmischungen muß es sein: 1. vor allem nur Gräser zu nehmen, die recht viele Triebe an der Basis entwickeln, damit der Rasen dicht werde. 2. Gräser, die früh sich entwickeln und schnell eine Narbe schaffen, wenn sie auch nicht so lange aushalten. Das ist das englische Raigras. 3. Gräser, die spät sich entwickeln, dafür aber viele Jahre dauern, das sind fast alle übrigen in den verschiedenen Mischungen ver- tretenen Gräser. 4. Gräser, die Horste bilden. 5. Gräser, die Ausläufer treiben, um die Lücken zwischen den Horsten auszufüllen. Gröbere Gräser sind natürlich von einem Gartenrasen auszuschließen, zumal es auf hohe Erträge aus dem Gras für gewöhnlich nicht ankommt. Es handelt sich eben um Untergras, nicht um ÖObergras. Bewährte Grassamenmischungen für Rasenflächen. 571 Die Aufgaben Nr. 3 und 5 lösen Agrostis stolonifera, das Fioringras und Poa pratensis, das Wiesenrispengras ausgezeichnet. Agrostis stoloni- fera ist sehr spät, und bildet so zahlreiche Ausläufer, daß mit den Jahren ein dichter Filz entsteht. Poa pratensis ist mittelfrüh, und macht ebenfalls zahlreiche Ausläufer, die, wenn sie aus der Erde herausgekommen sind, wieder Teilhorste bilden. Poa pratensis ist eins der allerwichtigsten Gräser, zumal es auf fast allen Bodenarten gedeiht und, wie gesagt, lange aushält. Betrachten wir jetzt die übrigen Gräser. Da finden wir noch bei zwei Firmen Lolium italicum für schattige Flächen. Das italienische Rai- gras hält aber bei uns den Winter schlecht aus, ist höchstens auch 2 jährig bei uns. Bei Firma I findet sich für alle 4 Lagen auch Agrostis vulgaris (in den Preisverzeichnissen oft A. capillaris genannt). Dagegen ist nichts ein- zuwenden. Es hat zwar keine Ausläufer oder höchstens ganz kurze, bildet aber ein gutes Untergras. Bei Firma II ist statt dessen Festuca rubra, roter Schwingel, genommen, allerdings nur für den feinsten Rasen. Ich würde dieses Gras, das mit seinen kurzen Ausläufern einen bürstendichten Rasen bildet, viel mehr empfehlen als Festuca ovina, den Schafschwingel, den mehrere Firmen an- gewandt haben. Der Rotschwingel liebt freilich etwas frischeren Boden, aber doch ist er auch genügsam, zudem wird der Rasen ja meistens gesprengt. Festuca ovina bildet immer Horste, ist auch zu graugrün. Festuca tenuifolia, schmalblättriger Schwingel, ist nur eine Varietät von Festuca ovina. Festuca gigantea, den Riesenschwingel, der auch zweimal von einer Firma vorkommt, halte ich für zu grob. Poa compressa, das aus Amerika zu uns kommt, ist wohl eigentlich eine andere Art, über welche längere Erfahrungen noch fehlen. Unsere P. compressa, die übrigens auch in Amerika vorkommt, gedeiht auf trockenem Boden. Poa memoralis, das Hain-Rispengras, ist bekanntlich das beste Gras für schattige Flächen (in tiefem Schatten wächst überhaupt kein Gras, das man zu Rasen benutzen könnte). Der Same ist aber teuer. Poa trivialis, das gemeine Rispengras, liebt feuchteren Boden als P. pratensis, macht auch keine Ausläufer. Es .ıst auffallenderweise in den letzten Jahren sehr teuer geworden. Von Interesse erscheint, daß es von Frankreich aus vor einigen Jahren für schattige Flächen empfohlen wurde. Das sollte doch bei uns einmal versucht werden. Uynosurus cristatus, das Kammgras, ist ausgezeichnet für den feinsten Rasen und wir finden es fast bei allen Firmen. Leider ist sein Samen auch teuer. Anthoxanhum Pueli, oder richtiger A. aristatum ist ein Verwandter des echten ausdauernden Ruchgrases A. odoratum, welches letztere leider fast ganz aus dem Handel verschwunden ist. A. Puelii ist nur einjährig und hat daher für Rasen wenig Bedeutung. Dactylis glomerata, das Knaulgras, bildet zu breite Horste und würde ich es für Rasen nicht empfehlen. Noch viel weniger das Honiggras, Holcus lanatus, welches geradezu Bülten bildet. 572 Über Altersschwäche und den Abbau der Kulturpflanzen. Aira flexuosa, die gebogene Schmele, könnte dagegen wegen ihrer feinen dunkelgrünen Blätter vielleicht mehr verwendet werden, namentlich im Schatten; es bildet aber dichte Horste. Phleum pratense, das Wiesen-Lieschgras, oder 'Timotheegras ist land- wirtschaftlich das wichtigste Gras und bildet die Hauptmasse im ganzen Grassamen-Handel; für Rasen wird es aber als zu grob angesehen, ob mit Recht? Sein Horst ist locker, das würde also kein Hindernis sein. Zudem ist der Same billig. Es entwickelt sich aber spät. Über die Grundsätze, die bei der Feststellung der Gewichtsmengen der einzelnen Samen in Betracht kommen, möchte ich ein andermal sprechen. L. Wittmack. Über Altersschwäche und den Abbau der Kulturpflanzen. Von Schiller-Tietz in Kleinflottbek (Holstein). Das Zeitalter der individuellen Lebensfähigkeit, die natürliche Lebens- dauer, ist für jede Art organischer Wesen sehr verschieden bemessen. Zwar kann das Lebensalter des Einzelwesens durch ungünstige äußere Da- seinsbedingungen wesentlich verkürzt werden, allgemein aber bestimmt sich die natürliche Lebensdauer nach Familie, Gattung und Art, weiter aber hängt sie insbesondere auch davon ab, wie vielmalige Kreuzungen zwischen der bestehenden Art oder Spielart und den Ur- und Stammeltern liegen; denn das ist eine bekannte Erfahrungstatsache, daß alle Neuzüchtungen gegen schädliche Natureinflüsse um so empfindlicher sind, je größer die „Ahnenreihe“ oder besser: die Reihe der Vorläufer ist, aus deren Kreuzung schließlich die neue Art oder Sorte hervorgegangen ist. Endlich aber ist die Lebensfähigkeit und Lebensdauer ganzer Pflanzenarten und Spielarten auch bedingt von der Art ihrer Vermehrung, ein Umstand, der bisher nicht genügend beobachtet worden ist. In der freien Natur erfolgt die Vermehrung der Pflanzen in der Regel durch Samen. Diese normale Art der Fortpflanzung gewährleistet nicht nur eine möglichst zahlreiche und weite Verbreitung der Pflanzen auf eine einfache und sichere Weise, sondern sie ermöglicht auch die Bildung neuer Spielarten, sei es entweder als das Spiel des reinen Zufalls, (Zu- fallssämling), oder sei es auf dem Wege der absichtlichen Kreuzung durch künstliche Befruchtung zur Erzielung neuer Varietäten mit ganz bestimmten Eigenschaften, die zu erreichen im Wunsche des Züchters gelegen ist. Die meisten Spielarten unserer Kulturgwächse, welche gegen- wärtig den Handelsmarkt beherrschen, sind aus Kreuzungen auf dem Wege künstlicher Befruchtung hervorgegangen, und all- jährlich zeigen die Preisverzeichnisse der Groß- und Spezialzüchter eine Reihe von weiteren Neuheiten an. Erschwerend fällt bei der Bildung neuer Spielarten ins Gewicht, daß dieselben namentlich bei den perennierenden Gewächsen, so bei unseren beliebtesten Zier- und Dekorationspflanzen, ja auch bei den edlen Frucht- bäumen und Fruchtsträuchern, in ihren erwünschten neuen Eigenschaften nicht konstant, nicht „fest“ und sicher sind; sie fallen bei der Vermehrung Über Altersschwäche und den Abbau der Kulturpflanzen. 573 aus Samen entweder niemals oder doch nur sehr selten sortenecht aus und neigen zumeist nach Rückschlägen auf entfernte Stammpflanzen. Einem großen Teil dieser Kunstgärtnereiprodukte fehlt sogar die Fähigkeit, sich geschlechtlich fortzupflanzen und Samen zu erzeugen, da die Geschlechts- organe verkümmert sind, wie das bei fast allen gefüllten Blumen der Fall ist, wo die Staubblätter sich zu Blumenblättern zurückgebildet haben und die Fruchtblätter verkümmert sind. In allen diesen Fällen ist der Züchter genötigt, seine Zuflucht zur ungeschlechtlichen Fortpflanzung und Vermehrung zu nehmen, und wo die Pflanzen eine solche überhaupt zulassen, sei es durch soge- nannte Ausläufer, Wurzelschößlinge, Senklinge, Stecklinge, Knollen, Zwiebeln, oder durch Teilung der Wurzelstöcke oder durch irgend ein Veredelungsverfahren, da bedient man sich in den meisten Fällen dieser Methode. Die Möglichkeit der ungeschlechtlichen Fortpflanzung ist bekannt, seit sich die Menschen mit Pflanzenkultur beschäftigen; denn diese Art der Vermehrung geht in der freien Natur in bestimmten Fällen auch ohne menschliche Beihilfe vor sich, und der Pflanzenzüchter hat dieses Verfahren der Natur abgelauscht und seinen Zwecken dienstbar gemacht. Nur fügte er dem natürlichen Verfahren noch einige selbst- erfundene Methoden — sogenannte Veredelungsarten — zu und betreibt damit nun „Kunstgärtnerei“. Indessen muß hervorgehoben werden, daß die künstliche Vermehrung durch- Stecklinge oder abbrechende Stengelglieder in der freien Natur doch nur ausnahmsweise stattfindet, wie bei den Kaktusarten in der Wüste: die Regel bleibt immer die Vermehrung durch Samen. Solange die ungeschlecht- liche Fortpflanzung der Kulturgewächse sich auch noch in mäßigen Bahnen bewegte, hatte man keine nennenswerten Abweichungen in der physischen Beschaffenheit dieser Pflanzen gegenüber den nur durch Samen fortge- pflanzten Gewächsen beobachtet. Seitdem aber die ungeschlechtliche Ver- mehrung in der Obstbaumzucht und der modernen Kunstgärtnerei mit einem förmlichen Raffinement betrieben wird und die Zahl der so kultivierten Pflanzenspielarten in die Tausende gewachsen ist, auch die Vermehrung innerhalb der einzelnen Spielarten oft ins Ungeheuerliche getrieben wird, macht man recht häufig die unangenehme Beobachtung, daß einzelne Spiel- arten, welche früher außerordentlich kräftigund ergiebig waren, allmählich der Schwächlichkeit verfallen; sie zeigen nicht mehr die Freudigkeitin der Entwickelung und lassen in den wertvollsten Eigen- schaften so erheblich nach, daß sie alsbald durch neue Spielarten ersetzt und aus dem Sortiment ausgemerzt werden müssen. Ein geradezu typisches Beispiel für diese schließliche Entartung der Pflanzen infolge ausschließlich ungeschlechtlicher Vermeh- rung bietet die Pyramidenpappel. Die stolzen Pappelalleen, welche noch vor einem halben Jahrhundert in allen Teilen Mitteleuropas zu finden waren, sind längst verschwunden, und die noch vereinzelt vorkommenden Pyramidenpappeln machen allenthalben einen kränkelnden Eindruck. Statt der schönen üppigen Belaubung des hochaufstrebenden Alleebaumes mit regelmäßigem Wuchse, gewahrt man nur mehr dürre oder nur spärlich be- grünte Äste, die wie struppige Besenreiser gen Himmel ragen — gleich- 574 Über Altersschwäche und den Abbau der Kulturpflanzen. viel, ob der Baum auf trockener Höhe oder auf feuchtem Wiesenboden oder an Chausseegräben steht, allerorten kränkelt derselbe, ohne daß sich die Erscheinung auf erkennbare Ursachen hinsichtlich Bodenbeschaffenheit, Insektenfraß oder dergl. zurückführen ließe. Nun weist Ochsenius darauf hin, daß alle Pyramidenpappeln Deutschlands von einem einzigen männlichen Exemplare abstammen, welches vor etwa 120 Jahren aus dem Orient eingeführt und im Park von Wörlitz angepflanzt wurde. Von diesem einen Exemplar stammen alle Pyramidenpappeln Mitteleuropas ab, und zwar einzig und allein durch Stecklingsvermehrung, da die Stecklinge bekanntlich sehr leicht anwachsen. Infolgedessen sind die Pyramidenpappeln Mitteleuropas gleichfalls zlle männlich, und Sämlinge konnte es bei dem Fehlen jeden weiblichen Exem- plares nicht geben, wie bei unseren Waldbäumen, die zwar zuweilen va- riieren, aber nicht degenerieren. Die ausschließliche Vermehrung durch Stecklinge erscheint damit als ein unnatürliches Verfahren, das auf die Dauer nicht haltbar oder durchführbar ist: denn in der Heimat der Pyramidenpappel, in der Krim, im Orient und im Himalaya, macht sich bei ihr keine Degenerationserscheinung und Lebensmüdigkeit noch Altersschwäche bemerkbar, weil dort männliche und weibliche Bäume in gemischten Beständen vorkommen und die Fortpflanzung nur durch Samen erfolgt. Uberall aber, wo wir eine seit längerer Zeit fortgesetzte ausschließliche Stecklingsvermehrung oder andere künstliche Fortpflanzung verfolgen » können, da beobachten wir auch die sicheren Erscheinungen bereits be- stehender oder wenigstens die untrüglichen Anzeichen beginnender Alters- schwäche. Die Gartenkunst macht zwar von der Vermehrung durch Stecklinge usw. den weitgehendsten Gebrauch, aber wir müssen mit Otto N. Witt doch bezweifeln, daß auf diese Weise die Verbreitung und Vermehrung irgendwelcher Pflanzenspielart bis ins Unendliche fortgetrieben werden kann. Jeder aus Samen gezogenen Pflanze ist wie allen Lebewesen eine gewisse Grenze für ihr Dasein gesetzt, und diese kann nach Monaten, Jahren, sogar nach Jahrhunderten und Jahrtausenden bemessen sein, wie bei der Eiche, Zypresse, Eibe und den Sequoien. Wenn nun vielen Pflanzen die den höheren Tieren abgehende Fähigkeit zukommt, daß Teile von ihnen sich in einem von der Mutterpflanze losgelösten Zustande weiter entwickeln und zu einem scheinbar der Mutterpflanze völlig gleichen neuen Geschöpf auswachsen können, so ist doch in Wirklichkeit sehr zweifelhaft, ob wir in zwei derartigen Pflanzen wirklich zwei völlig selbständige Lebe- wesen zu erblicken haben. Es scheint vielmehr richtiger zu sein, anzu- nehmen, dab die aus dem Steckling oder Ableger entstandene neue Pflanze ein Teil der Mutterpflanze bleibt, von welcher sie genommen wurde, und daß ihr somit unter sonst normalen und gleichen Umständen dieselbe Lebensgrenze gesetzt ist, wie der Stammpflanze. Ist diese Annahme richtig, so werden alle aus Stecklingen gezogenen Pflanzen ungefähr um dieselbe Zeit absterben müssen, um welche auch das natürliche, aus Altersschwäche erfolgende Absterben der Stammpflanze stattfindet. Leider sind die dahingehenden Beobachtungen sehr schwer anzu- stellen, weil die baumartigen und zur Stecklingsvermehrung geeigneten Über Altersschwäche und den Abbau der Kulturpflanzen. 575 Pflanzen eine normale Lebensdauer haben, welche diejenige des Menschen um das Vielfache übertrifft; dazu kommt, daß zumeist neben der Stecklings- vermehrung auch noch eine solche durch Samen stattfindet. So günstig, wie bei der verhältnismäßig kurzlebigen Pyramidenpappel liegen die Ver- hältnisse so leicht nicht ein zweites Mal, daß man die Erscheinung des Alterns allgemein beobachten konnte, ehe die Geschichte ihrer Jugend vergessen war. Erschwerend tritt hinzu, daß selbst der geübteste Gärtner in den meisten Fällen nicht mit Sicherheit zu entscheiden vermag, ob das Ab- sterben einer Pflanze auf einer natürlichen Altersschwäche oder auf einer ungünstigen Veränderung der vorhandenen Lebensbedingungen beruht. Bei dem einzelnen Exemplar einer Pflanzenart kann auch ebensogut Krank- heit wie Altersschwäche die Todesursache sein; Altersschwäche wird aber dann als vorhanden angesehen werden dürfen, wenn wir — wie jetzt bei der Pappel — die gleichen Erscheinungen des Ab- sterbens bei einer Pflanzenart oder Spielart allgemein und gleichzeitig beobachten können, und solcher Beobachtungen gibt es immerhin doch mehrere. Aus der Rosenkultur ist bekannt, daß es vor Jahrzehnten noch be- liebte und geschätzte Rosenspielarten gegeben hat, welche heute auf dem Markte nicht mehr vorkommen. Nun fällt zwar die Entscheidung schwer, ob solche Rosen ausgestorben oder der Mode zum Opfer gefallen sind, d.h. ob das Verschwinden solcher Blumen auf natürlicher Erschöpfung beruht oder auf die Launen des menschlichen Geschmacks zurückzuführen ist. Anders liegt die Sache, wenn eine Rose noch sehr begehrt ist und dennoch vom Markte verschwindet, weil die Züchter und Gärtner sie nicht mehr zu erzeugen vermögen, und so liegen die Verhältnisse seit einem Jahrzehnt betreffs der beliebten La France-Rose. Trotz der sorgfältigsten Pflege will die Rose nicht mehr recht gedeihen, allenthalben kränkelt sie und stirbt sie ab, während dicht mit ihr zusammenstehende andere Rosen vollkommen gesund sind. Man pflegt zwar diese Erscheinung auf eine so- genannte La France-Krankheit zurückzuführen, dieselbe ist aber nichts anderes, als die natürliche Altersschwäche dieser Rose, die zu den ältesten Rosensorten gehört, welche wir überhaupt haben. Zufolge der eigenartigen Vermehrungsmethode der Rosen aber können wir alle La France-Rosen der Welt in ihrer Gesamtheit als einen einzigen großen Rosenbusch auffassen, der in dem einen Zufallssämling geboren wurde, welcher diese beliebte Rose zum erstenmal lieferte, und der in allen seinen Exemplaren zugrunde gehen wird, wenn seine natürliche Altersgrenze erreicht sein wird, und das scheint schon jetzt der Fall zu sein, trotzdem diese in ihrer Art einzig dastehende Rose erst 1868 dem Handel übergeben wurde. Ahnliche Verhältnisse weist der Weinstock auf, der in manchen Ge- senden seit Jahrhunderten allein auf ungeschlechtlichem Wege durch Senklinge (Vergruben) und Stecklinge (Setzhölzer) fortgepflanzt wird. Daß unter diesen Umständen mancherorts Rebenmüdigkeit an der Tagesordnung ist und die Rebenschädlinge bei den geschwächten Pflanzen in erschreckender Weise das Zerstörungswerk vollenden, kann kaum befremden. Wer kennt heute noch den wahren, echten Malvasier? Er ist längst an Altersschwäche zugrunde gegangen und verschwunden. (Schluls folgt.) 576 Aus den Ausschüssen des V. z. B.d. G. Aus den Ausschüssen des V.z.B.d. G. Während des verflossenen Sommers 2. Auf die Verlesung des Protokolls haben die Ausschüsse des V. z.B. d. G. an der lieb gewordenen Gewohnheit, be- lehrende Ausflüge in die engere oder weitere Umgegend Berlins zu machen, festgehalten. Zum Herbst dieses Jahres hat dann die Tätigkeit der verschiedenen Aus- schüsse mit Abhaltung regelmälsiger Sitzungen sofort wieder eingesetzt. Sitzung der vereinigten Ausschüsse für Obst, Gehölzkunde und bildende Gartenkunst am 11. Oktober 1906, 6 Uhr abends. Die reichhaltige Tagesordnung wurde der Reihenfolge nach erledigt und zwar zuerst die Verlesung eines vom Kali- syndikat Stafsfurt eingegangenen Schrei- bens, dem Probefrüchte von: Gelber Edelapfel, Lord Suffieldund Trans- parente de ÜCroncels beigegeben waren. Der Zweck des Schreibens und Sendung war die Führung des Nach- weises, dafs Früchten von Bäumen, die stark mit Kali gedüngt wurden, nicht Fehler des „Stippigwerdens“ eigen- tümlich ist. Die übersandten Früchte zeigten auch diesen Fehler nicht, waren saftig und wohlschmeckend, aber auch nicht Sorten, mit Ausnahme von Lord Suffield, erkannt werden, selbst nicht mit Zuhilfe- nahme der Literatur, weshalb nochmals bei den Absendern Rückfrage gehalten werden soll. Auch wurde der Wunsch ausgesprochen, dals zu solchen suchen gerade die Sorten benutzt wer- den möchten, bei denen das „Stippig- werden“ häufig beobachtet werden kann z. B. Harberts Renette, Winter- goldparmäne etc. Erst bei diesen Sorten könne beobachtet werden, ob wirklich die Kalidüngung nicht Ursache der Krankheit sei. Herr Mehl hat sehr schöne Früchte der Amerikanerin: Onondaga gebracht, einer sehr erfrischenden, saftigen, grols- früchtigen Birne mit goldgelber Schale; die Sorte ist, obwohl schon lange ein- geführt, doch nur wenig verbreitet und | Liebhabern wegen ihrer Fruchtbarkeit und der guten Qualität zu empfehlen. konnten | als die bezeichneten | Ver- | der letzten Sitzung (im März d. J.) wird verzichtet, da dasselbe schon im April gedruckt in der „Gartenflora“ gestanden hat. 3. Hierauf konstituierten sich die Aus- schüsse nach der Wahl im Juni und wurden für den Ausschufls Gehölz- kunde und bildende Gartenkunst: Herr E. Clemen als Vorsitzender, Herr F. Brettschneider als Schriftführer, für den Obstausschuls: Herr Mende als Vorsitzender, Herr Weber als Schrift- führer, gewählt. 4. Die Aufstellung eines Programms für die Wintertagungen wurde für No- vember zurückgestellt. Auch wird dann über die Bearbeitung der Eingänge aus folgender Umfrage Beschluls gefalst werden: a) Welche fünf Apfelsorten haben sich in den letzten fünf Jahren in der Pro- vinz Brandenburg am ertragreichsten (Geldwert der Früchte) erwiesen? b) Welche von diesen Sorten hatte am wenigsten von Pilzkrankheit zu BES der ihnen von vielen Seiten nachgesagte leiden: c) Ist bei der letzten Sorte die An- fälligkeit durch Fusieladium verschieden, je nach Unterlage, Boden und Düngung? 5. Ueber eine an den Verein gerich- tete Anfrage nach einer „Geeigneten Obstverpackung für den Bahnhofs- verkauf“ entspann sich eine interessante Aussprache, deren Ergebnis dahin ging, zu diesem Zwecke kleine Kartons mit oder ohne Fächer (2—3) zu verwenden, in die die Früchte mit bunter Holz- oder Papierwolle hineingelegt werden können, die gut aussehen und sich so billig stellen, dals der Preis für eine Obstportion mit Karton 30—50 Pig. nicht überschreiten darf. 6. Die Frage, welches die besten winterharten Pfirsiche seien mit losem Stein, wird zurückgestellt, um die An- sicht der für unsere Gegend am mals- gebendsten Pfirsichzüchter aus Werder zu hören. Uebrigens wird die Meinung geäufsert, dals wirklich reife Pfirsiche sämtlich vom Stein lösen. 7. Zu der in der nächsten Monats- sitzung des Vereins angesetzten Be- handlung der Frage der „Boden- Neue und empfehlenswerte Pflanzen, 577 heizung“ wird ein Korreferent ge- wünscht. Jedoch findet sich unter den Anwesenden niemand, der geneigt ist, diese Tätigkeit zu übernehmen. Die An- wesenden stehen der Sache resp. den für dieselbe geltend gemachten Nutz- rechnungen skeptisch gegenüber. Fr- wähnt wird, dals ein Verfahren mit ähnlichen Grundsätzen unter der Be- zeichnung „Bodenlüftung‘‘ in den 60er Jahren vorigen Jahrhunderts durch Hooibrenk in Wien angeregt und emp- fohlen wurde, jedoch weitere Verbrei- tung nicht erlebt hat. 8. In der Frage der Fachschule, zu deren Unterhaltung der Verein beiträgt, machen Anwesende darauf aufmerksam, dals es dringend erforderlich wäre, der- selben die Gleichberechtigung mit an- deren öffentlichen Fachschulen zu ver- schaffen. In Vororten werden Lehr- herrn gezwungen, ihre Lehrlinge in die dortigen Pflichtfortbildungsschulen zu schicken, deren Unterrichtsstunden so liegen, dals die Lehrlinge gerade in der Zeit, in welcher sie am dringendsten gebraucht werden, z. B. in den Sommer- nachmittagen zum Gielsen usw., dem Betriebe entzogen werden. Eine Folge dieser Malsregeln ist darin zutage ge- treten, dafs Gärtnereibesitzer sich nicht mehr zur Annahme von Lehrlingen ent- schlielsen wollen, da die für Handwerks- lehrlinge angesetzten Unterrichtsstunden in den Gärtnereibetrieb durchaus nicht passen. Der Herr Generalsekretär teilt mit, dals Schritte zur Ordnung der An- gelegenheit bereits eingeleitet seien und spricht die Hoffnung aus, dafs es ge- lingen werde, eine derartige Einrichtung zu schaffen, dafs den Interessen der Fachschule und der Lehrherren ge- dient sei. Vorgelegt wurde ein Probeheft des Abbildungswerkes ,Oesterreichisches Obstgrundbuch“, herausgegeben vom Oesterreichischen Pomologenverein. Das Werk soll nach dem Plane sämtliche in der Monarchie verbreiteten Obstsorten und deren Beschreibungen (Namen in den verschiedenen Sprachen) bringen. Die Ausführungen der Tafeln sind gut, auch die Abbildungen des Holzes der Bäume gelungen, nur die Habitusbilder der Bäume wollen den Anwesenden nicht als übereinstimmend mit der Wirk- lichkeit erscheinen. Ein als Zierde die Tafeln umfassender bunter Rand wird als überflüssig und ablenkend bezeichnet und geäufsert, den hierfür benutzten Raum lieber zur weiteren Auseinander- rückung der einzelnen Teile der Tafel zu verwenden. Oo Neue und empfehlenswerte Pflanzen. Neueste Rosen für 1907. Von Peter Lambert-Trier. I. Eigene Züchtungen. Frau Ernst Borsig (Teehibride) (P. Lambert 1907). Strauch aufrecht, kräftig, buschig, mittelhoch; Holz fast glatt, Laub breit; Knospen meist einzeln, auch zu 3, auf festem Stiel, schöne Form, gut öÖffnend; rein karminrot, Blume mittelgrofs bis grols, hochgebaut, regelmälsig, leuchtend gelblich karminrosa (wie Mme. Jules Grolez), lange haltend, Farbe dauerhaft, duftend. (Frau Syndica Roeloffs x Mme. Carol. Testout.) Schnitt- und Treibrose und schön zu Gruppen. Frau Alfred Mauthner (Teehibride) (P. Lambert 1907). Strauch buschig. mittelhoch, breit, Blütentriebe aufrecht, stark; Laub hellgrün; Holz mit feinen spitz, | und wenigen stärkern Stacheln besetzt. Blume grofs, spitz, gut gefüllt, willig öffnend, äulsere Petalen silberrosa, Mitte leuchtend karminrosa bis rot; Knospe eiförmig. Besonders die ersten Sommer- und die Herbstblumen sind zur Binderei sehr schön, duftreich und haltbar. Schnittrose. Vorzüglich als Hochstamm- sorıe. (Erzherzogin Maria Dorothea X Baronne de Rotschild.) Gro[sherzog Friedrich(Teehibride) (Mme. C. Testout X Meta). Gut gefüllte, prächtige Form, karminrot mit gelblichem Schein, stark duftend. Herrin von Lieser (Teehibride) (Frau K. Druschki X George Schwartz). Wuchs mittelstark; sehr reichblühend, grolse, gefüllte Blume, hoch kegelförm., rahmgelb mit leicht rötlich-gelbl, Mitte, aufrecht, stark duftend. 578 Literatur. Neuheiten anderer Züchter. Polyantha. Mrs. Cutbush (Cutbush). 1. Sport von Mme. Norb. Levavasseur. Farbe sehr hell rosa. Wuchs und Charakter der Stammform. Aennchen Müller (J. ©. Schmidt) Wuchs ähnlich ‘des Norb. Levavasseur, 50-60 cm hoch, reich verzweigt, von Juni bis November dicht mit Blüten be- deckt, sehr grolse, aufrechte Rispen er- scheinen fortwährend auf den jungen Trieben. Die Blumen sind glänzend dunkel korallrot (Farbe der Corallina). Eine auffallende, hochwertv. Gruppen- Hochstamm- und Tropfrose. über dem Laub in lockern aufrechten ı Trauben; Blumen dicht gefüllt, glänzend ı kirschrosa, | mälsig (Crimson Rambler X Georges Pernet). | silherrosa ’ nach aulsen heller; eine wunderschöne Rose zu Grüppchen und Hochstamm. Marie Oster (L. Walter). Verkäufer P. Lambert. (Polyantha.) Wuchs mittel- stark, buschig; Blumen hell gut gefüllt, klein, äufserst dankbar. Ida Klemm (L. Walter). Verk. P. ı Lambert. (Kletterrose.) Weifse Rambler '! Grolse, dicht gebaute Rispe, schneeweilse Blumen von langer Dauer, stark wachsend, gänzlich hart und sehr reichblühend. Hermann Kiese (Geduldig) (T.-H.), Pflanze aufrecht, Laub fest, Knospe lang, Blüte grofs, halbgefüllt, auf langem Rösel Dach (L. Walter). Verkäufer | Stiel; leuchtend gelb mit rosa, neue P. Lambert. (Polyantha.) Wuchs niedrig, | Färbung, sehr duftend, Gruppen- und gleichmälsig, buschig; Blumen schön, | Gartenrose. Literatur. Oesterreichisches Obstgrundbuch. Unter diesem Titel publiziert der k. k. österreichische Pomologenverein ein grolses illustriertes Werk über die ver- breitungswürdigsten Obstsorten, das ohne Frage eine hervorragende Pomologie zu werden verspricht. Mit Zuhilfenahme aller modernen tech- nischen Hilfsmittel, speziell der Photo- graphie und des Farbendruckes, ent- spricht es auch in künstlerischer Be- ziehung allen Anforderungen. Es werden auf den 263 farbigen Tafeln, von denen das als Pränumerations-Ein- ladung erschienene Probeheft vier ent- hält, die in allen Ländern Oesterreichs nach reiflicher Erwägung und durch Dezennien vorgenommenerSichtung fest- gestellten Normalsortiments aller Länder enthalten sein — also das Beste vom Besten. Es wird gezeigt, welche Entwickelung jede Sorte in den Südländern, und an- derseits, welche in den nördlicheren und höheren erreicht. Alles, was da geboten wird, ist Natur, wirkliche Natur. Die ganze Anlage und Darstellung ist ganz abweichend von all den bisherigen ähnlichen Publikationen. Vor allem ist ein vollständiger Ast gezeigt, mit Holzstruktur, Frucht- und Laubansatz, naturwahr ist Holzrinde und Zweigspitze dargestellt. Die Blätter sind photographisch au genommen und zeigen die Blattnerven haarscharf. Die Blüten sind möglichst naturgetreu wiedergegeben. Es fehlt auch nicht der Baumtypus. Da Oesterreich keine eigene Pomologie besafs, ist solch ein Wegweiser längst schon dringend nötig geworden; alle Obstzüchter, Vereine, Schulen begehren ihn. Diese hervorragende Leistung des österreichischen Pomologenvereins muls freudig begrülst werden. Ist auch die Initiative und oberste Führung das Werk des Vereinsobmannes, Grafen Heinrich von Ottems, Leechwald, Graz, dem Be- gründer des k, k. österreichischen Po- mologenvereins, so beteiligten sich in allen Ländern die hervorragendsten OÖbstzüchter und Fachmänner an der Ausgestaltung des Werkes. Seit Jahren ist die ganze Vereinstätigkeit darauf konzentriert. Es entsteht im wahren Sinne des Wortes „mit vereinten Kräften“. Eine ganze Reihe von Amateur- und Berufsphotographen und Malern ist damit beschäftigt, die Natur für das Werk dienstbar zu machen. Das Werk ist kein auf Gewinn be- rechnetes Unternehmen. Der Verein gibt es zum Selbstkostenpreise ab. Das Resultat der eröffneten Subskription wird den Preis normieren. Unterrichtswesen. Unterrichtswesen. Prüfungen an der Kgl. Gärtner-Lehr- anstalt in Dahlem bei Steglitz 1906. Bereits im Oktober 1903 wurde die Kgl. Gärtner-Lehranstalt von Wildpark nach Dahlem verlegt. Von diesem Zeit- punkt wurden die drei Fakultäten: „Gartenkunst“, „Obstbau“ und „Pflanzen- bau“ geschaffen. Der zweijährige Kursus der ersten „rein ausgebildeten“ Dahlemer war mit Ende September. 1905 beendet. Die zweite Generation beendete ihn vor kurzem. Am 26. September traten 15 Kandidaten in die Schranken, um vor dem gesamten Kuratorium und dem Lehrkörper sich der mündlichen Prüfung unter Vorsitz des Ministerialdirektors Dr. Thiel zu unterziehen, nachdem sie schon vorher die schriftlichen Prüfungs- aufgaben unter Klausur erledigt hatten. Der sechzehnte Kandidat war auf Grund dieser Arbeiten zurückgetreten. In der Gartenkunst waren es bei der mündlichen Prüfung 10 Prüflinge, im Obstbau 4, im Pflanzenbau 1. — Es hörten übrigens manche während ihrer Studienzeit wahlweise auch noch Gegen- stände aus dem Pflanzenbau und um- ‚gekehrt. Die Gegenstände, über die geprüft wurde, waren folgende: A. Gartenkunst. 1. Schriftlich. 1. Gartenkunst und Entwerfen Plänen. 2. Architektur und Gartenkunst. 3. Gärtnerische Pflanzenkunde, insbeson- dere Gehölzkunde, 4. Mathematik. 5. Betriebslehre und Verwaltungskunde. 6. Feldmessen und Nivellieren. von 2. Mündlich, 1. Gartenkunst und Entwerfen von Plänen. 2. Geschichte der Gartenkunst und land- schaftliche Naturkunde. 3. Gärtnerische Pflanzenkunde, insbeson- dere Gehölzkunde. 4. Gehölzzucht. 5. Mathematik. 6. Feldmessen und Nivellieren. {er} otpWDN B. Obstbau, 1. Schriftlich, . Obstbaumzucht. . Spalierzucht. . Obstverwertung. . Obst- und Weintreiberei. . Gärtnerische Pflanzenkunde, insbeson- dere Gehölzkunde, . Betriebslehre und Verwaltungskunde. spruwDd- er) 2. Mündlich, . Obstbaumpflege, . Spalierzucht. . Obstverwertung. . Obst- und Weintreiberei. . Gehölzzucht. . Gärtnerische Pflanzenkunde, insbeson- dere Gehölzkunde. OO PVDm G. Pflanzenbau. l. Schriftlich. . Gärtnerische Pflanzenkunde, insbeson- dere Gehölzkunde. . Samenkunde. . Gemüsebau. . Gremüsetreiberei. . Pflanzenzucht, wächshäusern. . Betriebslehre und Verwaltungskunde, 2. Mündlieh. . Gärtnerische Pflanzenkunde, insbeson- dere Gehölzkunde. . Pflanzengeographie. . Samenkunde. . Stauden- und Blumenzucht. . Pflanzenzucht, besonders in Gewächs- häusern. . Gehölzzucht. — insbesondere in Ge- {er} gewm je Die mündliche Prüfung dauerte von ' 8 Uhr morgens bis 5!/, Uhr nachmittags, mit einer Pause von 1!/, Stunden. In dieser Pause boten Herr Kgl. Garten- baudirektor Echtermeyer, der Leiter | der Anstalt, und seine Frau Gemahlin den Mitgliedern des Kuratoriums und des Lehrerkollegiums in ihrem trauten Heim ein Frühstück an, bei dem Herr Ministerialdirektor Dr. Thiel der Freude aller über die Genesung des Herrn Direktor Echtermeyer, der so lange krank gewesen, Ausdruck gab. Das Resultat der gesamten Prüfung Seper, Kleinere Mitteilungen. war ein sehr erfreuliches. Alle 15 Kan- didaten bestanden, drei Hörer aus dem „Obstbau“ und ein Hörer aus der „Garten- kunst“ mit Auszeichnung. Unmittelbar an das Abgangsexamen schlofs sich noch eine Obergärtner- Prüfung, nachdem bereits am 16. Juli eine gröfsere Zahl von Personen diese abgelegt hatte. Im haben bestanden, davon 2 mit „Sehr gut“, 6 mit „Gut“; alle diese 8 lielsen sich in Gartenkunst prüfen, ebenso die meisten übrigen, nur 2 in Pflanzenbau | ı Engler, dem nebst einigen anderen und 1 in Gartenkunst und Pflanzenbau. Die Obergärtnerprüfung kann von allen früheren Hörern der Kg!. Gärtner- Lehranstalt abgelegt werden, die ihr Abgangsexamen bestanden haben, nach- dem sie dann noch 2 Jahre praktisch tätig gewesen sind. Seinen Abschluls fand der schwere Prüfungstag des 26. September in einem Festkommers der Hörer der Kgl. Gärtner- Lehranstalt. — Am nächsten Tage aber ganzen sind 22 Kandidaten geprüft worden und alle 22 _ = a a = versammelten Herr Kgl.Hofgartendirektor Fintelmann und seine Frau Gemahlin eine Anzahl Mitglieder des Kuratoriums, des Lehrerkollegiums, die Königlichen Hofgärtner und Beamten (mehrere Herren waren behindert) zu einem festlichen Mahle in ihrer altehrwürdigen Wohnung, dem vom Baumeister Friedrichs des Grolsen, v. Knobelsdorff, erbauten Hause, in Sanssouci bei Potsdam, wo, wie Herr Hofgartendirektor Fintelmann be- merkte, seit langer Zeit nach Schlufs der Prüfungen alle sich von den An- strengungen erholten. Geh. Reg,-Rat vor der Tafel Gelegenheit gegeben war, unter Leitung des Herrn Hofgarten- direktors die Anlagen beim Drachen- berge und die neuen Erweiterungen dieser Anlagen nach Bornstedt hin zu durchfahren, sowie die grolsartigen Wein- treibercien zu besichtigen, brachte bei Tisch das Hoch auf die freundlichen Gastgeber aus. L. Wittmack. Kleinere Mitteilungen. Neuerungen auf dem Gebiete der Gartenmauern. Von Karl Heine, Obergärtnerin Sömmerda i. Thür. in Heft 13 der „Deutschen Obst- bauzeitung“. Unter Nr. 173559 ist vom Kaiserlichen Patentamt auf eine „auf Fülsen stehende, zerlegbare, wärmeaufspeichernde Spalier- wand“ ein Patent erteilt, das die Be- achtung aller verdient, die auf wissen- schaftlicher Grundlage Spalierobstbau treiben, oder die vor der Aufgabe stehen, eine Gartenmauer mit möglichst geringen Kosten und grolsem Nutzungswert zu bauen. Durch das Patentbureau von Rohrbach und Rindewald in Erfurt soll die Neuheit in den Handel kommen, die ich deshalb bespreche, weil sie für den Spalierobst- oder Weinbau ganz neue Gesichtspunkte erschlielst. Bisher waren Lage, Sonnenrichtung und Höhe der Gartenmauer das be- stimmende und gesetzgebende für den Spalierobstbau und seine Malsnahmen. Es gab für den Bau der Gartenmauern kein anderes Problem als dies: Wie baue ich möglichst billig? und für den Spalierobstbau hiefs das Problem: Welche Sorten mufs ich wählen, um die 'ı Gartenmauer mit ihren lichtarmen und lichtreichen Seiten möglichst gewinn- bringend auszunützen? Der Erfinder der hier in Frage kommenden Spalier- mauer ist mit einem neuen Problem an den Bau der Gartenmauer herangetreten: „Welches Material mufs ich für den Bau der Gartenmauer wählen, und wie muls ich es gestalten, damit auch an den Schattenseiten dem Feinobstbau die günstigsten Lebensbedingungen gegeben werden ?* Für die Lösung dieser Frage wäre zu beachten: Der grölsere Teil der für das Obst nötigen Wärme ist nicht identisch mit den leuchtenden Strahlen der Sonne, sondern die sogenannten dunklen Wärmestrahlen der Sonne, welche an das Licht nicht gebunden sind, sind bei weitem an der Ueberzahl und haben zum Gedeihen der Früchte den grölsten Anteil. Für die Entwickelung der Früchte ist auch auf den Schatten- seiten genügend Licht, aber zu wenig Wärme. Es gibt Stoffe, welche für die dunklen Wärmestrahlen der Sonne in hohem Kleinere. Mitteilungen. Malse durchlässig sind (diatherman), z. B. Steinsalz, Sylvin, Glimmerschiefer, mit Kienruls schwarz gefärbtes und lichtundurchlässig gemachtes Glas. Eine Linse z. B. des letzteren entwickelt eine zündfähige Hitze. Auch der Ton ist diatherman, aber in Form der Back- steinmauern nicht, denn diese sind wegen der dazwischenliegenden Mörtel- | schichten keine einheitliche Stofferschei- nung, ferner ist ihr kubischer Inhalt im | Verhältnis zur wärmeaufnehenden Fläche zu grols, und drittens lassen sie einen Der Ton, welcher nun am ersten wegen der Billigkeit zum Aufbau der | Gartenmauer in Betracht käme und diatherman ist, wäre in Form von Scheiben oder Platten zu wählen, aulser- dem liefse sich die Durchlässigkeit durch dunkle Farbengebung und Rillen noch aulserordentlich steigern. Die Form der Gartenmauer ist damit vorgeschrieben, dals die Tonscheiben auf einem eisernen Träger ruhen, der von einer eisernen Säule zur anderen geht. Die Scheiben stehen zwischen Bandeisen neben und übereinander. Die Vorteile, welche sich bei diesem Aufbau ergeben, bestehen darin, dafs die Mauer nicht in die Erde hinein- reicht, somit die lästigen Ausschach- tungsarbeiten fortfallen. Die Wurzeln der Bäumchen können sich nach allen Seiten ausbreiten, und die Sonne kann auch auf der Schattenseite, sobald die untere Kante der Mauer 20 cm vom Erdboden entfernt ist, dieErde erwärmen. Ferner kann die Wärme der Mauer nicht nach der Erde abwandern, sondern strahlt auf das Obst ungehindert aus. Zur Messung der nach der Schatten- seite hinwandernden Wärme sind unsere gewöhnlichen Thermometer, weil sie auch seitliche Wärmestrahlen auffangen, nicht geeignet. Ein vorzüglicher Wärme- messer, der die Ausstrahlungen nach der Schattenseite hin milst, ist Nobilis Thermomultiplikator. Dieser ist der- artig fein konstruiert, dafs er bereits bei Annäherung der Handfläche auf die von derselben ausgehende Wärme reagiert. Nach angestellten Versuchen vom Er- finder mit diesem Instrument schwinden die Wärmeunterschiede zwischen einer Süd- und einer Nordseite auf ein Mini- | mum zusammen. Sonne und jede Sonnenstunde kommt Die volle Kraft der | auch der Schattenseite zugute, Wärme- verhältnis zwischen Süd nach Nord wie 10549: Reine Ost- und Westseiten werden mit ihrer Wärmesumme durch die durchlässige Wärme der Mauer | an die Südseite in ihrem Werte heran- gerückt, da ihnen auch die Nachmittags- bzw. Vormittagssonne zugute kommt. Fassen wir die Vorzüge der wärme- aufspeichernden Mauer zusammen, so entstehen: 1. Nutzungsverdoppelung der Mauer, indem auch an den Schatten- seiten mit Erfolg gute Sorten angepflanzt ı werden können, 2. Billigkeit durch Er- Teil der Wärme zur Erde abwandern. | sparnis an Material, Frachten und Fuhr- löhnen und durch Fortfall der Erd- und Mörtelarbeiten, 3. Dauerhaftigkeit, da die Mauern nur aus Eisen und Ton be- stehen, 4. leichter Ersatz der Platten und Eisenteile, 5. Raumersparnis, 6. wohl- gefälliges, elegantes Aussehen. Pflanzt auch Frühkernobstsorten! Eine Fürsprache von Arthur Janson. Wenn von dem Anbau von Handels’ obst die Rede ist, sei es in Vereins- versammlungen, bei Wandervorträgen, oder in Fachzeitschriften, dann taucht immer, und zwar solange ich denken kann und solange das Streben zur För- derung eines ausgedehnteren Handels- obstbaues besteht, der kategorische Im- perativ auf: Bauet Winterobs ! Für jeden nachdenklichen Menschen heilst das: Bauet keine Frühsorten! Und wenn man nach dem Grunde einer solehen Verdammung fragt, dann heilst es zumeist: Das Winterkernobst wird besser bezahlt! Ist das richtig? — Ja es ist richtig, wenn man die Marktnotierungen für beide Kategorien, kritiklos nebeneinander stellt! Da heilst es denn z. B. Pastorenbirne pr. 50 kg 16 Mk., Leipziger Rettigbirne 10 Mk., Sommermagdalene 12—13 Mk. Aber bei näherem Zusehen stellt sich dann heraus, dals das Winterobst mit 1. Wahl an- gesetzt ist, und dals es dort noch eine 2., vielleicht gar noch eine 3. Wahl gibt, die nur 12 und 9 Mk. Wert haben, so dafs der Durchschnitt nur wenig über 12 Mk. steht. Eine solche Sortierung pflegt bei Sommerobst so gut wie nie vorgenommen zu werden, so dafs die Pastorenbirne als Winterfrucht nur wenig über der zeitigen Rettigbirne und nichts im Preise über der grünen Sommer- magdalene steht. Und wie es hier bei 582 Kleinere Mitteilungen. den Birnen ist, so gilt das in fast er- höhtem Mafse noch von den Aepfeln, Ebenso unbestreitbar ist, dals die Sommersorten sich mit wenigen Aus- nahmen durch grolses Kronenvolumen auszeichnen. So nebensächlich dieser Punkt scheint, von so grofser praktischer Bedeutung ist er. Man mag glauben, dals es nicht viel besagt, wenn die eine Sorte als Baum in der Manneskraft 3 m Durchmesser mehr hat als die andere; aber wer einmal die tragbare Fläche (denn der Ertrag des Kroneninnern kann kaum ernstlich in Betracht kommen!) beider theoretisch zu berechnen versucht hat, wird erstaunt sein, welchen Unter- schied im Rechnungsergebnis diese 3 m Differenz darstellen. Gewils müssen grolskronige Bäume im allgemeinen weiter gepflanzt werden und man möchte annehmen, dafs die grössere Zahl das Mehr an Kronenfläche einbrächte; aber man irrt, denn die Sommersorten bilden zum gröfsten Teil wohl eine voluminöse Krone, aber eine solche, die nicht in die Breite, sondern vornehmlich in die Höhe geht. Ich brauche nur an die Pyramidenkrone vom Virg. Rosenapfel, Charlamowsky, Fraas Sommerkalvill, gelbe Frühbirne, Griffards Butterbirne, grüne Tafelbirne, Sommereierbirne, Spar- birne, Leipziger Rettigbirne usw. zu er- innern. Allerdings’ begegnen uns auch Frühsorten mit "Mittelkronen, aber sie haben als Ersatz eine ganz abnorme Fruchtbarkeit, die oft die Zweige hinab- zieht und der Krone eine ausladende Form (infolge der Erntelast) gibt, die nicht im Charakter der Sorte zu liegen pflegt. Die starke Triebkraft der Frühsorten hat übrigens auch zur Folge, dafs diese sehr wehrhaft gegen Schädlingsbefall und Krankheiten sind. Es ist ja kein besseres Mittel gegen beides in der Praxis bekannt, als durch reichliche Ernährung und geeignete sonstige Be- handlung den Trieb nach Möglichkeit zu fördern, und in der Tat entwickeln in dieser Beziehung manche Sommersorten ganz verblüffende Eigenschaften. Nur wenige Frühsorten leiden unter dem Fusikladium in einer bemerkenswerten Weise und die Sommeräpfel, allen voran der Charlamowsky, werden mehr oder weniger von der Blutlaus verschont. Die zeitigen Birnen vornehmlich sind selten Fusikladiumfleckig und die Früh- äpfel haben ebenso selten bedeutenden Blutlausschaden. | Zuletzt ist noch der Umstand in die Wagschale zu werfen, dals Frühobst sehr wenig von Hagelschlag und Wind- bruch leidet; denn obwohl nach sta- tistischen Erhebungen Juni und Juli die eigentlichen Hagelmonate sind, so unterliegt das Frühobst doch nicht mehr den Hagelwettern des August und Sep- tember, die zwar weniger häufig, dafür aber umso schwerer zu sein pflegen. Ein gleiches finden wir bezüglich des Sturmschadens, nur mit dem Unter- schiede, dals auch bezüglich der Zahl der Stürme der September die Spitze hält und also nur noch das Spätobst unter ihnen leidet. Daneben kommt zur Geltung, dals das Spätobst durchweg grölser und schwerer ist als jenes der Frühsorten und somit mehr Hagelschaden nimmt und auch dem Fall im Sturm stärker ausgesetzt ist. Aufserdem glaubeich die Ueberzeugung gewonnen zu haben, dafs Frühobst der Obstmade weniger opfert, obwohl ich schwerwiegende Gründe dafür nicht habe finden können, mit Ausnahme dessen vielleicht, dals die kürzere Reifedauer auch die Gefahr des Befalls mindert, besonders jene des Uebergehens der Made von einer Frucht in die nebenan hängende. Wenn auch bezüglich der einzelnen Punkte hier und da schwerwiegende Ausnahmen in einzelnen Sorten geltend gemacht werden können, so ändert das nichts an der Tatsache, dals sie den oben angegebenen bedeutenden Mehr- ertrag der Frühsorten begründen können, und dieser Mehrertrag verschiebt das Resultat für den Geldbeutel ganz er- heblich zur Bevorzugung des bisher immer so über die Achsel angesehenen Frühobstes. Leider aber ist die Handels- lage für dieses nicht überall gleich günstig, so dals in Rücksicht auf die Absatz- und vVerkehrsverhältnisse in sehr vielen Fällen der Anbau von Spät- sorten allerdings dem Erwerbsobstzüchter mehr verspricht. Auch eine rein tech- nische Frage spielt mit hinein, und zwar ist das jene nach den örtlichen Ver- hältnissen. Wer ein Geschäft mit Frühobst machen will, der muls unter den ersten am Markte sein, und wer unter den ersten sein will, der muls eine frühe Lage haben, d. h. einen warmen Boden und geschützten Stand für seine Bäume, | sonst kommt er um 8—14 Tage zu spät. Kleinere Mitteilungen. _9883 Was wir auch sagen wollen: Die aller- ersten Sorten, jene also, die das Geld bringen können, sind nicht im eigent- lichen Sinne Tafelfrüchte erster Güte und ihren guten Absatz verdanken sie lediglich ihrer Zeitigkeit; kommen sie 1—2 Wochen später, dann sind sie von edleren Früchten, die vor allen Dingen auch ansehnlicher sind und mehr ins Auge fallen, überholt und erzielen keinen Preis mehr, der ihren Anbau lohnt, ja sie sind oft zu Schleuderpreisen kaum loszuwerden. Eine weitere Vorbedingung des Früh- obstbaues ist die Nähe des Absatzortes und des Vorhandensein eines bequemen guten Transportmittels. Im Gegensatz zum sehr fest stehenden Winterobst- markt schwanken je nach der Zufuhr die Preise beim Frühobst bedeutend. Es ist auf grofsen Märkten eine regel- mälsige Erscheinung, dafs die Obst- kommissionäre und die sonstigen Grols- verkäufer bei starkem Angebot zurück- halten, teils um den Markt nicht noch weiter zu belasten, was die Preise noch mehr drücken würde, teils um aufbessere Preise zu warten. Frühobst aber ist bekanntlich von nur kurzer Haltbarkeit und so ist nach einigem Warten der Spekulant genötigt, um seine Ware nicht faulen zu sehen, zu verkaufen oder in Auktion zu bringen, sei es auch zu Schleuderpreisen. Wer weit vom Kon- sumplatz wohnt, und da er auf mehr als 72 Stunden im voraus die Markt- lage schwerlich beurteilen kann, auf das Geratewohl verkaufen muls, derübernimmt also ein Risiko, weil er nicht wie der Nahewohnende in wenigen Stunden auf dem Markte sein und die günstige No- | tierung wahrnehmen kann. Aber auch die leichte Verderblichkeit des Frühobstes, wenigstens der Früh- birnen bedingt die Nähe des Absatz- ortes, der zudem womöglich mitschnellen, dem Obsttransport günstigen Verkehrs- mitteln erreichbar sein soll, Immer noch — und vornehmlich vom kleinen Züchter — wird das Obst per Wagen an Ort und Stelle gebracht, oft in stundenlanger Fahrt auf schlechten Wegen, nur um die Ausgaben für die Bahn zu sparen. Allerdings ist diese Beförderung die zweifellos beste, wenn nämlich das Obst sorgfältig verpackt wurde, wie das beim Bahnversand einfach unumgänglich ist. Aber der Landwirt scheut die Arbeit des Verpackens und zieht es auch aus diesem Grunde vor, sein Obst lose im Wagen, die Stölse kaum durch eine Schütte Stroh gemildert, an den Markt zu bringen. Es ist aber kein Zweifel, dals der Transport zu Wagen bei guter Packung insofern ganz vorzüglich ist, als das Umladen, Aus- und Einladen auf der Bahn, welches nicht immer mit der wünschenswerten Schonung des Inhaltes geschieht, vermieden wird. Abgesehen davon, dafs der Wagentrans- port teuer ist für jenen, der genau rechnet, ist er auch unmöglich bei über- grolser Entfernung (hier in Würzburg kommen allerdings noch Landwirte aus Tauberbischoffsheim, also aus über 40 km Entfernung, trotzdem Eisenbahn- verbindung vorhanden ist, zu Markt!!) und bei weiteren Entfernungen muls dann die Eisenbahn einspringen, die — nicht überall vorhanden, aber leicht erreichbar ist. Wer nicht die Möglichkeit in der Hand hat, das am Vorabend ge- erntete Frühobst wohlverpackt in der Frühe um 5 Uhr am Verkaufsplatz ab- geben zu können, wird kein Glück mit dem Anbau früher Sorten haben und lälst besser die Finger davon, denn ein weiterer und länger dauernder Transport nimmt rechtzeitig geerntetes Frühobst unglaublich mit, besonders wenn bei der Sortenwahl nicht Wert auf die Eigenschaft gelegt wurde, welche be- sonders bei den Birnen sehr zu schätzen ist und darin besteht, dafs sie auch bei voller Genulsreife hart sind. Mit anderen, kurzen Worten gesagt: Frühobstbau ist kein Versand- obstbau,sondern nur geeignet zur Deckung des Lokalbedarfes! Aber wo alle diese Vorbedingungen gegeben sind, ist Frühobstbau weit geld- bringender als die Erzeugung von Winter- obst. Ferner ist die Absatzmöglichkeit einevielgesichertere,weileineKonkurrenz von weiterher ungemein erschwert ist. Der Verkäufer, welcher seinen Markt kennt, kommt nie in Verlegenheit, vor unabsetzbaren Mengen zu stehen, oder seine Kundschaft zu verlieren, weil er nichts hat; denn ein absolutes Fehljahr ist etwas beinahe Unbekanntes bei Früh- sorten, und wenn es einmal wenig gibt, dann schnellen diePreise, bei dem Mangel einer Zufuhr von weit her, so in die Höhe, dafs trotzdem ein finanzieller Aus- fall nicht eintritt. Und wenn wir wirklich einmal vor einer lokalen Ueberproduktion . stehen, dann genügt nach meiner Er- 584 Patent-Nachrichten. fahrung ein kleiner. Hinweis im lokalen | Teilder Tageszeitungen des Ortes, welcher besagt, dals gerade die Sommersorten für Einmachezwecke die besten seien, wie das bei den meisten ja auch tat- sächlich der Fall ist. Ich frage deshalb, ob es recht und billig ist, den Leuten immer nur den Anbau von Winterobst zu predigen? — Ich meine, man soll nie Dogmen auf- stellen, sondern den Unerfahrenen auf jene Punkte verweisen, die nach unserer Erfahrung das Resultat seiner. Unter- nehmungen beeinflussen können, und ich weils, dafs ich viele finden werde, besonders Leute aus der Praxis, die mir in allen Punkten meiner Ehrenrettung zustimmen werden. Der blühende Obst- bau in der Nähe vieler grolser Städte, ist vornehmlich Frühobstbau und kein Mensch dort kommt in Versuchung die Frühsorten mit Spätsorten umzuveredeln. Eher geschieht das Umgekehrte! Und das besagt wohl genug! Ich erwähnte oben ganz flüchtig dals die Frühobstsorten, sich durch gsrölsere Fruchtbarkeit auszeichneten. Das darf nun nicht etwa dahin ausgelegt werden, als sei das auf glücklichere bio- logische Eigenschaften der Frühsorten zurückzuführen. Es kommen für diese Tatsache neben solchen Gründen auch ı rein praktische Gesichtspunkte in Be- | tracht. Die Erfahrung eines jeden alten Obst- züchters geht dahin, dals Frühsorten viel gleichmälsiger im Ertrag sind, nicht so häufig Fehlernten ergeben, und dafs die einzelne Ernte reichlicher ausfällt als beim Winterobst, dafs also bei Summierung der Erntemengen einer gleichen Anzahl von Jahren sich für die Frühobstsorten ein bedeutender Ueber- schuls ergibt. Ich habe mich nicht auf mein eigenes Urteil verlassen, sondern befragte eine Anzahl erfahrener Obst- züchter, die in ihrem Urteil über die Tatsächlichkeit des Ueberschusses einig waren und nur bezüglich des Prozent- satzes ihre verschiedenen Ansichten hatten, indem das Mehr je nachdem auf 20—50°/, geschätzt wurde. Welche Gründe mögen für diese auf- fällige Erscheinung sprechen’? (Schlufs folgt.) Patent-Nachrichten. Anmeldungen: Klasse 45k. D. 17192. Fliegenfänger- band. Wilhelm Dudek, Hamburg, Alardusstralse 9, und Fa. Rud. Kayser, Harburg a. E. 15. 