Fi [5 — ———— J— Deutſchlands | nad allen drey Keidhen. Ein Handbuſch zur Deutlihern und vollffändigern | Selbjtbelehrung befonders fie Forftmänner, Jugendlehrer und Oekonomen von Johann Matthaͤus Bechſtein. | Bierter Band in swey Ybtheilungen, welche die Sumpf- und Schwimm-Voͤgel nebft dem Regiſter uͤber die Vögel Deutſchlands enthalten. Rt Kupfer Zweyte vermehrte und verbefferte Auflage. Leipzig 1809. Bey Fr Eher Wild Vogel a meifte Ordnung Schwimmvoͤgel Anseres. Man ferne von dieſer Ordnung, deren Kennzeichen oben Band 2. (oder ı. der Vogel) ©! 269 angegeben find, in Deutfchland dreyzehn Öattungen und fünf und ahtzig Arten. | | A. Mit gefpaltenen Schwimmfüßen, und. geradem, ungezähnten und. zugefpißten - Schnabel, Ein und fehszigfte Gattung. Steißfuß. Podiceps. Kennzeiden. Der Schnabel ift gerade, an den Seiten etwas j gedrückt, pfriemenformig, RN und nad) iugefpißt, und | ſcharfſchneidig. Die Naſenloͤcher find ſehr ſchmal, faſt in der Mitte des Schnabels liegend und durchfichtig. Der Raden iſt gezähnt. Die Zunge ift etwas gefpalten und Bea Die Füße find sufammengedrüct,, an ber, Fußwurzel hinten do velt aeſaͤgt vierzehia, mit geſpaltener Schwimms N haut, Nageln, und aͤußerer laͤngſter Vorderzehe. 592... Vogel Deutfihlands. h * J | Dar Schwanz iſt ohne deutliche Federn. Die Steigfüße ſind ſchwerfaͤllige Bügel, da fie außer den kurzen Flügels und den Bruſtfedern faft am ganzen Leibe — bloß mit haarartigen Federn bekleidet ſind. Die Fuͤße ſitzen ſo weit hinten, daß ſie ſie am Ende des Koͤrpers ganz auf die Seite hinausſtellen koͤnnen; dieß thun fie nicht bloß im | Schwimmen, fondern auch, wenn man fie in der Hand hat, und es fieht aus, als wenn bie Süße an beyden Seiten des Afters angeheftet waͤren und wie ein Paar Flügel nad) der Seite auswärts fländen. Durch diefe Einrichtung koͤn⸗ nen ſie faſt gar nicht gehen, allein dafuͤr deſto beſſer ſchwim⸗ men und tauchen. Wenn fie. auf dem Sande find, fo fiehen fie entweder ganz aufrecht und laufen fo vermittelft fchneller Schwingung ihrer Flügel hurtig davon, oder fie Eauern ſich ganz an ben Boden nieder und nur Kopf und Hals find in bie Hohe gerichtet. Ihre Nahrung befteht vorzüglid aus Fiſchen, Froͤſchen und Wafferinferten. Wegen der Lane der Füße kann das Männchen das Weibchen bey der Forts pflanzung nicht betreten, es gefchieht daher in mit dem Vorderleibe aufgeftellter Richtung beyder Gefchlechter gegen einander, und fie ſchreyen dabey aus vollem Halſe. Die feften, dichtffehenden Federn des Halfes und der Bruft geben mit der Haut eine Art von Pelzwerf, und unter der Haut ſchwimmt ein Bett, das fat die Ftüffigkeit und Eigenfchaften des Füchthrans hat. Es find Zugvdgel, Sie geben einen bifamactigen Geruch von fid). j Fun? Arten (246) — 7 * —— 6. Gatt. Gehaͤubter Steipfuf. 533 (246) 1. Der gehaubte Steififug‘ *). _Podiceps eristatus, Latham: Namen, Schriften und. Abbildungen In Thuͤringen: Zorch; in Franken? Meerrachen; ſonſt: großer Haubentaucher, großer Kragentaucher, Norike, Nerike, großer gehaͤubter, bekappter und gehoͤrnter Taucher, großer Kobeltaucher, großer Arſchfuß, Steißfuß, großer Haus benfteißfuß, Schlaghahn, Greve, - Straußtaicher, Merch, bekappter und gehoͤrnter Taucher, großer Taucher mit braun⸗ gelben Kiebitzſchopfe, Taucher mit dem Schopfe, großkappiger — und gehörnter Seehahn, Tuuker, Work, — Lorch, Meerhaaſe, Seeteuſel. Podiceps cristatus, Latham Index ornith. bi p: 781. n, 1 Colymbus cristatus. Ginelin — Syst, I. 2.P. 5 589. ——— — — cornutus. Brisson Av. VI. p. 45. 4. tab. 5 Ag. ı. 0 Grebe huppe. Buffon des Ois. VIII. 235. Ed. de Deuxp, XV. 2gı. 294. t. 5: fig. 1. Planch, enl, ‚No, 400. Ueberf, von Otto XXX. S. 23. mit einer Abbildung. Crested Grebe. Latham Syn. HI, ı. p. 281. a 1- Meine Uebef. V. 249. > Friſch Vögel. Taf. 183. ‚Die Deurfche Ornithologie. Heft XIL Taf, 5 und 6. Männchen und Weibchen. URTR Mein ) Der große Haubentaucher. Alte Ausg. H. 783. Nr. (90) 1. 534 Vögel Deurfhlands, Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. 350. N. 1. Getreue Abbild. II. Taf. 17. Naumanns Vögel. III. ©. 425. Taf. 69. Fig. 106. Colymbus eristatus, Brisson ]. c. p. 38. 2. tab. 4. Weibchen oder zwepjähriges Männchen. Buffon Planch. enl. No. 944. Ueberſ. von Otto. a. a. O. ©. ı8, mit einer Abbild, Colymbus Urinator, Gmelin Linn, 1. c. p. 59%. n. 9. Sähriges Sunges, Colymbus, Brisson ]. c. p. 34. 1. eb 2, fig. 1. Buffon Planch. enl, No. 941. Ueberf. von Otto. 0.0.9. ©. 5. mit einer Abbildung, Donndorff a. a. O. ©, 8383 und 892. Kennzeihen der Art. Auf dem Hinterkopf fteht ein großer in zwey Theile ges theilter Federbufh, und die langen Kehl», Wangen: und Schlaffedern bilden einen Halskragen; längs dem Flügelrand und den Schulterfedern hin iſt auf den Flügeln ein weißer Sängsftreif befindlich, fo wie auch die mittleen Schwungfedern einen weißen Spiegel bilden. | Seftalt und Farbe des männlihen und weiß; lihen Geſchlechts. Diefer Steiffuß ift der größte und unftreitig auch der ſchoͤnſte unter feinen Sattungsbrüdern. An Groͤße gleicht er faft einer Hausente. Seine Länge beträgt 2 Fuß, die Ausdehnung der Flügel 21 3 Fuß *), und | fein. ”) Parifer Maas: Länge 21 Zul; Breite 26 Zoll. 12. Ordn. 61. Gatt. Gehäubter Steißfuß. 13a | fein Gewicht. 22 Pfund. Die sufammengelegcen Brig! bes ruͤhren die obern Deckfedern des Schwanzes. Der Schnabel ift 22 Zoll lang, gedrückt und Kite, mit einem fcharfen Ruͤcken verfehen, und die Ränder find etwas eingezogen, die Farbe mit den nackten Zügeln vranges oder fiegellaftoth, nach der Spike hellgelb auslaufend; doch ift diefe Farbe im Winter nicht bleibend, fondern wird dann auf dem Rücken fhwarzbraun, an den Seiten und unten roͤthlich und nad der Spike zu weißlich, auch die noch nicht ganz monnbaren Vögel haben oben einen fihwärzlichen, an der Spitze gelblihen und übrigens röthlich und olivengrün ges miſchten Schnabel. Die Naſenloͤcher liegen in einer häutigen Sucche, find Elein und länglich eyrund. Die Zunge ift lang, dreyecfig und fpikig, wie eine Degenflinge geftaltet. Der Stern hoch rorhgelb, bey jungen Vögeln hellgelb. Die Füße 23 Zoll. hoch, die Mitteljehe 24 Zoll, die hintere 8 Linien lang. Den fonderbaren Fortfab am Knochen des Dickbeins, den alle Taucher haben, bemerft man an diefer Art fehr ges nau. Die Füße find ſtark belappt, oder die Schwimmhaut faft ganz durchfchnitten, die Außenfeite dunkelbraun, die In» nere grünlich, an Sungen roͤthlich, und grünlich gemifcht. Der Oberkopf ift fchwärzlich; das Geficht, oder ein Streifen von den Nafenlöchern über die Augen bin, die Wangen und obere Kehle weiß; die Schläfe, Seiten des Kopfs und untere Kehle mit. einem langen herabhängenden glänzend roftbraunen, fehwärzlich fich endigenden Halstragen geziert; auf dem Kopf ein großer dunkelbrauner oder ſchwaͤrz⸗ licher in zwey Theile getheilter Federbufch, der aufgerichtet und niedergelegt werden kann, gewöhnlid) aber gerade ausgeftreckt ſteht. 536. | Vögel Deutfchlands. 1 fieht. Der Hintertheil des Halfes, der Nüden, der Steiß, die Deckfedern der Flügel und die fehr langen Schulterfedern ſchwarzbraun oder grauſchwarz mit Seidenglanz, und gewähns lich auch roſtroͤthlichen Federrändern, die diefen Thellen ein gewoͤlktes Anfehen verſchaffen. Die Schulterfedern find fo lang, daß fie über die gefalteten Flügel übergefrümmt fid) hinlegen; Unterhals, Bruft und Bauch find glänzend filbers weiß; die Seiten roſtroth oder auch ſchwarzgrau und roftroth gemifcht, jenes bey fehr alten, dieß bey jüngern Voͤgeln ; bie vordern Schwungfedern dunkelbraun, die hintern weiß mit ſchwaͤrzlichen Schäften, die aber nicht ganz durchlaufen, und einige der letztern weiß und fihwarz gefledt; der Flügelrand fiißerweiß, ober die Eleinen Deckfedern der Flügel, die oben auf den Fluͤgelgelenken hinlaufen, find ſilberweiß, und dieß giedt mit einigen weißen kurzen Schulterfedern und den weißge— fleckten Hintern Schwungfedern bey zufammengelegten Flügeln einen fchmalen weißen Streifen an dem Rüden hin, fo wie die gefalteten mittlern Schwungfedern einen weißen Spiegel bilden. Der Schwanz fehlt, und die haarfürmigen ſchwarz⸗ braunen Steißfedern hängen über die Fettdrüfen und den After übergefrümmt Bin. * — Das Weibchen iſt kleiner und hat einen duͤnnern Kopf, weil die Halskrauſe und der Federbuſch nicht ſo groß und ſtark ſind. Wenn es ein recht altes iſt, ſo iſt es nur durch feine Kleinheit und den geringern Kopf» und Hals⸗ ſchmuck von dem Männchen unterfchieden. Die jüngern aber haben gewöhnlich nicht die deutliche und Feine fo rothbraune Halskrauſe, auch nicht dem ganz rothen Zügel, welcher etwas dunfel- 12. Ordn. 61. Gatt. Gehaͤubter Steißfuß. 537 _ dunkelbraun if auch iſt oft die Schnabelfarbe nicht fo; helle. roth, fondern ſchmutziger, ſchwaͤrzlich und roth gemiſcht. Da ich fo eben ein Weibchen, das zur Bruͤtezeit geſchoſ⸗ jen iſt, vor mir habe, fo will ich es etwas näher befchreiben, ob es gleich nicht zu dem älteften gehoͤrt. Vom Schnabel bis. zu den Augen läuft eine ſchmale, von Federn entbloͤßte Linie. Ueber derſelben eine andere, die aus weißen Federchen beſteht, und unter derſelben noch eine andere von brauner Farbe, die ſich bey den Augen in zwey Linien zertheilt, wovon die eine unter den Augen, bis zum Genicke läuft, too fie ſich in einen braunen Fleck endigt, und die andere ohnweit den Augen aufhört. Der Scheitel ift ſchwarzbraun, an der Stirn haben die Federn weißliche Endungen. Auf dem Hinterkopf ſteht ‚eine Eleine getheitte Haube. Da wo fih der Kopf an den Hals. anfchließt, flieht an jeder Seite des Halſes ein Buͤſchel langer Federn, deren Farbe nicht rofifarben und ſchwaͤrzlich, fondern weiß if. Der Nüden, der Schwanz, der, wie bekannt, nicht aus Schwanzjedern, fondern bloß aus einigen langen Federn des Steißes befteht, und die fehr langen Schulterfedern, find glänzend fchwarzbraun, doch haben einige von denfelben roſtroͤthliche Endungen. Eln ſchmaler Streif auf dem Ruͤcken des Halſes herab tft braun. Die Deckfedern der beyden Flügelgelente, die zunächft am Leibe anftehen, und einige von den fürzern Schulterfedern find weiß. Die erfte Reihe der Deckfedern des Flügels ift ganz ſchwaͤrzlich, die zweyte ſchwaͤrzlich mit röthlichen Endungen. Die vordern " Schwungfedern find. fchrwärzlich, die mittelften weiß und nur en der Wurzel ſchwaͤrzlich, einige von den darauf folgenden weiß und ſchwarz gefleckt und die allerletzten ſchwaͤrzlich, die | Seiten 538 Vögel Deutſchlands. Seiten des Kopfes zwiſchen den obgedachten braunen Linien, Die Kehle, der untere Theil des Halfes, die Bruſt und der Bauch find weiß mit einem ſchoͤnen Silberglanze. An den Seiten des Leibes verläuft fi das Braune des Rüdens ins Roſtgelbliche. Der After ift weißgrau, die Füße find auswen⸗ dig fhwärzlih, übrigens gelbgrün; die Ränder der Zehen find roth. Man fieht aus diefer Beſchreibung und einer kleinen Vergleihung, daß dieß das Weibchen ift, welches man in der Deutfchen Ornithologie a. a. D. abgebildet findet, und welches für das gewohnliche alte Weibchen ausgegeben wird. Es mag 2 und 3 Fahr alt ſeyn. Allein die aͤltern nähern ſich im der Farbe immer mehr dem Maͤnnchen, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, und wie dieß auh Hr. Profefior Ottos Beobachtungen (Ueberf. von Büffon a. a. D.) beſtatigen. Die Barieräten, welche man gewöhnlich aufzaͤhlt, daß naͤmlich einige eine gelbe Kehle und ſchwaͤrzliche Fluͤ⸗ gel, andere einen ſchwaͤrzlichen Halskragen, wieder andere einen ſchwarzen Schnabel, und noch andere außen aſchgraue und innen roͤthliche Füße haben, rühren übrigens hauptfächlic vom Alter her, da diefe Vögel etft im dritten und vierten Jahre die ächte bleibende Farbe befommen. Diefe Altersverfchiedenheiten finden wir in Lathams neueftem Werke (Ind, ornith, 1. c.) am beften auseinander gefeßt: Die Jungen find bey ihrer erſten Bekleidung ohne Kuppe und Halskraufe und an den Seiten des Halfes ſchwaͤrzlich und weißlich geſtreift (Colymbus Urinator, Lin. l. c.). Zu Ende des erften Jahres find noch. immer Kopf und Hals ganz glatt und dunkelbraun; zu Anfang Kol 13. Ordn. 61. Gatt. Gehäubter Steißfuß. 539 Anfang des zwenten fangen die Federn des Kıpfs an aufzufchwellen, die Scheitelfedern verlängern ſich nach und nah und Kehle und Wangen werden roſtroth oder find auch ein wenig ſchwarz gefleckt oder geftreift. Endlich wird der Vogel auf dem Scheitel und an den Seiten des Halfes volls kommen gefiedert, | Der hierher gehörige Erztauder (Colymbus Urinator), der von feinem: ausgezeichneten Tauchen den Namen haben foll, wird als Art folgender Geftalt befchrieben. Seine Größe ift ı4 Fuß, und die Breite 24 Fuß. Der Schnabel ift 24 Zoll lang, .oben dunkel raun, an ‚den Seiten vöthlih, unten vöthlihbraun, am der Spitze -weißlih; dev Stern graubraun; die Füße dunkelbraun, an der Seiten ins Roͤthliche fallend, die Beine 3 Zoll hoch, die Mittelzehe 3 Zoll, die hintere 6 Linien lang, | Der Kopf und Obertheil des Koͤrpers ift ſchwarz und der Unterleib filberweiß; die vordern Schwungfedern find afchgraubraun, die hintern bis auf die Spißen weiß, daher ein weißer Fleck auf den Flügeln; zwifchen den Augen und Ohren eine ſchwarze Linie und an den Seiten des Halſes ſchwarze und weiße Striche. | | Das Weibchen iſt mehr dunkelbraun als ſchwarz auf dem Rüden, . Ser go lieberu:ng 7), Bey einem Weibchen, das Herr Profeffor Otto ‚zerglies derte, fand er ı) Die RN . | 98 DOtto an. O. ©. 32. X ⸗ \ R x 540 Vögel Deutfchlands. 1) Die Luftroͤhhre 108 Zoll fang, und die beyden Aeſte derfelben bis zur Lunge etwas über ı Zoll. - Sie hat ohne die Aeſte 191 Ringe, ift von ziemlich gleicher" Weite, und etwas von vorn nac) hinten zufammengedrüdt. 2) Die Lungen find ziemlich Elein, 3) Die Leber und dee Magen groß; letzterer mit ftarken Fleiſchmuskeln wie bey den Öänfen verfehen, und nur mit Federn, die ſich ballig filzten, verfehen, 4) Der Dberarminochen ift nicht wie bey dem meiften Voͤgeln hohl, fondern mit Mark angefüllt. 5) Weil der Dberfhenfel kurz, der Unter» ſchenkel aber ſehr lang, und am obern Ende außer einer langen ſpitzigen Knieſchneibe noch mit einem aͤhnlichen Fort⸗ ſatze verſehen und unter der Bauchhaut zur Seite bis nach hinten zu verbunden iſt, ſo kann der Vogel nicht, wie bie gewoͤhnlichen Zeichnungen ihn vorſtellen, ſo wie andere Voͤgel ſtehen, ſondern muß ſich, die Fuͤße gleich an dem Stelß aufgeſtellt, gerader in die Hoͤhe halten. Mertwürdige Eigenfcaften. Es ift ein ſehr ſchuͤchterner und fehener Vogel, der ſich fogleich, wenn er einen Menſchen gewahr wird, 2 bis 300 Schritte entfernt, es aber fehr genau weiß, wenn man Ihn nicht mehr mit dem Gewehr erreichen kann, denn in diefer Ents fernung geht er wieder ficher, obgleich noch behutſam genug, feinen Geſchaͤften nach. Ob er gleich ſehr ſchnell untertauchen kann, ſo bleibt er doch nicht ſo lange unter dem Waſſer als die andern Taucher, vielleicht, daß ihn die großen Hals⸗ und Kopffedern im Schwimmen unter demſelben hinderlich ſind. Er 12. Ordn. 61. Gatt. Gehäubter Steißfuß. 541 Er giebt oft, und beſonders, wenn er ſich in Gefahr bemerkt, ein helles Geſchrey von fih, das wie Gurrrr! klingt. | Außerdem hört man auch noch befonders zur Zeit der Paarung ein tiefes und hohles Goͤck von ihm, bas dem Locken des Waſſerhuhns faſt aͤhnlich iſt. In ſeinem Fluge gleicht er der wilden Ente, nur macht ihn ſein langer Hals bemerklich. Er ſieht dann ſchoͤn ſchwarz uud weißbunt aus. Ob er gleich kurze Schwungfedern hat, ſo macht doch das lange hintere Armgelenk, daß er ſehr gut fliegt. Außer feiner Zug: und Strichzeic fliegt er aber nicht gern, und muß immer mit Gewalt dazu aufgeſcheucht werden. Er ſchwimmt dann faſt beſtaͤndig, ſchlaͤft ſogar ſchwimmend. Durch ſeinen lan⸗ gen erhabenen Hals unterſcheidet er ſich auch ſchwimmend ſchon von weiten von den Inten und andern Waſſervoͤgeln. Wenn ein altes Paar auf einem Zeihe wohnt, und ein neues will ſich daſelbſt niederlaſſen, ſo entſtehen zwiſchen den Maͤnnchen hitzige Kaͤmpfe, wo ſie ſich mit ihren ſpitzigen Schnaͤbeln am Kopf und Hals ſehr verwunden. Sie ſind uͤberhaupt nicht gern geſellſchaftlich, daher man ſie auch auf dem Zuge nur einzeln ſi ſieht. Sm Affect ſtraͤuben fie die, h Kopf» und Halsfedern ; welches ihnen ein eigenes Anſehen giebt. —Verbreitung und Aufenthalt. Man trifft diefen Vogel allenthalben, in Europa his nad Island hinauf auf den ſchilfreichen Landfeen und ges deckten und bewachfenen Meeresufern an. Sin. Deutſchland iſt er daher nicht ſelten und auch im nördlichen Afien nicht. In Thirin gem war er fonft auf bem Schwanenſee bey — ‚an \ 542 Vögel Deutfchlands. Erfurt zur Brützeit in mehrern Paaren anzutreffen. Jetzt ſehen wir ihn nur im Herbſt und Winter ——— auf den Thuͤringiſchen Teichen. | Er ift-in Deutfchland ein Zugvogel, der wärmere Euros päifche Seen und Teiche im Winter befucht, Sonſt bewohnt et allenthalden nur ſchilfreiche mit einem beträchtlichen Waſ⸗ ſerſpiegel verſehene Gewaͤſſer, weil er dieſe zu ſeiner Niſtung und Nahrung nöthig hat. Im October zieht er eigentlich weg und im März und April koͤmmt er wieder zurüd. Er kann viel Kälte ertragen; denn man. trifft einzelne Vogel in Sachſen und Franken mitten im Winter auf den Teihen und auch oft mit Schilf- und Bufch:Ufern befeßten Fluͤſſen an. Das vor mir fiehende Weibchen wurde im November auf der Werra geſchoſſen. Nahrung— Dieſe beſteht in kleinen Fiſchen, verſchiedenen Waſſerin⸗ ſeeten und Woſſerkraͤutern. Auch habe ich einmal nichts als Waſſerkraͤuter und eine große Menge Vogelfedern in dem Magen dieſes Vogels gefunden. Vielleicht daß er alfo auch die Nefter der Eleinen Vögel, die ins Schilf niſten, als der Rohrammern, — u. ſ. w. ausnimmt. Andere ſagen, er brauche dieſe Federn, welche er ſich ſelbſt aus dem Bauche rupje, zu feiner Verdauung. Fortpflanzung Er niſtet im und an dem Scilf, und legt fein Neſt entweder auf Schilffteppeln an oder läßt es ganz ſchwimmen. Es iſt immer an Schilfhalmen befeftige, und beſteht aus aller; N 12. Ordn. 61. Gatt. Gehaͤubter Steißfuß, 543 allerhand Sumpf: und Seefräutern, Seeblumen, Hottonien ıc., ift groß und unfünftlich zufammengeflochten, ein naffer Wafs ferkräuterklumpen mit einer Eleinen Vertiefung. Die Eyer, deren das Weibchen gewoͤhnlich 3 bis 4 legt, find weiß, und den großen Taubeneyern gleich. Sie werden von den feinen Woafferfräutern ſchmutzig und gelblich und grünlich geflede. Sie liegen im Waſſer angefeuchtet. Wenn das Weibchen. 150 Schritte weit von dem Neſte einen Kahn mit Menichen bemerkt, fo fleigt es fehon von den Eyern auf, bedeckt fie mit den Materialien des Neftes, ſchwimmt in die See und geht nicht eher wieder darüber, als bis die Gefahr erft etliche 100 Schritte weit entfernt iſt, alsdann ſchwimmt es wieder mit der groͤßten Gefchwindigkeit hin. Auch benachrichtiat «8 das - Mänrıchen, das immer in der Nähe des Neftes fich aufhält, durch ein lautes angfiliches Gefchrey, wenn es die Gefahr etwa nicht felbft bald genug gewahr werden follte. Es brütet 3 Wochen, und die haarigen Jungen, deren es aber gewoͤhn⸗ lich nur 2 ausbringt, ſchwimmen ſogleich, nachdem ſie ausge⸗ krochen ſind, mit ihm auf das Waſſer nahe an dem Schilf, und in demſelben herum, damit ſie ſich ſogleich, wenn es noͤthig iſt, untertauchen und verſtecken koͤnnen. Naͤhert man ſich einer Brut, fo muͤſſen sie Zungen erſt untertauchen, ehe es die Eltern thun, und dieß gefchieht bey allen Taucherarten. Wenn es Sturm giebt, fo nimmt fie das Weibchen auch auf den Rüden, und ſchwimmt mit ihnen an einen fihern Ort. So lange an den Zungen die Federn noch nicht volllommen ausgebildet find, fo find fie auf dem Dberleibe mit ſchwaͤrzlichen und graulich weißen Bandſtreifen verſehen; nach und nach bils det ſich die Farbe der Alten aus, doch ſind am Kopf und Hals noch 54% Voͤgel Deutſchlands. noch ſolche Längs + Bandfreifen, ‚und. die Verzierungen des Kopfs fehlen. Die Ssungen werden, fogleid wenn fie aus. dem Nefte kommen, von der Muster zum Infestenfang ans gewieſen, welche Nahrungsmittel fie ihnen anfangs vorlegt und vorzeigt. Sie ruhen auf den niedergedrückten Waſſer⸗ ſtengeln, noch lieber aber auf den großen Blättern der Wafs fereofen aus, und die Alten fisen darneben, oder ſchwimmen um den Fleck herum. | | Geind | Die Eyer werden fehe von. den Rabenkraͤhen weg. : getragen, und es giebt welche, die in der Nähe der Seen wohnen; und fih im May faft von nichts, als folhen Eyern nähen. Hierbey fallen oft blutige Kriege vor. Wenn naͤm⸗ lich die Mutter auf dem Nefte fit, und die Krähe: fommt, fo vertheidiet fie fih fo fange als möglich), beißt und ſtoͤßt nach Sſelben, und huͤpft dabey ſehr hoch in die Luft. Sie muß aber mehrentheils iveichen, und derfelben ein Ey nehmen laß fen; und hat fie erfb einmal nachgegeben, fo ift e3 um ihre Brut geſchehen, denn fie holt fie alſdaun alle weg. | Auch andere Raubvögel fivßen auf die junge noch unerfahrne Brut; die Alten aber find, wegen ihrer Geſchwin⸗ digkeit im Untertauchen, ficher genug. 2.97 90 Er. Sie; werden hinterſchlichen und geſchoſſen. Allein bey ihnen gilt es vorzüglich, daß man die Entzündung des Schießgewehrs zu verbergen fuchen muß, ſonſt tauchen. fie unter, ehe das Bley zu Ihnen gelangt. Kr. Naumann | ’ Ki fagt,. I 12, Ordn. 61. Gatt. Befäubte Steißfuß. 345 J man muͤſſe ſi von der Seite, wo fie die Sonne befchiene, an fie zu fehleichen fuchen, wenn man fie mit Erfolg fehießen wolle; Die Schrote ſchlagen auch nicht leicht durch den dichten Pelz durch. Haben fie die Eleinen jungen bey ſich, die ihren Feind noch nicht Fennen, fo fann man auf einen Schuß die ganze Brut erlegen, denn ehe jene untergetaucht ſind, tauchen die Alten, wie ſchon erwaͤhnt worden, nicht | unter, 4 Man .ftellt ihnen — unter dem Waſſer verſteckte Garne in ausgeſchnittene Schilfgaͤnge, durch die man ſie oft ſchwimmen ſieht. Nuttz em. Es iſt ein ſehr fetter Vogel, aber ſein Fleif ch hat einen thranigen, unangenehmen Geſchmack, wenn man ihm nicht die Haut mit dem fluͤſſigen thranigen Fett abzieht. Aus der Bauch haut, deren Federn eine fehr ſchoͤne, perlfarbige und prächtigfilberglänzende Farbe haben, weich und dabey doch dicht, feft und flark find, wurden fonft ſehr Eofibare Damenmüffe, Müben, Befekungen der Kleider und andere zum Damenpuß gehörige Dinge gemacht. Die großen Häute wurden mit 2 bis 3 Ihalern bezahlt; zu einem Damenmuffe gehoͤrten ihrer 5, und derſelbe koſtete alsdann, wenn er von einem guten Meiſter verfertigt war, 25 Thaler und mehr. Dieſe Haͤute find erſt ſeit dem Ende des 17. Jahr⸗ hunderts bekannt; und in manchen Gegenden, z. B. auf dem Genferſee, wo es ſonſt ſehr viele dergleichen Voͤgel gab, haben ſie der haͤufigen Nachſtellungen halber, die man alle Winter gegen ſie vornahm, gar ſehr abgenommen, oder ſind Bechſt. gem. N. ©. ar. Bd. 2. Abth. Mm wenig⸗ 546° Vögel Deutſchlands. wenigſtens ſo ſcheu geworden, daß ſie ſich nicht mehr ſehen laſſen, ſondern andere, ſichere Orte zu ihrem Aufenthalte waͤhlen. Man kann die Federn auch ſehr gut zu Ausftopfung der Betten und Polfter brauchen. r Sſch a d en. | Diefer ergiebt fi) aus der Nahrung. Er iſt nicht von Bedeutung. (247) 2. Der graukehlige Steißfuß *). | Podiceps subcristatus, mihı. | (Taf. XXXI. Fig. 1.) Namen, Schriftenund Abbildungen. Graukehliger Taucher, graukehliger Haubentauchet, graukehlige Taucherente, kurzſchopfiger Taucher, kaſtanien⸗ haͤlſiger Taucher mit ſchwarzer Wirbelplatte und kurz abge⸗ ſtutztem Schopfe, Ruch. Colymbus suböristatus. Gmelin Linne Syst. I, ↄæ. p- 590. n. ı8. Faun. suec. No, 152? Rednecked Grebe. Latham Syn. Suppl. p. 260. 2118. Meine Ueberf. V. 256. n. 7. ? Grebe à joues grises. Buffon des Ois, VIII. 241. Pl.enl, N.931. Ueberſ. von Otto, XXX. S. 45, mit einer Figur. Jacquins Beyträge. ©. 37. Taf. 18. Siemffens Magazin für die Naturkunde und Oekono⸗ mie Mecklenburgs IL Nr. 14. Beſeke Vögel Eurlands. ©. 54. Nr. 104, Maus *) Der granfehlige Haubentaucher. Alte Ausg. IL. 790, Dir. (91) 2. — — 12. Ordn. 61. Gatt. Graukehliger Steißfuß. 547 Naumanns Vögel. IU. ©. 438. ‚Taf. 79. Sig. 107. Männchen. Otto in der N. ©. von Büffons Vögeln. XXX, 8,35. mit einer Figur. | Kennzeihen der Art Ueber die Ohren hängt auf beyden Seiten ein abgeftußs ter fchwarzer Zederbůchel herab, und die Kehle iſt aſchgrau. Gehalt und Farbe des männlidhen und weibs lichen Geſchlechts. Ein ſeltner und ſchoͤner Vogel! Wenigſtens iſt er in Thuͤringen und Franken ſelten, denn hier trifft man ihn nur einzeln auf ſeinen Wanderungen im Herbſt und Fruͤhjahr an. Oefterer wird er in dem ebenen nördlichen Deutſchland, das viele ſchilfige Seen und Teiche hat, angetroffen. Er hat fait die Größe des vorhergehenden Tauchers, iſt ı Fuß 8 Zoll lang, Elaftert 2 Fuß 63 Zul *), und wiegt über 2 Pfund, Der Schnabel ift etwas flärfer als am gehäubten Steiß⸗ fuß, fonft von gleicher Geftalt, 2 Zoll lang, gedruckt, ſpitzig, mit länglicheptunden Nafenlöchern, die in einer tiefen Surche liegen, ſchwarz, an der Wurzel von beyden Kinnladen, außer oben an der Stirn, aoldgeib, und unten in einem Streif bis über die Mitte des Schnabels; der Stern braunroth; die Füße gruͤnſchwarz; die Füße 2 Zoll hoch, hinten herab ges zähnelt, die Lappen ganz, bis faft in die Mitte als Schwimms eh Mm ' ‚haut *) P. Ms.: Länge ohngefaͤhr ı Fuß 5 Zoll; Breite 2 Fuß 3 Zoll. 548 Vögel Deufchlande. baut verbunden, nur an der 23 Zoll langen Mittelzehe ein großer breiter Nagel, an den Seitens und Hinterjehen ein / Eleiner fehmaler, die Nägel mehr afhgran als ſchwarz/ und die Hinterzehe 6 Linien lang. Der platte Kopf ift glänzend ſchwarz, am Hinterkopf verlängern fich feine Federn, und legen fih an den Seiten hinter den Ohren ausgebreitet als ein verjehnittener ſchwarzer Federbuſch (Backenkragen) herabs durch die Augen ‚geht ein fehneeweißer Streifen bis in den Nacken, und verbirgt fich unter dem Federbuſch; der Hals ift oben ſchwarz, doc) ift der Grund roth; der Ruͤcken, die Schultern und die Deckfedern der Flügel ſchwarz, doc) find manche Federn roͤthlichaſchgrau gerändet; die Wangen bis zu den Ohren und die Kehle fchon hellaſchgrau; der Unter; und Seitenhals und die halbe Bruſt glänzend braunroth; der übrige Unterleib glänzend filberweiß, ' nad) der Druft zu verlohren und verborgen afchgrau gefleckt; die Seiten dunkelaſchgrau und roͤthlich gemiſcht; die Fluͤgel⸗ raͤnder weiß; die eingekruͤmmten Schwungfedern vorne und hinten ſchwarz, die mittlere bis zur ſchwarz und roͤthlich ge⸗ miſchten Spitze, und den ſchwarzen Schaͤften weiß; die klei⸗ nen Fluͤgeldeckfedern ſind auf dem Fluͤgelrand hin weiß, ſo daß dadurch ein ſchmaler weißer Fluͤgelflecken und durch die mittlern Schwungfedern ein dergleichen groͤßrer oder ein weißer Spiegel entſteht; der Schwanz beſteht aus einem bloß zugeſpitzten Buͤſchel haarartiger ſchwarzgrauer Federn; die Deckfedern der Unterfluͤgel iin nd fhmußig weiß und grau ges fleckt. Das 12. Ordn. 61, Gatt. Graufehliger Steißfuß. 549 Das alte Weibchen ift eben fo gezeichnet und nur die jüngern find bloß bis zur Bruft und nicht fo ſchoͤn rothbraun, und an ber Kehle weißgrau. i Nur in der Sugend ſcheiut biefen Steißfug Sarbens varietäten aufzuweifen. Denn die wolligen Sungen ſehen, wenn fie aus den Eyern fchlüpfen, oben weißgrau und ſchwaͤrzlich geftveift, und unten weißlich aus. Sind fie bes fiedert, fo ift der ganze Unterfchuabel gelb, fo wie die innere Seite der Fuͤße; die Kehle weißgraus der Vorderkopf duns felbrauns der Hinterkopf und Hals braun; der Vorderhals bis zur Bruſt blaß roſtfarben. Wollen ſie zur Vollkommen⸗ heit uͤbergehen und ſtehen in der Mauſer, ſo erblickt man in ihnen den Steißfuß, welcher im Museo Carlsoniano, Fasc. I. n. 9. abgebildet ift, und Colymbus Parotis heißt (Gmelin Linn. J. c. p. 592. n. 21.). Er ſtimmt in Größe und Außerm Anſehen ganz mit dem alten Vogel überein, nur weicht die Farbe noch etwas ab. Der glatte Kopf iſt ſchwarz; Schlaͤfe und Wangen. weißlich mit einigen ſchwaͤrzlichen Laͤngs⸗ ftreifen; Hinterhals und Rüden ſchwarz; Seiten und Vor⸗ derhals roſtroth; Kehle, Bruft und Bauch filberweiß; Weichen, Schenkel und After rußfarben; auf den Flügeln ein 2 Zoll breiter weißer Fleck. Merkwürdige Figenfhaften. Diefer Steißfuß ift nicht fo fchen, wie der vorhergehende, und kann daher vom Jaͤger leichter hinterfchlichen und erlegt werden. Er fliegt auch Hfterer auf, und wird dann den Raubvoͤgeln mehr zu Theil. Wenn er fchwimmt, fo ziehter den Hals ein. Die Locdftimme ur: Gatten iſt Ke ck, ed! 4 550 Vögel Deutfchlande: keck! und zur Begattungs. und Brutzeit läßt vorzuͤglich dag Männchen ein Geſchrey wie ein junges Schwein hören, oder wie Hr Naumann jagt, wie ein Füllen, daher der Vogel auch in feinem Vateilande Hengft heiße. f Verbreitung und Aufenthalt, Wie fchom gefagt, fo feheine vorzüglih Brandens Burg, die Anhaltifhen und Mecklenburgiſchen Lande, der Sommeraufentbalt diefer Vögel zu feyn. Defekte hat fie auch in Curland angetroffen, und Latham in England. Auf dem Zuge im Herbſt und Frühe jahr findet man fie auch auf den fühlichern Seen und Teichen Deutichlands, Er überwintert fogar auf dem Bodenfer. Der Verzug geſchieht in den kalten und hellen October und Novembir- Nähten und die Ankunft im Maͤrz und Anfang des Aprils. Die Mauferzeit ift wie bey dem vorhergehenden Steißfuß im Jullus. Alsdann koͤnnen dieſe Bharl gar nicht fliegen, und halten ſich mit ihren Jungen im Schilf verbors gen auf. ‘ Nahrung. Diefe befteht, wie man bey der Oeffnung flieht, aus Waſſerinſecten, Eleinen Fiihen, und einigen Kräutern mit Steinchen vermifcht. Auch hat Hr. Naumann Sedern im Magen gefunden, wie bey dem vorhergehenden. Sortpflanzung. Diefe gefchieht mie beym gehäubten Steiffuf. Er macht daffelbe Neft, doch Enickt er auch zuweilen die Schilfs halmen 12. Orbn. 61. Gatt. Graukehliger Steißfuß. 551 halmen um, und flicht aus dieſen und andern trocknen Waſ⸗ ſerkraͤutern ſein Neſt, das aber demohngeachtet inwendig naß iſt, weil er die Feuchtigkeiten an ſeinen Federn mit in daſſelbe bringt. Die 3 bis 4 (nad) Beſekens bis 6) gruͤnlich weißen, durch das Brüten und die Wafferfräuter grünbraum lich werdenden Eyer, werden 3 Wochen bebrüte. Das Weibchen ift fo erpicht auf das Brüten, daß es auf ſich fihteßen läßt, ohne daß es vom Nefte fteist. Die Jungen werden lange von den Eltern geführt, indem diefe nur des Jahrs Ein Gehecke machen, Seinde Diele Haben fie mit dem vorhergehenden Vogel gemein, nur da fie nicht fo liftig find, fo werden fie noch mehr von den Weihen und Raben verfolgt. I Sasd und Fang Wie beym vorhergehenden. Nußen- Ihr Fleiſch ſchmeckt unangenehm und oͤhlig, doch fann man es eßhaſt machen, wenn man dem Vogel die Haut mit dem Fette abzieht. — Balg und Federn koͤnnen wegen ihrer Dichtigkeit, Seinheit und ihres Slanzes, tie die des vorhergehenden Steißfußes, benutzt werden. — (248) 552 Vögel Deutſchlands. (248) 3. Der Ohren-Steißfuß “), Podiceps auritus, Latham. Namen, Schriften und Abbildungen, Ohrentaucher, Meerdrehhals, geoͤhrter Taucher, ges hörnter Taucher „ Eleiner gehörnter Taucher , großöhrige Taucherente, Schwarztäucherlein, Dachentlein, Duchent⸗ lein, gehörnter Steißfuß, Kaͤferente. Podiceps auritus. Latham Index ornith. II, p. „BL. n.. 8%. Colymbus auritus. Gmelin Linn, Syst. I. 2. p. 590. n. 8. Fauna suec. No. 152, Petit Grebe huppe. Buffon des Ois. VIII. 235. Ed, de Deuxp. XV. 293. Pl. enl. No. 404. f. 2. Ueberf. von Otto. XXX. 37, mit einer Abbildung. Eared Grebe. Latham Syn, II. a. 285. n. R: Meine Ueberf. V. 325. Mein vrnith. Taſchenbuch. ©. 352. Nr. 3. mie. “ Abbildung, Männchen. Naumanns Bügel. III. 445: Taf. 70. Fig. 108. Männchen. Edwards pl. 96, fig. e. —9 — manns Vogel. IV. Taf. 87. Podiceps cornutus. Latham Ind. ornith, II. 788% n, 5 Colymbus cornutus, Gmelin Linne l. c. p+ 591. n. 19. | — Horned Greve. Latham Syn. III. ı. p. 287. n. 6. t.91. Meine naar V. ©, 255. Taf. 96. . Edwards N Der Ohrentaucher. Alte Ausg. II. Th. Nr. (93) 5. 12. Ordn. 61. Gatt. Ohren: Steißfuß. 553 Edwards pl. 49. Seligmanns Bogel. V. Taf. 40, Donndorffa.a.d, ©. 886. Kennzeichen der Art. Der Schnabel am Oberkiefer in der Mitte etwas eins wärts gezogen, und am Unterkiefer nad) der Spitze ſehr in die Höhe gezogen; der Oberleib ſchwaͤrzlich; der Unterleib weiß; hinter jeden Auge ein roftfarbener Federbüfchel 5; Aus genlieder und Stern farminroth. | Seftalt und. Farbe des männlichen und weib— lihen Geſchlechts. Wer die Befchreibungen und Abbildungen, welche meh: tere Schriftfteller von dem geoͤhrten und gehörnten Steißfuß (Podiceps auritus et cornmutus) geben, nur mit ein wenig Aufmerkfamfeit betrachtet, der wird finden, daß ſie einem und demſelben Vogel angehören. Der Unter⸗ ſchied, der in der hoͤhern und tiefern Farbe liegt, iſt gar zu unbedeutend. Der Schnabel unterfiheidet ihn, auch wenn er noch jung iſt, fehe deutlich von den andern Steißfußarten, denn er ift unten fo fehr in die Höhe gezogen, daß man glaubt, man muͤſſe ihn umkehren, daß der Unterkiefer der Dberkiefer würde, um feine rechte Stellung zu haben, | Er ift nicht ganz fo groß als eine Krickente, feine Fänge 134 Zoll und feine Fluͤgelausbreitung 25 Zoll *). Der Schnabel ift Eurz, ı Zoll lang, der Oberfiefer gerade, in der Mitte ein wenig eingedruͤckt, der Unterkiefer von der Mitte an ſtark in die Hoͤhe gezogen, der Oberkiefer — etwas ) Var: Ms.: 12 Zoll lang; 22 Zoll breit. 554 Wigel Deutſchlands. etwas vorftehend, fehr ſpitzig, die Farbe ſchwarz, unten an der Spike manchmal weißlih: an der Wurzel fieht der Schnabel wegen der flarfen Riefen auf dem Nücken und den ändern, die die vertieften eyrundlichen Nafenlocher, und unten die vorgehende Kehlhaut verurfachen, faft fünfedig aus; der Stern und die Nugenlieder find carminroth; die Füße von außen fchwärzlichgrau, inwendig ins Bleyfarbene fallend; ‚die Fußwurzel 13 Zoll hoch, die Mittelzehe 23 Zoll, die Hinterzehe s Linien lang, der mittlere Nagel Eammartig ge: zähnelt. N Kopf, Hals, Schultern und Rüden find ſchwaͤrzlich, erfterer am dunkelften, faft ſchwarz, glänzend, bey gewiſſem Lichte etwas grünglanzend, der zweyte unten nach dem Kropfe zu roſtroth gefleckt, bald mehr bald weniger; ein Buͤſchel . glänzend roftfarbiger, an den Spitzen heller auslaufender Federn (Backenkragen) hinter jedem Auge, welche theils mie ein S theils halbmondfoͤrmig gebogen find, ſich büfchelmweife zufpißen, und wenn fich der Vogel ruhig verhält, an den Backen, Schläfen und Seiten des Halſes anliegen, wenn ev fich aber bewegt, auss und rückwärts in die Höhe treten ; die Deckfedern der Flügel, die fünf vordern Schiwungfedern und die hinterfle Reihe der Schwungfedern find fchwärzlich, ‚ etwas heller gewäffert; die übrigen Federn der erften Ordnung und alle der zweyten ſchoͤn weiß, daher auf den Flügeln ein großer weißer Spiegel entfteht; die Selten der Bruſt und des Bauchs, fo wie die Schenfelfedern find roſtbraun oder heil Eaftanienbraun, manchmal ftellenweife ſchwaͤrzlich uͤber⸗ laufen 5 der After grau mit Roſtfarbe gemiſcht; der übrige Unterleib glänzend weiß, fo wie die untere Flügelfeite. Das ⸗ 12. Ordn. 61. Gatt. Ohren⸗Steißfuß. 555 Das Weibchen ſieht dem Maͤnnchen gleich, iſt aber etwas kleiner, die Ohrbuͤſchel ſind heller, und der Unterhals ift nur roftfarben befprißt; auch ift der Kopf nicht fo glänzend fhwarz; und an der Kehle und Gurgel finde ſich weiße liche und roſtgraue Federfpißen, die diefe Theile weißlich und roſtgrau gewoͤlkt machen, auch der Hinterhals iſt roſtgrau gewoͤlkt. Dieſer Vogel variirt nach dem Alter etwas in der Farbe. Zuweilen iſt die fehroärzliche Farbe etwas dunkler, fajt ganz fchwarz, und unten am Halſe die roftrothe Zeichz nung mehr ausgebreitet. Dieß iſt dann der gehoͤrnte Steißfuf (Podiceps cornutus). Allein es ift, fo viel ic, wenigftens habe beobachten konnen, weiter nichts als ein ſehr altes Maͤnnchen; und es koͤnnte auch ſeyn, daß die Nord» Amerifanifhe Art (man befchreibt naͤmlich den gehdrnten Steißfuß als einen Neuyorkſchen, Canadifchen und Hudfonsbayifchen Vogel), ſich immer etwas höher in der Farbe hielt. Die Jungen find anfangs wollig, und oben ſchwaͤrzlich und graulich weiß geſtreift; dann werden ſie am Oberleibe ſchwaͤrzlich, die Kopfs und Kehlfedern ſchwaͤrzlich, etwas roſtgrau und weiß gemiſcht, und unterſcheiden ſich von den jungen Voͤgeln des folgenden Steißfußes dadurch, daß die Kopf» und Kehlfedern etwas dicker und bauſchiger, und die Halsfedern auch vorne dunkler find und nur an der Bruft hin roſtrothe Flecken, an den Seiten des —— aber ſchwarzgraue ſtehen. Es verlohnt ſich nicht der Muͤhe, daß ich die Barie täten aufzähle, welche Latham, Buͤffon und Andere bey dem gehörnten und geoͤhrten Steißfuß angegeben haben, da di; 556 Voͤgel Deurf chlands. die Verſchiedenheiten ganz unbedeutend ſind, und von den Beſchreibungen herſtammen, die mehrere Naturforſcher von ein und demſelben Vogel gegeben haben. Merkwuͤrdige Eigenfchaften. Diefe Steißfüße zeigen mit den übrigen Arten faft einerley Lebensart, Fertigkeiten und Eigenfchaften, wie ich dieß täglich beobachten kann, da in einem nahe gelegenen Teiche derfelbe in ziemlicher Anzahl angetroffen wird. Sie > geben faft unaufhorlich, befonders zur Abendzeit, ein fingens des Gefchrey, das wie Dickedickedickedicke! Gitt, gitt! Elingt, von fih. Da die fammetfarbigen Kopffedern etwas länger als die Halsfedern find, fo ſchwimmen fie immer mit aufgefchwollenem und von hinten faft dreyecfig ausfehens den Kopfe. Sie find von außerordentlicher Geſchicklichkeit im Tauchen, und wenn fie Gefahr bemerken, fo geſchwind wie der Blitz unter dem Waſſer verborgen, rudern eine große Strecke tief unter demfelben weg ſtecken dann erſt den Kopf nur verfiohlnerweife aus dem Waffer, und wenn fie nicht ganz ficher find, fo fchwimmen fie bloß mit ausgeftrecftem Halſe auf demfelben und zwar ſehr ſchnell hin. Durch Un⸗ tertauchen ſuchen ſie auch allen ihren Feinden zu entgehen; denn man iſt faſt nicht im Stande durch die verſcheuchendſten Mittel, durch Werfen, Anhetzen der Waſſerhunde und Schießen, fie im Sommer zum Auffliegen zu bewegen. Eher gelingt es noch im Frühjahr und Spätherbfl, wenn die Teiche und Seen noch nicht mit viel Schilf und Rohr bes wachſen find und die Ausficht ſreyer iſt. Den 12. Ordn. 61, Gatt. Ihren Steißfuß. 557 Berbreitung und Aufenthalt. | Diefer Steißfuß bewohnt die Seen und Teiche des nörblihen Europas, Afiens und Amerikas. Sn Deutſchland iſt er zu allen Jahreszeiten nicht felten; denn ich babe ihn in Thüringen und Franken mehrmalen in gelinden Wintern angetroffen. In dem Norden aber zieht er im Detober nad Süden und kommt im April voieder zurück. Er. liebt nur ſolche Seen und Teiche, die viel Schüf und Rohr haben, in welchen er befländig herum ſchwimmt, feis ner Nahrung nachgeht und ſchreyt. Wo mehrere Paare auf einem Teiche haufen, da verführen fie in warmen Abenden und zur Zeit, wenn ſich das Wetter ändert, ein außerordente lich lautes Sefchrey, das wegen feiner eigenen Töne ganz fonz derbar £lingt; denn wenn Ein Vogel anfängt Dickedicke! zu rufen, fo fängt die ganze Colonie an aus vollem Halfe mit zu rufen. Sie halten ſich immer verborgen, Nahrung. Ihre Nahrung beſteht in allerhand Waſſerinſecten, die es in hilfreichen Waſſern an Käfers, Libellen⸗, Tagfliegen und andern Larven in Menge giebt, auch aus Wafferkräutern. Nah Naumann follen fie auch Eleine Fiſche, Fifchroggen und Eleine Froͤſche und Srofchlarven verzehren, welches gar wohl ſeyn kann, die ich aber felbft bey ‚der Deffnung nicht gefunden habe. Auch Federn trifft man im Magen an. | I Sortpflanzung. Zur Fortpflanzung bauen fih Männchen und Weibchen gemeinfehaftlih ein Neſt aus allerley Waſſergraͤſern, befons y ders ige, die fih kluͤmpen, Heften es an Schilf und Rohr 558 Voͤgel Deutfchlands. Rohr an, und lafjen es ſchwimmen. Drey bis fünf gelbs lihweiße Eyer von der Größe der Feldtaubeneyer legt das Weibchen in daffelbe, welche von den umliegenden faulenden Waſſerkraͤutern grün und braun befhmußt, und in drey Wochen ausgebrütet werden. Es erzieht die Jungen allein, wenn das Männchen, das fie fonft mitführe und ihnen das Sutter zeige, weggeſchoſſen wird. 5.0.0‘ Da dieſe Voͤgel immer verſteckt wohnen, koͤnnen ihnen auf dem Waſſer die Raubvoͤgel nicht viel anhaben. Nah Naumann follen aber die Waſſerratten oft ihre Brut zerſtoͤhren. * Jagd und Fang Wenn man fie nicht auf dem Waffer fchlafend gewahr wird, fo find fie ſchwer zu ſchießen, denn ſie ſind ungemein vorſichtig, und tauchen ſogleich unter, wenn das Feuer auf der Pfanne blitzt. Haͤlt man auch vor, und trifft ſie, ſo dringt. der Schrot nicht leicht toͤdtlich durch den ſeſten Balg ein, und ſie tauchen verwundet unter, beißen ſich in Schilf⸗ und Rohrhalmen ein, und ſterben fo, ohne daß | man ihrer habhaft wird. Am erften laffen fie fi im Späts herbſt, wenn Froͤſte eintreten, die fie wie betäubt machen, ſchießen. Ich weiß viele Beypiele, wo fie die Fifcher in Meben gefangen und mir gebrachte haben. Dieß gefchleht vorzüglich im October, wenn man bie Karpfenteiche fiſcht. Die dummen Jnungen, welche alsdann auf den Schlamm gerathen, laſſen ſich auch mit den Haͤnden greiſen. Nutzen. 12. Ordn. 61. Gatt. Dunkelbrauner Steißfuß. 559 Nutzen. Das Fleiſch ſchmeckt ohne abgezogene Haut, wie bey alten Steißſuͤßen, oͤhlig oder thranig. Die Haut von Bruſt und Bauch foll ein eben fo gutes Pelzwerk geben, als die —— oder die Haut von der erſten Art. + (249) 4. Der dunfelbraune Steißfuß *). Podiceps obscurus, Latham. (Taf. XXXL Fig. 2. das Weibchen. ) Namen, Schriften und Abbildungen. Dunfeldrauner, fehwarzbrauner und rothhaͤlſiger Tau⸗ cher, fhwarzbrauner Steißfuß, ſchwarz und weißer Taucher, Morhhals, Eleiner Taucher. Podiceps obscurus. Latkam Index ornith. II, 782. n. 4. Colymbus obscurus, Gmelin Linn. Syst. I. 2. ; p. 592. n. 295. Wr Colymbus rubricollis. Gmelin Linn, 1. c. p. 592. n. 24, (mas). Le petit Grebe, Buffon des Ois. VII. p. 232. Pl. enl. No, 942. Ed. de Deuxp. XV. 290, Ueberf. von Otto. XXX. ©. 16. mit einer Figur, Dusky Grebe. Latham Synops, III, 1. 286. n, 5. - Meine Ueberf. V. 254. Mein ornith. Taſchenbuch. ©. 353. Nr. 4. ER Naumanns Vögel, III. 450. Taf. 71. dig. 109. Männchen. \ Edwards *) Der dunkelbraune Taucher. Alte Ausg. II. 794. Nr. (92) 4- 560 Vögel Deutſchlands. Edwards pl. 96. f. ı. Seligmanns Voͤgel. IV. Taf. 87. Weibchen. 'Rednecked Grebe. Arct. Zool. IL. 499. 0. Ueberſ. von Zimmermann. II. 464. C. Männchen, Donndorff a. a. O. ©. 891. Kennzeichen der Art. — Der Schnabel iſt wie an der vorigen Art in die Hoͤhe gezogen. Der Kopf glatt; der Mittelhals aſchgrau; Wan⸗ gen, Kehle, Bauch und zweyte Ordnung der Schwungfedern weiß; der Unterhais am Männchen voftfarben. Geftalt und Farbe des männlihen und weib— | lihen Geſchlechts. RR Diefer Taucher ift etwas. Eleiner als der vorhergehende, allein noch einmal fo groß als der folgende, mit welchem er fonft in der Geſtalt die größte Aehnlichkeit hat, doch kann man auch ſchon durch den rein weißen glänzenden Unterleib die flüggen Jungen von demfelben unterfcheiden. Seine Länge ift ı Fuß 2 Zoll, und die Breite 2 Fuß 3 3011 *). Die Flügel falten fi) an den obern Deckfedern des Schwanzes. | ’ Der Schnabel ift 13 Zoll lang, ſtark gedruckt, ſpitzig, etiwas in die Hohe gezogen, der Oberkiefer etwas länger als der untere, horniarben, an der Epike weiß, an der Wurzel gelblich, in der Mitte oben und unten ein wenig roth, die Naſenloͤcher ſchmal, eyrund; die Augen mit rothem Stern, und von den Schnabelecken bis zu den Augen geht ein Eleis net, *) Par. Ms.: Länge etwas über ı Fuß und Breite 2 Fuß. N ’ 12. Ordn. 61. Gatt, Dunfelbrauner Steißfuß. 561 net, rother, Eahler Strich; die Füße gleich belappt, vorne fleifchfarbenbraun, . hinten olivenbraunz; die Nägel weißlich und platt; die Fußwurzel 2 Zoll hech, fehmal und hinten gezähnelt ; die Mitteljehe 2 Zoll und die Hintere 5 Linien lang. - Oberkopf, Hals, Ruͤcken und Deckfedern der Fluͤgel find dunkel- oder ſchwarzbraun, der Kopf, Ruͤcken und die obern haarigen Steißfedern am dunfelften, faft ſchwarz die Stirn und Deckfedern der Flügel befler; Seiten der Stirn weißlih; Kehle, Wangen, ein Strich zur Seite des Nak⸗ fens tein weiß; der Mittelhals afchgrau ; der untere Theil des Halſes bald ftarfer, bald ſchwaͤcher, roſtfarben oder roͤth⸗ fichgelb; die Bruſt, der Bauch und die Seiten ſilberweiß, die Bruſt unmerklich, die Seiten aber ſtark dunkelbraun ge⸗ woͤlkt; die Schenkel mit aſchgrauen wolligen Federn; die Fluͤgelkante und die mittlere Ordnung der Schwungfedern weiß (daher ein großer weißer Fleck oder Spiegei auf den Fluͤgeln „das übrige der Flügel ſchwaͤrzlich oder dunkelbraun, auf der aͤußern Fahne fehr dunkel, auf der innern heller; die Deckfedern der Unterflügel weiß. Das Gefieder ift fehe dicht und fein. Dem Weibchen fehle die roft- oder rothgelbe Farbe bes Unterhalfes, und der ganze Unterleib iſt weiß. (f. Taf. XXXL) Diefe Vögel variiren etwas in der Farbe; denn das Weib hen bat, wie wir fo eben gefehben haben, nichts toftfarbenes am Halfe; auch fcheinen die jungen Männs hen noch nicht diefe fhöne Farbe vollftändig zu haben ; denn Her Naumann fagt von feinem Männchen, daf es am Bechſt. gem. N. G. 4 B. 2. Abth. Nn Vor⸗ 562 Voͤgel Deutſchlands. Vorderhalſe roͤthlichgrau, und nach dem Kopf zu etwas roth⸗ lichgelb uͤberlaufen ſey; auch waren an dies a Vogel die Füße aſchblaͤulich mit gelblichweiß und gruͤnlich uͤberlaufen. Da ich aber dieſe Vögel mehrmals beobachtet Habe, und täglich beobachten kann, . weil fie ziemlich gemein auf einem nahe gelegenen ſchilfreichen Teiche ſind, und Maͤnnchen und Weib⸗ chen zu gleicher Zeit geſchoſſen habe, ſo kann ich wohl mit Zuverlaͤſſigkeit behaupten, daß die rothhaͤlſigen Voͤgel dieſer Art die männlichen Geſchlechter ſind, und daß der roth⸗ hälfige Steißfuß (Colymbus rübricellis), den man in Norwegen, Dänemark und am Caspiſchen Meere angetroffen hat, feine eigene Art, fondern das Männchen des dunkelbraunen Steißfußes iſt. Freylich müffen diejenigen Synonymen bey Latham und andern ausgenoms men werden, unter welchen offenbar der grautehlige Steißfuß (Podiceps subcristatus), welcher auch einen rothen Hals hat, beichtieben wird. Wenn der Vogel beym Sonnenfchein auf dem hellen Spiegel eines Teiches herum fhteimmt, fo nimmt fidy der rothe Hals, der wie Gold glänzt, nebft der weißen Kehle und Wange fehr ſchoͤn aus. Merkfwürdige Eigenfhaften. Sin feinem Betragen ähnelt diefer Steißfuß dem vorhers gehenden, außer daß er dfterer und leichter auffliegt. Seine Stimme iſt heller und trillernder Bidebidebide! als bey dem vorhergehenden, und er läßt fie bey allen feinen Vers richtungen hören, doc) vorzüglich häufig im Sommer in der ſchwuͤlen Abenddaͤmmerung. Er ift fehen, und flieht daher den Menfchen eben fo fehr wie der gehäubte Steißfuß; fo bald 13. Ordn. 61. Gatt. Dunfelbrauner Steißfuß. 563 bald als er merft, daß man nad) ihm flieht, taucht er unter oder verbirgt fih im Schilf. Ob er fich gleich mit feinen Cammeraden um eine Brutflätte ſtreitet und beißt, fo vers langt er doch nicht einen fo großen Umfang zu feinem Stande und Aufenthalte, als feine Oattungsverwandten, daher man auf einem großen hilfreichen Teiche immer mehrere Paare beyfammen antrifft, die ſich zwar einander nicht nähern, ‚aber einander durch ihr Elitrendes Getoͤne zurufen, und in dies fem Geſchrey fucht ein Paar oder eine Familie es immer der andern zuvorzuthun. Sie plätfchern beym Verfolgen und Paas ven auch mit den Fittigen ſchwingend auf dem Waffer hin, wie die Wafferhühner, indem fie mit den Füßen auf demfelben hinlaufen. Verbreitung und Aufenthalt. Dieſe Voͤgel bewohnen das noͤrdliche und gemaͤßigte Europa, Man trifft fie in Ihüringen und Franken faft auf affen großen Zeichen, die viel Rohr und Schilf haben, am Auch in Sachſen find fie nicht felten. Ein Haupterforderniß ihres Aufenthalts ift Schilf und Rohr, und nur auf folhen Gewäffern findet man fie, Große Seen lieben fie nicht fo fehr als große Teihe. In den nördlichen Gegenden fcheint er ein Zugvogel zu feyn, der im October familienweife wegzieht, und im April wiederkommt. Sm Ihöringen und Franken habe ich aber bemerkt, daß er zu den Strihvdgeln gehört, der uns verläßt, fo bald der Froſt eintritt, und wieder da ift, wenn er vor diefem ficher iſt. Ich Habe ihn in gelinden Wintern noch im Januar angetroffen. na Nah⸗ 564 Voͤgel Deutſchlands. Na 5 rung. Waſſerinſekten ſind ſeine vorzuͤglichen Nahrungsmittel, ° doch findet man auch Theile von Wafjerpflanzen und Sifchen, auch Fifchroggen in feinem Magen. » Fortpflanzung Sein Neft, das aus einem. Klumpen feiner, haariger Waſſerkraͤuter befteht, ſchwimmt und iſt an einen Straud) oder ans Schilf befeftigt. Es enthält drey bis vier grünlich- weiße Eyer, welche vom Kräuterfchmuße braͤunlich und grüns lich gefleckt find. Die Jungen ſchwimmen gleich davon, find wollig und oben voftgelb und ſchwaͤrzlich geſtreift. | Seinde, Die Nabenfrähen fliegen nad den Eyern, den. Ssungen und Alten kann aber nicht leicht ein Naubvogel wegen ihrer großen Gefhwindigkeit im Untertauchen etwes anhaben. Die Wanderratten zerfiöhren Sie Brut zus weilen. | — Ra Man ſchießt fie gewoͤhnlich Günter einem Su vers fiekt. Die Jungen halten gut aus. 1 pn She Sleifch if unſchmackhaſt, aber ihr ſchoͤner ſilber⸗ | glänzender Balg Eunnte eben fo, wie der von den Hauben⸗ tauchen, benußt werdem (250) 12. Ordn. 61. Gatt. Kleiner Steißfuß. 565 (250) 5. Der Eleine Steißfuß 9). Podiceps minor, Latham. Namen, Schriften und Abbildungen. Kleiner und fhwärziicher Taucher, gemeines Tauchers hen, Fluß⸗ Sumpf» und Zwergtaucher, Kaftanientaucher, - Rauch» und Käferentchen, Ducher, Doucker, Dücer, Duck⸗ chen, Lounam. | | Podiceps minor, Latkam Index ornith. II. 784» ge Colymbus minor. Gmelin Linn. Syst, J. 2. p. 591. n. 10, Grebe Je riviere ou — Buffon des Ois, © VOR 244. t. 20, Ed. de Deuxp. XV. 304. t.5. ££2. Pl. enl. No. 905. Weberf. von Otto. XXX, 51. mit einer Figur. | Little Grebe. Latham Syn. III. 1, p. 259. n. 10, Meine Ueberf. V. 259% | Friſch Vögel. Taf. 184 Mein ornithol. Tafchenbuh. S. 355. Nr. 5. Vetrene | Abbildungen II. Taf. 5. Männchen und Weibchen. Naumanns Vögel. IIL Taf. 71. Sig. 110, 111 und 112. Maͤnnchen, Weibchen und Junges. Donndorff a. a. O. ©. 889. Kennzeichen der Art. Der Kopf iſt glatt; der Dberleib ſchwarzgrau ober dunkelbraun; der Unterlelb ſchmutzig grau; Kehle und Wan⸗ gen Der kleine Taucher. Affe Ausg. IL. 798. Nr. (94) & X ® 566 u Voͤgel Deutſchlands. gen am Maͤnn 4 en agthbcan ‚am Weibchen gelblichs grau. Geſtalt und Farbe des ———— und weib⸗ lichen Geſchlechts. Dieſer Steißfuß iſt in Deutſchland der gemeinſte. In Thuͤringen iſt er ſehr haͤufig. Er iſt der kleinſte, kaum etwas groͤßer als eine Wachtel. Seine Länge betragt 11 Zoll, und die ausgebreitefen Flaͤgel meſſen ı Fuß s Zoll ). Der Schnabel iſt ı Zoll lang, gerade, gedruckt, der Oberkiefer Kaum ſichtbar länger als der untere, und dunkel⸗ braun; ein Saum an der Kante hin, und der Unterkiefer ſo wie die Spltze weißlich fleiſchfarben, die Schnabelecken grau⸗ lich olivenfarben, ſo wie die Schnabelhaut am Unterkiefer; | die Naſenloͤcher in der Mitte und eyrund; der Augenflern dunfel nußbraun; die Füße ſchwaͤrzlich, inwendig ins Grüne und Graue fallend , die Zehen von hinten bis zur Hälfte mic einer Schwimmhaut verbunden , vorne belappt, unten ſchwarz, die gefägten Raͤnder ſchmutzig gruͤngelb; die Fuß: wurzel 18 Zell Hoch, die Mittelehe 22 Zoll, die hintere 5 Linien, und, wie bey allen Steißjüßen, nur ein bloßes Laͤppchen. | Der Kopf, übrige Oberleib, bie Deckfedern der Fluͤgel und die Bruſt iſt ſchwarz ins Graue ſchimmernd, am Unter⸗ ruͤcken und den Schenkeln ins ſchmutzig RNothbraune übers gehend; der After ſchwarzgrau; der Steiß beſonders an den Seiten weiß, an einigen Stellen rothbraun angeflogen; auf der *) Dar. Ms.: Länge 10% Zoll; Breite ız Fuß. 12. Ordn. 61. Gatt. Kleiner Steißfuß. :567 . der Settdrüfe einige längere Federn, die etwas am Hinters theil vorfiehen und ein pfriemenfdrmiges Schwänzchen bilden ; die Wangen, Schläfe und die Gurgel hoc) rothbraun; die Kehle weiß, manchmal auch ſchwaͤrzlich; der Bauch ſchmutzig hell aſchgraulich; die Schwungfebern graubraun, die mitt lern auf der inwendigen Fahne und an der Spike weiß; die Deckfedern fehwärzlich oder granfchwarz, die inwendigen Dedfedern der Flügel weiß, oder vielmehr filberfarben. Ale Federn find außer den Flügelfedern haar = oder wollenartig. Das Weibchen ift merklich verfchieden; am Ober, leibe dunkelbraun, olivenbraun uͤberlauſen; an den Wangen und der Gurgel gelblichgrau; die Kehle weiß; der After ſchwaͤrzlichgrau; die Seiten ebenfalls, nur unter den Flüs geln etwas roſtfarben überlaufen; der Steiß an den Seiten weiß, mit Roftfarbe an der Spike der Federn angeflogen ; der. weißlihe Bauch graulich und an den: Seiten roſtgelblich uͤberlaufen * Nicht bloß im Geſchlecht, — na im Alter va» riiren diefe Vögel. Man findet daher Männchen mit weißer und mit fchwärzlicher Kehle; manche haben auch eine ſchwaͤrz⸗ *) So unterſcheidet ſich wirklich Männchen und Weibchen von einander, mie ich täglich beobachten kann, da fie in meiner Gegend häufig niften. Ich habe noch in Feinem Buche die befimmte Farbe des Männchens aefunden; allemal find das Weibchen oder die Sungen befchrieben. Dieb kommt wohl von der GScheuheit des erftern ber, da es ſehr fehwer zu ichtegen ift, hingegen das Weibchen und die Jungen wenig ſtens bey uns in manchen Fahren in Menge au haben, und lestere zumeilen mit den Händen zu fangen find: 568 Wögel Deutfchlands. ſchwaͤtzliche Bruft und einen rorhbraunen Steiß, und ic habe auch Eremplare geſchoſſen, die am Oberleibe ſchwaͤrzlich ‚ waren, ins Dlivengrüne fehimmernd, und am Unterleibe vom Kinn an bis zur Mitte der Bruſt kaſtanienbraun. Es ſoll auch alte Weibchen geben, die den Maͤnnchen aͤhn— lich ſehen. Der Pyrenaiſche Taucher (Colymbus pyre- naicus), ben Laperoufe in den neuen Schwediſchen Abhandi. Bd. 3. ©, 105 befchreißt, ſcheint auch nichts anders, als das Männchen vom Eleinen Steißfuß zu feyn. Er fagt: Er wohnt an den Flüffen der Pyrenaͤen und ift etwas Eleiner als der Ohren » Steißfuß. Der Schnabel. iſt Schwarz, und an feinem Winkel befindet fich ein Eahler, breiter, ſchneeweißer Fleck (den id, auch am Weibchen be- merkt habe); vom Schnabel geht bis zu den Augen eine ſchwarze Linie; Kopf, Hals, Rüden und Steiß find olivens farben (es foll wohl heißen dunfelolivenbraun); Kehle und Bruſt helliaftanienbraun (fo die Männchen fhon im zweyten Sabre); Bauch und After filbergrau; die Schwungfedern ſehr kurz. Zergliederung 7). 1) Die Luftroͤhre iſt einfoͤrmig, ohne Labyrinth. 2) Die Lunge iſt groß und gelblich. 3) Die Leber Elein. - 4) Der Magen fleifchig, faft wie am Huhn. 5) Die Hoden find fehr groß, faft wie eine doppelte Kaffebohne. | Merk *) Dito in Buͤffons N. G. der Voͤgel a: 0. O. 12, Ordn. 51. Gatt. Kleiner Steißfuß. 569 » Merkwuͤrdige Eigenſchaften. Es iſt ein aͤußerſt ſcheuer Vogel, der, ohngeachtet er ſich in Thuͤringen oft ſehr nahe an den Haͤuſern in Teichen auf— hält, doc faft immer unfichtbar ift, weil er entweder, fo bald er einen Menfchen gewahr wird, untertaucht, oder ſich in Schilf oder Gebüfche verbirgt. Er taucht unter allen befannten Tauchern am beſten; in dieſem Augenblicke be⸗ merkt man ihn auf der einen Seite eines Teiches, und in dem andern ſteckt er ſeinen Kopf und ſchlanken Hals auf der entgegengeſetzten heraus, und iſt auch in dem naͤmlichen Au⸗ genblicke blitzſchnell wieder unter dem Waſſer, wenn er aufs neue jemanden erblickt. Außerdem iſt auch noch Geſicht und Gehoͤr ungemein fein an ihm. Nur zur Zeit der Paarung laſſen Männchen und Weibchen ein leiſes I! I! hoͤren, wodurch ſie ſich einander anlocken. Ihr Flug iſt, obgleich ſchnell genug, doch ſehr nicdrig, und von kurzer Dauer, und man hat Muͤhe, ſie von einem Teiche zum andern zu jagen, fo ungern fliegen fie. Wo fie einmal auf einem Teiche wohnen, da bleiben fie auch den ganzen Sommer, und wenn das Ufer nur zwey van breit wäre, um zum andern zu Fommen, Verbreitung und Aufenthalt. | Man trifft fie auf dem füßen Waſſer in Europa, im nörhlichen Amerika und in den Philippinifchen Sn feln an. Sie lieben vorzüglich bergige und waldige Gegens den, daher man fie auch auf den Teichen, die im Ihüringers walde liegen, ſehr haͤufig findet; da fie hingegen im flachen, ebenen Lande auf den Fluͤſſen und Zeichen feltner find. Nur Wenn 70% Vögel Deutfchlands, wenn der Winter äußert firenge ift, und alle Quellen im Thuͤringerwalde zufrieren, gehen ſie etwas ſuͤdlicher, ſonſt ſuchen fie nur die Einfluͤſſe an den Zeichen, die warmen Quellen und offenen Slüffe auf. Sie wiffen unter dem Ufer folbe Schlupfwinkel aufzufinden, daß fie einen halben Tag fih darin verbergen und unter dem Eis fich erhalten koͤn⸗ nen. Sch habe ein Weibchen vor mir, dag im Winter 1804 den 24ften Sjanuar an der Werra mit einem Fiſchernetz unter einem MWeidenbufh aus dem Waſſer gezogen wurde. Im nördlichen Deutfchland ziehen diefe Vögel im October und November weg und fommen im Maͤrz wieder, Sie wans dern des Nachts, | ! Nahrung. Nichts findet man in ihrem Magen, als Waſſerkaͤfer und andere Waſſ. erinſecten, Sämereyen, Gras und Eleine weiße Kiefelchen. Fiſche alfo freſſen fie wohl niemals. | Fortpflanzung. | Sm April, oder bey jungen Vögeln im May legt das Weibchen vier, felten drey, und noch feltener fünf Eyer *), welche vollig die Form und Größe eines Taubeneyes haben, und gewöhnlich ſchmutzig blaßgelb, oben mit großen und unten mit Eleinen dunfelbraunen Flecken beftreut, ausfehen. Sie kommen aber weiß von Mutterleibe, und werden nur im Nefte durch die Waſſerkraͤuter fo gefärbt. Das Neft ift ein großer Klumpen Wafjerflahs und andere Wafferkräuter, den *) Mein Sohn hat mir im Junius 1807. ein Neſt mit y Eyern angezeigt. Wenn nicht zwey Weibchen in ein Neft gelegt haben, welches er nicht zugeben will, io * line alte Vögel mehr als s Ever. 12. Ordn. 61. Gatt. Kleiner Steißfuß.. 572 den beyde Gatten zufammentreiben, in bie Höhe wölben, und auf einer Seite an einen Erlen s oder andern Zroeig, der, ins Waſſer hängt, oder an Schilf befeftigen. Oben iſt eine Eleine Vertiefung, in welcher die Eyer liegen, und mit | Waſſ er umgeben ſind, das von der Bruͤtewaͤrme beſtaͤndig lau iſt. Das Weibchen bruͤtet ſie in drey Wochen allein aus *). Die Jungen ſchluͤpſen ſogleich, wenn fie aus dem Ey find, aus dem Nefte, und Haben oft noch ein Stückchen Eyerfchale an fich, wenn fie fhon im Wafler herum ſchwim⸗ men, Gobald das Weibchen während. dem. Brüten einen Menſchen in der Nahe bemerkt, fo rupft es mit der größten Geſchwindigkeit die Materialien feines Neſtes an den Seiten in die Höhe, und bedeckt die Eyer damit, um fie vor feinen Seinden unfihtbar zu machen. Alsdann taucht es fo lange unter oder lauicht Hinter einem Strauch, bis fein Neſt wieder ſicher iſt. Ein Unerfahrner wird daher felten ein Neſt ente decken, weil man es bloß für. einen Klumpen Wafferkräuter anfieht, die der Wind zufammengetrieben hat. Auch findet man das Neſt nicht felten in Entenhaͤus⸗ chen, die auf einem Teich gebaut find, wenn fie gehörig uns ter dem Waſſer fliehen; und ein Pärchen weiß fich fo gegen die Enten in Poſitur zu feßen, daß dieſe eine ſolche Hoͤhle nie zu beziehen wagen "N. Die *) Denn ich habe das Männchen megaefchoffen , und das Weib⸗ —* bat doch feine Eyer ausgebruͤtet, und die Jungen ges. führt. **) Dieß if der Fall im Klofter Reinbardisbrunn im Gos tthaiſchen, wo es auf dem Teich, der ſelbſt DEIUDAFDIEDF AN heißt, ſonſt gewoͤhnlich geſchah. 572 Vögel Deutſchlands. S Die ungen fehen, ehe fie Federn bekommen, am Kopfe weißlich und ſchwarz, und auf dem Rücken roftfarben und fehwärzlich geftreift aus; die Bruſt ift weiß, und der Schnabel fhmußig fleifhfarben. Haben fie die Neftwolle verloren, fo find fie bis zum erflen Maufern am Oberleibe graubraun, am Unterleibe aber ſchmutzig weiß oder grau, Die Alten laffen fie zuweilen auf ihrem Rücken ausruhen, indem fie, wenn fie fih in einen Klumpen zufammenfeßen, unter fie ſchwimmen, und fie fo aufhucken. Dieß gefchieht, wie Naumann bemerkt, befonders bey ftürmifchem, uns ruhigen Waffer. Sie find nicht fheu, und fünnen, wenn ſie noch klein find, da die Alten fie ſogleich, wenn fie einen Menfchen bemerken, verlafen, ins Schilf getiieben und mit den Händen gefangen werden. Man kann ſich mit ihnen vergnügen, wenn man ihnen die Flügel befchneidet und fie in den Gärten auf einen kleinen Teich oder in ein Baſſin ſetzt. Sie kommen im Winter nicht um, denn im Herbſt beym Mauſern wachſen ihnen die Schwingen wieder, und ſie ziehen alsdann bey eintretendem Froſte nach der naͤchſten warmen Quelle. Jagd und Fang. Sie find Außerfi Schwer zu (hießen, denn fo bald der Hahn auf der Flinte picdt, oder das Pulver auf der Pfanne fih entzündet, fo find fie auch fhon unter dem Waffer, und man ſchießt über ihnen weg, Man fann ihnen alfe nur hinter einem Baum oder zwifchen Gebüfchen verborgen bey windiger, unruhiger Witterung beykommen. Sie gehen beym Untertauchen in Fiſcher-Reußen und Netze. Nutzzen. x N u Ben. She Fleifch wird gegeffen, muß aber von J Haut entbloͤßt ſeyn, ſonſt ſchmeckt es etwas thranig. Die Federn ſind vortreffliche Dunen. Die Eyer ſchmecken gekocht wie Aal; das Eyweiß i grün und der Dotter hochroth. Wo ſie haͤufig ſind, werden fie zum Verſpeiſen ausgenommen, wie die Huͤhnereyer, in— dem man immer eins liegen läßt, um fie zum Fortlegen zu noͤthigen. « | s | - B. Mit ganzen Shwimmfüßen (Pedes palmatı). a. Mit geradem, ungezähnten und zugefpikren Schnabel. Zwey und ſechszigſte BORN: gumme Uria. Kennzeiden. De Schnabel iſt gerade, pfriemenfürmig zugeſpitzt, an der Spike der obern Kinnlade etwas abwärts gebogen, ‚und ausgehoͤhlt, die untere Kinnlade etwas fürzer, und die etwas zufammengedrückte Wurzel mit £urzen Federn bedeckt, Die Nafenlöcer find rißenformig, am Grunde des Schnabels liegend. Der Rachen ift gezaͤhnt. Die Zunge ift dünn, faft von gleicher — des Schnabels. Die ———— ſind drenzehig, * | ; Diefe 574 Voͤgel Deutſchlands. Dieſe Voͤgel bewohnen geſellſchaftlich das Meer, ſchwim⸗ men und tauchen gut, koͤnnen auch ziemlich ſchnell auffliegen, und ſo durch die Luft ſchwimmen, gehen aber wegen der zu weit ruͤckwaͤrts geſtellten Fuͤße lahm und hinkend auf den Fel⸗ ſen und an den Kuͤſten, wo ſie ihren Sommeraufenthalt haben und ihre Bruten machen, herum, daher der Name: Lumme, Lumer, Loom, Lombe, welches einen Lahmen oder Hinkenden bedeutet. | Linné machte fonft nur eine Gattung: Colymbus, aus den von mir und andern getrennten dreyen, nämlich der Lumme⸗, Taucher⸗ und Steißfuß: Gattung, und theilte diefe in drey Familien, naͤmlich: a) in 1 Taucher mit drey Zehen, b) mit vier verbundenen Zehen, und c) mit vier fappigen Zehen. Die Neuern haben feitdem die Grundlagen der Gattungskennzeichen verändert, aber freylich noch immer nicht fefter und beflimmter gemacht. Drey Arten. * (251) 1. Der dumme Lumme *), Uria Troile, Latham, (Taf. XXXIL. Sig. 1.) Namen, Schriften und Abbildungen. Taucherhuhn, Täucherhuhn, dummes Taͤucherhuhn, Lumme, gemeiner und grauer Lumme, Sum, Lumer, Loom, Lomme, Lombe, Treoialtaucher, ſchwarz und weißer Taucher, Tauchermöve, Mevenfchnabel. Uria *) Das dummeTäucherhuhn. Alte Ausgabe. II. 764. N. (86) 1. “ \ 12. Ordn. 62. Gatt. Dummer Lumme. 575 Uria Troile. Latham Index ornith. II, 796. n,ı; Colymbus Troile. Cinalin Linn. Syst. I. 2. p. 585: "43,8: Faun, isliec. No, 149. Guillemot, Buffon des Ois. IX, 350. t. 25. Pl. enl. No. 903. Ed, de Deuxp. XVIIL ı7, A Ba rc | Foolish Guillemot. Latham Syn. III. e. p. 329. ; n,ı. Meine Ueberf, VL ©. 292. Mein ornith. Taſchenbuch. ©. 357. Ne. ı. Edwards Gleans. pl. 359. f.ı. Seligmmanns Vögel. IX. Tof. 49. Fig. ı. Wolfs und Meyers Vögel Deutſchlands. I. ao 13. Männchen und Weibchen. ‘ Martens Spißbergen. 57. T.M.F.A, Friſch Vogel. Taf. 185. mit falfcher Hinterzehe, NMaumanns Vogel, IH. 397. Taf. 44. Fig. 99% Weibchen. Donndorffa.adD. ©. 874. Kennzeichen der Art. Der Leib iſt oben dunkel, (maͤuſegrau, dunkelbraun oder fchwärzlich) unten weiß, und die ar Schwungfedern haben weiße Spißen. Geftalt und Farbe des männlihen und weibs | lihen Geſchlechts. Diefer Vogel bewohnt alle Theile des nördlichen Europa, Afiens und Amerika, und geht ſehr hoch hinauf. Im Winter geht er in großen Zůgen nach Eng⸗ land 5 Voͤgel Deutſchlands. land und Italien, — wird im harten Winter auch einzeln oder in kleinen Geſellſchaften in Deutſchland ans getroffen. a Er hat die Größe der Pfeifente. Seine Länge beträgt ı Fuß 7 Zoll, und die Flügeldreite 2 Fuß 7 Zoll *). Der tunde Schwanz ift 2 Zoll lang und die gefalteten Flügel bes decken ihn faft ganz. Das Gewicht iſt 24 Unzen. Der Schnabel gleicht einem Mevenfchnabel, ift 3 Zoll lang, an der Spike oben und unten etwas gerändet, oben. etwas übergebogen, unten mit einer Ede verfehen, und ſchwarz; der Nachen rothgelb; der Augenftern braun; die- Füße find ſchwarz⸗ ſchwarzbraun oder gruͤnlichſchwarz; die Mittelzehe iſt über 2 Zell lang, und die gedruckte — nur 13 Zoll hoch. % Kopf, Hinterhals, Rüden, Flügel und der wöſſchetge Schwanz ſind tief maͤuſegrau, dunkelbraun, ſchwarzbraun oder ſchwaͤrzlich; die hintern Schwungfedern haben weiße Spitzen, und machen einen Fluͤgelſtreifen; Backen, Kehle, Gurgel, Bruſt und Bauch ſind rein weiß; die Seiten unter den Fluͤgeln mit ſchwaͤrzlichen Strichen bezeichnet; uͤber den Knien eine lange Feder, die ſich uͤber die Knie herunter kraͤuſelt; die Federn an der obern Schnabelwurzel kurz und weich wie Sammet; von den Augen nach dem Hinterkopf findet ſich eine Theilung der Federn. Zwifhen Männhen und Weibchen findet man keinen Unterfchied in der Farbe, allein in der Jugend moͤgen dieſe Voͤgel vatiiven; denn nad) Latham iſ der kleine *) Par. Di: Länge 17 Zoll; Breite 273 Zol. } I 12. Ordn. 62. Gatt. Dummer Lumme. 577 ei eine &umme (Colymhus minor. Gmelin Linn.]. c. p. 585. m. 14.) beſtimmt ein junger Vogel. Er iſt etwas kleiner als der vorhergehende; 17 Zoll — 273 Zoll breit und 19 Unzen ſchwer. 1 | Der Schnabel iſt ſchwarz; Scheitel, Augenkreife, Hinterhals, Rüden, Flügel und Schwanz find ſchwarz, welche Farbe hinter den Augen zu beyden Seiten in einen Streifen fortläuft; die groͤßern Deckfedern der Flügel mit weißen Spikenz die Seiten des Kopfs unter den Augen, und alle untere Theile weiß; die Füße ſchwatz; übrigens Geſtalt und Anfehen, wie bey dem dummen Summe. Bey einigen ift der ſchwarze Streifen hinter den Augen viel breiter. | Ferner werden auch — Varietaͤten — ge⸗ rechnet: a) Mit breiterm und kuͤrzern Schnabel, auch gelben Schnabelraͤndern. Brünnich Ornith. borealis. No. r09. b) Die Schwungfedern ſind ganz ſchwarz. Uria alga. Brünnich J. c. No. 112. c) Der Augenkreis und eine Linie hinter den Augen find weiß. Müller Zool. dan, prodr. p. ı9.n. 152. a, d) Augen und Kopf find ungefleckt. Müller 1, c. p- 19. n. gr b. | Merfwärdige Es iſt ein dummer Vogel, der ſich leicht hinter⸗ gehen laͤßt. Herr Latham ſagt: da dieſer Vogel in großer Menge an den Englischen Küften » Klippen im Sommer angetroffen Bechſt. gem. N. ©, a7 Bd. 2. Abth. Do. wird, 578 Vögel Deutſchlands. wird, fo begeben fich unfere Schüßen dahin, um fich im Flugſchießen zu üben, weil ſich dazu nichts beffer, als dieſe dummen Lummen ſchicken. Wenn fie einen von ihren Same: raden fallen fehen, fo thun fie weiter nichts, als daß fie im einem Kreis herum fliegen, und fid) auf der nämlichen Stelle wieder nieder lajfen, um auch gefchoffen zu verden wenn die Reihe an fie koͤmmt. Sie find fo gefellfchaftlich, daß fie nicht nur in Geſell⸗ fchaft niften, fondern aud) fliegen und ſchwimmen. | Ihr hohes Alter, das fie erreichen, ſcheint Martens daran zu erkennen, daß ihnen im ı6ten bis zoften Jahre die beyden Kiefer in entgenengefeßter Richtung Erumm wach» fen , wie bey den Kreuzſchnaͤbeln. Folgende Sonderbarkeit erzähle Latham von ihnen. Wenn man nämlich einen ſolchen Lumme fo weit von der See trägt, daß er fie nicht fehen kann, fo macht er im Loss laffen gar feinen Verſuch zum Fliegen, bringt man ihn aber nahe genug an das Meer, fo fliegt er gleich und ſchnell davon. Wenn man ihn auf füßes Waffer feßt, fo ſchwimmt er herum, zeigt aber keine Neigung zum Untertauchen, wenn er aber dazu gezwungen wird, fo taucht er doch nicht tief unter und koͤmmt gleich toieder auf. die Oberfläche, Vielleicht fühle er, daß er in folhem Waſſer fein vechtes Futter nicht findet. | | Aufenthale Det Die Felfenklippen des ganzen Nordens der alten und neuen Welt find der Sommeraufenthalt diefes Vogels. Man hat ihn auch an den nördlichen Küften von Nootka⸗Sund angetroffen. Als —*8 12. Ordn. 62. Gatt. Dummer Lumme. 379 Als Zugvogel geht er gefellfhaftlih aus den noͤrd⸗ lichen Meeren in die füdlichern, und übermwintert daher 5. D. an der Küfle von England und Italien. Alsdann wird er auch in Deutfchland und Thüringen auf den Fluͤſſen z.B. auf: der Elbe und Saale angetroffen. Auf den Orkad i— ſchen Snfeln foll er aud) das ganze Jahr Hindurd) bleiben, Nahrung. Dieſe heſteht in Fiſchen, welche fie durch Untertauchen geſchickt zu fangen wiſſen. Sie machen vorzüglich auf Satz dellen Jagd. Doch verfchlingen fie auch Krabben, und brauchen zur Verdauung Steinden. Wenn fie einen Fifch zum Nefte tragen, fo hängt der Schwanz zum Schnabel heraus, und fo verfchlucfen fie ihn auch. Sortpflanzung. Sie niften ohne alle Unterlage nahe am Ufer in unzus | gänglichen fteilen Felſen. Das Weibchen lege nur ein großes, - über 3 Zoll langes, dem Gänfeey gleichendes Ey bey jeder Brütung, das grünlich iſt, mit untegelmäfßig ſchwarzen Flecken, und Streifen. Es brütet vier Wochen, und wenn das unge 3 Wochen alt ift, fo trägt es daffelbe im Schnas bel vor den Bergen herab in die See. Es ſchwimmt bes ffändig um daffelbe herum, und läßt fich lieber mit demfelben fodtjihlagen, als daß es dafjelbe verlaffen follte Auch auf dem Mefte läßt es fich lieber greifen, als daß es von feinem Ey oder Zungen weofliegen follte. Auf dem Nefte wird es vorm Männchen ernährt, | 902 Fang 580 WVoͤgel Deutſchlands. Ra gang *) Es ift nicht zu befchreiben, mit was für Mühe und Gefahr die Färder diefe Voͤgel in den hohen und fleilen Vers gen, deren viele über 200 Klafter hoch find, fuchen. Es ift aber auch nicht eim jeder Farder gefchickt dazu, fondern es finden fid) gewiffe Leute, welche von Natur dazu gefchickt find, und iyelche man Bogelmänner oder Bogeilfans ger nennt. Sie verrichten diefe gefährliche Arbeit auf ziveyerley Arts denn fie fleigen entweder von unten auf die hohen Vorgebirge, die fo fteil wie eine Mauer find; oder fie laffen fid) mit einem Stricke von oben zwifchen den Fels jen herunter. Ä Wenn fie von unten binauf fleigen, fo haben fie eine Stange, welche 11 bis ı2 Ellen lang ifl, an deren Ende ein eiferner Hafen ift; diefen machen diejenigen, welche im Bote oder auf der Klippe find, entweder an den Hofengürtel des Vogelfängers, oder an einem Stricke, wels chen er um den Leib hat, fefte, und auf diefe Art hel⸗ fen. fie ibm anfangs auf den höchfien Abſatz der Klippe, den fie erreichen -konnen, wo er feſten Fuß faſſen kann ; nach diefem find .fie noch) einem andern behütflich, hinauf zu Eommen, Wenn diefe zwey Leute nun hinaufgefommen find, fo hat jeder feine Wogelftange in der Hand, und einen langen Strick neben ſich. Ein jeder nimmt ein Ende davon, und befeſtigt es um ſeinen Leib, und ſie ſteigen auf dieſe Art ſo hoch hinauf, als fie kommen koͤnnen. Sie treffen oͤfters gefährliche Stel⸗ len an; alsdann aber hilft. der eine dem andern, und, zwar | Ep auf *) Pontoppidan N. G. von Norwegen. IL. 114 12, Ordn. 62, Gatt. Dummer Lumme. 581 auf folgende Art: Der eine ſetzt ſeine Stange unter den Hintern des andern, und ſchiebt ihn ſo lange nach allen Klraͤften, bis er einen hoͤhern Abſatz erreicht; der andere zieht diefen mit dem an feinem Leibe befeftigten Stricke zu fich, und damit fahren fie fo fange fort, bis fie beyde auf die Hoͤhe ge⸗ kommen ſind, wo die Voͤgel ihre Neſter haben, da ſie dann mit den Voͤgeln, denen ſie nachſtellen, nach Belieben verfah⸗ ren koͤnnen. Weil aber zwiſchen den Klippen viele gefaͤhrliche Stellen ſind, wo ſie herumklettern muͤſſen, ſo ſucht einer eine feſte und bequeme Stelle, wo er ſich feſt halten kann, bis der andere den gefährlichen Ort vorbeygekommen iſt. Geſchieht es aber, daß er indeſſen ausglitſcht und faͤllt, ſo haͤlt ihn der andere mit dem um den Leib habenden Stricke, und hilft ihm wieder auf; koͤmmt er nun glücklich über den Drt, fo macht er fi gleihfalls an einem Steine feft, bis der andere diefe Ges fahr auch überwunden hat, Auf diefe Art Elettern fie immer fort, und fuchen die Voͤgel auf, wo und wie viel ſie wollen. Es trägt ſich aber leider oft zu, daß, wenn der eine nicht feſte fteht, oder nicht ftar& genug ift, den andern im Fallen zu hal⸗ ten, fie alle beyde fallen, und ſich an den Felfen in Trümmern fhlagen. Diefes trautige Schickſal haben alle Jahre einige zu gewarten. | Wenn nun die Vogelfänger fo glücklich find, auf bie bes fehriebene Art in den Berg zu kommen, und die Vogel antrefs fen, fo find die Vögel, wenn fie anders vorher nicht fo oft befucht worden, fo zahm, daß fie ſich mit den Händen greifen laffen; denn fie verlaffen ihre Jungen nicht leicht. Fliegen die Vögel aber weg, oder kommen fie fliegend twieder zu dem - | Berge, —— Voͤgel Deutſchlands. Berge, ſo gebrauchen ſie ein Buͤgelgarn werfen ſolches uͤber ſie, und verwickeln ſie darin. Auf dieſe Art fangen ſie die ſchwarzkehligen Taucher, die Alken und andere dergleichen Voͤgel. Indem ſie ihren Fang beſorgen, liegt unter der Klippe auf der See ein Boot mit Leuten, welchen die Vogelfaͤnger die gefangenen und getoͤdteten Voͤgel zuwerfen, und ihr Boot ſehr bald voll betommen koͤnnen. Bey gutem Wetter und wenn der Fang gut iſt, halten ſich dieſe Leute wohl 8 Tage auf den Bergen auf, denn es ſind hin und wieder allerley Hoͤhlen in denſelben, in welchen fie ſicher ruhen kͤnnen. Ihr Eſſen haben ſie zum Theil bey ſich, theils aber wird es ihnen an einem Seile von oben herunter gelaſſen. Indeſſen fahren einige andere täglich mit Boten zu ihnen, und bringen die ge⸗ fangenen Vögel in ihr Haus. Einige Klippen konnen von unten oder von der Waſſer⸗ feite gar nicht beftiegen werden, daher fuchen die Vogelfänger einen Weg über den Berg, oder von oben herunter. Diefes ift die zweyte Art, die Vögel aufzufuchen, und geht auf folgende Art vor fih: Sie haben eine etwa 80 bis 190 Klafter lange, und 3 Zoll dicke Bergleine; das eine Ende davon bindet fich der Vogelfänger feſt um den Leib, und zies het es zwifchen den Beinen durch, fo daß er darauf fißen kann; auf diefe Art läßt er fich, indem er feine Vogelſtange in der Hand hat, nieder. Sechs Mann aber halten oben am Strid, und laffen von Zeit zu Zeit nach, und ihn fortgehen. Zur Vorficht legen fie an der Kante. des Berges, oder Felfen ein rundes Stück Holz, auf welchem das Seil glitfchet, da — 12, Ordn. 62. art. Dummer Lumme. 583 mit e8 von den harten und feharfen Steinen nicht abgefchlif- fen und zerriffen werde. Außerdem haben fie noch eine dünne Leine in der Hand, welche gleichfalls an dem Leibe des Vogels fängers befeſtigt iſt; am derjelben zieht er, und giebt gewiſſe Zeichen von fich, wie fie mit ihm verfahren follen, ob fie ihn entweder weiter herunter lafjen, oder wieder aufwärts ziehen, oder ob fie ihn da, wo er ift, bleiben laffen ſollen. Bey die⸗ ſer Niederfahrt iſt ein Vogelſteller in großer Gefahr. Denn die Steine, welche durch die Bewegung des Seils losbrechen, koͤnnen ihm auf den Kopf fallen, ohne daß er ſie abwehren kann; deswegen hat er gemeiniglich einen ſehr dicken und wohlgeſuͤtterten blauen Matroſenhut auf, der den Schlag des Steins, wenn er. nicht allzu groß iſt, einigermaßen mildern kann, ſonſt iſt er in Lebensgefahr. Gleichwohl unterwerfen fie ſich immer dieſer Geſahr, um einige Erhaltung ihres muͤh⸗ feligen Lebens zu bekommen. Denn fie hoffen, daß fie die Vorſehung befhüßen werde, und die mehrften empfehlen ſich derfelben fehr andächtig, wenn fie diefe gefährliche Arbeit an: treten. Außerdem glauben fie, daß bey diefen Unternehmuns gen eben feine fonderliche Gefahr wäre, daß es aber eine mühs fame und kuͤnſtliche Arbeit fey. ‚Denn wer. es nicht gelernt hat, ſich niederzulaſſen, und dieſer Arbeit ungewohnt iſt, mit dem drehet ſich das Seil immer rund um, daß er ganz ſchwind⸗ lich und taumelnd wird, und nichts ausrichten kann. Wer es aber gelernt hat, ſieht es nur fuͤr ein Spielwerk an. Denn ein ſolcher weiß ſich auf eine kuͤnſtliche Art mit dem Seile hin und her, oder von einer Stelle zur andern zu ſchwingen, und zwar durch Huͤlfe der Fuͤße, welche er gegen die Klippe ſetzt, und ſich ſo hie und dahin, wo die Voͤgel ſitzen, begiebt. Er weiß 534 Vögel Deutfchlande. weiß auch auf feinem Seile frey in der Luft zu ſitzen, die Stange in den Händen zu halten, und die anfommenden und ausfliegenden Vogel aufzufangen. Trifft er ein Loch in der Slippe an, welches ein überhängendes Dach, wie ein Gemälde hat, worin ſich die Vogel gern aufhalten, fo verfteht er ſich (welches auch die größte Kunſt ift) mit den Füßen einige Klafter weit von der Klippe zurüczuftoßen, und fi) mit der größten Geſchwindigkeit in ein ſolches Gewölbe zu ſchwingen, und feften Fuß darin zu faſſen. Sobald er in eine folde Höhle fommt, macht er fich von dem großen Geile los, und befeftigt es an einen: Steine, damit es ihm nicht entfahren kann; alsdann geht er herum, und fängt die darin befindlis chen Vögel, entweder mit den Händen oder mit dem E'xanı gengarne,. Nachdem er num fo viele, als er haben wo“, oder befommen kann, bat, fo bindet, er ſie an den dünnen Strid ‚in ein Bündel zufammen,' und giebt mit demfelben eim Zeis chen, daß die andern es zu ſich ziehen follen, und auf biefe Art arbeitet er den ganzen Tag fort. Wenn er nun wieder in die Hoͤhe will, fo feßt er ſich in fein Seil, und giebt ein neues Zeichen, ihn in die Hoͤhe zu ziehen, oder er Elettert auch wohl gar an dem Seile bins auf, ob er gleich feine Laft mit den Voͤgeln auf ſich hat. Defters gefchieht es aud, daß, wenn nicht Leute genug gegenwärtig find, welche das Seil halten fünnen, der Vogelfänger oben auf dem Berge einen Pfahl fehräge in die Erde fchlägt, fein Seil daran befefkigt, und ſich ſelbſt, ohne einige Hülfe, nieberläßt, um feine Arbeit auf die befchriebene Art zu verrichten. 2‘ a | ‚Einige | 12, Ordn. 6 Gatt. Dummer Summe, 585 Einige Berge ſind auch ſo beſchaffen, daß man vom Lande ab hinauf kommen kann; da alsdann zwey Vogelfaͤn⸗ ger hinauf gehen, und fo viele Vögel fangen, als fie am Gürtel um ihren Leib befeftigen, und fo viele als fie in einem Dündel auf dem Ruͤcken tragen, und fid) damit wieder zu Haufe begeben können. An einigen Orten trifft man auch hohle fteile Klippen unter dem Lande an, welche mehr ald 100 Klafter hoch aus der See hervorragen; dieſe find faft eben fo befchwerlich zu beſteigen, als die Berge, und daher find fie genöthigt, ſich auch) bier auf eben die Arc, wie oben gemeldet worden, eins anber zu helfen. Das Seil befeftigen fie hier und da an den Klippen; fie lafjen aber daſſelbe den Sommer uͤber liegen, damit ſie in der Geſchwindigkeit, und wenn es ihnen gefaͤllt, an demſelben hinaufklettern, und die Voͤgel aufſuchen koͤnnen. In manchen Jahren fangen die, Faͤrber, wenn be⸗ quemes Wetter einfaͤllt, eine unzaͤhlige Menge dieſer Voͤgel. Indeſſen halten ſie ſich nicht ſo ſtark auf allen ihren Inſeln auf, fondern größtentheils nur auf den nördlichen Eylanden Myg⸗ genaes, Wange, Skude, den Dimen und Suderde, welche gegen das Meer zu liegen, und große Vorgebirge haben. Wenn es trübe ift, fo ift der Fang am beſten, weil fich alsdann die VBigel auf den Bergen aufhalten. Dey klarem Wetter aber, und wenn die Sonne fcheint, fuchen fie gemeiniglich die See. Wenn die Zeit kommt, daß fie | wegziehen wollen, fo halten fie fich gleichfalls am Strande auf, und fißen dafeldft in unzähliger Menge auf den Klippen. ‚Die Vogelfteller ftellen ihnen bisweilen aud) noch hier nad), N und > 586 0 Dögel Deutfchlands, und fahren mit ihren Booten an die Orte, wo fie ſich aufhal- ten, da fie denn manchmal mit ihrem Stangengarne noch einen fchonen Fang thun. | Sie fangen auf diefe verfchiedenen Arten, nicht nut bie Lummen, fondern auch andere Taucher: und Alkenarten. Nutz en. Das Fleiſch iſt zaͤhe und ſchmeckt thranig, doc) nicht unangehm, und die Färder verzehren es theils friſch, theils haͤngen fie es in die Luft, trocknen es und heben es auf den Winter auf, | Die Kamtſchadalen | erlegen fie noch mehr der Häute wegen, aus- denen fie, wie aus andern Vogelhäuten Kleider verfertigen. Die Eyer werden für große Leckerbiſſen gehalten. Die Federn find dunenartig und koͤnnen gut zum Ausftopfen der Betten gebraucht werden. BN 2. Der ſchwarze Lumme *). Uria Gryllie. Latham. Namen, Schriften und Abbildungen, Schwarzes Taucherhuhn, Groͤnlaͤndiſcher Lumme, Groͤnlaͤndiſche Taube, ſchwarze Grönländifhe Taube, Täus chertaube, Seetaube, Grylltaucher, ſchwarzbunte Tauchers | ente, Kahjuhr⸗Vogel, ſchwarze Stechente. Uria Grylle. Latham Ind. ornith. II. p. 797. n. 2. 2 Colymbus "*) Das Schwarze Taͤucherhuhn. Alte Ausg. IT. ©. 772. Nr. ⸗ — 13. Ordn. 62. Gatt. Schwarzer Summe. 587 - Colymbus Grylle. Gmelin Linn. Syst. I. 2. p 584. n. 1. Faun. Suec. No, 148. Petit Guillemot noir, Buffon Ois. IX. 354. Pl. enl. No. 917. Ed. de Deuxp. XVII. eı. 2. £.2. Black Guillemot. Latham Syn, III. 2. p. 332, n. 3. Meine Ueberf. VI. 295. | . Dedmann in den neuen Schwed. Abhandl. II. 224. Wolfs und Meyers Voͤgel Deutſchlands. I. Heft, 13. Fig. 3 und 4. Weibchen und junges Männchen. Frifch Vögel. Suppl. B. Taf. 185. Goeze Fauna VI. sıo. Nr. 2. R Naumanns Vogel. U. ® 399. Taf. 44. Fig. 100. Männchen. | Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. 357. Nr. 2. Martens Spisbergen. 56. T. L. f. B. Donndorffa.n.d. ©. 871. Nr. ı. Kennzeichen der Art. Die Hauptfarbe ift ſchwarz; die Deckfedern der Flügel ‚find weiß; die Füße fcharlachroth. Beſchreibung. Dieſen Lumme trifft man in dem Meere des nördlich» ften und Arktifhen Europa, Afiens und Amerika an. Selten fieht man ihn an den Deutſchen Küften der Dftfee, und noch feltner auf den RD Slüffen, 3. B. der Elbe und Saale, Er 588 Wögel Deutſchlands. Er iſt beträchtlich kleiner, als der uumme Lumme. Seine Laͤnge beträgt 155 Zoll und die Breite 2 Fuß ). Der Schwanz mißt 2 Zoll, und die gefalteten Flügel ‚reichen bis an feine Mitte. Der Schnabel ift 42 Zoll lang, beyde ſcharfe Kiefern nach der Spitze zu etwas gezackt, ſchwarz, der inwendige Mund ſchoͤn roth; die Naſenloͤcher laͤnglich; der Augenſtern braun; die nicht ſtark gedruckten Fuͤße ſcharlachroth, die Naͤgel ſchwarz, und die Mittelzehe ı Zoll 10 Linien lang. Die Füße ftehen nicht fo weit hinten, als an andern Lummen, das ‚her fie auch etivas befjer gehen koͤnnen. Der Kopf, Hals, Rüden, die untere Seite des Koͤr⸗ pers und der Schwanz find ſchwarz, grünglanzend; die obern und mittleren Deckfedern der Flügel weiß, und bilden gleichfam einen großen weißen Spiegel, der erſt im fünften Jahre recht deutlich, und fo wie überhaupt die Farbe des Vogels erft dann volllommen wird; die übrigen Deckfedern find fchwarz, mit feidenartigem grünen Glanze; die Schwungfedern duns felbraun, die hintern mit weißen Spißen. Die alten Voͤgel verändern niemals ihre Farben, weder im Winter noch im Sommer, wie man wohl ehedem bes hauptet bat, auch findet £ein Unterjchied der Farbe zwilchen Männchen und Weibchen ſtatt. Nach Hrn. Latham trifft man auch zuweilen | a) ganz ſchwarze — der Art an, ohne weißen Fluͤ⸗ gelfleck. Ferner *) Par. Maas: 13 bis 14 Zoll lang, und 20 bis 22 Zul breit, 12, Ordn. 62. Gatt. Schwarzer — 589 Ferner rechnet er dahin: b) Die Hauptfarbe rußſchwarz, unten am hellſten; von den weißen Spitzen vieler Fluͤgeldeckfedern ein weißer Fluͤgel⸗ ſtreifen; auch die hintern Schwungfedern mit weißen Spltzen, wodurch der weiße Fluͤgelfleck ſcharfwinklig auslaͤuft; der Schnabel ſchwarz; die Fuͤße roth. — 18 Zoll lang. — Zu Unalafhea. >“ ‚Gmelin Linne ]. c. n. ı, B. Tatham ], c, Var. A. c) Mit bräunlich ſchwarzem Körper und dunklern Quer⸗ fireifen; fchmußig weißem Unterleib und hellgrauen Quer⸗ ftreifen; weißen, zum Theil fchwarz melitten Slügeldeckfedern, und ſchmutzig fleifchfarbenen Füßen. — Aus Groͤnland. Gmelin-Linn, . c. n. ı. y. Latham ].c. Var. B. Edwards. pk 50. Seligmanns Vogel. U. Taf. 99. d) Kopf, Hals und Bruft find weiß, ſehr undeutlich ſchwarz gefledts der Bauch tein weiß; Flügel und Schwanz fhwarz, am erſtern der Fluͤgelfleck rein weiß, oder ſchwarz geſprenkelt; der Ruͤcken ſchwarz, mit einigen weißen Feders raͤndern. — Bon Ihriftiansfoe | | Gmelin Linne ], c, n. ı. d. Uria balthica. Brünnich Orn. No, 115. Latham],c, Var. C. e) Mit obern fhivarzen und untern weißen, ſchwarz ger ſtrichelten Theilen, graulihem Hinterhals, weiß geflecktem - Scheitel und größern Flügeldeckfedern, weißem Kinn, hell— braunen 590 Vögel Deutfchlands. braunen Füßen und fehwärzlichen Schwimmhaͤuten. — 14 30ll fang. — Aus Kamtſchatka. Gmelin Linné l. * n. 1. Latham Lc. Var. D. f) Das Gefieder iſt entweder an den obern Theilen ſchwarz und weiß gefleckt, und an den untern Theilen weiß; oder der Bauch iſt ſchwarz und weiß gefleckt, und dieß ſoll nad) Bruͤnnichs Vermuthung ein einjaͤhriger Vogel feyn. Uria grylloides. Brumnich 1.c. N. 114. Gmelin Linne l,c. n, ı, 2 Latham].c. Var.G. Merfwürdige Cigenfdhaften. Diefe Vögel lieben die Sefellichaft ihres Gleichen, taus chen ſehr gut unter und heißen daher in verſchiedenen noͤde⸗ lichen Gegenden Tauchertauben. Sie ſollen im Tauchen alle Seevögel übertreffen. Sie koͤnnen nicht hoch fliegen, aber deſto gefchwinder, und geben eine zwitſchernde, den jungen Enten gleiche Stimme von ſich, welches aber Dedmann läugnet und fagt, er habe feinen Laut von ihnen gehoͤrt. Aufenthalt. Ihr Aufenthalt iſt faſt immer das hohe Meer, denn ſie ſchwimmen ſehr ſelten an den Ufern herum. Nur zur Heckzeit gehen ſie auf die Klippen. Sie ſcheinen nicht zu ziehen, ſondern nur zu ſtreichen. Rahbrung Sie nähren fich von Fiihen, befonders ſuchen ſie einen kleinen Rosfifch (Blennius) für ihre Zungen auf. Stroͤm⸗ 12, Ordn. '62. Gate. Schwarzer Summe. 591 Strömlinge, Stachelbaarfche (Gasterosteus), Eleine Krebſe und Schneden hat man im Magen gefunden. Sie plündern auch die Fifcherneße und holen Strömlinge und andere Fifcye 20 Klaftern tief heraus. In Norwegen ift ihre Koth beſtaͤn⸗ dig purpurroth, in Schweden aber nicht. Einige glauben, daß nur die alten Voͤgel ſolchen Unrath von ſich geben koͤnn⸗ ten; allein nicht das Alter, ſondern die Nahrungsmittel, die fie in Norwegen finden, giebt demfelben dieſe Farbe. Man muthmaßet auf eine gewiſſe Schneckenart, allein wahrfchein= lich iſt, daß ſie von dem rothen Heringswurm oder Roͤdaat herruͤhrt. Sortpflanzung. Sie niften in Selfenlöchern, nicht hoch) an den. See⸗ ufern, und legen hoͤchſtens zwey hellgraue, ſchwarz gefleckte Eyer, fo groß wie Hühnereyer auf die bloße Klippe, ohne alle Unterlage, doc) meift in eine Spalte, die Schuß gewährt. In einer Bergkluſt wohnen ı2 bis 20 Paar beyſammen. Sie leben in Monogamie, und find fo zaͤrtlich in ihrem Um— gange, wie die Tauben, beſonders zur Paarungszeit. Die Alten naͤhren die Jungen im Neſte bis zum Anfang des Auguſts. Ohngefaͤhr um dieſe Zeit gehen jene wieder in die See, dieſe aber bleiben zuruͤck, bis ſie durch das Eis von den Kuͤſten verſcheucht werden. Die Jungen, welche nad) dem Verluſt der Woll⸗-Federn, ehe ſie in die See ziehen, von den Einwohnern mit Haken aus den Klippenritzen hervorge⸗ zogen werden, laſſen ſich leicht zaͤhmen, und nehmen allerhand Speifen an; man behaͤlt ſie aber nicht lange, denn ſie ſter⸗ ben, wenn ſie das Seewaſſer entbehren muͤſſen. Wenn ſie mit 592 | Vögel Deutfchlands. mit den erften Federn (Neſtfedern) auf die See kommen, fo koͤnnen fie nicht untertauchen, ob fie es gleich) ‚oft verfuchen. Sie find im erften Jahre hellgran, bisweilen ganz weiß, und dunfel an den Flügein, und haben ned) im dritten Jahre ein weiß und ſchwarz gefprenfeltes Anjehen. Die Einwohner von Island halten es für eine Sünde, einen alten Bogel todt zu fchlagen, ‚die Sungen aber töbten fie ohne alles Bedenken. Sagd und Fang. Wenn diefe Vögel ſchwimmen, fo find, fie fhwer zu fhießen, denn fie tauchen beym Blißen des Pulvers gleic) unter, und wenn fie verleßt werden, Eommen fie gar nidt wieder zum Vorſchein. Wenn man fie daser fchiegen will, fo fhreyt man vor dem Abdrüden, damit fie — und ſo im Fluge erlegt werden koͤnnen. Der Fang gefchieht wie bey den vorhergehenden und ähnlichen nordifhen Waſſervoͤgeln, und ift oft gefährlich. Nutzz en. Das Fleiſch der Jungen iſt fett, weich und außeror⸗ dentlih ſchmackhaft. Die Is laͤnder falen fie auch ein, und räucdhern fi. Das Fett, das während dem Kochen geſammelt wird, ift dem Gaͤnſeſchmalz ähnlich, aber noch feis. ner. Die Alten ſchmecken thranig. Die Groͤnlaͤnder eſſen nicht nur das Fleiſch, ſon⸗ bern brauchen auch die Haut zur Kleidung und die Beine zum Köder für die Fifche. | Die J 13. Ordn. 62. Gatt. Weißlicher Summe. 593 Die Eyer find ſehr ſchmackhaft und der purpüts rothe Roth koͤnnte EEE zu einer Yan gebraucht werden. rap * —— Der weißliche Lumme. VUxia albida, mihi. Schriften Sander im Naturſorſcher XIII. ©. 192. Sorthaufens Deutſche Fauna. J. S. 594, Nr. 231. | — ‚Colyanbus Jacteolus, ‚Gmelin Lin, Syst. I. 2. ‚P- 583. 1 EDEL LI 00 RER EE. Uria lacteola. Latham Ind. ornith. II, 798. n. 3. Weißliches Taucherhuhn. Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. 3 Nr. 3. | ——— der Art. Oben grauweiß; unten ſchneeweiß; der Mittelruͤcken ſchwarz; Kopf und Hals weiß; hinter jedem Auge ein ſchwaͤrzlicher Fleck. RE Befhrrisung Diie obigen Kennzeichen find auch faft die ganze unvolls fommene Befchreibung, die man von diefem Vogel hat. Der S Schnabel ift fhwarz, am der untern Kinnlade die Wurzel blaßgelb; auf den Flügeln find ſchwarze Stellen und die Spitzen der hintern Schwunafedern find weiß. ' Er wurde am Rheinſtrom gefchoffen und gehört wahrſcheinlich zum dummen Lunme. WBrcchtt. gem N. G. 47 8d.2. Abth. Pp Sollte 594 — Voͤgel Deutſchlands. A Sollte er dem weißen Zumme (Uria lacteola, Lath,) als Barietät zugefellt werden müffen, fo wäre die Beſchreibung der Hauptart folgende: Die Größe wie bey dem ſchwarzen zumme; ve Schnabel ·braͤunlich fleifchfarben; der Rachen weiß; der Augenftern braun; . die Augenlieder bräunfic, fleifchfarben ; die Füße dunkel fleifchfarben, weit über die Knie hinauf nadt; die Klauen ſchwaͤrzlich; Kopf und Leib ſchneeweiß; Rüden, Flügel und Schwanzwurzel hellgrau; der Übrige Schwanz iveiß und zugeſpitzt; die Schwungfedern weißlich, längs den Schäften herab ins Braune fich ziehend, die Außerfte die längftes alle kurzen Schwungfedern von gleicher Länge. Diefer Vogel wurde im Winter 1760 an der ‚Küfte von Holland vom Waſſer ausgeworfen und von Pallas bes ſchrieben. ſ. N. G. merkw. Thiere. V. 42. Colymbus lacteolus. Gmelin Lin, J. c. n. 15. Drey und fehszigfie Gattung. Taucher. Colymbus. Kennzetigem Der Schnabel iſt ſtark, faſt walzenfbrmig,. weniger ſpitzig, der Rand der Kinnladen eingebogen, und die obere etwas laͤnger als die untere. Die Naſenloͤcher liegen am Schnabelgrunde, find ſehr fhmal, und oben durch ein Zwifchenhäutchen ‚getheilt, Die . 12. Ordn. 63. Gatt. Eis» Taucher. 595 Die Zunge, if lang, fpikig, am runde auf beyden | Seiten gefägt. Die großen Füße. — 4 Zehen, von denen die Außerfte die laͤngſte, und die hintere mis der innern durch eine Eleine Haut verbunden iſt. | Der Schwanz ift kurz und zwanzigfederig. Die hierher gehörigen plumpen Vögel halten fi in den nördlichen Meeren und Seen auf, Eommen aber auch) im Herbft und Winter zuweilen auf die Deutfchen Seen, Teiche und Fluͤſſe. Der ſehr weit zuruͤck geſetzte Stand der Süße macht, daß fie gefchickter und fchneller ſchwimmen und tauchen, als gehen koͤnnen. Sie haben ein dichtes feines pelzartiges Gefieder. — Arten. L, Der Eis: Tauden. Colymbus glacialis, Lin. Kr ; (Taf. XXXII. Fig. 2.) y nr Namen, Schriften und Abbildungen. "Eis: : Seetaucher, Seetaucher mit dem SHalsbande, großer Taucher, großer nordifher Taucher, ſchwarzkehliger Ententauder, Seehahn, Lumme, Hymber, Himbring, Polartaucher, große Halbente, Meergans, Meernöhring. - Colymbus glacialis, Linne Syst. ed. ı2, I. p. 221, u... .m 5. Ed. 13. 1. 2, p. 588. 0. 5. Colymbus torquatus. Brunnich ornith. p. 41. Mn 154. äh: ER Pp 2 Imbrim A Wige Deutfeplahde. Thin ou u Plongeon ‘de la mer du Nord. Buffon des Ois. VIII. 258. t. 22. Pl. enl. No. 958. « Ed. de Deusp. XV. 321. 1.6. f. 2. Ueberſ. von Otto. XXX. 110, mit einer Figur, h Northern Diver, Latham Syn. Il. 2. 337. nm.1.. Meine Weber. VI. 298 | £ — — — Eennane Arot. Zool. No. ‚30; User. von. Zimmermann. „IL. ©, 480% Ir. 356. | = Borkhauſens Deutſche Sauna. J. 2 Nr. 234 er — — — Teutfche Drnithologie, Heſt J. Taß Colymbus arcticus, Naumanns Vogel. II, | ©. 409. Taf. 66. Fig. 103. Männden. Mein ornithol. Taſchenbuch. S. 569, Nr. — Donndorff a. a. O. © 881. n | & Keinzeihen der Ark Kopf, Hals und Oberleib find glänzend fchwarz, letzterer mit viereckigen und runden weißen Flecken beſetzt; die Seiten der Bruſt weiß und ſchwarz geſtreift; am Der Kehle und weis ter. unten an den Seiten des Halfes und am Nacken befindet ſich ein weißes, ſchwarz geſtreiſtes, unterdrochenes Band. Seftalt und Farbe des maͤnnlichen und weibs lihen Geſchlechts. | t Dieß iſt der groͤßte Taucher, faſt ſo groß als eine Hausgans, ja manche, z. B. Latham, geben ihn noch größer und ſchwerer an, fo daß er 16 Pfund wiegen ſoll. Seine Länge iſt Fuß 52 an und bie Flügelbreite 4 Fuß 8 Zoll 12. Ordn. "63. Gatt. ‚Eis: Taucher 397 8 Zoll*). Der Schwanz ift 32 Zoll fang, und die Flügel legen ſich an der Wurzel defjelben zufammen. Das Gewicht ift 8 bis ı2 Pfund. Der Schnabel ift dem Reiherſchnabel Ähnlich, 32 Zoll ang, ſcharf zugefpißt, an den Seiten zufammengedrüct und gerieft, die. Nänder ſehr ſcharf und etwas eingebogen, der Unterkiefer von der Mitte an ſich etivas in die Höhe ziehend, die Farbe ſchwarz; die Nafenlöcher ſchmal und in einer Furche liegend; der Augenftern gelbroth ; die Füße fehr zufammenges drückt und neßartig geſchuppt und gefihilderts die Fußwurzel 33 Zoll Hoch, die Mittelzehe mit dem ſcharfen Nagel 42 Zoll und die hintere 3 Zoll lang, die Farbe fchwärzlich, nach innen und hinten oliven grünlich wie abgewaſchen. Das Gefieder: ift wenigflens am obern Theile flaarartig bunt, Der Kopf, und Hals find bis vorne am den Kropf Ä ſoammetſchwarz⸗ nach dem verſchiedenen auffallenden Lichte vorn grün und hinten violet glaͤnzend; vorn an der Kehle befindet ſich ein dreyeckiger, und unten an der Seite des Hals ſes und im Nacken ein breiterer, mehr laͤnglich viereckiger Fleck von weißer Farbe mit vielen parallellauſenden ſchwarzen Laͤngsſtreifen; er bildet aber weder an der Kehle noch am Nacken ein vollkommnes Halsband, denn dort fließt er nicht im Genick, und hier nicht an der Gurgel zuſammen, eher zeigt ſich die unter dem letztern Fleck befindliche ſchwarze Halg- ‚farbe, als eine breite Halsbinde; die Seiten des Kropfs und ‚der Oberbruſt find weiß mit ſchwarzen, violetglänzenden Laͤngsſtreifen; der Oberrücken, Unterruͤcken und Steiß find | glänzend *) Par. Ms.: Länge ; Fuß; Breite 4 Fuß. 598 Voͤgel Deutfchlande. glänzend blauſchwarz, am erfteren mit groͤßern, an letztern mit kleinern weißen runden Flecken bezeichnet, eben ſo ſind die kleinen Deckfedern der Fluͤgel bemahlt, die großen aber, ſo wie die Schulterfedern haben bey derſelben Grundfarbe groͤßere, regelmaͤßig in die Quere ſtehende viereckige weiße Flecken; der uͤbrige Unterleib mit den Deckfedern der Unter⸗ fluͤgel weiß, an den Seiten mit ſchwarzen Flecken, die feine weiße Puncte haben; Schwung» und Schmwanzfebern fchwarz. Nah Fabricius *) fieht das Weibchen dem Maͤnnchen ähnlich. Nach Andern iſt es Eleiner, nicht fo glänzend ſchwarz und die weiß und — bunten * — ſind undeutlicher. Es ſcheint, wie wenn dieſer ſo wie alle Taucher nicht bloß nach dem Alter in der Farbe, ſondern auch in der Groͤße variirten. Bor dem zweyten Jahre, ſagt Latham, ſcheinen fie nicht ihr vollkommenes Gefieder zu erhalten, Man trifft daher Junge an, welche oben noch feine Flecken haben, diefe haben wahrfcheinlich noch die Neftfarbe, und andere, welche oben nicht fo dunkel fchwarz find, und weiße Flecken haben, auf dem Unterleibe aber ganz weiß — Y Merfwürdige — — Man ruͤhmt an dieſem ſchoͤnen Taucher ſeine Geſchick⸗ lichkeit im Schwimmen und Fliegen. Fabricius giebt ihn für den fertigften Taucher aus. Er fliege nicht leicht auf, ſondern weicht feinen Feinden dutch verfteckendes Untertauchen aus, — wenn er fliegt, ſo fliegt er ſehr hoch, und kann dann *) Fauna groenle p. 97. n. 62. 13. Iron. 63. Bart. Eis- Taucher. | 599. dann: wie ein Pfeil ſchief auf fein Neft herabfallen. Er ift ſcheu, nur zur Brützeie nicht, wo er den Feind ruhig bey feis - nem Nefte und feinen Jungen abwartet, und beybes mit wil⸗ den Schnabelbiffen vertheidige. Verbreitung und Aufenthalt. | Das Vaterland diefer Voͤgel iſt der hoͤchſte Norden von Europa, Aſien und Amerika. Man findet ſie daher ‚in Norwegen, Island, Spitzbergen, in Hud⸗ ſons bay, Groͤnland, und laͤngs den Arktiſchen Kuͤſten bis zum Fluß Ob in Rußland. Sie leben for iR wohl im Meere als füßem Waffer; denn fie brüten auf den Landfeen, gehen aber dann ins Meer, und da fie zu wandern ſchelnen, fo kommen fie au im Spaͤtherbſt, wenn es zu frieren anfängt, und in ſehr falten Wintern, wenn das Eis aufgeht, auf die Deutfchen Flüffe und Seen, auf den Rhein, die Elbe, auf die Schlefifchen Seen und Fluͤſſe u. f. fr In dem höchften Norden z. B. in Grönland zeigen fie ſich erft im April und zu Anfang des Diays wieder. | Nahrung Ihre Nahrung machen Lachsforellen, und andere mit telmäßige Fiſche, kleine Karpfen, auch, wie Naumann ſagt, Froͤſche und Waſſerinſecten aus. Fortpflanzung. Da dieſer Taucher, ſo wie alle ſeine Verwandten nicht gut zu Fuß iſt, ſo ſetzt er ſein Neſt ſo nahe an das Waſſer ins Gras, daß er nur aus demſelben in daſſelbe zu ſteigen braucht. Es ſteht daher gewoͤhnlich in den Landſeen, auf kleinen 600Wboael Deutfhlandes. kleinen Inſeln. Jedes Paar ſucht ſich einen beſondern Bruͤteplatz und ſelbſt einen eigenen See aus. Das Weib⸗ chen lege zwey große hellbraune Eyer. Jagd und Fang. Es find ſcheue Vogel. Sie laffen fih in Deutſchen Seen auf Kaͤhnen felten zum Schuß nahe genug kommen, und auch in ihrem Vateriande find fie ſchwer zu ſchießen, da ſie meiſt vor der Ankunft des Hagels untertauchen. Im Norden geſchieht ihr Fang mit Wurf ſ pießen. ‚Ruben. Die Grönländer und andere nordifhe Voͤlker eſſen Fleiſch und Eyer, und benußen auch die Federn. Die Barabinzier, ein zwiſchen dem Ob und Irtiſch wohnendes Volk, gerben die Brüfte von ‚diefen fo wie von andern Waffervoseln fo, daß die Dunen an ber Haut wie ein Pelzwerk ſitzen bleiben. Muͤtzen und Pelze von dieſen Haͤuten ſind ſehr warm, dauerhaft und laſſen keine Feuchtigkelt durch Auch die Groͤnlaͤnder benutzen bie Haͤute zu Kleidern und die Hudſonsbay er ſchmuͤcken ihre Koͤpfe mit Kraͤnzen von dieſen Vogelfedern. | PN et 2. Der: — *). Colymbus arcticus, Lin. Namen, Schriften und Abbildungen. Schwatzkehliger Taucher, ſchwarzkehliger Seetaucher, Polarente, Polarhalbente, bunte Tauchente, Eleiner Tahcher | Yo aus *, Der fchwarzkehlige Taucher. IL. 775. Nr. G7) 1. 12. Ordn. 63. Gatt. Polar- Taucher, 601 aus der Mordfee, großer nördlicher Taucher, großer Sees tauher, Seehahn, Lumme, Lomme, Lumb, Lumpe, geftreifte Halbente, ſchwarz und weißgeipvenkelter Com, Amerikanifcher Zaucher , ſchwarzkehlige — ——— — hahntaucher. Colymbus arcticus. Gmelin Lin. Syst. I. 2. p. 989 n. 4. Faun. suec. No. 140, Le Lumme ou petit Plongeon de la mer du Nord: Buffon des Ois. VIII. 261. Ed, de Deuxp. XV. 324.1. 6.f. 3. Ueberf, von Otto. XXX, S. 118. Pl, enl. No. 308. Weibchen ? Blackthroated Diver. Latham Syn. III. ’e. 343, n. 4. Meine Ueberſ. VI. 302. Pennant Arct, Zool. No. 444, Ueberſ. von Zimmermann. U. ©, 482. Nr. 361. 5 Jacquins Beytraͤge. 22, Nr. 16. Taf. 7. EXEduards Gl. t. 146, Seligmanns Voͤgel. V, | San Rh Schriften der Drontheimer Geſellſchaft. L ©. 205. Taf. 2. $ig. 2. Mein ornithol. Taſchenbuch. 8. 359. Nr. 1. Donndorff a. a. O. S. 878. Kennzeichen der Art. Kopf und Hinterhals ſind aſchgrau; die Seiten des 9 Halſes weißlich mit herablaufenden ſchwarzen Strichen; Kehle und Vorderhals violetſchwarz; der ſchwarze Ruͤcken mit viereckigen weißen Flecken bezeichnet. Geſtalt * 603 WVoͤgel Deutfchlands. Geſtalt und Farbe des männliden und —* lichen Geſchlechts. Ich habe dieſem Vogel das Zeichen der Ungewißheit vor⸗ geſetzt, weil weder die Anſchauung ausgeſtopfter Vogel, noch die unvollkommenen Beſchreibungen der Naturforſcher mit Gewißheit die Identitaͤt dieſes Vogels beſtimmen. Seine Geſtalt gleicht dem des vorhergehenden vollkommen; allein es fehen ſich Hierin alle Taucher gleich, und die Farbe koͤmmt bis auf einige Kleinigkeiten mit dem. Eistaucher ürtein, Der auffallendfte Unterſchied zeige fich im der verſchleödenen Größe. Allein hierin variiren ebenfalls alle Taucher und die Schrifts ſteller. Die meiften beſtimmen die Länge auf 2 Fuß und die Breite über 3 Fuß. Andere geben erftere auf 23 Fuß und leßtere auf 5 Fuß an, und wenn man die Cabinette befucht, fo findet man gewöhnlich ale Nüancen von 2 bis 3 Fuß Länge und 3 bis s Fuß Breite. Pennant giebt weder Größe noch Schwere an. Andere variiten im Gewicht fo fehr als in der Größe. Pontoppidan feht letzters zuwei⸗ len auf 32 Pfund, Leem auf 11 bis ı5 Pfund, und noch andere auf 7 bis 8 Pfund, welches denn das richtigere wäre, wenn man den Vogel nad) den gewöhnlichern Befchreibungen ‚als eine verfchiedene Arc anſieht. Buͤffon giebt fogar dem rothkehligen Taucher als hierher gehörig und. als das Weibchen des Polar» Tauchers an. Durch noch genauere Beobachtungen im Norden, an den Hedpläßen dieſer Vogel muß entfchieden werden, ob der Eis= und Polattaucher zu einerley Art gehören und vielleicht nur als Männchen und Weibchen fo merklich in der Größe verfchieden find, oder ob fie wie die mehrften Naturkundigen annehmen, zweyerley Arten ausmachen. Sch 12. Ordn. 63. Gatt. Polar: Taucher. 603 AIch will die gewöhnliche Beſchreibung liefern. Die Lange beträgt 2 Fuß 2 Zoll, und die Breite 3 Fuß 6301 *). Der Schwanz ift 24 Zoll lang, und die * Fluͤgel beruͤhren den Steiß. Der Schnabel iſt 3 Zoll lang, gerade, ſchmal, —9 zugeſpitzt und ſchwarz; der Augenſtern roth; die Fuͤße ſind ſchwarz, inwendig ins Fleiſchrothe fallend, die Fußwutzel 3 Zoll hoc), die Mitteljehe 34 Zoll, und die hintere 9 Linien lang die Nägel ſpitzig und glatt. Die Stirn und die Wangen find fchwarz; der Kopf und Hintertheil des Halfes afchgrau; die Seiten des Halfes weiß⸗ fi, mit herablaufenden fchwarzen Strihen; der Rücken und die Deckfedern der Flügel dunkelbraun, erfterer mit vieredfis gen, leßtere mit runden, weißen Flecken; die Kehle und der Vorderhals ſchwarz violets und grünglänzend ; die Bruft und der Bauch weiß; die Schwungfedern fchwarz, die bintern weiß gefleckt; die 20 Schwanzfedern ebenfalls ſchwarz. Das Weibchen foll an der ſchwarzen Kehle weißliche, und auf dem Rücken weißgerändete Federn haben. VB arietäten a) Heren Profeffor Ottos (Ueberſ. von Buͤffons Voͤgeln a. a. D. 128.) Vogel war größer. Er wurde den 13. April 1799 auf einem See an der Ober bey Frankfure gefchoffen, Die Länge vom Schnabel» bis zum Schwanz⸗ ‚ende war 2 Fuß 6 Zoll (cheinl.) und die Breite der ausges fpannten Flügel 4 Fuß 12 Zollz das Gewicht 7 Pfund. Der Schnabel *) Par. Ms. : Länge ohngefähr 2 Zuß und Breite 35 Fuß. 604: -DBögeb Deutfchlands. - Shnabel war ſchwarz; die Fuͤße ſchwaͤrzlich; der Oberleib ſchwarz mit weißen runden Flecken auf den Fluͤgeldecken, auf dem Ruͤcken aber iſt an jeder Seite ein Streifen von groͤßern weißen viereckigen Flecken, welche ohngefaͤhr 15 Querbinden auf den’ Schultern machen; dergleichen zwey Reihen weiße fleckiger Binden find aud) oben auf dem Mücken; unten iſt der Vogel überall blendend weiß bis auf einen ſchmalen Quer⸗ ſtreifen über dem After; Kopf und Oberhals ſchoͤn aſchgrau; unten iſt Kehle und Gurgel ſchoͤn glänzend braͤunlich ſchwarz ſchielend oder dunkel violet, hat aber eine ſchwarz und weiß geſprenkelte Querbinde und an beyden Seiten einen Streifen oder Einfaffung von weiß und ſchwarzen Streifen, dergleichen: auch am der Seite der Gruft find. ; | “ Außer dem grauen Kopf und Hinterhals: findet man bier die ganze Bejchreibung des Eistauchers und die Größe ſteht mitten inne. RN | b) Einen männlihen Vogel von gleiher Groͤße, der im Auguft 1798 in Schlefien gefchoffen, und der noch jung ift, befchreiße mir Herr von Mindwis, Er hat ſchon viele vieredfige Flecken auf dem Ruͤcken; ift auf dem Kopf und Halfe aſchgrau; dod) fehlen ihm noch der violets ſchwarze Fleck, nebft den feinen weißen und ſchwarzen Streis fen an der Kehle und am Halfe. — Er ift noch jung. c) Man befchreibe ferner die jungen Voͤgel mit vielen weißen Flecken auf dem Rücken und ſchwarzen Strichen an den Seiten der Bruſt. Andere haben. noch gar Eeine Flecken auf dem Rücken, aber auch keine grauliche Federfäume und fehen meinem weißzehigen Taucher ähnlich. x. | Merkr 12. Ordn. 63. Gatt, Polar» Tauder, 605 — Merkwuͤrdige Eigenfhaften. Die Norweger halten es für fündlich, diefen Vogel zu - tödten oder hur zu beuntuhigen, und machen aus feiner Scharfſichtigkeit bey Veränderung des Wetters fehr viel; dein wenn es ſtark regnen will, fo fliege er wild umher, und macht ein klaͤglich heißeres Geſchrey, das Hui, hui! klingt, aus Furcht, daß das anſchwellende Waſſer ſein Neſt uͤberſchwemmen möge; will fi der Himmel hingegen wies derum aufbellen, fo andere fich feine Stimme au, und er laͤßt ein frohlockendes Karloa! Karloa! hoͤren. | Er ſchwimmt und taucht gut. Man fieht gewöhnlich nichts als Kopf und Hals, ſo tief ift der Leib ins Waffer ges ſenkt, daher: es auch ſchwer haͤlt ihn im Schteimmen zu hießen, denn beym Blicken des Pulvers taucht er. unter und wird von den Schroten gefehlt. Im Flug fann man ihn auch nicht Leicht fehießen, denn er fliegt ſelten, da ren Körper dazu zw ſchwer it. 2 yo Verbreitung und Aufenthalt, * Der Norden von — Aſien und — rika iſt die Heimath dieſes Vogels. Man trifft ihn daher in Preußen, Norwegen, Schweden und Daͤne⸗ mark, auf den Feroeinſeln, in Island, Gröns Land, der Dudfonsbay und auf den Sibirifchen Seen an. Er erfcheint immer paatweife, auf feinen Wan⸗ berunge aber einzeln, - Im Winter geht er nad) Süden und dann trifft man ihn in mehrern Gegenden Deutſchlands auf Seen und Teichen an. Daher er unter die Oeſterreichl⸗ Rn ’ nn iſchen, Schwaͤbiſchen und Thuͤringiſchen Voͤgel eh —— gezaͤhlt 606 Vögel Deurfchlands, gezählt wird, Er feheine ſich überhaupt auf feinen Wandes zungen über alle Theile des gemäßigten Europas zu verbreiten. Nahrung. Seine Nahrung beſteht vorzüglich in Fifchen, Meer⸗ ſpinnen, doch findet man in Thuͤringen auch Waſſerkaͤfer und Waſſergraͤſer in ſeinem Magen. Zur Verdauung vers ſchluckt er viele Steinchen. { Die Norweger halten es für ein gewifes Zeichen von der Ankunft der Heringe in den Bufen, wo fie auf ihren gang lauern ; denn er ver folgt fie befländig. Zergliedberung - t 1. Der Magen iſt um ein Dulttheil kleiner als * Gaͤnſemagen. 2. Die Leber Hat die Größe einer Sänfstebe. 3. Die Luftroͤhre befteht aus Ningen von faft glels cher Weite ohne alle Erweiterung oder Labyrinth. Sie iſt getrocknet über ı Fuß lang. | | 4. Das Fleifch fieht brauntoth aus. 5. Die Außerlich mittelmäßig feheinenden Augen find hetansgenommen im Durchmeffer 13 Zoll und 1 Zoll die und die Vertiefüng der Höhle, in welcher fie liegen, hat im der Mitte £ Zoll im Durchmeffer. 6. Die Luft kann aus der Brufthöhle nicht in die Armknochen zc: Eommen, denn diefe find nicht Hohl. 7. Das Bruftbein ift groß und flach, 63 Zoll lang und 3 Zoll breit, Es liegen an jeder Seite Fugen zu s Rippen, und man zähle zuſammen an dann und halben Rippen 34 8. Im 12. Ordn. 63. Gatt. Polar » Taucher, a 8. Sm Halsknochen find 19 Wirbelbeine, ohne das - aofle, welches am Ruͤckenknochen feft if. Die innern Fortfäße der Ruͤckenwirbel find wie bey andern Tauchern lang und zweyfpaltig; die längften reichen 3 Zoll weit in die Bruſthoͤhle und einige Seitenfluͤgel derſelben find über 2 Zoll fang und eben fo breit. Das Kreuzbein;ift mit den Fortfäßen, welche die beweglichen Steißwirbel einfchließen, 63 Zoll lang. Am Ende: des’ vorderfien Drittheils ift an jeder Seite das runde Loc, und darüber eine Gelenkfläche für den Kopf und das obere Ende des Schenkelbeins, 9. An: den Beinen find die Mittelfchentel oder Keulen⸗ beine am -fonderbarften. Denn. das Schenkelbein iſt von dem Ende, wo es am Schienbeine fißt, bis an die Pfanne über 6 Zoll lang, und reicht von bier noch 24 Zoll weiter hinaus, woſelbſt es dreyeckig und hohl wie eine Stoßklinge wird. An der Seite gegen uͤber iſt das kleine Seitenbein auf 2 Zoll lang angewachſen, und nur oben an der Pfanne 3 Zoll lang; weiter unten ſteht es etwas davon ab. Das drepecige und faft fpißige Ende reicht Hinauf bis an das erfte Wirbelbein des Halſes. Indem diefes Keulenbein das Mit⸗ telbein des Fußes ausmacht, fo ift in der Pfanne und an dem Seitenbeinchen das wberfie Schenkelbein eingefugt, welches 28 Zoll lang und über 3 Zoll dick, oben am Ruͤckbeine in einer Pfanne ſteckt. Wahrfcheinlich iſt diefe Einrichtung bey allen Tauchern fo. Sortpflanzung. So wohl wenn er fih am Meere, als wenn er fich auf sinem Landfee oder Sumpfe wie z. B. in Preußen aufhält, macht 608 Voͤgel Deutſchlande. macht der Polar⸗Taucher ſein Neſt ans Ufer in das Schilf und: die Sumpfgraͤſer. Das Weibchen legt zwey braune ziemlich große Eyer, und beyde Gatten bruͤten ſie wechſels— weiſe in vier Wochen aus. Man ſagt, wenn das Weibchen Eyer lege, ſo ſchreye es ſo ſtark und aͤngſtlich, als wenn ein Menſch in Lebensgefahr: wäre. Wenn fie zum Nefte wollen, fo müfjen fie allegeit mit dem Schnabel indie Erde ankern, und den Leib fo aus dem Waſſer heraus ziehen * Die Jungen ſcheinen auf dem Ruͤcken, außer den viereckigen Flecken noch weiße Raͤnder an den Federn, und an den Sei⸗ ten der Bruſt einige ſchwarze Striche zu haben; wenigſtens ſehen die mehreſten von dieſen Vögeln ‚ welche mın in Thů⸗ * im MN a fo aus. | N A aa. b Sie find mit Verdeckung der Pfanne, damit das Feuer nicht leuchtet, zu ſchießen; bie Grönländer ſchlagen ſie mit Pruͤgeln todt. RER Die nördlichen Voͤlker A diefen — gar Ye — nutzen. Das Fleiſch ſchmeckt gut, ne wird von den — für eine Delikateſſe gehalten ; "das von den ungen gut zubes reitete koͤmmt am Geſchmack dem jungen Hoſenfleſſch am naͤchſten. Auch die Eyer werden * B. bey den Sirden geſam⸗ melt und gebraucht. Beſon⸗ +) Hands neue geehrt Erzählungen. J. ©. 89. 12. Ordn. 63. Gatt. Rothkehliger Taucher. 609 Beſonders werden die zähen Häute (susgenommen von ben aberaläubifchen Norwegern) gahr gemacht umd zu Puls: verbehältniffen, Verbrämungen der Wintermüßen, zu Brufte ; Kun. Dber> und Unterkleidern verarbeitet. 3. Der rothkehlige Taucher. Colymbus septentrionalis, Linne. Namen, Schriften und Abbildungen. Rothh ſiger Taucher, rothhaͤlſiger Lumme, rothkehliger Seetaucher, noͤrdlicher Taucher, mitternaͤchtlicher Taucher, rothkehliger Ententaucher, Seerothkehlchen, Toucherroth · kehlchen Lumme, Lom, Halbente mit ſchwarzem Schnabel. Cohmbus septentrionalis, Linne Syst. ed.- ı2. p. 220, n. 3. Ed. 13. J. 2. p. 586. u 3. Petit plongeon de la mer du Nord, Var. Buffon des Ois, VII. 261. Plongeon a gorge rouge. Pl. enl. No. 308. Ed. de Deuxp. XV, 327, Red-throated Diver, > Latham Syn. DI. 2. P- 344. BERND Meine Ueberſ. VI 303. Colymbus borealis, Bi ehe: ornith, bor. p. 39. n, 1531. Colymbus stellatus variet, ' collo antice rufo, Müller Zool. dan. prodr. p- 20. n. 159, — Edwards Birds. t, 97. Seligmanns Vögel. IV, Taf. 69. | Naumanns Vögel. II. ©. 413. Taf. 67. Fig. 104, Männchen. ' Mein ornithel. Taſchenb. ©. 364. RNr. Bechſt. gem. N. ©. ar. Bd. 2. Abth. 249 Schrif⸗ ‚610 Vögel Deurfchlands, Schriften der Dronth. Geſellſch. I. 203. Taf. 2. Fig. 1. Donndorff a. a. O. ©. 874. Nr. 3. Kennzeichen der Art. Kopf, Kinn und Seiten des Halſes find aſchgrau; Kehle und Gurgel roftbraun ; der Oberleib ſchwaͤrzlich, gelbz lich weiß gefleckt. Gefalt und Farbe des männliden und weibs lichen Geſchlechts. Dieſer Taucher uͤbertrifft unſere Hausente etwas an Größe. Er iſt 2 Fuß 3 — 6 Zoll lang, und 3 Fuß 6 Zoll bis 4 Fuß breit. Der zugerundete Schwanz mißt 34 Zoll und die Fluͤgel legen ſich an ſeiner Wurzel —— Das Gewicht iſt 3 Pfund, Der Schnabel iſt dem NT aleih, dünn, _ an den Seiten gedruckt und gerieft, an den ändern fehr fharf ‚am Unterkiefer etwas in die Höhe gezogen, und die Spitze oben ein klein wenig vorragend, von Farbe ſchwarz; die Naſenloͤcher find vißenfürmig und klein; der Augenſtern braun ; die Füße zufammengediädt, geſchildert und gefchuppt, von außen ſchwarzgruͤnlich, inwendig hellolivengruͤn, die Fußwurzel 23 Zoll hoch, die Mittelzehe 34 Zoll fang und die fchmale Eleine Afterzebe 8 Linien. Kopf, Kinn und Seiten des Halfes dunfelafchgrau, an der Stirn blafbraun gefleckt; Genick und Nacken mit Ä dunkelbraunen und weißen Laͤngsſtreifen befeßt, weldye Farbe fi) an den Seiten des Kropis und der Bruſt herabzieht, und bier unregelmäßigere braune und weiße Flecken bildet; Kehle 12. Orbn. 63. Gatt. Rothkehliger Taucher. 611 Kehle und Gurgel abgeſchnitten rofl s oder Faffanienbraun, welche Farbe dem Vogel ein fehr fehönes Anſehen verfchafft; der übrige Oberleib mit Flügeln, Schwanz, Seiten und Schenkeln ſchwaͤrzlich, ſchwarzbraun oder dunkelbraun mit gelblichweißen Punkten mehr oder weniger beſtreut, und an den großen Deckfedern der Fluͤgel, an den Schwung = und Schwungfedern auch mehr oder weniger weißlich geraͤndert; der übrige Unterleib filberglänzend weiß, am After braͤunlich gefleckt. | Nah Einigen foll das Weibchen vom Maͤnnchen außer der geringen Groͤße nicht verſchieden ſeyn, nach Ans dern aber nur an der Kehle und Gurgel roſt- oder rothbraun gefleckt (Colymbus borealis) feyn, und noch Andere laffen ihm den rothen Fleck ganz fehlen. Es ſcheint auch dieſer Taucher wie ſeine ———— wandten wahrſcheinlich dem Alter nach ſehr zu verliren, und zwar nicht bloß in der Farbe, ſondern auch in der Größe. Man trifft ihn ven 22 bis 30 Zoll Länge an, und daß er nah Düffon von dem PolarsTaucder nicht verſchie⸗ den ſeyn ſoll, habe ich oben ſchon erwaͤhnt; viele Ornithologen glauben aber auch, daß er nicht vom folgenden geſpren⸗ Eelten Taucher (Colymbus stellatus) verfchieden, und dieß der junge Vogel fey, weil er in der Geſtalt dem rot h⸗ | kehligen ganz gleiche, und die weißen Flecken an dems. felßen bald in aroßerer, bald in geringerer Anzahl vorhanden, und auc die Größe veriihieden fey. - Beobachtungen ander Heckſtaͤtte würden hier volltommenes Liiht geben Tonnen. Bruͤnnichs nördlicher Taucher gehört im jeden Falle —— Er iſt oben ſchwaͤrzlich mit vielen weißen Flek⸗ 242 fen; | i / 612 Vögel Deurfchlands. ken; unten weiß; der Hals vorn ſchr wenig gelbroth geſleckt Dem Polar» Taucher iſt er an Farbe, Größe und. Geſtalt aͤhnlich His auf die roſtbraunen Federn am Vorderhalſe. Er ward bey Kopenhagen getodtet. | Merkwürdige Eigenfhaften. Diefe Taucher tauchen und ſchwimmen, und fliegen auch gut, ohmgeachtet fie kurze Flügel haben. Sie follen im Fliegen ſtark ſchreyen, und eben dieß bey Weränderung des. Wetters auf dem Waſſer herumflatternd thun. Verbreitung und Aufenthalt. Der Norden der alten und neuen Welt— ift das eigentliche Vaterland diefer Waffervögel. Sie werden daher in Schottland, Kurland, Rufland, Is⸗ land, Groͤnland, Sibirien, Kamtſchatka, und in dee Hudſons ba y den Sommer über angetroffen. Nach einigen follen fie die Meeresufer, nach andern aber vorzügs lich die Landſeen und Fluͤſſe bewohnen. Nur in ſtrengen Wintern gehen ſie an die Oſt- und Nordſee herab, und werden dann an den deutſchen Kuͤſten und an den Muͤndun⸗ gen der Fiüffe gefunden. | Nahrung. Kleine Fifche, Krebſe, Krabben, Seeinſeeten und Wuͤrmer machen ſeine Nahrungsmittel aus. Er geht ſogar in die von Fiſchern aufgeſtellten Netze, wird aber auch oft in denſelben ſelbſt gefangen. Dieſer Unfall aber geſchieht allen Tauchern, denn ſie ſind alle ſolche Fiſchdiebe. — Forts 12. Ordn. 63. Gatt. Rothkehliger Taucher, 61 5 ‚Soaetpflanzund. . Das Weibchen macht fein Neft aus Moos und Gras an das Ufer der Gewaͤſſer, in welchen das Paar feinen Stand genommen hat, und füttert es zumeilen mit feinen eigenen Federn aus. Es legt zwey afchgraue, unregelmäßig fhwarz und ſchwarzbraun, grob und Elar geftrichelte Ever. Sm Sunius werden die Eyer gelegt, zu Ende des Auguſts find die ungen flügge, und im September ziehen Alt und Ssung von ihrem Heckorte weg. Sagd und Nubßen haben fie mit den vorhergehenden Tauchern gemein, ? (253) 4. Der gefprenfelte Taucher. Colymbus stellatus, Linn, Namen, Schriften und Abbildungen. Sefprenfelter Seetaucher, Stern » Lumme, Eleiner Meer: taucher, gefprentelte und größte geflecfte Taucherente, Aal⸗ ſcholwer, Spießgans, größte und hinkende Halbente. | Colymbus stellatus. Gmelin Linn, Syst, I. 2. p. 578. n. ı7. Müller Zool. dan. prodr. p. eo. n, 159. Petit Plongeon. Buffon des Ois. VII. 254. t. 21. Pl, enl. No. 992. Ed. de Deuxp. XV. 316. Ueberf, von Otto. XXX. 93. mit einer Abbild. Speckled Diver. Latham Syn, II. 2. p. 341. n. 3. Meine Ueber. VI. 301. Beſchaͤftigungen der Berliner Naturforfcher. TIL. 459. Mein ornithol, Tafchenbuh. ©. 361. N. 3. Donndorff a. a O. ©, 880. Kenn⸗ 614 WVoͤgel Deutfchlands. Kennzeihen der Art. Der Oberleib ift dunkelbraun, weiß aefleckt; der Unters leib filberweißs Kopf und Oberhals find aſchgrau, ihte Federn an den Seiten gräulichweiß gefäumt. Seftalt und Farbe des männlihen und weibs lihen Geſchlechts. Ich habe fchon bey dem vorhergehenden Vogel erwähnt, daß dieſer geiprenkelte Taucher unter die zweifelhaften gehört, und daß es vielleicht junge Vögel find, welche hier befchrie- ben werden; dieß ſcheint auch fchon die Menge vermuthen zu laſſen, in welcher man fie nicht nur im Herbſt und Winter an den deutfchen Küften, fondern auch auf faft allen Fläffen, - Seen und Teichen, einzeln und in Gefellfchaft antrifft. In Thüringen wurde er fonft alle Herbfte auf dem Schwanenſee bey: Erfurt gefunden. Gewöhnlich find es ja junge Vögel, die auf dem Strid in Menge erfcheinen, und * da, bald dorthin ftreifen. Der gefprenkelte Taucher hat die Groͤße einer wilden Ente. Seine Länge beträgt 2 Fuß 3 Zoll und die Breite ‚der ausgefpannten Flügel 33 Fuß *). Der Schwanz ift 2 Zoll lang und die gefalteten Flügel veichen ans — des er Er wiegt 24 Pfund. Der Schnabel iſt 3 Zoll lang, ——— ſpitzig, hornfar⸗ big-dunkelbraun, und kruͤmmt ſich unten etwas aufwärts, an der Stirn mit weichen Ba die die Naſenloͤcher Eaum fichtbar machen, *) Yar. MI; Länge ohngefähr 2 Fuß; Breite 33 Fuß. 12, Ordn. 61, Gatt. Gefprenkelter Taucher. 615 machen, bedeckt, der Augenſtern graubraun; die Füße find duns felbraun, die Fußwurzel 23 Zoll hoch, die Mittelzehe 34 Zoll und die hintere 8 Linien lang, wenig belappt und wenig mit der inwendigen Zehe an der Seite verbunden. Der Kopf iſt dunkelgrau, weiß gefledft, ber Hinters heil des Halſes einfarbig graubraun; der Ruͤcken und die Deckfedern der Fluͤgel ſchwaͤrzlich oder dunkelbraun, alle Federn an der Spitze mit 2 eyrunden weißen Flecken bes zeichnet; die vorderen Schwungfedern und der zwanzigfedrige Schwanz dunkelbraun, erſtere inwendig braungrau; Die hintern Schwungfedern dunfelbraun, und fo wie ihre Decks federn weiß geſaͤumt; Kinn, Kehle, Bruft und Bauch ſchoͤn ſilberweiß; Gurgel hellaſchgrau; die Seiten der Bruſt und des Bauchs graubraun, fein weiß gefleckt; auch auf dem Steiß und Schwanz ſtehen kleine weiße Flecken. Das Weibchen beſchreibt Herr Profeſſor Otto faſt eben ſo, nur iſt der Schnabel bleyfarben, an den Raͤndern blaͤſſer; die Füße yon außen ſchwarz, von innen bleyfarben, und eben ſo die Schwimmhaͤute in der Mitte bleyfarben, mit geſpaltener Kralle an der Mittelzehe; Kopf und Hals ſind oben aſchgrau, und feinſchwarz und weißſtreifig, heller aſchgrau an den Seiten dieſer Theile; der Oberleib grau⸗ ſchwarz mit weißen laͤnglich runden Flecken; der Unterleib blendend weiß; hinter der Kehle geht ein 2 Zoll breiter Fleck halb um den Hals, und ift afchgrau mit Weiß gemiſcht; an den Selten find einige Federn mehr ſchwarz als weiß; zwi⸗ fhen dem After und den Beinen fteht ein ſchwaͤt zliches | ia und die Schenfel find einfarbig rußſchwarz. Nicht 616 ‚Vogel Deutichlands. h inwendig harthaͤutig und mit vielen Warzen oc iſt. > Nicht nur in der Farbe fondern auch in der- Größe vas riiren die wahrfcheinlich hierher zu rechnenden Vögel. Denn man trifft fie von 2ı — 27 Zoll Länge an. Bald find die weißen Flecken auf dem Oberleibe ſchmaͤler, bald breiter, bald find fie bey Eleinen und großen auf dem ganzen Oberleibe bis zur Schwanzſpitze verbreitet, bald fehlen ſie vom Ruͤcken an, bis zur Schwanzſpitze; bald iſt die Farbe des Oberleibes dunkel, alſo ſchwaͤrzlich oder braunſchwarz, bald heller, dun⸗ kelmaͤuſegrau oder grauſchwarz. Zergliederung ) Die Luftroͤhre iſt wie gewoͤhnlich, ohne Lahyrinth, RN gleich weit, und aus 130 eyformigen, vorn und. binten zuſammengedruͤckten Ningen beftehend; die beyden Sungenäfte haben ihrer 20. Born fieht ein längliches Blaͤttchen gegen die Spalte des Kehlkopfs. 2. Das Zungenbein iſt ohngefähr anderthalbmal ſo fang als die ſpitzige Zunge. 3. Die Speiferöhre liege rechts an der Luftröhre, laͤßt fi weit ausdehnen, und hat inwendig viele nicht mit ausdehnbare Pängsfalten, die füh in den feften Ring endis gen, wo ſich der Schlund in den einige Zoll längern Kropf erweitert: Diefer hat auch etwa 6: dergleichen, aber breitere, dickere Falten und eine weiche Schleimhaut, und BAER ſich in den 4. Magen, welcher laͤnglich, ziemlich musfulös, und 5. Di f. Dttvma.dD. 12. Ordn. 63. Gatt. Gefprenfelter Taucher. 617 5. Die Sallenblafe ift etwa fo groß wie eine Mans del mit der Schaale, bat gruͤnlichbraune Galle, und einen Ausführungscanal, der dicht daran hin liegt, und fo lang als diefelbe ſelbſt ift. 6. Das Herz bat einen deutlichen Herzbeutel; die Vorhoͤfe find groß, und haben inwendig viele fleifchige Bal⸗ fen und Bündel. , Am Eingange der Herzhoͤhle für die Hohl⸗ adern find feine drey haͤutige Klappen, fondern ein fleifchiger fhrager, an der Scheidewand durch einige Fafern verbun: dener Sing, welcher da, wo er hier befejtigt ift, dem Blute die Nichtung nad) der Lungenfchlagader geben fann. In diefer Schlagader find 3 halbmondfürmige Klappen, wie bey den Säugethieren, aber nach VBerhältniß größer. Die rechte Herzhöhle übrigens iſt faft ganz glatt, ohne Balken und verwebte Fleiſchbuͤndel. In dem Sade der Lungenblutadern waren wie in dem nach den Hohladern viele Muskelbündel, ohngefähe wie in dem Herzohre der Säugerhiere, aber auch . einige muskuloͤſe, herunterhangende, fleifchige Blätter, wel⸗ che vielleicht (tie derfleifchige Ning in der rechten Herzhoͤhle) das Zurücfgehen- des Bluts aus dem Sacke gegen die Lungen» blutaderen o.fchweren kann. An dem Eingange in die linke Herzhoͤhle iſt ein ordentlicher haͤutiger Ring, mit 3 in das Herz hinein haͤngenden Klappen, ohngefaͤhr wie bey den Saͤugethieren, auch ſind die kleinen Sehnen daran ſehr feſt, ob ſie gleich zum Theil ſehr lang und duͤnner als das feinſte Haar ſind. Dieſe Herzhoͤhle hat auch einige hervorſtehende Muskelbuͤndel, und iſt daher ſehr von der rechten Herzhoͤhle verſchieden, da ſie der von den Saͤugethieren aͤhnlich iſt. | : | Die 618 — Voͤgel Deutſchlands. Die drey Klappen in der großen Schlagader ſind ha Ver⸗ haͤltniß ſtaͤrker als die 3 in der Lungenpulsader, und da wo ſie angewachſen ſind, naͤmlich nach der Herzhoͤhle zu und an ihren Hoͤrnern entſpringen ſie gleichſam aus Knorpeln, die an ihren Hoͤrnern ſchwaͤrzlich ſind, deshalb dieſe ſehr in die Augen fallen. 7. Die Lungen ſind weniger als in den mehrſten Voͤgeln bey dem Ruͤckgrate angewachſen. 3. Die Flügelmusfeln find nicht groß, deſto größer aber die Lendenmuskeln, fo daß man daraus erkennt, Ä daß die Vögel beſſer ſchwimmen, als fliegen Eünnen. | 9. An dem Gerippe bemerkt man, daß die Knochen, ſelbſt die Fluͤgelknochen nicht Hohl find. Das Bruſt⸗ bein ift lang, flach, und die Gräte in der Mitte niedrig. Der Oberſchenkel ift kürzer, als eine vordere Fortfekung des langen Unterfchenfels u. |. w. | Merkwuͤrdige Eigenſchaften. keinem Naturell und den übrigen Eigenfhaften ſtimmt dieſer Taucher mit den andern uͤberein. Er ſchwimmt und taucht gut, und läßt ſich nicht. leicht zum Fliegen bewe⸗ gen. Menn es auf der Pfanne blißt, fo taucht cr den Kopf und Hals, den man beym Schwimmen faft allein aus dem Waſſer vorragen fieht, unter, und man fchießt fehl. Verbreitung und Aufenthalt. Der Norden von Europa, Afien und Ames rifa ift fein Sommeraufenthal. Im Winter iſt er in England auf der Themfe, an der Oftfee in den Häfen and 12. Iron. 63. Gatt. Gefprenfelter Taucher. 619 und den Mündungen der Fluͤſſe, in ganz Deutſchland und Frankreich auf den Seen und Teichen, und wenn diefe zus frieren, auf den Fiüffen anzutreffen, Im Baltifhen und weißen Meere foll er im Sommer fehr gemein feyn. Nahrung. Er naͤhret ſich von Fiſchen und man findet viele und ziemlich große in feinem Magen. Er feige Kaulbärfche, Sariellen u. d. gl. Die: Fifcher auf der Themſe nennen ihn Sardellentaucher (Sprat-Loon), weil fie ihn oft in großer Menge unter den Zügen diefer Fiſche fehen, nach welchen er untertaucht, und deshalb fehr nahe an die Fifcherboote koͤmmt. Man findet auch Eleine Kiefelfteinchen in feinem Magen , die zur Verdauung nöthig find. Sortpflanzung. Da er nicht allein das Meer, fondern aud) die Land» ſeen bewohnt, und vorzuͤglich die, welche nicht weit vom Meere liegen, ſo findet man auch in beyden Gegenden ſein Neſt im Graſe am Ufer, in welches das Weibchen zwey genau eyfoͤrmige, dunkelbraune, mit einigen ſchwarzen Flecken bes feste Eyer legt, welche die Größe der Gänfeeyer haben. Dean fagt, daß diefer Vogel auch auf den Seen in Schles fien nifte, Sarg. | Sie find ſchwer zu ſchießen, denn fie ſtecken oft nur den Schnabel aus dem Waffer, wenn fie verfolgt werden, und ſchwimmen wohl 200 Schritte inter demfelben weg, ehe fie zum Vorſchein kommen. Die Fisher fchlagen fie in — den 620 Voͤgel Deurfc)lands, den Häfen und an den Küften der Oftfee mit Stangen todt, wenn fie nahe an die Boote kommen, ja die Knaben werfen fie mit Steinen todt. Am beiten laffen fie fich auf den Fluͤſſen fchießen, wenn fie mit Eis belegt find, und nur ſchmale Striche offenes Waffer haben. Man muß aber grobe Schrot für den dichten Balg nehmen. Nubßen. Das Fleifch ſchmeckt thranig, und muß, ehe es ges nießbar wird, eine fünftliche Zubereitung erhalten, Bin RR Herr Naumann befchreibt unter dem Namen grauer Ententauder (Colymbus stellatus) einen hierher gehoͤ⸗ vigen Vogel, den er wahrfcheinlich für einen jungen ge: fprenfelten Tauder hält. Mer Voͤgel IL, 5 op 68. ig. 105, Er Hat die Große einer gemeinen wilden Ente, iſt 22 Zoll lang und 38 breit. Der etwas über 2 Zoll lange Schnabel ift zufammengedrückt, gerieft, fcharffchneidig und ſcharf zugefpißt, gruͤnlich, an der Spitze ſchwarz; die laͤng⸗ lichen Nafenlöcher liegen in einer langen Furche; der Augen⸗ ſtern iſt braun; die Füße find von außen ſchwaͤtzlich, auf ‘ der inneren Seite hellgruͤnlich, die Fußwurzel 24 Zoll hoch, die Mitteljehe mit der fpißigen Kralle 3 Zell und die After: zehe faſt 2 Zoll lang. Zügel, Stirn und Scheitel find tief mäufegrau mit hellen Federrändern 5 der Hinterhals etwas dunkler, und die Ränder merklicher; Oberruͤcken, Schultern, H Des 12. Ordn. 63, Gatt. Imber⸗Taucher. 62: Deckfedern der Flügel und die hinterften Schtwungfedern fehr dunkel braungran oder vielmehr matt fchwarzbraun mit graumweißer Einfaffung der Federn 5 De Schwungfedern ſchwarzbraun; der Fluͤgelrand weiß, der übrige Rüden, der Steig und der Eurze zugerundete Schwanz blaß ſchwarzbraun mit hellerer Federeinfaſſung; der ganze Unterleib glänzend weiß, etwas ins Gelbliche Übergehend. Diefer Taucher befucht vorzüglich in firengen Wintern - die offenen Stellen der deutſchen Fluͤſſe, der Elbe, Mulde, Saale u. a. m. wo man ihn zuweilen in ganzen Geſellſchaften antrifft. So wie der geſprenkelte Taucher zweifelhaft iſt, ſo iſt es dieſer noch mehr. Er kann auch zu meinem weißzehigen Taucher gehören, und Be jenes ein IE Vogel wäre, J waͤre dieß ein binden: iv A MALSAN I ’ —* ANY BIBIA AT —— ? 5, Der Imber-Taucher. REP —— Immer, Linn. — * 2 er Mamen, Schriften und Abbildungen. Smber, Immer, Immertaucher, Imber⸗ Seetaucher, Schnurrgans, Immer⸗Lumme, großer Meertaucher, Sees flunder , großer Seeflunder, Adventsvogel, —————— Studer. Colymbus Immer. Linné Syst, ed. 12. J. 232. n. 6, Ed. 13. 1. 2. 588. n. 6 Le grand Plongeon. Buffon Ois, VII. 251, Pl, enl. No. 914. . Ed, de Deuxpont XV, 3:7, t. 6. \ 622 WVoͤgel Deutſchlands. t. 6. & 1, Ueberſ. von Dtto, NIE: 85. mit einer Figur. The Imber. Diver. Latham Syn. IH. 2, p- 340. n. 2. Meine Veberf. VI. 300. ‚ Martini Naturlericon. I. 399. Taf. 20. Pontoppidan Naturhiftorie von Norwegen. II. 152. Schriften der Dronth. Geſellſch. I. 210. Taf. 3. F. 1. 2. Kopf und Fuß. \ Mein ornith. Taſchenbuch. ©. 363. Nr. 4. Donndorffa. a. D. ©. 882. Kennzeichen der Art. Der Oberleib ift fhwärzlih, mit weißgrauen Feder: tändern; um den Hals ein dunkelbrauner, doch nicht ganz zuſchließender Ring; der Unterleib filberweiß, | Defhbreibung. Er bewohnt die nördlihften Meere, von Eus ropa, Afien und Amerika, und geht zumeilen an die Küften von Deutfihland, befonders die Pommerfchen herab. An Größe iſt er faſt der Hausgans gleich, 2 Fuß 10 Zoll lang, und 42 Fuß breit ). Der am Ende zuges rundete und aus zwanzig Federn beftehende Schwanz mißt 23 Zoll und bie a Flügel reihen an feine Spike. Der Schnabel if: 43 Zoll lang. und dunkelbraun; die Füße fchwarz, die Schwimmhaut weiß geftreift, die mittlere Zehe 4 Zoll 7 Linien lang und die hintere ı Zoll. | | Kepf *) Yar. Ms.: Länge 2 Zuß; Breite 4 Fuß. * 12. Ordn. 63. Gatt. Imber⸗Taucher. 623 Kopf und Hinterhals find dunkelbraun, an den Selten mit Eleinen weißen- Flecken bezeichnet; der Rücken, die Des federn der Flügel und der Schwanz dunkelbraun, ſchoͤn graus lichweiß eingefoßt; um die Mitte des Halſes geht ein dun⸗ felbrauner Ring, der aber vorn nicht ganz zufchließt, und über diefen ift der Hals ſchwarz und weiß gefleckt; der ganze übrige Unterleib filberweiß, am. After braun gefprenfelt; die vordern Schwungfedern ſchwarz, die hintern ‚dunkelbraun. Das Weibchen foll ‚eine unbejlimmtere Farbe. haben, indem es an den obern Theilen bloß braun, an den untern ſchmutzig weiß, und überhaupt an den Seiten des Halſes faum etwas geſprenkelt if. So befchreibt Latham dieſen Vogel, und fo hat er mehrere gefeben. Herr Profeffor Otto giebt feinem Hierher — Vogel folgende Geſtalt und Farbe. Er hat mit dem geſprenkelten Taucher viele Aehnlichkeit, iſt aber groͤßer und nicht mit den kleinen weißen Flecken, wie dieſer beſaͤet; auch iſt der Schnabel nach Ver⸗ haͤltniß laͤnger, etwas zuſammengedruͤckt, rund und am Ober⸗ kiefer etwas kahnfoͤrmig erhaben. Die Groͤße iſt faſt wie die der wilden Sans. Auf dem Körper iſt er nicht, wie Linné und Bruͤnnich (Ornith. bor. n. 129.) ihn befchreiben, ſchwarz, fondern braungran mit bellern Federrändern ge⸗ waͤſſert; Scheitel und Halsruͤcken ſind grau; die Schlaͤfe und das Untere von der Kehle an bis zu den Schwanzfedern weiß, bis auf eine graubraune Querbinde zwifchen den Deinen ; der Regenbogen roth; die Süße bleyfarben; die Seiten des, Halſes etwas roſtbraͤunlich grau; die Schwungfedern ; % ſchwarz. ER x \ 624 WVoͤgel Dauflanbs. ſchwarz. — Er: erhielt ihn aus dem ea die en * Greifswalde. Noch iſt zu hemerken, daß dieſer Vogel ii um des⸗ yoillen zweifelhaft wird,’ weil nicht einmal feine Größe auf. einerley Art angegeben witd. Nach der gewöhnlichen Angabe feheint er mit dem Eis⸗Taucher hierin uͤberein zu ſtimmen, und gehoͤrte alſo zu dieſem als wahrſcheinlicher junger Dogel. Man ſagt auch noch, daß feine Haut mit dicken Federn befeßt fen, die aber ber weitem nicht fo fein und zart, als bey andern ——— ſeyn ſollen. Meſee E d'r deig eitem Im Sommer bewohnt er die noͤrdlichſten geht aber vor Weihnachten weiter herunter. | f Rad Pontoppidan’s Angabe foll er auf bem Lande niemals außer. die Woche unmittelbar vor Weihnachten ges fehen werden, daher auch ber vierte Adventsfonntag dort zu Lande von dem gemeinen Mann der Immer s oder ber Ommet » Sonntag BEREITS, woher aud) der Name Adventsvogel, Er hat eine helle Stimme. | Seine Na brung find vorzüglich Fifche. Er legt fein Neft bey füßem Waffer in. Rohe m Schilf ins Wafjer felbft an, und bruͤte zwey Eyer aus. Die Jungen foll man vermittelft eines Stuͤckes weider Lein⸗ wand, das man ihnen in der Ferne vorhält, ſehr leicht ans Land locken und tüdten koͤnnen. er. * 12. Ordn. 63. Gatt. Weißzehiger Taucher. 625 | Er wird in Norwegen geſchoſſen. Man muß’ — aber von hinten ſchießen; denn von vorne prallen an dem weichen und dichten Federbalg nicht allein die Hagelkoͤrner, fondern, wie man vorgiebt, auch die Kugeln ab. Mun erlegt ihn feiner guten Federn und Dunen wegen. | Der Aberglaube fagt, daß er unter den Flügeln Höhlen und Säde habe, in Be er feine Eyer ausbrüte, ? (254) 6. Der. meißzehige meh in; / ‚„ Colymbus leuco — a — ——10[ ————— Namen, Schriften und A — Unbekannter Taucher. Meine Diana oder Geſellſchaſtsſchrift. —— Sig. ı und 2. Kennzeichen der Art. Der Oberleib ift fchwärzlich; der Unterleib weiß; an den Seiten des afcharauen Halſes ftehen eckige weiße Flecken. Die Schwimmhaut der Vorder ehen mit einem weißen Längsftreifen; die Hinterzehe bloß mit einem Läppchen. Defdhreibung. Ich wuͤrde dieſen Taucher, der in Thüringen ges [hoffen worden, wo er, wie die Jäger verfihern , fich mehr⸗ mals ) Der unbekannte Taucher (Colymbus — Alte Aus. gabe. II. ©. 