6. 06. Klasse 45k. J. 8657. Dureh das gefangene Tier wieder aufstellbare Falle mit drehbarer Abfallwippe Michael Jaeger, Darmstadt, Liebigstrafse 46. 9..9..05. Klasse 45k. J. 8658. Selbsttätig sich wieder aufstellende Falle für Mäuse und ähnliche Schädlinge. Michael Jäeger, Darmstadt, Liebigstrafse 46. 39, 03. Klasse 45k. J. 8973. Selbsttätig sich wieder aufstellende Falle für Mäuse und ähnliche Schädlinge; Zus. z: Anm. J. 8658. Michael Jäger, Darmstadt, Liebigstrafse 46. 5. 3. 06. Erteilungen: Klasse 45f. 176779. Maschine zum Abschneiden von Rasenkanten. Wilhelm n | | ı selbsttätig einstellender, ı öffnung Lehmann, Waibstadt, Amt Sinsheim, Baden. 14. 6. 05. Klasse 45k. 176781. Pflanzenspritze mit Vorrichtung zum Durchrütteln der auszuspritzenden Mischung mittels Rück- kehr eines unter Druck stehenden Strakles in den Flüssigkeitsbehälter. Dr. Omero Franceschi, Tirano, Ital.; Vertr.: M.Mintz, Pat.-Anw., Berlin SW.11., 3052.03: Klasse 45k. 176782, Vorrichtung zum Schutze gegen Verunreinigung durch Hunde mittels in Hohlkörpern untergebrachter riechender Stoffe. Oskar Röflsling. Gr.-Lichterfelde, Ferdinand- stralse 26, und Paul Knop, Berlin, Stettinerstralse 21. 20. 10. 05. Klasse 45k. 176783. Raub- und Nagetierfalle mit durch die belastete Bodenklappe nach jedem Fang sich die Eintritts- verschlielsender Verschluls- klappe. Max Thorer,- Leutzsch bei Leipzig. 27. 10. 05. Für die Redaktion verantwortlich Siegfried Braun, Generalsekretär des V. z. B. d. G., Berlin, Invalidenstr. 42. Verlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29. Druck von A. W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. i i Benutzung der Inserate sich anf d dr Inserate sich erate sich auf die Gartentlor a zu ‚beziehen. V J. F. Loock Königlicher Hollieferant Berlin N. 4, Chausseestr. 52a. | se Pe Ko. 1,25 M., Postkolli 5,50 M. a unlad. Oder Cocusfaserstricke, per Post- Baumschule, BR kolli 2,50 M. amen- und Pflanzenhandlung. 9 Birkenrinde, per Postkolli2,50M., "Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen per 50 Ko. 20,— M. Ilustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. franko.. | WM Korkholz, per Postkolli 1,75 M., . per Ballen ca. 50 Ko. 11,— M. Tonkinstäbe FR en a in allen gangbaren Längen. "c. Khulire; Baumschulen ' -Gross-Lichterfelde West-Berlin > empfiehlt C eb: : c rn) sämtliche Baumschulartikel in nur bester = und oft verpflanzter Ware. === Coniferen, die schönste Zierde für jeden Garten in allen Varietäten, Grössen, und besonders schönen Exemplaren mit festen Ballen. —— Rottannen, starke Obstbäume, Gehölze, Rosen, Schlingplanzen etc. Preisverzeichnis kostenirei. —ß) nm m nn nn, —. [nn m Angefügt ein Prospekt von = -_ Hoppe’s Baumschule (E. Hermes), Zehlendorf b. Berlin. VI Wir bitten ‚bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu boriebah, a u — — —_ —_— ee u _ Obstbaumkulturen. Hermann Tessnow. Ungeziefer Fabrik für Land- und Garten-Geräte, Berlin 0.34. Ge- gründet Blattläuse ! NA werden gründlich ver- | S tiloet durch unsere pat. selbsttg. Spritze j Ale Garten- u. Wege- walzen „Syphonia“ | kippkarren. mit neu erfundenem | nn Petroleum- Mischapparaät. : - Auf Verlangen Beschreibung und Abbildung gratis. = 3 Schlanch- m wellen in Sn jed. Grösse Ausführliohe Kataloge gratis und franko, Ph. Mayfarth & Co, BERLIN N., Chausseestr. 2E. | Fabrik landw. Maschinen und Geräte. Gartenspritzen jeder Art MH. L. Knappstein, Königl. Hoflief., Bochum (Westt.). & Berlin, Invalidenstr. 33. + Frankfurt a.M., Kronprinzenstr 55. Special-Geschäft für 81 Warmwasserheizungen für Gewächshäuser, „ner Wintergärten, Villen etc. -Err- Allseitig ala bestes System anerkannt, worüber zahlreiche Zeugnisse und Anerkennungs- schreiben zur Verfügung stehen. Grosses Lager aller Sorten Heizkessel in Bochum, Berlin und Frankfurt & 0. Auf der Pariser Weltaustellung Igoo haben die sohmledselsernen Kessel die % goldene Medaille % erhalten. Lasst Eure | IPFLANZEN nicht hungern! Concentrirte Nahrung für 5) Zimmer-. Gartenkulturen, ı Kilo für 1000 Liter M. 1.— 1/, Kilo für 500 Liter. M. -.75 ab Berlin gegen Nachnahme. — 5 Kilo-Post- esse a colli franko gegen Nachnahme M. 3.50. Hiederiane der Stassfurter Salzwerke Berlin SW., Sohöneberger Str. I5b. Ringbahnbogen 18. FOIHSLOPESRAUOHAOLSISELEHOYNII R ER 2 Er a A A NE Sidi geiz ent Au 8 2a a a a 7 0 5 Be AT ee aid at 2 En a Aal ME ı j Br ee SAT INN E : e ° G f BRN: } 20ER PER - ar h RR N ' x * "2 h F Fa Be EEE r 5 , . 5 ; 2 tzung der el sich auf die Gartenflora zu beziehen. VIL ? Verlag. von Gebrüder Borntraeger in Berlin | | SW 11 Dessauer Strasse 2 1) FR ; Beobachtung als Grundlage der _ Geographie von Prof. Dr. Albrecht Penck. Grossoktav. anorg il Mk. 60 Pfe. Die Schrift gilt einer energischeren Pflege der Geographischen Beobachtung. Der Verfasser verlangt, dass die Geographie als kon- krete Wissenschaft vom Fachvertreter nicht bloss in sammelnder oder kompilatorischer Weise betrieben werde, sondern in erster Linie durch selbständige Forschung, subjektiv durch Gedankenarbeit, objektiv durch Beobachtung. Im ersten Teile zeigt er in Abschiedsworten an seine Wiener Schüler, wie speziell Oesterreich zur Pflege geographischer Beobachtungen anlockt und teilt einige einschlägige Ergebnisse mit. Er führt aus, dass die morphologischen Züge des mittleren Europa - von senkrechten Krustenbewegungen beherrscht werden, die sich in Aufbiegungen und Einbiegungen ausgedehnter Partien äussern, förm- liche Erhebungswellen bildend, die gelegentlich sichtlich fortschreiten. Er deutet an, dass Verwerfungen und Faltungen von Schichten ge- legentlich nur als Begleiterscheinungen solcher Erhebungswellen auf- N: treten. Der zweite. Teil der Schrift, die Antrittsvorlesung an der RT Berliner Universität, entwickelt, wie von Berlin aus, dessen Umgebung der geographischen Beobachtung nur wenige Probleme stellt, jene ge- pflegt werden könnte. Prof. Penck empfiehlt den jungen deutschen Geographen, hinauszugehen in die weite Welt, sie zu erforschen zu Wasser und zu Land, aber dies wohl vorbereitet zu tun, und den inneren Ausbau der Geographie nicht ausser Auge zu lassen. Er verlangt namentlich auch die Pflege der Kartenaufnahme durch den ... Geographen. Ausführliche Verlagsverzeichnisse kostenlos 2 e 3 szene. Drucks Biol, nn - ee Gartenban-Rtablissement und Gartentechnisches Landschaftsgärtnerei 8 Baumschulen _ Samen-Im- und Export 3 Schnittblumen a, el aller Art nn nenn) ar ar ar Er ar a a a ER herm. A. hesse Weener 3 (Prov. Hannover) «+» Grösste»» y | m Baumschule | m nn nn nn mn | | i VIII Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. Be: Die bekanntesten deutschen Giltptlanzsen Nach ihren botanischen und medizi- nischen Eigenschaften von —— Ad. Alf. Michaelis. Mit 16 Tafeln in Farbendruck. Dieses Buch sollte in keinem Hause fehlen, da es auf die Gefahren derartiger Pflanzen aufmerksam macht, und bei bereits ein- getretener Gefahr in den „Gegenmitteln* eine Anleitung zur Selbsthilfe gewährt Preis 1,30 Mk. bei freier Zusend. | | A.Bartel, "3°" BerlinNW, 40,22% | Doppel-und Einrad- ? Arbeitskräfte hacken, Höntsch’s Rasenmäher mit staubsicherem Kugellager. Erstklass. Fabrikat. Pflanzen-Kübel in einfachster HONTSCH’s in einem Stiick verzinkte Gäriner- Giesskannen mit | Verteilungsbrause ®@ Ersparen 5—6 wie elegantester Ausführung. HONTSCH & CU Dresien - Niedersenlitz A. Grösste Spezial- Fabrik für den gesamten Gartenbau. Haupt-Katalog | ist soeben erschienen. L. Späth, Baumschulenweg-Berlin. Gu Ziw Zi Ziu Ziu Zi Zi ui oo et Aepiel - Hochstämme gesunde, kräftige, gut bewurzelte Ware, ab Station Gudensberg gegen Kassa: = T,Qual. am Wurzelhals 12 cm stark, | Mk.1,20 ° in 1 mtr. Höhe 9--9!/, cm stark | p. Stück 7 II.Qual. am Wurzelhals 10cm stark, | Mk.L,— 2) in 1 mtr. Höhe 7—T!/g em stark |p.Stück Wiederverkäufer erhalten Rabat. Ss. NAGEL,. Cassel, Parksir. Men Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. Sen BRITZ-BERLIN, Bürgerstr. 51-64. | Grösste Fabrik für Kewächshausbauten, Frühbeet- L Warmwasser- und Dampf heizungen. Frühbeet- und Ge- Abt. II. wächshaus-Fenster e>: : : _: z Hanf- und Gummi ee aus : = i i achlägche: Fanzor : schlauch -, Garten- ar mie ine: 1. Blumenspritzen. En norna.ne # Pumpen aller Art. 2a Schlauchwagen. struktion., Winter- O.L4&& RUN } ii zZ RT aasaaadaaaaaamatneir Ä mus He Wasserwagen. EEE Verandenzen | 2aadasaditunicunngumudkt 1 =— =" Schattendecken. Dächer, Oberlichte, Pavillons etc. Gar- teuglas. Glaser- diamanten. Glaser- Kokos - Schattier - matten. Fenster - papier. [21 kitt,eig.Fabrikation Neu! Frühbeetkasten, dessen Pfosten aus verzink- Neu! Katalog gralis mit Daupfheizeh. tem Eisenbloch Nase sind. D, R. 6. =. 168430. und Marne Goldene Medaille Berlin 1890. Staatsmedaille Berlin 1897. Berlin 1897. Bee Wilhelm Biesel BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und Warmwasserheizungen für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmateriai, einfache Bedienung bequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man durch d = von mir konstruierten Kessel „Ideal“, Bitte genau auf meine Firma zu achten! Körner & Brodersen Landschaftsgärtner Körnerstrasse 7 STEG LITZ Fersprecher 85 N u ı Garten- und Parkanlagen. % % | | König]. Garten- Theodor Jawer «® bau Direktor. Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. Fernsprecher-Amt: Pankow No. 14. — Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönhausen. Grosse Kulturen von Obst- und Alleebäumen, — Coniferen in reichhaltiger Auswahl. — Massen- anzucht von Ziersträuchern, Fruchtsträuchern, Schling- und Heckenpflanzen. — Rosen, hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten. Immergrüne Pflanzen wie: Rhododendron, Aucuba, Laurus cerasus, Evonymus, Hortensien, Lorbeer- bäume, Pyramiden und Kronen in jeder Grösse — Palmen, besonders für Winter- gärten geeignet. Ausführung von Park- und Gartenanlagen, Alleen und Plantagen in jedem Umfang mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage gratis. Preisverzeichnis gratis und franko., Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. md Du Du Du Du Dub Du Du DU DU Du DU DT Du Du Ds Robert Siemssen Berlin W.57 — Potsdamer Strasse No. 71 7 Telephon Amt IX, 7555. Thomasmehk _ citronl. Phosph ture. Kainit mit-12,4%, Kali. Kalidüngesalz 20, 30 und 40%, Kali. Hornmehl mit 14—150/, stoff. Düngekalk, gemahlen mit 85—99%/, Harke) 14190, Stick- Zur Herbstdüngung: 2 Alhert'sche hoclıkonzentrierie Nährsalze: 7 PK. Phosphors. Kali; ca. 40—430/, Phosphorsäure, ca. 26°/, Kali. )) PKN. Obstbaumdünger; ca. 20%, ] Phosphors., ca. 6!/90/, Stickstoff, „ ca. 35°/, Kali. ] WG. Original Prof. Wagners Blumen- dünger; ca. 13%, Phosphors., ca. p) 130/, Stickstoff, ca. 110%, Kali. AG. Albert's Blumendünger; ca. 120/, 7 kohlensaurem Kalk für leichten Phosphors.. ca. 120), Stickstoff, ca. Boden. 20%, Kali. ] Ia Torfmull und Toristreu in Ballen. y N Be LIT; LS TI TI TI TI TI ST; nme we mil Laue, Berlin S. \ Sul u R ) \ G \ Lithographische Anstalt N für ) ( naturwissenschaftliche speziell ) \ botanische u. medizinische Arbeiten. N EIS USISINIITII III TI Bi N TV Paul Heinze, Drahtzaunfabrik L a Berlin 0.-Lichtenberg 20 Stachel -Draht Wild-Gatter Koppel- Draht verzinkte Drahtgeflechte, 50 DM. von M. 8.50 an. Eiserne Zäune, Tore und Türen. Neue Preisliste kostenlos! SE RE] RT N RR RE RR ST REN RE RE TE I ET REN NET RT ET ENT RN ET 17T; [ Draht-Geflechte Ä Wilhelm Ripke, Berlin W. 5. ) Kronenstrasse 74. Thür. Grottensteine zur Anlage von @rotten, Ruinen, Wintergärten, Felsenpartien, Wasserfällen, Böschungen. Vertreter gesucht. — Preislisten, Skizzen und Referenzen gratis und franko. Otto Zimmermann = Boflieferant Greussen i. Thür. Für den Inseratenteil verantwortlich: A. Fischer, Berlin S.W. 11. Druck von A. W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. Ei; i H) di @ \ 15. November 1906. Heft 22. RENTEN ee ee ee a ee 4 r E — SS BoD EPEPFrEFFRERIEPEFPEWEPFPEPEOEOFFOSDE|| FARTENFLORA | ZEITSCHRIFT -5,NnSFERREI für Garten- und Blumenkunde (Begründet von Eduard Regel.) en z) 8 L' ——— 08. Jahrgang. Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten. Herausgegeben von Siegfried Braun, Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues BER ann: Berlin 1906 Verlag von Gebrüder Borntraeger SW 11 Dessauer Strasse 29 EEHRERIIERREISERRERERIEIERERRIREERIERHNERPRERBRRÄIRSRRIINEIRTIRSERRIANNDENNS rn EPPFERFERFERFEr EEREREEEREEREERERERTEEREREEEREREREERBERFERERT Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textahnildungen u 12 Farben- tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 15 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins' 18 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post ii vl I3S 1 N 1906, Heft 22, Inhalt. 951. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den pr. St. am Donnerstag, den 95. Oktober 1906 in Berlin SW. 3.585. — Prof. Dr. H. Klebahn, Über die Krankheiten der Tulpen und ihre Bekämpfung. S. 589. — Gartenbauausstellung, veranstaltet vom „Privatgärtnerverein Grunewald“ in in den Terrassen am Halensee bei Berlin vom 25.—28. Oktober 1906. S. 594. — Schiller-Tietz, Über Alters- schwäche und den Abbau der Kulturpflanzen. (Schluss.) S. 597. — B. Kampffmeyer, Die Dr. Mehnersche Bodenheizung. S. 599. — Aus den Ausschüssen des V. z. B. d. G. S. 607. — Neue und empfehlenswerte Pflanzen. S. 612, — Kleinere Mitteilungen. S. 613. — Patentnachrichten. S. 615. — Eingegangene Preisver- zeichnisse. 8. „biß, — Tagesordnung. 8. 616 Be N. | 58, Behwedter Strasse an der Ringbah n. Biesenthal, ‚Stettiner n. Vor Ben he und franco ne bäume, Alleebäume A a Yadelhölzer, Hecken. j: h eeren. Srerselpflanzen % Zier rt Rosen. Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 381 Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BBITZ BEIBERBREHN Jannstrasse No. 70—72. | Theodor Kaulen, Berlin 0. 2, Neue Friedrichstrasse 61/63 Komplette Bewässerungs - Anlagen mit )Kuörs-Motoren ur Bien zlim Saclarsınrestie. für Gärtnereien, Landhäuser, Villen. Erstaunlich preiswert! Durchaus zuverlässig! Zahlreiche Referenzen! Alle geschäftlichen Mitteilungen betr. Reklamationen nicht eingegangener Hefte, " Honorar-Zahlungen, Adressenänderungen etc. wolle man an die KUOINn Verlagsbuchhandlung Gebrüder Borntraeger in Berlin SW II Dessauer Strasse 29 richten. ee TE a unseres Fabriketablissements in dem eigens dazu errichteten Ausstellungs- Gebäude. g Dampfsäsewerk. Hobelwerk. Eisengiesserei, Kesselschmiede, Klempnerei u. Verzinkerei, eigenes Elektrizitätswerk. — Erstklassige Referenzen aus hohen und höchsten Kreisen, | _ von massgebenden gärtnerischen Autoritäten und von unzähligen Kunst- u. Handels- | gärtnern, welche Beweise der Zufriedenheit unserer Arbeiten und Lieferungen seitens a : der geehrten Besteller haben. 0 o o Gegen 400 Arbeiter. ————— ER - Grösse des Grundstücks ca. 32000 qm. Di TI Wir bitten bei Benutzung der Inserate ‚sieh auf ‚die ie &artenflora zu DRRIEHENN Schutz-Marke. ist zu haben (pro Liter 50 Pfg.) BERLIN, Luisenstrasse 17. „Nonnit“ ————— Erzeugnis gegen Pflanzenschädlinge aller Art, - — 6. m. b. H. — Tel.: 3, 8996. au ZU Du Tu Du u It A Ds Du Du u U I DT Du Du Du Du Ds Schramms Heizkessel. Original Kessel. Heizungsanlagen. WW rum Gewächshausbau. X Aelteste, leistungsfähigste Spezialfabrik. Metall-Werke Schramms Lalorla Bruno Schramm Patent- G. m.b.H. Gegenstrom - Glieder- lIversgehofen-Erfurt. Kessel Man verlange Katalog G. mm Di UI TU u au u FE RI FT A u Silberne Staatsmedaille Berlin. Goldene Medaille Paris 1900, W.Niehls, Berlin N. 37, Sehünauser Allee 17 =) —_— I ee ———— Bessere Thermometer und Barometer für den Gärtnereibetrieb, Landwirtschaft und Haushalt. __ı Preisliste auf Wunsch. Preisliste auf Wunsch. ® & = ER Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. II Ein Hausschatz für Jedermann! BAUFIAGESEHrEREVWILHEITBOLSTHE VERIAG-V-GEBR-BORNTRAGER BERLINSWII _ a IRZEIEGANTEN KÜNSTLERISCH AUSGESTATTETEN PRACHTSANDEN-25 IR Ausführliche Prospekte gratis und franko. IV Wir bitten bei Benutzung der Inserate H. Jungclaussen Baumschule, Samen- und Pflanzenhandlung. Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen Illustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. franko. .J. FZLoock : Königlicher Hotlieferant 7 ® Berlin N.4, Chausseestr. 52 a. Raffiabast, prima Qualität, per Ko. 1,25 M., Postkolli 5,50 M. Cocusfaserstricke, per Post- kolli 2,50 M. Birkenrinde, per Postkolli2,50M., per 50 Ko. 20,— M. Korkholz, per Postkolli 1,75 M., per Ballen ca. 50 Ko. 11,— M. Tonkinstäbe in allen gangbaren Längen. Berm. A. Besse Man verlange =—— den Katalog Weener, Prov. Hannover. Grösste und reich- haltigste Baumschule. is Em ET. Aepiel - Hochstämme gesunde, kräftige, gut bewurzelte Ware, ab Station Gudensberg gegen Kassa: I.Qual. am Wurzelhals 12 cm stark, | Mk.1,20 in 1 mtr. Höhe 9—91/, cm stark | p. Stück Il.Qual.am Wurzelhals IOcmstark, | Mk.1,— in 1 mtr. Höhe 7—7!/g cm stark | p. Stück Wiederverkäufer erhalten Rabatt. Ss. NAGEL,. Cassel. Parkstr. 13. I u au 1 Die Firma GC, H. Ulrich, Charloftenburg, Bismark-Strasse 98 BE baut an allen Plätzen des In- und Auslandes Glashäuser ven wunübertroffener tech- nischerVollkommenheitund Formenschönheit, als: Wintergärten, Gewächs- häuser, Veranden, Bade- säle, Wandelhallen und alle anderen Glas-Eisen- konstruktionen in einfacher und in Ulrichs Doppel- Panzerverglasung D. R.-Patent Nr. 133177. 5 Garantiert „‚rTegen-, rost- und _. schweisssicher und gut wärme- - haltend“, Fertige Montage und Eindeokung Langjährige Garantie. Reich illustrierter Katalog von über 200 Seiten Zeichnungen, Berechnungen und Besuch auf Wunsch, 951. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten in der Königl. Landwirtschaftl. Hoch- schule, Invalidenstr. 42, am Donnerstag, den 25. Oktober 1906. Vorsitzender: Der Direktor des Vereins Herr Walther Swoboda. I. Nachdem der Vorsitzende die außerordentlich zahlreich besuchte Versammlung begrüßt hatte, teilte er mit, daß der Tod leider wieder zwei Vereinsmitglieder abgerufen habe, ein altes, treues Mitglied, Herrn Kommerzienrat und Handelsrichter Heinrich Haukohl-Wannsee, und Herrn Anstaltsgärtner Ulrich Voß vom Erziehungsheim am Urban in Zehlendorf, der im schönsten Mannesalter dahingerafft sei. Zum Andenken an die Entschlafenen erhob sich die Versammlung von den Plätzen. II. Neu vorgeschlagen wurden zu wirklichen Mitgliedern: 1. Frau Geheime Sanitätsrat Dr. Hattwich-Berlin, Reichstags- ufer 3, vorgeschlagen durch Herrn Justizrat Hausmann. 2. Der Brieger Kreisverein für Obst- und Gartenbau in Brieg in Schlesien, vorgeschlagen durch den Generalsekretär. 3. Herr Hans Bohm, Agentur für gärtnerische Erzeugnisse und Bedarfsartikel, Pankow, Kaiser Friedrichstr. 1, vorgeschlagen durch Herrn Woith. 4. Frau Dr. M. Weber-Groß-Lichterfelde- Ost, Mariendorfer- strasse 98, vorgeschlagen durch Herrn Heese. 5. Die Heimstätten-Aktiengesellschaft (Herr Garteninspektor Petersen), Berlin, Linkstr,. 4, 6. Herr Obergärtner Paul Mätschke-Gathow bei Spandau, beide vorgeschlagen durch Herrn Cordel. 7. Herr Königlicher Tiergartendirektor Felix Freudemann- Charlottenburg, Berlinerstr. 4, vorgeschlagen durch Herrn Hinze. 8. Die Gemeinde Friedenau bei Berlin (Herr Obergärtner Rudolf Korte) Friedenau, vorgeschlagen durch Herrn Mitterdorfer. III. Ausgestellte Gegenstände: 1. Der Ausschuß für Topfdüngungsversuche hatte 45 Versuchspflanzen nebst den davon geernteten Früchten ausgestellt, um sie, so gut es bei der vorgeschrittenen Jahreszeit noch möglich sei, der Hauptversammlung im allgemeinen vorzuführen. Schon 6 Wochen früher haben dieselben Pflanzen und ihre Früchte den Mitgliedern sämtlicher Ausschüsse vorgelegen. Hierbei wurden die offiziellen Berichte des Schriftführers verlesen und in eine weitere Be- sprechung eingetreten, die für die Hauptversammlung nicht geplant war. 43 586 951. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Da aber der lebhafte Wunsch geäußert wurde, diese wichtigen Düngungs- fragen weiter zu diskutieren, wurde beschlossen, sie auf die Tagesordnung der Versammlung im November zu setzen. Zum Schluß der Sitzung wurde eine Verlosung der 45 Topfobst- bäume vorgenommen, dergestalt, daß außer 4 Hauptgewinnen noch 17 kleinere Gewinne verteilt werden konnten. 2. Herr Gärtnereibesitzer Kohlmannslehner-Britz bei Berlin, hatte eigne Einführungen von Dahlien, zumeist Tölkhaus’sche Züchtungen, in wunderbarer Farbenpracht eingesandt, über die wir eine „zeitgemäße Plauderei“ in der nächsten Nummer bringen werden. 3. Herr C. F. Karthaus- Potsdam (Herr Obergärtner Bloßfeld) hatte 4 Orchideenhybriden ausgestellt und bemerkte dazu, daß darunter vor allem eine Laelio-Cattleya X Dominiana var. Langleyense auffalle, eine Kreuzung zwischen Laelia purpurata und Cattleya Dowiana var. aurea. Diese Hybride, die auch unter dem Namen Lälio-Öattleya X Sir Wam. Ingram geführt werde, habe, wie fast alle Hybriden von L. purpurata, eine tief sammetpurpurrote Lippe, die im Schlunde die herrliche, goldige Aderung der Cattl. aurea zeige, von der sie auch die Größe und die Fransen geerbt habe. Die Sepalen und Petalen seien ganz zartrosa, nach den Spitzen hin stellenweise weiß gefärbt. Der Durchmesser der Blumen sei 175 mm, Petalen 71 mm breit, Lippe 62 mm Durchmesser. Der Wuchs der Pflanzesei kräftig. Es sei ferner noch eine andere Laelio-Öattleya X Dominiana ausgestellt, die auch sehr schön sei. Bei dieser Pflanze seien die Sepalen und Petalen dunkel, ebenso auch die Lippe, doch sei diese Blume in allen Teilen kleiner, als die erstgenannte Varietät und fiele nur durch die dunkle Farbe der Sepalen und Petalen auf. Beide Pflanzen hätten die gleichen Eltern. Man sähe hieran, wie verschieden die Produkte aus einer Kapsel fallen könnten. Die dritte ausgestellte Pflanze sei eine Doppelhybride; das Produkt der Kreuzung von Uattleya Harrisoniae X Üattleya Gaskelliana ist: Cattleya X Miss Williams. Diese an sich sehr schöne Hybride wurde mit Oattl. aurea befruchtet, aus welcher Kreuzung obige Pflanze stammte. Die Sepalen und Petalen dieser Hybride seien dunkel lilarosa ge- färbt, etwa wie die einer Cattleya Harrisoniae violacea, doch viel breiter und von anderer Form, als bei dieser. Die Lippe sei groß mit schönem gelben Schlunde. Im großen und ganzen hätte der Erfolg einer Arbeit von 10 Jahren, die in der Pflanze steckte, größer sein können. Letzthin blühte auch eine Doppelhybride, Cattl. X Fowleri (C. gutt. Leop. X C. Hardyana) X Brassavola Digbyana, die auch in allen Beziehungen weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Hiernach jedoch einen Schluss auf den Unwert der Doppelhybriden zu ziehen, sei verfrüht. Die vierte gezeigte Hybride war aus einer Kreuzung zwischen Oattl. Gaskelliana X Brassavola Digbyana entstanden und Lälio-Cattleya Thorntoni benannt. Diese Hybride zeige die charakteristische Form und Farbe, die fast allen Hybriden zwischen einer Spezies der Ü. labiata-Klasse und Brassavola Digbyana eigen sei. Sepalen, Petalen und Lippe seien von einer zart lilarosa Farbe, die Lippe breit und flach, mit vielen feinen Fransen besetzt. Der Schlund sei schön gelb, nach dem Rande zu verlaufend. Fast alle Digbyana-Hybriden seien unfähig, keimfähigen Samen zu bringen; 951. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. 587 erst in einigen wenigen Fällen sei es gelungen, aus dem ausgesäten Samen dieser Hybriden kleine Sämlinge heranzuziehen. Auch wüchsen solche Hybriden sehr langsam, so daß sie meist erst im siebenten bis achten Jahre nach der Aussaat blühten, was bei anderen Kreuzungen oft schon im dritten Lebensjahre der Fall sei. Auch sei es merkwürdig, daß Brassavola Digbyana- Hybriden fast nie dunkle Lippen hätten, selbst dann nicht, wenn die Mutter eine extra dunkle Lippe hatte. Das Gelb jedoch vererbe sich sehr schön und sei im Kreuzungsprodukt oft noch schöner, als bei den Eltern. Ähnliche Eigenschaften, wenn auch lange nicht so ausgeprägt, bemerke man oft an den Hybriden von Cattl. Harrisoniae und auch ab und zu an den Kreuzungen mit Cattl. Mendelüi, doch seien die Ausnahmefälle viel zu zahlreich, als daß man von einer Regel sprechen könnte. 4. Herr ÖObergärtner Lange-Steglitz hatte ca. 30 Chrysanthemum- blumen von vorzüglicher Beschaffenheit eingesandt und darüber mitgeteilt, daß er den allergrößten Wert auf ein klassisches Stecklingsmaterial lege; denn gerade davon hänge vornehmlich die weitere Kultur ab. Aber gerade in diesem Punkte würae am meisten gesündigt, ja, er möchte behaupten, fast bei allen Gärtnern. Seine Vermehrung beginne im Februar und zöge sich bis April hin, je nach der Wahl der Sorten. Sofort nach der Bewurzelung würden die Pflanzen ganz kalt, im Haus oder noch besser im kalten Kasten weiter kultiviert. Er habe gefunden, daß seine Stecklinge von Ende April, welche Anfang Mai Wurzeln hatten, bedeutend stärker und kräftiger waren, als bei anderen Kollegen die Vermehrung vom Februar—März. Dies nur als Beweis dafür, daß man gar nicht genug Wert darauf legen könne, ein gutes Stecklingsmaterial zu erhalten. Man solle nicht, wie es gewöhnlich gemacht würde, nach dem Abblühen die Vermehrungspflanzen unter die Tablette, sondern erst recht oben drauf stellen. Bei solcher Handhabung habe er immer ein sehr schönes und williges Wachsen bemerkt. Er ver- pflanze dreimal den Sommer über und habe sämtliche Sorten schon im August mit Knospen, frühe Sorten sogar schon im Juli. Warnen könne er nicht genug vor all zu vieler künstlicher Düngung, da sie sehr leicht den ganzen Erfolg in Frage stelle. Er habe dieses Jahr damit Versuche gemacht. Bei zwei Gruppen habe er dieselbe nahrhafte Erde verwendet, die eine aber ganz ohne jede künstliche Düngung gelassen. Hierbei seien die Blumen bei den ungedüngten bedeutend größer und schöner gewesen. Er hätte die Sorte Princesse de Monaco verwendet. Die Sorten kämen hierbei allerdings auch mit in Frage. Das würden weitere Versuche noch lehren. 5. Herr Gärtnereibesitzer EmilDietze-Steglitz hatte 25 Chrysanthemum- töpfe der Sorte Ada oven ausgestellt und bemerkte, daß diese einfachen jetzt wieder mit zu den beliebtesten Sorten gehörten. Die Kultur sei höchst einfach. Sie könnten ebensowohl in Töpfen, wie auch im Freien ausge- pflanzt werden. Eine gute Düngung sei sehr vorteilhaft und brächte sie zum Blühen. Nötig sei es, bei dem Pinzieren aufzupassen, da sie sonst leicht sperrig wüchsen. Je mehr es gelänge, sie in guter Kugelform zu ziehen, desto mehr würden sie begehrt. 6. Die Firma Kröger & Schwenke-Schöneberg b. Berlin hatte drei Einsendungen gemacht: 43* 588 951. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. a) Die Landgurke „Erreicht“. Eine Neuheit 1907. Es ist dies das Ergebnis der Befruchtungen zwischen Noas Treib- und Landgurke Unikum. Sie vereinigt in sich das starke Wachstum, die Grösse und Schönheit der Früchte der ersteren mit der großen Ertragfähigkeit der letzteren. Die ausgewachsenen Früchte waren 45—60 cm lang und sehr dick. Anfänglich, bis zur Entwickelung der vollen Grösse, sind die Gurken dunkelgrün; später mit hellgelben Streifen durchzogen. Sie bleiben beim Liegenlassen hellgelb» Die Gurken sind reich mit Warzen besetzt. Sie eignen sich wie Noa’s Treib ganz besonders zu Senfgurken. Als besonders wertvolle Eigenschaft kommt noch hinzu, daß die Widerstandsfähigkeit dieser Gurke gegen alle schädlichen Einflüsse und Wechsel der Witterung eine ganz besonders große ist, so daß, wenn alle anderen Landgurken lange abgestorben sind, „Erreicht“ noch dunkelgrün und in voller Vegetation dasteht. b) Hedera canariensis fol. var. Weißblätteriger Efeu. Die fünf ausgestellten Veredelungen waren Frühjahrsveredelungen und ohne besondere Pflege gezogen. Im zweiten und dritten Jahre sind die Ranken bis 1,50 m lang. Zu Schaupflanzen und Ampeln pflanzt man entsprechend viel zu- sammen. Diese Sorte wurde auch als „madariensis“ bezeichnet. Die Firma hat sich nachträglich dagegen verwahrt. Sie behauptet, daß dies falsch sei. Der ihnen vorgeschriebene Name sei der allein richtige. c\) Selaginella aputta, keine neue Pflanze, sondern eine, die schon längere Jahre im Handel ist, aber wegen dar schönen, frischen Moosteppiche, die sie bildet, sehr empfehlenswert. 7. Herr Grubenbesitzer F, W. Körner-Rixdorf hatte eine kleine Kollektion schöner Früchte aus seinem Privatgarten mitgebracht, dem die sämtlichen Ausschüsse des Vereins erst kürzlich einen Besuch abgestattet haben (siehe Gartenflora Heft 19 S. 511). Es waren folgende Sorten: Gloria mundi, ein am Spalier sehr reich tragender Apfel von großem Umfang; Geflammter Cardinal; Kaiser Alexander Apfel und Lord Derby. Als eine vorzügliche große bis sehr große Schau- und Tafelfrucht empfahl Herr Körner die Birne König Karl von Württemberg, 8. Herr Gärtnereibesitzer Ernst Hinderlich-NeumarktinSchlesien hatte eine Weintraube eingesandt und dazu bemerkt, daß er mehrere Stöcke dieser seltenen Rebe „Royal Muscadine“ (Schwarzer Muskateller) im Alter von 10 Jahren in seinen Gewächshäusern zu stehen habe. Er habe diese Sorte in englischen, französischen oder deutschen Treibereien leider nicht mehr angetroffen. Sie sei offenbar nur wenigen Gärtnern bekannt und auch nur in älteren Büchern beschrieben. Auf der Provinzial-Gartenbau- Ausstellung in Brieg hätte er zum ersten Male Trauben ausgestellt. Sie hätten sofort dıe Aufmerksamkeit älterer Pomologen erregt. Da er seine Gärtnerei erst seit zwei Jahren besäße und die Reben vorher nicht ge- pflegt worden seien, wären erst jetzt Kulturerfolge aufzuweisen. Die Seltenheit der Sorte und der ihr nachgerühmte feine Geschmack hätten ihn veranlaßt, eine solche Traube einzuschicken. Der Sendung war eine gute Photographie aus dem Weinhause bei- gefügt, die 24 qm Glasfläche mit 250 Trauben darstellt, zum Beweise, daß diese Sorte die auf sie verwendeten Mühen ebenso reichlich lohne, wie die in allen Treibereien anzutreffende Sorte Black Hamburgh. Über die Krankheiten der Tulpen und ihre Bekämpfung. 589 Herr Mehl erwidert darauf, daß die eingesandte Traube weiter nichts sei, wie ein Blauer Trollinger, Frankenthaler oder Black Hamburgh. Die Traube habe keinen Muskatgeschmack und sei rot und sauer geblieben, weil die Stöcke zu sehr mit Trauben überladen wären. Bei normalem Behang hingegen wären die Trauben großbeerig, schön dunkelblau gefärbt und sehr süß. Etwas seltenes oder neues habe Herr Hinderlich also nicht vorgeführt; auch würde er für derartige Trauben in Berlin wohl kaum Abnehmer finden. Royal Muscadine sei eine weiße Sorte, der Schwarze Muskateller sei eine kleinberige Weinbergssorte. IV. Hierauf hielt Herr Gärtnereibesitzer Kampffmeyer-Garzau, den einleitenden Vortrag über die Bodenheizung und erntete dafür den leb- haften Beifall und Dank der Versammlung. Als Korrefererten kamen dann die Herren A. Brodersen und Otto Neumann zum Wort, wobei das all- seitige Interesse an einer wirklich guten Bodenheizung zum Vorschein kam. Über das Für und Wider und die praktischen Möglichkeiten der Boden- heizung wurde mit lobenswerter Energie gekämpft. Der Vortrag, sowie die Diskussion, die er hervorrief, sind auf Seite 599 dieser Nummer ab- gedruckt. V. Da der letzte Donnerstag im Dezember auf den 3. Weihnachtstag fallen würde, wird die Vollversammlung auf Donnerstag, den 20. Dezember verlegt. VI. Der Bibliothek wurde Heft IV der „Beiträge zur Altertumskunde des Orients von Herrn Wilhelm Dr. Freiherrn von Landau“ als Ge- schenk überwiesen. VII. Das Preisgericht, bestehend aus den Herren: Echtermeyer, W. Friedrich, Habermann und Platz, hat folgende Preise zuerkannt: 1. Herrn Gärtnereibesitzer Kohlmannslehner-Britz für Dahlien eine große silberne Vereinsmedaille; 2. Hrn. ObergärtnerLange-Steglitz, Birkbusch, fürChrysanthemum eine große silberne Vereinsmedaille; 3. Herrn Gärtnereibesitzer E. Dietze-Steglitz für 25 Töpfe Chrysanthemum (Ada Owen) und 4. Herrn ©. F, Karthaus-Potsdam, Orchideengärtnerei (Herr Obergärtner Bloßfeld) für Orchideen je ein kleine silberne Vereinsmedaille. VIII. Aufgenommen wurden als wirkliche Mitglieder die in der letzten Versammlung vorgeschlagenen. Siehe Gartenfl. Heft 16 Seite 418. Walther Swoboda. Siegfried Braun. Über die Krankheiten der Tulpen und ihre Bekämpfung. Von Prof. Dr. H. Klebahn in Hamburg. (Schlufs.) 3. Vorschläge zur Bekämpfung der Tulpenkrankheiten. Nachdem in der voraufgehenden Darstellung, abgesehen von dem Mikroskopischen und von einigen Fragen, die zunächst nur den Pilzforscher angehen, alles Wesentliche aus der Lebensgeschichte der 'Tulpenpilze, soweit man sie gegenwärtig kennt, kurz zusammengefaßt ist, mag nun im 590 Über die Krankheiten der Tulpen und ihre Bekämpfung. folgenden eine Reihe von Gesichtspunkten mitgeteilt werden, die sich aus dieser Lebensgeschichte für die Bekämpfung der Krankheiton ergeben. A. Es ist leichter, der Krankheit vorzubeugen als sie zu beseitigen. Man verhüte daher, daß ein noch gesunder Boden verseucht wird. Dazu gehört 1. Man pflanze nur tadellos saubere Zwiebeln. Alle Reste der vorjährigen Zwiebel und des Stengels sind zu beseitigen, weil daran oft Botrytissklerotien sitzen. Auch die braune Schale ist auf Botrytis- sklerotien zu untersuchen und zu entfernen, falls oder soweit solche vorhanden sind. Es gelingt nach meiner Erfahrung auch dem Laien nach kurzer Übung, die Sklerotien zu erkennen. Die Abfälle sind zu verbrennen. Verdächtige Zwiebeln, die doch gepflanzt werden sollen, weil sie besonders wertvoll sind, bringe man auf besondere Beete und halte sie unter strenger Aufsicht. 2. Trotz dieser Vorsichtsmaßregel können Sklerotien übersehen werden oder es können Sklerotien oder Konidien aus der Nachbarschaft herüber- geweht werden. Daher besichtige man die Felder alsbald nach dem Aufgehen der Tulpen und später wiederholt und beseitige sofort jede einzelne verdächtige Pflanze. Man wühle sie nicht mit der Hand oder dem Spaten aus dem Boden, sondern hebe sie mitsamt der um- gebenden Erde mit dem Tulpenstecher!) (Abb. 60) heraus und schaffe alles, ohne davon zu verschütten, in eine tiefe Grube oder an eine andere Stelle, von wo nichts auf die Felder gelangen kann, und wo die Masse eine Reihe von Jahren unberührt liegen bleibt. Diese Maßregel empfiehlt sich sowohl gegen das Sclerotium wie gegen die Botrytis. Sie ist möglichst frühzeitig anzuwenden, namentlich gegen die Botrytis, damit nicht erst Konidien gebildet werden und die Krankheit verbreiten. — Ich habe bei Haarlem gesehen, daß vielfach einzelne Hyazinthen auf den Beeten fehlten, und erfuhr, daß man sie wegen Krankheit herausgestochen hatte. Man wende also dasselbe Verfahren bei den Tulpen an. 3. Man vermeide als Vorfrucht vor Tulpen solche Zwiebel- pflanzen, die als Nährpflanzen des Tulpensklerotiums dienen können, namentlich Hyazinthen, gelbe Narzissen und Iris hispanica, oder man pflanze nach denselben nur dann Tulpen, wenn die Felder ab- solut gesund und unverdächtig waren. Diese Maßregel kommt nur hin- sichtlich des Sclerotium Tuliparum in Betracht, da die Botrytis parasitica auf keiner der anderen Zwiebelpflanzen zu einer nennens- werten Entwickelung kommt. — Durch Hyazinthen und gelbe Nar- zissen scheint das Tulpensklerotium auch verschleppt werden zu können. Man pflanze daher diese Zwiebeln nicht, ohne sie vorher sorg- fältıg besichtigt und gereinigt zu haben. — Narcissus poeticus ist an- scheinend als Vorfrucht vor Tulpen ungefährlich, vielleicht auch Crocus und Scilla sibirica; Fritillaria ist verdächtig. Hierüber sind weitere Erfahrungen nötig. !) Röhre aus Blech, etwa 35 cm lang und 12 cm weit, oben mit zwei Hand- griffen versehen, mitunter mit verschliefsbarem Längsschlitz zur leichteren Entleerung eingerichtet, ein den holländischen Zwiebelzüchtern bekannter Apparat. Über die Krankheiten der Tulpen und ihre Bekämpfung. 591 B. Die Behandlung der vorhandenen Krankheit, insbesondere der „kwaden plekken“ ist schwierig, da sie nicht ohne viel Mühe, Anus- gaben und Störung des Betriebes möglich ist. Welche Art der Behandlung anzuwenden ist, muß sich einesteils nach der Art der Krankheit und nach der Ausdehnung des verseuchten Gebietes, anderseits nach den Verhält- nissen des betroffenen Züchters richten, und es können daher nicht out schablonenhafte Vorschriften gegeben werden. Man lerne vor allem die beiden Krankheiten kennen und unterscheiden, stelle fest, welche von beiden vorliegt und verfahre mit Überlegung. Man beruhige sich nicht damit, daß die schlecht aus- sehenden Tulpen „vielleicht Frost bekommen“ hätten. 1. Liegt nur die Botrytis vor, so beseitige man consequent alle kranken Pflanzen in der oben angegebenen Weise so zeitig, daß sich keine Konidien bilden und in die Luft gelangen. Man beginne also gleich Ende März. Man verbrenne die kranken Pflanzen oder vergrabe sie so, daß der Wind keine Konidien von denselben entführen kann. — Man darf nicht erwarten, mit einer einmaligen Maßregel die Krankheit zu beseitigen, da sie immer wieder durch Konidien aus der Nachbarschaft zu- geführt werden kann. Man frage sich auch, ob man nicht durch un- genügend gereinigte Zwiebeln die Krankheit selbst auf seine Felder gebracht hat. 2. Handelt es sich um echte „kwade plekken“, d. h. um Scle- rotium Tuliparum, so wäre es am besten und am einfachsten, die betreffenden Felder so lange überhaupt nicht zur Kultur von Tulpen, Hyazinthen, gelben Narzissen, Iris hispanica und ev, anderen empfänglichen Zwiebelpflanzen zu verwenden, bis die Skle- rotien im Boden abgestorben sind. Hierzu sind aber sicher mehr als zwei Jahre nötig, wieviel, läßt sich augenblicklich noch nicht sagen, Man baue je nach den Verhältnissen beliebige Feldfrüchte, Gemüse- gärtnerische Blumen, die nicht Zwiebelpflanzen sind, oder solche Zwiebelpflanzen, die dem Pilze nicht als Nährboden dienen. Für viele Tulpenzüchter, namentlich die, welche kleine Betriebe haben, wird aller dings diese Maßregel schwer durchführbar sein. In diesen Fällen wäre folgendes zu empfehlen: a) Zunächst stecke man die „kwaden plekken“ durch in den Boden geschlagene Stöcke genau ab, damit man sie später kennt und sie besonders behandeln kann. Dies geschieht, sobald man die gesunden und die kranken Pflanzen unterscheiden kann, also von Ende März an. Sind die „kwaden plekken“ nicht allzugroß, so hebe man mit dem Tulpenstecher alle kranken Pflanzen heraus und vernichte sie, und zwar möglichst frühzeitig. Wenn man die Tulpen gut in Reihen gepflanzt hat, wie es mit den Hyazinthen geschieht, kann es nicht schwer sein, die einzelnen Zwiebeln richtig zu treffen. Durch diese Maßregel beseitigt man sicher alle neugebildeten Sklerotien (Abb. 60) und hat es nun nur noch mit den zwischen den ausgehobenen Stellen verbliebenen alten zu tun, die, wenn man nicht im Vorjahre eine empfängliche Pflanze auf dem Felde hatte, mindestens zwei Jahre alt sind und daher 592 Über die Krankheiten der Tulpen und ihre Bekämpfung. 4 bald ihre Infektionskraft verlieren müssen. Dies ist ein wesent- licher Gewinn, der sich nur durch das allerdings etwas mühsame Ausstechen der einzelnen kranken Tulpen samt der umgebenden Erde erreichen läßt. Gräbt man um, ohne die kranken Tulpen herausgestochen zu haben, so verbreitet man die Sklerotien und macht das Übel schlimmer! Für die weitere Behandlung würde ich empfehlen, vor allem die „kwaden plekken“ und den gesunden Boden gesondert weiter zu bearbeiten, d. h. die ersteren abgesteckt zu lassen, sie für sich umzugraben, und zwar mit größter Vorsicht, daß man nicht Erde von ihnen auf das benachbarte gute Erdreich bringt. Dann wäre es am besten, auf den abgesteckten „kwaden plekken“ noch ein oder zwei Jahre nur solche Pflanzen zu bauen, die nicht von den Sklerotien befallen werden, wenn auch das Aussehen der Felder dadurch nicht gewinnt. Wer eine Wunde hat, muß es sich eben gefallen lassen, einen Verband zu tragen. Auch würde vielleicht eine Karbolineum- anwendung (siehe unten) geeignet sein, die noch im Boden enthaltenen und jedenfalls nicht mehr in erster Lebenskraft stehenden Sklerotien zu töten. b) Sind aber die kwaden plekken zu groß, um alle kranken Tulpen mit dem Tulpenstecher herauszuholen, und will oder kann man sich nicht entschließen, die verseuchten Stellen auf einige Jahre in ganz andere Kultur zu nehmen, so gibt es einstweilen kein anderes Mittel als die von Ritzema Bos empfohlene und von der Kommission zur Be- kämpfung der kwaden plekken erprobte Karbolineumbehandlung, 40—50 Liter Karbolineum p. Ar werden mit Sand gemischt möglichst gleichmäßig aufgebracht und in der Erde, so tief wie die Tulpen gehen: möglichst gleichmäßig verteilt.. Man sei sich dabei aber über folgende Verhältnisse klar: Das Karbolineum läßt sich unmöglich so gleichmäßig mit dem Erdboden mischen, daß überallhin etwas und überallhın genügend viel kommt, um alle Sklerotien zu töten. Eine Anzahl Sklerotien wird ohne Zweifel dem Tode entgehen, wenn man nicht erheblich größere Mengen des Mittels anwenden will. Dagegen aber sprechen nicht nur die noch höheren Kosten, sondern auch der Umstand, daß man den Boden dadurch auf längere Zeit für jede Vegetation ungeeignet macht. Daß das Karbolineum nicht alle Sklerotien tötet, wird durch die Versuche der Kommission in Nordwijk zur Genüge gezeigt, denn 2 °/0') oder sogar 6—8 °/,?2) kranke Tulpen waren auch nach der Behandlung wieder auf den Parzellen, wobei allerdings nicht ersichtlich ist, ob die- selben alle durch das Sclerotium oder zum Teil durch die Botrytis geschädigt waren; 2—8°/, ist aber eine Menge, die gerade groß genug ist, um für die Folgezeit die schönsten „kwaden plekken“ neu zu begründen. Man wäre also trotz des Karbolineums nicht weiter als zu Anfang und würde vielleicht auch nicht weiter kommen, wenn man dıe Karbolıneum- behandlung wiederholte. 1) Ritzema Bos, am angeführten Orte. 2) Verslag over de proefnemingen etc. 1903 —1904. Über die Krankheiten der Tulpen und ihre Bekämpfung. 593 c) Um diesen Schwierigkeiten zu entgehen, möchte ich vorschlagen, das Karbolineumverfahren mit dem Ausstechen zu verbinden, und zwar in folgender Weise: Man behandele die „kwaden plekken“, die zu groß sind, um alle kranken Tulpen mit dem Tulpenstecher heraus- zuholen, in der von der Kommission erprobten Weise mit Karbolineum und bestelle dann die Felder, solange es irgend geht, nicht mit Zwiebelgewächsen. Wenn man dann wieder zur Tulpenkultur übergeht, so werden, unter der Voraussetzung, daß die Ergebnisse der Kommission allgemein gültig sind, 2 bis höchstens 8°/, kranke Tulpen vorhanden sein. Das ist eine Anzahl, die von nun an jedenfalls den Kampf gegen die einzelne befallene Pflanze ermöglicht, um so mehr, wenn man bedenkt, daß nach den jetzt vorliegenden Erfahrungen ein Teil dieser Tulpen nicht durch das Sclerotium, -sondern durch die Botrytis ge- schädigt sein wird. Jetzt also steche man diese Pflanzen, einerlei ob durch Sclerotium oder durch Botrytis geschädigt, mit größter Sorgfalt aus, damit nicht die neugebildeten Keime den Acker wieder für mehrere Jahre verseuchen. Die alten Sklerotien werden durch zunehmendes Alter immer harmloser und werden wahrscheinlich, wenn nun nach einigen Zwischenfrüchten abermals Tulpen folgen, kaum noch infektionstüchtig sein. In dieser Weise müßte man fortfahren, bis man die Krankheit auf ein erträgliches Maß zurückgebracht hat, aber auch dann den Kampf nicht aufgeben. d) Sehr wesentlich ist es auch, die Nachbarn zu demselben Vor- gehen zu veranlassen, denn angrenzende verseuchte Gebiete bilden eine beständige Gefahr. Durch das Umgraben kommen die Sklerotien zum Teil an die Oberfläche und der Wind kann sie verwehen. Ob es sich empfiehlt, Säumige durch Polizeiverordnungen zur Erfüllung ihrer Pflichten gegen ihre Nachbarn anzuhalten, will ich hier nicht entscheiden. Es mag nützlich sein, einige Grundgedanken noch einmal kurz aus- zusprechen: | Jeder Züchter lerne die Pilze und ihre Lebensgeschichte kennen und richte seine Maßregeln nach dieser ein. Man pflanze nur Zwiebeln, von denen man überzeugt ist, daß sie von Krankheitskeimen frei sind. Man versäume nicht, auch wenn nur wenig Krankheit vorkommt, häufiges Revidieren und Entfernen der kranken Pflanzen. Man führe alle Maßregeln so bald wie möglich aus. Herausholen der Keime aus dem Boden ist sicherer als Ver- giften derselben in dem Boden. Man scheue nicht etwas größere Arbeit, weil das Vergiften einfacher scheint. Man werfe nicht kranke Pflanzen achtlos fort, sondern beseitige sie so, daß sie nicht mehr schaden können. Man verhüte vor allem die Entstehung, Ansammlung und Verbreitung neuer Keime, denn die alten verlieren nach und nach ihre Lebenskraft. Man rühre den verseuchten Boden nicht unnütz auf, damit die Keime nicht dem Winde zugänglich werden, und büte sich vor dem Verschleppen der Keime beim Umgraben. 44 594 Gartenbauausstellung, veranstaltet vom „Privatgärtnerverein Grunewald“. Man mache die Pausen zwischen zwei aufeinanderfolgenden Tulpen- kulturen so groß wie irgend möglich und sei sich darüber klar, daß auch Hyazinthen und einige andere Zwiebelpflanzen wie Tulpen zur Vermehrung der Keime beitragen. Man dringe auf allgemeine Durchführung der Maßregeln. Die vorstehenden Vorschläge seien. hiermit der Erprobung in der Praxis empfohlen. Sie sind auf dem aufgebaut, was über die Eigentümlich- keiten der Tulpenkrankheiten gegenwärtig bekannt ist. Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die Erfolge des Kampfes um so günstiger sein müssen, je genauer sich die Maßregeln den Eigentümlichkeiten des zu be- kämpfenden Feindes anpassen. Gartenbauausstellung, veranstaltet vom „Privatgärtnerverein Grunewald“ in den Terrassen am Halensee bei Berlin vom 25.—28. Oktober 1906. Überall regt es sich erfreulicherweise in Gärtnerkreisen, den Fort- schritt auf dem Gebiete der Gärtnerei ins rechte Licht zu stellen. Allent- halben macht sich ein kraftvolles Ringen bemerkbar, sein Licht nicht un- gesehen und unbeachtet ünter den Scheffel zu stellen. Auch der noch junge Privatgärtnerverein in der sich seit einem Jahr- zehnt prächtig entwickelnden Villenkolonie Grunewald hatte es unternommen, eine Gartenbauausstellung im großen Saale des Terrassenetablissements am Halensee zu veranstalten. Ursprünglich war das Gelände dieser „Terrassen“ ein spärlich mit Kiefern bewachsener, steil nach dem Halensee abfallender sandiger Berg. Vor etwa 20 Jahren konnte man Sonntags früh diese „Sandterrassen“ noch von unternehmungslustigen Berliner Kindern wimmeln sehen, welche hier unter Führung ihrer Eltern Kletterübungen veranstalteten, um dann im Angesichte des idyllischen Halensees die Frühstückstrommel zu er- leichtern. —- Später wurde hier das „Wirtshaus am Halensee* errichtet, welches nun seit einigen Jahren dem jetzigen Riesenterrassenbau Platz gemacht hat. Doch zurück zur Gartenbauausstellung! Habe ich recht läuten gehört, so soll die vorjährige Chrysan- themumausstellung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues den Anstoß zu dieser Schaustellung gegeben haben. Ist es da nicht eine Mahnung an den Verein zur Beförderung des Gartenbaues, doch ja bestrebt zu sein, immer an der Spitze zu marschieren, doch ja stets in allem, was den Gartenbau heben kann, vorbildlich zu sein? Um ein Vorbild zu sein, muß er selbst vıel leisten: seı es durch opferwillise Ausstellungen, sei es durch gründliche Diskutierung sachlicher Fragen, Prüfung von Versuchen und Neuerungen. Nicht vergessen werden . Gartenbauausstellung, veranstaltet vom „Privatgärtnerverein Grunewald“. 595 darf der Ausbau des Fachschulwesens, damit sich die Gärtner mit geringer Schulbildung, mit geringer Kenntnis der gärtnerischen Hilfswissenschaften, immer mehr aus dem Begriff, „besserer Arbeiter“ nach oben her- auswachsen. Um solche Ziele zu erreichen, ist ein enger Zusammenschluß vieler erforderlich, die der Devise huldigen: „Immer strebe zum Ganzen, und kannst du selber kein Ganzes werden, als dienendes Glied schließ’ an ein Ganzes dich an.“ In der Zentrale des Deutschen Reiches muß ein Verein sein, der alles, was den Gartenbau interessiert, prüft und beurteilt, damit er es als Extrakt an andere wieder abgeben kann. Ohne starke Führung ist kein Weiter- schreiten möglich, drum mögen alle, die einen Fortschritt im Gartenbau wünschen, seien es Liebhaber, Handels- und Privatgärtner, den Führer kräftigen, dann werden sie sich selber kräftig fühlen. Die Liebhaber des Gartenbaues werden durch regen Anschluß be- wirken, im Großen Verein nicht nur gute Ausstellungsgegenstände, sondern auch stets einen reichen Austausch von Ideen und Erfahrungen zu finden. Der Handelsgärtner muß stets mit guten — alten und neuen —, besonders dankbaren Gruppen- und Zimmerpflanzen im Verein aufwarten. Endlich müssen auch noch mehr Privatgärtner zeigen, daß sie sich gewachsen fühlen, an den hohen Zielen, die sich der Große Verein ge- steckt hat, teilzunehmen. Auch die Fühlung des Vereins mit Wissen- schaften, die dem Gartenbau nahestehen, darf nicht verloren gehen. Wissen- schaft und Praxis müssen sich gegenseitig die Hand reichen, dabei darf die Praxis weder zum Handlanger der Wissenschaft herabsinken, noch darf die Praxis an der exakten Wissenschaft zweifelnd vorübergehen. Solche und ähnliche Gedanken bewegten mich, als ich die Ausstellung in den Terrassen am Halensee durchschritt. In mäßigen Grenzen hatte der Grunewalder Verein seine Ausstellung geplant, aber durch das Ent- gegenkommen der Herrschaften, der Liebhaber, das sich schließlich zur führenden Rolle derselben herauswuchs, war eine reiche, farbenprächtige und vielseitige Ausstellung entstanden. In richtiger Erkenntnis, daß das Zeigen von gärtnerischen Erzeugnissen stets zur Kauflust anregt, hatten sich auch handelsgärtnerische Firmen (außer Konkurrenz) bereit erklärt, als dritte im Bunde die Ausstellung zu vervollkommnen. Ebenfalls außer Wettbewerb hatte die Borsigsche Garten verwaltung Berlin, die zur Verfügung stehenden Räume in dekorativer Hinsicht mit erlesenem Material füllen helfen. Einige Anleihen, besonders in herrlichen Uhrysanthemen, waren an hervorragende auswärtige Privat- gärtnereien gemacht worden. Alles übrige bildeten die Erzeugnisse namhafter Privatgärtnereien der Kolonie Grunewald. Die ganze Ausstellung bot ein farbenprächtiges Bild des Herbstes. Vorherrschend war bei den blühenden Pflanzen das Chrysanthemum, wovon infolge des warmen Herbstes schon viele blühten, die man sonst erst im November zu sehen gewohnt ist. Leuchtende Salvia splendens waren in reicher Anzahl vorhanden, Blattpflanzen waren besonders in Rex-Begonien und Farne zu schauen. Ab- 44* 596 Gartenbauausstellung, veranstaltet vom „Privatgärtnerverein Grunewald“. geschnittene Dahlien prangten in den leuchtendsten und zartesten Farben; inmitten der Dahliengruppe wurde auch eine Neueinführung von Tradescantia. hypophaea gezeigt. Bekannte Wintergarten- und Zimmerblütenpflanzen wie Cyclamen, Primeln, Begonia „Gloire de Lorreine“, sowie eine Gruppe prächtiger St. Paulia ionantha vervollständigten das Bild der Blütenpflanzen aus den verschiedensten Privatgärtnereien. Die stolzen Orchideen, insbesondere Cattleyen aus Handelsgärtnereien, waren besonders beachtenswert. Auch Obst war in mehreren Gruppen vertreten, welches sich in intensiver Färbung und gänzlich frei von Schmarotzern darbot. Ferner zeigte eine Gruppe Gemüse, daß auch dieses unter sachgemäßer Pflege sich im sandigen Grunewald entwickeln kann. Zwei mit großem Geschmack ausgeführte Tafeldekorationen fesselten als angenehme Abwechselung meine Aufmerksamkeit. Der runde Tisch, den eine Dame arrangiert und mit sieben Gedecken versehen und teils mit Früchten bedeckten Zweigen des Herbstes, teils mit Blumen in Henkel- körbehen, sowie mit farbigen Blättern geschmückt hatte, rief die Stimmung in mir wach, als wenn er sich mehr zu einem gemütlichen Nachmittags- kaffee geeignet hätte. Die Außenhalle an dem großen Ausstellungssaale hatte die Borsigsche Gartenverwaltung mit einem großen Sortiment kerngesunder Koniferen in Töpfen und Körben geschmückt. Hier war auch ein einfaches aber praktisches Doppelglashaus für Privatgärtnereien ausgestellt. Sämereien, angewurzelte und trockne Zwiebelgewächse, gärtnerische Gebrauchsartikel, besonders Pflanzenkübel usw. präsentierten sich gleich- falls in übersichtlicher Anordnung und Reichhaltigkeit im großen Saale. Nicht unerwähnt möchte ich aber lassen, daß sich die bildnerische Kunst in. ganz hervorragender Weise mit in den Dienst der Ausstellung gestellt hatte. Viele große Künstler aus der Villenkolonie Grunewald hatten ihre Meisterwerke im Ausstellungssaal aufgestellt, die dann in den Gruppen der gärtnerischen Kunst eine weihevolle Stimmung hervorriefen. Gleich- viel, war es das Ungewohnte, war es wirklich eine Irrung, die Büste unseres Kaisers konnte mir in der eigenartig bunten Ausführung nicht behagen. Im ganzen aber ist wohl zu wünschen, daß sich die Harmonie zwischen bildnerischer und Gartenkunst so weiter entwickeln möge. Auch die Kunst der Verbindung zwischen Liebhabern, Privat- und Handelsgärtnern, welche diese Ausstellung zuwege brachte, sei weiter ge- pflegt. Nach dieser Richtung hin ist dem Verein zur Beförderung des Gartenbaues durch stetige Gewinnung neuer Mitglieder aus allen Berufs- ständen ein ersprießliches Feld vorbildlicher Tätigkeit gegeben. Theoderich. Über Altersschwäche und den Abbau der Kulturpflanzen. 597 Über Altersschwäche und den Abbau der Kulturpflanzen. (Schlulfs.) Ähnliche Beispiele lassen sich an älteren und alten Kartoffelsorten nachweisen, deren Fortpflanzung durch Knollen gleichfalls zu den un- geschlechtlichen Vermehrungsmethoden gehört. Die Folge derselben offen- bart sich darin, daß alle Zuchtvarietäten der Kartoffel nicht ausdauernd genug sind. Jeder Katalog einer landwirtschaftlichen Samenhandlung bringt zu den hundert alten und bewährten Sorten vielleicht ein Dutzend ‘oder auch zwanzig neue, für deren Bewährung der Züchter alles Mögliche verspricht. Leider währt die Herrlichkeit nicht lange; denn alle Zucht- rassen der Kartoffeln halten sich nicht allzu lange brauchbar und entarten ohne Ausnahme in verhältnismäßig sehr kurzer Zeit. Unsere Kartoffel ist bekanntlich aus den botanischen Gärten hervorgegangen, in die sie durch den Botaniker Clusius gekommen war. Dieser bekam seine Kartoffeln über Spanien und Italien und vermittelte ihre Ansiedelung nach Flandern, von wo ihre Übersiedelung in die Gemüsegärten und auf das Feld erfolgte. Sonach stammen alle unsere Kartoffeln gewissermaßen von der Urknolle des Clusius ab, und so wird es erklärlich, daß es mit der Kartoffelkultur heutigen Tags eigentlich recht schlecht steht. Obwohl z. B. im Jahre 1905 die Kartoffelernte allgemein recht günstig gewesen ist, so wurde doch aus einigen Gegenden über ein Fehlschlagen der Kartoffel geklagt, namentlich in Mecklenburg, im südlichen Holstein, in ganz Westfalen und im ebenen Teil der Rheinprovinz und auch noch anderwärts. Die Ursache dieser Mißernte war nun aber nicht Kartoffelfäule oder eine sonstige Kartoffel- krankheit, sondern es trat die eigenartige Erscheinung zutage, daß namentlich allgemein Magnum Bonum und in Holstein auch die dort sehr beliebte Eierkartoffel fehlgeschlagen sind, während in denselben Gegenden unter (denselben Verhältnissen andere Kartoffelsorten recht gute Erträge geliefert haben. Die Pflanzkartoffeln von Magnum Bonum sind vielfach gar nicht oder nur in einem geringen Prozentsatz aufgegangen, wo sich aber Pflanzen aus ihnen entwickelten, blieben sie niedrig, und die Stengel und Blätter waren verkräuselt und glasartig spröde; der Knollenansatz unterblieb ganz oder war nur sehr gering. Da die Erscheinung nicht durch äußere Einflüsse hervorgerufen ist, so kann die Ursache nur in der „Konstitutions- kraft“ dieser Kartoffelsorten selbst liegen, die zu den älteren Züchtungen gehören und durch den fast ausschließlichen und unausgesetzten Anbau seit etwa einem Vierteljahrhundert in den betreffenden Gegenden alters- schwach, überständig und abgebaut sind. Von keiner Kulturpflanze existieren so viele Abarten, wie gerade von der Kartoffel; auf der inter- nationalen Kartoffelausstellung zu Altenburg 1875 waren 2644 Kartoffel- varietäten vertreten, und seitdem sind alljährlich viele Neuheiten, durch Kreuzungen und Selbstabänderung erzeugt, in den Handel gebracht worden, um nach einiger Zeit wieder neueren Sorten Platz zu machen, da alle diese Zuchtrassen, welche anfangs zu den schönsten Hoffnungen berechtigen, zu wenig standhalten, während die alten hochgezüchtigten Liebhabersorten, so z. B. die holländischen Atlaskartoffeln, schon lange erlegen sind. In der Tat gibt es keine Kartoffel, welche ihre guten Eigenschaften dauernd 598 Über Altersschwäche und den Abbau der Kulturpflanzen. behält, und jede Kartoffelsorte geht, da ihre Vermehrung nicht durch Samen, sondern nur auf ungeschlechtlichem Wege durch Aussetzen von Knollen — also durch Ableger oder Setzlinge — erfolgt, nach einer Reihe von Jahren im Ertrage und im Stärkegehalt zurück. Bei einigen Sorten trifft dieser Zeitpunkt früher, bei anderen später ein. Von englischen Züchtern wird die volle Lebensfähigkeit einzelner Kartoffelsorten auf vierzehn Jahre angegeben, während andere Sorten dreißig und länger kultiviert werden können, ohne daß sie abgebaut sind oder ausarten. Dasselbe gilt für die Zwiebelgewächse, insbesondere die Blumen- zwiebeln. So wird z. B. unter den Hyazinthen von den ältesten die groß- glockigste Spielart „Norma“ von Jahr zu Jahr kümmerlicher und hat den Höhepunkt ihrer Entwickelung längst überschritten. In der Obstbaumzucht liegen die Verhältnisse genau ebenso; denn die Veredelung ist der ungeschlechtlichen Vermehrung durch Setzlinge u. dgl. biologisch gleich zu achten. So ist der in Norddeutschland weit: verbreitete Gravensteiner Apfel längst „überständig“, wie der pomologische Fachausdruck für die bekannte Erscheinung lautet, wenn eine Pflanzenart allgemein deutliche Anzeichen der Altersschwäche bekundet, welche ihr die Freudigkeit des Wachstums raubt. Ähnliche Beweise von Altersschwäche bei Obstsorten lassen sich in allen Teilen Deutschlands finden, namentlich bei den alten Sorten, die mehr nur lokale Verbreitung gefunden haben, wie z. B. die Koprische Birne (auch fürstl. Schwarzenbergsche Tafelbirne oder Liegels Winterbutterbirne genannt) in der Lobositzer Gegend, die viel zum Ruhme des böhmischen Obstbaues beigetragen hat und ehedem schiffs- ladungsweise nach Deutschland verfrachtet wurde und die Hauptfrucht der böhmischen Obstmärkte bildete — seit längerer Zeit klagt man, daß diese Birnensorte nicht mehr recht gedeihen will — sie geht an Alters- schwäche ein. Die Kultur der Korbweiden, die zumeist durch Stecklinge fortgepflanzt werden, läßt gleichfalls mancherorts Erscheinungen hervortreten, die als Altersschwäche aufgefaßt werden müssen, wie z. B. in den Außendeich- ländereien an der Unterelbe. Wenn hierbei die Altersschwäche nicht so allgemein und sinnfällig hervortritt, so. beruht das darauf, daß die Weiden einerseits sich immer auch noch geschlechtlich vermehren, und daß ander- seits die Weiden sehr zu Kreuzungen neigen und neue Spielarten schaffen. Offenbar sind diese Erscheinungen der Altersschwäche bei den durch ungeschlechtliche Vermehrung entstandenen Organismen der Ausfluß eines allgemeinen biologischen Gesetzes. Denn wo wir auch bei den niederen Tieren eine der Stecklingsvermehrung in ihrem Wesen ähn- liche ungeschlechtliche Fortpflanzung durch die Prozesse der Teilung und Knospung beobachten, da läßt sich doch dieser Vorgang nicht unbegrenzt. weiter spinnen, sondern es kommt.-.der Moment, wo aufs neue die ge- schlechtliche Vermehrung zur Erhaltung der Art einsetzen muß. Und wenn wir an die analoge Erscheinung aus der Insektenwelt erinnern, an die sogenannte Parthenogenesis (Jungfernzeugung) der Blattläuse usw., so beobachten wir hier Generationen auf Generationen von Tieren aus- einander hervorgehen durch einen Prozeß, welcher der Stecklingsvermehrung ganz analog ist; früher oder später aber wird immer eine Generation er- Die Dr. Mehnersche Bodenheizung. 599 scheinen, bei welcher diese Vermehrung durch Sprossung nicht mehr möglich ist, und welche aus Männchen und eierlegenden Weibchen besteht, aus denen dann ein neues, wiederum zur Parthenogenese befähigtes Geschlecht von Tieren hervorgeht. Man wird eine solche Reihenfolge von 18 bis 20 aus einem und demselben Ei hervorgegangenen Blattlausgenerationen folge- richtig als ein einziges Geschöpf auffassen dürfen, welches sein Leben in einer fortwährenden Zerspaltung in scheinbare Einzelorganismen verbringt, schließlich aber doch dem Gesetze der Bildung von Primordialkeimen gehorchen muß, welchem die gesamte belebte Natur untertan ist. Das ist sehr beachtenswert, denn es zeigt uns, daß nur der normale Vorgang der Keimbildung den Impuls zu geben vermag, der zur Bildung eines selb- ständigen Geschöpfes notwendig ist, und daß trotz aller Vervielfältigung, welche nachher noch vorkommen mag, die eigentliche Lebenszeit eines Organismus von dem Moment an gerechnet werden muß, in dem er durch Entstehung eines Urkeimes geboren wird, und bis zu demjenigen Moment dauert, in dem er an Erschöpfung des empfangenen Impulses, d. h. an Altersschwäche, zugrunde geht. Die Dr. Mehnersche Bodenheizung. Von B. Kampffmeyer.!) M. D. u. H.! Mir ist die ehrenvolle Aufgabe zuteil geworden, heute vor Ihnen über die Dr. Mehnersche Bodenheizung, die in Dahlem experimentiert wird, vom gärtnerischen Standpunkt zu sprechen. Diese Aufgabe wurde mir angetragen, da ich seitens der Gesellschaft, welche die Versuche in Gemeinschaft mit der Dahlemer Anstalt und unter der Obhut ihres Leiters, Herrn Dir. Echtermeyer eingeleitet hat, der einzige bin, welcher in Beziehung zur praktischen Gärtnerei steht, und da ich als solcher an der Form der eingeleiteten Versuche mitbestimmend war. Sie werden aus diesen Umständen schließen, daß Sie es mit einem Optimisten gegenüber diesem neuen Heizverfahren zu tun haben. Das mag wohl sein, und ich meinerseits würde mich nicht wundern, wenn ich in diesem Kreise manchem begegnete, der von Pessimismus oder stärkeren Zweifeln gegenüber dieser Neuerung beseelt ist. Und ich nehme auch ohne weiteres an, daß diese Zweifel ihre Gründe haben. Denn eine neue Technik bedeutet in der Gärtnerei, in der ganzen Landeskultur nicht dasselbe, was sie in der Industrie bedeutet. In der Landeskultur spielt immer eine große Anzahl unbekannter und unberechenbarer Faktoren mit, die das Endresultat stets noch zweifelhaft erscheinen lassen, selbst wenn an einer Ecke gebessert worden ist. Das Mißtrauen des Landmannes, des Gärtners gegenüber Neuerungen ist ja bekannt, aber auch recht ver- ständlich, wenn man auf die Menge gepriesener und gefallener Neuerungen zurückblickt. Und sollte selbst eine neue Technik -— heiße sie Heizung, !) Einleitender Vortrag zu einem Diskussionsabend im V. z. B. d. G am 35. Oktober 1906. 600 Die Dr. Mehnersche Bodenheizung. Treibhaus, Bewässerung oder sonstwie — auch ein Fortschritt sein, so gilt es immer noch zu lernen, sie in Harmonie mit den vielen andern mehr oder weniger bekannten und berechenbaren Faktoren des Pflanzenwachs- tums zu gebrauchen und vor allem aus einer gärtnerisch möglichen Praxis auch eine geschäftliche Praxis zu machen. Herr Dr. Mehner hat Ihnen seinerzeit in der Dahlemer Anstalt einen Vortrag über die technische und physikalische Seite der Heizung gehalten. Dieser Vortrag ist auch in Ihrem Vereinsorgan erschienen. (Siehe Garten- flora 1906, S. 420/426 und 457/461). Ich kann also annehmen, daß Sie nach dieser Seite im allgemeinen orientiert sind. Für diejenigen jedoch, die bisher nicht Gelegenheit hatten, von der Heizung Kenntnis zu nehmen, ist vielleicht eine kurze Orientierung über die technische Seite angebracht. Ich gebe zu diesem Zwecke zunächst eine kurze Beschreibung der Anlage, wie sie in Dahlem hergestellt ist. Dort haben wir einen Hochdruckkessel, der während der Heizperiode ständig unter einem Druck von 5 Atmosphären gehalten wird. Der Dampf wird durch ein dünnes Rohr aus dem Kessel herausgeleitet und trifft zu- nächst auf eine Dampfmaschine. Unter dem Anprall des Dampfstroms tritt diese Turbine in eine rotierende Bewegung. Auf der gleichen Achse, auf der die Dampfturbine sitzt, ist auch ein Ventilator befestigt, der nun gleichfalls in rotierende Bewegung gerät. Dieser Ventilator saugt nun Luft von außen herbei, um sie — natürlich nachdem sie angewärmt ist — in den Boden zu befördern. Diese Anwärmung geschieht dadurch, daß der Auspuff der Dampfturbine als heizender Abdampf in den Luftstrom tritt und diesem dabei noch eine Beschleunigung gibt. Die Regulierung der Wärme des Dampfluftgemisches geschieht dadurch, daß man mehr oder weniger Abdampf dem Luftstrom beigibt oder in dem Luftkanal. an- gebrachte Rippenheizkörper nach Belieben heizt. Der Ventilator treibt nun das Dampfluftgemisch durch ein Rohr in den Erdboden, von wo es zunächst in einen Verteilungsschaft und von diesem in die verschiedenen unterirdischen Rohrleitungen gelangt. Diese Rohrleitungen bestehen aus Drainrohren, die auf 50 cm bis 1m Tiefe in der Erde verlegt sind und wie bei Drainageleitungen nicht gedichtet, sondern einfach gestoßen sind, d. h. zahlreiche Lücken für den Auslaß des Dampfluftgemisches haben. Für die zeitigen Frühjahrs- sowie die {Herbstkulturen muß selbst- verständlich das Prinzip gelten, frostharte oder möglichst wenig frost- empfindliche Kulturen zu wählen. Ferner wird es sich hier auch stets um Kulturen handeln müssen, die möglichst nahe auf dem Erdboden liegen. Gerade diese werden auch für ihre oberirdischen Teile am besten von dem gewärmten Boden profitieren können und auch in Frostnächten den größten Schutz finden. Nach meiner Meinung kämen folgende Kulturen für das Frühjahr in Betracht: Möhren — Karotten, Spinat, Kohlrabi, früher Wirsing- und Weißkohl, Schoten, Salat, Radies — Rettig. Aber die Heizung hat nicht nur für das zeitige Frühjahr ihre Be- deutung. Wir haben eine ganze Reihe von empfindlichen Freilandkulturen, die in den stets noch kalten Nächten von Ende Mai und Anfang Juni Die Dr. Mehnersche Bodenheizung. 601 nur gerade vegetieren und nicht von der Stelle kommen. Als solche sind zu erwähnen: Bohnen, Tomaten und namentlich Gurken. Endlich wird die Heizung auch für Herbst- und Winterkulturen in Erwägung zu ziehen sein. Man wird einen Herbstkohlrabisatz länger halten und zur weiteren Entwickelung bringen können; man kann vielleicht Spätbohnen über die wenigen und meist schwachen Frostnächte von Ende September und Anfang Oktober hinfort halten; man wird Winterspinat im Spätherbst, im milden Winter und im zeitigen Frühjahr in ungleich besserer Qualität und größerer Masse auf den Markt liefern können; :man wird Wintersalat und eine ganze Reihe von Salatarten mit größerem Vorteil ziehen können. Die Anwendungsmöglichkeit für die Heizung erstreckt sich also fast über das ganze Jahr und eine ganze Reihe von Kulturen. Bei den Herbst- und Winterkulturen wird man indes nicht mit dem gleichen Vorteil heizen können wie im Frühjahr. Denn ım Winter kühlt der Erdboden sich von oben ab, es besteht dann nicht die Isolierschicht, welche die aufsteigende Sonne im Frühjahr an der Erd- oberfläche schafft. Das bedingt natürlich größere Heizungskosten, bedeutet aber noch nicht ein unrentables Heizen. Jeder weiß, daß gerade nach den ersten Frostnächten im Herbst ein starkes Emporschnellen der Preise eintritt, welches auch ein Heizen zu dieser Zeit vorteilhaft erscheinen läßt. Die Rohrstränge führen nicht zum Kesselhaus zurück, sondern enden blind an einem Dachstein oder dergl. im Boden. Unser Dampfluftgemisch in den Rohren steht nun fortwährend unter dem Druck des Ventilators. Es wird so gezwungen in das Erdreich einzutreten und sich in ıhm zu ver- breiten. — Mit diesem System wurde nun in Dahlem vier Monate hindurch etwa ein achtel Morgen Freiland in unmittelbarer Nähe der Heizzentrale und dann noch 25 lfd. m. einer Talutmauer geheizt, die 170 m von der Heizzentrale entfernt liegt. Es ist vom rein technischen Standpunkt zu konstatieren, daß die Heizung prompt und gut arbeitete, daß der Boden sich nach Belieben schnell erwärmte, und daß die Heizung auch eine be- deutende Fernwirkung zeigte, denn es gelangte ausreichend Wärme nach der 170 m entfernten Talutmauer. Soviel über die Art der Heizung, lassen Sie mich nun kurz präzisieren, was diese Heizung von den sonst in der Gärtnerei üblichen Heizungen (Zentralheizungen) unterscheidet. Zunächst ist es eine Bodenheizung. Als solche wäre sıe aber kaum etwas Neues, denn man hat die sonst in der Gärtnerei üblichen Heizsysteme (Warmwasser-, Niederdruckdampf- heizung) schon gleichfalls zur Bodenerwärmung verwandt. Allerdings stets mit negativen Erfolge, da der Erdboden, sobald er in der Nähe der Heiz- rohre austrocknete — was recht schnell geschieht — ein vorzügliches Isoliermaterial abgab, welches die Wärmeleitung äußerst erschwerte, wenn nicht ganz unterbrach. Das Ausdörren der Erde in der Nähe der Heizrohre beeinträchtigte zudem das Pflanzenwachstum außerordentlich. Alle Heiz- systeme, die mit festen geschlossenen Rohren arbeiten, haben also als Boden- heizung versagt. Die Mehnersche Bodenheizung arbeitet nun nicht mit geschlossenen Rohren, sie beruht nicht auf Wärmeleitung, sondern darauf, daß der Wärmeträger selbst (hier Dampfluft) in den Boden gezwungen wird, in den Boden, der sich als vollkommen offen für diese Durchdringung 602 Die Dr. Mehnersche Bodenheizung. gezeigt hat und noch durch das Dampfluftgemisch eine schätzenswerte Befeuchtung erhält. Heiztechnisch bedeutet diese Heizung gegenüber den bisher gebräuchlichen Heizsystemen also eine Anderung und einen Fort- schritt. Noch einige Worte zu den Heizkosten. Wie Sie wissen, kann uns die Dahlemer Versuchsanlage darüber nicht Aufschluß geben, denn die geheizte Fläche ist im Verhältnis zur Zentrale und den Betriebskosten der Zentrale zu klein. Das ist ja der Nachteil aller kleinen Versuchsanlagen. Das wußte man auch ım voraus. "Und es galt ja auch zuerst nur fest- zustellen: funktioniert die Heizung überhaupt und wie wirkt sie auf das Pflanzenwachstum ein? Man war glücklich, daß man im ersten Jahre nach dieser Richtung befriedigende Resultate erzielte. Herr Dr. Mehner hat nun rein wissenschaftlich, rechnerisch dıe Heizkosten zu ermitteln sich bemüht und ist dabei zu dem Resultat gekommen, daß die ganze Frühjahrsheizung nur Mk. 75.— pro Morgen kostet. Dies unter der theoretischen Voraus- setzung, daß man nie höher die unteren Erdschichten erwärmt als die Temperatur der Erdoberfläche beträgt. Für die gärtnerische Praxis macht auch Herr Dr. Mehner noch Zuschläge. Ich habe bisher keine Einwände gegen diese Rechnung gehört und fühle mich auch nicht selbst kompetent genug, sie zu kontrollieren. Ich möchte daher nur einige Punkte hervor- heben, die es wahrscheinlich machen, daß die Heizkosten in der Tat geringe sind. Es liegen seitens meteorologischer Stationen exakte Beobachtungen vor, welche die Durchschnittstemperatur des Erdbodens in ver- schiedenen Tiefen ermittelt haben. Danach ist in den Monaten April und Mai, welche für Frühjahrskulturen hauptsächlich in Betracht kommen, im Mittel der recht bedeutende Temperaturunterschied von 6° Celsius zwischen der Oberfläche und der Erdschicht von 30-60 cm Tiefe. ‘Die Oberfläche ist durch die Wirkung der aufsteigenden Sonne um 6° wärmer als die darunter liegende Schicht. Verfolgt man nun das Prinzip, die untere Bodenschicht allmählich und zwar immer nur entsprechend der steigenden Temperatur der Oberflächenschicht zu erwärmen, so bildet die obere wärmere Erdschicht die beste Isolierschicht, um die aufsteigende Wärme im Boden zu halten. Bei diesem Heizprinzip ist also nur ein einmaliges, allmählich erfolgendes, sich der steigenden Oberflächentemperatur anpassendes Auf- heizen notwendig. Sie werden sich denken können, daß dieses nicht sehr teuer sein kann. Ob die gärtnerische Praxis ım Interesse der Kulturen von diesem Heizprinzip abweichen muß, weiß ich nicht, aber ich halte es für möglich. Ich könnte mir denken, daß man an warmen Tagen schwach heizt und in kalten Nächten zum Schutze der Pflanzen die Heizung forciert. Dann könnten allerdings auch Mehrkosten entstehen — ich glaube jedoch nicht — sehr hohe. Hier könnte man nun einwerfen: Wird die Heizung überhaupt einen großen praktischen Wert haben und einen genügenden Vorsprung bei Freilandkulturen gewährleisten, wenn man mit so geringer Heizung arbeitet? Mit dieser Frage verlassen wir das rein technische Gebiet und gehen zur gärtnerischen Seite über. Das Dahlemer Experiment konnte uns in diesem Jahre noch keine Antwort auf diese Frage geben, da die Heizung zu spät fertig wurde und Die Dr. Mehnersche Bodenheizung. 603 die Kulturen nicht früh genug in den Boden hineinkommen konnten. Wir sind daher hier wieder auf Beobachtungen aus der allgemeinen gärtnerischen Praxis angewiesen. — Sie wissen nun aber alle, welche geringen natürlichen Unterschiede genügen, um einen Vorsprung im Pflanzenwachstum zu sichern: wie leichtere Bodenart oder günstigere Lage eines Feldes zur Sonne nicht unbedeutende Beschleunigungen der Ernten bedingen; wie 1 qcm mehr Blattoberfläche bei eintretender günstiger Witterung große Vorsprünge er- möglicht. Zu diesem Punkte möchte ich noch eine Beobachtung mitteilen, die der kgl. Hofgärtner Herr Mehrmann zu Potsdam gemacht hat und uns gelegent- lich mitteilte. Herrn Hofgärtner Mehrmann gelang es trotz aller Anstrengungen nicht, verschiedene Frühgewächse im Freiland (Kohlrabi, Salat) so früh zu be- kommen, als benachbarte Handelsgärtner. Das Land war scheinbar das gleiche, es lag ebenso geschützt. Es fehlte an nichts. Da kaufte der Hofgarten innerhalb des Geländes, in dem die Handelsgärtner lagen, Land hinzu. Das Land wurde rajolt und siehe da, man stieß bald auf eine Moorschicht. Es war strenger Winter. Herr Mehrmann kontrollierte die Temperatur in der Moorschicht und fand darin 8° Celsius Wärme. Moor hat eben eine höhere Wärmekapazität. Das war der Grund, weswegen jene Gärtner früher Gemüse bekamen als er. Und jetzt gelang Herrn Mehrmann auch das gleiche wie seinen Nachbarn. Hier war also eine natürliche Bodenheizung gegeben, und Sie sehen, daß außerordentlich geringe Temperaturgrade in der Tiefe genügten, um einen Vorsprung zu gewinnen. Warum sollte da nicht eine künstliche Bodenheizung mit höheren Temperaturen größere Vorsprünge erhoffen lassen? Wenn wir uns nun im folgenden eingehender mit der Frage be- schäftigen wollen, was unsere Bodenheizung für die Pflanzenkultur, sowie für eine geschäftliche gärtnerische Praxis leisten kann, so muß ich mich hier einseitig auf Gemüse beschränken, da ich von anderen Kulturen zu wenig verstehe. Zur besseren Beantwortung dieser Frage empfiehlt sich wohl eine Einteilung der Kulturen nach bestimmten Gruppen und deren Behandlung im besonderen. Es kommen da folgende Gruppen in Betracht: 1. Freilandkulturen mit Blattgrün, 2. Bleichkulturen im Freiland mit Erd- resp. anderer Überdeckung, 3. Kulturen in Kästen unter Glas, 4. Kulturen an der Spaliermauer, 5. Kulturen in der Talutmauer, 6. Kulturen im Treibhaus. Es sei im folgenden nur auf einige Punkte näher eingegangen sowie auch über die in Dahlem gemachten Erfahrungen berichtet. Es kann sich bei Freilandkulturen mit Blattgrün natürlich nicht darum handeln, Melonen, Gurken oder Bohnen im April zu produzieren, sondern nur darum, im Frühjahr oder im Herbst einige Wochen zu gewinnen und Kulturen, die in unserem Klima häufig mißraten (etwa Gurken), sicher zu stellen und einige Wochen früher zur Ernte zu bringen, sowie Kulturen zu unterstützen, die einen warmen Fuß verlangen. Hier erscheint es mir, als wenn man häufig mit falschen und über- triebenen Erwartungen an die Bodenheizung heranträte. Ich komme nun zu dem heikelsten Punkt der ganzen Frage: Welche 604 Die Dr. Mehnersche Bodenheizung. geschäftlichen Resultate läßt die Bodenheizung für Freiland- gemüse für den Handelsgärtner erhoffen? Die Frage ist heikel, weil sie ganz auf Schätzungen beruht, weil hier Optimismus und Pessimismus sehr stark mitspielt, weil die Marktverhältnisse sehr verschieden liegen. Herr Dr. Mehner hat in seinem ersten Vortrag in Ihrem Verein gesagt, daß Mehrerträge von 2000 Mk. pro Morgen zu erwarten wären. Diese Schätzung wird ihm von Herrn Janson in der „Gartenwelt“ sehr verragt. Nun, die Zahl mag etwas abgerundet und etwas ins Volle gegriffen sein, zudem war hierbei auch teilweise an bestimmte überdeckte Winterkulturen (Spargel) gedacht. Aber auch für Frühjahrskulturen scheinen mir doch ungleich günstigere Bedingungen vorzuliegen, als Herr Janson annimmt, der höchstens Mehrerträge von 250 Mk. pro Morgen herausrechnet. Schon wenn Herr Janson behauptet, daß die höchsten Bruttoerträge für die ersten Freilandsätze 500—600 Mk. betragen, so kann ich das natürlich für Würz- burg, wofür es Herr Janson behauptet, nicht bestreiten, glaube aber selbst andere eigene Erfahrungen für Berlin gemacht zu haben. Ich weiß, daß ich bereits Frühkohlrabıi — auf den Morgen verrechnet — mit über 1000 Mk. pro Morgen verwertet habe und dab das gleiche auch bei jungen Möhren oder Karotten möglich ist. Gestatten Sie mir nun nach dieser Seite einige Berechnungen. Frühkohlrabi pflanzt man etwa 1000 Schock auf den Morgen. Der Gärtner der Rieselfelder rechnet die Verwertung mit etwa 90 Pf. pro Schock, d. h. eine Bruttoeinnahme von etwa 900 Mk. pro Morgen. Gelingt einem nun ein Vorsprung von wenigen Tagen, so ist der Preis nicht 90 Pf. sondern 2 Mk. und 2,50 Mk. pro Schock. Dafür zum Beweis einige No- tierungen aus dem offiziellen Marktbericht dieses Jahres der Berliner Markthalle. Kohlrabi hatte pro Schock am 11. Mai einen Preis von 6—9 Mk. 12. ” ” ” ” 6 „ 14. ” „ ” „ 4—6 ” 15. ” ” „ ” 2a 2) I. ” ” 2) ” 1,50 —3 „ 18. ” „ „ 9) 2) „ Bei jungen Möhren und Karotten scheinen mir die Verhätnisse noch günstiger zu liegen, besonders wenn man bedenkt, daß es sich hier um Kulturen handelt, die auf der einen Seite wärmebedürftig, aber auf der andern Seite frosthart sind und daher nicht in ihren oberirdischen Teilen unter Kälterückschlägen leiden. Es war nun bisher nur von reinen Freilandkulturen die Rede. Doch wäre es in der Praxis wohl zweckmäßig, noch eine ganz leichte Be- deckung (etwa in Form der Sackleinewandmatten für Schattierzwecke) hin- zuzufügen. Diese würde verhältnismäßig billig und leicht transportierbar sein und -eine bedeutend größere Sicherheit gegen Frostgefahr bieten. Das bedeutet natürlich größere Anlagekosten, aber nicht sehr viel vermehrte. Nachdem man einmal die Heizanlage gemacht hat und Geld für das Heizen ausgegeben hat, ist es vielleicht zweckmäßig, einen leichten Schutz hinzu- zufügen. Denn tut man dies, so kommt man mit ziemlicher Gewißheit über größere Kälterückschläge im April, über die kalten Tage im Mai Die Dr. Mehnersche Bodenheizung. 605 sowie die wenigen Frostnächte im September und Anfang Oktober hinweg. Jeder Gärtner weiß, was das bedeutet. Der Kreis der möglichen Kulturen und die Gewinnchancen werden ganz bedeutend erweitert. Ich gehe jetzt zur zweiten Gruppe, den Bleichkulturen über. Hierher gehören Kulturen wie Spargel, Rhabarber, Champignons usw- Beabsichtigt man Spargel nur um 3 Wochen früher zu haben, so ist eine Bedeckung der Spargelbeete nicht nötig, um Fröste abzuhalten. Denkt man aber daran, im Dezember resp. Januar Spargel zu stechen, so ist eine Überdeckung mit Matten oder Brettern notwendig. Das Treiben des Spargels mittelst der neuen Heizmethode besitzt große Vorteile gegenüber allen bisherigen Spargeltreibmethoden. Die Er- wärmung der Beete ist eine zuverlässige und dauernde und ferner werden alle Nachteile, die durch starkes Mistpacken sowie Herausreißen oder Ver- letzen der Wurzeln eintreten, völlig vermieden. Auch die Geschmack- verschlechterung, die aller mit Mist getriebener Spargel zeigt, kann hier nicht eintreten. Mit dieser Bodenheizung wird auch ein alljährliches Treiben der Spargel wahrscheinlich. Die großen Gewinnmöglichkeiten, die durch diese Umstände gegeben sind, sind offenbar. Die Wirkung der Heizung auf die Spargelbeete in Dahlem war eine prompte und ausgezeichnete. Denkt man Rhabarber oder Champignons mit dieser Heizung zu treiben, so wird sich stets eine Überdeckung mit Brettern oder anderen die Wärme erhaltenden und verdunkelnden Materialien als notwendig erweisen. Ver- suche konnten in diesem Jahre noch nicht mit diesen Kulturen gemacht werden. Aber Theorie wie Praxis der Gärtnerei, sowie die Analogie mit den Heizversuchen bei anderen Kulturen, lassen es außer Zweifel, daß die Heizung auch hier gut wirken wird. Die dritte Kulturgruppe waren Kulturen in Kästen unter Glas. Jeder Gärtner weıß, daß unser Mistbeet eine äußert unvollkommene Einrichtung ist. Der Mist ist ein sehr teures und zweitens ein sehr un- zuverlässiges Heizmaterial. Ein Mistbeet hält kaum länger als 4—6 Wochen seine Wärme und versagt gewöhnlich, wenn nach einigen Wochen längere und stärkere Kälterückschläge eintreten. Im Frühjahr arbeitet dabei das Mistbeet immer noch der Sonne entgegen und läßt sich von dieser einen Teil seiner Aufgabe abnehmen, denn die hochsteigende Sonne bedingt eine zunehmende Außenwärme, wenn das Mistbeet an Wärme abnimmt. Ganz anders liegt es jedoch bei Herbstkulturen. Hier müßte man das Beet packen, wenn es draußen noch warm ist und-das Beet keiner Wärme bedarf und man würde dann ein kaltes Beet haben, wenn es auch draußen kalt wird. Die Bodenheizung beseitigt diese Mängel. Sie erlaubt ebenso wie jede andere zuverlässige Zentralheizung beliebige Wärmegrade zum gewünschten Zeitpunkte zu geben. Da es ferner bei ihr möglich ist, nach Belieben trockene und feuchte Luft einzublasen, so kann man auch die Nachteile zu großer Nässe, die vielfach das Kastenbeet hat, vermeiden und auf anderer Seite kann man bei trockenem Wetter nach Belieben feuchte Luft erzeugen. Hier könnte nun gesagt werden, daß man mit anderen Zentralheizungen das gleiche in Kastenbeeten erreichen könnte, als mit der Bodenheizung. 606 Die Dr. Mehnersche Bodenheizung. Gewiß, man wird leicht die gleiche Luftwärme im Kasten herstellen können, sofern die Röhren oberirdisch verlegt werden. Aber dann verliert man im Kasten viel Raum, man hat in dem Kasten zu trockene Luft und die Kulturen in der Nähe der Rohre leiden durch zu große Wärme. Legt man aber die Rohre unterirdisch, so wird ihre Heizwirkung ungenügend sein und große Teile des Kastens werden unter Dürre leiden. Gestatten Sie mir jetzt noch einen Ausblick mehr volkswirtschaft- licher Art. Wählt man, wie es jetzt in Dahlem der Fall ist, einen Hochdruck- kessel als Betriebszentrale für die Bodenheizung, so wird dies bei der Be- triebsart von Hochdruckkesseln mehr oder weniger zum Großbetrieb drängen. Ein Hochdruckkessel verlangt eine ständige Bedienung, ein ständiges Feuern, d. h. daß ein erfahrener Mann ständig am Kessel stehen muß. Dies verträgt nur eine größere Anlage. Für Kleinbetriebe wird sich ein Hochdruckkessel im allgemeinen nicht gut eignen. Und wenn die Bodenheizung nur in Verbindung mit Hochdruckkesseln möglich wäre, so würde damit ein ernstliches Hindernis für ihre Einführung in die heutige Gärtnerei gegeben sein. Glücklicherweise ist das nicht der Fall. Es be- steht vielmehr die Möglichkeit der Einführung der Bodenheizung auch ın Kleingärtnereien im Anschluß an Kessel, wie sie in diesen benutzt werden, unter Ausnutzung gegebener Wärmequellen. Patentamtliche Vorschriften verhindern mich, darüber weiteres zu sagen. — Aber es gibt noch eine andere Verbreitungsmöglichkeit der Bodenheizung, die diese auch dem Kleinbetriebe zugänglich machen würde und die auch volkswirtschaftlich ungemein interessant ist. Diese besteht in der Ausnutzung von Abwärme bei bestehenden industriellen Anlagen. Diese Möglichkeit ist erstens bei einer Reihe landwirtschaftlicher Unternehmungen (Brennereien, Stärke- fabriken, Ziegeleien, Molkereien) gegeben, vor allem aber bei größeren industriellen Unternehmungen in den Vorstädten und auf dem Lande, wo freies Land in der Nachbarschaft besteht. Und diese Abwärme würde man technisch vollkommen gratishaben. Anstatt wie bisher bei Dampf- maschinen ungezählte Wärmeeinheiten unnütz in die Luft zu schicken, könnte man sie mit großem Vorteil in den Boden schicken. Dies eröffnet nun ganz ungeahnte Perspektiven für eine Ausbreitungder Bodenheizung und inten- siver Landeskultur. Um größere industrielle Anlagen könnten sich ganze Gärtnerkolonien begründen. Die Industrie, diegemeiniglich als Feind der Lendeskultur betrachtet wird, könnte hier als ein Förderer intensivster Landeskultur auftreten. Das ist besonders wichtig zu einer Zeit, wo sich ein Zug der Industrie aufs Land bemerkbar macht und diesem Zuge aus vielen anderen volkswirtschaftlichen Rücksichten das stark Wort geredet wird. (Als Fortsetzung folgen in der nächsten Nummer die Korreferate und die Diskussion.) Aus den Ausschüssen des V.z. B.d. G. 607 Aus den Ausschüssen des V. z.B.d.G. Vorführung von Orchideenhybriden in | der Sitzung des Blumenausschusses am 4. Oktober. Von G. Bartsch, Obergärtner. Villa Reichenheim. (Hierzu Abb. 61.) Jn Heft 19 der Gartenflora (1. Oktober 1906) ist eine Laelio-Oattleya Bletsch- Abb. 61. leyensis farbig abgebildet. Die Erläute- rung zu dieser Kreuzung ist ziemlich allgemein gehalten. Sie stimmt nicht ganz zu den Sämlingen der gleichen Kreuzung in der Dr. Reichenheim’schen Gärtnerei. Das bewog mich, von den zurzeit zufällig blühenden drei Pflanzen gleicher Kreuzung eine zur Sitzung des Blumenausschusses am 4. Oktober vor- zuführen. Dieselbe blüthe fast reinweils mit dunkelpurperner Lippe und ausge- prägten weilsen Augenflecken, wie solche bei Cattleya gigas in gelber Färbung vorhanden sind. Dle Blumenblätter sind ziemlich breit, wie bei den Catt- leyen, nur durch die starke Wellung erscheinen sie schmäler. Die Färbung ı ist sehr verschieden; von fast reinweils Örchideenhybriden von G. Bartsch, Obergärtner, Villa Reichenheim-Wannsee bis dunkelrosa, aber ohne eine Spur von braunrot unter den hiesigen Pflanzen, Hier fällt die Blütezeit fast gänzlich in die Monate November, Dezember und Januar, also mitten in den Winter. Nur vereinzelte Pflanzen davon blühen im Frühjahr, Sommer oder Herbst. — Aus Vorgesagtem gehthervor,dafs Kreuzungen gleichnamiger Eltern mit Bezug auf die beigegebene Frläuterung in Heft 19 Aus den Ausschüssen des V.z. B.d. G. 608 schon sehr voneinander abweichen. Auf der Abbildung sind diese drei Pflanzen mit den stark gewellten Blumen leicht zu erkennen. Eine weitere sehr interessante Kreuzung ist Oattleya Weedoniensis, leya Mendeli X Cattleya granulosa Buyssoniana; dieselbe ist eine Kreuzung von Paul Wolter-Magdeburg, also von ihm nachgezüchtet. Bei ihr fällt die grolse einzelne Cattleyenblume sofort durch ihre Eigenart auf. In der Form kommen die Blumenblätter denen der C, Mendeli nahe, die Lippe da- gegen der von grauulosa.. Die Fär- bung ist ein gelbliches weils mit einem geringen Hauch von rosa Färbung. Die SeitenlappenderLippesind zu einerRöhre aufgebogen, innen goldgelb mit dunkel- roten Streifen; der Vorderlappen ist weit vorgezogen, sehr breit, beinahe ' ringsum laufenden fast bleistiftstarken Sie stammt von Catt- | viereckig und aufhellemGrundeganzrosa | getuscht. Diese Kreuzung, welche wohl | ihren Namen schon früher in England er- | recht halten hat, wird sicher vieleGönnerhaben, sobald sie mehr bekannt geworden ist. Eine weitere Kreuzung Cattleya Skinneri X Laelia cinnabarina aus dem Dr. Reichenheim’schen Garten habe ich in zwei Pflanzen gezeigt. Die Blumen stehen in Grölse und Färbung der Oatt- leya Bowringeana sehr nahe, nur sind alle Blumenblätter dicker und steifer. Der Vorderlappen der Lippe ist nach rechts und links glatt ausgezogen und hat in der Mitte einen kleinen Einschnitt, wahrscheinlich durch den Einfluls von Laelia cinnabarina, von deren ceinnober- roten Färbung sonst nichts hineinge- kommen ist. Ferner zeigte ich Sämlinge von Cymbidium Lowii X Cymbi- dium eburneum. Dieselben sind merk- würdigerweise nicht dort zur Keimung gekommen, wo ich sie ausgesäet hatte, sondern auf Töpfen mit andern Örchideensaaten. Ich erkläre mir es dadurch, dafs von völlig ausgetrockneten Wurzeln. Die jungen Pflänzchen kamen im Juli zum Vorschein, haben also erst ein Alter von 3—4 Monaten. Dieselben dürfen aber nicht, wie andere Örchideen- aussaaten, pikiert werden, weil sonst das Wachstum aufhört, oder sie eingehen. Bemerkenswert von den übrigen vor- geführten Pflanzen wäre noch: Cypri- pedium Charlesworthii mit 3 Blumen in schöner Färbung und über 8 cm breiter Fahne. Ödontoglossum grande, einstielig mit 8 grolsen Blüten. Vanda coerulea, etwas schwer blühend mit 8 grolsen blauen Blumen. VandaKimballiana. Blumenblätter reinweils, Lippe schön rot. AngrecumSecottii,dieschneeweilsen Blüten haben an ihrer grofsen Lippe einen 20 cm langen nach unten ge- richteten Sporn. Epidendrum sceptrum, die senk- aufstrebende Blütenrispe mit schön gezeichneten Blütchen hält sich unverändert 2—3 Monate. OÖncidium crispum haftet nur an einem Stückchen Korkrinde und brachte dieses wie auch voriges Jahr eine ' meterhohe mit 40-50 Blüten besetzte Blumenrispe. Oneidium Forbesi, ähnlich 0. cris- pum, Blüten mehr gelb gezeichnet, Rispe kürzer und gedrängter. Sophronitescernua,vondenkleinen knallroten nach der Mitte gelblichen Blütchen erscheinen immer 5 bis 6 auf ' einem Trieb. Töpfen — zum Bewässern in das Gies- wasser gestellt — schwemmt und dann später der im Wasser schwimmende gut geschwellte und keimfähig gewordene Samen auf andere Aussaattöpfe vergossen worden ist. Diese Beobachtung dürfte vielleicht für manchen Interessenten nicht nutzlos sein. Cymbidium-Sämlinge wachsen übrigens sehr rasch, denn grölsere Pflänzchen haben schon bis 20 em lange Blätter und der ausgetopfte Ballen zeigt die der Samen abge- | Bericht über die Kulturversuche im Jahre 1906, die unter der Aufsicht des V. z.3. d. G. in den preufsischen Staaten auf den Rieselfeldern der Stadt Berlin in Blankenburg ausgeführt wurden. Erstattet von Joseph Klar-Berlin. Wenngleich die Aussaaten in diesem Jahre erst Anfang April vorgenommen wurden, so kann ich doch nicht umhin zu konstatieren, dafs ein Unterschied in bezug auf das mehr oder weniger zeitige Blühen der einzelnen Artikel kaum zu spüren war. — Im allgemeinen war das Wetter nicht ungünstig der Vegetation. Der grolsen Hitze, welche zeitweise auftrat, mulste allerdings Rechnung geträgen werden, während wieder plötzlich aufgetretene kalte Tage und Nächte auf einige Pflanzengattungen Bericht über die Kulturversuche in Blankenburg. 