782. Nr. (89) 4 # Bechf. gem. N. E. ar B. 2. Abth. Kt \ 626 Voͤgel Deurfchlands. mals zeigen foll, für den Imb er gehalten haben, wenn ihn nicht Größe und auch andere Merkmale von demfelben unters fhieden. Sch zähle ihn daher als eine eigne Art auf, bis ich oder ein anderer ihn genauer werden unterfucht haben *). . Wenn man feine Geflalt und befenders die der Füße ver gleicht, fo kommt er mit dem rothkehligen Taucher am meiften überein, Es fcheint ein junger Vogel zu ſeyn. Er iſt von der Groͤße der Biſamente, ſeine Laͤnge 2 Fuß, der Schwanz 3 Zell lang **), zugerundet und die Flügel reichen an die Spiße deſſelben. | Der Schnabel ift bis zur langen Stirn 2, und bis zum Mundwinkel 3 Zoll lang, oben ſchwarzgrau, unten weißlich, gerade, vorne abgeſtumpft; die Naſenloͤcher laͤng⸗ lich; die Augen rothbraun; die Fuͤße ſchwaͤrzlich; zwiſchen den Zehen die Schwimmhaut der Laͤnge nach, ſo wie die ſcharfen Nägel, weißlich, die Jußwurzel 3 Zoll hoch, hinten abgeihärft, die Mitteljehe 3 Zoll, die hintere ı Zoll lang, leßtere ganz abgefondert, etwas hoch ſtehend, mit einem kleinen Laͤppchen und einem ſcharfen Nagel. Ä Kopf und Hals haben een eine ſchmutzig roͤthlichaſch⸗ graue Farbe; der Küken und die Deckfedern der Flügel find ſchwaͤrzlich mit afchgrauen, auch wohl weißlichen Räns dern, wodurch diefe Theile ein gervölktes Anfehen bebommen ; die Seiten des Halfes afchgrau, und weiß eckig geflecke; der Unterleib filberweiß, der Hals roͤthlich beſpeitzt; die Seiten aſch⸗ *) Er befindet ſich in dem Kabinette des jungen Herrn von Stud nitz zu Gotha. | **) Par, Ms.: ı Fuß 9 Zoll. 13. Ordn. 64. Gatt. Meve, 627 aſchgrau; die Schwung » und Schmwanzfedern ſchwaͤrzlich, letztere mir weißgrauen Rändern ; der Fluͤgelrand⸗ ſo wie die innern Deckfedern der Fluͤgel weiß. Er iſt aͤnßerſt ſcheu und beſucht im Winter die offenen Flüfe und Teiche in Thüringen, am Mayn, bey Darmfladt und In Schlefien. Die Federn find wahre Dunen. Bier und fehszigfte Gattung. Meve:Larus. Kennzeichen. Der Schnabel iſt ungezaͤhnt, gerade, meſſerfoͤrmig, an der Spitze etwas hakenfoͤrmig, und die untere Kinnlade hat hinter der Spitze eine Hervorragung. Die Naſenloͤcher find ſchmal, vorwärts breiter, liegen in der Mitte des Schnabels, und find bey manchen mit einer Wachshaut bedeckt. Die Zunge ift etwas gefpalten. Die Füße find über der Ferfe etwas nackt, mit vier Zehen, deren 3 vordere durch eine Haut verbunden find, . und wovon die hintere manchmal abgeftumpft ift. Der Schwanz ift Eur; und gemeiniglich gerade. Diefe Vögel haben einen Jeichten Körper, große Flügel, ſchwimmen wenig und fchweben meiftens über dem Maffer, um die Eleinen Fifche und Inſekten zu erlauern, die fie vers möge ihres. feharfen Gefichts leicht bemerken, und durch ihre | | Kr 2 Ge⸗ 628 Voͤgel Deuſchlande Geſchwindigkeit leicht erhaſchen kͤnnen. ‚Sie leben auf ihren Wanderungen gefellfchaftlich, ſchreyen laut, fliegen haufen« weiſe über N Waller, und brechen, wenn fie verjagt oder verfolgt werden, Ihre genommene Speife wieder von fi, j Man findet die meiften an den Küften der nördlichen Meere, doch leben auch einige Arten auf der Suͤdſee, und zwar in fo ungeheuren Schaeren, daB fie gleichſam den Tag vers dunfeln, wenn fie: aufgejagt werden, und dabey ihre Ders folger mit Unrath befprigen, Sie variiven in der us gend, wie die Meerfhwalben, ſehr in der Farbe; Mader man bey Beſtimmung der Arten fehe genau auf das Alter Acht haben muß. Latham, Dedmann ud Naumann find diejenigen Naturforſcher, denen wir uͤber die Aufklaͤrung dieſer Vögel das meiſte zu verdanken Haben; doch ſcheint noch) immer nicht alles aufs Heine zu ſeyn. Sie werden zur niedern Jagd gerechnet. Man zähle in Deutfihland acht Arten in zwey Be ie | o. Ohne Wachshaut. (255) 1. Die dreyzehige Meve *), Larus tridactylus, Latham, Namen, Schriften und Abbildungen. Wintermeve, Eismeve, Kittiwake, Tarrok, Fiſcher⸗ und Hafmeve, weiße dreyfingerige, Schwediſche und Iglaͤn⸗ diſche Meve, Fiſchaarmeve, Kutgegeaf, Kautkegef, See⸗ faͤcher, Seeſchwalbe, graue Fiſchermeve. Larus Die Islaͤndiſche un Wintermeve, Alte Ausg. II. 804. 855. Nr. 1. und (95) 2. — Larus Rissa. Gmelin Linn. 3 1.21 12. Ordn. 64. Gatt. Dreyzehige Meve, 629 p- 594. n. 1. | Goeland a manteau gris. Buffon Ois. — VIII. 406. t. 32. Ed. de Deuxp. Sn — VRR ns . 4. . == Ueberſetzt groͤßten von Otto. XXXI. ©, 225. mit einer Vollkommen⸗ Figur. Pl. enl. No. 253 ? ng Kittiwake, Latham Syn. III. 2. p. 508.1 - u. 25 | Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. sr. | Der. s. mit einer Abbildung. I: Larus tridactylus. Gmelin Linn? 1, c.)] pP: 595- n. 2, 3 | j Mouette tachetee ou Kutgeghef. Buffon | Ois. VIII. 424. Ed. de Deuxzp. | Noch uns XVI. 174. Planch. enl. No. 387. 5 Ueberſ. von Otto. XXXL 294, mit | — | einer Figur. i Tarrock Gull, Latham 1:39. 3593: n.19. Meinellebef. V. 393. 5 Dedmann in den neuen Schwediſchen Abhandl. der Acad. der Wiſſenſch. IV. 114. u. ff. Larus tridactylus. Lathum Syst, ornith. IL. 817. — n, 1I. Naumanns Vögel. IH, 'ı75. Taf. 33. Fig. 47. Männchen im Herbſt. Donndorff a a 9 ©, 396 Wr. ı. ©. 892. Nr. 2. Kenn⸗ 630 N Vögel Deutſchlands. Kennzeihen der Art. Die Hauptfarbe ift weiß; der Schnabel ſtark, weniger zuſammengedruͤckt, mit einer ſtarken Hervorragung am Un⸗ terkiefer und von Farbe gruͤnlich; der Ruͤcken und die Flügel hellafchgraus die vorberften Schwungfedern ſchwarz geipikt; die Hinterzehe unvollkommen. | Geſtalt und Farbe des männlichen und weibs lihen Geſchlechts. So wie alle Meven, alfo variirt auch diefe nach dem Alter in der Farbe, und man hat daher fait in allen natur⸗ hiftorifchen Werten aus der Islaͤndiſchen, oder dem alten Vogel, und ber dreyzehigen oder dem jungen, oder noch nicht vollig ausgefaͤrbten beſondere Arten gemacht. Am beſten thut man den charakteriſtiſchen Namen; drey⸗ zehige Meve beyzubehalten. Sie iſt 18 Zoll lang und 3 Fuß 7 Zoll breit *). Der Schwanz mißt s+ Zoll, und die Fluͤgelſpitzen gehen 2 Zoll ‚ ‚über den Schwanz hinaus. Das Gewicht ift 10 Unzen. Der Schnabel ift ı2 Zoll lang, flark, gerade, etwas ' “ abwärts "gebogen, etwas zufammengedrückt, faft wie ein | Kraͤhenſchnabel, und im Frühjahr grünlich, gruͤngelb oder gelbgrün, nach der Spitze am hellfien, im Herbſte ſchwarz⸗ | gruͤn; der Rachen, die Zunge und der Rand der Augenlieder pfirfchenroth 5 der Augenftern kaſtanienbraun; die gefchils derten Süße find olivenbraun, die Fußwurzel 12 Zoll, die DR | | kah⸗ *) Par. Ms.: Länge Über 16 Zoll und Breite 2 Fuß 2 Zoll. v 12. Ordn. 64. Gatt. Dreygehige Meve, 631 Enhlen Kniee 95 Linie hoch, die Miktelzehe 2 Zoll lang, und die NHinterzehe iſt ein flumpfer, warziger Auswuche, ohne Nagel. In den erſten Tagen des Februars 1791 hatte ich Ges fegenheit, eine große Menge diefer Meven zu fehen, wovon aber Eeine die gewöhnlich bey der dreyzehigen oder Winter: meve angegebene Zeichnung hatte. Die fhone Witterung im Jänner diefes Jahrs hatte verurfacht, daß diefe Vögel entweder ihre Diückreife angetreten hatten, oder doch allents halben herumſchwaͤrmten. Da plößlich in den erften Tagen | des Februars Schneegeftober und Froſt einfiel, fo ſtuͤrzten fie heerdenweife auf die Flüffe und Teiche, und man fand ihrer eine Menge auf den Wiefen an der Fulda und Werra, und auch in Thüringen an den Teichen todt. Es waren bloß dreyzehige Meven, welches man an der fehlenden Hin⸗ terzehe und der Geſtalt ſogleich erkannte. Sie ſahen durch⸗ aus folgender Geſtalt aus: Der Vorderkopf, ganze Unters leib und Schwanz waren ſchoͤn weiß; auf den Wangen ein dunfelafchgraner Fleck, auch an einigen, die mir jünger ſchienen, ein dergleichen halbmondfoͤrmiger Fleck Im Naden; der ganze Oberleib mit den Decffedern der Flügel ſchoͤn fanft aſchgrau, der Naden heller; von den weißen Schwungfedern hatten die fünf erſten ſchwarze Spitzen, wovon die vierte und fünfte noch überdieß mit einem weißen Punft an der Spitze bezeichnet waren. | Es fand fich bey näherer Unterfuchung, und auch bey mehrern Vögeln, die im März 1806 und 1807. an den Zeichen im Werragrunde gefchoffen wurden, daß diejenigen, welche 632 > Vögel Deutſchlands. welche faft gar keinen dunkeln Fleck an den Wangen hatten, die alteften und feltenften Vögel mit einem gruͤngelben Schna⸗ bel waren, und daß diejenigen, welche dieſen dunkel⸗ aſchgrauen Fleck auf den Wangen hatten, juͤnger, und die ihn auch im Nacken zeigten, noch juͤnger waren. Es war dieß alſo die Is laͤndiſche Meve (Larus rissa, Linn.) Die Herbfivogel und überhaupt diejenigen, welche wahrz ſcheinlich die erfte Maufer erft gemacht haben, find am Schnabel ſchwarzgruͤn, oder (hrwärziäch, und an den Süßen gruͤnli chaſchfarben, oder dunkelgrau, auch zuweilen etwas fleiſchfatben durchſchimmernd; Kopf, Hals, Bruſt und Bauch weiß; hinter jedem Ohr ein ſchwaͤrzlicher Fleck; im Nacken ein groͤßerer oder kleiner ſchwaͤtzlicher, in Geſtalt eines halben Mondes; Ruͤcken und Schultern blaͤulichgrau; die Deckfedern der Fluͤgel und die Schulterfedern ſchwarz gefleckt, wodurch hinten an den Fluͤgeln herab ein ungleicher ſchwaͤrzlicher Querſtreifen laͤuft; die groͤßten Schwungfedern ſchwarz, an der halben Fahne nach der Wurzel zu weiß; die 10 — ıı mittlern Schwanzfedern weiß mie ſchwarzen Spitzen, die erſte oder auch die zwey aͤußern ganz weiß, alſo die Schwanzſpitze wie mit einer ſchwarzen Binde beſetzt. — Dieß iſt mit einigen Kleinen Abänderungen, wie diefe bey jungen, noch unvolltommenen Vögeln nicht anders ſeyn kann, die Befchreibung der dreyzeh igen Meve (Laxus tridactylus. Linn.) Merkwürdigkeiten. Diefe Meve bewohnt den Norden von Europa, Afien und Amerika, Schottland, Norwegen — Island, | | J Mar) 12. ron. 64. Gatt. Dreyzehige Meve, 633 Seland, Grönland, Neuland, Samtfchatfa, das weiße Meer und das Baltifche und mehrere Ges genden. Sie hält fih nicht nur an den Kuͤſten, fondern auch auf den innern Sandfeen auf. Im Winter zieht fie nach Süden, und koͤmmt ehe die arößte Kälte eintritt, vorzüglich im October und’ November nah Deutfchland auf die- Seen und Teiche, bleibt auch wohl da, bis diefe zufrieren. Andere fagen fogar, fie könnte den firenaften Winter aushalten, ic zweifle aber nach ‚der obigen Bemerkung ; denn alle, die man im Winter 1791 in Deutſchland fand, waren entweder von Kälte oder Hunger erſtarrt; denn theils ließen fie ſich leicht todt fchießen, theils waren fie ſchon todt, und hatten alle nichts im Magen. Sie flreicht beym erften gelinden Wetter im Frühjahr wieder in ihre Heymath, und muß dann oft von der Kälte übereilt, viel aushalten, Manch— mal fieht man fie in Deutfchland in großen Heerden, mand)s mal aber auch nur einzeln, befonders auf dem Rückzug, Ihr lauter, heiferer, pfeifender Ton, den fie nur felten hören läßt, foll Regen und Sturm bedeuten, beſonders wenn ſie darzu nahe uͤber dem Waſſer wegflattert. Ihr Flug iſt, obgleich nicht ſehr geſchwind, doch ſchoͤn. Es iſt wie wenn eine Heerde Tauben durch die Luft zoͤge, wenn fie ſtrei⸗ hen. Auf dem Waffer aber befchreibet fie * Bogen, ſchwimmet und badet gern. Sie laͤßt ſich leicht zaͤhmen, lebt dann auf dem Trocknen eben ſo gern, als auf dem Waſſer, und nimmt mit Brod, Vogeldaͤrmen, Fleiſch und andern Speiſen vorlieb. Wegen v 634 Vögel Deutſchlands. Wegen ihrer ungemeinen Gefraͤßigkeit muß fie in ihrer Freyheit eine große Menge Eleimer Fiſche verzehren. Sie begleitet auch die Seehunde und Wallfifche, um ihren Fraß zu finden. In der Laichzeit der Fiſche Bat fie, wie faft alle Meven, ihre überflüffigften Mahlzeiten. Denn alsdann drans gen ſich die Fiſche an die Ufer dicht zufammen, und Eönnen feicht von ihnen gefangen werden. In der Folge begnügen fie fih auch mit todten Sifchen, mit —— Aas von Robben, Walfiſchen Me Kl j An den Ufern, befonders da, wo fie felfig find, findet man im Junius ihr Neſt, und in demfelben zwey bis drey grünliche, braungeflecte Eyer. Sie niften in manchen Ge genden zu Taufenden beyſammen. ‚Sie werden ſehr von Laͤuſen geplagt. Die nördlihften Volker effen ihr thranigſchmecken⸗ des Fleiſch, und ihre gut ſchmeckenden Eyer. Sa in den beften Schottifchen Haͤuſern ſollen die Voͤgel einige Zeit vor dem Mittagseſſen gebraten vorgeſetzt werden, weil man ſie fuͤr Appetit erregend haͤlt. | Die dunenartige fefte Haut brauchen fie zu Kleidungss ftüdfen. Die Srönländifhen Sungen fangen fie in einer beweglichen Schlinge von Reiſern, vermittelft einer Schnur und brauchen einen Fleinen Fiſch zur Lockfpeife. Die Nots wegifchen Landleute wagen fih oft mit Lebensgefahr auf fteife Felfen, um dieſes Vogels Fleiſch, Eyer und Federn zu befommen. (256) 2, Ordn. 64, Gatt. Schwarzköpfige Meve, 635 (256) 2. Die ſchwarzkoͤpfige Meve *). Larus ridibundus, Linn, Caf. XXXIM. Sig. 2. junger Bogel im Spätfommer.) Namen, Schriften und Abbildungen. Lachmeve, rorhfüßige, braunköpfige, ſchwarzkoͤpfige und große Lachmoͤye, graue Meve mit dem Mohtentopf, Roth⸗ ſchnabel mie ſchwarzem Kopf, Seekrähe, Braunkopf, große und rothkoͤpfige Seefehwalbe, Nothbein; — gemeine, ges meine graue, große graue, Eleine graue, weißaraue Meve, Fiſchmeve, Seemeve, große Seekrähe, aſchfarbene Fiſch⸗ meve, Speckmeve. ' Alter Vogel: Larus ridibundus, Linne Syst, ed. 12.1. 225. n. 9. Ed, 13. I. 2. 601. n,9. Mouette rieuse a pattesrouges. Bufonde des Ois, vin. 435. Ed. de Deuxp. XVI. 186. t. 5. f. 1. Pl. enl. No. 970. Ueberſ. von — — 321. mit einer Abbildung. Black- headed Gull. Latham Syn. III. 2. p. 380. n. 9. Suppl. p. 268, Meine Ueber. VI. 334. Ne. 9. Meine getreuen Abbildungen —— ann II, Taf. 6. Mein ornithol. Tafchenbuh. ©. 366. Ne. ı. Maus *) Die ſchwarzkoͤpfige Meve, Alte Ausgabe. II. 819. N. (97) 8: 636 — Voͤgel Deutſchlands. Naumanns Voͤgel. III. S. 163. Taf. 33. Fig. 4de Männchen: Donndorffa.ad. ©. 903. Ne. 9. f Junger Bogel. Larus canus. Gmelin Linn, Syst. I. 2. p. 595. n. 3. Common Gull. ZLatham|,c. p. 378. 2.8. Meine Ueberſ. ©. 333. Nr. 8. Tengmalm in ben neuen Schwed, Abhandf. IV. 47- Meine getrenen Abbild. II. Taf. 28. Naumann a a. O. ©. 163. Taf. 335. Sig. 45. eine junge ſchwarzkoͤpfige Meve im erften Sommer. Donndorff a. a. O. ©, 901. Nr. 3. Kennzeichen ber Art. Der Schnabel und die Füße find blutroth, erfterer - oben gezähnelt, und unten mit einer mittelmäßigen Hervor⸗ ragung, letztere vierzehig; der Oberleib bellafchgrau; der Unterleib weiß; der Kopf am Männchen ſchwarz oder brauns ſchwarz, am Weibchen ſchwarzbraun. Geſtalt und Farbe des maͤnnlichen und weibs lichen Geſchlechts. Wie alle Meven alſo var iirt auch dieſe in der Jugend⸗ und Altersfarbe. Daß die Jungen im erſten Jahre keine ſchwarzen Koͤpfe haben, iſt gewiß, eben ſo, daß ſie daher | unter dem Namen der gemeinen oder grauen Meve befchrieben worden find; nicht fo gewiß ift, ob unter dem letztern Namen nicht noch eine andere Meve verborgen liegt, | | | da *. 12. Ordn. 64. Gatt. Schwarzkoͤpfige Meve. 637 da die Linnéiſche und andere Beſchreibungen nicht allzeit darauf paſſen wollen, und es das Anſehen hat, als wenn auch die dreyzehige Meve mit darunter begriffen ſey, denn die deutliche oder undeutliche Hinterzehe F nicht bemerkt. Herr Naumann hat zuerſt die auffallende Verſchiedenheit in der Jugendkleidung der ſchwarzkoͤpfigen Meve bemerkt, und ich kann ſie jetzt beſtaͤtigen, da dieſe Voͤgel auch im Werra-⸗Grunde auf den großen Wernshaͤuſer⸗ und Breis - tunger Teichen niften, | An Sröße gleicht diefe Meve fo ziemlich einer Raben⸗ Kraͤhe. Sie if 17 Zoll fang, und die auggebreiteten Fluͤ⸗ gel meſſen 3 Fuß 4 Zoll ). Der gerade Schwanz ift 5 Zoll lang, und bie gefchloffenen Flügel reichen noch 2 Zoll über das Ende defjelben. Sie wiegt 10 Unzen. Der Schnabel iſt ı2 Zoll lang, ae. der Oberkiefer gezaͤhnelt und etwas uͤbergebogen, der untere vor der Mitte mit einer mittelmaͤßigen Erhoͤhung verſehen, und die Farbe blutroth; die ſchmalen Naſenloͤcher in ſcharfran⸗ digen Ritzen liegend; die Zunge ſpitzig, vorne hornhaͤutig und geſpalten; die Augenlieder roth und die Augenſterne nußbraun; die geſchilderten Fuͤße ſind blutroth, die kahlen Knie 9 Linien, die Fußwurzel zwey Zoll hoch, die mittlere Sehe 13 Zoll und die hintere 5 Linien lang; die Krallen ſchwarz. | | „Kopf ‚, Wangen und Kehle ſind ſchwaͤrzlich oder braun⸗ — 2 am obern Augenlied ein kleiner weißer Fleck; der Rüuͤcken, die OR der Flügel, die Schulterfedern und. - bins % *) Yar. Ms.: 15 Zoll lang; 3 Fuß breit, 638 Vögel Deutſchlands. ee hinteriten Schwungfedern aſchgrau die 3 erfien Schwung- federn weiß, an den, Rändern und an der Spike fchwarz, die übrigen vordern Schwungfedern meißgrau mit fehwarzen Spitzen; die mittlern afchgrau mit weißen Spiken; ver Hals, Schwanz und alle untern Theile weiß. Das Weibchen iſt vom Männchen nur durch die bläffere oder ſchwarzbraune Kopffarbe und. durch die hellen Füße und Schnabel unterfchieden. Sehr: felten trifft man im Frühjahre eine folche Meve an, die ſtatt des fihwärzlichen Kopfs noch einen weißen hätte. Der jrde Vogel. (Taf. XXXIII. Fig. 2.) Die Länge ift ı Fuß 4 Zoll, und die Breite der ausges ſpannten Fittige 3 Fuß ı Zoll *). Der gerade Schwanz mißt 4! Zoll, und: die gefalteten Flügel reichen 2 Zoll über den Schwanz hinaus. Die Schwere iſt ı2 Unzen. Der Schnabel ift 12 301 lang, ſtark gedruckt, und an | der etwas gebogenen Spike ſchwarz, übrigens fleifchfarbens grau; der Stern graubraun; die Füße fleifchfarbengrau, die Klauen fhwarz, die Schiwimmhaut eingekerbt, die Fußmwurzel 2 Zoll und der nackte Theil der Schenkel 8 Linien hoch, die Mittelzehe 2 Zoll lang, und die hintere, höher flehende mit dem Nagel nur 4 Linien **), | Kopf ») Par. Ms.: Länge 14 Zoll; Breite 23 Fuß. **) Es if alfo nicht nur eine Hinterzebe, fondern auch ein Nagel da. : ! 13. Ordn. 64. Gatt. Schwarzföpfige Meve, 639 Kopf umd Nacken find weiß ins Afchgraue fallend; die | Wangen lihtgrau; der Hinterhals ſchmutzig gelbbräunlich ; der Rücken lichtgran (bleyfahl, filberfarben), zur Seite mit gelbbräunlichen größern Federn untermengts die Deckfedern des Schwanzes rein weiß; der ganze Unterleib ebenfalls rein weiß; die Schwungfedern der erften Ordnung fhwarz und weiß, fo, daß die zwey erften Federn zu beyden Seiten einen fhwarzen Rand haben, der in eine ſchwarze Spitze zufammen» läuft, an den folgenden aber det fehwarze Rand abnimmt, hingegen die ſchwarze Spitze ſich vergrößert; die Hintern Schwungfedern find lichtgrau mit ſchwaͤrzlichen Spißen; die. Dedfedern der erfter Ordnung weiß mit fchwärzlichen Spißen; die großen Deckfedern lichtgrau mit bräunlichen Spißen, die mittlern gelbbraun, und die Eleinften fü lberweiß; der Schwanz weiß mit einer zolllangen ſchwaͤrzlichen Spite, die gelblich weiß fa irt iſt. Hiermit Kimm faſt alle Befchreibungen überein, in welchen diefer Vogel als junger Vogel vermuthet wird. a) Naumann. Der Kopf weiß; um Die Augen ein brauner Fleck, welcher fih hinten im Genick gewöhnlich in 2 Iheilen vereinigt ; die Wangen braun; der ganze Unterleib weiß; Oberleib blaßaſchgrau; über dem Rücken ein faſt dreys eckiger gelblichbrauner Fleck; der Oberruͤcken mit braunen, . roftgel6lich weiß geränderten Federn untermifchts die Eleinen Deckfedern der Flügel braun, gelblichweiß, wie die Schulters federn gefantet ; die größern mit gelbbräunlichen Spitzen; die hintern Schwungfedern braun mit roſtgelben Spitzen; Fluͤgel und Schwanz wie vorher; der Schnabel und die Fuͤße fleiſchfarben, erſterer mit ſchwarzer Spitze. b) Las 640 Voͤgel Deutſchlands. b) Lathams ro ehheinige Meve (Bed- -legged Gull). Larus cinerarius, Gmelin Linn. I, 2. p. 597. n· 4 Latham J. c. 381. n. 10. Meine Ueberſ. a. a. O. 335. Nr. ı0, Ü Det Vordertheil des Kopfs weiß; die Augenkreiſe dun⸗ kelbraun; von jedem Mundwinkel laͤuft ein dunkler breiter Streifen nach dem Hinterkopf und hinter dieſem ein zweyter, der von einem Ohr zum andern reicht; die übrige Farbe wie vorher. Ein anderer Vogel war am Kopf weiß mit dunkler Schattirung, und ein großer Fleck von dunkler Sur an den Ohren 9. Merkwuͤrdige taten Diefer Vogel liebt bie Sefellfchaft feines Gleichen, und wo er große. Seen hat. An den — wohnen ihrer große Geſellſchaften beyſammen, die immer zuſammen auffliegen, und einen großen Laͤrm durch ihr Gefchrey machen. Auch ziehen fie in Sefeilf haft und man ſieht fie dann zuweilen winklig wie die Saatgänfe fliegen, allein fie bleiben in diefen Linien niche beftändig, ſondern fliegen auch durch einander. Einzeln ift e8 ein dummer Vogel, der den Jaͤger leicht an ſich fommen läßt, in Gefellfchaft aber ift er, beſonders auf dem Zuge, ſcheu. Er fliegt ſehr geſchwind und ſchoͤn, ſchwebt | | | ſo RDie Wintermeve (Larus hybernus, Gmelin Lin. J. c. p- 596. n. 13.) hat in der Farbe außerordentlich viel Aehn⸗ lichfeit mit-dem jungen Vogel diefer Art, allein fie ift meit größer und fchwerer, 18 Zoll und 17 Unzen ſchwer, und die Füße find ſchmutzig blänlichweiß. — 12. Ordn. 64: Gart. Schwarzföpfige Meve. 641 p lange über dem Waffer herum, bis er Hunger bat, alss dann läßt er fih an derjenigen Stelle nieder, wo er die mehr⸗ fien Nahrungsmittel fürfich zu finden glaubt, und ſchwimmt flundenlang herum, ehe er wieder in die Höhe fleigt. Seine Stimme ift ein lachend, aber unangenehm Elins gendes Ser! das fih in Gefellfhaft und beym Zanten zur Paarung auch in Kreck reck! verwandelt. Er aaͤßt ſich leicht zähmen, und frißt alsdann mit den Enten Brod, Gemüfe, Vogelgedärme, und fogar Waizen und Gerfte. Cr läuft auf dem Hofe herum und ſehnt ſich nicht nach dem Waffer, ob er gleich feine Speifen gern in Waſſer tadcht. Verbreitung und Aufenthalt. Dieſe Meven find ſehr gemein und weit verbreitet. Sie bewohnen ſchaarenweiſe die noͤrdlichen Meer— bufen und Landſeen, ſelbſt bis Island hinauf, und auch im Aſiatiſchen Rußland, am. Ca spiſchen Meer e und in Am erika auf Neuland find fie häufig. Auf mehrern Norddeutichen Seen 5 DB. im Brandenburgi⸗ ſchen und Anhaltiſchen niften fie, fo wie in England in großer Anzahl. Selbft in Ihüringen und Franken niften fie, ob⸗ | gleich nicht in Menge, doch einzeln und zu etlihen Paaren auf einem großen Teiche. Sie leben im füßen und falzigen Waffen, wenn fie nut Inſecten und Fifche finden. Am haͤufigſten finden fie fich am Seeſtrande und bey Fifchereyen. Sie find Zuavögel und zies - hen aus den nördlichen Gegenden in großen Schaaren nach | den füdlichen. Sie müffen ihre Heimath bald verlafjen; denn Bechſt. gem. 1. G. ar B. 2, Abth. Ss ſchon 9J 642 Vögel Deutſchlands. ſchon zu Ende des Auguſts finden ſie ſich in Schaaren in Deutſchland auf den Seen, Fluͤſfen und großen Teichen ein, Die Alten gehen nad) Hrn. Naumann fchon früher von ‚ihren Brütörtern weg, als die Sjungen, alfo fhon im Julius. Zu Ende des Märzes oder Anfang des Aprils find fie wieder in ihrer Heymath. Nahrung. Sie freſſen Muͤcken, Uferaass und Libellenlarven, flie⸗ gen des Morgens auf die Wieſen nach Regenwuͤrmern, auch verſchlucken ſie in noͤrdlichen Gegenden kleine Fiſche; in Deutſchland aber bemerkt man ſelten etwas davon in ihrem Magen. Dort nehmen ſie auch mit Abgaͤngen von Heringen vorlieb, und ſpeiſen von todten Robben u. d. gl. Die aus⸗ geackerten Maykaͤferlarven ſcheinen ihnen ein ſehr angeneh⸗ mes Futter zu ſeyn; denn fie fliegen weit darnach aufs Feld. Sie tauchen ihrer Nahrung halber nie unter. J Fortpflanzung. Sie legen am Ufer auf die Sandbaͤnke, in die Felſen, Klippen, auch in Deutſchland ins Rohr und Gras 2 bis 3 Eyer, die olivengrün und dunkelbraun, am obern Nande Ereisformig zufammenfließend, gefleckt find. Beyde Gatten brüten fie in 14 Tagen gemeinjchaftlich aus. Sie bleiben aber nicht-lange auf dem Nefte fißen, denn fie haben immer in der Lufe zu fpielen, zu janfen, oder einen Feind zu vers jagen. Feinde. Raben, Kraͤhen und Weyhen verfolgen ihre Brut, allein nur auf ſolchen Teichen, wo ſie einzeln wohnen, ge⸗ ee Eu - * * 4 mn DB * 12. Ordn. -64. Gate. Schwarzföpfige Meve, 643 gelingt es ihnen, ihre Eyer oder Jungen zu rauben. Da wo fie auf Inſeln oder in Sümpfen gefellfihaftlich niften, gelingt es ihnen felten; denn fie verfolgen diefe Vögel gleic) in Menge und ftoßen auf fie, wie die Krähen. | Eine befondere Bogellaus, die fogenannte Mevens laus *) näher ſich von ihren Säften, Sagdb und Fang. Sie find, wie gefagt, einzeln nicht ſcheu und leicht zu fhießen. Allein wo fie gefellfhaftlich — und wohnen, muß man ſich Schießhuͤtten bauen. ji Man fängt fie auch mit einem Angelbafen, der an einem langen Bindfaden hängt, und mit einem —— bekoͤdert iſt. Ein Luſtfang iſt noch dieſer, wenn man von zwey ſpan⸗ nenlangen Holzſpaͤnen ein Kreuz macht, in die Mitte defjeiben ein Fiichchen bindet, es an allen vier Enden mit Leimruthen beſteckt, und es fo auf einem Teich ſchwimmen läßt, Wenn die Meve nad dem Fiſchchen ſchwimmt oder fliegt, bleibt fie an den Leimruthen Eleben. Nutz en. In Deutſchland achtet man ihr fettes Fleiſch, als ſchwarz, uͤbelriechend und unſchmackhaft nicht; doch moͤgen Ss 2 die ) Pediculus Sternae, Lin: Mevenlaus. Sie wohnt auch auf den Geefchwalben. Der Kopf ift dreneefig, das Bruſtſtuͤck kurz, der Hinterleib groß, in der Mitte der Länge nach ſchwarz, die Füße kurz. 644: » : Dögel Deuefchlands, Bl die ungen, wenn man ihnen die Haut abzieht, zu genießen feyn. Die Sständer effen jung und alt, und fuchen auch ihre Eyer auf. Dieſe werden auch in Deutfchland aufgefucht und gegeffen. Ja in marflhen Gegenden, wo fie häufig brüs ten, füttert man die Schweine damit. Die Federn find weich und gut zu Stopfung der Betten. In Finmark hält man es der Mühe werth, Meven mit einem Angel zu fangen, den man in einen £leinen Fiſch verbirgt. Der Vogel wird abgezogen, und die Haͤute werden Bundweiſe verkauft. Sſch a den. Ihr Schaden iſt von Feiner Bedeutung, denn wenn fie Ssnfeetenlarven und Regenwuͤrmer haben, befümmern fie ſich um Eeine Fiſche. 4: 08-0 Es fcheint, wie wenn es noch eine eigene Art von grauer Meven gebe, die von dem oben befchriebenen jungen Vogel verfchieden fey. ie wird in der Farbe gerade ‚wie die dreyzehige Meve befchrieben, allein da fie doch eine vollkommene Hinterzehe hat, wie man wenigſtens an Ottos Beſchreibung und Buͤffons Abbildung ſieht, ſo kann ſie nicht dorthin gehoͤren. Sch will bier. die Beſchreibung liefern, wie ich ſie als von der dreyzehigen und ee gen verſchieden finde, Die 12. Ordn. 64. Gatt. Graue Meve. 645 "Die graue Meve. Larus canus. Larus canus. Gmelin Linn. Syst. I. 2. p. 597. n. 3. ß. "Grand Mouette cendree, Buffon Ois. VIII. 428. Pl. enl. No, 977. Weberf. von Otto. ©, 309. Anhang, (Eigene Befchreibung.) i Common Gull. Latham Syn. IH. 2. 378. n. 8. Meine Ueberf. VI. 333. Sie ift etwas Eleiner als die Mebelkrähe, ı7 bis 18 Zoll lang und 36 bis 39 Zol breit. Die Schwere ı Pfund. | Der Schnabel iſt dünner und gerader als an der dreys zehigen, und gelb; die Füße find grau, etwas höher als an der. dreyzehigen Meve, die hintere Zehe ziemlich hochfißend, und mit ihrem Nagel nicht ſo lang als der mittelfte Vorder⸗ nagel. Here Otto giebt vorzüglich 4 Hauptverſchiedenhei⸗ ten an. | a) An der erften ift der Kopf und der ganze Schwanz weiß; der Hals weiß mit fparfamen, braunen Duncten und Strichen; der Nuͤcken und die Flügel weißgrau; die erften Schwungfedern bis zur Hälfte ſchwarz mit weißer Spiße, die erſte und zweyte haben noch einen weißen Fleck, alle übrigen find an der Spike weiß; der Schnabel gelb; der Augenftern braun; ‚die Füße blaßgrau. Andere find, bis auf den Mücken und bie $lügel, - ganz weiß und paſſea am mehriten auf Linnes Beſchrei⸗ bung des Larus canus. Fauna suec. No. 153. Auch | hier⸗ 646 Voͤgel Deutfchlands. hiermit ſtimmt Lathams KHauptbefchreibung überein, nur giebt er die Füße matt grünlichweiß aus, "Andere haben fehr wenige hellbraune Striche auf dem weißen Kopf und Hals. Hiermit ſtimmt Lathams erſte Varietaͤt zuſammen. Andere noch juͤngere haben einen faſt ſchwarzen Rand am Ende des Schwanzes. b) Zweytens findet man fie mit braun geſtreiftem Koyfe und Halfe, weißgrauem Rüden und braungefledten Flügeln; die Schwungfedern gänzlich ſchwarzbraun; die Schwanzfedern bis zur Hälfte fchwarzbraun, an der Spike weiß gerändelt; der Schnabel hornfarbig; der Stern braun; die Süße heil aſchgrau. co) Drittens giebt es den vorigen vollig: Aehnliche; ausgenommen, daß auf dem weißgrauen Stücken noch einige braune Federn find. Bey den vorigen und diefen ift die äußerfte Kückenfeder auch) an dem äußern Rande weiß. d) Viertens giebt es über und über braun geſtreifte und nefleckte, bey welchen die Schwungfedern wie in b) und c) und bie Schwanzfedern foft gänzlich fchwargbraun find; oder an welchen das Ende des Schwanzes eine breitere braune Binde bildet. Diefe kommen Brünnichs gefleckter Meve: Larus machläne (Ornith, n. 146.) am nächften. Diefer Vogel koͤmmt im Herbft in großer Menge an bie Küften von England und der DOftfee. Er fliegt dann auf Triften, Wiefen und Aecker und lieft Wuͤrmer, Schneden und Maytäferlarven auf. Bis ihn das Eis vertreibt, bleibe | er 12. Don. 64. Gate. Sturmmeve. 647 er da. Im Frühjahr ſieht man ihn einzelner, und er muß dann wohl hoͤher in dem Norden bruͤten. (257) 3. Die Sturmmeve. * Larus procellosus, mihi. de Mt Namen, Schriften und Abbilbungen“ Wr Aſchgraue, graue, große graue und Nordiſche Mieve, Sturmvogel, Stromsogel, Groͤnlaͤndiſche Serchvack. Larus groenlandious. Naumanns Voͤgel. IH. 178, _ Taf. 34. Fig. 48. — — cinereus. Scopoli Ann. I. n. 105. Weberf, Ä von Günther. I. 89. Nr. 105, — — cinerarius Gmelin Linn, IL 2. p. 597: n. 4+ 6. La petite Mouette grise. Brisson Orn. VI. 173. n.7. | The red-legged Gull, Latham Syn, III. =. 382. “n, ı0. Var, A, Meine Ueberf. VL ©. 336. Bar, A. Kennzeihen der Art. Der Schnabel ift ſtark gekrümmt, unten mit einer fehr deutlichen Hervorragung, von Farbe gelblich; die Füße haben eine deutliche Hinterzehe; der Oberleib aſchgrau; der Unter⸗ leib weiß. Beſchreibung. Dieſe Meve iſt gewiß unter den Beſchreibungen der AROROR und afhgrauen Meven (Larus canus et | cinerarius) 648 ‚Vögel Deurfchlands. 'einerarius) begriffen und wahr fcheinlich der im vorigen An⸗ hange vorzüglih nah Herrn Profeſſor Otto befchriebene Vogel. Sie uͤbertrifft an Groͤße die dreyzehige Meve in etwas, iſt 17% Zoll lang und 472 Zell breit. Der Schnaz bei ft dark gekruͤmmt, hat unten einen deutlichen Hoͤcker, gelbgruͤn und 14J. Zoll lang; der Augenſtern braun; die Füße ſind orangefarben oder gelb, das kahle Knie 3, die Fußwur⸗ jel 24 Zoll hoch, die Mitteljehe 2 Zoll und die hintere 5 Lis nien lang, die Nagel fchwarz. Der Kopf, Hals, Schwanz und ganze Unterleib find ſchoͤn weiß; der Rücken, die Schultern, Deckfedern der Flüs gel und hintre Schwungfedern afchgraus hinter "den Ohren ‚ein dunkler Fleck; die vordern Schwungfedern ſchwarz mit weißer Einfaffung, nach der Wurzel zu aſchgrau, die hintern mit großen weißen Spißen, In der Jugend hat diefe Meve einen gelben Schnas bel. mit ſchwarzer Spike; die Füße find gelblich; der Kopf und Hals weiß mit bräunlichen Federn gemiſcht; der Rüden und die Deckfedern der Flügel bräunlich mit gelblichweißen Sederrändern ; der Unterleib weiß; die Schmungfedern afchs grau, nach den Spißen zu dunkelbraun; der Schwanz weiß, an der Spige dunkelbraun, nach dem Weißen zu afchgrau übergehend, vie mehr weißen Seitenfedern bräunlich gefleckt, alle Federn an der Spige mit gelblichweißen Säumen, Merfwäürdigfeiten Diefe Meve, welche mit der dreyzehigen auf ihrem Zuge ſich zuweilen auf großen Flüffen und Seen in Deutſch⸗ fand vorfinder, feine im hoͤhern Norden zu brüten. Sie fliegt vr 12. Ordn. 64. Gare, Grauliche Meve. 649 fliese fehr hoch, und hat ein ähnliches Geſchreh wie jene. Ihre Nahrung beſteht in todten und lebendigen Fiſchen und in Juſecten, auch aus Aas, welches fie im Waſſer findet. An der Nord» und Dftfee doll fie Häufig feyn, und wenn in den ichten Tage: des Jänners zuweilen ſtuͤrmiſche Witte⸗ rung eintritt, fo wird fie.entweder aus den nördlichen Gegen⸗ den verfihlagen, oder auf dem Ruͤckzug aus dem Süden, in Menge auf die Fluͤſſe und Teiche, oft nur Quellwaſſer in Deutichland geworfen, und es flerben ihrer, wenn nicht bald Stille und Ruhe in die Natur koͤmmt, in etlichen Tagen viele Hungers. | 4. Die graulide Meve. Larus canescens, mihı, Namen, Schriften und Abbildungen. Kleine aſchgraue Meve, Eleine, kleine bunte, graue, ger meine graue, Eleine graue, weißgraue und Eleinere Meve, Seemeve, Fifcher. | 2 Larus maculatus,. Maumanns Vögel. IH. 173, Taf. 33: Fig. 46. Männchen im Frühling. Larus erythropus, Gmelin Linn, Syst. I. 2..p. 597. erh, | Reid-legged Gull. Pennant Arct. Zool. p. 533. E. Ueberf. von Zimmermann. II. ©. 495. E. Larus cinereus minor,. Aldrovand, Ornith.3. p. 73. | t. 75. | '. Brown-headed Gull. Latham Syn. III, 2, 3882. n. ır. Meine Weberf. VE. 336, | Mein ornithol. Taſchenbuch. S. 370. Kenn⸗ 650 Vögel Deutſchlands. | Kennzeichen der Arte Der Schnabel und die vierzehigen Füße find blutroth, erfterer ift dünn und mit einer Beinen Hetvorragung am Uns terkiefer verſehen; die Hauptfarbe ift weiß; Nücen und Flüs gel hell afchgrau; auf den Deckfedern der Flügel dunkelbraune Flecken; die vordern Schwungfedern uud die Schwanzfedern mit ſchwaͤrzlichen Spitzen. Beſchreibung. Unter den jungen ſchwarzkoͤpfigen oder den grauen Meven (Larus ridibundus et canus), ſo wie unter der aſchgrauen (Larus cinerarius) wird diefe Meve mit befchrieben, und werige Naturforfcher, außer Hr. Naus mann, der fie im Frühjahr beobachtet hat, und woraus ers hellet, daß es Fein junger Vogel feyn kann, haben fie als Are getrennt. Sie ift auch weit Eleiner als die ſchwarztoͤpfige, und haͤlt ſich im Zuge gar nicht mit ihr zuſammen. Die Laͤnge iſt nach Herrn Latham und Naumann 14 Zoll, die Breite 3 Fuß *). Der gerade Schwanz; mißt 4 Zoll und die gefalteten Flügel reichen weit über ihn hins aus. Das Gewicht ift 7 Unzen. Der Schnabel ift 13 Zoll lang, gerade, dünn, unten wenig eckig, vorne etwas übergefrümmt und blutroth; der Augenftern dunkelbraun; die Füße find blutroth, die Fußs wurzel 13 Zoll Hoch, die Mittelzehe eben fo lang, die hintere 3 Zoll lang und die Eurzen Krallen ſchwarz. Der Scheitel und °) Par. M8.: Länge 123 Zoll; Breite 23 Fuß. | 13. Ordn. 64. Gatt. Graulihe Meve. 651 und die Wangen find weiß, afchgrau gefleckt; der Hals ift vein weiß ; die Nückenfedern hell aſchgrau; die Flügeldeckfedern wie die des Nückens, doch die großern mit blaßbraunen, fein gelblich eingefaßten Flecken; die großen Schwungfedern weiß mit fehwärzlichen oder dunfelbraunen Rändern und Ends fpißen, die hintern graulichweiß mit dunkelbraunen, weißlich eingefaßten Spitzen; der Schwanz weiß mit z Zoll langen fchwärzlichen oder dunfelbraunen Spiben ; der ganze Unters leib weiß. ‚Unter Männden und Weibchen findet man nad) Naum anns DBerficherung feinen Unterſchied. Doc fcheint der Vogel in der Farbe zu variiren, fo daß der Kopf mehr oder weniger gefleckt, und die dunkele Farbe an Flügel ‚und Schwanz bald dunkelbraun, bald ganz ſchwarz ift. Lathams und Pennants Vogel gehört Hierher: Länge 14 Zoll; Breite 2 Fuß 11 Zoll, Schnabel und Füße roth; Kopf und Kehle mänfegrau mit weißen Sleden; Hals. and Bauch weiß; Ruͤcken und Schultern afchfarben; die Deckfedern der Flügel dunkelbraun mit ſchmutzig weißen Raͤndern; die äußere Seite und ein Theil der innern der vier erften Schwungfedern ſchwarz; der Schwanz weiß, die zehn mittlern Federn an den Spiken IaR) Zoll breit ſchwarz⸗ die PR einfarbig. Merfwäürdigfeiten Diefe Meve, welche einzeln und in Eleinen Serben im Auguſt durch Drutfchland zieht und fih da auf Seen und großen Zeichen nieverläßt, geht fpäter als die andern Meven, nämlich Ausgang Aprils und Anfang Days wieder in den Norden, 652 Vögel Deutſchlands. Norden, wo fie brüten muß, zuruͤck. Sie fliegt ungemein leicht und hoch. Man hat fiein England und Kamts ſchatka vorgefunden. &ie fchreyt heller, heiferer und höher als die fchwarzköpfige Meve: Kriäh! Ihre Nahrung feheint fie mit jener gemein zu haben; doch fieht man fie nicht auf die Aecker nach Inſecten und Würmern fliegen. Sie iſt ſchwer zu ſchießen. Es ſcheint, wie wenn es die Meve wäre, deren Büfs fon unter feiner kleinen afhgrauen mit dem Namen Tatteret erwähnt (Histoire generale des Voyages, . T. XIX. p. 47.) und als die Eleinfte und niedlichfie bes fehreibt. Sie würde es ganz gewiß feyn, wenn fie Feinen blauen Nücen hätte. Sie hat ihren Namen von ihrem Geſchrey, baut ihr Neft auf die Gipfel der fteilften Felfen, und wenn jemand dem Neſte nahe kommt, fo fliegen diefe Voͤgel herum und ſchreyen dazu, wie wenn fie die Menfchen dadurch) abſchrecken wollten. Vielleicht ift es gar Buͤffons kleine afchgraue Meve (Petite Mouette cendree. | Hist. des Ois. VIIL. 431. Pl. enl. No. 969. Weserf. von _ Dtto. XXXL 314. mit einer Abbild.) ſelbſt. Alsdann wäre unfere oben befchriebene, aber noch nicht ganz ausges färbt, und, färbte ſich noch, wie es gewöhnlich die Meven thun, an Kopf, Rüden und Schwanz aus. Der Kopf, Hals und ganze Unterleib find weiß; hinter den Augen ein ſchwaͤrzli⸗ her Fleck; die großen Schwungfedern an den Spitzen ſchwarz; der Rücken und die Flügeldecken hellafhgrau; Füße und Schnabel roth. Anden Jungen find braune Flecken | auf 12, Ordn. 64. Gatt. Mantelmeve. 653 auf den Deckfedern der Fluͤgel. Die Groͤße iſt wie eine Taube, 13 Zoll. — — 5. Die Mantelmeve *). Larus marınus, Linne, Namen, Schriften und Abbildungen. Schwarzruͤcklge Meve, Seemeve, große Seemeve, Fiſch⸗ und Heringsmeve, große Heringsmeve, groͤßte bunte Meve; — gefleckte große Falkenmeve, graue Fiſchermeve, bunte Sturmmeve, große graubraune Meve. AU Alt. i Larus marinus. Gmelin Linne Syst. I. 2, p. 598. .n.6. Faun. suec. No, 155. | Goeland a manteau noir. Buffon des Ois, VII. 405. t. 31. PI. enl. N. 990. Ed. de Deuxp. , XVI. 150. t. 4. £ 1. Ueberſ. von Otto, XXXL 210. mit einer Figur. Black-backed Gull, Latham Syn, III. 2. 371, n. g, Meine Ueserf, VI ©. 327. Walbaum Schriften der naturf. Freunde. VIII. 2. P. 9% ,. | Dedmann Neue Schwed. Abhandl. IV. S. 100, Nr. 3. Mein ornichol. Taſchenbuch ©. 369, Nr. 3. Donndorff a. a. O. ©. 905. | Sung *) Gewoͤhnlich nennt man fie Seem eve, da aber in Deutſch⸗ land faſt alle Meven Scemeven heißen, fo bekoͤmm fie wohl paflender den Namen Manteimeve. Alte Ausgabe IL. 815. Nr 6, x 654 Vögel Deutfehlanbe. Ang: | Larus naevius. Gmelin Linn. ].c. p. —— n.5. Goeland varie ou Grisard. Buffon des Ois. VIII. > 413. tı 33. Pl. enl. No. 266. Ueberf. von Otto, XXXIL 247. mit einer Ftaur. Wagel Gull. Latham Syn, Ill. 2. 375. n. 6. Meine Veberf. VI. 331. Walbaum Schrift. der Berliner Se. — Freunde. VIII. 2. 92 und 106. Donndorffa. a. O. ©. 906. Kennzeichen der Art. Sie ift weiß mit ſchwarzem Ruͤcken und Slögeln (Mans tel); ; die Füße find vierzehig. Befhreibung Sie bewohnt das nördliche Europa bis Island, Lappland und das weiße Meer, Grönland, die Küften von Schweden, Norwegen, in Nords amerifa bis Südearolina herab, das Borgebirge der guten Hoffnung, und Neuholland Am Strande der Nordfee findet man fie ſehr haͤufig, und be⸗ | fonders auf einer flachen Sänfel, die in Holland an die Inſel Terel ſtoͤßt. Diefe ift zuiveilen ganz von ihnen überdeckt, und da man auf derfelben eine große Menge Ever von ihnen . findet, fo wird deßhalb die ganze Snfel das Eyerland ges nennt. Auch auf der Inſel Stübber in der Dftfee niſtet fie in großer Sefellfchaft. In Schiefien ift fie auf dem Zuge oder DEREN angetroffen worden, | &ie 12. Ordn. 64. Gatt. Mantelmeve: 655 Sie iſt fo groß als die Saatgans, 2 Fuß 6 Zoll lang, und mit ausgefpannten Flügeln über 6 Fuß 6 Zoll breit *). Der Schwanz ift über 7 Zoll lang, und die gefalteten Flügel gehen 2 Zoll über die Spitze defjelden hinaus, Ihr Gewicht ift 4 bis s Pfund, | Der Schnabel ift faft 4 Zoll lang, ſtark, yorn fehe hakenfoͤrmig uͤbergektruͤmmt, und unten hinter der Spige mit einem großen Hoͤcker befegt, blaßgelb, die untere Kinnlade mit einem ſchwarzen voth eingefaßten Fleck bezeichnet, der Augenftern gelbbräunlichs die Augenlieder orangefarhen;; die Fuße find blaß fleifchroth, die fpikigen Nägel ſchwarz, die Schwimmhaut weißlich, das Kahle der Knie 14 Zoll Hoch, die Sußmwurzel und Mitteljehe 3 Zoll und die — Zehe 8 Li⸗ nien lang. Der Obertheil des Ruͤckens und der Flügel iſt fchwarz, manchmal glänzend, manchmal nur graufchwarz ſchillernd; die vordern Schwwungfedern mit weißen Spitzen; das Übrige Gefieder ſchneeweiß. Wie alle Meven, alſo variirt auch dieſe in Farbe der Alters» und Jugend⸗-Bekleidung. Wenn man daher im Frühjahr noch Vögel der Art antrifft, deren Mantel nicht glänzend ſchwarz, fondern graufchwarz ift, fo find dieß ſolche Ssunge, welche fich fo eben noch in die eigentliche ah farbe verwandeln wollen. Wie wir von Latham und Otto wiffen, fo ift die gefleckte Meve (Larus naevius) der nämliche Vogel in feiner Sjugendtieivung. ie ift, wie natürlich, etwas Eleiner — | und 9 Par. Ms.: Laͤnge 2 Buß 4 301; Breite 53 Fuß. 656 2. Vögel Deutfchlands, und leichter, und die Hauptfarbe, im mehr oder weniger Miihung, ſchwarzbraun, afchgrau und weiß gefleckt und ges fireift. Der Schnabel ift ſchwarz, am Ende heller; die Füße find fchmußig fleifhfarben oder weißlich. Gewöhnlich find Kopf und Hals weißlich, hellbraͤunlich geſtreift; Hinterruͤcken und Steiß weiß; der Ruͤcken, die Schulter» und Deckfedern der Fluͤ gel ſchwarzbraun, nußbraun und weißlich in die Quere gefleckt, weil nämlich die Mitte jeder Feder dunkel, an den Enden und der Wurzel heller und an den Raͤndern weißlich iſt; der Unterleib hat bald mehr grauen, bald mehr braͤunlichen Grund mit weißlichen Flecken, bald iſt die letztere helle Farbe die Grundfarbe, und die dunkle die Zeichnungsfarbe; der Schwanz iſt nach der Endhaͤlfte zu ſchwarzbraun, weißlich marmorirt und am Ende der ſchwaͤrzlichen Spitze weißge⸗ ſaͤumt; die vordern Schwungfedern rußſchwarz mit weißlichen Spitzen *). | : | ; Merkfwürdigkeiten Dieſe Meve lebt gefellfchaftlich, iſt dreift, ſtark und bes ſchuͤtzt ſowohl ihre eignen als die Eyer der Eidergans, wo fie mit diefer in einerley Gegend brütet, gegen. die Anfälle der Kolkraben und des Struntjägerss in andern Gegenden aber ; B. in Groͤnland hat man bemerkt, daß ſie nicht nur die Eyer, ſondern auch junge und. alte Eidergaͤnſe, fo wie übers haupt die jungen Waſſervdgel angreift. Sie ſchreyt laut und taub: Gauh, Gauh! wie ein Hund, | | Ihrer - ) Eine vollfiändise Befchreibung bat Wallaum aD. geliefert. 12. Ordn. 64, Gatt. Mantelmeve. 657 Ihrer Gefraͤßigkeit koͤmmt der große Rachen gar gut zu ſtatten. Sie faͤngt Fiſche, und im Fruͤhjahr, wenn es ihr an dieſer Nahrung fehlt, auch ſogar Laͤmmer; geht auch nach ſchwimmenden Aeſern. Den Fiſchern iſt ſie im Frühjahr ein guter Vorbote beym Heringszug, weil fie in | deren Nahe in Menge fih aufhält, um Ueberfluß am Futter zu haben. Ihre Geſchwindigkeit und Stärke iſt fo Hroß, daß fie es mit dem größten Lachs, wenn er den Fluß hinauf geht, aufs nimmt. An denjenigen Stellen nämlich, wo im Sommer die Flüffe feicht werden, kann der Lachs nicht uͤberſchwimmen, fondern muß fich mit Springen und mit Hülfe feiner Floß⸗ federn hinüber arbeiten. Sie ſtoͤßt alsdann Auf ihn zu, haut das Band, welches den Bauch mit den Floßfedern verbindet, mit ihrem ſtarken Raubvogelähnlichen Schnabel durch, da⸗ durch verliert er ſeine Kraͤfte, kann ſich nicht weiter fortbe⸗ wegen und muß ſterben. | Sie lebt bloß an den Meeresküften und auf den Inſeln, und geht nicht wie die andern Meven auf die Randfeen. Sie legt zwey ſchmutzig gelbweiße, grob und fein braun geflectre, ‚auf beyden Seiten ftumpfe, Eyer duf Klippen vo Auf oͤden Inſeln in den Sand und bringt ihren Jungen dag Kutter im Keopfe. Die Islaͤnder ziehen fie zum Vergnügen auf. Ste werden hart gehalten, und nehmen mit allerhand groben Speijen vorlieb, Man behält fie aber, ohne die Flügel zu befehneiden, nicht leicht länger als zwey Jahre; doch kommen fie zuweilen noch im dritten Sabre nach den Käufern und nehmen Speije an. Vechtt. gem. N. G. Bh.2. ur Te Ob⸗ F 68. Vögel Deutſchlands. fr Hboleich dieſe Voͤgel unter allen ihrer Gattung das ſchmackhafteſte Sleifch haben, fo ift es doch grob, ungefund und fehmwerverdaulih. In Island ißt man die ungen. Beſſer find die Eyer, und am Terel zieht man einen großen Vortheil von denſelben. Die Federn und Dunen vers dienten wehl, daß man mehr auf fie.achtete. | | In Island paffen ihnen die Knaben auf und jagen ae die Fiſche ab. Die Eskimaur und- —— machen aus ihren Haͤuten, wie auch aus den von andern Woſſervoͤgeln, Kleidungs ſtuͤcke 9*. 6. Die Heringsmeve **). Larus fuscus, Linn, Namen, Schriften und Abbildungen, - Braune, große braune, gefleckte Meve, große Hafmeve, Eleine Heringsmeve, große Graumeve, große und größte Graumeve, Bürgermeifter, Rathsherr. Larus fuscus, Gmelin Lin. Syst. I. 2. p. 599. n. 7. Faun, suec. No. 154, Goeland ) Die Silbermeve (Larus argentatus. Gmelin Linuel,c p. 620. n. 18.) welche an Kopf und Hals weiß mit abwärts laufenden afchgrauen Strichen, am Dberleibe weißgrau, am Unterleibe weiß ift, und welche Cathanı (Index ornich. IT. 814. 1. 6. A.) für einen alten Vogel der Manteimene auss giebt, ſcheint nicht hierher zu gehören, fondern eine befondere ' Art zu fenn, die man in Deutfchland noch u gefehen hat. 7 Alte Ausg. IL 818, Pr. 7. * — — El er — 12. Ordn. 64. Gatt. Heringsmeve 659 * Go@land & manteau gris-hbrun ou Bourgmestre, Buffon des Ois. VIII. 418. Ed. de Deuxp, XVI. 166. Meberf. von Otto, XXXL 274. mit einer Figur, Herring-Gull. Latham Syn. III. 2, 378. n. 3. Meine Ueberſ VI. 328. Friſch Voͤgel. Taf. 218. Maͤnnchen. Naumanns Vöoͤgel. II. ©. 186. Taf. 36. Fig. 51. Junges Maͤnnchen im Herbſt. | Dedmann in den neuen Schwedifchen Abhandl. IV, 104. 2.4: Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. 368, Nr. 2, Donndorff a. a. O. ©: 908. Kennzeichen der Art. Der Schnabel iſt an der Spitze oben erhaben und her⸗ abgekruͤmmt, und unten mit einer ſtarken Hervorragung ver⸗ ſehen; Kopf, Hals und Schwanz ſind weiß; Ruͤcken und Deckfedern der Fluͤgel aſchgraubraun; die Schwungfedern dunkelbraun, am Ende mit einem weißen Fleck, und die bey— den aͤußerſten an der Spiße ſchwarz; die Füße vierzehig. — Defhreibung. Die Heringsmeve bewohnt den Meeresſtrand von Europa, dem nördlihen Afien und Amerika, und befucht auch die Seen und Fluͤſſe im Lande, Am fömarzen und Caspifhen Me er,e ift fie ſehr Häufig, und wird auch an der Pommerichen Küfte, ja zuweilen ta in i 660 “ Vögel Deutſchlands. in Schleſien und mehrern innern Gegenden Deutſchlands angetroffen. — In der Groͤße haͤlt ſie das Mittel zwiſchen der dreyzehi⸗ gen und der Mantelmeve und iſt alſo ohngefaͤhr ſo groß als eine Hausente Sie iſt 2 Fuß lang und 43: Fuß bieit *). Der Schwanz mit 65 Zolh und die gefalteten Flügel gehen 12 Zoll über denfelben hinaus. Ihre Schwere ift 2 Pfund. Der Schnabel ift über 2 Zoll. lang, ſtark, zuſammenge⸗ drückt, vor der hakigen Spiße in die Höhe gezogen, unten. merklich geeckt, von Farbe gelb, die untere Kinnlade mit einem orangerothen Fleck bezeichnet; die Sterne find ſtrohgelb; ; die Augenlieder roth; die Füße blaßfleifchroth, zumeilen und zwar im Alter gelb, der nackte Theil der Schenkel 17 Linien hoch, die Fußwurzel 32 Zoll hoch, die Mittelgehe 3 Zoll, und die hintere 6 Linien lang. Der Kopf, Hals, Schwanz und ganze Unterleib find weiß; der Rücken und die Deckfedern der Flügel afchgraus braun; die vordern Schwungfedern dunkelbraun, mit einem weißen Fleck am Ende, die beyden aͤußerſten an der Spike fhwarz. Die hintern Schwungfedern wie der Rücken mit großen weißen Spißen. | | Diefe Vögel variiren wie alle Mieven in der Jugend. Dann tft der Kopf und Hals weiß, dunkelbraun geftrichelt ; der Bauch weiß dunkelbraun in die Quere geftreift; der Obers leib dunkelbraun mit gelblich weißen Federkanten; der weiße Schwanz am Ende [hwärzlid mit weißer Spitzenkante und in dem Weißen auch mit weißen Querflecken; die Schwung⸗ | | federn *) Par, Ms.: Länge 22 Zoll; Breite 4 Fuß. 12, Drdn. 64. Öatt. Heringsmeve. 661 federn ſchwaͤrzlich, die hintern mit weißen Spitzen; der Schnabel ſchwarz, die Fuͤße blaß fleiſchfarben. Merkwuͤrdigkeiten. Dieſe Meve muß unter die Zugvoͤgel gerechnet wer⸗ den; denn ſie zieht im Auguſt und im April durch Deutſch⸗ fand, und wird alsdann, wiewohl nicht haufig, auf Seen, großen Teichen und Flüffen angetroffen. Man findet bey der Deffnung in ihrem Magen eine Menge Fifche, befonders Heringe. Bon ihrer Anmefenheit pflegen bie Fifcher auf einen guten Heringsfang zu rechnen, Sie Ift aber aud) oft fo dreifte, daß fie die Fifche aus dem Netze nimmt, Am Strande der Oſtſee gehet fie oft bey ſtuͤrmiſchem Wetter Meilenmweit ins Sand hinein auf die Aecker. Nicht alein lebendige, fondern auch ausgeworfene todte Fiſche frißt fi. Sie frißt fogar todte Vögel, welche ſie im Waffer finde. Herr Naus mann fchoß eine, die nichts als Vogelfedern im —55 hatte. Ihre 3 Syer, welche fie in Sand, oder unter. zets brochene Felſen legt, haben die Groͤße der Huͤhnereyer, find weißlich ins Grüne ſchillernd, mit ſchwaͤrzlichen Flecken. Diefe Meven fliegen fehr viel, fehreyen heiſer Kriaͤh! und werden in Schlingen oder mit gefüderten Hafen ges fangen. Dunen und Federn find: weich und eratiih und verdienten gefammlet zu werden. Sn Norden werden ihre Eyer und ihr Fleifch ges geffen, und die Häute braucht man zu Kleidern. m) J > Vögel Deutſchlands. a ) —— 7°? 7. Die weißſchwingige Meve. ch) ee Larus glaucus, Gmelin Lin, Namen, Schriften und Abbildungen. EFT ann Meve, grauliche Meve, große Seemeve, welßgrane Sturmmeve, große nordifche und weiße Meve, Tauchermeve, Buͤrgermeiſter, Buͤrgermeiſter⸗Meve. * Larus glaucus, ° Gmelin Linne Syst. I. 2..p. 600, m 17. | — — — Dedbmann. in ben neuen Schwed. Abhandl. IV. 96. Nr. r. | Goeland a manteau gris ou Goeland cendre, Buſſon des Ois. VII. 406, t. 32. Pl, enl, No. 2535. ' Ed, de Deuxp. XVI. 162. t.4 f ‚Ueberf, von Otto. XXXI. 223. mit einer Figur, Glaucous Gull, Latham Syn.»IIL. 2, p. 374. n. 4. Meine Ueberſ. VL. 329. Martens Spißbergen. 60. t. L.f.D. Walbaum Schriften der Berliner Sefellfchaft. VII. 461.0, 31, | u Naumanns Vögel, III. ©. 184. Taf. 35. Fig. so. Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. 374. Nr. 7. Donndorff aa O. ©. 909. Kennzeichen der Art. — Schnabel iſt dick, merklich gekruͤmmt, und unten mit einer ſtarken Hervorragung verſehen, von Farbe gelb mit einem orangegelben Fleck am Ende; die Fuͤße ſind vier⸗ zehig; der Mantel hellaſchgrau; das MN RZ Schwingen und Schwanz weiß. \ B e⸗ 1 } . 12. Iron. 64. Gatt. Weißſchwingige Meve. 663 | Befhreibung Diefe Meve, welhe in vielen Stuͤcken der Mantels meve gleicht, wohin fie au von Herrn Otto *) als wahrfcheinlich gehörig gerechnet wird, ob er fie gleich ſelbſt für kleiner ausgiebt, wird etwas größer als die Hering s⸗ meve befchrieben und Neumann fagt, fie gleiche fliegend an Größe einem Fifchreiher, ob fie aleich gerupft kaum ſo ſtark als eine Hausente fey. Sie ift 298 Zoll lang und 59 Zoh breit **). Der Schnabel ift 24 Zolf lang, dick, flarf ae und unten mit einer- großen Ecke verfehen, von Farbe gelb, an der Spike mit einem orangefarbenen Fleck; der Rachen und die Schnabeleden orangeroth; der Augenſtern rothgelb; die roͤthlichgelben Füße über dem Knie ı Zoll hoch nackt, an der Fußwurzel 24 Zul hoch, an der Mitteljehe 3 Zoll und an der hintern 6 Linien. lang, die Krallen groß, fcharf, etwas ausgehoͤhlt und ſchwaͤrzlich. | Kopf, Hals, Unterleib, Flügelbug, Spißen der großen Dedfedern der Flügel, Schwung, und Schwanzfedern find fehneeweiß; der Nücen, die Schultern und Deckfedern der Flügel ſchoͤn hellaſchgrau. Diieſer Vogel variirt ebenfalls in der Farbe; denn bey jungen Vögeln ift nur die Spißenhälfte der vordern Schwungfedern weiß, das übrige entweder ſchwarz oder duns kelbraun; al dann flehen auch auf dem Kopf und an dem Hals *) Beberfeg. von Buͤffons Voͤgeln. XXXL S. 217. *) Par. Mans: Länge 27 Zoll; Breite 54 300. 664°... Vögel Deutfchlands. Hals afchgraue Fleden. Bey alten Voͤgeln faufen bie Schwungfedern nur an der Burgelpälfte grau aus, und find übrigens weiß, Merkfwürdigkeitem. Diefe Meve bewohnt eben fo wie die meiften ander. den Morden von Europa und Amerika, Norwegen Lappland, a Island, Groͤnland, die Hudfonsbay, ja auch Neuſeeland, die Kuͤſten und Inſeln ber Ba Sie hält fich immer am Strande, in Buchten und auf Inſeln auf. Nur im Winter kommt fie zuweilen und wahricheintich verirrt auf die Landſeen, und auch in das ebene Deutſchland, z. B. auf den Eisleber See. Sie naͤhrt ſich von todten und lebendigen Fiſchen, von Aeſern der Wallfiſche und Robben, vom Unrath des Wallroſſes und von jungen Lummen und Tauchern. \ Das Neft ſteht in Klippen und auf dem Kies und Sand an dem Meeresftrande und enthält 2 — 3 blaͤuliche mit 5 — 6 unregelmäßigen ſchwarzen Flecken befeßte FA Diele Bügel fliegen faft immer und haben eine raben⸗ attige Stimme. Wenn fie fih an dem Strande fchlafen feßen, fo erfchleicht fie zuweilen der Steinfuchs (Canis lagopus) nnd verzehrt fie, ⸗ Sn Island fängt man fie mit Angelhaken, und ißt fie. Das Sleifh der Jungen wird eingefalgen und geſpict gegeſſen. *. Mit | 12. Ordn. 63, Gatt. Strunmeve. 665 ß: Mit einer Art von horniger Wachshaut. 8. Die Struntmeve *), 'Larus parasiticus, Linn, Namen, Schriften und Abbildungen. Struntjäger, Strandjäger, Schmaroßermeve, Mevens büttel, langſchwaͤnziger Strandjäger, Polarmeve, Polmeve, Arktiſche Meve, Nordvogel, Sceißfalfe; — ſchwarzzehige Meve, Labbe, geſtreifter Strandjaͤger, Live, Falkenmeve. Larus parasiticus, Gmelin Linn. Syst, I. 2. p. 601. n. 10. Faun. suec. No, 156, Catarrhacta parasitica. Brünnich Ornith, No, 127. 128. Fabrici Faun, groenl, No, 68. | Dabbe’ a longue queue, Buffon Ois. VII, 445. PI. enl. No. 762. Ed. de Deuxp. XVI. 200. t. 5. f. 2. Ueberſ. von Otto. XXXII. ©. 2z und 35. mit 3 Abbildungen. Arctic Gull. Latham Syn. III, 2. p. 369. n, 16. t. 99. Meine Ueberf, VI. 342. Taf. 106. - Edwards Gleans. t. 148. 149. Seligmanns Voͤgel. V. Taf. 43: 44. | Olafſens Isl. I. ©, 121. 305. Naumanns Vögel. III, 181. Taf. 34. Big-nJunge Herbfivogel. Abhandl. der Schwedifchen Acad, ber Wiffenfh. XV. 296. Mein ornith. Taſchenbuch. ©. 375. | Donns *) Der Struntidger. Alte Ausg. IL 821. Sir. 9. 666 Wögel Deutſchlands. Donndorff a. a. O. ©, 913. ? Larus crepidatus. Gmelin Linne]. c. p. 602, n. 20. ? Labbe ou Stercoraire. Buffon; c. P. 441. pl. 134. Pl. enl. No, ggı. ? Blacktoed Gull, Latham 1. c, n. 15. Ueberſ. a. a. D. ©. 34% Kennzeihen der Ark, Der Schnabel ift Eurz, an der abgefeßten Spitze ſtark gekruͤmmt ; die zwey mittelſten Schwanzfedern ausgezeichnet laͤnger als die uͤbrigen; ; die Hauptfarbe oben ſchwaͤrzlich, unten weiß, mit einem ſchwarzen Scheitel, und uͤber die Bruſt geht eine dunkle Binde. Geſtalt und Farbe des maͤnnlichen und weib⸗ lichen Geſchlechts. Nicht nur die ganze Geſtalt, ſondern vorzuͤglich der Schnabel zeichnet dieſen Vogel vor den andern Meven aus, ſo daß man eine eigne Gattung aus dieſen und den ihm aͤhnlichen Voͤgeln, (wenn fie nicht, wie es wahrſcheinlich iſt, alle zu einer Art. ‚gehören, und nur Altersverfchiedenheiten find) bilden könnte. Er iſt ein Bindezlicd zwiſchen den Sturms vögeln und Meerfchwalbe en. , An Größe gleicht er einer Haustaube, - Seine Länge ift ı Fuß xı Zoll, und die Breite der Flügel 2 Fuß 6 Zoll *). Der zugerundete Schwanz iſt g2 Zoll lang, die beyden mittlern Federn 4 Zoll länger als die übrigen, und die zufammengelegten Flügel bedecken nur den dritten Theil deffelben. *) Par. Ms.: Länge faſt zu Zoll und Breite 28 30T. / Der 4 12. Ordn. 64. Gate. Struntmeve. 667 Der Schnabel iſt 14 Zoll: lang, gerade, dunkelbraun, an der hakenfoͤrmigen Spitze ſchwarz, das Obertheil deſſelben bis auf den Haken mit einer duͤnnen hornigen Wachshaut bedeckt; die Naſenloͤcher find laͤnglich, und ſtehen nahe an dem Haken; bie Füße und Zehen find olivenbraun, die Schwimmhaut und die Nägel fchwarz, die nackten Schenkel 7 Linien, die Fußwurzel 13 Zoll, die Mittelzehe 15 Zoll und die tiefftehende hintere 7 Linien lang. | Der Scheitel ift ſchwarz; der Rücken, die Flügel und der Schwanz find fehwärzlich oder dunkelbraun; Schläfe, Stirn, Hals, Bruft und Bauc weiß, etwas gelblich anges flogen; und um die Bruft ein afchhlauliches oder dunkel⸗ braunes Band. Die Schwung » und Schwanzfebern nach innen weißlich, und habeh weiße Schäfte. Dras Eleinere Weibchen wird gewoͤhnlich mit Eürzerm Schwanze, und brauner Farbe, am Unterleibe heller als am Oberleibe angegeben, allein Fabrizius, der diefe ‚ Vögel hat brüten fehen, verfichert, daß fich beyde Geſchlech⸗ ter ähnlich find, nur daß die ſchwarze Kopfplatte am Weib⸗ chen breiter, und die ſchwaͤrzliche Ruͤckenfarbe ſich an den Seiten wie ein Halsband vorziehe, doch nicht ſchließe, wel⸗ ches aber vielleicht auch nur ein zufaͤlliges Kennzeichen ſey. Wie alle Meven, alſo variirt auch dieſe nach dem ‚Alter in der Farbe: a) Here Profeffor Otto befchreibt einen Vogel, wel⸗ cher bald fein volllommenes Gefieder zu haben feheint. Er hat die Größe einer Holztaube; der Schnabel iſt halb fo lang als der Kopf 1% 1 fang, ziemlich gerade, unten BO, etwas \ N, j 668 Vögel Deurfchlande. etwas höcerig, oben an der Spike hakenformig, von bee Stirn bis zum Hafen mit einer dünnen Hornfcheibe belegt, von Farbe graufchwarz ; die Füße ſchwarz; der Scheitel, Kücen, Buͤrzel, Schwanz und Flügel grauſchwarz; Kehle, Nacken, Hals, Bruft und Bauch weiß; die großen Schmwungfedern urd die Schwanzfedern mit weißem Schaft 5 die beyden mittelften Schwanzfedern 23 Zoll länger, als die uͤbrigen; am Kopf und Bruſt die weiße Farbe ins Graue übergehend. So fieht auch Edwards Vogel (pl. 148. Seligmann Taf. 43) aus, 'b) Die jüng een Vögel, welhe nur wenig längere Mittels Schwanzfedern haben, find braun und is geſtreift und gefleckt. Here Naumann befchreibt einen ſolchen Vogel genau. Er ift fo groß als die graulihe Meve. Die Fänge ift 133 Zoll und die Breite 39 Zoll. Der Schrtabel ift gelblich grün mit ſchwarzer Spike ; die Füße find grünlich mit ſchwaͤrz⸗ fihen Nägeln und Schwimmhaͤuten. Der Scheitel ift graubraun, heller Eantirt; die Zügel find weißgelh; Kehle, Genick und erfte Halshälfte oeiblich weiß, ſehr verwafchen graubräunfich geftreift; die zweyte Halshälfte bräunlich afchs grau mit hellen Kanten, welches eine Art von Halsband bilder; der ganze Mantel dunfeldraun mit bräunlichweißen Federfanten , welche auf dem Steiß große Flecken bilden; der Schwanz dunkler als der Mücken, mit weißlichen Spißen, die 2 mittlern Federn einen Zoll länger als die Seitenfedern; die Schwingen braunſchwarz; Bruft und Bauch auf weißem Grunde verrafchen gelblichbraun sin die Quere gefleckt; bie Seiten — 12, Ordn. 64. Gatt. Struntmeve. 669 Seiten und Afterfedern gelblichweiß mit vielen grauen Quer⸗ flecken und afchgrau überlaufen. b) Hierher gehoͤtt auch der Vogel, welchen Latham als Varietaͤt befchreibt: Kinn und Hinterhals find dunkelbraun und weiß ges fpventelt; am Unterhals zieht fich die dunkelbraune Farbe auf beyden Seiten vorwärts; alle obern Theile find dunkelbraun; Bruſt und Unterleib weiß mit unregelmäßigen dunkeln Quer⸗ ftrichen durchzogen; ‚die 2 mittlern Schwanzfedern nur wenig laͤnger als die übrigen. c) Wahrſcheinlich gehbrt die Falken: Meve — erepidatus) auch hierher: Die Länge 15 Zoll; die Breite 59. Der Schnabel wie oben; Kopf und Hals fe chmutzig weiß letztere an den Seiten dunkelbraun gefleckt; Beuſt und Bauch weiß mit vielen dunkelbraunen und gelblichen Strichen durchzogen; Seiten und After ſchwarz und weiß in die Quere geftreift; Nücden, Schultern, Dedfedern der Flügel und Schwanz fehwarz, mit reißen und hellrofifarbenen Feder⸗ tändern; Schaͤfte und Spißen der Schmungfedern weiß; die mittlern Schwanzfedern um ı Zoll länger als die übrigen; die Füße bleyfarben, die Zehen und Schwimmhaut ſchwarz. Dieß iſt Lathams Beſchreibung. Buͤffon ſagt nur: Die Farbe iſt aſchgraubraun mit graulichen Wellen. d) Ein anderer Vogel iſt nad) Latham in der Haupt⸗ farbe braun; Kopf und Hals mit zahlreichen dunkeln Quer⸗ ſtrichen durchzogen; Bruſt und Bauch ſchmutzig weiß gefleckt; die Seiten eben ſo geſtreift; die Wurzel des Schwanzes weiß, das 7 Vögel Deutſchlands. das übrige feiner Länge nad dunkelſchwarz, die 2 ———— Federn nicht laͤnger; die Fuͤße und Zehen halb gelblichbraun, halb ſchwarz. Merkwuͤrdige Eigenfhaften. Dieſer Vogel fliege fo leicht und ſchnell wie eine Meer⸗ ſchwalbe, doch bedient er ſich dieſer Eigenſchaften nicht eher, als bis er einem Vogel wie ein Falke nachjagt, um ihm feinen Raub abzujagen. Er ſchwimmt nicht gern, und kann wegen feiner Leichtigkeit und feines großen Gefieders nicht weiter als bis an die Flügel untertauchen. Sein heller Schrey klingt wie: J, Ja! welches ſich von weiten wie Johann! vernehmen ſoll. Er lebt nicht wie die andern Meven in großer Geſellſchaft; welches ihm auch ſeine Art, die Nah⸗ rungsmittel zu ſich zu nehmen, verſagt; ſondern man ſieht ‚ihrer nicht mehr als 2 — 3 beyfammen. Er iſt nicht ſcheu, denn in Groͤnland wird er durch das Wort Lab, tab! im dem man ihm Fiſche vorwirft, herbey gelockt. 3 Verbreitung und Aufenthalt. Die nördlichen Kuͤſten von Europa, Aſien und Amerika find feine Heymath. Er iſt in Groͤnlan d häufig. Eher fo gemein iſt er an den Enalifchen Küften und Inſeln, allein an denen der Oft» und Nordfee ift er feltner‘ Noch feltner koͤmmt er auf die Seen vom mittlern Deutichland. Er halt ſich mehrentheils bloß auf dem offenen Meere und in feinen Buchten auf, und nur im nördlichen Afıen geht er zuweilen in den großen Fluͤſſen bis hundert Meilen ins and hinein. In England zieht er im Auguſt weg, und im May wieder. Er 12. Ordn. 64. Gatt. Struntmeve. 671 Er iſt gern in der Nachbarſchaft der andern Meven, — — und dry feiner Nahrung REM: n — ARD In Rücdfiche der Arc ſich zu nähren iſt er ein ganz 4 ser Vogel. Er lebt nämlich ‚gewöhnlich vor Fifchen ; dieſe faͤngt er aber nicht immer ſelbſt, ſondern fie muͤſſen ihm von andern Voͤgeln gefangen werden *). Er jagt fie namlich ſo lange, bis ſie ihre Beute fallen laſſen, oder ſie entweder aus Furcht, oder von der zu darken Bewegung, oder um ſich leichter zu machen, wieder von ſich brechen; alsdann haſcht er dieſen abgejagten Raub auf, ehe er das Waſſer erreicht, Er kann nichts aus der See fangen, außer im Nothfall das, was über dem Waſſer ſchwimmt, indem er nie untertaucht, fondern nur bis en die Flügel ins Waſſer hineinſchießt. Hieran hindern ihn feine Leichtigkeit, die Größe feiner Flügel und Schwanzfedern, und die viele darin enthaltene Luft © Der vorzügliche Segenftand feiner Berfolgung find andere > Meven’ und die Meerſchwalben; daher diefelben auch, wenn fie ihn erblicken, ein großes Geſchrey erheben. | So bald er bemerkt, daß eine Meve eine Mohlzeit Fiſche verſchluckt hat, bindet er ſogleich mit ihr an; und wenn fie ihn noch zeitig - genug erblickt, fo ſucht fie ihm durch die Flucht zu entgehen, es gluͤckt ihr aber fehr ſelten; denn er kann länger im Fluge aushalten; er treibt ſie alſo ſo u herum, bis fie entweder | | die *) Aus einer nun unrichtig wen Mennung, als ob er den Koth der Voͤgel fräße, hat er von den —— ſeinen Namen Strontjiagger. 612 1 Vögel Deurfchlands, die kaum verſchluckten, oder auch wohl fchon halb verbaueten Fifche wieder von fi geben muß. Auf folhe Act verfofge et eine mach der andern, bis er vollkommen geſaͤttigt iſt. Den Eidervoͤgeln ſtellt er ſehr nach, verjagt ſie aus ihren Neſtern und frißt ihre Eyer. Zuweilen ſoll er auch junge Laͤmmer angreifen und fie todt ſchlagen; deswegen wird er auf der weſtlichen Seite von Island als ein A Vogel mit Hecht ve Sortpflanzung. Seine zwey afchgrauen und fchwarzgefleckten Eyer lege er in ein aus Gras und Moos gebautes Neſt, welches auf einem in einem fumpfigen Orte gelegenen Hügel, oder in: den Haiden am Strande ſteht. Wenn ein Menſch demfelben zu nahe kommt, fo fliegt er ihm wie ein Kiebiß um den Kopf herum , und fchlägt ihn auch wohl mit feinen Flügeln fo heftig an den Kopf, daß er umfallen möchte Jagd und Fang. Er iſt zahm, laͤßt fich leicht durch vorgeworfene Fifche anlocken, und todt ſchießen. 5 Be Ssländer tödten ihn mic einem Stock, oder hats ten ihm ein feharfes Meffer entgegen, welches er in ſich tennt, wenn et zufchlagen will. Sie werfen ihn auch mit Wurffpießen, wenn er auf dein Waſſer ſchlaͤft. Gewoͤhnlich aber ſucht man ſein Neſt auf, und ſtellt alsdann Netze auf, oder legt uͤber das Neſt ſelbſt eine Schlinge, durch welche er den Kopf SE wenn er fich über die Eyer feßen will, Pu Ben, ' 13, Ordn. 65. Gatt. Meerfhwalbe, 673 Nazzen. Sein Fleiſch iſt mager. Den Norwegern iſt er ein gutes Merkmal von der Ankunft der Heringe und Schollen, daher er auch nicht von — verfolgt wird. Fuͤnf und ſechszigſte Gattung. Meerſchwalbe (Sternvogel). Sterna. Kennzeichen. Der Schnabel iſt ungezaͤhnt, ——— ziem⸗ lich gerade, etwas zuſammengedruckt, ſcharf und ſpitzig. Die Nafenlöcder find vn und liegen an der Wurs zel des Schnabels. Die Zunge iſt dünn und ſpitzig. Die Füge ſchwach und vierzehig, bie Vorderzehen durch eine mehr oder weniger vollen Schwimmhaut verbunden. Die Vögel dieſer Gattung haben daher ihren Namen, weil fie, wie die Schwalben, fehr lange Flügel und einen mehrentheils getheilten Schwan; haben. DS Sie ſchwimmen nicht viel, fondern fliegen beftändig ſchwalbenſchnell über dem Waſſer herum, flürzen ſich gleich) herab, wenn fie einen Fifch oder ein Inſect auf dee Oberflaͤche deſſelben gewahr werden, und nehmen es weg. Die auf den Teichen und Landſeen in Deutſchland Einhei⸗ miſchen fliegen auch, wenn ſich bey kalter Witterung die Fiſche und Inſecten von der Oberflaͤche des Waſſers zuruͤck Vechſt. gem. N: G. ar Bd. 2. Abth. Un ziehen, re Vögel. Deutfchlands, , ziehen, auf bie nahen gepflügten Aecker und leſen Würmer - und Inſecten auf. Es fieht eigen, aus, wie fie im. Fliegen gegen die Weife anderer Voͤgel Kopf und. Schnabel .perpens dieulaͤr herabhalten, damit. fie alles fehen koͤnnen, was auf det Dberfläche des Waffers und des Bodens vorgeht, und gleich zum Herabſtoßen bereit find. Sie gehen fchrittweife. Die Eyer legen fie auf Inſeln oder Ufern in Sand oder Gras. Man Eennt in Deutfchland fieben Arten dies 1. Die große oder Raspifche Re ), Sterna Caspia, Pallas. Namen, Schriften und Abbildungen. Wimmermeve, Kreiſchmeve, große Sluͤbberſche Kirke (von ihren Aufenthalte). Sterna Caspia. Pallas in Novis — Petro- ol. XIV. 582. 0.5. Deffen Reiſe L 429, II. | 471. Gmelin Linn. Syst, I. 2. 603. n. 8. Sterna Tschegrava. Lepechin in Nov. Comment, Petr. XIV, 500, t. 13. f. e. The caspian Tern. Latham Syn. II. 2. 350. n, 1. Meime Ueberf. VI. 308, Die Kaspiſche Seeſchwalbe. Otto in Buͤffons Voem. XXXL 63. mit 2 Figuren. - Museum CGarlsonianum, IN. n. 62. Dedmann in den neuen Schwed. Abhandl. III. 221. Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. 377. N. ı. Donndorff a. a. O. © 917. | *) Ute Ausgabe 1. 825. Nr. (98) 1. Kenn⸗ * 13. Ordn. 65. Gatt. Kaspifche Meerſchwalbe. 675 " Kennzeichen der’ Art. Der anbelfsrmige Schwanz iſt kurz der lange Schnabel ſcharlachroth; der Scheitel und die Füge find fchwarz; die Schwimmhaut voll und nicht ausgeſchnitten; der Oberleib Er. der Unterleib und Schwanz weiß. Befhreibung.: SR Dieſe Meerfchwalbe, welche man bisher bloß für eine Bewohnerin des Kaspiſch en Meeres, der Mündung des Jaiks, und der äußerften Kanten der Sceeren von Wermdoͤ in Schweden hielt, wird auch häufig auf der Inſel Stuͤbber in der Oftfee angetroffen *). Sonſt aber bewohnt fie feine von den andern unbewohnten Inſeln bi.’ näher nach dem feftem Sande zu liegen. Sm Frübjahr 179 r: J habe ich auf einem großen Teiche in Thüringen auch ein Pärchen angetroffen, wovon das Männchen gefchoffen wurde, 2 Sie hat ohngefaͤhr die Größe einer Rabenkraͤhe. Ihre Länge iſt über 2 Fuß, und die Breite der Flügel faft 34 Fuß —* Der Schnabel iſt an 4 Zoll lang, laͤnger als an allen Meven und Meerſchwalben, die obere Kinnlade etwas ge⸗ woͤlbt „der untere Kinnladenwinkel ſtark ausgedruckt, die horde ſcharlachroth ; die Winkel Mlben der Rachen und una die Dieſe Nachricht habe ich dem würdigen Herrn Vrofeſſor Otto zu Fraukfurt an der Oder zu verdanfen. est findet fich die Beichreibung gedruckt und die Abbildung des Vogels und Eys gezeichnet in feiner HAHN: von Büffons Vögeln a. a. D m Par. Mi: Länge an-2 Fuß; Breite 3 Fuß 2 Boll. 676 WVoͤgel Deutflanbe, iO, bi bie Zunge roͤthlich; der ‚Augenftern gelbroth; die Füße fchwarz, die Hinterzehe frey, die Schwinmhaut gar nicht ausgerundet, fondern voll, faft wie bey den Enten, Herr Profeffor Otto und Latham befchreisen dem Vogel fo: Faſt der ganze Leib, auch die Unterflügel fi nd — weiß; der Ruͤcken, die Schultern und die Deckfedern der Fluͤgel weißgrau; die erſten Schwungfedern weißgrau, in⸗ wendig grauſchwaͤrzlich mit. weißen Schäften ; der Oberkopf glänzend ſchwarz, doch bey ‚einigen Vögeln an der Stirn und auf dem Kopfe mit einigen. weißen Federn vermiſcht; der weiße Schwanz fcheerenförmig, doch nicht fo fehr als an andern, z. B. der fchwarzköpfigen und der Stüdberfchen Meerfchwalbe. Eu Pennant und Dallas befchreiben ihn etwas Buntfer. Der Scheitel und Nacken find tiefſchwarz; nad) dem Augen geht ein weißer Zügel; der Rücken faum ins Lichts graue fallend; der Raum um die Augen ſchwarz; unter jedem, Ange ein weißer halber Mond; die Wangen, die untere Seite des Halfes und die ganze untere Seite des Körpers ſchneeweiß; die Fluͤgel oben lichtgrau; die Schwungfedern etwas aufwaͤrts gebogen, dunfelgrau mit ſchwarzem Rande und glänzend fchwarzen Spitzen; die untern Deckfedern ber Slügel weiß; der Schwanz gabelfürmig, Eurz und weiß. Männchen und Weibchen find von einerley Farbe. Diefe Meerſchwalbe variirt wie alle in der Jugend. Latham befchreibt daher feine Bar: A fo: ı) Der Schnabel ift ſtark, 34 Zoll lang und dunkelroth; der Scheis _ — die Seiten des Kopfs mit Einſchluß der Augen ſind | ſchwarz, 12. Ordn. 65. Gatt, Kaspifche Meerſchwalbe. 677 ſchwarz, weiß. geſleckt; ‚der übrige Kopf, dee Hals und die untern Teile weiß; der Rüden fhimmelgrau; die Schwungs federn hellgrau mit weißen Schäften ; an den Schulterfedern fiehen einige wenige ſchwaͤrzliche Flecken; der weiße Schwanz AR kurz/ gabelfoͤrmig, am Ende mit einigen wenigen ſchwaͤrz⸗ lichen Streifen durchzogen, und um 32 Zoll kürzer, als de Flügel; die Fuͤße ſchwarz. — Sie iſt in Bombay zu Hauſe. 2) Sparmann im Mus. Carls. J. c. beſchreibt einen jungen Vogel auf aͤhnliche Art: Der Schnabel iſt weiß; der Oberkopf ſchwarz und weiß gefleckt; die Gegend um die Augen ſchwarz; der Ruͤcken und die Flügel aſchgrau; die vordern —— an den age ſchwarz. Dieſe Meve fliegt leichter und hoͤher, als die uͤbrigen Meerſchwalben, und 3A wie eine Schwalbe dicht über dag Waſſer. 1,93 Malin, / | | Ihre Ankunft t im Fruͤhjahr iſt etwas fügen, als der uͤbrigen Meerſchwalbe ihre. Sie fiſcht fo wohl in der See als in Fluͤſſen, ſchwebt lange in der Luft, und flürzt blisfchnell gerade herunter auf ihre Beute unter die Oberfläche des Waſſers. Sie zeigt hierbey fehr viel Stärke, denn nad) einer allgemeinen Kegel follte es ihr mit ihren langen Flügeln ſchwer werden, unter: zutauchen; allein diefe Schwierigkeit überwindet ihte Kraft, mit welcher fie niederfchießt. i Sie 6780 Vögel Deutſchlands. u e] Sie legt auf wüften Inſeln auf den Sand, oder auf: . bloße Klippen zwey bis drey weiße Eyer mit großen und. kleinen duntelbraunen und fchwarzen, ſparſam, doch ordent⸗ lich. geſtreuten Flecken, von der Größe der Huͤhnereyer. Auf der Anden Pommerfchen Inſel, dem Stuͤbber in der PR bruͤtet fie um Johannis zahlreich, Die ganz jungen fi ind unten veh, und oben ſchwern und braun gefleckt; die aͤltern find bis ins dritte Jahr auf dem Scheitel nicht rein ſchwarz, ſondern entweder mit weiß geiprengt oder gries überlaufen. Auch der Rüden ift bis zu: diefem Alter aſchgrau und gries. Dieter Vogel: warnt die — die in ſeiner barſchaft wohnen, und ihre bruͤtenden Weibchen vor der Gefahr des Jaͤgers, und der nahe kommenden Menſchen. Er hat ſelbſt ſo viel Dreiſtigkeit, beſonders wenn er fuͤr ſeine Eyer Gefahr fuͤrchtet, daß er vor dem Jaͤger ſchnell hin⸗ fliegt, ihn mit einem aͤngſtlich-aͤrgerlichen Kri, Kri! Ges kreiſche ‚begleitet; aber ‚eben deswegen auch Ic geſchoſ⸗e ſen werden kann. Man nennt ihm wegen ſeiner Töne, die er von fich giebt, die Wimmermeve; er follte ‚aber vielmehr die. Kreifchmeve heiſen Wenn man beym Be ift, und er einem um ben Kopf herum fliegt, kann man ihn teiche | hießen. | am z — * Far F Y & 12. Ordn. 65. Gatt. Stübberfche Meerſchwalbe. 679 2. Die ſchwarzſchnaͤblige oder Stuͤbberſche Meer⸗ ſchwalbe. Sterna Stubberica. Fe Han), ZT Namen, Schriften und Abbildungen. Taubenfürmiger Fifchvogel, Kentiihe und Kamtfchats Baifche Meerſchwalbe, kleine Stübberfche Kirke. Sterna Stübberica, Otto bey Buͤffons Voͤgeln. XXXI. 104. Wr. 27. mit einer —— des Vogels und Eyes. Sterna cantiaca. Gmelin Linn. Syst. 1 2. p. 606, n, 15. — Boysii. Latkam Ind, ornith, II. 806. n. ıo. Boyss Sandwich, t. p. | — "y Paula Schrank, Faun. boica I. p. 252. n, 2195. HKamtschatka Tern. Pennants Arct, Zool, p. 225: Ueberſ. von Zimmermann. II. 485. A Sandwich Tern. Latham Syn. II. 2. * n. 9. Meine — VI. 313. Kennzeichen der Art. f? . 9. Der Schnabel, die Fuͤße und der Scheitel ſind ſchwarz; —— die Hauptfarbe weiß; Ruͤcken und Fluͤgel ſilbergrau; der — "lg ' Schwanz fehr gefpalten. Beſchreibung.. Sie iſt kleiner als bie vorhergehende Art, und etwas le als die folgende, ohngefähr fo groß als ein Kiebitz. Nicht — 680 Vögel Deutſchlands. u . Nicht bloß die bedeutendere Größe, fondern auch‘ das Geſchrey und der Flug unterfcheiden diefe Meerfchwalbe von der ähnlichen folgenden, wenn auch nicht die rothen Füße und Schnabel hinreichende Kennzeichen ſeyn ſollten, da auch die jungen ſchwarzkoͤpfigen nicht immer an dieſen Theilen roth ſind. | Der Scheitel iſt ſchwarz; die Stirn und der Raum uͤber den Augen weiß; der Ruͤcken und die Fluͤgeldeckfedern hell aſchgrau; der Unterleib weiß. Oder wie ſie jetzt Herr Profeſſor Otto in der Ueberſ. von Buͤffons Voͤgeln a. a. O. beſchreibt: Der Ruͤcken und die Fluͤgel oben ſind grauweiß Cbeynahe weiß oder heller als die ähnliche Mevenfarbe); die Kopfplatte gänzlich ſchoͤn ſchwarz; das übrige Gefieder glänzend weiß; die Schwungfedern grauweiß mit weißer Spitze, unten weiß; der über = Zoll lange Schnabel ſchwarz mit blaßer Spiße; die Füße auch ſchwarz; der weiße Schwanz ſtark feheerenfürmig, befonders lang die äußerfte Feder, doppelt fo lang als die mittelften; doch find die Flügel wie bey andern Meerfchwalben länger, als der Schwanz veicht; die Schäfte der Schwungfedern weiß. Maͤnnchen und Weibchen Haben gleiche Farbe. Do findet man jüngere mit vielen und andere mit wenigern wels Ben Punkten auf der fehwarzen Kopfplatte. Ueberhaupt ſcheint fie in der Sjugendfarbe zn variiren; denn die noch nicht gemauferten Jung en find mehr oder weniger ſchwarz, gran und, braun gefledt. Museum Carls. Fasc, HI, No. 63. Auch dul.,. » ar a de Se f DEP 65 WEANEL WET I „Hrn. 65. Gatt. Stüßberfche Meerfchmalbe, 681 Auch Herr Otto, der vorher nur dieſe Meerſchwalbe auf der Inſel Stuͤbber allein einheimiſch glaubte (denir nicht Einmal auf andern Inſeln oder auf der Küfte der Oftfee Ä Dat er fie geſehen) Hält fie jest mit der Kentifchen für „, Y: — einerley. Dieſe beſchreibt uns Latham ſo: Die Laͤnge ift / ; 5 — 18 Zoll. 2 der Schnabel 2 Zoll lang, ſchwarz mit Kornfarbige Spitze; die Zunge halb fo lang als der Schnabel; der Aus „7 genftern nußbraun; Stirn, Scheitel, Hinterkopf und Seis ten über den Augen ſchwarz: der übrige Kopf, der Hals, Unterleib und Schwanz weiß; der Rüden und die Flügel hell bleyfarben, die s erften Schwungfedern graufchiwarz, die innern Fahnen fehr tief hinein weiß gerändert, die fechste wie die andern aber viel heller, die übrigen wie der Rüden; "der Schwanz gabelfürmig , feine äußerfte Feder 64 Zoll lang; die Flügel reichen etivas über ihn hinaus; Füße und Klauen’ ſchwarz, der untere Theil etwas dunkelroth. u Bey einigen Eremplaren ift der San weiß - getüpfelt ; An den jungen Voͤgeln find die obern Theile ſtark mit braun gemwölft, und der ganze Scheitel hat, wie bey andern Meerfchwalben mit erh eine ſtarke weiße algang. - Mertwirdigt keiten. Wie geſagt, ſo hat dieſe Meerſchwalbe Herr Proſeſſor Otto zuerſt auf einer Inſel, dem Stübber an der Oſtſee, entdeckt, und wenn man ſie gekannt hat, ſo iſt ſie gewiß mit der ihr ſo aͤhnlichen ſchwarzkoͤpfigen verwechſelt worden. Allein 682... Vögel Deurfchlande. Allein fie iſt auch ar. den Küften von Kent und Suffolk gemein, und wahrfcheinlich noch weiter verbreitet; denn ° man hat fie in Südamerifa und Kamtfchatka wieder gefunden, : Sie geht zu Anfang des Septembers von ihrer Heimath weg, und Eehrt in dee Mitte des Aprils wieder - zurück. Auf ihren Wanderungen wird fie dann auch zumels len auf den deutichen Landfeen angetroffen. Shre Nahrung if die der vorhergehenden. Nicht bloß auf die Klippen, fondern auch, wie auf der Inſel Stübber, auf den bloßen Sand legt fie ihre drey Eyer, - welche wie bey der vorhergehenden Art auf weißlichem Grunde große und Eleine, ſchwarze und braune Flecken und die Größe der Kriekenteneyer haben. DBisweilen iſt auch eins derſelben einfarbig weiß. Sie ſchreyen faſt wie die fhwarzköpfigen Meerſchwalben, aber kuͤrzer und abgebrochener, und wandern auch mit dieſen in Geſellſchaft, wenn ſie nicht allein ſind, nie aber mit der ſchwarzen. | | (259) 3. Die chwarztoſige oder gemeine —— ſchwalbe *). Sterna Hirundo, Linn. Namen, Schriften und Abbildungen. See⸗ und Meerſchwalbe gemeine, Europaͤiſche und große See⸗ oder Meerſchwalbe, Europaͤiſche Seeſchwalbe, Schwarzkopf, Rohrmeve, Rohrſchwalm, große Seeſchwalbe mit *) Die gemeine Meerſchwalbe. Alte Ausg. IL. 328. Nr. (97) 3. 12. Ordn.6 5Gatt. Schwarzkoͤpfige Meerſchwalbe. 683 mit geſpaltenem Schwanze, aſchgraue, ſchwarzkoͤpfige Sees ſchwalbe, kleinere Meve, kleine Fiſchmeve, gemeine Schwal⸗ benmeve, Fiſchmeiſe, grauer Fiſcher, ſchwarzplattige Schwal⸗ benmoͤve, Spirer, Schnirring und Taͤnner. Sterna Hirundo. Gmelin Linné Syst. I. 2. p. 606, n, 2. Faun. suec, No. 158, & | Grande Hirondelle de mer. Buffon des Ois, VIII, ‚331. t. 27. Ed. de Deuxpont XVI. 61. t. f. 1. Ueberſ. von Otto. XXXI. 16. mit einer Abbildung von Vogel und Ey. Common Teal. Latham Syn. III. 2. p. 361. n. 14 Meine Ueberſ. VI. 317. Friſfch Voͤgel. Taf. 219. Naumanns Vögel. TIL. 189. Taf. 37. Fig. 52. Männchen. REN | “ Mein ornithol. Taſchenb. ©. 380. Nr, 4. Donndorf a. a. O. ©. 921. Mi 2. — ————— der Art. Schnabel und Füße find blutroth, an letztern die Schwimmhaut wenig ausgefchnitten; der Schwanz fehr gabels fürmig, die zwey Außern Federn auf der äußern Sahne ſchwaͤrzlich, Scheitel und Hinterkopf ſchwarz; der Oberleib | | bläulichgrau; der Unterleib weiß. Verbreitung, Geſtalt und Farbe des maͤnn⸗ lichen und weiblichen Geſchlechts. | Dieſe Meetfchwalbe wird in Deutſchland allenthals ben auf Slüffen, Seen und Teichen angetroffen. Sie heißt | —— Enmdd SAnRd Sal u 684 Vögel Deutſchlands. deshalb gewöhnlich die gemeine Meerſchwalbe. Uebri⸗ gens bewohnt fie Europa bis Spitzbergen hinauf, das nördliche Amerika, und die Arktiſchen Küften von Sibirien und Kamtſchatka. Sie gleicht einer Turtel⸗Taube an Groͤße, iſt 16 Zoll lang, und 33 Zoll breit *). Der Schwanz mißt 6 Zoll und die zufammengelegten Flügel gehen 13 Zoll über die Schwanzfpiße ‚hinaus. Das Gericht iſt 47 Une. | » Der Schnabel ift 3 Zoll lang, ſehr ſpitzig, “und bluts- oder karmoiſinroth, zumellen an ber Spige ſchwarz; der Rachen roth; der Augenſtern ebenfalls; die Füße blut⸗ oder karmoiſinroth, die Naͤgel ſchwarz, der nackte Theil der Schenkel 7 Linien, und die Fußwurzel ı Zoll hoch, die Mittelzehe 12 Zoll und die hintere 4 Linien lang. . Die Baden, Schläfe, Kehle und ganze untere Seite fi nd) rein weiß, zuweilen iſt die Bruſt etwas ſchmutzig uͤber⸗ laufen; der Oberkopf von den Naſenloͤchern an bis in den Nacken ſchwarz; der uͤbrige Obertheil des Koͤrpers mit den Fluͤgeln ſchoͤn blaͤulich grauz; die vordern Schwungfedern find graulichweiß mit weißen Schaͤften und braungrauer Spitze, die manchmal deutlicher, manchmal undeutlicher iſt, und die erſte Feder am aͤußern Rande bis faſt an die Spitze ſchwaͤrz⸗ lich und unten weiß, und die folgenden werden immer heller bis auf die hintern ‚ welche wie dee Ruͤcken ausſehen, und nur weiße verwaſchene Spitzen haben; an dem tief einges fohnittenen, vollkommen gabelfürmigen, weißen Schwanze, Ä a ich, der - — ⸗ —— — *) Yar. Mor: Länge etwas Über.x4 Zoll und Breite 30 Zoll. \ ' 12. Ordn. 65. Gast. Schwarzkoͤpfige Meerſchwalbe. 685 der aͤußere Rand der zwey, auch wohl drey — Federn ſchwaͤrzlich. Am Weibchen iſt der äußere Rand der zwey aͤußerſten Schwanzfedern grau; der Nacken iſt nicht ſo tief hinein ſchwarz, und die Bruſt iſt wie mic grauer Farbe uͤberpudert. Dieſe Meerſchwalbe variirt in der Jugend; denn wenn ſie ausgeflogen iſt, ſo hat ſie einen rothgelben, oben und am Ende bis zur Haͤlfte hinein ſchwarzen Schnabel, einen dunkelbraunen Augenſtern, dunkelgelbe Fuͤße, eine weiße Stirn, einen weißgrauen Scheitel, ſchwarzen Hinterkopf and Nacken, ſchmutzig hellgrauen Oberleib, ſchwaͤrzliche obere Fluͤgeldeckfedern, und hellgraue graugelblich geſpitzte größere. Schwung. und Schwanzfedern ſind hellgrau, jene‘ mit weißen Schäften und innern Säumen, und von dieſen die Außerfte mit — ſchwaͤrzlicher Fahne; der ganze Un⸗ terleib “ weiß. | Merfwärdige Eigenfchaften. Da die Fuͤße dieſer Meerſchwalbe Elein, Hingegen die Flügel defto länger find, fo fliegt fie, fo wie alle ihre Gat⸗ fungsverwandten, mehr, als fie ſchwimmt. Sie befchreiße daher beftändig Schlangen » und Schnedenlinien über dem Waſſer, und feßt fih nur hoͤchſt felten an das Ufer oder auf einen Pfahl hin. She Flug iſt ſchnell, fanft und ſchoͤn und ihr Geſicht ſehr ſcharf. Man hoͤrt ſie oft, und vorzuͤglich wenn ſie ankommen,/ und ſich paaren, oder ſich zanken; Kreck, keck und Selebah ſchreyen. Au fü 686) — ee Aufenth!? al N Als Zugvogel verläßt fie uns im Aue, ziehe dann bis: zur leßten Hälfte des Septembers ‚allenthalben auf Seen, Fluͤſſen und Teihen in Deutichland herum, und kommt zu Ende des Arils euft wieder bey uns an." Sie fliege gefellig, und man floßt. auf, ihren Wanderungen. auf ganze. Gefells ſchaften, die ſich auf Zeichen, Seen und Slüffen nieberlafjen. Da Hrn ng: 7, al sn ‚Die gemeinen Meerſchwalben nähren ſich mehrentheils von Fiſchen und Inſekten. Wenn fie hungrig find, ſchweben fie immer bogenfoͤrmig uͤber dem Waſſer hin, fallen: bey Enta deckung eines Fifches: wie ein Pfeil, mit angelegten Flügeln; herab, und packen ihn mit ihrem großen Schnabel und weiten Maule.: Ihr fpißiger langer Schnabel und cilinders runder Körper mache fie zu diefem Fange ibefonders gefchick,' und fie nehmen fich fehr in Acht, daß fie nicht in zu feichte: Stellen flogen, damit fie fih den Schnabel und Kopf nicht zerbrechen. | Wenn zumeilen fühle Witterung eintritt, welche Fifche und Inſecten vom der. Oberfläche des Waſſers ſcheuchet⸗ ſo ſieht man ſie in einem weg hinter und neben einander auf den gepfluͤgten Aeckern mit gerade herunter geſtelltem Schna⸗ bel fliegen und die Regenwuͤrmer, ——— und andere Inſekten aufnehmen. Bey der Zergliederung * man Kante) daß der duͤnne, muskuloͤſe Magen inwendig mit einer duͤnnen Haut 9 Schneiders Abhandlung zur Auffkrun im der —V— ©. 145. 151. 4 ' * 12. Ordn.65 Gatt. SchwargkoͤpfigeMeerſchwalbe. 687 Haut bedeckt, und daß der Schlund vor dem Magemn (Kropf) erweitert und mit einer druͤſigen Haut verſehen war. Die Därme find kurz und dünn, und ohne Blinddärme Fortpftanzung.“ Sie in Monogamke, Das Weibchen legt nicht nur auf Inſeln am und im Meere, auf Fluͤſſen und Seen in eine bloße Vertiefung des Kiejes und Sandes, fondern auch an die Ufer auf graſigen und ſumpfigen Grund ihre 2 bis 4 gelb⸗ lichwelßen mit ſchwarzen Flecken und Punkten beſe tzte Eyer und bruͤten ſie in 14 Tagen aus, ſitzen aber am Tage bey warmen Wetter nicht viel darauf, ſondern ſchwenken ſich immer ihrer Nahrung halber auf dem nahen Waſſer herum. Sie werden oft von Ueberſchwemmungen, ja unvorſaͤtzlich von Menſchen, die darauf treten, zerſtoͤhrt. 7 ae n de.600) Die Jungen ſind anfangs uͤber und uͤber mit ſhwarz und gelbbunten Dunen bekleidet, ſehen aber nach di Zeit, wenn fie ihre völlige ‚Befiederung haben, den altn nicht ſehr ungleich, wie wir oben gefehen haben. Haben viel von den großen Raben, Rabenkraͤhen und verfhiedenen Raubvoͤgeln auszuftehen, werden aber von den Alten, die ſich, wenn ſie dieſe Feind e bemerken, in Geſellſchaft gegen ſie vereinigen, tapfer vertheidigt. Ja fie find fo dreifte, daß fie denjenigen Perfonen, die ihren Eyern oder Zungen nahe fommen, auf den Kopf und ins Seficht fliegen, Die Jun⸗ gen werden von den Alten wie die Schwalben oft noch im Fluge gefuͤttert. Von 688 Vögel Deutſchlands. Kan Von der Mevenlaus *) werden die ungen beſon⸗ ders geplagt.. —V—— Aue 3 ash. Sie find ſchen und laſſen ſich nicht leicht ſchießen, auch deswegen, weil es mehrentheils im Flug geſchehen muß/ der aus lauter Bogen und Schwenkungen beſteht. Nuben .$ (eifh und Eyer werden gegeſſen, obgleich beydes teine Delikateſſen ſind. — di In den nördlichften Gegenden vertreiben fie die Nas Ä ben und andere [chädliche — aus der des ae N (260): 4. Die gelte Mreerſchwelbe er * Sterna naevia, mn, EN), — Schriften und Abbildungen. | | Bune Meerſchwalbe, Kirrmoͤve, Girrmoͤve, Schenke, mevenartige Ralle graue Kalle, Halbmeve, gefleckte See⸗ ſchwalbe. en | ‚ Sterna naevia, Eich Kin Syst. I. 2. p. 609. n. 5. | ' A — Rauue *) Pediculus Sternae. L, f. sben ©. 643. 4* ”*) Alte Ausgabe, In 831, Pir. 100) 4. y Wr) Era Rallus lariformis Linn. Syst edı X. 1. 153. Nr. 3. 12. Ordn. 65, Gatt. Gefleckte Meerſchwalbe. 689 Rallus lariformis. Scopoli Anıı. I, No, 156, Ueberſ. von Öüurber ll. ı25, Nr. 156, La Gunifette. Buffon des Ois, VIIT. 339 Pl. enl, No 924. Ed, de Deuxp. XVI, 70. Ueberf von Dtto. XXXL, 36. mit einer Figur. The Sandwich Tern. Latham Syn. III. 2. 357. n,9. Var. a. Meine lebe. VI. ©. 315. Mein ornithol. Tafıhenbuch. ©. 379. Nr. 3. mit einer Abbildung ' Donndorffaa.d. ©. 928. Kennzeihen der Art. Schnabel und Füße find ſchwaͤrzlich; der Oberleib duns kelbraun mit hellen, weiß röthlichen Federrändern; Hinter den Augen ein fchwarzer halber Mond; Hinterkopf und Nacken fchwarz mit hellen Federrändern; der Schwanz feicht gabelformig und fehwärzlich mit Außerfter halbweißer Fever, | Befhreibung. Diefe Meerfchwalbe bewohnt einige Gegenden Deutfchr lands, . B. das Herzogthum Bremen, den Rhein und Mapyn in ziemlicher Anzahls fonft das [üdlihe Eu» ropa und Kamtſchatka. Nah Thüringen kommt fie nur auf ihren Wanderungen. Latham giebt fie für eine Spielart feiner Kenti⸗ ſchen Meerſchwalbe Cf. die Stübberfche) aus, Andere halten fie für ein Sunges der ſchwarzköpfigen oder ge— meinen. Allein fie fcheint beydes nicht zu ſeyn, ſonderu Bechſt. gem. N. ©. 41. Bd. 2. Abth. &r eine 690 Vögel Deutſchlands. eine befondere Art, wofür fie auh Becker und Meyer haften. Größe, Geſtalt und Sitten unterfcheiden fie. | Ihre Länge beträgt ı Fuß 1 Zoll, und die Breite 2 Fuß 4 Zoll *). Der Schwanz iſt 33 Zoll lang, und die 7 Flügelfpigen ragen ı3 Zoll über das Schwanzende hinaus. Der Schnabel ifi 20 Einien lang, und braunfchwärzlichs die Süße find ſchwaͤrzlich oder ſchmutzig olivengrün, die Klauen ſchwaͤrzlich; die Häute, welche die Zehen verbinden, tief gefpalten, der kahle Theil der Knie s Linien, und die Beine 11 Linien hoch, die Mittelzehe 14 Zoll und die hintere 5 Linien lang. Die Farbe diefer Meerfchwalbe ift bunt; die Stirn entiveder weiß oder grauweiß, am ber Wurzel des Schnabels röchlichgelb gerändet; neben den Augen liegt ein ſchwarzer Fleck; Hinterkopf und Nacken ſchwarz mit mehr oder weniger hellen Federraͤndern; der Oberleib dunfelbraun, alle Federn gelb roͤthlich gerändetz die Deckfedern der Flügel mehr grau als braun, mit rothlichweißen Säumen der Federn; bie obern Dedfedern des Schwarzes blaßgrau; ber Unterleib weiß, an den Seiten roͤthlichgrau; die Fluͤgelraͤnder weiß; die vordern Schwungfedern inmwendig nach dem Schafte zu und an den Spißen dunkelbraun; der Schwanz nicht tief gefpalten, fchwärzlih, mit einem blaßrothlichen ande; die | äußer fie Feder auf der äußern Seite ganz weiß. ; Die gewoͤlkte Meerfchwalbe (Sterna zubelose 4 ' Mus. Garls. III. n. 63), welche aus Finnland ſtam⸗ | N mend angegeben wird, fcheint ebenfalls hierher zu gehören, » | | Be H Par. Mos.: Länge Über 11 Zoll und Breite über 2 Fuße J 12. Ordn. 65. Gatt. Gefleckte Meerfchwalbe, 691 iſt nach Herrn Lathams Vermuthung vielleicht ein junger _ Vogel. - Ste it etwas über ı Fuß lang; Schnabel und Füße find fchwarz, erfterer lang und dünn; Vorderkopf, bie Gegend über und unter den Augen, Seiten des Kupfs und alle untere Teile find weiß; die Zügel fhmußig weiß; bie vordern Augenbraunwintel ſchwarz; Scheitel und Hinterkcpf weiß und ſchwarz gefledt; das Genick fchwatz; der Nacken braͤunlichweiß; der übrige Oberleib rußfchwarz und wegen der graulihen Spißen der Federn aſchgrau gewaͤſſert; die Deckfedern der Flügel ſchwaͤrzlich; die vordern Schtwungs federn oben ſchwarz, unten dunkelbraun, mit oben ſchwarzen unten weißen Schäften, die erſte Feder roͤthlich rußfarben, am innern Rande weißlich, oben und unten mit weißen Schafte, die hinteren Schwungfedern oben dunkelbraun; der Schwanz oben ſchwaͤrzlich, unten dunkelbraun. Dieſe Meerfchwalbe Hält ſich nicht bloß an dem Mee⸗ resſtrande auf, fondern befucht auch, und zwar lieber, die Seen, Fluͤſſe und vorzüglich die Sumpfe. Sie geht nicht fo weit in Norden hinauf, als die andern Arten: denn man fieht fieinu: felten an den deutichen Küften der Oſtſee. Im May, oft fehon im April, koͤmmt fie heerdenweiſe aus den füdlichern Gegenden, und zieht im Auguft, früher als die vorhergehende, wieder weg. Sie girret im Fliegen, aber fehreyt nicht fo oft und laut als die vorhergehende. Ihre Nahrung beſteht aus Fifchen, vorzüglich aber aus alleriey Waſſerinſekten. Xxr 2 Ihre 692 Voͤgel Deutfchlands. pre drey bis vier Eyer, welche fie auf trockne Stellen im Schilf oder auf naſſe Wiefen legt, fehen ſchmutziggruͤn mic dunklen Flecken aus, und fie verräth ihr Neft duch ein aͤngſtliches Geſchrey, das fie macht, wenn fich ein Menfch demſelben nähert. Sie bruͤtet emſiger als die andern Meere | ſchwalben, und uͤberlaͤßt die Eyer nicht ſo viel der Sonne, welches ſie auch muß, da ſie ſie nicht auf Sand legt, welcher bey den andern durch die Sonne erwärmt die Stelle des bruͤ⸗ tenden Vogels vertritt. Daher fagt auh Büffon, daß die Jungen auf einmahl ausfröchen, da fie bey andern Meerz ſchwalben nach und nach wie die Eyer gelegt ſind, (weil der warme Sand gleich ſeine bruͤtende Kraft zeigt) ausſchluͤpfen. Sie ſind leicht im Flug zu ſchie ßen und auf dem Neſte in Schlingen zu fangen. Ob ſie gleich mager und von keinem beſondern Ge⸗ ſchmacke find, fo werden fie doch gegeſſen. Gefünder und delikater follen ihre Eyer feyn. (261) 5. Die ſchwarze Meerſchwalbe *), Sterna fissipes, Linn, (Ra... Namen, Schriften und Abbildungen. Spaltfuß, Brandvogel, Mayvogel, Mayvoͤgeleln, ſchwarze Meve, ſchwarze Seeſchwalbe, kleine ſchwarze See⸗ ſchwalbe, ſchwarze Schwalbenmeve, Kleinmevchen, fpalts *) Alte Ausg. IT. 833. Nr. (101) 5 und LIT. 797. **) Im erfien Bande der N- ©. der deusfchen Vögel. füßige | a - 12, Ordn. 65. Gatt. Schwarze Meerſchwalbe. 693 füßige Meerſchwalbe, AR — Möove, * Muͤbeßlin. Sterna fissipes, Gmelin Linng Syst, J. p. 610. n: 7. Sterna nigra. Fauna suec. No, 159. Guifette noire ou Epouvantail. Buffon des Ois, VIII. 341. Ed. de Deuxp. XVI. 73. Ueberſ. von Otto. XXXI. 41. mit ener Abbildung von Vogel und Ey. Biack Tern. Laiham Syn. IM. NND, 366. n. 22, Meine Ueberf. VI. S. 323. Friſch Voͤgel. Taf. 220. | Naumanns Voögel. II. 194. Taf. 37. Fig. 53. Männchen. Taf. 38. Fig. 54. Junges im erſten Sommer. | ae Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. 381. Nr. 5. Donndorff a. a. O. ©.929 Nr. 7. Kennzeichen der Art, Der Schnabel ift ſchwarz; die Füße find rauchfarben rot), und die Schwimmhaut mondfürmig ausgeſchnitten. Verbreitung, Geftalt und Farbe Diefe Meerfhwalbe, welche die Meere, Flüffe, Seen und Teiche befucht, ift in Thüringen, Franfen und in mehrern Gegenden Deutfchlands die gemeinfte, und wird in dem nördlihen Europa, Afien und Amerifa angetroffen. : Shre 094 Voͤgel Deutſchlands. Idhre Laͤnge betraͤgt 11 Zoll, und die Breite 2 Fuß, a! Zoll *). Der Schwanz iſt 33 Zoll, ſcheerenfoͤrmig oder ſehr gabelfürmig, und die Flügel reichen 2 Zoll über das Ende defjelben hinaus, | Der Schnabel iſt ı Zoll 3 Linien lang, fehr gedruckt, oben hochgekantet, fpißig und ſchwarz; die Zunge pfriemens formig, hornartig; die Sterne find graubraun; die Füße ruß⸗ oder ſchmutzigroth (roth mit ſchwarz überlaufen), die Schwimmhaut in der Mitte tief ausgehöhlt, fo daß dadurch ein halber Mond gebildet wird, und die Zehen nur bis zur Hälfte eigentlich ‚mit einander verbunden find, der nackte Theil der Schenkel 4, und die Fußwurzel 9 Linien hoch, die Mittelzehe 1 Zoll lang, und die hintere 4 Linien, die Nägel ſchwarz, lang und fpikig. | Der Kopf ift fchwarz; der Hals, die Bruft, die Seis ten und der Bauch afchgraufchwarz (rauchfarben) ; der After weiß; der Mücken und die Flügel aſchgraublaͤulich (bleyfar⸗ ben); die großen Schwungfedern ſchwarzgrau, inwendig grau auslaufend und mit weißen Schaͤften; der Schwanz, fo wie feine Deckfedern, ſchoͤn filberfarben , am leßtern die aͤußerſten Federn, fo wie die untern Decfedern der Flügel weiß. Das Weibchen ſoll ſich vom Maͤnnchen darin unter⸗ ſcheiden, daß dieſes einen weißen Fleck unter dem Kinn hat; allein dieß Unterſcheidungsmerkmal truͤgt, denn man trifft zuweilen Weibchen mit einem ſolchen Fleck, und auch Maͤnn⸗ ar chen *) Par. Ms.: Länge 93 Zoll; Breite faſt 2 Fuß. * | 12. Ordn. 65, Gatt. Schwarze Meerſchwalbe. 695 chen ohne denfelben an; fchmwärzlicher aber find die le&tern immer als die erflern. Diejenigen Weibchen, welche ich gefehen babe, fahen meift folgendergeftalt aus: Der ı ZoM lange Schnabel orans gegelb ; die Füße gelb; der Kopf bis in den Nacken ſchwarz; der ganze Oberleib mit dem Schwanze weißgrau, an den Schultern etwas dunkler; die Kehle und ein Streifen des Halſes ſchoͤn weiß; der übrige Unterleib aſchgrau, nad) dem Bauche zu immer dunkler, ſo daß die Seiten gar ſchwaͤrzlich werden; der After und die langen untern Deckfedern des Stywanzes weiß: die Schwungfedern dunkelafchgrau, nach der Spiße zu dunfelbraun auslaufend, an der vordern Fahne, fo wie die Kante an der innern weißgrau, die Schäfte weiß; die untern Deckfedern der Flügel weiß. | Diefe Meerſchwalbe variirt in der Farbe, fo daß man fie bald mehr bald minder ſchwarz oder ſchwaͤrzlich antrifft. Die Jungen aber find fehr verfchieden: Stirn, Wangen und Kehle find weiß; der Vorderhals weiß mit aſchgrauen Wellenkinien; die Bruſt aſchgrauz der übrige Unterleib weiß; der Oberleib heller afchgrau, als bey den Alten. Zumeilen iſt auch der ganze Vorderkopf und Unterteib rein weiß, und die Deckfedern der Flügel find roftgelb Eantirt. Der Schnas bei iſt ſchwarz und die Süße find ſchmutzig geldroth. Merfwürdige Eigenfchaften. Da bie erſte Schwungfeder die längfte ift, und die aͤbri⸗ gen gleich merklich an Groͤße abnehmen, ſo bekommen die Fluͤgel eine ſehr ſpitzige Geſtalt, und dienen dieſen Voͤgeln zu einem ſchnellen und geſchickten Flug. Da, wo ſie truppweiſe ſich 66. Vögel Deutſchlande. ſich aufhalten (fie lieben die Sefellfchaft ihres Gleichen und der fchwarzidpfigen Meven‘, beleben fie durch ihren hell⸗ fhreyenden Geſang Gi, Giaͤh! und durch ihr ſtetes Her⸗ umfliegen die ganze Gegend. Sie fliegen nicht Bloß über dem Waffer herum, fondern auch auf den Wiejen und den nahen Aeckern. — Aufenthalk. 4 | Es find Zugvoael, die im May in Deutfchland ankom⸗ men, und im Auguft wieder wegziehen, und die Seen und Fiſchteiche befuchen, Man ſieht fie felten auf den Fluͤſſen. Nahrung. Sie nehmen faft immer mie bloßen Inſecten vorlieb, doc) fangen fie auch Eleine Fifhe. Sie tauchen darwach bes ftändig ins Waffer, holen fie aber auch von den Aedrin, ' TGortpflanzyung: Ihr Net finder man im Rohr, auf Schilf⸗ und Gra⸗⸗ kufen. Es iſt aus Rohr und Gras ſchlecht gebauet und das Weibchen legt‘ in daſſelbe 2 bis 4 ſchmutziggruͤne, ſchwarzge⸗ fleckte und in der Mitte faft immer mit eine breiten ſchwar⸗ zen Binde bezeichnete Eyer, und brütet fiein 14 Tagen aus. | Die Zungen bleiben lange im Nefte und werden mit Sinfecten | und Fiſchchen ernaͤhrt. Wenn im Suny, wo fie unge haben, Ealtes Wetter einfällt, fo fliegen die. Alten Heerdens weis auf den friichen Brachaͤckern hin und her und holen Sins fecten und Regenwuͤrmer für fie Es fieht eigen aus, wie- fie \ mit immer ſenkrecht niedergehaltenem Schnabel fliegen. | | Feinde 12.Ordn. 65. Ga tt. Schwarzkehlige Meerſchwalbe. 697 geitinde ja Die Rabenfrähen fliegen über dem Rohr herum, fuchen ihre Nefter auf, und rauben die Eyer und jungen; und es entfteht ein großer Lärm, wenn ein folcher Feind fich denfelben nähert, Nusyen, Ihr Fleiſch ift eßbar, und ohne äffen De Lee Die $ ungen ſchmecken gut, 2.6. Die fchwarzfehlige Meerfchwalbe *), Sterna nigra, Gmelin Linne, Namen, Schriften und Abbildungen. Graue oder fehmwarze Meers oder Seefchwalbe, Brands vogel, Mayvogel, fchwarzkopfiger Fiſchvogel, ſchwarzkoͤpfiger Sternvogel. ‘Sterna nigra. Gmelin Linn Syst, I. 2. p. 608. n, 3, Hirondelle de mer a tete noire ou le Gachet, Brisson Orn. VI. 214, n. 5 Buffon des Ois. VII. 342. Ed, de Deuxp. XVI. 75, Ueberf. von Dtto. XXXI. 48. mit einer Abbildung von Albin. Black Tern. Latham Syn, IU. 2, 367. n. 22. Var. A. Deine Ueberf. VI 324. Nr. 23, Var. A. Sepp’s Vogell. pl: in p. 131. : Nozemann nederl. Vogel. t. 67. h RT | Mein ”) Die araue Meerfchmalbe. IT. 836. Nr. 6. 698 Vögel Deutſchlande. Mein —— Taſchenbuch. ©. 383. Nr. 6 Donndorff a. a. O. ©. 925, Kennzeihen der Art. Mit afcharauem Oberleibe, ſchwarzen Kopf, — und Schnabel, rothen Fuͤßen, und etwas gabelfoͤrmigen Schwanze. Beſchreibung. Dieſe Meerſchwalbe wird hin und wieder in Deutſchland z. B. in Oeſterreich und Schleſien an den Fluͤſſen und Teichen angetroffen; in andern, beſonders füdlichen, Gegenden von Europa’ foll fie oft in Menge wohnen. Auch) in den Drten, die zwifchen den Wenbdefreifen liegen, und on den Oſtindiſchen und Braſiliſchen Küften findet man fie, Es ſcheint, als wenn es der junge Vogel oder eine etwas abweichende Varietaͤt von der vorhergehenden Meerſchwalbe fey; ob man gleich glauben ſollte, daß dann, nach der Analogie zu fchließen, diefer Vogel mit dem weißen Unterleibe der vollfommene von der nase Meerfchwalbe feyn müßte. Sie hat faft einerley Größe mit der vorhergehenden, ift etwas über 11 Zoll lang und 2 Fuß 3 Zoll breit N Der Schwanz hält 3: Zoll, iſt etwas gabelfürmig, und die gefals teten Flügel gehen 13 Zoll über denfelben hinaus. Der Schnabel’ift 12 Zoll lang, und ſchwarz, an den Mundwinkeln roth; die Füße mattroth, die Krallen ſchwaͤrz⸗ lich, der nackte Theil der Schenkel 5 Linien, die Fußwurzel 10 Li⸗ *) Par. Mi: Länge 95 300; Breite 2 Fuß. — 12. Ordn. 65. Gatt. Kleine Meerſchwalbe. 699 10 Linien hoch, die Mittelzehe ı Zoll und die Hintere 4 Linien lang. Der Kopf und die Kehle find ſchwarz, bisweilen weiß gefleckt; um die Augen ein graulichweißer Kreis; der Obere leib aſchgrau; der Unterleib weiß, die Schwung» und Schwanzfedern find grau, die erſten am Ende etwas dunfler gefärbt, und von den le&tern die Außerfte Feder weiß mit einem: afchfarbenen ande. Ihre 2 bis 3 dunkelgruͤnen, mit grauſchwarzen Flecken bezeichneten Eyer legt fie ans Ufer auf den Sand. (262) 7. Die Eleine Meerfchwalbe, Sterna minuta, Lin. Namen, Schriften und Abbildungen. Kleine Seefhwalbe, Zwerg-Sternvogel, Kleine Schwals . benmeve, Eleinfte Sifchmeve, zweyfarbige Meve, Eleiner Fiſcher, Eleines Fifcherlein, Eleinfte Meve. Sterna minut. Linne Syst. Ed. ı2. I. 228, n. 4. Ed. ı3. I. 2. p. 608. n, 4. La petite Hirondelle de Ben Buffon des Ois. VII. 577. Pl.enl. No.996. Ed. de Deuxp. XVI. 68. Ueberſ. von Otto. XXXI. 30, mit einer Ab⸗ bildung. The lesser Tern. LathamSyn. Il, 2, p. 304. : n. 18. Meine Ueberſ. VI. 320. Naumanns Vögel. III. 198. Taf. 38. Fig. 55. altes Männchen. Fig. 56. junger Vogel, Mein 700 Vögel Deutfchlands. —5 Mein ornithol. Taſchenbuch. S. 583. Nr. 7. Donndorffa.a.d. ©, 926. Kennzeihen der Art, Der Schnabel länger, an der Spitze abgeftumpft und fo vote die Füße orangegelb; Stien und Augenbraunen weiß; Hinterkopf, Nacden und ein Streifen durch die Augen ſchwarz; Nücken und Flügel hellgrau; der weiße Schwanz ſehr gabelfoͤrmig; die Schwimmhaut ſtark ansgefchnitten. Beſchreibung. Dieſe Meerſchwalbe iſt zu zaͤrtlich, als daß ſie in Europa höher als bis zum Baltiſchen Meere gehen koͤnnte; in Afien koͤmmt fie auch nur bis zum ſuͤdlichen Fußland, und in Amerifa bis Neuyork, Sie ift niche größer ale eine Thurmſchwalbe, 9% Zoll lang und 22 Zoll breie *). Der Schwanz ift fehr, gefpalten, 4 Zoll lang, und die gefalteten "Flügel reichen ı Zoll über denjelben hinaus. Die Schwere 54 Loth, Der Schnabel ift 20 Linien flark, lang, oranhegelb, mit einer ſtumpfen, ſchwarzen Spike; der Augenftern ſchwarz— braun; die Füße rothgelb, die feharfen, ſpitzigen Klauen ſchwaͤrzlich, der nackte Theil der Schenkel 3 Linien, die Füße 6 Linien hoch, die — 8 Linien und die hintere 3 Li⸗ nien lang. Die Stirn, die Augenbraunen und die — ſind weiß; eine ſchwarze Linie läuft von den Nafenlöchern durch | | die *) Par. Ms.: Länge 83 Zoll; und Vreite 193 Zoll. 1" / 12. Ordn. 65. Gatt. Kleine Meerfchwalbe. 701 die Augen und vereinigt ſich mit dem ſchwarzen Scheitel; Scheitel und Naden find ſchwarz; der Unterleib von der fhönften weißen Farbe mit Seidenglanz; der Rücken und die Flügel blaßgrau, die 3 erſten Schwungfedern äußerlich ſchwaͤtzlich, oder ſchwarzgrau, inwendig ſo wie die Schaͤfte weiß; der Schwanz weiß. Maͤnnchen und Weibchen ſind gar nich; x. der Farbe verschieden. a) Die Sungen aber weichen merklich ab, Nach Naumann find an denfelben Schenkel und Füße fleifchfars ben; der Unterleib weiß; vor und hinter den braunen Augen ein. ſchwarzes Fleckchen; die Stirn gelbbräunlic, überlaufen; Hinterkopf und Hinterhals bräunlich mit fehwarzen Quer⸗ flecken; der Rüden bräunlichgelb mit fehwärzlichen Feders fhäften und ſchwarzgrauen Federrändern; Flügelrand und Unterflügel weiß; auf dem Flügelbuge afchbläulich, die übris gen Eleinern Deckfedern gelblich mit fchwärzlichgrau geſaͤumt; die größern Decfedern fo wie die bintern Schwungfedern afchbläulich mit gelblichen und weißen ändern ; die Schwungs federn grau, weiß gekantet; der Schwanz weiß, am Ende ‚gelblich mie ſchwaͤrzlichen Endkaͤntchen. Zwey Vögel von derfelben Art, die der felige Bork⸗ haufen aus Neuyorf erhielt, ſcheinen auch noch jung zu ſeyn: 6) Der Schnabel oben braun, unten gelb, der Ober⸗ feib blaßgrau; die Augenbraunen fhmwärzlich, Stirn, Scheis tel und Hinterkopf ſchwarz geftrichelt, und das uͤbrige roſt⸗ - braun aefchuppt 5 von den Augen läuft ein ſchwarzes Schats tenband bis hinter die Ohren; der Unterleib rein weiß; die Flügel 102 Voͤgel Deuchtame. Flügel hellgrau und dunkler, nach hinten zu roſtfarben ges ſchuppt und ſchwarz eingefaßts der Steiß weiß; Die Schwungfedern aber weiß und bräunlich gefchuppt. c) Der Schnabel wie bey b; die Stirn weiß; der Oberkopf grau und ſchwarz geftrihelt und von den Augen bis hinter die Ohren zieht: fi) ein fehwarzes Schattenbands der Hals rings herum ſchneeweiß; der Nücfen bleßgrau, nur an den Seiten undentlich geſchuppt; Steiß und Schwanz fehnees weiß; die Flügel ſchwarz eingefaßt, in der Mitte — und nach hinten nur undeutlich geſchuppt. Die Varietaͤt b) ſcheint jünger zu ſeyn als c). Merkwürdige Eigenfchaften. Diefe Meerichwalbe, welche der gemeinen faft gänzlich gleich fiehe, nur großer ift, hat auch alle Eigenfchaften des Flugs, Eintauchens ins Waffer, und des raubvögelartigen Flatterns über demjelben, um ihren Raub gewiß zu faffen, ‚gemein. Gie ſchreyt auch fo Hell und langfam: Kliah! und haltig Keckeraͤck! Sie macht hundertley Schwenkun⸗ gen und Burzelbaͤume uͤber dem Waſſer. Aufenthalt. Die Meerufer, noch lieber aber die Flußufer, welche kieſige und ſandige Strecken und Inſeln haben, ſind ihr liebſter Aufenthalt. Denn nur auf dem Hin: und Herzug fieht man fie auch auf Seen und Teichen, oder wenn diefe in der Nähe von ihrer jandigen Hecitatte lienen, Sie gehen zu Anfang des Auguſts paar- oder famillenweiſe nach Süden und kommen zu Anfang des Mays wieder, | | Nahrung. 12. Ordn. 65. Gatt. Kleine Meerſchwalbe. 703 Rah r ung | | Diefe machen Wafferinferten und Kleine Fifche aus, Sie ſtoßen beftändig darnach ins Waſſer. Ä Sortepflanzung. Sn einer bloßen flachen Vertiefung des Kiefes und Sandes legt das Weibchen 2 bis 3 gelbliche, braun und aſch⸗ grau gefleckte Eyer, die es an heißen Tagen mehr der Sonne als feiner eigenen Brutwärme überläßt. Die Jungen fliegen wie bie Hausfhmwalben den Alten ausgeflogen noch eine Zeit lang nach, ehe fie fich feldft allein nahren können. Da RT Bann Aa Wegen ihres fehnellen Flugs find diefe Vögel ſchwer zu fd ieß en. Nusen. Da fie mehr von Inſeeten als Fiſchen leben, fo hat das Sleifch Eeinen üblen Fiſchgeſchmack. - Sie vertilgen auch ſchaͤdliche Inſecten. Sechs ® ws * v0 Voͤgel Deutſchlands. Sechs und ſechszigſte Gattung Sturmoogel. Procellarıa, Kennzeichen. Der Schnabel iſt gerade, etwas zuſammengedtuͤckt, die obere Kinnlade an der Spitze hakenfoͤrmig uͤbergebogen. Die Naſenlöcher liegen in einer cylindriichen, vorn abgeftußten Roͤhre über die Wurzel des Schnabels hin. Die Füße find über den Knieen hinauf etwas nackt, und haben ſtatt der Hinterzehe meiſt nur einen Sporn oder eine Kralle. N Die Voͤgel diefer Garn fü nd eigentlich Meervbgel, die zu einem beftändigen Fliegen beftimmt zu feyn icheinen; nur - zuweilen und vielleicht auf Veranlaſſung großer Stürme verirren fie fih aufs feſte Sand von Europa, und alfo auch nach Deutſchland. Eine-Art. 1. Der gefhädte Sturmvogel. Procellaria pelagica, Lim, (Taf. XXXIV. Fig. 1.) Namen, Schriften und Abbildungen. Gemeiner, ſchwarzer, . Eleiner ſchwarzer, gewöhnlicher Eleiner Sturmvogel, Sturmvogel, See Sturmvogel fehlechts hin, Ungemittervogel, Sturmſchwalbe, Sturmverkündiger, Eleinfte Meve mit röhrenformigen Naſenloͤchern, St, Peters vogel, Petrell, Orkanmevchen. | Pro- 12. Ordn. 66. Gatt. Geſchaͤckter Sturmvogel, 705 Procellaria pelagica. Gmelin Lin, Syst. — p. 56 n. ı. Faun. Suec. No, 145. Oiseau de tempete, Buffon des Ois. IX. 327. t. 23. Pl. enl. No. 993. Ed. de Deuxp. a 374 t: 10,5 fi-2, Stormy Petrel. Latham Syn. IH. 2, 411. * 18. Meine Ueberſ. VI. 360, Catesby Car. app. T. 14. Eduards T. 90. Selig» manns Bogel. IV. Taf. 75. Fig. 2. ir it Sig. 2. Teutſche Ornithologie. Heft III. Fig. 3. Männchen. Brittifche Zoologie. 2, P. 259. t. 19, Goeze Europ. Fauna. VI. ©. 456. Mein ornithol. Taſchenbuch. S. 385. Nr. x. Donndorff a.a. O. ©. 831. Kennzeichen der Art. Die Hauptfarbe ift rußichwarz, oben dunkler, unten heller; Steiß und After find weiß; die Schwungfedern der dritten Ordnung mit weißen Spißen, daher auf den Flügeln eine weiße Binde erfcheint. Gefalt und Farbe des männlichen und weibs lichen Gefäledes. | Diefer Vogel hat die Größe und ſitzend auch bie Seftalt des Gimpels, nur daß fich die beyden langen Schwingen, wie bey den Schwalben und Meerſchwalben, über dent Schwanze durchkreuzen und über denfelben z Zell hinausrei⸗ Bechſt. gem. N. G. 41%. 2. Abth. DYy 0 den 706. Vögel Deutſchlands. chen. Er iſt 64 Zoll fang und ausgebreitet 14 Zoll *). Der Schwanz ift kurz, 13 Zoll fang und abgerundet. Der Schnabel ift 6 Linien lang, zuſammengedruͤckt, der Oberkleſer uͤber den untern hakenfoͤrmig uͤbergeſchlagen, und die Farbe ſchwatz; die Nafenlöcher liegen in einer röhrenfürs migen Geftalt auf dem Schnabel, es gehen nämlich vom Innern des Kopfs aus zwey Nohren bis auf die Mitte des Schnabel, wo fie eine Eücherfürmige Erhabenheit bilden und dieß find die Nafenlöcher, aus welchen mehrere diefer Voͤgel⸗ arten Waſſer oder eine Fertigkeit als BVertheidigungsmittel gegen ihre Feinde fprißen follenz die Augen find nußbraun ; die Füße dünn, die gefchilderte Fußwourzel ı Zoll hoch, der nackte Theil der Schenkel 3 Linien, die mittlere Zehe mit der feharfen Kralle 6 Linien und die hintere etwas hoc) ſtehende Kalle, die keine Zehe hat, 2 Linien lang; die Sqhwinmgaut wie bey den Enten, und die Farbe ſchwarz. "Die Karben des Vogels find einfach; die Hauptfarbe ift ſchwaͤrzlich, manchmal höher, manchmal tiefer, gewoͤhnlich rußs fhwarz, oben etwas dunkler, faſt ganz ſchwarz, und unten heller, oder etwas ins Umbrabraune fallend; die Enten der \ hintern Schwungfedern, der Steiß, und der After oder viels mehr die Seiten des Steißes und Afters find weiß, auf den Flügeln entfteht von ‚erftern eine weißliche Binde; auch die 4 äußern Schwanzfedern find nad) der Wurzel an der innen Fahne weiß. | tan kennt faft Feine Varietäten, als die in ber getingern oder" ſtaͤrkern Schwärze der Hauptfarbe befteht, fo | Be daß ) Warifer Maas: Länge faſt 6 Zoll; und Breite 12% Zoll. 12. Ordn. 66, Gatt. Geſchaͤckter Sturmvogel. 707 daß in einigen Beſchreibungen die Hauptfarbe ſchwarz, in andern dunkelbraun, und in noch andern rußſchwarz angege⸗ ben wird. So viel ift gewiß, daß fie nie kohlſchwarz auss fälle. An dem Sremplar des Seopoli *) befchreibt man N die Schwanzwurzel roſtfarben und die Federn der Stien gien⸗ gen in dieſe Farbe über. Wahrſcheinlich ein junger Vogel, Merkwürdige Eigenfhaften | Diefe Vögel find eigentliche Bewohner des großen . Oceans, auf welchem fie, durch ihre langen Flügel darzu ges ſchickt gemacht, beftändig herum fliegen, Sie fliegen fo fchnell wie die Schwalben, und auch wie diefe gerade aus, aber nicht zickzackfoͤrmig auf allen Seiten hin. Manchmal ſcheinen fie auch auf dem Waffer hinzugeben, bewegen aber dabey die Flügel, und die bat ihnen bey den Matrofen den Namen St. Petersvägel verfhafft, meil fie nämlich wie Petrus gleihfam auf dem Waffer hingehen Eünnen. Sie tauchen auch fehr gut und lange unter und man ſieht ſie oft mitten durch die Wellen quer durchſchwimmen. Den Schiffsleuten find fie Feine gute Vorbedeutung, befonders wenn fie fih in Menge um ein Schiff verfammeln oder gar darauf ſetzen, denn fie haben alsdann Urſach einen Sturm zu fuͤrchten. Sie haben dieſe Vorempfindung 6 bis 12 Stuns den vor dem Orkan, und wenn er eintritt, ſo ſetzen ſie ſich auf diejenige Seite des Schiffe, wo fie der Wind nicht trifft. Am Tage halten fie ſich fill, des Nachts aber ſchreyen fie Ren 2 Yy a laut, ° | 9 Scopoli Anr, I. n,95. Ueberſ. von Guͤnther L S. 82. Nr. 95, * * 708 Voͤgel Deutſchlands. laut, und die Seeleute, die ihre Geſellſchaft nicht gern ſehen, nennen fie dann, als Verfünderinnen von Unglück, Hexen. Zum Gehen auf dem Lande: fcheinen fie, obgleich ihre Füße hoch find, nicht recht gemacht; denn an einem lebendigen Eremplare bemerkte Lat ham einen ſtrauchelnden Gang, und diefer Vogel fekte fih auch oft nieder, und ließ den ganzen Körper auf dem Hintertheil der Füße ruhen, Verbreitung und Aufenthalt. Diefe Seevoͤgel find in allen Theilen des Atlantis ſchen Meeres von Großbritannien an bis nach Notds amerika gemein. Ob man fie gleich auch in den füdlichen Gegenden des Weltmeeres vom 25. bis zum 34. Stade der Breite antrifft, fo ſcheinen fie doch haufiger im Norden zu feyn, deßhalb man fie auch in Menge an den Küffen von Kamtſchatka findet, wo fie aud) etwas größer erfcheinen. Nur zur Heckzeit nähern fie fih den Sinfeln und Küften, fonft wohnen fie in allen Entfernungen von den Geſtaden auf dem hohen Meere, gehen da ihrer Nahrung nach, und nähern-fic) auch ſchon dieferhalb den Schiffen. Es ift daher eine feltene Erfchrinung, fie auf, dem feften Lande zu finden, und daß fie ſich dahin nur verirren, ſcheint ſchon ihre ungewöhnliche Dummheit anzuzeigen, wodurch fie fich dann mit den Händen greifen laffen. Dasjenige Exemplar, welches bie Veranlaſ⸗ | fung gab, diefen Fremdling unter den deutfhen Vögeln mit aufzuzählen *), wurde von einem Bauer bey Bergen ohn⸗ weit Frankfurt auf einer Pfuͤtze ruhig herumrudernd mit einer Muͤtze Teutſche Ornithologie a. a. O. 13. Ordn. 66, Gatt. Geſchaͤckter Sturmvogel. 709 Muͤtze zugededt. Linne, Nozemann und Latham gedenken folcher Vogel, die fih aufs Land verflogen haben, und dann lebendig mit den Händen gefangen wurden. Es feint, als wenn fie Stürme aus dem Meere an die Küften ‚und von da vielleicht Raubvoͤgel aufs fefte Land trieben, Nahrung. Diefe befteht aus Fifchen, Seewürmern und Sinfecten. Sie verfchlucken aber auch allerhand Unrath und Auswuͤrfe aus den Schiffen, deren Spur. fie folgen, und die ausgewor⸗ fenen Därme von Thieren fcheinen ihnen wie mehrern Sees voͤgeln ein wahrer Leckerbiſſen zu ſeyn. Sie werden ſehr fett. | Es Scheint aber ein flinkendes Del fih durch ihren ganzen Körper zu verbreiten, fo daß der ausgetrocknete Balg noch lange diefen unangenehmen Geruch behält, daher fie auch nicht zu verfpeifen find. Sortpflanzune. Don diefer weiß man welter „nichts, als daß fle, wie Pennant glaubt, gleih andern Gattungsvermwandten auf den fleinigen Inſelufern brüten müffen. Hler bemerkte fie derfelbe unter den lodern Steinen am Ufer durch ihr Zwite | fhern. Es war im Auguſt, wo fie alfo wahrſcheinlich Junge hatten. Feinde. Auf dem Balge finden fi) Eleine breite Läufe, Jagd und Fan Da fie dreift und dumm find, fo koͤnnen fie,anf den ecifen fehr leicht gefchoffen und gefangen werden. Mugen l 110 Bist. Deuſchlands. N uß e A | \ Die rördlichen Bewohner ber Sätoes Suf ein ziehen ein Dacht durch den fetten bligen Körper, um bedienen fi 8 ch ſo des Vogels ſtatt einer Oellampe. Den Seeleuten werden fie en. nůtzlich/ daß ſie ſich bey ihrem Erſcheinen auf einen "nahen Sturm vorbereiten fünnen. b) Mir Eurgem, breitzufammengedrudten und zugeſpitzten Schnabel, Sieben und fehsziafte Gattung. ALLE A lca. i Kennzeichen. Der Schnabel iſt ungezaͤhnt, kurz, an den Seiten breit zuſammengedruͤckt, meiſt oben und unten ſcharf zugekan⸗ tet, meiſt in die Quere gefurcht und an der untern Kinnlade vor der Wurzel mit einer Erhabenheit verſehen. Die Naſenloͤcher liegen hinter dem Schnabel. An den Shwimm füßen, die nahe: am After liegen, find (meiſt) nur drey Zehen. Der Hals iſt kurz und did, Sie leben meift auf dem Waffer, wenn fie aber auf dem Lande find, fo gehen fie, weil ihre Füße am Ende des Körpers liegen, aufrecht. Sie übernachten am Strande, in Höhlen, die fie ſich ferbft mit den Schnäbeln aushacken, oder v . % 7 P N in. — 12. Ordn. 67. Gatt. Tord⸗Alk. 711 in Felsritzen und Loͤchern. Bey jeder Brut legen ſie nur Ein oder hoͤchſtens zwey Eyer, welche aber groß und un⸗ förmlich find, wodurch fie ſich auch von allen Waffervögeln unz terfcheiden. Da fie alle äuferft dumm und wenig ſcheu find, fo Eonnen fie leicht gefangen und gefchoffen werden, Drey Arten. 1. Der ters: AT. 9, -Alca Torda, Linn, Namen, Schriften und Abbildungen. Männden. Alk, Scheerſchnabel, Wafjerfchnabel, » Scheermmeffers ſchnaͤbl er, Klubalk, Alike, Papageytaucher, ſcheermeſſer⸗ ſchnaͤbliger Papageytaucher, krummſchnaͤblige Polarente. Alca Torda. Gmelin Linn, Syst. I. 2, P- 551. n.ı, ‘ Faun, suec. No. 1739. ‚Le Pingouin. Buffon des Ois, IX, 390. t. 27. Ed, de Deuxp. XVII. 60,°.\t. 3 E. 1. Pl, en. No. 1005. 1004. The Razor-Bill. Latham Syn. II. 1. 319. n.& Meine Ueberf, VL. 283. | Schrijten der Berl. Geſellſch. naturforſch. Freunde. IX. 74. 2.5. ine vollſtaͤndige Beichreibung, Seliamanns Voͤgel. IX, Taf. 68. Fig. 2.. DRDRDDEN 09.65, 819 | Weibchen *) Der WE. Alte Ausg. II. 744. Nr. 1. UI. 789. 713 Er Voͤgel Deutfhlands, Weibchen oder junger Bogel. Heifters und Elſteralk, fehwargichnäbliger Papageytaus her, Schwarzfchnabel, Eleiner Alk. Alca Pica. Gmelin Lin. Syst. I, 2, p 551... n. 8, © Fabrieü Faun, groenl. n. 51. Petit Pingouin. Buffon des Ois. IX, 396. BR de Deuxp. XVIH. 67, Blackbilled Auk. Latkam Syn. III, 1. 320, n.6, Meine Ueber. VI. 285. * ornith, II. p. 795. n. 6 La Peyrouse Neue Schwebifche Abhandl. TIT. 104. Kennzeihen der Ar Der Schnabel hat vier Querfurchen, von dem Schna—⸗ bel ehe bis an die Augen ein weißer Strich; über die ſchwar⸗ zen Slügef eine weiße Linie — das Männchen über dem Schnabel eine weiße Querfurche und die Kehle ſchwarz pur⸗ purfarben; — das Weibchen über dem — zwey weiße Furchen und die Kehle weiß. Geſtaht und Sarbe des männlihen und weibs lichen Gefhlehts und Verbreitung. Er bewohnt den Norden von Europa, Afien und Amerika, und es geſchieht ſelten, daß er ſich bis ins Baltiſche Meer herab begiebt, und von da, und im Deutſchen Meere zuweilen die Deutſchen Kuͤſten, und Fluͤſſe erreicht. Un Größe übertrifft er einen Kolk. Naben; feine Laͤnge iſt 203 Zoll und die Breite 2 Fuß 6Zoll ). Der Am | *) Par. Ms.: änge 18 Zoll; Breite 7 Zoll. 12. Ordn. 67, Gatt. Tord⸗Alk. 713 | Schwanz ift 35 Zoll und neigt fih zuſammen, und die Elei nen, ſchmalen, zufammengelegten Flügel reichen nur bis an den Anfang deſſelben. Das Gewicht iſt 23 Unzen. | Der Schnabel ift 2 Zoll 2 Linien lang, und an der Wurzel ı Zoll hoch, an deu Seiten breit und platt, am Ende gebogen, ſchwarz, und hat vier Querfurchen, wovon die größte und von ber Wurzel an die erfte, weiß ift und über beyde Kinnladen geht. Die länglichen Naſenloͤcher liegen unter den Salfterfedern verborgen, Naͤher befchrieben hat der Schnas bel folgende Geſtalt. Er ift länger und auch fchmäler als am Arktifchen Alk, fo lang und fo hoch als der Kopf, faſt ger rade, über die Hälfte von der Nafenhaut oder Schnippe bes deckt, ſehr zufammengedrückt, mie ein dünner Keil, vielmal höher ale dick, an der vordern Hälfte myrthenformig, zwey⸗ 4 fchneidig, am obern Nande vor der Stirn eingebogen, von da fehr bogig bis an die aͤußerſte ſcharfe rechtwinklige Spitze, welche an dem untern Rande ſich befindet. Dieſer Hand des Unterfiefers iſt faft ‚gerade geftrecft, Hat hinter der Mitte einen ſtumpfwinkligen Hoͤcker und der Laͤnge nach eine feine Furche. Der nackte Theil des ganzen Schnabels ift auf bey⸗ den Seiten uneben wegen der drey gefrümmten Nippen und vier Furchen, welche überzwerch laufen, worunter die zweyte nur oben und unten, bie dritte aber ganz weiß gefärbt er; fheinet. Die Kiefer find ungleich, mefjerformtg, liegen auf ‘einander, doch fo, da der feharfe Nand des Oberkiefers an beyden Seiten ein wenig über den eingebogenen Rand des Unterkiefers herabtritt. Der obere Hiefer iſt am Grundtheile bis in die Mitte viereckig, dicker und niedriger als die vordere Haͤlfte auch bis dahin mit der befiederten Halfter bedeckt. | | ‚ Die 114 Voͤgel Deutſchlands. Die vordere Haͤlfte deſſelben iſt duͤnn, oben ſehr bogig und ſcharf kielfoͤrmig, an den Seiten platt mit drey bogigen ſchraͤ⸗ gen Riefen, welche vier Furchen von einander abſondern, be⸗ gabt und endigt ſich mit einer unterwaͤrts gekruͤmmten Spitze, welche nicht weiter als der Unterrand des Unterkiefers herab— tritt. Sein Unterrand iſt faſt bis an die gekruͤmmte Spitze gerade, ſcharf und ſteht nur wenig empor, feine ebene Unter⸗ fläche wird von der gelben Gaumenhaut bedeckt. Der Unter⸗ kiefer, welcher von gleicher Dicke mit dem Oberkiefer, aber ein wenig kuͤrzer und auf die Haͤlſte niedriger, aut) gerade aus⸗ geſtreckt ift, wird auch über die Hälfte, bis an die Vereiniz - gung feiner Arme von der befiederten Haut der Kehle beflele ’ bet. Er bat einen geraden, fiharfen, an der Seite etivas einwaͤrts gebeugten Oberrand, welcher an dem vordern Ende bogig herab ſteigt, bis an die Spitze deſſelben, ſo daß er genau in die Kruͤmme des Oberkiefers paßt. Der untere R Rand ſteigt von dem Hoͤcker etwas ſchraͤge in die Hoͤhe bis an die Spitze, welche ſich ein wenig herabneigt. An den Seiten ſieht man eine weiße und eine ſchwarze Furche, und nur zwey von den erhabenen Rippen der obern Kinnlade. Die inwendige Ober⸗ flaͤche iſt eine tiefe Rinne, welche bis zur aͤußerſten Spitze des Kiefers offen ſteht und im welcher die fleiſchige, dreyſei⸗ tige, vorn mit einer dünnen, hornartigen, flumpfen Spiße verfehene Zunge liegt. Die Regenbogen find nußbraun. Die dreyzehigen Fuͤße ſind ſammt den ſpitzigen, krummen Naͤgeln ſchwarz, die zuſammengedruͤckten Beine 3 Zoll lang und die Mittelzehe 2 Zoll, Der große Kopf iſt eyfürmigs der Hals RR und dick, der Rumpf länglich eyfürmig, oben etwas niedergedrückt und £ i ‚hinten 12. Ordn. ‚67. Gatt. Tord-⸗Alk. 715 hinten ſchmaͤler als vorne; die Fluͤgel ſind ſchmal und klein; der Schwanz ſchmal, gerade und keilfͤrmig zugeſpitzt. Die Farbe uͤberhaupt iſt oben ſchwarz und unten weiß; die Bekleidung did, aus grauen Dunen und aus vielen dicht angedruckten, mittelmäßigen, ſtumpfen Federn beſtehend, deren Fahne an der untern Haͤlfte dunig iſt. Kopf, Hinterhals, Ruͤcken, Kehle und Steiß ſind kohl⸗ ſchwarz, die Kehle purpurfarben glänzend; von der Mitte des Dchnabels geht eine fihmale, Erumme weiße Linie big oben an die Augen; die Deckfedern der Flügel find fo wie die vordern fpißigen Schiwungfedern pechſchwarz, letztere auf der Innern Seite afchgrau, die ſtumpfen mittlern Schwung: federn kohlſchwarz mit weißen Spigen, welche zufammenges legt auf dee Mitte der Flügel eine weiße ſchraͤge Linie bilden, die Schwarzen hinterften Schwungfedern find zugefpißt; bie ı2 Schwanzfedern find pechſchwarz; feine obern und untern Dedfedern bedecken ihn halb; der Unterleib, fo wie die Deck⸗ federn der Unterflügel weiß; die Knie grau. An dem Weibchen ift der Schnabel pechſchwarz, mit- zwey weißen gekruͤmmten Linien geziert, wovon die erſte uns volltommene in der zweyten Furche und die andere vollkom⸗ mene in der dritten Furche fich befindet, Der Kopf, welcher auch oben und an den Seiten ganz ſchwarz iſt, hat aber an beyden Seiten der Halfter eine gerade, weiß punftitte Finie, - welche von dem Ruͤcken des Schnabels bis an den vordern Augenwinkel reiht; auf den Schlaͤfen wenige weiße Puncte, "und an benden Seiten des Genicks einen großen weißen Fleck ‚mit ſchwarzen Duncten beftveut. Der Untertheil der Wans gen wie auch die Kehle find ſchneeweiß bis auf das Knie, wels ches Ko 716 Vögel Deutſchlands. ches durch die afchgraue Farbe ſich unterfcheidet. An dem Halſe tritt die ſchwarze Farbe von oben an den Seiten in einen abgerundeten Winkel herab und ſcheint einen halben King zu bilden, Der Vordertheil derfelden aber iſt ſchnee⸗ weiß, fo mie die ganze Bruſt, der Unterleib, die Seiten, enden und der After. Die ſchwarzen Flügel haben in der Mitte eine fchmale fchräge, fchneeweiße Binde, welche auf den Spiken oder hintern Schwungfedern ſich befinde. Die Füße famme den Nägeln find ——— ſo wie der Schwanz. Dieſer Vogel varirt ſehr, ehe er ſeine Vollkommen⸗ heit erreicht; denn in der erſten Periode ſcheint der Schnabel klein und ohne alle Furchen zu ſeyn; in der naͤch⸗ | ſten ift eine Eleine Surche an ber Wurzel; in der dritten find die Furchen vollfommen, aber ohne den weißen Streifen. ſowohl quer üser den Schnabel als zwifchen dev Wurzel defs felden und dein Auge, und endlid in der lebten find fie beyde vollfiändig und zwar mit dem Zufaße, daß. das Gefieder auf dem Kopfe fihivarz. Daher gehören denn auch folgende Voͤgel als Varietäten hierher: r a) Alca baltica: Der Baltt [he Alf. Brunnich Ornith, p. 25. n. 101. . Er ift Alca Torda ganz ähnlih; unten aber ganz weiß und die weiße Linie. vom J— nach ben Augen fehlt. N * Sm Darmſtaͤdter Cabinette befindet ſich dieſe Varietaͤt auch. Der Schnabel iſt gelbbraun; die weiße Linte vom Schnabel nad) den Augen fehle; Fluͤgel und Schwanz ſ ind Me ſchwarz als der Oberleib; die zweyte Ordnung der Schwung⸗ v 12. Ordn. 67. Gatt. Tord⸗Alk. 717 Schwungfedern haben an der Spitze nur ſchwache weiße Ränder; Wangen und vorderer Theil des Halfes find grau. b) Alca unisulcata : Der .einfurhige IE Brunnich Ornith. p. 25. n. 102, | : Er iſt Alca Torda ähnlih, allein der Schnabel ift nicht fo breit, alfo mehr geſtreckt und einfurchig. — € junger Vogel. | | c) Alca rostro minori sulco nullo. PallasSpicil, V. p- 4: Diefer hat nur einen halb fo großen Schnabel ohne Duerfurchen, und anſtatt ber weißen Linie am. Borderkopf, nur auf.jeder Seite den Anfang eines fchrägen weißen Striche. — Wahrſcheinlich ein junges Weibchen. (Die Varietaͤt, welche der Elſter⸗Alk bildet, ſiehe im Anhang.) | Merfwürdige Eigenfhaften. Der Alk ſchwimmt fo hurtlg, daB er darin die meiften Schwimmvoͤgel übertrifft; dahingegen iſt auch fein Gang . wadelnd, langſam und, da die Fuͤße außer dem Gleichgewicht nahe am After flehen, aufgerichtet. Er taumelt im Gehen gleichſam wie ein Betrunkener, daher man in Norwegen das Spruͤchwort hat: Er ift fo betrunfen, wie ein Alf, Er taucht fid) oft 100 und mehrere Fuß tief unter. er Aufenthale Bey dem nordlichen Strande, als bey Ssland, Grönland, Schweden, Norwegen und den Faͤroe⸗Inſeln, an den Küften von Labrador, längs dem weißen Meere, bey Kamtſchatka an dem Meer⸗ 718 Digel et Meerbuſen von Ochotsf, auf den ie ne bey Gothland und auf der Inſel Bondon bey Angermanns Sand, allenthalben wo im Norden am Meere hohe Keifen find, zieht er in großer Menge herum, verläßt den Norden im Winter, wo er das offene Meer befucht, felten, und verliert fih nur —— weiter herunter an die Kuͤſten und Fluͤſſe von England, Frankreich, Holland und — ⸗⸗ Nahrung. Seine Nahrung befteht in Fleinen Fifchen, befonders in Heringen, und er wird daher im Norden für den größten Heringsfifcher gehalten. Er taucht fehr tief varnadı unter, ja fhwimmt ihnen fo ſchnell, wie ein Vogel in der Luft fliegt, im Waſſer nach und fängt fie. = Fortpflanzung. Er niſtet in den Höhlen der fleilften und unzugäng- lichften Felſen, ohne ein befondres Neft zufammenzutragen. Man trifft oft Klüfte an, wo über 100 Voͤgel gemeinfchafts lich brüten, indem jeder ein großes weißes ſchwarzgeflecktes Ey auf den bloßen Felſen hingelegt hat *), Die Weibchen wechfeln im Brüten mit einander ab, und eines hat immer die Wache vor der Höhle. Man fagt, daß um die Eyer auf den nadten Klippen im Gleichgewicht zu erhalten, ohne daß | Me )% abrieius fagt in feiner Grönländifchen — ©. 384 daß er zwey große blaffe, mit ſchwarzen Flecken bezeichnete Ener auf bloffe Steine an fieile Orte des Strandes lege. Auch Pontoppidan fagt in feiner Naturgefchichte von Norwegen. II. ©: 124. daß er in cin Neſt zwey Eyer lege. + * 12. Ordn. 67. Gatt. Tord⸗Alk. 719 fie herabrollten, jedes derſelben beym Legen eine weiße kalk⸗ artige Feuchtigleit ausſchwitze, bie ſogleich verhaͤrte und dafs ſelbe feſt an den Stein anleime. In 14 Be find die 5 Suns gen ansgebrüter. .. agb und Fang, Sn Norwegen wird er gefchoffen, und bisweilen wenn ev fich tief unter dem Waffer befindet, aus Verſehen mit den Fiſchangeln gefangen. | Die Färder fangen jährlich wohl 10000 Stück diefer Vögel, woraus man auf die große Menge derſelben fchließen kann, befonders wenn man bedenft, daß fie jedesmal nur ein oder höchitens zwey Eyer legen, Auf der Eibe werden fie zuweilen im December und Januar geſangen, wenn ſie ſich in den —— ver⸗ wickeln. ae . NNußem Die Färder und andere Nordländer effen das Sleifch derfelben. Die Norweger und andere Küftenbewohner fuchen mit der ‚größten Lebensgefahr vermöge langer Seile und \ Stangen ihre Neſter zu erreichen, fammeln die wohlſchmecken⸗ den Eyer auf, und ziehen auch die brütenden Vögel in Schlingen herauf. Bor ! Seiner guten Federn wegen, die den Eiderdunen nahe Eommen, wird der Alk moch befonders nüßlich, ; Anhang. 720 ö Voͤgel Deutfchlands. I A a TE A Alca Pica, Linn. ar Es iſt fehon oben gefagt worden, daß nach den neuern Unterfuhungen dieſer Vogel ein Junges oder das Weibchen des vorhergehenden iſt. Sch führe ihn bier im Anhang fo vollftändig auf, als ihn die Beſchreibungen der Naturforſcher liefern, um ſeine Geſchichte genau kennen zu lernen. Kennzeichen der Art. Der Schnabel ift glatt, gedruckt, der Unterleib und die Spitzen der hintern Schwungfzdern weiß (die Füße roth). - & Befdhreibunge. Diefes Vogels eigentliche Heimath find die nördlichften Gemwäffer von Europa und Aſien; doc Eümmt er auch bis ins Baltifhe Meer, an die Küften von Deutfchs land, und fogar ins Mietländifhe Meer herab *), Seine Länge beträgt ı Fuß sol, auch ı bis 2 Zoll drüber, und die Breite 2 Fuß 4 bis 6 Zoll *). De Schwanz ift 24 Zoll lang, und die Flügel reichen bis auf die N Mitte defelben. Das Gewicht ift 18 Unzen. Tr * Der *) Ob er ie in den Rhein gekommen, iſt noch zweifelhaft; denn > der Vogel, melchen der verftorbene Brof. Sander ın Carls⸗ ruh in dem 13. Et. des Naturforidyers unter dem. Namen Alca Pica befchreibt, it wohl Colymbus obscurus, X 2*) Par. DE; Lange ı Buß 3 Zoll; Breite Fuß ı Zoll, 12. Ordn. 67. Gatt. Tord-Alk. 72t Der Schnabel iſt geſtreckter als an den uͤbrigen Arten, daher der Name Elſteralk, 24 Zoll lang, an der Wurzel 8 Linien dick, an den Seiten ſehr platt gedrückt, der Dbers - £iefer vorn etwas über den untern vorgehend, der untere unten winklich, von Farbe ſchwarz, mit einer verwachſenen Furche bezeichnet; die Naſenloͤcher laͤnglich, nahe an der Mundoͤff⸗ nung und mit Federn bedeckt; die Füße nah Linné roch, welches aber Eein anderer Schriftfieller bemerkt, nad andern braunfchwarz, die Mittelzehe ı Zoll ıı Linien lang. | Der Körper ift oben ſchwarz, unten vom Kinn an weiß: vom Schnabel bis zum.Auge geht eine mweißpunetirte Linie; die Schwungfedern find oben ſchwarz, unten afıharau, die kleinern an den Spiken weiß; die ı2 Schwanjfevern ſchwarz. | Her Latham, der den Eifteralf ebenfalls bloß für einen jungen Vogel des Tordalfs hält, befshreibt ihn jo: Der Schnabel ift faft nur halb fo breit, als der des vorigen, fehr wenig gebogen, volllommen glatt auf feiner ganzen Ober: fläche, eine geringe Einterbung an der Wurzel ausgenommen, "die innere Seite des Nachens hell fleiichfarben ; der Scheitel, mit Einfluß der Augen, ein Theil des Halfes, der Rücken, die Flügel und der Schwanz find ſchwatz; an den Seiten des Halſes läuft das Schwarze vorwärts, fo daß es fall an der untern Seite zuſammenſtoͤßt; die Schläfe, die Kehle, der Vorderhals und alle untere Theile weiß; von der Stelle hins der den Augen läuft ein dunkles ſchwarzes Zeichen nach dem Hinterkopf hin, mie bey dem kleinen Taͤucherhuhn (Colymbus minor, Lin.); das Weiße an den Schläfen iſt ‚nicht fo rein als an den untern Theilen; alle Schwungfedern Vechſt. gem. N. G. ar 8.2, Abth. —— der 722 Vögel Deutſchlands. der zweyten Ordnung haben weiße Spitzen, und ſind von dunklerm Schwarz als die a die Füße find bräunlich fchwarz. | Ein anderer Vogel war um ı Zoll — und 19 Unzen ſchwer. Sein Gefieder war vollkommen fo gezeich⸗ net, wie an dem jetztbeſchriebenen, außer daß die gewoͤhnliche weiße Spur zwifchen dem Schnabel und den Augen fichthar war, aber von graulicher Farbe; die 4 Fucchen über dem Schnabel waren noch kaum ausgebildet, aber der Streifüber die Kinnladen war fichtbar und ſchmutziggelb, ſtatt rein weiß; die Fuͤße braunſchwarz. Briſſons Vogel *) fcheint älter zu ſeyn, weil er auch eine weiße Stirn hat. An Grönland kommt feiner von siefen Voͤgeln eher in die Bayen, als bis die firenge Kälte einfällt, fondern fie bleiben auf der See und gehen zur Brütezeit heerdenweiſe nach den Klippen, wo jeder feinen Wohnort Eennt. | Sie nähren fih vom Cancer pedatus und andern Meerinfecten, und werden davon fehr fett. Im Winter gehen fie in die Bayen nad) Futter, fehren des Nachts aber - in die See zurüd, Man wirft fie in der See mit Pfeilen oder jagt fie, mit Canots an das Ufer, wo fie ſchon von andern erwartet und getödtet werden; oder man fängt fie in Neben aus Sifchbein. | Sie fireiten in Anfehung des ——— den dee Grönländer von ihnen hat, mit der Eidergans. ”) Ornith. VL ‚pP: 9b, 8; fig. % Die \ 12. Ordn. 67. Gatt. Arktifcher Alk. 723 Die Häute braucht man zur Bekleidung ; das rohe Fett wird ausgelaffen; das halb faule Fleifch fehr gern gegefien, und der ganze Vogel, mit feinen Cingeweiden zus gerichtet, wird für einen großen Leckerbiſſen gehalten. Sie ſind die vorzuͤglichſte Speiſe der Eingebohrnen im Februar und März. 2». Der Arktiſche Alt. Alca arctica, Linn, (Taf. XXX. Fig. 1) Namen, Schriften und Abbildungen, Alk, nordifcher Alt, Papageytancher, gemeiner graufchs liger Alk oder Papageytaucher, Puffin, Seeelſter, Alite, Pflugſchaarnaſe, Buttelnafe, Stumpfnaje, Goldkopf, Weißs back, Waflerfiheerfchnabel, Scheermeſſerſchnabel, Polavente, Seepapagey, Runde, großer nordifcher Taucher. ı Alca arctica. Gmelin Lin. Syst. I. 2. p. 549. n. 4. Faun, suec. No. 141, | Macareux. Buffon des Ois. IX. 358. t. 26. P], enl, No, 275. Ed. de Deuxp. XVIII. 26. t.2. £. 3. Puffin. ‘ Latham Syn, IH, 2. 314. n. 3. Meine Ueberf. VI. 279. Nr. 3. Taf. 102. Junger Vogel. Naumanns Vögel. III. ©. 404. Taf. 65. Sig, 101. Männchen. Mein ornithol. Taſchenbuch. S. 338. Nr. 2. Donndorffa. a. 9, © sıs. 3; 2 Kenn; \ 724 Voͤgel Deutſchlands. Kennzeichen der Art Der Schnabel iſt Eurz, fehr zuſammengedruͤckt, vorne am Oberkiefer mit 3 deutlichen Quertippen und Furchen und am Unterkiefer mit 2 Rippen und Furchen befeßt; am obern Augenrand eine ſchwielige dreyeckige Hervorragung; der Ober⸗ leib ſchwarz; Augenkreis und Schlaͤfe weiß. Geſtalt und Farbe des — und ih lihen Geſchlechts. N Diefer Alk, weicher zumeilen die Deutſchen Kuͤſten und Fluͤſſe befucht, hat oßngefähr die Größe der Kriefente, und iſt noch plumper als der vorhergehende, und man glaube nicht, dag feine Eurzen fpißigen Flügel den fchwerfälligen Körper durch die Luft tragen Eonnten. Seine Länge ift 14% Zoll und die Breite 23 Zoll *. Der Schwanz mift zel deffelben. Er wiegt 12 Unzen. Dev fonderbar geflaltete Schnabel ift von der Spike bis zur Stien, oben auf dem Bogen hin gemeffen 2 Zoll 2 Linien, bis zur Muntöffnung aber nur ı Zoll 2 Linien lana und an der Wurzel ı Zoll ° 9 Linien hoch ; er ift oben und unten feharf zugekielt oder ges N; kantet, doch iſt der Unterrand hinter der Mitte beym Hoͤcker am ſtaͤrkſten, mitten am Kiefer iſt er am dickſten und ſchaͤrft fih von da aus nach oben und unten fo zu, daß er ganz breit | 2 Zoll und die gefalteten Flügel endigen fih neben der Wurs zuſammengedruͤckt erfcheint, beyde Kanten laufen nad) der Spitze bogig zufammen und geben dem Schnabel eine halb eyfoͤrmige Geſtalt; am Oberkiefer FUN man 3 Kipben | oder .