609 zerstörend einwirkte, wie z. B., Gurken Heliotrop etc. eto. ich will meine kurzen Notizen ent- sprechend der Blütezeit beginnen und anfangen mit den Blumenneuheiten. Zinnia elegans fl. pl. gracillima ©. Wir haben in der Blumistik bis jetzt ähnliches in Zinnia elegans Liliput „Rotkäppchen“, welch letztere aber von der „gracillima“ in den Schatten gestellt wird. Kaum gepflanzt, entwickeln sich die halbkugelrunden Blumen ungemein schnell, so dafs in kurzer Zeit die Pflanzen mit Blumen voll bedeckt sind, Die Blumen sind leuchtend feuerrot, ähnlich dem der Salvia splendens, in die man bei Sonnenschein kaum im- stande ist lange hineinzuschauen; so blenden die kaum 30 cm hohen Blüten- pflanzen. Ich konnte mich schwer von dieser kleinen Liliputanerin trennen, welche ich für Blumengruppen besonders empfehlen kann. Wohl die beste Neu- einführung unter den Annuellen in diesem Jahre. Verbena hybrida compacta De- fiance „Rubin“. Ob die Bezeichnung „Rubin“, welche doch wohl auf die Farbe rubinrot hindeuten soll, richtig gewählt ist, bezweifle ich, besser wohl purpur- rot. Doch will ich diese Frage der Farbenbezeichnung nicht anschneiden unddies den Malern überlassen. Die ange- pflanzten Exemplare waren konstant aus Samen, von gedrungenem Wuchse und einem Kolorit das unter den Verbenen überhaupt noch nicht vorhanden ist und unseren Beifall fand. Verbena hybrida compacta car- nea ©@. Auch diese Farbe in den auf- recht, kompakt wachsenden Verbenen fehlte noch im Sortimente dieser früher noch mehr begehrten Blumenpflanze, welche seinerzeit aus Stecklingen im Herbst sowohl wie Frühjahr vermehrt wurden. Die Dolden waren wie besagt fleischfarbig und gleichfalls treu aus | Samen. Nieotiana affinis hybrida ©. Sicher eine Kreuzung unserer alten N, affinis mit Sanderae. Die Pflanzen werden meterhoch und entfalten einen endlosen Blumenflor in den Farben roter Nuancen, violett, dunkelblau, weils ete., denen nebenbei der Pracht- wohlgeruch der affinis entströmt, der schon von weitem sich bemerkbar machte. Ich sah im sizilianischen Garten in Sanssouci Gruppen von Musa, Arum, Begonie, semperfl. Vernon und da- zwischen unsern Neuling, welche das robust wachsende Beet ungemein lieblich gestaltete. Die „Societe nationale d’Hor- tieulture de france in Paris‘ hat dieser Neuheit mit einer Vermeilmedaille be- dacht, welche sie auch verdient. Viola tricolor maxima „Kaiser Franz Josef“. Gehört zu den Trimar- deau Riesenpensees. Die grofsen Blumen sind in der Grundfarbe weils und haben tieflavendelblaue Flecke, auch sind sie zum Teil so gestreift, wodurch dieselben ein prachtvolles Aussehen be- kommen. Der Wuchs ist stramm, wo- durch sich die Pflanzen besonders für Gruppen eignen. Viola tricolor maxima „Andro- meda“. Auch die Stiefmütterchen ist ihrer Art nach schön mit seinen zart- lilarosenfarbigen Blumen und gleichen Streifen, wenn es auch nicht so prahlt wie die meisten dieser Frühjahrblüher. Bellis perennismonstrosafl,albo pleno®@®. Die Blumen dieses Tausend- schönchen sind gröfser als ein Fünf- markstück, gefüllt auch zum Teil halb gefüllt, von blendend weifser Farbe, haben robuste dunkelgrüne Blätter; auf starken Stielen getragen. Ich habe die Bellis, wie ich gern gestehe, noch nicht so grofsblumig gesehen. Genannte geht durch die Samenanzucht in bezug auf das Gefültsein gern wieder retour, wie ich dies auch an der folgenden. Bellis perennis monstrosa rosea fl. pl. die zum Teil fast einfach blühende Pflanzen brachte. Durch wiederholtes Ver- pflanzen lälst dies sich vielfach abändern. Es ist eine rosafarben blühende Spielart, von welchen einige auch rosa gestreifte sich zeigten, von fast gleicher Blumen- grölse wie die vorhergehende. Aster chinensis „Juno“ ©. Eine zieınlich frühblühende Aster, die etwa 40 cm hoch wird, ziemlich langstielig und verzweigt ist. Die weilsen Blumen sind dachziegelföürmig gebaut, werden später schön ametystblau, von berücken- der Schönheit. Eine gute Schnitt- blume. AsterStrahlen„purpurviolett*®. Ist eine neue Farbe im bereits bestehen- den Sortiment, mit langen strahlenförmig auslaufenden Petalen von besagter Fär- bung, Coreopsis oder Calliop sis bicolo 610 Bericht über die Kulturversuche in Blankenburg. nana „Goldstrahl* ©. Dieses Schön- gesicht, auch Mädchenauge genannt, wird nur 20 em hoch, und dürfte sich gut einführen, sobald die Pflanze erst konstant ist. Bisher enthält die Aus- saat noch zuviel altbekannte, hohe und niedrige Spielarten, um den „Goldstrahl“ sofort zu entdecken. Die Blümchen sind kaktusartig gedreht, nach aufsen gelb, während der Grund dunkelbraun ist. Sobald der „Goldstrahl“ echt ist, dürfte er für Gruppen begehrt sein. Dianthus Paneiceii grandiflo- rus 291. Auf vereinzelt auseinander- | stehenden, ca. 50 cm langen Stielen, | trägt diese einfach blühende perennie- rende Nelke ihre karminroten Blumen, die sehr an die D. barbatus erinnert. Für deutsche Sträulse dürften die Blumen Verwendung finden. Die kleinblumige und zwar Stammform, soll auf dem Balkan beheimatet sein. Kochiattrichophila©. Selten habe ich eine Pflanze gesehen, die sich so schnell entwickelt, wie unsere Kochia, die übrigens früher schon hier in Kultur gewesen sein soll. Schon als kleine Pflanze fällt sie auf durch ihre blafs- grüne Belaubung, während das Wachs- tum derselben zypressenartig ist. Von weitem hält man die Kochia für eine Zypresse, hat auch wohl deshalb den Namen Sommerzypresse, nur das die Zypressen bekanntlich dunkelgrün sind. Die bereits Ende Juli etwa E0 cm hoch gewesenen Pflanzen erreichten im Laufe des Sommers eine Höhe- von über einen Meter, sowie einen Durchmesser von 75 cm. In Töpfen herangezogen, scheint es unserer Zypresse nicht zu gefallen, da sie dann krank aussieht und kaum wieder zu erkennen ist. Zum Herbst hin färbt die Pflanze sich stellenweis | blafspurpurfarben. AlsSolitair-,Gruppen-, Heckenpflanze etc. eignet sich diese Chenopodiaceae vorzüglich. Rudbeckia bicolor superba se- miplena Orion ©. Die Blumen sind halbgefüllt, auch einfach, die Petalen merklich gedreht, nach innen Schwarz- braun, während sich dieselben in gelb verlaufen, ganz eigenartig. Die Blumen ruhen auf starken Stielen und dürften der Binderei sehr gute Dienste leisten. Die Rudbeckien werden jetzt ordentlich | gekreuzt und verbessert, so dafs jetzt | häufig neue, ein- und mehrjährige Spielarten inden Handel gebracht werden. Sehr zu empfehlen unsere Annuelle. | Name ' selten Rand, Dianthus laciniatus „Vesuv“ ©. Unter den Sommernelken gibt es so mannigfache Spielarten, wie bekannt ist, und doch ist diese Farbe mir noch neu. Zuerst glaubte ich unsere etwas ältere Freundin, die- „Lachskönigin“ vor mir zu haben, der sie jedenfalls ent- stammt. Die „Vesuv“ ist aber viel in- tensiver in Farbe, und dürfte besser leuchtend-orangescharlach zu nennen sein. Für weitleuchtende Gruppen brillant; die Blumen dürften der Binderei gleich wertvoll sein. Dianthus Schneeball © (Hedd- wigi laeiniatus plenissimus albus). Habe es hier in der Tat mit einem „Schnee- ball“ zu tun, und würde mich freuen, diese Nelke ferner nur so nennen zu können; da solch lange Namen doch eigentlich verpönt sind. Die neue Hed- wigsnelke wird, wie wohl sämtliche Sommernelken, ca. 30 cm hoch, ist von schneeweilsem Kolorit und hat einen Blumendurchmesser von über 8 cm. Diese Neuzüchtung in Sommernelken übertrifft daher wohl alles bisher Dage- wesene an Grölse dieser schönen be- liebten Florblumen. Alle Ehre. Dianthus barbatus annuus ©. Eineeinjährige Bart- oder Karthäuser- nelke dürfte wohl bisher nicht bekannt sein. Sicher eine Kreuzung einer D. chinensis oder einjährigen mit einer D. barbatus. Unter den Pflanzen dieser Anzucht sah man Exemplare mit Blättern der perennierden, welche Sommer- nelkenblumen brachten und umgekehrt, gefüllt-undeinfachblühendePflanzen. Die Kreuzung macht sich durch Gesagtes sofort bemerkbar. Ob sich nun hieraug, noch Besonderes ergeben wird, will ich der Zukunft anheim geben und nicht vorgreifen. Petunia hybrida nana compacta purpurea ©. Ist unsere bekannte pur- purrotblühende Petunie der die Neigung zum Aufrechtwachsen innewohnt, wie die Petunia h. nana comp. multiflora. Der Wuchs dieser Hybride ist -aber etwas höher. Nicht schlecht. Petuniahybrida grandiflora su- perbissima marginata alba „Köni- gin Louise“. Unsere im Handel be- findlichen gröfstblumigen Petunien ge- hören zur Klasse der P. superbissima. Die schönen grofsen Blumen sind pur- purkarmoisinrot und haben, wie der besagt, einen wej/sen gekräu- der dieseiben zu einer Bericht über die Kulturversuche in Blankenburg. 611 Prachtpflanze erster Klasse erhebt. Der Schlund ist gelb geadert, wie bei der P. quadricolor, was den Reiz der Blumen noch besonders erhöht. Diese Balkon- Samen, da noch Fehlexemplare unter der Anzucht sich befanden. Sonst aber eine Neuheit von Bedeutung. Lobeliatenuior ©. Diese einjährige Lobelie macht von denselben insofern eine Ausnahme, als sie bedeutend höher, etwa 40 cm hoch wird und ca. 3 cm lange, 2 cm breite Blumen bringt. Das weilse Auge hebt sich besonders von dem schönen, der Lobelia eigenen Blau ab. Vor nun bald 50 Jahren hatten wir diese Annuelle in der Lehre Marlygarten zu Potsdam unter dem Namen Lobelia ramosa, die zu tausenden her- angezogen wurde. Also keine Neuheit, sondern der Vergessenheit anheim ge- fallene, aber schöne alte Bekannte. Die- selbe existiert auch in reinweils und rosa Blumen. Aster, Riesen-, Comet-„Rubin“ ©. Wenn die Farbe auch eine neue unter den Comet- oder Pudelastern ist, so gehört sie aber nicht zur Klasse der Riesen, sondern zur gewöhnlichen Cometaster, Das Kolorit ist wie angegeben und schön. Aster „Unicum“ ©. Neue Klasse von Astern, die noch nicht konstant ist. Die Pflanzen wurden ca. 60 cm hoch und bilden die Blumenpetalen gedrehte Röhrchen, wodurch der Schein der Nadel- aster erweckt wird. Die reinweilsen Blumen haben einen Durchmesser von | 12 cm. Dies „Unieum“ scheint von der Hohenzollern-A. abzustammien, einer der beliebtesten im Handel und dürfte eine Zukunft haben. Aster „Eleganz &: deren Blumenblätter zum Fruchtboden fast im spitzen Winkel stehen, wodurch die Blume korbartig erscheint. Die be- sonders kräftig wachsenden Pflanzen hatten lange Stiele, auf welchen ein- zelne Blumen sich repräsentierten, deren leuchtend gelber Fruchtboden sich sehr gut von dem schönen Blau abhob. Auch rosa und dunkelblaue Blumen befanden sich in der Aussaat. Die einfachen Astern sind wiederstandsfähiger gegen Nässe, und daher von grölserer Blüte- dauer. bar, lavendelblau“ im | Eine einfach blühende Spielart, Als Bindematerial gut verwend- | ı Blätter befinden. , Blumen. ‚ ist weils, zartrosa angehaucht und von pflanze, wie ich die Petunien sämtlich | nennen möchte, ist noch nicht treu aus | Aster Sada Yacco ©. Wird etwa 60 cm hoch, edel gewölbt im Bau der Die Farbe dieser Prachtaster unbegrenzter Schönheit. Sie ist sicher eine Kreuzung der grolsbl. Chrysanthe- mum-A. und dürfte seit der Einführung der Cometaster „Brautjungfer“, die schönste bis jetzt existierende, sein. In einem grolsen Straulse dominierte sie von weitem. Aster Mammouth Comet ©. Noch eine Aster, die wohl mehr durch ihre Grölse als wie durch Schönheit impo- nierte, und eine verbesserte Riesen- Comet sein soll. Auch diese blüht weils, und ist später rosa. Während früher den Kardinalfarben rot, dunkeblau und weils der Vorzug gegeben wurde, zieht man jetzt die Mittelfarben vor. Die Blumen wurden ca. 12 cm im Durch- messer grols. Celosia nana amaranthoides ©. Fuchsschwanz-Hahnenkamm. Ein Zwerg- sport der Celosia pyramidalis plum. Thompsoni magnifica, denn so ungefähr ist diese Neuheit. Nachdem sich fast. an der Erde die Blattmanschette gebildet hat, zeigen sich auch sehr bald, auf- rechtstehend, die fuchsschwanzartigen Gebilde innerhalb dieses Blattbuketts, die etwa 20 cm hoch werden. Eine Topfpflanze für den Handel sowie auch als Einfassung sehr zu empfehlen. Der Zwerg dürfte bald so pupulär werden, wie seine grölsere Stammform, in deren Farbenspiel er sich ebenfalls präsen- tierte. Heliotropium regale „Regina Olga“ 5 Die bekanntlich nach Vanille duftenden Blumen waren ziemlich grols und blühten hellblau bei robuster Be- laubung. Die Ansprüche, was Grölse der Blumen anbelangt, werden immer gröfser, doch wurde die bekannte H. Cyelop bisher nicht übertroffen. Heliotropium regale „Regina Helena“ Z. Auch diese Spielart ist nicht schlecht. Die dunkelblauen Dolden sind nach innen heller, nicht aber weils. Hoffentlich sieht man die grolsblumigen Heliotrop auch bald einmal hochstämmig herangezogen, da diese sicher Beifall finden mülsten. Winter- Levkoje frühblühende „Souvenir de Monacn“. Die Pflanzen sind äulserst robust, bilden einen starken Stil, an welchem sich 25 cm lange Im Laufe des Sommers zeigten sich an einigen Exemplaren einzelne Blumen, gefüllte, auch einfach, | welche karminrot waren. Hiernach kann ich nicht sagen, dals die Levkoje zu den frühblühenden Winter gehört. Die s. Z. in Handel gekommene „Schöne v. Nizza“ etc. war zu gleicher Zeit schon fast verblüht, auch ist der Wuchs der letzteren ein ganz anderer. Ich würde die Monaco eher zu den Cocardean oder Stangen-Winter-Levkojen zählen. Neue und empfehlenswerte Pflanzen. Solanum texanum tricolor ©. Ist zu spät ausgesäet, um uns mit seinen Früchten erfreuen zu können, die be- kanntlich tomatenartig sein sollen. Das wären bis hierher die Neuheiten in Florblumen bis auf einige Perennen, die, falls sie den Winter überdauern, uns Anlals geben werden, im kommenden Jahre noch zu besprechen. (Schluss folgt.) Neue und empfehlenswerte Pflanzen. Neueste Rosen für 1907. Von Peter Lambert-Tirier. Stadtrat Kaehler (Geduldig) (T.-H.). Knospe länglich, Blüte grols, gefüllt, einzeln, hellrot, reichblühend, Treib- und Schnittrose. Birdie Blye (Conard & Jones) (Helene X Bon Silene). Kletter- und Säulenrose. Sie zeichnet sich durch Härte und reiches, wiederholtes Blühen aus. Blüte mittel- grols, gut gefüllt, teils einzeln, teils zu 3, leuchtend karminrosa; Knospe spitz, karmin; Blumen an den Spitzen der Triebe bis zum Herbst. Countess of Gosford (M. Gredy), Teehibride: Goldmedaille. Sie wird unter den besten Rosen an erster Stelle stehen! Aeulserst reichblühend; Blumen lange haltend ohne zu verfärben; eigenartig lachs-zartrosa, Basis safrangelb; Form sehr gut, grols, gefüllt, sehr lang, breite Petalen; Form wie Killarney. Sechnitt- und Ausstellungsrose. Italia (E. Berti), Teehibride. Knospe aufrecht, meist einzeln, auf langem Stiele; Blume sehr grofs, gefüllt, gut gebaut und sehr duftend; Petalen breit, fest, lange haltend; Rückseite karminrosa, Mitte leuchtend silberig aurorarot; dauernd blühend. Gut für Topfkultur, als Hochstamm und Strauchrose. (Stammt von La France de 1789.) Mifs Kate Moulton (T.-H.) (Minne- apolis Fl. Co.). Eine neue, äufserst er- giebige, schöne Treib-Schnittrose, lachs- rot bis rosa. Rheinlands Ehre (T.-H.) (Geduldig). Pflanze buschig, Knospelänglich; Blumen grols, kamellienartig, gut gefüllt, einzel- ständig, rein seidenartig hell lachsrosa, sehr schön und haltbar, duftend, Schnitt- und Treibrose. Triumph (Hill & Co. «(Gruls an Teplitz X Gen. Mc. Arthur). Wuchs gut und stark, sehr reichblühend; lange aufrechte Triebe, breit belaubt; Blume herrlich, grols, gefüllt, schöne Knospe, dunkel karmin mit tief karmoisin. Wert- voll als Sommer- und Winterblüher; duftend. Urania (Remontant) (Walsh.) Blüte grols und voll, kirschkarmoisinrot, wüchs. Queen Beatrice (E. H. Kramer) (Mme A. Chatenay X Liberty). Sie wird eine grolsartige Handelsrose! Dunkelrosa; liefert mehr und bessere Blumenstengel als Chatenay, deren Charakter sie hat. Herzog Friedrichll. von Anhalt (Teehibride) (N. Welter.. Wuchs gut, gerade, Blume grols, gefüllt, einzeln, lachsfarbig mit karmin, Mitte zinnober- und kupfrigrot, duftend (Chatenay-Art). Schnitt-, Treib- und Gruppenrose. (Sr. du Präsident Oarnot X Mme. J. Grolez.) Frau Bürgermeister Kirschstein (Teehibride) (Jacobs). (Luciole X Belle Siebrecht.) Strauch aufrecht, wüchsige Knospe länglich, lebhaft bronzerot mit Karminlack, Blume mittelgrofs, halbge- füllt, sehr duftend. Kleinere Mitteilungen. 613 Kleinere Mitteilungen. Eine Riesensiblermyrthe. (Hierzu Abb. 62.) Der „Verein selbständiger Gärt- ner und Blumengeschäftsinhaber zu Berlin“ war es, der die eigentlich naheliegende Idee, das Kaiserpaar zur silbernen Hochzeit mit einer Myrthe zu erfreuen, verwirklichte. Eine wundervolle mannshoheHamburgerBrautmyrthe wurde auf die sinnigste und ansprechendste Weise geschmückt. Sie stand in einem achteckigen natureichenen Kübel mit versilberten Bändern und Griffen; die Erde war mit Moosplatten bedeckt. Vom Fuls bis zur Krone reichte ein knorriger Eichenast, der durch Staniol in einen silbernen verwandelt war, und der durch die silbernen Blätter und Eicheln ein natürliches Aussehen bekam. In seinen Zweigen waren die Initialen W und AV aus Silberblüten angebracht. Unter diesen, sie verbindend, hingen in einander verschlungen die drei sym- bolischen Hochzeitskränze, der grüne, der silberne und der goldene. Die prachtvolle Krone war mit silbernen Myrthenblüten und Blättchen übersäet. An ihr hingen im Kreise die Anfangsbuchstaben der Namen der kaiserlichen Kinder in der Mitte Viktoria Louise und dann nach rechts herum- gehend die Namen der Prinzen. Ueber derKronedesMyrthenbäumchensschwebte eine silberne Königskrone, die ebenfalls aus Myrthenblüten gewunden war. Die Myrthe, welche ebenfalls 25 Jahre zählte, stammte aus der Gärtnerei von Herr E. Dageförde, Berlin. Als Vor- sitzender des Vereins hatte er auch die Ausschmückung übernommen. Die Kaiserlichen Majestäten haben sich grade über dieses sinnige Geschenk aufser- ordentlich gefreut und konnten sich nur schwer davon trennen. Die Myrthe hat länger als 3 Wochen in ihren Ge- mächern gestanden. Pfianzt auch Frühkernobstsorten! Eine Fürsprache von Arthur Janson. (Schluss.) Ich habe oft darüber nachgedacht, und bin durch Beobachtungen, die ich seit Jahren gepflogen habe, zu Schlüssen gelangt, die manchen Leser vielleicht interessieren könnten. Da ist zunächst ein für den Baum vorteilhaftes Moment die Zeitigkeit der Ernte! Während die Frühsorten bereits Ende Juli bis Anfang August ihre Früchte abgeben, haben die Spätsorten noch Anfang Oktober zum Teil mit der Er- nährung derselben zu tun, also volle 2 Monate länger. Während die Früh- sorte nach Abgabe der Ernte ihre Kraft ungeteilt der Ausbildung der Blüten- knospen und der Aufstapelung von Re- servestoffen zuwenden kann, wird bei der Spätsorte die Triebenergie zer- splittert und hauptsächlich der Früchte- ausbildung zugewendet. Die günstigen Folgen für die Frühsorten aus der Frühreife machen sich geltend in einem sorgfältigeren Ausbau derBlütenknospen, dem früheren Abschluls des Triebes, was gleichbedeutend ist mit der besseren Ausreife des Holzes, der Ansammlung grolser Mengen Reservestoffe, die weit über das Mafs des Notwendigen hinaus- gehen und endlich in dem weitaus mächtigeren Ausbau des Kronengerüstes. Für die bessere Förderung der Blüten- knospen läfst sich schwer ein plausibler Grund beibringen, es sei denn, dals man die allerdings auch nicht von allen Frühsorten zu erbringende Tatsache anführt, nach welcher viele derselben verhältnismälsig zeitig zum Erschlielsen kommen, mit anderen Worten „Früh- blüher sind. Aber im übrigen fallen viele Umstände für die anderen 3 Punkte in die Wage. Dafs die Frühsorten mit dem Trieb allgemein zeitiger abschlielsen, ist ebenso bekannt wie die bekannte Erscheinung an Spätsorten, die oft zu Anfang De- zember noch Belaubung an den Enden der einjährigen Triebe, besonders der Leitzweige, tragen; trotzdem diese Blätter längst vom Frost getötet sind, haften sie noch fest an, ein Beweis, dafs der Baum sie nicht gelassen hat in dem Gefühl, seine Triebe noch nicht soweit ausgebaut, ausgereift zu haben, als ihm zur Erlangung der nötigen Widerstands- kraft gegen den Winterfrost notwendig oder doch wünschenswert erscheint. Die späte Entwicklung der Früchte hält also den Spätsortenbaum sehr häufig übermälsig lange auf und wenn die Winterkälte einmal recht zeitig eintritt, Kleinere Mitteilungen. lbermyrthe zur silbernen Hochzeit des Kaiserpaares. jesensi R Abb. 62. Festgabe des Vereins selbständiger Gärtner und Blumengeschäftsinhaber zu Berlin. Patent-Nachrichten. 615 geht er dem Januarfrost mit mangelhaft gereiftem, nicht widerstandsfähigem Holz entgegen und — erfriert an den Spitzen des einjährigen Holzes, Welche wei- teren Folgen das hat, habe ich nicht nötig, auszuführen. Frostkrebs, Brand, Triebspitzendürre sind unausbleiblich und da es sich um eine Sorteneigen- tümlichkeit handelt, riskiert man unter ungünstigen Standortsverhältnissen dau- erndes Kränkeln des Baumes. Aus diesem Grunde versagen bei uns so vielfach an sich vortreffliche französische Sorten: Der deutsche Sommer ist ihnen zu kurz! Man denke an den weilsen Winterkalvill und beobachte einmal sein Verhalten, ob es sich nicht mit meiner Beschreibung deckt. Allerdings nenne ich da ein krasses Beispiel, aber um meine Ansicht zu illustrieren kenne ich kaum ein besseres! Ich komme zur Ansammlung der Re- servestoffmengen! — Bekanntlich ernährt der Baum sich mit Hilfe des Laubes und solange er dieses im Frühling nicht genügend erzeugt, lebt er von seinen Reservevorräten. Auch das erste Laub wird aus den Reservebaustoffen grols gefüttert, um nicht zu sagen ge- bildet, und es ist wohl offenbar, dafs der Ausbau der Laubmenge um so energischer geschieht, je tiefer der Baum aus dem Vorhandenen schöpfen darf, ohne eine Erschöpfung zu empfinden. Ein normaler Baum stapelt genug auf, um 2—3 Austriebe zu produzieren. Den Ueberschuls verwendet er zur Ernährung der Früchte Nachdem aber die Spät- sorte durch Halten des Laubes bereits zu erkennen gegeben hat, dafs sie ihren vollen Vorrat noch nicht angesammelt hat, darf es uns kaum wundern, dals die geringe Menge wohl noch zur Be- tätigung des Antriebes genügt, dals aber schwerlich noch dem jungen Ansatz eine Unterstützung aus den Reserven des Baumes gewährt werden kann, weil diese ebenerschöpft sind. Daraus erkläre ich mir die Tatsache, dals Spätsortennach dem Ansatz so vieljunge Früchte, ja, manchmal fastalle abstolsen, eine Erschei- nung,die in so umfangreichem Malse bei Frühsorten sehr selten und nur dann beobachtet wird, wenn ein sehr un- günstiger, kalter oder trockener Spät- sommer und Herbst vorausging. Patent-Nachrichten. Erteilungen: Klasse 45f. 177184. Vorrichtung zum Fällen von Bäumen. Josef Eder, Glogg- nitz, Nd.-Oesterr.; Vertr.: Dr. L. Gott- scho, Pat.-Anw., Berlin W. 8. 20. 7.05. Klasse 45f. 177233. Frühbeetfenster. Wilhelm Heinrich Luckau, Magde- burg, Wst. Schrotestr. 48. 24. 6. 05. Klasse 45k. 176975. Kastenförmige Insektenfalle mit trichterförmiger Ein- schlupföffnung. George Andruz, Do- nora, Penns., V.St.A.;Vertr.: Dr. A.Levy, Pat.-Anw., Berlin SW. 11. 16. 3. 05. Klasse 45k. 176 976. Kastenfalle mit drehbar gelagerten, schwingenden und die Falle gleichzeitig an beiden Enden sperrenden Laufbrettern mit sich selbst- tätig aufrichtenden Sperrstützen. Adolf Bahne, Lahnhof, Kr. Siegen. 21. 3. 05. Klasse 45k. 176977. Selbsttätige Fliegenfangvorrichtung mit sich drehen- derLockvorrichtung und einer die Fliegen zum Eintritt in den eigentlichen Fang- raum veranlassenden Bürste Ernst Montanus, Siegen. 6. 8. 05. Klasse 45k. 176978. Fliegenfänger mit trocken gelagertem Fangband. Dr. Wolf & Schlüter, Hamburg. 24. 8. 05. Klasse 45k. 176979. Zusammenklapp- barer Fliegenfänger, dessen Klebstreifen in einem durch eine Mittelrippe ver- steiften Gehäuse untergebracht sind. Lazar Weilsberg, Berlin, Langestr. 101. 3. 4. 06. Klasse 45k. 177186. Baumspritze zum Zerstäuben von Gemengen von Flüssig- keiten und pulverförmigen Stoffen. Ge- brüder Holder, Metzingen, Würtibg. 18,05: Für diese Anmeldung ist bei der Prü- fung gemäls dem Ubereinkommen mit Österreich-Ungarn vom 6. 12. 91 die Priorität auf Grund der Anmeldung in Österreich vom 8. 3. 04 anerkannt. 616 N jr 1 r 7 M 7 r € Eingegangene Preisverzeichnisse. — Tagesordnung. Eingegangene Preisverzeichnisse. PhilippGeduldig, Aachen, Garten- ausstattungen und gärtnerische Bedarfs- gegenstände. 1907. J;. €. Schmidt, Erfurt, Neuheiten für 1907. HeinriehMaurer,InhaberL.Maurer, Grolsh. Sächsischer Garteninspektor, Jena, Beeren- und Schalenobstschulen 1906/07. 0. Poscharsky, Laubegast bei Dresden, Hauptpreisverzeichnis der Baumschule und Spezialkultur von feinen Gehölzen und Koniferen. Chr. Bertrams „Führer durch Garten und Feld“, Teil Il, Baumschulartikel, Stendal. Rulemann Grissonjr., Saselheide per Alt-Rahlstedt b. Hamburg, Baum- schulen. PeterLambert,Grofsherzgl.Badischer Hoflieferant, Trier a. d. Mosel, Rosen, Obst- und Zierbäume, Park- und Garten- anlagen. F. C. Heinemann, Erfurt, Hoflie- ferant, Blumenzwiebeln, Sämereien, Ge- treide, Erdbeeren usw. 1906/07. J. Felberg-Leclere, Trier a. d. Mosel, Spezialrosenkulturen, Landschafts- gärtnerei. Haage und Schmidt, Erfurt, Neu- heiten von Samen für 1907. Heinrich Mette, Quedlinburg, Neu- heiten eigner Züchtung für 1907. ee ee ee es u pr Tagesordnung für die 92. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Garienhaues in en preußischen Staaten am Donnerstag, den 29. November 1906, abends 6 Uhr, in der Königl. Landwirtschaftlichen Hochschule, Berlin N., Invalidenstrasse 42. 1. Ausgestellte Gegenstände (Ordner: Herr Crals II). [80) . Vortrag von Herrn Geheimen Regierungsrat Prof. Dr. L. Wittmack: Die Fortschritte der Hybridisation und Pflanzenzüchtung in ihrer Bedeutung für den Gartenbau. 3. Referat von Herrn Garteninspektor Weber-Spindlersfeld über Die Topfdüngungsversuche mit der Apfelsorte „Gelber Bellefleur“ und der Rose „Frau Karl Druschki“. oa a #r . Verschiedenes. Damen und Gäste willkommen. . Winterfest 1906/07 und Wahl eines Festausschusses. . Verlosung blühender Pflanzen in der Weihnachtssitzung am 20. Dezember. Für die Redaktion verantwortlich Siegfried Braun, Generalsekretär des V. z. B. d. G., Berlin, Invalidenstr. 42. Verlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29. Druck von A.W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. y > Prütbeotfenster und Gewchshausba- Fri PAUL KuPpPLEr, BRITZ bei Berlin, Bürgerstrasse 15. Telephon Amt Rixdorf 309. Prämiiert Dresden, Wernigerode, Berlin, Liegnitz. Erste Fabrik mit elektrisch. Betrieb, : daher billiger wie jede Konkurrenz. Frühbeet. und Gewädishaus:Feniter aus Kiefern-Stamm= und Pitch-Pine-Bolz Grösse 94—156 cm. Jedes andere gewünschte Mass in kurzer Zeit, Sämtliche vorkommenden Gewächshauskonstruktionen. Spezialität: Bauen aus Pitch-Pine-Holz. I ‚Gartenglas. 20 |_|m-Kiste 26 M. Ia. Firnisskitt, pr. Ctr. ı0 M. ; Glaser-Diamanten, pr. St. 5—1o M C. Schultze, Baumschulen Gross-Lichterfelde West-Berlin > empfiehlt C ‚sämtliche Baumschulartikel in nur I == und oft verpflanzter Ware. === Coniferen, die schönste Zierde für jeden Garten in allen Varietäten, Grössen, —_ und besonders schönen Exemplaren mit festen Bi Rottannen, starke Obstbäume, Gehölze, Rosen, Schlingpilanzen etc. Preisverzeichnis kostenfrei. RT R SER 3 RS RR VI Wir bitten bei Benutzung ‚der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. = Blumenkohlsamen, echt Haagescher Dorf-Zwerg, von diesjähriger, eigener Ernte. — Probe mit. billigstem Preis auf Verlangen. — Mein Stamm ist 29 Jahr alt bei uns und gehört zu den besten in Dänemark. — Viele Zeugnisse und Anerkennungen. — Bedeutende dieses Jahr 200 kg von Schöner Qualität. Spezialkultur; Sölyst, Frederikssund (Dänemark). N. J ensen, Handelsgärtner und Samenzüchter. J © nn Obsthaumkulturen. | Ungeziefer Blattläuse N werden gründlich ver- Itilgt durch unsere pat. selbsttg. Spritze „Syphonia“ mit neu erfundenem Petroleum- Mischapparat. Grosse silb. Staatsmedaille für Binderei und Dekoration. Pilanzen-Dekorationen und Blumen - Arrangements in jeder Ausführung N. Fasbender, Berlin N. Fernsprecher: Amt III 8643 = Auf Verlangen Eigene Gärtnerei: Niederschönhausen et und Abbildung gratis. Fernsprecher: Amt Pankow 142 Ph Mayfarth & Co | - an) Bestellungen von und nach ausserhalb BERLIN N., Chausseestr. 2E Tor ., 4 Ad het Me Fabrik landw. Maschinen und Geräte. 3 Tan Nahrung für > Zimmer-s. Gartenkulturen, 1 Kilo für 1000 Liter M. 1.— ı/,, Kilo für 500 Liter M. -.75 BE ab Berlin gegen Nachnahme. — 5 Kilo-Post- colli franko gegen Nachnahme M. 3.50. Misderlage der Stassfurter Salzwerke & Berlin SW., Sohöneberger Str, I5b. Ringbahnbogen 18. .. ARIAGR ORESAQR IUDGSE ETAER@E SIE a Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 11 Dessauer Strasse 29 Die Gefährdung der Naturdenkmäler und Vorschläge zu ihrer Erhaltung. Denkschrift, dem Herrn Minister der geist- lichen, Unterrichts- und Medizinal- Angelegenheiten überreicht von Professor Dr. Conwentz. Dritte Auflage. Elegant in Leinen gebunden 2 Mk. BL Keanpaiein, Königl. Hoflief., Kochum (Westt.). & Berlin, Invalidenstr. 38. %» Frankfurt a.M., Kronprinzenstr. 55, Special-Geschäft für 81 Warmwasserheizungen für Gewächshäuser, ner Winiersärten, Villen ete. -Zrr- Allseitig als bestes System anerkannt, worüber zahlreiche Zeugnisse und Anerkennungs- schreiben zur Verfügung stehen. Grosses Lager aller Sorten Heizkessel in Bochum, Berlin und Frankfurt a. I, Auf der Pariser Weltaustellung 1900 haben die sohmiedseisurnen Kessel die $ goldene Medaille +% erhalten. ni. 2 | Hermann Tessnow. Thüringer Grottensteine Fabrik für Land- und Garten-Geräte. zur >. Berlin 0.34. Ge- gründet 1874, Weg- ; a Gräberein- Pat.- Tonneu- kippkarren ° 2. Wasser- u. Jauche fahren Spezialität: Riserme Mn inke, Sessel, Tische, Lauben, Brücken- länder, Nistkästen, Pflanzenkübel, tterstände etc. Preislisten frei. &. A. Dietrich, Boflieferant, Clingen b. Greussen. Schlanch- wellen in Ki sein Aumaschinen jed. Grösse Ausführliohe Kataloge gratis und franko. Gar teten “itzen jeder Art I ‚„ Wand- und Decken-Be- um u De Du u Zi Fi u iu | Eisenkonstruktionen und Wasserheizungen. Spezialitäten: Wintergärten, Gewächs- Aeltestes Geschäft der Branche. häuser, Veranden, Dach-Konstruktionen, | Warm-Wasserheizungen, Bewässerungs- Gitter, Fenster u. dergl. Anlagen für Park und Garten. Grösstes Lager Berlins in freistehenden Glieder - Kesseln. Katalog und Kostenanschläge zu Diensten, = | Begründet 1867. l. Malick & Comp. Begründet 1867. BERLIN 0., Rigaer Strasse 130. VIII Wir bitten ‚bei Benutzung der Inserate ‚sich auf die Bartonfiohs m Se nn Un um h -P. VAN NOORDT & SOEHNE in BOSKOOP Moltand) || ——— Hoflieferanten Sr. Majestät des Kaisers und Königs —— empfiehlt er Rhododendron Cunninghams White in der Grösse von 125 X 15, Bi 100 X 100, 80 x 80, 70 X 70, 60. X 60, 50 X 50 cm. - Rhododendron hybride arboreum in sehr vielen Sorten, auch voll- kommen winterharten, welche ohne Bedeckung überwintern, in der Grösse 125, 100, 90, 80, 70, 60 em hoch. = Preise franko gegen franko. TS, z—>— m Fruhbeet-Fenster Jährlicher Versandt ca. 40000 Stück. Erstklassiges Fabrikat! ® Solidestes Material! Grösste Widerstandsfähigkeit! Nicht die Billigkeit eines Fensters bringt Nutzen sondern die Stabilität, Solidität und Dauerhaftigkeit. Pflanzen-Kübel in einfachster wie elegantester Auskun HÖNTSCH’s in einem Stück verzinkte Gärtner- —i Giesskannen mit r—_.: | N Fa S | UWEIEKD WER Ten ee Dresien - Niederseilitz 89. Grösste Spezial- Fabrik für den gesamten Gartenbau. FF nr FF -7R77-57- | CHE mem E Ä Emil Laue, Berlin $. H aupt ” Katal 0 og |: en 101. | 1 ‘ Lithographische Anstalt ist erschienen. für a ; N naturwissenschaftliche speziell N = = botanische u. medizinische Arbeiten. Baumschulenweg-Berlin. L. Späth, | Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. BRITZ- BERLIN, Bürgerstr. de Grösste Fabrik für ae cbanten, Frühbeet- en Warmwasser- und Dampf heizungen. Abt. 11. Hanf- und Gummi- 8 schläueche. Panzer- schlauch -, Garten- u. Blumenspritzen. # - % Pompen aller Art. # 9 Schlauchwagen. Wasserwagen. - Schattendecken. Frühbeet- und Ge- wächshaus-Fenster jeder Grösse, aus # 1a Kiefemholz und amerik. Pitch-pine- Holz Eiserne @e- wächshaus -Kon- struktion., Winter- © 4 eärten, Veranden, Dächer, Oberlichte er a Pavillons etc. Gar- Kokos - Schattier matten. Fenster - danalten Glaser. ” NN ee papier. [21 kitt,eig. Fabrikation N Frühbeetkasten, dessen Pfosten aus verzink- Neu! - Katalog gralis ; it Ban ion eu! tem Hiagabları ea au D. R. 6. M. 168430. u und ee Ealdene Medaille Berlin 1890. San Berlin 1897. dreh Wilhelm | Se BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und Warmwasserhkeizungen für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmateriat, einfache Bedienung Bequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man durch d ® yon mir konstruierten Kessel „Ideal“, Bitte senau auf meine Firma zu achten! Körner & Brodersen Landschaftsgärtner Körnerstrsse 7 STEGLITZ Fernsprecher 85 N N N Garten- und Parkanlagen. “ % | 7 Köniel.Garten- Theodor Jawer «® va oranıen Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. Fernsprecher-Amt: Pankow No. 14. — Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönhausen. Gresse Kulturen von Obst- und Alleebäumen. — Coniferen in reichhaltiger Auswahl. — Massen- anzucht von Ziersträuchern, Fruchtsträuchern, Schling- und Heckenpflanzen. — Rosen, hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten, Immergrüne Pflanzen wie: Rhododendron, Ancnba, Laurus cerasus, Evonymus, Hortensien, Lorbeer- bäume, Pyramiden und Kronen in jeder Grösse. — Palmen, besonders für Winter- gärten geeignet. Ausführung von Park- und Gartenanlagen, Alleon und Plantagen in jedem Umfang mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage gratis. Preisverzeichnis gratis und franko, Wir bitten ‚bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen, Mn / A Thomasmehi(Sternmarke) 14—19%), citronl. Phosphorsäure. k Kainit mit 12,4%, Kali. £ Kalidüngesalz 20, 30 und 400, l Kali. Hornmehl mit 14—15°), Stick- | k stoff. Düngekalk, gemahlen mit 85—990/, kohlensaurem Kalk für leichten Boden, Zur Herbstdüngung: I | | I | EINE SEE EHE En FE FE FT FE EFT FT FT FT TI u Robert Siemssen Berlin W. 57 - Potsdamer Strasse Neo Telephon Amt IX, 7555 Alheri'sche hochıkonzenirierie Nährsalze: PK. Phosphors. Kali: ca. 40—430,, Phosphorsäure, ca. 260, Kali. PKN. Obstbaumdünger: ca. 20%, Phosphors., ca. 6!/50/, Stickstoff, ca. 850/, Kali. W&@. Original Prof. Wagners Blumen- dünger; ca. 130, Phosphors., ca. 130), Stickstoff, ca. 11%, Kali. AG. Albert's Blumendünger; ca. 120/, Phosphors.. ca. 120), Stickstoff, ca. 20%, Kali. ae 1 / 1 / 4 Ia Torimull und Toristreu in Ballen. I N N N N Thür. Grottensteine zur Anlage von Grotten, Ruinen, Wintergärfen, Felsenpartien, Wasserfällen, Böschungen. Vertreter gesucht. und Referenzen gratis und franko. Otto Zimmermann =» BHoflieferant Greussen ji. Thür. iu Ziu iu iu iu Ai ai Ai Fr Paul Heinze, Da I Berlin O.- Lichtenberg 20 a Stachel - Draht 4 Wild-Gatter ix Koppel - Draht xl verzinkte Drahtgeflechte, ' 4 1 50 DM. von M. 8.50 an. j Eiserne Zäune, = Tore und Türen. E Neue Preisliste kostenlos — Preislisten, Skizzen | BE anna. Drabt-@eflechte Wilhelm Ripke, Berlin W.5. Berlin W. 5. | Kronenstrasse 74. B- Fünf schädelechte 6- una 8-Ender Hırschgeweihe roh, zusammen 20 Mk. Georg Fritzmann, Lichtenfels. Für den Inseratenteil ver antwortlich: A. Fischer, Berlin S.W. 11. Druck von A W.H ayn's Erben, Berlin und "Potsdam. 1. Dezember 1906. Heft 23. ee Seele ee ef or ee EEEEEREERERERESEFESEENT en ZEITSCHRIFT für Garten- und Blumenkunde (Begründet von Eduard Regel.) Bm jr TY OF TRANSFERRED AMERICAN ET:INOL OGY. 90. Jahrgang. 1966 LIBRARY. Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten. Herausgegeben von Siegfried Braun, Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues Hierzu Tafel 1557. Lobelia Kathleen Mallard. Berlin 1906 IRTEICTETEFETTTRTETFTETETFTETEIET TESTER TEE ETC TRIETERTEITTESTORTER TAGE TESTER EEE EEE Leer eeiTerlerieteeeTeerleetee) | br Verlag von Gebrüder Borntraeger | I SW 11 Dessauer Strasse 29 | | = EEE er Er seEREKEKEREKEREcEiKcKERERERKecchrgii Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textahbildungen und 12 Farben- tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 15 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 18 Mark. Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post. 1906, Heft 23, Inhalt. Lobelia Kathleen Mallard. (Hierzu Tafel 1557.) S. 617. — Diskussion über die Dr. Mehnersche Boden- heizung. S. 618. — H. Kohlmannslelner, Zeitgemässe Dahlienplauderei. S. 625. — Friedrich Hildebrand, Über Cyclamen Pseudo-graecum. S. 629. — Aus den Ausschüssen des V. z. B. d. G. S. 634. — Neue und empfehlenswerte Pflanzen. (Hierzu Abb. 63.) S. 637. — Kleinere Mitteilungen. (Hierzu Abb. 64.) S. 639. — Personal-Nachriehten. S. 640. Berlin N. 58, Behwedter Strasse an der Ringbahn. Biesenthal], Berlin-Stettiner Bahn Zi über: ergehölze. Eee Rosen, kun. @delhölzer. Erdbeeren, Spargel li == f } X = e Ir 2097 { “r / Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 RK G.WEHNER & co fl Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BRITZ BEIBEBELIEN sannstrasse no.70—72. | Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs SEELE ann & 0, Charlottenburg Spreestrasse . BP Man verlange Specialität: h den Katalog Niederlage Thüringer Grottensteine. Ausführung von Grottenbauten, : 1) (% f m. A. B (4 $ $ [4 Entwürfe zu denselben. Wandbe- EB | Weener Prov Hannover ) (2 ® kleidung v. Wintergärten. Felsen- anlagen in jeder gewünschten Stein- gattung. E Grösste und reich- Cementarbeiten wasserdichter Teich- i in, Fussbod ‘ . ee haltigste Baumschule. WENZEL N820 0 WS SS WEEEN, — . Gegründet 1872. — IARARARERRKR KARATE EHER UN Diesem Heft liegt ein Prospekt der Verlagsbuchhandlung von J.J. Weber in Leipzig bei. | Alle geschäftlichen Mitteilungen betr. Reklamationen nicht eingegangener Hefte, Honorar-Zahlungen, Adressenänderungen ete. wolle man an die Rene Verlagsbuchhandlung Gebrüder Borntraeger in Berlin SW Il Dessauer Strasse 29 richten. I unseres Fabriketablissements in dem einens en errichteten = Ausstellungs- - Gebäude, ‚Dampfsägewerk. Hobelwerk. Eisengiesserei, Kesselschmiede, Klempnerei u. Verzinkerei, eigenes Elektrizitätswerk. — Erstklassige Referenzen aus hohen und höchsten Kreisen, von massgebenden gärtnerischen Autoritäten und von unzähligen Kunst- u. Handels- BR gärtnern, welche Beweise der Zufriedenheit unserer Arbeiten und Lieferungen seitens der geehrten Besteller haben. o o o Gegen 400 Arbeiter. ‚Grösse des Grundstücks ca. 32000 qm, "A EN a a et De a Ed a £ 7 II Wir bitten bei Benutzung ı der Inserate sich auf die Gartenflora. zu beziehen G:AUFIAGE SerReITe VI WIIREM BOISTHE VERIAG-V-GEBRBORNTRAGER-BERUNSW -—- IN ZEIEGANTEN KÜNSTLERISCH AUSGESATETEN PRACHTEANDER- ZEN, Ausführliche Prospekte gratis und franko. BR Bi N III hodadendron hide ein. in sehr vielen Sorten, auch voll- ER kommen winterharten, welche ohne Bedeckung überwintern, in der Grösse 125, 100, 90, 80, 70, 60 cm hoch. a ——— Preise franko gegen frankoe. ——— Be E —_—————————— Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 11 Dessauer Strasse 29 zu Heer len Denkschrift, dem Herrn Minister der geistlichen a chi und Medizinal-Angelegenheiten überreicht von Prof. Dr. H. CÖonwentz. Dritte Auflage. Bleg. in Leinen gebunden 2 2 Mk. Kaum ein halbes Jahr nach Erscheinen der beiden ersten sehr hohen Auflagen wurde die Herstellung einer neuen Auflage notwendig: gewiss ein ein- drucksvolles Zeichen für die Bedeutung dieser Denkschrift und. für den Anklang, den die durch den Verfasser vertretenen Ideen in weiten Kreisen gefunden. haben ; und noch finden. Man muss die Ausführungen von Conwentz lesen, um zu erfahren welche Gefahr unserer Natur droht und, wie nur schleunige Massnahmen zu reiten vermögen, was noch zu retten ist. ; )ie Heimatkunde in der Schule. Grundlagen und Vorschläge zur Förderung der naturgeschichtlichen und geographischen Heimatkunde in der Schule von Prof. Dr. Conwentz. Zweite veränderte Auflage. In Leinen gebunden 3 Mk. 50 Pfg. Nach kurzer Zeit war bereits die erste sehr hohe Auflage vergriffen. — Das eindrucksvolle Buch verdient weiteste Verbreitung bei allen, denen die Er- weckung des Verständnisses für die Heimat am Herzen liegt, geben doch die Beobachtungen des Verfassers und die zusammengetragenen Tatsachen viel zu 3 denken und zu bedauern. Ausfithrliche Prospekte gratis und franko. TER EEE EEE Bekämpfung der Blut- und Blattläuse durch 1V Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Hartenrler au beziehe — ZI 20 > m m m ee Silberne Staatsmedaille Berlin. Goldene Medaille Paris 1900, W. Niehls, Berlin N, ‚313 Sehtinhauser Allee m. | Verfertigt: Bessere Thermometer nd Barometer für den Gärtnereibetrieb, Landwirtschaft und Haushalt. - - 3 o=} = Preisliste auf Wunsch. E= k = Spa wänle nach System PRÜSS D. R. P. 113048, 'er- ‘ möglichen den ungehinderten Wurzeldurchgang der Obstbäume, daohne durchgehende Funda- mente hergestellt. — Unbedingte Stand- sicherheit gegen Wind- druck wird garantiert. Nach diesem System werden auch gut, billig und massiv hergestellt: Obsthäuser, Treibhäuser. » Schuppen, -Scheunen, « Ställe, Villen etc. etc. Prüss’ sche Blende G.m.b.H. Berlin SW.11, Schöneberger Strasse NO. 18. KERERERERERERERERERERERERERE =< Nonnit-Kalk > Schutz-Marke. ist zu haben (pro Liter 50 Pfg.) BERLIN, Luisenstrasse it „Nonnit“ Erzeugnis gegen Pflanzenschädlinge aller Art, ————— G. m. b. H. — Tel.: 3, 8996. a nn Gartenflora 1906. .ELaue, Berlin o. : 3 Chromolith Lobelia Kathleen Mallard. ER -Schleierdame (Dictyophora phalloidea). Der in Sanct Catharina (Brasilien) als Schleierdame bezeichnete Pilz senkt, wenn er in den Nachmittagsstunden schleierlos aus dem Ei gestiegen ist, ein zartes Schleiernetz unter hörbarem Knistern unter dem Rande seines grünen Hutes hervor, sodass man sein Wachstum sieht und hört } Aus „CARUS STERNE, WERDEN UND VERGEHEN“, Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 11 Dessauer Strasse 29 Werden und Vergehen. Eine Entwickelungsgeschichte des Naturganzen in gemeinverständlicher Fassung von Carus Sterne. Sechste neubearbeitete Auflage herausgegeben von Wilhelm Bölsche. Mit zahlreichen Textillustra- tionen, vielen Tafeln usw. Grossoktav. In zwei vornehme Ganzleinenbände gebunden 25 Mark. Aus Urteilen der Presse: se... Wir wagen zu behaupten, dass von allen Entwickelungsgeschichten des Nuturganzen in gemein- verständlicher Weise dieser die Krone gebührt. Die Form ist klar wie Krystall und der Verfasser weiss sO liebenswürdig zu schreiben, wie wenige der deulschen Darwinianer es verstehen ....“ Kölnische Zeitung. „Im Sinne und in den Grenzen der neueren Natur- forschung sucht das Werk in umfassender Darlegung aller Einzelheiten die Frage nach dem Woher und Wohin der sichlbaren Welt zu beantworten. Die Anschaulich- keit der Darstellung wird durch zahlreiche Illustralionen noch belebt. Von dem Werke erscheint schon die sechsle Auflage. Carus Sterne, der vor einem Jahr Verslorbene, hat sie selbst nicht mehr herausgeben und neu bearbeiten können. An seiner Stelle hat Wilhelm Bölsche diese Auf- gabe übernommen. Keiner war dazu mehr berufen alser: alleswas das Werk noch gewinnen, worin esnocherhöhtwerden konnte, istihm durch diese Berufung gesichert.“ Heinrich Hart im „Tag“. 63 asseijsienessog I MS ul 195 1044 JsBbsenulog JopnıgoH a uy ORTEN -JuugJd & j9Y9ZASyOong Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 11 \ Unterzeichneter bestellt: en Expl. Carus Sterne, Werden und Vergehen. Sechste Auflage bearbeitet von Wilhelm Bölsche. Zwei Pracht- bände in Grossoktavformat 25 Mk. Betrag folgt anbei durch Postanweisung — ist nachzunehmen. Name: Adresse: Nicht Gewünschtes gefl. zu durehstreichen. Lobelia Kathleen Mallard. Eine neue gefüllte Lobelie. (Hierzu Tafel 1557.) Die Lobelien bilden eine .große Gattung der Campanulaceen. Sie besitzt ungefähr 200 verschiedene Arten ın den heißen und gemäßigten Gegenden aller Weltteile. Nach Bentham und Hooker umfaßt die Gattung 9 Sektionen. Zur Sektion Eulobelia Benth. gehören die großblütigen Arten, welche meist scharlachrote stets deutlich zweilippige Blüten in end- ständigen Trauben entwickeln, deren Heimat Mexiko und Nordamerika ist, Die meisten von ihnen werden häufig kultiviert und es existieren viele Hybriden davon. Bei L. splendens Willd. und bei L. cardinalis sind die Blüten intensiv rot. Beide Arten sind nur wenig von einander unter- schieden, die letztere hat größere Blüten und breitere Blätter. Bekannt sind auch die violett blühende L. syphilitica L. und L. inflata L. Erstere hat längliche Blätter, die letztere eiförmige. In der Sektion Hemipogon Nees Sind die Blüten nicht sehr groß, meist blau, und meist deutlich zweilippig. Hierher gehören etwa 100 Arten, hauptsächlich in Nord- und Südamerika, in Australien und -Südafrika beheimatet. Einige Arten dieser Gruppe finden sich jedoch auch im tropischen Afrika, in Asien und zwei in Europa. Die europäischen Arten sind L. Dortmanna L. in den seichten Stellen vieler Seen im nördlichen Europa und Nordamerika, mit grundständiger Rosette von eigentümlichen fast zylindrischen Blättern und fadenförmigen Ausläufern. Ferner L. urens L., ein perennierendes Giftkraut aus Westeuropa und Madeira mit fast lanzettlichen Blättern. Wegen seiner schönen blauen zahlreichen Blüten wird L. Erinus L. aus Südafrika, ein kleines, zartes, buschiges ein- jähriges Kraut, sehr viel kultiviert. Es eignet sich zu Beeten und Rand- einfassungen besonders gut. Schöner noch wie die Urform sind viele Varietäten, z. B. var. speciosa, var. grandiflora und superba, var. mar- morota, var. Lindleyana und andere. Eine sehr interessante Varietät der L. Erinus L. ist auch die var. flore pleno mit gefüllten Blumen von leuchtendem Blau. Eine weitere neue prächtige Varietät mit gefüllten Blüten stellt unsere Tafel No. 1557 dar, die Lobelia Kathleen Mallard, eine Neuzüchtung von Sander and Sons in St. Albans, London. Die gefüllten Blüten dieser Varietät sind verhältnismäßig groß, von glänzender blauer Farbe und werden in großer Zahl entwickelt. Die Pflanze ist eine Form der gut -be- kannten Varietät „Emperor Williami“, hat aber größere und farben- prächtigere Blüten. Auch sie ist vorzüglich geeignet als Beetpflanze. Am 29. August 1905 erhielt die neue Züchtung eine Verdienstauszeichnung von der Royal horticultural society of England. u. 45 Bu Diskussion über die Dr. Mehnersche Bodenheizung. . Diskussion über die Dr. Mehnersche Bodenheizung. (Fortsetzung von Seite 599— 606.) Herr A. Brodersen, als erster Korreferent, erklärt, daß er ein leb- haftes Interesse an einer leistungsfähigen Bodenheizung habe, so wie sie sich jetzt aber noch darstelle, könne man ihr nur zweifelnd gegenüber- stehen. Vom Boden, von der Luft, der Temperatur der Wärme, von Feuchtig- keit und Trockenheit und noch manchem andern sei fortwährend die Rede, das Wichtigste scheine man aber vergessen zu haben: Das Licht. Und Licht braucht man doch auch, ja vor allen Dingen. Ohne genügend Licht sollte es aber auch der vollendetsten Bodenheizung schwer fallen, tadellose Gemüse zu einem beliebig frühen Zeitpunkt fix und fertig zu liefern. Sodann würde immer davon gesprochen, daß die obere Bodenschicht eine Art Isolierdecke für den Untergrund sei und die Bodenwärme nicht hinauslasse. Für ihn wäre die Hauptfrage die, ob denn die Wärme tatsächlich im Untergrund bleibe. Seiner Meinung nach täte sie das keineswegs, sondern sie trachte stets danach, schnell wieder hinaus- zukommen. Sie strebe danach, sich mit der Luft auszugleichen. Bei diesem Entweichen sei der Wind, der mal stärker oder schwächer über den Boden hinfege, ein wesentlicher Faktor. Die Ausschüsse des Vereins seien ferner erst am 19. Juni zur Be- sichtigung der Anlagen in Dahlem gewesen. Das sei zu spät gewesen; denn um diese Jahreszeit durch Heizung hochgetriebene Mohrrüben zu be- wundern, wäre verfehlt. Wenn sodann geglaubt würde, daß man größere Flächen, die mit gärtnerischen Kulturen bestanden seien, leicht mit einem Schutze aus Lein- wand oder ähnlichem Bedeckungsmaterial sichern könne, so stelle man sich ein solches Verfahren ganz entschieden zu einfach und zu billig vor. Die Gärtner hätten schon oft genug damit zu tun, daß die schweren Fenster bei Wind und Sturm liegen blieben, wie sollte das bei der flatternden Leinwand möglich sein. Das müsse er ohne weiteres zugeben, daß die Mehnersche Boden- heizung in ihrem Verfahren neu und interessant zugleich sei und vor den alten Dampfheizungen wesentliche Vorteile biete. Für größere Frühbeet- anlagen würde die Bodenheizung wesentlichen Nutzen bringen können. Die großen Hoffnungen aber, die von einigen Seiten bei Freilandkulturen darauf gesetzt würden, würde sie schwerlich erfüllen. Gesetzt aber, sie erfüllte sie, so tauche die Befürchtung auf, daß wenige Großanlagen mit Bodenheizung den gesamten Bedarf an Frühgemüsen zu erhöhten Preisen decken könnten. Dem Glauben, daß die Bodenheizung auch noch als Saugapparat dienen und Wärme in die Tiefe des Bodens hineinpraktizieren könne, stehe er sehr skeptisch gegenüber. Das käme fast der schönen Geschichte mit dem Einfangen der Sonne in einen Sack nahe. Es freue ihn aber, daß die Mehnersche Bodenheizung patentiert sei, Diskussion über die Dr. Mehnersche Bodenheizung. 619 und somit Optimisten Gelegenheit zu reichlichen Versuchen geben würde. Die Gärtner seien ja mehr konservativ, und das sei in diesem Falle ein Glück. Herr Otto Neumann hatte als zweiter Korreferent seine Ansicht durch nachstehende Einsendung Ausdruck verliehen: Die in Dahlem angestellten Versuche scheinen wohl berechtigt, für den Großgemüsebau vorteilhaft zu sein. Der Stand der Pflanzen auf ge- heiztem und ungeheiztem Boden nebeneinander war so auffallend verschieden, daß es sich wohl lohut, der Sache näher zu treten. Man pflegt zu sagen, mit einem Hiebe fällt kein Baum. So darf man wohl auch hier annehmen, daß der erste Versuch nicht als vollendet betrachtet werden darf. Fährt man aber in Zukunft weiter damit fort, so werden sich auch noch all die verschiedenen Fragen klären. Ob sich die von Herrn Dr. Mehner aufgestellte Kostenberechnung in Zukunft günstiger oder ungünstiger stellt, werden ebenfalls erst weitere Versuche lehren. Soviel aber haben die Versuche schon jetzt ergeben: Die Bodenheizung, für große Betriebe eingerichtet, wird unbedingt vorteil- haft sein. Daß es sich hierbei nur um solche Gemüse handeln kann, welche an und für sich etwas widerstandsfähig sind, ist selbstverständlich. Ich möchte nicht so weit gehen und detaillierte Berechnungen auf stellen; denn es ıst eine alte-Geschichte: wer vorher rechnet, muß nachher in der Regel zweimal rechnen. Denn das Resultat ist nur zu oft ein ganz anderes, als man sich gedacht. Hier jedoch ein Beispiel: Auf 1 Morgen pflanzt man etwa 250 Schock Salat, in der Regel mehr. Erntet man diesen Salat nur etwa 14 Tage früher, als von ungeheiztem Boden, so bringt das Schock 4.— Mk., während es von dem nicht geheizten Boden nur 2.— Mk. bringt. Man würde somit von der geheizten Fläche 1000.— Mk., von der. ungeheizten nur 500.— Mk. pro Morgen erzielen. Wenn nun in einem Betriebe täglıch 100 bis 200 Schock Salat geschnitten werden, so ist das Resultat jedenfalls ein gutes. Ähnlich würde es sich bei einigen anderen Gemüsearten stellen, z. B. Kohlrabi, Karotten, Schoten. Vierzehn Tage früher Spargel stechen zu können, würde auch sehr vorteilhaft sein. Die kolossalen Preisschwankungen, welche häufig bei der Spargelernte eintreten, dürfte man wohl nicht zu fürchten haben. Auch für Erdbeeren ist die Bodenheizung gewiß zu empfehlen. Nun wird man sagen: Ja, das ist soweit ganz gut, aber die Pflanzen, die um fast einen Monat früher. entwickelt sind, sind auch vielmehr der Gefahr ausgesetzt, vom Frost zerstört zu werden. Dem möchte ich entgegenhalten, daß die Ausströmung der Bodenwärme auch den Frost sicher mehr abzuhalten imstande ist. Sodann nahm noch Herr OÖberlehrer Heine, Dahlem das Wort, der selbst Untersuchungen über die Bodenwärme angestellt hat und führte folgendes aus: Meine bisherigen in Dahlem angestellten Messungen der Boden- temperaturen in verschiedenen Tiefen scheinen mir nicht zugunsten einer Freilandbodenheizung zu sprechen, insofern als daraus hervorgeht, daß die 45* 620 Diskussion über die Dr. Mehnersche Bodenheizung. Wärmeverluste durch nächtliche Ausstrahlung in den oberen Boden- schichten erhebliche sind und z. B. in 10 cm Tiefe oft 4—-5° O© betragen. Allerdings ist die Temperatur in 20 cm Tiefe schon ziemlich unabhängig von den täglichen Schwankungen; aber anhaltend kühles oder warmes Wetter macht sich nach wenigen Tagen auch schon in dieser und noch größerer Tiefe geltend, so daß also die Oberkrume nicht etwa als Isolierschicht für den Untergrund angesehen werden kann. Auf Grund der Monats- mitteltemperaturen für Luft und Boden kommt Herr Dr. Mehner zu dem Schluß, daß die Wärme im Frühjahr in die Erde hineinwolle. Das verstehe er nicht; die Sache liegt doch so, daß der Boden über Tage Wärme ver- einnahmt, über Nacht ver Sa. und daß das aus dem Durchschnitt der Bine und Ausgaben lıeronide Monatsmittel einen Überschuß zugunsten der Wärmeeinnahme ergibt. Die Bodenheizung soll doch aber den Wärmezustand auf einem bestimmten Minimum der Temperatur auch über Nacht halten und muß daher allnächtlich einen mehr oder weniger hohen Wärmezuschuß leisten, so daß also von einer nur einmaligen Wärmezufuhr, auf welche Herı: Dr. Mehner seine Kostenaufstellung gründet, nicht wohl die Rede sein kann. Diese Wärmezufuhr darf sich ch nicht auf die Nächte allein beschränken, sondern kann beı anhaltend kaltem, rauhen Frühjahrswetter auch Tags über sehr wohl notwendig werden. Es ist wohl selbstverständlich, daß kalte Ostwinde die poröse Oberkrume stark abkühlen und dadurch auch in die Tiefe wirken, da ein warmer Körper stets gegen einen kalten Wärme ausstrahlt. Auf der Porosität des Bodens beruht ja gerade das Mehnersche Heizverfahren, und wenn hier strömende warme Luft die Erde erwärmen soll, so muß auch zugegeben werden, daß die über und durch die lan streichende kalte Luft den Boden ab- kühlt. Es war ferner noch nicht von dem Einfluß der Niederschläge die Rede. Regenwasser hat im Frühjahr häufig eine sehr niedrige Temperatur und schon geringe Niederschläge müssen bei der Verschieden- heit der spezifischen Wärme von Wasser und Boden den letzteren 'stark abkühlen. Noch größere Wärmeverluste müssen durch Schneefälle ent- stehan, da die zum Schmelzen des Schnees verbrauchte Wärme (pro kg 80 Wärmeeinheiten) wenigstens zum Teil den Boden entzogen wird und das Schmelzwasser bekanntlich die Temperatur 0° hat. Berücksichtigt man ferner, daß von dem Niederschlagswasser ungefähr die Hälfte wieder ver- dunstet und daß die hierdurch vernichtete Wärmemenge, welche pro kg nicht weniger als 537 Wärmeeinheiten beträgt, doch sewiß zum großen Teile dem Boden entzogen wird, so en sich ganz außerordentlich hohe Wärmeverluste, welche durch die Heizung immer wieder ersetzt werden müssen. Wenn also die Aussichten des Mehnerschen Verfahrens für Freilandheizung nicht besonders günstige sind, so ist darum das Ver- fahren selbst für die Zwecke der Treiberei doch gewiß nicht wertlos, sondern verdient sachlich und mit allem Ernste hinsichtlich seiner An- wendbarkeit auf Kastenbeete, Treibhäuser, Talutmauern, kurz auf solche Treibeinrichtungen geprüft zu werden, für welche die vorher erwähnten Mißstände, wie lie Winde, Regen und Schneefälle nicht so ) Ber in Frage kommen. Diskussion über die Dr. Mehnersche Bodenheizung. 621 In seinem Schlußwort bemerkte Herr Dr. Mehner folgendes: Die Bedenken des Herrn Brodersen gegen die Bodenheizung lassen sich sehr leicht zerstreuen. Zunächst ist die Behauptung, daß es im April und Mai an Licht fehle, doch gewiß ohne Rücksicht auf die Tatsachen aufgestellt; denn wir wissen, daß wir bereits am 23. März die Tag- und Nachtgleiche haben; die andere Tag- und Nachtgleiche ist am 23. September. Wir haben in der Zeit vom 23. März bis etwa zum 20. Mai, wenn ich gar nicht weiter rechne, die herrlichste Beleuchtung; es ist genau dasselbe Licht, wie in den 8 Wochen vor dem 23. September, also ın der letzten Juliwoche, im ganzen August und ım September bis nach der Mitte. Die Beleuchtung im April und Mai ist außerordentlich schön; gerade in diesen Monaten kommen früher oder später ganze Perioden von herrlichem Sonnenwetter vor, und die Tage sind lang; gerade der schmerzliche Gegen- satz zwischen dem herrlichen Sonnenschein mit der wachsenden Luftwärme und dem kalten Boden, welcher im April noch keine solche Kultur ver- trägt, die einigermaßen warmen Fuß braucht, hat mich zu meiner Boden- heizung veranlaßt. Ich habe übrigens diese Bodenheizung zuerst nur für Spargel geplant, welcher durchaus kein Licht braucht und von der Boden- kälte im April zurückgehalten wird. Für diese Kultur trifft der Einwand mangelnden Lichtes nicht zu. Nun ist gesagt worden, daß die Wärme aus dem Boden verloren gehe, sie dränge nach oben, sie wolle hinaus in die Luft. Meine D. u. H.! Gerade das will sie gar nicht, es ist die allergründlichste Ver- kennung des Grundsatzes meiner Bodenheizung, sich vorzustellen, daß die Wärme aus dem Boden heraus wolle! Ja, wenn sie ein Ziimmer heizen oder ein Treibhaus, da will die Wärme hinaus. Die Wand, die Glastafel ist innen warm und außen kalt, und die Wärme fließt immer von warm zu kalt, aber bei dem Boden ist es doch gerade umgekehrt. Die Luft ist warm, im Boden steckt noch die Winterkälte und die Wärme will hinein, Sie strömt tatsächlich hinein in jedem Monat so und so viel Tausend Wärmeeinheiten durch jedes qmtr. Warum will Wärme hinein? Weil unten im Boden die Temperatur niedriger ist, wie an der Oberfläche. Und die Wärme strömt um so schneller, je größer der Temperaturunterschied ist. Vermindern Sie jetzt den Temperaturunterschied, so strömt die Wärme langsamer und bringen Sie den Boden auf die gleiche Temperatur wie die Oberfläche, so hört der Wärmestrom auf. Die Wärme fließt gar nicht mehr, aber so wenig sie hineinfließt, so wenig fließt sie hinaus. Deshalb mache ich eben die Vorschrift, man soll den Boden soweit heizen, daß man in der Tiefe die Temperatur der Oberfläche erreicht. Wenn man das tut, so hat man alles getan was überhaupt nötig und vernünftig ist. Man gibt dann diejenige Wärme künstlich, welche ungefähr einen Monat später von Natur in der geheizten Bodenschicht sein würde. Die Sparsamkeit meiner Heizung gründet sich also bis hierher nicht darauf, daß der Boden ein schlechter Wärmeleiter ist und etwa die Wärme langsam verliere. Er könnte der allerbeste Wärmeleiter sein, eine Wellblechtafel, eine Kupfer- platte, er könnte sogar eine Silberplatte sein. Immer würde diese auf der einen Seite dieselbe Temperatur haben wie auf der anderen und damit würde jeder Wärmestrom ausgeschlossen sein. Wenn also Herr Brodersen 46 622 Diskussion über die Dr. Mehnersche Bodenheizung. das Gefühl hat, als müßte die Wärme aus dem Boden herausgehen, so fühlt er falsch und das kommt daher, daß er nicht empfindet, daß der warme Boden etwas recht Kühles ist und nicht wärmer ist, als die oberste Boden- schicht, die im natürlichen Zustand im Frühling nicht Wärme verliert sondern Wärme empfängt. Soweit ist also gegen meine Bodenheizung sicherlich nichts zu sagen. Nun ist aber von anderer, wıssenschaftlicher Seite ein sehr beachtens- wertes Bedenken erhoben worden: daß nicht eine gleichmäßig warme Schicht an der Oberfläche des Bodens liest, sondern daß jede Nacht die Bodenoberfläche kälter ist und am Tage wärmer. Da die Abkühlung in der Nacht von einem Wärmeverlust in die Luft hinein herrührt, so geht also doch wohl die Wärme aus dem Boden heraus? Nein, das tut sie nicht! Meine Wärme nicht! Was herausgeht ist Sonnenwärme. Der Vorgang ist doch so. Früh scheint die Sonne oder die Luft wird warm und der Boden nımmt von dieser Wärme auf, In der Nacht gibt er wieder ab, und wenn er alles abgegeben, was er aufgenommen hat, so wäre von der künstlichen Wärme noch nichts verloren. Aber er gibt nicht einmal alles ab. Die tiefen Schichten des Bodens erwärmen sich langsam und diese Wärme kommt von oben. Im Laufe des Monats gehen fortwährend Wärmeeinheiten in den Boden hinunter, wenn nicht geheizt wird und es wächst dadurch fortwährend die Bodentemperatur. Sie könnte doch sonst nie wachsen. Genauer besehen liegt die Sache so: Ungefähr in einer Spanne Tiefe ist eine Bodenschicht, welche eine tägliche Veränderung der Temperatur praktisch nicht mehr erfährt. Ein Thermometer, welches dort angebracht ist, spürt nichts von Tag und Nacht. Für 24 Stunden beobachtet, steht es still, aber ın längerer Zeit, im Laufe des Monats steigt es ganz langsam um einige Grad, und gerade dieses langsame Steigen wird von der oben eindringenden Wärme bewirkt, wenn man nicht heizt: Es wird ebenfalls von dieser Wärme bewirkt wenn man heizt. Der einzige Unterschied ist, daß die Wärme, welche im ungeheizten Land bis an das T'hermometer dringt und in die Tiefe geht, wo es eben noch kälter ist, im geheizten Land gerade bis an das Thermometer dringt, weil darunter die Temperatur des Thermometers selbst hergestellt ist, und der Wärmestrom aufhört. Sie können sich den Zustand des geheizten Bodens so vorstellen, als handele es sich nur um den unteren Teil, und als wäre der obere Teil, welcher an den täglichen Schwankungen teilnimmt, eine warme Decke, welche den darunter lie- genden Boden schützt. Sie wissen ja recht gut, daß der Boden eine warme Decke ist, welche eine mäßige Kälte von Kartoffeln und del. ab- hält. Die Tiefe dieser neutralen Schicht ist je nach der Bodenart ver- schieden, und in Dahlem ist Herr Oberlehrer Heine, dem ich den soeben von mir berichteten Einwand danke, gerade damit beschäftigt, die Tiefe dieser Schichte für den Dahlemer Boden festzustellen. Er fand dabeı bereits, wie auch schon aus der Meteorologie bekannt ist, daß die täglichen Schwankungen nach unten zu sehr schnell abnehmen und bereits in 10 cm Tiefe nur etwa 4 Grad oder noch weniger betragen. Diskussion über die Dr. Mehnersche Bodenheizung. 623 Ich heize also kurz gesagt, den unteren Boden und den oberen Boden heizt mir die Sonne. Wo in der neutralen Schicht mein Thermometer steht, hört meine Heizung auf, denn das Thermometer steht ja still, die Wärme strömt daran weder hin noch her. Denken sie sich also ein Spargelfeld mit meiner Heizung, so sind die Wurzeln um einen Monat oder mehr in der Wärme voraus. Der Trieb wächst aus der ge- heizten Schicht empor und kommt dann unter dem Einfluß der Tageswärme zum Vorschein. Ähnlich geht es mit grünen Pflanzen. Wir wissen, denn es ist durch die Forschung ausdrücklich festgestellt, daß die Wurzeln erstaunlich tief gehen. Nicht bloß von dauernden Pflanzen. Gerste, Weizen schicken sie über ein Meter tief hinunter, selbst der Salat ein Meter tief. Ist es da unten kalt, so können sie nicht üppig und schnell wachsen. Sie kümmern und warten und die Blattbildung wartet mit. Heizen Sie da unten, so bekommen Sie unerwartetes Wachstum. Nur im ersten Anfang brauchen Sie oben mitzuheizen. Und nur ein wenig! Und nur wenn es sich um junge grüne Pflanzen handelt. Denn die Schutzdecke über der neutralen Schicht ist bald durchwachsen und ist am Tage über deren Temperatur, nämlich der Mitteltemperatur und schwankt abgesehen von der äußersten Erdoberfläche nur um wenige Grad oder Bruchteile eines Grades. Und dafür, für diesen bald entbehrlichen Ausgleich kleinerer Schwankungen, für die wiederholte Erwärmung einer wenig Zentimeter starken Zone um wenige Grad, im Gegensatz zur einmaligen Erwärmung des ganzen Bodens um 10—15 Grad, habe ich vorgesorgt in meiner Kosten- rechnung. Ich habe dafür die berechneten Kosten gleich verdreifacht oder verfünffacht. Ich denke das genügt. M. D. u. H.! Bei der Gelegenheit der Erörterung des behaupteten Wärmeverlustes haben Sie auch gleich sich überzeugt, welche \krasse Uebertreibung es war, zu behaupten, daß man alle Gemüse zu beliebiger Zeit früher haben wolle. Daran habe ich niemals gedacht. Sie sehen ja, ich will den Boden nur so weit aufheizen, daß er in der Tiefe nicht immer ungefähr einen Monat zurück ist, also um ungefähr einen Monat will ich die Kulturen früher marktfähig machen. Das ist alles! Aber ich denke, für den Beutel des Gärtners gerade genug. Dann ist gesagt worden, daß man wohl am liebsten den Sonnen- schein in einen Sack stecken wolle, um ihn in den Boden zu bringen. Darauf liefe ja das hinaus, was ich von dem Ansaugen warmer Luft von der Oberfläche gesagt habe. Dieses Saugverfahren wurde dann ins Lächer- liche gezogen, so daß man Ihnen sogar das Bild einer meterlang in die Tiefe gesaugte Möhre vorstellte. M. D. u. H.! Man kann sehr leicht durch komische Entstellungen die Lacher auf seine Seite bringen. Es ist aber nicht richtig, daß man es in einer so ernsten Sache, die nur Gutes will, tut, und ich weise es entschieden zurück. Um was es sich in Wirklichkeit handelt, ist die Benutzung der Beob- 46* 624 Diskussion über die Dr. Mehnersche Bodenheizung. . achtung, daß sich an hellen Maitagen, sogar schon im April, die oberste Bodenschicht ganz ungewöhnlich erwärmt, auf 25, 30 ja über 30 Grad. Diese ganze Wärme geht für gewöhnlich durch Ausstrahlung verloren, ich will sıe benutzen und kann es. Wie es geschieht, womit es begründet ist, läßt sich bei der vorgerückten Zeit nicht mehr erörtern. Ich habe es in den Mitteilungen der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft, einem ernsten Blatte, ausführlich getan und verweise darauf. Es ist mir noch vorgeworfen worden, dab die unleugbaren Dahlemer Erfolge, welche Sie hier in den Bildern sehen, eine falsche Darstellung der Sachlage seien. Nein, meine Damen und Herren, die Photographien geben das beste Bild, was sich geben läßt. Bedenken sie eins. Als ich nach Dahlem kam, war selbstverständlich für irgend eine Bodenheizung kein Land vorrätig. Herr Direktor Echtermeyer mußte nehmen, was gerade noch zu haben war, und das war das rohe, kaum, oder nicht gedüngte Stück, welches Sie gesehen haben. Natürlich paßte das nicht für gärtne- rische Kulturen. Die Sachen wuchsen darauf so schlecht, wie sie es auf einem wilden Acker tun, aber trotzdem, trotz dieser allerschlechtesten Lebensbedingungen, sind sie auf dem geheizten Teil außerordentlich voran gekommen. Deutlicher kann man doch den Vorteil der Bodenheizung nicht sehen. Nun noch eines. Mit der Bodenheizung ist ein Vorteil verbunden, welcher noch gar nicht beachtet wurde, auf den ich aber die hier ver- sammelten Gärtner hinweise. Das ist der Vorteil der Anfeuchtung und Lüftung! Das warme Dampfluftgemisch bringt fortwährend Wasser in den Boden. Die Wurzeln leben in einer mit Feuchtigkeit gesättigten Atmo- sphäre und es scheint, sie fühlen sich äußerst wohl dabei. Meın System erlaubt jeden Grad von Feuchtigkeit oder Trockenheit willkürlich einzu- stellen. Wenn es von Natur zu naß ist, kann ich den Luftstrom so regeln, daß er austrocknend wirkt; wenn es zu trocken ist, kann ich damit be- netzen. Aber nicht nur der Dampf, auch der andere Teil des warmen Gemisches, die Luft, ist von großem Nutzen. Die Gärtner wissen, wie vorteilhaft es ist, wenn der Boden durch Umgraben und Auflockerung zeitweise gelüftet wird, und wie schlecht er mit der Zeit wird, wenn die Luft niemals einwirken kann, wie unter einem Glashause. Nun, ich lüfte fortwährend und was das wirkt, können Sie sogar noch an der Nach- wirkung sehen. In Dahlem sind Vergleichsbeete gemacht worden mit Löwenzahn, Zichorie und Estragon. Die Kulturen wurden nicht geheizt, denn es ist noch nicht Zeit dazu. Aber auf dem heizbaren Teil stehen sie sichtlich besser, als auf dem unheizbaren! Viele gärtnerische Beobachter haben das gesehen, auch solche, welche über meine Bodenheizung noch Zweifel hatten, und sie führen es ohne weiteres auf die bessere „Boden- gare* des vormals geheizten, also lange Zeit gründlich gelüfteten, Bodens zurück. Damit bin ich wohl den erhobenen Einwänden begegnet. Nun erlauben Sie mir noch eine kurze Bemerkung zu den Heizungskosten. Meine Berechnung der Heizungskosten wirkt für manchen Praktiker nicht überzeugend. Trotzdem, daß ich die vorsichtigsten Grundlagen ge- wählt habe, das Ergebnis nach oben abrundete und noch aus Vorsicht Zeitgemälse Dahlienplauderei. 625 vervielfachte, setzte man Zweifel darein, ohne doch etwas anderes be- weisen zu können; rein gefühlsmäßig. Nun wollen wir einmal einen Augenblick zusammen annehmen, ich hätte mich ungeheuer verrechnet, alles solle Täuschung sein. Dann bleibt doch jedenfalls zweifellos der Vorteil der Heizung in den Kastenbeeten; aber es bleibt auch ein sehr großes, kaum erkanntes und wenig beachtetes Gebiet für die Freilandheizung. Ich erwähne auf Seite 460 vom Abdruck meines Vortrages die Rückkühlwerke bei Dampfanlagen. Dort kommt eine warme, nasse Ba heraus von 40, 50 Grad Ü und mehr, gerade das urn luftgemisch, welches ich zur Bodenheizung brauche. Wenn man diese Abwärme welche jetzt überall in die Luft geht und für den Betriebszweck der Maschinen fortgeschafft werden muß, für die Bodenheizung benutzt, so hat man eine Menge Wärme, die nichts kostet, und wie groß auch der Wärmeverbrauch für die Freilandheizung sein mag, aus dieser Quelle kostet er nichts. Ein solches Rückkühlwerk steht in Steglitz bei den Elektrizitätswerk gerade gegenüber der Gärtnerei des Herrn Brodersen. : Ich berechnete als den ganzen Wärmeaufwand für die Heizung eines Morgens Freiland 9000 Wärmeeinheiten; 9000 W. E. in zwei, dreı Monaten. Was denken Sie wohl, was Herr Brodersen vor seiner Gartentür hat, gänzlich umsonst hat? Neun Millionen Wärmeeinheiten stündlich! So viel Land hat er gar nicht, um damit zu heizen. Mit dieser Wärme kann man Frühgemüse machen von Steglitz bis Südende! Zeitgemälse Dahlienplauderei. Von H. Kohlmannslehner. Wenn der Sommer des Vorjahres ein günstiger Dahliensommer war, so kann man das von dem diesjährigen nicht behaupten, da bekanntlich nur regenreiche Sommer auch reichen und zeitigen Sommerflor hervor- bringen. Der lange und schöne Herbst hat aber in diesem Jahre unsere im Sommer beinahe versagende Dahlie zu einer Vollendung sich entfalten lassen, daß wohl noch niemals die Konkurrenz zwischen Dahlien und Chrysanthemen eine so scharfe gewesen ist, als wie in diesem Jahre. Man hat daher wohl allen Grund, zu behaupten, daß ein schlechter Dahlien- herbst, d. h. ein früher Frost, ein gutes Chrysanthemumgeschäft bedeutet, während ein langer Herbst mit einem langausgedehnien Dahlienflor, der unbedingt preiswürdigeren Dahlie als Herbstschnittblume die dominierende Stellung einräumt. In der Hauptsache stellte ich in der Vereinssitzung eigene Ein- führungen aus, die zumeist Tölkhaussche Züchtungen sind. Wenn ich auch nicht gerade behaupten will, daß die Tölkhausschen Züchtungen die alleın besten deutscher Dahlienzucht darstellen, so ist doch kein Zweifel darüber, daß der Liebhaber Tölkhaus bis heute der erfolgreichste deutsche Dahlien- züchter gewesen ist und daß, wie derselbe selbst in der Sitzung der Deutschen Dahliengesellschaft im September in Berlin erklärte, sein Sämlings- jahrgang 1904 bisher der glänzendste gewesen ist. 626 Zeitgemälse Dahlienplauderei. Aus diesem Jahrgange, welcher sich erst nach Jahren erschöpfen wird, da man ja bekanntlich nicht zu viel auf einmal herausgeben kann, resultieren hauptsächlich meine diesjährig gebrachten Neuheiten. Es sind folgende: Johannisfeuer. Eine verbesserte feinstrahlige, dunklerfarbene „Alt- Heidelberg“ darstellend. Roland von Berlin. Eine der allerbesten im roten Farbgebiete, mit zinnoberfarbenen, edlen spitzgedrehten Blumen, welche auf außer- ordentlich langen Stielen in schönster Haltung über der Pflanze stehen. Ferner wäre zu nennen Ritter Blaubart, die einen besonderen Wert als Dekorationssorte besitzt, rein violettpurpur gefärbt und insofern auch einen großen Schnittwert darstellt, als die Blumen in ihrer Herbst- färbung, wo bekanntlich alle Farbtöne etwas erblassen, einen prächtigen lichtwirkenden reinvioletten Ton besitzen. Helene, die ich schon in meiner ersten Publikation als die reich- blühendste aller rosaen Edeldahlien bezeichnete ist im Gegensatz zu „Ritter Blaubart“ eine wertvolle Sommerschnittblume, da sie bei schönem und warmem Wetter eine köstliche zartrosa Färbung besitzt, welche nach der Mitte zu leicht in cr&me übergeht. Sie ist geradezu ein Millionär im Blühen, hat aber, wenn ich so sagen soll, den Fehler, bei kühlem Herbst- wetter etwas sehr zu verblassen, so daß dann die Blumen eine zartfleisch- farbene 'Tönung annehmen. Weil wir in weißen Edeldahlien noch immer einen gewissen Mangel besitzen, so bezeichne ich Alabaster für eine sehr wertvolle Züchtung, da sie ähnlich ist mit meiner „Lotte Kohlmannslehner“, die ja bekanntlich eine der bedeutendsten weißen Schnittsorten geworden ist, nur ist sie in der Färbung reinweiß, sehr spitz und feinstrahlig, während „Lotte“ einen cr&mefarbenen Ton besitz. Wenn auch die Haltung der Blume von Alabaster etwas zu wünschen übrig läßt, namentlich was den Stiel angeht, so hat das für Dahlien zum Massenschnitt, das brauche ich wohl nicht weiter auszuführen, nichts zu sagen, da im Gegenteil hängende Blumen viel leichter Sturm und Wetter aushalten, ohne beschädigt zu werden. In der Haltung der vorgenannten Züchtung ähnlich, ist Schwan von geradezu rießiger Blütengröße und von reinstem Weiß in ihren Blüten mit grünlicher Grundtönung im Innern. Ich glaube dieser Züchtung, die den Fehler hat, sich etwas schwer zu vermehren, eine große Bedeutung als Schnittblume für großstädtische Binderei, wo man große Blüten bevorzugt, für die Zukunft prophezeien zu können. Aschenbrödel, welche spatelförmig auslaufende Petalen besitzt, ähnelt in ihrer Blütenhaltung der „Strahlenkrone“ d. h., sie wirft die leicht am Stiele sich überneigenden Blüten aus der ganzen Pflanze heraus, trägt sich aber geschnitten recht gut in der Blüte. Die Farbe wäre als orange- rosa mit feinen gelblichen Blütenspitzen und gelblichem Zentrum zu be- zeichnen. Diese Züchtung hat sich überall viele Freunde erworben, so daß ich sie zu den besten des Jahrganges zähle. Herzeloide, mit einer lieblichen zartchamoirosa Färbung sehr fein- strahlig und besonders in den Sommer- und Frühherbstblumen von wirk- licher Schönheit. Sie kann es hinsichtlich der Feinheit des Baues mit den allerbesten englischen Züchtungen aufnehmen. Zeitgemälse Dahlienplauderei. 627 Goldfasan besitzt, wie die beiden vorgenannten Züchtungen „Jugend“- Form d. h. sie hat auch spatelförmig abgestumpfte Blütenblättchen und einen sehr leuchtenden Aprikosenton mit feinem violetten Schimmer in ihrer Blütenfärbung. Bei dieser Sorte wäre die vorzügliche Haltung und Halt- barkeit der Blüten besonders hervorzuheben. Elsaß, eine Elsässer Züchtung, die ich ankaufte, bringt Schaublumen ersten Ranges von außerordentlicher Größe in einer schönen scharlach- farbenen Nuance und hat sich viele Freunde erworben. Ich komme nunmehr auf die „Serpentina“-Klasse, von welcher ich als Vorläufer vor einigen Jahren „Serpentina“ herausgab, die ja zu den Lieblingen aller Dahlienfreunde zählt, und hinsichtlich reichen Blühens interessanter verschiedentlicher Färbungen, die an einer Pflanze vor- kommen, tatsächlich im Edeldahliengebiete etwas Neues und etwas Be- sonderes darstellt. Aus dieser „Serpentina* bezw. einer Schwesterzüchtung der Serpentina, die wegen mangelnder Füllung seinerzeit nicht in den Handel kam, sind Folgezüchtungen entstanden, die ich, weil sie in einer Pflanze variable Färbungen hervorbringen, in die „Serpentina“-Klasse ein- gereiht habe. Ich mache besonders auf die große Wirkung dieser Züchtungen als Gartenschmuckpflanzen, ebenso als langstielige Schnittblumen für Vasendekoration, aufmerksam: Amorette ist am schönsten in ihren Sommerblüten, weil sie dann sowohl reinweiß gefärbte, zartfleischfarbene bis ins reinrosa hinübergehende Blüten bringt. Im Herbstflor hat diese Züchtung, ehrlich gesagt, ihre Mängel. Schlaraffia ist ein unerschöpflicher Blüher bis zum Frost hin und bringt prächtig gezeichnete Blumen in allen Nuancen von zartfleischfarben bis purpurrosa und bis dunkelpurpur hinübergehend, während Prinz Karneval zuweilen crömfarbene, fein weinrot gebänderte, bis rein ziegel- rot gefärbte Blüten besitzt. Marokko stellt in Färbung etwas ganz Apartes dar. Die Blüten sind auf apfelblütenfarbenem Grund purpur schattiert, während die Blüten- mitte mehr oder weniger in samtig dunkelpurpur, bis fast schwarzpurpur übergeht. Ich bemerke, daß „Marokko“ als junge Pflanze etwas empfind- lich ist, daß sie aber aus der Knolle gezogen, im Wachstum vollauf befriedigt. Kobold, eine sehr wüchsige Sorte, hat Blumen mit einer weichen Terrakottafärbung und cr&mfarbener Mitte. Oft aber sind die Blumen zart- rosa mit orangefarbenen Streifen versehen, oft weiß mit gelb. Ich bin überzeugt, daß die eigenartig kontrastierenden Färbungen, die die Pflanze in ihren verschiedenen Blumen besitzt, dieser Züchtung viele Liebhaber bringen wird. Den Reigen der „Serpentina“-Klasse beschließt Wunderkind eine sowohl bei mir, als auch bei der Firma Otto Mann entstandene Sport- züchtung von der „Serpentina“, welche chamoisgelbe, nach den Spitzen zu duftig ametystübergossene Blüten besitzt, aber auch ab und zu, oder besser gesagt, selten, fleischfarbene, fein gelb schimmernde Blumen hervorbringt. Sie ist von allen Serpentinadahlien eine der allerschönsten Züchtungen. Die Hoffnung, die ich im Vorjahre in meine Seerosendahlie Havel 628 Zeitgemälse Dahlienplauderei. setzte, haben sich in diesem Jahre erfüllt. Alle Dahlienliebhaber waren einig im Urteile, das bewies auch unsere Berliner Dahlienausstellung, daß „Havel“ eine Form- und Farbenschönheit allerersten Ranges bedeutet. Sie hat absolute Seerosenform und ist darin noch vollendeter im Ausbau als die erste wasserrosenförmige Dahlie „Nymphaea“, die ich im Jahre 1903 dem Handel übergab. Ideal schön im Wuchs, ragen die Blütenstiele weit über die Pflanze hinweg und hat aus Grund dieser vorzüglichen Eigen- schaften meine „Havel“ nicht nur den Wert einer schönen Gartenschmuck- pflanze, sondern sie gehört auch zu den besten langstieligen, für Schnitt hervorragend geeigneten Sorten. Um nun nicht allzusehr von meinen eigenen Einführungen zu sprechen, war es mir interessant, von einer Pariserin, d. h. einer Kollegin vom Fach, welche meine Dahlienkulturen besichtigte, zu erfahren, daß der Pariser Geschmack in diesem Jahre besonders die violetten Tönungen bevorzugte. Da es nicht ausgeschlossen ist, daß unsere deutschen Blumenkünstler die Pariser Mode nachahmen werden, so möchte ich hierbei als beste violett und violettpurpurfarbene Dahlien außer vorgenannter Ritter Blaubart, Libelle heliotropviolett und Palästina in rein veilchenblauer Färbung empfehlen. Ich habe auch noch eine prachtvolle violettfarbene und sehr feinstrahlige Dahlie in Vorarbeit, doch über das, was man noch nicht handelsfertig hat, soll man ja im voraus nicht plaudern. Ich stehe hinsichtlich anderer Dahlienzüchtungen auf einem etwas stark nationalen Standpunkte, so daß ich mich englischer Züchtungen erst dann annehme, wenn ich mich nach verschiedentlicher Beobachtung von ihrem Werte überzeugt habe. Aber ich muß gestehen, daß die vorjährige Eifektive, chamoisgelb mit feiner Heliotropmitte zu den besten Dahlien- züchtungen gehört, die wir bis heute besitzen. Es ist eine Blume, die in jedem Arrangement ihre Wirkung erzeugt, und da die Blüten nicht sehr groß werden, ist „Effektiv“ eine Schmuckblume für feine Tafeldekoration, wie wir sie uns kaum besser denken können. Hinsichtlich ihrer Reich- blütigkeit gehört „Effektiv“ zu den allerwertvollsten Züchtungen, die wir bis heute besitzen. Meine Mikado, die ich als Chrysanthemumdahlie bezeichne, hat in diesem Jahre weniger ım Blühen befriedigt, als wie im vorigen nassen Sommer, sie verlangt also reichliche Wassergabe, lohnt dann aber in ihren herrlichen, absolut chrysanthemumähnlichen Schaublüten mit langen Stielen die aufgewendete Mühe. Um nun auch mal auf einige Züchtungen Frankreichs einzugehen, empfehle ich Jeanne Charmet in ihrer riesenhaften Hybridform mit außerordentlich langen starken Stielen mit zartrosig-fliederfarbenen Blüten jedem, der Dahlien zum Schnitt gebraucht. Natürlich hat die Züchtung auch einen besonderen Liebhaberwert. Eine Schwesterzüchtung von „Jeanne Charmet“ ist Mad. Keller eben- falls riesenblumig, welche auf gelblichem Grunde leuchtend rosalila ge- flammt ist und besonders in der späteren Herbstfärbung eine Farbenschönheit. ersten Ranges bedeutet. Eine der größten Handelssorten in bezug: auf praktische Schnitt- verwendbarkeit und in ihrer einzig schönen rosaen Färbung: wird auf Jahre Über Cyclamen Pseudo-graecum. 629 hinaus Pink Pearl sein und wenngleich schon ziemliche Bestände dieser Schönsten aller rosaen Edeldahlien überall vorhanden sind, habe ich zu meiner Freude gesehen, daß selbst die billigste Konkurrenz bei dieser Züchtung noch ziemlichen Preis hält. Indem ich noch ferner als wertvolle letztjährige Züchtungen Alt- Heidelberg brillantscharlachorange, Uoronation eine der wertvollsten Dekorationsdahlien, scharlachrot, Dainty, eine wundervolle Mischfarbe aus rosa und gelb, Florence M. Stredwick, elfenbeinweiß mit tiefgebauten edlen Blumen, welche mit feinen Schlitzblättchen geziert sind (Altmeister Kotte nennt das Sauerkohlfüllung), ferner auch die Crass’schen Züchtungen Gretchen reinweiß und Friede, ebenfalls reinweiß, als sehr bemerkens- werte Erscheinungen am Dahlienhimmel anführe, behalte ich mir vor, in einer der nächsten Nummern der „Gartenflora“ über meine Neueinfüh- rungen 1907 zu berichten, und meine Beobachtungen, über die holländischen Riesen- oder Paeoniendahlien mitzuteilen. Über Cyclamen Pseudo-graecum. Von Friedrich Hildebrand. Wenn Arten einer Pflanzengattung einander sekr ähnlich sind und dabei an verschiedenen Orten wachsen, so kann man leicht dahin kommen, sie für eine und dieselbe Art zu halten, indem man sie nicht zur ge- naueren Vergleichung in lebendem Zustande beieinander hat. Wenn letzteres hingegen durch Kultur der beiden Arten an einem und dem- selben Ort ermöglicht wird, so sieht man dann doch, daß sie verschieden sind, ohne daß man sogleich sagen kann, wodurch sie sich voneinander unterscheiden. Es ist oft nur das allgemeine Aussehen, ein verschiedener, undefinierbarer Habitus, welcher sie voneinander unterscheiden läßt. Wenn man sie aber dann näher auf geringfügig erscheinende Einzelheiten unter- sucht, so findet man ganz charakteristische Merkmale, welche manchmal erst nur mit der Lupe oder dem Mikroskop zu erkennen sind, welche zeigen, daß hier wirklich zwei verschiedene Spezies vorliegen. So ist es denn auch mit Uyclamen graecum und einer auf Kandıa wachsenden Uyclamenart gegangen, für welche letztere, da sie früher mit Cyclamen graecum verwechselt wurde, der Name Cyclamen Pseudo-graecum der geeignetste sein dürfte, und ich will nunmehr diese auf Kandıa das Uyclamen graecum vertretende Art — denn das eigentliche Uyclamen graecum kommt dort allem Anschein nach gar nicht vor — näher be- schreiben, gestützt auf Untersuchungen, welche ich an lebenden Pfianzen machen konnte. Dieselben erhielt ich in diesem Frühjahr unter der Bezeichnung „weißblütiges Cyclamen“ in 74 Knollen durch Herrn Professor Miliarakıs aus Athen, welcher mir dieselben aus Kandia besorgt hatte, wo sie bei dem Dorfe Palaeoloni in der Nähe von Apokoronas gesammelt worden waren: Ungeachtet an diesen Knollen überall die Wurzeln und die Blatt- sproße abgeschnitten waren, brachten es doch 5 von ihnen im Herbst zum Blühen, die meisten trieben allerdings nur Blätter, aber die 5 blühenden 630 Über Cyclamen Pseudo-graecum. Exemplare dürften bei der Gleichheit ihrer Blüten, zusammengenommen mit den anderen, sehr zahlreichen, nur blattbildenden vollständig genügen, um die Charaktere dieser sehr interessanten Cyclamenart zu geben. Die Knollen zeigen in ihrer Form nichts Charakteristisches wegen der großen Verschiedenheit dieser Form, welche vielleicht von dem Alter der Knollen und von dem Ort, wo sie gewachsen sind, herrührt: die einen sind mehr oder weniger kugelig, andere mehr plattgedrückt mit unregel- mässigen Umrissen und haben einen Durchmesser bis zu 12 Zentimeter; an einigen finden sich dicke längliche Auswüchse. An allen ist die Ober- fläche korkiger Natur. Die Wurzeln entspringen bei den jüngeren Knollen aus der Mitte der Unterseite, bei den älteren aus verschiedenen Stellen dieser Unterseite, niemals im Umkreise oder aus dem oberen Teile der Knolle. Sie sind zum Teil, aber nicht so stark, wie bei Cyclamen graecum, fleischig verdickt. Diese verschieden starke Verdickung scheint davon abzuhängen, ob die Pflanzen feucht oder trocken gehalten worden sind, ın- dem sie hauptsächlich nur bei großer Trockenheit, wie dies die Wurzeln verschiedener ÖOxalisarten tun, sich zu fleischigen Wasserspeichern aus- bilden. Die Blätter, deren Stiele eine Strecke im Boden entlang kriechen, zeigen nun nicht so sehr in ihrer Form, wie in der Färbung ihrer Ober- seite eine große Verschiedenheit. Die allgemeine Gestalt ist eine ver- kehrt herzförmige; die beiden Lappen greifen nie übereinander, sondern sind immer mehr oder weniger weit voneinander entfernt. Die Spitze ist verschieden lang zulaufend, manchmal mehr oder weniger abgerundet. Der Rand hat eine gerade fortlaufende Linie von Knorpelzähnen, nur selten springen einige Stellen des Randes zahnartig vor. Die Oberseite hat meist silberige Adern und eine Zone von Silberflecken auf freudig grünem Grunde, welcher viel dunkler ist, als bei Uyclamen graecum; es kommen aber auch Fälle vor, wo die silbrigen Adern sehr wenig aus- geprägt sind, bei anderen Individuen treten sie dann wieder um so stärker hervor. Ein Silberspiegel fand sich nirgends. Die Unterseite der Blätter ist immer dunkelkarmin gefärbt. Die meisten haben bei 45 cm Länge eine Breite von 54 cm — die kleinsten sind etwa 23 cm lang und ebenso breit — während sie bei dem verwandten Cyclamen Miliarakisii bedeutend größer sind, nämlich etwa 60 cm lang und breit, und noch größer die von Uyclamen graecum, wo einige bei 70 cm Länge eine Breite von 90 cm haben. Das Erscheinen der Blüten beginnt im Herbst kurz vor Entfaltung der ersten Blätter und dauert eine Zeitlang fort, bis die ersten Blätter fast ganz ausgebildet sind, so daß hierin die Art dem Cyclamen graecum, Miliarakisii und namentlich auch dem Cyclamen neapolitanum gleicht. Die Stiele der Blüten kriechen wie bei den meisten Üyclamenarten ein Stück im Erdboden entlang, ehe sie über demselben erscheinen. Die 5 Kelchblätter sind länglich lanzettlich, am Rande schwach gebuchtet und von einem einzigen Mittelnerv durchzogen, welcher Seitennerven trägt, manchmal ist an jeder Seite des Mittelnerves noch ein weiterer. Die Blumenkronröhre ist kugelig länglich, außen rosa gefärbt; die Blumenkronzipfel eiförmig lanzettlich, an der Spitze mehr oder weniger abgerundet, im erwachsenen Über Cyclamen Pseudo-graecum. 631 Zustand etwa 22 mm lang und 9 mm breit, also kleiner und verhältnis- mäßig nicht so breit, wie bei Cyclamen graecum und Miliarakisi. An ihrer Basis haben sie, wie bei diesen, Öhrchen, wie sie auch für Cyclamen afrıcanum, neapolıtanum, Rohlfsianum und cyprium charakteristisch sind. Namentlich bemerkenswert ist aber gegenüber Cyclamen graecum und Miliarakisii die allgemeine Farbe der Blumenkronzipfel hier bei Cyclamen Pseudo-graecum, welche, wenn auch nicht ganz rein weiß, so doch be- deutend heller rosa gefärbt sind, als bei jenen Arten. Bei allen 5 beob- achteten Exemplaren waren sie ganz gleich gefärbt, was namentlich in- sofern interessant ist, als bei den Blüten von Uyclamen graecum eine große Verschiedenheit in der Intensität des Rosa sich zeigt. Die Färbung der Zipfelbasis und des Inneren der Blumenkronröhre ist derjenigen von Cyclamen graecum und Miliarakisii ungefähr gleich, tritt aber gegen die fast weiße Farbe des Hauptteiles der Zipfel hier mehr hervor. Sie besteht in einem dunkelkarminroten Fleck, welcher mit zwei nach oben ver- schwimmenden Teilen, getrennt durch einen hellen Streifen, allmählich in das Hellrosa der Zipfel übergeht, und in einem breiten dunkelkarminroten, am Anfange der Blumenkronröhre gelegenen Fleck, von welchem aus in die Röhre drei feine Streifen hinunter laufen. Diese Merkmale der Blüten weichen also hauptsächlich nur in der fast weißen Farbe der Blumenkronzipfel von den nächsten Verwandten, Cyclamen graecum und Miliarakisii ab. Anders verhält es sich aber mit den Staubgefäßen, und in diesen zeigt sich namentlich ein höchst inter- essantes Beispiel dafür, daß Arten, welche dem aufmerksamen Beobachter nur im allgemeinen Habitus Verschiedenheiten zeigen, in einem ganz un- wesentlich erscheinenden Punkte sehr auffallend sich voneinander unter- scheiden. Bei Cyclamen Pseudo-graecum sind nämlich die Staubgefäße mit einem Filament versehen, welches etwa 1 mm Länge erreicht, während dieses bei Uyclamen Miliarakisii bedeutend kürzer und namentlich bei Uyclamen graecum fast gleich Null ist. Weiter haben diese Antheren eine länglich dreieckige Gestalt und sind oben zugespitzt, während sie bei Cyclamen graecum zwar auch zugespitzt, aber viel mehr ın die Länge ge- zogen sind, bei Uyclamen Miliarakisiı sind sie mittellang und an der Spitze abgerundet. Ferner sind die Warzen auf der Außenseite der Antheren von Üyclamen Pseudo-graecum nur sehr wenig vorstehend, weiter stehen sie bei Üyclamen Miliarakisii vor und am weitesten bei Cyclamen graecum. An diesen ganz unwesentlich erscheinenden, aber sehr charakteristischen Merkmalen der Staubgefäße kann man die genannten drei Cyclamenarten sehr gut und leicht voneinander unterscheiden, und sıe zeigen auch namentlich, daß Cyclamen Miliarakisii — welches übrigens wegen seiner prachtvollen Blätter in die Gartenkultur Eingang finden sollte — wirklich als eine, wenn auch mit Uyclamen graecum sehr nahe verwandte Spezies anzusehen ist. Die Griffel stehen bei allen drei Arten kaum aus dem Blumenkron- schlunde hervor und tragen an ihrer Spitze eine Narbenhöhlung. Die Fruchtstiele von CUyclamen Pseudon-graecum und ebenso von Uyclamen graecum und Miliarakisii rollen sich nicht, wie bei den anderen Oyclamen- arten (mit Ausnahme von CUyclamen persicum), in. einer einzigen, gleich- 632 Über Cyclamen Pseudo-graecum. läufigen, dicht unter dem Ansatz der Frucht beginnenden Spirale auf, sondern das Ende des Stieles bleibt gerade, und der untere Teil desselben rollt sich in zwei verschiedenen Richtungen, beide durch einen toten Punkt getrennt, auf, wodurch die Frucht nie von den letzten Windungen des Stieles, wie bei den übrigen Uyclamenarten — ausgenommen Üyclamen persicum — eingerollt, sondern mit ihrer unteren Seite dem Boden auf- gedrückt wird. Ob die Frucht von Cyclamen Pseudo-graecum so groß und schwarz, wie bei Oyclamen graecum und Miliarakisii ist, läßt sich noch nicht sagen, da die angesetzten Früchte noch nicht ausgewachsen sind, wahrscheinlich werden sie aber, nach dem ganzen Habitus der Pflanze zu urteilen, nicht so groß sein, wie bei jenen beiden Arten. Nach dieser längeren Beschreibung des CUyclamen Pseudo-graecum, lassen sich dessen Charaktere folgendermaßen zusammenfassen: Knolle kugelig bis unregelmäßig plattgedrückt, mit korkiger Oberfläche. Wurzeln aus der Mitte der Knollenunterseite, Blätter im Herbst, mit und nach den ersten Blüten, ihre Spreitzen verkehrt herzförmig mit Knorpelrand. Ober- seite mit verschiedener Silberzeichnung. Blüten von September ab, ihre Stiele kriechend. Kelchblätter länglich lanzettlich, am Rande schwach ge- buchtet, ein Mittelnerv mit seitlichen Verzweigungen. Blumenkronröhre länglich-kugelig, außen rosa; Blumenkronzipfel eiförmig-lanzettlich, mit Öhrchenbildung an Basis, sehr hellrosa, fast weiß, am Grunde mit karminrotem Fleck, welcher mit zwei verschwimmenden Spitzen in das Weiß der Zipfel übergeht, in die Blumenkronröhre mit drei karminroten Streifen. Filamente etwa Imm lang, Antheren länglich dreieckig, scharf zugespitzt, Warzen schwach gewölbt. Griffel mit dem Schlunde der Blumenkrone abschließend. Fruchtstiele nach zwei Seiten hin in ver- schiedener Richtung spiralig gedreht, am Ende nicht, daher Kapsel frei- liegend. — Vaterland: Kandia; bei Apokoronas; wahrscheinlich auch an allen anderen Orten von Kandia, von denen das dortige Vorkommen von Cyclamen graecum angegeben wird. . Daß wirklich eine Verwechselung des CUyclamen Pseudo-graecum mit Uyclamen graecum vorgefallen ist, zeigt am deutlichsten der Umstand, daß Haläcsy in seinem Uonspectus Florae Graecae III S. 9 unter den Standorten von Uyclamen graecum auch Apokoronas auf Kandia angibt, von welchem Orte meine Exemplare von Uyclamen Pseudo-graecum stammen. Bei der großen Ähnlichkeit, welche dieses mit Cyclamen graecum besitzt, hat man es für letzteres gehalten. Solche Verwechselungen sind oft in der Gattung Uyclamen vorgekommen, teils sind dieselben schon aufgedeckt, in manchen anderen Fällen wird dies wohl durch eingehendere Beobachtungen, nament- lich an lebendem Material gelingen. Der Grund, daß ich in dieser Zeitschrift auf das Oyclamen Pseudo- graecum aufmerksam mache, liegt hauptsächlich darin, daß ich es nicht für ausgeschlossen halte, daß in demselben eine Art gefunden sei, welche für unsere Gärten von Wert werden kann; namentlich sind die Blätter in ıhren Zeichnungen sehr schön, und vor allen Dingen scheint die Art sehr blüh- willig und auch leicht kultivierbar zu sein, da die Pflanzen, nachdem ihre Knollen aller Wurzeln- und Blatttriebe beraubt waren; es zum Teil schon in der ersten Vegetationsperiode zum Blühen gebracht haben. Ob die Pflanze Regierungsbaumeister Otto Stahn für den architektonischen Teil. Mit 269 Abbildungen und 8 farbigen Tafeln sowie zwei Plänen. Preis gebunden 12 Mark. Seitdem in den weitesten Kreisen die Forderung nach künstlerischer Ausgestaltung der alltäglichen Umgebung sich geltend gemacht und Wohnungs- und Wohnkunst ihr eigenes künstlerisches Gepräge erhalten hat, gilt es auch nicht mehr für gleichgültig, wie der Garten gestaltet wird. Im Gegensatz zu der Gedankenlosigkeit, welche in der Garten- gestaltung zu Sinnwidrigkeiten führte, fordern wir jetzt auch für den Garten natürliche Logik, gesundes Empfinden, auf naturwissenschaftlicher Grundlage aufgebaute Steigerung der Natur zur Kunst. Willy Lange ist seit Jahren als Gartenkünstler und Lehrer an der Königlichen Gärtner- lehranstalt zu Dahlem an der Arbeit, diese Forderungen für den Garten zu verwirklichen. Auf dem bewährten Alten baut er Neues auf; das Neue aber wurzelt ihm in der ge- samten Lebens- und Kunstentwicklung unserer Zeit. Viele Abschnitte des Buches werden überhaupt zum ersten Male in die Gartenliteratur eingeführt: so der Bauerngarten, die Pflanzungsweise auf Grund des natürlichen Zusammenlebens der Gewächse mit künstlerischer Steigerung. Die Pflanzungslisten werden das Buch jedem Landschaftsgärtner, der den Forderungen der gebildeten Gartenfreunde gerecht werden will, unentbehrlich machen; dem Gartenfreund selbst zeigen sie, was er im Garten pflanzen kann, um seine Freude zu erhöhen. Der Handelsgärtner wird aus diesem Buche bald eine Bewegung hervorgehen sehen, die den Bedarf an Pflanzen bedeutend vergrößert, so daß eine Förderung des gesamten Gartenbaues von ihm zu er- warten ist. Seine reichen Erfah- rungen sind in diesem Buche zu einem einheitlichen Werke gereift. Unter Berücksichtigung der praktisch und künstlerisch be- stimmenden Gesichtspunkte sind für alle Gestaltungsmöglichkeiten des Gartens Grundsätze aufge- stellt, ohne im einzelnen zur Schablone zu führen. Auch die Architektur spricht ein gewichtiges Wort im Garten. Deshalb ver- leiht die Mitwirkung des vor- züglich im Villenbau beschäftigten Otto Stahn für den architek- tonischen Teil dem Buche be- sonderen Wert. Dem Bedürfnis nach rascher Belehrung durch An- =] schauung kommen Hunderte von : — u =Abbildungen;-darunter-8-farbige Ein blumiger Weg, gerade, als „‚Menschenwerk‘‘ mitten durch einen Tafeln, die als Motive im Garten Nalureaftentnhreug, unmittelbar benutzt werden können, entgegen. Der Gärtner wird in diesem Buche eine Fülle von künstlerischer und praktischer Anregung und Belehrung finden; der Gartenfreund, der damit beschäftigt ist, seinen Garten anzulegen, viele Aufschlüsse und Winke, die berufen sind, ihm über seine eigenen Wünsche Klarheit zu verschaffen und Haus und Garten miteinander in Einklang zu bringen. Auch dem Architekten sei dieses Werk empfohlen; hat er doch ein künstlerisches und praktisches Interesse daran, das von ihm ge- baute Werk mit dem passenden Gartenrahmen in Einklang gebracht zu sehen. VıENy. Architektonisch ausgebildete Bank und Tisch mit Vase als Abschluß eines geometrischen Gartenteiles. Der Unterzeichnete bejtellt aus dem Verlage von J. I. Weber in Leipzig: Expl. Gartengestaltung der Neuzeit. Uon Willy Lange und Otto Stahn. Preis gebunden I2 Mark. Blumenbinderei. Uon Willy Lange. 3 Mark. Botanik. Von Dr. E, Dennert. Zweite Auflage. 4 Mark. Dutgärtnerei. Uon Bermann Jäger. Sechite, vermehrte und verbeiferte Auflage von J. Weifelböft. 3 Mark. 2 Obstverwertung. Uon Johannes Wesselhöft. 3 Mark. Pflanzenmorpbologie, Vergleichende. Uon Dr. €. Dennert. 5 Mark. Rosenzucht. Uon Bermann Jäger. Zweite, verbefferte und vermehrte Auflage von P. Lampert. 2 Mark 50 Pf. Weinbau, Rebenkultur und Weinbereitung. Uon Friedrich Jakob Dochnahl, Dritte, vermehrte und verbefferte Auflage. 2 Mark 50 Pf. Ziergärtnerei. Uon Hermann Jäger. Sechite Auflage von J. Weffelhöft. 3 Mark 50 Pf. Zimmergartnerei. Uon M. Lebl. Zweite, umgearbeitete und vermehrte Auflage. 3 Mark. Betrag folgt gleichzeitig mit Poftanweifung — ilt durch Nachnahme zu erheben. Dichtgewünjchtes geil. durchftreichen. Ort und Datum: 5 Dame und Adreife: Aus „Gartengestaltung der Neuzeit“. Architektonischer Garten von Ludwig Winter in Bordighera. Aus „Gartengestaltung der Neuzeit“. Pflanzengenossenschait der Düne. Webers Illustrierte Handbücher über Gartenbau, Blumenzucht usw. Jeder Band ist in Leinwand gebunden. Blumenbinderei. _ Anleitung zur künstlerischen Zusammenstellung von Blumen und Pflanzen und zur Einrichtung und Führung einer Blumenhandlung von Willy Lange. Mit 3 Text und 25 Tafeln Abbildungen. 3 Mark. Botanik. Zweite Auflage, vollständig neu bearbeitet von Dr. E. Dennert. Mit 260 Ab- bildungen. 4 Mark. Nutzgärtnerei. Grundzüge des Gemüse- und Obstbaues von Hermann Jäger. Sechste, vermehrte und verbesserte Auflage, nach den neuesten Erfahrungen und Fertschritten umgearbeitet von J. Wesselhöft. Mit 75 Abbildungen. 3 Mark. Obstverwertung. Anleitung zur Behandlung und Aufbewahrung des frischen Obstes, zum Dörren, Einkochen, Einmachen sowie zur Wein-, Likör-, Branntwein- und Essigbereitung aus den verschiedensten Obst- und Beerenarten von J. Wesselhöft. Mit 45 Abbildungen. 3 Mark. Vergleichende Pflanzenmorphologie. von Dr. E. Dennert. Mit über 600 Einzelbildern in 506 Figuren. 5 Mark. Rosenzucht. Vollständige Anleitung über Zucht, Behandlung und Verwertung der Rosen im Lande und in Töpfen von Hermann Jäger. Zweite, verbesserte und vermehrte Auflage, bearbeitet von P. Lambert. Mit 70 Abbildungen. 2 Mark 50 Pf. Weinbau, Rebenkultur und Weinbereitung. Von Friedrich Jakob Dochnahl. Dritte, vermehrte und verbesserte Auflage. Mit einem Anhange: Die Kellerwirtschaft. Von A.v.Babo. Mit 55 Abbildungen. 2 Mark 50 Pf. Ziergärtnerei. Belehrung über Anlage, Ausschmückung und Unterhaltung der Gärten sowie über Blumenzucht von H. Jäger. Sechste Auflage, nach den neuesten Erfahrungen und Fortschritten umgearbeitet von J. Wesselhöft. Mit 104 Abbildungen. 3 Mark 50 Pf. Zimmergärtnerei. Von M. Lebl. Zweite, umgearbeitete und vermehrte Auflage. Mit 89 Abbildungen. 3 Mark. Verzeichnisse mit Inhaltsangabe jedes Bandes von Webers Illustrierten Handbüchern (über 260 Bände) stehen unentgeltlich zur Verfügung. Verlagsbuchhandlung von ].]. Weber in Leipzig. Graphische Kunstanstalten J. J. Weber, Leipzig. Über Cyclamen Pseudo-graecum. 