*) Par Mans: Länge 13 Zoll; Breite 20 Zul. I, — — 12. Ordn. 67. Gatt. Arktifher Alk. 725 oder Leiften, vor weichen auch 3 deutliche Furchen entfiehen, die hinterſte Rippe beginnt an der Stirn und läuft fihief herab bis zur Mitte des obern Schnabelrandes, neben ihr liegen die beyden andern, wovon die vorberfte nicht fo ſtark erhaben iſt, und auch keine ſo tiefe Furche vor ſich hat; man kann auch noch eine vierte Rippe annehmen, wenn man naͤm⸗ lich den runden Leiſten, welcher die Wurzel des Oberſchnabels einfaßt und hinter ſich in eine ſchmale Wachshaut auslaͤuft, welche mit Loͤchelchen, wie mit einer. Stecknadel beflochen, bedeckt ifi; von da an iſt bis zur folgenden Rippe ein glatter, horngrauer oder blaugrauer Feck, in welchem. die ritzenfoͤrmi⸗ gen Naſenloͤcher, nicht weit vom Rande liegen, die wie eine Scheide in diefem Theil befindlich find, an diefem glatten Theile läuft aud) neben der folgenden Rippe eine feine Furche hinauf, und ſelbſt auf der Rippe ift eine ſchwache Hohlfehle eingedruͤckt; eben fo fieht man vorn an der glatten Spitze faſt mic der gefielten Schärfe parallel laufend ‚eine ſchwach einges drücte Suche, und man kann daher fagen, daß der Oberkies fer 4 deutliche Rippen, und 3 deutliche und 3 undeutliche Furchen hat; der Unterkiefer ift von der Wurzel an bis zur Mitte glatt und horn = oder blaugrau, wie der gegenübers fiehende obere Theil, dann zeigen fich in fchiefen Bogen nad) dem Rande zu zwey deutliche Rippen und Furchen, man be merkt aber auch nad) der Spitze zu noch eine undeutliche Rippe‘ und Furchez der Rand des Oberkiefers wird vorne etwas hakenfoͤrmig ausgebogen, und bie Spike ift adgefchnitten, alfo; ziveyecig; die Spitzenhaͤlfte, der Wurzelleiften oben, und . ‚der obere und untere Rand find_oranger oder ſcharlachroth, an der er Schärfe und und den den Rippen graulich —— der Rachen { e — 726 Vögel Deutſchlands. Rachen iſt gelb; uͤber den Raͤndern der Augenlieder iſt eine dreyeckige ſchwielige und unter denſelben eine laͤngliche Hervorragung von blaulicher Farbe; der Augenſtern grau⸗ braun; die kurzen Fuͤße ſind zuſammengedruͤckt, liegen ſehr weit hinten, und ſind orangefarben, die Fußwurzel 1J Zoll Hoch, und die mittlere Zehe = Zoll lang, die Krallen find ſpitzig, lang und ſchwaͤrzlich. An diefen Vogel iſt der Leib noch gebrungener und flärs ker und niebergedrücter, als am vorhergehenden ; der Kopf groß, und die Schnabelecke an der Stirn noch etwas höher als die Hirnfchanle, der Hals die und kurz, der Schwanz aus ı2 ſchwachen Federn beftehend und feine obern und untern Deckfedern fo lang, daß fle manche mit zu den Schwanzfedern gezählt haben, und daher mehr Federn, z. B. 16 im Schwanze angeben. Der Scheitel, Hinterhals, von da ein Band um die Kehle herum, Ruͤcken, Flügel, Steiß und Schwanz- find ſchwarz, der Kopf und Hals matt, die übrigen Theile aber glänzend; die Augenkreife, Wangen, Scläfe, Kinn, auch) ein Stuͤck der Kehle und der übrige Unterleib rein weiß, an den Schenkeln etwas ſchwarzgrau getuſcht; der Fluͤgelrand weißlich; die Schwungfedern inwendig aſchgrau auslaufend; die Schwungfedern auf der Unterſeite hellgrau; die Deckfedern der Unterflügel weiß. Männden und , Beibgen fehen ſich faſt — nur iſt letzteres nicht glaͤnzend, ſondern rauchſchwarz. Dieſer Vogel variirt in Ruͤckſicht des Alters und der Farbe. Der Schnabel iſt im erften Jahre klein, ſchwach, ungefurcht, und dunfel gefärbt, im zweyten größer, ſtaͤr⸗ ker, 12. Ordn. 67. Gatt. Arktiſcher Alk. 727 fer, heller und mit einer Furchen-Spur an ber Wurzel *), Gewöhnlich find die Wangen und Kehle afchgran, im Soms ner aber, wenn fie ganz ausgefärbt find, weiß. Es fcheint, wie wenn diefe Vögel vor dem beitten Jahre nicht brüteren, und auch nicht die lebhafte Schnabelfarbe und die gehörige Anzahl Furchen und Leilten auf demſelben haͤtten. Hr. Pen⸗ nant beſchreibt in der Arktiſchen Zoologie **) einen, ber um die weißen Wangen eine afchgraue Einfaffung hatte, und ich hate einen vor mir, der. auf den Wangen hellafchgrau ifl, voelche Farbe fih am Hinterkopf in eine graue Duerbinde verliert; hinter den Mundwinkeln fteht nach der Kehle zu ein dunkel aſchgrauer länglicher Flecken, und die Loͤchelchen am Hand der Schnabelwurzel find voller Pflaumfedern, die bürs ftenartig hervorſtehen. Hr. Naumanns Vogel muß eben die Farbe gehabt haben; denn er fagt: Backen und Kehle find afchgrau; die Zügel ſchwarzbraun, fich fanft in das Aſch⸗ graue verlierend; der Scheitel, Nacken und Hals ſchwarz⸗ braun, und die übrige Farbe wie gewöhnlich. Merkfwürdige Eigenfhaften. - Diefe Vögel leben beftändig in großen Gefellfchaften bey einander, und wenn man einen an den Küften oder auf Fluͤſſen einzeln ſieht, fo iſt es ein verirrter oder verfcheuchter. Sie find fo an die Geſellſchaftlichkeit gebunden, daß ſie in der Mitte des Auguſts, wenn ſie ſich von ihren Brutoͤrtern nach einem allgemeinen und uneingeſchraͤnkten Geſetze ent⸗ fernen, *) Alca deleta. Brunnich Ornith. p. 25. n. 104. **) Meberf. von Zimmermann, IT 73. NT. 344 — 728. / | Vögel Deutfchlands. fernen, bie noch nicht zur Keife geſchickten Jungen verlaffen und mit ihren Kammeraden wegwandern, fo ſehr fie ſonſt an ihrer Brut hängen, und fie gegen alle Anfälle beſchuͤtzen und vercheidigen. Sie wohnen zu mehrern Hunderten beyfans men. Sn fchmwerfällig fie gehen und fliesen, ſo geſchickt tous chen fie, und Eonnen lange unter dem Waſſer bleiben und ihren Raub verfolgen. Wenn fieigehen, fo watſcheln ſie nur kriechend und langſam, und helfen fih mit den Flügeln flats ternd, wenn es etwas gefchwinder gehen fol. Wenn ihnen anf dem Sande ein Menfch begegnet, fo kehren fie ſich, anftate menzufliegen, um, fperren den Schnabel auf und fehen ihn ſtarr an. Ob man gleich die Jungen zähmen und mit alters ley Speifen ein Fahr lang am Leben erhalten kann, fo kann doch ein Alter nicht 24 Stunden auf dem Lande ohne Waſſer eben. Berbreitung und Aufenthalt. SR Der Norden der alten und neuen Welt iſt bag Bas terland diefer Vögel. Sie bewohnen die Küften, und man findet fie an den Küften von Grönland, Ssland, Kamtſchatka, und Carolinas die feßten Reifenden | haben ſie in dem Sandwichs⸗Sund angetroffen. Vor⸗ zuͤglich lieben ſie die Inſeln, und man findet fie daher auf den Surilifchen Inſeln, aufden Färoeinfeln, auf - der Inſel Wight und in größter Menge auf der Spnfel Driefiholm Im Winter fommen fie in Amerika nah } Karolina herab; alsdann gehen fie “auch zumellen an die deutfchen Küften, und fogar in die Fluͤſſe, z. B. in die Elbe, Man glaubt, daß fie von den nördlichen Gegenden bee be⸗ fländig ya. Ordn. 67. Gatt. Arktiſcher Alk. 729 ſtaͤndig ihrer Nahrung nachſchwimmen, da die Fiſche in den gelindern Breiten nicht fo tief als im hohen Norden gehn, fie alſo diefelben leichter fangen koͤnnen. Sie ſchlagen ihre Heck⸗ ſtaͤtten zwiſchen Steinen am Ufer, in Felſenritzen, und in von Kaninchen verlaſſenen, oder ſelbſt gegrabenen Hoͤhlen auf und bey ſtillem heitern Wetter ſitzen fie vor ihren Hoͤhlen haufenweiſe und ſonnen ſich. a! Nahrung. Ihre Nahrung befteht aus Fischen, vorzüglich Sardel⸗ len, Eleinen Be und Seegras. Sortpflanz ung. Vom Anfange des Aprils bis zu Anfang des Mays fommen diefe Alten, nad) Verſchiedenheit des Climas, ans Land, und befehen ihre Heckſtaͤtten, gehen aber gewoͤhnlich dann erſt wieder ein oder zweymal in die See zurück, ehe fie zu brüten anfangen. Die Aten fuchen ihre alten Hoͤhlen ‚ wieder auf, und.teinigen fle, andere ſuchen fih Hoͤhlen zwiſchen Steinen und Felfen, und noch andere, die fandige Küften befuchen, treiben die Kaninchen aus ihren Höhlen oder graben fih mit Huͤlfe ihres Schnabels und der fiharfen Krallen Erumme 3 Fllen lange Gänge in den fandigen Boden, Es iſt dieß vorzüglich das Gefhäft des Maͤnnchens, welches auch mit dem Weibchen im Brüten abwechfelt. Sie find beym Graben ihrer Neſthoͤhlen fo emfig, daß man fie mit der Hand greifen Eann. Das Weibchen legt in diefe Höhle ‘auf ein mit Gras erweichtes Net Ein großes, fehweres, laͤngllches, weißes Ey, Die Jungen werben, fo lange fie noch 7390... Vögel Deuſſchlande. {a noch Dunen haben, von den Alten forgfältig ernährt, alss dann aber müfjen fie felbft ins Waffer gehen und ihre Nah⸗ rung ſuchen. Wenn man dem Weibchen das erſte Ey weg⸗ nimmt, fo legt es wieder ein anderes, allein das unge gehe - gewöhnlich verlohren, da alsdann, ehe es fich felbft helfen kann, die Wanderzeit eintritt, und wie oden erwähnt, die Alten es verlaffen.! N 5 Diele Raubvogel bes Nordens unterhalten ſich von diefen und andern Waffervögeln. Der Wanderfalke lauert vor den Höhlen den ungen auf, die von den Alten zur Strichzeit verlaſſen, BE aus den Höhlen gekrochen kommen. gan — Die Inſulaner hinterſchleichen dieſe Vögel, wenn fie vor ihren Hoͤhlen haufenweiſe ſitzen, und ſchlagen ſie mit Pruͤgeln todt. Man hat auch kleine Hunde, welche darauf abger richtet find, die Höhlen, welche diefe Vögel bewohnen, auss zukriechen, und diefelben entweder in vorgeſtellte Diebe zu jagen, oder lebendig zu apportiren. Man zieht fie auch, befonders die Sungen, mit Stans gen, woran eiferne Hafen vorne befeftigt Fr ind, aus den Hdoöͤhlen. | Ruben Obgleich das Fleif ch der Alten ranzig ſchmeckt, ſo wird es doch von den nördlichen Völkern gegeſſen. Vorzuͤg⸗ ——— lich | Ba > Ordn. 67. Gatt. Arktiſcher Alk. 731 lich gefchäßt werden die Jungen. Man ift fi ie theils eins gefalzen, theils geräuchert. Auf einigen um England und Schottland gelegenen Inſeln und Küften, z. B. zu St Kilda werden fie von den Knochen entledigt, mit Gewürze > eingemadht, und in die Haut eingewickelt in Faͤßchen nach London als eine ſeltene und wohlſchmeckende Speiſe geſchickt. Man ißt ſie mit Weineſſig, und ſie lege faft wie ges backene Heringe, | Das Fett ſchmeckt wie Gaͤnſefett. Die Eyer werden ebenfalls benutzt, und eben ſo die weichen grauen Dunen. Die ſchoͤnen und ſonderbaren Schnaͤbel dienen den nordiſchen Völkern zur Zierath an ihren Kleidern. Einige: ſchmuͤcken die Wordertheile und Segen ihrer Robben « Jacken damit. Die — und weiten tragen die Schnäbel um ihre Halfe an ledernen Riemen befeftigt, und ihrem Aberglauben gemäß, muͤſſen ihre Shamans oder Priefter fie ihnen mit einer befondern Zeremonie umlegen, weil fie fih dann in ihren Unternehmungen glücklich glauben, Die Einwohner von Unalaſchka tragen lange Roͤcke von den Häuten diefer und anderer Vögel. Serehümer und Vorurtheile. 1) Wenn die Vögel wegziehen, follen fie ihr Neft von allem Unrath reinigen, und es mit Gras beſtreuen, damit fie es Eünftiges Jahr im der gehörigen IRORIURN wieder faͤnden. 2. Sie 732 Voͤgel Deutſchlands. 2. Sie ſollen zu Hunderten in einer Hoͤhle wohnen, und wenn einer von einem Vogelſteller herausgezogen wird, ſich alle andere in den ſolgenden fo einbeißen, daß er fie zus fanıraen herauzleht und in feine Gewalt bekommt. RN Du Vogel ſoll in ſeinem Neſte nicht auf dem Sauce fisen, fondern auf dem Mücken liegen. 9, Der kleine AIG... Alca Alle, Linn. ar Namen, Schriften und Abbildungen. Kleiner Papageytaucher, Eleiner nordifcher Alk, Eis— vogel, Grönländifche Taube oder Alf, Eleiner, ſchwarzer und weißer Taucher, Seetaube, Murre, Trollvogel, Rotter, Rotges, Peter Dykker, oder Peter der Taucher. Alea Alle. Gmelin Linn. Syst. I. 2. p. 545. n. 5. Faun. suec. No. 142. Petit Guillemot, improprement nomme ——— de Groenland. Buffon des Ois. IX. 354, Ed. de Deuxp. XVII, ar. t.2. £.2. Pl. enl. No.917. Little Auk, Latham Syn. II. ı. 327. nr 11. Meine Ueber. VI. 290, Edwards Birds. pl, gı. Seligmanns — IV. Taf. 77. | Naumanns Vögel. III. 407. Taf. 65. Fig. 102, Schriften der Dronth. Gefellfh. I. 221. Taf. 6. Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. 389. Ne, 3. Donndorff a. a. O. ©, 823, | | Kenns i 12, Ordn. 67. Gatt. Kleiner Alk. 733 Kennzeihen der Art Der Schnabel ift glatt, ungefurcht und ſchwarz (einem Huͤhnerſchnabel ähnlich); der Oberleib ſchwarz; Wangen, Bruſt, Bauch, ein Streiſen auf den Fluͤgeln und etliche Striche auf den Schultern weiß; die Fuͤße gruͤnlich; s— am Männchen der Unterhals ſchwarz. Geftalt und Farbe des männlihen und weibs lihen Geſchlechts. Der Schnabel unterfcheidet diefen Vogel deutlich von feinen Verwandten; er iſt dreymal kürzer als der flache Kopf, Der Hals ift kurz und dick, und der Leib fleifchig und ſtark. An Größe gleicht er einer Wachtel, iſt 11. Zoll lang, und 133 Zoll breit *), wovon der Schnabel Z und der Schwanz 4 Zoll wegnimmt; die Flügel legen fih an der — wurzel zuſammen. Der kurze Schnabel iſt glatt, ſtark, etwas gewoͤlbt und gekruͤmmt, unten mit einer kaum merklichen Ecke verſehen, ſcharſſchneidig, beyde Kinnladen genau auf einander paſſend, und von Farbe ſchwarz; die rundlichen Naſenloͤcher liegen an der Wurzel und werden zur Haͤlfte von den Halfterfedern bedeckt; der Augenſtern dunkelbraun; die duͤnnen kurzen Fuͤße ſind ſchmutzig gruͤn, die Schwimmhaͤute ſchwarz; die Fußwurzel 3 Zoll hoch und die Mittelzehe 15 Zoll lang, die ‚Nägel lang, rund, fpißig und ſchwaͤrzlich. Oberkopf, Hinterhals, Ruͤcken, Steiß, Fluͤgel, Seis ten und Schwanz find matt ſchwarz, im Genick zeigt fid) ein | i ſchwarz⸗ *) Par. Ms.: Länge 94 Soll; Breite 113 Zoll. 134 Vögel Deutſchlands. fhwarzgrauliches Band und auf den Schultern laufen einige | Laͤngsſtreifen hin; durch die Flügel geht ein weißer Streifen von den Spitzen der hintern Schwungfedern verurſacht; Wangen, Bruſt, Bauch und After rein weißs bie — und Gurgel ſchwarz. Am Weibchen ſind die ſchwarzen Theile noch matter oder braunſchwarz, und die Kehle und Gurgel weiß. Eben ſo ſind die Jungen und vielleicht auch die alten Maͤnnchen nach der Mauſer. Außerdem variirt dieſer Vogel auch noch ſo, daß man ihn a) mit ganz weißem Koͤrper (Alca candida. Bisbnich ‚ornith. p. 26. n. 107.) und ö b) Mit rörhlicher Bruft (Aret. Zool. n. 429. a ro ©, 474. Nr. 346.) antrifft. Merkwürdige Eigenfhaften. Wie die andern Alten ift auch diefer gefellig, und man findet ihn nur einzeln, wenn er fich verflogen hat, oder von 4 Sturm oder von Naubvögeln verjagt worden iſt. Obgleich feine Füße eben fo wie an den vorigen Alken weit hinten F bingeftelle find, fo geht er doch beffer und ſchneller als ſie auf dem Lande. Er zeigt einen ſchnellen aber niedrigen Flug, \ kann aber nicht fo gut und lange tauchen, als die andern Alten, und fteckt im Schwinimen den Schnabel beftändig ins Waffer, wie wenn er tränfe. Seine Stimme wird verfchieden anges geben: Einige fagen er rufe: Alle, Alle! andere, er pfeife vie die jungen Hatten. Martens *) mag fie wohl am | beften *) Spitzbergen. ©. 6 | 12. Iron. 67. Gatt. Kleiner Alf. 735 beften befchreiben, wenn er faget, er fhreye Hell: Nottet, tet, tet, tet, tet! erft hoch und dann immer tiefer, und mache das meifte Gefchrey unter allen Waffervogeln. ” Bon ferne Elänge es, als wenn ſich die Weiber zankten. Und . wenn nun ber Burgemeifter (Larus glaucus) und der NRathsherr (Larus eburneus) mit ihrem Gefchrey darzu fämen, fo entfländ ein Speftafel, daß fein Menſch den andern verfiehen könnte. Mit diefer Stimme ſtimmt aud) fein Holländifcher Name Rottet oder Rotges zufammen. Vorzüglich ſtark fol der Vogel bey bevorftehender fchlechter Witterung ſchreyen, und daher feine Ankunft mit Gefchrey an den Küften eine böfe Vorbedeutung feyn. In Grönland heißt er Eisvogel, weil er ein Vorbote des Eifes iſt, auf deſſen Schollen er fich auch herum treiben läßt. = Berbreitung und Aufenthalt. Die arktifchen Gegenden von Europa und Amerifa find fein eigentliches Vaterland. Häufig befindet er fich in Grönland. Man triffe ihn aber auch an den Küften von England, und im Winter zuweilen an den deutſchen Küften, fo gar auf den Flüffen und Seen Deutfihlands in fleinen Geſellſchaften oder einzeln und verflogen an. Er liebt zu ſeinem Aufenthalt die klippigen Kuͤſten und die Geſellſchaft ſeines Gleichen. Nahrung— Fiſche, Krebſe und andere Woſſerinſecten machen feine Nahrung aus. Zur ſtuͤrmiſchen Jahreszeit wird er ſehr fett, weil alsdannn die Wellen eine Menge Krebfe und Eleine Fifche anf 736: > Vögel Deutſchlands. aus der Tiefe herauftreiben, die er mit Bequemlichkeit weg⸗ | fangen kann. | Sortpflanzung 5 Am Seeſtrande in den engen und tiefen Loͤchern der Telfenklüfte und Steinrißen, auch auf den Huͤgeln der Berge findet man fein Neſt, das aus Mooß verfertigt iſt. Das Weibchen legt zwey hlaulichweiße Eyer in daſſelbe, die groͤßer ſind als Taubeneyer. Sobald die Jungen etwag befied ert Fnd, laufen fie mit der Mutter iur See, die ohnehin nicht weit vom Brütort entfernt iſt, und fehwimmen dann von dere felben geführe ihrer Nahrung nad). Sagd und Fang, Da der Vogel ebenfalls nicht verfchmißter, als die vor⸗ hergehenden ift, fo find auch feine Fang Methoden diefeiben. Wegen feiner Kleinheit elle man ihm aber nicht fo fehr nach, R ußben. Da er fleifchig * fett iſt, ſo ißt man ihn in — | ohngeachtet feines thranigen Geſchmacks gekocht und gebraten. co) Mit 12. Ordn. 68. Gatt. Pelikan. 737 ce) Mit einem Schnabel, der mit einer Nerven baut überzogen, gerade, an der Spike Das gelformig und (meift) an den Öeiten der Kiefer gezaͤhnelt iſt. | at und fechszigfte Gattung, Pelikan. Pelecanus. Sennzeiden. Der E chnabel iſt gerade, mit krummer Spiße, und nagelfürmigem Anſatze. Die Nafenlöcher find ritzenfoͤrmig, in Furchen zur Seite kaum bemerkbar. Das Geſſicht iſt faſt unbefiedert. Am Unterſchnabel laͤuft nach der Kehle hin eine nackte er Haut, die gefüllt einen Sack bildet. Die Füße —— im Gleichgewicht und alle vier Zehen ſind durch eine Schwimmhaut verbunden. Es giebt Vogel dieſer Gattung, welche einen unges zähnelten Schnabel und andere, welche gezackte Kinns faden haben, daher man fie in zwey Familien theilt. Bechſt. gem. N. ©. ar Bd. 2. Abth. oa ) Mit 138 Vögel Deutſchlands. “) Mit ungezaͤhnelten Kinnladen „» (263) 1. Der große Pelifan oder die Kropfgang “2 Pelecanus Onocrotalus, Linn, Kamen, Schriften und Abbildungen. Pelikan, gemeiner Pelikan, Kropf» und Riefenpelifan, Beutels, Sack⸗, Meers, See: und Schneegans, Kropfe vogel, Schwanentauher, Nimmerfatt, Vielfraf, Waſſer⸗ vielfraß, Onvogel „Ohnvogel, Eſelſchreyer, Vogelheine und Loͤffelgans. Pelecanus Onocrotalus, Gmelin Linn. Syst. I. 2. p.569. n. ı. Pelican. Buffon des Ois. VIII, 2g2. t. 25. Pl, enl. No. 87. Ed. de Deuxp, XVI. 5. t. u.f.ı Ueberf. von Otto. XXX. 228. mit einer Abbild. Great white Pelican. Latham Syn. III, 2. p. 575. 1. Meine Ueberf. VI. 496. Ä Perraults, Charras und Dodarts Abhandl. aus | der N. G. II. 341. Taf. 835. 86. Zergliederung. | f Edwards Birds, tab. 92. Seligmanns Bügel. IV. Taf. 79 er Ein Blatt von Ridinger. 174% Friſch Vögel. Taf. 186. ‚Mein j * Man kann auch aus diefen Familien mit Briffon und Euvier zwey Gattungen machen. 4 *) Alte Ausg. I. 750. Pr. 1. 13. Orbn. 68. Gatt. Großer Pelifan. 739 Mein ornith. Taſchenbuch. ©. 390. Nr. 1. Donndorff a. a. O. © 844. Kennzeichen der Art, Die Hauptfarbe ift hell fleiſch⸗- oder tofenfarben; an der Kehle ein großer häutiger hellgelber Sad, Berbreitung, Geſtalt und Farbe des männli "ben und weiblihen Geſchlechts. Dieſer Vogel erftreckt fich über die meilten Gegenden der heißen und gemäßigten Zonen. Sn Europa bewohnt er alle Theile des mittläns difhen Meeres, Ungarn, Siebenbürgen, die niedern Gegenden der Donau, von wannen er auch nad) Deutfhland, wiewohl felten, fümmt Am dfterften fieht man ihn am der deutichen Donau, von wo aus er fich an andere Seen und Flüffe Deutfchlands verfliegt. Bey einern Suͤdwinde ließen ſich den sten Julius 1768 13 Stuͤck auf dem Bodenfee nieder. Bor ohngefähre ı5 Sahren wurde einer auf dem Schwanenfee bey Erfurt gefchoffen, Auch auf der Moldau in Böhmen fieht man ihn zumeis fen, fo wie in Schleſien. Unter den Schweizeris fhen Bögeln wird er. ebenfalls angeführt. Sin Afien findet man ihn allenthalben und’ in unglaublicher Menge in Kleinaſien, an dem fchwarzen und Kaspifchen Meere, von wannen er auf den Flüffen hoch hinauf ins ruffifhe Aften geht. In Afrika lebt er auch faſt überall, ift an den Küften von N eubolland gemein, und erreicht dort eine ungeheure Größe, Er iſt auch in Amerika zu Haufe. RR % Aaa2 Er / CR Vogel ———— Er iſt der größte Schwimmvogel ‚ weit — als der Sing⸗ Schwan, uud an Geſtalt einer zahmen Gans aͤhn⸗ lich, aber weit plumper. Seine Laͤnge beträgt 61 Fuß und drüber, und bie Breite 124 Fuß und drüber *). Der Schwanz hat 20 Federn, iſt 8 Zoll lang und die gefalteten Fluͤgel reihen bis an feine Spitze. Das Gewicht iſt 18 bis 25 Pfund. Der Schnabel ik 7 Zoll lang, — an der Wurzel ſchmal und bleyfarbig, in der Mitte breit und gelblich, und an der Spiße ſehr ſchmal, mit einem röthlichen Haken am Ende, von welchem eine rothe Erhabenheit über ‚die Mitte bis zur Wurzel laͤuft; uͤberhaupt ſcheint der Oberkiefer ang drey ſolchen Erhabenheiten oder langen Leiſten zu ſammen⸗ geſetzt zu ſeyn, die in der Mitte Hohlkehlen laſſen; bey eini⸗ gen ſind verſchiedene kleinere Auswuͤchſe zwiſchen dieſen Leiſten und der Spitze; der Unterkiefer beſteht aus zwey biegſamen Graͤten, welche mit. einer gelben, pergamentattigen Haut überzogen find, die fi) im einen hellgelben, nach Andern rothen, großen, haͤutigen, nackten Beutel (Sack, Kropf, Taſche) erweitert, der allmaͤhlig größer wird, und am Vor⸗ dertheil des Halfes ausgefpannt fat ı Fuß herunter Läuft, Diefer Beutel iſt auswendig mit einzeinen feinen kurzen ver ⸗ ſchieden gefärbten Haͤrchen beſetzt, welche ihn ſammtweich machen, und laͤßt ſich ausdehnen und zuſammendiehen, und ſo gegen den Schnabel zuſammenrunzeln, daß er aͤußerlich gar nicht ſichtbar wird; er erweitert ſich aber im Gegentheil auch wieder ſehr, daß er wohl 30 Pfund Waſſer und einen \ ganzen “) dar. ME: — 52 Zuß; Breite 11 Fuß. 12. Ordn. 68. Gatt. Großer Pelikan. 741 ganzen Menfchenkopf faſſen kann. Alsdann fieht man in. der Haut ſich die Eleinen rothen Adern herumfchängeln. Der Kopf ift um die rothen, ſchoͤnen Augen herum und an den. platten Seiten kahl, und mit einer fleifchfarbigen Haut bes deeft. Die flarfen tafelförmig und ſechseckig durchſchnittenen “Füße ſind bleyfarbig, oder fleiſchroth und ſtehen fehr einwaͤrts, die Klauen braun, die Fußwurzel 4 Zoll hoch, die Mittel⸗ zehe 55 Zoll und die hintere 22 Zoll lang. Am Hintertheil des Kopfs iſt eine Art von Buſch aus ſchmalen zarten Federn beſtehend, welche, da ſie gewoͤhnlich flach liegen, nicht ſehr bemerklich werden. Die uͤbrigen Kopf⸗ und Halsfedern find dicht mit den ausgefuchteften, feinen, wolligen, Dunen befeßt. Das ganze Gefieder iſt bis auf die fchwarzen vordern Schtoungfedern und die Afterz fluͤgel, und: die: hintern ſchwaͤrzlich afchgrauen Schulters federn im Winter nach) dem Mauſern blaßfleiſch- oder roſen⸗ farben, bleicht im Fruͤhjahr und Sommer ins Weiße aus, und geht im Herbſt ins Gelblichweiße uͤber ). Die Schu zerfedern find alle ſchmal und-lang, Das Weibchen fäße dem Männchen völlig gleich, wenn nicht die Seiten feines Unterkiefers blau wären. — Man ſcheint keine merklichern Abweichungen im Gefieder bey diefem Bogel zu finden, als die oben angegebenen. Denn der braune Pelifan (Pelecanus fuscus, Gmelin Linn.) fcheint *) In diefem Sarbenwechfel Tiegt der Grund, warum man ſein Be bald als fleifchfarben , bald als weiß angegeben ndek, n 742 — Voͤgel Deurfchlande. ſcheint fo wie der ſaͤgeſchnaͤbllge, der wahrſcheinlich mit dem Thage (Pelecanus Thajus, Gmelin Linn.) — iſt, eine befendere Art auszumachen. Zergliederung N, Rn Grunde des Beutels ift die Zunge mit bei | en s bis 6 Zoll fowohl von den Gaumen als den Halswirbelbeinen, entfernt, indem die Luftröhre die Wirbelbeine verlaͤßt, fih vorwärts wendet und mit dem Grund der Tafche zufammengeheftet ift. Sie ift fo Elein, daf fie Einige dem Vogel abgefprochen haben, faum 4 Linien lang, ı2 Linie breit, und befteht aus einer Haut, welche einen an das Zungenbein gefügten Fortſatz bedeckt. | 2. Der Schlund, welcher gegen den Schnabel zu fehr ausgedehnt iſt, ziehe ſich unten gegen den Hals zu, vers mittelſt vieler fleifchigen Faſern, enger zufammen, welche nachgeben und fich leicht erweitern laffen. Außer diefen Fafern iſt die Gegend des Schlundes noch durch zwey Muskeln verenget, die von dem hinterften Wirbelbeine | des Halfes kommen, fi an das Bruftbein anfügen, und den Schlund auf jeder Seite zufammendrücen. Diefe Muss fein, welche gleichfam das Amt des Schliegmäusleins der Blaſe verrichten ; find der Grund, daß das Waller, welches der Vogel bey feiner Fifcherey in den Beutel bekommt, nicht in den Magen und in die Därme geht. | 3. Der Magen ift, wie bey dem Kormoran, nur eine Fortſetzung des Schlundes, der ſich nach unten verenget, und ſich darauf wieder ausdehnt, um fich wieder zu verengern und h darauf f 123. Ordn. 68. Gatt. Großer Pelifan. 743 barauf noch einmal wieder auszubehnen. Dieß macht gleichs fam zwey Mägen, einen großen nad dem Schlunde zu, und einen Eleinen nad) dem Pförener. Das inwendige Haͤut⸗ chen diefer Mägen beſteht aus unzähligen Eleinen langen Druͤſen, die auf eine befondere Art dicht an einander gefüge find. Er ift aber unten nicht fleifhig, fondern häutig, und man vergleicht ihn daher mit einem Hundemagen. 4. Man findet zwey Blindärme, bie aber Elein find, und verhältnißmäßig noch Eleiner als bey der Gans und dem Schwane. 5. Das Herz ift fehr groß und eyrund. 6. Die Leber ift breit, in der Duere und nicht in ber Länge von oben nach unten, tie fie bey den meiften Vögeln ift. Ste hat zwey Lappen, wovon ber linke nicht den achten Theil der Größe des rechten bat. Die Sallenblafe ift mitten an die Leber nach) unten zu geheftet. Sie liegt auch auf eine ungewöhnliche Art in die Quere. 7. Die Milz ift ziemlich groß, von eyrunder Geſtalt, und an der Blaſe befeftigt. Einige haben daher dem Vogel die Milz ganz abfprechen wollen, weil fie fie da nicht gefung den haben, wo fie bey andern zu feyn pflegt. 8. Die Gekroͤsdruͤſe ift ebenfalls an die Gallen, blafe geheftet, deren rechte Seite fie bedeckt, fo wie die Milz die linke. Sie ift ziemlich lang und breitet fid) unten immer weiter aus, wo fie durchbrochen iſt, um den Lebergallengang durchzulaſſen, welcher quer durch fie durchgeht, Die . 744 ir, Voͤgel Deutſchlands. 9. Die drey Gänge, naͤmlich der aus der Gallen⸗ blafe, der Gekrosdruͤſe und der Leber, fügen fich jeder befons der an das Gedärme. Der Gekroͤsdruͤſengang ift am weis teften von dem Pförtner entfernt, Der Lebergang ift der nächfte, und der Gallenblafengang in det Mitte, | . An dem geoßen Serippe find die Kochen fo a daß fie nicht mehr er 13 Dfund, höchftens 23 Unzen wiegen. M ‚11. Merkwürdig find nech die Luftſ aͤcke, welde unter der Haut des ganzen Körpers verbreitet liegen, und ftärfer und in groͤßerer Menge vorhanden, als bey andern Voͤgeln. Die Luft geht aus der Bruſt in die Achſelknochen, und von da in die kleinen Blafen der zelligen, ſtarken und“ aufges fhwollenen Haut, die die Muskeln bedeckt, und den ganzen Leid umfchließt, unter der Oberbaut, in der die Federn Reden. Diefe Blaſen find. fo davon angefüllt, daß, wenn man den Leib dieſes Vogels drück, man von allen Seiten unter den Fingern eine Menge Luft gleichſam weggleiten fuͤhlt, und durch Drüden ſogar einen feinen Ton zu Wege bringen kann. Deym Athemholen geht die in der Bruſt zuſammengepreßte Luft in die Knochenhoͤhlen, und von da verbreitet ſie ſich in alle kleine Blaſen des zelligen Gewebes. Man kann fogat, wenn man in die Quftröhre blaͤſt, diefen Gang der Luft dem Auge bemerklich machen, und man begreift daher, wie ſehr dieſer Pelikan hierdurch ſich einen groͤßern Umfang geben kann, ohne eine groͤßere Schwere anzunehmen, und wie ſehr das Fliegen dieſes Rue Vogels dadurch erleichtert werden‘ muß, N — | ⸗ EN 12. Ordn. 68. Gatt. Großer Pelikan. 745 2 ; Merkwuͤr dige Eigenſchaften. Den griehiihen Namen hat die Kropfgans von der Efeleftimme, welche fie fisend und fliegend von fich giebt, den deutichen aber von dem ungeheuern Beutel, der ihr am Unterſchnabel hängt. Faft immer grunzt fie, wie eine Sau, tief Roͤ, Ri! Ohngeachtet Ihrer großen Maffe fteiat fie doch zu einer fo etftaunlichen Höhe in. die Luft, daß fie kaum noch die Größe einer Schwalbe zu haben fcheint. Dieß koͤmmt von der beſondern Leichtigkeit ihrer Knochen, und von der Menge Luft, mit: welcher fie. ihren Korper anfuͤllen kann *). Sie fliegt auch ziemlich ſchnell, auf den Wanderungen in Geſell⸗ Schaft winklig, wie die Saatgäne, iſt aber fonfl traurig und fehr träge; denn außer der Zeit, wo fie ihrer Nahrung nachs geht, bringt fie den ganzen Tag in Nuhe und Ichlafend-zu, indem fie ihren Kopf mit dem langen und breiten Schnabel auf die Bruft ffüßt, und die Flügel nachläffig hängen läßt. Sie geht langfam watſchelnd, und ift ſcheu **),: Ä ‚Da fie fih leicht zaͤhmen läßt, fo findet man fie faft in allen Menagerien von Deutfchland. Man hemerkt hier, daß fie mande Menfchen nicht leiden fan, und nach ihnen beißt. Beſonders iſt fie böfe, wenn fie ein Weibchen bey jich bat. | ”) ©. oben. ) Doch ſagt Beauchamp (Fichtenberag Magazin III. 2. ©. 154), daß man fich den Pelifanen, die längs dem Euphrat in unüberfebbaren Heeren wohnten, ohne ale Mühe nähern koͤnnte, und wenn man gang nahe unter fie ſchoͤſſe ſo hielten es die Übrigen gar nicht der Mühe werth, die Slucht zu "nehmen. Sie 736°. Vögel Deutfchlands. Sie erreicht ein hohes Alter, und man hat Beyfpiele, daß einige 40 — go Jahre alt geworden find. Unter allen Thieren waren die Kropfgänfe, die in Verſailles fonft in großer Anzahl gehalten wurden, die einzigen, von welchen in ı2 Jahren feine geflorben war. Aufenthalt und Nahrung. Sie bewohnt die Meeresufer, große Flüffe, und daran floßende weitläuftige Moräfte, und befucht die Seen. Vor⸗ zuͤglich wähle fie ſehr firhreiche Gegenden. Als Zugvogel geht fie im Winter in Scharen nah Egypten und in die füdlicheen Gegenden von Afien. Sie nimmt auch auf ihren Wanderungen andere Vögel mit in ihre Gefellfchaft, \ Sie ift ungemein gefiäßig, und aus ihrem ungeheuern Beutel, in welchem fie ihre Nahrung aus füßem oder Sees Waſſer auffifcht, kann man fehon fehließen, wie viele und wie große Fifche, die ihre Nahrungsmittel ausmachen, von ihr gefangen werden. &ie fängt, wie Buͤffon fagt, auf einmal fo viel Fiſche, als zu einer Mahlzeit für 6 Perfonen nöthig find. Sie verfchluckt auch in der That Karpfen von mehrern Pfunden auf einmal, und verwahrt die übrige Beute nach der Sättigung im Beutel, bis zum folgenden Hunger. Zu ihrer Sefräßigkeit Eommt ihr der ungeheure Magen, der, wie wir gefehen haben, vom Bau bey andern Waffervögeln gar abweicht, fehr gut zu flatten. Man fagt fogar, fie fchöpfe in Sefellichaft Dümpfel und Eleine Weiher aus, um defto bequemer fifchen zu koͤnnen, gewiß ift, daß fich eine ganze Heerde vereinigt, auf großen Strömen einen weiten Kreis macht, diefen allmählig verengt, und dabey das Waffer mit 12. Ordn. 68. Gatt. Großer Pelifan. 747 mit den Flügeln und Füßen ſchlaͤgt, um die Fiſche in bie Mitte zu treiben; wenn fie dieß bewirkt haben, fo öffnet jeder Vogel fein großes Maul, und füllet feinen Beutel mit Beute, beugt dann den Schnabel nieder, und läßt das Waſſer heranslaufen, ſchwimmt hierauf ans Ufer, oder feßt fih auf einen Felfen und friße in Ruhe. Sie fioßen auch oft Hoch aus der Luft herab auf die Fifhe, und fangen fie. In der Sefangenfhaft freffen fie auch vorgemworfene Mäufe und Ratten. Sie können wie der Staar und Hund . alles, was man ihnen hinmwirft, fangen und wegfchnappen. Sn Büffons Naturgefhichte lefen wir, daß einer fogar einmal eine vorgeworfene Eleine Katze verfchluckt habe, Fortpflanzung. Wenn im Frühjahr die Paarungszeit eintritt, fo ſchwillt den Kropfgänfen an der Wurzel des Schnabels ein‘ runder, wie ein Vorftorferapfel großer, Hoͤcker empor , welcher fhwammig weich und fleifchfarbig ift, und fih im Sommer wieder verliert. Ihre zwey bis fünf, auf beyden Seiten gleich abgerun; deten, großen, weißen Eyer legen fie entweder auf flacher Erde am Waffer oder auch wohl eine Strecke davon, entfernt ins Sand hinein, ohne ein ordentliches Neft zu bauen, in eine aufgefcharrte Höhlung hin, oder noch lieber auf fums pfigen unbebauten Inſeln auf ein unordentliches Gewebe von Kiedgras, das fie mit etwas weichem Gras ausfüttern, brüs ten fie daſelbſt in dreyfig Tagen aus, bringen ihren Jungen, . bis fie fliegen Eünnen, in ihren Köpfen Fifche zu, und tras | | gen 7438 ° 7 Vögel Deutſchlands. gen fie auch, der Sicherheit halber, in denfelben von einem Orte zum andern. Bey der Fuͤtterung beugen ſie den Unter⸗ ſchnabel nach der Bruſt zu, und laſſen ihre Jungen aus dem großen Beutel, wie aus einer Schuͤſſel, freſſen. Da es nun hier nicht ohne Blutvergießen abgehen mag, weil die Alten oder ungen wohl zumeilen genöthigt find, große Sifche zu zete reißen, fo ift die Fabel entftanden, daß die Alten’ die Bruſt aufriffen, und die Jungen mit ihrem Hlüte tränften.. ‚Wenn fie fo gefättige find, ſo wird ihnen auch alsdann in dieſem Kropfe Waſſer herbeygetragen, um ihren Durſt zu löfchen. | Man erzählt, daß fie, wenn fie ihre Neſter in dürren Wuͤſten baueten , ihren Jungen das Wafler in, den unges heuern Beuteln zutrügen, und daß die Lowen und andere Raubthiere, um ihren Durſt zu flillen, zu ihnen kaͤmen, von ihnen getränkt würden, und deswegen. ihre ungen ſchon⸗ ten. Nach) diefer Erzählung nennen fie vermuthlich die Egyp⸗ | ter Flußkameele und die Perſer Wafferträger*. Sie haben in ihrer Jugend einen ganz gelben Schnabel. In Menagerien halten ſie ſich ſehr gut, legen aber, nach vieljährigen Beobachtungen, die in Caſſel gemacht wors den find, nie mehr als zwey Eyer. Ruben Das Fleifch der Alten und vorzüglih der Jungen wird, ob es gleich thranig ſchmeckt, gegeflen. Ihre Haut wird ſammt den Federn geherht und als Pelzwerk getragen. Der *) Voyage de Chardin. Amsterdam. 1711. Tom. II, p. 30. P 12. Ordn. 68. Gatt. Großer Pelikan. 749 | „Der Kropf wird da, wo fie einheimifch find, genaͤht und geſtickt, und zu alleehand DBeuteln, Säden, Muͤttzen, auch flate der Felle und gl. gebrauche. Am Borgebirge der guten Hoffnung machen die gemeinen Leute Tabacksbeutel aus —— in welche zwey Pfund Taback gehen. Die Dunen derſelben find ſo gut, wie Gaͤnſedunen. In Oſtindien macht man ſie zahm, und richtet ſie zum Fiſchfang ab. Sie ſchlagen naͤmlich mit den Flügeln in das Waffer, und jagen die Fiſche in einen Bufen, fans gen fie alsdann auf, und füllen ihre Keöpfe, ſchwimmen hernach auf ein Fiſcherkahn zu, laffen ſich ihre Beute abneh⸗ men, und ſchwimmen wieder fort mehrere zu holen. Eben dieß hat man auch in einigen Menagerien Deutſchlands nach— geahmt, und fuͤr bewaͤhrt gefunden. Nur iſt noͤthig, ihnen einen Ring um den Hals zu legen, um das Verſchlucken der Fiſche zu verhindern. Semat brauchte man ihr Fett in der Medicin. Schaden. Sie entvoͤlkern die fiſchreichen Gewaͤſſer. Irrthuͤmer und Vorurtheile Diefe find ſchon im Vorhergehenden faft alle angegeben. ı) Nach Gesner und Klein — er keine Zunge haben. 2) Gesner und andere bilden ihn mit fünf Zehen ab. 3) Die Milz fol fehlen, | 4) Das 130% Vogel Deutſchlands. 5 Das Aufhacken der Bruſt, um die Jungen mit feinem Blut zu füttern; welche religioͤſe Sage Hier o⸗ nymus und Auguſtinus den Aegyptiern, die dieß von den Geyern behaupten, nacherzählen, oder das Befprens | gen mit demfelben, wenn fie von den Schlangen getoͤdtet find, um fie wieder lebendig zu machen, find Fabeln, welche fich lange erhalten haben. | 5) Dem Fette und andern Theilen ſchrieb man fonft Heilkraͤfte zu. 2. Der ſchwarze Pelifan oder Kormoran *). Pelecanus Carbo, Linn. (Taf. 37. Sig. 2.) Namen, Schriften und Abbildungen. Pelikan, Kormoranpelikan , Eohlfchwarzer Pelikan, Kahl» Waffer» und Seerabe, Seemwafferrabe, ſchwarzer Waſſerrabe, ſchwarzer Sänstaucher, großer Seerabe, großer — ſchwarzer Seerabe, Feuchtarſch, Scharb, Schalucher, Schaluchhorn, Skalver, Scaluer, Scholver, Schulver, Schuluer, Scalucher, Stolucherez, Schlucker, Vielfraß/ Biſamvogel, Morfer. Pelecanus Carbo. Gmelin Linné Syst, J. 2. p. 575- in, 3. Faun, suec, No. 145. Cormoran. Buffon des Ois. VII 310, t. 26. Pl, enl. No. 927. Ed. * Deuxp. XVI. 37. Ach *) Alte Ausgabe U. 756, Nr. 2. 12. Ordn. 63. Gatt. Kormoran. 751 t. 1. f. 2. Ueberſ. von Otto. XXX. &, 270; mit einer Abbildung. Cormorant. Latham Syn. um. 2. p. 593. n. Ag . Meine Ueberſ. VI. ©. 508. Seerabe. Wallbaum in den Schriften der Berliner Geſellſchaft naturforfchender Freunde. VIL 430, Ausführliche Befchreibung. Friſch Vögel. Taf. 137. Mein ornithol. Tafhenduh. ©. 391. Nr. 2, Donndorff a. a. O. ©. 852. Kennzeichen der Art. Mit ſchwarzem Koͤrper, kleingeſchopftem Kopfe, laͤn⸗ gerem, zugerundeten, und faͤcherfoͤrmigen Schwanze, der 14 Federn hat, ſchwaͤrzlich und olivengelb gemiſchtem, klei⸗ nen Kehlſack, und gezaͤhnelter Mittelkralle. Geſtalt und Farbe des maͤnnlichen und weib—⸗ lichen Geſchlechts. Der Kormoran hat ohngefaͤhr die Größe einer Haus⸗ Sans, doch iſt er ſchlanker. Der Kopf iſt mittelmäßig groß, laͤnglich, vorn abfhüffig und flah, hinten etwas gewölbt, von gleicher Höhe und Dicke; der Hals lang und oben dünner als der Kopf; der Rumpf länglich, nach dem Steig zu fegelfürmig auslaufend; die Flügel find lang, haben aber kurze Federn; der Schwanz ift lang, einem Fächer Hleichend, deſſen Länge die Breite übertrifft, unterwärts hohl, oben gewoͤlbt, am Ende abgerundet, und alfo mit fkumpfe 82 ul Voͤgel Deutſchiands. ſtumpfſpitzigen Federn verſehen; die Fuͤße kurz und ſtark, ohne nackte Knie und mit großen breiten Schwimmhaͤuten. Seine Laͤnge betraͤgt 32 Fuß, und die Breite 44 Fuß RN, Der Schwanz ift 63 Zoll lang, und die zufammengelegten Flügel reihen bis ı Zoll auf die Wurzel — das Ge⸗ wicht ift 6 — 7 Pfund. | Der Schnabel ift etwas Über 3 Zoll lang, gerade, ſtock⸗ und mefjerformig, fehmal, am Grunde fechsecfig, und etwas dicker mit einer kurzen ausgekerbten Schnippe beſetzt, die Kiefern ungleich und in einander tretend, der obere an den Seiten erhaben rund, auf dem Ruͤcken mit einer ſchmalen Flaͤche, und an den Seiten mit einer langen Furche, am . Ende mit einem zuſammengedruͤckten zugeſpitzten, ſenkrecht uͤber den Unterkiefer herabgelegten, auswendig gewoͤlbten und inwendig platten Nagel verſehen, der Unterkiefer von gleicher Hoͤhe, an den Seiten erhaben, vorn mit einem flumpfen rinnenfoͤrmigen Nagel beſetzt, und unten zwiſchen zwey Armen mit einer nackten Haut bekleidet, welche unter dem Kinn ſich ausgedehnt zu einem tunden Sack erweitert, der. citron⸗ ober olivengelb und fchwärzlich gemifcht iſt; die Farbe des Schnabels ift ſchwaͤrzlich oder dunkelafdharau, unten und an den Seiten etwas ins Fleiſchfarbene fallend Die Naſenloͤcher liegen als kaum ſichtbare Ritzen unter der Schnippe verborgen. An der Seite des Schnabels und um die Augen herum iſt die Haut nackt, citrons oder faffranfars big. Die Augen liegen nicht weit vom Schnabel, und find | v klein, *) Par. Ms.: Länge etwas Über 3 Fuß und Breite 4 Fuß. 12. Ordn. 68. Gatt. Schwarzer Pelikan. 753 Elein, die Pupille bläulich, der Ring bleygran. Die Füße find glänzend fehwarz, breit und flark, die Fußwurzel ges ſchuppt, die Schwimmhaut hagrinartig, “die Finger und Nägel did, die Fußroͤhre 23 Zoll hoch, die Mittelzehe 34 Zoll lang und ihr Nagel inwendig, wie am gemeinen Rei⸗ ber, gezähnelt, die hintere’ 20 Linien lang, Die Federn des Hinterkopfs find länger als vorne, * gefaͤhr 2 Zoll lang, und bilden einen anliegenden kleinen Federbuſch; uͤber der Wurzel des Schnabels find. fie weiß; ‘der Kopf, Hintertheil des Halfes, der Unterrücen und Steiß _ find vußichwarz ; der Scheitel und DOberhals zuweilen, wahrfcheinlich bey recht alten Voͤgeln, mit perpendiculaͤren weißen Streifen beſetzt; der Ruͤcken, die Schultern, der After, die Seiten kohlſchwarz, mit gruͤnlichem Schimmer und ſchwarzblauglaͤnzenden Federraͤndern; die Gurgel weiß; der Vorderhals und die Bruſt rußſchwarz, mit zerſtreuten, nußbraunen, kurzen Linien gemiſcht; der Bauch ſchwarz, in der Mitte weißlich mit rußigen und nußbraunen Linien und Flecken vermiſcht und verdunkelt; an den Schenkeln ein weißer großer Flecken; die vordern Schwungfedern ſchwaͤrz⸗ lich, gruͤn uͤberlaufen, die uͤbrigen von eben der Farbe, mit einem dunkelkupferbraunen und gruͤnen Glanze uͤberzogen; die Deckfedern der Fluͤgel fahlſchwarz, ins Kupfer; und Oliven⸗ farbige fihielend, und glängendblaufchwarz gerandet; die 14 Schwanzfedern ſchwarz. Unter den großen Schwanz⸗ federn find feine dichte Dunen von grauer Farbe, und am Kopf und Hals find die Federn ganz Eurz. | | Das Weibchen foll nach Einigen gleich gefärbt feyn, nad) andern ſoll ihm die weiße Stirn und der weiße Bufch an Bechſt. gem, N. ©, ar B. 2. Abth. Bob den 754 2” Vögel Deutfchlands. den Schenkeln fehlen, und det — weiß und braun⸗ gefleckt ſeyn. Dieſer Vogel ſcheint, wie die — Waſſ ervoͤgel, nach der Jahrszeit und vorzuͤglich nach dem Alter in der Farbe zu variiren. Denn nach den Beſchreibungen, vie. man von ihm aufgezeichnet findet, werden die, dunkeln Vogel mit ge⸗ fireiften Köpfen und weißen Schenkelfedern am feltenften ges funden und find alſo wahrſcheinlich die alten, welche um fo älter find, wenn der Unterleib ganz fchwarz ift. Nach der Maufer und. in der Jugend fehlen. die weißen Kopfitreifen und der Schenkelflef, und die Seiten des: Kopfs, der Vor⸗ derhals find entweder weiß, oder aud) wohl der ganze Unters leib, und im Naden findet man bloß fehmale Federn, die aber feinen Bufc bilden, die ſchwarze Farbe ift dann aud mehr rußfarben, und mit deutlichen fchwärzlichen Bändern, die die dunklern Federränder bilden, geziert. Zersgliederung. n. Die Zunge ift Elein, daher. fie Einige wie beym vorhergehenden Vogel gar nicht gefunden haben. Sie hat die Größe eines Gerſtenkorns, beficht aus einem gelblichen haͤutigen Weſen, ift vorn ftumpf, ‚hinten fpißig, oben gefielt und warzig. Sie fißt auf dem vordern. Ende des Zungen, being, um die Gegend der Nafenlücher, und iſt vermittelft eines fehr langen, fadenfürmigen Zungenbahdes an das vors dere Ende des Unterkiefers geheftet. ; 2. Am Hinterkopf hängt ein pfriemenfoͤrmiger beweg⸗ licher 13 Zoll langer Knochen, welcher unter der Haut auf den 3 erften Halswirbeln ruht. 4 3. Das 12. Ordn. 68. Gatt. Schwarzer Pelikan, 755 3. Das Eleine gewoͤlbte Bruftbein ‚geht nicht weit auf den Unterleib, und ift nur 33 Zoll lang und 23 Zoll breit und die hohe Graͤte verläuft ſich ſchon in der Mitte deffelben, Der Hinterleib übertrifft in der Länge das Bruſtbein. ER An jeder Seite des Numpfs findet man 8 Rippen. 5. Das Herz iſt groß, etwas Eegelfürmig und hat ein nn Ende: | | 6. Die Nieren find fehe lang, an den Enden abges rundet, fehr niedergedruckt und oberwaͤrts in 2 Lappen ge⸗ theilt. 7. Die Cuftröhre iſt etwas niederge⸗ druͤckt und gegen ihr gabelfoͤrmiges Ende enger, nach der Zunge zu alfo die Ringe weiter als nach der Bruſt hin. Der Euftröhrentnopf ift Tänglich herzfoͤrmig, vorn fkumpf- fpißig, hinten mit’einem häutigen Rande umgeben und Hat in der Mitte eine-{ängliche Spalte. 8. Die Lunge ift fehr niedergedrückt , und zwiſchen dem auswendigen Rande derſelben und der dritten und vierten Rippe befindet ſich ein Loch, wodurch die Luft aus der Lunge in die Bauchhoͤhle kommen kann. DE Schlund ift ſehr ausdehnbar. Aufgeblaſen hat er die Geſtalt einer Wurſt, und iſt vor der Bruſt enger als in der Bruſt. | 10, Der Bahkerkaım des Magens ——— lum ventriculi), weicher ſich durch feine groͤßere Dicke, und. fihtbare Drüfen, vom Schlunde und Magen unterfcheidet, iſt aus 3 dickern Häuten zufammengefeßt. Die auswendige iſt museulös, die mittlere drüfig und die inwendige zottig wie Bbb 2 Sanımet. 156 Voͤgel Deutſchlands. — Sammer. Er iſt enger als der Magen, aber durch feine er⸗ habene Falte von ihm abgeſondert. = 11, Der Magen if ablang wie ein Sad, liegt ber Länge nach) in der Bauchhoͤhle, und erſtreckt ſich, wenn er gefuͤllt ift, Bis faft an den After. Er beſteht aus dünnen Häuten, wovon die äußere musculds und die innere ſammet⸗ artig if. Der Pfortner befindet ſich an der en u ohngefähe in der Mitte. ı2. Der Darmcanal iſt 8 Fuß lang, der Zwoͤlf⸗ fingerdarm nur allein 19 Zoll lang und hat verfchiedene BDiegungen. Beym Anfang des Maſtdarms befinden fi) 2 Eurze Blinddärme. 13. Die Magendrüfe iſt ſpindelfoͤrmig, hinten ſpitzig. Aus ihr kommen 2 von einander entfernte Canäle, die zwifchen den: beyden Öallengangen fid) in ‚ben Zwoͤlffinger⸗ darm oͤffnen. 14. Die Leber iſt hellbraun, und in 2 Lappen gerheilt, wovon der mittlere der größte iſt. 15, Die Gallenblafe iſt fpindelfürmig, ſehr lang, und geht bis zum Anfange des Pfoͤrtners. Ihr Gallen⸗ gang koͤmmt von ihrem Halſe hernieder und geht in die letzte Kruͤmmung des Zwölffingerdarms, Der Gallengang der Leber iſt laͤnger und geht einen — weiter heruater in den Zwoͤlffingerdarm. 16. Die Milz iſt rund, duͤnn und niedergedruͤckt, unten platt, oben gewoͤlbt. Merk— 12. Ordn. 68. Gatt. Schwarzer Pelikan. 757 Merkwuͤrdige Eigenſchaften. Dieſer Vogel iſt ſcheu, und vorſichtig, ſo daß er gleich davon fliegt, wenn er einen Menſchen gewahr wird. Da er ſehr gefraͤßig iſt, ſo iſt er faſt immer mit Fiſchen uͤberladen und alsdann ſcheint er dumm zu ſeyn. Sein Schlaf iſt ſo feſt, daß man ihn wegnehmen kann, ohne daß er erwacht. Seine Stimme iſt grob, und bat viel Achnlichkeit mit dem Bloͤcken eines Kalbes, oder dem Gefchrey des Kolkrabens, doch ohne Schnarren. Des Tags über fißt er ruhig, des Nachts aber macht er großen Lärm. Da feine Füße hinten nahe am After liegen, fo richtet er feinen Korper, wenn er auf denfelben ftehet, wie ein fißender Hund auf. | Er ift träge und hat einen ſehr ſchweren Gang und Flug. Er feßt fih auf die Baume und bisweilen aud) auf die Schiffe in der See nieder, um bes Nachts darauf auszus ruben; da man ihn alsdann leicht erhafchen kann, Verbreitung und Aufenthalt. Der Kormoran ift über alle Theile der noͤrdli— hen HalbEugel verbreitet, und kann fogar das Klima von Grönland das ganze Jahr bindurd) aushalten, Man findet ihn an den Küften von Kamtſchatka, und in Hudfonsbay und Neuyork, er geht aber bis Caro⸗ Tina und bis an die Küften von England herab. Am Caspifhen Meer fieht man ihn zumeilen in unzähligen Flügen, und eben fo haufig am See Baikal. ben fo hat man ihn am Notkafund und auch in Neuholland und NMeufeeland angetroffen, Yr Er 758 ° Woͤgel Deurfchlands. - Er bewohnt die Meeresufer und die Seeklippen, fireift nur des Winters über als ein Strichvogel von einem Orte zum andern, und koͤmmt alsdann an die Küften, auch auf die Landfeen und Fluͤſſe Deutfchlands. | Es find g:iellige Vögel, und an ihren Hecörtern woh⸗ nen fie in Menge. Sie ſchwimmen und fiihen mit einander und ‚wenn fie aus dem Waſſer fleigen, fo feßen fie ſich mit ausgebreiteten Fiügeln auf die Klippen und fonnen ſich, fürs zen ſich aud) von da mit großem Geraͤuſch wieder in das Wafs fer. Wenn fie auf den Kiippen bey einander ftehen, fo ſoll es wegen der aufgehobenen Haͤlſe von Ferne das Anſehen haben, als ob eine Schaar kleiner Knaben ſich daſelbſt befinde. Nahrung Die Nahrung diefes Vogels find Fifche, befonders macht er Sjagd auf die Heringe, wenn fie nach den Buchten gehen, wo er alsdann befländig auf den ins Waffer fallenden Staͤm⸗ men fißet und fiicher. Ob er gleich nicht fo unter dem Waſ⸗ ſer hin, als hinein fahren tann, ſo entgeht ihm doch ſelten der erzielte Fiſch. Er ergreift denſelben nicht leicht anders als von hinten BI von der Öeite, und kann ihn nicht mit dem Schwanze zuerſt verſchlingen, weil ihm Floßfedern und Schuppen ent⸗ gegenſtreben. Er wirft alſo den Fiſch erſt in die Luft, und ergreift ihn beym Kopf, worin er eine ſolche Fertigkeit beſi itzt, daß er ihn niemals verfehlt. Er hoͤrt nicht eher auf zu fiſchen, als bis er ganz voll gepfropft iſt, ſo daß er immer faulig ſtinkt, weil im Schlunde gewoͤhnlich halb verdaute Fiſche ſtecken, die noch nicht im Magen ſind. Fort⸗ . 12. Iron. ‚68. Gatt. Schwarzer Pelikan. 759 Fortpflanzung. Merkwürdig If, daß er als ein Schwimmvogel auf Bäume, ja auf die hoͤchſten Bäume am Meeresftrande niſtet. Borzüglich hat er die Weidenbäume in den Sumpfen und an Ufern darzu gerne. Allein, man findet, auch die Neſter zu Hunderten zufammen in den Felſenrihen. Sie beſtehen aus Rohr⸗ und Schilfſtengeln, Seegras und. andern weichen Dingen.‘ ; Das Weibchen legt meiftens 3 weiße, ins Blaßgrüne fallende Eyer, wie Sänferyer groß und geflaltet, welche flin- Een follen, oe ende, Man hat oben im Magen viele 3 bis 10 Zoll lange, weiße, ducchfichtige Würmer, mwahrfcheinlih Ascariden, entdeckt. | gan 9 Die Norweger legen, wenn fie diefe Voͤgel fangen tollen, des Nachts unten an den Selen, iA deren Nißen eine. Heerde niftet, Feuer an, deffen Rauch fie fo taumelnd macht, daß fie herunter fallen. | In andern Nordländern wirft man fie entweder mit Wurfipiegen auf dem Waffer, oder fängt fie in Schlins ‚gen, welche an den fleilen Abhängen heruntergelaffen und vor ihre gewöhnlichen Nuhepiäße geftelle werden; im Winter er» haſcht man fie auch auf dem Eife, wenn fie fchlafen. | Ueberhaupt find fie ſehr Leicht zu fangen und zu [hießen Nutzen. 760 Vögel Deutſchlands. | Ruben Das Fleiſch wird von den nordlichften Voͤlkern friſch und eingefalzen gegeffen, ob es gleich thranig ſchmeckt; doch ift ein großer Unterfchied in Anfehung des Alters; denn wenn man einem Jungen die Haut abzieht, fo fol er fo ſchmack⸗ haft, wie ein Truthahn, ſeyn. Die Norweger bereiten alss dann diefe Haut, daß Bücher damit Eonnen eingebunden werden. Auch wird die Haut mit den Federn von den Nordländerm zu Kleidern verwendet, und den Sad an der Kehle brauchen fie als eine Blafe, um ihre gemorfer nen Wurfipieße damit über dem Waller zu erhalten. | Die Eyer laffen fid nicht hart kochen, werden von einigen gegeffen, von antern aber z. ®. von den Groͤn⸗ ändern als ftinfend weggemworfen. | Sn China *) werden fie gezähmt und zum Fiſch— fang abgerichtet. Ein Fiſcher regieret ihrer wohl hundert, die ſich bey der Jagd alle auf den Rand des Bootes feken, auf ein gegebenes Zeichen fogleich untertauchen und die Beute herauf bringen. Iſt der Fiſch zu groß, fo helfen fie fich eins’ ander, einer faßt ihn beym Kopf, der zweyte in der Mitte und der dritte am Schwanze an, und fo fchleppen fie ihn ges meins ») Tach neuern Beobachtungen fol dieß nicht unfer Wogel fenn, sondern der Chinefifche Pelikan (Pelecanus chinensis), den die Ebinefer Louwa nennen. Er wird fol gendergeftalt characterifirt: capite cristato, pileo nigro, crista pennacaea pilei occipitalis recurvata. f. Zilefius Jahrbuch der N. 9. Erſter Jahrgang. ©. 27. Taf. ı. der Vogel. Taf. 2. der Frichfang. Dieſe Vögel werden zu diefem Ges brauch für große Herren auch nach Europa z. B. nach England | gebracht, 12. Iron. 68. Gatt. Schwarzer Pelifan. 761 meinfchaftlih dem Fiiher zum Kahn, und laſſen fi ihn abs nehmen. Um den Raub nicht zu verfchlucen, find ihnen Ringe oder Niemen um den Hals gelegt. Wenn aber die Sifcher bemerken, daß fie müde find, fo nehmen fie ihnen die Ringe ad, und laffen fie für fich ſelbſt fiſchen *). Auch in England war. diefer. Fifchfang fonft üblich. Man trug fie bis an den Fluß mit verhülltem Kopfe, zog ihnen dafeldft die Kappe ab, und legte ihnen einen Ring oder Riemen um den Hals. Hierauf tauchten fie unter, und vers ſchluckten 4 bis 6 Fifche in ihren Kropf, die fie auf ein Zets chen ihrem Heren ablieferten und ausfpieen. Zuletzt löfte man ihnen den Ning oder Niemen ab, und fütterte fie mit einigen Eleinen Sifchen **). Schaden. Sie thun am Zug lachs (Salmo migratorius) großen Schaden. | Die Lerhbenbäume und andere Bäume, auf welchen fie niften, verderben und vertrodnen, theils Durch ihren äßenden Koth, theils aber durch das beftändige Abbeißen - der Knospen, wovon das Mark an den Zweigfpißen entblöße wird. ? (264) *) Di Halde Belchreibung von China. IE, 168. **) Willughby Ornith. 'p. 329. 262°. Bögel Deutfchlands. > ; ? (264) 3. Der Krähen-Pelifan oder Wafferrabe*) MEERE Graculus, Linn. Namen, € Scriften —— Kleiner Kormoran, Waſſer⸗, Sees und Schwimmkraͤhe, Rabenpelikan, Seehaͤher, Seewaſſerrabe, Kropftaucher, ge⸗ meiner Waſſerrabe, brauner ancanc Kropf und Sack⸗ ente, Schluder. " Pelecanus Graculus. Gmelin Linn? Syst, 1. 2. p. 874. n. 4. Faun. suec, No. 146, Le petit Cormoran ou le Nigaud. Buffon des Ois, VIH. 319. Ed, de Deuxp. XVI. 47. Ueberſ. von Otto. XXX. 306. mit einer Abbildung. The common Shag. Zatham Syn. UI. 2. p. — m. 14. Meine Ueberſ. VI. 512. Friſch Vogel. Taf. 188, Mein ornithol, Taſchenbuch. ©. 392. Nr. 3 Donndorff a. a. O. ©, 855. Kenn⸗ *) Alte Ausg. II. 761. Per. (85) — 6 — ihn einige Schriftſteller fuͤr das Weibchen oder auch wohl das Junge vom Kormoran aus. CCapeirouſe, Neue Schwediſche Abhandl. III. S. 104.) In wiefern dieſe Be⸗ hauptung gegründet iſt, kann ich nicht mit Bewißheit ent fcheiden; da ich beyde Vögel nie in der freyen Natur habe beobachten Eönnen, fondern nur aus der Caſſelſchen Menas gerie und nach den Beobachtungen meines gefchästen Freuns des, des Heren Menagerieverwalters Schildbachs daſelbſt, kenne. Ich folge daher der Mehrheit der Stimmen. _ 12. Ordn. 68. Gatt Krähen-Pelifan. 7163. ‚Kennzeichen der Art. RR Der Oberleib iſt ſchwaͤrzlich; der Unterleib braun; der Schwanz aus ı2 Federn beftehend und zugerundet; der Kehl⸗ ſack vorne nackt und roͤthlich, nach hinten weiß und mit Dunenfedern befeßt; die nackte Kopfhaut fo wie die Augen roth; der Nagel der Mittelzehe gezähnelt, | Beſchreibung. Außer dieſen fo eben angegebenen Unterſcheidungsmerk⸗ ‚ malen fagen diejenigen, welche ihn nicht zu dem vorhergehens den Vogel rechnen, daß er auffallend Eleiner, nicht großer alg eine Hausente fey, einen kuͤrzern Schwanz und feinen Feders buſch, fo wie eine weniger gekruͤmmte Schnabelſpitze habe, und ganz anders gefaͤrbt fey. Er Halt fih vorzüglih anı dem Enropäifchen, bes fonders Engliſchen Strande auf, geht bis Is land hins auf und bis Holland herab, und koͤmmt von da auch zu deu Deutfchen Küften. Man trifft ihn aber auch einzeln auf den Seen an. { Di Auf. der Küfte von Cornwallis in England und auf dem Irlaͤndiſchen Meere, befonders auf der Inſel Man fiehe man ihn ziemlich haͤufig. Co o k und Forſter haben ihn auch auf. den aͤußern Suͤdinſeln z— B. auf der Schag⸗Inſel, der ſie davon den Namen geges ben haben, und auf der Georgs⸗Inſel, die bloß von dieſen Voͤgeln bevoͤlkert, ſonſt unbewohnt iſt, angetroffen ). Er *) Reife I. S. 34. l 7 764° Vögel Deutfchlands. Er ift faſt 3 Fuß lang und 42 Buß breit”). Der Schwanz ift 6 Zolli lang: und die zufammergelegten Flügel gehen bis zum Anfang defjelben. Das Gewicht ift 4 Pfund. Der Schnabel ift 44 Zoll lang, gerade, dünn, weder flach, noch an den Seiten zuſammengedruckt, an der Spitze herabgebogen, oben ſchwarz und unten gruͤngelb, an der Wur⸗ zel roth; der Rachen ſehr groß, die Naſenlbcher hingegen kaum bemerkbar; die kleinen rothen Augen liegen ſehr niedrig, neben dem Schnabel; die nackte Haut zwiſchen dem Schnabel und den Augen iſt roth; die Fuͤße ſind dunkelbraun oder ſchwarz, die mittlere Klaue ſaͤgenfoͤrmig ausgeſchnitten, die Mittelzche 3 Zoll und die hintere 20 Linien lang. Kopf und Hals find ſchwarz, grün und wie Seide gläns zend; (an den Seiten bes Kopfs neben den Ohren fliehen eins zelne bewegliche Straußfedern;) Mücken und Deckfedern det Flügel find von eben der Farbe, purpurröthlich ſchwarz eins gefaßt, oder vielmehr röthlichgrau gefchuppts die Kehle weiß; der Bauch dunkelbraun, in der Mitte dunkelafchgraus der Schwanz dunkelbraun und grünglänzend, | Er ſchwimmt mit erhabenem Halfe in der See, taucht faft den ganzen Körper dabey unter, und ift ſchwer zu fehießen, da er bey der Zündung des Pulvers bligfchnell ſich unter dag Waſſer verbirgt, Hingegen ift er auf dem Lande defto wenis ger ſcheu, und läßt nahe an fich kommen. Geine Namen « Shag und Nigaud, melche ungeſchickt und, einfältig heißen, ſtammen von feiner Schwerfälligkeit, Trägheit und Dumm⸗ heit ab. : — 9 *) Par. Ms.: Länge 23 Fuß; Breite 33 Fuß- ] D 12. Ordn. 68. Gatt. Baffanifcher Pelikan. 765 Er naͤhrt fich bloß von Fifchen. Sein Neft legt er auf den Bäumen oder in Felſenſpal⸗ sen an, und bringt 3 weiße längliche Eyer, die nicht größer als Huͤhnereyer find. | | Man trifft ihn in einigen deutfchen Menagerien an, und er läße fih zum — abrichten. gr’ B) Mit Ban SE URENS 4. Der Baffanifche Pelikan. u Bassanus, Linn. Boman Schriften und a aaa Schottifhe Gans, Tölpel von Baffan, Baffaner, Bafs fanee Gans, Gannet, Solend, Solandgans, Baſſaner⸗ Pelikan, Schottengans, weißer Seerabe, Nothgans. Pelecanus Bassanus. Gmelin Linn, Syst. I. 2. p. 979 n. 5. Fauna 'sueo, 'No, 147. Le Fou de Bassan. Buffon des Ois. VII. 376; * Pl, enl. No. 276. Ed. de Deuxp. XVI. 118. "2.3 8%2. Ueberſ. von Otto. xxxi. 162. mit einer Abbildung. Gannet. Latham Syn. III. 2.608. n,2g. Meine Ueberſ. VL. ser. Dorfhanfens Deutfihe Fauna. J. 592. Teutſche Orni⸗ thologie. Heft 2. Taf 2. Mein ornithol. Taſchenb. ©. 394 Nr. 5; Donndorff nd. ©, 860, | Kenn⸗ 766Voͤgel : Deutfchlande. 2; * Kennzeichen der Art.ıı : N | Mit gabelfoͤrmigem Schwanze, ſchneeweißem Körper, ſchwarzen vordern Schwungfedern, und blauem Geſichte. BGeſtalt und Farbe des männlidhen und weibs lichen Geſchlechts. J— ip Diefer große und müßliche Schwimmvogel hat ll Namen von- der Felſeninſel Baß oder Baſſan in dem £leinen Meerbufen von Edimbure, wo er fih in ungeheurer Menge aufhaͤlt, und welche ſonſt für die einzige Heimath defr felben gehalten wurde. Er bewohnt aber nicht allein mehrere Schottifhe Inſeln, fondern iſt auch auf mehreren Küften der kalten Bänder des Nordens und Südens angetroffen worden, und verfliegt fich auch. zuweilen nac dem mittlern Deutſch⸗ lande, fo wie einer im Winter 1793 im Odenwalde in der Gegend eines großen Teiches, den er fat. aller Fiſche ber raubt hatte, gefchoff en, ‚und ein anderer. im Summer 1803 en der Eibe todtgefchlagen wurde und im das Cabinet des Dun. Dr; Nitz ſch kam. Er hat die Größe einer Hausgans, iſt 3 Fuß 2 , Soll — und 6 Fuß 4 Zoll breit,*); der zwoͤlffederige, Eeilförs mige Schwanz ift 7 Zoll lang und die Flügel endigen fid) an der Spise deffelden. Das Gewicht,beträge 7 Pfund. Der Schnabel ift 6 Zell lang, gerade, am Rande ges kerbt, vorn oben hakenfoͤrmig uͤbergekruͤmmt, hinten tief, bis hinter die Augen im Kopf eingeſchnitten, von Farbe hellblau, nach *) Par. Ms.: Länge 2 Fuß 9 Zollz Breite s Suß 9 zol. * ARE 12, Ordn. 66 Gatt. Baſſaniſcher Pelikan. «67 | nach der Spiße zu roͤthlich eis oder wie andere ſagen, ganz, ſchmutzig weiß, dieß leßtere vielleicht twie bey mehreen Voͤgeln eine Abweichung nach der Jahrszeit; die Nafenlöcyer in einer Furche liegend und fo enge, daß man faum mit einer Nadel durchfommen kann; die Augen groß, nahe am Schnabel lies gend; der Regenbogen füberweißs die Zunge fehr klein und eyfoͤrmig; die großen Füße find geſchuppt und an der Schwimmhaut chagrinirt, die Fußwurzel gedrückt, 3% Zoll hoch, und die mittlere. Zehe 43 Zoll lang und die Hintere ı2 Zolls die Farbe an den Fügen bläulichfchwarz,an den Zehen ſchwarz, und vorne mit einem blaßgrünen Streifen ber zeichnet, die Krallen gedrückt, lang und fpisig, die mittlern wie bey. den Reihern kammfoͤrmig gezähnelt. Die nackte Haut, weldye im Geficht fleht, oder die Wurzel des Schnabels, und die Augen umgiebt, und nad) den Schnabelwinkel zu breite Zügel bilder, fo wie die nackte, fih beym Fangen und Verfchlingen der Fifche ſehr erweiternde Kinnhaut ſind dunkelblau; die Hauptfarbe des Gefieders rein weiß; der Scheitel und Hinterhals ſtrohgelb; die After⸗ fluͤgel und großen Schwungfedern und ihre Decfedern ſchwarz. Das Weib hen iſt etwas Kleiner, * von — Geſtalt und Farbe. Nach dem Alter ſcheint dieſer Vogel zu variiren, ſo daß die Jun g en im erſten Jahr dunkelbraun und weiß ge⸗ flecke find. Daher auch Latham den großen Toͤlpel, und den gefleckten eh als junge Vogel Hierher rechnet, ” — | | a) Der 7168... Vögel Deutſchlandd. a) Der große Toͤlpel. . Pelecanus Bassanus. Gmelin Linné 1. c. Var, ß. Gtand Fou. Buffon 1. ce. p. 373. Ueberſ. a. a. O. 48 1 Ra TORE" Latham.]. c. Var. A, — Car. I. 86. üBeltkmonns Bigel. IV, Taf. 72. (der Kopf.) v2 Größe einerzahmen Gans, nur mit längerm Schwanze, ‚Der Schnabel ift graußrauns der Augenftern nuß⸗ braun; die nackte Kopfhaut ſchwaͤrzlich; Kopf, Hals, Bruſt und alle obern Theile duntelbraun mit weißen Sleden, die am Kopfe Elein und zahlreicher, größer und ſeltner am Ruͤcken und auf der Bruft finds der Bauch und übrige Uns terleib Ihmußig weiß; Schwungfedern und — dunkel⸗ braun; die Fuͤße ſchwarz. Er iſt an der Kuͤſte von Florida Häufig zu BIN und Buͤffon, ob er gleich eine befondere Art aus diefem Vogel macht, ſagt doch bey feinem Schottifcyen Tölpel, daß er wahrfcheinlich mit zu den Vögeln gehörte, die aus dem noͤrd⸗ lichen "Europa die weite Reife nach Amerika machten, und fi) im Winter in Florida in ungeheuren Scharen ſammelten. b)'Der.gefledte Pelitan oder Toͤlpel. Pelecanus maculatus, Gmelin Linn. 1, c. p. 579. A \ Ru Fou tachete., Buffon ]..c. p. 375. Pl. enl. No, 986. Ueberf. a, a. D. ©.160. mit einer Abbildung. ©. Latham Syn. lc. p.614. n. 30. Ueberſ. a. a. O. ©. 526. / Index Ormith, II. p, 898. Pelecanus Bassanus y. Schnabel J — — 12. Ordn. 68. Gatt. Baſſaniſcher Pelikan. 769 Schnabel und Füße find hellbraun, erfterer gegen die Spiße hin gelb; die Farbe überhaupt dunkelbraun, und übers all weiß gefleckt; die Flecken am Kopf leiner, am Ruͤcken und auf den Flügeln am größten; Bruſt und Bauch weiß mit dunkelbraunen Wellenlinien und Sieden; Schwungfevern und Schwanz einfarbig braun. Er gleicht an Größe den großen Seetauchern. Man giebt zu feinem Raterlande Cayenne an. | Diefer fcheint jünger zu feyn, als der vorhergehende, Merkwürdige Eigenfchaften. Dieß find, wie die vorhergehenden Pelikane, geſell⸗ ſchaftliche Voͤgel, ſo geſellſchaftlich, daß in ihrer Heimath des Sommers die Berge und Felſen, wo ſie ſich aufhalten, wie mit Schnee bedeckt ſind, und wenn ſie auffliegen, der Him⸗ mel wie mit Wolken bedeckt iſt, und man vor ihrem Geſchrey ſich nicht verſtehen kann. Sie ſchreyen in Ruhe Gray, grag! und unruhig und in Angſt Bir bir! Die Inſula⸗ ner, die auf ihren Fang. ausgehen, Eünnen daher an ihrer Stimme unterfcdheiden, ob fie ruhig oder in Furcht find, _ So lange fie des Nachts die erften Töne hören, Eriechen fie immer weiter auf ihr Neſt zu, und fie fliegen nicht auf, wenn fie aber Bir bir fchreven, fo müffen fie ftill feyn, Die Vogelfänger legen die erſte Sans, welche fie tödten, vroieder unter ihre alten Gefährten, die, wie fie vorgeben, ihren Tod ‚in jammervollen Tönen betlagen, und überhaupt jo ſehr das bey betroffen find, daß fie ihnen eine leichte Beute vers ſchaffen. Vechſt. gem. N. ©. ar Bd. 2. Abth. Cee Sie 719 Vögel Deutfchlands, Sie koͤnnen fo gut fliegen als ſchwimmen und tauchen, erheben ſich ſehr hoch in die Luft, werden ihre Beute in dies fer Höhe gewahr und ſchießen wie ein Pfeil zum Fang herab ins Waffer. Um diefen ſchweren Vögeln den Flug zu ers feichtern, hat ihnen die Natur die Haut fo locker an den Leib geheſtet, daß ſie ſie wie eine große Blaſe mit Luft anfuͤllen innen. Sie iſt naͤmlich gar nicht an die Muskeln befeſtigt, fondern verbindet fich duch Eleine Sünbeln Faſern, die uns a von ı bis 2 Zoll entfernt liegen, ' mit dem Leibe, und h erſcheint unausgedehnt als ſchlaffe Runzeln. Ihre außeror, dentliche Stärke beym Herabſtoßen aus der Luft erproben die, Heringsfifcher zum Zeitvertreib. Sie binten einen Hering auf ein Eleines Bret, an welchem ein Gewicht befe— ſtigt ift, um es unter dem Waſſer zu erhalten, Der Gannet ſchießt auf den Fifch mit ſolcher Heftigkeit herab, daß er feis nen Schnabel fo feft in das Bret heftet, daß er hängen bleibt, und fo gefangen iſt. ben fo bricht mancher den Hals, wenn er einen Stoß nach) einem Fifch, der über nahen Klippen ſchwimmt, thun will. Verbreitung und Aufenthalt. _ Wie gefagt, die Infel Baß und St. Kilda, fo wie mehrere Schottifche Inſeln haben diefe Vögel zur Heckzeit in ungeheurer Menge aufzuweifen. Außerdem findet man, fie auf den Färde- Infeln, an den Küften von Note wegen, Ssland, Grönland und Neufoundland, auf den Berings-Inſeln, auf dem flillen Meere, ber fonders in Menge auf Neuholland und Neufeeland. Cook und Vaillant ſahen ſie auch am Boͤrgebirge der 12. Iron. 68. Gatt Baffınifcher Pelikan. 771 der guten Hoffnung, und es iſt gewiß, daß fie ihrer Nahrung halder, des Winters über nad) Suͤden ziehen, fo daß fie dann um Lijfabon herum und bey der Barbas riſchen Küfte angetroffen werden. Es find naͤmlich Zugvoͤgel, die im Sommer im Norden wohnen, und im Winter nah Süden gehen. Auf Baſſan und St. - Kilda kommen fie im Mär; an, und ziehen in der erfien Hälfte des Nivembers weg. Die Amerikaner überwintern in Carolina, : Nahrung. Diefe find Fiſche; im Sommer vorzüglich Heringe, und im Winter Sardellen. Der Vogel fänge fie Itoßend, oder ſchwimmend und untertauchend. Im letztern Falle ers haſcht er fo viel, als er auf einmal Eriegen kann, und koͤmmt oft Yo fehwer beladen aus dem Waffer, daß ihm das Auffliegen befehwerlih wird. Da fein Kehlſack 5 bis 6 große Heringe faßt, fo verforgt das Männcen auch. beym Bluͤten das Weibchen, und den Jungen kann, bis fie felbft fiſchen ler⸗ nen, Futter im Ueberfluß beygetragen werden. Fortpflanzung So gefellichaftlich wie die Saatkrähen auf den Bäumen niften, jo gefellichaftiih niften die Baffaniichen Pelikane auf den Felfontlippen. Man kann oft kaum zwiichen den Neſtern durchgehen, fo nahe ftehen fie aneinander. Die Baumaterias lien, die fie gewöhnlich auf dem Waffer ſchwimmen finden, find Späne, Seegraͤſer, Meertang , und andere fremde -Dinge, die fi) zu einer Unterlane eignen. Das Weibchen | cc a legt | 723 WR Möge Deutfchlands, legt in dafjelbe nur Ein weißes Ey, das fo groß ,s als ein Hansgans-Ey if, und wenn ihm daffelde genommen wird, fo legt fie ein zweptes, und wird ihm dieß wieder geraubt, auch ein drittes, allein- ein viertes kann es in demſelben Jahre nicht fegen. Das Junge wird im May ausgebrütet. Sieht ein bauendes Weibchen das Neſt feiner Nachbarin leer, fo ftiehle e8 daraus, fo viel es fortbringen kann (gerade wie es die Saatkraͤhen machen), und fliegt, um ſeinen Raub zu ver⸗ bergen, damit gerade aufs Meer zu, und wenn der recht⸗ maͤßige Beſitzer den Dieb nicht auf der Flucht ertappt, ſo koͤmmt er ungeftraft mit feiner Beute zurück, und es hat dann das Anfehen, als wenn er vechtmäßiger Weife zu dem Beſitz derſelben gelangt ſey. Feinde. Von den großen Kaubvögeln und Seemeven wird den Eyern und ungen nachgeſtellt. In den Federn hauſet eine eigene Art Laͤuſe. x 5 a 1} % Um Eyer und unge zu erlangen, feßen fih die Sinfus laner und Kuͤſtenbewohner der halsbrechenden Gefahr aus, und faffen fih an Seilen zu den von ihnen bewohnten Fels ſenklippen und Höhlen herab. Alt und Jung fißen auf dem Neſte dann oft fo ftill und feſt, dag man fie ohne Mühe von und aus dem Nefte nehmen kann; denn fie fürchten ſich vor den Meven, und diefen geben die Alten das Neſt nicht gern Preis. | : Han N 132. Ordn. 68. Gatt. Baffanifcher Pelikan. 773 Man faͤhrt auch mit dem Boote nahe dahin, wo ſie nach | Heringen fiſchen, und waͤhrend ſie unter dem Waſſer ſind, rudert man eilig darauf zu; ſie ſcheuen ſich nicht, nahe am Boote wieder in die Hoͤhe zu ſteigen, und koͤnnen dabey leicht getoͤdtet werden. Nutzen und Schaden. Das Fleiſch und die Eyer werden gegeffen. Ein junger Gannet wird in Edimburg um 20 Stüber vers fauft, und gebraten ale Borfpeife beym Mittagseffen, um den Appetit zu erregen, aufgetragen. Die armen Küften> und Inſelbewohner aber benutzen beydes als ein Hauptnahrungs⸗ mittel. Auf der Inſel St. Kilda ſollen jährlich über ‘22,000,000 junge Vögel, und eine erſtaunende Menge Eyer in eigenen, Eleinen, pyramidenformigen Gebäuden, nur mit Torfafche bedeeft, um fie vor der Feuchtigkeit zu bewahren, aufgefchürtet, und fat ı Jahr lang erhalten werden. Die jungen Vogel find außerordentlich fett, auf der Bruſt oft 3 Zoll hoch. Im September find diejenigen h die von den erften Eyern, die nicht weggenommen find, ansgebrütet wer⸗ den, eßbar, die andern erſt im October. Die Alten haben einen ſcheußlichen Fiſchaernch und Geſchmack, und die Nordlaͤnder, welche ſie eſſen, muͤſſen einen eigenen Appetit haben. Der thranige Geruch geht ſogar nicht aus dem Federbalg. Die nordiſchen Voͤlker haben auch noch eine beſondere Methode, das Fett in einem Beutel, den fie aus dem Magen der alten, im März gefangenen Gänfe machen, auf zubewahren. Sie brauchen es dann ſtatt Butter an die Speiſen 774 | Voͤgel Deutſchlands. Speiſen und ins Backwerk. Auch giebt man es dem Horn⸗ vieh beym Schnupfen und Huſten ein. Die Dunen wer⸗ den wie Gänfe-Pflaum benutzt. Ihr Schaden ergiebt fih aus der Nahrung. Allein der Fiſchfraß ift in dem Meere von feiner fo großen Bedeutung, und ohne denfelben würde ja der weit größere Nutzen dieſer Vögel nicht Statt haben, x i Ssertbümer und Vorurtheile. . Sie follen, wenn ſie ſchlafen, Schildwachen N, 2. Sie follen ihr Ey nicht mit dem ganzen Leibe, fons dern nur mit einem ihrer breiten Füße bededen, und fo ausbrüten. 3. Aus Freßbegierde follen fie, fo oft fie einen’ neuen Fiſch fehen, den alten wieder — und immer nur den letztern behalten. Neun und ſechszigſte Gattung Sregattvogel. Fregata. i Sennzeiden. Der Schnabel ift gerade, dünn, und vorne mie einem aroßen abgefeßten nagelfürmigen Haken verfehen, det fi) an beyden Kinnladen abwärts kruͤmmt. Die 12, Ordn. 69. Gatt. Schwarzer Fregatt:Bogel, 775 Die Nafenlscher find ritzenformig und liegen in einer Fucche nahe am Kopfe. Unter dem Kinn iſt eine nackte, ſackfoͤrmig ſich ausdehs sende Haut, | Die Füße find kurz, weit herunter befiedert, haben 4 mit einer ausgeferbten Schwimmhant verfehene Zehen und lange fcharfe Krallen. — Die F luͤgel ſind im Verhaͤltniß zum Koͤrper ſehr lang. - _ | Der Schwanz iſt gabelfürmig. | Ohngeachtet der on allen 4 Zehen * verbundenen Schwimmhaut, follen diefe Vögel doch nicht ſchwimmen, fon; dern die, Süße. nur. zum Anſtaͤmmen beym Auffliegen- im Waſſer brauchen. Sie haben aber dafür folche lange Flügel, daß fie ohne zu ermüden, ‚weit ins: Meer hinein fliegen, ſich nicht aufzufeßen brauchen, und bier mit Stoßen auf und in das Waffer ihre Nahrung, wie die Raubvoͤgel, fuchen. Sch glaube, man Fann fie mit Hecht, wie auch ſchon von andern ge> | fehehen ift, von den Pelifanen , „als eine. eigene Gattung ‚trennen, ohngeachtet ihnen die nahe Verwandtſchaft nicht abs zuſprechen iſt. | Die folgende Art ſteht um deswillen hier, weil im Winter 1792 ein folder Vogel auf der Wefer bey Han: ndverifh: Minden gefchoffen wurde, | 1. Der 776 Vögel Deutſchlands. 1..Der ſchwarze Fregatt- Vogel *). > _ — Fregata nigra, mihi. Namen, Schriften und Abbildungen. Fregatte, Fregatvogel, gemeiner Fregatvogel Sturms vogel, Meeradler, Adlerpelikan, Fregatt⸗Pelikan. Pelecanus Aquilus. Gmelin Linn, Syst. !. 2, p: 572%. n. 2. Amoenit, academ 4. p. 230. Fregate. Buffon des Ois, VII. 38:1. Ed. de Deuxp. XVl. 123; t. 3. f. 1. Ueberſ. von Otto. XXXT. &, ı70. mit einer Abbildung. - | ' La grande Fregate de Cayenne, ei. enl. No. 961. \ Fregate-Pelican. Latham Syn. Il, 2. p. 587. n. "9 | Meine Weberf. VI. ©. 504. " Edward’s Gleans. t. 309. Seligmanns Voͤgel. vor Taf. 99. (jung?) | Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. 393, Nr. 4. — a. O. ©. 850. | Kennzeihen der Kt Der Schwanz ift lang und gabelfürmig ; die Hauptfarbe ſchwarz; der Augenkreis nackt und ſchwarz; das Maͤnnchen hat einen rothen und das Weibchen einen ſchwarzen Schna⸗ bei, fo wie letzteres auch feine merkliche Sackhaut und einen weißen Bauch hat. 3 Des * ) Alte Ausg. U. Zuſatz 2. ©. 756. Pr. 4. t Bu ‚12. Ordn. 69. Gatt, Sim Fregatt⸗Vogel. ie >. Befhreibung | Den Hauptnamen, den diefer Vogel — ſeinem uͤberaus leichten Flug, den man mit dem leichten und geſchwinden Segeln der Fregattſchiffe vergleicht. Man trifft ihn im Weltmeere, vorzuͤglich zwifchen den Wendezirkeln, und am gewöhnlichfien auf den Sajeln St. Helene, Mauritius, Bourbon, Ascenfion und vielen Inſeln der Südfee an. Sein Körper übertrifft an Größe eine Kenne, und, der Vogel ift von der Schnabel= bis zur Schwanzfpige 3 Fuß, 4: Zoll lang, die ausgebreiteten Fluͤgel aber erreichen oft eine Laͤnge von 14 Fuß *), und der ſehr gabelſoͤrmige Schwanz mißt allein fuͤr ſich an der äußern. laͤngſten Feder 20 Zell, die mittlern Federn aber ſind nur 9 Zoll lang. Ohngeachtet der ſo ungemeinen, aber noͤthigen Fluͤgelbreite, haben doch Kopf und Hals ihre gehoͤrige verhaͤltnißmaͤßige Groͤße zum Körper, Der Schnabel ift 7 bis 8 Zoll lang, ſchlank, und beyde Kinnladen kruͤmmen fih an der Spike abwärts, von Farbe roch, auch nur in der Mitte roth und an Wurzel und Spiße ſchwaͤrzlich oder bläulih. Die Augen ifind ſchwarz, groß, ‚und der Blick ungemein fharf. Die ſchwarzen Füße find dick und Eurz, und die mit: 4 doppelt eingefchnittenen Schwimmhähten verbundenen aehen haben ftarfe und fpigige Naͤgel. Das Geſicht iſt roth, der Augenkreis und die Zuͤgel nackt und ſchwarz, das Männchen im Alter an der Kehle mit einer rothen drüfigen Haut verfehen, die Farbe des ganzen Vogels | bläus >) Parifer Maas: Länge über 3 Fuß; und Breite 125 Zoll. % 978 Vögel Deutfchlands, x Bläulichfchwarz, unten an ber Bruſt ‚und an den Schenkeln etwas bläffer, und an den Deckfedern dee Flügel röthlich braun. Die Rücenfedern find dick und ſtark, diejenigen an ® der Bruſt und an den Selten aber dünner und zart. Das Weibchen Hat einen fchwarzen Schnabel, und einen weißen Bauch; ‚Aue fehlt ihm die rothdruͤſige ne | ‘Haut. ’ Diejenigen Fregattvögel, welche auf dem Rücken und ven Flůgeln dunkelbraun, und am Bauche gran find, werden für Sunge gehalten. Der Fregattvogel ift der einzige Vogel, der vermoͤge ſei⸗ ner langen Schwingen und ſeines ſchnellen und hohen Flugs im Stande iſt, z bis 400 Meilen weit von der Kuͤſte auf die See zu fliegen, ohne auf dem Meere auszuruhen. Man ſi eht ihn naͤmlich, ohngeachtet feiner Schtwimmfüße, niemals auf dem Waſſer ſchwimmen, fondern nur allezeit bald body, bald tief über demfelben herum fliegen, und zuweilen eine un: gewöhnlich lange Zeit auf einer Stelle ſchweben, ohne daß er die Flügel zu bewegen braucht. Wollte er auf dem Meere ſchwimmend ausruhen, fo würde er durch feine ungeheuren langen Fiügel gehindert werden, ſich wieder in die Höhe Zu "Heben; es war ihm daher bie Kraft nöthig, wenigftens ss "Stunden fliegend ausdauern zu Eönnen. Ein Hulfsmittel gewaͤhrt ihm fein Außerft Hoher Flug, ‘den faum das menfchliche Auge erreichen kann, und wodurd) er in eine Atmofphäre fleigen kann, in der er gleichfam aus⸗ ruht, und die ihm nicht nur die haͤufigen und ermuͤdenden Schwingungen ſeiner Fluͤgel entbehrlich macht, ſondern auch vor allem Regen, da er uͤber den Wolken ſchwebt, ſichert, der 12. Ordn. 69. Gatt. Schwarzer Fregatt Vogel. 779 der ihm ſonſt ſein Gefieder naß ſchwer und zu einem ſo wei⸗ ten Fluge unbrauchbar machen würde. Bey Stürmen hat man ihn auch ſich ſchon ——— auf die Maſte und Schiffe ſetzen ſehen. Auch von dem ebenen Boden kann er nicht leicht wieder aufkommen; daher bloß Felſenſpitzen und Baͤume ſeine Ruheoͤrter ausmachen. Seine Nahrung befteht in Fiſchen, die er theils ſelbſt fängt, theils andern Waſſervoͤgeln abjagt, und ehe fie. wieder ins Waſſer fallen, mit dem Schnabel (demn damit nimmt er feine Beute) auffange. Er ift daher immer in Geſellſchaft anderer Waffervögel anzutreffen, und weiß vermittelft feines ſcharfen Geſichts die Oerter ſehr gut zu finden, wo ſich Fiſche durch die Bewegung des Wafers oder aufſtoßende Blaſen verratyen. Er flürzt fi von einer großen Höhe herab, und nimmt ben Fiſch mit untergetauchtem Kopfe weg, der auf der Dberfläche des Waffers ſchwimmt, und faͤngt auch die von | Raubfiſchen verfolgten fliegenden Fiſche, wenn fie ſich über die Dverfläche des Waſſers erheben, Sein Neſt macht er theils auf hohe Baͤume, theils auf die Felſen. Das Weibchen legt ein oder zwey Eyer, welche blaß fleiſchfarben und mit dunkelrothen Flecken beſtreut ſind. Die jungen Fregattvoͤgel ſind mit graulichweißer Wolle bekleidet, haben einen weſßen Schnabel und graue Süße, Sobald diefe Voͤgel hungrig find, fo kann man mit Schießgewehr leicht an fie kommen, befonders wenn fie an der Küfte oder auf einem Fluffe herunfchweben. Sie begleiten auch die Schiffe oft bis ans Land; daher fie denn auch in den Maturaliencabinetten der Seeftädte eben feine Seltenheit find. Das 2 | | Vvoͤgel Deutſchlands. Das Fleiſch iſt eßbar, hat aber einen, obgleich nicht unangenehmen, Fiſchgeſchmack. Das Fett wurde ſonſt aͤußerlich aufgelegt fuͤr ein vor⸗ treffliches Heilmittel wider die Gicht gehalten. Da dieſe Vögel die Schiffe immer begleiten, fo vers muthet man, wenn man am feflen Lande einen folhen Fre gatvogel in der Lufe ſieht, daß ein Schiff in der Nähe feyn J muͤſſe. Gattung ©Säger Mergus. ne = Sennzeiden. Der Schnabel ift durch fpißige ruͤckwaͤrtsſtehende Baden gezähnelt, gerade, faſt walzenfürmig, nad) der Wur⸗ zel zu etwas niedergedruͤckt, nach dem Ende zu ſchmal zulau⸗ fend, und an der Nagelſpitze hackenfoͤrmig. Die Nafenlöcher liegen in der Mitte der obern Kinnlade, find Elein und eyrund. . | An den Füßen ift die hintere Zehe frey und belappt, die äußern vordern länger als die mittlern, und die innen auf der inwendigen Seite mit einer lappigen Haut befeßt, die Fußwurzel kurz und etwas zuſammengedruͤckt und die Zehen lang. Diefe Vögel halten fich mehr im Meere, und in defien Nähe gelegenen Seen auf, als im Innern des Landes auf —— Teichen und Fluͤſſen. Nur im Winter ſtrel⸗ | chen 12. Ordn. 70, Gatt. Gänfefäger. 781 chen fie einzeln und in Eleinen Heerden durch Deutfchland und “hatten ſich auf offenen Wafjern auf. Sie nähren ſich von kleinen Fiſchen, Froͤſchen und Würmern. Wegen ihrer ſpitzigen Schwingen fliegen ſie ſchnell, und tauchen immer und lange unter. Sie variiren ſehr in der Farbe und man hat daher mit Unrecht die Arten ſehr vermehrt. Drey Arten. (265) 1. Der Gaͤnſeſaͤger oder die Tauchergans *). | Namen, Schriften und Abbildungen. Gemeiner Säger, große und gemeine Tauchente, lang» ſchnaͤblige Halbente, Seerachen, großer Seerachen, Seerabe, Taͤucherkiebitz, Gaͤnfe⸗Sagetaucher, Kneifer, Kariffer, Kuriffer, Schoͤbbige, Straben, Mohr, Schnarrgans, Bots tervogel, Straußtaucher, Merch, Ganner, großer Kobeltau⸗ er, Winternoͤrks, gezopfter Kneifer, großer und gezackter Taucher, Taucherſage, Bibertaucher, Biberente, kaſtanien⸗ brauner Taucher, braunkoͤpfige Halbente, braunkoͤpfiger Tie⸗ ger, rothkoͤpfige Tauchergans, Muſchelkoͤnig, Vielfraß, Scheldracke, Ganstaucher, Haubentaucher. | Mergus Merganser. Gmelin Linne Syst, I. 2. p. 544. 2... 2, (elt.) t — — Castor. 2 EI NL P. 545» (iung,) Wi Harle, *) Alte Ausg. II. 724, Nir. (82) 1. 782 Voͤgel Deutſchlands. Harle. Buffon des Ois. VII. 267. t. 23. Ed.de Deuxp. XV. 331. t. 7. Ueber. von Otto. XXX, ©. 138. mit 2 Abbildungen. Pl, enl. No, 951. Männchen. 953. Weibchen. | Mergus Aethiops. Scopoli — I. n. 90. Ueberſ. von Guͤnther. J. 78. Pr. 90. Goosander. Latham Syn, III. 2. p-4ı8.n.r. Meine Ueberf. VI. 365. N Friſch Vögel.“ Taf. 190. altes Männchen. Taf. 191. junges Männchen oder Mergus Castor, Bloch in den Beichäftigungen der Berliner naturforſch. Steunde. II. 551. IV. 5394. Taf. 18. Fig. 3. alt. III. 374. Tafı 7. Fig. s. jung. .VIL 119. Teutſche Ornithologie. Heft II. Taf. 4 und 5. Maͤnnchen und Weibchen. Naumanns Vögel. II. 379. Taf 6. ig. 93. altes Männchen. * von Wildungens Taſchenbuch. 1801. 68. Taf. 6. Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. 396. Wr. ı. 3 Donndorff a. a. O. ©. 802. Nr. 2, Kennzeichen der Art. Mit einem großen nach der Lange des Kopfs liegenden Federbufch, einer Art von weifem Spiegel, blaß vothgelben Bauche und afcharauem Schwan; — Männchen: Kopf und Federbuſch entenhaͤlſig, alſo grün und violetſchimmernd; der der | 12. Ordn. 70. Gate. Gänfefäger. 183. Oberruͤcken ſchwatz *) — Weibchen: der pinfelffimige Sederbufch fo wie der Kopf roſtbraun; der Rücken afchgram, Geſtalt *) Da bey dieſer Gattung fo viele Arten angegeben werden, - die doch nichts als Varietäten oder nur dem Gefchlechte nach verfchieden find, fo ik man dem Herrn Profeſſor D. Otto um jo mehr Dank febuldig, dag er ung in Befchreibung der Luftroͤhre diefer Vögel ein ficheres Kennzeichen an die Hand gegeben hat, wodurch diefe Werwirrungen vermieden, -und die Arten gehörig beſtimmt merden Finnen. Hierdurch lernen wir alfo nicht nur die Tauchergane männlichen Gefchlechts von dem weiblichen, fondern auch von der folgenden Art, dem Meerrachen , unterfcheiden, welches um fo noͤthiger ift, da man diefe beyde Vögelarten in der Tugend nicht deutlich ges nug unterjcheiden Fann. Bey alen Männchen der Taucher: gans hat die £uftröhre folgenden Bau: Ihre Laͤnge it 92300 (Par. Ms), ohne die Luftkapſel 8301. Doch ift diefuftfanfel Euftkaſten, Pauke, Labyrinth.) faft 23ol lang, weil fie 2 Zoll bey der Luftroͤhre in die Höhe feige. An der Zunge fist das vorderſte Ende der Luftröhre, nach oben mit einer Spalte, unter melcher das Endcherne Blättchen, wie bey der Ente, ſteht. Eie hat bis zur Luftkapſel 152 Ringe, it an den Enden und in der Mitte walzenfoͤrmig, und ohngefähr von der Dicke eines Scwanenfield. Zwiſchen dieſen Theilen liegen zwey von oben nach unten gedruckte breite Erweiterungen, wovon die vordere Die größte ift. Dieſe iſt ohngefaͤhr ı$ Zoll breit und halb fo hoch. Nach vorn und hinten wird fie allmählig enger. In der Mitte find ihre Enscherne Ringe nicht allein am weis teften, fondern auch am breiteten; doch ift die eine Hälfte fchmäler, wie die andere, und dieß mwechfelt ab, fo, daß wenn des einen Ringes rechte Hälfte breit ifi, fo if des folgenden Ringes linfe Hälfte breiter. Hinter diefer erften Erweiterung kommt die mittlere walzenfürmige Verengerung, welche ohn⸗ gefähr 3 Zoll lang if. Sie endigt fich in der zweyten Ermeis terung. Dieſe hat den Bau der erftern, außer dag fie Fürzer und enger if, nämlich ı Zoll lang, 3 Zoll breit, und meiſt 4 Linien hoch. Hinter diefer Erweiterung wird die Kuftröhre wieder walzenförmig und enger bis an die Luftkapſel. Dieß it eine Höhlung, welche am Ende der Luftroͤhre in der nr z hoͤhle SV Vögel Deutfchlands, hi Geſtalt und Farbe des männlihen und weib— lihen Geſchlechts. Die Tauchergans, wie man diefen Vogel gewöhnlich nennt, übertrifft an Größe die Hausente, doch if ihr Körper ſchmaͤler und länger, - Ihre Höhle liegt, und die zwey Luftroͤhrenaͤſte in die Lungen ver⸗ theilt. Dieſe Luftkapſel hat, wie bey den meiſten Enten, 3 Kammeru, oder Hoͤhlungen, wovon die beyden, in welche ſich Die Luftröhre unmittelbar endigt, durch eine Scheidewand meiſt getrennt find. Don außen haben fie zufammengenoms men fat die Geftalt einer Birne, doch fo, dag fie unten flach find. Sie find Endchern und undurchſichtig. Die Scheites wand zwiſchen ihnen geht unten und hinten nicht völlig zu Ende, fo daß die Luft aus dem rechten £uftröhtenafte nicht allein unmittelbar, fondern auch durch Die rechte Kammer in Die mittlere, Durch die Deffnung der Scheidewand zwischen beyden Kammern, kommen Fann. An der mittlern Kammer liegt die Nebenfanımer, deren Höhle von der mittlern durch eine Scheidewand, welche nach hinten einen Fleinen Aus— fchnitt bat, geichieden wird. Der zusichnitt läßt eine Def: - "gung von der mittlern‘ in die Nebenfammer. Es kann alfo > Die eingeathmete Fuft durch die Puftröhre in Die rechte und. mittlere Kammer; aus der rechten auch unmittelbar in Die mittlere, aus der mittlern in’ die Nrebenkammier, und aus Dies fer in den Iinfen Kuftröhrenaft Eommen: fo Fann die ausge⸗ hauchte Buft aus der Lunge ıbren Weg zurücknehmen: naͤm⸗ Jich durch den linken Lurtröhrenaft und Nebenkammer in die mittlere, und von diefen entweder erſtlich unmittelbar in Die Puftröhre, oder zweytens in die rechte Kammer und von da in die £uftröhre, oder drittens durch Die rechte Kammer nicht zur Luftröhre heraus, fondern nach dem rechten Luftröhrens afte nach den Zungen zuruͤckgehen. Die Nebenkammer if dreyſeitig, und hat drey knoͤcherne Mänder, wovon der oberſte gewälbt, der unterfte gerade und der innere mit der mitts Iern Kammer vermwachfen if. Zwiſchen diefen Rändern find drey durchfichtige Häute ausgefpanne. . Eine Fläche liegt nach Aupeh: die andere nach unten. und innen. Dach hinten geht aus - 4 ne Fe “ — 12. Ordn. 70, Gatt. „ Gänfefäger. 785. - Shre Länge beträgt 2 Buß 72 Zoll, und. die Breite 3 Fuß 7 Zoll ). Der Schwanz iſt 55 Zoll lang, und die Flügel veichen zuſammengelegt ohngefaͤhr auf die Mitte deſſelben. Das Gewicht iſt 3 Pfund. Der Schnabel iſt, wenn man den uͤbergekruͤmmten Hafen mitmißt, faſt 3 Zoll lang, gerade ausgeſtreckt, am Grunde ſechseckig, ſpitzwinklig, mit, feiner Haut ſich neben der dreyeckigen Stirnhaut auf beyden Seiten in die Kopfhaut einſchneidend, vorn erhaben, ſchmaͤler zulaufend, rund und mit einem niederwaͤrtsgebogenen, loͤffelformigen, abaeruns deten Nagel verſehen, welcher uͤber das Ende des Unter⸗ kiefers tief und fenerecht heradgeht, und unten hervorragt; die zuruͤckſtehenden, ſaͤgenförmigen Zaͤhne, welche auf dem Raude der Kiefer, ſitzen, ragen hervor, diejenigen aber, welche auf der. zweyten Reihe der Unterflaͤche des Oberklefers ſich befinden, ſind niedriger, kleiner und knorplig; oben ſind an jeder Seite 27 — 30, unten 34 — 37 Zahne,. welche deßtere vor der löffelformigen Spiße Eleiner find, enget ſtehen and fat zufammenlaufen; der Oberichnabel ift oben und am Raten fhwarz, an den Seiten dunkelroth, der Unterfchnabel aber aus einer knoͤchernen Scheibe oder der Baſis der En Pyramide der linke Puftröhrenah. — Die weibliche Luft röbre, die, mie die männliche, 152 Ringe bat, (doch ſcheint die Anzahl der Ringe etwas zu variiren) iſt, mie bey andern Vögeln, gleichweit, und bat meder die Kuftfapfel, noch die Erweiterungen. ſ. Neueſte Mannigfaltigkeiten Berlin. 1776. Wierter Jahrgang. © 449. *) Par. Ms.: Länge 2 Fuß 4 Zull; Breite 3 Fuß 2 Zoll. Vechſt. gem. N.6.4 B. 2. Abth. Ddd Ark Ri 786 Vögel Deutfhlande: aber faft ganz ſchwarz; doch fcheint er auch nach der Jahres⸗ zeit zu variiren, ſo daß er manchmal zinnoberroth und nur oben auf dem Ruͤcken hin ſchwarz und am Nagel ſchwarzgrau iſt. Die Zunge iſt ungetheilt, pfriemenfoͤrmig, vorn- Enorplig, der Laͤnge nach gefurcht, hinten etwas hoͤckerig und mit einem borſtigen getheilten Rande geſchloſſen. Die Augen ſind klein, ſitzen hoch neben der Stirn, und der Stern iſt roth. Die Fuͤße ſind orangeroth, die Schwimmhaut zuweilen roͤthlich— ſchwarz, die Knie 5 Linien hoch nackt, die Fußwurzel 2 Zoll hoch, die Mittelgehe 27 Zoll, und die hintere mit einer Eleinen Schwimmhant verfehene 9 Linien lang. Der ftark befiederte Kopf und obere Hals find ſchwarz⸗ grün, mit einem violetten Glanze, oder mit einem Worte dunfelentenhalfig. Hinten im Nacken gerade ausgeftreckt flieht ein Federbuſch, in Geſtalt eines ſpitzigen Pinſels. Er hat eben die Farbe, und beſteht aus ſehr ſchmalen langen, zu⸗ und abnehmenden, fein geſchliſſenen, faſt haarformigen Federn, welche auf dem Scheitel, dem Genicke, und am meiſten auf dem Hinterkopfe ihren Sitz haben, und flot⸗ tirend auf dem Scheitel hinliegen. Wenn ihn der Vogel in die Höhe hebt, fo iſt er fehr zufammengedrückt und bogig, wie der Federbufch des Wiedehopfs. Der untere Theil des Halſes ift vorn und hinten gelblich weiß, ſtrohgelb oder | — blaß gelbroͤthlich (iſabell⸗ oder chamoisfarben); vom Hals herab , läuft ein fchwarzer Strich zum Ruͤcken; der Obercheil des Nüdens und die daranſtoßenden Schulterfedern find 2 ’ ſchwarz; der Untertheil des Ruͤckens aſchgrau; der Unters | leib ſchoͤn ſtrohgelb oder gelbröthlich, an der Seite des Steißes und | ’ 12. Ordn. 70. Gatt. Gänfefäger, 387 und Afters zuweilen mit graulichen Schlangenlinten wie ges waͤſſert; die langgelpisten innern Schulterfedern haben die geibliche oder röthliche Farbe des Unterleibes; die obern Decks federn der Flügel ſchwarz, die untern weiß; die vordern Schwungfedern fhwärzlicd oder dunkelbraun, - die bintern weiß, ſchwarz eingefaßt, und machen mit den weißen Spißen ihrer fchwarzen Deckfedern eine Art von weißem Öpiegel, der in der Mitte (bisweilen) durch einen oder einige ſchwarze Strihe gefpalten iſt; der Schwanz ift ſtumpf zugerunder, mit. achtzehn Federn verfehen, aſchgrau mit fchwarzen Feders fchäften. Das Weibchen ift Eleiner, und bat eine vom Männs chen ‚merklich verfchiedene Farbe. Der Stern im Auge if braun; der Scheitel graubraun, an den Seiten und am Sederbufche roftbraun; die Kehle weiß; der Oberhalo aber, ſo weit der Sederbufch reicht, rundum reſtbraun; der übrige Hals vorn weiß mit hellgrauen Wellenlinien, binten aber afchgrau mit blafjen Bellen durchzogen, oder gewaͤſſert. Diefe Sarbe hat auch der Mücken, der Steiß, die Seiten, Schenkel und die kleinern Deafedern der Flügel, und zieht fi) manchmal ins fane, auf dem Steiß und an den Seiten heller. Die Bruſt, der Bauch und After find blaß ſtroh⸗ gelb oder ifabellenfarben, doch hat der letztere noch uͤberdem einige hellgraue laͤngliche Flecken. Der weiße Spiegel iſt zuweilen in der Mitte durch einen grauen Querſtrich getheilt. Der Schwan; iſt gran Zu bemerken ift, daß die rörhlichgelbe Farbe des Unters feibes im. Fraͤhlahr am hoͤchſten iſt, zur Mauſerzeit aber Didd 2 blaͤſſer v 788 Voͤgel NDR blaͤſer wird, und im Kabinett gar nit Hält, fonbern ver⸗ fliegt, und daher alle dieſe Theile weiblich oder gar weiß. ausfehen. | Varietäten und Altersverfhiedeneiten.. Es ift bey diefer Gattung Voͤgel, wie es. bey vielen. andern , 3: B. den Falken, Enten u. f. w. iſt, daß ſie erſt im dritten Sahre ihre völlig ausgebildete Farbe bekommen. Daher entflehen die abweichenden ie und. die Bervielfaltigung der Arten. — ı. Der Bibertaucher. , Mergus (Merganser) Castor. Gmelin Linn, 1, © Harle femelle, Buffon 1. c, p. 272... Dun-Diver. Latham ].c. p. 420. * 2, Man befchreibt ihn als eine befondere Art, die einige Zoll Eleiner iſt; allein es ift fo aut als gewiß, daß es der Gänfefäger im erften Jahr iſt. Linne hielt ihn anfangs für das Weibchen. ON Man kennt zwey Abweichungen. a) Mit aſchgrauem, unten roſtfarbigen Kopfe, toft? ar⸗ bigem, unten mit einem ſchwaͤrzlichen tinge eingefaßten Oberhalſe, afchgranem Ruͤcken und ſtrohgelben Unterleibe. b) Mit roſtbraunem Kopfe und Oberhals welcher letz⸗ tere unten mit einem fehwarzen Ninge eingefaßt ift, afch« grauem Ruͤcken und weißer Bruſt: Der en _ — Gulo. Scopoli Ann. ni X | 2. Der 12. Ordn. 70. Gatt. Ganfefäger.- 789 * | & 2. Der rothkoͤpfige Säger. Mergus (Merganser) rubricapillus. Gmelin Linn. ].c. .a) Kopf und Hals find braunroth, am Ende des letz⸗ ‚tern die Spur eines ſchwaͤrzlichen Ringes. Ein junges Männchen. Durch die bläffere Kopffarbe und den gelb» rörhlichen Augenring unterfcheiden fich die jungen Männchen auch Außerlich gleich von dem alten Weibchen, Sch habe auch ein junges Männchen gefehen, das ganz dem alten Weidchen glich, nur daß die Kopf⸗ und Halsfarbe bläfjer war, b) Es finden fich auch wohl einige ſchwarze Flecken an der weißlichen Kehle der jungen Männchen. | c) Die weißen Flügelflecken Ki ind durch afhgrane Punkte deynahe getheilt. Man muß noch bemerken, daß die alten Männchen einen weniger merklichen Federbufc) haben, als die jungen Männs chen und auch die Weibchen, fo daß: manche glauben, fie biffen fih fo fehr, daß die Federn fo dünn würden; allein es Scheint daher zu Eommen, daß die Kopffedern der alten Männchen feiner find, und nicht fo dide Wollenwurzeln haben. Sergliederung. 1) Des Luftroͤhrenbaues iſt fehon oben erwähnt worden, a) Zorn 790 | Voͤgel — 2) Zorn *) fand den Schlund vom Nachen an bis zu dem Magen anderihalb Spannen lang, und fo weit, daß ein Fiſch von einem Viertelpfunde, der aud im Magen ans —— wurde, bequem hindurch gehen konnte. 7) Der Magen felbft ähnelt einem Beutel, der oben enge ift, und nach unten zu fich immer mehr erweitert; der untere Theil hat dicke flarte Muskeln, der obere Sack oder Kıopf aber ift eine fleifchige, vrüfige Haut, ge ſtaͤrker als die Haut des Schlundes. ae Diefe Vögel tauchen vortrefflich, bleiben lange unter | dem Waſſer, und haben bey ihrem ſchnellen Schwimmen den Körper tief ins Waſſer gefentt. Außer der Heckzeit leben fie geſellſchaftlich. Sie find ſehr fheu, fliegen wie die Enten ſchnell, und durchfchneiden die Lufe mie Pfeifen ihrer Shwins gen. Sie fliegen aber nicht gern, und halten ſich außer dev. Heckzeit auch auf dem Lande auf. | Ihr Geſchrey, das fie im’ | Filuge hören laffen, Elingt Korr! Korr! u Verbreitung und Aufenthalt. Die nördlichen Gegenden von Europa, Aſien und Amerika find ihe gewöhnlicher, wenigftens ihr Sommers aufenthalt. An den deutfchen Küften der Nord» und Oſtſee find fie nicht felten, befonders auf dem Strich an den Aus⸗ flüffen der Fluͤſſe. ; She > Petinotheologie. IL. 40”, 12. Ordn. 70. Gatt. Gänfefager. 791 Ihr eigentlicher Aufenthalt find die Seeküften, Mos raͤſte, Fluͤſſe, Seen und große Teiche, in der Seenähe. Es find Zu gvoͤgel; fie geben gegen den Herbſt mit ihren jungen ins Meer, und begeben fih, wenn ein fehr rauher Winter eintritt, aus den fältern in wärmere Gegenden. Alsdann trifft man fie ellenthalben in Deutſchland, wo offene Slüffe und Bruͤcher find, an, doch nicht in fo großen Schaas ten, wie die andern nordifhen Enten, und auch nicht fo- regelmäßig. Beſonders felten find die alten Männchen, welche immer einzeln berumfchwärmen, und die man nur zuweilen auf dem Ruͤckzug im März an ihre Weibchen gepaart antrifft. Bemerkenswerth iſt es — daß ſich immer nach der Brut und auf den Wanderungen die alten Maͤnnchen zuſammen halten, und die Weibchen mit den jungen Maͤnn⸗ chen auch eine eigene Schaar ausmachen. Sm Julius mauſern fie ſah, und ſchlafen dann auf den Wellen ruhend mit unter die Flügel geſtecktem Kopf. Nahrung. Sie nähren fih mehrentheils von Fiſchen, doch freffen fie auch Waffergräfer und gehen auf die Raſenplaͤtze und Aecker, um NRegenwürmer, oder wie man fagt, ausgefäete - oder ausgefallene Erbſen und Getraide aufzufuchen. Im Herbft ziehen fie in großen Gefellfchaften im Meere auf den Fiſchfang aus, Man hat Aale von 14 Zoll Länge in ihrem ‚Magen — *). Der Kies dient ihnen zur Verdauung. Forts *) Dedmann neue Schwedifche Abhandl. VT. 294. 792 - Vögel Deutſchlands. Sortpflanzung Sie legen auf die Baumflrünfe, in hohle Bäume, zwiſchen die Baͤume, ins Ge ſtraͤuch zwiſchen Steine, und auf · die bloße Erde, in ein aus Reiſern, Geniſt und ihren Federn unfünftlich gebautes Neſt zwoͤlf bis vierzehn weißliche egal eyrunde Eyer, und brüten fie in vier Wochen aus *). Sn alten großen Eichen legen oft zwey Weibchen im eine Höhle, Wenn die Jungen ausgekrochen find, fo werden fie von der Mutter im Schnabel aufs Waſſer getragen. Laͤßt man Hausenten die Eyer ausbruͤten, ſo gehen die Jun⸗ gen gleich verlohren, denn es fehlt ihnen die ihnen von den Alten vorgehaltene, vielleicht im Anfange halb verdauete Fiſchnahrung. Sie laufen ihren Pflegeltern mit aufgefpertz en Schnaͤbeln nad, und verhungern. Auch eiligefteckte Sifehe retten fie nicht. gern IKT a Be Bi Marder und Wiefeln verderben oft ihre Brut, und in ihren Eingeweiden nagen Bandwürmer, Kies menwürmer (Ligula ayium) und Kraterwuͤrmer. Jagd — —— Cin der Begend von — hängen die Einwohner Eleine Laden oder Kitten an die Bäume am Ufer auf. In dieſe legen dieſe Voͤgel ihre Eyer. Wenn fie ſehen, daß einige darin liegen, fo nehmen fie fie bis auf eins oder ;wen heraus. Dief gefchieht vier bie fünfmal, ſo dak man wohl ein Schock von einem einzigen Vogel erhält. Die legten läßt man zum Ausbruͤten liegen. ſ. Travels, through Sweden, Finland, Lappland to the North - Cap. BylI. Acerbi. - * ‘ 12, Ordn. 70, Gate. Gänfefäger. 793 Jagd und Fang. Megen ihrer Scheuheit und Schnelligkeit im Unters tauchen kann man fie nicht leicht zum Schuß kriegen. Wenn man zur Mauferzeit eine ſchießt, und ſolche mit unter die Flügel gezogenem Kopf aufs Waſſer feßt, jo kann man mehrere dabey fihießen, die herzu geflogen kommen. Beſſer laffen fie fi) in dem oben (II. ©. 144.) anges gebenen Entennebße, aber * am Tage fangen, Mutzen. Das Fleiſch, das im Herbſt ſehr fett, im Winter aber mager ift, hat einen thranigen Fiſchgeſchmack, doch fann man ihm denjelben durch mancherley Zubereitungen benehmen. | Sn Schweden und andern nördlichen Gegenden wer» den fie haufig gefangen, eingefalzen und wie andere lin | - geräuchert. Die Eyer haben einen guten Geſchmack, und werden gefammelt. Die Kamtſchadalen und andere noͤrdliche Voͤlker bewahren ſie das ganze Jahr in Fiſchfett auf. Das ausgefhmolzene Fett brauchen die Färder in ihren Lampen. Die Federn bienen in * N wie bie Sänfefedern, und geben den Eiderdunen an Guͤte nichts nad). | ‘ Aus den Häuten, befonders den Bäuchen, macht man ganze Pelze, die in Schweden und an andern Orten getragen, auch von den Nuffen'an die Chinefer, das Stüd zu ı2 bis 13 Nubel verkauft worden. Den 794°. Vögel Deutfchlands. Den größten Nußen bringen fie, fo wie die Meers tachen, den Fifchern, indem fie die Fifche aus der Tiefe des Meeres an den Strand oder in die Meerbufen jagen. Die Fifcher bauen fih daher Hütten auf das Waſſer, und fangen die ihnen zugetriebenen Fiſche in ‚aufgeftellten Reu⸗ fen. Mit dieſem Fange geht es fo zu. Im Herbſt beges ben fih diefe Vögel in großer Menge auf das Meet, ver⸗ theilen ſich gehoͤrig, ein Theil taucht ſich unter und treibt mit den Schnaͤbeln die Fiſche vorwaͤrts, ein andrer ſchwimmt im halben Monde, der ſich allmaͤhlig verkuͤrzt, und bringt mit dem Schlagen ſeiner Fluͤgel das Waſſer ſo in Bewe⸗ gung und die Fiſche ſo in Schrecken, daß letztere eilends vor ihnen hin an den Strand oder in einen Meerbuſen flie⸗ hen, wo ſie theils von ihnen mit Bequemlichkeit verſchlun⸗ gen, theils von den Fiſchern gefangen werden. Solche Fiſchjagden treiben fie den ganzen Herbſt hindurch, befons ders in fchneeigen und wolkigen Tagen, bie alles mit Eis belegt ift, So lange die Vogel in der Nähe der Hütte find, darf der Fifcher die Reußen nicht heben, fonft würde fein Fang auf einmal vereitelt feyn; denn fie find fcheu und geben auf alles Acht. . Shaden. Sie find für die Sifhteiche und für rasen Lands feen und Fluͤſſe fehr nachtheilig. | a Irrthuͤmer und Vorurtheile, ı) Der Verwechfelung diefes Vogels und feiner Vers mehrung zu mehreren Arten tft ſchon oben unter den Varie⸗ taͤten gedacht worden. 2) Nah 12. Ordn. 70. Gatt. Langſchnaͤbliger Säges. 795 2) Nah Bod*) follen die Alten die Jungen, wenn ſie einige Tage alt ſind, einzeln an das Waſſer tragen, ſie auf den Ruͤcken legen, wenn ſie aber alle zuſammen ſind, auf die Beine richten, und ſodann unter ie Auffihe ing Waſſer führen. (266) 2, Der kanafchnäbtige Säger oder — rachen **). (Taf. XXX. Fig. 2.) Namen, Scheiften und Abbildungen, Rothbruͤſtiger und gezopfter Saͤger, gemeiner See⸗ rachen, mittlere Tauchente, wahrer Säge; oder Seetaucher, Langſchnabel, Schreckvogel, Schlichente, Schluchente, ges meiner und gezopfter Saͤger, Tauchente; rothhruͤſtige Tauch⸗ ente, Scharbeje, Noͤrks, Fiſchtreiber, Taͤuchergans, Tau⸗ cherkiewitz, gezopfter Kneifer, Fiſchtreiber, Saͤgeſchnaͤbler, braunkopfiger Meerrachen, bunter und ſchwarzer Meerrachen, ſchwarzer, großer und groͤßerer rothbruͤſtiger Taucher, lange * fchnäbliger Seerachen, weißlicher Taucher , große gefchäckte Ente, langſchnaͤblige Halbente. Mergus Serrator, @ melin Lin. Syst. I. 2. p. 546. n. 5. Harle huppe. Buffon des Ois. VIII. 273. Ed. de Deuxp. XV. 338. Ueberſ. von Otto. XXX. ©. ı75. mit einet Abbildung. Pl. enl. No, 207. Männchen. — Red- 2 N. G. von Preußen. ©. 335. Pr: 88. **) Alte Ausgabe, IT, 732, Nr. (83) 2. 196 Voͤgel Deutfchlands. Redbreasted Merganser. Latham_ Syn. III, 8, p- 4235. n.3. Meine Ueber, VI. 370. Ne 3. Mergus asiaticus, ©, ©. Gmelins ie II. 182. | Taf. 20. Seligmanns Vögel. IV. Taf. 85. — Naumanns Voͤgel. III. 385. Taf. 61. Fig. 94. altes Männden. Taf. 62. Fig. 95. junges Männchen. Fig. 96. altes Weibchen, - Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. 398. Nr. 2, Donndorffa. a. O. ©. 805. Nr. 3. EUREN der Art. Mit langem Schnabel, herabhaͤngendem Faabaſch welßem mit zwey ſchwarzen Strichen bezeichneten Spiegel, an jeder Seite der Bruſt etliche große, weiße und ſchwarz eins gefaßte. Federn — Männchen: Kopf und Federbuſch entens halfigs um den Hals ein weißer Ring; der Kropf röthlich, dunkler gefleckt *)) — Weibchen: Kopf und Oberteil des *») Durch Betrachtung der Luftröhre mird man die jungen Männchen von den Weibchen und die Tauchergänfe von den gleichfarbigen Meerrachen untericheiden koͤnnen. (ſ. Dtto a. a. D. und Bloch in den Schriften der Berl. Oefellf. IT. 374. Taf. 7. Fig. 5. unter dem falfchen Namen Mergus Castor ). Die männliche Lufiröhre it 83 Zoll (War. Me.) ‚lang, meift walzenförmig und von gleicher Weite; doch ohn: gefähr 2 Zoll von der Zunge ifi eine Erweiterung ihrer fnds chernen Ringe. Diefe ift in der Mitte, als ihrem größten Durchmeffer 8 Linien weit, und befteht aus Ringen, die nach unten zwey Linien an der einen Hälfte breit find, und nach oben fchmäler und Enorplig werden. Diele einzelne — und ihre beſondern Ringe unterſcheiden die Luft⸗ 12. Drdn. 70. Gatt. Sangfchnäbliger Saͤger. — des Halſes dunkelroſtfarbig; Kehle weiß; Vorderhals und Bruſt tief aſchgrau marmorirt. Verbreitung, Geſtalt und Farbe des männlis ben und. weiblihen Geſchlechts. Diefer Vogel ift mehr als der vorhergehende in den großen Stüffen, Seen und an den Seekuͤſten Deutſch⸗ lands einheimiſch, und erſtreckt ſich uͤbrigens in Europa und Aſiem bis zu den noͤrdlichſten Gegenden, und wird auch in Groͤnland und Neuland angetroffen. In den großen und kleinen Landſeen er 4 ds ift er gemein, und an dem fiſch⸗ Luftroͤhre hinlänglich von der Tauchergans. Nach: hinten ı2 Zoll von der Puftkanfel wird fie nach oben meift häutia, weil die knoͤchernen Ringe hier fehr fchmal find. Die Quftz Fayfel it, obgleich Faumı der Größe, Doch der Seftalt nach, von der der Tauchergans verfchieden. Es ift nämlich an jeder Seite eine faft gleich große Nebenkammer, da in den mehr— fen. Enten und den übrigen. Tauchenten nach außen Feine deutliche Nebenfammer an dem Luftkaften ift. Die benden mittlern Kammern, als die unmittelbaren Uebersänge in die Luftroͤhre, find nur ſchmal; fie Öffnen fich jede nach außen in die anliegende Nebenkammer. Nach binten und oben koͤmmt aus der rechten der rechte und aus der linfen der linfe £uftrährenaft. Die ganze Luftkapſel, welche nach . Außen mehrentheils aus den Nebenkammern beſteht, iſt an - 2300 layg, und da, mo fie am weiteflen, an 13 Zoll breit. Die beyden Nebenkammern flehen oben von einander ab, und laufen nach unten in einen Winfel zuſammen; nach hinten endigen fie fich in eine Endcherne ſtumpfe Spige; die äußere Fläche ift in beyden halb durchfichtig und haͤutig; die innere und obere Fläche ift in der rechten knoͤchern, im der linken auch häutig. In der Luftroͤhre find 154 Ringe. — Am Weibchen hat fie meder erweiterte Ninge noch eine Er⸗ weiterung, noch sine Luftkapſel. N * 198 Vögel Deutfhlands. >, fifchreichen O5 und auf dem Baikal finder man ihn zu allen Saprszeiten in Schaaren und fieht ihn gemeinfchaftlich die Fiſche zuſammentreiben. | Er if merklich kieiner als der vorhergehende. Seine Länge beträgt nicht ganz 2 Fuß, fondern faft immer nur ı Fuß 112 Zoll, die Breite 2 Fuß 94 Zoll *), und das Gewichte it 2 Pfund. Der Schwanz mißt 4 Zell und die Flügel legen fih auf der Mitte defjelben zufammen. Der Schnabel ift 3 Zoll lang, dünn, am Oberfiefer an jeder Seite mit vier und dreyßig Zähnen verfehen, die wie Hafen rückwärts gebogen F an der Spike überges kruͤmmt, auf der obern Kinnla e roth mit einem ſchwarzen Streifen der Laͤnge nach, auf der untern roth mit ſchwarzen Flecken, im Unterkiefer ſtehen auf jeder Seite zwey und vierzig bis fuͤnf und vierzig ſtumpfe Zaͤhne; die Sterne roth; die Fuͤße orangengelb mit dunkeln Schwimmhaͤuten und weißlichen Naͤgeln, die Schenkel der Linien weit von den Knien an nackt, die Fußwurzel 2 Zoll hoch, die Mittelzehe 23 Zoll und die hintere 10 Linien lang. | Der Kopf mit dem bis über den Nacken — aus ſchmalen langen Federn beſtehenden, und beweglichen Federbuſch und ein Theil des Halſes ſind entenhalſig; der übrige Hals iſt weiß, und macht ein weißes Halsband, nur hinten läuft ein fehmaler ſchwarzer Strich auf die Schultern; der obere Mücken glänzend ſchwarz; die äußern Schulterfetern ſchwarz, die innern weiß; der untete Mücken, Steiß und die Seiten aſchgrau mit ſchmalen ſchwarzen Linien geſtreift; der | Kropf °) Par. Mi: Laͤnge 1 Fuß 9 Zoll; Vrelte 2 5u8 7 Zoll. % 12. Ordn. 70, Gatt. Langſchnaͤbliger Saͤger. 799 Kropf oder die obere Bruſt roſtroth, ſchwarzbraun und weiß gefleeft; am jeder Seite der Bruft fünf bis fechs breite weiße Sedern, die vings herum ſchwarz eingefaßt find, und bey gefchloffenen Flügeln auf der Beugung derfelben ruhen; der übrige Unterleib weiß; die Seiten afchgrau und ſchwarz ges wellt; die obern Deckfedern der Flügel an der Beugung hin find ſchwarz mit weißen Spißen, die untern weiß; die vors dern Schwungfedern ſchwarzbraun, die mittlern weiß, ſchwarz eingefaßt; nämlich die erfien fünf Federn von der Spufe an bis auf die Hälfte ſchwarz, von da bis an die Spike weiß, die [fechste bis neunte am innern Rande ſchwarz; übrigeng weiß; hierdurch entſteht mit den weißen Deckfedern ein gros Ber weißer. Spiegelfleck auf den Flügeln, der durch einen flarfen und ſchwachen ſchwarzen Querſtreifen durchbrochen iſt; die hin⸗ terſten langen Schwungfedern find weiß mit ſchwarzer Sei⸗ teneinfaſſung; die achtzehn Schwanzfedern graubraun, am äußern Rande aſchgrau und weiß gefleckt und ſpitzen ſich zuſammengelegt zu. Das Weibchen hat faft eben die Größe, ift aber in der Farbe verfchieden, Es bat nur die Spur eines Feders bufches; der Kopf und Obertheil des Halfes find dunfelvofts farbig; die Kehle weiß; der Vordertheil des Halfes und die Bruſt roſtfarben, tief aſchgrau marmorirt oder ſchwarz und weiß geſprenkelt; an jeder Seite der Bruſt ſtehen die naͤm⸗ lichen ſchwarzen und weißen Federn, wie beym Maͤnnchen; der Ruͤcken, die Schultern, Deckfedern der Flügel, und der Schwanz bläulihsrau, der Spiegel weiß mit einem grauen Querſtreifen; der Angenftern graubraun. Andere A 800 ...,: 1, Vögel Deutſchlande. Andere ſagen, das Weibchen habe ei eine — PR wovon die, eine, am Hinterkopf fEruppig emporfiehe, und die andere hinten. berabhänge. Es kommt vielleicht darauf an, ob. man, bald nach der Maufer oder noch vor der ‚Paarung „ das Weibchen antrifft. Das. Männchen rupft hm auch wohl beym Paaren die Federn aus. Bey noch andern fehlen die weiß und ſchwarzen Federn an der Seite des Kropfs. Dieß ſind wohl juͤngere Vogel. Ueberhaupt variirt dieſer Vogel ſehr, wie wir weiter unten ſehen werden. Merkwuͤrdige Eigenſchaften. Der Meerrachen iſt ein aͤußerſt ſcheuer und ſchneller | Vogel, der ſchnell ſchwimmt, ſchnell untertaucht, und ſchnell und pfeifend/ obgleich nicht bach, fondern dicht, über dem W er weafliegt. Seine Stimme ertoͤnt in einem hohen ſchnarrenden Koͤrr! vo oB Aufenthalte. Außer feiner Paarungszeit lebt er immer gefellig, und siehe, wenn er nicht zu tief im Lande wohnt, mit feinen Jungen längs den Fluͤſſen hinauf in die See, bleibt da bis zum harten Winter, und fänge mit kuͤnſtlichen Anftalten zuſammen getriebene Fiſche. Im kalten Winter zieht er füds licher. Man triffe ihn daher im Winter oft vom November an. in denn ebenen Genenden Deutichlands auf großen und Eleinen Flüffen, Seen und Teichen, die fein Eis haben, an. Sie geben dann foaar auf die Eleinften offenen Brücher und Quellflecken. Im März ziehen fie wieder nach Norden. Sie finden fih einzeln und in kleinen Truppen, und die Jungen 12. Irdn. 70. Gatt. Langſchnaͤbliger Saͤger. 801 ungen häufiger, als die Alten. Sie find Überhaupt nicht fo. jelten, wie bie vorhergehenden Tauchergänfe. Auf dem Bodenſee fi find fie im ‚inter in größerer Menge anzutreffen, als die vorpergehenven und nachfolgenden Saͤger. Naprung Sie — ſich vorzůglich von Fiſchen, die ihnen nie aus ihrem ſcharfgezaͤhnten Schnabel enttoifchen fünnen, wenn fie fie einmal gefaßt haben. Außerdem freffen fie auch Frofche, —— ja DATEN, grüne Saat und RL TER Das Weibchen legt zu Ende des Aprils in der Nähe ‚eines Fluffes, Sees, auf die Seeküften, vorzüglich auf ven unbewohnten Inſeln, auf trockenem Boden unter niedrines Geſtraͤuch in ein von dürrem Gras und feinen eignen aus det Bruſt gebiffenen Federn gemachtes Neſt acht bis dreyzehn ſchmutzig weiße oder grauweiße einfarbige Eyer, und brütet fie. wie die zahme Ente in — und zwanzig bis acht und zwanzig ge, dus, * Be Der fanafchnäßkige Säger hat bie A 5 einde wie die Tauchergans, t agb. und dang. & wird auch in. Deutſchland auf eben die Art ge⸗ fangen. Er iſt ſehr ſcheu, und muß entweder hinterſchlichen oder im Fluge geſchoſſen werden. Bechſt gem. N. G. 4r B. 2. Abth Eee An 802 Voͤgel Deurfchlands. An der Dftfee, wo fie im Herbſt und Winter in Menge angetroffen werden, und in einem halben Monde, oder in einem Zirkel, wechfelsweife untertauchen, und dadurch ent weder die Fifche zufammen oder an das Ufer treiben, damit fie fie alsdann defto bequemer fangen koͤnnen, werden fie durch Schiffe und Boote aufgejagt, und wenn fie über den Schüßen wegfliegen, mit grobem Schrot erlegt. | Sn den Alaminge r und andern Schwediſchen Scheeren wird er ſeiner Federn und ſeines Fleiſches wegen mit Netzen und Schießgewehr in Menge gejagt. | Nutz en. Das F leiſch ſchmeckt zwar thranig, wird aber doch gegeſſen, friſch, eingeſalzen und geraͤuchert. Die Eyer benutzt man ebenfalls in der Küche. Die Federn find fo gut, daß man fie unter die Enders dunen mengt. Der Meerrachen thut in den nördlichen Ländern zum Sifhfang noch befiere Dienfte als die Tauchergans; f. ©. 794.) | Der Schaden, den fie ſtiften, ergiebt fich aus ihrer Nahrung. Bartetätem Man zähle verfchiedene Abänderungen, die aber fait immer durch weiter nichts, als buch Gef chlecht und Alter verſchieden ſind. N Der 12. Ordn. 76. Gate. Langſchnaͤbliger era. 803 1) Der Sägefhnäßter. Mergus serratus, Gmelin Linn. l.c. «a. Brünnich "2 NOrn. bor, p. 23. 0.96. 8 Er hat einen dunkelbraunen Scheitel und Federbuſch. Die Kehle iſt weißbraun; die hintere Halfte des Halſes big auf die Druft braun und weiß gefleckt; der untere Theil der Bruſt, der Bauch und After weiß; Schultern, Ruͤcken, Buͤrzel, Schwanz und Seiten braungrau, indem die Raͤn⸗ der der Federn aſchgrau ſind; die vordern Schwungfedern ſchwarz, die hintern an der Spitze weiß, wie die naͤchſten Deckfedern, daher ein weißer Spiegel mit einem ſchwarzen Strich. Füße und Schnabel find roth. Es iſt ein jun⸗ ges Maͤnnchen— auch wohl ein altes Weibchen. ) Der braunkoͤpfige Meerrachen. Mergus cristatus, Brünnich Oxnith, bor. p. 23. m. 94. SR R) Kopf und Hals find braun; die Seiten find nicht ſchwarz und weiß, fondern braun und hellgrau gewellt. Füße und Schnabel wie bey dem vorigen, — Kin junges Männs ben, Num. 1. und 2. trifft man deswegen mehr an, als das Schwarzköpfige alte Männchen, weil es erftlich immer mehr junge als alte giebt, und weil diefer Vogel fo fehr den Nachftellungen der Jaͤger ausgefeßt iſt; daher er nicht —*— das gehoͤrige Alter erreicht. 3) Der ſchwarze Meerrachen. Mergus (Sexrator) niger. Gmelin Linn, 1. ©, &. Eee 2 Er 804.200, Bögeh Deuſchlande Er iſt oben ſchwarz, unten weiß; der Hal⸗ kaſtanien⸗ braun; der Schwanz ſchwarz: eben fa die ‚Süße, vielleicht letzteres im Cabinett. — * Wehl ‚ein, „sinjäßriges Maͤnnchen— 24) Der bunte Meerrachen— Ru Mergüs (Serrator) Tedcomelas‘ Gmelin Finn T “ We nr Harle : h manteau noir. Buffon l. F * Bi Iſt ar — unten weiß; bie Bi Dedifedeen der n Slöge weiß ; die großen Schwungfedern; fhwarz, die Eleinern weiß; der Steiß und Schwanz, dunfelbraun., — Wohl nichts als ein fehr altes Maͤnnchen. — (267) 3, Der weiße Säger oder die weiße Tanne >), — Mergus Albellus, u 7 Marien, Schriften und Kante Kleine und weiße Tauchente, Merch, Eleiner Mercher, MWafferentchen, Nonnen = und Eifter » Enthen, Rheintau—⸗ cher, .Eiss Meven s und Straßburger z Taucher, "Rheins Merhs Winter: Eis: Schädr und Kreugente, weißer Säges taucher, Weißzopf, Mevendücer, Eleiner weißkoͤpfiger Säger, gefchäcktes Entlin, Niederländifches Entchen; Sternente; kleiner Säger, kleiner Sägetaucher. , Eleine Tauchente, Pfeilſchwanz; Wiefellopf, Ungariſche Tauchente; * Tauchente. Mer- *) Die weiße Tauchente- Alte Ausg. I. 738. Nr. (84) 3. 12. Ordn. 70. Gatt. Weißer Saͤger. 805 AMergus Albellus. Gmoelin Linn, Syst. I. & p. 547, n.'5: | 1 un . Petit Harle huppe ou Piette, Buffon des 0is, VII; 275. t. 24. Ed. de Deuxp. XV, 341 t. 7, f. 2. Ueberſ. von Dtto. XXX. 193, mit einer Abbildung von Männchen und Weibchen. Pl. enl. No. 449. Maͤnnchen. 450. Weibchen. sSmew. Latham Syn. III. 2. p. 418 0.5 Meine Ueberſ. VE 374. Friſch Vögel. Taf, 172. . Manuchen. Naumanns Voͤgel. III. 390. Taf. 63. Sig. 97 Männchen. 98 (junges?) Weibchen. Mergus Albulus... ‚Scopoli Ann, 1, 9.:.71..3 si, Ueberſ. von Günther, Mergus Albulus, v. Paula Schrank, Faun, boic, I. ir AP 287°, ' Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. 400. Rt. 3. Donndorff aa. O. ©, 309. Nr. 5 Kennzeigen der Art. Der Sonabel iſt fürzer als der Kopf, und fo wie edle Süße von grauer Farbe; und durch den ſchwarzen Spiegelfleck der Fluͤgel laufen zwey weiße Querſtreiſen — Maͤnnchen: Mit an der Spitze aufwaͤrts gezogenem Schnabel, herab⸗ haͤngendem Federbuſch, weißem Leibe, ſchwarzem Hinter⸗ kopf, Ruͤcken und Schlaͤfen, und ſchwarz und weiß bunten Fluͤ⸗ 8 8 ir Voͤgel Deutfhlande- © Fluͤgeln Y. Weibchen: Mit geradem Schnabel, Eleinem Feverbufch, weißen Unterleibe, ſchwarzen Backen, grauem Halle, dunkelafchfarbenem Ruͤcken und.bunten Flügeln. ! | B e⸗ *) Die Luftroͤhre von der weißen Tauchente und ihren Abar⸗ ten hat bey dem Männchen folgende Geſtalt. (Otto a. a. O. und Bloch in den Beſchaͤftig. der Berl. Geſellſch. IV. ©. 596. Taf. 18. Fig. 7.) Sie iſt ohngefaͤhr 6 Zoll (P. Me.) lang; etwas walzenförmig, doch fo, daß fie nach den Funs gen zu immer weiter wird , indem ein Deittheil ihrer Länge vorn nur ein Viertheil weiter als in der Mitte if. Kaum kann man fie bauchig nennen, indem fie fich nicht, wie in der, Tauchergane und dem Meerrachen‘, nur eine Eurze Strecke ermeitert, fondern fat zwey Drittheile ihrer ganzen Länge gleich weit if. Am Ende diefer Luftroͤhre ift in der Bruſt die Luftkapſel. Gie iſt knoͤchern und nach, der Linken Geite hin erweitert., Aus ihr gehen die beyden Eurzen aus Fnorpligen Ringen zufammengefegten Luftroͤhrenaͤſte in die Lunge über, worin fie endlich gang häutig werden. Die knoͤcherne Luftkapſel beſteht gleichfam aus zwey ZTheilen, den Körper und einem Anhange. Der Körper iſt dem Ende der Luftröhre in andern Wögeln Ähnlich, gleichfam nur eine Fortfegung derfelben und wird durch eine Haut, durch melche der rechte Luftröhrenaft geht, gefchloflen. Der Anhang oder der linfe erweiterte Theil, Fann wieder in drey Theile abges theilt werden; nämlich erfilich in ‚den hintern ungleichen, aus deffen linker fenſterfoͤmigen Haut der linke Kuftröhrenaft seht: zweytens in den vordern und obern, melcher meiſt häutig ift, und drittens in den vordern untern, welcher ges woͤlbt, meiſt Fnöchern, und nach vorn nur häutig if. Es iſt zwifchen den Häuten der obern und untern Fläche nur eine Endcherne Ribbe. Das häutige Wefen verliert fich zwar im höhern Alter mehr, und mird allmaͤhlig Fndchern, indeffen Fann man doch die Arten an der Anzahl der häutigen Theile unterfcheiden. — Die ganze Luftröhre vor der Fuftkapfel befteht aus Endchernen Ringen, welche ſich auf eine befondre Art verbinden und bedecken. Ein jeder Ring nämlich beftcht aus einem rechten und einem linken Theil, weil er oben und { | ? 12, Ordn. 70, Gatt. Weißer Säger. 807 Beſchreibung. Der weiße Saͤger bewohnt die noͤrdlichen und noͤrdlich⸗ ſten Ränder von Europa, Aſien und Amerika. Sn Deutf hland trifft man ihn im Sommer auf den großen Fluͤſſen an, im Winter aber da, wo offene Suͤmpfe und Gewäffer find, und zwar mehr in den füdlichen als nord» lichen Gegenden. Er ift größer als die Kriefente und kleiner als die Pfeife ente, der Neiherente faft gleich, ı Fuß 7 Zoll lang, 2 Fuß s Zoll breit *) und wiege 34 Unzen. Der Schwanz mißt 33 Zoll und unten gleichfan ausgekantet und dadurch fehmäler if. Ein jeder folcher Ring ift zwar auch mit dem benachbarten wie in andern Thieren mit Häuten oder Fleifch verbunden, aber das befondere ift, wie die Ringe Über einander faffen, nicht wie Dackfziegeln, oder daß eines Ringes ganzer Rand Über den. Rand des benachbarten faßte, fondern fo, daß wenn die rechte Hälfte eines Ninges, über die Ränder der beyden benachbarten liegt, fo liegt feine inte Hälfte mit den Rändern unter den beyden benachbarten Ringen dafelbf. Eine folche Lage ift nur wegen der Ausfchnitte eines jeden Ringes möglich. Wegen diefer Ausfchnitte und Fügung, worin nur die Häute liegen, entficht längs der ganzen Luft⸗ röhre oben und unten eine Linie, die mehr ntheils häufig iſt; welches bey andern Voͤgeln nicht fo merklich Statt findet. — Die Luftröhre des Weibchens ift fa aber Drten gleich weit, mehr zufammengedrucft, nach oben mehrentheils häus tig, nicht halb fo weit, wie im Männchen, und ohne Luft⸗ kapſel. Die Luftröprenäfte gehen vielmehr aleich aus dem erweiterten Fnöchernen Theil der £Luftröhre, fo daß der linke und rechte mit gleichem Grunde Fortſaͤtze von Diefer zu nenz nen find. *) Par. Mans: Länge 16 — 17 Zoll; Breite 2 Fuß 2 Zoll. 808 Vögel Deutfchlandg, > 32 Zoll und bie hefalteten Fluͤgel endigen ſich * Drit⸗ theile deſſelben. Der Schnabel iſt 13 Zofl lang, bleygrau oder ſchwaͤrz⸗ lich, ſchmal, rund, und an der obern Kinnlade mit ohn⸗ gefaͤhr ſechs und dreyßig ſcharfen Zaͤhnen und an der untern mit funfzigen verſehen und an der in die Höhe gezogenen Spike mit einem übergefrümmten Nagel; der Stern kaſta⸗ nienbrau, nach Andern bräunlichweiß; die Füße blaͤulichgrau, die Klauen fchwärzlich, die Beine über den Knien 3 Einien weit nackt, die Sußwurzel ı3 Zoll hoch, die ——— 27 Zoll, und die hintere 8 Linien lang. ‚Bon: der Stirn bis ins Genick herab hängt ein ſchoͤner, aus fchmalen langen Federn beftehender Federbuſch, der oben, weiß, unten aber. nach dem Genick zu eine ſchwarze ins Gruͤne ſpielende Unterlage hat; die Augen umgiebt ein großer eyfoͤrmiger, ſchwarzer arling! laͤnzender Fleck, welcher ſich bis zur Wurzel des Schnabels erſtreckt; das uͤbrige des Kopfs/ der Hals und die ganze untere Seite des Koͤrpers ſchoͤn weiß; die Seiten zwiſchen den Fluͤgeln und dem Bauche weiß und fein ſchwaͤrzlich gewellt; der Ruͤcken ſchwaͤrzlich; die Steiß⸗ federn blaͤulichaſchgrau auf beyden Seiten gehen zwey ſchwarze Bogenlinien von der Schulter nach der Bruſt zu, uͤber deren untere noch eine kleinere liegt; die Fluͤgel ſind ſchwarz, an den Schultern nach der Laͤnge der Fluͤgel wellen⸗ fürmig weiß; nahe am Oberarm machen die kleinen ſchwarzen Deckfedern ein großes Dreyeck mit aezacktent Schenkeln; die mittlern Deckfedern ſind weiß, die groͤßern ſchwarz und haben ih Spißen, und eben fo gefärbt find die mittlern Schwung: federn, 12, Ordn. 70 Bart, Weißer Saͤger. 809 federn, fo daß auf den’ Flügeln ‘ein fehwarzer Spiegel mit zwey weißen Querbaͤndern gebildet wird; die vordern Schwung⸗ federn ſind dunkelbraun mit ſchwarzen Schaͤften und dergleichen Deckfedern und Afterſchwungfedern, die erſte Feder der hin⸗ terſten Schwungfedern halb weiß, die uͤbrigen aſchgrau; der Schwanz zuge pitzt und tief aſchgrau. Das Weibchen, welches kleiner iſt, wird in den na⸗ turhiſtoriſchen Werken als eigne Art theils unter dem Namen kleiner Säger, theils unter dem Namen Sterntau—⸗ her (Merganser stellatus. Brisson av. VI. p. 252. n. 6.) aufgeführt. Der Schnabel ift gerade und bleyaraus der Augenflern graubraun; der Federbuſch Klein, der Kopf zoftfarbig und die Augen umgiebt ein dunkler Fleck, von eben der Seftait und Farbe als beym Männchen; Wangen, Kinn, Kehle weiß. Bruft, Bauch und After weiß; Hals, Kücen, Steiß und Schwanz dunfelafcharau, oder Frauns grau, am Halſe vorne am hellſten die ‚Flügel find wie am Männchen, doch nicht ſo dunkelſchwarz und rein weiß, auch find bie benden weißen Cinfalungen oder Querſtreifen des Spiegels ſchmaͤler. Uebrigen⸗ var iirt dieſer Vogel im Alter und Geſchlecht wie die beyden vorhergehenden, wie wir weiter unten ſehen werden. Es giebt junge Maͤnnchen, welche im Gefieder den Weibchen gleich find, nur daß ſich von dem ſchwarzen Halbeirkel vor dem Flügel ſchon eine ſchwaͤche Spur findet, Der ſtaͤrkere und anders gebaute Schnabel untericheidet ohnes bin die Vögel männlichen Geſchlechts fogleicy von den weib⸗ lichen. E | Merk⸗ 810 . Vögel Deutſchlands. Merkwürbige Eigenfhaften. Wegen ihres ftäten Untertauchens find diefe Säger dem Jaͤger befannt genug. Sie Finnen ſehr weit unter dem Waſſer fortgehen, ohne nur einmal empor zu kommen, ja fie holen unter dem Eife ihre Nahrung weit hervor, und treffen ‚allezeit die ungefrorne Stelle wieder. Sie find in allen ihren Bewegungen ſehr behende. Aufenthalt. Dom December bis zum März finder man fie allente halben in Deutfchland auf denjenigen Flüffen, Seen und Zeichen, die offen find. Alsdann aber beziehen fie wiederum die größern Flüffe, Seen und auch die Seefüften. Man fieht fie in Deutfchland im Winter einzeln und in Schaaren. Nahrung. Sie muͤſſen ſich mehr von Fiſchen als Inſekten und Vegetabilien naͤhren, da man ihren Magen auch im ſtreng⸗ ſten Winter immer mit jenen Nahrungsmitteln gefuͤllt findet. Sie verfolgen die Fiſche unter dem Waſſer mit Geeaͤuſch. Sortpyflanzung. Ihre Brut verrichten fie an den Ufern und Küften, bauen ſich ein Neft von Gentft und ihren Federn und legen acht bis zwölf weißliche Eyer in dafjelbe. Auf den Seen an der Dftfee und auf den Küften des Meers findet man diefe Voͤgel nicht nur im Sommer, ſondern aud) im Winter, Jagd 12. Ordn. 70, Gate. Weißer Säge, 811 RE En u umn d Fang. Man fängt fie, wie die vorigen beyden Arten. Auf dem Waffer kann man fie nicht leicht ſch legen, weil fie fich fo ſchnell als das Feuer auf der Flinte dlinkt, tief ins Waffer eintauchen und es ein bloßes Ohngefähr iſt, wenn man fie teiff. Man muß daher im Aufftelgen vom Waffer, und im Sliegen an he zu kommen fuchen. . ER, Ihr Fleiſch hat eben den thranigen Geſchmack, wie von den vorigen Arten, und muß daher durch Gewuͤrze ge⸗ nießbar gemacht werden. Ihr Schaden ergiebt ſich aus ihrer Nahrung. Varietaäten. Dieſe Saͤgerart variirt gar ſehr nah Geſchlecht und Alter. 1) Der kleine Saͤger. Mergus minutus, Gmelin Linn, 1. c. p. 548. n. 6. Harle etoile, Buffon 1. c. 278. Ueberſ. von Otto. Minute Merganser. Latham 1. c. p. 429. m. 6. Meine Ueberſ. a. a.9. ©, 976. Er ift bisher immer als eine eigene Art aufgezählt worden; allein man weiß es nun gewiß, daf er weiter nichts als ein junges Männchen oder das Weibden des weißen air A if. — Kopf und Hintertheil des Halſes ar et Voͤgel Deutfhlands. «os Halſes ift roſtfarbig; auf dem Kopf ſteht ein Kleiner oder kaum merflicher Federbuſch; Ruͤcken, Schultern und Schwanz ‚find. dunfelbraun ;.der Vordertheil des Halfes weiß; die Bruft grau gewoͤlkt; auf den kleinen Deckfedern ein großes weißes Feld; auf den vordern Schwungfedern und großern Deck⸗ federn zwey weiße Querlinien; die Füße dunkelbraun. Es gehört auch hierher: Mergus glacialis, Brunniek ornith, bor. p. 24. n. 99. Zuweilen iſt auch der Kopf kaſtanienbraun oder graubraum. " s2) Der Wiefelkopf oder der Säger mit braun und weißem Kopfe, und: — Flecken unter dem Auge. > * Mergus mustelinus. Gefsner Ar. 13... 0 Ein junges Männden. , | Der -Unterleib ift ganz "weiß; - der Ruͤcken und der Schwanz aſchgrau; ein doppelter Spiegel, oder auf den Slüs = gelm ift erft ein großer weißer Fleck, dann ein ſchwarzer, bins ter dieſein ein ſchmaler weißer , dahinter ein fingerbreiter ſchwarzer und alsdann ein weißer, welcher von den zweyten Deckfedern gebildet wird. | — — ee Der ungarifche Säger. — Mergus Pannonicus. . Seopoli An. EN p. or n. Br ‚Mergus minutus, Gmelin Linn. 1 — ee Er hat entweder einen glatten oder nur wenig gehaub⸗ ten, roſtfarbenen Kopf, ohne fhwarzen Fleck unter den Augen; iſt weiß mit ſchwarzem Ruͤcken, Schwingfedern, Schwanz, und mit einer afehgranen Bruſt. — Es ift ein Weibchen. | Ä ? 4. 12. Ordn. 70, Gatt. Gefleckter Saͤger. 813 2 4) Der gefledte Saͤger. a RN maculatus. a. EB, iſt von ————— Seife, — und — ge⸗ flect, hat einen hinterliegenden öederbufch und einen pen Y Schnabel mit einet ſchwarzen Cinfaffung. Bemerkenswerth iſt noch, daß ſich faſt immer bie steh, alten. und. gleishfarbigen Männchen und Weibchen zu einander halten, und zuſammengatten, und hierin den Tauben ‚nach | ahmen. Daher ‚findet man immer Ir. 1, 2 und 3 zuſam⸗ mengepaart, fie machen aber. deh halb keine def: onderen u. ie Bd dan ver ti" 793.2 3337 A ae ws Der ſchwarzhaͤtſige Ehren) —F I 3 —“ — mihki. EEE Namen und. Schriften. Welhhlichet Taucher; Fiſcherhalbente. Mergus Albellus. Scopoli Ann. I, n. 89. — von * Guͤnther J. S. 77. Nr. 89. — 473; 2, ıvon ‚Paula Bohren Fauna. boica, I, EB 237. 0. 004. — Kuyper. !!Scheffer Lappl. — Er Mein ornithol. —— S. 4. Nr. 4 Kennzeichen u Art. em einem Federbuſch; oben grau, unten eöchlichweig; Kopf, Hals und Schultern war; 5 ‚Schnabel, und Füße reth 814 > BVögel Deutfchlands, Befgreibung “ Mean hat diefen Vogel fonft zum Meerra chen (Mer- gus Serrator) gezählt, allein dahin fann er fhon nicht wegen feiner Kleinheit, da er nicht größer ift, als der vorher⸗ gehende, gehören. Man fennt ihn nur sah Scopolis unvolltommener Befchreibung, und deßhalb iſt auch der ganze Vogel noch zweifelhaft. Der Kopf, Federbufch, die Seiten der Gruft und der Nüden über den Fluͤgeln find ſchwarz; um den Hals geht ein zwey Finger breites weißes Halsband; der Hals iſt an feinem Urfprunge roſtfarben und ſchwarzbunt der mittlere Theil der Bruſt, der Bauch, Bürzel und die untere Fläche der Flügel nah Scopoli weiß, nah Schrank röchlic weiß; der Rüden hinter den Fluͤgeln braungrau mit weißen Querſtrichen; die vordern Schwung⸗ federn rußfarben und der Schwanz graubraun, ; Nah Schrank hat man diefen Vogel in Bayern um Deuerburg angetroffen. i s nn ee " Ein und fiebenzigfte Gattung Shwan ECygnus*N. Kennzeiden. Der Schnabel iſt breit und (Haufelfemig, und hat oben blättrige Zähne oder Lamellen. — Die °) Ohngeachtet ich kein Freund von Veränderungen in bekann ⸗ sen Syſtemen bin, wenn fie Feine weſentliche —— e⸗ 12, Ordn. 71. Gatt. Höder-Schwan. 815 Die Rafen löcher liegen faft in — Mitte des Sänabels. ot Die Schwimmf üße find fehr Breit, und liegen mehr had) hinten als in be Mitte „Die ne iſt faſt lederartig. Der Hals iſt lang und der Ruͤcken erhaben Die Schwaͤne find häufiger und lieber auf dem Maffer, als auf dem Lande, und nähren fih von Waffer-Vegetabis lien und Inſeeten. Sie machen des Jahrs paarweiſe nur ein Gehecke, und ſind nach Verſchiedenheit der Gegend, die ſie bewohnen, bald Zug⸗ bald The R7 Mit — Schnabel. (268) "1. Der Höfer - Schwan *). 7 Cygnus gibbus, miht. * Namen, Schriften und Abbildungen. Schwan, gemeiner, zahmer ſchwarzſtirniger und ſtum⸗ mer Schwan, und Schwanente, Anas Cygnus mansuetus, Linné Syst, ed. ı2, I. 2. p: 194. n. ı. Fauna suec, No. 107. £. Anas Olor. Gmelin Linn. Syst. I, 2. p. 501. n. 2. > | Le bezwecken, fo theile ich doch hier di. Einnefche Gattung Ente: Anas, mit meinen Freunden, den Herren Borkhau⸗ fen und Meyer in drey befondere, da ich nicht blog in der Seftalt, fondern auch in der Lebensart bedeutende Abs weichungen bemerfe. 7 9 DL die PER D: ©, 595. Nr: (60) 1, Ale Ih zuhahe) 2 816 - . Voͤgel Deutihlands. r ‚be Cygne, . Buffon. des Qi) DI, 5: Ed. de A Deuxp. XV 5. t. a Ueberſ. von Dit. 221. 140. mit einer Abbildung *). | Mute Swane. Latham Syn. II, 2. p. 456. m. a: ; Meine Ueberſ. VI. 382. Nr. 2. Frifch Vögel, Taf. 152. Meyers Thiere. L. ©. 3ı. Taf. 45 Naumanns Voͤgel. IL ©. 205. Taf. 39. 54. m Männchen. Mein ornithol. Taſchenbuch. S 404. Nr. * Donndorffs zool— Beytr. I. S. 701. Nr. 2. Kennzeichen der Art. Der gelbrothe halbeylinder fͤrmige Schnabel hat eine ſchwarze Wachshaut und einen runden dergleichen Auswuchs an ver Stirne, und der Körper iſt weiß. Geftalt und Faͤrbe des männlihen und weiblis hen Geſchlechts und Verbreitung, Dieſer Schwan, welcher gewoͤhnlich der zahme oder ſt u m me Schwan genannt wird, finder ſich wild faſt als Ienthaiben in Europa und fehr häufig in Sibirien Auch in Thüringen, im Anhaltiihen, Brandenburgiſchen, Pommern und faſt in ganz Deutſchland wird er in feis nem ) Buͤffon befchreibt den Hoͤcker- und Singſchwan unter Einer Art, nennt den erfiern den zahmen und legteru den wilden Schwan, und ohngeachtet er.den verschiedenen Luftröͤhrenbau des letztern kennt, ſo giaubt er doch an Feine ——— Species. Br 13. Ordn. "Fr. Gar, Höder-Schwan. 817 nem wilden Zuftande auf — und großen Teichen angetrof⸗ fen. Er Eomme im Frühjahr päter aus Süden und verbreis tet fich nicht fo weit gegen Norden als der Singſchwan Diejenigen , weiche "in den Provinzen Ghilan und Mafenderan an der Südfeite des Kaspifchen Meeres wohnen, erlangen eine ungeheure Größe, mäften fih in den großen Neisfelderir, und werden für einen großen Leckerbiſſen gehalten. Die Mahomedaner verehren fie außerordentlich, Die Länge diefes Schwans beträgt über 5 Fuß. und bie‘ ausgebreiteten Flügel Elaftern über 8 Fuß *). Der Schwan iſt 82 Zoll lang, und die Flügel bedecken zwey Drittheile def: felben. Das Gewicht iſt gewoͤhnlich 20, zuweilen aber auch 25, ja 30 Pfund, wenn fie gut gehägt und gefüttert werden. Der oben erhabene Schnabel ift 4 Zoll lang, gelbroth, auch dunkelroth, mit einem ſchwarzen Sanme, inwendig oben mit so und unten mit 96 Blättern (Lamellen) beießt, ar der Spitze deſſelben ein ſchwarzer fchmaler, vorn überges kruͤmmter Nagel, an der Wurzel det obern Kinns lade ein großer, ſchwarzer, runder‘ fleifohiget Auswuchs, zwiſchen dem Schnabel, und den Augen eine dreyecige, ſchwarze, nackte Haut oder ein nackter Zügel, eben ſo iſt die Haut, in welcher die eyrundlichen Naſenlbchet lie⸗ gen, ſchwarz; der Augenſtern braun; die Füße find ſtatk ſchwarz mie durchſtechenden roͤthlichen Schimmer, und mit fechsectigen an einander gereiheten Schuppen befeßt, die Nägel ſchwarz, die Beine 4 Zoll Hoch, der nackte Theil der Knie 1% Zoll, die Mitteljehe 6 Zoll und die hintere ı5 Linien lang. | He | St *) Par. Ms.: Länge 43 Fuß; Breite 74 Fuß. Bechſt. gem- N. ©. ar Bd. 2. Abth. a — | 918... Bigel Deutſchlande. Je aͤlter der Vogel wird, je meht ſchimmert das Rothe an den Fuͤßen hervor, gleichſam als wenn ſich die ſchwaͤrzliche oder ſchwarzgraue Farbe nach und nach mehr abwuͤſche. Das ganze Gefieder rein weiß oder ſchneeweiß. „Das Weibchen iſt erwas kleiner als das Maͤnnchen, Hat einen weniger dicken fleiſchigen Auswuchs auf dem blaͤſſer rothen Schnabel, und einen duͤnnern Hals. | Außer der Berfchiedenheit in der Zugendtleidung, deren weiter unten gedacht ‚werden foll, bemerkt man auch toelche,. die um dem, Schnabel herum und fogar auf dem Scheitel roth ſi ind — * —19— Zergürederun g. Diefer Schwan iſt in anatomiſcher Hinfi ht noch nicht genau. genug unterfucht, So viel weiß man, daß er nut. - 11 Rippen bat, da hingegen man an feinem Gattungsver⸗ wandten, dem Singſchwan/ derſelben 12 zaͤhlt. Der lange Hals hat 18 Gelenke. Die Luftroͤhre iſt wie bey einem gewöhnlichen Vogel gebildet 2 Merkwürdige Eigenfharten Es ift ein ſchoͤner, muthiger und teinlicher Vogel. Er ſchwimmt auf dem Waſſer mit dem (hönften Anftande, biegt den Hals meiſtentheils krumm, wie ein lateiniſches S, und, trägt dabey die Flügel etwas erhaben. Befonders fchieße das. Maͤnnchen zur du der Begattung mit der größten Schnels ligkeit — —X Ueberſetz. von Buͤf fo a. a. O. & 174. ) 1. weißer unten. 12. Ordn. ae Gatt. Hoͤcker Schwan, 819 | ligfeit über das Waſſer, legt dabey den Hals auf den Rüden, und ſchlaͤgt die Flägel in die Höhe *). Er fliegt eben nicht öfterer, als er geht, fliege aber ziemlich ſchnell und fanft und gleitet gleichſam in der Luft hin. Wenn er geht, ſo watſchelt er nur langſam einher. Die Natur bat ihn deßwegen mit einem langen Halfe verfehen, damit er im Stande fey auf den Grund des Waffers zu kommen, um feine Nahrung zu fuchen, weil er fih mit feinem Körper nicht ganz untertauchen- kann. Er liebt außer ver Fortpflanzungszeit die Geiellfchaft feines Gleichen, und thut auch ohnehin keinem andern Waffervogel, der sieben ihm wohnt, etwas zu feide, Bi; immer bins längliche Nahrung findet, ohngeachtet er in feinem Schnabel und befonders in feinen Fittigen eine außerordentliche Stärke ‚ befißt;. denn wenn es ein Adler oder Geyer wagt, ihn oder feine Zungen anzufallen, fo weiß er fic) fo gut zu wehren, daß er oft Herr über feinen Feind: wird. Da feine Luftroͤhre nicht, wie beym Sinafchwan, verfchiedene Beugungen- hat, auch nicht durd) den Bruſtknochen dringt, fondern nur gerade Fff2 | in *) Man ſagt ſehr artig, daß der Schwan zum Muſter gedient habe, um den Schiffbau zur groͤßten Vollkommenheit zu bringen. Die erſten Baumeiſter der Schiffe richteten ſich nach dem Halfe und der Bruſt dieſes Vogels, um den Borz dertheil und Kiel anzulegen, nach dem Bauch und Schwanze, um das Hintertheit und Steuerruder einzurichten, nach ſei— nen Flügeln mit den Segeln, und nach feinen Süßen mit den Kudern. Es if ein fehr angenehmer Anblick, wern man auf der Mitte eines Aluffes oder Gees einen Haufen E chwäne mit aufgebogenen und wie Segel ausaefpannten Flügeln fieht, und der Wınd fie alsdann mit Schnelligkeit vor fich hintreibt. Man fieht eine Art von gefiederter Flotte. Buffon l. e. ) r 820... Bögel Deutſchlands. in die Lungen geht, fo kann er auch Eeine ſolche modulirten Toͤne, wie jener, von ſich geben, und diejenigen die er von ſich giebt, ſind weiter nichts als ein dumpfes Ziſchen, ſo oft er gereizt wird, ein unbedeutendes Schnurren, und Brummen, und ein leiſes Gequackele, das die Gatten gegen einander, wenn fie fi) begegnen, oder die Alten aus Zärtlichkeit gegen die ungen machen. Und wenn man von ihm auch mit den 9 Alten behaupten will, daß er vor feinem Tode noch ein Ster⸗ belied *) anſtimme: fo fünnen es weiter nichts, als einige ängftliche, ſtoͤhnende und fihreyende Töne feyn, die er, wie faft alle ande Voͤgel, bey unvermeidlicher Todesgefahr, fchmerzlicher Verwundung, oder wenn man fi feinen Eyern und Zungen nähert, hören läßt; allein ein ſolches Stoͤhnen verdient Feinesweges den Namen eines Geſanges, geſchweige eines kuͤnſtlichen ſchoͤnen Geſanges **). Die weiße Farbe iſt ihm ſo gehaͤſſig, wie die rothe dem Truthahn, und er ziſcht und murrt, wenn fi h ihm unbes tannte weiß gekleidete Perſonen naͤhern. Er *) Nach welchem die alten Dichter und Theologen auch einen Schwanengeſang formiren, worunter dieſe die letzten Reden und Worte einer glaubigen Seele und jene die legten. Reime⸗ reyen eines Poetikaſters verflanden. Lucres. Lib. IV. Aristoteles Lib, IX. c. 12. | *) Mahrfcheinlich aber nıeynen unfere Dichter diefe traurigen Töne des zahmen Schmanes nicht, wenn fie vom Gchwanens gefange reden, fondern der erfte alte Dichter, der dieß Bild brauchte, hörte wohl einen wilden fingen, und nach ihm fpras chen dann alle feine Nachfolger vom Schwanengefange, ohne je denfelben gehört zu haben, und fie und ihre Leſer meynten, es fen der unfrige. f. unten Singſchwan. 12. Ordn. 71. Gar. Hoͤcker⸗Schwan. 821 Er erreicht ein fehr hohes m und * * ſa 100 Jahr alt werden HRe —J— J———— Gehaͤgt und gezaͤhmt findet man die ſtummen Schwäne faſt durch ganz Europa an den Seekuͤſten, auf den Fluͤſſen, die weit austreten, in den Seeſtaͤdten, auf fuͤrſtlichen und adlichen Schlöffern und Gütern, wo es große Teiche und Gräben giebt, in welchen Elares und helles Waſſer ift, wel⸗ ches fie vorzüglich fieben. Sie zieren einen Teich gar fehr und find in Deutfchland durch befondere Privilegien vor allen Nachftellungen der Menfchen geſichert. Den gezähmten pflegt man auch in den Schloß» und Stadtgräben und auf den Zeichen hölzerne mit Stiegen verfehene oder auf einen Steinhaufen aufgerichtete Häuschen (Schwanenhaͤuschen) zu bauen, in welchen. fie, fo oft fe wollen, troden fißen, fi verbergen, und befonders zur Mauferzeit ſich maufern Eönnen. Sm Winter aber werden fie mit in die Ställe und Käufer getrieben, ' wo das andere Waffergeflügel, die Enten und Gaͤnſe ſich aufhalten. Wenn aber viele Schwäne und ander res Maffergeflügel auf einem Teiche find, fo Halten fie durch die ftäte Bewegung eine Strecke Waſſer fo offen, daß es auch bey +) Man erzählt, daß zu Alkmar, einer Stadt in Nord⸗ holland, im Jahr 1672 ein Schwan geftorben fen, welcher der Stadt gchärte, auf deffen Halsband die Sahrszahl 1573 geſtanden, und der. alio ein Alter von 100 Jahren und drüber ‚erlangt habe. -. Dergleichen Erzählungen findet man noch mehrere. Ga er fon 309 Jahre alt werden. Aulrovand Av. Il, p, 5- } 2 838 0 Vögel Deutſchlands. bey der frengften Witterung nicht zufrieren kann. Hier blels ben fie, ohne die Füße zu erfrieren, gefund, und befinden ſich weit befjeg, als wenn fie in Ställe eingefperrt werden. Die ungezaͤhmten Hoͤcker⸗Schwaͤne ziehen gewöhnlich im Detober nach Süden, z. B. nad) Sarbinten, wo alle Sabre regelmäßig auf den Driftanefifchen Gewaͤſſern eine große Ans zahl üherwintert, ſtellen fih aber in der Mitte und zu Ende des Maͤrzes, fo bald die Waſſer von Eis entbiöft find, wie⸗ der auf dem Teiche, Ser und Fluß ein, wo fie ſich das vorige Jahr aufgehalten haben. : Doch bleiben auch viele da ‚„ ſuchen ollenthalben warme Bruͤcher und Quellen auf, gehen unter die Wehre und Schleußen, und kehren, ſobald als neue ge⸗ linde Witterung einfaͤllt, wieder zu ihren alten Wohnplaͤtzen zuruͤck. Sie ziehen in Truppen von 40 bis 60 Stuͤck und bilden in der Luft eine ſchiefe Linie: Im Herbſt verſammlen ſich in den noͤrdlichen Gegenden an den Meeresufern und auf großen Seen die verſchiedenen Familien, um gemeinſchaftlich ihre Wanderungen anzutreten. Sie kommen auch in folhen Truppen wieder zurück und vereinzeln ſich dann nad) und nach auf die Brütepläge Die alten Männchen leiden auf ihrem Teich, wenn er nicht groß iſt, Eeinen. Nebenbuhler, ſondern treiben ihn durch Biffe, und durch Schläge: mit den Flügeln fort. » Zunge Vögel aber find nicht fo ſtandneidiſch und eiferfüchtig. Daher man auch die alten Maͤnnchen gern wegs fchießt, wenn man miehrere — in einer Gegend erpals sen will. N abrune. } Sie nähren ſich von allerhand Bafersflamen, t die fie mit be langen. Dale © aus dem tiefften Waſſer herausholen : \ fon: ya, Hrön. q1. Gatt. Hoͤcker⸗Schwan. 