633 bei uns winterhart ist, wie das Oyclamen neapolitanum, soll erst erprobt werden; in einem Kalthause des Freiburger botanischen Gartens gedeiht sie ausgezeichnet. Um die Auffindung neuer Uyclamenarten zu erleichtern füge ich hier noch einen Schlüssel für dıe bis dahin bekannten hinzu, welche sich seit meiner Cyclamenmonographie (1898) um 7!) vermehrt haben, nämlich: C. lbanoticum, Pseud-ibericum, hiemale, creticum, mirabile, Pseudo-graecum Miliarakisıı und verbinde hiermit die Bitte, mir Arten, welche etwa neu erscheinen sollten, wenn irgend möglich in lebenden Exemplaren zu über- senden, da sich die Gattung ÜUyclamen um so interessanter zeigt, je mehr man sich mit derselben beschäftigt. Bei Aufstellung dieses Schlüssels habe ich in erster Linie die leicht kenntlichen Merkmale, namentlich die der Blüten, berücksichtigt, aber dann noch bei den meisten Arten die hauptsächlich charakteristischen Merkmale hinzugefügt. A. Antherenkegel in der Blumenkronröhre eingeschlossen. I. Blumenkronzipfel an der Basis ohne Öhrchen. a) Blüten vor Entwickelung der neuen Blätter. 1. Die alten Blätter dann noch vorhanden. - Knollenoberfläche korkig, Blumenkrone karminrot = Ü. europaeum. 2. Die alten Blätter abgestorben, Blumenkronzipfel unbehaart, rosa, Knolle mit Büschelhaaren = Ü. cilicieum. Blumenkronzipfel auf der Oberseite behaart, rosa, Knollenoberfläche korkig = C. mirabile. b) Blüten nach Entwickelung der Blätter im Winter oder Frühling. 1. Fruchtstiel nicht aufgerollt, Blumenkrone weiß oder rosa mit en Schlunde, Knollenoberfläche korkig = C. persicum. . Fruchtstiele aufgerollt. = ale mit Büschelhaaren bedeckt. © Blumenkronzipfel länglich. «) Oberseite der Zipfel behaart, diese rosa = U. libanoticum. £) Oberseite der Zipfel unbehaart, Blumenkronzipfel leuchtend rot, Blätter freudig grün — C. repandum. Blumenkronzipfel weiß mit schmutzigroten Streifen, Blätter düstergrün, Antheren später spreitzend = 0. balearicum. Blumenkronzipfel weiß, manchmal an Spitze rosa, nie gestreift, Blätter düstergrün. Antheren nicht spreitzend — Ü. creticum. © © Blumenkronzipfel eiförmig-rundlich, Grundfarbe karmin. Blätter länglich, schwach zugespitzt mit Silberzone = C. ibericum. 7 Tr Blätter nierenförmig rundlich . ohne Silberzone = C. Coum. .. mit Silberzone. Blumenkronzipfel an Basis mit abgerundetem Fleck, Blätter sehr klein = C. alpinum. Blumenkronzipfel an Basis mit dreispitzigem Fleck = Ü. hiemale. !) Cyclamen Mindlerii Heldr. ist hier nicht mitgerechnet, da sie noch nicht hin- länglich bekannt ist und als Art fraglich hingestellt wird. 634 Bericht über die Kulturversuche in Blankenburg. * = Knolle mit Korkoberfläche, Blätter am Rande unregelmäßig ge- zähnt. Blumenkronzipfel an Basis mit sehr dunkel karminrotem Fleck — Ü. Pseud-ibericum. II. Blumenkronzipfel an der Basis mit Öhrchen,!) überall die ersten Blüten mit den ersten Blättern im Herbst erscheinend, Knolle mit Kork- oberfläche, Fruchtstiel aufgerollt. a) Zipfel der Blumenkrone oberseits behaart, weiß, an Basis mit Tförmigem, karminrotem Fleck, Blätter unregelmäßig gebuchtet = C. eyprium, b) Zipfel der Blumenkrone unbehaart. 1. Knolle nur unterseits aus der Mitte bewurzelt. Filamente sehr kurz, Antheren lang, zugespitzt, Blumenkronzipfel rosa, Sprosse verlängert = 0. graecum. Filamente kurz, Antheren lang, an der Spitze abgerundet, Blumen- kronzipfel dunkelrosa = 0. Miliarakisii. Filamente lang, Antheren länglich dreieckig, scharf zugespitzt, Haupt- teil der Blumenkronzipfel sehr hellrosa, fast weiß = C. Pseudo-graecum. 2. Knolle am unteren Teil ganz wurzellos, Blumenkronzipfel rosa — (Ü. neapolitanum. 3. Knolle überall bewurzelt, Blumenkronzipfel rosa — U. africanum. B. Antherenkegel aus der Blumenkronröhre vorragend. Knolle mit Korkoberfläche, Blüten im Herbst, Blumenkronzipfel rosa an Basis mit Öhrchen — C. Rohlfsianum. Aus den Ausschüssen des V.z.B.d. G. Bericht über die Kulturversuche im | Selbst der Landwirtschaft möchte ich a a = a > diese Sorte zum Anbau empfehlen. . 2. B. d. G. in den preufsischen : . 7 iani Staaten auf den Rieselfeldern der Stadt | |, a a on ie i ee nn 5 Berlin in Blankenburg ausgeführt „ RE : : Blätter als Salat genossen, werden in wurden. Ä ? Erstattet von Joseph Klar-Berlin. Frankreich und Italien 98 sehr bev or- Schlufs) zugt. Die Wurzeln werden schicht- 6 weise in dunkle Keller eingeschlagen, An Gemüseneuheiten kommen in Be- | so dafs das Kopfende frei zu liegen tracht: Kopfsalat, grolser Pariser kommt. Die gebleichten Blätter, welche rotgefleckter. Dieser Salat gehört zu dann wohl nicht mehr so bitter sind, den bekannten Eissalaten, welche in den geben den Salat. Die Pflanzen wurden letzten Jahren mehrfach dem Handel | 40 cm hoch und waren grün und braun. übergeben wurden. Ein einziger Kopf Krupbohne,Wachs-,Zucker-,Per|-. ist ausreichend für eine Familie, denn | Die kleinen blafsgelben Hülsen waren ein solcher wog ?/, Kilo oder 1!/, Pfund. | ziemlich zahlreich vertreten, wir zählten Derselbe ist äulserst zart und der grölste | deren 20 und mehr an einer Pflanze. mir bis jetzt bekannt gewordene Salat. Eine gleiche Bohne zu Salatzwecken ge- Die Köpfe waren, wie angedeutet, rot- | eignet, wie diese, existiert noch nicht und gefleckt und von schöner gelber Farbe. | dürfte sich sicher sehr bald einbürgern. !) Zu dieser Abteilung gehört auch eine Öyclamenart, welche ich, aus Aegina stammend, erhielt und einstweilen Oyclamen aegineticum nennen will, aber noch nicht näher beschreiben kann; wahrscheinlich auch das mir von W. Siche aus Kleinasien zu- gesandte Cyclamen maritimum, welches dort am Meeresgestade wächst, im Freiburger botanischen Garten aber noch nicht geblüht hat. Bericht über die Kulturversuche in Blankenburg. 635 Krupbohne Thuringia, Zucker, Butter-, Brech-. Die Bohnen sind lang, fast so wie die der Hinrichsriesen, von welcher sie auch eine Kreuzung sein soll. Sie gehört zu den späten Sorten, nur ist die Reifezeit sehr unregelmälsig. Die Thuringia ist weilssamig. Krupbohne, Zwerg- „Intestin“, Scheint sehr empfindlich gegen die Un- bilden der Witterung zu sein. Schoten mittelgro/s bei reichem Behang. Die Bohne ist schmal und schokoladenfarbig. Krupbohne, Incomparable oder grüne ÜUnvergleichliche. Noch empfindlicher als vorhergehende mit weilsem Samen, der auch schmal ist, indes ergiebig. Es ist ja möglich, dafs solche neuen Kreuzungen in Bohnen überhaupt in der ersten Zeit empfind- licher sind, namentlich wenn diese aus wärmeren Ländern kommen. Markerbse „Zwerg ohne Glei- chen“. Die Pflanzen liegen scheinbar auf der Erde, so niedrig bleiben sie und bringen ihre Taschen etwas früher als „Wunder von Amerika“. Durch die s. Z. herrschende Dürre konnte dies nicht recht festgestellt werden; da die Saat zu unregelmälsig aufging bei beiden Arten. Vielleicht verdrängt „ohne Gleichen“ noch die „Wunder von Amerika“, welche nächst der Pahl-Erbse de grace die beste und früheste Krup- erbse ist. Mit der Daisy-Markerbse ist doch hier nicht zu rechnen, da sie 30 cm, also höher wird als die genannten. Der Samen ist grün und runzlich. Tomate, Johannisfeuer. Soll die allerfrüheste verbesserte Geisenheimer sein, die ich nicht kenne. Vielleicht folgt nun im kommenden Jahre die ganz allerfrüheste! — Wer soll schliefslich die Sorten alle beherrschen, die alljährlich neu in Handel kommen. Die Johannis- feuer wurde zu gleicher Zeit neben- einander mit der bekannten Ficarazzi- tomate angepflanzt. Einen Unterschied in Reife fand ich nicht, hingegen weicht die neue von der älteren Sorte dadurch ab, dafs sie grölsere Einkerbungen in der Frucht hat als Ficarazzi, wodurch die Tomate weniger meinen Beifall fand. Eine Tomate mufs rund und voll sein, falls sie den Markt beherrschen soll. An Tragbarkeit gleich, ist unser Neu- ling feuer- und granatrot in Farbe. Tomate,„Riesenbirne“.DerFranzose sagt „pomme d’amour“ und kennt hiermit seinen Liebesapfel. Hier also eine poire d’amour oder Liebesbirne, Am kräftigeren Wuchs und Blatt sehr bald zu erkennen, zeitigt die Pflanze schöne rote, birnenförmige Früchte die mehr flachgedrückt sind. Die Birnen werden über 12 cm lang und sind eigenartig. Wenn diese Kreuzung auch nicht zu den frühreifenden zählt, so dürften die Pflanzen doch wiederstands- fähiger sein, da der Wuchs hierauf hindeutet. Herrn Geh. Reg.-Rat Witt- mack dürfte der Dank für die Allge- meineinführung dieser Frucht gebühren, da er durch Wort und Schrift hierzu bedeutend beitrug. Landgurke, Excelsior, lange grüne. Die Gurke soll aus Amerika stammen und eine Kreuzung mit der Bismarckgurke sein. Das kalte Wetter das zur Zeit eintrat, schädigte die Pflanzen sehr, so dafs die Früchte nicht zur Vollkommenheit kamen, wie die Gesialt dies verriet. Sonst ist die Excelsior blalsgrün, weilsstachelich und grün bleibend. Ein definitives Urteil lälst sich nach Gesagtem nicht fällen. Emp- pfindlicher ist sie aber, denn die da- nebenwachsenden, angesäten „mittel- langen“ Landgurken hatten dieselben Unbilden durchzumachen, grünten aber wieder aufs neue und trugen gut. Bleichsellerie, goldgelber, krau- ser. Schon die jungen Pflänzchen, gelb wie Pyrethrum parth. aureum aussehend, deuteten darauf hin, dals ich es hier mit einem gelbblättrigen Sellerie zu tun habe, der sich leichter bleichen lälst, was auch in der Tat der Fall war. Die Stiele wurden äulserst zart, und für Kenner und Feinschmecker eine Delikatesse. Das will auch ge- kannt sein mit dem Geschmack. Speisekürbis, weilser Congo. Die unendlich vieleRanken bildenden Pflanzen liefsen kaum einen Ansatz von Früchten erkennen, die weils waren, nach aufsen sich verjüngend, birnförmig und ge- schweilt sind. Ganz eigenartige Form. Hier tritt wohl die südliche Herkunft oder Provenienz in Erscheinung die nur Blattvermögen begünstigt. Mais „roter August“. Dieser Mais dürfte ein Pendant zu dem vor einigen Jahren eingeführten gelben August sein, der mit dem rotsamigen in bezug auf Zeitigkeit der Reife sich deckt. Der „rote August“ ist noch nicht konstant, enthält vielmehr noch gelbsamige in der Aussaat. 636 Bericht über die Kulturversuche in Blankenburg. Die Bedeutung hier reifender Mais- arten für die Landwirtschaft darf wohl nicht erst erörtert werden, sind doch diese kleinen Samen für Geflügel jeder Art als Nahrung wie geschaffen und können vom Stiel aus gleich verwandt werden. Ich kann dieser Neueinführung nur das Wort reden. Bis hierher über Neuheiten! Einiger Überstände vom vorigen Jahre sei hier noch gedacht und zwar: entwickelte, die „Sonnenrose“ bedeutend. Wir haben unter den Helianthus aller- dingsauch die“Cucumerifolius-Hybriden*“, die im weiteren Sinne auch Sonnen- rosen sind. Vielleicht hat hiermit eine Befruchtung stattgefunden. Sonst gut zur Binderei, und für Vorpflanzungen ' vor Gehölzen. Aquilegia vulgaris fl. pl. com- pacta rosea 2. | Eine gedrungen wachsende Akelei | von solcher Schönheit, Blütenfülle von der Erde bis zur Spitze der Pflanze, und Prachtfarbe habe ich noch nicht gesehen. Im Mai, im vollen Blüten- schmuck dastehend, hielt ich die Pflanzen zuerst für Anemone japonica mit ihren hell- und dunkelrosa Blumen. Diese Aquilegia wächst allerdings viel gedrungener und bildet ein Juwel unter den Stauden. In keiner Anlage sollte sie fehlen, und ist auf Gruppen zu dieser Zeit unschätzbar! Senecio Clivorum 2. Diese Compo- site wird mit Blüte über 1 m hoch, ist äulserst robust im Wachstum und hat Tussilago ähnliche Blätter. Auf dicken Stielen entfalten sich doldenartig die goldgelben Blumen Ende Juli, die weit- sin leuchten und die Beschauer hier- durch heran locken. Ich kann dieser Staude nur das beste Zeugnis geben, welche ich noch in keinem Kataloge ver- zeichnet fand. Semecio, Taneuticus 9. Mit noch schönerer acanthusartiger Be- laubung, welche manschettenartig sich auf die Erde hin ausbreitet. Die Blüten- stiele, die sich entsprechend kräftig zeigen, tragen in Meterhöhe ebenfalls gelbe Dolden, die an Inula oder Alant erinnern. garten nicht vermissen. Echinacea Helianthus 9. Vom Züchter rote Sonnenrose genannt, soll | ı gant herabhängen. sie auch mit einer solchen gekreuzt sein. Unsere’ Erwartung, eine Sonnen- rose zu sehen, ist nicht eingetroffen, das will ich gleich von vornherein be- merken. Die Blume ist ca. 10 cm im Durchmesser bei gleicher Farbe wie Echinacea purpurea, doch hängen die Petalen bei ersterer mehr als bei der E. purpurea. Namentlich übertrifft die Echinacea purpurea grandiflora, welche in diesem Jahre sich zur vollen Pracht Fernerhabensichbewährt: Chrysanthe- mum Leucanthemum hybridum Frühlings- marguerite 9| durch äulserst dankbares Frühblühen in weilsen Schneemassen. Physostegia virginiana grandiflora alba meterhohen weilsen Blumen- sträulsen. Nemesia strumosa nana grandiflora © als schöne niedliche Annuelle. Tagetes erecta grandiflora © Yan grolsblumig,apfelsinenfarbig. Esempfiehlt Auch sie möchte im Stauden- sich, diesen neuen Tagetes namentlich später auszusäen, da er im Herbst sehr | gesucht wird. Aster perennis Townsendii Il. Etwa 75 cm hoch werdende Herbstaster mit lichtblauen Blumen etc. Ferner sei hier noch einiger alter Pflanzen gedacht, die ich der Ver- gessenheit entreilsen möchte: Anchusa capensis ©, eine Gartenform der Ochsen- zunge,mitvergilsmeinnichtblauenBlumen, die weils geäugt sind. Gutes Binde- material, auch Bienenfutter. Cynoglossum coelestinum, auch Sommervergilsmein- nicht ist fast der vorhergehenden gleich, nur fehlt das weilse Auge. Matricaria eximea fl. pl., Goldball, trägt den Schein der Calceolaria rugosa, die sie auch vertreten könnte. Ein Eschscholzia-Sorti- ment wurde an Ort und Stelle ausge- säet, blüht den ganzen Sommer hin- durch in den verschiedensten Gelb und Weils. Nimmt mit dem sandigsten Boden fürlieb. Humea elegans und H. elegans purpurea. Früher viel als Solitärpflanze verwandt. Das Ueberwintern machte ' sie uns wohl los diesen schön pyra- midalwachsenden Federbusch, mitpurpur- blühenden Rispen, welche leicht und ele- Frühzeitig im Haus ausgesäet, blüht sie im ersten Jahre. Hier- zu gehört noch die H. elegans alba. Alle drei auch für Makartbinderei brillant. Ipomoea bona nox ©, wurde fast drei Meter hoch ohne zu blühen. Ich be- obachtete Luftwurzeln an den Trieben, was mir neu war. Panicum spectabile giganteum ©. Ein über 2 Meter hohes Ziergras, so ähnlich wie Gymnothrix, sehr stattlich. Soll in den Tropen auch als Neue und empfehlenswerte Pflanzen. Futtergras dienen, wie so verschiedene unserer Ziergräser, Auf Wunsch von gewisser Seite hin wurde auch sogenannter japanischer Blumenrasen angesäet, der aus den verschiedensten einjährigen Blumen zu- sammengesetzt und gemischt wird. Hierdurch entstehen Blumenbeete, die den ganzen Sommer überdauern, für wenige Nickel. Man hat nur nötig, das Ver- blühte behutsam zu entfernen und zu giefsen, -Ebenso fanden gemischte Ziergräser auf einem Beete Aufnahme, die an Eleganz nichts zu wünschen übrig liefsen. Wesentlich ist nicht zu dick säen, Von noch vorrätigen schönen Iris er- wähne: Honorable, leuchtend gelb mit Gold- bronze. Rawlandiana, kupferfarben. Peter Henderson, goldgelb mit bronze. Variegata minor, kleinblumig, gelb, blafsbraun gestreift! Blühte im Sep- tember nochmals. Madame Cheveau, weils, 'blalsblau, geflammt. Julius Caesar, blafsblau, purpur ge- streift. Coelest, dunkelblau, nach innen hell. Variegata major, leuchtend gelb, nach aulsen braun geflammt. Louis Mayer, grüngelb mit schwarz- blauer Lippe. Silberkönig, lichtblau. Amelie, dunkelviolett, lälienartig. Barinosis, himmelblau. Hispida, Wilhelm I., schwefelgelb. Hispida, Blaue Flagge, dunkelblau mit gelb. Schliefslich wurden noch die Convolvulus Batatas oder Bata- tas edulis, sülse Kartoffeln angepflanzt, die lustig gediehen. Dieselben bieten in den Tropen Ersatz für unsere so hoch geschätzte Kartoffel, die in ge- nannten Gegenden rankt, bei wenig Knollenansatz. Am Kilimandjaro Deutsch- Ost-Afrika, bei mehr als 1000 Meter Höhe, liefern unsere Kartoffeln indes nach Professor Volkens 3—4 Ernten pro Jahr. Nach jedesmaliger Ernte sollen die kleinen Kartoffeln immer ': wieder gelegt werden zum Neuanbau. Gesegnete Gegend! ‚Neue und empfehlenswerte Pflanzen. Neue französische Obstsorten, (Hierzu Abb. 63.) Der französische Obstbau hat sich ‘durch neue Sorten bereichert, welche auf den Obstmärkten Aufsehen erregten. Als erste sei genannt, welche durch die Societe Po- mologique de France sehr empfohlen wird. ‘Die Früchte sind vor der „Beurre Giffard“* reif, grols. schön glänzend karminrot und von ausgezeich- netem Geschmack. Sie gefallen allgemein. DerBirnbaum „PräsidentDeviolaine“, ein kräftiger, sehr reich tragender Baum, liefert ebenfalls eine herrliche Frucht, welche aber erst im November und De- zember reift. Auf dem Concours de Marles, wo die Birne prämiiert wurde, wurde sie nach dem Präsidenten der Societe d’Horticulture de Soissons mit obigem Namen benannt. Der Züchter Ernst Baltet in Troyes, welcher schon im vorigen Jahre neue Sorten, wie „Virginie Baltet“, | die Birne. „Wilder“. „Madame Ernest Baltet“, „Pro- fesseur Opoix“ (Winterbirne) auf den Markt brachte, züchtete wieder eine neue Birnenvarietät, welche sehr fein und saftig und von schöner Form und Farbe sein soll; er nannte sie „Prof. Gros- demange*. Eine besondere Neuheit, welche von Baltet freres in Troyes durch eine ko- lorierte Tafel angekündigt ist, und die wir hier in schwarz wiedergeben, ist ein neuer Pfirsich, welcher die Sorte „laSneed“ (fälschlich die früheste von allen genannt) noch übertrifft. Sein Name ist „Le Vainqueur“. Er ist der früheste von allen. Der Baum soll sehr kräftig und reichtragend sein. Die Früchte sind sehr saftig und angenehm im Geschmack. In Paris sind sie im Juni reif. In der Reife folgen die frühen Pfirsich- sorten wie folgt:Zuerst,„LeVainqueur“, dann „laSneed“, „Amsden“, „Alexan- der“, zuletzt die Sorte „Precoce de 638 Neue und empfehlenswerte Pflanzen. Hales“ (Hales’ Early). Es folgte hier früher eine Lücke, welche heute da Pfirsich „Charles Ingouf“*“ ausfüllt. Diese ausgezeichnete Neuheit stammt ebenfalls von Baltet aus Troyes und liefert die besten Resultate als Spalier- obst, als Obstbäume im Freien und auch Abb. 63. Pfirsich „Le Vainqueur“. in Treibhauskultur. Es folgen noch einige neue Sorten, wie „Precoce de Bagnolt“, Professeur Vilaire“, „Hä- tive Paulbard“, „Eduard Andre*, welche hinleiten zu den ein wenig spä- teren, wie „Grofse Mignon hätive‘“ und | „La France“. Es steht fest, dafs die besten Pfirsiche die frühreifen sind. Zu den Nektarinen (oder Brougnons mit löslichem Kern) gehören als früheste Pfirsiche „Cardinal“, „Lilly Baltet“, „Precoce de Croncels“. Als späte Früchte sind aulser den bekannten Züchter Ernst Baltet in Troyes (Frankreich). „Belle Beausse“ (oder Mignon tar- dive‘“) die französischen Züchtungen ‚Arthur Chevreau“ und „Theophile, Sneur‘“ zu nennen. Sodann kommt der Pfirsich Baltet, welcher die beste von den späten Früchten ist, die ihren Kleinere Mitteilungen. 639 uR Ruhm in Montreuil gefunden hat. Die Pfirsichsaison schliefst mit einer weiteren Art, nämlich dem Pfirsich „Opoix‘“, be- nannt nach dem Professor Opoix vom Luxemburg-Garten in Paris. Unter den Apfelsorten treten einige deutsche Sorten, wie „Sigme Tillisch“ und „Hohenzollern“ hervor, ebenfalls einige gute französische Handelsmarken, wie „Reinettes“, „Jules Labitte“ und „La Chermontoise‘, Unter den noch nicht herausgekomme- nen neuen Pflaumenzüchtungen von Baltet möchten wir noch zum Schlufs die „Zwetsche Minot‘ nennen, welche in sich vereint die grofse Fruchtbarkeit und Ausdauer der deutschen blauen Herbstzwetsche (in Frankreich Quetsche d’Allemangne genannt) und die grolsen Früchte der italienischen blauen Zwetsche. Die ‚„Zwetsche Minot“ trägt köstliche Früchte; der Baum ist kräftig und dürfte sich rasch überall in den Obstgärten Deutschlands einbürgern. M.B. oO Kleinere Mitteilungen. Trauerdekoration in der Grolsen Landesloge. (Hierzu Abb. 64) Zu Ehren des verstorbenen Landes- grolsmeisters, Oberstleutnant z.D.Eugen von Kuycke, veranstaltete die „Grolse Landesloge der Freimaurer von Deutsch- land“ im Festsaale ihres trauten Heims, Eisenacher Strafse 11—13, eine Bei- setzungsfeier, bei der Herr Freiherr von Soden, Pfarrer an der JerusalemerKirche, die Trauerrede hielt, und die Berliner Liedertafel gesanglich sich beteiligte. Die Ausschmückung des Raumes, die uns heute, wenn auch etwas verspätet, beschäftigt, lag in den bewährten Händen Abb. 64. Trauerdekoration in der „Grolsen Landesloge der Freimaurer von Deutschland“ von W. Wendt. 640 Person: l- Nachrichten. des Herrn Landschaftsgärtners Wendt, | und Kaiser Friedrich IIl.,, an der Feier der es, wie wir es von ihm nicht anders | teilnehmen, deren Büsten, auf Säulen zu sehen gewöhnt sind, ausgezeichnet | stehend, im Hintergrunde der Dekoration verstanden hat, der ihm gestellten Auf- | sichtbar sind. gabe, den Saal in einer des Verstorbenen | Ein ganz besonderer Vorzug ist allen würdigen Weise auszuschmücken, ge- | Wendtschen Dekorationen eigen: vor- recht zu werden nehme Ruhe und schlichte Einfachheit. Auswahl und Aufstellung des geeig- | Herr Wendt erreicht dies im wesent- neten Materials ist ihm, wie unsere Ab- | lichen dadurch, dals er tunlichst eine bildung zurGenüge zeigt, inaufserordent- | Pflanzenart zu miteinander in Beziehung lich.ansprechender Weise gelungen. Die | stehenden Gruppen vereinigt, um dem übliche, leider noch gar zu häufig beliebte Auge des Beschauers einen Ruhepunkt geschlossene und alles verdeckende | zu bieten. In diesem Falle sind es drei Pflanzenwand wird vermieden, leicht _ Gruppen herrlicher Phönix, ven denen und locker vermählen sich gewisser- | die mittlere, die seitlichen beherrschend, mafsen die Palmengruppen mit der be- | hervortritt. Seitlich schlielst je eine nachbarten Architektur, ein Bindeglied Gruppe von Dracaena lineata die wohl- bildend zwischen dieser und dem blumen- | gelungene Anordnung ab, während alle bedeckten Sarge. Mit liebevollem Ver- Gruppen durch immergrüne Pflanzen, ständnis und Berücksichtigung der ge- , wie Laurus nobilis, Aucuba japonica, gebenen Verhältnisse lälst Herr Wendt | Prunus Laurocerasus, Evonymus, Li- auch die heimgegangenen Protektoren | gustrum japonicum u. a. unterstellt und und Ordensmeister der feiernden Loge, enaner verbunden sind. weiland Majestäten Kaiser Wilhelm I. A. Fintelmann. Personal-Nachrichten. ’ nähen Er] Te Fritz Graf von Schwerin, Wen- | in Frankfurt a.M., feierte sein 40-jäh- disch Wilmersdorf b. Ludwigsfelde, | riges Dienstjubiläum. Präsident der Deutschen Dendrologischen | —— Gesellschaft, wurde von der k. k.öster-- F. Wohlcke, früher Obergärtner beim reichischen Gesellschaft in Wien zum | Grafen Wallmoden, feierte seinen 90. Ge- korrespondierenden Mitglied ernannt. ı burtstag, nachdem er am 1. März 1887 bereits sein goldenes Dienstjubiläum ge- feiert hatte. Detlev Philipp Welhelm Woest, —— Obergärtner des Senators Possehl in Aus Anlals des Besuches Sr. Majestät Hamburg, erhielt vom Senat die silberne | des Deutschen Kaisers in München Medaille für langjährige treue Dienste. folgende Auszeichnungen ver- | liehen Heinrich Schall, Königl. laenen. Georg Hahn, als Obereärtner bei der | inspektor in München der Rote "Adler- Stadtgärtnerei in Breslau tätig, wurde | orden IV. Klasse. vom 1. Januar 1907 ab als Stadtgärtner |. Georg Bauer, Königl. Hofgärtner in in Landeck angestellt. München (Königl. Hofblumentreibgarten) der Kronenorden IV. Klasse. Ludwig Hübner, Königl. Hofgärtner Karl J. Schuhmann, Obergärtner | in Nymphenburg b. München der Kronen- bei Herrn Geheimrat Dr. Schmidt-Metzler | orden IV. Klasse. Für die Redaktion verantwortlich Siegfried Braun, Generalsekretär des V. z. B. d. G., Berlin, _ Invalidenstr. 42. Verlag von Gebrüder Bor ntraeger, Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29. Druck von A.W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. Be Königlicher Hotlieferant Berlin N. 4, Chausseestr. 52a. Raffiabast, prima Qualität, per Ko. 1,25 M., Postkolli 5,50 M. Cocusfaserstricke, per Post- kolli 2,50 M. Birkenrinde, per Postkolli 2, 5oM. | per 50 Ko. 20,— M. Korkholz, per Postkolli 1,75 M., per Ballen ca. 50 Ko. 11,— M. Tonkinstäbe in allen gangbaren Längen. | jamen- und Pflanzenhandlung. Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen Illustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. franko. | Baumschulen Gross-Lichterfelde West-Berlin > empfiehlt Cc c D sämtliche Baumschulartikel in nur bester ———- und oft verpflanzter Ware. === Coniferen, die schönste Zierde für jeden Garten in allen Varietäten, Grössen, —-— und besonders schönen Exemplaren mit festen Ballen. Rottannen, starke Obstbäume, Gehölze, Rosen, Schlingpflanzen etc. Preisverzeichnis kostenirei. Inserate finden in der „Gartentlora® wirksamste Verbreitung. u ee re re ee 6666“ ] 4 u. V1 Wir bitten bei Benutzung der ‚Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. 7, Obstbaumkulturen. Ungeziefer Blattläuse erden gründlich ver- 3tilgt durch unsere pat. selbsttg. Spritze „Syphonia“ mit neu erfundenem Petroleum- Mischapparät. : S Auf Verlangen Beschreibung und Abbildung gratis. Ph. Mayfarth & Co., BERLIN N., Chausseestr. 2E. Fabrik landw. Maschinen und Geräte. Hermann Tessnow. Fabrik für Land- und Garten-Geräte, Berlin 0.34. - BB 1874. Garten- \ u Wege- ) walzen Pat.- Tönen: kippkarren z. Wasser- u, Jauche fahren Schlauch- Haar wellen in Ruschida Lina Ist hunen jed. Grösse Ausführliche Kataloge gratis und franko. ea 'ilzen jeder Art schreiben zur Auf der Pariser haben die schmiedeelsarnen Kessel die HA. L. Knappstein, Königl. Hoflief., Bochum (Westt). & Berlin, Invalidenstr. 38. # Frankfurt a.M., Kronprinzenstr. 55. Special-Geschäft für 87 Warmwasserheizungen für Gewächshäuser, ner Wintergärten, Villen eice. -Err—- Allseitig als bestes System anerkannt, worüber zahlreiche Zeugnisse und Anerkennungs- Verfügung stehen. Grosses Lager aller Sortan Heizkessel in Boohum, Berlin und Frankfurt a. W, Weltaustellung 1900 % goldene Medaille »%# erhalten. en eoncenrirte Nahrung für: i 2, => Zimmer-s. Gortenkulturen. FOISICHVRESBAE 1 Kilo für 1000 Liter M. 1.— Br: Kilo für 500 Liter M. -.75 ab Berlin gegen Nachnahme. — 5 Kilo-Post- colli franko gegen Nachnahme M. 3.50. Medsrians der Stassfurter Salzwerke © Berlin SW,, Sohöneberger Str. I5b. Ringbahnbogen 18. VAVLVIELERIAE v erlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin sw 11 Dessauer Strasse 29 Geog raphie von Prof. Dr. Albrecht Penck. . Gorssoktav. Cartonnirt 1 Mk. 60 Pfg. er Die Schrift gilt einer energischeren Pflege der Geographischen Beobachtung. Der Verfasser verlangt, dass die Geographie als kon- krete Wissenschaft vom Fachvertreter nicht bloss in sammelnder oder kompilatorischer Weise betrieben werde, sondern in erster Limie durch selbständige Forschung, subjektiv durch Gedankenarbeit, objektiv durch Beobachtung. Im ersten Teile zeigt er in Abschiedsworten an seine Wiener Schüler, wie speziell Oesterreich zur Pflege geographischer Beobachtungen anlockt und teilt einige einschlägige Ergebnisse mit. Er führt aus, dass die morphologischen Züge des mittleren Europa von senkrechten Krustenbewegungen beherrscht werden, die sich in Aufbiegungen und Einbiegungen ausgedehnter Partien äussern, förm- liche Erhebungswellen bildend, die gelegentlich sichtlich fortschreiten. Er deutet an, dass Verwerfungen und Faltungen von Schichten ge- degentlich nur als Begleiterscheinungen solcher Erhebungswellen auf- treten. Der zweite Teil der Schrift, die Antrittsvorlesung an der Berliner Umwersität, entwickelt, wie von Berlin aus, dessen Umgebung der geographischen Beobachtung nur wenige Probleme stellt, jene ge- pflegt werden könnte. Prof. Penck empfiehlt den jungen "deutschen Geographen, hinauszugehen in die weite Welt, sie zu erforschen zu Wasser und zu Land, aber dies wohl vorbereitet zu tun, und den imneren Ausbau der Geographie nicht ausser Auge zu lassen. Er verlangt namentlich auch die Pflege der Kartenaufnahme durch den men jei Benutzung der Inserate sich abi die Gartenflora zu beziehen. . VII Gartenban- Etablissement und Gartentechnisches Bureau | Landschaftsgärtnerei & Baumschulen Samen-Im- und -Export & Schnittblumen Gartenutensilien aller Art 3 oz. Br Bar Mederschünkaen. = ++ Skizzen und nn für Gartenanlagen bei Ausführung gratis. ...n RER j4 VIH Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. Blumenkohlsamen, SE echt Haagescher Erfurter Zwerg, von diesjähriger, eigener Ernte. — Prabe mt billigstem Preis auf Verlangen. — Mein Stamm ist 29 Jahr alt bei uns und gehört f zu den besten in Dänemark. — Viele Zeugnisse und Anerkennungen. — Bedeutende Spezialkultur; dieses Jahr 200 kg von schöner Qualität. N. Jensen, Handelsgärtner und Samenzüchter, Sölyst, Frederikssund (Dänemark). Tiroler Alpenpflanzen. Offeriere in gesunder, frischer Ware: Aspidium aculeat und Lonchitis . . . . ...2..... 0% Mk. 8,— bis 10,— Blechnum Spieant 13... 0... wer a rat ee Ane NReb Hellebonus niger er en ee N] 2 ANER 5 3, En Gentiana acaulis u. aselepias. Eee D]o, WERE Da Cyclamen europ. alpinum . . 0... Mk. 5,— H. Breithaupt, Bon Salzburg, Tirol. Ersparen 5—6 IN Arbeitskräfte Äusserst ylnstige_ Gelepenhei! Doppel- und Einrad- Höntsch’s Rasenmäher mit staubsicherem Kugellager. Erstklass. Fabrikat. Pflanzen-Kübel in einfachster wie elegantester Ausführung. en HÜNSCH a I Stück verzinkte Gärtner- Se Dresien - Nietersenlitz A. Giesskannen mit Verteilungsbrause { Grösste Spezial- Fabrik für den gesamten Gartenbau. Re - Hochstämme gesunde, kräftige, gut bewurzelte Ware, ab Station Gudensberg gegen Kassa: I.Qual. am Wurzelhals 12 cm stark, MR LEO in 1 mtr. Höhe 9—91/, cm stark p- Stück & Il. Qual. am Wurzelhals 10 cm stark, | Mk.1,— ze in 1 mtr. Höhe 7—7!/g cm stark p- Stück Haupt-Katal PTR wi | ist erschienen. L. Späth, Baumschulenweg-Berlin. Wiederverkäufer erhalten Rabatt. Parkstr. 13. h. Ss. NAGEL, Cassel, Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. BRITZ-BERLIN, Bürgerstr Tann Grösste Fabrik für neben. Frühbeet- — fenster, Warmwasser- und Dampf heizungen. — Frühbeet- und Ge- > Abt. II wächshaus-Fenster = = jeder Grösse, aus Ia Kiefernholz und amerik. Piteh-pine- fe Holz. Eiserne Ge- Be} RL Hanf- und Gummi- schläuche. Panzer- schlauch -, Garten- u. Blumenspritzen. Pumpen aller Art. haus -Kon- Dee SuM ernten ER SER III Nor H UIERITITEITANN Ba Schlauchwagen. a3u044444a24444 FEEKEERRKNGGEERANND > -2 Wasserwagen. Ban. „eranden, u dddad EererHt ddacsani. am 21m N anaen! ächer, Oberlichte, $ Zu 3 = = .— zZ — _—— Pavillons etc. Gar- a, = 5 > ua z Kokos - Schattier - tenglas. Glaser- Te 7 en matten. en 55 m # papier. diamanten. @laser- kitt,eig.Fabrikation Frühbeetkasten, dessen Pfosten aus verzink- Katalog gratis mit : Dampfbetrieb, Neu! - Neu tem Eisenblech hergestellt sind. D,R. G. M. 168430. und franko Goldene Medaille Berlin 1890. Staatsmedaille Berlin 1897. Friedrich Wilhelm Biesel - BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruck und Warmwasserheizungen für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmaterial, einfache Bedienung Ddequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man durch den von mir konstruierten Kessel „Ideal“. Bitte senau auf meine Firma zu achten! Körner & Brodersen Landschaftsgärtner Körnerstrasse 7_ STEGLITZ fFernsprecher 85 ON N N Garten- und Parkanlagen. % % “% N N N Garten- und Parkanlagen. m u u ” Königl.Garten- Theodor Jawer «® bau Direktor. Baumschulen und Landschaftsgärtnerei Nieder-Schönhausen bei Berlin. Fernsprecher-Amt: Pankow No. 141. — Telegramm-Adresse: Jawer Nieder-Schönhausen. Grosse Kulturen von Obst- und Alleebäumen. — Coniferen in reichhaltiger Auswahl. — Massen- anzucht von Ziersträuchern, Fruchtsträuchern, Schling- und Heckenpflanzen. — Rosen, hoch- stämmige und niedrige, nur in besten Sorten. Immergrüne Pflanzen wie: Rhododendron, Aucuba, Laurus cerasus, Evonymus, Hortensien, Lorbeer- bäume, Pyramiden und Kronen in jeder Grösse. — Palmen, besonders für Winter- gärten geeignet. Ausführung von Park- und Gartenanlagen, Alleen und Plantagen in jedem Umfang mit Garantie. Kostenanschläge und Pläne billigst, bei Ausführung der Anlage zratis. Preisverzeichnis gratis und franko. Wir bitten bei Benutzung der Inserate sieh auf die Gartenflora zu bezielien. Du Ziu iv Ziu Ziu Zus Zi Zi Zi Zi Zi Zub Zi Aa Ta Da Ds Robert Siemssen Berlin W.57 — Potsdamer Strasse No. 71 Telephon Amt IX, 7555. Thomasmehl (Sternmarke) 14—19%, citronl. Phosphorsäure. Kainit mit 12,4%, Kali. Kalidüngesalz 20, 30 und 40°), Kali. Hornmehl mit 14—150/, stoff. Düngekalk, gemahlen mit 85—990/, kohlensaurem Kalk für leichten Boden. Stick- us ru are Du as Dis Fu Zu Da ug Zur Herbstdüngung: a N RL N u) Alheri’sche hochkonzentrierte Nährsalze: PK. Phosphors. Kali; ca. 40—430,, Phosphorsäure, ca. 260), Kali. PKN. Obstbaumdünger;: ca. 20% Phosphors., ca.. 61/90), ° Stickstoff, ca. 350/, Kali. WG. Original Prof. Wagners Blumen- dünger; ca. 130), Phosphors., ca. 7 130/, Stickstoff, ca. 11%, Kali. A@. Albert's Blumendünger; ca. 120%, Phosphors.. ca. 120/, Stickstoff, ca. ) 20%, Kali. | ) IE RT NE ia Torimull und Toristreu in Ballen. nee Emil Laue, Berlin S. Prinzenstrasse 101. N \ Lithographische Anstalt N \ für ) \ naturwissenschaftliche speziell N \ botanische u. medizinische Arbeiten. N Paul Heinz, Drahiantahk $ „ Berlin 0.-Lichtenberg 20 a Stachel - Draht ıi Wild-Gatter } ı Koppel- Draht HXX,H, verzinkte Drahtgeflechte, ' \ RELTE Achtung! Achtung! Die Weihnachtssitzung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues wird nicht am 25. Dezember, sondern schon Donnerstag, den 20. Dezember abgehalten. Siehe Seite 658. Es findet ein Lichtbilder -Vortrag und eine große Ver- losung blühender Pflanzen statt Der Vor stand. N. L ı N ma RN IRA Dr = 15. Dezember 1906. Heft 24. >f ZEITSCHRIFT für Garten- und Blumenkunde (Begründet von Eduard Regel.) TRANSFERRED 99. Jahrgang. Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten. Herausgegeben von Siegfried Braun, Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues } - Berlin 1906 Verlag von Gebrüder Borntraeger N) SW 11 Dessauer Strasse 29 Ts . were EREEEREKERER EEE ER EELEERER ER EL RER ER ER Re Erscheint halbmonatlich. Preis des Jahrganges von 42 Druckbogen mit vielen Textabbildungen und 12 Farben: tafeln für Deutschland und Oesterreich-Ungarn 15 Mark, für die übrigen Länder des Weltpostvereins 18 Mark Zu beziehen durch jede Buchhandlung oder durch die Post | 1906, Heft 24, Inhalt. 952. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den pr. St. am 29. November 1906 zu Berlin SW. S. 641. — Schiller-Tietz, Die Pflanze als Grabzier. S. 643. — Ausschüsse des Vereins zu. Beförderung des Gartenbaues 1906/07. S. 647. — Aus den Ausschüssen des V.z.B.d.G. 8. 649, — de Literatur. S. 650. — Kleinere Mitteilungen. (Hierzu Abb. 65.) S. 651. — Personal-Nachrichten. S. 658. — Tagesordnung. S. 658. Berlin Schwedter Ben 5% Biesen thal, Berlin- -Stettiner Bahn. Ringbahn. = Preis- erzeich 8Tatis und ne es Sstbäume, Alleebäume adelhölzer. Hecken- ; een: Spargelpflanzen, Br ne Pflanzen. Fe Bra Bet mo u G ı m Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 331 Fernsprecher: Amt Rixdorf No. 381 Hoflieferant Sr. Majestät des Kaisers und Königs Fabrik für Gewächshausbau Heizungsanlagen, Frühbeetfenster und Schattendecken BRITZ BEEBEBLEN Jannstrasse No. 70—72. mit 2) Kuörs- Motoren für Benzin Gasete‘ Ta für Gärtnereien, Landhäuser, Villen. Erstaunlich preiswert! Durchaus zuverlässig! Zahlreiche Referenzen! N ITITINITITT LLINNENNATIHLEATEEEFENEAGA Alle geschäftlichen En betr. Reklamationen nicht eingegangener Hefte, Honorar-Zahlungen, Adressenänderungen ete. wolle man an die Verlagsbuchhandiung Gebrüder Borntraeger in Berlin SW Il "OT AL Dessauer Strasse 29 richten. a Bewässerungs - Ana | Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich auf die dartenflora zu beziehen. l Umfangreiche Dauerausstellung sämtl. Erzeugnisse unseres Fabriketablissements in dem eigens dazu errichteten Ausstellungs -&@ebäude. E emient ; Grösstes- Dampfsägewerk. Hobelwerk. Eisengiesserei, Kesselschmiede, Klempnerei u. Verzinkerei, eigenes Elektrizitätswerk. — Erstklassige Referenzen aus hohen und höchsten Kreisen, von massgebenden gärtnerischen Autoritäten und von unzähligen Kunst- u. Handels- gärtnern, welche Beweise der Zufriedenheit unserer Arbeiten und Lieferungen seitens ————— dder geehrten Besteller haben. o o o Gegen 400 Arbeiter. Grösse des Grundstücks ca. 32000 gm. HI Wir bitten bei Benuksuke der Inserate sich auf die Gartenflora zu bestehen. se Nonnit-Kalk = ist zu haben are Liter 50 Pre.) BERLIN, Luisenstrasse 17. „Nonnit“ ——————— Erzeugnis gegen Pflanzenschädlinge aller Art, 6. m. b. H. — Tel.: 3, 8996. SISISSSSSSSESSSSHSFTSSSDSISHEFIFBDHTH DET Heizkessel. Schramms Original Kessel. Gewächshausbau. Aelteste, leistungsfähigste Spezialfabrik. Metall-Werke Schramms aloe WER Bruno Schramm Patent- > = & : G. m.b.H. Gegenstrom - Glieder- a IIlversgehofen-Erfu rt. Kessel Man verlange Katalog G. SSSSSS>—z—z—z—z—z—eh ch ggg Silberne Staatsmedaille Berlin. Goldene Medaille. Paris 1900, W.Niehls, Berlin N. BI: Sehönhauser Allee 171. Verfertigt: Bessere Thermometer de Barometer für den Gärtnereibetrieb, Landwirtschaft und Haushalt. Preisliste auf Wunsch. : Fo = en Preisliste auf Wunsch. - G’AUFIAGESFrEEHErVWITHEMBOISTTE VERIAG-V-GEBR-BORNTRAGER BERUINSWII he N A 2 AN2EIEGANTEN KUNSTLERISCH AUSGESTATTETEN PRACHTBANDEN-25 MI Ausführliche Prospekte gratis und franko. u Murat a A FU FE v Mn Yon U, a 30 Ye. f er Ss: RE 3 IV Wir bitten bei Benutzung der Inserate sich anf die Gartenflora zu beziehen. H.Jungelaussen | man verlange “L Baumschule, | )) erm. N. 1) esse Samen- und Pflanzenhandlung. Weener, Prov. Hannover. Bepflanztes Baumschul-Areal: 200 Morgen 1% 2 Grösste und reich- | haltigste Baumschule. Ilustr. Preis-Verzeichnisse gratis u. franko. - 3 $ ; REN Baar 7 ER J. F. Looc Königlicher Hotlieferant Berlin N. 4, Chausseestr. 52a. Zu Ziw Ziu is iu u Ze Due Raffiabast, prima Qualität, per Ko. 1,95 M., Postkolli 5,50 M. Cocusfaserstricke, per Post- kolli 2,50 M. Birkenrinde, per Postkolli2,50M.., per 50 Ko. 20,— M. Korkholz, per Postkolli 1,75 M., per Ballen ca. 50 Ko. 11,— M. Tonkinstäbe in allen gangbaren Längen. .. y Aepiel - Hochstämme gesunde, kräftige, gut bewurzelte Ware, < ab Station Gudensberg gegen Kassa: I.Qual. am Wurzelhals 12 cm stark, | Mk.1,20 in 1 mtr. Höhe 9—9!/, cm stark | p. Stück 1Il.Qual. am Wurzelhals 10cm stark, | Mk. 1,— in 1 mtr. Höhe 7—7!/, cm stark | p. Stück Wiederverkäufer erhalten Rabatt, Ss. NAGEL, Cassel,. Parkstr. 13. iu Ru TU Tu u Tu Du Du Ds Die Firma &, H, Ulrich, Charloffenburg, Bismark»Strasse 98 m... ee An 2 - a: = +. ne Glashäuser ven unübertroffener tech- RE nischerVollkommenheitund : Formenschönheit, als: FA Wintergärten, Gewächs- häuser, Veranden, Bade- E säle, Wandelhallen und alle anderen Glas-Eisen- konstruktionen in einfacher und in Ulrichs Doppel- Panzerverglasung D. R.-Patent Nr. 133177. Garantiert „regen-, rost- und 8 schweisssicher und gut wärme- - haltend“. Fertige Montage und Eindeokung Langjährige Garantie, Reich illustrierter Katalog von über 200 Seiten Zeichnungen, Berechnungen und Besuch auf Wunsch. 952. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten in der Königl. Landwirtschaftl. Hoch- schule, Invalidenstr. 42, am Donnerstag, den 29. November 1906. Vorsitzender: Der Direktor des Vereins Herr Walther Swoboda. Nachdem der Vorsitzende die sehr gut besuchte Versammlung begrüßt hatte, und weitere geschäftliche Mitteilungen nicht vorlagen, konnte sofort an eine Besprechung der ausgestellten Gegenstände gegangen werden. 1. Herr Gärtnereibesitzer Hermann Krop, Britz bei Berlin, hatte wahre Riesenexemplare von Begonia gloire de Lorraine, Sport Berolina, ausgestellt, die die Bewunderung aller Besucher erregten. Sie hatten eine Höhe von 90 cm und einen Durchmesser von 1,30 cm. Er bemerkte, daß dieser Sport wesentlich widerstandsfähiger und robuster sei, als die Stamm- form und daß die Blumen sich auch besser hielten. Es waren zumeist 1'/, jährige Stecklinge. Eine zweite Einsendung von Herrn Krop waren Primula obconica, auch eine Art Sport, deren Haltung und überaus zarte Farbe nichts zu wünschen übrig ließ. Da beide Kulturen die volle Anerkennung der Preis- richter fanden, wurde dem Aussteller die höchste Auszeichnung für die Monatsversammlungen, ein Geldpreis von 40 Mk., zugesprochen. 2. Herr Otto Beyrodt, Marienfelde bei Berlin, hatte es sich nicht nehmen lassen, zu dem Vortrage des Abends über Hybridisation eine aus- gesuchte Kollektion schönster Orchideen-Hybriden mit ihren Eltern, und zwar in Natur oder in bunten Abbildungen, außer Konkurrenz auszustellen, auf die der Vortragende, Herr Geheimrat Wittmack, wiederholt Bezug nalım. Herr Richter, der Vertreter von Herrn Beyrodt, gab zu den einzelnen Hybriden die nötigen Erläuterungen. Folgende Sorten waren ausgestellt: Cypripedium Beechense (Curtisii X superbiens Demidoffi). Ü. Leeanum giganteum (Spicerianum X insigne). ©. Leeanum Clinckaberryanum. U. Leeanum superbum. C. Leeanum Albertianum. Ü. Gigas Coradinei (Lawrenceanum X Harrisianum). C. aureum Üyrus (Spicerianum X villosum). Ü, hybridum (insigne X Mastersianum). Ü. Grande (Roezli X caudatum). €. vexillarium (barbatum X Fairrieanum). Ö©. Arthurianum (Fairrieanum X insigne). Ü. hybridum (ins. Ohantini X ins. montan.). 47 642 952. SV ersarumlung® des Vereins 2 zur Beförderung des Gartenbaues. 8 Cattleya labiata Excelsior. 1 ©. labiata, Abnormität mit 4 Petalen, seit 5 Jahren in gleicher Weise blühend. 1 C. gigas. 1 Cypripedium glaucophyllum. Pleurothallis macroblepharis. 1 Masdevallia macrura. Epidendrum ciliare. 1 E. latilabre. 1 Sophronitis grandiflora. Trichosma suavis. 1 Catasetum tridentatum. 1 ('atasetum barbarpuul Dendrob. Phaloen. Schröderian. albens. Dendrob. Phaloen. Schröderian. purpuratum. 1 Oncidium excavatum. Miltonia vexillaria Leopoldi. 1 Mesospinidium vulcanieum. Cypripedium insigne Sanderianum. 3. Die Firma J. ©. Schmidt, Berlin-Steglitz, Herr Obergärtner Mühlner, hatte zwei umfangreiche Einsendungen prachtvoller Begonia gloire de Lorraine Marktware, und Sehlaginella Watsoniana gemacht. Herr Swoboda nahm dazu selbst das Wort und führte aus, daß er glaube, diese Begonien würden sobald nicht wieder von dem Markt verschwinden, wenn die Blumen sich auch weniger gut hielten. Geschnitten aber uud mit reichlichem Silber und gutem Glas auf wohlgedeckten Tischen ließen sich - damit ganz hervorragende Wirkungen erzielen. Wenn es gelänge, ihre Frühblühigkeit etwa bis Januar oder Februar hintenanzuhalten, so wäre das eine Dekorationspflanze, wie man sie sich nicht besser wünschen könne. Auch eroberten Selaginella Watsoniana mit seinem weisen Rande sich immer mehr Terrain. Besonders gut wäre es in bunten Jardinieren zu verwenden. y : Il. Hierauf hielt Herr Geheimer Regierungsrat Prof. Dr. L. Witt- mack einen mit außerordentlichem Beifall aufgenommenen Vortrag über „Die Fortschritte der Hybridisation und Pflanzenzüchtung in ihrer Bedeutung für den Gartenbau“, den wir zu Anfang des neuen Jahres in der „Gartenflora“ bringen werden. III. Herr Garteninspektor Weber-Spindlersfeld hielt ein zusammen- fassendes Referat über die Topfdüngungsversuche mit der Apfel- sorte „@elber Bellefleur“ und der Rose „Frau Karl Druschki“. Die Einzelheiten über die angestellten Versuche sind in der „Gartenflora“, Heft 22 vom Jahre 1905, und in den Heften 19 und 20 von diesem Jahre bereits abgedruckt und dort nachzulesen. Der Herr Referent fügte aber noch unverbindlich für die anderen Ausschußmitglieder vom Topfdüngungsausschuß einige weitere Worte über den Zweck solcher praktischen Versuche, ihren Wert und Unwert hinzu, die durchaus nötig und in jeder Weise geeignet waren, irrtümliche Vor- stellungen und Erwartungen richtig zu stellen. Die Ausführungen sind auf Seite 649 abgedruckt. IV. Es wird beschlossen, wie alljährlich, auch ın diesem Jahre ein Winterfest abzuhalten, und wird der so oft bewährte Festausschuß, be- stehend aus den Herren Craß I, Nickel und Heese mit den Vorberei- tungen betraut. V. Der Vorsitzende teilt mit, daß die nächste Monatsversammlung wegen des Weihnachtsfestes nicht am 27. Dezember, sondern schon am Donners- tag, den 20. Dezember, stattfinden soll, und daß der Vorschlag gemacht Hamm Die Pflanze als Grabzier. 643 sei, an dieser Weihnachtssitzung zur weiteren Förderung des Gartenbaues und der Blumenpflege eine Anzahl Pflanzen zur Verlosung zu bringen. Die Mittel hierzu solle die Vereinskasse bis zur Höhe von etwa 100 Mk, bereit stellen. Dieser Vorschlag fand allgemeinen Beifall. VI. Das Preisgericht, bestehend aus den Herren Beuster, de Üoene und Mehl sprach Herrn Gärtnereibesitzer Herm. Krop, Britz, für die ausgestellten Begonien gloire de Lorraine und Primula abconica einen Geldpreis von 40 Mk. zu. VII. Aufgenommen wurden als wirkliche Mitglieder die in der letzten Versammlung Vorgeschlagenen. Siehe „Gartenflora“, Heft 22, Seite 585. Walther Swoboda. Siegfried Braun, Die Pflanze als Grabzier. x Von Schiller-Tietz, Kleinflottbek i. Holstein. Es blüht und funkelt heut auf jedem Grabe, Ein Tag im Jahre ist den Toten frei; Komm an mein Herz, dals ich dich wieder habe, Wie einst im Mai! Die Ehrung der Toten ist ein Brauch, der sich bis in die ersten An- fänge der Menschengeschichte verfolgen läßt, und wenn wir auf die früheste Erscheinung des Menschen zurückgehen, wo dieser noch weit entfernt war, im Nebenmenschen den Menschen zu achten und die Menschenwürde zu erkennen, so sehen wir ihn doch schon seine Toten beisetzen, sie mit den einfachsten und rohesten Zieraten schmücken, ihnen den wertvollsten Besitz, die Waffen, 'beigeben und Totenmale errichten. Es ist in der Tat höchst auffällig, daß wir kein Natur- und Kulturvolk der Erde kennen, bei dem nicht irgend welche Spuren eines Totenkultus vorkommen, der nur durch die verschiedenen Entwickelungszustände und äußeren Verhältnisse der Völker einen verschiedenen Ausdruck erlangt. Sollte daraus nicht der Schluß gezogen werden dürfen, daß dieser Kultus mit der menschlichen Kultur auf das innigste verknüpft ist und aus den Grundanschauungen der menschlichen Seele fließt? Denn überall und allezeit tritt uns in allem und jedem Totenkultus die Vorstellung entgegen, daß mit dem Tode der Lebens- lauf des einzelnen nicht abgeschlossen sei, sondern nur in eine neue Phase trete, ja daß sogar die Individualität, die Lebensweise und Beschäftigung des Verstorbenen in gleicher und ähnlicher Weise nach, dem Tode fort- gesetzt werde. Wenn der Ägypter seinen Mumien die Gerätschaften und Lieblings- gegenstände, deren sich die Verstorbenen im Leben bedienten, wenn kriegerische Völker des Altertums ihren Toten Lanze, Pfeil und Bogen mit ins Grab legten, so wird es uns nicht seltsam erscheinen, wenn noch heutzutage bei Völkern gleicher oder niedrigerer Kulturstufe dieselbe Sitte herrscht, und neben Pfeil und Bogen selbst Lebensmittel und die Tabaks- pfeife dem Toten auf die Reise ins Jenseits mitgegeben werden. Von den 47* 644 Die Pflauze als Grabzier. Eingeborenen von Angola erzählt Livingston, daß sie sogar den Kassave- strauch (Manihot) auf den Gräbern anbauen, damit seine Wurzel den Toten zur Nahrung diene. Denn erfolgt auch durch den Tod eine Trennung der Seele vom Leibe, und ist jene zu einem Leben in einem wesenlosen Schattenreich verurteilt, so ist doch dem -— wenn auch toten — Körper nicht alle Kraft des physischen Lebens genommen: aus dem Pfahl, der den Grabhügel bezeichnete, sproßt neues Leben hervor, er knospet und grünt, durch das Herzblut des Toten zu neuem Leben angefacht, und auf des Polydorus Grabhügel bewurzelt sich der trockene Speerschaft und wächst sich zu einem beblätterten Baume aus. Auch ohne Zutun des Menschen bedecken alsbald Blumen und Kräuter den aufgeworfenen öden Grabhügel und wenden den Blick vom Tode dem Leben zu. Diese träumerische Beobachtung aber von der selb- ständigen Begrünung der Gräber führte zu ihrer Bepflanzung und hat dem Totenkult dadurch jene Weihe verliehen, dıe es ihm möglich machte, sich unter den verschiedensten religiösen Anschauungen und Bekenntnissen unwandelbar zu behaupten. Und wie sich grüne Zweige der Palme und des Lorbeers und Blumen zu allerlei Festlichkeiten im Wechsel des Lebens Eingang verschafften, so waren sie es auch, die den letzten Schmuck des Dahingeschiedenen bilden und ihn selbst auf die Erdscholle begleiten mußten, die sich über seiner letzten Schlummerstätte erhebt. Nur der Totenkult der Ägypter hat die Pflanzenwelt von der Ausschmückung der Toten und von den Gräbern verbannt und gewissermaßen unmöglich ge- macht. Außer ihnen aber sind es nur einige afrikanische und amerikanische Urvölker, bei denen der Schmuck der Gräber unbekannt ist und kein Toten- kranz, kein Baumzweig und kein sinniges Pflänzchen den aufgeworfenen Erdhügel ziert. Die Bepflanzung der Gräber aber ist ein Zeichen fortdauernder Sorglichkeit der Lebenden für die Toten, ein Symbol, daß wir den Ver- storbenen nicht als einen unserm Gedächtnis Verlorenen betrachten,. viel- mehr in dem aus dem Erdhügel hervorsprießenden Blümchen immer von neuem einen Scheidegruß an uns, die Hinterbliebenen, erkennen. Bemerkens- wert ist nun, daß kein Volk der Erde, das diese freundliche Sitte pflegt, die Gräber seiner Angehörigen mit Gewächsen was immer für einer Art bepflanzt, sondern jedes Volk trifft hierin eine gewisse Auswahl unter den mannigfaltigen Kindern Floras, von denen sich nur einige wenige für diesen Zweck und Dienst geeignet erweisen. Der christliche, israelitische und muselmännische Gottesacker zeigen hinsichtlich der Bepflanzung der Gräber eine nicht geringe Ähnlichkeit; ın der Regel ist es ein Hain, in dem die Baumgruppen das Übergewicht über den Gr sboden haben; wo der christliche Gottesacker noch als Kirch- hof das Gotteshaus unmittelbar umgibt, kann freilich von Bausmpi anzu en weniger die Rede sein. In der Regel ist es die Zypresse, die die Totenhaine bildet, sowohl die schlankaufstrebende, als die mit ausgebreiteten Ästen. Das magische Dunkel der immergrünen Äste, die gedrängt buschige Form bei der himmel- anstrebenden Gestalt geben diesem Baume ein tief ernstes Aussehen und machen ihn zu einem wirklichen Herolde des Todes. Schon die alten Die Pflanze als Grabzier, 645 Völker des Orients, wo dieser Baum seine Heimat hat, gaben ihm diese Bedeutung. Die Römer nannten ihn die traurige Zypresse. Durch seine Langlebigkeit und Genügsamkeit — er nimmt mit jedem Boden vorlieb — hat der Baum als Grabschmuck eine weite Verbreitung erfahren. Wo er im kalten Klima im Freien nicht mehr fortkommt, wird er von der Eibe (Taxus) und neuerdings noch mehr durch den aus Amerika eingeführten Lebensbaum (Thuja) ersetzt. In China und Japan findet die Zypresse Ersatz in dem chinesischen Wacholder und andern düstern Nadelhölzern, in Neuholland vertritt sie ein ähnlicher Trauerbaum, die Kasuarina. So ist es in der Tat merkwürdig, daß diese immergrünen dunkeln Nadelholz- bäume auf der ganzen Erde als 'Trauerzeichen gewählt wurden; in Steiermark werden sogar die Gräber mit Tannenreisig ausgekleidet. Ähnlich der Zypresse eignen sich auch der Buchs, der Epheu und das Singrün durch ihre ausdauernde Form, durch ihr immergrünes dunkles Laub und durch ihr Anschmiegen an die Unterlage so recht eigentlich zu unablässig trauernden, zartfühlenden Sinnbildern der Friedhofsflora. Wenn der Buchs, bei uns nur ein niedriges Sträuchlein, durch sein unveränder- liches Grün ein Sıegeszeichen über Tod und Verwesung geworden ist und sich sowohl als Sprengwedel im Weihwassernapf nächst der Bahre, wie auch als Grabschmuck Eingang verschaffte und diesem Umstande allein seine Verbreitung nach Norden verdankt, so ist das Singrün, das ist Immer- grün, oder die Totenviole über dem Grabhügel als ein unzerstörbarer, schützender Teppich zu betrachten, der den Schlummernden auf das sanfteste einhülit. Noch bis zum Ende des vorletzten Jahrhunderts durfte kein Jüngling, keine Jungfrau in Deutschland begraben werden, deren Leiche nicht mit einem Kranze von Immergrün geschmückt war. Der Botaniker Tragus berichtet, daß im Jahre 1535 ein schon vor langem be- grabener Leichnam aus der Erde genommen ward, an dem man noch den frischen Kranz von Singrün wahrnahm. Von ähnlichem Charakter wie dieses bescheidene Kraut ıst auch der Efeu, der die Grabhügel dicht und undurchdringlich umwebt und die Grabsteine fest umrankt. Wenn er einst den fröhlich zechenden Griechen und Römern nach bacchantischer Art um die Stirn geflochten wurde, damit er ım Verein mit Rosen und Veilchen die Wirkung des Weines vertreibe. so war er ihnen nicht weniger auch ein Symbol der geistigen Fortdauer. Ein Relief im T’heseustempel in Athen stellt den Abschied der verstorbenen Gattin von ihrem Gatten dar: zwischen beiden, die sich zärtlich einander die Hände reichen, steht ihr kleiner Sprößling, mit der Linken der scheidenden Mutter als Zeichen einstigen Wiedersehens ein Efeublättchen darbietend, darunter die Worte: „Nike, du des Dositheus Tochter aus Thasia, Treuherzige, zärtlich liebende, lebe wohl!“ Mit dem Efeu und Singrün teilt auch der Rosmarin den Vorzug, in Freud und Leid gleich willkommen zu sein; namentlich in manchen Gegenden Süddeutschlands gilt er ebenso als Symbol der Freude und des Glückes, als der Wehmut und Trauer, und schmückt den frommen Kirch- gänger und Täufling wie Taufpaten, den Burschen und die Maid zur Kirchweih, die Braut am Altare und die Jungfrau im Sarge. Deshalb 646 Die Dlanze als Aarabzier. gilt es im Volksaberglauben auch als ein böses Vorzeichen, wenn man vom Rosmarin träumt, wie es wehmütig im Völksliede heißt: „Ich hab’ die Nacht geträumet Wohl einen schönen Traum — Es wuchs in meinem Garten Ein Rosmarienbaum.* Ebenso allgemein ist an vielen Orten Süddeutschlands die gleichfalls aus dem südlichen Europa stammende Regen-Ringelblume auf Kirchhöfen verbreitet und wird auch direkt als Totenblume angesprochen. Sie scheint in dieser Bedeutung sogar den Wermut und das Weinkräutlein oder die Raute in ihrem Charakter als Grabpflanze abgelöst zu haben; denn ehedem wurden diese Totenkräuter nicht nur den Toten in die Bretterhülle mit- gegeben, sondern man schmückte auch die Bahre damit und pflanzte sie auf die Grabhügel. In Griechenland war neben der Uypresse auch die Rose, und zwar die wilde, eine beliebte Grabpflanze; die eigentliche (und auch so bezeich- nete) Todes- und Grabpflanze der Griechen und Römer war aber das Selinon, unsere Sellerie, die heute diese Bedeutung gänzlich verloren hat. In Kleinasien ist eine kleine Schwertlilie die gewöhnliche Zierde der Gräber, in Arabien und Ägypten die Aloe, die selbst in freier Luft ohne Erde fortzuwachsen und zu blühen vermag, weshalb sie auch dem Musel- mann als Symbol des Lebens gilt. Aber auch die Trauerweide, die Olive, die Traueresche, der Granat- apfel, die Myrte, der Eukalyptus, der Drachenbaum und der Yucca haben sich schon seit langem ein Anrecht auf den Schmuck der Gräber erworben und gehören zu dan Zierden der Friedhöfe in fast allen Teilen der Welt, wo die klimatischen Verhältnisse ihr Fortkommen gewährleisten. Ölzweige waren es, die einst die Griechen auf die Schlammerstälten ihrer Toten pflanzten; ein alter Myrtenstamm wuchs auf dem Grabhügel Elpenors bei Circeji; mit Myrten bekränzten sich Aeneas und seine Genossen bei dem seinem Vater veranstalteten Leichenfeste. Außer den genannten haben sich nur noch wenige andere Pflanzen auf den Gräbern eingebürgert oder sonstwie bei Leichenzeremonien ein- gedrängt; sie sind jedoch kaum als Charakterpflanzen zu betrachten, indem sie den Sinn, den man ursprünglich in die Grabpflanzen legte, keineswegs verraten. Namentlich in den Städten wird bei der Bepflanzung der Gräber ziemlich wahllos verfahren, und die Auswahl in der Regel dem Zufall überlassen, soweit es sich um die Kinder der vergänglichen Blumenwelt handelt. Dennoch geben auch hier die immergrünen Nadelhölzer: Zypressen, Taxus und Lebensbaum im Verein mit Efeu den Grundton des Friedhofs ab, in den neben Rosen die anderen Kinder Floras ein- gewirkt sind. Aber was es auch sei, womit die Treue liebevoll den kühlen Grab- hügel schmückt, Rosen, Nelken, Immergrün, Trauerweiden, sie reden die eine heilige Sprache von der Liebe, die nimmer aufhöret, die Brücke schlägt zwischen Himmel und Erde und Zeit und er durch ihre Wunderkraft verbindet, Ausschüsse des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues 1906/07. 647 Nichts ıst in der Tat geeigneter, selbst den geheimsten und dun- kelsten Regungen der Seele eine entsprechende Folie zu geben, als die stumme, ernste, verschlossene, nur durch Tracht, Farbe und Duft zu uns sprechende, eigenartige Friedhofsflora.. Was konnte auch der gesamten Menschheit näher liegen, als in der Pflanzenwelt ein Symbol, ein Sprach- organ zu finden, das unser Innerstes am besten wiedergibt und der ver- läßlichste Dolmetsch unseres Herzens ist! Gewiß nur deshalb hat die Be- pflanzung der Gräber und die Ausschmückung der Bahren mit Kräutern und Blumen ihren Weg von den rohesten Naturmenschen zu allen Kultur- völkern gefunden. Ausschüsse des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues 1906/07. V. = Vorsitzender. St. — Stellvertreter. Sch. = Schriftführer. I. Ausschufs zur Vorbereitung der Neuwahl des Vorstandes. Herr Gärtnereibesitzer de Coene. Sch. Herr Kgl. Gartenbaudirekt. A. Fintelmann.V. „ Gärtnereibesitzer Dietze. „ Stadtgarteninspektor Mende. „ Gärtnereibesitzer P. Drawiel. 2. Ausschufs für Revision der Kasse und der Bibliothek. Herr Garteninspektor Amelung. St. Herr Königl. Hoflieferant Klar. „ Rentier Crafs I. „ Gärtnereibesitzer Tubbenthal. „ Kaufmann Heese. Sch. 3, Ausschufs für Blumenzucht. Herr ÖObergärtner Bartsch. Herr Gärtnereibesitzer Dietze, Gärtnereibesitzer F. Bluth. St. „ Garteninspektor F, Weber. Sch. „ Gartenbaudirektor R. Brandt. V. „ Garteninspektor H. Weidlich. „ Rentier C, Crafs II. Kooptiert: Herr Gärtnereibesitzer de Coene. Herr Kgl. Hofgärtner Jancke. „ Gärtnereibesitzer Paul Drawiel. „ Kgl. Hofgärtner Kunert. Gärtnereibesitzer Gabbert jr. „ Obergärtner Peters. Kgl. Hofgärtner Habermann. 4. Ausschufs für Gemüsezucht. Herr Garteninspektor Amelung. St. Herr Hoflieferant Josef Klar. Sch. Gärtnereibes. Beuster. „ Garteninspektor Nahlop. Rentier C. Crafs I. \. „. Gärtnereibesitzer Nickel. „ Samenhändler Demmler. Kooptiert: Herr Obergärtner Quart. Herr Gärtnereibes. C.Weber, Lichtenberg. 5. Ausschufs für Gehölzkunde und bildende Gartenkunst. Herr Gesechäftsführ, F. Brettschneider. Sch. Herr Städt.Garten-u.Friedhotsdir. Kierski. „ Stadtobergärtner E. Clemen. V. „ Landschaftsgärtner Klaeber. „ Kgl. Gartenbaudir. A. Fintelmann. „ Stadtobergärtner Weils. St. „ Gärtnereibesitzer Hering. 648 Ausschüsse des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues 1906/07. Kooptiert: Herr Städtischer Obergärtner Diekmann, Herr Landschaftsgärtner R. Müller. „ Kgl. Hofgärtner Jancke. „ Kgl. Obergärtner Potente. 6. Ausschufs für Obstbau. Herr Kgl. Garteninspektor Greinig. St. Herr Stadtgarteninspektor ©. Mende. V. Geschäftsführer Grobben. „ Königl. Baurat H. Töbelmann. „ Grubenbesitzer Körner. „ Garteninspektor Weber. Sch. „ Gärtnereibesitzer H. Mehl. Kooptiert: Herr Obergärtner Beuster. Herr Garteninspektor Nahlop. Öbstbaulehrer Diekopp. „ Geschäftsführer Nevermann. Rentier Martiny. „ Obstziücht. Karl Puhlmann. 7. Ausschufs für gewerbliche Angelegenheiten. Herr Gärtnereibesitzer F. Bluth. V. Herr Gärtnereibesitzer ©. Neumann, St. „ Gärtnereibesitzer Kettlitz. „ „ Handelsgärtner Taube. „ Gärtnereibesitzer Kiausch. „. Gärtnereibesitzer Tubbenthal. Hoflieferant J. F, Loock. Sch. Kooptiert: Herr Kaufmann A, Krause, Herr Handelsgärtner J. Meermann. 8. Ausschufs für die Interessen der Liebhaber. Herr Privatier Braune. Herr Prof. Dr. Rodenwaldt. Schriftsteller ©. Cordel. „ Geh. Rechnungsrat Schmidt. „ Kaufmann Heese. „ Rektor Schmidt. Sch. „ Dr. Freiherr von Landau. Kooptiert: Herr Oberlehrer Dr. Berger. Herr Rentier Martiny. Fräulein M. Blohm, „ Konsul Seifert. Herr Grubenbesitzer Körner. 9. Ausschuls für Redaktions-Angelegenheiten. Herr Garteninspektor Amelung, Sch. Herr Gärtnereibesitzer de Coene. „ Gesehäftsf. F, Brettschneider. St. „ Privatdozent Dr. Diels. „ Stadtobergärtner Clemen. V. „ Obergärtner Peters. „ Sehriftsteller ©. Cordel. „ Garteninspektor Weber. 10. Ausschufs für das Versuchsfeld. Herr Samenhändler Adolf Demmler Herr Kgl, Gartenbaudir. A, Fintelmann, ‚„ ärtnereibesitzer Beuster. „ Hoflieferant J. Klar. St. Geschättst. F. Brettschneider. Sch. „ Gärtnereibes.. Kohlmannslehner. Gärtnereibesitzer de Coene. I1. Mitglieder des Vereins im Kuratorium der Fachschule für Gärtner. Vorsitzender: Herr Bürgerdeputierter Richard Kümmel. Dirigent der Fachschule: Herr Generalsekretär Siegfried Braun. Herr Garteninspektor Amelung. A Delegierte der „ Gärtnereibesitzer F, Bluth. HerOQtto T&lhreeht. [Märkischen Ga „ (tartenbaudirektor Brandt. Stadtobergärtner E. Clemen. Kgl. Gartenbaudir. A. Fintelmann. „ Landschaftsgärtner ) vereinigung des Emil Woldt. \ Allg. Deutschen Gärtnervereins. AN Delegierter des Kunstgärtner Herm. Völler. Deutschen (natio- nalen) Gärtner- verhbandes. 12. Mitglied des Kuratoriums der Kgl. Gärtner-Lehranstalt in Dahlem pro 1905-—1908 Herr Königl. Gartenbaudirektor A. Fintelmann. 13. Ausschufs für Düngungsversuche. Herr. Garteninspektor Amelung. Herr Garteninspektor Weber. Sch. „ Gärtnereibes. F. Bluth. V. „ Garteninspektor H. Weidlich, „ Gärtnereibesitzer Mehl, - Aus den Ausschüssen des V.z. B.d. G. 649 14. Ausschufs für Dekorationen. Herr Schriftsteller ©. Cordel. Landschaftsgärtner A. Brodersen, „ Städtischer Obergärtner Diekmann. »„ Gärtnereibesitzer Fasbender. Kgl. Gartenbaudir. A. Fintelmann. V. „ Königl. Hofgärtner Habermann. „ Kunst- und Handelsgärtner Janicki. Herr Hoflieferant Klings. Hoflieferant J. F, Loock. „ Hoflieferant Swoboda. „ Garteninspektor Weidlich. „ Landschaftsgärtner W, Wendt, St. „ Stadtobergärtner Weils. Sch. 15. Ausschufs für Gründung eines eigenen Heims. Herr Gartenbaudirektor Brandt. St. » Geschäftsführer Brettschneider. „» Königl. Hofgärtner Habermann. Grubenbesitzer Körner. V. Herr Stadtobergärtner Weils. „ Stadtobergärtner Schlegel. „ Hoflieferant Swoboda. Seh. Wer aulserdem den Sitzungen eines technischen Ausschusses regelmälsig beizuwohnen wünscht, wolle das dem Generalsekretär anzeigen; der betr. weitere veranlassen. Ausschuls wird dann das Aus den Ausschüssen des V. z.B.d. ©. Ueber den Wert und Unwert von Topf- düngungsversuchen, die der hierfür ein- gesetzte Ausschufls in den Jahren 1905/06 angestellt hat, Von Friedrich Weber.!) Bei jedem Versuche, den der Aus- schufs, an verschiedenen Stellen zu gleicher Zeit, seit den vielen Jahren seines Bestehens gemacht hat, sind frappierende Erscheinungen zutage ge- den Bäume erhalten bei eintretenden Regenperioden die Luft in ihrer Nähe länger feucht, die feuchte Luft wiederum ‘ finden, treten, die zur Genüge beweisen, welche wichtige Rolle physikalische Einflüsse bei Düngung und Ernährung der Pflanzen spielen. Ich will aus dem letzten Ver- suche mit den Apfelbäumchen ein | Beispiel herausgreifen. Die Bäumchen | der Stationen Berlin W., Wilmersdorf und Spindlersfeld machten die stärksten und längsten Holztriebe und brauchten zu reichem Blütenansatz ein Jahr länger Zeit, als die der übrigen 3 Stationen. Wie soll und kann man sich das er- klären? Spindlersfeld hat ebenso freie Lage, wie Berlin NW., Altmoabit, Weilsensee und Grofslichterfelde Ich führe diese Erscheinung auf die Feuchtigkeit der Luft zurück. hatte in Berlin W., Herr Inspektor Amelung | Wilmersdorf, auf seinem Wirkungskreise kaum ein freies Plätzchen als Standort für seine Ver- | suchspflanzen finden können; die in der Nähestehenden grolsen, schattenspenden- !) Nach dem Referat des Herrn Vor- tragenden in der Monatsversammlung am 29. November, Siehe Gtfl, S, 642, ı bekommen ‚ niemand wissen, verursacht ein Durchtreiben der Knospen zu ungunsten der Blütenbildung. Man wird dafs unter Bäumen Steine und Boden sich mit Moos beziehen; es ist dies nicht allein die Folge verminderten Lichtes, sondern auch grölserer Feuchtig- keit. Was hier die hohen Bäume be- wirken, befördert anderseits in Spindlers- feld die unmittelbare Nähe des Wassers und die dadurch bedingte gröfsere Feuch- tigkeit der Luft. Eine andere Er- klärung dafür habe ich nicht. Wie in letzter Versammlung richtig gesagt wurde, wissen wir ‚heute ganz genau, was der Baum, im besonderen der Obstbaum, zu seiner Ernährung braucht: es ist dies wissenschaftlich festgestellt. Wir wissen, dafs Stickstoff das Wachstum, Kali und Phosphorsäure die Fruchtbarkeit fördern. Es ist in- dessen grundfalsch und liegt auch nicht in der Kompetenz des Düngungsver- suchsausschusses, auf Grund der ge- machten Erfahrungen Rezepte heraus- zugeben, wie Obstbäume zu düngen sind. Bodenbeschaffenheit und Lage sprechen ein ganz gewichtiges Wort mit. Der Ausschuls ist nur in der Lage zu sagen: So haben wir die Bäumchen be- handelt, das und das haben sie und dies ist das Re- sultat. Ob nun jemand, der das gleiche tut, auch denselben Erfolg hat, kann und wenn Herr Bluth 650 Literatur. als Vorsitzender des Versuchsaus- schusses gesagt hat: „Ein jeder müsse sich dies selbst ausprobieren,“ so trifft dies im gewissen Sinne zu. Wissenschaft ist nur in der Lage, uns eine Direktive zu geben, zu lösen sind derartige Fragen nur auf empirischem Wege; deshalb ist auch jeder Milserfolg, den wir erzielen, in gewissem Sinne ein Erfolg, weil er uns zeigt, wie wir es nicht machen sollen. Auch die | Vor vielen Jahren, gelegentlich einer | Sitzung des Topfdüngungsversuchsaus- schusses, erklärte uns der verstorbene Geheimrat Professor Dr. Märcker-Halle, | dals es ganz gleich sei, in welchem Boden wir die Pflanzen einsetzen, wir würden durch Zusetzen der fehlenden Stoffe in Form von Mineraldünger die- selben Erfolge haben, als wenn wir gute, wahrhafte Erde zu unseren Kul- turen verwendeten; aus jener Zeit gingen auch die von uns unternommenen Kul- turversuche in sterilisiertem Sande her- vor. Herr Geheimrat Professor Dr. Märcker, auf dem Gebiete der Agricultur- chemie die bedeutendste Autorität seiner Zeit, mag in seinem Sinne theoretisch Recht gehabt haben, uns hat die Praxis eines anderen belehrt. Sind wir denn überhaupt in der Lage, dem Boden alles das Fehlende in einer für die Pflanze aufnahmefähigen Form zuzusetzen? Ganz abgesehen davon, dafs die Beschaffen- heit mancher Erdarten sich überhaupt ' im Wenn nun auch bei den bisherigen Topfdüngungsversuchen, wie sie die frühere Gartenbaugesellschaft zu Berlin in die Wege geleitet, und wie sie von unseremVerein übernommen worden sind. manches bemerkenswerte zutage ge- fördert worden ist, so entbehren sie doch insofern eines grölseren Wertes, als es nicht möglicht ist, auf Grund dieser kleinen Versuche ein unantast- bares, ziffernmälsiges Resultat zu be- kommen. Eine grölsere Bedeutung ist den Versuchen erst dann beizumessen, wenn sie grölseren Stiles vorgenommen werden können. Anstatt 5 oder 10 Pflanzen einer Reihe mülsten es deren 1000 Stück sein, dann erst könnte man greifbare Resultate erwarten und auch die merkantile Seite des Unternehmens in Betracht ziehen. Besondere Versuchs- anstalten oder Gärtnerlehranstalten mit staatlichen Mitteln unterstützt wären geeignete Stellen, um solche Versuche im grolsen zu machen. Was nun das Düngen der Obstbäume Freien betrifft, -so bin ich der ' Meinung, dafs junge Bäume in jung- nicht ersetzen lälst, weils die Praxis ganz genau, dafs alles Nachdüngen uns eine gutpräparierte Erde nicht ersetzt. Jedenfalls wäre es das Ideal aller Gärtner, könnten wir unseren ge- wöhnlichen Gartenboden durch Zusatz von Mineraldünger für unsere Topfkul- turen brauchbar machen. fräulichem, gut. präpariertem und ge- düngtem Boden einer Nachhilfe durch mineralischen Dünger so lange nicht bedürfen, als sie noch kräftige, gesunde Holztriebe hervorbringen: ich würde erst dann zur Nachdüngung meine Zu- flucht nehmen, wenn durch grofse Fruchtbarkeit bedingt, der Holzwuchs nachläfst. Die Erstlingsfrüchte an jungen Bäumen sind gewöhnlich derartig auf- geschwemmt und wenig haltbar, dafs man annehmen darf, es ist im Boden noch genug Nahrung vorhanden. Literatur. Deutscher Gartenkalender 1907, herausgegeben von M. Im Verlage von Paul Parey Berlin, Preis 2 Mk, In gediegener Austattung nach innen und aufsen, erscheint dieser Garten- kalender im 34. Jahrgang. Das Taschen- Hesdörffer. | format ist erfreulicherweise beibehalten, doch der Inhalt ist seit einer Reihe von Jahren immer reicher und vollkommener | geworden. Neben den Tabellen, die jeder Gärtner einem Kalender erwartet und die wie z. B. die Post- und Tele- in man, ee ee VERS Pachydiscus Seppenradensis Landois. Die Grösse des Ammoniten wechselt von wenigen Centimetern im Durchmesser bis zu derjenigen von Wagenrädern und Mühl- steinen. Die grösste bisher gefundene Art ist die Seppenrader Dickscheibe, welche 1895 in einem der oberen Kreide angehörigen Steinpruche von Seppenrade in Westfalen gefunden wurde. Aus „CARUS STERNE, WERDEN UND VERGEHEN“ Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 11 Dessauer Strasse 29 Werden und Vergehen. Eine Entwickelungsgeschichte des Naturganzen in gemeinverständlicher Fassung von Carus Sterne. Sechste neubearbeitete Auflage herausgegeben von Wilhelm Bölsche. Mit zahlreichen Textillustra- tionen, vielen Tafeln usw. Grossoktav. In zwei vornehme Ganzleinenbände gebunden 25 Mark. Aus Urteilen der Presse: eo 0. Wir wagen zu behaupten, dass von allen Entwickelungsgeschichien des Nalurganzen in gemein- verständlicher Weise dieser die Krone gebührt. Die Form ist klar wie Kryslall und der Verfasser weiss so biebenswürdig zu schreiben, wie wenige der deuischen Darwinianer es verstehen ....“ Kölnische Zeitung. „Im Sinne und in den Grenzen der neueren Natur- forschung sucht das Werk in umfassender Darlegung aller Einzelheiten die Frage nach dem Woher und Wohin der sichtbaren Welt zu beantworten. Die Anschaulich- keit der Darstellung wird durch zahlreiche Illustrationen noch belebt. Von dem Werke erscheint schon die sechste Auflage. Carus Sterne, der vor einem Jahr Verstorbene, hat sie selbst nicht mehr herausgeben und neu bearbeiten können. An seiner Stelle hat Wilhelm Bölsche diese Auf- gabe übernommen. Keiner war dazu mehr berufen alser; alleswas das Werk noch gewinnen, worin esnocherhöhtwerdenkonnte,istihm durch diese Berufung gesichert.“ Heinrich Hart im „Tag“. 65 9SSEI]SIONESSOI 194} I MS UINI9O oBseAulog JOpnıIgeH) uy eye -dtuuJd £ | Y9Z49UONng Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW 11 nn zz ee Unterzeichneter bestellt: Expl. Carus Sterne, Werden und Vergehen. Sechste Auflage bearbeitet von Wilhelm Bölsche. Zwei Pracht- bände in Grossoktavformat 25 Mk. Betrag folgt anbei durch Postanweisung — ist nachzunehmen. Noamması Re rer Urea Ne ee a Re net Nicht Gewünschtes gefl. zu durchstreichen. Kleinere Mitteilungen. graphenbestimmungen, Monats- und Jahresübersicht der. Zeitrechnung, Lohn- tabellen usw. täglich benutzt, bringt der Kalender noch eine grolse Anzahl von Hilfstabellen und belehrenden Artikeln. Jeder Gärtner, mag er Landschaftsgärtner oder Blumenzüchter, Gemüsebautreiben- der oder Obstzüchter sein, findet in dem Gartenkalender Anregungen für sein Fach. Alles in kurzer aber belehrender Form. Ein grolser Raum ist dem „Arbeits- kalender“ für die einzelnen Monate und Branchen gewidmet. Berechnungen für Erdarbeiten aller Art, ferner für Wasser- anlagen und Wegebau geben Anleitung, wie man sich schnell eine Grundlage in rechnerischer Hinsicht verschaffen kann. Formeln zur Berechnung verschiedener Figuren und Körper erleichtern im prak- tischen Leben die Arbeit bei Kostenan- schlägen und ähnlichem. Für Blumen- und Gemüsegärtner sind Tabellen vor- handen, die sicht nicht blols auf die be- währtesten Sorten, sondern auch auf das für eine gewisse Fläche zu ver- wendende Saat- und Pflanzenmaterial beziehen. Ueber Neuheiten in genannten Branchen belehrt ein besonderer Artikel. Nicht vergessen sind in dem Kalender Leitsätze aus dem geschäftlichen Ver- kehr mit dem In- und Auslande, sowie die wichtigsten Punkte aus der sozialen Gesetzgebung. Sogar über Steuern und Prozefskostenverhältnisse gibt der Ka- lender Aufschlufs. Neben sonstigen belehrenden Dingen, wie Vertilgung von Insekten, Angabe von Mitteln ‚gegen Pflanzenkrankheiten, Zusammenstellung von Normalobstsorti- menten für gewisse Landstriche und Bezirke Deutschlands usw., nimmt auch die Zusammenstellung gärtnerischer und gartenbaulicher Vereine aus dem ganzen Deutschen Reiche einen grofsen Raum in dem vorliegenden Kalender ein. Jeden- falls ist dieser Gartenkalender für jüngere und ältere Gärtner jeder Branche, der einen Extrakt von dem Hilfsmaterial bringt, den jeder gebildete Gärtner kennen muls, unentbehrlich. Das Hasten und Jagen ° unserer heutigen Zeit bringt es mit sich, stets einen Ratgeber, ein Nachschlage- werk im kleinen in. der Tasche haben zu müssen. " Darum sei dieser Gartenkalender, dessen Preis für den vielseitigen Inhalt mäfsig zu nennen ist, jedem Gärtner und auch dem Gartenliebhaber angelegentlichst empfohlen. Amelung. Kleinere Mitteilungen. Die Altersschwäche bei den Kultur- pflanzen.!) Es gehört heutigen Tags zum guten Ton, über die Altersschwäche bei den Kulturpflanzen zu reden und zu schreiben; warum auch nicht, die Sache hört sich so interessant *an, und dann erscheint das Ganze auch so überzeugend, so selbstverständlich, dals man sich nur noch darüber wundern mufs, warum man nicht schon längst auf diesen „verteufelt gescheiten Gedanken“ gekommen Und endlich, welch günstige Erklärung, wenn einmal die Kulturpflanzen keinen rechten Ertrag mehr geben wollen, so I) Siehe hierzu Gartenflora S, 572. ist. | kurzer Hand die Altersschwäche herbei- ziehen zu können. Das Thema ist nun einmal „aktuell“ und es ist gewils auch wert, dals sich ernsthafte und denkende Fachleute ein- mal damit befassen, geplaudert ist genug darüber. Was es mit der Alters- schwäche der Kulturpflanzen für eine Bewandtnis hat resp. haben soll, muls ich als bekannt voraussetzen. Da sind zunächt die Pyramidenpappeln, die als das typische Beispiel für Altersschwäche hingestellt werden. „Bekanntlich‘* sterben diese Pappeln aus und was jetzt noch davon existiert, macht bekanntlich“ allenthalben einen kränkelnden Eindruck, folglich. mufs -Altersschwäche vor- ER Kleinere Mitteilungen. liegen, wohlverstanden: Altersschwäche des Urindividuums von Wörlitz. Allen Befürwörtern der Degenerationstheorie sei hier die Frage aufgeworfen: Wa- rum ist dieses Pappelsterben nicht ein allgemeines, auf eine kurze Zeit be- schränktes? In England gingen die Pappeln — ich berufe mich auf Möbius im Biologischen Zentralblatt XI, 1891 Seite 129 ff. 1820—40 zugrunde, in Nord- und Mitteldeutschland begann das „Pappelsterben“ 1880 und in Süd- deutschland, Lust zum Sterben. Und weiter: die Richtigkeit der Behauptung heute wohl unmöglich sein, die Pappeln noch fortpflanzen zu können. Man mache doch nur mal einen Versuch mit ge- sundem Stecklingsholz — solches wird wohl noch überall, wo Pappeln vor- kommen, zu haben sein; auch wenn die Mehrzahl dieser Bäume schon kränkelt — bei vernunftgemälser Kultur wird es nicht schwierig halten, noch stattliche Bäume heranzuziehen, die ein Menschen- alterleicht überdauern. Und wennsichdas Aussterben erst durch zwei Jahrhunderte hinzieht, so wird man füglich keine Ur- sache haben können, von der von der | Altersschwäche vorausgesetzt, mülste es | Alters- | wie auch in der Schweiz | verspüren die Pappeln noch gar keine | schwäche der Art (oder Sorte) zu reden, | ' ständlich und ebenso begreiflich mulfs tausend Jahre hinaus, werden gewisse | Seit vielen Jahrhunderten, ja, über Kulturpflanzen ausschliefslich auf vege- tativem Wege vermehrt, so die Pfeffer- minze, die Banane, der Feigenbaum, die Yamswurzel, Maniok und Batate, ohne dafs von Altersschwäche der Urform die Rede sein kann. Und wie grols ist nicht die Zahl jener wildwachsenden Pflanzen, wo die vegetiative Vermehrung die Regel bildet, es seien genannt das Scharbocks- | kraut, das Sinngrün, der Kalmus, viele Gräser, die sich durch Brutknospen fort- pflanzen, die Wasserlinsen. Die Fort- pflanzung wildwachsender Pflanzen durch Ausläufer, Brutknospen und Brutzwiebeln ist doch auch nur vegetative Vermehrung. Gar nicht zu reden von den Pflanzen der unteren Entwickelungsstufen, der Algen und Pilze, wo die einfache Teilung für die Erhaltung der Art sorgt; und dann die schon höher organisierten „lebendig gebärenden‘ Farne. Bei Pflanzen mit kurzer Lebensdauer läfst sich doch leicht die Probe aufs Exempel machen. Die einjährigen Pflanzen bieten hier ein ausgezeichnetes ı zusterben‘“, ' die Blumenbinderei Material. Wenn eine Altersschwäche in dem hier in Betracht kommenden Sinne existierte, dann mülste es unmöglich sein, auf vegetativem Wege aus einem Individuum heraus mehrere aufeinander folgende Generationen zu ziehen. So bestechend im ersten Augenblick die „Lehre‘‘ von der Altersschwäche auch erscheinen mag, bei ernsthaftem Wägen kann sie nicht standhalten, selbst nieht bei der Kartoffel, beim Weinstock, beim Obst und bei der Rose. Man mus hier schon nach anderen Gründen für das tatsächlich bestehende Degenerieren und Kränkeln mit nachfolgendem Aussterben einzelner Sorten suchen. Und solche sind unschwer gefunden. Auszuscheiden wären von vornnerein solche Formen, die aus inneren Ursachen leicht zur Ab- änderung neigen. Es bleiben lediglich solche, die, wie etwa die La France- Rose, an und für sich beständig sind. Wenn solche Formen anfangen ‚aus- die noch kein halbes Jahr- hundert alt sind, so mülste das wohl etwas plötzlicher geschehen, als es sich ' bei der La France-Rose beobachten lälst. So an zehn Jahre ist wohl das Gerede von der Krankheit dieser Pflanze schon alt. Dafs jeder Züchter bestrebt ist, von wertvollen Sorten schnell einen grolsen Posten heranzuziehen, ist ver- es sein, dafs durch eine foreierte Ver- mehrungsmethode, wo jeder nur halb- wegs brauchbare Zweig bzw. Auge Benutzung findet, das Material nach und nach schwächlicher wird. Dafs aber schwächliches Pflanzenmaterial viel schneller unter allerlei Unbilden der | Witterung Schaden leidet und den An- ı griffen irgend welcher Feinde geringeren Widerstand zn bieten vermagals Pflanzen, die durch sachgemälse Kultur stark und widerstandsfähig herangezogen wurden, ist eine Tatsache, auf die der Züchter eigentlich nicht aufmerksam gemacht werden mülste. Bei der La France- Kultur wollen wir noch berücksichtigen, dafs in den letzten zwei Jahrzehnten ihr Material nur „langstielig“ beansprucht. Wenn der Rosenzüchter diesem Umstand Rechnung trägt, so muls er einmal seine Pflanzen durch die forcierte Kultur schwächen und zum anderen wird brauchbares Ver- edelungsmaterial knapper, weil viele Augen mit dem langen Stiel in die Blumengeschäfte wandern. Da wird Kleinere Mitteilungen. 97 auch manches minder gute Auge zur | lein Vermehrung verwandt. Wenn wir ähnlichen Raubbau Samenpflanzen treiben wollten, dann könnten wir auch hier bei manchen Pflanzen von Altersschwäche reden. Warum aber sind unsere Samenzüchter imstande, alljährlich gute Saat zu liefern? Lediglich deshalb, weil sie verwiesen von E, Küster: Ver- , mehrung und Sexualität bei den Pflanzen; bei | ' B.G. Teubner, Leipzig, zu haben. es ist um 1,20 Mk. im Verlage von Ohne dafs dieses lesenswerte Büchlein direkt Stellung nimmt zur Frage der Alters- ausschliefslich beste Saat von voll- | kommen entwickelten Pflanzen zur Aus- saat bringen.-. Wo minderwertige Saat fortdauernd zur Anzucht von Gene- rationen verwandt wird, da ist Aus- artung und „Altersschwäche“ bleiblich. Diese Altersschwäche der auf vege- unaus- tativem Wege vermehrten Kulturpflanzen | zu bannen, liegt mithin in der Hand | des Züchters; der Spruch lautet: Heran- zucht und dauernde Unterhaltung eines gesunden, kräftigen und widerstandsfähigen Vermehrungs- materials! Mag man die zur Erzielung einer Ernte bestimmten Kulturpflanzen immerhin durch forciertes Kulturver- fahren schnell zur Entwickelung bringen, so meide man doch, von solchen Pflanzen sein Vermehrungsmaterial zu nehmen. Wer aus seinem Gartenland nur für eine kurze Zeit Frucht Ziehen will, der treibt selbstverständlich Raubbau; wer hingegen auf Jahre hinaus auf die Be- bauung des Bodens angewiesen ist, der wird ebenso selbstverständlich seinen Boden „in Kultur halten“. Warum ver- fährt man denn nicht analog bei den Kulturpflanzen selbst? Und nun noch eins. Die Verfechter der Altersschwächen - Hypothese be- haupten, die geschlechtliche Vermehrung sei notwendig zur „Blutauffrischung“. Mit Verlaub: Wodurch ist dies bewiesen ? Die Tatsache, dafs in der Natur bei manchen Pflanzen die geschlechtliche Vermehrung ausgeschlossen ist, spricht gewils nicht zugunsten solcher Behaup- tung. Ueber das Wesen der Sexualität, insonderheit über den Wert derselben für die Pflanzenwelt, sind sich übrigens die Gelehrten selbst noch nicht einig. Da existiert aulser der Theorie der Blut- auffrischung eine andere, die den Sinn ‚, eines Panzerturmes ' Die Mündungen der ' durch Rosen auf der geschlechtlichen Vereinigung darin ' Wert des Karbolineums als Baumschutz- findet, dafs zwei Individuen ihre Quali- täten mischen. näher eingehen wollen, gar zu weit vom Thema abschweifen, und es sei deshalb auf ein kleines Büch- Auf diesen Punkt | hiefse jedoch schwäche unserer Kulturpflanzen, ist doch manches in ihm enthalten, das auf diesen Gegenstand Bezug hat. H.H. Blumenspende „Panzerturm‘“. (Hierzu Abb. 65.) Bei der Vermählung von Fräulein Berta Krupp mit Herrn Freiherrn von Bohlen u. Halbach am 16. Oktober hat , die Beamtenschaft des Krupp-Gruson- werkes dem Hochzeitspaare neben- stehende Blumenspende in der Form überreicht. Das eigenartige Arrangement ist von Herrn Otto Heyneck -Magdeburg ange- fertigt. Zur Verwendung gelangten nicht weniger als 3620 dunkelrote Rosen, 2000 kleine Rosen, 633 Bund Ver- gilsmeinnicht. Der obere Teil des Panzerturmes ist drehbar und mit der Inschrift: Herzlichen Glückwunsch und dem Datum des Hoch- zeitstages versehen. Zu beiden Schriftzügen sind Crimson- knospen verwendet, die auf dunkel- grünem Plattenmoos ruhen. Der untere Teil des Turmes ist in der Mitte mit dem Magdeburger Wappen, rechts und links davon mit den beiden Fabrikzeichen der Magdeburger und der Essener Fabrik verziert. Die untere Einfassung besteht aus Selaginellamoos und kleinen Myrten- bäumchen, welche durch Myrtenranken verbunden sind. Aus dem oberen Teil ragen zwei Geschützläufe heraus, welche mit Myrtenranken zart umwunden sind. Geschütze sind angenehmste Weise geschlossen. Karbolineum als Baumschutzmittel. Ueber den wahren und vermeintlichen mittel ist in der Gartenflora wiederholt berichtet. Siehe Jahrg. 1905 S. 580 u. 638; Jahrg. 1906 S. 22 u. 72. Jetzt hat Herr Geheimrat Dr. R. Aderhold, der Direktor der Kaiserl. Biologischen Anstalt in Dahlem, zu dieser wichtigen Frage das Wort genommen, Er hat auf der diesjährigen Wander- versammlung des Verbandes der Öbst- und Gartenbauvereine Landwirtschaftskammer für die Provinz Sachsen einen Vortrag gehalten, der in im Bezirke der Kleinere Mitteilungen. | | Heft 22 der „Deutschen Obstbauzeitung“ abgedruckt ist und dem wir nachstehen- des entnehmen: Ueber kein Pflanzenschutzmittel ist in den Kreisen der Obstzüchter in den letzten 5 Jahren soviel gesprochen und in obstbaulichen Fachzeitschriften soviel geschrieben worden, wie über das Kar- Abb. 65. Blumenspende (Panzerturm) der Beamtenschaft des Krupp-Grusonwerkes - bei der Vermählung von Fräulein Berta Krupp mit Herrn von Bohlen und Halbach. Ausgeführt von der Firma Otto Heyneck.'Magdeburg. bolineum. In früheren Jahren kannte der Gärtner und Obstzüchter nur dessen schädliche Wirkung. Er .hatte selbst die üble Erfahrung gemacht oder von Freunden oder Nachbarn gehört, dals die Pflanzen in Mistbeetkästen eingehen, deren Bretter mit Karbolineum gestrichen wurden. Er hatte selbst beobachtet, dafs Spalierbäume, die an Bretterwänden standen, abstarben, wenn diese mit Kar- bolineum behandelt wurden. ee: Da trat dem Karbolineum zuerst im Jahre 1899 im „Praktischen Ratgeber im Obst- und Gartenbau“ ein Retter. seiner Ehre auf: Ein Herr A. aus Finken- werder empfahl es zum Anstreichen von. Baumwunden. Bald darauf wurde es auch als ein Schutzmittel gegen die Blut- Kleinere Mitteilungen. an laus des Kernobstes und den Gummifluls des Steinobstes gepriesen, und vom 25. März 1900 ab ist bereits ein Ver- fahren zum Vernichten der. Baum- und Weinrebenschädlinge und Entfernen der Borke lebender Holzgewächse im Deut- schen Reiche patentiert werden, welches - darin besteht, dafs man den Stamm und und die Zweige mit einem Gemisch von Karbolineum und Kalkmilch bestreicht. | In den folgenden Jahren war es nament- lich der „Erfurter Führer im Obst- und Gartenbau“, der die Frage nach dem Werte des Karbolineums für den Pflanzen- schutz in Fluls brachte, und seitdem hat | wohl jedes Fachblatt mehr oder weniger Anteil daran genommen. Fast unzähl- | bare Artikel sind über das Karbolineum | erschienen und haben es zu den ver- schiedensten Verwendungen empfohlen. , schneiden oder , Rücksehnitt und dergleichen mehr. Ohne eine erschöpfende Aufzählung der ı der beobachtete Erfolg von dem Kar- ' bolineum oder von den gleichzeitig an- Krankheiten und Schädlinge geben zu wollen, gegen die es als wirksam be- zeichnet worden ist, führe ich zunächst folgende Krankheiten: Krebs und Brand, Gummifluls, Fusikladium, Gelbsucht, Gipfeldürre, Mehltau usw., und folgende Schädlinge: Blutlaus, Schildläuse, Blatt- läuse, Schmierläuse, Milben, Frostspanner, Apfelmaden, Ameisen, Hasen usw. an, gegen die es gute Dienste leisten soll. Es ist aber ferner zum Bestreichen von Wunden und zwar sowohl bei sommer- licher wie bei winterlicher Wundbehand- lung und endlich sogar als Bade- und Reinigungsmittel kranker und gesunder | Bäume empfohlen worden, dem man nachsagt, dals es das Wachstum der Rinde fördere und die dieses hemmende Borke zum Platzen und Abfallen bringe. Es ist entsprechend diesen Empfeh- lungen in der Baumpflege im Sommer | und im Winter, unverdünnt oder mit Wasser verdünnt, mit oder ohne Zusatz von Kalk, Seife, Kupferkalk usw. ver- | ist man zu | wandt worden. Trotzdem keiner klaren Würdigung seines Wertes gekommen. Sieht man die Literatur- angaben über unseren Gegenstand, so wie ich es getan habe, hintereinander durch, so wird man vielmehr finden, dafs sein Wert fast für keinen einzigen der vorgenannten Zwecke unbestritten | dasteht. Während der eine es gegen eine bestimmte Krankheit sehr wirksam befunden hat, schildert es der andere zu gleichem Zwecke als unbrauchbar. Während es der eine für den Baum un- schädlich fand, hat der andere beoachtet, | dals es die Rinde oder ganze Zweige abtötete. Woher kommt diese Ver- schiedenheit in der Beurteilung” Es gibt dafür namentlich zwei Gründe: 1. Sind die Versuche, auf welche sie sich stützt, fast durchweg nicht mit der nötigen Kritik und nicht sachgemäls ausgeführt worden. Sie sind zumeist nur an einzelnen oder wenigen Bäumen gemacht worden und so, dals alle Bäume mit Karbolineum behandelt wurden und keine Vergleichsbäume unbehandelt blieben; oder man hat nicht blols das Karbolineum zur Heilung der betreffen- den Krankheiten verwandt, sondern gleichzeitig noch andere Mittel an dem- selben Baume zur Anwendung gebracht, wie z.B. bei den Wunden das Aus- bei dem Baume den Es liefs sich daher gar nicht beurteilen, ob gewandten Mitteln oder von Zufällig- keiten verursacht war. Man hat sich aber ferner auch gar nicht gefragt, ob das Mittel gegen die gerade behandelte Krankheit überhaupt wirken kann. Es sind Stimmen laut geworden, die bei allen Sorgen und Schmerzen, die den Obstbauer drücken, nur nach dem Kar- bolineumtopfe riefen. Dafs unter solchen Umständen ein übereinstimmendes Urteil über dessen Brauchbarkeit nicht er- halten werden konnte, ist leicht einzu- sehen. Es ist das aber 2, auch aus der Verschiedenheit der Karbolineumsorten erklärlich, die sich im Handel befinden. Was ist Karbo- lineum? Ein künstlich im wesentlichen aus den Produkten der Stein- und Holzkohlenteer-Verarbeitung zusammen- gesetztes Gemisch. Der Steinkohlenteer wird bekanntlich aus Steinkohle ge- wonnen. Wenn diese auf Leuchtgas verarbeitet und in den Gashöfen erhitzt wird, entstehen neben Leuchtgas Am- moniakwasser, Steinkohlenteer und Koks. Wird der Steinkoblenteer in Gasöfen wiederum erhitzt, so läfst er sich in eine Reihe von Körpern zerlegen, die man je nach der Temperatur, bei der sie überdestillieren, wie folgt unter- scheiden kann: Bis 150°C geht Leichtöl über, zwischen 150 und 210° Mittelöl, zwischen 210 und 270° Schweröl und zwischen 270 und 450° Anthracenöl. In dem Öfen bleibt Pech zurück. Ganz ähnlich läfst sich auch der Holzteer, der 656 Kleinere Mitteilungen. aus Holz gewonnen wird, zerlegen, und | diese Steinkohlen- oder Holzkohlenteer- | können, öle sind es, welche bei der Karbolineum- bereitung Verwendung finden. wird nach sehr verschiedenen Rezepten durchgeführt. Es gibt in Deutschland ungefähr einige 80 Karbolineumfabriken; die meisten da- von bringen zwei und mehr Karbolineum- sorten in den Handel, so dals gewils 200 bis 300 Karbolineumpräparate auf dem Markte sind. Davon sind 25 in der Biologischen Anstalt näher untersucht und wieder in ihre Bestandteile zerlegt worden dadurch, dafs man sie auf ver- schiedene Temperaturen erhitzte und die bei bestimmten Temperaturen über- gehenden Anteile getrennt auffing. Sie sind zerlegt in Anteile, die bis 180° über- gehen (Leichtöle), in solche, die zwischen 180 und 210° (Mittelöle), zwischen 210 und 250° (Schweröle) und zwischen 250 und 290% oder endlich 290 und 320° übergingen (Anthracenöle) und einen Rückstand. So verschieden diese Präparate ihrer Zusammensetzung nach sind, so ver- schieden ist auch ihre Wirkung auf die Pflanzen. Die einen Karbolineumsorten haben bei Versuchen die Wunde nicht vergrölsert, vielmehr eine glatte Ver- heilung derselben ermöglicht. Bei an- deren Sorten dagegen sind um die künstlich gefertigte Wunde herum ver- mehr als abge- bisweilen Rindenzonen schieden breite, zentimeterbreite Diese bolineumdünste auf Pferdebohnen zeigte. storben, wodurch die Wunde nicht un- | erheblich vergröfsert worden ist. Da in der Literatur gesagt wird, man dürfe das Karbolineum bei der Wundpflege nur in den Sommermonaten verwenden, weil es den Bäumen im winterlichen Zustande schade, von Apfelbäumchen im mit Karbolineum bestriehen worden. Es waren von ihnen die sogenannten Be- rindungstriebe unmittelbar vor dem An- strich entfernt worden, und um die da- durch entstandenen Wunden herum ist auch bei ihnen wieder die Rinde je nach der Karbolineumsorte in verschiedenem Umfange abgestorben. Die Bäumchen bolineumsorten auf Pflanzen ausüben Um sie zu veranschaulichen, hatte der Vortragende eine Photographie mitgebracht, die die Wirkung der Kar- Diese waren in Blumentöpfen so lange kultiviert worden, bis sie etwa 30--40 em Höhe erreicht hatten. Alsdann waren - ı über die Töpfe geräumige Glasglocken gestülpt worden, unter denen in einer Glasschale neben dem Blumentopfe 20 cem je einer Karbolineumsorte aufgestellt wurden. Die von dieser aus- gehenden Dünste hatten sich in der Luft der Glocke verteilt und je nach ihrer Art und Menge die Pflanzen der einzelnen Glocken verschieden stark ge- schädigt. Es ist eben nicht gleichgültig, welche Karbolineumsorte man zu den Versuchen verwendet. Ihre Verschiedenheit ist wohl geeignet, einen grolsen Teil der Widersprüche zu erklären, die über die Brauchbarkeit des Karbolineums als Pflanzenschutzmittel in der Literatur vor- handen sind. Wie mufs nun aber ein brauchbares Karbolineum beschaffen sein? Auf diese Frage erwiderte der Vortragende, dals er eine erschöpfende Auskunft über diese Frage zu geben noch nicht in der Lage sei, einmal deshalb, weil die Unter- suchungen nach dieser Richtung hin noch nicht abgeschlossen seien, zum andern aber auch deshalb, weil das Karbolineum verschieden wird zusammen- gesetzt sein müssen, je nach dem Zwecke, dem es dienen soll. Das mag an zwei Beispielen erläutert werden. Zunächst hebt Herr Dr. Aderhold her- ı vor, dals er ein völliges Bestreichen von f 2 ı Bäumen, so sind Stammstücke Monat Juni ı kann. zeigten also, dals es nicht an der Jahres- zeit, sondern am Karbolineum lag, wenn derartige Beschädigungen auftraten. Das gleiche ergibt sich auch, wenn man die schädiichen Gaswirkungen näher studiert, welche die verschiedenen Kar- die nicht an einer Krankheit oder unter einem bestimmten Schäd- linge leiden, überhaupt nicht empfehlen Das Karbolineum als Bade- mittel der Bäume zu benutzen, wie das vielfach geschehen sei, halte er für überflüssig und sogar schädlich. Denn wenn hervorgehoben wird, dafs nach solcher Behandlung die Rinde geplatzt und dadurch angezeigt worden sei, dafs üppiges Wachstum in derselben ein- gesetzt habe, so müsse er bemerken, dafs das gleiche Wachstum auch an ' dem nicht mit Karbolineum behandelten Baume zustande gekommen wäre. Dafs man es infolge des Anstriches bemerke, liege nur daran, dafs durch denselben 657 die äulserste Rinde abgetötet worden, nicht mehr wachstums- und dehnungs- fähig sei und deshalb von den weiter wachsenden inneren Rindenschichten gesprengt werden mufls. Was der Laie als Zeichen neuen Wachstums auffasse, sei in Wirklichkeit nur ein Anzeichen dafür, dals die Rinde beschädigt worden ist. Gesunde Bäume bedürften einer solchen Nachhilfe durch Karbolineum nicht. Anders kann es bei kranken Bäumen sein. Dort, wo man früher zum Schröpfmesser griff, um trockene Rinde zu sprengen und neues Wachs- tum zu er möglichen, da kann das Kar- bolineum angebracht sein. Auch dort, wo es gilt, tierische Schädlinge, die auf der Rinde sitzen, zu vernichten, scheint es vielfach vorteilhafter Verwendung fähig. Ein vorzügliches Mittel ist es, um die Blutlauskolonien zu vernichten. Es ist freilich auch dabei nicht so, dals eine mit Karbolineum behandelte Baum- stelle dauernd gegen die Blutlaus gefeit sei, wie manchmal angenommen worden ist. Auf Wunden, die mit Karbolineum bestrichen waren, können sich vielmehr schon wenige Wochen nach der Kar- bolineumbehandlung wieder starke Kolo- nien dieses Schädlings ansiedeln. Das Karbolineum schützt also nicht gegen die Angriffe schädlicher Insekten (neben- bei gesagt, auch nicht gegen die An- griffe der Hasen), es tötet aber Insekten oder deren Entwickelungszustände ener- gisch ab, ist also ein gutes Zerstörungs- mittel dieser Feinde. Für diesen Zweck soll es möglichst dünnflüssig sein, damit es die Körperteile der Insekten schnell überflutet und energisch wirkt. Dabei scheinen die leichten Oele wertvoller zu sein als die schweren. Wahrscheinlich wird daher ein für diesen Zweck be- stimmtes Karbolineum zweckmälsiger- weise relativ viel bei niederer Tempe- ratur siedende Anteile erhalten müssen. Ganz anders muls ein Karbolineum beschaffen sein, welches der Behand- lung von Wunden dienen soll. Es scheint fraglich, ob es für diesen Zweck überhaupt die Bedeutung hat, die man ihm zugeschrieben hat, oder ob man ihm hierfür nicht den Steinkohlenteer vorziehen soll. Der Laie glaubt durch die Behandlung mit Karbolineum eine Wunde gegen Holzfäulnis zu schützen, weil er die antiseptische Wirkung des Karbolineums allein ins Auge falst. Indes ist dessen pilztötende Kraft nicht so nachhaltig, wie er glaubt. Auf den mit Karbolineum bestrichenen Wunden sind schon wenige Wochen nach der Behandlung in vielen Fällen Pilzräschen verschiedener Art angetroffen, die da zeigen, dals die äulsersten Holzschichten nicht mehr gegen diese Feinde geschützt sind. Zudem aber verschliefst das Kar- bolineum die Wunden nicht, so dals sie, dem Regen und der Sonne ausgesetzt, platzen und durch die Risse hindurch Pilzen den Eingang ermöglichen. Der Steinkohlenteer hat demgegenüber den Vorzug, dafs er die Wunde nicht blofs desinfiziert, sondern auch verschlielst. Will man ihn durch Karbolineum er- setzen, so muls man das gleiche von diesem verlangen. Daraus aber geht hervor, dafs man für die Wundbehand- lung nicht ein dünnflüssiges Karbolineum, wie für die Abtötung der Schädlinge, gebraucht, sondern ein pech- oder asphalt- reiches zähflüssiges. Wenn oben geschlossen wurde, dals für die Bekämpfung tierischer Schäd- linge vermutlich die leichtflüchtigen Bestandteile des Karbolineums die wert- vollsten sind, so mufs man bedenken, dals der Gehalt an solchen nicht be- liebig gesteigert werden kann, ohne Schädigungen der Rinde oder der an Jüngeren Zweigen regelmäfsig vorhan- denen Knospen. Es gilt also eine Zu- sammensetzung des Karbolineums zu suchen, welche bei befriedigender Wir- kung gegen tierische Schädlinge mög- lichst. geringe Beschädigungen der Knospen verursacht, sofern es sich darum handelt, sie an jüngeren Zweigen zu verwenden; an älteren Stämmen da- gegen ist eine solche Vorsicht nicht in gleichem Malse erforderlich. Es ist auch zu bedenken, dafs das Bestreichen von Bäumen oder Baum- teilen eine mühsame Arbeit ist, und dafs es gewils willkommen wäre, wenn das- selbe durch Bespritzungen mit den jetzt fast in jeder Gärtnerei vorhandenen Reb- spritzen ersetzt werden könnte Ein Verspritzen unverdünnten Karbolineums aber ist kaum denkbar, da dasselbe auch in den leichtflüssigsten Formen immer eine gewisse zähe Beschaffenheit haben wird. Man wird daher den Versuchen, ein wasserlösliches oder mit Wasser emulgierbares Präparat an seine Stelle zu setzen, nur Erfolg wünschen können. 