323 koͤnnen/ von Waſſerlinſen, allerhand Saͤmereyen der Waſſer⸗ kraͤuter, vorzuͤglich von großen Waſſerkaͤfern (Dyticus) und ſollen auch Froͤſche, Schnecken und Muſcheln freſſen. Fiſche rühren fie im wilden Zuſtande nie an; allein Brod und aller⸗ hand Getraide, das ihnen vorgeworfen twirds'genießen fie gar gerne, Im Winter müffen bie gezähmten ohnehin mit See traide, Brod, und Entens oder Gänfefutter unterhalten wers den. Gerfle und: Hafer freffen fie lieber als Roggen und Walzen und jene Getraidearten find ihnen auch) zuträglicher, Fortpflanzung. (e Bey der Begattung zeigen ſich eben ſolche luſtige Auf— teitte, wie bey dem Singſchwane, und beyde Gatten lieb—⸗ koſen ſich mit ihrem fchlangenformigen und fchlangenfärmig in einander gefehlungenen: Halſe gar zärtlich und geben alsdann auch hell und fein den Ton: Krick, Eric! von füh, der aber abermals fein Singen, fondern ein bloßes Locken aus drückt Das Weibchen baut fih im April aus Holz, Dinfen, Mohr, Schilf und dergleihen Kräuteritengeln am Ufer, auf ‘einer Inſel, oder auch 'auf den Schilfftoppeln ein großes, über ſchlechtes Neſt, füttert es mit Bruftfedern aus, und legt 6 bis 8 graugruͤnlich weiße große Eyer in daſſelbe. Es ber dient ſich da, 100 es ungeftöhrt brüten Fann, fo lange es lebt, 88 alten Neſtes und beffert es nur alle Jahre aus, wodurch Se3 zuletzt ſehr groß und feft wird, wiedas Storchs-Neſt. Die Eyer werben, fo bald das Weibchen aufzufteigen genöthigt ift, ‚mit den an den Seiten liegenden Federn bedeeft, und s Wochen hebruͤtet, aledann ſchliefen die wolligen Jungen, die anfaͤng⸗ lich dunkelgrau ausſehen, aus. Sie laſſen ein beſtaͤndiges Ge⸗ 9324... BVögel. Deurfchlands.. Geſchrey, wie die jungen Gänfe, Ps pi, pi! hören, wer⸗ | den von beyden Eltern fogleih aufs Waffer geführt, befonders geliebt und beihüßet, auf dem Waller und Lande: faft drey | Wochen lang auf dem Rüden unter den der Wärme we s— = nö. :d = a 4 © un R e J keine Federn: —— Br h e ale Nacht in das Neft fhlafen, und: laſſen ſich hudern; wenn fie aber größer werden, fo machen ſie Gänge ins Schilf, knicken die Halme um, zupfen ſich Rohr⸗ und Grashalmen aus, und machen ſich eine bequeme Unterlage zur Schlaf⸗ und Ruhe⸗ ſtaͤtte. Wenn alt und jung auf dem Waſſer ſchlaͤft oder ſchla⸗ fen muß, fo ſteckt esiden Schnabel unter die Schulter, ſtreckt die Fuße hinten aus dem Waffer und laßt. ſich ſo ſchlafend von der Luft auf dem Waſſer hin und her bis ans Ufer oder Schilf treiben. Die erſten Federn der Jungen ſehen grau oder vielmehr braungrau aus, Schnabel und Füße dunkel bleyfarben; und der ſchwarze Schna⸗ belhoͤcker ift eine bloße fihmälige, > vorn abgerundete, nadte, ſchwarze Haut, wie beym ſchwarzen Wafferhuhn; wenn fie fih im Herbft noch maufern, fo befommen fie grau und weiß gemifchte Federn, und im kommenden Fruͤhlahr ‚einen gelblichen Schnabel, an welchem: der Hocker flärker er⸗ ſcheint. Erſt im Julius und Auguft diefes Jahrs maufern fie fi, tein weiß aus, erhalten dann eine höhere rothe Farbe des Schnabels, bläffer bleyfarbene Füße, und wenn fie dann im folgenden Fruͤhjahr in ihrem fchneeweißen Kleide anfommen, paaren fie fich, erft: Daher die Erfcheinung, daß man auf Bun, noch mehr aber an den Meeresufern im Sommer gran und 12. Ordn. 71. Gatt. Hoͤcker Echwan. 8235 | und weiß gefchäckte Schwäne antrifft, die nicht gepaartfi Ku nd, Es find die einjährigen Sjungen. Wenn man will, daß die Zungen im Herbſte nicht wegs jiehen follen, fo fängt man fie, wenn fie bald flügge find, weg, und zerknickt oder ſchneidet ihnen vielmehr das erſte Fluͤgelge⸗ ſenke ab. Daraus entſtehen die gezaͤhmten ſtummen Schwane. Sie gewoͤhnen ſich ſehr leicht an die Menſchen und brauchen alsdenn gar keiner Zaͤhmung, da der wandernde Hoͤcker⸗ Schwan nicht menſchenſcheu, und ſchon deshalb, weil er faſt allenthalben in Deutſchland gebent wird, halb gezaͤhmt er⸗ — | Feind e. Man findet zweyerley Arten L äu fe * Auf Ihnen, Das Menge ihnen zuweilen toͤdtlich wird. Auch ſtoͤßt der Fiſchadler auf fie, gegen welchen fie fi) aber. tapfer mehr ven *). Nah Buͤffon follen fie au des Nachts im Schlaf von Fühfen und Wölfen überfallen werden. A * Jagdund Fang. Sie gehoͤren zur hohen Jagd, und ob ſie gleich ſeht leicht zu ſchie ßen find, fo find fie doch, in Deutſchland wenigſtens, dieſer Gefahr ſehr ſelten ausgeſetzt **8*). In Daͤne⸗ Schwanenlaus, Pediculus Cygni, Zinn. die eine Art mit langem und gefledftem und die andere mif ovalem und ges freiftem Hinterleibe. 4 ) Aristoteles: hist. animal. lib. X. c: 2. en Auf der Themfe fieht man ſie in ungeheurer Menge, und fie werden für ein Eönigliches Eigenthum angefchen. Unter Tu — 826 WVoͤgel Deutfchlands.s = Daͤnemark hingegen ift ihre Zagd zu gewiffen Sahrezeften eine große Euftbarfeit, die nahe an den Inſeln wo ſich die Schwaͤne in der See aufhalten, vollzogen wird. Es Ba als dann immer einige 100 gefchoffen. si Auf ihrer Hecftätte find fie nicht furchtfam, und taffen BR zum Schuß an ſich kommen, auf dem’ Zuge find fie aber fo feheu wie andere Waffervögel und muͤſſen hinterfchlis chen werden. Hr. Profefjor Otto fagt in der Lieberfeßung "yon Büffons Vögeln, S. 169. Note as: Bey der Inſel Lefedom, befonders auf dem PDenamünder Hafen, ift eine bejondere Schwanenjagd uͤblich. In der Zeit von Sacobi bis Bartholomäi verlieren nämlich die Schwäne ihre Schwungfedern und dann zieht eine große Menge vderfelben in die See. So fehnell fie auch ſchwimmen, forfuchen die Sifcher ihnen doch nahe zu fommen, daß fie diefelben mit Stangen, an deren Enden ein Haken iſt, — dig an die Boote ziehen koͤnnen. rt Wenn man die ungen auf einem Teich oder Fluß fangen will, fo treibt man fie, entweder wenn fie noch nicht fliegen Eünnen, auf Kähnen mit vielen Menfchen an das Ufer oder ins Schilf und ergreift fie mit den Händen oder laͤßt fie durch gute Apportirhunde, die fie nicht befchädigen, Fangen, oder man nimmt große Stellneße, befeftigt an diefelben zroey Springs oder Schlagftangen mit Gelenken, die an den. äußerften Enden mit zwey Leinen verfehen find, ftellt Eduard IV. fiunden fie in fo großer — daß niemand, „der ein freyes Lehn von weniger als 5 Mark jährlichen Eins kommens beſaß,“ erlaubt war, Schwaͤne zu halten. [> “ 12, Ordn. 71. Gatt. Hoͤcker-Schwan. 837 ftelft diefe in eine Ecke des Waflers fo, daß: bie. Netze unſicht⸗ bar im Waſſer liegen. Wenn nun die Schwaͤne in die Ecke getrieben ſind, ſo ziehen zwey Perſonen die Leinen an, ſie werden eingeſchloſſen und alsdann gefanzen. Nutz en.“ Nicht allein ihrer Schoͤnheit *), ſondern auch ihres oͤko⸗ nomiſchen Nutzens halber verdienten ſie, daß man ſie in noch größerer Menge zaͤhmte, als es geſchieht, da fie uͤberdieß noch weniger Wartung und Pflege als anderes Sausgeftägel 3: D, die Gänfe bedürfen. Die Jungen kommen als eine Dellcateſe auf die Tafeln großer Herren **), z. B. in Paſteten; der Alten Fleiſch aber iſt zaͤhe, thranig und ein ſchlechtes unſchmackhaf⸗ tes Nahrungsmittel, das nur durch Baizen mit Eſſig, und durch kuͤnſtliche Zubereitungen eßbar wird. Die Alten mach⸗ ten die Schwäne fett wie die Gänfe, und an der Oftfee wers den noch immer die Bruͤſte der gefangenen Schwäne wie die Gaͤnſebruͤſte geräuchert und verfpeift. Das Fett wird in den Apotheken verkaufe, um die Runzeln und Schwielen der Haut und die Sommerflecken damit zu vertreiben, Es feägt fich, od es einen Vorzug vor . anderem Vögelfett habe? | | Hr Die %) Ovidii Metamorph. .5. Horatii Carm. lib. III. Zuripides Ortest. Act. V. * * Zu Norwich werden ſie um Weihnachten gemaͤſtet, und dae ni fuͤr eine Guinee verkauft. Lat ham a. a. O. { 828 - Vögel Deutfchlands. er > Die Häute, auf denen man nur bie dichten feinen Pflaumfedern fißen läßt, find, wegen ihrer ungemeinen Wärme, gut zu Umfchlägen auf erkältete Glieder, und überhaupt ein zartes, warmes und Eoftbares Pelzwerk, das fonft zu Palatinen, Müffen, Unterfutter und Bruſttuͤchern gebraucht wurde, Man — auch aus denſelben feine Puderquaſten. Die Federkiele aus den Fluͤgeln dienen zum AR ben, zu Pinfeln, und aus den Flügels und Schwanz: federn macht man Federhüte und Sultane; Die ganzen Flügel brauht man in — ge⸗ BIER zum Abkehren Die uͤbrigen weißen feinen Federn und — die Dunen werden zu weichen Betten und Kiſſen gebraucht und ſind die theuerſten. Sie werden entweder allein oder mit Gaͤnſefedern vermiſcht, gekauft. Der groͤßte Handel damit wird in Polen, Litthauen und Preußen getrieben, und die Polnifchen Juden verkaufen fie. centnermeife auf den Meſſen zu Frankfurt an der Oder. Auf der Spiee und Havel um Berlin, Potsdam und Spandau, und an mehreren Drten werden die gezähmten Schwäne im Sommer, vorzüglich im May, von-den Stern zufanmengetrieben und gerupft. ‚Die ſtaͤrkſte Schwanenzucht in —— in Deutſchland auf der Spree und Havel bey Berlin, Potsdam und Span⸗ dau. Es iſt daſelbſt in den Koͤniglichen Aemtern auch ein ge⸗ wiſſes Getraidedeputat feſtgeſetzt, womit dieſe Vogel im Wins ter, wenn ihnen das Eis ihre wilde Nahrung verſchließt, auf gewiſſen Sammelplaͤtzen gefüttert werdßen. * Man 12. Hıdn. 71. Gatt. Höder-Schwan, 829 Man haͤtt die Echwaͤne auf fiſchreichen Teichen und Fluͤf fen nicht allein zur Zierde, ſondern auch um die Reiher und die Raubvoͤgel, welche die Fiſche angehen, davon abzuhalten, und allerley den Fiſchen ſchaͤdliche Inſecten und Wuͤrmer, auch die großen bunten Waſſerfroͤſche *), welche ſogar den Hechten auf den Kopf ſpringen, ihnen die Krallen (?) in die Augen fchlagen und fie alfo tödten follen, vorzüglich aber das ſchaͤdliche Waſſ ergras und Schilf zu verzehren und zu vertilgen. "Wenn ſie ſich bis über die Hälfte des Leibes ins Waſſer tauchen, fo hält man folches für ein Zeichen von gutem Wetter, und fie follen den Regen verkündigen, wenn fie das Waffer dergeſtalt uͤber ſich werfen, daß es eine Art von Staubregen um fie macht. NN vVor ihrer außerordentlichen Staͤrke in den Fittigen haben die Menſchen Urſache ſich zu fuͤrchten, indem ſie ihnen damit Arme und Beine zu zerſchlagen im Stande find. Man Bat auch Beyſpiele, daß ein Schwan ein Pferd fo an die Schentel gefchlanen hat, daß es eine Zeitlang lahm geblieben ift. Da fie fich faft nie über 6o Schritt vom Ufer —— wo fie wohnen, fo kann auch ihre Anklage, daß fieins Ges traide giengen und darin Schaden thaͤten, als unſtatthaft verworfen werden. k Irt⸗ *) Berlinifche Samml. VII. ©. 587. Ä 830 Dögel Deutſchlands. Irrthuͤmer und Vorurtheile, ı. Man giebt vor. und Büffon behaupte es fleif und feft, daß der Schwan „‚unaufhörlich und mit taufend verſchie⸗ denen Stellungen den Fiſchen auflaure, welche feine vors zuͤglichſte Nahrung ausmachten“ und es iſt demohngeachtet ungegruͤndet. Im Freyen ſieht derſelbe keinen Fiſch an, ob er gleich bey der Winterfuͤtterung aus Hunger und in der Eile, wenn er noch viele Tifchgenoffen hat, darnad) greift. -- Es ift befannt, daß man in Teichen, die Schwäne haben, mehr Fifche fängt, als in andern, die Feine haben, und Reis bern und andern Fiſchraͤubern offen ſtehen. a 2. Ein junger Schwan in Del gekocht, fol eine Nerven: und Sehnenflärkende Speife feyn. 3. Die Eyer warm aufgeſtrichen follen in Haͤmor⸗ choidalsZufällen gute Wirkung leiften. 4. Daß der Hoͤcker⸗ und Singſchwan nide einerley Art ausmachen, braucht Faum erwähnt zu wer⸗ den, eben fo wenig, daß jener weiß und diefer gran fey. ß. Mit glattem Fnabel (264) 2 Der Singfhwan ” Glönus musicus, mihi, N 5 (Taf. XXXV. ) Namen, Schriften und Asbilbungen. Schwan, Schnabelſchwan, glattfchnäbliger Schwan und wilder ‚Schwan, welches jein gewöhnlicher Name ift. Anas * Alte Ausg. IL G. 581. Ne 1 12, Ordn. 71. Gatt. Singſchwan. 831 ? Anas Cygnus ferus, Linne Syst, nat. ed. 12. 1. 2, | P- 194. 2. 1. | N Anas Cygnus. Emelin Linn. Syst. L.: 2. p. 501.:m. * Le Cygne sauvage. Buffon 0 wie fchon bemerkt mit dem vorhergehenden vermengt. ſ. Hoͤckerſchwan. The whistling Swan, Tennant Arct. Zool. U. pe 541... Ueberf. ‚von. Zimmermann. IL ER REN T WEN SE) RR PR — — —LTatkam Syn. III. 2. p. 433 er Meine Üeberf. VI. 379. Nr. ı. v 4 Otto in der Ueberſ von Buͤffoms Vögeln. XXXI. 185% Zorns Pei inocheolegie. "IL, $. 39. p. 403. Seligmanns Bügel, V. Taf. 45. Mein ornithel., Tafhend.. S. gıı. Nr. Naumanns Voͤgel Nachtrag. Heft 2. S. 89. Taf. 13. Fig. 27. Männchen, HRS a. a. O. ©. 694. Nr. i⸗ Kennzeichen ber Art. Mit glattem, halbwaͤlenfoͤrmgen, nach der Spitze zu ſchwarzen und nach der Wurzel zu gelben Schnabel, ſchwar⸗ zen Süßen und im volltommenen Kleide weißem Koͤrper. "DBefhreibung des maͤnnlichen und weibliden Gefhlehts und Verbreitung. Diefer Schwan bewohnt die nördlihe Erde 9. bis Island Sinanf, n und geht bis zum mildern Klima von Grie⸗ * *) —* ba. 2» . Vögel Deutfchlands. Griechenland oder Lydien, dem heutigen Anatolien‘ in Klein-Aften, ja bls zum heißen Egypten herab. Im Sommer ift er in großer Menge in Sibir ien, geht bis Ramtfhatka, nur nicht bis zum Arktifchen Kreis hinauf, und zieht fih im Winter nah dem Kaspifhen umd fhwarzen Meere. Sn Amerika bewohnt er im Som⸗ met die Hudfonsbay, brüter in großer Menge an den Kuͤſten, zieht aber allemal im Herbſt nach den ſuͤdlichen Thei⸗ fen von Nordamerika, fogar bis nach Carolina und Souifiana herunter, Er brütet häufig in den Ranofeen von Lapplan d, und geht im Winter nach den füplichen Gegenden von Europa, wo er auch in Deutfchland in Thüringen, Franken, am Rhein und Mayn und befonders in Oeſtreich —— wird. Er niſtet auch auf den Orkneys. ANA Er iſt beträchtlich größer als der flumme Schwan, 5: Fuß lang, und 83 Fuß breit *). Der Schnabel‘ ift 43 Zoll und der Hals 2 Fuß ı5 Zoll lang. Dir Schwanz gi 8 Zoll und die gefalteten Flügel reichen bis auf die Mitte des abgerundeten Schwanges, Sein Gewicht iſt 18 bie 25 Pfund, | Der Schnabel hat die Geſtalt eines — Sntens fhnabels, ift an ber Spike flach mit einem £leinen etwas übers gekruͤmmten Nagel am Oberkiefer und einem platten, einem Menfchennagel ähnlihen am Unterkiefer, o pne Hoͤcker; nach der Stirn zu wird der Knochen laͤnglich viereckig und hat etwas hohe Raͤnder, der Unterkiefer und der vordere Theil ) Par. Ms. Länge 4 Zub 9 Zell; Breite 7 Fuß. | RL 12. Ordn. 71. Gatt. Singſchwan. 833 Theil des Oberkiefers bis an die Naſenloͤcher ſchwarz, der Oberkiefer von da an bis zu den Augen mit einer nackten gelben weichen Haut bedeckt; die Seiten des Schnabels haben oben einfache, - am Unterkiefer aber doppelte Riefen oder Zähne, unten. flehn namlich auf den nach innen zu ſtehenden hoͤhern Leiſten noch Eleinere Zähne, und oben am Gaumen hin ſteht auch eine Reihe zahnartige Erhöhungen auf einem vors fpringenden Längsleiften; oben läuft von der Stirn aus die Federhaut fpikwintlig in die Schnabelhaut, und fo unten ebenfalls die federige Kehlhaut in die gelbe Unrerfchnabelhaut, welche letztere gerade in der Geſtalt des Unterkiefers in dem⸗ ſelben eingeſchnitten iſt und bis einen Zoll vor die Spitze des Unterkieſers laͤuft; die obere Schnabelhaut geht an den Seiten ſehr ſpitzwinklig bis zu den Augen; die Augenlieder⸗ raͤnder gekoͤrnelt und gelb; die Augen find ſehr klein, und der Stern iſt Eaftanienbraun; die Fuße ſchwarz; die Beine ‚bis zue Serie 9 und bie Fußwurzel st Zoll hoch, die Knie 18 Linien weit nadt, die Mitteljehe 73 Zoll und die unbelappte hintere ı Zoll 2 Linien lang; die nackten Füße mir der Schwimmhaut find chagrinirt und zwar mit: lauter fechseckigen Schuppenſtuͤckchen, die aber bloß neben, nicht. über einander liegens Fuß⸗ und Zehenwurzel find fehr ‚dick und überhaupt die Füße toͤlpiſch. Das ganze Gefieder ift rein weiß, Äber der Stien und an den Seiten des Kopfs etwas brandgelb angeflogen und beſpritzt. Das Weibchen Äft gar nicht vom Männchen unters ſchieden, als daß es Eleiner, dünnhalfiger und mit keiner troms petenartigen Luftröhre verfehen ift, wie das Männchen. - Vecht. gem. N. G. ar B. 2. Abth. Sg: : Ned \ 834 Voͤgel Deurfhlande > Nah dem Alter variirt der Singſchwan in der Sarbe, fo daß er aus dem Neſte auf dem Oberleibe grau aus⸗ ſieht. Dieß Kleid muß er auch bis ins zweyte Jahr hinein behalten, denn ich habe jetzt eben einen (den 26. Maͤrz 1803. auf dem Maßfelder Teich, nicht weit von Meiningen, ge⸗ ſchoſſen) vor mir, an welchem ich auf dem Ruͤcken und den Schultern viele ganz weiße Federn vorſtechen ſehe, und wel⸗ cher ſich alſo bey der folgenden Mauſer wahrſcheinlich ins Weiße verwandeln will. Dieſer ſieht uͤbrigens jetzt folgender Geſtalt aus: | H Kopf und Oberhals find Hell aſchgrau; die Stien ing heil glänzend Kaftanienbraune und die Baden ins Fuchsgelbe uͤbergehend, auch der Nacken iſt etwas gelblich uͤberlaufen; Mittelruͤcken und Unterruͤcken ſind weiß; Unterleib weiß, fein orangegelblich uͤberlaufen; die Seiten und die Seitens federn der Schenkel roth und aſchgrau gemiſcht; der Fluͤgelrand und die kleinen Deckfedern der Fluͤgel ſilbergrau, ſo wie die mittlern Schwungfedern; die hintern Schwungfedern ſo wie die Schulterfedern dunkel rothgrau; die vordern Schwung» federn hell aſchgrau, nach der Wurzel zu weiß und aſchgrau gemiſcht, ſogar geſtrichelt, die Schaͤfte dunkelgrau, eben ſo die Afterfluͤgel, deren Schaͤfte aber ſchwaͤrzlich ſind, und die Deckfedern der erſten Ordnung; die großen Deckfedern der Fluͤgel dunkel aſchgrau; die Unterfluͤgel glaͤnzend ſilberweiß, nach den Spitzen der Schwungfedern zu ſilbergrau auslau— fend; die 12 langen Achſelfedern beſonders fein und glaͤn⸗ zend; der Schwungfedern ſind 44 und der Schwanzfedern 22, welche dunkelaſchgrau, oben etwas Ai — find; die Steißfedern find heller. Der 12. Ordn. 71. Gatt. Singfehwan. 835 Der Singſchwan iſt nicht nur durch yeine Größe und die oben angegebene Schnabel⸗Geſtalt, nach welcher derfelbe hauptfächlich ſtaͤrker, länger, flächer und mit einem breitern, flumpfern und weniger überhängenden Nagel vers fehen ift, fondern auch noch dadurch von dem Hoͤckerſchwan verfchieden, daß er den Hals gewöhnlich ganz aufrecht träge, da hingegen jener meift mit gebogenem Halſe ſchwimmt, und 12 Nippen an jeder Seite-hat, da man hingegen beym flums men Schwan nut_Lı findet, Am merkwuͤrdigſten und auszeichnendften iſt aber der wunderbare Bau der Luftröhre *). Diefe fällt gerade herab in die Bruftgöhlung, geht wieder zurück, wie eine Trompete, wird dur einen Knorpel verengert, und macht dann eine ziveyte Deugung um in die Lunge zu kommen. Dadurch iſt der Singſchwan im Stande, einen lauten durchs dringenden Ion von ſich zu .geben, da im Gegentheil der andere Schwan das Beywort ffumm mit Necht verdient, denn er kann nichts als zifhen und ein wenig quakeln. Erfterer laͤßt feine laute Stimme nur im Fluge hören, der Ton Elingt Hugh, Uugh! **), iſt fehr laut, Hell, und angenehm, wenn | Gg82 man ) Pennants Arkt. Zool. a a. O. Schneider im Peing Magazin zur Naturkunde und Oeconomie. 1787. ©. 204 ff. **) Englifch: Whoogh, whoogh! Pennanta.a.D. Herr Dr. Meyer hat einen folcben Schwan lebendig gehabt und Schreibt mir, daß er einen einförmigen nicht Marken Ton von fib gebe, der gerade wie ein ſchwacher, furz abgefoßener Ton in eine Clarinette länge. Er ließ fich befonders häufig hören, wenn er hungerte. Herr Profeſſer Otto, der eine Menge dieſer Voͤgel fliegend und ſchwimmend gehoͤrt hat, ſagt Buͤffons Ueberſ. N. | 336 Vögel Deutfchlands. man ibn in den langen und dunkeln Winternächten weit über feinem Haupte hört und die Winde ihn moduliren. Einer pflegt fih nur auf einmal und zwar in einem mittelmäßigen Athemzuge hören zu laffen, und es verfließt eine geraume Zeit ehe ihm ein anderer antwortet, Die Zsländer vergleichen ihn etwas übertrieben mit dem Violinenton; denn da fie ihn am Ende ihres langen Winters hören, und die Nückunft des Singſchwans die Wiederkehr des Sommers anmeldet, fo kann ihnen leicht jeder Ton melodifch feyn, der ihnen fchnelles Thaumetter und Erlöfung aus ihren unangenehmen Gefäng> niſſen anfündigt. Diefe Are ift es eigentlich, von welcher die Alten die Babel des Schwanenliedes gedichtet haben x). Mach der Porhagoräifchen Philofoppie machten fie den Khrper diefes Vogels zur Wohnung der abgefchiedenen Dichter, und fehries ben deswegen jenen Vögeln eben die Gaben der Harmenie - zu, welche ihre jeßigen Bewohner in ihrem vorigen Zuftande befaßen. Der Pöbel, welcher keinen Unterfchied zroifchen Wohlklang im Tonmaaße und Melodie der Stimme machte, nahm das für wörtlich, was man bloß bildlich verftand. Der ffumme Schwan fommt aber nie an den Padus, und eben fo gewiß iſt, daß er nie an dem Kapfter in Lydien gefehen Wwor⸗ a. a. O. ©. 150. Note a.), daß der Klang des Schwanenge⸗ ſchreys rein, ſtark, glockenartig und eintoͤnig, fich wie Klungk, Klungk! vernehmen laſſe, und daß viele 100 folcher Toͤne in verfchiedenem Zeitmaaße dieß Geldute wohls Elingender mache, ale manchen gut modulirten Wogelgefang, befonders wenn fich das hunderffältige Hanick, Hanick! der Ser: Enten mit einmifchte- *) Aristoteles hist. anim. lib. X. c. 12, 12, Ordn. 71. Gatt. Singſchwan. 837 worden iſt; beyde Ströme aber find bey den Dichtern wegen der vielen Schwäne berühmt *). Nah Naumann läßt er auch im Sitzen und bey Angſt und Schrecken eine ducchbringend flatfe Stimme hören, welche mit dem Geſchrey des Fiichreihers oder dem Angfiges fehrey der Hausgans Aehnlichkeit hat. In Rußland wird diefe Art gewöhnlicher gezähmt, als die vorhergehende. Er kann fehr gefehwind, fo geſchwind wie ein Pferd lau⸗ fen, und er ſchwimmt uͤberhaupt nicht ſo gern und oft auf dem tiefen Waſſerſpiegel herum, wie der ſtumme Schwan, ſon⸗ dern ſchwimmt und watet lieber im Sumpf und an den Ufern der Gewaͤſſer, und ſucht da ſein Futter. Nahrung. Er naͤhrt ſich von Waſſerpflanzen, jungem Rohr, Binſen, Gras u. ſ. w, das er gern am Ufer und in Bruͤchen abrupft und herausfchnattert, und von- Inſeeten. Der, wels “den Hr, Dr. Meyer lebendig befaß, fraß Hafer, Gerſte, Roggen und Walzen und verſchluckte täglich eine Menge Kies felfteine. Er wird fehr zahm, und ift fo einfältig und toͤl⸗ pifch, daß er fih. von dem andern Febervieh in die Enge treis ben läßt. Forte *) Der Padus hieß von der Menge der Schwäne auf denifelben Oloriferus. Yirgilii Georg. 2. Aeneid. XI. Homeri lliad. II. ‚ Propertü Eleg. 9. Owvidii Metamorph. 2, 5. 4 838 WVoͤgel Deutſchlands. Bey der Paarung machen Männchen und Weibchen poffierliche Stellungen, lehnen fid oft an einander in die Höhe und fingen dazu. Das Weibchen legt s bis 7 große olivengrünmeiße Eyer in ein großes Schilfs und Neifigneft, darein es Dunen gerupft hat. Es baut 14 Tage lang an demfelben, unterdefjen das Männchen in der Gegend deffelben mit erhabenen Flügeln herumſchwimmt und macht, & bald ein anderer Schwan oder eine Gans ihm zu nahe fommt, ſo fchießt es mit hoch erhabenen Flügeln auf fie los, und jage fie aus feinem Reviere. Stoßen aber zwey Männchen, deren Weibchen nahe zufammen geniftet haben, aufeinander, fo beißen fie ficy und fchlagen fich mit den Flügeln oft blutig, und ſtecken fich beyde eine Gränzlinie ab, die Eeiner von beyden überfchreiten darf, wenn ex fich nicht neuen blutigen Gefechten ausfeßen will. In dem faft ausgetrockneten See Roͤrsjoͤn bey Malmoe brüten fie jährlic) viel Junge aus, die fie, wenn fie flügge find, auf das Meer führen *). Auch in Curland niften fie in aroßer Menge auf Seen und Suͤmpfen, befonders in der Gegend von Libau auf dem Papenfee und um Durben **), Dieß und die Suͤmpfe auf Seeland find die naͤchſten Gegen: den von Deutfchland, wo fie brüten. I Feinde. *) Retzius Faun. Suec. p. 109, *) Beſeke Voͤgel Eurlands, ©. ar. — — PR: 71, Öatt, Singſchwan. 839 Feinde, uf diefem Schwane habe ic) eine lange, duͤnne piatte welße Laus mit lanzetfoͤrmigem Hinterleibe und breitem Kopf, an welchem lange Fuͤhihoͤrner ſtehen, gefunden. Sang und Nuben. In den nördlichften Gegenden wird fein Fleiſch aes geffen, und befonders zum Wintervorrath eingefalgen. In Eurland und Deutfchland zieht man diefen Vögeln, befonders den grauen Sjungen, die Haut ab ‚ und beißt das Fleifch vors ber in Effig, ehe man es bratet, oder auf andere Art zuber reitet, Sonft ift es zahe und hart. Auch die Eyer wer« den benußt. In Island wird ihnen weiter das Fell von den Füßen gezogen, fo daß die Klauen daran ſitzen bleis ben, hierauf ausgeftopft und getrocknet, da es wie Chagrin ausſieht. Man bedient fich deflelben alsdenn, Geld und andere Dinge darin aufzubewahren. Den Ssländern bedeutet der nähtlihbe Schwas nengefang Thauwetter nach ein oder ziwey Tagen, zu andern Zeiten Regenwetter; beydes ift ihnen nach hattem Froſt und großem Schnee fehr angenehm. Der Federn halber, vie vortrefflich find, und einen befondern Handelsastikel ausmachen, wird diefer Schwan in den nördlichen Ländern in Menge gejagt und gefangen. Sin Island find diefe Schwäne daher ein vorzüglicher Segenftand der Jagd. Im Zulius und Yuguft federn fie fo ſtark, daß fie niche im Stande find zu fliegen. Alsdann fammeln nicht allein die Landeseinmwohner die Federn, fondeen gehen auch in großer Anzahl, ausgerüfter mit Hunden und ſtar⸗ i | R ! k ' * \ 840 Voͤgel Deutfchlande, i ftarien zur Jagd abgerichteten Pferden, welche fchnell über den ſumpfigen Boden und über die Moräfte laufen Ehnnen, an diejenigen Derter, wo fie fich am häufisften aufhalten. De Schwäne tönnen ziemlich fp ſchnell, wie ein mittelmäßis ges gutes Pferd laufen. Die meiften werden durch bie Hunde, weiche fie beym Halſe fo faſſen müffen, daß fie das | Gleichgewicht verlieren, gefangen. Sn Kamtſchatka, wo fie Sommer und Winter. häufig find, werden fie in der Mauferzeit mit dem Händen gefangen und mit Keulen erichlagen. Auch in Curland wird nach Sohanni jung und alt vorzüglich der Federn wegen erjchlagen. Um Lärkesholm in Schonen heftet man einen Apfel, eine Pflaume oder ein andres Obft, welches ſchwimmt, an eine Angel, bindet die Schnur an einem im Waſſer ein⸗ geſchlagenen Pfahl, der nur bis zur Waſſerflaͤche reicht, bes feſtigt in der Mitte der Schnur einen Stein und legt ihn oben auf den Pfahl; wenn nun der Schwan das Obft vers ſchluckt, fo zieht er den Stein vom Pfahl herab und era ſaͤuft ſich. | Zwey 12. Drön. 72. Gatt. Gans, 841 Zwey und fiebenzigite Gattung. Gansı Anser | Kennzeichen. Der Schnabel iſt halbwalzen » oder vielmehr kegel—⸗ fürmig, an der Wurzel höher als breit und hat-oben tegels fürmige fpißige Zähne. Die Nafenlöcher liegen in der Mitte des Schnabels, Die Füße flehen in der Mitte des Körpers, daher fie auch beffer gehen als die Enten und Schwäne. Der Hals ift mittelmäßig. Da Ruͤcken erhaben. Die Luftröhre iſt einfach und von der der männlichen Enten unterfchieden: daher der Ganſert aud) hoch und laut ſchreyen, wenn der Entrich nur eine tiefe heifere Stimme von ſich geben kann. Sie halten ſich im Woſſer und auf dem Lande zualeich aufs ja die meiften fuchen ihre Nahrung, welche bloß in Vegetabilien, in Wafferaräfern und in Getraide befteht, lieber gehend als ſchwimmend auf. Sie vermehren ſich des Jahrs nur einmal und find Zugvögel. | (270) 1. Die gemeine Gans, Auser vulgaris, mihi. Kennzeichen der Art. Der Kopf ift unter der Kehle breiter. als am Scheitel; der Schnabel egal halb walzenſoͤrmig, orangengelb mit einem weiß? 812 Vögel Deutfchlande. * weißlichen Nagel; die Augenlieder ſind nackt und fleiſchfarben; die Flügel zuſammengelegt kuͤrzer als der Schwanz; der Un⸗ terruͤcken hell aſchgrau; die vordern Schwungfedern dunkel⸗ braun, nach der Spitze zu ſchwarz. Beſchreibung. Man unterſcheidet bey dieſem Vogel zwey Racen, die wilde und zahme Gans. Jenes iſt die Stamm⸗ mutter unſerer Hausgans; deshalb habe ich auch zu dieſem Vogel den Namen gemeine Gans gewaͤhlt. In den mehrſten naturhiſtoriſchen Schriften iſt dieſe wilde gemeine Gans nicht von der folgenden Saatgans getrennt, und wenn man auch beyde kennt, ſo unterſcheidet man ſie doch nicht als verſchiedene Arten, nennt die gemeine wilde Gans gewoͤhnlich die große wilde Gans und die Saatgans die kleine wilde Gans. In den neuern Zeiten hat Herr Naumann die Naturgeſchichte diefer Voͤgel am genaueſten auseinander geſetzt. J a. Die wilde gemeine Gans. F Anser vulgaris ferus, * Namen, Schriften und Abbildungen Sraugans, graue Sans, große wilde Gans, große graue Sans, wilde Gans, wilde Gans mit graubraunen Sedern, heimifche Gans, Schnees Märzs Hagel und Heck—⸗ Hans. Anas Anser ferus, Bindin Linne Syst, 1. 2. p, 510, n.9. Faun.suec, No. 214, | — L'oye x 12. Ordn. 72. Gatt. Wilt> gemeine Gans. 843 L’oye sauvage. Buffon des Dis, IX. pr 30. t. 2. Ed. de Deuxp. XVII. 56, t. ı. fig. 2. Pl. enl. No. 985. Ueberſ. von Otto. XXXII. ©. 200, mit einer Abbildung. (Diefe und die folgende find unter einander gemengt.) The — Goose. Latham — IT. 2. p. 3 n. 21, Meine Ueberſ. VI. ©. 399. Rt. 21. Große Graugans. NYaumanns Vogel. II, ©. 219. Taf. 41. Fig. 60. Männchen, Mein ornithol. Tafchenbuh. ©. ars, Nr. 8, Donndorff a. a. O. ©. 718. Nr. 9. Geſtalt und Farbe des maͤnnlichen und weib⸗ lichen Geſchlechtse. Mer die graue Hausgans kennt — und diefe Fennt faft jedermann — der kennt auch diefe wilde Gang, denn diefe ift jener ihre Stammmutter, und fo wie fich bey den Hausenten die Farbe der wilden Stammeltern erhalten hat, fo ift es auch hier. Und wer eine Saatgans und eine wilde - gemeine Gans bepfammen fieht, der wird auch ſogleich bes merken, daß beyde nicht einerlen Art ausmachen Eonnen; denn zu gefchweigen, daß diefe größer if als jene, fo ift auch der Schnabel ganz anders geſtaltet und gefärbt und die Fluͤ⸗ gel find kuͤrzer und reichen nicht über das Ende des Schwans zes hinaus, fondern Ereuzen fich weit vor der Spitze deſſelben. Da fie mit unferer zahmen Gans einerley Art ausmacht, jo bat fie auch faſt dieſelbe Größe. nur iſt die Bausgans wie alle zahmen Voͤgelracen ſtaͤrker und ſchwerer. Sie iſt daher ieichter, 844 WVoͤgel Deutfchlands. leichter, ſchlanker, nicht fo plump, läuft am Steiß und an der Bruſt fchmäler zu, und hat nie einen Hängebauch, Auf / den Waffer fagt Herr Naumann, unterfcheidet fie ſich durch einen mehr ſchwanenartiggebogenen und niedergeduckten Hals und einen mehr horizontal tragenden Schwanz, da ihn die Hausgans mehr vertical halt. Die Laͤnge eines alten Maͤnnchens oder Ganſerts iſt etwas über 3 Fuß und die Breite der Flügel s Fuß 8 Zoll *). Der Schwanz , vor deſſen Spiße ſich die kreuzfoͤrmig gelegten Flügel fo zufammenlegen, daß noch ı% Zoll vorſteht, ift 7 Zoll lang. Das Gewicht beträgt 10 bis ı2 Pfund. | Der Schnabel hat gerade die Geftalt, wie an einer zahmen Sans, ift bis zur Stirn 3 Zoll lang, am Ober⸗ Eiefer erhaben, über den Nafenlöchern nach der Stirn zu dreyecfig abgeflächt, bey den eyrundlihen Nafenlöchern ges tieft, am Rande, wo die Zähne vorftehen, flach) S formig ausgebogen , vorn mit einem flarfen, haſelnußfoͤrmigen Nagel verfehen, am ilnterkiefer faft gerade, nur an den Seiten in der Mitte etwas ausgebogen und bis zum Nagel mit einer. faft gänzlich befiederten Kehlhaut verfehen, die Farbe oben und unten blaß orangenroth, an dem Nagel ins Weißs liche auslaufend; der Augenftern nußbraun; die Augenlieder nackt und fleifchfarben, die Ränder warzig und o“angenroth; die Füße find ſtark, vier z fuͤnf und ſechseckig gefchuppt, von Farbe fleifchroth, bey alten höher, bey jüngern bläffer roth, oder mehr ins Öelbliche fallend, die länglichen Nägel, wovon *) Par. Ms.: Länge 2 Fuß 9 Zoll; Breite s Fuß. % 12. Ordn. 72. Gatt. Wilde gemeine Gans. 845 ‚wovon der mittlere aber an einer Selte fharf oder fehaars formig ift, dunkelbraun, die Fußmwurzel 33: Zoll hoch, der nackte Theil der Schenkel 2 Zoll hoch, die mit lere Zehe 4 Zoll, und die female, fehr einwärts flehende Hinterzehe ı Zoll lang. | Der Oberkopf iſt braungrau; Wangen, Schläfe und Kinn find Heil afchgrau, etwas dunkler gemifcht; an der Stirn, an den Zügeln und den Seiten des Schnabels etwas rothgelb, wie verfengt angelaufen; der Hals oder Genick, Nacken und Kehle braungrau oder vielmehr dunkelbraun, hinten dunkler, vorn heller, und die Federn in fpikigen Klůmpchen über einander liegend, wodurch wie bey den meis fin Gänfen ein riefenfoͤrmiger Hals entfieht; die obern Schulterfedern, Oberruͤcken und Deckfedern der Flügel haben feine vundliche, fondern wie mit der Scheere fcharf und Breit abgeſtutzte Spitzen; der Oberruͤcken iſt braungrau, nach der Wurzel zu aſchgrau, wie uͤberpudert, mit graulichweißer Kante; gleiche Farbe haben die Schulterfedern, nur bemerkt man die aſchgraue Staubfarbe nicht ſo deutlich; die laͤngſten find auch kaum weißlich geraͤndert; der Mittel⸗ und Unters ruͤcken aſchgrau, die Federn des letztern etwas dunkler aus: fanfend und mit hellern Spißen verfehen; die Ießten Steißs federn, fo wie einige Deckfedern des Schwanzes an der Seite, der After, Unterbaud) und die Seiten des Bauchs find weiß; die abgeflußten Gurgels und Bruftfedern dunfelz aſchgrau mit graulichweißen breiten Federfanten, wodurch diefe Theile, die an den Seiten des Halfes etwas dunkler ausfehen, ein gewelltes oder gebändertes Anfehen erhalten; der Band) grauweiß, hin und wieder, befonders an den Sei⸗ ten 846 * Vögel Deutſchlands. | ter wie die Bruft, doch bleicher gebändert, und haben ges woͤhnlich einzeln ſtehende dunkelkaſtanienbraune Federn, die ben Dauch dunkel geflecfe machen; die großen Schenkel⸗ oder Tragfedern haben die Farbe der Schufterfedern, und die obern an den Seiten breite weiße Kanten, wodurd) die Fluͤ⸗ gel wie auf einer weißen Linie oder Leiſte ruhen; die Schwung; federn find im Sanzen ſchwaͤrzlich und haben alle weiße, Schäfte, bie drey erſten find aſchgrau überlaufen, wie bes ſtaͤubt, und haben nur fihwärzliche, doc) dabey hellere, oder vielmehr dunkelbraun auslaufende Spiken, die folgenden find dunkler oder fchwärzer, nur an der Wurzel afıhgrau, die kuͤrzern noch dunkler und fein bräunlich gefanter, die hinterfien dunkelbraun, Außerlich weiß gerändert und ges ſchliſſen; der Afterflügel, fo wie die Deckfedern der eriten Ordnung, und alle Eleine Deckfedern auf dem Flügelrande bin ſchoͤn filberfarben; die übrigen Deckfedern braungran, einige nach der Wurzel zu hellgrau überzogen, alle an den Kanten weißgraus die Deckfedern der Unterflügel weißgrau; die langen Achfelfedern aſchgrau; der aus 18 Federn beftes hende, Eeilformig zulaufende Schwanz ift braungtau, an den Spitzen und Seiten breit weiß gerändert, und zwar nad) und nd fo, daß die vier äußern Federn ganz weiß erſchei⸗ nen. Die Dunenfedern, womit der ganze Vogel dicht beſetzt iſt, ſind hellgrau. | —— Das Weibchen oder die eigentliche Gans iſt Eleiner, dünn = und Eurzhälfiger, dünnfchräbliger und duͤnnkoͤpfiger, in der Farbe aber dem Männchen gleich, nur daß der Hals heller oder mehr grau als braun iſt. Varie⸗ LZ u 12, Ordn. 72. Gatt. Wilde gemeine Gans, 847 Barietäten: 2 Die weißbunte wilde gemeine Gans, Anser vulgaris ferus maculatus. Sie hat weiße Flecken und fieht daher geichäckt aus. b. Die wilde gemeine Gans mit [hwarzer Schnabelwurzel. So habe ich felbft einmal eine ges ſchoſſen. Auch unter den zahmen Gänfen findet man welche, die an der Wurzel ſchwarz, und auch folche, welche am Nagel ſchwarz find. | r Merkwuͤrdige Eigenſchaften. Obgleich dieſe wilden Gaͤnſe eben den ſchwerfaͤlligen Gang und Flug haben, wie unſere zahmen, ſo uͤbertreffen ſie doch als wilde Voͤgel dieſelben, koͤnnen daher geſchickter und geſchwinder fliegen und laufen. Ihren Flug hoͤrt man wegen ihrer großen und ſtarken Fluͤgel weit rauſchen, und gleichſam knarren. Wenn Männchen und Weibchen zufammen fliegen, fo fliegt das letztere allzeit vorans fliege eine Gefellfchaft in ihrer: Heimat von einem Teich, Sumpf, Wiefe und Ader zum andern, fo gefchieht es ohne Ordnung, wandern fie aber im Herbft oder Frühjahr, fo gefchieht es in einem winfs ligen Zug, wie bey den Saatgänfen, und ein alter Gans ſert dirigive den Zug. Das Gefchrey ift gerade wie bey den Hausgänfen: Gaakgaakgak! Giekgaak! und dabey noch das gewöhnliche Gefnurre und Gemurre, auch das Zifchen gegen nahe Feinde oder im Zorn. Da fie auf dem - Zuge und auch) an den Heckorten in Sefellfchaft leben, fo ift befonders zur Zeit, wenn fie ankommen odet fich zur Wanderung ammeln, ein fortwährendes Gefihnatter unter ihnen, | Sie 848° Vögel Deutſchlands. Sie ſind ziemlich liſtig und ſcheu, aber doch) lange nicht | fo furcht- und behutfam, wie die Saatgänfe, daher fie auch Teichter vom Jaͤger hinterfchlichen werden Fünnen. | + Da fie die Stammeltern der zahmen find, fo lafjen fie ſich ganz natürlich auch leicht zaͤh men. Nicht nur Alte, die man. fängt, , halten fih im Hofe gut, und pflanzen fih fort, fondern noch mehr die Jungen, und noch beffer gerärh die Zucht, wenn man Eyer zu bekommen ſucht, welche man auf naſſen Rieden, wo fie wohnen, bin und wieder verloh— ven findet, und alfo nicht einmal die Nefter zu zerſtoͤhren braucht, und diefe zahmen Gaͤnſen unterlegt. Wenn man dabey die Hegel beobachtet, daß man den Jungen, wenn fie ‚flügge werden, die Schwungfedern an einem Flügel bes fihneidet, damit ihnen die angebohrne Neigung in warme Länder zu ziehen, benommen wird, fo ift die zahme Zucht gleich bey ber erfien Generation erlangt, dern fie verfuchen dann in der Folge nicht weiter fortzuziehen. Doc muß man diefe erfte Generation, wie Herr Naumann demerkt, vor zu weiten und häufigem Geben in Acht nehmen, da fie das . nicht wie unfre Hausgänfe vertragen Eünnen, weil die wilden u“ mehr ſchwimmen als gehen. Verbreitung und Aufenthalt. Höher als Dänemark, die untern_Gegenden von Schweden, Holland, die Küften von Deutſchland, Preußen, Pohlen, Eurland und England fcheinen diefe Gaͤnſe nicht nach Norden zu gehen. Denn ob es ges gründer ift, dag fie auch in Ssland, Lapland, Huds » fons«= 12. Ordn. 72. Gatt. Gemeine Gans. 849 ſonsbay, auf Neupolland und Neu feela nd woh⸗ nen, kann nicht mit Sicherheit behauptet werden, da die ‚Nachrichten der Schriftftellee darüber theils unbefriedigend find theils dieſe Gänfe faft immer mit den weit nördficher wohnenden Saatgänfen verwechfelt werden. ' Daß fie aber in Atabien, Perfien und “im den 'wärmern füdfichen Gegenden fich finden, iſt um 'deswillen glaußlich, "weil fie Zugvoͤgel find, die im September und Anfangdes Octobers wegwandern und erſt zu Anfang des Marzes wieder in ihrer eigentlichen Heimath erſcheinen : In Deutfchland find ſie in alen fumpfigen, ebenen Gegenden, wo Seen und Teiche find, nicht felten. ‚Sie nifteren auch fonf in Thüringen auf dem Schwanenfee haͤufig, jetzt finder man fie im Branden⸗ burgiſchen, und an der Elbe, beſonders da, too ſich die Saale mit derjelben vereinigt, und viele Seen, Teiche und große Dümpfel und Moräfte bildet, auch an den Sanöfeen in Doms mern, die nicht weit von der Oſtſee liegen „in Menge, Sie leben: gefellicheftlih, und nur jedes Paar ſucht fich einen kleinen Heckbezirk zur Brutzeit aus. Viele wilde Gänfe und wahricheinlich die ſpaͤten Sungen vom vorigen Jahre und die alten ſchon unfruchtbaren gehen auch) gelte, paaren fich nicht, und fehwärmen daher von einem See, Teich) und Sumpf, auch des Sommers über, zum andern, — Nahrung. ER Die Nahrung der wilden Gaͤnſe iſt der der zahmen aͤhnlich. Sie freſſen daher Spitz und Sumpfgras, die Saat des Winters und Sommer» Öetiaides, che es ſchoßt, Erbſenblaͤtter, junge Ruͤbſaat/ und dann unter. dem reifen Hechf. gem. N. ©. ar Bd. 2: Abth. Se v 850 Voͤgel Deutfchlands, Getraide Hafer und Gerſte am liebſten. Auch auf die Kraut⸗ Ruͤben⸗ und Kleeaͤcker fliegen ſie, und naͤhren ſich von den Blaͤttern dieſer Gewaͤchſe. Wenn ſie ſich nicht in ihren rohrigen und binſigen Suͤmpfen, Seen und Teichen von den Spitzen des Sumpfgraſes ſelbſt naͤhren koͤnnen oder wollen, ſo fliegen ſie gewoͤhnlich gegen Abend und fruͤh vor Sonnen⸗ aufgang auf die nahen Aecker und ſuchen ſich mit den genann⸗ ten Nahrungsmitteln zu ſaͤttigen. Eine Familie oder Kette, welche aus den beyden Eltern und ihren erzogenen Jungen beſteht, geht auch nicht eher auf die Acker, als bis die Jungen ſchon fliegen koͤnnen, es müßten denn die Felder ſehr nahe an einen See oder Teich floßen, wo fie fich aufhalten. Gezähmt freffen fie mit den zahmen Gänfen alles was man diefen vorfeßt. Sortpflanzung. Sobald zu Anfang des Mayes die wilden Gänfe an ihrem Brütort anfommen, fo paaren fich gleich diejenigen Alten, welche ſchon ein oder mehrere Jahre zufammengelebt Haben, und machen zu ihrer Brut Anfall. Die andern "aber, welche noch nie gepaart geweſen find, fuchen einander durch Liebkofungen, welche wie bey den zahmen Gänfen in einem zärtlichen Gefchnattere und wechfelsweifen Baden und Verneigen gegen einander beftehen, ihre Liebe zu erkennen zu geben, und wenn dann mehrere Männchen um ein Weibs chen werben, fo entfieht Krieg und Streit, und die ſchwaͤ⸗ chern werden von dem ftärfern durch Biſſe und Schläge mit den Flügeln zur Flucht getrieben, und diefes bekommt als⸗ dann die Braut, und beyde Gatten fünnen dann nur durch den — 12. Orbn. 72. Gatt. Gemeine Gans. 851 den Tod getrennt werben. So lange als die Sungen der elterlichen Pflege bedürfen, trennt fih das Männchen nie vom Weibchen , und ift befonders zur Brutzeit beftändig um daffelbe herum, und führe auch eben fo die Jungen und fucht fie gegen ihre Feinde zu vertheidigen. Wenn die erſte Begattung gefchehen tft, welche wie befannt bey dieſem ſchweren und mit Schwimmhäuten verfehenen Vogel durch Einbeißen des Männchens zum Fefthalten in die Kopffedern und Haut gefchieht, und worauf allzeit ein gemeinichaftliches Dad erfolgt, da fie ohnehin im Waffer erfolgt, fo faͤngt das Weibchen an im Schilf und Rohr auf einer trocknen Unters lage, auf einem Grashuͤgel, auf einer Inſel u. f. w. ihr großes weites, flaches Neſt aus trocknem Rohr und En halmen und aus Kräutern und Baumblättern, wenn fie fie in der Nähe haben kann, zu bauen, und zur weichen Unter; lage ſich Bauchfedern auszuzupfen. Hierein legt fie nach und nach 4 bis 8 Eyer (andere fagen bis 14 ) welche wie die zahmen &änfeeyer hell olivengrünlich oder fhmußig weißs Hrünlih ausiehen und in 4 Wochen ausgebrütet werden. Wenn die Sänfin auffteht, und nah Nahrung geht, fo brütet unterdefien das Männchen nicht, fondern begleitet diefelbe, indem diefe vorher die Eyer mit dem inwendigen Geniſt und Federn zugedeckt hat. Gehen die erften Eyer durch Froſt oder Raub verlohren, fo paaren fich die Gatten gleich wieder und das Weibchen. leat dann nur 4 bis höchftens 6 Eyer, fo viel auch die zum erflenmal gepaarten Jungen nur bringen. Iſt es aber fhon May, fo pflanzen fie ſich das Jahr auch gar nicht fort, fondern gehen zu den ungepaarten Sänfen und ſchwaͤrmen mit diefen herum. Sobald die ausgefchlüpfs Hhh 2 ten * 352 — "Digit Deutfehlandss ' J ten Jungen —— ſind, ſchwimmen ſie mit den Alten bavon und naͤhren ſich anfangs von nichts als Grasſpitzen, die fi e im Waffer und am NRande deſſelben abrupfen. Sie werden 14 Tage gehudert, und ſehen wie die grauen jungen Haus⸗ gaͤnſe anfangs oben olivengrau, und unten gelblich aus, und | haben in! dem erſten Monate bloß die ungefchafteten Wolls federn; dann fangen dle Schwungs und Schwanzfedern an zu wachfen, und endlich auch die des uͤbrigen Leibes. Sie brauchen volle zwey Monate ehe fie flugbar werden. Sn den erfien Tagen ihres Lebens fchlafen fie des Nachts im Neſte, dann aber im Schilf oder auf. nahen Raſenplaͤtzen. Mam trifft oft ganze "Ketten unbefluͤgelter Jungen mit den Eltern auf den Wegen an, um von einem Teich zum andern zu gehen. Bey Erblickung eines Menſchen fliegt gewoͤhnlich das Maͤnnchen mit Angſtgeſchrey davon, allein das Weib⸗ chen bleibt fo lange bey den Jungen undsführt fie, beſonders wenn diefe Feine: Gelegenheit fih zu verkriechen finden, big zum Fangen oder Erſchlagen ihrer Kinder Anſtalt gemacht voird, alstann. erhebt: fie ein Angſtgeſchrey und fliege auch weg, koͤmmt aber gleich wieder und ſchwirret ihrem Feind immer um den Kopf herum, der fih dann nur ein wenig zurückhaften darf, um zu fehen, wie die forgfame Mutter gleich wieder um ihre Sungen ift, und fi e zuſammenlockt, und geſchwind wegzufuͤhren ſucht. Sie piepen bis zum Stüggefeyn role die jungen Hausgaͤnſe. Schwimmt aber die Familie ruhig nach ihrem Futterplatze, fo geht die Mutter voran, dann folgen die Jungen gedrängt und der Vater ſchwimmt na) allen Seiten, Gefahr ausfpähend, nach. —5 Wenn X 12. Ordn 72. Gatt. Gemeine Gans. 853 Wenn die ‚alten Gänfe von den — 7 — Wa ſoſſen werden, fo. ſuchen ſich dieſe zu einer andern Familie zu ſchla⸗ gen, oder auch wohl, wenn fie ſchon erivachfen find, aͤhn⸗ | liche elterlofe Ketten aufzufuchen; denn man trifft oft ganze Heerden Zunge ohne Führer an, die durch die Flinte ihrer Eltern beraubt worden find. Wenn“ die Sungen faft die Größe der Alten haben, fo fr eichen fie mit dieſen von einem Sumpf, See und Teich zum andern, bis endlich die Zeit ihrer Wanderung in eine wärmere Gegend herrannapet. nr Die Mauferzeit der Alten fängt fehon im Junius an, und zu. diefer Zeit fallen ihnen die Schwungfebern faft alle auf einmal aus, fo daß fie niche weit: oder gar. nicht fliegen koͤnnen. Die Sjungen federn ſich erft im Auguſt, behalten aber die Schwung: und’ Schwanjfebern bis zur ar im folgenden Jahre. Sn denjenigen Gegenden, wo die wilden Gänfe in der Nähe der Dörfer wohnen, gehet der zahme Ganfert oft bins aus und begattet fich mit einer wilden Gans, oder der wilde Ganfert Holt fih auch wohl eine zahme und tritt ſie. Die Bruten gerathen auf beyderley Art gut, doch auf die erſtere leichter, als auf die letztere, daher man denn auch um dieſe wilde Zucht zur zahmen zu machen, am beſten thut, wenn man nicht ein Paar wilde Gaͤnſe oder Junge haben kann, eine wilde Gänfin zu fangen und fie an einen zahmen grauen Hausganſert zu paaren. Man behauptet auch von einer jung aufgezogenen wilden Sans, die man mit den zahmen Gaͤnſen in den Stall a — * — die vorher EN Flügel nad Mar⸗ tini 854 —— | Vögel Deutfchlands. } eini wieder wachſen läßt, um fliegen zu lernen » daß fie fo gewohnt oft den ganzen Sommer nicht gefehen würde, im fpaten Herbſt aber von vielen andern, die man fchießen fünne, begleitet wieder zurückkäme, und fih im gerinaften nicht wilder bezeige, als fie vorher gewefen fey, fondern ſich mit den Händen fangen laffe, dahingegen fie auf dem Felde dem Jäger fo ſchwer au ſchießen fey, als eine ganz wilde, Sranthetten Nah Herrn Naumann follen die jungen wilden Sänfe eben den Unfällen und Krankheiten unterworfen jeyn, tie die zahmen. An der anſteckenden rien, ſollen u viele ſterben. Feinde. Der liſtige Fuchs erſchleicht Junge, Alte und Eyer. Mehrere Adlerarten ſchlagen die Erwachſenen und die Milanen und Weyhen thun beſonders an den Jun⸗ gen großen Schaden. In ihren Eingeweiden haufen einige Eingeweidewuͤrmer und in ihren — die bekannte Gaͤnſelaus. Jagd und Fang. Wenn die gepaarten Gänfe brüten, fo fucht man durch Anſchleichen die ungepaarten, die herum ſchwaͤrmen, zu ſchießen. | | Bon Sohanni an bis zu Ende des Junius werden die ungen, welche fih noch nicht heben fünnen, aber bald fluͤgge find, auf den Zeichen und Seen, in weldhen man —— Luͤcken 12. Ordn. 72, Gatt. Gemeine Gang. 855 Lücden oder Gaͤnge von Rohr entblößt hat, wie die jungen Enten gefhoffen. Man macht fich entweder von natürlichem Gebuͤſch auf Inſeln oder am, Ufer Schießhütten, laͤßt fih durch Wafferhunde oder durch im Waffer watende Menichen oder durch Kähne die einzelnen Ketten auf die Lücken treiben und fchießt fle da mit Wr. 3. So lange fienocd nicht fehr befchoffen find, gehen fie gern auf die Lücken, in der Folge aber ſchwimmen fie auch wohl unter dem Waffer fo weit weg, als diefe Lücken breit find. Sollte man den Zeitpunkt vers fäumt Haben, wo die Jungen noch) nicht fliegen Eonnen, ſo muß man fie dann in einen Kreis: umftellt und — aus der Luft ſchießen. Bey Pommern an der Inſel Stuͤbber im Boden der Oſtſee hat man um Jacobi eine angenehme Jagd mit dieſen Gänfen *). Sie find alsdann ohne Schwungfedern, koͤnnen nicht fliegen, und ſuchen einige Meilen vom feſten Lande in Schaaren von 200 bis 300 Stuͤck auf dem Meere Sicher⸗ beit, Die Schuͤtzen gehen dann mit großen Booten in See und führen fie fo, daß fie mit vollem Winde unter die Sänfe Eommen , weil fie fonft zu fehnell ſchwimmen, als dag man ihnen beyfommen koͤnnte. Se näher ihnen das Segels boot kommt, deſto dichter drängen fie ſich zufammen und fuhen durch Flattern vergeblich zu entfliehen und ermüden fo, daß mehrere Jaͤger zulgleicher Zeit ihren Schuß anbringen innen. Oft tauchen fie auch unter, wenn das Boot ihnen nahe fommt. In dem Falle mäffen die Segel ſchnell ein- Ä gezogen *) Dtto bey Buͤffon a. a. D. ©. 357. Note 19. — 856, Vögel Deutſchlands. gezdgen werden, um noch in der Nähe zu ſeyn, wenn fie aus dem all er kommen, um einen Schuß — zu koͤnnen. Wenn man einen auten Waſſerhund hat, ſo kann man die alten in der Mauferzeit, da fie nicht fliegen tünnen, von demielben fangen laffen. Es giebt Hunde,. die fie uns i beſchaͤdigt ebendig opportiren. An ihre Gänge und auf ihre Weideplaͤtze bringt man Halsz und Fußſchleifen an und fängt fie, Wo fie gefprengt find, aber die Gegend fo befchaffen ift, daß die vorbenftreichenden wilden Gänfe gern einfallen, ‚läufert man Lockgaͤnſe an, und — * bey en aus Schießhuͤtten. Viele — auf dem Anſtande verſteckt geſchoſſen, wenn ſie aufs Feld und von da zuruͤck oder von einem Teich und Sumpf zum andern fliegen. Man faͤngt au alt und jung. in den gewöhnlichen Entengarnen. Nuben— Das Wildpret der jungen wilden Gainſe iſt eine zarte und angenehme Speife, es ſchmeckt faſt wie das zahme Ganſefleiſch. Ja wenn man die Jungen einfaͤngt, ſo kann man fir mit Gerſte und Hafer, ja mit Gerſtenmehl⸗ Nudeln fo fett wie die Hausgaͤnſe machen. Das Fett iſt alsdann eben jo nutzbar· "Die ungen erkennt man vorzuglich an ‚dem 22. Ordn. 72. Gatt. Gemeine Gans. 857 dem bfeicher n Schnabel und Fuͤßen. Das Wildpret von alten iſt zaͤhe, und muß in Eſſig gebeitzt und mit einer Ben Bruͤhe gekocht werden. Die Spulen, die Federn und Dunen werden eben ſo wie von den zahmen Gaͤnſen benutzt, und Ron hoher geihäßt, weil fi e dauerhafter ſind. SHhade nm Auf den ihrem Hecfort nahen Aeckern thun fie am Ges traide Schaden. Kerr Naumann fagt, daß er Gegenden fenne. wo man um die Sümpfe herum, ihrenthalben nichts als Kartoffeln bauen dürfe, Man muß aljo immer auf ihre Verminderung bedacht feyn. b. Die jahme gemeine Gans ober die Hausgans. Änser vulgaris domesticus, ln ® Namen, Schriften und Abbildungen, Hauszans, gemeine Hausgans, Bauerngans, Mars tingans, Wullah; Männchen: Ganſert, Gaͤnſerich Weib⸗ chen: Gänfin. Anas Anser dere, Gmelin Linn. 1, 6, n. 9. &% — Kruͤnitz dtonem. Eneyklopaͤdie. XVL 20. SGoeze Europ. Fauna. VI. ©, 285. r Süden ts Speifen aus dein Thierreiche. ©. 99. as... Vögel Deutfchlands. Defdhreibumg. Sie ftammt von der wilden ab, ift aber etwas größer, befonders flärker und fehwerer, und überall im ganz Europa bekannt und verbreitet *). Die graue zahme fieht der wilden ſehr ähnlich. Ihre Länge iſt 34 Fuß, ber Schwanz, an deffen Spike fi die gefalteten Flügel endigen, 7 Zoll, die ause gebreiteten Flügel 6% Fuß *), und die Waffergänfe find allezeit größer und ſchwerer als diejenigen, welche nicht aufs Waſſer kommen koͤnnen. Ihr Gewicht iſt daher, je nach⸗ dem ſie groß oder klein, mager oder fett find, von 8 bis zu 18 Pfund, und in den Marſchlaͤndern trifft man f ie von 30 bis ge Pfund an. | Der Schnabel ift orangerorh mit weißlichem oder fleifche farbenen Nagel; die Füße und Zehen find bey den Alten fleifchroth , bey den Jungen fhmußig gelb. Die Mugen find blau oder braun, die Augentieder gelb gerändet, am Männs chen zur Zeit der Fortpflanzung korallenroth, und die Klauen find ſchwarz. Der Schnabel iſt 23 Zoll, die Mittelzehe 4 Zul, die hintere 10 Linien lang, und bas kahle Knie 9 Linien hoch. Die Farbe iſt ſehr verſchieden, wie es Ki allen en ven iſt, die unter der Erziehung und Pflege der Menſchen ſtehen, grau, aſchgrau, braun, gelb, roͤthlich, weiß, doch ſind °, Man findet wirklich zahme graue Gaͤnſe, die, verglichen mit den wilden, gar nicht von diefen zu unterfcheiden find. “) Par. Ms.: Länge fall 3 Fuß; Breite 53 Buß. 13, Ordn. 72. Gatt. Gemeine Gans, 859 find bie grauen mit weißem Bauch und Steiß und die graus . bunten die gewöhnlichften, die weißen weiblichen die felteniten, und ſchwarze Gänfe giebt es gar nicht. Man findet auch eben fo, mie unter den andern Hause - vögeln, den Enten, Huͤhnern, Tauben und Kanarienvögeln, Gänfe, die eine Kuppe oder einen kurzen Strauß haben, und Suppengänfe heißen. Die männlide Sans, welhe, wie gefagt, auch Sänferich, Ganſert und Ganter heißt, erkennt man an den hoͤhern Beinen, längerem, auch etwas dickern Hals, Kopf und Schnabel, auch ift fie größer als die weibliche (Sans fehlehtweg), melde einen kuͤrzern und dünnern Hals und befonders einen herabhängenden Bauch (Legebauch) hat, zumal im Sinner und Hornung, wo er mit Eyern gefülle ift *). Die Stimme der Gans ift auch mehr ein grobes Dattern als Schreyen, und es ift fait immer ein Sanfert, wenn das hohe, Freifchende Sief gaaf erfchallet, Ob die Sans gleich ein gefellfchaftlicher Vogel iſt, der in Heerden ausgetrieden, dem Ruf und der Lappenfahne des Gänfehirten folgt, fo zeigt fie fi) doch befonders zur Zeit der Begattung auch gegen ihres Gleichen fehr beißig, und fälle alsdann fogar zifchend und mit geimmigen Biſſen Hunde und Menfchen an. Es ift eine ganz eigene Erfcheis nung °) Zumeilen trifft man auch Gänferiche an, die einen folchen Legebauch haben. Ben diefen entfieht er, fo wie auch zus meilen ben den Gaͤnſen, von der durch vieles Rupfen abge zogenen Haut, 860WVoͤgel Deufchlands. nung, daß auf einen" gewiffen Ruf des Gänfehirten Hufas lalah! hoho! die ganze Heerde in der größten Eile mit hoch erhabenen Haͤlſen dicht zufammen auf einen Kaufen läuft, ein gräßliches: Gefchrey erhebt .und ſich alsdann hin⸗ treiben läßt, wohin er will, Beym Aus⸗ und Eintreiben laſſen ſie beſonders ihre Stimme ſehr ſtark hoͤren. Sie erreichen vielleicht unter allem zahmen Federvieh das hoͤchſte Alter, denn zwanzig bis vier und zwanzig Jahre iſt ihr gewoͤhnliches; man will aber auch — von achtzig Jahren geſehen haben. Rn, Aufenthalt Aus den Schwimmfüßen der Gänfe ergiebt fich, wo fie fich befonders gern aufhalten, dieß find namlich ſumpfige Gegenden, und folhe, wo Bäche, Teiche und Seen in der Naͤhe ſind. Hier ſind ſie auch am ſchicklichſten und wohl feilften zu halten, und daher für die Müller die nüglichfien nn” Hausthiere. 96 fie nun gleich am Tage gern auf dem Waſſer find, fo lieben fie doch des Nachts einen trodenen Sitz; daher man ihren Stall an einem vor Wind und Wetter wohl vers wahrten Ort anbringen, und ihm oͤfters mit friſchem Stroh beſtreuen muß *). Im Sommer bleiben ſie auch wohl in denjenigen Orten, wo es Baͤche giebt, die Sand bey ſich fuͤhren, des Nachts im Freyen auf dem Sand, oder auch | — — auf *) Einen ‚eignen Stall für fie ſ. IT. Bd. Haushuhn: Aufenthalt. 12. Irdm 72, Gatt. Gemeine Gans. 861 anf dem Raſen fißen, doch muß man fücher ſeyn, daß es feine Fuͤchſe und Marder in der Gegend giebt. Vor dieſen Thieren muͤſſen im Winter die —— beſonders ver⸗ * werden Ben 9: das Wetter. ra Ru baden fi ſich gern, wie die Tauben, und wenn ſie lange im Stalle geweſen find, jo baden fie fi fo ſehr, daß ſi fe ſich ganz im Waſſer umſtuͤrzen, damit auch der Ruͤcken, der alsdann unten zu ſtehen kommt, recht abgewaſchen wird. Es ſieht dieß ſehr artig aus, wenn ſie im Waſſer Bergte hen Burzelbaͤume machen · a! Bahr und... * Die Gans naͤhrt ſich auf dem Lande und im Waſſer; . auf dem Lande rupft fie das, Gras, beſonders das ſogenannte Spitzgras ab; in Teichen frißt fie Meerligſen, Fontainen⸗ kraut, allerley Sumpfgraͤſer, Wurzeln u. d. gl. Zu. Haufe aber verlangt. fie Körner, Kohl, weiße und gelbe Nüben, daher man fie mit Gerfte, Hafer, dem Abfall vom Drefchen (Veberfahr), geftoßenen Kartoffeln, Kohlrüben, Kohlbläte tern, mit Kleyen, und untermifchten leeren ganzen oder ges droſchenen Leinfnoten (Leinbollen) am beſten füttern kann. Auch fchneidet man ihnen im Winter bloße Strünfe von Kraut und Kohl vor. Sm Froſte feßt man Faltes Waffer, „das mit warmen lan gemacht ift, hin; wenn aber Schnee liegt, fo loͤſchen fie fih den Durft mit Schnee. Vor Him⸗ beeren, Bilſenkraut und Schierling muß man fie in Acht nehmen. — Da — 862 WVoͤgel Deutſchlands. — Da die Gans vorzuͤglich durch ihr Fleiſch nutzt, ſo iſt noͤthig, hier das vorzuͤglichſte von ihrer Maſtfuͤtterung zu erwaͤhnen; denn es iſt ein großer Unterſchied unter einer gut gefuͤtterten, und unter einer gemaͤſteten Gans; jene giebt wenig Fett, welches bey einer Gans doch immer eine Hauptſache iſt, dieſe aber eine große Quantitaͤt. Einige waͤhlen zum Maͤſten gern weibliche Gaͤnſe, weil ſie ein zaͤrteres und muͤrberes Fleiſch haben ſollen, an⸗ dere die maͤnnlichen. Wenn die Gaͤnſe jung ſind, ſo ſind wohl letztere den erſtern noch vorzuziehen. Man bringt entweder die Gaͤnſe, die gemaͤſtet ER follen, in einen Stall, und läßt fie darin frey herumlaufen, oder fperrt fie in beforidere Behaͤltniſſe. Es wird naͤmlich, wenn man das leßtere will, ein Gehaͤuſe gemacht, das in fo viel Räume (Stieke), einge theilt wird, als einzelne Gänfe gemäftet werden follen. An der vordern Wand if für jede Gans eine lange fehmale Oeffnung, durch welche fie in die vorgenagelte Krippe mit dem Kopf und Hals reichen kann, am untern Boden bleibt der Ränge nach eine Deffnung an der hintern Seite, damit die Exkremente durchfallen koͤnnen und die Gans rein ſitze, und oben laͤßt ſich die wie ein Dach ſchief liegende Decke aufs und zuſchlagen. Der Boden muß immer mit Sand beftreuet feyn, und alle Tage gereinigt werden, damit bie Gans troden ſitze und die Federn nicht verderben. Das Maftfutter der Gaͤnſe ift zwar fehr verichieden, doch machen Hafer, Gerſte und Buchweitzen die Hauptſache dabey aus. Hier folgen einige Maſtmethoden. 1) Wenn 12, Ordn. 72. Gatt. Gemeine Gans. 863 ı) Wenn man die Gaͤnſe einige Zeit mit ganz’ Elein geſtoßenen gelben Rüben gefüttert hat, und fie gut angefeßt haben, fo bringt man fie in einen Stall, fest darin einen langen Trog und füllt ihn mit Waffer an. Hierin wird alle Morgen eine gewiſſe Quantität Hafer mit ein Paar Hände voll groben Sand gefchüttet, und fo lange damit fortgefahten, bis fie fett find, Sie werden es in turzer Zeit. | 2) m Straßburgifhen nimme man zum Mäften junger Hühner und Gänfe, 2 Theile Gerſtenmehl, ı Theil waͤlſche Korngrutze und ein wenig Salz Sm Sommer wird dieß mit bloßem Waffer angemacht, im Winter aber ein wenig mit Milch und Waſſer gekocht. Man miſcht auch etwas Sand darunter, und ſtopft ihnen des Tages dieſes Gemiſche zweymal ein. Auch alte Gaͤnſe haben vom waͤlſchen Korn (Zea) innerhalb acht Wochen zehn Pfund Fett und eine vortreffliche Leber bekommen. 3) Man pflegt fie auch mie bloßen klein gehackten gels ben Rüben (Mohrrüben, Möhren) zu mäften. Die Futter ift wohlfeil und macht Fleſſch und Fett ſehr wohl⸗ ſchmeckend. Weniger zuträglich ift die Maſt mit Kartoffeln, fowohl roh als gekocht, da fie überdieß die Gaͤnſe nicht gern freffen. \ 4) In England fürtere man fie mit gefhrotenem Malze, das mit Milh eingerührt worden, oder ruͤhrt etwas Gerſtenmehl mit Malz ziemlich dick ein, und feßt an einen andern Drt des Stalles ein Gefaͤß mit gefoch« tem Hafer und Waſſer, nach welchem fie zus Veränderung gehen, ou Vögel Deurfchlands, geben konnen, Das Einquellen des Hafers oder der Gerſte, womit man fie füttert, iſt ein Hauptkunſtgriff. Die Ganſe verdauen dieß Futter viel leichter als trockenes, freffen bald darnach oa und feßen nk viel eher und RR an, 5) Dan Hält es auch für * alt Maftung, wenn man die Sans in Leinen einwicelt, ihre bloß den Hals und Kopf frey läßt, und fie an einem finftern Arte mit einem breiten Gurt ſo in die Schwebe aufhaͤngt, daß die Fuͤße den Boden nicht beruͤhren. Man verbindet ihr die Augen und verſtopft ihr die Ohren mit Wachs, und dA fie auf ſolche Art weder hören noch fehen kann, ſo iſt fü e feiner Unruhe ausgeſetzt, und nimmt zuſehends zu. In diefem Zuftande füttere man fie des Tages dreymal mit Gerſienſchrot und ſetzt beſtaͤndig ein mit Waſſer und Salz gefülltes- Gefäß neben fie hin: In vierzehn Tagen wird eine Gans fo fett, daß ihre Leber faft vier Pfund am Ges wicht hält. en 6) Folgende Maftung wird vorzüglich angepriefen. Man nimmt ein großes Roggen- oder Serftenbrod, machet in der Mitte oben ein kleines Loch hinein, ſo groß als ein Daumen, ſchuͤttet dieß voll Hafer, gießt Bier darauf, und feßt es der Gans alfo vor, Wenn dann die Gans den Hafer. herausholet, fo macht fie das Loch im Brode immer größer, und auf diefe Art gewoͤhnt fle ſich nach und nach daran in Vier einaeweichtes Brod zu freffen. Man bes feuchtee bierauf das Brod immerfort mit Bier, innerhalb vierzehn Tagen iſt es aufgefreffen und die Gans ift arm Schlachten tauglich. 7) Wnter \ 12. Ordn. 72. Gatt. Gemeine Gans. 865 7) Unter allen ſcheint aber doch das Mudelf uͤt tern (Wulgerfuͤttern, Fruͤckſen) die beſte Maſtungsart zu ſeyn. Man knaͤtet naͤmlich geſchrotenes Mehl mit Waſſer zu einem Teig, macht Fingers lange, und Daumens dicke Cylinder daraus, legt dieſe auf den Ofen, oder in den Backofen, wenn das Brod heraus iſt, damit ſie trocken und gebacken werden, befreyt ſie von allen ſcharfen Ecken, die den Schlund der Gans verwunden koͤnnten, und ſtopft derſelben täglich zu verſchiedenenmalen eine gewiſſe Anzahl in den Hals. Eine ſo gemaͤſtete Gans wiegt oft funfzehn bis achtzehn Pfund und hat eine Leber, wie eine Kalbsleber. Den An- fang des Stopfens macht man mit acht bis zehn folcher Nu—⸗ dein, ſtopft fie alle drey Stunden und beobachtet darin die genauefte Ordnung. Sie muß aber allezeit den Kropf leer, d. i. verdaut haben, ſonſt muß man befuͤrchten, daß ſie ſtirbt. Die erſte Mahlzeit erhaͤlt ſie des Morgens fuͤnf Uhr, und die letzte des Abends zehn Uhr. Dieſe Maſt dauert vier bis fuͤnf Wochen, und man ſetzt ihr beſtaͤndig in einem Troge friſches Waſſer hin, in welches man, um es auch nahrhaft zu machen, trockne Nudeln weicht. Zum Teige nimmt man vom Waizen das Mittels oder Huͤlſen⸗ mehl, ingleichen Berftenmehl, wovon man das befte in der Mühle erfi wegnehmen kann. Man mengt auch gern Heides fornmehl und gekochte Erbſen mit darunter. Die Form der Nudeln iſt klein und groß, und die erſtern braucht man. im Anfang und zu Ende der Maſtung. Damit fie defto beſſer verdauen, knaͤtet man unter ein Bischen Teig für 6 Pfennige geftoßenes Spießglas, macht davon befondere Nudeln und giebt einer Gans jede Woche zweymal zwey davon, Beh. gem. N. G. 4 B.2. Abth Si Um 866 Vögel Deutſchlands. Um befonders die Größe der Leber, welche man für das Defte an der Gans hält, zu befördern, macht man zwey Mäßchen Gerftenfchrot mit einem halben Mäßs chen groben Mehl und lauen Waſſer zu einem Zeige, thut darunter für 3 Pfennige Pfeffer, Halb fo viel Ingwer, und Salz fo viel man ohngefaͤhr mit drey Fingern faffen kann, verfertige vaus diefem Teige Nudeln, verfähre damit wie oben, und thut in das Saufen ein wenig Sand. Soll diefe Maftung in vierzehn Tagen geendigt feyn, fo muß man alle zwey Stunden Tag und Nacht ſtopfen, Eingequellte, befonders in Salzwaſſer eingequellte Erbs fen eingeftopft thun das nämlidhe, was die Nudeln thun; nur muß es nie an Waſſer fehlen. Ehe man die Gaͤnſe einſteckt, pflegt man ihnen die Fettfedern (Maſt-oder Darrfedern) welches ein Buͤſchel von den obern Deckfedern des Schwanzes auf der Fettdruͤſe (dem Steiß) iſt, auszurupfen, weil man faͤlſchlich glaubt, daß die Gaͤnſe das meiſte von ihrem Fette wieder aus den⸗ felben herausfaugten. 8) Un die Gänfe befonders dDelifatzumäften, und fie recht weiß und fett zu machen, giebt man ihnen das näms liche von Hirfen und Butter zubeveitete Futter und Milch zu faufen, wie den Truthuͤhnern (ſ. Maſtung der Truthuͤh⸗ ner III. Bd.), und füttert fie gleichfalls damit 14 Tage. 9) Wer nicht ſowohl auf das Fett, als auf das Fleiſch ſieht, der maͤſtet ſie mit bloßem Hafer, und läßt fie dabey in einem weiten Stalle frey herum gehen. | | Sorts 13. Iron. 72. Gatt. Gemeine Gans, 867 Fortpflanzung —9— Zur Zucht waͤhlt man vorzuͤglich große Gaͤnſe, die heiter aus den Augen ſehen, und unter den Weibchen ſucht man diejenigen aus, die zwiſchen den Beinen und an den Füßen breit find. F Beyde Geſchlechter ſind 8 bis 10 Jahre zur Fortpflan⸗ zung tuͤchtig, allein man haͤlt ſie doch nur hoͤchſtens 4 Jahre, um ihr Fleiſch, das ohnehin alsdann ſchon zähe und hart iſt, noch genießen zu koͤnnen. Wo Stroͤme, Fluſſe und Teiche ſind, iſt die Gaͤnſezucht ohne Nachtheil der Wieſen, Gärten und Aecker vortheilhaft; wo aber dieſer Vortheil nicht Statt hat, da wuͤrde die Weide fuͤr das uͤbrige Vieh Schaden leiden, wenn in einem Dorfe ein Landmann mehr als 3 bis 4 Zuchtgaͤnſe halten wollte. Auf Gütern ift die Anzahl nicht fo genau zu beftimmen, und es kommt auf die binlängliche Weide und Fütterung an, die man diefen Hefräßigen Thieren geben kann. | Hält ein Hauswirth 3 bis 4 Zuchtganfe; fo hält er ihnen aud) einen Gänferich, außerdem kann man diefem auch wohl fünf. bis fechs beygefellen, und in Anfehung der Befruchtung der. Eyer gefichert feyn,. Am beften koͤnnen fie fi auf dem ", RER Waſſer ) Daß ſich die Hausgans mit der milden und auch niit der Saatgans fortpfianzt, ift an feinem Drte fchon bemerkt. Ich erinnere ‚nur noch, Daß die Baftarde von lesterer leicht int. Herbft ſterben, indem fie die Slügelfedern hängen laffen, und fo nach und nach auszehren ; fo it es mehrere Jahre mit der unten erwähnten zucht in Juͤchſen geaangen, fo dak der Bei ſitzer, um ficher zu gehen, diefe Baſtarde mehrentheils alle | N geſchlachtet bat: 868 Vögel Deutſchlands. s R =, Waſſer paaren, und man hält die Eyer, die auf dem Waſſer befruchtet werden, ‚für fruchtbarer, als die auf dem Lande bes fruchteten, und aud) die Sjungen gerathen beffer, und werden größer, Sie paaren fih fhon im Sänner und Hornung, ‚und damit die Brut defto beſſer gerathe, fo präparivt man fie _ dazu, indem man ihnen in den le&ten Tagen des Decembers bis in die Mitte des Ssänners Roggenbrod, das die Kleye : noch in ſich enthält, vöftet, jeder Gans davon alle Morgen einen ziemlichen Schnitt zu freffen giebt, und fie hierauf mit dem Gänferich zum Waſſer treibt, weil fie fih dann ſchon treten laffen. Doch thun diejenigen auch nicht wohl, weiche fie jetzt zu gut und flark füttern, weil die Eyer von allzu fet⸗ ten Gaͤnſen gewöhnlich zum Ausbruͤten untuͤchtig find. Die Gans legt gewoͤhnlich nicht eher ihre gehörige Anzahl Eyer, als bis fie 2 Sahr alt ift, und eine gute Gans fängt fhon um Lichtmeß an, und thut es des Jahrs dreymal, wenn man fie vom Brüten abhält. Sie bringt ız bis 24 Eyer, und giebt dieß Beduͤrfniß dadurch zu erkennen, daß fie fich allenthalben binfeßt, und Stroh und Geniſt um ſich her traͤgt und legt. Damit ſie alſo nicht vertragen werden, ſo macht man für jede Gans ein eignes Neſt von Stroh und Neſſel⸗ wurzeln, deren Geruch ihnen befonders angenehm if, an einem befondern Ort zurecht, befühle fie zu Anfang der Legen zeit des Abends, und ſperrt fie an ihrem beflimmten Orte fo lange ein, bis fie gelegt hat. Haben fie erft ein Ey in das für fie verfertigte Neft gelegt, fo ift man fiher, daß fie nach⸗ ber die übrigen alle von felbft dahin hintragen werben. Zur Sicherheit fowohl, als zur Verhütung des Anlies gens nimmt man das Ey, das weiß, und größer iſt, ‚als von | den \ 12, Ordn. 72. Gatt. Gemeine Gans. 869 den Truthuͤhnern, jedesmal, wenn es gelegt iſt, weg, und verwahrt es an einem Orte, der weder zu kalt noch zu warm iſt. Am beſten iſt es, wenn man ſie in einer Mulde voll Roggen ſammlet und auf die Spitze ſetzet. Sollte noch allzu ſtarker Froſt eintreten, ſo bringt man ſie auch wohl in die Stube, doch ſo weit als moͤglich vom Ofen entfernt. Man numerirt ſie auch gern, damit man die aͤlteſten derjenigen Gans unterlegen kann, die zuerſt brüten will. Wenn einem das Brüten bis in die Mitte des Märzes zu verſchieben moͤg⸗ lich iſt, ſo hat man den Vortheil, daß die Jungen bey ihrem Ausſchluͤpſen gleich grünes Futter erhalten koͤnnen. Wenn die Sans brüten (ſitzen) will, fo rupft fie ſich Federn aus, legt fie in ihr Neſt, und bleibt den ganzen Tag darauf fißen. Seßt muß man ihr alfo ihre Eyer unterlegen, denn fonft geht fie wieder davon, läßt ſich aufs neue treten, und fängt wiederum an zu legen. Man giebt ihr ı0 bie 15 Eyer, je nachdem fie groß iſt; fie brütet nach Beſchaffenheit der Witterung 26 bis 30 Tage, und je weniger Geräufch in der Gegend iſt, defto ruhiger hält fie ſich, und defto beffer kommen die Jungen aus. Die ganze Brütezeit tiber muß fie hinlaͤngliches Futter an Hafer oder Serfte erhalten, weiches man einweichen kann. Man fegt es ihr entweder fo nahe bey das Neft mit hinlängs lihem Waffer, daß fie die Eyer wenig verlaffen darf, oder nimmt fie ficherer- alle Morgen vom Neſte, bedeckt die Eyer unterdeffen mit den darin liegenden Federn, und giebt ihr diefe Fütterung, läßt fie faufen, auch zuweilen einmal baden, und alsdann wieder zum Neſte faufen. | Wenn 879 WVoͤgel Deurfhlands. ,. Wenn nur noch ein Tag an der völligen Brütezeit-fehlt, fo begiebt man fich mit einem geräumigen Gefaße voll laus warmen Waſſ ers in den Stall, und legt die Eyer hinein, Diejenigen, in welchen lebendige Junge find, hüpfen in dems felben, diejenigen aber, die ftille liegen, find faul, und, man Tann fie Daher ‚wegwerfen. Die guten fegt man alfo nur wies der in das Neſt. Diefe Probe hat auch noch den Vortheil, daß durch das Eintauchen ins Waſſer die harte trockne Schale etwas erweicht wird, und am folgenden Tage deſto gewiſſer alle Jun gen auskriechen koͤnnen Zuweilen, und der Aber⸗ glaube ſagt, bey dem Oftwinde, fünnen die Jungen die Schale nicht durchbrechen ; man muß ihnen alfo zu Hülfe kommen, die Schale behutſam zerſchlagen, und ihnen durchbelfen. Pur muß man ſich in Acht nehmen, daß fie nicht bluten, denn fonft find fie ohne Rettung verlohren. Man thut auch wohl, wenn man unterdeffen, daß die Gans vom Nefte iſt, die Eyer, wenn fie tief liegen, umtehret, wofern fie es nicht felbft gethan bat. Sollten einige Junge eher als die andern auskriechen, ſo legt man ſie einſtweilen an einen warmen Ort in Wolle, bis die andern auch ausgekrochen ſind, alsdann gett man ſ e der Mutter wieder. Wenn ſie nun ausgekrochen ſind, ſo laͤßt man ſie einen oder zwey Tage im Neſte unter der Mutter, damit ſie recht trocken (neſtreif) werden, und giebt ihnen nichts zu freſſen. Am dritten Tag nimmt man ſie heraus, und fuͤttert ſie mit klein gekruͤmeltem ſchwarzen Brode, ſetzt ihnen auch ein dunkles Geſchirr mit Waſſer vor, das ſie bald zu finden wiſſen, und hält fie 8 bis 10 Tage in einem warmen engen Stall einge⸗ ſperrt. Andere geben ihnen aud) 2 bis 3 Tage hart gefottene | und 12. Ordn. 72. Gatt. Gemeine Gans, 871 und klein gehackte Eyer, mit ein wenig Waizenkleye und Brod vermengt, und legen ihnen ein Stückchen ausgeftochenen Raſen hin, anf welches ein Gefäß ‚mit Waffer gefekt wird. Nach diefen füttert man fie mit Elein gehackten und mit Waizenkleye gemiſchten Brenneffeln, mit Hafers oder Gerftenfchrot, dag mit Waſſer oder Milch angefeuchtet ift, oder mit warmen eh in Milch geweicht * Nach 8 bis 16 Tagen kelnsr man fie bey bequemer Wits terung fammt der Mutter nach dem Grafe, wo fie ſchon dag Spitzgras abfreſſen, und ſich alsdann uͤberhaupt ſchon mit gutem Gras und Waſſer behelfen koͤnnen, und wenn ſie ı4 Tage alt find, kann man fie ſchon die Alten aufs Waffer führen laffen, fie ſchwimmen geſchlechtsweiſe den Alten nach und der Gaͤnſerich führt an. Sie bedürfen alsdann eben kei⸗ ner beſondern Aufſicht mehr, außer daß man fie nur des Mor; gens zur rechten Zeit, wenn der Thau verſchwunden iſt, aus⸗ und des Abends nicht zu ſpaͤt eintreibt. In ihrer Jugend ſind ſie ganzen Monat lang wei⸗ ter nichts als ein gelblicher oder ſchmutziggruͤngelber Woll⸗ klumpen, erſtere haben gelbe Fuͤße und Schnaͤbel, letztere aber olivenbraune. Sie laſſen beſtaͤndig einen pipenden Ton von ſich hoͤren, die Alten vertheidigen ſie gegen alle Angriffe der Hunde, Katzen, und der Gaͤnſerich fällt alsdann ſogar die Menfhen an, bie fih ihnen nähern. Wenn bie großen Federn zu Eielen anfangen, müffen fie befonders in Acht ges nommen werden, und Morgens und Abends Hafer oder gutes | grünes geftampftes mit Schrot vermengtes Futter bekommen 5 die großen Kiele nehmen ihnen nämlich zu viel Kraft weg, fie laſſen 372.7 Vögel Deutfchlande. . : laſſen alfo bey ſparlicher EN aus ES bie, * haͤngen. Wenn ſie einen Monat alt Fb ab; fo treibt man fie 7 denweiſe in Geſellſchaft der Alten auf die gewoͤhnliche Weide, denn jetzt koͤnnen fie ſchon die Biſſe der andern größern Gaͤnſe aushalten. Zum Ueberfluß giebt man ihnen dann vor der Erndte noch, ehe ſie in den Stoppeln hinlaͤngliche Nahrung finden, des Morgens und Abends etwas Hafer, traͤgt oder Pd treibt fie zum erftenmal in das Haus, alsdann aber finden fie ſchon von ſelbſt ihre Stallung. Auf der Weide find fie nur vor ſchaͤdlichem Than und ſtarkem Schlag⸗ und kaltem Regen in Acht zu nehmen. Ä Ein Sandmann kann auf Siefe Art von 4 Sinn in einem Sabre so unge befommen. Wenn man Vortheil aus den Eyern Heben will, ſo kann man auch den eh Sänfeeyer zum Ausbrüten unters legen, | Sg etiind e Die ganz Eleinen Jungen holen auf den Nafenpläßen die Kraͤhen und Elftern gern, und im Stalle die Wie⸗ fein und MWanderratten, und auf die größern fleßen die Falken, DR TANENR Habichte, OR und Sperber Sung -und alt iſt uͤberdieß noch den Nachſtellungen des Fuchſes, Marders und Iltiſſes ausgeſetzt. Von den Laͤuſ en *) werden fie ae zu Anfang des Som⸗ | mers °) Bänfelaus, Pediculus Anseris, Linne. Es giebt zwey Arten, mit rundem und mit dreyeckigem Kopfe. 4 12. Ordn. 72. Gatt. Gemeine Gans. 873 mers ſehr geplagt, und es ſterben viele daran. Eingeriebene Tabacksaſche, auch etliche Tropfen Oel von aller Art oder Fiſchthran auf den Kopf und unter die Fluͤgel gegoffen,: follen dagegen gut feyn. Zumeilen verutfachet eine unfägliche —— dieſer Laͤuſe an den Haͤlſen der. jungen Gaͤnſe ein allgemeines Ster⸗ benz dagegen bedient man ſich aber mit gutem Erfolg des Queckſilbers mit altem flüffigen Schmeer vermifcht, wovon man jeder eine Exrbfe groß an den Hals treibt. Von dem Verſchlucken einer Sinfestenart, die Sänfefliege genannt, welches eigentlich der Brachkaͤf er (Scarabaeus solstitia- lis) ift, pflegen fie auch leicht zu fterben. Nicht felten verurfachen auch die kleinen Müden und Sliegen, die ſich den jungen Gaͤnſen um bie Nafens Löcher und Ohren feßen, ein Sterben unter ihnen. Dagegen befkreicht man ihnen in den Monaten Junius und Julius die Ohren mit Baum⸗ oder Leinoͤl. Wenn aber das Uebel ſchon Ueberhand genommen hat, ſo ſchuͤttet man etwas Gerſte in tiefe mit Waſſer angefüllte Tröge. Wenn bie Sänfe die zu Boden gefallene Gerfte herausholen wollen, fo müffen fie den Kopf bis über die Nafen und Ohren ins Waffer flecken und reinigen fich dadurch) von den Fliegen und Mücken. Eine noch befjere Wirkung kann man von diefem Mittel erwarten, wenn man etwas Kienöl in das Waſſer thut. Auch eine Art gelber Milben oder Zangenläufe fist auf alten und jungen Gänfen. Um die Gänfe wider die Läufe und andere Inſecten zu fihern, ſtreut man gern Farrenkraut zu wieberholtenmalen in die Ställe, Sn 874°. Wgel Deutfehlands. © Sn den Eingeweiden derfelben wühlen noch überdieß dreyerley Arten von Bandwürmern, ber lanzetfürs migestrihterfürmige und ſtrohhalmartige *). a KStetanktheiten »2 Außer den fo eben aufgezähften Krankheiten, die den Sänfen vorzüglih von Inſecten verurſacht — giebt es noch andere, als — den Durchfall, welcher bey vielem Kegentoetter von unteinem Getraͤnke und von eingefteffenen fchädlichen Inſecten entſteht. Das beſte Mittel dagegen iſt, daß man die Keime und jungen Zweige von Fichten ſtampft, und ſel⸗ bige in das Waſſer weicht, das die Gaͤnſe zu ſaufen bekom⸗ men. Dabey kann man ihnen des Morgens und Abends Spreu mit geſchrotener Gerſte zu freſſen geben. Geſtampfte Diſteln unter das erwaͤhnte Futter gemiſcht, verſtaͤrken die gute Wirkung um vieles, beſonders wenn alle Woche drey bis viermal eine proportionirte Quantitaͤt Tabacksaſche oben auf⸗ geſtreuet wird. 2) Man behauptet auch, daß der haͤufige Genuß des ausgefallenen Getraides zur Erndtezeit ein Auſſchwellen der Kroͤpfe verurſache, woran die Gaͤnſe ploͤtzlich ſtuͤrben. Um dieſem Uebel vorzubeugen, raͤth man an, den Jungen und Alten 14 Tage vor der Erndte des Morgens und Abends etwas weniges altes Korn zu freſſen zu geben. * y 3) Wenn *) Goeze N. ©. der Eingeiveidersärmer. S. 377 und 386. Taf. 29 und 31. 12. Ordn. 72: Gatt. Gemeine Gans. 875 \ 3) Wenn ihnen die Fettdruͤſe am Steiß fchwille oder verhärtet, und fie dadurch die Doͤrr ſucht befoms men, fo fchneidet man fie ihnen auf, und beſtreicht die Wunde mit ungeſalzener Butter. 4) Wider das Schwellen des leeren ae füttert man fie mit Brod und Kohiblättern und: giebt ihnen einige Tropfen Branntwein auf das Brod. s) Gegen den Pips leget man große REN fo lange in das Waffer, bis fie ziemlich weich geworden ift, läßt die kranke Gans davon freffen, und von dem Waffer faufen. 6) Bewährte Heilungss und Vorbeugungss mittel bey einem allgemeinen Sterben 'unter den Sänfen find noch folgende, a) daß man jeder Gans einen Morgen um den andern zu drey wiederholtenmalen, etwa einen halben Löffel voll gemeines Küchenfalz eingiebt, oder b) den jungen Gänfen Waffer faufen läßt, worin man Baͤren⸗ wurz abge£ocht hat, oder c) ihnen auf ihr Futter, das aus geftampften Difteln, Trebern und Gerſte beflejen kann, wöchentlich ein Paarmal, wenn fie von der Weide fommenz Tabacksaſche ſtreut. | | Nubenm ‚Der Nutzen ber Gans iſt gar mancherley. Ihr Fleiſch ift gebraten und geraͤuchert, wie befannt, eine vortreffliche Speife, doch muß es jung feyn. Man erkennt eine junge Sans an den ſpitzigen Nägeln, weichen und fleinen Ballen, weichen Flügeln, der weichen Gurgel, welche man duch Drüden unterfcheiden | fann, 676 Dögel Deutfchlande. - kann, und an dem Schnabel, der nicht fo roth als bey der alten iſt Ob aber gleich dag BEER indhaft und — iſt, ſo iſt es doch weniger geſund, und immer mehr oder weniger ſchwer verdaulich nad) dem Unterſchiede des Alters und der Fuͤtterung. Der oͤftere Genuß deſſelben gehoͤrt alſo nur für arbeitſame und ſtarke Leute; ſtillſitzende und zaͤrtliche Perſonen aber duͤrfen im Winter nicht zu viel Gaͤnſebraten eſſen, wenn ſie nicht Nachtheil davon an ihrer Geſundheit verſpuͤren wollen. Den meiſten Ueberfluß an rohen Saͤften aber ER die gemäfteten Gänfe, weil es ihnen an Bewegung fehlt. Die Juden wenden vorzüglich Fleiß auf die Mäftung der Sänfe, man behauptet aber auch, daß von den verfchiedes‘ nen Gerichten, die fie davon machen, die blafje aufgedunſene Sarbe derfelben, die Verunreinigung des Bluts, Verftopfung der Eingeweide, Ealtes Fieber u. d. gl. entftünden, "Die “hoͤn gelb geräuderten Gänfe fehen vor | trefflich aus, und man zieht die Pommerſchen allen andern vor. Wenn dieſe noch friſch ſind, und roh mit Pfeffer ge⸗ geſſen werden, laſſen ſie ſich leichter verdauen, als wenn ſie gekocht werden. Kopf, Hals, Fluͤgel, Magen, Leber und Gedärme werden gereinigt und unter dem Namen Gaͤnſeklein, (Gänfeklee), die junge Gans aber entweder allein oder. mit dem Gänfeblut, als Gaͤnſeſchwarz (Gaͤn⸗ ſepfeffer, Gaͤnſeſauer oder Schwarzſauer) gegeſſen. Die Leber wird unter die Delicatefjen gerechnet. \ Von 123, Ordn. 72. Gatt, Gemeine Gans. 877 . Bon den abgeſchlachteten Gaͤnſen wird das Fett, wel⸗ ches ſich an den Gedaͤrmen befindet (Blumen, Flomen), ges ſammlet, kleingeſchnitten, aus geſchmolzen, etwas geſalzen und in einem Steintopfe unter dem Namen Gaͤnſefett oder Gaͤnſeſchmalz aufbehalten. Es vertritt im Winter die Stelle der theuern Butter, iſt als Zubrod und zum Schmel⸗ zen ſehr vortrefflich, aber fuͤr ſtillſitzende Perſonen nicht ge⸗ ſund. Das beym Braten gemaͤſteter Gaͤnſe erlangte Fett bat wenizer Werth als jenes, Um das Gaͤnſeſchmalz ſo lange als moͤglich zu erhalten, muß man die Töpfe, in welchen es aufbewahrt iſt, forgfältig vor allem Zugang der freyen Luft verfchließen. Eine in Gänfefert gelegte gebratene Gans kann man den ganzen Winter hindurch gut aufbewahren. Das zum Effen untaugliche Fett brennt man in Lam⸗ pen, es brennt viel heller und. fparfamer als Baumoͤl und Talg, und läßt beym Austöfchen einen unangenehmen Geruch nad), * | Die vom ausgefhmolzenen Fette in der Pfanne zurück bleibenden fogenannten Grieben, (Grefen, Grifen, Gres ben,) können theils als Zufoft dem Gefinde ſtatt Butter, oder Wurſt damit gebraten gegeben werden, theiis dienen fie zum Gutkochen mancherley Krautgemüfe. Um füh gegen die Kälte und bas Erfrieren zu ſchuͤtzen, darf man nur das Geſicht mit Gaͤnſeſchmalz beſtrei⸗ den. Auch ſalbt man gegen den Winter die Sroftbeulen damit ein, um das Aufbrechen derfelben zu verhüten. | Außerdem wird es auch noch innerlich und Außerlich in der Aramey gebraucht; es macht z. D, offenen Leiß, | Die 978... Wigel Deutfchlands. Die Sänfeeyer merden zwar im der Küche, wie andere Eyer verbraucht, find aber ſchwerer zu verdauen, Eine Gans, die man nicht zum Brüten läßt, legt: ihrer in 3 Zeits träumen oft ein Schock, f Die ſtaͤrkſten Fluͤgelfedern oder ſogenannten Klele, Spulen, Poſen, werden, wenn ſie reif und ohne Blut ſind, gewoͤhnlich im Maͤrz und September, ausgerupft, oder wenn ſie von ſelbſt ausfallen, von den Hirten geſammelt, und an die Poſenſchrapper verkauft, welche ihren beſondern Handel damit treiben. Dieſe ſortiren und ſchaben die Kiele und geben ihnen vermittelſt heißen Sandes, oder heißer Aſche, wodurch ſie weich werden, und alles in ihnen noch enthaltene Fett heraus gezogen wird, ihre Haͤrte vermittelſt eines oder mehrerer Striche mit einem Meſſer, oder einem andern harten Inſtrumente. Alsdenn werden fie bundweiſe zu 25, so und 100 verkauft, und nad) ihrer Größe, Härte und Güte bezahlt. Die Holländifhen oder auf holländifche Art zus bereiteten, d. h. diejenigen, welche man durch glühende Aſche gezogen bat, und die fogenannten Hamburger Seekiele werden unter allen für die beſten gehalten. Ueberhaupt aber werden diejenigen aus dem rechten Flügel denen aus dem (ins fen vorgezogen, weil jene viel durchfichtiger find, und auch beffer in der Hand liegen. Wenn man fie ein Jahr liegen laͤßt, fo verlieren fie alle Fettigteit, und verbeffern ſich zum Schreiben und Zeichnen gar ſehr. Außerdem werden die Spulen noch zu Pinf eifutteralen ⸗ Zahnſtochern, Angeln, Haͤrtung des Stahls, Federballen, Pfeilen, zum Verkielen muſikaliſcher Inſtrumente, zu Stods baͤndern, 12. Ordn. 72. Gatt. Gemeine Gans. 879 bändern, Nadelbuͤchſen, Knoͤpſen, Knallbuͤchſen fuͤr Kinder, zum Filtriren in den Apotheken u. d. gl. gebraucht. Die ganzen Fluͤgel braucht man zu Wedeln und Kehrwiſchen. Die Eleinen Federn und Dunen, a oder Flaumfedern werden vorzüglich zu Ausftopfung der Betten, Kanapee, Polfter u. d. gl. gebraucht, und daher diejenigen, die darzu zu groß find und zu ſtarke Kiele haben, von denfelben abgeriffen Cgefchliffen, geſpliſſen, geſchleuſt). An einigen Orten rupft man den Sänfen die Federn des Jahrs nur ziweymal aus, nämlich im Sulius und Sep» tember, allein man fann diefen Bortheil, ohne Nachtheil ihrer Sefundheit, viermal genießen, Man nimmt fie ihnen nämlich alle 7 bis 8 Wochen, als in welcher Zeit fie immer wieder flügge Federn haben, welches man daran erkennt, daß man ihnen einige am Bauch ausrupft und nachfieht, ob fie noch voller Blut oder Feuchtigkeit find. In der Mitte des Aprils gefihieht die erfte und um Michaelis die vierte Bes tupfung. Alsdann laͤßt man ihnen die Federn, welche ſie den Winter hindurch zur eigenen Erwärmung noͤthig yaben, Die Theile des Körpers, die ein ſolches Berupfen leiden, | find der Bauch, der Hals, der Unter und Obertheil der Flüs gel, und der Obertheil der Füße, doc muß man fich vorſehen, daß man ihnen die Tragfedern (Seitenfedern über den Schen: fein) nicht nehme, auf weichen die Fiügel ruhen, weil fie fonft | die Flügel fehleppen würden, Die Gaͤnſeriche, die nicht mehr zur Mastahe noͤthig ſind, werden, ſo wie die Gaͤnſe, die nicht bruͤten wollen, noch | follen, 880° Vögel Deutſchlands. follen, gerupft, und leßtere bringen alsdann noch den Vote theil, daß fie wieder zu legen anfangen. | Die ausgewachfenen Federn fallen ihnen, wenn fie eins mal ans Rupfen gewöhnt find; entweder von felbft aus, oder fie ziehen fih fie aus, um den jungen nachfeimenden Platz au machen. Wenn die Federn, befonders die unteifen, die man oft von geſchlachteten Sänfen erhält, nicht gehörig getrocknet werden, 3. D. hinter dem Dfen in einen Sad, fo riechen fie | nicht nur übel) fondern find auch dem Verderben ausgejeht, und werden leicht der Motten und Inſecten Fraß. Man thut daher auch wohl, daß man fie vorher ein. oder zwey Jahre lang unter andere Betten in Saͤcke —— und taͤglich fleißig aufſchuͤttelt. Die jungen Gaͤnſe, die früh — ſind, * ſchon um Johannis reife Federn, die man ihnen nehmen kann, und ſie wachſen ihnen alsdann gewöhnlich wieder, ehe man fie maͤſtet. | Die Federn von gemaͤſteten, fetten Gaͤnſen ſind weit ſchlechter, geringer, unreinlicher, und werden eher von Mots ten verzehrt, als die gerupften. Die Reinlichkeit der Federn von Maſtgaͤnſen kann man dadurch befoͤrdern, daß man ihnen des Tages vorher, ehe ſie geſchlachtet werden, in einem flachen Gefaͤße Waſſer zum Baden hinſetzt, und ſie darauf an der Sonne oder in der warmen Stube abtrocknen laͤßt. Man erhält aber auch von einer Gans durcch viermaliges Raufen wenigſtens zweymal ſoviel Federn, als von einer Schlachtgans. Vier geſchlachtete Gaͤnſe geben ein Pfund gemeine, und ſechszehn ein Pfund Flaumfedern, | Es 12. Ordn. 72. Gatt. Gemeine Gans. 881 Es ift unglaublich, wie viel Federn alle Sahre zu Bet: ten verbraucht werben. " Wenn man auf ein Bette 40 bis so Pfund rechnet, fo gehören 200 Gaͤnſe dazu. Tine Stadt alſo, wo 200,000 Menfchen wohnen, braucht 40 Millionen Gaͤnſe zu ihren Schlafbetten *). | Da die Federn von ordnungsliebenden Deconomen alfe ſortirt werden, jo braucht man die Staub; oder Flaums ‚federn faft nur allein zu den Kopfkiſſen und den leichteſten Bettdecken, die Mittelfedern zu Polſtern und den oberſten Unterbetten, die groͤbern hingegen und die ſogenannten Schleuß⸗ oder Schwanzfedern zu den unterſten, gleich auf dem Stroh oder dem gg liegenden Unter⸗ betten, Außerdem bedient man ſich un der Eleinern Federn zu Federbuͤſchen, Sultanen, Federblumen, Sedermüffen, Gederpalatinen, Federtape— ten x. | | Sin Florida giebt es Kuͤnſtler, die aus den Flaum—⸗ und andern Federn ſo kuͤnſtliche Tapeten zuſammen zu fuͤgen wiſſen, daß ſie mit ſeidenem Stoff verwechſelt werden koͤnnen. Der Koth iſt ein ziemlich guter Duͤnger auf naſſen Boden, und in den Stoppelfeldern, wohin fie im Herbſte ge» ) Die fchmeren Deckbetten mit Federn erhigen im Sommer zu fehr, und hindern das Athmen, rauben alfo dem Menfchen im Schlaf vielmehr die noch übrigen Kräfte, als daß fie ihm neue geben follten. Wer alfo glaubt, er muͤßte auf und unter Sederbetten liegen, der irrt; altes, aut getrocknetes Heu oder Moos thut eben die Dienfte und noch beffere, und eine Heine Gewohnheit laͤßt einen die Federbetten gar baid vers geffen. | Bechſt. gem. N. G. ar B.2. Abth. ger 282 - Voͤgel Deutfchlands. getrieben werden, aud) lieben ihn die Schafe gar feht, und laufen auf der Weide darnach, befonders wenn die N Zrebern oder Gerftenfchrot gefreffen haben, Gaͤnſekoth iſt auch die Hauptſache bey des Arne Marimilians Augenwaffer, und man gebraucht ihn noch überdieß bey der Gallenruhr der Schafe. Sie brüten untergelegte Enteneyer aus. Man fchreibt den Gänfen gewöhnlich eine große Dumms heit zu. Man thut ihnen aber in der That zu viel; denn zu gefchweigen, daß fie in einigen Gegenden Frankreichs gewohnt werden, das Rad des Bratenwenders umzubdtes hen, fo find fie aud) faft fo wach ſam, wie der Hund, 'ete wachen beym geringften Geräufh, und erheben ein- flatfes Geſchrey. Es ift befannt, daß fie durch ihr Gefchrey vor dem Kapitel zu Nom, wodurch die Soldaten geweckt wurden, biefe Veſtung, die der Feind Überrumpeln wollte, vetteten, und daß fie deshalb die alten Roͤmer unter die heiligen Vögel zählten. Die Alten brauchten das Blut, die Zunge, bie Galle, die Haut von den Füßen, das unge, und den Koth in der Medirin. Schaden und Mittel dagegen. Auf naffen Wiefen und dergleichen Gärten thun fie im Herbſt, Winter und Frühjahr vielen Schaden, denn ſie rupfen das Gras mit fammt den Wurzeln vermittelft-ihres ftarken und fcharfgezähnten Schnabels aus, tauchen es ins Waſſer, reinigen es dadurch und frefjen es. Der grünen Saat und dem reifen Öetraide, zu dem fie gelangen koͤnnen, find fie auch) ſehr nachtheilig, man kann fe 12. Ordn. 72. Gatt. Saatgans. 883 fie aber dadurch von den Aeckern abhalten, daß man einen Bindfaden um diejelben zieht, den fie nicht zu aͤberſchrei⸗ ten ſich getrauen. Ehe Auf trocknen Wiefen und auf Koch und Weiden wo anderes Vieh noch hingetrieben wird, ift allerdings der hitzige -Sänfekorh ehe fchädlich, denn er verunreinigt nicht nur diefe Pläße, fondern brennt auch das Gras weg, wie dieß die meiften hochliegenden Riede, wo fie gehütet werden, beweiſen. FR Barietäten. ı) Die Ruppengans. 2) Die Seegans. Sie unterjcheider fich durch nichts, als durch ihre Größe, wodurch fie einem Schwan faft aleich tommt. Man findet fie an den Orten, wo große Seen find, oder wo das Meer in der Nähe liegt. Es kommen von ihnen befonders die auten ſogenann⸗ ten Seefpulen, und man findet fie gemäftee und ausgeſchlach⸗ tet zu 30 bis 40 Pfund ſchwer. | | r FR “(271) 2 Die Saatgans *®. “ Anas Segetum, Gmelin Linn. Namen, Schriften und Abbildungen. Kleine wilde Gans, Moorgans, Eleine graue Gang, _ Schnee⸗, Zug», Bohnen» und Roggengans, wilde Gans, kleine Schneegans. | Anas Segetum. Gmelin Linn, Syst, I, 2, p. 512. n. 68. j Sen, AN *) Alte Ausg. IL 620, Nr. 3. lee 834 | | Vögel Deurfchlands, Naumanns Lands und Waffervögel. IL S. 239. Taf. 42. Fig. 61. ein Männchen. Friſch Vögel. Taf. 155. Mein ornithol. Taſchenbuch. S. 417. Nr. 9. ine einer Abbildung. Bean-Goose ). Arct,Zool, I, n. 462. Ueberſ. von Zimmermann. IL 843. n. 28. — — — Loatham Syn. IH. 2, p. 464. 2.23 Meine Weberf. VI. 404. Donndorff a. a.O. ©. 729. Nr. 68 . Sennzeiden der Art Der Kopf ift am Scheitel Breiter als unter der Kehles der Schnabel am Unterkiefer an den Seiten der Wurzel ſtark, der DOberkiefer in der Mitte etwas eingedrückt, an der an zel und am Nagel fehwarz, in der Mitte orangeroth ; di Augenlieder befiedert und meißgrau; über dem Schnabel an der Stien zwey bis brey weiße Fleckchen; die Flügel zuſam⸗ mengelegt laͤnger als der Schwanz; die vordern Schwung⸗ federn ſchwarz. Ver— 9 Bohnengans heißt fie in England, weil hier vorzüglich viel Bohnen gebaut werden , denen fie nachgeht. e) Sie wird von vielen, 4: B. von Buͤffon, Dtto ꝛc. für die gemeine wilde Bang, oder doch mit derſelben für einerlep gehalten. 12. Ordn, 72. Gatt. Saacgans. ‚885 | Verbreitung und Befchreibung des männlichen und weiblihen Geſchlechts. | Diefe Sans, von welcher unfere zahme eigentlich nicht abſtammt, ob ſie ſich gleich mit ihr paart, bewohnt den Norden von Europa, Aſien und Amerika, und wird im Winter in Deutſchland und vorzuͤglich in Thuͤrin⸗ sen in großen Heerden angetroffen. Die Länge ift faft 3 Fuß und die Breite der Flügel s Fuß 6 Zull *%. Der Schwanz, hinter deſſen Ende ſich die Flügel feheerenformig zufammentegen, ift 6 Zoll lang, und das Ges. wicht ift 8, bisweilen auch 10 Pfund. "Der Schnabel ift 23 Zoll lang halbwalzenfoͤrmig, doch nicht ſo egal, wie bey der zahmen und wilden Gans, denn er iſt am Oberkiefer an der Wurzel ſtark, dann nach der Mitte zu etwas eingedruͤckt, und laͤuft hierauf bis zum eyrunden - Nagel gerade aus, an dem Mundwinkel hat er eine ſtarke hers vorſtehende Ecke, auch iſt der Unterſchnabel an der Wurzel viel flärker als bey der wilden Gans, und an den Seiten big gegen die Mitte vorzüglich ffar& und wie ein flachliegendes n ausgebogen, an der Wurzel bis über die Mitte, fo wie an ber Spise fo weit als der Nagel geht, ſchwarz, die Mitte oben und unten orangeroth, und -die Nafenlöcherhaut ſchwarz und orangegeld gefleckt; im Oberkiefer zwey Reihen Fleiner Zaͤhne, and der Gaumen mit 3 Reihen zahnartiger Hoͤckerchen befeßt, und im Unterkiefer nur mit einer hohen Reihe Iamellenartiger Zähne verfehen; die Nafenlöcher Elein und laͤnglicheyrund; die ) Yarı Me: Länge 2 Fuß 6 Zoll; Breite s Fuß. F 886 Vögel Deurfchlands, : die Augen rothbraun; die Ränder der Augenlieder rothgelb; die Deine 23 Zoll Hoch, die nackten Theile der Knie 8 Linien, die Mitteljehe 4 Zoll, die hintere 10 Linien lang, Füße und Zehen pommeranzenvoth, die Klauen ſchwarz. | Der Kopf it oben eckiger und breiter, ſtatt daß er an der wilden und zahmen Gans unten breiter iſt; der Hals dünner und länger, aber wie bey jener der Länge nad) zick⸗ zackför mig geſtreift; die Stirn graubraun; von da Kopf und Hals dunkelrothgrau, am Unterhalſe nach der Bruſt zu ins Aſchgraue ſich ziehend; vor der Stirn ein weißlicher Fleck und an den Seiten des Schnabels auch einige kleine weiße Fleckchen; das untere Augenlied wollig und weißgrau; der Oberruͤcken ſchwarzgrau mit roͤthlichgrauen Federkanten; der übrige Mücken bis zu den halben Steißfedern braunſchwaͤrz⸗ lich oder vielmehr fhwärzlich mit einem grünen Schimmer; die unterfte Hälfte Steißfedern weiß; die Bruſt bis zum hal ben Bauche afchgraulich, roͤthlichgrau, wie gewaͤſſert uͤberlau⸗ fen; Bauch und After weiß, welches Weiß ſich mit den eis Ben Seitenfedern des Unterrucfens und dem weißen Steiß vereinigt, und fü ih im Flug fehr auszeichnet; die Seiten duns kelgrau mit graulichweißen Spitzen; die Kleinen Deckfedern der Fluͤgel aſchgrau mit feinen roͤthlichgrauen Raͤndern; die großen Deckfedern und die hinterſten Schwungfedern dunkel⸗ braun, faſt ſchwaͤrzlich mit hellgrauen ins Weiße auslaufenden Raͤndern, beſonders haben die unterſten großen Deckfedern und die hintern Schwungfedern merklich weiße Spitzen; die vordern und mittleren Schwungfedern ſchwarz mit weißen Schaͤften, die vorderſten ſechs weiß uͤberlaufen wie gepudert, daher ſie in der Ferne ein blaͤuliches Anſehen erhalten; die Unter» 12. Orbn. 72. Gatt. Saatgans. 887 Unterfluͤgel dunkelaſchgrau, faſt ſchwarzgrau; der Schwanz hat 18 Federn, welche dunkelbraun oder ſchwaͤrzlich, weißlich geraͤndert und mit großen weißen Spitzen verſehen ſind und bis faſt zur Spitze weiße Schaͤfte haben. Das Weibchen hat einen etwas duͤnnern Hals, Kopf und Schnabel; und iſt am Unterleibe heller, beſonders ſind Hals und Bruſt mehr weißgrau. Sn Anſehung der Größe und Farbe variirt dieſe Saatgans etwas. Sich habe alte Sanferte faft von der Größe der gemeinen Hausgans gefchoffen, und auch fo Eleine Sunge, vermuthlih aus einem fpäten Gehecke, die kaum etwas größer als eine Bifamente waren. Bey fehr alten verringern fi auch die weißen Flecken an der Stirn. Sch babe auch alte gefehen, die nur einen ſchwarzen Nagel am Schnabel hatten, übrigeng aber blutroth am Schnabel waren. An den alten find. die Karben am Schnabel und den Füßen überhaupt. roͤther oder dunkler als an, den jungen, wo fie bloß orangegelb no. Die Jungen fehen auch am Kopf und Hals ſchmutzig roſtgelb aus. Merfwürdige Eigenfhaften. Ohngeachtet ihres ſchweren Koͤrpers koͤnnen dieſe Voͤgel doch ſehr hoch und lange fliegen, und die Art ihres Flugs iſt merkwuͤrdig. Da ſie naͤmlich immer heerd uweiſe wandern, ſo formiren ſie zwey Reihen, die ſich vorne in der Spitze eines Dreyecks anfangen, und ſo als Schenkel deſſelben ausſpreizen. Diejenige Gans, die die Spitze formirt, iſt allezeit groͤßer als die übrigen, hat eine groͤbere Stimme, und es iſt nicht uns wahrſcheinlich, dag eine beflimmte alte Gans das Commando bey 883 — Voͤgel Deutſchlande. bey jeder — fuͤhret. Denn wenn z. B. auch eine Heerde durch einen Schuß zerſtreut wird, ſo fuͤhrt doch immer die vorige den Zug wieder an, und die ganze Heerde fliegt fo fange verwirrt untereinander, bis diefe von neuem an der Spike des Dreyecks fi befindet. Allein dieß Vorrecht bringt dem Anführer eben Eeine Bequemlichkeit, denn er muß die Luft zum Bortheil aller durchfchneiden, und erleichtert dadurch den feßtern den Flug gar fehr. Sie fliegen des Nachts und bey Tage herum, bilden aber Feine vegelmäßige Züge, wenn fie nicht eine etwas beträchtlihe Neife machen wollen, fondern ſchweben, wenn fie nur von einem Teich zum andern, oder von einem Felde zum andern ziehen, unregelmäßig umher. - Wähs tend ihres regelmäßigen und unregelmäßigen Fluges laſſen fie beftandig ein weit ertönendes Geſchrey hören, das, wenn man genau darauf hört, von dem der gemeinen wilden Gans vers fhieden ift,. und wie Dadadat! Sühiaaa! Aaarrr! und Beyicam! Klingt. "Es iſt höher und helle. Die Gaͤnſin ſchreyt klaͤrer: Kiki und Beyjack! Wenn der Anführer feine Heerde ruft, fo fchreyt er flarf: Beyiram! Dadadat! eben fo wenn er Furcht hat und Feinde vers muthet, mit den andern Tönen aber lockt er und liebkoſet ſeine Gattin. Sie haben einen ſehr feinen Geruch, ſi * außerordent⸗ lich ſcheu, und ſo behutſam, EN fie im Sigen immer Wachen ausſtellen. Sie laſſen ſich leicht zähmen, gehen mit den andern zahmen Sänfen im Hofe herum und genießen baffelbe Futter. Man fieht oft welche in Sägerhöfen, die entweder lebendig gefangen oder fluͤgellahm gefchoffen find. - Sind es alte | Sanferte, ! — 12, Ordn. 72. Gatt. Saatgans. 889 Ganſerte, fo geben fie fich nicht leicht mic den zahmen Gänfen ab, find es aber. junge, fo paaren fie fih im Marz mit dens felben, und ziehen Baftarde. So Eenne id) einen Ganfert in _ unferer Nächbarfchaft in dem Meiningifchen Dorfe Juͤchſen, der ſchon 7 Jahre lang auf dem Hofe herum läuft, fich vors zuͤglich zu einem Weibchen Hält, daffelbe tritt und Junge ers zeugt, die den Hausgänfen aber ähnlicher fehen als dem wils den Stammvater, doch haben fie einen fehwarzen Nagel. am Schnabel und eine dunfelgrauere Farbe. Er geht mit dem Dorfgaͤnſen und mit feiner Familie aufs Feld, koͤmmt aber gewoͤhnlich mit leßterer niche nach Haufe gegangen fondern geflogen. Iſt er zu Haufe, und feine Sänfin bleibt ihm zu lange aus, fo fliege er auch aufs Fels und Holt fi. Er hat fi nie wieder nach feinen Artsverwandten gefehnt, ob er- ihnen gleich, wenn fie vorbey fliegen, zuruf. Man fand ihn mit verftümmelten Flügeln auf dem Felde und brachte ihn feis nem. jeßigen Befiger, dem Kammercommiffarius Otto. Eigen iſt es, daß ſeine Nachzucht nicht gern lange dauert, ſondern wenn man ſie nicht im Herbſt ſchlachtet, die Fluͤgel haͤngt und kraͤnkelt. Er wird wegen ſeiner guten Federn wie die andern Hofgaͤnſe gerupft. Zum erſtenmal bekam es ihm aber nicht gar zu wohl, beſonders da es im Fruͤhjahr und noch etwas kalt war. | Ihr Leben muß von langer Dauer feyn, denn es werden oft welche gefchoffen, die fo zähe find, daß fie ſich gar nicht wollen weich Eochen laffen, und weit roͤthere (faſt vöthelrothe) Schnaͤbel und Füße als die andern haben, | ._ Anis x \ in —“ ungaen Griechenland, Klein⸗Aſien, dem 890 Voͤgel Deutſchlands. Aufenthalt. Sie ziehen ſich als Zugvögel im Frühjahr in Europa nach den Lapplaͤndiſchen Moräften, den öftlichen und füdlichen heilen von Ssland, und bleiben den Sommer über dafelbft. Auch in Aften und Amerika halten fie fi) zu diefer Jahrszeit in den nordlichften Gegenden auf. So bald in der nördlichen Erde der erite anhaltende Schnee einfällt, ziehen fie ſich nach einer‘ gelindern Zone, und finden fich daher das meiftemal ſchon in der letzten Hälfte des Septimbers in Thüringen ein *). Sie überwintern aber nicht allein in Deutfchland, fondern auch öftlie ”) Es giebt Gegenden in Thüringen, z. DB. im Gothaifchen nahe vor dem Thüringerwalde im Amte- ———— wo ſie ſich in einem Bezirke von etlichen Meilen Millionenweiſe den ganzen Winter hindurch aufhalten. Hier ſind ſie auch die ſicherſten Wetterpropheten, denn fo bald im Winter ſtarker - - Sturm und Schnee einfallen will, fo ziehen fie fich alle über den Thüringerwald. tief nach Franken und an den Rhein bins ein, fo bald. aber wieder - ftille und anhaltende Witterung kommt, find fie wieder da. Gie beobachten diefen Wittes rungswechfel fo genau, daß fie ihre Neife bey bemerfter Vers Änderung antreten, e8 mag heller Zag oder die dickſte finfterfle acht ſeyn. Sm Sommer 1793 fiel den. 18. Geptember nach einer 9 Wochen langen duͤrren Witterung ein ſtarkes kaltes Regenwetter mit Abendwind ein. Den 20. fruͤh 10 hr "waren die Saatgänfe da. Den 21, zogen fie fchon in großen Heerden über den Thüringerwald gegen Abend zu, und den 22. früh hatte es auf dem Thüringer Walde (wo fchon den: 18. etwas Schnee gefallen. war) einen Schnee von 13 Fuß und vor dem Thüringermald im der Ebene von 3 Fuß Höbe gelegt. Hieraus ergiebt fich alfo wiederum nicht nur ihr Witterungs⸗Vorgefuͤhl, fondern auch wahrfcheinlich, daß fie 13 bis 2 Tage zwihrer Reife von dem hoͤchſten More bis nach Thüringen brauchen. 12. Ordn. 72. Gatt. Saatgans. 891 oſtlichen Rußland, Japan, und ſogar im noͤrdlichen Africa, Sm März ziehen fie, je nachdem der Schnee früh oder ſpaͤt fhmilze und warme Witterung einfallt. in ihr eigentiiches Vaterland zuruck. Auf den Hebriden after fie in großer Menge. Den Sommer über halten fie fih am — auf hi Selde, in Moräften, Seen, Flüffen und an den Meeresufein au). des Nachts aber fehlafen fie auf dem Waſſer, im Winter liegen fie bey uns am Tage auf dem Felde und des Nachts geben ſie auf die Seen, Teiche und Flüffe und fchlafen a, auch wenn fie zugefroren find, fie find aber auch hier immer faut, und es fcheint, als wenn fie auch in der finfterfien Nacht noch ihre Wachen ausgeftellt hatten, Nahrung » : Sin Růuckſt cht ihrer Nahrungsmittel gehoͤren die wilden Sinfe unter die fchädlichen Vögel, denn fie freſſen nicht bloß Schilf und allerhand Sumpf und Seegras, fondern vorzügs li Gettaide von aller Art, reif und grün. Bey uns in Thüringen thun fie befonders an manchen Orten”), wo fie ihren jährlichen Winteraufenthalt haben, an der grünen Wins terfaat, großen Schaden. “Sie liegen dafelbft in Geſellſchaft «von Tauſenden und bier ift es eben, wo man ihre große Des hurfamteit und Wachiamteit beobachten und beivundern kann. Sobald fih nämlich die Armee auf einem gewiffen Plaße Hleichfam lagern will, fliegt fie erft et.ichemal im Kreis herun, | — *) 3. B. Im Bothaifchen in den Dorfichaften Lein, Sund⸗ hauſen und Hoͤrſelgau. 893 Voͤgel Deutſchlands. um ſich der Sicherheit des Orts zu vergewiſſern. Das Haupt⸗ corps zieht ſich alsdann in der Mitte zuſammen, und ſtellt auf allen Seiten vier, und wo es noͤthig iſt, mehrere Poſten aus, die befländig, unterdeffen die im Lager fißenden ruhig weiden, mit aufgerichteten Haͤlſen fich umfehen. Sobald diefe von weiten einen Feind zu entdecken glauben, ſchreyen fi ie erſt etlichemal, wobey die ganze Armee aufmerkfam wird, und den Kopf aufrichtet. Kommt er näher, fo fteigen fie auf, fliegen mit ſtarkem Geſchrey uͤber das Lager hin und alle fol⸗ gen ihnen auf die entgegengeſetzte Seite des Feindes. Sie wiſſen aber einen großen Unterſchied unter Freund und Feind zu machen, indem ſie einen Landmann ſehr wohl von einem Jaͤger unterſcheiden, es mag ihnen nun dieß ihr ſcharfer Ge⸗ ruch oder ihre lange Erfahrung errathen laſſen. Einen Lands mann z. B. laſſen ſie oft ſchußrecht kommen, ehe ſi e weg⸗ fliegen, da ſie im Gegentheil vor einem Se immer. 3 bis 400 Schritte weit aufſteigen. Die gezaͤhmten Saatgaͤnſe freſſen am llebſten Gerſte, dann Hafer, gehen aber bald auch alles zahme Gaͤnſe-Futter an, als Rüben, Kohl u. f. w. Zur Verdauung verfchlucken fie Sand und ſchwarze Erde. Sie baden ſich oft und mit vielem Mohlbehagen, wobey fie wie die Hausgänfe untertauchen und Burzelbäume machen. Ihre Mauferzeit fält in den Julius und Auguft, | Fortpflanzung. Die Saatgans legt im Frühjahr in Sümpfen und großen Brücen neun bis zwölf weiße Eyer, die an beyden Seiten faft gleich ſtumpf find, und brüter fie in vier Wochen aus, Sie x | 13. Ordn. 72. Gatt. Saafgans, 893 Sie begattet fih mit der Hausgans, obgleich nicht fo leicht als man gewöhnlich vorgiebt, und als die vorher⸗ gehende. — Feinde. Die Adler und Wanderfalken verfolgen und fans gen fie. Mehrere Falkenarten necken fie aber bloß, weil fie außerordentlich furchtfam find. In ihren Dunen hauſet auch eine weißliche, female und plattgedrückte Lan, Sagd und Fan ‚Sie gehören zur niedern Jagd, und find wegen ihrer Lift und Scheuheit ſchwer zu bekommen. Sn Thüringen ſchießt man fie gewöhnlich des Nachts auf den Zeichen und Flüffen, wo man fich verftecken kann. Wenn fie auf dem Eife ſitzen, fo zieht ſich der Jaͤger ganz weiß an, und fehleicht fich mit Haarfchuhen, wenn es recht finfter if, an fie. Das Gefchrey von einigen und die dunfele Farbe auf dem weißen Eife zeigt ihm gewöhnlich. an, mo eine Herde fißt, er fehießt mit groben Schroten dahin, und es find immer etliche getroffen. Bey Tage verkleidet man füch etweder in eine Weibs⸗ perfon mit einem Korbe, und ſucht ihnen nahe zu kommen, . oder läßt fich auf einem Schlitten beyfahren, oder ſucht - fie mit dem Schießpferde zu berücden, oder. mit einer zahm gemachten Saat» ns herbeyzulocden. Dieſe leßtere Art der Jagd ift eine der beiten. Man gewöhnt nämlich diefe Gans an einer langen Schnur zu laufen, bringt fie a. Voͤgel Deutſchlands. fie alsdann, wenn die wilden Gaͤnſe ziehen, an einen Teich, befeftiat fie mit der Schnur ans Ufer und ſtreut ihr Hafer bin. Sn derfelben Gegend laßt man ſich in die Erde eine Hütte bauen, in welcher man verborgen fisen und die auffals lenden wilden Gaͤnſe fchießen kann. ‚Sit kein Teich in der Gegend, fo fucht man auf den Haferftoppeln oder der grünen Saat einen beguemen Plab darzu aus. Wenn dann die vors überfliegenden wilden Gaͤnſe die gezähmte locken hören, fo laffen fie fih entweder bey derfelben nieder, oder fammeln fich doch wenigftens und drehen fid) über ihr herum, daß man fie im Fluge ſchießen kann. Wenn man an großen Brüchern und Teichen, wo fie ges wohnlich und jährlicd in Menge auffallen, einen Herd aufichläat, wie zu den Enten, und fie durch zahme Saatgänfe, die fich auf eigenen Kötnungspläßen befinden, herbeylocken läßt, fo kann man ihrer oft auf einen Zug eine Menge fangen. Noch eine befondre Art die wilden Gaͤnſe, ſo wie die wilden Enten und bie Trappen zu fchießen, it fols - gende. Man läßt ſich eine lange, fiarfe Doppelflinte d. h. eine Flinte mit zwey Läuften, und einen leichten Pferde: farren mit geraden und niedrigen Leitern, und niedrigen Raͤdern machen, fo daß, wenn man neben dem Karren ſteht, man auf den ‚Leitern die Flinte auflegen und drüber wegs fibießen kann. Auf den Karren wird gleich hinter das Pferd ein Bret gelegt, auf welchem der Fuhrmann fißet, Never die Are läuft, wie über den gewöhnlichen Wagenaren ein dickes Biet, in welchem ein Säulchen fo eingeftecft wers den kann, daß es fich leicht bin und ber drehen läßt. Oben « | an “> 12. Ordn. 72. Gatt, Saatgans. 895 an dem Saͤulchen befindet fich eine Gabel, in welche die Flinte gelegt wird. . Auf die eine Seite ſteckt man einen mit Buſchwerk bemahlten Schirm von Leinwand, der ſo lang als der Karren ſeyn muß, damit der Fuhrmann unge⸗ ſehen dahinter ſitzen und der Jaͤger verborgen dahinter weg— gehen kann. Und da das Säulchen fechs bis fieben Zoll höher, als die Leitern, feyn muß, fo wird auch der Schirm fo Hoch gemacht, damit gleich der Gabel gegen über in dems felben eine Oeffnung angebradyt werden fann. In dieſe Deffnung paßt man einen Eleinen Schieber, der ebenfalls die Farbe des Schirms hat, und zwifchen zivey Rahmen auf und zugefchoben werden fanı. Sobald der Säger nun auf einem Teich und Fluß Gänfe oder Enten bemerkt, ſo läßt er feinen Schießkarren anſpannen und legt die Doppel⸗ flinte darauf. Der Fuhrmann ſetzt ſich auf den Karren und er geht neben demſelben her. Anfangs fahren ſie von ſerne vor demſelben vorbey, wenn ſie aber eine Strecke weg ſind, ſtecken ſie geſchwind den Schirm auf die andere Seite, und fahren allmaͤhlig naͤher. Dieſe Wendung machen ſie ſo oft, bis die Voͤgel ſchußgerecht ſind. Der Schuͤtze faßt alsdann allgemach ſeine Flinte, legt ſie waͤhrend dem Fahren auf die Gabel des Saͤulchens, und ſteckt ſie durch die Schießſcharte durch. Sobald er nahe genug iſt, giebt er dem Fuhrmann ein Zeichen zum Stillhalten und Zuruͤckziehen des Schiebers, und ſchießt. Sollten die Gaͤnſe oder Enten unterdeſſen auf⸗ ſteigen, ſo iſt doch die Oeffnung weit genug, daß er im Fluge nach der Seite und in die Hoͤhe ſchießen kann. Das meiſtemal aber wird er Gelegenheit haben, mit dem einen Laufe im Sitzen und mit dem andern im Fluge zu ſchießen. Faſt 896 Vögel Deutfchlands. ; Faſt das nämliche fann man mit einem langen S chiebfarren verrichten, auf welchem bie Flinte bequem ' liegen fan. Diefer Schiebkarren hat eben das Saͤulchen, wie der oben befchriebene Pferdefatren und zur Seite ein Verſteck, daB ſich der Schuͤtze nuf den Knien liegend darhinter verbergen kann. Außerdem wird noch ein Schild gemacht, hinter welchem der Jaͤger und der Kaͤrner ſich verſtecken koͤnnen. Dieſen traͤgt anfangs erſterer, läßt den Fuhrmann: unvermerkt den Gänfen, Enten oder Trappen, nahe fahren, fobald er fie erreichen zu koͤnnen glaubt, giebt er während des Fahrens dem Fuhrmann den Schild, legt die Flinte ‚auf die Gabel, und fobald er zum Schuß fertig ift, läßt er denfelben ftillhalten und drückt los. Ruben. Das Fleiſch (Wildpret) berfelben ift eine angenehme - Speife, und man erkennt eine junge Gans an den gelblichen „Büren und Schnadel, an der weniger dunfeln Gruft, und. mehr afchgrauen als dunfelbraunen Rüden, da hingegen die Alten faft fleifchrothe Füße und Schnäbel und überhaupt eine dunklere Farbe haben, Nur die Jungen geben einen guten Braten, die Alten aber muß man vorber in Eifig legen, und — laſſen, oder ſie bloß zu Paſteten brauchen. Wenn ſie ſchon im September ankommen, alſo in den Haferfeldern ſich fett freſſen koͤnnen, ſo ſind ſie oft ſo feiſt, wie eine gemaͤſtete Hausgans und man erhaͤlt eine große Quantitaͤt wohlſchmeckendes © än fefhmalz von ihnen. | Die f { 12. Ordn. 72. Gatt. Saatgans. 897 % . | [ 5 Die Federn und Dunen werden eben fo, wie von den zahmen Gänfen benußt, Die Kamtſchadalen, bey denen fie in großer Menge brüten, fammeln im Frühjahr ihre Eyer in Ueberfluß, und erhalten fie das ganze Sahr hindurch in Fiſchfett. Schaden und Mittel dagegen. Bey uns thun ſie, wie oben ſchon erwaͤhnt wurde, nur im Winter an der grünen Saat, beſonders wenn es naſſes weichee Wetter iſt, wo ſich die Baaͤttchen nicht abzupfen laſſen, ſondern das Pflaͤnzchen ſich mit der Wurzel loszieht, Schaden; jedes Dorf kann aber feine Aecker dadurch ſchuͤtzen, | daß es diefelben durch Laͤrmen und Schuffe vertreiben laßt. Sn andern Gegenden find fie aber auch dem reifen Gertaide ſehr nachtheilig, 5 DB. um Katharinenſtadt in Kußland. Hier laffen fie ſich hauptſaͤchlich um die Erndtezeit in großen Schaaren. auf die Aecker nieder, und richten oft ganze Mors gen zu Grunde, ehe der Eigenthümer einerndten fann. Auch ihr Unrath baizt da, wo fie lange und häufig liegen, die Saat weg. In Japan, wo fie ebenfalls an den Aeckern großen Schaden thun und von niemand als von gewiffen Pachtern aefchoffen werden dürfen, beziehen die Bauern die Felder mit‘ Leinen und Neben , um fie gegen ihre Einfälle zu ſichern. Bechf gem. N. G, ar Bd.2. Abth. ll (272) 38 Voͤgel Deutfchlands.. (272) 3. Die Bläffengans a), Anser albifrons, mihi. | ER (af. XXXVL Sig. 2). Namen, Schriften und Abbildungen. Blaͤßgans, Lachgans, lachende Gans, weißſtirnige Gans, Polniſche Gans, Helſinggans, wilde Nordgans, Kolgans, Trappgans. Sie hat auch die Namen der Bers nakelgans, weil fie Linne mit Unrecht für das Weibchen derſelben ausgab. Anas albifrons. Gmelin Linn, Syst, I. 2. p. 509. n. 6. — erythropus. Faun, suec. No. 116. femina. . L’Oierieuse. Buffon des Ois, IX. p. 81. Ed. de Deuxp. XVII, p. 120, n. 9. Ueberf. von Dtto, XXXIII. S. 22. mit einer Abbildung White -fronted Goose. Pennant Brit Zool, I, p. 268. t. 94 f 2. (Kopf). Aret. Zool. II. P: 548. n. 476. Latham Syn. III. 2. p. 463, n. 20; Meine Ueberſ. VI. ©. 4035. Ne. 22. Beſeke Vögel Eurlands. ©. 43. Ne: 73. Walbaum in den Schriften der naturforſch. Freunde zu Berlin. VIII. S. 75. Naumanns Voͤgel. IL S. 251. Taf. 43. Sig. 62. Maͤnnchen. Selig⸗ Alte Ausgabe, I. S. 576. Nr . 12. Hıön, 72. Gatt, Släfingans. 899 Seligmanns Voͤgel⸗ V. Taf. 48. Leem Bef krivelſe over Finmarkens Lapper. ©. 264. Donndorff a. a. O. © 715. Kennzeichen der Art. Der Schnabel und die Fuͤße ſind orangegelb; der Ober» feib graubraun mit hellern Federrändern ; der Unterleib weiß, mit fhwarzen Flecken; die Stirn und die Dedfedern des Schwanꝛes weiß. Geftalt und — des maͤnnlichen und weibli—⸗ ben Geſchlechts. Wenn der Jaͤger dieſe Sans gehörig von der Saatgang - | zu unterfcheiden gewußt hätte, fo wuͤrde fie in Deutfchland fhon bekannter feyn. Sie zieht gewöhhlich in Geſellſchaft von drey bis ſechs Stuͤcken mit den groͤßen Heerden derſelben, die fh in Thüringen und Franken des Winters Über nieders- faffen, und wenn man hint« oder neben dem Dreheck kleine Sänfe befonders fliegen ſieht, fo find es gewöhnlich dieſe - Btäffengänfe, die auch beym Siken fich von der Heerde der Soatgaͤnſe eine Eleine Strecke entfernen. Gelten trifft man fie im Herbſt, Winter und Frühjahr einzeln auf Seen und Teihen an; dann haben fie ſich gemwohntich von ihrer Ges fellichafe verflogen, Ein fo verflogenes Maͤnchen, iſt dag, \ ‚ welches im Febr. 1804. auf einem Teiche bey Dreitungen im Meiningifhen geſchoſſen wurde. und von weichem dfefe Beſchreibung genommen iſt. Es wurde auch) für eine ‚Kleine Saatgans gehalten, EI 3: 0. Die 900 * Vögel Deutfchlande. : hi Die Blaͤſſengans iſt alfo Kleiner als die Saatgans. Ihre Laͤnge mißt 2 Fuß 4 Zoll, und die Spannung N —9 ſpitzigen Flügel über s Fuß"). Der an der Spitze abge⸗ tundete Schwanz ift 6 Zoll lang und die zufamntengelegten Flügel reichen bis über die Spitze defjelben. Das Gewicht iſt bis 6 Pfund. Der Schnabel iſt oben —— am Stunde höher als breit und dreyedig abgefläche, an den länglichen Nafenlöchern gerieft, nad) vorn abgerundet und der gewoͤlbte Nagel übers geſchlagen, der erhabene Nand faſt gerade, etwas Elaffend, und an der Wurzel in die Höhe gebogen, am Unterfiefer die Seitenlelften gerade, und enthälten bis an dem rundlichen Nagel eine halb glatte und ‚halb befiederte Kehlhaut, die ! Zähne fird oben und unten” deutlic) zu fehen, die, ‚Länge des. Schnabels iſt 22 Zoll, und die Farbe orangenelb, der Nas | gel blaß fl« iſchfarben, oder weiß; der Augenſtern dunkelbraun ; die Augenlieder weißrau und befiedert, und die Raͤnder der⸗ ſelben orangegelb und warzig die Fuͤße ſind orangegelb, die Naͤgel blaß fleiſchfarben, die ſtarke Fußwurzel 3 Zoll. hoch, die Mittelzehe 34 Zoll, die hintere ı Zoll lang, und das Knie ı Zoll nat. Die Haut feiner und grober, fünfe und fechsecfig gefhuppt. Die Fußwurzel ſtark, und an dem Seiten gedrückt. A An Geftalt gleicht fie der Saatgans, Ko iſt ihr Schna⸗ bel erhabener und kleiner, der Hals duͤnner und etwas laͤnger, der Leib aber etwas gedrungener, daher ihre Haltung ſchoͤner. Die *) Par. Mi.: Länge 2 Fuß 12 Zoll; Breite 4 Fuß s Soll. \ 12. Ordn. 72. Gatt. Bläffengans. 901 Die Stirn ift bis in den Anfang des Scheitels hinein weiß ‚ und diefe weiße Farbe zieht fih winklig an den Seiten des Schnabels bis in die Ecke des Oberkiefers; auch am Kinn fleht ein weißes Fleckchen. Hinter diefer weißen Farbe befindet fich eim breites fchwarzes Band, welches wie ein Zügel und Halfter die Augen und das Geficht einfaßt, auf dem Scheitel am breiteften iſt, und fich faft bis in die Mitte zieht, doch aber nicht fcharf von der darauf folgenden dunkeln Kopffarbe abgefchnitten ift; der übrige Scheitel, und Sins terhals find dunkelbraun, etwas graubraun gemifcht, und die Seiten des Kopfs und der Vorderhals graubraun, heller ges rändert; der Hals wie bey andern Gaͤnſen tief gerieft; der Rücken und die Schulterfedern ſchwarzbraun, rothgrau ges raͤndert; die hinten Steißfedern oder die obern Deckfedern des Schwanzes, welche diefen bis zur. Hälfte bedecken, weiß; der untere Theil der Gurgel und die Oberbruſt graubraun ; graulich weiß eingefaßt,- und dadurch mit diefen Farben gebänderts die Federn an Bruſt und Rücken ſcharf abge⸗ ſchnittten; die Unterbruſt und der Bauch grauweiß mit großen | fchwarzen Flecken unordentlich bezeichnet oder geſchaͤckt; der After und die Seiten am Hinterbaud) rein weiß; die Seitens federn am Mittelbauch und die Zchenkelfedern ſchwarzbraun mit einer rothgrauen Einfaſſung, welche nad) den "Flügeln zu breit und weiß wird, und hier bey ſcharf angelegten Flügeln einen weißen Saum bildet; von den Schwungfedern, welche alle einen weißen Schaft, an den Ichten nur nicht bis an die Spiße reichend, und eine weiße Wurzel haben, find die vier erſten aſchgrau, an der Spike rußſchwarz, bie mittlern ſchwarz und die letzten rußſchwarz, an den Seiten und an * der 902 Vogel Deutfchlands. “ der Spike mt oder weniger weiß — bie unterffe große Reihe Deckfedern iſt vorn aſchgrau, und nach dem Ruͤcken zu dunkelbraun mit großen weißen Spißen, welche auf den Flügeln ein weißes Band bilden; die folgenden Decks federn find ſchwarzgrau mit bräunlidgrauen Rändern, und die oberften Eleinen bis auf den Flügelbug herum hell aſch⸗ grau; auch die Deckfedern der Unterflügel find afchgrau, fo wie die langen Achfelfedern; der Schwanz befteht aus 16 fiumpf zugefpißten Federn, toelche ſchwarzbraun find mit weißer Spißeneinfaffung, die wie bey andern wilden Gänfen fo an Breite zunimmt, daß die 3 aͤußerſten Federn nur über der Mitte noch einen araufchwarzen abgerundeten Fleck haben. Die Dunen ftehen dicht und find bleyfarben. Das Weibchen ift dem Maͤnnchen in der Farbe aletch ; der weiße Stirnfleck ift kleiner, und die fchwarzen Flecken an Unterbruft und Bauch fi —— In Anſehung des Alters und vielleicht Pe der Jahrs⸗ zeit ſcheinen dieſe Voͤgel aber zu variiren; denn Edwards (bey Seligmann abgebildeter und befchriebener) Vogel war am SDberleibe mehr graubraun; die Kopfplatte faft ganz ſchwarz und Schnabel und Füße hochroth Walbaums Lachgansg war auf dem Scheitel und am Dberleibe mehr Eaftanienbraun, der Schnabel fleiichfarben, bin und wieder gelb und die Füße faffrangelb. Ich felbft Habe einmal eine, die hinter einer Heerde Saataänfe allein herzog, geſchoſſen, welche nicht viel größer alg eine Bifamente (Anas moschata, Linn.) war, eine fehr duntle braunfchwarze, faſt ganz ſchwarze Farbe, viele und große ſchwarze Flecken an Bruſt und 12. Ordn. 72. Gatt. Blaͤſengans. 903 amd Bauch, eine breite weiße Stirn, aber eine wenig abge⸗ feßte ſchwarze Gefichtsbinde hatte, 23. al tedecung: *): Inwendig ſieht diefe Gans gerade wie eine Hausgans an. Oben über den Nieren liegen beym Männchen die weißlichen , länglihen Hoden, und am Ausgange des Maftdarms das gewundene, darmfoͤrmige maͤnnliche Glied **), | | Merkwürdige Cigenfhaften. Es ſcheint, daß dieje Sans nicht fo häufig in Europa ift, als die beyden vorhergehenden, denn fonft würde fie gewiß Dfterer im Winter in Deutfchland angetroffen worden feyn. Sie gehört aber bey allen Schriftftelleen unter die deutfchen Seltenheiten, die, wie ſchon erwähnt, ſich nur verflicgt, oder einzeln und in Kleinen Truppen unter oder vielmehr bey den Saatgänfen aufhält. Sie befchließt entweder den Trupp der Saatgänfe und ihre Kleinheit zeichnet fie dann von weiten aus, oder find ihrer mehrere, fo fliegen fie unordentlich Hinter oder neben dem Trupp ber. Es muß dieß ihr Schrey ſeyn, den man zuweilen unter den Saatgaͤnſen ertoͤnen hoͤrt und welcher wie Heidiadada! klingt, und welchen Herr Na u⸗ mann Wal baum a. a. O. **) Die genaueſten Unterſuchungen haben alſo gezeigt, daß dieſe Gans nicht das Weibchen von Linnes Bernakelgans (Anas erythropus), welche ia ohnehin auch ſchwarzen Schnabel und Fuͤße hat, ſeyn kann. \ ‚9a. Voͤgel Deutſchlands. mann mit der Stimme des Kranichs, andere aber mit einen Gelächter vergleichen. Sie find auch fcheu, wie die andern wilden Ganfe; doch laſſen ſie ſich, beſonders wenn fi: allein find, eher den Menfchen nähern. Wenn fie ſtehen, fo richten fie den Hals gerade in die Höhe, wie der Sing⸗ ſchwan, und werfen den Kopf ſchnell hin und her. Verbreitung und Aufenthalt. | Es fcheint wie wenn diefe Gans häufiger im noͤrdli⸗ hen Afien und Amerika, in Siberien-und in der Hud ſons bay zu Haufe fey, als im Norden von Europa und dieß beftätige auh Pennant, welcher fagt, daß fie auf ihren Wanderungen” vorzüglich häufig in Sibirien und dem oͤſtlichen Rußland anzutreffen fey. Auch in Polen ift fie mehr zu finden als in Deutfchland. In den fumpfigen Graenden Englands fiebt man fie auch im Winter nur in El’inen Flügen, Im März geht fie allezeit wieder an ihre Heckoͤrter in den Norden zurück. Nahrung Dey ung nöhren ſich diefe Gänfe, wie die Saataänfe von der grünen Winterfaat, und in Zeichen und Gräben von Wafferaras. Sie müffen aber größere Liebhaber von [3 leßterm feyn; denn Pennant fagt, daß fie.an den Korns feldern £einen folhen Schaden thaten, wie dierandern wilden Gaͤnſe, fondern ihr Futter im Marfchlande und auf fumpfigen Wiefen fuhten. Fort [4 12. Ordn. 72, Gatt. Bläffengans. 905 Sortpflanzung. ion ift weiter nichts bekannt, als daß fie in dem äußerften Norden in Sümpfen und Seen, wie die Saat⸗ gaͤnſe bruͤten muͤſſen. J Sagdb und Fang Wenn biefe Gänfe. einzeln auf der Saat oder auf einem Fluſſe und Teiche ſitzen, ſo kann man beſſer an ſie zum Shuß kommen, als wenn fie ſich bey den Saatgaͤnſen befinden, die fie durch ihre Wachten und durd) ihr Gefchrey furchtſam machen und zur Flucht reizen. Doc, da fie auch bier gewöhnlich abgefondert auf der Winterfaat liegen, fo kann man mit dem Schlitten auch leichter an fie fahren, als an jene und fie in Bauernkleidung verſteckt mit einer langen Flinte und Poſten erlegen. | Sie mit Schlingen oder Fallen zu fangen, gerät eben fo wenia, als bey den andern wilden Öanjen , denn fie haben einen äußerft feinen Gerud). | Nuben und Schaden. Das Fleiſch oder Wildprer von diefer Gans iſt, wenn es das Alter nicht zaͤhe und trocden macht fehr wohlſchmek⸗ fend. Die lebtere, welche in biefizer Gegend gefchoffen wurde, hielt man bey Hofe zu Meiningen für ſehr delifat. * Die Kiele und Dunen werden, wie von den andern wilden Sänfen, benußt. Da ſie ſo ſelten ſind, fo it ihr Schaden, den fie im Winter an der grünen Saat thun, von feiner Bedeutung. (273) 06... Voͤgel Deutſchlands. (273) 4. Die Schneegans *). Anser hyperboreus, Pallas. Namen, Schriften und Abbildungen. ß Hagelgans, Schleckergans, nordiſche Gans. Anser hyperboreus. Pallas N. G. merkwuͤrdiger Thiere. VI. ©. 30, ' as Anas hyperborea, Gmelin Linn? Syst. I. 2. p. 504. n. 5% 2 Snow-Goose. Pennant Arct. Zool. p. 549. n. 477. EN Heberf. von Zimmermann. I. 519. n. 395. Latham Syn. II. 2, p. 455. n. ro. Meine Ueberf. VI ©. 383. | Otto in der Ueberſ. von Es fons Bögeln. XXXI. ©. ı07 Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. 407. Donndorff a, a. O. ©, 706. Kennzeichen der Art. Der Schnabel iſt orangegelb; die Stirn gelblich; die güße, find roth; die Hauptfarbe weiß und die Schwungfedern von der Spike an bis zur Mitte ſchwarz. | > Befgreibung Diefe Gans, welche ihren Namen von bet Farbe ihres Gefirders und ihrer Heimath Hat, bewohnt den Norden von Nfien und Amerika, Zu Anfang des Winters ſieht man *) Alte Ausg. IL ©. 578. Nr. 7. 12. Iron. 72. Gatt. Schneegans. 907 man ‚fie heerdentweife in einer. großen Höhe über Schlefien fliegen, ſie ſcheint aber nicht dafelöft zu bleiben, fondern auf ihrem Zuge nach einem fremden Lande zu ſeyn. Auch an der Donau har man fie angetroffen An der Preugifhen Serküfte,ift fie auch im Winter, vermuthlic alſo auch an ber Deutfchen. Den ızten, Jänner 1792. fabe ich in Thüringen eine ungeheure Schaar von Oſten nach Weſten über den Thuͤringerwald ziehen, Sie machten ein ſehr ſtum⸗ pfes Dreyeck, flogen ſchnell, waren gaͤnzlich ſtumm, ge⸗ mwährten aber durch die ſchwarze Flügeleinfaffung, die den weißen Vogel gleichfam einfaßte, einen herrlichen Anblick. Es wurde eing davon geichoffen. Es zogen dirfen Winter nody mehrere Schaaren, zuweilen von Hunderten und meh⸗ rere, aber weit höher über den Thuͤringerwald. Wenn alfo die Jaͤger aufmerffamer auf diefe Vögel wären, fo würden fie fie vielleicht ofterer in Deutſchland auf ihren Wanderungen antreffen. Die Größe ift faſt wie die der Hausgans und die Länge 2 Fuß 8 Zoll, die ausgebreiteten Fluͤgel Elaftern 4 Fuß 6 Zoll *), und der Schwanz iſt kurz, » Zoll lang und die Flügel reichen zufammengelegt bis auf feine Spitze. Das Gewicht iſt 4 bis 6 Pfund. Der Schnabel ähnelt ganz dem Schnabel der Gansgant, ift oben erhaben, genen die Stirn zu platt, und geht mit zwey aufgeworfenen Winkeln in die Stirnfevern hinein, die ſich um den Oberſchnabel in drey halben Zirkeln endigen; die Ränder *) Par. Ms.: Länge 2 Fuß 4% Zoll; Breite 4 Fuß 2 Zoll. — Eommen in Schaaren nad) Carolina und frejfen Binſen⸗ dog Voͤgel Deutſchlands. Raͤnder find wie bey der gemeinen Gans aufgeworfen und gezaͤhnelt, die Länge 24 Zoll, die obere Kinnlade uiag roth, die untere weißlich, ſo wie der Nagel; die Nafenloͤcher laͤnglich; der Stern gelbblaum; die Füße dunkelroth, die fumpfen Naͤgel ſchwarz, die Fußwurzel 32 Zoll hoch, die Mittelzepe 3 Zoll und die ee 1 Zoll lang. ' > Die Hauptfarbe ift föneemeiß, an der Stirn au ‚um den Schnabel herum gelblich 5, dia, erften 10 Schwungfedern ſchwarz mit. weißen Schäften und weißer Wurzel; bie äußere fter fallen auch, nach innen zu grau aus, und fo fi ind -alle Deckfedern der erfien Ordnung und unten die Achfelfedern. Dey einigen find auch die Schwung > und Dedfedern der zweyten Ordnung grau an der Spikes und wenn dieß iſt, fo iſt auch an den mittiern Schivanzfedern längs — hin etwas Graues zu ſehen. An den Sungen ift der Mundwinkel und der Rand der untern Kinnlade, und der Nagel ſchwarz, die Fuͤße ſind braͤunlich, das, ‚Gefieder iſt grau; ; dann werden fie nach und nad). ‚meiß wie die, Singſchwaͤne, haben an Kopf und Hals eine braͤunlich goldgelbe Schattirung, und ſind nur an Ohren und Kehlen noch grau; denn ihre eigentliche darbe erhalten fie erſt nach einem Jahre. In der Mitte des Ortobers siehe n biefe Sänfe in ihre Winterquartiere nach Süden, und fliegen dabey ſeht hoch. Sm May kehren fie wieder zuruͤck In manchen Gegenden bedecken fie in Heerden von Taufenden das ganze Land, und fieigen gleich Wolken mit großem Lärm in die Höhe. Sie und 2 Ordn. 72, Gatt. Schneegans. 909 und Graswurzeln, welche fie gleich den Schweinen aufwuͤhlen. Man: pflegt. dort gewöhnlich ein Stüf Moorland abzubren« nen, damit die Gänfe leichter an die Wurzeln kommen koͤn⸗ nen, dadurch herbeygelockt werben, und die Sjäger einen teichen Fang haben. In der Hudfonsbay werden jährlich Taufende von den Einwohnern für die Kolonien gefchoffen, und für ein gutes Efjen gehalten. # Sie kommen nad) Afien im Frühjahr zeiciger als alle ans dere Waffervögel in ungeheurer Menge, und zuerfi an den Kolyma. Shr Zug geht von Oſten nach dem Eismeer und ſie verbreiten ſich uͤber die ausgetretenen Stellen des Jana und Lena, ehe das Eis aufgeht. Wenn ſie Mangel en Futter finden, fo leuken fie ihren Weg etwas gegen Süs den, um Inſekten und Pflanzen, welche in den Binnens feen und Moräften häufig find, zu holen. So dringen fi e bis Jakut vor, felten aber weiter. Cinige Eleine Haufen fireifen wohl nach dem Dlecma und zuweilen durch Zufall bis zum Ausfluß des Witim in die Lena. In dieſen Ge⸗ genden bleiben fie aber nicht lange, fondern ziehen wieder gerade nad) ihren Drütepläßen,den Arctifchen Küften von Sibirien; dabey nehmen fie aber nicht den erſten Weg, fons dern halten ſich mehr vfilich gegen den Jana und Indigirka. Merkwürdig ift es, daß fie nie weſtlich über 130 Grad der Länge, etwas jenfeit der Mündung der Lena ziehen. Sie kommen auch nie in die hohe Breite von Samtfchatfa, und find daher dort felten; vielleicht aber iſt ihr Flug über dies fes Land fo hoch, daß man fie nicht fehen Fann. Ihre Menge flieht mit ihrer Dummheit in Ebenmaaß; beydes am größten unter allen Gänfeatten. Der Inſtinkt | der 4 916 h | Vögel Deutſchlands. der andern fcheint ihnen zu fehlen; denn fie kommen früher nach den Mündungen der Arktifchen Aftatifchen Fluͤſſe, als fie daſelbſt ausdauern Eonnen. Dieß Verſehen beneben. fie alle jahre, und muͤſſen daher auch alle Jahre, um Kutter zu haben, nah Süden ziehen, und daſelbſt fo lange bleiben, bis die nördlichen Küften von Eife befreyt find, „* [2 - Sie find gar nicht ſcheu, und werden auf die laͤcher⸗ lichſte Art um Jakut und in andern von ihnen beſuchten Ge⸗ genden Sibiriens gefangen. Die Einwohner ſtellen ein großes Netz in gerader Linie an die Ufer der Fluͤſſe, oder machen auch von zuſammen genaͤhten Haͤuten eine Huͤtte. Dann kleidet ſich einer von ihnen in die Haut eines weißen Rennthiers, geht auf die Heerde Gaͤnſe los und kehrt nach dem Netze oder nach der Huͤtte zuruͤck Seine andern Ge⸗ faͤhrten machen hinter den Gaͤnſen ein ſtarkes Geraͤuſch und treiben fie dadurch vorwärts; die einfältigen Voͤgel halten den weißen Mann für ihren Führer. und folgen ihm big unter das Netz, welches ploßlich niederfällt und alle zugleich M fängt. - Geht der verkleidete Mann nach der Hütte, fo folgen fie ihm auf eben die Arc; er Eriecht hierauf durch eine Deffnung hinein, und durch die andere an der entgegengefeßten Seite wieder heraus und verſchließt dieſe ſogleich; die Gaͤnſe folgen ihm dann in die erſte, und wenn ſie darin ſind, geht er herum und verſchließt auch dieſe. In jenem kalten Klima machen ſie den vornehmſten Unterhalt der Einwohner aus und die Federn find ein Dandelsartifel, Jede Familie toͤdtet jährlich an { 4 taufend. 2 \ * 12. Ordn. 72. Gatt. Ringelgans. ogrı tauſend. Sie werden gerupft, ausgenemmen, dann in dazu gegrabene Loͤcher auf einander gelegt und bloß mit Erde be⸗ deckt, weiche zuſammenfriert und ein Gewoͤlbe uͤber ihnen macht. Wenn nun eine Familie eins diefer Magazine öffnet, | fo findet fie eine wohlſchmeckende und gute Speife, Ve Ringelgans *), Anser torquatus, Frisch. Namen, Schriften und Abbildungen. Brentgans, Brandgans, Baumgans, Schottifche Gans, Kloftergans, Rothgans, Notgans,. Rotjes, Notges, Radgaas, Bernikel, Neyhengaas, Nonnengans, Bernikels gans, Mönch, Meergans, Horragans, Htota, Baumgands Ente, Cravant oder Grauente. Anas Monachus. Befefe Vogel Curlands. S. 44, Nr. 74. 75. Tab. 5. — Bernicla. Linne Syst. ed. 12. I. p. 198. n. ı3, Ed. 13.I 2 P.515. 2 13. r Le Cravant, Buffon des Ois. IX. p.87. Pl. enl, 342. Ed. de Deusp. XVIT. 102. Ueberſ. von Otto. AXXUL ©, 53. mit einer Abbildung, The — *) in den fleten Verwechſelungen dieſer und der folgenden Art auszumweichen, nenne ich. Diefe, Ningelz und jene weißs mangige Gans. In der alten Ausgabe beißt fie Brenz gans. I. ©. ar. Sr, 4 « 912 | | Ep Wögel Deutſchlands. \ The Brent - goose, Pennan: Ar&. Zool. No, 478. Ueberſ. von Zimmermann II. ©. sı2. Ne. 396. Latham Syn. Ill. 2, ©. 467. NRt.27. Meine Ueberf. VI. ©. 406, Friſch Voͤgel. Taf. 156. | Mein ornithol. Tafchenbuh. ©. 424. Nr. ıı. Donndorff a.a. O. ©, 732. KRennzeihen der Art, | Kopf, Hals und Bruft find ſchwarz; Bauh, Schul tern und Fluͤgeldecken aſchgrau, dunkler gewoͤlkt, am Halſe kein weißer, ſchwarz — Halbring. Def ch reibung. Das was wir eigentlich von dieſen Gaͤnſen wiſſen (denn daß dieſer und der folgende Vogel eigentliche Gänfe find, das zeigt die ganze Geſtalt, dev lange dünne Hals, der Eleine Kopf und Schnabel, auch die Füße), haben wir am vorzlgs lichften und teinften Dennant und Beſeke zu verdanfen, = Die eigentliche Heimath derfelben ift der hoͤchſte Norden von Europa, Afien und Amerifa. Nah Deutfdy land Eommen fie nur im Winter, und zwar vorzüglich an die nördlichen Küften defjelben, doch hat man fie auch in Deftreich angetroffen. Im Herbft ziehen fie nämlich im ungeheuren Schaaren nad) Süden. Alsdann wimmelt es in Holland und Irland von ihnen den ganzen Winter durch, und im erftern find alle Speifehaufer damit angelüllt, fie werden leicht zahm, gemaftet, und dann für einen großen Leckerbiſſen gehalten. Auch ihre Federn find gut zu gebrauchen, Man 12. Stdn. 72. Gatt. Ringelgans. | 913 Man fänge fi ic zur Fluthzeit in Netzen, welche quer uͤber die Fluͤſſe geſpannt werden. Sie ziehen aus. Europa um zu brüten nach. dem äußerften Norden zurück. Einige bleiben, wenn fie über Schweden fliegen, an den Graͤnzen von Lappland, aber die meiften fliegen nady den nördlichen Inſeln von Grönland und nah Spißbergen. Sn - Amerika brüten fie in der Hudfonsbay auf den: Sinfeln und: längs den Küften, und in Afien in den öftfichen Theilen "von Sibirien, fliegen aber nie ins Land. Sie ziehen in Geftalt: eines Keils und unter großem Gefchrey, welches Rot, Roc! Elinge, dur die Luft, daher fie Rotgaͤnſe heißen. Büffon fagt, ihr Gefchrey gleiche einem rauhen Gebelle und Elänge wie: Wang! und wenn man ſich ihnen . näherte, ſo ziſchten fie wie die zahmen Gaͤnſe. Die Ningelgans ift 2 Fuß 3 Zoll lang, und faſt 4 Fuß breit ). Der Schwanz ift s Zoll lang und die zufammens ‚gelegten Flügel reichen bis drey Viertheile auf den Schwanz. Der Schnabel ift £urz, nur ı2 Zoll lang, erhaben, nach dem Ende zu ſpitziger als gewoͤhnlich zulaufend, mit einem rundlichen Nagel verſehen, und von Farbe ſchwarz; die Naſenlbcher laͤnglich oval; der Stern nußfarben; die Fuͤße ſchwarz ins Roͤthliche ſchielend, die Beine 2 Zoll hoch, die Mittelzehe 2 Zoll 5 Linien, die hintere 7 Linien lang, und ‘die Knie 9 Rinien weit federlos. Kopf, Hals und Oberbruſt fi nd ſchwarz; unter dem Baden neben ber Kehle fteht ein, den Hals nicht ganz ums gebender ) Var. Ms.: Länge 2 Fuß; Krelte faſt 33 Fuß. Bechſt. gem N. G. ar B. 2. Abth. Mmm 914 Vögel Deu hlanbs. | gebender weißer King, der im ruhigen Sigen ſchmat, bey aus gedehntem Hals aber breiter wird, und aus vielen weißen Flecken beſteht, welche reihenweis um den Hals übereinander fiehen, wie bey einer Turteltaube; der Oberleib'ift graubraun, anden Schultern heller, weil die Federn große aſchgraue Ränder haben; der After, weiß; Unterbruft, Seiten und Bauch grau und braun gewellt, doch fo daß die dunfeln Wellenlinien am Bauche größer find, als an der Bruft ; die kleinen Decks federn der Flügel (hwärzlich, ‚heller gefäumt, die groͤßern grau, etwas dunkelbraun gewellt; an der Fluͤgelecke ein ſtumpfer Schlagknoten; die Schwungfedern ſchwaͤrzlich mit weißen Schaͤften, die mittlern dunkelbraun, die vordern er Li * — und hinterſten ſchwarz, alle inwendig graulich geſaͤumt; der keilformige Schwanz ebenfalls ſchwaͤrzlich, die EN Sedern dunfelbraun mit graulichen Rändern, Das Weibchen hat ebenfalls einen ſchmalen, weißen, ſchwarzgemiſchten Halsring, iſt aber Eleiner, von Farbe etwas ‘heller, und die Deckfedern der Flügel haben weißliche Ränder, wodurch drey weiße Linien über die Flügel gehen. Wenn andere fagen, daß. das Weibchen feinen well Halsring habe, fo find vielleicht junge Vögel gemeint, denen ‚er gänzlich fehlt. Uebrigens variiren dieſe Sänfe bloß in der. höhern und ſchwaͤchern dunfeln Sarbe des Kopfes, Halſes und NRüdens, und der hellern oder dunflern Bauch ; s und Deckfedern⸗-Farbe. Pennant befchreibt fie fo: Der Kopf, Hals und Obertheil der Bruft ift ſchwarz; an jeder Seite des Halſes ſitzt da, wo ſich dieſer mit dem Kopfe verbindet, ein weißer Fleck; der Bauch, die Schultern und die Deck⸗ e 12. Hrn, 72. Gatt. Ningelgans, gı5 federn der Fluͤgel ſind aſchgrau, dunkler gewoͤlkt; der Steiß und After weiß; die vordern Schwungfedern und der Schwanz, welcher achtzehn Federn hat, ſchwarz, die beyden mittlern aſchgraulich ſchwarz. Beſeke, der ſte unter obigen Namen, als einen uns Befannten Vogel aufführt, fagt: Das Männden wiegt 3 Pfund; die ausgebreiteten Fluͤgel meſſen 3 Suß s3 Zoll; bie Lange vom Schnabel bis zur Schwanzſpitze iſt 1 Fuß ır Zoll; der Schnabel iſt ı Zoll 3 Linien lang; ee finden fich 27 ſchwarze Schmwingfederns der Eurze und Eeilformige Schwanz befteht «us 14 ſchwarzen Nuderfedern mit weißen Deckfedern; Kopf, Hals und halbe Bruſt find Echlfchwarz; unter den Baden, am Halfe ift ein ſchmaler, weißgetüpfelter heller Ring; Nücken und Afterflünel find graubrauns meil die Nänder der Federn von hellerer Farbe find, fo erhalten die | Schultern ein muſchliges Anſehen; die erſten Deckfedern ſchwarz, die andern ſchmuzig graubraun; die Bruſt weißlich mit unregelmaͤßigen Wellen beſetzt; der Unterleib hat ſchwaͤrz⸗ liche lichtbraune Wellen; der Steiß (After) iſt ganz weiß; Schnabel, Augen und: Füße ſind ſchwarz Das Weibchen wiegt 2 * und hat die oben angegebene Farbe. Di ahrung dieſer Gaͤnſe beſteht in Gras, gruͤner Sant, in Wafferpflangen, Beeren, Inſecten und Würmern. Sn der Picardie ericheinen fie nah Büffon oft in unges heurer Menge und thun in der Saat, die fie bis auf die Wurzel abfreffen, großen Schaden. Das Meer, die Suͤmpfe, Fluͤſſe und Felder find oft ganz mit ihnen bedeckt. Sie kom⸗ men mit dem Nordwind. Gezahmt nehmen fie mit Ges Mmm 2 traide, 916. MWögel Deutſchlande. traide, Kleye oder eingeweichtem Brod verlieb, ſind aber fo furchtſam, daß fie die Kriekente in Furcht jagen kann. Sie konnen nicht tauchen. ar Der allgemeine Wahn, ben man ehebem- befonders in Holland hatte, daß fie aus. der Bernikelmuſchel (Lepas anatifera) *), die man an der Seekuͤſte mit ihren Sofern an Aeſten und Zweigen hängen fahe, auf den Bäws men. entftünden, bedarf keiner Widerlegung, da man: jebt weiß, daß fie fechs bis acht weiße Eyer legen, doch haben fie davon den Namen Baumgänfe erhalten. Die Fabel wird auch bey der folgenden Gans angegeben. Wer fie näher fennen will der vergleihe Friſch und B üff ons Schriften, a. a. D., dann Tractatus de volucri arboreo, absque patre et matre in insulis Opssdam: forma anserculo« | zum proveniente, Aut. Mich, Maiero, Archiatro, Comite imperiali etc. F rancofurti 1629. Gerard’s Herbal. 479. Bernacle, | 6. Die Rothhals-Gans #2). Anser ruficollis, Pallas ug LEHRT. vie Nam en, Schriften Abbitd Rothbruſtige Gans, Nordgans, Morpelgane Mops gang, bunte Nordgans, Rothhals, Gans mit dem Hals⸗ bande, Morskaja, Kafarka, oder Meer » Nordgans, und von ihrem Geſchrey Tſchackwoi. * — Anser *) Wormius in Museo. III. c. 7. $ 4) Alte Ausg, III. ©. 688. ARD 12. Iron. 724 Gatt, Rothhals⸗Gans. 917 SD Anger rufcollis. ” Dallas Naturgefch. merkwürdiger Thiere. VI. tab, 4. Lepechins Reiſe. IL ©. 184. Taf. 5. und zu Anhang. S. 298. ©. Gmelins Reife. IL. ©. 179. Taf. 14. Anas ruficollis. Gmelin Linn. Syst, L 2. p. 511. A Ad — Anas torquata, Gmelin Linn. Syst. L 2" p. 540. a — * Redbreasted Goose. Arct. Zool. p. 571. C. Veberf. von Zimmermann. IL. ©. 532. C. Latham Syn. III. 2. p. 435. n. 17. Meine Ueberſ. VI. ©. 396. | Se ch Vögel Suppl. p. 157. Mein ornithol. Taſchenbuch. S. 425. Nr. 13. Donndorffa. a.O. S. 727. Kennzeichen der Art. | Die Hanptfarbe iſt fehrwarz und weiß; ‚der Eleine kegel⸗ | formige Schnabel dunfelbraun mit ſchwarzem Nagel; Vorder⸗ hals und Bruſt braunroth; zwiſchen Schnabel und Augen ein weißer Fleck und an den Selten des Halſes ein dergleichen fpißig zulaufender. Defhreibung. Dieſe Gans ift eigentlich eine Bewohnerin des ndr ds lichen Afiens, wie wir von Pallas willen, ber fie am genaueften befchriesen hat, fie Eommt aber auch in Falten Wintern nad) England, und auch einzeln, wiewohl felten, 4 nad 918 Vögel Deutſchlands. * nah Deutfchland, und von einem ſolchen Exemplare iſt allem Vermuthen nad) die Frifchiihe Figur genommen. Die Rothhals-Gans gehört unter die kleinſten Gaͤnſe⸗ arten. Sie iſt ı Fuß 113 Zoll lang, und klaftert 3 Fuß ı Zoll *). Die gefalteten Flügel reichen über den Schwanz, welcher 43 Zoll lang iſt, hinaus. Das Gewicht ift 2 bis 3 Pfund. ' Der Schnabel ift kurz, ı Zoell lang, —— dunfel braun, an, der. Spitze mit einem Eolbigen ſchwarzen Nagel verſehen, an den Rändern wie gewöhnlich gezaͤhnelt; die Naſenloͤcher ſind laͤnglich, ziemlich groß und durchbrochen; der Augenſtern iſt gelbbraun; die Augenlieder und- ſelbſt die Nickhaut haben ſchwarze Raͤnder; die Fuͤße ſind ſchwarz und die Mittelzehe hat eine ziemlich große, am Rande ausges breitete Klaue, die, Fußwurzel iſt 2 Zoll 7 Linien bad, die Mittelzehe 22 Zoll und die hintere 6 Linien lang, , Der Vorderkopf mit, der Kehle find ſchwarz und dieſe Farbe, welche fih an der Kehle mit einer Ecke endigt, bedeckt mit einigem Glanze oben her den ganzen Scheitel, und erſtreckt fi fih wie ein ſchwarzes Band den Hinterhals hinunter bis zum Rüden; die Federn ſtehen wie bey mehrern Entens arten längs ‚dem SHinterhals hinab fo gegen einander, daß fie eine Art von kurzer Mähne bilden; zwiſchen Schnabel und Augen liegt ein großer: ovaler weißer Fleck, der von der weißgefleckten Stirn durch eine ſchwarze Linie getrennt ift, und das untere Augenlied halbmondfoͤrmig begränzts von | den “*) Par. Ms: Längen Fuß 93 Zolls Breite Fuß 95 Zoll. 12. Ordn. 72. Gatt. Rothhals · Gans, 919 den Slafen laͤuft an den Seiten bes Halfes ein rothbrauner faſt eprunder Fleck herab, welcher eine weiße Einfaſſung hat, die unten ſpitzig zulaͤuft und dem ſchwarzen Bande des Nackens auf beyden Seiten einen weißen Saum giebt; der ganze Unterhals und die Oberbruſt ſind braunroth, und die Bruſt if: von Bauch und, Rüden durch ein ſchwarzes und weißes Band getrennt, welche durch eine Reihe weißer Federn mit ſchwarzen Enden gebildet werden (an der Friſchi⸗ ſchen Figur iſt dieß weiße Band nur, fo wie der weiße Bauch ſchwarz gefleckt); Ruͤcken, Unterbruſt, Oberbauch und die Seiten unter den Fluͤgeln find ſchwarz; der Unterbau, Steiß und After find weiß; die Schenkelfedern weiß und ſchwarz geſchuppt; die Flügel ſchwarz, doch haben die großen Deitfedern weiße Spitzen, daher zwey undentliche weiße Binden über die Flügel laufen; die Afterflügelfedern find bis auf die’ größte am der Spiße ebenfalls weiß; der Schwanz bat 16 Federn, iſt zugerundet und ſchwaͤrzlich. Die Dunen find gran; fang und fehr weich. Das Weibchen hat diefelbe Farbe, iſt aber kleiner, fo daß es nur 2 Pfund wiegt. Die Zergliederung giebt Pallas AN an: Die. Zunge ift gleichfoͤrmig dick, oben glatt, an der Spitze rund, und, ungezähnt, an den, Geitenrändern mit ruͤckwaͤrts ſtehenden Stacheln, welche nach hinten zu größer werden, - endlich. aber. abjeßen und, einer. Reihe Eleiner Zähne Raum geben. Ueber der: Wurzel liegt ein, mit Eegelformigen Stacheln beſetzter Wulft, ‚hinter, welchem auf jeder Seite ein ‚ebenfalls ſtachliches Hügelchen anfteht, und vor der Luftroͤhren⸗ oͤffnung ſtehen noch halbzirkelfoͤrmig Stacheln herum. | Die / ‘920 °. Wooel Deutſchlands. 3 Die ef troͤhre geht gerade fort, ift gegen die * hin zuſammengedruͤckt, und wo ſie ſich theilen will, etwas. verengt, und 102 Zoll lang. &ie Hat feine Pautenhoͤhle. Das He; hat die Größe eines Taubeneys und liegt mit dem rechten Ohrlappen auf der Leber; dieſe iſt zwey⸗ loppig und hat eine große gruͤne Gallenblaſe. Der Schlund iſt 12 Zoll lang und bis an ben, druf⸗ gen Kropf vor dem Magenmunde gleich weit. Dieſer Kropf. wird im Fruͤhling vol Sand gefunden, den. die. ‚Vögel zur Erwehrung des Hungers einſchlucken, und iſt ‚über einen | Zoll lang. Der fielfhige harte. Magen har faft die. Größe eines Hühnereys,yund iſt wie auch die Därme, wenn, noch feine andere Nahrung anzutreffen. iſt, mit Sand und Schlamm angefüll, Die ganze Länge der Daͤr me beträgt 5: Fuß. Der Gallengang öffnet fih davan. 10 Zoll vom Magen. Das dräfige Hoͤhlchen iſt a Fuß weiter herunter, und die zwey Blinddaͤrme 2 Fuß: 4 Zoll von jenem befindlich. Diefe find 6 Zoll lang, am Anfange dlinn, gegen das Ende erweitert, und mit den Spißen ungekruͤmmt. Dieſe ſchone Gans bruͤtet in den noͤrdlichen Theilen von Rußland von der Muͤndung des Obs laͤngs den Kuͤſten des Eismeers bis zur Mündung der Lena, und geht wahr⸗ ſcheinlich auch nach ISland und Nordamerifa Wenn zu Ausgang des Auguſts in ihrer Helmath der Froſt eintritt, ſo geht ſie ſuͤdlicher/ und man ſieht dann ganze Schaaren in einem Dreyeck, wie die Saatgaͤnſe, nach den ſuͤdlichern Suͤmpfen ‚ziehen. Sie ſchreyen dabey Tſchackwoi! Sie u bis nad) Perfien und bis zum Caspiſchen Meere des 12. Ordn. 72. Gatt. Weißwangige Gans. 92* bes Winters. über hetabdringen, und man ſieht ſie im Frůh⸗ jahr vom Caspiſchen Meere längs der Wolga in Heinen Haufen gegen Norden fliegen, und bey’ Za rizy n zwiſchen dem 6ten bis 1oten April. Sie ruhen einige Zeit an den Ufern der Sarpa, treten aber gleich wieder ihre Arktiſche Reife an, Sn England find einige im Winter ‘gefangen und geſchoſſen worden, und man hat gefunden, daß ſie bald jahm werden, fi fih gern zu den Enten halten, auch wohl ähpaaren, aber nicht mit ihnen fortpflangen. Auch Lepechin vers ſichert, fo wild und ſcheu fie in der Freyheit waͤren fo zahm wuͤrden ſie in den Hauſern. Allein Pallas fat), fie ſter⸗ - ben im Frühling, da ſe ie die Waͤrme in milden Senenden nicht vertragen könnten. - 7, England leten fe wii Las thams Berficherung biete: Sabre, Auf freyen Plaͤtzen kann man wegen ihrer ARTEN nicht wohl zum Schuß an fie fommen. Sie werden daher : in ihrem Vaterlande mit L uftneßen gefangen, : SH Fleiſch iſt zart und -wohlichmecend, und die 5 edern find fait fo weic und gut als von der Eidergans. (274) 7 Die weißmwangige Gans ") { Anser ‚leucopsis, mihi, Namen, Säriften und Abbildungen, Bernakelgans, Schottiſche Gans, Nordgans, Bernache, Nonnengans, Baumgans » Dernifla, Kaſarka, Seegans, weißtöpfige Eleine Gans, Ä | Anas no Die Sernafelgane. Alte Ausgabe. II. ©. 623. Mr. 5. 932 GEN Voͤgel Deutſchlands. PR. Anas erythropus. Linn? Syst, ed. ı2, J. p. 197: n. RER Emelin Linn. 1..c.,p. 512%... 11. Faun. | 5 suec. No 116. (mas). „Le Bexrpacle. Buſſon des Ois. IX. p. 93. t. 5 „Pl. enl. No. 855. Ueberſ. von Otto. XXXIII. e hide wit einer Figur, - Ä \ „The Bernaele. Pennant Arct. Zool, N. 479. Ueberſ. 2 von. Zimmermann. U... ©.. sı3. Nr. 397. Latkam Syn, III. 2. p. 466. ig Ueberſ. VI. ‚©. 405. Mt. 26. — N? N. G. merkwürdigen, Thiere. VL». Ks hc Friſch Vögel. Tafaısg u 5. \ Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. 424. Me. 12... .. 5 zool. Beytr. a. a. O. S. ame San 7158 Ynlkan 98 * „Kennzeigen der Art, Die 354 if kr der Hals PU Sten, | Wangen und Kehle weiß; ein ſchwarzer Zugenfyel;; na | bel und Fuͤße ſchwarʒ.. J ES Es iſt —**— oben bey der Blaͤſ fü engan 8 gejeige‘ wor» ben, daß dieſe weißwangige Gang, die ich deswegen nicht mit dern Namen Bernakelgans oder mit den andern DBenennungen belege, weil ſi ie zu Verwirrungen Anlaß geben, nicht das Maͤnnchen betfelben ſeyn koͤnne, wie finne behauptet. Und obgleich in neuern Zeiten einige Naturforfhet, ſelbſt Herr Pr. Ott o Rinne Recht zu geben ſcheinen, ſo kann ich doch nicht beyſtimmen, wie ich dieß ſelbſt aus der naͤhern Vergleichung — der 13. Ordn. 72. Gatt. Weißwangige Gans, 923 der Vögel weiß, da ich fie beyde kenne. Freylich weiß man von. der Naturgefchichte diefer drey, gewöhnlich unter. eins ander. gemifchten Vögel, der weißwangigen, Bläffen » und Ringelgans, da fie uns nur. einzeln. im Winter befuchen, nicht viel. Es iſt daher die Pflicht der mit der Ornithologie bekannten Säger auf diefe Vögel zu achten, damit nach und nach ihre Befchreibung — ha und vervoutemmt werde. Sie wohnt im — Europa, im noͤrd⸗ lichen Rußland, in Lappland, Norwegen und Island, felten in der Hudſons bay. Hier bruͤtet fie auch. Im Winter erſcheint ſie an den Brittiſchen Kuſten und Moraͤſten in ungeheurer Menge, und verläßt fie im Februar wieder. Zu diefer Jahrszeit befucht fie au Deutfchland; fie wird deshalb unter den ſchleſi ichen Vögeln mit aufgenählet, und ich: Eenne fie als einen Thüringifchen Vogel. Ihre Länge beträgt 2 Fuß 2 Zoll, und ihte Breite a Fuß 3 Zoll *)). Der Schwanz ift 6 Zoll lang, und die Hefalteten Flügel reichen bis an feine Spike. Das Gewicht iſt 4 bis s Pfund. Der Schnabel iſt klein, 12 Zoll lang, keitfbemig, oben rundlich erhaben, mit rundem Nagel, und ſo wie die Naͤgel der Füße ſchwarz; der Augenftern hellbraun; die Füße find dunkelſchwarz. | Latham beſchreibt dieſe Gans ſo: Der ſchwarze Schna⸗ bel iſt ſehr ‚kurz, zu beyden Seiten mit einem ‚fleifchfarbenen Biden ducchjogen ; der Augenſtern braun; die Stirn, der halbe ” Par. D.: Ränge ı Fuß sı 201; Breite 3 Fuß 9 a0, 534° Vögel Deutſchlands. halbe Scheitel, die Seiten des Kopfs, Kinn und Kehle find‘ weiß; vom Schnabel zu den Augen laufe ein ſchwarzer Streifen; der übrige" Kopf, der Hals und der Anfang des Ruͤckens find ſchwarz; die Bruſt und die untern Theile, die Seiten des Afters und die obern Deckfedern des Schwanzes weiß; die Schenkel dunkelbraun und weiß, gefprenkelt ; das Knieband fhwarz; der Nüden eben fo und die Enden der Federn weiß gerändertz die Deckfedern der Flügel und die Schuͤlterfedern blaugrau, die Enden ſchwarz und an der Spiße weiß eingefaßt; der Steiß einfarbig ſchwarz; die Schwungfedern eben fo und blaugrau gerändert, außer gegen die Spitze bin; der Schwan Men die Süße, bunkele — RER fagt: —J— Ba ea find weiß; eine dunfelbraune Linie läuft vom Schnabel nach den Augen ; das übrige am Kopfe, Hals und ein Theil der Bruſt ſchwarz; Bauch, Steiß si After weiß; Rücken, Scäultern und Deckfedern der Flügel -fhwarz, grau und weiß geftreift ; —— und Beine ſchwarz. Het Be befchreibt fie fo : Schwarz find Schnabel, Füße, Hinterkopf, Hals, Bruft, oben der Schwanz, die _ innere Fahne und die Spißen der großen Schwungfedern ; Rruͤcken und Fluͤgel aſchgrau mit wellenfoͤrmigen Federraͤndern; die Schenkel graubraun; der untere Theil der Bruſt, der Bauch, der After und die untern Deckfedern des Schwanzes weiß, fo wie Kehle, Schläfe und Stirn; doch hat lektere aſchgraue Punkte. — Das Weibchen ift kleiner. Da⸗ 4 12. Ordn. 72. Gatt. Weißwangige Gans, 923 — Das Weibchen, welches ich geſehen habe, und wel⸗ ches an der Saale geſchoſſen wurde, war etwas groͤßer als eine Biſamente (Anas moschata); Stirn, Baden und Kehle weiß; der Augenftreif ſchwaͤrzlich; Scheitel, Ober⸗ und Unterhals, und Oberbruſt ſchwarz, etwas grau gewoͤlkt; Hinterbruf, Bauch, After, Unterrücen und Steiß hells oder perlgrau, um den After und die fogenannten Knie herum dunfelgraus Oberruͤcken und Eleine Deckfedern der Flügel dunkelbraun mit rothgrauen Federfpißen; die großen Decks federn der Flügel und die hintern Schwungfedern hellgrau mit fchwärzlihen Spißen; bie vordern Schwungfedern ſchwaͤrzlch, aͤußerlich mit ſtarken hellgrauen Raͤndern; der Schwanz ſchwaͤrzlich, etwas hellgrau üßerflogen. Wenn man diefen und den vorhergehenden Vogel in Kabinetten beyſammen ſieht, ſo ſcheinen ſie freylich ſehr ver⸗ wandt zu ſeyn. Allein da ſie die Engliſchen Naturforfcher, bie fie fehr gut kennen, trennen, fo ift ihre Berfchiedenheit wohl unbezweifelt. An den nördlichen und weftfichen Kuͤſten von England ſind ſie im Winter haͤufig. Auch in Poms mern ſieht man fie nad) Herrn Ottos Zeugniß zuweilen. Ihre Nahrung befteht in Waffergräfern, Sie brüten im höchften Norden, Sleiſch und Federn werden benuät, 275) i 9 re Vögel Deutfehlands. + | a5) 8 Die kg 9 Anser mollissimus, eur: XXIX. dig. 1. u. 2. Männchen u. Weißen) + Namen, Schriften und Abbildungen. Ä Eider, Eidervogel, Eider s Ente, große, weiße. und ſchwarze Ente, St. Cuthbertsente, Eddergans, — * — Ente. ‘And eh Gräfin Linn. Syst. I. 2. p. 514. | n. 15 * Oie a duvet ou Eider. Buffon des Ois. IX. * p. * t. 6. Ed. de Deuxp. XVII. 119. t. nd f. 2. Pl. enl. No. 208. 209. h Tas, Eider- Duck, Pennant Arct, Zool. No. 480. Ueberſ. von Zimmermann. II. ©. 514. Nr. 398. Latham Syn, III. 2. 470. n. 29. Meine Ueber. v1. 0400, 2 M. TH. Bruͤnnichs natuͤtl. Hiſtorie des Ederwogele aus dem Daͤniſchen uͤberſeht. Kopenhagen. 1763, Taf. RE a S. J. Walbaums Befchreibung von vier "bunten Taus bentaucheen und der Eidergans. Lüberf. 1778. | Seligmanns Vögel. IV. Taf. 91. Maͤnnchen und Weibchen. Naumanns Vögel. II. 3 333. Taf. 54. ig. 79. | Männchen. dig. go. Weibchen, Museum *) Alte Ausgabe II. ©, 625. Nr. (63) 6. ’ 12. Ordn. »72. Gatt. Eidergans. 927 ‘Museum PER BES NOTE Fasc. I. tab, 9. Kür sch Männchen. Ki N Mein ornithol. Taſchenbuch. S. 425. N, 14. 203 Donndorff 0.0 D.:©:736. Nr. 15. | Kennzeihen der Art. Der halbwalzenformige Schnabel hat auf beyden Seiten des Oberkiefers eine weit vorwärtslaufende ſpitzwinklige Feder⸗ haut; beym Maͤnnchen gehen vom Vorderkopf durch die Augen hin zwey ſchwarze Streifen, hinten am Halſe ſteht ‚ein hellgrüner Fleck und die Farbe ift im Ganzen weiß und fehwarzbunt ; - beym Weibchen hingegen ift die Hauptfarbe roſtgelb, ſchwarz in die Quere geſtreift. Verbreitung, Geſtalt und Farbe des männlis hen und weiblihen Geſchlechts— Diefer nußbare Schwimmvogel bewohnt die.ndrdlichs fien Theile von Eurova, Afien und Amerifa. Sein füdlichfter Brüteplab find die Farninfeln an der Küfte von Northumberland, Er Eümmt auch auf die Inſeln Kerago und Kona, an die Kuͤſten von Schottland, nah Bornholm, Chriftianfoe und in die Provinz Gothland in Schweden. Sin Ealten Wintern verliert er ſich auch an die nördlichen: Küften von Deutfhland, felener ‚tiefer ins Land hinein, doc wird er auch da zuweilen angetroffen *). Er ift ſowohl feiner Größe als Geftalt nach : ein *) Im Winter 1754 wurde einer in Stade auf dem Kirch thurm geichoffen, und ich fchoß den ı3ten December 1788 auf einer Wieſe bey Schnepfenthal das abaebildete Weib; hen, das ſich in den Schnee vergraben hatte. 928.00 Vögel Deutſchlands. ein Mittelding zwifchen. Gans und Ente; doch gehört er ſel⸗ nem Schnabel und dem Mangel der Pautenhohle am RR der Luftroͤhre nach mehr zu den Gaͤnſen. 60 Seine Laͤnge iſt 2 Fuß 3 Zoll, und die ausgefpannten Flügel meffen 3 Fuß 8 Zell *). Der Schwanz ift 4 Zul lang, und bie gefalteten Flügel reichen bis auf die Mitte deſſet elben. Das Gewicht iſt sz Pfund. * Der Schnabel iſt bis in die Ecke der. Stirn 23 Ze lang, nicht fo plart gedrückt wie bey den Enten, ſondern ſchmal und erhaben wie bey den Gaͤnſen; die Haut ſchwaͤrz⸗ lich, runzlich, nach dem etwas aͤbergekruͤmm ten Nagel zu heller auslaufend, an jeder Seite des Oberkiefers läuft im ſpitzen Winkel die befiederte Kopfhaut herein; die fhmalen Nafens Löcher liegen weit vorn am Nägel; die Augen find braun und fiehen hoch nach dem Scheitel ; die Füße find fünf und ſechs⸗ eckig geſchuppt und fehwärzlichgrün, der nackte Theil der Schentel 8 Linien, die Fußwurzel 2 Zoll hoch, die Mittels zehe 3 Zoll, und die hintere belappte 11 Linien lang; die Nägel ſchwarz. | | Die Stirn er ſamintſchwarz; von den Naſenldchern an läuft durch jedes Auge bis zum Nacken ein breiter fchwar- zer, purpurroth glänzender Streifen, den oben auf der Mitte des Kopfs hin’ eine weiße Linie 'gleichfam ducchichnieideb: der Untertheil des Kopfs, der ganze Hals, der Obertheil des Nückens, die fein gefchliffenen und über die Flügel gekruͤmm⸗ ten Schulterfedern und Deckfedern der Flügel find weiß mit gelblichem Seidenglanze; unter dem SHintertheil des Kopfs | iſt *) Par. Mi: Länge 2 Fuß; Breite 3 Fuß 23 Zoll. 12. Ordn. 72. Gatt. Eidergans, 929 | AR am Oberhals, da wo der ſchwarze Kopfitteif ſich endigt, ‚eine blaßgrüne Stelle, die auf allen Seiten verwaſchen ins Weiße übergeht; der Untertheil des Nücens und. der Steig ſchwarz; der obere Theil der Bruſt ſehr bloß fleifchfarben, der untere Theil derfelden fo wie der übrige Unterleib ſchwarz; an der Bruſt die ſchwarze Farbe nicht ſcharf abgefchnitten, ſondern anfangs ſchwarz und weiß geſchaͤckt; die vordern Schwungfedern ſchwaͤrzlich, die mittlern auf der äußern Fahne glaͤnzendſchwarz auf der innern weiß, die hintern ganz weiß; die Afterflügel fehwarz; die Stelle, wo bey den Enten der Flügel ſteht, ſchwarz, purpurglänzend, nach dem Rande zu bräunlich auslaufend ; die Deckfedern der Unterflügel weiß, und die Schwingen unten braungrau; die fechszehn Schwanz⸗ federn ſchwarz, die Außerjte weißlich geraͤndet. x Das Männchen hat nad) dem Mus. Carls, Fasc T. 'n. 6. im zweyten Jahre folgende Farbe:.Kopf und Hinters hals find aus dunkelbraun, ſchwarz und rothbraun gefleckt; eine ſchmuzig weiße Linie geht vom Schnabel an durch die Augen bis zum Naden hinab; die Schläfe find ſchwaͤrzlich; die Kehle und der Obertheil des Vorderhalfes ſchmuzis welß; der Übrige Vorderhals und die Bruft weiß; die Deckfedern - der Flügel weiß mit einigen duntelbraunen Flecken untermifcht; der Nücken und die Schmwungfedern durfelbraun; einige Schmwanzfedern weiß; Seiten, Steiß und After ſchwarz; der Bauch braͤunlich, ſchwarz und weiß wellenformig gewoͤlkt; Schnabel und Füße ſchwarz. Bechft. gem. N. G. ar B. 2. Abth. Nun Das 7 ⁊* PL 72 7 e Das Weibchen Taf.XXIX, Fig.2.) ift 2 Fuß ı Zolffang, der Schwanz davon 3 Zoll, und die Flügelbreite 31 Fuß *). Das Gewicht iſt 33 Pfund. Schnabel und Füße find dunkel olivengruͤn; der Scheitel ſchwarz und gelblichweiß geſprengt; der uͤbrige Oberleib ſchwarzgrau, die Federn ſchmutzigweiß kantirt; die Bruſt, kleine Deckfedern der Flügel, Seiten und der After ſchwaͤrzlich, roſtgelb kantirt, daher querfleckig; der übrige Unterleib gran mit weiß uͤberlaufen; Schwanz und Fluͤgel dunfelbrauns der Spiegel: fehwarzbraun, oben und unten weiß 'eingefaßt a Diefe Voͤgel varit ven nad) dem Ater gar fehr, wie unten bey der Fortpflanzung weiter angegeben wird. "Zergliedberung "R Die Zergliederung diefes merkwürdigen Vogels hat uns. Walbaum von einem Männchen geliefert, wovon hier das vorzüglichfte angeführt iverden ſoll. 1. Die Luftroͤhre hat oben einen laͤnglich hersförmigen Kropf mit einer langen Spalte, die ſich mit 2 weichen zurück | fiehenden Stacheln endigt. Sie ift faſt allenthalben von gleicher Weite, endigt ſich vor den beyden engen Aeſten, welche an die Lunge ſtoßen, in einen eyfoͤrmigen, haſelnußgroßen Luftgang, der aber keine knochigen Scheidewaͤnde hat. 2. Das Herz iſt kegelfoͤrmig, etwas niedergedruͤckt, uud fein Herzbeutel ift eine dünne Membrane, welche an —** * — den *) Par. Ms.: Länge ı Fuß 102 Zollz Breite 3 Fuß. Ä #*) Le Mittek (Buffon des Ois. ed. ı2. XV. p. 284. Ueberſ. von Dtto. XXIX. ©, 154.) gehört nach benden Geſchlech⸗ “tern auch hierher, und nicht au den Wafferbähnern. — —— q. a. O. 12. Ordn. 72. Gatt. Eidergans. 931 den großen Blutgefaͤßen des Herzens über und zu beyden Seiten der Ohren ihren Anfang nimmt und das Herz zu beyden Selten umgiebt, indem er mit ſeiner Unterflaͤche an dem Bruſtbeine, mit der Oberflaͤche an dem Schlunde und den benachbarten Theilen feſt gewachſen iſt. Seine hintere Sei⸗ tenwand iſt meiſt frey in die Quere ausge! pannt, haͤngt an dem obern und vordern Nande der Leber feſt und macht alſo das obere Zwerchfell aus, wodurch die Bruſt von dem Oder⸗ leibe abgetheilt iſt. 3. Die Leber beſteht aus zwey unaleichen Lappen, die oben nur flach an einander hängen.‘ Diele Lappen find oben Ausgehöhlt, unten erhaben, im Durchfihniet dreyecfig und endigen fich in einer niedergedrücten , abfchuffigen und ſchar⸗ ſen Kante. Sie liegen auf dem Bruſtbeine unter der Vor⸗ kammer des Magens und hinter dem Herzen und ſind mit allen dieſen Theilen durch Haͤute und Adern verbunden. Die Gallenblaſe iſt rundlich, liegt auf dem rechten Lappen, und nahe am Boden geht der Gallengang in den Zwoͤlffinger⸗ darm neben dem andern Gallengange, welcher aus dem Körper der Leber nach dem benachbarten Darm hinläuft. 4. Die Milz ift ein dreyeckiger, pyramidenfürmiger, vorn. abgerundeter, hinten ſtumpf zugeſpitzter, dunfelbrauner Körper, welcher über der Vordertammer nahe am Magen liegt, 5. Der Schlund iſt eine häutige, dehnbare, länglich neftaltete Roͤhre, melde fih an die Borfammer des Magens oder den Kropf anſchließt. Dieſer iſt ebenfalls roͤhrig, 28 Linien lang, auswendig blauroth und muskelig, inwendig ſchluͤpfrig, gran, blaßroth und -fiebformig, welche —* durch die zwiſchen den beyden Haͤuten liegenden rund⸗ Sana lichen 032, a Vögel Deutſchlands. lichen Druͤſen entſteht. Er ſtoͤßt an den Magenmund und iſt von demſelben durch einen rundlichen kmh; ges fchieden. 6. Der Magen ift ſchief, oval N es ‚and unten erhaben, und hat hinten einen kurzen, fleifchigen, weiten Beutel, Er befleht aus einem fchtwieligen, warzigen gelben dicken Selle, aus einer nervigen dünnen Haut und aus zwey niedergedrücten halbEugeligen Muskeln, welche an ber Mitte der auswendigen Fläche einen ſtumpfen Eielförmigen Rand haben, und durch ein’ flarkes, dides, fehniges. Wefen oben und unten zufammen verbunden find. Der Ausgang iſt oben an der rechten Seite, ‚mgejüßr drey Linien: von dem ' Eingange entfernt. 7. Die Därme find 8 Fuß 9 Zoll —* und an den mehrſten Stellen ſo dick, wie ein kleiner Finger; doch iſt der 5 Maſtdarm Eurz vor feinem Ausgange meiter, und hat die Geftalt einer hohlen Kugel. Am Anfange des Maſtdarms findet man die Oeffnung der beyden Blinddaͤrme, welche gegen ihr Ende weniger weit ſind, als an den übrigen Stellen. Außer diefem ift ungefähr in der Mitte des Canals noch ein £leiner blinder Darın, welcher nur 4 Linien Länge und ı Linie Weite hat. Kurz vor dem Ausgange des Maftdarms fißt eine tingformige Klappe oder breite Falte, welche oben unter dem Steiß 3 bis 4 Linien, und unten nach dem Bauche zu nur‘ > Linien von der Pforte des Afters abſteht. Ihre Lage ift alfo etwas fchief in dem Maftdarm. 8. Die Ruthe ift ein weicher, eegeifbeniiger, weißer Körper, der mit etlichen Ereisformigen Furchen umgeben, 24 Linie lang und am Grunde ı Linte dick iſt und zwey von eins 12. Ordn. 72. Gatt. Eidergans; 933 einander geſperrte Schenkel: hat. Die Hoden find zwey weiße ſtockfoͤrmige zugefpißte Eleine Körper, welche. außer der - Paarungszeitinur:3 bis: 4 Linien lang und a Linie dick find, und wovon der linke den rechten an Größe: übertrifft. Sie fisen unter dem oberften Ende der Nieren an der niederfleis genden Hohlader fell. Ihte Zubri nger find fo fein mie sein Haar und gehen von dem untern Ende der’ Hoden nad) wer langen Grube auf den Nieren, wo fie fich nicht weiter. ‚unterfcheiden laffen. —— — 9 Die Nieren find. dunkelbraun, niedergedruͤckt, etwas hoͤckrig, ohngefaͤhr viermal fo lang als breit, und ers ſtrecken ſich von dem oberſten Ende des Darmbeins längs dem Kreuze bis zum Steiße hinab. She Oberende iſt rund⸗ lich und: breiter als der Übrige Koͤper. Neben demſelben faͤngt eine tiefe Furche an, welche uͤber die Mitte der Nieren der Laͤnge nach bis an das Unterende fortgeht. Hierin liegt der Harngang eingeſchloſſen, welcher die ganze Niere durchlaͤuft und von dem Untetende deſſelben weiter uͤber den Steiß in Begleitung eines Blutgefaͤßes fortgeht, bis an das Ende des Maſtdarms, wo er oberwaͤrts hinter der ringfoͤr⸗ migen Klappe in den kugelfoͤrmigen Sack des Maſtdarms Bringt.) Die — — Harngaͤnge liegen ı$ Linie von einander. nr | st } van! PREIS Ei rin Eigenfdafrem, 2 173 — Geſchlechter koͤnnen nicht nur gut REN — auch gut tauchen und fliegen. She Gang aber iſt watſchelnd und ſchlecht. Das Sefchrey des Weibchens Elingt * das Geſchrey der Enten und im Zorn Kant ukart! das 3 Männs 934 WVoͤgel Deutſchlands. Männchen aber ruft Ao! oder Husbhut und beyde laſſen ſich beſonders zur Paarungszeit hören. Wenn es aufider See fürmen will fo kommen fie ans: ER um: bier vor dem — none: a ſeyn. rt ee Aare r wm Pet — * IN | Aufennbahh, 50. Rem Die ‚nördlichen Seetüften find: der — der Eider⸗ gaͤnſe. Sie kreuzen mehrentheils auf dem Meere herum, und ſtreichen zu verſchiedenen Zeiten, je nachdem es ihre Beduͤrf⸗ niſſe erfordern, von den ſuͤdlichen zw den nördlichen Ufern, Vom Frühjahr bis zum Herbſt bleiben fies immer \anı den ‘Ufern, fodann aber begeben fie ſich in die See, und halten ſich beynahe den ganzen Winter hindurch, auch fogar. in den _ Arttiſchen Gegenden daſelbſt auf; doch muͤſſen einige alsdann herum ſtreifen weil man fie, auch auf dem feſten Lande in | Deu ſchland antrifft. Vielleicht gehoͤren ſie alſo, wenn gleich nicht zu dem Zugvbgeln, doch zu. den Strichvögeln. Da fie ſehr friedlich find, ſo halten ſich andere a mit he re — ⸗ ni 77 * Er € — Nahrung feeten, 5. ®. Krebſen, aus Eleinen Bafferwärmern u. ſ. w. beſteht, und weshalb ſie ſich ſchon merklich von den andern Gaͤnſearten unterſcheiden, tauchen ſie 10 bis 12 Kiaftern tief unter. Sie holen von dem Boden die Eingeweide der Fifche, welche von den Fifchern in die See geworfen werden, herauf. ar — halten ſich gern in ihrer Nähe auf, um ihnent ihre Weagen ihrer Nahrung, die. nicht: bloß aus — ſondern vorzuͤglich aus Fiſchen, Muſcheln, Schnecken, In⸗ 13, Ordn. 72. Gatt. Eidergans. 935. er Beute wegnehmen zu können. Ihr Untath sefeft aus einer: — kg mildpatigen Materie. * —— Im Februar und Maͤrz ſammeln ſie ſich bey den Inſeln und Kuͤſten zur Paarung. Die Maͤnnchen kaͤmpfen gewaltig um die Weibchen, der Sieger nimmt ſeine Braut, und haͤlt ſich alsdann allein zu ihr. Die uͤbrigen Maͤnnchen, die keine Weibchen bekommen — welches oft der Fall iſt — ent⸗ fernen ſich nach und nach wieder vom Lande und ſchwimmen in der tiefen See herum. Das Weibchen waͤhlt zu Anlegung des Neſtes wuͤſte und unbebaute Landſpitzen, Inſeln, ausge⸗ hoͤhtte Klippen, uͤberhaͤngendes Geſtraͤuch z. B. von Wachhol⸗ dern, und vor dem Weſtwinde geſicherte Plaͤtze. Es baut am liebſten ins Gras, unter Wacholderbuͤſche, oder auf mooſige Klippen, macht ſein Neſt aus Gras, Moos u: d. gl. und füttert: es: mit: einer: großen Menge Dunen, ‚die es ſich aus der Bruſt rupft, aus. Es macht einen fo hohen Rand; von Federn um daffelbe, daß es faft ganz bedeckt darin fit, und wenn e8 Hungers halber auſſteigt, die Eyer unſi ice bar machen kann. Be Die erſte Brut gefchieht zu Ende des Junius und Anfang des Julius, Eine Mutter legt felten mehr als s große blaß⸗ grüne, feltner dunfelgtüne Eyer. Dfe findet man 10 und mehrere ‚Seyfammen, alsdenn haben aber 2 Vogel gemein⸗ (haftlic ein Neſt verfertigt, und ſihen entweder beyde bey⸗ fammen, und brüten, oder wechfeln mit einander ab. Sie legt dreymal Eyer, und in Island werden ihr die beyden Maag die Se mit fammt den Federn weggenommen, an ei | andern 5 96 . Voͤgel Deutſchlands. * andern Orten aber nur das erſtemal und man laͤßt ihr die zweyte Brut Raubt man ihr die Eyer auch zum drittenmal, wo ohnehin das Mannchen ſchon ſeine Dunen zur Fuͤtterung | des Neites hat hergeben‘ müffen, welches man an den weißen Federn ſieht, die nqur das männliche Geſchlecht an der Bruſt bat. fo verlaßt fie den Ort gänzlich), und —— das kommende Zahr anderwarts. al ‚Sie legt Euch ohnehin RR in ein anderes Ne, und zwar wenn fie das erftemal 5 Eyer gelegt bat, das zweytemal 34 und das drittemal gar nur eins. | 4 Die ganze Leges oder Eyerzeit dauert 6 bis 7 Wochen, da denn gewöhnlich die Woche über einmal die Eyer von den Einwohnern aufgefucht werden. innerhalb 28 Tagen wer⸗ den die Sunsen ausgebrütet, und das Männchen haͤlt unter⸗ deſſen bey dem Neſte Wache, und ſchreyt dem bruͤtenden Woabchen bey Gefahr zu feiner Rettung zu, begiebt ſich aber, fo bald die Zungen ausgekrochen find, weg, und fucht — Oerter auf. e Die Mutter nimmt, wenn fie weit von der Ste entfernt geniſtet hat, die ſchwaͤrzlichen wolligen Jungen auf dem Ruchn ſogleich mit in die See, taucht‘ ſich unter und ſchuͤttelt fi fie von fih. So lange fie noch ſchwach ſind, bleibt ſie mit ihnen am Strande, und fucht ihnen dur) Trübemachen des Waſſers aller hand emporkommende Inſecten und kleine Thiere zu ver⸗ ſchaffen. Koͤnnen ſie aber erſt tief untertauchen, ſo geht fie mit ihnen tiefer in die See, vertheidigt fü abet noch immer gegen alle feindliche Ragfelungen, | 9 * ar ı2. Orbn. 72, Gatt. Eidergans. 937 - Viele Familien: begeben. ſich alsdenn zufammen, und. Bleiben. bis zum Winter, da die: — fliegen Eönnen, - * einander. Man fagt, daß fie fi bis zum BERN ja fünften Er in der Farbe änderten, und aledann erſt beftändig blieben, Ehe die Federn ausgewachfen find, ſehen fie mäufegrau aus, mit weißlicher Gurgel und Bruft, und mit einem afchgrauen Streif von den-Nafenlöchern an bis zum Naden. © * Dis fie fih maufern, fehen die Männden * Weibchen aͤhnlich, d. h. rothgrau und ſchwaͤrzlich gefleckt und gebaͤndert, wie die Weibchen der gemeinen Enten. Dann giebt Hr. Lat ham a. a. O folgender an denbheiten an: 1) Sm er ſten Jahre iſt das nn auf dem Rüden weiß, a auf dem Scheitel und der Bon Leib: ift ſchwaͤrzlich braun und weiß geichädt. . 2) Im zweyten Sahre find. Hals us: Sruf ſchwarz und weiß gefleckt und der Scheitel ſchwarz. Naͤher Hiebt in diefem Alter das Mus. Carls. 1. c. die Farbe an: Kopf und Hinterhals find aus dunkelbraun, ſchwarz und roth⸗ braun gefleckt; eine ſchmutzig weiße Linie geht vom Schnabel an durch die Augen bis zum Nacken hinab ; die Schläfe find fhwarzlich; die Kehle und der Dbertheil des Vorderhalſes fhmußig weiß; der übrige Vorderhals und die Bruft weiß; die Deckfedern der Flügel weiß mit einigen dunfelbraunen Flecken untermiſcht; der Rücken und die Schwungfedern dune kelbraun; einige Schwanzfedern weiß; Seiten, Steiß und After fchwarz; der Bauch bräunlich, ſchwarz und weiß wel⸗ fenförmig gewoͤlkt; Schnabel und Füße fehwarz. | | 3) Im / 938 anf Woͤgel "Deutfchlandeir” — Fr Pi Sm’ dritten Jahr e iſt die "Farbe faſt vollkom⸗ men, doch nicht lebhaft und noch einige wenige ELLE Y eg ftehen am Halſe. „ade ‚nd ang die alteh Männden Gaben '4) zuweilen ſtatt des; weißen Ruͤckens in der, Mitte a fo: wie an den — der — eine ARE Sarbe. on a du— 5) Einigen Beibiyen non die zwey weißen 2 gelſtreifen, und | 6) andere find am Bauche afchgrau Räte — Br Das Weibchen erhaͤlt fehon im zweyten Jahre ſeine natuͤrliche Farbe und paart ſich. Das RINDE u gattet ſich erſt im dritten Jahre an. Ihr Alter erſtreckt ſich auf 20 bis z5 Jahre, und man hat Beyſpiele, daß ein Paͤrchen 20 Jahre in ein und daſſelbe Neſt gelegt hat. Die Islaͤnder — ſogar, daß ſie IHRER würden ' ra rn un u 3 J——— Der Fuchs, Seehund und ändere Raubthiere, die Kolkraben, Kraͤhen und Meven ſtellen den Eyern und die Seeadler, san und BR, den Be * Bit" sr 1 d. - Die ur on (ä nder,'die den Werth ihrer er noch nicht zu ſchaͤtzen wiſſen, toͤdten die Eidergaͤnſe ihres Fleiſches halber. mit Wurſſpießen, verfolgen fi ein kleinen Booten, bes FA ihren Weg wenn: fie: untertauchen, an den Waſſer⸗ blafen ’ 22. Ordn. 72. Gate. Eidergans. 939 | Pe erſchlagen ſie/ wenn‘ ſie ermattet wieder kauf erg | — — DEREN den Austen Rändern: Hingegen ik es J Berta der Freyheit verboten, einen dieſer erg zu jchießen oder zu aa i ee IT pt PR Rusem. Das Fieif ch des Eidervogels, das beſonders in Gun⸗ land gegeſſen wird, ſchmeckt zwar etwas thranig, kaun aber dadurch, daß man es in Eſſig legt; verbeſſert werden )). In Grönland wird die Haut dieſer Voͤgel, als Pelzwerk zugerichtet, auf de yınackten Leibe. getragen und aͤuherſt hochgeſchaͤfſßt. Den noͤrdlichen Voͤlkern iſt dieſer in zwiefacher Hinſicht beſonders nuͤtzlich, erſtlich feiner Eyer wegen, die wie Huͤhnereyer in der. Haushaltung verbraucht. werden, zweytens der Dunen (Daunen, Eiderdunen) halber, In erſterer Hinficht nehmen felbft die Srönländer, PusnR die 3 Federn nicht. benußen, ihre Nefter aus. | Unter. allen Schwimmvödgeln haben die Eidergaͤnſe die am: meiften elaftifchen und vie, feinften Dunen. Sie find gemeiniglich grau und am der Wurzel weiß, welches die Urſache der. weißen Flecken ift, womit fie verfehen find, und ob fie gleich ſo feſt an einander hängen, daß man au Ichütteln Kann, ohne daß fie wegfliegen, fo ſind ſie doch weich und brei⸗ Ba HE > N | | ten Ich habe dns Weibchen, das ich ſchoh, geseffen, und feinen Geſchmack mehr fiichähnlih als midrig thranig gefunden, Ueberhaupt roch der ganze Vogel wie Fiſch. 40 Woͤgel Deurfihlands. ur ten’ ſich weit mehr aus, als irgend eine andere Feder thut. Sie ſind ſehr warm, und zugleich fo leicht dabey, daß man zur en —* ganzen Bettes nur etwa 5 Pfund noͤthig hat. 3 a a DR) aEe ı Dieſe — werden aus dem Neſte des Eidervogels ar genommen, aber nicht überall zu einer Zeit und. in einerley Monat, denn einige, wie die Ssländer, entblößen das Neſt mehimalen/noch ehe die‘ Eyer gelegt werden, "aber andere. nehmen die Dunen nicht eher weg, als bis die Jungen ausge⸗ bruͤtet fü is und mit der Mutter das Neſt verlaffen "haben, welches fie alsdann ziemlich rein zurücflaffen. Es iſt natuͤr⸗ lich, daß diejenigen, die, He Them Beyſpiele der- Islaͤnder, die Dunen dreymal aus dem Neſte nehmen, mehr Dunen ſammeln koͤnnen; denn wenh man fie im Neſte läßt, fo rupfen ſich die Vögel nicht mehr aus, als fie zum Neſte noͤthig haben; wenn fie sg aber weggenommen wer den, ſo ſind ſie gezwungen alle aus zurupfen, die ſie nur entbehren koͤnnen, und die ihnen hernach doch ausfallen und die fie unnuͤtz verlie⸗ ven würden. Und wenn es wahr iſt/ daß das Männcheh ſich zugleich mitrupfet/ wenn das Weibchen, weil es zuvor ſchon fo viele verlohren, nicht Dünen genug hat, fo würde die Ilandiſche Art am vortheilhafteſten ſeyn. ini Die Islaͤnder, die ſich um dieſe Voͤgel die meiſte BR geben, haben auch ein Mittel erfunden, fie auf einige, dazu eingerichtete, "tteine Inſeln zu verpflanzen. 3a, ſie wiſſen fo mit ihnen umzugehen, daß fie fie zumeilen fo weit bringen, daß fie ihre Neſter dicht an die Haͤuſer bauen; alsdann aber laſſen ſi ſie iht Reh, Yu uhd fondetlich ihre Hunde aufs fefte Fand bringen, wenn fie: * einer Inſel wohnen. ‚Die Leute koͤn⸗ nen 13. Ordn. 72. Gatt. Eidergans.. 941 nen alsdann mitten unter“ ihnen herumgehen, ohne daß fie vom Neſte fliegen. Durch ein folches Verfahren muͤſſen fie freylich eine anfehnliche Menge Dünen einfammeln koͤnnen. Die Norweger bereiten ihnen ihre Neſter, wortn fie unge brüten, und nehmen dagegen die Dunen, die die Mutter zur Erwärmung der, Eyer und Jungen ſich felbft aus» rupft. Diefe reinigen fie von ihren anhängendenUnreinigs keiten, und verfaufen das Pfund für etwa 2 Thaler. Es macht für die Bewohner der aͤußerſten Scheeren und Klippen einen ziemlich wichtigen Nahrungszweig aus, da fie zuweilen so bis 100 Pfund im Jahre zu fammlen im Stande find. In den Scheeren und Buchter! hingegen legen fie fich weniger darauf, weil die Mefter oft von Fremden weggeholt werden. Die zahlreichen Nefter auf Grashoilm liefern gleich" falls eine ziemliche Menge Dunen, welche auch) jährlich, mei⸗ ſtens durch Fremde, von daher abgeholt werden, — Die Eigenthuͤmer diefer Dunen find nicht diejenigen, die fich ihrer bemächtigen koͤnnen, ‚fondern allein diejenigen, denen die Gegend gehört, wo der Vogel fein Neft macht; doch: gehören. alle Dunen, die auf Gräsholm fallen, dem Commandanten auf CHriftiansd einzig und allein, welches auf feiner Bes dienung beruht. Es darf daher niemand, ohne feine Erlaub⸗ niß, eher auf diefe Inſel Eommen, als. bis alle Dunen einges ſammelt find, welches feiner Veranflaltung nach im Herbſte geſchieht. 0 Solche Inſeln oder oa wo dieſe oder ARE Vogel gewohnt find, ihre Eyer zu legen, werden in Norwegen Aegge⸗Vaͤr genannt, und machen den Hof, zu welchem fie ‚gehören, koſtbarer. Bon biefen find auf Helgeland, ‚ Torget r 942. Vögel Deutſchlands. Zorget, Nordherde, und Sorherde durch die vielen Dunen bekannt, denn die Neſter find dafelbit fo dicht an eins ander, daß man kaum "einen Fuß fortfeßen fann. Fier⸗ | toften, NRognehbolm und Farſtad im Kirchfpiele Haram, ingleihen Wogsben im Kirchfpiele Horröe, außer andern mehrern, geben ihren Befißern eine anjehnliche | Menge Dunen, | Die Dunen werden am beiten einige Tage nad) trocknem Wetter eingefammelt, und wenn fie aus den Neftern genom⸗ men werden find diefe voller Moos, Heide, Stroh, Meers gras u. ſ. w. — Die Dunen’find daher von zweyerley Art: Tangdunen, (Meergrasdunen) und Grass dunen. Jene find die fchwerften am Gewichte, aber nicht , lelcht zu reinigen. Sie müfjen wohl getrocknet werden; denn fie: haben eine falzige Feuchtigkeit bey fih, und find außerdem öfters naß, wenn der Vogel fein Heft dicht an der See auf aufgeworfenen Meergrashaufen anlegt; die Fluth ‘geht öfters; wenn fie am hoͤchſten fleigt, in und. unter diefe Haufen, und fpület das Neſt mit allem weg. in Neft von B ungereinigten Grasdunen von mittlerer Größe, kann ein Scchstelpfund reine Dunen geben *); und eine Eidergans giebt überhaupt in allen drey Neftern (die fie in einem Jahre bauet,) ein halbes Pfund. Don einem Pfunde ausgefuchten Grasdunen der beften Art, Fann man ein halbes Pfund reine Dunen erhalten; gemeiniglich aber befümmt man nur drey RN Pfund — * ROlafſens Reiſe durch Island. I. S. 294. fi { 12. Drön 72. Gatt. Eidergand. 943 Pfund aus FRE Fiordung, oder aus 10 Pfund, und nur 2 Pfund von Tangdunen. Ä 2, ws Die Art und Weife, diefe Dunen rein zu machen, = werfchieden * ei v Die einfachfte Art ift, fie an der Sonne ſtark zu J— nen, hierauf, indem fie noch warm find, zwiſchen den Haͤn⸗ ‚den zu walten und zu ſchuͤtteln, hernach die reinſten abzuſon⸗ dern, und das Unreine von den uͤbrigen mit den ‚Singer weggunehmen, Die Dunen, welche von den todten Vögeln — werden, ſollen nicht ſo gut ſeyn, als diejenigen, welche man aus den Neſtern nimmt, welches wohl eigentlich daher koͤmmt, weil nicht alle Federn an dem Vogel zu einer Zeit reif find. Die alten Dunen reifen zu der Zeit, wenn er bruͤ⸗ ten-will, denn alsdann rupft er fie ſich zu feinem Nefte aus. An deren Stelle wachfen neue, die wieder ein ganzes Zahe noͤthig haben, ehe ſie ihre voͤllige Reife erhalten, da ſie ſi ich denn nach und nach von dem Felle abloͤſen. Nur allein dieſe rupft ſich der Vogel aus, den todten aber wird alles abgerupft, es mag nun reif oder unreif ſeyn; dadurch miſchen ſich eine große Menge fettige Dunen unter die guten, welches denn die Dunen verdirbt. | Aus Island Fommen jährlich nach Dänemark an reis nen Eiderdunen ohngefähr 2 bis 300 Pfund, das Pfund zu s bis 6 Marf (luͤbſch), und an unreinen ohngefaͤhr ı 500 big ‚2000 Pfund, das Pfund zu ı2 bis ı6 Schilling (luͤbſch); aus Finnmarken an unteinen ungefähr 40 bis so Pfund. | Rechnet RKruͤnitz oͤlonomiſche Eneyklopaͤdie. X, S. 342. / w 94 Vögel Deutſchlands. Rechnet man hierzu, was Dänemarf vorbeygeht, und ent weder zu oder von Fremden ausgeführt wird; alles, was fich Auf. Gräsholm findet, und das’ wenigſtens an reinen Dunen so Pfund berrägt; fo wie auch dasjenige, was in Norwegen gefammlet wird, was von den Färder Inſeln kommt, Hiernächft was aus Island nach Gluͤckſtadt geführt und daſelbſt mach Deutſchland und andere Länder verkauft wird, und end⸗ lich alles; was das Schiffsvolt auf feine eigne Rechnung aus allen angeführten Gegenden führet; fo muß folches zuſammen eine’ eben fo große, wo nicht größere Summe betragen. Im Jahr 1750 verkaufte die Ssländifche Compagnie, außer dem, was nach Glückftadt gieng, an Eiderbunen für 3747 Thaler, — Man kann hieraus ſehen, wie wichtig dieſer Handlungsartikel ſey. Es pflegt in dem Handel mit den Eiderdunen auch viel Betrug vorzugehen, indem ſie oͤfters mit Gaͤnſe⸗ und andern Dunen vermengt, auch wohl ganz andere Dunn für Eider⸗ dunen ausgegeben werden, j Irrthuͤmer und Vorurtheile. 1) Es iſt ein Vorurtheil, wenn vorgegeben wird, daß diejenigen, welche auf Betten von Eiderdunen ſchlafen, Gefahr liefen, von epileptiſchen Krankheiten bes fallen zu werden. 2) Wenn die Berichte von Grönland unter dem Namen. Mitte oder Milektok einen befondern Vogel befchreis ben, den fie als Waſſerhuhn anführen, dag aber eben fo gut eine Are von Taucher feyn koͤnnte, fo meinen fie die | Evers 12. Ordn. 72. Gatt. Eivergans. 945 _ Eibergans *). Denn die Beichreihung- zeigt dieß fogleich, Das Männchen bat einen weißen Rücken und Hals; der Bauch it fhwarz und der Kopf fällt in das Violette, Die Federn des Weibchens find gelb mit Schwarz gemifcht, und mit einem fchwarzen Rande, fo daß fie von weiten grau | feinen. — Diefe Vögel find in Groͤnland beſonders im Winter fehr zahlreich Man fieht fie des Morgens haufen⸗ weis aus den Bayen nach den Inſeln zu fliegen, wo ſie ſich von Schnecken ernähren, und des Abends Fommen fie wieder nach ihrem Zufluchteorte, dein Meerbuſen, zutuͤck, um dafeibft ‚bie Nacht zugubringen. Sie gehen im Fliegen den Krüms mungen der Kürten nach und den Buchten in den engen Straßen zwiſchen den Inſeln. Selten fliegen ſie an das Land, es ſey denn, daß ein ſtarker Wind, beſonders wenn er aus Norden weht, ſie noͤthigt, ſich unter dem Schutz des Lan⸗ des zu halten. Die Jager ſchießen ſie alsdann von einer in das Meer hervorſpringenden Landſpitze, von wo aus man in einem Boote die Getoͤdteten ausfiſcht, denn die Verwundeten gehen auf den Grund, und kommen ſchwerlich wieder hervor. .*) Buffon le. Fabricius Faun. groenl. p. 123. Histoire gene» rale des Voyages. XIX. p. 44. \ x * Vecht. gem. N. G. x Bd·2. Abth. Ooo Drey 21 —2 \ 946 Woͤgel Deutſchlands. Drey und ſiebenzigſte Gattung Ente Am area. Kennzeichen. Der Schnabel iſt platt gedruͤckt, an der Wurzel breiter als hoc) und hat oben blättrige Zähne, Die Naſenloͤcher liegen nabe an der Wurzel und nahe an bet Oberflaͤche des Schnabels. | Die Süße find kurz und mehr nach hinten zu. Der Hals ift kurz und der Ruͤcken niedergedrüct. In ihrer Lebensart unterſcheiden ſie ſich gar merklich von den beyden vorhergehenden Gattungen. So naͤhren ſie ſich z. B. zwar von Vegetabilien, manche ſogar von Getraide, allein ſie ſcheinen doch beynahe die animaliſche Nahrung jener vorzuziehen, denn ſie freſſen Fiſche, Muſcheln, Schuecken. Wuͤrmer, Aas und andere Fleiſchſpeiſen. | Da diefe Sattung noch immer merkliche Abweichungen zeigt, fo hat fie [hen Linne in Familien mit umges Eraufeten Schwansfedern, Federbuͤſchen u. f. w. eingeteilt. Allein der hoͤckrige und glatte Schnabel, und vorzüglich die Lage und der Stand der Hinterfüße, wornach die wahren Enten wenig außer dem Gleichgewicht ſtehende Füße (ven- tripedes), und die Tauchenten (Brantae) weit hinters wärts flehende Füße (podicipedes), gewöhnlich auch noch ein Laͤppchen an der Hinterzehe und faft allegeit ein wie bey den Sägern gebautes Labyrinth haben, und höchft felten außer dem ie a Land kommen, geben befiere Samilien-Kenns. zeichen 12. Iron. 73. Gatt. Biſam Ente. 947 zeichen ab, In der Natur ſelbſt ſcheint die Abtheilung in wahre Enten und Tauchenten die natuͤrlichſte zu ſeyn, fuͤr das Cabinet aber, und zur leichtern Ueberſicht kann man beyde vereinigen. Um die Biſam⸗Ente, welche noch viel Aehnlichteit mit den Ganſen hat, aher meiner Einſicht nach doch mehr zu den Enten gehört, an die Spitze dieſer Gattung zu. bringen, ſtelle ich die Entenarten in einer Rangordnnng auf, die auh Herr Dr. Meyer für die ſchicklichſte haͤlt. ‚> Der Schnabel if hödrig und an der Hins terzehe befindet fid eine fiügelförmige Haut, (276) 1. Die Bifam: Ente *% Anas moschata, Linn, Namen, Schriften und Abbildungen, —Moſchus⸗Ente, Brafiliihe, Indianiſche, K Kairiſche, Lybiſche, Guineiſche, Turtiſche, Mostowitiſche, REME Ente, Moskowitiſche Rammente. Anas moschata. Gmelin Linn. Syst. I, 2, p. 515, n. 106. | } Canard musque. Buffon des Ois, IX. p. 162. t.9. (Weibchen). Ed. de Deuxp. XVII. 182. t. 5. £. 3. Pl, enl. No. 989. Ueberſ. von Otto, XXXIII. 230. mit einer Figur. Ooo 2 Mus- *) Alte Ausg. I. ©, 636. Nr. (64) 7. \ 948°. Bögel Deutfchlands. Muscovy Duck. Latham Syn. EU.:2. p, — wie Meine Ueber. VI ADB ZT ; Seife Vogel: Taf. 180. ——— a. a. O. ©. 239. Ne. 16. Kennzeichen der Art. Das Geſicht iſt nackt und warzig; die Fuͤße ſind veihz die Farbe bey der zahmen Race verſchieden. Geſtalt und Farbe des maͤnnlichen und weib⸗ lichen Geſchlechts. Dieſe Ente, welche jetzt in Deutſchland und in ganz Europa auf den Meyerhoͤfen unter dem Namen der türkis f ch en Ente als ein zahmer Vogel bekannt genug iſt, ſcheint eigentlich aus Braf ilten, und 2 a aus Süds america zu flammen gi | Sie ift faſt noch einmal: fo — als die gemeine Hausente, 2 Fuß 10 Zoll lang, und 3 Fuß 4 Zoll breit **). Die Länge des zugefpißten Schwanzes beträgt 7 Zoll, und die zufammengelegten Fluͤgel veichen nur bis auf die N deſ⸗ ſelben. ae Der Schnabel iſt 2% Zoll lang, voth, am der Mutzel des DOberkiefers, um die Nafenlöcher herum und am hatens formigen Nagel braunſchwarz; die Füge find roth, die Nägel weißlich— die ou pnearl 2 Zoll die Mitteljehe 22 Zoll lang, *) Marcgrave, hist, natur. Brasil. p. 213. Le Page du Prasz hist. naturelle de la Louisiane. II. p. 114. ++) Par. Mans; Länge 2 Fuß 6 Zoll und Breite a Fuß 11 Zoll. 12. Ordn. 73. Gatt. Bifam-Ente. 949 - lang, die hintere 10 Linien, und die Knie 6 Linien hoch nackt. m. , Diejenigen, bey melden die weiße Farbe die Oberhand hat, ‚haben auch gelbe Schnäbel und Füße. Um die Augen liegt eine nackte, mit rothen Fleiſchdruůͤ⸗ ſen —— oder ſchwarzen Puncten beſetzte, Haut, die an der Schnabelwurzel oft zu einem Hoͤcker, wie eine Kirſche groß, aufſchwillt, und ihr, wie dem Puterhuhn, ein ganz eignes Anſehn giebt, beym Kaͤmpfen ſich ———— und feuriger wird. Der Kopf iſt ſchwarzgruͤn glaͤnzend, und vom Scheitel an laufen am Hinterhals etwas lange Federn herab, die eine Art von Schopf bilden; der uͤbrige Leib iſt ſchwaͤrzlich, oder ſchwarzbraun glaͤnzend mit weiß melirt, gewoͤhnlich ſi ſind die Schlaͤfe, die Kehle und der Hals weiß, ſchwarz gefleckt, die Bruſt und der Unterbauch dunkelbraun mit weiß untermiſcht, der Ruͤcken und Steiß ſchwarzbraun mit einem gruͤnen Gold⸗ | glanze; die Deckfedern der Flügel fchroärzlich mit einem Bios fetganze; der Oberbauch weiß; die 3 erften Schwungfedern weiß, die übrigen dunkelbraun; die zo Schwanzfedern ſchwaͤrz⸗ lich gruͤnglaͤnzend, die aͤußerſte weiß. | Es giebt auch bey ihnen, wie bey den gemeinen Haus⸗ enten, DBerfhiedenheiten in Anfehung der Farben; doch Feine fo abwechfeinde, denn die meiften find nur fchwarz, blau, grauroͤthlich, gelb und weiß gefhäct, und ganz gelbs lich weiß. Das Weibchen iſt viel Eleiner als das Männchen, und die Fleiſchwarzen im Gefiht find auch Eleiner, fo wie der Hoͤcker über dem Schnabel oft ganz fehlt, Merbs Euftröhre verbunden ift *). 950 WVoͤgel Deutſchlands. * Merkwuͤ uͤrdigteiten Es iſt ein traͤger, boshafter Vogel, der beym Fuͤttern alle andere gern abbeißt. Er fliegt gern kreisfoͤrmig in der Luft herum, ſchwimmt nicht fo gern, wie die anl 1 taucht gar micht, geht ſehr ſchwerledig und ſchwankend, obs gleich feine Füße weiter nach vorne im Gleichgewicht ftehen, als bey den andern Entenarten, das Männchen hat eine ſchwache heiſere, das Weibchen aber eine laute Stimme, und. jenes duftet vorzüglich einen Biſamgeruch aus, der zur Paas tungszeit am merflichiten ift, von der Fettdruͤſe auf dem Schwanze entſteht, und immer dem Fleiſch einen aͤhnlichen Geſchmack mittheilt. Die Luftroͤhre iſt weit, und hat auf der rechten Seite nahe an der Veräftelung eine runde, auf beyden Seiten flachgedrückte Enöcherne Blaſe ober Pauken⸗ hoͤhle (Labyrinth), die aus einem fehr zarten Endchernen Blaͤttchen befteht, und inmwendig wie bey andern Enten, die einen ſolchen Auswuchs zeigen, durch eine Deffnung mit der. \ Aufenthalt, Nahrung, Nußen und Schas den haben fie faft gänzlich mit der zahmen Ente gemein, nut in der Fortpflanzung weichen fie ab. Sie werden faft immer bloß zur Zierde gehalten, doch giebt das Fleiſch der Jungen einen ſehr guten Braten, Das *) Bloch in den Schriften der Berl. Gefellfch. II. '3 372. n.16. tab. 7: fig. I. » 12. Hrdn. 73. Gatt. Bifam-Enee. 951 Das Männchen iſt zur Paarungszeit außerordentlich bissig, geht alles Federvich, fogar die Gänfe an, und tritt fie *). Mit den gemeinen Hausenten zeigt e8 ſchoͤne große DBaftarde, die viele Eyer legen, aus denen aber, nach meinen Erfahrungen, Feine Zunge fommen. Sch habe in diefem Jahre 32 Eyer zwey gemeinen Enten, die täglich von einem foihen Baſtardentrich getreten wurden, zum Ausbrüten uns tergelegt, es iſt aber Fein Sunges herausgekrochen. Sein eignes Weibchen baut im April 14 Tage lang an einem warmen Neſte. Dieß legt es im Hofe oder in einem . "Garten in dem dunkelften Winkel oder im dunfelften Gefträuche an, ſcharrt ein tiefes Loch in die Erde, legt Reißer, Gras und alles, was es in der Nähe erhalten kann, rund um fich herum, und rupft fi) eine Menge Dunenfedern zur Augs fütterung unter dem Leibe aus. Es legt 8 bis 14 fall walzenformige, an beyden Seiten gleich zugeftumpfte, glatte fchaalige, weißliche oder- grünliche Eyer, brüter fuͤnftehalb Wochen, und enteräftet fih fo ſehr, Ba es eine matte und blaffe Farbe bekommt. Das Bruͤt⸗ und Erziehungsgefchäfte überläßt das Männs chen dem Weibchen gänzlich, und man muß auch erfterrs vom Neſt zu entfernen Iugen, | damit es wegen feiner Geilheit letz⸗ teres °) Ich habe fie oft die Gaͤnſe gehörig treten fehen, bin aber nicht im Stande gemwefen, ein Ey davon zu erhalten. Man fagt aber, e8 gebe große Baftarden, die halb Gang und halb Ente wären. Dem Grafen Büffon ta. a. D.) bat ein Augenzeuge folche Baftarden berannt gemacht. 953 3% Vögel Deurfchlands, ;. teres nicht flore, und dadurch die Brut verderbe. Man fann auch den Hausenten und Truthuͤhnern die Eyer unterlegen. Wenn die ungen gut gedeihen follen, fo müffen fie viel Sinfecten und Serftenfhrot befommen, in Ermangelung der erffern aber mageres, Klein gefchnittenes Fleiſch. Dieß fo fange, bis fie ſich zum zweyten Male maufern, alsdann bekom⸗ ‚ men fie das gewöhnliche Entenfutter,. Brod, Haferu.f. w. ‚Die glatte drüfige Haut am Schnabel und den Aygen | befommt erft im zweyten Sabre die fiegellacfrothe Farbe und verfchönert ſich bis ing vierte, Im Winter müffen fie vor allzu großer Kälte serie werden, fonft erfrieren fie die Füße leicht. Bon einer Art Eriechender Läufe *) werden fie ges plagt, und die Sungen fterben oft — Racen und Sarietäten 1) Eine Eleine Abart, welche zimmetfarbige Federn hat. —— | | 2) Eine Baftardart von ihr und der gemeinen Ente. Sie paart ſich fehr gern mit ihr, ift hitzig, begattet ſich (reihet) beftändig, und bringt eine häufige Brut, Das Fleiſch der jungen Baftarden „ die bepden Eltern in der Farbe und Geſtalt etwas gleichen, und immer einige $lerichdrüfen im Geſichte haben, ift delicat. Man fperrt daher gern einen Difamentridy mit zwey zahmen Enten zufammen. | 3) Die (wahrfcheinlihe) wilde Bifamente Markgraf nennt fie die wilde Inte, welde fo groß als | eine *) Bifamentenlans, Pediculus moscharae, Line. - 12. Ordn. 73. akt. Bifam-Ente, 953 eine Sans ift. Ste ift ganz ſchwarz mit grünem Glanze, ausgenommen der Anfang der Flügel, welcher weiß iſt Hin⸗ ten am Kopf haͤngt ein ſchwarzer Federbuſch, und auf der Schnabelwurzel ſitzt eine große, runzliche rothe Fleiſchmaſſe; auch um die Augen herum iſt die Haut roth. Sie wohnen in Drafitien, Guiana und Foul» fiana. Sn den uͤberſchwemmten Steppen von Guiana niſten ſie auf verfaulten und alten Baumſtruͤnken und die Mutter traͤgt die Jungen, wenn ſie ausgekrochen ſind, eins nach dem andern im Schnabel nach dem Waſſer. Es ſcheint, als wenn das Amerikaniſche Krokodill große Vers heerungen darunter antichtet, denn man fieht die Familien diefer Enten nie ftärker als 5 bis 6, obgleich die Ever in weit größerer Anzahl gelegt werden. &ie nähren ſich vorzüglich von dem Samen eines gewiflen Graſes, das wilder Reis heißt, und wornach ſie des Morgens auf die ungeheuern uͤberſchwemmten Wieſen fliegen und des Abends wieder zum Meere zuruͤckkehren. Die Stunden der groͤßten Tageshitze brin;en fie auf dickbelaubten Bäumen zu. Sie find wild und ſcheu, und daher eben fo ſchwer zu fchießen als andere Waſ⸗ ſervoͤgel *). 4) Cetti ſagt in ſeiner Naturgeſchichte von Sardi—⸗ nien **), daß die Biſamente daſelbſt kein Meyergefluͤgel fey, fondern das ganze Jahr wild angetroffen werde. , Sie bleibe auch das ganze Jahr hindurch da, und er wünfcht, daB man *){. Büffon aa. 2. *x) Neberiegung II. ©. 337- 954 Vögel Deutſchlands. man ihre Eyer den Kennen unterlege und fo wie in den noͤrd⸗ | lichen Gegenden eine zahme Art aus ihr ziehe. Die Farbe wird folgendergeſtalt ———— Die Fuͤße ſind laͤnger als bey andern Entenatten, von Farbe zwiſchen weiß und hoch⸗ roth; der Schnabel aber iſt vollig roth, doch nicht fo bren⸗ nend als der Fieifchfamm ziwifchen den Augen. Der Kopf und ein Theil des Halſes haben fhwarze Federn, welche grüns lich ſpielen; weiter unten ift der Hals weiß, und eben fo find aud) Bruſt, Bauch, Rüden und Schwanz, die Spike des legtern ausgenommen, welche ſchwarz iſt; bie Flügel find abwechſelnd weiß, ſchwarz und grün; über Die Bruft und den Anfang des Nückens geht eine ſehr breite gelbe Binde, Hiernah wohnte alfo die Biſamente auch wild in Sardinien. Allein ich glaube, Cetti bat die eigentliche Biſamente nicht gekannt, und der Bogel, welchen er hier bes fchreibe, iſt die DrandsEnte (Anas Tadorna). Hier⸗ mit ſtimmt die Befchreibung mehr überein. wi + (27) 2. Die Sammet » Ente ®), Anas fusca, Linn. Namen, Schriften und Abbildungen, Moderente, braune Seeente, braune, ſchwarzbraune wilde, wilde braune, Nordifche braune oder ſchwarze Enter Moors und Mohrente, Fliegenente, Turpane. Anas fusca. Gmelin Linn, Syst. I. 2, p. 507. n. 6 La *) Alte Ausg. II. ©. 558. Nr. * 12. Den, 73. Gatt. Sammet-Ente., 955 La double Macreuse, Buffon des Ois. IX. p. 242, Pl. enl. No, 956. Ed, de Deuxp. XVII, 269. . Velvet Duck, LDatham Syn. III. 2. p- 482, n, 57. Ä Meine Leberf. VI. ©. 418. Sacquins Beyträge. 20, Taf. 6. Friſch Vogel. Suppl. Taf. ı65. Naumanns Vögel. Nachtrag. Heft 2. S. 104. Taf. 16. Sig. 31. Männchen im Herbft. Mein ornithol. Taſchenb. S. 407. Nr. 3. Donndorff a. a. O. ©. 712. Kennzeichen der Art. Hinter den Augen ſteht ein weißer Fleck und auf den Fluͤgeln ein weißer Streif; das Maͤnnchen iſt ſammet⸗ ſchwarz und hat einen Schnabelhoͤcker, der Schnabel iſt gelb, in der Mitte fchwarz; das Weibchen ift dunkelbraun und ohne Naſenhoͤcker. Befhreibung. Diefe Ente wohne auf dem nördlichen Dcean, in der Hudfonsbay, auf den Seen in Neuyorf, auf den großen Seen und Flüffen und an den Küjten des noͤrdli⸗ hen und oͤſtlichen Sibiriens. Sie folgt den nordis ſchen Küften bis Drontheim, geht aber nicht bis Spiks bergen und Grönland hinauf. Sin der Dftfee vers breiter fie fich bis an den Bothnifhen Meerbufen. Sn Dänemark ift fie nicht fo felten wie an den Küften von England, Im Winter wird fie zuweilen in Oeſter⸗ reich | 956. Voͤgel | Deutſchlands. reich und verflogen in andern Gegenden Deutſchle ands angetroffen. Sie iſt größer als die gemeine Enke und plumper, faft 2 Fuß lang, ansgefpannt 40 Zoll breit, und die Flügel legen ſich vor der Mitte des keilfürmig jugefpißten und fchaus felformig ausgehöhlten, 3% zei langen Schwanzes zufams men *). Der. Schnabel hat an der Wurzel über den Nafenlöchern eine wulſtige Erhöhung, iſt breit, hinter dem breiten Nagel fattelformig, eingedruckt, an den Seiten mit vielen ſcharfen Blaͤttern beſetzt, in -der Mitte und auf dem Hoͤcker ſchwarz, an den Seiten orangegelb, mit einem orangerothen Nagel und hat rundherum ſchwarze Ränder; die Nafenlöcyer find eyrund; der Augenftern hellgelb, nah Naumann perls | farben; die Füße find hochroth, die Schwimmhaut und die Nägel fhwärzlich, die Sußmwurzel 24 Zoll, das kahle Knie 6 Linien hoch, die Mitebebeiz 33 Zoll lang und die hintere belappte ı Zoll. Der Kopf ift groß, hinten body und — nach der Schnabelwurzel zu eingedruͤckt, und auf den Backen bauchig; der Leib iſt ſehr breit und dick, und die plumpen Fuͤße ſtehen weit hinten, daher der Best wenig oder gar kin); wird gehen konnen. Der Kopf und Oberteil des Halfes iſt PR grüns glänzend ; hinter jedem Auge ein weißer Fleck, der ſich bis Hinter daffelbe zieht; über jedem Flügel ein Querftreifen von eben der Farbe, der die Stelle des Spiegels vertritt, und von | den — *) Dar. Ms: Lange 2ı Zoll; Breite 36% Soll. 4 \ j 4 j + 12. Ordn. 73. Gatt. Sammer-Ente, 957 € den weißen: Spitzen der großen Flügeldeckfedern und den weißen Wurzeln der mittlern Schwungfedern entſteht: Schwungs und Schwanzfedern matt ſchwarz; das übrige Gefieder fchon fammerfchtwarz, nur am Bauch und After ins Braune übergehend; die Unterflügel ſchwarzgrau, — gemiſcht. J Dem Weibchen fehlt die fleiſchige Erhoͤhung an der Wurzel des Schnabels, ſeine Farbe iſt dunkelbraun, ſonſt hat es dieſelbe weiße Zeichnung des Maͤnnchens. Die jungen Maͤnnchen ſehen dem Weibchen Sn ih. Ein folches, welches Kerr Hofrat Meyer im Wins‘ ter 1802 erhielt, wo es ohne Scheu: neben den Schiffen auf dem Mayn zu Offenbach herumſchwamm, war am ganzen Gefieder fchwärzlich, mit "etwas braun untermifcht; auf: sen - Flügeln fand die weiße Binde, und am Grunde des Schna⸗ bels und hinter den Ohren’ zeigte fich undeutlich und ſchmutzig der weiße Fleck; der Schnabel war ohne Hoͤcker, ſchwarz⸗ gran, in: der: Mitte weißgrau; der a een die Füße ziegelroth. | Dey dem Männchen dieſes Vogels findet man vor der Theilung der Luftrogre drey Luftkapfeln, wovon die: mittlere die Größe einer Kleinen Wallnuß hat und etwas breitgedruͤckt, die unter der Stimmriße und unten vor der — aber kleiner und enger iſt. Ohngeachtet dieſe Enten zu jeher andern Zeit: die See zu ihrem Aufenthalte wählen, fo gehen fie doc) zur Brut⸗ zeit ins Land, und bauen dafelbfi ihre Neſter. Sie legen 8 bis 10 weiße Eyer, unter Wacholder: und anderes Ges — und bedecken die Eyer mit ihren Dunen, welche den Eiders * . einige Federn; und flatt der Augen Glaskorallen einfeßen. - * 958 | Vogel Deutſchlands. Eiderdunen gleichen. In Schweden geſchieht dieß in den Scheeren im Junius. Wenn die Weibchen zu bruͤten begin⸗ nen, fo fliegen die Mannchen fort, und werden nicht ‚eher, als bis die Sungen fllegen koͤnnen, mit ihren Öattinnen und ihrer jungen Brut wieder vereinigt. Denn erſt in der Mitte des Septembers ziehen die Weibchen mit den Jungen aus den Buchten und Scheeren wieder weg. Die Nahrung Re aus ———— und See⸗ graͤſern. Ihr Fang, der PER befchrieben TER fl, N von ihrer Dummpeit, Sie find fo.einfältig, daß wenn man bey) einer Heerde nur das in Acht nimmt, daß man ein Weibchen : zuerſt ſchießt und im Waſſer liegen läßt, man alsdann den gam,en Zug nach und nad wegſchießen kann, ohne daß. eine einzige davon fliegt. Denn die Männchen find fo brünftig, daß fie alsdann eins nad) dem andern über das Weibchen hers fallen und es treten. Diefe Einfalt und Furchtloſigkeit hat auch Hr. Dr. Meyer an dem. oben angegebenen, auf dem Mayn geichoffenen jungen Mänrıchen bemerke. In den Eingeweiden BAUER) ein Bindwurm ————— F AR, ‚Die Tungufen fangen diefe Enten in * See mit Manſchiken *), oder defehnitsten hölzernen Sammetenten, welche fie ſchwarz färben, und ihnen flatt des Schwanzes Dur | | Diefe *) Stralfunder Magazin. 1768. ©. 165. RR \ Diefe nehmen fie mit fih auf einem Kahn in die Ser, Der Tungufe verbirgt fich hinter einer Wand von Dirtenrinde, welche quer über den Kahn aufgerichtet wird, und dazu dienty daß die Enten den Kahn für einen in der See herumtreiben⸗ den Kloß anfehen. Wenn er alsdann ungefähr noch 30 Fuß von den Enten ift, feßt er feine Ente auf einen, 30 Fuß lan⸗ gen dünnen Stock, und fihiebt fie langfam unter die Schaae der Enten. Diefe fangen fegleich an, die hölzerne zu treten, welche aber untertaucht, entwifcht, und an einem andern Orte wieder zum DVorfchein koͤmmt wodurch die Enten immer brüns fliger und unad)tfamer werden. Alsdann wirft der Tuns gufe mit einem Spieß, der mic einem Wiedethafen verfehen ift. und womit er genau zielet,- eine Ente nach der andern, und zieht fie langfam auf dem Waffer zu fich Hin. Diefe Jagd ift fo fehr beliebt, daß die Manfchifen oder Jagd⸗ enten, weil nicht alle gleich gut gerathen, unter den Tuns gufen ein Erbſchaftsſtuůͤck ausmachen, und lem verkauft werden. | Wenn die Sammetenten die Federn fallen laſſen, fo treiben die Zungufen , welche am Fluß Och otffa wohnen, die Schaaren derfelden mit Kähnen in die Mündung des Sluffes an einen Ort, wo fie bey abfallenden Waſſer trocken zu ſtehen fommen. Alsdann läuft alles zu, und erfchlägt die Enten mit Prügeln *. Andere fangen fie, ziehen ihnen mit einer eifernen Nadel eine lange Schnur durch die Augen, und reihen fie lebendig funfzig- ja bundertweife an. Andere ſchneiden dann * zum Zeitvertreib den Knoten, welcher die Enten 9 Hißorie von Kamtſchatta. ©. 274. 966... MWögel Deutfchlands. Enten zufammenhält, los, fo daß fie an dem andern Ende | wieder fortgehen. Denn diefe Enten haben ein fo zaͤhes Leben, daß fie noch 2 bis 3 Tage leben, nachdem man ihnen. den Kopf zerquetfcht oder mit einem Nagel durchbohtr hat. — Nichts ift Iuftiger, als diefer Waflerjagd der Tungufen beyzuwohnen, da man Jung und Ait hochaufgeſchuͤrzt herum⸗ waten ſieht, und Maͤnner und Weiber ſind dabey ſo voller Begierde, daß fie alle Schampaftigkeit bey Seite feßen. Ruben, Das Fleifch fchmedt fo gut, wie anderes wildes En⸗ tenfleiſch, und verliert den thranigen Nachgeſchmack, wenn man es nach abgezogener Haut einen Tag in Milch legt. Hm (Taf. XXXVL Sig. ı I Ich muß bier noch eine Ente in ————— und weiblicher Geſtalt beſchreiben, welche ich mit der vorherbeſchriebenen Sammetente für verwandt oder einerley halte, und welche vielleicht zugleich die Farbe des weiblichen Vosels enthält. - Männchen Die Länge ı Fuß 10 Zoll, die Breite 3 Fuß, und die Flügel legen fich auf die Hälfte des Schwan zes, der 3 Zoll lang iſt, und aus 14 Eleinen, fchmalen, ſchwachen, oben etwas bauchig ausgebogenen und feilformig abgeftuften Federn befteht, woran die aͤußerſte nur halb fo lang als die mittelfte iſt, zuſammen. N | | De 2% 4 12. Ordn. 73. Gatt, Sammet-Ente. 961 Der Schnabel ift groß, bis an bie Stirn 2 und bis an den Mundiwintel 23 Zoll lang; der Dberfchnabel Breit, zwiſchen den aufgetriebenen eyrunden Naſenloͤchern nach der Stirn zu eckig gekielt, vor den Naſenloͤchern etwas eingebo⸗ gen, bauchig, und am Rande nach dem runden großen Nagel zu in die Hoͤhe gezogen, die Haut deſſelben fein furchig und faltig, die Seiten mit ſchwachen Blaͤttern beſetzt, der Unters Eiefer gerade und mit tiefern Lamellen, die Farbe ſchwarz; die fammetartige Stirnhaut ſtumpfwinklig nach) den Nafenlöchern zu hereinlaufend, und die gleiche Kehlhaut ſpitzwinklig in die Unterſchnabelhaut hereingezogen; der Augenſtern Eaftantens braun ; die nebartig eingefchnittenen Füße groß und flark, weit hintenliegend; die Zehen lang, die äußern die längs fen, 335 Zoll lang, die hintere gelappte ı Zell lang; die Fußwurzel 12 Zoll Hoch, und über der Ferfe das Bein etwas nackt, die Sache der Füße fleiichfarben, Ihmwärzlic) angeflogen, und in den Öelenten und an der Schwimmhaut ſchwaͤrzlich. Die Farbe ift im Ganzen rauch: oder braunſchwarz, am Scheitel, Steiß, fo wie an den Federichäften dunkelichwarz ; Stirn und Zügel roͤthlich mäufegraus an den Ohren ein fols cher eundlicher weißer Fleck, wie ihn die Schellente an dem Mundwinkel bat; die zweyte Ordnung der Schwungfedern und an der Wurzel graufchtoarz, fonft weiß mit feinem ſchwar⸗ zen Saume an der fiumpfwintligen Spiße, die großen: Decks federn der‘ Flügel mit weißen Spitzen daher ſich auf den Flügeln ein großer weißer Spiegel befindet; die Unterflügel buntel mäufegrau, die großen Deckſedern derſelben mit weißen Spitzen, Unterbruſt und Oberbauch weiß und dunkelgrau ge⸗ | miſcht, weiche Karbe dadurch entſteht, daß die Mitte der Bechſt. gem. N. G. ar B. 2, Abth. Ppp Federn 962... Bügel Deutſchlands. Federn dunkelgrau und die Ränder weiß finds die Oberbruft, der Unterbauch und After fhwärzlih, etwas umbrabrann: | überlaufen. | A | Diefe Ente ift fo groß, als die RAT ER . und noch fehwerer, denn fie wiegt 23 Pfund. Der Kopfif dick und nach dem Scheitel zu etwas zuſammengedruͤckt; übers haupt der ganze Körperbau plump, groß und flarf, wozu das dicke Gefieder und der ſchwache Schwanz ſehr viel beyträgt. Das Weibchen iſt mehr aſchgrau ſchwatz, alfo Heller, die Bruft weißlic und dunkelgrau gewoͤlkt, det weiße Fleck an den Ohren nicht fo rein und deutlich. Da- Schnabel und ganzer Körperbau mit der Sammetente übereinftimmt und die Vogel dem Äußern Anfchein nad) jung waren, fo halte ic) fü e für die junge Sammetente. Wenn Catesby little brown Duck. I. t. 98. (Seligmanns Vögel IV, Taf. 96.) nicht zu Klein wäre, fo flimmte die Abbildung und Befchreibung am meiften überein. , Sie Eünnte auch wohl zu Brünnichs Anas latirostra (Ornithol, borealis, p. 21. n. 91.), ivelche bey Latham und Pennant bie lappmaͤrkifche Ente (Anas scandiaca, Gmelin Linn. J. c. p. 520. n, 85.) heißt, gehören, der fie in der Größe, Geftalt und Farbe ähnelt. Sollte fie aber eine befondere Art ausmachen, fo möchte ich ſie | jr . Die rußfarbige Ente, | (Anas fuliginosa) ‚nennen. — Beyde Exemplare wurden im Jaͤnner 1805 auf einem Teiche vor dem Thüringerwalde, worauf eine kleine Heerde * 1 13. Ordn. 73. Gatt. Trauer Ente. 963 Heerde von 8 8 Stüc beyfammen ſaß, die alle uͤberein ausſahen, auf einen Schuß erlegt. Sie tauchten ſehr gefehick: und tief unter, hatten Schnedihen und Wurzeln von Wafferpflanzen und Sand im Magen, ferien wie die Koltraben rau! f aber heller und ſchnurrender, und waren nicht fchen. Sin dies ſem Fruͤhjahre fah ich bey Meiningen auf- einem Teiche, abermals 3 Stick, abgefondert von der andern großen Entens heerde, die aus gemeinen wilden Enten und Krieckenten be⸗ ſtand, allein fie ließen ſich nicht zum Schuß nahe fommen, | flogen aber doch nicht. eher auf, als bis ein Schuß fiel. Sie halten fi fih unter den wilden Enten im Winter am längften auf den Teichen und Seen, wenn fie einmal da find, denn nur das Eis vertreibt fie. Im Dar ziehen fie wieder nach Norden, Das Fleiſ ch wildert ſehr, und muß durch Zubereltun⸗ gen ſchmackhaft gemacht werden. (278) 3. Die Trauer Ente *), Auas nigra, Linn, Namen, Schriften und Abbildungen. Mohrente ſchwarze Ente, ſchwarze Seeente; Weiß⸗ backenente, kleine Ruderente, Enten Weißkehlchen, Zwerg—⸗ ente. | Aunas nigra, Gmelin Linn. Syst. I, 2. p. 508. n. 7. Pppz La H Nike Ausg. ©. 573, Nr. (61 4. ge } h. ». * Vögel Deutſchlands . La Macreuse. Buffon des Ois. J. 234. t. 16. PL enl. No. 978. Ed. de Deuxp, XVII. 260, t. 8 fg. 1. RE, The Scoter Duck. Latham Syn, III, 2. p. 480. n,36. Meine Ueberf. VI. 417. Meein ornithol. Taſchenbuch. ©. 408. Nr. 4. 19 Siemſſens Mecklenb. Land und Baferoägel &, ı 91: | Nr. 3, Naumanns Vögel. Nachtrag. Heft 2. ©. 98. Taf. ı4. Fig. 283. Männchen im Frühling. 29. Männchen im Herbſt. Donndorff a. a. O. ©. 714. Kennzeihen der Art. Der Schnabel ift ſchwarz, in der. Mitte gelb, der Ends cherne Wurzelhoͤcker durch eine gelbe Linie getheilt; die Füße - kurz, die Zehen langs der ganze Leib fchwarz; dem Weib⸗ chen fehlt der große Naſenhoͤcker und die Farbe ift blaß ſchwarzbraun, am Bauche aſchgrau. Beſchreibung. Dieſe Ente, welche durch ihre Kleidung ſich ſo ſehr aus⸗ zeichnet, wird im nördlichen Enropa, Aſien und Amerika angetroffen, und ſtreift zuweilen bis an den In⸗ diſchen Ocean. Sie haͤlt fi ſich die meiſte Zeit in der See auf, doch finder man ſie auch auf den großen Fluͤſſen und Seen des öftlichen und nördlihen Sibiriens häufig. In Thüringen trifft man fie auf ihrem Zuge fat alle Winter, wenn- 12, Ordn. 73. Gate. Trauer-Ente, 965 l wenn die großen Teiche nicht beeift find, unter den andern wilden Enten an, und fie kann von weiten erkannt werden. Ihre Länge ift 22 Zoll, die des Schwanzes 32 Zoll, und die ausgebreiteten Flügel, die in Ruhe bis auf die Mitte des - Schwanzes reihen, Elaftern 3 Fuß *). Sie wiegt 2 Pfund - und 8 Unzen. Der Schnabel if: 2 Zoll 2 Linien lang, flach, ſtark, an der Wurzel mit einem Hocker verfehen, der in der Mitte durch eine Furche getheile ift, ſtark, aber platt gezähnelt, an der Spike flad und Steit, und faft ohne abgeſetzten Nagel aus» laufend, ſchwarz, in der Mitte Hochgelb, auf dem Köder olivengrän **), im Sommer auf dem Hocker roth, und längs der Mitte durch einen gelben Streifen getheilt, übrigens orangegelb, ſchwarz eingefaßt, und die untere Kinnlade ſchwaͤrzlich, in der Mitte blaßgelb; der Rand der Augenlieder rothgelb; der Stern kaffeebraun; die Naſenloͤcher eyrund und orangefarben; die Füße gruͤnlich ſchwarzbraun, die Fuß⸗ wurzel 2 Zoll hoch die Mittelzehe 3 Zoll lang, und die bins tere, welche hoch ſteht und belappt ift, 8 Linien lang. Das ganze Gefieder iſt Eohlfchwarz, der Kopf und Hals ſtahlblau oder purpurglänzend, die Schwingen auf der innern Fahne vorhlich aſchgraubraun', die Unterflügel dunkel aſchgrau; der Fluͤgelrand hellbraͤunlich; der Schwanz keilfoͤrmig und * ſteht aus 16 ſteifen Federn. Das var. Ms.: Länge faſt 193 Zoll, die Breite 34 Zoll. ) So habe ich den Schnabel in Thüringen im Winter gefärbt gefunden. | 966 —— Vögel Deutſchlands. Das Maͤnnchen hat kein Labyrinth und dadurch unter⸗ ſcheidet ſich dieſe Art ſehr auffallend von der vorhergehenden, der fie fonft im Ganzen aͤhnlich ſieht. | Dem Weibchen fehle der große Naſenhoͤcker, der gelbe Fleck auf dem Schnabel iſt heller, und länger, der Uns terkiefer ſchwaͤrzlich, und die Farbe des Leibes iſt mehr dun⸗ kelbraun oder dunkelgrau als ſchwarz; Scheitel und Schlaͤſfe ſchwaͤrzlich; Bauch, Bruſt, Unterhals, und Unterfluͤgel aſch⸗ grau, und die Bruſt nach oben zu ſchwarzgrau gezeichnet. Manchmal iſt die Hauptfarbe etwas dunkler, alſo ſchwarz⸗ braun, manchmal auch etwas heller. Die Fuͤße ſi nd auch hel⸗ ler, als am —— ſchwarzgelb, die Sqwimmhaut ſchwarz. J Sie iſt REN fcheu und furchtfam, und muß vom Säger, wenn er fie ſchieß en will, gar behutfam hintere fchlichen werden, deſto unvorfichtiger aber geht fie ins gewoͤhn⸗ liche EntensGarn, weil fie in ihrer eigentlichen Heimath ” vermuthlic) dergleichen Nachſtellungen nicht kennt. Als Zugvogel ſtreift ſie im Winter allenthalben ein⸗ "sein herum. Yale db * Sie frißt Gras, Muſcheln, vorzüglich die eßbare Mießmuſchel (Mytilus edulis), Schnecken und Fiſche, und ihe Fleiſch kann faſt gar nicht gegeffen werden, fo.thranig und fiſchartig ſchmeckt es; doch efien fie die Katholiken an Feſttagen und zur Faſtenzeit. | Noch giebt Latham Eürzlich folgende Bemerkungen über ihre Lebensart an: | Man findet, fagt er, biefe Art im Winter an den noͤrd⸗ fichen Küften von England und Schottland, nirgends aber 12. Ordn. 73. Gatt. Trauer-Ente. 967 aber fo Häufig als an den franzöfifhen Küften, wo man fie vom November bis in den März in ungehenter Menge fieht, befonders wenn Nord⸗ oder Nordweftwinde wehen. Idhre hauptſaͤchlichſte Nahrung iſt eine glänzende zweyſchaalige, faſt ı Zoll lange Muſchel, die von den Franzoſen Vaimeaux genannt wird. Nach dieſer taucht ſie beſtaͤndig unter, oft auf einige Klaftern tief, und dieß giebt zu der gewoͤhnlichen Me⸗ thode, fie zu fangen, Anlaß, indem man nämlich Netze unter das Waffer flelit, an Drte, wo diefe Mufcheln am hHäufigften angetroffen werden; und auf diefe Art werden. 30 bis 40 Dußend-auf Einen Zug gefangen. Diefe Voͤgel fcheinen den Tag bloß durch Tauchen, und mit Fliegen auf kleine Entfers nungen über das Waffer zuzubringen, und zwar fliegen fie fo niedrig, daß oft die Füße ins Waffer reihen. Sie verfhlins gen ihre Nahrung ganz, und verdauen die Schaalen bald, die man ganz zerrieben unter den Excrementen findet. Man hat fie einige Zeitlang zahm gehalten und kann er mit — tem Brod fuͤttern *). Auf Beſekes Angabe ſteht auch in Goeze' 8 Fauna eine Befchreibung der ſchwarzen Ente (Anas nigra, Linn.) **), bie aber weiter, nichts als die Biſ am;Ente iſt. Er ſagt felbft, fie habe einen Mofchusgeruch, und Größe - und Schnabel fey Gänfeartig. Letzterer iſt ſchwarz mit zwey blutrothen Binden, auf der Wurzel, an der Stirn und um die Augenlieder unbefiedert, fleiſchig und hoͤckerig, von Farbe N ſchwarz *) f. auch Baßon 1. c. | | *) N. ©. der Bögel Eurlands. S. gr. Nr. 72. Goeze Sauna v1. ©. 258. R) | 968 Vögel Deutfchlands, — ſchwarz mit blutrothen Flecken marmorirt; der Oberkopf hat dicke, etwas gekraͤuſelte, rußfarbene ins Olivengruͤne ſich zie⸗ hende Federn, welche Farbe bis in den Ruͤcken als ein Strei- fen geht und an den Schultern ins Purpurfarbene fpielt; der Ruͤcken iſt ſchwarz olivengruͤn, ins Purpurfarbene ſpielend; Hals, Bruſt und Oberbauch ſind weiß mit ſchwarzen Flecken; von da bis zum After ein weißer Streifen; die erften Schwung⸗ federn find weiß, die andern außen olivengrün, inwendig rußs farben, die zıfte auch weiß; die Decffedern find oben ruß⸗ farben, unten olivengruͤn; der Schwanz fehroarz, keilfoͤrmig, länger alg gewöhnlich bey den Gaͤnſen und ſchwarz; der After fo wie die Lenden rußfarbens die Füße gelb, die Schwimm⸗ haut ſchwarzbraun getiegerts die Nägel weiß, — Diefer Vogel wurde um Sohannis auf einem See einzeln ſchwim⸗ mend in C urland geſchoſſen, * * jedermann unbe⸗ kannt. Es iſt gar keinem Zweifel unterworfen, daß es nicht eine verflogene Bifam:Ente fey, Die ganze Befchreibung paßt darauf. | J a u a "Die Weißb aden!Ente Anas albigena, Naumann ‚Vögel, IM. ©. 374. Taf. 60. Fig. 91. 92. Männchen und Weibchen 4 im Herbſt. Mein ornichol. Taſchenbuch ©. 445. Taf. =: Männs hen im Herbſt unter dem samen Namen. der weiß: koͤpfigen Ente. Anas 12. Ordn. 73. Gatt. Trauer-Entee 969 Anas minuta. Brünnich Ornith. boreal. p. 20. n, 86. ? Anas minuta, Gmelin Linne Syst, 1. 2. p. 5354 n. 306. | | | ' ? The little brown and white Duck, Catesby Caro- lina. I. 1.98. Seligmanns Vögel. IV. Taf. 96; Ehe ih Hrn. Naumanns Nachtrag a.a D. ©. 98. erhielt, Hatte ich diefe Ente, welche ich mehrmalen in Thuͤ⸗ ringen im Spätherbfte gefehen habe, und welche auch Here . von Mindfwiß in Schlefin und Herr Dr. Meyer am Mayn beobachtet hat, als einen befondern Vogel. mit folgens den Kennzeichen: Der Schnabel groß, breit, mit einem ſehr großen fcharfen Hagel verfehen; die Hauptfarbe braunſchwarz; Kehle und Wangen weiß; die Füge kurz und die: Zehen lang — aufgeftellt, Allein jetzt finde ih auch, daß er wohl Recht hat, wenn er fie für einen jungen Vogel der- Trauers Ente ausgiebt, wovon ſich das Männchen wahricheinlich erſt nad) dem zweyten Jahre in eigentliche ſchwarze Farbe einkleis bet. Im Syſtem finder man fie nicht genay angegeben, Sie mag zwar unter Anas minuta mit-begriffen feyn (denn Bruͤnnichs Bogel ift es), allein die Zufathmenftellung, die ‚man in neuern Zeiten mit diefem Vogel macht, daß er das Weibchen von Anas histrionica ſeyn foll, paßt gar nicht; denn wenn auch die Farbe ähnlich) ift, fo ift der Schnabel doch fo ſehr verfchieden, daß diefe Ente gewiß von dem Weibchen ber Kragenente getrennt werden muß. Auch mit der Eisente paßt fie in diefer Hinſicht nicht zuſammen. Es ſcheint alfo, als wenn es noch mehrere folcher jungen brauns ſchwarzen Enten gebe, welche an den Backen weißlich find. | So 970 mu Vögel Deutfchlands. So viel iſt ſicher, daß unfere im Schnabel fo breit iſt, wie die Bergente, und die Form im Ganzen dem Schnabel der Trauers ente gleicht. Freylich weicht die Größe in etivas ab. Der Fleiß _ der Naturforſcher wird uns in Zukunft uͤber dieſen Gegenſtand noch naͤhern Aufſchluß geben, und jest mag fie einftweilen bier als auf ihrem beften Platze ſtehen. Ich gebe die Befchreis bung fo vollftändig als fie bis jeßt bekannt ift. An Größe komme diefe Ente: faft der. Schelfente gleich, wenigftens das Maͤnnchen; denn das Weibchen iſt um ein merkliches kleiner. Die Laͤnge von jenem beträgt 173 Zoll, ‚wovon. det Schwanz 23 00 ‚wegnimmt, die Flügel Elaftern 28 ‚zoll und bedecken gefaltet drey Viertel des — *). Das Gewicht ift 14 Pfund. Der Schnabel ift 14 Linien lang, an der Stirn, 100. die befiederte Haut etwas tief. herein geht, etwas erhaben, gegen die Mitte ausgebreitet, 10 Linien breit, dann nach der Spitze zu wieder etwas fchmäler und vorne mic einem ſehr großen, breiten, ſcharfen Nagel verſehen, an den Raͤndern beyder Kinnladen mit platten, ſcharfen Zaͤhnen beſetzt, und der Oberkiefer an den Seiten über den untern herfchlagend, der Unterkiefer ‚etwas kürzer, die Farbe; ſchwarz, Die laͤnglich⸗ runden NMafentöcher, welche faft in der Mitte liegen, inwen⸗ dig fo wie der Rachen rothgelbz der Augenftern nußbraun; die gefchilderten Füße ‚kurz und. flark, die Zehen verhältnißs mäßig länger als. gewöhnlich, die ſchwarzbraunen Krallen ſcharf, die Fußwurzel 2 Zoll, das nadte Knie 4 Linien hoch, die mittlere Zehe 3 Zoll und ‚die hintere ſtark belappte 9 Linien =” | a lang, *) Par, Me. : Länge 15 Zoll; Breite 2 Zub ı Zoll. 12, Ordn. 73. Gatt. Trauer⸗Ente. 971 lang die Farbe der Fuͤße gelblich, in den Gelenken (hwarzs grünlich, und an den Schwimmhäuten fchwarz. Nach andern ift die Farbe röthlich fhimmernd und nach noch andern weiß« lih ins Hornbläuliche übergehend, immer wie abgewalchen, und die Schwimmbhaut allezeit ſchwarz. Von der Schnabelwurzel an geht uͤber den ganzen Kopf bis in den Nacken ein breiter braunſchwarzer Streifen, der an der Stirn am fchmälften. und auf dem Scheitel am breiteften und dunfelften und glänzend iſt; Kehle, Augenfreis, Schläfe und Seiten des Halſes find weiß, der Hinterhals ebenfalls weiß, nur unreiner und meiſt mit Dunkelbraun gemiſcht; Kropf und Bruſt dunkelgrau, welches an den Seiten dunkler und an den Schultrn ſchwaͤrzlichbraun wird; der ganze Reuͤcken und die obern Deckfedern des Schwanzes glänzend braun⸗ oder rauchſchwarz; die Schwungfedern am dunfeiften, faft ganz ſchwarz; die Eleinen Deckfedern der Flügel duntels grau, etwas roftfarben und ſchwarzbraun gefleckt, die aroßen ſchwarzbraun mit etwas hellern Kanten; der Bauch weiß und ſchwarzgrau gewoͤlkt; der After braungrau, an den Seiten etwas weiß; die Selten ſchwarzbraun; der Schwanz etwas keilformig, aus 16 Federn beftehend, feine Schäfte fteif, die Fahne mehr fchaufelfürmig in die Höhe gezogen, als horizons tal, die Farbe ſchwarzbraun, unten aſchgrau, und an den Seitenfedern weißlich geſaͤumt. Das Weibchen iſt kleiner, die weiße Farbe unreiner, und die duntle mehr ſchwarzbraun, als braunfchwarz, und. | nicht glänzend, und ber Unterleib hat mehr Weiß als Braun« grau, und iſt daher hellen, | Es 972 Voͤgel Deutſchlands. Es giebt auch Varietaͤten: 1) Backen, Kehle, Seiten und Hinterhals ſind weiß, der Oberleib dunkelbraun, ins Blauliche glänzend. | 2) In dem Weißen der Kopffeite ift ein dunelbrauner Fleck, der fich an den Seiten des Halfes herab zieht, und fi) im Nacken mit dem dunfeln Kopfftreif vereinigt; der Bauch weiß, an den Öeiten aſchgrau; die Kleinen Deckfedern der Flügel aſchgrau, roſtfarben und dunkelbraun gefleckt und ges mifcht. | Ä | 3) Daß Brünnichs Vogel hierher gehört, beweift folgende Befchreibung: Der Leib ift dunfelbraun (corpore fusco); der Bauch weißgefleckt; Kehle, Augenkreis, ein Fleck über den Augen, Ohren und Naden m weißlich ; der Schwanz zugeſpitzt. 4) St. Dr. Meyer hat auch an einigen ———— ‚an den Seiten des Kopfs —— weiße hervorſtehende Federn gefunden. 5) Nach Hrn. Naumann find die Jungen über und. über ſtark grau überlaufen, und fcheinen von weiten, wie die Wafferhühner, ganz ſchwarz zu feyn. | Das Baterland foll diefe Ente mit der Kragen: Ente gemein haben. Sie wird daher in. Island angerroffen. Nah Deutfhland Eommt fie auf ihrem Zuge im Novem⸗ ber in Eleinen und großen Heerden, daher man fie zu diefer Zeit in Schlefien, am Mayr, an der Donau, im Anhaltis ſchen und in Thüringen findet. Sch habe fie mehrmalen im Spaͤtherbſt in Thüringen auf den Telchen, die warmes Quell⸗ waſſer haben, 3. B. bey Reinhardtsbrunn, angetroffen, und Hr. Naumann fieht fie faft alle Jahr im Herbſt und Frühe 12. Ordn. 73. Gatt. Trauer⸗Ente. 973 Fruͤhlahr in großen Schwärmen auf den Landfeen und großen Zeichen. Es bleiben aber Eeine zurück, um in Deutfchland zu brüten. Sie fchwimmen ſehr geſchickt und Halten oft den ſtarren Schwanz gerade in die Hoͤhe; eben ſo gut tauchen ſie, und bleiben lange unter dem Waſſer. Ihr Schwanz iſt daher, da fie oft damit aufſtoßen, um ſich in die Höhe zu fchnellen, immer abgefloßen und an den Schaͤften zugeſpitzt. Sie lieben einen freyen Waſſerſpiegel. Ihre Nahrung beſteht in Waſſergewaͤchſen, Inſekten, Schnecken, Froͤſchen und Fiſchen. Man findet knotige Keime und viel Sand im Magen. Das Maͤnnchen hat ein Labyrinth. Auf großen Wafjern find fie ſcheu, auf Eleinen nicht, und Eonnen daher mit der Flinte leicht erlegt werden. Sie fliegen ziemlich fchnell, aber mit vieler Anftrengung. Das Wildpret bat einen thranigen Fifchgefchmad, ; der ihm benommen werden muß, ehe man es genießt. 4 Die Brillenente *) Anas perspicillata, Linn. Namen, Schriften und Abbildungen. Schwarze Ente, ſchwarze Ente mit ſchwarzem, rothen und gelben Schnabel, große fehwarze Ente aus Hudſonsbay. Anas perspicillata. Gmelin Linn. Syst. I, 2. p. 524. n. 25. — Ma- *) Alte Ang. TI. ©. 574: Nr. 5. 974 Voͤgel Deutfhlande. " >: Macreuse à large bec, Buffon des Ois. Xe244— Ed. de Deuxp. XVII 2e7ı. Pl, enl, No: 995: Black Duck. Latham Syn. III. 2. p. 479. n. — Meine Ueberſ. VL. 416. Seligmanns Voͤgel. V. Taf. so, Mein ornithol. Taſchenbuch ©, 410. N. - Donndorff a. a.O. ©. 756. — Kennzelchen der Art. | Der Leib iſt ſchwarz, hinter den Naſen loͤchern ſteht auf, jeder Seite ein erhöhter, vierediger, ſchwarzer Sek, am Vordertopf und im Nacken ein weißer, | Berfgreibung | Die eigent“he Heimat diefer Ente ift dag noͤrd⸗ liche Amerika. Sie erſcheint in der Hudſonsbay, fo, bald die Fläffe vom Eife frey find, bruͤtet laͤngs den Kuͤſten, macht ihr Neſt aus Gras und fuͤttert es mit Federn aus, legt vier bis ſechs welße Eyer und bruͤtet zu Ende des Julius. Sie geht bis Neuyork, ja ſelbſt bis Süudcarolina herab. Aber fie muß nicht allein in Amerika, ſondern auch in den nördlichften Ländern von Europa wohnen, ‚denn man trifft fie zuweilen im Winter auf ihren Zügen an ber Dftfee an. Sie naͤhrt ſich von Gras. Sie iſt 2 Fuß lang und über 3 Fuß breit EN * Der *) Par. Ms.: Länge 21 Zoll; Breite 34. 12. Ordn. 73. Gatt. Brillenente. 975 ‚Det Schnabel iſt breit zufammengedrückt, und endigt fih an der Wurzel in einen Hoͤcker, weicher auf jeder Seite einen vierecfigen ſchwarzen Fleck hat, der ihr das Anfehen giebt, . als habe fie eine Brille auf der Naſe; daher der ame Die Mitte des Schnabels ift weiß, die Seiten find - tief orangengelb, die Nänder ſchwarz, der kurze häkige Nagel roth; die Mafenlöcher liegen in der Mitte des Schnabelg, find hochgewoͤlbt und durchfichtig. Die Füße und Zehen find glänzend roth, die Gelenke der leßtern mit ſchwarzen Duerfirichen, die Schwimmhaut ift- ſchwarz und die Hinter⸗ zehe lappig; die Fußwurzel 2 Zoll hoch, und die mittlere Zehe 23 Zoll lang. Auf dem Vordertheil des Kopfs ſteht ein dreyeckiger weißer Fleck, deſſen zwey Winkel an die Augen und die laͤn⸗ gere Spike auf die Stirn ſtoßt; Scheitel und Wangen find ſchwarz; dicht unter » dem Hinterkopfe ſteht am Halſe ein großer weißer länglid) dreyecfiger Fleck, der die ſchmale Seite gegen den Kopf und die Spitze gegen den Ruͤcken kehrt; der übrige Leib ift dunfelfchwarz, nur in der Mitte der Flügel bemerkt man im Fluge an den Federn der zweyten Ordnung einen weißen Streifen von einem Zoll Breite, melcher daher entſteht, daß dieſe Federn an der Spitze weiß find; die Uns terflügel und die Seiten des Afters find dunkelafchfarben. Alle Federn find — und ſchoͤn, und der Sqhwan iſt kurz. * Das Weibchen iſt kleiner, Kal er mit blaͤſſern Federrändern, bat keinen weißen Fleck am Hintertbeil des \ Kopfs, *— * = 976 WVoͤgel Deutſchlands. Kopfs, aber dafür find die Wangen mit zwey ſchmutzig⸗ weißen Flecken — der Schnabel iſt braun ). * Der ——— iſt hoͤckrig und die dates m iR unbelappt. - | £ ar | * Die Brandente Anas Tadorna, Linn, Namen, Schriften und Abbildungen. Ringel⸗ Loch⸗, Erd⸗, Brands, Fuchs⸗, Kracht s und’ Wuͤhlgans, Erachende, Kracht s und Berg ; Ente. Den Namen drandgans hat der Vogel daher, weil er fich da aufhält, wo das Waffer an die Klippen und hohe Ufer ſtoͤßt und ſchaͤumt, welches die Fifcher Brandungen nennen; Fuchsgans — wegen der Fuchs: Höhlen, die er bewohnt; Wuͤhlgans wegen der eigenen Höhlen, die er fich geäbt, Er nähert fich aber in der Geftalt mehr einer Ente als einer Gans, | | | Anas Tadorna. Gmelin Linn, Syst. I. 2. p. 516, n. 4. 6 Be or Tadorna. Bufon des Ois, IX, 205. t.ı4. Ed. de Deuxp. XVII, 228. t. 7. fig. 2. Planch, enl. No. 53. Eau 3 ER > Behr 9 Naumann beſchreibt (in dem Nachtrag Heft 2. ©. 101. Fig 30 ein Weibchen im Spätherbft gerade fo, tie, iR. meine iunge Sammetente beſchrieben habe. l 12. Ordn. 73. Öatt, Brandente. 977 Shieldrake. Latham Syn. HI. 2, p. 504. n. 61. reine Ueber. VI. 436. Tenatſche Ornichologie. Heft IV, Taf. 3 und 4. Männchen und Weibchen. Friſch Voͤgel. Taf. 166. Maͤnnchen (mit ſchwarzem 0) > Schnabel). Naumanns Vaoͤgel. TI. ©. 216. Taf. AR Su, 58. und 59. Männchen und Weibchen. -WJ- 4 Mir year ER — Freunde. III: 373. Taf. 7. Fig. 3. 4. S. —— Bloch in den Schriften der Berl. Geſellſch Naturforſch. Gmelins Reiſe. IL 185. Taf. 19. . ‚Mein ornith. Taſchenbuch ©. 409. Nr. 5. Donndorffa. a. O. ©. 708. Kennzeichen der Art. | Der Schnabel iſt platt gedrückt und etwas aufwaͤrts gebogen; der Kopf ſchwarz, gruͤnglaͤnzend; der Leib ſchwarz und weiß geſchaͤckt und uͤber die Bruſt ein orangebraunes Band; — am Maͤnnchen die Stirn auf beyden Seiten mit einem fleiſchigen Hoͤcker oder Blaͤſſe, die mit dem Schna⸗ J bel blutroth iſt, verfehen; — am Weibchen die Stirn ohne Hoͤcker und ſchmutzig weiß. Befdreibung Dieſe große, ſchoͤne Ente bewohnt das nördliche Europa bie Island hinauf. In Aften fieht man ſie an dem Kaspifhen Meere und an ollen Satzfeen der Tatariſchen und Sibirifhen Wüften, fogar. big Kamtfchatka hinauf. In den demaͤßigtern Theilen von Bechſt gem. N. 6.47 B. 2. Abth. 29 Eus 978 WVoͤgel Deuſchuande. x — Europa, z. B. in En Ds bleibt fie das ganze Jahr hin⸗ durch, aus den mehr nördlichen aber und von den Küften der Oftfee zieht fie im Winter weg, und koͤmmt alsdann auch. nach Schleſien, ——— und in andere Bee Gegenden. Sie iſt etwas größer als die gemeine Ente, 2 Fuß 3 Zoll lang, und 3 Fuß 10 Zoll breit *). Der Schwanz ift s Zell lang, die zufammengelegten Flüge reichen faft bis ' an das Schwanzende und das Gewicht ift. 2 Pfund 10 Unzen. Der Schnabel iſt 13 Zoll lang, platt gedrückt, nach der Stirn zu erhaben auffteigend und in zwey fleifchige Wulſte durch die ſchwarzen Stirnfedern getheilt, von Farbe bluts oder ſcharlachroth, der Eleine übergefrümmte Nagel, die Nafens föcher und die Nänder ſchwarz; die Naſenloͤcher eyrund; der Augenftern tothgelb; die Füße fieifchroth,, die Fußwurzel 2 Zoll hoch; die Mittelzehe 13 Zoll, die hintere 9 Linien fang, kaum merklich belappt, und die Knie 7 Linien weit nackt, | Kopf, Kehle IB Nacken find ſchwarz mit grünem und violetten Glanze (entenhalfig); Gurgel und Genick, Nücen und Steig und die Deckfedern der Flügel weiß; quer über die Oberbruſt läuft ein breites orangebraunes oder hellkafta- nienbraunes Band, das nach dem Oberruͤcken zu fehmäler wird; Unterbruft, Bauch und After weiß, in der Mitte bis zum After wie bey der Kohlmeife durch einen ſchwarzen Strich getheiltz die Schulterfedern, die Afterfluͤgel und der aͤußere * *) Par. Ms.: Länge 2 Fuß; Breite 3 Fuß 6 Zoll. — I 12. Ordn. 73. Gatt. Brandente 979 aͤußere Fluͤgelrand ſchwarz; die vorderen Schmwungfedern ſchwarz, die folgenden gruͤn und violetglaͤnzend, die hintern rußfarben und weiß, die letztern ſichelſoͤrmig über den Flügel gekrümmt; der Spiegel goldgrün und violet glänzend; die vierzehn Schwanzfedern weiß, 6 bis 10 der äußern am Ende mit einem ſchwarzen Bande beießt. Das Weibchen ift etwas Eleiner, hat Eeinen Hoͤcker auf dem Schnabel, fonft eben die Farben, nur weniger leb⸗ haft als das Männchen; die Stirn ift ſchmutzig weiß. Es ſcheint als wenn diefe Vögel in der Far (vielleicht blog dem Alter nah) variirten. 1) Das Männchen mit [hmwarzem Schnabel. Friſch a. a. O. +2) Das Maͤnnchen mit ſchwarzer Unterbruſt, Bauch, After und Steiß, auch ſchwarzbraunem Schwanze. Nau— manna. a. O. Fig. 58. | 3) Das Weibchen (vielleicht auch ein junges Maͤnn⸗ chen, denn ich bemerfe an der Stirn die Schwielenhaut) init einem Schnabel, deffen Hoͤcker und die Wurzel ſchwaͤrz⸗ lich und die Spikenhälfte blaßroth iſt; Kopf -und Oberhals hellbraun, ſchwarz geftrichelt; Gurgel und Oberbruſt weiß; die Deckfedern der Fluͤgel und die Unterbruſt dunkelbraun mit roſtſarbenen Federkanten; Schultern, Oberruͤcken und Fluͤ— gelbug weiß, dunkelbraun und roſtfarben gefleckt; Bauch und After weiß, braun gemiſcht; die Seiten braun und weiß geſchaͤckt; die Deckfedern des Schwanzes dunkelbraun, roſtig kantirt; der Schwanz dunkelbraun mit einigen weißen Federn untermengt. Naumann a. a. D. Taf. 59. | Day Bey 980 a Voͤgel Deutſchlands. Bey der Zergliederung hat Bloch (a. a. O) eine doppelte Luftblaſe gefunden, davon die eine ſich auf der rech⸗ ten, die andere auf der linken Seite befindet, und wovon jene noch einmal fo groß, als diefe iſt. Beyde Blaſen ſtehen mit dem nach der Bruſt zu gekehrten Theil aufrecht, find an - den inneren Seiten flach, an den äußern gewolbt, haben mehrere Vertiefungen und Erhöhungen: und beſtehen aus einer fehr dünnen und zarten Haut: Sie find -unterwärts mit einander. verbunden , oben aber von einander, angejanbeetg und in der Mitte läuft die Luftroͤhre durch. Die Nahrung diefer Enten beſteht aus Sisen, In⸗ ſekten, Schaalthieren und Waſſer Kraͤutern. Sie bewohnt an den Ufern die alten Karinchenddh⸗ fen, graͤbt ſich auch wohl in lockerm Boden eigne, mit zwey Eingängen, wie ein Fuchs, aus, oder jagt dem Fuchs feinen Bau ad, und nifter in demfelben, ‚Auch zwifchen die. Fels - fentlüfte an den Europäifchen Ufern lege fie ihr Neſt an. Sie füttert es mit ihren eigenen Federn aus, legt zehn bis ſechszehn rundliche, weiße Eyer, und bruͤtet ſie ohngefaͤhr in dreyßig Tagen aus. Die Mutter beſchuͤtzt und wartet die Jungen ſorgfaͤltig, traͤgt ſie, wenn das Neſt, wie es zu⸗ weilen geſchieht, weit vom Ufer entfernt iſt, im Schnabel ins Waſſer und fuͤhrt ſie, bis ſie flugbar ſind, allein. Im noͤrdlichen Deutſchland finder man fie an dem hohen Geftade der Oſtſee, vorzüglic auf der Snfel Poel in ziem⸗ licher Menge. Inzwiſchen feheinen fie doc vorzüglich die dortigen Binnen: Waffer zu lieben, und fireichen auch von da auf die Landfeen und Slüfe, Wenn die Ufer der Offfee ſich 12. Ordn. 83. Gatt. Drandente. 081 fich beeifen, fo schen fi als Zugvoͤgel weg, und erüchehden erft bey offenem Waſſer dieder. Tief ins Meer hinein verflies gen fie ſich nicht. ; Sie wird bisweilen gezähmt, und wegen three befons dern Schönheit auf dem Hof gehalten. Doc dient fie mehr zur Zierde, als zum eigentlichen Nutzen; denn ihr Fleiſch ſchu ckt ranzig. Die Dunen ſind ſo weich wie Eiderdunen, und die Eyer find auch eßbar, ſollen ſogar wohlſchmeckend ſeyn. Daß die Brandenten auch den Fuchs aus feinem Dau oder feiner Fluchtroͤhre vertreiben, und nicht bloß verlaſſene Baue deſſelben bewohnen, darüber wird folgendes in der Teutſchen Drnithologie a. a. O. angeführt, Bon einem etwa eine halbe Meile vom Ufer entfernten, am Rande eines Gehölzes befindlichen Fuchsbaue ſah einer der Herausgeber die Brandente wegfliegen und fand, bey näßerer Unterfuchung, die Federn und frifchen Excremente ‚diefes Vogels neben den frifchen Ererementen des Fuchfes vor dem Baue, mithin ſehr unzweydeutige Beweiſe, daß die Ente keinen alten verlaffenen, fondern einen folhen Bau zu ihrer Wohnung fi ausgewählt hatte, worin der Fuchs noch kurz vorher gehaufet haben mußte. Man hat an der Dilfee die Meinung über das Vertreiben des Fuchfes aus feinem Dan, dag nämlich. die Ente genau den Zeitpunkt abmerke, wenn der Fuchs aus feinem Bau fey, fogleich darin Pofto faſſe und den wiederkehrenden arglofen Reinecke mittelft ihres ſtark phosphorifchen Hauchs dergeftalt abſchrecke, daß er auf immer diefe unferirdifche Stätte vermeide. (279) 982 | Vögel Deutfchlands, (279) 6. Die Ruder-Ente *). Anas leucocephala, Scopoli, Namen, Schriften und Abbildungen. Weißköpfige Ente, Kupferente, Fafanente, blauſchnaͤ— blige Ente, Uraliſche Ente, Seeente. Anas leucocephala. Scopoli Ann. I, p. J n. 79 Veberfeßung von Günther IL 781. Nr. =. — — Gmelin Linne Syst. I. 2. p. 516. n. 78. Anas meısa, Pallas Reiſen. H.715 n. 29. tab, H, Auszug. I. 15. Mt. 29. Gmelin Linn, 1. c. p- 520, n. 84. | ?-Anas hyemalis Var. Brännich Ornith. p. 17. n. 77. _ Wohite-headed Duck, Latham Syn, III. 2. 478. n. 33. — VUral-Duck. Latham 1 c.. p- 514. n. 59. Meine Ueberſ. VI. 415 und 443. Wirſings Vögel. II. ©. 28. Mein ornithol. Taſchenbuch. S. 444. Nr. 29. mit einer Abbildung. Donndorff a. a. O. ©. 741 und 749. Kennzeibhen ber Ark. Der Schnabel iſt groß und breit, über den Nafens löchern aufgefchwellen und in der Mitte durch eine Hohlkehle getheiltz die Schwanzfedern find feif, zugefpißt und rinnens förmig ; N Die meißköpfige Ente. Alte Ausgabe. 1. 680. Note, 1. und Il. ©. 737. 12. Ordn. 73. Gatt, Ruder: Ente. 983 fürmig ; die Flügel ohne Spiegel; — am Männden der Schnabel blau; der Kopf weiß, auf dem Scheitel ſchwatz; — am en Schnabel und Kopf braun und die Kehle weiß. | | DBefhreibung Diefe Ente, welche fih ſchon durch ihren dicken Kopf and Schnabel und die fteifen, fpißigen Schwanzfedern von andern hin aͤnglich unterſcheidet, haͤlt in Anſehung der Groͤße das Mittel zwiſchen der gemeinen und der Kriekente. Sie iſt 20 Zoll lang, wovon der Schnabel 25 und der Schwanz faft 5 Zoll wegnimmt ). Die Flügel legen fich gleich an der Schwanzwurzel zufammen, und find daher in Verhältnig mit andern Enten Eurz, der Schwan; aber, wie angegeben, deſto länger, keilſoͤrmig zugefpißt, mit ſtarken feifen Schäfs ten, die fchmale, gegen die Spike wie mit der Scheere zus geſchnittene Fahnen haben, gegen die Spitze etwas niederhaͤn⸗ gend oder geſenkt, ſo daß er als Ruder beym Schwimmen gute Dienſte leiſten kann. Wegen des verhaͤltnißmaͤßig breiten und flachgedruͤckten Koͤrpers, der weit nach hinten ſtehenden Füße, wodurch ihr das Gehen ſehr erſchwert were den muß, bat fie ein plumpes Anfehen. Der Schnabel ift fehr flarf und breit, vorne breiter als in der Mitte, mit einem Eleinen fchmalen Nagel, nad der Stirn zu erhaben, und in der mwulftigen Erhabenheit, durch eine Kerbe der Laͤnge nach getheilt, die Spitze mit abs weihenden Streifen befeßt, der Oberkiefer über den untern As | an | *) Bar. Ms.: 18 Zoll Tang- 984 Voͤgel Deutſchlands an den Seiten hinſchlagend, oben auf jeder Seite funfzig Zähne, und bie Farbe blau, bald heller, bald etwas tiefer; die Naſenlbcher eyrund; die Augenſterne gelbbraum; die Fuͤße ſtark, lang, bleyfarbig, oder braͤunlich nach vorne blaͤulich und die Schwimmhaut ſchwaͤrzlich oder doch dunkel⸗ braun gefleckt, die Fußwurzel 23 Zoll hoch, die Mittelzehe eben fo lang und die hintere 3 Zoll lang, Der Kopf iſt bis zur Kehle und zum Genick weiß; auf dem Scheitel ein großer ſchwarzer Fleck; die Augenlieder und Ringe find ſchwarz; mitten um den Hals herum eine breite fhwarze Binde, die fich im Naden nod) mehr augbreitet, als an der Gurgel; der Nücken gelbroth, nach den Schultern \ und Deckfedern der Flügel bin aſchgrau gewoͤlkt und braun beſtaͤubt; die Bruſt kaſtanienbraun, nach dem Bauch zu rothgrau auslaufend und mit ſchwaͤrzlichen kleinen en bezeichnet; die Selten und Unterftüder gelblichweiß ; Schwungfedern braun: auf den Slügeln fein Spiegel; die 20 Schwanzfedern fehwärzlich mit hellern Schaͤften. | Das Weibchen weicht darin vom Männchen ab ,_daf ihm die weiße Zeichnung am Kopf fehlt, daß nur die Kehle weiß ift, Kopf und Schnabel aber braun fi nd, und letierer nicht ſo ſtark aufgeſchwollen erſcheint. Die Zungen haben ebenfalls ſchon die Erhöhung auf dem Schnabel wie. die Alten, nur nicht fo ſtark, und die Rinne ift noch nicht fo tief und bemerklich. | Man trifft diefe ſchͤne Ente, welche in Wien wegen ihrer Farbe und wegen ihres £eilformigen und am Ende abs wärts fiehenden Schwanzes Fafan-Ente beißt, eigentlich in Sibirien, auf den großen Seen der Ural»Sebirge und a Ordn. 73. Gatt. Ruder - Ente, 985 sund an den Fluͤſſen Ob und Srtifch nicht feltenan. Von da koͤnmt fie auch auf ihrem Strich zumweilen nah Schleſien, Defterreid, Thuͤringen und Ungarn. Sie ift immer im Waffer, und ſchwimmt fehe fehnell, wobey der Schwanz bis zum Steiß ins Waffer geht, und ihr ſtatt des Ruders dient (eine ungewöhnliche Are zu ſchwimmen bey den Enten), Herr von Minckwitz, dem ich die mehrften Nachrichten über diefen Vogel zu danfen habe, fehreibt mir aber auch, daß fie den Schwanz fenkrecht in die Höhe hebe, und ihn ſtatt ‚eines Segels braune. Beym Schwimmen kommt fehr wenig vom Rüden uͤber das Waffer; Hals, Kopf und Rüden bilden dann faſt rechte Winkel, - Sie hat Überhaupt viel Eigenfihaften der Steißfuͤße an fich; denn fie taucht gut, und bleibt lange unter dem Waffer , flieat wenig und niedrig, und flicht ein Neſt aus Binſen, das auf dem Waſſer ſchwimmt. Sie ſchreyt wie die Wintermeve, VD Mit glattem Schnabel und fluͤgelfoͤrmi— ger Dautan der Dinterzebe. (280) 7. Die Shell-Ente *). | Anas Clangula, Linn. (Taf. XXXVIL Sig. 1. Weibchen.) ; Namen, Schriften und Abbildungen. Quack⸗ Kobels Duader + Klapper s Klang s Hohls Strang» Eis: Brillen: Taud)s und Baumente, ſchwarz⸗ und brauns *) Die Duafente. Alte Ausg. II. 645. Per. (67) 10. Den Namen Schellente giebt Herr Naumann diefem Vogel mit mehrerem Recht, da fie ein ſchellendes Getöfe macht, aber nicht quakt. ‚986 Vögel Deurfhlande. braunkoͤpfiger Ententaucher, Dickkopf, Schreyer, Klinger, Vieräuglein, Goldäuglein, Kölle (Männchen) und en Quene (Weibchen). | Änas Clangula. Gmelin Linn. Syst. I. 2. p. 523. 'n.23, | WEN: Gatrot. Buffon des Ois. IX. 222. Ed. de Deuxp. XVIL 247. 2 Golden-eye-Dück. Latham Syn. III. 2. p. 535. n. 76. Meine Ueberf. VI. 461. Nr. 76. Deutfche Ornithologie. Heft XII. Taf. 3. u. 4. Männ: chen und Weibchen. Friſch Vögel. Taf. 181. 182. Männchen und Weibchen Bloch in den Beſchaͤftigungen der Berliner Geſellſch. naturforſch. Freunde. IV. 599. Nr. 9. Taf. 17. Fig. 1. 2. (Luftiöhre). Naumanns Bügel. III. ©. 336. Taf. ss. Fig. 8ı. . Männchen; 82. Weibchen. Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. a29. Nr. ı7. Donndorffa.ad. ©, 754 Nr. 23.— Kennzeihen der Are. Die Hauptfarbe ift ſchwarz und weiß; der. Augenftern goldgelb; der Spiegel weiß; der Kopf ſchwarz und glänzend mit: aufgefchwollenen: Sammetfedern, welche den Kopf uns formlich dick machen, vor den Augen ein weißer Fleck; beym Weibchen find die Farben etivas matter; ber Kopf Eaffees braun; der Augenftern doppeltfarbig, neben der Pupille ein ‚weißer ſchmaler Ring und dann ein breiter gelber. Seftalt 12. Ordn. 13: Gatt. Schell⸗Ente. 987 Geſtalt und Farbe des maͤnnlichen und mweibs lichen Geſchlechts. Dieſe Ente, welche ſich auf eine natuͤrliche Weiſe wegen ihres kurzen, nach der Stirn zu ſtark erhabenen Schnabels an die vorhergehende anreihet, und wegen ihres dicken Kopfs, runden, dicken und kurzen Leibes und ihrer Farbe eben kein ſchoͤnes Anſehen hat, iſt in Deutſchland allenthalben auf Teichen und Seen, und wenn es auch nur auf dem Zuge ſeyn ſollte, nicht gar ſelten. Ihre Laͤnge betraͤgt 21 Zoll, der etwas keilfoͤrmige Schwanz 3% Zoll und die Entfernung der ausgeſpannten Flügel 2 Fuß 8 Zoll ). Die Flügel bedecken gefaltet nur ein Drittheil des Schwanzes und das Gewicht ift z Pfund. Der Schnabel ift dick, kurz, nach der Stirn zu ſehr erhaben, 2 Zell lang, die Haut deſſelben hat an der Stirn und an den Seiten jcharfe Abfchnitte, nach der Stirn zu iſt ein fpißiger Winkel einwärts eingefchnitten, von da läuft nach der Oeffnung eine gerade Seite herab, bie fich vor dem Mundwinkel nur nach hinten umbiegt, der Nagel ift Elein, | und die geraden Nänder haben tiefe und fcharfe Einfchnitte, bey den Naſenloͤchern und an den Rändern der Deffnung bin find Runzeln, die Farbe iſt ſchwarz Cblaufhwarz), am Nagel und unten an der Kehlhaut him gelblich oder weißlich, wie abgewafhen; die Nafenlöcher find groß, eyrund und liegen vor der Mitte des Schnabels nicht weit vom Nagel; die Zunge hat eine eigene Bildung: auf beyden Seiten läuft eine *) Yarı Ms.: Länge 19 Zoll; Breite = Fuß 4 Zoll. 988... Vögel Deutfchlande, : eine Häufige, durch Einfchnitte gefranzte, befondere Dee him, die fih in Furchen des Unterfchnabels legt, und bie ESpitze ift wie ein Nagel geftaltet, und ebenfalls hornhaͤutig; fie hänge ‚aber mit der Franzenhaut an der Seite nicht zus fammen, ſondern iſt ein Anſatz des fleiſchigen in der Mitte tief gefurchten Theils der Zunge; die Augen find klein und der Stern goldgelb; die Füße ſchmutzig orangefarben, unten und die Schwimmhaut ſchwaͤrzlich die Fußwurzel breit gedruͤckt, geſchildert und ı2 Zoll Goch, bie Mittelzehe 3 Zoll und die hintere belappte ı Zell lang, die Knie kaum von Federn entbloͤßt und die Nägel ſchwaͤrzlich und ſpitzig. r Der Kopf mit Genie und Gurgel iſt ſchwarz, violet und grünglänzend, die weichen fammetattigen zerfhliffenen - Federn firäuben fih auf dem Scheitel und an den Schläfen, daher” der Kopf fo unfoͤrmlich dick wird; hinter den Mund⸗ winkeln an der Seite des Oberkiefers iteht ein großer, weißer, bohnenfürmiger Fleck; der Hinterhals weiß, mehr oder wenis ger ſchwaͤtzlich gemiſcht; der Ruͤcken und Steiß, die kleinſten Deckfedern der Fluͤgel und die Afterfluͤgel ſind ſchwarz, uͤber den Steiß geht mehrentheils eine grau gewoͤlkte Querbinde; die Gurgel, Bruſt und der Bauch ſind weiß; die langen zugeſpitzten Schenkelfedern weiß, ſchwarz geraͤndert, die übrigen ſammetfedrig und dunkelgrau; die Schulterfedern weiß. mit ſchwarzen Rändern, laͤnglich zugefpigt und fichels - fürmig über die Fluͤgel gefrümmt, fie bilden einen großen weißen \ Fleck am Nücken hetab; die mitilern Deckfedern find weiß, ‘die großen weiß, an der Wurzel fihwarz; die vordern Schwungfedern dunkelbraun ‚oder, braunfchtwarz , die fechss zehnte bis zur ein und zwanzigſten weiß, die fechs hinterfien dunfels 13. Ordn. 73, Gatt. Schell-Ente. 989 dunfelfchtwarz ; durch die Eleinen und großen Deckfebern, und - die mittlern Schwungfedern enfteht auf den Flügeln ein großer weißer Spiegelfleck, der mit ein oder zwey bald breis tern. bald fehmälern ſchwarzen Querbinden zertheilt iſt; der ſechszehnfedrige Schwanz ift ſchwarz, die Schäfte ſtark und fteif, wodurch er etwas in die Höhe gezogen wirds die Deck⸗ federn der Unterflügel find aſchgrau und weiß gewölft, die Schwungfedern aber unten dunfelbleyfarben. Das Weib hen if etwas Eleiner, der Schnabel nicht fo ſtark, nach der Spitze zu meiſt braͤunlich, zuweilen in der Mitte gelblich; der Augenſtern neben der Pupille mit einem weißen Ringe, dann bellgelb ; der Kopf kaffeebraun, auch wohl roſtbraun oder ſchwarzbraun; der Mittelhals wie mit einem weißen Ring umgeben; die Seiten des Halſes nach den Fluͤgeln zu aſchgrau und dunkelbraun gewoͤlkt, welches ſich um den Kropf herum zieht; der Mücken tief afcharau und fchwärzs lich gemifcht; die Schultern eben fo, die Federn aber mit weißen Spitzen; Bruſt, Bauch und die mittlern "Deds federn weiß; dies Flügel wie gewoͤhnlich, nur iſt der große Fluͤgelfleck durch zwey deutliche ſchwarze Querſtreifen in drey Felder getheilt; die uͤbrige Farbe iſt wie am Maͤnnchen, doch matter, die ſchwarze Farbe alſo mehr rußſchwarz; die Decks federn der Unterflügel find dunkelrothgrau und bie Schwung federn aſchgrau; die Füße ſchwefelgelb mit ſchwaͤrzlichen Schwimmhaͤuten. Nicht Bloß dem Geſchlecht, ſondern auch dem Alter nach ſcheinen dieſe Enten, welche fo gemein find, zu varii⸗ ven. Denn ” die Männchen fehen im erfien Jahre gerade 990 Voͤgel Deutfchlands. gerade aus, wie die Weibchen; daher man im Herbſt fo viele der Enten ſchießt, weiche inwendig an der Luftröhre die Kennzeichen des Männchens und äußerlich die des Weibchens an ſich tragen, 2) Auch ſelbſt das alte —— hat vor dem Anfang des Aprils noch nicht die oben angegebene Farbe ganz; denn der Kopf ſi eht nach der Mauſer bis faſt zum Anfang des Frahlahr⸗ roſtbraun aus, und unterſcheidet ſich nur vom Weibchen durch den weißen Fled; über den Oberhals laufen fehwarze MWellenlinien ; das Schwarze des Oberleibes iſt noch nicht dunkel u. ſ. w. 3) Wenn man im März ein junges vorjaͤhriges Männchen fhießt, fo hat es zwar die weißen Kopffleden, allein der Kopf ift noch roftbraun; der Oberleib ift fchwarzlich und hat totharaue Ränder, und die weißen Deckſedern der Fiügel find unrein, faft filberfarben. Außerdem babe ich noch folgende Varietäten bemerkt: 4) Der Kopf wie gewöhnlich, fehr ſtark arün, und purputfarben glänzend; der ganze Hals und Unterleib fchnees weiß ; der Mantel faft ganz weiß, fo daß man nur auf den Schultern und Flügeldecken ſchmale ſchwarze Streifen bes merkt; bie ſchwarze Farbe Eohlfchwarz; die langen Schenfels oder Seitenfedern ſchwarz mit langen weißen Schmißen, Es fcheinen dieß fehr alte Maͤnnchen zu feyn. 5) Der Kopf fehwärzlich mit weißgrauem Fleck neben dem Schnabel; fonft wie gewöhnlich. 6) Der Kopf fehwarz mit weißem Fleck, allein ohne Glanz; Hals und Bruſt ſchmutzig weiß, | 7) Weib⸗ # 13. Ordn. 73. Gatt. Schell-Ente. 99 L 7) Weibchen mit fhwarzbraunem Kopf, weißgrauem Hals und Bruft, und an den Bauchfedern mit roftjarbenem Anflug. So das abgebildete Weibchen, welches ich für fehr alt halte und welches andere auch wohl für die Spatels ente (Anas Glaucion) ausgeben, 8) Weibchen mit roͤthlichbraunem Kopf, und hell⸗ afchgrauen Deekfedern der Flügel, mit und ohne bräunliche Spike am Schnabel. Die bräunliche Schnabelfpiße foll nah der Deutfchen Ornithologie vorzüglich den alten Weibchen eigen feyn. | 9) Borkhauſen hat in feiner deutſchen Fauna T. ©. 556 ef eibchen beſchrieben, das faſt wie das Maͤnn⸗ chen gezeichnet iſt, und von dem es ſich bloß dutch die Kleins beit, durch den Eleinern bloß gruͤn, nicht violet fehillernden ' Kopf, durch das mattere Schwarz auf dem Mücken, duch den grauen Schwanz und vordern Schwungfedern, und durch den grau und weiß gemifchten Steiß auszeichnet. 10) Auch in Ruͤckſicht der Groͤße finden fih, wie bey allen Vögeln, die es häufig giebt, merkliche —— heiten. Wenn man endlich 11) noch angiebt, daß die Füße des Weibchens dunkel⸗ braun waͤren, ſo hat man dieß wohl bloß in Kabinetten be⸗ merkt, wo es auch an den Maͤnnchen, denen man nicht mit den natuͤrlichen Farben die Fuͤße mahlt, geſchieht. | Noch ift zu bemerken, daß der ganze Vogel ganz außere ordentlich dicht befiedert iſt, und die Flügel ſehr merklich ſchmal und Elein find. Zer⸗ 992 Voͤgel Deutfchlands, Sergliederung Den eigenen. Ban der Luftröhre diefer Ente hat ung | Herr Latham *) und auch Herr Bloc) befchrieben. i Sie iſt naͤmlich in ihrer Mitte bauchig erweitert, und zwar ſo, daß ſie vermittelſt Querfalten und Ringe willkuͤhrlich erweitert und verengert werden kann, und bat unten ehe fie, |. in zwey Aefte getheilt, in die Lunge tritt, die mehrern Entens arten gewöhnliche größere Erweiterung oder das fogenannte Sabyrinth ‚ das trommelartig durch drey Käufe uͤber herzförmige Knochen gebildet wird; allein keine befondere quackende Tone, Sondern bloß das unten angeneBggß Örknarre und Krähengefchrey hervorbringt. Merfwürdige Eigenfdhaften. - Da diefe Ente unter die Tauchenten gehört, fo ſchwimmt fie nicht nur ſehr geſchickt, und zwar mit bis über die Hälfte eingetauchtern Körper “und ins Waffer gefenktem Schwanze, fondern taucht auch fehr gut, lange und oft unter. Sie ſtuͤrzt - fih im Spielen und um vom Grunde des Bodens Nahrung zu holen, gerade um, fehießt fenkrecht hinab, und kommt mebrentheils auf derfelden Stelle wieder zum Vorſchein. Da fie beym Aufwärtsfleigen mit dem Schwanze fih mehren⸗ theils auf dem Grunde auſſtuͤtzen muß, fo find daher die ©pißen der Pwanfıbern ab Dean und die iſt wahrs ſchein⸗ *) Transactions of the Linnean — Vol. IV. Hier it eine Abhandlung über den Luftroͤhrenbau mehrerer Voͤgel, z. B. Anas Fuligula und Marila, die aud) ein Labyrinth haben, befindlih. Bloch a. a. O 12. Iron. 73. Gatt. Schell: Ente, 993° ſcheinlich auch der Grund, warum man wie bey den Soech⸗ ten ſtarke Federfchäfte an denfelben finde. Nicht ſowohl wegen: ihres rauhen Geſchreyes Hrah! das fie zuweilen hoͤren laſſen, fondern vorzüglich wegen ihres Getoͤſes, welches fie mit ihren kurzen, fpißigen Flügeln machen, und welches wie Herr Naumann richtig bemerkt, wie ein dumpfes Scheflens geläute Elingt, haben diefe Vögel ihren Deutſchen und Rateis niihen Namen erhalten. Won den zankenden Männchen vernimmt man außerdem nod) — ein dumpfes Ge⸗ knarre. se Sm Ftuͤhjahr höre man fie oft in großen Fluͤgen durch die Luft fireihen; im Herbft und Winter aber wird man nur gewöhnlich Familien von 4 bis 8 Stücf gewahr. Wenn fie auf einen Teich fallen, fo feßen fie ſich alfezeit mitten auf den Wafferfpiegel, felten oder nie da, wo fie nicht brüten, ans Ufer. Sie ſchwimmen mit eingezogenem Halfe und aufs gefträubten Kopffedern. Dieſe legen fie aber fogfeich an, wenn fie Gefahr bemerken, und aud) im Fuge iſt der Kopf glatt. Da ihnen wegen der weit zurückfiehenden Füfe das Gehen ſchwer wird, fo fieht man fie im Freyen felten gehen, und wenn es gefchieht, fo ift es wackelnd und faft wie die Steißfüße aufgerichtet. Sie baden fih immer und dann feßen fie fih im Waſſer auf eine Erhabenheit, auf einen Stein, auf Schilf und Graeftoppeln und fonnen ſich. Sie find außerordentlich ſcheu und fucchtiam. Es ſieht artig aus, wenn, wie es oft geſchieht, die ganze Geſellſchaft auf einmal untertaucht, und auch auf einmal wieder aus dem Waſſer koͤmmt. | Bechſt. gem- N. G. ar Bd. 2. Abth. Rrr Ver—⸗ 994 Vogel Deitſchiands . Ver breitung und Aufenthalt. Dieſe Voͤgel find weit verbreitet. Ihre eigentliche Hei⸗ math iſt das nördliche Europa bis Norwegen und. Schweden hinauf, das nördliche Aften bis ans Kaspis fhe Meer hinunter, und Nordamerika bis nah Hu d⸗ fonsbay und Grönland... Sn Deutfhland mwohnen fie an den Meeresufern, noch mehr an den nahen Seen, aber auch mitten in demfelben auf großen Seen. Da fie wahre Zugvoͤgel find, fo wandern fie im nördlichen Europa im October und November in geoßen Schaaren nach der Türkey und andern füdlichen Ländern von Europa, und kommen im März erſt wieder. Auf dem Zuge und Wiederzuge findet man fie einige Zeit in Thüringen und Franken auf großen Teichen. Da es gemeine Voͤgel ſind, ſo trifft man ſie im November gewiß in Deutſchland auf den Teichen und Seen an, wenn ſich nur zur Strichzeit gewoͤhnlich Enten da aufhalten. Im März ziehen fie in groͤßern Schaaren zuruͤck. Die Hedenten find im Anfang des Aprils geroiß wieder an ihrem Brutort. Auch einzelne, ja Eleine $amilien, bleiben zuweilen im mittlern Deutſchland zurüc, und halten fih an den offen bieibenden Stellen der Fluͤſſe, bey Waſſerfaͤllen, bey offenen Teich» und Seeftellen Hit aa dh un Die Meeresfirande und befonders die füßen Landfeen dienen ihnen zum eigentlichen Aufenthalte, Nahrung. Ihre vorzügliche Nahrung befteht, wie man fagt, aus Sihaalthieren, nach welchen fie beftändig untertauchen, fonft freſſen I 13. Ordn. 73. Gatt. Schell», Ente. 995 freſſen fie auch Wafferkräuter, Waflermäufe, Fifche- und Froͤſche. Diejenigen, die ich gebffnet babe, hatten nichts als Larven von Waffermotten (Phryganea) in ihrem ſehr Marten Magen, und eine Menge des feinften weißen Quatz⸗ ſandes, welcher aber vermuthlich von den Gehaͤuſen der | Waffermottenlarven herfommt, denn nad) der Verdauung findet man auch Pflanzenſtuͤckchen, und hohle Roͤhtchen von Kannenkraut als Weberbleibfel von den Larven in dem— ſelben. Auch andere Waſſerinſekten habe ich bemerkt. Man kann ſie zaͤhmen, und fie mit Brod unterhalten; allein auf dem Hofe wird ihnen das Gehen ſauer. Man muß ‚fie daher in einen Garten, oder in einer Gegend halten, wo ‚fie einen Teich) zum Schwimmen und Tauchen haben, Sortpflanzung. Das Weibchen macht, wie allgemein behauptet wird, wider die Gewohnheit andrer Enten ein ſehr regelmaͤßiges Neſt von Gras und ihren eigenen Bruſtfedern, ſetzt es in ‚das Binſen · und Ufergras, auch zuweilen auf niedrige abge⸗ ſtumpfte Weiden » und Erlenbaͤume, legt ſieben bis zehn weiße Eyer, und bräter vier Wochen. Herr Naumann ‚aber behauptet, daß fie ein unkünftliches Neſt auf gefnicte Rohrſtengel oder auf eine andere Erhabenheit machten, daſſelbe mit Bauchfedern ausfuͤtterten und darein 14 bis 17 oliven⸗ gruͤnliche, den gemeinen wilden Enten gleiche Eyer legten. Manchmal legten ſie auch noch mehr Eyer, zuweilen auch weniger, und wenn man ſie wegnehme und immer eins liegen laſſe, ſo legten fie bis go Eyer Sm Bruͤten ſeyen fie fo (18&) Rrr2 eifrig, 990 WVoͤgel Deurfchlands; eifrig, daß man fie mit dem Steck todt ſchlagen köͤnne. Das Männchen fey nicht eher als des Abends beym Weibchen. Die ungen haben anfänglich graugelbe Dunen, und fehen dann, wenn fie Federn befommen, wie die Weibchen aus, nur find fie mit mehr Braun uͤberlaufen. Sie find ſehr luſtig und munter. 4 Jagd und Fang. * Dieſe Ente taͤßt den Jaͤger ſchwer zum Squs kommen, | defto dreifter geht fie unter das Rn ee Nuttzzen. ac Ihr Fleiſch (Wildpret), ob es gleich fett ift, ſchmeckt eben nicht angenehm, ſondern thranig, iſt aber doch zu eſſen, wenn es einige Tage in Eſſig gelegt wird. Herr Nau⸗ mann ſagt, daß wenn man die Ente mit gelben Ruͤben ausgeſtopft brate, fo zoͤge ſich, wie bey allen Waſſervoͤgeln, der fiſchartige Geſchmack in dieſelben, und der —— dann gut. In London kommen ſie haͤufig zum — auf den Markt. Sſch a den. Da dieſe Ente nur auf ihren Wanderungen die kleinen Fluͤſſe und Fiſchteiche beſucht, ſo kann man ihr mit Recht den Fiſchſchaden, den ſie darin thut, nicht hoch an⸗ rechnen: denn in großen Seen und auf dem Meere traͤgt ſie durch ihre Nahrung, ſo wie die meiſten wilden Entenarten, zur Erhaltung des Gleichgewichts in der Thierwelt Kö * Ihrige mit bey. (28:1) > — 12. Ordn. 73. Gatt. Reiher⸗Ente. 997 (281) 8. Die Reiher-Ente *). Anas fuligula, Linn. Namen; Schriften und Abbildungen; | Europätfche und gemeine Haubenente, Dauben s, Neigerz, Strauß⸗, Schopf⸗, Schups-, Kuppens, Moors, Mur und Moderente, Schwarzkopf, ſchwarze, rufige, rußfarbige, bufchige Ente, fammige fricchende Straußente, ſchwarze Seeente mit dem Federbufch und weißen Flägelfiriche, Fre⸗ fafe, Eleine Tauchente, Pfeifente, kleine Haubenente, ſchwarze Schopfente. — ’ Anas Fuligula. Gmelin Linn, Syst. I. 2. p. 543. 2, 45. Scopoli Ann. I. n, 78. Veberf. von Gououͤnther. I. 69. n. 78. | | Le Morillon. Euffon des Ois. IX. 227. 231. t. 15. Ed. de Deuxp. XVII. 257. Pl. enl. No. 1001. The tufted Duck. Latham Syn, III. 2. p. 540, n:79. Meine Ueberf. VI. 465. | Friſch Vögel. Taf. 171. Weibchen. Naumanns Voͤgel. II. 346, Taf. 56. Fig. 83 u. 84 Männchen und Weibchen. Bloch in den Befestigungen der Berliner Geſellſch. IV. SG. 603. Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. 448. Nr. 32. Donndorff a. a. O. ©. 795. BE Ken: | *) Die Europäifche Haubenente. Alte Ausg. IL. 721, Nr (81) 1- 998... Vögel Deurfchlande. - _ Val „Kennzeiden det Art. Der Schnabel iſt dunkel blegfarben, an feiner bauchigen Ermeiterung gegen den Nagel bin mit Eleinen Vertiefungen. verſehen: der Kopf an den Seiten etwas zufammengedrückt ; ein herabhänsender Federbufch auf dem Scheitel; der Körper | ſchwaͤrzlich; Bauch. und Spiegel weiß; — am Männchen Kopf, Oberhals und Bruft ſchwarz, entenhälfig glänzend; — am Weibchen ſchmutzig ſchwarzbraun. Geſtalt und Farbe des maͤnnlichen und weib⸗ lichen Geſchlechts. Dieſe Ente gehoͤrt unter die wenigen wilden Enten in Europa, die einen Federbuſch auf dem Kopf haben *), Sie ähnelt in ihrer ganzen Geſtalt, auch im Schnabelbau, und in der Luftroͤhre der vorhergehenden, daher ſie in natürlicher Ordnung bier auf Diefelbe folgt. Sie iſt noch etwas plumper gebaut und auch kleiner, 18 Zoll lang und 30 breit **). Der Schwanz iſt kurz, 24 Zoll fang, und bat ſchwache fpißige Federn, und die zufammengeleaten Flügel reichen Zweydrit— theile auf denfelben. Das Gewicht ift 2 Pfund. Der Schnabel iſt kurz, -ı2 Zoll lang, ſtark, breit, befonders vor dem Nagel ı Zoll breit, nach der Stirn zu x 2 erhaben, *) Diejenigen Enten, die man unter den sahmen mit einem Sederbufch herum laufen fieht, gehören nicht hierher, ob man fie gleich für Abkoͤmmlinge von dieſer hält. "Sie find eine bloße Abänderung der zahmen, fo wie unter den Kana⸗ rienvögeln diejenigen, die eine Kuppe haben. *) Par. Ms.: Länge 16 Zoll und Breite.27 Zoll. u 17 = 12. Ordn. 73. Gatt. Neiher- Ente. 999 erhaben, der Nagel ſchmal, Elein und etwas uͤbergehakt, die befiederte Stirnhaut in einem halben Cirfel etwas in den Schnabel hineingehend, fo wie an den Seiten die glatte Schnabelhaut fo. weit ſpitzwinklig in die Stirn hineinlaufend, beyde Kiefern ſtark gezähnelt, die glatte obere Schnabelhaut hellbleyfarben , der Nagel nebſt der ganzen Schnabelſpitze ſchwarz, eben ſo der Unterſchnabel, nur die Raͤnder deſſelben bleyfarben, die Naſenloͤcher ſind klein, eyrund und weit oben auf dem Schnabel liegend; der Kopf iſt dick, an den Backen breit, nach dem Scheitel zu ſchmal; die Augen liegen hoch, ſind klein und goldgelb; die Fuͤße gedruckt, bleyfarben, in den Gelenken ſchwaͤrzlich melirt, die Schwimmhaut ſchwarz, die Fußwurzel 13 Zell hoch, die Mittelzehe 23 Zoll und bie belappte ae 8 Sinien lang, die Schenkel nur ein Elein wenig kahl. Der Leib iſt kurz und dick der ee hat ſchwarze ges - fchliffene Sammetfedern, die ſich faſt wie bey der vorhergehens den Art fträuben und hinten auf dem Scheitel einen fchönen aus 12 — 16 fchmalen 2 bis 3 Zoll langen Federn beftehenden, wie beym Fifchreiher geftalteten, und am Nacken herabhangens den Federbufch. bilden, den man aber im Schwimmen deutlicher fießt, als im Tode, wo er ſich gleich anlegt; auch der Hals bis zur Oberbruft iſt fchwarz, doch am Kopf und Hals entens halſig, oder eigentlic, grün und blauglänzend, an der Ober« bruft wegen der weißen oder rothlichweißen Federraͤnder weißlich gewoͤlkt; der Dberleib fchwarz, in gewiffem Lichte grünglänzend, olivenfhwarz, und faft unmerklich fein weiß« grau befprißts eben fo die Schulterfedern und Deckfedern der Flügel; der Unterleib ift bis zu dem After und ‚den Schens fein \ 1000 WVoͤgel Deutſchlands. keln weiß; der After und die Schenkel find ſchwaͤrzlich, * lich gewaͤſſert; die Seiten grau, weißlich gewaͤſſe ert; die vordern Schwungfedern ſind ſchwarz, die Mitte derſelben grauweiß, die zweyte Ordnung weiß, unten ſchwaͤrzlich ein⸗ gefaßt, welches einen weißen ſchwarz eingefaßten Spiegel bil⸗ det; die dritte Ordnung hat lange zugeſpitzte, ſchwarze, ſtahl⸗ gruͤnglaͤnzende Federn; die oberſte Reihe der Deckfedern der Unterflügel iſt grau und weiß geraͤndert, der übrige Unter⸗ flügel weiß , befonders ſchneeweiß die Achfelfedern ; der Schwanz ſchwarz, grau wie überpudert. Das Weibchen iſt etwas kleiner; der Federbuſch klei⸗ ner und faſt wie an den jungen Fiſchreihern geſchopft; die ſchwatze Farbe ſchmutzig ſchwarzbraun, bey recht alten der Kopf ſchwarz, an den Seiten aber roſtfarben angeflogen; an den Seiten aber eine roſtgraue Miſchung; der Spiegel kleiner und die weiße Farbe am ganzen Körper nicht fo rein. weiß als am Männchen, Schnabel und Füße find dunkler bleyfarben. En - Barietäöten Diefe Ente variirt nach der Jahreszelt, noch mehr aber ‚nah dem Alter in der Farbe. Denn in leßterer Hinſicht ‘wird die Farbe 1) fowohl an Kopf, als an Hals und Bruft immer dunkler Sie ift nämlich nach der erften Maufer, wo vorher die Männchen dem Weibchen ähnlich fehen a) Hellkaftas nienbraun, wird aber b) nad) und nad) dunkelkaftantenbraun, dann c) dunkelbraun oder fchwärzlich und d) im Alter gar an Kopf oder an den Schäften, am Unterhals und an der Obers bruft entenhälfig. Eben fo wird 2) der Rüden nach und nach 13, Ordn. 13. Gatt. Reiher : Ente, 1008 nach dunkler, ift a) braun, dann b) ſchwarzbraun, zuletzt ©) vlivenfchwarz "Eben fo nimmt 3) der Federbufh an Länge nach und nach zu, und am Weibchen fehlt er das erfte Jahr faſt ganz. Man findet auch 4) eine Spielart mit weißer Stien (f Naumann a. a. O. Taf. 57. Fig. 85. Weibchen); überhaupt bemerkt man in der Jugend uhd im Alter oft weiße Kleckchen oder Mifchungen an diefem Kopfs theile, wie ich felbft zwey Eremplare vor mir habe. 5) Die jungen Weibchen haben im erfien Frühling einen ſehr Eleinen und im Vorherbſte gar keinen Federbufch und find auf den ſchwarzbraunen Theilen ſehr mic Roſtfarbe vermiſcht; eben ſo am Bauche und an den Seiten roſtfarben gefleckt, und Fig und Schwanzfedern haben dergleichen Spitzen. Wie die vorhergehende Ente fo ift auch diefe eh mit grauen Dunen am Untetleibe beſetzt. Zergliederung. Bloch (a. a, D.) hat gefunden, daß der Bau der Luftröhre des Mäntichens der der Bergente ähnlich ift, doch aber in folgenden Stücen von jener abweicht. Der Anfang ift weit und vorwärts häutig; denn die Ninge find nicht ganz rund; gegen das Ende wird fie oval, und ‘endigt ſich in zwey Bauchige Enöcherne Nöhren die gereift find. "Aus diefen entfpringen die Rungenröhren, zwifchen welchen fich eine knoͤcherne Vertiefung befinde. Auf der linken Seite fitst ein ſchmaler Enöcherner Bogen, an dem von beyden Sei⸗ ten das Teommelfell angefpannt ift; über diefes iſt von der finfen Seite ein Enöchernes Netz gefpannt, auf der aͤußern | Set aber ein Enöcherner Bogen mit einem dergleichen Netze. Merk⸗ 1602 ..., Vögel Deutfchlands. © - rn Merkwürdige Eigenfhaften. Dieſe Enten ähneln fo wie in Geſtalt alſo auch in der Lebensart den Schellenten , fie pfeifen: zuweilen fo flark, als ein Schäfer auf dem Finger, Hoia! Vorzüglich rufen fie des Nachts ‚und im’ Siken. Sie tauchen ihrer Nahrung halber ſehr gut und oft unter, aber nicht fo geſchwind, wie die andern Tauchenten, wenn nach ihnen geſchoſſen wird. Ueberhaupt kann ſie der Jaͤger eher als andre in ſeine Gewalt bekommen, weil ſie kein ſo ſcharfes Geſicht haben. Sie ſchwimmen ſehr ſchnell und ſchoͤn, immer die Kreuz und Quer, fliegen aber ſchwerledig und nicht fo ſchnell wie andere Enten. Sie gehen ſelten aufs Land, und da man ſie faſt immer in Deutſchland nur auf dem Zug und zwar in Menge findet, ſo trifft man fie auch auf großen Seen und Tei⸗ chen faft immer nur in der Mitte, des Spiegels an. Sie fchlafen auch aus Vorfiht in der Mitte des Waſſers ſchwim⸗ mend. Im Schwimmen ſpielen ſie oft mit den Strauß⸗ federn, und es ſieht ſchoͤn aus, wenn eine ganze Schaar im Spaͤtherbſt bey fhönem Wetter mit diefer Kopfzierde auf einem Teich herumendert, und ſich seen badet und untertaucht, Verbreitung und Aufenthalt. Europa und Nordafien ift die Heimath biefer Ente. Man teiffe fie bis Norwegen hinauf an. Sie iſt durch ganz Rußland verbreitet und wohnt aud in Kamtſchatka. Gie gehört unter die Zugvoͤgel, welche ihre nördlichen. am Stande und den Strandſeen befindlichen Brütepläße im September ſchon verlaffen. Dann „trifft man \, 12. Ordn. 73. Gate. Reiher Ente. 1003 : man fie oft i in ungebeuren Schaaren auf dem deutfchen Landſeen, auch auf Teichen und ſanftfließenden Fluͤſſen an. Sie ſind mit den vorhergehenden die letzten, welche man im mittlern Deutſchland auf den noch unbeeiſten Teichen im November und December findet. Sie gehen nach Italien, z. B nad) Sardinien, nad) Oeſtreich u. ſ. w. Sm März kommen fie zuruͤck, und man trifft ihrer noch zu Anfang des Mayes in Deutichland auf dem Ruͤckzuge an. Selten fällt ein Jahr aus, daß man auf großen Seen keine bemerkt. Nahrung. Sie leben vom Meergraſe/ beſonders aber von Fiſchen, Muſcheln, Froͤſchen und. Inſekten, und verſchlucken auch kleine Steinchen zur Befoͤrderung der Verdauung. Fortpflanzung. Sie bruͤten wahrſcheinlich in Deutſchland, daher man auch von ihrer Fortpflanzung nichts weiß. Da die Jaͤger zuweilen mitten im Sommer einzelne Maͤnnchen, die ſich verflogen haben, oder deswegen allent⸗ halben herumirren, weil ſie kein Weibchen bekommen haben, ſchießen, ſo glaubt man, die Maͤnnchen verließen zu der Zeit, wenn die Weibchen bruͤteten, ihr Vaterland. Nutzen und Schaden. She Fleifch ſchmeckt etwas thranig, wird aber in England und Franfreich fehr gern gegefien. Ihr Schaden, den u an den Fiſchen thun, iſt von keiner Bedeutung. (282) — Wogel Deutſchlands. * Ze 9. Die Spatelente‘ SE Anas Glaucion, Linn, "Namen, Schriften und — | Breitfihnabel, Löffelente, Leppelfcheute, eiſengraue, graukoͤpfige, breitſchnaͤblige Ente, Schall » und Schellente (Blanauge und blauäugige Ente, i von bem ia ir une cium). | Anas Glaucion. Gmelin Linn, Syst.- I. 2. p. 32 n. 26, Pennant Brit: Zool, U, n. 277. S G. © melins Reifen, I . 183. Taf. 16. Le Morillon. ' Brisson Ornith. VI. p 409: n. 85. pl. 26. F 1.2, . The, Morillon Duck. ni Syn, II 2, P-537. n.77. Meine Ueberſ. VI. S. 462. Mein ornithol. Talwenbun, ©. 443. Nr. 28. Kennzeichen der Art. Der Schnabel iſt an der Spitze breit und rund und wenig uͤbergebogen; der Spiegel weiß — am Maͤnnchen der Kopf roſtbraun; oben am Halſe ein weißes und unter demſelben ein graues Halsband (Pennant); das Weibchen am Kopfe gelbbraun, etwas ſchwarz gefleckt (Briſſon). Des *) Alte Ausgabe, IT, 677. Nr. (78) 22. y\ ‚12, Ordn. 73. Gatt. Spatelente, 1005 Beſchreibung. Dieſe Ente iſt im noͤrdlichen Europa und Aſien zu Haufe, geht bis Schweden hinauf, findet fich fogar, obs gleich felten, in Grönland, und if in allen Gegenden von Rußland und Sibirien und fogar in Kamtſchat— ka häufig. Sie liebt die Seeftrande, wird aber doch auch, obgleich. felten,, in Deutfchland auf den großen Flüffen, Tei⸗ chen und Seen im Herbſt und Winter angetroffen. = - BDüffon und Lathbam find fchon zweifelhaft über die Identitaͤt diefer Art, und ich habe felbft aud) fonft geglaubt, ich kennte diefe Ente ſehr genau, Indem ich die alten Weibs chen und die zum erfienmal gemauferten Jungen der Schelk ente, die mir mit weißem Ninge und dem darunter befindlichen grauen breiten Halsbande fo oft im Winter und Spaͤtherbſt vorfamen, und die die Säger, wie jene, mic ‚dem Namen Schellente belegten, dafür hielt, und um fo ‚mehr, da mir auch der Schnabel, wie es auch- in der That iſt etwas kleiner und nicht fo hoch fehien. Jetzt da ich die Schellenten mit dem weißen Kopffleck und ihre Weibchen: und "Zungen mehrmalen zufammen gefihoffen, auch die Spielarten der Reiherente genauer verglichen habe, finde ich, daß unter dem Namen Spatelente wohl nichts als Weibchen und Sjunge von Anas Clangula und Fuligula befchrießen ſeyn mögen. Sch habe in diefem Herbſt gefchoffene Exemplare vor mir, auf die fo wohl Pennants als Briſſons Des fhreibung von Wort zu Wort paßt. Pennant befhreißt nämlich die Schellente und Briſſon die Reiherente. — L - 1006 Voͤgel Deutſchlands. URN. Bey Pennants Vogel betraͤgt die Laͤnge 17 Zoll und die Entfernung der beyden Fluͤgelſpitzen 28 Zoll *), der Schwanz | ifi 23 Zoll lang ‚ und die. zufammengefalteten Flügel reichen bis auf die Mitte defjelben. — — Der Schnabel iſt gelblichbraun, an der Spitze breit und rund, und ein wenig uͤber ſich gebogen; die Naſenloͤcher ſind ſtumpf eyrund; die Sterne goldfarbig; die Fuͤße gelb, die Nägel ſchwarz, die Beine 13 Zoll hoch, an den Schen⸗ | keln nicht weit entblößt, die — — 2 z0N — und die hintere 8 Linien. | | Der Kopf Hat etivas lange Federn und iſt — — braun; der Hals mit einem weißen Halsbande umgeben; unter dieſem ſteht ein breiteres von grauer Farbe; der Rüden und die Deckfedern der Fluͤgel ſind ſchwaͤrzlich mit einigen wenigen weißen Streifen; die groͤßern Deckfedern mit eini⸗ gen großen weißen Flecken; die Bruſt und der Bauch weiß; die Seiten über den Schenkeln ſchwarz; die vordern Schwungfedern ſchwarz, die hintern Schwungfedern weiß; durch das Weiße an den Fluͤgelfedern entſteht ein weißer Streifen auf denſelben; der Schwanz ſchwaͤrzlich. Dieſe Beſchreibung leſe ich ganz genau von einem Eremplare eines jungen Männchens der Sqellente⸗ noch mehr aber von einem alten Weibchen ab. Briſſon beſchreibt feine Spatelente fo: Sie iſt etwas kleiner als die Schellente; der Schnabe breit und bleyfarben;; der Augenflern goldgelb; der, Kopf hat einen Eleinen Feder— 1) ne *) Be Me: * faſt 15 Zoll; Breite etwas Eh 2 uf. | 12. Ordn. 73. Gatt. Spatelente. 1004 buſch, und iſt nebſt dem größten Theil des Halfes ſchwarz mit violettem Glanze; der untere Theil des Halfes roſtbraun; der Rücken, die Schulterfedern und der Steiß glänzend ſchwaͤrzlichbraun, "etwas violet glaͤnzend; die Bruſtfedern braun mit weißen Raͤndern; der Bauch weiß; der After ebenfalls, doch mit braun gemiſcht; von den ſchwaͤrzlich⸗ braunen Fluͤgeldeckfedern haben die meiſten innern einen geänlichen Anſtrich; von den zehn erften ſchwaͤtzlichbraunen Schwungfedern haben die vierte bis zehnte auswärts im der Mitte nicht weit vom Schafte mehr oder weniger Grau aufs | zuweiſen, die eilfte und zwölfte find hellgrau mit braunen Spißen, die acht folgenden find weiß, und die lebten davon an den innern Sahnen braun, die fechs naͤchſten am Körper dunkelbraun mit einem weißen Fleck an der äußern Fahne der letztern; der Schwanz ift violetbraun; die Füße bleyfarben; die Klauen ſchwarz. Es iſt wohl keinem Zweifel unterworfen, daß hier nicht ein junges Maͤnnchen von. der Reiherente, das eben in feine vollkommene Schönheit übergeht, alfo ohngefähr im Februar gefhoffen oder gefangen ift, befchrieben fey. | Dos Weibchen ift an Kopf und Hals braun, vorne ſchwaͤrzlich melirt; Rüden und Schultern find lebhaft braun mit ganz Eleinen grauen Punkten getüpfelt; Unterrücken und - Steif dunkel grünlichbraun; die Seiten graubraun; die untern Deckfedern des Schwanzes ſchwarz und weiß banditt; außerdem kommt es mit dem Männchen überein; nur daß demfelben das Labyrinth beym Eingange in die Luftröhre fehle. | 008. Vögel) Deurfchlande, ©: Sch habe zwar kein Weibchen geſehen, das dieſem in allen Stuͤcken gliche, allein es iſt doch wohl keinem Zweifel unterworfen, daß hier abermals eine Reiherente beſchrieben ſey, und Friſch's Reigerente Taf. 171. ſieht ja faſt * ſo aus. Auch die uͤbrigen Merkwuͤrdigkeiten der Spatel⸗ ente zeigen, daß hier die Naturgeſchichte zweyer Voͤgel, der Schell» und Reiherente, mit einander vermiſcht ſey. Man ſagt naͤmlich, daß man dieſe Enten oft in den Seeſtaͤdten antreffe, wo ſie gezaͤhmt unter den Hausenten herumliefen. Sie ſind nicht ſcheu und fliegen ſchwer. Cs find Zugvögel, die im Herbſt allezeit wegziehen, und im Frühjahr wieder kommen. Man trifft fie auch im Winter auf unbeeiften Zeichen an. | Ihre Nah eung befteht in Waſſerſchnecken, Muſcheln und unreinen Seegraͤſern; gezaͤhmt freſſen ſie Brod und eingeweichte Koͤrner. Das Fleif ch ſchmeckt gut, muß aber vorher, um ihm den wildernden Geſchmack zu benehmen, in ie gelegt ‚werden. Die ftarken Flügelfedern find faft fo gut als Nabens federn zum Zeichnen und Schreiben zu gebrauchen. An der Bruft und am Bauche haben fie vortreffliche Dunen. | 1“ (283) 13, Ordn. 73. Gatt. Weißäugige Ente. 1009 »2.(233) 10, Die weißaugige Ente, ‚Anas leucophthalmus, Borkhausen, Namen, Schriften und Abbildungen. Brandente, Braunfopf, Weißauge, Moor s Muts Moder⸗ und Sumpfente, weißäugige Eleine braune Ente, Don Ente. Arias leucophthalmus. Borfpaufens deutfche i Fauna, I. 564. Nr. 204, | — leucopis. Naumanns Voͤgel. III. S. 364, Taf. 59. dig. 89. Männchen. —Nyroca. Güldenstaedt in Nov. Comment, Acad, „" s Petrop. Vol, XIV, p. 405. Gmelin Linne Syst. I. 2. p. 542. n. 119. Nyroco- -Duck. "'Latham Syn. III. 2. 540. n. 79. Bar. A, als Vartetät der Neiher: Ente. Meine oo WMleberf. VI ©. 465. Kennzeichen der Art. ! Männden: Der did» und fammetattig befieberte, an den Seiten fehr zufammengedrückte Kopf, der Hals und die Bruſt find faftanienbraun; der Ruͤcken und ein Ring um den Hals fchwarzbraun; Augenftern, Spiegel und ein Eleis ner Flef am Kinn weiß. Dem Weibchen fehlt der fhwarzbraune Halsring, und Kopf, DR und Bruſt find ſchmutzig roſtbraun. = Bechſt. gem. N. ©. ar Bd. 2. Abth. '.:.©8$ G e⸗ 1010 Vögel Deutſchlande. Geftalt und Farbe des maͤnnlichen und weibs lien Geſchlechts. Ich habe fonft diefe Ente, welche in Deutſchland auf Seen und großen Zeichen gar nicht unbekannt iſt, und die die Jaͤger faft allenthalben Brandente nennen, füreine Varietaͤt der Tafelente gehalten, und fie auch als folhe in der alten Ausgade II. ©. 