48 658 Personal-Nachrichten. — Tagesordnung. Alles in allem werden die Karbolineum- klärt, und es wird noch vieler For- präparate für die Baumpflege in Zukunft schungen bedürfen, ehe man die ge- wohl eine Bedeutung erhalten, bis jetzt | eignetste Zusammensetzung für jeden aber ist ihr Wert nicht genügend ge- | einzelnen Zweck angeben kann. Personal-Nachrichten. Robert Moncorps, Königl. Garten- | London zum korrespondierenden Mitglied inspektor und Gärtnereibesitzer, lang- | ernannt. jähriges Mitglied des V. z.B. d.G. und Vorsitzender des Redaktions- und Ge- Orth, Heinrich, Grofsherzoglicher müseausschusses, ist am 4. Dezember ge- dGartendirektor in Oldenburg, feierte storben. am 1. November sein 50 ,jähriges Dienst- > Jubiläum. Der Jubilar, der mit eins der Dr. Ernst Pfitzer, ordentlicher Pro- | ältesten Mitglieder d. V.z.B.d.G. ist, fessor der Botanik an der Universität erhielt das Ehrenritterkreuz Il. Klasse Heidelberg, Grolsh. Bad. Geheimer und wurde zum Hofgartendirektor er- Hofrat, ist am 3. Dezember gestorben. nannt. Turner, Harry, der Mitbesitzer der Sprenger, C., korrespondierendes | grofsen Gärtnerei in Slough, ist im Mitglied d. V. z.B.d.G. und langjähriger | September d. Js. gestorben. Die Firma Mitarbeiter unserer Zeitschrift, wurde | ist durch die von ihr gezüchtete Crimson von der Royal Horticultural Society in ' Rambler bekannt geworden. Tagesordnung für die 93. Versammlung des Vereins zur Beförderung des Garienhaues in den preußischen Staaten am Donnerstag, den 20. Dezember 1906, abends 6 Uhr, in der Königl. Landwirtschaftlichen Hochschule, Berlin N., Invalidenstrasse 42. 1. Ausgestellte Gegenstände (Ordner: Herr Crafs ]). 2. Vortrag mit Lichtbildern: „Auf der Suche nach Orchideen in den Urwäldern Britisch Guayanas“‘ nach englischen Originalen vorgetragen von Herrn Hugo Richter-Marienfelde. 3. Erste Lesung des Etats pro 1907. x 4. Grofse Verlosung blühender Pflanzen für alle Vereinsmitglieder. 5. Winterfest 1907. 6. Verschiedenes. Damen und Gäste willkommen. Für die Redaktion verantwortlich Siegfried Braun, Generalsekretär des V. z. B. d. G., Berlin, Invalidenstr. 42. Verlag von Gebrüder Borntraeger, Berlin SW. 11, Dessauerstr. 29. Druck von A. W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam. FARTEN ZEITSCHRIFT für Garten- und Blumenkunde (Begründet von Eduard Regel.) 55. Jahrgang. Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den preussischen Staaten. Herausgegeben von Siegfried Braun, Generalsekretär des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues. Mit 12 bunten Tafeln und 65 Textabbildungen. Berlin 1906 Verlag von Gebrüder Borntraeger SW 11 Dessauer Strasse 29 Inhalt. I. Abbildungen. a) Bunte Tafeln. (Die Zahlen bedeuten die Nummern der Tafeln.) Astilbe Davidi Hort. 1546. | Nepenthes L. 1549. N. mixta sanguinea 1549. N. Mastersiana 1549. Britzer Dauerapfel 1548. Neue Goldparmäne 1556. Cypripedium Lawrebel. | \ he (©. Lawreneeanum X C. bellatulum. _MWehmannia angulata Hemsl. 1547. 1550). | Gifthaarbildung bei Primula obeonicaHancee. | Gassende Winterfenehte 1551. 1554. Krügers Dickstiel (Apfel) 1553. Laelio X. Cattleya Bletchleyensis Hort, | 1553. Lobelia Kathleen Mallard. füllte Lobelie 1557. Eine neue ge- Zuantedeschia (Richardia) Rehmanni coececi- nea. 1552. . Lonicera diversifolia Wall. . UVotoneaster pannosa Franch. . Ilex laevigata A. Gray. . Hex aquifolium L. f. camelliaefolia. . Cotoneaster Simonsii Baker. . Hex aquifolium L. f. pyramidalis. . Pirus (Sorbus) pekinensis (Koehne) Hort. berol. AI1O90Oeuweo b) Schwarze Abbildungen im Text. (Die Zahlen bedeuten die Seiten.) Aschenhaufen in Torre del Greco am 28. April 1906 311. Ausbruch des Vesuvs im April 1906 310. Belvedere im Park von Sanssouci 131. Birne, Roosevelt 75. Blattzeichnungen bei Oxalis acetosella 441. Blick vom Belvedere in Sanssouci 135. Blumenkrippen, bewegliche für Wohnungs- fenster 469. 470. Blumenspende „Panzerturm“ 654. Bodenheizung 516/517: Früher Blumenkohl, geheizt und unge- heizt. Frühkohlrabi, desgleichen. Frühe Mohrrüben, desgleichen. Früherbsen, desgleichen. Botrytiskrankheit, infolge künstlicher In- fektion erkrankte Tulpe 565. Botrytis parasitica, Konidienträger 270fach vergrössert 569. Botrytissklerotien an der Zwiebel einer Darwintulpe 565. Botrytissklerotien auf jungen Twulpen- zwiebeln 565. ©edrus-Kollektion von Henkel 77. Chemisches Laboratorium der Landw. Hochschule 88 Cereus triangularıs (Haworth) (Cactus triangularis L.) 34. Cryptomerien-Allee von Imaichi bei Nikkö 400. Dendrobium thyrsiflorum Rchb. f. 98. Drachenberg im Park von Sanssouci 131. Drachenberg, Sanssouci, Neuanlagen am Westabhange 173. Dritte erw. Monatsversammlung, Gesamt- ansicht 475. Dto.: Gruppe von J. ©. Schmidt, Berlin- Steglitz 476. IV Etagenblumenkasten 105. | Erweiterungsbau der Landw. Hochschule, Treppenhaus 90. Festdekoration zur silbernen Hochzeits- feier des Kaiserpaares im Geschäftslokal von Emil Dietze, Steglitz 369. „Findling* im Park von Sanssouci 138. X Forsythia densiflora Koehne, blühender Strauch von — 230. x. Forsythia densiflora Koehne in natür- licher Grölse 231. X Forsythia spectabilis Koehne, in natür- licher Gröle 229. x Forsythia vitellina Koehne, blühender Strauch von — 227. x. Forsythia vitellina Koehne, in natür- licher Grölse 228. Forsythiaformen, 8 Zweiglängsschnitte von — 201. Forsythia 203: a) F. suspensa Vahl var. Fortunei (Lindl.) Rehd b) F. suspensa Fortunei f. decipiens Koehne. c) F. viridissima Lindl. 203. Forsythia suspensa var. Sieboldi Zab. 205. Friedrich der Grolse vor der Muschelgrotte in Sanssouci 127. in Gartenanlagen dem Phönix 12. vor „Kapitol*“ Herkules, den kretensischen Stier bändigend 174. Hofgartendirektion in Sanssouci, Südseite 125. Japanische Wohnung in Tokiö 395. Kaisergruppe, für die Feier der Silber- hochzeit des Kaiserpaares 114. Kaiser Wilhelm Ill. und Kaiserin Augusta Viktoria 118. 119. A. Koschel, Gartenbauausstellung: Blick in den Hauptsaal 297. Kroneneiche, @Quercus pedunculata. Fid- Gut, Kreis Plön 275. Kristallisierte Salze auf feuchtem Gemüse- | land in San Giovanni a Teducio am 26. April 1906 312. Sachverzeichnis. L. Kühn's neue Bewässerungseinrichtung 330. Laelia grandis tenebrosa X Cattleya gigas 261. sd. Lindstedter Tor, Sanssouci 173. Nepenthes im Warmhause 170. Orchideenvasen zur silbernen Hochzeit des Kaiserpaares 556. Betonosperz, Sporenträgerzweig und Spore a) des Spinats 439, b) des Gänsefulses 439. Pfirsich „Le Vainqueur“ 638. Ribes bracteosum Dougl. f. fl. fusco lancz. 162. „Roosevelt“, Birne 75. Sämlinge von Laelia x. Cattleya gigas 261. Sanssouci, Okonomieweg 1903. Partie am Japanischen Hause 172. Sklerotien der Sklerotienkrankheitin natür- licher Grölse 563. Sklerotienkranke Tulpenzwiebel, schnitten 563. Sklerotienkrankheit, infolge künstlicher In- fektion erkrankte Tulpenzwiebel 563. Stamm der Kroneneiche, Kgl. Oberförsterei Battenberg 273. Starke Rotbuche, jetzt abgestorben. Gut Hohenheim, grandis tenebrosa durch- Adl. Kreis Hekernförde 274. Topfgewächstransportkasten 480. Trauerdekoration in der grolsen Landes- loge von W. Wendt 639. , Tulpenstecher, der,schematische Darstellung seiner Anwendung 567. Turnreckbuche, Fagus silvatica, Stadtforst Mölln i. L. — Forstort Langenwall am Pinnsee 272. Übergang über den Daiyagawa 399. Wintergarten des Herrn Fabrikbesitzers Gumprecht, Neu-Ruppin 300. ı Ziweiglängsschnitte von Forsythiaformen 201. 2. Sachverzeichnis. Abendstern, Heckenrose 101. Adresse zum 25 jährigen Stiftungsfest der Landw. Hochschule Berlin 86. Althaea hybrida semperflorens fl. pl. 66. Altersschwäche und Abbau der Kultur- pflanzen 572, 651. | | Älteste d.Kaufmannschaft, Berlin, Bericht an . die — 487. Apfel für den Markt 241. „Amago“ (Rotkohl) 68. Amaryllis-Hybriden, ihre Kultur 81. Amorphophallus Rivieri 83. 85. Sachverzeichnis. N. Antirrhinum nanum, halb hoch 500. Apfel, ein erkrankter von glasig-gefrornem Aussehen 418. Apfel: Nysöer 216. Seedling Gascoign’s scarlet. Fruchtbarer von Frogmore. Schoolmaster 216. Apfelmotte, die weilsbrüstige, pariana L. 555. Apfelwildling, tragender(roter Herbstkalvill) 26. Apfelsorten für den Markt grolser Städte 13. Apfel, a) für den Markt zu empfehlen 71. b) für Liebhaber zu empfehlen 71. Simaethis Apotomorrhinus orchidearum n. sp. (matt- schwarze Orchideenrülsler) 4. Aquilegia vulgaris fl. pl. compacta rosea 66. 636. Aschenfrühling 309, 401, 433. Aster chinensis „Juno“, Strahlen „purpur violett“ 609. Astern 38: perennis hybridus Schneeflocke, perennis T'ownshendii, Hohenzollern, Gitania, — Rekord 39. Aster, Riesen-, Comet-, „Rubin“, „Unicum“. „Eleganz lavendelblau“. „Sada Yacco“. Mammouth Comet 611. Aster perennis Townsendi 637. Astilbe Davidi Hort. 1. Ausflug nach Kottbus und Branitz 19. Jnli 1906 427. Ausflüge: 248, 275, 303, 339, 392, 427. 504, | Sl. Ausschüsse des V.z.B.d.G. 647. Ausstellung 1907, Ausschuls 27, 84. ausstellung), Vortrag 28, 60. Ausstellungen und Kongresse 52, 76, 108, 191, 222, 245, 296, 357, 385, 387, 471, 499, 540, 544. Ausstellungshaus, ein allgemeines 222. Balkonprämiierung des Vaterl. Bauvereins 363. Bananen, Wanderung der — 232. Baronne de Rothschild (Veilchen) 83. Basilikum, violettes, kleines 70. „Baukunst und Gartenkunst in gegenseitiger Beziehung“, Vortrag von Lesser 196. Baumschilder, herausziehbar 361. Begräbnis, Bedeutung der Blumen beim 23. Birdie Blye, Neue Rose 1907 612. Bericht über die Topfdüngungsversuche im Sommer 1906 505. Berlin, Festhaus für — 128. Besichtigung des Gartens und Museums des Herrn F. W. Körner-Rixdorf 511. Bewässerungseinrichtung, eine neue — 333. Bewilligung für erweiterte Monatsversamm- lungen (500 Mk.) 250. Bibliothek, Neuordnung der — 472. Billbergia nutans X pyramidalis (Wert- zeugnis) 224. Bindereiausstellung 544. Birnen für den Markt 241. Birnen-Quitte von Bourgeaut 72. Birne: Olivier de Serres 72. ı Birne „Roosevelt“ 76. Blankenburg, Bericht über Kulturversuche 1905 35, 66. 1906: 608, 634. | Blattzeichnungen bei Oxalis acetosella 441. Blausäurehaltige Bohnen, Vergiftung durch eingeführte 520. Bleichsellerie, goldgelber, krauser 635. Blumenehe, natürliche 478. Blumen, ihre Bedeutung beim Begräbnis 23. Blumen- und Kranzhandel auf Friedhöfen 244. Blumenkohl, später „Metropole“ 69. Blumenkrippen, bewegliche für Fenster 469, 481. Blumenrasen, japanischer 637. Blumenspende „Panzerturm* 654. Blutbuchen und Roteichen 373. Blutlaus, Mittel dagegen 108. unsere | Bodenheizung, über — 420, 457, 516, 599, 618 (Diskussion). Bolle, ©. Dr,, Ehrenmitglied des Vereins 417. ' Bordelaiser Brühe, Bequeme Herstellung der — 49. Ausstellungserfahrungen (Chrysanthemum- | Bordelaiserbrühe als Vorbeugungs- und als Bekämpfungsmittel 379. Botanical Magazine, Zur Geschichte des — Hl Botanischer Garten und Museum, Notiz- blatt No. 37 des — 272. ' Botanischer Garten in Dahlem, und seine neuen Gewächshäuser, Besichtigung des — 275. Botrytiskrankheiten der Tulpen 566. Breslauer Rieselfelder, Pflanzenproduktion 518, 552. ' Britzer Dauerapfel 71, 145. ı Bronvaux, Pfropfbastarde 44. Bellis perennis monstrosa, fl. albo pleno, rosea fl. pl. 609. Bruchus pisi und B. rufimanus 217. Broussonetia papyrifera Vent. — (Papier- Maulbeerbaum) 479. Cactus triangularis L. (Cereus triangularis Haworth) 33. ı Campanula garganica 362. P garg Bericht über die internationale Konferenz über Hybridisation und Pflanzenzucht in London 509. Bericht über die Lage der Handelsgärtnerei in Berlin 487. „Carmen“ (Rose) 101. Cassel, Gartenbau-Verein, 50 jähr. Jubiläum 84. „Caecilien-Phlox“, Phlox Drummondigrandi- flora nana compacta 36. vI ‚Bachr er ee Oalla afrieana Childsii 19. Oattleya gigas, Beitrag zur 523. Öedrus-Kollektion 76. Celastrus orbiculata Thunb. Celosia eristata nana-Sorten 500. Celosia nana amaranthoides 611. Centaurea imperialis gigantea 35. Cereus triangularis (Haworth.) triangularis L.) 33. Cheiranthus incanus nanus compacta alba 38. Cichoriensalat, venetianischer buntblättriger 634. Coniothyrium diplodiella, Weinstocks 217. Convolvulus Batatas oder Batatas edulis. Coreopsis oder Calliopsis bicolor nana „Gold- strahl“ 609. ; Cotoneaster pannosa Franch. 281. Kulter von — 283. (Uactus Weilsfäule des Cotoneaster Simonsii Baker 282. Champignonkulturen, Erkrankung der — bei Potsdam 440. Chrysanthemumausstellung 1905, Vortrag über die 60. Chrysanthemum coronarium luteum und album 67. Chrysanthemum Leucanthemum hybridum (Frühlingsmarguerite) 66. Chrysanthemumausstellung 1905, Verzeich- nis der zuerkannten Preise 16. Clitandra Simoni, Kautschukpflanze, neue 48. „Colossal“, Dahlia variabilis 37. Colletotrichum Orthianum Kostl. n. sp. 213. C. Orafs I.: 70. Geburtstag 54. e 5 Ehrenmitglied 361. ÜUrocus vernus L., Frühlinessafran 142. Cyclamenarten, neue, Schlüssel dazu 633. Oyclamen, „Deutsche Kaiserin“ 113, 144. Cyclamen Pseudograecum 629. Oyelop, Heliotropium hybridum florum 39. Uyperus asper, winterhartes Cypergras 479, 500. grandi- Dahlia variabilis „Lucifer* 36 und „Colossal“ 37. Dahlie, früher Georgine, 477. Dahlien- Gesellschaft, deutsche 13, 250. | Dahlien-Gesellschaft, deutsche, IX. Aus- | stellung 1906 471. Dahlien-Neuheiten 418: Aristokrat, Amethyst, Medusa, Trudchen Pape. Dahlienplauderei, zeitgemälse 625. Dahlienausstellung, Deutsche 540. Dahlien-Gesellschaft, X. Jahresversammlung 238. Dammer, Dı Dasyscypha calycina (Lärchenkrebs) 238. Dauerapfel, Britzer 145. Dendrobium Swartz 96, Udo, zum Professor ernannt | Festhaus, für Berlin 128. | Flieder | Forsythia — über 176, 196, Deutsche Dendrologische Gesellschaft 1905, Mitteilungen 293, 296, 411, 517. „Deutsche Kaiserin“, Cyclamen 113, 144. Dianthus laciniatus „Vesuv“. Schneeball. barbatus annuus 610. Dianthus laciniatus mirabilis 36. Dianthus Paneiceii grandiflorus 9] 610. Diaxenes taylori Wtrh. (mattgrauer Orchi- deenbock) 3. Dickstiel, Krügers 393, Dietze, Emil, Steglitz b. Berlin, 25Jjähriges Geschäftsjubiläum 391. Diözische Gehölze, deren Geschlechtsver- änderung 283, Doppelnatur, die. des Fürsten Hermann von Pückler-Muskau 431. Drahtbesen für Kieswege und Rasen- flächen 305. Dresden, internationale Gartenbauaus- stellung 1907 191. Druschki, Frau Karl, Topfdüngungsver- suche mit der Rosensorte — 329. Düngung der Obstbäume, wie am besten auszuführen : 220, Echinacea, Helianthus 39, 637. Echinocactus Fiebrigii Gürke n. sp. 49. Edelprimeln, Neue Riesenblumige 494, Ehrenmitgliedschaft, Crals I 361. „Elfriede“, Silene pendula 36. Erbsen- und Bohnenkäfer. Bruchus pisi und B. rufimanus 217. ; ı Ernst, W., 25jähriges Geschäftsjubiläum 193. „Erreicht“, Die Landgurke 588. Etagenblumenkästen 104. Eupatorium ageratoides 67. Erzeugung und Verwertung des Obstes durch die amerikanischen Farmer 525. Fachschule für Gärtner, Stundenplan 558. Fachschule für Gärtner, städtische . . ., Schulschlu[s der — 165. Feldgemüsebau, der — 496. Feldmessen, Unterricht im — 248. Feronia, Gartenbauverein, zur Feier der Silberhochzeit des Kaiserpaares 99, 180, Festdekoration zur silbernen Hochzeitsfeier des Kaiserpaares von Emil Dietze-Steglitz 368. \ Festrede zur silbernen Hochzeit des Kaiser- paares 116. „Feuerball“, Salvia splendens 39. Flachornament und Gartenkunst (Vortrag)6. (Syringa vulgaris), Pilzkrankheit des — 466. Fliedermotte, Verheerungen der — 318. Flora brasilienis vollendet 218. „Formosa‘“, die Klettergurke 213. 226. Forsythia: 1. Geschichtliches 176. 2. Arzneiliche Anwendung: 178. Sachverzeichnis Va . Heterostylie 178. . Merkmal zur Unterscheidung der Arten 199. 5. Übersicht über die Arten 200. 6. Formen von F. suspensa Val. 204. Fortbildungsschule für Gärtner in München 207. „Frau Albert Fischer‘, Rose 100. „Frau Karl Druschki“, Rose 529. Frauer-Levkoje (,„Nachtviole‘) als schönste Schnittstaude für Mai—Juni 328. ne Blumen- und Kranzhandel auf — 244. Froebel, Otto 7 527. Fruchtansatz der Obstbäume 381. Frühkernobstsorten, Pflanzt auch -- 581, 613. Frühe Kohlarten, Mohrrüben und Erbsen geheizt und ungeheizt 516. „Frühlingsmarguerite*, Chrysanthemum Leucanthemum hybridum 66. Frühlingssafran, Orocus vernus 142, „Fruchtbarer von Frogmore“ 72, 216. Frühjahrsfröste, Schutz der Obstbaum- pflanzungen gegen — 265. rw Galanthus nivalis, L., Schneeglöckchen 142, Gartenbauausstellung von A. Koschel 296. Gartenbauausstellung in Berlin, wann ab- zuhalten? 306. Gartenbauausstellung, des „Privatgärtner- vereins Grunewald“ 594. Gartenbauausstellung, internationale 1907 in Dresden 191, 389, 503. Gartenbaugesellschaft, Schlesische, Jahres- bericht 1905 376. Gartenbaukunst, und Kaiser Wilhelm II. 123. Gartenbauverein „Feronia‘“ zu Eberswalde: | Festordnung für 27. 2. 06 99, 180. Gartenbauverein zu Potsdam, Jubiläums- ausstellung Septb. 1906 544. Gärtnerausbildung, Mittel hierzu von Kaiser Wilhelm II. 126. Gärtnereistatistische Erhebung 245. Gärtner-Fachschule in Graz 380. Gärtner-Lehranstalt in Dahlem, Prüfungen 1906 an der König]. 579. Gartenkunst des Fürsten Pückler-Muskau 419. Gartenkunst und Flachornament (Vortrag) 6. Gartenkunst, Japanische 369, 39. Gartenkünstler, Verein der — in Liegnitz 411. Gartenmauern, Neuerungen auf dem Ge- biete der 580. Gartenprimeln, Neue riesenblumige, bunte hohe 494. Geheizt und ungeheizt, frühe Kehl- arten, Mohrrüben und Erbsen 516 ff. „Gelber Bellefleur“, Apfelsorte, Topfdün- sungsversuche mit — 505. Gemüseneuheiten 634. Gerbera, Arten der — 13, 15. Gehölze, neue interessante — 321, (Gehölze, spätgrüne 146. Generalsekretär, Sprechstunden des — #72, Gemüse, Geschmack der — 110. Gerstenberg, Professor Dr. Carl, Stadtschul- rat 7 303. Geschlechtsveränderung bei diözischen Ge- hölzen 283. Geschlechtsveränderung bei Pflanzen 364. Gewächshäuser des botanischen Gartens in Dahlem, Besichtigung der — 276. Gewerbliches 244, 415. Gifthaarbildung bei Hance 449. Gloire de Lorraine superba 84. Gloriosa superba L. (Methonica superba Lam.) 479. Goldparmäne, neue 561. Grabzier, die Pflanze als 643. Grassamenmischungen, bewährte Rasenflächen 568. Grüneberger Weinbau und Weinhandel 268. Grunewald, Volkspark, Sportpark 133. Gypsophila elegans grandiflora 40. Primula obconica für Hagelschaden an Obstbäumen und deren Heilung 467. Hamburg, Pflanzenschutzabteilung 40, 151. Handelsgärtner, Verband der — 48. Handelsgärtnerei in Berlin 1905, Die Lage der — 487. Haselnufskultur in Norddeutschland 84, 92. Haselnulssorten 9. Hedera canariensis fol. var. 588. Heimatkunde in der Schule 407. Heliophila scandens 328. Heliotropium hybridum srandiflorum Öyelop 39. Heliotropium regale. „Regina Helena“. „Regina Olga “ 611. Helleborus niger L., Nieswurz auch Schnee- rose 141. Helleborus viridis L., grüne Nieswurz 141. Helophorus rugosus, Rübenkäfer 218. Herbstfärbung bei den Laubhölzern im Park und Garten 524. Herero-Trotha (Teerose) 101. Herzog Friedrich II. von Anhalt, Rose 612. ; Herzogin Viktoria Adelheid (Rose) 101. Hibiscus palustris, Sumpf-Eibisch 500. Hochschule, Landwirtschaftliche zu Berlin, 25jähr. Stiftungsfest 85, 86. Hochzeitsfeier, silberne, des Kaiserpaares 368. Holzasche für Stangenbohnen auf humus- reichem Boden 327. Hortus Vilmorinianus, Katalog pro 1905 182. Hybridisation 474. Hybridisation und Pflanzenzüchtung, Kon- ferenz in London 385, 481, 509. Neue „Ideal“, Zerstäuberspritze 196. Idesia polycarpa Maxim, Orangenkirsche 103. Ilex aquifolium L. f. camelliaefolia Hort. ) I) Ilex aquifolium L.f. pyramidalis Hort. 282. Ilex laevigata (Du Mont) A. Gray 281. Impatiens Holstii 37. Iris pallida als Veilchenwurzel 242. Iris, schöne 637. Isatis glauca 66. Jahresbericht 1905/06 337, 362. ‚Jahresbericht der Gartenbaugesellschaft zu | Frankfurt a/M. pro 1905 269. | ‚Jahresbericht des Provinzialverbandes der Schlesischen Gartenbauvereine pro 1905 268. ‚Jahresbericht 1905 des Schlesischen Garten - baugesellschaft zu Breslau 376. Jahresrechnung 1905 340, 362. Japanische Gartenkunst 369, 394. Jugendformen und Blütenreife im Pflanzen- reiche 548. Sachverzeichnis. Krankheit der ‚„kwaden plekken“(Sklerotien- krankheit) 562. Krankheiten der kämpfung 562. Krügers Dickstiel, Tafel 1553 393. Krupbohne, Incomparable oder grüne Un- vergleichliche 635. Krupbohne, Thuringia, Zucker-, Butter-, Brech- 635. Krupbohne, Wachs-, Zucker-, Perl- 634. Krupbohne, „weilse Pariser“, „Kaiser von Rulsland“. Schwanecke, Zucker-, Brechbohne 68, 69. Krupbohne, Zwerg-, „Intestin“* 635. Tulpen und ihre Be- ' Kultur, Wechsel in der 82. Kulturversuche in Blankenburg-Berlin 35,66, 608, 634. Kupfervitriolkalkbrühe als Vorbeugungs- und als Bekämpfungsmittel 379, 412. Landgurke, die, „Erreicht‘‘ 588. ı Laelio X Cattleya Bletschleyensis Hort. KainitvolldüngungbeiÄpfeln(Feldbrunnen) 26. Kaiser Wilhelms IL. Festrede 116. Kaiser Wilhelm II. silberne Hochzeit, gewährt Mittel zur | Ausbildung jüngerer Gärtner 126. | Kaiser Wilhelm II. und die Gartenbau- kunst 123. Kakteen-Gesellschaft, deutsche 48. Kaktusveredelungen 24. Kalkdüngung von A. Janson 219. Kalkstickstoff und seine Verwendung in Gartenbau und Landwirtschaft 251, 288. Kalkstickstoff, über die Wirkung des — grün noch bis ins Frühjahr 149. 443. Karbolineum als Baumschutzmittel 653. Karbolineum, vom — 22, 72, 653. Karbolineum, Versuche mit 106, 653. Kautschukpflanze, neue: COlitandra Simoni 48. Keimkraft des Samens von Primula rosea 328. | Kerchhove de Denterghem, Graf de — 7 302. | Kirschen, ohne Stein- und Kernausbildung | 316. Kleine Mitteilungen 23, 53, 103, 144, 163, 187, 219, 239, 274, 300, 325, 354, 381, 414, 441, 469, 524, 557, 580, 613, 639, Klettergurke „Formosa“ 213. Kochia trichophylla 610. Koehne, E., über „Forsythia“ 176, 198. Königin Alexandra, Winterlevkoje 36. Kohlrabi, weilser, Goliath 69. Koloniales 109. Kolonialpflanzen 109. Konferenz, internationale, in London, über Hybridisation und Pflanzenzüchtung 385. Kontrollverträge mit Baumschulbesitzern 330, Kopfsalat, grolser Pariser rotgefleckter 634. | Körner, F. W., Garten, Besichtigung 511. Körner, F. W., Vermeil-Medaille 361. 305. Lage der Gartenstücke, — über geschützte und freie 331. Landgurke „Excelsior“, lange grüne 639. Lärchenkrebs (Dasyscypha calyeina) 238. Laubhölzer: grün bis Anfang November 146. grün noch Mitte November 147, grün noch Anfang Dezember 148, grün bis Weihnachten 149, Laubholzkunde, Handbuch Schneider 323. Lathyrus odoratus Eckford 66. Leflser, Ludwig, Vortrag über „Baukunst und Gartenkunst in gegenseitiger Be- ziehung“ 196. von ©. K. ı Leguminosenfrüchte, Eine neue Bakterien- erkrankung der 324. Leucojum vernum L., Märzglöckchen 142. Leucanthemum uliginosum 67. Lichtbilder schöner Ziergehölze 360. Ligustrum a) sinense Lour. b) Stauntonii D. C. 282. Linaria Cymbalaria compacta alba und L. globosa 38. Literatur 50, 76, 101, 182, 218, 272, 323, 324, 356, 380, 413, 447, 496, 578. Lobelia Kathleen Mallard, Eine neue ge- füllte Lobelie 617. ' Lobelia tenuior 611. ' Lonicera diversifolia Wall. 281. ' „Lucifer“, Dahlia variabilıs 36. Lychnis Haageana hybrida 67. ' Mairüben, Münchener 70. ı Mais, „roter August‘ 635. ı Magnolien, in Deutschland winterharte 295. Mannheim, Intern. Kunst- und Gartenbau- ausstellung 1907 52, 108. Markerbse „Daisy“ 70. ı Markerbse, „Zwerg ohne Gleichen“ 635. Märzglöckchen, Leucojum vernum L. 142. Mehltau, der falsche — (Peronospora) des Spinats und des Gänsefulses 435, 461. Sachverzeichnis. Mehnersche Bodenheizung 420, 457 618. Mendelsche Gesetze der Pflanzenzüchtung 483. Mimulus tigrinus grandiflorus imperialis 67. ‚516, 599, Miss Kate ”Moultoa, Neue Rose 1907 612. Mondbohne, giftige (Phaseolus lunatus L.) 53. Monatsversammlungen, erweiterte 193, 250, 280, 304, 342, 357. M.-Gladbach, Rosenfest 1906 161. Müll als Dung zu verwerten in Gärtnerei und Landwirtschaft 306, 354. München, fachliche Fortbildungsschule für Gärtner 207. „Muratori“, Zerstäubungs- tionsapparat 196. Musterbetriebe, gärtnerische 83. Myrica cerifera L. 282. Naturdenkmalspflege, Staatliche Stelle für — 528. Nemesia strumosa nana compacta grandi- flora 37. Nepenthes L. 169. Nepenthes L: Balfouriana. Masteriana. mixta sanguinea 171. \ Obstsorten, neue französische 637. ı Orangenkirsche, Oenothera fruticosa major 67. Idesia polycarpa Maxim. 103. ' Orchideenbock, mattgrauer (Diaxenes tay- lorı Wtrh.) 3. OÖrchis-Arten: . Aschersoniana. . Incarnata. . latifolia. . maculata. . morio L. . ustulata L. 32. Orchideen, das Sammeln der — 194. oOOOO0O0O ' Orchideen, einheimische, ihre Zimmerkultur und Desinfek- | | ÖOrchideenrüfsler, 31. Örchideenhybriden und deren Anzucht aus Samen. Betrachtungen über — 258. Orchideenhybriden, Vorführung von 158. Orchideen, 2 schädliche Käfer auf — 2 mattschwarze (Apoto- morrhinus orchidearum n. sp.) 4. Örchideenvasen, zwei — 557 ‚ „Othello“, Rotkohl 68. ' Paeonia sinensis, Nefslersche Tinktur gegen Blutlaus usw. | 412. Neue Goldparmäne 561. Neuerungen auf dem Gebiete der Garten- mauern 580. na und empfehlenswerte Pflanzen 48, 76, 100, 162,181, 321, 494, 519, 517, 608, 612, 637. Neuwahl des Direktors 250. Nieotiana affinis hybrida 609. Nieotiana Sanderae 39, 163. Nieswurz, grüne, Helleborus viridis L. 141. Nieswurz, Helleborus niger L., Schneerose 141. Nufskiefer der Mittelmeerländer Pinea L.) 189. Nymphaea Zenkeri Gilg. n. sp. 519. (Pinus Nymphaeen, von Henkel-Darmstadt ausge- stellt, winterharte und Hybriden 388. „Nysöer“, Apfel 216. Obstbau-Vortragskursus 103. Obstbau, wie hebt man den — in klein- bäuerlichen Verhältnissen 447. Obstbaumdüngungsversuch, wissenschaft- licher in Weihenstephan 234. Obstbaumpflanzungen, deren Schutz gegen Frühjahrsfröste 265. Obstbaumpflege 21. Obstblüte, Ergebnis der — 332. Obsternte 1905 in Amerika und Europa 72. Obstgrundbuch, Österreichisches 578. Obstsorten, neue, diesich bewährt haben 187. Obst- und Gemüseverwertung, Vortrags- kursus im Verein für — 299. Obstverpackung für den Bahnhofsverkauf 576. Oxalis acetosella, Blattzeichnungen bei — 441. ausgestellt von Goos & Koenemann 387. „Panzerturm® Blumenspende 654. Parkfeuer (Rosea lutea) 101. Park von Sanssouci 172. Parnassia palustris L. 30. Patentnachrichten 79, 247, 584. Pelargonien von G. Bornemann-Blanken- burg a/H. ausgestellt: a) Zonal-P,, eigner Züchtung b) Neue P., gefüllte, efeublättrige 388. Peronospora, Mittel gegen die — 413. Peronospora, der „falsche Mehltau‘ des Spinats und des Gäusefufses 435, 461. Personalia 24, 54, 78, 166, 247, 279, 302, 391, 416, 471, 559, 640. Petroleumseifenbrühe 412. Petunia hybrida nana compacta purpurea grandiflora superbissima marginata alba „Königin Louise“ 610. Pflanze als Grabzier 643. Pflanzenkrankheiten, Organisation ihrer Be- kämpfung 73. 335, 415. 527 Pflanzenproduktion auf den Breslauer Rieselfeldern 552. Pflanzenschutz 21, 73, 217, 238, 322, 379, 412, 440, 466, 467, 495, 520, 55 Pflanzenschutz in Hamburg, Tätigkeit der Abteilung für — 40, 151. Pflanzenschutzmittel, Herstellung einiger 412. Pflanzenverkehr zwischen Deutschland 496. Pflaume, japanische, Prunus triflora Rox- burgh 114, 132, 155. Pflaume „Splendor“. Pfropfbastarde von Bronvaux +4, Belgien und x Phaseolus lunatus L. (Mondbohne, giftige) 53. „Phänomen“, Stangenbohne 69. Phlox Drummondi grandiflora nana com- pacta „Cäcilien-Phlox“ 36. Phyllostachysformen, in Deutschland kulti- vierte winterharte 295. Physostegia virginiana grandiflora alba 39. Pilzkrankheit des Flieders (Syringa vul- garis) 466. Pinus Pinea L. (Nulskiefer der Mittelmeer- länder) 189. Pirus pekinensis (Koehne) Hort. berol. 282. Polygonum oxyphyllum 38. Pomologenverein, deutscher 46. Postkartenblumen (Rommel) 25. Preisverzeichnisse 79, 166, 246, 390, 527, 559. Primula obconica Hance, Die Gifthaarbil- dung bei — 429, Primula-rosea-Samen, 328. Princesse de Galles (Veilchen) 83. „Privatgärtnerverein Grunewald“, Garten- bauausstellung Okt. 1906 59. Sachverzeichnis. Produktion landwirtschaftlicher und gärt- | | Silberne Hochzeit des Deutschen Kaiser- nerischer Pflanzen auf den Breslauer Rieselfeldern 518. Programm für die silberne Hochzeit des Kaiserpaares 113. Provinzialverband der Schlesischen Garten- bauvereine, Jahresbericht pro 1905 268. Prunus triflora Roxburgh, japanische Pflaume 114, 132, 153. Pückler-Muskau, Gartenkunst des Fürsten 419 und Die Doppelnatur des — als Mensch und Künstler 431. Quassiabrühe 412. (Jueen Beatrice, Neue Rose 1907 612. Radies, „karminroter Eiszapfen‘“ 69. Raupenleim, betrübliche Erfahrungen mit — 163. kehmannia angulata Hemsl. 57, 68. Reisen, Otto Kuntzes 232. Reseda odorata grandiflora Victoria perfecta 35. Reutlingen, pomologisches Institut 165. Rhabarberbau 497. Ribes bracteosum Dougl. f. fl. fusco Jancz. 162. Rhodante atrosanguinea, R. Manglesi 67. „Riesenmantelsack“, Speisekürbis 68. Riesensilbermyrte 613. Rommel & Co. Stuttgart, Blumenpostkarten 2a Rosenfest in M.-Gladbach 1906 161. Rosen, neueste für 1906 100, 181. Rosen, Neueste für 1907 577, 612. Roteichen und Blutbuchen 373. Rotkohl, dänischer, später, „Delikatefs“ (Amago) 68. Rotkohl ‚„Othello“ 68. ey Muscadine, (Schwarzer Muscateller) 588. Rübenkäfer, Helophorus rugosus 218. Rudbeckia bicolor superba semiplena Orion 610. Rudbeckia purpurea grandiflora 66. Salat, frischen, grünen während des ganzen Jahres 383. Salvia splendens, „Feuerball“ 39. Sanssouci, aus dem Parke von 172. Saponaria multiflora S. multiflora alba 67. Schizanthus hybridus grandiflorus 37. Schlauchpflanzen 170. Schlesische Gesellschaft für vaterländische Kultur, 83. Jahresbericht 517. Schneeball (Rose) 100. ı Schneeglöckchen, Galanthus nivalis L. 142, Schlüssel zur Auffindung neuer Cyclamen- arten 633. ı Schoolmaster, Apfel 216. dessen Keimkraft | Sedum purpureum Lk 31. Seedling Gascoign’s scarlet, Apfel 216. Selaginella apus (apoda) 588. Selene pendula „Elfriede“ 36. | Senecio Ölivorum 66, 637. Senecio Tanguticum 66. paares 80, 112, 180, 343. Silene Asteria grandiflora 67. Simaethis pariana L, die weilsbrüstige Apfelmotte 555. Sklerotienkrankheit, die — der Tulpen, (der „kwaden plekken‘“). Solanum Commersoni Dunal(Sumpfkartoffel) Anbauversuche von — 318, 349. Solanum texanum tricolor 612. Sommerobst für den Markt 239. Spargelkulturen um Neapel 334. Spargelstechen, Beobachten beim — 274. Spargel, das Wässern des — 270. Speisekürbis, neapolitanischer, Mantelsack“ 68. Speisekürbis weilser Congo 635. „Splendor“, Pflaume 216. Sprechsaal 80, 110. Sportpark, Volkspark, Grunewald 133. Stachelbeermeltau, der amerikanische 495. Stangenbohne „Phänomen“ 69. Stauden, einheimische, für Liebhaber 29, 58. Staude, eine wertvolle für Mitte Mai bis Juni 275. „Riesen- Staudengewächse für private und öffent- liche Gärten 376. Staudenvermehrung 59. Stipendium zum Besuch der Kgl. Gärtner- lehranstalt in Geisenheim 362. Stippigwerden der Apfel bei Kainitvoll- düngung (Feldbrunnen) 26. Strach, August, Drahtbesen für Kieswege und Rasenflächen 305. Stundenplan der städt. Fachschule für Gärtner 1906/07 558. ı Sumpfkartoffel (Solanum Commersoni Dunal), Anbauversuche von — 318, 349. Sumpfherzblatt, Parnassia palustris L. 30. ı Symphoricarpus orbiculatus Mönch. 282, Tagetes lucida 67. Tagetes patula nana parviflora fl. pl. „Lili- put‘ 36. Teltowkanal, Gartenanlagen am — zu Kl.- Machnow und Schleuse 325. Theodora Milch. (Rosa Wichur.) 100. Tiergarten, das Tor des 153. Tomatenblätter als Insekten tötendes Mittel | 163. Tomaten, neue 68. Tomatentreiberei, Wichtiges für die — 313. Topfdüngungsversuche mit der Apfelsorte „Gelber Bellefleur‘“ 505. Topfdüngungsversuche mit der Rosensorte „Frau Karl Druschki‘ 529. Topfdüngungsversuche, ihr Wert und Un- wert 649. Topfgewächstransportkasten 479. Topfpflanzen, empfehlenswerte 29. Tor des Tiergartens 153. Trachelium coeruleum 67. Trieolore,“ (Rose) 100. Trauerdekoration in der grolsen Landesloge 639. Tucson, botanisches Wüstenlaboratorium 11. Uniola latifolia 67. Untergrunddüngung, Torheiten der -—— 157. Unterrichtswesen 165, 224, 248, 299, 345, | 380, 557, 579. Waterländischer Bauverein, Balkon- prämiierung 364. Veilchenwurzel (Iris pallida) 242. Veitch-Memorial-Medal, Die goldene, Prof. Wittmack in London verliehen 486. Verband der Handelsgärtner 48. Verbena hybrida compacta Defiance „Rubin“ carnea 609. versammlung 411, 464. Verein deutscher Rosenfreunde 161. Verein zur Förderung der Blumenpflege in den Schulen 251. Vereinsbibliothek 343. Vereinswesen 45, 46, 48, 73, 99, 160, 180, 238, 268, 293, 376, 411, 464, 517, 552, 576. Verein zur Beförderung des Gartenbaues. Ausschüsse: für Blumen- u. Gemüsezucht 159, 160, 213, 607, 608, 643, für Dekorationen 639, für Düngungsversuche 529, für die Fachschule für Gärtner 165, 345, 577, für gewerbliche Angelegenheiten 244, | | Wertzeugnis d. V. z. B. d. G. (Billbergia 415, für eine Monographie der Garten- pflanzen 46, 344, für Obstbau, Gehölzkunde und bild. Gartenkunst 70, 160, 216, 576, für Redaktion 45, 344, für das Versuchsfeld 344, 608, 634, Sachverzeichnis. XI für Vorbereitung der Vorstands- wahlen 250, sämtliche Ausschüsse 45, 46, 248, 306 (Neuwahl) 504, Liste 647. Erweiterte Monatsversammlung: 193, 250, 363 (Bewilligung von 500 M.) 280, 304, 342, 357, 387, 416, 417, 473, 499, Etat pro 1906 27, 43, 84, Jahresbericht des Vorstandes 337, 362, Jahresrechnung 340, 362, Kassenbericht 340, 345, 362, Kulturversuche a. d. Versuchsfeld 608, 634, Sprechstunden des Generalsekretärs 472, 560, Stiftungsfest 308, 336, 343, Tagesordnung f. d. Monatsversamm- lungen 56, 81T, 112, 168, 224,- 280, 336, 392, 504, 516, 528, 560, 616, Versammlungen 25, 113, 192, 249, 305, 337, 345, 364 (Ausfall im August) 416, 504, 614, Verzeichnis der unentgeltlichen Sämereien 56, 345, Vorstandswahl 56, 250, 363, Wertzeugnisse 195, 224. Winterfest 28, 115 (silberne Hoch- zeitsfeier) 343. Vergiftung durch eingeführte blausäure- haltige Bohnen 520, Verlosung von 45 Topfobstbäumen 586. Vermeil-Medaille (F. W. Körner und Weid- lich) 361. Versuchsfeld, Bericht über, 1905 35, 66. Verwertung des Mülls als Dung in Gärtnerei und Landwirtschaft 354. Verwertung des Mülls, Diskussion. über die — 359. Ir: : i EB Verein deutscher Gartenkünstler, Haupt- Viola tricolor maxima „Kaiser Franz Josef“ „Andromeda“ 609. ' Volkspark, Sportpark, Grunewald 133. ı Vorstandswahl 363. | Vriesea hybrida rex X Poelmanii 195. Wassersport 138. Weber, „Renette‘“ 217. Weidlich, Vermeil-Medaille 361. Weihenstephan, wissenschaftlicher baumdüngungsversuch in — 234. Weinbach, Frau Marie (Rosa Wichur) 100. Weine, wilde selbstklimmende 414. Weilsfäule des Weinstocks Coniothyrium diplodiella 217. Weilskohl, runder Winter-Steinkopf, früher Kirchener 69. Obst- nutans X pyramidalis) 224. Winterfrüchte, zierende 281. Wintergarten des Herrn Gumprecht in Neu- Ruppin 300. Winter-Levkoje, frühblühende, „Souvenir de Monaco“ 611. xIl Winterlevkoje „Königin Alexandra‘ 36, Wüstenlaboratorium, das botanische Tueson 11. Zwerg-Phlox, grolsblumiger 36. Zwergzitrone, kandierte, elsbare 332. Verzeichnis der Mitarbeiter. Zerstäubungs- und Desinfektionsapparat „Muratori“ 196. Zerstäubungsspritze „Ideal“ 196. Ziergehölze, Lichtbilder von — 360. Zierende Winterfrüchte 281. Zinnia elegans fl. pl. gracillima 609. Verzeichnis der Mitarbeiter. Amelung, 596. Ameluus, Hermann 300. Bartsch, G. 258, 607. Brahm 251, 288. Braun, Siegfried 60, 85,116, 197, 251,278, 431, 505. Brick 03402272 Brodersen, A. 618. Buchwald, Joh. Dr. 76, 217, 218, 279, 617. Clemen 104, 163, 296. Cordel, ©. A. 128, 153. Orals II 24, 111. Dageförde 544. Donat, Ulrich 525, 557. Fintelmann, A. (Berlin) 133, 296 640. Fintelmann, G. (Sanssouci) 123, 126, Foerster, K. 494. @oeze, E. 513, 533. Graebner, P. 106. Groth, Adolf 369, 394. Gutscher, Engelbrecht 207. Hailer 318, 349. Heese, E. 33. Heine 325, 556. Hentig; 354. Heydt, A. 274. Hildebrand, Friedrich 629. Hilkowitz, G. 53. Hölscher, J., Breslau 520. Janson 157, 219, 313, 581, 613. Jurafs, Paul 321, 414, 524. Kampffmeyer 599. Kanngiefser, F. R. 441. Klar, Joseph 35, 66, 607, 609, 634. Klebahn, H. 562, 589. Klenert, W. 162. Klitzing, H. 44, 102, 186, 187. Köck, G. 380, 412. Heinrich 189, 397, 380, 413, 548, SI or | Koehne, E. 176, 198, 226, 324. Kolbe, H. 2. Kuntze, Otto 278. Kohlmannslehner 625. Laubert, R. 435, 461. | Ledien, F. 192. Leeuw, Amy de 6. Leuschner, G. 153. Lindinger, Dr. L. 29, 58. Löbner, M. 528. Magnus, P. 440. Mehl, H. 92. Mehner, H. 420, 457, 621. Mende, ©. 21, 35, 66. Moncorps, Robert 112. Müller, R. 466, 496. Neubauer, H. Dr. 53. Neumann, Otto 619. Patt, Karl 369. Peters, ©. 1, 57. Potente 427. ı Richter, Hugo 226. Scharnke, G. 146, 281. Schiller-Tietz 373, 572, 597. | von Schwerin, Fritz Graf 283. | Schweinbez 22. ı Späth, L 145, 163, 393, 561. Sprenger, OÖ. 13, 16, 190, 243, 309, 337,401, 447. | Steglich 234. Töbelmann, G. 187, 239. Tutenberg, F. 78. Vols, Andreas 318, 323, 329, 332, 364. | Weidlich, H. 96, 172. Weber, Fr. 139, 505, 533. Weils, A. 9. Weydahl, K. 449. Wittmack, L. 11, 132, 155, 184, 187, 232, 386, 407, 481, 505, 552, 572, 580. Verzeichnis der besprochenen Schriftsteller und ihrer Werke. Verzeichnis der besprochenen Amelung, Heinrich: Wie ist der Gemüse- bau in der Umgegend Berlins am ratio- | nellsten zu betreiben ? 76. Benary, Ernst: Gemüsealbum, Lfg. 2 187. Baur, Erwin: Über die infektiöse Chlorose der Malvaceen 186. Böttner, Joh.: Praktisches Lehrbuch des | Spargelbaues 102. CGonwentz: Die Heimatkunde in der Schule 407. Correns, C.: Über Vererbungsgesetze 185. Deutsche Landwirtschaftsgesellschaft: Heft 117 „Der Feldgemüsebau“ 496. Deutscher Gartenkalender (Hesdörfter) 650. reife im Pflanzenreiche 548. @öschke, Franz: Einträgliche Spargelzucht 184. Gräbener, L.: Die Kultur der Pflanzen im Zimmer 50. Heinemann, F. ©.: a) Der Küchen- oder Gemüsegarten. b) Die Kultur und Verwendung der be- kanntesten Sommergewächse. c) Die Kultur der Staudengewächse, ihre Anzucht aus Samen und Vermehrung, ' Müller-Diemitz: XIN Schriftsteller und ihrer Werke. rungen und Leistungen auf dem Gebiete der Pflanzenkrankheiten 101. Kreisverwaltung des Kreises Westerburg: Wie hebt man (den Obstbau in klein- bäuerlichen Verhältnissen 447. Kuntze, Otto: Reise um die Welt (Wande- rung der Bananen) 232. von Landau, Freiherr Dr.: Die Bedeutung der Phönizier im Völkerleben 27. ı Lange, Th.: Unsere Salatkräuter, Blatt-, Wurzel-, Frucht- und Blumensalate 380. Deutschlands Obstsorten 102. - en ' Österreichi = Pr. ‚enverein. Oster- Diels, Dr. L.: Jugendformen und Blüten- Ab ern schen romolosenyruue reichisches Obstgrundbuch. Oven, Dr. E. von: Eine neue Bakterien- erkrankung der Legsuminosenfrüchte 324. Schneider, C. K.: Handbuch der Laubholz- kunde, 3. bis 5. Lieferung 323. Urban (von Martius und Eichler begonnen): Flora brasiliensis, Schlufslieferung 218. ' von Uslar, B.: Der Gemüsebau 356. Hesdörffer: Deutscher Gartenkalender 650. Hollrung: „Jahresbericht über die Neue- | Vilmorin, Philippe de: Hortus Vilmorini- anus 182. Warnken: Die Kultur des Obstbaumes im Topfe und dessen Behandlung im Freien und im Obsthause 51. r Wi} | “AM utzung der Inserate sich auf die Gartenflora zu beziehen. V Frühbeetfenster und Cewächshausban- Fabrik PAUL. KUPPLER, BRITZ bei Berlin, Bürgerstrasse 15. Telephon Amt Rixdorf 309. Prämiiert Dresden, Wernigerode, Berlin, Liegnitz. Erste Fabrik mit elektrisch. Betrieb, daher billiger wie jede Konkurrenz. Frühbeet: und Gewädcshaus-Feniter aus Kiefern-Stamm- und PitctPine-Solz ı Grösse 94—156 cm. Jedes andere gewünschte Mass in kurzer Zeit. = Sämtliche vorkommenden Gewächshauskonstruktionen. ‚Spezialität: Bauen aus Pitch-Pine-Holz. _ Gartenglas, 20 | |m-Kiste 26 M. Ia. Firnisskitt, pr. Ctr. 10 M. = Glaser-Diamanten, pr. St. 5—ıo M. C. Schultze, Baumschulen Gross-Lichterfelde West-Berlin empfiehlt @ c Bun. sämtliche Baumschulartikel in nur bester == und oft verpflanzter Ware. === Coniferen, die schönste Zierde für jeden Garten ın allen Varietäten, Grössen, —— und besonders schönen Exemplaren mit festen Ballen. —= Rottannen, starke Obstbäume, Gehölze, Rosen, schlingpflanzen etc. Preisverzeichnis kostenirei, = VI Wir bitten bei Benutzung der Inserate ı sich anf ‘ie Gartenslora zu bez; Blumenkoh Tsamen, echt Haagescher Erfurter Zwerg, von diesjähriger, eigener Ernte. — Prob billigstem Preis auf Verlangen. — Mein Stamm ist 29 Jahr alt bei uns und g« zu den besten in Dänemark. — Viele Zeugnisse und Anerkennungen. — Bedeu Spezialkultur; dieses Jahr 200 kg von schöner Qualität. Sölyst, Frederikssund (Dänemark). N. Jensen, ni ‘ Handelsgärtner und Samenzüchte@l Sn ee Ungeziefer Blattläuse AA werden gründlich ver- SI tilst durch unsere 2 pat. selbsttg. Spritze „Syphonia“ mit neu erfundenem Petroleum- Mischapparat. Grosse silb. Staatsmedaille für Binderei und Dekoration. Pilanzen-Dekorationen und Blumen - Arrangements | | Y; in jeder Ausführung B. Fasbender, zerin n. Schönhauser Allee 2 |: Fernsprecher: Amt III 8643 - Eigene Gärtnerei: Niederschönhausen Fernsprecher: Amt Pankow 142 Ph Mayfarth &z Co . + Bestellungen von und nach ausserhalb BERLIN N., Chausseestr. 2E werden prompt erledigt. ei EN = Auf Verlangen Beschreibune En Abbildung gratis. Fabrik landw. Maschinen und Geräte. a A oncentrire Nahrung für ; D; Zinmer-. Gartenkulturen, 1 Kilo für 1000 Liter M. 1.— nn Kilo für 500 Liter M. -.75 ab Berlin gegen Nachnahme. — 5 Kilo-Post- Fee : colli franko gegen Nachnahme M. 3.50. sa Niederlage der Stassfurter Salzwerke B3 (7 Zul SU a Str, I5b. Rinsbahubozen 18. BE Tiroler Alpenpflanzen. Offeriere in gesunder, frischer Ware: Aspidium aculcat und Lonchitis . . . . ...2..2.2...% Mk. 8,— bis 10,— Blechnum Spicant Fe Ne LER. Se : Hellebonus niger . . el nen 2 0/0 ME EEE Gentiana acaulis u. asclepias. ea ENTER Me europ. alpinum . . %u Mk.5 H. Breithaupt, "Gärtnerei, Salzbure. Tirol. f die Gartenflora zu beziehen. VII hum (Westt.). Ko Berlin, Invalidenstr. 38. % Frankfurt a.H., 55 Special-Geschäft für Warmwasserheizungen für Er chahäuser ner Winiersärten, Villen ete. -err- ge ‚Allseitig als bestes System anerkannt, worüber zahlreiche Zeugnisse und Anerkennungs- - schreiben zur Verfügung stehen. Grosses Lager aller Sortön Heizkessel in Bochum, Barlin und Frankfurt = M, Auf der Pariser Weltaustellung ıgoo haben die sohmledssisernen Kessel die & goldene Medaille % erhalten. "B.L. Knappstein, Königl. Hoflief., | Hermann Tessnow. Fabrik für Land- und Garten-Geräte. Berlin 0. 34. | Bellen, Lourdesgrotten, Wand- und Decken-Be- Weg- ‚ Beet-, Gräberein- Garten- a Pat.- Tonneı:- kippkarren u Wege- z. Wasser- u. walzen Jauche fahren Sessel, Tische, Lauben, ee änder, Nistkästen, Pflanzenkübel, ende .ete. Preislisten frei. ; Schlsuch- engen wellen in jeder Art Base mar men jed. Grösse Ausführliohe Kataloge gratis und franko. Eisenkonstruktionen und Wasserheizungen. ;pezialitäten: Wintergärten, Gewächs- Aeltestes Geschäft der Branche. _ häuser, Veranden, Dach-Konstruktionen, | Warm-Wasserheizungen, Bewässerungs- Gitter, Fenster u. dergl. Anlagen für Park und Garten. Grösstes Lager Berlins in freistehenden Glieder - Kesseln. Katalog und Kostenanschläge zu Diensten. BERLIN 0., Rigaer Strasse 130. 3 | | _ Begründet 1867. J. Malick & Comp. Begründet 1867. P. VAN NOORDT & SOEHNE in BOSKOOP De ——— Hoflieferanten Sr. Majestät des Kaisers und Königs ——— empfiehlt % ıR Rhododendron Cunninghams White in der ‘Grösse von 125% 195, 100 X 100, 80. x 80, 70 x 70, 60 x 60, 50 X 50 cm. Rhododendron hybride arboreum in sehr vielen Sorten, auch voll- kommen winterharten, welche ohne Bedeckung überwintern, in der Grösse 125, 100, 90, 80, 70, 60 cm hoch. Preise franko gegen franko. Fruhbeet-Fenster Jährlicher Versandt ca. 40000 Stück. Erstklassiges Fabrikat! = Solidestes Material! Grösste Widerstandsfähigkeit! Nicht die. Billigkeit eines Fensters bringt Nutzen sondern die Stabilität, Solidität und Dauerhaftigkeit. Pflaäanzen-Kübel in einfachster wie elegantester Ausführung. HÖNTSCH’s in einem HÖNTSEH & ON. Stück verzinkte Gärtner- _ Dresten - Nieilerseilitz BZ. Giesskannen mit Verteilungsbrause ar Grösste Spezial-Fabrik für = den gesamten Gartenbau. Bo SS Sonn nn Sun u Bla Sal u Sl nu ul De ln nn S Bun DL 03 au a on ram nen ns una ars > 5 Folan sncey. mE un Dmprinre me ae: „027 one Areal 1300 Morgen ( BALEINELIEEENN Emil a Berlin S. Haupt- Katalog | \ Prihmenstracee Il ist erschienen: | 6 Lithographische Anstalt N für ( naturwissenschaftliche speziell \ botanische u. medizinische Arbeiten, L. Späth, Baumschulenweg-Berlin. | ESS UTI ASIAN LEINE SHIT ER a - ür — JA, h ) [ ÜIRI I 11 Grösste Fabrik für hewächshansbauten, Frühbeet- S — iennion Warmwasser- und Dampfheizungen. — N Frühbeet m Eu: und 6e- . 46t. 11. wächshaus-Fenster ER ARE ‚jeder Grösse, aus #i1a Kiefernholz und ‚# amerik. Pitch-pine- # Holz Eiserne 6e- wächshaus -Kon- "&2r; # struktion., Winter- I, Hanf- und Gummi- schläuche. Panzer- schlauch -, Garten- A u. Blumenspritzen. %?__ % Pumpen aller Art. 59 Sellauchwagen. I Be Basar q An Zere Wasserwagen. gärten. Veranden, 29 R „ren aid u r— > Schattendecken. ee ee tenglas. Glaser- a == matten. een ; diamanten. Glaser- kitt, eig.Fabrikation Neu! Frühbeetkasten, dessen Pfosten aus verzink- Neu! Katalog gratis 'mit Dampfbetrieb. eu! tem Einen Bee ee: sind. D, R. @. au EV = und franko BE TE IE EEE Goldene Medaille Berlin 1890. Staatsmedaille Berlin 1897. Berlin 1897. Friedrich Wilhelm a BERLIN, Exercier-Strasse 17. Dampfniederdruek und Warmwasserheizungen für Gewächshäuser. Billigste Anlagekosten, grösste Ersparnis an Brennmaterial, einfache Bedienung dequeme Reinigung der Feuerzüge, Dauerbrand ohne jede Beaufsichtigung erzielt man durch den von mir konstruierten Kessel „Ideal“, Bitte genau auf meine Firma zu achten! Körner & Brodersen Landschaftsgärtner Körnerstrasse 7 STEGLITZ Fernsprecher 85 N N N Garten- und Parkanlagen. Verlag von Gebrüder Borntraeger in Berlin SW Il Dessauer Strasse 29 Die Gefährdung der Naturdenkmäler und Vorschläge zu ihrer Erhaltung. Denkschrift, dem Herrn Minister der geistlichen Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten überreicht von Prof. Dr. H.Conwentz. Drittie Auflage. HEleg. in Leinen gebunden 2 Mk, 1 "Robert Siemsdenr Q Berlin W.57 - Potsdamer Strasse No. Tu Thomasmehl(Sternmarke) 14—19%/, eitronl. Phosphorsäure. Kalidüngesalz 20, 30 m 40%), | Kalı. Hoernmehl mit 14—15°/, Stick- stoff. Düngekalk, gemahlen mit 85—990/, kohlensaurem Kalk für leichten | Boden. | i K it mit 12,40/, Kalı. k ainit mi /o 8 | Wir, bitten bei Benutzung der Inserate sieh auf die aitbmtlera zu beziehen.” Telephon Anat IX, Zur Herbstdüngung: | PK. | A@. Albert's Blumendünger; ca. 120/, la Torimull und Torfstreu in Ballen. I EL LE LT ALT fer Rt RT RT A fe AL I U A ALT U em ir w ad rn e: 1555. Alhert’sche- hochkonzenfrierie-Nährsalzes Phosphors. Kali; ca. „048%, Phosphorsäure, ca. 26%, Kali. PKN. Obstbaumdünger: ca. 20%, Phosphors., ca. RA Stickstoff ca. 350/, Kali. WG. Original Prof. Wagners Blumen- ca. 130%, Phosphors,, ca. 130/, Stickstoff, ca. 11%, Kalı. Phosphors.. ca. 120%), Stickstoff, ca. 209%), Kali. > zu iu iu Su iu Tu Siw Zi Au Thür. Grottensteine zur Anlage von &roffen, Ruinen, Wintergärten, Felsenparfien, Wasserfällen, Böschungen. Vertreter gesucht. und Referenzen gratis und franko. Otto Zimmermann =» Boflieferant Greussen ji. Thür. au A7vu STv Au Au iv Zu Zu Tu Paul Br Dahl afatenile Berlin 0.-Lichtenberg 20 m Stachel -Draht z==4 Wild-Gatter Koppel-Draht verzinkte Drahtgeflechte, 50 DJM. von M. 8.50 an. Eiserne Zäune, 4 Tore und Türen. NE Neue Preisliste kostenlos! — Preislisten, Skizzen | Je El Drabi-t Geflechte Wilhelm Ripke, Berlin W. 5. Kronenstrasse 74. Fünf schädelechte 6- und 8-Ender Hirschgeweihe roh, zusammen EN Mk. Georg Fritzmann, Lichtenfels. Für den Inseratenteil verantwortlich: A. Fischer, Berlin S.W. 11. Druck von A W. Hayn's Erben, Berlin und Potsdam.