658. Nr. 17, Barı 1." befchrieben 5 allein ich habe mich. eben jo geirrt, wie Herr Latham, der fie für eine Varietät der Reiherente aus⸗ giebt, ob ſie gleich letzterer noch mehr gleicht, und zwar das Weibchen mehr als das Maͤnnchen. Doch unterfcheidet fi ich das Weibchen der weißaͤugigen Ente von jenem a) durch. dein ſehr zufamntengedrückten Kopf, b) durch den Mangel des weißen Kinnflecken, ec) durch dem fehneeweißen After, d) den weißen Augenflern, e) bie teinere Farbe und £) die Eleinere Geftalt., Sch habe fie feit der Zeit fat alle Jahr wenigftens im, Frühjahr auf ihrem Ruͤckzuge bemerkt, und auch dieß Jahr habe ich ſo eben ein BERN das ich auf einen Schuß erlegte, vor mir. Herr Naumann hat die volllommenfte Befchreibung diefes Vogels geliefert. Cr ift nicht größer als eine Krie k— ente, ı7 Zell lang und 28 Zoll breit. Der Schwanz. mißt 22 Zoll, iſt zugefpiße, ſchwach, liegt horizontal und bie Flügel liegen auf der Hälfte defjelben zufammen. * Der Schnabel ift. 2 Zoll lang, vorn hinter dem ſtarken frummen Nagel 4 Zoll breit, nach der Wurzel zu ſchmaͤler, die 2dtäander beyder Kitinladen dicht, aber flumpf gezaͤhnelt, von Farbe ſchwarz, doch am Een vor. der Mitte bläus lich⸗ — 12. Ordn. 73. Gatt. Weißaͤugige Ente. 1011 lichſchwarz, an der Wurzel, am Rande und an der vordern Haͤlfte dunkel bleyfarben. Man kann ihn aber auch, wenn man ihn nicht genau anſieht, fuͤr ganz ſchwarz ausgeben. An der abgerundeten Stirnhaut geht eine ſpitzwinklige eha⸗ grinirte Haut auf den Schnabel herein. Die Nofenlöcer find laͤnglich und liegen hoch; die kleinen Augen hochliegend mit hellem perlfarbenen oder weißlichen Stern; die Fuͤße olivengrau, oder bleygrau in den Gelenken, an den Schwimm⸗ haͤuten und Fußſohlen ſchwarz, nach. andern dunkelbleyfarben; die Sußwurzel 13 Zoll, das nackte Knie 4 Zoll hoch kahl; die - Mittelzehe 2t Zoll und die Hinterzehe £ Zoll lang. Der Kopf ift dichte mit ſammetartigen Federn bedeckt, an den Seiten nad) oben zu ſtark gedruckt und von Karbe, fo wie der Hals und die Bruſt glänzend roth s oder faftanienbraun ; am Kinn ein dreheckiger weißer Fleck; die Mitte des Halfes umgiebt ein dunkelbraunes Halsband, wels che Farbe ſich vom Hinterhals nach dem Nücken herabzieht 5 der Oberruͤcken und die Schultern find braunfchwarz, fein roſtfarben beſpritzt; der Unterruͤcken und Steiß ſchwarz ins Olivengruͤne ſpielend; der Oberbauch ſchmutzig weiß; der Unterbauch und die Schenkel braunſchwaͤrzlich, fhmußig - weiß gemifcht, und an den Seiten des Afters fo beſpritzt; der After und die untern Deckfedern des Schwanzes ſchnee⸗ weiß; die Seiten roſtfarben mit verloſchenen dunkelbraunen Dändern, welche die Grundfarbe der: Federn bildet; der Fluͤgelrand weiß; die Deckfedern der Fluͤgel braunſchwarz, etwas heller als der Oberruͤcken und ein wenig purpurfarben glaͤnzend; die vordern Schwungfedern haben breite brauns — Spitzen, und die vier erſten auch dergleichen aͤußere Sss 2 Raͤnder, 1012: Woͤgel Deutſchlands. Raͤnder, das uͤbrige aber iſt weißlich, welches ſich nach den vorderſten Federn zu mehr ins Roͤthlichweiße verliert, auch die Schaͤfte dieſer Schwungfedern ſind an der Spitzenhaͤlfte roͤthlichweiß, die mittlern Federn find bis auf die ZZoll langen braunfchwarzen. Spigen weiß, und einige haben auch ein ‚weißes Rändchen an der Spike, und diefe weiße Farbe bildet einen weißen Spiegel oder Streifen auf den Flügeln hin, die hinterſten Schtoungfedern find lang, fpißig, ſchwaͤrzlich mit grünem Glanze; die Dedfedern der Unterflügel weiß, auf dem Rande herum dunkelbraun gefleckt oder in die Quere gefiveift ; det Schwan; ift braunſchwarz, faft dunkelſchwarz. Das Weibchen: ift ‚wenig verfchieben ; der Kopf iſt nicht fo di und ſtruppig, und fo wie Hals und Bruſt ſchmutzig roftfarden, am Hinterhals und Kropf dunkelbraun gewaͤſſert; der Rücken heller, mit ſchmutzig toftfarbenen Federkanten ; die Seiten olivenbraun mit roſtgrauen Kanten; der Bauch weißlich, dunkelbraun gewoͤlkt; der weiße Strich auf den gugeln ſchmaͤler. Dieſe Enten ſcheinen eben ſo wie die Sauter und Schellenten dem Alter nach zu variiten. Denn ih habe Eine vor mir, die an Kopf, Naden und am Halsband fhwarzbraun, an der Bruſt roſtbraun, auf den Schultern und Oberrücen dunfelbraun mit roftfarbener Federeinfaffung ; anf dem Unterrücen fchwarzbraun, auf dem Steiß mit roftfarbener Einfaffung befeßt, am Bauch weißlich, einzeln braungefleckt ‚ an den Schwungfedern olivenfehwarz, und am. Schwanz dunkelbraun iſt; und dieß feheint denn nach Herrn Naumanns Angabe der Jungen ein junges noch niche mann⸗ 12. Ordn. 73. Gatt. Weißäugige Ente. 1013 , mannbares Maͤnnchen zu ſeyn. Denn er ſagt, die Zeich⸗ nung der Jungen iſt, wenn ihnen die Federn gewachſen ſind, eben die des alten Weibchens, nur iſt der Kopf (beſonders an den Männchen) viel dunkler, faſt ſchwarzbraun; Schnabel und Füße find blauſchwarz; das Auge Hellbräunlic). Merkwürdige Eigenſchaften. In Lebensart und Betragen hat dieſe Ente die groͤßte Aehnlichkeit mit der Schellente. Sie ſtraͤubt den Kopf eben fo, macht aber noch eine höhere Kuppe, Sie ift auch) nicht fo feheu, taucht und ſchwimmt aber eben fo geſchickt. Nur der nieders geduckte Hals und Kopf fiehen aus dem Waffer, und man _ fieht nicht viel vom Rüden, wenn fie ſchwimmt. Sm Fluge läßt fie ein hohes, ſchnurrendes Gvybrr! Gpoͤrr! hoͤren, das bey dem Weibchen hoͤher klingt und wenn ſie ſitzt, ſo ver⸗ nimmt man ein dumpfes Murren und trauriges Stoͤhnen von ihr. Sie lebt gewöhnlich nur paar⸗ und familienweiſe, ift nicht fo fcheu, wie die mehrften andern Tauchenten, und fliege fehr ſchnell und niedrig, Verbreitung und Aufenthalt, Sie wohnt nicht auf dem Meere, fondern auf den Tei⸗ . hen, auf den Landfeen und austretenden Stromen von Rußland, dem nördlihen Deutfhland, vorzüglih in. Dommern, Brandenburg und in dem Anhalti⸗ fhen. Auf dem Donftrom wird fie in Menge angetrof- fen. Sie liebt große Rohrteiche, Bruͤcher, ausgetretene Flußſuͤmpfe, und Seen, die vieles Gras und Geroͤhrig haben, . in 1014 Voͤgel Deutſchlands. ARE ER in welden fie niften und ſ fich des Tages verſtecken kann, denn man ſieht ſie nur wenig auf vem freyen Waſſerſpiegel. Sie gehört zu den Zugvdgeln und als ſolche ziehet fie im September und October familienweife und in Eleinen Truppen in wärmere Gegenden und fommt in der leßten Hälfte des Marzes an ihren Brutörtern in Deutfchland wies der an. Ich babe fie auf dem Strich im Frühjahr in unfern Gegenden meiſt paarweife gefunden, und fie fondern fi dann von andern Enten ab, wenn ihrer an * ſo viel ai einem i Teiche ‚find, Nabrung Diefe finden dieſe Vögel in Wafjervegetabillen, in Wurzeln, Biättern und Saamen, in Inſecten, Froͤſchen und auch, wiewohl nicht häufig, in Eleinen Fiſchen. Zur Befoͤr⸗ derung der Verdauung verichlucken fie Elaren Kiesfand, Mo fie ihre Nahrung nicht auf der Oberfläche finden, tauchen fie Bloß umgeſtuͤrzt oder auch in die Tiefe geſenkt unter. Fortpflanzung. =. Wenn ein junges Paar noch Eeinen eigentlichen Brutort hat, ſo ſchwaͤrmen ſie lange auf einem See, Teich oder Bruch herum, ehe ſie einen bequemen Platz ausmachen. Sie waͤh⸗ len darzu kleine Inſeln, Schilfkufen, Rohrſtoppeln und andere dergleichen aus dem Waſſer hervorragende und mit Schilf, Rohr oder Gras umgebene Stellen. Das Neſt beſteht aus einer Unterlage von Pflanzenſtoffen und iſt mit Dunenfedern, die ſich das Weibchen aus dem Bauch rupft, ausgepolſtert. Es enthält 9 bis 10 den gemeinen wilden Enten ähnliche Eyer. 12, Ordn. 73. Gatt. Weißäugige Ente. 1015 Eyer. Guͤldenſtaͤdt fagt, fie feyen weißlih. Sie wers _ den in 3 Wochen ausgebrütet. Die ausgeftochenen ungen find mit graubraunen Dunenfedern bekleidet, tauchen und fhwimmen fehr geſchickt, und freffen Inſecten und Waffer« linfen. Während der Brütezeit halten fich die in einer > Gegend befindlichen Männchen gefellfchaftlih zuſammen. Die Mutter vertheidige ihre führenden Jungen ſo gut ſie kann vor ihren | Setn Dse.M Dieß find die Wanderfalfen und Rohrweyhen, auch Fuͤchſe und Wafferratten. Erſtere fioßen auch) auf die wandernden Alten. Eine braune große breite Laus habe ich auch im Gefieder gefunden, Jagd und Fang. Wenn fie nicht immer im Geroͤhrig herum ſchwoͤmmen, fo würden fie wegen ihrer geringen Scheuheit gut zu ſch ießen ſeyn. Man faͤngt ſie im Herbſt auf dem Strich, auch auf den bekannten Entenherden. Nuttzen und Euren Ihr Fleiſch (Wildpret) wird für zart und wohl⸗ fhmedend gehalten. Es wird aber für diejenigen, welche den wildernden Fiſchgeſchmack nicht lieben, eben feine Delis cateſſe ſeyn. Diefer muß demfelben alfo benommen werden. Der Schaden, welchen fie an den Eleinen Fifchen thun, iſt von feiner fonderlichen Bedeutung. | (234) 1016 Voͤgel Deutfchlands. (284) 11. Die Derg:» Ente Anas Marila, Linn. (Taf. XXX. Sig. 1.) Namen, Schriften und Abbildungen. Muſchel⸗, Moor, Mohr, Moder⸗, Schaufel und Afchenente, Schimmel, Taucherpfeifente, und die Männchen bey sen Jaͤgern: Warten. a Anas Marila. Gmelin Linn. Syst, L e. p. 509. n. ß. Faun, suec. No. ııı. ‚Millouinan. Buffon des Ois. IX. 22ı. Planch. enl. No, 1002. Ed, de Deuxp. XVII. 246. Scoop-Duck. Latham Syn. III. 2. p. 500. n. 49. | Meine Ueberf. VL 432, Friſch Vögel. Taf. 170. Männchen. Naumanns Vögel. II. ©. 370. Taf. s9. Fig. 90, Maͤunchen. Bloch in den Beſchaͤftigungen der ee Geſellſchaft. IV. 602. Pr. 11. Taf. 17. Fig. 3. 4. (Zergliede⸗ rung.) Mein ornithol. Taſchenbuch. ©: 437..Nr, 15... Donndorff a. a. O. ©. 717. Kennzeichen der Art. Der Schnabel ik an der Wurzel erhaben, in der Mitte gedruckt, und vor der hakenfoͤtmigen Nagelſpitze etwas aus⸗ gebreitet; Kopf, Hals und Druft find ſchwatz; der Oberleib weiß, mit feinen ſchwarzen geſchlaͤngelten Querlinien; Bauch und Spiegel weiß. | Be 12. Ordn. 73. Gatt. Berg⸗Ente. 1017 Beſchreibung. Dieſe Ente wohnt in den noͤrdlichſten Theilen von Europa, Aſien und America, und zieht im October häufig nach den füdlichen Gegenden diefer Lande. Man ſagt, daß fie fih auh auf den Schweizerifchen und Deftreihifchen Gebirgen aufhalte, und die in Thälern ‚ gelegenen Seen und Teiche befuche, Höhlen in die Ufer grabe, worin fie ſich gern aufhalte und nifte *). So viel iſt gewiß, daß fie ſich in harten Wintern auf den warmen Kiejelbächen in den gebitgigen Gegenden des Ihüringerwaldes zumeilen einfindet, und von da, fogar bey flürmijchem Wetter, bis in die Walddorfer hinein geht **). | * Sie iſt 18 Zoll lang, und die ausgebreiteten Fluͤgel 23 Zoll ***) Der Schwanz mißt3 Zoll, und die Flügel er⸗ reichen zufammengelegt die Mitte defjelben. Das Männchen wiegt ı% Pfund. Der Schnabel ift bläulichgran, 2 Zoll lang, ſtark, breit, an der Wurzel erhaben, in der Mitte ausgebogen, und an i der *), Man nimmt nämlich allgemein an, daß Scopoli (Ann, I. m. 83. Ueberſ. von Güncber. 1. 72. Nr. 83.) unterirs difche Ente (Anas subterranea), welche oben braungran, unten weiß, und an den weiten Schwansfedern mit braun: grauen Spigen befchrieben wird, hierher gehöre, welches aber wegen der unvollkommenen Befchreibung nicht mit Gewißheit behauptet werden kann. ) Die ich vor mir habe, mar von ihrer Heerde abgefommehl, und wurde vorigen Winter in einem thuͤringiſchen FORDERTE. geichoffen. — *++) Par. Ms.: Länge 165 Zoll; Breite 21 Zoll, * Joig J Delſchlande. der Wurzel — breit auslaufend, der Oberkiefer an — Seiten uͤberſchlagend, an der Spitze ein hakenfoͤrmiger Nagel; die Naſenloͤcher laͤngliche kleine Ritzen; der Stern goldgelb; die Füße dunkler als der Schnabel ‚ alfo dunkelbraun "oder ſchwaͤtzlich ins Blaue übergehend, Die Beine 22.300 hoch, die M ittelgebe 3 Zoll lang, die hintere z Ar hochſtehend und belappt. - Der eiwas große, rundliche Kopf, der Hals und die Bruſt find ſammetſchwarz, die beyden erſtern goldgruͤn glaͤn⸗ zend; der Oberruͤcken, die obern Deckfedern der Fluͤgel und die Schultern weiß mit vielen ſchwatzen kleinen geſchlaͤngelten Querlinien bezeichnet, die dieſen Theilen von weiten ein aſch⸗ grauliches Anſehen geben; der Unterruͤcken ſchwarzbraun, krauſe weiß in die Quere liniirt; die untern und obern Deck⸗ federn des Schwanzes, ſo wie der kurze ſpitzzulaufende Schwanz ſelbſt ſchwarz; der Bauch weiß am Ende und an den Seiten klar und ſchwarz in die Quere gewellt; die unterſte Neihe Deckfedern der Fluͤgel weiß, sam Ende dunkelbraun weißlich gewaͤſſert, die zweyte Reihe dunkelbraun und weißlich gewaͤſſert; von den erſtern erhaͤlt daher der Flügel einen breis ten weißen Strelfen; die vordern Schwungfedern ſchwarz⸗ braun, die mittlern weiß mit ſchwarzbraunen Spißen, welche daher zugleich mit den Dedfedern den weißen Spiegel bilden, die hinterften ſchwarz, am Ende etwas weiß befprißt. Das Weibchen foll etwas größer, und da, wo jenes ſchwarz iſt, mehr braun feyn.. Willughby (Ornithol. p. 365.) Ba daß diefe Voͤgel fo ſehr, befonders an Kopf und Hals, variirten, daß man unter einem Haufen von 40 oder 50 Stuͤck kaum zwey 12. Ordn. 73. Gatt. Berg⸗Ente. 1019 zwey finde, die mit einander vollkommen übereinftimmen, Da diefe Vögel im Sommer, wo fie ihte Hauptfarbe haben und fih maufern, nicht in Dentfchland find, fo Fann ein Deutfcher Naturforfcher nicht viel mit Gewißheit über dielen Farbenwechſel, der wahrſcheinlich bloß im Alter und der Jahrszeit ſeinen Grund hat, ſagen. So viel iſt richtig, daß man Maͤnnchen antrifft, die am Kopf und Hals noch nicht fo glänzend ſchwarz find, andere, die an den Schlaͤ⸗ fen und um die Augen herum etwas Eaftanienbraun, und noch andere, die auf dem DOberleibe fhmußig weiß find, mit dunkelbraunen Zickzacklinien. Auch von den Weibchen ift es noch nicht gewiß, ob fie alle im Alter wie die Männchen ausfehen, welches kaum glaublich ift, oder ob, wie die Schwe⸗ diſchen Jaͤger verfi chern, die Zaumente (Anas fraenata. "Museum Carlsonisnum II. No. 38.) das natürlich und gehörig gefärbte Weibchen ift. Hiernach wäre es ı5 Zoll lang; der Schnabel ſchwarz, etwas breit; der Kopf braun, an der Schnabelwurzel mit einem Zaum oder einer weißen Binde umgeben; der Hals roſtfarben; bie Schultern, der Nücden und der Schwanz braunlih roftfarben; die Seiten der Bruft und die Wangen mit Eleinen weißlihen Puncten beftreut; die Bruft dunkelbraun und weiß gewellt; der Bauch feidenartig weiß, hinten ſchmutzig bräunlichweiß; die 10 erften Schmwüngfedern ſchwarz, die andern weiß, an der Wurzel mit ſchwarzen Deckfedern bedeeft, daher ein-Eleiner weißer Spiegel entfieht; der Schwanz ift zugerundet; die Füße find ſchwarz. Nach einer ſchriftlichen Anzeige von Herrn Dr. Meyer io dns — Maͤnnchen von dem alten in folgenden . | Studen 1020 Vögel Deutſchlands. Stücken ab. Dicht um den Schnabel herum. ſtehen einzelne fhmußig weiße Federn. Der Kopf und die obere Hälfte des Halſes find ſchwarz und nur etwas goldgrün glänzend, der übrige Theil des Halfes und die Bruſt find mit untermifche- ten ſchwarzen Federn braun. Der Bauch ift ſchmutzig weiß mit einzelnen arauen Federn untermifcht und. nur einzelne ſchwarze Federn ſtehen zur Seite; der Schwanz iſt mehr dunkelbrsun. als. ſchwarz. Dey der Zergliederung hat Soc —— daß die Luftroͤhre gar merklich von andern abweicht. Sie ift faſt ſtaͤrker als die vom Kranich, Pfau, Truthahn und andern großen Voͤgeln, und gleich vom Anfang ſehr weit, welches bey andern Enten der umgekehrte Fol ift. Am Ende wird fie dünner und erhält einen knoͤhhernen Bogen, der in bie Höhe gerichtet if. Nach der Luftröhre zu: ift er breit, nach der. andern Seite aber ſchmal. Auf beyden ‚Seiten iſt an diefem Bogen ein Trommelfell ausgelpannt, welches an der innern Scite nur ſchmal, an der Außern aber breit, und da» mit es bey einer zu flarken Ausdehnung nicht plake, mit einem ſchmalen Querknochen verſehen if. Bey den noch nicht ausgewachſenen Voͤgeln dieſer Art hat auch die Luftröhre noch nicht ihre gehörige Geſtalt. Bey einem jungen Vogel hatte fie nur in der Mitte eine Erweites l tung, und der knoͤcherne Bogen war noch ganz fchmal, Diefe Enten, die in manchen Gegenden, z. B. an den nördlichen Küften von Rußland und Sibirien, und auf dem großen Fluffe Ob fehr häufig angetroffen werden, find Zugvägel, die im November und im März auf den Lands feen und geoßen Teichen, auch auf Flüffen und Bächen in £leinen 12. Ordn. 73. Gatt. Kolben-Ente, 1021 Eleinen Heerden und einzeln angetroffen werden; fie ‚tauchen ſehr gut unter, haben ein dumpfiges und trauriges Gefchrey, wie das Stöhnen der Tauben, aber auch einen hellen Ruf: Hoia! und freffen Schaalihiere, Inſecten, Eleine Froͤſche und Fiſche, und allerhand Waſſerpflanzen. Sie koͤnnen, wenn man ſie faͤngt, unter den zahmen Enten auf dem Hofe gehalten werden, und genießen dann gern in Waſſer eingetauchtes Brod, trocknen und eingequell⸗ ten Hafer und Gerſte. Man bemerkt eben keine große Scheuheit, wenn fie i in Thüringen auf Eleinen Gewaͤſſern, Fluͤſſen und Zeichen ges funden werden. Sie fliegen fihnell, aber ungern. Das Fleiſch CR ſchmeckt thranig und: unans genehm- 1. Die Kolben» Ente 9. Anas rufina, Linn. "Namen, Schriften und Abbildungen, ** | Nothkoͤpfige Haubenente, Rothkopfente, rothkoͤpfige Ente, ‚eothhaußige Pfeifente, rothbuſchige Ente, Karminente, eins ſame, und Tuͤrkiſche Ente, Gelbſchopf— Rottkopf, Brandente, Rotthals, Gelbſchups mit einem Federduſche, große ——— mit rothem gehaͤubten Kopfe. Anas ) Die rothkoͤpfige Haubenente. Alte Ausgabe. III. 754. Nr. 2. 2022 WWVoͤgel Deutfchlands. Anas rufina, Gmelin Linne Syst. I. 22 P. 541, | n, 218. | | | Be ‘ Canard sifleur huppe. Buffon des Ois, IX. p. 182. » “Pl. enl. No. 928. Männchen. Ed. de Deuxp. XVII. 203. t.6. f.2. Ueber. von Otto, XXXIIL 268. mit 2 Abbildungen. ——— Duck. Latham Syn. III. 2. 544 n. 82. Meine Ueberſ. VI 468. Dallas N. G. merkwürdiger Thiere. VI. 40. hai 5. Maͤnnchen und Weibchen. Wolfs und Meyers Voͤgel Deutſchlands J * 9% Männchen und Weibchen. N | "Mein ornithol. Tafhenbudh. ©. 452. Nr. 34. mit einer Abbildung des Männdens. J Donndorff a. a. O. ©. 793. | Kennzeichen der Art. Der Schnabel ift fang, ſchmal und zinnoberroth 5 der Spiegel weiß, ſchwarz eingefaßt; am Männchen machen bie dichten. und verlängerten Scheitelfedern einen kolbigen Federbuſch; Kopf und Hals ſind dunkel ziegelroth; der Ober⸗ leib graubraun; der Unterleib ſchwarz; am Weibchen find die Farben heller, oben braun, unten mehr grau, penis weiß geſchuppt, der Kopf ohne Holle. Beſchreibung. Dieſe Ente, welche Pallas am beſten beſchrieben hat, iſt etwas größer als eine Haus ente. Ihre Länge beträgt über 12. Ordn. 73. Gatt. Kolben-Ente, - 1023 über 2 Fuß, die Breite über 3 Fuß *), der Schranz iſt 3 Zoll lang, und die Flügel reichen bis auf das Ende — Das Gewicht ift 3 Pfund und drüber. Der Schnabel it ziemlich 2 Soll : 2 Linlen lang, gleiche breit, hochroth; der Mundwinkel ſcharlachroth, wie ein Hah⸗ nenkamm gekerbet; die Unterſchnabelhaut bleichroth; der Augenſtern hochroth, faſt rubinroth; ; die Füße: ſchwaͤrzlich, die Beine ı Zoll 10 Linien hoch, die Zehen roͤthlich, die mitt⸗ lere mit der äußern gleich lang, 2 Zoll 8 Linien, und die Hins reden 19 > Linien lang. der Kopf Hat dicke — und die lancern auf dem Scheitel koͤnnen zuruͤckgelegt werden,’ da denn der: Hinterkopf ein‘ bleichroftfarbiges Anfehen Hat; wenn aber "die Federn aufgerichtet find, fo werden fie firuppig ünd es entſteht dadurch ein wulftiger bleichbrauner Federbuſch; der übrige Kopf und der Nacken find dunkel ziegelvoth ‚oder roſtbraun; der Körper it im Sanzen Schwarz; der Ruͤcken graubraun; der Unters hals, die Bruft und der Steiß find kohlſchwarz; der Bauch ſtahlſchwarz; die Seiten weiß, am Rande herum grau ges ſprenkelt; die Deckfedern der Flügel ſchwaͤrzlich; die Afters - fluͤgel hellgraubraun, weiß geſaͤumt; von den Schwungfedern die 6 erſten ſchwarz, inwendig weiß, von da wird die aͤußere Seite auch weiß, doch behalten die Federn einen ſchwarzen . Schaft, die 6 leßtern lang und grau; daher ift der Spiegel weiß mit ſchwarzer Einfaſſung; der Schwanz iſt kurz, gleich lang, Bis *) Par. Ms.: Länge ı Suß 9 Zoll s einien; Breite 2 Fuß 9 Zoll 3 Linien. 1024 | Vögel Deutſchlands. lang, dunkelbraun oder grauſchwatz zuweilen — die aͤußern Federn weiß geraͤndet. — Das Weibchen hat einen in der Mitte Pa und am Rande ſchmutzigrothen Schnabel; die Füße fü ind braͤunlich; der Kopf ift ohne Haube, braun bis in den Nacken: die Seiten des Kopfs und Unterhalſes ſind lichtgrau; ber Korvet oben braun, unten heller und uͤberall weiß gerändet, wie geſchuͤppt; der Bauch ſchmutigweiß und grau gemiſcht; die Fluͤgel wie beym Maͤnnchen, nur der Spiegel nicht fo deuclih. —* Dieſe Ente bewohnt vorzüglich das Easpifche Meer, und: die. großen Seen der Tatarifhen Wüften. Man trifft fie auch in Stalien und der Barbarey an, In Deutſchland wird fie unter den Defterreichifchen Voͤgeln von Kramern, *) unter dem Namen der Türkis ſchen Ente aufgeführt. Sie ift überhaupt im Oeſterrei⸗ chiſchen ander Donau nicht felten. Auch trifft man fie in Schleſien und alle Winter auf dem Bodenfee an, | + Die Sungen find bis im Winter der Mutter ähnlich und noch viel fahler von Farbe, auch nicht fo groß. Die Hoden ſind zur Zeit der Fortpflanzung, wie Dallas bemerkt, außerordentlich arof, einer, 3 Drady; men und ı Serupel fehwer, von Geſtalt oval und die Sub⸗ flanz weich und weiß. Unter allen Entenarten hat der Etpel auch die größte Ruthe, von 6 Zoll Länge, runzlich und ſchraubenfoͤrmig. Dieſe *) Austr. p. 339. n. 8. 2. Ordn. 73. Gatt. Aſchgraue Eate. 1025 Diefe Enten halten fid) immer paarwelſe oder doch nur familienweiſe bepſammen. Bon ihrer Nahrung und — — findet man weiter nichts bemerkt. ? (285) 13. Die aſchgraue Ente *. Anas c'nerascens, mihi, Namen, Schriften und Abbildungen, Sraue, fhwärzliche Ente. Aunas oinerea. f. Ömelins Refen IL. 184. Taf. 18, “ 2 Rennzeihen der Art. | Schnabel und Füße find ſchwarz, erflerer an der Wur⸗ zel etwas gefurht, und an der Spitze mit einem fchmalen Nagel; der Steiß ſchwarz; die Deckfedern der Flügel grau mit hellen Puncten; Bruſt und Bauch aſchgrau; am M aͤn nchen weißgelbe Zuͤgel. — Beſchreibung. Dieſe Ente gehoͤrt eigentlich neh Sibirien zu Haufe, wird aber auch auf ihren Zügen und Streifereyen im Herbſt "und in gelinden Wintern in Deutfchland, und aud in T häringen angetroffen. Sch habe jetzt bloß das Weibs chen vor mir, das Männchen wurde aber auch. fonft zumeilen Au dem Schwanenfee bey Erfurt und auf andern Gewaſſern Ihüs *) Alte Ausg. 11. ©. 660. Nr. (72) 15. Bechſt. gem. N. G. ar B. 2. Abth. ER 1020WVoͤgel Deutſchlands. — v Thuͤringens geſchoſſen. Dem erſten Anſehen nach würde “man fie für eine Tafelente halten, und man finder wirk⸗ Lich viel Aehnlichkeit mit Briffon’s Penelope(Ornith. VI. p. 384. nm. 19. 1.35. £2.), welches eine Varietät ber Tafelente if. Dallas giebt fie für das Weibchen der Kolb enente (Anas rufina) aus. Sc kann nicht. mit Ges wißheit enticheiden, vielleicht aber ift hier ein junges Männchen und ein altes Weibchen der Kolbenente befihrieben. Sie hat die Größe der Tafelente und iſt 20 Zoll lang *), und die gefalteten Flügel legen fih) am Ende des‘ kurzen Schwanzes zufammen. Der Schnabel iſt 23 Zoll lang, mit Zaͤhnen ——— glatt, an der Wurzel auf beyden Seiten mit erhoͤheten Fur⸗ chen verſehen, d deren Anfang die Stirnfedern bedecken, läuft fiumpf aus und endigt fih mit einem bloßen Fortſatze, iſt oben ſchwarz und unten fleiſchfarben. Die Naſenloͤcher ſind laͤnglich, ziemlich breit, oben mit einer Haut bedeckt, unten | blaß. Die Augen länglich und Elein, der Negendogen und die Pupille blaͤulich. Die Süße find flahlfarben und die Schwimmhaut und Nägel ſchwarz, die Beine ı% Zoll had), die Mittelzehe 25 und die hintere 6 Linien lang und plate. Der längliche, auf dem Scheitel fehr erhöhete Kopf iſt oben in der Mitte ſchwaͤrzlich, alle Federn dunkel kaſtanien⸗ braun gerändet, die Seiten defjelben find ſchwaͤrzlich aſchgrau— lebhaft gelb kantirt, der Unterkopf weißlich, mit gelben End⸗ ſpitzen; die Zuͤgel find weißgelb; die An weiß; der Hals Var. Ms.: 1 Juß 6 Zoll. 12. Ordn. 73. Gatt. Afchgraue Ente, 1027 Hals dunkelroth, hinten glänzend, vorne, aber an ſeitiem untern Theile bis über die Mitte weiß; der Ruͤcken fchmarzs lid, alle Federn am Ende mit fehönen gelben Puneten befeßt; der Steiß ſchwarz; die Bruſt und der Bauch aſchgrau, einige * Federn an letzterm mit gelben Enden; der After iſt abwech⸗ ſelnd weiß, aſchgrau und ſchwaͤrzlich; die großen Deckfedern der Flügel find ſchwaͤrzlich, die übrigen grau, alle aber ents weder längs ihrer Fläche oder doch an der Spike mit grauen Puncten geziert; die Schmwungfedern afchgrau, die vordern | lichen Punceten beſetzt und mit fehwarzen Kielen. an ihrer außern Fahne und an der Spike ichwar;, die folgens den vorne mit’einem weißen Nand und neben demiclben weiß punctirt, die lebten ganz ſchwarz. Auf der untern Seite fehen die Flügel weiß aus. Der runde Schwan; hat 14 fchwärzliche gleiche Federn, die auf beyden Seiten und an der Spiße gelblich gerändet find. | Am Weibchen if auch die untere SKinnlade des Schnabels ſchwarz; die weißgelben Zügel fehlen; der Hals iſt fhmußig rothbraun, am vordern Theil deſſelben, wo die Bruſt anfangt, die Federn gelb, braun gerändet; der Rüden ſchwarzbraun und die Federn defjelben theils mit gelbbraunen, theild mit weißen Rändern eingefaßt, wovon biefe letztern noch mit feinen ſchwarzen Querlinien durchzogen find; „der Unterruͤcken und Steiß ſchwaͤrzlich; Draft und Bauch ſchmutzig weißgrau, mit gelben Endungen der Federn hier und da; die längften Afterfedern haben weiße Spißen und bilden daher eine weiße Duerlinie unter dem Schwanze; die Deck⸗ federn ber Flügel find grau, an der Zpige mit Eleinen weiße Tte2 Sm 1028 Vögel Deutſchlands. fi Sm Betragen iſt dieſe Ente der Schellente gleich. Sie taucht und ſchwimmt fehr gefchickt, und nähre fih von Waffergewächfen, Schaalthieren und Inſecten. (286) 14. Die Tafel- Ente %) Anas ferina, Linn. Namen, Schriften und Asbtldhnden Rothhals, eigentlicher Rothhals, Rothkopf, ——— kopf, braune, braunkoͤpfige, rothkoͤpfige, wild graue, : wilde braune, und Afeikanifche Ente, vothe Mittelente, Ente mit rothem Hals, Rothhalsente, Wild, Brands und Sumpfente, Quellje. Anas ferina, Gmelin Linn. Syst. I. 2. p. 530. n. 51. Fauna guec. No. 127, Millouin, Buffon des Ois, IX. 2ı6. Ed. de Deusp. XVII. 240, Planch. enl. No, 803. Pochard Duck. Latham Synops. III, 2. p. 521. n,68. Berliner Befchäftigungen natutforfchender Freunde. IV, 603. Taf. 17. Fig. s. 6. Männcen und Weibchen. Naumanns Vogel. II. ©. 354. Taf. 87. Männchen. 33. Weibchen. 86, ein jähriges Weibchen, Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. 435, Nr. zı. Donndorff a. a.O. ©. 757. ° — wi Kenns *) Alte Ausg. II. 6506. Nr. (71) 14. 13, Ordn. 73. Gatt. Tofel-Ente. 1029 Kennzeichen der Art. Der Schnabel ift breitlih und Hat einen hafenformigen Nagel; die Füße haben lange Zehen und find bleyfarben mit ſchwaͤrzlicher Schwimmhaut; der Spiegel aſchgrau, oben, unten und hinten weiß eingefaßt; am Maͤnnchen der Kopf und Hals rothbraun, die Bruſt, der Steiß und After ſchwarz; am Weibchen Kopf und Hals roſtbraun, die Bruſt dun⸗ kelbraun, ſchmutzig roſtgelb gewoͤlkt; der After ne J uͤberlaufen. Gehalt und Farbe des männliden und — — lichen Geſchlechts. — Eline gewoͤhnliche Ente, die auch in Deutſchland auf "großen Fluͤſſen und Seen nicht ſelten iſt, nach Thuͤringen aber vorzuͤglich nur im Herbſt und Winter kommt und die Teiche und Berg⸗ und Waldfluͤſſe daſelbſt beſucht. Sie hat faſt die Größe der Schellente, iſt ı Fuß 9 Zoll "fang, davon der Schwanz 3 Zoll mißt, und Elaftert 23 Fuß *) "Die zufammengelegten Flügel reichen faft bis ans Ende des Schwanzes und ihr Gewicht iſt 2 Pfund. “Sie ift ſtark und plump hebaut, wie faft alle Tauchenten, die meift ſchwimmen "und wenig geben. Der Schnabel ift 24 Zoll N mittelmäßig ſtark, nad) "der Stirn erhaben, in der Mitte flach und 3 Zoll breit, nach ‘der Spige etwas in die Höhe gezogen und der ſchwarze Nagel hakenfoͤrmig, die Farbe am Oberkiefer afchfarbenblau, am H | untern *) Par. Ms.: 13 Fuß lang nnd 2 Suß 7 Zoll breit, 1030 MWögel Deutfchlande. ©; unten ſchwarz; die Naſenldcher vollkommen eyrund; bie Sterne rothgelb; die großen Fuße bleygran, etwas ins Oli⸗ wengrüne ſich ziehend, die Nägel und Schwimmhaut ſchwaͤrz⸗ lich, die Fußwurzel 1 Zoll hoch, die Mittelzehe 3 Zoll, die Hinterzehe 8 Linien lang und belappt, die Knie merklich nackend. nn a Der Kopf und Hals find Hoch rothbraun, ‚die Kopfhaut ‚an der Seite des Oberichnabels Halbmondformig abgerundet; die Bruſt und Obertbeil des Ruͤckens ſchwarz, letzterer rofl: farben eingefaßt; der übrige Rücken, die Schultern‘ und die hintern Deckfedern der Flügel blaßgrau oder vielmehr blaus lichweiß, mit ſchwarzen ‚feinen Querſtrichen fchlänglich ges - ftveift, wodurch diefe Theile ein fein: gewäfjertes und von wei⸗ ten alchgraues Anſehen erhalten; die. übrigen Dedfedern der Fluͤgel aſchgrau, oben und vorne nach: dem Rande zu heller bis ins Weiße auslaufend; der Buͤrzel und die obern Decks ‚federn des Schwanzes ſchwarz; die Unterkruft weiß, fehr fein und dicht dunfelgran befprigt; dev. Bauch weiß, an. den Geis ten und Schenfeln wie auf den Schultern dunkelgrau gefchläns gelt; deer After ſchwarz; die, vordern Schwungfedern duns kelbraun auf der innern Fahne weiß, und nach der Wurzel zu grau, die hintern Schwungfedern grau mit dunkelbraunen Spitzen, die hinterſten dunkler; es entſteht daher auf den Fluͤgeln ein undeutlicher aſchgrauer Spiegel, der weiß einge⸗ faßt iſt; der Schwanz keilfoͤrmig zugeſpitzt, dunkelaſchgrau, und weißgrau eingefaßt; er iſt durch das Aufſtoßen beym Tauchen immer an den dederſpitzen ge die — der Fluͤgel⸗ weiß.‘ 2ER BARTH Fa AR x | Das ‚12, Iron. 73. Gate. Tafel-Entee 1031 Das Weibchen fieht, wenn es einige Jahr alt ift, dem Männchen ahnlich, nur find die Farben nicht fo hoch und unreiner. Der Schnabel iſt dunfelafchgrau; der Kopf und Hals dunkel roftfarben; die Bruft dunkelbraun toftgelb ges woͤlkt; Buͤrzel und Steig fhwarzbraun; die gefchlängelte Farbe der Schultern und des Oberrückeng unreiner und vers ‚wafchenet, und die Seiten grober geftreift; der After ſchwaͤrz⸗ fich, roſtfarben angelaufen oder gemifcht. Da diefe Art außerordentlich zahlreich ift, fo findet men auch verfchiedene Barietäten, die vielleicht in nichts als‘ im Alter und Geſchlecht verfchieden find, ) Das Weibchen diefer Ente im kommenden Fruͤh⸗ ing befchreibt Herr Naumann a. a. O. fo: Der Schnas bel iſt ſchwarz, in der Mitte etwas heller; Kopf und Hals bis an bie Schultern dunfel-rothbraun, auf dem Scheitel am dunfelften, auf den Backen heller, und unter der Kehle bis an den Hals herunter ins Bräunlichweiße uͤbergehend; Schul tern ‚ Rüden und Steiß bräunlichfchwarz ‚mit verlofehenen weiß gefprenkelten EndEanten, faft wie bepudert, an den Fluͤ⸗ geln hin weiß geraͤndelt; die Deckfedern der Flügel dunkel⸗ afchgrau ; die Schmwungfedern hellafchgrau m. dunfelbraunen Sboitzen ‚ die größten dunkler; der Schwanz braunſchwarz, wie weiß bepudert; die Seiten und Schenkel dunfel roftbraun, weiß gewoͤlkt; die Oberbruſt roftbraun, ſchwaͤrzlich gewoͤlkt; die Unterbruſt weiß mit verloſchenen dunkelgrauen Wellen; der Bauch dunkler und der After ſchwarz, roſtſarbig uͤberlau⸗ fen; die Unterflügel weiß; die Beine bleygran, die Schwimm⸗ haͤute ſchwarz. | 2) Von 1033 | — Voͤgel Deutfhtands, 2) Bon der jungen Vögeln im Sommer giebt Here Naumann folgende Defchreibung, die ſehr auffallend abe weicht; Das Auge ift braun; der Schnabel bläulihichwarzs der Scheitel ſchwarzbraun; der übrige Kopf und Hals röths lihbraun, nach der Kehle zu immer heller; das Kinn weißs lich; der ganze Oberleib fhmwarzbraun, eben fo die Seiten, welche aber röthlich gefantet find; die Flügel mit einem weißs lichen Spiegel; die Schwanzfedern ſchwarzbraun; der Theil des Nalfes, weldher an das Roͤthlichbraune graͤnzt, dunkel⸗ braun, hellbraun geraͤndet; die Bruſtfedern im Grunde „bräunlichgrau, fo ſtark weiß gekantet, daß dieß die Oberhand bat, von wo es ſich nach und nad) in dem ſchwarzen Bauche in kleine Fleckchen verliert ; die Unterdeckfedern des Schwans zes fhwarzbraun, weiß gekantet; die Schenkelfedern ſchwarz⸗ braun und. ungefleckt; die Fuͤße gelblich bleyfarben; Selente, Schwimmhaͤute und Nagel ſchwaͤrzlich. | H. Naumann giebt diefen Vogel felbft als ähnlich mit feiner Moorente, welches unfere weißäugige Ente ift, an, und ich glaube auch wirklich nad) meinen Verglei—⸗ dungen, daß es eine junge weißäugige Ente, und feine junge Tafelente 7 Ye J Die folgenden Vögel aebhren weheſcheinllch als Abwei⸗ chungen unſers Vogels hierher. 3) Die Sumpfente (Lat. — nigra. RR Le Millouin noir. Brissonav. VI. p. 389. A.). Kopf, Kehle und Obertheil des Halfes find dunkel -Eaftanienbraun, der Unterhals oben von eben der Farbe; an den Seiten aber aſchgrau, und unten ſchwaͤrzlich; die Bruft und der Bauch | dunkel⸗ “12, Ordn. 73. Öatt, Tafel· Ente. 1033 dunkelbraun, ſchwaͤrzlich und aſchgrau gefleckt; die Blu ſchwarz und weiß; die Füße olivenbraun. Vielleicht ift dieß ein Männchen nach der Mauer, ws- die Farben noch nicht wieder vällig ausgebildet find. 4) Der Rothhals (Anas rufa, Gmelin Linn. 1.c. p- 515. n. 71. Scopoli Ann, I. 66. n. 81.). Der Schnas bel und die Füße find ſchwarz; der Kopf und Hals fuchsroth; ‚der Scheitel dunkel rothbraun; det Nücken und die Deds federn der Fluͤgel weiß mit ſchwarzen zarten über ſich geboge- sen Querftrihen; die Schwungfedern hellbleyfahl mit fihwärzlihen Enden; die Unterflügef weißlih; die Bruft ſchwarz auch zuweilen nur, wie ein ‚breiter halber Mond ſchwarz gefleckt; der übrige Unterieib wie der Rüden; und ‚beyde haben Yon weiten wegen der zarten fihwarzen Linien auf weißem Örunde ein aſchgraues Anſehen; der Schwanz und die Deckfedern des Schwanzes ſchwaͤrzlich. Dieß iſt ein Männchen, an welchem nur die Kopf⸗ und Halsfarbe Heller if. Es gehört hierher: Friſch Vögel. Taf. 165. Diefe Art Enten mit allen ihren Abänderungen wird von den Jaͤgern, die ihr wegen ihres vortrefflihen Wildprets fehr nachſtellen, fo wie die Dfeifente, Rothhälfe grmOnnL. * Zergeun9 Die Zunge iſt kurz, ſtumpf, und an den Raͤndern ge⸗ Die Bloch in den Hefchäftigungen der Berliner Sefeifäuf u. ©. 378. Taf. 8. Fig. 1. Aa Vögel Deutfchlands. - gi DIE Luftrohre hat ein Labyrinth; nämlich ohnwelt | der Einſenkung in die Bruſthoͤhle befinder fich eine Eurze, laͤng⸗ lichrunde, Enorplige Erweiterung, die aus ſchmalen Ningen beſteht. Oberhalb derſelben iſt die Roͤhre etwas weiter, als unten; der untere Theil’ dehnt fich da aus, wo die Veraͤſte⸗ lung entſpringt Auch: bey dem Weibchen dieſer Ente, fo sie bey allen andern läuft die Luftröhre ganz gerade, und theilt ſich wie gewöhnlich ohne alle — — in die dop⸗ ng Denptüßte Merkwuͤr — Eigenſchaften. Ei Da dieſe Ente wegen der weit zurückliegenden Füße und des Schwimmhäutchens an der Hinterzehe unter) die Tauchs enten gehört, fo taucht fie nicht nur beftändig ihrer Nahrung halber unter und bleibt lange unter dem Waffen, fondern ſchwimmt auch fehr geſchickt und fihnell, geht aber dafür dejto, feltener, “und zwar nur am Ufer der Gemwäffer herum, um hier heraus⸗ geſchwemmte Nahrungsmittel aufzuleſen. Sie iſt duͤnn und laͤnghaͤlſiger als die andern Arten und nickt im Schwimmen beſtaͤndig mit dem Kopfe. Ihr Flug iſt rauſchend, und da es ein ſchwerfaͤlliger Vogel iſt, nicht ſehr ſchnell. Sie läßt ſich auch nicht gern aufſchrecken, ſondern weicht lieber dem Jaͤger auf die Mitte des Waſſers ſchußweit aus, als daß ſie auffliegt. Ihr Geſchrey fe im Flug ein tiefes Görr, goͤrr! fonft giebt fle auch nah Hrn. Naumann noch ein rauhes Geſchnarr und fauchende Töne von fih. Sie ift für milienweife fchen, einzeln aber, wo fie fich gewohnlic vers flogen bat, nicht, und läßt dann den Jaͤger vi” an fommen. a: ger 12. Ordn. 73, Gatt. Tafel-Ente. 1035 Verbreitung. und Aufenthalt. | Ihre Verbreitung: erfireckt fich über das nördliche Europa, Afien und Amerika. In Nordamerika gehe fie bis Carolina herab, in Europa bis Drontheim- hinauf, und in Rußland teifl, man fie in allen Breis ten an. — hf Sie fcheut das Salzwaſſer, denn fie berührt kaum bie Miündungen der Flüffe und wird daher in ihrer Heimath auf Landſeen, großen Bruͤchen, welche die Fluͤſſe bilden, und auf großen Teichen angetroffen, Auch in Deutfchland findet man fie als Heckvogel auf Seen und großen Teichen, die eimn bedeutenden Waſſerſpiegel und Schilf und Rohr zur Einfaſſung haben. — Man kann ſie unter die Zug⸗ und Strich vogel rechnen, denn ſie wandern im October und November durch Deutſchland, und wenn die im Winter auf offenen Teichen, Fluͤſſen und Baͤchen ſich befindenden keine Zugvoͤgel des hoͤhern Nordens ſind, ſo ſtreichen ſie dann herum. Wan ſieht ſie im Winter einzeln, paarweiſe in Familien von 8 bis ı2 Stuͤck, felten ein Paar Familien von 20 bis 30 Stück beyfammen, Sie ziehen in der dunfelften Nacht, und kommen zu Anfang des Märzes zurück > Nahrung. Dieſe befteht in mehrern Waſſergewaͤchſen, Meerlinfen, Inſecten, Schneden, Eleinen Fröfchen und Fiſchen. Fort⸗ 10356. Wögel Deutfchlanbs, gortpflanz ung. — macht ſich auf und aus umgeknickten A Rohrſtengeln ein großes Neſt ins Schilf und Rohr, fuͤttert es mit feinen grauen Dunen aus und legt 8 bis 13 weiße, gruͤnlich überlaufene Eyes, hinein. Here Siemfen, fagt in feiner Befchreibung der, Mecklenburgifhen Vögel. S. 205. Pe. 14., fie legen 6 bis 9 Eyer, welche gelbröthlih waͤren. Die Sungen fehen, ehe fie Federn bekommen, braun und grauwollig aus. - Sie ſchwimmen und tauchen fehr fertig, ‚werden von der Mutter forgfäkttg: geführt, und wenn fie ers ſchreckt werden, ſo fahren ſie alle auf einen Klumpen zuſam⸗ men, und koͤnnen alle durch einen guten — erlegt werden. Ar a Seinde. Die Milane, die Kofiweyhe und andere Raub⸗ voͤgel ftellen vorzüglich den Sungen nad). str Sagd und Fang. - Sie laffen fih im Flug und im Sitzen, wenn man ſich verſtecken kann, mit der Flinte erlegen, und gehen auch auf die bekannten ——— Nutzzen und ER Das Fleifch (Wildpret) iſt fo vortrefflich, daß * der Deutſche und Lateiniſche Name ſtammt. Die Federn find auch zu gebrauchen, Der Fiſchſchaden — von keiner Bedeutung. Irr⸗ 13. Ordn. 73. Gatt. Kragen-Ente, 1037 Irrthuͤmer. Man verwechſelt dieſe Ente wegen ihrer Farbe oft mit der Pfeifente; ſo iſt z. B. Beſekes Tafelente (Nr. 9. der Vögel Curlands. S. 48, Nr. 33. 84.) nichts anders - als die Pfeifente. 15, Die Sragen- Ente, Anası histrionica, Linn. Namen, Schriften und Abbildungen. Schaͤckige Ente, Harlefin, dunkle und gefleckte Entes das Weibchen — Kleine braun und weiße Ente, buntköpfige Ente, Zwergente, % Männden: Anas histrionica, Gmelin Linn. Syst. I, 2. p. 534. n, 35. Brünnich Ornith. boreal. p- 19, n. 84. Ganard a collier de Terre neuve, Buffon des Ois, IX. 250. Pl.enl. No,798. Ed. de Deuxp. XVII. 279. R Harlequin Duck. Latham Syn, III, 2. p. 484. 2,37. Meine Ueberf. VI. 420. Dusky and spotted Duck. Edwards Birds, Tab. 99. Seligmanns Bügel. IV. Taf. 93. Naumanns Vogel. III. ©. 327. Taf. s2. Sig. 77, Mein ornithol. Tafchend. ©. 441. Nr, 26. Weibchen: The little brown and white Duck, Edwards Birds, Tab. 157. Seligmanns Voͤgel. V. Taf. 52. ? Anas 1038... Bögel Deutſchlands. 2 Anas minuta. Gmelin Linn. L. c. p. 534: n. 36. » Sarcelle — et ee, Buffon des Ois, IX. P- 252. 287. Planch, enl. No. 1007. ak lan det Art. Der Schnabel iſt Elein und, ſchwarz — das Männden | braun:, blaus und weißbunt; zwifchen Schnabel und Augen ein großer weißer Fleck; auf beyden Seiten der Bruſt eine weiße Binde; um den Hals ein weißer Kragen — das Weibchen fat ganz dunkelbraun, an der Wurzel des Schnabels und hinter den Ohren ein weißer Fleck. Befhreibung. Diefe Ente ift in den nördlichften heiten von Europa, Afien und Amerika zu Haufe. Man findet fie von Carolina bis Grönland, von Sandmor bis Is⸗ lar.d, und vom See Baital bis Kamtſchatka hinauf, | Hier hält fie ſich des Sommers über bey felſigen und teißenden Strömen in fehattigen Gegenden auf, und niftet ‚an den Ufern unter niedrigem Gebüjche, und legt 10 und mehrere weiße Eyer ins Gras. Die jungen find artig ges fprenfele. Sm Winter fucht fie die offene See auf, und koͤmmt alsdann auf ihren Wanderungen aud) zuweilen an die Seekuͤſte von Deutfchland, und aud, wiewohl felten, auf die Landfeen und Flüffe Sie fliege hoch, fchnell, läßt ein flarkes Pfeifen hören, und ſchwimmt und taucht vortreff⸗ lich. Ihre Nahrung find Schaalthiere, Fifihrogen und Miückenlarven. Edwards 12. Iron, 73. Gatt. Kragen-Ente. 1039 Edwards hat die befte Befchreibung und Abbildung von diefem Vogel geliefert. Sie hat Geſtalt und Größe der Pfeifente, ift-ı Fuß 8 Zoll lang, davon der zugelpißte Schwanz 33 Zoll’ auss macht; die Flügel Elaftern 30 Zoll *), und legen-fic) auf der Mitte des Schwanzes zuſammen. Der Schnabel ift auffallend verfchieden, nicht flah, wie bey andern Tauchenten, ſondern ſchmal, klein, 13 Zoll lang mit einem hakenfoͤrmig uͤbergekruͤmmten Nagel verſehen, an bey⸗ den Raͤndern gezaͤhnelt, und ſchwaͤrzlich; die eyrundlichen Naſenloͤcher liegen oben hoch und nahe beyſammen; der Au⸗ genſtern braun; das untere Augenlied weiß; die Fuͤße ſind ſchwarzblau, die Fußwurzel 13 Zoll hoch, die Mittelzehe 23 Zoll und die hintere belappte 7 Linien lang, die Schenkel 43 Linien weit Eapl. Kopf und Hals find ſchwarz, theils blau, theils REN glänzend; die befiederte Kopfhaut geht. jpißwintlig ‘in den Schnabel hinein bis faſt zu den Nafenlöchern; zivifchen dem Schnabel und den Augen iſt ein großer drevecfiger weißer Fleck, der fih oben über den Augen in einen voftfarbenen Streifen verwandelt, der nach dem Genick zu fehmäler wird; in der Ohrgegend fteht wieder ein weißer runder Fleck und an beyden Seiten des Hinterhalfes ein weißer Längsftreif; die Mitte des Halfes umgiebt ein weißer Ning oder Kragen, der an den Seiten am breitefien, vorne ſchmal und am Ruͤcken etwas unterbrochen ift; diefer Ring fo wie ein halb⸗ mondformiger weißer Fleck an beyden Seiten der Bruft vor den *) Parifer Maas: Länge faſt 16 Sol; Breite fat 27 Zoll. 1040Voͤgel Deutſchlands. den $lügeln’ find ſchoͤn ſammetſchwarz eingefaßt; Kropf und Oberbruſt ſchoͤn fehieferblau; die Unterbruft und der. Bauch dunkelbraun, erftere blaulich uͤberlaufen; die Seiten des | Bauchs roftbraun; Schenkel und After ſchwarz; Rüden und Steiß ſchwarz mit blauem Glanze, an den Seiten der untern und obern Deckfedern des Schwanzes einige Federn weiß; die uͤbergekruͤmmten und zugeſpitzten Schulterfedern, ſo wie die hinterſten Schwungfedern ſchieferblau, in der Mitte der Länge nach) weiß; die Eleinen Deckfedern der Flügel dunkel aſchblau und haben in der Mitte einen weißen Fleck; der obere Fluͤ⸗ gelrand iſt roͤthlichbraun; die vorderſten Schwungfedern ſind braunſchwarz, die mittlern an ihrer aͤußern Fahne glaͤnzend blau purpurfarben, die daruͤber liegenden großen Deckfedern gleichgefaͤrbt und mit weißen Spitzen, daher auf den Fluͤgeln ein blauſchwarzer, purpurglaͤnzender Spiegel entſteht, der oben eine weiße Einfaſſung hat; der Schwanz iſt ſchwarz. Wenn Edwards vom Männchen ſagt, daß es fo groß ſehy als eine gemeine Ente, fo fagt er auch von dem Weibs hen, das nur für das rechte zu diefem Vogel gelten kann, es fey fo groß als das Weibchen der Hausente. Der Schnas bel ift kurz und Elein, bis zu den Mundwinkeln nur ı4 Zoll lang; um den Grund des Oberfchnabels herum ftehen weiße. Federn und endigen fich mit einem Winkel, der gegen die Mitte des Schnabels hinlaͤuft; zwiſchen Schnabel und Augen find die Zügel dunkelbraun und theilen die weiße Farbe in Flecken; in der Ohrgegend fleht ein großer weißer Fleck; das übrige des Kopfs und Halſes ift dunkelbraun, an der Gurgel und der Oberbruft ins Roͤthlichbraune übergehend; der Nücen, bie Flügel und der Schwanz dunkelbraun, die großen Schwung⸗ federn | 12, Ordn. 73. Gatt. Schwarznadige Ente. 1041 federn am duntelften, faft ſchwarz; die Deckfedern der Flügel roͤthlichbraun, die großen fchwärzlich; der Übrige Unterleib weiß, vermwafchen in die Duere braun geftreift, an der Bruſt und am After nämlich röchlihbraun, am Bauche wechtelss weiſe roͤthlich und dunkelbraun; die Fuͤße dunkel, roͤthlich durchſchimmernd, die Schwimmhaut ſchwarz. ? 16. Die ſchwarznackige Ente 9). Anas torrida, Gmelin Linn, Shriften. Branta torrıda, Scopoli Anıı I, p. 68. n. 86. Ueberſ. von Günther. I. ©. 75. Nr. 86, Anas torrida, Gmelin Linn. Syst. 4.58. 5:p, 516. n. 75. Mein ornithol. Taſchenduch. ©. 454. Nt. 37. Donndorff a.a.D. ©. 742. - Rennzeichen der Art. Der Schnabel iſt wie an der Bifamente; der — weiß, Hals und Nacken ſchwarz. Beſchreibung. Sie hat die Größe der Reiherente. Der Hals iſt von ‚unten kaftanienbraun. Die Hinterzehe ift belappt. Es ‚ *) Alte Yusgabe. II. 681. Nr. 4. Vechſt. gem. N. ©, 41 B. 2. Abth. Yuu 1042 Vögel Deutſchlands. Es iſt wahrſcheinlich eine Bealtardare von einer Haus» und Biſamente. ? 17. Die weißftirnige Ente Anas albicans, Gmelin Linn. Schriften. Anas albicans, Gmelin Linn. Syst. I. 2. p. 516. n. 76, Branta albifrons. Scopoli Ann. I, p, 69. n. 87. Ueberf von Günther L ©. 75. Nr. 87, Mein ornichol, Taſchenbuch. ©. 454. Nr. 38. Kennzeichen der Art. - Der Schnabel ift wie an der Biſa amente; die Stien weiß; Kopf und Hals brauntoth. | u | Befhreibung. Sie hat die Größe eines Hahns; die obere Gegend der Bruſt ift mit afchgrauen Federn bedeckt, die einen blaßroftfars benen Rand und unter der Spiße einen rothen Querſtreifen haben. Rücken und Flügel find braungrau. Die Schwungfedern haben eben diefe Farbe und die innere Seite nebſt der Spiße ift weiß. Der Steiß und After fallen weißlich aus.” Dieß kann wie die vorhergehende eine Baflardart von der Hauss und Biſamente; aber auch eine Varietaͤt der Pfeifente ſeyn. Man kann aus der kurzen Beſchreibung dieſer Vögel von Scopoli, worzu noch die Moͤnchente und die ſchwarz⸗ 12. Ordn. 73. Gatt. Bunte Ente; 1043 ſchwarzfchwaͤnzige Ente, welche unten an ihrem ge⸗ hoͤrigen Orte ebenfalls eingeſchaltet find, gehören, nicht recht einfehen, welche Enten gemeint, und ob es wirklich eigene und viel Arten find, ? 18, Die bunte Ente Anas varia, mihki. Namen und Shriften Große Tauchente, Naumanns Vögel, II. ©. 329. Taf. 53. Fig. 78. Weibchen. Kennzeichen der Art. Der Schnabel ift an der Wurzel erhaben, nad) der Spitze flach, fo wie bie Füße voth, der Nagel ſchwarz; der Kopf Elein, der Hals dünn, beyde weiß, jener um die Augen herum und diefer an der Gurgel roftfarben 5 auf ver Bruſt ein großer roſtfarbener Fleck; der Oberleib dunkelbraun mit gelbs lichweißen Wellenliniens die Deckfedern der Flügel weiß; der Spiegel ſchwarz, grün, blau und. violet glänzend. Befhreibung. Die Befchreibung und Abbildung diefes Vogels iſt vom Hın. Naumann. Er ift deswegen unter den zweifelhafs ten aufgeführt, weil wir nur das Weibchen fennen. Der Geſtalt nad) ſcheint er nur ein Mittelding zwiſchen einer Gans ſund einer Ente zu ſeyn. Er iſt noch etwas größer als eine —B— 28 Zoll lang und s2 Zoll breit, Yyuz Der. 1044 _ > Vögel Deutfchlands, Der gelbrothe Schnabel ift an der Wurzel fehr erhaben, | vorne aber fehr flach gewoͤlbt, faſt 2 Zofl fang, von der Wurs zel an bis zur Hälfte faſt x Zoll breit, dann immer ſchmaͤler auslaufend, fo daß der ſtark gekruͤmmte ſchwarze Nagel niche ganz eines halben Zolls breit ift, die untere Kinnlade fchließt ſich indie obere ein, und beyde find inwendig mit platten, aber fcharfen Zähnen dicht beſetzt; die Nafenlöcher find eys rund; die Füße ſchoͤn roth, die Krallen fehwarz ; die Fußs wurzel breit gedrüct, 3 Zell hoch, die Knie 3 Zoll hoch kahl, die Mittelzehe 3 Zul und ‚die hintere, nur wenig bes lappte Z Zoll lang. | u Der Kopf ift gegen den großen, plumpen und breitges druckten Korper ziemlich Elein und der Hals dünn; Scheitel, Wangen und Hals find weiß, überall, befonders auf dem Kinterhalfe, mit voftbräunlich durchfchimmernd und verwafchen gefleckt, weil alle Federn im Grunde roſtbraͤunlich find und weiße Enden haben; ein Fleck um die Augen herum bis an die Schnabelmwurzel, und ein anderer, der den Hals an der MWurzelhälfte umgiebt, ſchoͤn roftfarben; der Kropf ſchmutzig weiß, nach dem Nücen zu ſtark gelbbraͤunlich überflogen, mit feinen dunfelbraunen Puncten in fchlangenfürmigen Quer⸗ linien befprißt; die Seiten weiß, mit dunfelbraunen wellens fürmigen Querlinien bezeichnet; Bruft, Bauch und After rein weiß, und nur auf der Mitte der erftern fleht ein großer voftfarbener Fleck; der Oberrücen dunfelbraun, mit gelblichs weißen Schlangenlinien dicht bezogen, desgleichen auch die Scyulterfedern, bey welchen der Grund aber etwas mehr ins Roͤthlichgraue fällt, und die längften derfelben zugerunder find “ und 12, Ordn. 73. Gatt. Bunte Ente, 1095 und roftrothe Seiten haben; alle Deckfedern der Flügel weiß, nur die größten über dem Spiegel haben ‚nahe am Ende einen z Zoll breiten fehwarzen Duerfivih und die am Rande braͤunlich verwaſchenen Kanten. Die Schwingen ſind braunſchwarz; der große Spiegel ſchwarz, ſtahlgruͤn, blau und violet glänzend; die hinterſten Schwungfedern ſehr breit, ftumpf zugefpißt, auf der vordern Seite [hun roſt⸗ roth, auf der hintern aſchgrau; der Unterruͤcken ſchwarz, fein weiß beſpritzt, der Schwanz und ſeine Deckfedern ſchwarz. 9— | Das Männdhen fol noch Jebhafter und fchöner ges ‚zeichnet feyn. Merfwürdigfeiten. | Man hat diefe große und fhöne Ente auf dem Zuge im Detober in den Anhaltiſchen Brüchen und Seen trupps weiſe angetroffen. Das Wildpret (Fleiſch) iſt ſehr feiſt, allein von widrigem Fiſchthran⸗Geſchmack. 9 Mit glattem Schnabel, und glatter oder unbelappter Dinterzebe: (287) 19. Die gemeine Ente Anas Boschas, Linn. Kenuzeihen der Art. Der Schnabel ift faft gerade, mit rundlichem Nagel; det Spiegel iſt violetgruͤn oder vldlerblan — am Maͤnn hen die 1046 Vögel Deutfchlands, die mittlern Schwanzfedern zuruͤckgeſchlagen; Kopf und Hals entenhälfig, an leßterm unten ein weißer Ring; — das Weibchen ift lerchengrau; ein weißlicher Strich über den Augen und eine weißliche Kehle. | Viele zahme Enten zeigen eben die Farben + Kennzets en, wenn fie nicht fchon in diefer Hinſicht ausgeartet find, und wie alles zahme — allerley Farben angenommen haben. Beſchreibung. Wir vertheilen dieſe Art in zwey Racen, In die za hme und wilde Ente, weil letztere die Stammmutter der erſtern iſt, da fie nicht nur alle Hauptkennzeichen mit derſel⸗ ben gemein hat, ſondern auch uͤberdieß viele zahme Enten gefunden werden, die gleiche Farbe mit den wilden haben, die wilden ſich mit den zahmen paaren, ſich noch jetzt zaͤhmen laſſen, und ſich in dieſem Zuſtande fortpflanzen ). a. Die wilde gemeine Ente, Anas Boschas fera, Linn, Namen, Schriften und Abbildungen. Maͤnnchen: Entvogel beym Jaͤger; fonft: Entrich, Erpel, Endträh, Andtrach, Raͤtſch, und Warte. Weibs hen: Wilde Ente, wilde Entin u. ſ. w. f. unten. Anas ) Sch weiß es wohl, wie ſchwer es Hält, die alten wilden - Enten zu zähmen, und zu einem Hausgeflügel zu machen. Allein dich reicht Doch wicht hin, Me mit Recht als Arten zu trennen, 12. Ordn. 73. Gatt. Gemeine Ente, 1047 Anas Boschas, Gmelin Linn. Syst. TS p. 538. m. 40. Canard sauvage. Buffon des Ois. IX. 115. t. 7. 8. Ed. de Deuxp. XVII. ı32. taf. 5, fig. ı. 2. Ueberſ. von Otto, XXXIIL 149. mit Abbildungen von Männchen und Weibchen. PI. ehl; No. 776, | Männchen mit der Luftroͤhre. Nr. 777. Weibchen. Mallard. Latham Synops. IH. 2. p, 489. n. 43 M eine Ueberf. VE. 424. Friſch Vögel. Taf. 158. Männchen, Taf. 159. Weib⸗ ee | Naumanns Vögel. IIT. S. 257, Taf. 44. Fig, RS Männchen und Weibchen. | Mein oenithol. Taſchenbuch S. 446. Nr. 31. Donndorffa. ad. ©. 785. Beſchreibung. Die wilde Ente bewohnt Europa, Aſien und Ame⸗ rika, befonders die nördlichen und noͤrdlichſten Theile derfeiben. Sn Nordamerika erſtreckt fie fin von Hud⸗ fonsbay bis Canada, timmt In erftere Gegend Im May und geht im October wieder nach Süden. Alt Breiten des Ruſſiſchen Reichs haben fie in Dienge aufzuweiſen, und auch auf den Aleutiſchen Inſeln har man fie bemerkt. | In % trennen, wie ed in neuern Zeiten geſchieht. Man ſieht ja allenthalben,, mo ſie gehegt werden, wie neru'he um Die Menichen find, und fich von ihnen pflegen und futtern laſſen. 1048 Vögel Deutſchlands. Sn Grönland if fie ſehr Häufig, und eben fo in Shwes den, wo fie im Winter an die Küften von Schonen, und bey firenger Witterung nah Dänemarf, England und Deutfhland zieht. Es fammeln fih oft in England, Fra nkreich und Holland auf dem Zuge ungeheure Heer⸗ den. In den thüringifchen Waldgegenden findet man fie auf jedem Teiche, fo wie überhaupt allenthalben in Deutſchland, wo Seen und Teiche in Gebirgen und bey Holzungen liegen, oder Gebuͤſch haben. Sie it 2 Fuß 3 Zoll lang, der I, 4 Zoll, die Flügel find 3 Fuß 4 Zoll breit *), legen fich.vor dem Schwanzende zufammen, und fie wiegt 2 Pfund. Der Schnabel iſt 25 Zoll lang, vorne flach, faft Zoll breit, mit einem Eleinen fchmärzlichen Nagel, hinten etwas erhaben, mit zwey Kleinen eyrunden Nafenlüchern, gelblichs grün; die Zunge vorne breit, flach, an der Wurzel an den Seiten gezackt; der Angenftern hellbraun; die Augenlieder ſchwarzbraun; die geichilderte Fußwurzel 2 Zoll hoc) und mit Zehen und Schwimmhaut faffrangelbs die Nägel feharf und dunfelbraun; die Mittelzehe 23 Zoll, die Hinterzehe 8 Linien lang; die Füße in Verhältniß des Körpers klein. Kopf, Kehle und Genick find dunfelglänzendgrün, und fehen von weiten fehwarz aus (entenhalfig); um die Mitte des Halfes geht ein halber Zoll breiter weißer Ning, der aber den Hinterhals nicht ganz umfchließt; die Gurgel und Obers bruft find Faftanienbraun, ins Blauliche und Purpurfarbene nach °) Par. Ms.: Länge faf 2 Fuß; Breite 3 Fuß. N Mo 12. Ordn. 73. Öatt, Gemeine Ente. - 1049 nad) dem verföhiedenen Lichte glänzend; vom Hinterhals an, an den Eaftanienbraunen Kropf und Oberbruft hin, fo wie an der Unterbruſt, den Seiten und dem Bauche ift die Grund» farbe graulichweiß mit fehr feinen wellenformigen dunkelbraus nen Querlinien ſo dicht durchzogen, daß man nicht recht die Grundfarbe von der Zeichnungsfarbe unterſcheiden kann, und dieſe Theile in einiger Entfernung ſchoͤn aſchgrau ausſehen, an den Seiten find die Zeichnungen am ftärtiten, am Bauche aber feiner und bläffer, und mehr dunkelgrau, als dunfels braun; an den Seiten des Afters ſteht ein weißer etwas bandformig geftalteter weißer Fleck, der den Bauch und die ſchwarzen untern Deckfedern des Schwanzes fcheidet; der Obertheil des Ruͤckens ift roftbraun, mit einem olivenbraunen Anflug und verwafhenen olivengrauen Kanten; der Unters rücen und die oben Deckfedern des Schwanzes ſchwarz mit ‚einem grünen feidenartigen Ölanze; die Deckfedern der Flügel find braungrau, nach den Flügelfanten zu ins Bleyfarbene übergehend; die großen Deckfedern von der zwölften bis zue zwanzigften Schwungfeder find afıhgrau, in der Mitte weiß, an ben Spigen fammetfchwarz, daher ein fchwarzer und ein weißer Querſtrich über den obern Theil der Flügel läuft; die erfie Ordnung der Schwungfedern ift graubraun, die zweyte macht den Spiegel, ihre Federn find aͤlſo im der Mitte an der aͤußern Fahne violetgrün oder violenblau mit purpurrothbem Glanz, die vorderfien an den Seiten und die andern unten fchwarz eingefaßt und mit weißen Spiken; die hinteren Schwunafedern find breit, fein zugefpißt, hell aſchgrau nad) der Wurzel und den Seiten zu ins Kafkaniens braune und Schwarzbraune übergehend und mit ſchwaͤrzlichen Schaͤf⸗ 1050 VWvögel Deutſchlands. Schaͤften; ste Schulterſedern ſind an den Seiten nach den Fluͤgeln zu kaſtanienbraun, nach dem Ruͤcken zu ſchwarzbraun geraͤndet, üscigeng in der Mitte hellgrau und dunkelbraun fein geſchlaͤngelt, fo daß fie wie der Unterleib ausfehen , nur dunkler; der kurze, zugeipißte Schwanz hat zwanzig Federn, von welchen die Außern alcharaubraun mit weißem Nande, die zwey, dren, felten vier mittleren aber aufwärts gefräufelt und fammetfchwarz find, mit einem grünen Glanze. \ \ Das Weibchen iſt Eleiner, fieht in der Farbe dem — Maͤnnchen, außer dem blaugtuͤnglaͤnzenden Spiegel im Fluͤ⸗ gel und den gelbrothen Füßen, gar nicht ähnlich; der Schnas bei ift nicht fo breit, in der Mitte dunfelolivengeün, an den Seiten vorne vor dem fehwärzlichen Nagel und unten roth⸗ gelb, felten ganz fehmußig olivengrün; der Kopf und Hinter hals rofigelblihwerg mit ſchwarzbraunen Schmißen, die auf dem Scheitel zu großen Flecken werden; über die Augen bin eine ſchmutzig weiße Linie, welche ſchwarzbraun beſpritzt iſt; hinter den Augen eine ſchwaͤrzliche; die Kehle gelblichweiß ; der Kropf und Seitenhals fo wie die Seitenfedern heil rofts farben mit ſchwarzbraunen halbmondformigen Bändern; der übrige Unterleib ſchmutzig gelblich weiß mit einzelnen eyruns den und auch halbmondfoi migen Flecken; die Schulter» und Ruͤckenfedern und der Steif ſchwarzbraun mit hellroftfarbenen Kanten, daher roſtfarben und fchwarzlich gefleckt; die Eleinen Deckfedern der Flügel dunkelgrau mit weißlichen Käntchen, die großen graubraun, ünd die größten wie beym Männchen nach) dem Ende zu weiß und dann mit einer fammetfchwarzen Ents kante; die Schwungfedern dunkelbraungrau, die erfte Feder _ am 12. Ordn. 73. Gatt. Gemeine Ente, 1051 am hellſten mit einem meißlichen Schafte, die mittelſten wie beym Maͤnnchen, die hintern theils ſchwarzgrau, theils wie die Schulterfedern; die Schwanzfedern zugeſpitzt, roͤthlich⸗ weiß, in der Mitte roſtgelb und mit großen und ſchwarzbrau⸗ nen unregelmäßigen Querflecken befeßt. Die einjährigen Männden find im Frühjahr auf dem Scheitel roftfarben überlaufen, der Oberrücen iſt noch nicht fo ſchoͤn linirt, eben fo der Bauch viel ſchwaͤcher und undentlicher, und die mittlern Schwanzfedern find noch nicht aufgefrömmt. S. die Varietäten unten. Zetgliederung "N, ı) Das Männchen der wilden Ente has mit der Pfeif—⸗ und Spießente eine aͤhnliche Luftroͤhre mit einem Labyrinth, Sie iſt bis an das Labyrinth 8 Zoll lang, hat 120 Ringe, an jeder Seite .eine fange Muskel und in der Stirntige ein knoͤchernes Blättchen, wie andere Enten, Meven u. f. w. Das untere Ende der Luftröhre, aus wel chem die Lungenäfte gehen, ift Eegelfürmig, knoͤchern und hat an der linken Seite eine faſt kegelſoͤrmige Endcherne Nebens kammer. In dieſer find eine vordere und an dem linken Lungenaſte eine hintere haͤutige fichelfürmige halbe Scheides ward. Die Deffnung des linken Lungenaftes geht in dieſe runde Nebenkammer, die des rechten völlig in das fegelfürs mige hohle Ende der Luftröhre ſelbſt. Die Luftröfte des zahmen Entrichs fieht eben. fo aus, a % Das *) Otto ben Buͤffon ©. 214. Note 9. 1052 | Vögel Deutfchlands, : _ Das Weibchen hat wie bey allen Enten Eein Laby⸗ rinth, die Luftröhre iſt kuͤrzer, wird nach der Bruſt zu enger und flacher, und die Ringe ſind feiner. 2) Beyde Geſchlechter haben in dem Gedaͤrme zwey lange Blinddaͤrme. 3) Die Ruthe des Maͤnnchens iſt if und groß. Merkwürdige Eigenfchaften. Die wilden Enten find fchene, furchtfame Vogel, und * faffen niemanden, wenn er fie nicht dem Wind entgegen hinterſchleichen kann, an ſich kommen. Ob fie gleich ſchwer ſind, ſo fliegen ſie doch ſehr ſchnell, erheben ſich, wenn ſie vom Waſſer aufſteigen, gerade in die Hoͤhe, ſteigen alsdann in ſchiefer Linie hoch in die Luft, ſchießen auch eben ſo ſchief wieder herunter, und fallen, wegen ihrer Schwere, ſehr ſtark nieder. Ihre ſpitzigen und geſchwind bewegten Fluͤgel verurſachen ein unaufhoͤrliches Pfeifen in der Luft, welches man befonders des Nachts fehr deutlich hören Eann. Sie ‚gehen wie die Hausenten watfchelnd und fchlecht, defto ſchoͤner aber fhwimmen fie, mit niedergedrückten Halfe, wenig ein -· gefenktem Körper und abwechfelnd auf die rechte und linke Seite gekehrt. Ihre Stimme ift die nämliche, wie fie die zahmen Enten haben; der Entrich ſchreyt einen einzigen tiefen heiſern Ton, die Ente aber ruft laut, nicht nur in einem weg, ſondern auch hoch bis zu einer Sechſte herab ihr Draak, Draak, Draͤaͤk! und die Jungen ſchreyen im Herbſte unaufhoͤrlich, bey Tag und bey Nacht. Nich 12. Ordn. 73. Gatt. Gemeine Ente, 1053 Nicht nur die Jungen, fondern auch die Alten laffen fih zähmen, und wenn man ihnen bie Flügel zerfnickt, im Sommer auf Teichen halten, und im Winter in Entens häuschen treiben und füttern, ober auch auf dem Hof, wie anderes Meyergeflügel, aus» und eintreiben, wenn nur feine Fluͤſſe und Wälder in der Nähe find, | Sie maufern fih, wie die zahmen, im Frühjahr, das Männchen, wenn das Weibchen bruͤtet, und dieſes, wenn die Jungen Federn bekommen, und muͤſſen ſehr alt werden, du man in fihern Gegenden ein Pärchen viele Jahre hinter einander antrifft Wenn fi das Männchen maufert, fo verliert es oft die Schwungfedern auf einmal, "und kann dann ſchwer oder gar nicht fliegen ; es verfteckt fih alfo zu der Zeit im Rohr und Schilf, und läßt ſich nicht leicht ſehen. Nach der Maufer fieht es auch faft wie das Weibchen aus, nur dunkler, und feine eigentliche Farbe zeige ſich erſt im October vollkommen wieder. Aufenthalt. Seen, einfame Fluͤſſe, Sümpfe und befonders Teiche in Gegenden, die nahe an Waldungen liegen, oder doc, mit dichten Gebüfchen umgeben find, - wählen fie im Sommer, wo fie paarweife leben, und immer etliche Gewaͤſſer, die oft eine Stunde weit von einander entfernt liegen, befliegen, zu ihrem Afenthalte, im Dctober aber fchlagen fich mehrere Familien zufammen, fliegen erftlich von einem Teiche zum andern, im November aber bilden fie große Schaaten, und fliegen, befonders des Nachts, von einem Teich, Fluß und See zum andern. Sie find in Deutſchland bloße Stridy | vogel, 2054 Bögel Deutfihlands. vögel, denn wenn der Winter gelinde iſt, trifft man fie immer auf unfern Zeichen an, wenn diefe aber zufrieren, fo ziehen fie nach den offenen Slüffen und Quellen. Sie ftreis ‚chen mehrentheils des Nachts, und zivar oft bey der größten Finſterniß, und man höre bey einem Zuge immer einen Entrich oder eine Ente ihr Draak fehreyen, vermuthlich um diejenigen, die fih etwa verfliegen möchten, zurecht zu weifen. Eben diefer Anführer laͤßt fich aud) alsdann auf dem Teiche oder See, wo fie ſich niederlaffen, immer hören, und giebt durch einen etwas flätkern und hoͤhern Ton das Zeichen zum Aufbruh. „Sie fliegen auch, obgleich nicht immer, wie die wilden Gänfe in einem Dreyecke. Da man zu Ende des Octobers und zu Anfang des Novembers in den Nächten viele Schaaren fliegen ſieht und Hort, fo müffen fie im hohen Norden Zugvögel feyn, die dann nach füdlichen Gegenden gehen. Sie laffen ſich oft durch die einheimifchen Cameras den anlocden, und bilden dann auf Seen, Zeichen und Slüffen Heerden zu mehreren Hunderten, ja zuweilen Taufenden. Nahrung. Diefe befteht aus Fifhen, Froͤſchen, Fiſch⸗ und — laich, Eidechſen, Ringelnattern, Bruchſchlangen, allerhand Waſſerinſekten, Regenwuͤrmern, Schnecken, verſchiedenen Waſſerkraͤutern und ihren Saamen, und aus Getraide als Gerſte und Hafer, und grüner Saat. In der Saatzeit fuchen fie Abends und Früh, wenn die Felder noch leer von Menfchen find, die Gerſten⸗ und Haferkörner auf, und in der Erndtezeit feßen fie fih nach Sonnen Untergang auf bie Schwaden (Belege), und freſſen die Getraideaͤhren, vor⸗ — 12, Orbn. 73. Gatt. Gemeine Ente, 1055 züglich von der Gerfte, als ihr liebites Nahrungsmittel, aus. Eben fo fliegen fie im Sommer nach dem Regen oder Thau auf die Anger und leſen die Regenwuͤrmer, und auf die Aecker und leſen die Schnecken auf. Dabin führen fie auch die - Sungen, wenn fie erſt fliegen konnen, Im Winter jegen fie fich nicht bloß auf die fumpfigen Grasftellen der Wiefen, fondern aud) auf die Noggenjaar und freffen die gruͤnen Spitzen ab. Wo Eichen in der Nähe der Gewaͤſſer flehen, fliegen fie aud) unter die Bäume und lefen die Eicheln auf, auch das wilde Obft unter den Feldebſtbaͤumen. See vurchs wühlen auch mit ihrem Schnabel die Moräfte und Sümpfe, durchichnattern allen Unrath, und fühlen durch drey Paar Sefhmadnerven, die in denfelben gehen, was ihnen zur Nahrung dient oder nicht, das übrige laffen fie durch die Zahnöffnungen am den Seiten des Schnabels wieder weg. Die gröbern Speiſen, die nur die Schlundeffnung faffen kann, verſchlucken fie ganz und bringen fie durch Hin⸗ und Herſchuͤtteln in den Kropf. ER Sie tauchen in flachen Gemäffern mit. umgeftürztem Körper um, und hohlen ihre Nahrung vom Busen herauf. Sie baden ſich gern, und jung und alt ſchießen dann weit unter dem Waſſer weg und jpielen mit einander. Fortpflanzung Ein Gatte halt fih treu zu dem andern, bleibt vom Anfange des Marzes an bis im October in feinet Geſellſchaft, begleitet ihn vor der Legezeit von einem Orte zum andern, wobey das Männchen allezeit vorausfliegt und feinem Weibs chen den Weg bahnt. Erſteres bewacht auch) das brütende Weide 1056 Vögel Deutſchlands. Weibchen, vertheidigt es aenen die ſich etwa nahenden Nebens buhler, und führe gewöhnlich auch die ungen mit. Die Begattung (das Neihen) gefchieht im März bald oder fpät, je nachdem die Witterung günftig ift, und Männchen und Weibchen machen eben die Complimente dabey, tote die zahmen Enten, Zu Anfang des Märzes, ja oft fchon im Februar trennen fich die alten gepaarten Enten von der Winterheerde- und feßen fi) allein, um fo bald als möglich Anſtalt zur Hecke zu machen. Die ungen, die fich erſt anpaaten müſſen, Eonnen ſich erſt fpäter trennen, und es giebt dann oft ſtarke Zänkereyen und Beißereyen um ein Weischen. Sind diefe Enten erft gepaart, dann flreichen fie abgefondere auf den Gräben und Pfüßen in der Nähe ihres allgemeinen Vers fammlungsplaßes herum, um in der Begattung nicht von ihren Kameraden geſtoͤhrt zu werden. Zu Anfang oder in der Mitte des Aprils legt das Weibchen feine zehn big fechgs zehn. olivens oder blaßgrüne eyrunde Eyer aufs bloße Gras oder Genift, oder wo es dieß nicht vorfindet, in ein uns Fünftliches Neft von Laub, Binſen, Reifen, Gras und Geniſt, welhe Materialien eg im Schnabel zufammenträgt, und erweicht es mit einigen von ſich ausgerupften Federn. Es ift immer. verborgen angelegt, entweder in einer wäfferigen Gegend, unter dem Gehüfche in einer Ecke, in einem großen Dinfenbufche, oder, wie 3. B. in der Gegen ddes Thüringerz mwaldes, oft eine Viertelfftunde weit von einem Teiche, mitten im Walde in hoben KHaidefträuchen oder im Didige. Ja man findet es wohl gar auf den höchften Erlen⸗, Linden, Eichen» und Weidenbaͤumen in waflerreichen Gegenden und in alten Eifterneflern. Die Ente brütet vier Wochen und | bedeckt / X 22. Ordn. 73. Gatt. Gemeine Ente, 1057 bedeckt die Eyer, wenn ſie ihrer Nahrung halber vom Neſte aufſteigt. Die Jungen laufen ſogleich, wenn fie aus den Eyern gefihlüpft find, mit den Alten davon und ins Waffer, wo fie im Rohr herumſchwimmen u: „ fich verftecten. Sn Thuͤringerwalde ift es nichts feltenes, daß man in der Mitte des Mays auf ein Entenpaar ſtoͤßt, das feine eben ausges krochenen ungen ins Waffer führen will, und mitten im Wege mit ihnen daher fpaziert koͤmmt. Der Entrich nimme alsdann bey Erblickung eines Menfchen gewöhnlich die Flucht, die Ente aber bleibt, und fucht die Jungen, wenn man nach ihnen greift, ducch Zifchen und Schrepen zu vers theidigen, Wenn man fo oft hinkende und gelähmte Enten, befonders unter den Jungen bekommt, fo find es meift folche, die auf einem Baum ausgebrütet find, und durch den Fall. aus dem Nefte Schaden genommen haben. Diele flürzen fih gar todtz daher die Eleinen Heerden *), die man oft auf dem Teiche ſchwimmen fieht, Die sungen fehen, wenn fie noch wollig find, am Obers . leide fchwarzgrün, am Unterleibe ſchmutzig gelb aus, haben uͤber den Augen eine gelbe und durch die Augen eine ſchwarze Linie, und koͤnnen ſo geſchwind wie die Maͤuſe laufen, und ſich * Die Sage, der ſo oft widerſprochen worden, daß ſie die Alten im Schnabel von dieſen Bäumen truͤgen, beftätigen die glaubwuͤrdigſten Jaͤger, und ich habe es ſeit der erſten Ausgabe dieſes Buchs ſelbſt geſehen, wie ein Weibchen die Jungen nach und nach von einem Meidenbaume auf den nahen Teich trug. Wo der Baum gerade über dem Waſſer fieht, ſtoben ſie ſie gleich in daſſelbe herab. . Beh gem. N.G. a4r B. 2. Abth. Ey} 1058 | Voͤgel Deutſchlands. ſich bey Verfolgung ſogleich unter das Ufer verkriechen und an Wurzeln oder Schilfhalmen einbeißen. Wenn die ungen Federn befommen, fo fehen fie faſt wie die Weibchen aus, nur daß die männlichen Zungen gleich | an Kopf, Hals und Bruſt dunkler erfcheinen. - Wenn man wilde Enteneyer findet, fo kann man fie auch den jahmen Enten unterlegen, und fie ausbrüten lafjen. Sie gehen mit diefen in den Stall aus und ein; doch muß man ihnen, wenn die Schwungfedern zu wachfen ans fangen, die Flügel Enicken, oder das erſte Gelenke ablöfen, damit fie, wenn fie etwa verfcheucht werden, nicht ausbleis ben, oder im Herbft dem Gefchrey der wilden Brüder, bie vorüber ziehen ‚ folgen und wegfliegen. Das Fleiſch derfels ben behält lange Zeit den Geſchmack von ihren eigentlichen Eitern, und wenn man ihnen auf die Teiche Häuschen baut, und unter diefelben und an dem Rand herum Schoppen mit Raupen, welches an fumpfigen Orten ausgehauene Stuͤcken Hafen von Gras und Schilf find, hinſetzt, und fie gut fuͤt⸗ tert, fo niften fie das folgende Ssahr dahin, und man braucht ihre Jungen nicht zu lähmen, fondern fie fliegen alsdann “fort, kommen wieder, und gewöhnen fih an das Pfeifen des Fütterers. Bringt man dieſe Enten unter die zahmen und läßt fie fih mit ihnen vermifchen, fo artet diefe wilde Race bald in die ganz zahme um, Der hisige wilde Entrich gewohnt ſich auch viel eher zu den zahmen Enten, als die wilde Entin, welche ſich lange wehrt, ehe ſie ſich dem wuͤthen⸗ den zahmen Entrich ergiebt. In der zweyten Generation ſieht man faſt keinen Unterſchled mehr in der Paarung, die | Das i 4 12, Ordn. 73. Gatt. Gemeine Ente. 1059 Baſtarden und zahmen paaren ſ ch unter einander, wie fie fich finden. Auf der Inſel Rügen, in ae, in einigen Gegenden am Meere werden eine fehr große Menge Baftards ehten gezogen, derem unge, ob fie gleich faſt wild am der See leben, doch durch Gerſte angekoͤrnt, an den Flügeln geknickt und im Winter eingefangen und verſpeiſt werden ). Wenn man junge wilde Enten in Netzen faͤngt, ſo kann man fie dadurch an ein Haus oder auf einen Teich gewöhnen, dag man ihnen die Flügel zerbricht, fie bleiben aber immer wild, und müffen gefchoffen oder auf eine befondere Art eins defangen werden, wenn man fie verfpeilen will. Zur volls fommenen Zähmung rühme man folgendes Mittel als be⸗ ana *), "Man läßt bey einem Drechsler eine hölzerne Schachtel fo hoch und breit machen, daß die ganze Heerde junge Enten darin Platz hat, und paßt den Deckel fehr gut drauf. In diefelbe bringt man fie, wenn fie erft etliche Tage alt find, und ſetzt ſie auf dem Herde in einen mit kaltem Waſſer gefuͤllten Keſſel, doch ſo verwahrt, daß kein Waſſer in die Schachtel dringt. Hierauf legt man Feuer an, macht das Brei: Eochend heiß, und Öffnet den Dedel ein wenig, damit N 2 etivas *, Schen die Römer mußten, wie man die wilden Enten aufzog und fie zaͤhmte; denn ihr Nessotrophium mar dazu angeiegt. Columella de re rust. VIII. c. 15. =) Vielen gefchickten Jaͤgern, die es vollkommen nachgemacht haben, hat es nicht alücken wollen „fie bezweiſeln daher Dieß ganze Derfahren, und .belachen es als cin Mährchen. Sch ſelbſt habe den Verfuch noch nicht gemacht. N 1066 Voͤgel Deutſchlands. etwas friſche Luft eindringe. Sie ſchwitzen in dieſem wars men Bade fo ſehr, daß das Waſſer von ihnen laͤuft, und man laͤßt fie fo lange auf dem Feuer, bis fie. zu taumeln v anfangen. Alsdann nimmt man fie herab, oͤffnet die Schade tel, und läßt fie unter die zahmen jungen Enten laufen. Wenn fie fhon etliche Wochen alt find, ehe man fie einfängt, müffen fie mehrmalen in diefes trockene Bad fommen, um durch dafielbe ihre Wildheit gänzlich wegzuſchwitzen. | 5 2.00.06 Der Seeadler verfolge die Alten, und verfchledene andere Kaubvogel, als Milane aD RR fallen. die jungen Enten an. Beſonders thun die Naben, Krähen und Eifiern an der wilden Entenbrut- den größten Schaden. Auch wer⸗ den alte Entriche, die ihre Weibchen verlohren haben, oft Mörder der jungen Brut, um. ihre Geilheit dann an. dem führenden Weibchen auszuüben. - | Auch der Fuchs weiß die alte Entenmutter auf ihrem Neſte zu erfchleichen ; ein gleiches thut der Baummarder und Ilhtis, welche auch die Eyer wegtragen. | In den Eingeweiden naget der geftreifte, glatte, trichterfoermige Bandwurm, und der mit dem ſchwar⸗ zen Halsringe, Kratzerwuͤrmer, Rundwuͤrmer und Egelwuͤrmer. Jagd und Fang. Sie gehdren zur niedern Jagd, find in Deutſch⸗ land die haͤufigſten und gemeinſten wilden Enten, die man | ——— 12. Ordn. 73. Gatt. Gemeine Ente, 1061 im Sommer und Winter antrifft, machen in manchen Ges genden, befonders an Seen, den vorzüglichften Theil der Jagdluſtbarkeiten aus, und werden theils gefchoffen, theils in Neben, theils auf dem Herde, theils mit Angeln | gefangen. (ſ. wilde Gans ©. 854 und Einleitung ©. 164). Will man fie fchießen, fo muß man fieentweder hinter dem Winde auf dem Waffer erfchleihen, oder auf dem Anftand, befonders wenn fie im September des Abends nach den Gerftenäcern fliegen, im Fluge fchießen. Wenn fie auf dem Waffer nicht toͤdtlich getroffen werden, fo gehen fie wie faft alle Waffervönel nach dem Ufer oder an die Shilfpläße und beißen fih in einen Schilfhalm ein und find dann, wenn man nicht einen gefchickten Wafferhund hat, verloren. Man berückt fie auch auf folgende Art. Wenn nämlih die Enten im Frühjahr fich paaren, nimmt man eine zahm aufgezogene wilde Ente, bindet einen fangen Bindfaden an dieſelbe, und laͤßt ſie auf dem Teiche ſchwimmen. Man kann deren auch zwey oder drey nehmen. Der Jaͤger haͤlt ſich in einer von gruͤnen Reiſern und Schilf gemachten Huͤtte verborgen. Wenn nun die Entriche kom⸗ men, und dieſe Lockenten ſehen, fallen fie bey denſelben nies der, da man fie denn mit vierecfigem Hagel, welcher Entendunft, Entenfhrot heißt, ſchießt. Damit man nicht zugleich feine Lockente treffe, läßt man die frems "den Enten lieber auffliegen, und fchießt fie alsdann im Fluge herunter. ; Noch ift zu bemerken, daß, wenn die Entriche anges zogen kommen, und nicht bald herabfallen wollen, man die Ente antühren müfje, damit fie zu fehreyen anfange. Auch) | wird 1062 .. Vögel Deutfhlande. derfelben des Morgens fein Futter gegeben, damit fie ſich defto eher melde. Hierbey ift aber auf den Wind zu achten = daher ift es gut, wenn man die Lockente auf Kaupen ans feffelt, oder an Pfähle anbindet; auf diefe Art find fie auch) fo anzubringen, daß fie über dem Winde fißen, > | Wenn die Ente brütet, fehießt man den Entvogel weg, weil er eigentlich dann zur Sortpflangung nicht mehr nöthig if. Wenn die Sumgen auf dem — bald —— find, fo ſchießt man ſie, mit einem: guten Waſſerhunde vers ſehen, dev fie aufftöbert, im Fluge weg. Wenn man bey ſolchen Ketten die alte führende Henne erft erlegt, fo ift man defto fichrer die Jungen zu befommen. Iſt der Teich groß, fo fähre man auch wohl mit Fähren auf demfelben herum, um an fie zu kommen. Sind mehrere Ketten auf dem Waffe, mworunter mande ſchon fingbar find, fo kann ſich eine ganze Geſellſchaſt erluſtigen, indem ſie den Teich um⸗ ſtellt, und dann, wenn ſie auffliegen, unter ſie feuert. * Die wilden Enten koͤnnen auch uͤber ihren Fuͤrwitz beruͤckt und geſchoſſen werden. Man hat hierzu ein abgerichtetes Schießpferd noͤthig; ferner einen Hund mit ſpitzigem Kopf und Ohren, von der Farbe eines Fuchſes; noch beſſer aber iſt ein Fuchs, den man zahm erzogen hat. Wo nun die Enten auf einem Teiche oder See liegen, zieht man mit dem Schießpferde am Ufer oder Damme hin, wenn man aber nicht uͤber den Wind kommen kann, ſo lavirt man mit dem Pferde hin und wieder, bis man zu Schuſſe koͤmmt; aber immer laͤßt man den Hund oder Fuchs auf dem Damme oder am Ufer hin und her gehen. Sie muͤſſen aber ſo abge⸗ | richtet m 12. Ordn. 73. Gatt, Gemeine Ente, 1063 | eichtet feyn, daß fie hinlaufen, und wiederfommen, welches man ihnen mit Hinwegwerfung eines Stuͤckchen Brods bey« bringen fann. Die Enten, die den Fuchs gewahr werden, pflegen fic) dahin zu begeben , und büßen alsdann durch den Schuß ihr Leben ein. — Hierbey ift aber noch ein guter Hund nöthig, der bie geſcheſſen enen Enten aus dem Waſſer holt *). | Ferner fange man die Enten mit Hamen (Garn ſaͤcken) und Prellnetzen auf folgende Art. Man ſtrickt ſechs bis acht Hamen oder Saͤcke auf die Art, wie die Fiſcher⸗ garnſaͤcke. Es werden aber die Einkehlen fo eingerichtet, daß die Enten hinein Eommen koͤnnen. Ferner müffen hierzu auch Geleiter oder Prellnetze geſtrickt werden. Dieſe wer⸗ den ſpiegelich, mit einer Maſche angefangen; die Maſchen auf drey Zoll weit; oben und unten kommen Ringe daran, wodurch Leinen zum Stellen und Anbinden gezogen werden koͤnnen, unten aber Bleygewichte, welche die Garne ins Waſſer halten, Ferner gehören hierzu auch Stellftangen, worauf die Garne geftellt werden, wie auch Stangen und Hafen, fo, daß zwifchen zwey Stellfiangen ein Hafen ein: geftecke wird. Die Hamen fiellet man ins Schilf, meift nad) einem Ufer des Waſſers. Zwifchen den Kamen ftehen die Prellneße auch auf den Seiten hinaus. ben folche Geleiter ſtellt man auch auf den Flügeln und Seiten bins . aus; man treibt alsdann von ferne mit etlichen Kähnen die Enten nad) den Kamen zu, welche, wenn fie an die Öeleiter fioßen, *) Mit diefem Schießpferde Fann man auch den wilden Gaͤnſen anfommen. — Voͤgel Deutſchlands. ſtoßen, an denſelben wegſchwimmen; kommen ſie aber an die Hamen, fo reißen fie hinein, um ſich zu retten. Sind fie durd) die Einkehle hinein, fo Eünnen fie nicht wieder zuruͤck | Junge Enten, melche bald fluͤgge find, ſich aber doc) | noch nicht getrauen, aufzufliegen, werden mit einem befons ders dazu verfertigten Garn auf folgende Art gefangen. Man firiefe ein dreyfaches Garn. Die Spiegel, müffen von ſtarkem Bindfaden, und ihre Mafchen zwölf Zoll weit, von einem Knoten zum andern ‚gerechnet, ſeyn; ihre Höhe aber ift vier Mafchen. Das Ingarn wird von flarfem feften Smwien, achtzehn Mafchen: hoch, die Mafchen aber werden drey Zoll weit gemacht. Die Länge des ganzen Garnes fann fünfzig Klaftern an den Spiegeln, das Ingarn aber auf neunzig Klaftern ſeyn, damit es recht buſenreich werde. Daſſelbe wird nun, wie die Huͤhnerſteckgarne, eingebunden, jedoch ohne Spieße. Hingegen werden unten eiſerne Ruͤk⸗ ken und Bleygewichte, oben aber eben ſolche Ruͤcken von Horn oder Knochen angemacht, worin die Hauptleinen ein⸗ gezogen werden koͤnnen. Der Fang hiermit geſchieht auf folgende. Art. Wo auf den Teichen oder Sümpien die juns gen Enten befindlicd find, da richtet man diefe Garne quer durch das Schilf, und ftelle felbige auf dazu gemachte Stan⸗ gen (Forkeln), daß eine Mafche Spiegel unter das Waſſer, und drey über das Wafjer Eommen. Nachher treibt man die Enten (auch die wilden : Gänfe) dem Garne zu, welche denn leicht hineinkriechen und darin hängen bleiben. Es fangen fich nicht nur die Jungen, fondern bisweilen au) die Alten, zumal wenn fie fih noch nicht völlig verfedert ha⸗ ben. 12. Ordn. 73. Gatt. Gemeine Ente, 1065 ben. Außerdem wollen die Alten auch nicht gern von den Jungen weg, fondern feßen lieber ihr eignes Leben dabey in Gefahr. Wenn man etlihe Stücke folder Garne in Vor⸗ rat) hat, fo kann man fie auch auf großen Teichen und Seen brauchen, und man treibt alsdann das Geflügel mit Kähnen in das Garn. In Ermangelung folcher Garne, kann man auch Hafengarne, die von feinem Zeuge gemacht find, neh⸗ men, wenn ſie nur recht buſenreich geſtellt werden. Die Entenherde kann man an Teiche nahe am Ufer anlegen, und hierzu die Waͤnde, welche zum Staarenherde gebraucht werden, nehmen. Man richtet den Herd ordents lich ein, macht von Schilf eine Eleine Hütte, fo weit davon, als es fih nur der Nückleinen wegen thun läßt, nimmt die Wände wieder ab, und ſtreuet etliche Tage hinter einan⸗ ber Hafer und eingequellte Gerſte oder Malz; hin. Noth⸗ wendig ift aber eine zahm erzogene wilde Ente mit darauf zu feßen, die ſchon gewohnt iſt, an einer Fefjel zu liegen; jedoch braucht dieß nur den erfien Tag zu geſchehen, bis die ‚wilden Enten die Körnung angenommen haben, alsdann läßt man fie etliche Tage die Körner auf dem Herde ungehindert freffen. Nachher fehläge man die Garne auf, wenn der Wind gut, und nicht conträr, geht. Die Garne müffen mit Gras, welches nicht zu lang und-fperrig ift, bedeckt werden. Ferner feßt man ein oder zwey Lockenten darauf und wartet, bis eine gute Anzahl auf dem Herde find, und bedeckt fie alsdann mit dem Garne. Sollten aber die Enten nicht recht daran wollen, fondern es fäßen noch viele im Waſſer nd kamen nur ein Paar. darauf, fo muß man in der Hiße f nicht ⸗ 1000WVoͤgel Deutſchlands. nicht gleich zuruͤcken, ſondern ſie lieber gehen laſſen, weil ſonſt die andern verſcheucht werden. Wenn an einem Tage geſtellt und gefangen worden iſt, bleiben fie wieder einige Tage frey, damit ſie wieder auf den Heerd gehen und ge⸗ wohnen. Wofern aber die Enten hin und her auf andere Teiche abfielen, fo kann alsdann alle Tage gefangen werden: Es fann auch ein Entenherd mit Schlagwänden im WBaffer gemacht werden. Diefe Erfindung iſt zwar £oftbarer, man wird aber damit auch etwas ausrichten. Hier⸗ zu nun find fonderlih die Bände von feinem Bindfaden aus wohlgehecheltem Hanf zu ſtricken. Sie werden mit hundert und achtzig Mafchen angefangen, und hundert und zwanzigmal: herumgeftrickts die Mafchen drittehalb Zoll weit, von einem Knoten zum andern gerechnet, auc mit etwas ftärferm Bindfaden rings herum verhauptmafchet. Hierzu werden gute verzwirnte Oberleinen, einen Finger di, genommen; die Unterleinen find etwas ſchwaͤcher, fe auch die Saumleinen; die Wände aber müfjen recht buſenreich eingeftellt feyn. Zum Platze des Herdes macht man eine Inſel oder einen Hügel in einem Teiche alfo: Man mißt das Waſſer erftlich ab, und bemerkt, wie hoc) es, bes fonders im Herbſte, im Steigen und Fallen ift; darnach muß ‚der Herd auch eingerichtet werden, und zwar am beſten zu zwey Paar Waͤnden; die Huͤgel fuͤhrt man alsdann eben ſo lang und breit auf, daß ſie von dem Waſſer bedeckt wer⸗ den koͤnnen. Die beyden Huͤgel ſind auch neben einander, und zwar deswegen, weil die Enten gemeiniglich weit aus⸗ einander ſchwimmen, und alſo von einem Herde die linke, und 12. Ordn. 73. Gatt. Gemeine Ente. 1067 und vom andern die rechte Wand neben einander zu fiehen kommen. In der Mitte muͤſſen die Huͤgel erhaben ſeyn, und von den Wänden und dem Waſſer wie ein Gewölbe nach) der Mitte hinauf laufen. Die Hügel werden auch mit Raſen befebt. Sodann richtet man die Wände ordentlich ein, wenn das Waſſer noch herunter iſt; die Hefte aber, wo⸗ mit die Leinen angebunden werden, müffen bier anders feyn, als bey den. Finkenherden, auch werden bier keine Schnells bäume, fondern hinten und vorne nur Hefte, die Leinen auf diefelbe Art anzubinden, gerade eingefchlagen. Worher aber wird ein Loch durchgebehrt, wodurd die Keinen bequem gez zogen werden koͤnnen; hinten und vorne gerade auswärts aber Winden, womit die Leinen anzuziehen find, weil die Leinen im Waffer mit den bloßen Händen um die Hefte herum fehmerlich anzuziehen ſeyn würden. Mithin muß auch weder von den Heften, noch einigem Zeuge, aus dem Woaſſer etivas hervorragen, fondern alles mit Waſſer bedeckt feyn. Die Winden find folgendergeftalt beſchaffen. Man rammelt zu einer Winde zwey viereckige eichene Pfähle, fieben bis act Zoll ins Quadrat, und zwey Fuß von einander, ein, da denn zu jedem Pfahle ein eiferner Ring, wie an einem Thorwege, welcher in Angeln geht, "gemacht wird, Die Weite des Ninges über dem Diameter iſt nur drey Zoll, zwey Zofl breit, und anderthalb Zoll ſtark. Unten am Ninge ift noch eine Stange Eifen, mit dem Ringe in gleicher Dreite, gegen dreyviertel Zoll ſtark, und fieben Zoll lang, wodurch in der Mitte ein vierecfiges Loch ift, dadurch ein eiferner "Bolzen gebt, welcher durch das Eifen und bie Säule durchreichen muß, am einem Ende aber, als am t \ Eifen, 1068 : WVoͤgel Deutfchlands. Eifen, ein Kopf, und auswendig an der Säufe ein Splitt⸗ nagel vorgefteckt werden kann. Diefe eifernen Ninge oder Hülfen müffen erft in das Holz der Säule eingelaffen werden, fo ſtark, als die eifernen Stangen find, und daß die Hülfe über die Stange zu fiehen kommt. Zu den Walzen der Winden wird gutes fefles Holz genommen, und diefelßen werden zwey Fuß hoch, ohne die Zapfen, lang gemacht; daran denn die Zapfen, welche zu beyden Seiten in die eifernen Dinge Eommen, fehr leicht zu drehen find. In die Walze kommen vier Lücher, je zwey und zwey, nicht weit von einander, auch näher an die Zapfen, als an die Mitte, Die Bocher treffen auch über das Kreuz, und find meiftens zwey Zoll lang, wozu noch zwey breit geſchnittene Winde⸗ knebel kommen, welche ſo breit, als zum Einſtecken noͤthig iſt, und auf anderthalb Fuß lang ſind. In der Mitte an der Walze iſt ein kurzer, hoͤlzerner, aber etwas ſtarker Nagel hinein zu bringen. Die Lorven zu den Stellſtaͤben werden mit eiſernen Baden verſehen, wie denn auch an ben Stell⸗ fläben eiferne Dillen mie Löchern, und dazu auch eiſerne Bolzen feyn müflen, Und fo wird es bey allen vier Stäben zur Anziehung der Oberleinen gemadyt. Was die Aufftellung betriffe, fo geht unter den Staͤben hindurch ein Stuͤck Holz, etwa fechs Zoll breit, worauf Stahlfedern zu machen find, die gerade unter den Stäben liegen. Die Stäbe muͤſſen auf ſechs Zoll uͤber die Oberleinen hinausreichen, woruͤber eine Stellung mit einem uͤbergehenden eiſernen Buͤgel und ein Haken ſind, auf die Art, wie beym Vogel⸗ herde, welcher von Holz zu machen, angegeben wird. An den Haken ſind Draͤthe zum Abziehen; wie denn der Drath beym 12. Ordn. 73: Gatt. Gemeine Ente. 1069 beym Aufftellen allemal unter den vorderften Stab gelegt werden muß, indem fonft, wenn er oben wegkaͤme, der Vorderfiab den Zugdrath allemal mwegriffe, oder gar fichen bliebe; deswegen auch, eine Elle von den vorderften Stäben, Pfähle mit Lochern einzufchlagen find, wodurch die Zugdräthe gehen, und alsdann erft gegen die Mitte deg Herdes fihreg zufammenlaufen und in die Hütte genommen werden. Zu den Unterleinen müffen oben rundgefchnittene und mit einem weiten Loche verfehene Hefte feyn, wodurch die Anterleinen gezogen und daran gebunden werden koͤnnen, damit die Waͤnde nicht, als wie an einem oben ſtumpfen oder ſpitzigen Hefte, haͤngen bleiben koͤnnen, weil man nicht ſo eigentlich im Waſſer, wenn man die Garne hineinlegt, ſehen kann, ob ſie an die Hefte antreffen oder nicht. Dieſes wären die Herde. Hierzu wird aber auch eine Hütte aufs trockne Fand gemacht. Schickte es fih auf den Damm, fo wäre es aut; oder fünnte fie auf einen Daum gefeßt werden; fo wäre es, des Windes wegen, noch) beſſer. Sonſt aber iſt hierbey diefes in Acht zu nehmen, daß die Hütte vom Herde aus regen Süboften angelegt, und dieſelbe entweder mit lebendiger Hecke, Wintergruͤn, Se länger je lieber, und dergleichen auswendig vecht leben⸗ dig, oder mit Raſen, daß fie wie ein grüner Hügel anzus fehen ſey, verfertige werde. Wenn man nun mit Anlegung des Herdes und ber Hütte fertig ift, fo wird der Teich wieder angelaffen. Sollte es aber ein Teich ſeyn, der in vier und zwanzig Stunden wies der anläuft, jo Eonnte man die Wände und den ganzen Herd fo ! 1070 | Voͤgel Deutſchlands. ‘2 fo aufgefchlagen und geftelle liegen laffen. Weil aber auf folhen Eleinen Teichen der Fang nicht beträchtlich feyn Eanın, . fo ift es nöthig, nunmehr auch die Stellung im Waffer auf großen Zeichen zu zeigen. Man fährt nämlich das Zeug mit dem Kahne zum Herde, firectt die eine Wand auf das Trockne des Herdes, nimmt die Unterleine, fühlet im Waffer nach dem hinten Hefte, ziehet die Leine durch und bindet fie an; wie fie denn auch an dem vorderſten durchgefteckt ‚und ſcharf angezogen wird» Hierauf nimmt man die Obers feine und fehlägt diefelbe oben um den Stab; das Ende ders felben aber wird.mit einer halben Schleife an der Walze oder Winde, und an den In der Mitte befindlichen hölzernen Hagel gelegt. Alsdann werden die Wendefnebel in die Löcher der Walze geſteckt und gedreht, ein Knebel wieder herauss gezogen und an das andere Loch, welches im Drehen oben gekommen ift, gefteckt, und alfo immer ein Knebel um den andern herausgezogen und in dasoben flehende Loch gefteckt. Das erſte Ende an der Leine wird nicht auf einmal fo ſcharf angezogen, , fondern es wird die Oberleine auch an dem bins terften Stabe umgefchlagen, wie vorne, durch den Heft ge» zogen und an die Winde angelegt, wie bey der vorderften Winde bereits angezeigt worden. Hernach drehet man vorn und hinten die Walzen oder Winden zugleich, daß alfo die Wand zugleich recht firaff werde. Auf gleiche Weile vers fährt man auch mit den drey übrigen Wänden; fodann drückt man jeden Stab auf feine Feder herunter, legt und ſtellt die Schneller auf, ſo iſt die Stellung fertig. — Hierbey hat man nun etliche Lockenten noͤthig, welche an den Huͤgeln des Herdes entweder angefeſſelt, oder aber ihr Futter auf dem Her⸗ 12. Iron, 73 Gatt. Gemeine Ente, 1071 Herde zu nehmen gewohnt find. Es ift beffer, wenn man, wilde Enten aufgezogen bat, welche ihe Futter ordentlich auf. dem Herde befommen. Solche können gelähme wer⸗ den, und man läßt fie alsdann auf dem Teiche frey herum⸗ ſchwimmen, da ſich die andern wilden Enten mit ihnen nicht sur befannt machen, fondern auch die erftern, wenn man ſtellt, diefelben mit herbenfühten. Hat man nun aufgeftelle und den Herd gehörig mit Hafer und Gerfienmalz beftreuet; fo wartet man, bis fich eine gute Anzahl Enten auf dem Herd verfammelt hat, und zieht alsdann, an beyden Her⸗ den zugleich, die Schneller los. Wo es nöthig iſt, Hat man in einiger Entfernung, einen Kahn in Bereitfchaft, führe hinuͤber und todtet die gefangenen Enten. Die Lodenten aber müfjen gezeichnet werden, damit man fie nicht auch mit todt mache. Der Angelfang gefchieht auf folgende Weife. Man fchlägt in den Grund desjenigen Gewaͤſſers, worauf die wilder Enten und Gänfe zu fallen pflegen, einige oben etwas zuges ſpitzte Pfähle ein, deren oberer Theil etwan ein bis zwey Hand hoch unter Maffer bleiben muß, Auf jeden diefer Pfaͤhle lege man einen ungefähre fünf oder fechs Pfund ſchweren Stein, an welchem eine ſtarke Angelfchnur, welche etwa eine Elle lang ſeyn muß, befeſtigt iſt. An die Angelhaken ſteckt man kleine Fiſche, oder ein Stuͤck Kälber» oder Rinds⸗ lunge. Wenn nun eine Gans oder Ente ein ſolches Stuͤck Fiſch oder Lunge eingefchluckt Hat, zieht fie den Stein vom Pfahle hinunter, und geht mit demfelben entiveder ganz oder zum Theil zu Grunde. Sollte das Gewaͤſſer tief feyn, ſo wird an den Stein noch ein Strick angebunden, welcher i | oben 1072 Vögel Deurfchlands. oben an den Pfahl befeftigt ift, damit man bey demfelben den hinuntergefunkenen Stein und Vogel wieder in die Hoͤhe ziehen koͤnne. Auf eine luſtige Art kann man ſie vermittelſt eines ausgehoͤhlten großen Kuͤrbiſſes fangen, in welchen man den Kopf ſteckt, und, wo die Augen find, zwey Löcher anbringet. Man geht damit ins Waffer bis an den Kopf. Die Enten, die diefe Erfcheinung für nichts als einen ſchwim⸗ menden Kürbiß halten, nähern fich demfelben, wollen davon freffen und damit fpielen. Der Entenfänger ergreift fie unter dem Wafler bey den Heinen mit feichter Mühe, zieht eine nach der andern geſchwind herab, und ſteckt ſie in einen um den Leib gebundenen Sack, oder haͤngt ſie an Schleifen, die am Gürtel befeſtigt find. Ja dieſer Fang iſt fo ſicher und gewiß, daß man die Enten, ohne ſie wild zu machen, unter dem Waſſer am Bauche befuͤhlen kann, ob ſie fett genug ſind, um die beſten auszuleſen. In Oſtindien iſt dieſe Jagd ſo ergiebig, daß man das Paar wilde Enten um ohngefaͤhr 22 Pfennige nach unſerm Gelde kaufen kann. Auch in Weſtindien, China und Egypten iſt dieſe Jagd⸗ methode ſehr gemein. Statt des ausgehoͤhlten Kuͤrbiſſes belegen ſich auch die Indianer, ſo wie die —— den Kopf mit Raſen und Seegras. Wer ein beſonderes Wohlgefallen an der wilden Enten zucht bat, muß ordentlihe Entengehäge, weldes eins gefaßte Theile eines Sees oder Stroms mit, niedrigen Schilfhuͤtten find, anlegen. Dan fängt Hierzu die Enten mit Einfaffungen, duch Damme von Faſchinen, welche nach dein 12. Ordn. 73. Gatt. Gemeine Ente. 1073 dern Waſſer zu immer breiter, nad) dem Ufer zu aber immer fihmäler werden. Den fchmalen Theil fondert man in vers fehiedene Reviere durch Sallthüren von leichtem Gitterwerk ab, | und lockt die wilden Enten mit ihren Sjungen durch ausge⸗ ſtreute Lockſpeiſen und zahme Lockenten nach und nach aus der breiten Einfaſſung in die ſchmale, mit der Zeit zwiſchen die Fallthuͤren und endlich durch die letzte Fallchüre in eine nächft dem Ufer angebrachte ſchmale und oben mit einer durchfichtis gen Decke (etwa mit einem Rebe) verfehene Einfafjung, in welcher man fie, vermittelft eines guten Hundes, zufammen treiben laſſen, und mit der Hand greifen kann. Der Entenfang auf dem See bey Weißens fee in Thüringen ift folgender Geſtalt eingerichtet. Es Hat derfelbe zwey Rohrfaͤnge, mit Rohrwaͤnden, die im Zicke zack winklich ausgehen, zum Verbergen und Beobachten für den: Entenfänger. Die Wände haben unten Löcher, durch welche der zum Einfang abgerichtete Hund aus» und einkriecht. Ein jeder Fang hat eine ipikig zulaufende, 10 Fuß breite, ‚oben mit einem Garn bedeckte Roͤhre (Graben), an deren Ende ein fpißiger Garnſack angebracht ift. "Damit man von ‚einem Fang zunf andern bequem Eommen fünne, fo iſt ein Damm an der mit Rohr bewachienen Seefläche herum ges führe, und von der Seefläche felbft geht eine Rohrwand von einem Fang zum andern, vor welchen bis zu den Sängen felbft die Lockenten herumſchwimmen. Der Fang ſelbſt geſchieht auf folgende Art: Wenn der hinter den Waͤnden verborgene Entenfänger eine gewiſſe Anzahl wilder Enten auf der See—⸗ \ fläche beyfammen fieht, und der Wind gut iſt, fo lockt er mit ein wenig! Hafer, den er durch Eleine Deffnungen in den Bechſt. gem. N. ©. ar Bd. 2. Abt). Vyy Waͤnden 1074 +. Vögel Deutſchlands. Minden auf das Waffer wirft, die Lodenten in den Rohr⸗ fang hinein, und die wilden folgen diefen nach, Die Lock⸗ enten find zahme, mit Fleiß dazu gewohnte Enten, welche das ganze Jahr nicht von dem See kommen. Go bald fie ih genähert haben, laͤßt der Entenfänger den darzu befonders abgerichteten Eleinen Hund, indem er ihm ein Stuͤckchen Brod auf die aͤußere Selte der Rohrwaͤnde wirft, durch die unten befindlichen Definungen, vor den Enten herauslaufen, - wodurch die wilden immer weiter in den Fang hineingezogen werden. Unterdeſſen werden die Lockenten mit ein wenig ausgeſtreutem Hafer erhalten, daß fie den wilden vorgehen, Wenn der Entenfänger die Enten auf diefe Art bis bald an die Roͤhren herangelockt hat, fo läßt er den Hund hinter den⸗ felben auf der Außern Seite der Wände herauslaufen ; da denn die wilden, wenn fie den Hund hinter: ſich fehen, gerade vor fid) hin, und weil die Röhre oben mit dem Garne bedeckt ift, in den am Ende ftehenden Garnſack hineinfliegen. Die Lockenten gehen entweder aus Gewohnheit nicht mit hinein, oder wenn ſich eine fängt, fo wirft fie der Entenfänger wieder zurück aufs Waſſer; den wilden aber dreht er den Kopf um. Er fängt auf diefe Art 20 bis 30 auf einmal *). | Tuben - Obgleich die wilden Enten ein zärteres Fleiſch, als bie zahmen, haben, fo iſt es doch nicht rein von Geſchmack, fondern *) Diefe verfchiedenen Arten die wilden Enten zu fangen, Eins nen auch auf andere wilde Entenarten z. DB. die Kriekenten, Löffelenten, Pfeifenten u. a. m. angewandt werden. 12. Ordn. 73. Gatt. Gemeine Ente, 1075 fondern wildert, welches Manche nicht für gefund halten. In Carolina vertreibt man diefen unangenehmen, thranis gen Geſchmack dadurch, daß man alles Fett mit der Haut abs jieht und den Körper s bis 6 Stunden in die Erde gräßt, Doch lieben einige Perfonen diefen wildernden Geſchmack. Es werden in manchen Gegenden, wo fie im Herbft in Menge. hinftreichen, eine ungeheure Menge wilder Enten ges fangen. Sn Slavonien werden, ein Jahr ins andere ges rechnet jaͤhrlich eine Million gefangen. Wenn man Neſter weiß, ſo kann man ihnen die Eyer, wie den Huͤhnern ausnehmen, und ſie legen ihrer 25 und mehr, wenn man immer eins liegen laͤßt. Sie haben einen ſehr rothen Dotter, und ſind an Speiſen und in Gebackenes ſo gut und beſſer als Huͤhnereyer. Die Islaͤnder und Kamtfhadalen fammeln fie auch, und letztere legen fie, um ſie das ganze Jahr hindurch zu erhalten, in Fiſchfett. Die Haut von den ſchoͤn gefiederten Haͤl— fen, mit ungelbſchtem Kalk gahr gemacht, wurde ſonſt zu allerley Kleidungsftücen, wie Pelzwerk, verbraucht, Einige Daͤmen in Paris ließen ſich die Kleider damit verbraͤmen, und einige Mannsperſonen trugen Muͤtzen und Weſten davon, bie herrlich ins Auge fielen. Die Müffe davon fehen auch vortrefflich aus. Die flarken Schwungfedern kann man allenfalls zum‘ Zeichnen, wie die Nabenfedern, brauchen; die ganzen Flügel aber zu Kehrbefen, um Kleinigkeiten zu reinigen. Die übrigen Federn find in Betten zu gebrauchen, und zu Ausftopfung der Polfter ; denn an der Bruft und am Bauche fißen gute-weiche und warme Dunen. Pyy 2 An e Me 30765 Vögel Deutfchlands, An den Seefüften und Seen zeigen. die — fliegenden Enten Sturm und Regen an, | Auch duch ihre Nahrung werden fie in aa Ruͤckſicht nuͤtzlich, da fie nämlich Regenwuͤrmer und Schneden verzehren. | N 6 ch ade nm. — fifhreigen Fluͤſſen und Teichen ſind fe ; aller Arc von Fiſchbrut, z. B. der Karpfen und Sorellenbrut ſchaͤdlich, und die Eleinen Fifche 3 ©. Schmerlen, find ohnehin ihren befländigen Verfolgungen ausgefebt. Borutrtheile 1. Dem Entenfleifch fehrieb man fonft nad dem Genuß von Kröten und Froͤſchen eine mediciniſche Kraft zu. 2. Entenblut follte eine heilſame Arzeney gegen allerley Gift, auch gegen den Schlangenbiß feyn *). | 3. Auch Entenkoth follte auf den Biß von giftigen Thieren gelegt, das Gift ausziehen. 4. Gegen die Kolik ruͤhmte man eine wilde Ente i beym ‚After gerupfe und warm auf den Hauch gelegt, Nach geſtillten Schmerzen müßte das Thier ſterben. Varietaͤten und Namen. Da ſich dieß Entengefchlecht fo zahlreich fortpflanzt, fo findet man nicht nur viele Arten von Monſtroͤſen, fondern auch fehr auffallende vegelmäßige Abänderungen unter ihnen, die | / *) Galen. Ruporist. 2, 143. Belon hist. nat, des Ois. p« 160 12. Ordn. 73, Gate. Gemeine Ente, 1077 die in der Größe und Farbe abweichen. Man fteht fie wohl mit echt als bloße Varietäten an, da fie nicht nur die Kenns eichen fondern auch das Verhältnig der Körpertheile mit der wilden Ente gemein haben, ob fie gleich die mehreften Jaͤger als Arten getreunt wiſſen wollen, und behaupten, daß alle⸗ mal die Männchen diefer Varietäten ihre gleichgeftalteteg Meibchen auffuchten, und fich mit demfelben, und nie mit den gemeinen wilden Enten oder einer andern Varietaͤt paarten a? 1) Die Störente (Storente, Sterzente. Lat. Anas Boschas major seu Anas torquata major. @melin Linn, l. c. n. 40. d Franz. Le grand Canard sauvage. Brisson Av. VI. p. 326. A.). Sie ift größer als die (ges meine) wilde Ente, indem ihre Länge 23 Fuß und ihre Breite 4 Fuß ausmacht. Sie hat einen voftfarbenen Rüden, fonft iſt ihre Farbe mit jener gleich, ? 2) Die Schmalente (Lat, Anas Boschas grisea. Gmelin Linn, 1. c. n. 40. » tanz. Le grand Canard sauvage gris. Brisson l. c. B.). Sie ift etwas Eleiner als die vorhergehende, am ganzen Leibe aſchgrau, var und Füße ſchwarz. | 3) Die Roßente (Spiegelente. Lat. Anas Boschas naevia. Gmelin Linn. 1. c. €. Franz, Le grand Canard sauvage tachete. Brisson 1. c. C.). Sie har die Größe i | der *) ch laſſe diefe Behauptung der Jaͤger noch bis jest unent- fchieden, da ich diefe Abänderungen niemals gepaart, (obgleich ‚in der Gegend, mo ich wohne, eine Menge milde Enten fich fortpflangen) fondern allegeit nur im Herbfte oder im Winter auf dem milden Entenfange, mo ganze Serder beyfammen waren, angetroffen habe. 1078 Vögel Deutfchlands, der vorhergehenden , die Farbe der Stammutter, ausgenoms men daß der Rücken ſchwarz, roͤthlich gefleckt if. 3 4 4) Die Schildente (Lat. Anas Boschas nigra. Gmelin Linn, 1. c. n. Stanz. Le Canard sauvage noir, Friſch Vögel. Taf. 193.). Sie iſt fo groß als die vorher⸗ gehende; hat einen ſchwaͤrzlichen Schnabel und dunfelbraune Fuße. Der Kopf und Hals find fchwarz; die Bruſt dun⸗ felbraun; der übrige Ober⸗ und Unterleib ſchwaͤrzlich; der Spiegel violet glänzend. | | 5) Die weiße wilde gemeine Ente (Anas Boschas alba). Eine feltene Erfcheinung unter den wilden Enten, daß einmal eine junge mit ganz weißem Gefieder auss faͤllt. | | | Die wilde Ente Heißt noch: Gemeine wilde Ente, Maͤrzente, Blumente, Spiegelente, grobe wilde Mafchente, Std», Grab», Stör:, Sterz⸗, Grass, Hag⸗, Blaur, Raͤtſch⸗, Roß⸗, Schild» und Blauente, wilde blaue Ente, große oder Eleine wilde blaue Ente. 4 b. Die zahme gemeine Ente oder die Hausente. Anas Boschas domestica, Linn, Schriften. Anas domestica. Gmelin Linn, Syst. I. 2. p. 558. n. 113, Anas Boschas domestica. Linne Syst. ed. ı2. I. p. 206. n. 40. 6. Le Canard domestique. Buffon Lo ' ‘The 12. Ordn. 73. Gatt. Gemeine Ente. 1079 The tame Duck. Latham ]. c. Kruͤnitz dkonemifche Encyflopädie. XL. ©. 33. - Sanders ökonomiſche NR. G. IL ©. ı8, Nr. 2. Defdhreibung. — Man trifft dieſen Hausvogel in Europa, Aſien und Amerika an. Er bringt dem Landwirth, der ihn auf | Sümpfe, Teiche, Seen, Schwemmen, Bäche u. d. gl. laufen laffen fann, wo er ihm faft gar Eeine Fütterung abfordert, feinen geringen Vortheil, und verlangt überdich unter allem Federvieh die wenigſten Erziehungskoften und Mühe. Das Männchen heiße Entrich, Aentrich, Antrachs Anter, Enter, Erpel, Entvogel, Drake, Wyk, Warte, und \ anterfcheidet fi von dem Weibchen, das ſchlechtweg Ente oder Entin heißt, dadurch, daß es größer, der Kopf etwas dicker, der Hals länger, die Farbe faft immer fchöner ift, bes fonders auf dem Schwanz 2 bis 4 in die Höhe gekraͤuſelte Federn fliehen, und dle Stimme einfacher, tiefer, ſchwaͤcher und heiferer Elingt, .fo daß man. einige ihr Draak! gar nicht rufen hört, wenn man nicht nahe bey ihnen ifl. Das Meibchen hingegen hat eine’ hellere Stimme, und ruft in hohen und niedrigen Tönen ihr Draͤaͤk und Draaf! aus, Die Länge der Hausente beträgt gewöhnlich 2 Fuß und die Breite der ausgefpannten Flügel 3 Fuß 4 Zoll *); doch wirket gute und fehlechte Wartung gar fehr auf ihre Größe und Kleinheit, und man findet daher größere, aber aud) £leinere. Der *) Par. Ms.: Länge 2ı Zoll; Breite faſt 3 Fuß. win 10890 Voͤgel Deutſchlands. Der Schnabel iſt 23 Zoll lang, bey den dunkelfarbigen fhwärzlich oder olivenarün, bey den hellfarbigen aber gelb oder gruͤnllehgelb; der Augenftern bald heller bald dunkler braun; die Schwimmfüße aber immer roth, die Beine 2 Zoll hoch, die Mittelzehe a3 Zoll und die hintere 9 Linien lang. . Farbe und Zeichnung ift fhön, aber wie bey allen Hauss vögelm gar fehr verfchieden. Alle aber haben, vie weißen etiva ausgenommen, den mehr oder weniger blauen grün fhillernden und fchwarz eingefaßten Spiegel, den die mittlern Schwungfedern machen, auf den Flügeln. Die fhönften ‚und dauethaiteften find diejenigen, welche die oben befchriebes nen Farben des wilden Entriche und der wilden Ente haben. Er bat nämlich einen grünalänzenden Kopf und DOberhalg, einen welßen Ring um den Hals, einen rothbraunen Unters hals, dergleichen Bruſt und Tragfedern, einen afchgrauen Nücen, ſchwarze obere Deckfedern des Schwanzes, einen weißen Bauch, die erfie Ordnung dev Schmwungfedern weiß, die zweyte mit blauem Spiegel, die letztern afchgrau braun und weiß gevändet, die Seitenſchwanzfedern an der Spike weiß, an der Wurzel ſchwarz, die 4 mittleren gefräufelten Ruder⸗ federn ſchwarz — fie ift oben von hellroſtiger Grundfarbe mie ſchwarzen oder dunkelbraunen Sprenkeln und Flecken und _ am Unterleibe untein weiß, und weniger gefleckt. Sonſt giebt es noch roͤthliche, gelbliche, weiße, braune, fchwärzliche, afchfarbene, rauchfahle und mit allen diefen Far⸗ ben gefleckte und geichäcte Hausenten, und einige haben einen Eleinen oder großen runden dunenattigen dicken und dichten Federbuſ ch (Holle) auf dem Kopfe, andere aber ſind glatt koͤpfig. Die — 12, Ordn. 73. Gatt. Gemeine Ente, 1081 Die grauen und dunfelfarbigen find für den Deconomen immer beffer als die weißen und hellfarbigen, weil jene nun fo leicht von den Raubvoͤgeln entdeckt werden. | 2 In ihrem Btetragen haben fie nichts empfehlendes, denn ihr Gang-ift wacelnd und langſam, fie ſtellen die Füße bes fändig einwärts, machen faft feine Bewegung als ein ftätes Mitteln mit dem Schwanze, ein unaufhörliches Gaͤhnen und zuweilen ein Ausrecken und Ausdehnen, twobey fie die Flügel einigemal aus pinander und wieder zufammenfchlagen, und ihren dicken fleifchigen Körper herum fehütteln. Zumeilen tres ten einige, wie die Schweine, zufammen, buͤcken den Kopf feitwärts unaufhoͤrlich zur Erde, und ſchnattern ein ſehr uns angenehmes Lied ber. Syn alle Pfüsen, Moräfte und fhmußigen Orte fallen fie, und durchfuchen fie mic ihrem feften, fpatformigen Schnabel, find daher da, wo fie fich nicht beftändig baden konnen, unreinliche und ſchmutzige Vögel, und . haben in diefer, fo wie in andern Nücfichten vieles mit dem Schweine gemein. Nur felten fällt es ihnen ein zu fpielen; fie tauchen alsdann mit groͤßter Schnelligkeit unter, fuchen fih unter dem Waffer zu hafchen, kommen mit geſtrecktem Halfe wieder zum Vorſchein und tauchen geſchwind wieder ein, wenn fie fi) einander erbliden. Sie fchlafen wie die Gaͤnſe mit dem ganzen Körper auf der Erde liegend, und den Kopf unter die Flügel verfteckt, felten aber wie jene auf einem Beine ſtehend. Aufenthalt. Wie ſchon oben erwaͤhnt wurde ſo iſt die Entenzucht mie da vortheilhaft, wo Gewaͤſſer und Moraͤſte find, worzu mat » 1088... WVögeb Deurfhlande, man nod) ſtarke Brauereyen ſetzen kann, denn wo dieß nicht iſt, koſtet ihre Fuͤtterung wegen ihrer außerordentlichen Ge⸗ fraͤßigkeit mehr als ihr Ertrag abwitft. In waldigen Ge⸗ genden kommen ſie auch beſſer fort, als die Gaͤnſe, weil ſie von haͤrterer Natur ſind, und koͤnnen daher an ſolchen Orten, ſtatt dieſer, gehalten werden. Unm fie vor den Kaubthieren zu fihern, treibt man fie alle Abend in einen Stall, der, nicht wie für anderes Feders vieh, einer befondern Einrichtung bedarf, indem fie Kälte, Wärme, Näffe, Teodenheit, Wind und Wetter gleich gut ausdauern koͤnnen. Doch feßt man ihnen gerne Entenhäuschen auf ſolche Teiche, welche mit großen Fiſchen beſetzt ſind, oder auf die Daͤmme. Auf den Dämmen verſieht man fie, der Raub⸗ thiere halber, gegen das Waffer zu mit einer Eleinen Fallthüre von Gitterwerf, die die Enten leicht von außen aufflogen, aber von innen nicht oͤffnen koͤnnen. Gegen Abend freut man ihnen ihr Futter in diefes Haus, woranf fie won ſelbſt hinein laufen, und nicht wieder heraus koͤnnen. Bon außen Bringt man noch eine breterne Thuͤre an, die man des Nachts verſchließt. Nahrung. ‚Den Sommer hindurch bedürfen fie faft gar Feiner Sit terung, wo fie Bäche, Fluͤſſe, Teiche, Miftftätten, moraftige Derter, Anger, Wiefen, Felder, Dünger u. d. gl. haben. | Sie durchfchnattern mit ihrem Schnabel alle feuchte Gegenden, freſſen allen Koth und Unflath, Würmer, Sinfeeten, verfaulte Fiſche, Froͤſche, Kıöten, Fiſch⸗ und Froſchlaich, Waſſerſala⸗ mander, 13, Ordn. 73. Gatt. Gemeine Ente. 1083 RN junge Fiſche, auch alte, wenn fie Bar zu groß find, als Schmerlen, Gruͤndlinge, Weißfiſche, Elritzen u. d. glur auch die Neunaugen. Da wo fie aufs freye Feld kommen koͤnnen, gehen ſie alle Morgen mit Anbruch des Tages im Sommer auf die Negenwürmer. und im Herbſt auf die Schneckenjagd, ehe ſich diefe Würmer wieder verbergen, und werden davon febr fett. Zu diefer Jahrszeit hat man alfo weiter nichts nöthig, als baß man ihnen, um fie immer gleich vollfommen zu erhalten, alle Morgen und Abend ein Eleines Futter reicht, und wenn man mit dem Abendfutter immer eine gewiſſe Zeit beobachtet, fo lernen fie pünctlich nach Haufe gehen, da man fie fonft weit herum füchen muß, Man füts tert fie gewöhnlich mit Hafer, Gerſte, Hirfen, Brod, anges machter Kleye, Meerlinfen, die fie nebft den Wegwarten, Klee und dergleichen Kräutern, auc) von felbft auffuchen, mit Eichelmehl, Exdäpfeln, Rüben, und was in der Küche von den Gedärmen der Fifche, Vögel u. d. gl. abgeht. Webers haupt freffen fie wie die Schweine faft alles, was in der Küche unbrauchbar wird, und in Drauereyen befommen ihnen die Trebern von Bier und Branntewein fehr wohl. Im Winter erhalten fie Ueberkahr (Kaff), allerhand beym Drefchen ges fammeltes fchlechtes Gefäme, Brod u. d. gl., oder man ſchro⸗ tet ihnen etliche Saͤcke Leinknoten auf einer Muͤhle klar, und vermiſcht ſie mit etwas Kleye und ſaurer Milch oder auch mit bloßem Waſſer, bey welcher Koſt ſie ſehr gut gedeihen. Wenn ſie auf die Stoppelfelder gehen koͤnnen, ſo maͤſten fie ſich und werden in kurzer Zeit ſehr fett. Zu Hauſe maͤſtet man ſie wie die Gaͤnſe, mit Hafer, Wicken, Biertrebern, und beſonders mit Gerſte und Kleyenbrey ſehr leicht, nur duͤrfen ſie 1084 ° DBögel Deutfchlands. ü fie nicht eingefleckt werden oder Mangel an Waffer leiden, toelches man ihnen, wenn man fie in einem weiten Stalle hat, in einem flachen Gefäße zum Baden und Saufen bins feßt, weil fie fonft oft mehr ab» als zunehmen, | Wenn man fie mit Waizenſchrot, das mit Milch ange maacht iſt, 24 Tage füttert, fo werden fie fehr weiß und fett. Um fie delicat zu mäften, befommen fie Hirfen, Butter und Milch in der nämlichen Duantität wie die Kapaune, und eine Stallung wie die Gärfe *). Zucker iſt ihnen todtlih, und man hat fie an s Quents hen fterben fehen. | | Fortpflanzung Sm März fangen bie Enten an fich! zu paaren (zu reis hen) und legen aud) ſchon im März und im April. Zur Be: fruchtung von 10 bis ı2 Enten ift ein Entrid), wenn er gut ift, hinlaͤnglich; denn er ift gewöhnlich fo geil, daß er ein oder zwey Enten, die er nur hat, ganz entfräftet, Er taugt: auch fo wie die Ente nicht länger zu dem Gefchäfte der Forts pflanzung als die Gaͤnſe, alfo 4 bis 6 Jahre. | Die Enten haben die bbſe Gewohnheit an fich, die Eyer bald da bald dorthin zu legen, daher es noͤthig if, daß man fie zur Legezeit alle Morgen befühlt, und nicht eher aus dem Stalle läßt, bis fie ihe Ey gelegt haben. Bey gutem Futter legen fie, ehe fie brüten wollen, zo bis 30 Eyer, die grünlic) blaumeiß ausfehen und ſchoͤner gebildet, glätter und großer find als die Hühnereyer. | | 2 Die 1 Sans und Haushuhn: Nahrung, 13. Ordn. 73: Gatt. Gemeine Ente, 1088 Die erſten beyden Eyer, die mehrentheils, weil fie une befruchtet find, faul werden, ‚legt man der Brutente, die ihrer 13 bis 15 gut bedecken kann, nicht unter. > Man. macht ihr entweder im Freyen, wenn e ohne Gefahr geſchehen kann, unter einen Buſch, oder Holzhaufen, oder auch in einem Stalle ihr Neſt aus Stroh zurecht, ſetzt ſie darauf, und ſie bleibt gewoͤhnlich ohne Weigerung ſitzen. Da ſie aber zu ihrer Erhaltung und ihrem Wohlbefinden immer Waſſer verlaiigt, und daher oft auf und ins Bad fleigt, ſo geſchieht es nicht felten, daß fie kalt und naß ſich wieder über die Eyer feßt, und diefelben verdirbt. Man thut daher beffer, wenn man ihre Brut einer Haushenne ober Truthenne anver⸗ traut. Erſterer legt man eben fo viel als der Ente, und letz⸗ terer 20 bis 24 Eyer unter. Sie bruͤten ſie beyde gern aus und ſitzen, wie die Ente, 4 Wochen, auch, wenn die Wittes rung kühle if, 30 und 31 Tage, Diefe Pflegemütter fönnen nun freylich nicht mit den Jungen ins Waſſer gehen, verlafs fen fie daher auch bald, find aber auch nicht lange nothwendig, da diefe nichts als alle Naht eine trockene Schlafftätte auf | Heu, Merg oder Stroh bedürfen, wo fie ſich — und einander erwaͤrmen koͤnnen. In den erſten 3 Tagen giebt man ihnen ERBEN Gaͤnſeeyer mit Brodfrumen vermengt und mit Waffer anges ‚feuchtet, oder eingemeichtes weißes Brod, und ſetzt ihnen fos gleich Waſſer zum Saufen, Baden und Spielen hin; die fols genden 3 Tage befommen fie angefeuchtetes Gerftenfhrot, Brey aus Roggen; ober Gerſtenmehl, Ameifeneyer, ſodann Meerlinſen, Trebern, Gerſte, Hafer, geſchnittenes ſchwarzes vn u. d. gl., und fie werden felten krank, wenn fie nur ; A immer 3086 wWoͤgel Deurfchlands, immer fiehendes oder fließendes Waffer Haben, worin man ihnen, zu ihrem beffern Gedeihen, wenn e8 nicht über einen J Fuß tief iſt, Hafer, Gerſte oder anderes Futter wirft, welches ſi ie vom Örunde wegholen, indem fie den Schwanz perpendis kulaͤr in die Hoͤhe ſtellen, und mit den Beinen zappeln, um fih im Gleichgewicht zu erhalten. Auf dieſe Art Pan fi ie, wie die Alten, alles aus dem Waſſer. „Schon nach den erſten 8 Tagen hut man fie mit der Mutter auf einen, mit Gefträuch, Rohr, Schilf zur Verber⸗ gung verfehenen, Teich oder Graben, in welchen man etliche ‚Körbe Meerlinfen fchüttet, und giebt nur den jungen des Morgens. und Abends Gerftenfchrot zur Fütterung, bis fie 4 bis 6 Wochen alt find, und neben den Haarfedern die eigente ‚lichen Federn hetvorfproffen. Alsdann pflegen fie gewöhnlich ſelbſt für ihren Unterhalt zu ſorgen. >... Wenn man einen Teich neben feinem Haufe hat, fo kann man fie auch bloß mit Gerftenfchrot aufziehen. Es fchabet auch nicht, wie ich aus eigener Erfahrung weiß, wenn man ſie gleich den dritten Tag aufs Waſſer thut, wo ſie alsdann ſogleich nach Inſecten ſchnappen, welche in Vereinigung mit warmer Witterung ihr Wachsthum gar ſehr beſchleunigen. Ueberhaupt aber giebt es ohne Inſecten kraͤnkliche Enten. Damit man nicht die Muͤhe habe, die jungen Enten täglich einzutreiben, fo verſieht man ihren Stall, wie oben ſchon erwaͤhnt wurde, mit zweyerley Thüren, einer Gitterthuͤr und einer Breternen. Des Tags über läßt man beyde Thüren offen, damit fie frey aus, und eingehen koͤnnen, und ſetzt ihnen. etwas Futter hinein; gegen Abend aber macht man die Gi t⸗ terthuͤr 12. Ordn. 73 Gatt. Gemeine Ente. 1087 terthuͤr zu, daß ſie ſich fangen, und des Nachts ſchließt man auch vor den Raubthieren die breterne zu. | Sie fchreyen in ihrer Jugend, bis fie ein halb Jahr alt find: Biel, biel! daher man fie auch, um fie bepuleen Biele, biele! ruft. | Die erfinderifhen Chinefer *) erziehen fie an den Ufern der Flüffe in befonders dazu erbaueten Hütten; und laſſen fie in den Neispflanzungen herumlaufen, wo fie dag Unfraut und die fchädlichen Thiere vertilgen. Die Art, die ungen zu erziehen, ift faft die nämliche, wie bey den Hühnern in Egypten. Berfchiedene Einwohner von Canton leben bloß ‚vom Entenhandel. Einige Eaufen die Eyer, und verkaufen fie wieder 5 andere lafjen fie in den Defen ausbrüten,. und noch andere legen fich bloß darauf, die Sungen aufzuziehen. Die Defen, die zum Brüten beftimmt find, werden außerordentlich einfac, angelegt. Man legt! eine eiferne Platte auf einen gez mauerten Feuerherd, fest auf diefe Platte einen Kaſten, der 3 Fuß hoch und mit Sande angefülle ift, in welchem die Eyer nach der Ordnung hingelegt werden, und bedeckt fie mit einem Siebe, unter welches man eine Strohmatte legt, die die Wärme zufammen hält. Sie bedienen ſich dabey den Kohlen von einem Holze, welches langjam brennt, und eine gleiche Wärme unterhält. Anfänglich giebt man: ihnen nur einen geringen Grad der Wärme, der nach und nad) fo vermehrt wird, daß er der Brutwärme gleich) kͤmmt. Wenn man die Hiße zus weilen zu fiarf macht, fo fommen die Sungen zu früh aus, Man verkauft die jungen Enten alsdann an-diejenigen, die | ſich .*) Frangois Camel. Philosoph, Trans. No. 285. art. 3... 1088 Vögel Deutfchlands, — / ſich befonders mit Erziehung derfelben abgeben, und dieſe fehen auf folgende Art, ob fie wohl zu fruͤh ansgefommen ſeyn moͤch⸗ ten. Sie nehmen die Entchen beym "Schnabel, und laſſen ihren Körper herunter hängen; wenn fie fich dann mit Flügeln und Füßen gegen diefe Stellung vertheidigen, fo ift es ein Zeichen, daß fie gehörig und gut ausgebrütet find, haben fie aber zu: viel Wärme erhalten, fo bleiben fie ruhig, fo lange man fie auch. am Schnabel feſthaͤlt. Dieſe letztern bleiben oft 8 Tage lebend, fo lange nämlich, bis man fie aufs Waffer bringt, alsdann aber taumeln fie auf demfelben herum, bes kommen Zucungen, und ferben gewöhnlich, Wenn das Waffer von den Neisfeldern abgelaufen if, fo ſammlet man die Eleinen Krebſe und Krabben, läßt fie auffochen, hackt fie, und naͤhrt im Anfang die jungen Enten bloß mit diefer Ver mifhung; einige Tage darauf nimmt man gefochten Reis und gehackte Kräuter darunter. Wenn fie älter werden, trägt man fie in ein großes Behältniß, Sampane genatnt, defs fen Seiten von Bambusrohr oder Indianiſchem Sthilfe ge macht find, welches ſich über die Fläche des Waffers erhebt; dieß Behältniß ift mit einem Gitter umgeben, und- hat eine Brücke, die gegen das Waffer herabgeht. Man giebt dem Enten eine-alte Stiefmutter zur Führerin, die fie leitet, wenn man fie über die Brücke herabgehen läßt, um ihr Futter zu füchen. Die alte Ente ift an das Geſchrey, welches des. . Abends aus der Sampane kommt, wenn man fie zuruͤckrufen und zufammen haben will, dergeftalt gewöhnt, daß fie halb ſchwimmend und halb fliegend wieder zurückeilt. Diejenigen, welche die Aufficht über die Erziehung der jungen Enten haben, verändern alsdann die Stelle, wo fie, mit. ihren Sampanen : | gelegen ° * 12. Ordn. 73. Gatt. Gemeine Ente. 1089 gelegen haben und lagern ſich an einem Ort, an welchem dieß zahme Federvieh mehr Nahrung hat; doch bleiben fie beſtaͤn— dig an den Ufern, die die Graͤnze von den Neisfeldern auss machen. Es ift artig anzufehen, wie diefe Sampanen beftäns dig von Taufenden großer und Eleiner Enten umgeben werden, und dag auffeflendfte dabey ifl, daß wenn die jungen Enten ans verfchledenen Sampanen an einem und eben demielben Orte. geweidet werden, jede doch des Abende die ihrige zu. finden weiß, fo bald man fie ruft. Die Chinefer befchäftigen fid) bes ftändig mit: der Fortpflanzung der Enten, außer in den 3 Wintermonaten, und diefe Art der kuͤnſtlichen Entenerzies bung bat den Vorzug vor der EFünftlihen Hühnerzucht, daß die Jungen gleich nad) 14 Tagen ia Nahrung für fich ſelbſt finden koͤnnen. Krankheiten. Sie ſind wenigen, aber ſonſt einerley era mit den Gänfen unterworfen. Wenn fie zuweilen, befonders zur Degattungs: und Lege⸗ jeit, den Schwindel oder die fallende Sucht bekom⸗ men, fo werden fie gewöhnlich davon geheilt, wenn man fie bey jedem Anfall fogleich etlichemal in Ealtes Brunnenwaffer taucht, und an die Sonne feßet. See:.i:n dh Sie haben nicht nur die oben angegebenen Feinde der wilden Enten, ſondern auch noch mehrere, als die Sabels wenyhe, den Sltis, und die Wanderratte, welche unter den ungen wie der Marder wuͤrgt u. d. gl, Bechft. gem. N. G. ar 8.2. Abth. 333 Auch ‚1090 Voͤgel Deutſchlands. Auch werden ſie von einigen Mil ben und verſchiedenen Laͤuſen geplagt, und in ihren Eingeweiden wohnen die oben bey der wilden Ente angegebenen Eingeweidewuͤrme u der Sammerbandmurm 2. ſ. w. Ruben. Wegen der unteinen Nahrungsmittet und der wenigen Bewegung der Enten wird ihr Fleifch- für fchlechtfaftig und ſchwer verdaulich gehalten; doc, kann es durch Getraidemaſt verbeſſert werden. Es giebt einen gar wohlſchmeckenden Braten. | Einige ältere Schriftſteller ſchreiben das bleyfarbene und aufgedunſene Ausſehen der Juden dem haͤufigen Genuß des Entenfleiſches zu. Das Fett geraͤth leicht in Faͤulniß, ſoll aber, wie wenigſtens die Alten wollten, ein nerven⸗ und flechſenſtaͤrken⸗ des Mittel ſeyn. Die Eyer loben die Frauenzimmer im Gebackenen gar fehr, und fie laffen fich überhaupt, wie die Huͤhnereyer, in der Haushaltung, ohne Nachtheil der Geſundheit, wie man faͤlſch⸗ lich fuͤrchtet, brauchen. Wenn man die Enten in ſumpfigen, waſſerreichen Ge⸗ genden, als in ihrem Elemente, haͤlt, ſo legen ſie ungemein viel Eyer, und es iſt eine gegruͤndete Erfahrung, daß eine Ente, wie eine ‚Henne, 80 Eyer und darüber in einem jahre legen kann. Ich weiß, daß heuer eine in meiner Nachbars ſchaft 105 Eyer gelegt hat. | * Die Federn nutzt man zu Ausſtopfung der Betten, wie Gaͤnſefedern, und fie werden ſogar von einigen für gefüns | der 12. Ordn. 73. Gatt. Gemeine Ente, 1091 der gehalten als dieſe; man rupft fie daher an manchen Orten des Sommers über mebhreremale; doch warnt man davor, fie nicht mit Sänfefedern zu vermifihen, weil fonft eine Sorte die andere zerreibe und verderbe, Das Zufammenballen der Entenfedern zu verhüten, hat man folgendes Mittel. Man macht in einem Tiegel oder Keffel Waffer Eochend, wirft darein fo viel ungelöfchten Kalch, daß es einer Lauge aͤhnlich wird, thut ſeine Entenfedern drein, und laͤßt ſie einigemal aufwallen oder aufſieden, nimmt ſie alsdann, durch Huͤlfe eines kleinen Koͤrbchens, wieder heraus, und ſpuͤlt ſie in reinem kalten Waſſer ab. Hierauf thut man eine ſtarke Handvoll in ein Sieb, ſtellt es an die Sonne, oder aüf den Ofen, wendet und durchgreift ſie oft, ſo werden ſte leicht und elaſtiſch, und ballen ſich nie. Auf ſtehenden Waſſern, Teichen und Seen kann man auch einen artigen Fifchfang mit den Enten treiben. Man bindet ihnen nämlich bekoͤderte Angelhaken an die Füße, und läßt fie fchroimmen. Wenn alsdann ein großer Hecht in den Hafen einbeißt, fo fieht man oft einen Iuftigen Kampf zwifchen ‚dem Vogel und Fifhe. Um nun nicht beyde zu verlieren, bindet man der Ente einen Bindfaden unter den Flügeln weg, mit welchem man fie nad) Gefallen ſammt der Beute an fich ziehen kann. | Diejenigen Enten, die die Farbe der milden haben, und fo langfam, wie fie, rufen, werden im Bremifchen als Eu cks vogel beym Fange der letztern gebraucht. Sie muͤſſen ents weder durch ihre, bloße Gegenwart, oder durch ihr Gefchrey % 333 2 dieß 1092 Vögel Deutſchlands. dies Waſſerwildpret veranlafien, fi neben ihnen auf das Netz, an welches fie gefeſſelt find, niederzulaffen *), Wenn fie oft baden, fo foll es Regen, und wenn fie oft in die Höhe treten und ihre Flügel zufammenfchlagen, Wind bedeuten. Sp viel ift gewiß, daß, wenn fie des Nachts fehreyen, dieß eine een ber Veränderung | des Wetters ift, Die Gärten reinigen fie von Würmern, Rau⸗ pen und Schnaken, und freffen Aas und andern Untath weg. Schaden. Fuͤr die Fiſchbrut, beſonders den Karpfenſchlag, r ind fie gefährliche Feinde. Man bat auch Beyfpiele, bap der Biß eines in der Begattung geſtoͤhrten Entrichs giftig und toͤdtlich gewe⸗ ſen iſt. Borurtheile | Man lobte fonft die Leber, das Blut und den ip in der Mebicin, Das laͤcherlichſte iſt, daß einem Ochſen die Wanſtkolik vergehen ſoll, wenn er etwas ſchwimmt und vor ſich hin eine Ente gehen ſieht. — Verſchiedenheiten. Die vorzuͤglichſten und auffallendſten Varietaͤten ſind: 1) Die glattköpfigen. 2) Die gehaͤubten. | Auges *) ſ. oben ©. 164 Sri 13, Ordn. 73. Gatt. Gemeine Ente, 1093 Außerdem giebt es | 3) noh Baftarden mit den Bifamenten und den Erummfchnabeligen Enten, welde beyde vers fehiedene Eigenfihaften von beyderley Eltern erhalten, und fich dadurch Eenntlich genug machen; an den erftern lobt man das zärtere Sleifh, an den andern das reichlichere Eyer⸗ legen. «) Baflarden von einer Ente und dem Haushahn *). Ihre hauptſaͤchlichſten Abweichungen be⸗ ſtehen im Schnabel und in den Fuͤßen **). Der Unterſchna⸗ bei iſt von einer Ente, der Oberkiefer von einem Huhn. Stellung und Geſtalt an den Fuͤßen iſt von der Ente, doch ſind die Huͤhnerkrallen da und die Schwimmhaut fehlt. Die uͤbrige Geſtalt iſt der Ente gleich. Sie koͤnnen nicht ſchwim⸗ men, und nur von einem Haufen freſſen, wegen der Unge⸗ ſtaltheit des Schnabels, ſchnattern aber im Waſſer. An Fortpflanzung iſt nicht zu denken. Namen. Gausenten; Schnatterer; Raͤtſchen; Hatſchen; Bielen. | * ?(288) 0) Auch von Kapaunen und Truthähnen laſſen fie ſich treten, allein, wie leicht zu erachten, ohne Erfolg. **) Pallas N. ©. merkwuͤrdiger Thiere. XL, 37. 2094. Voͤgel Deutfchlands, vr — ? (288) 20. Die krummſchnaͤblige Ente, Anas adunca, Linn. Namen, Schriften und Abbildungen. Krummfchnablige Ente, Krummſchnabel, Krummfchnas bel-Ente, Erummfchnäblige Hausente, weiße Ente. Anas adunca, Linne Syst. ed. 19%. I. p. 206, n. 41. Gmelin Linn, Syst. I. 2. p. 538. n. Ar. Anas ourvirostra. Gmelin Linn. ].c. p. 537. n. 112. Dallas Naturgefchichte merkwuͤrdiger Thiere, VI, S. 39. Friſch Voͤgel. Taf. 179. I Hookbilled Duck. Latkam Syn, III. 2, p. 496. n. 43: D. Z ‘ Ourvebilled Duck, Latham ‘1, c, n.44., Meine Ueberf. VI. ©. 428. Nr. 43. D. und Ne. 44. Kennzeichen der Art. Sie hat einen abwärts gekruͤmmten Schnabel; die mittleen Schwanzfedern find zurückgebogen; die Hauptfarbe iſt bey der fo. genannten wilden ſchwarz, bey den zahmen aber verfchieden, meift gelblichweiß. « Beſchreibung. | Wan mache diefe Ente gewoͤhnlich zu einer Barietät der zahmen gemeinen Ente, und darin hat man dann aud) wohl Rechts obgleich ihr Körperbau ſchmaler, ſchlanker, ihr Kopf ſchmaͤler und kleiner und ihr Schnabel laͤnger und etwas gewoͤlbt niederwaͤrts gekruͤmmt iſt. Doch will Pallas in den 12, Orbn. 73. Gatt. Krummfchnäblige Ente. 1095 den Niederlanden, wo diefe Ente als Hausente ſtark gezogen wird, die wilde Nace derſelben angetroffen haben, welche eine ſchwarze Farbe, rothgelbe Augenfterne, einen alänzend grünen Kopf, Hals und Steiß einen ſtahlſchwarzen Unter⸗ leib, an der Kehle einen weißen eyrunden Fleck, vorne fünf weiße Schwungfedern, und an den folgenden ſchwarzen nur. weiße Ränder hat; der Spiegel an denjelben ſchwarz mit blauem Glanze; der Schwanz wie bey der gemeinen wilden Ente, auc mit den zwey zurücgebogenen Federn in der Mitte, die einen grünlichen Schimmer haben *), Die zahme Art **), welche über ganz Europa vers, Sreitet ift, und in Thüringen befonders da, two man in Gärten Teiche hat, wegen ihres wohlſchmeckenden Fleiſches, und ihrer guten Eyer in großen Heerden gehalten wird, wechs felt auf eben die Art die Farbe, wie die gemeine zahme Haus— ente, doc) trifft man fie mehr weiß oder vielmehr gelblichweiß, und weniger mit Hauben (Kuppen, Hollen) an. Ihre Länge beträgt = Fuß 3 Zoll, fie ift alfo etwas Sänger als die gemeine Hausente, ob fie gleich merklich leich« ter ift. Die Flügel Elaftern 3 Fuß 4 Zoll ***), und der zus | gefpigte Schwanz, der. aus 18 Federn befteht, ift 4 Zoll lang, Der *) So gezeichnet habe ich unter der zahmen Race noch Feine an: getroffen, da man hingegen unter den gemeinen Hausenten viele von der Zeichnung der milden Art findet: In Holland aber foll fie fo gezeichnet auch im zahmen Zuftande zu fehen ſeyn, wenn es wicht eine zahme Ente ift, von der Pallas die Befchreibung entlehnt bat. ) Yon diefer fagt man in Deutfchland, daß ſie urſpruͤnglich aus Schottland abſtamme. *!*) Mar. Ms.: Länge 2 Fuß; Breite 2 Fuß ı1 Zoll. 1096 Voͤgel Deutſchlands. | Der Schnabel ift 3 Zoll lang, bey hellern Barden gelb, bey dunkeln olivengrün oder olivenbraun ; bie Süße find aelb, die Nägel ſchwarz, die Deine 2 Zoll hoch, die Mittelzehe 23. Zoll, die hintere 8 Linien lang, und das Knie 8 Linien nackt. Das Weibchen iſt ein wenig kleiner, als das Maͤnn⸗ chen, wechſelt eben ſo in der Farbe, hat aber die zuruͤckgebo⸗ genen Schwanzfedern nicht. Sie hat Aufenthalt, Fortpflanzung, Nah⸗ rung, Wartung, Nutzen und Schaden, alles mit den zahmen Enten gemein (ſ. alſo diefe Artikel bey zahmer Ente). Doc ift das Fleifch zärter und von einem feinern Geſchmack, befonders von ber weißen Öpielart. \ Diefe Ente verwildert fehr leicht in Gegenden, wo es viele Teiche giebt, läßt fic aber alsdann an die Pfeife, und. zum Aus⸗ und Einfliegen gewöhnen. | ' (289) 21. Die Schnatterente *). Anas un ‚„ Linn. Namen, Schriften —* Abbildungen. Schnarr⸗ und Laͤrmente, Mittelente, graue und Ötanıhe Ente, Neffelente, Weißfpiegel, Leiner, Scherrentdlin. | Anas Strepera. Gmelin Linn, Syst, I. 2. pP. 520. n. 20. Faun, suec. No. 121: Chipeau Alte qusg. 11. ©; 642. Nr. (66) 9. 12. Orbn, 73. Gatt. Schnatter⸗Ente. 1097 Chipeau ou la Ridenne. Buffon des Ois, IX. 187. 212. Weibchen. Pl. enl. No. 958. Männchen. Ed. de Deuxp. XVII. 208. t. 6: £.3. Ueberſ. von Otto. XXXIII. 287. mit einer Figur. Gadwall. Zatham Syn, II], 2, p.515. n,61. Meine Ueberſ. VI. 444. | Naumanns Vögel. II. S. 279, Tafı 46. Männchen, Taf. a5. Fin. 65. Weibchen, Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. 423. Nr. 16. Donndorffa.a.d. ©, 749. Kennzeichen der Art. Die blättrigen Zähne des fchmalen Schnabels ſind ſehr lang; der Fluͤgelſpiegel iſt weiß; das Maͤnnchen — am Schnabel ſchwarz, am Oberruͤcken und an der Bruſt mit bogigen fehwarzen und weißlihen Linien gezeichnet; das Weibchen — am Schnabel braͤunlich, auf dem Ruͤcken fhwarzbraun mit toftgelben Federkanten, und an der Bruft roͤthlichbraun, ſchwarz gefleckt. | Derbreitung, Geſtalt und Farbe des männlis hen und weibliden Gefhledts. ' Sie hat bey den Jaͤgern theils wegen ihrer Groͤße den Namen Mittelente, theils von dem beſtaͤndigen ſchnat⸗ ternden Geſchrey: Graͤckgraͤckgraͤck! das mit einem hellen Pfeifen Piep! untermifcht ift, den Namen Schnatters oder Schnarventes außerdem fchreyt das Weibchen auch noch: Quaͤck, quaͤck! faſt wie die zahme, aber höher, und man läßt es deßhalb gern unter den zahmen mit abgefchnittes | nen 098. Vögel Deutfchlands. -- nen Flügeln herumlaufen, und braucht es beym Entenfange, _ um die wilden herbeyzuloden. Sie fliegt 3 bis 4 Stunden weit, und führet die fremden, befonders die, wandernden Meer: oder Seeenten, dem Fang zu. Diejenigen, welche nach einem holländifchen Ausdrude viele Schläge in einem Athem thun, werden für die beften gehalten. Europa bis Schweden hinauf, und die meiften Breiten des Europäiichen und Sibirifchen TIheils von Ruß— land, den DOften von Sibirien und Kamtſchatka ausgenommen, find ihr Vaterland. Nah Deutf hland und nah Thüringen kommt fie hauptſaͤchlich im Herbſt, Winter und Frühjahr auf die Flüffe, Teiche und Seen. Sie ift eine der größten Enten, faft fo groß als die wilde gemeine und noch etwas. flärker als die Loffelente, 22 Zoll lang und ausgefpannt 2 Fuß 9 Zoll breit *). Der Schwanz 33 Zoll lang, und die zufammengelegten Flügel. gehen faft bis auf die Schwanzfpiße. Das Gewicht ift ı3 bis = Pfund. Der Schnabel ift 23 Zoll lang, ſchmal, an der Wurzel 4 Zoll breit, fanft ablaufend, mit Eleinem Nagel, von Farbe ſchwarz, die Lamellen fehr lang, faft fo lang als an der Löffelente; die Nafenlöcher eyrund und weit hinten liegend; die Sterne braunroth; die Füße rochgelb, die Schwimmhaut ſchwaͤrz⸗ lich, die Fußwurzel 2 Zoll hoch, die Mitteljehe 24 Zoll lang, die hintere 6 Linien, die Knie 6 Linien hoc) nackt, die Nägel lang und ſchwarzbraun. Der Par. ME: Länge über 19 Zoll; Breite über 23 Fuß. 12, Ordn. 73. Gatt. Schnatter- Ente. 1099 Der Kopf und Hals find roftgelblichgrau, dunkelbraun gefprenkelt, auf dem Scheitel in die dunkelbraune Farbe zus fammengefloffen und etwas glänzend, an der Kehle unges fleckt; der Oberruͤcken und die Schultern braunfchwarz mit zickzackfoͤrmigen vöthlichweißen Querlinien fehon durchzogen, und auch gegen die Mitte hin mit einigen dunfelbraunen toftgelb fantirten Federn verfehen; der Mittelrücken ſchwaͤrz⸗ lich; Steig und After ſchwarz mit bläulichem Slanze; der Kropf oder die Burgel und Oberbruſt wechfelsweife mit fchwärzlichen und weißlihen Halbzirkeln ſchoͤn gezeichnet; die Unterbruft weiß; der Bauch weiß, dunkelgrau und gelblich gefprenfeltz die langen Seitenfedern mit fchwärzlichen und, gelblichweißen Schlangenlinien bezeichnet; die Eleinen Decks federn der Flügel afchgrau, weiß und roſtbraun gefleckt, die unterfte große Reihe vorne afchgran, tofigelb gefäumt, Bin» ten glänzend blaufchwarz, die nächften über denfelben brauns Schwarz, nach vorne ſchoͤn roſtroth mit Purpurglanz, daher auf den Flügeln ein roſtrother und ſchwarzer Streifen fich befindet; zuweilen find aber auch, befonders bey fehr alten die Eleinen Deckfedern bis oben auf den grauen Nand, ſchoͤn toftroth; die vordern Schwungfedern braungrau, mit aſch⸗ grauen Nändern, die drey vorderften auf der äußern Fahne hell roſtgelb, die mittleren Schwungfedern theils afchgrau, theils weiß, daher fi) auf den Flügeln ein weißer Spiegel zeigt, der fich in ein feines Aſchgrau verliert, beſonders da die hinterſten breiten, ſcharf zugeſpitzten Federn aſchgrau ſind mit Seidenglanz; die Unterfluͤgel an den Deckfedern weiß, an den Schwingen grau; der Schwanz iſt ſehr keilfoͤrmig zugeſpitzt, beſonders da die mittlern dunkelaſchgrauen, weiß | 7— * 1100 Vögel Deutſchlands. geſaͤumten Federn merklich länger als aͤußern ſind, die uͤbrigen braungrau mit breiten weißen Saͤumen. Ct beſteht aus 16 Federn. Das Weibchen iſt zwar in der lerchengrauen Farbe andern wilden Entenweibchen aͤhnlich, macht ſich aber auch den minder in der Ornithologie bewanderten Jaͤgern durch die langen blaͤttrigen Zaͤhne am Schnabel und durch den weißen Spiegel kenntlich. Der Ruͤcken iſt ſchwarzbraun mit roſt—⸗ gelben Federkanten; der Kropf und die Oberbruſt roͤthlich⸗ braun mit halbmondformigen großen ſchwarzbraunen Flecken; der Spiegel weiß, unten und vorne aſchgrau; der After weiß, dunkelbraun und roftgelb gefleckt; die Seiten voftgelb mit großen fcehwarzbraunen Flecken; der Schwanz gelblich weiß mit dunfelbraunen Querflecken; bie andern Farben wie beym Männchen, nur matters der Schnabel bräunli an den Seiten und unten vothgelb, auch wohl fhmwärzlich, an den Seiten rothgelb und ſchwaͤrzlich gefleckt. Merkwuͤrdigkeiten. Dieſe Ente, welche haͤufig in den nordiſchen Suͤmpfen bruͤtet, kommt ſelten in großen Fluͤgen, meiſt einzeln, oder in Heerden von 6 — 8 Stuͤck und zwar mit den’ Pfeifenten auf die deutichen Sümpfe, Seen und Teiche. Sie ift fcheu, und daher fchwer zu fangen und zu fchießen. Sie hält fih bloß auf füßen und flachen Gewäffern auf. Herr Naumann hat im Anhaltifchen auf fehilfreichen Zeichen das Neft auf Schilftufen und Eleinen Inſeln gefuns ben. Neſt und Eyer find wie bey der gemeinen wilden Ente be⸗ — N 2. Ordn. 73. Gatt. Loͤffelente. 1101 beſchaffen. Man findet 9 Eyer. Das Männden iſt ſehr geil und verfolgt auch die Löffel» und Knaͤckenten⸗ Weichen. Wenn fie gefangen oder gefchoffen wird, fo gefchieht es fat immer auf ihren Herbſt⸗ und Frühjahrereifen im Detober und März, wenn fie in warme Länder geht, und wieder zurückkehrt. Mehrentheils Hält fie fih am Tage zwifchen dem Schilf und Niedgras verborgen und geht nur des Morgens und Abends ihrer Nahrung nach, die meift aus DBegetas bilien, Würmern, Snfekten, Schnecken und Eleinen Fifchen befteht. Sie taucht darnach nur mit halbem Leibe unter. In der Sefangenfchaft frißt fie Brod und eingemeichte Kieye. Ihr Wildprer (Sleifh) hat zwar einen etwas. wils dernden Geſchmack, wird aber von Zünglern eben deshalb geſchaͤtzt. (290) 22. Die Löffelente *) Namen, Schriften und Abbildungen. Die Säger nennen fie: Taſchenmaul, gemeine Loffels ente und Leppelfchnute; fonft heißt fies Spatels, Schildr, Stock⸗, Schell:, Schalls, Fliegen, Müdens, Mugg ,. Moors, Moos» und Murente, Breitſchnabel, deutfcher Pelikan, Seefafan, große breitfchnäßlige Ente, breitfchnäs blige wilde Ente, großer Breitfchnabel, aufgeworfener Breit⸗ ſchnabel, aufgeworfener Breitſchnaͤbler, Breitſchnabelkopf, Näschen, Raͤschenkopf, Loͤffelente mit rothgelbem oder welßem Bauch und Lepelgans. Anas *) Alte Ausgabe. IT. 675. Pr (77) ar. 1103 Vögel Deutſchlands. Anas clypeata. Eimelin Linne Syst. I. =. p. 518. n, 19 | Souchet ou le Rouge. Buffon des Ois, TX. 191. | Ed, de Deuxp. XVII. 2ıe. PI. enl. No. 971 et 972. Männden und Weibchen. Ueberſ. von Otto. XXXIL 293. mit 2 Abbildungen. Shoveler. Latham Syn. II. 2. p. 509. n, 55. Meine Ueberſ. VI. 439. n. 55. Bloch in den Befchäftigungen der Berliner naturforſch. Freunde. III 373. Mt. 1 7. Taf 7. Big. 2. (Luftroͤhre). | Friſch Vögel. Taf. 161 Männchen. 163 Weibchen. Naumanns Vügel. III. 299. Taf. 49. Fig. 70 Männchen. 71 Weibchen. ' Mein ornith. Taſchenbuch. ©. 442. Nr. 27. Donndorffa. aD. ©. 745. Ne. ı9. Kennzeichen der Art. Der Schnabel ift an der Spike breit und bauchig mit einem krummen Nagel; der Spiegel f[hwarzgrün, weiß eins gefaßt; die Eleinen Deckfedern der Flügel Hellblau; — am Männden Kopf und Hals entenhälfigs der Bauch kaſta⸗ nienbraun; — am Weibchen die Farbe —— „ode lerchengrau. Geftalt und Sarbe bes männliden und weiba lihen Geſchlechts. Diefe Ente ift faft fo groß als die gemeine wilde Ente; vom Schnabel bis zur —— 23 Zoll, der Schwanz 3 Zoll 1 12. Ordn. 73. Gatt. Loͤffelente. 1103 3 Zoll lang; die Flügel meſſen ausgebreitet 3 Fuß ), und reichen zuſammengelegt bis ein Viertheil vor die Schwanz⸗ ſpitze. Das Gewicht iſt 13 bis 2 Pfund. \ Der Schnabel iſt ſchwarz, oder vielmehr fhwarzgrün, 3 Zoll 2 Linien lang, alfo fehr groß, wird gegen das Ende zu viel breiter und bauchig wie ein Schild, bat einen frummen hafenfürmigen Nagel, und beyde Kinnladen, die nicht ganz zufammenpaflen, und wovon die obere einen ftabs fürmigen Rand hat, und am fogenannten Loͤffel über die untere hinfchlägt, find mit feinen, langen, biegfamen, kamm⸗ artigen, faft faftigen Zähnen verfehen; die Nafenlöcher find eyrund und liegen weit oben; die Zunge loͤffelfoͤrmig, in der Mitte rinnenformig, und an der Seite mit einem beweg⸗ lichen Lappen verſehen, oben rauh; der Steen iſt gelbroth; die Füße find voth, oder pommeranzenfarbig, die Fußwurzel 13 Zoll hoch, die Mittelzehe 2 Linien, und die Hinterzehe 4 Linien lang, die Nägel graubraun, Der Kopf und ber größte Theil des Halfes iſt fchwarz, goldgrün und violetglänzend (emtenhalfig) ; der Ruͤcken ſchwarz ⸗ oder dunkelbraun mit graulicher Einfaſſung; der Steiß gruͤnſchwaͤrzlich; der Unterhals und die Oberbruſt weiß, letztere (zuweilen) mit halbmondfoͤrmigen Flecken, der uͤbrige Unterleib roſt- oder kaſtanienbraun; die Schulterfedern lang, weiß, an ben Spitzen braun gewaͤſſert oder ſchwarz; die klei⸗ nen Deckfedern der Flügel ſchmutzig himmelblau oder hellblau, Y die *) Par. Me. : Länge 201 301; Breite = Zuß 74 Zoll. — 1104 WVoͤgel Deutſchlands. die groͤßern dunkelbraun mit weißen Spitzen; der Spiegel gruͤnglaͤnzend, und durch die weißen Spitzen der naͤchſten Deckfedern oben mit einem, weißen Streifen eingefaßts bie Schwungfedern hellbraun mit weißen Schaͤften, von den legten Schwungfedern ſind zwey himmelblau, bie leßten ſchwarz und alle mit einem breiten weißen Strich auf vem Schafte hin, wodurch diefer Theil.der Flügel ein ſehr ſchoͤnes Anfehen erhält; der After wie der Steiß gruͤnlichſchwarz; der Schwanz fehr zugefpißt, die mittlern Federn graubraun am Rande weiß befprißt, die Seitenfedern gelblichweiß, im der Mitte und an dev Wurzel graubraun. Das Weibchen iſt etwas kleiner, mit olivenfarbenem | ſchwarz gefledten Schnabel, der an den Seiten gelbroth ein⸗ gefaßt iſt, gruͤnlichgrauem Augenſtern, gelbrothen Fuͤßen mit ſchwaͤrzlicher Schwim mhaut, und gleicht am Gefieder der gemeinen wilden Ente gar ſehr, iſt alſo fehnepfens farbig, oben dunkelbraun oder ſchwaͤrzlich mit roſtgelben Federraͤndern, unten roſtgrau mit. rundlichen dunkelbraunen Flecken beſetzt, die an der Bruſt oft nur durchſcheinen; die Deckfedern der Fluͤgel, wie beym Maͤnnchen (Erpel), nur matter; der Spiegel grün, an den Seiten purpurfarben⸗ glänzend, mit zwey weißen Linien, die die weißen Raͤnder der großen Deckſedern der Flügel und der mittlern Schwungs federn bilden, eingefaßt. | 3 Varietäten: ı) Hierher gehöre wahrfcheintich auch Anas rubens, Gmelin Linn. Syst. I, 2, P. 519, n. 825 dena fie unters jheidee S 12. On. 13: Bart. Cöffelente, 1105 ſcheidet ſich hauptſaͤchlich durch den weißen — weicher aber eine Varietaͤt anzeigt, da man bey den Enten und überhaupt bey den Vögeln diefen Theil felten zum Aka’ zeichen fo hell gefärbt findet, und er allezeit eine Schwäche bey anders gefärbten Vögeln anzeigt. Da das Fremplar nur einmal in England befannt worden ift, fo kann es auch vielleicht ein eingeſetzter ſaſher Schwanz ſeyn. | 2) Die Varierät mit weißem Bauche ca. cl, leuco- gaster) hält ©. ©. Gmelin (Reifen I. 69) für eine bes fondere Art, Friſch Vögel. Taf. 162, 3) Wenn fih das Männchen im Julius maufert, fo befommt es die Farben des Weibchens, doc} erfennt man es an dem dunfelern Bauche, den blauern Flügeldeckfedern und dem dunfelern fchönern Spiegel. Auch die männz lihen Sungen ſehen bis im Spaͤtherbſt mehr dem Weib⸗ chen als Maͤnnchen aͤhnlich; und an den jungen Weib— chen ſehen die Deckfedern der Fluͤgel eben ſo graubunt aus, als der übrige Leib, Li Zergliedberung . ı) Die Luftröhre hatein Labyrinth, das ſich an der linken Lungenroͤhre halbkuglig in drey weitern knoͤchernen Ringen, davon der erſte der groͤßte iſt, zeigt. Sie iſt enge und erweitert ſich nur am Ende etwas. 2) Der ganze Darmcanal iſt 45 Ellen lang und die | beyden dünnen und ſchmalen Blinddärme find über 3 Zoll lang. Bechſt.gem.NG. ar B. z. Abth. aan Merk 1106 Vögel Deutſchlands. Merkwürdige Eigenfhaften. Diefe Ente zeichnet fich vorzüglich durch ihren loͤffel⸗ artigen Schnabel aus, daher aud) ihr Name, Sie ift außer- ordentlich ſcheu, und läft nicht leicht jemanden fo nahe kom⸗ men, daß er fie mit einem Flintenſchuß erreichen koͤnnte *). Ihr Flug iſt wegen ihres unformlichen Schnabels ſchwerledig, und fie giebt einen außerordentlic) ſtarken und geräufchvollen Ton mit ihren Flügeln von fih, fo daß man fie des Nachts fegr weit hören Eann. Ihre Stimme ift ein fchnarrendes Duäden, oder Meckern; das Weibchen ſchreyt auch dumpf: Quaak! Verbreitung und Aufenthalt. Sie iſt in ganz Europa, dem noͤrdlichen Ames rika und in Afien bis ins Caspifhe Meer herab verbreitet. In Schweden und Norwegen if fie häufig. Sie fcheint vorzüglich im füßen Waffer fih aufzus halten, daher man fie am deutfchen Seeſtrande, auf den Landſeen und großen Zeichen und in den Dümpfeln der auss getretenen Flüffe antrifft. Sin den Brandenburgifchen Seen, die viel Schilf, Moraft und grafige Stellen haben, niftet fie nicht felten, in andern Gegenden Deutfchlands einzeln. Schon im Auguft kommt fie einzeln aus dem Norden auf die Deutſchen Seen. Im September und October ift ihr Zug zuweilen flark, und fie wandert dann in Eleinen Heerden. Ihr | Wieder⸗ *) Herr Naumann ſagt, auf kleinen Teichen ſey fie gar nicht fcheu und fehr gut zum Schuß anzufommen, welches mir aber fehwer gehalten bat. 12. Ordn. 73. Gatt. $öffelente, 1107. Wiederzug geſchieht im März und April, So viel ic bemerkt babe, koͤmmt fie nur im November nah Thuͤringen, bleibt fo lange da, als die Teiche offen find, alsdann zieht fie weiter, und koͤmmt erſt im May, wenn fie in ihre nördliche Heimath zurückkehrt, wieder durch. Diejenigen, welche hier durch gehen, müfjen alfo eine fehr nördliche Heimath haben, da fie erſt ſo ſpaͤt ankommen duͤrfen. Auf dem Schwanenſee bey Erfurt „aben fie ſonſt auch gebruͤte. Im Werrathal haben fie auch einzeln in Schilf- und Grasteichen ihre Heck⸗ ſtaͤtten. Nahrung. Sn ihrem Kropfe findet man Waſſerkraͤuter, Inſecten und Schneden, die alfo ihre Haupt: Nahrung auss machen müjfen. Sie fiürzen fich wie unfere gemeinen wilden Enten um, und fchnattern den Boden, um ihr Futter zu finden, durch, daher fie fich auc) gern auf flachen fumpfigen Waffen aufhalten. Auch fiihen fie im Schwimmen mit ihrem Schnabel immer auf der Oberfläche des Waffers Bin, um Snfecten zu fangen. Die weißen Quarzkoͤrnchen dienen ihnen zur Verdauung. Sortpflanzung. In Seen, Zeichen und Brüchern findet man das Neft diefer Ente, das aus Schilf und Grashalmen gebaut und ins wendig mit Federn ausgepolftert ift, auf Schilftufen, Grass bügeln und unter Gebüfh. Es enthält 7 bis 14 roͤthlich⸗ ‚weiße Eyer, die 4 Wochen bebruͤtet werden. Das Maͤnn⸗ chen * bey der Begattung ſehr hitzig, betritt das Weibchen Aaaa2 oft, — 1108 Vögel Deutſchlands. oft, verfolgt fogar das‘ Weibchen der -wilden gemeinen Ente und tritt es, woraus, wie Hr. Naumann vermuthet, eine Baftardart entfteht. Man kann die Eyer auch den zahmen Enten unterlegen und die Jungen mit Brodfrumen und Gerſtenſchrot füttern. “Sie fehen wie die jungen wilden | gemeinen Enten aus und flüßen den Schnabel immer auf bie Bruſt, wie wenn er ihnen zu ſchwer zu tragen wäre. Die Mutter führt fie fehr forgfältig: * Feinde Diefe hat fie af alle mit der gemeinen wilden Ente "gemein, Sagd und Fang. Ä > Man fängt und ſchießt fie wie die andern wilden Enten. Nusgem Das Fleiſch (Wildpret) ii im Herbſt fett, ar und. wohlſchmeckend. * Die Federn find wie Gaͤnſeſedern, beſonders die Flaum⸗ federn zu gebrauchen. a Rh (291). | — Say 73. Gatt. Pfeif Ente. 1109 — 23. Die Dfeifente 9 . Anas Penelope FAIR. MNamen, Schriften und Abbildungen. Gemeine Pfeifente, Schmuͤnte, Penelope, Penelope⸗ "ente, Mittelente, rothbruͤſtige Mittelente, Bläß-, Brands, Roth⸗, Pieps und Spedente, Nothhals, und Eigente mit weißer Platte, Seeelfter, Diepäne. 2 Anas Penelope. Gmelin Linn, Syst. I. 2. p. 527. n.'27. ‘Canard Siffleur. Buffon desOis. IX. 169. tab. 10. 11. Ed. de Deuxp, XVII. ı90. t. 6, f. ı. _Veberf. von Dtto. XXXIH. 241. mit einer Abbildung. Planch. enl. No. 925. 6 Eounan; Wöfepn. Latham Synops. III. 2. p. 518, n,63. Meine Ueberſ. VL 446. Nr. 63, Friſch Vögel. Taf. 164. Männchen. 169. (Weibchen) junges Männchen. | Bloc in den Beſchaͤftigungen der Berliner Geſellſch. naturforfch. Freunde. IV. 601. Taf. 18. Fig. 5. (Luftroͤhre). Naumanns Voͤgel. III. S. 307. Taf. 72. Maͤnnchen. . Weibchen. nn ornithol. Taſchenb. ©. 431. Nr. 18. E Donndorff a. a. D. ©. 759. Nr. 27. Kenn» *) Alte Ausg. IL. 648. Nr. (68) 11. 1110 Vögel Deurfchlands. Kennzeichen der Art. Der Schnabel iſt klein und ſchmal, und ſo wie die Fuͤße blaugrau; das Männchen — an der Stirn weiß, am Kopf und Oberhals rorhbraun; der Spiegel grün, ſchwarz eingefaßtz der After ſchwarz; der Rücken fein fchwarz und weiß gewellt; das Weibchen an Kopf und Hals roſtgelb und rundlich, ſchwarzbraun beſpritzt und gefleckt; der Spiegel aſchgrau, weiß eingefaßt. Verbreitung, Geſtalt und Farbe des maͤnnli— chen und weiblichen Geſchlechts. Sie hat den Namen Pfeifente mit Recht, denn ſie giebt immer, nicht nur auf dem Waſſer ſchwimmend, ſondern auch im Fluge angenehme, helle, pfeifende Toͤne von ſich, welche zuweilen, wenn ein ganzes Heer beyſammen iſt, und einige hoͤhere, andere tiefere Stimmen hoͤren laſſen, Accorde und wenn die Imagination darzu koͤmmt, ganze Melodien bildet. Herr Naumann drückt diefe Töne in der Ferne durch die Sylben Ditdaͤ! und Küdiäh! aus, und in der Nähe duch Hotiärr und Dit-Hoiiaͤrr! weil man dann auch das leßtere leife Schnarchen hört, das in der Entfernung | nicht vernommen werden kann. - Außerdem mecern fie auch) noch auf dem Waſſer bey den Empfindungen bet Angfi und Succht, wie die Löffelenten, Die Seeküften im nordlihen Europa, das Kas⸗ pifhe Meer und die ‚großen Seen an der Oftfeite des Urals find ihre Sommetaufenthalt ; im Winter findet man fie. allenthalben in Europa auf offnen Slüffen, Seen und Teichen, 12. Orbn. 73. Gatt. Pfeif-Ente, 1111 Teichen, in Aleppo in Menge und ſie wird in großer An⸗ zahl auf dem Nil, ehe ſich das — er ganz geſenkt hat, in Netzen gefangen. In Hinſicht der Groͤße ſteht dieſe ſchoͤne Ente zwiſchen der gemeinen wilden Ente und der Kriekente mitten inne. Ihre Laͤnge beträgt 214 Zoll, der Schwanz 43 30ll, die Breite der Flügel, die angelegt bis in die Mitte des Schwanzes gehen, 2 Fuß 6 Zoll *), das Gewicht ift 13 Pfund. | Der Kopf ift rund und etivas runder und größer als bey anders Entenarten, der Hals Eürzer, der Schnabel Eleiner, fehmäfer und vunder. / Leßterer iſt 13 Zoll lang, am Oberkie⸗ fer fehe abgerundet, nad) der Stirn zu eine dreyeckige Eleine platte Fläche, die fich an den Selten eckig hinein zieht, und eine halbmondfoͤrmige Stirnhaut bildet, eben diefe Federhaut iſt an den Seiten des Oberfchnabels bauchig abgerundet, der Nagel ftumpf, der Oberkiefer über den unteren berfchlagend, die blättrigen Zähne fein, die Farbe graublau, am Nagel und unten ſchwarz; die Nafenlöcher Elein, eyrund und weit hinten liegend; der Stern Eaftanienbraun ; die Füße find etwas hels ler als der Schnabel, alfo afchgran, die Fußwurzel 12 Zoll hoch, die Mittelzehe uͤber 2 Zoll und die hintere 4 Linien lang. Die Stirn iſt gelblichweiß nach der Mauſer und in der Jugend roſt⸗ oder brandgelblich, und bey recht alten, wie ich ein Exemplar vor mir habe, faͤngt die gelblichweiße Farbe an der Stirn an, breitet ſich auf dem Scheitel aus, und laͤuft im Genick *) Par, Ms.: Länge 197 300; Breite 2 Fuß 3 Zoll. / ‚1112 5 Voͤbel Deufhtande. Genid fpigwintlig mit einigen ſchwarzaruͤnen Spritzungen zus Kopf, Kehle und Genick ſind rothbraun, einzeln glaͤnzend gruͤn beſpritzt, und um die Augen herum ein wenig ſchwarzgruͤn eingefaßt; bey einem alten Eremplare aber bemerke ich nur um die Augen herum einige dieſer Spritzungen, und das Kinn iſt braunſchwarz uͤberlaufen; die Schultern; und der Ruͤcken glaͤnzend weiß mit feinen ſchwarzen Duerlinien wellenfoͤrmig fo durchzogen, daß dieſe Theile ein aſchgraues, aber fehr ſchoͤn feidenartiges Anjehen erhalten; einige Schulterfedern haben | auch überdieß fihwarze Striche auf der Mitte der Schaͤfte; der Unterruͤcken aſchgrau, weiß gewaͤſſert; die Deckfedern des Schwanzes weiß, und klar unverlofchen dunkelbraun gebaͤn⸗ dert, die letztern an der Spike ſchwarz; die Gurgel, ein Theil des Kropfs und die Seiten des Halfes und der Oberbruſt hell kaſtanienbraun, aſchgrau uͤberlaufen; die Unterbruſt und der — Bauch ſchoͤn weiß; die Seiten und Schenkel wie der Ruͤcken ſchoͤn weiß und ſchwarz gewellt; der After ſchwarz; die, vor⸗ dern Deckfedern der Fluͤgel weiß, daher ein großer weißer Fleck auf den Fluͤgeln entſteht, die hintern ſo wie einige der hintern Schulterfedern dunkelaſchgrau; die Schwungfedern _ dunkelbraun, auf der innern Fahne roͤthlich aſchgrau, mit weißlichen Schäften; der Spiegel glänzend grün, ſchwarz ein⸗ gefaßt, worzu nicht bloß die mittlern Fluͤgeldeckfedern, ſon⸗ dern auch der ſchwarze Rand der unterſten großen weißen Fluͤgeldeckfedern das Ihrige beytragen, die hintern Schwung⸗ federn ſchwarz mit breiten weißen Kanten, welche Farben alle dem Fluͤgel ein gar ſchoͤnes Anſehen geben; die Deckfedern der vordern Schwungfedern und die kleinern hintern ſo wie der Fluͤgelrand ——— die Deckfedern der Unterfluͤgel weiß, 12, Hrn. 73. Gatt. PfeiEnte 1183 weiß und gran gewelft, die Schwingen afchgraus der Schwanz dunkelaſchgrau, oder vielmehr ſchwarzgrau, die zwey mittelften Federn ſehr ſpitzig zufaufend, und alle Federn vochl & weiß oder graulich weiß eingefaßt. | Das Eeinere Weibchen fieht faft aus, wie eine ges meine wilde Ente, iſt roſtgelblich, am Sales und Kopf fihwarzbraun beſpritzt und rundlich gefleckt; die Gurgel: und Oberbruſt find roſtgrau mit großen einzelnen ſchwarzbraͤunli⸗ chen Querflecken; Unterbeuft und Bauch weiß; der After weißgrau mit großen halbmondformigen. braunfchwärzlichen Duerfieden ; die Seiten roſtgrau gewellt ; der - Rücken und die Schultern roſtgrau mit großen dunkelbraunen Flecken; die Fluͤgeldeckfedern dunkelaſchgrau, in der Mitte ſtatt weiß, rofts grau und graubraun gefleckt; der Spiegel aſchgrau, weiß eins gefaßt; Schwung» und Schwanzfedern dunfelbratinoran, letze⸗ tere gelblichweiß gerändert; Schnabel und. Füße ſchmutzig aſchgrau. | ‚Barietäten. | Dieſe Entenart wechfelt nach) Alter und Sahrszeit in det Farbe. : Man finder daher 1) Männdyen, welche faft wie die Weibchen ausfehen, nur daß Kopf und Hals etivas dunk⸗ fer ausfehen und der Spiegel wie gewöhnlich gezeichnet IfE, und dieß find dann die jungen Männdyen und die alten gleich nad der Mauſer. 2) Weiter findet man Männden, die am ganzen Kopf und Dberhals “Eaftanienbraun find mit gruͤnlichen Sprenteln ohne weiße Stirn, und mit graulich weißen Fleck auf den Flügeln. 3) Andere find an Kopfr Da und Oberbruſt braunroͤthlich mit einzelnen ſchwaͤrzlichen Flecken, 1114 Voͤgel Deutſchlands. Flecken, an den Schultern dunkelbraun und hellgrau gewellt und auf den Fluͤgeln wie das Weibchen nur mit dem gruͤnen ſchwarz eingefaßten Spiegel. Dieß ſind die jungen Maͤnnchen im Herbſt. Friſch Voͤgel. Taf. 169. 4) Noch andere Maͤnnchen ſind wie das vorige gefaͤrbt, haben aber ſchon eine gelblichweiße Stirn. 5) Auch die Weibchen find zuweilen mehr grau als roſtgelb, und det graue Spiegel ift bald deutlicher bald undeutlicher. 6) Ich Habe ein Weibchen vor mir, welches am Kopf und Hals ſchmutzig roſtfarben und ſchwaͤrzlich gefleckt iſt; der Kropf und die Seiten ſind roſtfarben, dunkelbraun gewoͤlkt; der Bauch iſt weiß; der Ruͤcken und die Schultern dunkelbraun, roͤth⸗ lichgrau geraͤndert; der After weiß mit großen kaffeebraunen Flecken; der Spiegel aſchgrau, weiß eingefaßt; Schwingen und Schwanz dunkelbraun; letzterer mit graulichweißen aa raͤndern. Zergliederung. Man wuͤrde ſich bey dieſer, ſo wie faſt bey allen Enten, wo Maͤnnchen und Weibchen nach der Mauſer und in der Jugend einander ſo aͤhnlich ſind, oft irren, wenn nicht die Luftroͤhre hierbey den noͤthigen Aufſchluß gaͤbe. Dieſe hat auch bey dieſer Ente ein Labyrinth und zwar ein vorzuͤglich großes und weites. Es ſitzt unten an der linken Seite der Luftroͤhre in Geſtalt einer Haſelnuß, eyfoͤrmig, ſo daß das ſpitzige Ende unter den Luftroͤhrenaͤſten liegt. Die Luftroͤhre ſelbſt iſt 6 bis 7 Zoll lang, faſt gleich weit, etwas flach und hat 110 knorplige Ringe. Merk— 12. Ordn. 73. Saft, PfeifEnte 1115 Merkwürdige Eigenfchaften. Der Eurze Hals, die langen Schwingen und der fpißige Schwanz macht, daß diefe Ente ſchnell und leicht fliegt. | Sie - fliege dicht zuſammen und fallt auch fo ein, vereinzelt fich auch nicht gern weit. Sie licht mehr flache als tiefe Gewaͤſſer, weil fie ihrer Nahrung halber nicht untertaucht, fondern ſich nur umflürzt, Aufenthalt. ! Die Jaͤger behaupten, es blieben auch einige von ihrer Winterreife in Deutfchland und nifteten in großen Brüs- chen. Allein fie verwechfeln ſie wahrfcheinlich mit einer andern einheimifchen Art. Nur in der letzten Hälfte des Detobers koͤmmt fie gewöhnlich bey ung, in Thüringen zumeis ien in ſehr großen Heeren, an, und im November und De⸗ cember hört man oft in der finſterſten Nacht 20 bis so Züge wilder Enten hinter einander über den Thuͤringerwald fliegen, wo immer zwiſchendurch die Accorde unfrer Pfeifente ertos nen. Sie gehen bey eintretendem Froft weiter nach Süden, nach Stalien, Ungarn, Defterreih, Sardinien u. ſ. w. Sm März verlaffen fie ung wieder, und man hört dann des Nachts wieder eben folche Heerden ziehen. Selten blei» ben einzelne bis zum May in Deutfchland., Nahrung. Sie naͤhren fich vorzüglid von Waffergräfern und Kraͤu⸗ teen, und ihren Saamen, die fie auf dem Boden des Waffers auſſuchen, und von Eleinen Schnecken, Regenwürmern und Inſecten. Sie gehen des Nachts an die Ufer und in die | | Suͤmpfe die * Voͤgel Deurfihlande. " ©! Sümpfe um hier ihre ——— Nahrung im Ueberſluß zu ‚Pibel- Da fie fih —— laſſen, ſo muß man ſie dann mit Brod und Getraide fuͤttern und ſie befinden ſich dabey ſehr wohl, koͤnnen aber, wie Herr Naumann berichtet, keine ſtarke Kälte vertragen. Sie wollen auch immer im Waffer ‚ feyn. % ? ra: Sie ift ſcheu, doch auf Kleinen Teichen nicht fo fen, tote andere Arten, und muß mit der Flinte -behutfam bins - terfchlichen werden. Ins Ne aber geht fie leichter, befons ders wenn eigene oder auch andetartige Lockenten da find, 4 Nußben Sie iſt im Herbſt und den ganzen Winter fett, ihr Fleiſch (Wildpret) hat einen guten Serhinäeh, | Die Federn find auch zart und weich und konnen wie die Gaͤnſefedern benutzt werden. (292) 24. Die Spießente *) Anas acuta, Linn. Namen, Schriften und Abbildungen, a Spitz⸗, Pfriemen:, Fafan und Pfeifente, Pfeilſchwanz, Nadelfchtwanz, Spisfhwanz, lang: und ſpitzſchwaͤnzige Ente, Langhals, Pylfteert, Pihwaͤne, langhälfige Strichente und das Weibchen graue Mittelente und grauer Spiefchwanz. Anas 9 Der Pfeilſchwanz. Alte Ausgabe, IT. 651. Nr. (69) 12. Kerr — 12. Ordn. 73. Gatt. Spieß—⸗ Ente, 1117. Anas dehta; 'Gmelin Linn, Syst. IL, 2. p.'528. n, 2g. Faun, suec. No, 126, ⸗ | * ou Canard a longue gueue, Buffon des Ois.IX., 190. t.ı3 Pl. enl. No. 954. Ed. de Deuxp, XV. 221. 17 £ı. Pin- tail. Latham Syn. II. 2. p. 526. * — EDS Veberf. VI. 453. Friſ ch Voͤgel. Taf. 160. altes Maͤnnchen. 168, SBeischen, Teutſche Ornithologie. Heft VII. Taf. 4 5. Männchen und Weibchen, Naumanns Vogel. III. ©. 313. Taf. 51 und 75. Männchen und Weibchen. Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. 433, Nr. 20, Donndorff a. a.O. ©, 761, * Fig. 74 Kennzeichen der Art. Mit langem und zugeſpitzten Schwanze, langem dünnen Halfe, länglihen Schnabel und aſchgraulichen Fuͤßen; das Männchen ift an Kopf und Kehle kaffeebraun, hinter den Ohren herab entenhäffig glänzend und hinten an jeder Seite des Halfes. herab mit einer weißen, die weiße Gurgel verbins denden, Linie befeßt; der Spiegel aus einem gelbrothen, Eupferfarbenen, grünen, fehwarzen und weißen Bandſtreifen zuſammengeſetzt; das Weibchen lerchenfarben; der Schwanz nicht ſo lang, und der Spiegel braͤunlichgrau, oben mit einem xoͤthlichgelben und unten mit einem ſchwarzen und weißen Saum eingefaßt. J— | Geſtalt 1118 Voͤgel Deutſchlands. Geſtalt und Farbe des maͤnnlichen und weib—⸗ lichen Geſchlechts. Dieſe ſchoͤne Ente, welche theils in Deutſchland nifet, theils im Herbſte durchftreichet, wird jeder Vögelliebhaber kennen, da fie nicht unter die Seltenheiten gehört. Sie uns tericheidet ſich auch in der Nähe und Ferne ſehr merflich von andern Enten durch die ſchlanke ©eftalt, den langen Hals und Schwanz und weißen Unterleib. Sie hat faft die Größe der gemeinen wilden Ente, ift aber weit fehlanfer, 28 Zoll fang und 3 Fuß 2 Zoll breit *). Der Schwanz ift 3 Zoll lang, die 4 mittlern Federn 3 Zoll länger als die übrigen. | Die zufammengelegten Flügel reichen fh bis vor die Hälfte des Schwanzes. Das Gewicht ift 22 Pfund. Der Schnabel ift in Verhältniß gegen andere Entens ſchnaͤbel ſchmal und lang, 24 Zoll lang, nur nach dem Ende zu etwas breiter mit einem Eleinen Nagel verfehen, oben‘ fein abgerundet, nach der Wurzel zu erhaben, etwas abgeflächt und auf beyden Seiten‘ fehr fpißwintlicd in die Stirn hinein laufend, die Stirnhaut oben rundlich ausgefchnitten, an den Seiten ſcharf heruntergeſchnitten, der Oberkieſer feinzaͤhnig, und etwas uͤber den untern herſchlagend, die Farbe afchblau, oben, an der Wurzel, am Nagel und unten ſchwarz; die ey: runden Nafenlöcher nicht weit von der Wurzel und hochlie⸗ ‘ gend; der Augenftern vothgelb; die Füße afıhgran, gruͤnlich überlaufen ; die gegitterte Fußwurzel 2 Zoll hoch, die Mittels / zehe *) Par. Ms: Länge Über 2 Fuß; Breite 2 Fuß zo Zoll. 12. Ordn. 73. Gate. Spieß-Ente. 1119 zehe 23 Zoll und die Bintere 2 Linien lang; die Krallen ſchwaͤrzlich. | Ne Der Kopf und die Kehle find dunfel Eaftaniens oder roſt⸗ braun, fhwärzlich befprißt, und hinter den Ohren herab, fo sole vorne nach der Kehle zu, entenhälfig, doch mehr violet glänzend ; hinter dem Scheitel fängt auf beyden Seiten des Kopfs ein fehmaler weißer Streifen an, der ſich an den Seis ten des Halſes herabzieht und mit der weißen Gurgel ver⸗ einigt, und hinten als Scheidewand ein ſchwarzes Genick und Nacken, das gruͤnlich glaͤnzt, zuruͤck laͤßt; hinter dem Nacken, an den Seiten uͤber der Gurgel und Bruſt, an den Bauchſei⸗ ten und Schenkeln, am Ruͤcken und den obern Schulterfedern iſt die Grundfarbe weiß und ſilberfarben mit ſo haͤufigen zackig geſchlaͤngelten ſchwarzen Querlinien durchzogen, daß man eigentlich nicht recht angeben kann, ob Weiß oder Schwarz die Grundfarbe iſt; die hintern langen Schulterfedern kruͤm⸗ men ſich ſichelformig uͤber die Fluͤgel und ſind ſchwarz glaͤnzend mit weißer breiter Einfaſſung, welches dieſem Theil ein ſchaͤckiges Anſehen giebt; der Unterruͤcken hat eine ſchmutzigere Grundfarbe als der Oberruͤcken und dichtere und ſtaͤrkere Querlinien; die obern Deckfedern des Schwanzes ſchwarz, weißgrau kantirt; der After ſchwarz, an den Seiten zum Uns terfchied vom Steiß ein weißlicher Streifs die Gurgel, Bruft und Bauch weiß, meift etwas brandgelb überlaufen; die Decks federn der Flügel mäufegrau, die großten mit dunfeloranges gelben oder gelbrothen Spißen ; die vordern Schwungfebern dunkelbraun mit vöthlich grauen Rändern, die hinterften ſchoͤn afchgrau auf einer Seite und nad) der Spike zu fammets ſchwarz, breit, lang und zugeſpitzt, der Spiegel, den haupt ? ſaͤchlich 1120 WVoͤgel Deutſchlands. ſaͤchlich die mittlern Federn bilden, ſchwarz mit gruͤnem Stanz, £upferfarben oder violet nad) unten eingefaßt und ſchimmernd, oben mit einem gelbrothen, und unten mit einem ſchwarzen und weißen Bande und hinten mit einem ſchwarzen Fleck umgeben; von den 16 Schwanzfedern find die zwey mittelſten langen, fehr ſchmal zugeſpitzten, ſammetſchwarz, nur nach der Wurzel zu weißlich gefaumt, das nächfte Paar ift fchwärzlich mit weißgtauen Gaumen, und die folgenden fchwarzgrau niit breiten weißlichen Saumen, die zwey Außerften afchgrau mit weißer Einfaffung ; unten fieht der Schwanz ſchwaͤrzlich mit weißgrauen Federfaumen aus, Das Weibchen ifi Eleiner, auch eurshälfiger.ur und kurz⸗ ſchwaͤnziger; die Farbe lerchengrau; Kopf und Hinterhals roſtgrau ſchwaͤrzlich bei ſpritzt und gefleckt; die Kehle weißlich, ſo wie Bruſt und Bauch; der Oberleib dunkelbraun mit gelb« grauen Federraͤndern; die Deckfedern der Flügel dunkelgrau; der Spiegel braungrau, oben roͤthlichgelb und unten fchwarz und weiß eingefaßt; die Oberbruft und Gurgel roͤthlich weiß, dunkelbraun gefleckt; die Seiten mit großen dergleichen Quer⸗ flecken; die vordern und hintern Schwungfedern dunkelbraun ; von dem q Zoll langen Schwanz find die 4 mittiern längern ſchwaͤrzlich mit roſtgelben Querſtreifen, die übrigen heller und unordentlich dunkelbraun in die Quere geftreift. ’ Darietä tem, Auch dieſe Ente variirt nach Alter und Satan, ı) Die'jungen Männchen fehen, ehe fie fi) maus fern, dem Weibchen fehr ähnlich, nur erkennt man fie an dem Spiegel, der ſchon dem des alten männlichen Vogels gleicht, ob 12. Ordn. 73. Gatt. Spieß-Ente, 11 55 ob er gzleich nicht fo rein und glänzend erſcheint: der Ahen⸗ ſtern iſt graubraun. 2) Die alten Herbſt— Minuhen und die juns gen Frühjaprs-Männden find an Kopf und Kehle roſt⸗, £affees oder Eaftanienbraun, "fein fehwärzlich getüpfelt, ohne allen‘ Glanz⸗ und der Bauch iſt brandgelb uͤberzogen oder gemafert, und das Grüne des Spiegels ift unſcheinlich olivens gruͤn; an Einigen iſt auch die Nückenfarbe mehr graus alg hellweiß und die gefchlängelten Linien find braungrau. ' 3) Nach den Verfaffern der Teutfchen Drnichos fogie foll es auch alte Weibchen geben, welche viel dunk— ‚fee als gewöhnlich ausfehen, und auch) den Spiegel des Männs chens baben, wenn nicht etwa bier junge Männchen, oder alte nad) der Maufer dafür angefehen worden find. DH-.n}; Zergliederung. Das Labyrinth, welches man unten an der Zeräftes füng der Luftroͤhre bey der männlichen Spießente bemerkt, hat Aehnlichkeit mit dem an der wilden gemeinen und der Pfeifente; doch hat die Luftroͤhre nach unten zu noch eine BR Erweiterung — dee art Merkwärdige Eigenſchaften. In mehrern Eigenfchaften koͤmmt dieſe Ente mit der Loͤffelente überein, fie ſucht einerley Aufenthalt, ſchwimmt und taucht fü. Das Männchen ſchreyt wie die jungen Saatkraͤ⸗ —* hen ) Bloch in den Beſchaͤftigungen der Berliner Gefelfch. IV, = ER 0080 | Vrechtt gem. N. ©: 41 Bd 2. Abth— Bobb 1122 Vögel Deutfchlands. > / hen oder wie wenn man auf einer Nürnberger Kindertroms, pete bläft, das Weibchen aber läßt, wiewohl nur um andere Vögel ihrer Art auf dem Zuge oder, das Männchen herbey zu rufen, ein tiefes und lautes Draak! wie die Hausentin hoͤren. Sie fliegen ſehr ſchnell und rauſchend und halten das, bey den Hals etwas höher und nicht fo. horizontal, als andere Enten, wenn fie aber fißen oder ſchwimmen, fo ziehen fie ihn ein, und es entfleht dadurch ein hervorfiehender Kropf, und, auf dem Nüden ein Buckel. Wegen ihrer Scheuheit find fie ſchwer zu ſchießen, und ich habe bemerkt, daß fie in Gefells ſchaft mehrerer Enten zuerft auffliegen und die Flucht ergrife, fen. Sie knurren und murmeln ‚dann in der Luft, wenn fie: ‚über. einen hinſtreichen. Verbreitung und Aufenthalt. Das nordlihe Europa, Aſien und Amerika ift das Vaterland diefer Ente. Sie bruͤtet hauptfächlicd im Norden, am weißen Meer, an den Seelüften, und auf den Landſeen. Von da wandert fie in großen und Eleinen Heer⸗ den nad) Süden, wenn bie Kälte eintritt, und man trifft fie. dann am Caspifhen Meere, auf den Orkneysin⸗ fein in Sstalien, in Defterreich und in andern Deutfchen Gegenden auf Seen, Teichen, Flüffen und Dächen an. Sie hält fi) aber aud) des Sommers über auf den Deutfchen Landfeen, Zeichen und großen Sümpfen auf, und niftet daher im Anhaltifchen, Drandenburgifchen, am Mayın, und auch im Werragrunde bey Frauenbreitung im Meiningifhen. Ihr Ruͤckzug nad) Norden gefchieht im März, im April ift fie in Deutfhland an ihren 5 und im Auguſt und Sep tember 12, Ordn. 73. Gatt. Spieß-Ente. 1123: tember geht fie wieder. füdficher, Die ungen ftreifen im October allenthalben auf großen ſchilfreichen — herum. Nahrung. Dieſe Enten freſſen Waſſerkraͤuter und Graͤſer, Inſecten, Schnecken, Froſchlaich, kleine Fiſche, auch Getraide, befons ders Hafer, weßhalb ſie aufs Feld fliegen. Gezaͤhmt kann man ſie mit Brod und Hafer lange ers halten, befonders wenn fie aufs Waffer gehen koͤnnen. Sortpflanzung. Die fumpfigen und fchilfigen Stellen der Seen, große Bruͤcher, verwilderte Teiche und Slußtümpfel find der Aufe enthalt diefer Enten zur Brutzeit. Hier machen fie aus. Gras und Schitf auf Schilftufen und Graspläße ein großes: Neſt, füttern es mit Federn aus, und legen 8 bis ı2 blau⸗ grüne Eyer. Die in 4 Wochen ausfchliefenden Jungen fehen den gemeinen wilden Enten gleich und laffen fich wie diefe zaͤhmen. Feinde. Die der gemeinen wilden Ente. Jagd und Fang. Sie werden mit Gewehr erlegt und in Kae ge⸗ fangen. Nutz en. Das Wildpriet EFleiſch) wildert etwas mehr als von der gemeinen wilden Ente, wird aber gern gegeſſen. Bbobb 2 66 1124 Voͤgel Deuſhinds. | 5 (293) 25. Die Binterente (Eisente) ” _ Anas hyemalis et glacialis, Linn. Namen, Schriften und Abbildungen. Gisente, Kurzſchnabel, Spitzſchwanz, Schwanzente, nördliche Schwanzente, Eleiner Pfeilfhwanz, Ssländifhe | Spießente, Islaͤnder⸗Ente, Weißback mit langem Schwanze, Langſchwanz, Langſchwanz von Neuland und Island, lang⸗ geſchwaͤnzte Ente aus Hudſonsbay, Angeltaſche, Hanick, Klashanick, Gadelbuſch, Kirre, Pihlſtaart. Anas hiemalis. Dedmann neue Schwed. Abhandl. IV. ©. 305. |. — — Siemßen Mecklenburgiſche Land⸗ und Waſſervoͤgel. S. 201. Nr. 13. — — — Meine Spatziergaͤngc. VIII. ©. 314. | 318. 322, — — — Brünnichü Ornith. _borealis. p. 17. ER REN ; — — — Fabricu Faun. groenl. p. 71. The longtailed Duck, Latham Syn. III. 2. p. 528, 2.72. Meine Ueberſ. VI. ©. 455. Pennant Arkt. 3001. II, s27. Ne. 419. Mein ornithol. Tafhensuh. ©. 434. Nr. 20. Anas glacialis. Latham Systema ornith. II, p. 864. n. 82. Altes *) Alte Ausgabe, IE 654. Ny. (70) 13% 12. Ordn. 73. Gatt. Winter⸗Ente. ı 125 ß Altes Männden. Anas glacialis. Linne Syst, ed. ı2, I. p. 203. n, 30. Gmelin Linn, Syst. I, 2..p. 529. n. 30. Canard a longue queue de Terre-neuye. Buffon des _ Ois. IX. 202. Ed. de Deuxp. XVII. 224, Canard de Miclon, Pl. enl. No, 1008. Long- tailed Duck. _ Edwards nat. hist, pl. 280 Seligmanns Vögel. VII. Taf. 70: ‚Naumanns Vögel, III. 320. Taf. 52. Fig. 76. Donndorff a. a. O. ©. 766. Nr, 30. Sunges Männden. . Anas hyemalis, Linn Syst, ed. 12. J. p. 202. 1,29, Gmelin Linn. Syst. I. 2.p. 529. n. 29. "Long-tailed Duck, Edwards hist. nat. p. 256 Seligmanns Vögel. V. Tafı se. Anas brachyrhynchos, Beſeke Voͤgel Curlands, ©. 49. Taf. 6. | Donndorff a. a. O. S. 764. Hr. 29. Kennjeigen der Art. —— Schnabel iſt kurz und ſchmal; der Schwanz zuge⸗ ſpitzt; auf den Fluͤgeln kein Spiegel; der Augenkreis grau⸗ lich; an den Seiten des Halſes ein dunkler Fleck; das Maͤnnchen — ſchwarz und weiß; der Schnabel ſchwarz mit einem orangerothen breiten Band in der Mitte; der Schwanz fehr lang und zugefpiätz das Weibhen — graubraun, ſchwaͤtzlich und weiß; der Schnabel fchwärzlichs der Schwanz Eurz und zugefpißt. De | 1126. Voͤgel Deutſchlands. Befdhreibung Erft in neuern Zeiten ift man in der Befchreibung diefer Ente, die fi) dem Alter und Gefchleht nad) in vielerley Barietäten zeigt, etwas ins Neine gekommen ; doch iſt im der Naturgeſchichte derſelben ſelbſt noch manches aatzturen da ihr zur Heckſtaͤtte der rauhe Norden angewieſen iſt. Sie hat die Groͤße der Pfeiſente, iſt 2 Fuß 2 Zoll lang, der Schwanz mißt 9 Zoll, die ausgefpannten Fluͤgel 2 Fuß 10 Zoll *). Die gefalteten Flügel —— kaum den vier⸗ ten Theil des Schwanzes. Der Schnabel iſt ſehr kurz, ı2 Zoll — nicht breit, oben ſtark gewoͤlbt, mit einem ſtumpfen, etwas übergefrümms ten Nagel, ſtarken und fcharfen ‚Zähnen, von Farbe ſchwarz, mit einer orange⸗ oder gelbrothen Binde in der Mitte, bie fich etwas nach der Stirn zu zieht ;-.die. Nafenlöcher fi find laͤng⸗ lich eyrund; der Augenſtern rothgelb; die nebformig einges . fchnittenen Füße gelbroͤthlich mit ſchwaͤrzlicher Schwimmpaut, nach andern hochroth, fehmüßig roth, braͤunlich, nach Siemſſen mildhblau, bey den Gelenken dunkler, die Schwimmhaut ſchwarz, und: nach Beſeke blaͤulichmeer⸗ grün, die Fußwurzel 13 Zoll. hoch, die Mittelzehe 23 Zoll lang, die hintere 8 Linien, etwas häutig gerändert, und bie Knie, 5 Einien hinauf kahl, die Nägel dunkelbraun. Altes Männchen: Stien, Augentreis, Zügel und Wangen find roͤthlichgrau; unter den Ohren Läufe an dem. Seiten des Halfes ein länglich eyrunder fhwarzer , unten ins. v - Braune *) Par. Ms.: Länge » Fuß ıı Soll; Breite 2 Buß 6 Soll. \ ee —— — engine — — — u 12. Ordn. 73. Gatt. Winter-Ente, 1127 Braune uͤbergehender Fleck herab; der uͤbrige Kopf, Hals und Oberruͤcken ſind weiß; ein Theil der Gurgel oder des Kropfs ſind ſchwarz, und dieß verbindet ſich nach dem Oberleibe zu an den Seiten in Geſtalt eines Bandes mit dem Nuͤcken, welcher ebenfalls fo wie der Steiß fehwarz iſt; Bauch, After und Seiten weiß; die langen zugeſpitzten Schulterfedern ebens falls weiß und kruͤmmen ſich fihelförmig unten über den Fluͤ⸗ gel Hinz, die Deckfedern der Flügel, ſo wie die vordern Schwungfedern ſchwarz, Teßtere: dunkelbraͤunlich gefantet, die mittlern dunkelkaſtanienbraun mit hellen Rändern, daher man fagen konnte, diefe Ente habe einen braunen Spiegel, die Hintern ſchwaͤrzlich; die Unterflägel grau und braun; die zwey mittlern Schwanzfedern, welche ſchmal, ſehr zugefpißt, etwas unterwärts gekruͤmmt, und 4 Zoll länger als die uͤbri⸗ gen find, violettglänzend fehwarz, die beyden folgenden ebenz falls, doch nad) der Wurzel zu ſtark weiß’ gerändert, und fo nimmt die dunkle Farbe an den Seitenfedern ab, daß die vier außein-ganz weiß find, der Schwanz befteht aus 14 Federn. Andere befihreisen das alte Männchen etwas anders, doc find die Abweichungen nicht fo merklich, So fagt Siemffen von feinem Maͤnnchen, das im Februar gefans gen wurde: Kopf und Hals find ſchoͤn weiß, die Augenge⸗ gend und die Stirn ſchmutziger gefärbt; zur Seite nahe am Kopf befindet fich ein ſchwarzer nach) unten braun ausfallender Fleck, der 24 Zoll lang und 14 Zoll breit iſt; der Rücken, die 4 mittelften Schwanzfedern und die Flügel find ſchwarz, ingleichen die Bruſt bis zur Hälfte des Bauchs, welcher letz⸗ tere bis zum After, fo wie die — — und uͤbrigen Schwanzfedern, weiß iſt. | Naus 2128 Vögel Deutfchlands. <ı - Naumann befchreist fein Männchen fo : Der ganze Kopf, Hals und halbe Kropf, die Unterbruſt, Seiten und der After find weiß; die Zügel und ein Fleck um die Augen blaß aeldbräunlich, ſo auch ein ovaler Fleck an den Seiten - des Halfes, von da bis auf die untere Hälfte deffelben, wels cher fich nad) der Hinterfeite, zu ſchwarzbraun gefleckt allmaͤh⸗ lig um das Weiße verliert; die untere Hälfte des Kropfs bis über die Hälfte der Bruſt braunfchwarz, etwas roͤthlich ſchim⸗ mernd; die Schulterfedern graulichweiß, manche auch in der Mitte braunlich, ſehr lang, zugeſpitzt und kruͤmmen ſich uͤber den Flügel bins die kleinen Deckfedern der Flügel, ſo wie die Schwungfedern braunſchwarz, der Spiegel glänzend: dunkel roͤthlich braun, verwaſchen gelb gekantet; der Ruͤcken, Steiß 4 und die beyden mittlern ſehr langen Schwanzfedern fchwarze die übrigen Schwanzfedern nad) der: Seite zu immer — weiß, die aͤußerſten ganz weiß Borkhauſen 8 — Fauna. 1.©. 560. Nr. — Beſchreibung des Maͤnnchens (autet fos Stirn, Wangen, oberer Theil der: Schlafe, Kehle und. untere Seite des Obers halſes find aſchgrau; der untere Theil. der Schläfe nebftreinem Thell der Seiten des Halſes tief ſchwarz; Scheitel, Hinter⸗ kopf, übriger Hals, Dberrücken und Schulterfedern, Hinter⸗ theil des Bauchs, Seiten des Buͤrzels und After ee alles übrige iſt tief ſchwarz. PDennant befchreibt den —— Vogel va geftalt: Die Stirn, die Seiten des Kopfs und der Hals find blaßbraun, roſenroth befprist; unter jedem Ohre flieht ein großer dunkelbrauner Fleck, welcher nach hinten zu geht; der Hintertheil des Kopfs und des Halfes, und Kehle und Bruſt 27 — ſind 13. Ordn. 73. Gatt. Winter-Ente, 1129 find weiß; ber Nuͤcken und der Bauch ſchwatz; 'die Seitens und die Afterfedern weiß; die Schulterfedern lang, und weiß; die Deckfedern der Flügel glänzend ſchwarz; die vors dern Schtwungfedern dunkelbraun, die hinteren tief roftkraun; die Flügel unten aſchfarbig; die beyden mittlern Schwanz⸗ - federn, die um 4 Zoll länger, als bie — find, — die andern weiß. Der Scheitel des kleinern Weibchens iſt — der Schnabel ſchwaͤrzlich, an den Seiten blaͤulich; die Wans gen und Seiten des Halſes ſind weiß; das uͤbrige des Kopfs, des Halſes, Ruͤcken, die Deckfedern und vordern Schwung⸗ federn ſchwarzbraun; an den Seiten des Halſes ein ſchwaͤrz⸗ licher Laͤngsfleck; die Schultern und hintern Schwungfedern roſtfarbig; der Bauch weiß; die Seiten graus der Schwanz fürzer als beym Männchen, obgleich die mittlern Federn noch länger als die übrigen find; "die mittleen Schwanzfedern ſchwaͤrzlich, die: REN immer mehr ins Weiße uͤber⸗ gehend. Von Andern wird das Weibchen etwas anders be⸗ ſchrieben. So ſagt Borfhaufen: Der Schnabel ift ganz braun; im Geficht nichts Graues; das Kinn matt chrom der: Kopf matt ſchwarz gefleckt, und ein großer mattſchn Flecken auf den Schläfens der Hals, untere Theil der Bruſt, der Bauch, die Seiten des Bürzels und die unterm Deckfes dern des Schwanzes find weiß; der-After iſt graus alle übrige matt fchwarz ; der Schwanz mehr zugerundet, als zus geſpitzt. Nach Siemſſen iſt das Welbchen kleiner als das Maͤnnchen, jedoch etwas dicker und breiter, auch fehlen ihm , die die: ſchoͤnen langen Schulter» “und. die beyden langen | Schwanzfedernzider Schnabel ift bläulich, ohne die rothe Binde des Männcheng, oben und an der Spike ſchwaͤrzlich. Kopf, Oberhals, Bruſt, Unterleib, Weichen und die untern Deckfedern des Schwanzes ſind weiß; der Wirbel ſchwaͤrzlich, ſo auch die großen Flecken an den Seiten des Oberhalſes, welche nur Z Zoll lang und Z Zoll breit finds Schultern und Oberruͤcken graubraun und an der Spike ſchmutzig weiß geräns dert; Nücen, Steiß, mittlere Schwanzfedern und die Fluͤ⸗ gel find-fchwarzbraun, die Seitenfedern des Schwanzes gehn allgemach ins Weiße übers‘ die ae und. Süße * wie beym Maͤnnchen. Pennant ſagt: Das Weibchen iſt auf dem: Ba dunfelbraun; die Baden find weiß; Kopfr' Hals, Rüden Bruſt/ Deckfedern und vordere Schwungfebern dunkelbrain ; Schulter. und hinteren Schwungfedern roſtſarben; weiß; Schwanz und Füße wie am Maͤnnchen. Latham ſagt von feinem Weibchen: Der Schnabel iſt ſchwarz oder mit einem blaſſen Cirkel umgeben; der Scheitel und die Seiten des Halſes ſind zum Theil ſchwatz; ein Hals⸗ ind der Unterbauch weiß; der Rücken und Steiß J in die Quere gran MR der — * und — | ha’ Am jungen RG Kind —— und Su⸗ —— geſprengt; die Augenkreiſe aſchgrau; Kehle, Unterbruſt und Bauch weiß; der Ruͤcken dunkelgrau; der Schwanz ſchwaͤrzlich, an den Seiten weiß. Man ſieht ſchon hieraus, wie ſehr dieſer Koi variirt; doch bat man aus dem jungen Männden, - bejien Ve TEE x 12. Ordn. 73. Gatt. Winter-Ente. 1131 defien Farbe fich nod) nicht ganz in die ded alten. verwandelt bat, eine ganz eigene Art unter dem eigenen Namen: Win: terente (Anas hyemalis) ‚gemacht, deren Verfchiedenheit ich noch angeben muß. Edwards Befchreibung iſt folgende: Der Schnabel ift wie beym alten Männchen; an. den Seiten des Kopfs ftehen breite weiße Flecken, die ſich an den Ohren fpigig endigen; der Hinterkopf ift afchfarben ; der übrige Kopf, Hals, Bruſt und. Deckfedern der Flügel voftig ſchwarz; die, großen Schwungfedern ſchwarz, einige der mittiern braun, die bins terften und die Schufterfedern röthlichbraun ; der Buͤrzel und die Deckfedern des Schwanzes haben: einen fchwarzen Saum, der rings herum geht, und an: jeder Seite fiehen weiße Federn ; die zwey mittlern langen, fpißigen Schwanzfedeen find ſchwarz, | die naͤchſten afchfarben, und die Außern weiß; Bauch und After weiß; Beine und Zehen vörhlichbraun, die Schwimm— haut ſchwarz. | Dr | Beſeke befchreibt diefen Vogel fo: Der ungewöhnlich kurze Schnabel, ift von der Wurzel an bis zur Hälfte Schwarz, das übrige nach der Spitze zu in herzfoͤrmiger Geſtalt ziegel⸗ roth; von der Stirn an geht bis auf die Hälfte des Kopfe ein fehwarzbrauner Strich; längs den Ohren am Hals her⸗ unter ein großer ſchwarzbrauner Fleck in kaſtanienbrgunem Grunde; von der Kehle an nach der Bruſt zu, um die Bruſt herum braun, weiß und ſchwarz geſprenkelt; die Bruſt ein⸗ farbig rußſchwarz; Bauch und After ſchneeweiß; die Schul⸗ tern, dev, Ruͤcken, die obern Steiß⸗ und Schwanzfedern glaͤn⸗ zend ſchwarz; die Afterfluͤgel kaſtanienbraun mit ſchwarzen Strichen und nach den Schultern zu mit zwey weißen Flecken; die 8133 Vögel Deutfchlandg. 1a die Schwungfedern ſchwarz, die erſten Deckfedern kaſtanien⸗ braun, die kleinern ſchwarz; die beyden mittelſten Ruder⸗ federn uͤber 6 Zoll lang und wie eine Nadel ſpitzig zulaufend. Latham ſagt: Der Schnabel iſt wie bey Anas gla- cialis; die Seiten des Kopfs find weiß; der Hinterkopf afhgraus der übrige Kopf, Hals und Ruͤcken tief ſchwarz; der untere Theil der Bruft und die Schulterfedern Enftaniens braun; ber Bauch, die obern Deckfedern des Schwanzes und | die Flügel fo ziemlich wie beym alten Männchen; die Füße dunkelroͤthlichbraun. Einige haben auch noch braune San mit roſtigrothen Rändern. Dieſer angegebene Farben wechſel, den man aus Gehe Schriftfielleen noch vermehren Eünnte, zeigt fih nun nicht bloß zreifchen der Europätfchen und Amerikaniſchen Art, fondern auch felbft die Europäifhe Winterente weicht in der Farbe fo merklich ad, und man muß daher übers Haupt bemerken, daß je fchwärzer, dunkler und mehr braun⸗ fleckig eine ſolche Winterente auf dem Ruͤcken iſt, deſto juͤnger iſt ſie. Immer aber iſt der graue Augenkreis unveraͤnderlich. Nach dem Maaße, wie die grauen Schulterfedern abnehmen, nimmt die Weiße des Halfes zu, und die Schwanzfeder-Kans ten werden nad) und nach weiß; je näher den längften defto fpäter. Nacken und Schufterfedern werden zuleßt, Rücken und Bruſt find, aber gewöhnlich ſchwarz. Die Jungen fehen immer mehr grau, als ſchwarz oder fchwarzbraun aus, und man hat fie unter den Namen Zwergenten (Anas minuta) und auch als Weibchen der Kraͤgenente (Anas histrionica) beſchrieben, fo wie für die Weißbadenente (Anas albigena) gehalten; allein die Geſtalt des Schnabels F und er . * 12, Ordn. 73 Gatt. Winter-Ente, 1133 und * Fuͤße muß ja ſogleich zeigen, was fuͤr eine Ente ge⸗ meint ſeyn kann. * Merkwuͤrdigkeiten. Sie iſt im Sommer in den noͤrdlichſten Theilen von Europa, Aſien und Amerika zu Hauſe, und wird mitten in Deutſchland nur zuweilen im November und December auf Suͤmpfen und Teichen und zwar als junger Vogel angetroffen und gefangen. Eie hat einen fehr unregelmäßigen Flug, und läßt zus ‚weilen den Rücken, zuteilen den Bauch fehen. Sie ſchwimmt und taucht bewundernswärdig, iſt nicht ſcheu und laͤßt fich leicht: (hießen und fangen, daher fie auh von den Jaͤgern den Namen die Kirre erhalten hat. Ohnftreitig hat fie vor ihrer ganzen Verwandtſchaft, vielleicht den Singſchwan ausgenommen, etwas befonderes und angenehmes in ihrer Stimme und man fchreißt ihr 6 ver» fhiedene Tone zu. Nach unterfchiedenen ausgezogenen Mo⸗ dulationen von a — a — 1— bricht fie ploͤtzlich mit einen Aglef! ab. Daher Hat der fehwedifche Dame Alfogel und der Gronländifhe Aglek feinen Urſprung. Der Kamtſchadale im Gegentheil hat ſich eingebildet in dev Schlußcadenz Aangitſch zu hoͤren. Dieſer ſonderbare Ton, der Hrn. Naumann wie Aan⸗klrick-aͤrrr! klingt, und wovon die erſte Sylbe fauchend, die zweyte dumpf und die letzte heiſer und ſchnaͤrrend iſt, ſoll dadurch verurſacht werden, daß die Stimmritze bey ihr 3 Oeffnungen hat, welche mit einer dünnen Haut bedeckt find. O5 man nun gleic, dies ſen fonderbaren Mechanismus auch bey andern Gervögeln ans 20% trifft, 1134 . h Vögel Deurfchlands. ‚-teifft, and man daher zur Abficht annehmen kann, den Wafs fervorrath, den fie beym Untertauchen ſammlet, zu mäßigen, - fo har indefjen doch des Vogels Geſang den rohen Kamtfchas dalen zu einer Ariette Anlaß gegeben, die man Aangitfch genannt hat und die wohl mit des Vogels Laut nichts gemein hat, aber doch darin merkwürdig iſt, daß fie vom D mol], nad) den Regeln der Kunfl, mit einer unerwarteten natürlis chen Auflöiung in die Quinte fällt. Wenn der Vogel im höchften Norden fi) des Sommers über aufgehalten hat, fo bringt er den Winter in einem -füdlichern Erdftriche zu. In der Nordſee, befonders unten bey Schweden und Dänemark, zeigt er fih um Michaelis oder etwas fpäter in großen Heer⸗ den, geht aber von da nicht in die Scheren, fondern bleibt auf den äußerften Sjnfeln. Nach dem Maaße, wie der Wins tee zunimmt, feßt er feine Reiſe ſuͤdwaͤrts fort, doch geht er nicht gern über die Granzen der Oſtſee. Die Süngern, welde für die Kälte empfindlicher find, gehen weiter nach) Süden, 3. B. an die Englifchen Küften und befuchen alsdann auch zuweilen die füßen Gewäffer mitten in Deutfchland. Die Alten ſtehen die Kälte des Winters beffer aus, magern aber doch auch fehr ab. Wo diefe Enten des Nachts in Heerden 9 liegen, machen ſie einen ſolchen Laͤrm, daß man ſie bey kaltem Wetter eine Stunde weit hoͤren kann. Wenn das Eis in ihrer Heimath weicht, gehen ſie wieder nach Hauſe. Diefe Ente nahrt ſich meiſt von lauter Schaalthieren, die, fie aus dem tiefſten Waſſer heraus: und von den Felſen wegfiſcht. Zur Bruͤtezeit iſt fie in der Hudſonsbay, Grönland, am Eismeer, zwifchen Lappland und dem Polarkveife, und. macht „ar 12. Ordn. 73. Gatt. Knaͤck-Ente. 1135 macht ihr Neſt wie die Eidergans aus den Dunen ihrer eiges nen Bruſt. Diefe haben gleichen Werth. mit den Eiders dunen, find aber, da es diefe Enten nicht. fo häufig giebt, nicht. in ſolcher Menge zu haben. Der Vogel ift fo mit Federn bekleidet, daß es Feinen andern ‚giebt, der ein dichtereg Gewand Hätte. Sie legen:s weiße Eyer, die mit bläulichen Flecken beftreut und wie Hühnereyer groß find. She Fleifh (Wildpret) ſchmeckt nicht fonderlich anges nehm, wird aber dadurch wohlſchmeckend, daß man den Enten die Haut abzieht, fie alsdann einen Tag in Milch legt, übers wallen läßt und fo fpide und kocht. Sie find im April und May ganz mit gelben Fett überzogen, wahre Fettflumpen. x (294) 26. Die Knädente ®), | Anas Querquedula, Linn. Namen, Schriften und Abbildungen. Die Jaͤger nennen ſie gewoͤhnlich eine Art —— ente oder die kleine Kriekente; ſonſt: Halbente, Winter halb⸗ ente * *), Rothhälslein, Krick⸗, Schmiel⸗ Berge, Schnaͤrr⸗ und Schaͤckente, kleine oder große K Kriekente, ſchaͤckiges Ent⸗ lein, ſprenklige Ente, bunthaͤſſige Ente, Kernelle, Anas *) Alte Ausg. II. 662. Nr. (73) 16. *) Halbenten nennt man in der Jaͤgerſprache diejenigen Enten, welche ohngefähr nur die, a — der nn chen Enten haben. 1136 ° DBögel Deurfchlande, “ Anas Querquedula, Gmelin Linn. Syst. I. 2.p.531.n. 32. » Sarcelle commune. Buffon des Ois. IX. 260. Ed. de | Deuxp. XVII. 292. t. 3. f. 2. Pl. enl. No. 946. ‘ .Garganey, Latham Synops, III. 2. p. 550. n. * Meine Ueberf. VI 472. Ne. 87 Friſch Vögel, Taf. 175. Männchen. | Naumanns Vögel. II. ©. 284. Taf. 47. Fig. 66. Maͤnnchen. 67. Weibchen. Bloch in den Befchäftigungen der Berliner Geſellſhft naturforſch. Freunde. IV. 600. Taf. 18. Fig. 6 Mein ornithol: Taſchenbuch. ©. 437. Nr. 23. Donndorff a. a. O. ©. 769. — 32. > N, Kennzeihen ber Art Die Augen liegen hoch; der ſchwaͤrzliche Schnabel — einen ſchmalen Nagel; die Füße find aſchgrau; am Maͤnn⸗ hen geht ein weißer Streifen über die Augen bis an bie Seiten des Halfes herab; der Scheitel iſt dunkelbraun; das Kinn ſchwarz; der Spiegel entenhälfig, oben und unten weiß eingefaßt; am Weibchen geht über und unter den Augen ein weißlicher Strich hin; durch diefelben -ein dunkelbrauner; Wangen und Hals find weiß, duntelbraun gefprengt ; die Deckfedern der Flügel braungrau; der Spiegel ſchwarzbraͤun⸗ 9* ohne Glanz und weiß eingefaßt. J Geſtalt und Farbe des maͤnnlichen und weib—⸗ lichen Geſchlechts. Ar ag Diefe fchöne Ente ſieht man nicht nur auf ihrem Strich im Herbſt und Frühjahr in Dentfchland, fondern auch } Ä im 7 — we } ”, 1 2. Ordn. 73. Gatt. Knaͤck⸗Ente. 1137 im Sommer zur Heckzeit auf ſchilfigen und graſigen Zeichen, Drühern und andern ſtehenden und untiefen Gewäffern. Sie gehört unter die Eleinen Arten, ift etwa fo groß als die folgende noch befanntere Kriefente, auch wohl etwas größer. Ihre Länge beträgt ı Fuß 5 Soll, der Schwanz 3 Zoll, und die Dreite der Fluͤgel 2 Fuß 3 Zoll ). Die Flügel teichen bis zum leßten Drittheile des Schwanzes. Das Ge⸗ wicht iſt ı Pfund. Der Schnabel iſt 13 Zoll lang, dunkelſchmutzig aſch⸗ graubraun, auch gruͤn⸗ oder braunſchwaͤrzlich, vorzuͤglich an der Seite, faſt gerade auslaufend, oben ſchoͤn gewoͤlbt, nach vorne ein wenig erweitert, an der Stirn etwas dreyeckig platt und zur Seite etwas eckig eingeſchnitten, die Kopfhaut an dem Winkel etwas bauchig ausgebogen, mit einem ſchwarzen Nagel, ſtumpfeyrunden hoch und weit hinten liegenden Nas fenlöchern, und feinen Zähnen; der Stern hellbraun; die Füße netzfoͤrmig zerfchnitten und ſchmutzig afchgrau, hinten etwas fleifchhraun, die Klauen hornfarben, ‚die Fußwurzel 13 Zoll hoch; die Mittelzehe 13 Zoll lang, und die Hintere 4 Linien. Die Beine find weiter über die Knie kahl, als es bey andern Enten gewoͤhnlich ift, klein und zart. Der Scheitel ift dunkel⸗ oder fihwarzbraun glänzend, über der Stirn Flat weiß gefleichele; vom vordeern Augenwin⸗ kel läuft über die Augen bis über dern Nacken herunter ein ſtarker weißer en der Nacken, Rücken und Steig find dunfels ) Par. Maas: Länge ı Fuß 3 Sol; Breite über 2 Fuß. Bechſt. gem. N. G. ar B.2. Abth. Cees 1138 " Vögel Deutſchlands. dunkelbraun, der erſtere ungefleckt, der zweyte roͤthlich aſch⸗ grau, und der dritte weiß bandirt und roͤthlich aſchgrau einge⸗ faßt; die Stirn, die Backen, und der Hals hell kaſtanien⸗ braun, ſehr fein und klar weiß geſtrichelt; das Kinn und oft die ganze Kehle ſchwarz; die Gurgel und der halbe Kropf hell⸗ roftfarden mit dichten fchwarzbraunen halbmondfoͤrmigen Querlinien; die Unterbruſt von eben der Grundfarbe, aber mit geraden, kaum merklich gefrümmten fchwarjbraunen Duerlinien; der Bauch weiß roͤthlich überlaufen ; die Schens £el und Seiten weiß mit ſehr feinen ſchwarzen zickzackfoͤrmigen Linien durchfehlängelt; der After und Hinterbauch zwifhen den Füßen rothlich weiß oder roſtgelb mit dunkelbraunen Querſtreifſen; die hinterſten untern Deckfedern des Schwan⸗ zes, welche faſt an die Schwanzſpitze reichen, weiß, mit ey⸗ runden oder halbmondfoͤrmigen dunkelbraunen Querflecken; die Deckfedern der Fluͤgel ſchoͤn hellaſchgrau, die großen mit einer breiten weißen Kante, daher ein weißer Strich uͤber die Fluͤgel laͤuft; die Schulterfedern lang, zugeſpitzt, ſichelfoͤrmig über die Flügel hingekruͤmmt, ſchwarz, ins Grüne ſchillernd, in der Mitte mit einem geraden breiten weißen Streif, an den Seiten afchgrau in eine weiße Kante auslaufend. Sie geben dem Vogel ein gar herrliches Anfehen. Die Schwungs - federn find fahlbraun mit dunflern Spitzen und weißen Schäfs ten und auf der Innern Fahne ins Roͤthlichaſchgraue fallend, die Hintern langen auch mit weißen Nändern; der Spiegel, den die mittlern bilden, iſt ſchwarzgruͤn oder entenhälfig weiß N eingefaßt, und zwar oben und unten, weil die weißen Spitzen der. großen Deckfedern die obere Einfaſſung machen; der Schwanz Elein, Eeilfürmig zugefpist, dunkelbraun, afchgrau 2% * uͤber⸗ 8 12. Ordn. 73. Gatt. Knaͤck Ente. 1139 ——— * roͤthlich weiß eingefaßt. Die untern Deckfedern der Fluͤgel oben aſchgrau, unten weiß *). Das Weibchen iſt etwas kleiner; von den Augen laͤuft oben und unten ein weißer Strich nach dem Nacken und zwiſchen durch ein dunkelbrauner; der Kopf iſt dunkels braun und voftferben geſprenkelt; der Oberleib dunkelbraun, oben gelblich weiß und unten auf dem Steiß weis eingefaßt: die Baden und der Hals weiß, dunkelbraun gefprengt; die Kehle weißs die Bruft Eaffeebraun, weiß geflectt, der übrige Unterleib weiß, voftfarben überlaufen und am After dunfels braun gefleckt; die Deckfedern der Flügel dunkelbraun, aſch⸗ grau gerändet, die großen weiß kantirt; die Schwungfedern dunfelbraun, inwendig heller, die der zweyten Ordnung ſchwarzbraͤunlich weiß geraͤndet, der dunkele Spiegel alſo ohne Glanz aber oben und unten weiß eingefaßt; die Schulter⸗ . federn nicht fpißig. Ä Auch diefe Ente variirt etwas in der Farbe, fo daf x) die jungen Männchen im Herbſt wie die Weibchen auss ſehen, nur, daß die Deckfedern der Flügel heller und bläus ih, und der Spiegel deutlicher if. 2) Auch das alte Männchen fieht nad) der Maufer dem Weibchen ähntich, doc) mit dem vorhin gegebenen LUnterfcheidungszeichen. 3) Im Spätherbft fehen auch die alten Männchen und im März noch die jungen Maͤnnchen, an Kopf und Oberhals ey fo dunkelkaſtanienbraun, fondern vielmehr roftbraun aus, Cece 2 die Beſſeke nennt dieſe Ente in feiner N. G. der Voͤgel Cur⸗ lands S. 48. Nr. 87. die Sommerhalbente: Anas Circia, - Linn. 1140 Bige Deutſchland. die Afterfedern find fhmußig — und graubrann — 9* das Kinn iſt oft noch etwas weiß, und der weiße Kopfſtreif iſt etwas braͤunlich gefleckt. Merkwuͤrdige Eigenſchaftenm Dieſe Ente iſt weniger ſcheu, als die andern und daher auch leichter zu ſchießen und zu fangen. Beyde Gatten. ſchreyen hell Schaͤ aͤk! oder Knaͤck! daher der Name; das daͤnnchen aber ſchnarrt auch Klerrreb! faſt wie eine Miſteldroſſel, laßt aber feine Stimme nur votzuͤglich hören, wenn es ruhig auf dem Waffer herumſchwimmt. Man findet bey der Deffnung unten an der Zeräftelung der Luftroͤhre ein kleines haſelnußgroßes Labyrinth. Sie ſi nd ſehr mun⸗ ter, tauchen oft mit dem Kopf unter, und nicken beſtaͤndig mit demſelben. Die alten ſind immer gern paarweiſe beyſammen, und ſitzen und ſchwimmen gern an ſeichten Stellen herum. Obgleich dieſe Enten ſehr ſchnell und raſch fliegen, fo machen fie doch Fein Geräufd) oder Pfeifen mit den Flügeln, wie andere Enten. Sie ftreichen gegen Sonnenuntergang gern auf nahe Geroäffer hin und her, und. wo in einer Gegend auf verfchies denen Zeichen mehrere Paare brüten, ſieht es aus, als wenn fie alle Abend einander ringe abſtatteten. a Derereitung und Aufenthalt. Die Knaͤckente bewohnt die füßen Waſſer des nördlichen Europa und Aſien. Sie geht aber nicht höher. als Schweden hinauf. In Rußland findet man fie in allen Breiten, in Kamtſchatka und am Kaspifhen Meer: 3 Alenthalben, wo in Deutſchland Sümpfe und Teiche 2 | ihr 12. Ordn. 73. Gatt. Knaͤck-Ente. 1141 ihr einen bequemen Aufenthalt verſchaffen, wird ſie auch im Sommer, obgleich ſeltner als die folgende, bemerkt. Sie liebt das ſuͤße Waſſer und iſt daher an den Fluͤſſen, beſonders da, wo ſie austreten und Duͤmpfel bilden, auf Bruͤchen, an Seen und auf großen und kleinen Teichen, die Gras und Schilf haben, anzutreffen. Sie bleibt faſt das ganze Jahr da, und zieht nur vom November an bis im Maͤrz von einem Teiche zum andern ſuͤdlicher, um immer offenes Waſſer zu haben. Die nördlicher wohnenden fangen fchon im September und October an zu flreichen, und werden in Eleinen Heerden, paarweife und einzeln auf den Teichen in Sefellfchaft anderer Enten geſehen. Wenn fie auf einem Teich oder Flußduͤmpfel im October lange mit den andern Entenatten liegen bleiben, fo fondern fie ſich gen ab, und figen am Rande. Wenn fie im März ‚zurücziehen, find fie faft immer gepaart, und fisen dann eben | fo beym Niederlaffen. / | Nahrung. Ihre Nahrung befteht in Fiſchen, Wafferinfecten, Schnecken, in Gras, Kraͤutern und ihren Saamen. Man findet aber auch Kieſelchen im Magen. Wenn man ſie zaͤhmt, ſo freſſen ſie Brod, Gerſte, Hafer, auch gelbe Moͤhren. Bey der Kaͤlte im Winter muß man ſie aber in einen Stall treiben, damit ſie vom Froſt nicht leiden, den ſie nicht ſo ſehr wie andere Enten ſollen ver⸗ tragen koͤnnen. Fort⸗ 1142. Dögel Deurfchlands, Sortpflanzung. Das Weibchen legt feine 9 bis ı2 Eyer auf einen Srashügel oder ans Ufer ins Gras auf ein fhlecht zufammens gelegtes, aber mit- ihren Druftfedern ausgepolftertes, Neſt von Binſen und Grashalmen. Sie find hell olivengrünlich, und müfjen 26 bis 28 Tage bebrütet werden. Beyde Eltern führen die dunkel olivengrünen Jungen, Feinde. Eine eigne Art Bogelläufe *) wohnt duf diefen Enten. Uebrigens verfolgen die gewöhnlichen Vaſſerſalten. ſogar der weibliche Sperber dieſelben. an Auf den gewöhnlichen Entenfängen wird fie mit einem Lockvogel leicht gefangen. Sie läßt ſich auch ziemlich gut, wenn der Sjäger ſich nur etwas verbergen kann, zum Schuß anſchleichen. Nutz en. Ihr Fleiſch hat ihrer Nahrung halber einen wildern⸗ den Fiſchgeſchmack, und das der Alten iſt auch ohnehin gemei⸗ niglich mager. Die Jungen aber werden gern gegeſſen une ſind im Herbſt fett. os) *) Snäckentenlaus, Pediculus querquedulae, Linu. 12. Iron. 73. Bart. Kriek-Ente. 1143 (295) 27. Die Sriefente 9. Anas Crecca, Linn. Namen, Schriften und Abbildungen. Gemeine, Fraͤnkiſche, ‚große und kleine Kriechs oder Kriekente, Fraͤnkiſche Kriechente, Kriech⸗, Kleine, Stanz, Schaps⸗ „Krugel⸗, Krug⸗, Spiegels und Kreuzente, Kries chen, Kricke, Biekelchen, Rarnel, Kernelle, Woͤbke, ſchaͤckig Entlein, Rothhaͤlslein, Sud», Mur: und Sorentlein, Sommers Halbente, Troͤſel, Droffel, — Grauentchen | (Weibchen). Anas Crecca. Gmelin Linn, Syst. 1. 2. p. 532. n. 33. Petite Sarcelle. _Buffon des Ois. IX. 265. t. 17. 18. Ed. de Deuxp. XVII. 298. t. 8. £.3. 4. Pl. enl. No. 947. Common Teal. Latham Synops. IT, 2. P. 551. n. 88. Meine Ueberſ. VI. 473. Nr. 88. Friſch Vögel, Taf. 174. Männchen. 175. Weibchen, Deatſche Ornithologie. Heft III, Taf. 4 und 5. Maͤnnchen | und Weibchen. Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. 439. Nr. 24. Getreue Abbild. naturhiſt. Gegenſtaͤnde. I. Taf. 48. Männchen und Weibchen, Naumanns Vögel. IL. ©. 292. Taf. 48. Sig. 68. Männchen. 69. Weibchen. Donndorff a. a.O. ©. 771. a. 33. Kenn⸗ H Alte Ausg. I. ©. 666. Nr. (79) ı7. u 2144 ka Vögel Deutfchlands, — Kennzeichen der Art. Der Nagel am Schnabel ift (hmal, faft dreyedig; die Süße find aſchgrau; der Spiegel grün, vorne (hwarzs die Bruſt ſchwarz gefleckt; der zugeſpitzte Schwan; grau⸗ braun; am Maͤnnchen — die Schlaͤfe ſchwarzgruͤn, und diefer Fleck verläuft fich In einen dergleichen Halsftreifen; der übrige Kopf und Oberhals rothbraun; am Weibchen find Kopf und Oberleib dunkelbraun mit voftgelblicher Federein⸗ faſſung. Geſtalt und Saite bes männlihen und weiße lichen Geſchlechts. Dieſe bekannte Ente mißt faſt 16 Zoll, der Schwanz | 3 Soll und die Breite det Flügel über 2 Fuß *). Die gefal⸗ teten Flügel reichen faſt bis auf die Schmanzfpitee, Rn | Gewicht ifi z bis ı Pfund. Der Schnabel iſt fehwatz, ſchmal, faft gleich ‚breit, an der Wurzel etwas erhäben, in der Mitte etwas ausgebogen, der Oberkiefer etwas Über dem untern fchlagend, mit einem kleinen Nagel, feinen blättrigen Zaͤhnen und ı Zoll 10 Linten _ fang; die Naſenloͤcher eyrundlich, hoch und welt hinten lies gend; die Stirnhaut wie an der Kinäcente geſtaltet; der Stern hellbraͤunlich; die Fuͤße aſchgrau, die Fußwurzel 13Zoll hoch, über, den Knieen etwas kahl, die Mittelzehe ı3 Zoll fang, und die hintere 3 Linien; die Krallen ſchwarz. Diefe Ente-ift fo wie die vorhergehende von ſchoͤnem Wuchs und ſchoͤner Geſtalt. Das Maͤnnchen ift fehr ange | nehm J >) Par, Ms.: Länge 14 Zollz Breife 22 Soll, ' — * - 13. Ordn. 73. Gatt. Kriek Ente. 1145 nehm gezeichnet. Der Kopf und halbe Vorders und Hinter« Bals find braunroth oder roͤthlich kaſtanienbraun; das Kinn ſchwarzbraun; vor den Augen beginnt ein ſchwarzgruͤn glänz zender oder entenhälfiger Streifen, der fich an den Schläfen erweitert, fi) an den Seiten des Halfes herab wieder vers engert, und im Naden in einen fammetfchwarzen Fleck vers - wandelt, der, fo wie auch bey gewiffen Lichte der Schlaͤfeſtrei⸗ fen, ſtahlblau ſchimmert; von der Schnabelecke An zieht ſich an den Seiten des Oberfchnabels, und danr über die Augen weg eine rörhlichweiße Linie über die grüne Stelle Hin bis an ‚den. Hinterkopf; vom untern Augenwinkel ein deutlicher weißer Streifen als untere Einfaffung des grünen Schläfes bandes bis ins Genick; über der Stirn ift die Kopffarbe dunk⸗ fer’; unter der braunrothen Halsfarbe ein Ring, im Unters nacen, auf dem Oberrüden, an den Seiten des Halfeg, der Bruſt und des Bauches, an den Schenfeln und auf den lan« gen Schulterfedern ift die Farbe weiß mit feinen wellenfärs rigen, auch halbmondfsrmigen und zickzackfoͤrmigen ſchwaͤrz⸗ lichen Wellenlinien, welche aber. breiter find, als bey andern Enten, die ähnliche haben, z. B. bey der Pfeifente, fo daf man bey angelegten Federn auch die fehmwärzliche Farbe für die Grundfarbe annehmen koͤnnte; die uͤbrigen vordern Schul⸗ terfedern- halb ſammetſchwarz, halb weiß und roͤthlich weiß und über die Flügel herabhängend; die übrigen Rücken» und die Steißfedern ſchwarzbraͤunlich, weißlich befprigt und ges rändert; die untern langen Deckfedern des Schwanzes ſam⸗ metſchwarz mit grünem Glanze und toftgelblichen Rändern ; der Kopf und die Bruſt fhmußig roͤthlichweiß mit rundlichen braunfchwarzen einzelnen Flecken, wie an einer Mifteldroffel; - der \ 1146 Vögel Deutfchlands. der Bauch) weiß, nach dem After zu mit fchwärzlichen Wels Ienlinien; die mittlern untern Deckfedern des Schwanzes . fammetfchtwarz, die an den Seiten roͤthlichweiß oder roſtgelb⸗ die Deckfedern der Flügel dunkelrothgrau oder dunkel maufes farben und eben fo die innern Seitenfedern; die unterffe Reihe der Deckfedern vorne mit großen weißen und hinten mit roſtroͤthlichen Spitzen; die vordern Schwungfedern dun⸗ kelbraun, an der aͤußern Fahne ſehr fein grauweiß geſaͤumt, von den mittlern die 4 erſten ſammetſchwarz mit einem gruͤ⸗ nen Fleck, bie folgenden 2 ſchwarz, am det Wurzel grün, die fiebente grün und in ber Mitte mit einem ſchwarzen Rand⸗ flecken, die achte gruͤn mit einem ſchwarzen Schmitz auf der Kante, die neunte und zehnte ganz gruͤn, allein unten mit einem feinen roͤthlichweißen Endſaum beſetzt, die hinterſten Schwungfedern lang, ſcharf zugeſpitzt, einwaͤrtsgekruͤmmt, dunkelgrau, auf der Mitte des Schafts hin mit einem ſchwar⸗ zen Längsftreifens zuſammengelegt entfteht nad) diefer Far⸗ benangabe auf den Fluͤgeln ein glaͤnzendgruͤner Spiegel, der vorne und hinten ſchwarz iſt, und oben eine breite weiße, hin⸗ ten roſtroͤthlich und ſchmal ausgehende, und unten eine ſchmale roͤthlichweiße Einfaſſung hat; der Schwanz iſt keil⸗ fürmig zugeſpitzt, graubraun, mit weißlichen Raͤndern beſon⸗ ders merklich an den Endfedern. | | Das Weibchen ift etwas kleiner; die Füße find etwas dunkler; der Oberkopf, Oberhals, Nücken und die Schultern dunkel» oder ſchwarzbraun mit roftgelblichen Federrändern ; die Kehle, Baden und Seiten des Halſes ſchmutzig weiß, ſchwaͤrzlich gefprengt, an der Kehle am wenigften; die Gurgel und der Kropf ſchwarzbraun und roſtgrau wellenfürmig in die Quere I Quere gefleckt; Bruſt und Bauch filberfarben mit verfteckten rundlichen einzelnen ſchwarzbraunen Querfleden; die Schens fel, Seiten und der After weiß mit fehwarzbraunen Quer⸗ flecken, die roſtgelb gerändert find; die Deckfedern der Flügel dunkler als am Männchen, alfo graubrauns die Schwung» federn dunkelbraun, auf der innern Fahre graubraun; der Spiegel an der VBorderhälfte ſchwarz, an der Hinterhälfte grün, oben und unten mit einem weißen Querſtreifen einges faßt; der Steif ſchwarz, weißgrau kantirt und mit roſtgel⸗ ben gezackten Wellenlinien beſetzt; der Schwanz wie am Maͤnnchen. MR Das Männchen diefer ſchoͤnen Ente, welches eine tie die vorhergehende geftaltete Luftroͤhre hat, am welcher das Labyrinth wie eine Zucererbfe groß iſt, var iirt etwas nach Alter und Jahrszeit. 1) Es fehlt daher entweder einer oder der andere von den weißen ſchmalen Streifen, der uͤber und unter dem ſchwarzgruͤnen Schlafſtreifen hinlaͤuft, oder iſt mit roͤthlichgelb vermiſcht, und ſo ſehen die alten Maͤnnchen im Herbſt und die Jungen noch im Fruͤhjahr aus; alsdann iſt auch der After an den Seiten, oder auch wohl in der Mitte weiß, kaum merklich roſtgelb uͤberlaufen, und die Schulter⸗ federn ſind noch nicht ſo lang, und uͤberhaͤngend. 2) Es fehlen beyde weißliche Kopfſtreifen. 3) Der grüne Kopfs flecken iſt bloß ſchwarz, und glaͤnzt noch nicht gruͤn, und es fehlen alle beyde oder nur eine weißliche Kopflinie. 4) Auch ſehen nach der Mauſer die Maͤnnchen dem Weibchen aͤhnlich, ſo daß man ſie nur an dem ſchoͤnern Spiegel und Fluͤgeldeck⸗ federn erkennen kann. Merk⸗ 1148 Vögel Deutfchlands. eg Cigenfdaften. Zur Zeit der Begattung ift diefe Ente außerordentlich chen, und zu anderer Zeit fehr wenig, in diefer Hinſicht alfo gerade das Gegentheil von andern Bügeln. Wenn fie in Gefahr ſchnell auffliegt, . ſo fehreyt fie Hell, laut und fehnarrend: Kreckkr eck oder Kruͤckkruͤck, woher fie ihren lateiniſchen und deutfhen Namen empfangen hat. So Elingt es nämlich. in einiger Entfernung, in der Nähe aber wie Gerrleck oder Guͤrrlick! der Entrich laͤßt auch noch ein helles Schnaͤrren hoͤren. Sie fliegt ſehr ſchnell und geraͤuſchlos, iſt im Spielen und wenn es Noth hat, ein guter Taucher, ſpielt beſtaͤndig mit ihres Gleichen, und ſtraͤubt die Kopf- und Halsfedern zu einer dicken Holle. Verbreitung und Aufenthalt. Europa bis Island hinauf, das nördliche Amer rika und Afien, alle Breiten des Ruſſiſchen Reichs bis Kamtſchatka, das Kaspifhe Meer, ja China find das Vaterland diefer niedlichen Ente. In Thüringen und ganz Deutſchland iſt fie nach der gemeinen wilden Ente die gemeinfte. Sie Hält fi) allenthalben in füßen Waſſern auf, auf großen Fluſſen, auf Seen und Teichen, die mit Rohr und Schilf bewachſen find. Da fie im Winter in großen Heerden von einem Teiche und Fluffe zum andern zieht, und immer die offenen Waſſer auffucht, fo werden die Deutfchen Kriech⸗ enten unter die Strichvögel gerechnet, die nördlichern aber - find Zugvögel, die vom September big Ende Dctobers in Eleinen Heerden — nach Itallen z. B. nach Sar⸗ dinien — 12. Ordn. 73. Gatt. Kriek-Ente. 1149 dinien in Menge gehen, und im März und April, oft in fehe großen Schaaren wieder zurückkommen. Sie fallen dann auf alle Pfügen und Moräfte und man fieht dann, wenn fie ruhig herum ſchwimmen, die mehrften gepaart. Sie find immer gern am Ufer herum. Nahrung. Ihre Nahrung mahen Wafferlinfen, Sumpfgräfer, Binfenfaamen, Eleine Schneden und Snfecten aus. Sortpflanzung. In Thuͤringen und Franken, wo diefe Enten auf allen sohrigen und grafigen Zeichen, die einen flachen bewäfjerten Hand haben und an Sumpfwiefen flogen, niften, fommen fie zu Ende des Märzes, wenn fie Froft und Eis einige Monate füdlicher getrieben hat, in der letzten Hälfte des Maͤrzes ges paart an, und fißen dann Immer am Ufer, oder ſchwimmen nickend in dem flächften Theil des Wafjers herum. Sie machen ihr Neſt zwiſchen die Binfengräfer und das Schilf von dergleichen dürren Kräutern, zuweilen auch ins Waſſer auf Hügel, manchmal in den Sumpf am Ufer, und füttern es mit ihren eignen Federn aus. Das Weibchen legt 9 bis 13 mehr runde, als längliche, weiße, ins Gelbs roͤthliche fpielende (und braungefleckte) Eyer, bruͤtet fie in 28 bis 28 Tagen aus und die Eltern führen die Jungen ges _ meinſchaftlich, befhüßen fie vor den Naubvögeln, und bemuͤ⸗ ben fich überhaupt gar fehr, fie vor Menfchen und Ihieren zu verbergen. Sie find fo ſchnell wie die Mänfe und verkriechen REEL ſich \ 1150 Voͤgel Deutfchlands. ſich 3. B. in jedes Loch, wenn fie einen Menfchen oder Hund gewahr werden: | | Teitinde Diefe haben fie mit der gemeinen wilden Ente gemein. Auch der raubbeinige und Mäufebuffard vorge ihre Brut, Jagd und Fang Man fängt fie gewoͤhnlich in Sarnen, kann aber auch gut zum Schuß an fie fommen. Nuben. Da⸗ Fleiſch (Wildpret) iſt von * gutem Ge⸗ ſchmacke. Die Federn koͤnnen wie Gaͤnſeſedern benutzt werden. ? (296) 28. Die Zirgente 9. ‚Anas Circia, Linn, Namen, Schriften und Abbildungen Sommerhaldente, Sommerfriefente, Kriechente, Eleine Kricke, Schaͤckchen, Biekelchen, Birkelchen; Wachtelentchen und Grauentchen (Weibchen.). | AnasCircia. Gmelin Linn. Syst. I. 2. p. Sa n. 34° Sarcelle d’ete. Buffon des Ois. IX. 268. Ed. de Deuxp. XVII. p. 302. Summer- Die Sommer-Halbente. Alte Ausg. II. 669. Pr. (75) 18. Summer-Teal, Latham Synops. III. 2. p. 552. n. 89. | Meine Ueberf. VI. 474. Ne. 88. * Bloch in den Befchäftigungen der Berliner naturforſch. Steunde, IV. 604. Taf. 18. Fig. 4. Mein ornithol. Taſchenbuch. ©. 440. Nr. a5. Donndorffa.a.d. ©. 774. Nr. 34. Unmerfung Latham hält in feinem Ind, ornith, II. p. 873. dieſe Zirzente für eine Varietät der Kriekente, allein fie ſcheint dieß nicht zu feyn. Mehr Aehnlichkelt hat fie mic der Knaͤckente, doch ift fie weit kleiner. Ihre Gefchichte iſt überhaupt noch ungewiß. Sennzeidhen ber Yrc, Der Oberleib iſt graubraun mit. weißen oder voftfarbes nen Federränderns; über jedem Auge eine weiße Linie; dee Spiegel ſchwarzgruͤn — beym Männchen oben und unten ſchwarz, und vorne und hinten weiß eingefaßt, beym Weib⸗ hen unten bloß weiß begränzt; jenes an Wangen und Kehle Faftanienbraun, diefes an diefen ‚ Donndorff a. a. O. ©. 762. Kine der At ’ Der Schnabel ift gelblich, mit ſchwarzem —— J Körper ſchwarz und weißbunt; der Spiegel gruͤn und violet glaͤnzend. —V — —— N Befhreibung Bergrath Scopoli giebt in feinen Bemerkungen aus der Naturgefhichte, wo er mehrentheils Krais nifhe Vögel befchreibt, diefe und noch 3.Entens arten an. Man kann aber nicht mit Gewißheit fagen, ob es Deutfche Vögel find, da ihr Vaterland. nicht ‚ordentlich des merkt iſt. Sch habe es für Pflicht gehalten, fie bier in mei» ner Befchreibung der Deutfchen Enten anzuführen,. theils um zu ihrer nähern Unterſuchung Anlaß zu. geben, theils um, die möglichfte Vollftändigfeit und Genauigkeit in Aufzählung Deutfcher Vögel zu beobachten. Ich * meine — glaube, daß R Alte Ausg. IL. ©. 689, Nr 2. * 12. Oedn. 73. Gatt. Schwarzſchwaͤnzige Ente. 1161 daß es bloß Spielarten unſerer gemeinen Ente, oder Baſtarde ‚von der gemeinen und der BifamıEnte, eine etwa BR mien, find 9). Die Moͤnchente iſt etwas groͤßer als die Pe Der Schnabel ift ſchwarz gefleckt und an der obern Kinnlade - ſtehen auf beyden Seiten 43 bis 45 Zähne. Der Oberleib iſt weißlich; vom Schnabel bis zu den Augen geht ein. grauer Streifen; der Kopf und Anfang der Bruft haben ſchwarze ‚Sieden; die vordern Schwungf;dern find weiß iund an den Spitzen graubraun bunt; die Schwanzfedern weiß und haben an der Spitze einen — und zugeſpihten dunkeln Fleck. WMan trifft fo gefärbte nern. an, und —— iſt es eine Spielart derſelben. 2? 32, Die ſchwarzſchwaͤnzige Ente =), Anas melanura, Scopoli. Schrift en. Anas melanura. Gmelin Linn, Syst. I. 2. p. 574. n. 74 — — — Scopli Ann. IL, p. 66. n. 8%. Yeberf. von Günther L. ©. 72. Nr. 82, Mein ornichol. Tafchenbuh. S. 453. Nr. 36. | Donndorffa.a.dD. ©, 742. Kenn⸗ *) ſ. oben die fchwarsnadige und weißſtirnige Ente, .**) Alte Ausgabe. III. 681. Nr. 3. 1162 Vögel Deutſchlands. Kennzeichen der Art. J Sahnobe und Fuͤße ſind — der Scheitel fuchsroth; die Schwung⸗ und Schwanzfedern Maren Br | REIFEN Ep | Sie iſt ein wenig Eleiner als die Hausente. Der Wirbel auf dem Kopfe iſt fuchsroth; die Schläfe find. aſch⸗ graulich; die Kehle aſchgrau; die Bruft afchgrau, roͤthlich überlaufen; der Rüden fuchsroth, und. bet ——— Ka und — Vielleicht ein junges Männchen oder doch eine Varietaͤt der Pfeifente; obgleich die. Farbe der Füße abweicht. Erfter | Erler Anhang. DBoögelfalender, worin nicht nur der veranderliche Aufenthalt und die Fortpflanzung der Thiere dieſer Claffe, fondern auch einige befondere Bemerkungen für Jaͤger, Deconomen und Liebhaber der Stubenvögel nach den Monaten fürzlich angegeben werden, Jaͤnner. u —— Was Stande, Strich: und Zugvoͤgel find, iſt ſchon oben (I. S. 120. Kap. 25. 3.) im Allgemeinen ans gegeben worden. Sch bemerke Hier nur noch folgendes: ı) von den Zugvogeln, daß es diefer nämlich drenerley Arten giebt, denn fie ziehen a) als bey uns er» zogene weg, 3. B. die Singdroffel, Schwalben; b) kom⸗ men in fremden Ländern erzogen zu uns, und bleiben den ganzen oder einen Theil des Winters da, z. B. die Wachhol⸗ derdroffel, Seidenfchwang; oder c) ziehen bloß durd), z. B. die Schneegans. | 2) Unter ı er Erfter Anhang. 2) Unter Strichvoͤgeln werden nicht bloß Bieten i⸗ gen Deutſchen Voͤgel verſtanden, a) welche ihrer Nahrung halber in großen und kleinen Geſellſchaften bald da bald dort⸗ bin ziehen, ſondern auch b) ſolche, welche als Standvoͤgel nach der Mauſer geſellſchaftlich entweder nach denjenigen Oertern ziehen, wo eine ihrer Lieblingsſpeiſen gefunden wird, 3. B. für die Nußfrähe die Hafelnüffe, oder wo fie im künfs eigen Frühjahr ihre Brut machen wollen. Es find daher aud) mehrentheils junge Vögel, welche zu ihrer kuͤnftigen Nieder⸗ laſſung gleichſam die Gegend auskundſchaften Herumſchwaͤr⸗ mer). Alte Voͤgel der Art, wie z. B. die Eichel. und Nuß⸗ kraͤhe, findet man gewoͤhnlich nicht mit in dieſem Striche, dieſe fliegen bloß einzeln oder mit ihren Weibchen ganz im Stillen allein im Herbſt und Winter dahin, wo fie Ihre Nah— sung bequem haben. Hierher müljen auch nach) dem Sprachs gebrauch der Jaͤger und Vogelfteller c) folche fremde Vogel ges zaͤhlt werden, die fich der Negel nach nicht als Zugvogel in Deutſchland aufhalten, allein doc) zuweilen nothgedrungen das hin flveifen, und fich dann auch wohl, wie mehrere Entenarten, eine Zeitlang dafelbft aufhalten (Herumftreifer). Es verſteht ſich von felbft, daß fih die Natur nicht immer nach den ſcharfen Abſchnitten richtet, die wir gemacht haben; denn es giebt fogar Zugvügel, die zugleich Strich und Stand» . vogel find; daher wir denn aud) gendthigt find, manchen Bogel unter ziweyerley Rubriken aufzuführen. : Wenn ic von der Ankunft und dem Wegzuge der Zugvögel rede, fo beſtimme ich nur die gewoͤhnliche Zeit, außerordentliche Witterung beſchleunigt oder verſpaͤtet aber ihre Wanderungen immer etwas, beſonders im Monat Februar —9* wu a u, Voͤgelkalender. Jänner, 1165 Februar und Maͤrz, doch nicht laͤnger als einen halben Monat. | Be N Ueberhaupt will ich. hier noch bemerken, daß wenn man auf eine alkgemeine Kegel Eommen voill, worauf fich die Ruͤckkehr der Zuguögel gründet, fo muß man fie vorzüglich von denjenis gen Vögeln abziehen, die unfere Gegend als Zugvägel durchs wandern, oder bey uns als Zugvögel nördlicher Gegenden überrwintern. Sm Sahr 1794 war im Februar 4 Wochen lang anhaltend gutes Wetter; alle wilden Gänfe entfernten fich daher, und flogen in die noͤrdlichern Gegenden, weil fie ohne Zweifel die Ankunft des Frühlings ahndeten. Es fielen etliche Tage hinter einander wieder kalte Wintertage ein, und fie waren, den dritten Tag wieder da. Sie waren alfo vers muthlich nur entweder mehr nordwärts, nicht aber ganz in ihre Heimath zurückgekehrt, oder man müßte annehmen, daß fie in zwey Tagen eine foldhe Reife bls nach ihrer Heimath und wieder zurück machen Eünnten. Möglich) iſt dieß leßtere, wie man die Ausvechnung feiht machen Fann, und wahr⸗ fheinkich wird es auch dadurch, daß ich nie wilde Gänfe aus füdlichen Gegenden bey ung Halt machen gefehen habe, denn, wie befannt, höre man fie auch in der dunkelſten Nacht durch die hohe Luft ziehen. Da im März anhaltend ſchoͤnes Wetter wurde, entfernten fie fih bald von neuem, und famen aud) nicht wieder zurück. Im März 1795 waren etliche Tage gutes Wetter, die vielen wilden Sänfe, die in unfrer Gegend überwintern, zogen alle weg, und nur hie und da fhwärmte eine einzelne verfpätete herum, es fiel den vierten aber großes Schneewetter ein, den fünften waren fie daher alle wieder aus Norden gezogen und lagerten fih in unfere Felder. Auf diefe 1166 n Eriter Anhang. diefe letztere Art iſt wohl der Zug der größern Zugvdͤgel bes fchaffen, die hoch und weit fliegen und dabey lange hungern fünnen, z. B. Gänfe, Enten und Stoͤrche u. f. w. Auf erftere Art aber wandern wohl die Eleinern Vögel, vorzüglich die Inſectenfreſſenden. Empfinden diefe eine Zeitlang die ans genehme Frühlingswitterung, fo ziehen fie ſich allmählig nords mwärts, ftöße ihnen auf dem Wege wieder Kälte auf, fo kehren fie zurück, hält aber die warıne Witterung zu lange an, fo geben fie vollends in ihre Sommerheimath, und hier trifft es denn oft, daß, wenn fie fich fchon zur Paarung getrennt baden, Kälte und Hunger eintritt, die viele zu Grunde richten. Daraus läßt fih denn auch erflären, was von den Vor⸗ empfindungen der Witterung der Vogel zu halten ift. Daß diefe Beobachtung mit der Erfahrung übereinftimmt, erſehen wir daher, weil wir durch Verfchiedenheit der MWittes tung in Thüringen die nördlichen Eleinen Zugvögel, die fid) gar nicht bey uns aufzuhalten pflegen, bald oder fpäc auf ihrer Hinz und Herreife antreffen, hingegen wilde Gänfe und Schneegänfe alsdann nur in der hoͤchſten Luft des Nachts weiter ziehen hören. Ich werde die Zugvögel nach der Ordnung, in welcher, fie nad) einander in Deutfchland, befonders aber in Thüringen ankommen, auf einander folgen lafjen, und diejenigen, welche — einerley Zeitpunet ihrer Ankunft haben. zwifchen ein 6) ſtellen. auge Voͤgelkalender. Jaͤnner. 1167 Zugvogel dieſes Monate. 1) Des ganzen Monats. a) Wegziehende. —— b) Ankommende: Weißruͤckiger Specht; Bergfink (zuweilen); Schnee⸗ und Serganmer (zuweilen); Derglerche (zumeilen). c) Durdziehende: Ssländifcher Falke; Eutopäifche Habichtseule. 2) Der erſten Haͤlfte. 3) Der zweyten Haͤlfte. Strichvoͤgel. a) Eigenthiche: Stein⸗, Gee⸗, Fiſch⸗ und Schrey⸗ adler, Maͤuſe/ und rauhbeiniger Buſſard, braune Weihe, Zwerghabicht. Gruͤn⸗, Grau⸗, Bunt:, Weißs und Grasſpecht; gemeiner Kleiber; gemeiner Baumläufer ; gemeiner Eisvogel, Raben⸗, Saat, Nebel:, Thurms und Bergfrähe. Fichten, Kiefern; und Haken Kreuze ſchnabel, gemeiner, gelehriger und gruͤner Kernbeißer; Haͤnffink. Miſteldroſſel; Blaus, Sumpf⸗ und Schwarzmeiſe. Kriek⸗, Knäks, Pfeif⸗ und gemeine Ente. b) Schwaͤrmer: Grauer Geyer. Kolkrabe. Erlen⸗ Br zeiſig. Alpenfluͤevogel. Auer⸗, Birk» und Schnees huhn; großer Trappe. Geißkopffehnepfe. . 0) Streifer: Schneekauz; dreyzehiger Specht. Ark⸗ tiiſcher Fine. Sturmmeve; Fregat⸗ und Baſſaniſcher Pelikan; Brand⸗, Trauer: und Brillen⸗Ente, Eiders gans, afchgrane Ente. Den 2168 Erſter Anhang. Den Steins, Sees und, Fiſchad ler trifft man in diefem, fo wie in den übrigen Wintermonaten, wo es ihnen an Nahrung gebricht, in hohen gebirgigen Waldungen und vorzüglich um die Wildpretsgehege einzeln berumfchweifend an. Den taubbeinigen Buffard und den Merlin findet man jetzt in den Ebenen auf den Gränzfteinen, Feldbaͤu⸗ men, wo jener auf Feldhühner und Mäufe, und diefer auf Eleine Vögel lauert. Der Hühners und Finken-Habicht kommen aus den Waldungen hervor und ſtoßen jener auf Feld» und Haushühner, und diefer vorzüglich auf zahme Tauben; auch der graue Geyer fommt in den gebirgigen Theilen der Oberlauſitz, und in Thuͤringen in die Vor⸗ und Feldholzer und um die Doͤrfer herum. Die Eulen werden jetzt ſehr wohlehätig, indem fie eine große Menge Feldmäufe verzehren, die nicht nur jeßt, fondern auch im Sommer durd) ihre ſtarke Vermehrung dem Getraide fo fehädlich werden. Einige fogar fliegen in ben Scheunen den Mäufen nad). Von den Würgern fehen wir im Winter nur dem | „gemeinen, der auf den Feldbäumen den Feldmaͤuſen und Eleinen Vögeln, z.B. den Goldammern, auflawert. Der Kolk- Rabe ftreicht jeßt und im folgenden donate allenthalben, beſonders nach Aas herum, die Raben⸗ kraͤhen aber, die nicht vor und in den waldigen Gebirgen wohnen, ziehen ſich mit den Dohlen in große Geſellſchaften zuſammen, und gehen nach Miſthaufen, beſonders aber nach ſolchen Aeckern, wo der Wind Waitzen oder Hafer ausge⸗ ſchlagen hat, den ſie vermittelſt ihres bewundernswuͤrdigen Geruchs Voͤgelkalender. Jaͤnner. 1169 Geruchs unter dem tiefften Schnee wittern, und unter dem⸗ felden hervoränlen. Die Nebels und Saatfrähen halten fih jebt mehr in den Städten und Dörfern auf den Miſte und unter den Fenftern auf, Den Tannenheher oder die Nußkraͤhe trifft man in gelinden Wintern nicht nur in den Feldhoͤtzern/ ſon⸗ dern auch auf den Landſtraßen einzeln an. Die Spechte ſtreichen im Winter von einem Hotze und von einem Garten zum andern, naͤhern ſich oft gar in Dörfern den Haͤuſern, um aus den Strohdaͤchern und Lchms waͤnden die verſteckten Inſeeten oder vielmehr ihre Puppen zu holen. .# Auch der gemeine Kleiber näßere fi ſich in — Ab ſicht den Doͤrfern zuweilen. Der gemeine Eisvogel ſtreiſt den ganzen Winter binducch von dinem Fluffe zum andern. | ‘ Der gemeine Baumlänfer begiebt fich aus ben tiefen Waldungen heraus, und liefi die kleinen Inſecten und ihre Eyer von den Obſtbaͤumen, befonders aber von den an Baͤchen und Flüffen ſtehenden Weidenbäumen ab. Die Schneegänfe (ſ.Bd. IV. ID) ©. 907.) ziehen zuweilen in großen Schaaten fo niedrig über den Ihüs tingerwald, daß man fie mit der Flinte erreichen kann. Der Kormoran umd Sregatvogel ſtreifen im Winter herum und fommen auch zumeilen auf die A und Fluͤſſe Deutſchlands. Der Auerhahn und das ——“ leben ſtille und einſam in Thaͤlern in dichtem Gebuͤſche; der Birks Bechſt. sem, N. G. rd. 2. Abth. Eeee hahn * 1170 Erſter Anhang. hahn aber ſchweift in dichten Waldungen, ehe in Dirs fenwaldungen, umher. Man trifft jeßt Haubenlerchen in Städten und Dörfern an. 2. Sortpflanzung N), Nur von den Fichten: Kteuzfhnäbeln weiß man, daß fie in diefen, wie in den zweny folgenden Monaten niften. 3. Befondere Bemerkungen für Jaͤger. Wenn der Säger in diefem und dem folgenden Monate an gefälltem Wildprete das Dafenn irgend eines Adlers bemerkt, fo darf er nur Fuchseifen mit friſchem Aas belegen und er wird ihn gewiß fangen, | Die Fafanen müffen bey tiefem Schnee und anhals tender Kälte in ihren Gehegen gefüttert werden, fonft leider fie nicht nur Noth, fondern verfliegen ſich aud). Wenn der Schnee tief ift und nicht Enittert, fo laffen fich die Reb huͤhner, die ſich auf den Waizenäcern fo tief ein— ſcharren, daß fie zur grünen Saat fommen innen, leicht mit der Schneehaube überdecken oder zum Schuß nahe fommen. Da wo die Sperlinge in zu großer Menge in den Dörfern liegen, kann man fie am beften jeßt bey tiefem Schnee im Schlaggarn fangen. Auch gehen die wohlfchmerfenden Soldammern in diefe Netze, doch nicht leicht mehr als einmaly *) Die wichtige Rubrit Nahrung bleibt, wie beym Säuge thierfalender zur Ausfüllung für den Säger leer. Das, was bekannt ift, habe ich bey jedem Vogel angegeben. - — ar = Ze Vogelkalender. Jaͤnner. 1171 einmal, weil ſie ſchlauer, als alle Voͤgel ſind, die im Winter die Geſellſchaft der Menſchen ſuchen. Man beeret in der Schneuß auch gern noch einmal ein, wenn man viele Wachholder-⸗, Schwarz: und Miſteldroſſeln bemerft, die befonders jeßt fehr angenehm find, und wovon das Stück gewoͤhnlich mit ı Gr. und mehr bezahlt wird. Auch diefe Vögel werden bey ſchicklicher Witterung noch auf dem Bogelherde gefangen. In dem Ealten Winter 1795 wurden in Thüringen ganze Korbe voll Wachholderdrefjein auf - den Bogelbeerbäumen gefchoffen, da die Kälte und der. Schnee fo hoch lag, daß fie nicht auf dfe bloße Erde und zu den Wachs holderbüfchen Eommen Eonnten. Sie zogen wie Wolten umher. - 4. Defondere Bemerkungen für Deconomen, Diejenigen Deconomen, welche jeet Eyer von ihren | Huͤhnern haben wollen, füttern fie mit erwärmten Waizen und Hafer und halten fie in einem Hühnerhaufe, das über einem Stall angebracht iſt, in welchem viel Vieh fteht, durch deſſen Ausdünftung auch die Hühner wie eingeheizt fißen. Auf die Raubthiere wird jeßt oßnehin vom Jaͤger Jagd gemacht, an Diten aber, wo folche von Herrfchaften zur Jagd gehegt werden, muß man fleißig auf die Befriedigung Act Haben, um allem Schaden, den fie von der Witterung und vom Wilde felöft gelitten, zuoor zu Eommen,. 5. Defondere Bemerkungen für Liebhaber der Stubenvdgel. Jetzt iſt die Zeit in Städten und Dörfern ben Haus benlerchen Leimruthen oder Netze zu fiellen, weil fie zu Eeee 2 andern 1172 Erfter Anhang, andern Zeiten in gar viele Gegenden Deutfchlandg, vorzůglich in die ſuͤdlichern und mittlern nicht kommen. Auch Schneeammern, Bergammern ꝛec. wer: den jetzt unter den Goldammern auf den Straßen und vor den Scheunen auf obige Art gefangen. Februar. ı. Aufenthalt. Vom Federwildpret im Walde gilt was ich im Jaͤnner ſagte. Die meiſten Raubobgel trifft man im Felde herum⸗ ſchwebend an, und diejenigen, welche in tiejen Waldungen wohnen, ſieht man in den Vor⸗ und Feldhoͤlzern. Zugvbgel. 1) Des ganzen Monats. a) Antommende: Europaͤiſche Habichtseule. Weiße rücdiger Specht. 2) Der erfien Hälfte a) Ankommende: Mifteldroffel; Feldlerche (uweilen). b) Wegziehende: Bergfink (zuweilen); Schnee⸗ ammer (zuweilen). Kragenente. c) Durchziehende: Islaͤndiſcher Falk. — 3) Der zweyten Hälfte. | a) Anfommende: Miſteldroſſel; weiße und graue } Bachſtelze; Feld» und Wiefenlerhe. Holztaube (zuwei⸗ ! len). Großer Regenpfelfer, Kleiner Steißfuß. #3 b) ARD TENEREe 2 Durch⸗ — — Ic = — Bögelfalender. „Februar. . 1173 c) Durchziehen de: Heringss und dreyzehige Mere⸗ Gaͤnſe, langſchnaͤbliger und weißer Saͤger. | : | ; | Strichvoͤgel. en a) Eigentliche: Stein, See, Fiſch⸗ und Schreyadler, - Mäufer und rauhbeiniger Buffard, braune Weihe, Zwerg⸗ Habicht. Grüns, Grau⸗, Bunt», Weiß⸗ und Grass ſpecht; Europaͤiſcher Kleider; gemeiner Baumläufer ; gemeiner Eisvogel. Nabenz, Saatı, Nebelr, Thurm⸗ und Bergkraͤhe. Fichten⸗, Kiefern⸗ und Haken⸗Kreuz⸗ Schnabel, gemeiner, gelehriger und gruͤner Kernbeißer; Hanffink. Blau⸗, Sumpf⸗ und Schwanzmeiſe. Spas tels, Kriek⸗ und gemeine Ente. | 5b) Shwärmer: Grauer Geyer; Wanderfalfe, Große Kraͤhe. Erlenfink. Alpen-VFluͤevogel. Auer, Birks und Schneehuhn; Großer Trappe. Gaiskopfſchnepfe. 0) Streifer: Schneekauz Dreyzehiger Specht, Arks tiſcher Fink. Gemeiner Seidenſchwanz. Sturmmeve. Großer Pelikan; Trauer⸗ und Brillente. Eidergans. 2. Fortpflanzung Sobald zu Ende diefes Monats Früplingstage eintreten, fo fangen die Elftern, die zurücgebliebenen Rabenkraͤ⸗ ben, die Miftel» und Singdroffeln an ihr Neft zu bauen. Auch Habe ich ſchon mehrmalen den Waffers fhwäßer zu Ende diefes Monats bruͤtend angetroffen. 3. Be⸗ —44 Erſter Anhang. 53. Beſondere Bemerkungen für Jäger, Zu Ende dieſes Monats iſt die beſte Zeit die Raub⸗ voͤgel in den gewöhnlichen Garnen und Fallen wegzufangen. Der wilde Entenfang iſt jetzt ſehr ergiebig. ‚Mit diefem Monate muß ſich die Jagd auf Rebhuͤh⸗ ner der Nachzucht halber endigen, denn fie paaren ſich jegt, Auch follte eigentlich von Faſtnacht an bis Johanni Fein "Geflügel der Fortpflanzung halber mehr gefangen oder ges fhoffen werden. Daher es auch in manchen Ländern vers boten ift, weder auf das Lerchenfchießen, noch auf den Vogels fang zu geben, | 4. Defondere Bemerkungen für Deconomen, Der Taubenliebhaber reinigt jekt feine Schläge, und feßt, wenn ihm Sorten fehlen, diefelben an. In der warmen Stube verpaaren fich die Tauben bey gutem Futter, wie man fie haben will, man wirft fie dann gepaart in den Schlag, füttert fie gut, und laͤßt ſie bey ſchlechter Witterung des Nachmittags los. Der Miſt kommt, ſo wie aus den Huͤhnerſtallen, an ſeinen beſtimmten Ort, z. B. in Miſtbeete, oder in Grasgaͤrten ꝛc. Der Oeconom hat jetzt auf Enten und Sänfe zu. achten, daß fi fie ihm die Eyer nicht vertragen. Einem Gaͤnſeweibchen, das man gern gegen das Ende diefes Monats feßt, legt man nicht mehr als 10 bis 12 Eyer unter, die es in 28 Tagen auebruͤtet. Den En⸗ tenweibchen giebt man 14. Die grauen Enten fi ind dauerdaſter als die weißen, erben auch von den Raubvoͤgeln nicht et — Voͤgelkalender. Februar. 1175 nicht ſo leicht entdeckt und davon getragen. Wenn die Gaͤnſe und Enten 3 Jahre alt find, ſchoſt man fie ab, und erſetzt ihre Stelle mit Jungen ; über diey, Zeit wird ihr Fleiſch zähe, hart und ungenießbar. Haus muͤtter, die germ frühzeitig junges Federvieh zu ers halten wünfchen, fünnen in diefem Monat Bruchühner feßen, obgleich die befte Zeit eigentlich um Oftern iſt. Eine Kenne befommt nie mehr als ı 5 Eyer zu bebrüten, Wenn die Hennen viel Eyer legen und bald brüten follen, fo füttern fie auch) einige Deconomen mit Hanffaamen, Man darf aber nicht zu viel füttern, fonft werden fie fett, und bekommen auch) leicht die Dürrfucht, 5, Befondere Bemerfungen für Liebhaber der Stubenvödgel, Sebt geht auch die Zeit an, fich allerhand Stuben> vögel anzufhaffen, weil auf dem Wiederzuge man fehr leicht die Männchen ohne Weibchen erhalten kann, da beyde Gefchlechter gewöhnlich getrennt ſtreichen. Diejenigen Stu⸗ benvögel, wie Finken, Goldammern, Zeiſige, Haͤnflinge, Stieglitze ꝛe. welche nach der Locke gehen, werden auf den Lockbuͤſchen mit Leimruthen gefangen, die Inſectenfreſſenden aber mit Inſecten auf entbloͤßten Plaͤtzen, wie die Rothkehl⸗ chen u ſ. w. J Maͤrz. 6 Erſter Anhang. Maͤrz. —Aee 1% Zugvoͤgel. 3) Des ganzen Monats. a) X nkommende: $lußadler, tother Milan, Hühners habicht, Wander, Baum⸗, Thurm⸗, Geyer⸗ und Schlechtfalke. Gemeiner Fink. Bunter Staar; Rin⸗ geltaube. Fiſchreiher, großer und kleiner Rohrdommel; Waldſchnepfe; Kiebitz; gemeines Waſſerhuhn. Dum⸗ mer Lumme; ſchwarzkehliger, Eis⸗ und Imber⸗Taucher; ſtummer Schwan; wilde Gans; Loͤffel⸗, Schmiet und Haubenente. b) Wegziehende: Bacholdetdrofit; NT Wilde Gans (gen Norden), Saatgans, Berg, — Pſfeif⸗ und Löffelente (gen Norden). c) Durchziehende: Bergfink. Purpurreiher; duns kel⸗ und gruͤnfuͤßiger Waſſerlaͤufer. Sturmmeve; Braudente, Rothhalsgans, Schnatterente, Kriekente. 2) Der erſten Hälfte, A | a) Ankommende; Weſpen-Buſſard. Citronfink; Grau⸗ und Rohrammer. Singdroſſel; Feld⸗ und Baumlerche, Wieſen⸗Pieper. Holztaube. Mittler Brachvogel; Heer⸗ und Haarſchnepfe; Kriekente. b) Wegziehende: Ringel» und welßmangige Sans, weißkoͤpfige Ente. NEN c) Durchziehende: Bergs und Sperlingsammer. Dreyzehige Meve; langſchnaͤbliger und weißer Saͤger. 3) Der Voͤgelkalender. - März. 1177 | 3) Der zweyten Hälfte, a) Ankommende: Nofl: und Kornweyhe. Zipammer. Norhkehliger, fchieferbrüftiger, ſchwarzbaͤuchiger und Weiden-Sänger, ſchwarzkehliger Steinſchmaͤtzer. Baum⸗ pieper. Kleiner Trappe. Nachtreiher; weißer und ſchwarzer Storch; grauer Kranich; rothbaͤuchiger und Zwerg: Brachvogel; Regenpfeiſer mit dem Halsbande; Woſſerralle; grünfüßiges Meerhuhn; gehaͤubter, graus kehliger, Ohren-, dunkelbrauner und kleiner Steißſuß; ſchwarzkoͤpfige Meve. Schell, Knaͤck⸗ und Kriekente. b) Wegziehende: Lapplaͤndiſcher Fink, Bergzeiſig. Sammet⸗, Spieß⸗, Winters, Tafel⸗, weihäugiges, Loͤffel- und Kolbenente. c) Durchziehende: Graufink, Roth⸗- und Ringdrof ſel. Grauer Kranich; gefleckter Waſſerlaͤufer. In der letzten Haͤlfte dieſes Monats folgt eine kleine Pauſe unter den Sing-Zugvögeln, weil fi die folgenden theils von Raͤupchen nähren, die mit den Baumknoſpen aus ihren Eyern fehlüpfen, theils von folchen Sinfeeten, die zu ihrem Erwachen aus dem Winterfchlaf und ber Puppe eine wärmere Witterung bedürfen. Strihvögel. a) Eigentlihe: Naben, Saat⸗, Nebels, Thurm: und _ Bergkraͤhe. Schwarzer: und Krähen: Pelikan. b) Schwärmer: Rothkehliger und gekrönter Sänger, Miefenpiever. Wald, Heer⸗ und Haarfchnepfe. ce) Streifer: Semeiner Bienenfteffer, Schneefink. 2. Fort⸗ 1178 Erfter Anhang. 2. Fortpflanzung Man findet in der erften Hälfte: Eyer von Eis; vögeln, weißen und grauen Bachſtelzen, und in der zweyten Hälfte: von Kiebißen, wilden Enten und Mifteldroffeln, und den im Jänner und Hornung genannten Vögeln, 3. Defondere Bemerkungen für Jaͤger. Seht find die Auerbühner und, wenn warmes Wetter einfällt, aud die Bir£hühner am beften im Salzen zu fchießen; auch dee Schnepfenfiricd nimmt feinen An⸗ fang, der Säger fage mit dem Sonntag: Oculi. ‚Sicher ſtreichen fie, wenn um diefe Zelt der erfte warme Sprühregen fälle: Wenn die Schnepfen in Wald» Wiefen liegen, bie feucht und mit Kuhdung belegt find, fo befümmt man fie am beiten in Ste» oder Kiebgarnen. Sie find aber mager und nicht fo gut zu verfpeifen als im Herbſt. Man thäte daher beffer, fie bloß im Herbſt zu fangen und zu fhießen, wenn ihr Strich fo regelmäßig wäre. Die Faſanen fahen. Die Trappen leiden fehr von ber Kälte. Schwäne und Enten ſtreichen fehr nad) großen Gewäflern, und leßtere lockt man mit der Locente zum Schuß oder in Nebe. Der brave Jaͤger macht es ſich auch jeßt zur Pflicht, den ‚großen Verheerungen zu ſteuern, welche die Bogelfieller unter den Singvoͤgeln anrichten, die eines Eleinen Öntereffes halber in manchen Ländern ganze Gegenden entvölfern. Suͤndlich iſt es beſonders, die unfchädlichen Singvögel ohne einen edlen Zweck wegzufangen, wenn fie fid) ſchon gepaart | U haben. ‚Äh Voͤgelkalender. Maͤrz. 1179 | | haben, Bor dem Thuͤringerwalde ſtellt man den gemeinen Finken, die gute Schläge (Gefänge) haben, fo fehr nach, daß diejenigen Finken, welche z. B. den Bräutigam, Reitzug, auten Doppelfchlag, den fiharfen Weingefang fingen, faft gänzlich ausgerottet find. 4. Defondere Bemerkungen für Deconomen. Die Drut der Truthuͤhner, da die Legzeit angeht, muß jetzt in Acht genommen werden, und beſonders der Trut⸗ hahn durch gutes Futter zur Begattung gereizt werden, denn ſonſt macht er zwar beſtaͤndig Raͤder und Figuren um die Hennen herum, tritt fie aber ſelten, und laͤßt feine Geil— heit lieber an einer todten Henne oder Ente, oder gar an einem Stock oder Stein aus. In guten Wirthfchaften wird mit diefem Monate anges | fangen das Hühnerhaus nicht eher zu öffnen, bis alle Hühner befühlt find, damit fie die Eyer nicht verfchleppen koͤnnen; dern haben fie fih einmal an diefe Unart gewöhnt, fo laffen fie fih nicht leicht wieder in. die Ordnung, an einem beftimms ten PDlaß zu legen, gewöhnen. Die jung ausgefrochenen Gänfe müffen nad) der oben angegebenen Vorfchrift behandelt, und befonders vor Falter Seuchtigkeit bewahrt werden. 5. Defondere Bemerkungen für Liebhaber der Stubenvöge|. Jetzt, und fo fange der MWiederftrich dauert, ift die befte Zeit fih mit Stubenvögeln zu verfehen, weil fie in ihrem MWinteraufenthalt und auf ihren Wanderungen rauher und uns aus⸗ — 1180 Eeſter Anhang. ausgeſuchter Nahrungsmittel gewohnt, aud) bet Maufers oder einet andern Krankheit nicht fo leicht ausgefeßt find, wie im Sommer und Herbft, und fich daher leicht an den Käfig und an fremdes Futter gewöhnen Iafien, April, l; Aufenthalt. Zugvögel. 1) Des ganzen Monats. / a) Antommende: KRothfüßiger, Geyer: und Schlechte falke. Rallenreiher (felten); grauer und dickfüßiger Waſſerlaͤufer ;punctirter, trillernder, Meer⸗, kleiner und Alpen s Strandläufer ; Waſſerralle; gruͤnfuͤßiges Meerhuhn. Kriekente. | b) Wegziehende. ce) Durchzie hende; Wachholderz, — und Rings droſſel. Weißer Löffler; Geißkopfs⸗ und dickjüßiger Wafferläufer ; Kanuts; Strandläufer, fehrwarzbäuchiger Kiebitz; Goldregenpfeifer, ſchwarzbindiger Regenpfeifer; geſchaͤckter —— Caſpiſche Meerſchwalbe; Schnatterente. 3 2) Der erſten Hälfte. — a) Ankommende: Rother Milan, Huͤhnerhabicht, Baum: und Thurmfalke. Wendehals, Zaun» und Zips ammer, ſchwarzruͤckiger Fliegenfaͤnger; gefchroäßiger und. ſchwarzkehliger Sänger; großer Steinſchmaͤtzer; Rauch ⸗ und Hausſchwalbe. Kleiner Trappe. Nachtreiher; weißer * Bögelfalender, April, 1181 weißer und ſchwarzer Storch; grauer Kranlch; ſichel— ſchnaͤbliger Nimmerſatt; großer Brachvogel; Heer- und Haarſchnepfe; rothfuͤßiger, gruͤnfuͤßiger und dunkel⸗ brauner Waſſerlaͤufer; Gambet⸗ und ſteindrehender Strandlaͤufer; rothhaͤlſiger und rothbaͤuchiger Waffers treter; punctirtes Meerhuhn. Gehaͤubter Steißfuß; ſchwarzkoͤpfige Meve; Stuͤbberiſche Meerſchwalbe. b) Wegziehende: Wachholderdroſſei. c) Durchziehende: Schneeammer. Gemeiner Seis denſchwanz. Grauer Kranich; ſichelſchnaͤbliger Nim⸗ merſatt; olivenfarbiger Strandlaͤufer; grauer Sand⸗ laͤufer; dummer Regenpfeifer; Heringsmeve. 3) Der zweyten Hälfte, a) Ankommende: Kuduf; grauer und tothföpfiger Würger. Gartenammer. Rohrdroſſel, gefleckter Flie⸗ genfaͤnger, gemeine und große Nachtigall, geſperberte, ſchwarzkoͤpfige, graue, roſtgraue, fahle, weißſtirnige Grasmuͤcke, gelbbaͤuchiger, Laub⸗, Rohr⸗, Schilf⸗, Teich⸗ und Fitis⸗Saͤnger; braunkehliger Steinſchmaͤtzer. Ufers, Mauer⸗ und Alpenſchwalbe. Ringeltaube. Wachtel. Kaͤmpfender, gefleckter, grauer und Wald⸗ Strandlaͤufer; großer Regenpfeiſer; blaufuͤßiger Waſ⸗ ſerſaͤbler; rothfuͤßiges Sandhuhn; kleines Er Schwarzkoͤpfige und Eleine Meerſchwalbe. b) Wegziebende co) Durhziehende: Lappländifcher Waſſerlaͤufer; rothfuͤßiger Strandreuter. Grauliche Meve. Strich— 1182 Erſter Anhang. ” Strihvögel. a) Eigentlide, | b) Shwärmer: Kornweyhe. Gekroͤnter Sänger. Walde, Heers und Haarfchnepfe. c) Streifer; Gemeiner Bienenfteffer. So lange noch feine anhaltend gute Witterung erfolgt, fo verändern alle Zugvögel ihren Aufenthalt nach den Bedürfniffen ihrer Nahrung, und ſchwaͤrmen daher einzeln oder in Eleinen Geſellſchaften bald da bald dort herum; fälle aber gar Schneewetter ein, fo vereinigen fie ſich wieder in großen Gefellfchaften, und diejenigen Vögel, welche fich bloß von Ssnfecten naͤhren, gehen alsdann nad) dem Waffer, nach Quellen, und befonders nad) leerfiehenden Teichen, wo fie immer im Schlamm unter den Ufern und an den dürren Grashalmen fo viel Inſeeten antreffen, dag fie, wenn Eeine große Kälze einfällt, nit Hungers ſterben. * 2. Fortpflanzung. Die Spechte, Singdroffeln, Haus- und Feld— ſperlinge, rothkoͤpfige Wuͤrger, Kiebitze, ges meine Finken, und faſt alle diejenigen Voͤgel, welche im vorigen Monate angekommen ſind, niſten jetzt ſchon. 3. Beſondere Bemerkungen fuͤr Jaͤger. Sn der erſten Hälfte dieſes Monats ſchießt man oder fängt im Stedkgarne die Hafelhbühner, die jekt ihre Falz⸗ zeit haben. Auch die Birkhaͤhne falzen. Won der Mitte an aber muß man dieß und anderes Federwildpret ruhen lafs fen, weil fich die Kennen zum Eyerlegen anfchicken. } Die Voͤgelkalender. April. 1183 Die Kiebißeyer werden aufgefucht. | Diejenigen Jaͤger, welche im Herbft einen Finken⸗ herd (auf welchen fih auch Goldammern :c. fangen) beftels len wollen, müffen fid) die Lockvoͤgel einzufangen fuchen. Ein geſchickter Sjager kann jest die im Paaren begriffes nen wilden Tauben an fich locken und erlegen, er thut aber nicht wohl daran, weil er die Vermehrung hindert und ihr Fleiſch zähe und Hark iſt; beſſer ſchmecken alsdann im Junius die Sjungen, 4. Befondere Bemerkungen für Deconomen. Man febt noch Gaͤnſe, Enten und Truthuͤhner. Das junge Federvieh wird fleißig gewartet und mit gehackten Brenneffeln, die mit Eyer und Kleye vermengt werden, gefüttert. Wenn man alten Huͤhnern gehackte Brenneſſeln mit Waizenkleye zu freſſen giebt, fo follen fig viel Eyer legen. Die Gaͤnſe koͤnnen jeßt zum erſtenmal gerupft werden. Der Taubenfreund läßt jet die jungen Tauben ausftiegen, die er zur Nachzucht brauchen will. Thut er eg in den Nachfonimers oder Herbſtmonaten, fo fällt die Mauſer⸗ | zeit im Winter, wo ihrer viel darauf gehen. 5. Befondere Bemerkungen für den Liebhaber. der Stubenvögel, Wenn fich die Vögel an denjenigen Ort begeben haben, wo fie niften wollen (in den Stand), fo lafjen fie fid) theils durch Lockvoögel, theils durch Lockſpeiſe fangen. &ie fingen auch alsdann am beften, und man kann fich den beften 3184 Erſter Andang beiten Sänger z. B. unter den Nachtigallen und gemeinen Finken auslefen. Wenn man es fo früh als moͤglich thut, fo wird diefer Fang, wo es ohnehin bloß auf die Männchen ab⸗ \ gezielt if, dadurch noch minder fchädlich, weil das Weibchen noch keine Eyer gelegt hat, und ſich leicht mit einem noch ledi⸗ gen, aber im Nothfall auch mit einem benachbarten gepaarten Vogel begatten kann. Sobald aber die Brutzelt da iſt, muß dieſer Fang bey ſtrenger Forſtſtrafe unterſagt werden; denn alsdann geht der Gegend nicht bloß ein Vogel, ſondern die ganze Nachzucht verlohren. May. I. Aufenthalk Zugvdgel, . 1) Des ganzen Monats. 2) Der erftien Hälfte : a) Anfommende: Blaue Racke; Plrol, Gartens ammer. Rohrdroſſel. Gefleckter, ſchwarzruͤckiger, ſchwarzgrauer und kleiner Fliegenfaͤnger; geſperberter, Sumpf» und Teichſaͤnger; Brachpieper. Alpenſchwalbe; Europaͤiſcher Ziegenmelker. Wachtel. Mittelſchnepfe: kaͤmpfender Strandlaͤufer; Gambet-Strandläufer; roth⸗ fuͤßiger Strandreuter; kleines Meerhuhn. Schwarz koͤpfige, ſchwarze und kleine Meerſchwalbe. b) Wegziehende. ce) Durchziehende: Stein: und roſenfarbige Droffel. Zeichwafferläufer, Grauliche Meve. 3) Der er a Voͤgelkalender. May, | 1185 3) Der zweyten Hälfte, a) Anktommende; Wieſenknarrer. b) Wegziehende. 0) Durchziehende. Strihvöägel, a) Eigentliche. b) Schwärmer: Gemeine Dienenfteffer, c) Streifer. 2. Fortpflanzung. Jetzt find die Stand» und Steichvögel, oder die in den vorigen Monaten angegebenen Zugvögel ſchon mit Bräten befchäftigt und die in diefem angefommenen, machen, da fie die Weibchen fogleich bey ſich haben, gleich in ben erflen Tagen ihrer Ankunft Anftalt zum Neftbauen. Lebtere brüten auch felten mehr als einmal des Jahrs, da ſie auch wieder zuerſt wegziehen, well theils ihre Nahrung zu beſchraͤnkt, theils ihrer. weichlichen Natur die kalte und feuchte Herbſtwitterung zu⸗ wider iſt. | 3, Defondere Bemerkungen für Jaͤger. Der Säger fieht befonders darauf, daß die Bruten ber Waldhuͤhner,⸗ der Faſanen, uͤberhaupt des Federwild⸗ prets, nicht durch Menſchen, Eulen, Raubthiere und Raub⸗ voͤgel gefidet werden. Letztere haben jetzt Junge, und thun befonders an dieſem Geflügel viel Schaden. WehRem N. BB DI Ber Ve 1186 Erfter Anhang. 4 Befondere Bemerkungen für Deconomen Die auf die Weide gehenden jungen Gaͤ nfi e und Truts Hühner müffen vor kaltem Regen fiher feyn, wenigftens nicht, wenn es gefchehen ift, an einem dumpfigen kalten Orte eingefperrt werden. Sänfe, Enten und Hühner, bie zeitig in diefem Monate ausgebrütet werden, find gut zur Zucht. Die jungen Öänfe, die jebt Flügelfedern befommen, müffen gut gefüttert werden. Die Haushuͤhner fekt man zur zweyten Brut am. 5. Befondere Bemerkungen für Liebhaber der Stubenvbgel. Wenn ſich der Menſch als den Beherrſcher der Geſchoͤpfe, die ihn umgeben, anſehen darf, ſo iſt es ihm ja auch wohl bey einer vernünftigen Maͤßigung erlaubt, ſich jetzt diejenigen Voͤgel aus dem Mefte zu nehmen, die er zu feinem Vergnügen aufziehen will, 3. B. Gimpel, KHänflinge und gemeine Finken, wovon jene Eünftliche Sefänge, diefe aber vorgefchriebene und von andern gehörte gute Finkenfchläge lernen. Auch die Wachtelmaͤnnchen können jetzt zu Stu⸗ benvoͤgeln weggefangen werden, und zwar um ſo mehr, da ein Maͤnnchen mehrere Weibchen zu befruchten im Stande iſt, und diejenigen Maͤnnchen, welche nur einzelne Weibchen haben, wegen ihrer Geilheit oft die Weibchen im Btuͤten fiören und ihnen die Eyer zerbrechen. | | Junius. Voͤgelkalender. Junius. 1187 Junius. i. Aufenthalt. Jetzt aͤndert ſich der Aufenthalt der Voͤgel nicht ſehr; nur diejenigen Vögel aller Art, die ſich nicht haben paaren- koͤnnen oder wollen und die Männchen einiger Maldvögel, die ihre Brut ganz den Weibchen überlaffen, z. B. Auers und Birkhaͤhne, freifen hier und da herum und werden vom Sjäger wie Billig, wenn fie ihm fchußrecht fommen, erlegt, Der Birkhahn faͤllt jebt in die Fruchtfelder und das Huhn haͤlt ſich mit den ungen in Dickigen auf. Das Rebhuhn führe feine Sungen in die Waizenfel⸗ ber und Sommerfaaten. Die Faſane haben zum Theil fchon Junge, zum Theil aber brüten fie noch, wie die Trap⸗ ven. Die Schwäne haben Sunge wie die wilden Sänfe und Enten. Das Reiherhuhn geht mit der Brut, der Rei her aber allein auf den Raub aus; aber der Storch und die Rohrdommel brüten ihre Zungen aus. Die Schnepfen führen ihre Sungen an, und man muß fie in der Brütezeit durchaus nicht aufjprengen, weil das Weibchen fonft die Eyer verläßt. | Alle Ra ubvögel jagen mit dem Ende diefes und zu Anfange des folgenden Monats ihre jungen von ſich, die nun allein fuͤr ihren Unterhalt ſorgen muͤſſen. 2. Fortpflanzung. Die meiſten Voͤgel haben Junge. Der Vogelſteller holt daher jetzt gern die Droſſelarten, die er auf dem Herde Pen aus dem Nefte, wenn fie noch nicht ganz flügge find, Stile ‚und 1188 Erſter Anhang, und füttert fie mit Gerſten⸗ oder Waizenſchrot in Milch ge⸗ | weicht auf. Sollen es Lockoͤgel werden, ſo ſtellt er ſie ins Finſtere und tupft ihnen bald die Bauch , bald die Steißfedern aus, damit fie nicht fingen. Die Ruhe oder Läufervögel aber müfjen im Hellen fißen. Huch bie jungen Holz⸗ und Rin⸗ geltauben, die man im Herbſte zum Beylocken der Heer⸗ den brauchen will, werden jest aus dem Hefte genommen und mit Hirſen, Waißen, oder Erbfen aufgezogen. Man läßt fie gern in einer großen Kammer frey herum fliegen. 3. Befondere Bemerkungen für Säger. Dieſen Monat, fo wie den ganzen Sommer hindurch, fucht man die Forſte der Raubvoͤgel auf, und bemüht ſich ſonſt auf alle moͤgliche Art ſie zu vertilgen. | Jetzt fangen fich die wilden Enten an zu manfern; daher man fie ohne viele Mühe auf Seen und Zeichen im Rohr und Schilf in die vorgeftellten Netze treiben Eann. Set kann man auch den Eleinen Raub zum Vogels fang aus dem Neſte nehmen. Wenn man den Alten ein Junges läßt, fo verlaffen fie nicht nur das Neſt nicht, fon: - dern verändern es auch niemals. | Nach Johanni, wenn die jungen Vogel ausgeflogen ER man an, den Meifen mit der Kloben nachzu⸗ fielen, auch Staare zu fangen, Man fängt auch ſchon on, den Vogelherd auszuputzen und zuzurichten. 4. Beſondere Bemerkungen für Oeconomen. Das ſpaͤt ausgebruͤtete Fede rvieh wird verkauft und | — denn es taucht nicht zur Zucht. Junge Se Wigelfalender. Julius. 1 189° Sunge Sänf e werden an den Ohren mit Saumäl gegen Eleine Muͤcken geſchmiert; auch treibt man fie etwas fpät aus, damit fie keine Regenwuͤrmer finden und vers ſchlucken; denn fie find ihnen fchädlih. | ee Junge Hühner fappt man, | 5. Defondere Bemerkungen für Liebhaber der Stubenvögel. Jetzt kann man die jungen Nachtigallen auch leicht finden. Man darf naͤmlich nur an diejenigen Stellen gehen, wo ſie oft ſingen oder geſungen haben, ſo wird man, wenn man das Geſchrey verfolgt, wodurch fie das Neſt oder die ſchon ausgelaufenen Jungen — ſeinen Zweck verſehlen— Julius. J. Aufenthalt Zugvbgel. ı) Des ganzen Monats. 2) Der erfien Hälfte. 3) Der ziweyten Hälfte, u a) Wegziehende: Wferfchwalbe. Osmanen, und Meerſchwalbe. b) Anfommende. "e) Durchziehende. Strichvoͤgel. a) Eigentliche. b) Schwaͤrmer: Gemeiner Bienenfreſſer. c) Streifer: Schwarztipfige aha ſchwarꝛthvfige und Ekleine Meerſchwalbe. ſh Sie 1190 Erſter Anhang. Viele Vögel, die zwey oder drey Gehecke machen, brüs ten oder füttern ihre Jungen jetzt, die andern aber, die bald wegziehen, oder die jungen des erften Neftes begeben fich theils ins dicke Gebüfch, theils in die Hecken nahe am Zelde, um Nahrung in Ueberfluß in der Nähe zu haben, und maus fern ſich dafeldft. Die Faſanhenne führt die Sungen zur Nahrung in die Neffeln und an ſolche Derter, wo fie Amei⸗ feneyer finden. "Die Trappenhenne haͤlt ſich mit ihren beyden Jungen verborgen, und pfeift ſie wieder an ſich, wenn fi e gefprengt worden find. Die Schwäne gehen mit ihren Jungen a großen | Waſſern und ſeichten um ihre — im Ueberfluß zu finden. | 2. Forepflanzung. Einige Vögel erziehen jet die zweyte oder dritte Brut. 3. Defondere Bemerkungen für Jäger Der Yäger darf auf dem Strichteihe keine wilde Enten leiden, die der Fifchbrut jeßt ungemein viel Schaden thun. Auch auf die Fiſch⸗Reiher muß man achten, weil fie nach der Mitte diefes Monats ſchon von einem Teiche zum \ andern zu freichen anfangen. | Der Fang der wilden Enten, bie fi maufern, | im Rohr und Schilf dauert fort. Die kleine Schnep⸗ fenjagd wird jetzt ſtark getrieben. Die Miſteldroſſeln geben in Gebirgen ſchon nach i Ssacobi auf den Strauchherden nach den Locfvögeln, wenn f Stachelbeeren, a und Kirſchen aufgelegt ſind. Ueber⸗ WVoͤgelkalender. Julius. 1191 Ueberhaupt muß der Sjäger nun alle die Dinge zus recht machen, welde zum Vogelfang gehören, das mit fie im folgenden Monate zu Stande find. Dahin ges hören Ausbefferungen der Nebe, Verfertigung der Dohnen, Leimfpindeln ꝛc. Gleich nad) Jaeobi geht der Vogelfang mit dem Kaͤuz⸗ chen an. Die gemeinen Kernbeißer faͤngt man auf Kirſch⸗ baͤumen mit Leimruthen, wenn man ein Paar Lockvoͤgel in die Baͤume haͤngt. Die jungen Holz: und Ringeltauben werden in den Vorhöfgern gefchoffen. Die jungen Finken fals len in den Gärten auf abgegrafte und mit Hanf befkreute Pläße, die man mit einem Garn beftellt. 4. Defondere Bemerfungen für Deconomen. Die Gaͤnſe werden zum zweytenmal gerupft. Wegen des faulen Wafjers und der flarfen Hitze find die Hühner jeßt, befonders die von fpäterer Brut, dem Pips fehr aus geſetzt. Gegen dieß Uebel thut man wohl, den Huͤhnern ge⸗ ſtampften gruͤnen Kohl mit Mehl vermiſcht zu geben. Haͤhne und Huͤhner werden noch geſchnitten. 5. Beſondere Bemerkungen für Liebhaber der Stubenvbgel. Diejenigen jungen Sinfen, welche um Jacobi gefangen werden, und bey den Bogelftellern unter dem Namen Sopfss finfen befannt find, lernen mehrentheils noch den beffern Sefang, den fie in der Stube hören. Sie werden gewoͤhn⸗ lich 1192 Ener Anhang. lich an den bemerkten Stellen im Walde, wo ſie zu Mittag faufen, auf Leimruthen oder mit einem kleinen Deck⸗ oder Schlaggarne gefangen. Wer ein Liebhaber von den Grasmädenarten, 3. B. dem Mönd), der gemeinen und grauen Grasmuͤcke if, der muß jeßt in Gärten pder Eleinen Laubhölzern Sprenkel mit Dergholunder s und Sohannisbeeren fiellen, wo er fie leicht fängt. Auch die Nachtigallen gehen darnad. Ä zu Ende diejes Monats wird bis im Detoßer, der Traͤnkherd fleißig beſucht, welches die Fangart iſt, wo man am ſicherſten und beſten faſt alle Arten von Stuben⸗ vbgeln erhalten kann. ſ. oben Bd, Il. (II) ©. 504. Note *). a Auguft. Aufenthalt" Alle diejenigen Vögel, welche fih bey uns manfern, ſtehen jet noch in der Maufer, und haben ſich daher an folche Drte begeben, wo fie theils vor den Raubvoͤgeln ſicher ſi ind, theils aͤberfluͤfſi ge Nahrungsmittel in der Naͤhe haben. Auch fängt in diefem Monat der (don bes deutendere Strich der Zugvögel wieder an. 6 Zugvoͤgel. Des ganzen Monate. a) Wegziehende: Gemeine Pitol, Rohrdroſſel. Geſperberte Grasmuͤcke; Kampfhahn, Waldſtrandlaͤu⸗ 4 ‚fer. Schwarzkoͤpfige Meve; ſchwarzloͤpfige und kleine Meerſchwalbe. u b)Ans i \ . + ; * x z Voͤgelkalender. Auguſt. 1193 b) Ankommende: Kanuts.Strandläufer, c) D uch 5 iehe nde; Roſenfarbige Droſſel (ſelten).* Dickfuͤßiger, Lapplaͤndiſcher und Teich⸗Waſſerlaͤufer. Grauliche Meve. | 2) Der erſten Haͤlfte. | - a) Wegzie hende: Uferfchwalbe ı | b) Anfommende co) Durchziehende. 3) Der zweyten Hälfte. .@) Wegziehende: Gemeiner Kuckut. Schwarzruͤcki⸗ ger und kleiner Fliegenfaͤnger; gelbbaͤuchiger Sänger. Mauerſchwalbe. Schwarzer und weißer Storch; Mits | telſchnepfe; dickfuͤßiger Wafferläufer. | b) Ankommende. Ä ne" 6) Durchziehende: Dunkelfüßiger und gruͤnfuͤßiger Waſſerlaͤufer. Heringsmeve. Strichvoͤgel. | ® a) Gigentlige: Fichten⸗Kreuzſchnabel. b) Schwaͤrmer: Wendehals (in Krautfeldern). Blaue Racke; rothruͤckiger Wuͤrger. Gemeiner Kernbeißer. Grau⸗, Hanf: und Diftelfink; Sartenammer. Gemeine und große Nachtigall, ſchwarzkoͤpfiger, grauer, Fitis⸗ und Weidenfänger. Ringel⸗, Holz⸗ und Turtel:Taube. Fiſch⸗ und Nachtreiher, Eleiner Rohrdommel; fichels ſchnaͤbliger Nimmerſatt; rothbaͤuchiger Brachvogel; Heer⸗ und Moorſchnepfe; Kiebitz, punctirter, trillern⸗ der, Meer: und kleiner Strandlaͤufer; ſchwarzbindiger Regenpfeifer; rothfuͤßiger Strandreuter; rothfuͤßiges | Sands 1194 Erſter Anhang. Sandhuhn. N Schwarzkoͤpfige Meve fchrarzköpfige, ſchwarze und kleine Merfmalbe; weißer Säger; Knaͤck⸗ und Kriekente. J— e) Streifer. ‚ Ä 2. Fortpflanzung. Pur Wachteln, Feldlerchen, Soldammern , Hausfpers linge, weiße Bachſtelzen, Rauchſchwalben und ſolche Voͤgel trifft man jetzt noch bruͤtend an, welche 3° Gehecke machen. Die mehrſten von dieſen Spaͤtlingen, welche Zugvögel find, kommen aber auf eine oder die andere Art um, werden von Raubvoͤgeln gefreffen, oder ſterben vor er oder Hungers ir, hi ! 3. Defondere RR RN fhe: Häger. Jetzt find die wilden Tauben aller Art am fetteften und wohlfchmedendften, und halten ſich in "Hemden auf dem Felde in der Nähe der Feldhoͤlzer auf; fie fünnen daher jetzt am ſchicklichſten gefangen. oder gefchoffen werden. Wenn man geblendete Locktauben hat, fo richtet man einen Herd mit Schlagwaͤnden im Felde in denjenigen — fie auf, wo fie häufig nieberfallen. Zur Jagd der Wafferfhnepfen Sean dtefs firt man jeßt die Hunde, Auch die Rebhuͤhner und Wachteln ner die Felder faft leer find, mit Stecfgarnen und dem Tiras ges fangen werden. Letztere Jagd kann man auch auf die fich maufernden Lerchen anmenden. Pe Mit dem Anfange des folgenden Monate fängt das Schneuß⸗ und Herdſtellen an, daher noch alles Nörhige dazu anzu⸗ Voͤgelkalender. Auguft. 1195 } anzufchaffen und vorzubereiten iſt; befonders muß man die im Finſtern hingeftellten Lockvoͤgel nunmehr die Hellung, doch nicht den Sonnenfchein genießen lafjen, damit fie zum Anloden ihrer Kammeraden ſich nad) und nad) gewöhnen. Die Eleinern Schneußvbgel, z. B. die Gras mückenarten, Rothſchwaͤnzchen ıc. werden jeßt fhen und am häufigften zu Anfang des folgenden Monats in Sprenkeln ges fangen, vor welche man Johannisbeeren und auch rothe oder fhon ſchwarze Holunderbeeren hängt. 4. Befondere Bemerkungen für Deronomen, Das Federvi eh wird jeßt nicht mehr zum Brüten angefeßt, fondern gluckſenden Hennen die Bruthige auf die befannte Art vertrieben. Die Gaͤnſe werden noch einmal gerupft, befonders wenn fie, wie jeßt auch das übrige Federvieh, in die Stoppeln gehen, Die lebten jungen Hähne werden gefappt. >. Die Hühnereyer, welche jetzt gefammlet werben, halten fih am längften und man legt fie deßhalb in Hexel, Hafer und Korn. Am beften aber iſt es, wenn man fie auf eignen dazu verfertigten Bretern in Löcher ftellt, fo daß fein Ey das andere berührt, und das ftumpfe Ende nach oben ges kehrt iſt. Diefe Breter werden an einem trocdenen Orte, der doc) nicht fo fehr der Kälte ausgefegt ift, aufgeftellt, auch in der gar zu firengen Kälte mit Hexel und Heu bedeckt. 5. Be⸗ 1106... Eefker. Angang. are | 5. Befondere Bemerkungen für Liebhaber der Stubenvögel, | Jetzt iſt es Zeit, ſich die Grasmüdenarten, z. B. die Moͤnche, die einen ſehr angenehmen Geſang haben, zu verſchaffen. Sie fangen ſich auch ſehr leicht, wenn man in die nahe an Laubwaͤldchen ſtoßende Gärten Sptenkel mit Johannis/ oder Holunderbeeren ſtellt. In dieſem Monate maufern ſich auch die in Stubenvoͤgel; fie verlangen daher eine beſondere Bartung; befonders darf es den fanmenfreffenden Vögeln nicht an Waſ⸗ ſerſand und friſchem Waſſer, und ben Inſeetenfreſſenden außer letztern nicht an Mehlwuͤrmern und Ameiſeneyern fehlen. September. u Aufenthalt. Jetzt beginnt der Haupt⸗Zug und Strich der Vögel. Ü Zugvdgel. 1) Des ganzen Monate. a) Wegzichende: Mothfüßiger Falke; - Srachpiepers großer und braunfehliger Steinfhmäßer, Europälfcher Biegenmelker. Kampfhahn, Kleiner Strandlaͤufer; ‚ großer Brachvogel; rothfuͤßiger Strandreuter. Kaspis ſche, ſchwarze und kleine Meerfchwalbe. b) Ankommende: Kanuts /Strandlaͤufer. e) Durchziehende: Steindroſſel. Dantelfůßiger, ; rothfuͤßiger, grünfüßiger Waſſerlaͤufet Grauer Sands laͤufer. 2) Der Voͤgelkalender. September. 1197 2) Der erſten Hälfte. + a) Wegziehende: Grauer und rothruͤckiger Würger, Oartenammer, Gefleckter, fihwarzrüciger und Eleiner Sliegenfänger, geſchwaͤtziger, Laub⸗ und Nohrfänger. Nachtreiper ; weißer und fehwarzer Storch. , b) Anfommende, | c) Durchziehende. 3) Der zweyten Hälfte: a) Wegziehende: Wendehals; Wiedehopf. Blaue Racke; rothkopfiger Wuͤrger. Graufink; Grayammer, Singdroſſel; gemeine und große Nachtigall, ſchwarz⸗ kopfige, graue, roſtgraue, fahle und weißſtirnige Gras; muͤcke, Sumpfs, Schilf⸗, Zei und Fitis⸗Saͤnger; Baumpieper; ſchwarzkehliger Steinſchmaͤtzer, Rauch⸗, Haus⸗ und. Alpenſchwalbe. Turteltaube; Wachtel. Großer und kleiner Rohrdommel; großer und rothbaͤu⸗ chiger Brachvogel; Kiebitz; trilleender und Meers Strandläufer; blaufuͤßiger Waſſerſaͤbler; rothfüßiges Sandhuhn; Wieſenknarrer; geünfüßiges, punctictes und fleines Meerhuhn. Stuͤbberiſche Meerſchwalbe; wilde Gans, | b) Ankommende: Saatgans. c) Durchziehende: Geiskopfs:Wafferläufer. Strichvb gel. a) Eigentliche: Fichten⸗Kreuzſchnabel. | b) Shwärmer: Roſtweyhe, Thurmfalke (im Felde), Eichel- und Nußkraͤhe; blaue Nade. Gemeiner Kerns beißer; gemeiner, Hanf⸗ und Diftelfint, Weiße und gelbe 1198 Erſter Anhang. gelbe Bachſtelze; ſchwar baͤuchtger Saͤnger; Baum⸗ lerche. Ringel⸗ und Holztaube. Fiſchreiher; mittler Brachvogel; Heer⸗ und Meerſchnepfe; dunkelz, roth⸗ und gruͤnfuͤßiger Waſſ! erlaͤufer; Kiebitz, Gambet⸗, punctirter und Alpen» Strandläufer; dummer, Gold⸗ und ſchwarzbindiger Regenpfeifer; geſchaͤckte Meerelfter ; Wiefenknarrer. Gehäubter Steißſuß; Gänfes und weißer Säger; Schnatters, Knaͤck⸗ und Kriekente. c) Streifer: Weißſchwingige Meve. Der Trappe, welcher zum Schießen angefahren oder angeritten wird, ſteht auf Saatfeldern und iſt feiſt. Der Fafan faͤllt in Feldhecken, Bruͤche u. J w., wie im Fruͤhjahr. 2. 5— ung. Einzeln trifft man noch. junge Sanarienv zgel und Schwalben im Neſte an. ug Me 3. Beſondere Bemerkungen für Jaͤger. Von Egidii an bis 3 Wochen nah Michaeli muß der Vogelfteller täglich aufdem Bogelherde feyn, und er hat nach einer allgemein angenommenen Regel einen guten Vogels fang zu erwarten, wenn der Sommer trocken geweſen iſt. Auch die Dohnen⸗ und Schneußvoͤgel ziehen jetzt am ſtaͤrk⸗ ſten, und werden um deſto haͤufiger gefangen, je mehr Bee⸗ ten es giebt, und je ſtaͤrker und kaͤlter die Fruͤhnebel eins treten. Diejenigen Droffeln, befonders Sing Drofieln, welche unter den Zehen firohgelb find, gehören zu den einheie mifchen, diejenigen aber, welche unten 1 eradgefitben find, zu ) den Voͤgelkalender. September. 1199 den“ ausländifchen, und diefe ffammen aus dem Norden, und find feine einheimifche Neſtvoͤgel. Wer daher die einheimis ſchen Vögel erhalten und nicht wegfangen will, der muß feine Schneuß und feinen Vogelherd nicht eher ſtellen, bis diejeni⸗ gen Droſſeln mit orangefarbenen Fußſohlen ankommen. Vierzehn Tage vor Michaeli nimmt auch der Lerchen⸗ ſtrich feinen Anfang, die man erſt in Nachtgarnen, wenn fie aber in großern Schaaren fommen, in Taggarnen fängt. Vierzehn Tage vor und nad Michaeli ift auch der befte Finkenſtrich, und wenn der Herd auf das Feld gemacht wird, fo fängt man bey guten Lockvogeln nicht nur gemeine Finken, fondern aud) Bergfinken, Goldammern, Kernbeißer, Srünlinge, Känflinge, Stiegliße u. f. w. Endlich gehen auch zu Ende diefes Monats die Hafel» hühner, die fih in Ketten zufammengezogen haben, nad) der Pfeife, und werben in den tiefen und hohen Raubwalduns gen, wo viele Bromm⸗ und Vogelbeeren find, am häufigften angetroffen. Sie fangen fich auch in den Auffchlägen und Dobnen, indem fie nach den Vogelbeeren fliegen. 4. Befondere Bemerkungen für Deconomen. Man fangt an, Sänfe und anderes Federvieh zu mäften. BEN | Huͤhner⸗ und Taubenhäufer werden gereiniger, der Mift mit untermengter Afche aufs Feld oder in die Gras» gärten und Wiefen gebracht, Bes 1200 Erſter Anhang. Ss a Bemerkungen für bieskaner der ‚Stubenvögel, Sept laſſen f 9 die infeetenfteffenden Vogel, Rothkehl⸗ ‚then, Rothſchwaͤnchen u. ſ. w. am liebſten an das Stuben⸗ futter gewoͤhnen, da man ihnen bis zur gaͤnzlichen Gewoͤh⸗ nung Beeren mit unter daſſelbe miſchen kann. October. Aufenthalte In dieſem Monat iſt der Zug und Strich der Voͤgel am ſtaͤrkſten. | Sigg 3) Des ganzen Monats. — | a) Wegziehende: Flußadler, rother Milan; Wefpens Buſſard, Huͤhnerhabicht, Roſtweyhe; rothfuͤßiger, Baum⸗ und Schlechtfalke. Gemeiner Fink; Sper—⸗ lingsammer. Rothkehliger, ſchwarzkehliger, ſchiefer⸗ bruͤſtiger und Weidenſaͤnger; Feld-Baum⸗ und Hau⸗ benlerche. Bunter Staar. Kleiner Trappe. Fiſch⸗ reiher; gefleckter, grauer, Gambet⸗, Steindreher⸗ und | Alpen⸗Strandlaͤufer; geſchaͤckter Auſternfiſcher; gruͤn⸗ fuͤßiges Meerhuhn; Waſſerralle. Gehaͤubter Steißfuß. b) Ankommende: Kanuts-Strandlaͤufer. Gänfe und weißer Saͤger; wilde Gans (aus nördlichen Brgenden | Saatgans. j r ec) Durchziehende: Gehäubter -und ſchwatzbaͤuchiger ——— ; dummer Regenpfeifer. Schnatterente. 2) Der + | | Wögelkalender. October. 1208 : 2) Der erfien Hälfte. | | a) Wegziehende: Mifteldroffel; ſchwarzgrauer Flie⸗ genfänger 5 weiße und gelbe Bachſtelze; ſchwarzkoͤpfiger, Sumpf⸗, Schilf⸗ und fahler Saͤnger; Baumpieper; ſchwarzkehliger Steinſchmaͤtzer; Ringeltaube. Wachtel. Sichelſchnaͤbliger Nimmerſatt (ſelten); großer und roth⸗ baͤuchiger Brachvogel; gehaͤubter Kiebitz, punctirter Strandlaͤufer; rothhaͤlſiger und rothbaͤuchiger Waſſer⸗ treter; dunkelbruͤſtiger Regenpfeifer; Wieſentnarrer; gruͤnfuͤßiges Meerhuhn. Stummer Schwan. b) Anfommende: Lapplaͤndiſcher Fink. Haubenlerche. ©) Durchziehende: Bergfink. Strauß: und Purpur⸗ reiher; ſichelſchnaͤbllger Nimmerſatt (ſelten); dunkel⸗ brauner Waſſerlaͤufer; olivenfarbiger Strandlaͤufer. 3) Der zweyten Hälfte, a) Wegziehende: Kornweyhe. Citronfink; Zipam⸗ mer. Graue Bachſtelze; ſchwarzbaͤuchiger Saͤnger. Wieſenpieper. Holztaube. Kleiner Rohrdommel, Rals len⸗Reiher (ſelten); grauer Kranich. Zwergbrachvogel; Heer⸗ und Moorſchnepfe; ſchwarzes Waſſerhuhn. Grau⸗ kehliger, dunkelbrauner und Ohren⸗Steißfuß. b) Ankommende: Bergzeiſig. Weißſtirnige Gans, c) Durchzie hende: Schnee- und Bergammer. Roth, Ring⸗ und zweydeutige Droſſel. Weißer ‚Löffler (fels ten)s Federbuſch⸗ und Straußteiher (ſehr —* grauer Kranich. Kriekente. Strichvoͤgel. a) Eigentliche: Europaͤiſcher Kleiber; gemeiner Baum⸗ laͤufer; gemeiner Eisvogel. Naben:, Saats, Nebel⸗, Bechſt. dem. N. ©, ar B. 2. Abth. ©999 Thurm⸗ a % — 1202 Erſter Anhang. \ Thurm⸗ und Bergkrähe. Fichtenbraunfchnabel, gemels ner Kernbeißer; Blaus, Sumpf:, Beutel: und Darts meife, Großer Brachvogel. | b) Schwärmer: Thurmfalt (im Gelbe). Eichel: und Nußkraͤhe; Diflels und Erlenzeifig; Rohrammer; Wie, fenpieper. Kohle, Tannen: und Haubenmeiſe. Haſel⸗ huhn. Mittler Brachvogel; Waldſchnepfe; Goldregen⸗ pfeiſer. Dreyzehige Meve; Gänfes, langſchnaͤbliger und weißer Saͤger. Knaͤck- und Kriekente. e) Streifer: Mauerlaͤuſer. Schneefink. Strunt⸗ meve, weißſchwingige Meve; ſtummer Schwan. So bald als zu Ende dieſes Monats das erſte kalte ſtuͤr⸗ miſche Wetter einfällt, fo ziehen ſich die Rabenkraͤhen und Dohlen in großen Scyaaren zulammen und flreichen von einem Orte zum andern. Diefer Zug dauert 14 Tage, wo man alle Morgen bis zu Mittag diefe Heerden mit großem Geſchrey in Thüringen von Morgen gegen Abend fliegen fi fi eht. Wenn ſie eine Strecke geflogen ſi ſind, ſo verſammlen ſie ſich, indem ſie unter noch groͤßerm Geſchrey Cirkelbogen beſchrei⸗ ben und die hintern muͤſſen den Zug anfuͤhren, ſo wie ſich die vordern an das Ende des Zugs begeben. Wo ſie eine einhei⸗ miſche Familie auf dem Felde antreffen, fo ſtoßen immer etliche, manchmal auch der ganze Schwarm zu ihnen herab, und. fuchen fie durch) allerhand leichte Schwenfungen und einen ganz eignen Ruf zu. bereden, mit ihnen wegzuwandern. Es | x gelingt ihnen aber felten, einen einheimiichen Vogel zu bewes gen, diefe Neije mit zu machen, gefellt ſich aber ein Neifegenie darunter, das Luft bezeigt, fo ift die Freude außerordentlich, und die ganze Geſellſchaft — ein außerordentliches Jubel⸗ se chrey, Voͤgelkalender. Detober, 1203 gefchrep, alle fcheinen ihn zu begrüßen und fliegen im Cirkel um ihn herum, und wenn fie fortfliegen, fo hört man dag Geſchrey noch eine halbe Stunde welt. Es ift dieß ein ſehr artiges Schaufpiel. Eben fo fonderbar fieht fich ihre Aengſt⸗ lichkeit mit an, mit welcher fie einander ihr Mißgeſchick Elas gen, wenn fie wegen ſtuͤrmiſcher und duͤſterer Witterung nicht über den Thuͤringerwald fünnen. Ich habe fie oft 4 Stunden anfeßen fehen, um über die Gebirge zu Eommen, aber allezeit vergebens, und nur nach der größten Ermattung, welche durch ihr Angfigefchrey, das man eine Stunde weit hören kann, noch vermehrt wird, entfchließen fie fich im freyen Felde, auf Erlen und MWeidenbäumen den Sturm abzuwarten. Um ı Uhr bes geben fie fich gewöhnlich ins Feld, und halten ihre Mahlzelt, welches auf ihrem Zuge nur eine einzige iſt. Des Morgens, wenn der Tag anbricht, machen fie fid) aber, ohne zu freffen, auf den Weg. Anfangs: fliegen fie tief und langfam, dann erheben fie fid immer höher und beſchleunigen ihren Flug. Da ich nicht eher als im Winter ganze Heerden von diefen Zugvogeln in Thüringifchen Feldern antreffe, fo ungeheure Schaaren aber, die aus mehrern Millionen beſtehen, uͤber den Thuͤringerwald ziehen, ſo verlohnte es ſich wohl der Muͤhe, daß Naturforſcher, die vom Thuͤringerwalde aus nad) Sons nenuntergange zu wohnen, Acht hätten, wo fie ſich unterdefs fen verfammelten und aufhielten, da fie alle einerley Zug ‚nehmen. / Der Holz: und Tannenheher fängt auch vom Ende diefes Monats an bis zum März, feiner Nahrung halber, bin und ber zu, freifen ; jener in Kleinen Geſellſchaften, diefer . einzeln. | | 3999 2 DIe * 1204 — Erſter Anhang. —J Die einheimiſchen Taucherarten verlaffen uns, fo ‚bald der erfte hartnaͤckige Froſt einfällt; doch entfernt ſich der Eleine Taucher bloß in den Härteflen Wintern aus Thüringen. Die großen Trappen fammeln fi in kleinen Ge⸗ ſellſchaften und reichen den ganzen Winter hindurch von einem Orte zum andern... Daß fie feine eigentlichen Zugvägel find, ſieht man daher, weil fie bey tiefem Schnee und ſehr kal⸗ ter Witterung ſich in — ſo gar einzeln in den Wald verirren. Die Bergzeiſige kommen mit den letzten Schneuße | vogeln an. 2. Fortpflanz ung Btof Haushühner und Tauben legen jeßt noch . Eyer, und biefe auch nur einzeln und felten. 3. BDefondere Demerkungen für Jäger. Sin diefem Monate ift der beite Schnepfenſtrich. Da dieſe Voͤgel nur ſelten das Thal veraͤndern, aus welchem ſie aufs Feld ſtreichen, ſo kann man ſie hier nicht nur in der Dämmerung ſehr leicht aus der Luft ſchießen, ſondern auch, wenn es Mindftille ift, in der Schnepfenpanthera, einem Garn, das an viertehalb Klafter hohen, und ſehr ſtarken Stangen in die Höhe gerichtet wird, und halbe Mannshohe — von der Erde erhoben, frey in der Luft ſchwebt, fangen. Sn Feldhoͤlzern werden fie auch in Laufdohnen gefangen. , Der OT MERAN wird diefen ganzen m *9 | — A Die großen Schn eußv dgel, d.h. die meiften Droſſel⸗ | arten, werden fo larige als das Laub hängen bleibt, noch in der nn gelangen. Ri J — J Bo 7 Voͤgelkalender. Movem sr. - 1205 Wo fih zu viel Haus» und Feldſpertinge by ‚einem Dorfe aufhalten, kann man fie jeßt dadurch in großer Menge vernichten, daß man auf die einzelnen Feldbuͤſche Leim⸗ ruthen legt, und fie dahin treibt. Man fängt ſi fie auf diefe Art zu en 4 Defondere Bemerkungen für Deconomen. Die Gänfe können zum legten Male gerupft werden. Alte Hühner, die nicht mehr legen, werden gefchlach: tet oder verfauft und deren Stellen mit jungen erfeßt, | - Benn man den Huͤhnern gefottenen. Hafer füttert, fo ſollen fie noch fleißig legen. h November. ı. Aufenthale Zugvögel, ) Des ganzen Monats. a) Wegziehende: Flußadler; rother Milan ; Hühner: Habicht, Wander. und Baumfalke. Mifteldroffel; Haus benlerche. Goldregenpfeifer; Waſſerralle; ſchwarzes Waſſerhuhn. Kleiner Steißfuß; Gaͤnſe⸗, langſchnaͤbli⸗ ger und weißer Saͤger. b) Ankommende: Aſchgrauer Strandlaufer Guweilen) ; - Schnatterente. _ )Durchziehende: Ssländifcher und Geyer. Falke Ras nuts⸗Strandlaͤufer. Dummer Lumme; ſchwarzkehliger, ge ſprenkelter, Eiss und Imber⸗Taucher; dreyzehige Meve, Sturmmeve. 2)Der 1206 Erfier Anhang. =) Der erfien Hälfte. RN a) Wegziehende: Thurmfalke. Gemeiner Fink. Zauns, Zip⸗, Rohr⸗ und Sperlingsammer. Wieſen⸗ pieper. Waldſchnepfe. Knaͤck⸗, Krieks und Loffelente. b) Ankommende: Wachholderdroſſel; —7 Trauer⸗, Spitz⸗ und Winterente. co) Durchziehende: Sperlingsammer. FR Haubens und Kolbenente. 3) Der zweyten Hälfte. a) Wegziehende: Schmielente. je b) Ankommende: Bergfink (zuweilen). Kiefern⸗ Kreuzſchnabel. Waſſerpieper. Tafel⸗ und weißaͤugige Ente. J c) Durchziehende: Schneegans. Strihvögel. a) Eigentlihe: Rauhbeiniger Buffard (im ebenen Selde); braune Weyhe, Zwerghabicht. Europaͤiſcher Kleiber; gemeiner Baumlaͤufer; gemeiner Eisvogel. Raben⸗, Saat⸗, Nebel⸗, Thurms und Becgkraͤhe. Fichten⸗Kreuzſchnabel, gemeiner Kernbeißer. Blau⸗, Sumpf⸗und Schwanzmeiſe. Auerhuhn. Schwarzer und Kraͤhen⸗Pelikan; gemeine wilde Ente, | b) Schwärmer: Diftels und Erlenzeiſig. Alpen⸗Fluͤe⸗ * ' vogel, Mittler Brachvogel. Geiskopf- Wafferläufer. Sammets und Pfeifente. e) Streifer: Geſchaͤckter Sturmvogels Brandente. 3u Anfang diefes Monats kommen viele (milde) Entenarten aus dem Norden in ganzen Zügen nach —— _ Vigeltaende November. . 1207 Deutſchland und laſſen ſich auf Seen, Teichen und andern offnen Gewaͤſſern nieder. Sie ſtreifen allenthalben herum, und ſind immer da, wo ſie aus Mangel des Eiſes ans Waſſer kommen koͤnnen. Die Saͤger thun ein gleiches. Im Maͤrz verlaſſen ſie uns wieder. Dieſe Vögel machen auf ihren Streifereyen die beſonders im November, December und Maͤrz oft in ſtockfinſterer Nacht geſchehen, mit ihren Fit⸗ tigen ein ſo außerordentliches Geraͤuſch in der Luft, zwiſchen welchen man oft das laute Pfeifen der Pfeifenten hört, daß daher vielleicht mit die Fabel vom mwüthenden Heere und dem wilden Säger entitanden ift, \ 2. Fortpflanzung, (fehlt.) 3. Beſondere —— für Jaͤger. Mit Anfange dieſes Monats werden die wilden Enten und Saͤgerarten am haͤufigſten und leichteſten gefangen. Die Faf ane, die jetzt nichts mehr im Felde finden, merden eingekirret, die üserflüffigen für die Küche inne bes halten, die andern aber, die zur Nachzucht dienen, wieder an ihren freyen Futterpiaß gewöhnt, Dis zu Martini fann man immer un einzelne fette Lerhen im Nachtgarne fangen. Auch die Mifteldroffeln, die jeßt in die Gärten nach den Miftelbeeren gehen, kann man durch Lockvoͤgel, die man ‚an die Bäume hängt, und mit Leimruthen häufig fangen. Doch freichen fie wenigftens in Thüringen, wenn der Schnee hoch, und die. Kälte ftark wird, meiſt weg. ER | « Die 1208 Erfter Anhang, Die ErlensZeifige werden jetzt Häufig auf dem Herde gefangen und bie Gimpel in der Schneuf, die man eigentlich nicht für fie, fondern für die Wachholderdrofs feln, die jeßt aus dem Norden angekommen find, ftellt. Letztere laffen fich jet auch gern auf dem Herde mit Lockvbgeln fangen, — December. . Aufenthalt. Zugvoͤgel. 1) Des ganzen Monats, a) Wegziehende: Miſteldroſſel. Mittler Brach⸗ vogel, Schellentes Eleiner Steißfuß. — nkommende: Europaͤiſche Habichtseule. Weiß—⸗ ruͤckiger Specht. Hauben⸗ und Berglerche. Waſſer⸗ pieper. Aſchgrauer Strandlaͤufer (zuweilen). Sammet⸗ und Brillenente, Ningel: und weißwangige Gans, Ders», Schell, Pfeif⸗, afchgraue, Kragen⸗ Mn) und weißkoͤpfige Ente, h c) Durchziehende: Islaͤndiſcher Falk. Gaͤnſe⸗, lang⸗ ſchnaͤbliger und weißer Saͤger; Schneegans, Brand⸗ ente, Singſchwan, Rothhalsgans. | 2) Der erfien Hälfte. 3) Der zweyten Hälfte. Strichvogel. a) Eig entliche: Maͤuſe⸗ und — Suffard, | Zwerghabicht. as Grau rs Bunt, Weiß» und | Grass | Voͤgelkalender. December. 1209 * Grasſpecht; Europaͤiſcher Kleiber; gemeiner Baumlaͤu⸗ fer; gemeiner Eisvogel. Raben⸗, Saat⸗, Nebelz, Thurm⸗ und Bergkraͤhe. Fichtens und Haken⸗Kreuze ſchnabel, gemeiner, gelehriger und gruͤner Kernbeißer. Miſteldroſſel; Blau⸗, Sumpf» und Schwanzmeiſe. Gemeine wilde Ente. b) Schwaͤr mer: Kolkrabe. Diſtel⸗ und Erlenzeifig Alpen-Fluͤevogel. Auer⸗, Birk⸗ und Schneehuhn; großer Trappe. Geiskopfs-Waſſerlaͤufer. Kleiner Steißfuß, dummer Lumme, Arktiſcher und Imber⸗Tau⸗ cher; Struntmeve; Trauer⸗ Spieß⸗, Winters, Tefel⸗ und weißaͤugige Ente. c) Streifer: Schneekauz. Dreyzehiger — Die Alken; großer Pelikan. Eider- und Blaͤſſengans, Brandente. Die Wachholderdroſſeln liegen da, wo Vogel⸗ und Wachholderbeeren find, eben fo die Seidenſchwaͤnze. Wenn daher tiefer Schnee jallt, jo hat der Vogelfteller auf dem Herde und in Laufdohnen einen guren Fang. Die Berglerhen ſieht man auch zumeiien einzeln in dem füdlichen und mittleren Deutfchland übermwintern. | Wo in bergigen Gegenden viele Kiefern ſtehen, da ift der Kieferkreuzſchnabel in Heerden häufig und zwar bis zum Ende des Märzes anzutreffen. Da er ſich fehr ſtille haͤlt, ſo bemerkt man ſeinen Aufenthalt an den herabgewor⸗ fenen und ausgehackten Kleferzapfen. 2. Fort⸗ Erſter Anhang. 2. Fortpflanzung. Bey gelinder Witterung fangen die zahmen Gaͤnſe an ſich zu paaren, Bereiche die ee s Kreuzs fhnäbel. | | 3. Defondere Demerfungen für Jaͤger. Der Jaͤger in tiefen und gebirgigen Waldungen muß jeßt fein befonderes Augenmerk auf die Suchseifen haben, nad) welchen alle die verfihiedenen Adlerarten, bie im Syinter in Deutſchland herumſtreifen, geben. Auch ift jeßt und in den beyden folgenden Wintermena; ten die Erndtezeit, wo er für fein Kabinet, wenn er anders unter die fleine Zahl gehört, die auf dag, worüber fie geſetzt ſind, zu achten il en, mit ben feltenften ausländifchen Vögeln bereichern kann. Diejenigen Falkenarten, die ieh noch hier ſind, find meiſtens bloß ſchaͤdlich, gehen nah Huͤhnern und Tau⸗ ben; daher es jetzt Zeit iſt, ihnen nachzuſchleichen, und ſie zu vermindern. | Man räuchert jeßt dieFafanen gern (f. Bd. III. II.) ©. 1181.), damit fie ſich nicht zu weit entfernen. Denn ſonſt gehen fie in Brüchen und an offenen Quellen, wo Beerſtraͤuche ftehen, ihrer Mrapräng nach. - — Befondere Bemerkungen für Deconomen. Sänf e und Federvieh muß vor Weihnachten reich⸗ lich, nach Weihnachten aber etwas kaͤrglicher gefüttert werden, damit es zum Eperle, en nicht‘ zu fete fey. 1210 a Wi Zepter Zweyter Anhang, welcher zwey neue feit der Herausgabe des erſten Bandes der Vögel Deutſchlands befannt gewordene Eintheilungen enthält, und welche daſelbſt S. 221 einzuſchalten find. A. Die Franzoͤſiſche Eintheilung von Kern La Cepede. Sie iſt fehr logifch und weitlaͤuftig ). Erſte Abtheilung. Der untere Theil der Beine iſt mit Federn beſetzt, die Fuͤße ſind niemals gaͤnzlich durch eine breite Membran ver⸗ einigt. 4 Erſte Unrerabtheilung. Zwey Zehen nach vorne und zwey nach hinten. Erſte Ordnung. | | Große und fiarke Zehen. Klettervogel: Scansores. I, Unterordnung: Hakiger Schnabel (Bec crochu). 3. Gattung: Ara. 2, Psittacus. IT. Uns 9. Fiſchers Nationalmuſeum der N. G. zu paris. I. 153, EN Zweyter Anhang. II, Unterordnung : Gezähnter Schnabel (Bee dentele). | 3. Rhamphastos, 4. Trogon, 5. Turaco, 6. Musa- phaga. TEN Re | II. —— Ausgeſchnittener Schnabel Weoc edchancore). 7- Bucco. | IV. Unterordnung : — und zuſammengeded— ter Schnabel (Bec droit et comprime). $%. Galbula, 9. Picus. u 4 Unterorbnung: Sehr Eurzer Schnabel (Bec tros court). 10. Yunx. EG VI. Unterordnung Gebogener Schna bel Bee arqué). ı1. Crotophaga. 12. Cuculus. Zweyte Unterabtheilung. Zwey Zehen * vorne, eine oder gar Feine is hinten Er ſte Ordnung. Die Klauen ſehr ſtark und hakenfoͤrmig. Raub v Ö ge x Hapaces, VII. Unterordnung: Hakiger Schnabel, 13. Vultur. 14. Gypaetos (Bartgeyer). 15. Aquila. 16. Astur (Habicht), 17. Nisus (Sperber). ı8. Buteo (Buſſard). 19. Circus (Weyhe). 20. Milvus a | 21. Falco. 22, Strix. A Amen m ei ———— Zweyter Anhang. 1213 Zweyte Ordnung. ‚Die Klauen wenig hafenformig, die äußern Zchen fen, oder nur längs des erften Gliedes vereinigt, Sperlingss artige Vogel: Passeres. VII, Unterordnung? Gezaͤhnter Schnabel, 23. Phvtotoma. IX. Unterordnung: Ausgefhnittener Schnabel. 24. Tyrannus.ı 25. Muscicapa. 26, Muscivora, 27. Tanagra. 28. Myrmecophaga. 29. Ampelis, 30. Oriolus, 31. Turdus. 32, Lanius. X, Unterordnung: Gerader und fonifcher Schnabel (Bec droit et conique), 33. Cacicus (Kazick). 34. Icterus, 35. Xanthornug (Piſangdroſſelſ. 36. Sturnus. 37. Pyrrhula (Gims pel). 38. Loxia, 39. Fringilla. 40. Emberiza, XI. Unterordnung: Gerader und zufammengedrüds ter Schnabel, 4:1. Gracula, 42. Corvus. 43. Coracias. BR Para- disea. 45. Buphaga. 46. Sitta. 47. Picoides (Afterfpecht. z. B. Picus tridactylus, Linn.) XII. Unterordnung; Gerader und dünner Schnabel (Bec droit et menu). 48. Parus. 49. Alauda. 50. Sylvia. 51. Motacilla. XoL Unterordnung: Sehr Eurzer S chnabel. 52. Hirundo. 53. Caprimulgus. XIV. 2 zw... "Zu Anhang. ° XIV. Unterordnung: Gebogener Sanabel, 54. Upupa. 55. Certhia. 56, Trochilus, sy Glau- copis, * XV. Unterordnung: ——— S —— Gee — renfle), 58. J— Dritte Ordnung. Die aͤußern Zehen ihrer ganzen Laͤnge nach — Pla ttfüße: Platypodae. XVI. unterordnung: Gezaͤhnter Sanasıı 59, Buceros. 60. Momot. XVII, Unterordnung: Gerader und zufammenges druͤckter Schnabel. . Alcedo. 62. Ceyx (ſonſt zur vorhergehenden Gat⸗ | x tung mit 3 Zehen). XVII, Unterordnung : 6 erader und plattgedruͤck⸗ ter Schnabel (Bec droit et deprime), 2 63. Todus, | XIX, eg Gerader und bünner Schnabel. 64. Pipra. FE. Unterordnung: Gebogener Sqnabel. 65. Merops. Vierte — ung. Die Vorderzehen an ihrer Wurzel durch eine Haut ver⸗ einigt. Huͤhnerartige Vogel: Gallinaceae. \ 2 — a a mn er u an * * Be Zweyter Anhang. 1215 XXT. Unterordnung: Aufgetriebener Schnabel 66..Columba. 67..Tetrao. 68. Perdix, 69. Tina- mus, 70. Tridactylus. 71. Pavo. 72. Crax, 73. Numida. 74. Meleagris, 75. ' Penelope. 76, Guanus. 77. Phasianus. Zweyte Abrheilung. Der untere Theil der Beine ift von Federn entbloͤßt, oder mehrere Zehen find durd) eine breite Haut vereinigt. Erfte Unterabtheilung. Drey Zehen vorne; eine oder gar feine hinten. Erfte Ordnung. | Die Vorderzehen aänzlich duch eine Membran - vers einigt. Waffervogel: Aves aquaticae, XXII. Unterordnung: Haliger Schnabel. 78. Phoenicopterus, 79. Diomedea, 80, Peleca- noides, 81. Procellarıa, XXIII. Unterordnung: Gezaͤhnter Schnabel. 832. Anas. 83. Prione (fonft zu den Procellariis gerech- net). 84. Mergus. AXIV. Unterordnung: Gerader, zufammenges drucdter Schnabel. 95. Rhynchops. 86. Urinator. 37. Colymbus, 88, Uria. 89, Alca. go. Pinguin. 91. Aptera- dytes, | * XXV. Unterordnung: Gerader, dünner Schnabel, 92, Sterna. XXVI. 3216 Zweyter Anhang. XXVI. Unterordnung: Geb ogener Schnabel. 93. Recurvirostra, XXVII. Unterordnung: Aufgetriebener Schnabel. 94 Larus. Zweyte Ordnung. Vier Zehen duch, eine Membran vereinigt. Schwimmvoͤgel: Latiremae. an ‚- XXVHL Unterordnung: Hakiger Schnabel, 95. Fregata. 96. Carbo (Scatbe). XXIX. Unterordnung: Gezähnter Sch nabel. 97. Sula. 98. Fe 99. Plotus. XXX. 9——— Gerader, Ma Schnabel. 100. — Dritte Ordnung. Die Zehen an ihrer Wurzel durch eine Haut vereinigt. Sumpfvögel: Grallae. xxxa. Unterordnung: Hakiger Schnabel. 101, Serpentarius. 102. Palamadea. 103. Glareola, — XXXII. Unterordnung: Gerader, ko niſcher Schnabel. 104. Psophia. 105. Vaginalis. XXXIL Zweyter Anhang. 14217 XXXIII. Unterordnung: Gerader und ; ufamm ens gedrüdter Schnabel. 106, Gros. ı 07. Ciconia. ; 108, Ardea. 109. Hyaris, ıı0, Rallus. 111. Scopus, 112. Haematopus, XXXIV. Unterordnung: Gerader und platt ges drüdter Schnabel, 113, Cancroma. 114. Platalea. XXXV. Unterordnung: Gerader und dünner 115. Scolopax. XXXVL Unterordnung: Sebogener Schnabel, 116. Mycteria. 117. Ibis. 118. Tantalus. 119, Ma- crotarsus (Ötrandreuter). XXXVIL Unterordnung: Aufgetriebener Schnabel, ı20. Hydrogallina(Meerhuhn). 121. Fulica. 122. Ja- cana. 123. Parra (Tringa), 124. Phalaropus, ı25. Charadrius, 126. Otis. Zweyte Unterabrheilung. Zwey, drey oder vier fehr ſtarke Zehen. Erfte Ordnung. Die Zehe an der Wurzel durch Feine Haut verbunden. Paufvögel; Cursores, XXXVIII. Unterordnung : Gerader und plattges druͤckter Schnabel. 127. Struthio. 128. Tuju, * Bechſt. gem. N. ©. 488,2, Abth. Hhhh KXXXIX. 1218 | Zweyter Anhang. XXXIX. Unterordnung: Gebogener Sqnabet a Rhea, R XL. ———— Schnabel 130, Didus. B. Die folgende Einthellung Hat viel Aehnlichkeie mit der von mir angenommenen Englifhen und man findet fie in Bertuchs Tafeln der allgemeinen Naturgeſchichte. Thierreich. Zweyte Claſſe: Vogel. Heft J. ©, 2. | I. Abtheilung. Landvogel, mit Süßen zum Gehen ober Laufen. Erſte Ordnung: Klettervögel (Scansores). Mit zivey | Zehen nad) hinten und zwey nach vornen gerichtet *). Zweyte Ordnung: Raubvoͤgel (Rapaces), Mit einer Zehe nad) hinten und drey nad vorne; hakenfoͤrmige Klauen und Schnabel. Dritte Ordnung: Wandervögel (Passeres), Mit einer i (oder gar Feiner) Zehe nach hinten; von den Vorder⸗ zehen die beyden aͤußerſten etwas vereinigt. 4 Vierte .*) Die Gattungen brauchen nicht bengefeät zu werden, da fe leicht aufzufinden find. ® Zweyter Anhang. | 1219 Vierte Ordnung : Huͤhnervoͤgel (Gallinaceae). Mit einer Zehe nach hinten, und die Vorderzehen alle an der Baſis vereinigt. Fünfte Ordnung: Laufvbgel (Cursores). Mit ſtarken nicht vereinigten Zehen, und. kurzen, unausgebildeten Fluͤgeln. II. Abtheilung. Waſſervoͤgel, mit Füßen zum Schwimmen. (?) Sehste Drdnung: Sumpfvägel (Grallae), Mit fans gen nackten Fußwurzeln; die zwey aͤußerſten (oft alle) Borderzehen vereinigt, Siebente Ordnung: Schwimmvob gel (Palmipedes),; Die Zehen durch eine breite Membran vereinigt. Anmerkung. 96 die Ornithologie durch dieſe neuen Claſſificationen gewonnen habe, kann ich billig dem Kenner zu entſcheiden uͤberlaſſen. Wenn ſich unſere Syſteme durch Leichtigkeit in der Anordnung und Ueberſicht auszeichnen, und dabey, ſo viel als möglich, der Natur d. h. dem ganzen Habitus und auch der Lebensart der Voͤgel angepaßt werden ſollen, ſo finde 256 ich 1220 Zwenter Anhang. ich wenigſtens nicht, daß diefe das von mir angenommene Engliſche übertreffen. Faßt man bloß einen logiſchen Eins theilungsgrund feft und durchmuſtert nach diefem ein todtes Kabinet, fo laffen fih noch gar mancherley Klaffificationen denken, und es gehört auch eben feine große Geſchicklichkeit dazu, fie zu fertigen. Worzu aber das? Regiſter. # Regie M I, bedeutet den erften, II. den zweyten, und II. den dritten Band der Vogel Deutfchlands, oder. den zwenten, dritten und vierten Band der Naturgefhichte Deutfchlande, wovon die Saugethiere den erfien ausmachen, Aasfreſſer 1 Seite 225 weißer 225 Aasgeyer J. 495 aſchgrauer I. 479 — 484. 491 Aaskraͤhe J. 1167. 1186 Aasrabe J. 1148. 1167 Abdecker I 1307 Acanthis H. 199 Accentor I. 247. II. 699 = alpinus IL, 700 " Aecipitres I. 223.472 Achbobba I. 487 Acfelfedern I. 40 Ackerdroſſel IL. 393 Ackerkraͤhe I. 1199 Ackerlerche 1I. 755 Ackermann LI. 447 * gelber II. 466 Ackermaͤnnchen IE. 447 —gelbes II. 459,466 ——* U. 1432 Ackervogel, ſchwarzgelber II. 395 Adebaar III. 82 Adler I. 501 aſchgrauer I. 554 - bartiger.I. 52545 - brauner, ſchwarzer I. 531. 553.545 Bechſt. gem. N. G. 47.2. Abth. J A. Adler, ARD EI, ©. 554 bunter I. 561 = :fabler I: .,-,.. 554 - gefledter, gefchadter — 561 * — J. 531 - großer J. 520 - großer — 5 — J hochbeiniger 1 561 - fleiner I. 561.648 - flingender I. 561 - furzzebiger I. 572 - mit weibem Augenfreife I. » 572 - Pprenäifcer J. 474 - Huffifiber I. 561 - fohwargbrauner J. 545 - ſchwarzer I. 545 - weißer I. 525 ,- weißgefleckter I 561 - weißgejchwänzter 1.034, 554 meißfopfiger I. 554.567 Adereule 1. 882 Adler:Pelifan II. 776 Adierftein I. 551 Aegriſt I. 1267 Hehbaur II. 82 — 1452: RE 1213 Jiii Ael⸗ * u 1222 Yeiter I. After Afterflügel I. Afternachtigall IK, 512 fr l. 5 Afterzebe I. 59 — el Agamı I 255 Algarte 1. 1267 Agelaſter I 1267 — J. 1267 Yarialter-Epedt I. 1022,1029 Alf I. 274. IM. 710, 711.723 Agerlufter 1. 1267 - Arftifcher I. 458. IIL 723 Aıyılaras II. 2.2989 -— Baltıfher III. 716 Aigle commun ]. li 5322 - fleiner III. 7124732 - grand 1. 520 -— fleiner Rordifcher III. 732 - grand de mer T. 545 — Nordiſcher II. 723 - ä tete blanche I, 555 Allife IIL 711.723 =) petit I. 562 Alonette II. 755 Aigrette II. 44 - de marais II. 86 — grande II. 38 de mer IH. 302 Aiſt 111. 96 - de pres II. 732 Alafter I. 1267 _ de Virginie II, 801 Alauda I. 247. I. 753 - des bois II. 732 - alpestris I. 465. 11.801 _ deSiberie IL 35 - arborea I. 465, II. 782 - grosse huppee IT. - arvensis I. 465, 1.755 __ demer det. t. Domingo iin. - brumalıs II. 737 2 fi cam)pestris I. 465. D. 722 —— —*— cristata II. 791 deren 709 - fava II, 805 Alpdohle 1. 1230 - Gorensis II, 711 Alpen⸗-Fluͤevogel IE. 700 - Audoviciana I. 711 Xlpengeyer I. 491 - ‚minor 11. 706 Alpengrasmüuͤcke II. —— mosellana IL * Alpenkraͤhe J. 1230. 1238 nemorosa II. 2 | paludosa 1. 806 p 30 Salicetorum II. spinoletta II. trivialis I. 465, Kibeeros — 5 Alca I. 274. - Alle III. arctica J. 458, baltica III. candida III. Pica III. Torda III, unisulcata III. e Alcedo J. 42 Iſt dcciee, grauer großer J. — Afterfedern I. pratensis I. 465. I. 732 Negif er x Alcedo cristıta J. S. 1267 S. 1117 - Galbula I. 232 - Ispida I, 456. 1106 Alcyon I. .. 1106 42 Alector I. 254, II. ı211 39 - "Gallus domesticus II. ı212 Alpenfhwalbe II. 12 a: Alpenftrandläufer J. 461, II II. 796 141,322 275 ee IH. Ei ph a 298. a 2 Alter —F Voͤgel J. i8 II. 723 Amazonenpapagey, gemare I. 16 454 04 - weißfüpfiger . 454 712.720 Ammer I. 244,. I. 251 zıı - Bandenfder 1. 319 717. .- bunter LI. 292 234, 1105 — gefledter II, Alpenrothſchwaͤnzchen II. 9— 292 Ammer, 7 —⸗ —— —— J EN; x \ \ g 1223 Ammer, gemeiner I. ‚©.252. Anas Fuligla IL. ©. 457. | 262 — I. 997 - grauer II. : 262 - fusca II. 954 — großer II. 262 - glacialis III. 1124 - lobgelber II. 314 - Glaucion III. 1004 - mit olivengrüner Bruft IL. - histrionica III. 1037 292 - hyemalis III 1124 - rotber I. 269 - hyperborea III 906 - von Earlöruf II. 320 - juncea I. 457. IH. sı5g‘ Ampelis I. 246. . 410 - latirostra III 962 garrulus I. 464. Il. 410 - leucocephala III 982 Amſel II. 376 — leucophthalmus II. 1009 - blauföpfige rothe I. 386 — leucopsis I. 456, III 1009 - fleifhfarbige IL 393 - mıarila Ill. 1016 - gemeine Il. 376 - melanura III, 1161 - graue II. 376 - mersa III, 982 - große der Alpen I. 1230 - minuta III. 969. 1038 - rofenfarbige II. .393 — mollissima III. 26: Amſelmeve ILL. 693 - monacha II. 1160 Anas I. 27%. III. 946 - monachas III. 11 “= acuta I. 457. II. 1116 = moschata I. 457. II. 947 - adunca 1. 457. UI. 1094 - nigra III. 963 - albicans III. 1042 - Nyroca IIE, 1009 - albifrons III 898 - Dlor.I. 456, III. 815 - albigena Ill. 968 - Penelope I. 457. IL 1109 - Anser ill. 841 - persica I, 457 - - .domesticus I. 456. - perspicillata IIE. 973 — III. 857_- Querguedula I. 457. III. - - ferus II. 841 1135 - Bernicla I. 456. IH. 911 - rufa III. 1032 =. Boschas domestica I. 457. - rufieollis T. 456. III. 917 — Iil. 1078 ruhina III. 1021 fera I. 457. III. 1046 scandiaca III. 962 IE FEAT HG Regiten - major II, 1077 - naevia III, 1077 - nigra III, 1078 brachyrhyuchos III, 1125 cinerascens III, 1025 Cinerea III. 1025 Circia III. 1150 Clangula I. 457. III 985 clypeata I. 457, TIL 1102 "Crecca I. 457. III. 1143 curvirostra III, 1094 Cygnoides 1, 456 Cygnus III, 831 erythropus I. 456 III. 898. 921 ferina I. 457. IIL 1028 fraenata III. 1019 fuliginosa II. 962 4 segetum I. 456. III. 883 Sponsa III, 1154 strepera III. 1096 — subterranea III 1017 . Tadorna I. 457. II. 976 torquata L 456, III. 917 torrida III, 1041 - varia III. ” 1043 Angeltaiche IE - 1124 Anhima 1. 262 Anhinga I. 274 Anser albifrons III. 898 - hyperboreus III. 906 3 leucopsis III 921 mollissimus III. 926 ruficollis III, 916 segetura III. 883 torquatus III, 911 — Auser \ 1224 rar Negiffer “ Anser vulgaris III. ©. 841.857 Ardea ruBA IL, ©. 80 Anseres L, 269.270. III. 531. - ‚rufe III.” 27.31 * 841 Squajotta III, So. Anthus I. 247. II. 704 - stellaris I. 460. III. 63. — aquaticus II. 7455 - Xanthidactylu II. 43. - arboreus I. 465.706 Arenaria I. 262. 111. 367, . - campestris 1. 465.722 ° - grisea III. 36 mr: - pratensis I. 465.732 Arpſchnarp UI. 470 Aptenodytes demersa l, 275 . Arrıan-Geyer I. 41T Aquilae 1. | sor Artſche II. 141 Aquila leucomphamma I. 572 Aſchenente III. 1016 * — I. 2 Afchenmeife I. 873 ra rouge 1. 22 TIL. Arctic Finch II. 139 Br 11. 2 | Ardea I: 254, II. 9 Aſtkraͤhe I. —* 1186 - alba I 459. II. 35.41 BR 7110 - atra DI. 37 Arell. 240 * ———— Ri Auergeflügel IT. J— — 9 r % -— botaurulus‘ III. 77 Auerhahn, kleiner ge ya candidissima IILy. . 45 Auerhuhn L 463, IL. 1298 caspica 111. 28,31 — etc TEL 7 Aufenthalt der Voͤgel J. 119 - eiconia I. 459. II. 82 Aufſchlag (Schneuß) I. - 189 - cinerea Ss 10 Auge L En 20,65 - comata . 47 jr r ' 2 sah KL. ea ee =, Egretta IH. 38 Augenfreis I. 6 - Egrettoides III, 41 ugenftern I. 20.66 seyikzapne UI, SI Auk, blackbilled II, 712 - füsca HI, 79 ,- little IH. 732 u ae A 55.59 Ausbaͤlgen M 190 u — ——— 44 Ausbruͤten der Jungen J. 108 N et ‚55. Aufterdieb UI. 439 - Grus I. 459 - Haematopus III. s2 Aufterfiicher I. 261. II. 438 - Leucorodia IH, "47 gelhadter II. 439 - maculata I. 459, III. 55. Auſterfreſſer TIL. "7.439 58 Auſterſammler III. 439 - major I. 45% IIL. 12 Ausſtopfung der Vögel I. 193 - malaccensis III, 52 Autour 1. 712 - Marsigli III. 76 Autruche II. 186 . - minuta I. 460. III. 72 Aves aquaticae I. 260, III, 3 - nigra I. 459, III. 96 - terrestres I. 223.472. U - nivea DI. 41.42.45 Avis incendiaria II. 419 - Nycticorax 1. 459, Il. 54 - miliaria II. 284 - Pavonia I, 459 : Avocette III. 451 - purpurata III, 27 Avozette I. 181. ‘II. 216 - purpurea IM. 27 Azel I ' 1267 % - ‚ralloides III, 47 Azel-Specht I. ı022 1 ılienana LIE, ı6 Asur-Titmouse II. 866 Pe . RNegi F B. Bachamſel II. Bachſprehe II. 808 Bachſtelze I. 247. II. 446 aſchgraue II. 456 blaue LI. 446 der Alpen II. 70 gefleckte gelbe IT. 469 gelbe I. 453. U. 459. 466 gelbbrüftige II. 459. 466 gelbe mit —J——— — - goldgelbe I. .466 - gemeine II. 446 - graue IL! 446. 459.722 - mit dem Halsbande II. 459 - von Sava I. 465 - fleine H. 465 - fursfihwäanzige II. 467 - fchonfingende LI. 616 - fchwarzfehlige II. 446 - weiße I. 468. II. 446 mit weißen Baude II, 473 - meißgefhwänite II. 675 - weißföpfige IR. 458 - weißliche IE. 458 - von Timor II. 473 Tſchutſiſche II. 472 Backoͤfelchen I. 643 Backofendreſcher IL. 879 Bad 1. 134 Baizfalke I. 745.816 Baizßzvogel 1. 816 Balaban I. 824 Balbusard I. 578 Bandertauben II. 1018 Bantamhuhn II. 128 Ba:bary-Falcon 1. 75 Barbatelle 11. 1393 Barbu & Collier I. 256 % Barge ILL, 244 - aboyeuse III, 241 - brune III. 212 - grand rousse III. 235 - rousse III, 253 - varice III. 231 Bartadler I. 502 298 Bartammer II. few 1225 Bartfalfe” I. ©, 502 Bartgeyer T. ‘. 502 Bartmaͤnnchen IL 888 Bartmeife I. 469. II. 888 Bartfverling, Indianiſcher I. 8 ar 88 Bartvogel, bandirter J. 235 Baſſaner III. 765 Baſſaner-Gans III. 765 Baſtardadler J. 491 Baſtardbekaſſine III. 152 Baſtardbuſſard J. 645 Baſtardente mit der Biſam— ente III. 952 Baſtardente mit dem Haus⸗ huhn UI. 129 Baſtardfalke J. 683 Baſtardflachsfink II. 235 Baſtardfeldſperling II. 127 Baſtardaimpel LI. 279 Baſtardgruͤnling IL. 289 Baftardhänfling I. 149 Baftardhausfperling II. 111 Baftardnactigall II. 616 Baſtardnachtigall ınit einem weißen Fleck auf den Fluͤ⸗ geln I. 556 Baftardftiegliß II. 206, Baftardfperling II. 111 Baſtardtruthuhn II. 1119 Baſtardwaldhuhn I. 1335 Baſtardwaſſerhuhn IH. 372- 381 Baftardzeifig IL. 197 Baftdohne I. } 185 Baiſch, Claffification I. 220 Bau, außerer, der Vögel I. 3 - innerer - -.L 61 Bauch J. 27 Bauerling II. 360 Bauernſchwalbe II. 922 Baumente II. 1154 Baumeule, große I. 9350 - fleine I. 916 Baumfalfe J. 452.764 - eigentlicher I. 764 - gemeiner I. 764 - großer I. 759 - fleiner I. 764 Baumfinf II. 97,124, er sı2 a um⸗ 1226 Regiſter Baumgans III. ©. 911.921 Baumgrille J 1085 Baumbadel I. 1022 Baumbader I. 9%: 1022, 1062 - dreyzehiger I. 1044 - grüner 1. 1007 - baarıger I. ‘ 91029 - fleiner 1. 1029 - £leinfter, ſchwarz und - weiber I. 1039 Baumfieber, Frummfihnäbti: ger I, i 1085 Baumflette I. 1085 Bauniläufer, I. 232. 1084 - >,europaifser 1 . 1084 „ gemeiner J. 455. 1084 „großer I. 1088 kleiner I. 1088. 1093 fhöner I. 1093 Balknierche II. 262,781 —— II. 524617 Baumpider I 1062 Baumpteper . 465, II. 706 DBaumreuter I: 10%2. 1085 Baumrutſcher I. 1062. 1085 - Baumfchwalbel II. 431 Baumfihnepfe I. EN ROH -Baumfperling II. 124.133 ——— grauer, gemei⸗ 1085. —* ——— III. 117 Bean-Goose III. 884 Bebeſchwanz II. 447 Bebriten der Eyer I. 114 Becasse Ill. 159 Becasseau III, 283 Becassine IH. 186 = petit@ III 196 Becafjine III. 185 - große III. 185 -— feine III 196 Derdifinen - ‚Strandläufer IL, 152 Bec croise IL. m Bec de Voiseau Khindkehee T. 230 Bec-en ciseau I. 273 Bec-figue II. 435 Bee-Eater, common i 1099 — yellow - -headed I; 11034 Beginen III. ©, 266 Behemle IL. 360. Beindbreber I. 545 Beinbrecher-Adler I. 545 Belzmeiſe II 879 Buphaga africana ]. 241 Bergaͤdler J. 531 Bergammer II, 315 Bergamſel II. 376_ Bergdoble I. 1230 Bergdrofjel II. 360 Bergelfter, fleine I. 1319 Bergente II. 976. 1216 Bergeronette grise II. 468.472 - deJava II, 465 - jaune II. 460 - de Printemps II. 467 Berafalk I. 729. 745 Bergfalk, a 838 Bergfafan II. 1298 Bergfink I. 456, II. 97 - bunter I. 99 großer IE 246 - Sapanifiher IL 99 - weißkoͤpfiger IT. 9 - weißer oder weißgrauer II. Berghänfling IL a Berahbuhn IL. 1361 Bergierde I: 465. U. 801 Sibiriſche II. 805 Berg meife II. 879 Bergnachtigail U. “97. Bergrebhuhn II. 1365; Bergreiher III. 11.27 Berafrbnepfe IH. 159 Bergſchwalbe IL. ‘927.935 Seralperling II. 125.133 Bergſtaar IL 709 BHerafiorch L } 491 Bergtaube II. 957.971 Bergzeifia I. 931 Bernacle II. 922 Bernafelgans IL , ar Beftandtheile des FRE 110 Beutelgans II. 738 Heuseimeile U. 893 Bhu I 882 Breberente II. 781 Bibertaucher III. 781.788 Bickelchen III 1150 Bienen Reginſter. Bienenfalke 16.656.664 Bieenlänger 1 1099 Bienenfreſſer I. 234. 656. 1098 - afıhgrauer I 1104 - gelber 1. 1099 - gelbföpfiger I. 1104 -— geimeimerl. 456. 1099 Bienengeyer I. 664 Bienenfchnappe I. 607 Bienenwolf I. » 1099 Biereſel J. 1293 Bierhold I, 1293 . Bihoreau II. 54 Bindetauben II. 1001 Birtenzeislein II. 231 Birfgeflugel H. 1319 Birfheber I. 1282 - (eberfarbiger I. 1282 Birthuhn E 463, II. 1319 buntes IL. 1323 — weißes H. 1323. 1347 Birch-Grous H. 1359 re L;::45% III. 947 Biset I 971 Bitter — 361 Bittern III. 63 itle II. 72 - rayed IIl. 79 - Swabian III. TER Black Bird II, 376 Black-cap II. 513 Bläfjengans III 898 Bläßente II. $11,.11C9 Blaͤßgieke IL. 511 Bıabhubn u 489. 511 großes II 511 Blaferaube TE 1033 Blauauge II. 1004 - aſchgraue III. 1004 Blaubaͤckchen I. 727 Blaubeerſchnepfe III. 130 Blauente II. 1078 Blaufalfe I. 683. 759 Blaufuß J. 577.759.824. 838. | Ill. 130, 237 - weißföpfiger 1 577 Blaukehlchen I. 468. I. 589 ‘= von Gibraltar III. 590 - us — J— Bu Blaukroͤpfel II. er ' 1227 Blaumeife I. „N "I. ©. 86 Blaumuͤller II. 860 Blauraigele IL. 994 Blaurod I. 1282 Blauſpecht I. } 1061 Blautaube IL. 957.971 Blauvogel I. 687. II. 386 Blauziemer II. 336. 386 Bleyfalke I. 1. 687 Bleykehlchen IL. 589.616 Bleymeife IL 860 Blochtaube II. 949.957. 971 Blodtaube II 957 Blongios de Suisse III. 72 Plutdroffel V. 360 —— — ſcher IL. ı 198 Blutſink ——— — Blumenbache af —— T. 219 Böhemlein IL. 410 Böhmer I. 97.410 Bohnengans II. 833 Bollenbeißer HL, 3,33 Bondree I. 656 Bootfinf I. 75 ‘ Bourgmestre II. 659 Bouscarle II. 530 Bout, petit, de pefun I. 237 Besirenll I. 56 Braacher, einſamer J. 1099. 121 Brachamfel I. 283 _ Brachbachſtelze II. 722 Bracher, grüner und ——— gemeiner III. Brachhennel II. Brachhuhn IHI. 121 Brachlerche I. 465. U. 722.755 Brachpieper I. 465. 1. 722 Brachvoget J. | 265 gan I. 460. III. 121. 387 - faftanienbrauner II. 117 - fleiner IH. 117. 129,406 — mittler JI. 460, IH. 129. 395 - punftirter II. 156 - rothbäudiger II. 135 veranderlicher I. 141 J———— 4 97 Brand⸗ 1225 “y Brandente I. S 457. III. 976. \ 1009. 1021, 1109 Brandeule J. 452. 930. 949 Brandfslfe I. 671,683 Brandfink IL 164 ‘ Brandgans III. 911,976 Brandgever I. 671. 683 — —— II. 164. Brandkauz I 940 Brandmeife II. 834 J—— III. 692 Brandmwenhe I. RN Branta torrıda III, 1041 - albifrons a 1042 Braferter I. 1243 Braßier I. 262 Braunbanfling IL. ER Drauntehihen IL "684.694 - —— I, 684 Braunkopf II. 1009 PBraunmerle II. 376 PBraunelle I. 468, II. 616 Braͤut ellchen II. 435 Braunſperling I. 125 Braͤuſehahn II. 266 Braͤuſente IL. 1154 Breinoogel 1. 706 Breitſchnabel II. 1004. 1101 Breitſchwanz (Taube) II. 1028 Brenntgans IL. 11 Brent-goose III. Br Brieftauben II, 1041 Brillenente ILL. 978 Briliennafe II; 939 Blinauka II. £ 336 Briſſon, Elaffification J. 212 Brommeiß II RR; Bruant II, 252 - dehaye I. 292. - de pres II, 299 - fou U, 298 Bruchdroſſel II, 402 Brudeule 1. 909 Bruchſchnepfe IIL. 180 Bud ——— roſenfar⸗ a Berold I. Brumal Bunting II, 241,320 Brummbhahn U. 1319 Brunette III. 323 Brunnenlaufer L 1085 +, Buff se, mit Birßerbfen 7 623 — Kegifter alas J S. 63 ruͤſter (Tauben) II. 1013 Brufifnoden Tl 63 Brufiling, blutrother IL 141 Bruten der Vögel I. 112 Buceros Rhinoceros I. 250 Bucco capensis ], 236 Buchfirf IL _ 35. 75.512. 97 1 Bugeldohnen I 185 gunze J. 187 Buhu ie 882 Buͤlau I. 1293 Buͤhlow I. 1293 Bullfinch II, 56 Bümpeimeife IL. _ 360: Buntdrofiei II. / 361 Bunting common II. 262 - foolish. II. 99 - greenheaded II, 295 - Lorrain II. 299 - passerine II. 277 - red M. 269 yellow II. 252 Buntfpecht T 455 - großer I. 1022 — $leine L 1039 - mittler I. 1029 Buphaga afrıcana I, 241 Burzeltaube IL 1025 Burzler II. 1025 — III. 658.662 Busard 1. | 671 —— — J. 1307 Buſcheule J. 957 - graue I. 930 Bufchtaife I. 1307 Buſchherd I. 153 Buſchlerche II. 706. 781 — II. Br Buse - glattbeiniger I. 623 - graufchnäbliger I. 695 | - Mäufe: 1. 623 - kaubbeinigene, I. 451,647 - raubfüßiger I. 647° - weißer 639 - weißlicher L 639 great II. 1433 - little II, ' Bustard R eg i ten Bustard ruffed II. ©. 1451 — thick-kneed III, 388: . Bußhard I. 623 - gemeiner I. 623 - gefttefeiter J. 654 -— fleiner I. 764 - Wefpen- I 656 Butor III. 63 - brun raye III. 79 - petit IH. 27 — —5 III. Buttelnaſe IH. 723 Buzzard common I. 623 Buzzardet 1. 640 Buzzard, Honey ], 665 - greater I]. 717 - Moor IL 672 Bymeife IL 873 €, Caille II. 1403 Calcarius II. 245 Celidris III. 313 Callaeas cinerea TI, 239 Canard III. 1047 - a bec courb& III. 1094 = beau huppe III. 1154 - a collier de Terre neuve HI, 1037 - domestique III. 1078 > Alongue queue III. 1116 - a longue queue de Terre neuve III, 1125 - de Miclon III, 1125 - musque III. 947 - sauvage III. 1047 - siflleur. III. 1109 - - huppe II, \= 1622 Canarienfink II. 166 Canarienhänfling II. 141, 166 Canarienfperling U. 166 Eanarierivogel 1: 2489,'.18, 166 - Stalianifcher IL. 156, 240 - und $lachöbaftard II. 197 - und geifigbaftard U. 197 Canarien-Zeischen LI. 156 Canary Finch U 166 Cancroma cochlearia I, 264 Cane-Petiere II. 1446 1229 Canut IT, S. 315 Ganutöftsandtäufer 1 . 461 Canutsvogel I. 461 Caparacoch I. 984 Caprimulgus I. 249, II. 938 - europaeus I. 470% II. 929 Cardinalfernbeißer I 466 Carlsvogel II. 589 Carrion Crow I. 1167 Casoar I. 258 Caspar, ſchwarzer III, 464 Casse-noıx 1257 Castagneux I. 365 Cianarius Emeu I. 258 Ceinture de prätre II, 805 Ceppa I. 298 Certhia I. 232 - familiaris JE, 455. 1085 - .majar T. 1088 - muraria I, 1093 Chaffinch II. 75 Chantre II. 561.644 Chaperon L 28 Charadrius I. 261, III. 386 - albifrons III. 431 Alexandrinus III, 439 - Apricarius III, 395 - Asıaticus III, 411 - auratus Ill. 395 - GCalidris III. 368. - euronicus III, 422 - fluviatilis III. 422 - Gallicus 1. 62 - MHiatieula I. 461. III, 414 - Himantopus III, 446 - littoralis III. 430 - minor III. 422 - Morinellus III. 406 - + Oedicnemus I, 461. II. ; 322. e Il 397 - pluvialis I. 461, III, 395 - sibiricus III; 406 - tataricus III, 406 - torquatus III, 437 - vociferus III, 435 Charbonniere Il. 835 - petite II. 853 Chardonneret II. 200 Chat huant I. 940 Chelidones I. 248. II. 901 Chesnut-Heron III, 89 Chevalier 1230 Chevalier aux pieds rouges IM. ©, 216.279 - raye m. 328 - yarie II. 286 Cheveche I, 963 -— grande I. 957 -— grande de Canada I, 987 — Lapin 1. 962° Chevechette I. . 978 Chimney-Swallow II. 903 Chincon 1. 474 Chipeau HI. 1097 Chlorion I. 1293 Choucas 1.‘ 1213 - des Alpes I. 1231 = blanc 1. 1215 - 2’ Collier I. 1215 — noif I. 1215 Choucon I. 990 Chonette J. 957 - a longue queue I, 984 - petite 1. 963 Chriſtoffel IL. 694 Cicogne blauche III. 82 - .noire II. 96 Ciconia L 244. IL 81 -- alba III. 82 = nigra 1. 96 Cincle 111. 323 Cinclus 1. 247. II. 807 - aquaticus I, 808 . dominicensis minor II. \ 379 Cini I. 157 Eintt II. 156 Cirei 1. 670 Cirl-Bunting I. 292 Cirlus I. 292 Citril U. 240 Citail-Pihch IL; Citrinchen I. 241 249 Gitronenfinf IL 157.240 Citronenſchnepfe IH. 141 Citronenvogel IU. 405 Citronenzeiſig U. 240. 321 Clanga I. 551 Elafiification der Voͤgel I 210. 223 Cloaka ]. 102 Coccothrauetes I, 34 \ \ Regiſter. Cochevis II. S. 791 Coek domestic I. Kat Colemouse IH, 854 Coliou du Cap de bonne Es- "perance I n 243 Colius capensis I. a 7 € 26, Colomb de Groenland II. 732 Columba I. 251. I, 948 : - domestica 1.-464. II. y7ı - Livia II. '971 E migratoria 464 Oenas I. 463. IH. 957. - palumbus I. 463. II. 949 - risonia I, 464. I. 1087 - rupicola Il. 97E - saxatilis II. 971 - Turtur I. 4964. II, 1076. Columbae I, 4 * Colymbus I. ‚= arcticus I. 458, II F * 601 - auritus III. 552. - ' borealis IU. 609 - cornutus III, 533.552 - cristatus 1. 458. III. & - glacialis III. - Grylie I. 458. III. - iguotus 133% 625 - Immer III. 621 - Jlacteolus III. 593 - leucopus Ill. 625 - minor 1. 458. II. 565 - obscurus III. 559 - zubricollis III. 559 - s:ptentrionalis III. 609 - stellatus III, 613 - subcristatus III, 546 - \ torquatus- III. 595 -— ' Troile I. 458. II 575 - : Urinator II, 539 Cor.battant Ill. 266 Commatdeur 1, 240 Eonferviermittel® für ausges ſtopfte Voͤgel I. 197 Conſervierpulver J. 197 Coot common II, 512 - greater Ill. 515 Coq commun II. 1212 - de Bruyere à queue ‚ forchue UI. 1319 - de roche L 248 .KRegiften Cog Erand de Bruyere II. ©. 1298 *Coquillade II. 798. Coraces ]. 235. 1120 Coracias 1. Bu 1238. 1281 - Galbula I. 456 - garrula I. 454. er - oriolus I 1293 Corbeau I. 1148 Corbine 1. 1167 Cormoran III. 750 - petit III. 762. Cormorant III. 750 Corneille mantelee I. 1186 - noire I. 1167 Corrira italica I. 269. II. 322 Corvus 1. 239.1147 -— Caryocatactes I «453.1257 Coracias I. r 1239 - Corax I. 453.1148 - Cornix I. 453. 1186 - Corone I, 453. 1167 - docilis I. 1239 - Eremita I. 1241 - frugilegus 1. 453, 1199 — glandarius J. 453, 1244- - Graculus I, 1238 - infaustus I. 389 - Monedula I. 453.1213 ‚= pica I. 454. 1268 - Pyrrhocorax I, 1231 - ı Sibiricus II, 389 - - sylvaticus J. 1241 Eottondogel II. 893 Coucou I. e 121 Coulon-chaud III, 336 Courliy III 121 - deTerre III, 387 - petit III. 130 - verd Il. 117 Couroucou & ventre rouge 1. 236 Crabier Cajot III. so - ‘de Mahon III, 47 - marron Ill. 51 = roux 111. 80 Crake-Gallinule IH, 4709 Crane-common III. 103 Cravant III. 911 Crax Alector I. 253.462 Creeper common ]. 1086 1337 wu Creeper-Wall’I. ©. * Cresserelle J. Crex I, 266. II. u - pratensis ]J. 461. UT. 479 Crossbill common II. 5 Crotophaga Ani I. 207. 11. 323 - ' ambulatoria Il. 328 Crow, hooded I. 1186 - alpine I. 1231 - red-legged' TI. 1239 Cuckow common ]. 1121 Cuculus I. 237. 1120 canorus I. 455. 1121 persa I, 238 rufus I. 455. 1142 Gujelier Il. — 788 Cul-blanc II. 676. III. 283 Curlew common Ill. 122 Curlew-Pygmy Ill. 148 Curruca 1. 476 - fulvescens II, 530 Curs orius uropaeus |. 262 Curwillet II. 194 Cuthbert Duck III, 926 Cygne III. 816 - sauyage III. 831 Cygnus IM. 814 F Gibbus UI. 815 - musicus III. 330 D. | Dachſchwalbe I. | 2 Daunfedern 1. Dedfedern der Flügel und 2 Schwanzes I. Dhul J. ER Dianenamfel 1 369 Dichtertaube II. 1039 . Dickfuß III. 387 Dickkopf IU. 986 Dickſchnabel II. 95 gelbgruͤner IL. 156 - größter II 29 groͤßter Europäifcher MT. 22. _ — grüner 1I. Dickſchnaͤbler, Fnn— I. y Didus ineptus I. „257 Dieb II. "107 Dann 1232 Reg Dindon IT, an ©. 1113 " Diomedea demersa ]. 275 - exülans IL “275 Diſtelfink 1. 00.435 - Kapplandifcher I. —* Diſtevwogel I. Angermannlaͤndiſcher 1 * Diftelzeifig IT. 209 Dittchen IH. 395 Diver black-throated III. &oı — ; Northern MI. 596 - red-throated III. 609' — speckled I. 613 Doͤr ofine U. 5 Dont! [ 1453. ns bunte. — it en Halsbande Hr | 1215 - ſchwarze 1. 1215 = weiße T. 1215 Dohmpfaffe I. 55 Finniſcher II. 29 Dohnen J. 184 Dohnenfteige I. 186 Dolmetſcher IM. 335 Doltilerde II. 731 Doniderr IT. ss Donau:Reiher II. 73 DVon-Ente 1. ı 1009 Doppelſchnepfe I. 460. II, 121. 180 - roſtrothpunktirte III. 124 - weise 1. 125 Dorfſchwalbe II. 915 Dorling I: 476 Dornörerhöler 1. 1336 — ‚Pr 453:1319-4335 — ter I ‚1335 ——— I. 1335 Sornfint 431 Borngr En T. 1335 kleiner u. 541 Dprntönig 1. 666. Dornreich IT. 524. 534 um gemeiner MH. 534 — großer 1.1336. M. 524 -— Feiner II. > 541 - weißföpfiger II. 550 Dornſchmaͤtzer I. 534 Dorntreter 1. 1319, 1335 Dorpfint 1 BE du Dunnbein II. iften Dötterel IT, ©. 407 Doublette III. 180 Draine 11. 325 Dredhahn T. 1071 Dredframer I 1071 Dredlerhe 1. ‚745 — II. 922 Drehhals I 1048 Drebvogel I. 1048 Dreyzeh I. 1044 Dronte I. 257 Drofchel IT, 349 Drofjel I. 246. II. 324.349. 1143 - blaue IT. 386 - bieyfarbene II. 325 — braune Il. 399: — große II. 325 — haarzopfige I. 393 - rofenfarbige II. 393 zweydeutige II. 396 Droffing II. 350 Duc ou grand Due I. 882 - moyen l. 897 petit I. 916 Duck IT, 1027 - black III. 974 - common tame III. : 1078 - hook-billed III. 1094 - little brown and white JIT, 1037 - longtailed II. 1125 - red-crested :1II. 1022 - tufted Mil. 997 - white-headed III. 982 wild III. 1028 Duden IH. ‚565 Dudu I. 256 Dütchen IM. 279. 395. 406 -Qullterde IT. 781 Dun-Diver IIL 738 Dunen 1. 29 Dunggeyer 1. 479 Dunlin HI. 322 446 E. Eagle black I. - black-backed I. Reg iffer. Eagle einereous I. ©, = - golden 1. 20 lesser white-tailed ]. * ‚= ringtailed I. 532 - roughfooted T. 562 - russian l. $62 -\ spotted I. 562 - white-crowned I. ® 378 Ebeher III. 82 Ebiger III. 82 - Ebinger IT. 82 Echasse III. 445 Ecorcheur T. 133 Eddergang IIL, 926 Edelfaife T. 745,816. 847 Effraie ou Effraise ‚] 947 Egerite i. 1267 — IM. 470 Egret great III. 39 Eichelheher I. 1243 Eichelkehr T. 1243 Eichelkraͤhe J. 1243 Eichelrabe J. 1243 Eichvogel J. 712 Eider III. 926 Eider-Duck Hl. 926 Eidergans IIT. 926 Eidervogel II. 926 Eintbeilung der Vögel I. 210 Eifenfrämer I. 616 Eifenfverling II. 616° Eisente 11. 21124 Eifenvogel I. 616 Eismeve 11. 628 Gistaucher II. 595.804 Eisvogel I. 234. 1105. III. 732 ER gemeiner I. 456. 1106 — mit dem Federbufch I. 1117 Eifter J. 454. 1267 - afehgraue und weibge— feste 1. 1271 -— bunte I. 1271 - weiße J. 1271 - wilde I. 1306 Elſteralk UI. 712.720 Elſterentchen TI. 804 Elfterrabe 1. 1267 Elſterſpecht I. 1029. 1034 Emberiza I, 244. II, 251 ' — badensis II. 292,319 1233 Emberiza barbata II, S. 299 - brumalis IT. 240. 320 chlorocephala II. 292 Cia 11. 298 Cirlus IF. 292 Citrinella I, 465. II. 252 - candıda II, 254 - maevia 11. 254 coceinea II. 320 Elaeathorax II. 292 hortulana I. 465. II. 283 L.U LE EPEIEFITFFPRPEEERI - albicolla IM, 283 - maelbyensis II. 234 lotharingica IE. 298 luctuosa II. 321.431 miliaria I. 466, I. 262 = ‚alba II. 262 montana IS. 314 mustelina II, 314 nivalis I. 455. II. 305 passerina 1. 277 provincialis IT. 299 - Schoeniclus I. 466. II. 269 Emberitz II. 252 Emerillon de la Caroline F. 640 - de Fauconiers I. 788 Entmerling U. 252 - gefhadter II. 305. 314 Engelchen II. - 220 Engoulement IT, 940 Ente I. 276. UI. 946 aſchgraue IIT. 1025 - DBarbarıfhe III. 947 - blauäugige 'II. - 1004 - blaufipnablige TIL 982 - Brofilifche II. 947 - braune II. 102 - braunföpfige IL 102 - N III. 1004 - Bunte 1043 — gemeine HL, 1045 - - milde IT. 1046 - Frummfihnäbtige I. 457 1094 - —— III. 947 —Perſiſch 57 —8 UT, 1021, 1028 - rußfarbige III. 962.997 ſchwarze III. 963. 973 - ſchwarznackige II. 1041 Ente, N 1234 ‚ Ententaucher TIT. Ente N ſpitzſchwaͤnzige III. -' Zürfifche FIT. 947 - unterirdifhe III. 976. * 1116 | 1017 - Uralifche IT. 976 - weißäugige III. 1009 - weiße IT. 1094 = — e III. 982 ER ——— TI. 1042 - wilde I. 457. III. 1046 - „wilde braune III. 1028 - ahme * 457. III. 1078 Entenadler I. 561 Entengever T. 561,671 Entenjumpf I. 165 Entenitößer J. 561 R e 8 i ſt e 7 1 fäwacafämänige — Eule, heulende _ 57 landiſche weiße. 925 fleine .} Krainifche I. kurzoͤhrige I, langohrige t lohgeibe I, mit dem zZederbuſch r große weiße I. Entlein, fohadiges IH. 1135 Entvogel IlI. 1046 Epeiche P. 1021 - petit I. Io Haken I. Eh - des alouettes I. 802 Epouventail III. 693 Erdanifel II. 369 Erdbracher III. 387 Erdgans III. 976 Erdſpecht I. 1049 Erdſchwalbe II. 922 Erdwiſſel I. 589 Eremit I. 1243 Erlenfinf II. 220 Erlenzeifig IT. 220,649 Erythra III, 505 Erztaucher III. 552 Eſelſchreyer II. 738 Etourneau II. 817 Eule T. 226.877 - Arktifhe I. 944 - braune F 9309 - braunrotbe I, 943 - (aöptfche I. _ 957 - fucdsrotbe I. 936 - geflammte I. 947 - gelbe i. ? 930. 940 - gemeine I. 930 - graue I. 930. 949 - große braune IL, 957 ve 925 882 - nr Federtuſ⸗ I. 925 - rothe 1. 930 - Golognefer TI. 900 - weißbaͤuchige I. 943 - weıißbunte I. 25 — ſchlichte I 925 - weiße I...» 7.923.947 wilde I. 936 Suitenkopf II. 387 Ey T. 108 Evyerſtock I. 101 Enfengart I. 3106 F. Sad J. 1243 Faͤdemlein I. u. 156. Faisan II. n 1160 - — noiretblanc delaChi- - ne I. 1207 - comul. 253 - dore de la Chine II. 1198 Falco I. 226. 498. 872 - abietinus I. 759 Aegyptius I. 597 -— aeruginosus J. 451.671 - Aesalon I. 452.789 - albicandus I. 554 - albicans I. 688 - albicilla I. 451.555 - albidus I. 629.639 - albus I. 525 apivorus 656.665 aquila I. 532 - ardearius I. 775 - arundinaceus I. 681 - ater I. 605 - austriacus J. 619. - barbarus f; 751 - barbatus I. 502 688 Bohemicus I. Regiſter. 1235 Falco brunneus T. ©. 807. Falco ranivorus TI. S. 698. - Bufoni I. 99 °° - rufipes I, 812 - Buteo T. 451.623 - rufus I. 452.683 - candicans T. 824 -— rufticolus J. 844 - .‚carolinensis I. ——— mi Baer Le 835 - chrysaetos I, 520.556 - sclavonicus T. 648 - communis etc. I. 872 - stellaris-T. 838 A 688 - subbuteo. T. 452.766 - — ater I. 752 7: ni, major K 759 - .— fuscus I. 451.706 - Tinnuncnlus Z, 452.798 - — 'naevius I. 753 - uliginosus F; 697 - — ruber I. 808.875 - varıegatus I. 646 - eyaneus 1. 638 Falcon collared J. 844 - Forskalii I. 597 -. common TI. 872. - fulvus I. 532 - gentil I. 848 ° - fuscus TI. 451.706.829 - peregrine TJ. , 45 = ‚gallinarius I. 717 = rough-legged I. - 548 =. gentilis I. 717.848 Falcones proprie sie dicti 7. - glaucopis J, 567 . 743 - ER F 697 Falke I. 226. 498.947 Friseus TI. 699 — aus der Barbaren I. 751 = ‚Gyrfalco I. 8909 blauer . 688 - Haliaetus L STH = brauner I. 451. 706 - hornatinus I. 848 braunrother IJ. 807 - hudsonius I. 698 7 brittifcher F.; 835 - Islandus I. 816.377. buntroftiger I, 671 - Krameri I. 678 - ‚edler T. 745.816 - lagopus I. 451.648 gefledter I. 753 - -Lanarius I. ° 825 — — Is laͤndiſcher I. 296 - leucorephalus 7 554 = gemeiner T. 816 - leucopsis f, 572 - — Deutſcher I, 847.871 - leucoryphus L. _. 578 - großer I. Su 824 - Lithofalco IT. 796 Be gefledter T. 712 - maculitus I. 561 9; Telandifcher. I. 816 —wmagnus 512 .- Deflerreihifiher I. 648 = Melanaetos I. 532.545 - raubbeiniger I. 647 - Milvus I. 59I — raudfüußiger I. 647 - minor rufescens I.. 646 - rofliger 2. 671 - mimıtus T. 733 “7 rother J. 807 -— Mogilnik I; 562 — rothfüßtiger T. 812 - "montanus I. ‚688. 744 - ſchwarzbrauner I 752* - naevius ]. 451. 561 * ſchwarzer I, 745 - .niger J, 532 * Tatariſcher I. 753 - Nisus TI, 452.727 - weißer 12 5; 688-816 - "ossifragus I. 451.545 - weißfhwänziger I. 698 - palumbarsus J, 451.712 - - wolliger I. 324 '-" pennatus I. 654 Falken, eigentliche I. 743 '- peregrinus J. 452.745 Falkenbaize R. 154 - peregrinus tataricus I. 753 Falkeneule, fleine T. 984 - poliorynchos 1. 665 Falkenhof J. 154 = 452.638 Falfenjagd in Europa T. 85 Pysarzus 1. Jo Falkenier l 1236 Re gi T. ©. 155 alkenierkunſt T. 154 Falken-Meve ILL 253. 666. 669 Falkenpillen I. 850 Falkenſchuh l. 855 a II. 616 alkner I 154 — T. ang der Vogel J. Sarben der Federn I. 151 35 Farlouse IT. 732 Farlouzzane I]. 711 Faſan I. 254. II. 1159 - bunter II. 1164 - gemialter II 1198 - gemeiner I. 463. II. 1160 Deutſcher IL. 131 - mit dem Haleringe II. 1164 - rother II. 1198 Tuͤrkiſcher IT. 1165 - weißer ÄI, 1164 - weißer aus China ; II, N Mn 1207 — \ weißer Chinefifcher I. — J——— II. 1165 afanente I1I 982. 1116 Safanerıe I, 1169 — III. 121 Faucon I. 872 bossu ou haggard I. 873 etoile 1. 838 = passager I]. 752. 874 - pecheur de la Caroline. I iv DER - Pelerin J. 745 - sors I. 873 — tachete Ti Fauconniere I. Fauvette il. -— A tete noire IL 744 554 513 babillarde II. 534.541 d’Hiver 11. 617 de bois ti, 626 de roseaux II. 566 La Ba Sg BE Er! des Alpes I. 700 grise I. 541 petite ls 532 rousse II. 649 Gederbufeh: Reiher JIT. 38 154_ 145 ifter. ederhahn IL, ©, 1298 edern J. | 28 eigenfrefier I. 1293. II: 435 - großer II. 547 Feinde der Vögel II 149 Feldbachſtelle * 722 Felddieb II. 107.125 Selöfinf II. 124 Feldherd L NY y Seldhuhn T. 255. II. 1360 - gemeines I. 463. II. 1361 - tleines I. 463. II. 1402- - rotbes II. 1393. 1399 - Gtein= I. 460. II. 1393 Feldkraͤhe ſchwarze II. 1867. 1199 Feldlerche I. 465. UI. 722,755 - bunte I 759 - Langbeinige IT. 761 - mit rothbraunem die I. 760 - rothe IT. 759 - fohwarze II. 758 - weiße IT. 758 Feldmaͤher III, 121 Feldpfau III. 346 Feldſperk IT, 127 Feldſperling J. 46. II. 124 - bunter II. ri - weißer II. 127 Seldtauben I. 971 - mit ihren Arten IT. 985 Selfen = Manafın 1. 248 Selfenfchwalbe 11, 922. 926 Selstaube 11. 957. 971 - gemeine II. 957 Senfterfchwalbe I. 902.915 Settammer 11. 283. 292 Fettdruſen I. 533 Feuchtarſch III. 750 Feuereule J. 947 Seuerrave I 1230.1238 Feuerſchwalbe IT, 902. 929 Fichtendickſchnabel II. 28 Sichienhader II. 28.35 Sichtenternbeißer IT. 28 Fichten⸗ — —— Fieldiare 11 336 Fig-eater il. 437 Finch, crimson crowned II. 164 Einf Kegifter Fink I. ©. 244 | II. 74 = Urktifcher IT. 139 - blaffer gemeiner IT. 78: - bunter gemeiner II. 78 - — — II. 164 gemeiner 1.466 Il. 75 geſpornter u. 246 - grauer II, 133 - grüngelber II, 45 - Sappländifcher IT. 246 - rothhaubiger II. 164 - weißer II. 78 - — II. 240 Finkenbeißer T. 1327. 1336 Finkenfalke J. 726 — J. 452. 726 Finkenherd I 153 — — IT. 35 infenmeife II. 834 Sintenfperber I. 726 Sinfenmwirgvogel J. 1327 Fiſchaar I. 577.671 Fiſchadler I. 451.545.554-577 - gemeiner I. 554 - = ‚großer T. 545 kleiner J. 577 _ weißföpfiger I. 254 Fiſcher III. 649.633 - der Antillifchen Sufein I, | 577 Alten. Halbente III. 813 ifcher - Martin I. 1106 Fiſchgeyer I. 479.554. 577. * 83 - weißer I. 479 —— I. 577 ifehjäger I 554 iſchmeve IT. 628.683 ifchreiher III. 10 ifchtreiber II. 759 —A III. 679 iſchweyhe J. 577 iſtelfink II. 200 — III. 295 Fitis J. 468. II. 643 - brauner II, 649 - großer II. 643 Fitisſanger II. 643 ladyöfinf I. 466, IT. 141.231 —— II. 231 Flamant 1. 267 Bechſt. gem. N. G. 4®. 2. Abth. lammeneule T. ledermaus TIT. 196 Sliegen = Ente III. 954 Sliegenfänger I. 246. II. 420 - geflefter IT. 421 - gemetner II, 431 - grauer T. 457 - leiner IT. 431.442 - mit dem Halöbande II. 427. - fchadiger II. 431 - —— Lı 467. II, 435 - ſchwarzer IT. 431 ſchwarzruͤckiger I. 467. IT. e 431 Fliegenſchnaͤpper II. 431. 524. * 685 brauner IT, 435 - geibbrüftiger I. 676 - graugeftreifter IL 421 - großer iI. 524 kleiner - Ki ſchwarz und weißer IT. 694 Sliegenftecher IT. 684 - brauner II. 616 - fohmwarzer IT. 431 ſchwarzer mit weißem Hats⸗ rin 694 Fliegenvogel, braͤunlicher II. 684 braunroͤthlich bunter Hr “fgwarı und weikfehädiger 531 lfieterhe IT, 70 Fluͤevogel I. 247. II. 699 Slügel (Knochen) T. 64 Fluͤgel, ihre, ——— I. 38 Flug der Vögel I 49 Flußadler 1. 577 - fleiner I. 577 Flußnachtigall IT. 402 he III: 422 lußtaucher III. 565 Fly-catcher spotted H. 421 - cap®e ST. 429 - pied I]. a31 Kode I. : s4 a der Togelnefker I. 107 ou de Bassan ll. 765 Kkkk Foulgue 1238 Reg 1% Foulque III ©. * - grand III. Sratenbogel, Reuholländifcher 229 — — 1, 1199 Kregata II. 774 - nigra III. 776 Öregatvogel III. 774. 776 ſchwarzer III. ae Frewdlingsfalte I. 744 Srefafe II. 997 Freux 1. 1199 Fringilla I. 244° - argentoratensis II. 148 - brumalis II. 240 = caelebs 1. 466. II. 75 - calcarata II, 246 - ganaria J, 467. II, 166 =- cannabina et linotta I. 467 II, 141 - carduelıs I. * II. 166 - citrinella IT. 240 - domestica I. 467. I. 107 - flammea II. 164 - Alavirostris II, 139 - Japponica II. 246 - linaria I. 467. ° II. 232 - montana I. 467. 1. 125 - montifringilla I, 466. II. - .montium II. 3: = niyalis II, 136 -— Petronia I. 466. U. 133 - spinus I, 467. II. 220 - Sylvia II, 75 Friquet I. 125 Friſch, J u 283 —— I. 607 Srofchgever T. 656.664 Srühlingsbachftelze II. * 467 Sröhlingsftiserling II, 460.467 Fuchseule I. 897 Fuchsgans ur. 976 Fuͤrſtenſchnepfe LIT. 185 Füße (Knochen) I. 64 Füße der Vogel I. 53 Züßelter T. 994 Fulica I. 268. Ill. sıo — „Aethiops IIT. 515 - aterrima III. 515 i ft eb Fulica atra &, I. 461. III, 512 chloropus I, 461. III. 489 - fistulans II. 503 - flavipes II. 507 - fuliginosa IIT. 516 - fusca I, sol - maculata III 505 -— naevia III 489 Fußwurzel I. 54 8 Re Soap 252 Sabelgeyer I .5y1 Gabeljhwanz LT 591 Gabelmweihe 1. 591 - fhwarze I. 605 Gabelweyhe, Fleine braune I. Gabler J. 591 Gachet III 697 Gadelbuſch III. 1124 Gadwall III, 1097 Gaͤgler II. 97 Galbula viridis I, 232 Gatgenredel I. ‚1282 Gatgenvogel I. 1148. 1282 Gallenblaſe 1. 93 Gallengang I. 89 Gallmae I. 251 U. 1095 Gallinula I 266, - ehloropus I. 461. IH. 489 - fistulaus Ill. 508 — „Davipes II. N. OR -—. major III. 504 -“ Porzana I, 462, III. 478 — pusilla III. 484 Gallinule brown III, 501 conmon III, 489 - piping II. 509 - spekled III. 505 - spotted III. _ 478 yellow-legged II. 507 Gallos ir 254 - dömesticus I. 463. Sambeite III. 217.279 — — HL. . 279 Gangfüße 1. 56 Ganner IM. _ . 265.781. Gans, gemeine UI, 841 - graue III. 842 i | Gans | Regiſter. Gans, große wilde IIT. &, 842 - - graue Sans III. 842 - fleine wilde IL. 883 - - graue II. 8833 -— Tacyende ILL, 898 - Nordifhe II. 606 Polniſche III. 898 - rothbrüftige III. 916 - Schottifche Ill. 765.921 - weißftirnige III. 398 + weißwangige I. 456. UI. 921 - wilde III. 842. 883 — zahme I. 456. Ill, 857 Gänfenar I. 495 Gänjeadler I. 545.561 Gaͤnſehabicht 1. 591 Gaͤnſehirt I. 1071 Gänfefäger I. 457. IT. 781 Gänfefägertaucher I. 781 Ganstaucher, brauner III. 762 Garbenfräbe I. 1282 4 Garganay III. 1135 - Garrot III. 986 Gartenammer I. 465. II. 233 = gelber II. 286: — mit weißem Schwanze II. 286 - fihwarzer IL. 286 - weißer I. 286 Gartenfinf II. 75 Gartengrasnüce II 524 Gartenfrahe I. 454. 1267 Gartenlerde I. 232 Gartenmeife II. 873 Gartennachtigall IT. 476 Gartenrörhling H. 607 Gartenrothſchwaͤnzchen I. n 468 « 607 Gartenſchaͤck II. 435 Gartenſtieglitz II. Gärtner II, Gavotte aus der Provence Er 302 Geay I. 1244 - blanc I. 1246 Gebärmutter I. 102 Gebirgamſel IL, 386 —————— U. 125 Gebirgsrabe 1. 1238 Gedarme I. 89 1239 Geelbeinlein III, S 507 Geelfinf II. 252 Geelgerft U. 252 Geelgöfihen I. 298 Gerupl I. 69 Gehirn h. 69 Gehling 252 III. 234 Geißfopf: —— III. 234 GeißmelkerJ 939 Geißvogel 1, 939 Geift, ſ —— mit feurigen ugen 1238 Geireehee L. 90 Gelbbruſt II. 553 Geibfuß II. 507 Gelbgans III. 252 Gelbhaͤnfling II. 141 Gelbkopf 1. 1194 Gelbling I. 1292, I. 45,252 Gelbſchnabel T. 554,688 - weißer II. 35 Gelbfchopf IH. 1021 Gelbvogel I. 1292, If. 220 Gelinotte II. 1338 Genfenadler I. 554 Gemjengeyer I 502 Genid J. 26 ‘Ger = oder Eyrfalke J. 824 Gererle II. 361 Gereuthlerche IL 706.722 Gerfault 1. 824 Gerofft I. 1292 Gerftammer IT. 262 Geritendieb 11. 107 a aaa II. 262 Gerjiling I 262 Gerftvogel II. 262 Geruchsorgane I. 68 Gefang 1. — Sefangdroffef II. 349 Sefanggrasmüde IL 616 Geſchmack I. 68 Geſchuhe I. 855 Geſtettenſchwalbe II. 922 Geyer 1. 225,472 - afchgrauer I, 473 - bartiger I. 502. - brauner I. 629.671 - großer, grauer I. 473 braunfabler J. #3 1240 Geyer, Ehinefiiher L ©. 474 a genteiner ]. 473 - Gingifoer 1. 488 - goldbrüftiger I. 502 * grauer J. 473 grauweißer I. 687 - tleiner I. 479 - Königlicder I. 591 * Norwegiſcher ‚% 479 * weißer 1: 479 - weibtüpniger I. 479: 502 Geyeradler I 491 —— 1. 931: 984 Geyerfalte 824 ® großer, brauner I. 840 - Sötandifcher I. 816 Linne's J. 840 Geyerle, blaues I. 687 Geyerfhmwalbe II. 928 Giarole III. 457: 462 Gibraltarſchwalbe IT. '935 Giebelfhwalbe IE 902.915 Giefer 11. 55 Gierfalte J. 324 Gimpet I. 466. II. 55 -— bunter IL sg - und Sanarieneogetbaftar | © 5 Hamburgifcher IL. 72 - rotbbrüftiger I, 55 ſchwarzer II. 58 - weißer U. 58 weißkoͤpfiger II. 59 Girtik II. 156 Hanfling I. 156 Girerie II. 361 Glareola I. 265. III. 456 - austriaca III. 457 - naevia 111. 458 - torquata III. 461 Glaucopis I. 239 Gliedmaßen der Vogel I. 38 Gloat II. 509 Gluth IH. 387: 508 Glutt II. 508 Glutthuhn II. 1287. II. 508 Goatsucker, europaean Il. 940 Gobe-mouche U. 421 - de Lorraine I. 431 - noir à collier Il. 427 Godwit common Ill. 235,237 Regifien Godwit red III, ©. Ber Goͤgler H. Goeland a manteau gris In. 629.662 - Amanteau —5 III. 659 - - - noir II. 653 - ‚cendre III. 662 - noir UI. 653 - varie IIL 654 Goiſer III. 121 - tirfifcher III. ns Goldadler TI. ' 520 Goldammer I. 465, II, 252.286 - afvgrauer I. 255 - geflefter II. 255 - ——— II. 246 - weißer II 255 - Welſcher I. 255. 262 Goldainmerden I. 655 Goldamſel I. 292 Goldäugelein IL 986 Golddrofiel I. 1242 Go!den-kagle I. 520 Goldeule 1, 947 Golden-eye-Duck DI, 986 Goldfafan II. 1164. 1198 Gold-Finch II. 20 Goldfink U, 55,97. 200 ae zart fhwargem Schna⸗ 727 Boltginschen II. Goldgeyer I Goltha n, Ehineſſſcher Il. von Goldhahnel 1 411.655 Got ihnen I. 469. II. 655 Goldtrahe, -wilde I. 1282 — — — Goldrabe I Goldregenpfeifer 1.461, In, * Golker 1148 A IE 3% 781 Goose greylegged III. 843 - redbreasted Ill, 917 - tame IIl. 851 - white-fronted III. 898 Gooshawk 1. 7ı2 Gorge-bleu II. 590 à täche blanche II. 590 Grabeule I. 930 Gracula Pyrrhocorax J. 1231 = religiosa |. — Graͤßler Kegiftern Gräßler III. ©. 470 Grallae I. 260, a RE Grand paille en cul I. 273 Grasmeiſe IL 834. Grasmüdchen II 512 Grasmüdfe IL, 467. 476, 512. 524 - blaue U. 540.547 - braune II. 534.616 - braungefledte I. 616 - eigentliche II. 649 - fagie II. 534 - gemeine II. 534. 540 - gejchywäßige TI. 534, 540 - gefperberte II, 547 - graue II. 524 - große graue II. 534 - größte II. 547 - — II. 553 Italieniſche IT. 524 - fleine II. 435 - - braüungelbe I. 566 - - gelbrothe Ill. 649 - graue II. 540 * fleinfte II. 649 - mit fchwarzem Ren I. 676 - roftgraue II. 530 - rothgelbe II. 476 - fihlagende IT. 476 -— fchmetternde II. 507 - fchwarze IL 512 = ſchwarzkoͤpfig e II. sı2 — ————— II. 512 - weiße II. 524 - weißföpfige II. 552 - — II. 550 Grasshopper II. 706 Grasfpeht J. 455. 1007. 1039 Grauanımer I. 466, IL 262 Graudrofjel IT. 376 Grauentchen III, 1143 Sraufalfe I. 640 Graufinf I. 466. IE. 133 Graugans II. 842 Graukehlchen 11. 616 Graufopf I. 1017 Graumantel I. 1186 Graumeve II. 658 Graurüden I. 1186 Graufhwanz TI. 683 1241 Graufpeht I.©. 455 1017. De Gray-leg-goose III, Grebe II. Er - crested TII. 533 - de riviöre II, 565 - dusky III. 559 - eared III. 552 - great-crested Im. 533 - huppe IIl. 533 - ‚little III. 565 - petit huppe III. 552 - rednecked II. 546, 560 Greenshank III. 231 Greif I. so2 Greinerlein II. 706. 722 Greve III. 533 Gribitfh II. 15 Griegeleifter I 1306 Griel HI, 387 Grieftrappe II. 1446 Grienvoͤgelchen IT. 76 Grießhennel TIL. 414.422 Grieghuhn II. 457 Grillenterhe II. 706,712. 732 Grillvogel TIL, 395 - gefprenfelter TIL. 414 Grimmer I. 479. 502. 591 Grimpereau T. 1085 - de munraille I. 1093 - grand I. 1088 Grindfchnabel I. 1199 Grinzling II. 45 Grisard IH. 654 Grisette II. 541, * III. 480 Grive f. 350 - d’eau III. 343 Groht Jochen IL, 666 Grosbeak, green II, 45 - Pine II, 29 Gros-bec II.‘ 35 - . de Canada II. 29 Großfalk I. 835 Großherzog I. 882 Großmeife II. 834 Großziemer IL 336 Grous black II. 1319 - nemesian II. 1359 - spurious II. 1335 - white II. 1354 Grue III. 103 Grünbein 1242 Gruͤnbein III, ©, 231.283 Gruͤnfink IE 45. 156 Gruͤnfinkchen II. 156 Grüuͤnfüßchen II. 283.489 Grüniß F 4 Grunträbe I. 1282 Gruͤnling I. 466. II. 45.240 - H Banarienvogel-Baftard - weißer IT. 48 Grünfdling I. is, - Dovpelter LU. Gruͤnſchnaͤbler III. Gruͤnſchwanz II. 45 Gruͤnſpecht I. 455. 1007 - grauföpfiger I, 1017 =. großer 1. 1007 - mit gelben Gteiß I. 1017 Grinvogel 11. 45 Grüper 1. 1085 . Grus 1. 102. 265 - cinerea III. 103 Guacco ill. a7? Gudfay I 1121 Gucker . 4141 Giüderlein II, 706. 722 ‚Budguf J. 1121 Gußgaud 1. 1121 Guepier ]. 1099 - & tete jaune I. 1104 Guernsey Partridge II. 1391 Güger U. 55 Guͤsvogel II. 121, 130 Gugelfahraus TI. 1292 Guifette il!. 689 - noir III. 693 Guigneite IIT. 296 Guillemot III. 78.) - black IIT, 5865 - foolish III, 575 - ‚petit noir II. 586.732 Gull Arctic Til. 665 -— blackbacked IIT. 653 - blackheaded il. 635 - blacktoed IM. 6665 - browu-headed HT. 649 - common IH. 636, 645 - glaucous III. 662 red-legged IIL 640. 647. | 649 Sumpf II, ji 55 ’ } Regiſter. J Gurgel J. 5.26 Gurgelhahn IT. ‚1298 Gyntel de Strasbourg If, 148 Gypaetos I. 225.486 - Urigurap I. 225.485 Gyrfalfe I. 824 Gyrfalkon T. 829 9. Haafen-Sreusfchnabel II. 28 — 5—— I. 460. II. 196 Daberbof III. 185 aberlämmshen III. 185 dabicht 1. 710 - blauer I. 687 gefleckter J. 745 — gemeiner I. 711 - großer I. * 711 —ſchwarzbrauner I. 745 Habichtseule J. 984 - Afrikaniſche I. 990 - Europäifhe L 984 acht I. 711.764 Jagert I. 1243 Haematopus I. 261. III. 438 - Östralegus III. 439 Gelee I, “ 1243 Jaubellerche IT. 791 Haͤzler I. 1243 Datetsähe 1, 1199 Haferruͤcke I. 1199 Yafmeve IIE. 658 842.906 Hagelgans III. 8 able I. 1 1213 Sohn, Hamburgifher IL. 1282 Indigniſcher II. 1112 - Kalefutifher H. 1112 - türfifcher 11. in 9 - Welſcher IM. ı712 9 - wilder IT. 7 1280, 1298 - von Madagasfar IL. 1295 —J—— I 430. Yaidenpfeifer III. 395.430 Halbente III. 1135 4 - große HI. 595 - langfehnäblige III. 795 Halbhuhn Indiſches I, 1296 Halbrothſchwanz U. 589 Halbſchnepfe et 196 albfchnepflein III. 322 ? u N Halbweyhe Re g i ſt e v Halbweyhe T. guter J. S. 451.687 24 $ alsbandgfalfe T. 844 Re II. 427 alsbandjtaar II. _ 700 alsbandstauben II. 997 alsdreher T. 1049 Halsfragen: Regenpfeifer Il. 447 Halskrauſentaube IT. 1030 Halsvogel J. 1282 Zalswinder J. 1049 Hambourg-Grosbeak II. 7 Hambouvreux II, 72 Haneffoͤrl II. 141 Yanflıng II, 141 brauner II. 141 - gelber II. 145 - gsibpruftiger II. 141 - gemeiner I. 467. II. 141 - grauer Il, 133.141 - großer iL® 141 - grüner II. 45.220 , - mit orangengelber Brut : II. 145 - rothbrüftiger II. 141. - rother II. 141 - fihwarzer IT. 145 = —— 6 II. 148 > Walfcher il 45 —* weißer II. 144 — weißföpfiger IL 145 Sa Ne I. 186 ra 141 — im 82 ? Mare Vulture I. 495 Harfang I. 7 925 Harle IU. 782 - ämanteau noir III. 9804 * couronne III. 795 - .etoile ] Ai 911 - huppe Ill. - petit huppe III. F pe III. 1037 1039 en Duck III. 1037 ae: ; 94 —— * a: f 94 Harnröhre I. 94 Harpaye I. 683 1245 Har ©. 683 — In 29 arzmeife II. 853 ayateigeflifgel IT, 1338 asel-Hen I!. 1338 — I. 463, I. 1338 — buntes II. 1346 - weißes II. 1347 Hafelwilöpret II. 1338 ala d- 545 fenadler I. 545 - großer T. 545 Hafengeyer I. 495 * J. 591 aube I. 8 Yaubelmeife II. 869 ——— IL, 410 aubenente I. 475. III. 997 - Europäifche III. 997 - rothföpfige Il. ° 1021 Haubenhuhn II. 1233 er aubenlerhe IL. _ 58 e L. 4690. II. 529 ame fuß, großer III. 333 aubentaucher 1.458. 11.533.781 — II. - graufehliger III. 546 großer III. 533 Haubenzaunfönig IE. 655 ausbachſtelze II. 446 Yausdieb II. 107 Hausente IM. 1078 - fleine I. 963 Hausfinf II. 107 aus=-Gans III. 857 aushuhn, gemeines J. 463, II. 1212 - innere Theile) I 85 1167 N I. auslerche II. 791 Yauscorhfäminggen 11.598.607 ausſchmaͤtzer II 421 ausſchwalbe 1.469, 1.902.915 Hausse-col noir II 801 — 266 II. 107 daueſperling R45 8 aſchgrauer IL, 111 * blauer II. III - bunter II. III ſchwarzer II. 111 weißer II 111 Haustaube 124 | ! — 464. u. ©. 971 - wilde 970 - . zahme er 973 2 austeufel III. 266 Hausvoͤgel T. 251 Haw-Finch II. 35 Hawk-owl, little I. 984. Hazel-Grous Il. 1338 asler I. 1243 jetenammer II. 292 Heckgans LI. 842 — —————— II. 541 283 Jedengrünling Il. Hetenlündker II. Hedge-Warbler II. gene chnevre I. 460, 534 617 III. — eergans III. eerholz J. u —— 458. Im, "658 | eerfchnepfe III. 185 eervogel 1. 1071, Heber 1. 1243. 1267 - gemeiner I. 1243.1267 Heidelerhe II. 706, 722. 755, 781,791 Heidelhahn H: 1319 eidenelſter I. 1282 Heidenmeife IT. 869 eideziemer II. 360 eifteralf III. 712 res II. 439 elbragel I 1282 elmtauben II. 1017 elfinggans III. 898 emperling TI. 141 enne von Iſthmus II. 1296 enni IM. 261 — — J. 688 Herbftanmer IT. erbſtfink IL. 240 erbftjchnepflein IH. 148, 302 eringsmeve III. 53, 658 - große III. 658 Hermit-Craw I. 1242' 5 — I. 1192 eron afrıcan III. 32 - black II. 37 - blanc IH. 35 - castaneous III. 47 - common III. 11 ‚= erested purple III. 27 Regiſter. Heron huppe NI. ©. ıı - noir II 37 pourpre III, a7’ - purple III. 28 - redlegged III, 51 - rufous III. 27 - spotted III. 39 - Squacco III, 47 - white great III, 35 Heronniers II. 17 Hess feine Theile I. 92 zen I. 947 EILMUR II 999 efte I, 1267 eße I. 1267 eumäber T. 1099 eufchredenvogel II. 393 | euvogel I. 1099 eyer I. 1243 Here II. 939 Hibou I 897 Himantopus I. ee. III. 445 - rufipes I 446 Himmesgeis II. 185 — I. 755 immelsziege III. 185 Sintettaube II, 1029 Hinterarm 1. 38 — il. 156 — II, 262 Sirfenfinf 1 II. Jirsvogel II. Hirondelle 3 crgupion blanc IL 915 de cheminee IT, 903 domestique II, 905 de fenetre 11. gı5 de mer à tete noire II. 697 de riyage II. ae De u! a Be 5 nde de mer IH. 2 Bine des rochers II. 927 - petite de mer IIl. 699 "Hirando I. 249. . 901 - Apus I. 4%, 1. 929 - Melba II. 935 - montana 11. 926 R pratincola III. 457 - riparia I. 470, II. 922 - rupestris II. 926 - rustica I. 469. II. 903 - templorum II. 930 KRegifen Hirundo urbica I.&, 469.11. 915 Hiſter IL Hobby T, Hobreau T. Hocco de la Guiane I. ochſchneuß I, Hoͤcker⸗Schwan IT. Hoͤckertaube IT. ocko I. > - Gutanifcher I. ode I. — I. Seh II. ohlfrabe I. ohlſchnabel J. Hohltaube II. olzdreher J. 732 768 767 184 815 1036 253 253.462 100 973, 1021 386 994 264 957.971 1282 olgeule T. 936 olzfinf, kleiner IL. 435 olzhauer I. 1007 olzheher T. 453, 1243 - gefhadter I. 1246 - weißer I. 1246 Holzhuhn I. 994 her: I. 936 holzkraͤhe I. 994 - — blaue I 1282 ofzlevhe II. 706. 755. 781 olzmeiſe IF. 853 olzmufchel IT. 125 olafehnepfe III. 158. 313 ofzfchreyer I. 1243.1257 x Tuͤrkiſcher T. 1257 (sfperling II. 125 olztaube II. 949.957 -— blaue II, 957 - große II, 949 - fleine II. 957 Honey-Buzzard I. 665 onigbußbhart I. 656,664 onigfalfe I. 656. 664 - Hoopoe I. 1071 orbel III. 511 T. 396 örnermeife II. 869 rneule I. 882. 897 et große T. 882 - fleine I. 897 Hornvogel I. 230 Horrebogel I. 1243 orſt I. 105 253 1245 Hortulan IT, ©, 283 Houbaara II. "4451 House-Sparrow II, 107 Hub I. 882 Hubare II. 1451 Huͤftdarm I. gi Huhn, Englifches II. 1292 - fünfzehiges und ſechs⸗ zehiges II. 12 95 - Sadwanifches II. 1293 - Türfifches II. 1112 Hühner, Sanfevarifde IL. 1296 Hühneraar I. 591 = weißer T. 479 Hühnerartige Nögel I, ası, IL, 4 } 1095 Hühnerdieb I. 591.605.687 Sühnerfalte I, zıı - gefledter I, 711 Huͤhnergeyer I. 479,591, 671. 11 - Hetolifcher I. Pb - brauner I. 619 - gefledter I. 711 * fchiwarzer T. 605,6 | t .671 Hühnerhabicht I. 451,623,687. ı2 sehen be I. An Yühnerfchwanz II. 1028 A ergaute HM. ' 1028 Huͤhnerweyhe I. 671.71r - braune I. 619.711 ſchwarze J. 605. 618 Huhu T. 882 — J. 882 Huitrier III. 439 Huleweyh K 591 Hulotte I. 931 Ban Meet II, 853. 860. 873 Auo 882 Hupe I. 1071 Hüfter II. 722.732 Hütid, grauer II. 4421 Huͤting, graag II, 7 431,607 Hütte zum Wogelherd I. , 170 - zum Wafferfang I. 164 Hymber I. 595 J. 1246 s ar pie Jabiru J. ©. 263 Jacana varie I, 266 Jack I. 1213 Jack-daw I. EL ‚— Snipe II. 73496 Sacobinertaude II. 1030 Tadrefa III. 244 Jagd der Vögel I. DAN T — hohe, mittlere, niedere L 151 Jaͤger, wilder J. 132 Jagdfalke I. 848 Jakamar, gruͤner J. 232 Jaͤkel J. 1243 Jaseur de Bohème L. 411 Jay I. . '1244 bis, fihelfehnabliger INT. 117 -Iceland Falcon J.. 816 Jerfalcon white I, 825 Jerpe II 1338 Ikawetz IT. 97 Imber III. 621 Imber-Diver III. 622 Imbrim TIT. 596 Immenwolf I. 1099 Immer II. 621 Immerfraß T. 1099 Immiertaucher III. 621 Imperiale II. 207 Inſecten-Geyer J. 664 Jochgeyer I. 502 Iris1 65 Islaͤnder J. 316 Isperling II. 732 Ißerling II. 616.732 Sungfernmeife II. 860 Junovogel il. 1096 Aupitersfink IT. 200 Jynx r, ‘1047 - Torquilla I. 455. 1049 Irxlin IL . 460 8. Kaderladen T. 37 Kaferentchen III. 552 Kaͤtſchnepfe III. 185 \ Kegifer hi Kaͤuzchen .. S 957.963 aſchfarbiges I. 916 — ‚gehörntes I. 916 Käuze I. 925 Kauzlein I. 963 Kahlkopf I. Ä 474 Kahjuhr-Vogel TI. 586 Kamel 55 — Kakatu, gelbhaubiger J. 454 Kalekuter U. Kalkun I. 1112 Kammente, Moskowitiſche IIT. 947 Kammhuhn 1. 259. AL. 2ıın. 1212 Kammlerche II. 791 Kampfhahn IH. 266 Kanarienfinfen II. 240 Kanarienvogel, Stalienifcher II. De 240 - und Gtieglißbaftard II. 18 Kanarienzeischen II. > Kaninchen-Eule 1. 962 Kanutsfirandlaufer III. 291. 314 Kanutsvogel IIT. 291.314 SKappenammer II. » 271 Kappenriegerle III. 422 Kappentauben II. 1009 Karachel 1. 1199 $Kariffer II. 781 Sarmelitertaube II. 1026 Karminente II. 1021 Karminhaͤnfling U. 431 Karock J. 1199 Karpfenſchuppen II. 993 Kaſarka II. 916. 921 Käfemeife IT. 860 SKaftanientauder III. . 565 - Kaſuar 1. 288.462 Katzeneule J. 897 Kauz 1. 957 - braunrotber I. 943 - Ddreyfederiger I. 906 — fuchsrother I. 936 roßer I. = 957. (einer 1. 452.963 mit Ohren I. 916. raubfüßiger Eleiner I. 972 auzeule | X * 3 weißbaͤuchiger 1. gi 948.4 a Regifen Sauyeufe 1 S. 897. 063 Kay 1213 — Kapiſcher J. 243 Kehle 1. 26 Kehlmeife II. 873 Kehlroͤthchen II. 579 Keilhaaken IIL, 121 Kevapazwos II. .284 Kernbeißer I. 242, II. 3,34 - Kanadifcher I. 29 - brauner. II. 35 - gelehriger II. 55 - gemeiner I. 466. II. 35 - grüner I. 466. II, 45 - Hamburgifher I. 72 - rother I. 29 - ſcheerenſchnaͤbliger II. 20 — jeınmelgelder, gemeiner 1I. 38 Sernfreier I. 29 - großer II. 29 Kernelle IH. 1135-1143 Kestril Falcon I. 798 Ketſchnepfe III. 185 Keulfopf IIT. 356 Kibgever 1. 495 Kiebich IM, 346 Kiebiß 1.2655. III. 345 -— bunter III. 365 - gefiedter IT. 342. 365 - gehaubter LIT. 346 - gememer I. 461. III. 346 - geftreifter II. 328,365 - grauer II. 360 - Yappländifher III. 322 - zothbeiniger TIT. 282 ſchwarzbaͤuchiger III. 356 Kieder 6 4 Kiefern-Kreuzſchnabel IT. F Kiefern-Papagey II. 20 Kiekendieb J. 591 Kiel 1. 39 Kielrabe I. 1148 ‚Kildir IM. 435 Kindermelfer II. 939 Kingfisher common I 1107 - crested ], ” 1117 Kircheule 1. 947. 957 Kirchenfalk I. 798 ee II, 915.928 Kirke IT. 674,679 Kirre II. ©. 1124 Kirreule 1. 940 Kirrmeve IT. 688 Kirfchdieb 1. 1292 Kirſchdroſſel I. 1292 Kirſchfink IL. Kirjchfrefler II. 35.524 Kıirfhhade: IL. 35 Kirſchholdt I. i 1292 Kirſch⸗Kernbeißer IT. 35 Kirſchknaͤvper II. 35 Kirſchleske IL. 35 Kirſchenſchneller IL 35 Kirſchvogel 1.- 1292 Kite 1. 592 - Austrian I. 619 - black I. 606 Kittiwake III. 629 Klaas 1. 1213 Klaber 1. 1062 Klageule I. - 957 lagınucter I. 957 Klammerfüße I. 57 Klangente IH. 985 Klapperftorch III. 82 Klashanick IM. 1124 Klatſchtaube I. 1025 Klauen 1. 60 Klausrapp I. 1241 Kleber 1. 1062 | DIERFESLAUTORRDE !. 1062 Klebgarn 1 153 Kleiber 1: 232, 1061 - gemeiner I. 455. 1061 Kleins Elaffification 1. 210 Kleinmevchen III. 692 Kleinſpecht I. 1085 Kleinziemer II, 360 Klener 1. 1062 Klepper II. ‚35 Kletter IT. 200 Kletterfüße I. f 56 Kletterfpeht I. 1085. 1093 Klettervogel I. 1085 Klinger III. 986 } Klippentaube IT. 971. Klobenfang der Meifen II. 846 Klofterfraulein IT. 446 Klofterwenzel I. sı2 Klubalf III. 711 Kluthuhn IL 1287 Knaͤckente 1248 Knappeule I. 897.939 . Knarrer 1. 266. 1II. 469 Snarreule 1. 940 Knarrhuhn II. 1142 Knecht, alter IT. 470 Kneifer III. 781. 795 Knipologos II. 452 Sinipper IT, 262,298 Knochenbau der Vögel I. 61 Kuot III. 314 Knurre IT. 1112 Knyper III. 813 Kobelente III, 985 Kobellerche IT. 791 Kobelmeife IL. 869 Kobelregerlein IIT. . 414. 457 Kobeltaucher, großer II. 533. ER 781 Koͤllje TIT. 986 - Quene III. 986 König der Vögel I. 520. II. 655 König, grüner II. 649 Königlein II. 655.666 Stönigsadler I. 520 Konigsfifcher 1. 1106 Koͤnigsweyhe I. sg1 Kohleule 1. 909.947 Kohlfalke 1. 744 Kohlmeife J. 469. II. 834 - große II 239 - fleine II. - mit dem Keeusfhnabel ir 838 Kohltaube IT. 949. 957 Kohlvogelchen IT. 684 Kolben-Ente II. 1021 — —— großer III. 533 Kolibri 233 Deutfcher IT. 655 = J—— 456 — kleinſter J. 233 Kolkrabe 1. 1148 Konikerl II. 666 Kopf der Voͤgel, ſeine — und Eigenſchaften I. Koprffelet I. 6 Kopftauben IT. 1015 Koppel I. 835 Sopuenmeife II. 869 Regiſter. Knaͤckente 1. S. 457. II. 1135 Koppenriegeitein IM. ©. 414: 457 Korimoran IH. 750 - fleiner III. 762 Kornfinf II. 107 Kornterche II. 262.755 Kornfperling IT. 137 Kornvogel 1. 687. II. 252 Kornweyhe 1. 687 Körperbau, äußerer J. 3 ee I: 7 othfink IT. 97. 421 Kothhahn 1. 1071 Kothlerhe II. 722. 745.791 Kothmeife IT. 873 Kothuond IL. 791 Kothſchwalbe II. 922 Kothvogel I. 1071 Kottler 1. 1062 Kourier, Staltänifcher II. 322 Krabbenfreſſer, Europäifcher u Grabbenreiber;titaflauebarifiher II, 52 Krabetz IT. 107 Kracht-Ente II. 976 - Krachtgans HI. 976 Kragenente III. 1037 Kragentrappe II. 1451 Kragentaube II. 1030 Frage I. 1186 Krähe 1. 239. 1167, 1186 - blaue l. 1282 - bunte und graue J. 1186 - graubunte 1. 1186 ° - graue l. 1186 - große 1. 453. 1148 J ie I. 1238 - fchadige I. 1170 - fchwarze I. 1148. 1199 - Schwarz und mweißbunte I. 1170 - Gtraßburger 1. 1282 - weiße I. 1150, 1170 ———— at I. 235. 1120 Kraͤhen LTR 1238 Krahenh hr I. 1181 Krahenpelifan I. 458. II. we Kraͤhenſpecht I. 994 ter ſchwarzer I. 1167 Krallen I 60 Krammets⸗ * Kegifter Krammetömerle II. ©. 369 Krammetsvogel IT. 324,336 - gemeiner IL 336 - großer U. 32 - fleiner II. 401 ‚rofenrotger IT. 393 Krannabet I. 336 Kranich I. 265.459, II. 103. 103 - grauer IH. 103 Kranreitel I. / 1199 Srappentreffer I. 28 Kraͤuſelſchnaͤbler II. 1026 Krauselſter 1. 1306 Krauthänfling IT. 141. 231.616 Krautlerche 11.685.706. 722.732 Krautvogel II. 635.706 Krautvoͤgelchen I. 468, II. 685, 32 Kreifchmeve IIT. | * Kremer II. 462 Kreuzdohle 1. 1216 Kreuzente II. 804, 1143 Kreuzmeife IT. 853 Kreuzſchnabel IT. 4 - AUmerifanifcher II. 39 - gemeiner 1. 466. 11.4 - großer II. 20 Kreuztaube I. - 1026 Kreuzvogel LI. 4.410 Kricke III. 1143 - fleine II. 1135, 1150 Kridelfter 1. 1307.1328 Krickente, feine IIT. 1135. 1143 Kriechelſter I. 1282. 1307 Kriechen Ente) III. 1142 Kriechente III. 14 - braune mit weißen Kopf—⸗ federn ILL. 1145 Kriechſchwalbe IL, 922 Kriegente III. 1143 Kriegsvogel II. 275 Kriekelſter, kleine J. 1319 Kriekente J. 457. III. 1143 - große III. — - fleine III. 1135 Kriefpapagey , gelbflügliger * Krinitz II. 4 Kritfchele I. 511 Kropf I, LEE # * 1249 Kropfente TIT. ©. 762 Kropfgans III. 738 Kropfpelifan III, 738 Kropftaube II. 1032 Kropftaucher II. 762 Krückelſter I. 1307 Krugelhahn II. 1298 Krumunfchnabel IL, 4. II. ı2r. . 450, 10 - fleiner IIT. | J Krimitz U. 4 Küdenfhwalbe IT. 903 Küften-Strandläufer II. 286 Kufud 1. 237. 1121 - afchgrauer I. 1128 - braunrotber T. 1142 - Europäifcher I. 1121 - gemeiner 1. 455.1121 - rothbrauner I. 455. 1142 - fingender ]. 1121 Kuckucksammer IT. 534 Kuckucksknecht 1. 1071 Kufudsfüfter I. ı 1071 Kuckuckslaquay I. 1071 Kugelelſter 1. 1282 Kugelfihaus I. 1293 — II. 466 uhſauger 93 Kuhſcheiße II. 467 Kuhſtelze II. 466 Kukapluck 1. 96 Kulkrabe 1. 1148 Kunſtkniepper II. 35 Kunſtknipper TI. 262 Kupferente III. 982 Kupfmeiſe II. 869 Kuppenente IH. 997 Kuppmeiſe II. 869 Kuriffer III. 781 Kurre III. 710 Kurrier 1. 269 - Staliänifcher I.269, II, 322 Kurufu, fehwarzfehliger 1. 236 Kuͤrweyhe 1. 1282 Kutvogel II. 45 Kurzfeffen I. 855 Kursfchnabel III. ‚1124 Kurzſchwanz mit weißen Ringen I. 545 * # J 1250 L. Labbe III. ©: 665 Labbe & longue queue Ill. 665 Lachgans IL. 898 Lachmeve III. 635 Lachtaube I. 464. IE. 1087 Chineſi ſche, graue IL 1093 — weiße II. 1093 Lachweyhe 1. 689 Laͤmmergeyer I. 502 Laͤufer J. 261.649 Laͤuferfalk I. 656 Lagopede Il. 1347 Lagopede de la Baye d’ FR u. 1354 Lanarius albus I. 697 - , cinereus I 697 Sandadler 1. 520 Landſchwalbe II. 915 | — J. 223.472 Sanette I. 824 Lanette weißliche I. 696 Sangbein un 82,446 Lungfefieln I. 855 £angfuß II. 446 a ghals III. 1116 Sanafehnabel Hl. 795 Langſchwanz, ſpitzbaͤrtiger von Island IH. 1124 Langſchwauz von Neuland III. 1124 Lanier 1. 825 Lanius 1. 2427/1505 - Eollurio I. 453. 1307: 1335 u = Collurio rufus I. 1328 » -Excubitor I. 452 - infaustus II. 386 -— minor I. 453.1319 - pömmeranus I, 453.1528 - ruficeps 1. 1327 - 'saxatilis 11. 389 - spinitorquus I. 453.1336 - Tyrannus I. 453 Lanneret J. 825 Lapland Finch IT. 246 Lappenvogel, afchgrauer I. 9 Lappige Süße I. Kegiffen Lapplaͤnder II. 1246 Lapwing II, 346 Lark crested II, 792 - undated I. 798: Gars 1109307 III. 628 - argentatus III, 658 - canescens III, 649 - canus III. ‚636 - cinerarius III. 640.647 - cinereus III. 647.649 - crepidatus III. 666 -— erythropus III. 649 -— fuscus I. 458. II. 658 - glaucus II. 662 - groenlandicus II, 647 - hybernus Til. 640 -— maculatus III. 649 - marinus III, 653 - naevius III. 654 - parafiticus III. 665 - "procellosus III, 647 - ridibundus ILL, 635 \ - Rissa IH. 629° - tridactylus II. ° ° 629 Laſur-Meiſe I. 865 Latham’s general. synopsis of Birds ]. ‚222 Laubfink I. 55.97 Laubhahn I. - 1319 Laubvoͤgelchen IL. 561.643 -. fleinftes UI. 649 Laubvogel, gelbbaͤuchiger 4. 553 - grüner U. 561 - ſchwarzſtirniger I. 575 Lauditza IL, 755 Lauffüße I. . 56 daufvoͤgel J. 2586. IL 553. 12456 Lavandiere II 447 Leber J. 93 Leewark II. 755 Lehmſchwalbe H. 902. 915 Leicheneule J. 963 Leichenhuͤhnchen J. 963 Leichvogel J. 963 Leimenſchwalbe I. 902.915 Leimheerd IL. 850 ee II. 706. Leiner 1096 geinfint IL © 141.231 * Regiſter— Lepelgaͤnſe III. ©. 1101 Lepler II. 4 Leppelſcheute III. 1004, 1101 Leps 1I. 107 Lerche J. 247. I. 753. 755 Lerche braunfalbe IL. 722.745 - dunfelforbige II. 713 - S$lorentinifche IL, 745 - gehörnte II. . 791 - ‚gelbbärtige IT, 801 - : gelbföpfige II, 801 - gememe II 755 - gemwellte IL. 798 = Goerifhe H. 7141 "= graue 1. 722 - ürofe N. 791 - feine I. 720 — kleinſte L. 732 - nice I, 798 - Zürfifee 1 801 - Birginifhe IL. 801 Lerchenammer, Nordifcher I. 305 Lerchenfalfe I. 726, 764 dercheufaͤnger L. 127 Lerchenfint II. 246 Lerchengeſchoß IL 144 Lerchengever I, 688 Lerchenpeerd I. 153 Lerchenheuſchrecke II. 706 Lerchenkaͤuzchen I. 963 ger chenſchnepfe II. 148. 152 Lerchenfiößer I. 727.764 deren - » Strandläufer II, 302 Leske IL 35 Leske's, Klaffifieation J. 218 Levirostres I 226.991 Liebich II. 55 Limosa fusca III. 212 - grisea III. 241 ö — rufa III. 214 Lnaria II. 141 Linnés Claſſification J. 217 —Naturſyſtem, 13te Aus gabe I. : — and greter Haan Ir. 141 Bu et grand Linotte de Vignes II. 141 Linotte petite II. 147 Litorne II. 336 1351 Litteratur uͤber die wiget 1 Lochfink II. 431. = Lochgans IH. 974 Lochtaube II. 957.971 Lockente J. 168 Locktoͤne L 79 Lockvoͤgel J. 164 Locustelle II. 706 Loͤffelente J Loͤffelgans III. 738 Loͤffelreiher gemeiner II. 4 - weißer III. 24 457. 1004. 1101 Löffler I. 268. 459. III.3.4 -— ‘weißer III. _ 4 Rohfinf IL. 55 Poınme II. 574. 601. 609 Loom II. 574 Lorch TU. #33 Loriot I. 1294 . Lory, geſchwaͤtziger J —purpurkappiger I. 454 Loxia I. 243. 34 -- Cardinalis 1. ‘= . Chloris:I. 466, Il. 45 - Coccothraustes I, 466. I, 5 curvirostra I. 466, IL s Pyrrhula I. 466, I. 56 - _curvirostra major II, 21 = Enucleator II, 29 - Flamingo II, — 68 -— hamburgica II, 72 - pytiopsittacus JI. 2X Serinus II, 157 Such II. 55 Luderfrähe I, 994, 1186 Luͤdlerche IL, . 781 Luͤff II 55 — I, 107 Luͤrle I 791 Gufibehälter ; 75 £uftröhre I. 73 Luftſaͤule I. 75 ——— I. \ 727 Luh I 55 —— dl, 781: Luln II. 782 Lumb II. 601 Lumer II. 574.601. Summe 1252 Lumme II. ©. 573. 586. 595. 601. 609 - dummer IT. 574 - gemeiner II. | 574 - rothhalfiger III. 609 ſchwarzer LI. 586 - weißlicher III. 593 Lump IIE. 574. 601 Lunde II. 1,708 Lunge I. 75 Lusainia major 11. Lymphatiſche Gefäße J. 95 Lysblicker IL. 35. III vyſter U, 376 M. Macareux III. 723 Macreuse II. 964 - älong bec III. 974 = double et grand Ill. 955 Macroule III, 515 Madenfreſſer J. 237 Maͤhnentaube II. 1032 afrikaniſcher I. 237 Magd faule UI. 470 Magen J. 86 Magpye I. 1268 Mehometstaube II. 1637 Mainate I. 240 Maitre - Fauconier J. 155 Mala Zippa IL. 745 Mallard IIE. 1047 Manakin I. 248 Manchot du C.d.b,E.Il. 275 Mandelfrähe 1. 1182. 1186 Mannbarkeit der Vögel L 117 Mantelmeve III. 653, 663 Marfolph 1. - 1243. 1257 Markwart I. ‚1243. 1257 Marouette III. 478 Marsh - Lark II. 806 - Titmouse II. » 873 Martin I. 688 Martin IE... ''»..., 915 Martinet II. 915 Martinet grand à ventre blanc II. 936 - noir II. 929 Martin pecheur I. 1106 Regi fer Martinsgans II, ©, 857 Martinsvögel I. * Maͤrzente III. 078 Dafipente, große wilde III. Kong Mastentauben II. 1010 Materialien zu den Meftern I. 106 Matfnillis III. 283 Maubeche commune IH. 313 Maubeche petite, grise III. 514 Mauer = - Baumläufer Li. ::,1698 Mauerfalfe I. 798 Mauerflette I. 1093 Mauerläufer I. er Mauermeife II, —— —— 598 — —————— II. 928 - gemeine II, 928 — weißbäudige II. 935 Mauerfpecht 1. 1093 Maufenar I. 605.623 roͤthlicher I. 561 Maͤuſebuſſard J. 451 Mausadler I, 605 Mauseule I. 465 Mäufefalfe I. 623.656. 664. nöd - gemeiner I, 623.647 - glattbeiniger I. 623 - raubbeiniger I. 647 Mäufegeyer 1. 648. 664 Mäufehabicht I. 623.648. 656. — — — 687 - Böhmifcher I. ” 689 Maufer I. / 23.664 Islaͤndiſcher I. 648 Maufern L, 2 3 Mäufevogel I. 623. .M. 232 Mäujewächter I. Maͤuſeweyhe I. Mauvais 1. 361 Mayen-Waldhuhn I. 1359 Mayſpecht I. ‚ „1061 Mayvogel II. 692.697 Meadow-Lark II, "722 Mediastinum I. 94 Meeradter I. 545. 577: 776 — großer I. » 545 - Suropälicher I. 577 Meeramfel 1. 369 Meerelſter III. 439 Rn e gi ifie r | 1253 Meereule I, ©. 909 Mehtrabe J. ©. 1186 Meergans II. 595 Mebifhwalbe II. gıs Meerbeher I. 1282 Mehlvogel I. 687 Meerhuhn I. 266. III. 203.477 Meife 1. 247. U. 833 501 - blaue U. 860 -— braunes II. 500 ° - $lorentiner II. 893 — buntes I. 462 - graue ll. 873 - gefledtes II. so$ = große blaue II. 865 - gelbfüßiges II. 56 - große fhwarze II. 835 - gefprenfeltes IIT. 505 - größte 1061 - großes. braunes II. sos - bellblaue I, 865 - grünfüßiges I. 461. I. —- kleine II. 853 489 — langgeſchwaͤnzte U. 879: - fleined II. 484 laſurblaue II. 865 - pfeifendes III. 508 - Gäbifde II. 868 punktirtes HI. 2 - fpecdtartige L. 1061 Meerlerche Ill. Meifenfink, II. 83 — kleine von Domingo in. Meifenfönig II. 666. 869.873° 308 Meifenleyer II. 849 Meerochs III. 63 Meifentanz IL 948 Meerrachen TIL. 533.795 Meleagriden II, 1144 - braunfopfiger II. 795 Meleagris I. 253. I. 1111 - bunter II. 795.803 - Gallopavo I. 462. II. 1112 - fohwarzer III. 803 - Satyra I, 253 Meerfirwalbe I. 273. I, 922. Melfer I. 949 673 Merch II. 533. 781. 804 - — III. 688 Merchente III. 804 - gefledte II. 688 Mercher fleiner II. 804 - gemeine I. 459. IL 682 Mergauser III. 781 gewoͤlkte III, 690 - red-breasted III. 795 - . große III. 674 Mergi I. 275 - ‚graue III. 697 Mergus IT. 275. IU. 780 - Kamtfchatfaifhe II, 679 -, Aethiops III. 781 - Saspifche I. 674 - Albellus J. 458. III. 804. - Kentfche III. 679 813 - fleine II, 699 - Albulus III, 805 ſchwarze I. 459. II. 692. - asiaticus Ill. 796 697 - Castor Ill 781.788 ſchwarzkehlige II. 697_ - cristatus III. 803 - ſchwarzkoͤpfige III. 682 glacialis III 812 ſchwarzſchnaͤblige III. 679 - Teucomelas III, 804 - ‚fpaltfüßige II. 693 - maculatus II. 813 — &tübberfche II. 679 - Merganser 1. 457. IL. 78: ‚aheerfhmarspläftßien I, 431 - minutus III, 811.812 Meer ſpatz II. 269 - mustelinus III, 812 Meeritiegliß u, 305 - .niger II. . 803 Meer - Strandläufer II. 302 - nigricollis III. 813 Meertaucher III, 21 - Pannonicus III. 812 Meerzeifig er 231 =; .rubricapillus III. ‚789 Wehlhaͤnflin 141 Sexrator Ill: 795 Mehlmeiſe IL. 860.879 - Serratus II. 803 Lit Merle Bechſt. gem. N. G. ar B. 2. Abth. 125 Regi Merle J. — U. ©. 376 — violetfarbige J. 246 Merle a plastron. blanc II, 369. - couleur de rose II. 393 - d’eau U. R 858 .- noir Il. 376 Merlin 1. | 788 Merlin I. 788. 0. 787 - Karaibifcher T. 791 —Neuyorkiſcher 1. 791 Merlinadter J. 788 Merimeife IL. | 860 ‚. Merops .. \ 234. 1098 ‘= Apiaster ]. 456. 1099 - congener I. 1104 Mersgans IIE, 842 Hlesange à longue queue IL 879 - bleue I. 360 - de marais II. 874 - de Pologne II, 894 - grosse II, 235 - grosse bleue Äl, 866 - huppee U. 859 Mefscher J. 1307 Meve I. 273. 111, 627 - afdhgraue II. 647 - dreyzehige LI, 628 = gefledte III. 646 - gemeine IL. 635 - graue III. 635.644.647 - graubraune ’ große III, lich TIL, rauliche 64 2 ——— III. * 662 große aſchgraue TI. 647 größte bunte III. 653 größte graue IE, 647 Islaͤndiſche TIL 628 fleine IL. ee) fleine bunte III, 649 fleinfte IH. 692. 699 fehroarzföpfige IL. 635 ſchwarzruͤckige IL. 653 weiße UI. 628. 662 weißgraue III, 635.649 - weißfhwingige III, 662 Mevenbüttel II. 665 Mevenduͤcker IM. 804 9 kleine afchfarbene III. 649 if ee Mesenfonate III. © 627 Milan I ‚591 .— gemeimer I, 591 - Serie 619 rother I — 591 ss föwarger L 595-605 Milane I —991 Milan noir 1. 595.606 ‘- royal 591 Milchgefaͤße J. 96 —— J. 940. II. 939 Millouin III. 1025 — noir I, 1932 Millouinan III, ‚1016 Millwürger,. mandelbrauner-1. 1335 Milvi I. 590 Milvus albus I. 591 Milvus jaicensis L 598 Milz J. 93 Mino I. 249 Missel-- Trush U. 325 Mikgeburten T. 117 Niftedroffe 1. 46, II, 325 ‚graue II. 328 - fleine. TI. 359 - weiße III. 328 Miftfint II. 97 Miftler IE er. 325 Mittelente IIT. 1696. 1109 - graue II. 1116 - rothe II. 1109 Mittelfalfe I. 824 Mittelfell I. * Mittellerche IL. Mittelfchnepfe I. 460. II. —* Mittelfpecht I. _ 1.29 Mitwaldbein IT. 49 Moderente Ill. 954. 997. RA 101 Mohr IH: 731 Mohrenhuhn IL 1293.1319 Mohrentopf I. 512 Mohrenkoͤpfchen IL 431 Mohrentaube II. 1030 Mohrente III. 963.997. 1016 Mohrenwachtel IE. 1407 Mohrenwaſſerhuhn III. Mohrlerche II. Moineau franc IT. 515. arundinacea IT: x egifter, 1255 "Root Braflianifhert. &,.230 Miotacilla atrata II, & | : 599 Momotus brasiliensis 2 Monatstau ee I. — - ‚atricapilla I. 468 Mönd I. 468. 1: * camtschatkensis II. 568 nuntter Fi; ‚ , * chrysogastra IL, 466 - fleiner D, sı2 = en ee >] = Touifianifcher TI. 116 Wi — I. 468. II. 541 —weißkehliger TA. 515 — en U. 541 Mönche (Tauben) I}, RT 5 ran 616 Moͤnchente II. —— * — A Möndhneife IL. 93 - Ficedula II.) gBs.n97.547 Diöndstaube IL, — RT 468 edula rhoc i J — m. Moor-Buzzard 1J. 671 F gibraltariensis II. 598 Moorente II. 954. 997. 2009. - griseothorax II. © Fi - Hippolais D, 55 Mooreule J 906 > hispanica II, 2 WMoorgans IIL —— hortensis. II. a Moorlerche I, ns 2 locustella I. I oormeiſe IT. “ —3 lotharingica II. 5 Moorfchnepfe IIT, in6 da, Luscinia I. 467. DI % Mooruht 1. 986 Nr Luscinia major U, ji WMoosemmerling IL. —— modularis 1, 468. II, 6 815 ooSgeyer I. 7.68 2 Hr —— 38— I, 319 = ochrua I. eo ooskuh, Flein un — - oenanthe I. 468. IL..67 Moosochfe IIL, Y * ERS = passerina II. — ie 675 Moosreiher TIL. J Philomela: I... jianer ne Mopsfchnepfe II, 5 - Phoenicwus I 468. F Roosweyhe 1. 439.671 598.607 Moppelgans IM. En 516 =. Regulus I. 46 a Mopsgans IN. ch - Bubecula I, a 098 OR 916 at. 468. «II. oraftlerche, I. 807” Rubetra I. 468 279 Morelle II. 12 7 Rubicola I are Morfer IL. 7. * — 694 Morillon III. 99%, 1004 = salicariä II. 649 Mornell 1. 2 321,406,” schuenoboenus 575.633 2’@ 40 IH. 6&6 nglifher Hi 409 sibilatrix. II, Morneildyen II. 341.906 suecica I. gg. U En Mornellfirandläufer Mt, 335 - suiphurea I], . 590 —— Sollege IL, sbı - sumamisica II. 406 Morsfaja II 96 _ Sylvia I. er Woſellerche ir 80 - Tithys I. — Motacilla J. 5 * —— — accredula Il; * - Trogloeytes I s 1.649 ui alba J. 468. Ü ve * 4 8. IL * albida IL, # r A — Tsch ER. 666 — : albifrens IT. bi 5 .T schecantschia uU, 695 = aquatica II. 626 Mötteux II ge A 472 566 Mouchet II, 9 £tttla Mouette 1256 Mouette cendréé tachetee III, ©. 646 grande cendree III. petite cendree Ill. petite grise III. 647 rieuse à pattes rouges III. 635 tachetée II. 629 Mountain - Bunting II, 315 - gra # N 246 ‘ Moustache 11. 888 Mövchentaube IL. 1026 Mücen : Ente II. 1101 Mücenftecher II. 939 Müllerchen I. 468 Münfterfpyr I. 915 Murre IL. 732- Murrente III. 997. 1009. 1143 Murrmeife I 512.873 Murrſpecht T. 1093 Mufafrefler,, vroletter I 241 Mufchelfonig IN. er Muſchelſperling II. 125 Muſcheltaube, hollaͤndiſche II. 1009 Muscicapa : Bier 246 = alba II. 458.574 - MEN I. 467. 1. 427. 431 collaris UI. 427 ‚grisola I. 467. I. 421 muscipeta I. 467. II. 435 parva Il, 442 torquata II. 429 Muscovy - Duck III. 947 Musophaga violacea I, 241 Mycteria americana r. 263 N. —— I 452. 930. 940 - ‚fledige I 925 * a L' 9409 ——— Aare II. 476 - bunte I 479 = gemeine in 476 — große II. 507 Regifen | Nachtigall, — — Oſt⸗ indiſche II, —Polniſche II. dr Sacſiſche I. so7 ſchwarze II. 479 - weiße II. 479 Nachtkauz I. | ‘930 Nachıtrabe IT. 939. II. 54 Nachtrapp T. 931. II. 54 Nachtreiher I. 459. II. 54 Nachtſaͤnger IT. 487.507 Nachtfchatten IT. 99 Nachtſchwalbe II. 938.939 Europaifhe TI. 470. u. 939 Nachtwache II, 29 Nachtwanderer II.. 939 Naden I 38 Vacktſchnabel I. 1199 VNadelſchwanz II. 1116 Nagel I. 60 Nai rung der Stubenvoͤgel I. 144 - der Vögel I. 149 Narr TI. ä 299 Naſenloͤcher I. "6 Naſenwachs T. 15 Nashornvogel EL: 230 Natterhals 1. NER Te? > Natterwindel I. 1049 Natterziwang T. 1049 Naturalienkabinet L. 204 Nebelkraͤhe I. 453.1186 Nerife Lil. 533 Mefiel: Ente III. 1096 . Veſſelfink IT. 421.685 Srelettönig, II. 666 Deneheitlein IH. 231 Neft I .104 Nettelfönning II. 666 Vetze zum Vogelherd J. 158 Neunmoͤrder I. 1307 Neuntoͤdter, aſchgrauer L 1307. 1319 '- blauer I. 1307 - gemeinen I. 1307 - grauer I. 1319 - großer rother I. 1327 - Eleiner I. 1319 Hleinfter IL 888 — Pr. Regiſter. Neuntoͤdter mittlerer J. S. 1327 —ſchwarzoͤhriger J. 1327 Neuvogel U. 305. 314 Nickhaut I. 66 > - Beweglichkeit — Nieren I. 94 . Nigaud IIL 762 Night -heron III, 54 Nightingale II. 477 Nikowiß I. | 97 Nimmerſatt I. 265. II, 116. 738 - fichelfchnabliger TIL. 117 Niverolle II. 136 Noctua minor I. 957 Nonne, weiße II. 804 Ronnenentchen TII. 804 Nonnengans IIL 911 Nonnenmeiſe IL. 873 Nonnentauben IL. 1006 Nonnette cendree II. 874 Nordgans III. 916.921 Noͤrks IL, 533-795 Noͤſſelfink II. 42i Numenius 1. 263 * — J — II. rı - Phaeopus I. 460. III. 129 - punctatus III. 156 - pusillus III. 152 - ‘pygmaeus III. 148 — ‚subarquata II, variabilis III, Numida I. 254. - ceristata II. 1148 - Meleagris I. 462. II, 1142 „=: mitrata II, 1148 Nußbeißer E 1257. ll. 35 Nußbrecher I. 1257 Nußhacker 1. 1062. 1243 Nußheher I. - 1062. 1243 Nußknacker I. 1243-1257 Nußkraͤhe 1243. 1257 Nußpicker J. 1062. 1257 Nußſperling II. 133 Nutcracker I. 1257 Nuthatch 1. 1062 Nutzen der Böget I I. 190 Nyroco - Duck LI. 1009 fi J 1257 O. Net Dberfalfonier I. ©. 155 Ochſenaͤuglein Ir. 655 Ochſenhacker, —— A 241 Oenas II. 957 Defterreicher, brauner I. 619 Drficier » Söragen II. 369 Dhnvogel Il. 738 Dhr I. — 23.67 Dhreule, gemeine T. 882 - große gelbbraune J. 882 - Stalienifche I. 900 - fleine I. ‘916 - fleine rotbgelbe I. 897 -— fleinfte I. 916 - furgöhrige FH. 909 Krainiſche I, 921 - mittlere I. 452.897 Dhrentaucher IIE, 552 Dhrhahn Ne 1298 Ohrkauz I 897 Oiseau de Paradis I, 238 - de temp£te IH. 704 - St. Martin. h 688 Oiseau-mouche , le plus petit I. 233 Oistercatcher, pied IH. 439 Hlivenwaflerhuhn III, 503 Ombrette I. 264 Onvogel IH. 738 Ooſtvogel IH, 414 Drdensbänder It. 997 Orfraye I. 545 Oriole, golden 9 1294 Oriolus J 240. 1294 Galbula I. 455.1293 -— Phoeniceus I. 240 Orkan-Mevchen IIL 704 —n I. 3 Ortolan II 262.283 Bi Cotharingifcher II. 301 Ortolan Bunting 11. 284 - de neige Ir, 308 - de passage II. 315 - de roseaux II. 269. Oscines I. 245. II. 324 Osprey I, 578 Ossitragne I, 578 \ 1258 Otis I. 255. U. ©, 1432 = Houbara II. 1451 » BRhaad Il. 1451 - ‚Tarda I, 462, IL 1432 - ‚ Tetrax II. 1446 Ottervogel I. 1306 Dttermwindel I. 1049 Outarde II, _ 1436 - petite II. 1446 Owl Aluco I. 931 = brown T, 957 - Canada I, 987 - great-eared I, 882 great white or snowy I. 925 - grey I. 957 - little I. 963 - ..long- eared ]. 897 =. :scops-eared I. 916 =. short - eared I, 909 tawny L 932.949 -. white ], 925947 ‚Oye III. 851 ‚-.'ä duvet III. 926 = de neige III. 843 - reuse- Ill. 898 = sauvage III. 843 P. Pagadette U. 1036 Pagati II. 1142 Palamedea cornuta TI, 262 Palette 1II. 4 Palmipedeées I. 270 Pantomimentaube IE 1025 Paon Il. 1096 - ‘de mer III. 266 Papagey 1. 227 - aſchgrauer TI. 454 — deutſcher I. 1282 — finniſcher IT. 29 - weſtindiſcher I. 228 Papageytaucher I. 274. IH. 711 723 - fleiner II. 732 Paradiesvogel großer J. 238 Paradisea Apoda I. 238 Pardale II. 755 Dardel IN. 360. 387.395) Regiſter. VParisvogel I. S28 Darfit, rothföpfiger, Guinei⸗ fher I. 45% Parra vanabilıs I. 266 “ Partridge common II. 1361 - greek Il, 1393 Parus |. 247. U. 833 = ater 1. 469. II, 853 - _biarmicus J. 469, II. 888 -, “taeruleus I. 469. IL 860 caudatus II. 879 cinereus II, 656 cristatus I, 469. I. 869 cyanus II. 865 indicus II. 865. ‚Knjaescik II. "865 major J. 469. ' II, 835 DET ER TITRI minimus- II, 894 narbonensis I. 894 palustris I, 469) 1. 874 pendulinus II. 894 - ‚ saebyensis IL. 866 Passeres 1. 242: IH. 3, Pavadette II. 1036 Pavo J. 252. I. 1095 - eristatus I. 462. II. 1096 Peacock crested II. 1096. Mechmeife I. 853 Peintade II. "1442 Pelecanus I. 276. If. 737 -— Aquilus III. = 476 =. Bassanus III, 765 - Carbo..I. 458; Ill, 750 — fuscus IH. 741 - graculus III. 458. III. 76% - Onoecrotalus I. 458. II. Pelican , great white III. 738 Pelifan I. 276.‘ - III. 739.738 - Baflanıfher III. 765 deuiſcher III. - . 1101 - gemeiner III, 738 - großer I. 458. . IH. 738 äraben = I. 458. II. 762 I Pendulin II. 18950 Penduline - Titmouse HM. 894 Pendulin-Meiſe IL. 893 enelope J. 253. III. 1109 enelopeente II. ſchwarzer I. 458. IL 750 1109 Penelope * J Penelope nigra III. ©. 1032 - satyra 1. 253 Dengwin, Capſcher T. 275 Percnoptere 1 491 Berdix 1. 255. II. -1360 - cinerea I. 465. II: 1361 coturnix I. 463. 11. 1403 - de mer III, 457 » ' graeca II. “1393 - grecque II. 1393 = grise II. 1361 - rouge de Barbarie II, 1401 - rouge del’Europe II. 1399 - saxatilis I. 463. II. 1393 Perleule 1. 947 Perlhuhn I. 254. IE, 1141 ‚= .bufchiges U. 1148 —gelaͤubtes IE. 1148 =. gemeines I. 462, IE 1142 - weißes II. 1147 = wildes II. 1147 Perlhuhnbaſtard I, 1147 Merlin II. 1142 Perniſe II. 1393 Perpelitza IE. 14902 Peruckeneule J. 947 Heruͤckentaube IL 1029 Persa Turaco I. 238 Peſtilenzvogel IE. 421 eſtvogel II. 410 Dee der Taucher II. 732 - Dpffer IL. 732 Petrell IIL., 704 Petrell Stormy Ill, 2705 Pettychaps U. 825 - lesser II. * 24 faffe II. 5ı2. 939. Rn Däfhen IM. 55.684 Pfannenſtieglitz 1]. 879 MW annenftiel I. 879 Pau I. 252. 4. 1095 - gemeiner I. 462. II. 1096 Pfauenmovchen 1. 1027 —— A 459 fauentaube IE, 1028 fefferfraß 1. 22 feffervogelchen TI. — PYfeffervogel, gemeiner I. 228 Pfeifammer II. 292 feifdroſſel II. 349 feifen J. 77 1259 Pfeifente I. 457. FL. &, 1109 - Pfeilſchwanz II. 804. 1116 Pfingftongel I. 1293 Pfifterlein ITI. 295 Pflanzenmäher, feltner I. 244 Pflaumfedern I. 2.29 Pflugſcharnaſe I, - 723 Prortner I. 89 Prriemen= Ente II. 1116 Prußenmeife IT. 873 Pfuptfchnepfe II. 182.234.237. 241.244, - gefled’te III. 203. - gemeine III, 237 - große III. 189 - fleine NT. 244 Phaeton aethereus.T. 238 Phalarope brown III. 377 - cendre III. 373 = grey III. 385 - red III, 38 - rouge III. 373° Phalaropus I. 268. III. 372 - hyperboreus III. 372 - rufus III. 381 - ‚vulgaris III. 373 Pharaohuhn IL. 1142 Phasianus I. 254. II. 1159, - colchicus 1, 463. II, 1160. - gallus I. 463. 1J, 212 - Nycthemerus II. 1207 = pictus II, ' 1198 Pheasant common IL, - 1160 - painted II, 1198 - pencilled II. 1207 Philomele I. 476 Phoenicopterus ruber I. 267 Phytotoma rara I, 244 Pic-boeuf I. 243 - 2 tete rouge 1. 7029 - noir I. 994. - onde I, 1044 - varie I, „2028 - verd I. 1007 Pica I. 213. Picae I, 213 ‚Pici 1, . 231.992 Pickmeiſe I. 834 Picus 1. 231.992 _ canus 1017 - leuconotos I. 1034 > 1260 ‚Picus major , _G,455. 1022 - Martius I. 455.994 - medius |, ‚1029 - minor J, 455.1039 '- tridactylus I. 1044 - viridi-canus |. .- 1017, — wviridis I, 455. 1007 Pie 1. ‚1268 - _grieche grise I. .1307 - grieche d’Italie I. 1320 Pied Flycatcher II. 421 Piemontefertaube II. 1029 ienfen II. 97 iepäne UI. 1109 Piepente III, 1109 Pieper I. 247. U. 704 Pieplerche J. 465, II. 706,732 — bunte II, 710 - weiße IT. 710 Pierſchwalbe II, 928 Piette III, 805 Pigeon common I. _' grı - de.nos Colombiers II, 973 - de roche II, 971 - Deserteur II. 957 - Ramier II, | 949 - . sauvage 11. 07 _- white rumped II, 971 5 III. 1124 Pilgrimsfalke J. 744 Pimpelmeife II. 860 Pincon IL _ 75 '- brun H, 139 - d’Ardenne II. 97 - de neige II. 136 Pine - Grosbeak II. 29 Pinelmeiſe II. 860 Pingouin III. ————— - petit III. 712 Pinnatipedes I. 269 Pinoſch LI. 97 Pintado Guinea II. 1143 Pin-tail II. 1117 Pipe II. 1112 Pipra rupicola I. 248 Pipsvogel II. 421 Pirol 240. 1292 - gemerner T. 456. 1292 - rothrlüglicher I, 240 Pisperling M. 732 Pispoletta II. 746 Kesifen Planga I. Platalea I. 268. 459. III. 3 - leucorodia III. 4 Plaͤtſcher II. 1025 Plattenfopf II. 512 Plattenmeife UI. 13.873 Plattenmönd II. 512 Plattſchnabel, grüner I. 234 Plauderradervogel I. 1282 Plochtaube II. 1024 Plongeon grand III. 621 - petit III, 601. 613 - petit. de mer de Nord III. 596.609 Plotus Anhinga T, 274 Plover Alexandrine III. 431 - golden III. 396 - longlegged III, 446 - noisy III. 435 - ringed IIL . 414 - spatted IIL.- 396 Plümente II. 1154 Pluvier à collier III. 414.422 =. ä gorge noire III. 396 - de St. Domingo III. 437 -",dore III. . 396 - grand III. 387 - petit III. 406 Pochard Duck III: 1028 Podiceps I, 272 III. 531 - auritus III, 552 - cornutus II. 552 -. cristatus I, 458. III. 533 - minor I. 458, I. 565 - obsceurus III. 559 - suberistatus III, 546 Polarente III. 595.600: 711 Polarmeve II. 5 665 Polartaucher III. 595. 600 Polierer III. 397.8 Pommeraner T. 1328 Pondree I, 656 Poolsnipe III. 414 Porphirio maculatus III. sos Poſſeneule I. : 916 Moflenreißer IL, Poſttaube IT. 1035. Pouillot IE. 561.644 Poule commune III, 489 - deaulll. 489 Poule ©. 561. 406 % ⸗ Ponls grande d’eau III, &, 504 Poulette d’eau III. 501 Pratincole austrian IIE, 457 - collared III. 461 = _spotted III. 462 Prieftergürtel II. 801 ° Prinzchen IT. 865 Procellaria I. 273. II. 704 .-\ pelagica III. 704 Proyer II. 262 Prunellgrasmüdfe I. 616 Psittacus I, 227 - aestivus I. 454 - carolinensis I. 454 - domicella T, 454 - dominicus T, 454 - erithacus I, 454 - garrulus I, 454 - Iudovicianus. TI, 454 - Macao I, 228 - ochropterns TI. 454 - pertinax I. 454 - solstitialis I. 454 - sulphureus I. 454 Psophia crepitans I. 255 Ptarmigan II. 1347 Pudelfchnepfe IH. 196 Purfin III, 723 Puhuy Il. 882 Mullroß TIL. 360.395 Purpurrether TIL. 27 -. glattföpfiger III. 27.30 Purret: RE. 4 --- 302 Purzeltaube IT. 1024 Puterhuhn IT. 1112 Pygarg, großer J. 554 — kleiner . 554 Pygargue grand I. 555 2 petit I; = 555 P y-tur ew . 510 Woiftert III, 1116 Pyrol T. 1292 Pyrrhocorax TI. 1251 Pyrrhula II. 55 Q. Quaakreiher III. 54 Quackente IH. 985 Quackel H. 1402 Regiſter. 1261 Quaͤckente 1. S. 457 Quaͤcker I. 97 Quaͤckfink II. 55. 97 Quail IT. 1403 Queck LI. \ 97 Quedftelze II. 447 Quellige II. 457 Quidfter; I. 447 Quitſchfink IT: -55,97 R. Raab I 1148 Raabe 1. 1148 Rabe I, 1148 - Altenburgifcher I. 1199 = blauer 1. . 1282 - gememer I. 453, 1148. 1167 - grauer I. 1186 - größter I. 1148 - fleiner I. 1167 ——— I. Saͤchſiſcher I. 11 ſchwarzer . 1148. 1167 Rabenfrähe 1. 453. 1167 — bunte 1. 453. 1170 - mit grauem Halsbande I. | 1170 - weiße I. 1169 Nabenpelifan III. 762 Racke l. 239. 1281 — blaue I. 1282 — &Europäifche I. 454 - gelbe I. 456.1292 - gemeine l. 454 Rachamach 1. 485 Racer I. 1282 NRadervogel I. 1282 Rale d’eau III. 464 - de genet III, 470 - de terre III. - petit d’eau III, 478 Kalle 1. 265. III. 463. 470 470 - mebenartiger III. 688 Rallenreiher IIL, 47 Rallus I. 265. III. 463 - aquaticus ]. 461. III. 464 - Crex I. 461. III. 470 -. lariformis II. 688.689 Rallus 1262 Rallus parrus III. ©. 484 - Porzana I. 462, I. 478 - pusillus III. 484 Ramier li, 949 Ranzeule 1. 947 Kapfint II. 141 Rappe 1. 1148 Rathsherr UI. 658 Raͤtſch IH. 1046 Raubfalke J. 824 Raubvoͤgel bey Friſch 1. 451 Rennzeichen derſelben J. 223.472 Rauch I. 1199 Rauchſchwalbe I. 469. II. 903 Amerikaniſche AL. 905 aſchgraue II. os Raue J. AT Tg Rauhfuß J. 648 Rauhfußadler E 532 Rauhfußfalke }. 548 Raven 1. 1148 Razor-bill II, 711 Kebhuhn II. 1361 " ! gemeines II. 1361 - graues H. 1361 er Griechiſches V. 1393 Italiaͤniſches IE. 1393 - rothes II. 1393 m rothfuͤßiges II. 1393 Schwaͤbiſches II. 1393 —weißes Ti. 1364 - Welfches IT. 1393 Rebhuͤhnertreibzeug J. 173 Reckholdervogel M. 336 Recurvirostra I. 268 - Avocetta Il. 322, IIL. 451 Red-breast II. 579 Redpole, greater II. 142 - lesser II. 232 Redshank Il. 216 - spotted III. 212 Redstart Il. 607 - grey II. ; 599 Redtail, black Il. 599 Redwing Il. 361 Reed-Bunting II. 269 - 'Trush Il 402 - Warbler II. 626 - Wereen Il. % Negenbogen im Auge I. Regiſter. Regenbogenhaut I. S. 66 Regenfalte I. 592 Regenkatze 1. 1293 Regenpfeifer I. 261. II. 386 - Alerandrinifcher III. 430 lechengrauer TI. 387 mit dem Halsbande I. 461 ſchreyender III. Sibiriſcher III. —buntſchnaͤbliger III. 414 - dummer IIL, 406 — Dunfelbrüftiger III. 430 - goldgrüner II. 396 - großer 1. 461. II. 387 - grüner IL, 396 - tleiner LIT, 422 - langfüßiger TIE. 446 - weißftirniger LIT, Kegenfchnepfe III. Megenwarp II. 121.129 Rehlein I. 2709 Reiher I. 264. II. 9 Nigrettenähnlicher III. 4ĩ ofhgrauer III. 11,54 braunrotber III, 1 ııı9ı bunter III. 54 Easpifcher III. 32 dickhaͤlſiger III. 63 gefleckter J. 459 gelbzehiger III. gemeiner J. 459. III. 10. Indiſcher II. 38 kaſtanienbrauner Il, 27. 2 11 - geftrichelter II, 72,78 - grauer II. 18. - graugelber III. 27 großer II. 19 - ‚großer weißer II, 35 - geungelber II. 72.76 80 - fleiner II. 47.71 - fleiner weißer III. fühner I. 4 Malafkifcher II, 52 Pofeganifcher IM. purpurfarbener III. rothfüßiger LU. 1 ſchneeweißer III. J4 ſchwarzbindiger III. 422. 7 231.237 — Regenvogel I. 460. II. 121. 129 Re gif et Reihen, Schwäbßifcher IH, S. 76 ſchwarzer III, 37 Silberfarbener III, 38 ı = Zürfifcher TIL 10, 38 = weißer I. 459. III. 35,38. — 44 Neiher-Ente LIE, 997 Remitz II. 894 ‚ Nennfüße I. 56 Renomift III 266 Reuter, gefireifter III. 328 - -rother UI, 279 Revierfalfe I. 648 Reyger III. 11 Rhaad-Trappe II, 1451 Rhamphastos piperivorus I. 228 Rhea americana I. 257 Rheinreiher III, 16 Rheinſchwalbe II, Rheintaucher IIL, Rheinvogel AI. Rhynchops nigra T, 273 Nibben 1. 63 Ridenne II. 1097 Niedmeife IT, 269. 873 Niedfchnepfe M. 180.346 Niemenbein Fil. 446 Riemenfuß III. 446 Ninderfleber 1. 1085 Ninderftaar I. 816 Rinderſtelze II. 467 Ringamſel I, 369 . Ring-Dove II. 950 Ringdroſſel I. 464; U. 369 -— bunte IE. 372 » große II. 372 + weiße 11. 372 Ningelfalfe I. 687 Kingelfinf It. 133 Ningelgans I. 456. III. gıı Ningelgeyer 1. 87 Ringelſchwanz FH. 687 Ringelſchwanzadler J. 531 Ringelſperling II. 125. 133 Ringeltaube I. 463. II. 949 - weiße II. 952 ‚Ringmerle U. 369 Ring-Ouzel UM, 370 Ring-Pigeon II, 950 Ringſchwanz I. 531 133 Ring-sparrow II. 1263 Ringſperling II. ©. 133 Ring-tail I. | 688 Ringtaube II. Rippen I. ' 6 Riſet, brauner IT, J 13% Rittelgeyer I. 798 Mittelivenhe I, $91:798 NRittertaube II, 1036 Rock-Pigeon II, 971 Rock-Swallow II. ‘926 Rock-Trush II, 386 | Rochier I. 796 Roͤtelweyhe I. 591.798 Roek I. 1199 Noggen-Gans IIT. 883 en I. 466. II, 269 Kohrbrüller III. 63 Rohrdommel I. 460. IH. 63.77 =: Feine 1. 460, RTEEIR Nohrörofiel II. 262.402 Rohremmering II. 269 ° Rohreule 1. 906 Rohrfalke I. 577. 671 Rohrgeyer, brauner I. 671.688 Nohrgrasmüde II. 566. 625, 639 Rohrhuͤhnlein II. 464 Rohrhuhn IL, 511 Mobrineife U. 888 Nohrfanger II. 566, 625, 633, SR 639 Rohrſchirf, großer IT. 402 - geibgeftreifter IL. 625 - Ffleinfter U. 633 - ‚plivenbrauner IT. 566 - plivengrauer II. 639 dee II. 402. 566.625 Rohrſchenaͤtzer IT. 633.639 Rohrſchnepfe II. 196 Rohrſchwalm IT. 683 Rohrſpatz IL. 125,269. 893 Rohrſperling II. 125,269. 566, 625 - großer IT, 402 Rohrvogel I. 671. II, 402,625 Rohrweyhe T. 671.681 Nohrivrangel, fingender 1. 1336, Rohrwuͤrger 1. Roi de Cailles II, 470 Roitelet \ 1264 Kesiften. Roitelet huppe II. ©: 655 Rothfnuffel TIE. ©. 465 - mesange II. 659 Rothkopf J. 1328. I. 141, UL Roller I, 1232 1028 Roller garrulous T: 1283 - fleiner TI. 231 Rollier de Europe I.. 1282 Nothkopf-Ente IH. 1021 Rooche I. 1199 Xöthling II. ‚597. 607. 684 Rook I. 1199 Rothkroͤpfchen IT. 579 Moofe I. 1199 Rothrangele II. 994 Roßamſel 1. 369 Nothfchenkel, gi er II. 203 Roßente IM. 1077 - fleiner II. nei Roßgeyer J. 495 Rothſchleyer IT. Roßkrinitz II, 20 Rothſchwan; Il. 589.598. Pa Rossignol LI. 447 blauer IT. 589.598 - de muraille I. 399,607 - großer II. 29 graud II. 507 ſchwarzer IT. 598 Roſtwerhe I, 451. 671 Kotbfehwanzen HM. .17597,607 Roͤtelweib TI. 78 + afchgraues, gemeines II. Roͤtelweyhe I. 798 a Rothauge II. 4355 — gemeines II. 607 Rothbart N. 579 ° - großes II. 386 Rothbläßchen TIT. 439 - mit gefledter Bruft IL. Rothbruͤſtchen 11. 579.607 607° Nothbruft III. 141 - ſchwarzes II. 598 Rothbruͤſter II, 141 —— I. 611 Rothbaͤuchlein IL, 607 Kothfpecht, großer 1. 1021 Rothdroffel I. a66. I. 366 -. fleiner I. 1039 — bunte II. 363 — mittler I. 1029 - weife IT. 365 Rothfperling IL. 125 Rothente III. 1109 Rothſtaͤrt II. 598. 607 Rothfalk, kleiner I. 788 Rothſterzchen IE. 598.607 Rothfink TI. 55.75.97 Rothvogel II. 200.477 Rothgans IIT. 765.911 — großer II. 386 Korhnals III. 916. 1025, 1109. Nothzähl I 598. 607 1135 Rotjes I. ‚91 Rothhals⸗ Ente DT, 1028 Nottefinf it. 75 Rothhalsgans J. 457. III. 916 Voͤttelgeyer J. 798 Rothhaͤnfling II. ı41. Rottkroͤpplein m 579 Rothhuhn 1. 463, II. 1338. 1393. Rouge III. 1102 1399 Rouge-gorge Il. 579 - Barbarifches II. 1401 ° —- queue II. 598 - _Sranzöfifhes II. 1399 Bousseline IT. 806 Griechiſches II. 1393 Roussette II. 626 Italiaͤniſches I. 1399 Rowart II. 97 — weißbuntes II. 1402 Rubin II. 141 Mothfehlchen I. 468. 1.579 Ruch U 546 - buntes I. 582 Ruck * 1199 - Blaues II. 590 Rüde 1199 - von Bologna II. 582 — kleine III. En - weißes I. 581 Nuderfedern I. - Wehpraßige Il. 581 Ruff III, | — Rothknillis III. 463 Ruhrvogel J. 164 Rumpf Negifenr 0 Fa 3% Rump "©. 24.63 Sandlaͤufer, bunter und mittles Ruttelweyhe I. 623.798 rer IIl. " &, 302 — gefleckter IIT: 291 - gemeiner III. 295,313 ©. - getüpfelter II. » 2091 N i — grauer III, 308.368 Saamengefäße 1. 109 , .- größter II. 283 Gaatfinf IL 141: - grüner II. 284 Saatgans 1. 456, III. 883 - E£teinfter II. 308 Gaatträbe 1. 453. 1199 .Sand-Martin II. 923 Saatlerche I. 755 Gandpfeifer III 295 Saatrabe I. | 1199 Sandpiper ashcoloured III. 135, ° Saatvogel IIT. 395 319. Gäbelfchnabel IT. 451 - comnıon III. 296 Gadente Lii. 762 - dusky III, 313 Sade J. 835 - Gambet II, 279 Sackeradler I, 838 —- ‚green I. 283 Gaderfalf 1. 835 - Greenwich III, 333 Sackgans UL.- 738 . -. grey III. 360 Sacre |. 835 - Jittle III, 309 - =. egyptien I. 487 - redlegged III, 282 Gaf-faf II. 1451 - spotted III. 343 - Gäger I. 275. IN. 780 ° - striated III. 328 - gefledter IT. 813 Gandregerlein IT. 414.457 - gemeiner III. 781.795 Gandfohnepfe IH. a6i * onen BEN. 795 Sandſchwalbe II. 922 & leiner — * Sandvogel III. 457 langſchnaͤblicher II. 795 & mit braun und weißem ne in 1406 Kopfe III 812 i 349 - ‚rothbrüftiger III. 795 Sangdruſchel IT. 349 - fchwarzhälfiger III. gız3 Sanglerche II. 755 — - weißer I. 458. III. 804 Gänger 1. 247. IT,475, 553, 561 Sageſchnaͤbler III803 - biaufehliger II. 589 Saͤgetaucher, wahrer IL. 795 —- eigentlicher II. 579 - weißer III, 804 — .gefrönter Il. 655 Salatlerche II. 797 8gelbbaͤuchiger I. 553 Sammetente II. 954 —- gefhwäßiger I, gr Sammethuhn III. 464° = gefperberter II. 547 Sanet Petersvogel II. 704 - graubruffiger IL. 619 Sanderliug II. 368 - grauer II. 524 Gandhuhn I. 265. III. 456,457» votbbruftiger I. 579 - braunringiges II. 461 ° - roftgrauer II. 530. ſchieferbruſtiger II. 615 — * — mit dem Hals⸗ ande III. = 462 ſchwarzbaͤuchiger I. 597. - rothrüßiges III. "457 ſchwarzkehliger II. &o7 Sandhuͤhnchen Mi, 422 — ſchwarzſtirniger II. pe} - Deftreichifches III. 457 Sareelle II. — Sandlaͤufer l. 262, III 295, * brune et blanche IL, 1038. : | 367.422 — dete AI. ———— brauner III. 141 petite IM. 1143° Sattelkraͤhe 1266 Sattelfrähe I. Gauloder I. Schaͤckchen III. Schaͤckelſter TI. Schaͤckente TU. Schaͤckerdickkopf I: Schacker I. Schackruthchen IE. Schaden der Vögel: Schaflerche U. Schalaſter 1. erh üit. Schaluhorn III. Scharb III. Scharbege III. Schars II. Reg iſt e r. Schilfſchmaͤtzer IT, G. m. 366 ©. 1 186 598. 607 A AIRSO 1319 113 1319. 1336 warm. 336 553 192 732 .. 1267 1101 750 750 a — — gehoͤrnter I. —9 Schaͤttchen I Schaufler im Scheckente II. Scheerengeyer I: Scheermeſſer IH. 232 4 804 Be 711.7 Sheermeilerfemäbler III. Een Scheerſchwaͤnzel I. Scheidenvogel 1. Scheißfalke II. Scheitel 1. Scheldrake IT, Scelladler I. Schellente IIL. Schellentenadler I. Scheller 1. Schenkel 1. Scherian IT. Scheuneule I: Schiebchen IL. Schießpferd 1. Schiffsvogel 1. Schildamſel II. Schildente II. Schildfink IL Schildhahn I Schildkraͤhe L- Schildnachtigall IL Schildreiher IM. Schilbrauben II. Schilfdornreich IT. Schilfdroſſel II. Schilfſaͤnger IT. 723 591 266 665 6 781 561 985. 1101 6 369 Schilfſperling II. Schilfvogel DL. Schilfweyhe I. Schimmel UI. Schindelkriecher 1. Schinkenmeiſe Schlachter, großer J Te ar I. eo al chläfe I 6 au (pfeifen) der Vogel Schlaghahn EL 3 Schlagtaube II. 949971. 1025 1402 Schlagwachtel II. Schlagwaͤnde J. Schlangenfreſſer J. Schlangenvogel I. Schlechtfalke J. Schleckergans UI. Schleyer-Auffe I. Schleyereule I. Schleyerkau ———— II; Schlichente III. Schloͤſſerle II. Schlotſchwalbe IT: Schlucker III. Schlupfkoͤnig II. Schmalente * Schmarutzer IT - Meve Id. Schmeerlerche I. Schmeervogel IE Schmerl I. "287 Schmielente I. 437° Ir. u35. 158 Schmierlein J. Schnittl II. | Schmünte II. 165 623 ‚274 849 906 947 452,947 947 1030 295 232 902 750, 762 666 PRAG 1158 J 643. 649 1109 Schnabel, Eigenſchaften un Theile —— F 12 Schnarf II. Schnarker IL. Schnarrdroffel IE Schnarre N. Schnarrente IE. Schnaͤrrente III. Schnarrgaͤnſe Il. Schnarrwachtel II. 1402, IN. 470 Schnatterente — Reg cuotterente III. S. 1096 chnatterer III. 1096 Schneeaar 1. 648 Schneeammer T. 305.465 “ - gefledter II f 308 fhwarzbrüftiger I. 309 Säneeamfel II: 369 Schneedohle IL. 1213 Schneedroffel 1. 369 Schneeemmerling IL 305 Schneeeule i. 925 Schneefinf II. 97. 136. 305 Schneegaͤcke I. 1213 Schneeganẽ UI. 738. 842. 883. 906 Schneegeyer I: 648 Schneehafe II. —4 Schneehuhn J. 463. IT, 1347 Schneekauz I: 925 Schneekoͤnig II. - 666 Schneekraͤhe I. 1186. 1830, Schneelerche LI. 505 Schneeleske IT. 402 Schneemeife II. 666 Schneeortolan II, 305 Schneereiher IT. 35 Schneeſperling IT. 133 Schneevogel II, 240, 305, 314. 4109 Schniel I. s5 Schnepfe I. 265, IH. 158 m Eurlandifche III. 297 - Dunfelbraune I. 460. I. rotbfüßige I. 460, III. 216 ſchwarz und weiße II. 230 212 - gefledte II. 203 - gemeine EI. 158 - ‚größe. III. 180 - Tleinfte IIT. . 196 - frummfchnäblige II. 121 - punftirte III. 156 ” rothbaͤuchige III. 135 rothbrůſtige III. 141 - ſtumme II. 196 türfifche III. 117 Schnepfi u. 534 Schnerre II. 325, III. 470 Schnerz III. 470. Schneuß I. 184 Schneußvoͤgel J. 184 i ſt e r. 1267 Schnibbe IN. S. 185 Schnoͤbbeje III. 781 2 Ye ga U. 1001 Scho 613 Shollenbüpfer, IL. 694 ee olver III. ..750 omerling IT. 336 Schopfente 11. 997 Schopflerche II. 791 Schopfmeife I. 869 Schoͤßzling IT. 141 Schornſteinſchwalbe il. 902 Schottengans III. 765 Schrecke III. 470 Schreckvogel III. 795 Schreitfuͤße I. 56 Schreyadler I 451: 564 Schreyer 1.. 561. III. 986 Schriften über die Vogel I. 276 Schryk II. 479 Schubut 1. 882,896 Schufut I. 882 Schufler IH. 4 Schuhn 1. 882 kleiner I. 296 Schulterfeden L 42 - Schultern I. 40 Schulver IH: 750 Schuß von Milo J. 1293 Schuppfonig IK 666 Schußherd I 153 Scütteltaube II. 1028 Schwaͤderlein II. 156 Schwalbe II. 901 - bartige IT. 939 - Barbarifihe IT. 935 - graue L. 922 - geößte U. 935 * großbärtige I. 99 Spaniſche I. 935 Schwalbenartige wöget I 248, Schwalben Winterſchiaf J. wer Schmwalbenfalfe I. 726 Schwalbengeyer I. 591726 Schrwalbenmeve III. ? 683. - £leine HI. 699 Schwalbenfhnepfe IL 285 Schwalbenſchwanz I. 591° Schwalbentauben IT: 1003 chwan 268 N Schwan II. ©. 814 - ftummer L 456. 1. 8ı5 - wilder III, 830 - zahmer IL. 815 Schwanenente III. 815 Schwanengans J. 456 Schwanentaucher III. 738 Schwaniß II. 5* Schwanſchel II. 45 Schwanzbein I. 42 Schwanzente III. 1124 noͤrdliche IIE, 1124 Schwanzfedern 1. 41.44 Schwanzkiebitz II, 435 Schiwanzmeife I. 469. II. 879 Schwarzamſel II. 376 Schwarzbaden, großer I. 759 Schwarzbaͤrtchen 1. 231 Schwarzbrüftchen I. 598 Schwarzbruſt III. 141 Schwarzdroffel I. 464. TI. 376 - bunte I. 378. perlgraue II. 378 - weiße, II. 378 weißkoͤpfige II. 378 Schwarzfluͤgel I. 687 Schwarzkaͤpchen II. 512 Schwarzkoͤpfchen I. sı2 Schwarzfopf H. 512 Schwarzkehlchen II. 446. 597. 607. 694 Schwarzmeiſe II. 804. 853. 873 Schwarzplatte 11 512 Schwarzraigeln I. 994 Schwarzſchnabel III. 712 Schwarzſpecht 1. 455.994 - großer I. 994 Schwaͤrzſchwinger I. 687 Schwaͤtzer I. 410.807 Schweiftauben I. 1012 Schweizerekemit J. 1243 Schweizerkiebitz III. 356 Schweizerkraͤhe J. 1231 Schweizerraben J. 1243 Schweizertauben II 1013 Schwerdtauben II. 1007 Schwimmer . 591. 727. 798. 824 Schwimmfuͤße I. sg - halbe I. sg Shwimmfrähe IT. 762 Kegifer. = Schwimmfhnepfe II. ©. 227 ° Schwimmboͤgel I. 269. Ill. 531 Schwein I. - _ 45 Schmwungfeder I. 39 Schwunſche U. UN) | Scolopax I. 265. IIL 148 - "Aegocephala III. 235.237 arquata I. 460, . DI. ı21 Calidris I. 460. II. 216 cantabrigiensis III. 227 chronica 111. 223 Dethardingü IIL 148 fusca I. 460, . UI. 212 Gallinago 1. 460. III. 186 Gallinula 1. 460, III. 196 Glottis II. 231.249 - minor III. 268° lapponica IH, 253.259. limosa III. „244° major 1. 460,» IL 180 media III. > 180 natans III. 227 Phaeopus I. 460. III. 139 punctata III. 156 pygmea II. - 148. 152 - rusticola I, 460, II. 159 - subarquata III, 135 - Totanus. Il. 203: 241 Scoop-Duck III. 1016 Scopus Umbretta I. 264 Scoter-Duck III: , 964 . Scythrops novae Hollandiae J. 22 Sea-Eagle I. Fr Sedge-Warbler IH. 625.633 Seeadler 1. 451,545 - großer 1. 545 Geeamfel II. 369 .- Seeelfter III. 439% 723. 1109 Seefaſan IN. 1116 Seeflunder, großer II. 621 Seegans IT. | 921 Seeheher III. 762 Seekraͤhe III. 762 Seelerche II. 305. III. 302. 414. 422 Seemeve III. 649. 653 GSeemornell II. 414 Seepapagey III: 2723 . 266 Seepfau IH. Geerabe Regiſter. Seerabe III. ©. 750 - weißer III. 765 Seerachen III. 781.795 Geefchnepfe III. 253,439 Geefhwalbe II. 628 - gefledte II. 688 - gemeine II. 682 - Kaspifche III. 674 - fleine III. : 699 ſchwarze III, 692.697 Geefpedt 1. 1106 Seetaube III. 586.732 Seetaucher I. 272. HI. 609 - gefprenfelter III. 613 - großer III. 601 - rothfehliger II. 609 fchwarzfehliger 1.458. III. 601 . Eeeteufel III. 533 Seidenſchwanz I. 246. II. 410 - Europäifcher II 410 -. gemeiner I. 464, II. 410 Geidenfhweif-It. 410 Serchvack, Groͤnlaͤndiſche u 47 Serin II. 157 — des Canaries II. 166 — Finch II, 157 Shag’common III. 762 Shieldrake III. 977 Shore-Lark LI. 801 Shoveler III. '1102 Shrike, great I. 1307 - lesser grey ]. 1320 - redbacked ]. 1335 Eichelfchnäbter IIT. 117 -— taftanienbrauner III. 117 GSilberfafan II. 1207 Eilberineve III. _ 658 Gitberreiher, großer IT. 38 - fleiner III. 44 Silbervogel 11. 589 Eingdroffel I. 464. II. 349 - bunte I. | 353 - graue IE. nr 99 - mit dem Salöringe II. 353 - weiße II. 353 - weißfoptige II. 353 Singen der Vogel, warum ? 1. 286 Bech fi. gem, N, G. a B. 2, Abth. 1269 | Singſchwan IT. SGS. 830 Eingpögel J. 77. 245. 463. U. 324 Ginneöwerfjeuge der ai 5 Siskin I. 221 Sißchen IL 221 Sitelle I. 1062 - petite J. 1064 Sitta I. 232,455. 1062 - Europaea I]. 1062 Sittich, Caroliniſcher oder orans “ genföpfiger 1. 454 - gelber —J. 454 Illineſiſcher J. 455 Sittvogel, Europaͤiſcher J. 1062 Sizerin ou petite Linotte des Vignes II. 232 Sky-lark I, 955 ©legur DO. 336 Smew III. . 808 Smirring III. 507 Snipe common III. 185 - dusky III 203 — \great III. 189 - spotted III. 204 Snow-Bunting LI. 308 -. Finch li. 136 - Goose III. 906 Code IIT. - 1143 Goland-Gans TIT. 765 Gommerdroffel 1. - 1293 Sommerhalbente IIT. 1743. 1150 Gommerfönig II 65$ Sommerfriefeifter I. 1319 Sommerkrinitz IT. $ Sommermauſer I. 656 Sommerrötele IT. 604 Sommerzaunkoͤnig II. 655 Sonneur J. 1342 Sorentlein IIT. 1143 Soubise I. 658 Souchet III. 1102 Soulcie II. 133 Sourde III. J 199 Spaar II. 107 Spaltfuß IL. 692 Gpanter 11. 616 Sparrowhawk I. 727 Sparrow, House II 107 - Tree 1. "2.107 Mm Spatei⸗ 1270 Regiſter— Spatelente TIL» ©, 1004. 1101 Spalelgans III. 1101 Spatule III. 4 Spatz H.. 107 Spaßeule I, 6963 pecht I. ag —- Amerifanifcher F 1046 —bunter 1. „1022 - . dreyzehiger I... 1044 -. gemeiner I. 994 - . gefprenfelter I. 1022, 1039 „=. ‚großer I. 994 — grüner L 1007 - Tleiner I. . 1039 - Norwegifcher I. 1021 tapferer L. 994 Speihtartige gel I. 231, 992 Spechtkraͤhe I. 994 — 1061 blaue 1. ‚1061 - gemeine I. 1061 Pa III. 1101 Speckmeiſe IL 835.873 — £leine I 837 —— — 6, Speermeiſe IL. 853 Speiſeroͤhre J. 90 ‚Sperber I. 452.726. 798 om großer I. 2 .— tleiner 1. 788 - mit weißgeiben — ring I 788 „= rother % | 798 GSperbereule I, 984 Sperberfalf I. 712 Sperber-Örasmüde II. 547 Sperk IL. 107 Sperling IL. 107 — Ganarifcher II. 166 = mit dem —— IL 133 — wilder IL 133+ 616 Betas: iR 277 perlingsartige Vögel LI 24% IL, Sperlingseule 1. * Sperlingshabicht — 798 Sperlingsmeife I. 853 Sperlingsfpeht 1. - 1039 Speyerſchwalbe I. Spiegel am Fluͤgel I. 4 Spiegelente IL. STR Spiegelyahn TI. 71319 Spiegelmeife II. 835.879, GSpiegelvögelhen IL 589 Spießente L 457 UL Kerr Spieher, eigentlicher J. —*— Spießgans $ II. . 613 Epieblerche II. 706.722. 732 Spießtauben IL. 1007 Spießvogel IL. 421 Spillhahn II. 1298. 1319 Spinolette II. 746 Spipolette II. 722. 746 Spirkſchwalbe II. — 6 Spitzente III. 1116 — ine I. en Spitzkopf I - mit nu Schwanbinde 8 569 Spitzlerche II. 706.732 Spisfehwanz JO. IIIG. 1ır24 Spoon-bill III. 4 Sporner II. 245 - grauer IE, | 246 Epornfinf II. 246 Spornflügel 1. 266 —- Merifanifcher I. 266 Spornhenne Il. 1295 Spötterling U, | 353° ——— U. 534.553 Sprehe II. 816 Sprenkel J. 184. 188 Sprenzchen L 26. 786 Spreufink IL 75 Sprinz I. 727. 788 Sproſſer J. — DI. 507 Sprue U. 816 A a pyrſchwalbe 15. f Squacko-Reiher II. — Squajotta⸗Reiher IH. 9 Gt. Martin J. 687 Gtaar I. 247. U. 8ı6 — afhgrauer I. go) - gemeiner 1.464. II. g16 geſchaͤckter II. 820 - mit dem Halsbande II. 601 - fhwarjföpfiger I. gar weißer II. 8 weißkoͤpfiger II. vr Staarene Kesiffen 1271 Stanrenhälfe (Tauben) II. Gteinpatfhe U. &. 675. 685 — ©. 1011 Gteinpider IL. ee II. Stabamfel I. 369 302) Stachelſchwalbe II: 902 - großer IL, 675 Stadtroͤthling II. 597 kleiner IL 685, Stadtrothſchwanz IL 597 Gteinrabe 1. 1231. 1238 Stadifhmwalbe U. 902 Gteinrapp I. 1231 Ständer II. 23 Steinroͤthel II. 386 Gtandvögel I. 120 Steinrothſchwanz I. 598 Stare, cöllared II. 701 Steinſchmack I. 798 - common II. 816 Steinſchmaͤtzer I, 468. 798. II. tar! U. 816 f ! 675 tarry-Falcon I. 838 = braunfehliger I. 468. IL Gtauden-Regert III. 72 Ä ar 684 Stechente III. 586 - großer IL. 675 Stechlitz U. ; 200 kkleiner IL, 684 Stechſchwalbe U. 903 ſchwarzkehliger I. 694 Steckgarn J. 153 7, weißichwängiger U. 675 Steenpider I. 685 Steinſchoͤßling U. 468 Steert I. 591 Steinſchwalbe I, 2.928 Gteinadler I. 531. 545. 554. 561, Gteintaube II. 971 623.648.796 Gteinwälzer II. 322. II, 335 - kurzſchwaͤnziger I. 532 Gteibfedern L . 4 Gteinamjel II. 386. Steißfuͤße I. 272, UI. 531 Steinauffe I. ‚957.963 Steißfuß J. 272 Steinbachſtelze I. 446 — Dunfelbrauner III. 559 Steinbeißer II. 35.675. IL.302 _ — gehaͤubter I. 458. IIL 533 Steinbrecher I. 545 7. graufehliger III. 546 Steindohle 1. 1230.1238 kleiner I. — Steindreher III. 335 Stellhoͤlzchen I. 3.189 Gteinörofjel I. 464, II. 386 Gtephanfalte J. 824 Steinelfterr L 1319 Gteppenralfe I. 824 Gteinenimerling U. 292.298 Gteppen-Xalle ILL. 457 Gteineule I. 916,.957.984 Gterbevogel II. 410 Stein-Feldhuhn 1.463. 11.1393 Sterna L 273. UI. 673 Steinfletſche II. 675 - Boysü IIE. 679 Steingeyer I. 554.591.688 - cantiaca III. 679 Gteingällef II. 283 = caspia Il. 674 Steindabicht 1. 736.796 - columbina, III. 679 Steinhaͤnfling I. 141 - fissipes I 459. II 692 Steinheher 1. 1238 hirundo I. 459, III. 682 Gteinheß 1. 12350 =: minuta III 699 Steinhuhn II. 1347.1393 — mubilosa III, - 699 Gteintauz I. 9577” migra ll. 692. 697 Steinkaͤuzchen J. 963 -. stubberica III. 67 Steinklatſche I. 675 _-- Toschegrava III. 674 - fleine IL i 694 Eternente III. 804 Steinklitſch U. 675 Sternfalke J. 711.726, 764.796- Gteinfräbe 1. 1231.1238 Stern-Lumme II. 613, - Steinlerche II. 732.781 Gterntaucer II. 809 Steinmerle U. 386 Gternvogel III. _ 673.697 i Mmımma Srticher⸗ [4 1272 Sticherling, gelber IL. ©. 459. 466 Etidup II. 180 Etiftöfräulein II, 446 Stieglitz I. 466. II. 200 - mirgelber Bruft II. 204 - mit gelben Halfter II. 205 mit geftreiftem Kopfe IL. 2 04 ſchwarzer II. 205 ſchwarzkopfiger I. 206 = weißer IL 205 — weißkoͤpfiger II, 204 weißlicher IL 204 Stimme J. 77 Stimmritze J. 74 Stinkhahn J. 1071 Stirn Ion, 7 Stock-Pigeon II. 957 Stodaar 1. 711 Stodadler L N Stockamſel I. 369. 376 Stockente III. 1038 Stockeule J. 916. 930. 940 Stockfalke J. 711.835 — kleiner J. Stockhaͤnfling H. Stockziemer I. Stone-Falcon I, 727 141 369 796 = „chat! I: 694 Gtoppellerche II. 706.722 Stoͤppling U. 706. 722 Storch 1. 264. II, gı - gemeiner 1. 459. III. 82 ſchwarzer 1. 459. III. 96 - weißer ILL. 82 Gtörente III, 1077 Stork, black III. 9 * white ILL, 82 Stoͤrſchek UI. 666 Ser }. ‚591, 726. 764 Stoffalfe I. 726.764 kleiner I. 2726 Gtoßgeyer I. 591 Stoßvogel 1. 591 GStrandelfter IN. 439 Strandheifter III. Strandlaufer I. 265. aſchgrauer ILL. 319.360 - bunter III. * 43 II, 3 287. Regiſter. Strandlaͤufer, Engliſcher UI. | 332 - gefledter III. 291. 342 gemeiner ILL 295 - geftreifter II. : 328 Islaͤnder IIL 135.331 - fampfender I. 461. II. 2.266 kleiner IIE. 308 Lapplaͤndiſcher III. 322 olivenfarbener III. 313 punftirter I. 461. II. 283 = MuR u: Fa Sup Ep m BE BE rother III. 135° rothfüßiger II. 282 rothgefledter III. 332 ſchwarzer II. 344 -fteindrebender UI. 335 - trillernder II. 295 Strandpfeifer IIL. - Nlerandrinifcher III. 430 Strandreuter 1. 261. II. 445: ; 44 - gemeimer II, 446 - votbfüßiger IH. 446 Etrandfchnepre III. 203. 241. 295. Strandſchwalbe I. | 922 Strandvogel, gefledter III. 341 - grüner UI. 313 Strand-Wafferläufer II. 241 Strauchamfel II. 369 Straudelfter I. 1307 Strauchgrasmüdfe I, 616 Strauchherd I... . 153,158 Strauß, ſchwarzer I. 259 Straußente IH. 997 Straußhahn III. 266 Gträußlein II. 655. Straußmeiſe 11. 89 Straußreiher El. 0.0.44 Straußtaucher III. 533. 781 Strich J. a Stridtauben I. 1008 Strichvoͤgel 1. 1260 Streithuhn IL. 266 Streitvogel II. 3c$ Striges accipitrinae I. 984 — auriculatae I. 382 - inauxieulatac I; 925 Strix ], . 226.877 ° an Zn De ee Te ee 414. 64 iu - R eg Strix aceipitrina I. S. 957 alba I. 943 Aluco I. 931 arctica I. 944 - brachyotos I. 452. 909 - Bubo I. 452.882 - Carniolica 1. ‚ 921 - dasypus J. 972 - Flummea J. 452.947 - funerea I. 987 - Gul 921 = hudsonia L. 984 ‚= jayanica 1. -947 - Hiturata 1. 944 - Noctua I. 943 - Nyctea 1. 925 - orientalis I. 946 - Otus I. 452.897 palustris 1. 906 - passerina E. 452.960 - pygmea I. 978 -— rufa Il. 936 - Scops I. 916 - soloniensis E 909 - Stridula I. 452,949 - sylvestris I. 936 - Tengmalmi TI. 963 - tripennis I. 908 - Tlula I. 1,987 - uralensis I. 988 Stromamfel IH. 308 Strumpfiveber II. 262 &truntmebe IH. 665 ©truntjager IL. 665 &truphuhn I. 1290 Struptaube II. 983 Struthio camelus I, 258. —- Casyarius ]. 258.462 - Rheal, 257 Struthiones I. 256, II. 1456 Erubenvogel, Aufenthalt I. 139 - Nahrung I. 144 Studer IH. 621 Stumpfnaſe III. 723 Sturmmeve III. 647 &turmvogel I. 273. II, 647. 704.776 - gefhasfter TIL. 704 Sturnus I. 247 —- Cinclus I. 808 700 - eollaris II, Sturnus moritanus U. ©. 701 - roseus II. 393 - vulgaris I. 464 Summer-Duck III. 1154 =. Teal Ill: =.” 1150 Sumpfbuſſard I. 670 Eumpfente II. 1028. 1032 Sumpfeule 1. 906.909 - gehörnte I. 906 Sumpfhabidt I. 697 Sumpflerhe II. 792.745. 806 Sumpfmeife- I. 469. I: 973, | 33 — mit ſchwarzer Kehle Be | | 7 - ohne ſchwarze Kehle I. x 879 Sumpfnachtigall I. 402- GSumpfohreule I. GSumprfanger I. 639 Guinpffchnepfe IE. 180 Sumpfſchnerze, fleine TIL._484 Cumpfvogel I. 260.459. II. 3 Sumpfweihe I. 623.670 Swan,: tame or mute III. 816 - wild or whistling Ill. 830 - whistling HI. 831 Swift II. 929 - ‚white-bellied H. 936° Sylvia I. 247. Il. 473.579 - . albifrons II. 550 - arurdinacea H, 566 - cinerea Il. . 549 - Ficedula II. 437 - Fitis H. 645 - fruticeti II, 530 - Garrula HM. 549 - Hippolais II, 553 -— hortensis II. -524 -“ Luscinia I. 476 - modularis II. 616 - nigrifrons Il. 575 - nisoria Il. 547 - ÖOenanthe II. 675 - palustris II. 639 - Phoenicurus II, 607 - Regulus H. 655 -— Rubecula II. 579 - Rubetra II. 685 - Rubicola FR 694 - rufa II, > 649 Reimer 1274 — — I. ©: 625.653 Taube, Groͤnlaͤndiſche n. Schoenobaenus H. 626 ©. 586.732 = suecica II. 589 - große milde II. 949 - sybilatrix IT; er * Nürnberger II. 1003 - Sylviella II. —Perſiſche IT 1035 - Troglodytes II. i 666 - — I. 1037 - Tröchilus HM. 644 - Gpantfhe IT. 1037 - Zya II. 69 ° = Zurfifche IT. 1035 — weißrumpfige I. - 971 & .- —— I. 463. M. 971 * zahme II. 71.973 Daubenfalk J. —* 726 Tadorne TIT. 976 Zaubengeyer, brauner I. 711 Zafelente I. 457. III. 30 Zaubenhabicht T. 711 Tageule . I. Zaubenhäufer IT. 1051 kleinere Tanadenſiſche Taubenkaſten II. 1045 925 Taubenraͤder I. 1051 weiße J. 925 Taubenſchlaͤge II. 1046 N: — IT. 755 Taubenſtoͤßer I 727.759 Tagnachtigall IT. F Tauchente IIT. ——— Tagefihläfer I. 29. 1.938 + große III. 781 Europärfcher IT. 939 .- Kleine IM. 804 Zagflaf Be: 3, 939 = mittlere UI. 55 Tahe I. 1213 - mit braumem und weißem Zaibit IT. 29 Kopfe III. 804.812 Zallbitar IT. 29 ° - Ungarifche III. 812 Tanagra violacea J. 246 _- weiße IIT. 804 ° - du Bresil I. 246. Tauchentchen III. 565.804 Tanneneifter I. 1257 Taucher IH. 594 Zannenfalfe I. 159.766 - dunfelbrauner IIT. 5 Tannenfink IT. 97 : - geöhrter IM. Tannenheher J 453.1257 - gefprenfelter III. 601. Eh - weiber n 1259 — granfehliger M. 546 Tannfonning I. 666’ - großer gehaubter II. 533 Tannenmäuslein II. 655 — großer nordifcher III. 595 Zannenmeife IL. 469, W.853 - fFleiner I, 458 - bunte II, 855 - —— IM. & - ipeiße IH. 855 - nordlicher IN. 609 Tannenpapagey Ir. 4.20 - votbfehliger III. 559.609 Zannenftiegliß II, 205 = fäwarsfehliger III.595.600 Zannenvogek II. 4. fehwarzlicher III. 5665 Tantalus I. 255. II. 116 - unbefannter IT. 625° - Falcinellus IM, 117 weißzehiger . 625 Tarier II. 685 Taucherchen, gemeines TIT. 565 Tarin II. 221 Taucherente, größte gefleckte IH. Tarrock IM 629 9 Taſchenmaul IT, rioi Tauchergans III. atteret III. 652 rochkoͤpfige IIT. Kr Taube I. 251. 1I. 948 Taucherhuͤhner II. ‚272 Arabiſche H. 1035 Zauderhuhn F 272. IM. 574 -. gemeine II. 971° - dummes K 458, M. 574 Taucher⸗ Regiſter. rufus I. 463. II. 1393. 1399 Taucherhuhn Be; L. | ..458. III. 586 — — I. 593 Taucherfiebiß-III- 781.795 Tauchermeve IIL. 574 Tauchertaube III. 586 Tawny-Bunting II. 315 Teal, common III, 683, 1143 - Summer III. 1151 Teichlaubvogel I. 566 Teichſaͤnger II. 566 Teich: "Mafferfäufer II. 261 Tern, black III. 693,697 -- Kamtschatka IU. 679 -— lesser III. 699 - Sandwich III. 679.689 Terſch I. 848 ‚Zerzelot I. 849 Teſtikeln L 100 Tetrao I. 255. II. 1297 — albus II. 1354 betulmus II, 1359 -— Bonasia I 463. I. 1358 - Cotumix I. 463. IL. 1403 -— ‚hybridus II. 1335 — Lagopus I. 465. II. 1347 - major IL, 254 - montanus II. 1365 - mexicanus ]. 463 - nemesianus II. 1359 - Perdix 1. 463. I. 1361 = MTetrix. & 463. "IL. 2319 ‘ Urogallus I, 463. II. 1298 Tetras II. 1298 - petit I. 1319 EIGEN II. 879 Thale I. 1213 Shalt I. 1213 Thalke I. 1213 Thaufchnarre II. 464 ‚Thomas im Zaun II. 666 a ra 1306 Thornfraßer I 1306 Thrush, rose-coloured II, 393 Zhumpfaffe II. 55 ——— L 947 Thurmfalfe I. 452.798 Thurmfrabe I. 453. 1213 —— I. 469. II. 928 - große II 929 1275 Tieger (Tauben) IE S 1019 Tiercelet I. 849: Tilling II 616: 1112 Timphahn H. Tinamou de Cayenne I, 254 - großer 1. 254 Tinamus-brasiliensis I. — Tit-lark 11. Titmouse, bearded IR 88 - blue I. 860 - crested' II. 89 - great II. 835 - longtailed II: 879 Todeneule I. 947.963: Todenkoͤpfchen II. 431 Zodenvogel I. 963. 1093. II. 232.421. 684 Todier d’Amerique septentrio- nal ]. J Todus viridis J. 254 Tolpel IN. 765 Zomlingen IT. 666: Zöppellerche II. 791 Zoppelmeesfen II. 869 Toreal I, 1049 Torchepot TI. 1062 Tordalk TIL, 711 Totanus I. 265. II. 202 - Aegocephalus III, 234 - Calidris I. 460. IH. 216 - fistulans III. 241 - fuscus I. 460, IH. 212 - Glottis III. ‚249 - gregarius III. 258 — griseus III. 231 -— Japponicus III. 254 - leucophaeus III, 237 - Limosa III. 244 -— maculatus III, 203 - naevius III. 331 - ruber III 279 - rufus IH, 253° - stagnatilis III. 262 Tottler 1. 817 Tourdelle IT. 336 Tourne - pierre III. 336 Tourterelle II, - 1078 - 2 collier II. 1087 m * de Pisle de Luson 1085 Traine "Buisson II. 617 Tranf 1276 Trank der Vögel. ©. 143 Traͤnkherd I. 153. II. 504 Zrappe L. 255. II. ur dickknieiger III. 387 — gehäubter Afrikaniſcher II. 1451 gemeiner IT. 1432 - großer J. 462. II. ri - Hleiner IT. mit dem Federbuſch a; der Halskrauſe II. 1451 Trappenziverg II. 1446 Trappgans II, 1432 Traquet II. ö 694 - grand II. 685 Trauerammer II. 321 Trauerente ar 963 Srauereule I. 987 Trauervogel 1. 431. Trayhals J. 1049 Tree- sparrow II. — Treibzeug I. 177 Triel III. 387 Trieltrappe II. 1446 Tringa 1. 265. IH. 264 -- ‚alpina I, 461. II. 141. 22 - grenaria III. 368 - atra III. 344 - canutus I. 461. I: 314 - cinclus III, 302 "= .cinerea III. — SEO - erythropus HI. 282 - ferruginea III. 135 - fulicaria III, 381 - fusca IIE | 377 - Gambetta IIT. 217.279 - Glareola III. 291 . gregaria Il. 258 grenovicensis III; 333 - helvetica III. 356 - hyperborea III. 373 - hypoleucus IL 295 - Interpres III. 335 - TIslandica III. 138. - Jittorea III. 286 - lobata III. 385 = macularia III. 342 - marjtima III. 332 - Worinella III. 341 - natans III. PREREN v v2 Tringa ochropus I. N De DE an BE | = Regifen pugnax I. 461. pusilla III. rufescens III. squatarola III, strıata III, Vanellus I. 461. varia III. Trochilus minimus ]. viridissimus I. - Lotharingicus I. Troglodit II. Trogon I. Curucui I. Trommelfell I. Trommeltaube II. Trompetentaube II. ©. 461. III. 283 III. 266 308 1022 1024 — goldbruͤſtiger Tropikvogel, fliegender 1. 273 Troſſel I. 283 Trostle II. 350 Truns II. 200 Truthahn II. 1112 Truthuhn J. 253. II. 1112 - gemeines I. 462. U. 1112 - wildes I. 1116 Tſchaͤtſchke II. 231 Tſchetzke II. r 221 Built, Amerikaniſcher I. 257 Tul J. 1213 Zulifiß IL, 414 Tumler II. 1024 Zurafo, Afrifanifher L 238 Turdus I, 246. II. 324 - arundinaceus U, 402 - dubius II, "396 - fuscus II, 399 - Jiacus I. 464. IL. 361 - merula I. 464. Il. 376 - migratorius I. 465 - musicus I. 464. II. 350 - pilaris I. 464. IL, 336 - roseus II. 393 - Seleucis II. 393 - saxatılis II. 3 - torquatus I. vs IT. 369 - —— I. 464. U, 326 J 1112 ah u. 954 Turtel⸗ * a an de a Regi ſt e r. Tutteltaude I. G. 464. II. 1076 - gemeine U. 1076. 1087 - mit gefleften Halfe 2 108 11. mit ſchwarzem Halsbande 1087 - Bortugiefifche II 1084 - von $ucon H. 1085 Zurteltäußlein, Indianiſches II. 1087 Turtle II. 1076 - collared II. 1087 - common II, . 1076 - Juzonian II, 1085 - Portugal IE. ' 1084 - — -necked IL 1086 Twit * 146 Tyrannchen II 649 Tyreel J. 591 u. Uferlerche IT. gar. m. 414 Uferſchnepfe IL. 212. 231. 234. 258 - bellende TU. 241 Uferfhwalbe I. 470. U. 922 — weiße II. 924 Uferfpecht I. 1106 Uferftrandläufer II. 414 ——— IL, 971 Uhu J. 452.882 x feiner I. 896 Uhueule I. 882 Ungewittervogel III, 704 —— — II. 386 kleiner II. 386 Unfenfreffer 1. 623 Upep: I. 232.1070 Epop sI. . 455. 1071 Unterfteiß® F 48 - Ural-Duck III. 982 Ural - —— J. 988 Ureter 94 Urhahn IL, 1298 Em L 272 AU. 573 — 1277 Uria albida III, S. 593 - alga III. 577 - balthica III. 589 - Grylie I, 458. III. 586 - grylloides II, . 599 - Jacteola III, 593 Troile I, 458. . III. 574 — J. 485 Vropygium I. 48 V. Vaginalis alba I. 267 Vanellus I. 265. II. 345 - eristatus III. "446 - ı helveticus III. 356 - melanogaster III. 356 - Squatarola I. 360 - varius III, 365 vulgaris ]. 461 Vannesh "IM. 346 - de Suisse III. 356 - Pinvier III, 360 Vargia II. 936 Vautour à Aigrettes ou huppe I. 495 -— de Norwegue I. 480 - dore I. 502 - grand I, 474 - petit I. 480 — II. 1003 Velvet- Duck III, 955 Ventriculus succenturiatus I. 86 Venturon de Provence II. 241 Venustaube II. 1030 Berbreitung der Vögel I. ns Verdauungswerfzeuge I, — Verdier II. Vertehrtſchnabet, ſchwarzer * 451 Viehb Efteize U. 467 — 5 II. 750.78 ierauglein IH. 9 Vintsi 1. 1117 Vitrec II, 676 Vögel Deutfchlands I. 471 - Alfartige I. | an i - entenartige I, 70 —großſchnablige 1. — 5 Dog 1278 Vögel Deutfhlands, hühner- ‚ artige I. ©. 251. II. 1095 »frähenartige I. 235.1120 lappenfüßige I. 269 ſchwalbenartige I. 248. II. 901 231.992 fpehtartige J. - — BE 202 3 thiringiſche I, 471 Vogelbaize ,, 154 Dogel-Casper III, 185 Dogelgeyer I. 495.656 Bogelherd I. . 155 Vogel Jupiters I. 520 Voͤgelkalender II. 1163 Voͤgellaͤuſe I. 413 Vogel Puͤhloh T. 1293 Vogel, Welſcher III. 117 Porderarn I. 36 Dormagen I. 83 Vultur T. 225.472 - albicans J. 480 - albicilla I. 555 - aureus I. 511 cineéreus I. 474 - eristatus I. 495 - Gingivianus T. 488 - leucocephalus I. 480 - percnopterus I. 484. 193 - stercorarius I. 483 - Trencalos TI. 491 Vulture ash-coloured I. 474 — bearded I. 502 - cinereous I. 474 - ‚golden I. 502 W. Wachholderdroſſel I. 464, IT. 6 + gefledte IT. > - ———— Ir. 339 * kleine II. 340 - weiße II. 339 — weißföpfige II. 339 Wachshaut I. 6 Wachtel I. 463. 1213. I. 1402 - Mertkanifche I, 463 Wachtelentchen IT. 1150 Regiſter—. * Wachtelfalk I. ©. 824 Wachtelhabicht I. 727 ZIERT I. 461. III. 470 Wächter I 1307 Wadelftärt II. 446 Waͤckert II. 97 Waffen der Dögel T. 149 Wagel Gull III ‚ 654 Wagtail-grey IL. 460 - white II. 447 - yellow II. 467 Walathen I. 1307. MWaldäuffel I. 921.930 Waldamfel II. 369 Waldbachftelze IL, 705 Walddrofjel IL, 369 Walvelfter I. 1327 Waldeule I. 916.921.963 Waldfalfe I, nr Maldfinf Y 75.97.133 Waldgever I 605 MWaldbahn, ſchwarzer U. 1319 Waldheher I. 1293 Walöherd 1. 152 Waldhubn I. 255... 7 IE.1297 - buntes II. 1359 - gabelfchtwängiges En 463. 1319 - großes I. 463. ae 1208 > bafenfüßiges 1.46. NH. 1347 - £leines buntes IT. 1359 “ ſchwarzkehliges I. 463. U. 1338 weißes II. * Waldate I. Waldlerche I. 465, IL. 16. 2: Maine U. - große I. Frei MWaldnachtigall II. 781 Waldrabe 1. 1238. 1241 Waldrapp I. 1241. Waldröthlein I. J Waldrothſchweif IL 598.607 Waldfanger 11. 534. * Waldſchaͤck II. Waldfchnepfe I. 460. II. 158. 313 dee I. 125 Waldſtaar 1257 Bald Strandtäufer If. 2gr MWalds Kesgif in MWäldtaube I. ©. 949.957 MWaldvogel, —— Il. \ 419 Waldoögel J. 217 Waldzeislein II. 655 Wall-creeper I. 1093 Wanderdroſſel J. 465 Wanderfalke J. 452. 744. 775 - Amerifanifcher I. 754 - fieiner I. 764 Wandertaube I. 464 Wandwäher I. 798 Wagen IL, 7 | Wannenmweher J. 798 Warbler alpine II. 700 - ‚aquatic II. 626 = babbling II. 541 ‘— blue-throated II. 590 - epicurian II. 435 ‘=. passerine II. 532 = rufous II, * — white-breasted II. Warfengel, fleiner bunter T 1335 - rother I. 1328 Warkvogel I. 1307 - kleiner bunter I. 1335 Warte III 1016. 1046 Wartung "der Stubenvoͤgel 1. 144 Wafleramfel II. 808. III. 342 Wajler-Becaffine III. 283 Waflerdornreih IL. 402 Ball erdroſſel II. 808, III. 342. 372,381 BWafler-Eifter II. 439 Wajler-Entchen IIL. 804 Waſſerfalke I. 671 Waſſerhuhn I 258, IH. 510 — flediges II. 489 . gelbrußiges LIE. 507 gemeines I. 461. IH. 511 tv +H-I gefprenfeltes III. 478 großes III. sıs - ffeines 11T. ” 480 - rothbläffiges IIT. 489 fhwarzes III. 511 — III. 196. 1% 439 - fleines III. 480, 489 Wafjerläufer IH. 202 1279 7 Bafferläufer, Bunter II. ©. 231 didfüßiger IT. 237 - Dunfelbrauner I. 460. — Der iII. an - gefledter III. 203 - grauer III. 259 - BEUTE de: II. 249 — Lapplandifcher II, 253 rother TIL. 253° rothfüßiger I. * 460. III. 216 - ſchwimmender Il. 227 Waſſerlerche Il. 745 Waſſermerl I, 1100. II. 808 Waſſernachtigall I. 402.589 Waſſerochs III. 63 Waſſerpieper II. 745 Waſſerrabe III. 750,762 - gemeiner IH. 762 Waflerralle, große J. 461. IM. 46 - fleine II. —9. - mittlere I. 461, Bafı erfabler I. 268, blaufüßiger LIT. 450 gemeiner II. 322. III. 450 Wafferfänger Il. : o Waſſerſchnabel III. : 4 Waſſerſchnepfe III, se 180. R| e 92,2 Waſſerſchwaͤtzer I. 247. ei Waſſerſchwalbe II. ‘922 Waflerfperling AR 633 Waſſerſtaar II. 808 Wafjerftelze IL. 446 - fihwarze IH. 464 Waſſerſterz IL 446 Waſſertreter I. 268. III, 372 - gemeiner II. 372 - vothbäudyiger III, 381 - rother III. 372 - rothhälfiger IIL 372 - fjdwarzer III. 464 Waffervielfraß ILL. 738 Warlervogel I. 2 6 Waſſervoͤgel J. re II. ; Waſſervoͤgelfang 1. ‚16 Waſſerweißkehle IL, 402, 635 Waſſerweyhe I. 683 Waflerzeifig U. 566 Water 1250 — Water Ouzel II. ©. 898 ya IIE 464 Weaxen-chatterer II. 411 Wedelſchwanz H. 446 Wegflecklein II. 649 Weglerche 11. 691 Wegſterz II. 446 Wegtaube H.- 1076 Weichen 1. 9 Weidenblatt II. 643 Weidendroſſel I. 402 Weideneule J. 930 Weidengucker II. 566 Weidenguckerlein IL, 589 Weidenlerche Il. 706 Weidenmeiſe I. — Meidenmücde II. 566. 575-643 Weidenſaͤnger II. 578.649 Weidenſperling IE 125.133 Weidenzeifig I. 561. 578.625. 639.649 - großer II. 643 - tleiner II. 649 - feltner U. 625 Weidenzeislein IL Weidewall I. 1293 Weidrich I. 625.633. 639 -— bunter IL 633 - gefledter II. 633 Weihrauchvogel I. 1293 Weindrofiel I. 350. 361 Weingartvogel H. 361 MWeinlerhe II. 791 Weinzapfer LI. 879 Weißarſch IL. — 283 Weißauge II. 1009 Weisbaͤckchen I. 764 Weißback II, 723 Weißbacken I. 759.764 - mit langen Schwanzredern III. 1124 Weißbacken-Ente TIL 963,968 Weißbartel U. “540 Weißbauch L. 576 Weißblaͤſſe II. 510 Weißbuͤrzel II. 676 Weißdroſſel II. 350. 360 Weißel II. 6 Weißfalke I. 687 Weißfußadler I. 577 Weißhaͤnfling I. 141 Regiſt er. Weißkehle, große U. Sa524. 547 . a... Heine Il. 534. 549 Weisfehichen IT, 540.675. 694 Weißköpfe (Tauben; IL 1007 Weißfopf J. 502.554. 577. 681 Weiftragen I 344 Weißling H. 435: Weißmüller IL 540 Weißſchwanz I. 468.53 . 554 J. 75 aſchgrauer I. 679 - grauer IL, 679 - großer II. 678 - rotbgelber II. 679 roͤthlicher 1. 679 weißruͤckiger I. 680 Weißſchwaͤnze II. 1002 Weißſchwaͤnzel I. 532 Weißſpecht J. 1029 Weißſperber, großer I. 726 - fiarfer L 726 Weißfptegel III. 1096 Weißfpyr I. 915 Weißſteiß III, 283 Weißzopf TIL 804. Weizel II. 361 Wendehals I. 231.455. 1048 - gememer I. 1048 - weißer I. . 1051 Wendetaube II. 102$ Weſpen-Buſſard L 656 — Balfel. 656 -Freſſer I. 656 Wettervogel III. 130 Weyhe 1. 623.648. 670 - braune J. 451.619,706 - braune und ſchwarze I. $ 605 - gemeine I, 623. - graue J. 699° - große braune I, 648 - raubbeinige I. 648- = 5 1. 591 - rothe I. 683 - roftige I. 591.671 - weiße I. 595 Weyhfalke I. 623 "Wheat-Ear II. 676 Whimbrel III. 130 Whin-chat IL 685 534 White-throat U, Ab White- % Kegiftern 1281 White=lesser IL. E. 530 Wipſterz I. ©, 411.446 - Wagtail II. 446 Wirbeibeine I. 63 Widert 11. 97 Wisperlein II. 643. 732 Wiedehopf, I. 232.1070 Wiſtling II, 597.607 gemeiner 1. 455.1071 Wittwell I. 1293 Miedewall | 12 Wobfe II. 1143 Wiederfirich der Vögel I. 150 Bollentramper II, 616 MWiederzug I. 130 Wollhuhn I, RR. ;. Wiener-Nachtigall II. “ 507 Weood:chat I, 1328 Wiefelfopf II. 804.812 Woodcock europaean IH. 159 Wieſenammer II. 262.298 Wood-Grous 1. 1298 Wieſenemmeritz II. 298 Woodlark II. 782 grauföpfiger II. 292 ———— green I. ‚1007 Biefeneule I. 909 „— great black I. 994 Wiejenfnarrer I. "0461 ° — greater spotted I. 1021 . Wieſenlerche I 465. 11.709.732 - grey-headed I. 1017 Wiejenmerz IL, 298 - lesser spotted I, 1039 Wiefenpiper I. 465, I: er - middle spotted I. 1029 Wieſenſchwalbe II. 457 threetoed I. 1044 1046 naar I, 816 Wesd-Sanilpiper Il. 291 Wigeon 1109 Wreen IL 666 Wildetul " 1230 - golden-erested II. 655 Wildtaube II. 949 - yellow II, 561.544 Willow-Lark II. 707 Wrymeck I. 1048 Wimmermeve I, 674 Wuhlgang III. 976 Anıe * 7 Wurffeſſeln J. 855 che Far 1214 Wuͤrger, Bindwahl L 798 — foßier 1335 Binfel H. 501° - Franzofi der en 824 Winerammer IL 240,320 - gemeiner I 452. 1307 Winterdroffel I. 350.361.411 - - afcharauer L 1319 Winterente III. 1124 - grauer. —F 453. 1307. 1319 Winterfink II. 97 —- großer blauer 166 Winterhalbente III. 1135 - großer grauer I. 1306 Winterfonig II. 66 —- Stalienifcher 1. 1319 Wintertraͤhe J. 1186. 1293 tleiner 1319 Winterkrinitz I. 43. = fleiner bunter 1. 1335 Wunterlerche IL. 737.801 + fleinfter I. 1335 Winierung Il. 305 - Pommerfiher I. 1327 Wintermevbe II. 628,640 - rothgrauer, kleinſter I. 1335 Winter-Nachiigall II. 616 _ - vothiöpfiger I. 453. 1327 - Winterortolan 11. 262 x rothrüciger I. 453.1335 Winterrötelem I. EN 59 — ſchaͤckiger I. 1335 Winterſchlaf der Schwalben I. ° iyranniſcher I; 253 i 125 Würgerfalf I, 82 MWinterfperling IL, 305 Würgvogel 1, 824, 1307 Wintervogel U. 505.314 Wurmfrejier II. 579 Winterzaunfönig IL 666 — 1 534. 607 Winiſche II. 75.283 Wuͤwe1 ® 591 Winze II. 361 Wy | 591 Wıppikön Ir Ssuperfe EL 565 46 a » 1282 „9. Ziering I. ©. 325 re * Yunx I. ©, 231.1047 Zifitz III. 346 - Torquilla I, 455.1048 Zimmermann I. 1007 Zingerelle II. | 231 Zipammer I. 28 3: Zipdrojjel IE. 349 co RE... — 1 879 Zippe IL 349 apfenbeißer IL, 4 Zw I, 298 apfennager II. 4 Zirlammer II. | 292 Berast 11. 325 Zirzente III. 1150 arte II. 616 — I. 949 aͤtſchter II. 125 Ziszelperte IL. | 655 aunammer IL 292 Zitrinden IL. ————— I. 292 zittertaube II. 1028 Zaumfonig 1. 466. IL, 666 Zazi 11. 292 - Amerikanifher I. 674 Zogelmeife II. 879 - gefrönter 11. 655 Zopflerche IL. 51 - von Buenos⸗Ayres, großer Zopftaube II. | 1030 Il, 616,673 Zorch III. 533 - von Louiſiana II. 674 Zorrer II. 325 Saunfanger 1. 666 Zoͤtſcherlein II. 232 Zaunſchliefer I. 666 Zſchokerll I. 1213 - ‚großer I. | 616 Ztoſihtaweck II. 655 Zaunfehlirpflein I. 655.666 zügel 1. 7 Zaunfperling IL. 616 Zuckervogel IT. 166 geben I. 54 Budervögelhen IL 166 zehrling IL 97 Zuggans II. 885 Zeifig T 467. I. 199.220 Zugvögel I. © 120, 130 - "aus Neuyork II. 224 Zunge 1. 18 - bunter II. 223 Zwerdfell I. . — ——— - gemeiner II. 220 Zwergbrachvogel III. 148.152 - mit ſchwarzer Bruft I. Zwergente IH, 963. 1037 223 Zwergeule I. 963 — — II. 224 wergfalke J. 452. 787 ſchwarzer Al. 223 Zwerghabicht I. 788 - weißer II. 223 Zwerghuhn IL. 1288 ——— U. 220 Zwergkauz I. 978 eißchen II. 220 Zwergreuter II. 308 Zepfte I. 566 Zwergfchnepfe II. 148.152 erte U. 616 Zwergfternvogel III. 9 erl IL 298 Zwerg-GStrandläuferlein III.308 Zetfcher II. . 97.231 Zwergtaucher II. 565 eugungstheile der Vögel I. 100 Zwergtrappe U. 1446 eumer Il. 325.336 Zwitſcherling H. 231 iegenmelfer II. 939 Zwitſchlerche IL 732 -— Europäifcyer I. 939 Zwitterturteltaube I, 1093 Biegenfanaer II. 939 3woͤlffinger darm I. 89 iemer II. 325.336 Zwuntſche IL. 45 Regifen Verbeſ⸗ SEE en Verbefferungen und Druckfehler, Im zweyten Bande der Voͤgel Deutſchlands. Seite Zeile 9 Am Ende: find. Ich habe auch ein fehr altes —— vor mir, deſſen Bruſt ſchoͤn fleiſchfatben uͤber⸗ laufen iſt, und das alſo mit zu dieſer Varietaͤt gehoͤrt. 431 ı2 ft. Motacilla lies; ‚Müncieapa, 435 10 Derfelbe Fehler. 46 5 Spiße, und enger, nicht fo weiter Schnabeloͤffnung als wie bey den Gängern. 452 5 Diefe befteht wegen ihres engen Rachens aus Eleis nen Inſecten, aus Müden ꝛc. — 16 ausgepfluͤgten kleinen ꝛc. 474 - 17 iſt anzuhaͤngen: 4. Die gelbe Bachſtelze nit fleiſchfarbener Bruſt. Motacilla flava pectore carneo. Sie iſt am Oberleibe rothgrau; durch die graulichweißen Spitzen der großen Fluͤgeldeckfedern entſtehen 2 weiß⸗ liche undeutliche Streifen über die Flügel; der Kopf geht ins Schieferfarbene über ; die Augen⸗ ftreifen find ſchmuzig weiß; Kehle, Baud) und After weißlich; die Gurgel und Bruft dunkel - fleifchfarben, faft chamoisfarben. Keine Spur . von Gelb ift am ganzen Körper. Ich fing fie im März 1808 und habe fie in der Stube her⸗ um laufen, wo ſie ſich denn ganz wie eine gelbe Bachſtelze betraͤgt, aber faſt gar keine Hauptfarbe von ihr aufzuweiſen hat. Alle ſind dunkler und ſchmuziger, und fo wie oben ange⸗ geben ift. Wer das Betragen und die Stimme der Vögel nicht zu unterfeheiden verfteht, würde fie für eine. befondere Art halten, Seite GSeite * & ‚ 590 ftatt: chen lied: Blaukehlchen. Ki 650 ı ft. Rofous l. Rufous. 722 10 ff. pratensis l. campestris. 876 18 Neflelfnamen, Buchedern, die ıc. 9355 20 fl. alpina l. Melba und ft, 1013 I, 1023, 1319 2ı fi. Petit Tetrix l. Petit Tetras, \ Sm dritten Bande, \ Seite Seile 14 6 ſtatt: Ardea lied: Platalea Leucorodia. % * 663 6 ſt. Neumann I. Naumann. | Tears TR 1 8 mihi. 885 189 fir Anas segetum, Gmelin Lin. l. Anser segetum, J 976 19 ft. Tadorua f, Tadorne. | | Bechfteins Näturgelih. 42 7 Gapmıeux. dr 4 fe 1809 __ ee 32 — ( derga 724 . Q rg 02- Na wlchen 2, MVeribehen. A * sa ’ — # . * 4 A — J J N £ . 3 ”., R 2 x “ | / en & 2— fi ad 4 n A * * 2 rg 4 ar 2 ” X. INSERENT AR Ku Aue Ki Beh Zadar Maturgesch.4.:B®. — Tab. XXXT. nann .pınz. 7 I e7 grsrukcktige Typ } 9. Der: Aunkoidraume ——————— MHerbehen. Y * — TE | ) RR? x i f A \ v . . 4 J di) * * N 5 ar J 2 . N N ’ m’ 2,1% ® y | 4 { i - r A J Wi In —J J } nl iz ! eh RR EG 1 [a $ T ö " r J 4 Me Eu P An 8* — 4 * CUFMIMLE. * fch.4 Ro). PPEEE: m Lrusches > wrurge \ MSN: el. | Sbechftei IM. © EP (CHI 1 Der Absktische Alk. 2. De sohwarzh U ge oe MHeeve, Jung. —— — BEER — che when e „ 28 Ei “r Pech ins Nhur e Ch.4P0) 2 T. Der g RR Sn ZIEL — 2. ID sehtvarze Fre; — Sl — — Gapıieux. — Sonya AtoamE . r —94 Be 1 r * Pechfteins Natur ech. 4 RB) * Wurst —* bt el ee — A Yes zufsfasbtge RE £ N: "WZ I. SH oDHMISERAANS. 3 1% (x i Ten 4 * — N RN, ON J BANN al Al) a. PN vg J N NR 4 u ee Kin; —* Ben / 3 Ar 2” a N. 4 E al 4 vn ER J— — — — — — — — —— — — — ug Sur, * — 7. 27 Ve Schell- Onte Q Ja, Cha PR, nn N N N N N I T N AN re N * —— —— — —— * Et > a 24 — — — 24 SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES 088 00810 ul